den 8 5 d e 8 N 8 a i 8 N nN ernst nm N lee nein A KENT et EIS N tes KEN rien BEER — ee FOR THE PEOPLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY of IHE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY nl: Ar N A he a ll” 4 sah vg «98.1398 % Heft I—XIL. (Mit 7 Tafeln.) —m— —ꝶ: ——;k.kʒ .: ——— (.W;D ͤ———— 1—T—ͤ—— —— . —— Leipzig, be h Ber o cl h ne 1837. Rt ; 4 ad N I N + Encyclopädiſche Zeitſchrikt, vorzuͤglich e für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von r 9222 183 7. f. Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Xr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken find. Unfrankierte Bucher mit der Poſt werden zurüuckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. . Bon Anticritiken (gegen Iſis⸗Retenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. Göttin gen Phyſiologiſcher Preis, geſtiftet von einem Freunde der Wiſſenſchaft. Ungeachtet der wichtigen Fortſchritte, welche, beſonders in neuerer Zeit, die Hämatologie gemacht hat, iſt die eigentliche phyſiologiſche Bedeutung der einzelnen nächſten Blutbeſtand⸗ theile nur wenig aufgeklart worden. Demnach wird gefragt: weiches phyſiologiſche wechſelverhältneß findet zwi⸗ ſchen den einzelnen Beſtandtheilen des Blutes überhaupt, beſonders aber zwiſchen den ſogenannten nächſten Beſtand⸗ theilen deſſelben Statt, und welchen Antheil hat jeder einzelne dieſer letztern an dem Sanguifications⸗, Ernäh⸗ rungs = und Abfonderungs=Procefie ? Bey der, auch mit Ruͤckſicht auf die Embryonen und die niedern Thiere anzuſtellenden, Loͤſung dieſer Frage wird nicht al⸗ lein eine bündige Prüfung der über den Gegenſtand beſtehenden hauptſächlichſten Anſichten gewünfcht, fondern vorzüglich, und zwar durch die erforderlichen eigenen Verſuche unterftust, zu er⸗ oͤrtern verlangt: — Welche Veränderungen der in die Blut: maſſe ergoſſene Chylus durch den Vorgang der Sanguification erleidet, und welche Bedeutung bey dieſem Vorgange die einzel⸗ nen Blutbeſtandtheile, beſonders aber auch die Kerne der Blut- koͤrperchen haben; — ob der Chylus in das Blut uͤberhaupt, d. h. in die nächſten Beſtandtheile zugleich, oder vielmehr zunächſt nur in einen derſelben umgewandelt wird, aus welchem dann nach und nach die andern ſich bilden, — welche Reihenfolge der Umbildung in letzterm Falle ſtatt findet; — ob an der Ernaͤh⸗ * Die Redaction iſt erſucht worden, das Folgende bekannt zu machen. . — m = rung des Körpers und feiner verſchiedenen Gebilde, fo wie an den Abſonderungen die ſämmtlichen nächſten Beſtandtheile des Blutes Antheil haben, ſo daß jene Vorgaͤnge aus der geſammten Blutmaſſe geſchehen, und wie viel Bedeutung alsdann jeder ein⸗ zelne dieſer Beſtandtheile bey den Vorgängen hat, — oder ob der Ernährung gewiſſer Gebilde der Eyweißſtoff, anderer der Cruor, u anderer der Faſerſtoff vorſteht, — oder ob die Er⸗ nährung aller Körpergebilde aus einem der genannten naͤchſten Beſtandtheile zu erklären iſt; — welcher von den Beſtandtheilen alsdann als der eigentliche Naͤhrſtoff erſcheint, und worinn der Veſtwerdungsprozeß, d. h. der Uebergang des Naͤhrſtoffes oder Bildungsſaftes in die veſte Körpermaſſe beſteht. Der Preis für die genügende Beantwortung der obigen Frage betraͤgt ö ; Einhundert Ducaten, welche bey einer hieſigen öffentlichen Caſſe deponiert find. Die Preiszuerkennung geſchieht am 28. May 1838; die Concursſchriften, deren Beurtheilung Profeſſoren der hieſigen Königl. Univerfität zufteht, müſſen entweder in deutſcher, oder in lateiniſcher, oder in franzoͤſiſcher Sprache und leſerlich geſchrie⸗ ben, ſo wie mit einem Motto und einem verſiegelten Zettel, wel⸗ cher äußerlich daſſelbe Motto, inwendig aber den Namen, Stand und Wohnort des Verfaſſers enthaͤlt, vor dem 1. Januar 1838 an einen der Unterzeichneten portofrey eingeſandt werden. Der Name des Stifters dieſes Preiſes wird dem Verfaſſer der des Preiſes fuͤr wuͤrdig erkannten Schrift genannt. Dieſe Schrift wird durch den Druck der Oeffentlichkeit uͤbergeben und dem Verfaſſer eine Anzahl von 15 Freyexemplaren zur Diſpoſi⸗ tion geſtellt; ſollte jedoch der Verfaſſer ſelbſt die Herausgabe beſorgen wollen, was aber jedenfalls vor Ablauf des J. 1838 ge⸗ ſchehen ſeyn muß, ſo wird ihm ſolches unter der Bedingung der Ablieferung einer gleichen Anzahl von Exemplaren zugeſtanden. Die Gelehrten aller Länder werden, mit Ausſchluß derje⸗ nigen, welche mit der Beurtheilung der einlaufenden Beantwor⸗ wegen beauftragt ſind, eingeladen ſich um dieſen Preis zu be⸗ werben. — — —— Wi deer — — Ea mehrerer der gangbarſten Irrlehren hinſichtlich einer beſtehen ſollenden moraliſchen Freyheit. Vom Grafen Georg von Buquoy. Mi. lebhaftem Intereſſe las ich die, meine Grundſaͤtze über moraliſche Grepheit betreffende Würdigung (Iſis 1836 H. II, S 89). Eine ſyſtematiſche Begründung meiner Grund⸗ ſaͤtze, wodurch zugleich auch die Critik derſelben widerlegt waͤre, ſolche zu geben, geſtattet hier der Raum nicht; hierzu muͤßte ich auf mein großes philoſophiſches Werk hinweiſen, das aber nur noch Manuſcript iſt und das ich erſt in einigen Jahren werde koͤnnen bekannt machen.“ Indeſſen will ich hier einige Betrachtungen aus jenem Manuſcripte ausheben, die wohl dazu beytragen moͤchten, dasjenige etwas deutlicher anzu⸗ geben, fo ich nur in ein Paar Saͤtzen über moraliſche Freyheit hinwarf, gelegenheitlich meiner Übrigen phyftologiſchen Anſichten (Iſis 1855 H. VI.), wobey ich meine Leſer jedoch bitten muß, ſtets die Ueberzeugung vor Augen zu haben, daß ja der Menſch — nicht außer der Natur ſtehe, ſondern in⸗ en Theil der Natur ſey, ſelbſt ein Endliches, — 5 ein Bedingtes nur, alſo auch nicht deri Menſch ben vollen Grund ſeiner Thaͤtigkeit in ſich faſſe. Aber nun zu unſern Excerpten: a Irrlehre. Das Seelenleben iſt ein Leben für ſich, und darf nicht betrachtet werden als mit zum organiſchen Leben überhaupt gehörig. Widerlegung. Der ftteng Philoſophierende darf erft ae Sieh indeſſen: Buquoys Anregungen für phil. wiſſenſchaftl. Forſchung, Aufſatz: Meine philoſophiſche Grund⸗ anſi . Iſis 1837. Heft 1 chen (fo ſehr ich immerhin auch wuͤnſchen kann, dann — über das wirkliche Verhalten eines Gedachten einen Ausſpruch wagen, wenn Jener erwieſen, daß jenes Gedachte ein dem Reiche der Wirklichkeiten thatſaͤchlich zu⸗ kommendes ſey. he daher über das Seelenleben, d. h. Le⸗ ben der Seele, abgeſprochen wird, erbitte ich mir den Be⸗ weis, daß das Gedankending Seele ein der Wirklichkeit zukommendes Ens ſey und kein bloß Gedachtes. Es iſt mir unmoͤglich, irgend einen hinreichenden Grund ausfindig zu ma⸗ daß es doch ſolch einen Grund geben moͤchte), der mich zwaͤnge, außer mei⸗ nem leiblichen Organismus, auch noch eine Seele, die ich thatſaͤchlich als Wirkliches noch nie wahrnehmen konnte, als ein Wirkliches zu ſtatuieren, als mehr nehmlich denn als ein bloß Gedachtes, — es iſt mir unmoͤglich, einen hinrei⸗ chenden Grund zu erſinnen, welchem gemaͤß es mir als abſurd erſcheinen muͤßte, die Aeußerungen meiner Selbſtbewußtſeyns⸗ fphäte, * z. B. die mir werdenden Vorſtellungen, Begriffe, Ideen, Urtheile, Schluͤſſe, Phantaſiegebilde, Gefuͤhlsregungen, Willensentſchluͤſſe uſw., eben ſo als eigenthuͤmliche Modificatio⸗ nen meines Organismuslebens zu betrachten, wie ich als ſolche betrachte z. B. die Verdauungsaction, die Reſpirationsaction, das Affiziertwerden meiner Nerven durch Narcotica uſw. Viel⸗ 1 10 ich mir meiner ſelbſt bewußt bin, und daß laut dieſes mir bewußt Seyns — ſo manches in mir vorgeht, daran kann ich nicht zweifeln; daß aber dieß Alles die Manife⸗ ſtation einer mit dem Leibe verbundenen körperloſen Seele (ift ſolche Verbindung möglich?) ſey, dieß will mir nicht einleuchten. 1 faͤltig und mit der größten Genauigkeit angeftellte Verſuche leh⸗ ren, daß, durch Unterbindung beſtimmter Cerebralnervenzweige, die Functionen der eben erwaͤhnten erſten Art, und daß, durch Unterbindung beſtimmter vom Sympathicus ausgehender Nerven: zweige, die Functionen der eben erwaͤhnten zweyten Art unter⸗ brochen werden. Wer moͤchte hinter dieſem Nervenſpiele (unbe⸗ greiflich zwar, aber mehr unbegreiflich dennoch nicht, als uͤber⸗ haupt das Geſammterſcheinen des Materiellen) einen Deus ex machina, die ſogenannte Seele, vermuthen? Ich ſehe keinen Grund zu ſolcher Vermuthung. Wenn ein Stuͤckchen un⸗ magnetiſchen Eiſens in gewiſſe Umſtaͤnde verſetzt wird, wenn ſo zu ſagen der ſchlummernden Typus zur magnetiſchen Action im unmagnetiſchen Eiſen geweckt wird; ſo zieht es Eiſen an, lagert es ſich in beſtimmter Richtung zur Mittagslinie, erleidet es ge: wiſſe Richtungsabweichungen durch den Schließungsdraht der Voltaiſchen Säule uſw.; woher dieß ſonderbare Spiel? iſt etwa in das Eiſenſtückchen eine Seele gefahren, die kurz zuvor koͤr⸗ perlos umherirrte? Irrlehre. Der Menſch iſt moraliſch frey, denn ohne ſeine Einwilligung — kann ſich, ſeiner Einrichtung zu Felge, weder das Temperament noch ſonſt eine Na⸗ turgewalt ſo ſehr erheben, daß er von dem Strome dieſer Gewalten ſollte fortgeriſſen werden. Widerlegung. Da der Menſch allemal nur fo han deln kann, wie er will, — ſo bezieht ſich die unmittel⸗ bare Betrachtung uͤber moraliſche Freyheit ſtets nur auf die Freyheit des Wollens — am Menſchen. Dieß nun aber feſtgeſetzt, lautet eigentlich obige Behauptung folgendermaaßen: Der Menſch kann ohne ſeine Einwilligung das Böfe nicht wollen. Das verſteht ſich wohl von ſelbſt, als lein hiemit iſt keine Freyheit des Wollens beſtimmt, da ja kei⸗ neswegs erwieſen iſt, daß es in der Macht des Menſchen liege, jene Einwilligung ſtets zu verweigern, nehmlich bey allen einzutreten moglichen Graden der Anreizung zum Boͤſen. ſchen gaͤhrende Leidenſchaft, nicht ſo mächtig aufwallen, daß hierüber alle Faͤhigkeit, jene Einwilligung zu verweigern, ſchwin⸗ der? kann nicht in Augenblicken ſolch paſſionierter Ekſtaſe — dasjenige, ſo mir in ruhiger Stimmung als moraliſch böfe an ſich — erſcheint, nur mehr als conventionell bofe, an ſich aber als gleichguͤltig, ſich mir darftellen? Sollte es nicht Grade des Wuͤnſchens, nicht Stuffen der Begierde geben, vor deren Gaukelbildern das zarte Gewebe der Vernunft zu Wahnſinn ſich verfitzt, und wie mag es dann ausſehen mit der vielgerühmten Freyheit? Der Zuſtand vollkomme⸗ ner Geſundheit ward bisher immer noch, und das mit Recht, als ein bloßes Ideal betrachtet, der Phyſiolog erkennt kei⸗ nem Individud den Zuſtand vollkommener Geſundheit zu; wer möchte ſich gegen die Analogie fo verſuͤndigen, um „Schon Mehrere, unter andern Burdach, zeigten die Ana⸗ logie, welche zwiſchen Selbſtbewußtſeynsmani⸗ feftationen, und dynamiſchen Welterſcheinun⸗ gen z. B. Licht, Elektricitaͤt uſw. ſtatt findet. Die Selbſtbewußtfeynsmanifeſtat ion ſpricht ſich als vom Phyf iſchen — ausgehend aus, nehmlich durch ihr Bedingtſeyn vom organiſchen Bildungsleben. Kann dann die, während des Wahlactes, im Men-“ irgend Einen, aus dem Reiche der Wirklichkeit, gänzli frey ſprechen zu dürfen von jedem Acceſſe, . vn ö nur voruͤbergehender Nuanze, des Wahnſinns, hinreichend, um das Reſultat des Wahlactes zu perturbieren? * Ja ich behaupte ſogar: Wer nie dergleichen Acceſſe an ſich ſelber vernahm, der erſcheint mir gar nicht als erfahren — in der Sphäre des von der Leidenſchaft zu höheren Accenten angeſtimmten Lebens, und alſo hier nicht als competenter Richter. Es gibt Kaſtratennaturen, deren ſchlappe Fiber nie zu jener Stärke des Vibrierens gelangt, die der Begierde ihre volle Virilitaͤt, und der boſen Begierde ihre Virtuoſitaͤt ertheilt; es gibt Tugendhelden, die etwas von der Natur des Badſchwammes haben, mag dieſer Waſſer oder Wein aufſaugen, ſtets wird er nur in traͤger Reizungsim⸗ potenz auf ſeine Unterlage niederwuchten; ein Analogon von Lebensaufgereiztheit geben jene verwaͤſſerten Naturen, fein ſitt⸗ lich und manierlich einher wandelnd, nur dann, wann ſie in bittere Ruͤge uͤber ihren Mitmenſchen ausbrechen, in deſſen rege ſameres Treiben fie ſich gar nicht hineinzufinden wiſſen. Irrlehre. Der Menſch iſt ja aber doch kein Automat. i Widerlegung. Dieſer Jubelausſpruch mag zwar als hinlaͤnglich gerechtfertigt erſcheinen von der Hoffart des Mene ſchen, dieſes ſtolzen Schwaͤchlings; aber nicht von der kalt abwaͤgenden Erfahrung und Vernunft. Der Menſch iſt wirklich Automat, in dem Sinne zwar nicht, als hätte ein Menſch nach Zweck und Abſicht ſolches Automat conſtruiert; aber die telluriſche Bildenskraft iſt es, die jenes Auto⸗ mat conſtruiert hat; aus dem Herdkeſſel telluriſchen Hervor⸗ bringens iſt er heraufgegohren der Menſch in ſeiner Herrlich⸗ keit und Erbaͤrmlichkeit, wie alles Lebende auf Erden aus der Erdvitalitaͤt hervorwuchert. Aber eben darum iſt auch der ganze Menſch durch und durch — preisgegeben den In⸗ fluenzen der Irdimpulſe, auf welche zu reagieren er nicht vermag, einem Gotte gleich, nach eigener, vom Himmel mit herabgebrachter Schaffenskraft; ſondern immer nur in dem (dem Menſchen) aufgedrungenen Sinne der Lebensqualität jenes Planeten, — von deſſen Trieb kraft er — der Menſch — ein hervorgeſtoßenes Reis iſt, und weiter nichts. Nach dieſer Wuͤrdigungsweiſe nur — wenn dem Menſchen ſeine Stellung angewieſen wird, ſchließt er ſich an — an die Bette der Weſen, welche die Veſte umranken und durchſchreiten, die Gewaͤſſer durchwo⸗ gen, die Luͤfte durchſeegeln und durchſchwirren; — und was konnte uns wohl dazu berechtigen, den Menſchen — als ein Glied außerhalb jener Kette zu betrachten? des Menſchen Beſchließen am Ende des jedesmal vollzogenen Wahlactes, hängt nicht ab — von einem Fundamentalrathſchluſſe, ein für allemal gefaßt bei ruhiger Stimmung, und als Panier aufge⸗ | ſteckt für den ganzen Heereszug kuͤnftiger Thaten; nein! was »Es gibt Gradationen des Wahnſinns: Wachende Zräumeren, Phantaſterey, Shwärmereny, uſw., nach Jahns Phyſiatrik und nach Leuret. Wer kann es verbürgen, daß bey beſtimmtem Leidenſchaftsgrade — ſich ſeiner — nicht ein ſolcher Grad wenigſtens — des Wahnſinns bemächtige? muß ſich denn der Null⸗ punct des Wahnſinnes — bey allen Gemuͤthsſtimmun⸗ gen behaupten? „ 5 — willbeſtimmeud für jeden Augenblick ſich ſoll verkuͤnden, dieß haͤngt ab — lediglich von der wuͤrdigern oder unwuͤrdi⸗ gern Geartung, oft auch nur voruͤbergehenden Stimmung, des im Wahlacte begriffenen Menſchen, welche eigenthuͤmliche Ge— artung und jedesmalige Stimmung, als eines der unzaͤhligen Erſcheinungsmomente mit, hervortritt am Weltfatum. — * Es lege Jeder ſeine Eitelkeit auf ſein Bischen Menſchentitel nur fuͤr einen Augenblick bei Seite, wende ſich nur auf kurze Zeit ab von der phantaſtiſchen Apotheoſe des Menſchen, der am Ende doch weiter nichts iſt, als das auf die hoͤchſte Stuffe des Cerebrallebens geſetzte Thier auf Erden; es dringe ferner jener zur Unbefangenheit ſolchergeſtalt Vorbereitete in ſein Innerſtes, nachforſchend dem Weſen und der Geneſis der in ihm ſich bil⸗ denden Willensbeſchluͤſſe; ſo gelangt er unfehlbar zu der Ueber⸗ zeugung, daß jeder ſolche Willensact, daß jedes Reſul⸗ tat des Wahlactes, das des Menſchen Duͤnkel fo gern zum Verkuͤnder einer innerlich thronenden Majeſtaͤt erheben moͤchte, weit entfernt, ein fpontan und activ aus dem Menſchen hervor: geſchaffenes Machtgebot zu ſeyn, ſich als nicht mehr aus⸗ ſpreche, — denn als ein nothwendig, nach ewigem Ge— ſetze des Naturwaltens, oder beſſer nach ewig unwandelbarer Naturnorm, gerade nur fo und nicht anders hervor: gehendes Ergebniß; — daß er ferner bey Formierung des jedesmaligen Beſchluſſes waͤhrend des Wahlactes, der Be— ſchließende ſich gaͤnzlich paſſiv verhalte, und daß gerade da, wo ſich ihm beym erſten fluͤchtigen Anblicke die ſchmeichelhafte Vorſtellung von einem Beſchließen nach innerem activ waltenden Machtgebote aufdringen möchte, daß eben da der Beſchlie— ßende ganz vorzüglich als paſſives Werkzeug des sa- ctums, als von der combinierten Geſammtumgebung influenziert, vor ſich ſelber erſcheint. Was iſt es denn am Ende, das den angeſtaunten ſogenannt edel Handelnden be wegt, auf Sinnenluſt oder andern voruͤberrauſchenden Genuß aus ſogenannt höherm Motive zu verzichten? Es iſt eben das Verlangen nach dem Kitzel jenes Angeſtauntwerdens; oder es iſt das nothwendige Reſultat einer dem ſich Entſchließenden in hochſtem Reize vorſchwebenden Anſicht, welche wohl mit eben dem Rechte Illuſion zu nennen ſeyn moͤchte, als das Machtwort Fahne, das den Miethling anſpornt, fein Les ben freudig hinzuopfern. 4 Fragen wir nun weiter, was denn eigentlich jener fa⸗ natiſch lieb gewonnenen Anſicht ſo innigen Eingang in das von Gefühlen geſchwollene Serz verſchafft habe? fo führt die der ſchlichten Beobachtung entnommene unbefangene hier⸗ auf ertheilte Antwort abermals zu der Ueberzeugung, daß der Menſch Inſtrument der Influenzen ſey. Jenen innigen Eingang in das Herzensſtuͤbchen verdankt dieſe oder (87157 N Didi 79971577 525 N a rn Ne den ni: 1 * vg 1 ” * „Sieh den Aufſatz: Geſetze herrſchen (Buquoy Anregungen für phil. wiſſ. Forſchung). Der . Entſchluß, ö nach vollzogenem Wahlacte, hängt eben ſo wenig vom Be⸗ lieben des Menſchen ab, — als es vom Belieben einer Salz ⸗ Mutterlauge abhaͤngt, unter welcher Geſtalt die Salzeryſtalle, aus der Lauge heraus, anſchießen. Die Com⸗ bination aller einwirkenden Umftände bringt dort wie hier das Reſultat (Willensentſchluß ſo und nicht anders, — Cryſtallform fo, und nicht anders —) hervor, und zwar nach ewigem Naturgeſetze, oder richtiger ausgedruckt, nach ewigem Sſcillationsimperativ. e 6 jene, als Firma ſämmtlicher Willensbeſchluͤſſe prangende Lieb⸗ lingsanſicht dem des Menſchen ſich bemaͤchtigenden Zeitgeiſte, oder dem bizarren Streben dieſes oder jenes ſonderlich organiſir⸗ ten, ſonderlich geſtimmten oder verſtimmten Individuums, einem eigenthuͤmlichen Widerſpruchsgeiſte gemaͤß, dem Zeitſtrome ſich ſtemmend entgegenzuſetzen. Auf aͤhnliche Weiſe ertappen wir, hinſichtlich jener fanatiſch veflgehaltenen Lieblingsanſicht, den Menſchen auf einem Influenziertſeyn, durch oft wieder⸗ holte, von Jugend an eingepraͤgte und ſo zum Gewohnheits⸗ ſatze gewordene Verhaltensmaximen (deren oft ſtaatsbuͤrgerliche Nuͤtzlichkeit hiemit keineswegs geleugnet werden will); ferner durch gewiſſe gangbare Grundſaͤtze in ſeiner Familie oder in an⸗ ders gearteter naͤherer Umgebung; ferner durch den Beichtvater oder irgend einen andern Gewiſſensrath; ferner durch kirchlich eingeflößte Furcht oder Hoffnung hinſichtlich der in einem andern Leben folgen ſollenden Strafen oder Belohnungen; ferner durch eine Geliebte, die ihren auserkohrenen Ritter mit der Scherpe lohnt, auf der ihr Wahlſpruch prangt, zu deſſen Vollziehung ſie in holden Blicken den Erzumſchieneten auffordert; uſw. Proſaiſch klingen freylich die hier angeſtellten Betrachtungen, und fo manchen in romanhafter Selbſtuͤberſchaͤtzung ſuͤß Einge⸗ lullten mögen fie unſauft wecken; allein dieß hindert uns nicht, die Wahrheit — unverholen auszuſprechen. Irrlehre. Seine moraliſche Kraft verliert der Menſch nur durch ſich ſelbſt; wenn ſie in Paſſivitaͤt untergeht, und er in den Zuſtand von Oerruͤcktheit verfaͤllt, fo hat der Menſch ſich ſelbſt in dieſen Zuftand geſtuͤrzt, indem er nicht genugſam uͤber ſein inneres moraliſches Beſtehen wachte. Widerlegung. Dieſe Behauptung zuerſt durch Hein⸗ roth ausgeſprochen, woraus unter andern das ſonderbare Re⸗ ſultat ſich ergaͤbe, daß der Irre, eben darum, daß er wahnſin⸗ nig geworden, beſtraft zu werden verdiene, iſt durchaus falſch, geht aber ganz conſequent hervor aus den ſehr allgemein herr⸗ ſchenden falſchen Grundanſichten in der Pſychologie. Moraliſche Kraft aͤußert der Menſch in allen jenen Fällen, wo, nach geſchloſſenem Wahlacte, ſein Wollen und hiemit auch ſein Handeln ſeinem ethiſchen Gefuͤhle und ſeinem Vernunft⸗ prinzip gemäß ausfällt, obgleich anders geartete Motive (z. B. Anreizung durch Sinnlichkeit, oder der Hang, ſich zu rächen, oder das Streben nach neuem Beſitzthum, oder die Sucht nach Lob und öffentlicher Auszeichnung, * uſw.) waͤhrend des Voll⸗ ziehens des Wahlactes, dahin ſtrebten, dem aus dem Wahlacte reſultierenden Wollen eine entgegengeſetzte Richtung zu ertheilen. In ſolchem Falle iſt zu ſagen, der Menſch wolle und handle mit (auf deſſen Subjectivitaͤt bezogener) moraliſcher Wuͤrde: aber ganz falſch in ſolchem Falle zu ſagen, der Menſch wolle und handle mit moraliſcher Freyheit. — Ob, nach vollende⸗ tem Streite zwiſchen den während des Wahlactes ſich wechſel⸗ ſeitig bekaͤmpfenden Motiven, die Ueberwucht, an den entge⸗ . Hiemit will ſolche Furcht⸗ oder Hoffnunge Einfloͤßung, als nu ler ee öffentlicher Ordnung, keineswegs geta⸗ elt werden. * Es bedarf hier wohl keines Beweiſes, daß in manchen en — Lob und oͤffentliche Auszeichnung — durch ſchlechte Streiche — erlangt werden. 7 gengeſetzten Begehrungen, nach der Seite des ethiſchen Princips hin, oder nach entgegengeſetzter Seite hin — ſich neiget, dieß begründet weder Freyheit noch Unfreyheit; die Ueberwucht an den entgegengeſetzten Be⸗ gehrungen — neigt ſich nach der einen oder der andern der oben erwähnten zweierlei Seiten hin — ſtets nur nach unwan⸗ delbarem Geſetze der Nothwendigkeit, nach ewig nothwendiger Norm am Naturwalten, an welchem nicht der Gegenſatz von Nothwendigkeit und Freyheit beſteht (wie aus, von Pietismus, Teleologie uſw. entſtellter, und ſo zur Karrikatur gewordener Naturwuͤrdigung oͤfters behauptet wird), ſondern wo durchgehende — das unerbittliche Geſetz der Nothwendigkeit herefchet. * Wenn der nach ethiſchem Princip Wollende und Handelnde ausrufen moͤchte: Ich bin frey, denn ich habe die Motive meiner Sinnlichkeit uͤberwunden; ſo koͤnnte, in eben dem Sinne, der bloß nach thieriſcher Begierde Wollende und Handelnde ausrufen: Ich bin frey, denn ich habe die Mo⸗ tive meines Moralgefuͤhls und meiner Vernunft (die am Ende vielleicht bloßes Gaukelſpiel der Convenienz ſind) uͤberwunden. Im Grunde haͤtten aber hier Beyde, — in ihrem Ausrufe, Unrecht. — In den Worten: Ich habe überwunden — liegt das Falſche des beyderſeitigen Ausrufes; es muͤßte vielmehr, um wahr zu ſprechen, beyderſeits heißen: Es ſind an mir, dem allwaltenden Geſetze der Nothwendig— keit gemäß, dieſe oder jene Motide uͤberwunden worden, durch entgegengeſetzte ſich mir, gleichfalls nach Geſetz der Nothwendigkeit, aufdringende Mo⸗ tive. Das, hinſichtlich der beyden hier in Rede ſtehenden In⸗ dividuen, beym in ſich ſelber Hineinblicken ſtatt findende Won⸗ nigliche und Widerliche der Empfindung (Stimme des gu⸗ ten und böfen Gewiſſens) laͤßt eben fo wenig die Beimiſchung des Begriffes von einem Selbſtverſchuldethaben zu, als die freudige oder niederſchlagende Entdeckung vom Gelun⸗ gen⸗ oder Mißlungenſeyn des eigenen Werkes, am BRunſtbe⸗ gabten oder am Stumpfſinnigen. Jenes Wonnigliche und Widerliche und eben ſo jenes Freudige und Niederſchlagende, koͤnnen ſich bloß beziehen auf das Gefühl von einem Beguͤn⸗ ſtigt⸗ oder Verwahrloſtſeyn des Ichs von Seiten der das Ich in die Erſcheinung hervorrufenden Natur. KAben hieraus folgt die unabſehbare Reihe der in der Pſpchologie herrſchenden Arrlehren, eben hieraus die In⸗ toleranz, Liebloſigkeit und Härte, womit fo mancher duͤnkelhaft aufgeblaſene vermeyntliche Tugendheld mit phariſaͤiſcher Selbſtzufriedenheit, auf den vom Fatum Geaͤchteten herabblickt, daß ſehr allgemein der pſychologiſche Grundirrthum ſich verbreitet hat, als ſey der Menſch außerhalb der Na⸗ tur poſtiert, als ſchwebe er, einem Gotte gleich, über der Natur, als disponiere der Menſch nach eigenem Machtgebote über ſich ſelbſt; indeß doch der Menſch, eben ſo wie das Mineral, wie die Pflanze, wie das Thier, bloß integrierender Theil am Naturganzen iſt, durch tau⸗ ſendfache Faͤden mit den mancherley Naturpotenzen verknuͤpft, von dieſen im Sinne des Naturlebens influenziert, und ſeinerſeits (von Seiten des Menſchen nehmlich) gleichfalls nur fähig, im Sinne des Naturlebens, aus deſſen ſchaffen⸗ Sieh den Aufſatz: Geſetze Hoesch (Buquoy Anre⸗ gungen fuͤr philoſ. wiſſenſch. orſchung). 8 dem Herde der Menſch ja hervorgebildet ward, nach den Na⸗ turpotenzen hin zuruͤckzuwirken. Action und Reaction koͤn⸗ nen hier ſtets nur — naturgemäß — vor ſich gehen, d. h. nach ewig nothwendiger unwandelbarer Norm des Naturwaltens. — Welchen Sinn ſoll man aber dann der herrſchenden Anſicht vom vermeyntlichen Gegenſatze zwi⸗ ſchen Freyheit und Nothwendigkeit zuerkennen? Es laͤßt ſich jene Anſicht bloß als Unſinn erklaͤren, hervorgegangen vermuthlich aus dünfelhafter Selbſtuͤberſchaͤtzung von Seiten des Menſchen und aus dem ſonderbaren Streben, den poſitiven Lehren ſo mancher Religionen einen gewiſſen philoſophiſchen Nimbus zu ertheilen. Auf gleiche Weiſe mochte fi) aus unſerm Gehirne der Gegenſatz von Leib und Seele hervorſpin⸗ nen, obwohl die unkoͤrperlich gedachte Seele uns ſtets eine Fic⸗ tion bleiben wird, deren objective Giltigkeit ſich nimmermehr wird nachweiſen laſſen. Es beſteht zwar am Menſchen, wie Jeden die Selbſtbe⸗ obachtung uͤberzeugt, der Gegenſatz zwiſchen Selbſtbewußt⸗ ſeynsſphaͤre und unbewußt reproductiv⸗ waltender Sphäre; allein es darf aus dieſem Gegenſatze nicht etwa, wie dieß leider in der Psychologie geſchieht, ein anderer fingiert werden, nehmlich der zwiſchen Frepheit und Wothwen⸗ digkeit. Freyheit beſteht nirgends; — die ewig nothwendige Naturnorm herrſcht allerwaͤrts, eben ſo am Denken, Fuͤhlen, Be⸗ ſchließen uſw., als am Athmungs-Verdauungs⸗Aſſimilierens⸗ Prozeſſe uſw.“ | Der Menſch befist durchaus nicht das Vermögen, mit ſich ſelber zu disponieren, ſich ſo zu bewachen, daß er den Zu⸗ ſtand der Verruͤcktheit von ſich entfernt hielte, und dieß wohl gar bey allen erdenklichen Graden des Affiziertwerdens von Au⸗ ßen her, z. B. durch Sinnenreiz, heftige Sehnſucht, Narco⸗ tika, uſw. Die taͤgliche Erfahrung lehrt das Gegentheil, da Niemand im Stande iſt, von Acceſſen der Tollheit ſich frey zu halten, die auf eine beſtimmte verſchluckte Portion von z. B. Belladonna folgen; und wer moͤchte hier wohl zu erweiſen im Stande ſeyn, daß Leidenſchaft, Sehnſucht, heftige Begierde uſw⸗ nicht eben ſolche Affizierungen am Organismus nach ſich ziehen koͤnnen, als z. B. die in den Darmcanal eingebrachte Bella- donna? Iſt nicht ſchon oͤfters durch Erſchrecken — Wahnſinn entftanden? uſw. 95 f ; Irrlehre. Der Weiſe handelt mit moralischer Sreybeit. Yoiderlegung., Diefer hochtoͤnende Satz iſt falſch aus⸗ gedrückt; wird aber feinen falſchen Ausdrucken eine richtige Deu⸗ tung gegeben, ſo iſt er ebenſo nichts ſagend, als es z. B. die Gleichung: a S a waͤre. Richtiger ausgedruckt hieße eigentlich obiger Satz, da weiter oben ſchon gezeigt ward, daß das menſch⸗ liche Wollen und Handeln wohl einer moraliſchen Wuͤrde — nicht aber einer moraliſchen Freyheit — faͤhig ſey. Der Weiſe handelt mit moraliſcher Wurde. Da nun aber unter einem Weiſen ein Solcher verſtanden wird, der ſo geartet iſt, daß er nicht nach Trieb und thieriſchem Impulſe wollen und handeln 1 . Sieh den Aufſatz: e berrſ chen (Buquoy Anre⸗ gungen Has bonn, * ſondern nach ethiſcher Gutheiſung und Vernunft wollen und folglich handeln muß; ſo iſt obiger Satz nichtsſagend, indem er eigentlich nur ſo viel ausſpricht: Wer ſo geartet iſt, daß er bloß nach ethiſcher Gutheißung und Vernunft wollen und folglich handeln muß, der muß nach ethiſcher Gutheißung und Vernunft handeln (denn Letzteres nur heißt mit mo— raliſcher Wurde handeln). F Serlehre. fähig ift, nach Motiven ſich ſelber zu beſtimmen. | Widerlegung. Es ift zwar wahr, daß der aus dem jedesmaligen Wahlacte reſultierende Beſchluß durch Motive be: ſtimmt wird, aber ganz falſch iſt die Behauptung, daß der Menſch ſich ſelber durch Motive zu beſtimmen vermöge. Auch waͤre es ganz falſch, den Begriff von Motiven — hier etwa ausſchließlich auf moraliſche Gutheißung oder Vernunft: gruͤnde zu beziehen; es muß vielmehr jener Begriff ſich hier auch auf ſolche Antriebe erſtrecken, die mit Ethik und Vernunft nicht harmonieren. Wenn mir z. B. waͤhrend des Wahlactes eine innere Stimme dringend zuruft: So kannſt du deinem Be— leidiger deine Rache am Empfindlichſten fuͤhlen laſſen, welche Luſt fuͤr dich, — ungluͤcklich zu ſeben, der in fo frechem Uebermuthe ſcho— nungslos dich verderben wollte, uſw.; ſo iſt dieß eben ſo gut ein Motiv zu nennen, als das ein Motiv zu nennen iſt, wenn waͤhrend des Wahlactes eine andre Stimme mir zuruft: Du beſitzeſt nun zwar die Macht, dich an deinem frechen Beleidiger zu raͤchen, aber bedenke anderſeits, wie ſtark, wie erhaben, wie wahrhaft edel, derjenige vor ſich ſelber erſcheint, der das gezuͤckte Racheſchwert aus innerm Antriebe von ſich wirft, und feinen Bruder Verzeihung zurufend liebevoll an ſein Herz druͤckt, uſw. Er haͤngt nun, bey ſolch mannigfachen waͤhrend des Wahlactes ſich wechſelſeitig bekaͤmpfenden Motiven, nicht vom Belieben des den Wahlact vollziehenden Menſchen ab, welches jener Motive — endlich den Sieg davon tragen — werde. Dieß iſt vielmehr bloß durch die wuͤrdigere oder unwuͤrdigere Geartung jenes im Wahlacte Begriffenen bedingt, ſo wie zu— gleich durch den Grad der Heftigkeit, womit die Moral- und Vernunft⸗beſtuͤrmenden Motive auf den Menſchen losziehen, ſtrebend, ihn aus jener ruhigen Stimmung herauszuwerfen, aus welcher allein — ſolch eine endliche Entſchließung hervorgehen kann, die mit dem reinen Moralgefuͤhle und der klaren Vernunft harmoniert. Die hier letzlich angezeigten das endliche Reſultat des jedesmaligen Wahlactes beſtimmenden Momente — hängen ganz und gar nicht von der Willkuͤr des Menſchen ab; ſondern es ſchreiten dieſelben aus dem Weltfatum — nach eben ſo unerbittlichem Geſetze der Nothwendigkeit — hervor, als überhaupt alles Erſcheinen am Univerſum — nach ſolchem Geſetze ins Daſeyn tritt. Kein beſchraͤnktes Weſen, auch nicht der Menſch, faßt den vollen Grund feiner Thaͤtig⸗ keit in ſich. Irrlehre. Das Geſetz der Vernunft iſt das oberſte Motiv fuͤr die Willensbeſtimmung des Menſchen, waͤhrend der Reiz der Sinnlichkeit das ausſchließliche Motiv fuͤr Wohlverſtanden, wenn Friebe und thieriſche Impulſe mit dem che Menſchen liegenden Sittengefühle in Widerſpruch erathen. Iſis 1837. Heft 1. Der Menſch iſt moraliſch frey, da er denjenigen qualvoll gedemuͤthigt und ſelbſt ihn. 10 die Willensbeſtimmung des Thieres iſt; der Menſch lenkt alſo fein Wollen durch Vernunft, der Sinnlichkeit zuwider, iſt alſo frey. Widerlegung. Wenn auch wirklich, in dem einen oder dem andern Falle, am Schluſſe des Wahlactes, das Wol— len des Menſchen vernunftgemaͤß und der ſinnlichen Anreizung zuwider ausfaͤllt, ſo ſchließt dennoch ſolches Wollen — nicht den Begriff der Freyheit — in ſich, ſondern jenen einer würdevollen Geartung jenes Menſchen, bei welchem ſolch ein Wollen ſich bildet. Jener Menſch verhaͤlt ſich bey jener Willensformierung eben fo paſſiv, als das Thier bey ſeiner (des Thieres) Willensformierung. Aus der Gear— tung jenes Menſchen geht jenes vernunftgemaͤße ſinnlichkeitswi— drige Wollen eben fo nothwendig hervor, als aus der Geartung des Thieres das ſinnlichkeitsgemaͤße Wollen ſich geſtaltet. Nicht der Menſch lenkt fein Wollen durch Vernunft; ſondern, in- ſofern der Menſch ein Thier iſt, an welchem das Vernunft⸗ ſtreben prävaliert, wird das Wollen im Menſchen — noth— wendig zu einem vernunftgemaßen Wollen, gleichwie im Dichten auch die alltaͤglichſte Situation immer noch ſchoͤne Bil- der weckt. Wenn ſich uns ferner (bey kaltem Blute, und als un— partheilichen Zuſehern) das Geſetz der Vernunft als das oberſte Motiv fuͤr die Willensbeſtimmung darſtellt, d. h. als das uns am Wuͤrdigſten und Edelſten erſcheinende Motiv, ſo folgt hieraus noch ganz und gar nicht, daß jenes Motiv auch nothwendig das ſiegende — ſeyn muͤſſe. Ob es ſiege, oder vom Sinnlichkeitsprinzip uͤberwunden werde, dieß haͤngt von der jedesmaligen Geartung desjenigen ab, der den Wahlact vollzieht; dieſe Geartung liegt aber nicht im Be: lieben des Menſchen, haͤngt wenigſtens nicht lediglich von ſei— nem Zuthun ab; ſondern iſt eine Ausgeburt des Weltfa—⸗ tums, als der Combination aller in einander greifenden und aus einander ſich entfaltenden nothwendigen Erſcheinensmo⸗ mente am Naturwalten (innerhalb und außerhalb des Menſchen); jene Geartung iſt bedingt in guͤnſtiger Organiſation, als der nothwendigen Baſis des Selbſtbewußtſeynslebens, aus welchem jeglicher Willensact hervorſproßt; bedingt ferner in glücklicher Erziehung, als der Schule fuͤr das Denken und Fuͤhlen; be— dingt ferner im gluͤcklichen Schickſale, inſofern daſſelbe nicht verzaͤrtelt oder uͤbermuͤthig macht, fo wie nicht minder im Miß—⸗ geſchicke, inſofern dieſes nicht erbittert, entmuthiget und die Thatkraft laͤhmt. Wer vermag es nun aber, aus innerm Willensacte alle dieſe beguͤnſtigenden Umſtaͤnde, ſchon von Kindheit an, herbeyzuführen a Endlich iſt es zum Wenigſten ſehr uͤbertrieben, zu behaupten, es ſey der Reiz der Sinnlichkeit das ausſchließ⸗ liche Motiv fuͤr die Willensbeſtimmung des Thieres. So mancher treue Hund gab uns ſchon das Beyſpiel, mit vieler Schlauheit das verlorene Gut des Herrn wieder gefunden zu haben, aus Gram fuͤr ſeinen verſtorbenen Herrn Speiſe und Trank zu verſchmaͤhen und trauernd dahinzuſterben, den Herrn in Gefahr mit Aufopferung des eigenen Lebens zu vertheidigen und nicht ſelten durch Liſt und Kuͤhnheit ihn zu retten uſw.; liegt wohl in ſolchem Handeln die bloße Gier nach Sin⸗ nenkitzel? Die ausſchließende Apotheoſe des Menſchen, mit Geringſchaͤtzung alles Mepcigen an dem Unuͤberſehbaren des Welt⸗ 1 11 getuͤmmels, mag man allenfalls dem mit der Welt unbekannten und nur ſich ſelbſt vergoͤtternden Stubengelehrten verzeihen; aber ſolche Sprache paßt nimmermehr fuͤr den wahr und vielſeitig Gebildeten. Laßt uns nicht die Natur außerhalb des Menſchen mit Geringſchaͤtzung betrachten, und durch romanhafte Selbſter⸗ hebung uns vollends laͤcherlich machen. Irrlehre. Leidenſchaftlichkeit iſt Paſſivitaͤt der Seele. Widerlegung. Da ſich des Ausdruck Seele — auf eine Fiction bezieht, deren Realitaͤt keineswegs erwieſen iſt, fo mag obiger Satz wohl fo viel heißen, als, Leidenſchaft⸗ lichkeit ſey Paffivität der Vernunft. Aber auch ſo ausgefpros chen, iſt er falſch. Am Leidenſchaftlichen verhaͤlt ſich die Ver⸗ nunft nicht paſſiv, fie kaͤmpft vielmehr gegen die Leidenſchaft, und jene wird nur durch die Macht der Leidenſchaft beſiegt. Wenn aber zwey Kraͤfte einander wechſelſeitig bekaͤmpfen, ſo ſagt man von der beſiegten Kraft nicht, fie habe ſich paſſiv er⸗ halten. Eigentlich follte alfo obiger Satz fo lauten: Leidenſchaftlich⸗ keit iſt der Zuſtand eines Beſiegtwerdens durch ein der Wer: nunft entgegengeſetztes Streben, welches theils der Sinnlichkeit theils auch einem andern Stimulus ſeinen Urſprung danken kann. Ich mache dieſe letztere Bemerkung gefliſſentlich, da die Pſycho— logen, einer unbegreiflichen Einſeitigkeit gemaͤß, ſehr haͤufig in dem Wahne ſtehen, als ſey bloß die Sinnlichkeit — die Grundurſache der Leidenſchaft, indeß doch hier fo mancher Sti⸗ mulus von ganz anderer Art eintritt, z. B. Stolz, Eitelkeit, Eigenliebe, Herrſchſucht, Streben nach Unſterblichkeit, Rachſucht, Geiz, uſw. Was namentlich den Geiz betrifft, ſo iſt dieſer ein wahrer Sieg uͤber die Sinnlichkeit zu nennen, da ja der Geizige ſich jeden Sinnengenuß verſagt, um ſeinem idealen Phantome nachzujagen, wornach er den Werth des Menſchen und deſſen Macht ſo wie Einfluß als einzig und allein von der Groͤße des Beſitzthumes abhaͤngig betrachtet. Wollte man hier ſagen, es beruhten alle jene Modificationen des Stimulus am Ende doch nur auf Sinnlichkeit; fo möchte ich hierauf antwor⸗ ten, daß, wenn ſchon dem Einfluſſe der Sinnlichkeit ein ſo weites Feld eingeraͤumt wird, man mit eben dem Rechte ſagen koͤnne, daß auch das begeiſtertſte Tugendgefuͤhl am Ende ein bloßer Nervenkitzel fey. Auch ſieht man haͤufig die ſinnlichſten Menſchen am gluͤhendſten fuͤr Tugendaufwallungen entbrennen, wie dieſe in Romanen und im Schauſpiele vorkommen. Irrlehre. Die ſinnlichen Vorſtellungen, von welchen wir beym erſten Anſchein einer Begebenheit geruͤhrt werden, ſind zwar nicht freiwillig, wohl aber ſind es die dann folgenden von uns eigends anzuſtellenden Unterſuchungen, wodurch wir jene Vorſtellungen unſerer Beurtheilung unter: werfen. i Widerlegung. Dieſe ſchon von Epictet ausgeſpro⸗ chene Behauptung iſt in mehrfacher Hinſicht falſch. Iſt der erſte ſinnliche Eindruck auf uns ſo vehement, daß er im hohen Grade tumultuariſch auf uns losſtuͤrmt; fo kann ſehr wohl hiedurch alle Faͤhigkeit zu unterſuchen, und hiernach richtig zu urtheilen, in uns gaͤnzlich oder doch großentheils er— ſtickt werden, und wie ſieht es dann mit jener vermeyntlichen Unterſuchensfreyheit aus? Nehmen wir aber die Sache nicht fo extrem, ſondern laſſen die Unterſuchens- und Urtheilens⸗ Fähigkeit in ihrem Wormalſtande verharren, fo kann auch hier von Freyheit keine Rede ſeyn, d. h. es hängt nicht * 12 von unſerem Belieben ab, welches Reſultat — ſich aus jener Unterſuchung ergeben werde; ſondern dieß haͤngt ab, theils von den imperativen Formen unſers Anſchauungsvermoͤgens, theils von, durch Angewoͤhnung, zu Funtamentalſaͤtzen der Be⸗ urtheilung uns gewordenen fixen Ideen. Wenn z. B. ein fuͤrch⸗ terlicher Knall vom Himmel gehört wird, fo kann dieß bey vers ſchiedenen Menſchen, die vom erſten Schrecken ſich erholt haben, und nun dem Grunde jenes Ereigniſſes nachſpuͤren, ein ſehr verſchiedenes Urtheil nach ſich ziehen, ob ſie gleich alle insge⸗ ſammt wuͤnſchen mögen, an der ganzen Sache nichts Außeror⸗ dentliches zu finden, um ſich hieruͤber nicht weiter aͤngſtigen zu muͤſſen. Derjenige nehmlich, der, feiner Hirn- und Nerven⸗ Organiſation nach, zu Wunderglauben geneigt iſt, und uͤberdieß don Jugend an die aberglaͤubiſchſten Schreckgeſchichten anhoͤren mußte, wird jenen vom Himmel kommenden Knall als den Auge bruch des uͤber die verdorbene Menſchheit erzuͤrnten Herrn der Welt deuten. Derjenige hingegen, der, feiner Hirn- und Ner- ven⸗Organiſation nach, für Wunderglauben gar keinen Sinn hat, ſondern Alles auf natuͤrlichem Wege zu entziffern ſich ges neigt fuͤhlt, der uͤberdieß von Jugend an die Wunderhiſtoͤrchen als Betruͤgerei ſchildern hoͤrte, und zugleich den Unterricht einer auf Erfahrung und vernuͤnftiger Theorie geſtuͤtzten Meteorologie empfieng, der wird jenen vom Himmel kommenden Knall als ein meteoriſches Phaͤnomen betrachten, und ſich weiter nicht aͤngſtigen oder zu Bußuͤbungen vorbereiten; er wird vielmehr recht herzlich froh ſeyn, fuͤr dießmal mit heiler Haut durchge⸗ kommen zu ſeyn, und einem merkwuͤrdigen Naturereigniſſe bey⸗ gewohnt zu haben, von dem er nun den Neugierigen erzaͤhlen kann. Das hier uͤber den Knall letzlich ausgefallene Urtheil iſt zwar vernünftig zu nennen, aber nichts koͤnnte uns berech⸗ tigen, hier von einem Freyheitscharakter — waͤhrend des Urtheilensactes zu ſprechen. Der hier den Knall als beurtheis lend Geſchilderte, haͤtte, trotz alles innern Widerſtrebens, die Sache gar nicht anders nehmen koͤnnen, als er ſie wirklich ge⸗ nommen hat, und ſeiner Organiſation nach fo wie feiner Erziehung gemaͤß nehmen mußte. — In einem andern Aufſatze werde ich zeigen, daß eben die Unfreyheit des Menſchen die Nothwendigkeit der Strafe im Staate begruͤndet. (Fortſetzung folgt.) Co ren en Taſchenbuch für deutſche Frauen auf das Jahr 1837. Heraus⸗ gegeben von A. Schreiber. Heidelberg bey Engelmann. 328. 7 Stahlſtiche. Dieſer Jahrgang der freundlichen Cornelia erſcheint fo fruͤh, daß noch jeder Hausvater Zeit hat, denſelben zum Weih⸗ nachtsgeſchenk ſich zu verſchaffen. Dieſes Taſchenbuch hat ſich nun ſchon 22 Jahre lang erhalten, und dennoch iſt es jung und munter und vertreibt den Hausfrauen auf eine edle Art die Zeit. Die Cornelia bringt wieder ſchoͤne Gaben, ſowohl Erzählungen und Gedichte als Abbildungen; jene die Königinn, eine hiſtoriſche Erzaͤhlung von W. Blumenhagen; Koͤnig Robert, biſtoriſche Novelle von A. Schonen; die Meeres⸗ braut, venetianiſche Sage von A. Schreiber; die Belagerung von Hamburg, hiſtoriſche Erzählung von E. Janinsky. 13 Unter den Gedichten find: Frauenlob von A. Schrei: ber; Gedichte von Fr. Haug, C. Geib, Neuffer; Sehn⸗ ſucht nach dem Vaterlande von Graf Fr. Kalkreuth; die Roſe von Reſe; Wehmuth; das Kind am Grabe der Mutter. Die Stahlſtiche ſind nach beruͤhmten Mahlern von vor— trefflichern Kuͤnſtlern bearbeitet; die junge Koͤniginn von Por- tugall; Suſanna; Heinrich der IV. und ſeine Kinder von Schu— let; die italiaͤniſchen Mädchen, das Savoyarden-Maͤdchen von J. Fleiſchmann; Minna und Brenda, Julia von Roß⸗ maͤßler, alle begleitet mit einem Gedicht von C. Geib. Freymuͤthige Gedanken über eine zweckmäßige Umgeſtaltung ider Gymnaſien von F. V. Jüngſt, Lehrer am G. zu Bielefeld. Bielefeld bey Velhagen. 1836 . * 0. Man ſieht aus dieſer kleinen Schrift ſehr wohl, daß ſich der Verfaſſer viel mit dem Unterrichtsweſen beſchaͤftiget hat. Seine Hauptidee geht dahin, die eigentlichen Gymnaſien, welche zum gelehrten Stande vorbereiten, wo nehmlich die alten Spra— chen gelehrt werden, ſo zu vermindern, daß etwa nur eines auf jedem Kreis oder jede Provinz kommt, und dagegen die Gym— naſien kleinerer Städte in Bildungs-Anſtalten für alle Welt zu verwandeln, worinn jene Sprachen weggelaſſen, aber alles ge— lehrt wird, was einem gebildeten Menſchen überhaupt erforder— lich iſt, neuere Sprachen, Styl, Aeſthetik, Kuͤnſte, Geſchichte, Geographie, Naturwiſſenſchaften uſw., wodurch jeder in Stand geſetzt wird, ſeinen kuͤnftigen Beruf mit Einſicht zu betreiben und ſich in der Geſellſchaft wohl zu befinden. Es iſt nicht zu läugnen, daß ſich ein allgemeines Unbehagen der Voͤlker be— maͤchtiget hat, welches, abgeſehen, von manchen Verkehrtheiten von oben, wohl groͤßtentheils ſeinen Grund in der ungleichen Bildung der Staatsbuͤrger hat), indem die einen der ſaͤmmtli⸗ chen Maſſe der Wiſſenſchaften theilhaftig werden, waͤhrend die andern und zwar die große Mehrzahl nur Inſtrumente dazu in die Hand bekommen, nehmlich leſen und ſchreiben lernen, oh—⸗ ne etwas daraus zu machen. Durch des Verfaſſers Vorſchlaͤ— ge würde allerdings dem letztern Uebel großentheils abgeholfen werden, und daher verdienen ſeine Vorſchlaͤge, welche er um— ſtaͤndlich gibt, die Beachtung der Schulfreunde und beſonders der Staatsmänner. Allgemeine deutſche Biographie oder Lebensbeſchreibung der beruͤhmteſten und verdienteſten Deut⸗ ſchen aller Zeiten. Ein Nationalwerk für alle Stände, heraus: gegeben unter Mitwirkung mehrerer Gelehrten von Dr. Heinrich Döring. Heidelberg bey J. Engelmann 1835. 8. Lieferung 1. 88. Dieſes Werk wird 48 Lieferungen zu 96 Seiten betragen, je 18 Kr. für die Subſcribenten, fpäter mehr. Es werden 48 Stahlſtiche dazu kommen, welche beſonders berechnet werden. Das Werk iſt alphabetiſch geordnet und geht hier von Abbt bis Albrecht. Es ſcheint uns zeitgemaͤß und gut bearbeitet zu ſeyn; wenigſtens lieſt es ſich angenehm, und man erfährt Alles, was zum Leben und der Wirkſamkeit der ausgezeichneten Maͤnner 14 gehört. Indeſſen ſcheint es uns, daß es beſſer wäre, wenn we⸗ niger Über die Perſonen geurtheilt oder räfonniert würde, und dagegen ihre eigenen Handlungen ganz einfach mitgetheilt wir den. Das iſt indeſſen eine Anſicht, welche dem Werth des Werks nichts benimmt. Es iſt eine große und ſchwere Aufga— be, wobey es auf kleine Dinge nicht ankommt. Für den Ruhm von Deutſchland iſt es vortheilhaft, wenn die Leiſtungen ſeiner tuͤchtigen Männer der Nachwelt überliefert werden; doppelt vor— theilhaft fuͤr die Nacheiferung und fuͤr die Verdraͤngung unnuͤ⸗ tzer Leſerey. Wir zweifeln nicht am Beyfall des Publicums, um ſo weniger, da der Herausgeber und der Verleger alles thun, um den ſchnellen Fortgang und die gute Ausſtattung zu befoͤrdern. Vollſtaͤndiges Woͤrterbuch der Mythologie aller Nationen von Dr. W. Vollmer. Stuttgard bey Hoff⸗ mann. Heft 9. 10. 1836. 8. T. 44 — 129. Mit dieſen 2, freylich ſehr ſtarken, Heften iſt nun dieſes nuͤtzliche Werk geſchloſſen, früher als man vermuthet hat. Da⸗ mit hat man ein bequemes und vollſtaͤndiges Buch immer bey Handen, welches ſchnell antwortet. Es wird daher auch ſeinen Weg in alle Hausbibliotheken finden. Dazu kommt die große Wohlfeilheit, indem das ganze letzte Heft unentgeltlich geliefert wird. Die große Zahl von reinlichen und geſchmackvollen Ab⸗ bildungen machen das Werk beſonders inſtructiv und gewaͤhren beym Durchblaͤttern ein langes Vergnuͤgen, nicht minder die Vergleichung der verſchiedenen Goͤtzenbilder und der vielerley Religionen ein bedenkliches Nachdenken und Vergleichen, wel⸗ ches freylich nicht erfreulich iſt, wenn man ſo vielen Wahn durcheinander tummeln ſieht. Das Ergebniß iſt jedoch immer die große Belehrung, Warnung vor dem Irrthum und ein Wegweiſer zu ſich ſelbſt, wo man unfehlbar eine beſſere Reli⸗ gion findet, als jede vorgemalte ſeyn kann. Das Werk wird demnach ſeinen Nutzen ſchaffen. Pr Oeconomiſche Neuigkeiten und Verhandlungen, herausgegeben von E. za 83 8 Prag bey Calve 1835. II. 4. Wir brauchen unſern Leſern nur anzuzeigen, daß dieſe vortreffliche Zeitſchrift immer puͤnctlich erſcheint und den unge⸗ meinen Reichthum behält, wodurch fie ſich ſeit fo vielen Jah ren ausgezeichnet hat. Hier iſt landwirthſchaftliche Statiſtik, Geographie, Induſtrie, Geſellſchaften, Inſtitute, Preiſe, Ma⸗ ſchinen, Baukunſt, Chemie, Phyſik, Pflanzenphyſiologie, Tech⸗ nologie, Feldbau, Duͤngerwirthſchaft, Futterwirthſchaft, Pflan⸗ zenfeinde, Viehzucht, Schafzucht, Pferdezucht, Rindviehzucht, Thierheilkunde, Hauswirhſchaft, Berichte, Handel, Weinbau, Gartenbau, Obſtbaumzucht, Bienenzucht, Seidenzucht, Fiſch⸗ zucht, Litteratur, Forſt- und Jagdweſen uſw. Nichts geht leer aus, und es iſt hier ein Treiben und Producieren, daß es ſchon dem bloßen Zuſchauer eine innige Freude verurſacht. — 15 Verhandlungen der ſchweizeriſchen Geſellſchaft für die geſammten Naturwiſſen⸗ ſchaften in ihrer 20ten Verſammlung zu Aarau, im July 1835, unter dem Vorſitz von Frey⸗Heroſe. Aarau 1836. 8. 177. Dieſe Verhandlungen ſind dieſes Mal ſehr reichhaltig ge— worden und enthalten mehrere intereſſante Beytraͤge. Zuerſt eine große Eroͤffnungsrede vom Vorſtand, dann Necrologe von 6 verſtorbenen Mitgliedern, welche vielen Raum einnehmen, Ueberſichten der Verhandlungen der Geſellſchaften im Aargau, zu Baſel, Bern, Genf, Neuenburg. St. Gallen, in der Waat und zu Zurich. Pfluger, Über das Zuſpunden der Weinfaͤſ⸗ ſer; Friedr. Dubois, Bericht uͤber eine Reiſe im ſuͤdlichen Frankreich; Fleiſcher, uͤber den Hydrurus erystallophorus. Beytraͤge zur Obſtbaumzucht und zur Naturgeſchichte der den Obſtbaͤumen ſchädlichen Inſecten von Id. Schmidberger zu St. Florian. Linz bey Haslinger 1836. 8. 299. Ates und letztes Heft. Ein ſo thaͤtiger und kenntnißreicher Mann ſollte nicht vom letzten Hefte reden. Es wird gewiß nicht fehlen, daß ihm in der Folge neue Beobachtungen vorkommen, und feine dank: baren Leſer werden ſie gewiß ſehr ungern entbehren wollen, da in der neuern Zeit wohl wenig Schriften erſchienen ſind, wel⸗ che einen ſo practiſchen und zugleich ſo wiſſenſchaftlichen Werth haben, wie des Verfaſſers Beytraͤge. Wir zweifeln jedoch nicht, daß er ſeinen Entſchluß aͤndern werde. Wer etwas weiß, theilt es gern mit, und nach einigen Jahren weiß der Verfaſſer ge⸗ wiß wieder ſehr viel, was den Oeconomen und den Naturfor⸗ ſchern nuͤtzlich iſt. Ueberdieß ſind ſeine Schriften immer dank⸗ bar aufgenommen worden. Dieſes Heft handelt vorzuͤglich vom Baumſchnitt und zwar der Zwerg- und Spalierbaͤume uͤberhaupt, ſodann der Birnbaͤume, Apfelbaͤume, Kirſchbaͤume und von mehrern ans dern. Dann folgen neue aus dem Kern gezegene Kirſchenſor— ten und eine Abhandlung uͤber die Entſtehung neuer Obſtſor— ten, nebſt einem Verzeichniß der in der Baumſchule zu St. Florian vorhandenen Obſtſorten; Aepfel, nicht weniger als 115, Birnen 67, Pfirſchen 25, Apricoſen 7, Pflaumen 12, Kirſchen 14, Trauben 2. Was die Naturforſcher unmittelbar intereſſiert, ſind die wirklich mit reaumuriſchem Geiſt angeſtellten Beobachtungen über die dem Obſte ſchaͤdlichen Kerfe. Schon in den fruͤhern Heften hat er die Naturgeſchichte von Attelabus alliariae, Geo- metra brumata, Curculio pomorum, Tenthredo morio, Ly- da populi, Cureulio cupreus, Tortrix pomona, Pyralis ey- nosbatana, luscana, nigricana, Lyda haemorrhoidalis, Attela- bus bacchus, Chermes pyri, Bombyx chrysorrhoea, Aphis pyri mali, Sciara pyri, Ceeidomyia nigra, Psilus geliefert. In dieſem Hefte theilt er wieder ebenſo genaue und vollſtaͤndi⸗ ge Beobachtungen mit uͤber Chermes mali 186, Papilio crataegi, Apate dispar, Scolytus haemorrhous, Tinea padel- la, Curculio oblongus. Es wild dadurch nicht bloß der Oe⸗ conomie ein großer Nutzen geſchafft, ſondern auch der Natur⸗ geſchichte Überhaupt und fogar der genauern ſyſtematiſchen Be⸗ 16, ſtimmung, worinn noch mehrere Zweifel, ja Irrthuͤmer vorka men. Wir konnen dieſe Schriften mit gutem Gewiſſen jedem Oeconomen und Entomologen empfehlen. Sie enthalten in jes der Hinſicht einen Schatz von vortrefflichen Beobachtungen. Verhandlungen der Geſellſchaft des vaterländiſchen Muſeums in Boͤhmen bey der 14ten allgemeinen Verſammlung am 6ten April 1836. Prag bey Haaſe. 8. 67. 3 Tflnu. Fol. Dieſe thaͤtige Geſellſchaft faͤhrt fort, ihrem Vaterlande Ehre zu machen und das Feld der Wiſſenſchaft anzubauen und zu erweitern. Voran ein Bericht uͤber die Vorgänge und die Thaͤtigkeit der Geſellſchaft, ſowie uͤber die Vermehrung der Sammlungen vom Geſchaͤftsleiter J. Grafen von YIoftiz. Die Geſellſchaft hat gegenwaͤrtig an Capital nicht weniger als 125000 fl. Im vorigen Jahr wurden verwendet uͤber 800 fl. Damit laͤßt ſich ſchon etwas anfangen. S. 15 die Rede des immer jugendlich und kraͤftig ar⸗ beitenden Praͤſidenten Grafen Caſpar Sternberg; ein Bericht uͤber die Fortſchritte der Naturwiſſenſchaft, beſonders hinſichtlich der Geognoſie und der Verſteinerungen. Dabey iſt eine große Tafel mit Inſectengaͤngen im verſteinerten Blatte der Flabel- laria borassifolia; ſehr merkwuͤrdig. Ferner Abbildungen von Cycadites cordai et involutus et Poacites tenuinervis. S. 36 Beſchreibung der Calamopora acanthapora von Corda. T. 2., ein Corallenſtamm verſteinert bey Beraun in Kalkſtein. S. 39 chemiſche Unterſuchung des Comptonits vom See⸗ berge bey Karden, von Zippe. S. 51 Etwas uͤber die Revers-Legenden der boͤhmiſchen Muͤnzen im zehnten Jahrhundert, von W. Hanka. S. 59. Zwey neue boͤhmiſche Arten von Asplenium vom Prof. K. B. Preſl. A. lepidum, multicaule, beyde abgebildet. Kongl. Vetenskaps- Academiens Handlingar för ar 1834. Stockholm. 1835. Die Verhandlungen der koͤnigl, ſchwed. Academie der Wiſſenſchaften fuͤr das Jahr 1834, welche nach Deutſchland erſt im Junius des Jahres 1836 gelangt ſind, enthalten 13 Auffäge außer 3 Biographieen. 1 1) ©. 1—74. Die Fiſche in den Scheeren von Mör: koͤ, beſchrieben von C. U. Ekſtrom. (Schluß) Ueber Anfang und Fortfegung dieſer Abhandlung iſt in der Iſis vom Jahr 1832. S. 531 f. und vom Jahr 1833, S. 599 f. Nachricht ertheilt worden. Die Fiſche, welche hier zum Schluſſe beſchrieben werden, find Salmo, Salar, Osme- rus. Eperlanus, Coregonus oxyrrbynchus et Albula, Clu- 17 ea ‚Harengus , Membras L., Gadus Callarias et Lota, ee: viviparus, Pleuronectes Flesus et maximus, Gobius niger et minutus, Ammodytes Tobianus, Petro- myzon fhuviatilis und endlich Cottus Bubalis. Die Beod⸗ achtungen des H. E. „die Fiſche in den Scheeren von Morkö‘ find im vorigen Jahre bereits (von Creplin) uͤberſetzt) deutſch (bey Reimer in Berlin) erſchienen und zwar mit manchen Verbeſſerungen und Zuſaͤtzen von Seiten des Verfaſſers, wel— che ſich auch auf die Kupfeetafeln erſtrecken. Die Freunde der Ichthyologie, welche in dem Werke des Wiſſenswuͤrdigen und Belehrenden überhaupt manches finden dürften, wollen wir ruͤck⸗ ſichtlich des eben angezeigten Schluſſes nur insbeſondere auf die ausführliche Beſchreibung des Haͤringsfanges, wie er in Schwe— den betrieben wird, aufmerkſam machen. 2) S. 75 — 88. Ueber die Säͤttigungsfähigkeit der Bo⸗ tarfäure von J. Berzelius. 3) S. 84 — 88. Beytrag zur nähern Kenntniß der chemiſchen Zuſammenſetzung der americaniſchen Platinaerze von L. F. Swanberg. 4) S. 89 — 95. Analyſe eines neuen, aus 3 Chlori⸗ den zuſammengeſetzten, Doppelſalzes, von P. A. von Bons⸗ dorff. a 5) S. 97 — 100. Unterſuchung des Speckſteins von L. P. Aychnell. 6) S. 101— 102. Unterſuchung des Agalmatolithes, von demſelben. 7) S. 103 — 104. Aspidium erenatum, neue Art Farrenkraut, entdeckt und beſchrieben von S. C. Sommerfelt. 3) S. 105 — 114. Ueber das Keimen der Meeralgen, v. Jac. G. Agardh. Mit Figuren. 9) S. 115 — 183. Ueber Meteorſteine, von J. Ber: zelius. 10) S. 184 — 317. Bericht über die im Jahre 1833 auf dem Stockholmer Obſervatorium angeſtellten Pendel-Ver⸗ ſuche, von J. Swanberg. 11) S. 918 — 353. Verſuch, die Abſorption des Lich: tes aus der Undulationstheorie zu erklaͤren, von F. Wrede. Mit Figuren. . 12) S. 354 — 403. Ueber die Conſtruction der Ther⸗ mometer, von Fr. Rudberg. 13) S. 404 — 418. Einige Bemerkungen über die Scheidewand der Vorkammern des Herzens beym Menſchen, mit beſonderer Ruͤckſicht auf das ſogenannte Tnberculum lo- weri, von A. Retzius. Mit Abbildungen. Dieſer Aufſatz findet ſich bereits in Joh. Müllers Archiv fuͤr Anatomie, Phypſiologie ꝛc. Jahrgang 1835, S. 161 f. in deutſcher Ueber: ſetzung, wie die zu ihm gehoͤrenden Abbildungen daſelbſt Taf. 1. mitgetheilt. 14) S. 419 — 425. Biographie von J. Hallenberg. 15) — 426 — 427 — — Ji. v. Darelli. N 16) — 428 — 431. — — E. Sarfwefeldt. Iſis 1837 Heft 1. — .d. —— — 18 Nyt Magazin for Naturvidenskaberne I. Bind. 1836. 8. 72. Das zu Kopenhagen erſchienene Magazin für Naturwif⸗ ſenſchaften erſteht nun wieder als neues Magazin. Moͤge es beſſern Abſatz finden als das alte. Der Innhalt von beyden waͤre es werth. Allein es fehlt nun einmal der daͤniſchen Spra⸗ che ein hinlaͤngliches Publicum fuͤr die Naturwiſſenſchaften, und daher wuͤrden die Naturforſcher beſſer thun, ihre Arbeiten deutſch zu ſchreiben. Es iſt allerdings eine ſchoͤne Sache um den Pa⸗ triotismus; er wird aber lächerlich, wenn er keine Wirkung hat, ja ſogar ſchaͤdlich, wie alles, was nichts auͤtzt, und waͤre es auch nur Zeit-, Geld- und Kraftverluſt. Es koͤnnen alle Tu genden zu weit gehen; gewoͤhnlich kommen aber auf dieſen Irrweg die Religion und der Patriotismus, welche nicht bloß mit der groͤßten Aufopferung und Verblendung tauben Ohren predigen, ſondern auch diejenigen todtſchlagen, welche nicht hoͤ⸗ ren koͤnnen. Die Literatur und die Leſeluſt eines Volks kann nicht durch ſtrengwiſſenſchaftliche Buͤcher geweckt werden, fon: dern nur durch Poeſie und Proſa, wie man es nennt, nehmlich allgemeine Abhandlungen, Betrachtungen, Erzaͤhlungen, Reiſen, Wirthſchaft, vorzuͤglich aber durch verſtaͤndige Calender und Zei⸗ tungen. Bis dieſe Aecker bearbeitet ſind und Fruͤchte tragen, ſollten billig die wiſſenſchaftlichen Maͤnner ihrem Patriotismus Augen einſetzen, damit er die gehoͤrige Zeit warte. Es wuͤrde 3. B. doppelt laͤcherlich ſeyÿn, wenn ein ruſſiſcher oder polni⸗ ſcher, oder ungariſcher Patriotismus eine naturhiſtoriſche Zeit— ſchrift herausgeben wollte, weil nicht bloß in dieſen Laͤndern nicht vorgearbeitet iſt, ſondern auch niemand im Auslande dieſe Sprachen verſteht. Schwediſch und Daͤniſch iſt zwar mehr bekannt, aber doch nicht ſo, daß es bey uns ein Publicum fin: den koͤnnte, der Abſatz fehlt daher aus ganz naturlichen Grün: den, und wider die Natur muß man nichts erzwingen wollen. Das vorliegende Heft iſt ganz angefüllt mit einem ſeht gruͤndlichen und lehrreichen Aufſatz von Keilhau, Profeſſor zu Chriſtiania, über die Theorie des Granits und der ubrigen fo- genannten maſſiven Gebirgsarten, ſammt den cryſtalliniſchen Schiefern, auseinander geſetzt in Vorleſungen uͤber die Geolo— gie an der Univerſitaͤt. Es iſt wirklich ſchade, daß die Ab— handlung nicht deutſch geſchrieben iſt. Wer ſoll ſie denn in Norwegen oder Daͤnemark leſen, wenn man ein Dutzend Per- ſonen ausnimmt? Bericht über die ste Verſammlung des naturwiſſenſchaftlichen Vereins des Harzes zu Nordhauſen am 27. July 1836. Der Geſchaͤftsfuͤhrer, Herr Apotheker Hornung aus Aſcherslebenl, eröffnete die Sitzung durch eine kurze Begruͤſſung der anweſenden 28 Mitglieder, worauf der Herr Apotheker Hampe das Protocoll der vorjaͤhrigen Verſammlung vorlas. Folgende Vortraͤge wurden gehalten: Vom Herrn Oberbergrath Zincken aus Maͤgdeſprung uͤber den Porphyr des Auerberges. Derſelbe verſprach einen Cyclus von Vorträgen über die maſſigen Geſteine und Gänge des oͤſt⸗ N 2 19 lichen Harzes, und gab für heute einen Auszug feiner mono⸗ graphiſchen Arbeiten den Porphyr des Auerberges bey Stollberg betreffend, der wie ein dem Auvergner aͤhnlicher, ſternfoͤrmiger, plutoniſcher Aufbruch zu betrachten ſey. Alsdann ſprach Herr Kuͤtzing, Lehrer der Naturgeſchichte und Chemie an der Realſchule in Nordhauſeu, uͤber den Kie— ſelpanzer der Diatomeen, und knuͤpfte daran die neuſten Ent⸗ deckungen des Herrn Fiſcher in Betreff des foſſilen Vorkom— mens derſelben in dem Kieſelguhr, auch zeigte derſelbe unter dem Microſcope Tripel vor, der ebenfalls mehrere Panzer der Dias tomeen enthielt. Zweytens erklärte Herr Kuͤtzing die Bewegung des Zel- lenſaftes in den Pflanzen. Nachdem derſelbe alles, was uͤber dieſen Gegenſtand bekannt geworden, eroͤrtert hatte, gab er ſeine eigne Anſicht uͤber die Bewegung des Zellenſaftes. Nach ihm iſt dieſe Erſcheinung eine allgemeine, und wenn ſie auch noch nicht allgemein beobachtet worden, ſo ſey der Grund in den Umſtaͤnden zu ſuchen. Die Bewegung ſey eine nothwendige Folge des organiſchen Lebens. Die Zellen wären Behaͤltniſſe für die Fluͤſſigkeit, aus der ſich neuer organiſcher Stoff bilde. Hie⸗ durch wuͤrden die im Zellenſafte enthaltenen Verbindungen ver— aͤndert, ein Trennen und Wiedereinigen der Beſtandtheile finde Statt, und die nothwendige Folge davon ſey Bewegung. Er verglich dieſe Bewegung mit der einer Fluͤſſigkeit, in welcher durch chemiſche Zerſetzung alte Verbindungen aufgehoben und neue veranlaßt werden. Drittens ſprach derſelbe Über den Unterſchied der Leinen: und Baumwollen-Faſer und uͤber die Zweckmaͤßigkeit der An— wendung des Microſcops zum Erkennen in gewebten Zeugen. Die Leinen⸗Faſer ſey cylindriſch, dagegen die Baumwollenfaſer ungleich ſey und ſich nach einem Ende zu verſchmaͤlere. Zunaͤchſt legte Herr Apotheker Hornung zwey Pflanzen vor, die beyde unter dem Namen Scorzonera laciniata L. gegeben wurden, aber hinlaͤngliche Verſchiedenheiten unter ſich zeigten. Die oͤſterreichiſche Pflanze mit großen goldgelben Blumen, die Sc. laciniata Jacq., Trev., Schkr., M. B., Gaud. et alio- rum, duͤrfte auch wohl die aͤchte Linneiſche Pflanze ſeyn, welche im Norden von Deutſchland nicht vorkomme. Die bey uns für Scorz. laciniata genommene Pflanze, welche ſich durch ſehr kleine blaßgelbe Blumen auszeichne, ſey dagegen Sc. muricata Ball. und zu dieſer gehöre die Scorz. laciniata Spreng. Hall. und mehrerer anderer Floriſten, fo wie auch Se. octangularis Roth (Reichb. flor. exe.) nach den Standorten dieſelbe Pflan⸗ ze ſey. Ferner ſprach derſelbe uͤber Corydalis pumila Hosf., an welcher er eine intereſſante Beobachtung gemacht habe. Er fand nehmlich in dieſem Fruͤhjahre bey Aſchersleben unter Corydalis fabacea Pers. und C. pumila Host eine Peloria der letztern, welche zwey vollkommen ausgebildete Sporen wie die Arten der Gattung Diclytra hatte. Obſchon dieſe Blumen denen dieſer Gattung ſehr ähnlich waͤren, ſo koͤnne dieſe Pflanze doch nicht zu Dilyetra gezogen werden, da die Staubfaͤden nicht frey und ungetrennt, ſondern in zwey Buͤndel verwachſen waͤren, wie bey Corydalis. Uebrigens erklärte er die Corydalis pumila Host nur für eine Form der Corydalis fabacea P., da ſie außer 20 den fingerfoͤrmig zertheilten Deckblaͤttern keine ſtandhaften Un⸗ terſchiede darboͤte. a Noch erſtattete derſelbe einen kurzen Bericht uͤber den Stand der Runkelruͤbenzuckerfabrication, wie er ihn auf einer Reiſe durch Boͤhmen in mehreren Fabriken beobachtet hatte. Herr Director Fiſcher an der Realſchule in Nordhauſen erklärte die Einrichtung des Schwunghebers, und ſchlug vor, denſelben zu Abdampfung von Fluͤſſigkeiten zu benutzen, wenn man den Apparat umaͤndere; ſolcher wuͤrde in den Zuckerfabri⸗ ken von Nutzen ſeyn. Hierauf berichtete der Herr Apotheker Hornung uͤber den verzoͤgerten Abdruck des Buͤcherverzeichniſſes des Harzes, und gab der Herr Apotheker Hampe eine Relation über das Ver: zeichniß der Flora des Harzgebietes. Der Druck deſſelben ſolle noch in dieſem Jahre erfolgen, und dann Exemplare an die Mitglieder vertheilt werden. Die Einrichtung ſey folgende. Er habe das Sexualſyſtem gewaͤhlt, um dadurch das Regiſter zu erſparen, da daſſelbe allen gelaͤufiger ſeyp. Nach Annahme der Claſſen-Ordnungen und Genera wären die Species mit fort⸗ laufenden Nummern bezeichnet, und in den meiſten Faͤllen ſey nur der Autor angegeben, um Raum zu laſſen, daß jeder Inn⸗ haber eines Verzeichniſſes den Standort der Pflanzen feiner Ge— gend eintragen koͤnne. Bey denjenigen Namen der Pflanzen, welche er nicht ſelbſt geſehen habe, ſtehe ein n. v. (non vidi), nur hin und wieder ſey eine kleine Notiz beygefuͤgt, die zur Aufklaͤrung Anlaß geben ſolle. Die nach Thalius, Weiſe in andern als am Harze vorkommenden Pflanzen, welche in neue— ren Zeiten nicht wieder gefunden worden, habe er nicht uͤberge— hen wollen, obgleich ſie ſehr zweifelhaft bleiben; er habe bey dieſen den bekannt gewordenen Standort erwaͤhnt und wuͤnſche dadurch Veranlaſſung zu geben, die Zweifel endlich zu loͤſen. Es fen noͤthig, die ſpaͤter zu bearbeitende Flora des Harzgebie— tes moͤglichſt frey von ſolchen zweifelhaften Pflanzen zu halten, dazu beduͤrfe man der Mitwirkung vieler Pflanzenkenner, wel⸗ che im Umfange unſerer Flora wohnen, oder doch zuweilen Ge—⸗ legenheit nehmen, Beobachtungen in ihrem Bereiche anzuſtellen. Vorlaͤuſig koͤnne er berichten, daß unſere Flora 1228 Phanerogamen enthalte, ohne eine Menge Unterarten, Spielar— ten und Baſtarde zu rechnen, die Andere fuͤr Arten anſaͤhen. Von dieſen 1228 habe er an 44 Arten noch nicht aus unſerer Flora ſelbſt geſehen, ſondern haͤtte ſich auf Angaben anderer verlaſſen muͤſſen, lieb wuͤrde es ihm daher ſeyn, auch dieſe bald aus unferm Gebiete zu ſehen. — Muthmaaßlich kaͤmen eirca 1300 Phanerogamen in unſerer Flora vor, da das Verzeichniß eine Menge Pflanzen nicht enthalte, welche beynahe mit Gewiß— heit als einheimiſch angenommen werden koͤnnten; es gäbe da⸗ her noch manches zu ergänzen. Dann endlich habe er 16 Ar— ten als zweifelhaft ohne fortlaufende Nummer eingeſchaltet, die ſich am Harze vorfinden ſollten; ſie erſcheinen hier gleichſam vor Gericht, um ſich zu legitimieren, widrigenfalls dieſelben ins Exil geſandt werden muͤßten. Die Zahl der Kryptogamen ſey ebenfalls bedeutend, doch wären die Algen und Schwaͤmme fuͤr jetzt weggelaſſen, um Raum zu ſparen. Ein genaues Studium der Schwaͤmme, wo. zu es ihm bisher an Muße gefehlt, wuͤrde noch vieles Neues 21 ergeben, er habe erſt Eürzlich ein neues Didymium bey Blanken⸗ burg entdeckt. Zwey Phanerogamen, welche von den Bearbeitern der Flora hannoverana als neue Species erkannt waͤren, faͤnden ſich am Harze; es ſey eine Sideritis und eine Lasiogrostis. Er habe dieſelbe noch nicht im Verzeichniſſe aufgeführt, weil er der Bekanntmachung des Autors nicht vorgreifen wolle. Bro- mus brachystachys Hornung bereits bekannt, ſey die dritte Pflanze, die mit Grimmia arenaria, Hypnum vernicosum von ihm in der Linnaea beſchrieben, auch Jungermannia kunzii und Didymium palustre etwa die Novitaͤten der Harzflora ausmachen wuͤrden. Bey Jungermannia kunzii muͤſſe er er⸗ naͤhren, daß ſolche von ihm zuerſt und allein gefunden ſey, doch hätte Hr. Prof. Lehmann im VI. Pugillus eine Jungermannia kunzii aus Cuba zu gleicher Zeit beſchrieben, die von der unfti= gen ganz verſchieden ſey; es frage ſich alſo, welche von beyden ihren Namen wechſeln muͤßte. Herr Kuͤtzing brachte noch in Vorſchlag, daß der Verein des Harzes Diplome ausfertigen moͤchte, weil dadurch mehr Ver— bindlichkeit fuͤr die Mitglieder herbeygefuͤhrt werde. Die Statu— ten daruͤber verſprach der Hr. Oberbergrath Zincken aufzuſtellen und demnaͤchſt vorzutragen. Darauf wurde nach allgemeinem Wunſche fuͤr die naͤchſte Verſammlung Alexisbad beſtimmt, wo— ſelbſt Hr. Oberbergrath Zincken die noͤthigen Vorkehrungen tref- fen wollte. Man trennte ſich unter der gegenſeitigen Verſiche— rung, in Alexisbad das naͤchſte Mal wieder zuſammenzutreffen. Zu Geſchaͤftsfuͤhrern wurde Hr. Oberbergrath Zincken u. Apotheker Hornung, und zum Secretaͤr Hr. Dr. Phoͤbus von Ilefeld gewaͤhlt. Die Beugungserſcheinungen aus den Fundamentalgeſetzen der Undulationstheorie analytiſch entwickelt und in Bidern dargeſtellt von F. M. Schwerd. Mannheim bey Schwan. 1835. 4. 152. 18 Tfln. Fol. Eine Beurtheilung von dieſem Werk wird man von der Iſis nicht verlangen. Schwerds Arbeiten ſind hinlaͤnglich be— kannt, und wir brauchen nicht zu ſagen, daß ſich dieſe Schrift an die erſten phyſicaliſchen Werke ſtellt, welche wir beſitzen, ſo— wohl nach ihrem Innhalt, als auch nach der Ausſtattung. In der Einleitung entwickelt der Verfaſſer die Lehrſaͤtze der Undula— tionstheorie: dann folgen die Verſuche in 5 Abtheilungen. Die Erſcheinungen durch eine einzige Oeffnung, aber von verſchiede— ner Geſtalt, durch mehrere in Reihen, in Gruppen. Erſcheinun— gen von mehrern Lichtpuncten. Die Tafeln ſind zum Theil illuminiert, die Figuren groß und deutlich, die illuminierten wirklich ſchoͤn. Das Werk wird den Phyſikern und Aſtrono— men große Freude machen. Der Verfaſſer läßt eine vollſtaͤndi⸗ ge Sammlung ſeiner Apparate machen; es koſtet einer 66 fl.; weniger vollſtaͤndige kann man für 44 und 22 fl. haben. Beni k ſacherfi fat für Phyſik und verwandte Wiſſenſchaften, herausgegeben von A. Baumgartner. Wien b. Heubner. 1836, 8. IV. H. 2. 3. Dieſe wichtige Zeitſchrift erſcheint in zwangloſen Heften, wovon 4 einen Band ausmachen, mit einigen Kupfern. Es erſcheinen nicht viel im Jahr; ſo iſt das erſte im Jaͤnner, das das andere im Auguſt ausgegeben worden. Auf dieſe Weiſe wird es moͤglich, bloß wichtige und eigenthuͤmliche Abhandlungen zu liefern, womit auch dieſe Hefte wirklich geziert ſind. Plei⸗ ſchel, uͤber den Jod- und Bromgehalt des Carlsbader Waſſers, das cryſtalliſierte, eſſigſaure Lithion; Beſtandtheile des Prager Thonſchiefers; Graf Marſchall uͤber Fichtels Leiſtungen in der Geologie; ein Ungenannter, uͤber die geognoſtiſche Bedeu⸗ tung des Weißſteins; Schrötter, über das Erdwachs; Aſchauer, Beſtimmung der Dichtigkeit poroͤſer Körper durch Einhuͤllung in Wachs; Vukla, uͤber eſſigſaures Morphin; Caſari, über die Stärke der Voltaiſchen Ströme; Ruß: egger, Hoͤhen um Gaſtein barometriſch beſtimmt; G. F. Richter, über Eryſtallbildung, Aequivalentenſcale. Archiv fuͤr Chemie und Meteorologie von Kaſtner. Nuͤrnberg bey Stein. Band 11. 1835. Dieſe Zeitſchrift gehoͤrt unter die reichhaltigſten ihrer Art, und erfreut ſich ſehr vieler lehrreicher Beytraͤge, ſo wie einer fleißigen Beſorgung von Seiten des Herausgebers. In die⸗ ſem Bande findet man beſonders viele intereſſante Berichte uͤber die climatiſchen Verhaͤltniſſe, nicht bloß von Europa, ſon⸗ dern auch von Aegypten, Nubien, Perſien, Indien und ſelbſt China; außerdem die chemiſchen Entdeckungen, ſowie ſie ge— macht werden. Es iſt in dieſer Zeitſchrift ein nachhaltiger Schatz von Beobachtungen niedergelegt, woraus man auch in der Folge immer wird ſchoͤpfen koͤnnen. Der Herausgeber wird ſie unter einem veraͤnderten Titel fortſetzen. Mineralogiſche Jahreshefte von E. F. Glocker, Prof. zu Breslau. Nürnberg bey Schrag, Heft 4. 1835. 8. 297 — 560, Dieſe Hefte geben eine ſehr vollſtaͤndige Ueberſicht der Leiſtungen in der Mineralogie von Jahr zu Jahr und befriedi⸗ gen daher ein weſentliches Beduͤrfniß. Voran geht die neueſte Geſchichte der Mineralogie nebſt necrologiſchen Notizen; dann folgt ein Verzeichniß der erſchienenen Schriften, und end— lich von Seite 340 an, die Entdeckungen in der Cryſtallogra— phie, Mineralphyſik, Chemie. Oryctognoſie und Geognoſie, welche beyde Abſchnitte ſehr reichhaltig ſind. Die Entdeckungen ſind nicht bloß trocken aufgefuͤhrt, ſondern beurtheilt, wodurch ſie noch einen beſondern Werth erhalten. Moͤge der thaͤtige Verfaſſer immer Muße haben, feine nuͤtzlichen Jahrsberichte fort⸗ zuſetzen. Hoffentlich wird das Publicum den Verleger hiebey unterſtuͤtzen. Jahrsbericht der ſchwediſchen Academie der Wiſſenſchaften über die Fortſchrit⸗ te der Botanik im Jahr 1828 von Wikſtroöm, uͤberſetzt und mit Zuſaͤtzen verſehen von Beilſchmid. Breslau bey Max. 1835. 8. 128. Wir haben ſchon oft Gelegenheit gehabt, dieſe nuͤtzlichen Berichte zu ruͤhmen und beſonders auch die Vermehrungen her— auszuheben, welche ſie durch den Ueberſetzer erhalten haben. Die Schrift iſt geordnet nach den Syſtemen, Floren, Lehrbü- chern, Geographie, Anatomie, Phyſiologie, Verſteinerungen und dann folgen die ſchwediſchen Arbeiten insbeſondere. Die Darſtellung iſt fortlaufend und gibt nebenbey die geſammte Li— teratur. Ueberhaupt eine ſehr nuͤtzliche, aber wahrſcheinlich wer nig lohnende Arbeit, da nur die eigentlichen Botaniker eine fol che beruͤckſichtigen, das große Publicum aber ſich wenig dar: um bekuͤmmert. Um ſo verdienſtlicher iſt es, daß fleißige und kenntnißreiche Maͤnner fuͤr die kuͤnftige Geſchichte ſorgen und denjenigen das Studium bequem machen, welche ſelbſt in die— ſer Wiſſenſchaft arbeiten. * Caroli Linnaei systema, genera et species plantarum uno volumine. Editio critica, adstricta, conferta, sive Codex botanicus linnaeanus. Textum linnaeanum integrum ex omnibus (ejus operibus eic. ), digestum etc. exhibens. Auctor A. E. Richter, Med. Dr. Lipsiae apud Wigand 1835. fasc. I. II. 4. min. 32 et 128. Ein ungeheueres Unternehmen fuͤr einen einzelnen Mann, alle Arbeiten Linne's zu vergleichen, dieſelben in das Systema zu nehmen und uberall anzufübren. Der in der lateiniſchen Sprache ungemein geuͤbte Verfaſſer hat aber ſchon ſoviel vor⸗ gearbeitet, daß die Erſcheinung des Ganzen nicht lange zoͤgern wird. Dieſes Werk ſoll die erſte, critiſch getreue, einen gelaus terten und durch Vergleichung der verſchiedenen Ausgaben zu— ſammengedraͤngten Originaltext darbietende Geſammtausgabe des großen Claſſikers darſtellen und das Vorliegende in derfele ben den zweyten Theil bilden. Dieſer Theil erſcheint deßhalb zuerſt, um die Moͤglichkeit zu zeigen, den Linne ganz heraus⸗ zugeben, woran man bisher gezweifelt hat, weil ſolch ein Plan an den vielen bisher erſchienenen Ausgaben und Wiederholungen der ſyſtematiſchen Werke geſcheitert iſt, beſonders beym Syste- ma vegetabilium. Der Verfaſſer hat vorzüglich diejenigen Na⸗ turforſcher im Auge, welche bey einer gewiſſen Sippe oder Gat⸗ tung genau wiſſen wollen, was Linne alles daruͤbet geſagt hat; und darum wird alles citiert, was nur irgendwo vorkommt. In der Einleitung erklaͤrt ſich der Verfaſſer uͤber ſeinen Plan, zählt Linnes ſaͤmmtliche Werke, Abhandlungen uff. auf, und erklärt die Zeichen. Dann folgt das Syſtem mit Linne's Vorreden unb Einleitungen; S. 15 endlich Classis prima: Monandria. Bey jeder Sippe der kurze Character, und dann, was Linne anderswo noch daruͤber geſagt hat, mit genauer An⸗ führung der Stellen. Ebenſo bey den Gattungen. Dieſe 2 Hefte gehen bis Classis 4. Cissus. Der Druck iſt ſehr ſchoͤn eingerichtet in groß Lexiconfor⸗ — mat und zweyſpaltig mit neuer, reinlicher Schrift, die Anfuͤh⸗ rungen kleiner. Das Werk wird gewiß den Beyfall der Bota⸗ niker erhalten und bald durch die ganze Welt verbreitet ſeyn. Es wird 160 Bogen faſſen. Flora der Stadt Lemberg, | nach der Blüthezeit geordnet, von Dr. A. Zawadsk rof. Lemberg bey Kuhn. 1836. 8. 230. Ran: Dieſe Schrift iſt eigentlich zunaͤchſt für die zu Lemberg ſtudierende Jugend beſtimmt, und enthaͤlt daher die Angabe der Fundoͤrter auf 6 Stunden im Umkreiſe mit einer kurzen Be⸗ ſchreibung in deutſcher Sprache und mit Angabe des Nutzens; fie iſt aber auch wichtig für die Wiſſenſchaft, beſonders in geo- graphiſcher Hinſicht, theils wegen ihrer Vollſtaͤndigkeit, theils, weil doch jene Gegenden noch nicht durchforſcht ſind, wie die weſtlichern Laͤnder. Wir zweifeln daher nicht, daß dieß den Votanikern ein angenehmes Geſchenk ſeyn werde. Sie enthaͤlt in 389 Sippen 882 Gattungen und darunter 812 Phaneroga⸗ men; von den Cryptogamen hat der Verf. feinem Plane ge: maͤß nur die Farrenkraͤuter aufgenommen. Lemberg liegt in kei⸗ ner Ebene mit vielen Suͤmpfen faſt ohne fließendes Waſſer unter 49° 50' 28“ N. Br. und 40° 42’ 30“ O. L., Hoͤhe 612 Schuh. Es finden ſich daſelbſt nicht wenig ſeltene Pflanzen, wel⸗ che beſonders genannt werden. Der Verfaſſer glaubt, daß zum Botaniſieren die Anord⸗ nung nach der Bluͤhezeit die bequemſte ſey, welche er ſeit einer Reihe von Jahren ſehr ſorgfaͤltig aufgezeichnet hat: es ſey dem Anfaͤnger leichter, unter 15 — 20 Gewaͤchſen den Namen zu finden, als unter einer großen Menge, die nach dem Pflanzen⸗ ſyſtem geordnet ſind. Solche Aufzeichnungen ſind allerdings ſehr verdienſtlich, und es iſt dem Botaniker allerdings ſehr an⸗ genehm, durch einen ſchnellen Ueberblick alles zu finden, was gerade bluͤht: allein dieſe Bequemlichkeit gilt doch offenbar nur von den erſten und letzten Monaten. In der Mitte des Som⸗ mers bluͤhen ſo viele zu gleicher Zeit, daß aller Vortheil dieſer Anordnung verſchwindet, welche zugleich das Schlimme hat, daß der Botaniſierende ſich das Pflanzenſyſtem nicht einpraͤgen kann, was nicht durch Betrachtung in den Buͤchern, ſondern wirklea, nur durch das raſtloſe Durchblaͤttern beym Votaniſieren moͤn⸗ lich iſt. Ueberdieß hilft ein angehaͤngtes Verzeichniß der bloßen Namen nach der Bluͤhezeit hinlaͤnglich aus, wie es denn auch der Verfaſſer noch gegeben hat. Indem wir daher die⸗ ſer fleißigen Arbeit alle Hochachtung zollen, muͤſſen wir doch er Meynung bleiben, daß die Anordnung nach dem Linneiſchen Syſtem beſſer geweſen waͤre. Indeſſen mag das jeder nach ſei⸗ nen Erfahrungen einrichten. Im Drucke haͤtte darauf geſehen werden follen, daß auf jeder Columne der Monat wäre wieder⸗ holt worden; auch wäre es gut geweſen, wenn noch ein Na: menverzeichniß nach dem Linneiſchen Syſtem angehaͤngt waͤre. Meiſtens hat der Verfaſſer auf beſondere Kennzeichen aufmerk⸗ ſam gemacht, namentlich auf das Ausſehen der ganzen Pflanze und auf Eigenthuͤmlichkeiten der Bluͤthenbildung. Man findet hier zugleich die polniſchen Namen, was ſehr angenehm iſt; eis ne Verdeutſchung derſelben, wo es angeht, waͤre gewiß auch er⸗ — 25 wuͤnſcht. Dieſe Schrift wird gewiß, da fie ein Beduͤrfniß be— friedigt, bald eine zweyte Auflage erleben, und dann wird ihr der Verfaſſer noch manches zu größerer Bequemlichkeit benfü- gen koͤnnen. — Grundriß der allgemeinen ͤͤconomiſch⸗techniſchen Botanik von Dr. J. A. Dierbach, Prof. Heidelberg bey K. Groos 1. 1836. 8. 263. Dieſes Handbuch fuͤr alle Freunde des Pflanzenreichs ent— haͤlt eine ſehr fleißige ſyſtematiſche Beſchreibung der nutzbarſten Gewaͤchſe aller Himmelsſtriche, großentheils, wo es moͤglich war, auf eigene Beobachtungen gegruͤndet, wozu er viele Gelegenheit in den Gaͤrten von Heidelberg hatte, wo ſich noch beſonders ein oͤconomiſcher im Schloßgarten findet. Die Anordnung iſt nach dem natuͤrlichen Syſtem, die Heſperiden voran, und ſo ge— ordnet, daß in dieſem erſten Bande meiſtens die Holzarten ab— gehandelt werden. Im zweyten folgen die Mimoſen und Ro— ſaceen mit ihren Verwandten, im dritten die Mono- und Aco— tyledonen. Er wird das allgemeine Regiſter, eine Ueberſicht nach dem Linneiſchen Syſtem und nach den vorherrſchenden Be— ſtandtheilen enthalten, was eigentlich fuͤr dieſen Zweck das Wich— tigſte iſt. Jede Wiſſenſchaft ſollte nach ihrem unmittelbaren Zweck geordnet werden; die pharmaceutiſche Botanik nach der Apotheke, die mediciniſche nach den Wirkungen, die techniſche nach der Anwendung, die oͤconomiſche nach der Benutzung uſw.; die Floren nach dem Linneiſchen Syſtem, die wiſſenſchaftliche Botanik allein nach dem natuͤrlichen. Wo das nicht geſchieht, da verraͤth der Autor, daß er keine Logik ſtudiert hat und nur als Routinier in die Wiſſenſchaft gerathen iſt. Daher denn auch das viele unverdauliche, ſonſt reichhaltige Zeug, was man gegenwaͤrtig, wo man unſtudierten Leuten Profeſſuren gibt, ver— ſchlucken muß: denn den Stoff muß man nun einmal nehmen, wo man ihn findet. Das Buch ſelbſt iſt offenbar mit vieler Sachkenntniß be⸗ arbeitet und gewaͤhrt durch ſeine Einrichtung, beſonders die Ue⸗ berſicht der Pflanzenfamilien ein leichtes Studium. Die Pflan: zen ſind ohne Pedantismus beſchrieben und alle Theile hervor— gehoben, welche auf irgend eine Weiſe gebraucht werden. In der Literatur hat ſich der Verfaſſer beſonders eifrig umgeſehen und die Männer genannt, von welchen die Beobachtungen hers rühren, fo daß jederman nachkommen kann, welcher das Aus— fuͤhrlichere verlangt. In dieſem Bande find 49 Familien abs gehandelt mit großer Vollſtaͤndigkeit, wie es uns ſcheint, ſo daß man wohl nie vergebens nachſchlagen wird; er enthaͤlt eine Menge Notizen, welche man wohl anderwaͤrts vergebens ſuchen wird. Da das Werk uͤberdieß nicht zu groß wird, ſo iſt nicht zu zweifeln, daß es in viele Haͤnde kommt. Iſis 1837. Heft 1. a — — 26 Allgemeine Biologie der Pflanzen, von Agardh, Prof. zu Lund, luͤberſetzt von Creplin. Greifs— wald bey Koch. 1832. 8. 479. 1. Taf. Von dieſem wichtigen Werk haͤtten wir ſchon lange eine Anzeige liefern ſollen, obſchon ſie fuͤr den Werth deſſelben nicht nöthig iſt. Der geiſtreiche Verfaſſer geht bekanntlich feinen ei— genen Weg, und hat auf demſelben ſchon ſo viele neue Ideen über das Pflanzenleben und die natürliche Anordnung ausge: ſtreut, daß ſie niemanden entgangen ſind, und alle Zeitſchriften ſich beeifert haben, dieſelben der Welt mitzutheilen Um fo er: freulicher iſt es, daß ſie der Verfaſſer ſelbſt geſammelt und der Welt in Verbindung mitgetheilt hat. Man erhält hier nicht bloß eine vollſtaͤndige, ſondern wirklich eine neue Phyſiologie der Pflanzen in einem philoſophiſchen Geift# gegründet auf eigene Forſchung und Beobachtung und auf eine neue Weiſe geordnet. Man folgt mit Vergnügen feinen Entwickelungen und den ins tereſſanten Reſultaten, welche zum Vorſchein kommen. Ueber⸗ all ſind die Thatſachen zuſammengeſtellt, beurtheilt und fuͤr die Wiſſenſchaft benutzt. Jederman wird mit Belehrung und mit Dank dieſes Werk leſen und ſowohl ſeine Beobachtungen als ſein Nachdenken darnach richten. Es gibt einen neuen Anſtoß für die Wiſſenſchaft, welche in unſerm philoſophiſchen Zeitalter ein ganz anderes und gewiß beſſeres Anſehen bekommen hat. Die hier gegebenen Darftellungen werden ſelbſt einen gro: ßen Einfluß auf die Thiere aͤußern, abgeſehen von der Wir⸗ kung, die fie in der Oeconomie, dem Gartenbau und dem Forſt⸗ weſen haben werden. Ein Rahmen haͤtte uͤbrigens dem Werke zur beſſern Ue⸗ berſicht beygegeben werden koͤnnen, ſowie auch am Schluſſe ei- ne beſondere Erklaͤrung der Tafel, welche die Saftbewegungen und die Veraͤnderungen der Staubkoͤrner darſtellt. Handbuch der angewandten Botanik — von Profeſſor Spenner. Freyburg bey Groos. III. 1836. 8. 326. Mit dieſem Bande iſt nun das ganze Werk, wovon wir ſchon mehrmal geſprochen, vollendet und dadurch in jeder Hin⸗ ſicht ſo bequem als moͤglich gemacht. Er enthaͤlt nehmlich mehrere, gewiß mit unſaͤglicher Mühe ausgearbeitete Ueberſichts— tabellen, und zwar eine, worinn alle Holzarten, die Getreidear— ten, Huͤlſenfruͤchte, Kuͤchengewaͤchſe, Obſtarten, Futterkraͤuter, Fabrikpflanzen, die Giftpflanzen und die Arzneygewaͤchſe zufam: . mengeftellt find. k Dann ©. 21 die Ueberſicht nach dem Syſtem von de Candolle. S. 32 nach dem von Bartling. S. 46 das Linneiſche Syſtem. S. 49 die Terminologie alphabetiſch. Dann folgt S. 99 die analytiſche Tabelle der natürlicher Fa⸗ milien. S. 156 der Sippen oder Geſchlechter. Dieſe haͤtten ſollen mit einer Schoͤnſeite anfangen, damit man ſie etwa beſonders haͤtte zu ſich ſtecken koͤnnen. Den Beſchluß macht ein Regiſter und eine Erklärung der abgekuͤrzten Namen. 2* 27 Niemand wird den großen, auf dieſes Werk, beſonders auch auf die Bequemlichkeit verwendeten Fleiß verkennen. Es iſt fuͤr jedes Talent und jedes Syſtem eingerichtet, ſo daß man faſt mechaniſch die Pflanzen finden kann. Die Hauptſache bleiben aber immer die zwey erſten Baͤnde, welche die eigentliche Subſtanz oder den Leib des Werkes enthalten, wozu dieſer letzte aber die Kleidung gibt. Conspeetus regni vegetabilis secundum Characteres morphologicos, prae- sertim carpicos, in classes ordines et familias digesti, adjectis exemplis nominibusque plantarum usui medico, technico et oe- conomico inservientium, auctore D. C. D. Martius, Profess. Norimb@gae ap. Schrag 1835. 8. 72. In dieſem kleinen Werk theilt eigentlich dee Verfaſſer fein neues Pflanzenſyſtem mit, eigenthuͤmlich begründet und ge: ordnet, woraus ſowohl die große Kenntniß und Uebung des Verfaſſers als fein Scharfſinn und feine philoſophiſche Ueber— ſicht hervorleuchtet. Voran geht die Claſſification der Familien und dann folgt dieſelbe wieder mit Eintragung der für das Les ben wichtigen Pflanzen, ſelbſt der Gattungen, mit kurzer Anga⸗ be der brauchbaren Theile, des deutſchen und pharmaceutiſchen Namens. Es iſt eine große Menge von Material hier dicht zuſammengedraͤngt und dennoch leicht zu uͤberſehen. Der Ver: faſſer ſtellt ebenfalls unſere Obſtpflanzen oben an, wie wir es zuerſt in unſerer Naturphiloſophie 1810 gethan haben. Auf dieſe Weiſe wird dieſe Zunft allmaͤhlich ihren Platz behalten, obſchon manche andere Zuͤnfte hinſtellen und andere ſogar im⸗ mer der Meynung ſind, daß gar keine Rangordnung unter den Pflanzen vorkomme. Uebrigens faͤngt der Verfaſſer mit den Conferven an und ſtellt die Pilze als Vegetatio secundaria hinten hin, wie man es zu B. mit den Eingeweidwuͤrmern mas chen koͤnnte. Allein daß dieſe nichts anders als Wuͤrmer ſind im thieriſchen Leibe iſt wohl kein Zweifel; und ebenſo koͤnnte man die Pilze die Conferven nennen im Pflanzenleibe. Ueberhaupt iſt die ganze Claſſe der Inſecten in dieſem Sinn eine Generatio secundaria, weil fie andere Thiere oder Pflan⸗ zen vorausſetzen, was wohl von allen Thieren gilt, etwa mit Ausnahme der Schleim- oder Gallertthiere. Die Pilze werden daher wohl unten bleiben muͤſſen. Die Gliederung iſt ſo zahl⸗ reich, daß wir nur ein Muſter davon mittheilen koͤnnen, z. B. Classis IV. Orthoines s. Dicotyledoneae. Subelassis I. Achlamydeae. Series 1. Haplocarpae. Cohors 1. Amentiferae. 61 Casuarineae, 62 Myri- ceae, 63 Plataneae. Coh. 2. Spadiciflorae. 64 Piperaceae, 65 Lorantheae. Coh. 3. Axilliflorae. 66 Ceratophylleae. Series 2. Polyplocarpae. Coh, 4. Dischizocarpae. 67 Callitrichinae etc. Solche kleine Ordnungen finden fih 321 und von den Pilzen noch 26. Beym ſpeciellen Theil ſteht dieſe Rubrik ſo: Subelassis 1. Achlamydeae. 28 Series 1. Haplocarpae. Cohors 1. H. amentiferae. - Ordo 61. Casuarineae, equisetifolia, muricata, C. F. lign. Techn. Ordo 62. Myriceae. M. gale. F. Myrti braban- ticae. M. cerifera, quereifolia. Rel. Fr. Cera; Cerin. Myriein. M. sapdia, Wall. Fr. ci b. etc, Conspectus Familiarum, Generum et Specierum Dipterorum, in Fauna In- sectorum Lapponica descriptorum; a Joh. Wilh. Zetter- stedt, Prof. Lund. Reg. Ord. de Wasa Equite, Reg. Acad. Scient. Holm. etc. Membro. 4 DIPTERA sexu masculo semper alato, femineo rarissime aptero. Divisio prima. Antennis articulis paueis (tribus). Sect. I. Alae plerumque area angulari; antennae seta aut terminali aut nulla. Subdiv. 1. Alae multinervosae; area angulari. + Haustellata, absque proboscide. Fam. 1. Asilici Latr. * Antennae stylo apicali nullo. Gen. 1. Laphria Fabr. 1. flava Fabr. m. f. * 2) gilva — m. f. 3) rufipes Fall. m. F. ** Antennae apice stylatae. 2. Asilus Linn. 1) foreipatus Linn. m. f. 2) aestivus Schrank. m. J. 3) atricapillus Fall. m. f. 4) variabilis Zett. 3. Dasypogon Meig. 1) hirtellus Fall. m. 7. 2) lateralis — m. /. 3) lapponicus Zett. m. f. Fam. 2. Bombyliarii Latr. 4. Bombylius Linn. 1) major Linn. m. f. ++ Proboseidea. a) Antennarum seta nulla. Fam. 3. Xylophagini Zett. 5. Xylophagus Meig. * m. bedeutet mas und f. foem. 29 2 ater Fabr. m. f. 2) einctus — m. ,. — 6. Beris Latr. 1) dubia Zett. m. Fam. 4. Tabanii Latr. Gen. 7. Tab anus Linn. 1. oculis in utroque sexu nudis. 1) bovinus Linn. m. f. 2. oculis in m. semper, in F. saepissime hirtis. a. Nervus alar. tertius longitudinalis furca simplici terminatur. 2) tarandinus Linn. m. f. auripilus Meig. m. f. tropicus Linn. m. 7. borealis Meig. m. f. lugubris Zett. m. alpinus Zett. m. bromius Linn, m. f. ) albo-maculatus Zett. f. 10) conſinis — — b. nervus alar. tertius longit. furca appendiculata ter- minatur. . 11) ruralis Zett. ,. 8. Haematopota Meig. 1) pluvialis Fabr. m. f. 9. Chrysops Meig. 1) caecutiens Linn. m. /. 2 relictus Meig. m. f. 3) nigripes Zett. f. 2 quadratus Meig. m. f. 5) sepulchralis Fabr. f. b. Antennarum seta‘;terminali. Fam. 5. Anthracides Fall. 10. Anthrax Scop. . 1) sinuata Fall. 2) morio Panz. m. f. 3) maura; Linn. m. fi 4) fenestrata Fall. m. /. 11. Thereva Latr. (Bibio Fall.) a. hypostomate pubescente, 2 nobilitata Meig. m. J. 2) plebeja Linn. m. J. 3) lanata Zett. m. 4) vetula — F. 9 lunulata — — BR on >00 6) fuseinervis - m. 7, 7) anilis Linn. m. f. b. hypostomate subnudo. 8) imberbis Fall. n. f. 9) lapponica Zett. m. f. Fam. 6. Leptides Meig. Gen. 12. Leptis Fabr. a. Palpi coniei proboscidi incumbentes. Area alarum angularis ad marginem alae saepius aperta. — nen 30 1) scolopacea Linn. m. f. 2) tringaria — — 3) lineola Fall. m. f. b. Palpi cylindrici erecti. Area angularis ad margi- nem alae conclusa; angulum acuminatum formans. Antennarum articulus ultimus subrotundatus. Habi- tatio in fol fruticum saepe in vicinitate paludum. Chrysopilus Macqv. 4) atrata Fall. m. f. 5) nubecula — — 6) luteola — — 7) obscura — — 13. Atherix Meig. 1) erassicornis Panz. m. J. Fam. 7. Platypezinae Fall. 14. Platypeza Meig. 4) fasciata Meig. m. f. (nee Fall.) 2) fumipennis Zett. m. f. 3) atra Fall. m. 7. 15. Callomyza Meig. - 1) leptiformis Fall. m. J,. 2) speciosa Meig. m. f. 3) elegans — m. /. 4) amoena— 5) dives Zett. m. f. 6) viduella — J. 7) borella — m. f. 8) scutellaris — m. 9) dahlbomi — m. f. 16) Cyrtoma_Meig.”(Empis Fall.) a. alae nervis longitudinal. 4 et 5 obsoletis, basi eum nervo 3tio confluentibus, areis basalibus inae- qualibus fere ad tertiam alae partem extensis. 1) spuria Fall. (atra Meig.) m. f. 2) nigra — m. f. r b. Alae nervis longit. omnibus simplicibus subparalle- lis et distinetis, areis basalibus subaequalibus ad tertiam partem alae extensis, area angulari retracta, obsoleta. 3) pulicaria Fall. m. .f c. Alae nervis longit. omnibus simplicibus subparalle- lis et distinctis, areis basalibus fere nullis, at area angulari valde retracta, ad basinFalae sita (Microsa- nia mihi). 4) stigmaticalis Zett. m. f. Sub div. 2. Alae saepius paruın\nervosae. + Area alarum angularis obsoleta. * Tarsi bipulvillati. Fam. 8. Hybotinae Meig. Gen. 17. Hybos Meig. 1) funebris Fabr. m. F. 2) vitripennis Meig. m. f- 3) flavipes Fabr. m. f. 18. Oeydromia Hoffmannsegg. (Empis Fall.) 1) glabrieula Fall, m. f. _ . 4) ealceata — — 2) rufipes Meig. m. f. 5) socculata Zett. ,, 3) ruficollis — f. 6) ecalceata — m. 4) scutellata — m. /. ; 7) candicans Fall’ . f. 7 5) flavipes — — ** thorace nigro nitido. 19. Oedalea — (Empis Fall.) 8) flavipalpi Meig. (pallipes Fall. var) m. f. 1) hybotina Fall. m. f. CV 2) minuta — — 5 10) unguiculata — — 3) pallipes Zett. m f. * thorace pallide J. rufe. 14) lutea Fall. m. F. ö. pedibus maxima ex parte nigris. 12) annulata Fall. m. f. 18) sordida Zett. m. f. 14) moriella — — 20) Anthalia Zett. . 1) Gyllenhali — f. 2) Schönherri — m. / 3) pallida — m. 21) Trichina Meig. 1) fuscipes Zett. /. Sectio 2. Antennae capite longiores. 22. Hormopeza Zett. 15) pubicornis Zett. m. f. 1) obliterata — m. 16) pallipes Fall. v. a. m. /. 23. Iteophila — 17) nigritarsis Fall. m. f. 1) Macquarti — m. f. Gen. 27. Drapetis Meig. 1) exilis Meig. m. f. Pam. 9. Tachydromides Wied. 24. Hemerodromia Iffgg. (Tachydrom. Fall.) a. Antennar. seta brevissima vix ulla. Nervi longit. 3, 4 saepissime apice furcati. Habitatio in uligino- sis, libenter in ipsa terra arenosa ad littora lacuum et ad ripas fluminum. Frigelü Zett. m. F. SE 2 orakoria Fall. m. f 00 pi 2 rn 3) trapezina — m. 2 = 1 4) flavella — m. f. 8) eh F Il. ze 5) monostigma Meig. m. f. 9 Funes Ze 5 . 5. Antenna seta longissima deſlexa. Nervi alar. lon- on 1110 . gitudinales saepissime simplices. Habitatio in foliis 11) 1 IB fruticum (Phyllodromia mihi). 12 14 RE V 6) melanocephala Fabr. m. 7. 13) grisol EN £ 7) vocatoria Fall. m. f. 14) 1 Be m. f: 8) albiseta Zett. m. f. Ba) Fam. 10. Empidiae Fall. 28. Hilar a Meig. (Empis Fall.) 1) abdominalis Zett. m. f. f 2) fuscipes Meig. m. f. 3) maura Fabr. m. f. 4) interstineta Fall. m. / 9) irrorata Fall. m. T. 29. Brachystoma Meig. 10) nivalis Zett. f. 1) Westermanni Zett. m. /,. 25. Tachypeza Meig. (Tachydrom. Fall.) 2 9 5 1) arrogans Linn. m. 7. 8 5 2) morio Zett. m. f. 30. Wiedemannia Zett. 3) fuscipennis Fall. m. ,. 1) borealis — m, f. 4) truncorum -— — - 2) appendiculata —f. 5) nervosa Zett. m. J. 31. Empis Linn. 6) Heeri — — 7) Winthemi — — Sectio 1. Pedes in utroque send nudi. 8) brevipennis — m. a. Pe IE ON 26. Tachydromia Meig. (Platypalpus Macqu.) 3 En an m. / E - ida Zett. m. /. Sectio 1 Antennae capite breviores. 2) 1 a 65 7 a. pedibus plerumque totis flavicantibus. b. corpore pallescente. * thorace einerascente I. cinereo-pruinoso. 5) stercorea Linn. m. V. {) flavipes Fabr. m. f. (nee Fall.) \ . 2) bicolor — 2 Sectio 2. Pedes in /. ad partem pennati. 3) pallidiventris Meig. m. / 6) pennipes Linn. m. J. „ u er — 5 7) pennaria Fall. (nec Fabr.) m. 7. Gen. 32. Rhamphomyza Iffgg. (Empis Fall.) corpore nigricante. 1) nigripes Fabr. (crassirostr. Fall.) m. f. 2) spissirostris Meig. m. f. 3) anomalina Zett. m. 4) villosa — m. 5) albo-segmentata — — 6) plumipes Fall. m. f. 7) rufipes Zett. m. 8 geniculata Meig. m. /. 9) fuscipennis Zett. J. 10) obscura — m. f. 11) spinipes Fall. m. f. 12) fuscata — — 13) morio Zett. m. F. 14) alpina — — 15) caudata — m. 16) arctica — m. f. 17) nitida — 18) vesiculosa Fall. m. f. 19) reflexa Zett. m. f. 20) alata V. 21) plumifera — m. 22) fuscipennis — J. 23) anthracina — — 24) aethiops — — 25) lividiventris — m. f. 26) culiceira Fall. m. f. 27) unicolor Zett. m. 28) sciarina Fall. m. 29) tenuirostris — m. f. 30) variabilis — m. f. 31) nigripennis — (non Fabr.) m. f. 32) tipulariata Zett. m. 33) metatarsata — — 34) pusilla — f. 35) dispar Zett. m. f. 36) niveipennis — m. 37) lacteipennis — 38) bedalina — f. 39) fraternella — m 7 40) consohrina -= — 41) hybotina — — 42) tenuicornis --- m. 43) grisola — m. 44) fuscula — — * corpore flavicante. 45) flava Fall. m. f. 46) hybrida Zett. m. /. Gen. 33. Mierocera Zett. 1) rostrata — m. . * Tarsi tripulvillati. Fam. 11. Acrocerina e Zett. (Inflatae Meig.) 34. Acrocera Meig. (Heuops Fall.) 1) borealis Zett. | 35. Henops Meig. Iſis 1837, Heft 1. 1) nigripes Zett. Gen. 36. Platygaster Zett. 1) arcticus Zett. Fam. 12. Stratiomydae Fall. 37. Nemotelus Geoffr. 1) nigrinus Fall. m. f. 38. Oxycera Meig. (Stratiomys Fall.) 1) maculata Zett. f. 39. Sargus Meig. (Musca Linn.) * Palpi nulli. Oculi in utroque sexu distantes. An- tennar. articulus ultimus suborbieularis. Ocelli in fronte, anticus distans. Corpus pubescens. 1) euprarius Linn. m. f. 2) infuscatus Meig. m. f. 3) flavipes Fall, m. f. ** Palpi in basi proboscidis. Oculi in m. supra an- tennas cohaerentes. Antennar. artieulus ultimus el- lipticus. Ocelli in vertice approximati. Corpus pa- rum pubescens. 4) politus Linn. m. 7. Area angularis distincta. Fam. 13. Pipunculini Zett. (Cephalopsidae Macqu. ; Syrphici Fall) 40. Nephrocerus Zett. 1) lapponicus Zett. f. 41. Pipunculus Latr. (Cephalops Fall ) Sect. 1. Areis alar. discoidalibus 3. 1) pratorum Fall. m. f. 2) pilosus Zett. m. J. 3).dispar. — - 4) ‚geniculatus Meig. m. /. 9) sylvaticus — — 6) haemorrhoidalis Zett. f. 7) annulipes — m. f. Sect. 2. Areis alar. discoidalibus nullis. (Atelenevra Macqu.) 8) spurius Fall. m. f. 9) obscurus Zett. m. Fam. 14. Syrphiei Fall. 42. Baccha Fahr. 1) elongata Fabr. m. f. 43. Sphegina Meig. (Milesia Fall.) 1) elunipes Fall. m. 7 44. Ascia Megerle (Milesia Fall.) 1) spheginea Zett. m. 7 2) podagrica Fabr. m. f. 3) dispar Meig. m. f. 4) bifasciata Zett. m. 5) 4-punetata Meig. / 6) aenea — — 7) geniculata — 2 f. 35 l — — 3 Gen. 45. Coprina Zett. (Xylota Meig. Milesia Fall.) Gen 55. Scaeva Fabr. (Syrphus Meig. Musca Linn. 1) pipiens Linn. m. f. 1 46. Xylota Meig. (Milesia Fall.) 1) segnis Linn. m. J. 2) bifasciata Meig.? m. Seet. 1. Abdomine latiori, subovali, fasciis flavis sae- pe arcuatis, pedibus semper simplieibus. Majores, pi pientes, supra terram sat alte saepissime volantes. A. Alarum nervus 4tus lengitud. in disco alae Ee * 3) nemorum. Fabr. (ignava Fall.) m. f. incurvatus. 9 4) nigripes Zett. m. f. 1) Alneti Fall. m. V. 5 5) caeruleiventris — m. . 2) lapponica Zett. m. f. | 6) triangularis — — 3) annulipes - — | | 7) femorata Linn. (non Meig.) m. f. B. Alarum nervus 4tus longitudinal. omnino rectus. 8) lenta Meig. pigra Fall.) m. f. 4) topiaria Meig. 2 7 47. Milesia Latr. (Musca Linn.) 5) Ribesii Linn. m. f. I) vespiformis Linn. m. V. 6) ae Fall. m. /. 2) apiformis Fabr. m. f. 2 as Meig. m. J. 48. Chrysotoxum Meig. (Mulio Fall. Musca Linn.) 9) rens Fa 75 1) marginatum — (lasciolat. Fall.) m. f. 100 ae 2) fasciolat. — (idem Fall. g) m. F. 11) obscura Zett. m. F 3) arcuatum Linn. m. f. 12) tarsata Zett. m f. — — — . — Pr a 4) bieinetum — m. f. 13) nitidicollis Meig. m 7 | 49. Microdon Meig. (Musca Degeer. 150 confinis Zett m 1 8 0 Ir AR 5) vitripennis m. V. T 16) corollae Fabr. (olitoria Fall.) m f. 50. Sericomyza Meig. (Musca Linn. Syrph. Fall.) 17) 6 maculata Zett. f. | 1) borealis Fall. m. f. 18) soliteria Zett. V. | 2) lappona Linn. m. J. 19) unifasciata — — 51. Volucella Geoffr. (Musca Linn. Syrph. Fall.) 20) relicta — — 1) plumata Deg. (mystacea Linn. f) m. f. 2) haemorrhoidalis Dalm, m. f. 3) bombylans Linn. m. J. 4) pellucens — 52. Syrphus Fabr. Fall. Musca Linn. Eristalis Meig. Sect. 2. Abdomine angusto lineari, faseiis abdominis semper rectis, tarsis interdum incrassatis aut dilatatis. Minores, vix pipientes, juxta terram plerumque volan- tes. Oculi nudi. a. Scutello flavo. Tarsi simplices. Hypostoma album Macqu.) aut flavum. Antennae rotundatae. Loca arida prae-, a. Antennae seta plumata. Masculorum oculi in fron- sertim amantes. te cohaerentes. * Ano in utroque sexu simplici. 1) intricarius Linn. m. F. 21) umbellatarum Fabr. m. f. 2) fraterculus Zett. f. 22) guttata Fall. m. T. 8) flavicinetus Fabr. (horticola Meig) m. 7. 23) arctica Zett. m. 4) piceus Fall. (rupium Meig.) m. f. 240 eincta Fall. m. J. 5) nemorum Linn. mn. 5 25) annulata Zett. f. 6) arbustorum Linn. m. V. 26) barbifrons Fell. m. f b. Antennae seta nudiuscula. Masculorum oculi co ** Ano in m. subelavato, genitali penicillato, alis ab- haerentes. domine brevioribns Abdomen in m. longum cylin- 7) tenax Linn. m. f. drieum „ in F. depressum lineare. Antennar. articu- 8) Cryptarum Fabr. m. f lus ultimus in utroque sexu suborbieularis. Parvae, 9) authophorinus Fail. m. J. forte proprii generis: Sphaegophoria Macg. 10) floreus Linn. m. f- 2 27 taeniata Meig. Menthastri Fall.) m. F. i i inei ; N 28) seripta Linn. m. V. 53. Ilelop hilus Meig. (Rhingia Fabr. Musca L.) = es Mei. 15 r v une Linn. m. . b. Scutello et hypostomate thorace saepissime aeneo 2) e 1 concoloribus. Thorax nitidus. Antennae rotunda- enn Wahr, Sr f tae aut subovatae. Locis paludosis plerumque inha- 54. Brachyopa Hffgg. (Rhingia Fall.) bitant imagines. a. Seta antennar. distincte plumata. + Tarsi masculorum. inerassati aut, dilatati. 1) ferruginea Fall. m. J. 230) peltata Meig. m. T. 2) testacea — — 31) clypeata 5 5. Seta antennar. nuda s. brevissime pubescens. 32) podagrica Zett. m. 3) dorsata Zett. m. f. 33) manicata Meig. m. f. in 37 34) rostrata Zett. m. 35 albimana Fabr. Fall. m. f. 36) Ocymi Fabr. m. f. (Syrph. lobat. Meig. m.) ++ Tarsi in utroque sexu simplices. 37) transfuga Zett. m. f. 38) ambigua Fall m. /. n 39 nitidula Zett. /. 40) mellina Linn. Fall. vera (non Meig.) m. f. 41) scalaris Fabr. m. V. 42) dubia Zett. f. (mellina y Fall.) Gen. 56. Pelecocera Meig. 1) Seaevoides — m. 57. Eristalis Fabr. (Musca Linn. Syrph. Meig.) a. Discolores, corpore plus‘ minus picto, nec toto nigro. Oculi in m. cohaerentes, in /. remoti, in utroque sexu hirti. 1) Lucorum Linn. m. f. 2) ruficornis Fabr m. f. 6. Unicolores, toto corpore aenescente aut nigro. * Corpus totum aenescens, aureo-vel fulvo - villosum. Oculi in utroque sexu hirti Meteoricae, volatu scilicet velocissimae. 3) alpina Zett. m. f. 4) phanutoma — m. 5) flavipes Panz. (non Fall.) /. ** Corpus nigrum aut atrum, chalybeatum, parum aeneo-micans, nigro-breviter pubescens, aut sub gla- brum. Oculi interdum nudi. Chrysogastri et Chei- losiae species Macqu. 8 6) olivacea Zett. m. V. 7) gigantea Gyll. f. 8) albitarsis Meig. m. f. 9) morio Zett. m. 10) vernalis Fall. m. F. (non Meig.) 11) luteicornis Zett. fi 12) geniculata — — 13) eoemeteriorum Fall. m. /. 14) nasuta Zett f. 15) longula — m. 16) pubera m. 17) scutellata Fall. m. V. 18) mutabilis — — 19) Ingzubris Zett. m. 20) pygmaea. — f. Gen. 58. Chrysogaster Meig. (Eristal. Fall. ‚Musca Linn.) a4. Nervo alar transverso aream primam terminante aut subrecto aut incurvato, cum nervo Sto longitud. an- gulum subobtusum formante. Antennae rotundatae. 1) metallicus Meig. m. V. b. Nervo alar. transverso aream primam terminante sub- recto cum nervo Sto longitud. angulum subacutum forınante. Antennae oblongae. 2) nobilis Fall. m 7. 3, fuscipennis Zett. m. 59. Pipiza Fall. (Musea Linn. Eristal. Fabr.) a. Abdomine maculato. 38 1) noctiluca Linn. m. / 2) obsoleta Zett. /. 3) binotata — — 4) hyalipennis — m. 5) biguttula — f. 6) 4-maculata Panz. m. /. 7 6. Abdomine immaeulato. 7) lugubris Fabr. f. 8) anthraeina Meig. f. 9) ruſicornis — J. Gen. Paragus Latr. (Pipiza Fall.) 1) punetulatus Zett. m. 2) tibialis Fall. m. f. 3) trianguliferus Zett. m. Fam. 15. Scenopinii Meig. Gen. 61. 1) fenestralis Linn. m. V. 2) niger Deg. Meig. (ater Fall.) m. f. Scenopinus Latr. (Musca Linn.) Fam. 16. Gen. 62. Myopa Fabr. (Conops Linn.) 1) buccata Linn. m. V. 2) testacea Fabr. m. f. 3) ferruginea Linn. m. J. Conopsariae Latr. Sect. II. Alae area angulari nulla, antennar. seta dor- sali (in Raphio subterminali). + Haustellata, absque proboscide. Fam. 17. Häematomyzides Fall. Gen. 63. Siphona Meig. Musca Deg.) 1) geniculata Deg. m. F. 64. Stomoxys Geoffr. (Musca Deg. Conops Linn.) 1. caleitrans Linn. m. f. 2) stimulans Meig. m. f. (irritans Fall) 3) irritans Linn. (pungens Fall.) Fam. 18, Gen. Oestrus Linn. a. Alar. nervus 4tus ab angulo ad costam perspicuus. Larvae in sinu frontali versantes. 1) Trompe Modeer. m. b. Alar. nervus 4tus ab angulo ad costam obsoletus. Larvae sub cute animalium degentes. 2) Tarandi Linn. m. J. 3. Bovis Fabr. m, f. 66. Gastrus Meig. (Oestrus Linn.) 1) Equi Linn. m. f. 2) Pecorum Fabr. f. 3) nasalis Linn, Ostracides Meig Fam. 19. Coriaceae Latr. Gen. 67. Hippobosca Linn. 1) equina Linn. m. J. 68) Ornithomyza Leach. (Hippobosca Linn.) 1) avicularia Linn. m. J. 69. Leptopteryx Zett. 1) nivalis Zett. ++ Proboscidea. gatae a. Oculi oblongi. sub alis magnae, Antennae deflexae, saepissime elon- Os saepissime mystaceum. Squamae Fam. 20. Rhizomyzides Fall. (Muscides Meig.) Gen. 70. Phasia Latr. (Conops Linn. Thereva Fall.) 1) Muscaria Fall. m. F. (cinerea Meig. F.) 2) opaca Zett. m. 3) fasciola — — 4) zonella — f. 5) ruficeps — — 71. Ocyptera Latr. 1) borealis Zett. f. 2) ceunctans Meig.? m? 72. Gymnosoma M. (Musca Linn.) 1) rotundata Linn. m. f. 73. Phania Meig. 1) thoracica — J. 74. Trixa — 1) lapponica Zett. 15 2) obscura — — 3) limbata — 7. 75. Miltogramma Meig. (Tachina Fall.) 1) conica Fall. m. /. 76 Micra Zett. 1) Trixina — m. Fam. 21. Muscides Latr. + Palpi filiformes. * Alae divaricatae, nervo longitud. 4to magis vel mi- nus curvato, aut ante apicem aut in apice alae cum nervo costali conjuncto. Gen. 77. Gonia Meig. (Musca Deg. Tachina Fall.) 1) capitata Deg. m. f. 2) flaviceps Zett. m. 78) Xysta Meig. 1) striginervis Zett. f. 79. Tachina Meig. (Musca Linn.) Sectio 1. Oculi nudi. A. Antennae oblique deflexae, articulo ultimo breviori subquadrato. Seta triartieulata, Abdomen rotundato- ovatum. Oculi in m. subapproximati. Larvae parasi- ticae, in larvis alior. insectorum vivunt, Echinomyia Macqu. 1) Marklini Zett. m. f. B. Antennae ineumbentes, articulo ultimo elongato. ta saepissime triarticulata. Abdomen conico-ovatum. Antennae in utroque sexu distantes — Se- 40 * Nervus alar. 4tus infra angulum saltem apparenter continuatus, curvatura saepius sursum flexa. f 2) Larvarum Linn. (rustica Fall.) m. 7. 3) ruralis Fall. m. J. (verticalis Meig.) 4) devia -— — 5) leucocephala Panz. m. f. 6) argyrocephala M. — 7) campestris Fall. — 8) cylindriea — — 9) imberbis Zett. f. 10) amabilis M. m. f. 11) sannio Zett. f. ** Nervus alar. 4tus infra angulum obtusum non con- tinuatus, in costam propius ad apicem alae plerum- que excurrit. 12) nigripes Fall. m. f. 13) tibialis — — 14) spathulaeformis Z. f. 15) laticornis — 16) collaris F. m. „ 17) albicincta Z. f. 18) semieineta — — 19) mutabilis F. m. f. 20) discolor Z. — 21) convexula — . 22) gonieoides — — 23) pubicornis — m. 24) nigrisquamata — — 25) ocypterina — f. 26) morio Fall. m. f. 27) scutellata Zett. f. 28) aprica — — 29) validicornis — m. 30) nigrina Meig. f. 31) rotundicornis Zett. F. 32) pygmaea — — mn: Sectio 2. Oculi hirti. A. Alar. nervi, 4tus angulatim flexus, infra angulum sub- continuatus; ab angulo ad costam curvatim excur- rens; transversus ordinarius paullo curvatus. Frons valde prominens. Antennae articulis 2 et: 3 subaequa- liter longis, ultimo maguo subquadrato. Corpus ova- tum, sat magnum. 33) truncata Gyll. m. J. ‘ B. Alar. neryus 4tus aut plerumque angulatim, euatim flexus, infra angulum non continuatur. * Nery. 4tus angulatus et ab angulo ad costam curva- tus s. sursum flexus. Corpus ovatum. Majores sae- pissime. Memores Macqu. 34) Radicum Fabr. m. F. (non Linn. lurida Fall.) 35) vivida Zett. — 36) caesia Fall. — 37) ruficauda Z. — L 38) dubia Fall. — * Nerv. Atus angulatus, et ab angulo ad costam sub- rectus exeurrit. Corpus ovatum aut eylindricum. 39) 4-pustulata Fabr. (aestuans Fall.) m. J. 40) vulgaris Fall. m. f. aut ar- 41 41) magnicornis Zett mas. foem. 42) vibrissata — m. 45) confinis Fall. m. V. 40 villica Zett. f. strigifrons — m. 46) arclica — 47) hyalipennis — m. f. 48) breviseia — — 49) floralis Fall. — (non Meig.) 50) trieingulata Zett. J. 51) nitida — m. f. 52) atrata Fall. — (non Meig.) 53) unicolor — J. 54) aenea Meig. m. f. 55) crassitarsis Zett. f. 87 simplieitarsis — — 57) funebris — — 58) grossicornis — — 59) lateralis Panz m. f. 505 erucigera Zett. /. 61) spinosa — m. /. Gen. 80. Sarcophaga Meig. (Musca Linn. Fall.) Sectio 1. Palpi nigri. Alar. nervus 4tus infra angu- lum saltem apparenter continuatus. Color corporis ci- nerascens,' pictura nigro-lineata. Tibiae posticae in m. saepe villosae. 1) carnaria Linn. m. F. 2) caerulescens Z. — 3) albiceps Meig.? f. : 4) ruficauda Zett. m. 9 haematodes Meig. m. f. (haemorrhoid. Fall.) Sect. 2. Palpi flavi. Alar. nervus 4tus infra angulum vix continuatus. Color corporis plerumque metallicus, praesertim abdominis; nitidus; thorace sublineato. Ti- biae posticae semper nudae. Cynomyia Macqu. 6) mortuorum Linn. m. f. 2 alpina Zett. /. Gen. 81. Mesembrina Meig. (Musca Linn. Fall.) 1) mystacea Linn. m. V. 2) meridiann — — 82) Musca Linn. Auct. Y Divis. 1. Muscae silvaticae, corpore subeylindrico aut oblongo, oculis nudis, in utroque sexu remotis, se- ta antennar. plumata aut pubescente. Color obscurus aut grisescens, non metallicus. Oviductus f. vagina brevi. Dexia Meig. Macqu. 1) compressa Fabr. m. f. (rufiventer Fall.) 2) canina — — °® 3) volvulus — — (cylindrica Fall.) 4) carinifrons Fall. m. f. 5) dolens Zett. m. 6) puberula — m. /. 7) melanoptera Fall. — 8) minima Zett. m. Iſis 1837 Heft 1. 42 Divis. 2. Muscae familiares, corpore obtuse ova- to, oculis nudis aut pubescentibus, in m. supra saepe cohaerentibus. Plerumque unicolores, saepe metallicae. Nervus 4tus infra angulum nunquam descendit. Ovi- ductus /. longe vaginatus. A. Muscae nobiles: aureo-virides, unicolores. * Nerv. 4tus longitud. angulatim flexus. a. Palpi rufi vel ferruginei. Typus: M. caesar. 9) caesar. Linn. m. f. 10) sericata Meig. — b. Palpi nigri. 11. cornicina Fabr. m. f. ** Nervus 4tus arcuatim flexus in summum apicem alae excurrens. 12) cadaverina Linn. m. f. 13) serena Meig. m. f. B. Muscae plebejae, colore obscuro, nec aureo- nitente; thorace lineato. * Nerv. 4tus angulatim flexus paullo ante apicem alae cum nervo costali conjunetus. Oculi nudi. 14) vomitoria Linn. m. f. 15) erythrocephala Meig. m. f. 16) groenlandica Wied. — 17) sordida Zett. f. “ 18) azurea Fall. m. f. (vix Meig.) 19) genarum Zett. m. 20) laticornis — f. 21) Vespillo Fabr. m. f. 22) atramentaria Meig. m. f, 23) rudis Fabr. m. f. 24) corvina — — 25) domestica Linn. m. f. Nerv. 4tus arcuatim flexus in apice alae cum nervo costali conjunctus. a. Oculi hirti. 26) maculata Fabr. m. f. 27) meditabunda — — b. Oculi nudi. Antennae hypostomate paullo brerio- res, seta distincte plumata. Frons non prominens. 28) pabulorum Fall. m. f. 29) borealis Zett. — 30) stabulans Fall. — 31) hortorum — — 32) tempestiva — — ** Alae plerumque incumbentes. Nerv. longitud. 4tus pone seu infra apicem alae cum nervo costali con junctus. 7 Gen. 883. Anthomyza Zett. (Anthomyia Meig. Musca Linn. Fabr. Fall.) Divis. prima. nigra, A. Seta antennar. distincte plumata. * Oculi hirti (in /. interdum nudi). Corpus magnum aut mediocre. 1) lardaris Fabr. m. J. Pedes toti nigri. Antennae et palpi 3 * 43 2) albolineata Fall, — 3) incana Wied. — (nemor. Eall.) 4) lucorum Fall. — 5) plumbea Meig. — 6) veterana Zett. — 7) annosa — f. 8) nivalis — m. 9) variabilis Fall. m. f. 10) serva Meig. — 11) basalis Zett. m. 42) obseurata Meig. — 13) Sahlbergi Zett. — 14) laeta Fall. m. f. 15) lugubris Meig.? m. 16) consobrina Zett. — 17) dispar Fall. m. Y. 18) umbratica Meig. — * Oculi nudi. B. * Oculi nudi. 19) verticina Zett. /. 20) obtusipennis Fall. m. / 21) hilaris — — 22) laseiva Zett. m. f. 23) leptogaster — m. 24) nigritella — m. /. 25) variata Fall. — 26) duplicata Meig; — Seta antennarum pubescens. Nerv. alar. long. 4tus in marginem alae saepe non omnino rectus, sed levissime curvatus, excurrit (ut in speciebus 3 primis). 27) dentipes Fabr. m. f. 28) leucostoma Wied. — 29) auxia Zett. J. 30) irritans Fall. m. J. 31) scambus Zett. m. 32) weteorica Linn. m. J. 33) trigonifera Zeit. m. 34) arctica Zett. m. F. 35) frontata — J. 36) squalens — — 37) argyrocephala — m. 38) littorea Fall. m. J. 39) 4-maculata — — 40) semieinerea Wied. m. F. (hyalinat. Fall.) 41) einerea Fall. f. (favicans Panz.) 42) 5-lineata Zett. J. 45) abbreviata — m. f. — 2 — — = 44) fuseinervis — J. 45) lanceolata — — 46) maculifrons — — . 47) obseuripennis — m. 48) inuncta — J. „** Ocnli hirti (in f. interdum nudiusculi). 49) spinipes Fall. m. f. 50) subfuseinervis Zett. m. 51) viena —f. 52 turpis — — 53) inconspieua — m. | 54) hirtula — m. f. C. Seta antennar. nudiusenla. 55) hirsutula Zett. m. f. 56) innocua — — 57) leucogaster — m. 58) aculeipes — m. f. 59) depressiuscula — — 60) tristiola — m. Oculi saepiss. nudi. a corpore subcylindrico,, Species mediocriter magnae. 61) denticauda Zett. m. f. 62) laminata — m. 63) unilineata — m. f. 64) histrio — — 65) latipennis — f. 66) pallipennis — — 67) canescens — — 68) marginalis — m J. 69) scatophagina — - 70) myopina Fall. — 71) unistriata — J. 72) solitaria — — —.— b. corpore subovato. + Majores. 73) silvestris Fall. m. f- 74) longieornis Zett. — 75) Bilbergi — — 76) armillata — J. 77) hirticeps Fall. m. 78) lineatocollis Zett. m. 79) incisurata — — 80) borealis — — 81) decolor — F. 82) trianguligera — m. f. 83) triangulifera — — 84) trigonata — m. 85) pluvialis Linn. m. F. 86) canicularis — — 87) scalaris Fabg. — 88) moerens Zett. — 89) angulicornis — m. 2 90) cuneicornis — . 91) murina — m. 92) anilis — — 93) vetula — f. 94) senilis — — 95) obtusa — m. ® 96) impura — J. 97) eontractifrons — — 98) aethiops — m. ++ Minores. 99) brevicornis — m. f. 100) didyma — — 101) strigilata — J. 102) floralis Fall. m. f. (an Meig.?) 103) striolata — — 104) radicum Linn. m. f. 44 capite interdum subinflato. +++} Minutae aut minutissimae: corpore oblongo, ner- vo alar. transverso ordinario semper recto. 45 . r f g 8 486 105) triquetra Fall. m. f. 106) albieineta — — 107) triangula — — 108) serena — — 109) area — — 110) lepida — (vix Meig.) 111) einerella — m. fi 112) inermella Zett. V. 113) humerella — m. J. 114) morionella — m. 115) lugubrina — — 116) frontella — m. J. 117) glabricula Fall. m. f. Divis. secunda. pallidi. A. Species nigricantes aut grisescentes. Pedes aut ex parte aut toti rufi seu Sect. 1. Corpus ovatum aut oblongum, nec cylindri- cum. Oculi m. in fronte conniventes. * femoribus saltem anticis nigris, tibiis testaceis. c. Seta antennarum plumata. + Oculi hirti. 118) vagans Fall. m. f. 119) errans Meig, — ++ Oculi nudi. 120) angelicae Fall. m. J. 121) Quadrum Fabr. m. F. (subpuncta Fall.) 122) depuncta Fall, — 123) anceps Zett. — 124) conica Fall. — 125) strigosa Fabr. — 126) brunneifrons Zett J. 127) coaretata Fall. m. 7 128), incerta Zett. — 8. Seta antenn. pubescens aut nudiuscula. 129) consimilis Fall. f. 130) verticella Zett. J. 131) troglodytes Zett. ** pedibus totis testaceis tarsis tantum nigricantibus. 132) pagana Fabr. m. V. 133) impuncta Fall — 134) basalis Zett. m. 135) salieis — — 136) rufipes Fall. m. 137) flavipes — — Seet. 2. Corpus cylindrieum. Oculi nudi in utroque sexu remoti. Nervus alar. transversus ord. omnino re- etus et saepissime non infuscatus. Minores. Coeno- sia Meig. 133) meditata Fall. m. f. 139) intermedia — — 140) 8-punctata Zett. m. 141) spuria —.m f. 142) verna Fabı. -— 143) pedella Fall. — 144) genieulata -- — 145) sexnotata Meig. m. 146) pumila Fall. m. f. 147) tarsella Zett. — 148) bilineella — — 149) means Meig. — 150) trilineella Zett. f. 151) strigella — — 152) genarum — — 153) dealbata — — 154) metallipennis — — B. Species pallescentes, saltem abdomine rufo aut testa- ceo, thorace saepe v. toto v. ad partem obscuro. * Seta antennarum plumata. a. Oculi in utroque sexu remoti. 155) Fungorum Deg. m. f. b. Oculi in m. cohaerentes. 156. pallida Fall. m. J. Seta antennar. subplumata s. pubescens. 157. mollicula Fall. m. f. *+* Seta antennar. nudiuscula aut nuda. 158) bicolor- Fall. m. f. \ 159) nigritarsis Zett. — 160) ochreata — f. 161) limbatella — m. /. 162) flavo scutellata — — 163) zonata — J. 164) vittigera — — 165) tenera — m. F 166) ruficeps — J. 167) hians — — 168) varians — — Gen. 34. Leptopa Zett. 1. filiformis — m. V. ++ (Museidum). Palpi dilatati, cochleariformes. 85. Lispa Latr. (Musca Deg.) 1) tentaculata Deg. m. J. 5. (Preboseideorum) Oeuli rotundi (in Dolichopodibus oblongi, at os mystacibus in his destitutum). Squa- ma sub alis parva. u * Palpi dilatati. Coenosia Meig. Fam. 22. Dolichopodes Fall. Gen. Hydrophorus Fall. (Dolich. Fabr. Medeter. M.) * Seta antennar. distincte dorsalis. Majores. 1) regius Fabr. m. J. 2) bipunctatus Lehm. m. J. (binot. Fall.) 3) littoreus Fall. m. F. (balticus Meig. m.; aquaticus Meig. f.) 3 4) notatus Fabr. m. F. (arıniger Fall.) 5) nebulosus Fall. -— * Seta antennar. subapiealis. Anus m. saepe longe in- flexus. Minores. 6) obscurus Zett. J. 7) jaculus Fall. m. f. 8) truncorum Meig. — 9) tristis Zett. — 10) muralis Meig. — 47 Gen. 87. Rhaphium Meig. (Hydrochus Fall.) * Antennae longissimae, saltem in m. 1) longicorne Fall. m. f. 3 caliginosum Meig. — 3) fasciatum — m. ' ** Antennae elongatae, articulo ultimo in utroque sexu conico, in f. interdum subovato brevi, seta brevissime pubescente. Porphyrops Meig. 4) elegantulum Meig. m. 7. 5) rufipes — — 6) commune — — (nasut. Fall. f.) 7) fascipes — — 8) discolor Zett. Te Gen. 88. Chrysotus Meig. (Dolichopus Fall.) 1) neglectus Meig. m. f. (viridul. —) 2) gramineus Pall. — (copios. Meig. 3) Rhaphieides Zett. J. 4) obscuripes — — 5) einerellus — — 89. Diaphorus Meig. (Dolichop. Fall.) 1) oculatus Fall. m. f. 2) obscurellus Zett. m. 90. Dolichopus Latr. etc. (Musca Linn.) Sect. 1. Virescentes aut aenescentes, raro nigricantes. a. Masculi ano lamellato J. squamifero. * Marium squamae caudales albae. 1) mannerheimi Zett. m. J. 2) ungulatus Linn. — 3) agilis Meig. — 4) acuticornis Fall. — 5) festinans Zett. — 6) obscurellus — 7. 7) confusus Z. (patellatus M. non Fall.) 8) brevipennis Meig. m. 7. 9) pennitarsis Fall. — 10) atratus Meig. 11) plebejus Zett. m. f. 12) annulipes — — 13) tibialis — — * Marium squamae caudales nigrae. 14) sahlbergi Zett. m. f. 15) plumipes Fall. — 16) aerosus — — 6. Masculi ano bifilato; anus scilicet breviter nflexus filis 2 brevibus appendiculatus. * Abdom. m. saepius albo sericcomicans et maculatimi diaphanum ; f. antennis brevibus et ore subdescendente. Oculi in utroque sexu maximi, purpureo-Tufi. Pedes simplices. Volatu celerrimo ad idem punctum, a quo exierunt, revertunt, Porphyrops Meig. Macqu. 17) diaphanus Eabr. m. f. 13) pellucens Fall. — 19) magnicornis Zett. m. 20) vestitus Fall. m. f. 48 Corpus in utroque sexu obscurum, abdomine oblon- go subdepresso immaculato. Antennae breyiusculae articulo ultimo ovato, seta capillari distinete dorsali. Nervus alar. 4tus rectus fere pone apicem alae in marginem excurrens ; transversus ord. paullo pone me- dium sed tamen longe ante marginem alae situs ; m. ano breviter inflexo, filis brevissimis; tibiis interme- diis varie curvatis. Hospitantur ad aquas. Tardiores Medeterus Meig. 21. scambus Fall. m. f. 22) curvipes — — Corpus obscurum, abdomine cylindrico. Directio ner- vor. in alis omnino ut in subdivis. *. M. tarsis apice dilatatis. 23) tarsatus Fall. m. V. Sect. 2. Pallescentes. Aut corpore toto aut saltem ab- domine pallido. Corpus subeylindrieum angustat., gra- eile, molle. Hospitium in frutieibus, nunquam ad aquas. Motus agilis, inquietus 24) pallidus Fall. m. f. Gen. 91. Psilopus. * Megerle (Leptopus Fall.) 1) tipularius Fall. m. f. Fam. 23. Ephydrinae Zett. (Hydromyz. Fall.) Gen, 92. Ochthera Latr. (Musca Deg.) 1) Mantis Deg. m. F. (manicata Fall.) 93) Ephydra Fall. a. Antennar, seta subplumata. Alar. nervi omnes lon- gitud. recti; transversus ord. propius ad marginem alae situs. 1) riparia Fall. m. f. 5. Antennar. seta pubescens aut nuda. 3) aquila Fall. m. f. 4) stagnalis — — 5) quadrata — — 94. Notiphila Fall, a. Seta antennar, pectinata. * Nervus costalis cum tertio longitudinali connexus. 1) einerea Fall, m. f. 2) caudata — — * Nervus costalis cum 4to longitudin. pone apicem alae conjunctus. 3) griseola Fall. m. f. 4) nigripes Zett. m. b. Seta antennar. subnuda. Nervus costalis pone api- cem alae cum 4to longitudinali connexns. 5) aenea Fall. m. J. 6) vittipennis Z. — 7) guttata Fall. — 95. Psilopa Fall. Notiphila Meig.) 1) madizans — m. f. 2) nitidula — — * Palpi filiformes (in Cordylurae speciebus extror sum subdilatati). ö „So heißt ſchon eine Muſchel. 49 b en 50 Fam. 24. Ochtiphilinae Zett. (Ochtidiae Fall.) 96. Ochtiphila Fall. 1) Juncorum Fall. m. f. 2) littorella — — 3) geniculata Zett. — 4) aridella Fall. — Fam. 25. Scatomyzides Fall. 97. Scatomyza Fall. (Musca Linn. Scatophag. Meig.) * Seta antennar. distincte plumata. 1) Scybalaria Linn. m f. 2) suilla Fall. — 3) stercoraria Linn. — 4) borealis Zett. — ** Seta antennar. subplumata s. pubescens. 5) glabrata Zett. f. * Seta antenn. nuda. 6) squalida Meig. m. f. 7) fuscinervis Zett. — 8) littorea Fall. — 9) fucorum — — 10) affinis Zett. — 11) muscaria — J. 12) muscaeformis — — 13) museina — — 14) heteromyzina — — 15) frontata — — 16) argus — m. f. 17) signata — — 98. Cordylura Fall. (Musca Linn. Scatomyz. Meig.) * Seta antennar. distincte plumata. a. corpore nigrieante. 1) pubera Linn. m. J. 2) ciliata Meig. — 3) tibialis Zett. — 4) rufimana Meig. — 5) albipes Fall. — 6) fuscipes Zett. m. b. corpore pallescente. 7) spinimana Fall. m. f. 8) scatomyzoides Zett. m. ** Seta antennar. pubescente aut nuda. a, corpore nigricante. 9) ustulata Zett. m. f. 10) proboseidea — — m kunzei — — 12( albitarsis — m. 13) strigifrous — — 140 nigrita — m. f. 16) albipennis — — 10 longifrons — J. 17) brevifrons — — 10 vittata — m. 6. corpore einerascente 8. grisescente. 19) friesii Zett f. Iſis 1837. Heft 1. 9 20) dentimana — m. 21) obscura Pall. m. /. 22) flavipes — — 25) tibiella Zett. — 24) punctipes Meig. — 25) haemorrhoidalis — — 26) melanura Zett. — 27) pallipes — — 28) planiceps Fall. — 29) lineata Zett. — 80) fulvipes — — 31) pilosa — — 32) spinicera — f. 33) ruficauda — m. 34) pallicauda — — 35) immunda — f. 36) fuscinervis — — 37) pectoralis — m. f. 37) caudata — m. 40 barbata — — 40) hircus — — (forte ejusdem speciei) 41) sponsa — F. — — —— —— corpore pallescente. 42) flaveola Zett. m. f. 43) dorsata — f. 44) tarsea Fall. m. V. 45) pallida — — 46) unilineata Zett. f. Fam. 26. Sciomyzides Fall. Gen. 99. Dryomyza Fall. (Musca Fabr.) 1) flaveola Fabr. m. f. (vetula Fall.) 2) anilis Fall. — 3) deerepita Zett. — 100. Sciomyza Fall. (Scatophaga Fabr.) a. Seta antennar. plumata. 1) simplex Fall. m. f. 2) fuscinervis Zett. — 3) pallida Fall. — 4) obtusa — — 5) albo-costata — — 5) griseola — - 7) glabricula Zett. — 6. Seta antennar. pubescens aut nuda. 8) Schönherri Fall. m. F. 9) dubia — — 10) einerella — — 11) pusilla Zett. m. f. 12) coxata — f.? 13) bicolor — m. f. 101 Tetanocera Fall. (MuscaLinn. Scatophag, Fabr.) a. Seta antennar. plumata. * Alae reticulatim pietae s. nebulosae, 1) Chaerophylli Fabr. m. f. (variegata Fall.) 2) retieulata — — (obsoleta —) 3) punctata — f. 4 51 — 4) Pratorum Fall. m. f. 5) Umbrarum Linn. — 6) Nemorum Pall. — ** Alae reticulatim non pictae. subreetus. Frons fulva. _Hypostoma album. 7) ferruginea Fall. m. f. 8) arrogans Meig. — 9) elata Fabr. — 10) silvatica Meig. — 6. Seta antennar. subnuda. Nervus transversus ord. in litteram S flexus. Frons prominula. 11) cueullaria Linn. m. V. 12) aratoria Fabr. — (interstincta Fall.) 15) dorsalis Meig. -- (punctipennis —) Gen. 102. Ectinocera Zett. Fam. 27. Ortalides Fall. Gen. 103. Tephritis Latr. Fall. (Musca Linn. Dacus etc. Fabr. Trypeta Meig.) a. Alae fasciatae. 1) artemisiae Fabr. m. f. (interrupta Fall.) 2) Zo& Meig. — 3) apicalis Zett. m. 5. Alae punctato-nebulosae. 4) arnicae Linn. m. f. 5) hyoseyami — -- 6) leoutodontis-Fall. — 7) flavicauda Meig. — 8) pupillata Fall. — C. Alae irregulariter maculatae et strigosae. 9) Zetterstedti Boheman f. d. Alae immaculatae. 10) Sonchi Fall. m. f. 104. Ortalis Fall. (Musca Linn. Scatophag. Fabr.) a. Alae nigro-fasciatae. 1) Urticae Linn. m. fs 2 uliginosa Fall. — (cerasi Linn.) b. Alae fasciatim non pictae. 3) vibrans Linn. — 4) paludum Fall. — 105. Sepsis Fall. (Musca Linn. Tephrit. Fabr.) a. Alae immaculatae. 1) putris Linn. m. T. 2) Leachi Meig. — eylindric. Fall.) 3) eylindria — — (nitidula —) 4) coxarum Zett. — b. Alae apice puncto laterali nigro notatae, nervis lon- gitud. 3 et 4 parallelis; transversis subapproxi- matis. 5) punctum Fabr. m. J. 6) violacea Meig. — (punctum Fall.) 7) eynipsea Linn. — 8) cornuta Meig. f. 106. Homalocephala Zett. Nervus transvers. ord- 52 1) albitarsis Zett. m. f. Gen. 107. Palloptera®Fall. (Dacus Fabr. Sapromyza Meig.) 3 1) Umbellatarum Fabr. m. f. 2) usta Meig. — 3) ambusta — f. 108. Sapromyza Fall. (Musca@Linn.TTephrit. Fabr.) a. Alae maculatae. Pedes simplices, 3Nervi trans- versi remoti. . 1) 10-punctata Fall. m. /. 2) notata — — 3) praeusta — — b. Alae immaculatae. * Nervi transv. remoti. 4) rorida Fall. m, J. 5) laeta Zett. — 6) hilarella — — 7) chlorophthalma — m. 8) obsoleta Fall. m. F. (flava Fabr.). 9) subfasciata Zett. — 10) melanogaster — — Pedes simplices. ** Nervi transv. in disco alae approximati. xiliaris et secundarius parum remoti. m. saepe incrassata. Opompeis affines. 11) flava Linn. m. V. 12) unguicella Zett. — 0 Nervi au- Femora in 109. Lonchae a Fall. a. corpore nigro aut caerulescenti atro. 1) vaginalis Fall. m. f. 2) Deutschii Zett. — 3) chorea Fall. — — 4) albitarsis Zett. — 5) tarsatä Fall, — 6) laticornis Meig.? — 6) hirticeps Zett. m. b. corpore aenescente. 8) aenea Meig. f. 110. Lauxania Latr. Fabr. (Musca Fabr.) a. Seta antennar. nudiuscula. 2 eylindrieornis Fabr. m. f. 2) aenea Fall. — b. Seta antennar. plumata. 3) lupulina Fabr. m. f. Fam. 28. Opomyzides Fall. Gen. 111. Calobata Fabr. (Musca Linn.) 1) eibaria Linn. m. T. (cothurnata Fall.) 2) petronella — — (corrigiolat. — ) 3) nigricornis Zeit. — 112. Micropeza Latr. (Calobata Fabr. Fall.) 1) filiformis Fabr. m. f. 113. Loxocera Fabr. (Musca Linn.) 53 1 2 3 Gen. 114. Scatophaga Fabr. (Musca Linn. Psila Meig.) a. corpore pallescente. * pedibus in utroque sexu simplieibus. Abdomen in f. oblongum aut lanceolatum apice acutum. 1) fimetaria Linn. m. f. 2) rufa Meig. m. 3) pallida Fall L/. 4) bicolor Meig. — ** pedibus jpostieis in m. incrassatis. Oculi in utro- que sexu rotundi. Abdomen in f. basi oblongo- ovatum, apice acumine compresso longe produetum. 5) Audouini Zett. m. f. 6) Lefebyrei — — 6. corpore nigricante. Pedes simplices. rotundi. Seta antennar. nudiuscula s. pubescente. 7) rosæ Fabr. m. f. 8) nigricornis Meig. — 9) gracilis Meig. /. 10) morio Zett. — ichneumonea”Linn- m. F. (elongata Meig.) confusa Zett. m. f. (ichneumonea Fabr. Meig.) sylvatiea$Meig. m. Oculi parvi _ brevissime 115. Opomyza Fall. (Musca Linn. Dacus Fabr.) 1) germinationis Linn. m. f. 2) consobrina Zett. f. 3) florum Fabr. m. f. (punctella Fall.) 4) guttipennis Zett. — 116. Colobæa Zett. (Opomyza Fall.) 1) bifasciata Fall. m. Fam. 29. Heteromyzides Fall. Gen. 117. Heteromyza Fall. 1) buccata Fall. m. J. 2) flavipes Zett. — 3) rufipes — — 4) bicolor — — 118. Helomyza Fall. (Musca Linn. Fabr.) a. Seta antennar. plumata aut subplumata. Thorax ss pe rufus. 1) pallida Fall. m. f 2) testacea Zett. — 3) rufa Fall. — (vix Meig.) 4) flava Meig. — b. Seta antennar. nuda. * thorace pallescente. 5) flavo-testacea Zett. m. f. 6) flavifrons — — ** thorace cinerascente. 7) serrata Linn. m. f. 8) læta Meig. — 9) ruficeps Zett. — 10) humeralis — — 11) scutellaris — F. 12) tibialis — m. 13) genicnlata Zett. m. f. 14) minuta — f. Gen. 119. Orygma Meig. 1) luetuosa — m. J. 120. Ocelopa — (Musca Fabr. Copromyz. Fall.) 1) frigida Fabr. m. f. 121. Copromyza Fall. (Musca Linn. Borborus M.) a. Alar. nervus longitud. ötus non ad marginem sum- mum alae extensus sed mox infra angulum®nervi transversi abruptus. Nervus 4tus non abbreviatus. 1) equina Fall. m. f. b. Alar. nervus longit. 5tus infra angulum nervi trans- versi ad marginem ale continuatus. 2) subfultans Linn. m. f. 3) pusilla Fall. — (vix Meig.) 4) eoronata Zett. f. c. Alar. nervi longit 4 et 5 infra angulum nervi trans- versi abbreviati. Costa basi ad apicem nervi auxilia- ris distinete ciliata. Scutellum magnum triangulare planum. 5 fontinalis Fall. m. f. 6) limosa — 7) silvatica Meig. m. 8) pygmwa Zett. m. J. 9) pumilis Meig. , 10) ochripes — m. f. 122) Piophila Fall. (Musca Linn. Tephrit. Fahr.) a. Alæ immaculatæ. Corpus nigrum. I) casei Linn. n. f. 2) atrata Fabr. — (vulgaris Fall.) 3) nigriceps Meig. m. f. 4) pygmæa Zett. J. b. Alæ puncto apieis nigro. Corpus rufum. 5) bipunetata Zett. m. f. (Geomyza Fall. Opomyza Meig.) Fam. 30. Geomyzides Fall. 123. Geomyza Fall. (Musca Linn. Opomyz. Meig.) a. Abdomen 6-annulatum. Alar. nervi transv. subap- proximati. Opom. Meig. 1) combinata Linn, m. f. 2) tripunetata Fall. — 3) marginella — — 5. Abdom. 5-annulatum. Alar. nervi transvers. remofi. Diastata Meig. 4) nebulosa Fall. m. f. 5) obscurella — — 124. Stegana Meg. 1) hypoleuea — f. 125. Drosophila Fall. (Musca Linn. Fabr.) 1) funebris Fabr. m. f. 2) fenestrarum Fall. — 3) fransversa — —- 55 4) obscura Fall. m. f. (an Meig. 7) 5) costata Zett. — 6) fuseimana — — 7) sordida — — 8) flavipennis — — 9) graminum Fall. — 10) marginella Zett. — Fam. 31. Oscinides Fall. * Nervuli transversi in medio als approximati. Gen. 126. Meromyza Meig. (Musca Linn. Oseinis Fall.) 1) variegata Meig. m. F. 2) saltatrix Linn. — 127. Oseinis Fabr. (Musca Linn. Chlorops Meig.) a. Nervus Stius longitud. cum nervo costali ante api- cem ale connexus. 1) nasuta Schrank. m. F. (lineata Fall.) 2) laeta Meig. m. 3) obscurella Zett. m. J. 4) scutellaris— J. 5) cereris Fell. m. f 6) messoria — - 7) ruficeps Zett. f. 6. Nervus 4tus longitud. cum nervo costali v. in apice v. pone apicem ale connexus. 8) cornuta Fall. m. f. 9) atricornis Zett. J. 10) pusilla Meig. m. f. (frit v. 3 Fall.) 11) atricilla Zett. — 12) frit Linn. m. J. Fall. var. 1. 2. 13) eineta Meig. J. 14) albipalpis — — 15) nana Zett. m. 16) lineella Fall. m. f. 128. Madiza — (Chloropis et Gymnopæ spec. Meig.) 1) oseinina — m. J. (Chl. nitida Meig.) 2) glabra — — (gymnop. ) ** Nervuli transversi in disco ale remoti, scilicet pone medium ala sito. 129. Gymnopa Fall, 1) »nea Fall. m. f. ordinario Fam. 32, Agromyzides Fall. Seet. 1. Nervulus transvers. ordinar. pone medium als situs. Gen. 130. Heteroneura Fall. (Agromyza Meig.) 1) muscaria Fall. f. 131. Macrochira Zett. 1) flava Zett. m. J. 132. Anthophilina — 1) gracilis Fall. m. J. 2) curvinervis Zett. m. 3) puberula — — 4) pallida — 7 56 Gen. 133. Leucopis Meig. (Anthomyza Fall.) 1) griseola Fall. m. f. 134. Milichia Meig. 1) ornata Zett, m. f. | Sect. 2. Nervuli transversi in medio als approximati, ordinarius non pone medium als ductus. 155. Agromyza Fall. Meig. (Heteroneura. Meig.) Sub d. 1. Corpus obtuse ovatum. Nervus transv. ordinar. in medio vel mox pone me- dium ale situs. a, fronte tota nigra. + Os mystacinum. 1) reptans Fall. m. f. 2) nigripes Meig. f. 3) posticata — m. 2 4) ambigua Fall. m. f. 5) nigra Zett. — 6) pulicaria Meig. — 7) laterella Zeit. m. Os nudum: setis mystacin. nullis. 8) punctella Zett. m. 9) nudiceps — f. ö. fronte flava. 10) fulvipes Meig. ** Nervus transv. ord. paullo ante medium als situs. a. fronte tota nigra. 11) tibialis Fali. b. fronte flava. 12) virgo Zett. f. * Nervi transversi ad basin ale refracti (minus ta- men quam in phytomyzidibus), approximati et ſe- re nervi auxiliaris brevis apici oppositi. a. fronte nigra. : 13) gyrans Fall. m. f. 14) lacteipennis — — 15) flavo scutellaris Zett. f. b. fronte flava. 16) scutellata Fall. m. f. Sub d. 2. Corpus aut oblongo-ovatum aut sublineare, 17) elongella Zett. f. 18) lineella — m. f. 19) geomyzina — — 136. Chlorops Panz. Fall. (Agromyz. Meig.) 1) denticornis Panz. m. f. (Chl. Meig. Fall.) Fam. 33. Phytomyzides Fall. Gen. 137. Lonchoptera Panz (Dipsa Fall.) 1) lutea Panz. m. f. (Dips. furcata —) 2) cinerella Zett. f. 138. Phytomyza Fall. * fronte nigra. 1) obscurella Fall. m. f. * fronte flava, Alar. nervi longitud. 2 et 3 distincti, reliqui plerumque obsoleti. 7 f 5 elegans Meig. f. festiva — m. 4) nigritula Zett f. S5) albiceps Meig. m. f. 6) affinis Fall. — (vix Meig.) 7) femoralis Zett. f. 8) lateralis Fall. m. f. (non Meig.) 9) fuscula Zett. f. Fam. 54. Trineurides Zett. (Phytomyeides Fall.) Gen. 139. Trineura Fall. (Phora Meig.) Sect. 1. Nervus costalis nudus. 1) arcuata Meig. m. f. (rufipes Fall.) Sect. 2. Nervus costalis basi (usque ad longitudinem nervi auxiliaris) distincte ciliatus. a. corpore nigricante (ihörace in prima specie ru- feseente). =. * Nervi alar. longitudinales quatuor; in f. interdum tres. Nervus auxiliaris apice bifurcatus. 2) thoracica Meig. m. f. \ 3 rufipes Fabr. — (vulgaris Fall.) 4) pulicaria Fall. — 5) sordida Zett. — 6) zonata — f. 7) humeralis — — ** Nervi longitudinales tres. ce simplex. 8) aterrima Fabr. m. f. 9) stietica Zett. — b. corpore flavescente. Alar. nervi: auxiliaris apice bifurcatus, longitudinales omnes tenues at perspi- cui: 1mus basl curvatus mox ante apicem (nec in ipso apice) in marginem excurrit; 4tus ceteris non- nihil obsoletior. 10) flava Fall. m. f. 11) lutea Meig. f. 12) interrupta Zett. f. Nervus auxiliaris api- DIVISIO SECUNDA. Anteunis articulis pluribus (6 16 raro ultra). TIPULARIAE AUCTORUM. Subdiv. A. Alar. tennæ erassiusculæ, saepius breves. Sect. 1. nervus interior marginalis nullus. An- "Museidi Meig. Antenne breves (longitudine circiter capitis). 9 7 Fam. 35. Hirteides Billb. ‚Gen. 440. Hirtea Fabr. (Tipula Deg. Bibio Meig.) 1) Pomonae Fabr. m. f. 1 2) rufipes Zett. — | 3) fulvipes — m. 44) umbellatarum — m. f. 5) ephippium — — 6) albipennis Meig. m. { 55 1837. Heft 1. — 58 Genus 141. Dilophus Meig. 1) femoratus Meig. m. f. Fam. 36. Scatopsides Zett. 142. Penthetria Haie: 1) holosericea — m. f. 143. Scatopse Geoffr. (Tipula Linn. Deg.) Sect. 1. tensus, 1) notata Linn. m. f. (latrinar. Deg.) 2) punctata Meig. — Nervus costal. paullo ultra medium costae ex- Sect. 2. Nervus costal. fere in medio cost® desinit. 3) minuta Meig. m. f. Fam. 37. Simulides Zett. (Latipennes Meig.) Gen. 144. Simulia Meig. (Culex Linn.) Sect. 1. Pedibus albo- annulatis. a. Limbus thoracis argenteo- aut cinereo-micans. 1) reptans Linn. m. f. 2) nana Zett. — 3) vittata — k. b. Limbus thoraeis concolor, obscurus. 4) annulitarsis Zett. f. 5) pusilla. Fries monogr. m. f. Sect. 2. Pedibus totis obscuris aut pallidis, unieolorib- nec annulatis. a. pedibus fuseis. 6) hirtipes Fries. m. f. 7) fuscipes — — 8) pubiventris Zett. — (an equinus Linn. 2) 9) pygmaa — — b. pedibus pallidis. 10) pallipes Fries. m. f. Sect. 2. (Tipulariar.) Antenne elongatæ, capite scilicet duplo longiores. = Fam. 38. Ryphii Zett. (Xylophagiformes Macq.) Gen. 145. Rhyphus Latr. (Musca Linn.) 1) R. punctatus Linn. m. f. Subdiv. (Tipular.) Alar. nervus interior marginalis adest 1 Psychoda et aliquot Chironomior. speciebus parum conspieuus). Antenne semper elongatæ (capitis ihoraeisque sœpe fere longitudine aut illis longiores), graciles. Sect. 1. Ocelli nulli (iu Campylomyza et Pachyneura ocelli 3). Trib. 1. Oculi reniformes. pius distincta. . Lamina pectoralis sæ- Fam. 39. Culicinæ Zett. (Culiciformes Meig.) Gen. 146. Culex Linn. Auct. 4* 59 1) annulatus Fabr. m. f. 2) nemorosus Meig. — 3) cantans — f. (maculatus Meig. m.) 4) pipiens Linn. m. f. 5) eiliaris — f. (rufus Meig. m.) 6) nigripes Zett. m. f. Gen. 147. Anopheles Meig. (Culex Linn.) 1) bifurcatus Linn. m. f. 2) maculipennis Meig. — Fam. 40. Chironomii Zett. 148. Corethra Meig. (Chironomus Fabr.) 1) plumicornis Fabr. m. f. 2) rufa Zett. f. 149) Chironomus Fabr. Auct. (Tipul. Linn.) Sect. 1. Alæ oculo etiam armato nudæ. a. Halteres albidi, 1) plumosus Linn. m. f. 2) annularis Deg. — 3) rudis Fries. — 4 4) straminipes Zett. — 5) lucidus — — 6) pulcher — — 7) zonulus Fries. — 8) turpis Zett. — 9) productus — — 10) nervulus — — 11) pubitarsis — m. 12) pullus — — 13) sociellus — m. f. 14) frigidus — — 15) tenellus — m. 16) motitator Linn. m. f. 17) bieinetus Meig. — 18) sylvestris Fabr. — 19) annulipes Meig. f. 20) viridis Zett. m. f. 21) fascipennis — m. 22) tanypodipennis — m. f 23) bicolor — f. 24) pusillus Linn. m. 25) viridulus — — 26) sordidellus Zett. m 27) ephippium — f. 28) vulneratus — m. 20) pedellus Deg. m. f. (littoralis var, 8 Linn.) 30) pedestris Meig. m. \ b. Halteres nigricantes aut fusci. 31) obscurus Meig. m. 32) assimilis Zett. m. 1e 33) stercorarius Deg. — 34) byssinus Meig. — Sect. 2. Ale (microscopice) hirsutæ. „a. Halteres albidi. 26) hirtulus Zett. m. f. 36) dubius — — 37) flavipes Meig. f. 38) longitarsis Zett. J. 39) pusio Meig. 2 m. 40) hilarellus Zett. — 41) flavellus — f. | 42) incomptus — — ; | 6 Halteres fusei. 43) fuscus Meig. m. f. { 44) immundus Zett. f. | Gen. 150, Tanypus Meig. (Chironomus Fabr.) | A. corpus nigricans aut fuscum. g 2 * Ale nude. 1) erassinervis Zett. m. 2) lacteipennis — m. f. 3) Morio — m. ** Ale hirsute. 4) nebulosus Meig. m. f. 5) pictipennis Zett. f. B. Corpus aut totum aut saltem ad partem pallidum, Als hirsutæ. | 6) monilis Liun. m. f. | 7) sordidus Zett. — | 8) lentiginosus Fries. Mon. m. f. | 9) maculipennis Zett. f. | 10) unifascipennis — — 11) trifaseipennis — f. | 12) bicolor Fries monogr. m. f. | C. Species dubia. 13) erassipes Zett. f. 151. Ceratopogon Meig. (Chironom. Fabr. Tipul. | Linn.) Ä | Selet. 1. Femora omnia simplicia, inermia. | * Ale nude. 1) concinnus Meig. m. f. 2) univittatus Zett. f. | 3) nigritulus — m. f. 4) lacteipennis — — 5) humeralis — f. 6) sordidellus — f. 7) brunnipes Meig. m. f. Ale microscopicae hirsutae. 8) pulicaris Linn. m. f. 9) costatus Zett. m. Sect. 2. Femora antica subincrassata, subtus spi- nulosa. | 10) hortulanus Meig. f. | Sect. 3. Femora postica, incrassata, subtus spi- nulosa. | 11) femoratus Meig. m. f. i Fam. 41. Cecidomyzides Zett. (Gallicolae Meig.) Gen. 152. Cecidomyza Meig. (Tipula Linn.) | * Alae margine ciliatae. 1) rosea Zett. m. | 61 2) monilicornis Z. f. 3) nudipennis — m. f. 4) hirtipes — m. 5) laterella — f. * Alae margine nujlae. 6) flava Meig. Gen. 153. Lasioptera Meig. 1) minuta Zett. m. Fam. 42. Psyehodides Zett. (Noctuaeform. M.) 154. Psychoda Latr. (Tipula Linn.) 1) Phalænoides Linn. 2) trifasciata Meig. m. f. Fam. 43. Sciarinae Zett. (Lugubres Meig.) 155. Sciara Meig. (Hirtea Fabr.) Sect. 1. Nervus auxiliaris (h. e. primus s. proximus costae) usque ad originem furcae nervi longitudin. Ztii extenditur et ultra * Halteres nigricantes s. fusco-brunnei. 1) Morio Fabr. f. (forcipata Fabr. m.) ** Halteres pallescentes. Alar. nervi longitudinalis medii furca elongata. 2) picipes Zett. f. 3) sordida— — 4) hirtipennis — m. 5) testacea — f. Sect. 2. Nervus auxiliar. usque ad originem furcae nervi longitud. Stii non extenditur (paullo infra ba- sin hujus furcae ad costam terminatur). ** Halteres nigricantes s. nigro- brunnei. 6) fuscipes Meig. m. f. 7) nitidicollis — — 8) variabilis Zett. — 9) iridipennis — — 10) pulicaria Meig. m. 11) silvatica Meig. m. (nervosa Meig. f.) ** Halteres pallescentes. 12) fenestralis Zett. m. f. 13) affinis — — 14) hirticornis Meig. — 15) aprilina — m. Trib. 2. Oculi rotundati, nec lunati. Fam. 44. Tipulides Zett. (Rostratae Meig.) Stirps 1. Palpi 4-articulati. a. Areola (*) alar. minuta adest (in Erioptera sæpe de- est). Antennae subfiliformes, subbreviusculae, pi- losellae. ) Areolam nomino aream plerumque minutam, subpen- tagonam, quae exterius versus apicem alae (mox pone medium), areae basali elongatae adjacet. + Antennae in ntroque sexe simplices. Gen. 156. Eriopter a Meig. (Tipula Linn.). Sect. 4. Nervi toti villosi. A. Areola nulla. * Nervi transversi omnes in medio alae siti (areae scilicet discoidalis geminae utraque fere aequaliter longa). 1) favescens Linn.? Meig. certe m. f. 2) lutea Meig. m. {. 3) sordida Zett. f. 4) haemorrhoidalis — m. f. 5) ruficauda — f. ** Neryorum transversalium unus in medio alter an- te medium alae siti (areae scilicet geminae inae- quales, harum interior brevior). 6) atra Meig. m. f. *** Nervi transversi omnes ante medium alae retra- eti (areae seilieet geminae breves, utraque aequa- liter longa). 7) »yblaei Zett. m. f. 8) analis — f. B. Areola oblongo-cordata seu subeuneata. 9) fuscipennis Zett. f. Seet. 2. Nervi in disco alae subnudi, ad apicem tan- tum villosi. Areola adest. 10) denudata Zett. f. 11) cinerascens Meig. m. f. 157. Limnobia Meig. (Tipula Linn. Fabr.) * Alae divaricatae. Nervi 7 longitud. marginem alae interiorem attingunt Areola nervos 3 emittit, quo- rum superior petiolato-furcatus. 1) rivosa Linn. m. f. * Alae incumbentes. a. Nervi 7 longitudin. marginem interiorem alae at- tingunt. Arcola 3 nervos emittit, quorum superior petiolato - furcatus. Nervus long. dus (a costa) etiam furcatus. Nervulus transv. ord. (*) aut me- dio aut basi areolae inseritur. In disco alae ner- vulus alter transversus (huie subdivisioni pro- prius). 2) fasciata Linn. m. f. 3) marmorata Meig. — 4) trimaculata Zett. m. b. Nervi 7 longit. marginem interior. alae attingunt. Areola oblongo-quadrata s. subhexagona tres ner- vos emittit, quorum superior petiolato- furcatus. Nervus 2dus longitudin. etiam fureatus. Nervus transv. ord. medio fere areolae inseritur. Alae pieta. \ 5) pieta Fabr. m. f. c. Nervi 7 longitud, marginem inter. alae attingunt. (*) .Nervum transversum ordinarium eum dico, qui nervos 3 et 4 longitudinales (a margine alae interiori unmeratos) connectit. 5 63- Areola oblongo-quadrata 8 nervos emittit, quorum superior petiolato-furcatus, furca elongata. Nervus 2dus long. etiam furcatus. Nervus transv. ord. me- dio areolae inseritur. Alae subimmaculatae. + Species colore obscuro. 6) discoidalis Meig. m. f. 7) unicolor Zett. — 8) arctica — — 9) squalens — — Species colore pallido. 10) binotata Zett. m. f. d. Nervi 7 longitud. marginem inter. alae attingunt. Areola oblongo-subquadrata 3 nervos emittit, quo- rum superior furcatus, furca brevissima. Ner- vus secundus longit. etiam furcatus. Nervus con- nectens ad stigma adest. Nervus transv. ord.areo- lae medio inseritur. Alae praeter maculam stigma- ticalem immaculatae. 11) leucophaea Meig. m. f. 12) stigmatella Zett. — e. Nervi 7 long. marginem alae attingunt. Areola ob- longa, utrinque acuta 3 nervos emittit, quorum su- perior mox furcatus, furca aut sessili aut breviter subpetiolata. Nervus longit. 2dus etiam furcatus. Nervus connectens nullus. Nervus transvers. ord. areolae medio inseritur. Alae immaculatae. 13) distinetissima Meig. m. f. f. Nervi 7 long. marginem inter. alae attingunt. Areo- la oblongo quadrata 2 nervos emittit, quorum supe- rior dichotomiae furcatus. Nervus longit. secundus etiam furcatus. Nervus connectens nullus, at ner- vus primus longit. (auxiliari non computato) usque ad stigma dueitur, ibique apice bifidus, omnino ut in Meig. Linn. 4-notata et annulus pag. 144 Subdiv. P. 14) bifurcata Zett. f. g. Nervi 6 longitudin. marginem inter. alae attingunt. Areola aut subquadrata aut oblongo quadrata 3 ner- vos emittit, omnes simplices. Nervus transv. ordin, areolae aut basi aut infra basin (nec medio) in- seritur. + corpore pallescente. 15) modesta Meig. m. f. 16) nebulosa Zett. — 17) affinis — f. 18) tripunctata Fabr. m. corpore obscuro. 19) elegans Zett. m. f. 20) consimilis — m. 21) tenuipes — m. f. 22) angustipennis — m. 23) gracilis — — Gen. 158. Symplecta Meig. (Limnob. Macq.) 9 punctipennis — m. f. 2) stietica — f. 159. 'Tipula Linn. Auct. * Areola alar. 2 nervos in marginem apicalem alae emittit, quorum superiorem furegium, furcae petio- Gen. 64 lo saepe brevi. Corpus einerascens aut luridum, subunicolor, thorace tantum plerumque fusco-vitta- to. Alae saepe fusco-alboque variegatae. Maximæ (6 — 10 lin. long.). a. Alae marmoratae seu fusco-alboque variegatae. Stigma fuscum. 1) nubeculosa Meig. m. f. (hortor. Linn.) 2) speculum Zett. — 3) obsoleta Meig. — 4) guttulifera Zett. m. 5) subunilineata — — 6) simplieicornis — m. f. 7) erassicornis — — 8) nodulicornis —— — 6. Alae praeter stigma subinfuscatum et maculam sub- stigmaticalem albam immaculatae. + Corpore pallescente. 9) ochracea Meig. m. f. (lunata Fabr.) 10) fuseipennis — — 11) lætabilis Zett. m. 12) limbata — — - corpore cinerascente. 13) oleracea Linn. m. f. 14) lateralis Meig. — 15) longicornis Zett. — 16) serricornis — m. 1 17) subnodicornis — m. f. = 18) luridiventris — m. 19) brevirostris — m. f. *# Areola alar. oblongo-subquadrata aut 3 nervos sim- plices distinetos in marginem interiorem emittit, aut 2 tantum, superiorem scilicet mox furcatum, furca saepissime sessili. Corpus aut nigrum flavo-pietum, aut flavum nigro-vittatum. Antennae subfiliformes simplices pilosae. Majores aut mediae (4—7 lin. longae). 20) erocata Linn. m. f. 21) maculosa Meig. — 22) scurra — — 23) histrio Fabr. — 24) cornieina Linn. f. 25) brevicornis Zett. m. 26) petiolata — — 27) lugubris — f. 160. Psiloconopa Zett. 1) Meigeni Zett. m. f. ++ (Tipulidum) Antennae in masculis pectinatae. 161: Ctenophora Fabr. (Tipula Linn.) * Antennae masculorum radiis duplici serie dispo- sitis. 1) bimaculata Linn. m. f. * Antennae masculorum radiis triplici serie dispositis, brevioribus inferioribus. 2) atrata Linn. m. f. 3) nigrieornis Meig. m. f. 65 **+* Antennae masculor. radiis quadruplici serie dispo- sitis, brevioribus inferioribus. 4) pectinicornis Linn. m. f. b. (Tipulidum) Areola alar. minuta deest. 162. Ptychoptera Fabr. (Tipula Linn.) 1) contaminata Linn. m. f. 2) scutellaris Meig. — 163. Pachyneura Zett. 1) fasciata — f. 164. Dicranota — 1) Guerini — m. f. 165. Trieyphona Zett. (Limnob. Meig.) 1) immaculata Meig. m. f. Stirps 2. (Tipulidum) Palpi 6-articulati. 166. Trichocera Meig. (Tipula Linn.) 1) hiemalis Meig. m. f. 2) parva — — 3) regelationis Linn. — 4) maculipennis Meig. — Sect. 2. (Subdiv. B.) Ocelli 3 aut 2 (in Dixa, et Co- rynocera nulli). Fam. 45. M ycetophilinae Zett. (Fungicolae Meig.) Subdiv. A. Ocelli 3, subapproximati. a. Antennae longae capillares, eirciter 12 — 15. arti- culatae, articulis 2 basalibus incrassatis, reliquis obsoletis aegre distinguendis. 167. Dixa Meig. 1) nebulosa Meig. m. f. 168. Bolitophila Hoffingg. 1) 2-maculata Zett. m. f. 2) einerea Meig. m. 169. Macrocer a Panz. 1) lutea Meig. m. f. D fasciata — —- 3) maculata — m. 6. Antennae mediocres compressae , 16-articulatae (in Corynocera 12-articulatae, apice sübelavatae). Hal- teres breviusculi. 170. Cor ynocera Zett. 1) ambigua — m. f. 171. Platyura Meig. (Asindulum Latr.) 1) fasciata Latr. m. f. 172. Sciophila Hffgg. (Tipula Fabr.) A. Alar. areola subcostalis valde elongata (latitudine duplo vel triplo longior), quadrangula, parallelo- gramma. Nervulus transvers. superior medio areolae inseritur. Furcae 2 inaequaliter longae, inferior Iſis 1837. Heft 1. — 66 retracta. Nervus ultimus longitudin. geminatus mox intra marginem interiorem abbreviatum. 1) striata Meig. f. 2) trivittata Zett. — B. Alar. areola subcostalis suboblongo-quadrata, lati- tudine vix dimidio longior, trapeziformis. Nervulus transv. superior fere medio areolae insertus. Fur- cae 2 inaequaliter longae, inferior retracta. Ner- vus ultimus longitudin. geminatus, mox intra margi- nem interiorem abbreviatus. 3) fasciata Fries. m. f. 4) hyalinata Meig. f.? 5) univittata Zett. m.? 6) trilineata — m. 7) ineisurata — m. f. 8) einerascens Meig. m. C. Alar. areola subcostalis minuta quadrata. Ner- vulus transv. superior lateri areolae interiori prae- cise opponitur-(nee medio). Furcae 2 inaequaliter longae, superior basi ante medium alae retracta, ibique brevissime petiolata. Nervus ultimus longi- tud. simplex paullo ultra medium abbreviatur. 9) pilosula Zett. f. 10) geniculata — m. Gen. 173. Leia Meig. (Mycetophil. Macgq.) A. Alar. furcae 2 inaequaliter longae, inferior lon- gissima retracta. 1) fuscipennis Meig. m. f. 2) crucigera Zett. f. 3) Marklini — m. f. 4) Winthemi Meig. m. B. Alar. furcae 2 subaequaliter longae, utraque scili- cet in medio alae originem ducens. 5) trivittata Meig. m. f- 6) nigra Zett. m. 7) humeralis — f. Subdiv. B. moti. (Mycetophilinarum) Oculi 2 valde re- Gen. 174. Mycetophila Meig. (Sciara Fabr.) A. Alar. furcae 2 subaequaliter longae, superior aut subsessilis aut breviter petiolata. Nervulus transv. medius distincte infuscatus. Furca superior subsessilis. 1) lunata Fabr. m. f. 2) fuscicornis Meig. — 3) praeusta — f. 4) arcuata — m. f. 5) thoracica Zett. f. 6) ruficollis Meig. — Alae immaculatae. Furca superior breviter pe- tidlata. 5 67 7) cunctans Meig. m. f. 8) fuscula Zett. — B. Alar. furcae 2 inaequaliter longae. * Furca superior inferiori manifeste longior, ante me- dium alae retracta. 9) lateralis Meig. f. 10) fusca — m. f. 11) lucida Zett. f. 12) rufescens — — * Furca superior inferiori brevior; inferior ante me- dium alae retracta. 13) maculosa Meig. f. 14) alternans Zett. m. 15) obscurella — m. f. C. Alar. furca tantum unica. Nervi 3 longitudinales marginem interiorem alae attingunt. Forte proprii generis, cui nomen Macquartia propono. 16) nigra Zett. m. f. 2. DIPTERA utroque seu aptero. Gen. 175. Chionea Dalman Anal. 1) Araneoides Dalm. m. f. (Möchte doch der Vfr. auch Reaumurs Mucken beſtimmen!) N Nomenclator entomologicus. Verzeichniß der europäiſchen Inſecten, zur Erleichterung des Tauſchverkehrs mit Preiſen verſehen von Dr. Herrich⸗Schaͤf⸗ fer. Regensburg bey Puſtet. Heft 1. 1835. 8. 116. Dieſes Verzeichniß iſt ſeht ſinnreich eingerichtet und gibt auf kleinem Raum eine Menge Notizen, Autoren, Abbildungen, Vorkommen, Preife udgl. Dieſes Heft enthält die Falter und die Wanzenarten; die erſtern nur dem Namen nach, nach Treitſchke, die zweyten dagegen in einem vollſtaͤndigen neuen Syſtem, nach welchem der Verfaſſer Hahn's Abbildungen fort⸗ ſetzen will; dieſe Schrift hat mithin wiſſenſchaftlichen Werth, und iſt mit ungemeinem Fleiß bearbeitet. Panzers Deutſchlands Inſecten, 'ortgeſetzt von Herrich-Schäffer. Regensburg bey Puſtet. 5 5 be 135. 1836. 5 Dieſe Fortſetzung kommt gewiß den Naturforſchern ſehr erwünſcht. Die ftuͤhere Einrichtung iſt hinſichtlich des Textes die alte geblieben. Hinſichtlich der Abbildungen aber iſt das Pa⸗ pier feiner, jedoch kleiner geworden, was nicht recht zum Texte paßt, wenigſtens nicht fuͤr uns, weil wir beyde haben zuſam⸗ menkleben laſſen, was jetzt zum vorigen nicht mehr paſſen wuͤr⸗ de. Das iſt eine große Unbequemlichkeit, beſonders fuͤr die Aufſtellung, woran die Verleger denken ſollten. Das For⸗ mat muß bey fortlaufenden Werken nie geandert werden. Ein anderer und zwar viel groͤßerer Fehler beſteht in der Weglaſſung der Namen unter den Abbildungen. Das ſollte bey den fol genden Heften durchaus verbeſſert werden. Es iſt doch gar zu laͤſtig, auf jedes Blaͤttchen den Namen ſchreiben zu muͤſſen. Was den Text und die Abbildungen betrifft, ſo glauben wir, daß man damit zufrieden ſeyn wird. Die Abkuͤrzungen ſcheinen uns uͤbrigens eher nachtheilig als vortheilhaft, weil man doch bisweilen rathen muß und es an Raum offenbar nicht gebricht. Vor Allem muß fuͤr den leichten Gebrauch geſorgt werden. Dieſes Heft enthält 24 Blätter, worauf folgende Gat— tungen ſind: Tetyra strigata m., tubereulata; Coreus laticornis, alternans m., gracilicornis; Berytus crassipes, elavipes f., minor f., rufescens; Capsus nubilus f., plagiatus f.; Cıy- ptostemma alienum; Alydus limbatus. Heterogaster thymi, senecionis, ericae, salviae, rufescens, basalis, fasciatus; Corizus eapitatus f.; Cry- ptocephalus ornatus f., notatus, sieulus; Pteromalus pupa- rum m. Deutſchlands Cruſtaceen, Myriapoden und Arachniden von C. L. Koch, heraus⸗ gegeben von Herrich-Sch Abe r. Regensburg bey Puſtet. 1836. eft 6. 3 Dieſes ift ebenfalls eine Fortſetzung von Panzers Inſecten mit denſelben Abaͤnderungen, wobey wir mithin dieſelben Wuͤnſche ausſprechen muͤſſen. Der Text iſt etwas vollſtaͤndiger und ent⸗ haͤlt, wie das vorige Heft, viel Neues. Noch iſt zu wuͤnſchen, im Intereſſe der Herausgeber ſelbſt, daß die Jahreszahl auf die Hefte komme, damit in der Folge nicht Streit uͤber den erſten Entdecker entſtehe. Dieſes Heft enthält: Porcellio laevis, taeniola; Clubiona holosericea m. et f., erratica; Trom- bidium cordatum, trigonum, fasciatum; Limnesia venustula, rutilata, phoenicea, tigrina, undulata, attalica, maculata, minutissima, oblonga, cyanipes, vitellina, modesta, sacra, fenestrata, albella. Sturms Deutfchlands Fauna in Abbildungen nach der Natur, mit Befchreibungen F. B. X. Käfer. Nürnberg beym Verfaſſer. 1836. 8. 108. 12 Taf. ill. Sturms fortgeſetzte Thaͤtigkeit iſt ſehr erfreulich. Die Abbildungen ſind bekanntlich muſterhaft, und die Beſchreibungen, obgleich kurz, doch getreu und mit den noͤthigen Citaten. Die⸗ ſes Bändchen enthaͤlt die Fortſetzung der Waſſerkaͤfer und zwar die Sippen: Hydrobius, Berosus, Elophorus, Hydrochus, Ochthebius, Hydraena, Gyrinus, Orectochilus. Die Zahl der Tafeln iſt nun 227. 69 - Schrebers Saͤugthiere, 77 fortgeſetzt von J. A. Wagner. Erlangen in der Expedition ud bey Palm. 1836. 4. Heft 81 und 82. 17 Tafeln ill. 1 Es erſcheinen hier wieder mehrere Originalzeichnungen, na— mentich von Moschus canchil; Aesoceres ibex, beden, cap'a, var. resima, Schaͤdel von Rindern; Simia trivirgata ; Hepestes penicillatus; Antilope rupicapra, hiberna; nach andın Aegoceros tubericornis; Bos taurus, alpestris; Tau- rusZebu; Felis capensis; Bos bonasus; Taurus podolicus, T.frisius; T. hypselurus. Der Text behandelt mit der bekannten Ausführlichkeit Agoceros ovis von S. 1417 — 1464, und damit iſt der erſe Band des fuͤnften Theils geſchloſſen. J. E. Fiſchers Abbildungen ,/ zi Schmetterlingskunde, Leipzig bey Hinrichs. 1836. 4. Heft 6. 5 Taf. ill. Dieſes Heft bringt wieder ſehr ſchoͤne Abbildungen nebſt einem lehrreichen Tert. Der Innhalt iſt Choreutes parialis; Botys politalis, rubiginalis, verbascalis; Phyeis janthi- nella, gilveolella, adelphella, etiella; Oecophora mo- ritzella; Lita artemisella; Yponomeuta flavianella. Außer den Beſchreibungen und ſonſtigen Beobachtungen finden ſich noch in einem Nachtrag viele critiſche Bemerkungen. Ch. parialis iſt in ſeiner ganzen Entwickelung dargeſtellt, die andern als Fliegen meiſtens mit einzelnen Theilen. Wir win: ſchen der Fortſetzung dieſes Werkes Gluͤck, d. h. die noͤthige Zahl von Abnehmern. Ornithologiſcher Atlas der außereuropäifchen Vögel von C. W. Hahn. Nürnberg bey Zeh. 1835. 3. Heft 5. 6. Papageyen 16 Taf. ill. Die Einrichtung dieſer Hefte haben wir ſchon wiederholt angezeigt; der Text iſt kurz, die Abbildungen ſind' characteriſtiſch und ſorgfaͤltig illuminiert. Sie enthalten: Psittacus senega- lus, aureus, cactorum, nuchalis, vinaceus, amazonieus in 3 Abarten, mascarinus, surdus, erythrocephalus, domi- cella, menstruus, formosus, murinus, australis. Dieſer Atlas wird nun fortgeſetzt von H. C. Kuͤſter, womit man ebenfalls ſehr zufrieden ſeyn kann. Das 8. Heft beginnt mit den Nectariniaden, und ent— halt N. flaveola, varia, eyanea, caerulea; Cinnyris sene- galensis; Chalybaea famosa m. et f. Zeichnung und Illu— mination ſcheinen uns ſehr ſorgfaͤltig, ſowie der Text. Das Werk wird gewiß Beyfall finden. | 70 Die Arachniden, getreu nach der Natur abgebildet und beſchrieben (Fortſetzung des Hahniſchen Werks), von Peet 3. 4. Ebend. 1855. A III. [4 + 4, Dieſe Hefte enthalten: Androctonus peloponensis; Ti- tyus bahiensis; Mygale adusta, hirtipes; Cteniza graja; Ocypete setulosa, ferruginea; Singa hamata m. et f., melanocephala; Mieryphantes eueullatus m. et f., fusci- palpus, tibialis, rufipalpus m. et f., maculatus, panthe- rinus; Opilio terricola, eryptarum; Vaejovis mexicanus; Telegonus versicolor; Acrosoma fissispinum, crassispinum, Spinosum, aculeatum, saccatum, aureolum, pictum; The ridium simile, pallidum, vittatum ; Nemastomas bicuspida- tum , bimaculatum. Der Text iſt ziemlich ausführlich. Die wanzenartigen Inſecten von Dr. E. A. W. Herrich-Schaͤffer. Ebd. 1836, 8. Heft 4. 5. Dieſe Abbildungen ſchreiten ebenfalls raſch vorwaͤrts. Sie enthalten: Anisoscelis bilineata; Nematopus ruſierus; Pa- chylis laticornis m. et f.; Aspongopus mactans; Dinocoris annulatus; Largus rufipennis; Capsus pyrrhula, margine- punctatus, bilineatus, sanguineus, roseus; angulatus, pulcher, seriptus, sexguttulus, binotatus, luteus, bipunc- tatus, rugicollis, arbustorum, gemellatus, fulvomaculatus, fraxinine, glectus, vittipennis, planicornis, tumidicornis, erassicornis, tanaceti, gyllenhalii, nigerrimus, luridus, Pirates stridulus, unieolor; Pachyeoris lineatus; Asopus chalybeus; Monanthia retieulata, angusticollis ; Tingis af- finis, pyri. Die Fifche in den Scheeren von Moͤrkö, beſchrieben von Ekſtroͤm, über: ſetzt von Dr. F. C. H. Creplin. Berlin bey Reimer. 1835. 8. 270. 6. Taf. Die vortrefflichen Arbeiten von Ekſtroͤm über die Fiſche ſind ſchon aus der Iſis bekannt. Die meiſten waren abgedruckt in den ſchwediſchen Verhandlungen. Daraus hat ſie der Ueber— ſetzer geſammelt und mit Zufägen vom Verfaſſer ſelbſt vermehrt. Das Werk enthält 47 Fiſche, ausführlich befchrieben mit Sy: nonymen, Critik, Fang und Nutzen. Es iſt ein wichtiger Bey⸗ trag zur Naturgeſchichte dieſes Zweiges und wird gewiß in die Hände aller Naturforſcher kommen. Die Inſel Moͤrkoͤ gehört zur Provinz Suͤdermanland im mittlern Schweden und liegt unter dem 59°, faft 3 ſchwed. Meilen lang und 4 breit, hat einerſeits Meerwaſſer, anderſeits ziemlich ſuͤßes aus dem Mälar: ſee, daher denn auch die Fiſche zur Haͤlfte Suͤßwaſſer- zur Haͤlfte Meerfiſche find. Es werden hier geſchildert: Cyprinus idus, rutilus, erythrophthalmus, phoxinus, brama, farenus, blieca, vimba, alburnus, carassius, gi- belio, tinea; Belone aeus; Esox luceus; Perca fluviatilis, 71 lucioperca; Acerina vulgaris; Cyelopterus lumpus; Lipa- ris barbatus; Acipenser sturio; Syngnathus acus, ophidion ; Muraena anguilla, oxyrrhina, platyrhina; Gasterosteus aculeatus, pungitius, spinachia; Cottus gobio, Scorpius, quadricornis, bubalis; Salmo salar, eperlanus, oxyrhyn- chus, albula; Clupea harengus membras; Gadus eallarias, lota; Zoarcaeus viviparus; Pleuronectes flesus, maximus; Gobius niger, minutus; Ammodytes tobiauus; Petromy- zon fluviatilis. Sehr gut abgebildet ſind: Cypr. idus m. et f., rutilus, (arenus, blicca; Liparis barbatus, fon illuminiert; Syn- gnathus acus m. et f., ophidion m. et f., jener mit den Eyern. Es iſt merkwuͤrdig, daß fo viele Sippen von Meerfiſchen in der Oſtſee fehlen und ſelbſt nur wenig Gattungen davon vorkommen. Cottus bubalis und Liparis barbatus waren fruͤ— her noch nicht beobachtet. Gemeinnuͤtzige Naturgeſchichte von Dr. H. D. Lenz, Lehrer zu Schnepfenthal. Becker. 1836. 8, III. 530. Gotha bey Mit dieſem Bande iſt nun das Thierreich geſchloſſen. Der Verfaſſer hat ſich hier kuͤrzer gefaßt, als bey den vorigen Baͤn— den, aber dennoch alles Intereſſante aufgenommen und heraus— gehoben. Die Lurche gehen bis S. 46. Die Fiſche bis 112. Die Weichthiere bis 137. Die Ringelwuͤrmer bis 146. Die Cruſtaceen bis 155. Die Arachniden bis 168. Die Kaͤfer bis 276. Die uͤbrigen bis 501. Die Pflanzenthiere, worunter auch die Eingeweidwuͤrmer, bis zu Ende, und den Schluß macht ein gutes Regiſter. Das Werk iſt vorzüglich brauchbar für das große Publi⸗ cum und wird demſelben viele Belehrung und Nutzen verſchaffen, da der Verfaſſer vorzugsweiſe das Talent hat, in einer verſtaͤnd⸗ lichen Sprache zu ſchreiben. Die Abbildungen haͤtten wegbleiben koͤnnen. Erpetologie générale ou histoire naturelle complète des Reptiles par Dumeril et Bibron. Paris chez Roret. I. 1834. 8. 447. II. 1835. 680. III. 1836. 517. Atlas Livr. 1 — 3. 8. enl. Dieſes wird allerdings eine ſehr vollſtaͤndige Naturge— ſchichte der Lurche, wie wir noch keine beſitzen. Es ſteht den Verfaſſern eine Maſſe von Materialien zu Gebote, welche man wohl nirgends in Europa findet; und ſie benutzen dieſelbe mit einem muſterhaften Fleiß, mit großem Geſchick und mit aus— gedehnten Kenntniffen. Der ganze erſte Band beſchaͤftigt ſich ausführlich mit ih— rem Baue und ihren Verrichtungen, gibt im Allgemeinen alles was man uͤber das Vorkommen, die Verbreitung, Lebensart, Anatomie und Phyſiologie weiß; theilt die Geſchichte mit, die verſuchten Claſſificationen und ein alphabetiſches Verzeichniß der allgemeinen Literatur. Dann folgt ſonderbarer Weiſe noch in dieſem S. 845 der 72 Anfang der Schildkroͤten, nach demſelben Gang, nehmlich voraus der Bau, dann die Geſchichte. Dann beginnt Der Band II. mit der Claſſification. Er iſt gan, von den Schildkroͤten angefuͤllt und ſehr critiſch bearbeitet. Wr ge⸗ ben hier die Anordnung und die Gattungen. Die Schildkröten find in die 4 Sippſchaften getkilt, welche wir in unſerer Naturgeſchichte 1816 aufgeſtellt habe. 1. Sippſchaft. Landſchildkroͤten. f 1) Testudo marginata, mauritanica (pusilla), graea, geometrica. actinodes (elegans), pardalis (biguttata), sıl- cata (calcarata), nigrita (indica), radiata (coui), tabulta (tessellata, sculpta, hercules, denticulata), carbonaria (a- gado, boiei), polyphemus (depressa, carolina), schweg- geri, elephantina, nigra (orbicularis, rotunda), gigante, daudini. perraultii (indica, retusa). 2) T. angulata (pusilla L. bellii), grayi, peltasts, vosmaeri. 8 3) Homopus (Chersine), areolatus (fasciatus), sigıa- tus, caffra. Pyxis arachnoides. 4) Cinyxis homeana, erosa (castanea), belliana. 2. Sippſchaft. Sumpfſchildkroten. 5) Cistudo carolina (carinata, clausa, virgulata), amboinensis, trifasciata. C. europaea (lutaria), diardii (dentata). 6. Emys caspica, sigriz Emys punctularia (dorsata, scabra, verruco- sa), marmorea, pulchella (scabra, insculpta), geogra- phica, concentrica (centrata, palustris), serrata (scripta), dorbignyi, irrigata (serrata), decussata, rubriventris, ru- gosa, floridana, ornata, concinna (reticularia), reticulata, guttata (punctata), picta (einerea), bellii, cinosternoides, muhlenbergii (biguttata). E. spengleri (serrata, tricarinata). E. trijuga (scabra, belangeri), reevesii, hamiltonii (guttata), thuryi, tecta, bealei, crassicollis, spinosa, ocel- lata, trivittata, duvaucelii, lineata (hachuga), 7) Tetronyx lessonii (batagur, longieollis), baska. 8) Platysternon megacephalum. 9) Emysaurus (Chelydra), serpentinus. 10) Staurotypus (Terrapene) triporcatus, odoratus (glutinatus, boscii). JB 11) Cinosternon scorpioides (longicaudatum, retzii, tricarinatum), pennsylvanicum, hirtipes. a 12) Peltocephalus tracaxa (macrocephala). 13) Podocnemis expansa (amazonica), dumeriliana (cayennensis). 73 14) Pentonyx capensis (badia, galeata, olivacea, subrufa), adansonii. 15) Sternotherus niger, nigricans (subnigra), casta- neus. 16) Platemys (Rhinemys, Phrynops) martinella (pla- niceps, canaliculata), spixii (depressa), radiolata, gibba, geolireana (viridis), wagleri, neuwiedii (depressa), gaudi- chaudii, hilarii, miliusii, rufipes, schweiggeri (nasuta), macquarria. 17) Chelodina (Hydromedusa) novae Hollandiae (lon- gicollis), flavilabris, maximiliani. 18) Chelys matamata (fimbriata). 3. Sippſchaft. Flußſchildkröten. 19) Gymnopus (Trionyx, Aspidonectes) spiniferus (ferox , georgicus, bartramii, brongniartii, carinatus), mu- ticus, aegyptiacus (triunguis), duvancelii (gangeticus), ocellatus, lineatus, javaniceus (rostrata, cartilaginea, stel- latus, boddaörti), subplanus, euphraticus. 20) Cryptopus (Trionyx, Emyda) granosus (granu- lata, coromandelicus, punctata), senegalensis, 2 4. Sippſchaft Meerſchildkroten. 21) Chelonia (Caretta) mydas (viridis, esculenta), virgata, maculosa (lacrymata), marmorata. Ch. imbricata (caretta). Ch. caouana (cephalo), dussumieri (olivacea). 22) Sphargis. (Coriudo, Dermatochelys) coriacea (mercurialis; atlantica, tuberculata, porcata). Band III. beginnt mit dem Allgemeinen der Crocodile wieder ganz umſtaͤndlich. Genus Crocodilus: 1. Alligator palpebrosus (moschifer, trigonatus ), lueius (mississippiensis), sclerops (yacare), eynocephahus (iissipes), punctulatus. 2. Crocodilus rhombifer, gravesii (planirostris), vul- garis (lacunosus, palustris, margivatus, complanatus, su- chus), galeatus (siamensis), biporcatus (porosus), acutus, cataphractus, journei (intermedius). 3. Gavialis gangeticus (longirostris, arctirostris tenuirostris); Teleosaurus; Stenosaurus. Ichthyosaurus, Plesiosaurus. 2. Sippſchaft. Chamäleone. S. 153. Chamaeleo vulgaris (africanus, siculus, calcaratus), verrucosus, tigris (seychellensis), nasutus, pumilus (mar- garitaceus), lateralis, senegalensis, dilepis (bilobus, pla- niceps), cucullatus, tricornis (owenü ardalis (niger), Iſts 1837. Heft l. e lange 74 parsonii (madecassus), bifidus (biſurcus), brokesii (super- ciliaris). 3. Sippſchaft. 1. Platydactylus. Geckone. S. 237, 1. Platydactyles homolépidotes. I. H. fissipedes A. F. inonguieul&s — Anoplopus; Phelsuma. a. I. à pouce bien developpe. — Pachydactylus ocel- latus (inunguis). b. I. à pouce rudimentaire; Pl. cepedianus. B. Fissipedes onguicules a. à pouce sans ongles. Pl. lugubris b. & cing ongles. cc. à lamelles partagées. — Thecodactylus the conyx (rapicauda, perfoliatus, laevis). 6. à lamelles entières. — Plat. seychellensis. y. doigts peu dilates, — Pl. duvaucelii 2 2. Homolépidotes palmipedes. Pl. leachianus. II. Plat. hétérolépidotes. 1. H. fissipedes. A. H. f. dionyx. Ascalabotes; Tarentola; Platydactylus muralis (mau- ritanica, facetanus, fascicularis, stellio), aegyptiacus, de- lacandii, milbertii (americanus). B. H. f. tetronyx. Platydactylus; Gecko guttatus (verus), vittatus (bi- furcifer), bivittatus, monarchus, japonicus, 2. H. palmipedes. Ptychozoon; Pteropleura homalocephalus (horsſieldii). 2. G. Hemidactylus. I. Dactylopères — Peropus. A. à lames entieres. — H. oualensis. B. & léchancrées. — H.peronii, variegatus, mutilatus. II. Dactylotèles. A. D. fissipedes. — H. triedrus, maculatus, verrucu- latus (granosus), mabouia (aculeatus, pollicaris, inca- nescens, armatus), leschenaultii, coctaei, frenatus, garnotii, peruvianus. . B. Dac. palmipedes. — H. marginatus (platyurus), se- bae, (Crossurus caudiverbera). 6 3. G. Ptyodactylus hassequistii (Jobatus, ascala- botes, guttatus); Uroplatus; Rhacoessa fimbriatus, linea- tus, feuilliaei (caudiverbera, peruviana, eristatus). 4. G. Phyllodaetylus (Diplodactylus) gerrhopygus, vittatus. 5 5 * 75 35. G. Sphaeriodactylus sputator, punetatissimus ph antasticus. 6. G. Gymnodactylus (Stenodactylus, Cyrtodacty- lus), Goniodactylus (Phyllurus, Pristiurus). 5 a. G. homonotes. — G. timoriensis, gaudichaudii, mauritanicus, albogularis, (Pristurus) flavipunctatus. b. Gymnodactyle hétéronotes. — Gym. d’orbignyi, fasciatus, seaber (geckoides), (Cyrtodaetylus; Gonio- dactylus), pulchellus; C. marmoratus, C. (Phyllurus platurus, discosura) miliusii. 7. G. Stenodactylus (Ascalabotes) guttatus. 4. Sippſchaft. Darane. ©. 437. 1. G. Varanus. a. Varanes terrestres. V. arenarius (Scincus; Psammosaurus, Tupinambis), timoriensis. b. Varanes aquatiques. V. nilotieus (Tupibambis elegans, stellatus , ornatus, Polydaedalus), bengalensis (guttatus, punetatus, argus, gemmatus, Lacerta dracaena; Tupinambis indieus, cepe- dianus), nebulosus, picotii (flavescens), bivittatus (Hydro- saurus) chlorostigma, varius (Hyd. variegatus), bellü, al- bogularis , ocellatus. 2. G. Heloderma horridum. Protorosaurus; Mosasaurus; Geosaurus; Megalosau- rus (Iguanodon); Phytosaurus (Saurocephalus); Saurodon. Hinter jedem dieſer 3 Bände faͤngt eine neue Familie an, ohne beendigt zu werden. Es iſt eine fonderbare Sitte in Frank: reich, den Kopf des nächften Bandes an den Schwanz des vo— rigen. zu haͤngen, wovon man keinen Grund einſieht, und wodurch der Gebrauch der Baͤnde hoͤchſt unbequem wird. Man muß aus der Bibliothek immer 2 kommen laſſen, wenn man auch nur eine Ordnung oder Sippſchaft ſtudieren will; waͤhrend die—⸗ ſer Zeit muß alſo ein anderer, welcher eine andere Sippſchaft ſtudieren möchte, warten. Auf einer Reiſe iſt man gezwungen, wenigſtens 2 Baͤnde mitzuſchleppen, wenn man auch mit einem genug haͤtte. Abgebildet ſind bis jetzt auf 48 Tafeln: Skelette von Cistudo vulgaris; Chelonia caouana: Cryptopodus; Che- Iys; Alligator lucius; Lacerta viridis; Draco ſimbriatus; Chamaeleo vulgaris; Chirotes mexicanus; Coluber natrix ; Rana esculenta; Dactylethra lalandii; Salamandra vulga- ris; Sirena lacertina. Zwölf Panzer von Schildkröten. Dann folgende Thiere: Testudo suleata; Pyxis arach- voides; Homopus areolatus; Cinyxis homeana; Emys ocellata; Cistudo amboinensis; Tetronyx lessonii; Platy- sternon mesacephalum ; Emydosaurus serpenfinus ; Stau- rotypus moschatus; Cinosternon permsylvanieum; Pelto- cephalus tracaxa; Podocnemis expansa; Pentonyx capen- 76 sis; Sternotherus castaneus, Platemys gibba; Chelys matamata; Chelodina novae hollandiae; Gymnodus spini- fer; Cryptopus granosus; Chelonia marmorata, imbricata. dussumieri; Sphareis. * Koͤpfe von Alligator lucius. Ganze: Gavialis; Chamaeleo verrucosus; Platydae- tylus seychellensis; Gymnodactylus miliusii; Varanus bel. lii; Leiolepis guttatus; Holotropis herminieri; Chlamydo- saurus Kimingii; Tiaris dilophus; Gerrhosaurus bifascia- tus, Lacerta lalandii; alles ſchoͤn und genau. Beobachtungen über das Eyerlegen, den Embryo und die Larve der Cimbex fas- ciata, von Dr. F. Dahlbom zu Lund. Das Weibchen dieſes Thieres war im Mai 1836 in der Gegend von Lund in Schweden ziemlich zahlreich, beſonders auf den Blättern der Lonicera tatarica. Ich erhielt einige und zwanzig Exemplare davon, außer den zu anatomiſchen Un⸗ terſuchungen verbrauchten Individuen. Am 13. May brachte ich ein lebendiges Weibchen nach Haufe, und ſetzte es auf einen blattbelaubten Geisblattzweig in ein Glas Waſſer. Nach wenigen Minuten hatte ich das Vergnuͤgen, die Saͤgefliege Eyer legen zu ſehen. Das Eyerlegen begann um 412 Uhr und gieng auf fol gende Weiſe vor ſich. Das Weibchen machte mit der Spitze feiner Saͤge einen leichten Einſchnitt in den Rand des Blattes und ſaͤgte darnach ſenkrecht tiefer und tiefer ein unter die Ober⸗ haut und das Parenchyma des Blattes; war die Säge, fo tief als es geſchehen konnte, ſenkrecht eingedrungen, ſo ruͤckte ſie eine Strecke im Rande des Blattes aufwaͤrts fort. Darauf wurde fie nach und nach, beynahe in ſenkrechter Linie zuruͤckge— fuͤhrt und blieb dann ſtehen. Nun wurde die Baſis und der Mitteltheil der Saͤgeblaͤttchen ſo weit aus einander getrennt und gebogen, daß die entſtandene Oeffnung einen Canal bildete, durch welchen das in demſelben Augenblicke aus der Vagina Uteri kommende Ey in die ſchon vorbereitete Hoͤhle niederrollte. Das Weibchen führte dann die Säge gegen das Ey, beruͤhrte es be= hutſam und gab ihm die bequemſte Lage; dann zog es die Saͤge heraus und ihre Raͤnder wurden gleich von der Univerſalſcheide umfaßt, in welche das ganze Inſtrument zuletzt eingezogen wurde. War das Ey eine zeitlang in der Hoͤhle, ſo ſchwoll ſie durch Luft und Schleim, die es aus dem Uterus begleiteten, zu einer Blaſe auf, die gerade zur Form des Eyes paßte. Das Weibchen war bey all dieſem ſo ruhig, daß ich die ganze Verrichtung mit dem Vergroͤßerungsglas bemerken konnte; mehrere meiner Freunde waren auch Zeuge bey dieſem ſonderba— rem Schauſpiel der Natur. Mit bloßen Augen nahmen wir die abwechſelnden Bewe— gungen der Aftermuskeln wahr. Sie wurden mit ſolcher Schnellig- 77 keit bewegt, daß rings um die Säge und den After ein grün: weißlicher Schaum ſich ſammelte. Durchs Vergroͤßerungsglas ſahen wir weiter, wie die Säge und ihre Spitze ſich in allen Richtungen gemaͤß der Wirkung der Aftermuskeln bewegte — eine Thatſache, die uns uͤberzeugt hat, daß der Zweck der Glieder der Sägeblättchen iſt, die Saͤ— gung ſo viel als moͤglich zu erleichtern. Die Stelle auf dem Blatte, wo Cimbex ſaseiata fägt, wird, zu Folge der Form der Saͤge und der Weiſe, worauf fie geführt wird, immer rund und ſieht wie ein weißer Fleck aus. Dieſe Farbe kommt von der Oberhaut des Blattes her, die, durch die Saͤgung von dem Fleiſche getrennt, jetzt ihre ur— ſpruͤngliche Farbe ſehen laͤßt. Unter jeden Fleck legt das Weib— chen nur ein einziges Ey. Alle Eyer find im Rande des Blat: tes angebracht, der dadurch eine Art Saum bekommt. Zuweilen befindet ſich nur 1 Ey, zuweilen 2, 3, 7 uſw. in einem Blatt; zuweilen fügt das Weibchen ohne Eyer zu le gen. Der letzte Faͤll tritt nur ein, wenn der Rand des Blattes zu hart iſt, oder das Weibchen einige Schwierigkeit, das Ey zu legen, hat; dann verlaͤßt es nach fruchtloſer Bemuͤhung von einer Stunde das Blatt. Dieſe Flecken werden nur in der obern Seite des Blattes gemacht, und man kann daher nur von der obern Seite die See ſehen; an der untern liegt das Fleiſch des Blattes im Weg. Die Eyer find von lichtgruͤner oder grasgruͤner Farbe und daher ſind ſie ſo leicht durch die weiße Oberhaut zu ſehen. Wenn fie gelegt werden, find fie 4 Linie (nach ſchwed. Maaß *) lang, beginnen aber ſogleich zu ſchwellen und haben ſchon folgenden Tages die Laͤnge von 4 Linie und Dicke von 4 Linie. Am 13. May n. M. ſetzte ich 5 friſch gefangene Weibchen auf einen Geisblattzweig. Sie waren alle fuͤnf ſo geneigt zu legen, daß ſie in den Blaͤttern von Ribes, Padus und Orobus ſaͤg⸗ ten und es ſelbſt in den Blumen der Hyacinthen verſuchten, die in einem Glas beyſammen ſtanden. Des Abends, uachdem fie bereits ſchon 70 Eyer gelegt hatten, ‚hörten ſie auf. Nun haͤngten ſie ſich theils mit den Klauen unter den Zweigen veſt, theils ſtellten ſie ſich auf die Blaͤtter und blieben in dieſer Lage unbeweglich bis zum 14. May um 10 Uhr, wo drey durchs geöffnete Fenſter flogen, die zwey zuruͤckgebliebenen aber wieder zu ſaͤgen und Eyer zu legen begannen; bis 5 Uhr n. M. hatten fie 35 Eyer gelegt. Das Weibchen, das am 13. May zuerft fügte, blieb die folgenden Tage (14. und 15.) an den Zweigen, an denen es ſich des Abends (13.) um zu ruhen gehaͤngt hatte, ganz unbe— weglich, und des Morgens (16.) war es todt. Die zwey ande— ren Weibchen, welche den 14. May 35 Eyer gelegt hatten, fielen den 17. May tedt von den Zweigen, an denen fie ges ruht hatten. — Dieſes beweiſet: 1) daß das Weibchen unter feiner Leg⸗ „ Ein ſchwediſcher Werkzoll enthält acht Linien. ED nn nn 78 arbeit alle Lebenskrafte erſchoͤpft, um ſie auf feine Nachkommen fortzupflanzen; 2 daß die Natur das Eyerlegen als terminus ultimus fuͤr ihr Leben veſtgeſetzt hat. Es laͤßt ſich doraus auch leicht erklaͤren, woher es kommt, daß die Maͤnnchen dieſes Inſects faſt niemals um die Zeit, wo die Weibchen legen, gefunden werden; die Begattung koſtet ih— nen das Leben, wie das Legen darnach den Weibchen. Den 17. May waren die weißen Flecken ſo geſchwollen, daß das Blatthaͤutchen zu berſten ſchien; es barſt auch den 18. May zu Folge des ungeheuern Wachsthums der Eyer. Man konnte nun durchs Vergroͤßerungsglas den Embryo an dem einen Rande des Blattes erkennen. Er ſah aus wie ein lichtgruͤner halbdurchſichtiger Kegel, deſſen breiteres Ende den Kopf vorſtellte. Dieſer war gelblichweiß, halbdurchſichtig mit einem ſchwarzen Puncte auf jeder Seite (Umfang der Augen). Vom 20. — 23. May war der ganze Embryo ſchmutzigweiß mit braunen Augen; auf dem Rüden eine grüne Linie, zu Folge des aufgefreſſenen gruͤnen Eyweißes. Der Embryo nahm nun mehr als die Haͤlfte des Eyes ein. 8 a Am 24. ſah ich mit bloßen Augen den Embryo, der 3 der Groͤße des Eyes einnahm und elliptiſch zuſammengekruͤmmt lag. Den 27. ließen die Fuͤße ſich ſehr wohl ſehen. Der Em: bryo fuͤllte nun das ganze Ey aus, obwohl die Schale deſſelben zugleich mit dem Embryo gewachſen war. Den 29. v. M. barſten die Eyerſchalen und die Larven krochen aus. Die Larven waren im Anfang bleich, wurden aber n. M. blaß aſchgrau mit ſchwarzem Kopf. Sogleich, als ſie ausge— krochen waren, begannen fie von den Lonicerablaͤttern zu freſſen. Sie ruhen, faſt in eine plane Spirale zuſammengerollt, an einer oder der andern Seite des Blattes. Werden ſie hart berührt, fo kommen große Tropfen eines kleberigen hellgruͤnen und etwas ſtinkenden Saftes aus den Seitenloͤchern. Sie können aber keinesweges, wie die Larve der Cimbex femorata, den Saft aus den Loͤchern ſpritzen. Die Cimbex⸗Larven wachſen im Allgemeinen langſam. Die von Cimbex fasciata haben in dieſem Sommer, der fühl geweſen, faſt mehr Zeit als einen Monat gebraucht, um das maximum ihrer Groͤße zu erlangen; die am Ende des May's aus Eyern gekrochenen waren nicht eher, als am Ende des Juny oder in der Mitte des Auguſts völlig ausgebildet. Dann aber haben ſie folgende Charaktere: Larva Cimbieis fasciatae adulta: supra einerascens seriebus punetorum longitudinalibus 5 nigris, linea utrin- que laterali gemina nigra et lutea secundum basin pedum a capite ad anum usque repanda; subtus tota griseo- te- stacea; capite brunnescente aut nigrieante pruina einerea obserto, ore griseo, oculis eorumque orbitis piceo - niger- rimis. Longitudo naturalis corporis 1 — 14 poll., diamet. 1— 2 lin. mensurae Suecanac. [Diefes ift ein ſehr dankenswerther Beytrag zu Sean: murs Beobachtungen.] 79 Histoire anatomique et physiologique d'un organ de nature vasculaire decouvert dans les Cetaces, sui- vie de quelques considerations sur la respiration de ces animaux et des Amphibies, lu a !’Academie le 18. Aoüt 1834. par G. Bre- schet, Dr. M. Paris chez Bechet, j. 1836. 4. 83. 4. pl. enl. fol. Die ſonderbaren Gefäfnege bey den Walen find zwar ein⸗ zeln ſchon bekannt; der Verfaſſer hat ſie aber durch den ganzen Leib verfolgt, im Zuſammenhang dargeſtellt und durch ſehr große und ſchoͤne Abbildungen deutlich gemacht. Voran geht die Ger ſchichte der Anatomie der Wale. Dann folgen die eigenen Un⸗ terſuchungen in ihrer ganzen Ausdehnung bey Delphinus pho- caena, delpbis, globiceps, und bey einem Foetus von Ba- laena mysticetus. Dann wird unterſucht, ob dieſe Geflechte arteriög oder venoͤs find, ob fie auch bey andern Thieren vor— kommen. Sie finden ſich nicht bey andern Saͤugthieren, ſelbſt nicht bey den Robben; nicht bey den Fiſchen, den Vögeln; aber etwas ähnliches bey den Froͤſchen, den Eidechſen. Darauf fol— gen phyſiologiſche Betrachtungen uͤber den Nutzen oder die Ver⸗ richtung diefer Gefaͤßgeflechte, welche ſich vorzuͤglich bey den Thieren finden, die lange unter Waſſer das Athmen an ſich halten muͤſſem. Die Gefaͤßgeflechte in der Bruſthoͤhle der Wale liegen zwiſchen dem Bruſtfelle und der Bruſtwand, ſie ſind ar⸗ terioͤs und dringen zum Theil bis in die Ruͤcken-Bruſt- und Kopfhoͤhle; ſie ſind nicht beſtimmt, das Gleichgewicht dieſer Thiere zu erhalten, ſondern dem Blute zu einem Behälter zu dienen, waͤhrend das Athmen unter dem Waſſer unterbrochen iſt; fie find verſchieden von den Venengeflech ten in der Bauch⸗ höhle und unter der Haut, welche Prof. von Baer neulich be— ſchrieben und abgebildet hat. Abgebildet find: der Kopf des Meerſchweins (Delphinus phocaena), deſſen Brufthöhle in ihren verſchiedenen Theilen, ſowie die Ruͤcken- und Kopfhoͤhle. * Volksnaturgeſchichte oder gemeinfaßliche Beſchreibung der merkwuͤrdigſten, nuͤtzlichſten und ſchaͤdlichſten Thiere, Pflanzen und Mineralien. Herausgege⸗ ben von H. Rebau. Erſte Hälfte. Stuttgard bey Weiſe. 1837. 8, 400, 17 Zfln, Dieſes Werk leiſtet wirklich, was der Titel beſagt. Es iſt in einem fließenden, fortlaufenden Style geſchrieben und von 80 Seiten des Buchhaͤndlers vortrefflich ausgeſtattet in Hinſicht auf Papier und auf Schrift. Der Verfaſſer hat die ſceletmaͤßige Claſſification in den Hintergrund geſtellt und das Hauptgewicht auf die Schilderung des Lebens und Webens der Thiere ge— richtet, wie es fuͤr den ausgeſprochenen Zweck ganz paſſend iſt; nur haͤtten im Drucke die verſchiedenen Gegenſtaͤnde mehr ab— geſetzt werden ſollen, theils um den Leſer zu Athem kommen zu laſſen, theils auch um der beſſern Sonderung willen. Es ſcheint in dieſem Werk vorzuͤglich dasjenige benutzt zu ſeyn, was von den Reiſenden an Ort und Stelle beobachtet wyrden iſt, und dadurch hat es Leben und Wahrheit bekommen. Es kann deß— halb ein gewoͤhnliches Leſebuch in jedem Hauſe werden und der Hausvater oder ein Sohn an den Sonntagen der Familie dar- aus vorleſen. Es faͤngt mit den Saͤugthieren an, gibt zuerſt das All— gemeine, ſodann die Eintheilung und dann folgt die Schilde— rung von oben nach unten, vom Menſchen an bis zu den Wal— fiſchen. Auch die Voͤgel beginnen noch in dieſem Bande Sei— te 326, und gehen von den Raubvoͤgeln an bis zu den Gras— muͤcken. Auf den Tafeln ſind die Menſchenracen und ziemlich viel Saͤugthiere illuminiert abgebildet in einer paſſenden, recht huͤb— ſchen Landſchaft, wie es in den engliſchen Werken der Art Sitte iſt. Die Abbildungen find gar nicht übel und meiſtens ziem— lich groß. Es wird hoffentlich auch noch Mode werden, daß man naturhiſtoriſche Werke auch zu Weihnachtsgeſchenken an— wendet, und dieſes koͤnnte nachtraͤglich noch wohl ein ſolches werden. Une bier eine neue Familie, Sippe und Gattung aus der Ordnung der Kaͤfer von J. Giſtl, Dr. Phil. Muͤnchen bey Finſterlin. 1836. 8. 1 Taf. Es iſt ein ſehr intereſſanter Käfer aus Braſilien, wohel ihn Prinz Max v. Wied mitgebracht hat. Er heißt Meso- clastus paradoxus; gehört zu den 5gliedrigen, hat aber Aehn— lichkeit mit den Tenebrionen. Er iſt 2“ lang und 7“ breit, der Hals allein ſo lang wie der Hinterleib; die Beine auch ſehr lang. Die Abbildung zeigt ihn von oben und unten, ſo wie die Freßwerkzeuge. Die Beſchreibung iſt vollſtaͤndig, zuerſt mit dem nat. Character in lateiniſcher Sprache; dann folgt eine ausfuͤhrlichere Schilderung. — ꝙ Ä ͤkſů—ũ—ͥt8 Die mit der Bekanntmachung des Vorſtehenden Beauf— tragten: F. G. Bartlin g. A. A. Berthold. Fr. Wohler. Profeſſoren zu Göttingen. 5 Im Verlag von J. L. Schrag in Nürnberg und in allen Buchhandlungen iſt zu haben: f FLORAE GERMANIAE COMPENDIUM. Band J. bis IV. in 12. Sectio L Plantae phanerogamicae seu vasculosae. Editio Ida, curantibus Bluff, Nees ab Esenbeck et Schauer. II. Tomi. 1836. Sectio II. Plantae ceryptogamicae s. cellulosae scrips. F. W. Wallroth. II Tomi. (70 B.) 1831 — 1833. Dieſe Flora fand ſchon bey ihrem erſten Erſcheinen vielen Beyfall, und derſelbe vergrößerte ſich noch als ſie durch den cryptogamiſchen Theil des Hrn. Wallroth zu einem vollendeten Ganzen gedieh, und als die vollſtaͤndigſte neuere Flora beſtand. Der phanerogamiſche Theil fehlte längere Zeit und wird ſich im laufenden Jahre in einer neuen, gänzlich umgear⸗ beiteten Ausgabe wieder anſchließen. Bereits hat auch die erſte Abtheilung die Preſſe ſchon verlaſſen Was insbeſondere den cryptogamiſchen Theil dieſer Flora betrifft, ſo iſt der Umſtand, daß Herr Wallroth dafuͤr gewonnen wurde, nur ein gluͤcklicher zu nennen, da dieſer gelehrte Botaniker aus dem Studium dieſer Pflanzenabtheilung ſich ein beſonderes Geſchäft gemacht und die Wiſſenſchaft in dieſer Beziehung ſchon mit manchen wichtigen Entdeckungen bereichert hat. Durch dieſe Wallroth'ſche Flora der Cryptogamen Deutſchlands wird nicht nur dem allgemein ge⸗ fuͤhlten Beduͤrfniſſe einer ſolchen abgeholfen, ſondern ſicherlich auch das Studium dieſer Pflanzenclaſſe in groͤßere Aufnahme ge⸗ bracht werden. Bis zur völligen Erſcheinung der neuen Auflage von Bd. 1. und 2. gelten nachſtehende * Preiſe: a Die vollſtändige Flora in 4 Theilen (circa 150 Duodezbo⸗ gen) fuͤr 6 Thlr. oder 10 fl. 48 kr. Die phanerogamiſche, ſo wie die cryptogamiſche Flora, einzeln 4 Thaler oder 7 fl. 12 kr. Nach dem bezeichneten Termin wird der bedeutend höhere Ladenpreis wieder eintreten. Fire J anna haga . ik. u im fairen. | Göttiugen. Phyſiologiſcher Preis. = „„ \ Florae Germaniae Compendium. en EHRE 2 er e h % 2 Banggg e Freyheit. Da die Zuſendung von Frey⸗Exemplaren an die Mitarbeiter 13. Juͤngſt, Umgeſtaltung der Gymnaſien. mit allerley Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten verbun⸗ 85 11 5 Feu Biographie. den ift, fo wird fie in Zukunft unterbleiben und dagegen nach m Pötmers Woͤrterbuch der Mythologie. getroffener Uebereinkunft der Bogen mit vier Kronen ho: noriert. Es wird zugleich an die Preisaufgabe (Iſis 1835 S. 479) er⸗ innert. Für jeden unbeſtimmten Schmetterling in Neaumur B. Naturkunde. wird 1 fl., fuͤr einen ſchon beſtimmten 1 halber fl. bezahlt. > Das fol auch von allen feinen Inſecten gelten. g 15. Schweizeriſche Geſellſchaſt zu Aarau. — Schmidbergers Obſtbaumzucht. IV. 16. Boͤhmiſches Muſeum 1836. — Stockholmer Verhandlungen 1834. 18. Nyt Magazin for Naturvidenskaberne. 1 Ein g D aeg — Verhandlungen des Harz⸗Vereines. 21. Schwerds Beugungserſcheinungen. a Ele . ) A. Buͤcher: 2 t ik. 2 . zen 880 ne ee en D. M. Trätten bacher, der Verdauungsprozeß in Beziehung — Glockers mineralog. Jahrshefte. auf das Weſen der einzelnen Vorgaͤnge. Muͤnchen bey G. Franz. 1836. 8. 79. a W. F. A. Zimmermann, das Meer, ſeine Bewohner und C. Botanik. ſeine Wunder. Stuttgard b. Weiſe. 1837. I. 8. 380. 4 e 5 . Tfln. II. 407. 10 Tfln. ill. . © 4 . - * — 23. 8 zen m ee Heinr. Rebau, Bltsnaturgefehiäte, erſte Hälfte. ebend. 1837. — Sys . 8. 400. 18 Tfln. ill. 24. Zawadskys Flora von 1 Rob. de Visiani, Plantae quaedam Aegyptiae Nubiae. Ba- 25. Dierbachs öͤconomiſche Botanik. taviae typis Minervae. 1836. 8. 43. t. 8. in 4. 26. Agardh 8 Biologie der Pflanzen. G. D. Nardo, delle Alghe. Venezia pr. Antonelli. 1835. — Spenners angewandte Botanik. — 8. 47. 27. Martius, Conspectus regni vegetabilis. J. J. von Littrow, die Wunder des Himmels. 2te verbeſſerte Aufl. 1. Bd. Stuttgard bey Hoffmann. 1837. 8. 814. 1 D Zoologie. Portrait und 23 Tflu. : : J. H. M. Poppe, Erfindungen und Entdeckungen. Stuttg. b. 28. Zetterstedt, Conspectus Dipterorum lapponicorum. Hoffmann. 1837. 8. 852. 32 Tfln. 67. Herrichs Npmenclator entomologieus; Deutſchlands D. Fr. Arago, Unterhaltungen aus dem Gebiete der Natur- Inſecten; Cruſtaceen. kunde, uͤberſetzt von C. Remy. Thl. 1. Stuttgard bey - 68 Sturms Fauna. X. Hoffmann. 1837. 8. 273. 69. Schrebers Saͤugthiere 81. 82. Anleitung zur Krankenwartung. Stuttgard und Zürich bey Hoff- — Fiſchers Schmetterlinge. 2 mann. 1837. 4. 11. g — Hahns und Kuſters ornithologiſcher Atlas. D. Ed. Ruͤppell, neue Wirbelthiere Heft 7. Frankfurt bey 70. Kochs Arachniden. 4 Schmerber. 1836. Fol. Tfl. 7 — 12. ill. Herr ichs Wanzen. | — Ekſtroͤms Fiſche. Nat. Geſch. III B. Zeitſcriften. 1 and Sid ron. Erpetologie. Poggendorffs Annalen der Phyſik. 1836. Nr. 5. 6. 7. 8. u. Ergaͤnzungsband XXX. Bibliotheque universelle de Geneve. 1836. V. chez Glaser. 8. E. Phyſiologie und Anatomie, A. ee Zeitſchrift für Phyſik and verwandte . f i : iſſenſchaften. Wien bey Heubner. 1896. IV. 3. ne Be er Ga de den Walen n Richt 195 Waun n S e Königsberg bey Har— ® 4 I ; ung. Aug. und Sep 36. 80 = = e ꝛc Brandes, Archiv der Pharmacie. Lemgo b. Meyer. 1836. 4 — 8. J. U 2 Deſſen pharmaceutiſche Zeitung. 1836. Nr. 6 — 18. L'Institut, 1836. ur. 156 — 176. Nyt Magazin for Naturvidenskaberne. 1836. I. 8. = Blätter für litterariſche Unterhaltung 1836. Auguſt, September. N 7 Ü Encyclopädiſche Zeitſchrikt, vorzüglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von rer. .»>» Der Preis von 12 Heften ift 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Xr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Gſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken find. Unftankierte Bücher mit der Poſt werden zurüͤckgewieſen. Einruͤckgebühren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Antictitiken (gegen Iſis⸗Retenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. Necrologie. Von folgenden Naturhiſtorikern, Mathematikern und Aſtro⸗ nomen befinden ſich im 11 und 12ten Jahrgange des neuen Necrologs der Deutſchen ausfuͤhrl. Biographieen. Todestag. 1833. 15. Maͤrz Dr. Curt Sprengel, Profeſſor der Medicin und Botanik, koͤniglich preußiſcher Geheimer Rath ꝛc. zu Halle. 22. Octob. Dr. S. F. Hermbſtädt, koͤniglich preußi⸗ ſcher Geheimer Rath und Obermedicinalrath zu Berlin. 1834. 17ten May H. W. Brandes, Profeſſor der Phyſik an der Univerfität Leipzig. 1834. 10ten Jun. C. C. von Langsdorf, großherzoglich diſcher Geheimer Hofrath und erſter orden cher Profeſſor der Mathematik an der U verfität Heidelberg. 1öten Jul. Hofrath und Profeſſor Harding in © 9 tingen. sten Sept. Doctor Guſtav Schuͤbler 7 Tuͤbingen. 2ten Nov. Doctor J. K. Horn er, kaiſerlich ruſſiſch Hofrath und Profeſſor zu Zuͤrich. 28ten Nov. Profeffor Dittmar zu Berlin. iten Dec. Joh. Conr. Skell, großberäogl, Garten⸗ I ey Weimar. ſpector zu Belvedere Profeſſor m 2. nn ae \ „ B. nachten wir das geſammte Naturwalten innerhalb und aus ßerhalb unſers Ichs, unbefangen ohne vorgefaßte Anſicht, und abſtrahieren unmittelbar aus den reaſumierten Beobachtungs— reſultaten die am Naturwalten beſtehenden Naturgeſetze, oder beſſer, Urnormen des Herganges; ſo enthuͤllen ſich uns und auf eine vorzuͤglich auffallende Weiſe folgende zwey Characterzuͤge des Fatums im Werden und Dahinſchwinden der Gebilde des Naturlebens. 1. Die auf irgend ein ſpecielles Gebilde (z. B. auf ein Foſ⸗ ſil, ein Thier, eine menſchliche Geiſtesproduction, eine hi— ſtoriſch entſtandene Inſtitution) bezogene Specialtha— tigkeit des Natur-, Bildungs-Triebes * — befolgt nicht nur einen beſtimmten Syſtematismus im alle maͤhlichen Geſtalten des jedesmaligen Gebildes, ſondern ſie ſetzt jenen Syſtematismus am vollendeten Gebilde, auch noch Über den eigentlichen Geſtaltensact fort, in— dem ſie dem vollendeten Gebilde jene allmaͤhliche Fortbil— dungs - und Ruͤckbildungs (Alterns-) Weiſe vorſchreibt und durch aͤußere Concurrenzen moͤglich macht, wonach einerley Gebilde (vom embryoniſchen Erwachen an bis zum Sterben durch Altersſchwaͤche) eine Succeſſion von Lebensbildern darſtellt, welche Succeſſion ein Geſetz der Continuitaͤt klar ausdrückt. * Der Ausdruck Fatum — iſt hier ſtreng in dem Sinne zu nehmen, den ich ihm in meiner philoſophiſchen Grundan⸗ Forsch e Anregungen für philoſ. wiſſenſchaftl. orſchung. Unter Blidungetrieb (nisus formativus) denken wir uns Iſis 1837. Heft 2 25 A. 280 Zwey vorzüglich hervorragende Characterzüge des Fatums am Werden und Dahinſcheiden der Gebilde des Litho-, Phyto,- Zoo-, Anthropo- und Poli-Biotismus. Vom Grafen Georg von Buquoy. Nichts deſtoweniger find die manchfach betrachteten Spe— cialthaͤtigkeiten des Natur-Bildungstriebes, hinſichtlich ih: res Wechſelverkehrs zu einander, nicht durchgehends einander unterſtuͤtzend, auch nicht durchgehends indifferent unter ſich, ſondern haͤufig ſprechen ſie ſich aus: Als einander feindlich bekaͤmpfend, das eine auf Unkoſten des andern, man moͤchte ſagen, als ironiſch hoͤhnend ſich entgegen tretend, als eines das andere myſtificierend, in Schalkhaftigkeit und Scha— denfreude. “ Beyſpielweiſe Beſtaͤtigung des sub 1. behaupte⸗ ten Characterzuges. Regelmaͤßig ſchießen die Cryſtalle des Mineralreichs an; ein allherrſchendes Streben vom Naturganzen, nach Geſet der Continuität, unablaͤſſig zu bilden und zu zer ſtoͤ⸗ ren. Dieſe, dem Naturſtudium guͤnſtige Hilfshypotheſe — dankt ihre erſte Veranlaſſung — unſerm Wahrnehmen des Alternierenstypus am Naturerſcheinen, das am En⸗ de ſelbſt nichts weiter iſt, als die von Ewigkeit her in Ewigkeit hin vor ſich gehende Oſcillation als Selbſt⸗ beſchauungsact des Abſolutums. Ich ſpreche hier die Reſultate der Beobachtung an der Wirklichkeit — aus, nicht etwa die Pia desideria der Teleologen, welche dem Naturwalten ein gewiſſes roman⸗ haftes Wohlwollen — andichten. Der Wahlſpruch des Naturbildungstriebes iſt: Fiat universum — et pereant individui. — Um das Gewinſel und Stöhnen der Indi⸗ viduen kümmert ſich das a nicht. 83 nach deſtimmter Ordnungsfolge lagern ſich Gebirgsarten an ein: ander, unter geſetzmaͤſigem Streichen und Fallen der Gaͤnge, Floͤtze, Bänke uſw. Dieſe Formationen ſtarren Jahrtauſende vor ſich hin gleich Sphinren — urgeſetzet in den Tagen des Schaffens, bis allmaͤhliche Verwitterung — zu muͤrbem Urſtoffe irdhafter Formationen jene Felsmaſſen wieder entfaltet. Pflanzen und Thiere erwachen als Embryonen; die Thier— embryonen durchlaufen die ſucceſſiven Formationen der aufſtei— genden Thierreihe waͤhrend der erſten Entwicklungsperioden, ver— ſehen ſich mit jenen Organen, welche ihnen ihre beſtimmte Er— haltungs- und Alterns-, ſowie Sterbensweiſe vorſchreiben, und das zwar gerade in jenen Erdſtandpuncten, wo ſich ihnen die Erhaltungsmittel, z. B. Nahrung uſw., wirklich darbieten. Betrachten wir z. B. das vierfuͤßige Raubthier. Hier hat die Foͤtusentwicklung, am vollendeten Organismus, Folgendes zum Reſultat. Seine Eingeweide ſind vollkommen geſchickt rohes Fleiſch zu verdauen; die Kinnladen ſind geeignet, die Beute zu zermalmen; die Zaͤhne zum Reißen und Zerſchneiden des rohen Fleiſches vollkommen geſchickt; die Klauen ſind, was es bedarf, um das ſich ſtraͤubende Opfer feſtzupacken (alle Einhufer und Zweyhufer ſind Herbivore); die gewandten gelenkigen Glieder machen das Verfolgen und Erhaſchen des Fliehenden moͤglich; ſeine Sinne gewaͤhren ihm, das ſeiner Raubgier beſtimmte arglos Athmende von weitem zu entdecken; ſein Inſtinkt lehrt es, dem unbekuͤmmert Weidenden oder Schlafenden leiſen Schrittes, bis auf die letzte Sprungweite hin, ſich zu nähern und mit blitzes— ſchnelle daruͤber herzufallen uſw. Haͤufig gefaͤllt ſich der nisus formativus darin, Organismen von beſtimmter Lebensweiſe ausſchließlich gewiſſen Organen zu verleihen, von denen ſich nicht abſehen laͤßt, wie ſie mit der jedesmaligen Lebensweiſe des ihnen entſprechenden Organismus zuſammenhaͤngen. So z. B. haben geſpaltene Klauen und Hörner, Geweihe uſw. nur die Wiederkaͤuer *) Des Menfchen intellectuelle Gebilde entſtehen nach be— ſtimmten Geſetzen, welche anzugeben der Philoſophie zum Theil ſchon gelang. Viele dieſer Gebilde ſind ganz mit jenen Eigen⸗ ſchaften verſehen, wodurch ſie bei kommenden Geſchlechtern als verehrte Geſtalten lange ſich behaupten oder in leiblichen Zuͤgen Geiſt und Gemuͤth hoch bezaubern — binnen Jahrhunderten. Aus der wilden Jaͤgerhorde, dem Nomadenſtamm, ent— ſprießet allmaͤhlig ein Hirten-und Acker-Volk, daß ſich dann ſpaͤter den Kuͤnſten des Produktveredelns und Handelns bemaͤch— tigt, und endlich wohl gar Kunſt, Wiſſenſchaft und Phlloſophie — ehrt und pfleget. So lebt das Volk Jahrhunderte fort, bis innere Entzweiung, bis ein Dahinſchwinden aͤchten Buͤrgerſinnes es zum Altern bringen und endlich dahin ſterben machen. B. Beiſpielweiſe Beſtaͤtigung des sub 2 behaupteten Tharakterzuges. Haͤufig finden wir Cryſtalle, deren Operationslinien des Anſchießens — einander wechſelſeitig durchkreuzen, wornach ent— weder eine beiderſeitige Stoͤrung hinſichtlich plaſtiſcher Vollendung eintritt, oder das eine ungeſtoͤrt das andere uͤberlagert und dieſes ) Ueberhaupt mag wohl an der Gefammtheit der unaufhoͤrlich über dem Dahinſchwinden aufſteigenden Formation — ein in ſich ſelbſt bedingter architektoniſcher Typus beſtehen, conſtant an der Species und der Claſſe ſelbſt. — — J — N l 5 unterdrüdt. Taube Gänge durchſetzen oder durchſcharen nicht ſelten die erzreichen, und bringen dieſe zu einem gaͤnzlichen Um terbrechen oder zu einer Fortſetzung des nunmehr zerſplitterten Ganges. — Wenn der Geolog die Gebirgsmaſſen aufmerkſam betrachtet dieſe großartigen Monumente antiker Geſchichte den Erdbildung, fo entdeckt er, befonders im Verfolgen der mächtie gen Gebirgsketten der Vorzeit, die unleugbaren Spuren oft⸗ maliger plötzlicher und encſetzlich zerftörender Erdrevolutionen. Davon geben Kunde: das unter- und uͤbereinander Geworfen⸗ ſein, die deutlich wahrzunehmenden, einſt vor ſich gegangenen Zerreißungen groſer Maſſen, die Zerkluͤftungen des übereinander | Gelagerten, die gezahnten zerriſſenen Gebirgskaͤmme der Urge⸗ birge uſw. — Wahrlich! der Naturbildungstrieb aͤußert ſich, fee ner Geſammtthaͤtigkeit nach, als actio actionis causa, dort ruhig und ſorgſam in haͤuslicher Geſchaͤftigkeit emſig bildend und in muͤtterlicher Zärtlichkeit ſchuͤtzend; — hier, im wilden Austoben roher Kraft, das ſorgſam Aufgezogene — plötzlicher Verheerung preis gebend, gleich dem die eigenen Kinder ver- ſchlingenden Rronos. | Blicket hin nach den dicht und geil aufſchoſſenden Saaten, nach den geſchloſſen in die Höhe treibenden jungen Forſten; und | taufend von verkuͤmmerten Pflaͤnzchen werdet ihr dahin dorren ſehen, um den uͤbrig bleibenden Nahrung zu ſchnellerem Gedeihen | zu liefern; auch hier, wie an der Geſchichte der Menfchheit, ſeht ihr den Triumph der Kraft uͤber der Schwaͤche. In frohem Uebermuthe jauchzet die gruͤnſaftig die Luͤfte durchflatternde Ans | ſaat — den alten Wahlſpruch: Nos numerus sumus, fruges consumere nati. — Kein Thier kann ſich erhalten, ohne das Leben entweder von Pflanzen oder von Thieren zu zerſtoͤren, oder wenigſtens (wie z. B. der Floh) das Vlutleben des aus— gezogenon Saftes zu vernichten; ſo daß man eigentlich alle Thiere — Raubthiere nennen koͤnnte. Jedes Thier lebt auf Unkoſten anderer lebender Organismen. — Myriaden von Pflanzen unv Thieren werden taͤglich dem Heißhunger der Be— wohner des Veſtlandes, der Gewaͤſſer und der Luͤfte preis gege— ben, und zugleich noch in der jugendlichen Lebensperiode, wo jenen das Leben noch — Wonne des Daſeyns wäre, Dieß das Fatum, das uͤber Legionen ſchuldlos dahin wandeln— der Weſen ſchwebt, — ſchwebt in jeder Stunde des Lebens. — Aber nicht genug! Sehet hin nach den Grabhuͤgeln untergegane gener Welten, welche zerſtoͤrten plötzlich eingetretene Fluthen. Die Geologie lehrt es uns deutlich, daß nicht etwa blos einmal, ſondern oft ſchon, auf dieſer falſchen Erde unuͤberſehbare Land— ſtriche, wimmelnd von lebenden Organismen, ſchrecklichen tellu— riſchen Metamorphoſen ausgeſetzt wurden. Ganze Regionen von Pflanzen und Thieren fielen hier als Opfer dem rauhen Selbſt⸗ zerſtoͤrungstriebe der Natur. Vieles zernichteten ploͤtzlich ein— brechende Fluthen, Anderes ertoͤdtete das gaͤhlings eintretende Vertrocknen großer aus Meeresgrund emporgehobener Flaͤchen. Ganze Arten ſind ſo aus ber Pflanz- und Thiergruppe ver⸗ ſchwunden, und laſſen in den foſſilen Ueberreſten nur einzelne Splitter zuruͤck, kaum noch kenntlich der unermuͤdeten Beobach—⸗ tung des Natnrforſchers.) — Noch ſollten wir hier von dem Heere jener Krankeiten und Seuchen ſprechen, welche die her lichſten Organismen in oft teufliſcher Planmaͤßigkeit und unter *) Einen ſehr auffallenden Beweis von der Plötzlichkeit, wo⸗ mit in den Epochen der Erdbildung die ſchrecklichſten Kata- ſtrophen eintraten, liefern uns unter andern die in der Naͤhe des Nordpols entdeckten in Eis eingefrornen Thiere ſolcher 85 den erfonnenften Qualen, dahin raffen; doch genug des trauri— gen Bildes in der hier genommenen einzelnen Beziehung auf Phyto⸗- und Zoo-Biotismus. Uebergehen wir zum An— thropobiotismus und Polibiotismus. So manches herrliche Reſultat menſchlichen Forſchens und Dichtens gerieth in Vergeſſenheit durch ploͤtzlich vor ſich gegan— gene hiſtoriſche Ereigniſſe. Wie viele Documente menſchlichen Sinnens entbehren wir nicht, weil Kriege ſie vernichteten; wie vieles vermiſſen wir nicht aus der Weisheit der Babylonier, Egyptier, der Griechen und Roͤmer ſelbſt? — Iſt nicht uͤbrigens des Menſchen Wirken gegen ſeines Mitmenſchen Productivan— ſtrengung hin ſo feindlich gerichtet, daß, wo Furcht den Men— ſchen nicht bindet, der Zuſtand der Menſchen unter ſich ein bellum omnium contra omnes iſt? Welch tauſendfachen Ge— fahren fuͤr Geſundheit und Leben unterliegt nicht der Menſch, laut des Fatums, das uͤber dem buͤrgerlichen Verbande ſchwebt? Dahin gehören? Krieg, Raubmord, Kindermord, Zweikampf, Selbſtentleibung, ſchaͤdliche Lebensweiſe, Mißverhaͤltniß zwiſchen Beduͤrfniß und Befriedigungsmittel, gewaltſam zuruͤckgehaltener Geſchlechtstrieb nach falſch verſtandener Moral, Betrogenwerden bei beobachteter Form der Geſetze, Leidenſchaft fuͤr Gluͤcksſpiele, verderbliche Erfindungen, wodurch ganze Claſſen von Arbeitern in Armuth gerathen uſw. Die Geſchichte der Welteroberer zeigt es zur Genuͤge, daß fo manches Volk, noch mitten in feinem nalionalen Aufſtreben, jenen zur Beute werden mußte, gleich dem Lamme, das vom Wolfe zerriſſen wird, obgleich es ſeinem Alter nach beſtimmt wäre, noch lange des Lebens ſich zu freuen. Nicht alle Na— tionen gehen zu Grunde, weil ſie gealtert, geſchwaͤcht ſind und eines fernern Fortlebens unfaͤhig waͤren; ſondern ſehr haͤuſig, weil ein Maͤchtiger das Recht des Staͤrkern an ihnen uͤbt. Die Roͤmer moͤgen allenfalls zu jenen Voͤlkern gerechnet werden, die ihren Vitalitaͤtscyclus vollends durchgemacht haben. Innere Desorganiſation war es, die jenes Volk zur Verweſung verdammte; die Roͤmer hatten aufgehoͤrt Roͤmer zu ſein, ehe noch die einbrechenden Voͤlker aus Deutſchlands Gauen die Laͤn— der ehemaligen Roͤmervolkes verwuͤſteten. Aber Karthago z. B. unterliegt nicht denſelben Anſichten; Karthago haͤtte immer noch lange fortbeſtehen koͤnnen, haͤtte nicht roͤmiſches Waffengluͤck dem dritten puniſchen Kriege eine ſo entſchiedene Richtung verliehen. Das über allen Bildungen in der Natur waltende Fa— tum — iſt entzuͤckend, iſt Liebe und Wonne ſpendend, an dem einen Orte, in der einen Epoche; iſt hingegen entſetzlich, grauſenhaft, tuͤckiſch und ſchadenfroh an andern Orten und Zeiten. Unſere Erbitterung ob ſolchem Schickſale, das uͤber uns laſtet, ſchwindet, wie wir das ganze Naturwalten als nothwen— dig ſo und nicht anders beſtehen muͤſſende Oscillation betrachten; welche Nothwendigkeit ſich ſtuͤtzt auf die Nothwendigkeit des, von Ewigkeit her in Ewigkeit hin, am Abſolutum vor ſich ge— henden Selbſtbeſchauungsactes, wie ich dies in meiner philoſo— phiſchen Grundanſicht weiter ausfuͤhre. “) Art, die nur in warmen Climaten leben. Hier herrſchte alſo einſt warmes Klima, das gäblings in kaltes ſich um= wandeln mußte, da ſonſt das Fleiſch von den Skeletten abs zufaulen Zeit gehabt hätte, das aber, ſo wie Haut und Haare, gänzlich unverweſt noch gefunden wird. ) Buquoy Anregungen für phil. wiſſ. Forſchung. 86 Nachtrag. Es ward in einer Anmerkung des ſo eben vorgetragenen Aufſatzes, nur ganz kurz der an der Species und Claſſe ftattfindenden Conſtanz am architeftonifhen Typus erwähnt. Mit dieſer Bemerkung iſt noch folgende verwandt: Unter je zwei Organen beſteht eine conſtante Har— monie, die, wie es ſcheint, nicht allemal bezogen werden kann auf die Lebensweiſe der Thiere. Beiſpiele: Das FJahnſyſtem der nicht wiederkaͤuenden Einhufer iſt im Allgemeinen vollkommener als jenes der wiederkaͤuenden Zweihu— fer, und überhaupt iſt bei dieſen der Bau des Fußes complicir— ter als bei jenen. Aber ſelbſt bei den Zweihufern, wird der Fußbau complicirter, fo wie der Zahnbau complicirter wird; ſo z. B. beſitzt das Kameel — Hundszaͤhne uſw., zu— gleich aber auch einen Knochen mehr (als uͤberhaupt die Wieder— kaͤuer) am Tarſus uſw. (Cuvier). Oben erwaͤhnte Conſtanz — fest den Beobachter in wahres Erſtaunen. Ihr gemäß iſt die unbedeutendſte Knochenrauhheit, der geringſte Fortſatz (apo— physis) ein beſtimmter Charakter der Claſſe, der Ord— nung, des Genus und der Species, denen das iſolirt be— trachtete Knochenfragment zufaͤllt. — Die durch Runſt bewirk— ten Varietäten an Thieren beziehen ſich auf Umaͤnderung nur zufaͤllig zu benennender Merkmale, z. B. der Groͤße, Farbe, Wolle, Haare, Fettbeulen, Hoͤrner uſw., aber nie z. B. die Geſtalt der Knochen, oder die Verbindungsweiſe der Knochen unter ſich, oder die Articulationen, oder die Geſtalt der Backen— zaͤhne (die Hauer bei Schweinen, Elephanten uſw.) erleiden ge— wiſſe Veraͤnderungen — bei gewiſſen Umaͤnderungen in der Le— bensweiſe), oder der uſw. (Cuvier Ossements fossiles). Ueber Handſchriften der offentlichen Bibliothek zu Bamberg. Im vorigen Frühling beſchaͤftigte ſich Herr Runft aus Frankfurt mit mehreren alten Sammlungen der canones in un: ſeren Handſchriften, und wurde durch den Fund ſo erfreut, daß er bald wieder zu kommen verſprach. Er benutzte unterdeſſen einen Theil ſeiner Auszuͤge zu der Abhandlung: „Ueber die Canonen-Sammlung des Biſchofs Remedius von Chur“ und citirte unſeren Codex 64. Waͤre dieſer auch nicht aus der Bibliothek des ehemaligen Domcapitels gekommen, und waͤren daſelbſt nicht noch zwei andere Codices mit der Zahl 64 auf dem Ruͤcken bezeichnet geweſen; ſo haͤtte doch nach meinem Tode ein ſchwer zu loͤſendes Mißverſtaͤndniß entſtehen koͤnnen, wie ſchon andere Gelehrte durch unrichtige Bezeichnung unſerer Handſchriften nach ihrer jetzigen Ordnung Mißverſtaͤndniſſe wider ihren Willen veranlaßt haben. Da ich zu gleicher Zeit kurz nach dem Erſcheinen des erſten Heftes und Bandes der theolo— giſchen Studien und Kritiken von Ullmann und Umbreit 1836 brieflich von dem Wahne in Kenntniß geſetzt wurde, ich haͤtte bei der Inventur unſerer Handſchriften viele ungedruckte Gegenſtaͤnde uͤberſehen; ſo werde ich durch die daſelbſt befindliche unbeſtimmte Anzeige der 79 Canonen, welche in Gegenwart des Papſtes Formoſius im October 895 auf dem Stifte St. Em⸗ meram zu Regensburg theils erneuert, theils erſt abgefaßt wur— den, veranlaßt, Einiges uͤber die Inventur unſerer Handſchriften zu Sagen, was ich bei ihrer Beſchreibung für das Publicum vergeffen hatte. Wir haben nehmlich mehrere Sammlungen von Gas nonen, welche ich in der Bibliothek-Beſchreibung nur als ſolche auffuͤhrte, theils weil die meiſten ſchon gedruckt ſind, und die wenigen Bruchſtuͤcke ungedruckter waͤhrend der Inventur mir bey meinen vielen anderen Geſchaͤften nicht ſo viel Zeit uͤbrig ließen, aus den gedruckten Quellen genau zu unterſuchen, ob ſie wirk— lich ganz, oder zum Theil noch ungedruckt ſind. Auch fand ich die Details von Canonen und paͤpſtlichen Briefen ſo zahl— reich, daß meine Verzeichnung derſelben einen weit groͤßeren Druckraum erfordert haͤtte, als ich ſaͤmmtlichen Handſchriften gewidmet habe. Deſſen ungeachtet habe ich alle einzelnen Seiten ledes handſchriftlichen Bandes nach ſeinem wirklichen oder wahr— ſcheinlichen Inhalte unterſucht, und auf dem erſt neu einge⸗ tragenen Blatte innerhalb des oberen Buchdeckels dem jetzigen Bibliothek-Zeichen gegenüber eingetragen. Zum Bewelſe meiner Behauptung füge ich die von mir dot vielen Jahren eingetragene Innhalts- Anzeige des aus meh— reren handſchriftlichen Bruchſtuͤcken beſtehenden Codex 64, wel— cher jetzt P. I. 9. bezeichnet iſt, hier bei. 1) Canones de primatu pontiſicis. fol. 1—6- 2) De sacris ordinibus. 5 8) De communi vita. f. 16 — 22. 4) De ecelesiis et earum justiciis. f. 22 — 31. 5) De sacramentis Baptismatis, Chrismatis, Corporis et Sanguinis. f. 31 — 41. 6) De festivitatibus et jejuniis, erapula et ebrietate. f. 41 — 43. 7) De homieidiis. f. 46 — 54. 8) De incesto diversi generis. f. 55 — 63, 9) De synodo celebranda statuta 143. f. 68 — 84. 10) Decretum apud regem et prineipes ejus, et apud cunetum plebem christ., qui infra regnum Mervin- gorum consistunt, in lege Bajuvariorum. f. 84 —85. 11) De judice et causis ejus etc. f, 86. 12) Liber 10 de diversis conditionibus hominum, et re- proborum excommunicatione, 146 cap. absolutus. f- 87 — 102. 13) Adriani I. P. decretum ad Carolum M. f. 102 —3. 14) Leonis VII. pont. deeretum ad Ottonem I. regem Teut. f. 103 — 5. 15) Nicolai II. pont. constitutio facta in concilio Rom., anno 1059 habito, de electione roman. pontif. f. 105 —6. 16) Gregorii I. M., Gelasii, Leonis IV., Stephani episto- lae. f. 106 — 110. 17) Pontificum rom. catalogus a Petro ad Mormistam (excepto Antero et Anathasio II.) f. 110— 13.) 18) Epistolae Leodicensis episc. ad Senenses et Lug- dunenses. f. 114 — 124. 0 19) De excommunicatione mortuorum, vel temerario de eis judicio. f. 125. 20) Clementis III. pont. epistola ad Robertum episc. ei- vitatensem in Apulia, de matrimonio judaeorum ad fidem Christ. conversisorum. f. 126-—7. 94) Henrici V. imp. concordatum de investituris cum Callixto II. f. 127. 22) Canones 79. concilii Bajuvariorum, Ratisbonae ba- biti, a. 895. f. 128 — 170. 23) Nicolai I. pont. epistola ad Carolum I. archiep. Mog. et ejus coepiscopos ac abbates a. 859 vel 860 data. f. 171—3. 24) Triburicence coneilium a. 895 mense Maio habitum pro reformanda disciplina ecclesiastica. f. 173 — 194. 25) De deeimis. f. 194 — 5. 26 Nicolai I. pontificis responsiones ad Salmonem 1. ep. Constant. inter a. 858 — 867. f. 195 — 96. 27) Capitulare Caroli M. contra Judaeos cum concensu episc. f. 196 — 198. 28) Beda presb.: si licet homini dimittere uxorem suam ex qualicuneque causa. f. 198. 29) De clericorum homieidiis quae in lege Salica mit- tenda sunt. f. 199. 80) De his, qui divinationes expetunt, juxta can. 23 eoneilii Ancyrani I. a. 314. f. 199. 81) Coneilii romani fragm., seilicet pars anterior eanonis XV. in Synodo Zachariae Patriarchae urbis Ro- mae, de gradibus cognationum, et de legitimo conjugio. f. 199 — 200. 32) Vigilius pontifex de falsificatoribus judieiorum synod. f. 200. 33) Gregorii pont. epistola de furtis eceles. etc. fol. 200 — 1. 34) Gregorii III. pont. epist. ad S. Bonifacium de diver- sis capitulis. 35) Mendoza de confirmando $. 20. concilii IIliberitani super usuras clericis illicitas. f. 203 — 5. 36) Capitula 98. ex canonibus sanctorum patrum. fol. 206 — 227. 37) Cyrilli rom. ep. collocutio ad coepiscopos in synodo XI., ubi Chersonensis Simplicius damnatus est qua haeredibus. f. 227 — 28. 38) Ordo privatae sive annualis poenitentiae. Die vielerlei Handſchriften, welche hier zuſammen gedun— den find, unterſcheiden ſich zugleich durch mehr als 2 Jahrhun⸗ derte ihres Alters. Daher ihre ausfuͤhrliche Innhaltsanzeige manchem Theologen und Canoniſten nicht unangenehm ſein mag. Wenn ich in der Anzeige einiger anderer Handſchriften den Inn halt kuͤrzer angegeben habe, als ich vielleicht geſollt hätte; fo mag auch dieſes mir vergeben werden. Denn etliche waren in den Haͤnden großer Literatoren zur Zeit, als ich das gedruckte Verzeichniß fertigte; daher ich mich nur mit der vor 25 Jahren gefertigten kurzen Innhaltsanzeige meines verſtorbenen Collegen Schmotzer begnügen mußte. Bamberg im J. 1836. Jaͤck, koͤnigl. Bibliothekar. 89 Geſchichte der Erfindungen und Entdeckungen im Bereiche der Gewerbe, Künfte und Wiſſenſchaften von der fruͤheſten Zeit bis auf unſere Tage, beſchreibend und in Abbildungen dargeſtellt von J. H. M. v. Poppe, Prof. Stuttgard, bey Hoffmann. 1837. 8. 552. 32 Tafeln. Hier erhaͤlt man auf einem kleinen Raum eine vollſtaͤn— ſtaͤndige Ueberſicht aller wichtigen Entdeckungen, uͤber die Gewerbe und Kuͤnſte. Dieſe Kenntniſſe koͤnnen nun eben— falls im ganzen Volk verbreitet werden und der Hauptgewinn wird darinn beſtehen, daß es williger den Verbeſſerungen Ein— gang geſtattet. Nach einer allgemeinen Einleitung kommt die Gewinnung und Bearbeitung der Eßwaaren, des Mehls, der Staͤrke, der Milch, des Oels, Zuckers und des Salzes; ſodann des Getraͤnkes, Wein, Bier, Branntwein, Eſſig; dann des Tabaks; dann behandelt der Verf. die Gefäße, Waaren zur Kleidung, zum Putze; die Wohnungen und Geraͤthe, Uhren, Waffen, Fuhrwerke; uͤber das Papier, Buchdruckerey, Malerey, Kupferſtecherkunſt; Muſik, Mathematik, Phyſik, Chemie; Ca— lender und dergl. Die Abbildungen ſind reinlich und leicht ver— ſtaͤndlich. Eine beſondere Erklaͤrung derſelben, mit Hinweiſung auf die Seite, ſowie ein Regiſter haͤtte wohl dabey ſeyn koͤnnen. Unterhaltungen aus dem Gebiete der Naturkunde von D. Fr. Arago, uͤberſetzt von C. v. Remy. Stuttgard, bey Hoffmann. 1837. I. 8. 273, Arago's Namen iſt hinlaͤnglich bekannt und ſeine Lei— ſtungen brauchen daher nicht empfohlen zu werden. Er gibt eine klare Einſicht in die ſchwierigſten Theorien der Phyſik, Aſtronomie und Geologie durch eine ſehr geſchickte, dem Ver— ſtaͤndniß auch des Unterrichteten angepaßte Darſtellung. In dieſem Bande werden die Dampfmaſchinen umſtaͤndlich ausein— andergeſetzt, die arteſiſchen Brunnen, der Waͤrmeſtand der Erd— kugel, der froſtbringende Mond, der Thau, die Temperatur der verſchiedenen Thiergattungen, und dann folgt noch ein Auf— ſatz uͤber die Auslegung der aͤgyptiſchen Hieroglyphen. Allgemeine Laͤnder- und Voͤlkerkunde. Ein Bildungsbuch fuͤr alle Stände von Dr. 5. Berghaus, Prof. in Berlin. Stuttgard, bey Hoffmann. 1837. I. 8. 640. Dieſes Werk wird 6 Bünde faſſen, wird in Heften er: ſcheinen von 10 Bogen zu 9 Groſchen, ſehr ſchoͤn ausgeſtattet und Alles auf Velinpapier gedruckt. Nach dem erſten Bande zu urtheilen, wird dieſes Werk ohne Zweifel ſeinem Zweck ent— ſprechen, wie man nicht anders von dem Verfaſſer deſſelben er— warten kann. Dieſer Band enthaͤlt das Allgemeine, ausfuͤhr— lich in einer fließenden und allgemein verſtaͤndlichen Sprache. Nach einer kurzen Einleitung folgt die phyſicaliſche Erdbeſchrei— bung, wovon das erſte Buch die Umriſſe der mathematiſchen Geographie enthaͤlt, wieder eingetheilt in einzelne Capitel, uͤber die Geſtalt, die Zeitrechnung und dergl. Das zweyte Buch, S. 109, enthaͤlt die Meteorologie und die Climatographie, Waͤrme, Thau, Wolken, Winde, Luftſpiegelung, Nebenſonnen, Iſis 1837. Heft 2. 90 Nordlicht, Gewitter, Feuerkugeln, Meteorſteine uſw. Im drit— ten Buch, S. 402., folgt die Hydrographie, ebenfalls ganz ausführlich; endlich Meerwege für die Schiffe, überall mit vie: len Tabellen verſehen. Die Wunder des Himmels oder gemeinfaßliche Darſtellung des Weltſyſtems von J. J. von Littrow. Zweyte Auflage. Stuttgard, bey Hoffmann. 1837. 8. 2 814. 23 Tafeln. Von dieſem nuͤtzlichen und vortrefflich bearbeiteten Werk ift es hinlaͤnglich, zu ſagen, daß die zweyte Auflage nöthig ge— worden, und daß ſie viele Zuſaͤtze und Verbeſſerungen erhalten hat. Dieſe werden den Beſitzern der erſten Ausgabe unentgelt— lich nachgeliefert, daß ſie nicht noͤthig haben, die zweyte zu kau— fen. Dem Werk iſt ein ſehr erwuͤnſchter Anhang bengefügt, welcher die Erklärung der Kunſtwoͤrter enthält. Considerazioni generali sulle Alghe, loro caratteri, classificazione, Composizione chymica e Applicazioni alla Medicina, all' Arti, all' Agricultura, da G. D. Nardo, Med. Dr. Venezia 1835. 8. 36. Die Schrift hat einen Preis von einer Medaille in Gold erhalten und iſt ein beſonderer Abdruck aus einer italiaͤniſchen Zeitſchrift. Sie enthaͤlt einige ſehr gruͤndliche Beobachtungen über die Meerpflanzen überhaupt und gibt dann eine Claſſifica⸗ tion derſelben; entwickelt ſodann die chemiſchen Beſtandtheile von vielen Gattungen und zeigt endlich ihren Nutzen in der Medicin und in der Oeconomie; hinten daran iſt eine kurze Ueberſicht der Arbeiten in dieſem Fach. Die Claſſification geht folgender— maaßen und enthaͤlt auch die Aufzaͤhlung folgender Sippen, worunter mehrere neu. Ordo I. Diatomaceae. Series 1. Cymbellideae: Cymbella, Schizonoma etc. 9 Gen. Ser. 2. Stylariae: Stylaria, Meridion ete. 3. Ser. 3. Fragilariae: 1. Diatomeae 5. — 2. Fragilariae 5. Ordo II. Ordo III. Confervoideae: Fam. 1. Funginae: Byssocladium ete. 3. . Lichenoideae: Chroolepus etc. 4. - . Byssoideae: Protonema 1. . Leptomideae 2. . Batrachospermeae 4. . Oscillatorinae 5. Genuinae: Conferva etc. 7. . Characeae 2. . Ceramieae 8. . Eectocarpeae 3. Ordo IV. Ulvaceae. . Tubulosae: Vaucheria etc. 6. . Codiaceae 3. . Planae 4. Nostochinae 9. S D D oo 6 * 91 Ordo V. Titanoideae. . Articulatae: Corallina 1 Gen. . Inerustantes: Nullipora 1. . Fungimorphae: Acetabulum 2 Ordo VI. Floroideae. . Fruetu simpliei: Sphaerococcus ete. 11. . Fructu dupliei: Rhodomela ete. 7. Ordo VII. Fucoideae. Chordariae ete. 4. . Laminariae etc. 3. . Fucaceae ete. 7. Plantae quaedam Aegypti ac Nubiae enumeratae atque illustratae a R. de Visiani, Dr. Med. Patavii 4836. 8. 43. 8 tabulae in 4. Dieſes iſt gewiß ein den Botanikern ſehr erwuͤnſchter Beytrag. Der Verfaſſer hat die aͤgyptiſchen Pflanzen von dem Conſul Acerbi und die nubiſchen von J. Brocchi erhalten und beſchreibt dieſelben auf eine ſehr kritiſche und gelehrte Weiſe, nicht weniger als 174 an der Zahl. Abgebildet ſind: Astero- cephalus arenarius, Convolvulus lasiospermus, Helio- tropium brocchianum, Lithospermum obtusum, Trianthema sedifolia, Corchorus frutieulosus, Matthiola acaulis, Vol- kameria acerbiana , Malcolmia aegyptiaca, Lupinus digi- tatus, Anthemis cairica, Apargia annua, Trigonella dura, arguta, Croton obliquifolium, Crozophora brocchia. Handbuch der angewandten Botanik von Prof. Spenner. Freyburg, bey Groos. 1836. III. 8. 326. Mit dieſem Bande ift nun das ganze Werk, wovon wir ſchon mehrmal geſprochen, vollendet und dadurch in jeder Hin⸗ ſicht fo bequem als möglich gemacht. Er enthält nehmlich mehrere, gewiß mit unfäglicher Mühe ausgearbeitete Ueberfichtstabellen und zwar eine, worinn alle Holzarten, die Getreidearten, Huͤlſen— fruͤchte, Kuͤchengewaͤchſe, Obſtarten, Futterkraͤuter, Fabrikpflanzen, die Giftpflanzen und die Arzneygewaͤchſe zuſammengeſtellt find. Dann S. 21 die Ueberſicht nach dem Syſtem von de Candolle; S. 32 nach dem von Bartling; S. 46 das Linneiſche Syſtem; S. 49 die Terminologie alphabetiſch. Dann folgt S. 99 die analptifche Tabelle der natuͤrlichen Fa— milien; S. 156 der Sippen oder Geſchlechter. Dieſe haͤtten ſollen mit einer Schoͤnſeite anfangen, damit man ſie etwa beſonders haͤtte zu ſich ſtecken koͤnnen. Den Beſchluß macht ein Regiſter und eine Erklaͤrung der abgekuͤrzten Namen. Niemand wird den großen, auf dieſes Werk, beſonders auch auf die Bequemlichkeit verwendeten Fleiß verkennen. Es iſt für jedes Talent und jedes Syſtem eingerichtet, fo daß man faſt mechaniſch die Pflanzen finden kann. Die Hauptfache 92 bleiben aber immer die zwei erſten Baͤnde, welche die eigentliche Subſtanz oder den Leid des Werkes enthalten, wozu dieſer letzte aber die Kleidung gibt. Nlgen eise mediciniſch-pharmaceutiſche Flora von Prof. Koſteletzky. Prag, bey Borroſch und Andre. 1836. 8. VI. 2007 — 2237. Mit dieſem Band iſt nun endlich das ungeheure Werk geſchloſſen. Er enthält die Regiſter und zwar zuerſt die tabel- lariſche Ueberſicht der Familien, welche viele Eigenthuͤmlichkeiten enthaͤlt. Dann folgt die Ueberſicht der Sippen, nach dem Linnei⸗ ſchen Syſtem; darauf die benutzten Schriftſteller; die angefuͤhr— ten Bilderwerke; endlich die Gattungsnamen nach dem Alphabet, welche faſt allein das ganze Baͤndchen anfuͤllen; dahinter noch ein griechiſches Regiſter. Der Verleger verdient nicht weniger als der Verfaſſer den Dank des Publicums. Obſchon das Werk viel größer geworden iſt als man anfangs geglaubt, ſo iſt er doch bey dem Preis von 9 Rthalern ſtehen geblieben, was fuͤr 6 ſo eng und mit verſchiedener Schrift gedruckte Baͤnde gewiß ſehr wohlfeil iſt. Wir koͤnnen daher mit Vertrauen dieſes Werk jedem empfehlen und zwar nicht bloß dem Botaniker, Apotheker und Arzt, ſondern auch dem Landwirth und Technologen. Jahrsbericht über die Fortſchritte der Botanik im Jahr 1828. Von Wikſtroͤm, uͤberſetzt v. Beilſchmied. Breslau, bey Max. 1835. 8. 128. Deßgleichen von 1834. Ebend, und 1836. 232. Wir haben ſchon oft den Nutzen der Berichte zu ruͤhmen ge— habt und die Muͤhe, welcher ſich Wikſtroͤm und der Ueberſetzer nicht minder unterzogen haben, im Grunde rein den Botanikern zum Gefallen; denn ihnen ſelbſt kann es in der That weder Vergnuͤgen machen und noch viel weniger Nutzen bringen: denn gerade ſolche, taͤglich brauchbare Buͤcher finden am wenigſten Abſatz. Darum wollen wir uns freuen, daß es Menſchen gibt, von denen man ſagen kann, daß ſie ſich fuͤr die Wiſſenſchaft und ſogar fuͤr die Bequemlichkeit Anderer aufopfern. Ueber die Einrichtung des Buches ſelbſt brauchen wir nichts mehr zu ſa— gen, da ſie bereits hinlaͤnglich bekannt iſt. Man muß ſich wundern, daß der Verfaſſer in ſeinem Rorden alle die Werke zuſammenbringt, die er hier aufgefuͤhrt. Was fehlt, ſchiebt der fleißige Ueberſetzer ein. Man erfaͤhrt hier nicht bloß das Daſeyn ſelbſtſtändiger Werke, ſondern auch der einzelnen Abhandlungen und Zeitſchriften nebſt einer kurzen Angabe des Inhalts und kann ſich daher vorkommenden Falls uͤber Alles Raths erholen. Wir kennen keine undankbarere Muͤhe, als ſolche Berichte. In den erſten Jahren der Iſis haben wir aus uͤbergroßem Eifer auch dergleichen gegeben, nachher es aber unterlaſſen, aus wirk— lichem Mangel von Zeit; jetzt wuͤrden wir es aber unterlaſſen, weil wir eingeſehen haben, daß das Publicum wirklich dieſer Art von Arbeit nicht werth iſt. Wahrſcheinlich iſt die Zeit nicht fern, wo beyde Verfaſſer ebenfalls werden muͤde werden. 93 Genera plantarum secundum ordinesnaturales disposita, Auctore St. Endlicher Vindobonae ap. Beck. 1836, 4 min, Man darf ſich gewiß freuen, daß ſich in unferer Zeit ein uͤberſichtliches und zugleich gruͤndliches Werk an das andere ſchließt. Davon iſt das gegenwärtige wieder ein ſehr ruͤhmli— ches Beyſpiel. Ungemeiner Fleiß, große Kenntniße und muſter— hafte Genauigkeit verbinden ſich hier mit einem ſchoͤnen Aeu— ßern, welches man praͤchtig nennen kann. Das Buch iſt in groß Lexiconformat mit kleiner ſehr manchfaltiger und ſcharfer Schrift, welche alle Rubriken ſehr deutlich heraushebt. Das 1. Heft enthaͤlt die Algen, Flechten, Pilze, Lebermooſe, Mooſe, Schachtelhalme, Farren, Waſſerfarren, Baͤrlappe, Cica— deen, Rhizantheen und den Anfang der Graͤſer, und enthaͤlt nicht weniger als 749 Sippen, ſo daß mithin gegen 10 auf eine Seite kommen. Jede Sippe hat ihren kurzen Character in aufrechter Schrift, dann folgt der Zuſtand des Wachsthums in ſchiefer Schrift, darauf die Synonyme und Abbildungen in kleinerer Schrift. Es iſt dieſem Werk nur ſchneller Fortgang zu wuͤnſchen; an Abnehmern kann es ihm unmoͤglich fehlen, da es fuͤr die ganze Welt beſtimmt iſt und Aehnliches ſich ge— gegenwaͤrtig nicht findet. Sturms Flora Heft 70. . Enthält, bearbeitet von Koch: Calamintha grandiflora, officinalis, nepeta, thymifolia, acinos. Thymus serpyllum, pannonieus in 3 Abarten. Linaria cymbalaria, elatine, spuria, arvensis, sim- plex, minor, littoralis. Ueber den Einfluß des Bodens auf die Vertheilung der Gewaͤchſe, nach⸗ gewieſen in der Vegetation des nordöftlichen Tyrols von Dr. F. Unger, Profeſſor. Wien bey Rohrmann und Schweigert. 1836. 8. 367. 2 Charten, 1 Taf. und mehrere Wit⸗ terungstafeln. Dieß iſt ein Werk raſtloſer Wanderungen, vielſeitiger Kenntniſſe und ſcharfſinniger Zuſammenſtellungen, welches zu wichtigen Reſultaten gefuͤhrt hat und von großem Einfluß fuͤr die Pflanzengeographie und die Phyſiologie uͤberhaupt ſeyn wird. Der Verfaſſer hat ſich ſchon früher durch feine botani— ſchen Beobachtungen bekannt gemacht; hier ſtellt er aber die mehrjährigen Arbeiten zuſammen und verdient dadurch einen wuͤrdigen Platz in den Verſammlungen der Gelehrten und der Naturforſcher vorzugsweiſe. Das Werk zerfaͤllt in 3 Theile, in den geognoſtiſchen, meteorologiſchen und botaniſchen. Zuerſt betrachtet er die Cho— rographie, die Lage, das Bergſyſtem, die Quellen und Seen in der Naͤhe von Kitzbuͤhel, wo er Phyſicus war. Dann folgt die Petrographie oder die eigentliche Geographie von einem gro— ßen Theil Tyrols, ſehr wichtig fuͤr die Mineralogen, weil die Unterſuchung ganz ins Einzelne geht. Den meteorologiſchen Unterſuchungen find 2 Tafeln über den Barometerſtand benge: geben, ſowie eine Tafel uͤber die Temperatur, 94 Der botaniſche Theil beginnt S. 97 und iſt ſehr reich an Vergleichungen der Vegetation mit den Localitaͤten, Berg und Thal und beſonders mit den Gebirgsformatiouen und Tem- peraturverhaͤltniſſen. Viele eigene Beobachtungen ſind angeſtellt über den Bau der Pflanzen, ihre Ernaͤhrungsorgane und die Stoffe, welche ſie aufnehmen. Den Schluß macht ein Ver— zeichniß der vorkommenden Pflanzen und zwar der Cryptoga⸗ men wie der Phanerogamen, jene beſonders zahlreich und ge— nau aufgefuͤhrt, ſo daß man den ungemeinen Fleiß bewundern muß. Das Vorkommen iſt überall angegeben und zugleich auch bemerkt, in welchen andern Laͤndern dieſelben Pflanzen wachſen. Eine Charte ſtellt die Phytographie in den Umgebungen von Kitzbuͤhel vor und zwar in einer großen Ausdehnung, von Kuffſtein und Lofers bis zur Waſſerſcheide der noͤrdlich ſtroͤmen⸗ den Fluͤße; eine ſehr ſchoͤne und dem Anſehen nach ſehr genaue Arbeit. Die andere enthält Bergketten und Durchſchnitte. Das Kupfer ſtellt die unmittelbare Gegend von Kitzbuͤhel vor. Leſſon's Werke uͤber die Colibri. Leſſon, der ungemein fleißige Weltumſeegler, hat bey Arthus zu Paris 3 prächtige Bände in 8vo über die Colibri herausgegeben, welche weder in der Schönheit der Zeichnungen und Ausmalung, noch in der Beſchreibung etwas zu wuͤnſchen übrig laſſen. Man kann dieſe herrlichen Gemälde wirklich nicht anders als mit Bewunderung anſehen und muß beyden, ſowohl dem Verfaſſer, als dem ruͤſtigen Buchhaͤndler, vorzuͤglich aber auch den Malern, Stechern und Druckern alle Gerechtigkeit widerfahren laſſen und ihnen allen Dank zollen. Der Maler ift Prétre, die Stecher Coutant, Taillard und Ou— det, der Kupferdrucker RE mon d. Sie haben alles geleiſtet, was der Pinſel, Stichel und das Einreiben vermag. Das frühere Werk hat den Titel: Oiseaux mouches. 8. 223. 85 Tafeln. Das zweyte: Colibris. 196. 25 Tafeln und ein Sup⸗ plement mit 39 Tafeln. Das dritte, erſt vor 3 Jahren erſchienen: Trochilidées. 171. mit einer Ueberſicht 43, und mit 66 Tafeln. Im Text finden ſich die Beobachtungen von Leſſon nebſt Auszuͤgen aus andern Schriftſtellern, auch den aͤltern, die Charactere mit Angabe der Abbildungen und ſodann um— ſtaͤndliche Beſchreibung. Das Werk iſt verhaͤltnißmaͤßig wohl— feil, weil es in Octav iſt und ziert jede Bibliothek. Es find manche Abbildungen darunter, die wirklich das Auge entzuͤcken. Man kann nichts ſchoͤneres ſehen als den Colibri der Sappho. Derſelbe hat ebenda eine Historie naturelle des Oiseaux de Paradis et des Epimaques. 8. 248. 40 Tafeln, worunter mehrere doppelt. 1835. herausgegeben. Die Abbildungen ſind eben ſo praͤchtig wie die der Colibri, von Verſchiedenen gemalt und geſtochen mit vielen Einzelnheiten: 95 Schnaͤbel, Federn, Bruſtbein und dergl. Die meiſten fehen wunderbar aus, mit Federkrauſen, Schwaͤnzen und Farben, als wollten fie die indiſchen Taͤnzerinnen nachahmen; andere bauſchig und pumpelig, als wollten ſie die indiſchen Kuttentraͤger ver— ſpotten. Man begreift ſehr leicht, wie man fruͤher darauf kam, zu glauben, daß die Naturalienhaͤndler dieſe Thiere fo aufge— putzt, zugeſtutzt und mit Zierrathen behaͤngt haͤtten, um den Europäern etwas aufzubinden und fie zu prellen. Der Verf. nimmt alle neuen Sippen an, die es in der neuern Zeit irgend jemanden eingefallen iſt, zu ſchmieden. Faſt jede Gattung iſt daher eine Sippe. Indeſſen ſchadet das bey einem ſyſtematiſchen Prachtwerk nicht ſo viel, wo es dem Wißbegierigen wenigſtens moͤglich gemacht werden muß, das zu faſſen, was man ihm vorſetzt. Er beſchreibt: 1) Paradisea minor, major. 2) Parotia sexsetacea. 3) Lophorina superba 4) Cieinnurus spinturnix (regius). 5) Diphyllodes seleueides (magnificus). 6) Astrapia (Lamprotornis) gularis. 7) Sericulus aurantiaeus (Oriolus aureus), regens. Die Epimacheen gehören nach ihm ebenfalls hieher: 1) Ptiloris paradiseus. 2) Epimachus magnificus. 3) Seleucidis (Faleinellus) acanthylis ( Paradisea alba). 4) Cinnamolegus papuanus (Upupa magna). Nach dieſer Ueberſicht mit den Characteren und den Syn— onymen folgt der Text mit einer Einleitung uͤber das Vater— land dieſer Voͤgel, nehmlich Neu-Guinea, die Inſel Waigiu S. 112, wo die Paradiesvogel beginnen. Er erzählt Alles, was man davon weiß, auch ſind alle genannten abgebildet. Auch dieſes iſt ein Werk, welches jede Privatbibliothek zieren kann. Naturgeſchichte der ſchädlichen Inſetten nach eigenen und fremden Beobachtungen. Von A. Keferſtein, Gerichtsamtmann. Erfurt, bey Keyſer. 1837. I. 8. 346. Wem die vielen gruͤndlichen Unterſuchungen des Verfaſſers uͤber die meiſt zweifelhaften Inſecten der Alten bekannt ſind, der wird ſchon wiſſen, daß er auch hier umſtaͤndliche Beobach— tungen und Zuſammenſtellungen erwarten darf. Dieſes Baͤnd— chen enthaͤlt die den Menſchen und Thieren ſchaͤdlichen Inſecten, iſt ſehr wohlgeordnet und in jeder Hinſicht muſterhaft behandelt. Zuerſt ſpricht er von den Inſecten, welche immer auf dem menſchlichen Koͤrper leben, wie Laͤuſe und Milben und dabey auch vom Neſtelwurm; dann von ſolchen, die ſich nur eine ge— wiſſe Zeit daſelbſt aufhalten, wie Muckenlarven; dann von dens jenigen, welche denſelben von außen angreifen, wie die Zecken, Floͤhe, Wanzen, auch die Scorpione, Weſpen und dergl. Die zweyte Abtheilung handelt S. 305 auf dieſelbe Art von den Inſecten, welche immer oder zeitweiſe die Thiere pla— gen. Dieſe Schrift hat nicht bloß wiſſenſchaftlichen, ſondern einen großen praktiſchen Werth, ſowohl für die Aerzte als für das Volk überhaupt. Man erfährt Alles, was zu irgend einer Zeit uͤber dieſes Ungeziefer beobachtet und geſchrieben worden iſt. 96 Ueberall ſind die betreffenden Schriften angefuͤhrt, ſo daß man auch dieſe Arbeit zugleich fuͤr eine Literatur dieſes Gegenſtandes anſehen kann. Der zweyte und dritte Theil wird diejenigen Inſecten enthalten, welche dem Oeconomen, Forſtmann, Gaͤrt— ner und dem Hausvater uͤberhaupt mittelbar Schaden zufügen. Diss. in. de Pselaphis Faunæ pragensis cum anatomia Clavigeri, auct. H. M. Schmidt. Pragæ, ap. Haase. 1836. 8. 42. 2 tab. fol. Reichenbach hat bekanntlich dieſe Kaͤferchen zuerſt ums ſtaͤndlich behandelt; ihre Kleinheit hat aber gemacht, daß ihr Leben und Weben noch nicht vollſtaͤndig hat beobachtet werden koͤnnen. Der Verf. iſt hierin ungemein thaͤtig geweſen, hat eine große Zahl neue Gattungen entdeckt und ſehr puͤnctlich bes ſchrieben, wofuͤr ihm jeder Entomolog gewiß Dank wiſſen und ſich freuen wird, daß ein neuer und ſo gewandter Inſectenfor— ſcher in den Kreis tritt. Voran die Schilderung ihrer Lebens⸗ art, ſodann die Charactere und die umſtaͤndliche Beſchreibung und zwar von folgenden Gattungen: 1) Claviger foveolatus. 2) Euplectus ambiguus, signatus, suleicollis. 3) Trimium brevicorne. 4) Tychus niger, dichrous. « 5) Bythinus punctieollis, clavicornis, glabricollis, che- vrolati, bulbifer, securiger, burelli, laniger, cur- tisii, sternbergi, regularis. 6) Bryaxis juncorum, xanfhoptera, opuntiae, fossulata, sanguinea, helferi, longieornis. 7) Pselaphus heisei. ©. 38 folgt ein Anhang uͤber die Anatomie des Claviger, wozu die großen Tafeln gehören, ſehr umſtaͤndlich und genau; huͤbſch und deutlich gezeichnet und ſehr vergroͤßert; dabey auch gelegentlich vom Bau der Pselaphi. Jocowographie ö der Land- und Suͤßwaſſermollusken mit vorzuͤglicher Berüͤckſichtigung der europäischen noch nicht abgebildeten Arten. Von E. A. Roß⸗ mäßler, Profeſſor zu Tharand. Dresden, bey Arnold. 1835. Heft II. 4. 28. Taf. 6 — 10 ill. 1836. Heft III. 33. Taf. 11 — 15 ill. Wir haben das erſte Heft dieſer ſchoͤnen Abbildungen und muſterhaften Beſchreibungen nach Verdienſt angezeigt und hoffen mit Vertrauen, daß dieſes Unternehmen vom Publicum werde unterſtuͤtzt werden. Der Verfaſſer hat die Schalen, ſowie die Thiere ſelbſt gezeichnet und die Lithographie, ſowie die Ausma⸗ lung iſt von Renner zu Dresden ſehr ſorgfaͤltig behandelt. Auf Taf. 6 u. 7 ſind Schneckenſchalen, auf jeder etwa 2 Dutzend, ſo daß alſo kein Raum geſpart iſt. Taf. 8 u. 9. enthalten Muſchelſchalen. T. 10 die Thiere von 12 Schnecken. Taf. 11 u. 12 wieder Schneckenſchalen. T. 13 — 15 Muſchelſchalen Überall mit dem Schloſſe beſonders. 97 f Beytraͤg e zur Naturgeſchichte von Braſilien von Maximilian, Prinzen zu Wied. Weimar, Induſt. Compt. IV. 1. 32. 8. 442. Wir haben den letzten Bericht über dieſes erfreuliche Werk in der Iſis 1832 S. 56 geliefert und fahren nun fort, unſern Leſern den fernern Innhalt mitzutheilen. Seitdem hat befannts lich der Prinz ſeine neue Reiſe zuruͤckgelegt, wo er die natur— hiſtoriſchen und ethnographiſchen Schaͤtze von Nordamerica un: terſucht und geſammelt hat. Dieſer Band enthält wieder eine große Menge von Voͤ⸗ geln, daß man billig erſtaunt, wie es dem Prinzen in zwey Jahren moͤglich geworden, ſo vieles zuſammen zu bringen. Nur der raſtloſeſten Thaͤtigkeit und dem ruͤckſichtloſeſten Auf— wande kann etwas der Art gelingen, wenn wiſſenſchaftlicher Ei— fer und allſeitige Kenntniß des Gegenſtandes dieſelben begleiten. Die Voͤgel Braſiliens ſind jetzt bey uns bekannter als von irgend einem fremden Lande, Nordamerica ausgenommen, und das hat man eigentlich bloß Deutſchen zu verdanken: Marcgrave, Spir und Martius und vorzuͤglich dem Prinzen, der viele hun⸗ dert Voͤgel aufs muſterhafteſte beſchrieben hat. Schon die bey— den Theile des dritten Bandes enthalten Voͤgel und zwar gegen 300; der vorliegende erſte Theil des vierten Bandes enthaͤlt wieder 82, worunter die Eisvoͤgel, Colibri und Klettervoͤgel. Jede Gattung hat ihren Character, die Synonyme, eine aus— führliche Beſchreibung des Maͤnnchens, Weibchens und Jungen, nebſt einer Kritik der Schriftſteller, das Vorkommen, die Lebens⸗ art, fo weit fie dem Verfaſſer bekannt geworden iſt. Unter den Eis voͤgeln werden beſchrieben: 49) Alcedo cyanea, amazona, americana, bicolor. Die Colibri find beſonders ſchoͤn und gründlich von S. 28 an geſchildert, und darunter nicht wenig neue aufgefuͤhrt: 50) Trochilus mango, ater, moschitus, sapphirinus, latirostris, audeberti, cyanogenys, vulgaris, campestris, petasophorus, magniſicus, glaucopis, amethystinus, ma- erourus, platurus, cornutus, auritus, virescens, brasilien- sis, superciliosus, ferrugineus, S. 126 folgende Klettervoͤgel und zwar zuerſt die Papageyen, welche in Suͤdamericg ſehr zahlreich und hier ſehr wohlgeordnet beſchrieben ſind: 51) Psittacus macao, ararauna, severus, illigeri, no- bilis, guianensis, aureus, auricapillus, eruentatus, leuco- tis, cactorum, viridissimus, cyanogaster, aestivus, ama- zonicus, vinaceus, dufresnianus, pulverulentus, menstruus, flavirostris, pileatus, surdus, melanotus, passerinus, S. 265 die Pfefferfraße: 52) Ramphastos toco, temminckii. 53) Pteroglossus aracari, maculirostris. Iſis 1837. Heft 2. 98 S. 295 die Guckgucke: 54) Trogon violaceus, curucui, atricollis. 55) Crotophaga ani, major. 56) Coccyzus geoffroyi, eyanus, guira, naevius, seni- culus. 57) Dromococeyx phasianellus. S. 358 die Bucconiden: 58) Capito melanotis, fuscus, leucops, tenebrosus. S. 377 die Spechte: 59) Picumnus minutissimus. 60) Picus robustus, lineatus, comatus, flavescens, tin- nunculus, exalbidus, campestris, candidus, coronatus, melanochloros, erythrops, passerinus. ©, 435 die Sacamare: 61) Galbula viridis. Entomologiſche Beobachtungen von Friedrich Stein. A. Bemerkungen zu den von Serrn Schummel aufgeſtellten Arten der Gattung Raphidia L. Die Neuropterologie iſt von jeher von den Entomologen ſehr ſtiefmuͤtterlich behandelt worden, und nie hat ſie ſich ſeit Fabricius Zeiten einer wiſſenſchaftlichen Behandlung in ihrem ganzen Umfange zu erfreuen gehabt. Nur einzelne monogra⸗ phiſche Arbeiten find in der neueſten Zeit erſchienen, die aber auch um fo vorzuͤglicher ſind. Wem find wohl die ſchaͤtzens⸗ werthen Arbeiten von v. Charpentier, Pictet und van der Lin⸗ den unbekannt geblieben? An dieſe berühmten Monographieen ſchließt ſich unmittelbar die neueſte Erſcheinung auf dieſem Ge⸗ biete, Hrn. Schummels „Verſuch einer genauen Beſchreibung der in Schleſien einheimiſchen Arten der Gattung Raphidia L. (Breslau, Petz. 1832)“. Der Hr. Verfaſſer brachte durch die Güte verſchiedener Freunde, namentlich der Hrn. Gravenhorſt, Hartlieb und Schilling ein bedeutendes Material zuſammen, das ihn in den Stand ſetzte, eine gruͤndliche Arbeit zu liefern. Sie iſt es auch, einige unbedeutende Maͤngel abgerechnet, in jeder Beziehung; beſonders iſt die Beſchreibung der einzelnen Arten muſterhaft. Seit der Zeit, wo dieſe Arbeit erſchien, behandelte ich dieſe niedlichen Thierchen, die durch ihre feinen Unterſchiede ſo viele Schwierigkeiten darbieten, vor den andern Neuropteren mit einer gewiſſen Vorliebe, die ſicherlich nur durch des Hrn. Verf. Arbeit rege gemacht wurde. Zu meiner Freude traf ich in hies ſigen Gegenden alle dort angefuͤhrten Arten, machte aber auch manche von des Hrn. Verf. Arbeit abweichende Bemerkung 7 99 100 die ich hier niederlegen und zugleich einige Maͤngel des ange⸗ führten Werkes zu verbeſſern ſuchen will. Im Allgemeinen fieng ich den groͤßten Theil meiner Ex— emplare in Eichenwaͤldern, wo ſie beſtaͤndig in den Baumritzen herumkriechen und ſich emſig kleine Inſecten zur Nahrung ſu— chen. Sie ſind alſo gewiß nuͤtzlich, da ſie durch ihre Larven, die ſich von kleinen Inſecten naͤhren, wohl nicht ſchaden koͤn— nen. Was nun die einzelnen Arten anbetrifft, ſo habe ich dar— uͤber nach den Exemplaren meiner Sammlung mit Bezug auf H. Sch. Arbeit folgendes bemerkt: 1) Raphidia ophiopsis Linn. Ich beſitze von dieſer Art in meiner Sammlung 3 Exemplare, nehmlich 1 Maͤnnchen und 2 Weibchen, die ich ſchon zu Ende des May, nicht aber im Sommer, fieng. Dieſe Art ſcheint ſich beſonders in Gaͤrten aufzuhalten: denn ich fieng ſie nur in Gärten, wahrend die an— dern 3 Arten nie daſelbſt, ſondern nur in Waͤldern vorkamen. Auch Hr. Sch. fieng ſie haͤufig in Gaͤrten. Meine Exemplare ſtimmten ganz mit den Beſchreibungen uͤberein; nur bey dem einen Weibchen ſtand um das vordere Nebenauge ein halbkreis— foͤrmiger Eindruck, welche Varietaͤt auch Hr. Sch. unter d erwaͤhnt hat. 2) Raphidia xanthostigma Schum. Die kleinſte und niedlichſte der bekannten Arten, die auch zugleich eine der ſelt— neren iſt. Denn Hr. Sch. kannte nur 3 Weibchen, ich nur eines. Doch glaube ich trotz dem, daß wir nur dieſe 4 Weib— chen kennen, daß dieſe Art mit der vorhergehenden gewiß nicht identiſch iſt, theils wegen des blaſſen Randmahls, mehr aber noch wegen der ſchwer zu erkennenden Nebenaugen. Denn mit den bloßen Augen ſieht man auf dem Kopfe nur ungleiche Er— hoͤhungen, die ſich unter der Loupe zu einem deutlichen Neben— auge geſtalten, waͤhrend die beyden andern vermiſcht in einer platten Vertiefung erſcheinen. Und das iſt gewiß ein Unter— ſcheidungszeichen von R. ophiopsis, bey der wenigſtens zwey Nebenaugen immer ganz deutlich und auch das Randmahl an— ders gefaͤrbt iſt. Mit dieſer Art koͤnnte ſie aber hoͤchſtens ver— wechſelt werden, da die beyden andern Arten viel abweichender gebildet find. Auch der Umſtand, glaube ich, iſt noch weſent— lich zur Begruͤndung dieſer neuen Art vortheilhaft, daß mein Exemplar, das doch in einer ganz andern Gegend gefangen iſt, genau bis auf die unbedeutendſten Kleinigkeiten mit Hrn. Sch. Abbildung und Beſchreibung uͤbereinſtimmt. Im uͤbrigen fuͤge ich zu der Beſchreibung noch hinzu, daß die Fluͤgel dieſer Art, ähnlich wie bey Hemerobius Perla ins Gruͤne und Kupfer— farbene ſchillern. 3) R. notata Fabr. Eine in Betreff des Randmahls ſehr variierende Art, indem daſſelbe bald von einer am Vorder— rande gabligen, bald von zwey, ja ſogar von 3 Queradern durchzogen gefunden wird. Doch iſt ſie gewiß eine ſehr gut be— gruͤndete Art, wofuͤr ſchon ein Grund iſt, daß ſie Fabricius in ſeinen fruͤhern Werken als eigene Art aufſtellt, ſie aber ſpaͤter in der Entomologia systematica II. 99 wieder einzieht, ohne weiter einen Grund anzufuͤhren, als die Worte: „nullo modo distincta.“ Schon ohne eine genauere Betrachtung kann man ſie leicht von den andern Arten unterſcheiden, indem alle Fluͤ— gel eine durchſichtige braune Farbe (wenigſtens bey mehreren Exemplaren) ohngefaͤhr wie braunes Glas haben, was beſonders beym Weibchen deutlich iſt. Hr. Sch. hat dieſes Kennzeichen nicht erwaͤhnt, vielmehr ſagt er: „Sluͤgel kaum etwas braͤun⸗ lich.“ Nach Vergleichung meiner Exemplare, auf die ſonſt ganz ſeine Beſchreibung paßt, ſtimmen. Ich beſitze ein Maͤnnchen und 3 Weibchen, von denen 3 verfchiedene Randmahle haben, woraus deutlich hervor— geht, ja nicht zu ſehr auf die Zahl oder Lage der Durchgangs— adern und auf das Randmahl uͤberhaupt Ruͤckſicht zu nehmen, Denn zwey Weibchen haben bey mir die ganz regelmaͤßige Bile dung des Randmahls, das Männchen hat 3 Flügel mit regel— maͤßig gebildetem Randmahle, waͤhrend das Randmahl des vierten Fluͤgels eine gewoͤhnliche einfache Querader, und dann noch eine zweyte, faſt von unten an gablige Querader hat. Das dritte Weibchen endlich hat in jedem Randmahle nur ei— ne am Vorderrande gablige Querader. — Dieſe Art iſt die groͤßte von allen 4 Arten, und eines meiner Weibchen iſt faſt kann ich ihm hierinn nicht bey⸗ noch einmal ſo groß, als mein Weibchen von Raphidia xan- thostigma. gebildete. Auch iſt dieſe Art die am vollkommenſten aus: 4) R. crassicornis Hartlieb. Auch dieſe neue Art, von Groͤße der R. ophiopsis, beſitze ich in 2 Exemplaren aus hie⸗ figer Gegend, beyde, wie Hrn. Sch. Exemplare, männlichen Ges ſchlechts. Daß fie eine neue Art iſt, unterliegt keinem Zwei— fel; warum Hr. Sch. aber dieſe Art, die ſich ſo gut an die andern anſchließt, zu einem neuen Genus gar erheben will, ſehe ich nicht ein. Er hat es zwar noch nicht gethan, aber ſchon ein Fragezeichen hinter Raphidia geſetzt und auch in der Be— ſchreibung Bedenklichkeit geäußert, dieſe Art zu Raphidia zu ziehen. Sicherlich wuͤrde dadurch eine ſehr unnatuͤrliche Tren— nung entſtehen. Denn die nicht vorhandenen Nebenaugen ab» gerechnet, hat ſie doch alle uͤbrigen Kennzeichen mit der Gatt. Raphidia gemein; auch der Habitus ſtimmt ganz mit den Are ten der Gatt. Raphidia überein. Es würde um fo auffallen— der ſeyn, aus dieſer Art eine neue Gattung zu bilden, als man fruͤher nicht einmal die ihr doch ſehr verwandten R. vantho- stigma und notata als Artverſchiedenheiten von R. ophiopsis anerkennen wollte. Geſetzt aber auch, wir wollten durch Erhe— bung der R. erassicornis die natuͤrliche Ordnung, die fie an die 3 andern Arten ſo ſchoͤn knuͤpft, aufheben laſſen, ſo wuͤrden wir doch immer zu wenig Characteriſtiſches zur Begruͤndung einer neuen Gattung erhalten. Denn man koͤnnte dieſer neu⸗ en Gattung offenbar keine andern Gattungskennzeichen geben, als alle von Raphidia und das Nichtvorhandenſeyn der Augen (Denn daß das Randmahl, das bey dieſer Art mit keiner Querader durchzogen iſt, kein Gattungskennzeichen, ja kaum ein Artenkennzeichen geben kann, das habe ich theils ſchon bey der vorhergehenden Art erinnert, theils folgt es aber aus Hr. Sch. Anmerkung zu Raphidia ſelbſt, indem er unter Nr. e einer Art gedenkt, wo das Randmahl nur im innern Felde an der Baſis braun ſchattiert, alſo doch wohl ohne Querader ift). Aber auch das Nichtvorhandenſeyn der Webenaugen koͤnnte man nicht einmal als Gattungskennzeichen aufſtellen, da doch Spu— ren der Nebenaugen auch bey R. crassicornis vorhanden find, wie man durch die Loupe leicht bemerken kann. Denn wo die Nebenaugen bey den verwandten Arten ſtehen, eben ſo im Dreyeck ſtehende, deutliche runde Erhoͤhungen, die ſieht man hier den geraden Gegenſatz zu den Nebenaugen von K. notata bil» den, und man kann in dieſer Hinſicht auch die R. crassicor- nis im Syſtem als den einen Endpnnct und R. notata als 101 den andern Endpunct der Arten Raphidia betrachten. Wegen der Spuren von Nebenaugen habe ich daher auch weiter unten geſchrieben ocellis obsoletis, und nicht wie Hr. Sch. that ocellis nullis. Daher kann man wohl ganz ruhig das Fra— gezeichen hinter Raphidia, das Hr. Sch. ſetzte, ſo wie den Ein— gang der Beſchreibung ſtreichen. Im Uebrigen ſtimmten meine beyden Exemplare genau mit den Beſchreibungen und Abbildungen uͤberein, nur daß die Rin— ge des Hinterleibes an dem einen Exemplar mehr hellgelb als rothgelb gefaͤrbt waren. Dieſe Art fliegt im May und Juny in Eichen waͤldern. Es iſt bey dieſer Monographie ferner zu bedauern, daß der Hr. Verfaſſer uͤber den fruͤhern Zuſtand keine eigenen Be— obachtungen machen konnte, ſondern nur Linne's und Latreille's noch unvollkommene Beobachtungen nachſchreiben mußte. Und ich glaube, daß das gerade ein Hauptfehler bey der heutigen En— tomologie iſt, daß man immer neue Arten aufzuſtellen ſucht, und daß ein jeder neue Syſteme ſchafft, die wegen des will— kuͤhrlichen und unnatuͤrlichen Verfahrens eben ſo ſchnell wieder in Vergeſſenheit gerathen, als ſie entſtanden. Denn ich glaube, daß kein Syſtem von langem Beſtand ſeyn werde, welches nicht Lebensart und Metamorphoſe ſorgfaͤltig zu Rathe gezogen hat. Ich ſollte nun meynen, daß es eben hier nicht allzu ſchwer geweſen waͤre, die Naturgeſchichte dieſer Thiere ganz vollſtaͤndig zu liefern. In meiner Gegend wenigſtens habe ich in Laub— waͤldern jetzt eben die Larve ziemlich haͤufig gefunden, und wer— de zu ſeiner Zeit, wenn ich in jeder Beziehung vollſtaͤndige Er— fahrung gemacht habe, das Noͤthige mittheilen. So viel fen zunaͤchſt hinreichend über die allgemeine Na— turgeſchichte; jetzt will ich noch einige Bemerkungen uͤber des Hrn. Verf. Anordnung machen. Der Verfaſſer gibt die Diagnoſen nach dem natuͤrlichen Character: das waͤre aber meines Erachtens nicht nothwendig geweſen, da dadurch die Artendifferenz nicht zu deutlich hervor— tritt. Der Verfaſſer wollte dadurch alle Zweydeutigkeit vermei— den: daß aber eben durch dieſes Streben nach Deutlichkeit dem Werke eine faßliche Ueberſicht, die auch den, der nicht im Be— ſitze aller Arten iſt, in den Stand ſetzte, alle 4 Arten mit ih— ten vielen Varietaͤten auf den erſten Anblick zu beſtimmen, ab— geht, kann wohl nicht geleugnet werden. Ich habe daher einen Verſuch gemacht, dieſem Mangel wo moͤglich abzuhelfen. Man unterſcheidet die Arten ſo: 1) Capite postice lateribus rotundato -prominulo. a. Ocellis obsoletis stigmate elongato fusco. @. crassicornis Hartl. 6. Ocellis fusco, distinctis stigmate trapezoideo venoso R. notata Fabr. 2) Capite postice cuneato angustato. a, Ocellis subobsoletis stigmate elongato univenoso ochraceo. R. xanthostigma Sch. 6. Ocellis distinetis stigmate trapezoideo univenoso. R. ophiopsis L. Nach dieſer Ueberſicht, die faſt ſchon die Beſchreibung der men kann; 102 einzelnen Arten enthaͤlt, wird man leicht die vorkommenden Va— rietaͤten dahin zu ordnen wiſſen, wohin ſie gehoͤren; auch wenn es Varietaͤten ſeyn ſollten, die nicht in dieſer Monographie ers waͤhnt ſind. Aus dieſer Ueberſicht folgen aber auch leicht ver— ſtaͤndliche und ſtets durchgreifende, wenn auch nach dem kuͤnſt— lichen Character abgefaßte Diagnoſen. Sie moͤgen hier, wie ich ſie mir entworfen habe, in deutſcher und lateiniſcher Sprache folgen. Doch beobachte ich eine andere Reihenfolge der Arten, als Herr Schummel, weil ich mir als Princip in der Aufein— anderfolge die Nebenaugen waͤhlte. 1) Raphidia crassicornis Hartl. Capite postice late- ribus rotundato-prominulo ocellis obsoletis. Dickhornige Cameelhalsfliege. Kopf hinten an den Seiten gerundet. Nebenaugen verloſchen. 3) R. zanthostigma Schum. Capite postice cuneato ocellis subobsoletis. Cameelhalsfliege mit braungelbem Randmahle. Kopf hinten keilfoͤrmig verſchmaͤlert, Nebenaugen wenig deutlich. 3) R. ophiopsis L. Capite postice cuneato-angustato ocellis distinctis. Gemeine Cameelbalsfliege. Kopf hinten keilfoͤrmig verſchmaͤlert mit deutlichen Nebenaugen. 4) R. notata Fabr. Capite postice lateribus rotun- dato-prominulo ocellis distinetis. Große Cameelhalsfliege. Kopf hinten an den Sri: ten gerundet, hervorragend, Nebenaugen deutlich. Zu dieſer Folge fuͤr das Syſtem bemerke ich noch, daß ſie in Betreff der Nebenaugen ſehr natuͤrlich iſt, wenn gleich die uͤbrige Kopfbildung nicht dabey ſo beruͤckſichtigt werden konnte. Bey R. crassicornis findet man noch gar nichts weiter, als den Ort der Nebenaugen, durch Erhoͤhungen, die im Drey— eck nur bey den uͤbrigen Arten ſtehen, ausgedruͤckt; bey der fol— genden R. xanthostigma ſind die Nebenaugen zwar ſchon vor— handen, aber wenig deutlich, indem nur das Zte deutlich ſicht— bar iſt; R. ophiopsis hat zwar gewoͤhnlich deutliche Nebenau— gen; doch iſt eine Varietaͤt ziemlich haͤufig, bey der nur zwey Nebenaugen deutlich, das andere aber durch einen halbkreisfoͤr— migen Eindruck ganz undeutlich wird. R. notata endlich iſt die vollkommenſte Art, indem ſie die deutlichſten Nebenaugen hat, die bey keiner Varietaͤt verdunkelt ſind. In dieſe Reihenfolge ſtimmt zufaͤllig auch einmal die Größe mit ein, die freylich ſonſt gar nicht in Betracht kom⸗ indem die erſte Art die kleinſte, und letztere die groͤßte iſt. Moͤgen dieſe wenigen Zeilen die Kenntniß dieſer ſchwieri⸗ gen Gattung noch mehr aufklaͤren, von der uns Hr. Sch. eine ſonſt ſo muſterhafte, ſcharfſinnige und umfaſſende Monographie lieferte, fuͤr die wir ihm im Namen aller Entomologen herz. lich danken, und ihm zugleich zu weitern Beobachtungen, be: ſonders der fruͤhern Zuftände, Zeit und Gelegenheit wuͤnſchen. 103 B. Bemerkungen über einige Schmetterlinge. 1. Heliothisa scutosa. Gewoͤhnlich wird als Vaterland dieſer Eule nur Ungarn und Suͤddeutſchland angegeben: er findet ſich aber auch in un— ſern noͤrdlichen Gegenden und auch uͤber Deutſchland hinaus. Daß er haͤufig auch in dem noͤrdlichſten Deutſchland und in Daͤnemark vorkommt, wiſſen wir aus Herrn Boies Aufſatze (Iſis 1835 Heft IV. S. 330). Er iſt aber auch in hieſigen Gegenden gar nichts ſeltenes, indem ich ihn hier alle Jahre bald einzeln, bald häufig fieng. Beſonders haͤufig erſchien er 1834, in demſelben Jahre, wo ihn auch Hr. Boie haͤufig in Holſtein antraf. Auch aus Halle erhielt ich ihn in demſelben Jahre, wo er jedoch nur einzeln erſchienen war. Er erſcheint in hieſigen Gegenden in zwey Generationen; die erſte entwickelt ſich aus den uͤberwinterten Puppen zu Ende Mayes, die andere erſcheint im Spaͤtſommer. Auch die Raupen dieſes Falters wurden in den genannten Gegenden haͤufig gezogen. 2. Polia texta. Auch dieſen Bewohner der ſuͤdlichen Gegenden fieng ich Amal in hieſiger Gegend. Er flog hier im Sommer in den heißen Mittagsſtunden auf duͤrren, freyen Plaͤtzen in Kiefer— waldungen, wo er ſehr ſchnell wie ein Pfeil herumſchoß und deßhalb aͤußerſt ſchwer zu fangen war. Nur wenn er ſich, um auszuruhen, in die Kieferzacken ſetzte, konnte ich ihm beykommen, dann erhielt ich ihn aber auch nur von den ſcharfen Kieferna— deln ganz zerriſſen. 3. Liparis dispar. Von dieſem Falter ſind viele Exemplare, die den Uebergang von dem Maͤnnchen zum Weibchen bilden, bekannt, und man hat ſolche gewoͤhnlich fuͤr Zwitter ausgegeben. Doch glaube ich, daß nur die fuͤr Zwitter ausgegeben werden koͤnnen, bey denen man deutlich eine maͤnnliche und weibliche Seite, ſo wie maͤnnliche und weibliche Fuͤhlhoͤrner rnterſcheiden kann. Ochſen— heimer machte daher ſchon einen Unterſchied zwiſchen vollkom- menen und unvollkommenen Zwittern. Doch ſind auch dieſe Be— nennungen nicht zu billigen, da man mit dem Worte Zwitter immer einen andern Begriff verbindet, als den, den man doch ausdruͤcken will. Daher mag man lieber Hrn. Dr. Desberger folgen, der den Namen Inſectenmißgeburt fuͤr dergleichen Er— ſcheinungen gewaͤhlt hat. Ich erhielt im vorigen Jahre einen ſogenannten unvollkommenen Zwitter, dem man aber mit Recht kein anderes Praͤdicat als Inſectenmißgeburt beylegen kann. Es war nehmlich ein maͤnnliches Exemplar, deſſen rechter Oberfluͤ— gel uͤber die Haͤlfte weiblich war. 4. Liparis monacha. Dieſer Falter iſt zwar dem aͤußerlichen Habitus nach dem vorhergehenden ſehr aͤhnlich, kann aber auch von dem Un— kundigſten in den gewohnlichen Exemplaren wohl nicht mit ihm verwechſelt werden. Doch fieng ich in dieſem Jahr eine un- gemeine Varietaͤt des männlichen Geſchlechts. Dieſes war nehm— lich dem Maͤnnchen der vorhergehenden Art L. dispar ſo aͤhn⸗ lich, daß man es bloß durch den roſenroth angeflogenen After fuͤr ein Maͤnnchen von L. monacha halten mußte. Haͤtte die⸗ ſer gefehlt, ſo wuͤrde ich keinen Anſtand genommen haben, es 104 für einen L. dispar auszugeben. — Sehr merkwuͤrdig iſt noch- bey dieſer Art, fo wie bey B. Pini, Sph. Pinastri ꝛc. das perio⸗ diſche Erſcheinen. Im vergangenen Jahre gab ich mir alle mögliche Mühe ein Exemplar von B. pini, das ein Freund von mir in einem ganz unverſehrtem Exemplar zu haben wuͤnſchte, zu finden. Alle Muͤhe war vergeblich. Und in dieſem Jahre find Raupen, Puppen und Schmetterlinge von eben dieſem B. Pini, ſo wie von L. monachi ſo haͤufig, daß ſie ſchon in den Forſten bedeutenden Schaden angerichtet ſhaben und man von Seiten der Behoͤrde alle nur moͤglichen Vorkehrungen zu ihrer Vertilgung treffen mußte. Woher mag nun wohl dieſe wun- derbare, ſo ploͤtzliche und ungluͤckliche Vermehrung kommen? 5. Melitaea athalia. Von der Raupe dieſes Falters fand ich im vergangenen Sommer eine merkwuͤrdige Varietaͤt. Der Körper war braun: ſchwarz, überall mit blaͤulich weißen Tuͤpfeln beſetzt, und hatte auch die gewöhnlichen beyden Reihen weißer Puncte uͤber jedem Gelenke und auch die weißen Fleiſchſpitzen in den Seiten. Das zu kamen aber noch 7 Reihen gelbe Fleiſchſpitzen uͤber den Reihen. Den Tten July verwandelte fie ſich in eine Puppe, die mit der von Athalia, den Umriß ausgenommen, keine Aehnlich— keit hatte; denn ſie war durchaus gelb und hatte auf jedem Ringe ſchwarz begraͤnzte regelmäßige Dreyecke, deren Baſis an der Einlenkung jedes Ringes und deren Spitze nach unten in dem naͤchſtfolgenden Ringe lag. Auf dem uͤbrigen Theile der Puppe waren aͤhnliche Zeichnungen. Die Puppe habe ich je— doch nur aus dem Kopfe beſchrieben, da ich (durch welchen Zu— fall weiß ich nicht) vergaß, ſie in mein Tagebuch einzutragen. Doch kann ich mir ihre Faͤrbung und Geſtalt lebhaft vorſtellen. Nach ohngefaͤhr 14 Tagen erhielt ich aus dieſer Puppe gegen mein Erwarten einen Falter, der eine bedeutendere Groͤße abge— rechnet, der Melitaea athalia, bis auf die größten Kleinigkeiten glich. Mir iſt der Fall ſelbſt unerklaͤrlich, da ich doch zu der Zeit keine Larven verwandter Arten beſaß. 6. Sp. Nerii ſcheint lange nicht fo felten zu ſeyn, als man gewöhnlich glaubt. In den Gaͤrten Berlins, wo man viel Oleander hat, wird er alljaͤhrlich haͤufig gezogen und iſt auch ſchon lebendig gefangen worden. Herr Bouche, ein eifriger, ſehr wiſſenſchaftlicher Ento⸗ molog, hat mit den Raupen beſonderes Gluͤck. Daher mag es auch wohl kommen, daß er ſeit einigen Jahren ſo bedeutend im Preiſe gefallen: denn ausgezeichnete Exemplare werden einem hier überall zu 1¼ Thaler angeboten. 7. Sp. galii, der in vielen Gegenden zu den ſeltenen Schwaͤrmern gerechnet wird, habe ich ſeit mehreren Jahren haͤufiger oder ſeltener in hieſiger Gegend gezogen. Ganz beſonders haͤufig fand ich die Raupen im Auguſt des Jahres 1834, wo ich ſie allenthalben, wo Galium verum wuchs, einzeln fand, und auch einen Gra— ben, der ganz mit Galium bewachſen war, entdeckte, wo an je dem Stengel eine oder mehrere Raupen nagten. Noch merk: wuͤrdiger war aber, daß Raupen von jeder nur möglichen Größe vorhanden waren, was um fo mehr in die Augen fällt, als ge— 105 rade die jungen Raupen mit ben ausgewachſenen kaum eini⸗ ge Aehnlichkeit haben. Ich nahm mir davon an 100 Exem⸗ plare mit, die ſich aber alle erſt im May und Juny des fol— genden Jahres verwandelten, ja einige wenige blieben ſogar bis in das zweyte Jahr liegen. Herrn Freyer ſcheint dieß ſehr un⸗ gewöhnlich zu ſeyn (ſieh Iſis 1836. Heft IV. S. 264.), wenn ich aber verſichere, daß das, was ich eben erzaͤhlte, die reine Wahrheit iſt, ſo wird er auch wohl nicht mehr an ber Angabe des Sammlers in ſeiner Gegend zweifeln. 8. Bomb. salicis. Die ſehr ſchaͤdliche Raupe dieſes Spinners hat in dieſem Jahre wieder in hieſiger Gegend, namentlich bey Wittenberg große Verheerungeu angerichtet, wo manche Pappelalleen ganz abgefreſſen ſtehen. C. Einige Bemerkungen und Fuſaͤtze zu Herrn Treitſchkes Geiſtchen. Band IX. Abtheilung 2. 225. 1. Alueita tesseradactyla, calodactyla und graphio- dactyla find drey ſehr verwandte Arten, von denen Hr. Freyer die letztere Art nebſt ihrer vollſtaͤndigen Naturgeſchichte aufſtell— te. Im Jahre 1834 fieng ich nun eine Menge ganz gleicher Exemplare, die zwar verſchiedene Theile mit dieſen 3 Arten ges mein haben, aber doch weſentlich noch recht gut von ihnen un— terſchieden ſind. Deßhalb kann ich nicht umhin, noch eine 4te ähnliche Art als neu aufzuſtellen. Ich nenne fie: Alucita pelidnodactyla. Alucita alis anticis cinereo-fuseis apice albicantibus, striis obscurioribns tribus, fimbriis lividis. Beſchreibung: Der Umriß des ganzen Thieres iſt ganz wie bey Calo- dactyla und den Verwandten, doch bemerkt man hier keine Haarbuͤſchel. Kopf und Rüden find graubraun, die Fühler braun und etwas weiß angeflogen, der Hinterleib iſt graugelb mit weißen Laͤngslinien, die Füße find einfarbig weißgrau. Nach Exemplaren der Sammlung haben die Vorderfluͤgel einen grau— braunen Grund, der dicht mit vielen feinen weißen Atomen bee ſtreut iſt. Dicht an der Spaltung der Vorderfluͤgel ſteht ein großer ſchwarzer Punct (der bey einem Exemplare durch eine ſchwache Linie in zwey getheilt war), und zwiſchen dieſem und der Einlenkung des Fluͤgels gerade in der Mitte befindet ſich eine kurze, eben ſo gefaͤrbte Laͤngslinie. Der Außenrand der Vorderfluͤgel iſt etwas dunkler braun und der Außenrand an der Spitze ſehr ſchmal ſchwarz. Sonſt iſt der ganze Fluͤgel gleich von der Spaltung an bis zu den Franzen weiß gefaͤrbt, und die braune Grundfarbe ſpielt nur etwas durch; in der aͤu⸗ ßeren Feder liegt uͤberdieß noch eine dritte, ſchwarze, abgebroche— ne Laͤngslinie Die Franzen der Vorderfluͤgel und Hinterflügel, ſo wie letztere ſelbſt ſind einfaͤrbig aſchgrau glänzend. Ebenſo einfarbig aſchgrau iſt auch die Unterſeite aller Fluͤgel, nur wer⸗ den die Vorderfluͤgel und theilweiſe auch die Hinterfluͤgel von der Mitte nach außen zu heller gelb. So ſind die Exemplare in meiner Sammlung; bey friſchen Exemplaren aber, die ſich ſehr ſchoͤn machen, iſt das Weiß aller Theile ein ſchoͤnes wei⸗ ßes Blau. Iſis 1837. Heft 2. * 106 Ich fieng dieſe Art im Jahre 1884 ſehr häufig auf dem bey Wittenberg gelegenen Apollensberge um Johanni; Abaͤnde— rungen bemerkte ich bey den vielen geſammelten Exemplaren nicht. Seit der Zeit beobachtete ich ihn nicht mehr, und jetzt beſitze ich noch 8 ganz uͤbereinſtimmende Exemplare, nach denen vorſtehende Beſchreibung entworfen iſt. 2. Al. acanthodactyla findet ſich auch ſehr einzeln in der hieſigen Gegend und ſtimmt genau mit Huͤbners Abbildung und Herrn Treitſchkes Beſchreibung uͤberein. Er fliegt hier im Spaͤtſommer und ich fieng ihn nur 2mal, 3. Al. didactyla. Die gemeinſte Alucita in hieſigen Gegenden, wo man ſie vom Fruͤhling bis zum Herbſt, beſon— ders aber gleich nach Pfingſten auf allen duͤrren Plägen, wo viel langes Gras waͤchſt, ſehr haͤufig antrifft. Sie iſt leicht von den andern Arten zu unterſcheiden und variiert nicht ſehr. Oft traf ich Exemplare an, die bloß eine gelbbraune, einfache Grundfarbe hatten, woruͤber die beyden gelben Querſtreifen lie— fen. Mit weißen Querſtreifen traf ich ſie nie, ſo gemein ſie auch hier iſt. 4. Al. pterodactyla. Bey dieſer Art hat Hr. Treitſchke vielleicht mehrere verſchiedene Arten zu einer in ſeiner Beſchrei— bung vereinigt. Denn ich habe in meiner Sammlung 3 Sui⸗ ten ganz verſchiedenartiger Exemplare, die man nach Hrn. T. Beſchreibung wohl zu Pterodactyla rechnen koͤnnte; aber nach der gegebenen Diagnoſe und nach meinen Erſcheinungen nicht gut da ſtehen koͤnnen. Die aͤchte linneiſche Pterodactyla iſt klein, ohngefaͤhr wie Mictodactyla, (letztere kenne ich jedoch nur aus Huͤbners Abbildung). Alle Fluͤgel (die hinteren etwas dunk— ler) lehmfarbig, ohne weitere Zeichnung, mit einem ſchwarzen Punct an der Spaltung. Ich habe leider von dieſer Art, die ich fuͤr die aͤchte halte, nur zwey Exemplare, die ich aus dem Harz von Herrn Dr. Suffrian unter dem Namen Pterodacty- la erhielt; auch in hieſiger Gegend traf ich fie früher, ohne fie jedoch zu beachten. Zu der zweyten Suite gehört die hübnerir ſche Abbildung: bey ihr find die Vorderfluͤgel und der Leib fleiſch— farbig, ſonſt ohne alle Zeichnung und bedeutend groͤßer, als die vorige (die, die Groͤße abgerechnet, in der Faͤrbung der Ptero- dactyla nahe kommt). Auch dieſe Art, die in hieſiger Gegend in Laubwaͤldern im Fruͤhjahre ſehr haͤufig vorkommt, koͤnnte man der Diagnoſe nach noch zu Pterodactyla ziehen, obgleich die Flügel nicht rufo - testaceae, ſondern carneae find. Zu der dritten Suite meiner Sammlung gehoͤrt endlich eine Art, die ich durchaus nicht zu Pterodactyla zu ziehen wage. Denn ich habe ſie in hieſiger Gegend, wo ſie ziemlich haͤufig iſt, oft zu beobachten Gelegenheit gehabt und häufig in der Begat⸗ tung getroffen. Die Vorderfluͤgel, fo wie Kopf, Ruͤcken und Hinterleib ſind blaß ſchmutziggelb, ins Fleiſchfarbene ſpielend, mit vielen feinen, ſchwarzen Atomen beſtreut; an der Spaltung haͤufen ſich mehrere Atomen zu einem laͤnglichen Punct. Die Franzen der Vorderfluͤgel ſind kurz, die der Hinterfluͤgel ſehr lang und fo wie die ganzen Hinterflügel aſchgrau, ins Roͤthliche ziehend, gefärbt. Ebenſo iſt die Unterſeite der Hinterfluͤgel, auch die Vorderfluͤgel find fo gefärbt, und nach der Spitze zu heller. Die Beine ſind wie die Vorderfluͤgel. Das Weibchen iſt eben⸗ fo, nur find die Vorderfluͤgel viel dunkler fleifchfarbig. Im Herb⸗ fie 1833 fieng ich dieſe Art ſehr häufig auf dem Apollensberg bey Wittenberg, und beobachtete ſie auch in der Begattung. 7 * 107 Nach der Zeit fieng ich ſie alljaͤhrlich einzeln, beſonders in der Naͤhe von Baͤchen, die mit Geſtraͤuch bewachſen waren; an ei— nem ſolchen Ort erſt in dieſem Jahre mehrmals. Varietaͤten habe ich nicht bemerkt. Gewiß wuͤrde ich dieſe Art als neu aufgeſtellt haben, aber ich wollte Herrn Treitſchke nicht vorgrei— fen, der dieſe Art zu Pterodactyla zog und doch wohl dazu triftige Gruͤnde haben muß. Denn daß er ſie kannte, geht aus ſeiner Beſchreibung zum Theil hervor, indem er ſagt: „Der In— nenrand iſt oft, doch nicht immer, dunkler braun beſtaͤubt.“ Fernere Beobachtungen werden uns wohl bald Gewißheit ver— ſchaffen. 5. Alucita ptilodactyla. Wahrſcheinlich hatte der Hr. V. die eigentlich huͤbnerſche Pterodactyla nicht vor ſich, ſonſt haͤtte er wohl nicht geſchrie— ben: „Sie kommt der vorigen Pterodactyla fo nahe, daß man ohne eine genauere Pruͤfung leicht eine dunklere Varietaͤt der— ſelben vermuthen konnte.“ Das ſcheint mir aber ganz unmoͤg— lich, da beyde Arten fo ſehr leicht von einander zu unterſchei— den ſind. Man kann dieß ſchon aus Huͤbners Abbildungen ſchliefen, denn gewiß iſt Taf. I. Fig. 4. von Taf. III. 16. ſehr leicht zu unterſcheiden. Auch die ganze folgende Beſchrei— bung ſcheint meine Vermuthung zu beſtaͤtigen. Denn es heißt weiter: „Ptilodactyla iſt kleiner als Pterodactyla: es iſt aber der umgekehrte Fall, wenigſtens haben beyde ganz gleiche Groͤ— ße, die huͤbnerſche Abbildung beſtaͤtigt das wieder. Kopf, Ruͤ— cken und Hinterleib haben ganz gleiche Faͤrbung mit den Vor— derfluͤgeln, nur hat der Leib einige hellere, gelbe Laͤngslinien; die Fuͤße ſind richtig beſchrieben. Am meiſten unterſcheidet ſich aber dieſe Art durch die ganz eigenthuͤmliche Farbe der Vorder— fluͤgel. Dieſe iſt ein ſehr helles Roſtroth, das nach dem Au— ßenrande zu dunkler wird. Ebenſo ſind die Hinterfluͤgel gefaͤrbt, die Franzen ſind rothgrau, vor ihnen iſt eine graurothe Binde am Vorderrand; ganz ſo ſind die Hinterfluͤgel. Von Atomen konnte ich auf den Borderfluͤgeln gar nichts bemerken, außer die beyden ſchwarzen Puncte an der Spaltung. Aus dieſer kurzen Beſchreibung wird man ſchon den Unterſchied von Hrn. T. Beſchreibung ſehen, der gewiß eine andere Art vor ſich hat— te, die den Uebergang von Pterodactyla zu Ptilodactyla bil⸗ det: vielleicht hatte er gar die Art vor ſich, welche ich vorhin zuletzt bey Pterodactyla erwähnte. Denn bey abermaliger Vers gleichung bemerkte ich auch, daß die Fuͤße jener angeblichen Pte— rodactyla nach der Spitze zu weiß werden. Ich verglich 4 Exemplare aus meiner Sammlung, die ich im May bey Wit— tenberg fieng. Sie ſind einander ganz gleich und ſtimmen mit Huͤbners Abbildung Taf. III. 16. genau uͤberein. 6. Alucita pentadactyla. Dieſe iſt eine von den wenigen Arten, deren Naturge— ſchichte wir vom Ey an kennen. Ich ſelbſt habe oft Puppen und Raupen beobachtet und auch mehrmals beyde Geſchlechter in Begattung angetroffen. Beyde Geſchlechter haben am After einen Haarbuͤſchel, der beſonders beym Maͤnnchen merklich groß iſt. Bey dieſem beſteht er aus zwey breiten, flachen, congruen— ten, eyrunden Scheiden, die aus lauter feinen Haaren zuſam— mengewachſen ſcheinen. In jeder dieſer Scheiden befindet ſich in der Mitte ein elaſtiſcher, brauner, pfriemenfoͤrmiger Kern, der wahrſcheinlich dazu dient, die Scheiden noch genauer anliegend zu machen. Um dieſe Scheiden und die ganze Afterſpitze herum 108 ſtehen noch eine Menge eben ſo langer Haare, die mit den Scheiden zuſammen den ganzen Afterfluͤgel bilden, aber bey der Begattung von den Scheiden radfoͤrmig zuruͤcktreten. Dieſe Scheiden und Haarbuͤſchel dienen nun bey der Begattung dem Männchen zum veſten Anſchließen an der Afterſpitze des Wei⸗ bes. Dadurch iſt es moͤglich, daß dieſe Thiere waͤhrend der Begattung herumfliegen koͤnnen: gewoͤhnlich aber ſitzen ſie nach Art der Nachtſchmetterlinge an Grasſtengeln ſo lange, bis das Maͤnnchen ganz ermattet abfaͤllt. Sein Leib ift ganz duͤn— ne geworden und ſcheint gar keine Eingeweide mehr zu enthal— ten, alles ſcheint ihm vom Weibe entleert zu ſeyn. Dieſes da— gegen iſt noch munter und ſehr dick und legt nun ſeine Eyer. Bey mir legte ein Weibchen, das ich noch in der Begattung fieng, 84 Eyer, welche laͤnglich walzenfoͤrmig von ſchoͤner hell: gruͤner Farbe ſind. Beyde Geſchlechter laſſen ſich außer der Groͤße noch durch die Augen und Fluͤgel unterſcheiden. Jene ſind beym Maͤnnchen gruͤnbraun, beym Weibchen aber rein ſchwarz, dieſe ſind auf der Unterſeite der Oberfluͤgel ſtark mit ſchwarzen Atomen beſtreut. 7. Alucita tetradactyla. Sehr auffallen muß es wohl hier, daß Hr. T. Al. tes- seradactyla Fab. und migadactyla Fab. unter einer Art Al. tesseradactyla vereinigt wiſſen will. Der Grund, den er an⸗ fuͤhrt, man muͤſſe beyde vereinigen, weil Fabr. bey der erſten Art Linne, bey der zweyten das Wien. Verz. citiert habe, die dort befindlichen Beſchreibungen aber zuſammen gehoͤrten, iſt nicht triftig genug; denn daß Fabr. in Hinſicht der Citate ſehr ungenau iſt, iſt ja bekannt. Vergleichen wir aber weiter ſeine Beſchreibungen, ſo finden wir gleich, daß ſich beyde Arten nicht vereinigen laſſen, denn ſie haben ſehr wenig Aehnlichkeit. Was aber viel wichtiger iſt, Fabr. citiert ſelbſt, wiewohl mit einem Fragezeichen, Al. leucodactyla (das ift eben Al. tetradacty- la Linn.). Daraus kann man wohl mit Recht ſchließen, daß Fabr. Al. leucodactyla W. V. nur in einem verblichenen Exem⸗ plare vor ſich hatte. Das ſcheint um ſo richtiger zu ſeyn, als gerade Fabr. Beſchreibung von feinem Pt. tesseradact. ganz gut auf alle Exemplare, die etwas verflogen ſind, paßt. Sehr ſel— ten trifft man übrigens in Sammlungen ganz friſche Eremplae re, ſondern ſehr gewoͤhnlich ſind die Vorderfluͤgel in ein gelbes Grau abgebleicht (Fabr. ſagt: Alis cinereo nebulosis, weil ſein Exemplar wahrſcheinlich noch etwas mehr abgebleicht war), und die Hinterfluͤgel erſcheinen dann verloſchen braun (posticis fusco nebulosis ſagt Fabr.). Dergleichen verflogene Cremplas re find mir in hieſiger Gegend, wo der Falter zu den gemeine ſten Aluciten gehoͤrt, haͤufig vorgekommen. Dazu kommt noch dieß: wuͤrde Fabr. wohl zwey Falter, die in ihrem Habitus ſo ganz verſchieden ſind, mit einander vermengt haben, denn das müßte er, da er zu feinem Tesseradactylus leucodactyla W. V. citiert und er doch den Tesseradact. L. (unter dem Na⸗ men Migadact.) aus Wien ſelbſt erhalten hatte. Daß ſein Tesseradaet. wirklich Leucodact. W. V. oder Tetradact. L. iſt, folgt auch noch aus dem Wohnorte: denn bey Tessera- dactylus fagt er allgemein habitat in Europae pratis, wäh: rend er bey ſeinem Megadactylus (dem Tesseradactyla L.) hinzuſetzt, habitat in Austria. Mus. Dom. Schieffermyller. Und dieſe letztere Art ſcheint auch nur in Oeſterreich zu wohnen, wie Hr. T. ſelbſt angiebt: denn hier fand ich ihn nie, waͤhrend Tetradactyla L., wie Fabr. richtig angibt, überall in Europa 109 lebt. So mochte denn wohl Hr. Tr. hier die Citate falſch vereinigt haben. Im Uebrigen ſieht man es Hrn. T. Beſchreibung von Tetradactyla an, daß ſie auch nicht nach ganz friſchen Exem— plaren entworfen iſt. Denn in der Natur haben die Fluͤgel ein ſchoͤnes Gelbgruͤn, und eben ſo iſt Kopf und Ruͤcken gefaͤrbt. Und dieſer Fehler zieht ſich durch die ganze Beſchreibung, wo es immer ſtatt weiß entweder bloß gelb oder gelbgruͤn heißen muß. Auf die Exemplare in Waldungen dagegen paßt Hrn. T. Beſchreibung ganz genau. Dieſer Fehler hat ſich auch in die Diagnoſe mit eingeſchlichen, wo es nicht heißen ſollte alis albo testaceis, ſondern alis flavovirentibus. Auch dieſe Art traf ich mehrmals in der Begattung, beyde Geſchlechter ſind jedoch nicht von einander verſchieden. Die Naturgeſchichte dieſer Art iſt auch ganz bekannt. Die Weibchen legten bey mir mehrmals Eyer, die ſehr niedlich find. Sie find rund, aber platt zuſammengedruͤckt, ſehr gläns zend und gelbgruͤn. Neue Wirbelthiere zu der Fauna von Abyſſinien gehörig, entdeckt und beſchrieben von Dr. Ed. Ruͤppell. Lief. 7. [Frankfurt a. M. bey Schmerber. 1836, 20. Tfl. 7 — 12. Wir freuen uns, ſchon wieder ein Heft dieſes wichtigen Werks anzeigen zu koͤnnen, und freuen uns doppelt, weil dieſe ſchnelle Fortſetzung wohl beweißt, daß es die Unterſtuͤtzung von Seiten des Publicums erhaͤlt, welche es wirklich verdient. Der Innhalt iſt neu, der Text lehrreich und critiſch; die Abbildun. gen find ſchoͤn und fein, gewoͤhnlich mit einzelnen Theilen be: gleitet, wie Schaͤdel und Gebiß. Dieſe Tafeln enthalten: Antilope redunca et madog- wa mit einer ausfuͤhrlichen Beſchreibung und Vergleichung, fo wie mit einer kurzen Ueberſicht der andern Gemſen oder Anti— lopen und aller Wiederkaͤuer, welche in jenem Theil von Africa vorkommen. Von Ichneumonen finden ſich Gattungen: Herpestes sanguineus, gracilis, mutgigella, zebra. Dabey find die Scyä- del beſonders von verſchiedenen Seiten auf einer Tafel darge— ſtellt, um die Unterſcheide zu zeigen. Viverra abyssinica nebſt Schädel, und Bathyergus splendens mit Schädel und Darm. Das Thierreich von Cuvier, uͤberſetzt und durch Zuſätze erweitert von Voigt, Profeſſor zu Jena. Leipzig bey Brockhaus IV. 1836. 8, 516. Dieſer Band enthält die Anneliden, Eruſtaceen, Arachni⸗ den und die unbeflügelten Inſecten, wozu der Ueberſetzer die Charactere und die Anführung der Abbildungen und viele im Original uͤbergangene Gattungen gefuͤgt hat. Es fehlen alſo jetzt nur noch die Inſecten. — 110 Geſchichte, Syſtematik und Litteratur Sn der Inſectenkunde von den älteften Zeiten bis auf die Gegen⸗ wart, bearbeitet von Dr. Eiſelt. Leipzig bey Hartmann. 1836. 8. 255. Dieſes iſt eine ungemein fleißige und nuͤtzliche Arbeit, welche nicht bloß in der Aufzaͤhlung von Buͤchertiteln beſteht, ſondern auch alle verſuchten Claſſificationen enthaͤlt, und ſogar die einzelnen Abhandlungen in den verſchiedenen Zeitſchriften, wie es uns ſcheint, mit ungemeiner Vollſtaͤndigkeit und gut geordnet, ſo daß man alles leicht ſinden kann. Dieſes Buch wird alleu Naturforſchern, beſonders den Schriftſtellern unge— mein nuͤtzlich ſeyÿn. Der erſte Abſchnitt enthaͤlt die Litteraͤrge— ſchichte und die Syſtematik in verſchiedene Zeitraͤume abgetheilt; der zweyte, S. 121, Litteratur ſelbſt mit einem Verzeichniß der Buͤchertitel nebſt einer Ueberſicht, welche die Aufſuchung erleich— tert. Ein Regiſter der Autoren wuͤrde noch ſehr erwuͤnſcht ge— weſen ſeyn. Doch muß man fuͤr das Gegebene dem Verfaſſer allen Dank wiſſen, um ſo mehr, wenn man die ſchwierige An— ſchaffung von ſo viel Material und die ungemeine Muͤhe beym Ausziehen deſſelben bedenkt. Ornithologiſches Syſtem von Dr. C. J. Sundevall (in den ſchwediſchen Verhandlun⸗ gen 1836. S. 43 — 130). Der Verfaſſer hat die ganze Claſſe der Voͤgel ſehr tuͤch— tig durchgearbeitet und viele Veränderungen getroffen. Er un: terſucht vorzuͤglich, welches die hoͤchſten und niedrigſten Voͤgel find, ſtimmt unſerer Hauptabtheilung n Neſthocker und Neſt⸗ fluͤchter, wie wir fie in unſerer Naturgeſchichte 1816 aufgeſtellt haben, bey, haͤlt aber diejenigen hoͤher, welche der Aetzung be— duͤrfen, kehrt mithin die Anordnung um. Wir haben ſchon bey ähnlichen Gelegenheiten Gründe dagegen angegeben. Die nie: dern Thiere ſind allerdings fruͤher reif als die hoͤhern; allein dieſe Regel gilt nicht durchaus. Die Inſecten beduͤrfen einer ſehr langen Entwickelung. Unter den Saͤugthieren kommt dies ſes Verhaͤltniß durch einander vor. Wenn es aber auch ohne alle Ausnahme waͤre, ſo duͤrfte es doch nicht allein die Anord— nung beſtimmen; und deßhalb, weil die Singvögel durch ihre Stimme, ihren Flug und dergl. den Character der Voͤgel am vollkommenſten auszudruͤcken ſcheinen, find fie nicht die höch> ſten: ja man koͤnnte ſagen, fie ſeyen es gerade deßhalb nicht; denn die Claſſe der Voͤgel iſt nicht die hoͤchſte. Gerade die— jenigen Vogel, welche ſich den Saͤugthieren nähern, muͤſſen von ihrem Flug- und Singvermoͤgen verlieren. Die Singvoͤ⸗ gel druͤcken durch ihr Flattern und Singen wohl eher die Claſſe der Inſecten aus. Daß die Schwimmvoͤgel den Fiſchen, die Sumpfvögel den Lurchen entſprechen, wer wird das laͤugnen? Und ſtehen dieſe zwey Ordnungen einmal veſt, fo ergibt ſich al- les andere mit Nothwendigkeit. Nachdem der Verfaſſer feine Grundſaͤtze umſtaͤndlich aus— einandergeſetzt hat, kommt er S. 74 auf die Darſtellung der Ordnungen und Familien, welche genau characteriſiert ſind. Die Sippen find nur eingetragen, bisweilen mit Gattun- gen. Wir theilen den Rahmen hievon mit und empfehlen die— ſen neuen Verſuch der Beachtung der Naturforſcher. 5 — ve Ordo I. Passeres. Fam. 1. Ploceides: Estrilda. Fam. 2. Fringillides: Phytotoma, Pyrgita, Ery- throspiza, Coccothraustes, Fringilla, Chrysomitris, Cyn- chramus, Emberiza, Plectrophanes, Leistes. Ploceus , Vidua, Amadina, Fam. 3. Loxiades: Pyrrhula, Corythus, Loxia, Psit- tacirostra. Fam. 4. Pitylides: Cardinalis, Arremon. Spermophila, Guiraca, Pitylus, Ordo II. Series 1ma. Fam. 1. lala, Euphone. Oscines. Imo Oscines propriae. (Trigonirostres.) Tanagrides: Tanagra, Ramphocelus, Ag- Fam. 2. Piprides: Pipra, Pardalotus, Carnifex, Ru- picola, Calyptomena. Series 2da (Depressirostres). Fam. 1. Platyrhynchides: Eurylaimus, Todus, Todi- rostrum, Euscarthmus, Platyrhynchus, Conopophaga. Fam. 2. Museicapides: Muscipeta, Rhipidura, Dieru- rus, Muscicapa, Butalis, Phoenicornis, Setophaga, Xolmis. Fam. 3. Tyrannides: Fluvicola, Taenioptera, Ty- rannus, Aleetrurus, Pachyrhynchus, Cyclorhynchus. Fam. 4. Ampelides: Scaphorhynchus, Qucmla, } Li- pangus, Ampelis, Phibalura, Procnias, Monarcha. Series ätia. Fam, 1. Garrulides: Ocypterus, Psaris, Euryceros, Graucalus, Ceblepyris, Cryptorhina, Phrenotrix, Pica, Bethylus, Cyanocorax, Garrulus, Perisoreus, Bombycilla. Fam. 2. Laniades: Cyclorhis, Edolius, cephala, Vireo. Lanius, Corvinella, Falcunculus, Irene, Prionops, Malaconotus, Pachy- Fam. 3. Cantores: Oriolus, Buphaga, Lamprotor- nis, Trichophorus, Icteria, Pycnonotus, Turdus, Mimus, Lalage, Petrocinela, Enicurus, Lichenops, Saxicola, Syl- via, Sylvicola, Regulus, Calamoherpe, Accentor, Elaenia, Hylophilus, Jora. Fam. 4. Parides. Aegithalus, Mystacinus, Parus, Parulus. Fam. 5. Alaudides: Motacilla, Anthus, Certhilau- da, Alauda, Melanocorypha, Megalotis', Phileremos, Mirafra. Fam. 6. Cinclides: Cinclus, Tinactor. Series 4ta. Fam. 1. Callaeadides: Callaeas, Ptilonorhynchus, My- ophonus. 112 Fam. 2. Thamnophilides: Thamnophilus, Drymo- phila, Formieivora, Corythopis. Fam. 3. Timalides: Myiothera, Pithys, Myoturdus» Pitta, Grallaria, Kitta, Laniarius, Garrulax, Timalia, Po- b Megalonyx, Opetiorhynchus, Dasyornis, Me- galurus. Fam. 4. Anabatides: Malurus, Synallaxis, Troglo- dytes, Thryothorus, Acontistes, Sphenura, Anabates. Series Sta (Scansores). Fam. 1. Certhiades: Dendrocolaptes, Dendrocopus, Xiphorhynchus, Dryocoppus, Sittasomus, Glyhorhynchus, Picolaptes, Certhia, Tichodroma, Climacteris, Mniotilla, Oxyrhynchus, Sitta, Xenops. Series 6ta. (Longilingues). Fam. 1. Gymnopides: Tropidorhynchus, Gymnops. Fam. 2. Meliphagides: Sericulus, Phyllornis, Phi- ledon, Manorhina, Meliphaga, Drepanis, Myzomela. Fam. 3. Cinnyrides: Nectarinia, Cinnyris. Fam. 4. Dacnides: Dacnis, Certhiola, Caereba. 2do. Oscines Ambulatores (s. Coraces). Fam. 1. Paradisea. Fam. 2. Epimachides: Epimachus, Irrisor, Rhino- pomastus, Arachnoth.ra, Upupa. Fam. 3. Corvides: Corvus, Fregilus. Fam. 4. Baritae: Barita. Fam. 5. Sturnides: Cassicus, Psarocolius, Sturnella, Chalcophanes, Eulabes, Gracula, Lamprocolius, Stur- nus, Caryocatactes. Paradiseae. Fam. 6. Coracinides: Coracina, Gymnoderes, Cas- marhynchus. 3tio. Chelidones: Fam. Hirundinides: Hirundo. Ordo III. Macrochires. Fam. 1. Cypselides: Hemiprocnes, Acanthylis, Cy- pselus. Fam. 2. Trochili: Polytmus, Ramphodon, Mel- lisuga. Ordo IV. Pici. Fam. 1. Pici: Dryocopus, Picus, Colaptes. Fam. Yungides: Yunx, Picumnus. Ordo V. Psittaci. Fam. 1. Psittacus, Plyctolophus, Calyptorhynchus, Probosciger, Ara, Psittacara, Conurus, Lorius, Tricho- glossus, Palaeornis, Nanodes, Platycereus, Pezoporus, Psittacula, Brotogeris. Ordo VI. Coccyges. Sectio 1. Fam. 1. Bucconides: Ramphastos, Pteroglossus, Pogonias, Bucco, Micropogon, Prodotes, Capito. 113 Fam. 2. Cuculides: Lypornis, Seythrops, Phoeni- cophaeus, Crotophaga, Coceyzus, Saurothera, Centropus, Eudynamis, Cuculus. Fam. 5. Galbulae: Galbula. Sectio 2da. Fam. 1. Alcyonides: Ceryle, Dacelo, Haleyon. Al- cedo, Syma, Todirhamphus. Fam, 2. Meropides: Merops. Sectio 3Ztia. Fa m. 1. Coraciades: Eurystomus, Colaris, Cora- eias, Prionites. Fam. 2. Bucerotides: Buceros. Fam. 3. Trogonides: Trogon. Fam. 4. Coli: Sectio 4ta. Colius. Fam. 1. Caprimulgides: Caprimulgus, Nyctibius, Aegotheles, Podargus. Ordo VII. Aceipitres. Fam. 1. Strigides: Strix, Ulula, Athene, Glauci- dium, Surnia. Fam. 2. Falconides. A. Typiei. Trib. 1. Falcones) Falco. Trib. 2. (Circi) Ietinia, Circus, Circaëtus. Trib. 3. (Astures) Harpagus, Aceipiter, Astur, Dae- dalion, Morphnus, Harpyia. Trib. 4. (Aquilae) Aquila, Haliaetus, Pandion, Mil- vus, Buteo, Polyborus. B. Aberrantes. imo (Falcones aberr.) Elanus, Lophotes. Ado (Asturides aberr.) Leptodon. Stio (Buteonides aberr.) Nauclerus, Cymindis, Pernis. Ito (Degenere) Ibyetea, Milvago, Gymnogenys. Fam. 3. Vulturides: Gypaetos, Vultur, Neophron, Cathartes, Sarcorhamphus. Fam. 4. Gypogeranides: Gypogeranus. Ordo VIII. Pullastrae. Fam. 1. Penelopides: Penelope, Crax. Fam. 2. Menurides: Opisthocomus, Menura. Fam. 3. Musophagides: Chizaerhis, Musophaga, Corythaix. Fam. 4. Columbides: Vinago, Columba, Lophyrus. Ordo IX. Gallinde. Fam. 1. Phasianides: Pavo, Polyplectron, Monau- Iſis 1837. Heft 2. 114 lus, Euplocomns, Gallus, Phasianus, Argus, Tragopan, Cryptonyx, Meleagris. h Fam. 2. Tetraonides: Tetrao, Lagopus, Francoli- linus, Perdix, Coturnix, Ortygia. Fam. 3. Pteroclides: Pterocles, Syrrhaptes. Fam. 4. Crypturides: Hemipodius, Tinamus, Crypturus. Rhynchotus, Ordo X. sStruthionides. Fam. 1. Struthio, Rhea, Dromiceius, Casuarius. Ordo XI. Alectorides. Fam. 1. Otides: Otis, Tachydromus. Fam. 2. Thinocorides; Thinocorus, Attagis, Chio- nis, Glareola. Fam. 3. Psophiae: Psophia, Palamedea. Fam. 4 Dicholophides: Dicholophus. Ordo XII. Grallae. Fam. 1. Ardeides: Cancroma, Ardea. Fam. 2. Ciconides: Scopus, Ibis, Tantalus, Cico- nia, Mycteria, Anastomus, Platalea, Phoenicopterus, Te- trapteryx, Balearica, Aramus, Eurypyga. Fam. 3. Rallides: Parra, Rallus, Crex, Gallinula, Porphyrio, Fulica. Fam. 4. Tringides: Scolopax, Tringa, Calidris, Falcinellus, Eurynorhynchus, Phalaropus, Lobipes, To- tanus, Rhynchaea, Hemipalama, Machetes, Limosa, Nu- menius, Recurvirostra, Himantopus, Haematopus, Chara- drius, Pluvianus, Vanellus, Strepsilas, Oedienemus, Dromas. Ordo XIII. Gaviae. Fam. 1. Larides: Sterna, Megalopterus, Rhyn- chops, Larus, Lestris. Fam. 2. Procellarides: Thalassodroma, Procellaria, Pachyptila, Puffinus, Diomedea. Ordo XIV. Meganopodes. Fam. 1. Pelecani: Pelecanus. Fam. 2. Halieides: Tachypetes, Halieus. Fam. 3. Plotides: Plotus, Heliornis. Fam. 4. Dysporides: Phaeton, Dysporus. Ordo XV. Anseres. Fam. 1. Cereopsis, Anser, Cygnus, Anas, Soma- teria, Fulix, Mergus. Ordo XVI. Urinatores. Fam. 1. Colymbides: Podiceps, Colymbus. Fam. 2. Urides: Haladroma, Phaleris, Mergulus, Cepphus, Uria, Alca, Ceratorhynchus, Mormon. Fam. 8. Aptenodytides: Aptenodytes, Catarrhactes, Spheniscus. 115 Schrebers Saͤugthiere. Fortgeſetzt von J. A. Wagner. Erlangen, 1836. Heft 83. 84. 10 ill. Tafeln. Dieſe Hefte enthalten wieder viele Original-Zeichnungen und zwar: Pithecia israelita; Herpestes cafler, leueurus; Mepbitis mesoleuca; Dasyprota aguti, croconota; Auche— nia guanaco var. alpaca; nach Andern Parameles nasuta, Aegoceros capra, lanigera, angorensis et arietina. Der Tert enthält: Bos bison s. bonasus (urus), ame- ricanus, gaurus, bubalus, taurus von S. 1473 — 1632. Das Werk ſchreitet mithin fehr raſch vorwärts, ſowohl im Text als in den Abbildungen, wofuͤr man dem Verfaſſer und dem Herausgeber allen Dank ſagen muß, beſonders bey dem niedri— gen Preis, indem das illuminirte Heft nicht mehr als 2 Thlr. ſaͤchſ. koſtet, ſchwarz nur 1 Thlr. 4 Gr. Dergleichen muß ſich aber niemand anſchaffen. Naumanns Naturgeſchichte der Voͤgel Deutſchlands nach eigenen Erfahrungen. Leipzig, bey E. Fleiſcher. 1836. VIII. 8. 560. T. 194 — 219 ill. Von dieſem vaterlaͤndiſchen und muſterhaften Werke hat die Iſis ſchon oft geredet und es den Leſern empfohlen. Die Abbildungen vom Verfaſſer ſelbſt haben offenbar in den ſpaͤtern Baͤnden gewonnen, wenn nicht in der ſchoͤnen Stellung und in der Illumination, doch in der Ausfuͤhrung der einzelnen Theile, indem der Verfaſſer bey vielen angefangen hat, nach dem Mu— ſter von Wilſon die einzelnen Federn zu zeichnen, waͤhrend man vorher nur Haare an denſelben Stellen oder gar das leere Pa— pier zu ſehen hatte. Die Naſenloͤcher koͤnnten bey manchen deutlicher angegeben ſeyn. Die natürlichen und characteriſtiſchen Stellungen, ſowie die Farbengebung ſind in der gelehrten Welt als Muſter anerkannt: wenn nun noch ſtatt der bloßen Striche wirkliche Federn gemacht und die etwaigen Furchen auf den Schnaͤbeln beſſer herausgehoben werden, ſo bleibt wohl an die— ſem Werke nichts weiter zu wuͤnſchen. Der Text, die Syno— nymen und die Anfuͤhrung der Abbildungen ſind ſo vollſtaͤndig und genau, auch ſo wohl geordnet, daß gewiß jederman damit zufrieden iſt. Bequemer zum Aufſuchen waͤre es, wenn die Citate 2 ſpaltig und nach der Jahrzahl gedruckt wären, oder die ſyſtematiſchen und die Bilderwerke beſonders. Man verliert gar zu viel Zeit, wenn man bey jeder Gattung einen ganzen Haufen von Citaten durchſuchen muß. Prof. Witzſch zu Halle hat dazu viele anatomiſche Beytraͤge geliefert. Dieſer Band enthaͤlt den Schluß der Sumpfvoͤgel und es bleiben jetzt nur noch die Schwimmvoͤgel übrig. Actitis hypoleucos, macularia, bartrami. Totanus ochropus, glareola, calidris, fuscus, glottis, stagnatilis, Hypsibates himantopus. Recurvirostra avocetta. Phalaropus angustirostris, platyrhynchus. Limnicola pygmaea. Scolopax major, gallinago, gallinula, rusticola. 116 Limosa melanura, meyeri, ruſa. Numenius arquata, phaeopus, tenuirostris. Ibis faleinellus. Neue Beyträge für Schmetterlingskunde, herausgeg. von C. F. Freyer. Heft 31 — 36. Augsburg, bey Kollmann. 1856. 4. S. 139 — 158 und 1 36. Taf. 181 — 216, ill. (Heft 1 fl. 24 kr. oder 18 Gr. Der Verfaſſer iſt ungemein thaͤtig mit der Herausgabe ſeiner Hefte, welche wirklich treu gezeichnete und ſorgfaͤltig illu— minierte Tafeln fuͤr einen billigen Preis liefern. Sie enthalten ſehr haͤufig die ganze Entwickelung von der Raupe bis zur Fliege, nicht ſelten mit dem Futter, was uns recht wohl gefällt, theils weil eine belebte Pflanze die Tafel ziert, theils weil ſie ſammt Raupe und Schmetterling einen ganz andern Eindruck machen, als das Thier allein, und ſich dem Gedaͤchtniß ſo lebhaft einpraͤgen, daß es ſelten wieder verſchwindet. Bekanntlich iſt das beſte Erinnerungsmittel die Anknuͤpfung an Oerter und ſo auch hier. Endlich muß auch bey einem ſolchen Werk das groͤßere Publicum nicht vergeſſen werden, als welches mit Recht nicht bloß die Gaben verlangt, ſondern auch eine ſchoͤne Ein— faſſung. Die Pflanzen brauchen nicht aͤngſtlich ausgearbeitet zu ſeyn, damit der Preis nicht vermehrt werde. Es iſt genug, wenn ſie den Totalhabitus treu geben. Auf denjenigen Tafeln, wo keine Pflanze iſt, koͤnnten vielleicht einige Figuren mehr ſeyn. Der Text iſt genau und critiſch, und enthaͤlt ſowohl die eigenen als die Beobachtungen anderer mit der genauen Angabe des Fundorts und des Finders. Heft 31 und 33 machen den Schluß des zweyten Ban— des und enthalten: Papilio atalanta; Sphinx schmidtiiformis, stelidiformis, taediiformis et statuiformis; Bombyx kinder- manni, famula, carnus; Noctua zollikoferi, leineri, gla— reosa, kadeni. Papilio pales, isis, eriphyle; Sphinx eroatica; Noc- tua ambusta, superstes, scutosa; Geometra tamarisciata, zelleraria, immer mit Beyfuͤgung der neuern Sippennamen von Treitſchke. Im Text folgen ſodann Nachtraͤge zum er— ſten und zweyten Band. Den Schluß macht ein Regiſter. Heft 38 — 36 enthalten: Papilio rhodopensis, phoreis, cerisyi; Bombyx parasita; Noctuc adulatrix, deaurata, lusoria; Geometra achatinata, apiciaria. Papilio niobe; Sphinx laeta, exulans, rubieundus, trifolii; Noctua livia, hebraica, violae, acetosellae, armi- gera; Geometra venosata, consignata. Papilio aglaia, pales; Bombyx carmelita, fimbriola, ravida, chenopodiphaga, congener, australis; Geom. oc- cidanaria, permutaria, jourdanaria. Papilio dia; Bomb. bicolera; Noctua prospicua, con- sona, pulmonaris, Geom. erosaria. Die Subſcribenten erhalten das Heft für 18 Gr.; die Andern für 24. Man beſtellt entweder bey der Buchhandlung Kollmann oder beym Verfaſſer in Augsburg Lit. H. Nro. 25. 3 117 Histoire naturelle des Poissons par Cuvier et Valenciennes. Paris, chez Levrault. XI. 1836. 8. 508. XII. 1837. 8. 508. Diefes große Werk ſchreitet nun wieder raſch vorwärts und gibt einen ſchoͤnen Beweis von Palenciennes Thaͤtigkeit. Die Bearbeitung bleibt dieſelbe, vollſtaͤndig, genau und critiſch mit einer Menge neuer Gattungen. Im eilften Bande werden beſchrieben die Sippen: Mugil, Cestreus, Dajaus, Nestis, Tetragonurus, Klennius, Pho- lis, Blennechis, Chasmodes, Salarias, Clinus, Myxodes, Cristiceps, Cirribarbis, Tripterygion, Gunnellus, Zoarces, Anarrhichas, Opisthognathus. Bey dieſem Bande find drey Hefte von Abbildungen. Im zwölften Bande werden befchrieben die Sippen: Go- bius, Apogryptes, Trypauchen, Amblyopus, Sieydium, Periophthalmus, Boleophthalmus, Eleotris, Philypnus, Callionymus, Hemerocoetes, Trichonotus, Platyptera, Comephorus, Lophius, Chironectes, Malthaea, Halieu- taea, Batrachus. Die Tafeln ſind ſchoͤn wie die fruͤhern. \ Genera et Species Curculionidum, cum Synonymia hujus familiae a. C. J. Schönherr. Parisiis, apud Roret; Lipsiae, apud Fleischer. Tom. II. pars 2. 1834. 8. 329 — 669. Diefer Band des vortrefflichen Werks, von dem wir ſchon ſo oft zu reden Gelegenheit hatten, iſt uns durch einen Zufall jetzt erſt zugekommen. Wir tragen daher ſeinen Innhalt wie bey den ſpaͤtern und fruͤhern nach. Es wurde ſchon be— merkt, daß dieſes Werk ein ganz vollſtaͤndiges Syſtem der Ruͤſſelkaͤfer in ſich begreift, mit den Characteren, Ordnungen, Zuͤnften, Familien, Sippen und Gattungen, nebſt den Syno— nymen. Das Werk hat dadurch noch einen großen Werth er— halten, daß die berühmten Entomologen Syllenhal und Boheman ſich dem Verfaſſer angeſchloſſen und die neuen oder weniger bekannten Gattungen characteriſiert und beſchrieben ha— ben. Dieſer Band enthält die Sippen 135 — 181 uud zwar in folgender Ordnung. Gonatoceri. Divis. 6. Molytides 135. Lepyrus, Tanysphyrus, Hylobius (19 Species), Cepurus, Molytes, Plinthus, Adexius, Phytonomus (54 Sp.), Coniatus. Divis. 7. Byrsopsides 408. Byrsops, Eupages, Rhyticbinus, Lithodus, Spar- tecerus. Divis. 8. Phyllobides 424. Myllocerus, Macrocorynus, Phyllobius (41), Arhi- nes, Cyphicerus, Amblyrhinus. 118 Divis. 9. Cyclomides 469. Amyeterus, Episomus, Hadrorhinus, Ptochus; Tra- chyphloeus, Omias, Stomodes, Peritelus, Holcorhinus. Cosmorhinus, Phlyetinus, Pholicodes, Laparocerus, Ao- mus, Sciobius , Sphaeromus, Eremnus, Cyclomus. Divis. 10. Otiorhynchides. 551. Otiorhxnchus (158 Spec.) Tyloderes, Hyphantus, Elytrodon, Agraphus, Phytoscaphus, Chloebius. Der gelehrte Verfaſſer hat faſt ein ganzes Menſchenalter lang mit einem ebenſo großen Erfolg, als Fleiß gearbeitet und kann mit Ruhe und Freude auf ſein Leben und die gefundene Anerkennung zuruͤckblicken. Eine lange Nachwelt wird zu ſeinen Werken zuruͤckkehren und ſich Raths erholen und Aufſchluß fin— den, faſt uͤber die ganze zahlloſe Ordnung der Kaͤfer. Er iſt ein wuͤrdiger Nachfolger ſeines großen Landsmannes und Stif— ters der zoologiſchen Syſtematik. Er macht feinem Vaterlande eben ſo viele Ehre wie die andern vor und mit ihm lebenden Naturforſcher, womit dieſes Land verhaͤltnißmaͤßig mehr geſegnet iſt, als ſelbſt diejenigen, denen die Reichthuͤmer der Welt ſo zu ſagen geſchenkt werden. Proceedings of the zoological Society of London. Part. III. 1835. 8. 214. Jaͤnner 1835. E. w. Parry ſchickt ein neues Kaͤnguruh (Macropus penicillatus). 5 Es iſt das einzige Exemplar, welches Parry erhalten konnte; es wurde geſchoſſen in den Felſen bey der Liverpool— Ebene in Neuſuͤdwallis, aus mehreren heraus; wurden ſie ge— jagt, ſo flohen ſie in Hoͤhlen unter den Felſen; ſie huͤpfen wie Affen und find außerordentlich ſcheu. Man mußte ihnen eine ganze Nacht auflauern und erſt des Morgens fruͤh konnte man eines ſchiefen. Bennett bemerkte den ſchwachen aber ſehr behaarten Schwanz; auch iſt der dritte oder aͤußere Schneidzahn anders geſtaltet als bey Macropus major, nehmlich Llappig und ziemlich fo wie bey M. parryi. Er hat ſelbſt in den Be— ran-Ebenen von einem Thier Gunar gehoͤrt, welches einem Kaͤnguruh gleiche, aber einen buſchigen Schwanz habe und einen Haſenkopf: vielleicht iſt es daſſelbe. S. 2, Leſſon, neue Eintheilung der Quallen. Acalepha. J. Ohne eine ſolide Central-Achſe. A. Leib einfach und ganz. 1. Symmetriſch an beyden Polen geöffnet. — 1. Beroideae. 2. Nicht ſymmetriſch: der obere Pol ſcheibenfoͤrmig und undurchbohrt. 2. Medusae. B. Leib vielfach oder aggregiert: a. homogen; 3. beſteht aus 2 aneinander hängenden Stuͤcken, welche ſich trennen koͤnnen; — 3. Diphyder. 119 4. befteht aus vielen Stuͤcken; — 4. Polytoma. b. heterogen. 5. Das Thier hat Anhaͤngſel verſchiedener Art: * ein Bläschen klein, regelmaͤßig, am Gipfel eines Stiels, der ſeitwaͤrts mit Ampullen, am Ende mit Saug- roͤhren beſetzt iſt; — 5. Physophorae. ** eine Blaſe groß, unregelmäßig, ohne Stiel und Am⸗ pullen, aber mit Saugroͤhren am Ende und gewim— perten Fortſaͤtzen. — 6. Physalia. II. Mit einer knorpeligen Centralachſe. 6. Leib einfach mit Saugroͤhren und ſeitlichen Fuͤhlfaͤden. a. Leib unregelmaͤßig laͤnglich mit einer ſenkrechten Lamina auf der oberen Flaͤche. — 7. Velellae. b. Leib ſcheibenfoͤrmig, oben flach. — 8. Porpitae. Jaͤn ner 27. S. 4. Cruming's Schalen von der Weſtkuͤſte Suͤd⸗ americas, beſchrieben von G. B. Sowerby. Hipponyx mitrula, subrufa, radiata, barbata. Mouretia peruviana, stellata, reticulata, Siphonaria costata, radiata, lineolata, pica, subru- gosa, laeviuscula, maura. Venus columbiensis, subimbricata, undatella, disere- pans, multicostata, peruviana, australis, spurca, tricolor, histrionica, fuscolineata, chilensis, lenticularis, asperrima, costellata, opaca, variabilis, discors, eypria, erenifera, leucodon, californiensis, compta, ornatissima, mactracea, pulicaria, obscura. . Cytherea radiata, unicolor, coneinna, squalida, lu— prica, alternata, tortuosa, affinis, dione, vulnerata, pla- nulata, argentina, pannosa, pallescens, inconspicua, mo- desta, peectinata. Monoceros imbricatum, erassilabrum, costatum, ey- matum, acuminatum, globulus, punctulatum, unicarinatum, eitrinum. Pinna rugosa, maura, tuberculosa, alta, lanceolata, squamifera, afra. Pandora brevifrons, arcuata, discors, ceylanica, ra- diata. Buceinum modestum, einetum. ö . er Nass a nodifera, coneinna, dentifera, festiva, exilis, pallida, scabriuseula, complanata. Purpura taeniata. Pecten subnodosus, magnilicus, dentatus, tumidus, circularis, aspersus, spiniferus, parvus. Xylophaga globosa. Mitra nebulosa, swainsonii, ancyloides, maura, ful- vescens, testacea, fulva, chrysostoma, tristis, effusa. Tiara foraminata, muricata, mucronata, catenata, mul- ticostata, rosea, millecostata, lineata, nivea, aurantia, terebralis, erenata, rubra, semiplicata, attenuata. Conoelix virgo. cumingii, catenatum, sub- S. 7. Gwen über Dasyurus maerourus, kürzlich geſtorben. 120 Ein erwachſenes Weibchen, 3 Pfd. 8 Unzen ſchwer; Kopf und Leib 1’ 4"; Schwanz 1723“; Kopf 4“; Kloake; 8 Paar Zitzen, etwas kreisfoͤrmig in einer ſchwachen Hautfalte 8“ vor dem After. Die Beutelknochen haͤlt er fuͤr verknoͤcherte Sehnen der aͤußern ſchiefen Bauchmuskel, welche die innere Graͤnze der Bauchringe bilden. Magen 43“ lang, 8“ im Umfang, ges ſtaltet wie bey Didelphys, Ein- und Ausgang nahe beyſammen; Netz klein; Gekroͤs vom Magenafter bis zum Ende des Grimm— darms; Daͤrme 5’, kein Blinddarm und keine Klappe, faſt uͤberall gleich dick; 2 Afterdruͤſen 1“ dick, oͤffnen ſich am After— rand; Gallenblaſe, oͤffnet ſich 1“ vom Magenafter, mit dem Gang des Ruͤckleins; Luftroͤhrenringe 28, hinten getrennt; Kehl— deckel. Zwey Masseteres, Flexor longus digitorum pedis heftet ſich an die Fibula und geht nicht zu den Zehen; dieſe bekommen ihre Sehnen vom Flexor longus pollicis pedis; jener dreht daher die Fibula; er wurde von Home beym Coala als ein beſonderer Muskel beſchrieben. S. 9. Gwen, Anatomie von Pelecanus rufescens. Länge 3° 7“ bis zum After; Nasloͤcher ſehr klein. Die Luftzellen find wie bey Sula bassana über den ganzen Körper verbreitet und man kann das Zellgewebe von der Luftroͤhre aus bis zu den Spitzen der Fluͤgel und dem Ende des fleiſchigen Theils der Fluͤße aufblaſen. Hunter ſagt, die Luft komme in den Unterkiefer durch die euſtachiſche Roͤhre. Ich ſaͤgte einen Aſt durch, blies in das hintere Stuͤck und die Luft gieng nicht zur euſtachiſchen Roͤhre, ſondern durch das Gelenk und füllte die Luftzellen unter der Kehle bis zum Gabelbein. Blinddaͤrme klein, 13“ lang. Zwiſchen dem Magen und dem Zwoͤlffinger⸗ darm eine weite Hoͤhle, wie bey den fiſchfreſſenden Reihern und dem Krokodill, Gallenblaſe. Cuvier ſagt, ſie waͤren die ein— zigen Schwimmvoͤgel, welche hockten. Ich bog daher das Knie und Ferſengelenk, aber die Zehen bogen ſich nicht. Das ſtimmt mit der Beobachtung uͤberein, daß die Pelecane waͤhrend des Schlafs nicht hocken. Hornung. S. 13. Wohnt in den Hoͤhlen und Spalten der Felſen hoch oben, an den Seiten der Huͤgel und am Strande, nur wenig hoͤher als die Fluthmark; familienweiſe und ſehr ſcheu. Im Winter kommt er heraus, um ſich an Felſen zu ſonnen und im Som— mer liebt er ſich auf den Gipfeln abzukuͤhlen; in beyden Faͤllen, wie auch beym Freſſen, ſteht ein altes Maͤnnchen auf der Wacht und warnt durch einen anhaltenden Schrey. Er lebt von den Schoͤſſen der Straͤucher, den Gipfeln der Blumen, Kraͤuter und Graͤſer, beſonders der Gewuͤrzhaften. Der Magen von allen geſchoſſenen war mit kaum gekautem Futter ſtrotzend voll. Das Fleiſch hat den Geſchmack wie das der Kaninchen. Ein Freund von mir hatte zwey, welche ſehr zahm wurden; ſie ſuchten ihn auf dem Sopha und im Bett auf, krochen in ſeine Weſte, oder hinter ihm ins Bett und freuten ſich der Waͤrme. Hennah brachte einen nach England, der ziemlich geſellig war, aber ſehr unruhig, kletterte an allen Perſonen hinauf, unter⸗ ſuchte alles in der Cajuͤte, aber beym geringſten Geräufch ers ſchrak er, wich davon und verbarg ſich. Im Kaͤfig wurde er wild und knurrig und ſuchte zu beißen. Wild und eingeſperrt iſt er ſehr reinlich und miſtet immer an einer beſondern Stelle; Read, über Hyrax capensis. 121 im Schlaf ſchreyt er manchmal furchtfam‘, als wenn er traͤumte; ich hoͤrte ihn auch bey Nacht Futter kauen, wann alles im Bett war. Er liebt darinn Veränderung, frißt zuerſt einige Blaͤtter von dieſer Pflanze, dann von einer anderen und leckt gierig Salz, wenn man ihm gibt. Auf dem Schiffe beſtand ſein Futter in gequetſchtem indianiſchen Korn, Brod, rohen Erdaͤpfeln und Zwiebeln nebſt wenig Waſſer, das er bald ſchlappte, bald einzog. Gegen Kaͤlte war er empfindlich; ſetzte man nur ein Licht neben den Kaͤfig, ſo legte er ſich daran und waͤrmte ſich ganz ruhig. Sie ſcheinen nicht mehr als zwey Junge zu haben; wenigſtens ſah ich nie mehr bei einem Alten. Zerlegung von Martin; iſt eine Beſtaͤtigung der An— gaben von Pallas. Er war jung und maͤnnlichen Geſchlechtes, Laͤnge 10 4, Kopf 34; Pannieulns carnosus ſtark, beſonders auf der Schulter; Bauchhoͤhle viel größer als Bruſthoͤhle. Ges kroͤſe groß; Magen 4“ lang, keine Gallenblaſe; Duͤnndarm 54’ lang, innwendig mit kleinen Sacculis; der erſte oder aͤchte Blinddarm 23“ lang, Umfang 9; 14“ weiter hinten wieder 2 blinddarmartige Anhaͤngſel, kegelfoͤrmig mit wurmfoͤrmigem Ende; der fernere Darm 21’ lang, 5“ im Umfange. Bruſt⸗ bein aus 6 Stuͤcken und dem Schwerdknorpel; ganze Rippen 7, halbe 14 [alfo 21 Paar]; Halswirbel 7, Ruͤckenwirbel zwanzig [fo], Lendenwirbel 9, Kreuzwirbel 2, Schwanzwirbel 10, im Ganzen 45. Derſelbe, Pelecanus rufescens m. Unter der Haut das Zellgewebe mit Luft -angefüllt. Die Knochen haben fehr duͤnne Waͤnde und weite Hoͤhlen; unterer Kehlkopf ohne Mu— ſkeln. Der Lebergang öffnet ſich inden Zwoͤlffingerdarm 1“ weit vom Magen, dann der Gang des Ruͤckleins und dann erſt der der Gallenblaſe. Daͤrme 8’, Halswirbel 15. S. 18. J. Curtis, Ancistrosoma (Melolonthidae). Unterſcheidet ſich von den andern durch kurze Fuͤhlhoͤrner, ſehr lange und ſtarſte Fuͤße und ſcharfe Seitenraͤnder des Tho— rar; das Männchen hat hinten daran einen Zahn. Steht zwi- fen Diphucephala et Macrodactylus. Ceraspis hat auch den Zahn hinten am Thorax, aber längere Fuͤhlhoͤrner. — A. klugii: ferrugineum, supra piceonigrum; thoracis margine elytrorumque strigis sex albidis. L. }12 lin. Habit. in Mimosae floribus Peruviae. S. 19. Derſelbe, eine Motte, Cecidoses eremita, in Gallaͤpfeln, bey Monte Video (folgt ſpaͤter). S. 27. Die Frau Rolle bekam im Sommer ein Paar Jaechus penieillatus; das Weibchen brachte am 1. Jaͤnner 2 Junge, eines todt; das andere lebt noch nach 6 Wochen, frißt taglich am Tiſch Zuckerbrod. Die Mutter pflegt es wie Edwards beſchreibt: Gleanings p. 151 t. 218 Sanglin. Ein anderes warf ebenfalls 2 Junge. S. 23. Gwen, über Trichina spiralis (ſpaͤter). Maͤrz. S. 29. Gould, über Trogon. Trog. ſasciatus Temminck iſt verſchieden von For⸗ ſters, den Pennant beſchrieben und der dem Trog. mala- barieus gleicht. Jener ſoll daher Trogon temminckii heißen. Iſis 1837. Heft 2. 122 Temmincks Trog. pavoninus iſt verſchieden von Spiz rens, welcher kleiner iſt, keine Haube hat, kürzere Buͤrzelfedern und einen ganz ſchwarzen Schwanz. Temmincks Vogel ſoll daher heißen Trog. resplendens, Mexico. Neu find Trogon ambiguus, 12“ lang; im nördlichen Mexico; gleicht dem Tr. elegans; die aͤußern Schwanzfedern ſind aber dunkel geduͤpfelt, die Mitte der Fluͤgel geſtrichelt. Tr. eitreolus, 103“ lang, iſt kleiner als Trogon vio- laceus, unten heller und das Ende der aͤußern Schwanzfedern weiter weiß. Wohnort unbekannt. S. 30. Gwen, vergleichende Oſteologie des Orangs und Chimpanzees (ſpaͤter). S. 41. Willſhire zu Mogadore ſchickt ein Fell des Aoudad (Ovisſtragelaphus) und hofft auch Antilope leue- oryx in jener Gegend zu bekommen. S. 47. Gould, Droſſeln vom Himalaya und aus Indien. Janthocinela (Merulidae): Rostrum fere ut in Cinclosomate et Turdo sed magis robustum; mandibula superiore ad basin setigera. Nares basales. ovales, apertae. Alae breves concavae, rotundatae; remigibus 6ta, 7maque longioribus, omnibus mollibus. Cauda subelongata, concava, rotundata; reetrieibus mollibus. Tarsi elongati robusti. Hallux digitum medium longitudine subaequans, ungue forti subaequali munitus, Typus generieus. Cinclosoma ocellatum, Vig. Montium Himalayae incolae. 1) Janth. ocellata. Proceed. Comm. Sei. Zool. Soc. Part. I. p. 55. Cent. Him. Birds pl. XX. 2) J. variegata. Cinel. varieg. Vig. in Proc. Comm. ete Part. I. p. 56. Gould Cent. Him. Birds pl. XVI. 3) J. erythrocephala. Comm. ete. Part. I. p. 171. pl. XVII. 4) J. squamata: brunnea, plumis lunula nigra ad apicem notatis; uropygio sordide castaneo ; alis caudaque nigris, rectricibus ad apicem ochraceo flavis. Long. tot. 91 unc., rostri 1, alae 4, caudae 41, tarsi 13. Rostrum tarsique brunnei. Cinclosoma occellatum Vig. in Gould Cinel. eryth. Vig. in Proc. Gould Cent. Him. Birds, 5) J. chrysoptera: saturate brunnescenti-cinerea, alis fascia castanea notatis; fronte, facie, gutture auribusque sordide einereo albentibus; vertice nuchaque nitide ferru- gineis; scapularibus pectoreque arenaceo-rubris , hoe sa- turatiore, plumis lunula castanea ad apicem notatis; cauda supra saturate aureo-olivacea, infra brunnea; remigum pogoniis externis nitide aureo-olivaceis. Long. tot. 10— 10 unc., rostri , alae 4, caudae 5, tarsi 14. Rostrum pe- desque brunnei. 6) J. rufogularis: supra olivacea, postice et ad caudam rufescenti tineta, plumis nigro apiculatis; vertiee fasciaque alarum media nigris; striga a tietu ad oculum * 123 juguloque albis; gula erissoque rufis; pectore sordide albescente, brunneo nigricante maculato; ventre brunnes- centi-einereo; rectrieibus prope apicem rufo-castaneum nigro fasciatis. Long. tot. 10 une., rostri 1, alae 33, caudae 41, tarsi 13. Rostrum flavescenti brunneum, pe- des brunnei. Der Hauptunterfchied der Sippe befteht in der Länge des Laufs, der Hinterzehe und ihrer Klaue, in der Rundheit und Weichheit der Fluͤgel- und Schwanzfedern; der Flaum iſt wie Dunen. April. f S. 49. Gould, ein neuer Toucan. * Alaucorhynchus derbianus: viridis, supra in subau- reum, ad oceiput in caeruleum vergens; ptilis inferioribus flavescentibus; rectrieibus duabus intermediis brunneo api- culatis; gula albida. Long. tot. 144 — 15 unc., rostri 3}, alae 5, caudae 5. Rostrum robustum magis quam in congeneribus, an- gulatum, ad basin (nisi culminis) linea alba einctum, ni- grum in castaneum antice, posticeque transiens. Orbitae rufescentes. Pedes saturate plumbei. S. 51. Weſtwood, Immen. 1) Plagiocera apicalis: fulvo lutescens; capite vi- ridi nigro, antennis nigris ; pedibus albidis, apice tarsorum ſusco; abdominis segmentis quatuor apicalibus purpureo- nigris; alis flavidis, stigmate apiceque late fuseis. An- tennarum nervorum alarum, et unguium structura ut in Plag. thoracica. Long. corp. lin. 74. Expan. alar. lin. 16. Hab. in America meridionali; Rio- Janeiro. In Mus. Dom. Hope. Obs. Plagiocera Cimbieidas cum Hylotomidis arcte conjungit. 2) Prionopelma: Caput latum, antice subtridenta- tum. Antennae 11 artieulatae; articulis secundo et tertio fere aequalibus, minutis, reliquis 8 longitudine sensim decrescentibus. Abdomen subsessile, oviduetu corpore fere duplo longiore, vaginulis pilosis. Pedes graciles, intermediis erassioribus cum tibiis paullo curvatis, calcari valido armatis, tarsis intermediis dilatatis. Obs. Callimo- mem (oviduetu elongato) cum Eupelmo (pedibus inter- mediis ) conjungens. Phlebopenes, Perty (Del. An. Art. Bras. 3,) cum Callimomi forte conjungendum. Prion. viridis: aureoviridis purpureo nitens; abdo- mine nitido; femoribus viridi nigris, tibiis tarsisque ob- scurioribus, geniculis pedum intermediorum albidis; an- tennis nigris; alis pallide fulvescentibus, in medio paullo obscurioribus, nervis fuscis. Long. corp. lin. 34, ovidue— tus 5, Exp. alar. lin. 6. Hab. in Brasilia. Ip. Mus. Dom. Hope. 3) Foenus australis: piceo- niger punetatissimus, thorace varioloso; capite antice, thoracis abdominisque lateribus, corporeque toto subtus piceo- ferrugineis; an— tennis nigrie; pedibus piceo - ferrugineis, ſemoribus supra 124 linea nigra notatis; mandibulis elongatis, similiter dentatis, dente valido interno basali, dentibusque tribus parvis ante apicem positis; alis vix coloratis, apieibus nonnihil infus- catis. Long. corp. lin. 74. Exp. alar. 9. Hab. in Nova Hollandia. In Mus. Westw. 4) Thoracantha flabellata: nigro- caerulea nitida; scutello abdomen longe superante, nitidissimo, acutissimo, ad apicem in spinas duas gracillimas desinente, longitu- dinaliter striato; thorace transversim striato; alis sub seu- tello omnino oceultatis; antennis nigris 12 articulatis, ar- ticulis duobus basalibus fulvis, reliquis nigris et singulis (ultimo elongato excepto) ramum longum emittentibus; pedibus fulvis. Long. corp. (seutello incluso) lin. 23. Hab. in Brasilia. In Mus. Dom. Swainson. 5) Campylonyz: caput latum, oculis valde promi- nulis, fronte emarginato. Antennae 2 graciles, elongatae, apicem versus parum inerassatae. Thorax valde elongatus, continuus, collare longius quam latum. Metathorax longus bicanaliculatus. Pedes antici valde elongati, raptorii, tarsorum unguiculis maxi- mis recurvatis. Alarum nervi ut in genere Anteone. Ab- domen ovale. A genere Gonatopo differt thorace continuo et alato, ab Anteone ‚thoraeis et antennarum structura. Camp. ampulieiformis: niger, punctatus; abdomine laevi nitido; antennis (nisi ad basin), pedibus (nisi ſe- moribus et tibiarum apice), collaris lateribus, marginibus- que segmentorum abdominalium testaceo rufescentibus; capite antice obscure flavescente; alis brevibus pallide flavescentibus, fasciis duabus fuseis ornatis. Long. corp. lin, 4. Exp. alar. lin. 3. Hab. „humi luco de Feuillent, 8. Julii 1807, prope villam Lyon“ Galline. In Mus. Com. Dom. Jeanii. 6) Trigonalys: caput magnum, planum, antice la- tius. Mandibulae validae, 3 dentatae. Palpi elongati. Antennae capitis cum thorace longitudine, graciles, fili- formes, ad apicem attenuatae, 24 articulatae. Thorax ovatus. Abdomen convexum, antice et postice attenua- tum, vis peduneulatum. apice incurvo. Alae cellula 1 marginali, 4 submarginalibus, quarum 1ma majore, 2da elongate -triangulari, 3 tia parva, nervum secundum reeurrentem excipiente. Pedes graciles, haud spinosi, tarsis simplieibus. Genus anomalum familiae dubiae. Ca- put et antennae Lydae, abdomen Mutillae. Alarum nervi fere ut in Myrmosa dispositi. Trig. melanoleuca: nigra, punctata, subpubescens; capite antice et lateraliter maculisque duabus parvis po- stieis, thorace postice, abdominisque basi albis; alis anti- eis in medio fuseis. Long. corp. lin. 4. Exp. alar. lin. 7. Hab. in America meridionali. Bahia. In Mus. Brit. et Westw. communicavit Dom. Turner. 7) Diamma Westw. (Fam. Mutillidae.) Corpus oblongum, nitidum, apterum. Caput subhorizontale, fere rotundatum. Mandibulae elongatae, curvatae, graciles, dentibus tribus, minutis internis. Antennae breves, con- volutae, ad apieem graciliores. Thorax elongatus bino- dosus. Abdomen elongatum. convexum, segmentis basa- 125 lihus, subcoarctatis. Pedes breviusculi, spinosi. Genus Myrmecodi affıne. D. bicolor: niger, purpureo eyanoque nitens; an- tennis, pedibus, mandibulisque rufis, his ad apicem nigris. Long. corp. lin. 94. Hab. in Nova Hollandia. Westw. 8) Meria klugii: tota nigra, nitida; alis nigris, di- midio apicali purpuraseente, collari oblongo-quadrato ; ‚scuto mesothoraeico lineis quatuor brevibus longitudinali- bus impresso; metathorace scabroso ; abdomine nitidissi- mo, elongato; alis cellulis submarginalibus completis tan- tum duabus (2 da triangulari minutissima in Meriis veris edunculata, in hae specie obliterata); aculeo longissimo. Rang. corp. lin. 93. Exp. alar. lin. 12. Hab. apud Sierra Leone. In Mus. Dom. Hope. 9) Meria spinolae: nigra nitida; capite ruſo, ore antennisque nigris; abdomine utrinque maculis tribus par- vis albis; jalis fuseis, dimidio apicali obscuriore virides- cente; tarsis piceis; alarum nervis ut in Meriis veris. Long. c. lin. 74. Exp. al. lin. 104. Hab. ap. Sierra Leone. In Mus. Westw. Com. D. Hope. 10) M. millefolii, St. Farg. et Serv., in Eneyel. Meth. X. 394; a Klugio sub nomine M. nitidulae an. 1810. tom. 2. libri „Beytraͤge zur Naturkunbe“ deseripta. 11) M. rufiventris, Klug J. c. t. 4. fig. 7. 12) N. latreillei, Fabr. (Bethyllus). punctata, Panz. Tachus staphylinus, Jur. 13) N. dimidiata, Spin. (Tachus). Merida dichroa, Perty, Del. An. Art. Bras. t. 27. fig. 13. haud congenerica. Tiphia tri- S. 54. Aus dem Tagbuch von R. Heron. 1814. Ich habe 11 Jahre das Betragen der Pfauen beobachtet. Sie weichen darinn ebenſo ab wie die Menfchen, Einige nehmen ſich ihrer Jungen an, andere toͤdten dieſelben; einige Haͤhne helfen fie beſorgen, andere fallen fie an. Manche mal bruͤtet ſchon eine Henne im naͤchſten Jahr; das Alter macht keinen Unterſchied in der Zahl der Bruten; ich habe 6 von einer einjährigen gehabt [fo] und nur eine von einer alten. Die Huͤhner ziehen oft einen Hahn vor. Einmal ſperrte ich einen alten ſchaͤckigen Hahn ein und dann ſtanden ſie immer vor ſei— nem Gitter und wollten einen gelben nicht haben. Als jener im Herbſt herausgelaſſen wurde, ſo machte ihm ſogleich die aͤlteſte Henne den Hof. Im naͤchſten Jahr ſperrte ich ihn in einen Stall und nun machten alle Hennen ſeinem Nebenbuhler den Hof: denn bey dieſen Voͤgeln tritt das Weibchen vor. Die gelbe Art iſt erſt in England entſtanden und zwar ploͤtzlich aus der weißen und geſchaͤckten, worauf dieſe ausgegangen ſind. 1821. Ein ſchwarzer polniſcher Hahn wurde im Winter von einem Fuchſe verwundet, aber wieder gerettet. Er bekam dann ein ganz weißes Gefieder, als wie die Menſchen nach groſer Angſt. N 1827. Herr Reid bey Vork hatte zwey Waſſerſchild— kroͤten, die von der Belagerung von Belleisle 1761 kamen. In Mus. 126 Eine wurde 16 Jahre lang vermißt und dann in einem andern Teich gefunden. Beyde leben noch und ſind ſehr zahm. S. 55. Oberſt Sykes, tiber Coturnyx et Hemipodius aus Dukhun. Alle Kennzeichen an Schnabel, Fuͤßen, Lebensart, Ge— fieder reichen nicht hin, zur Beſtimmung der Sippen. Er ſieht auf die Zunge, die Farbe der Iris, den Magen, die Blind— daͤrme und die Länge des Darms, in welcher Hinſicht er 200 Gattungen verglichen hat. Er beſchreibt Coturnyx dactylisonans, textilis, erythro- rhyncha, argoondah, pentah. Hemipodius pugnax, taigoor, dussumieri. * S. 57. Gray, neue Kroͤte vom Schwanenfluß in Neu-Holland. Bombinator australis: brunneus; fronte, superciliis, guttis dorsi sparsis, vitta lumbari, macula ad basin artuum alteraque ad basin pedum, maculisque majoribus irregu- laribus mentalibus ventralibusque flavis. Hab. in Australia. Ruͤcken glatt, mit einigen Hoͤckerreihen. Zehen 4,5, duͤnn und frey; ſonſt gab es nur Bombinatoren in Europa. Derſelbe, über Echinus Lamarek. Die Zahl der Tesserae und der Löcher in den Ambulacris nimmt mit dem Alter zu. Er theilt die Sippe iu 4. 1) Abracia: Corpus depressum. Areae ambula- erorum angustissimae: ambulacra angusta, recta, singulo e serie simpliei tesserarum biporosarum superpositarum efformato. Tesserae ovariales et interovariales mediocres. Anus valvis quatuor spiniferis tectus. Dazu gehört Echinus pustulosus, punetulatus und alle Gattungen der Abtheilung A. von Blainville. 2) Salenia: Corpus subsphaericum. Areae am bulacrorum angustissimae: ambulacra angusta, recta, singulo e serie simpliei tesserarum biporosarum superposi- tarum eflormato. Tesserae ovariales et interovariales maximae. Anus subexcentricus. Nur verfteinert, wurde mit Cidaris vermengt, aber feine Hoͤcker find nicht durchbohrt. Dazu Cidaris scutiger. 3) Echinus: Corpus plus minusve depressum. Areae ambulacrorum latitudine dimidium arearum extra- ambulacralium aequantes: tesserae ambulacrales tripliciter biporosae. Tesserae ovariales et interovariales medioeres. Anus subcentralis, squamosus; squamis spiniferis. Die Tesserae ambulacrales koͤnnen betrachtet werden als beſtehend aus 3 doppelt durchbohrten Stuͤcken. Dieſe Sippe enthält Sectio B*. C. E. G. von Blainville. I. Ambulaeris angustioribus: poris mediocris approxi- matis: q) Ore subintegro — Echinus esculentus melo et subangulosus. b) Ore profunde ineiso. — Echinus excavatus. Lam.; E. pileolus, Lam. ete. 127 II. Ambulaeris latis: poris inter se tubereulis parvis sejunctis: Ore 5 inciso. Ech. ventricosus, Lam. etc. 4) Echinometra: Corpus plus minusve depres- sum, saepe oblongum. Areae ambulacrorum mediocres: tesserae ambulacrales quinquariam vel ultra biporosae. Tesserae ovariales et interovariales mediocres. Anus subcentralis, squamosus; squamis saepe spiniferis. Hier koͤnnen die Ambulacralplatten betrachtet werden als beſtehend aus 5 oder noch mehr durchbohrten Stuͤcken. Die Stacheln ſind ſehr lang bey E. trigonaria, ſehr kurz und ab— geſtutzt bey E. atrata. In Bezug auf die von Agaſſiz an— genommene Zweyſeitigkeit bey Echiniden iſt zu bemerken, daß die ſchwammige Ovarialplatte, welche er als ein Zeichen des hintern Theils betrachtet, immer auf einer oder der andern Seite liegt, bey den laͤnglichen Gattungen. Dieſe Sippe ent: haͤlt Sectio B **. D. F. von Blainville. Derſelbe, neues Corall von der Kuͤſte Montſerrat in Weſtindien. Beſteht faſt ganz aus ziemlich großen durchſichtigen Spi— culis, unregelmaͤßig aneinander längs dem Stamm ſteckend in der thieriſchen Subſtanz, welche davon ganz hart wird und wie Arragonit ausſieht. Der Stamm, ziemlich walzig, etwas ge— bogen, gibt in der Mitte einen duͤnnern Aſt ab; beyde endigen in einen halbrunden Kopf mit 40 — 50 Warzen, deren jede eine Mündung hat und auch aus Spieulis beſtehet. Zerbrochen zeigt der Stamm innwendig aͤhnliche Spiculae und einige Zellen, aber keine Achſe. In den Muͤndungen der hohlen Hoͤcker ſtecken ohne Zweifel die Polypen. Am naͤchſten verwandt der Kenia (Aleyonium floridum ), welche aber nur auswendig Spiculae hat und mehr verzweigt iſt. Das neue Corall ſoll heißen: Nidalia: Corallium fixum, cylindricum, subramo- sum, subsolidum, spieulis calcareis dense indutum: apice eapitato, hemisphaerico, e papillis conicis inaequalibus spieuliferis formato. Nidalia occidentalis: corallio albido, subramoso. Hab. in littore Oceani atlantici apud Montserrat in India oceidentali. May. S. 61. A. Mac Leap ſchickt von Sydney in Neu— holland den Balg von Apteryx australis, welchen er von W. Nate aus Neuſeeland erhalten hat. Dieſer ſchreibt vom 10ten Maͤrz 1834 aus Waimate: „Vor 6 Wochen hatte ich einen dieſer Voͤgel; einen andern ſah ich im Land. Ich erhielt ihn faſt 14 Tage, er ſtarb aber waͤhrend meiner Abweſenheit; einer meiner Knaben zog ihm die Haut ab, aber die Fuͤße verfaulten. Seine Nahrung beſteht in langen Regenwuͤrmern. Er ſtoͤßt mit dem Schnabel auf den Boden und ſcheint am Schall zu merken, wo ſeine Beute liegt. Dann ſteckt er den Schnabel hinein, zieht den Wurm heraus und verſchluckt ihn ganz und lebendig. Er ſchlaͤgt derb mit dem Fuß und dieſer iſt fuͤr die Größe des Thiers ſehr ſtark. Sie find ſehr ſelten in Neuſee— land, zahlreicher in dem Gebirge Hiku Rangi.“ S. 62. Oberſt Sykes legt Voͤgel vor, welche der Capitaͤn Spiller am Vorgebirge der guten Hoffnung gefammelt 128 hat und vergleicht fie mit denen, die er ſelbſt in Indien getödtet. Folgende ſind voͤllig einerley: 4 Falco tinnunculus: Africa australis, India et Europa. Milvus govinda: Africa australis et India. Strix javanica. — Strix flammea? universalis ? Alcedo rudis: Afr. austr. et India. Oriolus melanocephalus: Afr. austr. et India. Coracias indica: Afr. austr. et India. Upupa minor: Afr. austr. et Ind. Cinnyris mahrattensis: Afr. austr. et Ind. Ardea caboga: Afr. austr., Ind. et Europa. Nyeticorax europaeus: Afr. austr., Ind. et Europa. Limosa glottoides: Afr. austr. et India. Gallinago media: Afr. austr. et India. Rhynchaea capensis: Afr. austr. et Ind. Cursorius asiaticus: Afr. aust. et India, Himantopus melanopterus. Univers. Th. Eyton, Baſtard von Phasianus colchicus m. et Tetrao tetrix f. Es iſt ein Weibchen: Laufe halb befiedert, ohne Sporen, gefaͤrbt wie beym Faſan, ſo der Schnabel; Iris braun; Scheitel und Kehle ſchwarz und braun gefleckt; Hals glaͤnzend ſchwarz ins Braune; Bruſt wie beym Faſanenhahn, aber mehr ſchwarz gefleckt; Schwanz wie bey der Mutter, mittlere Federn die laͤng- ſten, untere Schwanzdecken hellbraun. Flugweite 2“ 2“, bey der Mutter 2“, beym Vater 2“ 41“ Lauf 23, 23, 310; mittlere Schwanzfeder 74, 4, 194; Darm 41, 50, 48 Blinddaͤrme 24, 24, 8. Gray: ein Corall, das zu Canton Glaspflanze heißt; iſt der Gorgonia verwandt, aber die Achſe iſt kein einfacher Kalkſtein, ſondern beſteht aus Kieſelfaͤden, gedreht wie ein Seil. Jeder Faden beſteht aber, wie bey Gorgonia, aus vielen con= centriſchen Lamina, die am Licht leicht abſpringen; oben haben die Faͤden ruͤckwaͤrtsſtehende Baͤrte; unten ſind ſie duͤnner. Die Cruſte mit den Polypen umhuͤllt die Maſſe der Kieſelfaͤden, iſt lederig, ſandig, voll Hoͤcker, worinn wahrſcheinlich die Polypen; unten ſteckt der Stamm immer in einem Schwamm; es gibt aber auch ſolche Schwaͤmme ohne das Corall, welches keinen breiten Fuß hat, wie Georgonien, ſondern bloß mit Hilfe des Schwamms veſtſitzt und daſelbſt keine Rinde hat wie dagegen Pennatula. Dieſes Corall iſt das einzige Thier, welches Kieſelerde ab— ſondert; die Spiculae aller andern ſind bloße Kalkerde; ſo auch bey Aleyonium asbesthinum. Die Schwaͤmme enthalten Kie— ſelnadeln. Er nennt es: Hyalonema: Corallium simplex, subeylindricum, ad basin attenuatum et in Spongia immersum, supra basin cortice coriaceo tubereulato teetum; tubereulis sparsis, depressis, polypiferis. Axis e spiculis numerosis, elon- gatis, filiformibus, subcontortis, siliceis constans. Poly- pus ignotus. N ijalonema sieboldi. Hab. apud Japoniam. Dr. Siebold. 129 ©. 66. Ph. Pole ſchickt aus Travancore in Indien uͤber 100 Baͤlge. Darunter der rothe Ichneumon, der ſelbſt in Indien ſelten iſt. Bennett haͤlt ihn fuͤr eine eigene Gat— tung. Die meiften find grau; Herpestes ſasciatus hat Kreuz: bänder auf dem Ruͤcken und mahnt an Ryzaena tetradactyla; die neue Gattung hat an jeder Seite des Halſes einen dunkeln Striemen und naͤhert ſich der Civetta; iſt faſt ganz roth und nur am Kopfe grau; aber ein anderes von Bombay iſt ganz grau und nur roth hinten auf dem Ruͤcken und am Anfang des Schwanzes; beyde gehoͤren zuſammen, weil ſie auch den dunkeln Striemen am Halſe haben und eine ſolche Schwanz— fpige. I. vitticollis: grisea aut rubra; cauda ad basin ru- bra ad apicem late nigra; artubus vittaque ab aure ad scapulam ducta nigris. Long. corp. cum capite 22 une.; caudae (sine pilis) 12 ½. Hab. in Indiae orientalis parti- bus Austrum spectantibus, ©. 67. Bennett, neue Gattung von Lagotis. L. euvieri: auriculis caput longitudine aequantibus; vellere longiore; caudae setis albidisque nigrisque, pedi- bus cinereis. Long. corp. cum capite 16 unc.; caudae (praeter pilos) 11½; auriculae 2°, ; pedis postici 3 ½. Hab. in Peruvia. L. pallipes: auriculis capite subbrevioribus; vellere brevi; caudae setis ferrugineis; ventre pedibusque ful- vescentibus, his pallidioribus. Long. corp. cum cap. 15 unc.; caudae (praeter pilos) 11; auriculae 2°, ; pedis po- stici 3. Hab. in Chiliae montosis. ©. 68. Reeve: Cypraea subviridis; Lucina rugifera von Neuholland, gleicht der L. tigerina. Weſtwood, neue Immen. 1) Dirhinus Dalm. mauritianus: aeneo niger; capite thoraceque crasse punctatis, illius cornubus brevioribus obtusis; antennis nigris articulo 1mo ad basin et apicem piceo; tibiarum quatuor anticarum apicibus tarsisque om- nibus testaceis; scutello in medio laeviusculo; metathorace longitudinaliter 4 costato et utrinque angulato; abdomine nigro nitido, subtus () fornicato. Long. corp. lin. 2. Exp. alar. lin. 3. Habitat in Insula Mauritii. D. Tem- pleton. 2. Metapelma: Thorax ante alas elongatus, decli- vis. Antennae graciles, fere thoracis longitudine, apicem versus paullo crassiores, apice ipso oblique truncato. Ab- domen compressum, oviductu exserto, abdominis longitu- dine. Pedes intermedii longiores, femoribus paullo re- trocurvatis, tibiis calcari longo instructis, tarsis vix dila- tatis subtus ciliatis, articulo 1mo longiore: postiei cras- siores, tibiis tarsorumque basi valde dilatatis compressis. Obs. Genus Eupelmo affine. Met. spectabilis: capite thoraceque viridibus eu- preo nitentibus; antennis nigris; abdomine nigro chaly- beo purpureoque nitente; pedibus quatuor anticis ferru- gineis viridi subnitentibus; tarsis intermediis fuscis, fe- moribus basi rufis, tibiis basi albis; oviduetu nigro; alis one medium nubecula vix infumatis. Iſis 1837. Heft 2. 130 Long. corp. lin. 2¼; oviduetus lin. 1. Exp. alar. lin. 3%,. Hab. in Georgia Americae. — In Mus. Brit. 3. Schizaspidia : Corvus breve, crassum. Antennae breves erassae, 13 articulatae, articulis secundo et tertio lere aequalibus, 4t0 — 10mum interne serratis, reliquis tri- bus in unum coalitis. Scutellum magnum, postice supra abdomen productum et ejus dimidium basale superans, ad apicem furcatum. Abdomen thorace paullo majus, su- pra planum, pedunculo (fere tertiam partem abdominis aequante) ad thoracem affixum. Obs. Perilampum (habi- tu) cum Eucharide (scutello armato) conjungens. Sch. fureifer: aenea; thoraeis parte antica trans- versim striata; scutelli lateribus longitudinaliter sulcatis ; abdominis dimidio basali caeruleo, apicali fulvo; antennis pedibusque fulvescentibus; alis macula substigmaticali fuscescente. Long. Corp. lin. 2%,. Habitat apud Bengaliam. — In Mus. Brit. — Variat magnitudine minore; antennis profundius serratis; thorace magis sulcato; abdomine to- to fulvo. (An sexus alter 2 ch ?). 4. Pentacladia. Eulopho affinis: differt antennis 9-articulatis, articulo secundo parvo; 3tio— 7/mum ra- mum longum emittentibus, 8vo quoque majoribus oblon- go-ovalibus; abdomine compresso. Pentac. elegans: splendide purpureo caerulescens, antennis obscurioribus. Eulophi ramicorni dimidio lon- gior. Hab.? — In Mus. Com. Dejean (olim. Latreillii). 5. Chaleitella. Antennae ad os insertae 122 — 13? articulatae; articulo secundo brevi, Stio et sex se- quentibus paullo majoribus, valde continuis, reliquis tri- bus vel quatuor massam elongato-conicam efformantibus. Metathorax valde declivis. Pedunculus dimidium abdomi- nis longitudine aequans, gracilis cylindricus. Femora in- termedia ad basin gracilia, ad apicem subelavata; coxae posticae crassae, longae; femora postica maxima, subtus 7-dentata. Genus Chaleidibus typicalibus (ex. gr. Sispes) affine. Chaleitella evanioides: nigra, punctata, abdomine compresso, nitido; antennarum basi geniculis et interdum pedunculo piceis ; tibiis tarsisque magis testaceis. Long. corp. lin. 1'/,. Exp. alar. lin. 2. Hab. in Insula Mauri- tii, Dom. Templeton. 6. Macroteleia. Corpus longissimuin, lineare. Ca- put rotundatum, thoracis latitudine. Antennae in utroque sexu thoracis longitudine, 12 articulatae, & articulis fere aequalibus, submoniliformibus, 2 articulis sex terminali- bus clavam crassam, oblongam efformantibus. Thorax ovatus: scutello inermi. Alae abdomine multo breviores, nervis ut in genere Pteromalo dispositis. Abdomen fere sessile, longissimum longitudinaliter striatum, segmentis quatuor basalibus aequalibus, depressum, marginatum; in J. longius et postice valde attenuatum: oviductu retracto. Obs. Genus Teleadi affine. 9 131 Mac. eleonymoides: nigra; abdomine piceo; an- tennarum basi pedibusque rufescentibus; (g) ꝙ picea; capite antennarumque clava nigris; abdomine testaceo, apice nigro. Longit. corp. & lin. 1¾8, 2 2/8. Exp. alar. lin. 2½. Hab. in Insula Mauritii, D. Templeton. 7. Anodontyra. Corpus elongatum: abdomen, ar- ticulis continuis, oblongo ovatum, ad apicem inerme. An- tennae graciles, 18-articulatae, articulo 2do discreto c. Mandibulae dente valido interno ante apicem armatae. Palpi maxillares elongati, G-labiales, 4-articulati. Alarum nervi fere ut in Tengyra Sanvitali dispositi. Obs. Ten- gyris affinis: statura minus elongata, quam in Tengyris et Myzinibus G. An. tricolor: nigra; collare antice flavo lineato; segmentis abdominalibus 2do, 3tio et quarto ad marginem posticum flavo interrupte marginatis, subtus etiam macu- la parva laterali, ejusdem coloris notatis; tibiis tarsis- que testaceis; alis fulvo-testaceis, ante apicem nubilo fuscescenti notatis. Long. corg. lin. 8 ¼ alar. Exp. alar. lin. 14½ Hab. in Chili. — In Mus. Dom. Hope. 8. Sericogaster. Caput magnum, planum, quadra- tum: oculi integri ovales. Antennae (S) capite non lon- giores, in medio faciei insertae, geniculatae, 12 articula- tae, articulo 1mo, longo, reliquis valde continuis. La- brum corneum, triangulare. Mandibulae mediocres, ante medium et sub apicem interne excisae. Maxillae et men- tum elongatae: palpi maxillares 6 —, labiales (breviores) 4 articulati. Labrum e lobis duobus parvis carnosis con-- stans. Thorax brevis: scutello haud elevato. Abdomen ovale, subdepressum, segmentis continuis. Pedes breves, antiei () haud fossorii, tibiis postieis spinosis. Alae an- tice cellula 1marginali subappendiculata, cellulis 2 sub- marginalibus completis quarum Ada nervos duos recur- rentes reeipit. Obs. Genus quoad affinitates dubium. Ceramium (habitu) Philanthis vel potius Sapygis (structu- ra orali) quasi conjungens. Sericog. fasciatus: niger; seutello, antennis, pedi- busque rufescentibus; femoribus postieis ad basin apice que antennarum piceis; abdominis segmentis flavo, irre- gulariter marginatis. Long. corp. lin. 4¾. Exp. alarum lin. 6 ¾. Habitat in Nova Hollandia. — In Mus. Dom. Hope. 9. Dorylus orientalis. A Dor. helvolo distinguitur, statura paullo graciliore, nervo recurrenti alarum antica- rum pone medium areolae submarginalis inserto, nervis- que binis internis (posticarum) nervis duobus transversis connexis. Habitat in Ind. orientali. — In Mus. Westw. Com. Dom. W. W. Saunders. F. L. S. S. 72. (fpäter). ©. 77. Juny. Thompſon von Belfaſt, in Irland; Vögel und Fiſche, worunter viele neu für Irland. Surnia furnerea wurde auf dem Meere an der Kuͤſte Gwen, Anatomie von Distema clavatum von Cornwallis gefangen im März, ganz ermattet, 132 Lough Neagh Coregonus oder der Pollan iſt von Ven- dace verſchieden und auch vom Qwiniad oder Coregonus von Wales Pennant; von dieſem durch die kuͤrzere Schnauze, die Schuppen in der Seitenlinie, weniger Strahlen in der Steiß⸗ floſſe und deren Lage weiter vom Schwanz; die Rüden, Steiß⸗ und Schwanzfloſſe kleiner; der dritte Strahl der Brufts floſſe iſt der laͤngſte, bey @winiad der erſte. Vom Pollan unterſcheidet ſich die Vendace von Loch Meben ſo weſentlich durch den laͤngern und nach oben geboge— nen Unterkiefer, daß es keiner weitern Vergleichung bedarf. Der Pollan hat eine ſehr gleichfoͤrmige Groͤße, gewoͤhn— lich von 10, nie über 12; Kopf zu Leib wie 1 zu 3 ½; Lei⸗ beshoͤhe gleicht der Kopflaͤnge; Kiefer gleich, beyde bisweilen mit einigen zarten Zaͤhnen, die Zunge mit vielen; Seitenlinie biegt ſich hinter dem Deckel nach unten und geht dann gerad bis zum Schwanz; 9 Schuppenreihen von der Ruͤckenfloſſe bis zur Seitenlinie und ebenſoviel bis zur Bauchfloſſe, die Ruͤckenreihe und die der Seitenlinie nicht gerechnet; der dritte Strahl der Bruſtfloſſe iſt der laͤngſte. Wirbel 59. D. 2712; P. 16; V.1+ 11; A. 2711; C19; B. 9. Farbe bis zur Seitenlinie dunkelblau, von da der Bauch ſilbern; Ruͤcken-, Steiß- und Schwanzfloſſe gegen das Ende ſchwarz gefaͤrbt; Bruſt und Bauchfloſſen glashell, ausgenom— men die Spitze, welche ſchwarz gedupft iſt; Iris ſilbern, Sehr loch ſchwarz. Da die Beſchreibung von keinem Coregonus auf die Gattung von Lough Neagh paßt, ſo halte ich ſie fuͤr neu, und nenne ſie C. pollan, da ſie unter dieſem Namen in ihrer Hei— math bekannt ift, [Pennant nennt in der Brit. Zool. III. p. 416 den Qwiniad Salmo lavaretus Linnæi, und fagt, er ſey einerley mit der Ferra des Genferſees, dem Pollan von Lough Neagh und dem Vangis von Loch Mabon, welcher erſt unter Maria Stuart daſelbſt eingefuͤhrt worden ſeyn ſoll und deſ— ſen Namen daher dem franzoͤſiſchen Vendoise (Cyprinus leu- eiscus) nachgebildet worden ſey, wegen der weißen Farbe, was auch das Wort Awiniad bedeutet.] Cephaloptera wurde vor 5 Jahren an der Suͤdkuͤſte von Irland gefangen und iſt jetzt in Dublin. Breite 45, Das Exemplar iſt aber unvollſtaͤndig; gleicht etwas der Abbil⸗ dung Riſſo's von Cephal. giorna. Physalia pelagiea Eschsch. wurde gefangen im März 1834 an der Küfte von Waterford und hatte ſehr glänzende Farben. Falco rufipes, noch jung, wurde geſchoſſen im Sommer 1832 in der Grafſchaft Wicklow. ; Noctua nyetea wurde gefchoffen im März; 1835 in der Grafſchaft Antrim; eine andere wurde einige Stunden weit davon zu derſelben Zeit geſehen, und noch eine in der Grafſchaft Mayo geſchoſſen. Picus major wurde geſchoſſen vor einigen Jahren in der Naͤhe von Dublin; im Jahr 1802 ein anderer in Londondery. Otis tetrax wurde geſchoſſen im Auguſt 1833 in Wick⸗ low; ein anderer geſehen. 133 Oidemia fusca, getödtet im December 1833 bey Dublin; fonft noch zweymal. Podiceps rubricollis, erhalten im Herbſt 1838 ber Belfaſt. Alca impennis, gefangen 1834 an der Kuͤſte bey Wa⸗ terford. Man ſagt mit Unrecht, daß ſie ſich an den Felſen der Grafſchaft Londonderry und Donegal aufhalte; es iſt Al- ca torta. Lestris pomarinus, 3 Exemplare erhalten im Winter 1834 — 5 an verſchiedenen Orten von Irland, jung und alt. Trigla hirundo, gemein an der Nordkuͤſte von Irland, nicht ſelten 2“ lang. f Tr. lineata wurde Ende Hornungs 1835 auf den Markt von Belfaſt gebracht, 16%,” lang; einige Tage nachher ein kleinerer. Cottus bubalis ſcheint haͤufiger als C. scorpius; unter 11 Stuͤcken waren nur drey von letztern; von jenen maß eis ner 7 Zoll. Aspidophorus europaeus habe ich auch einige Stuͤcke von der Kuͤſte erhalten. Scomber pelamys (Bonito) ſelten; einer maß 21“. Atherina presbyter wird in Menge an der Kuͤſte von Down gefangen, im Jaͤnner die meiſten 6 ¼ Zoll lang, einige 7, und einer 7. Man fängt fie nicht ſelten mit Sprats im Sept. unweit Dublin. Blennius pholis haͤufiger als irgend ein anderer in den klippenreichen Watten an der Nordoſtkuͤſte von Irland. Es gibt auch im Suͤden und Weſten der Inſel. Anarhichas lupus wird bisweilen gefangen an der Oſtkuͤſte. Gobius niger.? Vom Black Gobi wurde einer bey Voughal gefangen. Pennants Gobius niger iſt verſchieden von Donovans, welchen nun Narrell Gobius bipunctatus nennt. Callionymus dracunculus; einer bey Youghal im Au⸗ guſt gefangen. Labrus maculatus, gemein und groß an den Kuͤſten von Down und Antrim, oft uͤber 20 Zoll lang. Labrus variegatus, manchmal ebenda. Crenilabrus cornubiensis (Goldfinny), nur ein Stüd, einfache harte Ruͤckenſtrahlen 13, weiche 10. Salmo ferox; eine große Gattung in Lough Neagh, bekannt unter dem Namen Buddagh. Harris ſagt (Hist. of the County of Down 1774 p. 236): dieſer Buddagh ſcheint Geßners Trutta lacustris des Genferſees zu ſeyn; in Samp— ſon Londonderry erſcheint er als Salmo lacustris; er iſt einer— ley mit Salmo ferox Jardine aus dem Fluß Lachawe. Platessa microcephala; bisweilen heißt er Lemon Sole. Pleuronectes megastoma (Whiff), ſehr ſelten an der Nordweſtkuͤſte. 134 Pl. punctatus, ein Stuͤck, im März, 6 ½ Zoll lang. Lepadogaster cornubiensis, ein einziges Stuͤck. Die Strahlenzahl weicht ſehr ab von Pennants und Donovans. D. 20; A. 11; V. 4; P. 19; C. 14; Br. 6. Donovans D. 11; A. 10; 7; C. 6 Pennants — 11; — 9; V. 4; Hat außer den zween Faͤden vor jedem Auge ein drittes fleiſchiges Anhaͤngſel naͤher am Auge. Ungeachtet dieſer Unter— ſchiede ſtimmt er doch ſonſt mit dem gewoͤhnlichen uͤberein, daß ich ihn noch nicht für eine beſondere Gattung anſehen mag. L. bimaeulatus finde ſich bisweilen ohne Flecken. Ich habe einmal 12 Stud aus der Tiefe gezogen, worunter auch 2 ohne Flecken waren. Leptocephalus morrisi. Davon find mir 6 Stuͤck von der Kuͤſte Irlands bekannt. Herr Ball ſchreibt mir: „den erften ſah ich zu Cove 1809; den zweyten fieng ich zu Clona— kilty 1811, den dritten zu Youghal 1819; ebenda bekam ich den Aten; der Ste wurde auch daſelbſt in einem Garneleennetz gefangen 1829; 4 andere fand man unter Steinen am Ran⸗ de der Ebbe. Dr. J. L. Drummond bekam einen vier Zoll lang zu Pangohr in der Grafſchaft Down im Juny 1851: er wurde in einem Binnenwaſſer auf dem Sand zur Ebbe ge— fangen und war faſt ganz durchſichtig. Syngnathus ophidion, einige Stuͤck im März 1832. Ammocoetes branchialis, Stuͤcke aus der Grafſchaft Kildare. Janthina exigua, in Menge im September 1834 an der Kuͤſte von Clare. Scolopax sabini, wurde geſchoſſen im November 1827 in Londonderry, das zweyte Exemplar in Irland. Er huͤpfte an der Seite eines Huͤgels voll Heidekraut, wovon ſich zugleich mehrere Scolopax gallinago erhoben, welche ſchrieen, er aber nicht. Obſchon zwey Schuͤſſe fielen, ſo ſetzte er ſich doch gleich wieder nieder wie Scolopax gallinula; er wurde erſt beym dritten Schuß erlegt. Es iſt eines von den vier Exemplaren, deren Varrell erwähnt im Magazine of Nat. Hist. III. 1830 pap. 29. Larus sabini, das dritte Stuͤck in Irland, im Sept, 1834 an der Küfte der Belfaſt-Bay geſchoſſen; einjaͤhrig. L. argentatoides (Herring-Gul), 6 alte Stuck aus dem Norden von Irland, eines 22, ein anderes 24½“/. Bey zweyen war außer der weißen Spitze an der zweyten Schwung⸗ feder noch ein weißer Flecken an der innern Fahne, alſo wie in Richardſons Fauna boreali americana II. 417. und Bona⸗ parte's Synopsis (Annals of Lyc. of New-York II. 360.) Bey dreyen fehlte der zweyten Schwungfeder der weiße Flecken, was mit Larus argentatus uͤbereinſtimmt und wodurch dieſer ſich nach Bonaparte von Larus argentatoides unterſcheide, Beym ten Stuͤck zeigt dieſe Feder einen Mittelzuſtand; der runde, weiße Fleck iſt nicht größer als 1 Stel Zoll an einem Fluͤgel, am andern mißt er einen halben Zoll. Dieſes Kenn- zeichen iſt daher unbeſtaͤnbig. Er zeigt aus der Sammlung des Herrn Ball den Coc- 135 cyzus americanus, das einzige in Brittanien vorgekommene Stuͤck. Zwey Stüd von Sterna stolida an Irland vorge⸗ kommen. S. 85. Gray: 2 Corallen als neue Sippen. Errina: Corallium solidum, calcareum, durum. Cel- lulae tubulares, prominentes, superne longitudinaliter fis- sae, ad apices ramorum undique sparsae; fossa profunda minima saepe sub basin cellularum sita. Polypus adhue incognitus. Typus est Millepora aspera; dazu wahrſchein⸗ lich auch M. tubulifera et pinnata. Anthophora: Corallium durum, lapidosum; super- ficie granulosa, scabra, vix porosa. Cellulae sparsae, subeylindricae, supra concavae 6 radiatae, infra 6-lamel- losae: lamellis in centro stylifero coadunatis ; stylo vix prominente; suleis aliquibus minoribus inter radios. Die äußere Rinde ift hart und fteinig, das Centrum der Aeſte zellig und 6ſtrahlig wie bey Pocillopora. Dieſe Sippe ſtimmt in der Zahl der Zellenblaͤtter und in der Veſtigkeit mit Sideropo- ra überein, unterſcheidet ſich aber durch die nicht verlängerten Sternblaͤtter; fo auch und durch ihre Zahl von Stylaster; durch den nicht verlaͤngerten Centralſtylus der Zellen und den Mangel der Poroſitaͤt im Stamm von Stylopora. Anth. cucullata: corallio solido, ramoso; ramis compressis, subpalmatis, ad apices dilatatis rotundatis compressis; cellularum margine superiore producto, cu- eullato (Animal viridescens Ehr. ). Millepora alcicornis, digitata; Porites scabra; Pocillopora Androgyni; Pori- tes digitata. Gut abgebildet von Savigny Egypte, Poly- pes tab. 4. Ant li. elegans: corallio solido ramoso; ramis sub- eylindrieis rarissime subcompressis, attenuatis, ad apices E . 8 Sarg x rotundatis; cellularum margine eirculari. Porites subse riata, Ehr.? S. 86. Owen, über Taenia lamelligera (fpüter). Bell über Cancer Leach (Platycarcinos Latr. Alle Gattungen haben an jedem Seitenrand 9 oder eis gentlich 10 Einſchnitte, vorn 3, der Ruͤcken koͤrnig. 1. Cancer longipes: testa leviter granulata, spar- sim punctata; margine antico laterali decem lobato, lobis contiguis ad marginem minute dentieulatis; manibus lac- vibus, extus lineis quinque impresso-punetatis; pedibus longioribus; abdominis articulo ultimo een tri- angulari. Long. 3'/,; lat. 5 unc. Hab. apud Valparaiso. Dom. Cuming. Supra pallide ruber flavo obsolete punctatus; subtus flavescens. Chelarum apices nigrescentes. 2, C. edwardsii: testa granulata; margine antico- laterali decem-lobato, lobis latis, contiguis, profunde den- tatis; manibus supra obsolete tuberculoso-carinatis; ma- ris abdominis articulo ultimo antice producto. Long. 5°, ; lat. 7", une. Hab. apud Valparaiso. D. Cuming. 136 Supra rufescenti-brunneus; subtus flavus rufescente varius. 3. C. dentatus: testa granuloso - scabra, hispida ; margine antico-laterali decem-dentato, dentibus lanceola- tis, denticulatis; manibus tuberculoso-bicarinatis, extus li- neis quinque longitudinalibus granulatis; pedibus pilosis- simis. Long. 4.; lat. 4½ unc. Hab. apud Valparasio. DD. Cuming et Müller. Supra saturate rufescenti-brunneus flavo (praesertim in junioribus) varius; subtus rufus flavo varius. 4. C. irroratus: testa leviter granulata; margine an- tico-laterali decem-lobato, lobis contiguis, quadratis, ad marginem denticulatis; manibus compressis, dentato-bicri- statis. Hab. ad oras Floridarum, Say, et Americae au- stralis. DD. Cuming et Müller. 5. C. pagurus: testa granulata; margine antico-la- terali decem lobato, lobis quadratis, contiguis, integris; manibus laevibus. Hab. ad oras Magnae Britaniae et Eu- ropae oceidentalis. Microrhynehus: Testa subtriangularis, postice ro- tundata, antice rostro brevissimo terminata. Oculi pe- dunculo elongato mulfo crassiores, retractiles. Orbita su- pra unifissa, extrorsum unidentata. Antennae exteriores ad latera rostri insertae, articulo basilari rostro vix bre- viore. Antennae interiores in fossula integra antice aper- ta et ad apicem rostri fere attinente locatae. Pedipalpi externi caulis interni articulo secundo cordiformi, antice profunde emarginato. Pedes antice maris corpore vix lon- giores, reliquis multo crassiores, digitis arcuatis; foemi- nae minimi: pedes octo posteriores subeonsimiles, corpo- re fere duplo longiores, unguibus leviter curvis. Abdomen maris 7-foeminae 5 articulatum (hujus ar- tieulis tribus ultimis conjunctis). Genus Camposciae affine et verosimiliter Camposciam inter et Inachum col- locandum. 1. M. gibbosus: testa gibbosa; rostro bifido. Long. testae 6; lat. 5 lin. Hab. ad Insulas Gallopagos dictas. Flavescenti albidus. 2. M. depressus: testa depressa, granulata; rostro minuto, triangulari integro. Long. testae 6; lat. itidem 6 lin. Habitat cum praecedente. Albidus carneo obso- letissime tinctus. S. 89, Reith E. Abbott ſchickt Thiere von Tra— pezunt. Bennett hob heraus eine Feldmaus. Mus latipes: cauda corpore multo longiore; su- pra plumbeo niger, subtus pallidior; pedibus einereis. Long. 5½ poll., caudae 8, auriculae 8 lin. pedes postici cum unguibus 1Y, poll. Am naͤchſten verwandt dem Mus alexandrinus, beſon⸗ ders in der Laͤnge des Schwanzes; aber die Faͤrbung dunkler. Die Haare ſehr lang und ſeidenartig; die kurzen, fteifen Haare am Schwanz ſehr zahlreich wie bey M. alex. 137 Die andern find ein Sorex, ein Erinaceus, eine Mu- stela foina und Meles taxus, deſſen Pelz befonders lang, lind und dicht iſt, blaſſer; das Schwarze am Bauche iſt weni— ger breit. Eine Mustela zorilla iſt kaum zu unterſcheiden von einem Stuͤck aus Nordaſtica, das Thomas Reade eingeſchickt hat. Jenes heißt tuͤrkiſch Gheurjen. Es lebt nicht bey Trapezunt, ſondern bey Erzerum; war ſehr wild, wurde in einigen Mo⸗ naten nicht zahm und biß, wann es konnte. Ein kleines Murmelthier von Erzerum, wo es in Menge ſeyn ſoll, und ſehr nahe verwandt dem Citillus concolor. Cit. zanthoprymna: brunneo grisescens flavo irro- ratus, subtus albescens; prymna caudaque rufescenti-fla- vidis, hac rotundata, brevi pilosissima; pedibus lineaque oeulum eingente albis; auriculis inconspicuis. Long. corp. cireiter 7 unc.; caudae 2. Ueber die eingeſchickten Vögel ſprach Gould. Es waren 67. Alcedo ispida, nicht in Indien und Africa. Turdus musicus, früher nicht außer Europa bemerkt. Curruea atricapilla, nicht in Indien. C. einerea, auch nicht. + Sylvia trochilus, auch im weſtlichen Theil von Oſtindien. Regulus eristatus, ſonſt nur aus Europa geſehen. Motacilla melanocephala, ſey eine Abart von Mot. flava, findet ſich nicht im Weſten und Norden von Europa. Anthus pratensis, auch ziemlich gemein in den weſtlichen Theilen Indiens. Phoenicura suecica, auch in Indien; nur 2 wurden bis jetzt in England gefangen. Querquedula crecca, auch in Indien, im noͤrdlichen Africa, nicht in America. Colymbus areticus, jung. Larus canus. L. fuseus, auch an America. L. ridibundus, auch in Indien und Nordamerica. 20 Meerfiſche. Es gibt keinen Fiſchmarkt in Trape⸗ zunt und die Leute wiſſen ſie nicht recht zu fangen; die meiſten find Anchovy und werden in erſtaunlicher Menge gefangen. Die Haͤringe, Makreelen und beyde Gattungen Meerbarben (Mullet red and gray) find ſehr häufig, ebenſo der Turbot; Salmen und Stoͤre werden ebenfalls gelegentlich gefangen. Bennett hebt folgendes aus: 1) Trigla paueiradiata: pinna priore dorsali sex radiata; sulco dorsali fortiter armato: pinnis peetoralibus magnis, interne caeruleis, fasciis undulatis apicem ver- sus maculaque infra medium saturatioribus, hae albo gut- tulata. D. 6, 16; A. 15. Long. tot. 101 unc., capitis 2}, capitis alt. 14, eranii lat. 1. Caput leniter declive: ossa suborbitalia antice vix prominentia, dentibus tuber- eulisve parvis 4— 5 munita. 2) Denteæ rivulatus: ovali- oblongus; capite leviter proelivi; oculo majusculo: supra aureus, maculis praeser- tim ad lineam lateralem nigrescentibus, vittis laterum Iſis 1837. Heft 2. 138 argenteis flexuosis hine et bine cancellatis. D. 11 +11. A. 3 49. P. 15. Long. tot. 61 unc., alt. max. 1}. A Dent. macrophthalmo Cuv. et Fal., differre vi- detur corpore magis elongato, capite vix tumido, oeulo minore, pinna pectorali in medio magis elongato subro- tundato, caudali magis bifurca; necnon coloribus pictura- que, qua Scolopsidem cancellatum, Benn. quodamode simulat. Maxillae inferioris, aeque ac superioris, dentes antiei quatuor majores. 3) Gobius sordidus: pinna dorsali secunda priore altiore; caudali pectoralique rotundatis: corpore vario; pinnis maculatis, anali ventralibusque nigro (illa late) marginatis. D. 6, 14117; C. 13; A. 13; P. 17. 4) Crenilabrus fraenatus: ovatus, guttatus puneta- tusque, fasciis. quatuor nigrescentibus maxillam inferiorem eingentibus: pinna caudali rotundata. D. 14-10.; A. 3+9. Long. tot. 44 unc. Totus, praeter pinnis pectoralibus ventralibusque, varius; sed maculis insignibus nullis no- tatus. Deutes subaequales, commissuram versus grada- tim decrescentes. 5) Alosa immaculata: maxillis dentiferis, immaeu- latus, pinnis ventralibus dorsalis initio paullo posteriori- ribus. D. 17. A. 18. Long. tot. 104 unc.; alt. max. 21; long. capitis 21; a rostro ad lineam initii pinnae dor- salis 41. 6) Rhombus stellosus: subrotundatus, utrinque tu- berculosomuricatus; oculis subdistantibus, intervallo vix convexiusculo; maxilla superiore unca jarmata. Long. (Pinnis exclusis) 74 une.; lat. 5. A latere sinistro squamis parvis adhaerentibus ve- stitus; tuberculisque osseis, magnis, acutiusculis, ad basin scabrosö - dilatatis, sparsis, vix numerosis armatus: a latere dextro tuberculis itidem osseis, minoribus, acutiusceulis, basin versus cute vaginatis, subnumerosis donatus. Ca- pitis tubercula a latere dextro pauca, minima; a latere sinistro numerosa, majora, praesertim ad genam; inter oculos conferta. Pinna pectoralis rotundata, 12 radiata: caudalis etiam rotundata. Linea lateralis ad initium late curva, dein recta. Os quadrato- prominulum. Corpus e latere sinistro unicolor, nigrescens? Pin- nae fuscae, hine et hine hyalescentes, nigrescente gutta- tae et punctatae. 7) Syngnathus typhloides: pinnis omnibus praedi- tus; corpore heptagono; capite compresso, elongato, su- pra plano; ano in medio. Long. tot. 84 unc.; capitis 13. A Syngn. typhle Linn. differt situ ani, longitudine capitis, praesertim ante oculos, numeroque radiorum et scutorum. Syngnathus Typhle Typhloides Long. a rostro ad humerum . . 1.4 1.75 ab humero ad anum .... 2.2 2.6 ab ano ad pinnam caudalem 4.3 3.9 capitis ante orbitaem 77 sl Alt. rostri mina 15 15 Scuta ante aun 0 17 POST -ADUM un = nn anean + anne 36 33 Radii pinnae dorsalis 43 35 139 „Ein Hahn und zwey Hennen“ der Hühner von Herat in Khoraſſaun, eine Art, die in Europa unbekannt iſt, wie ich glaube. Es ſind junge Voͤgel von der aͤchten heratiſchen Art. — In London haͤlt man ſie fuͤr einerley mit dem Kulmhuhn in Dukhun und dem malayiſchen Huhn oder dem Gallus gi- ganteus Temm. July 1835. S. 97. Rendall uͤbergibt eine Sammlung von Säug- thieren und Vögeln vom Gambia, worüber Ogilby folgendes ſpricht: an 5, Colobus fuliginosus n. mißt 2“ 5“ von der Oberlippe bis zum Ende des Schwanzes, welcher ſelbſt 2' 8“ lang ift [fo]. Alle oberen Theile find hell, rauchblau, wie beym gemeinen Mangabey (Cereopithecus fuliginosus), etwas dunkler an den Schultern und roth uͤberlaufen am Hinterhaupt; die Ruͤckenfarbe ſteigt etwas anf die Fuͤße und den Schwanz herunter, ſonſt iſt Alles hell- oder ziegelroth, welche Farbe ſatter auf die vordern Theile der Schulter, die Bruſt, Kehle und Schnurrbaͤrte ſich ausbreitet; die letzteren lang, an den Backen unterwaͤrts, hinter den Ohren ruͤckwaͤrts in langen Buͤſcheln gerichtet. Die Ohren klein, rund, nackend, mit einem deutlichen Helix, in jeder Hinſicht wie beym Menſchen. Bauch und Weichen ſchmutzig gelblich weiß, uͤber den Augen laͤuft ein Kreis ſchwarzer ſteifer Haare. Geſicht, Hand- und Fußſohlen nackend und violett; Geſaͤßſchwielen von maͤßiger Groͤße; Vor— derdaumen fehlen und ſind durch einen kleinen Hoͤcker bezeichnet; Mittel⸗ und Ringfinger vorn und hinten gleich lang, ebenfo Zeig» und Ohrfinger und die letztern find mit dem größten Theil ihres erſten Glieds an die andern Finger gewachſen wie bey Siamang (Pithecus syndaetylus); Geſicht kurz, Kopf rund und die ganze Geſtalt, ſowie das Ausſehen des Thieres wie bey den Semnopitheei, Zähne in Geſtalt und Zahl wie gewoͤhn— lich, Backentaſchen groß, bekanntlich hat man ſie bey Colobus noch nicht bemerkt. Es iſt ein altes Weibchen mit abgekauten Zaͤhnen außer den Eckzaͤhnen, die jedoch nie groß geweſen zu ſeyn ſcheinen. Rendall hat noch ein junges Stuͤck, welches dem vorliegenden ganz gleicht. Dieſes Fell iſt wahrſcheinlich das einzig vollſtaͤndige von Colobus in Europa, außer dem zu Leyden und zu Frankfurt, welches Ruͤppell aus Abyſſinien mitgebracht hat. Ich glaube, daß wir jetzt 6 Gattungen un— terſcheiden koͤnnen: 1) Colobus polyeomus Schreb. Kopf und Schultern mit langen rauhen, fliegenden, ſchmutzig- gelblichen Haaren be— deckt und mit Schwarz gemengt; Leib, Arme und Schenkel glaͤnzend ſchwarz, mit kurzen Haaren; Schwanz ſchneeweiß mit einem langen Buͤſchel. 2) C. ursinus: ſehr langes, glaͤnzend ſchwarzes Haar auf Leib und Gliedern; Schwanz lang, ſchneeweiß mit kleinem Buͤſchel; koͤnnte zum vorigen gehoͤren, aber Pennant ſagt: das lange, ſchmutzig gelbliche Haar gleicht einer Peruͤcke, ſteht ſowohl auf Schultern und Nacken als auf dem Kopf und das auf dem uͤbrigen Leib iſt kutz. Beym vorliegenden Fell iſt es aber umgekehrt. Das ſchwarze Haar auf den Schultern iſt mit ſilberweißem gemengt und nicht laͤnger als auf dem Leibe, welches uͤbrigens 5— 6“ mißt und ausſieht, wie bey Ursus labiatus. Das ganze Thier ſieht auch wie ein kleiner Baͤr aus und hat überall lange, ſchwarze Haare, außer auf dem 140 Schwanz, beſonders der Wurzel. Die Kopfhaut fehlt. Gould meynt, dieſes Fell komme von der Algoa-Bay in Africa; aber vielleicht hat er fie mit der Delagoa-Bay verwechſelt und fo wäre Colobus ursinus das Analogon von Colobus polycomus an der gegenuͤber liegenden Kuͤſte. 2) Colobus guereza Rüppell. Kopf, Hals, Rüden, Glieder und erſte Schwanzhaͤlfte mit kurzen ſchwarzen Haaren bedeckt; Schlaͤfe, Kinn, Kehle uud ein breites Band uͤber den Augen weiß; Seiten, Weichen und Hinterbacken mit langen fliegenden weißen Haaren. Schwanzbuͤſchel ſchmutzig- weiß. 4) C. ferrugineus Geoffroy. Wirbel ſchwarz, Ruͤcken dunkelbraun, Glieder auswendig ſchwarz; Backen, Bauch und Füße innwendig glänzend hellbraun, Schwanz ſchwarz. Kam von Sierra-Leone, wie Pennants Exemplar und Col. po- lycomus. a f N 5 5) C. fuliginosus: oben rauchblau, unten ſchmutzig u grau; Backen, Kehle, Glieder und Schwanz ziegelroth. ambia. 6) C. temminckii Kuhl. Hände, Geſicht und Schwanz purpurroth, Glieder bellroth; Bauch roͤthlich-gelb; Kopf, Nacken, Ruͤcken, Schultern und Schenkel auswendig ſchwarz. Wohnort unbekannt. Fruͤher in Bullocks Sammlung, jetzt in Leyden, uud 2 Haͤute in der Sammlung der Geſellſchaft, wahrſcheinlich von dem Wohntort des Col. ursinus, weil man ſie mit dem⸗ ſelben erhalten hat. Mithin an der Oſtkuͤſte von Africa. Zwey Pteropi. Weichen im Gebiß ab, vielleicht eine Nebenſippe in Africa. Schneid- und Eckzaͤhne wie bey andern, aber oben nur 3, un— ten 5 Backenzaͤhne. Schneidzaͤhne klein und regelmaͤßig, Eck— zaͤhne maͤßig; unten der erſte Luͤckenzahn klein und gewoͤhnlich, der zweyte und der erſte oben wie die Eckzaͤhne und nur etwas kleiner, daß es ausſieht, als wenn 4 Eckzaͤhne da waͤren; dann folgt in jedem Kiefer 1 Zahn mit einer langen Spitze am aͤußern Rand und einer kleinern am innern; er hat eine Mittelform zwiſchen den Backen- und Luͤckenzaͤhnen; dann folgen unten 2, oben ein Backenzahn, alle von einander geruͤckt. 1) Pt. gambianus. Länge von der Naſe bis mitten zwiſchen die Schenkel 6“; Kopf bis zur Wurzel des Ohrs 13, Flugweite 20“. Pelz ſehr lind und wollig, überall roͤthlich— mausfarben, an den Seiten etwas heller; Fittige bellbraun, nackend, außer auf Arm und Schenkel; keine Haut zwiſchen den Schenkeln, aber hinten daran ein Hautrand, 3“ breit, oben mit Haaren bedeckt wie der Ruͤcken; Ohren klein, aufrecht, ellip— tiſch und nackt; die Augen naͤher daran als bey den andern. 2) Pt. macrocephalus. Ganze Laͤnge nur 6“, Kopf 2, Flugweite 15; Färbung, Geſtalt und Ausſehen wie beym vo- rigen, Kopf aber viel größer und Fittige faſt ſchwarzbraun; Zähne größer; Hautrand der Hinterfuͤße ſchmaler. Horsfield hält es für nahe ſtehend dem Pt. rostratus (Macroglossus), weicht aber im Gebiß ab. In der Sammlung ſind viele Exemplare beyder Gattungen. Megaderma frons, richtig beſchrieben von Daubenton, der Pelz iſt aber ungewöhnlich lang und lind, die Fittige ſatt pomeranzengelb. 141 Zwey Herpestes. 1) H. mungos Linn., gut abgebildet bey Buffon XIII. T. 19, kommt aber nicht aus Indien wie man ſieht. Buf— fons Mißgriff kommt daher, daß er glaubte, dieſe Gattung ſey einerley mit Kaͤmpfers Mongos (jetzt H. griseus), welcher jetzt noch in Ober-Indien in den Haͤuſern gegen das Ungeziefer gehalten wird. Daher waͤre es beſſer, man naͤnnte den H mungos L. mit Desmareft H. fasciatus und gäbe dem Herpestes griseus den Namen H. mungos, wie er wirklich in Indien heißt. 2) H. gambianus ıft neu, aber verwandt dem H. vitti- collis, jedoch kleiner; nur 17“ bis zur Schwanzwurzel, Schwanz 94; bey H. vitticollis 10 und 13. Faͤrbung hellgrau und braun, wie gewöhnlich; Kopf, Nacken und Schultern heller; auf Ruͤcken, Huͤften und Schenkeln mit viel Roth gemiſcht; der Schwanz mit Schwarz, Buͤſchel ganz ſchwarz; dieſe Farbe iſt aber nur an der aͤußerſten Spitze und geht nicht weiter nach vorn wie bey H. vitticollis. Kehle, Seiten des Halfes blaßgrau ins Silberige; Bruſt, Bauch und Schenkel innwendig roth, nur die Fußenden ſchwarz, nicht die ganzen Füße wie bey H. vittie.; ein dunkelbrauner Streifen vom Ohr bis zu den Schultern. Die Haare liegen glatt an. 1 5-5, Gebiß bey H. fasciatus et gambianus en a Schneidzaͤhne klein, einfach, regelmäßig; Eckzaͤhne mäßig; vor⸗ dere 2 Luͤckenzaͤhne gewoͤhnlich; der dritte oder Reißzahn kleiner als bey entſchiedenen Fleiſchfreſſern; die hintern in beiden Kie— fern hoͤckerig. Der rudimentaͤre von Fr. Cuvier erwähnte Luͤcken— zahn fehlt den beyden Gattungen, welche jung, aber ausge— wachſen ſind und fehlen daher nicht Alters halber. Dieſes Ge— biß weicht mithin von Friedr. Cuvier's ab, ſtimmt aber mit Desmareſt's uͤberein. Das Folgende weicht aber von beyden ab, jedoch habe ich es nur bey einem einzigen unterſucht, ſtelle daher die neue Sippe nur zweifelhaft auf. Mungos ? vitticollis (Herp. vitticollis) Bennett. r Schneid- und Eckzaͤhne haben 6 1—1'! 7— 7 nichts Beſonderes; der erſte Luͤckenzahn überall hoͤckerig, der zweyte und dritte hat in der Mitte eine Spitze und jederſeits einen kleinen Hoͤcker; dann folgt der Reißzahn und oben 2, un— ten 3 Hoͤckerzaͤhne. Der Reißzahn oben groß und dreyeckig, der zweyte kurz und breit, das Breitenmaaß doppelt ſo groß als das Laͤngenmaaß; die 3 untern klein, einfach, walzig und abgeruͤckt. Sciurus gambianus. Gehört zu der Abtheilung mit runden Ohren ohne Pinſel und mit langen walzigen Schwaͤnzen, bedeckt mit kurzem Haar, nicht zweyzeilig. Oben und die Schwanzwurzel mausbraun mit gelblichen Schatten und uͤberall mit grauen Spitzen, weil die Haare ſchwarz und gelblich-weiß geringelt ſind; unten ſchmutzig-weiß. Schwanz lang mit kurzem Haar, an der Wurzel wie auf dem Ruͤcken gefaͤrbt, aber dann bis zur Spitze mit vielen ſchwarzen und graulich-braunen Baͤndern wie auf dem Rüden von Ryzaena et H. fasciatus. Leibeslaͤnge 93“; Schwanz eben ſo viel; Ohren ſehr kurz und abgerundet. 142 Gleicht Sciurus poönsis in der Geſtalt, iſt aber kleiner, anders gefaͤrbt und weicht noch ab durch ſeinen geringelten Schwanz. Numida rendallii. Iſt neu und ſehr ſchoͤn, kleiner als das gemeine Perl— hubn (Guinea -fowl) und gleicht hierinn der N. cristate. Kopf und Hals kahl, jener mit einer runzeligen Haut bedeckt, in der Mitte mit einer kleinen Leiſte “ lang, 1“ hoch. Hals ſchwarz, Nacken vorzuͤglich vorn und an den Seiten, hinten mit glaͤnzend ſchwarzen Haarfedern bedeckt, mit kaum merklichen Fahnen. Die untern Theile des Halſes und die Bruſt mit ſehr ſchoͤnen violetten Federn bedeckt ohne Flecken; am hellſten an der Bruſt, aber mit braunen Schatten. Ruͤcken, Schultern und Rumpf braun wie gewoͤhnlich, dick, mit kleinen weißen Flecken geſprenkelt, in jedem ein ſchwarzer Ring, viel kleiner und zahlreicher als bey der gemeinen Gattung und mit einer Anzahl weißer Duͤpfel untermiſcht. Die groͤßern Deckfedern und die Unterflaͤche ſchwarz mit großen weißen Flecken; die Schwungfedern gegen den Schaft weiß gefleckt und nur am untern Rand quergeſtreift; Schwanzfedern hellgrau mit weißen Flecken; die Schwungfedern gegen den Schaft weiß gefleckt und nur am untern Rand quergeſtreift; Schwanzfedern hellgrau mit weißen Flecken in einem ſchwarzen Ring, untermiſcht mit vielen ſchwarzen Dupfen oder Duͤpfeln. Die weißen Flecken auf den Deck- und Schwungfedern und Bauch ohne ſchwarze Ringe. Dieſes ſcheint die gemeine Gattung am Gambia zu ſeyn. Gypogeranus. Verglichen mit dem capifchen weicht er etwas ab, ift aber doch keine eigene Gattung; Sonnerats Secretair von der Philippiniſchen Inſel weicht mehr ab. 1) Gyp. capensis. Die Nackenſtraͤußer fangen am Hin— terhaupt an, verbreiten ſich unregelmaͤßig uͤber den obern Theil des Halſes, ſind durchaus ſchmal, als wenn die Fahne einer— ſeits abgeſchnitten waͤre. 2) G. gambiensis. Die Halsſtraͤußer fangen etwas ent⸗ fernt vom Hinterhaupt an, liegen in 2 Reihen und beſtehen aus langen ſpatelfoͤrmigen Federn, viel breiter als die vorigen, jedoch gegen die Wurzel auch ſchmaͤler. In beyden Gattungen die 2 mittlern Schwanzfedern viel laͤnger. Bewohnt Senegal. 2) G. philippensis. Halsſtraͤußer verbreiten ſich unre— gelmaͤßig vom Hinterhaupt bis zum Grunde des Halſes, ſo daß die laͤngſten Federn am tiefſten liegen, umgekehrt bey G. gam— biensis; uͤberdieß ſind die 2 aͤußern Schwanzfedern die laͤngſten, ſo daß der Schwanz gabelfoͤrmig erſcheint. Dieſes findet ſich nicht bloß in Sonnerats Figur, fondern iſt auch ausdruͤcklich in der Beſchreibung erwähnt. Nouvelle guinée p. 87 t. 50. Die Farben der 8 Gattungen oder Arten ſcheinen gleich zu ſeyn. S. 105. J. Hearne ſchickt von Hayti 16 Baͤlge von Vögeln und darunter Brandt's neues Saͤugthier Soleno- donta; heißt daſelbſt Agouta. Hearne ſchreibt: Das einzige vierfuͤßige Thier, welches 143 Columbus bey feiner Landung angetroffen, war meines Er: achtens das Agouta, wie eine Ratte, jedoch etwas größer mit einem gleichlangen Schwanz, Frißt vorzuͤglich Koͤrner, indeſſen auch Fleiſch; das Haar roth. Ich hatte eines lebendig; es ſtarb aber an einem Katzenbiß und die Haut iſt ſo ſchlecht erhalten, daß ich ein anderes ſchicken will. Bruce Campbell, uͤber eine weiße Amſel (Turdus merula). Fand ſich im Juny 1832 in England in einem Neſt mit 2 andern jungen von gewoͤhnlicher Farbe, wie auch die Aeltern. Dieſe machten im naͤchſten Monat ein neues Neſt, legten 4 Eyer, wovon das eine ganz anders ausſah, in der Faͤrbung wie ein Enteney; es wurde aber von Buben zerſtoͤrt; wahrſcheinlich wäre ein aͤhnlicher Vogel daraus gekommen. Dieſe Amſel iſt ganz weiß, ſelbſt Schnabel und Fuͤße und lebt noch. Es iſt ein Maͤnnchen, hat eine Stimme wie die andern, aber ſchwaͤcher und verſucht auch bisweilen zu fingen. Ein ans derer lebt ſeit 6 Jahren und ſingt ſchoͤn. Anfaͤnglich war er ſchwarz, nach 2 Jahren wurde er weiß und ſchwarz gefleckt. Auf den Alpen ſoll es oft weiße geben und gefleckte. Es gibt auch weiße Nachtigalen, Finken und Spatzen. S. 106. R. Seron ſagt: Mein männlicher ſchwar⸗ zer Schwan (Cygnus atratus) ſtarb am 29. July Alters halber, hatte jedoch nicht uͤber 15 Jahre; dennoch hinterließ er 4 Junge 3 Monat alt. Das Weibchen kuͤmmert ſich wenig darum, weil es mit ſeinen Jungen zu thun hat. In Allem hatten ſie 44 ausgebruͤtet, meiſtens im Jaͤnner in einer Grube, die ſie ſich auf einer kleinen Inſel machten, und 40 aufgezogen. In dem einen Jahr machten ſie 2 Bruten, im andern nur eine. S. 108. Walter Elliott ſchickt 8 Gattungen Maͤuſe aus Indien. Gray ſagt: darunter ſeyen 5 neue, 3 davon haben ab— weichende Zaͤhne und koͤnnten eine neue Sippe bilden unter der Abtheilung Mus. Die uͤbrigen ſind Mus oleraceus, platythrix und die von Gray abgebildete Arvieola indica, welche aber ein aͤchter Mus ift. Se 111 Moritz. 1) Actinia sanguineo -punctata: flavescenti- rufes- cens, punctis sanguineis confertis per series longitudinales numerosas dispositis ornata; ore guttis caeruleis quinque circumdato; tentaculis viridescentibus, hyalinis. Hab. vix uncialis super saxa. R. Templeton, Thiere von der Inſel 2) Xenia desjardiniana: pallide livide caerulea; polypis 8, rarius 9 radiatis. Die Maſſe, von welcher die Polypen ſich erheben, iſt über einen Stein ausgebreitet, manchmal weiter als ein Schuh, gewoͤhnlich 3“ dick, beſtehend aus unzaͤhligen verſchlungenen, roͤhrigen Staͤmmen, von deren Seiten Stiele abgehen, welche ſich in eine Scheibe mit einem Sſtrahligen Mund endigen. Dieſe Strahlen, bisweilen ihrer 9, ſind an den Seitenraͤndern kammſoörmig, am Ende napffoͤrmig und haben oben kurze Forte aber einer laͤngern Schnauze. 144 füge. Die Scheiben find in beſtaͤndiger Bewegung von einer Seite zur andern, als wenn fie Nahrung ſuchten; kommt etwas an die Strahlen oder Fuͤhlfaͤden, ſo ſchließen ſich die Saug⸗ naͤpfe gleich daruͤber, der Fuͤhlfaden ſchlaͤgt ſich ein wie ein Finger und fuͤhrt die Beute in den Mund; iſt ſie groß, ſo werden etwa 2 oder 3 Fuͤhlfaͤden angewendet. Iſt ſie zu groß, daß fie nicht verſchluckt werden kann, ſo laſſen ſie die Fuͤhl⸗ faͤden los. Folgende 2 andere gehoͤren zu den Wuͤrmern in der Nähe ; der Serpuliten. # ö 3) Anisomelus: os tentaculis simplieibus octo; per paria dispositis, filiformibus, preheusilibus instructum, Branchiae ? simplices, tentaculiformes, pedibus haud multo longiores, in segmentis corporis quatuor anteriori- bus sitae. Testa eylindrica, calcarea, erecta, ad basin in saxis immersa. Obs. numero et symmetria tentaculo- rum, neenon branchiarum simplieitate?, a Terebella cae- terisque generibus affinibus distinguitur. Anisomelus luteus. Long corp. vix 4 in saxis corallinis apud Black River. Von den 8 Fuͤhlfaͤden dieſes Wurms iſt das gegen den Bauch ſtehende Paar kurz; das gegenuͤberſtehende lang, ſo lang als der Leib ſelbſt; die zwiſchenliegenden haben eine Mittellaͤnge. Das Thier ſtreckt ſich aus ſeiner Roͤhre bis zum fuͤnften oder ſechſten Ringel hervor, ſchwingt ſich hin und her und bewegt die Fuͤhlfaͤden herum. Findet es etwas Eßbares, ſo rollt ſich ein und der andere Fuͤhlfaden darum und fuͤhrt es zum Mund. Die Fuͤhlfaͤden haben viele Ringel und eine Hoͤhle, worinn ovale Kuͤgelchen hin- und herlaufen. Hab. unc. 4) Piratesa: os tentaculis seu branchiis numerosis, longe ciliatis, subulatis, simpliei serie dispositis, einetum. Testa ceylindrica, calcarea, erecta, e saxo parum pro- minente. Obs. Genus propter tentaculorum branchifero- rum dispositionem a Sabella Cuv. sejungendum. Piratesa nigro-annulata: brunnea, tentaculis pal- lidioribus nigro confertim interrupte annulatis. Hab. in saxis corallinis apud Black River. Die Wimpern der Fühlfäden ftehen oben auf jedem Rande in einer Reihe und ſchlingen ſich um jede Subſtanz, um fie zu fangen; in der Ruhe ſind ſie aufgerollt. Sucht es etwas, ſo ſtreckt es ſich aus der Roͤhre, wendet die Scheibe nach un— ten auf den Stein und unterfucht denſelben genau; die Fühl- faͤden find dann in beſtaͤndiger Bewegung, um etwas zu er- wiſchen. Au guſt. S. 113. J. B. Harvey hat auf dem Felſenboden bey Torquay Corallinen, Meerſterne und Comatulen herausge⸗ zogen. Er hat ſeit 8 Monaten Caryophyllia smithii leben⸗ dig. Das eine, deſſen halbe Seite beym Abreißen vom Felſen abgebrochen wurde, lebt auch noch und hat die Kalkroͤhre faſt rundum wieder erſetzt; auch der Becher oder Napf war Über die Haͤlfte feines Umfanges zerſtoͤrt, jetzt iſt er faſt ergänzt. Die Pyrgomata an den Corallinen leben auch noch. 145 Burton befchreibt einen Ratelus, den Pennant als indiſchen Dachs, Shaw als Ursus indicus beſchrieben hat. Er haͤlt ihn fuͤr verſchieden vom Ratel am Vorgebirg der guten Hoffnung. Gehört zu den Plantigraden, mißt bis zur Schwanzſpitze 8“ 3“¼; Kopf und Hals 113; Rumpf 214; vorder Fuß ohne Nägel 8“, hinterer 63 Kopf 64; Hals ſehr dick; von der Naſenſpitze bis zum Auge 2“, von da bis zum Ohr 43. Das Thier ſteht alſo niedrig auf den Beinen, vorn hoͤher als hinten, Widerriſt 6 — 10“, Kreuz 6— 7. Kopf verhaͤltnißmaͤßig klein, auch die Augen; von einan- der nur 3“; keine Ohrmuſchel. Zehen vorn 5 mit ungeheuren Klauen, wovon die innere ſo hoch ſteht, daß ihre Spitze an den Anfang der zweyten ſtoͤßt. Dieſe und die vierte gleichlang. Ihre Klaue 14“; Mittelklaue 13, aͤußere 1. Zehen und Klauen liegen dicht aneinander und ſind daher tauglich zum Graben. Hinterzehen weniger entwickelt, Nägel ſehr kurz und ſchwach; Sohle faſt kugelfoͤrmig und daher reichen die Naͤgel bis auf den Boden. Gebiß wie bey Ratelus capensis. Zahnzahl geringer als bey den andern Sippen der Sippſchaft. Die 4 mittlern Schneidzaͤhne unten kleiner und ſchwach; die 2 aͤußern etwas breiter und ſtaͤrker, ſowie die 4 mittlern oben; hier ſehen die 2 aͤußern aus wie die Eckzaͤhne, 3 mal ſo groß als die andern, ſtark, rund und einwaͤrts gebogen. Die Eckzaͤhne ſtark, die untern ſchlagen vor die obern in eine Luͤcke, welche unten fehlt. Erſter Luͤckenzahn unten ſehr klein, die andern allmaͤhlich groͤßer, der letzte lang mit 2 Spitzen und einer hoͤckerigen Flaͤche dahinter. Der große Reißzahn oben hat innwendig einen Abſatz; der hinterſte Zahn iſt' breiter als lang, alſo wie bey den Mu: ſteliden. Faͤrbung ſchwarz, mit Ausnahme des Ruͤckens, Kopfes und Halſes, obſchon ſich einige zerſtreute ſchwarze Haare auf dem Ruͤckgrath zeigen; die Seiten weiß, auch die Oberſeite des Schwanzes bis 1“ vom Ende, das ſchwarz iſt. Der Rand der weißen Farbe bildet eine Linie quer uͤber das Geſicht und laͤuft von da uͤber die Seiten bis zum Schwanz, wo ſie ſich mit der Linie der andern Seite verbindet. Alles uͤbrige, auch die Fuͤße ſchwarz. Das Thier naͤhert ſich in Geſtalt und Gang den Baͤren im Gebiß den Wieſeln, in der Bedeckung den Schweinen. Die Haut iſt dick, Jzaͤh und hart. Die Haare lang, locker rauh, zerſtreut ohne Unterwolle. Hinten an den Schenkeln ſind ſie ſo lang, daß ſie faſt Buͤſchel bilden; vorn an den Vorder— fuͤßen ſind ſie auch ſehr lang und liegen quer. Um die Ohren liegt ein Haarring, faſt wie die Federkreiſe der Eulen. Geſicht faſt nackend, ebenſo der Bauch und eine Linie unter dem Schwanz. Die Haut um den After nackt, in eine Art Sack erweitert, aber nicht groß. Es war ein Maͤnnchen. Alles deutet darauf, daß dieſes Thier gut graben kann. Die Einwohner ſagen auch, daß es die Graͤber aufwuͤhle und daher heißt es Grabdelber; deßhalb iſt der Name Mellivora ſehr unpaſſend. Iſis 1837. Heft 2. 146 Es lebt in den obern Provinzen von Bengalen, iſt jedoch ſelten. Dr. Sandham hat dieſes gut erhaltene Exemplar mitgebracht. i Dieſes Thier wurde von den Syſtematikern faſt ganz vernachlaͤſſigt. Pennant ſpricht obenhin davon; kuͤrzlich ſprach ausfuͤhrlicher daruͤber der verſtorbene Hardwicke in Linn. Trans. hielt es aber für einerley mit Ratelus capensis. Ein anderes Exemplar, das früher im zoologiſchen Garten gelebt hatte, ſoll von Madras gekommen ſeyn. (Beſchluß folgt in Iſis 1837 Heft 3 S. 179.) Practiſche Unterſuchungen über die Verrichtungen des Ganglien-Nervenſyſtems und Über ihre Anwendung auf die Pathologie, von Brachet, uͤberſetzt von Dr. A. E. Flies. Quedlinburg, bey Baſſe 1836. 8. 330. Dieſe vieljährige Arbeit wurde mit dem phyſiologiſchen Preis des Barons Monthyon im Jahre 1826 gekroͤnt. Der Verfaſſer hat eine große Menge zuſammenhaͤngende Verſuche angeſtellt uͤber das Knotenſyſtem, welches wirklich ziemlich ver— nachlaͤſſiget wurde und iſt auf viele Reſultate gekommen, welche alle Beachtung verdienen; man muß daher dem Verfaſſer fuͤr die Muͤhe, das Werk zu uͤberſetzen dankbar ſeyn. Es theilt ſich in 10 Capitel und jedes wieder in einige Abſchnitte. Der Verfaſſer betrachtet hier die allgemeinen und beſondern Verrich— tungen des Ganglienſyſtems, ſeinen Einfluß auf das Herz, die Lungen und die mechaniſche und chemiſche Reſpiration; auf den Magen, die Daͤrme, Geſchlechtstheile, die Abſonderungen, die Sympathie, das Geſicht und die Leidenſchaften. Dabey werden die Urſachen des Hungers, der periſtaltiſchen Bewegung, der Bereitung des Chymus, die Empfaͤngniß, Schwangerſchaft, der Sitz der Leidenſchaften uſw. unterſucht. Gewiß wir beſitzen noch kein ſo vollſtaͤndiges phyſiologiſches Werk uͤber das Kno— tenſyſtem. Der Verfaſſer hat uͤber anderthalb Hundert ſehr muͤhſame ſcharfſinnige Verſuche an Thieren angeſtellt, und daher viele neue Beobachtungen zu machen Gelegenheit gehabt, welche er hier treulich erzaͤhlt und mit Folgerungen begleitet, welche dem Arzt und dem Phyſiologen wichtig ſeyn muͤſſen. Nevrologiſche Beobachtungen von Dr. F. H. Bidder, Profector. Dorpat, bey Kluge. 1836. 4. 58. 2 Tafeln, Ueber die Hirnnerven gibt es immer noch zu thun, beſon— ders in Hinſicht ihres Zuſammenhangs und ihrer ſyſtematiſchen Anordnung. Dazu iſt dieſer Beytrag ſehr dankenswerth und und wird gewiß der Anerkennung der Anatomen nicht entgehen. Er behandelt vorzuͤglich die Nerven der harten Hirnhaut, das Verhaͤltniß der oberflächlichen Felsbein-Nerven zum Gaumen: Keilbein-Knoten, die mit dem Knie des Nervus fachalis zu- ſammenhaͤngenden Nerven und die Berbindung des Ganglion sphaenopalatinum mit dem Gangl. arnoldi. Die erſte Tafel zeigt die Nerven der Hirnhaut, die zweyte die zum Knie des Nervus facialis tretenden Nerven deutlich abgebildet. 10 147 Annales des sciences naturelles. Zoologie par Audouın et Milne Edwards IV. 1835. 8. 384. Pl. 16. Paris, S. 1 Behn, Dr. Med. zu Kiel, Entdeckung einer Cir⸗ eulation von Nahrungsſaft in den Füßen verſchiedener Wanzen— arten, welche unabhaͤngig iſt von den Bewegungen des Ruͤcken— gefaͤßes und von einem beſondern Bewegungsorgan abhaͤngt. Da dieſer Aufſatz von einem Deutſchen iſt, auch [wohl in der deutſchen Sprache erſcheinen. Ein Auszug daraus iſt daher unnoͤthig. Die Beobachtungen wurden an ei— ner jungen Notonecta gemacht; ferner bey Corixa, Naucoris, Nepa et Ranatra. 13. Morren, Prof. der Botanik zu Gent, Verſuche uͤber den Einfluß des Lichtes auf die Entwicklung der Pflanzen und Thiere, deren Entſtehung man der Generatio aequivoca zugeſchrieben hat. Dritte Abhandlung. ſo wird er 40. Flourens, Unterſuchungen uͤber den Bau der Na— belſchnur und ihren unmittelbaren Zuſammenhang mit dem Foͤ— tus; zweyte Abh. 44. Chriſtol, Unterſuchungen uͤber die Charactere der großen verſteinerten Nashoͤrner. T. 1—3. Abgebildet find Schädel von Rh. tichorhinus, leptorhi- nus, megarhinus n. von Montpellier mit Zaͤhnen uſw. Rhinoceros tichorhinus hat auch Schneidzaͤhne im Un terkiefer und Rh. ineisivus iſt daher nicht verſchieden, ſowie auch nicht Rh. leptorhinus. Wahrſcheinlich gibt es nur 2 Gattungen von großen verſteinerten Nashoͤrnern; nehmlich die vorige und Rh. megarhinus n., welcher 2 Hoͤrner hat. Der Aufſatz iſt ſehr umſtaͤndlich. 113. Feruſſac, Bemerkung uͤber Sepia hexapodia Mo- linae und 2 andere dieſes Naturforſchers. Schneider hat zuerſt diefe ſonderbare Gattung aufzu- klaͤren geſucht. Berliner Beobachtungen 1793. Sie iſt auch in Vidaures Naturgeſchichte von Chili, Hamburg 1782, beſchrie— ben, wie bey Molina, von dem wahrſcheinlich Vidaures Buch ſelbſt herruͤhrt; auch ſchon in Freziers Voyage au Chili 1716, und daraus ſcheint Molina geſchoͤpft zu haben. Fre— ziers Pulpo mit 6 Fuͤßen ſcheint nichts anders als eine Ge— ſpenſtheuſchrecke, Marcgrave's Arumatia zu ſeyn. Die Gat⸗ tung muß daher aus dem Syſtem verſchwinden. Dagegen hat mir Tileſius eine Abbildung eines ſechs— füßigen Calmars (Loligo linearis, hexapodia) geſchickt von der Groͤße einer Rabenfeder, 18 L. lang, auf Tangen aus dem Meer von Correa. Der Sack endigt in zwo dreyeckige Floſſen; wahrſcheinlich waren einige Arme verloren. Die Abbildung einer andern Gattung habe ich von Leach erhalten unter dem Namen Molinea quinquezonata, weil er fie für Molina's Sepia hexapus hielt; wahrſcheinlich auch ein Irrthum. Mit Molinas Sepia tunicata verhält es ſich ebenſo; er hat ſie aus Pernetty genommen. Bosc hat ſie Sepia nigra 148 genannt, Montfort Calmar röéticulé; bloße Erfindung. D' Orbigny hat aber an Chili feinen Loligo gigas gefunden, welcher, an die Kuͤſte geworfen, nach dem Tode ſich fo auf blaͤht, daß die aͤußere Haut wie eine Papierlaterne ausſieht. Sepia tunicata von Georgi (Ruſſiſches Reich S. 2198) iſt eine andere. ? Molina's Sepia unguiculata ift dagegen die richtige, aber aus der Reiſe genommen von Hawkesworth 1773. 127. Gervais, Paris. Gammarus pulex zerfällt in zwo Gattungen, welche ſich nie mit einander paaren und wovon eine auf den Bauch⸗ ringeln Stacheln hat, die andere nicht. Röſel und Geof— froy haben jene abgebildet; Desmareſt und Zenker dieſe. Bemerkung uͤber zwey Flohkrebſe um Gammarus pulex F.: oculis reniformibus, antennis subaequalibus; eingulo quoque abdominis laevi, i. e. non spinigero. Desmareſt, Zenker. Gammarus roeselii n.: oculis ac antennis Gamm. pulieis, sed abdominis cingulo quoque aculeato, i. e. su- perne et postice unispinigero. Roſel III. Tab. 52. Ge⸗ offroy T. 21. fig. 6. Faͤngt man im Fruͤhjahr gepaarte Stuͤcke, immer einander gleich. Es gibt um Paris, aber nur im ftes henden Waſſer eine dritte Art, welche nicht größer als 3 oder 4 Millimeter wird und farbloſe Augen hat. Iſt wohl nur eis ne Verkuͤmmerung der erſten Gattung. — Gamm, pulex minutus. 129e Flourens, Über den Bau der Nabelfchnur. 135. A. v. Humboldt und Link, über die Faͤhrten im bunten Sandſtein bey Hildburghauſen. 142. Morren, Einfluß auf die Entſtehung der niedern Pflanzen und Thiere, vierte Abhandlung. ſo ſind ſie Er hat Naviculen, Globulinen, Monaden, Colpoden, Ba⸗ cillarien, Cyſtodiellen erhalten. Der Schluß iſt, daß es keine Generatio aequivoca gebe. 189. D’Orbigny, uͤber den Bau und die Lebensart der Pteropoden. Finden ſich in allen Meeren, vom Aequator bis zum Polarkreis, weit entfernt von den Kuͤſten und kommen nur des Nachts oder in der Dämmerung herauf; bey Sonnen⸗ ſchein fängt man keine; erſt gegen Abend bey bedecktem Him⸗ mel einige Gattungen, z. B. Hyalaea quadridentata, subula et striata. Bey der Daͤmmerung faͤngt man in Menge kleine Cleodoren mit Hyalaͤen und Atlanten; die großen aber erſt um Mitternacht, z. B. Pneumodermen, Clionen und Cleodoren; einige kommen nur in finſterer Nacht, wie Hyalaea balantium. Allmaͤhlich verſchwinden die kleinen, ſpaͤter die großen, in der Mitternacht faͤngt man nur noch einige. Wahrſcheinlich wohnt jede Gattung einer beſondern Tiefe bey einer beſtimmten Menge von Licht, dem fie dann folgt, obſchon fle keine Augen hat. Sie bleiben immer 40 — 50 Stunden von den Kuͤſten, außer Clio borealis. Sie ſcheinen auch eigene Gegenden einzuneh⸗ men. Unter 29 finden ſich 14 im atlantiſchen und im Suͤd⸗ meer, 11 nur im atlantiſchen, 4 nur in der Suͤdſee, und er⸗ 149 ſtrecken ſich 55° dieß- und jenſeits des Aequators, manche nur je 23. 17 zeigen ſich nur bey Nacht, 11 nur in der Daͤm— merung. Die Floſſen bewegen ſich ſehr ſchnell wie Falterfluͤgel, gerad aus, oder auf und ab, wobey aber der Leib immer ſenk— recht bleibt; bisweilen drehen ſie ſich um die Achſe, bisweilen ſtehen fie unbeweglich, was jedoch ſelten der Fall iſt. Bey Erſchuͤtte— rungen ziehen ſie die Fluͤgel ein und ſinken unter. Die Hya— laͤen ſchwimmen hurtiger als die Cleodoren; die Pneumodermen und Cleonen ſehr langſam. Sie haͤngen ſich nicht an Tange. Im Magen der groͤßern Cleodoren fand er junge Atlanta ke- raudren; auch Entomoſtraceen. Die Hyalaͤen werden von Fi— ſchen und Dintenſchnecken gefreſſen. Sie find am haͤufig— ſten in der heißen Zone. Die Hyalaͤen zählen mehr Gattun— gen als alle anderen zuſammen; die dutenfoͤrmigen ſind die meiſten, dann die eigentlichen Hyalaͤen, dann die Cleodo— ren. Es find immer viele beyfammen; manchmal fängt man mehrere Naͤchte eine Menge; dann 2— 3 Naͤchte keine, und nachher wieder eine Menge. Man fängt fie bey ſtuͤrmiſchem wie dey ruhigem Wetter. Eyer und Junge hat er nie geſehen. S. 193. Jules de Chriſtol, Vergleichung der gleich— zeitigen Saͤugthier-Bevoͤlkerung von 2 tertiaͤren Becken im De— partement Herault. T. 6 u. 7. Bey Pezenos finden ſich Elephas, Hippopotamus, Equus, Cervus alces, ta- randus, giganteus, Bos, Manatus. Bey Montpellier: Elephas, Mastodon angustidens, Rhinoceros tichorhinus (et leptorhinns), Tapir, Palaeo- therium, Anthracotherium, Lophiodon, Hipparion n., Sus, Bos, Cervus capreolus cuvieri, capreolus tolozani, Anti- lope cordieri, Felis, Hyaena, Ursus, Manatus, Halicore cuvieri, Delphinus, Balaena, Cachalot, Rorqual; Crocodi- Ius, Trionyx aegyptiacus, Chelonia, Emys, Testudo; Avis palmipes; Squalus, Raja, Dorade. Abgebildet find Schaͤdel und Geweihe von Cervus alces, tarandus, gi- ganteus. 238. L. Dufour, Anatomie der Orthopteren, Hyme— nopteren und Neuropteren. 242. Becquerel und Breſchet, thieriſche Waͤrme. 254. Paul Gervais, uͤber den Suͤßwaſſerſchwamm. Grant und Rafpail ſetzen ihn ins Thierreich; Gray, Dutrochet und Link ins Pflanzenreich, wofür auch meine Beobachtungen ſprechen. Unter der Linſe ſcheinen dieſe Koͤrper nur aus Globulis et spiculis zu beſtehen; die letztern ſind Kie— ſeleryſtalle nach Grant und Raſpail und die einzigen harten Theile dieſer Schwaͤmme, waͤhrend die Meerſchwaͤmme noch hornige verwirrte Faͤden haben. Die Globuli bilden den le— bendigen Theil; nirgends eine Spur von Empfindung; gelblich weiß, ins Grüne Die Geſtalt des Schwamms iſt verſchieden, bald aͤſtig, bald lappig. Auf der Oberflaͤche bemerkt man außer den Poren noch andere größere Löcher, welche den Osculis der Meerſchwaͤmme entſprechen. Die Körner find keine Eyer, ſon⸗ dern Sporangien, wie Link ſagt. Sie enthalten Globuli, welche beym Keimen durch ein Loch heraustreten. Vertrocknete 150 Schwaͤmme leben wieder auf und dann kann man die Sporan⸗ gien am beſten ſtudieren. S. 257. G. L. Duvernoy, Studien uͤber die Leber. Saͤugthiere aller Zuͤnfte durchgangen. Taf. 4. mehrere ab: gebildet. 270. Doyere, neues Saͤugthier von Madagascar. T. 8. entdeckt von Goudot. Die Inſectenfreſſer ſind bis jetzt folgende: Cladobates, Macroscelis, Centetes, Erinaceus, So- rex, Gymnura, Mygale, Chrysochloris, Talpa, Condylu- ra, Scalops. Die meiſten leben unter der Erde und halten Minters ſchlaf. Erinaceus, Centetes et Sorex laufen herum; My- gale ſchwimmt gut; Talpa, Chrysochloris, Condylura et Scalops graben gut; Macroscelis huͤpft mit den langen Hine terbeinen wie die Kaͤnguruh und Springmaͤuſe; Cladobates klettert hurtig wie die Eichhoͤrnchen. Die einen haben Schneidzaͤhne gleich Eckzaͤhnen mit klei— nern dahinter, wie Mygale, Sorex; Macroscelis, Chrysochlo- ris, Condylura, Scalops, Phascogale, Phalangista, Erina- ceus. Andere haben große Eckzaͤhne, wie Centetes et Talpa, Didelphys, Dasyurus et Perameles. Cladobates et Gymnura ſcheinen zwiſchen beyden Reihen zu ſtehen; die neue Sippe Eupleres nicht ſo; ſie ſtellt ſich an die Spitze dieſer neuen Reihe und verbindet fie mit dea Fleiſch— freſſern. Das Exemplar iſt jung. Der Leib duͤnn, geſchmeidig, Beine kurz, kriechend; mahnt an Mustela; die Fußwurzeln ſind behaart wie bey den Plantigraden, namentlich Melogale. Nur die Handflaͤche iſt nackt; uͤberall 5 Zehen mit langen ſcharfen Naͤgeln, die nicht die Erde erreichen, aber auch nicht ganz zus ruͤckziehbar ſind. Der Daumen an allen Fuͤßen iſt viel kuͤrzer, wie bey Macroscelis und andern; der Schwanz lang und gut behaart wie der Leib. Der Kopf weicht aber ab. Die ſpitzige Schnauze mahnt an Melogale und Coati, an Spitzmaus, Centetes, Cladoba- tes und Talpa. Das Gebiß aber faft ganz wie bey der letz— tern, welche darinn von ihren Nachbaren Condylura, Chryso- chloris et Scalops ſehr abweicht. Oben in jedem Zwiſchenkiefer 3 ſcharfe Schneidzaͤhne (alſo 6). Der innere ſtoͤßt an ſeinen Nachbar; der nach außen folgende ſteht ab und der aͤußerſte noch mehr. Dann folgt der laͤngere und krumme Eckzahn, auch abgeruͤckt, aber dicht an der Naht; gleich dahinter ein ganz gleich geſtalteter, aber nur halb fo lang, mithin wie ein zweyter Eckzahn. Iſt alſo der erſte Luͤckenzahn, ſcheint aber nur eine Wurzel zu haben. Der 2te Luͤckenzahn ſteht ab und gleicht jenem gar nicht, iſt ſehr duͤnn und ſchneidend mit einer ſcharfen Spitze, davor ein kleiner Hoͤ⸗ cker, dahinter ein größerer; hat zwo Wurzeln. Der dritte ebenſo, aber noch einmal ſo groß mit 3 Wurzeln, auch abgeruͤckt. Der folgende iſt ein wahrer Mahlzahn, wie ein dreyecki ges Prisma mit 5 Spitzen; eine innwendig, 2 in der Mitte 2 auswendig ſtumpf. 151 Der letzte oder neunte iſt noch nicht ganz heraus; wie der vorige, aber dicker. Die 3 zuletzt beſchriebenen ſtoßen an einander, laſſen aber wegen ihrer prismatiſchen Geſtalt innwen— dig Raͤume, worein die untern Zaͤhne paſſen. Unten jederſeits vier ſcharfe Schneidzaͤhne, die innern an einander, der aͤußere abgeruͤckt mit einer ſcharfen Spitze faſt wie ein Eckzahn, welchen Namen jedoch erſt der fuͤnfte zu verdienen ſcheint. Er ſchlaͤgt aber nicht vor den obern Eckzahn wie gewoͤhnlich, ſondern dahinter in den Raum vor dem erſten Luͤckenzahn; alſo auch wie bey Talpa, den Maki, Indri, Lori und Galago, wie Friedrich Cuvier ſelbſt angibt, obſchon er den fuͤnften Zahn unten bey der Talpa nicht Eckzahn nennt, weil er zwo Wurzeln hat. Aber der obere hat auch zwo. In der neuen Sippe ſcheint er nur einen zu haben; der untere aber hat zwo. Der erſte Luͤckenzahn iſt ſehr ſpitzig und ſteht frey; der zweyte noch einmal ſo groß mit 3 Spitzen; die zween achten Mahlzaͤhne gleichen ſich, doch iſt der hintere größer, haben grö- ßere Spitzen, und an der innern Seite eine vierte kleinere. Der obere zweyte Mahlzahn ſchlaͤgt den zweyten untern, und daher wird ſich hier wohl noch einer entwickeln. Die Augenhoͤhle verfließt mit der Schlaͤfengrube. Das Paukenbein iſt groß, auch die Augen. Das Thier ſteht uͤber⸗ haupt unter den Inſectivoren den Carnivoren am naͤchſten. Eupleres: oben 6 Schneidzaͤhne, klein und in gleicher Reihe; zween Eckzaͤhne, 6 Luͤckenzaͤhne abgeruͤckt; 4 vielleicht 6 Mahlzaͤhne mit 5 Spitzen. Unten 8 Schneidzaͤhne, zween Eckzaͤhne mit doppelter Wur— zel ſchlagen hinter die obern Eckzaͤhne wie bey Talpa. Ich habe in meinem Zahnſyſtem, Iſis 1823 gezeigt, daß dieſes un⸗ richtig iſt; der aͤußere Schneidzahn muß als Eckzahn betrachtet werden; es gibt außer den Beutelthieren keine, welche mehr als 6 Schneidzaͤhne haben. O.]. Vier Luͤckenzaͤhne, wenigſtens 6 Mahlzaͤhne mit ſcharfen Spitzen. Schnauze ſehr lang und duͤnn; Augen groß, Ohren groß und dreyeckig. Leib kriechend, wurmfoͤrmig; Beine maͤßig; verlaͤngert, unten behaart. Ueberall 5 Zehen, oben kurz behaart; Daumen viel kuͤr— zer, beſonders hinten, wo er kaum die Erde beruͤhrt. Klauen niedergedruͤckt, ſcharf und halb einziehbar; vorn nur halb ſo lang. Pelz dicht und ſeidenartig, mit kurzer Grundwolle. Fußwurzeln Eupleres goudotii. Jung. Das Seidenhaar iſt dunkelbraun, das Wollhaar tothbraun; oben heller, Kehle aſchgrau; auf den Schultern ein ſchwarzer Querſtreifen. Ganze Laͤnge 410 Millimeter. Schwanz . 150 — Kopf ri 2 — Dicke deſſelben 30 — Laͤnge des Fußes 65 — Es ſtammt von Tamatave und heißt daſelbſt Falenouc, — 152 wohnt im Sande und graͤbt Hoͤhlen, was nicht mit den zarten Klauen, den großen Augen und Ohren uͤbereinſtimmt. Man ſollte vielmehr glauben, daß es ſich wie der Iltis nur in ſchon fertige Hoͤhlen verſtecke, oder vielmehr auf Baͤume klettere, wie Cladobates, dem es in vieler Hinſicht aͤhnlich iſt. Indeſſen ſoll Maeroscelis mit aͤhnlichen Nägeln auch graben. Nur Flacourt ſpricht davon: „der Falanuk iſt die aͤchte Civette; es gibt eine große Menge. Die Einwohner von Manatingha, Sandravinangha und Macobondo eſſen fie. Nach dieſer Ausſage glaubte man, die Civette faͤnde ſich auf Madagascar, was alſo nicht richtig iſt. Abgebildet iſt das Ganze‘, der Schädel und die Zähne. Das Ausſehen iſt ganz wie bey Cladobates. S. 283. Blainville, trefages : Kiemen. über einen Aufſatz von Qua- uͤber das Leben der kleinen Anodonten in den Man findet die Embryonen in Menge im aͤußern Kie⸗ menblatt. Man hat fie für Schmarotzer (Glochidium) ausge: geben; Carus hat es widerlegt. Q. ſagt: die Eyer würden durch einen Strom, durch die hintere Manteloͤffnung ausgefto- ßen, ſodann durch die vordere eingezogen und kaͤmen ſodann in die Faͤcher der Duplicatur der aͤußern Kieme Das erſtere iſt unrichtig: Sie kommen unmittelbar aus der Oeffnung des Eyer— gangs hinter dem Schultermuſkel in die Fächer. O.]. Die Eyer find ein Viertels Millimeter dick und enthalten kleinere Globuli. Am Aten Tag bemerkt man den Schloßrand der Schale. Am öten iſt die Schale haͤutig und dreyeckig. Der Gipfel in der Mitte des Bauchrandes. Bald nachher zei— gen ſich Gefaͤße. Waͤhrend der 6 folgenden Tage ſetzt ſich Kalkerde in die Schale ab, und dieſe faͤngt an ſich zu bewegen; man ſieht den Darm, am 2öften Tag die Aorta. Da es nun gegen den Winter geht, ſo aͤndert ſich die Schale bis zum 50. Tage wenig; die Leber zeigt ſich und das Herz. Am 120ſten Tag ſind die Darmgefaͤße fertig. Dann entledigt ſich die Mutter plöglich der Jungen: wie, wird nicht geſagt. Die Geſtalt iſt noch ziemlich dieſelbe; am Mund ſind Wimpern; das Herz ſchlaͤgt noch nicht; der Bauchkiel zeigt ſich auch noch nicht. Der Embryo entwickelt ſich wie bey Limnaea von In⸗ nen nach Außen; die Geſtalt zeigt ſich vor der Structur. Die Venen und vielleicht der Darm bilden ſich durch Luͤcken zwi⸗— ſchen den Globulis; nicht ſo das Herz und die Aorta. Der Darmcanal bildet ſich Anfangs aus mehreren getrennten Stuͤ⸗ cken. Der Darm entſteht vor dem Magen und bie Aorta vor dem Herzen. S. 306. Feruſſac, uͤber die Belemniten. Prof. Agaſſiz hat in der Sammlung des Fraͤuleins Philpot einen Sepienkochen geſehen mit dem gut erhaltenen Din; f tenſack: dieſer Knochen endigte hinten ohne Unterbrechung in ei⸗ nen Belemnites ovalis. Bey manchen Sepien endigt hinten der Knochen mit einer ziemlich langen kegelfoͤrmigen Spitze, welche von der Fortſetzung der Sackhaut wie mit einer Scheide bedeckt iſt. Denkt man ſich an die Stelle dieſer kleinen Stell! einen Belemniten, fo hat man eine genaue Vorſtellung von bei 153 Lage dieſer Verſteinerung im lebendigen Thier. Nur muß der Sepienknochen anders gebaut ſeyn, weil er an dieſer Stelle die Alveole des Belemniten zu bilden ſcheint, deſſen duͤnne Muͤn— dungswaͤnde ſich daran anſchließen muͤſſen. Die Belemniten ſind demnach duͤnnere Koͤrper von einem ſepienartigen Thier, welches wahrſcheinlich zwiſchen Spirula und den aͤchten Sepien ſteht. Es muß ungeheuer groß geweſen ſeyn; denn es gibt 2“ lange Belemniten. S. 310. Cocteau, otoca). J. F. Jacquin hat ſchon 1787 im July eine ſolche Beobachtung gemacht, was nicht beachtet wurde. Man hat gemeynt, man koͤnne die Ringelſchlange lebendig gebaͤrend ma— chen, wenn man ihr das Waſſer entziehe und dadurch das Legen verzoͤgere. Am 10ten July 1835 fing E. Guerin eine Eidechſe in einem feuchten Wald, welche am andern Tag binnen einer Stunde 7 Junge gebar, aber nach 14 Tagen ſtarb, weil ſie nichts fraß, als ein wenig Milch; die Jungen nahmen, gar nichts und ſtarben nach einigen Tagen. Die Eidechſe iſt Mit⸗ telgroͤße, hat oben 10 Zaͤhne, unten 17 jederſeits, keine im Gaumen. Sie iſt aͤhnlich der Lacerta vivipara von Jacquin, und Lacerta stirpium von Daudin, aber durch die Faͤrbung verſchieden, bildet mithin die ite Gattung der Sippe. über eine gebärende Eidechſe (Zo- 313. Leon Dufour, über die von Behn bemerkten Bewegungen in den Füßen der Waſſerwanzen: Corixa stria- ta et hieroglyphica. Die Bewegungen gehen nicht nach der Laͤnge, ſondern nach der Quere, und ſind nichts anders als Oſcillationen der Muſkeln. Sie zeigen ſich vorzuͤglich in den hintern Fuͤßen, weil fie Schwimmfuͤße find und Borften haben, die immer be— wegt werden. 321. Milne-Edwards, neues Alcyonium: Aleyoni- dium, geleſen im Hornung 1835. T. 12. 13. Iſis T. I. Wurde mit dem Zugnetz bey Algier herausgezogen. Der wei— che Stamm iſt walzig verlaͤngert, bald einfach, bald verzweigt; der Fuß (2“ lang, 3 dick) ſitzt auf Tangen oder andern Koͤr— pern, iſt braun, zaͤh und ohne Polypen; der Stamm (eben fo lang, über 1 halben Z. dick in der Mitte) zart, haͤutig und en- digt in viele Polypen, faſt microſcopiſch klein mit 8 gefiederten Fuͤhlfaͤden um den Mund, welche ſich ganz einziehen koͤnnen, und zwar jeder einzeln; es kann ſich aber auch der ganze wei— che Stamm in den lederartigen Fuß zuruͤckziehen, beſonders, wenn man denſelben reizt. Etwas aͤhnliches bemerkt man nur noch bey den Meerfedern. Schlitzt man einen Polypen auf, ſo ſieht man den gelben Darm in der Mitte der Hoͤhle mit 8 Streifen oben und unten offen, hier etwas enger und geht in eine weite Hoͤhle uͤber, welche ſich nach unten in den gemein⸗ ſchaftlichen Polypenſtamm fortſetzt. Der Darm haͤngt durch 8 Fluͤgelhaͤute der Laͤnge nach an der Wand der Leibeshoͤhle, wo— durch 8 Candle entftehen, welche in die hohlen Fuͤhlfaͤden fort- laufen und ſich jederſeits mit 10 — 12 Loͤchern in den Fieder⸗ ſpitzen oͤffnen. Unten communicieren die 8 Canaͤle frey mit der großen Bauchhoͤhle unter dem Darm. In dieſe Hoͤhle ſetzen ſich die 8 duͤnnern Darmfalten fort, und da, wo ſie aus dem Darm Iſis 1837. Heft 2. 154 treten, entſpringt ein ſehr geſchlungener Faden, der nach unten duͤn⸗ ner wird, und ſich in den Faͤchern verliert. Sie ſind auch gelb. Der gemeinſchaftliche Stamm beſteht aus haͤutigen Roͤh— ren; ebenſo der Fuß in deſſen dichterer Wand eine Men— ge Spiculae liegen, welche aus Knorpel und kohlenſaurem Kalk zu beſtehen ſcheinen. Auswendig liegen Laͤngsfaͤden, wohl nichts anders als vertrocknete Roͤhren, welche urſpruͤnglich nichts anderes als die Fortſaͤtze der Polypen ſelbſt waren. Die Polypen ſtecken daher nicht in Zellen oder Roͤhren wie die Ser— tularien, ſondern ziehen ſich nur in ihre eigene Leibeshoͤhle zuruͤck, Die Polypen der Sertularien ſtehen bekanntlich mit einander in Verbindung, und was einer frißt, kommt den andern zu gut; bey andern hat man eine ſolche Gemeinſchaft nicht beobachtet. Ich habe mit einem Glasroͤhrchen einen Polypen eingeſpritzt, und die Fluͤſſigkeit drang ſogleich auch in die andern Polypen, und zwar ſehr leicht. So muß es mithin auch mit der Nahe rung geſchehen. Spaltet man den Stamm, ſo ſieht man, daß ſich einige Polypen tief in die gemeinſchaftliche Maſſe verlaͤn— gern und blind endigen; andere aber verbinden ſich mit ihren Nachbaren, ſo daß ſie alſo einem verzweigten Stamm gleichen, gleichſam mit einem Magen und vielen Koͤpfen. Das kommt von ihrem Wachsthum her. An der Ober— flaͤche verſchiedener Polypen bemerkt man einen Knoten ohne Oeffnung; es iſt ein junger Polyp, der allmaͤhlich ſich verlaͤn⸗ gert, einen Mund und Fuͤhlfaͤden bekommt. Dieſe jungen Po: lypen wachſen nur aus der Hoͤhle unter dem Darm hervor. Außerdem haben ſie noch Eyer oder Gemmen, und zwar in demſelben Leibestheil, wo die Sproſſen herauskommen, nehm⸗ lich in der Subſtanz der Laͤngsfalten, aus deren Nand fie all: maͤhlich mit einem Stiel hervorwachſen und ſodann in die Bauchhoͤhle fallen, aus der ihnen ein Weg durch den Mund of: fen ſteht. In den Faͤchern zwiſchen den Falten entſtehen keine Eyer. Dieſe Falten find mithin die Eyerſtoͤcke. wo der Polypenleib frey iſt, entſtehen auswendig Sproſſen, innwendig keine Eyer; wo dagegen die Thiere ſchon im Stamm mit einander zuſammenhaͤngen, da entſtehen Eyer. Der Unterſchied liegt mithin in einem mechaniſchen Hinderniß. Dieſes Thier hat daher in feiner Entwickelungsart Aehn⸗ lichkeit mit den Alcyonellen. Da, Die darmartigen Faͤden unter dem Darmcanal, die ſich auch bey andern Polypen finden, find mithin keine Eyerſtoͤcke. Ich glaube nicht, daß es maͤnnliche Organe ſind, ſondern halte fie für Secretionsorgane, wie die Gallengefaͤße bey den Kerfen. Wenn ſich dieſe Polypen ausſtrecken, ſo ſieht man ſie das Maul erweitern und das Waſſer eintreten, wodurch alſo die Nahrungsſtoffe in den Darm und die große Bauchhoͤhle kommen, aus der fie durch die 8 Gänge um den Darmcanal in die Fühlfäden heraufſteigen. Der ganze Leib iſt daher aus⸗ und innwendig in Beruͤhrung mit Waſſer zum Athmen. Dieſe Fluͤſſigkeit ſcheint auch in verzweigten Haargefaͤßen in den Waͤn⸗ den des Leibes zu circulieren. Dieſe Polypen ſcheinen große Aehnlichkeit zu haben mit Savignys Nephtheen und ſich auch den von Quoy und Gai— 0095 155 mard im indifchen Meer entdeckten Gattungen zu nähern, wel⸗ che ſie mit Unrecht zu Cornularia geſtellt haben. Alcyonidium: Polypen mit 8 gefiederten Fuͤhlfaͤden in einem Kreiſe: ganz zuruͤckziehbar, und bilden eine gemeinſchaft— liche walzige Maſſe oder Stamm, beſtehend aus 2 Theilen; dem Fuß, welcher fleiſchig iſt, mit Kalkgrannen verſehen, nicht ruͤckziehbar, veſtſitzend; und dem Stengel, der haͤutig und ruͤck⸗ ziehbar iſt. Fig. 1. Eine Gruppe auf einer Meerpflanze, nat. Gr. Auf 2 großen Aeſten ſind die Thiere ganz heraus, auf dem dritten e iſt das weiße Stuͤck des Stamms in das Fußſtuͤck eingezogen. a, Stengel, worauf der Polypenſtamm ſitzt. b Fuß. e Stengel oder haͤutiges Stuͤck, d Zweige; k gelbe Flecken von den Eyern im untern Stuͤck des Stengels. Fig. 2. Ein ſehr vergroͤßertes Stuͤck eines Zweigs. a ein Polyp ausgebreitet; b einer im Begriff, ſich zu— ſammenzuziehen; &. Darmcanal, ſichtbar durch die Leibeswaͤnde; d Theil des Leibes, welcher dem obern Theil der Bauchhoͤhle entſpricht; e Laͤngsſtreifen, entſprechend den ſenkrechten Scheid— waͤnden; f fadenfoͤrmige Anhaͤngſel durchſcheinend; g vorſprin— gende Linien am Grunde der Fuͤhlfaͤden, gebildet von braͤunli— chen knorpeligen Spiculis; h Eyer durchſcheinend. Fig. 3. Endſtuͤck eines Polypen ſehr vergrößert und der Länge nach geöffnet. a Fühlfäden; b Mund; c Nahrungscanal; d untere Oeffnung deſſelben; e oberer Theil der Bauchhoͤhle; k haͤutige Scheidwaͤnde, welche vom Darm zu den Waͤnden der Hoͤhle gehen, worinn er aufgehaͤngt iſt. Die einen ſind an ihrer Stelle, die andern Laͤngsſtreifen geſpalten; 4“ Laͤngsfalten der Waͤnde der Bauchhoͤhle, gebildet durch die Verlaͤngerung der Scheidwaͤnde; g Canaͤle um den Darmcanal, welche zu den Fuͤhlfaͤden gehen; g“ einer von dieſen Fuͤhlfaͤden aufgeſchlitzt, um die Loͤcher zu zeigen, wodurch ihre Hoͤhle mit dem Innern der Fiederfpigen in Verbindung ſtehet; h einige Gruppen der Spieulae am Grunde der Fuͤhlhoͤrner; k fadenfoͤrmige Anhaͤng— ſel des Darms. Fig. 4. Querſchnitt des Leibes, um zu zeigen, wie die 8 Laͤngsfalten k ſich um den Darm c veftlegen und Laͤngs— roͤhren d bilden, welche ſich aus der Bauchhoͤhle e bis ans En— de der Fuͤhlfaͤden erſtrecken. Fig. 5. Querſchnitt des Fußſtuͤcks. Man ſieht wie die Bauchhoͤhle der Polypen ſich fortſetzt, mit ihren Laͤngsfalten und den Eyern oder Gemmen, womit fie ausgefüllt iſt. Fig. 6. Ein Zweig, aufgeſchlitzt, um die Verbindung zwiſchen der Bauchhoͤhle des Hauptpolypen und dem Innern der ſich daraus entwickelnden Jungen zu zeigen. Die Loͤcher ſind auf dem Anheftungspunct der Laͤngsfalten, welche die Stelle der Eyerſtoͤcke vertreten. Fig. 7. Unteres Stuͤck einer ſolchen Falte von der Bauch— hoͤhle abgeloͤſt, um die Entwickelung der Eyer oder Gemmen zu zeigen. Fig. 8. Ein Stud der aͤußern Hülle des Fußes; 156 a haͤutige, verwelkte Röhren, welche vom unteren Theile der Bauchhoͤhle einiger Polypen gebildet werden; b Spieulae, womit dieſer Theil des Polypenſtamms incruſtiert iſt. Fig. 9. x S. 333. Derſelbe, uber die eigentlichen Alcyonien, Taf. 14 — 16. Alcyonium palmatum (exos) findet ſich häufig bey Als gier. Die Polypen zeigen fih in Menge auf der Oberfläche | einer gemeinſchaftlichen fleiſchigen Maſſe und ſcheinen in roͤhri⸗ gen Zellen zu ſtecken. Sie ſtrecken ſich bald mit ihren 8 ges fiederten Fuͤhlfaͤden ganz aus, bald ziehen fie ſich ganz ein. Sie ſind haͤufig und ſehr zart, der Stamm aber derb, durch viel kalkigen Abſatz. Er ſieht aus, als waͤren beyde Theile ſcharf von einander geſchieden; loͤſt man aber durch Säure die Kalk: erde auf, fo erkennt man den Zuſammenhang; die Zelle ift nichts anders als das untere Stuͤck des Polypen, der bey der Contraction ſich in ſich ſelbſt einſchiebt'“, wie bey den Alcyoni⸗ dien. Der Stamm iſt nichts anders als die Aggregation des Fußſtuͤcks der Polypen. Jeder Polyp gleicht einer langen, unten verengerten Roͤh— re, und daſelbſt faſt der ganzen Laͤnge nach mit ſeinen Nach⸗ baren verwachſen. Die Bauchhoͤhle geht durch die ganze Laͤnge und hat Laͤngsfalten wie bey den Alcyonidien, welche die Stelle der Eyerſtoͤcke vertreten. Sie gehen auch herauf zu den Fuͤhl— faͤden und haͤngen auswendig an dem Nahrungscanal. Die 8 Zwiſchenraͤume fuͤhren auch in die hohlen Fuͤhlfaͤden und unten an den Scheidwaͤnden ſieht man auch die 8 geſchlungenen Faͤ— den, die aus dem Darmcanal entſpringen. Endlich ſind an dieſen Falten in der Bauchhoͤhle auch Eyer, die durch den Mund ausgeſtoßen werden; mithin alles, wie bey den Alcyonidien. Es gibt aber Unterſchiede. f Eine ſolche Spicula noch mehr vergrößert. Bey der microſcopiſchen Zerlegung der Alcyonidien zeigt es ſich, daß der Leib aus zwey gleichen Haͤuten beſteht; ebenſo bey den Alcyonien an ihrem vorſchiebbaren Theil; in der ge— meinſchaftlichen Maſſe iſt es aber anders, beſonders deutlich bey dem neuen roſenrothen Aleyonium stellatum. Die innere Haut ſetzt ſich in die gemeinſchaftliche Maſſe fort und uͤberzieht die Waͤnde der Bauchhoͤhle ohne das Ausſehen zu aͤndern; die dus ßere aber loͤſt ſich von ber innern ab, ſobald ſie in die Maſſe tritt, wird dicker, ſchwammig und enthält eine Menge unregel— maͤßiger Cryſtalle von kohlenſaurem Kalk und Faͤrbeſtoff. In der Leibeswand der Alcyonidien glaubte ich verzweigte Gefäße bemerkt zu haben; bey Alcyonium palmatum find fie deutlicher, und Delle Chiaje ſcheint ſie ſchon bemerkt zu haben Memoria III. p. 13. tab. 32.; bey Aleyonium stellatum ſehr groß und deutlich. Hier habe ich ohne Schwierigkeit an den Waͤnden der Bauchhoͤhle eine verſchiedene Menge unregel— mäßig geſtellte Köcher geſehen, in Verbindung mit Haargefaͤßen, welche die aͤußere ſchwammige Haut nach allen Richtungen durchziehen, ſich verzweigen, anaſtomoſieren und ein Netz bilden; ſie beſtehen aus einer duͤnnen gelblich weißen Membran, welche ſich in die innere Haut der Polypen fortſetzt und ſich von dem dicken umgebenden Gewebe vollkommen unterſcheidet. Am be⸗ ſten ſieht man das Netz, wenn man ein duͤnnes Blaͤttchen abs ſchneidet und es durch Säure von feinen vielen Cryſtallen be— freyt. An den Zweigen ſind die Gefaͤße am zahlreichſten und 157 in Verbindung mit der Bauchhoͤhle; gegen den Fuß zum Theil obliteriert. Durch dieſen Bau werden die verſchiedenen Poly— pen ziemlich mit einander verbunden uno die Nahrungsftoffe Eönnen in der ganzen Maſſe des Stammes circulieren. Wenn dieſe Thiere keine beſondere Verdauungshoͤhle und Empfindung haben, ſo haben ſie dagegen ein gemeinſchaftliches Gefaͤßſyſtem. Sie pflanzen ſich durch Eyer und Sproſſen fort, aber ſonderbarer Weiſe ſetzt ſich bey den jungen Polypen die Bauch- hohle nicht in die Bauchhoͤhle der Mutter fort, ſondern ſie ſte— hen nur durch das allgemeine Gefaͤßſyſtem mit einander iu Ver: bindung. Das kommt von einer andern Bildungsart der Sproſ— fen her. Wenn ein Aleyonium einen neuen Zweig treibt, fo ſieht man zuerſt den ſchwammigen Theil des Stamms, welcher von der gefaͤßreichen aͤußern Haut des Polypen gebildet wird; es entſteht darauf ein Hoͤcker, worein ſich das Gefaͤßnetz fort— ſetzt; man ſieht noch nichts von einem Polypen, aber ſchon Kalknadeln, und die Maſſe unterſcheidet ſich in nichts von den empfindungsloſen, aber lebendigen Schwaͤmmen, bey welchen je— doch dieſer Zuſtand bleibend iſt, waͤhrend er bey den Alcyonien nur voruͤbergeht. Verfolgt man die Zerlegung eines Zweiges, worinn dieſe Art von Vegetation weit gediehen iſt, ſo bemerkt man undurch— ſichtige Puncte in den haͤutigen Gefaͤßwaͤnden; an andern Stel— len zeigen ſich ſchon Spuren von Polypen, welche aber noch nicht nach außen hervorragen, was jedoch nach und nach ge— ſchieht. Durch dieſe Verlaͤngerung der jungen Polypen bildet ſich der Zweig. Der Theil mithin, welcher die Sproſſen her— vorbringt, iſt allen Polypen gemeinſchaftlich. Das erzeugende Gewebe umgibt dieſe kleinen Polypen wie ein lebendiger Erzgang und bringt in ſeinem Innern neue Polypen hervor, ohne daß die ſchon vorhandenen dabey etwas zu thun haͤtten. Dieſe Po— lypenſtaͤmme kann man einem gemeinſchaftlichen Eyerſtock ver— gleichen, deſſen Producte ſich nicht vollſtaͤndig individualiſierten, ſondern in der Subſtanz ſtecken blieben, und jedes fuͤr ſich zur Unterhaltung und zum Wachsthum des Gewebes fuͤr ſeinen Theil etwas beytraͤgt. Dieſe Erſcheinungsart ſcheint von der der Alcyonidien ſehr abzuweichen: dennoch findet eine große Analogie ſtatt. Bey dieſen vertritt die innere Haut der Bauchhoͤhle die Stelle des Eyerſtocks und bringt Knoſpen und Eyer hervor; bey den Alcyonien gibt dieſe Haut auch Eper; die Sproſſen aber ent: wickeln ſich anderswo in den zerſtreuten Canaͤlen der gemein— ſchaftlichen Maſſe. Aber die Haut dieſer faſt vegetativen Ga: nale iſt ſelbſt nur die Verlängerung der innern Haut der Bauchhoͤhle. Der ganze Unterſchied zwiſchen beyden Sippen ſcheint in der Anweſenheit der roͤhrenfoͤrmigen Anhaͤngſel bey den Alcyonidien, und ihr Mangel oder kuͤmmerlicher Zuſtand bey den Alcyonien zu ſeyn. Die Verrichtungen der Thiere vervollkommnen ſich durch die Theilung der Arbeit. Die verſchiedenen Geſchaͤfte, wel— che anfangs ein Organ vollfuͤhrt, werden allmaͤhlich an meh: rere Werkzeuge vertheilt. Bey den Suͤßwaſſerpolypen kann jeder Leibestheil Sproſ— fen hervorbringen; bey den Alcnonien hat ſich dieſes Vermoͤgen auf die innere Bauchhaut und ihre Zubehoͤrden concentriert; bey den Alcyonidien iſt es bloß auf die erſte beſchraͤnkt. 158 Abgebildet find Aleyonium palmatum et stellatum ganz und mit Durchſchnitten. S. 343. F. Dujardin, Unterſuchung uͤber die untern Organismen. Iſis Taf. I. 1) Ueber Gromia oviformis und die Rhizopoden übers haupt. Es muß ſeltſam erſcheinen, wenn man von Thieren re— det, ohne eigenthuͤmliche Geſtalt und ohne Epithelium, welche zur Verdauung und Reproduction nichts den Apparaten anderer Thiere vergleichbares haben und noch weniger etwas dem Kreis— lauf, Nerven- und Athemſyſtem analoges. Dieſe bey den Rhizopoden enthuͤllte Thatſache hat man ſchon bey den Difflus gien und Proteen gefunden, ohne daß man ſie gehoͤrig begrif— fen haͤtte; ja Blainville ſah den Proteus diffluens fuͤr eine junge Planaria an, und Ehrenberg hat behauptet, daß bey ſeinen Geſtaltaͤnderungen nichts anders, als eine oͤrtliche Erſchlaffung der Decken, eine Art von Eingeweidbruch Statt finde. Das mußte bey den Rhizopoden, welche man fuͤr hoͤher organiſierte Weſen, ſelbſt fuͤr Cephalopoden anſah, noch mehr auffallen; ohne vollſtaͤndige Beweiſe ſetzt man ſie nicht gern in eine eige— ne Claſſe mit den Proteen, Arcellen uſw. Ich habe daher les bendige Rhizopoden in Meerwaſſer vielen Gelehrten gezeigt und beſitze ſie jetzt noch am 10. Dec. zu Paris, wo ich ſie ſeit laͤnger als einem Monat aufbewahre. Miliolen, Vorticialen und Cri— ſtellarien am Aten July 1835 zu Toulon geſammelt, erhielt ich in 4 Unzen Waſſer bis zum zweyten Auguſt mit einigen jun— gen Buccina; dann erneuerte ich das Waſſer und erhielt fie bis zum 20ten, wo ich abreiſte. Seitdem habe ich am ten November an der Kuͤſte la Manche geſammelte Rhizopoden zu Paris noch am Ende des Hornungs; ein Beweis von der Einfachheit ihrer Organiſation, weil die andern dabey befindli— chen Thiere, Wuͤrmer, Iſopoden und Branchiopoden alle geſtor— ben ſind. Freylich leben ſie in Corallinenraſen, alſo in einem unreinern Waſſer mit einer Art von Infuſion. Dennoch wird man die Exiſtenz einer thieriſchen, weichen Subſtanz ohne beſtimmte Geſtalt ſchwer mit einer oft fo re gelmaͤßigen Schale vertraͤglich finden. Einerſeits aber zeigt ſich eine auffallende Analogie der Rhizopoden mit den Proteen, mit den lebendigen Theilen der Schwaͤmme, und anderſeits haben die Naviculen und Surirellen, welche Ehrenberg neben die Pro— teen ſtellt, auch eine ſymmetriſche Schale. Rhizopoden ſind die bisher ſogenannten Cephalopoda mi- croscopica sive foraminifera. Gromia oviformis T. I. Fig. 1. iſt ein rundes membra⸗ noͤſes, derbes Blaͤschen, mit einem ſehr kurzen Hals, durch welchen Faͤden kommen, die als Fuͤße dienen und welches mit einer fahlen, klebrigen Subſtanz angefuͤllt iſt; dieſe Farbe ſcheint von einer Menge Körner abzukängen: denn die Ausbrei— tungen oder die Faͤden ſind ganz farblos. Sie finden ſich in ungeheurer Menge in den dichten Raſen von Corallina rubens im Mittelmeer und man koͤnn⸗ te fie für Eyer halten, wenn man keine Ruͤckſicht auf den Une terſchied der Groͤße dieſer fahlen Kuͤgelchen, welche ein Viertel bis zwey Millimeter betraͤgt, naͤhme. Setzt man die Gromien in ein Glas mit Meerwaſſer, fo heften fie ſich nach 8 — 10 Stunden an die Waͤnde vermittelſt langer verzweigter Faͤden 159 wie Glasfaͤden; fie bewegen ſich fo langſam, Minuten kaum ein Millimeter weit kommen. daß ſie in 33 Im Ocean an den Kuͤſten der la Manche ſind ſie nicht ſo haͤufig: ich mußte uͤber einen Cubikſchuh Corallinen zerreißen und waſchen, um 1 Dutzend zu bekommen: dabey wa⸗ ren auch Miliolen und Vorticialen. Die Winterkaͤlte macht ſie ſtationaͤr und ſie ſtrecken nur einige Faͤden aus, um ſich veſt zu halten. Die Zimmerwaͤrme gibt ihnen wenig Lebhaftigkeit: fie erheben ſich an den Waͤn⸗ den des Glaſes viel langſamer als im Sommer. Ihre Fäden find dem freyen Auge ſichtbar, 5mal länger als die Schale, welche am Rande etwas leer erſcheint, wann ſie ausgeſtreckt ſind, und in der fahlen Subſtanz einige ver⸗ zweigte Luͤcken um die Muͤndung zeigt. Der Grund der Faͤden erſcheint bisweilen unregelmaͤßig laͤngsgeſtreift, was von der Lage der Körner oder der Kno⸗ ten abhaͤngt, welche durch eine Art Strombewegung mit der kleberigen durchſichtigen Materie, von der ſie nur verdichtete Theile zu ſeyn ſcheinen, hervorgetrieben werden. Wann die Faͤ⸗ den heraustreten, wann ſie irgendwo veſthaͤngen, oder ſich zu⸗ ſammenziehen; ſo ſieht man ſelbſt beym beſten Lichte und bey verſchiedenen Vergroͤßerungen nichts anders als die durchſichtige Materie wie Glas, und das Ausſehen bey Fig. 2. iſt nur Fol⸗ ge der Refraction. Man ſieht uͤbrigens in dieſer klaren oder gefärbten Fluͤſſigkeit keine Bewegung, welche auf flimmernde Wimpern oder innere Organe ſchließen ließ, ganz ſo wie bey den Proteen. Die Miliolen Fig. 3. beſtehen aus einer Eleherigen Sub: flanz in einer weißen Schale, die davon wegen ihrer Durch⸗ ſichtigkeit roſenroth erſcheint. Sie klimmen auch an der Glas: wand hinauf, aber viel geſchwinder, 6—8 Millimeter in der Stunde, indem ſie verzweigte Faͤden in ſtrahligen Buͤſcheln her— austreiben, welche von denen der Gromia ſich nur durch ihre Feinheit unterſcheiden, ſo daß man mit freyem Auge nur einen ſchwachen Schein davon um den Mund wahrnimmt. Orbigny gab dieſen Thieren einen beutelförmigen Leib, in deſſen hinterem Theile die Schale eingeſchloſſen liegt; ſie 160 hätten einen ſehr kleinen Kopf, deſſen Mund von zahlreiche. Fuͤhlfaͤden umgeben ſey. Als ich ihm die meinigen lebendig zu Paris zeigte, erkannte er die fadenfoͤrmigen Verlaͤngerungen für feine Fuͤhlfaͤden. Manchmal fließen die Fäden zuſammen oder anoſtomoſieren. Fig. 4. Auch beym Kriechen bemerkt man nichts anders als die durchſichtige, kleberige Materie in der an die Glaswand geleg- ten Muͤndung, und das kleine Thierchen in Geſtalt eines T entwickelt ſich nicht anders als das uͤbrige der Schale. Bey den ſterbenden tritt die innere kleberige Materie etwas heraus und nimmt eine Form an, welche uͤber die Charactere des Thieres taͤuſchen kann: fie zeigt ziemlich ſymmetriſche rundli⸗ che Lappen, und wann das Thier gerade ein neues Gelenk an⸗ ſetzen wollte, ſo iſt dieſe kleberige Materie haͤufiger und kann ſich ſelbſt im Weingeiſt noch als eine große ziemlich regelmaͤßi⸗ ge Ausbreitung zeigen. Dieſes Ausſehen hat Blainville veran⸗ laßt, ſie den Planarien zu naͤhern, wovon ſie uͤbrigens weit verſchieden ſind. — Ende von Bd. IV. Reaumuriſcher Preis. Der Seite 479. 1835. aufgefaßte Preis wird nun auf alle Inſecten ausgedehnt. Fuͤr die Beſtimmung eines noch unbeſtimmten Schmet⸗ terlings, was auch von den Raupen und Puppen gilt, wenn fie allein berührt werden, wird nun eine Krone oder 1½ Reiche: thaler ſaͤchſiſch bezahlt; für die Beſtaͤtigung eines ſchon bes ſtimmten die Hälfte. Ueberhaupt bleibt das früher Geſagte guͤltig, nur mit Veraͤnderung des hier angezeigten Honorars. Zur Beſtimmung ſind auch die Schmetterlinge der Wie⸗ ner Gegend ſehr brauchbar, ſowie mehrere Auffäge in Illigers, Germars Magazin, in den Annales des sciences naturelles und den gegenwaͤrtig in Frankreich und England erſcheinenden entomologiſchen Zeitſchriften, welche jeder Entomolog wohl ken⸗ nen wird. Uebrigens werden nur diejenigen Inſecten als bes ſtimmt betrachtet, welche in Linne, Fabricius und La⸗ treille ſtehen. O. ——— ——— — ——— eo. 33 RN — 8 g N Ca Bee E 5 ah DR u Se ee" "Be 2 nö 4 N | N r N uten mene . ar N 700 2 af range u: r 43 a % een * — ; „ Plans 405 ene ee eee ind sat 7 er er . 9 5 1 Wall 155 * i 9 ne dan ig ae ach 1 Pr we RE, W e u ‚Als Bram war 1 e on ten e K Am ots 274 ach a 91 Du * nene ee en * An Di b TE N elt . * Lan A "a ar ir g x Wr ne 0 . 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Wikſtroͤms Fortſchritte der Botanik. 96 Endlichers Genera plantarum. Sturms Flora 70. Ungers Einfluß des Bodens. 94 Leſſons Colibri und Paradiesvoͤgel. 05 Keferſteins ſchaͤdliche Inſecten. 96 Schmidts Pſelaphen. Roßmaͤßlers Mollusken. 97 Pr. v. Wieds Beyträge IV. 98 Stein, uͤber Raphidia. 109 Ruͤppell, neue Wirbelthiere. Voigt, das Thierreich von Cuvier. 110 Eiſelt, Geſchichte, Syſtematik und Litteratur. Sundevall, ornithologiſches Syſtem. 115 J. A. Wagner, Schrebers Saͤugthiere. Naumanns Naturgeſchichte. 116 Freyer, neue Beyträge der Schmetterlingskunde. 117 Histoire naturelle etc. Schönherr, Genera et Species Curculionidum. 118 Procedings of the zool. Society III. ganz ausgezogen. Parry und Bennett, über Macropus penicillatus. Leſſon, Claſſiſication der Quallen. 119 Cumings Schnecken- und Mufchelfchalen, Janthocincla. 120 Owen, Anatomie von Dasyurus macrourus; Pelecanus ru- fescens. Hennah u. Read, über Hirax capensis. 121 Martin, Zerlegung deſſelben und des Pelecanus rufescens. J. Curtis, Vancistrosoma, Cecidoses. Rolle, Werfen eines Affen. Owen, Trichina, Linguatula, Distoma. 121 Gould, neuer Trogon; Alaucorhynchus. 122 Owen, Skelet des Orangs u. Chimpanſees. Willſhire zu Magadore ſchickt ein Fell des Aondad. Gould, Droſſeln vom Himalaya u. aus Indien. 123 Derſ., ein neuer Toucan. Weſtwood, neue Immen, Prionopelma; Campilonyx; Meta- pelma etc. 125 Heron, Betragen der Pfauen. 126 Sykes, Coturnix et Hemipodius; Verbreitung der Vögel. Gray, Bombinator australis; Eintheilung der Meerigel. 127 Vidalia, Hyalonema, Errina, Anthophora. Mac⸗Leay, Apterix australis. 128 Eyton, Faſanenbaſtarde. 129 Pole, Herpestes vitlicollis. Bennett, Lagotis pallipes 134 Thompſon, über Coregonus, feltene Vögel und Fiſche. 135 Bell, neue Krebſe, Microrhynchus. 136 Abbott, Saͤugthiere, Voͤgel und Fiſche von Trapezunt. 139 Rendal, Säugthiere und Voͤgel vom Gambia. 143 Campbell, weiße Amſel. Templeton, Actinia, Xenia, Anisomelus, Piratesa. 144 Harwey, lebendige Caryophyllia. 145 Burton, Ratelus. 146 Bücher von Brachet und Bidder. — — cœƷ— Seite 147 Annales des Sc. nat. IV. Behn u. Dufour, Circulation der Wanzen. Chriſtol, verſteinerte Nashoͤrner uſw. Feruſſac, Sepia hexapodia, Belemnites. 148 Gervais, Gammarus röselii, Suͤßwaſſerſchwamm. | Orbigny, Lebensart der Pteropoden. 150 d'Oyere, Eupleres. 152 Quatrefages, Entwickelung der Anodonten. 153 Cocteau, Zootoca, Edwards, Alcyonidium. Taf. 1. 156 Derfelbe, Alcyonium palmatum. 158 Dujardin, Gromia T. 1., Miliola. | 160 Reaumuriſcher Preis. N u m ſ chl a Necrologie von Naturhiſtorikern, Mathematikern u. Aſtronome 7 Ve hr. 74 Wegen vieler Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten in Verſendung wird künftig kein Frey⸗Exemplar mehr an Mitarbeiter geſchickt, ſondern nach getroffener Ueber kunft der Druckbogen mit ſechs Reichsthalern Conv. ze honoriert. SR Ei nge gangen. An Buͤchern. Schrebers Saͤugthiere von A. Wagner. Erla dee gt. S. il. 9 ngen bey Palm. Memoires de la societe des sc. nat. de Neuchatel; chez Peli Joh Gift, 10 1836. 4. 199. t. 1 — 18. Bulletin 40. oh. Gi uͤber einen neuen Kaͤfer. ö i i 16 85 11 4 f Muͤnchen bey Finfter H. Berghaus, Almanach fuͤr das Jahr 1837. Stutt mann. 8. 455. 12 Jaſeln. ? u Annalen der Phyſik Bd. 38. St. 3. 1836. Nr. 7. e a 2. und 4. 1835. 8. uvier ierreich, uͤberſ. v. Voigt. Brockhaus. 1836. IV Ekſtroͤms Fiſche in den Scheeren von Moͤrko, u . Grepli Po Reimer. 1835. 8. 269. 6 F. beet ei oftelestys med. pharm. Flora Borroſch. 1836. 8. 1557 — I e Hinrichs. 1836. VI. 4. 30, ill. Ornithologiſcher Atlas. Hahns Papa 8 u 9 8. T. sion Papageyen. e Als Fate zung von H. Kuͤſter, H. 8. Nectariniaden. Ebend. Die Arachniden v. C. Koch. Ebd. III. H. 3. 4. T. 85 — 96. f Die . Herrich⸗Schaͤffer. Ebend. III. H. 4. 5. T. A 2. ill. Lenz, gemeinnuͤtzige Naturgeſch. Gotha, Becker. 1836 nr A x Sag, geſch ha, er x HI. 83 urm, Deutſchlands Fauna, V. Bd. 10, Käfer, Sade Flora. I. H. 8 $ Sie 9 Te Bu eye v. A. Wagner. Erlangen bey Palm. H Koſtelebzkys med. pharm. Flora. Bor 171 5 4 2237. Schluß. 8 roſch. 1836. VI. 8. 2007 a Encyclopädiſche Jeitſchrikt, vorzüglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyfiologie, + »®> 1:8 3%, S e ft mu (Tafel II.) Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Xr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. N Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken find. Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. . 1 Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Bon Anticritiken (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. Ankündigung. Der Verfaſſer, volle zehn Jahre faſt ausſchließlich dieſer Prüfung ſich widmend, mußte bald zu der Einſicht gelan⸗ gen, daß die Urſachen davon, warum man bis jetzt nichts Zuver⸗ läſſiges (Gewiſſes) in Hinſicht der Aechtheit und Reihenfolge der hippokratiſchen Schriften herausbringen konnte, nicht in dem ho⸗ hen Alterthume dieſer Schriften, oder in dem Mangel mehrerer zuverläffiger Zeugniſſe über dieſelben, liege, wie man bisher faſt allgemein anzunehmen beliebte; ſondern einzig und allein darinn, daß man die wenigen aber zuverläſſigſten und unverwerflichen Zeugniſſe des Plato und des Ariſtoteles nicht gehörig benutzte, und daß man dann, da alle fpatern Zeugniſſe zuſammen unzu⸗ verlaͤſſig und daher verwerflich find, feine Zuflucht nicht zu den bippokratiſchen Werken ſelaſt nahm, um das den Zeugniſſen von Plato und Ariſtoteles noch Abgeherde auf eine durchaus gruͤnd⸗ liche Weiſe ergänzen und folglich zur Aechtheit und Reihenfolge ſämmtlicher Werke des Hippokrates gelangen zu koͤnnen. Gegen den vom Verfaſſer eingeſchlagenen Weg einer ge—⸗ ſchichtlich pruͤfenden Forſchung wird wohl Niemand irgend etwas einzuwenden haben; im Gegentheile ſchmeichelt ſich Verfaſſer nicht bloß den Beyfall gründlich wiſſenſchaftlicher Geſchichtsfor⸗ ſcher und Aerzte, ſondern ſelbſt einigen Dank wenigſtens von letzteren erwarten zu dürfen für das durch eine zehnjährige Hin⸗ gebung an dieſes kußerſt fchwierige Unternehmen dargebrachte Opfer, um das leiſten zu koͤnnen, was namhafte Gelehrte aus alter und neuer Zeit, ein: Foes, Galen, Grimm, Gruner, von Haller, Lemos, Mercurialis, Sprengel ꝛc. nicht zu leiſten im Stande waren, indem keiner von dieſen Gelehrten weder die Aechtheit, noch die Reihenfolge von nur einigen der hippokrati⸗ ſchen Schriftwerke aus ſichern äußern (aus gleich ⸗ und nächſtzei⸗ tig lebenden und vollgiltigen Schriftſtellern nachgewieſenen), oder aus ſicheren innern (aus den hippokratiſchen Werken ſelbſt ent⸗ nommenen) Gründen darthun konnte. N Deßwegen, weil dieſe Gelehrten keinen unmittelbaren Ge⸗ winn brachten, d. h. weil dieſelben die Aechtheit und Reihenfol⸗ ge von mehreren hippokratiſchen Schriften auf die angegebene Art nicht zu erweiſen im Stande waren, vermochten ſie auch we⸗ der einen zwepten (mittelbaren) Gewinn zu erhalten, nämlich den, die bezweifelten Werke bes Hippokrates nach den als acht erwie⸗ ſenen auf eine gruͤndliche Weiſe beurtheilen und ſomit uͤber die Aecht⸗- oder Unächtheit derſelben entſcheiden zu koͤnnen; noch vermochten ſie einen dritten (mittelbaren) Gewinn zu erhalten, den namlich, aus den als wahrhaft Acht nachgewieſenen Schrift⸗ werken des Hippokrates die Geſchichte der Seilkunſt deſſelben gruͤndlich und vollſtaͤndig darſtellen zu koͤnnen; welchen dreyfa⸗ chen Gewinn des Verfaſſers neue Pruͤfung gewaͤhrt. Und ſo wie das eingewurzelte Vorurtheil, als ließe ſich wegen des hohen Alterthumes der hippokratiſchen Schriften oder der wenigen zuverläſſigen Zeugniſſe über dieſelben nichts Gewif⸗ ſes herausbringen, fallen mußte; eben ſo muß auch das einge⸗ wurzelte Vorurtheil jener eingebildeten Aerzte fallen, die da glau⸗ ben, dem Hippokrates ſchon lange entwachſen zu ſeyn, indem leicht dargethan werden kann, daß Hippokrates fuͤr alle Zeiten wahren philoſophiſchen Aerzten (d. i. ſolchen, deren Kunſtaus⸗ übung auf Erforſchung und Erkenntniß ſowohl derjenigen Na⸗ turgeſetze, welche das phyſiſche und pſychiſche Leben des Men⸗ ſchen beſtimmen, als auch derjenigen Naturgeſetze, welchen die Naturthaͤtigkeit in acuten und chroniſchen Krankheiten gehorcht, ſich fügt) zum Vorbild und Ruſter dienen muß. Nur 5 u 2 — . Ei Dis alle Arten des lebendigen Waltens, an der uns, in und außerhalb uns, erſcheinenden Natur, unter einander ver— wandt ſeyen, insgeſammt nur einerley Grundgeſetzen unter— liegen, als zu einer und derſelben Erſcheinungswelt unſers Ichs gehoͤrend; daß, eigentlich genommen, nur ein einziges Leben ſich uns darſtelle, das ſich am Univerſum entweder als Uridee oder als univerſeller Leib manifeſtiert, je nachdem jenes Leben der ideellen oder ſomatiſchen Seite nach betrachtet wird; — daß die uns, bey einem bloß verworrenen fluͤchtigen Erfaſ⸗ ſen, oder wohl gar bey einem durch vorgefaßte trennende An⸗ ſichten be fangenen Beobachten, als von einander abweichend, als für ſich iſoliert, als in ſich ſelbſt bedingt erſcheinenden mand)- faltigen Lebensaͤußerungen, daß dieſelben, wenn fie tiefer erſpaͤht, ſinniger angeſchaut und allen ihren Wechſelbeziehungen nach richtiger gewuͤrdigt werden, ſich endlich dem forſchenden Geiſte als die Manifeſtation eines und deſſelben univerſellen Lebens aufdringen, woran die manchfaltigen Modificatio⸗ nen — zu einem einzigen harmoniſchen Lebensaccor— de ſich innig verſchmelzen, die nur dem Ungeuͤbten, dem eines Geſammterfaſſens Unfaͤhigen, als einzelne Toͤne erklingen; — Alles dieß Laßt ſich zwar nicht in ſtreng logiſcher oder mathes matiſcher Form als unleugbare Wahrheit erweiſen, da es, der Allſeitigkeit und Lebendigkeit des Gegenſtandes Willen, nicht ge⸗ eignet iſt, bloß nach ſtreng geregelten aller Poeſie ermangelnden Denkformen conſtruiert zu werden; es vielmehr weſentlich iſt, das nach abgezogener Reflexionsphiloſophie entworfene Bild der Natur, gleich einem ſtarren lebloſen Skelette, noch in des Le: bens Voll⸗Gewand zu huͤllen, umſtrahlet von der jugendlich friſchen Farbe des Gemuͤthes und der Phantaſie, ſoll das dem Geiſte vorgehaltene Bild — zum echten Lebensbilde ſich geſtal⸗ ten. Alles dieß wird demjenigen zur innigſten Ueberzeugung Iſis 1837. Heft 3. ' 2 l nheit am Waturleben. Vom Grafen Georg von Buquoy. werden, der mit ganzer Seele, mit ganzem Gemuͤthe die Idee des Lebens zu erhaſchen ſtrebt; an deſſen Geiſte, durch aufge⸗ drungene einſeitige Schulbildung, noch jener Goͤtterfunke nicht erloſchen iſt, der gleichſam als höherer Inſtinct hervortretend auch noch jene geheimnißvollen Pfade zu erleuchten vermag, wo die Fackel des Verſtandes nur blendet; der da auch noch das Forſchen leitet, wo nichts mehr errathen werden kann, wohl aber Vieles ſich erahnen laͤßt. In ſolch einer Stimmung — liegt die Weihe zu ei⸗ ner ſinnigen Interpretation des Naturlebens. Mag im⸗ merhin der kalte Denker, der außerhalb der Formel und des lo⸗ giſch aͤngſtlichen Denk-Apparats — aller Deutung entfaͤhigt iſt, dieß nicht faſſen, es Schwaͤrmerey — es Traum — nur nen⸗ nen (was heißt denn Schwaͤrmerey am Ende, was denn Traum, Ihr Alles ja ſo ſtreng Definierenden 2), ſo mag ſolch ein To— deston, aus Gruͤften herauf ſtoͤhnend, unſern nun einmal begon⸗ nenen Jubelchor über die Wonne geahnten — All-Lebens — nicht ſtoͤren; vielmehr von unſerer Begeiſterung ergriffen, — moͤge endlich auch das Todte — zum raſchen Leben erwachen. Wie wir ſchon beſangen das Naturleden — fo beſingen wir es wieder: * „Hier iſt des Rechners bewundertes Denken Stumpfheit des Geiſtes und ohnmaͤchtiges Trotzen; — Hier iſt das Grübeln ein thoͤricht Beginnen, Das ſich beſtrafet durch Hochmuthes Blendung; — „Buquoy ideelle Verherrlichung. —— 10 163 Am Reich des Lebens erſtarrt der Gedanke; Daher uns Kunde gelangt nur im Lied'.“ Wer die Idee des Lebens in dem hier gegebenen Sinne faſſen will, der entfeßle ſich von der Alleinherrſchaft des kalten Verſtandes, denn dieſe fuͤhrt zu Stumpfheit gegen die vielſeitig lebendig ſich geſtaltende Idee, ſo wie Alleinherrſchaft der Phantaſie das klare Erfaſſen des Begriffes vereitelt, und Alleinherrſchaft des Gefuͤhls zur faſelnden Empfindeley den Geiſt entnervt; — der aͤchte mit gefunden Sinnen ausgeruͤſte— te, der lebensbegeiſterte Naturforſcher — dringe in das Weſen der Natur mit Verſtand, Phantaſie d Gemuͤth; mit Intelli⸗ genz und Sinnlichkeit, mit allen ſeinen Menſchenattributen, mit Leib und Seele, mit allen Waffen, womit der Menſch ſo reich beſchenkt wurde, aber deren ſimultan zweckmaͤßiger Gebrauch — ihm ſo ſchwer wird; — er uͤbe ſich im Deuten der Natur, ihrer geheimnißvollen Sprache und Gebehrde; — er uͤbe ſich (was in unſern Schulen gaͤnzlich vernachlaͤſſigt wird) im Ah— nen — wie im Denken; — er forſche ſtets in Demuth des Herzens, unbekuͤmmert um der Andern Lob oder Tadel; nur Wahrheit ſey ihm Ziel, ſie ſey ihm das Heiligſte; — er be— wahre ſich vor jeder fixen Idee, vor jeder vorgefaßten Anſicht, rein und unbefangen ſey die Forſchung; Befangenheit iſt ſtets die Folge eitler Selbſtſucht nur; — die Weihe wird ihm mit dem Streben, und das Gelingen iſt die Waͤherung; denn das Unendliche erlangen wollen, waͤre eitler Wahn. Den wuͤrdigen Juͤnger vermoͤgen wir bloß — zu ſolch einer Forſchung zu ſtimmen, er muß ſie dann ſelbſt weiter verfolgen; — als Impuls hiezu mag beyſpielsweiſe folgende Be— trachtung dienen; ſie bezieht ſich auf die Analogie in dem Walten an den mancherley Aeußerungen des Naturlebens. Der nationalen Stimmung, dem Weſen des buͤrgerlichen Verbandes, dem innern Volksleben, an welchem das Herkom— men die Sitte geheiligt, wo oͤffentliches Zutrauen dem Geſetze Kraft und Weiſe verliehen hat; wird von einem ſich als neues Oberhaupt gewaltſam aufdringenden Eroberer eine veraͤnderte, dem herrſchfüchtigen Zwecke angemeſſenere Richtung weſentlich am Leichteſten und Unmittelbarſten dadurch ertheilt, daß, durch aufgeregte Hoffnungen, durch eingeflößte Furcht, durch Aus: zeichnung, durch gewährte Befriedigung lange unterdruͤckten Ra: cheſtrebens, durch Demuͤthigung der Beneidetſten unter den ehe: dem Beguͤnſtigtern, und uͤberhaupt durch ſo mancherley Arten der Beſtechung, Mehrere der eigenen Buͤrger des an das neue Joch dauerhaft zu feſſelnden Staates, fuͤr den ſich auf— dringenden Herrſcher, fuͤr deſſen Abſichten und die neue Ord— nung der Dinge gewonnen und als Werkzeuge der Unterjochung verwendet werden. Dieſe aus der Mitte der Nation ſelbſt geworbenen Verraͤther, durch die innigſten Bande ihren übrigen Mitbuͤrgern verwandt, mit frechem Scharfblicke durch— ſchauend deren zarteſte Verhaͤltniſſe, des alten ehrwuͤrdigen Staats— gebaͤudes hie und da wankende Stuͤtze mit teufliſcher Schaden— freude dem Fremdling enthuͤllend, mit ruchloſer Hand dem Au— genblicke und einer hoͤlliſchen Luft weihend, was Jahrhunderte geheiligt, was die Tugend und Weisheit der Vaͤter, was der Würger wechſelſeitiges Vertrauen zum blühenden Kranze ſe— gensvoll geflochten hatten; jene uͤber dem Verderben der Ih— rigen in wilder feiger Siegesluſt einherſchreitenden Emporkoͤmm⸗ linge werden auf des Volkslebens feinfte Nerven weit unmit 16 telbarer eingreifen, — des kunſtvollen Gewebes Hauptfaͤden weit beſſer zu loͤſen vermoͤgen, — die empoͤrte Kraft manches zur Wiederbefreyung ſich Ruͤſtenden, ihn ſelbſt zum Gegenſtan⸗ de allgemeiner Erbitterung machend, weit zweckmaͤßiger zu lähs men wiſſen, — die dumme Menge zum Schweigen und ge— duldigen Schmiegen viel leichter zu bewegen und die beſſern Koͤpfe durch Beſtechung und Sophismen leichter zum Lobge⸗ fange über die Segensfruͤchte eines fingierten Zeitgeiſtes zu ſtim— men verſtehen; — als fremde von dem neuen Herrſcher hin— geſetzte bloß um des Soldes und der eigenen Erhaltung willen \ handelnde Beamte. Auf analoge Weiſe — durchdringt das im eigenen Organismus ſelbſt bereitete Gift, feiner Homogenitaͤt mit dem Ganzen wegen, widerſtandslos die zarteſten Gewebe, indeß das Heterogene von Außen her dem Organismus beyge— brachte Gift von dem innern zu kraͤftiger Reaction aufgeforder⸗ ten Lebenstriebe oft nachtheilslos gewaltſam ausgeſchieden wird. Was wir hier als Reſultat einer unbefangenen pragma— tiſch angeſtellten Betrachtung des Menſchengeſchickes, wie es aͤchter Waͤhrheitsſinn uns eingab, vorgetragen haben; dieß ſchil— dert in ſeiner ſo practiſchen unmittelbar aus ſchnoͤder Wirklich— keit geſchoͤpften Weisheit mit feiner treffenden Darſtellungsweiſe (ſo ſchonungslos zerſtoͤrend manches heitere Bild des Lebens, ſkizziert in unſchuldiger Begeiſterung von dem aus ſorgenloſer Kindheit zum thatenfordernden Alter uͤberſchreitenden Gemuͤthe) der große Meiſter in der Unterdruͤckungstheorie, der, den Wor— ten nach, ſo haͤufig widerlegte Machiavell, welcher naiv genug * \ war, das zu jagen, was auszuſprechen zwar keiner ſich erkuͤhnt, was aber auszuuͤben der Maͤchtige nur ſelten uns terlaͤßt. x Machiavell ſagt unter andern in feinem unnachahmlichen Principe Folgendes: stano, sono consueti a vivere con Je loro leggi e in li- bertä, a volergli tenere, ci sono tre-modi. II primo & rovinargli. L'altro andarvi ad abitare personalmente. II terzo lasciargli vivere con le sue leggi, tirandone una pensione, e creandovi dentro uno Stato di pochi, che te lo conservino amico. Perchè essendo quello Stato ereato da quel Principe, sa che non puo stare senza l’amicizia e potenza sua, e ha da fare il tutto per mantenerlo; e piu facilmente si tiene una città, usa a vivere libera, con il mezzo de suoi cittadini, che in alcuno altro modo, volendola preservare. Das bisher entwickelte, pragmatiſch begründete, aus eis ner ruͤckſichtsloſen Betrachtung des Menſchengeſchickes abgeleitete Geſetz, nehmlich das Geſetz des Polibiotismus, das wir oben mit einem Geſetze des Zoobiotismus verglichen, wie— derholt ſich mit uͤberraſchender Analogie auch an den uͤbrigen Modificationen des Naturlebens, wie ſich dieß bey geſtatteter größerer Weitlaͤuftigkeit ſehr allgemein nachweiſen ließe. Um uns jedoch hier kuͤrzer zu faſſen, wollen wir uns bloß auf die Analogie obigen Geſetzes an folgenden zweyerley Aeußerungen des Naturlebens beſchraͤnken; nehmlich: 1. an dem Walz ten des Geiſtes am einzelnen Menſchen, und 2. an dem Erſcheinen des vegetativen Lebens am Menſchen und Thiere. 1. Eine aus einzelnen Saͤtzen entwickelte, durch das wech⸗ Quando quelli Stati che si acqui- 1 165 felfeitige Ineinandergreifen der conſtituierenden Theile in ſich ſelbſt bedingte und zur Ueberzeugung gewordene Geſammtanſicht, gleichſam erſcheinend als ein harmoniſcher Accord an den ertoͤ— nenden Saiten des in hoͤhere Anſchauung ſich verlierenden Ge— muͤthes; ſolch ein dem betrachtenden Geiſte vorſchwebendes Ge— bilde — kann, der Erſcheinungsweiſe nach, ſeine Geſtalt merk— lich, ja oft gaͤnzlich veraͤndern, womit auch alle Ueberzeugung dahin ſchwindet, ereignet es ſich nur, daß der eine oder der andere jener das Ganze bildenden Theile — ſich als von der urſpruͤnglichen Weiſe abweichend darſtellt, wodurch dann in manchem Falle der falſche Schimmer vom Einzelnen uͤber das Ganze hin ſich verbreitet und ſo der Geſammteindruck gaͤnzlich umſtimmt wird. Wir ſehen dieß z. B. an der gefährlichen Kunſt der So: phiſtik, welche durch Verruͤckung des urſpruͤnglichen Sinnes ein⸗ zeln ausgehobener Saͤtze, dem Geſammtreſultate eine falſche Deutung ertheilt, und ſo das Bild der Wahrheit mit dem Schleier des Truges deckt. Noch mehr aber bewaͤhrt ſich unſere obige Behauptung an der ſo haͤufig gelingenden, darum aber auch oft ſo aͤußerſt nachtheiligen Anwendung der Waffe des Laͤcherlichen, gegen deren verletzende Kraft ſich ſelbſt das Heiligſte kaum zu ſchuͤ⸗ tzen vermag. Wenn eine ihrem Weſen nach hoch zu wurdigende Idee zu einem Gegenſtande des Lächerlichen werden ſoll, fo kommt es vorzuͤglich darauf an, irgend einen der die Idee con= ſtituierenden Theile aus dem Ganzen herauszuheben, denſelben auf eine geſchickte Weiſe mit einer ihm einigermaßen verwand—⸗ ten Vorſtellung in jene Beziehung zu ſetzen, woraus der ganz eigenthuͤmliche Contraſt des Comiſchen entſteht. Iſt hiedurch der fo mancher Eindruͤcke überhaupt faͤhige Geiſt in eine lau— nige Situation dergeſtalt verſetzt, daß er ſich unwiderſtehlich hingeriſſen fuͤhlt, dem ſo heiter winkenden Comus ſorgenlos zu folgen, ſo verbreitet ſich der ſatyriſch muntre Ton mit einer ihm eigenen Gewandtheit ſehr bald vom Einzelnen über das Ganze hin, deſſen ernſte Geſtalt, von der lachenden Larve ge— deckt und nur hie und da hinter derſelben hervorblickend, den Contraſt des Comiſchen nur um ſo mehr erhoͤht. 2. An der vegetativen Seite des ein reproductives und ſenſibles Reagieren als einiges Geſammtleben manifeſtierenden Organismus, z. B. an dem automatiſchen Leben des in den univerſellen Leib der Natur vital eingreifenden menſchlichen Koͤr— pers, aͤußert ſich der jedesmalige Zuſtand, der ihm ſeine eben Statt findende Bedeutung am Weltorganismus zuſpricht, als eine beſtimmte Gruppe eigenthuͤmlich gearteter Reactionen, wel— che insgeſammt zu einem Bilde der Wahrnehmung erho— ben, von uns mit dem Namen der Symptome belegt werden moͤgen, wornach wir denn ſagen, es verkuͤnde ſich der jedesma— lige Zuſtand der automatiſchen Sphaͤre (in einem gewiſſen Sin⸗ ne das Befinden des Organismus) als eine beſtimmte Gruppe eigenthuͤmlich ausgeſprochener Symptome. Gelingt es nun, durch aͤußeres Einwirken, dem einen oder dem andern Symptome — ein abgeaͤndertes Erſcheinen aufzudringen, ſo beſchraͤnkt ſich die hieraus reſultietende Abweichung des Symptomen⸗-Aggregats, von deſſen urſpruͤnglichem Zuſtande nicht bloß darauf, daß in der nun hervortretenden Gruppe 166 von Symptomen bloß das eine Symptom als um: ſtimmt erſcheine, indeß alle uͤbrigen Symptome unter ihrem urſprünglichen Typus unverändert daneben hergehen; ſondern es beftätigt ſich hier, wie allenthalben am Organiſchen, das demſelben ſo eigenthuͤmliche Geſetz einer ſtets waltenden, ſich nie verlaͤugnenden dynamiſchen Wechſelwirkung, Wech— ſelbeziehung unter den eine Geſammteinheit bilden— den Potenzen. Es treten nehmlich in ſolch einem Falle, vor der Wahr— nehmung, insgeſammt alle Symptome unter einer abgeaͤn— derten Form dergeſtalt hervor, daß hiedurch eine Gruppe von Symptomen ſich geſtaltet, ſo abweichend von der urſprüng— lichen, daß der nunmehr wahrzunehmende Geſammtzuſtand des automatiſchen Lebens — als ein ganz neuer, von dem früher hin beſtandenen, weſentlich verſchiedenen erklärt werden muß. In einer gewiſſen Beziehung genommen läßt ſich dann ſagen, das Befinden habe ſich ſeinem totalen Habitus nach umſtimmt, die Krankheit a ſey in die Krankheit b uͤbergegangen, welche letztere wir als den Zuſtand der Geſundheit betrachten koͤnnen in jenem ſpeciellen Falle, wo die Symptomengruppe jenem in⸗ nern Wohlbehagen und jenem totalen aͤußern Erſcheinen ent ſpricht, worauf in der Pathologie der Normalzuſtand bezogen wird, welcher freylich auch, nach allgemeinen philoſophiſchen Ans ſichten, auf irgend einen beſtimmten Brankheitszuſtand bezogen werden koͤnnte, wo dann der ſogenannte Zuſtand der Geſundheit als ein abnormer Zuſtand erklaͤrt werden muͤßte. Und fo ſehen wir denn auch hier, daß aus der Umjtim: mung des einen Tones an einem urſpruͤnglichen Accorde — letzterer gaͤnzlich umſtimmt werde, daß er ſich ausſpreche als ein Accord, zuſammengeſetzt aus Toͤnen von durchgehends veraͤnderter Stimmung. In wieferne ich ähnliche Anſichten auf die Erſcheinungen des Chemismus angewandt habe, und ich hiedurch, ohne meine Zuflucht zu erdichteten, bey weiterem Verfolge nichts erlaͤutern⸗ den Affinitaͤten zu nehmen, die Erſcheinungen des Chemismus durchzufuͤhren mich bemuͤhte, wornach ich, meiner Ueberzeugung nach, die bisher fo wunderlich und erzwungen interpretierten ftös chiometriſchen Geſetze auf eine weit genuͤgendere Weiſe als bis— her zu deuten in den Stand geſetzt bin; alles dieß ruͤckerinner⸗ lich in Vergleichung zu bringen, mit den hier, an der Werkſtaͤt— te des Dölferlebens, des menſchlichen Geiſt- und Ge: müth- Lebens und des vegetativen Lebens angeftellten Betrachtungen moͤchte intereſſant ſeyn, und es finden ſich hiezu die Behelfe in dem Werke: Buquoy Skizzen zu einem Geſetzbuche d. N. .. . 6. 164. uſw.; auch meine Waͤr⸗ metheorie (§. 198. uſw., fo wie im erſten Nachtrage zu je- nen Skizzen) ſtuͤtzt ſich auf aͤhnliche Anſichten. 5 167 . Handbuch der Naturgeſchichte. Zum Gebrauch bey Vorleſungen, entworfen von Dr. H. Bur⸗ meiſter. Berlin bey Enslin. 1837. 8. 858. Wir haben ſchon oft bemerkt, daß es ſchwer wird, unter vielen jetzt erſcheinenden Lehrbuͤchern eine Auswahl zu treffen, weil ſelten noch ſo ſchlechte erſcheinen, wie vor nicht vielen Jah⸗ ren. Das vorliegende gehoͤrt ohne Zweifel unter die beſten, und das ſagen wir nicht etwa, weil der Verfaſſer im Ganzen unſere Principien zum Grunde gelegt hat: denn er weicht in der Anwendung ſehr weit davon ab und weiß ſich ſeine eige— nen Wege zu bahnen, auf denen wir ihm nicht folgen koͤnnten; ſondern weil es wirklich ſehr fleißig bearbeitet, gründlich geord⸗ net ift und alle Beobachtungen und Ideen kennt, welche die neue Art, die Natur anzuſehen, nehmlich in ihrem genetiſchen Wirken, hervorgebracht hat. Dieſe Ideen ſind bereits faſt un— merklich ſo allgemein geworden, daß die Juͤngern, welche jetzt in die Wiſſenſchaft eingeführt werden, glauben, fie wären ſchon ſeit grauen Zeiten darinn einheimiſch. Deſto leichter finden ſie Eingang auch ruͤckwaͤrts bey den Aelteren, welche fie ſonſt bes kaͤmpft, ja verachtet haben. Man darf daher keinen Ruͤckfall mehr erwarten, obſchon noch lange nicht Alles am rechten Pla— tze ſteht, ja vielmehr mit Bewußtſeyn vor der Hand am un— rechten Platz wie das reiche Geraͤthe in einem neuen Hauſe, das man Jahre lang hin und her traͤgt, bis es eine paſſende Stelle findet. So geht es auch mit der neuen Anordnung in der Naturgeſchichte. Derſelbe Gegenſtand wechſelt oft mehr— mals ſeinen Platz, kommt wieder an den alten und verlaͤßt ihn wieder, bloß um indeſſen einem andern Platz zu machen: denn auf Principien kommt es an, nicht auf die Ausfuͤllung der Raͤume, als welches ſich allmaͤhlich von ſelbſt machen wird. Nach einer kurzen Einleitung folgt die Mineralogie mit ihrem cryſtallographiſchen, phyſicaliſchen und chemiſchen Theil, darauf das Syſtem in 3 Claſſen: Haloidae, Steine und Me- talle, jede wieder mit 3 oder 4 Ordnungen, eigenthuͤmlich auf⸗ geſtellt und der Beachtung werth. Die Inflammabilien fallen leer aus. Das Pflanzenreich, S. 104, iſt nach dem ſogenannten natuͤrlichen Syſtem aufgeſtellt, etwas umſtaͤndlicher als wohl hier nöthig geweſen wäre. Das Pflanzenſyſtem iſt jetzt fo voll Namen, daß man ernſtlich bedacht ſeyn muß, dieſelben zu ſtrei⸗ chen, wenn man nicht Scheu davor erwecken will. Die Zoologie, S. 369, iſt die Hauptſache und auch am ausführlichften und ſelbſtſtaͤndigſten behandelt, gegründet auf philoſophiſche Anſichten, aber mit beſtaͤndiger Ruͤckſicht auf die Beobachtung, wie es in unſerer Zeit alle machen, die ſich mit der Naturgeſchichte ſelbſt und nicht bloß mit der Philoſophie be⸗ fchäftigen. j Der Verfaſſer hat in allen Claſſen eigenthuͤmliche Ord— nungen oder Zuͤnfte aufgeſtellt und daher das ganze Syſtem durchgearbeitet. Eine innere Nothwendigkeit erkennt man frey⸗ lich nicht, aber die Familien und Zuͤnfte find groͤßtentheils na⸗ tuͤrlich. Ueber den Rang iſt es ſchwer zu diſputieren, da man denſelben noch nicht uͤberall anzugeben weiß. Der Verf. hat vielleicht zuviel Sippen aufgenommen, wodurch der Raum fuͤr die Gattungen beſchraͤnkt wurde. 168 Beobachtungen über das Eyerlegen, den Embryo und die Larve des Nematus con- jugatus, von Dr. G. Dahlbom zu Lund. Dieſe neue Saͤgeweſpe iſt in den drey letzten Jahren in dem ſuͤdlichen und mittleren Schweden aͤußerſt gemein geweſen. Ich habe daher die Larven derſelben in Menge geſammelt, um ihre Lebensart und Verwandlung um ſo beſſer ſtudieren zu koͤnnen. Im Fruͤhling dieſes Jahrs (1836) kamen ungefaͤhr 150 Fliegen am Morgen des 15. Mays bey mir zu Tage. Ich ließ den Deckel des Kaͤſtchens, worinn dieſe aus ihren Huͤlſen gekrochenen (folliculis exelusi) Fliegen ſich befanden, den gan⸗ zen Vormittag geſperrt, damit beyde Geſchlechter ſich mit ein— ander begatten moͤchten. Indeſſen verſchaffte ich mir friſche Apfelzweige, deren Blaͤtter ſich entwickelt hatten, und ſtellte fie in Glaͤſer mit Waſſer rings um das Kaͤſtchen; des Mit- tags wurde der Deckel geoͤff Die Maͤnnchen und Weibchen ſtuͤrzten ſogleich heraus, theils fliegend, theils laufend nach den Apfelzweigen; dieſe wurden jedoch gleich von den Maͤnnchen die ſchon im Kaͤſtchen ihre Lebensfunction, die Begattung, voll⸗ endet hatten, verlaſſen. Die Weibchen aber begannen nun die ihrige, nehmlich das Eyerlegen. Das Weibchen des Nematus conjugatus fügt zwar, wie Cimbex fasciata, in den Rand des Blatts, aber in die Mitte des Parenchyma und alſo ungefaͤhr zwiſchen die beyden Mem⸗ branen. Es legt ein Ey in jede Hoͤhle. Die Eyer bilden eine Reihe von kleinen Koͤrnchen im ganzen Blattrande. Es ſaͤgt bey weitem nicht fo ſchnell wie Cimbex fasciata, und braucht gewiß eben ſoviel Zeit, um ein Ey zu legen, als C. fasciata fuͤr vier. Die Eyerhoͤhlen find nicht fo gerundet wie bey Cim- bex fasciata, ſondern mehr elliptiſch. Dieſes kommt von der Form der Säge, die bey Cimbex sfoͤrmig iſt, bey Nematus aber einer kleinen Lanzette aͤhnlich. Die Eyer find oval-cylindriſch, etwas gekruͤmmt und we niger zuſammengedruͤckt, blaß- oder ſtrohgelb, ½ Lin. (nach ſchwediſch. Maaß) lang; der Durchmeſſer iſt ungefaͤhr / der Laͤnge. r Vom 20 — 24 May waren die Eyer an das Maximum ihrer Groͤße gekommen. Der Embryo liegt elliptiſch gerollt im Ey, iſt weiß, halbdurchſichtig; Mund, Augen und Spitzen der Bruſtfuͤße braun. Vom 25. — 26. May barſten die Eyer an der untern Seite des Blatts vor dem Kopfe, und 53 Larven krochen aus. Im Anfang und in der Mitte des Juny waren dieſe Larven ausgebildet und bereiteten dann ihre Seidehuͤlſen theils in der Erde, theils unter den Blaͤttern. Die in der Erde wurden zu: letzt ſchwaͤrzlich, die unter den Blaͤttetn aber waren zuerſt gelb⸗ lichweiß und zuletzt wurden ſie braun. Die Fliegen krochen nach acht oder vierzehn Tagen aus und begatteten ſich; die Weib⸗ chen legten Eyer, woraus Larven kamen, die ſchon in der Mit⸗ te des Aug. 1836 ihre Winterquartiere zurichteten. Wir ſehen daraus, daß dieſe, wie alle anderen Nematus⸗ Arten, zwey Generationen in jedem Jahr machen, die Fruͤhlings⸗ und die Sommergeneration. f Die Larve, fo wie auch die Fliege diefer Art, find aͤhn⸗ lich denen des fo gemeinen Nematus grossulariae. 169 5 In meiner Hymenopterologia scandinavica, die naͤch⸗ ſtens bey Carl Hoffmann in Stuttgard erſcheint, wird die ganze Geſchichte und die Characteriſtik des Nematus conjuga- tus vollſtaͤndig abgehandelt. u eber die opovövAn oder Spondyle der Alten: von dem Gerichtsamt⸗ mann A. Keferſtein zu Erfurt. In dem vierten und fuͤnften Bande der Annales de la Societé entomologique de France befindet ſich ein Aufſatz des Herrn Baron von Walckenger: betreffend die dem Wein: ſtock ſchaͤdlichen Inſecten der alten Welt und der jetzigen Zeit. Abgeſehen davon, daß in dieſer Abhandlung mehrere noch heu— te ſich findende, dem Weinſtock ſchaͤdliche Inſecten uͤbergangen ſind — wie Melolontha vitis Fabr. nebſt der Varietaͤt Mel. ovata, welche nach Martens bey Venedig ſich ſehr ſchaͤdlich zeigt; einer Tinea, deren Raupe in Malta zwiſchen den Blatt: haͤuten lebt und die Blätter verſchrumpfen macht; Noctua ty- pica, welche in den Jahren 1830 und 1831 bey Berlin die Weinſtoͤcke zerſtoͤrte — fo laſſen auch die darinn ſich findenden Unterſuchungen uͤber die dem Alterthum bekannten, dem Wein— ſtock ſchaͤdlichen Inſecten noch manches zu wuͤnſchen uͤbrig. Ich werde mir erlauben, uͤber eines der dahin gehoͤrigen und gleich mit anfangs verzeichneten Inſecten der opovdvAm oder Spondyle einige Bemerkungen mitzutheilen und das um ſo mehr, weil der Verfaſſer gegen einen der verdienteſten deutſchen Philologen, Herrn Schneider, ziemlich heftige Invectiven aus— ſtoͤßt. Nur beylaͤufig erwähnt Ariſtoteles der oyovdvin oder orrovdvAn; denn indem er an der einen Stelle von den In— ſecten erzaͤhlt, wie ſie ſich dergeſtalt von hinten begatteten, daß das kleinere das groͤßere beſteige, fuͤgt er hinzu: wie ſich alle Inſecten auf dieſe Art begatteten, namentlich die Fliegen, die zavdagıdss, die oyopdvinı und die yakayyızz und an einem andern Orte ? erzählt er von den Pferden, daß fie erkrankten, wenn die Blaſe eine falſche Lage bekommen habe, was daraus erkannt werde, wenn ſie nicht harnen koͤnnten und Hufe und Schenkel anzoͤgen; dieß Lebel befiele fie aber auch, wenn fie einen Grοοναν,,iõ;fraͤßen, der ohngefaͤhr der opov- qvdiy gleiche; endlich berichtet er von den Eulen,, Nachtraben und andern dahin gehoͤrigen Voͤgeln, welche am Tage nicht ſe— hen koͤnnten, daß fie ſich des Nachts ihre Rahrung verſchafften: doch jagten ſie nicht die ganze Nacht hindurch, ſondern nur in der Fruͤh- und Abenddaͤmmerung, wo ſie Maͤuſe, Eidechſen, Sypovdviaı und andere dergleichen Thiere fiengen.? Abſyr⸗ 1 Hist. an. 5, 8 — ed. Schn. 7. 2 L. c. ed, Schn. 8. 23, daß in dieſer Stelle von orapviıvos u.cpovövin als Thieren und nicht als Pflanzen, wie Man⸗ che wollen, geſprochen wird, ergibt ſich deutlich aus Ab⸗ ſyrtus (Veterinariae p. 266. 15 orapvAıvs), der daſſelbe berichtet, ausdruͤcklich aber dabey den or«pvlıwos und die spovövAn als Thiere aufführt. 2 Hist. anim 9, 34, ex ed. Schn. 9, 23, 1. Iſis 1837. Heft 3. 170 tus berichtet von dem orapvkıvog, daß es ein Thier, ahnlich den Hausopowdvkuus, aber größer wäre. R Heſpchius ſtellt ebenfalls orayvkıyog und opoydvin zufammen, ? ſagt jedoch von der oyowdvAn weiter, daß, wenn man dieß Gefchöpf an⸗ ruͤhre, es einen unangenehmen Geruch von ſich gebe. End— lich ſagt noch Ariſtophanes an einer Stelle: es ſtinkt wie eine entfliehende oyovdvAn, + wo der Scholiaſt die Bemerkung hinzufuͤgt: die opowdvAn ſey eine Art von c, aͤhnlich dem Blutegel und uͤbelriechend. Aus all dieſem ergibt ſich folgendes Reſultat: Die oyovdvin iſt ein vollendetes Inſect und nicht etwa eine Larve, weil ſie ſich begattet. Sie wohnt in Haͤuſern, zeigt ſich hauptſaͤchlich in der Dunkelheit und verbreitet einen unan⸗ genehmen Geruch. Forſcht man nach dieſen Merkmalen unter den uns be kannten Inſecten, ſo iſt es hoͤchſt wahrſcheinlich, daß unter die— fer ogpovövAn eine Blaps-Art zu verſtehen if, Die dahin gehoͤrigen Kaͤfer ſind theils mit Unterfluͤgeln verſehen, theils nicht. Am Tage halten ſie ſich gern an finſtern Orten, in Loͤchern und unter Steinen auf, kommen aber des Nachts her— vor, um Nahrung zu ſuchen. Sie laufen nicht geſchwind und man findet ſie auch in Kellern, feuchten Orten und am mei— ſten fin Unreinigkeiten. Die großen Arten verbreiten einen wi— derlichen Geruch, faſt wie Kakerlaken, und die angefuͤhrten Stel— len duͤrften am erſten auf Blaps gigas Herbſt paſſen, welcher Kaͤfer noch einmal ſo groß als der bey uns vorkommende Blaps mortisaga im ſuͤdlichen Frankreich, Spanien und Italien ſich an feuchten unbewohnten Orten in Haͤuſern und Kellern, doch auch auf dem Felde unter Steinen aufhaͤlt. Offenbar von einem ganz andern Thier redet Theophrafi in feiner Pflanzengeſchichte, wenn er berichtet,? daß von außen her kein anderes Thier die Wurzeln angreife, außer der gh ÖvAn; dieß Thier aber verfchone keine Wurzel, und darinn be— ſtehe eben deſſen eigenthuͤmliche Natur. Faſt woͤrtlich wieder holt Plinius dieſen Bericht des Theophraſt mit den Worten: „von außen her greift kein anderes Thier die eben von mir er— waͤhnten Wurzeln an als die Spondyle, welche alle befeindet,“ ſetzt aber noch die ſonderbaren Worte hinzu: „dieß iſt eine Schlangenart.“ © 1 Veterinariae p. 266. xe orapvlıva. Voce orapvAıvosg. Voce spovövAn; dq⁰νẽzd zı paoı calapım eıväı, osumy Yavımv moolsusvov, Lı rig der dvrns, öaus den Schnei⸗ derſchen Anmerkungen zu hist. anim. 8, 7. 4 In Pacis v. 1077: G 7 opovövVAn Yevyso« movnpoT«Tor Bösel bey Schneider a. a. O. 5 Hist. plant. 3. 14. Tor desGG d, αονννν,F ee se crręrœt Gn Boͤsurds, I de o ονν macay. TSH A 8v ıdıov xis r S PVoEwS. 6 Hist. nat. 8, 3. ed. Hard. 6. et animalium quidem extero- rum nullum aliud radices a nobis dictas attingit, exce- pta spondyle, quae omnes persequitur; genus id ser- pentis est. 11” 171 Was dieſe oyovdvAm oder Spondyle für ein Thier ge⸗ weſen ſeyn mag, darüber läßt ſich, weil alle näheren Nachrich— ten fehlen, nichts mit Beſtimmtheit entſcheiden. Erſt das Mit: telalter belegt mit dieſem Namen ein Inſect, deſſen characteri— ſtiſch angegebenen Merkmale faſt keinen Zweifel an der Art uͤbrig laſſen. „Den Wurm Spondylis, fo berichtet Agricola ? (welcher zu denjenigen Thieren gehoͤrt, die ſich faſt beſtaͤndig in der Erde aufhalten), pflegt man (in ſeinem Element) der Erde zu fin— den, und zwar ſo um die Wurzeln geſchlungen, daß er Wir— bein, Verticilli, welche die Griechen opovdvAos nennen, gleicht, woher er auch ſeinen Namen hat. Er iſt ſo lang und dick wie der kleine Finger; ſein Kopf iſt roͤthlich, der uͤbrige Koͤrper weiß, jedoch oberhalb ein wenig ſchwaͤrzlich, wenn er von der genoſſenen Speiſe aufſchwillt. Er iſt das Verderben der Gär- ten, zumal er ſechs Füße hat und daher auch nicht kriecht, ob— wohl Plinius von ihm berichtet, daß es eine Schlangenart waͤ— re, welche die Wurzeln der Kraͤuter ganz aufzehre, die Rinde aber, welche die Wurzeln bekleide, nur abnage und ſogar die Wurzeln der cucumeris asinini, chamaeleontis nigri, cen- tauri, peucedani, aristolochiae und der vitis sylvestris ans greife.“ Unter dieſen agricolaiſchen Spondylis iſt offenbar eine Mapkaͤferlarve und wahrſcheinlich die des gewöhnlichen Maykaͤ— fers, Melolontha vulgaris zu verſtehen, und wir duͤrfen uns nicht wundern, wenn Agricola die ſo ungenuͤgenden Nachrichten der Alten mit einer ſolchen Beſtimmtheit und Zuverſicht auf das von ihm beſchriebene Inſect uͤbergetragen hat, da man ſich zu ſeiner Zeit vor allen Dingen nach Autoritaͤten aus dem Al— terthum umſah und auf dieſe Art die Nachrichten der Alten, wenn ſie nur irgend etwas paſſend waren, auf die ſich darbie— tenden Erſcheinungen angewandt wurden. So iſt es leicht zu erklaͤren, wie Agricola ohne Umſtaͤnde die den Wurzeln ſchaͤdli— che oyovdvin des Alterthums auf die Mankaͤferlarve übertrug, wovon er die Erfahrung machte, daß ſie den Wurzeln ſchadete. Wie aber konnte Herr von Walckenger auf die Idee kommen, die OpovdvAn unter denjenigen Inſecten aufzuführen, welche im Alterthum als dem Weinſtock ſchaͤdlich aufgeführt werden? Nach den oben angefuͤhrten Stellen der Alten findet man nirgends et— was hieruͤber, und wenn Plinius erzählt, daß die Spondyle ſogar die Wurzeln des wilden Weinſtocks (Vitis sylvestris) nicht verſchmaͤhe, ſo geht weder daraus hervor, daß das Thier auch wirklich Schaden anrichte, noch daß es den cultivierten Weinſtock beſchaͤdige. Hat hiernach Herr von Walckenger mit Unrecht die oypovdvin als ein von den Alten aufgefuͤhrtes dem Weinſtock ſchaͤdliches Inſect verzeichnet, ſo hat er noch mehr darinn ge— fehlt, die zwey verſchiedenen vorangegebenen Bedeutungen, in welchen die oyovdvAn bey den Alten vorkommt, nicht geſon— dert zu haben. Er bezieht alle Nachrichten der Alten auf ein und daſſelbe Thier, welches von Plinius als den Wurzeln ſchaͤd— lich geſchildert wird, und hat dabey die Hauptnachricht, aus 7 De re metallica et de animantibus subterraneis. Basi- leae 1556. fol, pag. 500. "zählt, welche gegeſſen werden, oder eßbare Stoffe liefern, 172 welcher Plinius zuerſt geſchoͤpft hat, die Stelle des Theophraſt, ganz außer Acht gelaſſen. Heißt das nicht fluͤchtig gearbeitet! und doch hält er ſich über Schneider auf, der zu der ange⸗ fuͤhrten Stelle des Plinius geſetzt hat: „inepte ut solet,“ und nimmt den Plinius gewaltig in Schutz. Plinius iſt fuͤr uns von unſchaͤtzbarem Werth, an und für ſich aber weiter nichts als ein Compilator, und es kommt bey feinen aus den ver— ſchiedenartigſten Schriftſtellern zuſammengetragenen Notizen le— diglich darauf an, woher ſie entnommen ſind. Die oben angeführte Stelle des Plinius über die Spon- dyle iſt offenbar nichts weiter als eine Ueberſetzung des Theo— phraſt, ſtatt aber, daß Theophraſt mit den Worten ſchließt: Tr ꝙ wev ıdıov ns ve [ws gpvoewc, fo leſen wir bey Pli⸗ nius die Worte: Genus id serpentis est. Wie Plinius dar⸗ auf gekommen ſeyn mag, den Text des Theophraſt alſo abzu— andern, läßt ſich zwar nicht mehr beſtimmt nachweiſen, doch ift es hoͤchſt wahrſcheinlich, daß er irgendwo gehoͤrt haben moͤchte, wie die G οοοοσονοiν eine Schlangenart wäre und in der Mey: nung, ſich dadurch deutlicher zu machen, hat er, ohne das Wah- re an der Sache näher zu unterſuchen, die Schlußworte des Theophraſt weggelaſſen und an derer ſtatt ſeine vermeintliche Verdeutlichung geſetzt. Wenn durch eine ſolche fluͤchtige Schrei. berey, wodurch offenbar nur Verwirrung entſtand, der ernſte Philolog Schneider aufgeregt, in feinem Eifer das Wort: „in- epte“ von der plinianiſchen Verdunkelung gebraucht, ſo kann man ihm ſolches wohl verzeihen, und man braucht ſich daruͤber nicht fo ungeberdig zu bezeigen, wie Herr von Walckenger ge: than hat, zumal bey einer, wie aus Vorhergehendem erhellt, ſo offenbar fluͤchtigen Arbeit. Schon einige Jahre fruͤher hat der Verfaſſer eine kleine Schrift herausgegeben \ über den unmittelbaren Nutzen der Inſecten. Erfurt bey Moring. 1827. 4. 104. worinn er beſonders mit großem Fleiße diejenigen Inſecten auf⸗ wie der Palmenwurm, der Cossus der Alten, die Heuſchrecken, Ter— miten, Raupen, Bienen. Dann uͤber die Benutzung der Inſecten zu andern Zwe— cken, als Dünger, Seife, Wachs, Manna zur Reifung der Fei—⸗ gen, Seide, Cochenille, Gallaͤpfel, Lack, Millepedes, Canthari⸗ den, Käfer gegen Zahnweh, Hundswuth udgl., welche aber nun meiſtens aus der Mode gekommen ſind. Der Verfaſſer hat ſich ſehr fleißig in den Schriften, beſonders der alten, umgeſe— hen, wodurch ſeine Arbeit ſehr intereſſant geworden iſt. 173 Speeies Aulaci Generis in Scandinavia habitantes proponit Dr. G. Dahlbom. Aulacus. * Latreille Gen. Crustac. et Insect. Tom. 3. pag. 385. — Jurine. — Nees von Esenbeck Monogr. Hy- men. P. 1. pag. 302. Diagnosis. Caput semiglobosum , collo elongato-conico a thora- ce disjunctum. Antennae graciles, filiformes, elongatae, porrectae, 13 — 14 — articulatae. Thorax gibbus, subcompressus, antice arcuatus, po- stice truncatus et supra in protuberantiam conico-pyrami- dalem adscendens. Abdomen subellipticum, basi petiolatum et protube- rantiae metathoracis insertum. Pedes tenues, elongati. Articulus tarsorum antico- rum imus (ut in Foenis) infra basin sinuatus, sinu ve- lum excipiente et abscondente. Alae superae areis 7 (vix 8) perfeetis, quarum ra- diali 1 et cubitalibus 2, 3. Descriptio Generis. Corpus elongatum fere ut in Cryptis Ichneumoni- dum constructum. Caput semiglobosum, subtus ut in Foenis excavatum; supra subquadrangulum, ad oculos latissimum, pone oculos continuatum et sensim vix con- spicue angustatum; antice abrupte declive et infra oculos utrinque subcompressum; ore transverso. Labium tubu- losum, conico-cylindricum, basi corneum, apice membra- naceum. Palpi labiales 4 articulati, articulis brevibus in- crassatis, ultimo subsecuriformi ; — maxillares longissimi penduli, 6-artieulati, articulis baseos 3bus crassioribus, ceteris gracilioribus, 6to gracillimo, 4to longissimo, 1mo brevissimo. Mandibulae corneae, crassae, trigono-triangu- lares, intus (2 — 3) dentatae. Clypeus perpendiculariter declivis, aut cum facie unitus aut sutura limitatus; medio convexiusculus et utrinque foveolatus; margine antico in- aequalis et juxta basin mandibularum utrinque sinuatus. Antennae ad clypei basin insertae, approximatae, elonga- tae, porrectae, graciles et filiformes, thorace cum capite longiores: scapo crassissimo obconico infra convexo- arcuato, pedicello cycathiformi breviori multoque an- gustiori, Stio duplo nisi triplo majore quam 2do sed an- gustiore, 4to longissimo, reliquis hoc minoribus et ter- minalibus gradatim decrescentibus, ultimo conico. Frons et vertex valde convexa, illa supra antennas gibbosa et vix in marginem transversum producta. Oculi ovati pro- * Aulacus est Hymenopterorum Genus in Evanialium Familia post Foenum proxime collocandns. 174 minuli. Ocelli vertieini, mediocres, triangulariter disposi- ti. Collum humillimum oblongo-conieum angustum. Col- lare humile perpendiculariter transverso-arcuatum, antice posticeque arcuato-emarginatum, medio totum concavo- exaratum, transverso-striatum, margineque antico refle- xum. Mesothoraeis lobi dorsales gibbosi suturisque pro- fundis distinetissimi; lobus antieus triangularis. Seutel- lum totum semilunatum, sutura basali truncatum, infra su- turam linea transversa brevi et profunda impressum, me- dio punctulatum et erebre arcuato-striatum', striis omni- bus elevatis, postice areola semicirenlari marginata lævi- uscula I. transverso-striata insigne, lateribus depresso-ex- cavatum et carinatum. Metathorax subcancellato-striatus, basi undique coarctatus, postice truncatus et supra pyra- midaliter elevatus apiceque tandem emarginatus; emargi- natura petiolum abdominis exeipiente. Sternum sulco lon- gitudinali medio exaratum; sulculo ipso in mesothorace transverse striato, striolis elevatis approximatis. Abdo- men subellipticum, leviter cempressum segmentis 8 —9 divisum, anali computato; segmentum 1mum antice in pe- tiolum coarctatum, petiolo subtriquetro supra depresso- convexo, postice incrassatum; cetera segmenta usque in intermedium gradatim ampliata, post quod iterum crassi- tie eodem ordine decrescunt; anus obtusus, utrinque (in- star Tenthredinum) setula coriacea valida exserta in- structus. Pedes postici longissimi. Coxae omnes elon- gatae, pyramidales, apice trnncato-emarginatae. Trochan- teres oblongi, conico-cylindriei paulloque curvati. Con- dyli brevissimi cylindrici. Alae superae areis cubitalibus subtribus: ima perfecta rhomboidali primum nervum re- currentem excipiente, — media s. 2da subtrapezina 2dum nervum recurrentem excipiente, externe cum area ultima fere unita propter nervulum transversum (easdem areas disjuncturum) medio obliteratum et tantum apice utroque conspicuum , — ultima incompleta marginem alae tan- gente. Differentia sexus: Mas mandibulis 3-denticulatis, antennis 13-articulatis, ano inermi. — Femina mandi- bulis denticulatis, antennis 14-artieulatis. Anus ovide- positorio longe exserto irretractili armatus. Terebra (ut in Pimplis quibusdam) capillaris, e lamellulis dua- bus lateralibus et linearibus conjunctis vaginata. Species Scandinaviae (mihi cognitae) 2, seil: Aula- cus areticus et Aulacus Esenbecki. Species Mundi (adhue cognitae) 6, seil.: Aulacus striatus v. Es. N Latreilleanus v. Es. articus mihi flagellatus v. Es. Esenbecki mihi - compressus v. Es. Europa. Aulacus? fasciatus Say. Serville. Ohio Ämericae borealis. 175 1. Autacus arcticus. Capite sublaevi, thoracis dorso undique sulcato s. elerato-striato, abdomine globoso - elliptico (piceo-niger tibiis posticis concoloribus; ore, abdomine medio pedi- busque subferrugineis); alis hyalinis (immaculatis), ner- vis cum stigmate piceis, hoc in medio subpellucido. Mas a vertice ad anum 2½ lin. mensurae sueca- nae longus, antennis longitudine corporis. Femina a vertice ad anum 2%, — 2½ lin. m. S. longa, antennis corpore brevioribus, ovidepositorio 2 lin. longitudine. Disphaeron arcticus Zetterstedt Mus. Insector. Lap- ponicor. Habitat in regionibus sylvatieis rarius. Ad Alten Nordlandiae d. 24. Augusti 1821 feminam detegit Cel. Professor Zetterstedt. Tum in Lapponia Umensi ad Templum paroeciae Wilhelminae d. 21. Julii 1832, sub itinere nostro, deprehensa in graminibus juxta radices Salieis Capreae erescentibus. Eodem anno (1832, mense Julio) legit Cl. Boheman, sub itinere suo Nor- wegico in vieinitate alpium Dowreensium, feminam in truneis putridis, quibus ipsis Xiphiura Camelus ova simul deponebat. Hine quidem concludere liceat Aula ei feminam ova sua larvis l. Xiphiurae I. alius Inseeti Lignivori imponere. Mas in Kinnaskog Westrogothiæ d. 20. Julii 1820 aD. Boheman semel observatus. Descriptio. Femina. Insectum singulare quasdam Ichneumonidum mentiens, quod tamen forma metathora- eis et insertio abdominis distinguunt. Corpus nitidum, sericeo- pubescens. Caput nigrum verticale, sublaeve l. tantum punetulis paucioribus adspersum; tamen fronteru- gulose striata. Clypeus sutura faciali distincta limitatus. Palpi nigri, pubescentes, apice testaceo-fusci. Mandibu- lae praeter apicem fusco - J. rufo-piceum, macula gena- rum et elypei margo anticus, lutescentia. Antennae por- recta validiusculae, vix tarsis angustiores, capite eum tho- race paullo longiores, nigrofuscae, articulis J. tantum ba- salibus margine apicali testaceo-brunnescentibus; radicula tota testacea. Oculi mediocres J. parvi, nigrofusci. Ocelli piceofusei. Thorax niger undique sulcatus collo punetu- lato excepto. Dorsum mesothoracis erebre et transverse arcuato J. sinuato-sulcatum; lobus anticus tumidus et basi supra lobos adjacentes valde elevatus. Metathorax etiam supra transverso-sulcatus, postice vero et lateribus tenui- ter subcancellatus. Abdomen zloboso-ellipticum, modo levissime compressum, thorace parum longius, breviter petiolatum; segmentum imum basi nigrum et apice ru- fum; 2dum longissimum, totum et 3tium basi pulchre ferruginea; reliqua segmenta omnia nigropicea, tantum apice tenuissime testaceo-scariosa. Ovidepositorium ca- pillare, longitudinem abdominis cum thorace aequante; terebra lutea; vagina pubescens nigrofusca. Pedes fer- ruginei J. potius lutescentes. Coxae cum trochanteribus nigrae, horum apices testacei, condyli his concolores. Tibiae anticae tantum unica spina calcariformi, sed reli- quae tibiae spinie duabus, apicalibus armatae; tibiae po- 176 sticae piceo-fuscae basi apiceque lutescentes. Tarsorum articulus ultimus piceo-fuscus, unguiculi luteo-ferruginei infra unidenticulati, denticulis mieroscopieis. Mas quidem feminae simillimus, at distinguitur cor- pore nonnihil robustiore; antennis gracilioribus et longi- tudine corporis, articulis ultimis paullulum curvatis, scapo supra nigro-fusco; scutello minus regulariter quam in fe- mina sulcato; tarsis posticis extus infuscatis. — In aliis vero non diversus. Not. Aulacus striatus Latr. v. Es. Mon. I. 304. 1. ab arctic nostro differt in eo, quod habet: abdomen longitudine capitis et thora- eis rufum, petiolo nigro, pedes rufos solis coxis posticis nigris. 2. Aulacus Esenbecki mihi. Capite subtilissime coriaceo-punctulato, thoracis dor- so antico sublaevi et postico sulcato, abdomine compres- so-elliptico (piceo-niger tibiis posticis concoloribus; ore, abdomine ante medium pedibusque subferrugineis); alis hyalinis (immaculatis), nervis testaceo-fuseis, stigmate lu- teo pellucido introrsum fusco-marginato. Mas (latet.) Femina a vertice ad anum 4½ lin. longa; ovide- positorio longitudinem totius corporis plus quam dimidio superante, seil. 6½ linearum mens. suec. longo. Habitat in pratis abietinis Ostrogothiae rarissime. Ad villam Laerketorp in prato Ben-aengen d. 27. Julü 1831 unicam feminam legi, quam dicavi memoriae viri in- elyti et celeberrimi C. G. Nees ab Esenbeck, Mono- graphiarum Hymenopterorum Europaeorum Ichneumo- nibus affinium Auctoris meritissimi. Descriptio. Femina. Praecedente major et robu- stior atque caracteribus in diagnosi allatis vere distinetus. Crypto tarsoleuco Gravenh. primo obtutu sub- similis, sed forma capitis et metathoracis unacum inser- tione abdominis nee non longitudo ovidepositorii cito dig- noscunt. Corpus nitidum sericeo-pubescens. Caput ni- grum, subhorizontale, punctulis minutis subtilissime ere- berrimeque impressum. Clypeus vix ulla sutura faciali limitatus. Palpi nigri pubescentes; maxillarium articuli tres ultimi testacei. Os ut in præcedente simillime co- loratum. Antennae porrectae tenues et graciles, tarsis multo angustiores, capite thoraceque duplo longiores, ni- grofuscæ, articulis exteriorivus nonnihil curvatis; radicu- la undique et scapo basi luteis. Oculi magni nigroſusci. Ocelli piceo- J. testaceo-pellueidi. Thorax niger, sulcatus et antice truncatus. Mesothorax antice lævis, exceptis quibusdam elevatis striolis paucioribus transversis et ob- soletis; lobus anticus basi lineolis duabus medio concur- rentibus angulumque formantibus impressus, nee nisi pa- rum supra lobos vieinos elevatus. Scutellum, metatliorax et pectus uti praecedentis speciei sulcata, sed profundius 177 et distinetius; ceterum utrinque infra petiolum abdominis, in metathoracis margine postico laterali spinula gemina invenitur. Alarum tegulae piceae. Abdomen compresso- ellipticum longitudinem thoracis cum capite superans, lon- gius quam in Aul. arctico petiolatum ; segmentum imum infundibuliforme, nigrum, lateribus apicem versus rufum; 2dum basi ferrugineum, dein piceo-nigrum mar- gineque postico iterum rufo-brunnescens; cetera segmen- ta nigro-picea, apice leviter brunneo-scariosa. Ovideposi- torium robustius multoque longius quam Aulaci jarcti- ei, pictura vero simillimum. Pedes et illius quoque piecti; sed unaquaeque tibiarum tantum unica spina apicali atque omnes tarsorum ungues infra denticulis duobus conspicuis, armata sunt. Nervi alarum piceo et testaceo-varii, Alae inferae nervis Sbus instructae scil.: longitudinalibus 2 et transversali unico; horum primus s. radius distinctissi- mus, — secundus s. cubitus basi antice fere oblitera- tus aut saltem obsoletus, extrorsum cum tertio, e stigma- te oblique recurrente, aream radialem apice apertam in- cludens. Not. Aulacus Esenbecki quidem similis A. Latreillea- no v. Es. I. c. n. 2. et A. flagellato v. Es. I. c. n. 3, sed ab utroque dignoscitur noster (A. Esen- becki): thoracis dorso trans versim sul- cato, ovidepositorio longitudinem to- tius corporis plus quam dimidio supe- rante (scil. corpore 4% lin. longo et ovidepo- sitorio 6 ½½ lin. longo mens. suec.); alis hya- linis immaculatis, nervis cum stigma- te testaceis, pedibus fere totis rufe- scentibus. ener ie zur Naturgeſchichte von Braſilien von Max. Prinzen zu Wied. Weimar. Induſtrie Comptoir. IV. 2. 1833. 8. 443 — 946. 2 Tafeln. Mit dieſem Theil iſt das reichhaltige, lehrreiche und eh— renvolle Werk des Prinzen geſchloſſen. Es gibt ein ſchoͤnes Zeugniß von den ausgebreiteten Kenntniſſen, dem großen Talent, dem fraſtloſen Eifer und den bedeutenden Opfern des Prinzen aus einem Hauſe, welches bey der Befreyung Deutſchlands von dem fremden Joche in den erſten Reihen ſtand und, darauf ſich den Wiſſenſchaften zuwendend, die Cultur im eigenen Lan⸗ de hob und befoͤrderte und die geſammelten Kenntniffe allen Laͤndern mittheilte. Die zweyte Reiſe des Prinzen nach Nordamerica wird nicht weniger lehrreich ſeyn, wenn auch gleich die dortigen Ge— genſtaͤnde weniger zahlreich und ſchon mehr bekannt ſind. Der vorliegende Band enthaͤlt die hoͤhern, oder wenn man lieber will, die groͤßern Voͤgel, mit ſehr ſchaͤtzbaren Beob— achtungen uͤber ihre Lebensart. Dieſe ſind natuͤrlich viel wich— tiger als die vorigen, weil ſie in naͤherer Beziehung zum Men⸗ ſchen ſtehen, ſowohl durch ihr Fleiſch als durch ihre Federn, und daher ein vorzuͤglicher Gegenſtand der Jagd find. Ameri—⸗ Iſis 1837. Heft 3. — — — 178 ca iſt außerordentlich reich an Voͤgeln, und dieſer Band wieder ungefahr 100 Gattungen. l S. 443 Taubenartige. 62) Columba speciosa, rufina, lueutrix, geoffroyi, talpacoti, squamosa, rufaxilla, ©. 485. Tetraoniden. 63) Perdix dentata. 94) Tinamus brasiliensis, noctivagus, variegatus, tatau- pa, maculosus, sovi. S. 526. Craciden. 65) Crax rubrirostris. 66) Penelope superciliaris, leucoptera, aracuan. S. 548. Straußartige. 67) Rhea americana. poeciloptera, montana. S. 568. Gypogeraniden. 68) Dicholophus cristatus. S. 584. Kraniche. 69) Palamedea cornuta. ©. 597. Reiher. 70) Ardea cocoi, caerulea, egretta, candidissima, pilea- ta, scapularis, erythromelas, lineata, brasiliensis, nyctico- rax, cayennensis. 71) Cancroma cochlearia, 72) Platalea ajaja. 73) Mycteria americana, 74) Ciconia maguari. 75) Tantalus loculator. S. 691, Schnepfen. 76) Ibis albicollis, infuscata, sylvatica. 77) Numenius brasiliensis. 78) Scolopax frenata. 79) Limnodromus noveboracensis. 80) Totanus flavipes, maculatus. 81) Strepsilas collaris. 82) Tringa cinerea, minutilla. S. 741. Charadriaden. 83) Himantopus mexicanus. 84) Hæmatopus palliatus. 85) Calidris arenaria. 86) Vanellus cayennensis. 87) Charadrius virginicus, spinosus, brevirostris, flavi- rostris, azarae. S. 776. Ralliden. 88) Notherodius guarauna. 89) Rallus nigricans. 12 179 7 90) Parra jacana. 91) Gallinula plumbea, cayennensis, pileata, galeata, martinicensis. S. 819. Schwimmvoͤgel. S. 822. Podoiden. 92) Podoa surinamensis. ©. 879. Colymbiden. 93) Podiceps ludovicianus, dominicanus. S. 839. Procellariden. 94) Procellaria aequinoctialis. 95) Pachyptila forsteri. 96) Larus dominicanus, poliocephalus. lateralis, 97) Sterna erythrorhynchos, magnirostris, anglica, argentea, stolidä. 98) Rhynchops nigra. S. 884, Pelecaniden. 99) Tachypetes aquila. 100) Dysporus sula. 101) Halieus brasilianus. 102) Plotus anhinga. ©. 907. 103) Anas moschata, fulva, viduata , bahamensis, ery- throphthalma, brasiliensis , dominica. hirundo, Entenartige. Bre of the zoolog. Soc. of Lond. Part. III. 1835. 8. 214. (Fortſetzung von Heft 2. S. 146.) S. 116. Burton zeigt einen neuen Fiſch. Agriopus unicolor: brunneo fulvus; dentibus seta- ceis maxillaribus; radiis mollibus pinnae dorsalis quatuor- decim, analis decem. Iſt dem A, torvus ähnlich), auch in der Laͤnge, duͤnner. Die Ruͤckenfloſſe etwas concav, der Theil zwiſchen den Augen erhebt fich nicht ſenkrecht, ſondern faͤllt ab und die Linie der Schnauze iſt faſt in einer Richtung mit dem Leibe, nicht abſteigend unter einem Winkel von 45; das Maul etwas tiefer. Die Zaͤhne viel merklicher hechelartig und unregelmaͤßig gehaͤuft in den Kiefern. Die Zahl der Bruſt- und Bauch— ſtrahlen iſt gleich; aber in der Ruͤckenfloſſe einiger Unterſchied; der erſte Stachel viel kuͤrzer als der zweyte, dieſer und der Ate gleich, der dritte laͤnger als alle; weiche Strahlen einer mehr, nehmlich 14, auch in der Steißfloſſe einer mehr. D. 21 +14; A. 1 T 10; P. 178. Schwanzfloſſe iſt mehr mondfoͤrmig; uͤbrigens iſt das Exemplar getrocknet. Die Haut glatt, Seitenlinie gerad. aber ohne Schuppen und Hoͤcker, gelblich Im Meere am Gap, braun. 180 S. 118. Bennett, Garten. P. gray i: vellere denso, subaequali; olivaceofulve- scens cinereo tinetus, subtus pallidior; facie, auriculis, pe- dibusque nigris, illius vitta nasali, fascia abbreviata sub- oculari, fronteque cinereis. Long. corp. c. capite, circiter 20 une.; caudae paullo major. Hab. in India. Pelz nicht wie bey Parad. typus, ſondern faſt gleich lang, dicht und etwas wollig, oben rothbraun, mit ſchwarzen Spitzen, Glieder aſchgrau, Endfuß ſchwarz; Schwanz wie der Leib. Ohren rundlich, behaart und faſt ſchwarz. Geſicht ſchwarz, mit einem grauen Flecken auf der Naſe und einem kurzen Band unter dem Auge; am Leibe keine Spur von Flecken oder Baͤn— dern. Die einzelnen Haare ſind unten braͤunlich, in der Mitte blaßgelb, an der Spitze ſchwarz. Der Schwanz immer gerollt wie bey Paradoxurus, kann nicht geſtreckt werden. Das Stuͤck wurde von einem Haͤndler gekauft, und daher iſt das genaue Vorkommen in Indien nicht bekannt. ein lebender Paradoxurus im S. 119. Der Capitaͤn Manbp ſchreibt am 22. Auguſt 1835, daß eine ungeheure Palaena physalus bey Southwold in Suffolk geſtrandet. Capitaͤn P. P. Ving ſchickt Zeichnungen von Serranus taeniops, Sargus fasciatus etc. Acanthurus kingii: purpureo virescens, supra li- neis azureis undulatis interruptis numerosis longitudinali- ter notatus; operculorum margine , pinnae pectoralis ma- cula, dorsalis basi, maculaque ovali spinam caudalem ein- gente rufescentiflavis: pinna caudali lunata. D. 10 +.27; A. 3 + 255; P. 17; V. 1 5 Long. tot. 127, unc., alt. corp. 4%; longit. radio- rum pinnae dorsalis 1'/,, lat. inter oculos 1.; ad pinnas pectorales 17%. Unten an der Ruͤckenfloſſe ift ein blauer Strich über dem roͤthlich gelben an der Wurzel; Kiemenſtrahlen ſind roͤthlich gelb. Zähne oben 18, unten 16, dicht beyſammen nnd ges kerbt. Schuppen klein, oval, am aͤußern Rand gerad und klein, gezaͤhnt. Alle 3 vom Haven Praya. Owen, Anatomie von Cercoleptes caudivolvulus, Es war uͤber 2 Jahr lebendig im Garten. Laͤnge des Leibes 16 Zoll, des Schwanzes 17. Keine Spur von Schluͤſſelbeinen. Der Claviculartheil des Sterno-mastoideus entſprang vom Knorpel der erſten Rip— pe und der entſprechende Theil des Deltoides von den Quer: fortſaͤtzen der untern Halswirbel; Netz groß, mit Fettſtreifen; der Theil des Magens am Ausgang war plotzlich nach oben ge⸗ bogen und ſchmal. Der Zwolffingerdarm machte eine große Krümmung nach unten, hinten und links, und hieng groͤßten⸗ theils an einer weiten Duplicatur des Bauchfells. Der uͤbrige Darm bildete große Windungen und hieng an einem Gekroͤs 2 Zoll breit, worinn nur eine Reihe von Gefaͤßboͤgen; Weite der Duͤnndaͤrme ½ Zoll; kein Blinddarm, aber die Stelle war et— was eingeſchnuͤrt und der Dickdarm bekam ploͤtzlich eine dickere 181 Muſkelſchicht, und es begannen einige Längsfalten in der Schleim— haut. Länge des ganzen Darmcanals 6 Sch.; des Dickdarms nur 5 Zoll, gegen das Ende ſehr muſculoͤs und innwendig voll Querfalten; ſonſt war die Schleimhaut glatt. Die Leber hatte drey Haupttheile und unten am linken ein kleines Anhaͤngſel; das mittlere Stuͤck in drey Lappen ge— theilt mit einer Gallenblaſe. Das rechte Stuͤck auch in 3 Lap— pen getheilt, welche wieder ſchwaͤcher geſpalten waren; der Lo- bulus Spigelii an ſeinem gewoͤhnlichen Platz, nehmlich in der kleineren Curvatur des Magens. Die Gallenblaſe iſt ganz vom Bauchfell umkleidet und 2 von den Primordialcoeca waren er: weitert und in ihrem urſpruͤnglichen einfachen Zuſtand geblke— ben, um dieſes Receptaculum zu bilden; eines war indeſſen viel kleiner als das andere, nur wie ein kleines Blaͤschen, haͤn— gend am Urſprung des Gallengangs. Dieſen Bau habe ich auch bey andern Thieren gefunden: bey Hyrax capensis wa— ten zwey acceſſoriſche Gallenreceptacula; unb bey einem unbe— kannten kleinen Vierfuͤßler in Hunters Sammlung ſieht man 3 Coeca hepatica entwickelt, um das Gallenreceptaculum zu bilden. Ich lege Werth auf dieſen Umſtand, weil er anomal iſt. Das Ruͤcklein (Pancreas) beſteht aus einem queren und kreisfoͤrmigen Stuͤck, welches letztere der Kruͤmmung des Zwoͤlffingerdarms folgt; der Gang endigt mit dem Gallengang 2 Zoll vom Magen ab. Milz am gewoͤhnlichen Ort 4 Zoll lang 1½ breit, ½ dick. Gewicht 13%, Drachmen; Geſtalt wie gewöhnlich Sfantig. Nieren lagen hoch, die rechte höher als die linke, längs lich, glatt, ohne Furchen oder baumartige Venen, wie es ſich bey den Fleiſchfreſſern findet. Die Tubuli uriniferi endigten in eine einfache Mammilla, gebildet durch die Vereinigung von 5 ſeitlichen Fortſaͤtzen. Die Harnleiter treten wie gewöhnlich hinter dem Hals in die Blaſe. Obernieren ſehr klein, roͤthlich und geſund, obſchon in einer dichten kropfartigen Maſſe, die neben den Nieren lag. Die Eyerſtoͤcke ein wenig groͤßer als Erbſen, glatt, in ei— ner loſen, ſeroͤſen Capſel mit einer kleinen Oeffnung gegen das Horn der Baͤrmutter, in welche Oeffnung kaum der Kopf einer Sonde gieng. Sie hiengen an einer Falte des Bauchfells, welches vom untern Ende der Nieren kam. Laͤnge des Corpus uteri 1 Zoll, jedes Horn 2; die aͤchte Vagina /½; der Urethro-sexual-Canal 1 Zoll; dieſer iſt von der Vagina durch eine Querfalte geſondert. Kein Stinck— loch, ſondern nur oberflaͤchliche Folliculi. In dieſer Hinſicht iſt es naͤher den Baͤren verwandt, wo die Analſaͤcke ſehr klein und flach ſind, als den Wieſeln, wo ſie weit entwickelt ſind. Zunge lang, glatt, flach und ſchwach ausgerandet; hat 7 grubige Papillae; die drey naͤchſten dem Kehldeckel, welche die Spitze des Triangels bilden, ſind die kleinſten. Es fand ſich eine lange und breite elaſtiſche Lytta, vorn bandartig, hin— ten zellig, von einer Muſkelſcheide aus Zirkelfaſern umgeben. Die Mandeln groß und laͤnglich; kein Zaͤpfchen, Kehlde— del gut entwickelt, mit einem ſpitzigen Gipfel; ſtatt der La- ryngeal sacculi zwey enge flache Schlitze. Schilddruͤſen ge— trennt, laͤnglich, unten ſpitzig, Luftroͤhrenringe uͤber 25, hinten unganz. 0 182 3 Die Hirnwindungen wie bey den Fleiſchfreſſern, aber die vordere quere laͤuft mehr ſchief von innen nach außen und vorn liegt ein groͤßeres Stuͤck vom Hirn. Die Ge— ſtalt des Hirns iſt laͤnger und ſchmaͤler als in der Katze. Das Hirnlein getrennt vom Hirn durch ein ſtarkes knoͤcher— nes Zelt. Außer den aͤußern Unterſchieden des Kinkaſou von Lemur in der kuͤrzern Schnauze, dem Mangel des Hinterdaumens, dem Wickelſchwanz, wie in der Natur der Haare und des Ge— biſſes zeigen ſich noch folgende wichtige Unterſchiede im Innern. Bey Lemur iſt der Darm Über Gmal fo lang, beym Kin— kajou kaum fünfmal; dort iſt ein compliciertes Coecumvon betraͤchtlicher Laͤnge, in Lemur rufus 15 Zoll, in Lemur nigri- frons 7%; auch der Grimmdarm iſt groß, über 2 Fuß lang und hat anfangs einen geſaͤckelten Bau. Beym Kinkajou iſt der Dickdarm wie beym Racken von dem duͤnnen nur durch einen ſchwachen, innern kreisfoͤrmigen Vorſprung der Schleimhaut unterſchieden und nur 6 Zoll lang. Der Magen iſt auch an ſeinem Ende enger und mehr auf ſich ſelbſt gebogen als bey Lemur. Hinſichtlich der Verdauungsdruͤſen gibt es keinen weſent— lichen Unterſchied; bey beyden die Leber vielgetheilt und die Milz groß; die Nieren auswendig einfach beym Kinkajou wie beym Rackun; nicht mit Laͤppchen wie bey den Baͤren; darinn glei— chen ſie denen des Lemur, aber die Geſtalt iſt ſo ungewoͤhnlich, daß ſie keinen Schluß erlaubt. In den Geſchlechtstheilen weicht Cercoleptes mehr von den Affen ab als Lemur, beſonders in der großen Theilung des Uterus und den deßhalb laͤngern Hoͤrnern und Fallopiſchen Roͤh— ren. Seine naͤhere Verwandtſchaft mit Procyon zeigt ſich auch im Verhaͤltniß der ſeroͤſen Capſel und dem Eyerſtock, welche nur ein kleines Loch fuͤr eine Sonde zulaͤßt; waͤhrend bey Le— mur die Eyerſtoͤcke gleich denen der Affen faſt wie beym Men— ſchen liegen. Im Knochenſyſtem weicht Cercoleptes ab von Lemur und naͤhert ſich Procyon und ſeinen Mitſippen in dem Mangel eines Schluͤſſelbeins und in dem knoͤchernen Zelt. Alle wichtigen Theile ſetzen dieſes Thier daher in die Ordnung der Carnivoren; es hat die naͤchſte Verwandtſchaft mit den baͤrenartigen Plantigraden, naͤhert ſich aber am meiſten den Affen. S. 125. Sept. Moore ſchickt einen lebendigen Jac- chus penicillatus aus Bahia und ſchreibt dazu: er frißt faſt alles wie die meiſten Affen; ſein Lieblingsfutter im wilden Zu— ſtand ſind jedoch Bananen; es iſt ein ſehr zaͤrtliches Thier, welches große Waͤrme verlangt; in dieſer Hinſicht iſt ihm ſein ſchoͤner Schwanz von großem Nutzen, indem es denſelben bey jeder Gelegenheit, wo es Waͤrme braucht, wie einen Paladin um ſich wickelt. W. Smith ſchreibt: es ſcheint wohl keinem Zweifel zu unterliegen, daß das Thier von Argonauta ein Schmarotzer iſt: denn in der Bay von Neapel, wo es ſehr haͤufig vorkommt, ſindet man die Schale nur ſelten, waͤhrend man das Thier im— mer antrifft und taͤglich auf dem gewöhnlichen Markt als einen 183 Nahrungsartikel fehen kann; um ein Beyſpiel zu geben, wie ſelten es mit der Schale gefunden wird, bemerke ich, daß der Preis des Thiers allein etwa 4 Pence betraͤgt, ein Exemplar aber mit der Schale nicht unter 5 Schilling. Martin, Zerlegung eines kleinen Makis (Mierocebus murinus). Ein ausgewachſenes Maͤnnchen, Leib 5 Zoll, Schwanz 6; Ohren groß und nackend; Kopf rundlich, Schnauze kurz und ſpitzig, Augen nicht ſo groß verhaͤltnißmaͤßig, wie bey Loris gracilis, aber doch Nachtaugen, weil ſie ſehr glaͤnzend ſind, und das Tapetum lucidum ſehr hell durch das runde, erwei— terte Sehloch ſcheint. Ruthe mit einem duͤnnen Knochen von der Eichel an, faſt ½ Zoll lang. Eichel zuſammengedruͤckt, mit einer mond⸗ förmigen Erhöhung, die vorn einen Eindruck hat. Hoden ſehr groß, in einem haͤngenden Sack. Leber beſteht aus einem mittlern, linken und rechten Lappen; der mittlere mit 2 Spal- ten, in der linken das Ligamentum latum, in der rechten die Gallenblaſe, klein, nur 3 Lin. lang. Was mir auffiel, war, daß wider die Regel ihr Hals oder Apex am Rande der Les ber lag und der Grund einwaͤrts, ſo daß der Gang anfangs ſich ſpitzig wenden und dann längs der Blaſe fortlaufen muß⸗ te; dann bekam er noch 2 oder 3 Lebergaͤnge und gieng in den Zwoͤlffingerdarm ¼ Zoll hinter dem Magenafter. Milz lang und dünn, dicht am Magen, 1 Zoll lang, ½ dick. Der Zwoͤlffingerdarm iſt der weiteſte; Duͤnndaͤrme 1 Sch. l., Dickdarm 8 Zoll, nur ½ dick. Magen oval, große Krümmung 2‘ Zoll, beyde Muͤndungen nur 3 Lin. von einander. Blind⸗ darm 1¾ Zoll lang, endigt ſtumpf. Nieren zuſammengedruͤckt, / Zoll lang; die Tubuli lau: fen in eine große Papilla. Obernieren wie kleine Erbſe. Linke Lunge Alappig, rechte 3. Zunge ſpitzig, 1 Zoll lang, Oberflaͤche ſammetartig mit weichen, kleinen Warzen. Schilddruͤſen nicht groͤßer als ein Nadelkopf; Unterkieferdrüfen groß; Speiferöhre innwendig glatt, Luftroͤhrenringe 20. Ruthe 1“, Erectores groß und lang; Hoden oval, fo groß wie Spatzeney, Y, Zoll lang, ½ breit, 3 Lin. dick; Ober⸗ boden 3 Lin. lang. Cremaster ſehr ſtark, Samenleiter 1½ Zoll, öffnen ſich innwendig an der Wurzel der Samenblaͤschen, welche klein und roͤhrenfoͤrmig ſind, ½ Zoll lang. Bey der Einſpritzung der Art. subelavia und der Schen⸗ kelarterie zeigte es ſich, daß die Vertheilung war wie bey an: dern Vierfuͤßlern, nicht netzfoͤrmig, wie bey Loris gracilis et Bradypus tridactylus. Die Stämme waren einfach und ga⸗ ben auf gewöhnliche Weiſe Aeſte zu den Muſkeln, fo wie fie weiter liefen. Die Gliedermuſkeln, beſonders der Schenkel, waren auf— fallend groß und derb, was man bey einem fo kleinen und zar⸗ ten Thierchen nicht erwarten ſollte. S. 128. J. B. Harvey ſchickt das getrocknete Thier von Serpula tubularia an Turton, um zu zeigen, daß des letz⸗ tern Patella tricornis nichts anderes iſt, als der Deckel dieſes 184 Thiers, nehmlich das erweiterte Ende des einzelnen Fuͤhlfadens, wie gewoͤhnlich bey den Serpulen; ein aͤhnlicher Deckel findet ſich bey allen Gattungen von Vermilia et Galeolaria, aber nicht bey Serpula Lam. Er hat den Deckel bey mehr als 100 lebendigen Serp. tubularia gefunden. Bennet ſagt, was er für Crocodilus cataphractus gehalten, habe nach dem Tode gezeigt, daß ſich die Laͤnge des Kopfes zu der Breite verhält wie 3 — 1, nicht wie 2½ — 13 hat auch nicht die Poſtoccipitalreihe von 4 kleinen Platten wie C. cataphr.; iſt daher neu. Croc. leptorhynchus : rostro elongato, capitis la- titudine longitudinis partem tertiam aequante; scutispost- oceipitalibus ovalibus parvis duobus, nuchalibus per paria quatuor cataphractis, cum dorsi seriebus continuis, Long. tot. 27 unc.; cranii 4°,; cranii ad maxilla- rum commissuram lat. 7Y/,. Habit. apud Fernando Po. Dentes in maxilla superiore quatuordecim, in inferiore quindecim. Obſchon dieſes Thier den Gavialen durch feine langen Kiefer nahe ſteht und der Nacken ſehr weit mit Knochenplats ten bedeckt iſt, ſo gehoͤrt es doch zu Crocodilus. Die zwey hintern Paar Nackenplatten ſind viel kleiner als die zwey Paar davor. Martin, Zerlegung deſſelben. Laͤnge bis zum After 1“ 2; von da bis zum Schwanz 11“; Unterkiefer 5½. Bis ſamdruͤſen ſehr klein; der Muſkel darum, vom Zungenbein kom⸗ mend, kaum zu unterſcheiden; in der Druͤſe etwas rahmartige Materie, ſtark nach Biſam riechend. Die feröfen Höhlen, wels che Owen bey Croc. acutus beſchrieben, umgeben das Herz, die Gallenblaſe, den Magenafter, die Leber, die Daͤrme, die Ge: ſchlechtstheile. Die Peritonealcanaͤle oͤffnen ſich jederſeits am Grunde der Ruthe fo, daß man eine feine Blasroͤhre einſtecken konnte, alſo weiter als bey Crocodilus acutus. Vielleicht dringt Gas aus der Bauchhoͤhle heraus, wenn das Thier un— terſinken will. Magen rundlich, beyde Muͤndungen nahe beyſammen; Ruͤcklein, Milz, Gallenblaſe oͤffnet ſich abgeſondert vom Gang des Ruͤckleins. Im Magen bloß Schleim, keine Steinchen oder Körner wie bey Croc. acutus. Duͤnndaͤrme 4’ 8" haben am Dickdarm oder vielmehr nur Maſtdarm eine ſchließmuſkelartige Oeffnung; Maſtdarm nur 2“ lang. Cloake durch eine Falte in eine vordere, groͤßere und hintere kleinere Kammer getheilt; die Harnleiter gehen in die obere; Harn weiß und undurch— ſichtig wie bey den Voͤgeln. f Ruthe klein, ½“ lang, gerollt, die Spitze gefpalten, eine laͤnger als die andere und daruͤber gelegt wie die Lippe von Antirhinum majus. Nieren oval, mit ſymmetriſchen Venenzweigen wie Farren⸗ kraͤuter; die Hoden davor, 1 Zoll lang. Auf der gelben, runzeligen Zungenhaut viele Oeffnun⸗ gen von Druͤſeu, kein Kehldeckel, aber die knorpelige Ausdeh⸗ nung des Zungenbeins und eine mondfoͤrmige Klappe im Gau⸗ men, faſt wie ein Gaumenſeegel, kann ſie verſchließen, ſo daß das Thier auch bey offenem Maul athmen kann, wenn es die Nasloͤcher herausſteckt. 185 Luftroͤhrenringe 50. Die Anatomie ſtimmt mit der von Croc. acutus überein. 2 S. 132. Reid, chonica. Altes Maͤnnchen, von den Falklands-Inſeln, 51° 32 M. Suͤdbr., in Rum geſchickt. Länge 8“ 2½ “; Hals 11” 9 Lin. Rumpf 13“ 9", Knochen ſehr hart, dicht und ſchwer ohne Luftloͤcher; ſie enthalten, beſonders die der Glieder, ein duͤnnes oͤliges Mark. Schaͤdel ohne Naͤhte, platt; Augenhoͤhlen nur durch eine Haut geſchieden; Oberſchnabel unbeweglich, Nasloͤcher lang und ſchmal; Halswirbel 15, Ruͤcken 9, Kreuz 12, verwachſen; Schwanz 8. Summe 42. An den Halswirbeln articulierte Fortſaͤtze, Rip— penpaare 9, die 2 obern mit dem Bruſtbein verwachſen, wel— ches lang, der Kiel ſtark, hinten ſpitzig; Laͤnge des Bruſtbeins 7 Zoll. Das Knochenſyſtem iſt ſo umſtaͤndlich beſchrieben, daß wir es nicht ausziehen koͤnnen; ebenſo die Muſkeln, koͤnnte auch nur verſtaͤndlich werden mit Abbildungen, die leider fehlen. Zerlegung von Aptenodytes pata- Kehlſack 4“ lang, 8“ breit; Zunge mit nach hinten ge richteten Knorpelwarzen, nur ein Paar Speicheldruͤſen, die Un— terkieferdruͤſen. Lungen wie bey Waſſervoͤgeln; wenig Luftſaͤ— cke, einer uͤber dem Gabelbein, dann die Achſel-, Bauch- und Schenkelreihe. In der Speiſeroͤhre fand man Gries und Schnaͤ— bel von der Dintenſchnecke. Magen klein, mufkuloͤs und druͤ— ſig, eyförmig; Gallenblaſe 6“ lang, 2 herum. Hoden groß, Duͤnndaͤrme 22 ½ F., kleinfingersdick; 2 Blinddaͤrme, 15 L. lang, Dickdarm 6“; Zwoͤlffingerdarm 15, Magen 4. S. 149. October. Bennett, Pteropus vom Gambia durch Rendall geſchickt, ausgezeichnet durch 2 große, weiße Haar— buͤſchel auf den Schultern, die ſonderbar, faſt wie Vorderfluͤgel ausſehen; er vermuthet, daß Druͤſen darunter liegen. Die Fittige liegen weit hinten und koͤnnte daher eine eigene Sippe ſeyn; aber nach dem trockenen Balg laͤßt ſich noch nichts entſcheiden. Das Ge— biß iſt wie bey Pt. gambianus, nur findet ſich links im Oberkiefer ein dritter abnormer Schneidzahn. Soll heißen Pt. epomophorus: pallide brunneus, postice palli- dior; ventre albido; scopa humerali alba magna. Long. tot. 6°, poll.; capitis 2¼ ; expansio alarum 12. Habit. in regione Gambiensi. Agaſſiz erklärt feine Anſichten über die Verwandtſchaf— ten und die Verbreitung der Cypriniden. Die Sippen mit Kieferzaͤhnen und vielen Kieferſtrahlen, wie Poecilia, Lebias ete., ſollten heraus und nur die zahnloſen mit wenig Kiemenſtrahlen darinn bleiben. Dann ſind dieſer Familie zunaͤchſt verwandt Atherina et Mugil; auch im innern Bau, der wichtiger ſey, als aͤußere Kennzeichen, wie harte Floſ— ſenſtrahlen und dergleichen. Die Verwandtſchaft der Cypriniden mit Siluriden haͤlt er fuͤr zweifelhaft. Zwar haben ſie in den Baͤrteln einige Aehnlichkeit, aber die der Karpfen ſind nur Hautſpitzen, während die in den Mundwinkeln bey den Wel— ſen wirkliche Verlaͤngerungen des Kieferbeins ſind, das allmaͤhlich knorpelig und drahtfoͤrmig wird. In der Unterabtheilung der Cypriniden hält er die Ge⸗ Iſis 1837. Heft 3. 186 ſtalt der Ruͤcken-und Afterfloſſen am wichtigſten; dann die Schlundzaͤhne. Er ſtellt in eine Gruppe: 1) Anableps, Cobitis et Botia Gray (diejenigen Cobitis, deren Suborbitalbein einen beweglichen Dorn hat). 2) Die andere Gruppe, Cyprinus mit großen Schlundzaͤhnen, die abgekaut den Haſenzaͤhnen gleichen. 3) Die dritte Gruppe, Barbus, mit 3 Reihen hafenförmi- ger Zaͤhne an jeder Seite des Schlundes. 4) Gobio, mit aͤhnlichen Schlundzaͤhnen, aber duͤnner und nur in 2 Reihen. 5) Tinca, dieſelben Zähne, kolbenfoͤrmig, am Ende abgerun— det und nur in einer Reihe. 6) Leueiscus (alburnus), Mund ſchief gefpalten, die Zähne lang kegelformig in 4 Reihen. 7) Nasus hat 6 Reihen, Maul quer, unten, und mit ſchnei⸗ denden Raͤndern. 8) Eine neue Sippe enthält viele Gattungen mit 2 Zahnrei⸗ hen, wovon eine hakenfoͤrmig, das Maul rund. 9) Abramis mit langer Steißfloſſe; die Zaͤhne haben einen ſchneidenden Rand; davon gibt es 8 Gattungen. Uebri— gens ſind hier nur die europaͤiſchen Gattungen be— ruͤckſichtiget. S. 152. Burton, uͤber verſchiedene Voͤgel. Noctua brodiei: brunnea; capite fasciaque gularf pallide rufo strigatis guttatisque, dorso, alis, pectore, ventreque pallide rufo fasciatis; mento, collo et region postauriculari albis; fascia cervicali lata nigro albo rufo: que varia; secundariis macula alba notatis; cauda brun- nea, subtus pallidiore, fasciis septem rufis angustis orna- ta; femoribus albis brunneo variis. Long. tot. 6%, poll.; corporis 4½ ; caudae 2½, tarsi 1. Rostrum album. Hab. apud montes Himalayenses. Faͤrbung mahnt an Noctua cuculoides, unterſcheidet ſich aber durch Kleinheit und den Kragen. 2) Phoenicura macgrigoriae: capite, collo, dorso- scapularibus, rectricumque pogoniis externis saturate cae- ruleis; fronte, regione superciliari, uropygioque caeruleis; remigibus rectricumque pogoniis internis brunneis; mento regioneque praeoculari nigris; collo utrinque macula cae- rulea belle notato; pectore ventreque brunneis, hoc pal- lidiore. Long. tot. 4½ poll.; corporis 3'/,; caudae 2., tarsi /. Rostrum nigrum, pedes brunnei. Habit. apud Montes Himalayenses. 3) Sylvia castaneocoronata: corpore supra alis cau- daque olivaceis; capite genisque castaneis ; subtus flavo, olivaceo tineto, gula nitide flava; alis caudaque subtus re- migumque pogoniis internis brunneis; cauda minima. Long. tot. 3 % poll.; corporis 27%,; tarsi 1. Mandibula superior nigra, inferior alba; pedes pallidi. Könnte einſtens wegen des kleinen Schwanzes und der langen Zehen eine eigene Sippe 1 12 187 4) S. burkii: corpore supra flavescentiviridi, sub- tus flavo; capite maculis elongatis irregularibus nigre- scentibus duabus nebuloso; alis prope flexuram seriebus duabus punctorum flavorum obsoletorum fasciatis; remi- gum pogonüs internis brunneis; cauda brunnea praeter rectricum externarum duarum pogoniis internis albis. Long. tot. 5 poll.; corporis 3; caudae 2; tarsi °/,. Man- dibula superior nigrescens tomio apiceque albis, inferior alba; pedes albescentes. Habitat apud Montes Hima- layenses. 5) Aegithalus flemmiceps : capite flammeo; dorso scapularibusque flavescentiviridibus; uropygio viridescen- tiflavo; alis flavo viridi brunneo albidoque varis; remigi- bus rectricibusque brunneis, pogoniis internis viridescen- tibus, ad apices albo eiliatis; gula flammea, in flavum ad pectus transeunte; ventre flavescenti albido; alis subtus albis, nisi externe et inferne. Long. tot. 3°, poll,; cor- poris 2¼; tarsi 1. Rostrum nigrum, mandibulae sune- rioris tomio nisi ad apicem albo; pedes nigri. Alae cau— dam longitudine subaequantes; remigibus 2da Stiaque longioribus. Caput suberistatum. Habitat apud Montes Himalayenses. Davon iſt bereits bekannt Aeg. smithii et pendulinus. 6) Syleiparus: rostrum parvulum, brevissimum, compressum nisi ad basin; mandibulae aequales, superior paululum ad apicem arcuata; nares plumis setaceis te- etum. Pedes ut in genere Paro. Alae longiores, fere ad extremam caudam extensae, remige Ima vera brevio- re, Ada, Ztia et Ata aequalibus et longissimis, Sta his paullo breviore, 6ta primam aequante. Cauda mediocris, aequalis. Sylvip. modestus : corpore supra brunnescentiviri- di, subtus viridescenti albido; remigibus reetrieibusque brunneis, pogoniis externis flavescentiviridi ciliatis. Long. tot. 4 poll.; corporis 2½; caudae 1%,; tarsi . Ro- strum pedesque nigrescentes. Hab. ad Mont. Himal. Verbindet Sylvia regulus et Perus in Fluͤgeln, Schwanz und Schnabel. 7) Picumnus innominatus: corpore supra flavescen- tiviridi, subtus sordide albo maculis nigris conspienis in fascias ad ventrem lateraque confluentibus notato; kronte nigro aurantiacoque obscure fasciato; remigibus brunneis, pogoniis externis flavescenti-viridi eiliatis; reetrieibus in- termediis nigris, caeteris albo nigroque faseiatis; colli la- teribus brunneis. linea alba supra oculum oriente altera- que sub oculum et inde ad scapulam ductis ibique con- fluentibus. Long. tot 4 poll., corporis 2%,, caudae 1½, tarsi /,. Rostrum nigrum albo basin versus varium; pe- / des brunnei. Hab. apud Mont. Himal. n 154. Allis von York: das Gabelbeinſey nach Martin mit dem Kiel des Bruſtbeins verwachſen bey Ciconia argala, Ar- dea cinerea et Pelecanns. Ich habe aber einen Argala, 10 Purpurreiher, 2 Stoͤrche, 3 gemeine Reiher, eine Rohrdommel, eine kleine Dommel, einen americaniſchen kleinen grünen Rei⸗ her, einen engliſchen Kranich und einen polniſchen unterſucht. 188 Unter allen dieſen findet nur bey den Kranichen eine knoͤcherne Verbindung ſtatt, und zwar ſo, daß das Gabelbein eher einer gabeligen Verlaͤngerung des Kiels gleich ſieht, als einem eige— nen Knochen. Unter mehr als 200 Vogelſchrachen, die ich ge— macht habe, iſt der Pelican der einzige Vogel, deſſen Gabel— und Bruſtbein verwachſen ſind. Beym Cormoran und dem Toͤlpel (Gannet) ruht das Gabelbein auf der Spitze des Kiels, wie bey dem Argala und den Reihern, aber ohne knoͤcherne Verbindung. Martins Exemplare Mind daher ungemein alt ges weſen oder die Knochen waren verletzt und wieder geheilt. Mei— ne Reiherſkelete waren keineswegs jung. Ein Reiherſkelet zeigte merkwuͤrdige Knochenheilungen; bey einem andern war das Bruſtbein mit der Wirbelſaͤule durch 4 kurze Rippen verwach— ſen, welche an den 4 groͤßten ganzen Rippen hiengen; es hat die gewohnliche Zahl von kurzen Rippen, aber eine davon liegt ſoweit vorn am Bruſtbein, daß es keine Vertebral- oder lange Rippe erreicht; und die letzte der 4 langen Rippen, welche ge— woͤhnlich an einer kurzen oder Sternalrippe haͤngen, iſt durch Knorpel an die davorliegende Rippe geheftet, weil ihr die ge— woͤhnliche Stuͤtze fehlt. Martin gibt die Unrichtigkeit ſeiner Bemerkung uͤber den Argala und den gemeinen Reiher zu, aber die Verbindung ſey ganz dicht, ſo daß ſie wohl dieſelbe Wirkung hatte, als wenn eine knoͤcherne Verwachſung vorhanden geweſen waͤre; beym Pelican habe er dieſe Verwachſung mit dem ſtaͤrkern Flug in Verbindung gebracht. S. 136. Gould, uͤber Ramphaſtiden. 4) Ramphastos eitreopygus: tectricibus caudae supe- rioribus sulphureis. Long. tota 20 poll., rostri 5 , alae 9'/,, caudae 6, tarsi 2. Hab. in Brasiliia. Rostrum (pro corporis ratione) minus, nigrum, fascia basali culmi- neque prope basin flavis. Pectus albidum flavescente tinetum. Torques pectoralis coceinea latiuscula. Orbitae tarsique plumbei, hi saturatiores. 2) N. osculans: rostro nigro, ceulmine fasciaque ba- sali stramineis; pectore in medio aurantiaco. Long. tot. 18 poll., rostri 4%,, alae 7%,, caudae 6',, tarsi 1%. Hab. in Brasilia. Culminato Gould, quam proxime ac- cedit. Pectus aurantiacum, latera versus in flavum trans- jens; gula regioque parotica albae. Torques pectoralis subangustata. 3) Pteroglossus plurieinetus: gastraeo flavo, fascia pectorali nigra, alteraque subventrali antice nigra, postice eoceinea. Long. tot. 20 poll., rostri 4'/,, alae 6, cau- dae 3Y,. Hab. in Brasilia. Deser. Regali Licht. affi- nis. Rostrum ad basin linea elevata flava einctum: ma- xillae superioris culmen, linea intrabasalis, tomiique pars posterior nigrae ; latera aurantiacoflava apicem versus pal- lescentia: maxilla inferior nigra. Caput collumque nigra; foeminae regio parotica castanea, fasciaque guttur posti- ce eingens coceinea. Pectus et venter maculis indistinetis sparsis coccineis notati. Femora olivacea. 4) Pt. humboldtii Wagl.: gastraeo flavo; mandi- bula inferiore nigra, superiore flavescente, culmine, apice, linea prope basin, serraturamque maculis transversis nigris. 189 Long. tot. 16— 17 poll., rostri 4, alae 5'/,, caudae 6°/,, rostri %. Hab. in Brasilia. Deser. Inscripto Swains., maxime affinis, sed major. Rostrum majus, magisque productum: mandibulae superioris liturae omnes angu- stiores. 5) Pt. nattereri: ventre flavo, femoribus castaneis, crisso coccineo; rostro rubro, culmine, macula prope ba- sin utriusque mandibulae, _plurimisque subtransversis ad serraturas nigris. Long. tot. 13, poll., rostri 2%, , alæ 5½, caudae 5, tarsi 1Y,. Hab. in Brasilia. Deser. Ma- euli rostri Licht., admodum affinis, in sexu utroque. Rostri colores toto coelo diversi: sicut et ventris femo- rumque. 6) Pt. reinwardtii Wagl.: ventre aurantiaco casta- neo tineto, crisso coceineo; culmine rostrique dimidio apicali nigrescenti-brunneis, basali rufescente. Long. tot. 12—13 poll., rostri 2½ , ale 5, caudae 5%, tarsil”/,. Habit. in Brasilia. Praecedenti valde affinis. Rostrum magis elongatum, coloribusque maxime diversum prope basin mandibulae superioris tomium nigro trimaculatum. Rectrices intermediae quatuor brunneo apiculatae: in Pt. nattereri et Pt. maculirostri, rectricum sex intermediarum apices similiter notati sunt. 7) Ps. langsdorffii Wagl.: ventre castaneo, erisso coccineo; rostro nigrescenti-brunneo basin versus palle- scente. Long. tot. 13 ½ poll, rostri 2°/,, ale 5%, tar- si 1½. Hab. in Brasilia. Pter, culik Wagl., alffinis. Rostri ad basin ventrisque color alius. (Rectricum apices desiderantur). 8) Pt, pavoninus, Mus. Mon.: supra prasinus, sub- tus pallidior, crisso reetricumque apieibus brunneis; ro- stro inferne et ad basin nigro. Long. tot. 15 — 14 poll.; rostri vix 3%, alae 5',, eaudae 5%,, tarsi 18. Habit. in Mexico. Deser. Pt. prasino Licht., propemodo affi- nis. Rostrum nigrum, ad basin linea aurantiaca einetum; mandibula superior pro maxima parte apicem versus flaya in caeruleo viridem superne transiens. RAMPHASTIDAE. I. Cauda breviore quadrata; rostro maximo. Nigri; AZiutture caudaeque terminibus discoloribus. Heu- phastos. A. Caudae tegminibus superioribus flavis, vel flave- scentibus. a. pectore albo 1. Rostro ut plurimum nigro ce. lateribus compressis — 1. Culminatus, ß. convexis — 2. Cuvieri, 2. rostro ut plurimum rubro — 3. Erythrorhynchus. b. pectore pallido lutescente — 4. Citreopygus. ce. pectore flavo — 5. Osculans. B. Caudae tegminibus superieribus albis, a. pectore albo — 6. Toco. b. — flaro 190 1. rostro pluricolore — 7. Carinatus. 2. rostro oblique dimidiatim flavo — 8. Swainsonit. C. Caudae t. s. coceineis a. rostro nigro 1. auribus albis — 9. Vitellinus. 2. aur. pectori concoloribus (sc. flaris) — 10. Ariel. 5. rostro viridescente — 11. Dicolorus. II. Cauda longiore gradata, rostro majore. Viride- scentes; capite gastraeo tegminibusque caudae supe- rioribus in plurimis discoloribus. Pteroglostus. A. Gastraeo bi-vel pluricolore, coloribus discretis a. pectore ventreque flavis, fasciatis 1. fascia ventrali coceinea, lata * maxillae superioris lateribus sordide albis — 2. Aracari. * maxillae superioris lateribus oblique dimidiatis nigris — 2. Castanotis. 2. fascia ventrali, antice nigra, postice coceinea. * pectore macula nigra notato — 3. Regalis. * pect. torque lata nigra eincto — 4. Pluricinetus. b. pectore coceineo 1. torque pectorali vel nulla, vel angusta, flava — 5. Pitorquatus. 2. torque p. latissima, nigra — 6, Azarae. c. pectore ventreque flavis, haud fasciatis 1. maxilla sup. dimid. flava etaurantiaca— 10. Viridis. 2. maxilla sup. flava, nigro inscripta * maxilla inferiore nigra — 11. Humboldtii. * max. inf. superiori concolore — 12. Inscriptus. d. pectore gutturi concolore, ventre discolore. 1. max. sup. nigro maculata * albescente — 13. Maculirostris. * ut plurimum rubra — apice concolore — 14. Nattereri. — — nigrescente — 15. Reinwardtit. 2. maxillis nigris 8 * basin versus rubris — 16. Culik. * paullum einerascentibus — Langsdorffi. B. Gastraeo unicolore, vel subunicolore. a. gastr. stragulo discolore 1. gastr. flavo, rubro intermixto -- 7. Ulocomus. 2. gastr. caeruleo cano — Hypoglaucus. 3. gastr. flavo — 9. Baillonii. b. gastr. stragulo subconcolore 1. erisso discolore * mandibul. superiori basi flavescente — 18. Prasinus. „mand. sup. basinigro — Pavoninus. 2. erisso concolore *_uropygio concolore 191 — rectricum apieibus concoloribus — 20. Sulcatus. — rectricum intermediarum duarum apicibus ca- staneis — 21. Derbianus. * uropygio coccineo — 22. Haematopygus. Die letzten 5 Gattungen gehören zu Aulacorhynchus. S. 160. Broderip, über das Betragen eines männlis chen Chimpanſees (Troglodytes niger). Capitaͤn Wood brachte ihn vom Gambia im Herbſt des vorigen Jahrs. Die Eingeborenen, von denen er ihn erhielt, ſagten, ſie haͤtten ihn ungefaͤhr 120 engliſche Meilen von der Kuͤſte im Innern der Gegend bekommen, und er ſey etwa 12 Monate alt. Die Mutter war auch jbey ihm und war nach ihrer Angabe 4“ 6“ hoch. Sie ſchoſſen dieſelbe und bekamen ſodann das Junge. Diejenigen, welche dieſes Thier geſehen haben, koͤnnen ſehr wohl verſtehen, was Dr. Abel meynt, wenn er in feiner traurigen Beſchreibung von der Abſchlachtung eines aſiatiſchen Orangs (Pithecus satyrus) bemerkt, daß die Gebaͤr— den der verwundeten Creatur waͤhrend ihrer Todesſchmerzen, der menſchenaͤhnliche Ausdruck ſeiner Haltung und das Mitleiden erregende Legen der Hände auf ihre Wunden die Gefühle der— jenigen, welche feinen Tod beförderten, jo ſchmerzlich angriffen, daß fie ſich Vorwürfe machten über die Handlung, die ſie be— giengen. Waͤhrend unſer Chimpanzee am Bord war, war er ſehr lebhaft. Man ließ ihn frey herumlaufen; er kletterte oft aufs Takelwerk und zeigte große Zuneigung gegen diejenigen Schiffsleute, welche ihn freundlich behandelten. Ich ſah ihn zum erſtenmal am 14ten dieſes ler ſpricht am 27. October) in der Küche des Waͤrters im zoologiſchen Garten. Er hatte eine kleine Jacke an und ſaß wie ein Kind im Schooß einer guten alten Frau, an welcher er fich hielt, wenn ſie Miene machte, ihn abzuſetzen. Sein Ausſehen war mild und nachdenklich, aber das eines kleinen eingetrockneten alten Maͤnnleins; ſeine großen Augen, das haarloſe und run— zelige Geſicht und die menſchlichen Ohren mit den ſchwarzen Kopfhaaren daruͤber machten dieſe Aehnlichkeit ſehr auffallend, ungeachtet der niedergedruͤckten Naſe und des vorgeworfenen Mundes. Er hatte bereits viele Liebe zu ſeiner guten alten Amme bekommen und ſie ebenfalls zu ihrem Naͤhrling, obſchon fie erſt 3 oder 4 Tage mit einander Bekanntſchaft gemacht hatten; er ließ ſie ſehr ungern fort, wenn ſie anderswo im Hauſe etwas zu thun hatte. In ihrem Schooß befand er ſich vollkommen wohl, und es ſchien mir, daß er ſie als Stellver— treterinn ſeiner Mutter betrachtete. Er reichte beſtaͤndig mit ſeiner Hand an ihr Halstuch, und dann gab ſie ihm einen Verweis mit den Worten: Nein, Tommy, du mußt die Nadel nicht ausziehen. Hatte er nichts zu thun, ſo ſaß er ruhig in ihrem Schooß und klaubte mit ſeinen Fingern an den Zehen herum mit derſelben ernſthaften Miene, wie ein Kind, wenn es ſich auf dieſelbe Art die Zeit vertreibt. Ich wuͤnſchte die Zaͤhne zu unterſuchen; und wenn ihn dann ſeine Amme in ihren Ar⸗ men auf den Rüden legte und ihn, damit er den Mund auf: machte, gerade ſo kitzelte, wie man es mit einem Kind thut; ſo war die Carricatur complet. Ich bot ihm meine Hand an. Er nahm fie fanft in die ſeinige mit einer Art, die gleich entfernt war von Keckheit 192 und Furcht; er unterſuchte fie mit den Augen, und als er ei- nen Fingerring bemerkte, ſo unterſuchte er denſelben da und dort ſo vorſichtig und zart mit ſeinen Zaͤhnen, daß kein Eindruck davon am Ring blieb. Dann gab ich ihm meine andere Hand mit einem Handſchuh. Er befuͤhlte und beguckte ſie, drehte ſie um und unterſuchte fie dann mit den Zähnen. Bey natürlichen Oberflaͤchen ſchien er ſich mit ſeinem Geſicht und der gewoͤhnli— chen Befuͤhlung zu begnuͤgen; bot man ihm aber eine kuͤnſtliche Flaͤche an, ſo that er mehr, um ſich ſeiner Wahrnehmung zu verſichern: dann wandte er die Zaͤhne zur Unterſuchung an. Endlich mußte ſeine freundliche Amme ihn verlaſſen, und nach vielen Weigerungen von ſeiner Seite ſetzte ſie ihn auf den Boden. Er aber wollte ſie nicht miſſen, ſondern gieng faſt aufrecht an ihrer Seite und hieng ſich ihr an den Rock, gerad wie ein Kind. Zuletzt ſchaffte fie ihn weg, indem fie ihm ei- nen geſchaͤlten rohen Erdapfel gab, den er mit großer Luft ver- zehrte und mit der rechten Hand hielt. Dann kam ſein Waͤrter, der ſehr fuͤr ihn ſorgte und den er ſehr liebte, und ſprach mit ihm. Tommy, wie er heißt, verſuchte augenſcheinlich auch zu ſprechen, ſtellte ſich faſt aufrecht, reckte die Lippen vor und mache te einen rauhen Ton uhu, faſt wie wenn eine taubſtumme Perſon zu articulieren ſucht. Er zeigte bald Luſt, mit mir zu ſpielen, huͤpfte auf ſeinen hintern Gliedern vor mich hin wie ein Kind, und ſah mich an, als wenn er ſagen wollte, er wuͤnſche, ſich mit mir herum zu balgen. Ich ſtimmte ſeinen Wuͤnſchen bey und wir hatten einen Capitalſpaß mit einander. Ein andermal, als wir beſſer mit einander bekannt wa⸗ ren, ließ ich mitten im Spiel einen Spiegel bringen und hielt ihm denſelben vor. Seine Aufmerkſamkeit war augenblicklich und ernſtlich gefeſſelt. Von der aͤußerſten Bewegung wurde er wie erſtarrt, glotzte ſteif den Spiegel an, und auf ſeinem Ge⸗ ſicht konnte man bemerken, daß er ſich daruͤber wunderte. Endlich blickt er zu mir herauf und ſtarrte dann wieder den Spiegel an. Meine Fingerſpitzen zeigten ſich darinn, wo ich ihn hielt. Er legte die Haͤnde und dann die Lippen daran, dann guckte er hinter das Glas, dann wieder davor, beruͤhrte meine Hand und legte dann Lippen und Zaͤhne auf den Spie⸗ gel, ſah wieder dahinter und wieder davor und ſtreifte ſodann mit den Haͤnden dahinter her, offenbar, um zu fuͤhlen, ob ein wirkliches Ding dahinter iſt. Ein Wilder wuͤrde vieles ebenſo gemacht haben, nach den Berichten zu urtheilen, welche man uͤber ſolche Verſuche auf neu entdeckten Laͤndern hat. Ich brach eine verzuckerte Mandel entzwey und waͤhrend er die eine Haͤlfte aß, legte ich die andere, wobey er immer auf mich Acht gab, in eine kleine Kartendute, die ich vor ihm mach: te und ihm gab, ſobald er die erſte Haͤlfte verzehrt hatte. Er zerrte mit ſeinen Zaͤhnen und Haͤnden den Decklappen auf, nahm die andere Hälfte heraus und legte dann die Dute nies der. Er verzehrte den Kern dieſer Mandel und warf den größs ten Theil der Zuckerhuͤlle weg, als wenn es eine Schale gewe— ſen waͤre: bald aber kam er hinter ſeinen Irrthum. Bey der zweyten Mandel leckte er ſorgfaͤltig den Zucker ab und ließ den Kern liegen. Ich nahm dann ein Weinglas, worein ich etwas ſpani⸗ ſchen Wein goß und ihn mit Zucker verſuͤßte. Er harrte mit einiger Ungeduld und als ich ihm das Glas gab, ſo brachte er 193 es mit feinen Händen an die Lippen und trank fehr wenig. Es war nicht von ſeinem Geſchmack; denn er ſetzte es faſt ebenſo voll nieder, als er es bekommen hatte, und doch war er durſtig; denn als ich ihm ein Theekoͤpfchen voll ſverzuckerte warme Milch und Waſſer geben ließ, ſo trank er es auf den letzten Tropfen aus. Ich gab ihm eine Cocosnuß, an deren Schale noch etwas von der Huͤlle hieng: die zarte Knoſpe begann gerade zu trei— ben; dieſe biß er ſogleich ab und verzehrte ſie. Dann ſtreifte er etwas von der Huͤlle mit den Zähnen ab, ſchwang die Nuß mit den anhaͤngenden Huͤlſenfaſern um den Kopf, warf ſie auf den Boden und ſprang wiederholt mit ſeinem ganzen Gewichte dar— auf. Dann ſchwang er ſie wieder herum und warf ſie mit ſolcher Gewalt nieder, daß ich fie aus Furcht, es möchte je— mand verletzt werden, wegnahm. Nachher ließ ich ein Loch in ein Auge bohren und gab ſie ihm wieder. Er hielt ſie ſogleich in die Hoͤhe, mit dem Loch nach unten, legte den Mund daran und ſog die Milch mit Herzensluſt aus. Da ich mit einem Stift meine Bemerkungen aufſchrieb, ſo kam er herauf und guckte neugierig auf das Papier und den Stift und fußte dann den letztern an. Ehe ich ihm den— ſelben gab, ſteckte ich ihn ins Futteral, in der Vorausſicht, daß er es mit den Zaͤhnen unterſuchen wuͤrde. Sobald er es hat— te, legte er die Spitze ſeines kleinen Fingers auf die Oeffnung am Boden, betrachtete es und unterſuchte es mit den Zaͤhnen. Waͤhrend er ſeine Aufmerkſamkeit auf etwas anderes wen— dete, ließ ich einen Korb mit einer Rieſenſchlange ins Zimmer bringen und auf einen Stuhl ſtellen nicht weit vom Anricht⸗ tiſch. Der Korbdeckel wurde aufgehoben, die Decke, worein die Schlange gewickelt war, geoͤffnet, und gleich darauf kam Tommy daher gehopſet. So lang er auf dem Anrichttiſch gegen den Korb tanzte, war er nichts als Luſt und Leben. Ploͤtzlich prall— te er zuruͤck, machte Halt, ruͤckte dann vorſichtig gegen den Korb, ſchielte hinein und augenblicklich wich er mit den Zeichen von Schrecken und Entſetzen unter dem Geſchrey huhu von dem verabſcheuten Gegenſtand zuruͤck, huͤpfte ſoweit er konnte und ſprang endlich zu ſeinem Waͤrter, um Schutz zu ſuchen. Man ſuchte dann ſeine Aufmerkſamkeit abzuwenden, und nach einiger Zeit hielt man ihm jenſeits des Korbs einen ſchoͤnen rothbaͤckigen Apfel vor, wodurch er ſehr in Verſuchung gerieth, Aber nein! er haͤtte augenſcheinlich gern alles gethan, um den— ſelben zu bekommen; aber der Abgrund mit der Schlange war zu paſſieren, und nach einigem ſchwachen Kampf zwiſchen Hun— ger und Furcht wandte er ſich ab und verſteckte ſich. Ich be⸗ deckte ſodann die Schlange, lockte ihn mit dem Apfel hervor und legte denſelben auf die wollene Decke uͤber der Schlange: aber nein. Dann ließ ich den Korbdedel W er zeigte immer daſſelbe Verlangen und dieſelbe Scheu. Dann ſetzte ich den Korb vom Stuhl an einen andern Ort des Zimmers und legte den Apfel auf deſſen Deckel. Er gieng vorſichtiglich heran, ſah zuruͤck auf den leeren Stuhl und dann auf den Korb; er kam mit ſichtbarem Widerſtreben naͤher, dann ſchielte er wieder nach dem Korbe und ploͤtzlich, von Furcht überfallen, rann er zuruͤck und verſteckte ſich unter ſeinen Kaͤfig. Dann ließ ich den Korb aus der Stube ſchaffen. Unſer Freund kam ſogleich hervor. Ich zeigte ihm den Apfel und Iſis 1837 Heft 3 194 legte ihn auf den Stuhl. Er ruͤckte ein wenig naͤher und ich patfchte ihm auf den Kopf, um ihm Muth zu machen. Dann gieng er in der Stube herum, um zu ſehen, ob die Schlange fort waͤre, dann kam er beherzter zum Stuhl, ſah darunter, nahm endlich den Apfel, verzehrte ihn mit großem Appetit, tanzte herum und wurde wieder ſo froͤhlich wie vorher. Bekanntlich gibt es Rieſen-Schlangen in Africa. Da dieſes Thier ſehr jung von ſeinen Aeltern getrennt worden ſeyn mußte, ſo machte ich dieſen Verſuch vorzuͤglich, um ſeinen Inſtinct kennen zu lernen: er gelang zur Befriedigung aller Zuſchauer. Gegen eine kleine Schildkroͤte zeigte er Widerwillen aber keine Angſt, wie vor der Schlange. Ich zeigte ihm dieſelbe aus Veranlaſſung der vortrefflichen Schilderung von Dr. Abel und Capitaͤn Methuen, welche fie von dem Betragen des aſiatiſchen Orangs beym Anblick einer Schildkroͤte gemacht haben. Unter andern Uebungen machte ihm das Schwingen ſehr viel Vergnügen. Er ſetzt ſich auf die Schaukel und hält ſich jederſeits mit den Haͤnden. Nicht ſelten ſtellt er ſich aufrecht, und faßt damit das Seil, auf dem er ſich beſſer zu helfen weiß, als ein Seiltaͤnzer. J. Hunt, ein Waͤrter, ſah ihn oft den Kopf auf die Hand geſtuͤtzt, figen und aufmerkſam zuſehen, wann fie aßen: er gab auf jeden Biſſen Acht, den ſie in den Mund ſteckten. Fuller, der Oberwaͤrter, ſagte mir, daß er in der Regel ſitzend ſchlafe, etwas vorwaͤrts gelehnt und mit unterſchlagenen Armen und bisweilen das Geſicht in den Haͤnden. Manchmal ſchlaͤft er auch auf dem Bauche mit angezogenen Fuͤßen und den Kopf in den Armen. Unter den ſchwarzen Orangen, die ich geſehen habe, ift Tommy bey weitem der lebhafteſte. Er iſt koͤrperlich und gei— ſtig geſund und ein ganz anderes Thier als die niedergeſchlage— nen kraͤnklichen Chimpanzees, welche mir bis jetzt vorgekommen ſind. Ziemlich viel Beobachtungen uͤber die aſiatiſchen Orange, welche gezeigt wurden, uͤberzeugen mich, daß der africaniſche Orang geiſtig höher ſteht, als der aſiatiſche. Seine Geiſtes— kraͤfte ſind ganz verſchieden von denen eines gut abgerichteten Hundes und keine bloße Nachahmung, ſondern geben einen Be⸗ griff von einem mehr dem Menſchen aͤhnlichen Verſtand, wie ihn kein anderes Thier zeigt. Tyſons Pygmy und Traills ſchwarzer Orang (Wer- nerian Transactions) liefen, indem ſie ihre gebogene Fauſt auf den Boden ſetzten; und Dr. Traill ſagt ausdruͤcklich, daß er nie die flache Hand aufſetzte. Dr. Abels rother oder aſiati⸗ ſcher Orang macht es ebenſo. Ob es bey unſerm Chimpanſee von ſeiner beſſern Geſundheit und größern Lebhaftigkeit herz kommt, weiß ich nicht; aber es iſt gewiß, daß er den groͤßten Theil ſeiner Zeit in einer faſt aufrechten Stellung zubringt und die gebogenen Faͤuſte in der Regel nicht auf den Boden ſetzt. Oft ſteht er in ſeinem Kaͤfig aufrecht und haͤlt die Handflaͤchen an die glatte Wand. Er iſt nicht gern eingeſperrt, und ſchließt man den Kaͤ⸗ fig, ſo zerrt und ſchüttelt er die Thuͤre fo heftig als moͤglich: das thut er nie an einem andern Theil deſſelben. In der Frey⸗ 13 195 heit iſt er außerordentlich luſtig, und ich ſah ihn einmal in ei- nen Winkel taumeln, wo eine Huͤndinn mit ihren Jungen lag, er hielt eines davon, bis das Knurren der Mutter und die Stimme des Waͤrters, der er augenblicklich gehorchte, ihn ver— anlaßte, es wieder hinzulegen. Dann kletterte er an die Buͤhne eines Kaͤfigs, wo gerade Marmoſen waren, ſprang wuͤthend darauf, um die Einwohner zu erſchrecken; dieſe waren es auch nicht wenig, ſie fuhren zuſammen und ſahen mit Angſt nach dem fuͤrchterlichen Laͤrmer uͤber ihren Koͤpfen. Dann gieng er ans Fenſter, oͤffnete es und ſah hinaus. Aber auf das Wort ſeines Waͤrters ſchloß er es wieder. Es iſt wirklich ein ſehr gelehriges und zugethanes Thier, und man kann unmoͤglich feine ausdrucksvollen Gebärden und Blicke ohne Ruͤhrung betrachten, womit er ſich Zuneigung zu verſchaffen ſucht, und Schutz gegen Beſchaͤdigung. Ich muß bemerken, daß man an dem Gang, wie ihn Tyſon und Traill beſchrieben, nicht zu zweifeln Urſache hat, obſchon ich unſern Chimpanſee nicht mit eingebogenen Faͤuſten gehen ſah; bey den aſiatiſchen Orangen habe ich es geſehen. Ich erzaͤhle treulich, was ich geſehen habe, und zwar in einem kleinen Raum, wo alle Paar Schritte ein Stuhl, eine Bank oder etwas anderes ſteht, wo er ſeine fuͤr das Klettern auf Baͤumen eingerichteten Haͤnde und Fuͤße anwenden kann. Das ſchmale Becken, die geringere Entwickelung der Geſaͤß- und Wadenmufkeln beweiſen, daß der aufrechte oder vielmehr der halb aufrechte Stand ihm nicht natuͤrlich iſt, obſchon meine Beobachtungen uͤber die aſiatiſchen Orange und die Chimpan— ſees mit Owens Bemerkungen uͤbereinſtimmen, daß der Chim— panſee ſich beſſer in halb aufrechter Stellung erhalten koͤnne, als irgend ein anderer Affe. Das verſtaͤndige Betragen und die Staͤrke dieſes Thiers, ſo wie der Zuſtand ſeines Gebiſſes brachten mich in Zweifel uͤber ſein angebliches Alter. Ich fragte daher deßhalb Owen, und er antwortete mir am 21ſten Octob. wie folgt: „Wir haben keine D panſees zu beſtimmen. ata, um das Alter des jungen Chim— Seine Zaͤhne ſind jetzt, ſo wie ſie ein Kind vom 2ten bis zum 7ten Jahr hat, nehmlich Schneidzaͤh— ne 4, Eckzaͤhne 2; Backenzaͤhne 4. Alles Milchzaͤhne. Die Milch⸗Eckzaͤhne erſcheinen beym Menſchen vor dem zweyten Jahr. Die des Chimpanſees ſind ſicherlich auch Milchzaͤhne, aber ſchon weiter vorgeſchoben von den darunter liegend blei— benden. Deßhalb und weil hinter den Backenzaͤhnen ſich ſchon eine Luͤcke zeigt, ſchließe ich, daß bald bleibende Zaͤhne kommen werden, und wahrſcheinlich kommt noch ein Backenzahn vor dem Winter. Das Kind bekommt denſelben bleibenden Zahn im ſiebenten Jahr, und ich ſchließe aus dem Ausſehen der Kie— fer unſeres Affen, daß es dem fuͤnften oder ſechſten Jahr des Kindes entſpreche. Indeſſen ſind dieſe Vergleichungen immer zweifelhaft.“ Höhe bis zur Ferſe „ 28Sch. — 15 Umrang der Brut 1 — — 5 Huͤften — * * * * „* 1 75722 31 55 — des Kopfes 1— 3 — Mundoͤffnung . 0 — 34 — Von der Oberlippe bis z den Augen brauen nes, han nie ati. 1 196 Von da bis zum Hinterhauft . 0 — 71 — Höhe des Ohtr zz . Sch. 24 3. Brpibei i ane made) ren, O e Umfang 0 — 63 — Vom Schluͤſſel⸗ bis Sum chase . 0 — 104 — Vom Bruſtbein bis dahin .. „0 Ze Zitzen von ein anden d Arm ſammt Finger 1 — 44 — Wande En ee . 0 — 52 — Daumen 0 — 14 — Zeigfinger . * „ 0 — 22 — Mittelfinger 0 3 Ning finger e Ne e eee, eee Ohrfinge eu. 0 — 27 — Hand flache 110 28 — Breite 0 — 2 — Vom Ende des Schaben bis zur Ferſe 0 — 114 — Sohlen al. . 0 — 51 — Breite % 2m: DI Men Große Zehe. > . 0 — 12 — / . — IH Dan dritte e e 22 vierte w A fünfte . Se 0 — 14 — Dieſes Exemplar war alſo viel ſtaͤrker als das von Dauz benton. Eine weitere Beſchreibung wird durch die des Weibchens von Traill in Wernerian Transactions überflüffig. Seitdem wurde der Kaͤfig erweitert und eine Art Baum hineingeſtellt, an deſſen Aeſten er hurtig hinaufſteigt, ſich oft den Kopf nach unten ſchwingt, und ſchneller wieder aufrichtet als ein Seiltänzer. S. 169. November Gould zeigt einen aͤchten Falco lanarius. Seine Kennzeichen wurden bisher ſo ſchlecht gegeben, daß man zweifelte, ob er eine eigene Gattung ſey. Er zeigt auch die ſehr ſeltenen Phasianus soemmerrin- gii et versicolor. # Bell, über die Cruſtaceen von den Kuͤſten Suͤdamericas aus den Sammlungen von Cuming und Muͤller. Trib. Oxyrhynchi. 1. Leptopodia sagittaria Leach. Habit, apud Val- paraiso. 2. Eurypodius latreilli Guer. Hab. apud Valpara- iso. Dr. Cuming; ad Rio Janeiro, Dr. Müller. 3) Libinia rostrata: rostro producto, valido, biden- tato; dentibus compressis , acutis divergentibus. Long. tot. 2 poll. 8 lin., lat. 2 poll. 3 lin. Habitat ad oras Peruviae. 4. Rhodia: Testa pyriformis, in rostrum parvum bi- dentatum antice producta. Oculiretractiles globosi, peduncu- lo erassiores. Orbita fissuramagna superne aperta. Antennae arteriores in foveolis profundis, lunatis, antice separatis re- 197 ceptae. Antennae exteriores rostro duplo longiores; ar- ticulo basilari bidentato, reliquis cylindrieis, ad rostri la- tera insertae. Pedum par anticum (c immaturi) reliquis brevius; digitis minutissime serratis; paria quatuor po- steriora testa longiora, a secundo ad quintum |sensim paullo breviora. Abdomen maris 7-articulatum; foemi- nae— ? Genus Herbstiae affine; differt praecipue pedibus anticis tenuioribus abbreviatis, digitisque minutissime tan- tum serratis. Rhodia pyriformis: Long. testae 8 lin. lat. 6. Ha- bit. ad Insulas Gallopagos dictas. 5. Pella: Testa pyriformis, rotundata, antice rostro elongato apice bifido terminata. Orbita supra fornicata, externe unifissa, infra emarginata. Oculi retractiles, glo- bosi, pedunculo crassiores. Antennae interiores in basin rostri insertae. Antennae exteriores rostro haud multo longiores, articulo basilari longissimo ad medium rostri attinente, extus unidenticulato; articulis reliquis eylindrieis gracilibus. Pedipalpi externi caule externo semifusifor- mi, caulis interni articulo primo elongato -rhomboideo, secundo trapezoideo, margine integro. Pedum par anti- cum aliis paullo erassius, secundo brevius; digitis apicem versus serrulatis; digito immobili ad medium excavato tuberculum unicum digiti mobilis recipiente: paria qua- tuor posteriora gracilia, compressa, pilosa. Abdomen ma- ris 7-articulatum. Obs. Genus Herbstiae et Pisae affine. Pella pulchella. Long. testae 4 lin., lat. 2½. Hab. ad Insulas Gallopagos dictas. 6. Herbstia edwardsii: pedum pare antico inermi. Long. testae 7 lin., lat. 6. Habit. ad Insulas Gallopagos dietas. Thoe: Testa subtriangularis, depressa, horizontalis, rostro minimo apice leviter fisso terminata. Orbita eden- tata, fissuris tribus inconspieuis. Oculi retraetiles, glo- bosi, pedunculo brevi. Antennae interiores in fossula an- tice tantum divisa insertae. Antennae exteriores ad late- ra rostri insertae, rostro iriplo longiores, pilosae articulo basilari lato, antice et postice producto. Pedipalpi exter- ni introrsum ciliati, caulis interni articulo primo subrhom- boideo, secundo margine integro. Pedes antice marisre- liquis longiores, brachiis supra et externe serie cellula- rum erosis; manibus laevibus, digitis ad apicem tantum contingentibus: posteriores depressi, lateribus pilosis. Abdomen in utroque sexu 7-articulatum. Genus Herb- stiae affine, differt corpore depresso, rostrique forma. Peculiares admodum cellulae brachiorum. Thoe erosa. Long. testae 5 lin., lat. 4. Hab. ad Ins. Gallop. dictas. 8. Hyas edwardsii: testa antice angustata, post or- bitas haud coarctata, pilosa; orbitarum dente interno me- dioeri. Long. testae 9 lin., lat. 7. Hab. ap. Valparaiso, et ad Ins. Gallop. dictas. 9. Pisa spinipes: testa ovata, dente articuli basila- 198 ris antennae exterioris dente superorbitali longiore; mar- gine antico-laterali et pedibus omnibus spinosis. Long. testae 8 lin., lat. 4. Hab. fad Ins. Gallop. dietas, et ap. Sanctam Elenam. 10. P. aculeata: testa triangulari; dente articuli ba- silaris antennae exterioris dente superorbitali breviore; margine antico-laterali inermi, regione branchiali spinis quatuor armata, pedibus supra spinosis. Long. testae 8 lin., lat. 7. Hab. ad Ins. Gallop. dictas. 11. Mithrax rostratus: testa spinosa, rostro elon- gato, bidentato, dentibus divaricatis, terminata; pedibus spinosis, manibus laevibus. Long. testae poll, 2 poll. 2 lin. , lat. 2 poll. 12. Mithrax ursus (Cancer ursus) : testa granulata, verrucoso tuberculata; rostri dentibus obtusis tuberculo granuloso terminatis; tuberculis octo pone rostrum, et sex eircum orbitam; manibus laevibus. Long. testae 2 poll,, lat. eadem. Hab. ad Ins. Gallop. dictas. 13. M. nodosus: testa trigono-ovata, margine tuber- eulis tribus fortibus, rotundatis, et dente unico; rostro brevi trifido; pedipalpis articulo secundo caulis externi lunulato; manibus laevibus, supra cristatis, carpis tuber- culatis; pedibus posterioribus supra spinosissimis et pi- losis. Long. testae 1 poll., lat. 1 poll. 3 lin. Hab. ad Ins. Gallop. dictas. 14. M. denticulatus: testa profunde sculpta, mar- gine laterali dentibus quatuor obtusiusculis; pedipalpis ar- ticulo secundo caulis interni cordato; manibus laevibus; pedibus posterioribus pilosis, spinosissimis. Long. testae 5 lin., lat. 6. Hab. ad Ins, dict. sub lapidibus. subpentagona, 15. M. pygmaeus: testa depressa, Long. testae 3 fronte obtusissimo, late obsolete bilobo. lin., lat. eadem. Hab. apud Panama. Testa late ovata, rostro parvo, brevi, bifido, haud deflexo terminata. Oculi pedunculo elonga- to, eylindrico subeuryo, haud crassiores. Antennae inte- riores minutissimae. Antennae exteriores breviusculae, articulo basilari lamelloso, extus dente triangulari arma- to; secundo compresso, cordato, antice emarginato, et tertio multo majore; reliquis parvis cylindrieis. Pedipal- pi externi caulis interni articulo secundo triangulari, ex- trorsum producto. Pedes mediocres. Par anticum maris —2 foeminae reliquis minus, digitis minutis serrulatis, digito mobili longiore; paria quatuor posteriora ordine 2. 3. 4. 5. gradatim breviora, digitis subtus minutissime den- ticulatis. Abdomen maris — —? foemina 7-articulatum. Micippae et Paramicippae affine: differt praecipue ro- stro minuto haud deflexo. 16. Pitho: Pitho sexdentata: testae margine laterali dentibus sex triangularibus acutis armato. Long. testae 9 lin., lat. 8. Hab. ad Ins. Gallop. dict. 12. P. quinquedentata: testae margine laterali den- 199 tibus quinque triangularibus acutis armato. Long. testae 6 lin., lat. 5. Hab. cum praecedente. 18. Tyche: Testa oblonga, depressa, angulata, anti- ce declivis, fronte lato, rostro bidentato piloso termina- ta; rostri dentes compressi, obtusi, apicem versus inter- ne emarginati. Orbita supra latissima, in dente promi- nente complanato, antice producta, infra carens. Oculi pedunculo elongato graciliores. Antennae interiores in fossula ad basin rostri insertae. Antennae exteriores ro- stro paullo longiores, articulo basilari latiusculo, antice angustiore ; articulo tertio secundo abrupte minore; om- nibus externe pilosis. Pedipalpi externi rugosi, caule ex- teriore subulato, caulis interioris articulo primo canalicula- to, extus profunde emarginato, secundo securiformi, tri- dentato Pedes antiei graciles, pari secundo breviores, digitis inermibus; posteriores eylindriei, unguibus acutis, curvis, complanatis terminati. Abdomen maris 7-articu- latum; foeminae — —? Genus Creocarcino affine. Tyche lamellifrons. lat. 4. Hab. ad Panama. Long. testae 7 lin., 19. Pericera villosa: testa depressa, villosa, regio- nibus elevatis, sulcis separatis, spina obtusa laterali utrin- que; rostri eornibus validis, sublamelliformibus divergen- tibus; dente articuli basilaris antennae externae dente su- perorbitali multo longiore; antennis exterioribus sub ro- stro insertis. Long. testae 1 poll., 7 lin., lat. eadem (Spinis lateralibus inclusis). Hab. in sinu Guayaquil. 20. P. ovata: testa elongato ovata, spinis viginti ad viginti quatuor armata; dente superorbitali dente ar- ticuli basilaris antennae externae longiores. Longitudo testae 1 poll., lat. 6 lin. Hab. ad Ins. Gallopagos. 21. P. heptacantha: testa pyriformi, dorso quinque spinoso, ordine 1, 3, 1, lateribus utrinque unispinosis ; rostri cornibus parvis, acutis. Long. testae 1 poll., 5 lin., lat. (spinis lateralibus inelusis) 1 poll. 7 lin. Habit. apud Puerto Portrero. 22. Acanthongæ petiveri Edw. Hab. ad Ins. Gal- lapagos, Dr. Cuming; ad oras Brasilise, Dr. Miller. 23. Epialtus dentatus Edw. apud Valparaiso. 24. E. marginatus: testa depressa, lateribns margi- natis; fronte lata, antennas exteriores omnino tegente. Long. testae 2 poll., 3 lin., lat. 1 poll., ad oras Bra- siliae. S. 173. Martin, Zerlegung des Myopotamus coypus. Ein ausgewachſenes Männchen, Leib 17 11“; Schwanz 1’ 5", war ſehr fett, Panniculus carnosus ſtark und ausge— dehnt wie bey allen Waſſernagern; Ruthe auswendig, Hoden inwendig, Länge der Ruthe 5“, Eichel ſpitzig, enthält einen knoͤ⸗ chernen Griffel. Gallenblase laͤnglich oval 2“; der Gang erhaͤlt einen Lebergang, Mündung 2½“ hinter dem Magenafter. Magen wie bey Capromys, laͤnglich 7“ Weite 4½. Zwölf: fingerdarm hat einen großen Blindſack wie bey Coelogenys, auch, 200 jedoch etwas kleiner bey Capromys, Anoëma et Dasyprocta. Duͤnndaͤrme 16“ 4“. Umfang 1¾. Blinddarm groß, gewun⸗ den 1“ 10“, Umfang 8. Grimmdarm 2˙ 3“, der ganze Dick— darm 4' 4; Harnblaſe oval, Samenbläschen. Am Ende des Maſtdarms nach der Bauchſeite ein druͤſiger Sack wie Wall— nuß, mit rahmartiger Materie, oͤffnet ſich im Rande des Afters. Zunge ſpitzig, 3 Zoll lang, mit ſammetartigen War: zen, an der Wurzel 2 große; Kehldeckel; Druͤ en unter der Zunge groß. Der Schaͤdel naͤhert ſich am meiſten dem des Capybara im Umriß; oben flach, verlaͤngert, foramen suborbitale groß, Fortſaͤtze des Hinterhaupts als Verlaͤngerungen des Querkamms groß. Aber bey Capybara iſt der Rand der Augenhöhle rund, der Jochbogen breit und ſtark, und fein unterer Rand ſteht tie⸗ fer als die Backenzaͤhne; bey Coypus iſt der Rand der Aus genhoͤhle faſt viereckig, Jochbein ſchmal und biegt ſich nicht tief herunter, geht jedoch weiter nach vorn als bey dem Biber und der Waſſerratte, bey denen die Augenhoͤhle mehr oval iſt und nach oben ſieht. Bey Coypus find die Schlaͤfengruben tiefer als bey Capybara und dem Biber; der Gehoͤrgang laͤuft ſchief vor- und abwaͤrts, bey Capybara ſchief ab- und einwaͤrts, beym Biber ab- und ruͤckwaͤrts. Zwey Stirnbeine wie bey Ca- promys; bey Capybara, Waſſerratte und Biber nur eines. Schaͤdellaͤnge 4“ 6 Lin. Breite 2“ 9 L. Zwiſchen den Augen 1“ 3 L.; Unterkiefer 3“ 1 Lin. Breite 3“ 3. Naſenbeine vorn breiter, wie bey Capromys und Waſſer⸗ ratte, umgekehrt bey Capybara; beym Biber in der Mitte am breiteſten; ihre Länge bey Coypus 18¾““, Breite beyder hin⸗ ten 5 L. Stirnbeine groß, 1“ 5 L.; Breite beyder 1“ 3; Scheitelbeine klein, ziemlich verwachſen; bey Capybara ganz; beym Biber dagegen getrennt und hinten daran ein großes Os triquetrum; bey der Waſſerratte ebenſo. Hinterhauptsbein ſchmaͤler als beym Biber, ziemlich wie bey Capybara. Das Foramen suborbitale iſt ſehr klein beym Biber, etwas größer bey der Waſſerratte; bey Capromys ſo⸗ weit wie bey Coypus. Thraͤnenbein bey dem letztern ſehr klein, beym vorletzten ſehr groß. Processus pterygoideus internus maͤßig, bey Capybara ſehr klein, bey Biber und Waſſerratte ſehr groß; der Kronfortſatz des Unterkiefers ſehr klein und ſo bey Capromys; kurz bey Capybara, ſehr hoch beym Biber. Der untere Rand des Unterkiefers ſtark nach außen gebogen und verlaͤngert, faſt ſo bey Capromys; eine Andeutung davon bey Capybara. Das Gebiß weicht ganz ab von Hydromys; der Schaͤ⸗ del ſey aͤhnlich dem von Hystrix dorsata, aber das Gebiß ver⸗ ſchieden; bey Coypus Backenzaͤhne überall 4; oben der hin— terſte am größten, Schmelzleiſten ſchief und fo bey allen; un: ten der vorderſte am groͤßten. Schneidzaͤhne groß und gelb, gehen aus dem Zwiſchenkiefer in den Oberkiefer. Schulterblatt wie bey Capromys; anders beym Bi⸗ ber, 2½“ lang, 2 breit, Schluͤſſelbein duͤnn, 17 Lin., Ober: arm 20. Der Gang des Coypus iſt ungeſchickt und krabbelnd; das Ligamentum teres in der Huͤftpfanne fehlt, was eine 201 Seltenheit iſt. Bruſt eng, die Rippen dünn und kurz. wirbel 7, Ruͤckenwirbel 13, Schwanzw. 23. Hals⸗ Lendenw. 6. Kreuzwirbel 4; Chriſtie zeigt an einigen Baͤlgen, hoch an den Seiten liegen. daß die Zitzen ſehr S. 183. Parrell zeigt einen Syngnathus acus, ein Maͤnnchen mit einer Taſche unter dem Schwanz, worinn viele Eyer, woraus die Jungen theils ſchon geſchloffen find, theils noch darinn ſtecken; innwendig fanden ſich die maͤnnlichen Theile. Er wurde am 20. July gefangen. Derſelbe uͤber die Inſecten, (Turnips) zerſtoͤren. welche die weißen Ruͤben Sind 2 Gattungen Haltica, welche fie zu allen Jahrs— zeiten angreifen. In dem trockenen Sommer in dieſem Jahr kam noch ein drittes hinzu, beſonders auf Kreidenboden; es heißt die gelbe Fliege. Eine aͤhnliche Beobachtung ſteht ſchon in Philos. PTransactions 1785 von Marſhall. Schon fruͤh im July 1835 ſah man die gelbe Fliege auf den jungen Ruͤben. Die Paͤchter erinnerten ſich, daß dieſe Fliege 1818 ebenfalls ſehr haͤufig war und daß darauf die ſo— genannte ſchwarze Raupe folgte. Das Inſect legt die Eyer in die Blaͤtter und bald erſcheint die ſchwarze Raupe oder die Ruͤbenpeſt, frißt die weichen Theile der Blaͤtter und laͤßt die Rippen unberuͤhrt; ſpaͤter legt ſie die ſchwarze Haut ab, wird ſchiefergrau und graͤbt ſich in die Erde, macht ſich daſelbſt aus Erde ein ſtarkes ovales Geſpinnſt, woraus ſich bey der erſten Brut unmittelbar das vollkommene Inſect entwickelt, welches ſogleich die Eyer zur zweyten Brut legt. Die Zerſtoͤrung gieng manchmal ſo ſchnell, daß ein ganzes Feld in 2 oder 3 Tagen nichts als einen Haufen feeletierter Blaͤtter zeigte, und dieſes ſo— gar, als die Ruͤben ſchon eine betraͤchtliche Groͤße erreicht hatten. Das Inſect gehört zu den Blattweſpen und iſt Athalia centifoliae, zuerſt von Panzer erwähnt. Die Verwuͤſtung dauerte ſo lang, daß ſelbſt die dritte Ausſaat nicht immer da— von kam; und erſt die haͤufigen Regen im September, welche che auf den ungewoͤhnlich duͤrren Sommer folgten, machten der— ſelben ein Ende. Die Zerſtoͤrung der Blaͤtter verurſachte auch meiſtens das Verderben der Wurzel; und wo die Blätter nur ſo viel litten, daß die Pflanze nicht zu Grunde gieng, ſo wur— de doch die Ruͤbe pelzig und ſchlecht. Man mußte deßhalb vie— le Ruͤben vom veſten Lande einfuͤhren, um den Mangel zu erſetzen. Bey einem fruͤhern Fall ließ man die Raupen durch ei— nen Buben mit einer Stange von den Blaͤttern ſchlagen, und trieb Enten hinein, welche ſie gierig auffraßen: man zog auch waͤhrend der Nacht, wann die Raupen fraßen, eine ſchwere Walze uͤber das Feld; endlich ſtreute man gebrannten Kalk dar— auf, und dieſes Mittel hielt man fuͤr das beſte. S. 185. December. Gould, neue Voͤgel aus der Sammlung. 1. Phoenicura plumbea: nigrescenti einerea; cauda tectricibusque superioribus castaneo rubris; remigibus ni- grescenti brunneis, caerulescenti griseo fimbriatis. Iſis 1837, Heft 3. 202 Foemina supra brunnescenti einerea, uropygio albo; rectricibus duabus intermediis brunneis, basin versus al- bis, reliquis ad apicem brunneis; pectore cinereo, plumis singulis plumulis alternatim brunneis albidisque] notatis; remigibus brunneis; secundariis einereo brunneis, macula parva alba ad apicem notatis. Long. tot. 5 ¼ poll., alae 3, caudae 2, tarsi 7/,, rostri °/,. Hab. apud Montes Hi- malayenses. Iſt eine ächte Phoenicura, etwas kleiner als P. ruticilla. 2. Pyrgita cinnamomea: supra cinnamomea, dorso in medio nigro, longitudinaliter maculato; alis candaque brunneis illis albo prope scapulam unifasciatis; gula ni- gra; genis, colli lateribus, corporeque subtus einerascen- ti albidis. Long. tot. 4°, poll., alae 2°/,, caudae 2, tar- si /, rostrum nigrum, pedes brunnei; apud Montes Himal. Etwas kleiner als P. montana. 3. Merula castanea: castanea ; nereo albidis, gutture pallidiore ; tectrieibus caudae inferioribus riis. eye : nei | capite colloque ci- alis caudaque nigris; erissoque albis nigro va- Long. tot. 11%, poll., alae 5%, caudae 5'/,, tarsi 27 * rostri 1. Rostrum pedesque flavescenti brun- ibid. 4. Saurophagus swainsonii: supra brunnescenti ei- nereus; capite nigro, crista occulta aurantiaca; cauda nigrescenti brunnea, rectricum exteriorum marginibus omniumque apicibus cinereo albis; alis brunneis, scapu- laribus secundariisque cinereo albido marginatis; corpore subtus albo. Long. tot. 8 poll., alae 4, caudae 3'/,, ro- stri 1Y/,, tarsi vix 1. Rostrum pedesque nigri. Ameri- ca australis. 5. Brachypus gularis: flavus, supra olivaceo tin- etus; capite auribusque nigris; cauda olivaceo-brunnea; remigibus brunneis. Long. tot. 5°/, poll., alae 4%,, cau- dae 3½, rostri 785 tarsi 5 8° Rostrum nigrum, pedes saturate brunnei. In India orientali, apud Travancore. Kleiner als Br. dispar, aber nahe verwandt. 6. Stenorhynchus: Rostrum capite longius, gracile, compressum, subformicatum; mandibula superiore leviter emarginata, culmine in frontem depressimum producto. Nares ovales apertae. Alae breviusculae subrotundatae; remige prima brevissima, quarta longiore; 5ta et Gta quar- tam subaequantibus, cauda mediocris rotundata; rectrici- bus decem? pedes robusti: agrotarsis subscutellatis; hal- luce ungueque postico fortibus, tarsum longitudine sub- aequantibus, digito intermedio brevioribus. Plumae molles. St. ruficauda: supra sordide saturate brunneus, rufo caudam versus tinctus; cauda, secundariis scapulari- busque saturate rufo brunneis; subtus brunnescenti eine- reus, in rufo-brunneum ad latera vergens. Long. tot. 9% poll., rostri 1°/*, alae 4°/,, caudae 3'/,, tarsi 1. Ro- strum nigrum, pedes brunnei. Wohnort unbekannt. An dem einzigen Stuͤck waren nur 10 Schwanzfedern; es koͤnnen aber wohl 12 da ſeyn. 13* 203 7: Merula nestor: fuliginoso nigra; capite colloque sordide ceinereis, caudae tectricibus ſinferioribus macula longitudinali flavescenti albida notatis. Long. 7% poll. rostri 1, alae 4%,, caudae 3, tarsi 1'/,, rostrum tarsi- que flavi. In nova Cambria australi. Iſt eine aͤchte Merula und die erſte aus Neuholland, aus der Gegend des Murrumbidge von Sturt geſchickt. 8. Janthocincla pectoralis: ferrugineo einerea; ca- pite supra olivaceo-einereo; cervice lateribusque ferrugi- neis; plumis aures tegentibus einereis, rhachibus nigris; linea nigra ab basi mandibulae inferioris, aures eingente cum altera pectus lunulatim circumdante conjuncta; cor- pore subtus albo; remigibus brunneis, pogoniis externis einereis; cauda rotundata, basin versus olivaceo einerea, in medio nigro unifasciata; rectricibus extimis tribus utrinque albo, ceteris olivaceo cinereo apiculatis. Long. tot. 12 ½ poll., rostri 1¼, alae 5%, caudae 5, tarsi 2. Rostrum nigrescenti brunneum, tarsi brunnei. Ne- palia. 9. J. albogularis: supra et ad pectus olivaceo ci- nerea, subtus ferrugineo aurantiaca; cauda rotundata oli- vaceo cinerea, rectrieibus extimis, utrinque quatuor ad apices late albis. Long. 11'/ poll., rostri 1'/,, alae 5, caudae 5'/,, tarsi 17/8. Rostrum tarsique brunnei. Apud Montes Himalayenses, in Nepaliaete. Affinis Janth. leu- colophae (Corvus leucolophus Lath.) S. 187. NRüppell, ein neuer Histiophorus aus dem rothen Meer, naͤhert ſich dem H. americanus, unterſcheidet ſich vorzuͤglich durch die ungefleckte Faͤrbung der Ruͤckenfloſſe. Scheint nur zufaͤllig bey Djetta vorzukommen, weil die Fiſcher keinen Namen dafuͤr wußten. Hist. immaculatus iſt jetzt beſchrieben in der ſechſten Lieferung ſeiner neuen Wirbelthiere. R. Heron: in manchen Buͤchern heißt es, das große Kaͤnguruh bediene ſich feines Schwanzes beym Huͤpfen, was nicht der Fall iſt, ſondern es braucht ihn beym Gehen, und noch mehr beym Stehen. Wird es aufgeregt, fo ſteht es [jes doch nur das Maͤnnchen] auf der Zehenſpitze und dem Schwanz; dann iſt es von ungeheurer Hoͤhe. Beym Fechten ſteht es nicht auf dem Schwanz und einem Fuß, ſondern haͤlt ſich nur einen Augenblick mit dem Schwanz im Gleichgewicht und ſchlaͤgt dann mit beyden Hinterfuͤßen vorwaͤrts. Das Buſchkaͤnguruh oder Canguru enfumé Cuv., braucht nie die Fuͤße zum Fechten: es droht nur mit ſeinen Zaͤhnen und einem dumpfen Geheul: aber ich ſah es, wenn es von einem Emu angefallen wurde, dem Vogel auf den Kopf ſpringen. Uebrigens ſetzte keiner den Kampf fort. Beym ruhigen Sitzen ſtreckt das große den Schwanz hin— ten hinaus, das kleine zwiſchen den Fuͤßen durch nach vorn. Derſelbe: ein ungewoͤhnliches Beyſpiel vom Mangel des Scharfſinnes eines Hundes. Dieſen Herbſt folgte mir ein großer, alter, weißer, weib- licher Dachshund von Grantham. Er blieb 3 Wochen lang 204 bey mir, und folgte mir dann, als ich in die Seſſion gieng. Dann erfuhr ich, daß er einem meiner Collegen gehoͤre und lange Zeit ein großer Liebling der Familie war, die ihn ſehr ungern vermißte. Es fand ſich, daß ich zufällig wie fein Be: ſitzer einen Braunen ritt mit einem langen Schwanz. Dieſes hatte den Hund ganz betrogen und ſeine unanhaͤngliche Freund— ſchaft vernichtet. S. 189. Capitaͤn P. P. Bing, Magellanſtraße, erlaͤutert von Bennett. Nagthiere von der 1. Eine neue Gattung CEtenomys, verwandt mit den pflanzenfreſſenden Oetodon und Poephagomys. Octodon cumingii ſteht im Bau der Backenzaͤhne zwi— ſchen beyden; die obern weichen auffallend ab von den untern. Jene haben von der innern Seite eine ſchwache Schmelzfalte, wodurch die Zahnmaſſe in 2 Walzen getheilt wird; an der aͤußern Seite dringt eine aͤhnliche Falte tiefer ein, und dahinter ſpringt die Krone nicht ſo weit aus als vorn. Betrachtet man jeden Zahn, beſtehend als aus 2 theilweis verbundenen Walzen etwas vorn nach hinten zuſammengedruͤckt, ſo iſt die vordere Walze ganz, der hintern aber fehlt die aͤußere Haͤlfte. Solcher Zaͤhne finden ſich jederſeits 4, der hintere am kleinſten. Bey Ctenomys find die obern und untern ebenſo gebaut, nur ſind ihre Kronen duͤnner und ſtehen mehr ſchief, daher der aͤußere Ausſchnitt weniger deutlich; auch iſt der hintere in je— dem Kiefer ſo klein, daß er faſt verſchwindet; uͤbrigens verhal— ten ſich uͤberall die Zaͤhne im Unterkiefer umgekehrt, d. h. die Zeichnungen derſelben, welche oben auswendig ſind, ſind hier innwendig. Bey Octodon find die Kronen im Unterkiefer ganz ans ders als die im obern; indem die hintere Haͤlfte des Zahns ſich eben ſo ſtark ſeitwaͤrts ausdehnt, wie die vordere; jede be— ſteht aus 2 Walzen, in der Mitte nicht getheilt, ſondern nur durch eine Schmelzfalte jederſeits in eine Kerbe geſchieden. Die Krone ſieht aus wie die Figur der Ziffer 8. Mit den untern Backenzaͤhnen des Octodons ſtimmen die von Poephagomys in beyden Kiefern überein. Octodon zeigt alſo in ſeinen ungleichen Backenzaͤhnen die Typen von 2 Sippen. Seine obern Backenzaͤhne gleichen denen von Üte- nomys in beyden Kiefern; die untern denen von Poephago- mys auch in beyden Kiefern. Die Unterſchiede der neuen Gattung von Ctenomys lie— gen in der Faͤrbung. Ctenomys brasiliensis von Blainville iſt oben glaͤnzend braunroth (rufus), unten roͤthlich weiß. Ct. magellanicus: flavescenti-fusco-griseus, subtus pallidior; pedibus caudaque albescentibus. Long. corp. cum capite 7%, unc., caudae 2¾, capitis 2. Hab. apud Portum Gregory, ad Fretus magellanici ostium orientale. Ving ſagt, dieſes kleine Thier iſt ſehr furchtſam, frißt Gras und wird von den Patagoniern gegeſſen. Es lebt in Hoͤhlen, graͤbt Hoͤhlen in den Grund und ſcheint, nach der Zahl der Hoͤhlen zu urtheilen, ſehr haͤufig zu ſeyn. 2. Ein anderes Thier ſcheint in den ſuͤdlichern Breiten von America eine Sippe zu vertreten, deren Typus urſpruͤng⸗ 205 lich in Braſilien beobachtet wurde. Bennett betrachtet es als eine neue Gattung von Kerodon, unterſchieden durch die gleich— foͤrmige Faͤrbung von der vom Prinz Max von Wied entdeck— ten Gattung. Mit Ausnahme eines ſchwachen weißen Fle— ckens hinter dem Ohr und eines ſolchen Strichs am Rande des Unterkiefers iſt es ganz grau, oben dunkler, unten gelb und ſchwarz gemengt. Die Kronen der Backenzaͤhne beſtehen wie bey der Urgattung aus 2 Triangeln von Schmelz, deren Grund— ſeiten durch einen Schmelzſtrich verbunden ſind. Kerodon kingii: griseus, supra flavo nigroque punctulatim interstinetus; macula pone aures lineaque ad maxillae inferioris marginem albis. Long. corp. cum ca- pite 9%, unc., capitis 2½, auricula subnulla. Habit. apud Portum Desire dictum ad Patagoniae littus ori- entale. 3. Eine neue Gattung Cavia, auch verſchieden von den 2 kuͤrzlich von Brandt beſchriebenen. Cavia cutleri: brunnescenti-nigra ; suberistata; ge- nis in medio nudiusculis. Long. tot. 10 unc., capitis 3. Die Geſtalt ift ziemlich wie beym gemeinen Meerſchwein— chen. Pelz glatt, lang, glaͤnzend ſchwarz, ſchwach braun uͤber— laufen. Ohren ziemlich groß, breit und behaart; zwiſchen bey— den die Haare laͤnger als die in der Naͤhe, und ſehen aus wie ein kleiner Kamm. Mitten auf den Backen ſtehen die Haare ſtrahlig, und daher iſt die Haut in der Mitte faſt nackt. Ge— biß wie beym Meerſchweinchen, und die Schneidzaͤhne auch weiß. Der Schaͤdel etwas breiter. 4. Mus magellanieus: cauda, corpus caputque lon- gitudine aequante; supra saturate subflavicanti- fuscus; subtus albidus; pedibus albis. Long. corp. cum capite 44 unc., caudae eadem, pedis postici 1. Apud Portum Fami- nae dietum in fretu magellanico. Die Ohren mäßig, rund und behaart. S. 191. Ggilbp, verſchiedene Beutelthiere von Gould, kommen vom Hunterfluß, 80 engliſche Meilen nördl, von Sid— ney in Auſtralien. 1. Phalangista canina gleicht in Groͤße und Geſtalt der Phal. vulpina und den zwey verwandten in den Proceedings 1830 S. 135 (Ifis beſchriebenen), hat aber kleinere und runde Ohren und eine andere Faͤrbung. Alle oberen und aͤußeren Theile des Leibes graulich braun. Kehle, Bruſt, Bauch und Glieder innwendig ſchmutzig afcherau mit gelbem Schein. Oh— ren nur 1“ lang und ebenſo breit, alſo nur halb fo lang als bey Phal. vulpina; innwendig nackt, auswendig caffeebraun bes haart; Naſe und Pfoten dunkelbraun, Schwanz buſchig, ſchwarz, 2“ der Wurzel wie auf dem Ruͤcken. Bey Phal. vulpina find die Ohren hinten, Backen und Pfoten gelblich weiß, der Schwanz nur zur Haͤlfte ſchwarz. Beyde haben lange, ſchwarze Schnur— ren und ein ſolches Buͤſchel an den Backen, etwa 1“ unter und hinter den Augen. Laͤnge bis zur Schwanzwurzel 2 Fuß, Schwanz 13 ½, 2. Phal. cookii. Dieſes iſt das einzige Exemplar, wel— ches wir vom veſten Land Auſtraliens beſitzen. Cook ſah das 206 feinige in Diemensland; ich nicht. 3. Macropus eugeni. Stimmt mit Desmareſts Be— ſchreibung uͤberein, iſt aber wichtig, weil es von einer andern Gegend kommt. woher unſere andern kamen, weiß 4. Perameles obesula. Ein ausgewachſenes Stuͤck, ſo groß wie die ausgewachſene P. nasuta; die Zaͤhne in beyden ganz gleich in Geſtalt und Zahl. In der Sammlung ſind noch Petaurus taguanoides, sciureus; ein junger Koala und ein Hydromys chrysogaster. [Warum ſind die Zaͤhne nicht beſchrieben, von denen man noch keinen rechten Begriff hat?! S. 197. Swainſon, uͤber die Volutiden, welche als fleiſchfreſſende Gaſteropoden die Raubvoͤgel, die Klauenthiere un— ter den Saͤugthieren und die Thyſanuren unter den Inſecten re— präfentieren. Die Mitræ bilden eine Subfamilie von 5 Sip— peu, welche den Zirkel ergaͤnzen. Es laͤßt ſich hier ſehr ſchoͤn die wechſelſeitige Repraͤſentation von andern Sippen nachwei— fen. Dieſes iſt bekanntlich ſeine Sache, welche wir ſchon ſeit 30 Jahren betreiben. Es iſt gut, daß ſich die Englaͤnder, de— nen ſoviele Hilfsmittel zu Gebote ſtehen, ſich derſelben nun jauch annehmen; uͤbrigens fehlen hier die einzelnen Zuſammenſtel— lungen. O.] S. 198. OSaskoin, Beſchreibung von neuen Cauris. Cypraea formosa, rubinicolor, producta, candidula, acutidentata, pediculus, vesicularis, beckii. Die Charactere koͤnnen wir unmöglich mittheilen. S. 204. J. Desjardins, vierter Bericht uͤber die Ar— beiten der Geſellſchaft der Naturgeſchichte auf der Inſel Moritz. Physeter macrocephalus wurde an die Kuͤſte geworfen. Centetes spinosus haͤlt den Winterſchlaf, wenn das Thermo— meter von Celſius unter 26 fallt. Neue Vögel: Charadrius nesogallicus et Seolopax elegans, ' Lienard der ältere beſchreibt Fiſche. Ein Plectropoma wie Plectropoma melanoleuca, uͤberall braun, Bruſtfloſſen hoch— gelb. IIolacanthus von Batavia mit vielen Silberwellen auf den Seiten, 2 gelbe Baͤnder im Geſicht, 2 ſchwarze an den Au— gen; Echeneis, deren Schild 25 Platten hat; Muraena kohl⸗ ſchwarz, Ruͤckenfloſſe gelb. Fuͤnfter Bericht. Zugvoͤgel auf der Inſel; bleibende find Coturnix sinensis, Nectarinia borbonica. Nach Lienard findet ſich in der Naͤhe Sphargis coriaceus. Viele Fiſche, deren Gattungsnamen aber hier nicht angegeben ſind. Der Mangofiſch (Polynemus longifilis) findet ſich nicht auf Mo⸗ riz. Magon zeigte ein Schwerd des Schwerdfiſches (Hi- stiophorus), welches in einem mit Kupfer beſchlagenen Schiff ſteckte. Desjardins. Octopus arenarius ſaß in einer Schale von Dolium. Tornatella flammea findet ſich auch dort u. eine kleine Helieina. Er ſchickt Fiſche ein, welche Bennett beſchreibt. 207 1. Apogon taeniopterus: altiusculus; fronte latio- re: pinna dorsali priore macula elongata obliqua inter singulos radios, secunda analique vitta prope basin ven- tralibus maculis elongatis inter radios exteriores, cauda- lisque marginibus, nigris. D. 7. 1 +9. A. 2 8. 2. Acanthurus desjardinii: pinnis altissimis; capite pectoreque cœruleo? punctatissimis; corpore reliquo li- neis plurimis (cœruleis? flavis 2) inter se sæpissime fas- cias nigras includentibus, in pinnas verticales excurrenti- bus, ibique ad formam pinnæ rotundatis; pinnis anali dorsalique antice ad basin guttulatis; caudali pallide per series irregulares punctata: D. 3 + 29. A. 3 + 23. Den- tes maxillæ superioris serrati, elongato trigoni, ad api- cem subrotundati; inferioris crenati, serra intermedia elongata. Wegen der beſondern Faͤrbung ſcheint er von Acanth. velifer Bloch et Rüppell verſchieden zu ſeyn, und auch dieſe beyden von einander. 3. A. rüppellii: pinnis altissimis: capite pectore- quo albido punctulatissimis; corpore reliquo inferne flavo guttato, superne flavo transversim lineato, lineis inter se sepissime faseias abbreviatas nigras ineludentibus; pinnis dorsali analique lineis ineurvis plurimis illaque antice guttis sparsis flavis notatis; caudali punctulis albidis per series verticalibus dispositis. D. 3 + 29. A.2 + 23. A. velifer, Rüpp., Zool. Atlas zu Nord-Afrik. Reise, tab. XV. f. 2. Hab. in mari rubro. 4. A. blochii: pinnis altissimis: capite flavo *pun- ctato; corpore toto lineis albescentibus fascias saturatio- res inter se sœpissime includentibus transversim notato, lineis in pinnas verticales excurrentibus ibique per series incurvas guttarum caerulearum dispositis; pinna caudali fasciata seriatimque punctulata. D. 3 + 28. A. 2. +21. A. velifer, Bloch, Ichth. t. 427. f. 1. Dentes ma- xille superioris serrati, acute elongato-trigoni. Hab. apud Tranquebariam. 5. Labrus spilonotus : pinna caudali sublunata: ma- cula in initio pinnæ dorsalis alteraque ad ejus finem ma- xima, laterali, caudam superne eircumdante; pinnis dorsali analique ad basin squamis corpori conformibus vittatim vestitis. D. 12 + 10. A. 3 + 12. L. rubrolineato Comm., ut videtur, maxime affinis, et forsan idem. Dentes antiei validi in utraque maxilla quatuor: superioris subaegqnales, distantes; inferioris duo intermedii minores subapproximati, inter intermedios ma- xille superioris (ore elauso) recepti, lateralis utrinque major ante lateralem maxille superioris (ore clauso) recepto. 6. Anampses lineolatus: capite corporeque crassis, illo antice subrotundato, hoc cœruleo? lineolato; fascia lineaque inter oculos notatus, pinnis dorsali analique cæ- ruleo ? marginatis, hae insuper in medio vittata. D. 9 + 12. A. 3 + 12. Ab A. cœruleo punetato Rüpp. differt cor- pore et presertim capite crassioribus, hoc antice os 208 versus minus producto; nee non pietura, præsertim vit- ta pinnae analis. In A. cwruleo punctato squamæ sin- gulae punctum, in A. lineolato lineolam corpori trans- versam gerunt. In hoe caput, nisi ad frontem labiaque, vix notatum; pinnaque caudalis, ut videtur, aeque haud notata. Ende des Bandes III. Bemerkungen und Zuſaͤtze zu Friedrich Treitſchkes 10. Band 2te Abth. der Schmetter⸗ linge von Europa, von C. F. Freyer in Augsburg. S. 3. Noct. Leporina. Ich habe mich uͤberzeugt, daß der unter dem Namen N. bradyporina bekannte Schmetter⸗ ling von Leporina gewiß verſchieden iſt. In der Sammlung des feel. Stadtraths Leiner in Conſtanz, die ich im Jahre 1832 ſah, fand ich die wahre Leporina. Der Befiger über: ließ mir das Exemplar, das ich ſpaͤter in meinen Beytraͤgen abgebildet liefern werde. Die gewoͤhnlich nur mit mehr und ſtaͤrkern ſchwarzen Flecken bezeichneten Leporina galten bisher, jedoch irrigerweiſe, für Bradyporina. S. 4. N. ligustri. Die Raupe lebt vom Juny bis zum September in verſchiedenem Alter. Zwey Generatio— nen bemerkte ich nie, jedoch davon habe ich volle Ueberzeu— gung, daß die Eule ſich in ſehr ungleichen Perioden entwickelt. S. 4. N. strigosa. Die Raupe iſt noch immer ſehr ſelten. Ich fand ſie meiſtens in unſerm Sibentiſchwalde im Sept. auf Schlehen und wilden Birnen. S. 4. N. euspis. Die Raupen ſind nicht ſelten geſto— chen und aus ihnen winden ſich nur zu oft Larven von einer Fliegenart. Im heurigen Herbſt (1836) wurden ſie haͤufiger ge— funden. Erwachſene Raupen, denen das Futter ſchmeckt, bringt man leicht zur Verwandlung. Sie nagen ſich vor der Ver— wandlung gern in faules Holz. S. 5. N. euphorbiae, euphrasiae et abscondita. Dieſe Arten find fich ſehr nahe verwandt. Erſtere und letztere habe ich in meinem 30ten Hefte T. 177. u. 178. geliefert. Von N. euphrasiæ ſah ich die Raupe nicht in Natur, und auch den Schmetterling beſitze ich nur defect in meiner Samm— lung. Eine weitere Abart der Raupe von N. euphorbiæ fand ich im July 1836. auf der Fuͤßener Alpe. Sie fraß Huf: lattich, gieng mir jedoch noch vor der Verwandlung zu Grunde. ©. 9. N. coenobita. Seit 4 Jahren konnte ich die ſonſt nicht gar ſeltene Raupe nicht mehr auffinden. Erſt heuer, 1836, gelang es mir, wieder einige Exemplare aufzutreiben. Die Raupe iſt im September gewoͤhnlich erwachſen, verpuppt ſich noch im October und liefert im May den noch immer ſehr geſuchten und ſeltenen Schmetterling. Die Puppe vertrocknet aͤußerſt gern, und liegt in einem braunen veſten Gewebe. S. 10. N. ludifica. Wurde vom Stadtrath Leiner ſee— lig in Conſtanz oͤfters erzogen. Ich erhielt fruͤher nicht nur lebende Raupen von dieſem biedern Freunde, ſondern auch aus: gezeichnet ſchoͤne Schmetterlinge mitgetheilt. 209 S. 10. N. orion. Die auf T. XXII. meiner ältern Beytraͤge gegebenen Abbildung des Schmetterlings iſt nach ei— ner Varietaͤt 10. N. glandifera. Die Raupe ſah ich noch niemals in Natur. Ich wuͤnſchte ſolche ausgeblaſen oder gut abgebil⸗ det zu erhalten. 11. N. par. Noch immer ausgezeichnet ſelten. Ich beſitze nur 2 ſchlecht erhaltene Exemplare in meiner Sammlung. 11. N. perla. Findet man öfter an Mauern und Waͤn⸗ den im Auguſt. 12. N. Ereptricula et Troglodyta gehören doch, trotz der Verſchiedenheit der Raupe, zufammen. Die nördlichen Erem= plare find dunkler und ſchwaͤrzer; die ſuͤdlichen heller braun ges faͤtbt. Die Raupen ſind ſich nicht ganz gleich. Die orangen— farbenen Flecken haben bey Troglodyta eine viereckige, bey Ereptricula eine dreyeckige Form. Der blaue Ruͤcken iſt bey erſter heller, bey letzter Art dunkler. Moͤchten doch naͤ— here Erfahrungen geſammelt werden. 14. N. lupula. Von mir in meinen Beytraͤgen T. 170. abgebildet. 15. N. raptricula, deceptricula, receptricula und spoliatrieula habe ich T. 179. meiner Beytraͤge vbgebildet. Gen. XL VI. Hier wurden die urſprünglichen Familien A et B. mit dem Gen. Cosmia vereinigt, die drey letzten Arten der Familien B. b. erhielten eine beſſere Unterkunft, indem N. saliceti et gcoriacea zum Gen. Polia, Congener aber zum Gen. Or- thosia übergieng. Ich finde dieſe Ausſcheidung und Verſetzung in voller Ordnung. 17. N. zanthoceros et flavicornis. Beyde Raupen find ſehr verſchieden. Erſtere ift gelbgruͤn, glatt, mit großem honig⸗ gelbem Kopf, letztere mit ſchwarz und weißen regelmaͤßigen Pun⸗ cten dicht beſetzt, welche der Raupe ein ſehr ſchoͤnes Anſehen geben. Auf der Zitterpappel im Auguſt. 17. N. octogesima. Prachteremplare erzog ich im Fruͤh⸗ jahr 1836. aus Raupen, die ich für N. or hielt. Sie gleichen ſich ſo, daß ich ſie dermal noch nicht unterſcheiden kann. Die N. octogesima iſt als Schmetterling ſchoͤner mit violetbrau⸗ ner Schattierung und die Makeln nehmen ſich reiner und deutlicher aus. 17. N. I. cinctum. Erhielt ich aus Ungarn zugeſendet. Auch 2 vortreffliche Raupenbaͤlge wurden mir mitgetheilt, wor— nach ich ſeiner Zeit Abbildung liefern werde. 17. N. trimacula. Von Herrn Vindermann in Ofen erhielt ich 10 Exemplare dieſer Eule zugeſendet, von de⸗ nen nicht ein einziges dem andern aͤhnlich ſieht. Man glaubt, zehn verſchiedene Arten zu beſitzen. Die Raupe kenne ich jedoch noch nicht, doch wurde mir ſolche verſprochen, und ich werde ſeiner Zeit die ſaͤmmtlichen Abarten in Abbil⸗ dung liefern. Wenn alle Schmetterlinge in ihrer Abweichung dieſer Eule gleichen wurden, dann wüßte man nicht mehr, wie es möglich ſeyn konnte, einzelne Arten aufzuſtellen. Iſis 1837. Heft 3. Kymatophora. ————— — — 210 Gen. XLVIII. Aus dieſem Gen. wurden mehrere Arten entfernt. Pan- eratii und Encausta wurden in eine eigene Gattung Cocy- tia aufgenommen. Luculenta kam zu Cespitis ins Gen. Ha- dena. Die uͤbrigen gehen zu Gen. Amphipyra. S, 18. Noct. Senna. Ich konnte dieſe von mir als neu unter vorſtehendem Namen aufgeſtellte Eule ſeit 7 Jahren nicht mehr erhalten. Sie iſt noch ſehr ſelten. 19. N. aguilina. Ob die als Aquilina beſonders auf: geſtellte Art ſich halten wird, oder doch am Ende zu Tritici gezogen werden muß, wird die Zukunft lehren. Ich erhielt ſehr oft Abarten von Tritici als Aquilina zugeſendet. 19. N. vitta. Der Hauptcharacter und das vorzuͤglich— ſte Unterſcheidungszeichen von Tritiei und Aquilina ſoll der weißgraue Vorderrand ſeyn, aber dieſen beſitzt in einzelnen Ab— änderungen auch Tritiei. Es iſt ſehr ſchwer, hier mit Sicher⸗ heit zu beſtimmen, und nur die Raupen koͤnnten ſichern Auf— ſchluß geben. 20. N. tritiei. Wechſelt ungemein. Huͤbners N. eruta Fig. 626. bildet gewiſſermaßen die Stammart. Ob Vitta und Aquilina zu ihr gehoͤren, muß naͤheren Erfahrungen überlaffen werden. Agrotis. Mein theurer Freund, Herr Schmidt in Laybach, hat beyde Arten erzogen. Er will ſie getrennt wiſſen, doch wollte er ſich Muͤhe geben, das Naͤhere ganz 19 zu erforſchen. Ich halte beyde Schmetterlinge fuͤr eine Art. 22, N. trug. Dieſe Eule Ändert außerordentlich. Faſt kein Exemplar gleicht dem jandern. Seit 7 Jahren konnte ich die Eule nicht mehr erhalten und ſie iſt noch ſehr ſelten. Der Canton Wallis ſcheint ihr Vaterland. Die Raupe iſt ſehr ſchwer zur Ver- Man findet fie im Fruͤhjahr oft haͤu— Sie uͤberwintert im erwach⸗ 21. N. saueia et aequa. 23. N. segetum. wandlung zu bringen. fig beym Umgraben der Gärten. ſenen Zuſtande. 24. N. spinifera ſah ich noch niemals in Natur und kenne ſie bloß nach Huͤbners Fig. 389. 24. N. valligera. Ein ganz kleines Paar, nur in der Größe von N. Putris, befige ich in meiner Sammlung. 25. N. signifera. Ebenfalls in meinen Beytraͤgen T. 70. abgebildet. 25. N. cursorid. Aus Berlin erhielt ich uͤber 60 Stü- cke zugeſchickt. Dieſe Eule wechſelt in der Farbe außerordentlich. Faſt kein Exemplar gleicht dem andern. 27. N. simplonia. Herr Schmidt in Laybach fand die Raupe auf einer Viehweide, hat ſie jedoch nicht naͤher be⸗ obachtet. Ich habe den Schmetterling auf Taf. 136. meiner Hefte abgebildet. Gen. XLIX. Cocytia wurde neu aufgeftellt. 14 211 S. 29. Nect. encausta ift mir in der Natur unbe kannt und ich kenne nur Huͤbners Fig. 392. Gen. L. Amphipyra. Dieſes Genus wurde in zwey Familien, A. und B., eingetheilt. 31. Noect. typica. Die Raupe fand ich ſehr häufig im September auf Weiderich. Sie uͤberwintert halb erwachſen. Ich klopfte oft von einem Buſch 40 — 50 Stück herab. 31. N. effusa. Von mir auf T. 148. abgebildet. 32. N. renigera. Hier iſt ein Druckfehler eingeſchli— chen, da der Schmetterling nicht Reginera, ſondern Renigera heißt. . 32. N. latens. Ich erhielt dieſe Eule, leider verflogen, aus der Schweiz zugeſendet. Gen. LI. Noctua. Hier wurden verſchiedene Verſetzungen vorgenommen. Sehr richtig wurden Umbrosa und Bella vom G. Apamea, dann N. neglecta vom G. Mythimna hierher verſetzt, während Go— thica zum G. Orthosia gezogen wurde. 34. N. augur. Ob Huͤbners Fig. 782. nnd 783. uns ter dem Namen Hippophais hier angezogen werden Eönnen, iſt erſt noch eine Frage. Die Bilder ſind zu ſehr verſchieden. 34. N. festiva. Daß N. congener ein von N. festi- va weit entfernter Schmetterling iſt, davon habe ich mich ſeit— dem durch Originale uͤberzeugt. Daß jedoch Huͤbners F. 617. eine deutliche N. festiva vorſtellt, dieß wage ich jetzt noch zu behaupten Auf T. 181. F. 862. liefert das Huͤbnerſche Werk eine deutliche Congener, welche gut und kenntlich getroffen iſt. 35. N. bella. Dieſe Eule iſt früher im Gen. Apa- mea geftanden. Die Raupe gleicht der von N. Punicea. 35. N. conflua. nicht erhalten koͤnnen, Sammlung. 35. N. facetd. Mir neu und unbekannt. 35. N. ditrapezium. War bisher als N. tristigma im Syſtem aufgefuͤhrt. Ich habe dieſen Schmetterling noch und er fehlt dermal noch meiner 38. N. pronuba und Innuba. Herr Treitſchke hat bey— de Schmetterlinge wieder zuſammengezogen. Die Raupen va— rieren allerdings ſehr bedeutend, und nach ſolchen iſt die Ver— muthung von zwey verſchiedenen Arten ſehr verzeihlich. 38. N. fimbria. Mich wundert ſehr, daß Hr. Treitſchke meine Angabe, daß Kleemanns F. 1. eine N. occulta vorſtellt, nicht gelten laſſen will. Dieſe Figur iſt ganz zuverlaͤſſig eine Occulta wie die Zeichnung und Farbe deutlich beweiſt. Zudem iſt N. fimbria und oceulta im Frühjahr, Anfangs May, auf einerley Futterpflanze, nehmlich den Primeln, zu treffen. Ich ſelbſt fand ſchon beyde Arten an einem Stock dieſer Pflanze. Ich glaube mich nicht zu taͤuſchen, wenn ich Fig. 1. als Oc- culta bezeichne, die ich ja ſchon zu Hunderten gefunden habe. , 212 Gen. LIII. Hadena. Das Gen. Mania wurde zum Gen. Catocala verfegt, und dieſes Gen. Hadena wurde durch einige Arten vermehrt. N. cespitis und lutulenta wurden hieher gezogen. 40. N. vittalba. Von mir auf T. 124. moͤglichſt treu abgebildet. Ich beſitze von dieſer großen Seltenheit ein treffli— ches Paar in meiner Sammlung. 43. N. cespitis. Ich finde es ganz in der Ordnung, daß dieſe Eule hieher verſetzt wurde. 44. N. proxima. Meine von dieſer Eule auf T. 104. gelieferte Abbildung iſt treu nach einem aus Graubuͤndten er— haltenen Exemplare gefertigt. 45. N. peregrina. Was im Huͤbnerſchen Werk unter Fig. 789 — 771. mit dem Namen N. trimenda abgebildet iſt, ift deutlich N. peregrina, wie ich ſchon in der Zeitſchrift Iſis, Jahrgang 1834. S. 1165 geſagt habe. 45. N. marmorosa. Im Jahre 1832. hatte ich das Vergnuͤgen, Herrn Pfarrer Rordorf bey Winterthur, den Entde— cker dieſer Eule, perſoͤnlich kennen zu lernen, und derſelbe theilte mir einige lebende Raupen mit. Ich werde daher ſpaͤter wahr⸗ ſcheinlich dieſe Eule nochmals in Abbildung, die Raupe nach der Natur mittheilen. 46. N. aeruginea. Die angebliche N. chioleuca habe ich in der Sammlung. Solche iſt gewiß nur eine Aeruginea, der das Gelb in den Zeichnungen fehlt. 46. N. adusta. Ob die als Vulturina bekannte Eule zu Adusta wirklich gehört, wage ich nicht zu behaupten. 47. N. thalassina. Fortgeſetzte Erfahrungen haben mich uͤberzeugt, daß meine als Achates und Thalassina abgebildete Schmetterlinge doch wohl zuſammen gehoͤren werden, obgleich die Raupen ſehr verſchieden ſind und beyde der N. contigua zum Verwechſeln aͤhnlich ſehen. 47. N. gemind. Eben ſo uͤberzeugte ich mich, daß hie— her Remissa als Varietaͤt gehoͤrt, was ich fruͤher nicht glauben konnte. So wird man durch Erfahrung kluͤger. Huͤbners Una- nimis kann ich indeſſen nicht zu Gemina ziehen. 48. N. contigud. Die Raupe iſt eine der gemeinſten beym Aufſuchen. Sie iſt in der Jugend immer gruͤn, oft mit oft ohne rothe Ruͤckenſtreifen. Spaͤter wird ſie zimmetfarb oder braungrau. Man findet ſie erwachſen im Auguſt, September, und auch noch October in dichten, mit hohem Strauchwerk und Gras bewachſenen Waldſchlaͤgen. Sie frißt die meiſten Pflanzen. 48. N. convergens. Kleemanns Taf. 43. ſtellt ſehr deutlich die Raupe, Puppe und den Schmetterling von Tha- lassina dar. Die Zeit des Fundes rechtfertigt meine Vermu⸗ thung. Convergens hat nie eine grüne Raupe, ſondern ſol— che iſt fleiſchfarb oder aſchgrau und lebt im May auf Eichen. 49. N. distans. Auch ich erhielt N. suberis zugeſendet, die ich fuͤr Distans erkannte, welche ich auf T. 124. in beyden Geſchlechtern abgebildet habe. 49, Noct. quieta. Iſt mir nur aus Huͤbners Abbil⸗ 213 dung bekannt. noch nicht. S. 50. Noctua seita. Ein einziges prachtvolles, aus der Raupe erzogenes Paar befindet ſich in meiner Sammlung. Noch iſt dieſer Schmetterling, den ich auf Taf. 105. in allen Staͤnden abgebildet habe, eine große Seltenheit. In der Natur ſah ich dieſen Schmetterling 50. N. lueipara. Die zwey verſchieden gefärbten Rau— pen liefere ich auf T. 82. meiner neuern Beytraͤge. Die Rau: pe fand ich im Sept. oft zahlreich in finſtern Waldungen auf Wegen, die haͤufig mit dem Waſſerpfeffer bewachſen waren, welche Pflanze ſie vorzuͤglich gern freſſen. 50. N. fovea. Ein herrliches Paar dieſer noch fehr ſeltenen Eule erhielt ich von Herrn Kindermann. Die ſonder— bare Grube auf den Hinterfluͤgeln des maͤnnlichen Schmetter— lings zeichnet dieſe Art vor allen übrigen aus. Welche ſonder— baren Geheimniſſe der Natur. Gen. LVI. Wurde in zwey Familien, A. und B., getheilt, und Cæ- sia ſo wie Filigramma, dann die neue Lichenea hieher verſetzt. 52. N. lichenea. Dieſe nach Huͤbners Abbildung Fig. 562. und 563. ſehr ſchoͤne und ſeltene Eule ſah ich noch nicht in der Natur, und wuͤnſchte recht ſehr, daß ſie mir einſt mit⸗ getheilt werden moͤchte. f 53. N. culta. Die Raupe dieſer ſchoͤnen und pracht— vollen Eule habe ich in zweyerley Spielarten, braun und per— lenweiß mit ſchwarzen Zeichnungen, treu nach der Natur abge— bildet. Huͤbners Abbildung ſcheint zu bunt zu ſeyn. Miselia. 53. N. orbieulosa. Iſt eine noch immer einzelne pracht— volle Seltenheit. Ich kenne keine Sammlung, die ein zweytes Exemplar beſitzt. 53. N. aprilina, Hbr. Runica. Habe ich im May zu Dutzenden in den Rinden der Eichbaͤume gefunden und fie im⸗ mer nur mit Blaͤteern, niemals mit Flechten genaͤhrt. Die Eu— le entwickelt ſich im Sept. und Oectbr. Gen. LII. Poli a. Die Arten Caesia, Filigramma, Prospicua und Texta giengen hier ab, wogegen Saliceti und Scoriacea in Zugang kamen. 54. N. chi. Die Raupe naͤhrt ſich vorzuͤglich gern von Galium, dem gelben Labkraut oder unſerer lieben Frauen Bettſtroh, ſo wie auch von Heckenkirſchen und lebt im Juny, in manchen Jahren jedoch ſehr ſelten. 64. N. serena. Die Raupe fand Herr Stadtrath Lei— ner ſeelig in Conſtanz in Mehrzahl in ſeinem Hausgarten. 54. N. scoriacea. aus Ungarn. 55. N. viridieineta. Beſitze ich nur in zwey nicht ganz friſchen Stuͤcken in meiner Sammlung. Meine Abbil⸗ dung auf T. 21., iſt nach einem verflogenem, nicht ganz rei⸗ nen Exemplare gefertigt worden. — Erhielten wir bisher immer nur 214 S. 59. Noct. nigrocineta. Aus der Schweiz erhielt ich uͤber 40 Exemplare zugeſchickt, die unter ſich ſehr abweichen. Manche Exemplare find ganz dunkel, manche ſehr hell gefaͤrbt. Einige zeigen von den gelben und orangenfarbenen Puncten kei⸗ ne Spur, andere fuͤhren ſolche ſehr deutlich. Ich uͤberzeugte mich hiedurch aufs neue, daß Hbr. Xanthocyana, ſowie deſſen Xanthomista zur Nigrocincta gehören. 3 Gen. LVIII. Aus dieſem Genus wurde N. atriplieis in dag Gen. Hadena Familie C. verſetzt. Trachea. Gen. LIX. Apamea. In dieſer Gattung wurden große Veraͤnderungen vorge⸗ nommen. N. connexa wurde in das Genus Xylina und Cespitis in das Gen. Hadena verſetzt. Die ehemalige Fami⸗ lie D. wurde aufgelöſt. N. Leucographa ins Gen. Orthosia, Bella, Umbrosa und Conflua ins Gen. Noctua verſetzt. N. cuprea kam zum Gen. Cosmia. Dagegen wurde N. Imbe- eilla vom G. Myth. hieher verſetzt. 60. N. nictitans. So ſehr in der Zeichnung und Far⸗ be die von mir als neue Art aufgeſtellte N. fucosa mit N. nietitans oder Huͤbners N. chrysographa uͤbereinſtimmt; fo weicht doch die Fluͤgelform bey genauer Vergleichung ab. N. nictitans hat ſchmaͤlere, vorn mehr gerundete Flügel als Fu- cosa, und iſt meiſtens auch dunkler gefärbt. Die Nieren- und runde Makel iſt oft blendend weiß, oft gelb gefaͤrbt bey bey— den Schmetterlingen. Nietitans ändert in Zeichnung und Farbe mehr ab, als die ſich aͤhnlicher bleibende Fucosa. Erſtere klopfte ich oͤfters im Aug. und Sept. von Diſteln herab. Die Raupe iſt mir noch unbekannt. 61. N. didyma. Die als Unanimis aufgeſtellte neue Art iſt von Didyma beſtimmt verſchieden. Huͤbners Secalina iſt jedoch nur Abart von dieſem ſehr abweichenden Schmet— terling. 62. N. unanımis. Ich erhielt dieſe Eule in mehreren Exemplaren aus Frankfurt a. M. Sie kommen mit Huͤbners Fig. 556. ganz uͤberein, und ich zweifle durchaus nicht, daß dieſe Abbildung hieher gehöre, es müßte denn ſeyn, daß Treitſch⸗ kes Unanimis eine ganz beſondere mir noch fremde Art waͤre. 65. N. imbeeilla. Dieſer Schmetterling wechſelt in der Farbe außerordentlich in beyden Geſchlechtern. Manche ſind ganz blaßbraun, manche rothbraun, manche ganz dunkel ſchwarz— braun. Doch ſtets bleibt die weiſe Nierenmakel ſtandhaft. 66. N. ophiogramma. Schon einige Dutzend Schmet⸗ terlinge dieſer Art giengen durch meine Haͤnde, doch fand ich unter ſolchen immer nur hoͤchſt ſelten weibliche Exemplare, ſon⸗ dern meiſtens Maͤnner. 66. N. dumerilii. Natur, eben fo 66. N. silenes, welche nach Huͤbners Abbildung der Chenopodii aͤußerſt nahe koͤmmt. 68. N. sodae. Iſt in meinen Beytraͤgen T. 148. F. Dieſe Eule kenne ich nicht in der 215 4. abgebildet und auch im Huͤbn. Werk Fig. 851. Die N. pugnax Hübn. 726. und 727. iſt ſehr verſchieden von bier ſer Eule. 71. N. persicariae. Die Raupe iſt gemein und lebt im Aug. und Sept. auf allerley niedern Pflanzen in graſigen Waldplaͤtzen, auch gern in Waſſergruben, wo viel Waſſerpfeffer waͤchſt. Sie erſcheint ſchwarzbraun und grün. In einem Gar: ten hieſiger Stadt fand ich vor mehreren Jahren die Eule im Juny friſch ausgekrochen haͤufig an dem den Garten umge⸗ benden Staketenzaun. Manche Exemplare fuͤhren die Nieren— makel blendend weiß, bey andern iſt ſie gelb, bey einigen ſchwarzbraun. 71. N. rubrirena. Das Original, wornach ich auf T. 98. Fig. 2. meiner aͤltern Beytraͤge die Abbildung gab, gehoͤr⸗ te nicht in meine Sammlung. Ich vermiſſe dermal dieſe Eule noch in ſolcher. Gen. LXIII. Dieſes Cenus wurde faſt ganz umgeſchmolzen. N. Oxa- lina und Acetosellae kamen zum Gen. Cosmia. N. Iythar- gyria, albipuncta und conigera kamen zum Gen. Leucania. N. Imbecilla ſteht lim Gen. Apamea. N. nexa im Genus Nonagria. N. neglecta kam in das Gen. Noctua. Dage⸗ gegen bleiben hier N. turca, implexa, xanthographa, texta und prospicua, eingetheilt in 2 Familien A. und B. 72. N. turca. Im Sept. und Oct. findet man die Raupe jung in grasreichen Waldſchlaͤgen. Sie gleicht der von N. acetosellae. Gras frißt fie am liebſten. Sie uͤberwintert und iſt im May und Juny erwachſen. Sie iſt leicht zur Ver⸗ wandlung zu bringen, und nur ſelten iſt es der Fall, daß eine Raupe von einer Schlupfweſpe geſtochen iſt. 73. N. impleza. Iſt in meinen Beytraͤgen T. 21. Fig. 8. als N. viscosa abgebildet. Huͤbners Fig. 414. iſt nicht treu gerathen. Mythim ua. Gen. LXIV. Orthosia. Hieher kamen N. rubricosa, congener und gothica, ferner leucographa. 74. N. farkasii. Ich kenne dieſe Eule nicht, weder im Bilde noch in der Natur. Als vor einigen Jahren Hr. Farkas mich hier beſucht hat, war ſie noch unbekannt. 75. N. macilenta. Ich habe die Raupe in einem aus⸗ geblaſenen Balge erhalten, und werde ſie ſeiner Zeit in meinen Heften liefern. 75. N. gothica. Das bier Geſagte, daß nehmlich N. stabilis mas in Begattung mit N. gothica foem. gefunden wurde, iſt zußerſt merkwürdig. Da Herr Schmidt als eifriger Entomolog bekannt iſt, ſo hat allerdings ſeine Nachricht großen Werth. Die Begattung ſelbſt naͤher verwandter Arten in einem Genus iſt nur aͤußerſt ſelten, und weitere Erfahrun⸗ gen der Art wären für die Wiſſenſchaft von hohem Intereſſe. 76. N. haematidea. Huͤbners N. neurodes Fig. 568. gehört gewiß zu N. vaccinii und nicht hieher. 78. N. nitida. Nur ein einziges Mal fand ich die 216 Raupe im April auf der wohlriechenden Schluͤſſelblume, ſeitdem nicht mehr. S. 79. Noct. litura. Hieher gehört meine auf Taf. 95. gelieferte N. ornatrix, ſowie Huͤbners F. 813. und 814. Die Raupe, die ich beſaß, ohne ſolches zu wiſſen, muß der von N. lota ahnlich ſeyn und im May anf Weiden leben. Treitſch⸗ ke hat fie im dten Bd. Lte Abth. deutlich beſchrieben. Gen. LXV. Caradrina. Zwey neu entdeckte Arten, N. gluteosa und N. lurida, kamen hier in Zugang. Dagegen fiel N. virens hinweg, mel: che zum Gen. Xylina verſetzt wurde. 79. N. glareosa. Ich habe im 31. Heft meiner Bey- traͤge klar und kundig dargethan, daß N. glareosa eine fuͤr ſich beſtehende eigene Art ſey, und die neu durch Herrn Kinders mann in Ofen entdeckte N. kadenii von ihr getrennt bleiben muß. N. hebraica iſt ebenfalls in meinem 34ten Heft Taf. 201. abgebildet und gleichfalls eine fuͤr ſich beſtehende Art und durchnus nicht mit Glareosa zu vermiſchen. 80. N. gluteosa kenne ich zur Zeit weder in Abbildung noch in der Natur. . 81. N. eubicularis fliegt gern Abends nach brennenden Lichtern in die Zimmer, und ſitzt bey Tage an Waͤnden und Mauern unter den Daͤchern. 81. N. exigua. Ich beſitze nur ein nicht ganz gutes Exemplar in meiner Sammlung. 81. N, Zurida, Kenne ich weder in Abbildung noch in der Natur. Von N. putrescens beſitze ich jedoch 3 Exempla— re. Ich erhielt fie unter dem Namen N. punctosa zugeſchickt. Huͤbners Fig. iſt zu ſchwarz und zu dunkel. 83. N, stagnicola. Von Hübner unter den Spannern Fig. 497. und 498. als G. Hybridata abgebildet. Ich kann wirklich nicht begreifen, wie Huͤbner dieſen doch ſo deutliche Merkmale einer Eulenart tragenden Schmetterling unter die Spanner verſetzen konnte. 84. N. ambigua. Das im sten Band 2te Abth. S. 263. aufgeführte Citat aus Rleemann iſt zu ſtreichen, da ſolches zur N. eruda gehört. 84. N. respersa. Auf T. 94. meiner Beytraͤge habe ich die Raupe abgebildet, welche bisher noch unbekannt war. Gen. LXVI. N. musculosa und punctosa kamen in das Gen. Leu- Eine neue Art, N. dubiosa, kam in Zugang. 84. N. venosa. Von dem hier erwähnten Herrn Mo— ritz erhielt ich ſehr ſchoͤne und reine Exemplare zugeſendet. Die Abreiſe dieſes Freundes nach America war Urſache, daß ich die Raupe nicht zugeſchickt erhielt, fonft würde fie ſchon in meinen Heften erſchienen ſeyn. Sie lebt nur auf Sumpfpflanzen. 35. N. nervosa. Ausfuͤhrliche Nachricht und treue Ab— bildung gab ich in meinem 17ten Heft. Der Schmetterling war fruͤher ſehr geſucht, iſt jedoch jetzt in ſeinem Werth ſehr Simyra. cania, 217 geſunken. Ich habe ſehr viele Exemplare aus dem noͤrdlichen Deutſchland erhalten. S. 85. N. dubiosg. Mir noch neu und unbekannt. Gen. LXVII. Leucania. Hieher kamen N. lithargyria, N. albipuncta und vi- tellina. 88. N. vitellina. Dieſe Eule iſt in ihrem Raupenſtand noch nicht abgebildet. 89. N. impura. Der Schmetterling ändert in der Far: be. Einige find ganz blaß, andere ſehr dunkel gefärbt. Ich erhielt den Schmetterling in Mehrzahl aus Frankfurt a. M. 89. N. straminea, mit vorſtehenden aͤußerſt nahe ver: wandt, nur etwas groͤßer. Ich habe in meinem 21ſten Heft S. 46 T. 123. die ganze Naturgeſchichte mitgetheilt. 90. N. siculd. Wie kommt es, daß Herr Treitſchke hier wiederholt eine Eule unter dem Wamen N. sicula be: ſchreibt, da wir doch ſchon eine N. sicula, nehmlich Huͤbners Bomb. sicula, unſere Platyp. sicula beſitzen? Dieß hätte nicht geſchehen ſollen. Mir iſt dieſe Sicula noch unbekannt. Eben⸗ ſo die hier bezeichnete. 90. N. caricis, welche beyde Schmetterlinge Dahl bey Palermo gefunden hat. 92. N. congrua. Ein aus der Raupe erzogenes Paar beſitze ich in meiner Sammlung. Es gleicht dieſe Eule der N. obsuleta zum Verwechſeln; nur unterſcheidet fie von ſolcher die Unterſeite, welche ſilberglaͤnzend wie poliert erſcheint, ſowie die auf der Unterſeite des Vorderleibes befindlichen ſchwarzen Haare. ’ 93. N. obsoleta ift feit mehreren Jahren in vielen Ck: genden erzogen worden. Hier habe ich die Eule nur einmal ge— funden, ſo lange ich ſammle. 94. N. pudorina beſitze ich nicht in der Sammlung, und fah fie auch noch nicht in der Natur. 94. N. punctosa. Auch dieſen Schmetterling erhielt ich noch nicht zugeſendet, kenne auch keine Abbildung von ihm. N. Putrescens erhielt ich fruͤher als Punctosa zugeſendet. Gen. LXVIII. N. nexa, welche ehemals im Gen. Mythimna ſtund, wurde hieher verſetzt. a 95. N. fluxa und fulva. Beyde Namen bezeichnen nur eine Art. Ich fand den Schmetterling einigemal einzeln im September in grasreichen Waldſchlaͤgen. Nur ſelten iſt es der Fall, daß er friſch und unverletzt erhalten wird, da er bisher noch nicht, oder nur einzeln, aus der erſt durch Herrn Moritz entdeckten Raupe erzogen wurde. 96. N. hospes. Neu und von mir auf T. 21. F. 4. abgebildet. 97. N. nexa, War bisher eine große Seltenheit und Iſis 1837. Heft 3. Nonagria. 218 wurde durch Herrn Moritz mir in 2 guten Exemplaren mitge⸗ theilt, nach welchen ich auf T. 136. Abbildung mitgetheilt ha⸗ be. Die Raupe wurde noch nicht entdeckt. S. 99. Noct. spargani und typhae. Von mir in allen Staͤnden Taf. 88. und 89. mitgetheilt. Ich habe beyde Schmetterlinge hier noch nicht finden koͤnnen, obgleich ſolche, wenigſtens N. typhae, in hieſiger Gegend ſchon öfters vorka— men. Dieſe Eulen find dem Gelichtwerden ſehr ausgeſetzt, und ſelten wirb man eine Sammlung treffen, wo ganz unbe⸗ ſchaͤdigte Exemplare zu finden ſind. Auf T. 184. gab ich eine neue dieſer aͤußerſt verwandten Eule unter dem Namen Zol- likoferi. 99. N. micacea. Kommt einige Stunden von hier vor, und fliegt im Sommer Abends gern nach den Lichtern in die Wohnzimmer. Einer meiner entomologiſchen Freunde hat an einem Abend über 10 Stüde auf dieſe Weiſe gefangen. Noch find ganz reine Exemplare eine Seltenheit. 100. N. echü. Die noch unbekannt geweſene Raupe habe ich ausgeblaſen zugeſchickt erhalten und Taf. 173. meiner Beytraͤge abgebildet. Die hier gegebene Beſchreibung iſt ganz treu. Es iſt ſehr merkwuͤrdig, daß die Puppe oft mehrere Jah⸗ re unentwickelt liegen bleibt ohne abzuſterben. 101. N. argillacea. Mir nach der Natur noch unbe kannt. Von Gemina ſcheint dieſe Art nach Huͤbners F. 590. ſehr weit verſchieden zu ſeyn. 101. N, ferruginea. Unbedenklich koͤnnen Huͤbners Fi- guren 688. und 689. unter dem Namen Macilenta hieher ge⸗ zogen werden. Der Schmetterling wird oft im Herbſt von Buͤ— ſchen in grasreichen Waldgegenden herabgeklopft, wodurch es kommt, daß nur ſelten reine Exemplare in den Sammlungen ſich finden, da die Raupe nur einzeln und ſelten gefunden wird. Die ſpatenfoͤrmigen dunkeln Zeichnungen auf dem Ruͤcken, wel⸗ che fie ſchon in frühefter Jugend führt, machen ſie beſonders kenntlich. 103. N. silago. Wird im Sept. gewoͤhnlich in Wald: ſchlaͤgen, wo hohes Gras und viele Himbeeren oder ſogenannte Hohlbeerſtraͤucher ſtehen, herabgeklopft. Die Raupe haͤlt ſich ſehr verborgen. Ich fand fie noch nicht, obgleich ich den Schmet⸗ terling ſchon oft auf die bezeichnete Weiſe erhalten habe. 104. N. cerago. Ich fand die Raupe im May und Juny auf Weiden, kannte ſie jedoch nicht und hielt ſie fuͤr N. gracilis, bis mir aus ſolcher der Schmetterling im Auguſt er: ſchienen iſt. 104. N. palleago. Iſt gewiß eine für ſich beftehen- de eigene Art. Von N. aurago habe ich ſehr ſchoͤne Varietaͤ— ten zugeſchickt erhalten. Gen. LXXI. Cos mia. Hieher wurden durch die von Herrn Treitſchke vorgenom— menen Veraͤnderungen viele in andern Gattungen aufgefuͤhrt ge— weſene Arten verſetzt. 105. N, ozalina. Im May wird die Raupe in den Flußbeeten des Lechs und der Wertach unter dichtem Buſch— werk oͤfters, jedoch immer als 1 Seltenheit, gefunden. 14 * 219 Sie ändert ſehr in der Farbe. Manche find braun, manche aſchgrau und gleichen der von N. lota. Haͤufiger finden wir hier den Schmetterling im Sept. auf Weidenbuͤſchen, doch mei: ſtens beſchaͤdigt durch ſeinen raſchen Flug. S. 105. Noct. cuprea. Erhielten wir ſonſt von ſchwei⸗ zeriſchen Inſectenhaͤndlern, hat ſich jedoch feit den letzten Jah— ren ſehr ſelten gemacht. 106. N. zerampelina. in reinen Exemplaren. 107. N. rubiginea. Nicht leicht hat mir ein Schmet⸗ terling fo viel Freude gewährt als dieſer. Von 18 Eyern, die ich im April 1831. erhielt, entwickelten ſich die Raͤupchen, wo: von ich 14 Stüde bis zur vollen Größe brachte, und die mir im Auguſt und Sept. 14 Schmetterlinge gaben. Ich naͤhrte die Raͤupchen mit Löwenzahn und Apfelbaumblaͤttern. Ob die Begattung noch im Herbſt oder erſt im Fruͤhjahr Statt findet, iſt ſchwer zn behaupten. Vielleicht bleiben öfters die Schmet— terlinge uͤber den Winter in der Puppe und entwickeln ſich erſt im Maͤrz oder April, und wohl moͤglich waͤre es, daß die mir mitgetheilten Eyer von ſolchen in der Puppe uͤberwinterten Exemplaren hergeſtammt haben. Die Natur iſt in dieſen Stuͤ— cken oft gar launenhaft. Noch ſelten und ſehr geſucht Gen. LXXIII. Hier traten große Veraͤnderungen ein. Fam. A. und B. find geblieben, und wurden durch einige neue Arten vermehrt. N. connexa aus dem Gen. Apamea kam hieher. N. lapidea wurde dem Gen. Cucullia einverleibt. Aus Fam. C. wurde eine neue Gattung unter dem Namen Asteroscopus gebildet, aus Fam. D. eine dergleichen mit dem Namen Cleophana aufgeſtellt. 109. N. vetusta. Im May und Junp lebt die Rau⸗ pe einzeln auf den Schilfgraͤſern unſerer benachbarten Fluͤſſe und Baͤche. Sie frißt wie Exoleta auch gern Erbſenblaͤtter. Dies ſe Eule iſt, ſowohl als Raupe und Schmetterking, von N. exoleta verſchieden. 109. N. zinckenü. Noch ſelten. Ich beſitze 4 ſchoͤne Exemplare. Die Eule wird aus der Raupe erzogen, letztere je— doch noch ſammt ihrer Naturgeſchichte geheim gehalten. Moͤch⸗ te doch, wie wir ſchon einmal geſagt haben, der Eigennutz nicht auf Roften der Wiſſenſchaft fein Unweſen treiben. 109. N. sabinae. Mir nur aus den Huͤbnerſchen Fi⸗ guren 766. 767. 794. und 795. bekannt. 110. N. leautieri kenne ich nicht in der Natur, ſo geht es mir mit 112. N. oculata, die der N. petrificata fo nahe kommt. 113. N. Huta. Fehlt mir noch in meiner Sammlung. 114. N. scolopacina. Nur einmal fand ich die Raupe in hieſiger Gegend. Ich erhielt den Schmetterling aus Han⸗ nover in Mehrzahl zugeſendet. Xylina. eben 114. N. polyodon-lithoxylea. Ich kann mich nicht dazu verſtehen, dieſe ſo ſehr von einander abweichenden Schmet⸗ 220 terlinge zu vereinigen. Lithoxylea fand ich öfters im Jung an Bretterwaͤnden und Planken, dann an den Spalieren um die Gaͤrten als Schmetterling. Die Raupe kenne ich noch nicht. 116. N. virens. Noch ſehr ſelten, vorzuͤglich in reinen Exemplaren. Die Raupe iſt noch unbekannt und nirgends bes ſchrieben und abgebildet. 117. N. petrorhiza. Das Raͤupchen lebt im Sept. an dem Vorſaume unſeres Siebentiſchwaldes auf der Berberis— ſtaude. Sie uͤberwintert und iſt aͤußerſt ſchwer zu erzies hen. Der Schmetterling findet ſich im Juny an Baumpfaͤh⸗ len in Geſellſchaft mit N. umbratica. In manchen Jahren ift er nicht ſelten. ; Gen. LXXIV. Asteroscopus. Eine neue Gattung, in welcher nun N. cassinia und nubeculosa allein ſtehen. Gen. LXXV. Cleophana. Eine neu aufgeftellte Gattung, deren Mitglieder früher die Fam. D. das Gen. Xylina gebildet haben. 118. N. lithorhiza. Die Raupe fol nach mir zuge⸗ kommenen Rachrichten der von N. ramosa aͤhnlich ſeyn. Der Schmetterling iſt nicht in hieſiger Gegend. 118. N. rectilinea. Aus der Raupe erzogen, noch im⸗ mer eine große Seltenheit. Die Raupe gleicht in Geſtalt und Farbe der von N. derasa; uͤberwintert erwachſen, und führt eis nen feinen Duft, aͤhnlich den reifen Pflaumen, über den Koͤr— per. Man findet ſie im October auf Brombeeren und niedern Pflanzen. Meine T. 51. gelieferte Abbildung iſt ſehr treu. 119. N. ramosa. Nur an einigen Orten Deutſchlands. Die Raupe iſt im Auguſt erwachſen und lebt allein auf der Heckenkirſche. Sie gleicht einer Catocala und macht bey der Berührung lebhafte Sprünge. Die Puppe liegt in einem, gee woͤhnlich mit Moos umgebenen dichten Gewebe, und iſt ſehr weich. Im May und Juny erſcheint die Eule. Sonderbar war der Umſtand, daß mir einige einzelne Schmetterlinge von ein und der naͤmlichen Zucht erſt Ende Sept. noch kamen, waͤhrend die meiſten ſich im Juny entwickelt hatten, mithin 3 Monate uͤber die gewoͤhnliche Zeit. Durch ſolche Umſtaͤnde werden oft mehrere Generationen in einem Jahr behauptet, was bey genauer Unterſuchung nicht der Fall ſeyn duͤrfte. 119. N. radiosa erhielt ich nur einzeln aus Ungarn. Die Raupe gleicht der von N. perspicillaris und Hyperici. 119. N. eymbalariae. 120. N. antirrhini. Die Raupe wurde früher falſch beſchrieben. Ich gab auf T. 172. Abbildung nach einem aus⸗ geblaſenen Balg. Sonderbar iſt es, daß die Raupe dieſes Schmetterlings von der der N. linariae fo ſehr verſchieden iſt, waͤhrend die Falter ſich ſo aͤhnlich ſehen. 121. N. serrata. Mir noch unbekannt. 122. N. opalind. Herr Kindermann in Ofen verſen⸗ det dieſe ſchoͤne kleine Eule in ausgezeichnet ſchoͤnen Exempla⸗ ren. Die eigentliche Nahrungspflanze der Raupe iſt auch mir noch unbekannt. Wahrſcheinlich Ritterſporn oder Leinkraut. Mir noch unbekannt. 221 U ſetzt, welche ich jedoch nicht in der Natur, Gen. LXXVI. Cucullia. Hieher wurde N. lapidea aus dem Gen. Xylina ver⸗ ſondern bloß nach der Huͤbnerſchen Fig. 382. kenne. 124. N. gnaphali. Ich fand die Raupe einigemal in unſerer Gegend auf der Goldruthe, brachte ſie jedoch nicht bis zur Verwandlung. Sie hat einen groͤßern Kopf als meine Ab⸗ bildung auf T. 5. zeigt, und iſt von Geſtalt nicht ſo ſchlank, ſondern dicker und kuͤrzer. Die ruſſiſche Gnaphalii kenne ich nicht, und kann daher daruͤber, ob ſolche zu unſerer Art gehoͤrt, nicht entſcheiden. 126. N. tandceti. Meine auf T. 35. abgebildete N. campanulae iſt nicht die Tanaceti und von ſolcher ſehr ver⸗ ſchieden. Ich habe von einer Campanulae Mitte July zwey friſch entwickelte Stuͤcke an Baumpfaͤhlen auf dem ſogenannten Gebhardsberge bey Bregenz gefunden. 129. N. thapsiphaga, blaitariae, scrophulariae und verbasci habe ich in allen Ständen auf T. 80 — 83. meiner altern Hefte moͤglichſt treu in Abbildung gegeben. Wir beſitzen in hieſiger Gegend nur N. verbasci und scrophulariae. Gen. LXXVII. * Das fruͤhere Gen. Abrostola wurde wieder hergeſtellt und von den Pluſien getrennt; es- beſteht aus den ehemaligen Fami— lien A. B. C., deren Raupen ſich allerdings durch die Mehr— zahl der Fuͤße von denen der wirklichen Pluſien unterſcheiden. Gen. LXXVIII. Plusia. Eine der ſchoͤnſten Gattungen. Die Farbenpracht und der Goldglanz der Schmetterlinge zieht jedes Auge auf ſich. Man ſtaunt, wie und warum die Natur ſo verſchwenderiſch mit ihrem koſtbarſten Metall bey dieſen Schmetterlingen war. Die Familie A. B. C. giengen in das vorſtehende Genus uͤber. Nur die ehemaligen Familien D. und E. ſind als Familie A. und B. geblieben. Die Raupen haben durchaus nur 12 voll: kommene Fuͤße und gehen ſpannerfoͤrmig. Die Puppen fuͤhren ſaͤmmtlich verlängerte Ruͤſſelſcheiden. 131. N. illustris. Gegend wieder aufgefunden. Die Raupe lebt im May auf dem gelben Eiſenhuͤtchen, Aconitum lycoctonum in manchen Jahren nicht gar ſelten an mit dichten Erlenbuͤſchen bewachſe— nen Waldbaͤchen. Sie gleicht ſehr der von N. caeruleoce- phala und lebt meiſtens in einem verwelkten Blatt. Das Ge— ſpinnſt iſt dicht von blendend weißer Seide, die wohl abge— haſpelt werden koͤnnte. Nach 14 Tagen erſcheint die Eule. 132. N. deaurata. Dieß prachtvolle Geſchoͤpf lieferte ich im 33. Heft meiner Beytraͤge in allen Staͤnden. Ich be⸗ ſitze nur ein nicht ganz friſches Exemplar. Noch aͤußerſt ſelten und zu hohem Preis. S. 132. N. moneta. In manchen Jahren lebt die Raupe haͤufig auf auf dem blauen und gelben Aconitum. Sie iſt in der Jugend immer zwiſchen den Blaͤttern eingeſponnen, dunkel blaßgruͤn mit feinen ſchwarzen Waͤrzchen beſetzt, und gleicht einem Wickler. Doch darf man nur auf die Fuͤße ſe⸗ Nicht LXXVI., wie es durch einen Druckfehler heißt. Wurde durch mich auch in hieſiger 222 hen, die zeigen gleich die Wahrheit des Geſchlechts einer Plu— ſienart. Die Eule iſt nicht mehr ſelten. Ich fand ſie in Mehr— zahl auf dem Gruͤnten bey Immenſtadt, aber erſt im July. In den hieſigen Blumengaͤrten findet man ſie alljaͤhrlich auf dem blauen Eiſenhut im May und Juny. 134. N. accent iferd. Meine L. aureum, welcher Na- me ihr ſedoch nicht bleiben konnte. Sie galt als Hierogly- phica Dahl. 136. N. festucae. Eine der ſchoͤnſten und prachtvoll⸗ ſten Eulen, die, nach mehr als 18 Jahren, durch mich wieder in hieſiger Gegend aufgefunden wurde. Ich lieferte auf Taf. 100. meiner aͤltern Beytraͤge moͤglichſt treue Abbildung in allen Staͤnden. Die Raupe lebt im Juny auf Carex Arten. Das Geſpinnſt iſt lang, eng und ſchmal, an einem Stengel oder einem Blatt des Riedgraſes beveſtigt. Mich wundert ſehr, daß dieſer prachtvolle Schmetterling nicht eifriger von den Liebha— bern geſucht iſt. Ich beſitze immer friſch erzogene Exemplare vorraͤthig. 136. N. chrysitis. Habe ich ſchon zu Hunderten erzo= gen. Die Raupe uͤberwintert lebendig, und iſt im Sept. auf Brenneſſeln oft haͤufig zu finden. Sie iſt von N. gamma ſehr verſchieden und mit N. festucae hat ſie in der Zeichnung auch gar keine Aehnlichkeit. Es gibt gewiß nur eine Generation, doch erſcheinen einzelne Eulen oͤfters 2 Monate ſpaͤter als dieß gewoͤhnlich der Fall iſt. Die zweyerley Abaͤnderungen mit ver— bundener und unverbundener goldener Binde auf den Vor— derfluͤgeln find nur eine Art, und koͤnnen nur als Varietaͤ— ten gelten. Die Raupe naͤhrte ich meiſtens mit Taubneſſeln und der Stachys sylvatica 137. N. orichaleea. Herr Dr. Waltl fand dieſe ſchoͤ— ne Eule haͤufig an der ſpaniſchen Graͤnze an Bergabhaͤngen und Stellen, wo das Eupatorium cannabinum haͤufig wuchs. Wir erhalten unſere Exemplare aus der Gegend bey Winterthur, wo ſie Herr Pfarrer Rordorf entdeckt hat. 137. N. eircumscripta. Iſt noch ſehr ſelten und fehlt auch meiner Sammlung noch in reinen Exemplaren. 138. N. eircumflexa. Die Raupe gleicht der von N. gamma, doch iſt fie dunkler⸗gruͤn. Meine nach einem ausge⸗ blaſenen Balg gelieferte Abbildung auf T. 118. iſt nicht ganz treu, und ich werde nochmals ſeiner Zeit Abbildung geben, da Herr Nartly in Ofen mir lebende Raupen uͤberſendet hat, ich mithin nach der Natur Abbildung liefern kann. 139. N. jota. Iſt in hieſiger Gegend, aber noch im⸗ mer ſehr ſelten und nur einzeln, zu finden. Die Raupe uͤber⸗ wintert wie die von N. chrysitis, und iſt Ende May erwach⸗ fen. Sie findet ſich gern auf Stachys sylvatica, der Wald⸗ neſſel, und gleicht der von Gamma. Doch find ihre Zeichnun⸗ gen feiner, und die Knoͤpfchen, die nicht fehlen, nur viel kleiner und weniger bemerkbar. Die Eule iſt praͤchtig gezeichnet und das Jota bey manchen Stuͤcken wie von Gold eingeſchmolzen. S. 139. N. ma. Unter allen Pluſien die allerſeltenſte und auch ſchönſte. Ich kenne nur 2 Exemplare dieſer Sel⸗ tenheit, eines in meiner, und ein zweytes in der Sammlung des Herrn Schmidt in Laybach, durch deſſen Guͤte ich mein Exemplar erhalten habe. Dieſes iſt leider nur auf einen Sei 223 etwas gut erhalten, auf der zweyten jedoch durch den Fang verwiſcht. Die Raupe wurde noch nicht entdeckt. Eifrige Sammler koͤnnten fie gewiß in den ſuͤdlichen Alpen durch flei— ßiges Nachſuchen auffinden. 141. N. gamma. In manchen Jahren iſt die Raupe eine Landplage fuͤr die Flachsfelder, wie ich in der Iſis Jahr⸗ gang 1832 Seite 144 bereits ausführlich erwaͤhnt habe. Gen. LXXX. AHeliothis. 144. N. dipsacea. Ich fand die Raupe im Sept. ge: woͤhnlich auf der Hauhechel, Ononis spinosa, auf der wilden Salbey, Salvia glutinosa, auf der Wegwarte oder gemeinen Cichorie, Cichorium Intybus, welche Pflanzen fie ſaͤmmtlich fraß. Doch haͤlt es ſehr ſchwer, die Raupe zur Verwandlung zu bringen, indem die meiſten dahin ſterben. 144. N. scutosa. Aus Hannover erhielt ich dieſen Schmetterling in Mehrzahl zugeſchickt Ich lieferte auf T. 191. meiner Hefte ſeine ganze Naturgeſchichte. 145. N. delphinii. Iſt in hieſiger Gegend noch nicht aufgefunden worden. Gen. LXXXI. Acontia. 146. N. Zuetuosa. Fliegt als Schmetterling Mitte bis Ende July gern in Getraidefeldern, worinnen die Winde als Unkraut wuchert. Ich werde die Raupe iu meinen Heften ſeiner Zeit abbilden. Gen. LXXXII. Erastria. 147. N. unca. Nur einigemal habe ich in hiefiger Ge— gend auf ſumpfigen Waldwieſen dieſe Eule einzeln im May gefangen. 147. N. paula. Erhielt ich aus der Gegend von Med: lenburg durch Herrn Paſtor Muſſehl zugeſendet. Gen. LXXXIII. Anthophila. 147. N. aenea. Iſt in manchen Jahren in hieſiger Gegend nicht ſelten. Er fliegt Ende May und im Juny. Eis ne zweyte Generation im Auguſt habe ich nicht bemerkt, auch iſt die Raupe noch unbekannt. 418. N. wimmeri. Iſt von mir bereits auf T. 162. meiner Beytraͤge in Abbildung nach beyden Geſchlechtern mitge— theilt worden. Gen. LXXXIV. Ophiusa. 151. N. lusoria. Nach einem ſchoͤnen ausgeblaſenen Balg habe ich auf Taf. 197. meiner Hefte treue Abbildung nochmals geliefert. Die Raupe kommt der von Pastinum am naͤchſten, doch iſt fie nochmal fo dick mit ziegelrothen Flecken uͤber den Ruͤcken und an den Seiten. Der Bauch und zwey breite Binden unter der Ruͤckenlinie ſind ſchwargrau. 153. N. pastinum. Im Sept. 1833. fand ich in hie- ſiger Gegend mehrere junge Raͤupchen auf der Zaunwicke in dem Bett unſerer Wertach. Seitdem nicht wieder. 154. N. tirrhaea. Die Raupe iſt mir noch unbekannt. Der Schmetterling iſt noch ſelten und geſucht. S. 155. N. ilunaris. Auch die Raupe dieſer Eule iſt mir noch unbekannt. Sie ſoll der vorſtehenden aͤhnlich ſeyn. Der Schmetterling weicht in der Farbe und Zeichnung ab. 224 157. N. Inamoena, suaris und jucunda gleichen in ihrer Geſtalt den Spannern und weichen in Größe und Zeich⸗ nung nach beyden Geſchlechtern ſehr von einander ab. Die Rau⸗ pen find noch unbekannt. Ich werde dieſe verſchiedene Art feis ner Zeit treu im Bilde liefern. 159. N. sepuleralis ſcheint mir doch mehr zu den Zuͤns⸗ lern als hieher zu gehoͤren. Iſt von mir 2. Bd. T. 84. der aͤltern Beytraͤge abgebildet. a Gen. LXXXV. Catephia. 159. N. ramburii kenne ich nicht in der Natur. Sie iſt mit Alchymista ſehr verwandt, ja wirklich koͤnnte ſie als Localvarietaͤt gelten. N. alchymista habe ich im July 1835. als Raupe gefunden und werde ſie demnaͤchſt in allen Staͤnden liefern. Sie gleicht im Raupenſtande einer kleinen Sponsa. Gen. LXXXVI. 162. N. maura. Steht nun allein in dieſer Gattung. Ich fand ſie, ſeitdem ich ſammle, nur ein einziges Mal als Schmetterling im July an einem Pappelſtamm in der Allee auf unſerer Inſel. Die Raupe habe ich in meinen aͤltern Hef⸗ ten T. 53. abgebildet. Gen. LXXXVII. Catocala. 162. N. puerpera Hbr. pellex. Ein Schmetterlinge: händler aus Wallis hatte vor mehreren Jahren dieſe Eule fehr zahlreich zum Verkauf vorraͤthig. Ich ſelbſt kaufte mehrere Du— tzend Exemplare, welche jedoch ſchon ſeit einigen Jahren gaͤnz— lich vergriffen ſind, ſo daß ich nur noch ein Paar in meiner Sammlung beſitze. Gen. LXXXVIII. Brephos. 167. N. parthenias und notha. Die Raupe lebt im Juny auf der Zitterpappel und jungen Birkenbuͤſchen oͤfters in Mehrzahl. Man muß ihr zur Verpuppung Korkholz, Mark von Diſteln, oder faules Holz geben, worinn ſie ſich verpuppt, ſonſt bringt man keine Puppe durch. Sie hat ein ſehr ſchar⸗ fes Gebiß und nagt hoͤlzerne Schachteln mit leichter Muͤhe durch. Die Schmetterlinge fliegen ſchon Ende Februar bey gu— ter Witterung, gewoͤhnlich Mitte Maͤrz. Im Jahr 1836. am 23. Maͤrz flogen beyde Arten ohnweit dem Mindelthal in einem Birkenwald, durch welchen ſich die Landſtraße zog, zu Hunderten. | Mania. Memoire comparatif sur Phistoire naturelle de I’Insecte Acare de la Gale, p. Ra- spail. Paris chez Bailliere. 1834. 8. 31. 2 Taf, ill. Dieſes iſt die erſte Abhandlung, worinn die Krägmilbe wiſſenſchaftlich beſchrieben, genau ſtark vergroͤßert und deutlich abgebildet iſt, ſo daß ferner kein Zweifel mehr Statt finden kann. Zwar hat ſie De Geer Bd. VII. T. 5. richtig beſchrie⸗ ben und abgebildet, allein undeutlich und ſchlecht, wenigſtens roh, wie ſeine Abbildungen alle ſind. Da man ſie ſeitdem nicht wieder gefunden, wenigſtens nicht mit dem gehoͤrigen An— ſehen vor die Welt gebracht und mit der naturhiſtoriſchen Ge— 225 nauigkeit beihrieben und abgebildet hat. So fieng man an, wieder daran zu zweifeln und ſie zu laͤugnen. Dr. Gale hat ſie im Jahr 1812. wieder gefunden und abgebildet, allein es hat ſich bald gezeigt, deß er die gemeine Kaͤs- oder Mehlmilbe dafuͤr angeſehen, oder gar ausgegeben hat. Das Inſect gehoͤrt zu der Sippe Sarcoptes, iſt platt, rundlich, fuft wie ein Ta⸗ ſchenkrebs, weiß, hat einen vorſpringenden rothen Kopf und ſolche Füße, wovon die 2 vordern Paar neben dem Kopfe fter hen, die 2 hintern faſt in der Mitte unter dem Schild. Eine ganz aͤhnliche Milbe findet ſich bey den kraͤtzigen Pferden, etwas groͤßer und die 2 hintern Fußpaare ſtehen am Rande. Gleichfalls abgebildet; und ebenſo die Kaͤsmilbe (Aca- rus casei), die ſich dadurch unterſcheidet, daß alle vier Fuß— paare um einen Centralknopf der Bruſt ſtehen. Dieſe Abhand: lung iſt mit derſelben Gruͤndlichkeit geſchrieben, wie alle von dieſem ſcharfſinnigen Naturforſcher. Re cherehes sur l’Acarus de la gale p. Dr. Ph. Albin Gras. Paris chez Bechet. 1834. S. 35, * Herr Sras, Aſſiſtent in einem Pariſer Spital, hat die Milbe dem Herrn Raſpail verſchafft. Ihren Aufenthalt hat aber ein junger Mediciner, Renucci aus Corſica, wo die Muͤt— ter ihren Kindern dieſe Milben mit einer Nadel aus der Ober— haut ziehen, angezeigt und dieſelben herausgezogen in Ge— genwart von einer Menge Profeſſoren und Studenten. Dieſe kleine Schrift iſt ſehr intereſſant und gibt eine vollſtaͤndige Ges ſchichte der Kraͤtzmilbe von den Arabern an bis auf Scaliger, Aldrovand, Moufet. Dann fuͤhrt er Entdeckungen derſel— ben von Hauptmann 1657, Haſenreffer 1660, Muͤller 1682, Bonomo 1687, Morgagni, Linne, Caſal 1762, Wichmann 1786, und befonders das Werk von Walz uͤber die Kraͤtze der Schafe an, worinn die Sache ganz klar darge— ſtellt iſt, ſo daß niemand mehr daran haͤtte zweifeln ſollen, wenn man dieſe Schrift gehörig beachtet hätte, Die Milbe wohnt nicht in der Eiterblaſe ſelbſt, ſondern ſie graͤbt ſich in der Oberhaut ſelbſt einen zickzackfoͤrmigen Gang, manchmal mehrere Linien lang, und unterwegs entwickeln ſich die Blaſen faſt wie die Gallaͤpfel bey den Pflanzen, alſo wie es ſcheint bloß durch den Reiz der Milbe. Man ſieht ſie im— mer am Ende des Gangs als ein braͤunliches Knoͤtchen; ſie ſetzt daſelbſt ihre Eyer ab, deren Junge ſich dann wieder wei— ter Gaͤnge graben. Von Zeit zu Zeit ſcheinen ſie herauszugehen und ſich zu paaren. Man hat ſie wenigſtens in der Paarung an— getroffen. Sie laufen manchmal frey herum, beſonders in den Runzeln der Haut, daher auch meiſtens an den Fingergelenken die Blaſen entſtehen. Der Verfaſſer hat ſich ſelbſt und auch Andern dergleichen Milben unter einem Uhrglas auf die Haut geſetzt, und ſie hatten ſich ſchon am andern Tag einen Gang von einer Linie und mehr gefreſſen; auch find die aͤchten Kraͤtz— blaſen entſtanden. Der Verfaſſer hat allerley Stoffe verſucht, um fie darinn zu toͤdten. Alles, was Inſecten tödtet, iſt gut. Uns ſcheint es, man muͤßte ſie ſchon toͤdten koͤnnen, wenn man Iſis 1837. Heft 3. 20 ND die Haͤnde eine Zeit lang bloß in Branntwein ſteckte. Da⸗ durch wuͤrde die oft ſo gefaͤhrliche Schwefelcur vermieden. Man muß dem Verfaſſer Dank wiſſen für fo getreue und klare Auseinanderſetzung der Sache. Zoologia speecialis auctore Dr, E. Eichwald, Prof. vilnensis. Lipsiae ap. L. Voss. Pars III. posterior. 1831. 8. 404. 2 Tab. Wir haben von dieſem Meiſterwerk ſchon die erften Bände, welche die niedern Thiere enthalten, angezeigt, und freuen uns, ſagen zu koͤnnen, daß fie auch in dieſem Bande viel Neues und ſinnreiche Zuſammenſtellungen finden werden. Er enthält die hoͤ— bern Thiere, und dabey find vorzüglich herausgehoben die merk— wuͤrdigern Gattungen, und hauptſaͤchlich diejenigen, welche in Polen und Rußland vorkommen; beſonders ſind auch die Ver— ſteinerungen, womit ſich bekanntlich der Verfaſſer mit vielem Erfolg beſchaͤftigt hat, aufgefuͤhrt. Vor jeder Claſſe iſt eine Darſtellung der Anatomie nach den neueſten Grundiägen und vielen eigenthuͤmlichen Anſichten, beſonders uͤber das Skelet der Fiſche. Dann folgen die geiſtigen Verrichtungen der Thiere, beſonders die Staͤrke ihrer Sinnorgane, ihre Fortpflanzung uſw. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß jede Sippe und jede Species ihren Character hat und außerdem das Noͤthige von ihrem Auf— enthalt, ihrer Lebensart uſw. Das Buch iſt beſonders auch da— durch wichtig, daß uͤberall angegeben iſt, wo ſie ſich in Ruß— land finden. Meiſtens iſt der deutſche Name dabey und der ruſſiſche, der letztere jedoch leider mit ruſſiſchen Buchſta— ben, was in einem lateiniſchen Buche unnoͤthig iſt und den Vortheil der Vergleichung raubt: denn beſonders tragen in Deutſchland viele Fiſche wendiſche Namen, welche mit den ruſ— ſiſchen Anklang haben. Die Vergleichung wird nun unmoͤglich. Es ſcheint ſogar, daß manche Fiſche bey der Voͤlkerwanderung mit den Wenden aus Rußland zu uns gekommen find; wenigs ſtens gehen mehrere nur bis zur Elbe und Saale, ziemlich ſo, wie es der Hamſter gemacht hat. Die Anordnung des Verfaſſers iſt folgende: P IS CE S. Ordo I. Pisces helminthoidei. Fam. Cyelostomi. Ordo II. Pisces ossei p. 68. Trib. I. Lophobranchii. Fam. Lophobranchii. Tr. II. Plectognathi: Sclerodermi, Gymnodontei. — III. Micrognathi: Gymnorhynchi ( Acipenser ), Phyllorhynchi. — IV. Acanthopterygii: Aulostomoidei, Chaetodontoi- dei, Scomberoidei, Anabatoidei, Mugiloidei, Taenioidei, Gobioidei, Labroidei, Sparoidei, Sciaenoidei, Percoidei Armigenae, Lophioidei. 15 227 Trib. V. Malacopterygii: Siluroidei , Salmonoidei, Esoeini, Clupeoidei, Cyprinoidei, Gadoidei, Pleuronectoi- dei, Discoboli, Echinoidei, Anguillaeformes. Ordo III. Selacha p. 110. Fam. Acanthorhina (Chimaera), Squali, Rajae. Classis decima. AMPHIBIA pag. 116. Ord. I. Batrachii p. 163. Fam. Ichthyoidei, Cryptobranchoidei, Urodeli, Anuri. Ord. II. Tr. Serpentes: Crotaloidei, Bungaroidei, Viperoidei, Colubroidei, Pythonoidei. Tr. II. Lacertae vel Saurii: Caecilioidei, Amphisbae- noidei, Anguinoidei, Scincoidei, Chamaeleonoidei, Ascalabo- toidei, Iguanoidei, Draconoidei, Ornithocephaloidei, Aga- moidei, Lacertoidei, Crocodiloidei, Ichthyosauroidei. Ordo III. Cheloni 194. Fam. Gymnopodes, Cryptopodes. Ophidosaurü. Undecima Classis. AVES p. 19. Ordo I. Natatores 230. Fam. Impennes, Pygopodes, Steganopodes, Lamello- sodentati, Tubinares, Longipennes. Ordo II. Grallatores. 242 Fam. Hygrobatae, Lobipedes, Macrodactyli, Limico- lae, Falcati, Herodii, Alectorides. Ordo III. Cursores. 253 Fa m. Littorales, Campestres, Proceri. Ordo IV. Nasores. 256. Fa m. Inepti, Columbini, Epollicati, Gallinacel. Ordo V. Raptatores. 262 Fam. Vulturini, Accipitrini, Nocturni. Ordo VI. Ambulatores. 207 Fam. Hiantes, Coraces, Dentirostres, Passerini, Ca- nori, Gregarii, Pygarrhichi, Tenuirostres, Suspensi, An- gulirostres. Ordo VII. Scansores. 290 Fam. Sagittilingues, Amphiboli, Serrati, Psittacini. Duodecima class is. MAMMALIA. 295. Ordo I. Cete. 337. Fam. Piscivora, Herbivora. 228 Ordo II. Pecora. 31. f Fam. Cavicornia, Capreoli, Devexa, Tylopoda. Ordo III. Pachydermata. 350. Fam. Solidipedes, Multungula, Proboscidei. Ordo IV. Edentata. 362. Fam. Monotremata, Effodientia, Tardigrada. Ordo V. Rosores. 365. Fam. Subungulati, Duplicidentati, Aculeati, Palmi- pedes, Cunicularii, Murini, Agiles, Macropodes. Ordo VI. Marsupialia. 372. Fam. Salientia, Genuina. Ordo VII. Fera. 374 Fam. Carnivora, Insectivora, Chiroptera. Ordo VIII. Quadrumana, 385. Fam. Prosimii, Simiae. Homo. Eine Tafel ſtellt einen Urochſen vor, die andere Schaͤdel aus allen Claſſen und Kiemendeckel. Ein Regiſter beſchließt das Werk. Abbildungen zur Berichtigung lund Ergänzung der Schmetterlingskunde, bes ſonders der Microlepidopterologie, ſals Supplement zu Treitſch⸗ kes und Huͤbners europaͤiſchen Schmetterlingen mit erlaͤuterndem Text, herausgegeben von J. E. Fiſcher, Edlen von Röͤsler⸗ ſtamm. Leipzig bey Hinrichs und b. Vfr in Nixdorf in Böhmen, Heft 7. 4. Taf. 31 — 35 ill. Dieſes ſchoͤne, oft geruͤhmte Werk wird, wie man ſieht, raſch fortgeſetzt. Es enthält Haemylis assimilella mit der Pflanze, dem Beſenkraut, Falter, Raupe und Puppe natürlich und vergr. Haem. pulverella, arenella, propinquella, he- racliella, dietamnella; Teras abietina, umbrana, überall mit mehrern Abbildungen. Der Zert ift ausfuͤhrlich und läßt nichts zu wuͤuſchen übrig. Hinter den Heften iſt gewoͤhnkich eine cri« tiſche Nachleſe uͤber die groͤßern Schmetterlinge; ſo hier uͤber Larentia castigata, irriguata, succenturiata, pusillata, gra- phata; Gastropacha pityocampa; Hipparchia statilinus; Melitaea merope; und dabey ein Brief von Treitſchke uͤber mehrere dieſer Gegenſtaͤnde, namentlich uͤber Statilinus und Allionia, welche Stein in der Iſis 1835. S. 706 vereinigen wollte; er iſt damit nicht einverſtanden. N Naturgeſchichte der Inſecten, beſonders in Hinſicht ihrer erſten Zuſtände als Larven und Pup⸗ pen, von P. Fr. Bouche. Berlin bey Nicolai. 1834. Lief. 1. 8. 216. 10 Tafeln. Man kann dieſe Schrift als eine erfreuliche neue Rich⸗ tung im Studium der Inſecten betrachten, welches leider ſeit faſt einem Menſchenalter ſich bloß mit den Gattungen bald in 229 den Feldern, bald in den Zimmern herumgetummelt hat. Es hat zwar dlich ſein gutes, aber nicht dasjenige, welches den Namen Maturgefchichte verdient. Es ſollte nur nebenher gehen, wie bey Reaumur, welcher auch eine Menge neue Gattungen entdeckt hat, aber nicht abſolute, ſondern indem er ihre Lebens- art beobachtete und Monate lang verfolgte. Indeſſen iſt über haupt kein Beſtreben das Einzelne zu tadeln; ſondern es iſt nur zu bedauern, wenn das ganze Zeitalter ſich in einerley Ge— ſchaͤft verengt, weil dieſes ein Beweis von Geiſtloſigkeit und Nachaͤffung iſt. Außer der Verwandlung der Raupen hat ſich faſt ſeit De Geers Zeiten niemand ex professo mit der Verwandlung der andern Ordnungen beſchaͤftigt; nur hin und wieder fielen einige Koͤrner in Illigers und Germars Magazin. Die vorliegende Schrift, welche ſich mit Larven anderer Ordnungen beſchaͤftigt, kommt daher wirklich unerwartet. Es ſind zwar auch bloße Beſchreibungen, keine zuſammenhaͤngende Beobachtungen; aber doch Beſchreibungen von gar nicht oder wenig bekannten Zuſtaͤnden. Nur ‚hat es uns der Verfaſſer wieder ſehr ſchwer gemacht, anzuzeigen, was eigentlich im Wer⸗ ke zu finden iſt. Voran kein Rahmen, hinten keine Erklaͤrung der Abbildungen, welche auf den Tafeln auch ganz namenlos ſtehen und meiſtens nicht einmal nach der Reihe auf einander folgen, ſo daß alſo leider die Franzoſen noch immer ſagen koͤn⸗ nen: les Allemands ne savent pas faire des livres. Solche Dinge ſollten doch billig auf den Gymnaſien gelehrt werden, ſo nothwendig als Briefſtyl, Metrik udgl., die Regeln des Schauſpiels, die Theile und die Figuren einer Rede. Ein Regiſter iſt freylich da: allein darinn find ja Käfer und Mucken untereinander. Wir haben verſucht, die Namen mit Bleyſtift auf die Tafeln zu ſchreiben, was aber nur ſehr langſam von Statten geht, nicht ſelten Zweifel laͤßt, oft ver⸗ wirrt, weil die Fig. 20. oft vor Fig. 10. kommt uſw., von dem garſtigen Ausſehen der Tafeln nicht zu reden. Wer je⸗ manden ein Eſſen vorſetzt, ſollte doch machen, daß er es ohne weiters mit Luſt und Appetit zu ſich nehmen koͤnnte und ſich nicht noch Stunden lang damit peinigen muͤßte. Dieſe Unbequemlichkeiten nun abgerechnet, enthaͤlt das Buch lauter eigene Bemerkungen uͤber eine große Zahl von Lar— ven mit genauen Beſchreibungen und zahlreichen recht deutlichen, nur zu unordentlich auf einander folgenden Abbildungen, als wenn alles nur auf gerathewohl aufs Papier geworfen worden waͤre. Der Verfaſſer führt zwar einigemal Reaumur an; wir bezweifeln aber ſehr, daß er ihn mit Aufmerkſamkeit geleſen ha⸗ be, nehmlich mit einer ſolchen, die nicht bloß ſehen will, ob Reaumurs Inſect daſſelbe iſt, ſondern, wie er es angeſtellt e demſelben alle Geheimniſſe abzulocken, die er von ihm erzaͤhlt. Da alſo der Verfaſſer keinen Rahmen geliefert hat, fo wollen wir wenigſtens die Hauptabtheilungen hier angeben. 1. Aspidiotus (Coccus). Coccus, Thrips, Diptera: Ceratopogon, Cecidomyia, Psychoda, Cte- 230 nophora, Tipula, Mycetophila, Sciara, Scatopse, Bibio Rhyphus. Leptis, Thereva, Sargus, Syrphus, Merodon, Eristalis, Stomoxys, Tachina, Sareophaga, Musca, Anthomyia, Coe- nosia, Lispa, Scatophaga, Lonchaea, Sepsis, Trypeta, Psi- la, Ulidia, Piophlia, Ephydra, Heleomyza, Phora. 2. Falter S. 103: Hesperia, Sphinx, Notodonta, Liparis, Orgyia, Pygaera, Acronycta, Triphaena, Hadena, Trachea, Mamestra, Calpe, Caradrina, Xylina, Anarta, Amphidosis, Larentia, Zerena, Herininia, Botys, Penthi-, na, Tortrix, Carpocapsa, Phoxopteris, Coccyx, Scardia, Tinea, Galleria, Haemylis, Lispe, Yponomeuta, Plutella, Elachista, Ornix, Alucita, Orneodes. 3. Immen S. 135: Hylotoma, Tenthredo, Cladius, Ichneumon, Pimpla, Banchus, Bassus, Alysia, Cryptus, Bracon, Microgaster, Aphidius, Cynips, Figites, Euryto- ma, Pteromalus, Diplolepis, Eulophus, Spalangia, Cera- phron, Diapria, Teleas, Stigmus, Pemphredon, Vespa. 4. Räfer S. 179: Staphylinus, Xantholinus, Oxy- telus, Elater, Auobium, Ptinus, Nitidula, Dermestes, By- turus, Aphodius, Cetonia, Cryptophagus, Crypticus, Bo- letophagus, Pytho, Helops, Mycetocharis, Salius, Cionus, Balaninus, Anthonomus, Otiorhynchus, Gymnaetron, Sa- perda, Cis, Lema, Galeruca. Von manchen Sippen ſind uͤber ein Dutzend Gattungen beſchrieben, als Larve nehmlich, von andern 8 — 6, überhaupt find über 300 Larven beſchrieben, was ſchon ein ſchoͤnes Zeug⸗ nie iſt fie den ungemeinen Fleiß des Verfaſſers. Möge er auch kuͤnftig auf die aͤußere Ausſtattung feines zweyten Vänds chens eben ſoviel verwenden. Die Abbildungen ſind ſehr zahl— reich, und es kommen wenig Sippen vor, von denen nicht ein Muſter gegeben waͤre. — Die Eyer der Vögel Deutſchlands von Naumann und Buhle. Halle bey Kümmel, Heft 1— 5. 1818 — 1828. 4. T. 1 — 10. ill. Wir haben alle Werke, welche in der neuern Zeit uͤber die Neſter oder Eyer erſchienen find, vor uns liegen, und konnen nicht laͤugnen, daß die gegenwaͤrtigen Tafeln ſich vorzuͤglich aus⸗ zeichnen. Sie find gut gezeichnet, illuminiert, und der Text iſt lehrreich und vollſtaͤndig. Daſſelbe gilt aber auch von Thiene⸗ mann und Brehm und von Schinz, welche noch uͤberdieß treue Abbildungen von ſeltenen Neſtern haben. Auf jeder Tafel von Naum. und B. ſtehen etwa 20 Eyer, fo daß man 200 Ab: bildungen rechnen kann; auf den 12 Tafeln von Thien. faſt ebenſoviel. Schinz hat 33 Tafeln mit Neſtern, meiſtens ein Vogel dabey; ferner 40 Tafeln mit Eyern, moͤgen wohl gegen 400 betragen, alſo mehr als bey allen andern. Von Guͤnther und Wirſings Neſter mit Eyern haben wir nur 75 Tafeln und- Text nur zu 25: es ſoll aber 102 Tafeln enthalten und Text bis zu T. 50. 1 231 Alle Werke diefer Art find ins Stocken gerathen, ein Beweis, daß ſie vom Publicum nicht unterſtuͤtzt werden, obſchon ſich die Herausgeber wirklich alle moͤgliche Muͤhe gegeben haben, um dieſelben treu, ſchoͤn und lehrreich darzuſtellen. Fraͤgt man nun nach der Urſache, ſo iſt es wirklich ſchwer, darauf eine entſchiedene Antwort zu geben. Ein Hauptgrund liegt wohl in der Zerſplitterung. Haͤt— ten ſich dieſe Ornithologen vereinigt zu einem gemeinſchaftlichen Werk, ſo waͤre vielleicht das Unternehmen gelungen. 1 Ein anderer Grund liegt auch wohl in der Theuerung: denn 2 fl. fuͤr 2 Tafeln zu geben, iſt offenbar zuviel. Was die andern Werke koſten, wiſſen wir nicht. Man koͤnnte glau— ben, ein Hauptgrund des geringen Intereſſes von Seiten des Publicums laͤge auch in der geringen Belehrung, welche es in dieſen Werken findet. Das koͤnnte aber nur von denjenigen gelten, wo die Eyer der verſchiedenſten Sippen durch einander geworfen ſind, ſo daß es unmoͤglich iſt, zu erkennen, ob ein Geſetz in der Geſtalt, der Zeichnung oder Faͤrbung obwaltet, welche unverzeihliche Unordnung leider bey den vorliegenden Hef— ten Statt findet. Die Entſchuldigung, daß man nicht alle Eyer einer Familie, einer Sippe oder Sippſchaft beyſammen habe, macht die Sache nicht gut, wenn man ſie auch gelten laſſen wollte. Allein wer einmal ſolch ein Werk beginnt, muß wenigſtens die große Mehrzahl beyſammen haben, und dann wird er ſchon nach und nach von jeder Sippſchaft noch ſoviele zufammenbringen, daß fie eine nachträgliche Tafel füllen; auch wäre es eben kein Unglüd, wenn einige der letzten Tafeln die Eyer gemengt enthielten. Dieſem Uebelſtand haben uͤbrigens Schinz und Thiene— mann abzuhelfen geſucht, indem fie die Eyer der gleichen Gat— tungen oder Sippen zuſammen ſtellen, wodurch wirklich eine ſchoͤne Ueberſicht moͤglich iſt, obſchon hin und wieder heterogene Sippen dazwiſchen laufen, was wohl haͤtte vermieden werden koͤnnen; auch ſtehen ſie bey Thienemann immer in Reihen bey— ſammen, und ziemlich ſo bey Schinz, waͤhrend ſie bey Nau⸗ mann Moſaiktafeln bilden, die groͤßern gewoͤhnlich in der Mitte und in den Ecken, und die kleinern zur Ausfuͤllung dazwiſchen, als wenn es ſich darum handelte, die Tafeln unter Glas an die Wand zu haͤngen und als Tapetenwerk zu begucken. Ein ungluͤcklicherer Gedanke haͤtte ihnen wahrlich nicht in den Kopf kommen koͤnnen. Es iſt wirklich ſchade fuͤr dieſe treuen und doch faſt gaͤnzlich unbrauchbar gewordenen Abbildungen. Aber auch Schi tzens und Thienemanns Tafeln haben ihre Feh— ler. Bey jenen ſtehen zwar die Namen daruͤber, aber nicht immer die der Gattungen, ſondern nur die der Sippen; bey Thienemann fehlen ſie gaͤnzlich, obſchon ſie vortrefflich Platz gehabt haͤtten. Es bleibt daher dem Kaͤufer nichts an— ders uͤbrig, als die Namen dazu zu ſchreiben, was wohl bey dem eigenen Exemplar moͤglich iſt, aber nicht bey dem aus ei— ner Bibliothek. Bey keinem vorhandenen Werk war da— her der Plan gehörig überlegt, um das Vollkommenſte zu ers reichen, Unſers Erachtens müßten die Neſter gänzlich wegbleiben, und noch vielmehr die Voͤgel darauf, weil ſie nicht zur Sache gehoͤren und das Werk unverhaͤltnißmaͤßig vertheuern; im Grunde auch unnuͤtz ſind. Die ſonderbarſten Neſter, beſonders aus⸗ 232 laͤndiſcher Voͤgel, konnten einmal der Gegenſtand eines eigenen Werkes ſeyn. Fuͤr die innlaͤndiſchen Voͤgel reichen Wirſings Neſter hin, obſchon ſie grell illuminiert ſind, was man von ſeiner Zeit nicht anders erwarten kann. Sie ſind characteriſtiſch, beſonders da= durch, daß fie immer voll Eyer find, was ſich ganz anders aus⸗ nimmt, als wenn ſolch Eylein allein liegt. Es iſt leicht zu ta⸗ deln, aber bis jetzt hat noch niemand ſolche inſtructive und ſo viele Neſter geliefert. Dann muͤßten die Eyer aller Gattungen einer Sippe zu⸗ ſammenkommen. Fuͤllen ſie keine Tafel, ſo nimmt man die von der oder den naͤchſten Sippen dazu. Es muͤßten ſoviel Eyer als moͤglich auf eine Tafel kom⸗ men, damit die Ueberſicht wie bey einem Regiſter vollſtaͤndig wäre. Es verſteht ſich, daß die Schoͤnheit oder wenigſtens das Augenge— fällige nicht darunter litte. Auf einer Quarttafel koͤnnten ſehr bequem je 4 oder 5 Eyer von Singvoͤgeln in einer Querreihe ſtehen, ſund deren 8 unter einander; alſo 30 — 40 Eyer auf einer Tafel. Ueber jedem Ey muͤßte der Name ſtehen, nicht alle bey⸗ ſammen unten auf der Tafel. Auf dieſe Weiſe koͤnnte man auf 10 Tafeln, große und kleine in einander gerechnet, 200 Eyer bringen, folglich auf 40 Tafeln gegen 1000. Das Werk wuͤrde mithin nicht groß, es daher auch theurer anſetzen, abfiele. Auch im Texte iſt bisher gefehlt worden. Man hat nicht bloß den Namen, ſondern unnuͤtze Citate beygefuͤgt, ſogar die Charactere der Vögel und oft ziemlich weitlaͤufige Beſchreibun⸗ gen; auch die Neſter, der Ort, die Bruͤtzeit udgl. wurden um: ſtaͤndlich geſchildert, während man doch das Alles in jedem Handbuch leſen kann. und man koͤnnte ſo daß ein billiges Honorar Wozu all das unnuͤtze, langweilig wiedergekaute Zeug, da es ſich doch nur um ddie Charactere und die Beſchreibung der Eyer handelt! Beſchraͤnkt man ſich darauf, ſo wird der Text eine bloße Zugabe und das Werk bleibt wohlfeil. Endlich ſollten ſich die genannten Verfaſſer zuſammen⸗ thun und ein neues Werk wohlgeordnet beginnen. Dabey koͤnn⸗ ten fie ihre ſchon gelieferten Abbildungen geradezu copieren und das Neue nur dazwiſchen ſchieben. Das koͤnnte dadurch ge⸗ ſchehen, daß man ein Exemplar zerſchnitte, die Eyer neu geord⸗ net aufklebte und den Illuminatoren vorlegte. Auf diefe, Weiſe wuͤrde das Werk wohlfeil und kein Menſch wuͤrde fie für die⸗ ſen halben Nachdruck tadeln, vielmehr wuͤrde man denſelben dankbar von ihnen empfangen. J. Müllers Singvoͤgel mit ihren Neſtern und Eyern, Nuͤrnberg. 1800. 4. 70. 25 Tafeln, die Voͤgel ausgenommen, ganz artig und vollſtaͤndig. 233 N Jconographie 7 der Lands und Suͤgwaſſermolluſken von Prof. E. A. Roßmäß⸗ ler. Dresden bey Arnold. Heft 4. 1836. 4. 27. Taf. 16 — 20, ill. Dieſes Heft entſpricht in Genauigkeit und Schoͤnheit den vorhergehenden. Ueberall [der lateiniſche Character und ei— ne umſtaͤndliche Beſchreibung nebſt genauer Angabe des Fund— orts und der ſonſt vorkommenden Beſchreibungen und Abbil⸗ dungen. Dieſes Heft enthält vorzuͤglich Clauſilien; — 18. Schneckenſchalen, 19. 20. Muſchelſchalen. giſter ſchließt jedes Heft. Der Verfaſſer hat bereits 284 Gattungen beſchrieben und abgebildet. die Tafel 16 Ein Re⸗ Transactions of the zoological Vol. I. Pars 4. 1835. 4. 301 — 402. t. 38 — 59. illum. Dieſes Heft enthält wieder vortreffliche Abhandlungen, wovon wir das Weſentliche ausziehen. Die vorigen Hefte ſtehen Iſis 1836. S. 375, 410. Fortſetzung. society of London. Nr. 32. Ueber die Sippe Chama Brug. von W. J. Broderip. S. 301 Taf. 38 — 39. Die von Bruguiere naͤher beſtimmte Sippe Chama um⸗ faßt nur die Abtheilung der Linneiſchen Chama, von der Poli das Thier unter dem Namen Psilopus beſchrieben und abgee bildet hat. Die Muſchel iſt mit ihrer aͤußern Flaͤche an vers ſchiedene Körper, z. B. Corallen, Felſen u. angeheftet; und nimmt gewoͤhnlich die Geſtalt des Gegenſtandes an, an dem ſie haͤngt. Die Entwickelung der Lappen iſt durch ihre Lage, und ihre Farbe durch das Futter oder den Einfluß des Lichts beſtimmt. Mit Recht ſetzte Lamarck Chama zwiſchen Dicera und Etheria. Er theilte die Gattungen, ſo wie Sander Kang ſpaͤter, in zwey Abtheilungen, nehmlich in ſolche, deren Wirbel (Umbones) von links nach rechts, und in ſolche, wo ſie von rechts nach links gedreht ſind. Dieſe Eintheilung ſcheint mir darum unrichtig, weil bey verſchiedenen Individuen der naͤmlichen Gattung eine verſchiedene Drehung Statt finden kann, je nachdem die linke oder rechte Schale angeheftet iſt. Die foſſilen Gattungen ſind zahlreich; man findet ſie in der Gruppe uͤber der Kreide, in der Kreiden- und Oolithformation. Ich beſchreibe folgende neue Gattungen, die Cuming heim gebracht hat: 1. Chama frondosa, tab. 38. f. 1. Ch. testa subloba- ta, lamellosa, lamellis sinuosis frondosis, frondibus longitudinaliter plicatis et in utraque valva cardinem versus biseriatis, maximis, intus alba, limbo purpu- rascente, crenulato. Hab. ad Insul. Platam Colum- biae occidentalis. Iſis 1837, Heft 3. 234 Var. &. Lamellis crebrioribus, frondibus breviori- bus. Hab. cum praeced. Var. 8. Tota purpurea, lamellis creberrimis fron- dibus brevissimis. Hab. ad Mexico. 2. Ch. pellucida, f. 3. Ch. testa alba roseo seu ru- bro furcata vel strigata, lamellis frequentibus, frondi- bus elongatis pellucidis, intus alba, limbo crenulato. Hab, ad Peruviam. 3. Ch. lobata, fig. 4. 5. Ch. testa alba, lobata sub- rhomboidea radiatim striata, lamellis creberrimis, fimbriatis foliaceis, striatis, limbo interno crenato. Hab. ad Insul. Nevis. 4. Ch. sinuosa, f. 6. Ch. testa suborbiculari , postice sinuata, lamellis mediocribus plicatis, subdepressis, albo rufo-spadiceo maculata, intus alba, limbo inter- no laevi. Hab. ad Brasiliam. 3. Ch. pacifica, t. 39. f. 1. Ch. testa rubra, purpu- rea vel lutea, lamellis ereberrimis, foliis seu squa- mulis brevioribus interdum albidis, limbo interno crenato, Hab. ad Insul. Lord Hoods, mit einer uns endlichen Menge von Varietäten. 6. Ch. imbricata, f. 2. Ch. testa lamellosa, squamis imbricata, albida purpureo-fusca varia, valva superio- resubdepressa, sublobata, sinuad umbonem usque ad limbum currente, intus albida limbo integro sæpissi- me nigro purpureo. Hab. in Oceano pacifico. Var. g. Nana, castaneo alba strigata, intus alba. Hab. ad Ins. Gallopagos. 7. Ch. producta, f. 4. Ch. testa subpurpurea, creber- rime lamellosa, lamellis foliaceis, integris, valva infe- riore enormiter producta, limbo integro, purpureo. Hab. ad Mexico. . 8. Ch. corrugata, t. 38. f. 7. Ch. testa corrugata, ru- bro- purpurea albo varia, intus atro-purpurea limbo integro. Hab. ad Real Lleijos. 9. Ch. echinata, tab. 39. f. 5. 6. 7. Ch. testa albida purpureo varia, spinis fornicatis echinata, intus atro- purpurea vel subrubra, limbo integro, dente cardi- nali rubro. Hab. ad Puerto Portrero. 10. Ch. spinosa, t. 38. f. 8. 9. Ch. testa alba, inter- dum roseo vel purpureo umbonem versus valvae su- perioris pieta, spinis fornicatis ereberrimis horrida intus alba, limbo integro. Habit. ad insulam Lord Hoods. 11. Ch. sordida, t. 39. f. 8. 9. Ch. testa albida sub- rosea, creberrime striata; hin et hinc foliacea, in- tus alba limbo crenulato. Hab. in America centrali, Insula Cunna. Alle Individuen haben die untere Klappe oft ſehr verlaͤngert. Die Abbildungen helfen den kurzen Beſchreibungen nach. 157 235 Nr. 33. Kennzeichen und Beſchreibung einer neuen Sippe der Familie Melolonthidae von Joh. Curtis S. 307, T. 40. Fig. 1 — 10. In einer mir von Nathews aus Lima und den Nach- barlaͤndern uͤberſandeen Sammlung von Inſecten ſchien fol⸗ gende Gattung einer naͤhern Beleuchtung werth. Fam. Melolonthidae Mac Leay. Genus Ancistro- soma. Antennae in elypei basin ante oculos insertae, cla- vatae, 9-articulatae.] Labrum transversum semiovatum in medio leviter emarginatum. Mandibulae apice elongato fortiter incurvato, ob- tuso et leviter bidentato. Mazillae dentibus 5 validis. Palp. mazill. breves 4-articulati. Mentum concavum, in medio angulatum. Labium breve, corneum leviter emarginatum. Pulp. labial. 3-ar- ticulati, parvi. Caput suborbiculare, e/ypeus incrassatus; Thorax convexus, marginatus, hexagonus, dente brevi in baseos medio lateribusque fere in medio angulos efformantibus. Corpus cylindrieum. Elytra ampla, depressa. Abdo- men elytra longitudine superans, obtusum. Pedes lon- gissimi robusti, tibiis 4 posterioribus ad apicem breviter spinosis, tarsis totis pilis setosis vestitis, Sarticulatis, tarsis posterioribus tibiis longioribus, Aneistrosoma ift von den verwandten Generibus durch die Staͤrke ſeiner Beine und die ſpitzigen ſeitlichen Raͤndern des Thorax unterſchieden. Das Maͤnnchen iſt uͤberdieß durch einen ſcharfen, ziemlich langen und leicht gekruͤmmten Dorn an der Baſis des Unterleibes characteriſiert. Seine natuͤrliche Stellung iſt wahrſcheinlich zwiſchen Di— phucephala Dej. und Macrodactylus Latr. Aber keines von dieſen hat den kleinen Haken an der Baſis des Thorax, und Ceraspis Lep., dem dieſes Kennzeichen zukommt, iſt durch die Antennen bedeutend unterſchieden. Aneistrosoma Hugii. Ane. ferrugineum supra pi- ceo-nigrum, thoracis margine elytrorumque strigis 6 al- bis. Long. maris 12 lin. foem. plerumque minor. Hab. in Peruvia. Der Cocon der Larve iſt eyfoͤrmig, hart, und beynahe wie der von Trichiosoma lucorum Leach in feinem Ges webe. Der Deckel iſt halbrund mit einer breiten Haſpe und einem ſchmalen Rand. Dieſe Kerfe wurden von Mathews auf den Bluͤthen eis ner Mimoſenart in Huanuco gefunden. 34. Ueber eine Gattung von Motten, welche in den Gallaͤpfeln (Galls) einer Pflanze in der Nähe von Monte Video gefunden wurde, von John Curtis, S. 811. T. 40. F. 11— 17. 236 Ich erhielt die Galläpfel von Howſhip, der fie 15 engl. Meilen weitlih vom Monte Video, Rio de la Plata, her hats te. Die Pflanze, die dieſe Gallaͤpfel traͤgt, iſt nach D. Don eine Celastrus, die Geſtraͤuche bildet und bis jetzt nur in jes nen Gegenden beobachtet wurde. Ich habe nie mehr als zwey Gallaͤpfel aus einem Pun⸗ cte emporwachſen ſehen. Sie entſtehen da, wo Blaͤtter oder Bluͤthen hervorkommen ſollen, und werden daher wahrſcheinlich durch Umbildung der Knoſpen hervorgebracht. Sie haben an der Seite eine runde Oeffnung mit einem genau paſſenden De— ckelchen. Dieſes Deckelchen iſt etwas conver wie der Übrige Apfel und von der naͤmlichen Dichtigkeit. Zwar iſt es von ei— nigen Hemipteren, z. B. Diplolepis Gallae-tinetoriae bekannt, daß ſie das Vermoͤgen haben, Gallaͤpfel hervorzubringen, von Lepidopteren lag aber bisher nur ein Beyſpiel vor. Wahrſchein⸗ lich legt das Weibchen feine Eyer an die Knoſpen, und es bile det ſich durch die Secretionen der Raupen der Gallapfel, wel— cher, ausgewachſen, die Wohnung fuͤr die Puppe bildet; die Raupe maht einen Deckel, damit der entwickelte Falter, denſel⸗ ben von innen wegſtoßend, ausſchliefen kann. Die Puppe liegt uͤbrigens noch in einem Geſpinnſt. Fam. Tortricidae? Genus Ceeidoses. Caput par- vum. Antennae corpus longitudine aequantes, graciles, ei- Jiatae, articulis elongatis numerosis, in capitis vertice pro- pe oculos insertae. Thorax squamulis depressis vestitus. Abdomen subrobustum, ovato-conicum. Pedes longi, ti- biis anticis spina prope apicem minutis, intermediis posti- eisque ad apicem calcaratis, his dense squamulatis et in medio praeterea bispinosis, tarsis} 5-articulatis articulo basali longissime, unguibus pulvillisque minutis. Alae sublanceolatae. - alis anticis sa- posticis albidis. Pupa in gallis Celastri 7 Cecidoses eremita. Cec. einereus, ' turate brunneo-maeulatis dense ciliatis, Habit. prope Monte Video. abscondita. Aus der Stärke des Leibes zu ſchließen, glaubte ich, dieſe Sippe gehöre zur Familie der Tortriciden, doch kann ſie viel— leicht zur Famille der Pyralide oder der Crambidæ gehören. Man muß beſſere Exemplare unterſuchen, als ich Gelegenheit hatte, um dieſen Punct ganz ins Klare zu bringen. Die Cec. eremita hat ziemliche Aehnlichkeit mit einem von Reaumur (Mei. III. p. 448 pl. 39. f. 1 — 4.) abge⸗ bildeten Inſect und gehört mit dieſem offenbar in eine Grup: pe. Reaumurs Thierchen iſt von der Inſel Cypern. Es bil: det Gallaͤpfel von der Größe derjenigen der Cec. eremita; doch haben ſie oben ein Kroͤnchen und kein Deckelchen; auch ſcheint jenes Thier groͤßer als dieſes zu ſeyn. 35. Beſchreibung eines mic roſcopiſchen Ein⸗ geweidwurms . in den Muffeln des menſchlichen Leibes, von Rich. Owen, S. 315, T. 41. F. 1— 9. Iſis Taf. II. Mehr als 15 genau unterſchiedene Gattungen von Ein- geweidwuͤrmern oder innerliche Schmarozer ſind im menſchlichen Körper bekannt; aber keiner von der geringen Größe und fo ungeheuern Menge wie dieſer. 237 Der Körper eines funfzigjaͤhrigen Italiaͤners, der im Bar⸗ tholomeus Hoſpital geſtorden war, kam auf die Anatomie. Bey der Zerlegung bemerktt der Proſector ein Knirſchen unter dem Meſſer, welches zugleich ſehr bald ſtumpf wurde. Er glaubte, es kaͤme von einem Abſatz erdiger Materie in weißen Flecken her. Deßhalb verlangte ich Muſkeln zur Unterſuchung. Dieſe hatten ein ungewoͤhnliches Ausſehen und waren mit kleinen weiß— lichen Fleckchen beſaͤt. Unter dem Microſcop erſchienen dieſe Fle— cken als Baͤlge (eysts) von einer elliptiſchen Geſtalt, gewoͤhn— lich mit verduͤnnten und verlaͤngerten Enden, die undurchſichtiger als der mittlere Theil des Balges waren, in welchem man ge— woͤhnlich einen ſehr kleinen aufgerollten Wurm erblickte. Die Baͤlge lagen zwiſchen den Mufkelbuͤndeln und hiengen an der Zellhaut mit der ganzen aͤußern Flaͤche; der mittlere Theil hielt jedoch ſchwaͤcher daran, als die beyden Enden, die man nur mit Mühe trennte. Im Durchſchnitt waren fie / Zoll lang, ½ 00“ dick und in Reihen, die den Muſkelfaſern parallel liefen zwiſchen dieſen, einer vom andern /½ — 1 Linie entfernt, ſtellenweiſe aber beruͤhrten ſich ein groͤßerer und kleinerer mit einem Ende. Unter einer ſcharfen Linſe ſah man, daß die aͤu— ßere Huͤlle eine innere elliptiſche umgibt, in der das Wuͤrmchen liegt, das jedoch den Raum nur zum dritten Theile ausfülltz man erblickte bisweilen 2, ſogar 3 ganz getrennte Wuͤrmchen von der naͤmlichen Groͤße in einem Behaͤlter. Die Baͤlge wech— ſelten eben ſo ſehr in Groͤße als Form; oft war die Spitze des einen Endes erweitert und durchſichtig, als wenn ein Stüd ſich wie eine Knoſpe abſondern wollte. Gewoͤhnlich waren ſie aus zwey dichten Lamellen von zelligem Gewebe zuſammengeſetzt; ei⸗ nige waren wahrſcheinlich durch Abſatz eines erdigen Salzes verhärtet, und brachen mit einem knirſchenden Gefühle unter eis nem ſchwachen Drucke. Um den Wurm zu unterſuchen legte ich ein Mufkelbuͤndel mit ſolchen Baͤlgen kurze Zeit in Weingeiſt, loͤſte fie dann von den umgebenden Muſkelfaſern ab, legte ſie auf ein angefeuchte⸗ tes Glas und durchſtach mit einer Nadelſpitze die Huͤlle, druͤckte ein wenig, daß der Wurm herausgieng. Er liegt gewoͤhnlich in zwey oder zwey und einer halben Windung in feinem Ber haͤlter; gerade geſtreckt mißt er ½ bis / Zoll in der Laͤnge u. hat ½o00 bis 00 Zoll im Durchmeſſer. Er iſt cylindriſch fadenfoͤrmig mit zwey ſtumpfen Enden, wovon eines duͤnner wird; am dickern habe ich beſtaͤndig bey allen von mir unter— ſuchten Individuen eine linienfoͤrmige Laͤngsſpalte gefunden, mel: che ich als den Kopf betrachte. Das Thier beſteht nach ſorgfaͤltigen Unterſuchungen aus einer durchſichtigen dünnen aͤußern Haut, die ein £örniges, flo: ckiges Parenchym einſchließt. Dieſes Thier gehoͤrt alſo gewiß zu den einfachſten Eingeweidwuͤrmern. Es iſt nicht von einer ſteifen Textur, aber außerordentlich bruͤchig. Beym Vertrocknen zeigt es kleine Querwurzeln, bisweilen auch zwey Laͤngslinien. Verſuche mit gefaͤrbter Fluͤſſigkeit, um die Verdauungsorgane zu zeigen, konnten nicht angeſtellt werden; es war keine Andeu⸗ tung von polygaſtriſcher Structur da; eben ſo nichts von einem Ernaͤhrungscanal wie bey den Rundwuͤrmern. Von einem Af⸗ ter habe ich keine Spur bemerkt, eben ſo nichts von Samenge⸗ faͤßen oder Eyleitern. Zeder beſchrieb 8 kleine Rundwuͤrmer, die in Baͤlgen einge: ſchloſſen ſind; er nannte ſie daher Capsularia. Rudolphi nahm 238 in feinem Systema Entozoornm dieſe Gruppe als ſolche nicht auf, ſondern theilte die einzelnen Glieder derſelben den Filarien und Ascariden zu. Zeders Capsularia halecis (Naturgeſchichte der Eingeweidewuͤrmer t. 1. f. 3. 4. 9.), hat einen geraden Ernährungsſchlauch und Laͤngslinien, wahrſcheinlich Nerven, ähnlich den Linien an meiner Gattung. Am meiſten ſtimmt dieſer microſcopiſche Eingeweidwurm mit den Vers intestinaux parenchymateux von Cuvier uͤberein; in Beziehung auf die aͤußere Huͤlle und ſeinen Aufenthaltsort ſtimmt er mit Rudol⸗ phi's Cystica uͤberein; von allen dieſen unterſcheidet er ſich aber durch den Mangel der Bewaffnung am Kopfe und die er⸗ weiterte Blaſe des Schwanzes. Die organiſchen Formen, zu welchen ich dieſes Thier im natuͤrlichen Syſteme am naͤchſten verwandt glaube, find die Vi- briones von Muller, aus denen Ehrenberg die Sippen Vibrio, Spirillum und Bacterium machte; ſo daß dieſe Gattung neben den Cercarien als zweytes Beyſpiel der niedrigſten Claſſe des Thierreichs, die im Innern des lebenden thieriſchen Körpers wohnt, betrachtet werden kann. Ich ſtelle es vor der Hand zu den Eingeweidwuͤrmern und gebe dieſe Diagnoſe davon an. Genus Trichina. Animal pellucidum filiforme, te- res, postice attenuatum, os lineare; anus nullus, tubus in- testinalis genitaliaque inconspicui (In vesica externa, cel- lulosa, elastica plerumque solitarium). Trichina spiralis. Trich. minutissima, spiraliter raro flexuose incurva, capite obtuso, collo nullo; cauda attenuata obtusa (vesica externa elliptica, extremitatibus plerumque attenuatis elongatis). Hab. in hominis musculis (praeter involuntarios) per totum corpus diflusa, creberrima. Der Kranke war ſehr mager und kraftlos, die Füße oͤde⸗ matoͤs; der Urin enthielt Eyweiß und ſchmeckte ſuͤß; er hatte keinen Appetit, die Leber war vergroͤßert und er fuͤhlte Schmer⸗ zen im Ruͤcken. Die Trichina findet ſich in allen willkuͤhrlichen Muskeln, ſelbſt in den halbwillkuͤhrlichen, z. B. imDiaphragma, ſelbſt auf die kleinen Muskeln des Paukenfells hatten fie ſich abgelagert; im Tensor tympani waren 25, keine im Herzen, den Daͤr⸗ men und dem Detrusor urinae. Da der Balg mit dem darinn wohnenden Wurm durch⸗ aus in keinem Zuſammenhange ſteht, fo iſt anzunehmen, er bilde ſich bloß durch Reizung des Wurmes im Zellgewebe. An einigen Muſkelbuͤndeln ſah ich Gruppen von kleinen ablangen Bläschen, die /o 3. maßen und wahrſcheinlich Kelme der Trichina waren; ſie ſind durchſichtig und ohne innere Ab⸗ theilung oder andere Structur. — Trichina spiralis. Fig. 1. Ein Stuͤck vom Flexer carpi ulnaris, zeigt die Kap ⸗ fein der Trichinen über den Mufkel und die Sehne zer⸗ ſtreut in nat. Gr. — 2. Eine Kapſel 20mal vergroͤßert, enthaͤlt 2 Trichinen; die Enden der Kapſel (Cysta) find mehr als gewöhnt, verlange rt. 239 Fig. 3. Eine andere Kapfel 20mal vergr., enthält eine einzige Trichine; ein Ende der Kapſel etwas erweitert und durch⸗ ſcheinend. — 4. Eine andere Kapfel eben fo vergrößert, geöffnet und die Trichina herausgeſchoben, umgeben mit ihrer koͤrnigen Abſonderung. — 5. Das Thier 200mal vergr.; a. Kopf, zeigt den ſpalt⸗ foͤrmigen Mund; b. Schwanz. — 6. Kopf von einer andern 300mal vergr. — 7. Mitte des Leibes eben ſo vergrößert. Man ſieht nichts als eine koͤrnige Subſtanz in einer durchſichtigen Hülle. — 8. Schwanz deſſelben. — 9, Eine Kapſel mit kalkigen Wänden 20mal vergr., anges fuͤllt mit undurchſichtiger Materie. Erklarung von Caragella lata T. II. zerlegt von Gwen, Iſis 1836. Seite 439. Fig. 10. Innere Seite der rechten oder freyen Schale zeigt die Muſkeleindruͤcke. — 11. Weiche Theile von der rechten Seite; die Hauptlage des Mantels e entfernt. — 12. Dieſelben Theile von der linken Seite, welche mit der veſtfitzenden Schale in Beruͤhrung iſt. Man ſieht nur die Enden der linken Lippenanhaͤngſel, nichts von den Kiemen. Eine Borſte ſteckt in dem Ri- ctus oder der Oeffnung des Mantels. Fig. 13. Vordere Anſicht nach Wegnahme der aͤußern oder Hautlage des Mantels. — 14. Daſſelbe, die vordere Muſkelmaſſe zuruͤckgeſchlagen, um ihre innere Flaͤche zu zeigen; die Eingeweid⸗ maſſe beſtehend aus der Leber b, dem Darm s und dem Eyerſtock x, von welcher Maſſe aus ſich der Fuß y fortſetzt. — 15) Hinteres Ende des Sipho. — 16. Die Haupteingeweide auseinander gelegt. Die Buchſtaben gelten fuͤr alle Figuren. 1 Eindruck des hintern Schließmuſkels; 240 g! des vordern; h“ des Mantelmufkels oder des dritten Schließmuſkels der Schale Fig. 10.; F hinterer oder großer Schließmuskel; entſpricht dem einzigen Schließmuſkel der Auſtern uſw. Die fol⸗ genden kommen bey den andern Familien der Mu⸗ ſcheln noch hinzu; g der vordere oder der kleinere Schließmuſkel, oder Musculus anterodorsalis ; h der Mantelmuffel oder der M. anteroventralis; i die convexe Muſkelmaſſe, welche ſich uͤber den vor⸗ dern Theil des Leibes fortſetzt und den Rictus des Mantels zu einem kleinen Schlitz verkleinert, in welchem F. 12. eine Borſte ſteckt. Dieſe Maſſe iſt eine unordentliche Entwicklung der Mufkelmaſſe am Rande der Mantellappen bey andern Muſcheln; k Muſkelfaſern des Sipho; der Athem- oder der einziehende Canal des Sipho; m’ ift feine Klappe Fig. 16., durch dieſe Canaͤle ge hen Borſten in F. 14.; nn die Lippen- oder Mundanhaͤngſel; o Mund frey gelegt durch Zerſchneidung des obern Lippenfortſatzes; p Speiſeroͤhre; q Magen mit den Muͤndungen der Lebergaͤnge; r Blinddarm, s Darm; 8“ After; t Kiemen: in F. 11. ſieht man die rechte zum Theil vorgeſchoben zwiſchen den muffulöfen Theilen des Mantels; uu Herzohren; v Kammer; w Leber um die Speiſeroͤhre, den Magen und einen Theil des Darms; x ein Theil des Eyerſtocks. 5 Fuß. FCöFortſetzung folgt.) e * er] 5 ru zen ya! u , t 2 * — ane * . win a ren 5 * 7 2 f eee ee eee e eee 8 J 5 2 — 5 . nt e arg b NE ab“ met BR 1 N N N 85 rnb rata, r ia 15 N 18 sa . j 3 By Wr 5 ehr * , „x 8 i 2 Nil S 2 Br? Ne en K Sean, BP} Sms, Tao 3 S 83 4 0 Dale j nat: ö 7 tee ee le 3 3 AIR METER. FAR e ee . in 1088 e ei * K 0 Ban t 4 i. N LTE TR Bu Tminchia lc Seite 161 Vuquoy, Einheit am Naturleben. 167 Burmeiſters Naturgeſchichte. 168 Dahlbom, Eyerlegen des Nematus. 169 Keferſtein, uͤber die _Spondyle der Alten. 172 Deſſen Nutzen der Inſecten. 173 Dahlbom, uͤber die Gattungen von Aulacus. 177 Wieds Beytraͤge IV. 179 Zoological Proceedings III. ganz ausgezogen. Burton, Agriopus unicolor. 180 Bennett, Paradoxurus grayi. King, Acanthurus king, Owen, Zerlegung des Cercoleptes — Jacchus, Argonauta. 183 Martin, Microcebus murinus, Zerlegung. Harwey, Patella tricornis. 184 Bennett und Martin, Crocodilus leptorhynchus. 185 Reid, Zerlegung von Aptenodytes. Bennett, Pleropus epomophorus. Agaſſiz, Cppriniden. 186 Burton, Vogel vom Himalaya. 187 Allis, Gabelbein der Voͤgel. 188 Gould, Ramphaſtiden. 191 Broderip, Betragen des Chimpanſees. 196 Bell, Cruſtaceen von Suͤdamerica. 199 Martin, Zerlegung des Coypus. 201 Yarrell, Fortpflanzung der Meernadeln; den Ruͤben ſchaͤdli— che Inſecten. Gould, Vögel vom Himalaya; Stenorhynchus etc. 203 Heron, Schwanz des Känguruhs; dummer Hund. 204 Bennett, Nagthiere von der Magellanſtraße; Ctenomys etc. 205 Ogilby, Beutelthiere-aus Neuholland. 206 Desjardins, Geſellſchaft auf der Inſel Moritz. 208 Freyer, Bemerkungen zu Treitſchkes Eulenfaltern. 224 Raſpail, Über die Kraͤtzmilbe. 225 Gras, deßgleichen. 226 Eichwalds Zoologie III. 228 Fiſchers Schmetterlinge. Bouches Naturgeſchichte der Inſecten. 230 Naumann und Buhles Eyer. 233 Roßmaäͤßlers Mollusken. Zoological Transactions I. 4. Broderip, uͤber neue Chamen. 235 Curtis, Ancistrosoma ; Cecidoses eremita, 236 Omen, neuer Eingeweidwurm, Trichina T. 2. 239 Erklärung der Clavagella von Owen J. 2. Die folgenden werden fpäter befchrieben : Lingwatula, Distoma. m ſch lag. Kupfertafel II. Trichina S. 236. 8 Clavagella S. 239 und Iſis 1836. S. 439. Ankündigung. Dres riikt>e hier: h Zur geognoftifchen Tafel von Sachſen Cicada varipes ete. Eingegangen. An Buͤchern. Or. F. Unger, uͤber den Einfluß des Bodens auf die Vertheilung der Gewaͤchſe. Wien bey Rohrmann 1836. 8. 367. 2 Char⸗ A und 6 Tafeln. Dr. G. W. F. Panzer, Deutſchlands Inſecten, fortgeſetzt von Herrich⸗ Schäffer 135. Heft. 24 Abbild. ill. L. L. Koch, Deutſchlands Cruſtaceen, Myriapoden und Arachni⸗ den, herausgegeben von Dr. Herrich-Schaͤffer. Heft 6. 24 Abbild. ill. Frepers Schmetterlinge, Heft 31 — 36. 1836. 4. ill. (Heft 1 fl. 24 kr.) Leopoldiniſche Verhandlungen. Supplement zu Bd. XVII. ; ent⸗ halt Goͤpperts fofjile Farrenkraͤuter. Bonn bey Weber. 1836. 4. 487. 44 Tafeln. 3. E. Fiſcher, Microlepidopterologie. Leipzig bey Hinrichs, Heft 7 Taf. 3. . Krombholz, Generalrapport uͤber die aſiatiſche Cholera zu Prag. Daſelbſt bey Calve. 1837. 4. 134. G. Eichwald, Zovlogia specialis. Pars posterior. L. Voss. 1831. 8. 414. 2 Taf. Watſon, Bemerkungen uͤber die geographiſche Vertheilung der Gewächſe Großbritanniens, uͤberſetzt v. Beilſchmidt. Bres⸗ lau bey Max. 1837. 8. 263. A. v. Lengerke, ee eee a Prag bey Calve. 1837. H. 1. 8. Dritter Jahrsbericht des nan dies Vereins fuͤr Naturkunde. 1836. 8. 32 Giſtl, Systema lusectorum. Monachii ap. Fleischmann. 1837, I Coleoptera. Art. I. 8. 64. 1 Taf. Deſſelben Beſchreibung des Skelets von Nyctipithecus trivirga- tus. Leipzig b. Avenarius, 1836. 8. 19. 1 T. Helms, zur Naturgeſchichte unſeres e „ Magazin. 1836. Nr. 30. 45 — 47. 71. Ruͤppells neue Wirbelthiere. Heft 8. Fol. Frauef. a. M. bey S. Schmerber. 1836. Fol. 6 Taf. Voͤgel. Zeit ſchrif ten. Poppendorffs Annalen. 1836. Nr. 9 — 11. Brandes Archiv der Pharmacie. 1835. H. 11. 12. H. G. 10. 1837. H. 1. Pharmaceutiſche Zeitung. 1836. 19 — 22. Augsburg bey Kollmann Lipsiae ap. 24. 25. 1837. 1. ker 5 Provinzialblätter. Se bey Bornträger. 1836. S. H. 10. 11. 12. 1837. 1. Andre's öconom. Neuigkeiten. Prag b. Galve. 1836. 4. 2. Blätter fuͤr litter. e Leipz. b. Brockhaus. 1836. 4. H. 10. 11. 12. 1837. 1. Zeitſchrift für landwirthſch. u. See in Thüringen. Ru: dolftadt b. Fröbel. 1836. 8. H. 8— 12. Baumgartners Zeitſchrift fuͤr 1 0 k u. verwandte Wiſſenſchaften. Wien bey Heubner. 1837. IV. 4. Leinstitut 1837. 195 — 98. Naturhistorisk Tidsskrift af H. Kroger. Kjobenhavn. H. 2. 3. 4. 1836. 8. Tafeln. —— ——— — * Encyclopädiſche Jeitſchrikt, vorzüglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, en. 2925 Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Xr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. ITEM. A 92 len, F o) Ne ö TRADUCTIONS, DE L’ALLEMAND EN FRANCAIS ET DU FRANGAIS EN ALLEMAND, D'OUVRAGES, MEMOIRES, LETTRES, ETC. ETC. Tous ceux qui eultivent aujourd'hui la littérature, la philosophie, ou la science, savent combien l’Allemagne s'est illustree dans ces trois branches, et de quelle utilite peut &tre Ja connaissance des ouvrages et des mémoires qu'ont publiés et que publient journellement encore ses, savans, ses philosophes et ses littérateurs. Nous eroyons done &tre agéables à ceux de MM. les écrivains, aux quels la langue allemande est étrangère, en leur annongant que nous continuons de tenir un bureau oü nous nous chargeons de traduire, soit de vive voix, soit par Cerit, tous les ouvrages allemands que Pon aurait besoin de consulter. Les traductions orales seront faites lentement, pour laisser aux auditeurs le temps de prendre des notes. Les auteurs sont invités à nous faire connaitre la spécialité des ouvrages qui font objet de leurs études; nous nous empresserons de les avertir toutes les fois que nous trouverons, dans les travaux allemands qui nous arrivent, les mémoires qui pourront les intéresser; notre but étant de populariser, autant que possible, les riches découvertes et les savantes @lucubrations de Allemagne. Nous renoncons à toute propriété littéraire sur les tra- duetions qui nous sont demandées, et ni le Traducteur, ni les personnes par lui employees ne pourront en aucun cas, les copier, publier ou vendre sans le consentement du proprictaire legitime. Les traductions £erites seront faites tres lisiblement et à mi-marge, aſin de permettre d’ajouter: des notes. Les personnes qui nous honoreront de leur confianee peuvent compter sur notre exactitude et sur notre diseretion Les traductions orales faites chez nous ou à domi- cile, se payent par séance, les traduetions eerites se payent par feuilles d’impression, et les lettres par pages. On peut consulter au bureau des traductions les prineipaux journaux scientifigques de l’Allemagne, notam- ment les rapports que ses savans publient à la fin de chaque année sur les progrès que les sciences ont faits dans tous les pays. Vu la diffieult@ de se procurer en France les livres allemands, les ouvrages que les auteurs et les éditeurs allemands nous enverront, seront annon- cés et s'il faut brievement analyses dans la Minerve du Nord et dans plusieurs autres journaux de la Capitale & la collaboration desquels nous partieipons; ils contiennent la revue eritique et sévère de tous les ouvrages seienti- fiques qui paraissent. S’adresser franco au Bureau des traductions, et du Journal la MINERVE DU NORD, choix de mémoires étrangers sur les sciences naturelles et la médecine. Chaque cahier pa- raissant à des épodues indeterminees peut s’acheter separ&ment. Les abonnes jouiront d'un tiers de la remise du prix cote. R. St. Jacques 189. Jacquemin, Traducteur, Naturaliste et em- Professor d'histoire naturelle à Wiesbaden en Allemagne. 27 Des Lebens eigentlicher Sinn — läſzt lich philoſophiſch - practiſch nur — erfaſſen. Vom Grafen Georg von Buquoy. Wenn die an Formel und an Regel ruͤckſichtslos feſſelnde, einer nüchternen Reflexions-Philoſophie zum Grunde liegende, abgezogene, bloße Denkform alle Spontaneitaͤt, alle Gra— zie ertoͤdtend, jeden freyen Aufſchwung nach den Aetherſphaͤren der Begeiſterung lähmend, fo unhold jedem Gebilde lebendi— gen Waltens auf aͤngſtlich taktmaͤßige Correktheit einſeitig verwieſen, — wenn die abgezogene Denkform den Ausdruck uͤberſtroͤmender Lebenswonne, den Blick befluͤgelter Exſtaſe, die Gebehrde rege gewordenen Gefuͤhles nimmer faſſend in ſtumpf— ſinniger Selbſtbewunderung Alles nur auf ſich zuruͤckbeziehend, in trotzigem Selbſtgenuͤgen nirgends ſich anſchmiegend, ſtets nur nach dem Herrſchen trachtend, — mehr durch Beſchränkt— heit ihres Gebietes und durch eine jeden gewagten Aufflug fro— ſtig abweiſende Nuͤchternheit, als durch eine allhinreißende, lebenweckende innere Kraft ſich oft fo unerſchuͤtterlich be— hauptend hindurch ſelbſt einen Grad von Bewunderung ab— noͤthigend, — eben fo ſehr dem Zauber bilderreicher Phanta— ſie hohnſprechend, immer nur kalt uͤberlegend, — wenn ſolch eine Alles verſteinernde Beſchauungsform in unbeſtrittener Alleinherrſchaft dem Waturſtudium — Entſtehen und Fortentwickelung bieten ſoll; — wenn alle Deu— tung, alle Interpretation der dem Naturleben entkeimenden Symbole, endlich immer nur auf Beſtimmung von Maaß⸗ verhaͤltniſſen, auf ſchulgerechte, bloß logiſch entwickelte Ablei— tung des Zuſammengeſetzten aus fingierten Elementen auf Zuruͤckfuͤhrung aller Erſcheinung auf ein angenommenes Ur: princip ſich reducieren ſoll; — wenn ein ſolchermaaßen ein⸗ ſeitig hingewandtes Streben bloß damit ſich befriedigt, durch Conſtruction eines bequemen Naturſchema (MNaturtarif⸗ Iſis 1837. Heft 4. fes) allen Erſcheinungen eine Erklaͤrung und einen Claſſi⸗ ficierungs-Standpunct aufzubringen, dabey vernachlaͤſſi⸗ gend nachzuſpuͤren der eigentlichen und geheimnißvollen Be— deutung ſolcher Erſcheinungen; — ſo wird die dem auf ſol— che Weiſe in todter Anſchauung befangenem Geiſte entſtiegene Schöpfung zu einem MNaturſkelette; — ſollte fie denn aber nicht vielmehr ſich geſtalten zu einem lebendigen Bilde, entſprechend der von Reimungskraft ſtrotzenden, in ſtetem Wechſel begriffenen, nach Spontaneitaͤt ringenden und doch dem Geſetze der Stetigkeit ſich ſtets anſchmiegenden Na: tur, — gleichſam die verehrte Greiſengeſtalt unregſamer Geſetzesform verjuͤngend durch uͤberhin geſtreute, Duftleben hauchende, zum Farbenaccorde verſchmelzende, einem werdenden Leben aus geborſtener Hülle entgegen blickende Blüthen, und ſo, in ſtets harmoniſchen Choͤren jubelfeyernd den Bund der Freyheit mit der Wothwendigkeit, des Dichtens mit dem Denken? Es bezieht ſich die hier angeſtellte Betrachtung, entſprun— gen aus unbefangener Forſchung, hervorgequollen aus begeiſter— terter, dabey aber beſonnener Naturanſchauung, zwar auf das ſaͤmmtliche Naturſtudium uͤberhaupt, deſſen es wohl nur ein einziges geben kann (mögen immerhin auch noch ge⸗ genwaͤrtig, vorzuͤglich außerhalb Deutſchland, die aus einer zunftkaſten,⸗ und facultaͤtenſuͤchtigen Periode herſtammenden Ab: theilungen des Naturſtudiums in Phyſik, Phyſiologie, Pfycho: logie, Menſchengeſchichte .... . in mechfelfeitig ſtrenger Ge: ſchiedenheit beybehalten werden); — indeß erſcheint dasjenige, ſo wir weiter oben behaupteten, in einem um ſo hellern Lichte, 16 243 je mehr die (unbefangene, ihrem wahren Sinne nach genom⸗ mene) naturphiloſophiſche Betrachtung ſich von den Erſcheinun⸗ gen des niederern ſuborganiſchen vielleicht ſelbſt anor— ganiſch zu benennenden) Lebens — allmaͤhlich zu den Mani⸗ feſtationen einer hoͤhern Pitalitaͤt hin erhebt; oder, in der von uns angenommenen Sprache ausgedruͤckt, je mehr wir uns von den Erſcheinungen des Anatomismus nnd Plaſticis⸗ mus, des Mechanismus, des Chemismus und Im— ponderabilismus nach den Erſcheinungen des Grganis— mus und Anthropismus hinwenden. * Die von allen uͤbri— gen Aeußerungen des geiſtigen Lebens abgezogene, auf ſich ſelbſt zuruͤckverwieſene, bloße Reflexions-Philoſophie ſcheitert an dem ſinnig, geiſtig, allſeitig ſich manifeſtierenden Er— ſcheinen des eigentlich hoͤhern Naturlebens, und jene wird hier ebenfo zum Unſinn, wie das Urtheil, das über ein Meiſter⸗ werk zeichnender Kunſt erſchopfend ausgeſprochen werden moͤch— te, wenn hier bloß nach den Regeln der Perſpective geur— theilt wuͤrde. Wenn es eine zwar ſehr beſchraͤnkte, dem Ganzen des Naturlebens wenig entſprechende Anſicht iſt, dieſe oder jene Cryſtallform aus dieſer oder jener Urgeſtalt und eigenthuͤm⸗ lichen Attractionsweiſe der ſo phantaſielos erdachten Molecules zu erklaren; fo liegt doch wenigſtens in dieſer erſtorbenen An— ſicht eines hoͤchſt intereſſanten Naturphaͤnomens — kein offen⸗ barer Unſinn. Aber wahrlich an Tollheit graͤnzen die in trockner, ſchulgerechter Form erkuͤnſtelten Erklärungsweiſen, wornach man ſo manche Erſcheinung des höhern Lebens (der vegetativen oder ſenſiblen Sphaͤre entſprechend, oder wohl gar dem Gebiete pſychiſchen ſich am Anthropismus als hoͤchſte Potenz organiſchen Differenzierens angehoͤrend), welche hoͤchſtens ihrer Bedeutung nach interpretiert werden kann, begreifen zu wollen, blind und vermeſſen genug war. Die Erſcheinungen höbern Lebens, dem loͤblichen Zwecke abgezogener Refle— riong-Philofophie gemäß, ſammt und fonders aus einem einzigen Grundprincipe herleiten wollen, dieß iſt und bleibt ein offenbarer Unſinn, der ſich an den Erſcheinungen einer hoͤhern Vitalität, vorzüglich an jenen des ſich geiſtig ausſpre⸗ chenden Menſchenweſens, immer nur ein Zuſammenfluß mehrfach wirkender, einander wechſelſeitig bedingender, einander durchgreifender Potenzen manifeftiert. So iſt es z. B. ganz falſch, und beruht bloß auf ei— ner zur fixen Idee gewordenen Lieblingsanſicht, wenn unbe— dingt behauptet wird: es haͤnge die freye Entfaltung des Hö⸗ hermenſchlichen im Staate — lediglich von der Verfaſſung deſſelben ab. Dieß iſt theoretiſch und pragmatiſch falſch, ob gleich darum keineswegs gelaͤugnet werden kann, daß nebſt andern concurrierenden Umſtaͤnden auch die Verfaſ— fung einen weſentlichen Einfluß auf die höhere Entwickelung des Bürgers ausuͤbe. Nicht eben die Art der Verfaſſung, die Beſchraͤnkungsweiſe des Fuͤrſten, die Grundſtatuten der Volks— vertretung ſind das Palladium gegen nationale Erniedrigung; zu allen dieſen Umſtaͤnden muß weſentlich, und ganz im Ein⸗ klange mit denſelben noch jener hinzutreten, daß in der Nation * Sieh hierüber: Buquoy Skizzen zu einem Geſetz⸗ buche der Natur. 244 ein aͤchter Sinn für Freyheit, ein tiefes unausloͤſchliches Ge— fuͤhl eigener Selbſtwuͤrde und aͤchter Nationalehre beſtehe; daß der Einzelne ſein Wohl und Wehe weſentlich in dem behagli— chen Zuſtande des ganzen Buͤrgervereines erblicke und dieß nicht [bloß nach erlerntem Raiſonnement, nach ſchoͤnklingenden Phraſen, ſondern — aus einem zur zweyten Innennatur ges wordenen Gefühle, geſtuͤtzt auf Religion, wohl auch auf Vor: urtheil, uͤberhaupt aber auf ſolche aͤcht buͤrgerliche Motive, wel⸗ che unmittelbar und in hoͤchſter nationaler Lebendigkeit aus der Geſchichte des Volkes hervorgehen, und ſich gleichſam wie re— flectierte Strahlen von dem Ganzen unaufhoͤrlich auf jeden Ein⸗ zelnen hinlenken. Nur Verfaſſungen, die aus ſolch einem Geiſte hervorge⸗ hen, die aus einer thatenreichen, den Nationalſinn beveſtigenden Geſchichte hervortreten (moͤgen ſie auch dem ſie bloß theoretiſch⸗ beachtenden Beobachter — ſich als eine Combination der un— unzuſammenhaͤngendſten widerſprechendſten Potenzen ausſpre⸗ chen), nur Verfaſſungen jener Art — ſpenden der Nation Heil und Segen; nur ſie ſind, ſo zu ſagen, dem pathognomiſchen Zuſtande ihres nationalen Lebens angemeſſen. Die Conſtitution darf nicht eine ſinnreich erdachte, logiſch geordnete, wohlmeynend erfundene, in irgend einem Zeitpuncte getroffene Einrichtung ſeyn; nein! ſie muß ungekuͤnſtelt, ſich ſelbſt geſtaltend, die ſchoͤnen Formen und haͤßlichſten Auswuͤchſe auf gleiche Weiſe unverhuͤllt darſtellend, in unverſchaͤmter Nackt⸗ heit gebieteriſch hervortretend, als uͤppig wucherndes Fruchtkraut und Unkraut, als freches Heil- und Gift-Gewaͤchs, als ein mit grenzenloſer Geilheit Allem nur ſein Leben einhauchendes Selbſtorganiſches, als ein durch errungenes hoͤchſtes Eigenleben nimmer zu vertilgendes organiſches Gebilde kraftvoll und unge— ſtoͤrt ſelbſt hervorgeſproſſen ſeyn, aus der thatenreichen Ges ſchichte des Volks, aus Unterdruͤckung errungener Freyheit, Un⸗ terjochung, Sieg, Noth und Gluͤck, kurz, aus dem Kampfe des Menſchen mit dem Menſchen und dem Geſchicke. Man ſieht hieraus, wie viele — aͤußerſt verſchiedene — Umſtaͤnde concurrieren muͤſſen, um (Alles auf den Ein⸗ fluß der Verfaſſungen bezogen) den Totalhabitus eines auch nur als Beyſpiel angenommenen nationalen Lebens richtig zu beur⸗ theilen. Es kann, trotz aller Volksrepraͤſentation, die ſchreyendſte Ungerechtigkeit an der Tagesordnung ſeyn, der hoͤchſte Grad von Deſpotie herrſchen, wie uns dieß die Geſchichte ſo mancher De— mokratieen zu Genuͤge darthut. Wo der Einzelne, ſchlecht ge— artet, nach Unterdruͤckung ſeiner Mitbuͤrger ſtrebet, wo er von dem ſich als Unterdruͤcker Aufdringenden ſich gewinnen laͤßt, da wird es für den Kluͤgern, Liſtigern, Reichern ..., allemal Mittel genug geben, die Gewalt an ſich zu reißen und die fuͤrchterlichſte Alleinherrſchaft auszuuͤben. Anderer Seits wird in unbeſchraͤnkter Monarchie — der Souveraͤn es nicht wagen dürfen, mit ruchloſer Hand in die Rechte auch nur des Nieder: ften feiner Unterthanen einzugreifen, wenn dem herrſchenden Geis ſte gemaͤß ſich niemand aus der Nation findet, der niedertraͤch— tig genug wäre, ſich zum Schergen der Deſpotie herabzuwuͤr⸗ digen, wenn jedem — der Name Buͤrger mehr gilt — als die hoͤchſten Titel und Würden. 245 An den Erſcheinungen des höhern Lebens, ja felbft ſchon — in der Sphaͤre der bloßen Reproduction, ſpricht ſich nie der eintönige Nachhall eines urſpruͤnglich iſoliert erzit— ternden Grundtones allein aus; ſondern immer nur — erklingt da — der Accord mehrerer harmoniſch einander zu— ſingender Stimmen. . Alles ſtellt ſich hier dar — als Zuſammenfluß von wechſelſeitig ſich bedingenden Umſtaͤnden. Daher iſt es z. B. ganz falſch, wenn man die Ereigniſſe einer Zeit einem (in der Geſchichte oft ganz faͤlſchlich genannten großen) einzigen Manne zuſchreiben will. Nicht der merkwuͤrdige Mann ſchafft feine Periode; ſondern die Periode ſchuf dieſen Mann, wels cher freylich ſeiner Seits ſo kraftvoll geartet ſeyn mußte, als es nothwendig war, um wirkſam in die Raͤder der Zeit einzu— greifen, und ihrer bereits beſtehenden Bewegung jenen Schwung zu ertheilen, welcher dem der Zeit entſprach; aber auch dieſer Genius der Zeit erſcheint wieder nur als uͤppiges Gebilde, hervorgegangen aus der Periode und zugleich aus dem dieſel⸗ be richtig faſſenden Geiſte, als kraͤftiges Reis hervorgeſchoſſen am friſchen Lebensbaume der Geſchichte und der durch ſie — gewordenen Manner. Was wir hier auf eine vielleicht neue Weiſe, oder viel⸗ mehr in einem neuen Tone ausgeſprochen haben, dieß liegt in dem Geiſte jedes aͤchten Beobachters der Natur, und ver— kuͤndet ſich daher auch an der practiſchen Weltanſicht des den Geiſt des Menſchengeſchickes innig ahnenden Hiſtorikers. So ſagt z. B. Macchiavell ſehr treffend in ſeinem Principe; „Ma considerando Ciro e gli altri, chi hanno ac- quistato o fondato regni, si troveranno tutti mirabili; e se si consideranno le azioni ed ordini loro particulari, non parranno differenti da quelli di Moise, benché egli ebbe si gran precettore. Ed esaminando le azioni e vi- ta loro, non si vedrà che quelli avessino altro dalla for- tuna, che l’occasione, la quale dette loro materia di po- tervi introdurre quella forma che a lor parse; e senza quella occasione la virtü dell’ animo loro si saria spen- ta, e senza quella virtü l’occasione sarebbe venuta inva- no. Era adunque necessario a Moise trovare il Popolo _ dIsrael in Egitto schiavo, e epresso dagli Egizi, accioc- che quelli, per uscire di servitü, si disponessino a se- quirlo. Conveniva che Romulo non capesse in Alba, e fusse stato esposto al nascer suo, a volere che diven- tasse Re di Roma, e fondatore di quella patria. + Bisognava che Ciro trovasse i Persi malcontenti dell’ imperio de’ Medi, ed i Medi molli ed effenimati per lunga pace. Non poteva Teseo dimostrare la sua virtu, se non trovava gli Ateniessi dispersi. Queste oc- casioni pertanto feciano questi nomini felici, e l’eccellen- te virtu loro fece quella occasione esser cognosciuta; donde la loro patria ne fu nobilitata, e diventö feli- eissima.‘* Den deutſchen Geſchichtſchreibern gebührt vor allen uͤbri⸗ gen das Lob, die Geſchichte, aus einem bloßen Regiſter von Jahreszahlen, Regentenfolgen, Dynaſtieveraͤnderungen, Schlach— ten, Friedensſchluͤſſen uſw. zu einem lebendigen Bilde des ſich — 246 in der Zeit entfaltenden Menſchenweſens umſchaffen zu haben. Aus deutſcher Geſchichtsforſchung iſt die ungetruͤbte Anſchau— ung des ſich an der Zeit geſtaltenden Anthropismus weſent⸗ lich hervorgegangen; nur Schade, daß die deutſchen Ge— ſchichtsforſcher haͤufig durch teleologiſche [Fiktionen — als befangen erſcheinen. Als Benfpiel lebendiger hiſtoriſcher Schilderung diefer Art mag unter andern folgende Stelle dienen. . „Nicht die Groͤße der Kraft entſcheidet zuletzt uͤber den Gehalt deſſen, was geſchieht, ſondern die Guͤte des Willens. Wohl koͤnnen Kraft und Leidenſchaft mit unheiliger Gewalt das Aeußere in Familie, Kirche und Staat vielfach bewegen und Ungewoͤhnliches hervorbringen; das innere Leben aber, die Ge: ſinnung, das Herz verwildert, oder welkt und ſtirbt, bis ein er— habener Begriff, wie ein uͤberirdiſcher Strahl, die Welt erleuch— tet und die Tiefen der Menſchheit aufregt. Wahrheit und Glaube, Recht und Freyheit, ſind nicht einzeln, ſondern nur in ihrer innigen Verbindung, die Erzieher und die Schutzgeiſter unſers Geſchlechts“ — uſw. Histoire naturelle des Canaries par P. Barker-Webb et Sabin Berthelot. Paris chez Bethune ; Fribourg chez Herder. 1835. Livrais. 1—9, 4. 88 et 88. Dieſes ſchon feit einiger Zeit angekündigte Prachtwerk ift nun erfchienen und entſpricht vollkommen der Erwartung. Es iſt in groß Quart, prächtig ausgeſtattet und enthält wohlgera— thene Steindrucke. Das Werk beginnt mit der Pflanzengeo— graphie. Herr von Humboldt ſagt von dem Pflanzenwuchs der canariſchen Inſeln, daß er ihn ſelbſt nicht im ſuͤdlichen America ſo anziehend und harmoniſch gefunden habe. Es wird zuerſt ein Gemaͤlde vom Pflanzenwuchs uͤberhaupt gegeben und dann von den einzelnen Regionen, auch Verzeichniſſe der einzelnen Inſeln. Die Arbeit beweiſt einen Jahre langen unausgeſetzten Fleiß und ein großes Talent in der Darſtellung, welche auch das groͤßere Publicum gern leſen wird. Das Ausſehen der 7 Inſeln, ihre Geographie und Pe: trographie ſind ebenfalls geſchildert. Jedes Heft enthaͤlt etwa 3 Bogen Tert und — Tafeln. Die bis jetzt gelieferten Abbildungen ſind folgende. Die Pflanzen find meiſtens ganz gezeichnet, die Bluͤthen Groͤpstheile beſonders. 8 * — 2. N Zygophyllum fontanesii. Abutilon albidum n. Hypericum glandulosum. coadunatum. . Cheiranthus cinereus. . Ch. scoparius. . Matthiola parviflora. . Erucastrum canariense n. 247 9. Reseda crystallina n. 10. scoparia. 11. Resedella subulata n. 12. Cistus candidissimus. 13. Helianthemum confertnm. 15. Frankenia ericifolia. 16. capitata n. 20. Paronychia canariensis. — 21. Polycarpia candida. — 23. smithii. Canarina campanula ohne Nummer. Die zwiſchenliegenden Tafeln fehlen noch. Es iſt ſonderbar, daß die meiſten Pflanzen ein euphors bienartiges Ausſehen haben, knotige Stengel und ſchmale ſteife Blaͤtter; nicht ill. N Von der Zoologie ſind erſt da 3 Tafeln. Fringilla teydia n. m. et f. ill. canaria deßgl. ziemlich ſorgfaͤltig gemacht, kleinern Federn freylich wie Haare. Schnecken, darunter das Thier von Cryptella cana- riensis n. Zum hiſtoriſchen Theil find da: Anſichten von Gegen: genden, beſonders um einen Begriff vom Pflanzenwuchs zu ges ben, meiſtens ſehr grotesk. Taf. 1. 2. 3. 4. 5. 9. 10. 15. Trachten ill. T. 8. Dabey iſt ein Atlas in Fol. mit Landcharten, Anſichten der Pflanzenregionen und Gegenden, beſonders Gebirgsanſichten mit der characteriſtiſchen Vegetation. Die vorherrſchenden Pflan— zen find Euporbia canariensis, piscatoria; Kleinia neriifo- lia. Plocama pendula. Convolvulus floridus. Physalis aristata. Pinus canariensis. Periploca laevigata. Vegetationsanſichten T. I— IV. Gebirgsanſichten T. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 9. Profile der Vegetationsregionen T. III. IV. ill. Landcharten I. II. V. VI. - Der Preis für das jetzt Gelieferte iſt 20 Fl., uns nicht viel ſcheint. die was m d ier eds de la société d'histoire naturelle de Neuchatel. Tom. I. 1836. 4. 0 Pl. 18 (20 Fr.) Obſchon ſich erſt im Jahr 1832 dieſe Geſellſchaft ge— gründet hat, fo hat fie doch ſchon binnen dieſer kurzen Zeit eis ne bedeutende Anzahl von wichtigen Verhandlungen zuſammen⸗ gebracht, ein Eifer, der gewiß allgemein anerkannt wird. Voran ſtehen die Statuten; dann folgt ein Bericht uͤber die phyſicaliſchen Arbeiten von Joannis, vom Jaͤnner 1888 248 bis zum März 1834; ſodann einer von Agaſſiz über das Naturhiſtoriſche und Medicinifche, welchem ein Ueberblick uͤber den gegenwaͤrtigen Zuſtand im Allgemeinen vorausgeſchickt wird. S. 33. Agaſſiz, Beſchreibung einiger unbekannter Kate pfenarten im Neuenburger See: er beſtimmt zuerſt die Familie genauer, führt dann die Sippen auf, welche er in mehrere trennt und beſtimmt dieſelben. Es ſind folgende: 1) Acanthopsis (Cobitis taenia). 2) Cobitis barbatula, fossilis etc. 3) Gobio. 4) Barbus. 5) Cyprinus carpio, carassius, gibelio ete. 6) Rhodius (C. amarus). 7) Tinca. 8) Phozinus. 9) Leuciscus dobula, aphya, grislagine, argenteus (C. leuciscus), orfus, idus, jeses, rutilus, erythrophthal- mus etc. 10) Chondrostoma nasus. 11) Aspius rapax, alburnus, bipunctatus. 12) Abramis brama, blicca, ballerus, farenus, wim- ba etc. 13) Pelecus cultratus. Dann beſchreibt und bildet er ab die neuen Gattungen: 1) Leuciscus rodens 8 10“ lang (Ronzon, Haſeli), wird ausfuͤhrlich beſchrieben ſammt ſeiner Lebensart. Er ſteckte fonft unter Cyp. leuciscus, wovon man jetzt 4 Gattungen uns terſcheidet: L. argenteus, rostratus, rodens, majalis, lasca, 5 Gattungen, Taf. 1. F. 1. 2. Hartmann hat ihn in ſeiner Ichthyologie der Schweiz S. 207 unter dem Namen C. do- bula beſchrieben und dagegen die aͤchte Dobula unter dem Na⸗ men C. cephalus. Seine Beſchreibung paßt übrigens auf Leu- eiscus rodens. Er wird in der oͤſtlichen Schweiz getrocknet und auch unter dem Namen Gangfiſch verkauft. 1) Leuciscus majalis 6— 8” l., t. 6. f. 3 — 7. (Po- issonnet, Vengeron). 3) L. prasinus t. 2. f. 1 — 5. Hartmann hat ihn un: ter ſeinen Cyp. idus gebracht, der aber nicht im Neuenburger See vorkommt; er gibt ihm jedoch ein Gewicht von 8 — 4 Pfund, das er bey weitem nicht erreicht. Iſt wahrſcheinlich Shaws C. lancastriensis, fonft mit C. rutilus verwechſelt, 8 - 10“ lang. Rondelet hat ihn abgebildet S. 64, befchries ben S. 156. Mit den Cyprinen ſind Mugil et Atherina verwandt, ungeachtet der 2 Ruͤckenfloſſen. Sie gehören dahin und als kleine Familie, dazwiſchen Cyprinodon, Molinesia, Fundulus, Lebias, Poecilia, Anableps. Alle dieſe Cyprinen oder alle dieſe Cyprinoiden haben Schuppen, deren Anwuchsblaͤtter ganze Raͤnder haben und die A. daher Cycloiden nennt. Die Gat⸗ tungscharactere ſind nicht beſonders herausgehoben. S. 49. A. de Montmollin, uͤber die Kreidenforma⸗ tion des Jura, ein umſtaͤndlicher Aufſatz, dem auch die Ver⸗ 249 ſteinerungen beygegeben find, nebſt Durchſchnitten auf T. 3., aber nur im Text erklaͤrt. ©. 66. A. C. Wactyet, Verſuche über den lithographi— ſchen Kalkſtein bey Chauæ de fond. S. 71. A. de Montmollin, Note uͤber den Wechſel der Höhe des Neuenburger Sees ſeit 1817. T. 4—7. S. 77. Allamand, Sohn: beſondere Sippen der Hausthiere. Schaf, Ziege, Kuh, Eſel, Pferd. ©. 93. Dr. de Caſtella, Bemerkung über ein unäch- tes Anevrisma, geheilt durch die Ligatur; deßgleichen über die Ligatur der Schenkelarterien. S. 103. Dr. Borel, Bemerkungen uͤber die Waſ— ſerſcheu. S. 116. A. de Montmollin, uͤber die Bevoͤlkerung des Landes Neuenburg mit Tabellen. Im Jahr 1761 waren es 82428; im Jahr 1834 waren es 56073. S. 122. Dr. L. Coulon, Beſchreibung einiger neuer Thiere im Muſeo. 1) Sciurus humeralis, T. 8. ill., von Java. 2) Sc. auriventer m., T. 9., aus Indien. 3) Sc. rafflesii, T. 10. 4) Sc. griseiventer, T. 11. 12. 5) Palaeornis bengalensis, T. 13. Alle illuminiert und befchrieben, aber kein Character herausgehoben. Bemerkungen uͤber einige Hunde, Katze, Schwein, ©. 126. L. Agaſſiz', Notiz uͤber die Verſteinerungen des dortigen Kreidengebirgs. Meerſterne, T. 14. 1) Holaster complanatus, f. 1. (Spatangus retusus). 2) Nucleolites lacunosa. 3) Olfersii, f. 2. 3. 4) Echinolampas montmollini, f. 4 — 6.; productus; minor. 7) Catopygus obovatus, wie Nucl. ovulum. 8) Discoidea macropyga, f. 7—9., wie Galerites de- pressus. 9) Diadema ornatum; rotulare, f. 10-- 12. 11) Salenia peltata, f. 3 — 15. 12) Cidaris vesiculosa; elunifera, f. 16 - 18. 14) Arbacia granulosa. 15) Goniaster porosus, f. 19 — 21. tessellata; G. couloni, f. 22 — 24. S. 146. OGſterwald, Notiz über die Höhe des Neu⸗ enburger Sees. Genf liegt 370 Metr., Straßburg 145, 9; der Damm bey Neuenburg 438, und dieſer uͤber dem See 2,076. S. 149. Prof. Ladame, Abhandlung uͤber die Bildung der jetzigen Oberflaͤche der Erde. S. 168. L. Agaſſiz, Prodromus einer Monographie der Strahlthiere oder Echinodermen. Iſis 1837. Heft 4. neben Asterias 250 Spricht vorzuͤglich uͤber die Zweyſeitigkeit dieſer Thiere, woruͤber er fruͤher einen Aufſatz in der Iſis mitgetheilt hat. Der Bau, beſonders der Meer-Igel, wird beſonders auseinan— der geſetzt. Die Claſſification ſteht ſo: Holothurien: 1) Synapta beselii, oceanica, mammillosa, vittata, re- ciprocans, maculata, radiosa, inhaerens. 2) Chirodota purpurea, lumbricus; verrucosa, di- scolor. 3) Thyone papillosa, fusus, briarius, lapidifera, peruviana. 4) Trepang edulis, ananas. impatiens, maculata 5) Holothuria tubulosa, columnæ, maxima, elegans, forskalii, polii, sanctorii. cavolinii, petagnii, stellati, disma- rii, appendiculata, radackensis, brunnea, agglutinata, um- brina, quadrangularis, fuscocinerea, atra, fuscopunctata, lilla, scabra, monacaria. 6) Mülleria echinites, lecanora. 7) Bohadshia marmorata, ocellata, argus, lineolata. albiguttata. 8) Cuvieria squamata, euvieri. 9) Psolus phantapus, appendiculatus, timama. 10) Pentacta erocea, pentactes, gertneri, frondosa, doliolum, tentaculata, laevis, minuta, pellucida. 11) Minyas cyanea. Echiniden. A. Spatangi. 1) Disaster bicordatus, elliptieus, excentricus, cana- liculatus, granulosus, capistratus, carinatus, ovalis, analis, ringens. 2) Holaster granulosus, hemisphaericus, laevis, no- dulosus, planus, complauatus, intermedius, subglobosus, suborbicularis, truncatus. 3) Ananchytes ovata, gibba, hemisphaerica (pustulo- sa, quadriradiata find nichts.) 4) Hemipmeustes radiatus. 5) Micraster amygdala, bucklandii, bucardium, bufo, cor anguinum, cor testudinarium, gibbus, goldfulsii, brun- nella, acuminatus, suborbieularis, canaliferus, lacunosus. 6) Spatangus ornatus, desmarestii, hoffmanni, pur- pureus, meridionalis, ovatus, crux andreae, planulatus. 7) Amphidetus goldfulsii, sebae, pusillus. 8) Drissus pectoralis, carinatus, columbaris, scillae, unicolor, ventricosus, compressus, sternalis. 9) Schizaster atropos, studeri. B. Clypeaster. 1) Catopygus semiglobus, carinatus. castaneus, py- riformis, ovulum, depressus, subcarinatus, obovatus. 16* 2) Pygaster semisulcatus, depressus. 3) Galerites vulgaris, abbreviata, subrotunda. 4) Discoidea depressa, Ben albogalerä, canali- culata, rotula, rotularis, macropyga 5) Clypeus sinuatus, emarginatus, patella, orbicula- ris, sowerbyi, conoideus, hemisphaericus, testudinarius, scutella. 6) Nucleolides ente eunieularis, fimbriata , plana- ta, cordata, lacunosa, scrobiculata, olfersii, grignionensis. 7) Cassidulus lapis cancri, patellaris, complanatus. 8) Fibularia placenta, subglobosa, ovata, scutata, suf- folciensis, eraniolaris, ovolum. 9) Echinoneus eyclostomus, semilunaris, gibbosus. 10) Echinolampas pentagonalis, fornicatus, koenigii, leskei, montmollini, produetus, minor, affinis, bouei, brongniarti, conoideus, cuvieri, ellipticus, hemi- sphaerieus, kleinii, linckii, politus, stelliferus, subeylindri- cus, trilobus, orientalis. globosus, gaimardi, richardi, subdepressus, ambigenus, scutiformis. 11) Olypeaster marginatus, altus, rosaceus, 12) Echinarrhachius lenticularis, placenta , placunarius, latissimus, rumphii. parma, 13) Seutellaaltavillensis, gibberula, hispanica, nummu- laria, occitana, striatula, subrotunda, porpita, orbicula- ris, ovalis, integra, inaurita, aurita, dentata, radiata, di- gitata, octodactyla, hexapora, pentapora, bifora, tetra- pora, emarginata. C. Cidarites. 1) Cidaris blumenbachi, buchii, coronata, crenula- ris, elegans, florigemma, glandifera, marginata, maxima, monilifera, muricata, nobilis, propinqua, schmiedelii, spi- nulosa, regalis, clavigera, corollaris, cretosa, clunifera, ve- siculosa, limaria, discus, rosaria, serraria, hystrix, bacu- losa, tribuloides, verticillata, tubaria, dispinosa, annu- lifera, metularia, stellulifera, imperialis, granioides, pi- stillaris.“ 2) Diadema beechei, subangulare, vagans, mammilla- tum, haemisphaericum, alarm oe granulo- sum, ornatum, rotulare, setosum, calamarium, spinosissi- mum, subulare, pulvinatum. 3) Astropyga radiata. 4) Salenia hoffmanni, hemisphaerica , peltata. scutigera, 5) Echinometra atrata, acufera, carinata, leschenaul- tii, lobata, lucunter, matthaei, mammillata, maugei, ob- longa, pedifera, quoyi, trigonaria. 6) Abracid hieroglyphica, sulcata, nodulosa, granu- losa, alutacea, radiata, pusilla, punctulata, pustulosa. 7) Echinus germinans, perlatus, lineatus, menardi, milleri, regalis, ventricosus, sardicus, peutagonus, pileo- mespiliformis, milleri, obconicus, prattil, 252 lus, variegatus, esculentus, vulgaris, melo, miliaris. III. Stellerites. A. Asteriae. 1) Asterias aurantiaca, bispinosa, 2) Celaster couloni. lividus, variolaris, eld «meinr caleitrapa. 3) Goniaster reticulatus, equestris, nodosus, tessel- latus, porosus, quinquelobus, jurensis. 4) Ophidiaaster ophidianus. 5) Linckia variolata, typus, franeiseus. 6) Stellonia rubens, sepitosa, glacialis, spinosa, an- gulosa, endeca, papposa, helianthus, echinitis, lanceolata, lumbricalis. ) Asterina minuta. * 8) Palmipes membranaceus. 9) Culeita discoidea. B. Ophiuræ. 1) Ophiura texturata, lacertosa. 2) Ochiocoma squamatä, echinata. 3) Ophiurella carinata, speciosa, milleri, egertoni, 4) deroura prisca. 5) Aspidura loricata. 6) Tricaster palmifer. 7) Euryale verrucosum, costatum, ro murica- tum, mediterranex. C. Crinoidea. 1) Comatula mediterranea, 2) Comaster multiradiatus. 3) Pterocoma pinnata. 4) Saccocoma tenella, peectinata, filiformis. 5) Glenotremites paradoxus. 6) Ganymeda pulchella. 7) Marsupites ornatus. 8) Phytocrinus europaens. 9) Pentacrinus dubius, basaltiformis, briareus, ein- gulatus, moliferus, annulatus, pentagonalis, levis, scalaris, subangularis, scriptus, subsulcatus, subteres, tuberculatus, moniliformis, subbasaltiformis, caput medusæ. 10) Isocrinus pendnlus. 11) Enerinus lilüformis, schlotheimii. 12) Apiocrinus elongatus, flexuosus, incrassatus, Tosaceus, ro- tundus, ellipticus. 13) Eugeniocrinus, caryophyllatus, compressus, haus- manni, hoferi, moniliformis, nutans, pyriformis, quinquan- gularis. 14) Solacrinus costatus, serobiculatus, jægeri. 15) Rhodocrinus canaliculatus, gyratus, quinquepar- titus, crenatus, verus, quinquangularis. 253 + 16) Actinoerinus eingnlatus, granulatus, moniliformis, muricatus, nodulosus, gothländieus, levis, polydactylus, tesseratus, triacontadactylus, tesseracontadactylus. 17) Melocrinus gibbosus, laevis, hieroglyphicus. 18) Eucalyptocrinus rosaceus. 19) Poterioerinus crassus, tenuis. 30) Platyerinus ventricosus, granulatus, pentangula- ris, rugosus, striatus, levis, tuberculatus, depressus. 21) Ciatſioerinus geometricus, pinnatus, rugosus, tuberculatus, planus, quinquangularis, abbreviatus, pen- tagonus. 22) Sphaeronites pomum, aurantium, granatum, wah- lenbergii. | 23) Caryocrinus ornatus, loricatus. 24) Cupressocrinus erassus. 25) Pentremites florealis, ovalis, derbiensis, pyrifor- mis, ellipticus, globosus, Dann folgt ein Bulletin bibliographique, welches aller: ley Auszüge aus andern Werken enthält, z. B. S. 1. Ch. Apyells Unterſuchungen über die Erhebung des Bodens in Schweden, uͤberſetzt von Coulon, ſehr aus— fuͤhrlich bis S. 35 nebſt einem Verzeichniß der verſteinerten Schalen bey Stockholm, wovon 17 abgebildet ſind, in 49 Fi— guren auf T. 18.; außerdem 3 Tafeln oder Landcharten. S. 36. Auszug von Godet aus Brandts und Erich— ſons Meloe und des letztern Dytici. Dieſes iſt der reiche Innhalt der vorliegenden Abhand— lungen. Moͤge es ihnen nicht ergehen, wie ſo vielen andern, die nach einigen Jahren ins Stocken gerathen ſind. Grafen Trautmannsdorf practiſcher Nivellier-Unterricht, 2te Auflage. Prag bey Calve. 1836. 8, 152. 6 Tafeln. g Dieſer Unterricht hat vorzuͤglich die Anwendung deſſelben auf das Anlegen der Wieſenbewaͤſſerungsgraͤben und die Fuͤh— rung der Waſſerleitungen in hoͤlzernen und eiſernen Roͤhren, wie auch mancherley andere Gegenſtaͤnde landwirthſchaftlicher Cultur zum Zweck, und iſt fuͤr jeden Oeconomen faßlich darge— ſtellt, wenn er auch weiter keine mathematiſchen Kenntniffe be— fist. Zuerſt ſpricht das Werk über das Ebene, den Horizont uſw., dann beſchreibt es die Nivellierwage, die Handhabung der— ſelben, die practiſchen Aufgaben, zeigt die Anwendung auf die Anlegung der Wieſengraͤben, ſpricht vom Ebnen der Wieſen, vom Entwaͤſſern der Teichgruͤnde, und handelt endlich von den Waſſerleitungen. Die Tafeln ſtellen Inſtrumente vor, unebe— nen Boden, Durchſchnitte, Anlegung der Abzugsgraͤben uſw. Das Werk iſt offenbar mit Sachkenntniß geſchrieben, und wird daher ohne Zweifel ſeinem Zweck entſprechen. 254 Fundamentalgrundſaͤtze einer metaphyſiſchen Cosmologie und Bewegungslehre von J. U. Ewertz. Riga 1836. 8. 157. 1 T. Dieſe Schrift enthaͤlt manche neue Ideen uͤber den Welt— bau und beſonders die Bewegung der Weltkoͤrper, welche Be— achtung verdienen. Nach einer Einleitung folgen die Grund— ſaͤtze der rotatoriſchen Bewegung in Beziehung auf einen veſten Körper an und für ſich und auf ein umgebendes Mittel; die Anwendung der theoretiſchen Grundſaͤtze auf die Bewegung der Weltkoͤrper; metaphyſiſche Conſtruction des Raumes, der Zeit und der Materie; Ueberſicht der fruͤhern cosmologiſchen Theo— rieen und Hypotheſen; Beſtimmung der Qualität und Quan⸗ titaͤt der bewegenden Centralkraͤfte; Darſtellung der durch die qualitativ verſchiedenen Centralkraͤfte hervorgebrachten Bewegun— gen in Bahnen von verſchiedener Geſtalt; Beſtimmungen der durch die Centralkraͤfte hervorgebrachten rotierenden Bewegun⸗ gen; Verbindung des theoretiſch Erkennbaren mit dem in der Erfahrung Gegebenen. Die Theorieen und Lehren der fruͤhern Aſtronomen werden uͤberall dargeſtellt und beurtheilt. Es iſt ein Werk, vorzuͤglich fuͤr die Aſtronomen geſchrieben, und wird daher auch von denſelben gewuͤrdiget werden. Bemerkungen uͤber die geographiſche Vertheilung und Verbreitung der Gewaͤchſe Großbrittanniens, beſonders nach ihrer Abhängigkeit von der geo⸗ graphiſchen Breite, der Hoͤhe und dem Clima von H. C. Wat⸗ fon, uͤberſetzt und mit Beylagen und Anmerkungen verſehen von Beilſchmied. Breslau bey Max. 1837. S. 263. Dieſes iſt eine ungemein fleißige Arbeit, welche umſtaͤnd— liche Bemerkungen über kdie phyſicaliſche Geographie Großbrit— tanniens enthaͤlt, uͤber die Flora und Vegetation, Data zur Be— ſtimmung der Verbreitung der Pflanzen, nach den verſchiedenen Hoͤhen, Laͤngen und Breiten; Verbreitung brittiſcher Pflanzen uͤber andere Laͤnder mit einer Menge Tabellen uͤber die Hoͤhe, Temperatur, Regen, Anzahl der Pflanzen und ihre Verthei— lung. Das Werk kann als Muſter fuͤr andere Laͤnder dienen. Die Ueberſetzung ſcheint uns ſehr treu zu ſeyn, und Herr B. hat uͤberdieß manche Noten und 4 groͤßere Beylagen hinzugethan, um das Werk ſo vollſtaͤndig als moͤglich zu machen. Verhandlungen der Eon. L. Carol. Academie. Supplement zu Bd. 17., enthal- tend die foſſilen Farrenkräͤuter von Goͤppert. Bonn b. Weber. 1836. 4. 487. 44 Tafeln. Dieſe neue Arbeit iſt ein ſchoͤner Beweis von der raſtlo— ſen Thaͤtigkeit des Verfaſſers. Es iſt in keiner Zeit ſoviel uͤbe die Verſteinerungen gearbeitet worden, wie in der unſerigen, un daran hat der Verfaſſer mit Sternberg, Schlotheim Miller, Ad. Brongniart, Buch, Soldfuß, Bronn Jaͤger uſw. einen großen Antheil. 255 Er hat nicht nur ſelbſt viel Neues entdeckt, ſondern gibt auch hier ein ganzes Syſtem der verſteinerten Farrenkraͤuter mit ſehr vielen und ſchoͤnen Abbildungen. Zuerſt ſpricht er über die Verſteinerungskunde im Allgemeinen und gibt dann die Ge— ſchichte der Pflanzenverſteinerungen, insbeſondere Farrenkraͤuter, vergleicht damit die lebenden Formen nach Stamm, Laub und Fruͤchten ſehr umſtaͤndlich. Dann folgt S. 170 die Beſchrei— bung der verſteinerten Farren, und endlich die Claſſiſication der- ſelben. S. 391 gibt er Anleitung zur Beſtimmung der Farren, ſpricht uͤber ihre Verbreitung nach Laͤndern und Formationen, und zuletzt über diejenigen, welche in Schleſien gefunden wor⸗ den. Die Gattungen haben einen lateiniſchen Character, eine kurze Beſchreibung und Anfuͤhrung der Abbildungen. Es ſind hier ſoviel abgebildet, daß wir kaum ein Ver— zeichniß liefern koͤnnten, was auch unnoͤthig waͤre, da doch jeder Botaniker und Geognoſt das Buch haben muß. Den Schluß machen vollſtaͤndige Regiſter; auch die aͤu— ßere Ausſtattung iſt der Arbeit wuͤrdig. Sie gleicht ganz den Schriften der Academie. Die Zeichnungen ſind großentheils von Weitz, der Druck von Henry zu Bonn. Flora oder allgemeine botaniſche Zeitung, herausgegeben von Hoppe und Fuͤrnrohr. Regensburg. 1836. 8. I. II. Litteraturbericht VI. 176. Dieſer Jahrgang iſt wieder ſehr reich an Abhandlungen, welche ſehr haͤufig in die eigentliche Wiſſenſchaft und ins na— tuͤrliche Syſtem eingreifen: Agardh, über die Bedeutung der Balſaminenbluͤthen; Fries, über die Frage, welches die vollkommenſten Gewaͤchſe ſeyen. Wir koͤnnen nicht bergen, daß uns dieſer Aufſatz ſehr unerwartet mit dem Reſultat uͤberraſcht hat, daß es die Com— poſiten ſeyen, um ſo mehr, da wir dieſe Frage zu allererſt der botaniſchen Welt vorgelegt haben; denn vorher hat man an nichts als an ein Netz gedacht, und wenn auch jemand wirklich gewiſſe Pflanzen für die unterſten angefehen, fo ift es doch Nie: manden eingefallen, nur zu vermuthen, daß es Pflanzen geben koͤnnte, die ſich zu den andern verhielten, wie etwa die Affen zu den andern Thieren. In unſerer Naturphiloſophie und ſpaͤter in Dietrichs Garten⸗Journal 1813. haben wir zuerſt in Deutſchland wieder das natuͤrliche Syſtem zu erwecken geſucht, nachdem man das von Juſſieu und Batſch einem völligen Todesſchlaf uͤberge— ben hatte Hier betrachteten wir die Roſaceen als die hoͤch— ſten. Wenige Jahre darauf bearbeitete Sprengel die zweyte Auflage ſeiner Anleitung zur Kenntniß der Gewaͤchſe, und er nahm nun das natuͤrliche Syſtem darein auf, ſetzte auch die Roſaceen nach unſerm Beyſpiel oben an. Damals hatten wir die Frucht noch nicht gehörig gewuͤrdiget, und das machte uns bey der Bearbeitung des botaniſchen Thells unſeres Lehrbuchs der Naturgeſchichte (Weimar Induſtrie-Comptoir) eine kleine Storung, weil uns jederman ſagte, daß die Fruͤchte der heißen Welt viel edler waͤren als die unſerigen. 256 1 Dem mag uͤbrigens ſeyn wie ihm wolle, ſo ſind ſicherlich die Fruchtpflanzen die hoͤchſten und die Roſaceen gehoͤren dazu. Wie man die zuſammengeſetzten zu den hoͤchſten machen koͤnne dafuͤr ſind wir wirklich nicht im Stande, oder anzuerkennen. Bey ihnen iſt alles verkuͤmmert, Stengel, Laub, Kelch, Blume, apfel und ſelbſt der Samen, wel— cher mit allen andern Theilen ſehr verwachſen iſt und ſehr we— nig Beſtandtheile enthält. Die Staubbeutel find ſogar vers wachſen, die kuͤmmerlichen Bluͤmchen oft geſpalten, ja ſelbſt nichts als Baͤndelchen, der Kelch in Borſten vertrocknet, end— lich eine Menge Bluͤthen auf einem Boden, wie die Aehren der Graͤſer, die Kolben der Aroiden und wie die Huͤte der Pilze. Indeſſen iſt es gut, daß die Sache beſprochen wird, damit ſie klar zum Bewußtſeyn komme. Nach einigen Jahren wird man ſich wundern, warum man nicht fruͤher nach den hoͤchſten Pflanzen gefragt habe. Gärtner ſetzt ſeine Verſuche uͤber Baſtardbefruchtung fort; Koch gibt eine Ueberſicht der natuͤrlichen Ordnung der deutſchen Pflanzen; auserdem finden ſich viele Aufſaͤtze über Floren, einzelne Pflanzen uſw. Die Zahl der kleinern Notiz zen iſt Legion. Auch Ankuͤndigungen, Preiſe, Befoͤrderungen, Todesfaͤlle udgl. find in dieſer nuͤtzlichen Zeitſchrift enthalten. Gründe aufzufinde Allgemeine Biologie der Pflanzen von C. A. Agardh, Prof. der Bot. und Oecon. an der Univerf. Lund ꝛc. Mit einer Vorrede von C. F. Hornſchuch, Prof., aus dem Schwediſchen uͤberſetzt von F. C. H. Creplin. — Anch unter dem Titel: Lehrbuch der Botanik von C. A. Agardh ꝛc. Zwey⸗ te Abtheil.: Biologie. Greifswald b. Koch. 1832. VI. und 479 S. gr. 8. 1 Taf. Die Nachricht, daß der Biſchof Agardh auch bey ſei— nem neuen Wirkungskreiſe für die Botanik fo thaͤtig bleibt, daß wir jetzt, anderthalb Decennien nach dem Erſcheinen feiner Aphorismi bot., ein Syſtem des Pflanzenreichs von ihm zu hoffen haben, erinnert uns an ſein Lehrbuch der Botanik, wor⸗ inn ſeine zum Theil eigenthuͤmlichen Ideen niedergelegt ſind, welche wegen der Anſichten über die Wichtigkeit dieſes und jes nes Pflanzenorgans und ſeiner Functionen auf ſeine Syſtematik Einfluß haben muͤſſen. Hinſichtlich einer Beurtheilung des Buches koͤnnen wir beſonders auf Hornſchuchs, den vorzuͤglichen Werth dieſes ſelbſt für jeden Gebildeten belehrenden Buches hervorhebende, der Les berſetzung ſelbſt vorgedruckte Vorrede verweiſen — und wir ma⸗ chen nur nochmals aufmerkſam darauf, wie hier mehr als in andern Ähnlichen Werken die mehr oder minder analogen Vor⸗— gaͤnge im Thierorganismus mit denen im pflanzlichen verglichen werden, die allgemeinen Erſcheinungen des Pflanzenlebens hier auf engerem Raume, alſo uͤberſichtlicher und nicht mit ſolcher Vorfuͤhrung des ganzen weitlaͤuftigen Materials der Unterſu⸗ chungen, als in Decandolle's Pflanzen-Phyſiologie erläutert und die Reſultate des bisherigen Forſchens von hoͤherem Standpun⸗ cte aus dargelegt find, und zwar dieſes bey den einzelnen Artie keln mit einer gedraͤngten hiſtoriſchen Darſtellung der Entdeckung der Thatſachen und der Bildung und Umbildung der darauf ge⸗ gründeten Hypotheſen oder ſicherern Folgerungen: alles durch 257 — den Verfaſſer zu einer Theorie des Pflanzenlebens ausgebildet. Die theilweiſe ſtrittigen oder beſtrittenen Anſichten des Verf. in manchem Einzelnen hier von ihm ſelbſt nochmals mit den gemachten Einwuͤrfen zugleich dargeſtellt zu finden, iſt willkom⸗ men und erleichtert dem Leſer das eigene Urtheil. Beſonders ausführlich find Wachsthum und Ernaͤhrung, alle Verhaͤltniſſe der Blumen und des Bluͤhens!, fo wie der Befruchtung und Fruchtbildung durch die verſchiedenen Haupt-Abtheilungen des Pflanzenreiches abgehandelt. Die Ueberſetzung hat vor dem Originale (Allman Wext- Biologi . ., auch unter dem Titel: Lärebok i Botanik .) eine Ueberſicht (§. 119 — 121.) voraus: „Die Grundgeſetze der allgemeinen Biologie;“ deßgleichen S. 453 — 479: „Zu: fäge und Erlaͤuterungen,“ welche der Verfaſſer ſelbſt dazu bes ſonders geliefert hat. Die Ueberſetzung iſt, ſo ſchwierig ſie theilweiſe ſeyn mochte, ſehr gelungen. Auch die aͤußere Ausſtat⸗ tung des Buches ſpricht an. Auf dieſes Werk Agardhs werden wir jetzt auch da⸗ durch geführt, daß gegenwaͤrtig manche derjenigen eigenthuͤmli⸗ chen, zum Theil gleichzeitig mit andern, aber doch ſelbſtſtaͤndig gefaßten Anſichten dieſes Autors, welche nicht allgemeine An⸗ nahme fanden, neuerdings durch jüngere Unterſuchungen ande: rer ihre Beſtaͤtigung und Modification oder Ergänzung finden, weßhalb eine Kenntniß jener unentbehrlicher wird. Dieſes gilt nicht allein in Betreff der ſo eben angezeigten und ein Werk für ſich bildenden Biologie oder allgemeinen Phyſiologie der Gewaͤchſe; ſondern auch von Agardh's Organographie der Pflanzen, welche auch zugleich den Titel eines Iten Theils feines Lehrbuchs der Botanik führt und als Lehrbuch der Botanik, von C. A. Agardh. Er: ſte Abtheil. Organographie. Ueberſetzt durch L. Meyer, Profeſſor. Copenhagen 1831. 8. — Mit dem beſondern Titel: Organographie ic. auch deutſch erſchien. Eine Anzeige hiervon nebſt Auszuͤgen gab Wikſtröm im botaniſchen Jahresberichte über das Jahr 1830., kuͤrzer Eſchweiler in feinen Annalen der Gewaͤchs⸗ kunde 4. Bd. S. 48 uſw. b In dieſem Werke oder dieſer Abtheilung iſt es z. B. namentlich Agardh's Lehre von einem Verbindungsmittel — einem ſpaͤter verhaͤrtenden und meiſtens unſichtlich werdenden Schleime — zwiſchen den Pflanzenzellen, welche jetzt als wich— tig mehr zur Sprache gekommen, die nun auch Mohl annimmt, Mirbel beſtreitet, deren Richtigkeit aber Mohl wie⸗ derum durch erweiterte eigene Unterſuchungen von vielerley Abthei⸗ lungen der Gewaͤchſe hindurch, erwieſen hat. — Auch dieſes, wie es ſcheint, wohl wegen der Entfernung des Verlegers, nicht genug verbreitete Buch verdient daher ausgedehntere Be⸗ achtung und Benutzung. Iſis 1837. Heft 4. 258 Oeconomiſche Neuigkeiten und Verhandlungen. Zeitſchrift für alle Zweige der Land- und Hauswirthſchaft, des Forſt⸗ und Jagdweſens, herausgegeben von E. Andre. 1836. II. Prag bey Calve. 4. 385 — 768. i Diefe wichtige Zeitfchrift gedeiht immer, ſowie fie der kenntnißreiche Vater des jetzigen Herausgebers gegruͤndet hat; ſie enthaͤlt auch wirklich alles, was nur irgend in die Land— wirthſchaft einſchlagen kann, und unterhaͤlt immer einen lebhaf— ten Verkehr zwiſchen allen Oeconomen Deutſchlands. Alle Ent: deckungen im Ausland, beſonders von Werkzeugen und Mafchi- nen werden ſchnell mitgetheilt. Landwirthſchaftliches Converſations-Lexicon, für Practiker und Laien, herausgegeben von Dr. A. v. Lenger- ke. Prag bey Calve. 1837. Heft 1. 8. 160. Dieſes iſt ein populaͤres und unterhaltendes Werk, wel⸗ ches 3 Baͤnde fuͤllen und binnen Jahr und Tag fertig ſeyn ſoll. Dieſes Heft geht von Aal — Arteſiſche Brunnen, und ſcheint ſeinem Zwecke vollkommen zu entſprechen. Es enthaͤlt groͤßere Artikel uͤber Ackerbauſyſteme, Ackerſchnecke, Ackerwerth, Aegypten, Aepfel, Ahornzucker, Alpenwirthſchaft, Althaltensle— ben, America, Andre, arabiſche Pferdezucht, Armencolonien und Arteſiſche Brunnen; dazwiſchen iſt nichts vergeſſen, was noch hergehoͤrt. Systema Insectorum auctore Dr. I. Gistl. Monachii apud Fleischmann. 1837. l. Coleoptera. 8. 64, 1 Taf. Wer wird an dem großen, ja unerlaͤßlichen Beduͤrfniß ei⸗ nes neuen Syſtems der Inſecten zweifeln, da wir ſeit mehr als 30 Jahren nichts der Art erhalten haben? Daß ſich da— her einmal jemand daran mache, war hoͤchſt wuͤnſchenswerth, und man muß dem ſonſt ſchon als fleißigen Naturforſcher bekannten Pfr. die Gerechtigkeit wiederfahren laſſen, daß er hier mit ungewoͤhnli⸗ chem Fleiß ſich an die Arbeit gemacht hat. Es find eine Men> ge Schriften verglichen, deren Daſeyn, wir müffen es geſtehen, wir nicht einmal kannten; bey jeder Gattung ſind alle Schrift: ſteller citiert und alle Abbildungen angegeben, welche vorhanden ſind; außerdem hat der Verf. die zahlreichen Sammlungen in Muͤnchen und Regensburg ſelbſt durchſtudiert und zum Theil beſtimmt, ſo daß man viel Neues in dem Werke findet. Die Charactere der Ordnungen, Abtheilungen, Zuͤnfte, Familien, Sippen und Gattungen find vollftändig mitgetheilt und durch guten, abgeſetzten Druck mit verſchiedenen Schriften herausgehoben; auch die ſonſt mit Unrecht fo vernachlaͤſſigte Groͤße des Leibes iſt angegeben. Es iſt daher in dem Werk alles beachtet, was mon davon verlangt. Eine Critik uͤber das Einzelne anzuſtellen, iſt bey einer fo neuerlichen Erſcheinung nicht möglih und kann überhaupt 7 259 erſt nach einer Reihe von Jahren Statt finden. Es ſollten fich aber mehrere mit dem Verfaſſer vereinigen und ſich in die Ord— nungen theilen, wodurch das Werk gewiß ſchneller befoͤrdert werden konnte. Indeſſen kann man erwarten, daß die Kaͤfer bey dem bekannten Fleiße des Verfaſſers nicht lang auf die Vollendung warten werden. Dieſe Lieferung enthält die Sippen Mantichora, Ambly- cheila, Omus, Platycheila, Megacephala, Oxycheila, Hire- sia, Euprosopus, Cieindela mit einer Menge Gattungen. Man kann auf jede Seite 5 rechnen, mithin bis jetzt ungefahr 300. Da die Hefte ſo ſchnell folgen ſollen, ſo wird man in kurzer Zeit im Beſitze der Kaͤfer ſeyn, und das iſt vor der Hand eine ſehr große Erleichternng für die Entomologen. Die Tafel enthält in guten Umriſſen Muſter von 7 Sip⸗ pen mit den einzelnen Theilen, Freßwerkzeuge, Fuͤhlhoͤrner und Fuͤße in Kupfer geſtochen von A. Schleich. Man darf dem Werk gluͤcklichen Fortgang wuͤnſchen. Neue Wirbelthiere zu der Fauna von Abyſſinien, entdeckt und beſchrieben von Dr. E. Ruͤppell. Frankfurt bey Schmerber. 1836. Ste Lief. Fol. Bogen 9 — 12. T. 13 — 18. ill. Dieſes Heft bringt uns wieder Voͤgel und zwar ſehr in— tereſſante und gut dargeſtellt, ſowohl hinſichtlich der Beſchrei— bung als der Abbildung, haͤufig das Alte und das Junge mit critiſchen Bemerkungen und Ueberſichten derjenigen Gattungen, welche in Africa vorkommen. Von Lanius ſind vorhanden und vom Verfaſſer beobach— tet und geſammelt: L. rufus, collurio, cubla, eruentatus, personatus, erythrogaster, erythropterus, aethiopicus, collaris, bru- bru, excubitor, minor, cristatus, olivaceus. Dann werden befchrieben und abgebildet: Falco (Aqui- la) albicans, Männchen und Junges, 2“ lang. Falco (Circaëtus) funereus, polyzonus, alt und jung, 1¼“ lang. F. (Buteo) augur, alt und jung, 2“ l. F. (Astur) unduliventer, 16“ l. F. (Astur) perspicillaris, 14” l. Beſchrieben wird F. (Nisus) sphaenurus. Beobachtet wurden: Vultur aegyptius (auricularis), chassefiente, kolbii, oceipitalis, Percnopterus cathartes, monachus (cinereus). Gypaötos barbatus. Gypogeranus serpentarius; er ſtimmt der Meynung bey, daß dieſer Vogel zu den Wadvoͤgeln neben Dicholophus kommen ſoll. Lobo hat unter dem Namen Feitan favez S. 52 davon geredet. Er findet keinen Unterſchied von dem capiſchen. 2' lang, Falco (Nisus) 260 Falco peregrinus, tinnunculus, cenchris, aesalon, bi- armicus, rupicola, concolor. ' F. imperialis, n»vius, pennatus, albicans, vocifer, haliætus. ’ F. brachydactylus, funereus, pectoralis (thoraeicus), ecaudatus, occipitalis; augur, hydrophilus, perspicillaris, pa- lumbarius. F. nisus, maurus, polyzonus, sphenurus, gabar, melanopterus. F. ater, milvus, apivorus; sagitta, unduliventer, ru- fus, rufinus, cyaneus. J 1 Strix ascalaphus, brachyotos, africana, leucotis, flammea ?, lactea, passerina, pusilla, scops. Der Verfaſſer nimmt nur 8 Gattungen Vultur an. 1) Vultur einereus (monachus, imperialis, chincou). 2) V. fulvus. 3) V. kolbü. a 4) V. chasseſiente (perenopterus Borkhausen d. Orn. H. X. t. 1.) N 5) V. aegyptius (auricularis). 6) V. pondicerianus. 7) V. indicus (Chagoun, leuconotatus). hr 8) V. oceipitalis (abyssinicus et galericulatus, pi- leatus.) Regne animal, distribué d’apres son organisation par George Cuvier. Paris chez Crochard. 1836. S. pl. enl. Dieſes iſt ein neuer woͤrtlicher Abdruck von Cuviers 2ter Ausgabe, wozu aber von mehrern Naturforſchern recht huͤbſche und illuminierte Abbildungen gegeben werden, und zwar mit den einzelnen Theilen, wie Gebiß, Schnaͤbel, Freßwerkzeuge, Fuͤhlhoͤrner, Fuͤße udgl.; alſo ein ſehr nuͤtzliches und brauchba⸗ res Werk. Die vereinigten Bearbeiter ſind: Audouin, Des⸗ hayes, d'Orbigny, Duges, Duvernoy, Laurillard, Milne Eds wards, Moulin und Valenciennes, von denen ſich alſo wohl et: was Vorzuͤgliches erwarten laͤßt, beſonders da ſie ſich in die Claſſen getheilt haben. Es ſoll alle 14 Tage ein Heft mit 4 Tafeln erſcheinen. Bis jetzt ſind 18 in unſern Haͤnden und zwar aus folgenden Claſſen: 1 Saͤugthiere 3, nur mit 2 Bogen Text von Laurillard, Edwards und Roulin — werden 120 Tafeln. 2 Voͤgel 3, von d'Orbigny 108 Tafeln. 3 Lurche von Duvernoy; noch nichts, 40 T. 4 Fiſche 1, von Valenciennes, 100 T. 5 Schalthiere 4, von Deshayes, 120 T. 8 Cruſtaceen 1, von Edwards, 70 T. 7 Arachniden 1, von Duges, 30. dy Alex. Wilson, 981 z „ui 6 Inſecten, 2 von Audouin, 140 Tafeln. 9 Wuͤrmer, 1 von demſelben, 50. 10 Pflanzenthiere, 2 von demſelben, 100. Bey den Tafeln liegt eine Erklaͤrung; bey den Schal⸗ thieren ſind Schalen gegeben und gewoͤhnlich ein und das an— dere Thier der Sippe, es koͤnnten aber wohl mehr gegeben wer— den; bey Pflanzenthieren ſind immer Polypen mit abgebildet. Die Tafeln folgen uͤbrigens zerſtreut durch einander, ent— halten meiſtens die Grundgattung, haͤufig Original. Schwarz Eoftet das Heft 2 Fr. 25 Cent; ausgemalt 4 Fr. Man muß natuͤrlich keine ſchwarzen Exemplare nehmen, als welche ganz unbrauchbar waͤren. American ornithology with a continuations by Ch. Lucian Bo- naparte. The illustrative notes et life of Wilson by W. Jar- dine, in three volumes. London Whittaker. 1832. 8. 408, 390, 507. Tab. 1— 76. 1— 21. Eine Ausgabe für Europa von dieſem unvergleichlichen Werk war immer mit Sehnſucht erwartet. Jameſon zu Edinburgh hat dieſelbe befriediget durch eine Quartausgabe gleich dem Original, welche wir aber leider nicht kennen. Sie iſt ohne Zweifel ſehr theuer, und daher muß man Jardinen Dank wiſſen, daß er das unſchaͤtzbare Werk im verminderten Maaßſtab [herausgegeben hat, fo daß es nun jedem Freunde der Ornithologie zugänglich iſt; denn es koſtet nur 69 fl. 86 kr. Voran geht eine ausfuͤhrliche Lebensgeſchichte von Wilſon bis S. 107. Er war ein geborner Englaͤnder von geringem Stande; ſein Vater ein hauſierender Kraͤmer. Der Sohn kam aber bald nach America in einen Laden; er hatte daſelbſt viele Reiſen zu machen und bekam endlich durch den Geſang der Voͤgel in den Waͤldern ſo viel Liebe zu ihnen, daß er ſie ſam— melte, zeichnen lernte und durch Unterſtuͤtzung ſtechen ließ, vom Jahr 1808 an bis 1814. Das Verzeichniß feiner Voͤ⸗ gel haben wir ſchon in der Iſis 1832 S. 979 gegeben. Der Text iſt in Jardins Ausgabe genau; er hat aber die neuern Synonyme beygefuͤgt und manche Auszuͤge aus Au— dubons Ornith. Biography, auch manchmal eigene Bemer⸗ kungen. Die Abbildungen ſind oft verkleinert gegeben, aber wie es uns ſcheint, genau, gut und glänzend ausgemalt. Die letzte Hälfte des dritten Bandes enthält Carl Bona partes Am. Orn. auf dieſelbe Weiſe. Wir haben ebenfalls den Innhalt an demſelben Orte angezeigt. Dieſe Ausgabe hilft nun der eigentlichen Noth ab. Zum genauern Studium muͤſſen die Bibliotheken Jameſons Ausgabe anſchaffen. r* Transactions of the zoological Vol. I. Pars 4. 1835. 4. 301 — 402. t. 38 — 59. illum. Fortſetzung von Heft 3. S. 233. Dieſes Heft enthaͤlt wieder vortreffliche Abhandlungen, wovon wir das Weſentliche ausziehen. Die vorigen Hefte ſtehen Iſis 1836. S. 375, 410. society of London. N. 36. Ueber die Anatomie der Linguatula (Pen- tastoma Ru d.) taenioides Cuv., von Richard Gven S. 325, T. 41. F. 10 — 16. Die Anatomie der Linguatula taenioides iſt von Cuvier kurz in ſeinem Regne animal (Bd. 3. S. 254) und von Ru⸗ dolphi in den anatom. Zugaben zu deſſen Synopsis entozoo- rum (S. 432, 577, 584, 593) behandelt worden. Das Exemplar fand ſich wahrſcheinlich in den Stirnhoͤh⸗ len eines Hundes; war 3 ½ Zoll lang, zuſammengedruͤckt, be⸗ gann mit einem runden ſtumpfen Kopfe, verdickte ſich allmaͤh⸗ lich im 1. Zoll feiner Laͤnge, wo es 3“ breit war, von da an wurde es ſchmaͤler und maß am ſtumpfen Schwanze nur noch eine halbe Linie. An der Epidermis ſind keine Anzeigen einer geringelten Structur. Die Haut dagegen iſt deutlich in Segmente getheilt, und zwar ſo, daß der hintere Rand eines jeden ſich uͤber den der folgenden ſchlug, wie bey den Bandwuͤrmern. Der große Unterſchied zwiſchen Linguatula und den Ce⸗ ſtoidien liegt in den Geſchlechtstheilen, welche nicht zahlreich ſind und einzeln in jedem Segment liegen, ſondern ein einziges un— unterbrochenes Syſtem bilden von einem Ende des Leibes zum andern. b Von den Trematoden, zu denen Rudolphi und Bremſer die Linguatula ſtellten, iſt ſie dadurch unterſchieden, daß die Verdauungs- und Zeugungswerkzeuge nicht bloß im Parenchym des Koͤrpers ausgehoͤhlt ſind, ſondern als vollkommene Roͤhren mit vollig ausgebildeten Waͤnden, wie bey den Nematoiden und Annuloſen frey in der Bauchhoͤhle liegen. Deßwegen auch trennte fie Cuvier von den vers parenchymateux (Sterel- mintha), und ftellte fie zu den vers cavitaires (Caͤlelminthen). Rudolphi bleibt zweifelhaft, weil vorn zwey intestinula coeca liegen (dieſe find aber die Befruchtungsorgane, welche mit dem Eyergang communicieren, nicht mit dem Darm). Bey dem hier unterſuchten Stuͤck war der Darmcanal leicht von ſeinem Anfange bis zu ſeinem Ende zu verfolgen. Er fieng beym Centralloche oder dem aͤchten Mund an und endigte gerade nach dem entgegengeſetzten Ende laufend über die Muͤn⸗ dung der Geſchlechtsroͤhre. Er iſt mit ſeinem groͤßern Theile durch die Kruͤmmungen, wie bey den Nematoiden, des Eyer⸗ gangs verborgen. Die Speiſeroͤhre iſt eine J Linie lang, er⸗ weitert ſich ſchnell in einen Canal, welcher gleichweit zum Af— ter läuft; feine Wandungen find dünn, weiß und nicht durch ſichtig. Eine Linie hinter dem Munde haͤngen auf der Bauchſeite die ſchmalen Enden von zwey laͤnglichen pyramidenfoͤrmigen Blaſen veſt an der Haut; die hintern Enden der Blaſen haͤngen frey in die Bauchhoͤhle auf jeder Seite des Anfangs des Darm» canals. Dieſe Blaſen find 3 Linien lang, etwas mehr als ½ Linie breit, von einer weißen, halb durchſichtigen Haut um⸗ 22 400 kleidet und enthalten eine weiße breyartige Maſſe. Sie ſtehen mit dem Anfang des Eyergangs in Verbindung und koͤnnten faſt als gabelfoͤrmige Anhaͤnge dieſer Roͤhre betrachtet werden; aber ihre erweiterte Form, die Art ihrer Verbindung vermit— telſt enger Canaͤle und die Beſchaffenheit ihres Innhaltes er— klaͤren ſie als verſchiedene Organe, die den Befruchtungsdruͤſen der hermaphroditiſchen Rotifera etc. aͤhnlich find, Eine der Blaſen war mit Fluͤſſigkeit angefuͤllt, die an⸗ dere entleert; der Innhalt davon war im Anfange des Eyer— gangs und mit den dunkler gefaͤrbten Eyern gemiſcht. Der Eyerſtock iſt ein dünner, ſchmaler, feinkoͤrniger Koͤr⸗ per, welcher in der Mittellinie des Ruͤckens haͤngt und die zwey vordern Drittel des Leibes einnimmt. Er endiget einen halben Zoll vom vordern Ende und gibt daſelbſt zwey feine haarfoͤrmi⸗ ge Roͤhren ab, welche auf jeder Seite des Darmcanals hinge— hen, uͤber die ſeitlichen Nerven und die maͤnnlichen Geſchlechts— theile, und unmittelbar vor den Canaͤlen der letztern zuſammen⸗ ſtoßend, ſich unter dem Urſprung der ſeitlichen Nerven vereinigen und in den Anfang des ſehr gewundenen Eyerganges treten. Unter dem letzten Dritttheil des Koͤrpers werden die Windungen des Eyer— ganges weniger und ſtehen weiter auseinander; zuletzt geht er gerade parallel mit dem Darmcanal zum After und endigt dicht am Darm am hintern Ende des Leibes. Am weiteſten iſt er am Anfang, dann wird er dünner und behält denſelben Durch— meſſer bis zu ſeinem Ende. Unter dem Microſcope betrachtet ſind die Wandungen des Eyergangs duͤnn und durchſichtig. Die Eyer liegen nicht dicht neben einander, ſondern in Falten; ſie ſind mit einander durch ein duͤnnes zelliges Gewebe verbunden. Ihre Form iſt abges plattet oval, fie find Ysotel Zoll lang und haben oo“ im Durchmeſſer, ſind mit einer klaren, feinkoͤrnigen, gelben Subſtanz gefüllt. Die Eyer find von der eigenthuͤmlichen Haut umgeben, die an einer Stelle einen hellen Raum zeigt, wo zweifelsohne das Keimblaͤschen liegt. Zwiſchen dem Mund und dem An— fang des Eyergangs iſt ein Nervenganglion, was aber nicht wie Cuvier und Blainville meynen, ein Hirn-, ſondern ein Schlundganglion iſt. Acht Paar Nerven ſtrahlen von ihm aus. Die beyden vordern Faͤden gehen auf jeder Seite der Speiſe— roͤhre vorwärts, aber fie koͤnnen nicht bis zu einer Verbindung über dieſer Roͤhre verfolgt werden. Die kleinen ſeitlichen Fäden endigen im Grunde der Grube auf jeder Seite des Mundes; die hintern Paare ſind die breiteſten, ſie gehen uͤber die Mut⸗ trompeten und Hoden, ehe dieſe in den Eyergang muͤnden, dann laufen fie am Bauchtheil des Leibes an beyden Seiten unge⸗ faͤhr eine Linie von einander zuruͤck wellenfoͤrmig, hernach gerade und kaum von den Laͤngsfaſern der Haut zu unterſcheiden, aus. Strongylus, Ascaris und die andern Nemotoiden ſind in dieſer Beziehung und in Hinſicht auf das Nervenſyſtem ſoweit von einander entfernt, daß die Linguatula den Typus einer beſtimmt geſchiedenen Ordnung der Claſſe der Caͤlelminthen bilden muß. Das Nervenſyſtem der Linguatula hat einige Aehnlich⸗ 8 keit mit dem der Schnecken und auch die zwey Gruben am Munde mit ihren kleinen Haͤkchen mit den eingezogenen Fuͤhl⸗ faͤden der Schnecke. Gefaͤße nimmt man keine wahr. 23 Da die Linguatula in einer Höhle liegt, zu der bie dus ßere Luft freyen Zutritt hat, ſo kann man annehmen, daß ihre Lebensthaͤtigkeit hoͤher als bey andern Eingeweidwuͤrmern iſt. Tab. II. Fig. 10. Das Thier in nat. Gr. von der Bauchſeite; a a der gezaͤhnte muſculoͤſe Seitentheil des Leibes; b die duͤnne halbdurchſichtige Decke der mittlern Flaͤche; e der runde Mund; du die laͤnglichen Gruben, halten. .Der vordere Theil des Wurms Zmal vergroͤßert; Mund, Seitengrube mit den Haͤkchen. 2 . Vordere und hintere Theile des Leibes Amal vergroͤ— ßert; die Ruͤckenwaͤnde der Bauchhoͤhle entfernt; zeigt den Darmcanal, die Befruchtungsdruͤſen, die an, Eyergaͤnge und die Nerven in ihrer age. . Das Nerven- und Fortpflanzungsſyſtem herausgenom⸗ men; die Uterinroͤhren abgeſchnitten. . Ein Theil des Fortpflanzungsſyſtems zeigt die Verbin: dung der Eyergaͤnge mit den Samenblaͤschen. Die Buchſtaben gelten fuͤr alle Theile. a Die aͤußere Lage der allgemeinen Bedeckung oder die Oberhaut. b Die Muſkellage. o Die Speiſeroͤhre. d Der erweiterte Theil des Nahrungscanals oder der Magen. ee Der Darm, Eyergangs. f Der After. g Der einzelne Nervenknoten unter der Speiſeroͤhre. hh Das vordere Nervenpaar laͤuft an den Seiten der Speiſeroͤhre. ii Das zweyte und dritte Paar der Seitennerven, ge⸗ hen zu den Gruben und Haͤkchen. kk Das vierte Paar Seitennerven, verſorgt die Fort: pflanzungsorgane. 11 Das fünfte oder hinterſte Nervenpaar, verſorgt den Leib. mm Die maͤnnlichen Organe oder Befruchtungs⸗ druͤſen. un Der Eyerſtock. 00 Die Eyergaͤnge. p Der Uterus oder die Roͤhre, welche durch die Ver⸗ bindung der Eyergaͤnge und der Hoden gebil⸗ det wird. — 15. Ein Ey 300mal vergroͤßert, zeigt ſeine Breite und den von der Corticalmembran bey a zuruͤckgezoge⸗ nen Dotter. Linguatula taenioides. welche die Haͤkchen ent⸗ umgeben von den Windungen des 265 Fig. 16. Ein Ey zeigt den kleinern Querdurchmeſſer mit einem Theil der daran haͤngenden Verbindungs— Subſtanz. N. 37. MVachträgliche Bemerkungen über die Sippe Lagotis, nebſt einer neuen Gattung von E. T. Bennett, S. 331. Taf. 42. (Nachtrag zu der Abhandlung von Bennett S. 35 der Transactions (Iſis 1836 Heft V. S. 380). Die Sippe Lagotis iſt aͤußerlich von Chinchilla dadurch unterſchieden, daß ſie 4 Zehen an jedem Fuße hat anſtatt fuͤnf an den vordern und 4 an den hintern, ebenſo auch durch die bedeutendere Laͤnge des Schwanzes, der ſo lang als Rumpf und Kopf iſt, bey Chinchilla aber kaum halb ſo lang. Dieſe vorliegende Gattung unterſcheidet ſich von Lagotis Cuvieri. Lagotis pallipes Benn. L. auriculis capite breviori- bus; vellere brevi; caudae setis ferrugineis, ventre pedi- busque fulvescentibus, his pallidioribus. Hab. in Chiliae montosis. L. cudieri. L. auriculis caput aequantibus; vellere longiore; caudae setis albidis nigrisque; pedibus einereis. H. in Peruvia. Es gleicht ſtark dem Lag. Cuvieri. Die Schnurrhaare ſind kuͤrzer und zum Theil weiß. Seine Ohren ſind zwey Zoll lang, / Zoll breit. Die Lange des Vorderkopfes bis zu ih— rer Baſis 2%, Zoll. Die Außenſeite der Ohren iſt ſpaͤrlich mit kurzen, dunklen Haaren bedeckt, welche ein wenig dichter gegen die Raͤnder zu werden. Die Haare der innern Seite find eben- falls ſpaͤrlich, aber länger und beynahe weiß. In der Beſchaf— fenheit der Fuͤße und der Haare ſtimmen beyde Gattungen mit einander uͤberein, ebenſo in der Grundfaͤrbung. Lag. pallipes iſt unten mehr bleichgelb. Eine vergleichende Ausmeſſung bey— der Thiere liefert folgendes Reſultat. Lag. Cuvieri. Lag. pallipes. Länge des Körpers und Kopfes 1“ 4“ e — — Schwanzes ohne die Haare 11 gu ET RN 2540 20 — — Hinterfußes 8 7 8. Dr. Meyens Lagidium peruanum ſcheint Lagotis cu- vieri Benn. zu ſeyn. Mein Exemplar kommt wahrſcheinlich aus den Anden von Chili. N. 33. Beobachtungen über die Sippe Cancer des Dr. Leach (Platicareynus Latr.). nebſt Beſchreibung dreyer neuer Gattungen von Th. Bell S. 335. T. 43 — 47. Der Verfaſſer beſchreibt folgende fünf Species von Can- cer: Cancer longipes, Edwardsii, dentatus, irroratus, pa- gurus, und bildet fie auf fünf Tafeln ab, wozu noch eine Ta⸗ fel Abbildungen vom Unterleib oder Schwanze dieſer verſchiede— nen Krebſe; ſie ſehen aus wie der Taſchenkrebs, die Schale meiſtens 4“ breit und 3“ lang. Die Faͤrbung braunroth. N. 39. Ueber die Gſteologie des Chimpanſees und des Grang-Utangs, von Richard Owen. ©. 343, T. 48 58. (Auszug) Dieſe Affen find immer als die dem Menſchen aͤhn— Iſis 1837. Heft 4. 266 lichſten, Affen betrachtet, und ihr Bau iſt vorzuͤglich von Ty— fon, Camper, Blumenbach, Cuvier und Lawrence (Lectures on Physiology etc. 1819. 8.) unterſucht worden. Ei⸗ ne Anzahl von Verhaͤltniſſen, die bey jungen Orangen ziem— lich mit menſchlichen uͤbereinſtimmen, verſchwinden bey dem aus: gewachſenen Thiere. Ich will daher hier die Oſteologie des Chimpanſees und Orangs genauer durchgehen. Ueber die Oſteologie des ausgewachſenen Chimpanſees. Das Thier von dieſer Gattung, das einzige und werth— volle Exemplar, wurde auf Sierra Leone von einem Europaͤer geſchoſſen, und brach beym Fallen das Schluͤſſelbein. Das Skelet wurde durch die Ameiſen praͤpariert und iſt ſehr ſchoͤn erhalten. Der Schädel iſt von einer ſchmalen, laͤnglichen Ge— ſtalt und, mit dem uͤbrigen Koͤrper verglichen, von unbetraͤcht— licher Groͤße zufolge der geringern Entwickelung des Hirns; die Hirnſchale ſelbſt iſt rundlich und niedergedruͤckt. Von oben geſehen iſt fie platt und conver und es fehlt ihr der Stirn- und Pfeil- kamm, der dem Orang das Ausſehen eines fleiſchfreſſenden Thie— res gibt. Die Muſkeleindruͤcke in der Hinterhauptsgegend find weniger deutlich beym Chimpanſee als beym Orang, das Hin— terhauptsloch iſt weiter von der hintern Flaͤche des Schaͤdels und ſeine Lage weniger ſchief. Bey dem jungen Chimpanſee iſt die Gelenkflaͤche des Gelenkkopfes des Unterkiefers vor dem knoͤchernen Kreiſe des aͤußern Gehoͤrganges und hoͤher oben; aber, wie die Jochbogen an Staͤrke mit der zunehmenden Gewalt des Kaugeruͤſtes wachſen, ohne eine entſprechende Zunahme des Ge— bins und des Schaͤdels, fo wird die Gelenkflaͤche fo nahe zu der untern Flaͤche des knoͤchernen Gehoͤrganges geſchoben, daß es keinen groͤßern Widerſtand als beym Menſchen gegen Ausren— kung gewaͤhrt. Das Jochbein iſt verhaͤltnißmaͤßig ſchwaͤcher als beym Orang. Die Schaͤdelnaͤhte, welche beym alten Orang meiſt verſchmolzen find, kann man beym Chimpanſee groͤßtentheils noch erkennen. Die Kron- und Pfeilnaht ſind gezaͤhnelt. Die Pfeilnaht geht nicht ganz laͤngs des Stirabeins. Die Schup— pennaht iſt theilweiſe verwiſcht, aber doch noch kenntlich genug, um zu zeigen, daß der vordere Winkel des Schlaͤfenbeins das Stirnbein erreicht und das Scheitelbein vom Keilbeine trennt. Das Stirnbein erſtreckt ſich über die Mitte der Kronflaͤche des Schaͤdels. Die Scheitelbeine nehmen den uͤbrigen Theil ein. Der Schuppentheil des Hinterhauptbeins iſt ſehr groß, faſt wie beym Menſchen. Der Schuppentheil des Schlaͤfenbeins umfaßt einen viel geringern Raum als beym menſchlichen Schaͤ— del, und fein oberer Rand bildet eine gerade ſtatt einer gewoͤlb— ten Linie. Der Warzenfortſatz wird auf jeder Seite bloß durch eine Knochenleiſte, und der Griffelfortſatz durch kleine Tuberkeln vertreten. Das große Loch liegt in der Mitte des hintern Dritt: theils der Baſis des Schaͤdels, und neigt ſich unter fuͤnf Grad gegen den Baſilarfortſatz. Die Übrigen Löcher find faſt wie beym menſchlichen Schädel, nur ſtehen das Foramen caroti- cum und das ovale Loch weiter auseinander und die hintern Gelenkloͤcher fehlen. Die Jochbogen liegen dem mittlern Drit— tel des Schaͤdels gegenuͤber, beym Menſchen weiter vorn. Die Form der Baſis des Schaͤdels unterſcheidet ſich vom menſchlichen durch ihre Laͤnge, ihre ae und der geringen 17: 267 Ausdehnung hinter dem großen Loche; in der bedeutendern Groͤ— ße und vorzuͤglich der vordern Entwicklung des knoͤchernen Gau— mens. Der Unterkiefer zeichnet ſich wie der obere durch ſeine Staͤrke und Groͤße im Verhaͤltniß zum ganzen Kopfe aus. Der Aſt des Unterkiefers dildet mit dem Körper einen ſtumpfern Win⸗ kel als beym Orang, wodurch er ſich mehr dem menſchli— ſchen naͤhert. Das Verhaͤltniß der Zähne iſt wie beym Menſchen. Die Wirbelſaͤule des Chimpanſees bietet wenig Abweichung von der menſchlichen dar. Die Zahl der wahren Wirbel ift die naͤmliche, falſche Wirbel ſind ſieben; der ſechſte iſt mit dem Kreuzbein verwachſen und nicht wie die fuͤnf vorhergehenden durchbohrt, der ſiebente ſcheint aus zweyen zuſammengeſetzt zu eyn, was wahrſcheinlich nur von theilweiſer Verknoͤcherung der Huͤftbaͤnder herzuruͤhren ſcheint. Das Becken des Chimpanſees weicht vom menſchlichen in allen den Einzelnheiten ab, welche die Vierhaͤnder characteriſie— ren und welche auf die Unvollkommenheit des Vermögens, aufs rechte Stellung beyzubehalten, hinzielen. Ein auffallender Unterſchied zwiſchen Orang und Chim— panſee beſteht in relativer Groͤße der untern Gliedmaaßen, wo— durch letzterer wieder eine größere Verwandtſchaft zum Menſchen zeigt. Beym Orang ſtehen ſie im Verhaͤltniß zum uͤbrigen Koͤr⸗ per wie bey einem Foetus von ſechs Monaten, bey dem Chim— panſee hingegen wie bey einem einjaͤhrigen Kinde. Das Oberſchenkelbein iſt ein wenig nach vorn gebogen, wie beym Menſchen. Das Schienbein iſt verhaͤltnißmaͤßig am obern Ende di— cker. Das Wadenbein bedeutend ſtaͤrker am untern Theile, der Raum zwiſchen den Knochen iſt weiter und die vordere Woͤl— bung beyder Beine mag ein wenig bedeutender als beym Men⸗ ſchen ſeyn. Die Knieſcheibe iſt verhaͤltnißmaͤßig kleiner. Der ganze Fuß iſt laͤnger und ſchmaͤler und die Zehenglieder ſind mehr nach der Sohle eingebogen als beym menſchlichen. Der Chimpanſee hat 13 Rippen auf jeder Seite, 7 wah⸗ re und 6 falſche; die letzten beyden Paare ſind laͤnger als beym Menſchen. Das Bruſtbein iſt von vorn nach hinten abgeplat— trt, aber nicht ſo breit wie beym Orang, man ſieht beym Al⸗ ten nicht bloß die Naht zwiſchen ihm und dem Manubrio, ſondern auch deutlich die 4 einzelnen Stucke. Das Schuuͤſſel— bein iſt lang und ſtark, aber nicht ſo gerad wie beym Orang, ſondern zeigt ebenfalls die Sförmige Biegung, obgleich nicht ſo ſtark wie beym Menſchen. Das Schulterblatt hingegen weicht beym Chimpanſee weiter vom menſchlichen Typus ab, als beym Orang, da es im Verhaͤltniß zu ſeiner Laͤnge ſchmaͤler iſt, u. die Spina mehr in der Richtung der Axe des Körpers u. gegen die Mitte des Schulterblatts hinlaͤuft. Der Oberarm gleicht ſehr dem menſchlichen, ift hingegen länger und mehr gedreht. Die Hand iſt ſehr zweckmaͤßig gebaut, um dicke Aeſte und Baͤume zu umfaſſen. Die Zaͤhne des Chimpanſee ſind wie beym Menſchen: 1,3 4, Ueber die Oſteologie des Orang⸗Utangs. Der Schaͤdel des Orangs iſt oben weniger abgeplattet 268 als der des Chimpanſees. Das Hinterhauptsloch naͤhert ſich in feiner Geſtalt, Größe und Lage mehr dem der niedern Saͤug⸗ thiere. Die vordern Gelenkloͤcher find doppelt auf jeder Seite, ſie haben die naͤmliche relative Lage wie das Griffelwarzenloch beym Chimpanſee. Der Felſentheil des Schlaͤfenbeins iſt klei⸗ ner. Das Naſenbein beym Orang iſt ein abgeplatteter, laͤng⸗ lich dreyeckiger Knochen. Die aͤußere Graͤnze der Augenhoͤhle iſt verhaͤltnißmaͤßig breiter und ſtaͤrker, aber der ſchiefe hintere Rand weniger entwickelt als beym Chimpanſee, der Interorbi— talraum iſt ſchmaͤler, die Thraͤnenbeine find beym Orang breis ter als beym Menſchen. Das Oberkieferbein hat 3 Foramina infraorbitalia anftatt eines. Veym Orangſchaͤdel finden wir zwiſchen dem Schädel der Simia satyrus oder jungen Thieres, und dem Pongo oder alten, eine auffallende Aehnlichkeit in denjenigen Dingen, die unabhaͤngig vom zweyten Zahnen ſind. Die Zahl der Ruͤckenwirbel beym Orang iſt wie beym Menſchen, nehmlich 12, dadurch unterſcheidet er ſich merkwuͤrdig vom Chimpanſee, der derſelben 13 hat. Von Lendenwirbeln ſind 4 da wie beym Chimpanſee, aber ſie haben kuͤrzere Sta⸗ helfortfäge. Das Becken it länger, ſchmaͤler und gerader, fein Durchmeſſer von vorn nach hinten verhält ſich zum Querdurch⸗ meſſer wie 3: 2. Die Bruſt hat die naͤmliche Entwicklung wie beym Chimpanſee; ihr Querdurchmeſſer iſt größer als der von vorn nach hinten. Die Rippen ſind ſchmaͤler und mehr abgeplattet; die letzte Rippe iſt viel laͤnger und hat einen lan⸗ gen Knorpel an ihrem vordern Ende. Das Bruſtbein iſt kurz aber breiter als beym Chimpan⸗ ſee, und iſt aus einer doppelten Reihe Beinchen zuſammengeſetzt, 7 —8 an der Zahl, außer dem Manubrio; ſelbſt beym Pongo ſind die 4 obern Knochen noch getrennt, und von den Naͤhten der 4 untern ſieht man noch Spuren. Das Schluͤſſelbein ift weniger gebogen, oft faſt gerade. Das Schulterblatt iſt breiter als beym Chimpanſee. Das Acxomion ſchmal und keulenfoͤr⸗ mig. Am meiſten unterſcheidet ſich der Orang vom Chimpan⸗ ſee durch die verhaͤltnißmaͤßige Laͤnge der obern und untern Glied⸗ maaßen. Die Arme reichen bis an die Ferſen. Die Gelenkflaͤ— che des Oberarms iſt beym Simia satyrus bedeutender als beym Menſchen. Speiche und Elle laſſen einen bedeutenden Raum zwiſchen ſich. Die Laͤnge des erſtern zum letztern verhaͤlt ſich beym Menſchen wie 11:12, beym Orang wie 36:37. Die Handknochen ſind laͤnglich. Das Erbſenbein in in 2 getheilt, daß alſo 9 Handwurzelknochen vorhanden ſind. Der Oberſchenkel-Knochen iſt gerad; ſein Hals bil— det mit dem Körperjeinen ſehr ſtumpfen Winkel. Das Schien⸗ und Wadenbein ſchließen wegen der Einwaͤrtsbiegung des erſtern und der runden Geſtalt beyder einen bedeutendern Zwi⸗ ſchenraum ein, als dieß beym Chimpanſee der Fall iſt. Die Knieſchneibe iſt oval und ſchmal. Die Knochen der Fußwurzel geſtatten eine freye Bewegung zu einander, auch iſt die ganze Fußwurzel verhaͤltnißmaͤßig ſchmaͤler als beym Chimpanſee. Die Phalangen ſind verlaͤngert. Aus genauer Vergleichung dieſer Thiere ergeben ſich fol gende Abweichungen im Knochenbau des Chimpanſees von dem des Orangs. a. Der Chimpanſee weicht vom Grang ab: 269 1) Durch feine breitere und plattere Hirnſchale im Verhälts niß zum Antlitztheil. 2) Durch die bedeutendere Entwickelung des Augenbrauen: bogens und den Mangel des Zwiſchenſcheitelbein- und Pfeilkamms. 3) In der Verbindung des Schläfen -mit dem Stirn⸗ beine. 4) Durch den verhaͤltnißmaͤßig groͤßern Interorbitalraum. 5) Durch die Mittellage und weniger ſchiefe Flaͤche des Hin— terhauptsloches. 6) Weil er nur ein vorderes Gelenkloch auf jeder Seite beſitzt, da der Orang deren 2 hat. 7) Weil er gewöhnlich nur ein Foramen suborbitale hat, da der Orang 3 und noch mehr hat. 8) Durch das Daſeyn der Schaͤdelnaͤhte. 9) Durch das fruͤhzeitigere Verſchwinden der Kiefer-Zwi⸗ ſchenkiefernaht. 10) Durch die verhaͤltnißmaͤßig geringere Größe der Schnei⸗ de⸗ und Hundszaͤhne und der nicht fo bedeutenden Ent⸗ wicklung der Kiefer, vorzuͤglich der Zwiſchenkieferknochen. 11) Durch die verhaͤltnißmaͤßig kleinern Nacken- und groͤßern Lendenwirbel. 12) Durch den uͤberzaͤhligen Ruͤckenwirbel, der dem uͤberzaͤh⸗ ligen Rippenpaare entſpricht. 13) Durch das einfachere Bruſtbein, welches aus einer ein: fachen und nicht doppelten Knochenreihe, wie beym Orang, gebildet wird. 14) Durch die größere Sfoͤrmige Biegung des Schluͤſſelbeins, welche beym Orang faſt gerade iſt. 15) Durch die verhaͤltnißmaͤßig kleinere Breite des Schulter⸗ blatts und deſſen weitere Gelenkflaͤche. 16) Durch die verhaͤltnißmaͤßig kleinere Breite und groͤßere Laͤnge des Heiligenbeins. 17) Durch die verhaͤltnißmaͤßig geringere Breite des Darm⸗ beins und groͤßere Ausdehnung des Sitzbeines. 18) Durch die Kuͤrze der oberen Extremitaͤten, beſonders des Vorderarms und der Hand. 19) Durch das ungetheilte Erbſenbein der Handwurzel. 20) Durch die verhaͤltnißmaͤßig bedeutendere Laͤnge des Ober; ſchenkel- und des Schienbeins und die geringere Laͤnge des Fußes. 21) Durch die Anweſenheit eines Ligamentum teres und folglich von Eindruck im Kopf des Oberſchenkels. 22) Durch die verhaͤltnißmaͤßig größere Fußwurzel verglichen mit den Zehengliedern. 23) Durch die ſtaͤte Gegenwart von zwey Zehengliedern mit einem Nagel an der großen Zeh, da das Nagelglied und der Nagel beym Orang, vorzuͤglich beym Weibchen oft fehlen. b. Der Chimpanſee naͤhert ſich mehr den Menſchen, in den Abweichungen vom Orang Nr. 4, 5, 6 10, 12, 13, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23. — Der Orang gleicht mehr dem Menſchen. 1) Durch die Verbindung des Keilbeins mit dem Schlaͤ— fenbein. 2) Durch den Beſitz von 12 Paar Rippen. 3) Durch die Geſtalt des Schulterblattes, vorzüglich in ſei— ner groͤßern Breite. Der Chimpanſee ſteht alſo dem Men— ſchen naͤher. c. Der Chimpanſee und der Grang weichen in ihrem Skelette vom Menſchen ab: 1) Durch den Zwiſchenraum zwiſchen den Schneidezaͤhnen und den Fangzaͤhnen in dem Oberkiefer, und zwiſchen den Fangzaͤhnen und Backenzaͤhnen im Unterkiefer. 2) Durch die bedeutendere Groͤße der Zwiſchenkieferbeine, welche bey allen Individuen durch den Abſtand der Fo- ramina incisiva von den Schneidezaͤhnen angezeigt ſind, welches beydes von der verhaͤltnißmaͤßig groͤßern Entwick⸗ lung der Fang- und Schneidzaͤhne herruͤhrt. Dieſe Un: terſchiede ſind von generiſchem Werthe. 3) Durch das mehr auswärts liegende Hinterhauptsloch und ſeine ſchiefe Flaͤche. 4) Durch die verhaͤltnißmaͤßig kleinern Hinterhaupts = Ge: lenkkoͤpfe. 5) Durch die verhaͤltnißmaͤßig groͤßern Felſenbeine. 6) Durch die verhaͤltniß bedeutendere Entwicklung der Kiefer. 7) Durch das flache Naſenbein, welches ſelten in der Mit- tellinie getheilt iſt, da beym Menſchen die Naſenbeine fehr ſelten verſchmolzen ſind. 8) Durch das Vorhandenſeyn eines vordern Gehoͤrfortſatzes (ant-auditory procels) und den Mangel des Zitzen- und Griffelfortſatzes. 9) Durch den Mangel des Hahnenkamms (Crista galli). 10) Durch die kurze und verhaͤltnißmaͤßig bedeutende Schwaͤ⸗ che der Lendengegend der Wirbelſaͤule, die aus 4 ſtatt 5 Wirbeln beſteht. 11) Durch das ſchmale und verhaͤltnißmaͤßig lange Heili⸗ genbein. 12) Durch das platte Darmbein und das ſtark entwickelte und auswaͤrts gebogene Sitzbein. 13) Durch die Lage des Beckens im Verhaͤltniß zum Rüd. grathe. 14) Durch die verhaͤltnißmaͤßig weitere Bruſt. 15) Durch die groͤßere Laͤnge der obern Ertremitaͤten. 16) Durch den weitern Raum zwiſchen Ellenbogenbein und Speiche. 17) Durch die Kuͤrze und Schwaͤche des Daumens und 19 die Schmalheit der Hand in Beziehung auf ihre nge. 271 18) Durch die Kürze der untern Extremitaͤten. 19) Durch den verhaͤltnißmaͤßig laͤngern und ſchmalen Fuß. 200) Durch die geringe Größe des Ferſenbeines. 21) Durch die Kürze der großen Zehen und feine Faͤhigkeit, den uͤbrigen Zehen entgegen zu kommen. (Es ſind noch einige nachtraͤgliche Bemerkungen als Ver⸗ gleichungspuncte des Orangſchaͤdels mit dem Schaͤdel eines menſchlichen Idioten beygefuͤgt.) Subgenus. Troglodytes. Schnauze lang, vorn abge⸗ ſtarke Augenbrauenleiſte, von welcher aus die Stirn ge— Geſichtswinkel 355, die Augen⸗ brauenbogen ausgenommen. 13 Paar Rippen. Die Knochen des Bruſtbeins in einer Reihe. Arme bis unter das Knie reichend. Fuß weit. Daumen reicht bis zum zweyten Gliede der anſtoßenden Zehe. Hundszaͤhne groß, gehen uͤber einander und ihre Spitzen reichen in Löcher zwiſchen den entgegengeſetz— ten Zähnen, Keine Schaͤdelkaͤmme. Zwiſchenkieferbeine mit dem Oberkiefer waͤhrend der erſten Zahnung verwachſen. Chimpansee, ſchwarzer Orang, Pyg- my (Simia troglodytes Blumenb., Troglodytes niger Geoff.). Höhe 4 Fuß. Vaterland Africa. ſtutzt, „Aus rade nach ruͤckwaͤrts geht. Subgenus. Pithecus. Schnauze breit, verlaͤngert, vorn ein wenig abgerundet, Stirn nach hinten abſchuͤſſig, leichte Au— genbrauenleiſten, aber ſtarker Pfeil: und Lambdakamm. Geſichts⸗ winkel 30%. Schmale Ohren. Zwölf Paar Rippen, die Kno— chen des Bruſtbeins in einer doppelten Reihe geordnet. Arme bis an die Knoͤchel reichend. Kein Ligamentum teres an der Huͤftverbindung. Fuͤße lang und ſchmal. Große Zehe kaum bis zum Ende des Mit⸗ telfußknochens des anliegenden Fingers reichend, öfters ohne Na— gelglied und Nagel. Hundszaͤhne ſehr ſtark; ihre Spitzen rei⸗ chen uͤber die Zwiſchenraͤume der entgegengeſetzten Zaͤhne. Die Zwiſchenkieferbeine waͤhrend der zweyten Zahnung mit dem Oberkiefer verwachſen. Orang-Utang, rother Orang (Pithecus satyrus Geoff., Simia satyrus Linn. Pongo, Name des alten Thieres, urſpruͤnglich dem Chimpanſee beyge— legt). Hoͤhe unter fuͤnf Fuß. Vaterland die Inſel Borneo. Hierauf folgt eine ſehr ausführliche Tabelle der Ausmef- ſungen verſchiedener Koͤrpertheile beyder Thiere, ſowohl junger als alter Individuen. Der Abhandlung ſelbſt find 11 ſehr gute Tafeln mit Abs bildungen zur Erläuterung des Geſagten beygegeben. Abgebildet die Skelette von der Seite und von vorn, Schaͤdel von der Seite, von unten, vorn und hinten; ebenſo ein Schaͤdel von einem Bloͤdſinnigen. N. 40. Ueber die Anatomie des Distoma clavatum Rud. von Richard Owen, S. 381, T. 41. Iſis Taf. II. Distoma ventricosum Rud. iſt von Fasciola ventrico- za Pallas unterſchieden. Letztere Gattung iſt von Rudolphi unter dem Namen Distoma clavatum beſchrieben. Fasciole 272 elarata Menzies (Linn. Transactions I. p. 187. T. 17. f. 2.) iſt Fasciola ventricosa Pallas. Distoma clavat. wohnt nach Rudolphi im Magen von Scomber Pelamys, wo es auch Menzies gefunden. Das Exem⸗ plar, das ich unterſuchte, wurde von Guilding von der Inſel St. Vincent eingeſchickt, ohne zu ſagen, aus welchem Thiere, es war 2“ 2“ lang und hatte an feinem dickſten Theile 2½.“ Umfang, alſo wie das Exemplar von Pallas. Die aͤußere Haut iſt duͤnn, kraus, halb durchſichtig mit feinen Querringeln und Faſern in der naͤmlichen Richtung. Die darauf folgende Schicht iſt eine Muſkelhaut aus Laͤngsfaſern, die unterſte fibroͤſe Haut wird von gewundenen Gefäßen durchzogen, die mit einer dun: kel gefaͤrbten Fluͤſſigkeit gefuͤllt ſind. Die vordere Oeffnung des Darmcanals hat einen Schließmuſkel und bildet einen Saug⸗ napf, in deſſen Boden ein kleines Loch iſt, welches die eingeſo⸗ gene Nahrung in die Verdauungsroͤhre führt, deren zwey vor— handen ſind. Sie laufen auseinander zu den Zellen im hintern Theile des Leibes. Zwey Linien hinter dem Mund auf der ausgehoͤhlten Seite des ſchmalen Theils des Korpers iſt eine kleine Querſpalte, die aͤußere Oeffnung der Geſchlechtstheile. Die hinter dieſer Spalte liegende große Hoͤhle dient einzig zum Anhängen und ſteht mit dem Innern des Körpers in kei⸗ ner Verbindung, fie iſt mit einer ſtarken concaven Muſkelſchei⸗ be, deren Rand warzig iſt, verſehen. Der Koͤrper wird hinter dieſem Acetabulo breiter, endigt mit einem keulenfoͤrmigen Ende. Man bemerkt an demſelben eine kleine Oeffnung, welche zu einer engen Hoͤhle, die durch zwey Schichten einer zottigen Haut gebildet wird, führt; fie zeigt aber keine Verbindung mit dem uͤbrigen Koͤrper. Außer dem zelligen Parenchym des Leibes findet ſich das Verdauungs⸗ Gefäß: und Geſchlechtsſyſtem, wie gewöhnlich bey den Tremato⸗ den. Die Zellen am ſchmaͤlern Ende des Leibes enthalten eine gelbe Fluͤſſigkeit mit vielen Eyern. Am hintern keulenfoͤrmigen Ende find neben der Mittel- hoͤhle noch zwey ſeitliche. Dieſe Seitenhoͤhlen ſind mit einer dunkelbraunen Fluͤſſigkeit gefuͤllt, die kleine dunkle Theile der naͤmlichen Farbe enthaͤlt wie eingeſogenes Blut. Die innere Flaͤche dieſer Hohlen iſt ſchwarz und mit kleinen wellenfoͤrmigen Falten bedeckt. Die dunkel gefaͤrbten Canaͤle, welche ſich an den Seitenwaͤnden des Körpers ſchlaͤngeln, nehmen ihren Ur- ſprung aus dieſen Hoͤhlen; mit dieſen ſtehen auch die kleinern Canaͤle vor ihnen, von denen ſie die Nahrung erhalten, welche ruͤckwaͤrts durch die zwey Ernaͤhrungsſchlaͤuche vom Munde her laͤuft, in Verbindung. Sie liegen mithin zwiſchen dem Er⸗ nährungscanal und den blutfuͤhrenden Canaͤlen. Analoga davon findet man bey Amphistoma conicum, wo ſie Laurer Chylusbehaͤlter nennt. Bey Distoma clavatum ſtehen aber dieſe Behaͤlter nicht in Verbindung mit der mittlern Hoͤhle oder hintern Oeffnung. Dieſer hintere Sack deutet vielleicht ein Athemorgan an. Es kriecht faſt wie ein Blutegel. Die Faͤrbung iſt weißlich. Die zwey hintern Hoͤhlen haben Aehnlichkeit mit den zween Blindfaͤcken am Darm des Blutegels. 273 Distoma clavatum. Fig. 17. Bauchſeite. a. Der vordere Saugnapf, liegt. b Der hintere Eindruck, die Saugſcheibe oder Halter. e Die Geſchlechtsoͤffnung. d Die Muͤndung des hintern Sacks. — 18. Daſſelbe zerlegt von Ruͤckenſeite; e Die runzelige Oberhaut. f Die Muſkeldecke. g Der Saccus analis geoͤffnet: der Muͤndung. hh Die Hoͤhlen neben dem Saccus analis mit einer ſchwarzen runzeligen Oberflaͤche. 1 Eyermaſſe. k Eyergang. 1 Der Hoden. mm Gefäße. — 19. Hintere Seite zeigt die Muſkelſcheiben um die Mund: ſcheibe a, und die Haftgruben b, und die Endigung der Geſchlechtsroͤhre e. m Der Gefaͤßkreis um die Mundſcheibe. [io] — 20. Der Eyergang k und der Hoden 1. worinn der aͤchte Mund eine Borſte ſteckt in N. 41. Beſchreibung einer neuen Gattung vom Bandwurm (Tape-worm), von Richard Gwen, S. 385 Taf. 41. Taenia lamelligera Owen. Taen. incrassata, capite subgloboso; rostello cylindri- co obtuso, collo nullo, articulis brevissimis, marginibus lateralibus dilatatis, rotundatis, utrinque parum extantibus, superficie utraque linea longitudinali leviter impressa, lemniscis lateralibus oppositis. Long. corporis 7 unc. Latitudo 5 lin. - Crassities 1 lin. Hab. in Phoenicopteri rubri intestinis tenuibus. An beyden Rändern eines jeden Gliedes iſt eine durch— bohrte Erhoͤhung, woraus man einen kleinen Cirrhus druͤcken kann und deren Grund in den hintern Gliedern Eyer hat. N. 42. Bemerkungen uͤber die Entozoa und die Verſchiedenheit ihres Baues, nebſt einigen Vorſchlaͤgen fuͤr ihre Eintheilung in andere Claſſen, von Richard Owen. S. 387. Die Nematoiden (Vers intestinaux cavitaires) unter- ſcheiden ſich von den Vers parenchymateux durch die Anwe⸗ ſenheit eines Nervenſyſtems; ich habe ſie daher zu einer andern Claſſe der Radiaten, als fie bisher ſtanden, geſtellt. Die Thier: claſſen, welche eine lockere Anordnung der Nervenkuͤgelchen (dif- fused condition) zeigen, find Polygastrica, Spongiae, Poly: Iſis 1837. Heft 4. 274 pen und Acalephen. Zu dieſen kommen die Vers intestinaux parenchymateux von Cuvier, oder Vers mollasses von La— marck, welche ich alle als eine Claſſe der Acrita unter dem Na— men Sterelmintha zuſammenfaſſe. Die Vers cavitaires von Cuvier, welche die Nematoiden von Rudolphi und V. rigidules Lam. begreifen nebſt Nemer- tes et Linguatula, ſchlage ich vor, unter zwey Abtheilungen zu bringen; die eine umfaßt, nebſt den Genera Linguatula und Sipuneulus, die Nematoiden unter dem Namen Celelmintha. die andere begreift die Vers rigidules unter dem Namen Epi- 20a in ſich. Nach dieſer Eintheilung würden die Entozoen des Men: ſchen folgendermaßen zerfallen. Entozoen des Menſchen. Subregnum. Acrita, Classis (Infusoria Cur.) 1) Cercaria seminis findet fih im männlichen Samen. 1) Trichina spiralis — freywillige Muffeln. 3 Classe Sterelmintha. Leber. Mufkeln, Gehirn. 8) Echinococcus hominis — 4) Cysticercus cellulosae 5) — visceralis — Eingeweide uͤberhaupt. 6) Taenia solium — Dünndarm. 7) Bothriocephalus latus — — 8) Polystoma venarum — Venen. — pinguicula — Euyperſtoͤcke. 10) Distoma hepaticum — Gallenblaſe. Subregnum Nematoneura, Classis Coelelmintha. 11) Ascaris vermicularis — Maſtdarm. 12) — lumbricoides — Duͤnndarm. 13) Strongylus gigas — Nieren. 14) Spiroptera hominis — Harnblaſe. 15) Trichocephalus dispar — Dick- und Duͤnndarm. 16) Filaria bronchialis — Bcronchialdruͤſen. 17) — medinensis — Zellgewebe. 18) — .oculi — Auge. N. 43. Nachträgliche Bemerkungen über Alepi- saurus ferox von B. T. Lowe, ©. 395, T. 59. (Iſis 1836. S. 395.) Im April wurde ein 3te8 Exemplar von Alepisaurus ferox auf der Suͤdkuͤſte von Madera gefangen. Der Kopf ift zuſammengedruͤckt, laͤnglich und mißt zwiſchen einem / und Yo der ganzen Länge des Thieres. Die Spitze des Oberkiefers iſt ſtumpf, ſtark und ausgerandet. Der Kopf ſelbſt iſt unbe⸗ waffnet, glatt und glaͤnzt gallertartig. Eine doppelte Reihe von Tuberkeln, welche von einer ket⸗ tenfoͤrmigen Reihe von Knochen unter der Haut herruͤhrt, ver: laͤuft laͤngs den Seiten. Eine knoͤcherne Leiſte, begleitet von einer Reihe von Po- ren, breitet ſich unten und um die hintere Hälfte der Augen» g 1 275 hoͤhlen aus; auch geht eine Reihe von Poren längs den Seiten des Unterkiefers dicht unter dem untern Rande der Zahnkno— chen hin. Die Nafenlöcher find in der Mitte zwiſchen dem Auge und der Spitze des Oberkiefers. Das vordere Naſenloch iſt rund, das hintere halbmondfoͤrmig. Die Gaumenbeine beſitzen 3 ſehr lange, lanzettfoͤrmige, ruͤckwaͤrts gebogene Zaͤhne. Der Unterkiefer iſt laͤnger als der obere und hat auf jeder Sei— te einen ſehr langen cenifhen Zahn nebſt einem kleinern da— zwiſchen. Die Zunge iſt ſehr klein, erhaben in der Mitte, glatt und ſchwarz. Die Membrana branchiostega hat auf jeder Seite 7 Strahlen. Die Ruͤckenfloſſe beſteht aus 44 einfachen Strahlen. Der erſte Strahl iſt in einer Linie mit dem erſten Bruſtfloſſenſtrahl und 4 Zoll lang. Die beyden naͤchſten ſind laͤnger, und glatt wie alle uͤbrigen; der Ate iſt mehr als die Hälfte länger als der erſte (9¼ “)); der Ste iſt 2 Zoll kuͤrzer als der te, oder gerade ſo lang wie die Bruſtfloſſen. Die 10 oder 12 naͤchſten ſind von der naͤmlichen Länge oder ein wenig länger; die dar= auf folgenden find raſch verlängert bis zum 2äten, der wie der 24te von der naͤmlichen Länge wie der Ate iſt. Der 25te u. 26te Floſſenſtrahl find ein wenig kuͤrzer. Die folgenden neh: men ab und ſind mehr nach hinten gebogen. Der letzte mißt ½¼ der Länge des erſten oder einen Zoll. Alle 1 ſind aͤußerſt zerbrechlich. Die 2te Ruͤckenfloſſe iſt 1 ½ Zoll hoch und lang. Der untere Lappen der Schwanzfloſſe iſt einfach, ablang oval zugeſpitzt. Der unterſte Strahl iſt der laͤngſte und unge— gliedert. Die 4 naͤchſten ſind faſt von der naͤmlichen Laͤnge. und gegliedert. Die 4 innerſten ſind ſtufenweiſe kuͤrzer und ge— gliedert. Der obere Lappen mißt zwiſchen / und ¼ der gan— zen Länge, der untere zwiſchen /) und /: Die Schwanz—⸗ floſſe ſitzt wie bey den Scombridae. Die 3 erſten Strahlen der Afterfloſſe ſind einfach und ſchwierig zu unterſcheiden, die eilf folgenden ſind gegliedert. Ganze Laͤnge bis zur Spitze des obern Lappens der Schwanzfloſſe 62% Größte Höhe dicht hin⸗ ter der Bruſtfloſſe 3/8“, größte Dicke gleich hinter den Augen 1“. Gewicht 4 Pfund. Die Farbe des Fiſches war außerordentlich brillant, me: allglaͤnzend. Die Iris goldgelb; Pupille ſchwarz. Die 4 Genera, Thyrsites, Gempylus, Lepidopus und Trichiurus muͤſſen mit Alepisaurus eine eigne Gruppe bilden, die die Scombridae mit den Taenioidae verbindet. Ende. Syſtem der Phyſiatrik oder der mee Medicin von Dr. F. Jahn. Eiſenach b. Baͤrecke 1. 1835. 8. 583. Was der geiſtreiche Verfaſſer bereits fuͤr Phyſiologie und Medicin geleiſtet, iſt jederman bekannt. Das waren aber Ein 276 zelheiten; hier faßt er nun feine ganze Kraft, feine vielfeitigen Kenntniſſe, fein langjaͤhriges Nachdenken und die Reſultate feis ner Praxis zuſammen und theilt ſein Beſtes der Welt mit. Es kommt uns nicht zu, ein Urtheil uͤber ſolch ein Werk zu faͤllen, wohl aber halten wir es fuͤr Pflicht, daß wir ſolche großartige Erſcheinungen hervorheben und fie dem Studium der Phnfiolos gen und Aerzte empfehlen. Sie finden darinn die geiſtigen Ent⸗ deckungen in ihrem Felde von den aͤlteſten bis auf die neueſten Zeiten, nicht chronikenmaͤßig an einander gereiht, ſondern orga— niſch geordnet und verbunden zu einem lebendigen Leib, der mit uns ſpricht, uns anregt und belebt. Phyſik, Chemie und Na⸗ turgeſchichte, vergleichende Anatomie, Phyſiologie und Medicin bilden im vollſtaͤndigen Verein ein ganzes Gebaͤude, welches ſich mit Freude und Belehrung durchwandeln läßt. Dieſer Band enthaͤlt die Phyſiologie der Krankheit und des Heilungsproceſſes, und zerfaͤllt in 4 Abſchnitte: uͤber das Weſen und die Form der Krankheit; Organiſationsverhaͤltniß, Entſtehung derſelben, Res actionen wider dieſelbe oder Heilungsproceß. Jeder Abſchnitt zerfällt wieder in mehrere Capitel, welche wir nicht ausziehen koͤnnen. Man kann einem Zeitalter Gluͤck wuͤnſchen, daß es im Stande iſt, ein ſolches Werk hervorzubringen, welches mit mehrern andern, die in der neuern Zeit geſchrieben worden, die Epoche der philoſophiſchen Medicin begruͤnden wird. Beſchreib ung des Skelets 922 Nyctipithecus trivirgatus von Dr. J. Giftl. Leipzig bey Avenarius. 1836. 8. 19. Der merkwürdige Nachtaffe, welchen Al, v. Humboldt in Suͤdamerica am Oronoco entdeckt hat, verdiente allerdings mehr bekannt zu werden, da bekanntlich alle Affen Tagthiere ſind und nur die Maki ſich durch ihr Nachtwandeln und die eulenartigen Augen auszeichnen. Dieſe hat man aber bekannt⸗ lich bis jetzt bloß auf Madagascar und der benachbarten Oſtkuͤ—⸗ ſte von Africa gefunden. Der Verfaſſer ſucht nun zu zeigen, daß dieſes americaniſche Thier ſowohl durch ſeine Lebensart als durch den Bau feines Skelets zu den Maki gehoͤre, was wirk— lich hoͤchſt merkwuͤrdig iſt. Zuerſt beſchreibt er das aͤußere die⸗ ſes Thiers nach einem von Spix in Weingeiſt nach München gebrachten Exemplar und nach Schilderungen von Rengger, wo— durch ſchon auffallende Aehnlichkeiten mit den Maki hervortre— ten. Dann durchgeht er das Skelet, wovon eine Abbildung in 4. geliefert iſt, Stuͤck fuͤr Stuͤck, vergleicht es ebenfalls mit dem Skelete der Maki und Affen, und entſcheidet endlich fuͤr die Vereinigung mit den erſten. Solche Abweichungen von der Regel ſind immer von großer Wichtigkeit fuͤr die Wiſſenſchaft, weil ſie ploͤtzlich das Feld erweitern, aber große leere Raͤume zwiſchen ſich laſſen, welche zur Ausfuͤllung reizen und mithin zu neuen Unterſuchungen führen. Dieſe Schrift iſt daher ein bes deutender Beytrag zur vergleichenden Anatomie und Zoologie. Die Vergleichungen ſcheinen ſehr ſorgfaͤltig angeſtellt zu ſeyn; nur bey den Zaͤhnen haͤtte der Verfaſſer etwas umſtaͤndlicher ſeyn koͤnnen. Die Abbildung ſtellt das Skelet vor, nebſt drey andern Anſichten des Kopfes und die Schulter beſonders. 277 Bemerkungen über einige Inſecten, von Dr. Waltl zu Paſſau. Lygaeus apterus. Das Verkuͤmmern einiger Organe fine det ſich meiſtens bey ſolchen Inſecten, die in großer Menge beyſammen leben, z. B. Bienen und bey dieſer Wanze, die an Lindenbaͤumen in Unzahl vorkommt, auch bey der Stubenwan— ze, die ich nur ein einzigesmal ausgebildet antraf. Sonderbar aber iſt, daß hie und da ein Individuum vollkommen ſich ent— wickelt. Bey Lygaeus apterus iſt es nur dann der Fall: wenn fie nicht an Linden leben, fondern unter Buchen, wo fie ganz einzeln ſind. Psylla coleoptrata Klug. lebt an Genista tinctoria hier auf trocknen Waldhuͤgeln ſehr haͤufig und huͤpft, jedoch nicht gar haͤufig. Ihr Bau iſt ſehr ſonderbar. Blatta germanica iſt bey uns am Land ein ſehr laͤſti— ges Hausungeziefer, welches nicht ſelten die Leute zum Auszie⸗ hen zwingt. Man verlaͤßt im kalten Winter das Haus, laͤßt alles offen, und nach ein Paar Tagen findet man die verweich— lichten Thiere wahrſcheinlich durch den ſchnellen Uebergang von Waͤrme zur Kälte todt, und bezieht das Haus wieder. Man heißt ſie Ruſſen und vertreibt ſie meiſt mit Arſenik. Die Leute haben den Glauben, daß dieſes Inſect nicht urſpruͤnglich einhei— miſch ſey. Oxytelus depressus, die Larve zu vielen 100,000 auf Anemone nemorosa im erſten Fruͤhjahr. Sie koͤnnen ſich auf einer Porzellantaſſe u. a. mit dem After luftdicht ausſaugen, und koͤnnen dann meiſt den Luftdruck nicht leicht mehr uͤberwinden. In einem Blumentopf mit Raſen kann man ſie leicht aufbringen. Drosophila melanogaster Mg. Wenn man Himbee- ren in eine Schachtel egt, ſo ſchliefen eine Menge dieſer Flie— gen aus. Cynips quercus tojae in den kaͤuflichen Gallaͤpfeln. C. querc. baccarum in den Knoppern, hier lebendig zu 100,000; anf den Schiffen, wo Knoppern geladen find, unge: mein laͤſtig. Die Knoppern beherbergen aber eine noch viel größere Art Cynips, die Cynips quereus calicis Burgsdorf. Dieſe iſt in der Mitte der Knopper, und die C. quercus bac- carum an der Seite in den Hoͤhlungen. Microgaster glomeratus L. Die Larve lebt in Schmet⸗ terlingsraupen, ſchlieft dann in Geſellſchaft aus und ſpinnt ſich augenblicklich ein, da fie, wie es ſcheint, die kaͤltere Umgebung nicht vertragen kann. Am Weidenblatte ſind die Puppen⸗ huͤllen. Scymnus minimus. Leben auf der untern Seite ver⸗ ſchiedener Obſtbaͤume, beſonders Zwetſchen. Clytra 4 maculata. Hier nicht ſelten. Verzeichniß von Lepidopteren, die in der Umgegend von Magdeburg hie und da ſich als ſchaͤdlich zeigen. NB. Exemplare kann ich zu 10 Kr. per Art abgeben. Papilio polychloros. Schadet öfters den Birn = und Kirſchbaͤumen, da feine braune Dornenraupe ſie kahl frißt. 278 Papilio crataegi. Die kurzhaarige gelbgeſtreifte Raupe wurde vor einigen Jahren den Pflaumenbaͤumen ſehr ſchaͤdlich, ſo daß alle kahl wurden. Durchwintert in einem Neſt an den Baͤumen. P. brassicae. Den Kohlpflanzen“oft ſehr ſchaͤdlich. Die Schmetterlinge ſammeln ſich neben Pfuͤtzen auf dem feuchten warmen Schlamm oft in großer Menge. P. rapae eben ſo ſchaͤdlich. Cossus ligniperda. Bewirkt als rothbraune Raupe das Auslaufen des Saftes an Eichen, lebt 3 Jahre. Bombyx dispar. Die Raupe iſt ein Feind faſt aller Obſtbaͤume. Der Schmetterling bedeckt feine Eyer mit After: wolle. Die Raupe lebt v. May bis Auguſt. B. salicis entblättert öfters die Weiden und Pappeln. Die Raupe rothbraun mit weißen Schildern. B. chrysorrhoea Die Raupe erſcheint in den erſten Fruͤhlingstagen und durchwintert in einem Neſte an den Bäu- men. Sie entblaͤtterten vor einigen Jahren bie Waͤlder und Gaͤrten ſo, daß die meiſten vor Hunger umkamen; die Raupe iſt haarig, grau und roth gezeichnet mit 2 rothen Blaͤschen auf den letztern Ringen. B. pini. Die große gruͤne Raupe mit 2 blauen Ein⸗ ſchnitten im ten und Sten Ring, frißt im May ganze Tan⸗ nenwaͤlder ab, durchwintert unter Moos. N Noctua aceris entblättert die Eichen und Kaſtanien, iſt mit langen fuchsfarbenen Haaren bekleidet, mit weißem Qua⸗ dratfleck auf jedem Ring. Lebt im Auguſt und Sept. N. piniperda. Die grüne weißgeſtreifte Tannenraupe iſt in manchen Jahren fo ſchaͤdlich wie Bomb. pini. Plusia gamma. toffeln und Flachs ab. Bombyx castrensis. und grau mit Laͤngsſtreifen. Frißt bisweilen ganze Felder von Kar- Die Ringelraupe iſt blauroth Den Obſtbaͤumen ſehr ſchaͤdlich. Geometra defoliaria. Die braune Spannraupe iſt den Apfelbaͤumen ſehr ſchaͤdlich, das Weib iſt ungeflügelt. G. brumata. Die gruͤne Spannraupe frißt ſchon im April das Innere der Obſtbaumknoſpen aus. Der Schmetter⸗ ling fliegt im November; das Weib iſt ungefluͤgelt. Entblaͤt— tert hie und da die Eichenwaͤlder. G. grossularia. Die weiße ſchwarzgefleckte Raupe ent- blaͤttert nicht ſelten die Stachel beerſtraͤucher. Noctua segetum. Die erdfarbige Raupe zerſtoͤrt manch— mal ganze Ruͤbſenfelder. Tortrix buoliana. Lebt als ſchwaͤrzliche Made im May in den mittelſten jungen Trieben der Tannen und frißt das Mark aus, ſo daß der Baum verkruͤppelt. T. resinana lebt im April in den harzigen Auswuͤchſen der Tannen, und macht auch den Baum verkruͤppeln. Durch: wintert und iſt ſchon im July als junge Raupe da; der Schmet⸗ terling im May. 5 279 Tortrix pomonana. Die grüne Made ift in den Aepfeln und Birnen. T. arcuana. Haſeln aus. T. oporana und piceana, iſt nur & und 9, nicht 2 Arten, frißt ſchon im Fruͤhling die jungen Tannnadeln. Frißt im Maͤrz und April die Knoſpen der Tinea padella entblättert die Birnbaͤume, die Raupe iſt grauſchwarz punctiert und lebt in einem Gewebe. Tin. abietella frißt die Tannzapfen aus. Tin. grossulariella. Die grüne Raupe frißt die Sta: chelbeeren aus und macht ſie faulen. Neue Gattungen von Mucken bey Paſſau, von Dr. Waltl. Chironomus scriptus P. Gelb. Ruͤckenſchild mit drey ſchwarzen Striemen: die mittle vorn, die Seitenſtriemen hin⸗ ten; Schildchen gelb; Hinterruͤcken glaͤnzend ſchwarz. Beine blaßgelb: die vordern braun. Schwingen weiß. Fluͤgel glas— hell, nackt. — 1“. 2. Chironomus bicolor M. Ruͤckenſchild, Schildchen und Hinterruͤcken glänzend ſchwarzgruͤnlich. Hinterleib und Beine blaßgelb. Schwingen weiß. Flügel glashell, nackt. — 1“. 3. Ceratopogon glabricollis . Glaͤnzend ſchwarz. Beine rothgelb. Schwingen weiß. Flügel glashell. — 1“ 4. Ceratopogon lateralis 9. Glaͤnzend ſchwarz, mit weißen Schildchen. Bruſtſeiten und Beine rothgelb: hintere Schenkel und Schienen ſchwarz. Fuͤhler ſchwarz: 1. Glied gelb. Schwingen weiß. Fluͤgel glashell. Hinterleib mehr braun als ſchwarz. — 1. 5. Cer. longicornis 2. Glaͤnzend ſchwarz. Beine roth— gelb, mit ſchwarzen Gelenken (Vorderbeine fehlen am Exem⸗ plare). Fluͤgel glashell mit braunen Randadern. Schwingen weiß. — 1“. 6. Cer. luteitarsis 2. Glaͤnzend ſchwarz. Beine ſchwarz: Schenkelwurzel und Füße gelb. Schwingen weiß. Fluͤgel glas- hell. — 1%. 7. Cecidomyia tristis &. Tiefſchwarz, braunen Fluͤgeln. Beine und Schwingen braun. mit abwechſelnden groͤßern und kleinern Knoten, haarig. — 4. Fluͤgel ohne Randfranzen. 8. Cec. abbreviata P. Schwarz, mit dunkelbraunen Beinen. Schwingen hellgelb. Fluͤgel glashell ohne Randfran— zen: die mittle Laͤngsader abgekürzt. 9. Cec. nervosa N. Fleiſchfarbig. Fühlerglieder längs lich, entfernt. Beine braun. Schwingen braun, mit weißem Kopfe. Fluͤgel glashell, franzenlos mit braunen Adern: die mittle verkuͤrzt. — 1¼“ mit ſchwarz⸗ Die Fuͤhler alle entfernt, ——— —— 280 10. Cecidomyia pratorum . Gleicht der Cec. nigri- collis, aber die Fluͤgel haben keine Randfranzen. Schildchen gelblich. Schwingen braun mit weißem Kopf. Beine braun, mit gelber Schenkelwurzel. 1“ - 11. Lestremia albipennis. Ruͤckenſchild glänzend ſchwarz (Hinterleib fehlt). Beine dunkelbraun. Flügel weiß, glashell. 12. Scatopse glabra. Glaͤnzend ſchwarz, glatt; Schwin⸗ gen ſchwarz. Leib ungefleckt. Flügel glashell. 1%, 13. Scatopse halterata. Glaͤnzend ſchwarz. Schwingen weiß. Flügel glashell, mit unſcheinbaren Adern, nicht viel län: ger als der Hinterleib. 3, 14. Empis mellipes A. Glaͤnzend roſtgelb. Rüden: ſchild mit 3 braunen Striemen. Beine rothgelb. Ruͤſſel von doppelter Kopflaͤnge. Flügel etwas truͤbe, ohne Randmaal. 1¼“ 15. E. stigma 22. Gleicht der E. stercorea, aber die etwas getrübten Flügel haben ein braunes Randmaal. 3 ½“ 16. E. funesta 3 P. Gleicht der E. morosa. Glaͤn⸗ zend ſchwarz, mit ſchwarzbraunen Schwingen und ziegelfarbigen Beinen. — N. Flügel rein glashell; Schienen und Ferfe- der Hinterbeine etwas verdeckt. P: Flügel braun. Hinterſchen⸗ kel gefiedert, Schienen gewimpert. — 1½¼““ 17. E. albipennis 2. Schwarz. Ruͤckenſchild ſcheint etwas behaart. Hinterſchienen keulfoͤrmig, haarig, nach außen borſtig gewimpert, die Ferſe etwas verdickt; auch die Ferſe der Vorderbeine verdickt. Schwingen milchweiß. Fluͤgel weiß, nur die Randadern braun, die andern unſcheinbar. — 1“. Aus Spanien. 18. Tachydroma calcanea . Glaͤnzend ſchwarz, mit weißen Schwingen. Beine ſchwarz, ale mit gelber Ferſe, auch das erſte Huͤftglied der Vorderbeine iſt gelb. Fluͤgel mit ſehr breiter brauner Binde, die am Hinterrande einen durchſichtigen Flecken hat. — 1½¼““ 19. Tach. pygmaea 2. Glaͤnzend ſchwarz, ßen Schwingen. mit wei⸗ Beine ſchwarz: mittle und hintere Schenkel rothgelb. Flügel braͤunlich getruͤbt. — 1¼““ 20. Tach. luteicornis g. Glaͤnzend ſchwarz: Rüden ſchild grau. Fühler gelb: 2. Glied verlängert. Beine roſtgelb. Flügel glashell. Schwingen weiß. — 1¼““ 21. Drapetis flavipes S. Glaͤnzend ſchwarz mit gelben Beinen. Schwingen weiß. Flügel glashell. — Kaum ½““ 22. Tachina amica. Augen nackt. Geſicht mit Kne⸗ belborſten. Taſter ſchwarz. Fuͤhler faſt ſo lang als das weiße, ſchwarzſchillernde Geſicht, dunkelbraun. Fuͤhlerborſte z der Laͤn⸗ ge verdickt. Ruͤckenſchild glaͤnzend ſchwarz, vorn weißſchillernd mit 4 ſchwarzen Striemen. Hinterleib kegelfoͤrmig, glaͤnzend ſchwarz, hinter den Einſchnitten mit ſchmalen, unterbrochenen, ſilberweißen Binden. Bauch ſchwarz mit ziegelrother Wurzel. Beine ſchwarz. Flügel geſchwaͤrzt. Schuͤppchen hellweiß. — Stark 3%. 23. Tachina diversa P. Gleicht der Tach. libatrix. Augen nackt. Kopf gruͤnlichweiß. Geſicht mit feinen Knebel⸗ borſten. Stirn breit, mit ſchmaler, ſchwarzer Strieme. Leib 281 braͤunlichgrau, ins Gelbliche ziehend; Hinterleib eyrund, ziem⸗ lich gewoͤlbt. Beine ſchwarz. Fühler ſchwarzbraun, faſt bis zum Munde reichend. Schuͤppchen weiß. Flügel graulich: Spi⸗ tzenquerader nicht zum Rande gehend, ſondern dicht vor dem— ſelben mit der vorliegenden Laͤngsader vereinigt. — 5". 24. Sciomyza acuticornis 2. Dunkelgrau, die Beine mehr ſchwaͤrzlich. Fühler ſchwaͤrzlich: 3. Glied unten nach vorn zugeſpitzt, mit nackter Borſte. Schwingen weiß. Fluͤgel faſt glashell. — 1¼“. 25. Sc. brunnipes. Gleicht der vorigen, aber die Fuͤh⸗ ler und Beine gelbbraun: 3. Fuͤhlerglied unten ſtumpf. Fluͤgel mit braunen Queradern. 1¼“. 26. Notiphila aenea 2. Kopf, Ruͤckenſchild und Schilde chen ſehr glaͤnzend ſchwarz; Hinterleib glaͤnzend dunkel metalliſch— grün. Beine ſchwarz mit gelben Füßen. — 1¼“. Schwin⸗ gen weiß. 27. Notiph. amoena. Glaͤnzend ſchwarz. Kopf, Fuͤh⸗ ler und Beine rothgelb. Schwingen weiß. — 1“. 28. Notiph. rufitarsis. Schwanz mit einigem Glanze. Schwingen weiß. Beine ſchwarz, mit rothgelben Füßen. — 1¼ %. 29. Notiph. nigripes. Schwanz mit einigem Glanze. Beine ſchwarz, nur die hintere Ferſe rothgelb. Schwingen weiß. 1 30. Notiph. bicolor. Kopf und Ruͤckenſchild braungrau: letzterer mit 3 dunkeln Striemen. Hinterleib glaͤnzend ſchwarz. Beine blaßgelb. Schwingen weiß. Queradern der Fluͤgel braun, auch am Vorderrande an der Muͤndung der erſten Laͤngsader ein brauner Punct. — 1%. 31. Notiph. littorea. Ganz wie die vorige, aber der Hinterleib iſt braungrau und die Flügel ungefledt, — 1“. 32. Notiph. affinis. Gleicht der Not. griseola, aber der Kopf iſt ganz ſchwarz. — 1“. 33. Opomyza nitida. Glaͤnzend ſchwarz. Geſicht, Fuͤh— ler, ein Punct auf der Vorderſtirn und Beine rothgelb. Fuͤh— lerborſte feinhaarig. — 1“. 34. Opomyza leucopeza. Glaͤnzend ſchwarz. beine ſchwarz: die drey letzten Fußglieder weiß; Beine rothgelb: hintere Schenkel etwas verdickt. braͤunlich. 1½. 35. Op. nigriceps. und die Fuͤhler. weiß. — 1“. 36. Ephydra basilaris. Geſicht grauweiß, mit weißem Augenrande. Stirn roſtbraun, mit dunkeln Striemen. Ruͤcken⸗ ſchild braungrau, mit drey braunen Striemen. Hinterleib ſehr glaͤnzend: 1. 2. Ring roſtgelb, die andern ſchwarz. Beine braungelb. Flügel getruͤbt, mit braunen Queradern. — 1“. 37. Chlorops vagans. Glaͤnzend ſchwarz. Kopf, Fuͤh⸗ ler, Bruſtſeiten und Schenkel hellgelb; Schienen und Fuͤße ſchwarzbraun. Schildchen gewoͤlbt. Schwingen weiß. Fluͤgel glashell. — 1“ Iſis 1837. Heſt e. Vorder⸗ die 4 andern Fluͤgelſpitze Glaͤnzend ſchwarz, auch der Kopf Beine gelb. Fluͤgel braͤunlich. Schwingen 282 38. Chlorops albitarsis. Glänzend ſchwarz, nur die Schwingen und Fuͤße weiß. Fluͤgel kuͤrzer als der Hinterleib, etwas getruͤbt: 4. und 5. Laͤngsader zum Theil unfcheinbar. 2 39. Chl. nitidissima. Sehr glaͤnzend ſchwarz. Beine rothgelb: Schenkel und Hinterſchienen ſchwarzbraun. Stirn und Schildchen gewoͤlbt. Schwingen weiß. Fluͤgel truͤb. — Kaum 1%. 40. Chlorops fascipes. Glaͤnzend ſchwarz. Stirn und Schildchen gewoͤlbt. Beine hellgelb: mittle Schenkel mit brei— ter ſchwarzer Binde. Schwingen weiß. Flügel grau. — 24", 41. Chl. pallipes. Glaͤnzend ſchwarz, ziemlich langleis big. Beine hellgelb: Fuͤße an der Spitze ſchwarz. Stirn und Schildchen gewoͤlbt. Schwingen weiß. Flügel graulich. 1. 42. Chl. hyalipennis. Kopf gelb: Scheitel mit großen ſchwarzen, halbkreisfoͤrmigen Flecken Ruͤckenſchild glänzend dun⸗ kelgruͤn (aber nicht metalliſch), mit drey ſeichten Furchen. Schild— chen gruͤn, gewoͤlbt. Hinterleib ſchwarz. Beine hellgelb: hin— tere Schienen in der Mitte etwas erweitert. Schwingen weiß. Flügel glashell. — ½“ 43. Chl. longula g. Laͤnglich, ſchmal. Kopf und Fuͤh⸗ ler ochergelb; Stirn gewoͤlbt, auf dem Scheitel ein ſchwarzes Dreyeck. Mittelleib ochergelb, mit 3 ſchwarzen Ruͤckenſtriemen: die mittelſte hinten verkürzt. Schildchen gewoͤlbt, ochergelb. Bruſt— ſeiten ſchwarz punctiert. Hinterleib ſchwarz, mit rothgelber Spitze. Beine rothgelb. Schwingen weiß. Fluͤgel glashelt. nel? ERDE 44, Chl. tristriata. Kopf gelb. Scheiteldreyeck dunkel⸗ gelb, mit ſchwarzer Spitze. Fühler ſchwarz, mit gelber Wur- zel. Ruͤckenſchild ochergelb, mit drey ſchwaͤrzlichen erhabenen Striemen: die mittle vorn erweitert. Stirn und gelbes Schild: chen flach. Hinterleib ſchwarz, Beine ſchwarz mit gelben Knieen Schwingen weiß. Flügel glashell. — ½“. 46. Chl. simplex. Glaͤnzend hellgelb. Fühler gelb mit ſchwarzem Vorderrand und gelber Borſte. Stirn mit getheil— tem ſchwarzen Dreyeck. Ruͤckenſchild mit 8 ſchwarzen Strie— men (die mittle hinten verkuͤrzt) und 2 kleinen ſchwarzen Sei— tenſtrichen. Bruſtſeiten mit einem ſchwarzen Kamm. Schild—⸗ chen flach. Hinterruͤcken glaͤnzend ſchwarz. Schwingen hellgelb. Beine gelb. — //. 47. Chl. picta. Gelb. Fuͤhler gelb: 3. Glied tiefſchwarz, mit ſchwarzer Borſte. Scheitel ungefleckt. Ruͤckenſchild mit 3 ſchwarzen Striemen: die mittle breit, hinten verkuͤrzt; Seiten⸗ ſtriemen unterbrochen. Schildchen flach; Hinterruͤcken tiefſchwarz. Hinterleib mit ſchwarzen Ruͤckenflecken und After. Bruſtſeiten ungefleckt. Beine gelb. Schwingen weiß. Flügel glashell. VON f 48. Chl. Ineida. Glaͤnzend gelb. Fühler ſchwarz, mit gelber Wurzel. Stirn mit ſchwarzem Dreyeck, das den Vor— derrand nicht erreicht. Ruͤckenſchild mit 3 ſchwarzen Striemen; mittle breiter. Bruſtſeiten mit 2 ſchwarzen Fleckchen uͤber ein⸗ ander: das untere groͤßer und dreyeckig. Schildchen flach, geld. Hinterleib glänzend ſchwarz mit gelber Spitze. Bauch und Bei⸗ ne gelb: Spitze der Füße ſchwarz. Schwingen weiß. Fluͤget glashell. — 1“, 18 * 283 49. Agromyza basilaris. Kopf ſchwarz; Stirn vorn weißſchillernd. Fuͤhler ſchwarz, ziemlich groß. Mittelleib ſchwarz. Hinterleib vorn rothgelb mit 2 ſchwarzen, beyderſeits verkuͤrzten Querbinden, hinten ſchwarz. Beine ſchwarz. Schwingen weiß. Fluͤgel glashell. — 1%. 50. Agrom. albicornis. Schildchen und Knie gelb. ſen Einſchnitten. Schwarz. Kopf, Bruſtſeiten, Fühler weiß. Hinterleib mit blaſ— Schwingen weiß. Flügel glashell. — 1%. 51. Agrom. occulta. Glaͤnzend ſchwarz. Kopf, Fuͤh⸗ lerwurzel, Bruſtſeiten und Beine gelb. Schwingen weiß. Fluͤ⸗ gel glashell. Füße braun. — /. 52. Agrom. pratensis. Glaͤnzend ſchwarz. Hinterleib. mit blaſſen Einſchnitten. Kopf, Bruſtſeiten, Schildchen, ein Fleckchen vor dem Schildchen und Beine gelb: Fuͤße braun. Schildchen mit ſchwarzen Seitenflecken. Schwingen weiß. Fluͤ⸗ gel glashell mit gelblicher Wurzel. — 1“ 53. Agr pascuum. Kopf, Fuͤhler, Bruſtſeiten, Schild⸗ chen, Knie und Füße gelb; Beine übrigens ſchwaͤrzlich. Nüden- ſchild glänzend ſchwarz. Hinterleib ſchwaͤrzlich mit blaffen Ein— ſchnitten. Schildchen mit ſchwarzem Seitenpuncte. Schwingen weiß. Fluͤgel glashell. — %. 54. Borborus crenatus. Schwarz mit caſtanienbraunen Beinen. Schildchen ſtumpf, hinten gezaͤhnt (die Zahl der Zaͤh— ne iſt auch unter Vergroͤßerung nicht beſtimmt anzugeben, ob 6 oder 8). Fluͤgel kaum getruͤbt. 1¼ “ 55. Borb. obscurus. Dunkelgruͤn, ohne Glanz. ochergelb. Schildchen ſtumpf, hinten gekerbt. — 1“. 56. Phora nigripennis. Glaͤnzend ſchwarz, mit dun⸗ kelbraunen Beinen. Flügel braun, ohne Randborſten: die erſte Ader biegt ſich nach dem Vorderrande hin. — 1½““. Beine Neue Gattungen von Mucken bey Muͤnchen, von Dr. Waltl. (Aus dem Faunus von Siſtl.) 1. Culex stieticus. Ruͤckenſchild graubraun, mit gelbli⸗ chen Seiten (ſcheint verwiſcht). Hinterleib ſchwarzgrau, mit weißen Seitenflecken, die an den beyden Ringen bindenartig zu— ſammenhaͤngen. Schenkel blaßgelb mit braunen Spitzen; Schie— nen und Füße braun. Flügel ungefleckt. 2“. Ein P. 2. Chironomus rusticus. Fühlerhaare des & braungelb. Ruͤckenſchild gerunzelt, mit 3 grauen Striemen; Schildchen gelb; Hinterruͤcken ſchwarzgrau. Hinterleib gelb, mit braunen Ringen. Beine gelb, mit braunen Gelenken. Flügel waſſer— klar mit ſchwarzem Puncte, nackt. Schwingen gelblich. 3 Linien. Gleicht dem Chir. riparius. 3. Diamesa cinerella (neue Gattung). Kopf grau. Aus gen eyrund (nicht nierenförmig); Ocellen fehlen. Fuͤhler kurz, ſechsgliederig: die fuͤnf erſten Glieder faſt kugelig, borſtig, das ſechſte lang, etwas verdickt. Ruͤckenſchild aſchgrau mit 3 brau⸗ nen Striemen. Hinterleib zuſammengedruͤckt, dunkelbraun, mit weißlichen Einſchnitten; After ſtumpf, geſtutzt. Beine dunkel⸗ 284 braun, die vordern nicht verlaͤngert. Schwingen gelblich. Fluͤ⸗ gel waſſerklar, breit, durchaus nackt, ſelbſt ohne Franzen am Hinterrande, mit eigenem Aderverlauf: die vordern Adern braun, die andern unſcheindar. 2 Linien. Die Exemplare ſchei⸗ nen Maͤnnchen zu ſeyn, nach dem Hinterleibe zu ſchließen; die Fuͤhler gleichen denen der 2 von Chironomys. Verdient ges nauere Beobachtungen, beſonders in Ruͤckſicht des Geſchlechts⸗ unterſchiedes. , 4. Ceratopogon annulatus. Schwarz; Hinterleib mit gelben Einſchnitten. Beine gelb. Fuͤhlerhaare ſchwarz, mit weiß ſchillernden Spitzen. Flügel ungefleckt. / Linien at. 5. Limnobia collaris. Glaͤnzend ſchwarz, mit weißem Halskragen. Schwingen gelblich. Beine braun. Fluͤgel etwas getruͤbt. Ein 2 2 Linien. Das & erhielt ich aus der luͤtti⸗ cher Gegend. g 6. Chrysops singularis. Kopf gelblichgrau; Untergeſicht mit 2 ſchwarzen Puncten neben einander; Stirn faſt auf der Mitte mit glänzend ſchwarzen Flecken; auf dem Scheitel drey kleine Ocellen. Fühler roſtgelb: Ltes Glied ſehr kurz, und an der Spitze ſchwarz. Leib hell aſchgrau; Ruͤckenſchild mit drey glaͤnzend ſchwarzen Striemen; Hinterleib flach, auf jedem Rin⸗ ge am Vorderrande zwey laͤngliche ſchwarze Flecken, welche am Hinterrand abgerundet ſind. Bauch grau. Beine roſtgelb: Spitze der Vorderſchienen und alle Fuͤße ſchwarz. Fluͤgel ohne Binden, braͤunlich, am Vorderrande mit einem dunkelbraunen Strich in der Mitte. 2 4 ½ Linien. 7. Thereva caesia. Licht ſchieferblau, feinhaarig. Un⸗ tergeſicht und Stirn glänzend weiß, letzte mit einer Laͤngsfur⸗ che. Ruͤckenſchild mit 3 ſchwaͤrzlichgrauen breiten Striemen. Schenkel blaͤulichgrau; Schienen roͤthlichgelb: Fuͤße ſchwarz⸗ braun. Schwingen weiß. Flügel etwas bräunlid. 5%. Der ſchwaͤrzliche Hinterleib iſt dicht mit ſilberfarbigen Haͤrchen bedeckt. 8. Anthrax scutellata. Schwaͤrzlichgrau. Augen oben dicht zuſammenſtehend (wodurch ſich dieſe Art von andern un- terſcheidet); Stirn dreyeckig, weiß. Fuͤhler entfernt, ſchwarz, ſpitzig. Schildchen glaͤnzend ſchwarz. Hinterleib an den Ein⸗ ſchnitten aſchgrau behaart, an den Seiten mit ſchwarzen Borſten. Bauch grau. Beine ſchwarz; Schenkel und Schienen grau ſchim⸗ mernd. Schwingen braun. Fluͤgel glashell, am Vorderrande kaum etwas braͤunlich. 5 3 Linien. 9. Phthiria punctata. Schwefelgelb. Am Knie mit 2 ſchwarzen Puncten hinter einander, und auf der Stirn eben- falls zwey laͤngliche: der eine dicht über dem Fühler, der andere auf dem Scheitel. Ruͤckenſchild hellgrau angelaufen, mit ſchwarzen, unordentlich ſtehenden Puncten, und an der Ba⸗ ſis 2 graue kurze Laͤngsſtriche. Schildchen ungefleckt. Hinter⸗ leib ziemlich dick, flach gewoͤlbt, an jedem Einſchnitte mit einem ſchwarzen Ruͤckenpunct. Bauch ſchwaͤrzlich bandiert. Schwin⸗ gen gelb, mit ſchneeweißem Kopfe. Beine ſchwarzbraun, mit hellgelben Schenkeln. Flügel groß, faſt glashell. — Oeſter⸗ reich. Wiedemanns Beſchreibung von Phth. maculata paßt nicht auf dieſe Art, oder ſie muͤßte ſehr abaͤndern. 3 Linien. 10. Dasypogon interruptus. Bart weißlich; Knebel: bart ſchwarz. Ruͤckenſchild braͤunlichgrau, mit zwey genaͤherten ſchwarzen Laͤngslinien, neben ihnen je ein ſchwaͤrzlicher Doppel⸗ 285 flecken. Hinterleib nackt, ſtriemenfoͤrmig, ‚glänzend ſchwarz, mit weißen, breit unterbrochenen Binden vor den Einſchnitten. Bauch ſchwarz. Beine ſchwarz, glaͤnzend. Schwingen gelblichweiß; Fluͤgel braun getruͤbt. — Oeſterreich. 5%, Linien. Gleicht dem Das. nubilus. 11. Asilus festivus (aureolus). Untergeſicht grauweiß; Backen und Knebelbart weiß, letzterer oben mit einigen ſchwar— zen Haaren. Stirn grau. Ruͤckenſchild aſchgrau, mit ſchwar— zer, doppelter, vorn doppelter Mittelſtrieme; die Seitenſtriemen undeutlich, uͤbrigens weißborſtig. Hinterleib aſchgrau, in gewiſ— ſer Richtung ſchwarz bandiert, ſtark zuſammengedruͤckt; Griffel kurz, ſchwarz, ſchief abgeſchnitten. Beine ſchwarz: die hintern mit zarten greiſen Borſten. Schwingen gelblich; Fluͤgel an der Spitze braͤunlich. Oeſterreich P. 4 Linien. (NB. Dieſe Art muß noch genauer gepruͤft und mit den vielen aͤhnlichen verglichen werden, ehe ſie aufgenommen werden kann.) 12. Empis dimidiata. Mittelleib glaͤnzend roſtgelb, mit ſchwarzer Ruͤckenlinie; Schildchen roſtgelb, ungefleckt; Hinterleib oben ſchwarzbraun, an den Seiten gelb. Beine roſtgelb, mit ſchwarzen Fuͤßen: Schenkel und Schienen an der aͤußerſten Spitze ſchwarz. Schwingen gelb; Fluͤgel braͤunlichgelb, blaß. — Oeſterreich §. 3 Linien. 13. Empis digramma. Matt roſtgelb. Stirn mit brau⸗ ner Strieme. Ruͤckenſchild mit 2 ſchwarzen Laͤngslinien; Schild— chen ungefleckt. Hinterleib mit [fchwarzer Ruͤckenlinie. Beine roſtgelb: Füße braun. Schwingen blaßgelb; Flügel faſt waſſer— klar. — 2. 2½ Linien. 14. Stratiomys equestris. Gleicht der Str. concinna, unterſcheidet ſich aber durch den fuchsrothen Pelz des Mittel: leibes, der bey Coneinna ſchwarz iſt. — 5 ½ Linien Z. 15. Str. bimaculata. Hinterleib hellgruͤn, auf dem er⸗ ſten Ringe mit einem kleinen ſchwarzen Punct, auf dem vier: ten mit einem ſchmalen, zuſammenhaͤngenden, ſchwarzen Dop— pelflecken. Bauch und Beine hellgruͤn. P 3 ½ Linien. 16. Eumerus mixtus Panz. Das Citat aus Panz. in meinem Werke bey Eum. tricolor muß gelöfcht werden: denn Tricolor iſt eine ganz verſchiedene Art. Die gegenwaͤrtige gleicht Eum. micans Fabr. am meiſten, doch hat dieſe keinen rothen Hinterleib. 17. Syrphus pulcher. Nahe verwandt mit Syrphus ornatus. Untergeſicht und Stirn gelb. Fuͤhler braungelb. Mit— telleib ſchwarz, mit gelber Seitenſtrieme, unter der Fluͤgelwurzel eine gelbe Querlinie; Schildchen mit gelber Spitze. Hinterleib ſchwarz, vorn je mit einem gelben dreyeckigen Seitenflecken, dann mit drey gelben, ſchmalen, unterbrochenen Binden. Wors der⸗ und Mittelbeine gelb, mit braͤunlichen Fuͤßen; Hinterbeine braͤunlich, mit gelben, an der Spitze ſchwarzen Schenkeln. Fluͤ⸗ gel mit rothbrauner Randſtrieme. & Faſt 4 Linien. 18. Syrphus sexguttatus. Untergeſicht ſchmutziggelb mit ſchwarzer Strieme. Stirn glaͤnzend ſchwaͤrzlich. Mittelleib dunkel erzgruͤn. Schildchen lebhaft rothgelb. Hinterleib ſtrie— menfoͤrmig, tiefſchwarz, mit drey gelben Flecken an jeder Sei: te. Beine braun. Flügel bräunlich getruͤbt. Schwingen gelb. . 4 Linien. 286 . Pipiza obscuripennis. Dunkelgruͤn, faſt ſchwarz, weißhaarig. Augen haarig. JFuͤhler, Beine und Schwingen dunkelbraun. Fluͤgel blaßbraun. — “. 2½ Linien. 20. Merodon fulvus. Schwarzgruͤn, Leib mit rothgelbem Pelze bedeckt. gruͤn, rothgelb behaart. lich. S. 4 Linien. 21. Eristalis fasciatus. Untergeſicht glaͤnzend weißlich, mit drey ſchwarzen Laͤngsſtrichen, Stirn (des 2) bräunlich weiß, mit ſchwarzer Laͤngslinie. Ruͤckenſchild gelblichweiß, mit vier glaͤnzend ſchwarzgruͤnen breiten Striemen; Schildchen glaͤnzend ſchwarzgruͤn. Hinterleib glaͤnzend ſchwarzgruͤn, mit vier weißen Binden: die erſte unterbrochen, alle tiefſchwarz gerandet. Beine ſchwaͤrzlich mit weißlicher Schienenwurzel. Fluͤgel glashell. Au— gen ſchwarzpunctiert. P 5 Linien. 22. Conops trifasciata. Untergeſicht glaͤnzend goldgelb, rothgelb ſchillernd, mit ſchwarzer Mittelſtrieme, und neben ihr am Backen je noch ein ſchwarzer Strich. Stirn braungelb, vorn mit großen ſchwarzen Flecken. Ruͤckenſchild ſchwarz, mit gelben Schulterbeulen; Schildchen und Bruſtſeiten ſchwarz. Hinterleib ſchwarz, glaͤnzend, mit 3 glaͤnzend goldgelben, ſchma— len Binden. Beine rethgelb: Schenkel ſchwarz mit gelber Spi⸗ tze; 4 letzte Fußglieder ſchwarz. Fluͤgel am Vorderrande breit rothbraun. — 4 Linien. Viel Aehnlichkeit mit C. flavipes. 28. Tachina hospes. Untergeſicht weiß; Stirn mehr gruͤnlich, ſchwarzpunctiert, mit ſchwarzen Striemen. Taſter hell: gelb. Augen nackt. Fuͤhler fo lang als das Untergeſichtt., 2 erſte Glieder kurz, gruͤn; drittes lang, braun. Ruͤckenſchild ſchwaͤrzlich, vorn kaum vierſtriemig; Schildchen ſchwarz. Hinter⸗ leib kegelfoͤrmig, glänzend ſchwarz: 1ter u. 2ter Einſchnitt weiß gerandet, welches an den Seiten in einen gruͤnen, rothſchillern— den Flecken ſich erweitert. Beine ſchwarz; Schuͤppchen weiß. Fluͤgel faſt glashelle: beyde Queradern gerade. P. 4 Linien. 24. Tachina instigata. Untergeſicht gruͤnlich. Fühler braun, ſo lang als das Unterſicht; die beyden erſten Glieder kurz. Stirn braͤunlichgrau, mit ſchmalen ſchwarjen Striemen. Taſter hellgelb. Augen nackt. Ruͤckenſchild braͤunlichgrau, ſchwarz— liniirt: die Seitenlinien kurz, unterbrochen. Schildchen grau. Hinterleib eyrund, graulichweiß, mit glaͤnzend ſchwarzen Binden. Bauch aſchgrau mit ſchwarzen Einſchnitten. Beine ſchwarz; Schwingen weiß; Flügel faſt glashell. d. 3 Linien. aber der ganze Stirn weiß. Beine ſchwarz⸗ Schwingen braun. Flügel trüb braͤun— 25. Dexia seminigra. Kopf hellgrau; Stirn mit dun⸗ kelbraunen Striemen. Ruͤckenſchild grau, mit drey ſchwarzen Striemen: die mittelſte je mit einer zarten ſchwarzen Nebenli⸗ nie; Schildchen grau. Hinterleib eyrund, aſchgrau: auf dem 2. Ringe hinten mit großem ſchwarzen Flecken, der ſich auf den folgenden Ringen erweitert, und dieſe faſt ganz einnimmt. Bauch grau. Beine ſchwarz. P. Beynahe 4 Linien. 26. Sarcophaga maculata. Lichtgrau ins Weißliche. Un⸗ tergeſicht weiß, mit ſchwarzem Schiller. Ruͤckenſchild mit den gewoͤhnlichen drey ſchwarzen Striemen. Hinterleib, mit braun⸗ ſchillernden Wuͤrfelflecken; in gewiſſer Richtung mit ſchwarzer Ruͤckenlinie, und neben derſelben auf dem 2. 3. und 4. Ringe je mit einem tiefſchwarzen runden Flecken am Vorderrande. Bauch grau, braunſchillernd, in gewiſſer Richtung mit tiefſchwar⸗ 287 zen, weißſchillernden Seitenflecken. Beine ſchwarz. — Z. Bey: nahe 6 Linien. 27. Musca pellucens. Bleich roſtgelb, ins Roͤthliche ziehend. Hinterleib mit einem eisgrauen Reif überzogen, durchs ſcheinend. Ruͤckenſchild mehr braͤunlich, mit zwey kaum ſicht— baren dunkeln Laͤngslinien; Hinterleib mit zarter dunkeler Ruͤ⸗ ckenlinie. Beine roſtgelb, mit braunen Füßen. Flügel faſt glass hell. — L. 3 ½ Linie. 28. Dryomyza fuscicornis. An Geſtalt wie Dryomy- za flaveola, auch eben fo gefärbt, fie iſt aber kleiner, und un: terſcheidet ſich durch das dritte, ganz dunkelbraune Fuͤhlerglied. — 2½ Linie. 29. Helomyza fuscana. Untergeſicht und Stirn roͤth⸗ lichgelb. Fuͤhler ſchwarzbraun mit rothgelber Wurzel und nack— ter Borſte. Ruͤckenſchild graubraun, mit drey undeutlichen braͤun— lichen Striemen. Hinterleib gelblichbraun, mit dunkler Laͤngs— linie. Beine braungelb: Fuͤße ſchwarzbraun. Fluͤgel truͤb. Un⸗ tergeſicht des & weißlich. — 2 Linien. 80. Helomyza umbratica, Untergeſicht und Fühler blaf- gelb: Borſte gefiedert. Stirn rothgelb, oben graubraun. Ruͤ⸗ ckenſchild gelblich, auf der Mitte braun ſchattiert, vorn mit zwey braunen Strichelchen. Hinterleib hellgelb, mit ſchwarzen Ein— ſchnitten und braͤunlichen Ruͤckenſtriemen. Beine rothgelb, mit ſchwarzen Gelenken und gleichfarbiger Spitze. Queradern der trüben Fluͤgel braun. 5. 2 ¼ Linien. 31. Hel. modesta. Graubraun. Untergeſicht und Stirn rothgelb. Fühler ſchwarzbraun, mit nackter Borſte. Ruͤcken⸗ ſchild mit 4 dunkeln Striemen; Beine ſchwaͤrzlich. — 5. Bey: nahe 2 Linien. 32. Borborus nervosus. Untergeſicht braungelb. Stirn braun, vorn gelb. Fuͤhler ſchwarzbraun. Ruͤckenſchild ſchwarz— grau; Hinterleib ſchwarz. Beine braun. Schwingen, mit braungeſaͤumten Adern. 2 Linien. 33. Borb. obtusus. Schwarzbraun, mit braungelben Beinen; Schildchen ſchwarz, hinten ſtumpf, abgeſtutzt, matt. Schwingen weiß. Flügel faſt waſſerklar. 1% Linie. 34. Borborus opacus. Mattſchwarz. Schenkel etwas verdickt. Flügel faſt glashell. 1¼ Linie. 35. Borborus hyalipennis. Schwarz mit rothgelben Beinen. Fluͤgel weißlich, glashell. — 1 Linie. 36. Borb. scutellatus. Kopf und Ruͤckenſchild ſchwarz; Schildchen braungelb. Hinterleib fehlt, vermuthlich iſt er ſchwarz. Beine braͤunlichgelb. Fluͤgel faſt glashell, an der Wurzel des Vorderrandes borſtig. 1½ Linie. > NB. Aderverlauf ber Flügel bey Nr. 32. wie bey B. equinus. Von Nr. 33. 34. 35. wie bey B. denticulatus. Von Nr. 36, wie bey B. limosus. 288 Beſchreibung zweyer neuer Gattungen aus Andaluſien von Dr. Waltl. 1. Cicada (Linn., Tettigonia Fab.) undulata Waltl. Virescens, thorace 4 sulcato, alis undulatis. interstitiis nervorum in Long. cum alis 7 lin. Beſchreibung. Der Kopf breit, mit wi glaͤnzen⸗ den Haaren, ſchuppenfoͤrmig, doch nicht dicht, bedeckt; die Mes benaugen braun. Das erſte Fuͤhlerglied von der Farbe des Unterleibes, die andern ſchwarz. Das Bruſtſchild ſchwarz mit denſelben Haaren, wie der Kopf bedeckt, der ganze Rand gruͤn⸗ lich, in der Mitte am Diſcus ebenfalls eine breite gruͤnliche Laͤngenbinde; von dieſer aus quer nach dem Auge zu an jeder Seite eine tiefe Furche, und nach außen zu noch eine, ſchief nach vorn laufend. Das Ruͤckenſtuͤck des Hinterleibes ſchwarz, wie das Bruſtſchild behaart, gruͤn eingefaßt, der Diſcus ſchwarz mit 2 ganz gleichen gruͤnlichen Feldern, jedes nach vorn in eine ga— belfoͤrmige Figur endend; auf dem Hauptfeld uͤberall nach hin⸗ ten ein ſchwarzes Gruͤbchen. Die Hinterleibſegmente am Ruͤcken ſchwarz wie das Bruſtſchild behaart, unten gruͤn, Fluͤgelnerven gruͤn, die Membran dazwiſchen wellenfoͤrmig, ungefaͤrbt. Die Plaͤttchen hinter dem letzten Fußpaar, wodurch der Ton beym Singen her— vorgebracht wird, groß. Fuͤße gelblichgruͤn, wie der Unterleib, die Zähne der Oberſchenkel an den Vorderfuͤßen [dunkelbraun. Sehr gemein auf verſchiedenen Pflanzen. 2. Cicada varipes Waltl. Atra, subtus flava, thorace ad latera mene ginata, pedibus bicoloribus. Long. corp. cum alis 1“ 2", Lat. ad hum. — 4%. Beſchreibung. Der Kopf ſchwarz, ſparſam mit goldglaͤn⸗ zenden Haaren bedeckt, zwiſchen den Augen in 4 kiſſenfoͤrmige Portionen getheilt; Nebenaugen faſt weiß; Fuͤhler ſchwarz; Bruſtſchild ſchwarz runzelig, ſparſam wie der Kopf behaart, der ganze Rand blaßgelb, an den Seiten breit und haͤutig, buchtfoͤr— mig ausgeſchnitten. Am Diſcus in der Mitte eine blaſſe Laͤngen⸗ linie, von da aus gerade nach dem innern obern Augenwinkel zu eine tiefe Furche und eine parallellaufende zweyte nach außen auf jeder Seite. Das Ruͤckenſtuͤck des Hinterleibes ſchwarz; am Diſcus 2 breite gelbliche Felder, hinter dieſen eine ſchwarze, quadratfoͤrmige Erhöhung, auf jeder Ecke in eine Rippe auslau⸗ fend; die hintern zwey in 2 blaſſe Felder ſich verlierend. Die Segmente des Hinterleibes ſchwarz, wie das Bruſtſchild ſparſam behaart, das vorlezte gelb, das letzte gelb eingefaßt, Unterſeite des Leibes durchaus blaßgelb. Die Flügel an der Baſis einen carmin⸗ rothen Fleck zeigend, die Adern hier dunkelbraun, im Verlauf heller; Randzellen ſehr lang geſtreckt, Zwiſchenmembran ungefaͤrbt. Die Fuͤße fahl, die Oberſchenkel und Vorderfuͤße oben ganz ſchwarz, in der Mitte ein fahles Feld, an der Unterſeite nur ſchwarz ein⸗ gefaßt. Die Oberſchenkel und andern Fuͤße mit 3 ſchwarzen Li⸗ nien der Laͤnge nach gefaͤrbt; Unterſchenkel fahl, wenig graulich. Iſt viel ſeltner als vorige, in Wieſen und an Hecken. 289 Annales des sciences naturelles. Tome V. 1836. S. 1. Breſchet. Anatomiſche und phyſiologiſche Uns terſuchungen uͤber das Gehoͤrorgan der Voͤgel. Taf. 1. 2. Auf der erſten Tafel wird das Gehoͤrorgan von Corvus corax L., Strix flammea L., Diomedea exulans L., Me- leagris gallo-pavo L., Strix stridula abgebildet. Die 2te ſtellt nur das innere Ohr von Strix flammea dar. S. 58. Martin Saint-Auge. die Zotten des Chorions der Saͤugthiere. Der Verfaſſer ſpricht ſich entſchieden fuͤr die Anſicht aus, daß die Gefaͤße des Foetus mit der der Mutter nicht commu— nicieren, daß die erſtern ein eigenes Syſtem (cercle) im Foetus bilden, und daß der foͤtale Kreislauf durchaus von dem der Mutter unabhaͤngig ſey. S. 58. Humboldt theilt brieflich an Arago folgende Beobachtung Ruͤppells mit. In Abyſſinien ſtreifen die wil- den Elephanten und Affen uͤber Hochebenen von mehr als 1,500 Metres Hoͤhe. Bey einer ſolchen Hoͤhe finden dieſe Thiere bey einer Breite von 16 Graden die naͤmlichen meteoro— logiſchen Verhaͤltniſſe, wie diejenigen der Ebene in einer viel hoͤ— heren Breite ſind. S. 63. Geoffroy Saint-Silaire verbeſſert den von ihm im Jahr 1798 gemachten Fehler, als er den Pongo de Wurmb als eigene Gattung aufſtellte, und zeigt, daß dieſes Thier nur ein Orang in vorgeruͤcktem Alter ſey. S. 69. Jule Pictet. Abhandlung uͤber die Sippe Sialis Latr. und Betrachtungen uͤber die Claſſification der Ord— nung der Neuropteren. T. 3. Ich glaube, man koͤnnte die Neuropteren am beſten in folgende ſechs Familien bringen: 1. Die Subulicornes mit denjenigen Kennzeichen, nen Latreille zuſchreibt. 2. Die Planipennae, die Hemerobinen und Myrmeleoniden einſchließend, man koͤnnte zur Characteriſtik noch ſetzen: die Flügel ſich deckend, netzfoͤrmig, ſtark geadert mit Quer: adern. Die untern nicht wie die obern gefaltet. Die Verwandlung iſt vollkommen. Unterſuchungen uͤber die ih⸗ 3) Die Panopartae ſind von allen uͤbrigen Neuropteren durch den andern Theil ihres Kopfes ausgezeichnet, der ſich zu einem Ruͤſſel verlängert. Die Flügel find hori— zontal, die untern den obern gleich, nicht gefaltet; ſie ha⸗ ben wenige Queradern. Ihre beynahe unbekannte Ver⸗ wandlung iſt wahrſcheinlich vollkommen. 4) Die Termitinae. Dieſe Familie iſt nur auf Termes und Psocus beſchraͤnkt. Sie haben an den meiſten Tar⸗ fen 4 Glieder. Die Anzahl der Queradern in den Flüs geln iſt gering; ihr Mund gleicht dem der Orthopteren. Sie haben eine unvollkommene Verwandlung. 5) Die Perlidae. Sie ſind durch kleine Mandibeln aus⸗ gezeichnet. Die Fluͤgel ſind horizontal, die untern gefal⸗ Iſis 1837. Heft 4. 290 tet und auf ſich ſelbſt gedoppelt. Der Mund naͤhert ſich durch einen Anhang an den Kiefern dem der Orthopteren. Sie haben eine unvollkommene Verwandlung. 6) Die Phryganidae. Sie haben keine Mandibeln, ſich deckende Fluͤgel und eine vollkommene Verwandlung. Was die Anordnung dieſer Familie betrifft, ſo glaube ich: 1) Daß die Familien der Termitinen, Perliden den Orthop— teren am naͤchſten ſtehen, weil fie wie jene eine Galea am Munde haben und eine unvollkommene Verwandlung. Ich ſtelle ſie daher oben an, und zwar die Termitinen voraus, da ihre Fluͤgel mehr Aehnlichkeit mit denen der Orthopteren haben. 2) Darauf muͤſſen die Subulicornen folgen. Sie verbin⸗ den ſich mit den vorhergehenden durch die Ephemeriden, mit den folgenden durch die Libellulinen, deren Flügel ſehr netzreich ſind und wenig denen der Orthopteren gleichen. Dieſes ſind die Neuropteren mit unvollkommener Verwand— lung; unter die mit vollkommener muͤſſen wir zuerſt ſetzen: 1) Die Planipennae, welche durch ihre Flügel den Libelluli— nen und durch die Sippe Sialis den Phryganeen ſich naͤhern. 2) Die Panorpatae, welche ſich nur unvollkommen mit den uͤbrigen Familien verbinden und durch die Sippe Bitta- cus den Uebergang zu den Dipteren bilden würden, 3) Die Phryganidae, welche durch die Myſtaciden einen Uebergang Izu den kleinen Schmetterlingen der Familie der Tineiten bilden. Folgende Tabelle erleichtert die Ueberſicht der Neuropteren. Neurop ter a. Termitin. verae Termes. Psocidae . Psocus. Perlida see Perla Nemura. Ephemeridae . Ephemera, Libellula. Aeschna. Agrion. Myrmeleon. Ascalaphus. Hemerobius. Osmylus. Nymphea. Hemerobinae . Corydalis. Chauliodes. Sialis. Rhaphidia, Mantispa ? Sirene Termitinae . Subulicornes Libellulinae . Myrmelonidae Planipennae Bittacus. Panorpatae Panorpa. { Boreus. 19 291 Phryganea. Mystacides. Trichostoma. Sericostoma. Rhyacophilus. Hydropsyche. Psychomyia. Hydroptila. Phryganidaeae Bisher war von der Sippe Sialis nur eine Gattung be⸗ kannt, ſie wurde von Roͤſel und De Geer abgebildet, Erſterer zeichnete auch die Larve davon. In der Umgegend von Genf findet ſich aber noch eine zweyte Gattung, deren Larve ſehr große Aehnlichkeit mit der von Sialis lutaria (S. niger Latr.) hat. Das Thier ſelbſt unterſcheidet ſich hinlaͤnglich von Sialis hut. durch die Färbung des Kopfes, der Flügel und der Bruſt Sialis lut., ſchlieft ſchon im April, die neue Gattung wenig— ſtens 14 Tage ſpaͤter aus. Sialis fulginosa Pictet. Schwarz, Kopf und Bruſt mit einem dunkeln Gelb ge miſcht, Fluͤgel tiefbraun, faſt ſchwarz, die Adern ſchwarz. Die Flecken an der Larve ſind nicht mit Beſtimmtheit angedeutet. Abgebildet wird Taf. 3. Sialis lutaria nebſt Larve und Nymphe, einigen Koͤrpertheilen und den Eyern, ſo wie Sialis fuliginosa mit ihrer Verwandlung. S. 111. Dr. Poiſeuille. Unterſuchungen uͤber die Ur⸗ ſachen der Bewegungen des Blutes in den Capillargefaͤßen. S. 117. Jacquemin, über die Entwicklung der Mol- lusken. Die Entwicklung des Embryos der Planorbis faͤngt nicht wie bey den hoͤhern Thieren an einem einzelnen Puncte der Eyer, ſondern an allen auf einmal an. Die membranoͤſe durch⸗ ſichtige Hülle des Eyes iſt ein dünnes Haͤutchen, welches durch Umbildung und allmaͤhliche Entwicklung die Organe des anima— len Lebens ausmacht, waͤhrend der koͤrnige Innhalt der Eyer, der ſich den 3. oder 4. Tag, nachdem das Ey eingelegt wurde, näher zufammendrängt, um die durchſichtigen Wände der groͤ— ßern Kuͤgelchen zu bilden, die erſte Andeutung der vegetativen Organe ſind. Dieſe letztern entwickeln ſich viel langſamer als die erſtern. Im Eyerſtocke find die Narbe und das Purkinje' ſche Bläschen an dem Ey ſehr deutlich zu erkennen, undeutli⸗ cher in den Eyleitern, und kaum noch die Spur davon, nach— dem es gelegt iſt. Die erſte Urſache der horizontalen Rotationsbewegungen, welche das Ey, nachdem es gelegt wurde, macht, ruͤhrt von wellenförmigen Schwingungen her, welche man 36 oder 48 Stunden, nachdem es vom Thiere abgeſetzt wurde, beobachtet. Der ſchwingende Theil der Oberfläche des Eyes iſt die erſte An— deutung der Reſpirationsorgane. Dieſe Vibration dauert ſo lange als die Kiemenathmung, nehmlich bis zum Eten oder Sten Tag des Lebens außerhalb des Eyes. Die erſte Entwicklung des Eyes der Planorbis zeigt ſich nach 36 bis 48 Stunden und beſteht in einer Mollecular⸗ Bewegung der gelblichgruͤnen Körner im Innern des Eyes. 292 Die Rotationsbewegungen fangen gegen den zweyten oder dritten Tag an. Gegen den Sten oder (ten Tag bemerkt man zwey abge— rundete vorſpringende Theile an der Peripherie des Eyes, von denen der eine Rudiment der noch vereinigte Kopf und Fuͤße iſt, der andere durchſichtigere Andeutung der Lunge. Dieſe letz— tere iſt waͤhrend des Foͤtallebens ſehr entwickelt. gter Tag. Zwiſchen Kopf und Füßen erſcheint ein klei⸗ nes Waͤrzchen, Rudiment der Fuͤhlfaͤden. ö 10ter Tag. Man bemerkt die erſten Spuren der Scha⸗ le, welche als durchſichtige Membran den ganzen Koͤrper, Kopf, Fuͤße und Lungen ausgenommen, einhuͤllt. 11ter Tag. Eines der groͤßern Kuͤgelchen des Mittel- punctes ruͤckt gegen den Kopf hin, um die fleiſchige Maſſe des Mundes zu bilden; die andern find regelmaͤßig in zwey Grup⸗ pen gereiht. Zwey von ihnen fangen anhaltende und regelmaͤ⸗ maͤßige Ausdehnungen und Zuſammenziehungen an, und zwar mit großer Kraft; es ſind die erſten Anzeigen des Herzens. Die Anzahl der Bewegungen dieſer Organe iſt 60 — 65, wenn fie lebhaft find, 80 — 40 gewöhnlich). Das Auge erſcheint als ein großer ſchwarzer Punct aus dicken Kuͤgelchen zuſammengeſetzt, welche weder eine beſtimmte Lage noch Organiſation anzeigen. 12ter Tag. Die Organe am Umfange der Embryo⸗Kuͤ⸗ gelchen find ſehr entwickelt, das kleine Geſchoͤpf bewegt ſich faſt im Innern. 70 13ter Tag. Der Embryo macht Schlingbewegungen; er naͤhrt ſich groͤßtentheils von Eyweiß. Die Zeugungstheile, die beym ausgewachſenen Thier fo bedeutend find, zeigen erſt jetzt die erſten Spuren der Entwickelung. 8 14te Tag. Der ausgebildete Embryo fuͤllt faſt das gan⸗ ze Ey aus, er ſprengt die Huͤlle und tritt heraus; die junge Planorbis athmet durch Kiemen bis zur völligen. Entwicklung der Lungen oder zum Eten oder Sten Tag, nachdem fie ausge— ſchloffen iſt. Die zuſammenziehenden Bewegungen des Magens ſind ſehr bedeutend. Um dieſe Zelt hoͤren die wellenfoͤrmigen Schwingungen am Rande der Reſpirationsorgane auf; die Fuͤhlfaͤden allein machen eine Ausnahme. S. 121. Laurent ſagt, daß, wenn er unter dem Mi⸗ croſcop mit einer feinen Nadel die Roͤhren gewiſſer Conferven (Diatoma Swartzii) berührt habe, fo habe er kleine Körner, welche darinn eingefchloffen waren, herausgeben. und ſich bewe— gen ſehen. Einige dieſer Monaden, die kaum heraus waren, ſchwammen ſchnell wieder hinein, wie wenn ſie ſich fuͤrchteten, ſich von ihrer Wohnung zu entfernen. S. 129. Audouin. Ueber Gallenſteine, gefunden in den Gallengaͤngen eines Weibchens des capreolus Feuerſchroͤters (Lucanus cervus L.). S. 134. Derſelbe. Nachtraͤgliche Bemerkungen uͤber die Harn⸗Gallengaͤnge (Urinobiliaires) der Inſecten. S. 193. Fr. Dujardin. Unterſuchungen uͤber niedrige Organismen (Fortſetzung). Fig. 293 S. 224. Hr. Gap ſchreibt an Blainville aus Valdivia (in Chili): Auffallend iſt es, daß hier alle Blutegel in Waͤldern und nie im Waſſer leben. Ich kann hier keine Excurſion ma— chen, ohne daß meine Beine ganz von ihren Stichen (piques) bedeckt ſind. Sie kriechen uͤber Pflanzen, Staͤmme, ſteigen ſo— gar auf Gebuͤſche, naͤhern ſich aber nie den Moraͤſten oder Fluͤſſen. Nur zufaͤllig fand ich in einem ſolchen Orte eine klei— ne Gattung von Branchiobdellen, welche in der Lungenhoͤhle von Auricula Dombeyi lebte. Eine andere auffallende Erſcheinung in dieſer Gegend iſt das Beſtreben der Reptilien, lebendige Junge zu gebaͤhren. Nicht allein die Nattern von Valdivia, ſondern auch die kleinen Iguane, die in die Nähe von Spixens Leposoma gehören und die ich ihrer ſchoͤnen Farbe wegen Chrysosaurus nenne, beſi— tzen dieſe Eigenſchaft. Selbſt diejenigen Sippen, die bey St. Jago noch Eyer legen, gebaͤren hier lebendige Junge. Auch die Batrachier haben mir Beyſpiele dieſer Art geliefert, obgleich fie im allgemeinen Eyer legen. Eine der Rhinella Fitz. ver: wandte Sippe hat mir hinlaͤnglich bewieſen, daß die Weibchen davon immer lebendig gebaͤrend ſind. — S. 235. Leſſon. Abhandlung uͤber die Familie der Beroiden (Beroideae Linn.). Die vorzuͤglichſten Charactere der Beroiden beſtehen in ei— nem gallertartigen, ſehr zuſammenziehbaren, freyen Koͤrper, der zwar von verſchiedenen Formen, aber immer regelmaͤßig paar iſt. Er iſt mit Reihen von Schwinghaaren beſetzt, die bey ei— nigen Gattungen wenig unterſchieden ſind. Dieſe Thiere ha— ben einen vollkommenen Darmcanal, nehmlich durch zwey Oeff— nungen begraͤnzt, von denen die eine Functionen des Mundes, die andere des Afters verrichtet. Nach dem, was vorzuͤglich aus Dr. Quoy's Unterſuchun⸗ gen hervorgeht, naͤhern ſich die Beroiden mehr den kopfloſen Mollusken als den Zoophyten, ſo daß ſie in ſehr großer Beziehung mit gewiſſen Gattungen durchſichtiger Afeidien ſtehen, daß fie endlich ſich ſehr den Firolen und Salpen naͤhern und einſt eine beſtimmt geſchiedene Ordnung der Mollusken bilden werden. Die Familie der Beroiden enthaͤlt folgende Sippſchaften und Sippen: 1. Abtheilung. Ciliobranchae (Iripteren Rang). Der Koͤrper iſt oval, ſymmetriſch oder transverſal und paar, von ſchleimiger Maſſe mit einem Gefaͤßnetz und Linien, die von einem Ende zum andern laufen, und mit Lamellen, Wimpern (Teils) genannt, verſehen find, Iſte Sippſchaft. Ceſten. Sippen Cestum, Lemniscus. te Sippſch. Tallianiren. S. Callianira, Polyptera, Mnemia, Calymma, Bucephalon, Aleino&, Axiotima. Ste Sippſch. Weiden. S. Neis. Ate Sippſch. Ocyrrhoen. S. Ocyrrhoe. öte Sippſch. GEucharen. S. Eucharis, Mertensia, Eschscholtzia. Ete Sippſch. Die wahren Berokn. S. Beroé, Idya, Medea, Pandora, Cydalisa. 294 Tte Sippfh. Die zweifelhaften Beroen führen zu den Diphyden. S. Galeolaria, 2te Abtheilung. Acilen (Acils oder Medusariae ?) Der Körper iſt einfach, ſackfoͤrmig, gleich, doppelt durch» bohrt, von ſchleimiger Maſſe und ohne Spur von Wimpern. Ste Sippſch. Die Beroſomen. Doliolum ? Epomis, Bursarius? An Bougainvillia? Noctiluca? Ro- sacea? Sulculeolaria? Appendicularia? Praia? Cestum Lesueur. Der Koͤrper iſt wenig hoch, aber ſehr in die Quere entwickelt und erſcheint im Meere ſchwim— mend als ein gallertartiges Band. Dieſe Sippſchaft umfaßt die einzige Sippe Cestum: denn Lemniscus von Quoy und Gaimard iſt vielleicht, wie Cuvier zuerſt glaubte, ein Fragment von Cestum. — I. S. Cestum. Der gallertartige, freye Koͤrper erſtreckt ſich ſeitlich in ein langes Band, iſt nicht hoch und verhaͤlt— nißmaͤßig breit. Der obere Rand iſt mit einer doppelten Reihe von Wimpern verſehen, der untere mit 2 Reihen kleine— rer und weniger zahlreichen Wimpern. Der in der Mitte lie— gende Mund oͤffnet ſich am obern Rand, geht in einen Quer— magen, breitet ſich in der ganzen Länge der feitlichen, Flüge! aus und endigt in einen ſehr kleinen After. 1) Cestum veneris, Lesueur ;nouv. Bull. Soc. philos. juin. 1813. p.281 pl.5 f. 1. Isis 1817. pl. 12. Lam. tab. 2. p. 462. Cuv. R. A. t. 3. p. 233. Blainv. p- 199. Eschsch. p. 22. Risso t. 4. p. 303. Fünf Fuß breit, 2 Zoll hoch. Mittellaͤndiſches Meer. 2) Cestum najadis. Eschsch. Ac. pl. 1. f. 1. Isis 1825. pl. 5. Zwey Fuß breit, lebt in den Aequatorial— Meeren. II. S. Lemniscus. pag. 582. „ Der Körper iſt frey, gallertartig, durchſcheinend, bandfoͤr— mig, ſehr verlaͤngert, abgeplattet auf den Seiten; ganz glatt mit einem queeren Mittelcanal, ohne Wimpern oder Franzen an den Raͤndern (Quoy u. Gaim.) . 1) Lemniscus marginatus. Quoy et Gaim. Zool. uran. pl. 86. Less. Zool. log. p. 102; in den Meeren von Neu-Guinea. Quoy et Gaim. Zool. Uranie Callianira Peron. Es find Beroen mit ſehr hervor: ſpringenden Rippen, die zu je 2 mit einander vereinigt ſind um eine Art Flügel zu bilden. Peron vereinigte fie zuerſt uns ter feine Sippe Sophia, und zählte fie zu den Pteropoden. Die Callianiren haben einen verticalen, haͤufig eben ſo hohen als breiten Koͤrper, der auf den Seiten mit Floſſen verſehen iſt und auf dem Rande der Fluͤgel doppelte verticale Reihen von Wimpern hat. Sie leben weit von den Kuͤſten auf dem hohen Meere. III. Sippe. Callianira Peron. Ihr Körper iſt regel⸗ maͤßig, durchſichtig, gallertartig, cylindriſch, verlaͤngert, roͤhren— foͤrmig, an beyden Enden ſtumpf und mit 2 Paar fluͤgelfoͤrmi⸗ gen Fortſaͤtzen verſehen; er erweitert ſich in Blaͤtter, die mit 295 einer doppelten Reihe Schwingwimpern an ihren Rändern ver- fehen find. Es findet fih an einem Ende eine große Quer⸗ oͤffnung und am andern wahrſcheinlich auch eine. Aeſtige Fuͤhlfaͤden. 1. Callianira triploptera. Cal. Slabberii de Haan. Bydrag. t. 2. (1827) p. 150. Lam. t. 2. pag. 467. Beroe hexagonus Encycl. pag. 90. f. 5. Eschsch. pag. 28. 2. Call. diploptera. Per. et Lesueur. Ac. Mus. t. XV. pl. 2. f. 16. Lamk. t. 2. p. 467. Eschsch. p. 18. Sophia diploptera Per. Mus. Lebt in zahlreichen Gruppen an den Küften von Neu: Holland. 3. Call. hexagona. Eschsch. Ac. p. 28. Beroe hexa- gona. Modeer Encyel. pl. 90. f. 6. Slabber Phys. t. VIII. f. 3. 4. (1778) Janira Oken, de Freminville; an den Küften von Holland. IV. Sippe. Polyptera Less. (Callianira Cham. Mne- ma Eschsch.) Der Körper iſt durchſichtig, ſehr bruͤchig, roͤhrenfoͤrmig, cylindriſch, nach vorn erweitert, der Mund quer. Auf jeder Seite iſt ein einziger großer, breiter, bandartiger, auf jedem Rande bewimperter Fluͤgel mit regenbogenförmigen Wimpern. Die mittlern Flügel find kleiner, 6 an der Zahl, die 4 obern lanzetfoͤrmig, mit ihrer Baſis an den Koͤrper geheftet, auf zwey Raͤndern bewimpert. Die beyden untern unterſcheiden ſich von den 4 obern und ſtehen in naher Beziehung mit den beyden Seitenflügeln und find wie fie bewimpert. 1. Polyptera Chamissonis. (Callianira heteroptera. Ch. et Eys. Nov. Act. Acad. cur. t. X. pl 21. f. a. b. Mnema Chamissonis. Esch. p. 30. Auf der Rheede der Tafelbay. V. S. Mnemia Eschsch. Der Koͤrper iſt außen glatt, mit 2 fluͤgelfoͤrmigen Um⸗ ſchlaͤgen an den Seiten rings um den Mund. 1. Mnemia Schweiggeri. . Eschsch. Ac. pl. 2. f. 3. Lebt an den Kͤſten von Braſilien. 2. Mnemia Kuhliüi. Eschsch. Ac. pl. 2. f. 4. Lebt im großen Ocean. VI. Sippe. Calymma Eschsch. Der Körper ift mit Anhängen am Umfange des Mundes verſehen. Wimpern befinden ſich in Reihen, aber nur auf den Anhaͤngen. 1. Calymma Trevirani. Eschsch. Ac. pag. 33 pl. 2. f. 5. In den ſuͤdlichen Meeren. VII. Sippe. Bucephalon Less. Der Körper iſt breiter als hoch; beſteht aus einer keu⸗ lenförmigen Röhre, die nach oben zwiſchen den zwey Fal⸗ 296 ten der obern Blaͤtter eine kleine Oeffnung hat, nach un: ten aber durch ein großes, rundes Loch begraͤnzt iſt. Dieſe ſehr zuſammenziehbare Roͤhre iſt ſeitlich durch zwey haͤutige erweiterte Stuͤcke begraͤnzt, die an ihrer Endigung mit drey dichten, dicken, maſſigen, olivenfoͤrmigen Koͤrpern ver— ſehen ſind. Der obere Rand wird durch 2 kleine Blätter gebildet, die an ihrem Rande eine Querreihe von Wimpern haben; auf je⸗ der Flaͤche ſind an das Ende 4 walzige Anhaͤnge eingepflanzt. 1. Bucephalon Reynaudii. Callianira Reynaudii, Buce- phalon Reyn. Cent. Zool. N VIII. Sippe. Alcinoe Rang. de Less. p. 84 pl. 28. f. a. b. Kommt um die Inſel Ceylon vor. Der walzenfoͤrmige Körper iſt vertical, gallertartig, durch— ſichtig, mit wagrechten Schwimmlappen, die nur an der Baſis und den Seiten frey find; er hat gewimperte Rippen, von des nen ein Theil unter den Lappen verborgen find; 4 gleichfalls gewimperte Fuͤhlfaͤden umgeben die Oeffnung (Rang.). 1. Aleinoe vermiculata Rang. Meém. Soc. d’hist. nat. I. IV. pl. 19. f. 1. 2. Sie bewohnt die Kuͤſte von Braſilien. IX. Sippe. Ariotima Eschsch. Der horizontale Körper iſt wenig erhoben, ohne fluͤgelfoͤr— mige Anhaͤnge, aber mit 4 Reihen kreuzfoͤrmig angereihten Wimpern. 1. Axiotima Gaedii. Eschsch. Ac. p. 34. pl. 2. f. 5. In den tropiſchen Meeren. Neis Less. Sind Callianiren, deren Körper, höher als breit, klein, zuſammengedruͤckt und mit 4 Wimperreihen verfes hen, die Raͤnder wie die Mitte des Koͤrpers umgebend, das heißt 4 Reihen an den Rändern und zwey in der Mitte tref⸗ fen ſich an ihrer Vereinigung. Die Mnema find der Neis ſehr verwandt. X. S. Neis Less. Der von beyden Flaͤchen verduͤnnte Koͤrper iſt am obern Ende eingedruͤckt, am Schwimmende weit geoͤffnet; die Ach⸗ ſe der Hoͤhlung iſt laͤnglich, an beyden Flaͤchen von Wimpern begraͤnzt. Jeder Rand der Pole und der Seiten hat 2 Reihen von Randwimpern. f 1. Neis cordigera Lesson. Zool. Coq. pag. 10 pl. 16. fig. 2. — An den Kuͤſten von Neu Wales vor⸗ kommend. Ocyrrhoe. Sie haben einen verticalen Körper, der mit 2 horizontalen, doppelt gefurchten Lappen verſehen iſt, welche 2 Reihen Wimpern, nicht mehr in verticaler, ſondern horizontaler Linie haben. XI. S. Ocyrrhoe Rang. Ihr Körper iſt vertical, walzenfoͤrmig, gallertartig, durch⸗ 297 ſcheinend, hat oben zwey feitliche Lappen, die häufig, ge— ſpalten, dick, breit und mit zwey bewimperten Rippen ver⸗ ſehen ſind; zwey andere bewimperte Rippen befinden ſich auf den Rändern zwiſchen den Lappen. Die Oeffnung iſt mit 4 gleichfalls mit Wimpern umgebenen Armen eingefaßt. (Rang). 1. Ocyrrhoe erystallina. Rang. mem. Soc. hist. nat. t. IV. p. 7 pl. 19, f. 4. et Bull. Soc. de Bordeaux t. 1. p. 314. Sie iſt ungefaͤhr 3 Zoll lang und lebt in den Aequatorialmeeren. 2. Ocyrrhoe fusca. Rang. ibid. pl. 19. f. 3. Sechs bis acht Zoll lang, lebt im atlant, Ocean in der Nähe des gruͤnen Vorgebirgs. 3. Ocyrrhoe maculata. Rang. ibid. pl. 19. f. 1. Zehn bis vierzehn Zoll lang, lebt in den Meeren der Antillen. Eucharis. Sie find zuſammengezogene Callianiren. Ihre Form iſt oval mit acht bis neun verticalen Reihen von Wimpern, die ſich von einem Ende zum andern erſtre— cken. Der Darmcanal wird von zwey Trichtern gebildet, die durch eine engere Roͤhre vereinigt werden, und von dieſer Verengerung gehen auf beyden Seiten Fuͤhlfaͤden tragende Ver— laͤngerungen ab. Es tragen dieſe vielleicht die Eyerſtoͤcke. XII. Sippe. Eucharis Eschsch. Sie haben einen verticalen Körper, der ablang, cylindriſch, von außen warzig und mit 8 Reihen Wimpern verſehen iſt. Vier bewimperte Anhänge find am untern Theile und am Um⸗ fange des Mundes. ö 1. Eucharis Tiedemanni. Esch. Ac. p. 30 pl. 1. f. 2. Lebt in den japaniſchen Meeren. 2. Eucharis multicornis. Eschsch. Ac. p. 31. Bero& multicornis Quoy et Gaim. Zool. de l’Uranie pl. 14. f. 1. p. 574. Sie lebt im mittell, Meer. XIII. S. Cydippe Esch. (Eucharis Peron; Pleuro- branchia Flem.) Ihr Koͤrper iſt laͤnglich, oder eyfoͤrmig, ſie haben 2 fa⸗ denfoͤrmige Fuͤhlfaͤden hinter Anhaͤngen, ſind auf der einen Seite, die von der Baſis zum untern Ende geht, bewimpert. 1. Cydippe pileus. Esch. Ac. p. 24; Esp. 1.; Gro- nov. Act. helv, pl. 4. f. 1—6.; Baster t. 1. pl. 14. f. VI. et VII. Slabber phys. Bel? pl. 11. f. 1 et 2.; Volvox bicaudatus L.; Beroë pileus Müll.; Medusa pileus Gmel.; Encycl. pl. 90. f. 3. 4.; Bero& pile- us, Bosc. pl. 15. f. 2. Lamarck t. 2. p. 170. Esp. 3.; Risso t. 5. p. 303. Lebt im mittellaͤndiſchen Meer? Nordſee. 2. Cydippe densa. Esch. Ac. p. 25; Esp. 3. Bero& densa, Forsk. p. 111; Modeer 11, 40. Lebt im mit: telländ. Meer. XIV, ©. Mertensia Less. Der Körper iſt vertical, Iſis 1837. Heft 4. Atlantiſchen Ocean? (Cydippe Esch.) ausgeſchweift nach unten, von 298 den Seiten zuſammengedruͤckt, von Kugeln gebildet, die auf je⸗ der Seite durch eine Reihe Wimpern begraͤnzt ſind. Zwey lan⸗ ge Faͤden, die vom Umfange des Mundes ausgehen, ſteigen an beyden Seiten nach unten hin. 1. Mertens ia Scoresbyi. Cydippe cucullus Esch. Ac. p. 25.; Esp. p. 2.; Mertens voyage nord. pl. P. f. g. t. 2. p. 122.; Adelung pl. 17. f. 9.; Bero& pileus. Fabr. Groen. 361. Scoresby pl. 16. f. 4. pag. 549. Bero& cucullus Modeer, 11, 38. In den nordiſchen Meeren. 2. Mertensia ovum. Beroe ovum Fab. Groen. 362. Modeer 11. 42. In der Baffinsbay. 3. Mertensia elliptica. Cydippe elliptica Esch. Ac. p: 26; Esp. 6 et pl. 2. f. 1. XV. Sippe. Eschscholtzia Less. Der Koͤrper iſt vertical, faſt oval, an der Spitze abge⸗ rundet, unten enger und kreisfoͤrmig geöffnet; er hat acht Reihen ſehr kurzer Wimpern, die bloß am obern Ende ſind; zwey gewimperte grade eintres, die von der Mitte der Seiten kommen. 1. Eschscholtzia dimidiata. Cydippe dimidiata Esch. Ac. pl. 2. f. 2. Lebt im Canal zwiſchen Neu-Irland und Neu⸗Wales. Wahre Beroen. Der Koͤrper iſt immer walzenfoͤrmig oder epfoͤrmig mit regelmaͤßigen und gleichen Enden und 8 ver⸗ ticalen Reihen don Wimpern. Sie haben einen Mittelcanal, keine Anhaͤnge, keine haͤutigen Fluͤgel, oft 2 uͤber den Koͤrper hinaus ſich erſtreckende Bartfaͤden. Anmerk. Ich weiß nicht, zu welcher Gattung die Beros fulgens von Macartney (Trans. Philos. 1810. t. 15. p. 264), die in der Bay von Hearne, noͤrdlich von der Grafſchaft Kent, gefunden wurde, zu ſtellen iſt. Sie ſoll ungeheuer phosphorescieren; vielleicht gehoͤrt die von Dr. Fleming (Mem. Soc. Wern. t. 3. p. 40) in der Meer⸗ enge von Tay gefundene Gattung zu Cydippe globulo- sa. Er beſchreibt fie: Kugelgeſtalt, ein wenig ausgehöhlt an der Spitze; ein wenig erhaben an der Baſis, mit 8 Reihen von Wimpern und einer vierlappigen Oeffnung. XVI. S. Bero& Brown, Müller, L. et auct. Der Körper iſt abgerundet, mit einander genäherten Wim⸗ pern. Die Oeffnung des Mundes und des Alters iſt ſehr klein. Die Circulation faſt vollkommen. 1. Beroö Basteri. Less. Zool. Coq. pl. 16. f. 1. Lebt im ſtillen Ocean. 2. Beroö ovatus Lam. t. 11. p. 469. Encycl. pl. 90. f. 2. Copiee de Baster pl. 16. f. 5. Gm. Bero& in- fundibulum Müller. Volvox Beroë t. Gron. Acta helv. 5. 381. Cydippe infundibulum. Esch. Ac. p. 26. Esp. 5. Lebt in der Nordſee. 3. Ber. eucumis Fabr. Groen. 361. Modeer 11. 35 Esch. p. 36. Esp. 2. In Be Baffinsbay. 19 299 4. Bero& Chiajii. Beroë ovatus Delle Chiaje pl.32. f. 21. Esp. 3. p. 58. Lebt im Golf von Neapel. 5. B. elongatus. Risso IV. p. p. 503. Schwimmt im Januar an den Kuͤſten von Neapel. 6. B. Quoyüi. Bero& elongatus Quoy, Astrol. pl. 90. f. 9. à 14. Sie iſt 18 Linien lang und lebt im at⸗ lantl. Oceunn. 7. B. punctata. Cham. et Eys. Act. nor. Ac. Leop. Caes. t. X. p. 361. pl. 31. f. 1. A. B. C. Esch. Ac. p. 37 pl. 3. f. 1. f 8. B. roseus Quoy et Gaym. Uranie pl. 72. f. 2. Kommt in den moluckiſchen Meeren vor. 9, B. albens. Forsk. Faun. p. 111. Im mittelländ. und rothen Meere. 10. B. gilva. Esch. Ac. p. 37. Esp. 4. Lebt in den bra⸗ ſilianiſchen Meeren. 11. B. Scoresbyi. Arctic. regions. t. 1. p. 548 pl. 10. f. 5. Meeren von Spitzbergen. 12. B. fellax. Medusa Scoresb. op. eit. t. 1. p. 548 pl. 16. f, 5. In den Meeren von Spisbergen, Vielleicht Varietät ber vorigen? f Medusa Scoresbyi Account of the In den XVII. Sippe. Ida. Sie haben einen ſackfoͤrmigen, cylindriſchen Körper, der höher als breit, weich, uno mit ſehr regenbogenfarbigen (irisds) Wimperreihen verſehen iſt; an einem Ende iſt er ſehr offen, mittelmäßig am andern. 1. Idya macrestome. Bero& macrostomus Per. It. pl. 31. f. 1. Bero& eylindrieus Lam. t. 2. pag. 469; Beroë capensis Cham. et Eys.; Ac. Leop. nat. cur. t. 10. pl. 30. f. 4. a. b. Bero& macrostomus Less. Coq. pl. 15. f. 2. Im atlantiſchen Ocean zwiſchen den Tropen ꝛc. 4 2. Ida borealis. idya Freminv. Bull. Soc. phil. mar. 4809. p., 929 °F leming. Soc. Edihb. pl. 38. f. 3.2 Neduss or Purse-shaped medusa Seoresby Arct. Reg. t. 1. p. 549 pl. 16. & 7. Um Spitzbergen. 3. Idye Forskalü. Bero& rufesuens Forsk. Pag. 111. Im Mittel neer. 4. Ida ovste. Zero brown lan. p. 384 pl. 43. f. 2. pl. 30. f. 3. Bosc. Vers. pl. 13. Eneycl. pl. 90. f. 1. Beroe oyata Cham: et Eys. pl. 30. f. 3. Beroë ovatus Lamk. i. 2. b. 469. Medusa infundibulum Gm. Im atlant. Ocean. XVIII. S. Meder Eschsch. Ihr Körper iſt oval, ablang; verſchiedenförmig, die Wim⸗ pern in doppelten Reihen i nale, in der Mitte unterbrochen; an einem Ende eine ziemlich dreite Oeffnung. 1. Medea constricta. Esch. Ac. pl. 38. Bero& con- —— — — 2. In den indiſchen Meeren. 2. Med. rufescens. Esch. |. c. ter dem Aequator. 3. Med. arctica. Medusa or Boile shaped medusa Ser J. ce. t, 1. p. 350 pl. 16. f 8. 4. Med. dubie. Medusa Scor. I. c. t. 1. p. 549 pl. 16. f. 6. Medusa Martens Spitzb. t. 2. p. 123 pl. P. f. II. In den noͤrdlichen Meeren. p. 38 pl. 3. f. 3. Un⸗ XIX. Sippe. Cydalisia Less. Sie haben einen abgeſtutzten (tronqué) Körper, der an einem Ende weit geoͤffnet iſt, am entgegengeſetzten Ende iſt er von zwey kleinen, an ihrem Umfange bewimperten Oeffnungen burchbohrt. Sie haben 8 verticale Reihen einfacher Wimpern. Cijdalisid mitraeformis. Bero& mitraeformis, Less. Zool. Coq. pl. 15. f. g. 3. An den Kuͤſten v. Peru. XX. S. Pandora Eschsch. Ihr Körper iſt regelmäßig, abgeſtutzt und kreisfoͤrmig an einem Ende geoͤffnet. Das andere Ende iſt abgerundet, von 2 Oeffnungen durchbohrt. Die Wimperreiben find in Furchen, des ren Ränder mit Membranen versehen find. 1. Pandora Flemingii. Esch. Ac. p. 39 pl. 2. f. 7. Kommt in den japaniſchen Meeren vor. 5 Die unschten Derosn, Tribus incertae sedis. Die einzige Sippe, welche zu dieſer Sippſchaft gehört, ſcheint den Uebergang zwiſchen den wahren Beroen und der Familie der Diphyden zu bilden, gleich wie die Aeilen und Beroen zu den Meduſen und vielleicht zu den Diphyden uͤberfuͤhren. XXI. S. Galeolaria Lesueur et Blainv. Quoy Astr. D. 43. Beroides Quoy et Gaim. M. S. Sie haben einen gallertartigen Körper, er iſt regelmäßig, ſymmetriſch, faſt polygoniſch oder oval von beyden Seiten zuſam⸗ mengedruͤckt und- mit 2 großere hintere Oeffnung, die eine Art von Zwerchfell mit lap⸗ pigen Anhängen durchbohet, fuͤhrt in eine Hoͤhle mit Muskel⸗ waͤnden. Ein Eyleiter vom vordeen obern Ende geht durch eine mittlere zweylappige Oeffnung (Blainv.). Anmerk. Quoy fand viele Nehnlichkeit zwiſchen dieſer Sippe u Ersaea Esch. aus der Fam. der Diphydenz aber Blain⸗ ville glaubt, daß die Galeolarien von jenen abweichen und ſich den Berden naͤhern. Galeolaria bilobata und rissoi von Leſueur find noch nicht beſchrieben. 1. Galeolarie australis. @Quoy Astr. t. V. f. 30 et 31, Beroides austrais Quoy et Gaim. M. S. In den . = indiſchen Oceanen. 2. Gal. quadridentata. Quoy et Gaim. Astr. t. 5. f. 28 . 32. Aufenthaltsort unbekannt. Die Beroſomen. Sie find den Medufen verwandte Zoophpten, welche durch eine Art von Abſtufung die wah⸗ a 300 stricta Cham. et Eys. Act. Leop, t. 10. pl. 31. f. Reihen äußerſt duͤnner Bartfäden. Eine 301 ren Beroen zu den Meduſen überführen. Ihr Körper iſt oft ſackfoͤrmig ohne Wimpern, gleich, durchbohrt. Anmerk. Ich erwaͤhne hier nur die Sippe Doliolum Ot- to; es ſcheint nach Quoy, als ob dieſes nur ein Frag⸗ ment einer Salpa ſey, deren Inneres durch eine Ccuſtacee aufgefreſſen wurde. Otto beſchrieb fene Gattung Do- liolum mediterraneum, in Nov. Act. t. 11. pl. 2 2. f. 7. XXII. S. Epomis Less. Der Körper iſt cylindriſch, mit ovalen Enden, abgerundet, hat eine mittelmäfige, 4edige Oeffnung, die fleiſchig, welk und ohne Spur von Wimpern iſt; fie wird von zuſam mengedraͤng— ten Bruchſtuͤcken von Cryſtallen gebildet. Das Schwimmende iſt abgeſtutzt, breit, hat eine große Oeffnung, die von einem klei⸗ nen, haͤutigen Rande begraͤnzt wird, an feinem Umfange auf⸗ gewulſtet, von außen durch 4 dichte und dicke Stuͤtzen (piliers) verſtaͤrkt (Errowuc). 1. Epomis gargantua. Beroë gargantna Less. Cog pl. 15. f. 1. Paipai der Othaiten. Kommt um die Ins ſel Otaiti vor. XXIII. S. Bursarius Less. Der Koͤrper iſt ſackfoͤrmig, an der Spitze abgerundet, an der weit geöffneten Baſis erweitert, ſie iſt von einer durchſich⸗ tigen gefalteten Haut begraͤnzt, deren Umfang mit vier Stuͤ⸗ tzen, jede von einem einzigen Stuͤcke verſehen iſt, die beyden mittlern find durch lange chlindriſche Fuͤhlfaͤden begraͤnzt. Die Oeffnung an der Spitze iſt faſt in der Mitte klein und nabel⸗ artig ausgehoͤhlt. \ Anmerk. Milne Edwards glaubt, daß die Gattung dieſer Sippe und die gefluͤgelte Charybdea der 33. Tafel meiner Centurie mit der Charybdea marsupialis der Fa⸗ milie der Meduſen vereinigt werden ſollte. N 1. Bursarius cytherae. Less. Cog. pl. 14. f. 1. t. 2. p. 108. Lebt in den Meeren von Neu Guinea. XXIV. S. Bougainvillia Less. Der Körper iſt enformig, nach oben abgerundet, nach um: ten abgeſtutzt und weit geöffnet; die aͤußere Hulle iſt durchſich⸗ tig wie um einen innern Kern; Arme derſelben gehen als & kleine gefaͤßfoͤrmige Verlaͤngerungen ab, indemſie ſich zu 4 Rand⸗ druͤſen, die wie quaſtenförmig bewimpert find, erſtrecken. Anmerk. gehoͤren. 1. Bougainvillia. macloviuna. Cyanaea Bougainvillia Less. Cog. pl. 14. f. 3. Sehr gemein in der Bay So⸗ ledad der Maluinen. i Dieſe Sippe ſcheint zu den wahren Meduſen zu XXV. S. Noctiluca Surriray.- Lamk. Schweigg. Ihr Körper iſt gallertartig, durchſcheinend, faſt ſphaͤriſch, nierenfoͤrmig in ſeinen Zuſammenziehungen, u. ſcheint von einer Haut eingehuͤllt zu ſeyn, die mit ſehr feinen Nerven verſehen iſt. Der Mund iſt unten zuſammenziehbar, trichterförmig und hat einen dünnen Fuͤhlfaden. Dieſe Sippe ſteht in Beziehung zu den Pteropoden, der Sippe Firols. } — — 302 1. Noctiluca miliaris. Lamark t. 2. p. 471. Nach dem M. S. von Surriray. Wohnt in la Manche. XXVI. S. Hosgces Quoy et Gaim. Ihr Körper iſt frey, gallertartig, ſehr weich, durchſcheinend, faſt kreisförmig, mit einer einzigen Endoͤffnungſ, welche in eine ovale Hoͤhlung geht, die mit einer Verengung in Verbin⸗ dung ſteht, von der eine bartfabenartige und eytragende Ver⸗ laͤngerung abgeht. 1. Rosacea ceutensis. Quoy et Gaim. An. Sc. nat. Janv. 1827. pl. 4. B. f. 2. 3. In der Meerenge von Gibraltar in der Naͤhe von Ceuta. 2. Rosacea plicata. Ibid. pl. 4. B. f. 4. Kommt am gleichen Ort vor. XXV. S. Sulewleolaria Blainv. Körper? knorpelig, durchſchel nend, verlängert, cyhlindriſch, feiner ganzen Länge nach von einer breiten Furche durchzogen, von 2 Membranen begränzt, an beyden Enden abgeſtutzt, mit einer hintern Oeffnung, die an ihrem Umfange anhaͤngende Lappen hat und in einen ſehr langen und blinden Sack führt (Blainv.) Wurde von Blainville nach dem MS. von Leſueur auf: geſtellt, die 3 nicht beſchriebenen Gattungen ſind Sulceolaria quadrivalyus, biculata et minuta aus dem Meer von Nizza, XXVII. S. Appendieularia. Cham. et Hysenh. Fre- tilaſre Quoy et Gaim. 1 Oikopleurs Mertens Ar, Petersb. t. 1. (1830) p. 205. Die Stelle dieſer Sippe iſt noch ſehr ungewiß. XXIX. S. Praia? Quoy et Gaim. Ihr Körper iſt faſt gallertartig, fehr weich, durchſcheinend, zuſammengedruͤckt, ſtumpf oder an beyden Enden ſchief abge⸗ ſtutzt, nicht gar tief ausgehoͤhlt mit einer Oeffnung, die faſt fo groß als die Hoͤhlung ſelbſt iſt, und hat oben einen breiten Ca⸗ nal oder Furche (Blainv.). * Anmerk. Dieſe Sippe ſcheint auf eine Schwimmblaſe von Physophora gegründet zu ſeyn. Qusy et Gaim. machen eine Diphyes daraus. Praia dubia. Blainv. Zooph. p. 187. Diphyes dubia Quoy et Gaim. Ast. pl. 5. f. 34 36. Lebt an der Kuͤſte von Neu Holland. Praia diphyes. Dinhyes prayensi« Quoy et Gaim. pl. 5. fig. 37. 38. Kommt an der Inſel San Ja⸗ 90 vor. 303 Notizen über die Weichthiere Bayerns. Von Friedrich Held in Münden. Außer einem kleinen Zuwachs⸗Verzeichniſſe für die bayeri⸗ ſche Mollusken-Faung liefere ich hier eine Reihe ſpecieller Bemer⸗ kungen uͤber die Verbreitung der Weichthiere in Bayern, ſowie uͤber Lebensweiſe, Fortpflanzung und Abarten derſelben, dann die naͤhere, comparative Beſchreibung der von mir bisher dia— gnoſticierten neuen Species und endlich eine critiſche Sichtung der von Schrank und einigen fandern bayeriſchen Autoren bes kannt gemachten Arten, — inſoweit eine ſolche noͤthig und moͤglich iſt. Juwachs für die Fauna. Ich gab vor einiger Zeit in der Iſis (1836. IV. Heft) eine Aufzaͤhlung der in Bayern lebenden Weichthiere. Dazu bil— den nun die nachfolgenden, mitunter ſehr ſeltenen Arten — 23 an der Zahl, — die mir ſeither wieder als bayeriſche Einwoh— ner bekannt geworden, das Supplement; 14 derſelben ſind neu, dabey jedoch 3 Spec. dubiae. Von den uͤbrigen Arten ſind einige (Nr. 3, 4 und 13.) ſchon in jener Synopſis von mir problematiſch als Eigenthum unſerer Fauna bezeichnet worden; etliche andere (Nr. 9, 10 und 18.) gehoͤren in die Reihe der— jenigen Species, die man erſt ſeit kuͤrzerer Zeit von bekannten naheſtehenden Formen, mit denen ſie bisher verwechſelt worden, auf genuͤgende Weiſe diſtinguiert hat. 1. Limax faseietus mihi. Die gebaͤnderte Egelſchnecke. L. gracilis, subfusco-einereus, fasciis longitudinali- bus latis clypei 2, abdominis 4 nigricantibus, quarum 2 dorsualibus dilute, ceteris acute marginatis; solea albida; long. 2“ 9, lat. 4". Die verbrämte Egelſchnecke. L. subgracilis, einereo-rufescens, fasciis longitudina- libus 2 clypei lateralibus, abdominis dorsualibus, fuseis, utrinsecus albido-marginatis; solea albida; long. 2“% lat. 4, 3. Heliophanta brevipes Fer. Helix brevipes Drap. 2. Limax limbatus mihi. 4. Vitrina elongata Drap. Testacella germaniae Oken. Helicolimax elongata Fer. Hyalina elongata Stud. 5. Succinea Pfeifferi Rofsmaefsl. 6. Helix ichthyomma mihi. Die fiſchaugfoͤrmige Schnoͤr⸗ kelſchnecke (E995 Fiſch und ou Auge). (Ad subgenus Helicella Fer.) H. testa orbiculato-perdepressa, planiuscula, ample umbilicata, subcarinata, cornea, supra flava, subtus cane- scente, fusco-faseiata; carina lactea; apertura subovata, parum exeisa, perobliqua; peristomate albido-sublabiato, margine laterali deflexo; anfract. 5½ alt. 4%,", lat. 117% i 304 7. Helix eingulata Stud. Helicella eing. Fer. 8. Helix (Helicella) verticillus Fer, Aegopis vert. Fitzinger. Helix oculus capri Hartın. 9. Helix glabra Stud. Helicella gl. Fer. 10. Helix nitens Michaud. (Ad subgenus Helicella Fer.) 11. Helix lenticula mihi. Die linſenaͤhnliche Schnoͤrkel⸗ ſchnecke. (Ad subg. Helicella Fer.) H. testa orbiculato-depressa, aperte umbilicata, sub- laevi, nitidula, pellueida, corneo-fusca, concolore; sutura subprofunda; apertura lunato-semiovata, ampliuscula; pe- ristomate siimpliei, acuto; aufract. 4 subplauis; alt. 1, lat. 210, 12. Helix contorta mihi. Die dichtgeringelte Schnoͤr⸗ kelſchnecke. (Ad subg. Helicella Fer.) H. testa orbiculato-depressa, supra fere plana, lim- perforata, arctispira, nitida, erystallina; apertura anguste lunata; peristomate simplici, acuto; anfract. 5½, alt. /“ lat. 1½“ 13. Helix umbrosa Partsch) Pfeiff. (Ad subg. Helicella Fer.) 14. Fertigo monodon mihi. Die einzahnige Wirbel- ſchnecke. V. testa cylindrica, obtusa, dextrorsa, sublaevi, niti- dula, fusca; apertura semiovata; peristomate reflexo; mar- gine laterali subdepresso; pariete aperturali 1-plicato; anfr. 6; long. 1“ lat. vix ½“. 15. Vertigo curta mihi. Die ſtumpfliche Wirbelſchnecke. V. testa ovato-globosa, dextrorsa, flavido-fusca, con- einne striata, subopaca; sutura profunda; apertura trans- verse pyriformi; peristomate reflexo, intus 6-plicato; pli- culis binis in marginibus et pariete aperturali; margine laterali subdepresso; anfr. 4½; long. %“, lat. a". 16. Vertigo hamata mihi. Die hakenmuͤndige Wirbel: ſchnecke. V. testa ovata, sinistrorsa, fusca; sutura profunda; cervice eum oris margine laterali perdepressa; apertura transverse cordata; peristomate reflexo; palato plica or- nato longa, recurvata; pariete aperturali 2-plicato; anfr. 5;.lons. 1, Un be 17. Planorbis numulus mihi. (?) Die Pfennig⸗Teller⸗ ſchnecke. An Plan. vortex var. dist.? u ma u Zi 305 Pl. testa minus depressa, solidiore, fusco-flava; ca- rina paulo retusiore; anfractu extremo celeriter ampliato, aperturam versus plerumque rugulis nonnullis ornato; apertura ovali; peristomate subreſlexo; anfr. 7; alt. vix ZU lat. 4½ / % lat. 4% 18. Planorbis leucostoma Mich. 19. Plan. charteus mihi. (2) Die papierduͤnne Zeller: ſchnecke. An Pl. leucostoma var. dist. ? Pl. testa perdepressa, supra plana vel convexiuscula, rarius subconcava, infra plerumque concava, subacute ca- rinata, fusco-flavida; anfractibus parum elatis, extremo paenultimo paulo latiore; sutura utrinque subprofunda; apertura ovali, vix excisa; peristomate simplici; anfract. 5 6 ½; alt. vix ½ %, lat. 2¾8“ 20. Ancylus orbicularis mihi. ſchnecke. A. testa depresso-convexa, suborbiculata, tenui, fla- vido-fusca, minutissime longitudinaliter striata, opaca; vertice a margine posteriore longiuscule remoto, brevi, retrorsum, non tamen deorsum inflexo, obtuso, supra im- presso; alt. /“, long. 1%,'", lat. 1%’, Die rundliche Napf⸗ 21. Paludina solida mihi (2). ſchnepfe. P. testa turbinato-globosa, perforata, crassa, fusca (2); vertice acuto, massali, saepius tamen truncato; anfracti- bus inflatis; sutura profunda; apertura ovato-circulari; anfr. 6 (7); alt. 5“, lat. 6” (2). Die maſſive Sumpf⸗ (Bis jetzt nur in abgeſtorbenen, manken Exemplaren auf: gefunden; daher die Luͤcken in der Diagnoſe). 22. Anodonta luxata mihi. muſchel. A. testa ovato-oblonga, longirostri, sub-inaequivalvi, crassiuscula, nitida; valva plerumque sinistra anterius al- tiore, 2“ prominente, ceteris tamen marginis partibus congruente; umbonibus ad marginem anteriorem appro- pinquatis; margine superiore et inferiore parallelis ; liga- mento valido; laminis cardinalibus perexilibus; long. (te- Die ungleichſchalige Teich⸗ stae) 3“ 7%, alt. 1“ 8, lat. (diamet. aut.) 13”, 23. Unio arca mihi. Die archenfoͤrmige Flußmuſchel. U. testa everse naviformi, longirostri, retrorsum leni- ter decurvata, cylindrato tumida, fusca; margine anteriore truncato, superiore et inferiore arcuatis, parallelis; um- bonibus ad marginem anteriorem appropinquatis, tumidis; area exigua, retusa; dentibus cardinalibus percompres- sis; long. 2“ 9, alt. 13, lat. 1“. die ich jedoch nicht als ſolche anerkenne, als unſerer Fauna angehoͤrig, doch wenigſtens Einige Arten, will ich hier, erwaͤhnen. Anodonta ponderosd Pfeiff. Die Roßmaͤßleriſche Form. Iſis 1837. Heft 4. 306 Unio reniformis (Schmidt) Rofsm. Nicht ganz iden— tiſch, doch ſehr naheſtehend. Schnabel noch mehr herabge— kruͤmmt. Unio amnicus (Ziegl.) Rofsm. Unio elongatulus (Mühlf.) Pfeiff. Abgang von der Sauna. Die Bereicherung, die unſerer Molluſken-Fauna durch obigen Nachtrag erwaͤchſt, wird zum Theil wieder geſchmaͤlert durch die Nothwendigkeit, mehrere Arten des fruͤheren Verzeich— niſſes einzuziehen. Und es duͤrften in Zukunft, — namentlich die ſchwankenden Formen der Gattungen Limnaea, Anodonta und Unio betreffend, — wohl noch oͤfters Reductionen mitunter ſelbſt der bekannteſten und allgemein angenommenen Arten noͤ— thig werden. Gegenwaͤrtig ſind es nachfolgende 9 Species, die meiner Ueberzeugung gemaͤß nicht laͤnger als ſelbſtſtaͤndig betrachtet, ſon— dern andern Arten als Varietaͤten untergeordnet werden muͤſſen. Einige derſelben find auch bereits von Roßm. reduciert. (Unten das Naͤhere.) $ 1. Limax maurus mihi = Lim. einereus Müll. (Lim. aterrimus Fitzing. ? non cinereo-niger Sturm.) var. alpinus mihi. 2. Clausilia rusiostoma mihi — Clausil. ventricosa Drap. var. eristatus mihi. 3. Planorbis cristatus Drap. Planorb. imbricatus Drap. var. cristatus mihi. 4. Limnaeus vulgaris Pfeiff. - Limn. auricularius Drap. var. d. minor Rofsm. 5. Anodonta intermedia Lam. = An. cygnea Lam. adolescens. 6. Anodonta attenuata mihi — An. cellensis Pfeiff. var. ovata mihi adolescens. 7. Unio sinuatus (Lam.) Pfeiff. = Unio margaritifer Retz. adultus sec. Rofsm. var. decurvatus mihi. 8. Unio rostratus Pfleiff. — Un. pietorum Lam. 9. Pisidium obtusale Pfeiff. — Pis. fontinale Pfeiff. var. obtusale mihi. Die am Schluſſe obigen Zuwachs-Verzeichniſſes erwaͤhn⸗ ten zweifelhaften Muſchel⸗Species erklaͤre ich unbedingt für Ab⸗ arten unſerer bekannten Grundformen, und zwar: Anodonta ponderosa Pfeiff. (Rofsm.) — Anod. piscinalis Nilss. (Anod. ventricosa Pfeiff.) nee non in- terdum — Anod. anatina Pfeiff. var. ponderosa mihi. Unio reniformis et amnicus Rofsm. et Un. elon- gatulus Pfeiff. (non Rofsm.) = Un. batavus Lam. var. reniformis, gibbosus et elongatus mihi. Dieſemnach beliefe ſich nunmehr die Gefammtzahl der bis jetzt in Bayern aufgefundenen Weichthiere auf 158 Spe: cies. Unter dieſen befinden ſich 29 neue Arten. Die De: 20 307 tailzaͤhlung nach den Gruppen des Syſtems gibt folgende Ver⸗ haͤltniſſe: Baperiſche Gasteropo- (Trachiophora 1 Art. Mollusken da 137 Art. Pulmonacea 127 Art. in 17 Gatt. 158 Arten 05 21 Gatt. Pectinibranchiata 9 Art. in 38 Gatt. 25 Gattung. (Acephala 21 Art. in 4 Gatt. Uebrigens iſt aber dieſe Synopſis natuͤrlich noch keines⸗ wegs als vollzaͤhlig zu betrachten. Ich kenne bereits wieder mehrere Species, von denen ich vermuthe, daß ſie ebenfalls bey uns einheimiſch ſeyen. Namentlich gehören hieher folgende Ar— ten, die zum Theil ſchon zunaͤchſt um Bayerns Graͤnzen an- getroffen werden: 1. Helicophanta rufa Fer. Wird meiſt in Geſellſchaft der H. brevipes gefunden. 2. Helix perspectiva Say. Ich traf fie in der Gegend von Salzburg an. 3. Pupa 4. dens Drap. Kommt ſchon bey Innsbruck vor. 4. Pupa doliolum Drap. Van Heyden entdeckte dieſe Art bey Frankfurt a. M. 5. Clausilia Braunii v. Charp. Bey Heidelberg und im Odenwald gefunden. 6. Vertigo lepidula mihi. Die nette Wirbelſchnecke. Syn. Vertigo edentula Pfeiff. (non Drap.) V. testa cylindrico-ovata, obtusa, leviter rimata; aper- tura semiovata; peristomate simplici, acuto; anfr. 5; long. ½% lat. “ (Sec. Pfeiff.). Anmerk. Dieſe Species, deren Diagnoſe ich nach Pfeif— fers Beſchreibung entwarf, iſt ganz gut von Draparnauds Vert. (Pupa) edentula unterſchieden, welche Pfeiffer nicht kannte. Ich erinnere mich ziemlich beſtimmt, erſtere vor laͤngerer Zeit bey Landshut in mehreren abgeſtorbenen Exemplaren aufgefunden zu haben, die mir aber leider durch ihre Winzigkeit wieder verloren giengen, ſo daß ich nun nicht mit voller Sicherheit behaupten kann, ob ich wirklich dieſe Pfeifferſche oder vielleicht eine aͤhnliche noch nicht bekannte Art vor mir hatte. 7. Paludina achatina Brug. Im Rhein und der Donau. 8. Unio sinuatus Lam. Desh. (non Pfeiff. et al.). Im Rhein. Wir ſehen nun, daß Bayern, dieſen Theil der Fauna be— treffend, ſeinen Nachbarlaͤndern an Reichthum wenig nachgiebt. Das Erzherzogthum Oeſterreich zaͤhlt nach Fitzingers freylich ſehr flüchtig entworfenem Verzeichniſſe 152 Arten; Pfeiffer führt gegen 120 heſſiſche Mollusken auf; in Wuͤrtemberg kennt man etwa 100 Weichthiere (Correſp. Bl. d. landw. Ver. 1830. Ueber Wuͤrt. Fauna) uſw. Fuͤr die Nuͤnchner Mollusken-Fauna, die ich in meiner erſten Aufzählung nebenbey beruͤckſichtigte, hat ſich ſeit⸗ her, zumal wenn wir den Spielraum derſelben etwas weiter (ungefähr 8 — 4 Stunden Entfernung im Umkreis) ausdehnen, gleichfalls ein Acquisit ergeben, mit welchem aber der Cyclus 308 diefer Special⸗Fauna nahebey als gefchloffen betrachtet werden duͤrfte, da dieſelbe mit Innbegriff des hier folgenden Nachtra⸗ ges und nach Abzug einiger der oben reduciertcu Arten (nehm⸗ lich Limnaeus vulgaris Pf., Anodonta attenuata m. und Pisidium obtusale Pf.) bereits 106 Species — und darun⸗ ter 10 neue Arten — umfaßt, deren Fundorte ich unten naͤher bezeichnen werde. Limax fasciatus mihi. Helicophanta brevipes Fer. . Vitrina elongata Drap. . Succinea Pfeifferi Roſsm. . Helix nitens Michaud. — lenticula mihi. — contorta — — aculeata Müll. — umbrosa Pfeiff. * 9 8 m 1 — oO . Pupa dolium Drap. — tridens — — — 2 » — secale — . Clausilia lineolata mihi. Vertigo pygmaea Daud. et Fer. . Vertigo pupula mihi (Pupa minutissima Hartm.). — hamata mihi. 17. Planorbis charteus mihi. — nitidus Müll. — — — — D m 18 19. — complanatus Drap. 20. Limnaeus turricula mihi. 21. Physa fontinalis Drap. 22. Paludina solida mihi. 23. Anodonta cellensis Pfeiff. 24. — piseinalis Nilss. (An. ventricosa Pfeiff.). 5. Unio pietorum Lam. 26. Cyclas calyculata Drap. 27. Pisidium milium mihi. Yomenclstur betreffend. Ich ſehe mich veranlaßt, etliche Arten aus meinem erſten Mollusken-Verzeichniſſe umzu⸗ taufen, nehmlich: 1. Pupa minutissima Hartm. War bisher nur dem Gehaͤuſe nach bekannt; ich ſah das Thier, und fand, daß es eine Vertigo if. Da nun der Beyname minutissima ſich in dieſes Genus, welches ſchon eine pusilla und eine pygmaea hat, nicht fuͤglich mit uͤbertragen laͤßt, und zwar um fo weni⸗ ger, als auch Vert. lepidula m. jene Species faſt noch an Kleinheit uͤbertrifft, fo nenne ich die Schnecke Vertigo pupu- la, die toͤnnchenfoͤrmige Wirbelſchnecke. 2. Clausilia perversa Pfeiff. (Syn. Claus. similis v. Charp. Cochlodina similis Fer. Claus. biplicata und ven- tricosa Pfeiff. non Drap. Claus. biplicata Turt. Claus. ven- tricosa var. similis Menke etc.) So oft auch dieſe Schnecke 309 ſchon getauft wurde, erhielt fie doch nie einen auch nur einiger maßen characteriftifchenNamen. Daher erlaube ich mir, fie nach einer ſehr auffallenden phyſiologiſchen Eigenthuͤmlichkeit *) Clau- silia vivipara, die lebendiggebaͤrende Schließmundſchnecke, zu nen⸗ nen. Ich habe nehmlich bereits faſt ſaͤmmtliche innlaͤndiſche Ar— ten dieſer Gattung in Bezug auf die Fortpflanzung beobachtet, und außer jener alle eyerlegend gefunden (Nur die nachfolgen— de Art naͤhert ſich der lebendiggebaͤrenden Schließmundſchnecke etwas, indem ihre Eyer meiſt ſehr bald nach der Geburt aus— ſchluͤpfen). 3. Clausilia marginata mihi. Da Rofmaͤßler unter eben dieſem Namen eine andere Species beſchreibt, ſo bin ich genöthigt, unſere Schnecke, — die ich etwas ſpaͤter bekannt machte, ohne doch von jener ſchon zu wiſſen, — neu zu tau— fen. Ich nenne fie nun Clausilia torquata, die Kragen⸗Schließ⸗ mundſchnecke. Bey einer fo artenreichen Gattung, wie Clausi- lia, iſt es ſchwer, in der Namengebung Colliſionen zu ver— meiden. (Fortſetzung folgt.) NB. Conchyliologen, die von meinen neuen Arten mitgetheilt zu erhalten wuͤnſchen, wenden ſich gefaͤlligſt unter der Adreſſe: Bayerſtraße Nr. 18., an mich; außer⸗ dem ich des Empfanges ihrer reſpect. Schreiben nicht verſichert bin. Bu eg e aus der Zeitſchrift: L’Institut, von E. Arnoult, feit dem May 1833. Jahrgang 1833 Nr. 1 — 38. S. 14. Leon Dufour, Naturgeſchichte der Tarantel (fruͤher gegeben). . S. 25. Roullin, über Oestrus. Er hat 1815 in den Cordilleren von Columbien ein Tigerweibchen geſchoſſen, 2 — 3 Jahr alt, deſſen Seiten von mehr als 100 Oeſtrus-Larven an⸗ gefuͤllt waren. Howſhip ſah in Surinam einen Soldaten mit einer Geſchwulſt auf dem Ruͤcken, aus der man die Larve druckte. In den Minen von St. Ana, Provinz Mariquita, ſah er einen Zimmermann, der eine ſtarke Geſchwulſt am Scero- to hatte, die aber vergieng, als man ihm eine Larve auszog. Roullin ſelbſt ſah 1827. auch zu Mariquita einen ähnlichen Fall. Die Geſchwulſt am Seroto war kegelfoͤrmig, unten faſt 2“ im Durchmeſſer, hoch 8 L. Gipfel roth mit einem Loch 1 Linie weit. Er erweiterte es mit einer Lanzette, und brachte eine weiß⸗ liche birnfoͤrmige Larve heraus, 10“ lang, 5 — 6 dick, mit meh⸗ rern Reihen kurzer, horniger und ſchwarzer Borſten oder Sta⸗ cheln, ganz wie die Oeſtruslarven unter der Haut des Rindviehes. S. 28. Seoffroy St. Silaire, über die monotremi⸗ „Sieh meinen Beytrag zur Geſchichte der Weichthiere. Iſis eh Heft. 9 5 ſchich chth ſi 310 ſchen Druͤſen dey der Waſſerratte, in Bezug der ſogenannten Milchdruͤſe des Schnabelthiers. S. 38. Audouin, uͤber ein Inſect, das einen Theil ſei⸗ nes Lebens im Meerwaſſer zubringt. Es iſt ein Laufkaͤfer von der Sippe Blemus. Bey tiefer Ebbe an der Inſel Noire moutier im weſtlichen Frankreich gieng er im September 200 Klafter weit den Strand hinab, und ſah daſelbſt einen kleinen Kaͤfer auf den Tangen, Schwaͤmmen und Steinen laufen. Er fand binnen 6 Minuten ihrer 10. Sie waren ganz an ihrem Orte: denn ihrer 2 paarten ſich. Sie haben keine Fluͤgel und konnten mithin bey eindringender Fluth nicht fortfliegen. Sie ſind nicht laͤnger als eine Linie. Den andern Tag gieng er beym Anfang der Ebbe mie: der ans Meer, fand aber keine eher, als da, wo die tiefſte Ebbe war und das Waſſer bald wieder umkehrte. Er bemerkte mehr als 15. Sobald das Waſſer den Aufenthalt der Inſecten ver laſſen hatte, fliehen die Inſecten haͤufig auf dem Boden herum; ſobald das Waſſer ſtieg, verſteckten ſie ſich unter die Steine und ließen es uͤber ſich gehen. Sie liegen mithin wenigſtens 10 Stun⸗ den vom Waſſer bedeckt, und zwar je nach jedem Ort, 20 — 40“ tief, Sie haben keine Kiemen, ſondern Luftloͤcher wie die andern. Er unterſuchte die Steine, worunter ſie ſich verbar⸗ gen, ob fie etwa eine Höhle hätten, welche mit Luft angefuͤllt bliebe. Das war aber nicht der Fall. Dutrochet erklaͤrt das Athmen der Phalaena potamo- gata, welche beſtaͤndig unter dem Waſſer, jedoch in einer luft⸗ vollen Huͤlſe, lebt, auf folgende Art. Sie ſchoͤpft das Sauer⸗ ſtoffgas der atmoſphaͤriſchen Luft; das Stickgas bleibt im Waf- fer und zieht das Sauerſtoffgas aus; zugleich loͤſt ſich die ent- ſtehende Kohlenſaͤure im Waſſer auf und zieht die atmoſphaͤri⸗ ſche Luft aus, deren Sauerſtoff zum Athmen dient. Der Kaͤfer ſteckt zwar in keiner Luftblaſe; er iſt aber ganz voll Haare, zwiſchen welchen die Luft haͤngen bleibt. Andere Kaͤfer, wie Elmis, Dryops halten ſich auch unter Steinen in ſuͤßem Waſ⸗ ſer auf. 5 S. 52. Geoffroy St. Silaire, über die Milchdruͤ⸗ ſen des Schnabelthiers. 57. Dr. Coſte zeigt, daß die graafiſchen Blaͤschen einer⸗ ley ſind mit dem Dotter der Vogeleyer. S. 60. Darganves fagt, die Aphis lanigera zer⸗ ſtoͤre ſeit 15 Jahren an der Nordkuͤſte Frankreichs die Apfel⸗ baͤume. 62. Eherminier, Guadeloupe. Die Juli kann man unbedenklich angreifen, aber ſie ent⸗ halten einen aͤtzenden Saft. Zwey Kinder ſpielten damit: das eine wollte ſie allein haben; dann trat das andere darauf; es ſpritzte dem erſten Saft in die Augen, wodurch es blind wurde. Die Floͤhe ſind ſehr haͤufig. Man vertreibt ſie aber mit Roßmiſt, den man in einen Stubenwinkel legt. Die Chiques (Pulex penetrans), welche in die Sohlen kriechen, vertreibt man durch Einreibung der Sublimatſalbe. Der Dermestes chinensis beſchaͤdigt Papier und Bü⸗ uͤber die ſchaͤdlichen Inſecten von 311 cher; das Weibchen zerfetzt mit feinen Kiefern des Nachts den Ruͤcken derſelben, um die Eyer hinein zu legen; die Larven gra⸗ ben zolllange Gaͤnge hinein und ins Papier und verpuppen ſich daſelbſt. Die Buͤcher muͤſſen jedoch etwas feucht geworden ſeyn, was durch die feuchte Luft immer geſchieht. Ein Foliant wird oft um einige Loth ſchwerer und dann bekommt man aus dem Papier Zucker und Staͤrkemehl, die vorher nicht darinn gewe⸗ ſen. Man wendet Biſam dagegen an, auch Mercurialſalbe. Am beſten wirkt aber, wenn man auf die Buͤcher Sublimat, in Alcohol aufgelöft, ſtreicht; und etwas Campher und Steinoͤl. Eine Art Maykaͤfer legt Eyer, die hier Grains d'or hei⸗ ßen, in Miſt und daſelbſt werden ſie von den Huͤhnern gegeſ— ſen, ſind ihnen aber ſchaͤdlich. Um ſie vom Tod zu retten, muß man ihnen ſogleich den Kropf aufſchneiden und die Eyer durch Einſpritzen von lauem Waſſer ausſpuͤhlen. Rindvieh, Pferde und Maulthiere ſaufen oft Larven von Waſſerjungfern und bekommen davon Phlegmaſie, woran ſie ſterben. Das Sumpfwaſſer wimmelt nach langer Trockenheit davon. Ihr Biß iſt ſehr ſchmerzhaft, bringt ſelbſt beym Men⸗ ſchen das Gefuͤhl von Brand hervor, und es erfolgt auf kurze Zeit ein Einſchlafen des Gliedes. 8 S. 78. Geoffroy St. Silaire, über die Mülchdrü⸗ ſen des Schnabelthiers, gegen Owen. S. 111. Meyen, zenſaͤfte. S. 131. Bericht uͤber die dritte Verſammlung der eng⸗ liſchen Naturforſcher zu Cambridge. uͤber die Vewegung der Pflan— S. 137. Geoffroy St. Silaire, verſteinerte Kno⸗ chen in der Auvergne. S. 156. Serville, Cetonia carnifex et pubescens finden ſich nicht auf Blumen, ſondern in getrocknetem Kuhmiſt. Weſterman fand Horia in Bauholz, worinn die Larve tiefe Gänge macht und es verderbt. Latreille hat gefunden, daß die Larve von Horia maculata die Xylocopa morio in Holz auffrißt. Weſterman ſagt: Pangonia rostrata ſauge dem Vieh das Blut aus. Das thun bloß die Weibchen; die Maͤnnchen leben auf Blumen, wie bey allen Bremſen. 158. Walckenaer Claſſiſication der Araneiden. Die Faͤrbung ihrer Haut wechſelt ſehr und daher wurden oft aus einer Gattung mehrere gemacht. Dolomedes marginatus et fimbriatus ſind einerley. Se- gestria hat auch 4 Luftlöcher wie Dysdera. Nemesia et Cte- niza gehören zu Mygale; Ariadne zu Dysdera; Ocyale zu Dolomedes; Hersilia iſt gut, Myrmecia auch. Plastyscelum palpimanum et Chersis ſind einerlep. Tessarops iſt keine Spinne. Clotho = Uroctea; dazu Enyo. Lachesis bleibt; Arachne — Nyssus. Nephisa, Gasteracanthus, Argyope — Epeira. Eugnathus — Tetragnathus. Erigone — Theridium. 173. Romand, die Larve von Leptis vermileo wohnt in Staub unter Tufffelfen im Schutze vor Regen, macht einen 312 Trichter kleiner als der Ameiſenloͤve. Sie ift 7 Lin. lang, fuß⸗ los, ſchwach behaart, an den Seiten mit Hoͤckern und einigen Borſten, Kopf eingezogen, hinten am Leibe 4 behaarte Warzen. Sie bewegt ſich ſehr lebhaft, lauert am Grunde ihrer Wohnung auf kleine Inſecten, um welche ſie ſich wickelt wie ein Faden, unter den Sand zieht, ausſaugt und den Balg wegwirft. Sie kann 6 Monate hungern. Graf Saporta im ſuͤdlichen Frankreich: Die Raupe von Orgya trigotephra lebt im Juny auf Quercus coccife- ra, iſt aber ſehr ſelten, hat 16 Fuͤße, iſt gelblich behaart mit Schwarz untermiſcht, 2 Haarbuͤſchel am Kopf und eines hin⸗ ten. Nach einem Monat macht ſie ſich ein lockeres gelbliches Geſpinnſt, woraus nach 20 Tagen der Schmetterling kommt. 8 Das Weibchen iſt fluͤgellos und hat fo kurze Füße, daß ſie ihm zu nichts dienen als zum Anklammern in ſeinem Ge⸗ ſpinnſte, worinn es bleibt, hinten ein kleines Loch hinein macht, den Hinterleib durchſteckt u. denſelben ſtark bewegt, wor⸗ auf das Maͤnnchen von weitem herbey kommt, um ſich zu paa⸗ ren. Dieſer Fall iſt einzig und neu unter den Schmetterlingen (keineswegs! Nach der Paarung, welche nur kurze Zeit dauert, wird das Männchen ſchwerfaͤllig und ſteif und ſtirbt nach 2 Tagen. Das Weibchen verſchließt das Loch ſeines Geſpinnſtes mit neuer Seide [woher?] und legt feine Eyer ſchichtweiſe mit den weis ßen Haaren von ſeinem Bauch. Das dauert mehrere Tage. Iſt das Geſpinnſt voll Eyer, ſo ſtirbt das Weibchen und ſein Balg wird ſo klein, daß man ihn kaum findet. Phlogophora adulatrix. Die Raupe dieſes ſeltenen Fal⸗ ters naͤhrt ſich auf Pistacia terebinthus. Es gibt 2 Abaͤn⸗ derungen. Die gemeinere findet ſich im Juny, July und Aus guſt, iſt gruͤn, mit einer gelben Linie an jeder Seite des Ruͤ⸗ ckens; die andere erſcheint im Sept. und October, iſt carmin⸗ roth und hat auf dem Ruͤcken 2 blaſſere Linien. Beyde Ab⸗ änderungen bringen beyde Geſchlechter hervor. Bey der Haͤu⸗ tung ſetzt ſie ſich unter ein Blatt mit weißer Seide und klam⸗ mert ſich ſo veſt daran, daß ſie beym Schuͤtteln des Baums nicht herunter faͤllt, oder nur, wenn ſich die Seide ſelbſt vom Blatt abloͤſt. Sie bleibt 20 Tage in der Puppe; verwandelt ſie ſich erſt nach dem Auguſt, ſo bleibt ſie unter der Erde bis zum Fruͤhjahr. Gene zu Turin: Die Raupe von Macroglossa bom- byliformis findet ſich, jedoch ſelten, Ende Juny erwachſen auf Scabiosa arvensis in Holzſchlaͤgen. Sie macht im Moos oder zwiſchen Blaͤttern ein leichtes, purpurviolettes Geſpinnſt. Der Falter erſcheint im Auguſt und wieder im May. Friſch hat er keine Glasfluͤgel. Sie find mit blaͤulichem Staube be- deckt, der abfliegt. Die Raupe von Bryophila perla naͤhrt ſich von der Flechte Imbricaria auf Steinen im May des Morgens früh: bey der Hitze verkriecht fie ſich in Mauerſpalten. Ende May macht ſie aus Erde, Flechten und Splittern ein kleines rundes Geſpinnſt und fliegt Ende July aus. Br. lu- pula ebenſo und zu derſelben Zeit. Die Raupe von Polia albimacula und die Puppe glei⸗ chen ſehr denen der Hadena capsincola und gehoͤren zu einer — — 313 Sippe. Beyde, ſowie P. comta, II. cucubali et carpopha- ga laſſen ſich nicht trennen; ſie haben nicht bloß dieſelbe Ge— ſtalt und Lebensart, ſondern auch oft dieſelbe Nahrung. Polia albimacula Ende July auf Silene mutans et inflata; in der Ge⸗ fangenſchaft frißt fie auch die Samen von Lychnis dioica. Jung verſteckt ſie ſich in eine ausgefreſſene Capſel. Da muß man ſie ſuchen oder Morgens und Abends im Stengel. Sie geht end» lich im July in die Erde und fliegt Ende May des naͤchſten Jahrs aus. Keine Raupe hat eine ſo durchſichtige und duͤnne Haut wie Leucania obsoleta. Sie naͤhrt ſich nicht von Binſen⸗ mark, ſondern von Schilfblaͤttern (Arundo phragmites) nur nach Sonnenuntergang von Ende July bis Mitte Septembers. Un⸗ tertags kriecht ſie in die abgebrochenen Stengel, wo man ſie findet, wenn man benagte Blaͤtter merkt. Daſelbſt bringt ſie auch den Winter zu zwiſchen 2 Scheidwaͤnden von Seide; vers puppt ſich im May und fliegt im Juny aus. S. 183. Solier zu Marſeille, Verwuͤſtungen der Heu⸗ ſchrecken: 1820 und 1822 verwendete man 3000 Fr. auf ihre Vertilgung; 1824 fuͤllte man bey Saintes Maries 1518 Korn⸗ ſaͤcke voll; bey Arles 150. Gewicht über 140,000 Pfund, Ko: ſten 5542 Fr.; im Jahr 1825: 6200 Fr.; 1826: 576; 1827: 200. Man beginnt die Vertilgung im May, mit Weibren und Kindern. 4 Perſonen halten an den Zipfeln ein Leintuch und ziehen es am vordern Rande auf dem Boden fort; die Inſe⸗ cten fliehen und fallen auf das Tuch. Die Perſon bekommt für 4 Pfund Y, Fr., macht des Tags 1½ F. Die Eyer liegen in Erdroͤhren und werden auch vertilgt. 1613 gab Marſeille 20,000 Fr., Arles 25,000 fuͤr die Vertilgung der Heuſchrecken. Man ſammelte 24000 Pfd. Heu⸗ ſchrecken und 244,000 Eyer [wohl umgekehrt!. Die verheerenden Heuſchrecken waren: Locusta gigan- tea, Ephippigera grisea, verrucivora, viridissima; Acri- dium lineola, stridulum, flavum, caerulescens, pedestre, ita- lieum; das letztere am ſchlimmſten im Jahr 1805. Vor 25 Jahren bekam man 4000 Pfund Eyer mit den Erdroͤhren, welche die Haͤlfte betragen. Dieſe Roͤhren bemerkt man leicht in Fußpfaden und unter Huͤgeln; ſie ſind 5 Centi⸗ meter lang und 1 dick, kleberig und mit einer Erdrinde bedeckt; man ſucht ſie Ende Auguſts, die Heuſchrecken im May und Juny. Sie legen nicht auf Felder, wahrſcheinlich weil der Grund zu locker iſt. Feldfruͤchte, beſonders Huͤlſenfruͤchte wer: den von ihnen zerſtoͤrt, auch der Weinſtock. i Ich ſuchte im Auguſt ſelbſt die Neſter, konnte aber kei⸗ nes finden; endlich bemerkte ich am Rand eines Wegs eine Heuſchrecke unbeweglich die 2 Vorderfuͤße vorwaͤrts, die hintern ruͤckwaͤrts, die mittlern ſenkrecht, den Bauch in der Erde bis zum Anfang der Hinterfuͤße; Ameiſen vertrieb fie mit den lez— tern. So blieb ſie 11 Minuten, dann zog ſie ploͤtzlich den Bauch heraus, blieb noch 2 Minuten und huͤpfte fort. Vom Loch zeigte ſich auswendig keine Spur; wahrſcheinlich hatte fie es verſtopft; innwendig fand ſich aber der Haufen Eyer. Ich konnte daher nicht begreifen, wie die Bauern die Eyer ſo leicht ſollten finden koͤnnen. Daher holte ich einen Knaben, welcher Iſis 1837. Heft 4. 314 einen kleinen Pickel mitnahm und an einen felſigen Ort gieng, worauf nur hin und wieder etwas Erde lag, die er aufhackte und in weniger als 20 Minuten uͤber 400 Neſter fand in ei— nem Raum von wenig Quadratklaftern. Da, wo die Erde tief war, fand ſich nichts; gewoͤhnlich liegen die Eyerhuͤlſen wagrecht. Im October ſindet man am meiſten. Die 400 Neſter wogen 25 Gramm, 1600 mithin zwey Pfund lein Kilogramm). Jede Huͤlſe enthält 50 — 60 Ever, das Pfund mithin 40,000; ein Kind kann des Tags 12 — 14 Pfund ſammeln. Der Caſſier bekam 1832. 1979 Kilogramm Eyer, ge⸗ ſammelt von 61 Perſonen; 1833 von denſelben 3808. S. 187. Turpin, über die hornfoͤrmigen Aus wuͤchſe der Lindenblaͤtter (Tilia platyphyllos). Sie zeigen fih im May auf der obern Fläche und wer den endlich roth, eine Linie dick, 8 lang, mit weißen Haaren bedeckt, auch innwendig, und daſelbſt klebt eine Milbe wie Sar- coptes in betraͤchtlicher Zahl vom Ey bis zum vollkommenen Thier, vom 15ten May bis zum 15ten Auguſt. Sarcoptes gallarum tiliae. Die Eyer find rund und gruͤnlich, werden aber bald läng- lich. Das ausgeſchloffene Junge ſaugt mit feinem kurzen Rüf- ſel. Kopf klein, kegelfoͤrmig, wie es ſcheint ohne Augen und Fuͤhlhoͤrner; Leib laͤnglich und gewoͤlbt, hinten mit 2 Warzen; weich und weißlich; vorn 2 Paar dicke Fuͤße mit einer krum— men Klaue und einem Dorn; in der Mitte des Leibes die 2 andern Fußpaare kuͤmmerlich. Länge J½s Millimeter. Gleicht vollkommen der Kraͤtzmilbe, wie ſie der Dr. Gale abgebildet hat [war bekanntlich die Kaͤsmilbe]. Wahrſcheinlich bleiben Eyer in den abgefallenen Blaͤttern, woraus die Jungen im folgenden Jahr auf den Baum klettern. S. 202. Coſte, über die graafiſchen Bläschen. S. 206. Duges, uͤber die Ordnung der Milben (ſchon gegeben). S. 226. Martin St. Ange, uͤber die Cirripeden; gehören zu den Gliederthieren nach Kiefern und Füßen, Ruͤ⸗ ckengefaͤß und Nervenſtrang. Die Eyer liegen im Schwanz und gehen von da in den Mantel, man weiß noch nicht wie. Die Theile auf dem Ruͤcken, welche Cuvier für Eyer gehalten, ſind die maͤnnlichen Geſchlechtsorgane. 229. Biot, uͤber die Phyſiologie der Pflanzen. 243. Milne Edwards, Verwandlung der Cruſtaceen (ſchon gegeben). 251. Audouin. Das Weibchen von Cebrio gigas hat eine lange, hornige Legroͤhre und legt damit die Eyer in die Erde, unter der es beſtaͤndig lebt und nur dieſe Röhre her⸗ ausſteckt zur Paarung; die Maͤnnchen kommen ſodann herbep [welche mithin im Freyen leben]. Auf dieſe Weiſe kann man die Weibchen entdecken, welche ſo ſelten in den Sammlungen ſind. Im ſuͤdlichen Frankreich. Leon Dufour hat gefunden, - daß der Ameiſenloͤwe wirklich einen After hat. 20 * 315 662. Geoffroy St. Silaire, über die Milchdruͤſen der Wale. 270. Schultz, Bewegung des Pflanzenſaftes. Jahrgang 1834. Nr. 34 — 85. S. 8. Dutrochet, Urſprung des Schimmels. S. 23. Academie der Naturwiſſenſchaften zu Catanea. Wurde gegruͤndet 1824, hat bis jetzt 8 Baͤnde herausgegeben. Enthalten viel Mineralogiſches uͤber den Aetna, auch manches Botaniſches, wenig Zoologiſches, Phyſiologiſches und Patho— logiſches. S. 30. Coſte, die Membrana caduca ſey nichts anders als abgeſondertes Eyweiß. S. 42. Audouin, eine Schlupfweſpe, Ophion dosi- theae, entwickelt ſich in der Raupe des Spannenmeſſers, Do- eithea scutularia, auf Geſtraͤuch in Wäldern, S. 77. Lemaouth berichtet, daß am erſten Hornung an der Bretagne bey Talbert 29 Delphinus globiceps geſtran⸗ det find, 8 Maͤnnchen und 21 Weibchen. Die Mauthleute wadeten hinein, banden ihnen ein Seil um den Schwanz und zogen ſie, obſchon ſie ſich wehrten, den groͤßten mit 8 Pferden, heraus. Der kleinſte hatte 2 Meter und 150 Kilogramm. Der größte 6 Meter, 2500 Kilogr., und mehrere lebten 3 Tage außer dem Waſſer. Man verkaufte fie am 8ten für 1110 Fr. Im Jahr 1812. ſtrandeten an derſelben Kuͤſte 70 Stuͤck, worunter 63 Weibchen und nur 7 Maͤnnchen. Sie ſcheinen kleine Fiſche zu verfolgen, beſonders den Mulet, der ſich vorher haͤufig zeigt. Hat man einmal ein Junges gefangen, ſo ſchreyt es ſehr klaͤglich, die Alten gehen daher nicht fort und bleiben bey der Ebbe auf dem Strande ſitzen. Das Blut enthält Luft: bläschen. Ein Junges hatte noch keine Zähne; die Euter der Mutter waren ſtrotzend voll. S. 87. Dutrochet, uͤber die Pilze. 90. Derſelbe, über den Gegenſatz der Wirbel- und wir: belloſen Thiere. 95. Geoffroy St. Silaire, Bruftdrüfe des Delphins. 98. Leon Dufour, über Macronychus et Elmis; Gattungen und Anatomie. 101. Cavaillon. Man kann Blutegel in demſelben Waſſer ein Jahr lang erhalten, wenn man in 3 Pfd. 3 Un⸗ zen thieriſches Kohlenpulver thut. 102. Lemaouth, über die Euter von Delphinus glo- biceps, welche in der Bretagne geſtrandet find. Die Leute nennen ſie daſelbſt in ihrer celtiſchen Sprache Mor-Vreeg (Meerfrau). Die Bruͤſte bey einem Weibchen waren Halbku⸗ geln, 6“ dick und voll Milch, die Warze 1½¼“ lang, faſt wie bey einer Kuh, 2 Finger dick. Man konnte Milch ausdrucken und fie ſtroͤmte in 7 — 8 haarduͤnnen Strahlen. Das Junge ſah man zwar nicht ſaugen, es war aber immer in der Naͤhe der Euter. Im Magen fand man Muſcheln und Tange. In 316 3 Weibchen fand man ein Junges 2½“, 3 und 4“ lang; Euter waren noch nicht ausgedehnt, ze ergreifen. Beym Saͤugen muß wohl das Weibchen ſich auf die Seite legen, das Junge die Warze mit dem Vordertheil des Mauls ergreifen; es braucht nur an das Euter zu ſtoßen, ſo ſpritzt die Milch heraus. eh: Geoffroy St. Silaire die aber man konnte die War⸗ hat dieſe Euter und die Milch ſelbſt unterſucht und als ſolche anerkannt, glaubt aber nicht, daß die Jungen ſaugen. Zwiſchen der Milchdruͤſe und dem Ausführungsgang iſt ein Sack wie ein Behälter bey andern Abs ſonderungsorganen, z. B. der Harnblaſe. Die Haut- und die Bauchmuſkeln druͤcken den Behaͤlter und dann ſpritzt den Jun⸗ gen die Milch ins Maul. 115. Cemaouth ſchickt die weiblichen Geſchlechtstheile in einem Faͤßchen mit Salzwaſſer an die Academie. Dumes til, Fr. Cuvier, Dumas haben ſie unterſucht. Bey einem Weibchen waren die äußern Theile wenig entwickelt; bey einem fäugenden aber waren die Euter auswendig ſehr ſichtbar. Die Wale haben mithin aͤchte Euter, deren Warze außer der Zeit des Saͤugens in einer Furche an den hintern Bauchſeiten ver⸗ borgen liegt; iſt aber Milch vorhanden, ſo iſt die Areola deut⸗ lich, hat in der Mitte eine Art Warze wie ein platter Knopf; dieſer hat in der Mitte ein Loch, welches zu einem beſondern Canal führt, in den ſich die Milchgaͤnge öffnen, wie in einem Behälter, welchen ſchon Ruyſch nennt: Ductus sulcatus et singularis in utero balaenae. Wie das Junge ſaugt, weiß man nicht. Geoffroy bleibt bey ſeiner Meynung. Blainville lieſt folgenden Brief von Chauvin, Offi⸗ cier auf einem Walfiſchſchiff. Wir haben 9 Walfiſche gefangen, welche alle Junge hat⸗ ten. Das Junge folgte beftändig der Mutter und entfernte ſich nicht, weder bey noch nach dem Fang. Wurde ſie ans Schiff gezogen, ſo ſchwamm es um ſie herum, ergriff die Zitze, verließ ſie bald wieder und ergriff ſie von neuem mit derſelben Begierde. Es ſetzte dieſe Bewegungen fort, ſelbſt nachdem die Mutter ſeit 5 Stunden todt war. Bey 8 gefangenen ſahen wir dieſelbe Scene. Die Eutet ſind nicht rund, ſondern elliptiſch; die Warze platt, und um ſie zu ergreifen, ſtellt ſich das Junge ſenkrecht auf die Richtung der Seite der Mutter. Die in dem Euter enthaltene Fluͤſſig⸗ keit iſt Milch; die Schiffsleute haben ſie oft in den Caffee ge⸗ than; fie bekamen fie, indem fie einen Theil der Druͤſe zuſam⸗ mendruͤckten. Dieſe Milch miſcht ſich vollkommen mit dem Meerwaſſer, ohne zu gerinnen. Die kleberige Subſtanz, von der man glaubte, ſie komme aus den Eutern der Wale, iſt der Laich eines Fiſches von der Große des Haͤrings. S. 131. Guenee, die Raupe der Nonacria paludicola lebt in Schilfhalmen. Um als Schmetterling herauszukommen, macht ſie mit ihren Kiefern ein ovales Loch in den Halm, nagt aber die Oberhaut nicht durch; der Halm ſtirbt nicht, bleibt aber kürzer. Ungeachtet dieſer Vorſicht wird fie doch bisweilen von einer Schlupfweſpe angeſtochen. 317 134 Faure. Das Fiſchbein beſteht aus 81 Thei⸗ len thieriſcher Schleim, in Lauge, 9 in kochendem Waſſer auflösbar, 3 Fett und etwas Kochſalz, phosphorſaurem Kalk, ſchwefelſaure Sode und Talkerde; alſo wie das Horn, enthaͤlt jedoch mehr Fett und auch etwas Gallert; ziemlich ſo die Haare. 8 158. Reinhardt zu Kopenhagen: der Berglachs (Ma- crourus) des Nordens hat große Aehnlichkeit mit Lepidole- pus trachyrhynchus des Mittelmeers und gehoͤrt zu einer Sippe. Daher iſt Macrourus von Groͤnland verſchieden von dem norwegiſchen: Kopf dicker, Augen groͤßer, Zaͤhne ſtaͤrker, Anhaͤngſel uͤber dem Maul weiter vorſpringend; After und erſte Ruͤckenfloſſe weiter hinten, Schwanz ſpitzig; bey der norwegiſchen die Vorderfloſſe verdickt. Jene iſt M. rupestris Bloch; dieſe die norwegiſche M. strömü. Die im Mittelmeer, M. coelorhyn- chus, unterſcheidet ſich von M. stroemii durch ovale Augens hoͤhlen, zugeſpitzten Schwanz und den glatten 2ten Strahl der erſten Ruͤckenfloſſe, welche bey der norwegiſchen gezaͤhnelt iſt. Ein Vogmarus islandieus bisher ſchlecht beſchrieben, wurde bey Skagen ausgeworfen, ein anderer bey Faro gefangen; iſt kein Ohrfloſſer, ſondern ein Bruſtfloſſer; findet ſich auch im Mittelmeer, aber eine andere Gattung. (Fortſetzung folgt.) Practiſche Unterſuchungen über die Verrichtungen des Ganglien ⸗Nervenſyſtems und über ih⸗ re Anwendung auf die Pathologie. Von J. L. Brachet, Arzt des Hotel⸗Dieu zu Lyon ꝛc. Ueberſetzt von Dr. H. E. Flies, Amtsphyſicus ꝛc. Quedlinburg bey Gottfr. Baſſe. 1836. 8. Die Ueberſetzung dieſes 1830 zu Paris erſchienenen Wer: kes, welches 1826 den Monthon'ſchen phyſiologiſchen Preis ge— wann, iſt im Weſentlichen als eine durchaus gelungene zu em— pfehlen: die Sprache fließend, im Ausdruck deutlich und doch ſtreng wortgetreu. Jedoch haben ſich bey dem Beſtreben, das Original genau wiederzugeben, hin und wieder einige Gallicis— men eingeſchlichen, namentlich hinſichtlich des anatomiſchen Sprachgebrauchs. So S. 48 Nervi seiatiei; bey älteren Pa— thologen findet ſich zwar Seiatica ſtatt Malum ischiadi- cum, in der anatomiſchen Nomenclatur iſt aber durchaus ischi- adieus ꝛc. eingefuͤhrt. Ferner iſt die franzoͤſiſche Bezeichnung der Gehirnnerven beybehalten worden, aber heutzutage verſteht man allgemein in Deutſchland unter dem Sten Nervenpaar den N. acusticus und nicht den N. vagus. Es iſt immer ein ſchoͤnes Zeichen und ſpricht ſehr fuͤr die Bildung und das wiſſenſchaftliche Streben des Hrn. Ueberſe— tzers, daß er in einer Gebirgsgegend neben der muͤhevollen Pra— ris und den zeitraubenden Phyſicats-Geſchaͤften noch Luſt und Muße fuͤr dergleichen ſcientifiſche Beſchaͤftigungen gewinnen mag, die 9 ſegenreich auf ſein practiſches Leben zuruͤckwirken werden. Bey dem großen Intereſſe und dem Aufſchwung, den die Nerven-Phyſiologie in der neueſten Zeit gewonnen hat, wird es 318 der eneyclopaͤdiſchen Tendenz einer, an der Spitze erfolgreicher wiſſenſchaftlicher Bewegung ſich haltenden Zeitſchrift wohl nicht entgegen ſeyn, den Innhalt des Brachet'ſchen Werkes wenig— ſtens im Umriß anzugeben. Im erſten Abſchnitt handelt der Verfaſſer von den allge— meinen Verrichtungen des Ganglien-Nervenſyſtems. 1) Um die erſten Anfaͤnge deſſelben aufzuſuchen, ſteigt er bis ins Pflanzenreich hinab, und erkennt im Mark und deſſen Anſchwellungen den vegetativen Nervenapparat. Zur Unterſtuͤ⸗ gung feiner Anſicht führt er unter andern die Beobachtung Lin— ne's an, daß die Pflanzen ſich um fo leichter durch Ableger u. Befruchtung fortpflanzen, je reichlicher das Mark ſey. Hollun— der wuchs nicht mehr, wenn Brachet deſſen Mark, oder auch nur die markigen Ganglien zerſtoͤrte. 2) Fluͤchtige Bemerkungen uͤber das Nervenſyſtem der wirbelloſen Thiere, und 3) über das der Wirbelthiere, nur Bez kanntes. Statt der am Schluß des Abſchnittes aufgeſtellten, in ſolcher Allgemeinheit unrichtigen Behauptung, daß die zwiſchen dem Cerebroſpinal- und dem Ganglien-Nervenſyſtem beſtehenden Verbindungen beyde nicht von einander abhaͤngig machen, waͤre eine genaue anatomiſche Unterſuchung uͤber das Weſen dieſer Anaſtomoſen am rechten Ort geweſen, da die nun zu eroͤrternde ſpecifiſche Wirkung des Ganglien-Nervenſyſtems erſt dadurch allgemein aufgeklaͤrt wird. Wie nach Retzius von J. Muͤller beſtaͤtigten Unterſuchungen die Gehirnnerven vom N. sympathi- cus graue plaſtiſche Faſern eingewebt enthalten, ſo enthaͤlt der Graͤnzſtrang ſenſible und motoriſche Faſern, da von beyden Wurzeln der Ruͤckenmarks-Nerven Faͤden zu ihm hingehen. Die Beachtung dieſes durch die genaueſten anatomiſchen Unterſuchun— gen begründeten Verhaͤltniſſes zwiſchen beyden Syſtemen haͤtte des Verfaſſers Arbeit abrunden und abfürzen koͤnnen. II. Abſchnitt. Beſondere Verrichtungen des Bang: lien-Nervenſyſtems. 1) Bewegung des Herzens. Brachet geht zu weit, wenn er aus ſeinen Verſuchen, denen die von Legallois zum Theil entgegenſtehen, beweiſen will, die Bewegung des Herzens ſey unabhaͤngig vom Gehirn und Ruͤckenmark, nach deren Zer— ſtoͤrung jene noch eine Zeit lang fortdaure. Denn das Herz zieht ſich, ſelbſt heraus geſchnitten, ja blutleer, alſo auch vom Ganglien-Nervenſyſtem getrennt, noch rythmiſch zuſammen, und wenn die Quelle der Nerven-Wirkung im Gehirn- und Ruͤcken⸗ mark liegt, fo wird fie auch in den von dieſen getrennten Zwei⸗ gen noch einige Zeit fortſtroͤmen. Das zu negativ ausgeſpro— chene Reſultat der Verſuche wird indeſſen durch die ſpaͤtere An⸗ nahme beſchraͤnkt, daß die pneumogaſtriſchen Nerven die Wech⸗ ſelwirkung zwiſchen Gehirn und Herz vermitteln. — Sowohl nach Durchſchneidung der von den untern Halsganglien ausge: henden Nervenfaͤden, als auch des Herzgeflechtes ſtand das Herz ſogleich ſtill. 2) Refpiration. Die erſten Verſuche geben kein Ela res Reſultat; aus den ſpaͤteren folgert der Verfaſſer, daß der N. pneumogastricus zum Gehirn die doppelte Empfindung des Athmungs⸗Beduͤrfniſſes und des Eindrucks fremder Körper, auch 319 des in zu großer Maſſe angehäuften Schleims fortpflanze und zugleich die muſculoͤſe Zuſammenziehung der Bronchien be⸗ wirke. — Die Abſonderung des Bronchialſchleims, überhaupt die ganze plaſtiſche Thaͤtigkeit der Lungen ſchreibt Brachet der Wir⸗ kung des Ganglienſyſtems zu, was ſich natuͤrlich durch Verſu⸗ che nicht direct beweiſen laßt. 3) Verdauung. Die Thaͤtigkeit der Muſkelhaut des Magens, das Gefühl des Hungers ꝛc. hängt vom 10ten Ner- venpaar ab, die Abſonderung, Aufſaugung und Bereitung des Chymus von den Ganglien-Nerven. Der Verfaſſer erhält dies ſelben Reſultate hinſichtlich des Übrigen Theils vom Darmcanal: die periſtaltiſche Bewegung geht vom Ruͤckenmark, die plaſtiſche Thaͤtigkeit vom Ganglienſpſtem aus. Da Maſtdarm und Bla ſe von derſelben Nerven-Region aus Zweige erhalten, ſo laͤßt er das fuͤr jenen Veſtgeſtellte auch fuͤr dieſe gelten. 4) Zeugung. Brachet durchſchnitt einem Kater das Rückenmark in der Lendengegend: demungeachtet erfolgte nach 24 und 48 Stunden auf laͤngere Zeit fortgeſetzte Reizung der Geſchlechtstheile eine Samen-Ausleerung. Wenn auch die Ab» fonderung, fo iſt doch gewiß die Cjaculation des Samens nicht vom Ruͤckenmark unabhaͤngig. Die Richtigkeit dieſes Verſuchs darf daher bezweifelt werden. Durch Verſuche und Beobachtungen wird dargethan, daß die Empfindung der Wolluſt und die Contractionen der Gebaͤr⸗ mutter vom Cerebroſpinalſyſtem, die Empfaͤngniß und Schwan⸗ gerſchaft aber und die damit verbundenen Abſonderungen und Zuſtände der Geſchlechtstheile vom Ganglien-Syſteme abhaͤn— gig ſeyen. 5) Sarnabſonderung dauerte fort nach Durchſchnei— dung des Ruͤckenmarks in der Ruͤckengegend, und hoͤrte auf, nachdem die Wirkung der Ganglien-Nerven auf die Nieren auf eine ſehr ſinnreiche Weiſe (Verf. CXVI.) vollkommen aufgeho⸗ ben worden war. 6) Sympathie. Durch einen Verſuch widerlegt Bra— chet die Meynung Hallers und anderer Phyſiologen, welche den Zuſammenhang der Haͤute als eine Urſache der Sympathie an⸗ fehen. Er durchſchnitt nehmlich einem Hunde die Speiſeroͤhre und erregte dennoch durch Kitzeln des Zaͤpfchens Erbrechen. Durch eine Reihe von Verſuchen ſucht Brachet darzuthun, daß die Sympathie durch die vom Gehirn und Ruͤckenmark ausges henden Nerven vermittelt werden, daß die ſympathiſchen Nerven 320 im geſunden Zuſtande Empfindungen zum Gehirn nicht fortlei⸗ den koͤnnen, indeſſen gereizt und entzuͤndet dieſes vermoͤgen; die Durchſchneidung der mit ihnen ſich verbindenden Zweige des Cerebroſpinal-Syſtems hebe aber jene Leitungsfaͤhigkeit auf. Nach den weitern Folgerungen des Verfaſſers wird der Schmerz oͤrtlich ſeyn, wenn mehr die vom Cerebroſpinal-Syſtem zum ges reizten Theile gehenden Nerven ergriffen werden; wirkt der Reiz mehr auf die Ganglien-Nerven, ſo wird der Schmerz erſt von dem Ganglion aus empfunden, in welchem dieſe mit einem Ruͤckenmarks- oder Gehirn-Nerven zuſammentreffen. Es gebe ſonach: 1) Gehirn-Sympathieen, 2) Ganglien-Sympathieen und 3) gemiſchte. — Brachet handelt nun von den Sympathieen der einzel⸗ nen Organe und Syſteme im normalen und kranken Zuſtande, wo man vielen intereſſanten Thatſachen und geiſtreichen Be⸗ merkungen begegnet, welche durch die Bezeichnung des Pathos logiſchen auf das Phyſiologiſche fuͤr Theorie und Praxis gleich wichtig ſind. Ausfuͤhrlich wird der Einfluß des Ganglien-Ner⸗ venſyſtems aufs Auge und die olle erörtert, welche jenes bey Erregung der Leidenſchaften ſpielt. * Der Verfaſſer ſchließt ſein Werk mit einer Anwendung der von ihn gewonnenen Reſultate auf die Phänomene und bie. Theorie der Entzuͤndung. General⸗ Rapport uͤber die aſiatiſche Cholera je Prag im Jahr 1831 u. 1832 na den von den Cholera-Spitaͤlern gewonnenen Erfahrungen, neb Bemerkungen uͤber die Abweichungen dieſer Krankheit bey ihrem Wiederauftreten daſelbſt im Sept. 1836. von Prof. Krombholz, Director der Cholera-Spitaͤler. 4. 134. Von einem Manne, wie Krombholz, kann man etwas Vorzuͤgliches erwarten, und ſeine Arbeiten beduͤrfen daher keiner Empfehlung. Voran ſtehen mediciniſch topographiſche Fragmente, dann folgt die epidemiſche Conſtitution in den Jahren 1831. u. 1832, die Geſchichte der Cholera-Epidemie, die Krankheitsbe⸗ ſchreibung, Aetiologie, Prognoſe, Therapie, der allgemeine Se⸗ ctionsbefund, tabellariſche Zuſammenſtellung der Reſultate und Beyſpiele von Krankheitsfaͤllen nebſt Sectionsbefunden mit vies len Tabellen und darunter auch eine ſehr große Über den tägs lichen Stand des Baro- und Thermometers, ſo wie uͤber den Zuwachs der Kranken. Ein vollſtaͤndigeres Werk uͤber dieſe Krankheit moͤchte es wohl kaum geben. Faun us. Zeitſchrift für Zoologie und vergleichende Anatomie. Heraus⸗ gegeben von Dr. Johannes Giſtl. Neue Folge. Er: ſter Band. Mit dem Intelligenzblatte „Acis“ Nr. 1, 2 und 3, der „Gallerie denkwuͤrdiger Naturforſcher“ und 3 Kupfern. Der Preis von 3 Heften oder einem Bande in gr. 8. iſt 1 Thlr. 8 gGr. oder 2 fl. 24 kr. rhn. Wir beeilen uns, einem verehrlichen naturforſchenden Publi— cum ergebenſt anzuzeigen, daß das intereſſante Journal „Faunus“ nun in unſern Verlag übergegangen ift, und haben die Ehre zu verſichern, daß dieſe, ſeit ihrer Entſtehung (1832, December) mit fo viel Beyfall und Auszeichnung allerwärts aufgenommene Zeitz ſchrift, durch Mitwirkung vieler beruͤhmter Naturforſcher auf das vortheilhafteſte unterſtuͤtzt, nun in einer weit größeren Ausdehnung und Manchfaltigkeit bey uns erſcheinen wird. Zwey beendete Baͤnde liegen als Beweis des ernſtlichen Stre— bens vor dem Publicum zur Einſicht da; ſie ſind Belege zu der geſteigerten Theilnahme des naturwiſſenſchaftlichen Publicums, das nur zu ſtreng den wahren Gehalt vom Scheine trennt. — Auf dem Raume von 14 Detavbogen find „Faunus“, „Acis“ und die Gallerie denkwuͤrdiger Naturforſcher vereinigt. Die Kleinheit der Typen bey den letztern, dem Faunus beigegebenen, Blättern bedingt um ſo mehrfacheren Reichthum von Originalien. Zum Schluſſe eines jeden Bandes kommt noch ein vollſtaͤndiges Regiſter und zu jedem Hefte ein eigener Umſchlag mit der Inhaltsanzeige uſw. — Wir haben aus eigenem Antriebe den Preis des Faunus von der neuen Folge an gemäßiget, um allenthalben zu feiner Verbreitung mit dem Hrn. Herausgeber beyzutragen; wir haben ſchoͤneres, weißes Papier und gefälligeren Druck, ſowie größeres Format und uͤber— haupt elegantere Ausſtattung gewählt und für gute Abbildungen eſtmoͤglichſt geſorgt. Mit Recht dürfen wir behaupten, daß es das wohlfeilſte zoologifhe Journal in ganz Deutſch⸗ land iſt. Der Faunus erſcheint vor der Hand noch in zweymonatlichen Heften, oder jährlich in zwey Bänden oder 28 Bogen gr. 8. mit Kupfern und Zeichnungen. Der Preis fuͤr den Band von drey Heften iſt 1 Thlr. 8 gGr. oder 2 fl. 24 kr. rhn. Einzelne Hefte werden nicht mehr abgegeben. Alle Herren Mitarbeiter und Correſpondenten, welche mit ihren Beyträgen die Redaction des Faunus ferner hin beehren wol— len, find gebeten, ihre Aufſätze oder Bücher in die unterzeichnete Verlagshandlung mit dem Beiſatze: „Redaction der Faunus (Dr. Johannes Giſtl)“, auf dem Wege des Buchhandels gefälligſt einzuſenden. Briefe ſende man zur Poſt frankirt an den Heraus— geber in Muͤnchen (Comptoir du Magazin d'histoire naturelle, Tuͤrkenſtraſe Nr. 29. 1). Muͤnchen im Januar 1837. E. A. Fleiſchmann, Buchhaͤndler. Gert a. Zeitſchrift für angewandte Naturgeſchichte, Phyſiologie, Na— turlehre, Aſtronomie, Laͤnder- und Voͤlkerkunde. Fuͤr alle 3 Staͤnde herausgegeben von Dr. Johannes Giſtl, Dr. der Philoſophie und der Medicin Baccalaureus, Redacteur der zoologiſch- anatomifchen Zeitſchrift „Faunus“, „Acis““ und der „Gallerie denkwuͤrdiger Naturforſcher“, Inhaber der koͤnigl. preußiſchen goldenen Verdienſt-Medaille, meh: rerer naturforſchenden, oͤkonomiſchen und hiſtoriſchen Gefell: ſchaften Mitglied. Zum erſten Male erſcheint in Deutſchland eine populäre Zeitz ſchrift, die ſich ausſchließend mit Naturwiſſenſchaften beſchaͤftigt. Das Beduͤrfniß, naturhiſtoriſche Kenntniſſe auch auf ſolchem Wege zu verbreiten, iſt nur zu allgemein geworden, als daß der bekannte Hr. Herausgeber noch länger zoͤgern wollte, Deutſchland auf dieſe Art ſeine Kenntniſſe als Mann vom Fache vorzuenthalten. Durch kräftige Unterftügung mehrerer namhafter Naturforſcher wird ders ſelbe eifrigſt bemuͤhet ſeyn, die Tendenz der „Hertha“ ſo nutzreich und angenehm und abwechſelnd als nur moͤglich zu machen. Die Hertha wird ſich Betrachtungen von bleibendem, befördern: dem Intereſſe hingeben. Die Hertha wird vom Juli an wöchentlich in einem Bo- gen in gr. 4. mit ſchöner Vignette, die altdeutſche Gottheit Hertha darſtellend und mit vielen Holzſchnitten geziert, erſcheinen. Man ſubſcribirt auf ein Vierteljahr mit 1 Thlr. Conv. M. oder 1 fl. 48 kr. rhn. Alle Buchhandlungen Deutſchlands und der Laͤnder deutſcher Zunge nehmen Subſeription auf die Hertha an. Muͤnchen im Februar 1837. E. A. Fleiſchmann. Zugleich mache ich Freunde der Entomologie auf folgendes unter der Preſſe befindliche wichtige Werk aufmerkſam: Systema Insectorum. Auctor Dr. Joannes Gistl. Tomus I. Fasciculus J. Coleoptera. Es ift unnöthig, dem allgemeinen Wunſche und Beduͤrfniſſe aller Naturforſcher noch das Wort zu reden, und wir bemerken nur, daß ſeit 36 Jahren in ganz Europa kein ähnli⸗ ches Werk noch erſchienen iſt. Der, in der Entomologie rühmlich genannte, Hr. Verfaſſer hat ſeit 10 Jahren ununterbrochen Materalien durch Studium und vielfache Reiſen geſammelt und bietet den Zoologen die reiche Ausbeute aller entdeckten Geſchoͤpfe der ganzen Welt mit großem Aufwande von Gelehrſamkeit, Muͤhe, Fleiß und Koften zur Belehrung und zum Gebrauche dar. Eine Menge neuer Gattungen ſind neuerdings zu den Entdeckungen an— derer noch hinzugekommen, und man darf mit Recht ſagen, das Systema Insectorum des Herrn Giſtl wird das einzige voll: ftändige Lexicon für dieſe Thierclaſſe ſeyn. Das Systema Insectorum erſcheint alle zwey Monate ununterbrochen in Heften von 4—5 Bogen in gr. 8. Vier Hefte bilden einen Band. Zu jeder Lieferung kommen die Abbildungen der darin aufgefuͤhrten Geſchlechter in ſaubern Umriſſen, und unter der Leitung des Hrn. Herausgebers genau ausgefuͤhrte Kupfer⸗ ſtiche von Hrn. Adrian Schleich, rühmlich durch ſeine Arbeiten für die Hildburghäuſer Bibeln, Oken's Naturgeſchichte uſw. bekannt. Jedes Heft koſtet 18 gGr, oder 1 fl. 24 kr. Das ganze Werk wird ohngefaͤhr 20 bis 24 Lieferungen ausmachen und alle Pracht— werke, Monographieen und Faunen entbehrlich machen. — Daß in dieſer Art noch nichts ſo wohlfeil erſchienen iſt, davon Er ſich überzeugt halten, der die theuere zoologiſche Litera— tur kennt. Das erſte Heft von 5 Bogen (die Familie der Cicindeliden enthaltend) mit einem Kupferſtiche erſcheint im Laufe des Maͤrz, weshalb ich die Beſtellungen, welche alle Buchhandlungen Deutſch— lands annehmen, zeitig zu machen bitte. Muͤnchen im Februar 1837. E. A. Fleiſchmann. ——ů—— — ꝛᷣ— —U—— ———ññ r ö n A. Allgemeines. S. 241 Buquoy, des Lebens eigentlicher Sinn.! — 246 Barker und Berthelot, Naturgeſchichte Ider canariſchen Inſeln. — 247 Abhandlungen der Neuenburger Geſellſchaft. — 253 Trautmansdorf Nivelier⸗Unterricht. — 254 Ewertz, metaphyſiſche Cosmologie. B. Botanik. — 254 Watſons Verbreitung der Gewaͤchſe. Goͤpperts foſſile Farrenkräuter. — 255 Botaniſche Zeitung. . —,256 Agardhs Pflanzenbiologie. — 258 Andre's öconomiſche Neuigkeiten. Lengerke's landwirthſchaftliches Lexicon. C. Zoologie. 258 Gistl., Systema Insectorum. 259 Ruͤppells neue Wirbelthiere VIII. 260 Cuviers Thierreich mit Abbildungen. 261 Wilſons Ornithologie von Jardine. 262 Zoological Transactions I. 3, Owen, Anatomie von Linguatula T. II. 265 Bennett, Lagotis pallipes. Th. Bell, Platycarcinus. Owen, Oſteologie des Chimpanſees und Orang⸗Utangs. 271 Derſelbe, Distoma clavatum &, II. 273 — Taenia lamelligera, . — Claſſification der Eingeweidwürmer. — 274 Lowe, Alepisaurus ferox. — 275 Jahns Phyſiatrik. — 276 Giſtls Nyctipithecus trivirgatus. I 277 Waltl, Bemerkungen über einige Inſecten um Paſſau. — 283 — Mucken um München. — 288 — neue Cicaden in Andaluſien. — 289 Annal. d Scienc, nat. Zool. V. 1836. Pictet, Claſſication der Neuropteren. — 291 Jacquemin, Entwickelung der Mollusken. — 293 Leſſon, Beroiden. — 303 Held, Weichthiere Bayeras. S. 309 Auszüge aus der Zeitſchrift L’Institut. 1833. Roullin, Oestrus im Menſchen. — 310 Audouin, Käfer im Meer. Eherminier, ſchädliche Inſecten auf Guadelupe. — 311 Romand, Wurmlöwe. — 312 Saporta, Orgya, Phlogophora. vo Gene, Macroglossa, Bryophila, Polia, Leucania. — 313 Solier, Verwüftungen der Heuſchrecken. — 314 Turpin, Milben in Lindenblättern. Audouin, Cehrio gigas. — 315 Lemaouth und Geoffroy St. H., Delphin⸗Euter. — 317 Reinhardt, groͤnländiſche Fiſche. D. Mediein. — 317 Brachet, Ganglienſyſtem. — 320 Krombholzens Cholera. Um ſ ch ang Jacquemins Traduction ꝛc. Giſtls Zeitſchrift fuͤr Zoologie und Anatomie. Hertha. Zeitſchrift der Naturgeſchichte. Giſtls systema Insectorum. Weir n ae 5 Wegen vieler Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten in der Verſendung wird kuͤnftig kein Frey⸗Exemplar mehr an die Mitarbeiter geſchickt, ſondern nach getroffener Ueberein⸗ kunft der Druckbogen mit ſechs Reichsthalern Conv. Muͤn⸗ ze honoriert. E in ge 3 a n 9 . An Büchern. C. Gräf, der Satz von der Winkelſumme des Dreyecks ohne Huͤlfe der Parallellinien bewieſen. Rudolſtadt, Hofbuch⸗ druckerey 1837. 8. 1816. 1 Tafel. Derſelbe, Graphiſche Darſtellung des ſcheinbaren Laufs der Pla⸗ neten auf das Jahr 1838. Ebda. 1837. 8. 1 Taf. in Fol. Mittheilungen aus dem Oſterlande. Altenburg 1837. I. 8. 57, IE 5 Encyclopädiſche Peitſchrikt, vorzuͤglich | für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von ern. 18 8 Heft V, VI u. VII. Tafel III. — kl — SE 355 Dec Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zurückgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. und die Zahlung iſt ungetheilt Inn halt. | — Seite 321 Verſammlung der Vaturforſcher zu Jena. 324 Verzeichniß der Theilnehmer. Erſte allgemeine Sitzung. montags den 19. Septbr. von 103 — 1 Uhr. 329 Eroͤffnungsrede von Kiefer. 335 Goͤppert, uͤber den Verſteinerungs-Proceß. 341 Gedicht von Treunert. Zweyte allgemeine Sitzung. 8 Mittwochs den 21. Septbr. vnn 104 — 13 Ubr, Ehrenberg, Infuſorien als Felsmaſſen. Dritte allgemeine Sitzung. Freytags den 23. Septb. von 10 — 13 Uhr. 354 Wahl des nächſten Verſammlungsorts. 355 Reichenba ch, Verwandtſchaften des Pflanzenreichs. 367 Brehm, Betragen der maͤnnlichen Raubvoͤgel. 343 Vierte allgemeine Sitzung. Montags den 26. Septbr. von 10z — 14 Uhr. 374 Preis-Ausſetzung des Herzogs von Altenburg. 375 Kiefer und Lichtenſtein, über die Entdeckung der Schaͤdelwirbel. 376 Humboldt, Beſteigung des Chimborazo. 379 Fitzinger, Lepidosiren. 380 Zenker, das indiſche Gebirg Nilagiri. 393 Zenker und Plieninger, Abſchied. Defoudere Sitzungen. Phyſicaliſche Abtheilung. 397 Schottin, magnetiſcher Moͤrſer. 398 Weber, menſchliche Gangwerkzeuge. ==, Bo ve, rechts und links gewundene Erpſtalle. 399 8 Weber, Barometerfcale. — Volkmann, Lichtſtrahlen im Auge. 400 Maͤdler, Mond und Witterung. 401 Magnus, Temperatur beym Kochen. 402 Mitſcherlich, Ausdehnung der Eryſtalle durch Wärme. 403 Weber, galvaniſche Stoͤße auf die Sinnorgane. II. Chemiſche Abtheilung. 404 Es werden viele Praͤparate vorgelegt. III. Pharmaceutiſche Abtheilung. 407 Geißeler und Wackenroder, Reinigung des Zinks ıc. 409 Stickel, Fuſel⸗Oel. a 410 Bley, Beſtandtheile des Marienkaͤfers. — Brandes, Deplaſierungsmethode bey Extracten. 412 Buchner, Canstieum hahnemanni, Aroma der Blüthen Pharmacopœa germanica. — Artus, Darſtellung eines arſenikfreyen Antimons. *. —̃ñññʒññůñů̃ —— — 433 525 VII. Eutomologiſche Abtheilung. g 628 vin. Medieiniſche Abtheilung. 537 Fuchs, unterdruͤckte Harnſecretion. 1 538 Roͤſer, uͤber die Fieber in der Levante. ne 540 Tuͤrkheim, Typhus abdominalis. Er 542 Kayſer, Superfoͤtation. 1 546 IX. Thierärztliche Abtheilung. % un Seite IV. Mineralogiſche Abtheilung. 418 Pol Thuͤringerwald. Tantſcher, Verruͤckung des Kupferſchiefers. | Germar, verſteinerte Inſecten; Pflanzenabdruͤcke, T Goͤppert, kuͤnſtliche Verſteinerungen. Otto, Berger, Laſpe, Prinz Pa ul von Würtenb Verſteinerungen. 434 Tſcheffkin, ruſſiſche Mineralien. 435 Gutbier, Vorkommen der Pflanzenabdruͤcke. 437 Palliardi, Moorgrund bey Franzensbad. 440 Goͤppert, Sternberg, Reichenbach, C Muͤnſter, Pflanzenverſteinerungen. 444 Weiß, Groß, verſteinerte Thierfaͤhrten. 445 Schüler, Geologiſches aus Ungarn. 465 Struve, Aerolithen-Hagel in Ornburg. 467 Groß, über die Trittſpuren bey Hildburghaufen. 469 Holger, Gurhofian. 421 432 471 B. Cotta, Entbloͤßung der Granit-Sandſteingaͤ Hohnſtein in Sachſen. 477 Eich wald, Kenntniß der Alten vom Aralſee. — Muͤnſter, Verſteinerungen. V. Botaniſche Abtheilung. 478 Koch, über. die Semperviva. 480 Goͤppert, Wirme- Entwidelung im Aron. 483 Fritzſche, uͤber den Bluͤthenſtaub. 484 Richter, botaniſche Critik. 489 Roß maͤßler, Nomenclator animal, et plantar. 0 493 Reichenbach, Verſteinerungen zu Dresbah. Trinius, Bau der Graͤſer. 496 Kunth, über den Bau der Grifer und Riedgraͤſer. VI. Zoologiſche Abtheilung. 500 Weber, Bewegung der Lymphe. Brandt, uͤber verſchiedene Thiere. H. Weber, uͤber das Schultergelenk. | Muͤnz, Bildungsfehler des Herzens. K 7 509 Schwann, uͤber kuͤnſtliche Verdauung. * Reichenba ch, Eyer von der Lacerta vivipara. | Baumann, Bewegung in Falterſchuppen. 513 Volkmann, Gefaͤßſyſtem der Meerſterne. 514 Haffenftein, über das Leuchten der Augen, Tapetı lueidum. 519 Retzius, roͤhrige Bil nd der Zühne. 520 Richter, Schaͤdlichkeit der Arſenikſeife. Kl 523 Schwann, Muskelkraft, Generatio æquivoca. 547 X. Agronomiſche und technologiſche Abtheil. Verſammlung der Waturforfcher und Aerzte zu Jena am 18. September 1836. Vena iſt von alten Zeiten her beruͤhmt als diejenige Univer⸗ ſitaͤt, von welcher vorzüglich geiſtige Anregungen in Deutſchland ausgegangen ſind, als diejenige, wo die freyeſte und angenehmſte Geſelligkeit herrſcht, und endlich als diejenige von den wenigen, welche ſich einer ſchoͤnen, das Leben und die Studien erregenden Gegend erfreuen. Dazu kommt noch ihre Lage in der Mitte des literariſchen Verkehrs, wodurch alle Entdeckungen in der Welt des Geiſtes und der Natur zur ſchnellen Kenntniß ge— langen. Sie wirs daher ungeachtet mancher Unbilden, welche ihr von Zeit zu Zeit durch Mißverſtaͤndniß, Leichtſinn, Furcht oder Eitelkeit zuſtoßen, ihren Character und ihren Rang behaup— ten, ſo lang als geiſtige Freyheit und geiſtige Forſchung nicht entmuthiget wird. Es waͤre daher ſchon lange an der Zeit geweſen, Jena zum Verſammlungsort zu waͤhlen. Allein in unſerer verdacht— vollen Zeit waren zum Gedeihen der Verſammlung und beſon— ders zus Erweckung des Vertrauens, oder vielmehr zur Ver— ſcheuchung des Mißtrauens, groͤßere Orte und befonders Reſiden— zen nothwendig, wo die Regierungen ſelbſt mit eigenen Augen ſehen konnten, was vorgieng. Dabey wirkte zugleich der Glanz und die Ehre, womit die Verſammlung von den Fuͤrſten auf: genommen wurde, wie ein Wink fuͤr die Hohen und wie ein Zauber fuͤr die Niedern im Volke, ſo daß die Anerkennung der Naturwiſſenſchaften als ein werthvolles Element in allen Ver— haͤltniſſen des Lebens mit der Schnelligkeit des Blitzes durch alle Volksclaſſen drang und in denſelben eine neue geiſtige Kraft zum Bewußtſeyn brachte, von der man vorher glaubte, ſie haͤtte ihren Sitz nur in einem beſondern Stande, welcher in ſeinem kleinen Kreiſe die Geſchaͤfte der Naturwiſſenſchaften zu beſorgen haͤtte. Nun iſt es anders; jederman weiß, daß er nicht bloß zum ſinnlichen Genuß, ſondern auch zur Kenntniß der Natur, mithin zum hoͤhern Genuß berufen ift. Iſis 1837. Heft 5. Von nun an braucht die Verſammlung keine andern Nüd- ſichten mehr in Beziehung auf den Ort zu haben, als die Ueber⸗ zeugung, daß fie daſelbſt gern gefehen iſt. Dazu muß fie freie lich das meiſte beytragen, Feſtlichkeiten ablehnen, um keine uͤber⸗ maͤßige Muͤhe und keine Koſten zu verurſachen. Die kleinen Orte wollen es den großen gleich thun und machen daher An: ſtrengungen uͤber Kräfte. Daſſelbe iſt der Fall mit den Regie: rungen und Fuͤrſten kleinerer Länder, welche hinter den größern nicht zuruͤckſtehen wollen; jedoch hat der verſtorbene Großh. von Baden, Ludwig, hievon eine Ausnahme gemacht, die der Ver: geſſenheit nicht uͤbergeben werden darf. Er hat nehmlich nicht nur nichts fuͤr die Verſammlung gethan, ſondern ſeinem Freund, dem Garten-Director Zeyher befohlen, aus dem Schwetzinger Garten zu gehen, wenn die Naturforſcher ihn ſehen wollten. Die Vorbereitungen dagegen, welche in Jena getroffen und die Ehren, welche der Verſammlung ſowohl dort als in Belvedere erwieſen worden, ſollen gegen 6000 Rthlr. betragen haben. Das iſt nun wieder zu viel gethan, obſchon es ein ſchoͤner Be⸗ weis von der Achtung iſt, in welcher die Wiſſenſchaften beym Großherzog und der Großherzoginn, ſo wie uͤberhaupt im ganzen Lande ſtehen. Jena hat zwar nicht die großen Anſtalten und Samm— lungen, wie die ſogenannten großen Univerſitaͤten; aber dennoch von Allem ſo viel, daß man mit Hilfe der Nachbarſchaft und mit einigen kurzen Reiſen nach Goͤttingen, Berlin und Dresden auskommen kann. Das Krankenhaus haͤtte zwar mehr Archi⸗ tectur erleiden koͤnnen, iſt aber gut eingerichtet und beſorgt; auch find vorhanden eine mediciniſch-chirurgiſche und ophthalmologiſche Klinik, ein Entbindungshaus und eine Thierarzneiſchule. Die Univerſitaͤt hat eine der ſchoͤnſten und größten Mineralienſamm⸗ lung in der Welt, wohl eingerichtete chemiſche und pharmaceu⸗ tiſche Laboratorien, einen zwar kleinen aber lehrreichen botaniſchen 323 Garten, der ſchon vor faſt 50 Jahren durch Batſch, den Lehrer von Goͤthe, nach dem natuͤrlichen Syſtem angepflanzt wurde; eine lehrreiche anatomifche Sammlung, auch Manches für vergleichende Oſteologie, eine phyſiegliſche Sammlung, eine kleine Sternwarte, keine kleine Bibliothek, mit manchen aͤltern naturhiſtoriſchen Werken; am wenigſten iſt fuͤr die zoologiſche Sammlung geſchehen. Es iſt aber billig, daß jeder Regierung etwas uͤbrig bleibt, ſich ein Monument zu ſetzen. Bey dieſen maͤßigen Anſtalten beruht die Univerſitaͤt ganz auf der guten Wahl der Profeſſoren und auf ihrem gemein— ſchaftlichen Zuſammenwirken. Das wird auch auf keiner Uni: verſitaͤt ſo erkannt wie hier. Die Univerſitaͤt iſt das Naͤhrkind und der Naͤhrvater der Profeſſoren; daher ſuchen ſie bey Be— ſetzung der Stellen mit einer verſtaͤndigen Selbſtverlaͤugnung der eigenen Eitelkeit immer die erſten Talente Deutſchlands zu gewinnen, wenn ſie auch gleich ſcheinbar von denſelben verdun— kelt werden ſollten. Dieſe Einſicht iſt ſogar in die Buͤrger übergegangen, welche murren, wenn ein Profeſſor gerufen wird, der noch keinen Namen hat. Daher auch der große Wetteifer unter den jenaiſchen Profeſſoren, ihre ungemeine literariſche Thaͤtigkeit und die reichen Entdeckungen auf allen Bahnen des Nachdenkens. Wer je in Jena ſtudiert hat, haͤngt mit Liebe und mit lebenslaͤnglicher Erinnerung an dieſer Univerfität. Sie iſt das immer jugendliche Vergnuͤgen unter den immer auf— brechenden Fruͤhlingsknoſpen aller Wiſſenſchaften, der ewige Fruͤh— ling des Geiſtes, voll der manchfaltigſten Bluͤthen und Samen, welche in alle Welt geſendet, dort geſaͤet, geduͤngt und zu Fruͤch— ten groß gezogen werden, welche gewoͤhnlich von ihrer Herkunft nichts mehr wiſſen. Von den vielen Vorbereitungen, welche theils durch die Geſchaͤftsfuͤhrer Kiefer, Doͤbereiner und Zenker getroffen wurden, theils auf höhere Verfügung von dem Miniſterio und dem Curator, Herrn von Ziegefar, iſt fo umſtaͤndlich im amtlichen Berichte (Weimar, bey Voigt. 1837. 4. 151. 5 Ta⸗ feln.) geredet, daß eine Wiederholung hier unnöthig iſt. Die Aula wurde durch Wegraͤumung einer Wand zur Verſammlung erweitert; an den academiſchen Vergnuͤgungsſaal zur Roſe wurde ein großer neuer Saal gebaut fuͤr die Mittags- und Abendge— ſellſchaft; die Stadt ließ Pflaſter, Wege und Stege herſtellen und alle Buͤrger ihre Haͤuſer friſch anputzen. So war die Verſammlung eine Verjüngung für die ganze Stadt und ein Feſt fürs ganze Land, indem die Zuhörer und Zuſchauer faft von allen Dörfern hereinſtroͤmten. In dem kleinen Orte wur— den an 500 Zimmer für die Fremden ausfindig gemacht. Vers ſchiedene Perſonen unterzogen ſich den noͤthigen Geſchaͤften bey der Einſchreibung, Ertheilung der Karten, Anweiſung der Woh— nungen, Aufſicht an den Tafeln uſw. Das Mittagseſſen war um 2 Uhr und koſtete 4 Krone; die Abendverſammlung, wo— bey auch gelegentlich ein Ball war, um 8 Uhr. Frommann, der Veteran der Buchhaͤndler, den das wiſſenſchaftliche Leben Jenas ſchon vor 40 Jahren dahin gezogen hat, gab taͤglich ein Blatt uͤber die Vorkommniſſe bey der Verſammlung aus. Unter den Beywohnenden wurde der Unterſchied zwiſchen eigentlichen Mitgliedern, welche ein Buch geſchrieben haben und daher ſtimmfaͤhig ſind, zwiſchen den andern, welche Beytritt haben und mitſprechen koͤnnen, und endlich zwiſchen den Zuhoͤrern ſtreng beobachtet; in die zweyte Claſſe haben ſich jedoch manche — 324 eingeſchlichen, welche billig in der dritten Claſſe hätten bleiben ſollen. Im Verzeichniß werden wir daher nur diejenigen auf: fuͤhren, welche Vorträge gehalten haben, oder in den betreffen⸗ den Fächern Schriftſteller oder Voctores Medicinae find. Wer etwa dabey vergeſſen wird, ſoll es daher nicht uͤbel nehmen. Dieſe Maaßregel ſcheint uns im Wohl der Geſellſchaft begruͤn— det zu ſeyn. Die Zahl der Theilnehmer uͤberhaupt war 370, und darunter haben folgende geſprochen, oder ſind ſonſt als Naturforſcher und Aerzte bekannt: U Uamenregiſter. Apetz, Gymnaſial-Inſpector aus Altenburg. Artus, Dr. ph, und Privatdocent zu Jena. Bachmann, Hofrath und Profeſſor aus Jena. Balling, Brunnenarzt aus Kiſſingen. Bauer, Dr. med. aus Georgenthal. Bauerſachs, Apotheker aus Soͤmmerda— Baumann, Apotheker aus Altenburg. — Hofgaͤrtner zu Jena. Berger, Dr. med. aus Coburg. Bernhardi, Prof, aus Dreyfigacker. Blechſchmidt, Pharm. aus Erfurt. Bley, Dr. ph. und Apotheker aus Bernburg. „ Bock, Dr. med. und Privatdocent aus Leipzig. Boͤckmann, Chemiker a. Darmſtadt. Boͤhſe e, Pr, med. aus Stadtberga. Boͤttcher, Lehrer der Phyſik und Chemie Brand, Dr. med. a. Altenburg. Brandes, Hof- und Medicinal-Rath aus Salzuffeln. Brandt, kaiſ. ruſſ. Collegienrath a. St. Petersburg. Brauell, Thierarzt aus Allſtedt. Brehm, Pfarrer von Renthendorf. Buch, Dr. med. aus Frankfurt a. M. v. Buch, fon. preuß. Kammerherr aus Berlin. Buchner, Hofr. und Prof. aus München. K. A. Buchner, Aſſiſtent des chem. Inſt. aus Muͤnchen. Buchholz, Apotheker und Vicedir. aus Erfurt. Burgemeiſter, Prefector aus Jena. Buſch, Medicinal-Rath und Profeſſor aus Berlin. % Frankfurt a. M. Carus, Hof- und Medicinal-Rath aus Dresden. Cerutti, Prof. aus Leipzig. Conradi, Hof- und Medicinal-Rath aus Rudolſtadt. Cotta, Forſtinſpector aus Tharand. a B. Cotta, Dr. ph. aus Tharand. H. Cotta, Oberforſtrath aus Tharand. Credner, Bergamtsaſſeſſor aus Gotha. Grufius, Dr. jur. Rittergutsbeſitzer aus Leipzig. Damerow, Prof. aus Halle. Daubeny, Prof. aus Oxford. Dietrich, Prof. und Rath a. Eiſenach. — Dr, ph. aus Jena. 10 Doͤbereiner, Hofr. und Prof. aus Jeng. Doͤtl, Hofgaͤrtner zu Eiſenberg. Dove, Prof. aus Berlin. Deer 1, Dr. med. aus Burgſtedt. 7 325 Dufft, Hofapotheker aus Rudolſtadt. Dulk, Prof. aus Koͤnigsberg. Ehrenberg, Prof. aus Berlin. Eichwald, Staatsrath und Profeſſor aus Wilna. Enders, Dr. med. aus Lengsfeld. Engelhardt, Bergamtsverw. aus Saalfeld. Falke, Hofthierarzt aus Rudolſtadt. Fickenſcher, techn. Chem. aus Rednitz. Fiſcher, Burgermſtr. und Apotheler aus Kahla. — Prof. aus Jena. — Reg. Med. Rath aus Erfurt. Frank, Bergbeamter aus Koͤnitz. Frankl, Badarzt aus Marienbad. Frenzel, Apotheker aus Erfurt. Friedrich, Chem. aus Mirador in Mexico. Fries, Geh. H. R. und Prof. aus Jena. Froriep, Ober- Medicinalrath aus Weimar. Fuchs, Prof. aus Würzburg. Geiſeler, Apotheker aus Koͤnigsberg in der Neumark. Germar, Profeſſor aus Halle. Geyer, Oeconomierath aus Langenrinne. — aus Eiſenberg. Gleitsmann, Rittergutsbeſitzer aus Wildenhayn. Goͤppert, Profeſſor aus Breslau. Goͤſchen, Dr. med. aus Göttingen. Graham, Prof. aus Glasgow. Granville, Dr. med. aus London. Groh, Amtsph. aus Noſſen. v. Groß, Kammerherr aus Weimar. Großheim, Reg. und Leibarzt aus Berlin. Guͤnther, Muͤller aus Jena. Gutbier, Oberlieut. und Adj. aus Zwickau. Häcker, Dr. med aus Leipzig. Häfer, Dr. med. und Privatd. aus Jena. Hahn, Apoth. aus Merſeburg. Hammerſchmidt, Dr. jur. und Kriegsagent aus Wien. Hanckel, Dr. med. und Proſector a. Jena. Hanſen, Prof. und Dir. der Sternwarte aus Gotha. Hartung, Oberwundarzt aus Rudolſtadt. Haſe, Prof. aus Jena. Haſe, Dr. med. aus Leipzig. Haußmann, Dr. med. aus Stuttgard. Hecht, Geh. Reg. R. aus Potsdam. Hein roth, Prof. aus Leipzig. Heinzmann, Dr. und Hofzahnarzt a. Jena— Hirſch, Dr. med. aus Berlin. Hirt, Dr. med. aus Zittau. Hlawaczeck, Dr. med. aus Carlsbad. Hocker, Amtphyſ. aus Viſelbach. W. Hoff, Geh. Conferenzrath aus Gotha. Hoffmann, Bergrath aus Weimar. v. Hoffmann, Dr. med. und Hilfsarzt aus Jena. Ph. v. Holger, Dr. aus Wien. d. Holleben, Landjaͤgermeiſter aus Rudolſtadt. | Hornung, Apotheker aus Aſchersleben. Huc⸗Mazelet, Dr. med. aus Lauſanne. | 326 v. Humboldt, Mitgl. der Acad. d. Wiſſ. aus Berlin. Huſchke, Prof. aus Jena. — Hofrath aus Weimar. acobi, Prof. aus Schulpforte. oͤrg, Dr. med. et ph. aus Leipzig. ohnſon, Mitgl. der geol. Geſellſchaft aus London. Joy jun., Esquire aus Dublin. Joy, Lord chief baron of Ireland. S νν N Kane, Prof. aus Dublin. Kanold, Apoth aus Großrudeſtedt. Kaupiſch, Pharm. aus Erfurt. Kayſer, Amtsphyſ. aus Geiſa. Keferſtein, Gerichtsamtm. aus Erfurt. Kieſer, Geh. Hofr. und Prof. aus Jena. Kindt, Hofapoth. aus Eutin. Kleefeld, Dr. med. aus Curland. Koch, Hofrath und Prof. aus Erlangen. Körner, Dr. ph. und Hofmechan. aus Jena. Krantz, Bergcandidat aus Freyberg. Krauſe, Stadtrath aus Elbing. J. W. Krauſe, Pfarrer aus Taupadel. Kries, Prof. aus Gotha. Krukenberg, Prof. aus Halle. v. Kuͤbiny, Reichstafelbeyſitzer aus Loſontz in Ungarn. Kuhk, Dr. med. und Regimentsarzt aus Erfurt. Kunth, Prof. und Mitgl. d. A. d. W. a. Berlin. Kunze, Prof. aus Leipzig. — Prof. aus Weimar. Laſpe, Kaufmann aus Gera. Lentin, Landthierarzt aus Weimar. Leſſing, Dr. med. aus Petersburg, Leupoldt, Prof. aus Erlangen. Lichtenſtein, Geh. Hofe. und Prof, aus Berlin. Littrow, Dir. d. Sternw. a. Wien. 4 Loͤwel, Apotheker aus Roda. Lotze, Hofroßarzt aus Weimar. Lucas, Apotheker aus Arnſtadt. Maͤdler, Dr. ph. und Aſtronom aus Berlin. Maͤrkel, Cantor aus St. Wehlen. Magnus, Prof. aus Berlin. Martin, Dr. med. und Privatd. aus Jena. v. Mekarski, Edler v. Menk und Dr. med. aus Wien, Meſſerſchmidt, Dr. med. und Stadtphyſ. aus Naumburg. Meyerſtein, Mechanicus aus Göttingen. Mieſcher, Dr. med. aus Bern. Mitſcherlich, Prof. a. Berlin. Muͤnſter, Graf, Regierungsrath aus Bayreuth. Muͤnz, Hofrath und Prof. aus Würzburg. Munke, Geh. Hofr. und Prof. aus Heidelberg. Nebel, Geh. M. R. und Prof. aus Gießen. Neeff, Dr. med. aus Frankfurt a. M. Nees v. Eſenbeck, Prof. und Praͤſ. d. L. C. Ac. a. Bresfau. Nicolai, Dr. med. und Rath a. Arnſtadt. d' Oleire, Geh. Hofr. und Brunnenarzt aus Bremen. 327 d'Omalius d' Halloy, Naturforſcher aus Halloy. Ortmann, Landgeometer aus Meiningen. G. Oſann, Hofe. und Prof. Würzburg. K. Dfann, Apotheker aus Jena. Oswald, Hofapotheker aus Arnſtadt. Otto, Geh. M. R. and Pr. aus Breslau. C. Otto, Dr. med. und Custos aus Rudolſtadt. W. Otto, Hofapotheker aus Gera. Pansner, K. R. Staatsr. aus Dorotheenthal bey Arnſtadt, d. Peterſon, Marinelieut. aus Petersburg. Pieſchke, Lieuten. aus Freyberg. Plieninger, Prof. aus Stuttgard. Plitt, Dr. med. aus Tharand. Pohl, Prof. aus Leipzig. Raſt, Dr. med. aus Zeitz. Reich, Apoth. aus Burg. Reichenbach, Hofr. und Prof. aus Dresden. Reimann, Dr med. aus Weimar. Renner, Prof. aus Jena. Reum, Prof. aus Tharand. Richter, Dr. med. aus Roda. — Dr. med, aus Dresden. Ritterich, Prof. aus Leipzig. Rittler, Dr. med. aus Altenburg. W. Rittler, Hofapotheker aus Jena. Roͤſer, Ober-Medicinalrath aus Athen. Rofenberger, Kreisphyſ. aus Königsberg. — Prof. aus Halle. — Dr. med. aus Koͤſen. Roſſi, Leibarzt aus Schwerin. Roſt, Prof. aus Gotha. Rupp, Dr. med. aus Sömmerda. Sablonkoff, Generalmajor aus Petersburg. Sachs, Prof. aus Koͤnigsberg in Pr. Sachſe, Dr. med. aus Leipzig. — Dr. med. aus Weida. Sack, Mineralog aus Halle. v. Sacken, Naturf. aus Curland. Sartorius, Mineralog aus Eiſenach. Schellenberg, Rath und Phyſ. aus Neuſtadt a. d. O. Schmelzer, Director der Univerfität Halle. Schmidt, Dr. med. aus Niederzimmern. en Dr. med. aus Hohenleuben. — Kreisphyſ. aus Erfurt. — Dr. med. aus Leipzig. Schoͤmann, Dr med. und Privatd. aus Jena. Schroͤn, Prof. aus Jena. Schröter, Apoth. aus Kahla. Schultze, Hıfı. und Prof. aus Greifswald. Schulz, Conſervator aus Leipzig. Schuſter, Apoth. und Caͤmmerer aus Roda. Schwabe, Amtsphyſ. aus Großrudſtedt. — Stadtphyſ. aus Coͤlleda. — Geh. Hofr. aus Weimar. Schwann, Dr. med. aus Berlin. Schwarz, Regiments-Arzt aus Merfeburg. Schweitzer, Prof. aus Tharand. 328 Seideler, Dr. med. aus Mosqwa. Seligsberg, Dr. med. aus Cronach. Senff, Lehrer der Naturgeſchichte aus Eiſenach. Sonntag, Dr med. aus Gera. Staacke, Apotheker aus Eiſenberg. Stark, Geh. Hofr. und Prof. aus Jena. E. Stark, Dr. med. aus Jena. J. C. Stark, Geh. Hofr. und Pr. aus Jena. M. Stark, Dr. med. aus Weimar. Stern, Dr. ph. aus Goͤttingen. Sternberg, Graf, k. k. Geh. R., Praͤſident des boͤhmiſchen Muſeums. Stickel, Prof. aus Jena. Stockmann, Rittergutsbeſitzer aus Zoͤpen. v. 1 Eaif. ruſſ. Staatsr. und Miniſterreſ. aus Ham⸗ urg. G. Suckow, Prof. aus Jena. Suckow, Dr. med. aus Jena. Suckow, Geh. Hofr. und Prof. aus Jena. Syrbius, Stadtphyſicus aus Rudolſtadt. Tantſcher, Markſcheider aus Großcamsdorf. Teichmann, Gutsbeſitzer aus Neumuckershauſen bey Leipzig. Teptor, Hofr. und Prof. aus Würzburg. — Dr. med. aus Wuͤrzburg. Theile, Prof. aus Bern. N v. Thielow, Landesaͤlteſter aus Lampertsdorf in Schleſien. Thomas, Apoth. aus Warmbrunn in Schl. Tietzmann, Hofapoth. aus Weimar. Tileſius, K. R. Hofr. aus Leipzig. Trinius, Staatsr. und Acad. aus Petersburg. Trommsdorf, Geh. Hofr. aus Erfurt. Tſcheffkw, Chef des Bergingenieurcorps aus Petersburg. Tomb, Esquire aus Dublin. v. Tuͤrkheim, k. k. oͤſtr. Hofr. aus Wien. Ulrich, M. R. aus Coblenz. Ulmann, Dr. med. aus Weimar. Unger, Dr. med. aus Erfurt. Valentin, Prof. aus Breslau. Vogel, Mitgl. der koͤn. Ac. d. W. aus Muͤnchen. — Geh. Hofe. und Leibarzt aus Weimar. Voigt, Geh. Hofr. und Pref. aus Jena. Volkmann, Prof. aus Leipzig. Wackenroder, Prof. aus Jena. Waitz, Cammerrath aus Altenburg. Warburg, Dr. med, aus Hamburg. E. Weber, Proſect. aus Leipzig. E. H. Weber, Prof. aus Leipzig. W. Weber, Prof. aus Goͤttingen. Weilinger, Wundarzt aus Weimar. Weiß, Prof. aus Berlin. 8 Wendt, Geh. Med. R. und Prof. aus Breslau. « Werneburg, Mitgl. der Leop. At. der W. aus Hucheroda. Wilbrand, Dr. med. und Privatd, aus Gießen. Winkler, Dr. med. aus Mildenfurt. — M. N. und Leibarzt aus Altenburg. Wille, Dr. med. aus Altenburg. \ 329 Wittke, Kreisphyſ. aus Weißenſee. Wolf, Prof. aus Berlin. 2 Zapff, Amtsphyſ. aus Dornburg. Zenker, Hofr. und Prof. aus Jena. Zeune, Prof. aus Berlin. Zipſer, Prof. aus Neuſohl in Ungarn. Die erſte allgemeine Verſammlung fand ſtatt Montag den 19. September von 10 bis 1 Uhr. Dieſelbe wurde mit der Gegenwart beehrt von Sr. k. H. dem Großherzog von Weimar; Sr. k. H. dem Großherzog von Oldenburg; Sr. k. H. dem Erbgroßherzog von Weimar; Sr. D. dem Prinzen Eduard von Weimar, Sohn Sr. k. H. des Herzogs Bernhard (General in Holland); von den Staatsmi— niſtern, dem Prorector und den Decanen der Univerſitaͤt, ſowie von mehrern andern hohen Perſonen. Die Zahl der Zuhoͤrer betrug gegen 500. Der erſte Geſchaͤftsfuͤhrer, der Geh. Hofr. und Prof. Dr. Rieſer, eröffnete die Verſammlung mit folgender Rede: Durchlauchtigſte Herren! \ Hochverehrteſte Herren! 2 Hochzuverehrende Herren Collegen! * Wenn in der fruͤheren Zeit, bey den Indern, Aegyptern, Griechen und Roͤmern die Kunſtanſchauung der Welt das hoͤchſte Erzeugniß des geiſtigen Lebens war, und die Weltideen in den Kunſtproducten plaſtiſch geſtaltet, in den Tempeln ver— ehrt und als die Welt beherrſchende Goͤtter von den Voͤlkern feierlichſt begrüßt wurden, weil die Wiſſenſchaft und die Er— kenntniß der Weltideen noch in der Kunſt, als in ihrer Knoſpe, verſchloſſen, namenlos und der kommenden Zeit harrend ruhte; — ſo begruͤßt die neue Zeit die Weltideen im Geiſte und in der Wahrheit: was die Kunſt im Bilde geſtaltete, er- kennt die Wiſſenſchaft in der Idee, und was dort bewußtloſe Offenbarung des Hoͤchſten war, wird jetzt wiſſenſchaftliche Er— kenntniß. Sie, meine Herren, die Maͤnner der Wiſſenſchaft und die Repraͤſentanten des geiſtigen deutſchen Lebens der neuen Zeit, vereinigen ſich jetzt zum vierzehnten Male, um ſich zu ge⸗ meinſchaftlichem Wirken in dem, was Beduͤrfniß der Zeit iſt, in der Förderung der Wiſſenſchaft zu kraͤftigen und zu ſtaͤrken, und mir iſt der ehrenvolle Auftrag geworden, Sie feierlichſt zu begruͤßen, und in unſere, der Wiſſenſchaft geweihete Mauern einzufuͤhren. Zuerſt alſo der herzlichſte Willkommen von Seiten des edlen Fuͤrſtenhauſes, deſſen Ahnherr fuͤr die Freiheit des Wiſſens fein Reich opferte, in deſſen Krone die Pflege der Wiſſenſchaſt ſeit Jahrhunderten als ſtrahlendes Juweel glaͤnzt; — von Seiten der Univerſitaͤt, welche die verwandten Geiſter freundlichſt em⸗ pfaͤngt; — von Seiten der Stadt, die Ihre Wahl mit der ſchoͤnen Verpflichtung beehrt hat, Sie gaſtlich aufzunehmen und Iſis 1837. Heft 5. 330 Zeuge einer zuvor nicht gekannten wiſſenſchaftlichen Panegyris zu ſeyn; — von Seiten der ſtudierenden Jugend, die das hohe Beyſpiel zu edler Nacheiferung anfeuert. — Duͤrfte mein per— ſoͤnlicher Willkommen ſich hier anreihen, fo koͤnnte er nur zu— gleich den Dank ausſprechen fuͤr die Wahl des Vorſteheramtes, mit welcher Sie ein Menſchenalter des ernſteſten Strebens in der Wiſſenſchaft belohnt haben. Sollte ich nun ferner Sie einfuͤhren in unſere Stadt, Ihres Geiſtes Schritte leiten fuͤr die wenigen Tage, die Sie uns ſchenken; ſo muͤßte ich gedenken der Geiſter, die vor Ihnen hier wandelten, die in unſerem Jena ſich gebildet und in dem Maaße, wie ſie ſich einen Weltruhm erwarben, auch auf die Wiege ihrer Bildung Ruhm zuruͤckgeſtrahlt haben. — Wohl zahlt die Univerſitaͤtsſtadt Jena, unter ihren Schweſtern eine der kleinſten im Umfange, noch nicht 6000 Seelen: aber da in dem Calcul der Wiſſenſchaft nicht die Seelen, ſondern die Gei— ſter zaͤhlen, die Wiſſenſchaft nicht die Maſſe, ſondern die Idee waͤgt; ſo darf ſich Jena ruͤhmen, auf der Wage des geiſtigen Lebens keiner andern Univerſitaͤt nachzuſtehen. — Wenn andere Univerſitaͤten Deutſchlands und des Auslandes, durch kaiſerliche und koͤnigliche Munificenz beguͤnſtiget, in die Breite ſich aus: dehnten, die groͤßten Muſeen vereinigten, die zahlreichſten Bi: bliotheken aufſtellen konnten; ſo hat Jena von jeher die Beſtim— mung gehabt, in die Tiefe, im Innern des geiſtigen Lebens zu wirken; was Andere ſammelten, zu ordnen; das Geſetz zu fin— den, nach welchem ſich alles Einzelne zum Ganzen geſtaltet, und hierdurch die Univerſitaͤt nicht nur der Kenntniſſe, ſondern der Wiſſenſchaft zu ſeyn. Jena darf ſich ruͤhmen, daß von ihr der Geiſt ausgegangen, der, in der neueren Zeit ſich uͤber die ganze civiliſierte Welt verbreitend, das Chaos des einzelnen ems piriſchen Wiſſens zu einem organiſchen Ganzen geſtaltet, und der in der Wiſſenſchaft der Natur den Ausgangs- und Endpunct alles wahren Wiſſens findet, an welchen fortan ſich jede particulare Wiſſenſchaft anfchliefen muß, wenn ſie fuͤrder Wiſſenſchaft bleiben will. Daher ſendet denn auch Jena, die Univerſitaͤt der begeiſterten Jugend, das Seminarium der geiſti⸗ gen Republik, nach allen Weltgegenden ſeine Soͤhne aus, die, der Wiſſenſchaft geweiht, die Wiſſenſchaft verbreiten und fürs dern, und durch das geiſtige Band uns ſtetig verbunden, mit treuer Liebe und ſehnſuͤchtiger Anhaͤnglichkeit der Pflanzſchule ihrer Bildung gedenken. 4 Wollte ich hier einzelner Namen gedenken, der Geiſter, die Jena erzeugte, ernaͤhrte und vollendete, und die gegentheils Jena verherrlichten — was unnöthig erſcheint, da in der Ger ſchichte der Einzelne nur Repraͤſentant ſeiner Zeit und ſeines Volkes iſt — ſo wuͤrden die Namen der gefeierteſten Maͤnner in allen Zweigen der Naturwiſſenſchaft, durch welche die Nature kunde in der neueren Zeit zur wirklichen Wiſſenſchaft geworden iſt, meine Rede ſchmuͤcken. Ich würde jenes, durch ein feind⸗ liches Geſchick der Zeit, widerwillig uns entfuͤhrten Mannes ges denken muͤſſen, in welchem vor mehr als 40 Jahren der Geift der Menſchheit zuerſt jene Stufe der Entwickelung erreichte, auf welcher er, ſich ſeiner ſelbſt bewußt werdend, ſich als den Culminationspunct des irdiſchen Seyns erkannte, und ſein Ich der Außenwelt gegenüber als das einzig wahrhafte Reale auf— ſtellte; fo wie des Mannes, der dieſe Trennung des pſpychiſchen Lebens vom organiſchen Leben der Welt zur Einheit aufloͤſend, beyde in ihrer Totalitaͤt auffaßte, und, ein kuͤhner begeiſterter 21” 331 Baumeiſter, die erſten Grundſteine legte, auf welchen, oft ſelbſt ihres Meiſters ſich nicht mehr bewußt, die Naturwiſſenſchaft der ganzen folgenden Zeit ihr harmoniſches Gebäude errichtete; ich müßte die Freunde nennen, die in der Bahn der Weltkoͤrper, im unmeßbaren Aether des Himmels, wie in dem gleichfalls unmeßbaren Raume der Infuſorienwelt, in den dunkeln Tiefen des erſtarrten Lebens der Erde, wie in den leuchtenden und belebten Producten der organiſchen Reiche, in den zerfallenen Reſiduen der gigantiſchen Vorwelt, wie in der ſchmeichelnden Pracht der lebendigen Pflanzen und Thiere, in den Urelementen des Thieres, wie in den krankhaften Metamorphoſen des menſch— lichen Leibes die gemeinſamen Geſetze nachwieſen, welche jener Meiſter im Ganzen geahnet hatte; ich muͤßte des Mannes ge— denken, des Stifters dieſer Verſammlung, den meine Augen vergeblich in Ihrem Kreiſe ſuchen, der zuerſt in dem Organis— mus des menſchlichen Leibes den Microcosmus des Weltalls er: kannte, die Reiche der Natur und ihre Ordnungen in den Thei— len des menſchlichen Koͤrpers nachwies, und ſomit dieſe erklaͤrte und deutete; ich muͤßte des abgeſchiedenen Geiſtes gedenken, der, ein neuer Archimedes, in unſern Mauern den Lauf ſeines ruhm— vollen Lebens begann, in welchem die Aequation des Menſchen— geiſtes und der Welt, die Ergruͤndung der Geſetze des die Welt in ſich aufnehmenden Geiſtes, Ziel ſeines raſtloſen Strebens war. Und wenn die Kunſt nur daſſelbe geſtaltet, was die Wiſſenſchaft erkennt, ſo begegnet uns auch hier, als Zoͤglinge Jena's und als Jena befreundete Geſtalten, das Schoͤnſte und Hoͤchſte, was Deutſchland, ja die Welt, in der neueren Zeit im Reiche der Poeſie erzeugt hat. Die Namen der Heroen deutſcher Kunſt ſind Jena eben ſo wenig fremd, als die der Heroen deutſcher Wiſſenſchaft, und das die ganze Kunſt— welt erhellende Dioskurengeſtirn der aͤchten deutſchen Poeſie, in ſchoͤner Harmonie ſich wechſelſeitig tragend und ergaͤnzend, hatte in Jena den Aufgangs- und Culminationspunct ſeiner glaͤnzen⸗ den Laufbahn. Dieſer Geiſter im Reiche der Wiſſenſchaft und der Kunſt gedenken Sie, meine verehrteſten Herren, wenn ſie in unſern engen Mauern wandeln, wenn Sie, die Geſchichte Jena's über: blickend, partielle und momentane Verdunkelungen beobachten, wenn Sie, verwöhnt durch die Pracht und den Reichthum groͤ— ßerer Naturſchaͤtze und Anſtalten, bey uns manche Maͤngel und Luͤcken gewahren, und wenn Sie hier wiederum, auch in geſel— liger Beziehung, mehr auf ſich ſelbſt beſchraͤnkt werden. Ge— denken Sie, daß das, was alle dieſe Maͤnner hier vereinigte, der Geiſt der Wiſſenſchaft, der auch Sie hierher leitete, auch noch jetzt hier waltet, und als Jena umſchwebender Schußgeift, wie er vor Jahren die Brandfakeln der Deſpotie loͤſchte und die Bannſtrahlen ableitete, ſo auch die Zerſtoͤrung drohenden Stuͤrme der neueren Zeit hat uͤberwinden helfenz und im Namen dieſes Geiſtes, der, Allen unſichtbar, uns Alle durchdringt, ſeyen Sie denn noch einmal zur feierlichen Weihe begruͤßt. Da die Sitte es heiſcht, einen beſondern Gegenſtand zum Thema meiner Rede zu machen, ſo iſt mir der naͤchſte Sie ſelbſt, meine hochgeehrteſten Herren Collegen, und Ihre welt— geſchichtliche Verſammlung zu einer großen ganz Deutſchland umfaſſenden Geſellſchaft, die, ſich alljaͤhrlich verjüngend und erneuend, alljaͤhrlich nach freyer Wahl in verſchiedenen Orten wechſelnd ſich vereinigt. Der denkende Menſch ſpaͤht gern den 332 Gruͤnden einer bedeutenden Erſcheinung nach; er ſieht ſich ſelbſt gezwungen, die aͤußeren Momente derſelben auf deren innere Elemente zuruͤckzufuͤhren, aus welchen fie, durch innere Noth wendigkeit gedraͤngt, ſich haben entwickeln muͤſſen; und dieſes Beduͤrfniß der Forſchung nach den Grundgeſetzen tritt um ſo gebietender ein, je mehr dieſe Erſcheinung, meteorartig ente ſtehend, ſchnell an Umfang und Größe, an Stärfe und Kraft gewinnt, und je ſchneller ſie ihre Wirkung im Raume ausdehnt. — Wenn nun die Geſchichte bemerkt, daß Ihre Verſammlung vor 15 Jahren von nur 13 Maͤnnern begonnen und in Deutſch— land damals kaum beachtet, nach Verlauf von noch nicht 3 Luſtren an dem letzten Orte Ihrer Vereinigung gegen 500 Mit- glieder zaͤhlte, ſondern aus allen Gauen nicht nur Deutſchlands, ſondern auch des entfernten Auslandes, vom eiſigen Norden wie vom gluͤhenden Suͤden, ja ſelbſt uͤber das Weltmeer her, Mit— genoſſen, Theilnehmer und Freunde anzieht; — wenn Ihre Verſammlung, ſelbſt geiſtig fortzeugend, gleiche Verſammlungen in England, Frankreich, in den Niederlanden und in dem trans— atlantiſchen America hervorruft, die, wie ein geiſtreicher Freund im Auslande ſich ausdruͤckt, nur fruchtbare Töchter der Mutter verſammlung in Deutſchland find; — wenn ſich, wie im Alter thum um die Goͤtterfeſte, ſo ſich jetzt Laͤnder und Staͤdte um die Ehre bewerben, dieſe deutſche Verſammlung in ihrer Mitte zu ſehen, ja wenn die Beherrſcher der groͤßten Reiche Europa's fie ehrend begrüßen; — fo muß dieſer in der Weltgeſchichte neuen Erſcheinung etwas zu Grunde liegen, das noch nicht da gewe— ſen, weil ſonſt alle Zeiten dieſe Erſcheinung aufgerufen haben würden: — Nun aber iſt es nicht der leibliche Gewinn, der Sie dem reiſenden Kaufmann gleich zuſammenfuͤhrt, da Sie ſogar Mühe und Koften, Entbehrung und Aufopferung anwen— den, um einige fluͤchtige Tage hier zu verweilen. Es iſt nicht die eitle Ehre, auf dem Papiere die Zuͤge Ihrer Handſchrift abgedruckt zu erblicken, noch die Freude der aa hien Tiſchge⸗ noſſenſchaft, die auch der heimiſche Heerd Ihnen bieten konnte; es iſt nicht die Sucht, politiſche Ideen oder Traͤume geltend zu machen und auszuſaͤen, um dadurch in das rollende Rad der politiſch bewegten Welt einzugreifen; — ſondern es iſt etwas ſo Großes und Herrliches, daß ich es nur mit Schuͤchternheit und nur vor Ihnen auszuſprechen wage, nehmlich das allmaͤh— lich zum Volksbewußtſeyn kommende Gefuͤhl der Bedeutung der Naturwiſſenſchaft für das Leben der Zeit, welches als leitender Stern Sie dahin fuͤhrt, wo der Congreß der Naturwiſſenſchaft ſich jaͤhrlich verſammelt. In dieſer Beziehung, zur Erlaͤuterung der großen Frage nach der Bedeutung ihrer gegenwärtigen Vereinigung, die vielleicht Manz cher außer unſerem Kreife für muͤßig halten dürfte, deren Loͤſung aber allein das Raͤthſel der Erſcheinung Ihrer Zuſammenkunft ſammt deren Folgen und Nachahmungen in andern Laͤndern loͤſet, erlauben Sie mir, da Alles ſeine Geſchichte hat, einige geſchichtliche Andeutungen aus der Sphaͤre der Entwickelung des Weltgeiſtes im Menſchengeſchlechte. Die Naturwiſſenſchaft, an welcher die Medicin nur ins ſofern Antheil nimmt, als ſie ſich, von jener geleitet, aus der Empirie früherer Jahrhunderte zur Wiſſenſchaft erhebt, iſt ein Kind der neuen Zeit im Gegenſatze der alten Welt Griechen— lands und Rom's. Wenn die fruͤhere Zeit die Natur nur bruchſtuͤckweiſe und nur in einzelnen Erſcheinungen darſtellen, aber noch nicht das Ganze umfaſſen und das Einzelne in ſeiner Beziehung zum Ganzen wuͤrdigen konnte (wie die Compendien 333 der Naturkunde bey Griechen und Römern beweiſen); wenn ferner dort, wo die Welt ſich in der Kunſt abſpiegelte, von einer Wiſſenſchaft, als Nachweiſung der allgemeinen Geſetze des Lebens im Beſonderen und Zurüͤckfuͤhrung der beſonderen Er⸗ ſcheinung auf das allgemeine Geſetz, alſo Erklaͤrung der erſteren, ſich nur Spuren vorfinden; ſo beginnt erſt mit dem Ende des Mittelalters, wie in der ganzen geiſtigen Entwickelung des Menſchengeſchlechts alſo auch hier, die neue Aera einer die ganze Natur ſowohl in in ihrer Beſonderheit als in ihrer All⸗ heit zu umfaſſen ſtrebenden Erkenntniß — die Baſis der Phi⸗ lofobie der Natur — welche die Naturgeſetze im Innern der hoͤchſten Geiſteskraft, in der Vernunft, offenbarend und ab: ſpiegelnd, im Gegenſatze der die gleichen Geſetze nur ahnenden und in Kunſtwerken plaſtiſch geſtaltenden Inſtinctanſchauung, ſich als Wiſſenſchaft, im ſtrengeren Sinne des Worts, darz ſtellt. — Nach dem faſt tauſendjaͤhrigen Embryonenſchlaf des geiſtigen Lebens der Menſchheit, welcher als Uebergangsperiode der alten Welt zur neuen, als die beyden Lebensalter der Menſch— heit verbindendes Mittelalter erſcheint, entwickelt nun die neuge⸗ borne Pſyche des menſchlichen Geiſtes ihre aͤtheriſchen Schwin- gen, und keine Erſcheinung der Natur als außer ihrem Kreiſe liegend betrachtend, und in unendliche Raͤume des Himmels durch die beginnende Aſtronomie ſchauend, wie in unendliche Zeiten mit feſſellos gewordener Sprache durch die Buchdrucker— kunſt wirkend, ſtrebt fie, wie aͤußere Form und Geſtalt, fo in⸗ neres Maaß und Geſetz der Naturdinge zu erſpaͤhen, und wie ſie hoͤchſtes Product der ewig zeugenden Natur iſt, dieſe ſelbſt in ſich aufzunehmen und in der Wiſſenſchaft wiederzugebaͤren. Seit dem 12ten Jahrhundert unſrer Zeitrechnung zum hoͤhern Leben erwacht, bildet der Menſchengeiſt nun in geſetzmaͤßiger Entwickelung vom Niederen zum Höheren aufſteigend die ver— ſchiedenen Sphaͤren der Naturwiſſenſchaft; zuerſt im anorgani= ſchen Reiche die Form und Geſtalt erkennend, ja die Kraͤfte deſſelben einſeitig ſelbſt auf das fuͤr die Erkenntniß noch ver— ſchloſſene organiſche Leben uͤbertragend und dieſes aus jenem zu erklaͤren verſuchend; ſodann den organifchen Leib zum Ge⸗ genſtand des Forſchens nehmend und auch hier zuerſt die Manch— faltigkeit der Form im Reiche der Pflanzen- und der Thierwelt, ſpaͤterhin auch die Beziehung dieſer manchfaltigen Formen zu einander und deren innere Kraͤfte gewahrend; endlich auch den menſchlichen Koͤrper und deſſen wunderbaren Bau betrachtend, und als Culminationspunct des Wiſſens auch ſich ſelbſt und die Geſetze des pſychiſchen Lebens zu erkennen bemuͤht; — ſo daß, wie der organiſche Leib des Menſchen in ſeiner Fortbildung alle Stufen der Entwickelung des organiſchen Lebens uͤberhaupt durchlaͤuft, auch die Wiſſenſchaft von demſelben, als Product der Entwickelung der geiſtigen Erkenntnißkraft des Menſchen, in ihrer Ausbildung eine gleiche Stufenfolge darbietet, waͤhrend die Kenntniß der aͤußern Natur in gleichem Maaße, ſowohl in den Tiefen der Erde als in den Hoͤhen des Aethers, in dem unendlich Kleinen, wie in dem unendlich Großen fortfchreitet. In gleicher Stufenfolge entwickelt ſich nun auch die Wif- ſenſchaft im Volksleben, wie es ſich im Staate organiſch ge— ſtaltet, und in ihrer Beziehung zu demſelben. In der alten Welt hatte die Wiſſenſchaft, noch mit der religioͤſen Anſchauung des Goͤttlichen verſchmolzen, keine beſondere Stätte, in welcher ſie, nur ſich angehoͤrend und fuͤr ſich ſich entwickelnd, vom Staate als eine beſondere und nothwendige Form des oͤffent— lichen Lebens anerkannt ware. Erſt in der neuen Welt ſtiftete 334 der Staat die Univerfitäten, als Fortpflanzungsanſtalten der Wiſſenſchaft, denen mehrere Jahrhunderte ſpaͤter, im 17ten Jahrhunderte, die Akademieen folgten, als hoͤhere Potenz der erſteren, als Zeugungsanſtalten der Wiſſenſchaft, die nicht bloß, gleich den Univerſitaͤten, das Ueberlieferte lehren, ſondern fortzeugend die Wiſſenſchaft ferner auszubilden berufen ſind. Waren hier, ſowohl in den Univerſitaͤten, als in den gelehrten Akademieen, die Natunpiffenfchaften diejenigen Scienzen, in welchen ſich dieß Fortſchreiten der Inſtitute der Wiſſenſchaft vorzuͤglich offenbarte — wie ja die feit der Mitte des 17ten Jahrhunderts aufbluͤhenden derartigen Anſtalten vorzugsweiſe den Naturwiſſenſchaften gewidmet ſind, — ſo koͤnnen wir den Grund dieſer Erſcheinung nur darinn finden, daß der Menſchen⸗ geiſt der neuen Welt in den Naturwiſſenſchaften die Baſis alles Wiſſens erkannte und verehrte. Wenn nun in unſerer an neuen Entwickelungen des geiz ſtigen Lebens fo uͤberreichen Zeit aus den Univerfitäten und aus den gelehrten Akademieen eine neue Form des geiſtigen Lebens entſteht, welche gleichſam koͤrperlos und nur als freye Bewegung des Geiſtes erſcheint; wenn Univerfitäten und gelehrte Akade— mieen aller deutſchen Laͤnder, die politiſche Trennung der Voͤlker vergeſſend und die Stammverſchiedenheit nicht achtend, ihre le— benskraͤftigſten Söhne zu einer alljährlich. wiederkehrenden Vers einigung gleichſam aller deutſchen Univerſitaͤten und Akademieen abſenden; wenn dieſe Geſellſchaft, an keinen Ort bleibend ge⸗ feſſelt, durch keinen gelehrten Apparat der Buͤcher oder Inſtru— mente in ihrer Bewegung gehindert, und keinem Staate ange— hoͤrend keines Staates Befehle annimmt, ſondern eine einzige freye Vereinigung der Geiſter darſtellt, zu welcher, wie zu den Volksfeſten der Alten, ſo als zu dem geiſtigſten Volksfeſte der neuen Welt ſelbſt fremde Voͤlker die Repraͤſentanten ihrer Wiſſenſchaft deputieren; wenn dieſe geiſtigſte Verſammlung ſelbſt von edlen Fuͤrſten begrüßt, beſchuͤtzt und durch die Gegenwart geehrt wird: — ſo ſcheint der Schluß nicht zu gewagt, ſie mit den Pflanzſtaͤtten und Pflegeſtaͤtten der Wiſſenſchaft, mit den Univerſitaͤten und gelehrten Akademieen in Beziehung zu ſetzen, und ſie als die hoͤhere Entwickelung derſelben zu betrachten, durch welche die Wiſſenſchaft und die Matrix derſelben, die Wif- ſenſchaft der Natur, ſich von der Scholle, an welche ſie in den ſtabilen Univerſitaͤten und Akademieen noch gebannt iſt, losmacht, und, als Universitas universitatum, in freyer Bewegung nur da einen momentanen, einen Zeitabſchnitt ihrer Geſchichte be— zeichnenden Ruhepunct nimmt, wo der Wiſſenſchaft auch in dieſer Form ein gaſtlicher Aufenthalt geboten wird. Habe ich es wagen duͤrfen, in Ihrer Seele, meine ver⸗ ehrteſten Herren Collegen, zu ſprechen, und Gedanken in Wors ten auszudruͤcken, die einen Jeden von Ihnen hierher geleitet haben, und wollte ich nun näher entwickeln, in welcher Des ziehung die Wiſſenſchaft der Natur zu andern Scienzen ſteht, und wie fie, da die Natur nur das All des Lebens umfauͤngt, als die Wiſſenſchaft alles Lebens erſcheint, an welcher jede nicht todte oder abſterbende Wiſſenſchaft nothwendig Theil nehmen muß; ſo wuͤrde ich theils Ihnen, den Maͤnnern der Wiſſenſchaft, nichts Neues vortragen, theils moͤchte es, ſelbſt jetzt noch, Manchem verwegen erſcheinen, mit jenem Weiſen Großbritan⸗ niens, allen einzelnen Kuͤnſten und Wiſſenſchaften, ſelbſt denen, die das Recht und die Sitte betreffen, jegliche Kraft und Tiefe, abzuſprechen, wenn ſie nicht in der Wiſſenſchaft der Natur 339 wurzeln. Und wenn ich hier die Bluͤthe deutſcher Wiſſenſchaft um mich vereinigt ſehe, und den Kreis hochverehrter, an unſe⸗ rer Vereinigung den lebendigſten Antheil nehmender Gaͤſte be— trachte, fo möchte endlich die ganze Darſtellung uͤberfluͤſſig er— ſcheinen, wo Ihre und der befreundeten Zuhoͤrer Gegenwart jede Behauptung des Gegentheils factiſch widerlegt und beſeitigt. Welches Volk hat aber die Idee des Lebens und der Wiſſenſchaft früher begriffen, als das deutſche? Welches Land iſt die Geburtsſtaͤtte der Philoſophie, welche die neuere Zeit fordert, und welche das All der Welt umfaßt, als nur Deutſchland? — In welchem Lande herrſcht der Ernſt der Wiſſenſchaft, der fern von frivoler Mißdeutung wie von Herab⸗ wuͤrdigung derſelben zu bloß praktiſchen Zwecken, ſie bloß um ihrer ſelbſt willen verehrt, als nur im deutſchen Lande? — So ſchließe ich denn mit dem Wunſche, daß Deutſchland, wie vor Jahrhunderten im Reiche des Glaubens, ſo auch im Reiche der Wiſſenſchaft dieſe Palme des Lebens ſich bewahrend, ferner allen Voͤlkern vorangehe! Moͤge unſere Verſammlung, wie ſie aus— waͤrtigen Voͤlkern zum wetteifernden Beyſpiele geworden iſt, auch in ihren Wirkungen den Ruf der deutſchen Wiſſenſchaft bewahren; — dann wird die Weltgeſchichte, wenn ſie die Tha— ten des Geiſtes erzählt, auch unſerer Vereinigung gedenken, als eines Samenkorns, deſſen Fruͤchte noch nach Jahrhunderten ein ſegnendes Andenken der Gegenwart erzeugen. — Kraft meines Amtes, als Vorſtand der Geſellſchaft, er— klaͤre ich nun die Sitzung eroͤffnet. j Darauf verlas der zweyte Geſchaͤftsfuͤhrer Hofe. und Prof. Dr. Zenker die Statuten. Die eingelaufenen Begruͤßungs⸗ ſchreiben, uͤberſandten Bücher und Aufſaͤtze wurden angezeigt und darauf folgten die Vortraͤge. [Da alle Vorträge der allgemeinen Verſammlungen im amtlichen Bericht abgedruckt ſind, ſo theilen wir nur die eigent⸗ lich naturhiſtoriſchen mit und fuͤhren von den andern nur den Gegenſtand an. Auch werden wir die langen Recenſionen uͤber vorgelegte Bücher hier weglaſſen und das Geeignete gelegentlich mittheilen, da die Verſammlung ja keine Recenſions-Anſtalt ift.] 2) Dr. Maͤdler aus Berlin, uͤber den Naturbau des Mondes. . 3) Dr. Göppert, Prof. aus Breslau, über den Zu⸗ ſtand, in welchem ſich die foſſilen Pflanzen befinden, und uͤber den Verſteinerungsproceß insbeſondere: „Der Begriff der Verſteinerung iſt von jeher in einem allzu ausgedehnten Sinne von allen foſſilen ehemals organiſchen Körpern gebraucht worden, während er doch nur einer geringern Anzahl derſelben zukommt. In den aͤlteren Kohlen- und Ueber⸗ gangsgebirgen trifft man in der Steinkohle und den Kohlen⸗ ſchiefern die Pflanzen zwar verkoblt, doch nicht immer die ganze Subſtanz derſelben, ſondern haufig nur den Reſt des Vegetabil's in Form eines ſich leicht abloͤſenden Ueberzuges oder nur den Abdruck deſſelben an. Hoͤchſt ſelten ſieht man es zwiſchen den Schieferplatten noch voͤllig biegſam und wie getrocknet. In dieſem Augenblicke liegen mir zwey Exemplare dieſes wenigſtens in Schleſien aͤußerſt ſeltenen Vorkommens zur Unterſuchung ten Steinkohlen oder Aſphalt vermiſcht. 336 vor. Das eine iſt ein von dem Herrn Apotheker Beinert— zu Charlottenbrunn in der daſigen zur Porphyrkohlenformation gehoͤrende Sophiengrube entdeckte, Samen, das andere ein neues zur Gattung Alethopteris gehoͤrendes Farrenkraut, aus den Steinkohlengruben bey Kreuzburg in Oberſchleſien in einem weißlichen Thon, welcher dort mit dem Thoneiſenſtein und Steinkohlen, Calamites cannaeformis und Sigillaria organum und Alethopteris ottonis von dem Kreisphyſicus Herrn Dr. Meyer zu Kreuzburg mir zugeſtellt ward. Jener Samen zeigt unter dem Microſcop vollkommen zellige Structur, doch vermag ich es noch nicht ihn näher zu beſtimmen, das Farren— kraut aber nicht nur die geſtreiften Gefäße der Blattnerven, das Zellgewebe des Parenchyms, die netzfoͤrmige Oberhaut, ſon⸗ dern auch ſogar Nomation, ganz ſo wie bey den Farren der Jetztwelt liefern, bey denen der gegliederte Ring der Sporangien ganz daraus beſteht. Ein Tropfen Waſſer zerſtoͤrt die ganze Structur und loͤßt Alles bis auf einen ſehr geringen aus Kiez ſelerde beſtehenden Ruͤckſtand auf. Jene Thatſachen find auch in geologiſcher Hinſicht von Wichtigkeit, indem ſie entſchieden nachweiſen, daß jenes Farrenkraut weder vor noch nach der Einſchließung in Thon unmöglich einer lang dauernden Ueber: ſchwemmung ausgeſetzt geweſen ſeyn konnte, da es ſonſt kein Kali, ein ſo leicht loͤsliches Salz, mehr liefern wuͤrde. Daß das Waſſer, wenn es bey der Bildung der Kohle thaͤtig if, dleſe Wirkung hervorbringt, zeigen die Unterſuchungen des Hrn. Varſten, welcher fand, daß die Aſche des foſſilen Holzes und der Braunkohle keine Spur eines feuerbeſtaͤndigen Alkali's mehr enthielt . Wenn man Farrenkraͤuter der Jetztwelt zwi⸗ ſchen weiche Thonplatten bringt, im Schatten trocknet und dann langſam allmaͤhlich bis zum Gluͤhen erhitzt, ſo kann man den foſſilen Pflanzen taͤuſchend aͤhnliche Producte erhalten. Je nach dem verſchiedenen dabey angewendeten Grade der Hitze er— haͤlt man die Pflanzen von dem bloß getrockneten braunen, bis zum voͤllig verkohlten Zuſtande, ſeltener jedoch glaͤnzend ſchwarz auf der Platte veſt anliegend, bey anhaltendem Gluͤhen, nach vollſtaͤndiger Verbrennung alles Organiſchen, auch nur den Ab— druck oder das, was die aͤltern Lithologen mit dem Namen Steinkern bezeichneten. Es iſt hierbey nicht unintereſſant zu ſehen, wie die geringe Menge Kohlenſtoff, welche eine ſolche Pflanze enthält, auch noch die naͤchſten Thonlagen in großer Ausdehnung ſchwaͤrzt, woraus wir wohl ſchließen duͤrfen, daß die ſchwarze Farbe des die Steinkohlen deckenden Schieferthons nicht etwa von deſtruierter, damit vermiſchter Steinkohle, ſon⸗ dern nur von den darinn enthaltenen Pflanzen herruͤhrt. Noch beſſer geräth der Verſuch, wenn man den Thon mit gepulver⸗ Doch zeichnet ſich der Abdruck immer durch eine von der Umgebung verſchiedene, mei⸗ ſtens dunklere Farbe aus, woraus wohl hervorgeht, daß der Kohlenſtoff des Thones, wenn er ſelbſt, wie wir vorhin anzu⸗ nehmen geneigt waren, nicht von der Pflanze herruͤhrte, einen Einfluß auf die Umwandlung der Pflanze ausübt. Es iſt alfo keineswegs Steinkehlenmaſſe, welche, wie man ſonſt glaubte, den Raum einnimmt, den fruͤher die Pflanze erfuͤllte, ſondern die in Kohle verwandelte, mehr oder minder erhaltene Subſtanz 1 Archiv für Bergbau und Huttenweſen. Herausgegeben von Dr. C. J. B. Karſten, 12. Bd. 1. Heft. Berlin 1826. Unterf. über die kohligen Subſtanzen des Mineralreichs übers haupt und über die Zuſammenſetzung der in der preußiſchen Monarchie vorkommenden Steinkohlen insbeſondere. S. 29. 337 der Pflanze ſelbſt, die man in den Abdruͤcken antrifft. Daher laͤßt ſich auch begreifen, warum verſchiedene, auf einer und der— ſelben Schieferplatte befindliche Arten mit verſchiedener Faͤrbung und Glanz erſcheinen, was alſo nicht von dem Steinkohlen— uͤberzuge, wie Schlotheim namentlich fruͤher behauptete, ſon— dern von der Individualitaͤt der Pflanze herzuleiten iſt. Die ſo eben beſchriebenen Verſuche gelangen jedoch nicht nur mit Farrenkraͤutern, ſondern auch mit den verſchiedenſten Dikotyle— donen. Da ich nun wenigſtens in den von mir in Schleſien und in dem Muſeum zu Berlin und Prag bis jetzt beobachteten foſſilen Pflanzen aus der Kohlenformation nichts bemerkte, was auf eine durch Faͤulniß veranlaßte Deſtruction ſchließen ließ; ſo duͤrften wir wohl annehmen, daß alles das, was wir in dieſen Formationen vorfinden, auch ein treues Bild der damaligen Vegetation liefert und nichts verloren gieng. Man huͤte ſich daher, allzuviel aus dem immerhin intereſſanten Experimente von Lindley auf die Zuſammenſetzung der Flora der Vorwelt ſchließen zu wollen. Lindley ließ eine große Anzahl von Pflanzen, an 173 Arten, aus den verſchiedenſten Gattungen uͤber zwey Jahre im Waſſer faulen und fand nun allerdings, daß die Arten, deren Analogie wir gewoͤhnlich in der Steinkohlenflora finden oder zu finden vermeynen, ſich unter allen am beſten erhalten hatten 2. Zunaͤchſt iſt nachzuweiſen, eb wirklich Spuren von Deſtruction vorhanden ſind und dann erſt darf man zu Schlußfolgen eilen. Wenn man, wie ſchon oben erwaͤhnt ward, die zwiſchen den Thonplatten eingeſchloſſenen Pflanzen bis zur Verbrennung alles Organiſchen gluͤht, erhaͤlt man einen vollſtaͤndigen Abdruck derſelben, von der obern, wie von der untern Seite, ein Zu— ſtand, welcher demjenigen zu vergleichen iſt, in dem wir wenig— ſtens in Schleſien die Farren und andere Pflanzen in der Grau— wacke, dem Kohlenſandſteine, und die zahlreichen Dikotyledonen— blaͤtter in dem Quaderſandſteine finden: denn auch letztere ſind alſo nicht, wie es aber gewoͤhnlich geſchieht, als verſteinert, ſon— dern nur als Abdruͤcke zu betrachten 3. Wiewohl es alſo durch Huͤlfe des Feuers gelingt, aͤhnliche Pflanzenproducte, wie die foſſilen, zu erhalten, glaube ich doch, daß die Bildung derſelben viel haͤufiger auf naſſem, als auf trockenem Wege vor ſich ge— gangen iſt. Ich begreife wenigſtens nicht, wie man ſich, ab— geſehen von den ſehr trifftigen Gruͤnden, die Hr. Reichenbach für dieſe Anſicht aufſtellt 4, Kohle oder Stein, die in ein und demſelben Stuͤcke oft mit einander abwechſeln, auf eine genuͤ⸗ gende Weiſe zu erklaͤren vermochte. Schon im 16. Jahrhun— dert beobachtete Balthaſar Blein und Matthiolus; dieſe merkwuͤrdige Erſcheinung an einem Stuͤck, welches theils in Kohle, theils in lapis armeniacus, wahrſcheinlich Thoneiſen— ſtein, übergegangen war. In neuerer Zeit machte Hr. Link s wieder darauf aufmerkſam und meynte, daß die Steinkohlenbil— The fossil Flora of great Britain. III. N. 17. Juli 1835. 3 Wie ſich die Fucoideen in der Juraformation verhalten, habe ich zunächft durch Beobachtungen an Ort und Stelle noch nicht ausmitteln koͤnnen. 4 Poggendorff's Annal. 31. Bd. S. 511. A. Matthioli epist. 3. p. 142. Lugd. 1564. 6 Reifen durch Auvergne, von Legrand. umgearbeitet mit Anmerkungen und Zuſaͤtzen von H. F. Link. Gottingen. S. 85. Iſis 1837. Heft 5. * 338 dung vielleicht auf aͤhnliche Weiſe, wie die Verwandlung thieri ſcher Koͤrper in Wallrath ſtattgefunden habe, Anſichten, zu de— nen auch Hr. Rarſten auf dem Wege des Experiments in einer ausgezeichneten Arbeit uͤber die Steinkohlen (deſſen Archiv, Bd. 12. S. 1 u. f.) gelangte. Um hieruͤber entſcheidende Auf— ſchluͤſſe zu erhalten, habe ich eine Reihe von Verſuchen einge⸗ leitet, die freilich wohl erſt in längerer Zeit ein Reſultat liefern duͤrften, wie ich uͤberhaupt auf dieſen wichtigen Gegenſtand nach Beendigung einer die Steinkohlen Schleſiens betreffenden Un— terſuchung wieder zuruͤck zu kommen gedenke. Die in der Braunkohle vorkommende Vegetation verdient oft nichts weniger als verkohlt, ſondern eigentlich nur getrocknet zu werden und in der That unterſcheidet ſich das foſſile Holz im Aeußern oft nur wenig von dem, welches eine zeitlang in Waſſer gelegen hat. Der Begriff der Verſteinerung bleibt alſo fuͤr die im Vergleich zu der großen Zahl der Abdruͤcke geringe Menge von Holz oder Staͤmmen uͤbrig, die wir in allen Formationen und noch haͤu— ſiger entfernt von der urſpruͤnglichen Lagerſtaͤtte als Geſchiebe finden und ſollte auch darauf nur allein beſchraͤnkt werden. Schon in den aͤltern Zeiten war man bemuͤht, dieſe Erſchei— nung zu erklaͤren. Agricola? ließ dieß durch einen ſteinhaltigen Saft geſchehen, der in die Zwiſchenraͤume der vegetabiliſchen und animaliſchen Koͤrper eindringt und ihnen nach und nach ein ſteinartiges Weſen verſchafft. Die ſpaͤteren Mineralogen, wie Scheuchzer, Walch, Schulze, Schröter kamen in der Annahme uͤberein, daß, wenn ein Koͤrper verſteinern oder in Metall verwandelt werden ſollte, muͤſſe erſt eine Exhalation vor ſich gehen, durch welche er gewiſſe Theilchen verloͤre, an deren Stelle erdige oder metalliſche treten, wodurch der Koͤrper ſich endlich in Stein oder Metall verwandele. Das Mittel, welches bey den Thieren die Exhalation befoͤrdere, ſey die Calcination, bey den Pflanzen die Vererdung. In der neueren hat, ſo viel mir bekannt iſt, Niemand auf dem Wege des Experiments die— ſem intereſſanten Proceß nachzuſpuͤren geſucht, weil man wahr— ſcheinlich wohl meynte, eine zu lange Zeit zur Erlangung eines erwuͤnſchten Reſultats zu beduͤrfen. So erwaͤhnt Faraday in einem am Anfange dieſes Jahres in London gehaltenen Vor— trage 8, daß es uns gänzlich an irgend einer Kenntniß über die Natur dieſes Proceſſes mangele, denn die Beyſpiele von Ber: ſteinerungen ſeyen bloße Ueberzuͤge (Incruſtationen) von kalkigen oder kieſelartigen Stoffen, wo nicht an eine Erhaltung der or— ganiſchen Form zu denken iſt und wo man nichts von jenem ſchoͤnern und unbegreiflichen Erſetzungsproceß bemerkte, welcher, indem derſelbe unſere Bewunderung erregt, unſerer Wißbegierde ſpottet. Schon laͤngere Zeit war ich bemuͤht, auch hier die Wege zu erforſchen, deren ſich die Natur bey dieſem Proceſſe etwa bedient haben koͤnnte. Zunaͤchſt verſuchte ich es mit dem Eiſen. Ich brachte Pflanzen in eine mäfig concentrierte Auf: loͤſung von ſchwefelſaurem Eiſen und ließ fie darinn, bis die Ausſcheidung des Eiſens an den aͤußern Theilen derſelben die Saͤttigung mit dieſem Stoffe hinreichend erzeugte, oder weichte auch geradezu kleinere Pflanzentheile, Durchſchnitte von Holz, in jene Aufloͤſung mehrere Tage lang ein. Sie wurden dann abgetrocknet und ſo lange gegluͤht, bis ſie ſich im Volumen nicht mehr veraͤnderten, oder jede Spur von organiſcher Sub⸗ 7 Lib. III. de ortu et causis subterran. p. 507, in deſſelben Lib. VII. de natura fossilium p. 639. 8 The Lancett, 6. Febr. 1836. — Froriep's Notizen, N. 1050, Nr. 16. Bd. 48. Mai 1836. S. L46 u. 247. 22 339 ſtanz verſchwunden war. Bey dem Erkalten fand ich das Hit bey gebildete Eifeneryd in der Geftalt der Pflanzen wieder. Ich nahm nun feine Vertikalſchnitte von Pinus sylvestris, behan— delte ſie auf gleiche Weiſe und fand ſie nach dem Gluͤhen nur wenig im Volumen veraͤndert und ſo wohl erhalten, daß die in dieſer Familie eigenthuͤmlichen punctierten Gefaͤße noch ſichtbar erſchienen. Eben ſo wohl conſerviert zeigten ſich die Sporangien der Farren, Pollen, Bluͤthenſtaub (von Arum Dracunculus, Ricinus communis u. a.), Moofe (Hypnum splendens und H. intricatum). Nach dieſen gelungenen Experimenten wuͤnſchte ich auch mit einem Aufloͤſungsmittel der Kiefelerde Verſuche anzuſtellen. Vergebens wandte ich die Kieſelfluͤſſigkeit an. Wenn auch nach dem Gluͤhen die Kieſelerde in der Form der Pflanze zuruͤckblieb, fo zerfloß, wie begreiflich, ſchon die Maſſe beym Erkalten. Ein guͤnſtigeres Reſultat erhielt ich, wenn ich die in Kieſelloͤſung eingeweichten Stuͤcke vor dem Gluͤhen in eine fluͤchtige Saͤure (Eſſigſaͤure) tauchte; doch ſchied ſich hierbey ein Theil der von den Pflanzen aufgenommenen Kieſelerde und zwar ſo unregel— maͤßig aus, daß hierdurch die Structur gaͤnzlich unkenntlich ward. Beſſer entſprach meinen Wuͤnſchen die nach der Vor⸗ ſchrift von Berzelius bereitete Kieſelfluorwaſſerſtoffſaͤure, in— dem ſich die Fluorſaͤure verfluͤchtigte und die Kieſelerde in der Form der Pflanze zuruͤckließ. Ebenſo verhalten ſich auch die meiſten uͤbrigen Erden und Metalle, wozu ich immer Verbin— dungen waͤhlte, deren Saͤure durch die Hitze leicht zerſetzt ward, als eſſigſauren Kalk, eſſigſauren Baryt, eſſigſaure Thonerde, ſchwefelfaure Magneſia, die ſaͤmmtlich in kohlenſaure Verbin— dungen, ſalpeterſaures Silber, ſalzſaures Gold und Platina, die in regulinifches Metall, eſſigſaures Kupfer in braunes, eſſig— ſaurer Nickel und ſaures chromſaures Kali in olivengrünes, eſ— ſigſaures Blei in gelbes Oryd, Mangan in mecalliſch glänzendes, Kobalt, Wolfram und Molybdaͤn ebenfalls in Oxyde, aber immer mit mehr oder minderer Beybehaltung der pflanzlichen Structur verwandelt wurden. Je mehr Gefaͤße und je weniger Zellgewebe, namentlich weiches und ſaftreiches, ein Pflanzentheil enthält, deſto vollkommnere Reſultate liefern dieſe Experimente. Bey ſehr zarten Theilen iſt ein Einweichen von einigen Tagen, bey umfangreichern eine laͤngere Zeit erforderlich, woruͤber ich zunaͤchſt ſelbſt noch nichts veſtſetzen kann, da ich erſt vor einigen Wochen dieſe Thatſache entdecktes. Um nun zu erfahren, welche Veränderung eigentlich die Organe der Pflanze hierbey erleiden, brachte ich die genannten Producte ins Waſſer. Das Kaliſkelett, welches ſich bey den meiſten Pflanzen nachweiſen laͤßt 20, loͤſt ſich auf und ich glaubte anfänglich zu bemerken, daß von der metalliſchen erdigen Subſtanz nur die Gefaͤße wie erfüllt oder ausgeſpritzt und ihre Wandungen durch die Einwir⸗ kung des Feuers vernichtet worden waͤren. Als ich jedoch mit mehrern und weniger an Alkali reichen Pflanzen auf die ange— gebene Weiſe experimentierte, ſah ich z. B. bey den in Eiſen⸗ loͤſung eingeweichten fluͤgelaͤhnlichen Fortſaͤtzen der Samen von 9 Die erſte Mittheilung derſelben machte ich am 6. July in der Sitzung der naturwiſſenſchaftlichen Section der ſchleſiſchen Geſellſchaft zu Breslau. 10 ueber das Kieſelſkelett der Pflanze handelt die intereſſante Schrift von Struve (de Siſicia in plantis nonnullis. Bero- lin. 1835.), deren Reſultat ich mehrfach zu beſtätigen Gele genheit hatte. Ein Kalkſkelett liefern ebenfalls mehrere Pflanzen, wie z. B. Chara. 340 Pinus sylvestris, die Wände der hier fo eigenthuͤmlichen, fa— ſeraͤhnlich gebildeten Zellen, und mit mir mein hochverehrter Freund Purkinje, wirklich in Eiſen und bey einem in Kieſel— fluorwaſſerſtoffſaͤure eingeweichten Verticalſchnitt von Pinus syl- vestris die punctierten Gefaͤße in Kieſel verwandelt. Bey den in reguliniſches Metall verwandelten ſieht man dieß Phaͤnomen, wenn man das Gluͤhen nur eine halbe Stunde fortgeſetzt, ſehr dentlich; ber laͤnger dauernder Einwirkung jenes Waͤrmegrades ſintert das Metall zuſammen, wodurch der Zuſammenhang der Gefaͤße und des Zellgewebes etwas unterbrochen und nun, ich kann dieſe Bemerkung nicht unterdruͤcken, ohne eben etwas an⸗ deres daraus ableiten zu wollen, den haarfoͤrmigen Bildungen recht aͤhnlich wird, in welchen die oben genannten Metalle in gediegenem Zuſtande zuweilen vorkommen. Je reicher aber an Kali und Zellgewebe eine Pflanze iſt, ein Fall, der bey kraut— artigen Gewaͤchſen eintrifft, deſto unvollkommener gelingen jene Experimente. Zwar erſcheint nach dem Gluͤhen die angewandte Erde oder das Metall, wenn auch etwas im Volumen vermin— dert, in der Form der Pflanze, aber bey dem Uebergießen mit Waſſer loſt ſich faſt alles auf und nur einzelne Gefäße oder Zellen bleiben zuruͤck, was wir z. B. immer bey Farrenkraͤutern beobachteten. Wiewohl dieſe auch fuͤr die Pflanzenphyſiologie manche Ausbeute verſprechende Verſuche noch großer Ausdehnung faͤhig ſind; ſo kann, die Reſultate derſelben zunaͤchſt auf den Verſteinerungsproceß angewendet, ſchon jetzt wohl hieraus ent= nommen werden, warum man noch niemals krautartige, fondern - nur immer baum- oder ſtrauchartige Pflanzen in wahrhaft verſteinertem Zuſtande antraf. Auch die letztern kommen gewiß ſeltener vor, weil fie z var weniger Kali als die krautartigen, aber doch mehr als die baumartigen, nach dem Einaͤſchern liefern. Wir werden alſo kuͤnftig, wenn wir auf dieſem Wege fortfahren, in der Chemie ein wichtiges, zur Beſtimmung foſſiler Pflanzen dienliches Hilfsmittel beſitzen, in— dem wir nach obigen Verſuchen mit Gewißheit zu behaupten berechtigt ſind, daß kalireiche Pflanzen niemals verſteinern koͤn— nen, was um ſo mehr erlaubt ſcheint, als das oben mit dem foſſilen Farrenkraut (p. 256) angeſtellte Experiment zeigte, wie auch in dieſer Beziehung die Vegetation der Vorwelt mit der Gegenwart uͤbereinſtimmt. Ich bin im Begriff, die wichtigſten Familien des Gewaͤchsreiches auf dieſe Weiſe zu unterſuchen und hoffe durch dieſe ſynthetiſche Methode uͤber die Analogie manches noch zweifelhaften Buͤrgers der Vorwelt erwuͤnſchte Aufſchluͤſſe zu erhalten. Auch thieriſche Theile, wie trockne, faſerige oder rein fettloſe Muskeln werden auf die angegebene Weiſe verändert, ob auch verwandelt, wage ich nicht zu behaup⸗ ten; namentlich gelingt der Verſuch mit Inſecten, wie mit Flie⸗ gen, Muͤcken, deren zartere Theile, wie Flügel, Fuͤhlſaͤden, wohl erhalten werden, den Muskeln des Krebſes und auch mit ſogenannten Infuſionsthierchen. So ſah ich ganz deutlich bey einer in Eiſenloͤſung befindlich geweſenen Daphnia-Art (aus einem halbfaulen Waſſer einer Waſſertonne) ſogar die Füße nach halbſtuͤndigem Gluͤhen ſcheinbar in Eiſen veraͤndert. Wenn man alſo Infuſionsthierchen, deren Skelett nicht aus Kieſelerde beſteht, in Kieſelloͤſung bringt und fie dann gluͤht, wird man Bergmehl, Tripel und Polierſchiefer, deren Beſtandtheile Hrn. Fiſcher's und Hrn. Threnberg's überaus wichtige Ent⸗ deckung uns neuerlichſt nachwies, auf kuͤnſtlichem Wege zu be⸗ reiten im Stande ſeyn. Offenbar wird auch hier der groͤßere oder geringere Innhalt der thieriſchen Organe an veſten, im Waſſer nicht aufloͤslichen Beſtandtheilen (namentlich phosphor— 341 faure Kalkerde) zum beſſern Gelingen des Experiments von großem Einfluß ſeyn. Jedoch reichlich mit Fett verſehene Theile ſetzen der Erhaltung der Form unuͤberſteigliche Hinderniſſe ent— gegen: beym Gluͤhen blaͤht es ſich auf und verwandelt das Ganze in eine formlofe Maſſe. Noch wird aber auch dieſe Reihe von Verſuchen fortgeſetzt; demohnerachtet duͤrfte man in dem zuletzt angegebenen Verhalten vielleicht den Grund ſuchen, warum Thiere hoͤherer Ordnung niemals verſteinern koͤnnen. Die vorſtehenden Verſuche ſcheinen mir auf den Verſtei— nerungsproceß das wuͤnſchenswertheſte Licht zu verbreiten. Mit Sicherheit geht hieraus hervor, daß der erſte Act derſelben mit Impraͤgnation begann und dann das Organiſche entweder durch hohe Temperatur oder, wie viel wahrſcheinlicher iſt, allmaͤhlich auf naſſem Wege (f. p. 256) durch eine ſtille Verweſung ent— fernt ward. Das letztere ſcheint mir viel wahrſcheinlicher und eben deßwegen iſt auch die groͤßere Feſtigkeit der verſteinerten Hölzer erklaͤrbar, welche ich bey dem von mir eingeſchlagenen, etwas gewaltſamen Verfahren niemals erreichte. Hat ſich auch die Natur zur Bildung der in Kieſel oder Chalcedon verwan— delten Hoͤlzer gewiß der von mir angewandten Saͤure nicht be— dient, ſo iſt doch die Moͤglichkeit der Nachahmung bewieſen, und es laͤßt ſich hoffen, daß wir bald noch mehr Aufſchluß daruͤber erhalten werden. Doch will ich nicht von dem Gelin— gen uͤber die Verſuche ſprechen, die ich zur Erreichung dieſes Zieles bereits eingeleitet habe.“ 4) Hofr. und Prof. Dr. Gſann aus Wuͤrzburg, über die in Perioden fallende und ſteigende Salzquelle der Saline zu Kiſſingen. Darauf gieng man zur Mittagstafel, um 2 Uhr, woran mehrere Staatsminiſter, viele fremde Gaͤſte und auch Frauen— zimmer Antheil nahmen. Es wurden Geſundheiten auf die fuͤrſtlichen und andere Perſonen ausgebracht, und folgendes vor— treffliches Gedicht mitgetheilt. Mein Jena. Bel der Zuſammenkunft der deutſchen Naturforſcher und Xerzte, im September 1837, Wohl mancher Stadt hört’ ich ein Lied erklingen, Wenn ſie ſich hoch zu Macht und Reichthum ſchwang; Ich aber will ein fehön’res Ziel erringen: Dein Gluͤck, o Jena, ſei mein Preisgeſang! Erhebe Dich in Deinem ſtillen Thale, Tritt kuͤhn und ſtolz in Deiner Schweſtern Chor! Ob reicher, maͤcht'ger? — Deines Ruhmes Strahle Folgt heute gern ihr Blick zu Dir empor! Von Dir, die treulich und mit ernſtem Streben Jahrhunderte die Wiſſenſchaft gepflegt, Wofuͤr den Dank manch' edles Werk im Leben, Manch' hohes Werk der Kunſt zur Nachwelt traͤgt: Von Dir erſcholl ein Ruf in Deutſchlands Gauen Den Prieſtern der Natur, daß ſie vereint Am ew'gen Tempel muth'ger würden bauen, Weil huͤlfreich Eins dem Andern dann erſcheint. 342 Und weil ein Kreis, vom veſten Band umſchlungen, Das Lieb' und Freundſchaft um die Menſchen webt, Noch ſtets das Hoͤchſte, Herrlichſte errungen, Noch ſtets das Tiefverborgenſte erſtrebt. Auf ſolchen Ruf trat freudig er zuſammen, Der Iſis hoher, heil'ger Prieſter-Chor; Vereinigt lodern nun des Altars Flammen — Auch Dir ein Schmuck, mein Jena! — hoch empor! Doch immer ſah'ſt Du nur in weiter Ferne Ergluͤhn des neuen Bundes Morgenſtrahl; Nicht fuͤhrten freundlich ihn des Himmels Sterne In Deine Hallen, Dein beſcheidnes Thal. Denn Kaiſerburgen, koͤnigliche Zinnen Und reiche Staͤdte riefen ihn herbey, Und jede wollte gern den Preis gewinnen, Daß ſie der Meiſter wuͤrd'ge Wohnung ſey. Heut aber oͤffne freudig Deine Hallen, Heut ſchmuͤcke Dich mit feſtlich-heitrem Kranz: Ich ſehe ſie von Nah' und Ferne wallen, Dir bringend alten Ruhmes neuen Glanz. Die meſſend ſchreiten durch des Himmels Räume, Die ſuchend durch der Erde Kluͤfte gehn, Die ſinnend hier des Lebens erſte Keime, Dort feine hoͤchſten, reinſten Formen ſehn — Vor deren Blick das dunkle Reich erſchloſſen, Das nur des Geiſtes Sonnenblitz erhellt, Die, anderer Jahrtauſende Genoſſen, Die Sprache kennen einer fruͤhern Welt — Sie kommen heute! Mit des Wiffens Schägen Wirſt, Jena Du! die Hochbegabten ſchau'n! Wirſt ſehen, wie nach ewigen Geſetzen Der Schoͤpfung ſie am heil'gen Tempel bau'n! Am Tempel, deſſen letzten Grund der Seher, Der erdgeborne, forſchend nicht erringt, An deſſen Säulen aber hoch und hoͤher Der Geiſt ſich auf zum Thron des Ew’gen ſchwingt. Am Tempel, den die Sonnen all' umrollen, Durch den das kleine Feuerwuͤrmchen zieht; In welchem Preis dem Unnennbaren zollen Des Himmels Donner und der Lerche Lied. und Du wirſt Zeuginn ſeyn, wie in die Tiefen Des Univerſums kuͤhn der Prieſter ſteigt, Und Wunder, die Jahrtauſende dort ſchliefen, Erweckt, enträthſelt und dem Leben zeigt. . Ein Tempel wirſt Du ſelber ſeyn den Weiſen, Dem hohen Bund ein hochgeſchmuͤckter Saal! O mochten fie als würdig einſt Dich preiſen, Wie ehrend Dich erhoben ihre Wahl! Schon ſtehſt Du ja umſtrahlt von mildem Glanze, Gleich einer Braut, die des Geliebten harrt: Er kommt und fuͤgt zum ſtill-beſcheidnen Kranze Noch eine Perle hoher, edler Art. Denn ſolche wird Dir das Gedaͤchtniß bleiben Der Tage, welche Dir jetzt feſtlich nah'n; Mit goldner Schrift wirſt Du den Enkeln ſchreiben, Was ſtolz und freudig einſt die Väter ſah'n. Und werden guͤtig Deine Gäſt' erkennen, Wie treu und innig Dich der Wunſch belebt, Das freundlich ſie „die Freundliche“ Dich nennen, Dann iſt Dein Ziel, geliebte Stadt, erſtrebt! Wilh. Treunert. Wegen des ſchlechten Wetters konnte man keine Excur— ſionen in die ſchoͤne Umgegend machen, des Abends vereinigte man ſich in den groſen Saͤlen. Am 20ten waren nur die Sitzungen der wiſſenſchaftlichen Abtheilungen. Des Abends war feſtlicher Ball, woran uͤber 500 Perſonen Theil nahmen. ZIweyte allgemeine Sitzung. Mittwochs den 2tten September. Die gewaͤhlten Vorſtaͤnde fuͤr die beſondern Faͤcher werden genannt und eine Einladung zum gelegentlichen Beſuch der Er— holungsgeſellſchaft zu Weimar wurde angezeigt. Dann ſprachen: 5) Dr. Groh, Phyſicus zu Noſſen, Über die Organi— ſation eines landwirthſchaftlichen Inſtituts durch ganz Deutſch— land. 6) Hof- und Medieinalrath Dr. Carus aus Dresden, über eine eigene unmittelbare Sinneswahrnehmung für barome⸗ triſche Hoͤhenmeſſung. 7) Dr. Sammerſchmidt aus Wien, Brunnen und eine neue Bohrung derſelben. 8) Prof. Dr. Plieninger aus Stuttgard, uͤber die Re— ſultate der bisherigen Bohrverſuche auf Waſſer in den verſchie— denen Gebirgsformationen Wuͤrtenbergs. uͤber arteſiſche 9) Prof. Dr. Ehrenberg aus Berlin, uͤber die neueſten Fortſchritte in der Erkenntniß der Infuſorien als Felsmaſſen. „Je mehr die Communication der Ideen durch Schnell— preſſen und Bahnenwege erleichtert wird, deſto raſcher waͤchſt das Wiſſen. Das ausgeſprochene Wort wird leicht uͤberall, wo es erklang, veſt und wiederhallt faſt aufenthaltslos durch große Raͤume, aufenthaltslos ſchon faſt Über die ganze Erde. Sonſt ſuchten die ſeltenen Pfleger der Wiſſenſchaft das ganze Reſultat ihres beſonnen thaͤtigen Lebens im ſpaͤtern Alter in ungeſtoͤrter Ruhe ihrer gelaͤuterten Ideenfolge zuſammenzufaſſen und als wohlgeordnete Syſteme im Zuſammenhange vorzulegen. Sie waren die Weiſen ihrer Voͤlker. Jetzt gibt es ſolche Ruhe der 344 Ideenfolge nicht, und ein abſichtlich abgeſchloſſenes Verarbeiten der erworbenen Kenntniſſe fuͤhrt nicht zu ſolchem Ziele. Jetzt regt fie die Mittheilung in raſtloſer Haft uberall wo es Men⸗ ſchen gibt. Die Menge des vorhandenen, aus allen Raͤumen und Richtungen zuſammengebrachten Materials der Naturforz ſchung erleichtert die Combination, an denen viele ſich verſuchen, ſo wie eine ausgebildete Sprache das Dichten erleichtert, ohne Dichter zu ſchaffen. Ein eigenes Syſtem, wie es ſonſt das letzte Ziel und der Ertrag des ganzen Lebens war, iſt jetzt oft die erſte Frucht der Selbſtſtaͤndigkeit. Dieſelbe allgemeine Thaͤ⸗ tigkeit reiht Wiederholungen des laͤngſt Bekannten, Uebereiltes, Verfehltes, Neues, Veſtes und Herrliches in den täglichen Flugſchriften und in paragraphen - und luxusreichen Bänden ſyſtemlos und aufhaltſam an einander. Auch dem bedaͤchtigen Forſcher iſt Horazen's: nonum prematur in annum jetzt ſelten mehr anzurathen. Meiſt iſt bald verkuͤmmert, uͤberwach— ſen, veraltet und nicht mehr intereſſant, was der Einzelne, ſelbſt der Beſte that. Baldige Mittheilung der einzelnen gewonnenen neuen Thatſachen nach vorhergegangener treuer und wiederholter Erkenntniß derſelben in Verbindung mit Reflexionen, ohne welche die Darſtellung ſelten anſprechend und fruchtbar iſt, oder nach vorhergegangener Reflexion uͤber das Bekannte in Verbindung mit erweiterter oder doch prüfender Beobachtung und Beſtaͤtigung, ohne welche die Reſultate der Reflexion unſicher, fruchtlos und oft werthlos blieben, ſind faſt das alleinige Mittel desjenigen zum Ziele, welcher jetzt uͤberhaupt mitzutheilen ſich im Stande und angeregt fuͤhlt. Unberufene, nicht pruͤfende oder gar un— treue, von Nebenabſichten geleitete Mittheilung wird, ſie mag ſich noch ſo ſehr verſtecken, doch meiſt bald erkannt, iſt weder zu halten noch zu hindern, aber zeichnet ſich und raͤcht ſich an ſich ſelbſt. So kehrt denn unſere Zeit, fo ſehr auch die Sachen die Perſonen zu verdraͤngen ſcheinen, dennoch theilnehmend zu den Perſonen und zwar zu ihrer Urtheilsfaͤhigkeit nach Erkenntniß und Abſicht zuruͤck. Dieſe Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte will neben der perſoͤnlichen Bekanntſchaft offenbar auch den Aus— tauſch neuer, durch Erfahrung geprüfter Ideen. Das ausge— ſprochene Wort pflanzt ſchneller und veſter, als das geſchriebene, ſich in einen neuen, oft fruchtbareren Boden, als der war, aus dem es entkeimte. Die alte ſtatuariſche Auctoritaͤt des Einzelnen iſt der nachgiebigen, raſch fortſchreitenden Entwicklung bereits gewichen. Wenige ſuchen noch das Endziel der Wiſſen⸗ ſchaft, wo es bis vor wenig Jahren noch faſt alle ſuchten, in einer Schule, in einem darſtellbaren Syſteme; und das wirkliche Naturſyſtem gefunden zu haben, oder auch nur als erreichbar zu ſuchen, fängt immehr mehr an, aus wiſſenſchaftlich ernſtem Streben zu verſchwinden. Auch das Zeitalter und Syſtem eines ſeine Zeit und eine lange Folge der Nachzeit beherrſchenden Ariſtoteles, ja eines noch kein Menſchenalter von uns ent= fernten Linne kann, wie wir es erfahren, veralten, obwohl gerade ſolche Maͤnner mit allen aͤhnlichen, welche Logik und eigene Erfahrung verbinden, als Stufen und Traͤger umſichtiger, naturgetreuer und ſelbſt eingreifender menſchlicher Entwicklung im hohen, nie vergeſſenen Ruhm bleiben. Blicken wir nun auf die wahren und aͤrndtereichen Coryphaͤen unſerer vor allen frühes ren glaͤnzend entwickelten Zeit; ſo liegt fuͤr Naturforſchung wie fuͤr Arzneikunde das Verhaͤltniß klar vor Augen, welches die Entwicklungsſtufe unſerer Zeit bezeichnet. Nicht dieſe Coryphaͤen find es, welche den fuͤhlbaren Mangel der Vereinigung des ur 345 großen zerſtreuten Materia 8 durch ein geſetzartiges Syſtem ab- zuhelfen ſich bemuͤhen. Es iſt das freywillige oder kluge Uns terordnen des kraͤftigen Individuums zu einer noch in voller Thaͤtigkeit begriffenen Geſammtwirkung vieler Kraͤfte, deren Richtung zweckmaͤßig zu leiten ſie ſich angelegen ſeyn laſſen. In gegenwaͤrtiger Mittheilung und Selbſtuͤberzeugung, ſo wie in moͤglichſt einfacher, uͤberſichtlicher, aber ſyſtem- und herr—⸗ ſchaftsloſer Anerkennung und Zuſammenſtellung aller ſicher ers kannten, das Allgemeine beruͤhrenden Einzelnheiten beruht auch der Geſichtspunct, welcher die reichen und reichſten an eigenem Stoffe doch mit in die Verſammlungen Vieler zieht. Niemand bewundert hier den dialectiſch kunſtreichen, oder den poetiſch er= greifenden Syſtembau des Einzelnen. Alle lenken die „‚gelpannte Aufmerkſamkeit auf den ernſten und tief begründeten Ideengang des Geſchlechts. Jedes Individuum, das treu und kraͤftig wirkende in Segen bleibend, veraltet, wie die Geſchichte lehrt; aber das Geſchlecht der Menſchen entwickelt ſich in nicht bloß nicht abnehmender, ſondern in wachſender Jugendfriſche bis zu unabſehdar hoher Kraft. So iſt auch nicht die armſeelige, be— aͤngſtigende Differenz eines Muskels oder Knochens, ſondern die reiche Moͤglichkeit und Wirklichkeit geiſtiger Entwicklung des Geſchlechts der alleinige, ten voͤllig klare und wohlthuende Unterſchied des Menſchen vor allen Thieren. Der vereinzelte Beytrag zum Ideengange unſerer Zeit, die Darſtellung der Infuſorien als Felsmaſſen, welchen ich, er moͤge ſpaͤter immerhin in ſeiner Bedeutung und Anregung veralten und von immer gluͤcklicheren Erkenntniſſen verdraͤngt werden, hier mitzutheilen beabſichtige und mich hoch geehrt fuͤhle, iſt nicht mein alleiniges Eigenthum, ſondern wie faſt jede neue Erkenntniß von Fruͤhern, wenn auch unbewußt, mannichfach vorbereitet. Nachdem Otto Friedrich Muller, einer der achtungs— wertheſten Naturforſcher, welche je gelebt haben, die Bacillarien unter den Infuſorien aufgezählt und in ihren Formen zuerſt ſcharf begrenzt hatte, erkannte Vitzſch, der intenſiveſte Orni— tholog und treue Naturforſcher unſerer Zeit, vor nun 18 Jah- ren noch weit beſtimmter, daß dieſe Koͤrper eine prismatiſche, faſt kryſtallartige Geſtalt haben und jammelte fie zuerſt in einer Gruppe der Bacillarien, welchen Namen Gmelin einer einzel— nen Form gegeben hatte. Bory de St. Vincent, deſſen lebhafter Geiſt hie und da fruchtbar eingegriffen, und beſonders Agardh's phantaſiereiche fleißige Beobachtungen fuͤr Botanik bildeten mit Andern die Gruppe auf verſchiedene Weiſe weiter aus. Bis zum Jahre 1830 war auch ich ſo gluͤcklich, Stoff zu einigen Beytraͤgen ſelbſt in fernen Erdgegenden zu ſammeln und dieſe mitzutheilen. Dieſelben europaͤiſchen Gattungen und keine neuen in Arabien und Sibirien gefunden zu haben, war ein mich viel beſchaͤftigendes Reſultat. Man hatte bis dahin, von Muͤller's Vorgange abweichend, zuletzt allgemein dieſe Koͤrper zu den Pflanzen, den Algen, geſtellt. Mannichfache, damals noch nicht ſo klare, aber ſchon anregende Details eige— ner Beobachtung bewogen mich, fie den Thieren, den Infuſo⸗ rien, wieder anzureihen. Bald darauf gelang mir die Beobach— tung, daß ſie aus einer harten, zweyſchaligen, glasartigen Kapſel oder Schale beſtehen, welche beym Queerdurchſchnitt ſich nicht in zwey, ſondern in vier Theile ſpaltet, mithin einer Iſis 1887. Heft 8. durch die Geſchichte aller Zei- 346 bivalven Muſchel gleicht. Dieß theilte ich im Jahre 1832 mit. Im Jahre 1833 beobachtete der damalige junge fleißige Apo⸗ theker, jetzt Gymnaſiallehrer Rützing, daß dieſe harten Körper, welche er als Algen ſammelte und beſchrieb, bey einer chemi— ſchen Unterſuchung aus unſchmelzbarer Kieſelerde beſtehen und mit Soda Glas bilden. Im Jahre 1834 theilte ich ſelbſt viele neuere Unterſuchungen uͤber dieſe Thierformen und auch die Be— obachtung mit, daß einige von ihnen an jedem Ende feine Or— gane der Bewegung hervorſchieben. Bald darauf in demſelben Jahre beobachtete ich, daß die gelbe Subſtanz der torfigen Suͤmpfe und Quellen, welche ganz das Anſehn von Eifenorpd- hat, kein reines Eifenoryd ſey, ſondern aus gegliederten Fäden beſtehe, welche durch Gluͤhen in ihrer Form nicht veraͤndert werden, und nach dem Auslaugen des Eiſens Kieſelerde zuruͤck— laſſen. Die große Feinheit dieſer Faͤden erlaubte keine weitern Structurdetails zu erkennen; allein die ganze Form und obige Umſtaͤnde machten ſehr wahrſcheinlich, daß dieſer ſogenannte Eis ſenocker ein Thierchen der Gattung Gaillonella ſey. Im Jahre 1836 wiederholte ich dieſe Beobachtungen mit gleichem Reſultat und ließ die Form unter dem Namen Gaillonella ferruginea auf Tafel X. des Infuſorien-Coder, welchen Herr Leopold Voß in Leipzig in Verlag genommen und deſſen 63 Tafeln in Folioformat jetzt vollendet ſind, in Kupfer ſtechen. Da ich aus fruͤheren Reiſen mich erinnerte, daß dergleichen eiſenockerartiger Abſatz beſonders viel in den Mineralquellen um Eger vorkomme; ſo wurden meine Ideen auf die Mineralquellen im Allgemeinen und das Verhaͤltniß von Infuſorien zu ihnen lebhaft gelenkt. Ein Freund verſchaffte mir meinem Wunſche gemäß eine Zu⸗ ſendung der friſchen organiſchen Niederſchlaͤge aus dem Carls⸗ bader Sprudel durch die Gefaͤlligkrit des Hrn. Fiſcher in Pirkenhammer und gleichzeitig erhielt ich durch die Gefaͤlligkeit des Hrn. Geh. Oberbergraths Varſten die allmaͤhliche Zuſen⸗ dung aller Soolwaͤſſer der preußiſchen Monarchie. Zuerſt brachte mir Hr. Fiſcher eigenhaͤndig einige Flaͤſchel voll des Carls⸗ bader organiſchen Sediments, und die ſogleich angeſtellte Unter⸗ ſuchung erfreute mich mit einem unerwarteten Reſultat. Ich fand nehmlich in jenem ſo abgeſchloſſenen Bergwaſſer Formen bekannter Bacillarien-Seethiere von Havre in Frankreich und der Oſtſee. (Bericht der Berlin. Acad. der Wiſſenſch. 25. April 1836, ausführlicher in Wiegmann's Arch. für Naturg. 1836.) Die genaue Vergleichung der Fo men wurde mir durch die vorher gewonnene und am 1. April 1835 in der naturfor⸗ ſchenden RE zu Berlin vorgetragene Beobachtung * er⸗ leichtert, daß die Zahl der Queerſtreifen (inneren Rippen) dieſe Koͤrper in einem genauen veſten Verhaͤltniß zur Koͤrpergroͤße der verſchiedenen Arten ſtehe. Im Soolwaſſer von Colberg fand ich die Gaillonella ferruginea in großen Maſſen. Die tiefen, ſchon veſtgeſtellten Organiſations- und die Stoffverhaͤltniſſe der Infuſorien im Allgemeinen, ſammt dieſen factiſchen auffallenden Verbreitungsverhaͤltniſſen, nahmen nun meine ganze Aufmerkſamkeit gerade in Ruͤckſicht der Quellen in Anſpruch und ich erbat mir auch von der Güte des Hrn. Fi- ſcher neues Material aus Böhmen, ſowie ich ſorgfältig die allmaͤhlich bey mir eingehenden Soolwaͤſſer von Artern, Duͤrren⸗ berg, Koͤtzſchau, Neuſalzwerk, Schoͤnebeck und Koͤnigsborn, fuͤr * Eine Anzeige der Vorträge in dieſer Geſellſchaft findet ſich immer alsbald in der Haude und Spenerſchen Berliner Zei⸗ tung. Vergl. 25. April. 9378 347 deren gefällige Beſorgung ich auch vorläufig ſchon den Herren Beamten meinen öffentlichen Dank ſage, jedes mit einem be⸗ ſondern Gewinn für die Wiſſenſchaft, den ich ſpaͤterhin uͤber⸗ ſichtlich vorlegen werde, prüfte. Die neue Einrichtung der Moorbaͤder in Franzensbad hatte die Aufmerkſamkeit der dortigen Bewohner intenſiv auf die Beſtandtheile jener Torferde gelenkt und Hr. Radig hatte die Beobachtung gemacht und mitgetheilt, daß in jener Torferde eine kieſelguhrartige Maſſe knollenweis eingelagert vorkomme. Hr. Fiſcher fand nach feiner Ruͤckkehr von Berlin diefe Verhaͤltniſſe einer microſcopiſchen Analyſe noch mehr werth und entdeckte, daß dieſe kieſelerdige Maſſe aus na⸗ viculisaͤhnlichen Koͤrperchen beſtehe, die durch Feuer gereinigt und durch Verbrennen des Moorbodens zuſammengehaͤuft ſchie— nen. Zu einer Reviſion und weitern Beſtimmung der Formen überfandte mir derſelbe, nebſt neuen Carlsbader lebenden Infu⸗ ſorien, auch friſchen Torf und Kieſelguhr von Franzensbad. In meinem Ideengange ſchon ganz vorbereitet auf einen tiefern Einfluß der microſcopiſchen auf die ſichtbare Formenwelt, erfaßte ich dieſe Mittheilungen lebendiger, als es wohl ſonſt ge⸗ ſchehen waͤre. Die liberale Gefälligkeit und Freundſchaft des Hrn. Prof. Weiß in Berlin erlaubte mir eine microſcopiſche Analyſe und Vergleichung der verſchiedenen Bergmehle und Kie⸗ ſelguhre des koͤnigl. Mineralienkabinets und auch der von Rlap⸗ roth chemiſch analyſirten claſſiſchen Stücke aus Santa-⸗Fiora und Isle de France. Ich fand, daß dieſe ganzen erdigen Maſſen ſammt der Franzensbader Kieſelerde aus meiſt wohl er⸗ haltenen und ſyſtematiſch beſtimmbaren Kieſelpanzern verſchiedener Formen von Infuſorien der Bacillarien-Familie mit einigen Ueberreſten von Spongien beſtehen. Beſonders auffallend war, daß die 28 verſchiedenen Arten foſſile Infuſorien, welche hier⸗ durch ermittelt worden waren, 8 verſchiedenen jest noch leben⸗ den Gattungen angehören und daß 18 Arten, alſo faſt 4, ſo— gar noch jetzt lebende Arten des ſuͤßen oder brackiſchen Waſſers waren, die ich im vorigen Jahre bereits hatte in Kupfer ftechen Dieſe Reſultate theilte ich am 27. Juni dieſes Jahres laſſen. . ö ief der Academie der Wiſſenſchaften zu Berlin mit. (S. Bericht, Seite 51.) Die microfcopifche Analyſe von Mineralkoͤrpern hatte mich ſchon oft beſchäftigt, immer angeregt, aber nie befriedigt. Dieſe Beobachtungen gaben einen neuen Anſtoß und es ſchien mis immer deutlicher nur am Beobachter zu liegen, wenn ſich keine beſtimmten Reſultate ergaͤben. Von Neuem eingehend in dieſe Unterſuchungen, überlegte ich nur, wo wohl mit größerer Wahr⸗ ſcheinlichkeit eines Erfolgs die Aufmerkſamkeit intenſid zu vers wenden fen. Der Umſtand, daß mich im vorigen Jahre die Kieſelhaut des Equisetum und die Kieſelſpindeln der Spongilla lacustris beſchaͤftigt hatten, deren ſpeciellere Verhäͤltniſſe Hr. Dr. Struve auf mein Anrathen zu ſeiner intereſſanten In- augural= Differtation waͤhlte, erweckte, des Equisetum (Schach⸗ telhalmes) halber, die Vermuthung, daß wohl den Infuſorien⸗ Conglomeraten aͤhnliche Subſtanzen, wie Schachtelhalm, zum Polikren im techniſchen Gebrauche ſeyn Enten. Dieſe Cem⸗ binat on führte mich zur Unterſuchung des Tripels und der Zripel „Aus neuern freundlichen, fehr dankenswerthen Mittheilungen des Hrn. Siſcher ergibt ſich, daß die Anſicht, als habe er einen ausgeglühten Meeresboden gemeint, auf einem Leſe⸗ fehler des Manuſcripts beruht, indem es ausgegluͤhter Moor- boden heißen ſollte. 348 zu der Beobachtung, daß alle Biliner Polierſchiefer ein faſt ganz oder voͤllig reines Infuſorien-Conglomerat einer noch lebenden Gattung der Bacillarien-Familie ſey. Dieſe Erfahrung theilte ich am 30. Juni dieſes Jahres der Academie zu Berlin mit. (Sieh Bericht, S. 55.) Etwas uͤberſichtlicher wurden die bisherigen Erfahrungen in Poggendorff's Annalen der Phyſik dieſes Jahres zuſammengeſtellt. Je mehr dieſe neue Beobachtung die Anweſenheit der foſ— ſilen Infuſorien aus der neueſten Erdbildung auch in die Ter⸗ tiaͤrbildung uͤberfuͤhrte, deſto mehr wuchs das Intereſſe weiterer Nachforſchung. Vielerlei nach einander ſcharf experimentirte Steinarten und Erdarten, welche ich der Theilnahme des Hrn. Weiß verdankte, gaben zum Theil intereſſantere Reſultate, als fruͤher; allein keine deutlichen Spuren zum Grunde liegender Organismen. Es ſchien daher wichtig, die Aufmerkſamkeit auf die Verwandlung zu wenden, welche die erkannten foſſilen For⸗ men im Uebergange zu ganz unorganiſchen Maſſen erleiden. So ergab ſich das Reſultat, daß der ſogenannte Saugſchiefer oder verhaͤrtete Polierſchiefer ein nicht mehr reines, ſondern caͤmen⸗ tiertes Infuſorien-Conglomerat ſey. Die große Guͤte und Theilnahme, welche ich ſo oft von Hrn. v. Humboldt erfahren, foͤrderte meine Beſtrebungen und dieſe Erkenntniſſe bald darauf außerordentlich durch eine Neben— reiſe von Toͤplitz nach Bilin ſelbſt. Ich erhielt durch ihn eine Sammlung Biliner Steinarten in allen Uebergaͤngen vom Po⸗ lierſchiefer durch den Saugſchiefer zum Halbopalie und ruͤckſichtlich des Vorkommens ſo ſpeciell bezeichnet, daß es mich um ſo mehr zu weiterer Beobachtung antrieb und meine Unterſuchung ruͤck⸗ ſichtlich der Aufeinanderfolge und Umwandlung der Subſtanzen ſehr erleichterte. Außer der immer ſchaͤrferen Erkenntniß, daß der Saugſchiefer nur ein caͤmentiertes Infuſorien-Conglomerat derſelben Gaillonella distans iſt, welche den Polierſchiefer bildet und daß dieſe Erfüllung durch eine kieſelige Caͤmentmaſſe auch feine großere ſpecifiſche Schwere und Härte bedingt, fand ſich, daß die microſcopiſchen Verhaͤltniſſe auch die allmaͤhlichſten Ueber: gaͤnge des Saugſchiefers in den Halbopal erkennen ließen. Der Halbopal erſcheint knollenartig in den Saugſchiefer eingeſenkt oder ſo frei in und auf dieſem ruhend. In den fein abgeſprengten Theilen dieſer an Haͤrte zum Theil den Feuer⸗ ſteinen gleichenden und feuergebenden Halbopale laͤßt ſich auf das Deutlichſte erkennen, daß ſie ebenfalls nur ein Conglomerat von Infuſorienſchalen und Kieſelnadeln der Spongien ſind. Die Gaillonella distans ſcheint oft deutlich durch ihre Aufloͤſung die glasartige Caͤmentmaſſe geliefert zu haben, in welcher Gail- lonella varians mit Spongiennadeln fo wohl erhalten eingeſenkt ſichtbar ſind, wie Inſecten in Bernſtein. Es ſcheint bey dieſer Umwandlung des Polierſchiefers in Saugſchiefer und Halbopal ein ganz aͤhnlicher Proceß Statt gefunden zu haben, wie der iſt, wenn in Mehl eindringendes Waſſer oder Daͤmpfe Teig⸗ klumpen bilden. Die gar nicht geſtoͤrte horizontale Schichtung, welche im Opal dieſelbe, wie im Polierſchiefer iſt, zeigt, daß der Proceß kein gewaltfamer, ſondern ein ſehr allmaͤhlicher ge⸗ weſen ſeyn mag. Ferner kann man ſich beym Holzopal wohl denken, daß eine beſondere Opalmaſſe an die Stelle der aufloͤs⸗ lichen und allmaͤhlich gang aufgeloͤſten Holzſubſtanz getreten fey und daß die allmaͤhliche, in der Zeit verſchiedene Veraͤnderung auch das Sichtbarbleiben der einzelnen Theile veranlaßte. Die Umwandlung des kieſelerdigen Polierſchiefers und Saugſchiefers 349 in Halbopal läßt fih auf dieſe Weiſe wohl kaum annehmen. Die eindringende Opalmaſſe wuͤrde hier die Kieſelerde zu ver— draͤngen haben, oder wenn ſie dieſe umwandeln, ſich aſſimiliren ſollte, ſo wuͤrde der bereits ſo dicht erfuͤllte Raum des Saug— ſchiefers wenig Raum fuͤr die neue Kieſelmaſſe geſtatten. Leich— ter ſcheint ſich der Proceß ſo zu erklaͤren, daß bloßes Waſſer oder irgend ein anderes nicht flußſaures Loͤſungsmittel den Halb— opal aus den Kieſelſchalen der abgeſtorbenen Infuſorien fo bilde, wie der Teig aus Mehl entſteht. Ungekneteter Teig hat oft Mehlſtreifen oder Mehlklumpen, Halbopal oft unveraͤnderte In— fuſorienlagen oder Haufen in ſich. Hydrate ſind beyde und Fluß— ſaͤure iſt im Halbopal analytiſch nicht gefunden worden. Daß der Proceß nicht durch Feuer bewirkt ſey, ſcheint ſich dadurch ziem— lich ſcharf erweiſen zu laſſen, weil 1) die zarte Schichtung oft geblieben iſt und beſonders 2) die gelben, eiſenhaltigen Halbopale beym Gluͤhen roth werden. Waͤren ſie ſchon gegluͤht oder ſehr erhitzt geweſen, ſo wuͤrden die gelben Steine den hoͤhern Oxy— dationsgrad des Eiſens, zumal da ſie ſich an der Oberflaͤche finden, ſchon an ſich tragen. Gleichzeitig mit der Entwicklung dieſer Verhaͤltniſſe erhielt ich durch die freundliche Vermittlung des Hrn. Weiß und die guͤtige Liberalitaͤt des Hrn. Freiesleben in Freyberg ein ruͤck— ſichtlich des Fundortes ganz ſicheres Stuͤck des Planitzer Polier— ſchiefers und erkannte, daß auch das dortige Lager eine Anhaͤu— fung von Infuſorienſchalen ſey. Zwar gleicht das unterſuchte Stuͤck dem Biliner Saugſchiefer und die kleinen rundlichen Schalen der Gaillonella distans find wohl durch ein Kieſel— caͤment erfuͤllt, angefreſſen und verbunden, was die Deutlichkeit etwas ſtoͤrt; allein ich glaube einzelne zu meiner völligen Ueber— zeugung gebracht zu haben. Vielleicht gibt es auch dort eine lockere Maſſe, welche, dem wahren Polierſchiefer gleich, die or— ganiſchen Formen ſcharf erhalten zeigt.“ Ferner ſandte mir Hr. Carus freundlichſt aus Dresden ein Stuͤck des Caſſeler Polierſchiefers, worinn er auch organiſche Formen erkannt hatte. Von demſelben Fundorte fanden ſich auch auf dem koͤnigl. mineralogiſchen Muſeum einige Stuͤcke mit Fiſchverſteinerungen des Leueiscus pappraceus. Später erhielt ich noch Proben des Caſſeler Geſteins vom Habichtswalde durch die außerordentliche Güte des Hrn. Referftein in Halle. In dieſem Caſſeler Polierſchiefer fand ich 7 verſchiedene Arten von Panzer-Infuſorien. Außer dieſen deutlichen organiſchen Verhaͤltniſſen in den Steinmaſſen der neueſten und Tertiaͤrbildung fand ich noch die organiſchen, ſehr verwandten Bildungen in den Halbopalen von Champigny, in denen des Dolerits von Steinheim bey Hanau und in denen aus dem Serpentin von Koßwitz in Schleſien. (Die in dieſe Steine eingeſchloſſenen, ſehr deutlichen, kugelfoͤr— migen, zahlreichen microſcopiſchen Körper, die auch zuweilen als weißes Mehl noch frey aͤußerlich anſitzen, koͤnnten zum Tkeil zur jetzt noch lebenden Gattung Pyxidicula gehoͤren und unter⸗ * Neuere Proben in allen Uebergaͤngen der dortigen Geftein- maſſen, welche mir in Jena durch Hrn. Dr. Cotta's Güte uͤbergeben wurden, machen das Planitzer Vorkommen doch wieder zweifelhaft; da ich die characteriſtiſchen Oeffnungen der Gaillonella distans in den ſonſt aber freilich in Geſtalt und Größe ſehr ähnlichen Koͤrperchen noch nicht und noch keine zweyte organiſche Form erkannt habe. 5 350 ſcheiden ſich in ihrer Bildung ſehr von ben ſtalactitiſchen Formen des Achats.) Der weitere Fortgang der Unterſuchungen lenkte fich, durch die ganz verwandten Opalmaſſen geleitet, auf die Feuerſteine der Kreide. Zwar ſchon oft waren ſie von mir unter dem Mi⸗ croſcop in kleinen Theilen vergeblich betrachtet worden. Die ſchwarzen und durchſichtigen Feuerſteine gaben auch dießmal keine optiſchen Charactere. Eine Vergleichung der Bildungs⸗ verhaͤltniſſe des Halbopals von Bilin machte mir aber wahr— ſcheinlich, daß die ſogenannten unreifen Feuerſteine der Unter— ſuchung beſſer zu Huͤlfe kommen wuͤrden und damit war der Schluͤſſel zu dieſen Beobachtungen gefunden. Ich fand in den weißlichen und gelblichen opaken Feuerſteingeſchieben der Mark bey Berlin viele eingefchloffene ſpindel- und kugelförmige Koͤr⸗ perchen, welche ſich mit den Kieſelnadeln von Spongien und mit Infuſorienformen der Gattung Pyxidicula der Bacillarien— familie recht wohl vergleichen ließen. Ferner fand ich, daß in der weißen und mehlartigen Rinde und Ausfuͤllung der Kluͤfte der Feuerſteine dieſelben Kieſelnadeln und Kugeln frey und wohl— erhalten vorhanden waren, und daß dieſes weiße Kieſelmehl, welches keineswegs Kreide iſt, ſondern von Saͤuren herruͤhrt (wie auch ſchon Andere beobachtet haben), unaufgeloͤſt bleibt und nicht brauſt, der Primitivzuſtand der Feuerſteine ſeyn moͤge. Gerade fo mehlartig iſt der Polierſchiefer. Es lag alſo nahe, ſich vorzuſtellen, daß bey der Bildung der Kreidelager waͤhrend ihres noch lockern Zuſtandes die Schalen und Fragmente der Kieſelerde ablagernder Pflanzen und Thiere, ihrer größeren ſpeci⸗ fiſchen Schwere halber, an Stellen, wo das Tieferſenken ge⸗ hindert war, ſich ſo in Neſter und horizontale Lagen zuſam⸗ mengefunden haben moͤgen, wie man bey ſenkrecht abgeſchnittenen alten Schuttbergen die verſchiedenen Beſtandtheile, Knochen, Porzellanſcherben, Moͤrtel und dergl. nach ihrer Eigenſchwere in manchmal uͤberraſchende horizontale Lagen geſchichtet ſieht. Eine eindringende, die Kieſelerde aufloͤſende oder umaͤndernde Fluͤſſigkeit konnte dann wohl in dieſen Lagen, vie in Mehl eindringendes Waſſer die Teigklumpen bildet, ſo jene nie gleich⸗ artig geformten Knollen der Feuerſteine bilden, welche als holo⸗ thurien- und corallenaͤhnliche Formen die Aufmerkſamkeit der Geologen immer von Neuem auf ſich gezogen haben. Endlich erwaͤhne ich noch die Reſultate der Unterſuchung des Edelopals von Koſchau. Wie in den Feuerſteinen und einigen Halbopalen, fo fanden ſich auch in Fragmenten des gemeinen Opals der Serpentinbildung bey Koſewitz und des Edelopals aus dem Porphyr bey Koſchau eingeſchloſſene runde Koͤrper, welche an einen organiſchen Urſprung lebhaft erinnerten. Die größte Maſſe der letztern Geſteine aber war innen homogen. Ich ſuchte dann nach, ob nicht das Muttergeſtein dieſen Bil⸗ dungen weitern Aufſchluß gäbe und fand, daß eine fteinmarks artige Maſſe die Opalknollen des Edelopals immer unmittelbar umgibt. Dieſes Steinmark von Koſchau hat nun unter dem Microſcop allerdings wieder große Aehnlichkeit mit der ſchon etwas veraͤnderten, d. h. zum Theil aufgeloͤſten Gaillonella distans, wie ſie nicht im Polierſchiefer, ſondern im Saugſchiefer von Bilin vorhanden iſt, und in dem noch etwas ſtaͤrker vers aͤnderten Saugſchiefer von Planitz vorhanden zu ſeyn ſcheint. Ich habe des Auffallenden der Primaͤrformation oder doch der fruͤhern vulcaniſchen Periode halber, zu welcher dieſe Bil: dungen gehoͤren und der Tiefe halber, aus welcher fie hervor⸗ 351 g trieben ſeyn mögen, dieſe und die ähnlichen Erſcheinungen oft wiederholt gepruͤft und verglichen, und obwohl die vorgegangenen Veraͤnderungen mit dem urſpruͤnglichen Stoffe keine volle Sicher— heit fuͤr Organiſches geben; ſo ziehe ich doch vor, die in mir erweckten Anſichten auszuſprechen, als ſie zu verſchweigen, werde aber die Unterſuchungen mit ſtrenger Pruͤfung noch fortſetzen und die Reſultate, gleichviel wohin ſie die Ausſicht oͤffnen moͤgen, wenn fie eine gewiſſe Reife erlangt haben, weiter mittheilen. Je mehr die zum Theil alten, zum Theil neuen Saͤtze: Omnis calx e vermibus Omnis silex e vermibus Omne ferrum e vermibus Wahrſcheinlichkeit gewinnen koͤnnten, deſto nöthiger iſt es, durch immer ſtrengere Pruͤfung, welche freilich nicht das Werk einiger Tage ſeyn kann, die Thatſachen von den Meynungen zu tren⸗ nen und erſtere nicht durch Wolken zu umhuͤllen, ſondern durch bedachtſame Beobachtung in den wahrſcheinlich erreichbaren Gren— zen zu umſchreiten, welche die Natur ihnen angewieſen hat. | — ex organicis Als bisher ermittelte ſichere Thatſachen find anzuſehen: 1. Bergmehl 2. Kieſelguhr 3. Polierſchiefer 4. Saugſchiefer 5. Die Halbopale des Polierſchiefers beſtehen ganz oder zum Theil aus den Schalen von Panzer— Infuſorien. Als ſehr wahrſcheinlich ſich eben ſo verhaltende Steinarten ſind erkannt worden: 6. Die Gelberde 5 7. Der Raſeneiſenſtein als neueſte Bildung. 8. Die Feuerſteine ber Kreide als Secundaͤrbildungen. 8 9. Die Halbopale des Dolerits als mit primaͤren oder 10. Die Halbop., gemeinen und Edel- Altern vulkaniſchen Bil- opale des Porphyrs dungen in Verbindung 11. Gewiſſe Arten von Steinmark. ſtehende Steinarten. als neueſte Formation. | als Tertiaͤrgebilde. So weit waren dieſe Beobachtungen gediehen, als ich am 18. Auguſt der Academie zu Berlin einen kurzen noch nicht gedruckten Bericht daruͤber abſtattete, nach welchem ich eine Anzeige davon auch an Poggendorff's Annalen der Phyſik abgegeben habe, wo ſie in dem noch nicht ausgegebenen im Druck begriffenen neueſten Hefte bald erſcheinen wird. Seit dieſen vier Wochen hat ſich manch neues und nicht unwichtiges Reſultat der weitern Nachforſchung fuͤr dieſe Ver⸗ haͤltniſſe ergeben. Eine Unterſuchung der Feuerſteingeſchiebe meiner Waters ſtadt Delitzſch, zwiſchen Leipzig und Wittenberg, wo ich einige Tage verweilte, deren Boden aus mehr oder weniger Damm— erde beſteht, unter welcher eine mit vielen Feuerſteinen, hie und da auch mit Quarz, Achat und Chalcedon vermiſchte Lehm⸗ ſchicht befindlich iſt, auf die abwaͤrts ein ſehr maͤchtiges Sand⸗ lager folgt, welches noch nicht durchſenkt worden iſt, das aber in groͤßerer Tiefe auf dem bey Landsberg, Leipzig und Halle hervortretenden Thonporphyr zu ruhen ſcheint, deſſen Fragmente ſich auch hie und da unter den Geſchieben der Oberflaͤche er kennen ließen, ergab neue und ganz beſonders entſcheidende 352 organiſche Verhaͤltniſſe. Bey weitem die Mehrzahl der Feuer⸗ ſteine von Delitzſch, in allen Farben und Geſtalten, enthalten nehmlich in ihrer Maſſe eine große Menge von Schalen-Infu⸗ ſorien bekannter Gattungen und faſt ohne Zweifel noch jetzt lebender bekannter Arten der ausgezeichnetſten Form. Eine ſehr verbreitete Form dieſes ganzen Steinlagers, welches vorzugs— weiſe der Kreide anzugehoͤren ſcheint, deren Echiniten = Verfteis nerungen und dergl. nicht gar ſelten unter den Geſchieben liegen, ſind mehrere Arten der klettenartigen, kugelfoͤrmigen Thierchen der Gattung Xanthidium aus der Bacillarien-Familie, deren auffallendſte ich ſchon ſeit dem Jahre 1832 als bey Berlin lebend kenne und als Xanthidium fureatum beſchrieben (es hat rings⸗ um gabelfoͤrmige Stacheln), auch auf den Tafeln des groͤßern Infuſorienwerks ſeit einem Jahr ſchon abgebildet habe. Eine andere hoͤchſt auffallende, die Maſſe der dortigen Feuerſteine zuweilen fo ſehr erfüllende Form, daß die Caͤmentmaſſe ganz untergeordnet erſcheint, gehoͤrt nicht der Bacillarien-Familie der Infuſorien an, wozu bisher alle foſſile Formen gehörten, fon= dern der Familie der Kranzthierchen, Peridinaͤen. Es iſt offenbar und völlig erweislich eine wohl erhaltene Art der Gat— tung Peridinium ſelbſt. Ja die Form hat fo viel Aehnlichkeit mit den von mir als Leuchtthierchen der Dftfee bereits beſchrie— benen und abgebildeten Peridinium acuminatum oder Peridi- nium michablis, daß es noͤthig wird, dieſe beyden Arten von Neuem zu pruͤfen, ob nicht die abweichenden Charactere der foſſilen bey ihnen bisher bloß uͤberſehen worden ſind. Mit die⸗ ſem Thierchen gleichzeitig findet ſich noch eine andere Art der Gattung Peridinium, bey welcher der Gattungscharacter, die Querfurche des Panzers fuͤr den Wimperkranz, nicht ſo deut⸗ lich iſt, aber doch auch vorhanden zu ſeyn ſcheint. Saͤmmtliche Infuſorien-Formen liegen zwiſchen Ueberreſten von zerfallenen oder faſt aufgeloͤſten Algen und Seepflanzen, vielen Nadeln von Spongien und Fluſtren. Einige dieſer Feuerſteine enthalten gleichzeitig Pentacriniten- und Echiniten-Abdruͤcke, einen auch fand ich mit einer deutlichen Catenipora. Die Infuſorien⸗ Formen, welche in den Feuerſteinen von Delitzſch die Stelle der Gaillonellen im Halbopale von Bilin vertreten, laſſen ſich auf folgende Arten zuruͤckfuͤhren: N A. Aus der Bacillarien-Familie: 1. Xanthidium furcatum, noch lebend als Suͤßwaſſer⸗ thierchen bey Berlin. 2. X. aculeatum, ebenſo. 3. X. hirsutum, ebenſo. 4. X. delitiense, eine neue ſehr ausgezeichnete Art mit mehrfach veraͤſteten Stacheln, nur foſſil in Delitzſch entdeckt. B. Aus der Familie der Kranzthierchen: 5. Peridinium pyrophorum n. sp. vielleicht Peridinium micha@lis der Oſtſee. 6. P. priscus, eine neue, vielleicht aber auch nur noch nicht lebend gefundene Form mit dunklerem, zelligem Panzer, deſſen Querfurche einen Stachel und deſſen Hinter- oder Vordertheil eine kurze Spitze hat. Hieran ſchließen ſich noch einige andere neuere Beobach⸗ tungen. Kurz vor meiner Abreiſe von Berlin unterſuchte ich das Geſchiebe der Mark, welches von Hrn. Blöden in feinen geognoſtiſchen Beytraͤgen 1834 als Schwimmſtein aufgefuͤhrt worden iſt. Dieſer Schwimmſtein beſteht aus denſelben freilie⸗ 353 genden Kieſelſpindeln und Kugeln (Pflanzen- und Infuforiene Reſten), welche die Feuerſteingeſchiebe der Mark in ſich ein— ſchließen. Dieſer Schwimmſtein verhaͤlt ſich alſo offrnbar zum Feuerſtein der Kreide, wie der Polierſchiefer zum Halbopal und er gehoͤrt der Kreide ſelbſt an. Hier in Jena endlich erhielt ich durch die gefaͤllige Theil— nahme des Hrn. Hofrath Veferſtein auch eine Probe des Polierſchiefers von Rione in der Auvergne. Eine ſogleich vorge— nommene microſcopiſche Analyſe hat erkennen laſſen, daß auch dieſe Maſſe aus einer ſehr deutlichen Anhaͤufung von microſcopi— ſchen verſchiedenartigen Organismen beſteht, die nicht ſo wohl erhalten ſind, als die Biliner und Caſſeler, aber beſſer, als die von Planitz. Ich erkenne beſonders zwey verſchiedene Formen: 1) coniſche Staͤbchen, welche ich fuͤr Kieſelſpindeln und deren Theile aus Spongien halte und 2) ſehr deutliche cylindriſche Roͤhren, die ich für eine noch unbekannte Art von Gaillonella halten moͤchte, deren Glieder (Thiere) ſehr lang geſtreckt ſind. Die characteriſtiſchen Oeffnungen laſſen ſich nicht erkennen, aber der ſchon in der Aufloͤſung begriffene Zuſtand mag dieß hindern. Es ſchien mir zuweilen, daß jedes Thier viele Oeffnungen (mehr als vier) beſitze, was ſehr characteriſtiſch waͤre, aber erſt weiter zu ermitteln iſt. Es waͤre denn hierdurch veſtgeſtellt, daß auch auf die Feuerſteine der Kreide, mithin die Secundaͤrfor— mation der Erde, die Infuſorien einen ſichtlichen Einfluß ausgeuͤbt haben, und daß dieß in die Reihe der ſichern Thatſachen aufzunehmen iſt. Es ſey mir uͤberdies noch erlaubt, ganz kurz die Reſultate einer andern Reihe von microſcopiſchen Beobachtungen vorzutra— gen, welche gegen die ſo eben abgehandelten eine Art von Ge— genſatz bilden und die Wichtigkeit, microſcopiſche Forſchungen auch außer dem Bereiche des Organiſchen bekunden duͤrften. Folgendes ſind nehmlich Reſultate einer microſcopiſchen Analyſe der anorganiſchen erdigen und derben Mineralien: 1. Alle Kreide, ſowohl die weiße als farbige, beſteht aus ſehr regelmaͤßigen platten elliptiſchen Koͤrperchen oder deren Frag— menten, welche 192 — 439 Linie im Durchmeſſer haben und aus eingekerbten (gegliederten) concentriſchen Ringen gebildet werden. 2. Die Porzellanerde von Aue und Calle beſteht aus groͤßern, regelmaͤßigen, jenen der Kreide aͤhnlichen, aber ſcheibenfoͤrmigen, runden Koͤrperchen und deren Fragmenten, die bis u Linie gros ſind. 3. Meerſchaum und Bergleder beſtehen aus mehr oder weni— ger locker und filzartig verflochtenen, biegſamen Gliederfaͤden, de— ren Glieder eine beſtaͤndige Größe zeigen und man kann ver— faͤlſchten Meerſchaum, der unregelmaͤßigen, beigemengten Theile wegen, die meiſt feiner Quarzſand ſind, leicht unterſcheiden. 4. Alle Bergmilche und Kalkguhre beſtehen aus ſehr beſtimm⸗ ten, unbiegſamen und geraden Gliederſtaͤbchen, welche in Buͤn— del vereinigt eine ſpiralfoͤrmige Anordnung der Glieder oder Koͤrn⸗ chen zeigen. 6. Alle gemengten Stein- und Erdarten, beſonders alle Thon⸗ und Lehmarten, zeigen ihre dem bloßen Auge nicht er⸗ kennbaren Beſtandtheile noch deutlich unter dem Microfcope und Iſis 1837. Heft 5. — 354 viele bisher, der aͤußern Charactere und der chemiſchen Beſtand— theile nach, fuͤr aͤhnlich und gleich gehaltene Subſtanzen ſind ihren naͤchſten wahren Beſtandtheilen nach von einander ſehr abweichend, und umgekehrt ſehr fern gehaltene ſich ſehr verwandt. 6. Selbſt cryſtalliſierter Glimmer und Quarz, ſammt den meiſten aͤhnlichen von mir unterſuchten Mineralien zeigen, theils ohne weitere Vorbereitung, theils beym Erhitzen oder Gluͤhen ein gekoͤrntes Anſehen von großer Regelmaͤßigkeit. 7. Man kann endlich auf kuͤnſtlichem Wege durch Gluͤh— hitze, und wie es ſcheint auch ſelbſt unter Waſſer, Kalk, Kiefel und thonerdige Subſtanzen (vielleicht durch eine Art von foges nannter Polariſierung der erwähnten koͤrnerartigen Elementartheile) in Gliederſtaͤbchen verwandeln. Dieß iſt der gewoͤhnliche Proceß beim Porcellan. Ich uͤbergebe ſchmucklos dieſe treugepflegten Beobachtungen als die allmaͤhlich ſich entwickelnden Reſultate langer und auf fernen muͤhe- und unheilvollen Reiſen gepflegter Forſchungen. Es iſt die Entwickelung des durch Africa und Aſien verfolgten Einfluſſes der kleinſten Organismen auf die groͤßere Formenwelt. Moͤge der gewonnene Geſichtskreis, den ich den Repraͤſentanten deutſcher Naturforſchung, welche mir erlaubten, jetzt das Wort zu nehmen, als einen Beytrag zu ihrem gemeinſamen hoͤhern Streben hiermit uͤberreiche, eine nachſichtsvolle Theilnahme finden. Ich ſchließe mit der Bemerkung, daß ich die weitern De— tails dieſer Unterſuchungen den betreffenden verſchiedenen Sectio— nen anſchaulich zu machen bereit und zu dieſem Zwecke ſowohl mit den Materialien, als einem guten Microſcop von Piſtor und Schick in Berlin verſehen bin. Am Abend beſuchte man das Concert des Muſikdirectors Queißer aus Leipzig. Am Donnerstag, den 22. Septbr., folgten die ſtimmfaͤhigen Mitglieder der Einladung des großh. Hauſes zur Mittagstafel auf dem Luſtſchloß Belvedere mit ſei⸗ nem reichen Garten und den praͤchtigen Gewaͤchshaͤuſern. Man hatte aus der ganzen Gegend 70 Waͤgen zuſammengebracht, worauf die geehrten Gaͤſte ihre Fahrt machten. Man beſah die botaniſchen Schaͤtze; dann war Vorſtellung bey den hoͤchſten Herrſchaften; nach beendigter Tafel, welcher der Großherzog, der Prinz Carl von Preußen, der Erb-Großherzog und der Prinz Eduard beywohnten und an der wechſelſeitig Geſundheiten ausgebracht wurden, fuhr man ins Theater, wo Söͤthe's Taſſo und Schiller's Glocke gegeben wurden. Dann ver— ſammelten ſich noch die Gaͤſte beym Obermedicinal-Rath von Froriep und kehrten ſpaͤt in der Nacht nach Jena zuruͤck. Dritte allgemeine Sitzung. Freytag, den 23ten September. Dieſe Sitzung war am zahlreichſten beſucht und es wohn⸗ ten derſelben wieder die fuͤrſtlichen Perſonen von Weimar, ſowie auch S. D. der Herzog und der Prinz Georg von Altenburg nebſt den Miniſtern beyder Laͤnder bey. Man ſchritt zuerſt zur Wahl des naͤchſten Verſammlungs— ortes. Es wurden Einladungen verleſen von der medicinifchen 23 355 und philoſophiſchen Facultaͤt zu Roſtock und von der phyſicaliſch— mediciniſchen Geſellſchaft zu Erlangen. Darauf erhob ſich ſeine Excellenz der Graf Lafpar von Sternberg und lud die Verſammlung nach Prag, der Hauptſtadt Boͤhmens, welche reich an Muſeen und Anſtalten fuͤr die Naturwiſſenſchaften und der Ankunft der Naturforſcher und Aerzte mit Freuden ent— gegen ſehe. Cammerrath Waitz aus Altenburg ſtimmte fuͤr Prag und bemerkte, daß man bey der Wahl vorzuͤglich auf— ſolche Orte Ruͤckſicht nehmen muͤſſe, aus deren Mitte die Ver— ſammlung fleißig beſucht worden iſt. L. v. Buch, D. v. Littrow und Prof. Zeune erklaͤren ſich gleichfalls dafür. Prof. Leupoldt trat wegen Erlangen zuruͤck und ſodann wurde Prag mit Acclamation gewaͤhlt; ebenſo zum Geſchaͤfts— führer der Graf C. v. Sternberg. Seecretaͤr wurde Hr. Prof. Rrombholz, und im Verhinderungsfalle Prof. Bo— ſteletzky als deſſen Stellvertreter. Nun wurden Vortraͤge gehalten: 10) Alex v. Humboldt, uͤber die Verſchiedenartigkeit des Naturgenuſſes und die wiſſenſchaftliche Entwickelung der Weltgeſetze. Wird erſcheinen in einem Werk bey Cotta. 11) Director v. Littrow, uͤber meteorologiſche Beobach— tungen und uͤber die Einfuͤhrung eines gleichen Maaßes und Gewichtes. [Wir bitten, hiebey unſere Vorſchlaͤge zu würdigen, Iſis 1831 S. 1044. O.] 12) Obermedicinalrath und Leibarzt Dr. Röſer aus Athen gibt Nachricht von der mediciniſchen und naturforſchenden Ge— ſellſchaft in Griechenland. Dr. Carvela auf Zante, Dr. Bruns ner zu Cairo und Dr. Deit zu Jeruſalem erbiethen ſich zum Naturalientauſch. Er ſpricht ferner uͤber die Skelette der alten Griechen aus Graͤbern. Sie ſeyen nicht viel uͤber 5 Schuh groß geweſen. 13) Dr. Schmidt aus Hohenleuben, Blicke eines Arztes auf Germaniens fruͤhere Bewohner. Ein ſehr gelehrter Aufſatz. 14) Hofrath Dr. Reichenbach aus Dresden, Blicke in die natuͤrlichen Verwandtſchaften des Pflanzenreichs und die Ent wickelung der Pflanze überhaupt, als Baſis fuͤr die Clafſifica— tion des Gewaͤchsreichs. „Wenn der die Natur beſchauende Forſcher im Beginn ſeiner Forſchung der Betrachtung des Einzelnen ſich hingab, wenn er durch angeborne Neigung ſchon fruͤher, oder ſpaͤter etwa durch Beyſpiele oder Lehre, ja durch ſcheinbaren Zufall zum Schauen ermuntert — darnach ſtrebte, die erſten Ein— druͤcke, welche einzelne Foſſilen, Pflanzen oder Thiere auf ihn gemacht hatten, zu feſſeln, das Bild ihrer Geſtaltung aufzu— faſſen und in ſeiner Erinnerung zu bewahren; wenn er bald wieder jene genannten Einzelnheiten in ihre Theile zerlegte, das einfachere Gefüge der Foſſilen oder das viele Stufen der Aus— bildung durchlaufende Gewebe der Pflanzen und des Thiers ver folgend: ſo wird er die große Manchfaltigkeit der Theile, ſo wie den vielfachen Wechſel ihrer Verbindungen erkennen, darin die Verhaͤltniſſe ahnend, welche die Manchfaltigkeit der Naturkoͤrper uͤberhaupt zu bedingen vermoͤgen. Dieſen Anlauf beginnend, thut der Naturforſcher den erſten Schritt auf der Bahn, die ihm vorliegt, er gibt ſich ſelbſt hin an die Natur, er laͤßt ſie auf ſich wirken: noch 356 geht von ihm keine Ruͤckwirkung auf ſie aus. In dieſer Weiſe thut der Naturforſcher das fuͤr ſeine Individualitaͤt, was die Geſammtheit der Forſcher jenen verdankt, welche dieſe als die Schoͤpfer der Wiſſenſchaft ehrt — er beobachtet. So wie aber alles Lebendige dem Geſetze der Entwicklung unterworfen, dieſer unter beguͤnſtigenden Umſtaͤnden auch zu folgen vermag und gewiſſe, durch Urgeſetze bezeichnete Sta— dien einer vorgezeichneten Bahn zu durchlaufen ſich bemuͤht, oft aber im Streben gehemmt wird, auf einer niedern Stufe bes harrend; ſo beharrt auch von den Forſchern ein Theil auf der Stufe der Beobachtung, die Materialien fuͤr weitere Forſchung einzeln entdeckend, aufſammelnd und bietend. — Unheimlich angeregt fühlen ſich Andere, die zerſtreuten Beobachtungen mus ſternd, welche zu ungeregelten Maſſen ſich anhaͤufend, wider— ſtreben dem Geſetze der Ordnung: denn die Ordnung iſt es, welcher der denkende Menſch nachſtrebt, die Ordnung, welche ſchon der geregelte Bau der Thiere ihm vorbildet, als Leitſtern des geſelligen Lebens. 1 Der Naturforſcher thut darum einen zweyten Schritt, wenn er das Zerſtreute zur Ordnung verweiſt, wenn er das, was mehreren ſeiner beobachteten Naturkoͤrper gemeinſam iſt, aufſucht und dieß Gemeinſame als verbindenden Character bey feiner Sonderung der Maſſen, bey feiner Gruppirung der For⸗ men voranſtellt. Auf dieſem Schritte, in welchem der clafs ſificierende Geiſt ſich bewegt, öffnet ſich, fo wie im Organi— ſchen immer zuerſt eine Zweytheilung des Einfachen erkannt wird, die getheilte Bahn der Kunſt und Natur. Das im Moment Aufgefaßte gibt die Kunſt wieder, ſie beachtet die Natur in einem vorliegenden Abſchluſſe ihrer Entwickelung und fixirt deren Geſtaltung in dieſem Abſchluſſe. Die Aufgabe der rein na— tuͤrlichen Erkenntniß iſt eine hoͤhere, ſie will das Bild von der Natur ſehen, wie dieſe iſt, wie ſie entſteht, ſich entfaltend emporſtrebt und endlich vollendet wieder in den ewigen Cyclus alles Lebens, in der Aufloͤſung ſich wieder erzeugend hinabſinkt. So greift das Moment des Endes wieder ein in das Moment des Beginnens. Es iſt hier nicht Ort und Zeit, die großen Leiſtungen zu erwaͤhnen, welche fuͤr Loͤſung ſo gewichtiger Raͤthſel des Lebens uns vorliegen. Was zur Erforſchung dieſer Probleme im Ber reich einer naturlichen Claſſification der Pflanzenwelt der nordi— ſche Einzige that und bis an ſein Ende thaͤtig erſtrebte, was Frankreichs claſſificirende Geiſter unſterblich machte, was jener, auch deutſche Forſchung und deutſche Geſelligkeit hochachtende Britte durch unermuͤdlichen Fleiß gefunden und tief in den An— nalen des Wiſſens begruͤndet, was endlich im hochgebildeten Genf der Rieſengeiſt eines der liebenswuͤrdigſten Naturforſcher geleiſtet, was der, deſſen Abweſenheit wir Alle beklagen, mit ſeinem Schoͤpfertalente ſelbſtzeugend erſchuf oder was anweſende Collegen und Freunde Großes gegeben, es iſt bekannter als daß es Aufzählung erheiſchte: fie gaben es der Welt und die Welt iſt's — welche kennt, was ſie gaben! Aber wenn ein von fruͤheſter Jugend an der Wiſſenſchaft geweihetes Leben, wenn die Gelegenheit, reiche und großartige Mittel fuͤr eigne Forſchung zu benutzen, einigen Anſpruch gibt, ihre Bahn verfolgen zu dürfen, ſich anzuſchließen an ihr Stre— ben nach Erforſchung, nach Erkenntniß der fuͤr Alle frey und offen ſich ſelbſt bietenden Schoͤpfung: ſo mag es auch ferner dem Einzelnen erlaubt ſeyn, die Worte des unſterblichen Meiſters, 357 worin er bey feinem „Vorſchlag zur Güte” Alle zur Mitwir⸗ kung auffordert, auf ſich zu beziehen und beſcheiden zu bieten, was er geſehen, was er erforſcht und combinirend bedacht hat. Erſt wenn fuͤr die Kenntniß des Einzelnen ſo große Re— ſultate vorliegen, wie die thaͤtigwirkende Zeit uns gegeben, kann davon die Rede ſein, etwas Ganzes zu erfaſſen, an einen Zu— ſammenhang in der Beſchauung zu denken: denn die Beach— tung des Ganzen iſt das erſte Erforderniß, wo es gilt, den Begriff der Syſtematik in's Leben zu fuͤhren, welcher nur dem Univerſum gehoͤrt, deſſen nothwendiger Zuſammenhang das Syſtem ſelbſt iſt. Leider ſehen wir dieſen Begriff nur von Wenigen klar aufgefaßt; im Allgemeinen ſtrebt man nach Erforſchung der Natur in einzelnen Gruppen und Sphaͤren, ohne die Harmonie des Ganzen zu nehmen, ohne an den Ariadneiſchen Faden zu denken, der allein faͤhig iſt, durch das Labyrinth der Formen eine Bahn uns zu ſichern. In gleicher Weiſe kann es auch für die abgeſonderte Betrachtung einer Flora, des Inbegriffs der in einem geographiſch oder topographiſch beſchraͤnkten Erde theile vorkommenden Gewaͤchſe kein beſonderes Syſtem geben. Die allgemein tiefer liegenden Beziehungen kehren wohl auch in der theilweiſen Betrachtung des Univerſums wieder, aber die ſich mehr zum Beſondern ſpaltenden Stufen verlieren ſich immer mehr, wenn wir den Blick vom Ganzen abwenden und dann ſtellt ſich die neue Aufgabe: das Stuͤckwerk, welches eine Flora immer ſeyn muß, zuſammenzuhalten, die nothwendige Beziehung zum Ganzen zu finden. So treten dann die geographiſchen Verhaͤltniſſe hervor, indem die Stufen, welche die natuͤrlichen Familien bilden, mehr noch die der Gattungen, am meiſten die der Arten ſich zu beſondern Gruppirungen geſtalten, ein— gehen zu eigenthuͤmlichen Vereinen. So bereitet ſich durch die Vergleichung und Zählung jener Stufen die intereſſante — bo— taniſche Arithmetik, eine der edelſten Bluͤthen unſerer Zeit. Widmen wir aber dem nothwendigen Zuſammenhange des Ganzen einige Aufmerkſamkeit, indem wir daran denken, in die unabſehbare Maſſe der in unferer Zeit von Tag zu Tag mehr zerſplitterten Familien oder ſogenannten Ordnungen eine wirkliche Ordnung, einen verſtaͤndigen, das Gleichgewicht foͤrdernden, natuͤrlichen Zuſammenhang zu bringen; ſo erkennen wir das Beduͤrfniß der Zeit, wir beachten vielleicht ein hoͤheres Problem unſers Jahrhunderts: denn wir werden uns erſt auf dieſem Wege bewußt, daß es ein Princip der Einheit iſt, wel— ches wie in der Schoͤpfung der ganzen Natur, ſo auch in dem heiteren Reiche der Pflanzen aus ſich die Formen entfaltet. Die erſten und allgemeinſten Beziehungen im Univerſum des Pflanzenreichs greifen durch alle Floren der Welt, die erſte Entwicklung bey Keimung und Knoſpung der Gewaͤchſe unter— ſcheidet die vier bekannten Hauptſtufen der Gewaͤchsformen leicht. I. Nacktkeimer: Gymnoblastae. Sie entſprechen dem Innerſten, was jede hoͤher organi— ſirte Pflanze in ſich traͤgt, ſo wie uͤberhaupt der Gang der Entwicklung in den Pflanzen — dem des Thieres hierin ent— ſprechend — auf niedern Stufen immer fruͤher das Innere er— ſchafft, auf höheren Stufen dieß fpäter in dem Aeußern einge- ſchloſſen gebiert. Dieſe Nacktkeimer ſind die am einfachſten 358 organiſirten Gewaͤchſe; ihr Koͤrper iſt iſolirter Schleimſtoff oder an der Luft verhaͤrtetes, faſerig broͤckliges Mark, welches die Keimkörnchen umgibt, gleich dem Marke und gleich den Huͤllen des Keimlings der ausgebildeten Pflanze. Als ſolche Keimhuͤllen geben ſie zur Zeit der Keimung die Keime, waſſererfuͤllte Blaͤs— chen, nackt aus ſich heraus und das Gerinnen des Waſ— ſers in dieſen bereitet die Keimung, welche dann durch Verlaͤn— gerung und durch ein Zuſammentreten vieler gleichartiger Keim— linge vermittelt wird, um ein neues Gebilde hervorzurufen, eine neue Generation zu beginnen. Die Vielheit ſtrebt alſo hier ge— meinſchaftlich darnach, durch Centration erſt verſchmelzend, eine gemeinſame Individualitaͤt zu erlangen. Bunte Erdfarben characteriſiren die aͤußere Erſcheinung, an welcher das höhere Grasgruͤn noch fehlt. Ihre Scheinblaͤtter ſind ſelbſt Mark, nichts als unmittelbare Fortſaͤtze der Keimhuͤlle und ihre Lebens— functionen bethaͤtigt nur feuchte Atmoſphaͤre; Trockenheit unter bricht jene und verſetzt dieſe Gewaͤchſe in Scheintodt. Hierher gehören zwey Claſſen, welche die Tafel in ihren beiden unterſten Zonen erlaͤutert. (Hierbey wurde die in Kupfer geſtochene Wandtafel vorgezeigt und herumgegeben, welche zu des Verfaſſers Pflanzenreich? gehoͤrt.) Erſte Claſſe. Pilze: Fungi. Nur Keimkoͤrnchen und Huͤllen. — (Keine gruͤne Pflan— zenſubſtanz oder Phytochlor, darum auch keine Knoſpung.) Sie find unſtreitig die einfachſten Gebilde des Gewaͤchs— reichs auf der allerniedrigſten Stufe der Organismen deſſelben verharrend, den innerſten Saamengebilden der hoͤhern Pflanze vergleichbar. Mangel alles deſſen, was die excentriſche Ent— wicklung der Pflanze erzeugt, insbeſondere der durchgaͤngige Mangel des Gruͤnſtoffs (Phytochloron) fondert fie gänzlich von allen uͤbrigen Stufen der Entwickelung dieſes Naturreichs als niedrigſtes Vorbild. Es iſt die Anſicht, daß die Pilze als Kinder einer fortgeſetzten Schoͤpfung, nur Traumbilder von For— men einer hoͤheren Pflanzenwelt, gleichſam uͤber die Erdflaͤche verſtreute Staubbeutel und Fruchtknoten vorſtellen, in einem Nachhall alter Naturkraft uͤppig emporſchießend; eine eben ſo geiſtreiche, als diejenige ein Mißverſtehen derſelben verrathen wuͤrde, nach welcher wir den Pilzen etwa am Ende des Gan- zen ihre Stellung anweiſen wollten, fie als einen Anhang des Gewaͤchsreichs betrachtend. Die Natur hat ſich durch ihre Theile nach und nach als Ganzes geſtaltet, dieſe aber im Grundgeſetze ihres Verlaufs nicht in einer ſtetigen Reihe von Formen der Zeit nach entwickelt, ſondern das, was ſie zuerſt geſchaffen, wie die Theſis der Urkraft, durch Antitheſen nach beyderlei Richtung vermittelt. So trat dann das Hoͤhere auf wie das Niedere und wie im Thierreiche der Eingeweidewurm ſpaͤter erſchaffen, als das Individuum, in dem er wohnt, ſo mag auch der Pilz ſpaͤter, als die hoͤhere Pflanze, die ihn traͤgt und erzeugt, auf die Weltbuͤhne getreten ſeyn: aber wie dieſe niedern und alle Nachbarn den Urtypen, fo folgten auch die hoͤchſten Organismen erſt der weitern Entfaltung der Schoͤpfung, und fo wie der Pilz durch feine Keime die Individualität weft * Das Pflanzenreich in ſeinen natuͤrlichen Claſſen nnd Familien entwickelt und durch mehr als tauſend in Kupfer geſtochene bildliche Darſtellungen für Anfänger und Freunde der Botanik erläutert. Nebſt zwey Heften Text. Leipzig, bey Wagner. 359 erringen muß, ſo zeigt auch der Entozoen Gruppirung in der gemeinſamen Blaſe des Echinoeoceus und Coenurus, oder in dem geſonderten Gliedlebens des Bandwurms das Beſtreben aus der Aggregation die ſelbſtſtaͤndige Individualitaͤt zu erreichen, wie die Fortbildung der natuͤrlichen Reihen beweiſt. Sonderung der allernaͤchſten Verwandtſchaften wuͤrde ein conſequentes Ver— folgen ſolchen Principes bedingen. Wollten wir verſuchen, mit den Algen das Gewaͤchsreich zu beginnen und dieſe Gruͤnpflan— zen von ihren naͤchſten Verwandten, den Mooſeu und Farren, durch Dazwiſchenſetzung der Pilze zu trennen, ſo wuͤrde dieß nicht mehr den Namen eines natuͤrlichen Syſtems verdienen, es waͤre nur — widernatuͤrlich zu nennen. Zweyte Claſſe. Flechten: Lichenes, Psorae. Keimkörnchen und deren Hüllen, nebſt Phytochlorkoͤrnchen im Innern verſchloſſen, welche die Hüllen durchbrechen und als Knoſpen hervortreten koͤnnen, eine untergeordnete Vermehrungs— weiſe beginnend. (Endo- s. Cryptochlorophyta.) Die Flechten ſind die Pilze wieder, mit dem Zuſatze von Phytochlorkoͤrnern; ſie ſind darum die erſten Gewaͤchſe, welche auf die zweyte, dem Individuo gehörige Vermehrungs— weiſe gewinnen, ſie haben — die Individualitaͤt der Pflanze erreicht! — So treten die Flechten auf als die Vermittler zwi— ſchen Pilz und Pflanze, als die natuͤrlich verbindenden Glieder zwiſchen dem niedrigſten Vorbilde des Gewaͤchsreichs und zwi— ſchen feiner hoͤhern — gruͤnen Entfaltung, II. Zellkeimer: Cerioblastae. Die Zellkeimer ſind wieder die Nacktkeimer, mit einem organiſchen Zuſatze, ſie ſind nehmlich in ihrer Bedeutung wie— derum das Innerſte der Pflanze, mit der ſich zum Splint ge— ſtaltenden Zell- und Faſerſubſtanz. In dieſer Weiſe immer fähig, eine Sonderung aus zwey Differenzirten zu offenbaren, entwickeln ſich auch beyde Gefaͤßſyſteme und die dieſen entſpre— chenden Geſchlechter treten in der erſten Andeutung auf. So, eine weibliche Sphäre: Saftgefaͤße: Piſtill und eine maͤnn⸗ liche Sphäre deutet ſpaͤter an: Luft- oder Spiralgefäße mit ihren Spaltöffnungen und Staubbeutel. Ihr Keimling beſitzt ſchon eine ihm eigenthuͤmliche zellige Huͤlle, welche aus der Pflanze mit ihm heraustritt und durch ſeine Keimung zerſprengt wird; ſie entfaltet ſich weiter und ihre Erſigeburt iſt ein mit Pflanzengruͤn erfuͤlltes, zelliges Zwiſchengebilde zwiſchen Keim und Gewaͤchs, in Geſtalt von Fäden oder von Blaͤttchen, die ſogenannten Cotyledonidien. Ganz analog dieſer Kei⸗ mung entwickelt ſich auch die Knoſpe, welche eine ſchleierartige Hülle, hier und da als Knoſpenbeutel geftaltet, mehrere Knoſpen einſchloß, durchbricht, oder ziegelſchuppig liegende Blaͤttchen aus— einander drängt, um zum Lichte gelangen zu koͤnnen, alfo erſtes Vorbild der Zwiebel. Die Gewaͤchſe dieſer Claſſe entwickeln Blätter, welche mit ihrer Splintbildung unmittelbar zuſammen⸗ haͤngen und ſo wie ihre Fruͤchte, aus dieſer gewebt ſind. Dahin gehoͤrt die Dritte Claſſe. Grünpflanzen: Chlorophyta. In ihrer Geſtaltung wiederholen ſie niedere Vorbilder von Pilzen und Flechten, bevor ſie ſich zu der ihnen eigenthuͤmlichen Manchfaltigkeit und Vollendung von Formen erheben, welche in unzertrennlicher Gliederung ähnliche Typen verfolgen. So be⸗ 360 rühren ſich die natürlichen Ordnungen der Algen, Mooſe und Farren, die hoͤhern ſchon in der Keimung deutlich die niedern wiederholend und ſich unzertrennlich zur Claſſe verbindend. Sie entſteigen dem Elemente des Waſſers, ſo wie alles Höhere urfprünglich in Waſſer ſich zu bilden beginnt und eroͤff- nen die Formen des hoͤhern grünen Gewaͤchsreichs. Die Conferve beginnt als Kugelblaͤschen und Fadenſchlauch mit Farbe, meiſt Gruͤnſtoff erfüllt und entbehrt der Gefäße, fie iſt zum Theil ſelbſt nur iſolirtes Gefäß. Sie muß demnach auch der Befruchtungstheile gaͤnzlich entbehren, einzig und allein zur Knoſpung befaͤhigt. Dieſe Knoſpung fuͤhrt noch einmal in den Zygnemen den Aet der verſchmelzenden Pilzſpore ruͤck— deutend vor unſer Auge: denn es muß dieſes Individualitaͤts⸗ ſtreben auf dieſer niedrigſten Stufe des hoͤhern als phyſiologiſches Bindeglied mit der ſonſt abgeſchloſſenen Sphaͤre der Nacktkeimer eintreten. Aber hoͤher geſteigerte Formen enthalten als Tange die Knoſpengebilde zu Sporenkapſeln entwickelt und ihre eigene Bedeutung verkuͤndend, treten vorgebildete Gliedergefaͤße dazu. Das Moss bietet, als Mittelgebilde der Claſſe, die erſten Vorbilder von Piſtill und Anthere und die Knoſpe geht nicht unter, das Laubmoss gliedert fie ſproſſend, und in Beuteln und Bechern vereint bieten freygewordene Knoſpen der Lebermooſe zierliche Formen. Das Farrenkraut endlich keimt als Con⸗ ferve und fest auf den nachgebildeten Thallus der Marchantie ſeinen eigenthuͤmlichen Wedel, in immer fortgeſetzt ſeitlicher Bil— dung. Die Knoſpe vereinzelt ſich hier und wird frey aus dem Wedel geboren, auf und mit ihm wurzelnd oder losgegeben und ſelbſtſtaͤndig das Individuum theilend und fortpflanzend. Aber die Scheinanthere des Mooſes geht wieder unter; nur Sporen— kapſeln anßer der Knoſpe erzeugend, tritt das Farrenkraut als Luftalge in die Categorie der Tange und erſt Zamia und Cycas vollenden durch centriſchen Abſchluß die bisher einſeitig gebliebene Geſtaltung der Farren, ſchon durch den eingeſcheideten Herztrieb der Ophiogloſſen vermittelt. Jene oft verkannten, vielfach ger mißdeuteten Cycadeen zeigen den letzten Nachklang der klap⸗ pigen Sporenkapſel von Botrychium in dem Gebilde, was man faͤlſchlich bey ihnen Anthere genannt hat und die Knoſpen— gebilde bey Zamia in concentriſchen Zapfen verſammelt oder bey Cycas, wie bey den übrigen Farren aus dem Wedel her— vorbrechend, ſchließen als Scheinfruͤchte, richtiger als Zwiebel—⸗ vorbild, die Antitheſe gegen die Mittelgebilde der Claſſe, die antherentragenden Mooſe, ſo wie die Conferve dieſe Antitheſe begann. Aber die Form iſt nun durch die Cycade morpho— logiſch (architectoniſch) vollendet; die Claſſe hat ihr Cen⸗ trum wieder gefunden, ohne Zamia und Cycas muͤßte das Ende ihr fehlen, ſie waͤre ein kopfloſes Monſtrum. So beſtimmt die Natur unwiderruflich die Integritaͤt und den lebendigen Zu⸗ ſammenhang, alſo das organiſche Syſtem dieſer Cluſſe ſich ſelbſt *. - III. Spitzkeimer: Acroblastae. Planzen mit Knoten- und Scheidenbildung. Zum Bau der vorigen Claſſe findet ſich hier der Baſt hinzugeſetzt. Sie bringen es in der Entwickelung ihrer Formen ſo weit, daß aus der Baſtſchicht die ihnen eigenthuͤmlichen Scheiden ſich loͤſen; dieſe treten auf als Blaͤtter und als Huͤllen der Bluͤthen, im * Dieſe Stellung der Cycadeen nach eigener Unterſuchung be: reits im J. 1828 erläutert, 361 Gefuͤge und in Verbindung mit dem Stamme, dem Baſte ſelbſt analog. Beyde in der vorigen Claſſe ſchon angedeutete Gefaͤß— ſyſteme und die dieſen entſprechenden Geſchlechtsſyſteme treten hier beſtimmter auf und ſchließen ſich ab, beyde Geſchlechter unter vorwaltender Dreyzahl, welche den peripheriſchen Ab— ſchluß um ein gegebenes Centrum zum erſten Male deutlich be— ſtimmt. Die Huͤllen der Befruchtungstheile bleiben indeſſen meiſtens noch zweydeutig, da ihre Entwickelung nur die Baſt— ſchicht in ihren Bereich ziehen kann. — Die ganze Entwicklung dieſer Mittelgebilde des Gewaͤchs reichs beruht auf der Vorbildung eines in ſeinen Baſt eingeſcheideten Urknotens, ſo tritt der Embryo auf — als Gegenſatz dieſes Urknotens tritt der ernaͤhrende Eyweißkoͤrper hinzu, bis jener ſelbſtſtaͤndig zu wirken vermag — von welchem Urknoten ausgehend das Wachs— thum anfangs nach zwey Richtungen hinſtrebt, nach unten und oben. Eine Ausgleichung in den Potenzen, welche die Pflanzen bey der Keimung nach unten und oben zu wachſen veranlaſſen, wird aber noch nicht gewonnen; darum erliſcht das nach unten begonnene Wachsthum einer Pfahlwurzel. Dieſe verkuͤmmert oder ſtirbt ab — wie bey der Zwiebelbildung deut— lich iſt — und in ihrem Umkreiſe ſproſſen nur Faſern heraus, welche ſpaͤter die einzigen Ernaͤhrer und Traͤger der Pflanze zu werden beſtimmt ſind. Kraͤftiger vorwaͤrts ſchreitet unter des Lichtes magnetiſch anziehender Kraft die Entwicklung der Pflanze nach oben; der Urknoten treibt als oberer Keim ſeine kegelfoͤr— mige Spitze, laͤßt dieſe in Baſtſcheiden aufloͤſen und immer das Aeußere vom Innern durchbohren; eine unmittelbare Fortſetzung des Urknotens als Bluͤthentraͤger bildet dann den Schaft; ſind aber roͤhrenfoͤrmige Baftenlinder auf den Knoten geſetzt, und der Wechſel zwiſchen Knoten und Baſtcylinder wiederholt ſich, fo beſtimmt dieß den Halm; dichte Uebereinanderſetzung und Ver— ſchmelzung von Knoten, mit Unterdruͤckung einer Zwiſchenbildung von Roͤhren, erhebt ſich endlich als Stengel und Stamm. Soll eine Familie wahrhaft natuͤrlich ſeyn, ſo muß ſie uns, wie die Graͤſer thun, dieß Fortſchreiten der Entwicklung offen— baren; jede Familie muß — wie die Roſaceen aus der Alche— mille das Bild der Roſe — innerhalb ihrer Sphaͤre ſich ih— ren Character ſelbſt erſt entwickeln; fie muß ihn aber auch be ſiegen koͤnnen, um uͤber ſeine Begraͤnzung ſich zu erheben: denn das iſt der Sieg der Natur über die Kunſt, daß fie den Character nur als Typus erkennt. Das Nicht— ahnen dieſer Wahrheit, das Streben nach ſich ſelbſt immer mehr einengenden Characteren iſt der Grund der Zerſplitte— rung der Natur, und dieſe, ewig nur die Mutter einſeitig will— kuͤrlich gruppierter kuͤnſtlicher Syſteme, ohne innere Haltung des Ganzen, wird bald die Gattungen alle zu Familien empor— heben muͤſſen. — Hier bey den Spitzkeimern findet ſich alfo ſtets nur ein Wachsthum nach oben: Plantae acrogeneae, überwüchfige Pflanzen. Jeder jener Knoten kann ein Blatt aus ſich entwickeln. Die Bildung von Treibknoſpen iſt gleichfalls nur moͤglich am Knoten, feitlich achſelſtaͤndig oder central. Der Knoten erſcheint mit ſeiner Knoſpe central als Knolle, Zwiebelknolle und Zwiebel und ſetzt im erſten Falle ſeine Brut dann dem einfachen Knoten analog, an der Baſis aͤußerlich an, oder er wiederholt ſie, dem die Entwicklung dieſer Claſſe leitenden acrogenetiſchen Geſetze (Pflanzen: reich S. 66) zufolge, durch die Aufſetzung (wie bey Gla- diolus und Crocus), oder im letztern Falle als Zwiebel, erſcheint er aus vielen zuſammengeſchobenen Knoten im Zwiebelſtuhl oder Zwiebelkuchen, welcher ſo viele Blatthuͤllen entwickelt, als Ur— Iſis 1837. Heft 5. 362 knoten verſchmolzen, und hier gewinnt er die Faͤhigkeit, in eben ſo vielen Achſeln Brut zu erzeugen, ſo daß dergleichen Zwiebeln oft ganz in ihre Bruten ſich aufloͤſen. Hat ſich jener hier als Zwiebelſtuhl zuſammengezogene Knotenverein als Stengel ent— wickelt, ſo tritt hier wie bey der Tiger- und Feuerlilie die Brut aus den Achſeln der wirklichen Blaͤtter und Bracteen heraus, und die Knoſpe loͤſt ſich vom Stengel und entwickelt ſich frey wie der Saame, oder bey den Allien aus der Theilung der Dolde. Bey gewiſſen Pflanzen waͤchſt auch jener Zwiebelſtuhl als wurzelartiger Stamm unter der Erde fort und behält nur an feinem Ende die Zwiebelnatur. Die Spitzkeimer erſcheinen als Centrum des Gewaͤchsreichs nur eine Claſſe bildend, als: vierte Claſſe. Scheidenpflanzen: Coleophyta. Sie gehen aus dem einfachſten, in naturgemaͤßer phyſio— logiſcher Verbindung mit der vorigen Claſſe durch Wiederholung nach cryptogamiſchem Vorbilde der Knoten- und Scheidenbildung: Isoetes, hervor und repraͤſentiren in den Formen ihrer Ent: wicklung die Durchbildung des Stock- oder Stammſyſtems, weßhalb durch fie die Natur deſſen Entwicklung in den drey Stufen von Wurzel, Stengel und Blatt vor Augen legt, da jedes dieſer drey Organenverhaͤltniſſe auf ſeiner Stufe vorwaltend ſich durchbildet und für dieſe Stufe ſich abſchließt. Bluͤthe und Frucht koͤnnen ſich nur ſo hoch entwickeln, als der Typus jenes Organenſyſtems zulaͤßt, weßhalb auch die Bedeu— tung der Bluͤthenhuͤllen ihre Gegenſaͤtze nicht vollkommen zu er: reichen vermag. Ein Kreis von drey umgewandelten Blaͤttern bildet die Staubgefaͤße, Ligulargebilde haͤngen ihnen an als Co— rolle und eine Art von Kelchhuͤlle tritt bey einigen aus umge: ſtalteten Blaͤttern oder deren Scheiden von außen hinzu, im Centro bildet ein dreyblaͤtteriger Kreis ſich zur Frucht. IV. Blattkeimer: Phylloblastae. Ihr Weſen beſteht darinn, daß fie zu dem Körper der vorigen die Rindenſchicht noch hinzuſetzen und ihre Polaritaͤt, die Entwicklung nach zwey entgegengeſetzten Richtungen, nach unten und oben vollenden: denn auch eine unterirdiſche Haͤlfte gibt als Pfahlwurzel einen Gegenſatz gegen den Stamm, und in ihr wird die Faͤhigkeit gegeben, analoge Gebilde, wie die der obern Haͤlfte: Blätter, Bluͤthen und Fruͤchte aus ſich zu ent— wickeln. (Wandtafel des Pflanzenreichs, Fig. 5.) Das Hin— zutreten der Rindenſchicht des Stammes, deren Baſtlage nun hier als cylindriſch ausgebreiteter Knoten der Spitzkeimer wieder— kehrt, und deßhalb auch hier wieder den Boden fuͤr die Ent— wicklung und Einwurzelung der Knoſpen abgibt, bringt eine Umgeſtaltung der ganzen Pflanze hervor: denn ſchon bey der Keimung öffnet ſich dieſe Rindenſchicht gewoͤhnlich in zwey Cotyledonen oder gegenuͤberſtehende Samenlappen; bey we— nigen erſcheint durch Verwachſung oder Verkuͤmmerung nur einer, bey einigen auch drey und mehrere ſternfoͤrmig ge— ſtellt. Dieſe Cotyledonen, welche alſo die Theilſt uͤcke der Rindenſchicht ſind, ſo daß auf niederer Stufe kein ihnen gleichartiges Gebilde exiſtiren kann, bergen zwiſchen ſich das Federchen oder Knoͤſpchen: die plumula, welche ſich zum eigentlichen Stengel emporhebt und die wahren, fpäterhin durch Zufammenziehung der an ihrer Bil— dung theilnehmenden Rindenſchicht gelenkig ablösbaren Blaͤtter hervorbringt. Das Fortwachſen dieſer Pflanzen geſchieht 23 * 363 unter doppeltem Verhaͤltniß nach zwey Richtungen, nicht nur nach unten und oben, ſondern auch nach außen und innen; indem ein neuer Holzeylinder um den ſchon vorhandenen innern herumwaͤchſt und eine neue Rindenſchicht innerhalb der aͤußern ſich anſetzt, ſo daß bey alten Baͤumen ſowohl Holz als Rinde die Fortſchritte ihres Wachsthums im Querſchnitte durch Ringe andeuten. Dieſe Gewaͤchſe ſind demnach naturgemaͤß Amphi— geneen oder doppelwuͤchſige Pflanzen: Plantae am- phigeneae zu nennen, durch welches Wort die Erreichung ihrer Polarität, als ihr Weſen deutlich bezeichnet iſt. (Vergl. Pflanzenreich S. 19 n. 77 und die Durchſchnittabbildungen der Wandtafel.) Auf aͤhnliche Weiſe, wie ſich der Keim zum Pflaͤnzchen entfaltet, entwickelt ſich auch die Knoſpe ſchon meiſt aus der Achſel eines die Rindenſchicht oͤffnenden Blattes, oder uͤberhaupt da, wo die Baſtſchicht von ihrer Decke befreit worden iſt. Rindenblaͤtter oder Schaalſchuppen: squamae, als Wiederholung von Cotyledonen, umgeben die erſte Trieb— knoſpe von außen, innerhalb deren unter dem Schutze von Deck⸗ oder Ausſchlagsſchuppen: tegmenta et ramenta, der Trieb ſich entwickelt. Die Ach ſelblaͤtter oder stipulae ſind dann die letzte Nachbildung der Cotyledonen in der analogen Sphaͤre der Knoſpung; ſie ſind gleichſam die Saamenlappen fuͤr die in der Blattachſel des entwickelten Triebes ſich entfal⸗ tende Knoſpe, oft mit dem dieſe unterſtuͤtzenden Blatte verwach—⸗ ſend, oder ſelbſt zu Schaalſchuppen für die entſtehende Knoſpe ſich umwandelnd. Ein Eyweißkörper im Samen iſt hier durch die Cotyledonen vertreten, ſein Daſeyn nur als Wiederholung der Natur des Knotengebildes der Spitzkeimer zu betrachten, und damit hängt wieder die Knotenbildung des Stammes zu⸗ ſammen, damit auch Wiederholung von Scheiden- und Ligu⸗ largebilden der Spitzkeimer bey Rubiaceen, Polygoneen, Por⸗ tulacaceen u. a. Die Bedeutung von Bluͤthen- und Fruchtbildung unter der Herrfhaft des Rindenſyſtems wird der leitende Canon, den die Natur in dieſer höheren Hälfte entfal— tet, und vier Verhaͤltniſſe dieſer Entfaltung treten hier uns als Claſſen entgegen. Fünfte Claſſe. Zweifelblumige: Synchlamydeae. In ihnen zeigt die Natur die Vollendung und das Vor⸗ walten des hoͤhern Blattſyſtems, ſie erzeugt ſich erſt von Neuem das Urgebilde der Blattkeimer und ſchreitet weiter zur Geburt der Bluͤthe als unmittelbaren Blattgebildes der Pflanze. (Vgl. Pflanzenreich, S. 76.) I. Keimleben oder oder Vorbildung, Praͤformation: Stockbildung: Saame, Knoſpe Wurzel, Stamm, I. II. III. IV. So dictirt uns die Natur den Canon fuͤr das Leben der Pflanze: II. Vegetation 364 Sechste Claſſe. Ganzblumige: Synpetalae. Hier zeigt ſich die Vollendung eines Gegenſatzes zwiſchen Kelch und Blumenkrone zum erſten Male deutlich beſtimmt, aber letztere noch unvollendet: verwachſen-blaͤtterig: syn- petala, eine Nachbildung des in ſeiner entgegengeſetzten Vollen⸗ dung verwachſenen Kelches. (Vergl. das Princip der weiblichen und maͤnnlichen Sphaͤre. Pflanzenreich, S. 67.) Alſo hier ein Vorwalten des weiblichen Typus. Der Staubfadenkreis iſt wieder ein umgewandelter Blattkreis, die Corolle immer als dazu gehoͤriges, auch mit ihm ſich verdoppelndes Stipular- gebilde entſtehend. (Vergl. Pflanzenreich, S. 80.) Siebente Claſſe. Kelchbluͤthige: Calycanthae, Die Pflanze hat die durch die Blumenkrone — im Princip der maͤnnlichen Sphaͤre — erſtrebte ſtrahlige Theilung erreicht, aber der ganze Kreis der innern Blume (Corolle und Staubs gefaͤße) bleibt abhaͤngig vom ſie feſſelnden Kelche, in ſich ſelbſt aber tritt er durchgebildet, vollendet hervor, es zeigt ſich das Vorwalten des maͤnnlichen Typus, geboren im Bereich der weiblichen Sphaͤre. Achte Claſſe. Stielbluͤthige: Thalamanthae, Die Pflanze zeigt den ſchon vollendeten maͤnnlichen Bluͤ— thenkreis frey geworden, unabhaͤngig vom Kelch; und in dem nun erlangten Zuſtande der Freyheit aller Bluͤthen— kreiſe durchlaͤuft das durch den Vegetationsproceß erſtrebte, durch das ſreye Zuſammenwirken beyder Kreiſe bedungene End— und Centralgebilde der Pflanze: die Frucht, das einfachſte Beginnen wiederholend, alle Stufen feiner Entwicklung und ges langt zur hoͤchſten Vollendung, welche nach anatomiſchen, mors phologiſchen und phyſiologiſchen, ſo wie nach den aus jenen drey Categorieen des Baues, der Form und des Lebens ſich ableiten— den methodiſchen Geſetzen durch daſſelbe erreicht werden kann. Ruͤckblickend auf die Entwicklung der Pflanze, erſchließt ſich uns die Gliederung des Lebens und der Entfaltung im Organismus der Pflanze; wir erkennen die drey Abſchnitte: Keimleben, Vegetation und Fructification. Nur der mittlere Zuſtand gehoͤrt ihr ſelbſt an, die beyden Endzuſtaͤnde gehören der Entfaltung der Welt. Jeder dieſer Zuſtaͤnde be greift Stadien in ſich, welche durch organiſche Gebilde repraͤ— ſentiert werden. Das Ganze ordnet ſich deßhalb in der leben— digen Natur folgendermaaßen: III. Fructification oder Bluͤthen- und Fruchtbildung: — l—ĩ— Blatt, weibliche, maͤnnliche Sphaͤre, Frucht 5 VI. * VII. VIII fie ruht im Samen | in der Knoſpe || wurzelt | ſtengelt | beblaͤttert ſich bluͤht weiblich | maͤnnlich | träge Frucht! — Dieſen Canon der Natur faſſen wir auf fuͤr die Methode der Beſchauung des Ganzen; wir erkennen im ganzen Gewaͤchsreiche die Hauptabſchnitte des Lebens zur Bezeichnung der Stufen, die zunaͤchſt hervorgehenden Lebensſtadien zur Be zeichnung der Claſſen. So entwickeln fi dre y Stufen, unter ihnen acht Claſſen als unmittelbarer Abdruck oder Reflex der Entwicklung der einzelnen Pflanze im Bilde des vegetabiliſchen Univerſums — und das ſoll doch wohl ein Syſtem ſeyn? — 365 ng 366 I. Faſerpflanzen, II. Stockpflanzen, III. Btüthen: und Fruchtpflanzen, Inophyta. Stelechophyta. Antho - Carpophyta. et N — — — ilze Flechten Gruͤnpflanzen Scheidenpflanzen Zweifelblumige Ganzblumige Kelchbluͤthige Stielbluͤthige 71 II. III. IV. V. VI. VII. VIII. a — —ʒ u—— Gymnoblastae, Cerioblastae, Acrohlastae, Phylloblastae, Nachtkeimer. Zellkeimer. Spitzkeimer. Blattkeimer. Auf dieſem Wege einzig und allein der Natur folgend, in keinem Momente ihr vorgreifend, gelangt man zu natuͤr— licher Anſchauung der fernern Gliederung der Claſſen, ſie ſpal— ten ſich in ihre rein natuͤrlichen Ordnungen und Reihen, in die Familien, Gattungen und Arten, und in conſe— quenter Weiſe der Natur ruhig folgend, erhalten wir das Re— ſultat: endlich erkennen zu koͤnnen, daß das Ganze, wie es durch einen rationellen Anfang ſich begruͤndet, auch ein rationelles Ende uns darbietet; wir ſehen, wie die in Hin— fiht auf innern Bau anatomiſch, auf aͤußere Architektonik morphologiſch, auf Stoffgehalt, Fruchtbarkeit, Vervielfaͤl— tigung der Formen, Lebensdauer und Acclimationsfaͤhigkeit unter Beybehaltung der Fruchtbarkeit, alſo auch phyfiologiſch am hoͤchſten ſtehenden Gewaͤchſe, endlich die aus der Natur ſelbſt entlehnte Folge der wirklich natürlichen Familien des Pflan— zenreichs in ihrer Zunahme an edlern Stoffen, in ihrem Reich— thum an tropiſchen Formen durch Vollendung der einzelnen Kreiſe unb Sphaͤren und durch deren harmoniſchen Einklang mit dem Beduͤrfniſſe des die Natur beſchauenden Geiſtes, vor unſern Augen beſchließen. Unter den manchfaltigen Abſtufungen aber, welche in der ferneren Claſſification der Pflanzenwelt erſchienen, haben wohl alle, da eine — einzig und allein von Oken verſuchte — Cen— tralanſchauung des Ganzen ſie nicht geleitet, eine verſchiedene Begrenzung erfahren, und wir ſehen ſchon Genera mit dem Titel Classis und Ordo begruͤßt. Indeſſen am meiſten variieren die Grundſaͤtze bey Verfolgung der in der Claſſification ſich bee dingenden aͤußerſten Spaltungen, die Begriffe von Gattung und Art. Bey der gaͤnzlichen, durch alle verungluͤckte Verſuche bewieſenen Unmoͤglichkeit, dieſe Stufen fuͤr das Allgemeine phi— loſophiſch definierend zu umſchreiben, genuͤgt es nur zu ſagen: daß ſie ſolche beſtimmte Claſſifications-Verhaͤltniſſe ſind, welche auf den verſchiedenen Entwickelungsſtufen der Natur, auch ver— ſchiedenen organiſchen Catwickelungs-Verhaͤltniſſen entſprechen und unter verſchiedenem Werthe ſich darſtellen. Sie ſind alſo, ſo wie alle Stufen der Natur, nichts Abzuſchließendes, ſondern etwas fortdauernd in ſich ſelbſt ſich Entwickelndes, lebendig fort— ſchreitend ſich Fortbildendes, in ihrer objectiven Erſcheinung ſo— wohl, als auch in der ſubjectiven Beſchauung: der Zeit ge— hoͤrig, in der fie beſtehen. Das alte Stabilitätsprincip: „man vereinige alle diejenigen Individuen in eine Art, welche von den urſpruͤnglichen Stammaͤltern durch Samen und Keime bis auf die neueſte Zeit erzeugt worden ſind,“ wuͤrde unſere Beobachtungsfaͤhigkeit für dieſen Generationsverlauf, unſere gleich- zeitige Exiſtenz mit den „urſpruͤnglichen Stammaͤltern“, ſo wie mit den „bis auf die neueſte Zeit“ abgeſtammten Individuen bedingen, um das Paradoxon jenes Urtheils eini- germaaßen rechtfertigen zu koͤnnen. Da aber die Bedingung un— erfuͤllbar iſt, fo loͤſt ſich auch jenes Urtheil ſelbſt in fein Nichts auf. So gewiß aber eine Vorzeit Jahrtauſende lang ihre Or— ganismen in das allgemeine Grah aller Lebendigen verſenkte und ſo gewiß man heutzutage den Glauben an das Ausſterben ſolcher Formen nicht mehr fuͤr gottlos haͤlt, ebenſo wenig darf man den Vorwurf der Gottloſigkeit fuͤrchten, wenn man ſich ſeiner Sinne bedient, die im wirklichen Verlaufe unſers Beobachtens neu ent ſtandenen Formen zu ſehen und wenn man als wahrſcheinlich annimmt, daß auch die Nachwelt im Stande ſeyn wird, noch manche nachgeſchaffene Formen zu ſchauen. So wie aber jener Untergang lebendiger Weſen ſich nicht durch allgemeine ploͤtzliche Kataſtrophen bedingt hat; ſo arbeitet auch jetzt noch die ſchoͤpfe— riſche Allmacht fort, in Vervielfaͤltigung ihrer Formen ſie vor unſern Augen langſam entfaltend und zwingt uns, die Charac⸗ tere, die wir dennoch für ihre Unterſcheidung als typiſchen Aus— druck veſthalten muͤſſen, immer mehr zu ſondern und aufloͤſend zu vermehren: denn hier iſt der Ort, wo die Strahlenbrechung aller Claſſificationsſtufen ihre hoͤchſten Potenzen erreicht hat. So erhoben ſich ſchon die in der Vorzeit als Arten betrachteten Stu— fen zur Dignitaͤt der Gattung, die Gattungen wurden Familien und jegliche Stufe gieng in die Manchfaltigkeit ihrer Formen auseinander. So werden jetzt die Getraidearten, die die Vorzeit kaum als Varietaͤten beachtet, in den neueren Schriften auf die Stufe der Arten geſtellt, ſo auch die allen Gartendirectoren be— kannten Verbasca von Paris bis Petersburg, von Kopenhagen bis Neapel jaͤhrlich in Samen verſendet und unter allen Brei— ten Europa's gleichartig wieder erzogen, viele von ihnen uns urſpruͤnglich erweislich aus zwey Arten verſchmolzen und unter beguͤnſtigendem Einfluß, der oft Jahrelang mangelt, dennoch fruchtbar geworden und ſtetig ſich fortzeugend. So ſchuf aber auch neben jenen fortbeſtehenden Formen, zum Theil Erzeug— niſſen der Cultur, die freye Natur auf allen Stufen fortwaͤhrend neue Mittelgeſtalten und ſo iſt, um aus Hunderten, ja Tau— ſenden nur eins zu erwaͤhnen: Rosa waitziana eine ſolche Mittelart zwiſchen Rosa canina und pumila, von der Wur⸗ zel an bis zur Bluͤthe und Frucht, wie alle die ſeit 30 Jahren in allen botaniſchen Gärten Europa's immer wieder gleichfoͤrmig aus Samen erzogenen Roſen, als Mittelart fuͤr genauere Beachtung erkennbar, als Varietaͤt zu keiner — oder zu beyden ihrer Nachbarn gehoͤrig! — Vorgelegte ſchoͤne Suiten einiger Vögel haben in der zoologiſchen Section gleich: falls die Zweifel von dem alten Stabilitaͤtsprincipe der Arten erneuert und klarer belehrt, wie entweder im Ruͤckſchreiten zum Alten der Begriff von Art auf den der heutigen Gattung redu— zirt, oder das Fortbilden der Gattung in die immer ſich vers zweigend vervielfaͤltigenden Arten anerkannt werden muͤſſe. Nur eins von beyden koͤnne hier conſequent ſeyn, ſoll anders die An— ſchauung der Natur in Einklang treten mit der Natur ſelbſt. So begegnet uns überall, wohin wir nur blicken, bie Fortbildung der Art und der Gattung im Einklang mit der Fortbildung der Welt in all' ihrer Beziehung. Art und Gattung iſt fo fortlebend und fortwachſend, wie dat Individuum der organifchen Welt, ihre Auffaſſung iſt die Bluͤtht jeglicher Zeit, und zwar ſo wie die Zeit ſie gebar! 367 Möchte auch unſer ſich ſeegensreich für die Wiſſenſchaft organiſch fortbildender Verein dieſe Andeutungen, fo gering fie ſind, freundlich beachten, um auch aus ihnen dereinſt Reſultate für die Beſchauung des Ganzen zu ziehen. Alle freundlich ges ſinnte, unbefangen Selbſtdenkende ſind zur Mitwirkung befaͤhigt und ich wuͤnſche und bitte im Geiſte ſolcher Freunde fernerhin fortleben zu duͤrfen, denn — wir haben es geſtern gehoͤrt — „wer nicht im Geiſte ſeiner Freunde lebt, verdient nicht, daß die Welt von ihm erfahre“ *, 15) Brehm, Pfarrer zu Renthendorf, uͤber das Be— tragen der männlichen Raubvoͤgel gegen ihr brütendes Weibchen und die Jungen. „Die Voͤgel zeichnen ſich ſchon dadurch ſehr vortheilhaft von faſt allen andern Geſchoͤpfen aus, daß die meiſten von ihnen nicht nur in Einweibigkeit, ſondern auch in geſchloſſenen, auf die Lebenszeit dauernden Ehen leben. Von den Schmetterlingen findet man nach den Beobachtungen des Entomologen Herrn Friedrich aus Altenburg Papilio teucer in Mexico paarweiſe, was man bey andern bekanntlich nicht bemerkt hat. Die Voͤgel haben aber auch das Eigenthuͤmliche, daß ſich die Maͤnnchen faſt aller in Einweibigkeit lebenden um die Brut bekuͤmmern. Auch das iſt etwas Bemerkenswerthes. — Bey den Saͤugethieren, den Menſchen wie in Allem, ſo auch hierin ausgenommen, iſt die Sorge fuͤr die Nachkommen⸗ ſchaft der Mutter allein uͤberlaſſen. Das iſt gewiſſermaßen ſchon durch das Saͤugen bedingt; aber auch ſpaͤter, wenn dieſes aufz gebört hat, iſt es die Mutter allein, welche die Jungen ernährt oder doch leitet. Der Vater kennt ſeine Kinder nicht einmal. — Bey den niedern Thierclaſſen, den Geſchoͤpfen mit oder ohne Wirbelſaͤule, iſt auch die Mutter von der Sorge fuͤr die Nachkommenſchaft, ſobald dieſe von ihr getrennt iſt, entbunden, bis wir bey den Inſekten, welche wohlgeordnete Staaten bilden, eine beſondere Fuͤrſorge und Pflege in Bezug auf die Brut wie— der finden. Von dem Seehaſen, Cyclopterus lumpus, erzählt der leider viel zu früh verſtorbene Faber, daß das Maͤnnchen ſich vor die Eyer ſetze und ſie mit Vergnuͤgen be— trachte. Allein was iſt dieß gegen die Sorgfalt, welche die meiſten maͤnnlichen Vogel auf ihre Brut verwenden! Dieſe zeigt ſich ſchon beym Neſtbau. Die Maͤnnchen ſind es, welche den Neſtplatz hartnaͤckig behaupten. Man hat dieſes ihrer Ei⸗ ferſucht wegen des Beſitzes ihrer Weibchen zugeſchrieben, aber mit zu großer Ausdehnung. Allerdings dulden viele maͤnnliche Vögel in ihren Revieren ihres Gleichen nicht; aber die Maͤnn⸗ chen, nicht die Weibchen kaͤmpfen um den Bruͤtplatz. Ein Staar hatte im May dieſes Jahres vor meiner Wohnung in einem Kaſten gebruͤtet. Kaum waren die Jungen ausgeflogen, ſo nahm ein Hausſperlingspaar, welches ſchon fruͤher fruchtlos um dieſe Wohnung gekämpft hatte, den Kaſten in Beſitz. In einigen Tagen waren die jungen Staare ſo weit, daß ſie die unaus⸗ geſetzte Sorgfalt der Aeltern nicht mehr noͤthig hatten und jetzt erſchien das Staarenpaar wieder bey dem Kaſten und ſchlug das Sperlingspaar in die Flucht. Den Kampf beſtanden bloß die Maͤnnchen. Der männliche Staar warf die von den Sper⸗ lingen in den Kaſten getragenen Federn heraus und trieb das heftig zankende Sperlingsmännchen mit derben Biſſen und * Taſſo. 368 Stoßen vom Neſtplatze weg. Den dritten Morgen hatte das Sperlingsweibchen ein Ey gelegt, das Staarenmaͤnnchen kam herbey, kroch unter heftigem Geſchrey des Sperlingsmaͤnnchens in den Kaſten, trug das Ey im Schnabel heraus und warf es vom Baume herab. Jetzt war das Sperlingsmaͤnnchen fo wuͤthend, daß es, was es vorher nie gewagt hatte, auf das Staarenmaͤnnchen ſtieß, von dieſem aber uͤbel empfangen und weit weg getrieben wurde. Nur erſt, als das Staarenmaͤnnchen ſah, daß es ſich in Hinſicht der Umſtaͤnde ſeines Weibchens, welches zu einer zweyten Brut nicht aufgelegt oder nicht geſchickt war, ſehr geirrt hatte, uͤberließ es die Wohnung dem Haus⸗ ſperlingspaare, welches nun feine Brut in ihr beſorgte. —— Auf aͤhnliche Weiſe verhaͤlt es ſich bey allen Kaͤmpfen um den Neſtplatz. Die Männchen find es, welche fie mit maͤnn⸗ licher Kraft beſtehen und die Weibchen ſehen mit weiblicher Sanftmuth geduldig zu. Jedoch es wuͤrde zu weit führen und die hochverehrte Verſammlung langweilen, wenn ich das Betras gen der Maͤnnchen aller von mir beobachteten Voͤgel auf dieſe Weiſe ſchildern wollte. Ich wende mich deßwegen zu den Raub⸗ voͤgeln und werde kaum im Stande ſeyn, das Hauptſaͤchlichſte hieher Gehoͤrige über die Tagraub voͤgel in der kurzen mir zugemeſſenen Zeit mitzutheilen. — Die Aas-, Kamm:, Stelzen- und eigentlichen Geier, Cathartes, Sarco- rhamphos, Gypogeranos et Vultur kennen wir viel zu wenig, um uͤber das Betragen der zu dieſen Sippen gehoͤrigen maͤnn⸗ lichen Voͤgel in Ruͤckſicht auf ihre Brut etwas Genuͤgendes ſagen zu koͤnnen. Auch über den Geieradler, Gypaetos, fehlen uns in dieſer Beziehung genaue Beobachtungen. Anders iſt es bey den Adlern. Die großen Seeadler, Haliaötos, ſchweben paarweiſe über dem Horſte herum und fuͤttern gemein: ſchaftlich die Jungen oder das Junge auf. Ja, das Maͤnnchen ernährt und führt die ausgeflogenen mit dem Weibchen fo lange, bis ſie ſich ſelbſt erhalten und vor Gefahren in Acht nehmen koͤnnen. Ebenſo verhaͤlt es ſich bey den eigentlichen Adlern, Aquila und den Flußadlern, Pandion; die Schlangene adler und Rauchfußbuſſarde, Circaötos et Archibuteo, betragen ſich wahrſcheinlich auf aͤhnliche Weiſe. Ueber die Buſſarde, Buteo, habe ich genaue Beobach— tungen gemacht. Das Männchen fuͤttert nicht nur das Weib chen, waͤhrend dieſes bruͤtet, ſondern nimmt ſich auch der Jungen mit großer Liebe an. Im Jahre 1834 fanden wir einen Horſt dieſes Vogels nahe an Renthendorf. Das Männchen war, fo lange das Weibchen bruͤtete, um deſſen Nahrung ſehr beſorgt: allein als dieſes nicht mehr auf dem Horſte ſaß, bekuͤmmerte es ſich wenig um das Junge, weil nur eins im Neſte war, das mit leichter Muͤhe faſt ganz von der Mutter verſorgt wurde. Am 4. Junius Nachmittags ſchoſſen wir dieſe. Wir warteten auf das Maͤnnchen noch 2 Stunden, aber vergeblich. Des andern Morgens ſaßen wir wieder unter dem Horſte. Früher kamen beyde Buſſarde hoch in der Luft herbey und ſtuͤrzten ſich in den Horſt herab. Jetzt aber ſahen wir Nichts von dem Männchen. Endlich erſchien dieſes, welches in der Nähe ge- lauert hatte, flog durch die dicht ſtehenden Baͤume mit Geſchrey herbey, um zu kundſchaften und wurde herabgeſchoſſen. Das bald ausgenommene Junge war dieſen Morgen noch nicht ge— füttert worden. Dieſes Paar gehörte zu meinem Buteo medius. Das Maͤnnchen benahm ſich mit ſo großer Vorſicht, daß man deutlich ſah, die Liebe zur Brut hatte es nicht blind gegen die Gefahr gemacht. In demſelben Jahre bruͤtete ein Paar von 369 Buteo murum in der Nähe von Auma; das Männchen nahm ſich nicht nur des Weibchens, ſondern auch feiner beyden Kinder mit großer Liebe an, fuͤtterte aͤußerſt fleißig, erſchien, als das Weibchen erlegt war, bald bey dem Horſte und wurde herabge— ſchoſſen. Ein drittes Paar Buſſarde von meinem Buteo sep- tentrionalis hatte in der Nähe von Weida gehorſtet und zwey Junge ausgebracht. Das Maͤnnchen war bey ihrer Ernaͤhrung eben ſo thaͤtig als das Weibchen und ihnen mit ſolcher Liebe zugethan, daß es ſich ſehr leicht, wie ſein Weibchen bey den Jungen im Neſte fangen ließ. Das Weſpenbuſſard⸗ maͤnnchen (Pernis) zeichnet ſich vor allen andern Raubvoͤgeln dadurch aus, daß es nicht nur die Jungen ſorgfaͤltig mit groß zieht, ſondern auch fein Weibchen beym Bruͤten ablöft. Der Herr Actuarius Maͤdel in Gotha ſchoß ſchon früher ein Maͤnnchen von den Eyern und vor einigen Wochen bekam ich eines von der groͤßten hier vorkommenden Gattung, welches einen ſolchen Bruͤtfleck am Unterkoͤrper hatte, daß ich es für ein hahn— federiges Weibchen hielt, bis mich die Zergliederung eines Andern belehrte. Meines Wiſſens iſt die Sippe Pernis, Weſpen— buſſard, die einzige unter allen Raubvoͤgeln, bey denen das Maͤnnchen bruͤten hilft, und dieſe ohnehin hoͤchſt merkwuͤrdigen Voͤgel werden dadurch noch merkwuͤrdiger. Es bedarf nach dem Geſagten kaum der Erwähnung, daß der maͤnnliche Weſpen— buſſard ſeinen Jungen die mit den Larven angefuͤllten We— ſpenneſter, auch Raupen, Kaͤfer u... was er von Kerbthieren erhaſchen kann, ebenſo Froͤſche, Maͤuſe und dergl. fleißig zu— traͤgt. Auch iſt mir ſehr wahrſcheinlich, daß er wie das Weib— chen die e im Kropfe aufbewahrt und vor den Jungen auswirft. Das Maͤnnchen des Gabelweihs, Milvus Briss., ſowohl das des rothen als das des ſchwarzbraunen be— trägt ſich gegen die Brut wie die andern Raubvoͤgel, allein es verbindet mit ſeiner Liebe fuͤr die Nachkommenſchaft eine wirklich bewundernswerthe Vorſicht, welche zuweilen ſo weit geht, daß es bey Furcht vor Gefahr nicht zum Horſte kommt, ſondern in einer fuͤr einen Flintenſchuß unerreichbaren „Höhe uͤber dem⸗ ſelben herumſchwebend die Nahrung fuͤr die Jungen aus ven Luft in das Neſt herabfallen laͤßt. Die maͤnnlichen Edelfalken, Hierofalco, ähneln in ihrer Anhaͤnglichkeit und ihrem Benehmen in Bezug auf die Brut den eigentlichen Falken, Falco Linn. Obgleich das Maͤnnchen des Wanderfalken, Falco peregrinus Linn., welcher nach meinen Beobachtungen in Falco peregrinus, cornicum, griseiventris et cervicalis zerfällt, nur 3 fo groß als das Weibchen ift: fo füttert er doch fein Weibchen, lo lange dieſes brütet, nicht nur, ſondern hilft ihm auch die Jungen treulich aufziehen, ja es hat eine ſo große Anhaͤnglichkeit an den Felſen feines Bruͤtplatzes, daß es ſelbſt dann, wenn ihm das Weibchen und die Jungen getoͤdtet ſind, den Platz nicht verlaͤßt. Ebenſo betraͤgt ſich das Maͤnnchen der Zwergfalken, Falco aesalon Linn. Allein die Baumfalken, Falco subbuteo Linn., haben viel Eigen— thuͤmliches in ihrem Weſen. Das Maͤnnchen fuͤttert ſein Weib— chen auf den Eyern, allein es bringt ihm die Beute nicht in den Horſt, ſondern nur in die Naͤhe deſſelben. Wenn es einen Vogel gefangen hat, ſchwebt es mit einem froͤhlichen Gli, gli, gli, gli um das Neſt herum. Auf dieſes Geſchrey verlaͤßt das Weibchen feine Eyer oder zarten Jungen, fliegt dem Maͤnn⸗ chen auch mit Geſchrei entgegen, nimmt ihm die Beute ab, traͤgt ſie in den Horſt und verzehrt ſie hier in aller Sicherheit Iſis 1837. Heft 5. 370 und Ruhe. Es iſt ein ſchoͤnes Schauſpiel, dieſe herrlichen Falken bey dieſem zärtlichen Einanderentgegenkommen zu be— obachten. Bey dem Jungen geht es auf aͤhnliche Weiſe zu Werke. Es iſt ſehr eifrig, Voͤgel und Inſecten zu erhaſchen. Hat es einen Fang gethan: dann ſchwebt es unter dem ſchon beſchriebenen froͤhlichen Geſchrey fo lange um den Horft herum, bis ſein Weibchen herbeykommt, ihm den Vogel abnimmt und denſelben den Jungen zutraͤgt. Nur dann, wann das Weibchen getoͤdtet iſt und das Männchen, um die Jungen keinen Man⸗ gel leiden zu laſſen, feine Anſtrengungen verdoppeln muß, trägt es fuͤr dieſe die Nahrung zu dem Horſt und fuͤttert ſie zum Theil ſogar mit den im Kropfe aufbewahrten Inſecten. Noch anziehender wird das Schauſpiel, wenn es die ausgeflogenen Jungen zur Jagd abrichtet. Es fliegt dann mit dieſen in der Luft herum und uͤbergibt ihnen die Beute waͤhrend des Fliegens; haben ſie dieſe geſchickt in der Luft abnehmen gelernt: dann laͤßt es die Nahrung aus den Faͤngen fallen und noͤthigt ſo die Jungen, hinter dem herabſtuͤrzenden Vogel drein zu fliegen und ihn waͤhrend des Herabfallens zu ergreifen. Dieſer Unterricht dauert ſo lange, bis ſie im Stande ſind, ſich ſelbſt mit Nah— rung zu verſorgen. Ganz anders benehmen ſich die Roͤthelfalken, die Gattungen der Sippe Cerchneis Boje. Die Maͤnnchen dieſer Sippe haben eine ſolche Anhaͤnglichkeit an ihre Weibchen, daß ſie auch nach der Bruͤtzeit mit ihnen vereinigt bleiben. Sie wandern mit dem Weibchen aus unſerm Vaterlande aus und kehren mit ihm zuruͤck, aber zur Bruͤtzeit benehmen ſie ſich noch anders. Schon ehe das Weibchen das erſte Ey gelegt hat, beweißt das Maͤnnchen Fuͤrſorge fuͤr die Ernaͤhrung deſſelben; es bringt ihm nehmlich, beſonders gegen Abend, weil es am Horſte Nachtruhe haͤlt, nicht ſelten eine Maus und dergl. und laͤßt dann, wann es mit der Beute im Neſte angekommen iſt, ein ſehr zaͤrtliches Geſchrey, das vom Weibchen erwiedert wird, hoͤren. Hat dieſes zu bruͤten angefangen, dann kann es um ſeinen Unterhalt ganz unbeſorgt ſeyn. Mangel leidet es gewiß nicht. Sein Maͤnnchen bringt ihm ſo viel als es braucht mit Freuden. Mit jeder Beute, gewoͤhnlich mit einer Maus, am haͤufigſten mit Hypudaeus arvalis, kommt es herbey, fliegt raſch in das Neſt und uͤbergibt ſie ſeinem Weibchen. Dieſes nimmt ſie ihm unter zaͤrtlichem Geſchrey ab und das Maͤnnchen ſcheint ſich uͤber dieſen, ſeinem Weibchen erwieſenen Liebesdienſt ſo zu freuen, daß es oft ziemlich lange im Horſte verweilt. Erſt wenn ſein Weibchen verſorgt iſt, denkt das Maͤnnchen an ſeine eigne Saͤttigung und wenn auch dieſe bewirkt iſt, ſetzt es ſich auf die Zinne der Burg oder auf den Wipfel eines Baumes in der Naͤhe des Horſtes, um bey feinem Weibchen Wache zu halten. Braucht dieſes die Jungen nicht mehr zu erwaͤrmen, dann thut das Maͤnnchen zur Ernaͤhrung derſelben eben ſo viel, als das Weibchen. Es wirft ihnen, wenn ſie noch zart ſind, das im Kropfe erweichte Fleiſch vor und verſorgt ſie reichlich mit Rahrung. Bey keinem Horſte iſt ſo viel Leben als bey dem der Roͤthelfalken. Von den Baumfalken und Sperbern kommt gewoͤhnlich erſt nach Verlauf von 2 Stun⸗ den eines von den Alten zum Neſte; deßwegen wird die Geduld des unter ihm auf die Alten Lauernden auf eine harte Probe geſetzt. Anders iſt es bey den Roͤthelfalken. Haben dieſe faſt fluͤgge Junge, dann hat man das Vergnügen, nach Ablauf einer Viertelſtunde eines der Alten bey den Jungen zu ſehen. Dieſe ſchreyen auch weit mehr als en andern jungen Raubvoͤgel. 2 371 Freylich erhalten fie bey einer Fütterung gewöhnlich nicht viel. Eine Maus iſt in der Regel das groͤßte Thier, welches auf einmal gebracht wird. Oft bekommen die Jungen weit weniger. Schon wegen eines kleinen Molchs, einer kleinen Eidechſe, ja ſogar wegen einer gruͤnen Heuſchrecke und Wolfsmilchraupe be— muͤht fi der alte Roͤthelfalke zum Horſte. Daher das haͤufige Hin- und Herfliegen dieſer Falken, bey welchem das Maͤnnchen ebenſo thaͤtig iſt, als das Weibchen. Kommt das Letztere um: dann vertritt das Erſtere Vater- und Mutterſtelle zugleich. Allein die ausgeflogenen Jungen verlangen von ihm bey Weitem nicht die Sorgfalt, welche die jungen Baums falken und Sperber unumgänglich noͤthig haben. Im Ans fang des Julius 1835 ſchoß ich von einem Roͤthelfalkenhorſte beyde Aeltern weg und ließ ihn dann beſteigen. Die ſchon ganz erwachſenen Jungen flogen heraus und ſo weit weg, daß ich ſie nicht auffinden konnte. Des andern Tages begab ich mich an den Bruͤtort in der gewiſſen Ueberzeugung, daß das Hun— gergeſchrey die Inngen mir leicht verrathen wuͤrde; allein ich hoͤrte und ſah nichts von ihnen, ob ſie gleich von einem Hir— tenknaben in dichtem Gebuͤſch bemerkt worden waren. Spaͤter wurden ſie hoch in der Luft oͤfters wahrgenommen. Sie hatten ſich alſo wahrſcheinlich von den im Sommer 1835 ſehr häufigen Heuſchrecken und Wolfsmilchraupen ernaͤhrt und waren ohne alle Bephuͤlfe der Aeltern, das erſte Beyſpiel dieſer Art, welches ich kenne, groß und zur Jagd geſchickt geworden. Bey ihnen hätte alſo der Vater, wenn er am Leben geblieben waͤre, wenig zu thun gehabt. Gewoͤhnlich fuͤhrt und fuͤttert dieſer ſeine ausge— flogenen Kinder mit feinem Weibchen oder allein ſehr forgfältig und ſetzt ſich gern hoch auf einen Wipfel, um die ihm und ihnen drohende Gefahr von Weitem zu bemerken. Er verkuͤn— digt dann dieſe der Familie durch lautes Kli, kli, kli, kli und ermuntert durch dasſelbe, wie durch ſein Aufliegen, alle die Seinen zum Aufbruche. Ueber die Fortpflanzung der Rothfußfalken, Ery— thropus, wiſſen wir weiter nichts, als was uns mein Freund Petéènyi in Ungarn mitgetheilt hat, nehmlich daß fie in hohlen Baͤumen und in Elſterneſtern horſten und denen der Roͤthel— falken ähnliche Ever legen. Bey ihnen kann alſo vor der Hand von dem Betragen der Maͤnnchen gegen die Brut noch nicht die Rede ſeyn. Noch weniger iſt uns von den Schwim— mern, Elanus Sav., bekannt. Anders verhaͤlt es ſich bey den Habichten, Astur, und da die ausländiſchen, welche ich kenne, den europaͤiſchen ſehr ähnlich find: fo glaube ich keinen Fehlſchluß zu thun, wenn ich vermuthe, daß das dieſen Eigenthuͤmliche mehr oder weniger auch jenen eigen ſeyn werde. Der maͤnnliche Habicht, ſowohl der von Astur palumbarius, als gallinarius und bra- chyrhynchos, ſcheint zur Bruͤtzeit ſeinen Character ganz zu aͤndern. Er iſt außer ihr ein wilder, unbaͤndiger, ungeſelliger, ſehr ſcheuer und vorſichtiger Vogel, welcher gegen ſeines Gleichen keine Liebe, aber großen Haß gegen den Uhu zeigt. Ganz ans ders wird dieß zur Bruͤtzeit. Iſt das Weibchen, mit welchem das Maͤnnchen fruͤher vereinigt war, noch am Leben, dann verpaart es ſich mit keinem andern, was man deutlich daran ſieht, daß das Paar jedesmal den alten Bruͤtort aufſucht, und wird mit einemmale ganz zaͤrtlich und beſorgt. Ob es gleich nur halb ſo groß als ſein Weibchen iſt, verſieht es doch das— ſelbe, ſo lange es bruͤtet und die Jungen erwaͤrmet, reichlich mit Nahrung und hilft ihm die Jungen groß ziehen. Ein Habicht⸗ 372 paar iſt, wenn es Junge hat, eine wahre Plage fuͤr die Thiere der Umgegend. Das kleine Habichtmaͤnnchen zeigt aus Liebe zur Brut eine Keckheit, welche in Erſtaunen ſetzt. Er faͤngt das beißige Eichhorn, raubt den gut bewaffneten Eichenheher, nimmt das bruͤtende Feldhuhn mitten im Getreide von den Eyern, ergreift den jungen Haſen und ſtiehlt ſogar dem Sperber und Roͤthelfalken die Jungen weg. Außerdem ſchleppt es alle Voͤgel zuſammen, welche es erhaſchen und uͤberwaͤltigen kann. Die Knaͤckente auf dem Waſſer iſt vor ihm ſo wenig ſicher, als die Haustaube auf dem Dache oder im Hofe, denn feine Kühn: heit hat keine Graͤnzen. Dieſer ſonſt ſo ſcheue Vogel fuͤttert ſeine ausgeflogenen Jungen vor den Augen der Menſchen und ſcheut ſelbſt das Eiſen nicht, welches fuͤr ihn aufgeſtellt wird. Weil er ein der Jagd ſehr nachtheiliger Vogel iſt, laſſen die Jäger die Jungen nicht ſelten aus dem Horfte nehmen, binden ſie hinten in einer von Rinden oder dichten Reiſern gemachten ſchmalen Huͤtte, welche einen Gang bildet, veſt und legen vor die vordere vorn offene Seite ein Tellereiſen. Bey den Bufe ſarden, welche doch ihre Jungen ſehr lieben, iſt dieſe Fangart unſicher, nicht ſo bey den Habichten. Sobald dieſe die hungeri⸗ gen Jungen ſchreyen hoͤren, kommen ſie auf den Boden herab, um ſie mit Nahrung zu verſorgen und fangen ſich, indem ſie, um zu ihren Kindern zu kommen, uͤber das Tellereiſen weg— ſchreiten. Nicht ſelten findet man das Maͤnnchen zuerſt in dem Eiſen, und ſelbſt, wenn es ſein Weibchen in ihm hat haͤngen ſehen, geht es in daſſelbe; ſo groß iſt ſeine Anhaͤnglichkeit an die Jungen. Wer ſollte nicht mit Bewunderung des Urgeiſtes erfüllt werden, wenn er ein hartes Habichtsherz von ſolcher augenſcheinlichen Todesgefahr verachtenden Liebe zur Nachkom— menſchaft beſeelt ſieht! Viel Eigenthuͤmliches zeigen die Maͤnnchen von den drey unſerm Vaterlande angehoͤrigen Sperbergattungen, nehmlich die von Nisus elegans, fringillarum et peregrinus. Das Verſteckte und Hinterliſtige, welches der Sperber in ſeinem ganzen Weſen hat, behaͤlt der maͤnnliche auch beym Horſte bey und unterſcheidet ſich dadurch ſehr von dem weiblichen. Dieſer zeigt eine Keckheit bey den Eyern und Jungen, welche in Er ſtaunen ſetzt. Anſtatt zu fliehen, wenn ein Menſch ſich dem Horſte naͤhert, fliegt er nicht ſelten auf den Feind aller Geſchoͤpfe zu, fest ſich keck -und frey vor ihm hin und ſtoͤßt zuweilen ſo⸗ gar nach ihm. Ein Sperberweibchen wuͤrde mir einſt die Muͤtze vom Kopfe genommen haben, wenn ich es nicht mit dem nach ihm hingeſchobenen Flintenlaufe verſcheucht haͤtte. So macht es das Maͤnnchen nicht. Es ſorgt zwar fuͤr das bruͤtende Weibchen und verſieht es auch ſo lange, als es die zarten Jungen erwaͤrmt, mit Futter, allein auf eine ſehr verſteckte Weiſe. Man bekommt es, wenn es dieſem die Nahrung an den Horſt traͤgt, kaum, außerdem gar nicht zu ſehen. Wenn bey den andern Raub⸗ voͤgeln das vom Neſte geſcheuchte oder um daſſelbe beſorgte Weibchen ſchreyt, erſcheint das Maͤnnchen ſogleich, ſtimmt in das Geſchrey mit ein und iſt mit ihm zur Vertheidigung der Brut bereit. Nicht ſo das Sperbermaͤnnchen. Sein Weibchen kann bey der Brut ſo klaͤglich ſchreyen, daß man es weithin hoͤrt, ſein Maͤnnchen kommt, wenigſtens ſo lange die Jungen noch zart ſind. Ich kann dieß mit Gewißheit behaupten, da ich 5 Horſte dieſer Voͤgel ganz genau beobachtet habe. Nur wenn die Jungen groͤßer werden und eine ungemein große Anſtrengung von Seiten ihrer Aeltern erfordern — 4 junge, im Fluͤggewerden begriffene Sperber brauchen taͤglich 16 bis 373 20 kleine Vögel zu ihrer Sättigung — zeigt das Sperber maͤnnchen eine große Thaͤtigkeit. Man hoͤrt es dann nicht nur in der Naͤhe des Horſtes ſchreyen, ſondern ſieht es auch oft einen gefangenen Vogel herbeybringen. Wenn es gerade aus— geflogene junge Voͤgel gibt, ſieht man alle Stunden — fruͤher geſchieht dieß nur halb ſo oft — einen alten Sperber zum Neſte fliegen. Ja, wenn das Weibchen getödtet iſt, verdoppelt das Maͤnnchen ſeine Anſtrengungen und faͤngt des Tages 12 bis 15 Voͤgel allein. Bey dem vorletzten Sperberhorſte, den ich unterſuchte, wurde das Weibchen Abends geſchoſſen und ein Junges im Neſte gelaſſen. Des andern Tages fruͤh um 9 Uhr hatte das Maͤnnchen ſchon drey kleine Voͤgel, eine alte Rauch— ſchwalbe, einen jungen Hausſperling und einen jungen ſchwarz— kehligen Steinſchmaͤtzer, den letztern wenigſtens 2 Stunde vom Neſtplatze — naͤher dabey gibt es keine — gefangen und dem Jungen zugetragen. Allein auch hier bemerkte ich eine ſchon früher beobachtete Ungeſchicklichkeit des Sperbermaͤnnchens. Die im Horſte liegenden Voͤgel waren ganz ſchoͤn gerupft, auch zum Theil angefreſſen — das alte Maͤnnchen hatte von allen die Gedaͤrme, von zweyen auch den Kopf, alſo das Schlechteſte verzehrt; — allein das toͤlpelhafte Junge konnte, ob es gleich ſchon viele Federn hatte, nichts mit ihnen anfangen. Da nun das Sperbermaͤnnchen zwar zutraͤgt, aber nicht zerlegt und nicht fuͤttert und die jungen Sperber weit ſpaͤter als andere Raub— vogel, z. B. die Roͤthelfalken, allein freſſen lernen; fo geht, wenn das Weibchen vom Horſte weggeſchoſſen wird, die Brut bey voller Tafel vor Hunger zu Grunde. Wir fanden fruͤher in einem Sperberhorſte, nachdem das Weibchen getödtet war, die Jungen alle verhungert, obgleich 20, ſage zwanzig gefan— gene Voͤgel im Neſte lagen. Uebrigens liebt das alte Sperber— maͤnnchen feine Jungen fo ſehr, daß es ſelbſt einem ausgeftopfs ten, welchen man in den Horſt ſetzt, Nahrung zutraͤgt. Da es ſich bey den Jungen gar nicht aufhaͤlt, ſo wird es die Taͤu— ſchung erſt ſpaͤt gewahr. Von den europaͤiſchen Tagraubvoͤgeln ſind nun nur die Weihen noch uͤbrig, uͤber welche ich, weil ſie weit von meinem Wohnorte horſten, in Beziehung auf das Betragen der Maͤnn— chen gegen die Brut nur wenig ſagen kann. Von den Rohrweihen weiß ich, daß das Maͤnnchen ſeinem Weibchen beym Aufziehen der Jungen, nachdem es daſ— ſelbe waͤhrend des Bruͤtens gefuͤttert hat, treulich beyſteht. Daſ— ſelbe gilt von den Korn- und Wieſenweihen. Merkwuͤr— dig iſt es, wie eifrig die Werbungen um ein Rohrweihenweibchen ſind. Ich weiß ein Beyſpiel, daß in zwey Tagen drey Rohr— weihenmaͤnnchen von einem Weibchen weggeſchoſſen wurden. Es hatte ſich alſo in dieſer kurzen Zeit ſtets wieder eines eingefunden. Das Kornweihenmaͤnnchen ſcheint ſich ein Vergnuͤgen daraus zu machen, ſein bruͤtendes Weibchen mit mancherley Schwen— kungen zu ergoͤtzen. Wenn man im Junius ein Kornweihen— maͤnnchen oft uͤber einer Stelle herumſchweben und ſich unter mancherley Bewegungen herumdrehen ſieht, ſo braucht man nur auf dem Boden ſorgfaͤltig nachzuſuchen und man wird den Horſt bald im Getreide, Graſe oder niedrigen Gebuͤſche antreffen. Wenn die Weihen Junge haben, wird auch das Maͤnnchen ſehr eifrig und dreiſt bey feiner Jagd, die es bis nach Sonnenunters gang fortſetzt.“ Von dieſer Sitzung hatte ein Zeichner eine Darſtellung ent— worfen, welche ſich auf einer Tafel des amtlichen Berichtes findet. 374 Nach dem Mittagsmahl machte man zoologiſche Excur— ſionen auf die Berge, und die Botaniker beſuchten das neue Pflanzenhaus im großherzoglichen Garten, worinn Prof. Zenker eine Menge oſtindiſcher Pflanzen zieht. Am Samſtag, den 24ten, verſammelte Mittags der Cu— rator und der Appellationsgerichtspraͤſident Freyherr v. Ziegefar in feinem gaſtfreundlichen Haufe eine große Zahl Perſonen bey— derley Geſchlechts. Alex. v. Humboldt wiederholte hier nach dem Wunſche der Anweſenden, welche groͤßtentheils keinen Platz in der oͤffentlichen Sitzung bekommen hatten, ſeine Vorleſung. Des Abends wohnte man einem Concert des Fraͤuleins Clara Wieck bey. Vierte allgemeine Sitzung. Montags den 26 ſten September. Dieſe Verſammlung wurde zum dritten Mal mit der Gegenwart des Großherzogs und des Erbgroßherzogs, ſowie der weimariſchen und altenburgiſchen Miniſter beehrt, und durch ein Denkmal erfreut, welches S. Durchlaucht der Herzog von Altenburg der Anweſenheit der Naturforſcher und Aerzte zu Jena durch die Stiftung eines Preiſes fuͤr die Studierenden ſetzte und dadurch ſeine Hochachtung fuͤr die Befoͤrderung der Wiſſenſchaf— ten an den Tag legte. Das Reſcript lautet folgendermaßen: „Den Herren Geſchaͤftsfuͤhrern der vierzehnten Verſamm— lung deutſcher Naturforſcher und Aerzte haben wir das Ver— gnuͤgen, nachſtehende officielle Eroͤffnung zu machen. 1) Des Herrn Herzogs Joſeph zu Sachſen-Altenburg Her— zogliche Durchlaucht, von dem Wunſche beſeelt, der die Geſammt- Akademie Jena ehrenden Vereinigung deutſcher Naturforſcher und Aerzte am Sitze dieſer Akademie ein bleibendes dankbares Anerkenntniß zu widmen, haben die Entſchließung gefaßt, dieß durch Stiftung einer naturwiſ— ſenfchaftlichen Praͤmie fuͤr Studierende der Univerſitaͤt Jena zu bezeichnen. N 2) Die Zinſen eines entſprechenden, der akademiſchen Rent— caſſe aus herrſchaftlichen Caſſen zu Altenburg uͤberwieſenen, Capitals werden zu einer alle zwey Jahre zu vertheilenden Praͤmie von vierzig Thalern Conventions-Geldes verwendet, welche als Preis einer uͤber naturwiſſenſchaftliche Aufgaben zu liefernden Ausarbeitung angeſetzt wird. 3) Die Praͤmie erhaͤlt die Benennung: „Naturwiſſenſchaftliche Praͤmie zur Er— „innerung an die vierzehnte Verſammlung „deutſcher Naturforſcher und Aerzte zu „Jena im Jahre 1836.“ 4) Die Bewerbung um die naturwiſſenſchaſtliche Praͤmie wird jedem Studierenden der Univerſitaͤt Jena, ohne Unter⸗ ſchied des Heimathlandes, unter der Vorausſetzung eroͤffnet, daß demſelben zugleich ein guͤnſtiges Zeugniß des akademi⸗ ſchen Senats uͤber ſittliche Wuͤrdigkeit zur Seite ſtehe. 5) Die Stellung der Aufgabe aus irgend einem der natur wiſſenſchaftlichen Faͤcher, fo wie die Beurtheilung der ein: 375 gelieferten Arbeiten und Zutheilung der Prämie geht abe wechſelnd von der mediciniſchen und von der philoſophiſchen Facultaͤt der Akademie Jena aus. 6) Die Verleihung der naturwiſſenſchaftlichen Praͤmie erfolgt je nach zwey Jahren gleichzeitig mit der auf den dritten September fallenden Verleihung der uͤbrigen akademiſchen Praͤmien, unter jedesmaliger Bezugnahme auf die erfreus liche Veranlaſſung der Stiftung in der uͤblichen Rede des Profeſſors der Beredſamkeit. 7) Damit die erſte Praͤmienverleihung bereits im September 1837, als erſte Jahreserinnerung an die dießjaͤhrige an⸗ ſehnliche Vereinigung der Naturforſcher und Aerzte am Sitze der Akademie Jena vor ſich gehen moͤge, wird mit dem Capital ſofort ein voller Jahreszins an die akademi⸗ ſche Rentcaſſe gewaͤhrt. 8) Fuͤr dieſe erſte Praͤmienverleihung im September 1837 gebührt die Beftimmuug der Aufgabe und Zuerkennung des Preiſes den dießjaͤhrigen achtbaren Geſchaͤftsfuͤhrern dieſer Verſammlung. Indem wir den Herren Geſchaͤftsfuͤhrern anheimſtellen, von dieſer hoͤchſten Entſchließung unſers Durchlauchtigſten Her— zogs und Herrn der hochachtbaren Verſammlung Mittheilung zu machen, verſichern wir dieſelben unſerer perſoͤnlichen vollkommenſten Hochachtung. Jena, den 26. September 1836. Auf Sr. Herzogl. Durchlaucht zu Sachſen-Altenburg hoͤchſten Special-Befehl. F. v. Braun. v. Wuͤſtemann. Hermann.“ Darauf machte der geheime Hofrath Dr. Vieſer unter Vorzeigung eines Schildkroͤtenſchaͤdels folgende Mittheilung: „Ich bin es der Ehre des Stifters der Verſammlung ſchuldig, uͤber eine Nachricht in mehreren Zeitungen, daß ſeine Entdeckung der Bedeutung der Schaͤdelknochen nicht ihm zu— ſtehe, ſondern entlehnt ſey, folgende Erklaͤrung zu Protocoll zu geben. Herr Hofrath OGken hat feine Entdeckung im Jahr 1807 in meiner Wohnung unter wechſelnder Beſprechung in der Wiſſenſchaft geweihten Stunden der Nacht mir demonſtriert, als derſelbe bey Gelegenheit ſeiner Reiſe nach der Inſel Wan— geroog mich, den damaligen Stadtphyſicus zu Northeim bey Goͤttingen, laͤngere Zeit beſuchte. — Der von ihm hierzu eigens zerſprengte Schaͤdel einer Schildkroͤte aus meiner Sammlung hat ſich gluͤcklicherweiſe jetzt, nach 30 Jahren, noch vorgefunden. Die einzelnen Wirbelknochen des Schaͤdels ſind von ſeiner Hand, die leicht kenntlich iſt, bezeichnet; und ich freue mich, dieſen das Eigenthum ſeiner Entdeckung beweiſenden Schaͤdel hier vor— zeigen zu koͤnnen. — Darauf im Spaͤtjahre 1807, als Gken nach Jena berufen wurde, erſchien ſein Antrittsprogramm: „Ueber die Bedeutung der Schaͤdeltnochen.“ — Dieß iſt Factum, fuͤr deſſen Treue ich buͤrge.“ Hierzu bemerkte der geheime Medieinalrath Lichtenſtein: daß auch ihm der Herr Hofrath Gken die in Rede ſtehende Entdeckung im Spaͤtjahre 1806 zu Braunſchweig ausführlich mitgetheilt habe. 376 Vortraͤge wurden gehalten von: 16) Freyherr Alexander v. Humboldt, über zwey Beſteigungen des Chimborazo mit ausfuͤhrlicher Mittheilung uͤber die Schickſale und die Reſultate ſeiner am 23. Juni 1802 un⸗ ternommenen Beſteigung des Chimborazo und der abermaligen Beſteigung deſſelben durch Bouſſingault am 12. Dec. 1831. Nach Vorzeiguug einer Abbildung des Chimborazo, auf welcher, nahe dem Gipfel deſſelben eine Schlucht von 1000 — 1200 Fuß Tiefe bemerkbar iſt und welche zugleich die Verhaͤlt⸗ niſſe der Temperatur und Vegetation des Berges auf ſeinen verſchiedenen Hoͤhepuncten verſinnlicht, bemerkt der Redner: „Der hoͤchſte Punct auf der Erde, zu welchem man ge— langt ſey, liege in America. Der Montblanc ſey kaum hoͤher, als die Lage von Potoſi und der Punct des Chimborazo, bis zu welchem man gelangt ſey, liege 3650 Toiſen über dem Gipfel des Montblanc. Die Beſteigung großer Hoͤhen ſey von wiſſen⸗ ſchaftlicher Bedeutung, obgleich jenſeits der Schneegrenze unſere geognoſtiſche Kenntniß kaum bereichert werde, da die Natur des „Geſteins ſich den Blicken entziehe, die Pflanzen- und Thierwelt aber ſich noch weniger der Beobachtung darbiete. — Er be⸗ merkt, daß es ſchwierig ſey, den Chimborazo zu beſteigen, und uͤber dieſe Schwierigkeiten ſey er nach ſeiner Ruͤckkehr nach Eu⸗ ropa haͤufig befragt worden. Die Geographie der Pflanzen am Chimborazo habe Bunth bearbeitet.“ Aus feinem Tagebuche trägt nun der Redner (mit Vers weiſung auf die Einleitung zum 1. Bande feiner „aſtronomi⸗ ſchen Beobachtungen“ und auf den „Atlas des Cordillieres *) Folgendes vor: „Am 22. Juny 1799 war er am Crater des Pic von Teneriffa und am 23. Juny 1801 am Chimborazo, in einer Hoͤhe, welche die des erſtgenannten Standpunctes um 3600 F. uͤbertraf. — Nach der Tradition der Eingebornen ſoll ein ans derer Berg fruͤher hoͤher als der Chimborazo geweſen ſeyn. Der nackte Erdboden ſchadet der Vegetation wegen der waͤhrend der Nacht ſtattfindenden Waͤrmeausſtrahlung. Ganz nahe bey Calpi erhebt ſich, ſuͤdoͤſtlich vom Chimborazo ein anderer, von dem Trachytkoloſſe des letzteren getrennter Huͤgel, welcher ſpaͤteren Urſprungs iſt und an dem ſich eine trichterfoͤrmige Ein⸗ ſenkung, offenbar ein fruͤherer Krater bemerklich macht. Dieſer Krater hat eine Tiefe von 150 Fuß und liegt nur 500 Fuß über Calpi. Nach alten Handſchriften iſt der erſte Ausbruch des kleineren Berges (Ganaucu, ſchwarzer Berg) in der Mitte des 15. Jahrhunderts, gleichzeitig mit einem Meteorfalle, be⸗ obachtet worden. — Die ganze Formation des Chimborazo aͤhnelt ſehr dem Trachyt, wenn man von dem Mangel des Feldſpaths und Eiſens, wodurch ſich das Geſtein der Formation des Sie⸗ bengebirges bey Bonn anſchließt, abſieht. — Am Fuße des erſtgenannten Huͤgels liegt das Mundloch eines verfallenen Stollens, in welchem eine Luftſtroͤmung, verbunden mit dem Rauſchen eines unteritdiſchen Baches, viel Getoͤſe verurſacht. — Von dem Chimborazo ſelbſt fallen aͤußerſt wenige Bäche in die Ebene herab, und es iſt wahrſcheinlich, daß im Innern des Berges die Waſſer auf Kluͤften niederſetzen. Einige Zeit vor dem Erdbeben vom 7. Februar 1794 entſprang in dem Dorfe Calpi ein Bach, der ſpaͤter wieder verſchwand. Die Reiſenden brachten die Nacht vor der Beſteigung im Dorfe Calpi (9700 F. uͤber der Flaͤche des atlantiſchen Meeres) 377 zu. Am folgenden Morgen begannen jie die Beſteigung von der ſuͤdſuͤdoͤſtlichen Seite aus. Die Führer waren nie bis an die Schneegraͤnze gekommen. — Der Chimborazo iſt rings von Hochebenen umgeben, deren erſte (Llano von Sisgund) 11,700 F. uͤber dem Meere liegt und deren Flaͤche, ehemals Meeresboden, das abgelaufene Becken eines Alpenſees geweſen ſeyn mag. Dieſe ausgedehnten Grasflaͤchen um den Chimborazo, welche ſehr an die aſiatiſchen Steppen erinnern, find ſehr einfoͤrmig und ihre Flora iſt weniger reich, als die der andern Gebirge umher. Die Lufttemperatur iſt in dieſer 1600 — 2000 Toiſen hohen Region bey Tage 4 — 16° Celſ. und Nachts 0°— 10°C. Die mitt lere Temperatur iſt ungefähr 9° C., mithin die von Lüneburg. Man wollte hier eine trigonometriſche Meſſung des Chimborazo vornehmen; indeß wurde ſie durch die Nebel, welche den noch ungefähr 8500 F. entfernten Gipfel des Berges umgaben, ver— eitelt. Humboldt und Bonpland ſtiegen zuweilen von den Maulthieren, um Pflanzen zu ſammeln. — Die Reiſenden ge— langten nun zu einer unterhalb der Schneegraͤnze gelegenen Hoͤhe, die ſich nach einer barometriſchen Meſſung 13,500 F. uͤber den Meeresſpiegel und 130 Toiſen über das erwähnte Meeresbecken erhob, auf welcher viel friſcher Schnee gefallen war. Das an einzelnen Stellen nackt hervortretende Geſtein war ein Augitpor— phyr, von dem einzelne 50 — 60 F. hohe Saͤulen wie Baum— ſtaͤmme in die Luft ragten. Der Trachyt war mandelſteinartig. Der Weg wurde von hier aus immer beſchwerlicher und alle Fuͤhrer, bis auf einen jungen Meſtizen, verließen die Reiſenden und kehrten zuruͤck. Der Weg fuͤhrte auf einer kamm- oder grathartigen Eisflaͤche fort und der Berg mußte mit Haͤnden und Fuͤſen erklimmt werden. An einzelnen Stellen war jener Kamm, neben dem ſich jaͤhe Abſtuͤrze von 800 — 1000 Fuß Tiefe be— fanden, nur 8 = 10 Zoll breit und eben fo unſicher wurde der Weg durch die Broͤckligkeit des Bodens. Oberhalb der Eis— graͤnze kann man auf keinen Fuͤhrer unter den Eingebornen mehr rechnen, da dort nur Weiße auszudauern vermoͤgen. Fuͤr v. Humboldt kam dazu die durch eine Wunde am Fuße ent— ſtehende Unbequemlichkeit. Als man auf einer etwas breiteren Stelle eine barometriſche Meſſung vornahm, ſo ergab ſich, daß man ſich 17,300 Fuß uͤber dem Meere befand. Der Gipfel des Berges war unſichtbar, die Luft ſehr feucht, der Sand und das Geſtein naß. Die Lufttemperatur wurde zu + 2,89 C. gefunden, während die Temperatur des Erdbo— dens faft + 6 C. war, eine Differenz, die ſich nur durch eine von unten heraufſteigende Luftſtroͤmung erklaͤrt. Nach einer Stunde ſtellten ſich Ekel und Schwindel bey den Reiſenden ein, von dem ſie ſelbſt, namentlich aber ihr Fuͤhrer, ſehr belaͤſtigt wurden. Aus dem Zahnfleiſche, aus den Lippen und aus der Conjunctiva der Augen trat Blut hervor. "Für dieſrn Punct wurden v. Humboldt mehrere aͤhnliche Erfahrungen angefuͤhrt und zugleich bemerkt, daß das Auftreten dieſer Blutungen und der Grad derſelben von individuellen Verhaͤltniſſen ſehr abhaͤngig ſey. Nach v. H. beginnen die Blutungen bey einer Standhoͤhe des Barometers von 14“ — 15“ 10. Gay -Auſſac erlitt indeß bey ſeiner Luftfahrt keine Blutung dieſer Art, wahrſchein— lich weil er ſich koͤrperlich ruhig verhielt, indem v. H. glaubt, daß die gleichzeitige active Bewegung an der Entſtehung dieſer Blutungen großen Antheil habe. Wenn, ſagt v. H., auch neuere Unterſuchungen des Luftkreiſes dargethan haben, daß das Verhaͤltniß des Sauerſtoffs zum Stickſtoff unter allen Verhaͤlt— niſſen ſtets ein und daſſelbe iſt, ſo ſey doch die Quantitaͤt des Sauerſtoffs in der eingeathmeten verduͤnnten Luft auf jeden Fall Iſis 1837. Heft 5. 378 vermindert und dieß ſcheine das Entſtehen jener Blutungen zu bedingen. Hierbey verweiſt v. H. auf Weber's Entdeckung von der Wirkung des Luftdrucks auf die Gelenke. — Jetzt wurde auf einige Augenblicke der Gipfel des Chimborazo ſichtbar, aber mit ihm zugleich ein ploͤtzlicher, 400 Fuß tiefer jaͤher Ab— ſturz des Kammes, der die Reiſenden bis jetzt geleitet hatte, und der, da er weder zu umgehen, noch abzuklimmen war, die Fortſetzung des Steigens unmoͤglich machte. Es war 1 Uhr Mittags, die Reiſenden hatten (wie der Stand des Barometers — 13“ 11,2“ — bewies) eine Höhe von 18,097“ erreicht. Das Thermometer zeigte — 1,4 C. — La Condamine beobachtete nur einen Barometerſtand von 15“, v. H. war in einer Taucherglocke einem Luftdrucke von 45“ Barometerſtand ausgeſetzt, was, mit dem erſteren verglichen, den Unterſchied von 31“ Queckſilberhoͤhe, alſo mehr als den gewoͤhnlichen Luft⸗ druck gibt. In dieſer Hoͤhe und Oede, wo es ganz windſtill war und von welcher der Gipfel des Chimborazo nur noch 12200 ent— fernt lag, verweilten die Reiſenden kurze Zeit. Bald trat wie— der Nebel ein, der jede Ausſicht verdeckte. Die Flora beſtand aus einigen Steinpflanzen und anderen Mooſen, namentlich Lichen geographicus. Kleinere Inſecten, die ſich zeigten, waren wohl nur durch Winde heraufgefuͤhrt worden. So ſahen die Reiſenden in einer Hoͤhe von 15,000“ einen Schmetterling, bey 16,000“ eine Fliege. Bonpland fah bey einer ähnlichen Gelegenheit durch dieſelbe Urſache Grashalme von Vilfa tena- eissima, einer Pflanze, die ſich nur in tiefen Ebenen findet, heraufgefuͤhrt. Condore werden in dieſen Hoͤhen nicht mehr an— getroffen. Da, wie bereits erwaͤhnt, eine jaͤhe Kluft das Weiter— ſteigen unmoͤglich machte, ſo traten die Reiſenden den ſehr be— ſchwerlichen Ruͤckweg an. Bey einer Höhe von 17,400“ fiel heftiger, tiefer, unten in Schnee uͤbergehender Hagel, von dem einige Koͤrner durch Rotation betraͤchtlich abgeplattet waren. — Um 2 Uhr Nachmittags kamen die Reiſenden wieder an der Schneegraͤnze, wo ſie ihre Maulthiere zuruͤckgelaſſen hatten, an; nachdem von dieſer ab die Expedition 34 Stunden gedauert hatte. Waͤhrend dieſer ganzen Zeit ſetzten ſich die Reiſenden nicht nieder, um nicht von Ermattung uͤberwaͤltigt zu werden. An der Schneegraͤnze maß nun v. H. den Kegel des Chimborazo mit einem Sextanten und fand die perpetuirliche Hoͤhe der Schnee— graͤnze auf verſchiedenen Puncten um 88 Toiſen. v. H. be merkt hierbey, daß am Himalaya die Schneegraͤnze auf der noͤrdlichen Seite ebenfalls hoͤher hinaufreiche, als auf der ſuͤd— lichen; daß aber dort uͤberhaupt die Vegetation ſich weiter hin— auf erſtrecke, als in America. — Am 25. Juni erblickte v. H. den Chimborazo in ſeiner vollen Pracht. Am 12. December 1831 beſtieg Bouſſingault den Chimborazo zum zweyten Mal, aber auf einem andern, jedoch eben ſo beſchwerlichen Wege, der ſich auf einem wenige Fuß breiten Kamme hinzog, der mit leichtem Schnee, unter welchem ſich eine harte Eiskruſte befand, bedeckt war und in welche die Reiſenden Stufen hauen mußten. Am Fuße des den Gipfel des Berges bildenden Trachytprisma kehrten die Reiſenden, denen dieſe Expedition faſt das Leben gekoſtet haͤtte, um. Die Hoͤhe, welche Bouſſingault erreichte, betrug 3,080 Toiſen. Er fand auf derſelben 13“ 8,5“ Barometerſtand und + 8° C. Tem: peratur. 24* 379 Um ſich ein Bild des Chimborazo zu entwerfen, denke man ſich eine ungeheuere, von mächtigen Strebepfeilern unters ſtuͤtzte, Schneemaſſe. — Eine wiederholte Beſteigung des Chim— borazo moͤchte wenig Nutzen bringen, obgleich die Hoͤhe deſſelben noch immer nicht genau beſtimmt iſt. Indeß ſchaͤtzt ſie v. H. auf 3350 Toiſen. Die Hoͤhe von Tapia betraͤgt 1482 Toiſen (nach Bouſſingault 1474 T.). Der einzige bis auf 28 ſeiner Hoͤhe genau gemeſſene Berg iſt der Montblanc. In Anſehung der geognoſtiſchen Beſchaffenheit findet die Hebungstheorie von Leopold v. Buch bey dem Chimborazo ihre volle Anwendung. Das Geſtein beſteht nicht in eigent— lichem Trachyt, da es nach Guſtav Roſe von Albit und Feldſpath ſrey iſt. Es beſteht vielmehr aus Labrador und Augit, iſt alſo eine Art Dolerit oder Augitporphyr, in welchem Horn— blende vorkommt und ift alſo dem des Aetna und Kotopari analog. Bimsſtein und Lava finden ſich am Chimborazo nicht. Von einer Höhe von 18,000 Fuß am Chimborazo iſt der Aus gitporphyr gelblich, loͤcherig, zuweilen ſehr locker und leicht, und dieſer iſt auf Spalten herausgeſchoben. Doch eigentliche Lavaſtroͤme haben ſich hier, obgleich die ganze Hochebene von Quito ein großer Kraterheerd iſt, nicht ergoſſen. Haͤufig neh— men die Bewohner des Chimborazo (namentlich im Dorfe San Juan) im Innern des Berges ein donneraͤhnliches Brauſen wahr, welchem in der Regel Erdbeben folgen, vor denen ſie ſich aber ſo wenig fuͤrchten, wie bey uns vor einem Gewitter.“ 17) Der geheime Medicinalrath Lichtenſtein theilt der Geſellſchaft folgendes von dem Dr. Leopold Fitzinger in Wien an den Grafen C. v. Sternberg gerichtetes Schreiben, d. d. 19. Sept. 1836 mit, in welchem derſelbe uͤber eine hoͤchſt intereſſante zoologiſche Entdeckung des in Braſilien befindlichen Dr. Natterer's vorläufig Bericht erſtattet. „Dieſe Zeilen, welche ich mir an Eure Excellenz zu rich— ten erlaube, haben lediglich die ergebenſte Bitte zum Zweck, die verſammelten Zoologen zu Jena mit einer der intereſſanteſten Entdeckungen bekannt machen zu wollen, welche die neuere Zeit aufzuweiſen hat, und die wir dem oͤſterreichiſchen Reiſenden in Braſilien, Hrn. Dr. Johann Natterer zu danken haben. Es iſt ein Thier, welches den vollkommenſten Uebergang von den Reptilien zu den Fiſchen darſtellt und in ſeinem Habitus ſo ſehr der Familie der Muraͤnen entſpricht, daß es von Hrn. Natterer unbedingt fuͤr einen Fiſch gehalten wurde. Ich muß offen bekennen, daß ich ſelbſt längere Zeit angeftanden habe, zu entſcheiden, zu welcher von beyden Thierclaſſen es gehoͤre, bis ich mich durch eine genaue Unterſuchung uͤberzeugte, daß ich es mit einem Reptile zu thun hatte, das zunaͤchſt an Garden's Amphiuma graͤnzt, in dieſelbe Abtheilung mit bleibenden Kie— menlöchern gebört, in jeder Beziehung aber noch weit tiefer ſteht und fiſchaͤhnlicher gebildet iſt, als dieſes ſchon fo muraͤnenartig geſtaltete Geſchoͤpf. Eure Excellenz werden ſich wundern, wenn ich ſage, ich waͤre angeſtanden, mit Beſtimmtheit die Thierclaſſe zu erkennen, zu welcher es gehoͤre. Wenn ich aber beyfuͤge, daß die Abweichung im aͤußern Bau von Amphiuma und deſſen Verwandten eben ſo groß ſey, wie von den Muraͤnen, und daß bey dem Mangel an Eingeweiden, die leider bey beyden Exem— plaren, die hier vorhanden find, ein Opfer der von Hrn. Nat— terer mit allzu großer Leidenſchaftlichkeit betriebenen Helminthen— jagd geworden find, — nur wenige Merkmale eruͤbrigten, mit Beſtimmtheit zu entſcheiden; fo wird man mir gern beypflichten, 380 wenn ich die Loͤſung jener Aufgabe unter ſolchen Verhaͤltniſſen als eine ſchwierige erkannte; zumal ich keines der beyden Exem— plare dem Meſſer weihen durfte und die unterſcheidenden Merk— male bey einem ſo merkwuͤrdigen Mittelgliede eben ſo wechſelnd ſeyn konnten, als es die aͤußeren waren. Die Communication der Nafenlöcher mit der Rachenhoͤhle und die Bildung der Rips pen waͤren die einzigen Kennzeichen geweſen, die mir eruͤbrigt haͤtten, eine beſtimmte Entſcheidung zu faͤllen. Ich fand zwar allerdings kurze Rippen, doch waren ſie im Verhaͤltniſſe weit länger, als bey Amphiuma und über eine viel größere Anzahl von Wirbeln verbreitet. Die Naſenloͤcher, welche nicht ſo wie bey den Muraͤnen an der Außenſeite des Kopfes, neben den Augen, ſondern an der Unterſeite, und zwar auf der innern Flaͤche der Oberlippe (alſo abweichend von den verwandten Rep⸗ tilien) liegen, geſtatteten mir zwar ziemlich tief mit der Sonde einzudringen; doch konnte ich mich, da das enge Maul, welches aus ſehr ſtarken, mit ungeheuren, coniſch abgeſtumpften Zaͤhnen beſetzten Kiefern gebildet iſt, keine Oeffnung des Rachens geſtattete, nicht mit Gewißheit von der Communication derſelben mit der Nachenhöhle überzeugen. Zum Gluͤck eruͤbrigte mir bey meinen Exemplaren noch der haͤutige Kehlkopf und ein Stuͤck eines fleifchig = zelligen Organes, das ſich bey genauer Unter— ſuchung, als der Reſt einer wahrſcheinlich ziemlich tief in den Leib erſtreckenden Lunge darſtellte und die Verbindung mit der haͤutigen Trachea erkennen ließ. Das Thier iſt alſo unbezwei⸗ felbar ein Reptil. Was ſeine aͤußere Form betrifft, ſo ſteht es, wie bereits geſagt, zwiſchen Amphiuma und Muraena in der Mitte. Der bey zwey Fuß lange Leib endet in einen wie bey den Muraͤen gebildeten, mit einer Floſſe umſaͤumten Schwanz, welcher an beyden Seiten zuſammengedruͤckt iſt und deſſen Floſſe von keinen Knochenſtrahlen unterſtuͤtzt wird. Der ganze Leib iſt mit ziemlich großen, hoͤchſt eigenthuͤmlich gebildeten und gleich— ſam aus vielen kleinen Schuͤppchen zuſammengeſetzten Schuppen allenthalben bedeckt. E. E. empfangen im Einſchluß einige die⸗ ſer Schuppen zur geneigten Vertheilung an die verſammelten Herpetologen. An den Seiten des runden Afters befinden ſich zwey ziem⸗ lich große, in eine Spitze auslaufende Fußrudimente, welche vollz kommen weich und biegſam ſind und ſicher durch keinen Knochen geſtuͤtzt werden. Zwey aͤhnliche, jedoch ganz dünne, haͤutige Anhaͤngſel befinden ſich dicht an dem hintern Rande des ſeit— lichen Kiemenloches. Sie ſind ebenfalls ſpitz zulaufend, aber vollkommen flachgedruͤckt und beynahe durchſcheinend. Die Aus gen ſind wie bey den verwandten Thieren von der Oberhaut uͤberkleidet; die Zaͤhne hoͤchſt robuſt und von unverhaͤltnißmaͤßi⸗ ger Größe. So viel nur einſtweilen zu einer geneigten Mit⸗ theilung an die geehrten Collegen bey der Verſammlung. Ich kenne dieſes Thier erſt ſeit zwey Tagen und hoffe in dieſer Hinſicht uͤber eine ſo oberflaͤchliche Mittheilung Entſchuldigung zu finden. Eine umſtaͤndliche e wird im naͤch⸗ ſten Bande der Wiener Annalen folgen. Ich habe dieſem ſo hoͤchſt merkwuͤrdigen Thiere den Namen Lepidosiren paradoxa gegeben. Ueber ſein Vorkommen kann ich nichts weiter ange⸗ ben, als nur, daß beyde Exemplare Hr. Natterer i im Amazo⸗ nenfluſſe gefunden habe.“ 18) Medicinalrath Dr. Ulrich aus Coblenz, uͤber die Krankenpflege durch barmherzige Schweſtern. 19) Hofr. Dr. Zenker, über die Nilagiri oder blauen Berge in Hindoſtan. 381 „Zu den intereffanteften Entdeckungen der neueften Zeit gehört unſtreitig die Auffindung oder vielmehr die nähere Kenntniß der den Kuͤſtenbewohnern von Malabar und Coromandel gewoͤhn— lich mit blaͤulichem, duftigem Schleier umhuͤllt erfcheinenden, und daher fogenannten blauen Berge (Nilagiri oder Neilgheries), woruͤber es mir geſtattet ſeyn moͤge, einige genauere Notizen mitzutheilen, da ſie noch immer weniger bekannt ſind, als ſie es wohl verdienen. Sie ſtellen im Grunde den Suͤdrand der Ghats der indiſchen Halbinſel dar, welche das Alpenland My— ſore umſchließen, und liegen zwiſchen dem 11. und 12“ NBr., fo wie zwiſchen dem 76. und 77° DR. Ihre Länge von Oſt nach Weſt betraͤgt gegen 36 engliſche Meilen und die Breite 15 Meilen, indem fie ungefähr 469 QOMeilen Flaͤchenraum enthalten, wovon faſt nur 14 gehoͤrig angebaut werden. Da fie ſich ſtellenweis bis zu einer Höhe von 8000“ bis 90007 über die Meeresflaͤche erheben; ſo konnten ſie, zumal da ſich an ih— rem Fuße eine ausgebreitete Flaͤche hinzieht, nicht uͤberſehen wer— den, aber dennoch nahm man von ihnen erſt ſeit ungefaͤhr 18 Jahren genauere Kunde. Dieß laͤßt ſich wohl infofern erklaͤten, als dieſe Berge eine wahre Felſeninſel bilden und von dem uͤbri— gen Veſtlande durch eine fuͤr Kranke nur mit Lebensgefahr zu paſſierende Fieberzone abgetrennt erſcheinen. Das allwaͤrts her— abſtroͤmende Bergwaſſer wurde nehmlich daſelbſt aufgeſtaut und bildete Suͤmpfe, an deren Ufern die uͤppigſte Vegetation ſich entfaltete; indem namentlich maͤchtige Graͤſer, das Tekholz, die Unzahl der tropiſchen Schlingpflanzen an und fuͤr ſich gleich— ſam einen vegetabiliſchen Wall bildeten, war aber auch zugleich Gelegenheit zur Entwicklung von ſchaͤdlicher Sumpfluft gab, ſo wie uͤberdieß einer großen Menge gefährlicher Thiere die Wohn— ſtaͤtte bereitete. Die engliche Regierung ſtand mit den Bewoh— nern dieſer Gebirge ſeit 1799 inſofern in Beziehung, als die— ſelben alljaͤhrlich fuͤr ihre Rinderheerden eine Art von Steuer bezahlen mußten. Auch waren fruͤherhin ſchon ein Paar Beamte bey Nachſetzung eines fluͤchtigen Indiers faſt bis ein Paar Stunden vor Kotagiri gedrungen und hatten dergeſtalt ſelbſt jene herrliche Alpennatur wahrgenommen, die dort oben auf eigenthuͤmliche Weiſe waltet: allein eine genauere Kenntniß der— ſelben datirt ſich erſt von dem Jahre 1819, wo der bekannte, damals in Pondichery ſich aufhaltende franzoͤſiſche Reiſende und Naturforſcher Leſchenault de la Tour, in Begleitung des Oberſteuerbeamten von Coimbatoor, des Hrn. Sullivan und Dr. Jones, die erſte eigentliche Forſchungsreiſe auf dieſe Ge— birge unternahm. Dieſe Excurſion wurde mit der reichlichſten Ausbeute belohnt. Kaum konnten ſich die Reiſenden von dem Erſtaunen erholen, welches ihnen jenes paradieſiſche Clima mit ſeiner reichen Fuͤlle eigenthuͤmlicher Thier- und Pflanzenformen einfloͤßte. Alles war ganz und gar von denjenigen Erſcheinun⸗ gen verſchieden, die ſie bis dahin auf dem indiſchen Flachlande beobachtet hatten: Pflanzen, Thiere und Menſchen erſchienen von noch nie geſehener Beſchaffenheit. Vor allem wirkte die elaſtiſche, ſtaͤrkende, wuͤrzige Bergluft hoͤchſt wohlthaͤtig auf ihre Lebensgeiſter und ſchon damals ahnten unſere Forſcher, was für einen Schatz ein ſolches indifches Alpenland für die Regie rung werden koͤnnte. Dieſe gluͤckliche Entdeckungsreiſe lockte bald Nachfolger herbey und mehrere von ihnen waren ebenfo wiſſenſchaftliche als beredte Lobredner dieſes herrlichen Berglan— des. Namentlich legte Sullivan die Vortheile auseinander, welche eine ſogenannte Geſundheitsſtation oder Sanitarium auf dieſen Gebirgen fuͤr die Beamten der oſtindiſchen Compagnie gewähren koͤnnte. Dr. Noung theilte ſorgfaͤltig angeſtellte 382 meteorologiſche Beobachtungen mit, welche das guͤnſtigſte Zeugniß fuͤr die Salubritaͤt dieſer Gegenden ablegten; Hough, welcher 15 Monate auf den Nilagiris verweilt hatte, gab eine Topo⸗ graphie derſelben heraus, welche unwiderleglich jene bereits er— waͤhnten Vortheile bekraͤftigte und manche intereſſante Zuſam— menſtellung der phyſiſchen Verhaͤltniſſe gab, und Harkneß machte uns zuerſt genauer mit dem auf denſelben wohnenden Urvolke bekannt, was zu den merkwuͤrdigſten Völkern des Erd⸗ bodens gehoͤren mag. Dieſe und viele andere fuͤr die Nilagiri hochbegeiſterte Männer wirkten vereint, um die allgemeine Auf: merkſamkeit darauf hinzuleiten. Indeß waren die Schwierig⸗ keiten, um fie zugänglich und wirklich nuzbar zu machen, keine geringen. Denn nicht allein, daß die ſteilen Abhaͤnge und Felſen große Hinderniſſe zu überwinden boten, waren Tiger, Elephan— tenheerden und gewaltige Schlangen gar ſehr hinderlich. Zu dem allen kamen nun noch die boͤsartigen Miasmen, welche ſich um die Sumpfregion lagerten und dadurch einen wahren Fieberguͤrtel bildeten, deſſen Durchdringung leicht mit dem Leben bezahlt werden konnte. Alle dieſe und noch andere Hinderniſſe wurden endlich gluͤcklich uͤberwunden. Ingenieur- Officiere mit der nöthi- geu Mannſchaft fuͤhrten in den bisher gleichſam verſchloſſenen unwegſamen Bergdiſtrict brauchbare Straßen und nichts ward verabſaͤumt, um denſelben ſo zugaͤnglich als moͤglich zu machen. Schon durch die daſelbſt arbeitenden Pioniers gruͤndeten ſich allmaͤhlich kleine europaͤiſche Niederlaſſungen: als man aber ein⸗ mal die ſtaͤrkſten Abfaͤlle zugaͤnglich gemacht hatte, benutzten viele das indiſche Flachland bewohnende Familien die ſich ihnen hierdurch bietenden Vortheile und ſiedelten ſich daſelbſt an. So kam es denn, daß nach und nach europaͤiſche Civiliſation und Cultur immer hoͤher in dieſe Berge drang und man immer mehr mit ihrer Naturbeſchaffenheit bekannt wurde. Die darüber öffent: lich mitgetheilten Notizen hat Ritter in ſeinem trefflichen Werke uͤber die Erdkunde lehrreich und ſorgfaͤltig zuſammengeſtellt, daher uns nur noch eine geringe Nachleſe geblieben iſt, die vielleicht in naturhiſtoriſcher Hinſicht einiges Intereſſe gewaͤhren duͤrfte, weßhalb ich es wage, die Aufmerkſamkeit der hochverehrten An— weſenden dafuͤr in Anſpruch zu nehmen, nachdem ich kurz an— gegeben haben werde, auf welche Weiſe ich zu ſolchen Nachrich— ten aus der ſicherſten Quelle gelangt bin. Zwey meiner Anverwandten, Soͤhne eines Predigers aus unſerer Naͤhe, traten als Miſſionaͤre, nachdem ſie in Deutſch— land ihre akademiſchen Studien vollendet hatten, in Dienſte der engliſchen Miſſionsgeſellſchaft und kamen auf dieſe Weiſe vor nun bald 20 Jahren nach Hindoſtan. Der juͤngere fand in Calcutta ſeinen Wirkungskreis, wurde jedoch bald ein Opfer des Climas und feiner Anſtrengungen. Der ältere aber, Bern— hard Schmid, fruͤher auf der Suͤdſpitze Hindoſtans zu Tin⸗ nevelly bey Palamcotta, unterlag wenigſtens nicht, wenn ſchon ſein Geſundheitszuſtand dergeſtalt gelitten hatte, daß die Aerzte bloß in einem laͤngern Aufenthalte auf den Neilgheries fein wirk— liches Heil zu ſehen vermeynten. Dazu kam noch, daß ſeine ganze Familie unverkennbare Spuren der ſchaͤdlichen tiefeingrei⸗ fenden Wirkung des oſtindiſchen Climas an ſich trug. Er brach daher mit ihr von ſeinem zeitherigen Aufenthaltsort auf, umſchiffte das Cap Comorin und gelangte uͤber Cochin und Coimbatoor zu den blauen Bergen. Kaum laͤßt ſich die Freude beſchreiben, die ſein ganzes Weſen erfuͤllte, als er eine Natur zu erblicken ſchien, die ihm alle die freundlichen Bilder ſeiner Jugend wieder ins Gedaͤchtniß rief. Wie kraͤftigend und erhei⸗ ternd wirkte nicht die balſamiſche Bergluft und welch Erſtaunen 383 ergriff ihn, als er ſich wie mit einem Zauberſchlage aus der abgeſtorbenen vergifteten Natur der indiſchen verbrannten Kieſel⸗ ebenen in die paradieſiſchen, mit allen Reizen eines tropiſchen Alpenclimas prangenden Nilagiri verſetzt ſah! Neuer Lebens— muth und neue Lebensfriſche durchdrang nicht allein ihn, ſondern ſeine ſaͤmmtlichen Familienglieder; die bleichgelbe Geſichtsfarbe machte immer mehr dem bluͤhenden Roth auf den Wangen Platz und Munterkeit trat an die Stelle völliger Abgeſchlagenheit. Ja, das Wunderbarſte dabey war, daß ſelbſt ein junger tamu⸗ liſcher Seminariſt, der ſich in ſeiner Begleitung befand, ders geſtalt umgeaͤndert wurde, daß einer feiner kurz darauf nachges kommenen Cameraden ihn kaum wieder zu erkennen im Stande war. Schon früher hatte unſer Freund hier in Jena der Bo— tanik eiferige Studien geweiht, allein ſpaͤterhin zogen ihn taufene derley Amtsgeſchaͤfte in Indien faſt ganz von dieſer reizenden Wiſſenſchaft ab. Jetzt unter ſolchen Wundern erwachte die alte Liebe, die alte Neigung. Er glaubte ſich in heimiſchen Fluren, wenn er auf dem gruͤnen Raſenteppiche luſtwandelte, wo For— men und Farben an Vaterlaͤndiſches mahnten: wie groß aber war ſeine Verwunderung, als die aͤußere Geſtalt nicht dem in⸗ nern Bau entſprach, fondern ganz andere Verhaͤltniſſe zeigte. Denn viele nilagiriſche Gewaͤchſe haben das Sonderbare, daß fie taͤuſchend europaͤiſchen Pflanzenformen gleichen, bey naͤherer Vergleichung aber merkwuͤrdige Abbeugungen gewahren laſſen. Dieß brachte ihn zur Verzweiflung, denn weder die mitgebrach⸗ ten europaͤiſchen botaniſchen Schriften, noch ſelbſt Rorburgh's Flora indica vermochten das Raͤthſel zu löfen. In dieſer Troſt— loſigkeit glaubte er nun meine geringen botaniſchen Kenntniffe zu Rathe ziehen zu muͤſſen und darum knuͤpfte er mit mir, dem ihm perſoͤnlich Unbekannten, einen ununterbrochenen Brief⸗ wechſel an. Leicht aber war zu erachten, wie gering die Auf— ſchluͤſſe ſeyn mußten, die ich ihm geben konnte und bald erhellte aus allen Beſchreibungen, daß ſich hier eine ganz neue Welt eröffne. Ich erfuchte ihn daher dringend, mir die Naturalien ſelber zu ſenden und mit Freuden ſah ich ſchon nach einem Jahre eine Kiſte gut getrockneter Pflanzen hier anlangen. Meine fruͤhern Vermuthungen ſteigerten ſich nun zur völligen Gewißheit und wenn auch durch Wallich's und de Candolle's Bemuͤhun— gen und neuerdings durch Walker-Arnott und Wight's Arbeiten uͤber die indiſche Flora Manches ſeitdem der Oeffent— lichkeit mitgetheilt worden iſt; ſo blieb dennoch die reichlichſte Nachleſe, welche um fo intereſſanter- war, als von unſerm Cor— reſpondenten die Pflanzen mit der groͤßten Umſicht und Voll— ſtaͤndigkeit geſammelt und mit gehörigen Nachweiſungen ihres Standortes, ihrer Bluͤthe, ihres Nutzens uſw. verſehen ſind. Auch ſetzten uns correſpondirende Farbentabellen in den Stand, ſelbſt zartere und ſo leicht verwiſchbare Farbennuͤancen mit großer Genauigkeit wieder erkennen zu koͤnnen. Dergeſtalt kamen mir dann alljaͤhrlich mehrere Kiſten zu, fo daß ſich die Anzahl der Arten weit uͤber 1200 belaͤuft und ich jetzt ſchon ſo ziemlich vollſtaͤndiges Material zu einer Flora der hoͤchſten Spitzen der Nilagiri beſitze. Doch war nicht bloß die Pflanzenwelt aus⸗ ſchließflicher Gegenſtand der Forſchung, ſondern auch alle übrigen Reiche der Natur, ſelbſt die Linguiſtik nicht ausgeſchloſſen, wozu unſer Freund ſehr viel Stoff ſammelt, indem er daruͤber noch ein ausführliches Werk herauszugeben gedenkt. Mir aber ſey es geſtattet, in Folgendem eine kurze Seitze aller jener phyſiſchen Verhaͤltniſſe der blauen Berge zu entwerfen, ſo weit ſich dieſes aus jener Correſpondenz und den bereits daruͤber vorhandenen Nachrichten thun laͤßt. 384 Betrachten wir zuerſt die Phyſiognomie dieſer Gebirge. Von Coimbatoor bis zu der eine Tagereiſe entfernten und von der Regierung gegruͤndeten Karavanſerey oder oͤffentlichem Gaſt— hauſe, Maitupaleiam, erſtreckt ſich eine weit ausgebreitete kieſe⸗ lige, groͤßtentheils von Vegetation entbloͤßte Ebene, welche ehe— dem durch Reisfelder, Zuckerrohr, Betel und Bananen bluͤhend in den jetzigen traurigen Zuſtand durch die ſpaͤterhin daſelbſt wuͤthenden Kriege verſetzt worden iſt. Man uͤberſchreitet hierauf den Bavani, oder wie ihn andere nennen, Bhovani und Bivani, einen Bergſtrom mit etwa 6000 Gefälle auf 18. Stunden. Dann beginnt die von uns ſchon fruͤher erwaͤhnte Fieberzone, ausgezeichnet durch einen ſumpfigen Urwald aus den ſchoͤnſten Baͤumen, Schlingpflanzen und Kraͤutern zuſammengeſetzt, welche ebenſo wie die pontiniſchen Suͤmpfe den Hauch des Todes in ſich traͤgt, und wo niemand ohne Lebensgefahr die Nacht zu— bringen darf. Im Allgemeinen kann man die Breite derſelben auf eine halbe deutſche Meile angeben. Ein ſehr ſteiler Abfall des Gebirges mit maͤchtigen Felſenmaſſen und engen Schluchten, aus denen ſchaͤumende Bergbaͤche hervordringen, bildet das veſtere Bollwerk des Gebirgs. Herrlich duftende Straͤucher ſchweben in uͤppiger Fuͤlle von den Felſen herab und das lange Haar der Facrenkraͤuter wird zum leichten Spiel der Winde. Weit im⸗ poſanter noch iſt das Gebirge von der Nordweſtſeite, von Myſore her. Indeß ſind eigentlich nur an den aͤußerſten Seiten der Centralkette hier und da nackte Felſen, welche gewoͤhnlich ihre ſtarren Maſſen aus lieblichem Gruͤn von Baumgruppen und Straͤuchern hervorſtrecken. Hat man einmal die vom flachen Lande aus ſichtbaren Gipfel uͤberſtiegen, ſo gelangt man z. B. bey Cunnur auf eine Art von Tafelland, welches jedoch durch die wellenförmigen Uebereinanderhaͤufungen unendlicher Bergreihen, ſo wie durch mehr oder weniger tiefe, nach allen Richtungen hinlaufende Thaͤler ſehr ungleich wird. Ueberall bedeckt hier fruchtbarer Humus das Gerippe der Erde, reiche Grasmatten breiten ſich aus und in jedem Winkel zweier Berge oder höherer Huͤgel, namentlich da, wo eine Quelle hervorſprudelt, wohin der trockene kalte Wind des Novembers bis im Februar ſeine Macht nicht zu erſtrecken vermag, oder was eben ſo viel ſagt, bis wohin der alle Vegetation hemmende kalte Regenwind des Junius bis in Auguſt nicht dringt, finden ſich uͤppige Kraͤuter, Buͤſche und ganze Waldungen, waͤhrend in den Tiefen der Thaͤler Moraͤſte vorherrſchen. Kaskaden, und die vielen freund- lichen einladenden Haͤuſer europaͤiſcher Anſiedler verleihen dem gruͤnen Raſenteppich und den herrlichen Hainen eine ebenſo große Manchfaltigkeit, als unausſprechlichen Reiz. Unter den europaͤiſchen Niederlaſſungen unterſcheidet man beſonders folgende: 1) Cunnur oder Pioneers Camp, ungefaͤhr 6000 Fuß über dem Meere, begreift eine geringe Anzahl von Gebaͤuden, worin fowohl die Ingenieure und Wegbauer wohnen, als auch andere engliſche Familien. Cotagiri oder Kotagherry, eine ganz aͤhnliche Station, welche ſehr genau mit Dimhutty verbunden iſt und nur wenig hoͤher als Cunnur liegt, da ſich das am tiefſten liegende Haus 6330 Fuß uͤber dem Meere befindet. Das nahe Orangenthal erſtreckt ſich nicht weit davon abwaͤrts nach dem Fuße des Berges zu und hat ſeinen Namen von einer Art kleiner ſaurer Orangen, welche hier wild wachſen. » 385 13) Utacamund, d. h. das Dorf Otei, bildet die Hauptſtation der Europaͤer und liegt ungefaͤhr 7400 engliſche Fuß uͤber drm Meere. In einem Thale dabey hat man einen kleinen See durch Daͤmme kuͤnſtlich gebildet, welcher den Kruͤm— mungen des Thales folgt, jedoch faſt nur die Breite un— ferer Saale erreicht. Kleine Gondeln dienen zu Waſſer— ſpazierfahrten und beleben ſelbſt hierdurch nicht wenig dieſes Eldorado Indiens. Noch verdient das Landguth eines Englaͤnders, das Bil- lical heißt und von Utacamund ungefaͤhr 2 Stunden entfernt iſt, gegen Nordweſt abwaͤrts liegend, einer beſondern Erwaͤh— nung, weil hier ſchon manches Phaͤnomen getroffen wird, was an das Flachland erinnert. Uebrigens befindet ſich Utacamund in einem Keſſel von ringfoͤrmigen Bergreihen faſt regelmaͤßig umſchloſſen und der gleich daneben im Oſten liegende hoͤchſte Gipfel, welcher von Utacamund aus gerechnet gegen 1300 Fuß hoch ſeyn mag, heißt Dodapetta (oder auch Dodabetta), woruͤber der ſteil abfallende Weg nach Cotagiri fuͤhrt. Stellenweis wird er mit kleinen Waldungen bedeckt und naͤhrt eine Menge eben ſo ſeltener, als ſchoͤner Gewaͤchſe. Kommen die Kranken aus den Niederungen auf dieſe Höhen, fo geſchieht dieß ganz allmählich, damit fie ſich nach und nach an das kaͤltere Clima gewoͤhnen, wozu die ſoeben an⸗ gegebenen ſtufenweis höher liegenden Stationen ſich vorzüglich eignen. Endlich wollen wir an dieſer Stelle der Bergſtuͤrze (wie die Avalanches) gedenken, welche auch hier nicht ungewoͤhnlich ſind. Was das Clima anlangt, ſo findet ſich vorzuͤglich eine ziemlich gleichfoͤrmige Temperatur ohne ſolche Extreme, wie ſie in unſeren Gegenden ſo gewoͤhnlich ſind, und dieſem Umſtande iſt ſicherlich auch die Salubritaͤt dieſer Hochgebirge vorzugsweiſe beyzumeſſen. Siebenjaͤhrige Beobachtungen zeigten, daß die Lufttemperatur zu Utacamund vor Sonnenaufgang ſelten uͤber 8 R. beträgt, weßhalb die Nächte fo erfriſchend wirken, auch zeigt das Thermometer waͤhrend des Tages ſelten uͤber 19°, Die Luft iſt im Allgemeinen trocken und außerordentlich rein, wie namentlich vom Maͤrz bis im Mai, weßhalb die Himmels— koͤrper nicht nur mit weit intenſiverem Lichte ſtrahlen, ſondern auch der Schall in kaum glaubliche Ferne dringt. Nur die ſogenannten Munſuns bringen einige Störungen in dieſe Gleichfoͤrmigkeit. Vom Junius bis September dauert der weſtliche Munſun mit einem halben Monat Unterbrechung, wo dann ſchoͤnes heiteres Wetter eintritt, waͤhrend in dieſen Monaten in der uͤbrigen Zeit ein beſtaͤndiger kalter, ziemlich ſtarker Weſtwind weht, zuweilen mit ſtarkem, wohl eine Woche lang anhaltendem Regen. Meiſt erſcheint jedoch nur duͤſteres Gewoͤlk, welches die höheren Bergſpitzen umlagert und dann täglich, mit ſtundenlanger Unterbrechung Spruͤhregen ſendet. Dodabetta und die angrenzenden Bergreihen pflegen uͤberhaupt die Macht der Munſuns zu brechen, indem die Wolken meiſtens daſelbſt haͤngen bleiben und Cotagiri, ſo wie Cunnur nur wenig Regen erhaͤlt. Deſto heftigere von Madras herkommende Re— genguͤſſe treten im September bis zum November ein, obſchon der eigentliche vollkommen ſuͤdoͤſtliche Munſun zu Ende Octobers beginnt und bis Anfang Decembers dauert. Indeß wird ge⸗ Iſis 1837. Heft 5. 386 woͤhnlich auch hier ſeine Macht an dem Dodabetta gebrochen, wornach dann vom October bis März oder May in Utacamund faſt ununterbrochen heiteres Wetter herrſcht. Im December wird jedoch die Luft ſo kalt und trocken, daß alle Vegetation faſt gaͤnzlich aufhoͤrt und ſich Nachts Eis bildet. Da ferner dieſe trockenen Winde bis zum May dauern, ſo iſt auch noch ſpaͤterhin die Entwicklung der Pflanzen ſehr gehemmt und der Botaniker findet faſt nur an den Baumbluͤthen Stoff zur Unterſuchung. Vom Junius bis September iſt die eigentliche Zeit fuͤr Flechten und Mooſe. Aus der großen Trockenheit der Luft erklaͤrt ſich auch leicht, daß man, obgleich es, wie angegeben, zu Zeiten reift und friert, doch auf den Nilagiri noch keinen Schneefall beobachtet hat. Betrachtet man die aͤußere kegelfoͤrmige Geſtaltung ſo mancher Gipfel, ſo koͤnnte man leicht zur Annahme verleitet werden, daß die Grundmaſſe zum Trappgebirge gehoͤre; indeſſen ſind, wiewohl die hoͤchſten Gipfel durch Gruͤnſtein gebildet werden, Granit und Gneus die hauptſaͤchlichſten Felsarten. Zu dem findet man an verſchiedenen Stellen große Maſſen von Milchquarz, beſonders in der Nachbarſchaft von Felſen. Die Verwitterung des Gneuſes und Granits geht daſelbſt ungemein ſchnell von ſtatten; beſonders ſtellt der verwitterte Feldſpath eine ſehr verbreitete weiße Maſſe dar, womit die Leute ihre Haͤuſer weißen: denn Kalk wird hier weit und breit nicht getroffen, in— dem man nur an dem Fuße des Gebirgs eine Art von Ueber» gangskalk beobachtet haben will. Das in dem Granit, Syenit uſw. enthaltene Eiſen faͤrbt bekanntlich nach Verſchiedenheit der Oxydationsſtufen ſehr verſchieden, daher man allerley farbige Erden antrifft. Gewoͤhnlich iſt die Erde um Utacamund roth, lehmartig und hat hie und da eben jene weißen feldſpatherdigen Einmengungen; außerdem finden ſich noch Eiſenerde und Ocher— quellen. Ueberhaupt enthaͤlt der Boden viel beygemengten Mag— neteifenftein. Der in Spalten vorkommende Graphit ſcheint wenig brauchbar zu ſeyn. Noch trifft man verhärteten Thon, Blutſtein, Walkererde uſw., jedoch nicht gar haͤufig, wogegen ſchoͤne Bergeryſtalle nicht fo ſelten ſind. Schiefer, Steinkohlen, Salz und Petrefacten konnten durchaus nicht aufgefunden wer— den. Dagegen verſprechen die häufigen Adern von Brauneiſen— ſtein uſw. noch manchen Gewinn, und daß auch Gold vorhan—⸗ den ſeyn muͤſſe, beweiſt der Umſtand, daß man Goldkoͤrner in den von den Nilagiri ſich ergießenden Stroͤmen findet. Was die nilagiriſchen Pflanzen anlangt, ſo glaube ich mich in dieſer Beziehung um ſo kuͤrzer faſſen zu koͤnnen, als ſie in einem von uns herauszugebenden Werke, wovon bereits 2 Decaden erſchienen ( Plantae indicae, quas in montibus coimbaturieis coeruleis, Nilagiri s. Neilgherries dietis, collegit Rev. Schmidius. Illustravit Zenker. Jenae et Paris 1835 — 36. Fol.), ausführlicher beſchrieben und abge— bildet werden ſollen. Doch ſey es mir vergoͤnnt, auf die inter eſſante Miſchung von gewöhnlich mehr im Norden vorkommen— den Gattungen mit Tropengewaͤchſen aufmerkſam zu machen. So finden ſich hier baumartige Farren, Palmen, Paſſifloren, Melaſtomeen, Magnoliaceen und Myrtaceen neben Gentianeen, Rhododendren, Caprifoliagceen, Parnaſſien, Ranunculaceen uſw. Als Nahrungspflanzen verdienen inſonderheit Myrtus tomentosa, welche dort Stachelbeerbaum heißt, weil fie wie Stachel⸗ beeren ſchmeckende Früchte trägt, Berberis leschenaultii Wall. 25 387 wegen eßbarer Beeren, Fragaria villosa n. sp. eben deßhalb vorzuͤglicher Erwähnung. Die Fruͤchte von Elaeocarpus (ob- longus) und Elaeagnus werden gleichfalls genoſſen, auch pfle— gen die Eingeborenen die Wurzelknollen von Ceropegia pusilla und Cirsium argyracanthum als Nahrungsmittel zu benutzen. Von den Kornarten bauen die Urbewohner eine und die andere Art von Panicum, ſowie noch Sorghum uſw. Als Ergebniß der phytogeographiſchen Forſchungen darf man den Satz aufſtellen, daß zwar die nilagiriſche Flora der europaͤiſchen ſehr gleiche, auch mit der nepaliſchen ungemein uͤbereinſtimme *, durch ihre tropiſche Lage und gleichmaͤßigere Temperatur aber mehr ausdauernde und daher auch viele mehr entwickelte Gewaͤchſe enthalte. Dergeſtalt hat ſich hier gleichſam die nepaliſche Flora mit der hindoſtaniſchen vereint, und ſo eine ganz eigenthuͤmliche Formenmiſchung hervorgebracht, wobey jedoch die verſchiedene Hoͤhe und Beſchaffenheit der Standoͤrter deutlich abgeſpiegelt wird ?. Die aus Europa dahin verſetzten Gewaͤchſe gedeihen zum Theil außerordentlich. So wird der Gemuͤskohl neben Laurus tamala in den Gaͤrten faſt mannshoch. Aehnliches kann man von Kohlrabi, Kartoffeln, Moͤhren und allen uͤbrigen Kuͤchen— gewaͤchſen ſagen; doch kommen die Saamen nur mit Muͤhe zur Reife. Von den europaͤiſchen Obſtbaͤumen finden aber eigentlich nur die Pfirſiche ihr Gedeihen und unſer Correſpondent ſah keine andern von Europa eingefuͤhrten Obſtbaͤume als dieſe, auch keinen Wein, obſchon man dieſen als auf den Nilagiri einge— bürgert in den Schriften aufgeführt findet. Eine Art von Hirſe, Gerſte, Linſen, Kichererbſen, eine Art Senf, Mohn und dergl. wird gebaut, allein der Reiß gedeiht nicht. Ueber die nilagiriſche Fauna wurden ſchaͤtzbare Mittheilun⸗ gen gemacht 3. Elephantenheerden kommen nur am Fuße des Gebirges vor, woſelbſt auch die Tiger, wie wir ſchon früher andeuteten, ihre Hauptlager haben, indeß ſieht man Einzelne bis auf die hoͤchſten Spitzen dringen. Noch vor 13 Jahren ſchrieb mir mein oſtindiſcher Correſpondent, daß ein Tiger 300 Schritte vor ſeinem Hauſe eine indiſche Frau zerriſſen habe. Sie machen daher, obgleich ſie in dieſem kaͤltern Clima viel von ihrer Wildheit und Grauſamkeit verloren zu haben ſcheinen, doch bisweilen die Wege ſehr unſicher, kommen aber jetzt zum Gluͤck doch nur hoͤchſt ſelten ſo weit herauf. Als Sullivan das erſte Mal dieſe Höhen beſuchte, hauſten um Otei (Utaca— 1 So ähnelt die nilagir. Grammitis cuspidata Zen. der ne⸗ paliſchen G. involuta Don., das nilag. Aspidium anomo- hyllum Z. dem nepal. A. caryotideum Wialt., Berberis eschenaultii Walt. der B. nepalensis DC., Rhododendron nigaliricum Z. dem Rh. arboreum auffallend, ſind aber bey näherer Betrachtung nicht identiſch. 2 Von faſt ſammtlichen Pflanzen ſandte mir mein Freund hin⸗ länglichen Samen und der Gnade Ihrer kaiſ. kön, Hoheit, unſer Allerdurchlauchtigſten Frau Großherzoginn, Maria Paulowna, verdanke ich die Errichtung eines blos zur Zucht nilagiriſcher Gewächſe beſtimmten Pflanzenhauſes, wor ſelbſt ſchon jetzt eine fröhliche Saat ergrünt und noch die reichſten Blüthen verheißt. 3 Man vergleiche noch das ſeltene Buch: Observations on the Neilgherries, including an account of their Topographie, soil and productions, and the effects of the Climate on the European Constituon with Maps of the Hills. Edited by M. H. Smouit, Esquire. Calcutta 1834; worin über die Thiere der Neilgherries gute Bemerkungen von Dr. Baikie beygebracht werden. 388 mund) faſt eben ſo viel Tiger, als Buffalos, wie er ſelber unſerm Freunde erzaͤhlte. Eine Art von Leoparden (cheeta) beherrſcht die Waͤlter um Utacamund, und eine wieſelartige ſchwaͤrzliche hie und da braͤunlich geſtreifte Katze mit ſpitziger Schnauze? findet ſich gezaͤhmt am Fuße des Gebirges gegen Matupaleiam zu, was um ſo merkwuͤrdiger iſt, als ſonſt kein Hausthier auf dieſen Gebirgen gehalten wird. Dann wird noch ein dem Marder ähnliches Thier und ein Paar Katzen (Pole- cat und Toddy- cat) erwähnt. Schakale und ſchnellfuͤßige ſchoͤne wilde und, wie Baikie meynt, noch nicht ſyſtematiſch beſchriebene Hunde (ob dieſelben, welche auch in Nepal und überhaupt in Hindoeſtan getroffen werden ?) heulen des Winters (December und Januar) in ganzen Heerden um die Haͤuſer herum, auch jagen fie vereint andere Thiere. Außerdem finden ſich noch ſchwarze wenig gefaͤhrliche nur gereizt ſehr wuͤthende, ſich beſonders von einer Art von großen braunen Kaͤfern und Wurzeln naͤhrende Bären, Hyaͤnen, wilde Schweine, dunkel⸗ gefaͤrbte ungemein ſchmackhafte Haſen, herrliche Hirſche in ganzen Nudeln, welche zu Cervus aristotelis Cuv. gehören ſollen und treffliches Leder liefern, ein wildes, ungemein flinkes, An⸗ tilopenaͤhnliches ſogenanntes Waldſchaf, was ſowohl dem Cervus Muntjak als auch dem C. moschatus nach Baikie in mancher Hinſicht aͤhnelt, wilde ſchoͤne Ziegen, die der Capra caucasica nahe zu kommen ſcheinen, Fiſchottern am Peicarra⸗ (Pycarra-) Fluſſe, Maulwuͤrfe mit ziemlich großen Augen, große Fledermaͤuſe (3 Arten) und ganz ſchwarze Affen von der Größe eines mittelgroßen Hundes. Eichhoͤrner ſcheinen nur am Fuße des Gebirges in den Waͤldern zu wohnen. Unter allen dieſen Thieren verdient jedoch der Ochſe (Est der Tudas) von kleiner Statur und vorzuͤglich der Buͤffel (Buffalo, Err der Tudas) eine beſondere Erwähnung, weil es ein ganz ans deres großes, ſtarkes und herrliches Thier iſt, als das, was in den Niederungen lebt, woſelbſt es ſich faſt den ganzen Tag in Suͤmpfen aufhaͤlt. Er macht den Hauptreichthum der Tudas oder Toder aus und erhaͤlt eine Art von goͤttlicher Verehrung, auch iſt die Buͤffelkuhmilch das Heiligſte, was den Göttern ges opfert wird. Ueberdieß dienen Buͤffel zu Todtenopfern. Im Allgemeinen gibt es wenig Singvoͤgel, die mit ihrer ſuͤßen melodiſchen Stimme jene paradieſiſchen Haine und Berg⸗ trifften erfüllten, keine Nachtigallen, wenn ſchon dieß Einige behauptet haben; doch finden ſich Lerchen, Amſeln, mehrere ſperlingsartige Voͤgel, Grasmuͤcken, Schwalben und dergl. von eigenthuͤmlichen Formen. In den Waͤldern eine Art großer Huͤhner, Pfauen, eßbare Rebhuͤhner, Waldtauben, Enten, Kibitze, Kraͤhen, Raben, Eulen, beſonders viel Geier und Ad— ler. Nur einmal glaubte Schmid in morgendlicher Daͤmme⸗ rung einen Colibri beobachtet zu haben. Papageien kommen erſt abwaͤrts von Billical vor. Sehr regelmaͤßig erſcheinen die Schnepfen und ihre Jagd gehoͤrt zu den Hauptvergnuͤgen der daſelbſt weilenden Europaͤer. Eine 11 — 12 Zoll lange und im Verhaͤltniſſe dicke, dun⸗ kelbraune, faſt ſchwarze Giftſchlange mit ſpießfoͤrmigem Kopfe hat ihren Hauptaufenthalt im Orangenthal °. f 4 Nach einer fpäteren Mittheilung des Hrn. Geh. Med. Raths Lichtenſtein wahrſcheinlich Felis jubata L. 5 Einer von Dr. Magdougald's (dem wir dieſe Nachricht vers danken) Jagdhunden packte ſie an; als ſie kaum die Kinnlade 2 des Hundes berührt haben mochte, ſtrauchelte derſelbe, uͤber⸗ gab ſich und verendete faſt augenblicklich. 389 Außerdem follen noch ungefähr 5 andere giftige Arten gefunden worden und fogar die beruͤchtigte Cobra capello bis herauf kommen. Von den 2—8 unſchaͤdlichen Schlangenarten iſt die eine gelblich, waͤhrend die andere ein mehr gruͤnliches Colorit wahr⸗ nehmen laͤßt. Zahlreich ſtellen ſich Froͤſche, Landeidechſen und auch ſelbſt Waſſereidechſen ein, allein weder Molche noch Schildkroͤten, noch Crocodile wurden bisher geſehen. In den kleinern Seen beobachtet man drey Arten von Fiſchen. Die Landplage des Flachlandes, die Moskitos, drang noch nicht bis herauf zu dieſen Höhen. Ein fliegenähnliches oder ſchnakenaͤhnliches gruͤnliches Thier iſt zwar ſehr haͤufig, aber ganz unſchaͤdlich. Die einheimiſchen Johanneswürmchen fliegen weder ſo hoch, noch ſind ſie ſo lebendig, als die europaͤiſchen. Man kennt 5 Arten wilder Bienen. Eine weſpenaͤhnliche be— reitet nicht fo füßen Honig, als unſere Honigbiene, allein ihren giftigen Stachel mußte ſelber unſer Freund an ſich erfahren. Von Ameiſen ſind bis jetzt 3 Arten, eine weiße termitenaͤhn⸗ liche, rothe und eine ſchwarze aufgefunden worden, allein nur bey Billical bemerkt man einige Thuͤrme ſogenannter weißer Ameiſen (Termiten), die ausſchließlich in der heißeſten Tempe⸗ ratur ſich wohl befinden. In Kotagiri gibt es ſehr ſchoͤne, große, roth und ſchwaͤrzlich gepanzerte Heuſchrecken, obſchon nicht in großer Menge, auch finden ſich nicht gar häufig Haus— ſpinnen, welche weit groͤßer als eine Tarantel ſind, wiewohl fie nicht giftig zu ſeyn ſcheinen. Landkrabben halten ſich befon= ders am Fuße des Gebirges auf und Waſſerkrabben beobachtet man in allen Baͤchen. Einige ſehr intereſſante Baumwanzen erhielt ich zufaͤllig mit den getrockneten Pflanzen. Der Leibarzt des Gouverneurs von Madras, Dr. Renza, welcher ſich mit ſeinem Gebieter eine laͤngere Zeit in Utacamund aufhielt und ſich vorzuͤglich mit Entomologie beſchaͤftigte, behauptete, daß die Kaͤfer und Schmetterlinge auf den Neilgherries faſt dieſelben waͤren, welche man um Madras beobachtete, was um ſo be— achtungswerther ſcheint, als die Vegetation eine ſo total andere iſt. Es gibt ſowohl Land- als Waſſerſchnecken mit verſchiede— nen Gehaͤuſen, und auch Nacktſchnecken wurden entdeckt. Sel⸗ ten ſind jedoch in den Gewaͤſſern zweyſchalige Muſcheln. Die Menſchen-Staͤmme, welche die Neilgherries bevoͤlkern, bieten nicht minder Merkwuͤrdiges als die Pflanzen und Thiere. Sie bilden gleichſam die Repraͤſentanten der verſchiedenen Ne- gionen, die ſie bewohnen. Es laſſen fuͤglich 5 ſolcher Tribus ſich unterſcheiden, die wir jetzt etwas naͤher betrachten wollen: 1) Die Erular, oder bey Buchanan Eriligaru, und bey Sough Yirrelurs, was fo viel als Barbaren heißen ſoll, haben ſich gleich unten am Fuße des Hochgebirgs angeſiedelt, ſprechen ziemlich reines Tamuliſch, mögen aber kaum 1000 — 1200 Mann ausmachen. Sie ſind die niedrigſten, aͤrmſten und im Elende faſt untergegangenen, welche in den Eläglichiten Huͤtten wohnen. Merkwuͤrdig iſt der Umſtand, daß nur ſie allein unter allen übrigen Völkern in der ungeſunden Fieberzone ausharren koͤnnen, wiewohl die Einwirkung der Sumpfluft kei⸗ nesweges auch an ihnen zu verkennen iſt. Sie gehen keine ge= ſchloſſenen Ehen ein und gehoͤren uͤberhaupt zu den uncultivirteſten. 390 Ihre Hauptbeſchaͤftigung beſteht in etwas Feld- und Gartenbau, indem ſie namentlich etwas Getreide, Erbſen, Bananen und Orangen cultiviren. In einem Garten dieſer Leute fand Schmid Nerium oleander, Caesalpinia pulcherrima, Crataeva re. ligiosa, ſo wie noch einige Capparis-Arten (beſonders Cap- paris horrida L.) und Phyllanthus niruri, welches ſie mit einer Art von heiliger Scheu warteten. Sie beſitzen einen ge: meinſchaftlichen Begraͤbnißplatz, follen eine Adergöttinn verehren und auch, wie Dr. Noung berichtet, den Rangaswami, an deſſen Fuße ſie wohnen, anbeten. 2) Die Kurumbar (das Wort bedeutet im Tamuliſchen die Halsſtarrigen; Mullacorumburs nach Noung, waͤhrend ſie bey den Tudas Curbs, d. h. Schluchtenbewohner heißen) wohnen etwas hoͤher als die Erular, ja kommen ſogar zerſtreut bis bey Katagiri herauf, obſchon ſie eigentlich weit tiefer unten ihren Hauptſitz haben; namentlich ziehen ſie ſich gern in Thaͤler und Schluchten zuruͤck. Auch ſie haben eine kleine Statur, ſind ſchwarzbraun mit duͤnnem Kopfhaar, dickleibig und ſehr ſchwaͤchlich. Ihre elenden Huͤtten, welche aus Baumzweigen beſteben, bilden eine Art von Dörfern. Sie find ungemein roh, unwiſſend ohne Sorge fuͤr die Zukunft und ihre einzige Beſchaͤftigung beſteht in dem Ackerbau, indem ſie ſchlechte Ges treidearten, Hirſen und Bananen cultiviren. Außerdem naͤhren ſie ſich von Wurzeln und ſammeln Honig und Weihrauch. Letzteren pflegen ſie zu verkaufen. Ueberhaupt bemerkte man an ihnen noch manche Gebraͤuche der Hindus, und ihre Sprache ſoll ein Gemiſch von Tamuliſch, Carnatac und Mayalim ſeyn, wozu noch Manches von den Tudas aufgenommen wurde.“ 3) Weit höher ſchon von 3000 — 6000 Fuß Berghoͤhe woh⸗ nen in einzelnen Doͤrfchen zerſtreut die Cottars bey Voung, welche auch Kohata oder Gohata, d. h. Kuhſchlachter (Kothurs nach Hough) heißen, waͤhrend fie die Tudas Cu vs, d. h. Handwerker oder Kuͤnſtler, nennen. Sie ſchlachten die Kuͤhe, was die uͤbrigen Bewohner der blauen Berge nicht thun und uͤben allerlei Kuͤnſte und Handwerke. So ſind ſie Gerber, Schmiede, Holzarbeiter, Toͤpfer und dergl. Zugleich ſind ſie die Muſikanten, welche bey keinem Feſte der Bergbewohner fehlen duͤrfen. Ihre Inſtrumente beſtehen beſonders in einem Horn, einer Pfeife und dem Tantam. Obgleich fie meiſt einen ſchoͤnen Wuchs und kraͤftigen Körper beſitzen, fo wird doch ihre Geſundheit durch übermäßigen Opiumgenuß leicht zerſtoͤrt. Die Todten werden bey dem allgemeinen Todtenfeſte verbrannt und in jedem ihrer Doͤrfer ſollen ſie 2 heilige Huͤtten beſitzen. Sie ſprechen ein verdorbenes Canareſe mit Tamuliſch gemengt. 4) Einen Mittelſtamm zwiſchen den Cottors und Tudas ſtellen die Buddagar, Vaduger, Baduger, Budger oder Burg- der dar, welche urſpruͤnglich aus dem Carnataka-Lande ab⸗ ſtammen ſollen, wie ſie denn auch wirklich die einzigen ſind, welche etwas von ihren Ahnen wiſſen, doch gehen daruͤber ſelbſt einige ganz verſchiedene Sagen. Harkneß gibt die Anzahl dieſer Menſchen auf 10,000 an, waͤhrend Hough weit weniger 6 Die Kurumbar werden von den anderen Stämmen als Zau⸗ berer ſehr gefuͤrchtet; als daher vor einiger Zeit (der dieſe Nachricht enthaltende Brief meines Correſpondenten iſt vom 13. Juni 1836 datirt) das Vieh vieler anderer Bergbewohner ſtarb, vereinigten ſich ganze Schaaren derſelben und erſchlu⸗ gen die Einwohner eines ganzen Kurumbar'ſchen Dorfes, weil ſie dieſelben fuͤr die Anſtifter ihres Unglücks hielten. 391 nennt, welche ungefähr in 35 Dörfern leben und in der That nicht allein die zalreichſten, ſondern auch beguͤtertſten Bergbe— wohner ausmachen, obſchon ſie die Tudas als ihre Herren, oder doch wenigſtens als die urſpruͤnglichen Eigenthuͤmer der Nilagiri betrachten. Ihre Farbe iſt heller als die der. dunkel braunen Tudas; auch ſind ſie weit kleiner, ſchmaͤchtiger, ohne Friſche und Leben. Das turbanmaͤßig um den Kopf geſchlun— gene Tuch ausgenommen, gleichen ſie in ihrer Kleidung ſehr den Tudas, obſchon fie ſchmutziger und lumpiger find, auch pflegen fie den Nacken und die Arme zu punctiren. Ihre Haͤu— ſer ſind in den Doͤrfern reihenweis gebaut und haben eine Art von gegen den Berg gekehrter Vorhalle. Da nur das Licht durch die Thuͤr einfällt und in der Mitte der Heerd ohne Rauch— fang iſt, ſo kann man leicht ermeſſen, wie duͤſter und raͤucherig dieſe Huͤtten ſind. Rings um die Huͤtte pflegt eine Art von Tenne zum Dreſchen zu ſeyn. Sie leben von Ackerbau und Viehzucht, indem die Weiber die haͤuslichen Arbeiten verrichten. Abends verſammelt ſich die ganze Familie um die heilige Lampe und ſagt Gebete her; Prieſter aber haben ſie, ſo viel bekannt, nicht. 5) Die Tudas endlich (welche bey Leſchenault Todders, bey Young und Hough Todawer oder Todawar heißen) ſind nun die eigentlichen Gipfelbewohner und verdienen den ſich ſelbſt zuertheilten Namen Tuda, d. i.: Maͤnner, in jeder Beziehung. Dieſer ſchoͤne Menſchenſchlag iſt ungemein kraftvoll, ſchlank, groß, alle bis 6 Fuß hoch, kuͤhn, gewandt, von einem edeln Aeußern und vortrefflicher Haltung. Sie erweiſen ſich als ein ganz eigenthuͤmliches Urvolk, was allerdings noch eine etwas kaukaſiſche Phyſignomie mit angenehmen Zuͤgen, ſchoͤnen Augen und weißen Zähnen an ſich trägt. Doch ſcheint ihre Anzahl nicht ſehr bedeutend, denn wenn auch Harkneß offen— bar im Irrthume iſt, wenn er nur ungefaͤhr 400 Maͤnner an— gibt, ſo geht doch aus allen Nachrichten hervor, daß ſie nicht ſehr zahlreich ſeyn muͤſſen. Es ſind Rinderhirten, welche in kleinen Doͤrfern, ſogenannten Morrts (Heimathen), leben, wo— von drey ganz nahe bey Utacamund liegen. Ein beſonderes nicht ohne große Sorgfalt errichtetes Milchhaus, was groͤßer als die uͤbrigen Huͤtten iſt, findet ſich in jedem Dorfe und darf weder von einem Fremden, noch ſelbſt von ihren Frauen betre— ten werden, weil ſie es entweihen und die Gottheit zuͤrnen wuͤrde. Hier wird nur von den Maͤnnern die Milchwirthſchaft betrieben, indem die Frauen andere haͤusliche Arbeiten verrichten, namentlich Flechtwerk und Naͤherey verfertigen. Auch bey dieſem koͤrperlich großen Volke ſind die Huͤtten nur niedrig, da ſie kaum 7 Fuß hoch und 12 bis 18 Fuß ins Gevierte halten; als Thuͤr dient ein gegen drittehalb Fuß hohes Loch. Rings um die Huͤtte iſt ein Hofraum von 40 — 50 Schritt im Durchmeſſer und mit einer Art von Steinwall aus locker zuſammengelegten Steinen umſchloſſen, worein die Heerde des Nachts getrieben wird. Dergleichen Morrts, wie wir fie fo eben beſchrieben, liegen ungemein maleriſch an Waldſaͤumen, auf Alpenmatten und an den Abhaͤngen der Berge neben Baͤchen und Quellen und dienen nicht wenig zur Belebung der Gegend. Ackerbau und Gartenbau treiben die Tudas nicht, fon- dern ihr einziges Sinnen und Trachten iſt auf ihren Viehſt and gerichtet. Dieſem widmen ſie Tag und Nacht ihre Sorge, ohne daß man ſie als roh bezeichnen darf. Sie fuͤhren auch durchaus keine andere Waffe als eine Art von Schaͤferſtab und haben nicht einmal einen Hund zur Bewachung ihres Viehes. Dieſes 392 beſteht, wie wir ſchon angegeben haben, ausſchließlich in Buͤf⸗ feln und von 10,000 bezieht die Regierung Abgaben (von jedem 4 Rupie). Uebrigens herrſcht bey ihnen Polyandrie, was aus dem Umſtande zu erläutern ift, daß man die meiſten eben ges borenen weiblichen Kinder zu toͤdten pflegte, indeß haben einige menſchenfreundliche Maͤnner, wie Sullivan, mit allen Kraͤften dahin gearbeitet, daß dieſer Gebrauch abgeſchafft und darum das gehörige Verhaͤltniß der Population wieder hergeſtellt werde. Die Hauptnahrung beſteht in Buttermilch und Butter, ſowie einer Art von Getreide. Unredlichkeit und Unwahrheit gelten als große Laſter, und Diebſtahl kennt man kaum, da ſie jedes Fremden Eigenthum als etwas Unantaſtbares betrachten. Die Sonne wird goͤttlich verehrt und ihre Religion weicht gaͤnzlich ſowohl vom Buddhismus als vom Islam ab, ja kaum moͤchte ein einziger Glaubensartikel beyden gemein ſeyn. Auch glauben ſie an ein Leben jenſeits des Grabes. Ihre Todten werden verbrannt und dann eine Art von Suͤndenwidder ge— ſchlachtet. Beſonders bezeigen fie den Rindern ihre Dankbarkeit. Sobald bey einbrechender Nacht die Heerde in den Hofraum getrieben worden iſt, ſo vereinigt ſich die ganze Familie vor derſelben, dann wird die Lampe angebrannt und Alles legt ſich zur Ruhe. Ihre kraͤftige Conſtitution und das paradieſiſche Clima überheben fie faſt aller Krankheit, fo daß Dr. Voung behaup⸗ ten konnte, nirgends auf der Erde ſeyen ſo wenig Krankheiten zu finden als hier. Auch fand Schmid, daß ſie, obgleich umgeben von den wuͤrzigſten, heilkraͤftigſten Kräutern, doch des ren Kräfte nicht kannten, da ſich zu ihrer Prüfung keine Gele⸗ genheit geboten hatte. Da man ihre Kleidung mit einer roͤmiſchen Tunica und einem roͤmiſchen Mantel verglich und ihre Naſen ſogenannte roͤmiſche ſeyn ſollten, ſich uͤberdem einige, wie lateiniſche Vo⸗ cabeln klingende Woͤrter in ihrer Sprache befinden; ſo gaben einige Schriftſteller der Annahme Raum, das dieſes Volk zu den Abkoͤmmlingen der Roͤmer gehoͤre, was man jedoch bereits mit Recht wieder aufgegeben hat. Hinſichtlich ihrer Sprache behauptet Alexander John: fon bey Gelegenheit der Feier (des zwoͤlften Jahrestages der aſiatiſchen Geſellſchaft, daß in der ſuͤdlichen Halbinſel 4 ver⸗ ſchiedene Sprachen geherrſcht haͤtten, welche die Grundlage des Tamil, Telugu, Malayalma und Canari (Sprache des Car⸗ natik) bildeten. Sondere man aus dieſen letzteren alle darin befindlichen Sanſkritworte aus, ſo bleibe genau die Sprache, welche noch heutigen Tages die jener Urbewohner ſey. Indeſſen ſcheint dieſe Hypotheſe nur vorzuͤglich für die Buddagar zu gel⸗ ten, da Andere die Eigentbümlichkeit der Tudasſprache in Schutz nehmen. Für die Benennung mancher Pflanzen glaubte ich, wie auch Wilh. v. Schlegel meynte, fuͤglich die Urnamen, welche ihnen die Tudas beygelegt haben, benutzen zu koͤnnen und bat daher meinen Correſpondenten, dieſe Namen jeder Pflanze bey⸗ zuſchreiben. Indeß kam ich bald davon zuruͤck, inſofern oft eine und dieſelbe Pflanze mehrere Namen trägt und die Tudas⸗ ſprache Laute hat, die weder deutlich geſchrieben, noch durch ungeuͤbte Organe hinlaͤnglich ausgedruͤckt werden koͤnnen. Die vielen Naſen-⸗ und Gaumenlaute, die halbverſchluckten Buch⸗ - 393 ſtaben, während die ganzen Worte tief aus Kehle und Bruſt hervortoͤnen, machen es unmoͤglich, die Worte gehoͤrig auszu— ſprechen. So heißt die Weide Koppung '; die Myrtus to- mentosa Tavut, eine Dodonaea Pars hors, eine Art Thy- mus Kinneroch de skelki. Uebrigens gehen ihnen Schrift— zeichen gaͤnzlich ab, auch haben ſie keine Hieroglyphen, ſo viel bekannt wurde. Aus dem Allen aber glaube ich einer Hochanfehnlichen Verſammlung den Beweis geliefert zu haben, daß nicht allein die Lage und Beſchaffenheit der Nilagiri, ſondern auch ihre Pflanzen, Thiere und Menſchenſtaͤmme hoͤchſt eigenthuͤmlich ſeyen und darum keine geringe Theilnahme erregen koͤnnen, weß— halb ich Verzeihung zu erhalten hoffe, wenn mein Vortrag ſich länger ausdehnte, als es billig ſeyn duͤrfte. Schließlich ſey es mir erlaubt, noch eine Pflicht der Dank— barkeit zu erfuͤllen. Es iſt nehmlich meines Amtes, Ihnen hochverehrte Herren Collegen, die Sie uns durch Ihre Gegen— wart erfreuten und begluͤckten, im Namen Ihrer hieſigen Freunde das Abſchiedswort am Schluſſe der letzten öffentlichen Sitzung nachzurufen. Indem ich mich anſchicke dieſes zu thun, werde ich von den herzlichſten Gefuͤhlen der Dankbarkeit fuͤr die manch— fachen Beweiſe literariſcher und freundſchaftlicher Theilnahme aufs Tiefſte bewegt, wodurch Sie ſich, geehrteſte Collegen, in unſern Gemuͤthern, in unſerer Stadt, ſelber das ſchoͤnſte Denk— mal geſtiftet haben. — Erreicht iſt das Ziel, erfuͤllt der Ver— ſammlung ſchoͤner Zweck und nicht ohne Seegen iſt der Fleiß geblieben. Preiswuͤrdiges und Vortreffliches wurde aus den Schachten der Natur ans Tageslicht gefoͤrdert und welch' er— freulicheres Reſultat koͤnnte noch gewonnen werden? Maͤnner der Wiſſenſchaft boten ſich wechſelsweiſe zu gemeinſchaftlicher Arbeit die Hand, wirkten durch Austauſch ihrer geiſtigen und materiellen Schaͤtze begeiſtigend und ermuthigend auf einander, lernten ſich auch als Menſchen naͤher kennen und ſchaͤtzen, und fo wurde manches Band geknüpft, daß ſich ſicherlich fürs ganze Leben ſeegensreich erweißt, manches Samenkorn geraͤuſchlos ge— ſtreut, was ſich vielleicht erſt ſpaͤterhin zum Nutz und Frommen nicht bloß fuͤr die Wiſſenſchaft, ſondern auch fuͤr das practiſche Leben ſchoͤn entfaltet. — Moͤge das heitere Thuͤringen mit feinen Bewohnern, Berg⸗ waͤldern und lachenden Fluren, möge Weimar mit feinem edlen Fuͤrſtenhauſe, möge unſere Univerfitätsftadt und ihre Durch— lauchtigſten Erhalter in Ihrem Gedaͤchtniß, hochverehrte Collegen, ein freundliches Bild zuruͤcklaſſen, was nicht ſobald verwiſcht werde. Wenigſtens darf ich hoffen, daß, wenn herzlicher Em— pfang und freudige Sorge fuͤr die theuren Gaͤſte manche Maͤn⸗ gel uͤberſehen laſſen, mein Wunſch nicht ganz unerfuͤllt bleiben werde. Als ich das Amt eines zweyten Geſchaͤftsfuͤhrers uͤber— nahm, ſo geſchah dieß mehr aus Pietaͤt gegen meine theuren Lehrer und Collegen und aus dem beſten Willen, unſeren lieben Gaͤſten moͤglichſt nuͤtzlich ſeyn zu wollen, als aus dem Gefühle meiner Kraft, indem ich nur zu wohl fuͤhle, daß mein Koͤnnen dem guten Willen durchaus nicht gleicht, und darum bitte ich um freundliche Nachſicht, wenn ich nicht in Allem genuͤgte. — 7 Die letzten durch den Druck ausgezeichneten Sylben werden in dieſem, ſo wie in den folgenden Namen bey der Aus⸗ ſprache faſt verſchluckt. Isis 1837. Heft 3. 394 Wunderbar miſchen ſich in dieſem feierlichen Augenblicke die Gefuͤhle, welche mein Innerſtes bewegen. Alle meine Pulſe ſchlagen hoͤher, wenn ich daran denke, wie ich unmittelbar aus dem Munde ſolcher Coryphaͤen der Wiſſenſchaft des Gehaltvol— len, Tiefgedachten und Erforſchten ſo viel vernahm und wie ſich die Bewunderung bis zur Liebe, zur Verehrung ſteigerte. Dagegen ergreift mich Wehmuth, wenn ich jetzt das Lebewohl allen den verehrten Gaͤſten zurufen muß, deren Anweſenheit das Leben verſchoͤnerte und erheiterte und unſere ſtille Stadt mit Freude und Wonne erfuͤllte. Nur der Gedanke troͤſtet einiger— maaßen, daß wir naͤchſtens in Prag den alten Bund froh er— neuen werden, und dazu verleihe Gott ſeinen Seegen, der auch Sie, theure Collegen und Freunde, jetzt in die Heimath forte geleite.“ Prof. Plieninger aus Stuttgard erwiederte dieſen Ab— ſchied mit folgender Dankſagung: „Es ſey mir vergoͤnnt, der bisherigen Sitte gemaͤß im Namen der fruͤhern Geſchaͤftsfuͤhrer am Schluſſe dieſer Ver— ſammlung noch einmal das Wort zu ergreifen, um mit Freude und Wehmuth Dank und Lebewohl zu ſagen; — nicht als ob ich der Naͤchſte in der Reihe der Wuͤrdigen waͤre, dem dieſes ehrenvolle Geſchaͤft auch dieß Mal, als Stellvertreter der hierzu Berufenen zu Theil wurde, ſondern weil Diejenigen unter uns, welche auch hier die Naͤchſten waren, da ſie die Vorderſten ſind, wo Ruhm und Ehre Glanz verbreiten, einen hier ſo ferne Stehenden mit Erfüllung dieſer Pflicht zu beauftragen für gut finden. — Haͤtte der Verein deutſcher Forſcher auf den Gebieten der Natur- und Heilkunde auch keinen andern Maaßſtab, um den Werth ſeiner Arbeiten und ſeiner Erfolge zu ermeſſen, ſo muͤßte die Aufnahme und die Anerkennung, deren er bey ſeiner vier— zehnten Zuſammenkunft gewuͤrdigt wurde, ihm die Ueberzeugung geben, daß ſeine Zwecke nicht eitel, ſeine Wirkſamkeit nicht er⸗ folglos ſeyen. Wir ſahen uns mit Freuden in einem Lande aufgenom— men, wo von alten Zeiten her deutſche Wiſſenſchaft und Kunſt, gepflegt und geſchuͤtzt von hoher Hand, die herrlichſten Bluͤthen entfalteten, wo vorzugsweiſe das hochverehrte Fuͤrſtenpaar, wel— ches heutzutage den Thron dieſes Landes ziert, dieſe Bluͤthen mit unter den Schmuck ſeiner Fuͤrſtenkrone rechnet; wo unſere Verſammlungen uns zum Feſte gemacht wurden durch die her— ablaſſende Theilnahme, deren ſie der gefeierte Landesherr zu wuͤr— digen geruhte, gleich wie uns der Feſttag, der uns in die un— mittelbare Naͤhe des erhabenen Fuͤrſten brachte, zur reichen Quelle des ſchoͤnſten, geiſtigen Genuſſes gemacht wurde, womit ein hoher Sinn für das wahrhaft Schöne ſelbſt diejenigen Ge- nuͤſſe zu wuͤrzen und zu veredeln wußte, welche ſonſt bloß die Sinne zu ergoͤtzen beſtimmt ſind. Eine Stadt verſammelte uns in ihre Mauern, wo ſeit drei Jahrhunderten deutſcher Fleiß und deutſche Gruͤndlichkeit im Forſchen auf den manchfachen Gebieten der Wiſſenſchaft eins gebuͤrgert war; in die ehrwuͤrdigen Hoͤrſaͤle, von welchen fo oft ein geiſtiges Licht uͤber Deutſchland ausgieng, in welchem einſt die Geiſter ſo mancher Heroen der Wiſſenſchaften walteten und, verjuͤngt in der jetzigen Generation, fortfahren im Reiche der Wahrheit und des Wiſſens mit umgeſchwaͤchter Kraft zu wirken. 25 395 So find uns biefe nur allzu ſchnell entſchwundenen Tage zu einer ununterbrochenen Reihe der willkommenſten Anſtren— gungen und der heiterſten Erholungen fuͤr Geiſt und Gemuͤth geworden: durch die huldvollen Gewaͤhrungen fuͤrſtlicher Gnade, durch die bereitwilligen Foͤrderungen der hohen Beamten des Landes, durch das gaſtfreundliche Entgegenkommen der Bewoh— ner dieſer Stadt, durch den unermuͤdeten Eifer und den ord— nenden Sinn, womit unſere verehrten Geſchaͤftsfuͤhrer, geſtuͤtzt auf die ſtets bereite Mitwirkung der hochverehrten Maͤnner, welche das Land und dieſe Stadt mit Freuden an der Spitze der Anſtalten fuͤr Wiſſenſchaft und Kunſt und Landeswohl er— blickt, und unterſtuͤtzt durch das Zuſammenwirken ſo vieler an— derer wuͤrdiger Maͤnner, in Schrift und Wort und That Alles zu einem harmoniſchen Ganzen zu vereinigen wußten. Und fuͤr Alles dieſes, deſſen Aufzaͤhlung den Raum die— ſer wenigen noch uͤbrigen Augenblicke weit uͤberſteigen muͤßte, — genuͤgt wohl hiefuͤr das Einzige, womit ich es im Namen aller hocherfreuten und hochgeehrten Theilnehmer zu erwiedern im Stande bin: das einfache Wort des ehrfurchtsvollſten, des in— nigſten Dankes, das, wenn auch die Geſinnung, von der es begleitet iſt, eine wohlwollende Wuͤrdigung findet, doch weit hinter dem zuruͤckbleiben muß, wodurch es hervorgerufen wurde. Nun ſo wird, was nicht ſtark und kraͤftig genug in die— ſen Augenblicken dargethan werden kann, ſich deſto gewiſſer durch die Dauer bewaͤhren. Ein dankbares Andenken begleitet die Scheidenden in ihre Heimath, und es wird dauern und ſich ſtets erneuern, ſo oft ſich unſer Verein zu neuen Arbeiten und zu neuen Genuͤſſen zuſammenfindet. Das freundliche Andenken an dieſes ſchoͤne Land, wo an derſelben Stelle, da vor Jahr— zehenden ein Rieſengeiſt in ſeinen Zerſtoͤrungen maͤchtig war, nun ein milder Geiſt des Friedens ſeine Seegnungen ausſtreut und in ſtiller Wirkſamkeit ſich einen Tempel des Gluͤcks in den Herzen des Volkes ausbaut; wo ein hochverehrter Fuͤrſt mit Kraft und Milde ſeinen Scepter fuͤhrt und ein edler Stamm der deutſchen Nation mit altbewaͤhrter Treue die Sorgen des Beherrſchers fuͤr ſeine Wohlfahrt erwiedert; wo eine edle und geliebte Fuͤrſtinn ebenſowohl durch jede ihrer hochherzigen Unter⸗ nehmungen die Abkunft aus einem erhabenen Herrſcherhauſe bewaͤhrt, in welchem es zur Regel geworden iſt, das Gute groß und das Große gut zu wollen und zu vollbringen, wie es Hoch— dieſelbe dadurch, daß ſie das Muttergluͤck, womit der Himmel fie geſeegnet hat, in dem Gluͤcke der Landesmutter ihres deut—⸗ ſchen Volkes wiederholt zu erblicken wuͤnſcht, nicht vergeſſen täft, daß fie durch Abkunft wie durch Geſinnung zugleich einem vielgeliebten deutſchen Fuͤrſtenſtamme angehoͤre. Eine dauernde Erinnerung haben ſich die hohen Anerkennungen gegründet, wo— mit ein erhabener Fuͤrſtenſinn ſich ſo vielfach kund gegeben hat und ſelbſt durch eine eigene Veranſtaltung dieſer unſrer vier— zehnten Zuſammenkunft auf dieſer Academie zu verewigen be— dacht war. So wird denn auch ein unvergaͤngliches Gedaͤchtniß in den Annalen unſeres Vereins dieſe vierzehnte Verſammlung bezeichnen, da die erhabenen Fuͤrſten diefer Länder, umgeben 396 von den erlauchten Gliedern ihres Hauſes und gefolgt von den Wuͤrdetraͤgern des Staates, ſich herabließen, durch ihre hohe Gegenwart in unſerer Mitte und durch die hoͤchſten Beweiſe der Gnade die Wiſſenſchaft in ihren Pflegern zu ehren. ß Ein dauerndes Andenken nehmen wir zuruͤck in den mandp fachen Aufſchluͤſſen und Belehrungen, welche fo Viele der Edel— ſten und Beſten der deutſchen Nation aus der reichen Fuͤlle ihrer Forſchungen uͤber die unermeßlichen Gebiete der Natur er— theilten, wohin nur immer der unermuͤdete Wanderer ſeine Schritte in bisher unerreichte Weiten und Hoͤhen richten konnte, oder wo aus den naͤchtlichen Tiefen der Erde die wunderbaren Geſtaltungen verſunkener Geſchlechter vor dem erſtaunten Blicke auftauchen, oder ſo weit die Sinnesſchaͤrfe, geleitet durch den Geiſt der edelſten Wißbegierde und verſtaͤrkt durch die Hilfs— mittel der Wiſſenſchaft ſelbſt, in die unendlichen Fernen des Himmels, wie in die kleinſten Raͤume belebter Schoͤpfungen ſich Bahn zu brechen gewußt hat. Wenn ſich nun aber in dieſe freudigen Erinnerungen un⸗ willkuͤrlich ein truͤbes Gefühl miſcht bey dem Abſchiede, den wir in dieſer Stunde von den zuruͤckbleibenden, von den weiter zie- henden Freunden und Genoſſen nehmen; wenn die Erinnerung an fo manche Edle ſich aufdraͤngt, welche aus dieſem Kreiſe ges ſchieden find, um nicht wieder zuruͤckzukehren, und die Tirene nungsſtunde auch heute dem Gedanken Raum gibt, daß es vielleicht der Genius mit der umgeſtuͤrzten Fackel ſey, welcher den ſcheidenden Freund jenſeits der Pforten erwarten koͤnnte, durch die er von dannen zieht; ſo iſt es dagegen wiederum die Betrachtung der Natur in ihrem ewigen Walten und Schaffen, in welchem nur Veraͤnderung und nirgends Vernichtung zu erblicken iſt, was die troͤſtende Gewißheit gibt, daß das Werk, fuͤr welches wir uns vereinigten, nicht untergehen werde, daß auch dieſer Verein, gleich jener unſterblichen Schaar, in ſtets verjuͤngter Kraft ſich erneuen und ergänzen werde, wenn auch die Reihen der Vorderſten ſich mehr und mehr lichten. Und ſo ſchoͤpfen wir denn aus unſern Forſchungen ſelbſt den ſchoͤn— ſten Gewinn, womit ſie ſich ſelbſt belohnen, eine Beſtaͤtigung der hohen Wahrheit, daß auch jene große Veraͤnderung, die Jedem bevorſteht, uns dieſem von uns erwaͤhlten Schauplatze des Wirkens, den wir in dem großen Worte Natur begreifen, nicht entruͤcken koͤnne, und daß der Genius der Menſchheit, wenn er auch fuͤr uns die Fackel ſenken mag, ſie nicht verloͤſchen, ſondern nur reinigen will, damit ſie, aufs Neue erhoben, in deſto ſchoͤnerem Glanze leuchte.“ 8 Der erſte Geſchaͤftsfuͤhrer ſchloß ſodann die dießjaͤhrige Verſammlung mit folgenden Worten: „Ich habe nun nur noch den tiefgefuͤhlteſten Dank auszuſprechen für die unſre Ver: ſammlung auszeichnende ſo ehrenvolle Theilnahme gekroͤnter Haͤupter; habe den Wunſch auszudruͤcken, daß die Naturwiſſen⸗ ſchaften ferner, wie bisher, bluͤhen und ſeegensreich auf alle Wiſſenſchaften wirken mögen, und ſchließe hiermit dieſe vier zehnte Verſammlung der deutſchen Naturforſcher und Aerzte.“ ii 397 398 Befondere Sitzungen. (Anm. Von Vorträgen, die weder ganz noch im Auszug dem Seeretaͤr mitgetheilt wurden, und die mithin nicht belehrend find, 4 zeigen wir nur die Titel an.) J. Phyſikaliſche Sitzungen. Von 8 — 10 oder 10 — 12 Uhr. Vorſtand: Hr. Geh. Hofr. Munke aus Heidelberg. Secretaͤr: Prof. Ofann aus Würzburg. Erſte Sitzung, am 20. September. 1) Munke, uͤber den Erdmagnetismus und den Einfluß der Bodenwaͤrme des Meers auf denſelben. 2) Dove zeigt ſeine Verſuche uͤber Circularpolariſation durch Waͤrme. 3) Tileſius ſpricht uͤber die Meer-Typhonen und erklärt ſie aus vulcaniſchen Ausbruͤchen. Zweyte Sitzung. 4) Nachmittag um 3 Uhr zeigte Dove feinen Lichtpola— tifationg = Apparat. Dritte Sitzung, am 21. September. 5) Dr. Schottin, aus Koͤſtritz bey Gera, ſchickt einen Bericht über einen Mörfer, der durch einen Blitzſchlag magnetiſch geworden iſt. Ein Drittel des obern Randes war Nordpolar und zwey Drittel davon Suͤdpolar. Dieſe Polaritaͤt hatte ſich von oben nach unten fortgeſetzt, mit einem ſchraͤgen Indifferenz— durchſchnitt. Dadurch wurde er veranlaßt, Beobachtungen uͤber die Richtungen, in welchen die magnetiſchen Kraͤfte wirken, anzuſtellen. Die Reſultate hat Herr Herger aus Köͤſtritz gras phiſch dargeſtellt. Die Zeichnungen ſtellen den Conflict einer magnetiſchen Achſe mit dem telluriſchen Magnetismus in der Einwirkung auf Magnetnadeln ſowohl nach der Lage der Puncte fuͤr Aſtatiſchwerden der Nadel, als beſonders der —— — 2, nach welcher ſich die gleichen Richtungen der Nadeln darſtellen, und geben dieſe Darſtellung fuͤr alle Lagen eines Stahlringes, der im Durchmeſſer gegeneinander geſtellt zwey Pole hat; deßgleichen für eine geradlinige Achſe, für das Hufeifen, und endlich für einen gußeiſernen Cylinder, welcher nur Magnetismus der Lage hat. 5 6) Herr Gensler ſchickte aus Bern einen Aufſatz uͤber die Anwendung der electriſchen Kraft auf Maſchinen, und be— ſchreibt einen Apparat, welcher aus einem verticalen meſſingenen Rad beſteht, deſſen Zaͤhne abwechſelnd beym Umdrehen einen Streif mit Blattgold berühren. Hat Aehnlichkeit mit Neeffs Blitzrad. 7) Meſſerſchmidt, über electriſche und magnetifche Abſtoßung. Vierte Sitzung. Nachmittags um 43 Uhr. 8) Wilhelm Weber aus Göttingen erzählt feine Ver: ſuche, die er mit feinem Bruder Eduard Weber, Profector zu Leipzig, uͤber den Mechanismus der menſchlichen Gangwerkzeuge angeſtellt hat. Die Hauptergebniſſe ſind: 1. Beym ſchnellen Gehen iſt die Schrittdauer der halben Dauer einer einfachen Schwingung des als Pendel bloß durch ſeine Schwerkraft ſchwingenden Beines gleich. 2. Beym ſchnellſten Gang iſt die Schrittlaͤnge halb ſo groß als die groͤßte Spannweite beyder Beine. 3. Die Schenkelkoͤpfe, von denen der Rumpf getragen wird, bewegen ſich auch beym ſchnellſten Gang faſt genau in horizontaler Bahn fort und tragen den Koͤrper immer faſt gleich hoch uͤber dem Fußboden. 9) Meeff zeigt einen verbeſſerten nervanderiſchen Multi- plicator und fein Blitzrad. Fuͤnfte Sitzung, am 23. September. 10) Dove zeigt eine vom Mechanikus Oertling in Ber lin verfertigte Saͤule aus 28 Paar Wismuth- und Spießglas⸗ ſtangen von außerordentlicher Empfaͤnglichkeit, nebſt einem da— zu gehoͤrenden nervanderiſchen Multiplicator. 11) Strantz ſchickt einen Aufſatz uͤber das Steigen und Fallen der Binnen = Seen, 12) Rinins, Aſtronomiſches, worinn die Umdrehung der Sonne gelaͤugnet wird. - 13) Dove, über die Unterſcheidung der rechts und links gewundenen und der ein- und zweyachſigen Cryſtalle durch Eir— cularpolariſation des Lichtes. 5 Analyſiert man einen in circular einfallendem Lichte be⸗ trachteten Bergeryſtall circular: fo erhält man, wenn eine ebenfo betrachtete Kalkſpathplatte die Ringe mit dem ſchwarzen Cen⸗ tralflecken zeigt, ein Ringſyſtem mit 2 ſchwarzen, die Peripherie des einen Kreiſes innwendig beruͤhrenden Flecken. Dieſe Flecken liegen bey rechts gewundenen Cryſtallen in einem Durchmeſſer, welcher auf dem durch ſie links gewundenen Durchmeſſer genau ſenkrecht ſteht. - Er zeigt ferner, daß die Circularpolariſation ein befferes Mittel an die Hand gebe, einachſige Cryſtalle von zweyachſigen zu unterſcheiden, als dieß der Fall bey Anwendung der linearen Polariſation iſt. In Betreff des Amethyſts glaubt er, gegen die Annahme von Brewſter nachweiſen zu koͤnnen, daß da, wo die rechts 399 und links circularpolariſirenden Theile in einander übergehen, der Amethyſt ſich genau wie ein einachſiger Cryſtall verhält. 14) W. Weber aus Goͤttingen macht eine Bemerkung uͤber die Barometerſcale. Er gieng von der Idee aus, daß es wuͤnſchenswerth ſey, das Barometer ſo einzurichten, wie das Thermometer, daß man nehmlich unmittelbar den Stand able: fen koͤnne, ohne den Vernier in Bewegung zu ſetzen. Er wen—⸗ det daher einen Streifen von dickem Glas zur Barometerſcale an und legt eine Folie auf die eine Seite ſeiner ganzen Laͤnge und halben Breite nach ſo, daß er in 2 lange Streifen zerfällt, von denen der eine ſpiegelt, der andere durchſichtig iſt. Auf der andern Seite, der Graͤnze des Spiegels und des durchſich— tigen Glaſes gegenüber, legt er eine Scale auf die Glasober⸗ fläche mit dem Diamant auf. Man ſtellt nun das Auge fo vor dieſe Scale, daß, waͤhrend man durch den durchſichtigen Theil des Glasſtreifens die Queckſilberkuppe ſieht, dicht daneben ein Bild des Auges im Spiegel erſcheint. Dann hat das Auge die richtige Lage, nehmlich ſeine Achſe ſteht ſenkrecht auf der Scale und, weil dieſe ſelber vertical ſeyn muß, in gleicher Hoͤhe mit der Queckſilberkuppe. Man erblickt dieſe nun zwiſchen 2 Theilſtrichen der Scale, und es kommt nur darauf an, den Bruchtheil zu beſtimmen, um welchen die Kuppe uͤber dem einen und unter dem andern ſich befindet. Zu dieſem Zweck beobachtet man außer den Scalentheilen der nähern Glasflaͤche zugleich auch ihre Spiegelbilder hinter der entferntern Glasflaͤche, welche eine zweyte, der wirklichen Scale ganz gleiche, vom Auge aber etwas entfernter liegende Scale bilden. Die Theile der wirk— lichen und geſpiegelten Scale mit einander verglichen, gewaͤhren dem Auge denſelben Anblick wie eine mit Vernier verſehene Scale. An der der Queckſilberkuppe entſprechenden Stelle ſchei— nen nehmlich die wirklichen Scalentheile mit den geſpiegelten nicht zuſammenzufallen: man findet aber in einiger Entfernung daruber und darunter 2 Stellen, wo dieſes der Fall iſt. Zwi— ſchen dieſen beyden Stellen iſt von der wirklichen Scale ein Theil weniger als von der geſpiegelten enthalten wie beym Ver⸗ nier. Dividiert man die Zahl der geſpiegelten Scalentheile von der Queckſilberkuppe an gerechnet bis zu einer jener Stellen mit der Zahl der Scalentheile zwiſchen jenen bepden Stellen; ſo erhält man den geſuchten Bruchtheil. Sechſte Sitzung, Nachmittags. 15) Dr. Werneburg zeigte die von ihm erfundene Ta⸗ ſtatur am Clavier. Der Vortheil, den ſie gewaͤhrt, beſteht darinn, daß die Claves in 5 Reihen uͤbereinander liegen und daher der Uebergang aus einer Tonart in die andere leicht bes wirkt werden kann. 16) Volkmann ſpricht uͤber die Frage, in welchem Puncte die in das Auge kommenden Lichtſtrahlen, welche den Geſichtswinkel bilden, ſich ſchneiden. Von den Phyſiologen wird dieſer Punct hypothetiſch in die Mitte der Cryſtalllinſe ges legt. Mittels eines von ihm erfundenen Inſtrumentes (Ge— ſichtswinkel⸗Meſſer), welches er vorzeigt, hat er gefunden, daß dieſer Punct im Mittel 0,466“ hinter dem vorderſten Puncte der Hornhaut und 0,353“ vor dem hinterften Puncte der Netz- haut liegt. Es wurde gezeigt, wie die Erkenntniß dieſes Punctes geſtatte, nicht nur die Größe der Bilder zu berechnen, welche unter paffender Sehweite gelegene Objecte im Auge hervorrufen; * 400 fondern auch die Größe der Zerſtreuungskreiſe des Lichtes in den Faͤllen zu beſtimmen, wo die Strahlen eines zu fern oder zu nahe liegenden Gegenſtandes nicht die erforderliche Vereinigung auf der Netzhaut faͤnden. t 17) Munke ſpricht über die Ungleichheiten in der Höhe der mit einander verbundenen Meere. Er haͤlt es fuͤr wahr⸗ ſcheinlich, daß das Mittelmeer 12 — 14 Schuh höher liege als die Nordſee. Siebente Sitzung, am 24. September. 18) Munke ſpricht uͤber die mittlere Barometerhoͤhe unter verſchiedenen Breitengraden und beruͤhrt die Frage, ob der Stand des Barometers unter dem Aequator oder am Pol der hoͤchſte ſey. 109) Dr. Maͤdler, über den Einfluß des Mondes auf die Witterung, namentlich auf Barometer und Thermometer. „Die hier vorgelegten Reſultate ſind das Ergebniß 16 jaͤh⸗ rige in Berlin von mir angeſtellter Beobachtungen; und ich habe dieſe einmal nach den Apſiden des Mondes und ſodann nach dem Alter desſelben (den ſogen. Phaſen) geordnet. Die barom. Reſultate ſtimmen im Allgemeinen mit denen Schüb: lers, Eiſenlohrs, Flauguergues und Eugene Bou— vards; ich erhalte Barometer. Thermometer. 1 Tag vor dem Apogæum 636,625. + 7,86. Apogzum .... 336,830. 7,48. 1 — nachher. 336,864. 7,62. 1 — SE dem Perigeum 336,527. + 7,10. erigkum 336,601. 6,87. 1. nachher 338/881 7,27. Fuͤr die Phaſen erhalte ich Minimum Bar. . 3 Tage nach dem 1. Viertel — 336,275, Maximum — . Neumond. . = 337,154, Minimum Therm. 3 T. vor dem letzten Viertel = + 6,72. Maximum — 2 T. vor dem erſten Viertel = + 7,73. Bey der großen Veraͤnderlichkeit des Barometer- und Thermometerſtandes in unſern Climaten iſt es indeß von Wich⸗ tigkeit zu wiſſen, welchen Grad von Zuverlaͤſſigkeit dieſe Reſul⸗ tate haben und ob nicht der ganze Unterſchied noch auf unaus⸗ geglichenen Zufaͤlligkeiten beruhe. Hierzu verglich ich die einzelnen, auf Zjährigen Beobachtungen beruhenden Mittel mit dem allge⸗ meinen der 16 Jahre, und fand nach dem bey Anwendung der Wahrſcheinlichkeitsrechnung gewoͤhnlichen Verfahren, daß die Un⸗ ſicherheit der oben angegebenen Zahlen, im Mittel genommen, für das Barometer — 0,20 Par. Linien, für das Thermo⸗ meter 0,22 Reaum, betrage; daß demnach zwar wohl das Vorhandenſeyn eines ſolchen Einfluſſes als conſtatiert bes - trachtet, Über das genaue numeriſche Verhaͤltniß aber, fo wie über den Moment des Maximi und Minimi, nicht unerhebliche Zweifel uͤbrig bleiben, die ſchwerlich fruͤher als nach einem Jahr⸗ hundert genuͤgend geloͤſt werden koͤnnen. 9 Betrachtungen dieſer Art veranlaßten mich, einen zweyten Verſuch mit Beobachtungen zu machen, bey denen die großen Anomalieen, die in hoͤhern Breiten alles ſtreng Periodiſche mehr 401 oder weniger maskiren, nicht zu fürchten waͤren. Ich fand Beobachtungen von Chriſtiansborg in Guinea durch 4 Jahre von den Dr. Trentepohl und Chenon angeſtellt; ſie ergeben nach gehoͤriger Reduction ſowohl in Bezug auf Waͤrme als auf die ſolaren Perioden, fuͤr den Mondseinfluß auf Barometer das Reſultat, daß er dort noch viel geringer als in unſeren Cli— maten ſey. Es findet ſich, wenn man die Mittel der 7 Tage, deren Ater eine der Hauptphaſen iſt, in ein gemeinſchaftliches Mittel vereinigt: Erſtes Viertel .. Vollmond. Letztes Viertel. Neumond . . 336,734 Nach der verſchiedenen Entfernung des Mondes aber fins det ſich: 8 2 Tage vor dem Apogæum 336,74 1 736 Apogæum 1 Tag nachher. 2 Tage — 2 Tage vor dem Perigeum 336,662 . . 336,714 . . 336,627 . 336,668 | 336,728. — 00° 1 Tag vorher 683 FFF en ndel tere 686 336,672. Dod nachher 660 ö ie bdachher 672 Die Unſicherheit dieſer Reſultate iſt der kuͤrzern Periode unge— achtet weit geringer als bey Berlin, ſie betraͤgt etwa 0,06. Hr. Geh. R. Mitſcherlich wandte in Bezug auf die thermiſchen Reſultate ein, daß die genaueſten Unterſuchungen keine Waͤrme des Mondlichts, ſelbſt nicht in den Tauſendtheilen der Grade, gezeigt habe. Hierauf kann entgegnet werden, daß !bende Thatſachen einander nur dann widerſpraͤchen, wenn man einen directen Ein⸗ fluß des Mondlichtes als Erklaͤrung ſubſtituiren wollte. Dieß aber ſcheint ſchon dadurch abgewieſen werden zu muͤſſen, daß das Maximum der Waͤrme nach den uͤbrigen Reſultaten ein— tritt, wenn der Mond noch wenig Licht hat, das Miminum, wenn er noch faſt voll iſt. Ueberhaupt aber ſcheint der Stand der Sache noch kein ſolcher zu ſeyn, daß ſchon jetzt eine definitive Erklaͤrung der Einwirkungsart gegeben werden koͤnne; und es war nur meine Abſicht, die erhaltenen Thatſachen mitzutheilen und andere Be— obachter zu veranlaſſen, dieſem Gegenſtande ihre fortgeſetzte Auf— merkſamkeit zu widmen.“ ditſcherlich bemerkt, es fen auffallend, daß durch re— flectiertes Mondlicht durchaus keine Erhoͤhung der Temperatur beobachtet werden koͤnne, ſelbſt nicht, wenn das empfindlichſte Differential= Thermometer angewendet werde. 20) Magnus ſpricht über die Temperatur, welche ges miſchte Fluͤſſigkeiten beym Kochen zeigen. Hinſichtlich der Tem— peratur der Gaſe, welche aus ſolchen Gemiſchen entſtehen, habe er gefunden, daß fie etwas niedriger iſt, als die der Fluͤſſigkeit. Dieſe Thatſachen ſtehen im Widerſpruch mit Gay-Luſſac's Iſis 1837. Heft 6. 402 Anſicht. Sind die Flüffigkeiten nicht gemiſcht, ſondern getrennt und nimmt die fluͤchtigere den obern Raum ein, ſo kocht die obere allein, ſowie ſie kochen wuͤrde, wenn die untere gar nicht vorhanden waͤre. Bey Fluͤſſigkeiten, welche chemiſch miſchbar find, haben die Dämpfe ſtets die Temperatur des Gemiſches. Der Siedpunct der Fluͤſſigkeit hängt von dem Verhaͤltniß der miteinander gemiſchten Fluͤſſigkeiten ab. Hiebey uͤbt die chemi— ſche Anziehung einen Einfluß aus, ſo daß die Spannung der Daͤmpfe groͤßer iſt als die, welche ſtattfinden wuͤrde, wenn dieſe nicht ſtattfaͤnde. Ebenſo iſt auch der Siedpunct ſolcher Fluͤſſig— keiten hoͤher, als er ohne dieſen Umſtand ſeyn wuͤrde. Das Aufſtoßen, welches man beym Kochen gemiſchter oder auch ſehr ſchwerer Fluͤſſigkeiten bemerkt, findet ſeine Erklaͤrung in der hoͤhern Temperatur, welche die untern Schichten anneh—⸗ men, indem fie, plotzlich zum Gas ſich expandierend, durch eine aufſteigende Luftblaſe ſich Platz machen. Er macht dabey auf die merkwuͤrdige Eigenſchaft des Platin- und Eiſendrahts auf— merkſam, welche, in die Fluͤſſigkeiten getaucht, dieſes Aufſtoßen verhindern. Er theilte ferner einige Bemerkungen uͤber einen arteſiſchen Brunnen bey Magdeburg mit. Es wurde auch hier eine con— ſtante Zunahme der Temperatur mit der Tiefe bemerkt und zwar für jede 50 Schuh, um 4° Reaum. Er zeigte ferner ein Thermometer, woran er eine Ver— beſſerung angebracht hat. 21) Weiß zeigt merkwürdige Bergeryſtalle aus der Ber: liner Sammlung, welche das Ausſehen hatten, als wenn waͤh— rend ihrer Bildung eine drehende Kraft auf ſie gewirkt haͤtte. Ueber die Richtung, in welcher ſie gedreht ſind, entſcheiden die an den Ecken befindlichen Trapezflaͤchen. Optiſch unterſucht, verhielt ſich jede einzelne Stelle wie die gewoͤhnlichen Bergerp— ſtalle. Er bringt damit die Zwillingscryſtalle in Zuſammenhang und nimmt an, daß dieſelbe Kraft auch hier gewirkt habe. Achte Sitzung, am 25. September. 22) Mitſcherlich ſpricht über die ungleiche Ausdehnung durch die Wärme, welche manche Eryſtalle längs ihrer Achſen erfahren. Cryſtalle, welche zum regelmaͤßigen Syſtem gehoͤren, zeigen dieſe Abweichung nicht; hingegen die, welche zum un— regelmaͤßigen oder rhomboedriſchen gehoͤren. Er zeigte einen in dieſer Beziehung ſehr intereſſanten Verſuch. Er ſchmolz chromſaures Kali. So lang es noch heiß war, ſah es dun— kelbraun aus; nach dem Erkalten aber veraͤnderte es ſeine Farbe in Roth und zerfiel vermoͤge der ungleichen Ausdehnung der einzelnen Cryſtalle laͤngs ihrer Achſen in kleine Stuͤcke. Er zeigte ferner ein neues Inſtrument vor, welches dazu dient, die ungleiche Ausdehnung der Achſen der Cryſtalle durch die Waͤrme zu beſtimmen. 23) Dove ſpricht uͤber meteorologiſche Erſcheinungen und macht bauptſaͤchlich aufmerkſam auf den Einfluß, den die Dre⸗ hung der Erde auf die Winde ausuͤben muͤſſe. Er zeigte, wie hiedurch der Nordwind in einen Oſtwind, und ein Suͤdwind in einen Weſtwind verwandelt werden muͤſſe. 26 403 Weunte Sitzung, am 26. Septbr. 24) E. H. Weber aus Leipzig theilt einige vorläufige Verſuche mit, welche von ſeinen Bruͤdern und ihm im Herbſt 1835 unternommen wurden, um die Wirkungen der durch In— duction hervorgebrachten magnetogalvaniſchen Stoͤße auf die Sinnorgane kennen zu lernen. Der Apparat, deſſen ſie ſich bedienten, beſtand aus ſechs vierpfuͤndigen Magnetſtaͤben, welche zwey Buͤndel bildeten, ſo daß je drey dicht und parallel neben einander, beyde Buͤndel aber einander gegenuͤber lagen, und ſich die feindlichen Pole z. B. die Nordpole zukehrten, die durch einen 8 Par. Zoll großen Zwiſchenraum von einander getrennt waren. Dieſer Apparat war in einer Kapſel von Pappe ein— geſchloſſen. Dieſe Kapſel wurde durch die Oeffnung in der Axe einer ſehr großen hoͤlzernen Rolle hindurchgeſteckt, die den Rollen aͤhnlich war, auf welchen die Clavierſaiten aufgewickelt zu werden pflegen. Auf dieſer Inductionsrolle waren 1600 Umwindungen eines mit Seide uͤberſponnenen Kupferdrahtes, deſſen beyde Enden mit einem kugelfoͤrmig endigenden Meſſing— ſtaͤbchen in Verbindung gebracht wurden. Er beſchraͤnkt ſich hier darauf auf zwey Erſcheinungen auf— merkſam zu machen. Erſtens auf eine, welche die Empfindung von Licht betrifft. Bewegte man im Finſtern die Inductionsrolle ſchnell von der Mitte des einen Buͤndels bis zur Mitte des andern, waͤh— rend die beyden ſich kugelfoͤrmig endigenden Meſſingſtaͤbchen im Munde an die Backen angedruͤckt wurden; ſo hatte man einen Lichteindruck, jedoch, wie ſich von ſelbſt verſteht, ohne etwas zu ſehen. Das Licht ſchien nicht das ganze Sehfeld zu erfüllen, ſondern nur an einem beſtimmten Orte zu ſeyn. Die Stellung des Auges hatte keinen Einfluß auf die Lage des Ortes, wo es zu ſeyn ſchien. Den Bruͤdern Weber ſchien es im Munde zu ſeyn, wenn die Kugeln in den Mund geſteckt und daſelbſt an die Backen angedruͤckt; unter dem Kinne, wenn ſie außer— halb des Mundes unter dem Kinne angedruͤckt; an den Lippen, wenn ſie an dieſe Theile angedruͤckt wurden, und die leuchtende Stelle aͤnderte ihren Ort nicht, wenn man zugleich das Auge aufwaͤrts oder ſeitwaͤrts drehte; im Gegentheile die Empfindung, als ob das Leuchten an dieſen Orten waͤre, wurde dadurch deutlicher, daß man die Augen nach oben richtete. Einige Orte der Mundhoͤhle ſchienen ſtaͤrker zu leuchten als andere. Dieſe vorlaͤufigen Verſuche reichten noch nicht aus, um eine Erklaͤrung des Phaͤnomens zu geben. Es muͤſſe daher dahin geſtellt bleiben, ob in dieſem Falle die Taſtnerven und namentlich die Aeſte des fuͤnften Gehirnnervenpaares dieſe Stoͤße zu irgend einem Orte des Gehirns fortpflanzten, oder ob ſie zum Auge gelangten. Eine zweyte Erſcheinung ward durch den Taſtſinn wahr— genommen. Die Bruͤder Weber wurden nehmlich durch Herrn Hofrath Gauß darauf aufmerkſam gemacht, daß, wenn das eine der beyden Metallſtaͤbchen an die Oberlippe, das an— dere an die Unterlippe gehalten wuͤrde, bey Verſchiebung der Inductionsrolle nur an derjenigen Lippe ein Stoß empfunden werde, wo die negative Electricitaͤt aus dem Stäbchen in die Lippe ein, oder wo die poſitive Electricitaͤt aus der Lippe in das Staͤbchen austritt. Es ſchließt ſich dieſe Beobachtung, welche die Bruͤder Weber immer beſtaͤtigt fanden, an die an, daß ein Kartenblatt in der Naͤhe der Stelle durchſchlagen werde, wo 404 die negative Electricitaͤt, nicht da, wo die poſitive Electricitaͤt in das Kartenblatt eindringt.“ 25) Prof. W. Weber aus Goͤttingen ſpricht uͤber die Vorbereitungen, welche noͤthig ſeyen, um ſichere Reſultate bey der Einwirkung electriſcher Stroͤme auf den Koͤrper zu erhalten. Er bemerkt, daß ein einzelner galvaniſcher Verſuch nicht ent= ſcheiden koͤnnte. Es kommen hauptſaͤchlich 2 Umſtaͤnde in Be— tracht; die Beſchaffenheit des Körpers, durch welche die Elec— tricitaͤt geleitet wird, und der Widerſtand, den der menſchliche Koͤrper entgegenſetzt. Um den letztern kennen zu lernen, muͤſſen an verſchiedenen Theilen des Koͤrpers durch Anlegung der Draht— enden Verſuche gemacht werden. Ueber dieſen Widerſtand hat bereits ſein juͤngerer Bruder G., Proſector zu Leipzig, eine Reihe von Verſuchen angeſtellt, in welchen der Widerſtand der Theile mit dem einer Waſſerſaͤule von beſtimmter Länge vers glichen wurde. Sie waren ſo uͤbereinſtimmend, daß deutlich hervorgeht, daß die Leitung im Körper durch die in ihm gefuns denen waͤſſerigen Theile geſchieht: denn die Leitung fand gerade ſo ſtatt, wie durch Waſſer von der Temperatur des menſch— lichen Leibes. Es wurden dabey die intereſſante Beobachtung ge— macht, daß die Leitungsfaͤhigkeit des Waſſers mit der Tempe⸗ ratur zunimmt, waͤhrend bey Metallen gerade das Umgekehrte ſtattfindet. Zwiſchen 0° u. 100° C. hatte das Leitungsvermoͤgen des Waſſers gerade um das Afache zugenommen. Er hielt es für das Geeignetſte, zu dieſen Verſuchen die Magnet- Electri— citaͤt anzuwenden. Er machte ferner Mittheilungen uͤber die Frage, ob im Koͤrper ſelbſt electriſche Stroͤme vorhanden ſeyen, und er hielt es fuͤrs zweckmaͤßigſte, ſie durch Abweichung der Magnetnadel zu beſtimmen. Die Vermittelung zwiſchen der Magnetnadel mit dem Koͤrper bewirkte er durch Eiſenmaſſen, welche mit demſelben in Berührung gebracht wurden. Beym Setzen auf eine Eifen- ſtange wurde einmal eine Abweichung der Magnetnadel hervor— gebracht. Dieſe Abweichungen waren jedoch ſehr unregelmaͤßig. Er ſprach ferner über die von Herger gezeichneten Fi⸗ guren, welche Inſeln in dem magnetiſierten Eiſen vorſtellten, und zeigte, daß fie eine ſehr ſchoͤne Beſtaͤtigung der von Gauß aufgeſtellten magnetiſchen Geſetze gewähren, Munke wuͤnſcht, daß gleichzeitige meteorologiſche Be⸗ obachtungen von verſchiedenen Puncten der Erde gemacht wer: den moͤchten. / II. Chemiſche Abtheilung, manchmal mit der vorigen vereinigt. Vorſtand: Hofrath Prof. Döbereiner. Secretaͤr: Prof. G. Suckow. Erſte Sitzung, am 20. Septbr. 1) Dobereiner legte mehrere durch kuͤnſtliche Subli- mation des Kupferkieſes und des Arſenik haltenden Schwefel- kieſes beym Roͤſtproceſſe in einem Hohofen am Harz erhaltene, zu Druſen verſammelte, deutlich ausgebildete, aber nach dem Mittelpuncte hin eingeſunkene octasdriſche Cryſtalle der arſeni⸗ gen Saͤure vor. 405 2) Sodann theilte er ein Schreiben des Dr. Winkler (Apothekers in Zwingenberg an der Bergſtraße) uͤber die von demſelben gewonnene Mandelſaͤure nebſt Proben dieſes aus glei— chen Atomen Ameiſenſaͤure und Benzoilwaſſerſtoffſaͤure beſtehen— den Praͤparates mit. 3) Dulk: uͤber die Reſultate aus ſeinen Verſuchen mit der Bernſteinſaͤure, und uͤber ihre Faͤhigkeit, ſich mit 1, 2, 3 und 4 Atomen Baſis und vielem Crvyſtallwaſſer zu vereinigen. Zugleich legte er auch mehrere der gewonnenen und von Weu— mann (in Königsberg) eryſtallographiſch-beſtimmten Salze ſelbſt vor. 4) Dr. v. Holger: über die Methode, mittelſt Vitriol— äthers den Gerbeſtoff rein darzuſtellen, fo wie über feine Ana— lyſe der Tormentillwurzel und uͤber einen aus dieſer Wurzel ge— wonnenen eigenthuͤmlichen Stoff. Zweyte Sitzung, am 21. Sept. 5) Dobereiner zeigte die zu den von Schwerd be: ſchriebenen Lichtbeugungs-Erſcheinungen gehoͤrigen Apparate. Dann las er eine ihm zugeſendete Notiz vor uͤber die von Uebertreibung nicht freyzuſprechenden Entdeckungen des Herrn Croß in England, den Einfluß der Electrieitaͤt auf Bildung von Cryſtallen betreffend. g Deßgleichen uͤber die dem Herrn Fox mittels Galvanis— mus gelungene Umwandlung des gelben Kupferſulphurets in graues. Auf dem die Kette ſchließenden Zinkſtreifen bildeten ſich aus dem Sulphuret deutliche Cryſtalle von gediegenem Kupfer. Sodann unterſtuͤtzte er die von ihm aufgeſtellte Frage: ob nicht die Knallſaͤure eigentlich ein Salzzeuger (Fulmin) oder eine Verbindung von Cy o+o ſey, durch mehrere Argu— mente. Er beruͤhrte noch mehrere intereſſante chemiſche Ge— genſtaͤnde. 6) Boͤttger wies in einer Reihe von Verſuchen nach, wie ſich mehrere Legierungen darſtellen laſſen; nehmlich die Le— gierung von Queckſilber und Ammonium, mittels Queckſilber— natrium und Salmiacaufloͤſung; die dem Magnete folgende Legierung von Queckſilber und Eiſen durch Queckſilbernatrium und ſehr concentriertes Eiſenchlorur; die Legierung von Queck— ſilber und Baryum oder Queckſilber und Strontium mittels Queckſilbernatrium und Chlorbaryum oder Chlorſtrontium, ſo wie endlich die Legierung von Platin und Queckſilber im Con— flicte von Queckſilbernatrium und Chlorplatin. Er zeigte ſchoͤne wuͤrfelige Cryſtalle des Aten Jodqueckſilbers, und ſprach noch einige Vermuthungen aus uͤber das Beſtehen eines dritten, un— ter dem gelben Jodqueckſilber ſiehenden Jodqueckſilbers. 7) Gſann ſprach über verſchiedene Methoden, Chlor von Brom ſo wie von Jod zu trennen, und gab den Kohlen— ſaͤuregehalt des Ludwigsbrunnen an (nehmlich 16 Unzen Waſſer 40,9 Cubikzoll Kohlenſaͤure). Dritte Sitzung, am 23. Sept. 8) Doͤbereiner erſtattet Bericht uͤber eine Abhandlung, betreffend den Gold- und Silberverluſt bey den Roͤſtarbeiten, vom K. Ruſſiſchen General-Major C. v. Tſcheffkin. 406 9) Ueber eine Abhandlung des H. von Mons; Consi- derations sur les éthers et sur leur composés. 10) Ueber eine Abhandlung des Profeſſor Hünefelds zu Greifswald vom diabetiſchen Harn, von der Scheidung des Harnſtoffs aus dem Zucker, von der qualitativen und quantita⸗ tiven Beſtimmung des letzteren und ſeiner Umwandlung in Amei— ſenſaͤure. 11) Ueber die chemiſche Metamorphoſe der Pflanzenfar⸗ ben von demſelben. 12) Dr. Frankl theilt ſeine Erfahrungen uͤber die Zer— ſetzung des Glauberſalzes in Mineralquellen mit, über Auffim— dung des Selens in dergleichen Gewaͤſſern; uͤber den Gehalt der Mineralquellen an kohlenſaurem Eiſenoxydul und über die Faͤrbung der Excremente durch den Genuß der Mineralquellen. 13) Brandes: uͤber den Gehalt der Mineralquellen an Kohlenſaͤure und uͤber Kohlenſaͤurebildung, fo wie über die Er: panſion der Kohlenſaͤure. 14) Mitſcherlich legt mehrere verſchiedenen Mineralien analoge Kunſtproducte vor, nehmlich Magneteiſenſtein, Zinkblen⸗ de, Augit (zu Paris von ihm und Berthier dargeſtellt), Chry— ſolith in großen und gut ausgebildeten Cryſtallen, welche auch ruͤckſichtlich der phyſicaliſchen Eigenſchaften mit den natürlichen Individuen genau uͤbereinſtimmen. Außerdem zeigte er kuͤnſtlichen Glimmer, welcher bey ei— nem Kupferſchmalzprozeß entſtanden; er zeichnet ſich durch leich— te Schmelzbarkeit aus und enthält ſtatt der Thonerde das iſo— morphe Eiſenoryd. In optiſcher Beziehung iſt er einachſig. Endlich legte er die kuͤnſtlichen Feldſpatheryſtalle vor, welche von der Sangerhaͤuſer Kupferhuͤtte ſtammen, und begleitete dieſe Nachweiſungen mit Beſtimmungen der verſchiedenen Arten vul— caniſcher Erſcheinungen ſo wie mit Anſichten uͤber Kohlenſaͤure— bildung auf nicht vulcaniſchem Wege, ſondern uͤber eine, die ih— ren Urſprung in der aus der atmoſphaͤriſchen Luft in die Erd— riſſe gedrungenen Kohlenſaͤure hat. Hieran ſchloß er mehrere, durch Abbildungen unterſtuͤtzte Erlaͤuterungen des an der Eifel gelegenen, ohne Schmelzungen vulcaniſierten Bodens. Vierte Sitzung am 24. Sept. 15) G. Suckow zeigt die Einrichtung eines zum gro: ßen Theil aus Meſſing beſtehenden, vom Mechanikus Brau⸗ nau in Jena verfertigten Modelles einer in Bewegung geſetz— ten Dampfmaſchine von hohem Drucke, mit doppelt durchbohr— tem Hahn. Neeff theilt mit, daß Croß in England mittels eines durch Waſſer ein ganzes Jahr hindurch wirkſamen Electromo— tors ſchoͤne Cryſtalliſationen erhalten habe, unter denen die Bil- dung von Quarzeryſtallen aus Fluorkieſelſaͤure die intereffantes ſten waren. Söppert ſpricht Über die Bedingungen zur Erhaltung kuͤnſtlicher Verſteinerungen, und hebt noch hervor, daß moͤglichſt concentrierte Salzaufloͤſungen angewendet und die Pflanzentheile einen ihrer Groͤße und Staͤrke angemeſſenen Zeitraum hindurch dem Einfluſſe der Salzaufloͤſungen uͤberlaſſen werden muͤßten. 407 16) Nane gibt die Reſultate aus feinen Verſuchen an, welche darthun, daß 1) der von Liebig analyſierte Holzgeiſt und der von Dumas und Peligot unterſuchte zwey unter ſich verſchiedene Koͤrper ſeyen: 2) bey der Deſtillation des von ihm unterſuchten Holzgeiſtes ein Koͤrper hervorgegangen ſey, welcher aus 3 Atomen Methylenaͤther und 1. At. Ameiſenſaͤure beſtehe; er nennt ihn Formal. 17) Böttger ſpricht über das von Reir und Wetzlar beobachtete Verhalten des Eiſens zu einer ſalpeterſauren Silber— auflöfung und erläuterte das Geſagte durch eine Reihe von Verſuchen. Fuͤnfte Sitzung, am 25. Sept. 18) Mitſcherlich macht auf eine große Reihe von Praͤ⸗ paraten aufmerkſam, welche auf der Graͤnze unorganiſcher und organiſcher Verbindungen ſtehen, nehmlich vor Allem auf Ver⸗ bindungen von Schwefelſaͤure und Benzoeſaͤure und Benzoin, auf benzoeſchwefelſaures Natron, auf faure benzoeſchwefelſaure Schwererde, benzoilſchwefelſaures Kupferoxyd; auf ſelenſaure Kalkerde, ſelenſaures Kali, uͤber manganſaure Schwererde und über manganſaures Natron und auf Doppelverbindungen von ſaurem weinſteinſauren Kali mit arſeniger Saͤure, entſprechend dem Antimonweinſteine. Zugleich verbreitet er ſich uͤber die Allgemeinheit der verſchiedenen Wirkungen, welche durch den bloßen Contact verſchiedener Körper hervorgebracht werden, z. B. uͤber den Verdauungsprozeß und die Function der Nieren. Groh ſpricht die Bitte aus, daß tuͤchtige Chemiker eine möglichft genaue Analyſe der Heide (Erica vulgaris) veran⸗ ſtalten moͤchten, weil dieſe bis jetzt faſt verachtete Pflanze nach den vorhandenen Erfahrungen ſich als eines der wichtigſten Heil⸗ mittel, namentlich gegen Flechten und gegen eine haͤufig vor⸗ kommende beſondere Form der Lungenſucht bewähren moͤchte. 19) Döbereiner zeigt ein von Romer in Wien auf hoͤchſt ſinnreiche Art ausgefuͤhrtes Gaſopyreon (Döbereini— ſches Platinfeuerzeug) in Geſtalt eines Spatzierſtockes. III. Pharmaceutiſche Abtheilung. Erſte Sitzung, am 19. Sept. Vorſtand: H. H. Pr. Dr. Trommsdorf. Secretaͤr: Hofr. Dr. Brandes. 1) Wackenroder zeigte und erläuterte das Modell ei— nes von Meurer vervollkommneten und von dem Zinnarbeiter Böhmer in Dresden verfertigten Beindorf ſchen Dampfkoch⸗ Apparates. Zweyte Sitzung, am 20. Sept. 2) Dr. Geißeler aus Königsberg in der Neumark: über Reinigung des Zinks von fremden Metallen. Er hat beobachtet, daß, wenn man eſſigſaures Bleyoxyd in deſtilliertem Waſſer aufloͤſt und in dieſe Auflöfung metalli⸗ ſechs Zink bringt, ein ſogenannter Bleybaum ſich bildet, die 408 Aufloͤſung reines eſſigſaures Zinkoxyd enthalte, und Cadmium, Eiſen und Bley abgeſchieden werden, vorausgeſetzt, daß metall. Zink in der Aufloͤſung vorhanden bleibe. 3 8 3) Wackenroder ſprach, Bezug nehmend auf feine be— reits daruͤber bekannt gemachten Verſuche, insbeſondere uͤber die Verunreinigung des Zinkoxyds mit Bley. Alles Zinkoxyd, wel— ches aus dem gewöhnlichen Zinkmetall durch Caleination berei- tet wird, enthaͤlt ſtets Bley, wenn auch nur in Spuren, wel⸗ ches man nach der von ihm angegebenen Methode darinn ent— decken kann, welches derſelbe durch Verſuche mit Zinkoxyd bes legte, das theils von verſchiedenen chemiſchen Fabriken erhalten, theils von ihm ſelbſt bereitet worden war. Es iſt nehmlich zu beachten, daß, wenn man bleyhaltiges Zinkoryd in Schwefelſaͤure aufloͤſt, die Aufloͤſung zwar weiß ges truͤbt erſcheinen kann, indeſſen durch Schwefelwaſſerſtoff keine Reaction auf Bley zu erkennen gibt, wie denn auch ſchwefel— ſaures Bleyoxyd in ſtark mit Schwefelſaͤure verfegtem Waſſer ſuſpendiert, durch Schwefelwaſſerſtoff nicht geſchwaͤrzt wird. Sein Verfahren, das Zinkoxyd auf Bley zu prüfen, bes ſteht daher darinn, das Zinkoxyd in Salpeterſaͤure aufzuloͤſen und nun Schwefelwaſſerſtoff durchſtreichen zu laſſen, welches ſo— gleich nach bekannter Art auf das Bley wirkt. Statt des Schwefelwaſſerſtoffs kann man ſich auch der Schwefelſaͤure be— dienen, welche das Bley voͤllig ausfaͤllt, ſo daß ſelbſt bey gro— ßen Quantitaͤten kaum Spuren zuruͤckbleiben. Die Fluͤſſigkeit, mit welcher man dieſe letzte Reaction vorgenommen hat, truͤbt ſich nach und nach und ſetzt an den Waͤnden des Glaſes das ausgeſchiedene ſchwefelſaure Bleyoxyd ab, von dem man die Fluͤſſigkeit ſondern und den weißen Ueberzug noch zur ferneren Controlle mit Schwefelwaſſerſtoff behandeln kann, welches nach Entfernung der Schwefelſaͤure nun auf das ſchwefelſaure Bley— oxyd wirkt. Beſſer iſt es indeß, ſich in dieſem Falle des ſchwe— felwaſſerſtoffſauren Ammoniacs zu bedienen. Als eine andere Methode, das Bley im Zinkoxyd zu ent— decken, fuͤhrte er an, das Zinkoryd mit einer Aufloͤſung von koh⸗ lenſauren Natron auszukochen; es wird dadurch alles Bleyoxyd ausgezogen und kann nun durch Schwefelwaſſerſtoff erkannt werden. Alles dieſes wurde mit Verſuchen belegt. In Bezug auf die Darſtellung des Zinkoxyds auf naſſem Wege erläuterte er die von ihm in den Annalen der Pharma— cie angegebene Methode. Dr. Buchner jun. führte an, daß Wittſtein, Gandis dat der Pharmacie, die Verſuche Wackenroders mit mehreren Zinkſorten aus Bayern und Tyrol angeſtellt, und mit dieſen, wie mit dem daraus durch Caleination dargeſtellten Oxyde dies ſelben Reſultate erhalten habe. Auch bemerkte derſelbe noch, daß der kaͤufliche Zinkvitriol um ſo weniger zur Darſtellung ſich eigne, als derſelbe meiſtens Mangan- und Magneſie-Salze enthalte. ‘ Dr. Fiſcher aus Erfurt brachte in Anregung den mög- lichen Unterſchied zwiſchen dem auf kaltem und trocknem We⸗ ge bereiteten Zinkoryde in therapeutiſcher Beziehung. Es fen hin und wieder die Meynung, daß letzteres mit fetten Koͤrpern vermiſcht, eher Bildung von Fettſaͤure veranlaſſe, als erſteres. 409 Da aber keine beſtimmten Verſuche hieruͤber vorliegen, ſo ließ ſich dieſe Sache nicht entſcheiden; indeſſen bezweifelte man ein ſolches Verhalten, wie auch den Unterſchied des auf beyden ver— ſchiedenen Wegen bereiteten Zinkoxyds in therapeutiſcher Hinſicht. Herr Medicinalrath Fiſcher machte dann ferner aufmerk— ſam auf die Anwendung des kohlenſauren Zinkoryds als Heil: mittel. 4. Stickel, Candidat der Pharmacie in Jena, ſprach über das Fuſelol, insbeſondere das der jenaiſchen Weine. Er hat gefunden, daß die waͤhrend der Gaͤhrung des Weinſaftes ſich bildende Weinhefe Weingeiſt enthaͤlt, den man durch Deſtillation noch mit Vortheil abſcheiden koͤnne, daß aber dieſer Weingeiſt ein Fuſeloͤl enthalte, deſſen Eigenſchaften be— ſchrieben wurden und das Herr Stickel auch vorlegte. Dieſes Oel iſt dick fluͤſſig von 0, 856 ſpecif. Gew. und von den Fu— ſeloͤlen des Korn- und Kartoffelbranntweins verſchieden. In Be— zug auf die Natur der Fuſeloͤle, ob fie mehr zu den fetten oder aͤtheriſchen Oelen gehoͤren, ſtellt Herr Stickel den Satz auf, daß ſie ein Gemiſch ſeyn duͤrften von aͤtheriſchem Oele mit den aus der Gaͤhrung und Deſtillation aus dem fetten Oele erhaltenen Producten, daß das Fuſeloͤl mithin nicht praͤexiſtiere, ſondern ein Product ‚fey, daß mithin auch bey dem Weine nicht das eigentliche Fuſeloͤl, ſondern nur das waͤhrend der Gaͤhrung ſich ausſcheidende fette und aͤtheriſche Oel in Betracht gezogen wer— den koͤnne. Er wandte den Verlauf ſeiner Verſuche auf die Blume der Weine an, die nach ſeiner Anſicht von dem quantitativ unb qualitativ verſchiedenen Gehalte der in den Weinen enthal— tenen fetten und aͤtheriſchen Oele abhaͤngt. Am Schluſſe ſei— ner Abhandlung berichtete er auch die Verſuche von Buchner in Mainz uͤber das Fermentol, welche Subſtanz in Aufloͤſung in Waſſer zugleich durch Dr. Bley von Bernburg vorgezeigt wurde. Brandes theilte hierauf einige Beobachtungen uͤber das Fuſeloͤl des Kornbranntweins mit, und bemerkte, daß daſſelbe nach den bereits fruͤher bekannten Verſuchen von Fourcroy und Vau— quelin, ſowie von Gehlen und Schade und nach den neueren von Hensmans und Pelletier, fo wie auch in Vergleich der bey den Verſuchen über Darſtellung des Dextrins aus dem Staͤrkmehl erhaltenen Reſultate ſchwerlich als ein Product an— genommen werden duͤrfte, was als Erfolg der von Stickel bemerkten Operationen zu beachten ſey, ſondern daß daſſelbe in den Cerealien praͤexiſtiere. Hfr. Dr. Buchner nahm hierauf das Wort und theilte ein Reſultat ſeiner Verſuche uͤber das Fuſeloͤl des Kartoffel— branntweins mit. Aus den verſchiedenen Eigenſchaften der in Rede ſtehenden verſchiedenen Fuſeloͤle duͤrfte wohl der Satz, wel— chen Herr Stickel aufſtellt, daß die aus verſchiedenen Subſtan— zen dargeſtellten Fuſeloͤle verſchieden ſeyen, als erwieſen anzu— nehmen ſeyn. 5. Trommsdorff ſprach hierauf uͤber zwey verſchiedene Erfahrungen des Prof. Runge. Nehmlich über die Grün: ſaͤure, die wirklich exiſtiere und mit deren Darſtellung, nament— lich aus der Scabiosa suceisa, er (Trommsdorff) ſich be ſchaͤftigt habe; und uͤber die Erfahrung Runge's, daß das Holz der Coniferen eine rothe Farbe annehme, faſt wie purpurſaures Iſis 1837. Heft 6 410 Ammoniac ausſehend, wenn man daſſelbe in Chlorwaſſerſtoff— ſaͤure taucht und dann uͤber das Dippelſche Oel haͤlt, daß aber nicht, wie Runge behauptet, dieſe Eigenſchaft bloß den Conife— ren zukomme, ſondern uͤberhaupt allen vegetabiliſchen Stoffen, daß namentlich andere Holzarten, Althaͤawurzel uſw. dieſe Farbe annehmen. Dritte Sitzung, am 21. Sept. 6. Apotheker Thomas aus Warmbrunn ſprach uͤber die a ken ruſſiſche Rhabarber, die nach erhalte— nen MitthAlungen nicht exiſtieren möchte, 1 Prof. Buchner und Prof. Dulk führten dagegen an, daß allerdings eine ſolche exiſtiere, deren weißeres Anſehn viel— leicht durch höheres Alter oder größeren Gehalt von oralfaurem Kalk bewirkt werde. Trommsdorff führte an, daß er ſelbſt weiße Rhabarber geſehen habe, aus dem Reiſekaſten des Kaiſers Alexander. Thomas ſprach ferner uͤber den zuweilen beobachteten Kupfergehalt des Extr. ligni quassiae, der nur von der Zu— bereitung des Extracts in nicht kupferfreyen Gefaͤßen herruͤhren kann, und zeigt die Nothwendigkeit, daß dieſes Extract ſorgfaͤl— tig bereitet werden muͤſſe, da es wegen ſeines Salzgehaltes leicht Kupfer aufloͤſen kann. 7. Dr. Bley aus Bernburg theilte die Reſultate einer chemiſchen Unterſuchung des Sonnenkaͤfers (Coceinella se- ptempunctata) mit. Die Beſtandtheile dieſes Kaͤfers find : Phyllochloraͤhnliches gelbes Harz. Rothgelbes fettes Oel. Gummiguttgelbes fettes Oel. Osmazom. Eyweiß. Gelbbraunes Harz. Brauner Farbſtoff. Aetheriſches Oel. Ameiſenſaͤure. Thieriſcher Faſerſtoff. Feuchtigkeit. Merkwuͤrdig iſt hierbey die Beſtaͤtigung des Vorkom⸗ mens der Ameiſenſaͤure, die in einer ſehr großen Reihe von Kaͤfern bereits aufgefunden worden iſt. Bley glaubt, daß die fruͤher ſo geruͤhmten Arzneykraͤfte dieſes Kaͤfers in der Ameiſenſaͤure und dem aͤtheriſchen Oele be— gruͤndet ſeyn moͤchten. 8 Rindt aus Eutin theilte einige Bemerkungen uͤber Bildung von Schwefelkohlenſtoff mit. 9. Wackenroder ſprach Über die Bildung unterſchwe— fligſaurer Salze und über den Werth des ſalpeterſauren Queck filberoryds als Reagens. Die von uͤberſchuͤſſiger Salpeterſaͤure völlig freye Aufloͤſung des ſalpeterſauren Queckſilberoxyds ver— liert durch Kochſalz vollkommen ihre ſaure Reaction, und gibt unter andern ausgezeichneten Niederſchlaͤgen auch einen ſehr be— merkenswerthen citronengelben Niederſchlag mit unterſchweflig— ſauren Alkalien. Dieſer Niederſchlag wird auf Zuſatz von koh⸗ 28 411 — lenſaurem Ammoniac ſchwarz, indem das baſiſche Quedfilber- ſalz des Niederſchlags aufgeloͤſt wird und Schwefelquedfilber hinterbleibt. Derſelbe legte auch mehrere Proben von Coryda— lin und einigen Salzen deſſelben vor. Bemerkenswerth iſt das in Nadeln cryſtalliſierte, buͤſchel— foͤrmig gruppierte ſalzſaure Corydalin. Unter allen uͤbrigen Co— rydalinſalzen verdient gerade dieſes zunaͤchſt die groͤßte Aufmerk— ſamkeit in mediciniſcher Hinſicht. Der Hofrath Buchner weiſt darauf hin, daß das Corydalin auch von den Aerzten alle Be— achtung verdiene. 10. Dulk ſprach uͤber die indifferenten, ſtickſtofffreyen or: ganiſchen Beſtandtheile, insbeſondere in Bezug auf ihre Claſſi— fication. Man duͤrfe ſie nicht wohl als Subalkaloide betrach— ten, da ſie keine eigentlichen baſiſchen Eigenſchaften beſitzen, viel— mehr einige, wie Salicin, etwas Bleyoxyd aufzuloͤſen ver— mochten. Hofrath Dr. Büchner entgegnete, daß die Subalkaloide nur eine vorlaͤufige Bezeichnung fuͤr eine Koͤrperclaſſe ſey, die man bey Aufſtellung derſelben noch wenig nach ihrem chemi— ſchen Werthe gekannt habe und jetzt auch nicht mehr von ihm angenommen werde, um ſo mehr, da manche dieſer Koͤrper am— photere Eigenſchaften beſitzen. Der Vorſchlag Dulks, dieſe Koͤrper mit dem Namen Ex— teaetivftoff zu bezeichnen, wurde von Trommsdorff, Brandes und mehreren anderen bekaͤmpft. Vierte Sitzung, am 23. Sept. Brandes ſprach uͤber die Vortheile der Deplacierungs— Methode, insbeſondere in Bezug auf die Bereitung der Extracte, namentlich des Extracti Rhei aquosi und zeigte die Vortheile dieſer Methode fuͤr das genannte Extract. Durch Deplacierung erhaͤlt man nehmlich ſofort einen Auszug, der keiner weiteren Klaͤrung und Filtration bedarf, was bey dem durch Infuſion erhaltenen Auszuge immer, wie jedem Practiker bekannt, eine ſchwierige Sache iſt. Auch wird die Wurzel durch Deplacie— rung mehr erſchoͤpft als durch Infuſion und ſomit eine groͤßere Ausbeute an Extract erhalten, und dieſes mit einer weit gerin— geren Menge der auflöfenden Fluͤſſigkeit. Man koͤnnte einwen— den, daß eine größere Quantität unwirkſamer Stoffe der Wur— zel dieſen Ueberſchuß bewirkten und daher das Extract durch De— placierung nicht den Grad der Wirkung hervorbringen koͤnne, als das durch Infuſion dargeſtellte. Es wurde daher aus je— dem Extracte die Rhabarberſaͤure abgeſchieden, da man dieſe Subſtanz wohl als die wirkſame in der in Rede ſtehendenWur— zel betrachten kann, und in 1 Drachme des durch Infuſion be— reiteten Extracts wurden 4,1 Gran, und in 1 Drachme des durch Deplacierung bereiteten Extracts 3,0 Gran Rhabarber— ſaͤure gefunden. Es iſt zwar in dem nach der Pharmacopoͤe dargeftellten Extracte / der Rhabarberſaͤure mehr enthalten, als in dem durch Deplacierung dargeſtellten; die abſolute Menge des Ex— tracts, welche man nach letzterer Methode erhaͤlt, iſt aber um die Hälfte größer, und die abſolute Menge der Rhabarberſaͤure, welche der Wurzel durch Deplacierung entzogen wird, iſt ſomit auch größer. Es kommt nun darauf an, in der mediciniſchen 412 Praxis die Doſis des durch Deplacierung bereiteten Extractes um etwa ½ zu erhöhen, um die gleiche Wirkſamkeit eines in der That auch in vielen anderen Beziehungen Vorzuͤge verdie— nenden Extractes zu erhalten. Hofrath Buchner ſprach ebenfalls über die Vortheile der Deplacierungs-Methode, ſo auch Trommsdorff, und letz— terer theilte zugleich mehrere Erfahrungen mit uͤber die Wirk— ſamkeit dieſer Methode beym Ausziehen der Runkelruͤbe. Von mehreren anderen der Anweſenden wurden noch dieſe Methode beruͤhrende Vortheile mitgetheilt und auch von Trommsdorff bemerkt, daß die Ausziehung durch den Druck einer aufgeſtell— ten Waſſerſaͤule nicht merklich in ihren Reſultaten vermehrt werde. Es fanden Diſcuſſionen uͤber die Bereitung der Extracte ſtatt; es wurden von mehreren der Auweſenden Beyſpiele von einzelnen Ertracten angefuͤhrt, wo die Deplacierung ſehr zweck— maͤßig gefunden war, und im Allgemeinen ſprach man ſich für die Methode aus, deren Anwendbarkeit zulaͤſſig. 12. Geißeler ſchloß hieran einige Fragen uͤber das Harz aus den ſogenannten Jalappenſtengeln. Hofrath Buchner bemerkte, daß dieſes Harz zwar von dem aus den Wurzeln dargeſtellten Harze chemiſch verſchieden ſey, daß es aber doch, beſonders in der Veterinaͤrpraxis in eini— gen Gegenden viel angewandt werde; ferner theilte er mit, daß der Apoth. Widnmann in München in der Wurzel von Jalap- pa purga Mannit entdeckt habe, und daß das Harz dieſer Wur— zel blaß bernſteingelb ſey. Dr. Buchner jun. ſprach uͤber die Vortheile der auch ſchon von anderen vorgeſchlagenen Methoden, die Jalappe erſt mit Waſſer zu behandeln und darauf erſt das Harz auszuzie— hen. Es knuͤpften ſich hieran Diſcuſſionen uͤber die Harze im Allgemeinen und uͤber mehrere einzelne, wobey Thomas be— merkte, daß er ein beſonders ſchoͤnes Storax in granis beſitze, das Acht ſeyn ſoll, aus 6zoͤlligen Stuͤcken beſtehe mit unter— miſchten weißen Koͤrnern, von hoͤchſt angenehmem, dem Peru: balſam aͤhnlichem Geruch und uͤberzogen mit einem Anfluge von Benzoe aͤure in Nadeln. 13. Hofrath Buchner hielt einen Vortrag uͤber das Causticum Hahnemanni. Dieſes wird bekanntlich bereitet da— durch, daß man uͤber Kalk mit etwas doppeltſchwefelſaurem Ka— li gemengt Waſſer deſtilliert. Man erhaͤlt eine Fluͤſſigkeit, die in allen Faͤllen auch bey der vorſichtigſten Deſtillation etwas Ammoniac enthaͤlt. Das Deſtillat mit Salzſaͤure gefättigt gibt eine Spur von Salmiak und etwas organifche Subſtanz. Das ganze geruͤhmte Heilmittel iſt weſentlich nichts an- deres als Waſſer mit einer Spur Ammoniac. Diſcuſſionen über die Entſtehung des Ammoniacgehaltes und die Tinctura ignis Hahnemanni, woruͤber der Secretaͤr ſprach, knuͤpften ſich hieran, worauf man ſich wieder zur Beſprechung anderer rationellen Heilmittel wandte, und namentlich uͤber die officinellen Opium⸗ tincturen ſprach, und den Wunſch ausdruͤckte, daß die Formeln, welche die Pharmacopoea borussica über dieſe Praͤparate vor: ſchreibt, allgemein angenommen werden moͤchten. Fünfte Sitzung, am 24. Sept. 14. Dr. Artus, Privatdocent in Jena, über die Dar- ſtellung eines arſenikfreyen Antimons. 413 Er führte an, daß die meiften der früheren Methoden kein arſenikfreyes Antimon geben moͤchten, daß man es aber völlig rein aus dem Algarotpulver durch Reduction deſſelben erhalte. Das Algarotpulver iſt bereits auch ſchon von an⸗ deren Chemikern mit demſelben Erfolg angewendet. Auch nach Liebigs Methode erhält man ebenfalls arſenikfreyes An— timon. Hfr. Buchner, Geißeler und Wackenroder ſpra— chen uͤber denſelben Gegenſtand, und letzterer legte zugleich Pro— ben von Antimonregulus vor, nach den verſchiedenen Methoden bereitet. Es entſtanden Diſcuſſionen über den moͤglich vor— handenen Arſenikgehalt der Antimonpraͤparate, wobey einzelne der Meynung waren, daß dieſer Arſenikgehalt doch wohl zur Wirkung derſelben beytragen koͤnne, die Mehrzahl ſich aber da— hin aͤußerte, daß der Arſenikgehalt in den Antimonpraͤparaten iedenfalls nur eine unbedeutende Spur ausmache, daß man je— doch ſuchen muͤßte, die Präparate rein darzuſtellen. 15. Dr. Buchner jun. uͤber das Arom der Bluͤthen. Er hatte nach der Methode von Vobiquet die Blu: men von Philadelphus coronarius behandelt durch Deplacie— rung mit Aether. Das Reſultat war nach Verdunſtung in moͤglichſt geringer Waͤrme eine Fluͤſſigkeit und eine butterartige Subſtanz. Die Fluͤſſigkeit ließ man an der Luft verdunſten, es blieb etwas Fluͤſſigkeit zuruͤck mit dem Arom des Jasmins geſchwaͤngert. Dieſe Fluͤſſigkeit wurde mit Aether aufgenom— men, die Aufloͤſung mit Chlorcalcium behandelt und die davon abgegoffene Fluͤſſigkeit aufs neue dem freywilligen Verdunſten uͤberlaſſen. Nach dem Verdunſten blieben einige Tropfen eines aͤtheriſchen Oels zuruͤck, das auf das intenſivſte den Geruch des Jasmins beſaß. Reſedabluͤthen auf dieſelbe Weiſe behandelt lie— ferten einen gruͤnen, viel Chlorophyll haltigen Ruͤckſtand, der ſtark nach Reſeda roch, aber es gelang nicht, daraus ein aͤtheri— ſches Oel abzuſcheiden. Aus Lindenbluͤthen auf dieſelbe Weiſe behandelt erhielt man einen Ruͤckſtand, der aus Wachs, Chlor— ophyll, etwas Eſſigſaͤure und dem Arom beſtand; letzteres ließ ſich aber 7 als ein aͤtheriſches Oel darſtellen. Durch den Hofapoth. Landerer in Athen hatte er aber Lindenbluͤthen von Conſtantinopel erhalten, die einen ausgezeichnet guten Geruch beſitzen und ſchon bey Deſtillation mit Waſſer etwas aͤtheriſches Oel geben. Trommsdorff erinnerte bey dieſer Gelegenheit an die älteren Verfahren, das Arom von Pflanzen zu fixieren, aus de nen man bis da kein aͤtheriſches Oel darſtellen konnte, indem man die Blumen in einem Gefaͤße mit heißem Zuckerſyrup uͤbergoß und nach Verſchließen des Gefaͤßes erkalten ließ. Das Arom theilt ſich dem Zucker mit und laͤßt ſich abdeſtillieren. Man wandte in fruͤheren Zeiten auch bekanntlich fette Oele an, um das Arom von Blumen aufzunehmen. Thomas theilte die Beobachtung mit, daß er einigemal bemerkt habe, daß die ſonſt geruchloſen Blumen von Antirrhi- num linaria, einige Zeit in der Hand gehalten, einen angeneh— men Geruch entwickelten. Brandes bemerkte, daß er aͤhnliche Erfahrungen wie Robiquet und Buchner über die weißen Lilien gemacht ha: be, und daß die Blumen, wenn man die Antheren daraus ab: ſchneide, ihren Geruch verlieren, was aber noch wiederholter 414 Beobachtungen beduͤrfe; da er diefe Wahrnehmung erſt in den letzten Tagen der Bluͤthe der in Rede ſtehenden Pflanzen ge— macht habe. 16. Hfr. Buchner nahm das Wort, um einen Gegen— ſtand zur Sprache und Diſcuſſion zu bringen, der in der That das regſte Intereſſe in Anſpruch nehmen mußte. Es iſt viel— fach davon die Rede geweſen, daß es wuͤnſchenswerth ſey, daß eine Pharmacopoea universalis oder wenigſtens eine Phar- macopoea germanica als geſetzlich in Deutſchland eingefuͤhrt werde. Schon bey der Verſammlung in Stuttgard hatte Buchs ner gegen dieſen Vorſchlag ſich erklärt, weil allerdings die Aus— fuͤhrung einer ſolchen ſchwerlich moͤglich und auch wohl kaum wuͤnſchenswerth ſeyn moͤchte, indem Gewohnheit und Beduͤrfniß in den verſchiedenen Theilen Deutſchlands auch einen oft ſehr verſchiedenen Arzneyſchatz erfordern und eine Menge Abweichun— gen hervorbringen würden, die, wenn auch eine Pharmacopoea germanica zu Stande kaͤme, doch ſchwerlich allen Gegenden convenieren koͤnnte, und wenn ſie ſelbſt auch im Augenblick des Erſcheinens allen genuͤgend, doch nach einigen Jahren vielleicht dieſes nicht mehr fuͤr alle Gegenden ſeyn wuͤrde. Nach mehr— fachen Diſcuſſionen uͤber dieſen Gegenſtand bemerkte Brandes, daß die eben erwaͤhnten Nachtheile ſich in Frankreich in Bezug auf die Pharmacopoea gallica, von der eine neue Ausgabe vorbereitet werde, ſich ſehr fuͤhlbar gezeigt habe, und daß Apo— theker Oberdorffer in Hamburg nach Erſcheinen der neuen Hamburger Pharmacopoe ihm auf fein Anfragen mitgetheilt habe, daß man in Hamburg keiner der vorhandenen Pharma— copoͤen ſich habe anſchließen koͤnnen, weil eben die Eigenthuͤm— lichkeit Hamburgs einen Arzneyſchatz bedinge, der von denen an— derer Staaten in vielfacher Hinſicht abweiche. Trommsdorff, Wackenroder, Bindt, Geißeler Dulk und mehrere andere Mitglieder aͤußerten ähnliche uͤber— einſtimmende Anſichten. Hfr. Buchner fuhr hierauf fort, daß, wenn er auch die Anſicht habe, daß eine Parmacopoea germanica nicht noͤ⸗ thig ſey, nichts deſtoweniger es hoͤchſt wuͤnſchenswerth ſey, daß uͤber verſchiedene einzelne Puncte eine voͤllige Uebereinſtimmung in allen Pharmacopoͤen Deutſchlands exiſtieren muͤßte, und daß es nicht ſo ſchwierig ſeyn wuͤrde, daß uͤber dieſe einzelnen Pun— cte aus den verſchiedenen Staaten Deutſchlands gewählte Sach— verſtaͤndige ſich einigen wuͤrden, gewiß viel eher, als uͤber eine veſte, alle Staaten Deutſchlands verbindliche Kraft haben fol: lende Pharmacopoea germanica. Als die wichtigſten dieſer Puncte gab er an: 1) Eine gleiche Womenclatur. Es ſey zu wuͤnſchen, daß die Nomenclatur der preußiſchen Pharmacopoͤe in allen Pharmacopoͤen Deutſchlands angenommen werde. Sie werde auch wahrſcheinlich demnaͤchſt in Bayern ange: nommen werden, da man dieſer Nomenclatur jetzt in der Arzneytaxe ſich bedient habe, die in Bayern vorberei— tet werde. 2) Einheit in den Porſchriften der galeniſchen Praͤ⸗ parate. Die Commiſſionen wuͤrden ſich leicht uͤber die beſten Vorſchriften zur Bereitung der Extracte und aller ſonſtigen Compoſitionen verſtaͤndigen. Bey den chemi⸗ ſchen Mitteln iſt dieſes unnoͤthig, da ſie die Eigenſchaften einer guten Characteriſtik zeigen und identiſch ſeyn mr: 415 ſen, fie mögen: auf die eine oder andere Weiſe darge— ſtellt ſeyn. f 3) Gleiches Gewicht. Dieſe Vorſchlaͤge fanden den ungetheilten Beyfall der Mitglieder. 17) Wackenroder nahm hierauf Gelegenheit über die Viſitationen der Apotheken zu ſprechen, und legte die zum Behuf der Reviſionen von Stromeyer eingeführten, von ihm noch verbeſſerten Protocollnetze vor, die jetzt im Buchhan— del zu haben ſind und fuͤr das Viſitationsverfahren ſich als ſehr zweckmaͤßig erweiſen. 18) Hfr. Buchner ſprach ſchließlich noch über die Vor⸗ theile, die das Abdampfen, befoͤrdert durch Hindurchleiten von Luft, gewaͤhrt. Aus vergleichenden Verſuchen hatte ſich ergeben, daß in gleicher Zeit faſt /; mehr verdampft, wenn man Luft durch die zu verdampfende Fluͤſſigkeit leitet, als wenn dieſes nicht geſchieht. Schließlich demonſtrierte er noch einen hierzu noͤthigen verbeſſerten Apparat. Sechste Sitzung, am 26. Sept. 19. Brandes ſprach über Verfaͤlſchung von Arzney— mitteln, und namentlich uͤber mehrere, ihm in neueren Zeiten vorgekommene vom ſibiriſchen Castoreum. 20. Wackenroder zeigte hierauf die Apparate und Sammlungen des pharmaceutiſchen Inſtituts. Es ſind in der Sammlung alle pharmaceutiſch-chemiſchen Praͤparate vorhanden und von vielen derſelben alle nach den verſchiedenen Vorſchrif— ten daruͤber bereiteten, ſowie die rohen Producte des Mineral— reichs, aus denen die Chemikalien gewonnen werden und die fuͤr die Pharmacie wichtigen Foſſilien. Intereſſant war unter andern eryſtalliſierte arſenige Säure, bey Bearbeitung eines Silber haltigen Bleyglanzes auf der Silberhuͤtte bey Alexisbad zufaͤllig erhalten. Auf der Schlacke befinden ſich 1 — 2 Linien große Octaeder, die meiſtens an den Kanten ſchoͤn und ſcharf ausgebildet ſind, waͤhrend die Flaͤchen aͤhnliche Vertiefungen zei— gen wie die hohlen Trichter beym Kochſalz. Ferner: cryſtalliſiertes Anderthalb-Chloreiſen, welches aus einer Anhaͤufung von feinen nadelfoͤrmigen Prismen beſteht, hart und veſt iſt und aus einfach Chloreiſen gewonnen wird, wenn man in die Aufloͤſung deſſelben fo lange Chlorgas leitet, bis ro— thes Cyaneiſen-Kalium keinen Niederſchlag mehr damit bewirkt. Die durch Abdampfen concentrierte Auflöfung läßt man dann über Schwefelſaͤure ſtehen bis fie veſt iſt. — Eiſenvitriol aus der Fluͤſſigkeit von Bereitung des Schwe⸗ felwaſſerſtoffes aus Schwefeleiſen mit Schwefelfaͤure gewonnen. Dieſes Salz, von aller vorhandenen Saͤure vollig befreyt und vollkommen getrocknet, veraͤndert an der Luft ſich aur wenig und ſehr langſam. Die Auflöfung des Salzes, welche frey von aller anhaͤngenden Säure iſt, erleidet durch Schwe— felwaſſerſtoff eine zwar ſchwache aber deutliche ſchwarze Truͤ⸗ bung von gebildetem einfachen Schwefeleiſen gegen die bisheri⸗ gen Angaben, daß dieſes Salz durch Schwefelwaſſerſtoff gar nicht zerſetzt werde. 416 Das eſſigſaure Eiſenoryd wird durch Schwefelwaſſerſtoff, wie es ſcheint, voͤllig gefaͤllt; es entſteht ein voluminoͤſer din— tenſchwarzer Niederſchlag dadurch. Ferner: Ein neues Doppelſalz von ſchwefelſaurem Eiſen⸗ oxydul und ſchwefelſaurem Kalk, das Herr Prof. Wackenroder eheſtens analyſieren wird. Ueber Kali carbonicum purum wurde bemerkt, daß das durch bloße Caleination aus Weinſtein gewonnene jederzeit Falke haltig iſt und ſtets Spuren von Kieſelerde enthaͤlt. In dem mittelſt Weinſtein und Salpeter dargeſtellten findet man ſtets Spuren von Salpeterſaͤure, es ſey denn, man habe heftige Gluͤh— hitze angewendet, in welchem Falle es aber ſtets Kieſelerde enthaͤlt, bey Anwendung von gewoͤhnlichen heſſiſchen Schmelztiegeln. Das aus rohem Weinſtein bereitete enthält bekanntlich ſtets Cyankalium, ſelbſt das aus Salpeter und Holzkohle bereitete iſt nicht ganz frey von Cyankalium. Aſche der Fruͤchte von Pinus sylvestris. Die Fruͤchte werden in der Luͤneburger Haide als Brennmaterial gebraucht und die Aſche der’eiben möchte Aufmerkſamkeit verdienen, da fie unter denen Aſchen, welche kohlenſaures Kali liefern, eine der reichhaltigſten iſt. Moſchus, buchariſcher, cabardiniſcher und turquiniſcher in ausgezeichneten Exemplaren, deßgleichen Castoreum, auch mehe rere Arten von Verfaͤlſchungen. Tolubalſam, aus Nordame— rica erhalten, welcher viel Benzoeſaͤure enthält, anfangs dickfluͤſ— ſig geweſen und nach und nach erhaͤrtet war. Narcotin und Morphium. Wackenroder bemerkte, daß, wenn man Narcotin in anderthalb Chloreiſen aufloͤſt und gleich nach ber Aufloͤſung rothes Cyaneiſenkalium zuſetzt, die Fluͤſſig— keit erſt allmaͤhlich gruͤn, dann blau werde, die Aufloͤſung des Morphiums aber wird fofort blau, daher dieſes Verhalten die— nen kann, Narcotin auf Morphium zu pruͤfen. Die verſchiedenen Wurzeln von Farren, die mit Rad. fi- licis, deßgleichen alle Wurzeln, die mit Radix Hellebori nigri verwechſelt werden koͤnnen, eine reiche Collection von Sar- saparilla, Rhabarber, China, Ipecacuanha, den officinellen Hoͤl⸗ zern, Harthoͤlzern, worunter aͤchtes Lign. Sappan, die Gum: mi's, Harze und Gummiharze uſw. Diefe Sammlung verdient eine ausgezeichnete Stelle un— ter den pharmacognoſtiſchen Cabinetten. Bey ihrer faßlichen Anordnung iſt fie für das Studium der Arzneywaarenkunde ein vortreffliches Huͤlfsmittel und wird durch den Fleiß des Be⸗ ſitzers fortwaͤhrend vermehrt. IV. Wineralogiſche Abtheilung. Erſte Sitzung, am 20. Sept. von 9— 11 Uhr. Vorſtand: Graf zu Muͤnſter. . Secretaͤr: Bernhard Cotta. 10 Geh. C. v. Hoff: über den geognoſtiſchen Bau der Ge— gend von Thuͤringen, welche ſich zunaͤchſt an den Thuͤringer Wald anſchließt. 417 Er entwickelte die Oberflaͤchen⸗Verhaͤltniſſe der Gegend u. dann die Lagerung und Aufeinanderfolge der einzelnen Floͤtzge— birgsſchichten. Aus dem untern Keuper zeigte er mehrere inters eſſante Muſchelverſteinerungen vor, von denen es zweifelhaft ſchien, ob es Meer- oder Suͤßwaſſermuſcheln ſeyen. Mehrere vorgelegte Zeichnungen ſtellten intereſſante Pflanzenverſteinerun— gen aus derſelben Formation, ſowie die Ueberreſte eines großen Reptils dar, welches in den Schichten zunaͤchſt über den Pflans jenabdruͤcken gefunden worden iſt. Graf Muͤnſter fand hierinn eine große Uebereinſtim⸗ mung mit der Aufeinanderfolge der Schichten in der Gegend von Bayreuth, und Plieninger zeigte ſogleich ein aͤhnliches Ge— ſtein mit ahnlichen Knochenreſten aus dem mittleren Keuper Wuͤrtembergs vor. H. v. Soff gieng nun zu den tertiaren Gebilden jener Gegend über und theilte unter andern den intereſſanten Fund eines Fichtenſtammes mit Spuren eines Saͤgenſchnittes mit, welcher in dem Torflager von Langenſalza gelegen hat. Dieſes Torflager aber iſt bedeckt von einem veſten Suͤßwaſſerkalk mit Landſchnecken. Endlich zeigte er einige Abbildungen von Elephantenzaͤh⸗ nen vor, die man mit Hirſchgeweihen (von Cervus elaphus) zuſammenliegend in der Gegend von Tonna gefunden hat. Ob— wohl er dieſe Elephantenreſte fir dem lebenden Elephanten ent— ſprechend (nicht für El. primigenius angehörig) hielt; fo wur⸗ de ihm doch von mehreren Seiten, beſonders von Otto einge— wendet, daß die nahe aneinander liegenden Schmelzlinien auf dieſen Zeichnungen durchaus dafuͤr ſprechen, daß die Zaͤhne von El. primigenius und nicht von der lebenden Art herruͤhren. Als juͤngſte Formation der betrachteten Gegend bezeichne⸗ te H. v. H. zuletzt noch die nordiſchen Geſchiebe, welche uͤberall bis an den Vorhuͤgelzug des Thuͤringer Waldes reichen. „Der Vortrag hatte den Zweck, die Lage und die geogno⸗ ſtiſchen Verhaͤltniſſe der Gegend um die Orte Graͤfen-Tonna, Burgtonna und Langenſalza in Thuͤringen zu dem ganzen Thuͤ⸗ tingen darzulegen, und auf einige dieſer Gegend eigenthuͤmliche foſſile Ueberreſte organiſcher Weſen aufmerkſam zu machen. Es wurde daher zuerſt eine kurze Ueberſicht von den be— kannten Gebirgs-Formationen Thuͤringens vorausgeſchickt und darauf hingewieſen, daß hier die Keuperformation die juͤngſte Meeresbildung iſt, oder vielleicht ein Theil der Liasformation; daß uͤber dieſen ſich in Thuͤringen nur Suͤßwaſſer-Bildungen finden; daher dieſer Landſtrich wohl laͤngſt vom Meere befreyt geweſen ſeyn muß, als in benachbarten Laͤndern noch die Jura-, Kreide⸗, Grobkalk- und andere tertiäre Bildungen abgeſetzt wur⸗ den, die in Thuͤringen fehlen. Bey Schilderung der Verhaͤltniſſe des Keupers hielt H. v. H. ſich etwas Länger auf bey Schilderung einer gewif- ſen Lage von einem gelblichweißen veſten Kalkſtein, die die obe⸗ ten Lagen des bunten Mergels deckt und von einer ebenfalls wenig maͤchtigen Lage eines braungelben Dolomits, ſo wie die⸗ ſer von einer maͤchtigen Lage graugruͤnl. Keuperſandſteins be⸗ deckt wird. Dieſe duͤnne Kalkſteinlage iſt vorzuͤglich um deß⸗ willen merkwuͤrdig, weil ſie — und zwar ausſchließlich unter den das Keupergebilde conflituierenden Lagen — eine große Men⸗ Iſis 1837. Heft 6 1 418 ge Knochen eingeſchloſſen enthaͤlt, welche groͤßeren Reptilien an⸗ zugehoͤren ſcheinen. Von mehreren derſelben wurden Probeſtuͤcke und von andern Zeichnungen vorgelegt. Ferner beſchrieb er eine Lage von grauem Mergel, der an einigen Puncten der Gegend um Gotha die oberſte Lage des Keuperſyſtems ausmacht und in ihrem unterſten Theile ganz mit Corbula . . angefuͤllt ift. Ueber die Stelle, die einem wichtigen Sandſteinlager an⸗ zuweiſen ſeyn moͤchte, welches ſowohl in ſeinen oryctognoſtiſchen Kennzeichen, als in ſeinen organiſchen Einſchluͤſſen und auch in feinen Übrigen geognoftifhen Verhaͤltniſſen von allen übrigen Sandſteinen Thüringens weſentlich verſchieden iſt, wuͤnſchte er das Urtheil der Verſammlung zu vernehmen. Dieſes Lager fin⸗ det ſich nur auf dem hoͤchſten Ruͤcken eines vom Seeberge bey Gotha gegen Suͤdoſt laufenden Hoͤhenzuges in der Laͤnge von einer Meile ungefähr, Es enthält nur in feiner oberen ſchiefe⸗ rigen Lage Steinkerne von einer zweyſchaligen kleinen Muſchel, die für ein Unio erkannt wurde. Man glaubte, dieſen Sand⸗ ſtein dem unterſten Theile der Liasbildung beyzaͤhlen zu muͤſſen. Unter den die Keuperbildung Thuͤringens bedeckenden Suͤß⸗ waſſer⸗Gebilden, einem maͤchtigen Lager von Geſchieben aus den Felsarten des Thuͤringerwaldes beſtehend, einem ſehr verbreiteten Lager von Lehm und dem an einigen tiefliegenden Stellen ab- geſetzten Kalktuff oder Suͤßwaſſerkalk, verweilte er bey dem letz— tern. Es wurde vorzuͤglich darauf aufmerkſam gemacht, daß in dieſem mit vollkommen erhaltenen Suͤßwaſſer- und Landſchne⸗ cken, Helix, Limnaea, Paludina, ganz identiſch mit den noch jetzt in dieſen be lebenden Arten, und zwiſchen den Re⸗ ſten von Hirſchen, Schweinen, Pferden, ebenfalls von den jetzt lebenden nicht zu unterſcheiden, ſich die foſſilen Zähne und Kno⸗ chen von Elephanten finden; namentlich von letztern ſich zwey vollſtändige Gerippe gefunden haben.“ : . H. Markſcheider Tantſcher: über die Verruͤckung des Kupferſchiefers durch den Gang „Kronprinz“ bey Kammsdorf, nebſt Vorzeigung einer Reihe von Gebirgsarten jener Gegend. Er begann mit Vorzeigung der markſcheideriſch genauen Zeichnungen dieſes intereſſanten Verhaͤltniſſes, welches haupt⸗ ſaͤchlich darinn beſteht, daß der Kupferſchiefer, der hier unmittel⸗ bar auf faſt ſenkrecht fallendem Thonſchiefer ruht, von einem Kupfererzgange um ein Bedeutendes verruͤckt und zugleich auf der Gangflaͤche gleichſam ausgeſchmiert iſt, ſo nehmlich, daß er innerhalb der Verruͤckung durch die ganze Gangflaͤche hindurch, jedoch mit ſehr verringerter Maͤchtigkeit, beobachtet werden kann. An den Endpuncten der Verruͤckung iſt der Schiefer zerſtuͤckelt und zerrieben. Aehnliche „Umkippungen“ des Kupferſchieferfloͤtzes ſollen am Fuß des Thuͤringer Waldes an vielen Orten ſtatt finden und nur gerade in dieſem Falle am deutlichſten durch Bergbau aufgeſchloſſen ſeyn. Ueber dem Zechſtein, der den Kupferſtein zunaͤchſt bedeckt, lagert Dolomit, von welchem er eine Reihe von Belegſtuͤcken mit ſehr ſchoͤnen Zoophyten und einigen Terebrateln vorzeigte. Man fand dieſe Zoophyten vollkommen uͤbereinſtimmend mit de⸗ nen von Gluͤcksbrunn und von Altenſtein am Thuͤringer Walde. Bey einer Suite von einem Kammsdorfer Kobaltgange machte H. T. darauf aufmerkſam, daß man in der Tiefe nur den 27 419 Speißkobalt, in den oberen Teufen nur den Erdkobalt, und zwar letzteren ganz in der Geſtalt von Sublimationen vorfinde; er bemerkte zugleich, daß viele dieſer Gangſpalten gegen oben geſchloſſen ſeyen, und alſo um ſo mehr auf die Idee einer Sub— limation von unten herauf hinleiten muͤßten, womit das Empor⸗ treten der benachbarten Porphyre, ſowie die Bildung des Do— lomites recht wohl in Beziehung ſtehen koͤnne. Noch fuͤgte H. T. hinzu, daß die Gangverhaͤltniſſe jener Gegend im genauſten Zuſammenhange mit den Oberflaͤchenver— haͤltniſſen zu ſtehen und dieſelben bedingt zu haben ſchienen, was nur deßhalb noch erkennbar ſey, weil der an anderen Or— ten bedeckende bunte Sandſtein hier fehle. Mehrere Thaͤler fuͤhrte er an, welche mit allen ihren Kruͤmmungen den Kruͤm— mungen von Gaͤngen parallel laufen, und die meiſten in den Grubenbauen beobachteten Verruͤckungen ſoll man auch an der Oberflaͤchen-Geſtaltung uͤber Tag bemerken. Im vorigen Jahrgange von Karſtens Archiv hat er ſchon Einiges uͤber dieſe Verhaͤltniſſe mitgetheilt. „Der alte oder erſte Floͤtzkalk am Thuͤringer Walde, und insbeſondere in der Gegend von Saalfeld bis Neuſtadt a. d. O. bietet ſehr viel intereſſante Eigenthuͤmlichkeiten der durch die Ober: flaͤchen⸗Verhaͤltniſſe, durch die dolomitartigen Schichten, welche die Formation am Tage begraͤnzen, und durch die Erzfuͤhrung. Ich habe dieß durch einige Aufſaͤtze in Karſtens Archiv zu ſchildern den ſchwachen Verſuch gemacht, und wenn ich es wa— ge, gegenwaͤrtig ihre Aufmerkſamkeit wieder auf dieſe Gegend zu lenken, ſo geſchieht dieß nur, um durch Profile, welche ich gezeichnet habe, die in jenem Gebirg ſtattfindenden Thatſachen nochmals zu recapitulieren und die Meynung fo ausgezeichneter Maͤnner, welche hier verſammelt ſind, daruͤber zu hoͤren. Die Profile beziehen ſich auf ein Gangverhaͤltniß im Groß-⸗Kamsdorfer Berg-Revier, welches man den Kronprinz— Gang nennt, welchen man feiner bedeutenden Erzfuͤhrung we— gen in neuerer Zeit auf anſehnliche Laͤngen unterſuchen konnte. Das daruͤber in der Kuͤrze zu bemerkende werde ich durch bey— liegende Gebirgsſuite aus dem Hangenden und Liegenden des fraglichen Ganges anſchaulicher zu machen ſuchen. Was ſich aus den Profilen zuerſt ergibt, iſt die Ueber— zeugung, daß das Hangende, oder Liegendes und Hangendes zugleich verruͤckt, daß mithin das Gangverhaͤltniß aus einer Störung der urſpruͤnglichen Lagerung entſprungen iſt. Dieſe Stoͤrung ſcheint nicht durch ein Abreißen des Hangenden und Bildung einer Gangſpalte, ſondern durch ein Umſchlagen, Vers kippen der Schichten entſtanden zu ſeyn; denn man findet die eigentliche Gangſpalte nicht in der Höhe bis zu Tage ausmuͤn⸗ dend und ſelten bis in den Thonſchiefer, als das dortige Grund— gebirge, ſetzend. Die Schichten biegen ſich ferner an der Gang⸗ ſpalte um, der Schiefer (bitum. Mergelſchiefer) und der erz⸗ fuͤhrende Kalkſtein ziehen ſich an der Gangſpalte herunter und find in der Regel an den Puncten im Hangenden und Liegen— den, wo die Umbiegung ſtatt gefunden hat, zerbrochen und zer— ſtoͤrt. Die Erzfuͤhrung findet nur auf der Hoͤhe ſtatt, wo der bitum. Mergelſchiefer und die denſelben begleitende erzfuͤhrende Kalkſchicht nach ihrer Umbiegung wieder regelmaͤßig, oder mit ſchwachem Einfallen, der Hauptfallungslinie des ganzen Ge— birgs conform, im Hangenden weiter fortſetzen. Die Niederzie⸗ — 420 hung der Schichten findet immer nach dem Hauptſtreichen des Gebirgs ſtatt, oder das Gangſtreichen iſt ſtets mit dem Strei— chen der Gebirgsſchichten uͤbereinſtimmend. Die Erzführung an dem Kronprinzgange beſteht im ties fern Niveau aus Kupferkieſen und Schwefelkieſen, in hoͤherer Teufe aus geſaͤuerten Kupfererzen mit gediegenem Kupfer, und darauf folgt meiſtens Brauneiſenſtein, der ſich jedoch vom Gan⸗ ge weg ins Hangende und Liegende floͤtzweiſe auf 2, 3 bis 10 und mehrere Lachter verbreitet. Da, wo die eigentliche Schich⸗ tenumbiegung im Hangenden und Liegenden ſtatt findet, zieht ſich die Erzfuͤhrung ebenfalls öfters floͤtzweiſe ein Stuͤck fort. In dem erzfuͤhrenden Kalkſteine befinden ſich in der Regel häu- fige Ausſcheidungen von Kalk-, Braun- und Schwerſpath, mit⸗ unter auch gangweiſe in der Verflaͤchung der Gangſpalte. Mit: unter finden maͤchtige Ausſcheidungen von Schwerſpath da ſtatt, wo das Ende der Niederziehung nach der Hoͤhe zu iſt, und der Schwerſpath durchzieht dann unter den verſchiedenſten Werhälts niſſen das ganze Eiſenſteinfloͤtz. Führen die Gänge anſtatt Ku: pfererzen Kobalt, fo findet in der Regel das Verhältniß ſtatt, daß in der unterſten Teufe Erdkobalt bricht. Ueber dem letztern findet ſich insbeſondere der ſchwarze Erdkobalt in den Kluͤften, welche der Umſturz der Schichten veranlaßt habe, wie ein Sub⸗ limat. Dieß ſind die ſpeciellern Gangverhaͤltniſſe, von denen die Profile ein treues Bild geben, denn die Phantafie iſt hier aus dem Spiele geblieben und reine Thatſachen ſind auf demſelben ausgedruͤckt. Eine Eigenthuͤmlichkeit, welche uͤbrigens die Groß-Kams⸗ doͤrfer und Saalfelder Gangverhaͤltniſſe mit den meiſten uͤbrigen gemein haben moͤgen, wenn dieß auch noch nicht allerwegens beobachtet worden, iſt die, daß die Oberflaͤchen-Verhaͤltniſſe in der Regel durch die Niederziehung und Verruͤckung der Gebirgs⸗ ſchichten beftimmt werden, oder mit andern Worten, daß die Senkung der Gebirgsſchichten gleichmaͤßig eine Senkung der Oberflaͤche erzeugt haben. Auch das iſt von mir in einem andern, und zwar ei⸗ nem Laͤngenprofile graphiſch dargeſtellt worden In der Li⸗ nie, welche die Niederziehung der Floͤtzſchichten beſchreibt, hat ſich eine Senkung der Oberflaͤche gezeigt, welche ſich jenſeits wieder heraushebt und ein kleines Thal bildet, worinn Große Kamsdorf liegt. Dieſes Thal wird von dem Gange durchſetzt. Dem Gang⸗ ſtreichen parallel läuft Übrigens noch ein anderes Thal, der ſo⸗ genannte Orlagrund, welcher die Hauptſenkung der dortigen Ge gend bildet. Es iſt ſehr intereſſant, daß die Gaͤnge, wenigſtens die bedeutendſten, dem Streichen des Thales folgen, ja daß fir ſelbſt kleine bufenförmige Vertiefungen nicht gerade durchſetzen, ſondern immer dem Thalgehaͤnge conform laufen. Es dietet ſich ſonach in der Groß-Kamsdoͤrfer Gegend das ſchoͤnſte Bild von der Bildung der Vertiefungen der Oberflaͤche durch Verrü⸗ ckung der Gebirgsſchichten im Kleinen dar; denn die Verruͤckung der Gebirgsſchichten iſt ebenſowohl Thatſache, als daß damit Thalbildungen im genaueſten Zuſammenhange ſtehen. Es ew leichterte uͤbrigens dieſe Beobachtungen der Umſtand außeror⸗ dentlich, daß das alte Floͤtzkalkgebirge durch keine juͤngern Ge⸗ dirgsſchichten auf eine Ausdehnung von mehrern Meilen üben 421 lagert iſt, alſo keine Ausfuͤllung der entſtandenen Vertiefungen ſtatt finden konnte. Von dem Speciellern zum Allgemeinern uͤbergehend muß ich noch eines Verhaͤltniſſes der dortigen Gegend erwaͤhnen, was der genaueſten Beachtung werth iſt. Ich meyne die Bildung des Dolomits, von dem ich bereits erwaͤhnt habe, daß er den Zechſtein nach der Hoͤhe zu begraͤnzt. Wenn man von Saal— feld über Groß⸗Kamsdorf, König nach Poͤßneck uſw. geht, be⸗ merkt man rechts einen ausgezeichneten Hoͤhenzug, der ſich im Streichen des erſten Floͤtzkalks ausdehnt. Dieſer beſteht aus Dolomit und hängt in genauem Zuſammenhange mit der dor— tigen Gang- und Thalbildung. Man ſieht es dieſem dolomiti⸗ ſchen Kalk ſehr deutlich an, daß er ſich in geſtoͤrten Lagerungs⸗ Verhaͤltniſſen befindet, daß er eine Veraͤnderung erlitten hat. Und dennoch finden ſich in demſelben hier und da noch wohler— haltene Verſteinerungen, die mit bey der vorgelegten Suite be- findlich find. Seine Unterſcheidung von dem darunter liegen⸗ den Zechſtein iſt nicht allein dadurch ſehr evident, ſondern der letztere hat auch regelmaͤßige Schichtung, welche dem Dolomit ganz fehlt. Ueberhaupt bieten ſich zwiſchen dem Dolomit der Saalfelder Gegend und dem anderer Gegenden, namentlich im Frank. Jura fo auffallende Uebereinſtimmungen dar, daß ich es gewagt habe, eine kleine Parallele zwiſchen beyden, nehmlich dem Jura⸗ und Saalfelder Dolomit, aufzuſtellen, welche ſich ebenfalls in Karſtens Archiv (Jahrgang 1835) befindet, was ich der weitern Ausforſchung dieſer Verhaͤltniſſe wegen zu er— waͤhnen nicht fuͤr unpaſſend finde, indem ſolche uͤbereinſtimmende Verhaͤltniſſe in verſchiedenen Gegenden nicht bloßer Zufall ſeyn koͤnnen, ſondern eine gleiche Entſtehungs-Urſache haben muͤſſen.“ 3. Germar ſprach nun uͤber die verſteinerten Inſecten des Juraſchiefers von Sohlenhofen aus der Sammlung des Grafen zu Muͤnſter. Es kommen dort vorzuͤglich Suͤßwaſſer-Inſecten (Libel- Inla, Agrion, Aeschna), jedoch, wie es ſcheint, mit einer ganz eigenthuͤmlichen Fuͤhlerbildung, welche an Myrmeleon erinnert, ſo wie ferner Nepa, Gerris und Pygolampis vor. Die an⸗ dern Inſecten ſind meiſt Phyllophagen, wie Locusta, Mantis (jedoch durch Springbeine ſich an Locusta anſchließend), Cer- copis, Sphinx und einige Dipteren und Hymenopteren. Die Formen deuten auf ein warmes, jedoch nicht gerade tropiſches Klima hin. Hierauf theilte derſelbe ſeine Bemerkungen uͤber die In⸗ ſecten der Braunkohle des Siebengebirges mit, die meiſt in dem Univerſitaͤtsmuſeum zu Bonn aufbewahrt werden. Es ſind mit Ausnahme weniger Dunginſecten, vorzuͤglich Xylophagen. Sie ähneln den Inſecten unſrer Zone, zeigen keine fremdartigen Ge⸗ ſtalten, und haben wahrſcheinlich durch Faͤulniß im Waſſer mehrere ihrer Glieder, beſonders die Fuͤße eingebuͤßt. Die Be⸗ ſchreibung und Abbildung der einzelnen Arten wird das nächfte Heft ſeiner Fauna insect. Europ. liefern. „Es ſind vorzugsweiſe drey Geſteine, in denen mir dis jetzt verſteinerte Inſecten in einiger Menge und Verſchiedenheit der Formen bekannt geworden ſind: der Jurakalkſtein, die Braun⸗ kohle und der Bernſtein. Aus dem Oeninger Kalkſteine, aus dem Suͤßwaſſer-Mergel von Aix und andern Geſteinen habe ich zu wenig geſehen, um über dieſelben zu urtheilen, und muß mich hier nur auf die Mittheilung eigener Beobachtungen des ſchraͤnken. 422 Die Inſecten des Jurakalkſteines find nach dem, was ich aus Sohlenhofen ſah und in der Muͤnſterſchen Sammlung un— terſuchte, am meiſten von der jetzt lebenden Inſectenwelt ver: ſchieden und ſtammen von Inſecten, welche entweder am Waſ— fer leben, oder doch auf nahegelegenem Lande vorkommen koͤn— nen und ſeine Naͤhe zu lieben ſcheinen. Vor allen ſind es li— bellenartige Geſchoͤpfe, den gegenwaͤrtigen Gattungen Aeschna, Libellula und Agrion hoͤchſt aͤhnlich, jedoch von anſehnlicher Größe, und, wie es ſcheint, mit ganz beſonders geformten Fuͤh⸗ lern verſehen, * wodurch ſich eine Annäherung zu Myrmeleon kund gibt. Naͤchſt dem erſcheinen Orthopteren, unter denen einige Locuſten durch ihre Groͤße an tropiſche Bewohner erin— nern, aber von unſern einheimiſchen Geſtalten keine weſentlichen Abweichungen darbieten. Ein Thier iſt der Gattung Mantis verwandt, hat aber verdickte Hinterſchenkel und bildet dadurch ein Mittelglied zwiſchen Mantiden und Locuſtarien. Von He⸗ mipteren fand ſich eine Cercopis, die aber ſolche Eigenthuͤm— lichkeiten in der Bildung der Deckſchilder und Fluͤgel darbot, daß ſie als eine ziemlich iſoliert ſtehende Form angeſehen werden kann. Ferner bemerkten wir Hemipteren, den Gattungen Ne- pa, Gerris und Pygolampis verwandt. Von Kaͤfern iſt mir nur eine Lamia und ein Scarabaeus (der Gattung Phileurus nahe ſtehend) aus Sohlenhofen, und eine Fluͤgeldecke, die wahr⸗ ſcheinlich von einem Prionus herſtammte, von Stonesfield zu Geſicht gekommen. Von Schmetterlingen iſt ein Sphinx aus der Schlotheimiſchen Sammlung bekannt; auch die Muͤnſterſche Sammlung enthält ein Sphinx aͤhnliches Thier, aber zu un= deutlich, um es genauer zu vergleichen. Von Hpmenopteren und Dipteren kommen nur ſelten Beyſpiele und zu undeutlich vor, um ſie ſchaͤrfer zu bezeichnen. Soviel ergibt ſich aus dieſer Ueberſicht, daß wir es faſt durchaus mit blattfreſſenden, oder mit Laub und Bluͤthen beſu— chenden Inſecten zu thun haben, daß Adephagen gar nicht vor— handen find, und die wenigen Xylophagen ebenfalls als Larven in Pflanzen gelebt haben koͤnnen, die keinen holzigen Stamm beſaßen. Sie zeigen alle auf eine Flora von Phanerogamen, Dicotyledonen und krautartigen Pflanzen hin, und wenn wir jetzt zu gelegener Jahreszeit einen Weiher in einer waͤrmern Ge— gend beſuchten, welcher von Wieſen umgeben iſt, ſo wuͤrden wir in und um ihn ziemlich alle dieſe Gattungen antreffen. Doch deutet der Mangel aller ausſchließlich tropiſchen Geſtalten und der Typus im Allgemeinen mehr auf eine Fauna hin, welche der des ſuͤdlichen Europa's und des nördlichen Africas ſich nr hert, als auf eine eigentlich tropiſche Fauna. Die Inſecten der Braunkohle ſind bis jetzt noch wenig bekannt. Faujas de St. Fond erwähnt einen Waſſerkaͤfer (Hydrophilus) aus einer Braunkohle in Frankreich, Schlot⸗ heim führt zerdruͤckte Erdkaͤfer und Aaskaͤfer aus den Braun: kohlen von Gluͤcksbrunn im Meiningiſchen auf; Goldfuß macht auf die Inſecten der Braunkohlen von Rod am Sieden⸗ gebirge aufmerkſam, aber ohne weitere Beſchreibung und Abbil- Ob es würklich die Fühler find, welche man nach der Lage dieſer Organe bey den verſteinerten Libellulinen dafür an⸗ nimmt, iſt noch zweifelhaft; ſie für vorragende Theile der in bene zu halten, ſcheint mir aber nicht annehmbar zu ſepn. 423 dung. Bey Uznach oben am Zuͤricher See enthält die Braun— kohle ebenfalls Inſecten, jedoch war das, was mir bisher davon zu Geſicht kam, zu undeutlich, um etwas daruͤber beſtimmen zu koͤnnen. Aus den Braunkohlen von Seuſſee im Bayreuthiſchen beſitzt die Kreisſammlung in Bayreuth einige Beyſpiele. Durch die Gefaͤlligkeit des H. Prof. Goldfuß in Bonn erhielt ich die Inſecten der Braunkohle von Oroberg zur Unterſuchung, durch die wohlwollende Vermittelung des H. Graf Muͤnſter die aus dem Bayreuthiſchen, und ich hoffe, in Kurzem die Be- ſchreibung und Abbildung derſelben in dem 19. Hefte meiner Fauna ins. Europ. vorlegen zu koͤnnen. Beſtimmt habe ich daraus 15 Kaͤfer, 1 Heuſchrecke, 2 Hemipteren, 1 Ameiſe, 1 Ypsolophus, 4 Fliegen. Unter den Kaͤfern befinden ſich 8 Bupreſten, 3 Ceram⸗ bycinen, 1 Lucanus, 2 Tenebrioniten, alſo vorwaltend Kylo— phagen; die Ameiſe und die Fliegen find auch Holz- oder mes nigſtens Waldinſecten. Eine Buprestis (Bupr. carbonum) iſt in vielen Exemplaren vorhanden, findet ſich auch im Bayreuthi— ſchen und hat Aehnlichkeit mit unſerer Buprestis moesta. Sie liegen alle ganz flach auf den ſchieferigen Flaͤchen der Braun— kohle, jedoch in der Regel ſo, daß der Druck die Form oder die Lage der einzelnen Theile nicht weſentlich veraͤndert hat, und ihr Panzer iſt in eine ſchwarze Kohle verwandelt, auf der man die Naͤhte, zum Theil auch die Sculptur erkennen kann, aber die deutlichſte Anſicht erhaͤlt man, wenn die Kohlenhaut ab— ſpringt, wo auf der braungrauen ſchieferigen Braunkohle ſich der Abdruck ſo ſchoͤn findet, daß die zarteſten Theile ſichtbar werden. Bemerkenswerth iſt, daß faſt alle dieſe Inſecten die Lage ihrer Glieder ſo zeigen, als wenn ſie eines langſamen Todes geſtorben waͤren, und in einem bereits von Verweſung ergriffe— nen Zuſtande ihr Grab in der Braunkohle gefunden hätten. Die Fliegen, welche im Leben ausgebreitete Fluͤgel tragen, ha— ben ſie auch hier. Wie jetzt die meiſten Inſecten bey dem To— de ihre Beine einziehen, oder nur einzelne krampfhaft ausſtre— cken, finden ſich auch die Beine der Inſecten in der Braunkohle gelegt. Die meiſten Kaͤfer ſterben mit geſchloſſenen Deckſchil— den, einzelne breiten ſie aus und verſuchen noch durch den Flug dem Tode zu entgehen, wie wir hier ein ſchoͤnes Beyſpiel an dem Prionus umbrinus haben. Eine andere Bemerkung, die mir wichtig ſcheint, iſt die, daß faſt kein Inſect ſeine Beine vollſtaͤndig beſitzt und in die⸗ ſer Beziehung immer verſtuͤmmelt erſcheint. Wollte man an⸗ nehmen, daß dieſe Theile durch Druck oder ſonſt eine aͤußere Gewalt verſtuͤmmelt worden wären, fo begreift man nicht, war⸗ um Fluͤgel, Fuͤhler und andere noch zartere Theile dadurch nicht noch mehr gelitten haͤtten. Ich glaube, daß dieſe Erſcheinung durch Verweſung hervorgerufen wird. Man betrachte die Ins ſecten, welche im Waſſer umkommen, und auf demſelben ſchwim⸗ men dis fie anfangen zu faulen und man wird aͤhnliche Ver: ſtuͤmmelungen finden. Am meiſten duͤrfte jedoch die Frage ſich uns aufdringen, wie verhalten ſich die Inſecten der Vorwelt zu den jetzt leben⸗ den Inſecten? Zu ihrer Beantwortung glaube ich folgende Schlüffe ziehen zu koͤnnen: 1) Bey keinem der bis jetzt von mir beobachteten Inſecten laͤßt ſich eine vollſtaͤndige Uebereinſtimmung mit einer jetzt 424 lebenden Art nachweiſen, wiewohl manche derſelben mit jetzigen Arten fehr große Aehnlichkeit zeigen. 2) Es finden ſich keine auffallenden fremdartigen Geſtalten darunter. Zwar ſind einige Formen nicht mit Sicherheit auf jetzige Gattungen zuruͤckzufuͤhren. wie namentlich der Aderverlauf der mehreſten Fliegen etwas abweicht, die Coc- cinella protogaeae nur als ſehr zweifelhaft dieſer Gat⸗ tung untergeordnet werden kann und der Bruchus bitu- minosus wohl auch einer beſondern, jetzt nicht mehr be— kannten Gattung angehoͤrt, aber dieſe Abweichung von herrſchenden Formen iſt ſo unbedeutend, daß wir nach aͤhn⸗ lichen Abweichungen noch taͤglich neue Gattungen er: richten muͤßten. 8 3) Der Haupttnpug zeigt auf Inſecten hin, die in einem ge⸗ maͤßigten Clima lebten, und laͤßt ſich mit dem, welchen die Inſecten des mittleren Europas und der vereinigten Staaten in Nordamerica beſitzen, am beſten vergleichen. Keine einzig ausſchließlich tropiſche Form kommt vor. Nur Belostoma Goldfulsii ſcheint eine Ausnahme zu machen, ich habe aber von dieſer, bisher nur als Bewohner tropi⸗ ſcher Laͤnder bekannten Gattung kuͤrzlich eine Art aus Ca⸗ rolina erhalten, welche an Größe dem Belost. Goldfufsii kaum nachſteht. Man hat ſchon fruͤher darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß die Pflanzenabdruͤcke in der Braunkoh⸗ lenformation den nordamericaniſchen Pflanzen am meiſten glichen, und dieſer Fall wuͤrde die Aehnlichkeit der Formen Nordamericas mit denen der Braunkohle beſtaͤtigen; aber die Verſchiedenheit der Formen der Inſecten Nordamericas von denen Europas iſt überhaupt nicht bedeutend und Sil- pha stratuum, Molorchus antiquus, Platycerus sepul- tus u. a. finden doch ihre aͤhnlichſten Genoſſen in euros paͤiſchen Arten. 4) Alle bisher von mir beobachteten Arten, mit Ausnahme der Waſſerkaͤfer, find Xylophagen oder Phyllophagen, nur der Geotrupes iſt ein Miſtkaͤfer. Auch ſah ich noch, jes doch nicht vollſtaͤndig genug, um Beſchreibung und Abbil- dung zu liefern, eine Lomechusa, die ebenfalls zu den Dungkaͤfern gerechnet werden kann. Eigentliche Raubin⸗ ſecten find mir noch nicht vorgekommen, und die zerdruͤck— ten Erdkaͤfer, welche Schlotheim erwaͤhnt, waren vielleicht Bupreſten, oder ſie gehoͤrten der Gattung Harpalus an, deren Larven wenigſtens Wurzelfreſſer ſind. Ueber die Inſecten im Bernſtein fehlen mir noch eigne Beobachtungen, und ich moͤchte nach Burmeiſters und Berendts Angaben nur vermuthen, daß diefelben einer ganz andern Faun angehoͤren, weßhalb der Bernſtein, wenn er aus einer Braun⸗ kohlenformation ſtammt, doch einer andern als derjenigen For⸗ mation zuzuzaͤhlen ſeyn duͤrfte, welche am Siebengebirge und im Bayreuthiſchen ſich findet. N Die Inſecten des Suͤßwaſſergebildes von Aix in Provence ſollen nach Marcel de Serres Angaben, denen, die noch in jener Gegend leben, ſehr aͤhnlich, ja zum Theil noch mit ihnen uͤbereinſtimmend ſeyn. Nur genaue Unterſuchung und Beſtim⸗ mung der einzelnen Arten vermag darüber zu entſcheiden.“ 4) Derſelbe zeigte ſehr inſtructive Exemplare einiger Pflan⸗ zenabdruͤcke aus der Steinkohlenformation von Loͤbejuͤn u. Wettin. 425 4 Es ergab ſich aus zwey mit Aehren verſehenen Zweigen, daß Volkmannia gracilis Sternb. (Flora d. V. V u. VI. T. 15. fig. 3. mit Ausſchluß von f. 1. und 2.) die Aehre von Sphenophyllites Schlotheimü Br. fen, welcher Anſicht Graf Sternberg ſelbſt vollkommen beyſtimmte. Eine andere größere Aehre ſchien einer neuen Art von Sphenophyllites (dem Sph. major Bronn. verwandt) anzugehören. Die Erem: plare des Asterophyllites equisetiformis bewieſen die Aehn— lichkeit dieſer Pflanze mit den Sphenophyllen und die manchfal⸗ tigen Abaͤnderungen, denen die aͤußere Form unterworfen iſt. Ein großes Exemplar einer fucusaͤhnlichen Pflanze zeigte nur gegen die Blattſpitzen hin deutliche Adern und Fruchtkno⸗ ten, wodurch die Entfernung der Pflanze von den Fucoideen u. ihre Annäherung an die Filiciten ſich ergab. Es wurde be— merkt, daß eine ganz aͤhnliche Pflanze, jedoch ohne Spuren von Fruchtknoten, ſchoan von H. von Gutbier in dem erſten Hefte ſeiner Beſchreibung der Zwickauer Pflanzenabdruͤcke abgebildet worden ſey. Der Vortrag lautet wie folgt: „Bemerkungen über einige Pflanzenabdruͤcke aus den Steinkohlengruben von Wettin und Lö— bejuͤn im Saalkreiſe. Taf. II. 1) Sphenophyllites Schlotheimüi Brongn. Prodr. d'une hist. des veget. foss. p. 68. Palmacites verticillatus Schloth. Petrefaet. pag. 396. Flor. d. Vorw. tab. 2. fig. 24. Rotularia marsileaefolia Sternb. Flor. II. pag. 33 et XXXII. 1. Scheuchz. Herb. diluv. p. 19 t. 4. f. 8. Volkmann Siles. subterr. tab. 15. fig. 3.? — Iſis Fig. 1. a und b. Die Blaͤtter dieſer Pflanze, deren ſechs in einem Wirtel beyſammen ſtehen, nehmen ein ſehr verſchiedenartiges Anſehen an, theils nach ihrer Lage am Geſteine, theils nachdem ſie von Haupt⸗ oder Nebenaͤſten ſtammen. Man iſt berechtigt anzu⸗ nehmen, daß die Blaͤtter auf der Unterſeite concav waren und ihre Raͤnder herabhiengen; je nachdem der Druck wirkte, er— ſcheinen fie daher breiter oder ſchmaͤler, kuͤrzer oder laͤnger. Sind alle ſechs Blätter auf einer Ebene ausgebreitet, fo wird ihr Um: riß noch am deutlichſten erkannt; doch biegen ſich auch in die— ſem Falle die Spitzen und die Seiten faſt immer noch etwas in das Geſtein herein, wodurch ihre natuͤrlichen Begraͤnzungsli— nien unſichtbar werden. Dazu kommt, daß dieſelben in der Mitte eine mehr oder minder ſtarke Laͤngsvertiefung beſitzen, wodurch am Spitzrande in der Mitte das Geſtein etwas mehr von dem Blatte verdeckt wird, als an dem Rande, ſo daß das Blatt in der Mitte ausgebuchtet, oder gar geſpalten erſcheint, und ich din nicht ganz gewiß, ob Sphenoph. emarginatus Brongn. Mem. d. Mus. d’hist. nat. Tom. VIII. 1822. tab. 2. f. 8. nicht hieher gehoͤrt. Eben ſo verhaͤlt es ſich mit den feinen Kerben des Randes, welche durch die Eindruͤcke der Adern ge: bildet werden; denn diejenigen Blätter, die man mit der groͤß⸗ ten Breite des Hinterrandes und folglich am vollſtaͤndigſten platt gedrückt annehmen kann, find wirklich glattrandig. Man kann oft an einem und demſelben Exemplare, wenn man mehrere Wirtel en einem gemeinſchaftlichen Stiele hat, dieſe Verſchiedenheiten der Blattform wahrnehmen. Iſt nun vollends die Pflanze fo in dem Steine gelegt, daß ihre Wirtel die ſchieferige Structur Iſis 1837. Heft ©. 2 426 mehr oder weniger rechtwinkelig ſchneiden, wo dann von jedem Wirtel nur zwey dis vier Blätter ſichtbar werden; fo nehmen ſie ſehr verſchiedene Umriſſe an und erſcheinen bisweilen nur als Linien. Wenn nicht die Form der Stiele abwiche und die Blaͤtter zu gedraͤngt ſtaͤnden; ſo moͤchte man auf die Vermu— thung kommen, daß die Abbildungen in Schlotheims Nachtraͤ— gen auf Taf. 28. und 24. von ſolchen Exemplaren entnommen waͤren, doch laͤßt die Stammbildung dieſe Vermuthung nicht zu. Bemerken muß ich dabey, daß mir noch nie ein Exemplar, das ich zu den Schlotheimſchen Abbildungen, mithin zu Wal- lichia Sternb. ziehen koͤnnte, vorkam. Die Frage, ob die Pflanze kriechend, ſchwimmend oder aufrecht ſtehend geweſen ſey, glaube ich jetzt dahin beantworten zu koͤnnen, daß fie aufrecht ſtand. Bey einem Cxemplar gehen aus einem Gelenke des Hauptſtammes drey Zweige ſchiefwinke⸗ lig nach vorn gerichtet ab, von denen einer aus einem Gelenke wieder einen Aſt abſetzt. Von drey Gelenken, welche am Haupt: ſtamme des Exemplares zu bemerken ſind, iſt aber nur einer aſtfuͤhrend. Ein zweytes Exemplar zeigt ähnliche Verhaͤltniſſe. Die Stimme und Aeſte find der Laͤnge nach geſtreift und geglie— dert, die Entfernung der Glieder von einander weicht aber ab; ſie betraͤgt bey manchen die volle Blattlaͤnge, bey manchen aber ſogar weniger als die Haͤlfte. Sehr intereſſant duͤrfte es ſeyn, jetzt mit Sicherheit et— was uͤber die Aehren dieſer Pflanze beſtimmen zu koͤnnen. Eins zelne Aehren (ob Früchte oder Bluͤthen, wage ich nicht zu bes ſtimmen) find bey Wettin und Loͤbejuͤn gerade keine Seltenheit, aber noch an der Pflanze ſitzend und mit ihr in natuͤrlicher Verbindung ſind mir erſt drey Exemplare vorgekommen. Was Sternberg in der Flora der Vorwelt Heft 5 und 6. Taf. 13. Fig. 3. als Aehre der Volkmannia gracilis abbildet, ſcheint ganz mit unſern Aehren überein zu kommen, aber dann geho- ren Fig. 1. und 2. nicht zu derſelben Pflanze. Die Aehren gehen unmittelbar aus den Gelenken der Stengel, aus jedem Gelenke eine, aber dann mehrere uͤber einander aus den be— nachbarten Gelenken, auch ſind die aͤhrentragenden Gelenke nicht blätterlos. Die Aehren find acht- bis zehnmal fo lang als die ihnen zunaͤchſt ſtehenden Blätter und haben einen kurzen Stiel; dann aber bleiben ſie der ganzen Laͤnge nach ziemlich gleich breit, und ihre Breite beträgt ohngefaͤhr den ſechſten Theil der Laͤn— ge. Sie zeigen eine Menge ziemlich gleich großer Querwuͤlſte, die wieder durch Laͤngseindruͤcke in laͤngliche Knoͤtchen, wie es ſcheint, theilweiſe ſchuppenfoͤrmige Erhabenheiten getheilt ſind; und am Rande liegen dichte Grannen oder ſpitze ſchmale Blaͤt⸗ ter nach vorn gerichtet und an der Spitze der Aehre conver— gierend; auch zeigt die ganze Aehre auf der Oberflaͤche Eindruͤ— cke daran. U 2) Sphenophyllites longifolius: caule crassiuseulo. verticillis hexaphyllis , foliis elongato-cuneatis, apice profunde bifidis, lobis dentatis. Fig. 2. und 2 b. Einzelne Blätter finden ſich nicht felten, aber Stämme mit vollſtaͤndigen Wirteln kommen ſehr einzeln vor. Ich war früher geneigt, dieſe Pflanze fur eine Abänderung der Rotularia sa- xifragaefolia Sternb. zu halten; aber die mehr als doppelt fo langen, ſchmalen Blätter, der weit beſtimmter ausgeſprochene 2 +27 Mittelſpalt, die weniger langen Zähne der Lappen, und über haupt der verſchiedene Habitus der Pflanze ſprechen zu ſehr da⸗ gegen. Weit mehr Aehnlichkeit hat dieſelbe mit Sphenophyl- lum majus Bronn. Lith. S. 23 T. 8. F. 9., aber bey die⸗ ſer ſind die Blaͤtter weit kuͤrzer und breiter. Dabey kann ich nicht umhin zu bemerken, daß es auf irgend einer Verwechſe— lung beruhen mag, wenn Bronn fein Sphenoph. majus für meine Rotularia dichotoma (Nov. Act. Acad. Natur. cu- rios. Caes. Leop. XV. 1831. T. 66. F. 4.) erklaͤrt, wie ſchon ein Blick auf beyde Abbildungen zeigt. Ob vielleicht Sphenoph. quadrifidus Brongn. (Prodr. p. 68) hieher gehoͤ— re, läßt ſich, da weder Beſchreibung noch Abbildung davon vor— handen und nur Rotul. saxifragaefolia Sternb. als zweifel⸗ haft citiert iſt, nicht entſcheiden. Die Blaͤtter dieſes Sphenophyllites, deren ſechs einen Wirtel bilden, haben uͤber einen bis anderthalb Zoll Laͤnge, be— ſitzen an der Wurzel da, wo ſie dem Gelenke des Stammes eingefügt find, nur etwa eine Linie Breite und ihre größte Breite an der Spitze, beyde Lappen zuſammen gerechnet, betraͤgt wenig Uber ein Dritttheil der geſammten Laͤnge, während die— ſelbe bey der Bronniſchen Abbildung uͤber die Haͤlfte ausmacht. Die Verſchmaͤlerung von der Spitze nach der Wurzel zu ver— läuft völlig gleichmaͤßig. An der Spitze iſt jedes Blatt durch einen ſpitzwinkeligen Einſchnitt, der jedoch in ſeiner Tiefe ver— aͤnderlich iſt und bisweilen ein Dritttheil der Blattlaͤnge ein— nimmt, in zwey gleichgroße Lappen getheilt, und jeder Lappen endigt ſich in 4 — 5 ſcharfe, in der Mitte mit einer Laͤngsfur— che verſehene, mehr oder weniger weit hervorragende Zaͤhne. An der Wurzel zählt man 6 — 8 deutliche Laͤngsrippen, einzelne davon gabeln ſich gegen die Mitte hin, die uͤbrigen bey zwey Dritttheil Länge und laufen dann in den Spitzen der Zaͤh⸗ ne aus. Die Blaͤtter zeigen ſich meiſtens herabgebogen, ſind länger als die Gelenke, weßhalb ſich oft einzelne, verſchiedenen Wirteln angehoͤrig, Über einander legen, und in dem Falle, daß ſich das Ende eines Blattes uͤber die Wurzel oder Mitte des andern Blattes legt, Gelegenheit zur genauen Beobachtung der Enden geben, da ſie ſich außerdem gewoͤhnlich wie bey dem Sphenoph. Schlotheimii in das Geſtein hineinkruͤmmen. Daß aber die herabhaͤngende Lage der Blaͤtter etwas Zufaͤlliges ſey, laßt ſich aus einem Exemplare, wo ein vollſtaͤndiger Wirtel voll: kommen ſternfoͤrmig auf einer Schieferflaͤche liegt, mit Wahr— ſcheinlichkeit vermuthen. Die Stengel dieſer Pflanze ſind verhaͤltnißmaͤßig ziemlich breit, ohngefaͤhr von der Breite der Mitte des Blattes und mit einigen Laͤngsfurchen verſehen. Die Gelenke ſtehen in den mehr— ſten Exemplaren über. zollweit von einander ab und find et was aufgetrieben; nur nach der Spitze zu werden ſie kuͤrzer, wodurch die ebenfalls kuͤrzern Blaͤtter naͤher an einander ruͤcken und ſich mehrfach decken. Eine Veraͤſtelung bemerke ich nur an einem Exemplare, welches ein Abdruck einer Spitze der Pflanze ſeyn moͤchte, aber nicht vollkommen deutlich, ſo daß es moͤglich waͤre, zwey verſchiedene Pflanzen darinn zu beſitzen. Mit Fruͤchten iſt mir dieſe Art noch nicht vorgekommen, aber der Aehnlichkeit nach möchte ich Aehren von 4 — Zoll Laͤnge und / Zoll und mehr Breite, auf welche ſich fonft die Beſchrei⸗ bung der Aehren des Sph. Schloth. faſt woͤrtlich anwenden laͤßt, dieſer Pflanze zuſchreiben. 428 3) Asterophyllites equisetiformis Brongn. Prodr. pag. 159. Bornia equisetiformis Sternb. Flor. XXVIII. 1. Casuarinites equisetiformis Schloth. Flor. t. 1. f. 1. und t. 2. f. 3. Scheuchz. Herb. diluv. 16. t. 2. fig. 1. Mylius Memor. Sax. subterr. t. 6. f. 3. 5. 7. 12. — Iſis Fig. 3. So haͤufig auch dieſe Pflanze faſt in allen Steinkohlen⸗ lagern, welche unſerer Formation angehoͤren, vorkommt, ſo ſind es doch nur einzelne Zweige oder Stuͤcke von Staͤmmen, die man erhaͤlt, und es gibt ſo ſehr viele Abaͤnderungen, die bey dem erſten Anblick beſondere Arten zu ſeyn ſcheinen daß es ſchwer haͤlt, einen allgemeinen Character anzugeben. Mehrere große Platten, die betraͤchtliche Theile zuſammen haben, ſetzen mich jedoch in den Stand, uͤber dieſelbe einige Beobachtungen mitzutheilen. Ein großes Exemplar von Wettin, das jedoch fo zerſprang, daß die einzelnen Bruchſtuͤcke nicht mehr zuſammengeſetzt werden konnten, gibt uͤber viele Theile ziemlich vollſtaͤndigen Aufſchluß. Die größte noch vorhandene Partie zeigt 5, gegen anderthalb . Zoll lange, zuſammenhaͤngende Glieder des Stammes von 4 bis 5 Linien Durchmeſſer; bey einem andern, von derſelben Platte ſtammenden Exemplare ſind die Gelenke nur einen Zoll lang und kaum 3 Linien breit. An jedem Gelenke ſtehen zehn bis zwölf linienfoͤrmige, in die Höhe gerichtete, mit einer Laͤngs⸗ ader verſehene Blaͤtter, welche ziemlich die Laͤnge des Gliedes haben, ja dieſelbe wohl noch uͤberragen; und wenn ſich dieſe Blaͤtter an den Stamm ſelbſt anlegen, ſo haͤlt man denſelben fuͤr laͤngsſtreifig, was aber keinesweges der Fall iſt, wie an den Gelenken, wo dieſe Blaͤtter ſich mehr ausbreiten, deut— lich beobachtet werden kann. Die Bruckmannia tenuifolia Sternb. Flor. tab. 19. fig. 2. ſtellt wahrſcheinlich ein ſolches Stammſtuͤck dar. Von dem Hauptſtamme laufen aus den Gelenken Aeſte weg, welche ſich aber nicht weiter veraͤſteln und etwas in die Höhe gerichtet find, Ganz eigenthuͤmlich für dieſe Pflanzen: form ſcheint es zu feyn, daß aus jedem Gelenke nur 2 Aefte abgehen und alie Aeſte in einer Ebene liegen, fo daß die ganze Pflanze Aehnlichkeit mit einem einzelnen Wedel hat. Giengen nach mehreren Seiten Aeſte ab, ſo muͤßten ſich bey den vielen Exemplaren, die man hat, Anzeigen davon finden; aber dieß iſt nicht der Fall, und ſelbſt in einem Exemplare, das etwas ſchief gegen die ſchieferige Structur liegt, iſt dieſe zweyreihige Ver⸗ theilung der Aeſte wahrzunehmen. i - Dieſe Aeſte find im Verhaͤltniß ihrer Länge fehr dünn, fo daß bey den ſtaͤrkſten der Durchmeſſer kaum eine Linie bes traͤgt, bey vielen aber weit geringer iſt. Es ſcheint nicht, als ob die Laͤnge derſelben von unten nach oben gleichmaͤßig abneh⸗ me, ſondern nur die oberſten moͤchten ſich betraͤchtlich verkuͤrzen; doch laͤßt ſich daruͤber kein beſtimmtes Urtheil fällen, da nur wenige derſelben bis zur Endſpitze ſichtbar bleiben. Dieſe Aeſte ſind wieder gegliedert, die Gliederung knotig verdickt, und aus jedem Knoten laufen 12 linienfoͤrmige, einrippige Blaͤtter aus, welche faſt die doppelte Laͤnge der Gelenke haben und einen ſternfͤrmigen Wirtel bilden. Die Entfernung dieſer Wirtel oder der Gelenkknoten von einander aͤndert wahrſcheinlich nach dem Alter der Pflanze und nach der Entfernung von der Spitze, von zwey Linien bis einem halben Zoll ab; die Zahl der Wirtel [2 — * 429 iſt bey manchen Exemplaren nur 8 — 10, bey andern ſieigt ſie auf 20. Unter den geſammelten Exemplaren finden ſich einige, die von dem beſchriebenen Hauptexemplare Abweichungen zeigen, die vielleicht vom Alter der Pflanze, von der mehr oder minder voll— ſtaͤndigen Entwickelung einzelner Zweige, auch wohl von zufällis gen äußern Einwirkungen herruͤhren, vielleicht ſelbſt verſchiedene Arten andeuten moͤgen, und eine naͤhere Beachtung verdienen. a. Ein Exemplar von Wettin, wo der Hauptſtamm einen Fuß Laͤnge hat, zeichnet ſich durch ſeine ſehr langen, fei— nen, weit ſenkrechter anſteigenden Zweige mit zahlreichen Wirteln aus, ſcheint aber ſonſt nicht verſchieden zu ſeyn. d. Ein anderes Exemplar von Loͤbejuͤn enthält eine Endſpitze des Stammes mit acht Gliedern, die etwas uͤber einen halben Zoll von einander abſtehen. Die daraus abgehenden Aeſte ſind wenig uͤber 2 Zoll lang; die Wirtel ſtehen ſehr dicht, laſſen ſich einzeln kaum unterſcheiden, indem die Blaͤtter des einen Wirtels die des folgenden zum Theil uͤberdecken und dem ganzen Zweige das Anſehen eines überall dicht mit Blaͤttern beſetzten kleinen Buſches geben. Auch reichen die Blaͤtter der einzelnen Zweige ſoweit in die Blaͤtter der benachbarten Zweige hinein, daß ſie ſich gegen ihren Anfang hin bedecken. ©. Davon weicht das Bruchſtuͤck eines Stammendes von Wet— tin wieder inſofern ab, als hier die einzelnen Zweige voll— kommen von einander getrennt ſind, weit ſenkrechter in die Hoͤhe ſteigen, eine Laͤnge von mehreren Zollen erreichen u. die einzelnen Wirtel ſich deutlich unterſcheiden laſſen. Meh— rere Zweige biegen ſich an ihrer Spitze wieder nach unten. d. Ein anderes Bruchſtuͤck eines Stammes von 7 Gelenken, an denen die oberſten umgeknickt ſind, weicht von allen andern darinn ab, daß die Zweige ſehr kurz, nur 1 bis 1½ Zoll lang, aber dabey fein und ziemlich dicht gewir— telt ſind. Jeder Wirtel hat an ſeiner Wurzel einen deut— lichen runden Knoten oder ringfoͤrmigen Eindruck, ſo daß man verſucht wird, die Pflanze zu Annularia zu bringen; aber auch bey vielen Aeſten der vorher beſchriebenen Ex— emplare werden dieſelben ſichtbar, und es ruͤhrt derſelbe von Anſchwellungen der Gelenke her, kann aber nicht der Blattſubſtanz ſelbſt beygezaͤhlt werden. e. Bey einigen Exemplaren ſind die Wirtel der Aeſte nicht mehr ſternfoͤrmig ausgebreitet, ſondern bilden an den Zweig angelegte Buͤſchel. Wahrſcheinlich lag die Pflanze einige Zeit in fließendem Waſſer, wo die Blaͤtter der Richtung des Stromes gemaͤß ſich anlegten, und man trifft Ueber— gaͤnge, wo noch die einzelnen Wirtel fuͤr ſich erkennbar find. Zu einem ſolchen Zweige, glaube ich, kann Bruck- mannia rigida Sternb. Flor. tab. 19. fig. 1. gezogen werden. L. Weſentlicher verſchieden als alle vorigen Abaͤnderungen, und vielleicht einer beſondern Art angehoͤrig, möchte ich Stengel halten, die ſich bey einer Breite von zwey Li— nien durch Kürze der Glieder auszeichnen, auch etwas bi: dere Blätter, welche aus den Gelenken hervorgehen, beſi⸗ gen. Deutliche abgehende Aeſte habe ich noch nicht ge⸗ gefunden; daß ſie aber da ſind, zeigen die Rudimente davon 430 an einigen Exemplaren; jedoch faͤllt es auf, daß ſie nur ſelten und nicht deutlicher erſcheinen, ſo daß ich faſt glau⸗ ben moͤchte, die Pflanze verlor dieſelben leicht. Es iſt mir noch nicht gegluͤckt, die Pflanze mit den ans ſitzenden Aehren zu finden, glaube aber nicht zu irren, wenn ich die Abbildung in Schlotheims Flora t. 1. f. 2. dahin ziehe. Damit uͤbereinſtimmende Abdruͤcke kommen nicht gar ſelten vor. Eine andere Aehre beſteht aus Querwuͤlſten, welche durch dicht an einander liegende gekruͤmmte, am Zuſammenziehungsorte ein— gebogene Faſern oder Blaͤtter gebildet werden, und iſt entwe— der noch nicht vollſtaͤndig entwickelt, oder ſtammt von einer bes ſondern Art. 5 4, Filieites? laciformis Fig. 4. f Als ich den Fucoides acutus in den Leopoldiner Schrif⸗ ten beſchrieb, war noch keine Pflanze dieſer Familie mit Sicher heit aus der Schwarzkohlen-Formation bekannt, ja es ließ Die: ſes Exemplar ſelbſt noch Zweifel uͤbrig, die ein erſt neuerdings aufgefundenes groͤßeres Exemplar auch nicht zu loͤſen vermochte. Seit der Zeit hat ganz neuerdings Gutbier das Vorkommen mehrerer Algaciten in dem Schieferthon der Steinkohlen von Zwickau nachzuweiſen verſucht; aber theils ſind die Exemplare zu unvollſtaͤndig und undeutlich, theils ſind manche gewiß nur Bruchſtuͤcke von Fiedern oder Wedeln von Trichomanes, Schi- zaea u. a. Farren, oder gehören den Lycopodiaceen an. Auch das große Exemplar, das ich bey Wettin fand, ſcheint zu die fen Fucus ähnlichen Blattbildungen zu gehören, möchte aber ſchwerlich ein wahrer Fucus ſeyn, fondern einer uns unbekann⸗ ten Pflanzenform angehören. Vorlaͤufig mag es den Filiciten angereiht werden und den Namen Filicites laciformis führen, Ein gemeinſchaftlicher Stamm iſt nicht bemerkbar, ſon— dern die Maſſe beſteht aus mehreren gelappten, am Rande wel⸗ lig gefalteten, unregelmaͤßig vertheilten, zum Theil ſich einander deckenden Blaͤttern, welche daher nicht in einer Ebene liegen, ſondern krautartig ſich ausbreiten. Einige Lappen ſetzen deutlich aus der Tiefe des Geſteins heraus und ſetzen unter dem obern Lappen fort, ſcheinen aber doch alle einem Individuum ange: hört zu haben. Die Hauptlappen zeigen eine feine, dichte, vers worrene, ſich nicht regelmaͤßig veraͤſtelnde Laͤngsſtreifung, ohne Mittelrippe; aber ſo wie die Spaltung in Lappen beginnt, hebe ſich allmahlich eine Mittelrippe heraus, die nach der Spitze der Lappen hin immer deutlicher ſich zeigt, ſich veraͤſtelt, und jeder Aſt verdickt ſich am Ende zu einem Knoͤtchen oder Gruͤbchen, welches von Sporangien abſtammen moͤchte. Außerdem aber bemerkt man da, wo keine Rippen ſich finden, doch die Blatt⸗ haut durch eingedruͤckte ſchiefe Falten am Rande gekerbt, und auch die Rippen und Knoten durch Blatthaut verbunden. find. Bey dem erſten Anblick glaubt man ein Lacis vor ſich zu ha⸗ ben, aber der Mangel an regelmaͤßigen Adern, die fehlende Symmetrie in der Vertheilung der Lappen und die Veraͤſtelung an den Spitzen bieten ſogleich weſentliche Unterſchiede dar. Außer dem beſchriebenen großen Exemplare ſind mir noch zwey bis drey undeutlichere Bruchſtuͤcke vorgekommen. Graf Sternberg bemerkte bey dieſer Gelegenhelt, daß die Pflanzen jener Braunkohlenformation genau auf dieſelben climatiſchen Verhaͤltniſſe und auf daſſelbe allmaͤhliche Abſterben hindeuten, wie eben von den Inſecten geſage worden ſey; dis 431 Geſchlechtscharactere ſeyen den lebenden Pflanzen einer gemaͤßig— ten Zone analog, die Arten ſeyen meiſt neu. Auch H. Prof. Goͤppert fand dieſe Anſichten durch eigne Beobachtungen voll— kommen beſtaͤtigt, und fuͤgte noch hinzu, daß die Braunkohlen der Rheingegenden von denen des nordoͤſtlichen Deutſchlands durch ihre organiſchen Reſte weſentlich unterſchieden ſeyen. Bemerkungen des Prof. v. Schlechtendal in Salle zu den vorſtehend beſchriebenen Pflanzen. Die Sphenophylliten bilden eine der vorweltlichen Flora eigenthuͤmliche und in lunſerer bekannten lebenden Vegetations— reihe noch fehlende Pflanzenform. Durch ſcharf ausgeſprochene Gliederung ihrer Stengel reiht ſie ſich an die Equiſeten, von welchen fie durch die deutliche Blattbildung ſogleich zuruͤcktritt; durch die Form der einzelnen Blaͤtter und der Zertheilung, welche der der Blatttheile bey Marsilea nahe kommt, hat ſie eine ent— fernte Aehnlichkeit mit den Rhizopteriden, zu welchen man ſie auch zu reihen geneigt war, mit denen ſie aber ſonſt nichts gemein hat. Aber durch dieſelbe Form der Blaͤtter erinnert fie auch an aͤhnliche Formen unter den eigentlichen Farren, in denen auch die gabeltheilige Veraͤſtelung der Nerven die herrſchende iſt. Durch den hoͤchſt merkwuͤrdigen Fructifications-Apparat endlich ſchließt ſie ſich an die Lycopodien an und bildet ſo ein Mittel— glied zwiſchen der jetzt exiſtierenden Hauptfamilie der Linneiſchen Farren, welches in der vorweltlichen Flora in manchfacher Form ausgebildet war, gegenwaͤrtig aber ganz verſchwunden ſcheint. Es hat uͤberhaupt das Anſehen, als ob ſich die Reihen natuͤrli— cher und mit einander verkettet zuſammenhaͤngender Familien durch mehrere in verſchiedenen Erdepochen erſcheinenden Vege— tations-Entwickelungen hindurchzoͤgen, und wir daher nothwendig Luͤcken in der Gliederkette unſerer natuͤrlichen Pflanzenfamilien finden muͤßten. — Die Aehren von Sphenophyllites erſcheinen als arillare und laterale Gebilde, waͤhrend ſie bey Equiſeten und Lycopodien terminal find, bey den Rhizopteriden dagegen wohl auch als arillar angeſehen werden muͤſſen. Sie entſtehen, wie die Aeſte, in beſtimmten Arillen, nicht in allen, und beſtehen aus ſehr verkuͤrzten Gliedern, welche mit ſchmalen und ſpitzigen Blaͤtt— chen wirtelfoͤrmig umſtellt ſind, in deren Achſel ſie um die eigent— liche Frucht oder Fruchtbehaͤlter, als kleine Knoͤtchen erſcheinend, auf ähnliche Weiſe wie bey den Lycopodien, ſitzen. Es laͤßt ſich erwarten, daß wenn gleich die Frucht von Sphenophyllites viel Aehnlichkeit mit denen der Lycopodien zeigt, dennoch bey den uͤbrigen großen Verſchiedenheiten, welche die andern Organe dar— bieten, Unterſchiede in der innern Bildung geweſen ſeyn moͤgen. Was die Form des Asterophyllites betrifft, fo gehört ſie mit Sphenophyllites in dieſelbe natuͤrliche Gruppe, obwohl auch eine aͤußere Aehnlichkeit mit Equisetum und noch mehr mit Chara nicht zu verkennen iſt. Bey beyden Gattungen iſt die Entwickelung der Aeſte nur an beſtimmten Stellen und dieß unterſcheidet fie von den Equiſeten, naͤhert fie aber den Lycopo— dien und den Pflanzen hoͤherer Ordnungen. — Die Annahme, daß alle beſchriebenen einzelnen Formen eis ner und derſelben Art angehören, hat die größte Wahrſcheinlich⸗ keit nach Analogie unſerer lebenden Pflanzen fuͤr ſich. Das Alter der ganzen Pflanze und ihrer einzelnen Theile, die aͤußern Verhaͤltniſſe, unter denen ſie gewachſen ſind, Licht und Schat⸗ 432 ten, Feuchtigkeit und Trockniß, vereinzelter oder gedraͤngter Stand und vieles andere noch kann kuͤrzere und längere Glieder, ge: draͤngtere und entferntere Blaͤtter, welche ſich mehr ſchließen oder offen ſtehen, lockere oder ſtraffere Zweige und zahlreiche andere Modificationen hervorrufen. Der Filicites laciformis iſt meiner Meynung nach eine ſehr zweifelhafte Form, welche nicht nothwendig von einem Fu- cus hergeleitet zu werden braucht. Das vereinzelte Vorkommen deſſelben unter lauter Erdgewaͤchſen macht es ſchon an und fuͤr ſich zweifelhaft, daß es ein Meergewaͤchs ſey. Unſere ganze jetzt lebende Farrenvegetation im weiteſten Sinne des Worts kommt nicht als Ufervegetation des Meeres vor, nur wenige, Arten gibt es, welche in Suͤmpfen, ſehr wenige, welche in ſuͤßem Waſſer wachſen. Will man aber dieſe Filicites zu den Far⸗ ren rechnen, ſo koͤnnte es entweder eine Bildung ſeyn, analog derjenigen, welche von ſehr verſchiedener Geſtalt an der Baſis einiger Farren, wie bey Drynaria Bory und Acrostichum alei- corne gefunden wird und ganz von der Blattbildung abweicht; oder es koͤnnte eine Bildung ſeyn aͤhnlich derjenigen, welche auf die Blattſtiele einiger größerer Farren, wie Hemitelia capensis, Cyathea Dregei, und auch bey Lycopodien wie bey Lycopo- dium flabellatum beobachtet iſt, welche ebenfalls von der Blatt bildung ganz verſchieden und morphologiſch wie phyſiologiſch noch nicht erklaͤrt iſt. Dieſe Filieites mit Beſtimmtheit zu den Tangen rechnen zu wollen, ſcheint erſt dann rathſam, wenn man mehrere Exemplare gefunden und an dieſen ſicher die Algen— Natur ermittelt hat, oder wenn ſich andere unabweisbare Al— genformen oder Reſte von Seethieren in derſelben Formation finden. Zweyte Sitzung am 21. Sept. von 9— 10 Uhr. 4) Soppert bereitete zunaͤchſt unter Erläuterungen die Experimente vor, durch welche er die kuͤnſtliche Bildung von Verſteinerungen vor den Augen der Anweſenden bewerkſtelligte. Ein Farrenkrautſtengel, ein Holzſtuͤckchen und ein kleines Stuͤck verfaultes Weidenholz, welche alle mit Eiſenſolution injiciert wa⸗ ren, wurden dem Gluͤhfeuer einer Spirituslampe ausgeſetzt, das— ſelbe geſchah mit einem kleinen Arxenſtuͤck eines Pinus-Zapfens, welches zuvor mit Kalkſolution behandelt worden war. Alle dieſe Vegetabilien zeigten nach viertelſtuͤndigem Gluͤhen und völliger Zerſtoͤrung der organiſchen Subſtanz, noch ganz ihre vorige Structur. Aehnliche, ſchon fertige Präparate aus Eiſen-, Kalk-, Silber-, Gold- und andern Solutionen hervorgegangen, theils von Pflanzen, theils von Inſecten zeigte er in großer Menge vor, und es befand ſich darunter ſogar der Theil einer Schne- cke (Helix pomatia), des Thieres ſelbſt nehmlich, da die Schale durch das Gluͤhen zerftört wird. Er gieng nun uͤber zu der Nachbildung von Pflanzenab⸗ drucken, durch Einpreſſen von Blättern zwifchen reine oder mit Steinkohlenpulver (oder Aſphalt) gemengte Thonplatten und nachheriges Ausgluͤhen. Auch hiervon zeigte er viele fertige Exemplare vor. Er bemerkte dabey, daß er zwar nicht glaube, die Abdruͤcke in den Schieferthonen der Kohlenformation ſeyen gerade auf aͤhnliche Weiſe durch Einwirkung von Hitze entſtanden, daß aber doch für Kor: 433 ſcher im Reich der foffilen Flora mancher Vortheil aus diefen Experimenten erwachſen koͤnne, beſonders wenn dieſelben noch fortgeſetzt und vielleicht ſehr vervollkommnet wuͤrden. Er legte die kuͤnſtlichen vegetabiliſchen Abdruͤcke vor, die er in der allgemeinen Verſammlung erwaͤhnt hatte, als 1) eine Anzahl Abdruͤcke von Farrenkraͤutern, Mono- und Dicotyledonen in verſchiedenen bald mit Steinkohlen, bald mit Aſphalt vermengten Thongemiſchen, die den verſchie— denen Graden der Verkohlung, wie man ſie in der Na— tur wirklich antrifft, entſprachen. Auch der pfauenſchweif— aͤhnliche Glanz laͤßt ſich dem Thon und den Abdruͤcken durch eine uͤberwiegende Menge von Bitumen, wie durch Beymiſchung verleihen. Der Verfaſſer wies mehrere dergleichen vor, wie auch einen gruͤnen Abdruck, der durch Miſchung des Thons mit Schwefelſaͤure entſtanden war. In der Natur kommen gruͤne Abdruͤcke in Schwarzkohl— ſchiefern zu Zwickau vor. 2) Kuͤnſtliche Abdruͤcke von Dicotyledonenblaͤttern. 3) Eine Helix pomatia, die in Eifenoryd verwandelt war. Die bekanntlich aus Kalk beſtehende Schale war bey dem Gluͤhen in mehrere Stuͤcke geſprungen, das Thier aber ſelbſt vollſtaͤndig erhalten. 4) Ein in Eifen verwandelter Agaricus styptieus, Bluͤthe von Rieinus communis und Clavaria coralloides in Silber und Gold, und eine Fliege in Kalk. 5) Endlich ſtellte er auf gleiche Weiſe in der botaniſchen Section aͤhnliche Experimente uͤber die Metamorphoſe organiſcher Koͤrper in Metalle und Erden an. Hiebey beſchrieb der Verfaſſer noch die Erperimente, welche er angeſtellt hat, um zu erfahren, ob die Bildung der Ver— ſteinerungen auf naſſem oder trockenem Wege geſchehen ſey, deren Erfolg abzuwarten iſt, da ſie wohl erſt in ei— niger Zeit Reſultate liefern duͤrften. 6) Schließlich legte er mehrere Gypsabguͤſſe von foſſilen Pflanzen vor, die er unter ſeiner Auſſicht von dem aca— demiſchen Zeichner Weiz in Breslau anfertigen laͤßt, die wegen ihres geringen Preiſes, wie auch als treue Nach— ahmungen der Natur empfohlen zu werden verdienen. 5. Otto zeigte mit intereſſanten Erläuterungen mehrere Petrefacten Schleſiens; es waren beſonders: 1) aus dem Uebergangskalk zwey Ammoniten, die L. von Buch, dem wir zuerſt die wahre Kenntniß der Ammoniten verdanken, beſonders merkwuͤrdig gefunden hatte, Fucoideen und Fiſchſchuppen, welche von ihm bereits in den Bonner Acten beſchrieben ſind, und eine neue Roͤh— rencoralle, welche ſich in der Regel uͤber Felsſpitzen hin— weg gebildet zu haben ſcheint. 2) Aus dem Golith des Muſchelkalkes eine neue Avicula, von der Graf Muͤnſter bemerkt, ſie komme ganz aͤhnlich als Varietaͤt der Avic. inaequistriata vor, und eigen neuen gelappten Zoophyten, vielleicht den erſten aus dem Muſchelkalk, doch erklärt Graf Muͤnſter Iſis 1837. Heft 6 434 hiergegen, einen aͤhnlichen, wiewohl nicht dieſelbe Species aus Italien zu kennen. 3) Aus dem Plaͤnerkalk Schleſiens einige Krebſe, worunter auch welche mit erhaltenen Koͤrpern und Schwaͤn— zen befindlich, waͤhrend man gewoͤhnlich nur die Scheeren findet. Er rechnet ſie zu Callianassa und nennt die Art C. antiqua. 4) Aus dem rothen Sandſtein bey Ruppersdorf die beyden neuen bekannten Palaeoniscus-Arten, welche jetzt durch Nachgrabungen auch auf preußiſcher Seite auf— gefunden worden ſind und aus demſelben Geſtein rundli— che, zum Theil aus Opal beſtehende Koͤrper, welche von mehreren der Anweſenden fuͤr Coprolithen gehalten wurden. Goppert bemerkte, in den Kohlen des Quaderſandſteins von Wenig Rackwitz neben Stammſtuͤcken von Coniferen auch Bernſtein gefunden zu haben. Er fuͤgte hinzu, daß durch Weitz in Breslau ſchoͤne Abguͤſſe von Pflanzenverſteinerungen angefertigt werden, von denen er mehrere vorzeigte und deren Beſtellung er gern zu uͤbernehmen erboͤtig ſey. Dritte Sitzung am 23. Sept. von 9 - 10% Uhr. 6) Schon nach 8 Uhr hatte ſich ein Theil der Mitglie— der in der Wohnung des General v. Tſcheffkin verſammelt, um einige prachtvolle ſibiriſche Mineralien in Augenſchein zu nehmen. Beſondere Bewunderung erregten dabey vorzüglich einige ſchoͤne Gold- und Platincryſtalle, welche zwar im Seifengebir— ge gefunden, dennoch ihre Cryſtallkanten noch vollkommen beſi— gen, und ſomit auf die große Nähe der wirklichen Lagerſtaͤtte hindeuten. Lieutenant von Pieſchke gab davon folgendes Ver— zeichniß. Der General Tſcheffkin hatte die Ehre, folgende in Ruß— land neu entdeckte intereſſante Mineralien vorzuzeigen. Tellur-Silber aus der Grube Sawodiask am Altai. Dioptas aus der Kirgiſenſteppe jenſeits des Irtiſchs. Nwarowitt aus Biſertsk. Rodizit mit eingewachſenen Turmalin-Cryſtallen aus Schaytansk am Ural. Monazit aus dem Ilmenſchen Gebirge, Theil des ſuͤdlichen Urals ausmacht. Corund in der Form doppelter ſechsſeitiger Pyramiden in Feldſpath eingelagert. welches einen Wißmut mit eingewachſenen Berylleryſtallen vom Berge Adontſchelon im Nertſchinskiſchen Diſtrict. Platin Iridium Gold in verſchiedenen Cryſtallformen aus den Uralſchen und Altaiſchen Seifenmarken. Hierbey folgt ein Goldkorn, das in der Hinſicht ſehr intereſſant iſt, indem es in einem veſten Zuſammenhange mit einem Stuͤcke Asbeſt vorkommt, 28 gediegen aus den Uralſchen Seifenmarken. 435 Bohnerz Schwefelqueckſilber dane Von den Goldſeifen⸗ Zinn marken des Altai u. Bley gediegen . Ural Gebirges. Rupfer In der Sitzung wurde zunaͤchſt Prof. Roßmäßlers zu Tharand Sendſchreiben uͤber die Nothwendigkeit eines Nomen- clator generum anim. et plant. zur vorläufigen Durchſicht, fo wie mehrere vom Geh. M. v. Froriep mitgetheilte Exemplare einer Lithographie von Vogelfußtritten auf Schichtflaͤchen des bunten Sandſteines am Connecticutfluſſe, an die Mitglieder ver— theilt (Man vergl. hieruͤber Frorieps Notizen 1836.). Vom Praͤſid. Graf Muͤnſter zu den Vortraͤgen auf— gefordert, legte 7. Dr. Berger Verſteinerungen aus der Gegend von Co— burg vor. Unter den vielen Exemplaren zeichneten ſich beſon— ders aus: 1) Schuppen und Blattſpitzen von Cycadeen im Keuper: ſandſtein. 2) Eine ſchwarze 5zackige Maſſe mit hautaͤhnlicher aber ve— ſter Oberflaͤche aus dem unteren Keuper. Otto haͤlt es für einen Gaumentheil oder die Schuppe eines Fiſches, und zeigt bey der Gelegenheit ein aͤhnliches aber kleineres Exemplar aus dem ſuͤdlichen Polen vor. Plieninger erklaͤrt, Alberti habe etwas ganz Aehnliches in Schwa— ben auf der Graͤnzſcheide zwiſchen Keuper und Muſchel— kalk gefunden, was er ſpaͤter vorzeigen werde. 3) Ein Stuͤck eines Saurierkopfes aus dem unteren Keu— per, welches Graf Muͤnſter für den Theil eines Noto- saurus haͤlt. 8. Laſpe zeigt hierauf mehrere Foſſilien aus ſeiner Ge— gend, namentlich: ) Ein Stuͤck von dem Aerolithen, welche am 13. Octob. 1819. bey Gera niedergefallen und 2½ Fuß tief in den Boden eingeſchlagen iſt. 2) Aus der Zechſteinformation von Gera eine neue Pinna, wohl die erſte aus dieſer Formation, viele Productus, einen Spondylus, eine Orthis (nach v. Buchs Bemer— kung ebenfalls noch nicht aus dieſer Formation bekannt) und einen Fiſchabdruck, den einzigen, der im dieſer Gegend gefunden worden. 3) Aus der Braunkohlenformation ein Stuͤck verſteinertes Coniferenholz. Ehrenberg ließ waͤhrend der folgenden Vortraͤge einzelne Mitglieder ſeine neueſten Entdeckungen uͤber foſſile Infuſorien durchs Mikroſcop beobachten. 9. O. L. v. Gutbier ſprach uͤber die gegenſeitige ſehr geſonderte Lagerung, ſo wie uͤber die gaͤnzlich von einander ab— weichenden Pflanzenabdruͤcke des Rothliegenden und der Kohlen— formation der Gegend von Zwickau. Die Pflanzenabdruͤcke und Verſteinerungen bey Zwickau im Königreich Sachſen kommen in zwey verſchiedenen Forma— tionen vor. 436 Einmal im Roblengebirge, welches man im Ber: haͤltniß zu dem Weſtphaͤliſchen der jüngeren Formation der Schwarzkohlen beyzaͤhlen möchte, — einmal im Thonſtein, wel— cher dem Rothliegenden untergeordnet iſt. Während in Nie: derſchleſien das Kohlengebirge ohne Unterbrechung vom Rothlie— genden uͤberlagert wird, ja der ſogenannte hangende Floͤtzzug zwiſchen Rothliegendem auftreten duͤrfte, findet ein ſcharfer Bil— dungsabſchnitt zwiſchen Kohlengebirge und Rothliegendem bey Zwickau ſtatt. Ein graues Conglomerat — kaum geſchichtet aus Urge— birgsgeſchieben der größten Art Schieferthon- und Kohlenfrag— menten, welche durch thonig ſandiges Bindemittel verkittet find, beſtehend — ſchneidet nicht allein die Schichtenkoͤpfe der Koh— lenfloͤtze ab, ſondern es zerſtoͤrt auch die ' Floͤtze nach dem Ein— fallen, und ſchneidet ſolche, ſoweit bis jetzt bekannt, zuletzt gaͤnz— lich ab. Dem grauen Conglomerat folgt dann das Rothliegende mit flaͤcherer Schichtenſenkung als das Kohlengebirge. Dieſer Formationsunterſchied wird auch durch die Flora angedeutet: Zwar enthält der Thonſtein des Rothliegenden Farren— formen, beſonders Neuropteren, ferner Lycopodien, welche wohl in denſelben Arten in andern Kohlengebirgen vorkommen; je doch zeigt er auch deutliche Fragmente einer Taenjopteris (T. abnormis Gtbr.), einer Cycadea (Pterophyllum cottaeanum Gtbr.); aber feine Calamiten (C. inkractus und C. articula- tus Gtbr.) naͤhern ſich weit mehr C. arenaceus der juͤngeren Perioden als irgend eine Art aus dem Kohlengebirge. Sogar bey den noch zweifelhaften Pflanzenformen An- nularia unterſcheidet ſich die hier vorkommende Art durch ei— nen gekielten Nerv, der bey keiner der aͤlteren Annularien be— merkt wurde. Vorzeigung einiger Skizzen von Annularia longifolia: ſchwaͤchere und ſtaͤrkere Aeſte, Stämme, Fructificationen, da bisher nur Aeſte und dieſe nur hoͤchſt unvollkommen be— kannt waren und wodurch gegen die Meynung Brongniarts dar— gelegt wird, daß Annularien ſtarke, aufrechtſtehende Staͤm— me mit Scheiden, mit gegenſtaͤndigen Aeſten, deren Zweige und Wirtel ein gewiſſermaaßen netzfoͤrmiges Gewebe bilden, ge— habt haben, an deren Staͤmmen feine Fructifications-Aehren hafteten. Ferner von Annularia sphenophylloides (Galium Sphe- nophyli. Zenker); dann von Annularia carinata Gtbr. aus dem Thonſtein; endlich einer Farrengattung, welcher im Sinne des Brongniartiſchen Syſtems der Name Dietyopteris (und zwar Brongniarti) beygelegt wurde. 10. Plieninger brachte in Auftrag Sr. Koͤn. H. des Prinzen Paul v. Wuͤrtemberg 1) einen Schädel aus dem Suͤßwaſſerkalk von Steinheim zur Anſicht, deſſen zugehoͤriges Thier Jaͤger Palaeo- mephitis Steinhemiensis zu nennen vorgeſchlagen hat, da er dem Schaͤdel von Mephitis mesomelas Licht. (welcher zugleich vorgelegt wurde) ſehr nahe kommt. Bey dieſer Gelegenheit fraͤgt L. von Buch, wofuͤr Plieninger die zugleich mit vorkommenden unzähligen Suͤßwaſſer⸗ ſchnecken halte. Auf die Antwort: fuͤr Paludina multi- formis, erklaͤrt v. B., er habe das immer bezweifelt D 437 und durch Roßmaͤßler in Tharand ſey er endlich über- zeugt worden, daß ſie nicht zu Paludina ſondern zu Val- vata gehören, 2) Sprungbeine eines Wiederkaͤuers aus der Molaffe von Scheer an der Donau; 3) eine 2 Zoll maͤchtige, auf gelbem Thon ruhende Con⸗ glomeratſchicht von der Graͤnzſcheide zwiſchen Muſchel— kalk und Keuper bey Stuttgard und bey Hohenheim. Auf der Unterflaͤche dieſer Conglomeratſchicht liegt eine Menge kleine ſchwarze Zaͤhne. 4) Veraͤſtelte rundliche Koͤrper (Wuͤlſte) auf den Schichtflaͤ— chen des ſchwaͤbiſchen Lias, welche Dr. Cotta mit den faſt in allen Flösformationen vorkommenden ähnlichen Ge— bilden fuͤr am meiſten vergleichbar mit den von Webſter aus der engliſchen Kreide abgebildeten Alcyonien haͤlt. vierte Sitzung am 24. Sept. von 9 11 Uhr. Einer früheren Verabredung zufolge hatte ſich für dießmal die botaniſche Abhandlung mit der mineralogiſchen vereinigt, um gemeinſchaftlich eine große Zahl von foſſilen Pflanzen zu be— betrachten, deren Vorzeigung angekuͤndigt war. 11) Ehrenberg theilte zunaͤchſt eine Abhandlung des Dr. Palliardi in Franzensbrunn mit: uͤber die Kieſelguhr im Franzensbrunner Torfmoor, nebſt Vorzeigung eines uͤberſendeten Stuͤckes Kieſelguhr faſt nur aus Navicula viridis beſtehend. Kurze Beſchreibung des Moorgrundes bey Fran— zensbad, nebſt Anzeige des Vorkommens eini— ger Foſſilien in denſelben. Bey dem großen Intereſſe, welches die Entdeckungen des H. Chriſtian Fiſcher von Pirkenhammer bey Karlsbad, und des H. Prof. Ehrenberg in Berlin, in Hinſicht des Fran— zensbader Kieſelguhrs gegenwaͤrtig erregen, wird es gewiß jedem willkommen ſeyn, etwas uͤber das Moorlager von Franzensbad im Allgemeinen und über die in demſelben vorkommenden Foſ— ſilien insbeſondere zu erfahren. Die ganze Gegend um Franzensbad, außer der Suͤdoſt— ſeite und der Nordſeite gegen Loͤhma, von der Kammer und dem egeriſchen Fiſchhauſe bis gegen Kropitz zu, von Unterlohma, Schlada bis uͤber Langenbruck gegen den Egerfluß hinab iſt ei— ne ſumpfige niedere Gegend, die in grauer Vorzeit ganz ſicher ein Landſee geweſen ſeyn muß. Die Form dieſes Thales, die Beſchaffenheit des gegen— waͤrtigen Moorbodens und der theils am Tag liegenden, theils in den Tiefen verborgenen Lagen aufgeſchwemmter Gebirgsarten, als Sand, Lehm, Geſchiebe, bituminoͤſes Holz, nebſt den ver— ſchiedenartigſten Land- und Flußſchalthieren und die neuern Ent⸗ deckungen in der Kieſelguhr liefern uns die ſprechendſten Beweis ſe ſuͤr die Wahrheit dieſer Behauptung. In dieſem weiten Keſſel befinden ſich viele Teiche, ja bey anhaltenden Regenguͤſſen ſammelt ſich das Waſſer ſo ſtark an, daß es ganze Strecken gibt, die unzugaͤnglich werden. Die Ge— fahr, hie und da zu verſinken, ift nicht gering; denn man hat \ 438 viele Beyſpiele, daß das auf dieſen Moorwieſen weidende Horn⸗ vieh bis an den Hals verſinkt; ja Fremde, der Gegend Unkun— dige, ſind ſelbſt in den heißeſten und trockenſten Sommertagen bey ihren Wanderungen auf den Moorgruͤnden nicht nur in Ge: fahr, ſich ſo zu vergehen, daß ſie nur mit Hilfe den Weg aus dieſem Sumpflabyrinthe finden; ſondern ſie koͤnnen auch ſehr leicht, wenn ſie die gebahnten Wege verlaſſen, bis an den Leib verſinken. Die ſchwammige Eigenſchaft vereint mit der Maͤchtigkeit dieſes Moores, und eine tiefer liegende Thonlage, die das Ver— ſickern des Waſſers verhindert, machen es moͤglich, daß er jede Feuchtigkeit leicht einſaugen und lange behalten kann, wie die haͤufigen, bey jedem Tritte ſchaukelnden Stellen beweiſen. Dieſe Stellen werden von den Egerlaͤndern Kuhwampen genannt, weil ſie unter den Fuͤßen ganz das elaſtiſche Gefuͤhl von dem Un— terleibe eines Rindes haben. Dieſer Moorboden, welcher theils mit kaͤrglichen Pflanzen bewachſen, theils nackt da liegt, iſt bald ſchwarzbraun, bald roͤthlich, bald rabenſchwarz, ſehr fein und fettig anzufuͤhlen, von ſalzigem zuſammenziehendem Geſchmack; angefeuchtet ver⸗ breitet er einen weinſaͤuerlichen, ſchwefelartigen Geruch. Man bemerkt auch ganz deutlich den vegetabiliſchen Urſprung; ja man erkennt in den Ueberreſten beſtimmt die Structur von einigen Arundinaceen, von Acorus calamus und vielen feinen Wuͤrzel⸗ chen. Auf den nackten Flecken entdeckt man haͤufig erbſengroße, ganz runde Oeffnungen, die bis auf 6 Zoll Tiefe ſich verfolgen laſſen; wahrſcheinlich entweichen die durch vielfältige Gaͤhrungs⸗ proceffe im Moore ſich erzeugenden Gasarten auf dieſen We⸗ gen; man findet auch nach anhaltendem Regen, wenn Son⸗ nenſchein darauf folgt, um dieſe Oeffnungen ſchlammartige Auswuͤrfe. Die Maͤchtigkeit des Moores betraͤgt 10 — 12 Schuh; ihm unterliegt eine 3 — 4 Schuh ſtarke Sandlage; dann kommt ein ſchwaͤrzlich grauer, mit vielen ſilberweißen, zarten Glimmer⸗ ſchuͤppchen gemengter Lehm, der nur drey Schuh durchſunken iſt, aber in eine noch groͤßere Teufe anzuhalten ſcheint. Dieſe Lehmlage haͤlt Dr. Reuß fuͤr das Dach eines vorhandenen Steinkohlenfloͤtzes. Bemerkenswerth find die auf dieſem Moorgrunde oft gro: ßen Strecken von haͤufigen, mitunter fußhohen, vom Waſſer ganz umgebenen Huͤgelchen, deren Kuppen mit Glaux mariti- ma bewachſen find. Nach der Meynung des Bergraths Voigt ruͤhren ſelbe von den Tritten des auf dieſem Moorgrund haͤufig weidenden Hornviehes her, was auch ſehr wahrſcheinlich ift. Von dieſen unterſcheiden fich jedoch ganz beſtimmt die trocken⸗ liegenden, ganz mit Graͤſern bewachſenen, ſanft ſich erhebenden, in der Mitte etwas vertieften, 1 — 17, Schuh hohen Huͤgelchen. Dieſe leitet Domherr von Beroldingen von einer unterirdiſchen faulen Gaͤhrung und des in Folge derſelben ent wickelten Waſſerſtoffgaſes und der Kohlenſaͤure her. Die Erklaͤrung uͤber die Entſtehung dieſer Huͤgelchen nach Bergrath Dr. Reuß hat die größte Wahrſcheinlichkeit für ſich; er hält fie für die eigentlichen Luftloͤcher, aus denen die Koh— lenſaͤure oft mit großer Gewalt abwechſelnd hervorbricht, das auf dem Moorgrunde befindliche Waſſer in die Höhe hebt, zus gleich aber auch den lockeren Torfboden ſelbſt in die halbſphaͤri⸗ 439 ſchen Huͤgelchen erhebt, welche in der Mitte gewoͤhnlich eine krateraͤhnliche Vertiefung haben. Man findet auf und in dem Moore: 1) Auf der Oberflaͤche, wenn mehrere Tage die Witterung warm und trocken war: a. Reußin. Dieſes Moorſalz uͤberzieht in ſtern- und buͤ— ſchelfoͤrmigen zuſammengehaͤuften ſpieſigen Cryſtallen Sten— gel, Halme ie Blätter der auf demielben wachfenden Pflanzen. iſt ſchneeweiß und befteht aus ſchwefel— ſaurem e Talk und Kalk. Es kann nicht aufbe- wahrt werden. b. Schwefelſaures Vatron. Wittert vorzüglich auf ganz entbloͤßten Moorſtellen aus, iſt weißgelb, macht eine Kruſte von 1 — 2 Linien. e. Rohlenfaures Natron. Kommt nur als Anflug vor. d. Schwefelſaures Eiſen. Bildet Kruſten von 4 — 6 Linien, iſt ſchoͤn gelb. 2) Bey Nachgrabungen ganze Lagen von bituminoͤſen Holz. Es finden ſich ganze Staͤmme von mit Bitumen durch— drungenen Baͤumen, die von außen ſchwarz, dem Kerne naͤher braun und in der Mitte ochergelb ſind, zum deut— lichen Beweiſe, daß durch verſchiedene Grade der Impraͤg— nation mit Erdharz dieſe Baumſtaͤmme ſelbſt in eine Moor— kohle uͤberzugehen ſcheinen. 3) Sumpferz. Es iſt ganz deutlich aus Incruſtierung von vegetabiliſchen Theilen mit Eiſenkies entſtanden; wenn es laͤngere Zeit der Luft ausgeſetzt iſt, ſo zerfaͤllt es in ſchwefelſaures Eiſen. 4) Kommt in kleinen Aederchen in dem Moore eine roͤthliche metalliſch-glaͤnzende Maſſe vor — noch nicht beſtimmt. 5) Schönes phosphorſaures Eiſen in geringen Q titäten, 6) Cryſtalliſierter Syps. Kommt vor in ſehr kleinen, ganz ausgebildeten, ſchneeweißen Cryſtallen — oͤfters ne— ſterweiſe. 7) Unter den trockenen, mit Gras bewachſenen Huͤgeln, wenn man ſelbe umgraͤbt und alsdann leicht weghebt: a. eine ohngefaͤhr 6 Zoll ſtarke Lage von Eiſenhydrat⸗ kleine, loſe, hoͤchſtens einen Zoll große, rothbraune, eckig zugerundete Stuͤckchen, im Bruche durchfreſſen, pechartig glaͤnzend. b. Alsdann in Schichten von 6 — 8 Zoll Riefelgubr — graulich weiß, bis ins blaßperlgraue ſich verlaufend, matt, zerreiblich, ſanft mager anzufuͤhlen, haͤngt etwas an der Zunge, knirſcht zwiſchen den Zähnen. Beſteht nach Rlaproth aus 72 Kieſelerde, 2,50 Alaunerde, 2,50 Eiſenoxyd, 21 Waſſer. d. In Schichten mit Mooradern durchzogen. 8. In Schichten mit häufigen zarten Pflanzenfafern durch⸗ zogen. 7. Die ganze Lage rein, weiß, äußerſt fein, ſehr gebrech⸗ lich — ſelten. Uan⸗ 440 Die Maͤchtigkeit von der Kieſelguhr bey Franzensbad ift in der Regel 6— 8 Zoll. Die Schicht derſelben geht oft weit uͤber die Huͤgel hinaus. Unter derſelben befindet ſich wieder Moorgrund. Man nimmt bey Ausgrabung derſelben einen eis genthuͤmlichen Geruch wahr. Ich wäre der Meynung, daß e durch einen beſonderen Gaͤhrungsproceß entſtehe, bey welcher ſich eine ungewoͤhnliche Waͤrme entwickelt hat. 8 Die Kieſelguhr zu Franzensbad beſteht nach Fiſcher un Ehrenberg aus 9 foſſilen 8 0 Thierarten: 1) Navicu- la viridis. 2) N. gibba. 3) N. fulva. 4) N. librile. 5, N. striatula. 6) N. viridula. 7) Gomphonema parado- xum. 8) G. clavatum. 9) Gaillonella varians? c. Unter andern Huͤgeln befindet ſich ein ſchwarzer Letten mit roͤthlichen Wuͤrzelchen und eingeſprengten kleinen Glim⸗ merblaͤttchen. d. Unter noch anderen befindet ſich gleich unter dem Raſen eine Moorkohle von beſonderer Geſtalt; erhitzt glimmt ſie und gibt einen ſchwefeligen Geruch von fich. e) Und endlich fand ich in einiger Entfernung von Fran⸗ zensbad auf dem Moorgrunde unter aͤhnlichen Huͤgelchen, gleich unter dem Raſen, eine feinkoͤrnige poroͤſe, graulich- weiße, mit Thon und Glimmerblaͤttchen untermengte Sand— maſſe, welche bald groͤßere, bald kleinere Quarzkoͤrner und feine Pflanzenfaſern einſchließt. Noch nicht hinrei⸗ chend unterſucht. Wuͤnſcht jemand von den hier angefuͤhrten Foſſilien einige Exemplare, ſo wende man ſich direct an mich; ich mache mir ein Vergnuͤgen daraus, Freunden der Natur gefaͤllig zu ſeyn. 12. Goppert legte hierauf feine Monographie der foſ— ſilen Farrenkraͤuter vor, welche in den Leopoldin. Acten erſchie— nen iſt, und zeigte zugleich eine große Menge ſchoͤner Abbildun— gen, welche fuͤr die fortgeſetzte Herausgabe ſeiner petrefactologi— giſchen Arbeiten beſtimmt ſind. Bey Erwähnung eines Stuͤckes Bernſtein, welches eine kleine Jungermannia umſchließt, frägt von Humboldt, ob Goppert bey dem Bernſtein einige feine, den Usneen aͤhnliche Wurzelgebilde bemerkt habe, wie ſolche in Oſtpreußen beym Bernſtein gefunden worden ſeyen. Söppert erinnert ſich deſſen nicht, erwähnt dagegen, bey Muskau Bernſtein, mit einem deutlichen Coniferenſtamme verbunden, gefunden zu haben. B. Cottas Geſchlecht, Calamitea, hält Göppert für eine unſern jetzigen Piperaceen analoge Pflanze, und legt Ab— ſchnitte eines lebenden Piperaceenſtammes, welche allerdings große Aehnlichkeit damit zeigen, vor. B. Cotta ſelbſt ſtimmt dieſer gro— ßen Aehnlichkeit bey, bemerkt jedoch, miten (die Abdruͤcke) zu dieſer Familie gerechnet werden müßten ; da er neuerlich die uͤberzeugendſten Beweiſe gefunden habe, daß Calamitea nach der innern Structur durchaus zu Calamites (dem Abdruck) gehöre. Noch ſprach er uͤber die Structur der Steinkohle. In Schleſien fand derſelbe, namentlich in der Gegend von Waldenburg und Charlottenbrunn, mehrere noch rundliche Staͤmm! daß dann auch die Cala - 441 mit zahlreichen Aſtknoten wie auch zu Lobejuͤn und Wettin bey Halle, die entſchieden auf dicotyledoniſchen Urſprung deuten. Vielleicht entſprechen, was freilich noch naͤher zu erweiſen iſt, die durch bedeutenden Druck breit gepreßten Jahresringe der jetzigen Schieferſtructur der Steinkohle. Einige durch ein Ge— wicht von 40,000 Pfd. breitgedruͤckte Dicotyledonen-Holzſtaͤmme, die er vorlegte, verliehen dieſen Anſichten viel Wahrſcheinlichkeit. Dieſe letztern Verſuche zeigten auch, daß ſowohl Dicotyledonen— als Monocotyledonenſtaͤmme ſich ganz platt druͤcken laſſen ohne zu beyden Seiten oder nach einer Seite hin auszureißen, was inſofern nicht ganz unwichtig erſcheint, als hieraus hervorgeht, daß wir aus der plattgedruͤckten Beſchaffenheit eines foſſilen Stammes durchaus nicht berechtiget ſind, auf das fruͤhere Hohl— ſeyn deſſelben zu ſchließen. 13) Graf Sternberg legte der Verſammlung einige für Heft VII und VIII ſeiner „Flora der Vorwelt“ beſtimmte, trefflich gearbeitete Kupfertafeln vor, enthaltend unter Andern: neue Arten Pecopteris, einen vollig runden, aufrecht ſtehen— den Stamm von Lepidodendron, der ſich beym Zerſchlagen, im Innern mit lauter nicht dazu gehoͤrigen Pflanzenabdruͤcken erfuͤllt zeigte. Neue Equiſetiten aus der Kohlenformation mit auffallenden Gelenkflaͤchen (Equisetum hyemale aͤhnlich) — Graf Muͤnſter bemerkt, daß ähnliche bey Bayreuth im Keuper ſich finden —, Cyeadites cordai als Abdruck und doch mit ſtellenweiſe deutlicher innerer Structur, Coniferenzapfen aus der boͤhmiſchen Kreideformation. Zuletzt legte er Presl's Pteridographie vor, welche durch ſorgfaͤltige Beruͤckſichtigung der Nervur und Fructification auch das Studium der foſſilen Farrenkraͤuter kuͤnftig ſehr foͤr— dern wird. 14) Reichenbach ſprach uͤber einige der ſchoͤnſten Petre— facten des Dresdner Muſeums, welche in feinem neueſten Werk— chen daruͤber näher beſchrieben find, und zeigte eine große litho— graphirte Abbildung dichotomiſch veraͤſtelter Wuͤlſte aus dem Quaderſandſtein von Noͤtnitz bey Dresden, uͤber deren Urſprung ſich weitlaͤufige Discuſſionen entwickelten. Reichenbach ſelbſt ſchwankte, ob er ſie fuͤr Reſte eines Zoophyten oder einer Alge halten ſolle; gegen erſteres fuͤhrte er an, daß jede Spur einer harten Subſtanz fehle. Otto hat aͤhnliche Wuͤlſte in der ſchleſiſchen Kreidefor— mation zuſammen mit Cruſtaceen gefunden, die, da er die Wuͤlſte fuͤr Fucoiden haͤlt, vielleicht davon gelebt haben koͤnnten. Göppert vergleicht die Verſteinerung mit einer, von ihm vorhin bereits vorgelegten Abbildung eines von ihm ebenfalls für eine Fucoide gehaltenen Körpers. B. Cotta wendet dagegen ein: das zufaͤllige Zugleichvor— kommen mit pflanzenfreſſenden Krebſen könne durchaus nichts fuͤr den pflanzlichen Urſprung beweiſen, da dieſe und aͤhnliche Wuͤlſte ſowohl im Quaderſandſtein, als auch faſt in allen Floͤtzformationen ſich finden, ohne daß man jenes einmalige Zu— ſammenkommen durchaus nur als zufaͤllig anſehen koͤnne. Der Mangel von Spuren einer veſten Schale koͤnne noch weniger gegen den zoophytiſchen Urſprung ſprechen, da im Sandſtein bekanntlich faſt nie irgend eine kalkige Thierſchale zu erhalten ſey; übrigens habe Webſter viele ganz aͤhnliche, fait gleiche Körper aus der Kreide der Inſel Wight in Geological Transactions Iſis 1837. Heft 6. 442 (Vol. II. 1814) abgebildet, und wohl mit vielem Rechte zu den Alcyonien gerechnet, wofür auch die öfters granulierte Ober— fläche ſehr entſchieden ſpreche. Graf Muͤnſter fuͤhrt an, bey Carus in Dresden ſolche Wuͤlſte aus dem Quaderſandſtein mit ſehr deutlich granulierter Oberflaͤche geſehen zu haben, und daß er der Anſicht, es fuͤr Alcyonien zu halten vollkommen beyſtimme. A. v. Sumboldt macht darauf aufmerkſam, daß Ran⸗ ken von Fucus ſich ſchwerlich fo rund erhalten haben würden, wenn ſie es auch je geweſen ſeyn ſollten. 15) A. v. Humboldt gab auf den Wunſch des Praͤ— ſidenten eine treffliche Handzeichnung einer Araucaria, von Rugendas entworfen, zur Anſicht. 16) Bernhard Cotta ſprach uͤber die Pflanzenabdruͤcke aus dem unteren Quaderſandſtein (Wealden- Formation) von Niederſchoͤna bey Freyberg und legte einige durch Roßmaͤßler in Tharand entworfene Lithographieen, ſowie natuͤrliche Exem— plare davon vor. f Die Pflanzenabdruͤcke, welche ſich in den Schieferthon— ſchichten zu Niederſchoͤna finden, verdienen nicht nur die volle Aufmerkſamkeit der Geognoſten, ſondern ganz beſonders auch der Botaniker. Für den Geognoſten ſind fie ſehr wichtig zur Beſtimmung der Formationsepoche jener Schichten; ſie entſprechen mehr oder weniger denen, welche Gideon Mantell aus der Wealden— Formation von Suſſex beſchreibt, nur ſind es mehr Pflanzen des trocknen Landes, weniger Sumpfgewaͤchſe. Die haͤufigen Dicotyledonenblaͤtter, Coniferenzweige und Zapfen, Farren und Lycopodien deuten auf eine wahre Waldvegetation; zwey Arten Cycas, aͤhnlich Mantells Cyeadites brongniarti bewirken endlich eine noch größere Uebereinſtimmung mit den MWealdenz Schichten Englands. Da nun auch die Lagerung — unter dem Quaderſandſtein — hiermit uͤbereinſtimmt, ſo haͤlt es Cotta keineswegs fuͤr gewagt, die Niederſchoͤna-Schichten mit der Wealden-Formation zu paralleliſiren. Ueberraſchen mußte es, unter ſolchen Umſtaͤnden, zwiſchen dieſen Pflanzen des Veſtlandes, die Geftalt eines Fucus (Ha. liserites reichii Sternb.) zu finden. Cotta machte den Prof. Roßmaͤßler darauf aufmerkſam, welcher damit beſchaͤftigt iſt, die Niederſchoͤnger Pflanzen auf Stein zu zeichnen; an einem ganz vorzuͤglich deutlichen Exemplare aus der Sammlung des Oberforſtr. Cotta, welches zugleich mit der Lithographie vorge— legt wurde, fand Roßmaͤßler bald, daß von den dichotomen Hauptrippen feine verzweigte Seitennerven nach beyden Seiten uͤber die Blattflaͤche hinweglaufen, und daß mithin die Pflanze ſchon deßhalb nicht wohl ein Fucus ſeyn koͤnne. Dieß und die übrige Geſtalt bewogen ihn, fie als Farrenkraut zu beſtim⸗ men und Chiropteris (die vorgezeigte Species obtusa, eine andere elongata) zu nennen. Graf Sternberg machte hier die Einwendung, er halte die Pflanze doch für eine Fucoide; derartige Hauptnerven, die in den Blattheilungen an den Rand laufen, koͤnne kein Farren haben, die Seitennerven erkenne er nicht und ſie koͤnnten auf einer Taͤuſchung beruhen. Einige ſtimmten ihm bey. 28 * 443 B. Cotta machte nun nochmals darauf aufmerkfam, daß es doch hoͤchſt wunderbar wäre, eine Fucoide unter lauter Land— pflanzen zu finden und zwar nicht bloß mit leicht vom Winde in ein nahes Meer geführten Dicotyledonen-Blaͤttern, ſondern mit Farren und Lycopodien zuſammen, die am Boden veſt wurzeln, und mit Suͤßwaſſermuſcheln; denn auch die Schalen einer Anodonta finden ſich bey den Pflanzen in jenen Schich— ten (wodurch zugleich die Aehnlichkeit mit den Wealden-Schich— ten noch mehr erhoͤht wird). Es ſeyen ferner die feinen Sei— tennerven — obwohl bey Mangel an Sonnenlicht ſchwer zu erkennen — doch ſo beſtimmt vorhanden, daß man ſchon deß— halb die Pflanze nicht wohl für einen Fucus halten koͤnne, und es ſchienen uͤberhaupt die Farren der Vorwelt zuweilen die Ge— ſtalt von Fucoideen nachzuahmen; ſo wuͤrde Jeder das in der erſten Sitzung vom Prof. Germar vorgezeigte Farrenkraut aus der Steinkohlenformation — wie fruͤher geſchehen — fuͤr einen Fucus gehalten haben, wenn es nicht an dem vorgelegten Exemplare ſehr deutliche Fructification gezeigt hätte. Prof. Söppert erklaͤrt, wenn die verzweigten Seiten— nerven wirklich vorhanden ſeyen, dann glaube er nicht, daß es ein Fucus ſeyn koͤnne, wofür auch er dieſe Pflanze bisher ge— halten habe. Hofrath Reichenbach wendet dagegen ein, daß es auch Fucoideen mit verzweigten Seitennerven gebe und legt ſogleich die Abbildung einer ſolchen Pflanze vor, die aber von A. von Zumboldt und Prof. Runth für zu klein und keineswegs für beweiſend gehalten wird, obwohl beyde mehr geneigt ſind die zweifelhafte Niederſchoͤnaer Pflanze fuͤr eine Fucoide, als fuͤr ein Farrenkraut zu halten, weil ſie bey der unguͤnſtigen Beleuchtung die feinen Seitennerven nicht deutlich erkennen. B. Cotta geht hierauf unter Vorlegung von Exemplaren zu andern Pflanzen von Niederſchoͤnag über, namentlich zu den Crednerien-Blaͤttern, die ſich von den, von dem Schoͤpfer die— ſes Geſchlechtsnamens, Hofrath Zenker abgebildeten Blanken⸗ burger Crednerien durch den ſteten Mangel der horizontalen Baſilarnerven, ſowie durch das Vorhandenſeyn einer an der ganzen Peripherie hin verlaufenden dicken Rippe unter⸗ ſcheiden, welche Rippe mit den von der Baſis bis zum Rande faſt gleich dick bleibenden Hauptrippen gewiß in genaueſter Beziehung ſteht. Cotta fraͤgt, ob einem der anweſenden Bota⸗ niker eine aͤhnliche Erſcheinung hekannt ſey, nehmlich: eine am ganzen buchtig ausgezackten Rande hinlaufende dicke Rippe, die in jeder Auszackungsſpitze ſich zu einem Knoten verdickt (wie das eine Exemplar ſehr deutlich zeigte) und gewiß auch Gefaͤßbuͤndel enthielt. A. v. Humboldt und Prof. Runth erklären Aehn— liches bey lebenden Pflanzen zu kennen; doch hatte Letzterer, wie ſich erſt nach der Sitzung ergab, nicht die am ausge⸗ zackten vorderen Rande, ſondern nur die von der Baſis aus an den Seitenraͤndern fortlaufenden Rippen gemeynt und jene gar nicht geſehen, die er nun allerdings neu und ohne Analogie in der Lebenswelt fand. 17) Graf Muͤnſter legte der Verſammlung mehrere ausgezeichnet ſchoͤne, von ihm fuͤr Sternbergs Flora der Vorwelt beſtimmte Abbildungen eines neuen foſſilen Farrenge— ſchlechtes aus dem Keuper vor. Der Character dieſes Phleg- opteris genannten Geſchlechtes iſt ganz eigenthuͤmlich; ein langer 444 Stiel trägt viele von einem Puncte auslaufende Wedel. Meh— rere Exemplare zeigen deutliche Fructification. Göppert meynt, es erinnere dieſe Form an die lebende Gleichenia, und L. v. Buch vergleicht ſie einer von Phillips aus der Oolithforma— tion abgebildeten Pflanze. N 18) Weiß ſprach, unter Vorzeigung, Über das mit ger diegen Gold vorkommende Pallad von Tilgerode am Harz. (Eine kleine vorgelegte Platte dieſes Metalls ſtammt aus dem Nachlaß des Herrn Meinecke.) Legte hierauf einige neue Sectionen der bey Schropp erſcheinenden von F. Hoffmann begonnenen, von v. Dechen und Gumprecht fortgefegten geognoſtiſchen Charte vor, theilte einige Bemerkungen über die Fußſtapfen im Sandſtein von Hildburghauſen mit. Er zeigte beſonders die Abbildung eines in jenem Sandſtein gefundenen Rippenknochens vor, deren aͤhnliche Graf Münſter, Gerz mar und Bernhardt im Muſchelkalk geſehen zu haben ſich erinnerten; zugleich berichtete er, daß die Faͤhrten wirklich in mehreren uͤbereinander liegenden Schichten gefunden werden, was auch Dr. Bernhardi als bey Harras beobachtet beſtaͤtigte. Er ſchloß endlich mit Vorzeigung der ſogenannten bienenzelligen Echiniten. Dieſe Zellenform entſteht durch einen Ueberzug der inneren Hoͤhlung des Echiniten mit Kalkſpatheryſtallen, und ſpaͤtere Ausfuͤllung mit Quarzmaſſe, welche bey der endlichen Zerſtoͤrung der Schale allein uͤbrig bleibt. Landjaͤgermeiſter v. Holleben bemerkt, daß die Samm— lung zu Rudolſtadt ein ungemein ſchoͤnes und deutliches Exemplar dieſer Art aufbewahre. 19) Söppert, über das Auffinden von Bluͤthen und Fructificationen foſſiler Pflanzen. In fruͤheren Zeiten hat man Vieles mit Unrecht für Bluͤthen oder Fruͤchte gehalten. Ad. Brongniart fand die erſte einer Grasart zugehoͤrige wirkliche Bluͤthe im Keuper, und mehrere andere ſpaͤter in der Braunkohle und in den Schichten des Monte Bolca. Veferſtein beſchrieb unter dem Namen Valeriana holzhausiensis, aus der Braunkohle von Holzhaus fen, eine Pflanze, welche Runch zuerft für eine Amentace, ähnlich denen von unfern Alnus - Arten, hielt. Göppert felbft fand dieß vollig beſtaͤtigt und weiſt nun die große Uebereinſtim⸗ mung der foſſilen und der lebenden maͤnnlichen und weiblichen Erlenbluͤthen nach, woruͤber er naͤchſtens in den Bonner Acten Ausfuͤhrlicheres berichten wird. 20) Kammerherr v. Groß machte vorlaufig auf eine von ihm aufgeſtellte Platte mit Fußſtapfen von Hildburghausen aufmerkſam, uͤber die er in der fuͤr den Nachmittag angeſetzten Sitzung zu ſprechen hoffte. Da die eigentliche Sitzung bereits geſchloſſen war; fo entſtanden hieruͤber ſehr intereffante Discuſ— ſionen. A. v. Humboldt erklaͤrte ſich unbedingt dafuͤr, daß es wirkliche Fußabdruͤcke ſeyen, da auf andere Weiſe der regel— mäßige [Wechſel der Daumen, der kleinen und großen Fuͤße, die gleichbleibenden Abſtaͤnde, ſowie uͤberhaupt die in langen Reihen fortlaufende Erſcheinung voͤllig unerklaͤrlich bleibe. Mehr im Unſichern blieb man über Entſtehung des erhöhten Netzge— webes, welches von einigen fuͤr pflanzlichen Urſprungs, von den Mehrſten hingegen für die Ausfuͤllung im zaͤhen Thon entſtan— dener Spruͤnge gehalten wird, wofuͤr nicht nur die uͤberall gleiche Dicke, ſondern auch die vollkommene Neghgeſtalt fprechen. 445 Auffallend iſt es übrigens, daß die Tatzen zuweilen von den Wuͤlſten durchſetzt werden, zuweilen dieſelben durchſetzen. Auch dieß ſpricht aber fuͤr Entſtehung durch Spruͤnge, die theils vor, theils nach dem Eintreten der Thiere entftanden ſeyn koͤnnen. Am aller zweifelhafteſten bleibt die Art der Thiere, welche ſo wunderbare Abdruͤcke zuruͤckgelaſſen hat. Endlich hatte A. v. Humboldte noch die Gefaͤlligkeit, mehreren der Zuruͤckgebliebenen viele herrliche Zeichnungen und Kupferſtiche von Rugendas und Anderen) über die Phyſiog— nomik der Gewaͤchſe, der Erdoberflaͤche und der Gebirgsarten vorzulegen und die belehrendſten und umfaſſendſten Bemerkungen davon anzuſchließen; uͤber die phyſicaliſchen Beobachtungsſtationen zwiſchen dem 38. und 40. Breitengrade; über die Hochebenen Aſiens, die man gewoͤhnlich fuͤr viel zu groß gehalten hat; uͤber die Hoͤhe des caſpiſchen Meeres; uͤber den Zweck und die zweck— maͤßigſte Ausfuͤhrung geognoſtiſcher Darſtellungen durch Zeich— nung; uͤber die Aufnahme der Laͤnder (durch aus Hoͤhenwinkeln beſtimmte Standlinien), uͤber die Abkuͤhlung des atmoſphaͤren— loſen Mondes (und deffen eigenthuͤmliche Vulkanitaͤt, welche nur in die allgemeine Definition: vulkaniſche Wirkung iſt eine Reaction des Innern gegen das Aeußere, hineinpaßt); uͤber die eigenthuͤmlichen Geſteine der Anden (Andesit v. Buch und Elie de Beaumont); über Erklaͤrung der fogenannten magnetiſchen Gewitter (Nadelſchwankungen) durch unterirdiſche Waͤrmeſtroͤmungen uſw. Fünfte Sitzung, am 24. September. Von 4— 6 Uhr. 19) Ein Schreiben von C. Weſthoff aus Roda, Bey: trag zur Geogenie. u 20) Ein Schreiben vom Prof. Dr. G. Schüler aus Nagy⸗-Almas: Beytraͤge zur Geologie, beſonders in Bezug auf Ungarn und Siebenbürgen. * * Nachſtehender Aufſatz verdankt feine Entſtehung der Auffor— derung einiger Gelehrten und Mitglieder der koͤnigl. ungar. Academie der Wiſſenſchaften, denen ich meine Reiſebemer— kungen vorgelefen, welche ich während meiner 42 jährigen Anweſenheit in Ungarn angeſtellt, doch im Auszug dem un— gariſchen Publicum mitzutheilen. Zu dem Ende wurde er in das Ungariſche uͤberſetzt und ſoll den Schriften der Fönigl, Academie beigegeben werden. — Bis jetzt habe ich nur die Maſſengebilde beſchrieben, die Beſchreibung der Schichtgebilde foll ſpäter folgen. In Bezug auf neuere Bildungen liefert Ungarn ſehr intereſſante Belege; ſo habe ich die Bildung des Opals, Menilits, Holzopals, Chloropals, Pinguits, Braun— und Gelbeiſenſteins, der Adlerſteine, des Meerſchaumes, des Tripels, Polirſchiefers, Alaunſteins uſw. ſehr deutlich beo— bachten konnen, und werde mir erlauben, in einiger Zeit Einiges davon zur öffentlichen Kenntniß zu bringen. Bey den Parallelen, die ich zwiſchen meinen Anſichten und denen älterer Geologen gezogen, habe ich beſonders Werners Lehre beruͤckſichtigt, da die Geologie nach deſſen Lehren auf den meiſten ungariſchen Lehranſtalten und auch auf der k. k. Bergacademie zu Schemnitz noch vorgetragen wird. Die Anſichten, die ich in den nachſtehenden Frag— menten aufſtelle, halte ich uͤbrigens keinesweges fuͤr unum⸗ ſtoͤßlich, aber für wahrſcheinlich, da fie auf eine Reihe pofie tiver Ergebniſſe gegruͤndet ſind. Nagy-Almas in Siebenbürgen, im Auguſt 1836, 446 Ungarn, dieß in fo vielfacher Hinſicht merkwuͤrdige und intereſſante Land, welches die volle Aufmerkſamkeit des Reiſen— den in fo hohem Grade verdient, bietet namentlich dem Natur: forſcher eine ſolche Fuͤlle und Manchfaltigkeit intereſſanter Er— ſcheinungen dar, wie ſie ſchwerlich in einem anderen Laͤnder— theile, auf einem verhaͤltnißmaͤſig fo kleinem Raume zuſammen⸗ gedrängt, gefunden werden dürften. Ungarns Gebirge erheben ſich zu den hoͤchſten Spitzen und ſchließen wieder unabſehbare Ebenen ein. Dieſe Abwechſelung von Bergen und Ebenen, welche durch die Verſchiedenheit des inneren Baues und die ver— ſchiedene Structur der veſten Erdrinde bedingt wird, zieht auch die meiſt hierdurch begruͤndete verſchiedenartige Lebensweiſe und Beſchaͤftigung der Bewohner nach ſich. Von der Beſchaffenheit des Erdbodens, von deſſen Gebirgen und Thaͤlern, von dem, was feine veſten Maſſen in den verſchiedenen Erzlagerſtaͤtten enthalten, von den Beſtandtheilen ſeiner lockern Decke haͤngen dieſe verſchiedenartigen Beſchaͤftigungen, wie uͤberhaupt die ganze Lebensweiſe der Menſchen ab. Daß aber die nach Außen ge— richtete Thaͤtigkeit auch gewaltig und mit Macht auf das In— nere des Menſchen zuruͤckwirkt und ſo den bedeutendſten Ein— fluß auf das geiſtige Leben aͤußert, iſt wohl zur Genuͤge bekannt. In jeder Hinſicht iſt es deßhalb wohl von Wichtigkeit, dem Bodem die hoͤchſte Beachtung und die genaueſte Unter— ſuchung zu widmen. Bey Unterſuchung der geologiſchen Verhaͤltniſſe Ungarns ſtoͤßt man auf ganz eigenthuͤmliche Erſcheinungen, welche von dem groͤſten wiſſenſchaftlichen Intereſſe ſind und uͤber viele fruͤher verwickelt ſcheinende Naturverhaͤltniſſe Aufſchluß geben, oder dadurch eine einfachere Erklaͤrung derſelben zulaſſen, ſowie ſie auch in Bezug auf mehrere techniſche Gewerbe, namentlich den Bergbau und das Huͤttenweſen von mancher und nicht geringer Wichtigkeit ſind. Einiges mir beſonders beachtenswerth Erſcheinende habe ich aus meiner Schrift „Skizzen von Uugarn und Sieben- bürgen, vorzüglich in Hinsicht der geologischen Verhält- nisse, des Bergbaues und der dahin einschlagenden tech- nischen Gewerbe dieser Länder, nebst 204 Blättern Zeich- nungen und Karten“ * ausgezogen und erlaube mir daffelbe in der Kuͤrze im Nachſtehenden vorzulegen. Ehe ich aber zur weiteren Mittheilung ſchreite, muß ich mich zuvoͤrderſt uͤber die Bezeichnung und Bedeutung einiger Worte verbreiten, welche ich in dem Folgenden gebrauchen werde. Es ſind dieß die Worte Maſſengebilde und Schichtgebilde. Unter erſteren ver— ſtehe ich die Theile unſeres veſten Erdkoͤrpers, welche mehr durch chemiſche Kraͤfte, durch Schmelzung, oder auf vulkaniſchem * Dieſe Skizzen, zu deren Belegen noch an 10,000 geologiſcher Belegſtuͤcke und mehrere hundert Nummern techniſcher Er— zeugniſſe gehören, find noch unvollendet, da ich mich bis jetzt mehr mit Anſtellung von Beobachtungen und mit dem Sam— meln von Materialien beſchaͤftigte. Sie werden nicht nur das techniſche des Bergbaues enthalten, ſondern auch uͤber den Urſprung und die Geſchichte deſſelben ſich verbreiten und über die ſtatiſtiſchen und rechtlichen Verhaͤltniſſe, ſowie uͤber— haupt uͤber den gegenwärtigen Zuſtand des ganzen Bergbaues und deſſen Haushaltes Aufſchluͤſſe ertheilen. Die ausführlichert Bearbeitung dieſer Schrift, ſowie die weiteren und deallir⸗ teren Ausfuͤhrungen gegenwärtiger Fragmente, gedenke ich nach Vollendung meiner Reiſen vorzunehmen. 447 Wege entftanden find. Sie bilden unregelmäßige un und zeigen nie eine Schichtung oder gleichfoͤrmige ſtratenartige Ab⸗ lagerung. Im Gegenſatze zu ihnen ſtehen die Schichtgebilde, welche mehr durch mechaniſche Kraͤfte oder durch Niederſchlaͤge aus dem Waſſer, alſo auf neptuniſchem Wege ſind gebildet worden. Ihre Ablagerungen beſtehen aus einzelnen Schichten oder Straten, und ſind, wenn ſonſt keine Stoͤrung eingetreten, horizontal und unter ſich parallel. Oft haben die Maſſengebilde auch das Anſehen von Schicht: gebilden, aber es iſt dieß ſchichtenartige Anſehen dann nicht auf mechaniſchem Wege durch Niederſchlag aus dem Waſſer, ſondern vielmehr durch chemiſche Kraͤfte, nehmlich durch chemiſche Aus⸗ ſcheidung einzelner Gemengtheile und dann durch Cryſtalliſation hervorgebracht worden. Aus dieſem Grunde zaͤhle ich weder den Gneus, noch den Glimmerſchiefer, noch den Thonſchiefer zu geſchichteten Gebilden, indem dieſe Gebilde der Ceyſtalliſation, beſonders aber der Ausſcheidung der Glimmerblaͤttchen ihr ge⸗ ſchichtetes Anſehen verdanken. Indeß muß ich hierbey demer⸗ ken, daß ich bloß den Thonſchiefer hierher rechne, welcher pri⸗ maͤrer Bildung iſt, wie wir ihn oft aus dem Gneus und Glim⸗ merſchiefer durch das immer Feiner- und Kleinerwerden ſeiner Gemengtheile entſtehen ſehen, nicht aber das regenerirte, eben— falls mit dem Namen Thonſchiefer bezeichnete Geſtein, welches ſich durch das Zuſammenbacken zerriebener Glimmerblaͤttchen mittels einer thonigen Bindemaſſe bildete. Maſſengebilde. Nach ihrem relativen Alter theile ich die Maſſengebilde in fruͤher gebildete und in ſpaͤter gebildete. Protogene. Zu den erſteren, welche ich Protogene nenne und wovon ich fpäter noch ſprechen werde, rechne ich den größten Theil der Werner'ſchen Urgebirgsarten und einen Theil feines Ueber⸗ gangsgebirgs, nehmlich einen großen Theil der mit dem Namen Granit, Gneus, Glimmerſchiefer, Thonſchiefer, Talkſchiefer, Choritſchiefer bezeichneten Geſteine, ſowie auch die meiſten der ſogenannten Grauwacke Ungarns, und endlich auch einen Theil des Werner'ſchen Urkalks, wofür ich meine Gruͤnde wei— ter unten entwickeln werde. Die Hauptgemengtheile dieſer Geſteine machen Quarz, zweyaxiger Glimmer und gemeiner Feldſpath (Orthoklas) aus. Dieſe Gemengtheile treten, der eine oder der andere mehr oder weniger vorwaltend, in den verſchiedenartigſten Aggregatzu— ſtaͤnden auf, welche hauptſaͤchlich durch chemiſche Ausſcheidung und Cryſtalliſation bedingt werden. Auf dieſe Weiſe bilden die drey Gemengtheile nach ihren verſchiedenen Zuſtaͤnden der Aggre— gation die oryctognoſtiſch ſo genannten und auch nur oryctogno— ſtiſch“ To zu unterſcheidenden Geſteine: den Granit, den Gneus, „ Das Wort oryctognoſtiſch iſt hier im Gegenſatze zu geologiſch gebraucht. Sehr wohl ſehe ich ein, daß es eigentlich das nicht ausdruͤckt was es hier bezeichnen foll, nehmlich die Geſteine beſchreiben ohne Ruͤckſicht auf ihr Vor⸗ kommen in der Natur. Unter Granit z. B. wird aber wohl das Geſtein verſtanden, welches aus Quarz, Glimmer und Feldſpath beſteht und eine koͤrnige Structur beſitzt und dieß 448 den Glimmerſchiefer, Thonſchiefer, Talkſchiefer, Chloritſchiefer, den Quarzfels, das grauwackenartige Geſtein und durch chemiſche Ausſcheidung einen cryſtalliniſch koͤrnigen Kalk. Es zeigen dieſe Gebilde durchaus keine beſtimmte und gleichbleibende Lagerung, wie dieß in Deutſchland und andern Laͤndern oft der Fall zu ſeyn ſchemt, und wie dieß auch Wer— ner gelehrt hat, ſondern in einem und demſelben Gebirgsblocke kommen haͤufig alle dieſe Geſteine gemengt und zuſammen vor, greifen in einander und durchdringen ſich wechſelſeitig, wobey das eine bald in dem andern und wieder ſo umgekehrt, inneliegt. Zuweilen hat es zwar den Anſchein, als nehme man bey Betrachtung dieſer Gebirgsmaſſen im Großen eine Reihe auf einanderfolgender Ablagerungen verſchiedener Art wahr, welche denn auch zu verſchiedenen Epochen entſtanden ſeyn muͤßten, aber ſehr bald uͤberzeugt man ſich bey naͤherer Unterſuchung der Details dieſer anſcheinend verſchiedenen Producte, von ihrem wechſelſeitigen Uebergange nach allen erdenklichen Nuͤangirungen und muß daher dieſe Producte nur als Modificationen der nam: lichen Gemengtheile anſehen. Es folgt ferner hieraus, daß alle dieſe Geſteine gleichzeitig entſtanden und als das Werk eines und deſſelben Bildungsmo— mentes zu betrachten find und daß man daher genoͤthigt iſt, jeden auch noch ſo entfernten Unterſchied des relativen Alters dieſer Geſteine aufzugeben. Nur allein nach der verſchiedenarti— gen Aggregation ihrer einzelnen Beſtandtheile laſſen ſie eine Un— terſcheidung zu, welche aber ebendeßhalb bloß eine oryetognoſtiſche, nicht aber eine geologiſche iſt. f Der berühmte franzoͤſiſche Gelehrte, Herr Beudant, welcher im Jahre 1818 Ungarn in geologiſcher Hinſicht bereiſte, hat dieß ebenfalls ſehr wohl bemerkt; doch nach dem damaligen Standßuncte der Geologie huldigte er noch zu ſehr den Lehren des unſterblichen Werners, und indem er ſeine Beobachtungen, die ich oft und haͤufig mit den meinigen uͤbereinſtimmend fand, dieſen Lehren anzupaſſen ſuchte, waren vielſache Widerſpruͤche unvermeidbar. Sehr richtig bemerkt Herr Beudant, daß die Geologie ſich nicht mit Muße in Cabinetten und zufaͤllig zuſammenge⸗ brachten Sammlungen und Handſtuͤcken ſtudieren laſſe, ſondern nur durch Aufſuchung der Hauptverhaͤltniſſe und der allgemeinen Charactere mitten in den Gebirgen ſelbſt; indem man auf jedem andern Wege nur eine trockene zu nichts fuͤhrende Nomenclatur erlangen wuͤrde, was freylich der Fall ſeyn muß, wenn man auf die oryctognoſtiſchen Charactere zu viel Werth legt. Orye— tognoftifche Kennzeichen, von einzelnen Handſtuͤcken abgenommen, noch dazu, wenn fie nur oberflächlich abgenommen worden, und man nicht auch die Unterſchiede der einzelnen Mineralſpezien, z. B. der verſchiedenen Feldſpathe, des Glimmers uſw. berüd- ſichtigt, wie dieß ſo oft geſchehen, ſind in der Geologie aber meiſt ſehr unbedeutend und viele ſelbſt in der neueſten Zeit be— gangene Fehler ruͤhren von der zu großen Wichtigkeit her, die hat man die oryetognoſtiſche Beſchreibung genannt, aber die genauere oryctognoſtiſche Characteriſtik, nehmlich die nähere Beſtimmung des Feldſpaths, Glimmers uſw. iſt gewoͤhnlich nicht beruͤckſichtigt worden. Doch da das Wort in obiger Bedeutung von Vielen ſchon gebraucht worden, ſo will ich es gleichfalls beibehalten. 5 449 man auf dieſe Kennzeichen allein, vorzüglich die der Structur, zu legen gewohnt war. Ebenſowenig als man alle dichten kohlenſaueren Kalke und alle Sandſteine, die durch neptuniſche Ablagerungen ihrer Schich⸗ ten deutlich genug ihr von einander verſchiedenes relatives Alter bemerken laſſen, von den aͤlteſten Bildungen angefangen bis zu den neueſten noch jetzt fortdauernden aufſteigend, zuſammen⸗ zaͤhlen und als eine Formation gleichen Alters, nehmlich als eine Kalkformation und als eine Sandſteinformation betrach— ten kann, obgleich fie oryktognoſtiſch meiſt gleich find: ebenſo⸗ wenig wird man alle koͤrnigen Gemenge von Quarz, Glimmer und Feldſpath, welche oryktognoſtiſch Granit heißen und bloß den Zuſtand der Aggregation anzeigen, zuſammen als einer Formation, der Granitformation angehoͤrig zaͤhlen koͤnnen, was denn natuͤrlich auch von den ſchieferigen Aggregaten dieſer Ge— mengtheile, nehmlich dem Gneus, Glimmerſchiefer, Thonſchie⸗ fer uſw. gilt. Schon Werner, Humboldt, Freiesleben und an⸗ dere Geologen nehmen an, daß es dem Alter nach zweyerley Arten von Thonſchiefer gebe, nehmlich den ſogenannten Urthon— ſchiefer und den Uebergangsthonſchiefer. Sie erkannten demnach, daß ein und daſſelbe Aggregatgebilde, abgeſehen davon, daß man auch Gebilde verſchiedener Entſtehung, nehmlich ein primaͤres und ein ſecundaͤres Gebilde mit dem Namen Thonſchiefer belegt hat, welches letztere ſich aber deutlich genug von dem erſteren unterſcheidet und meiſt mit wirklicher Grauwacke vorkommt, und deßhalb auch unter dem Namen Grauwackenſchiefer bekannt iſt, zweyerley der Zeit der Entſtehung nach verſchiedenen Gebirgs— formationen angehoͤren. Was aber von dem Thonſchiefer gilt, gilt auch von den Übrigen Aggregaten der Maſſengebilde, nehm» lich den Granit-, Gneus⸗, Glimmerſchiefer- und Kalkſchiefer⸗ gebilden. 2 Hierbey haben wir es mit gleichen oder aͤhnlichen Beſtand— theilen und mit gleichen Zuſtaͤnden der Aggregation zu thun, und koͤnnen dieſe oryktognoſtiſch gleichen oder ähnlichen Gebilde doch nicht zu einer Formation zaͤhlen. Umgekehrt werden wir aber Gebilde, welche eine ganz verſchiedenartige Aggregation be— ſitzen, zu einer und derſelben Formation zaͤlen muͤſſen. Wir werden den Sandſtein, welchen man nach der Wernerſchen Be— nennung rothen Sandſtein heißt, nicht als zu mehreren Forma— tionen gehoͤrig betrachten, moͤgen deſſen Beſtandtheile auch ganz grobkoͤrnig oder mögen fie wieder fo fein ſeyn, daß fie faſt dicht erſcheinen; ebenſowenig werden wir die Verſchiedenheit der Faͤr⸗ bung hierbey beruͤckſichtigen. Dieß gilt von den Schichtengebil⸗ den und ebenſo auch von den maſſigen. Man wird aus dieſem Grunde das ſchieferige Gemenge von Quarz, Glimmer und Feldſpath, welches durch das Vorwalten von Glimmer ſchiefrig geworden, nicht von dem koͤrnigen Gemenge allein aus der Ur— ſache trennen koͤnnen, daß es ſchiefrig iſt, alſo wird der Gneus und der Granit nur dann erſt zu unterſcheiden ſeyn, wenn er zu verſchiedenen Formationen gehoͤrt, was aber durchaus nicht aus dem verſchiedenartigen Aggregatzuſtande hervorgeht. Die erſtgebildeten Maſſen habe ich in Ermangelung eines beſſeren Ausdrucks, da mir das Wort Urgebirge in der ange⸗ genommenen Bedeutung nicht paſſend ſcheint, indem ich ja auch Glieder des ſogenannten Uebergangsgebirgs zu dieſen erſtgebildeten Maſſen zähle, einſtweilen mit dem Worte Protogene *, von * Ich ſchreibe nicht Protogyn, indem dieſe Wortbildung falſch „denn & neozoyerns heißt der Erſtgebildete, Protogyn Iſis 1837. Heft 6. 450 * vt οrçg·̃ und yıyvouas gebildet, bezeichnet, abgeſehen davon, daß das Wort Protogyn ſchon fruͤher fuͤr eine Varietaͤt des Granits gebraucht worden. Von dieſen Protogenen hat man bis jetzt noch nicht bemerkt, daß ſie andere Gebirgsarten uͤber— lagern, ſie umhuͤllen nie organiſche Ueberreſte und ſcheinen deß⸗ halb die relativ aͤlteſten Maſſengebilde zu ſeyn. Hierdurch ſo— wohl, wie auch durch das genauere Unterſcheiden der Gemeng⸗ theile, da hier der Feldſpath, wie bereits bemerkt, meiſt gemei⸗ ner Feldſpath oder Orthoklas iſt und der Glimmer zu dem zwey—⸗ arigen gehört, iſt der Unterſchied der Protogene von den ſpaͤter zu erwaͤhnenden Deuterogenen zu erkennen. In Bezug auf ihren Aggregatzuſtand ſage ich zur Unterſcheidung der einzelnen Aggregate Granitprotogen, Gneusprotogen, Glimmerſchieferpro⸗ togen, Thonſchiefer-, Kalkſchiefer-, Chloritſchieferprotogen, wo⸗ durch ich dieſe Gebilde ſowohl oryktognoſtiſch unterſcheide, haupt⸗ ſaͤchlich aber auch in geologiſcher Hinſicht von den neueren Maſ— ſengebilden, den Deuterogenen, welche ganz aͤhnliche Aggregate enthalten, unterſcheiden will. In der Gegend von Preßburg, vom Schloßberge ange fangen und fo längs des linken Donauufers aufwaͤrts bis The⸗ ben, bemerkt man die manchfaltigſten Aggregate des Protogens. Am Schloßberge erſcheint der Granitprotogen, feine Beſtand⸗ theile find graulichweißer Quarz, weißer ins fleiſchfarbige gehen- der ſehr breitblaͤttriger Orthoklasfeldſpath und gelblicher Glimmer, welcher oft große Blaͤtter bildet und auch grſtreift und federartig wird, ſogenannter Federglimmer. Quarzgaͤnge mit Amethnft: quarz beobachtete ich in dieſem Granite gleich rechts am Fahr: wege oberhalb der letzten Schiffsmuͤhle zwiſchen Preßburg und Theben. Weiterhin, nach Theben zu, wird der Granit ganz feinkoͤrnig, der Glimmer wird ſchwaͤrzlich, der Feldſpath nimmt eine weiße Farbe an. Dieſer feinkoͤrnige Granit wird hier in mehreren Steinbruͤchen abgebaut und laͤßt ſich gut bearbeiten, meiſt wird er zu Trottoirſteinen, von c. 4 bis 1 c“ Größe, ge- hauen und auf der Donau nach Peſth geſchafft. Verfolgt man den Weg nach Theben noch weiter, ſo ſieht man in dem Protogene den Glimmer mehr und mehr uͤberhand nehmen, er macht das Geſtein ſchiefrig und man ſieht nun einen deutlichen Gneus und Glimmerſchiefer, der aber kurz vor Theben, ohne daß man eine Grenze wahrnehmen koͤnnte, wie⸗ der zu Granit wird. Geht man noch weiter Donauaufwaͤrts, fo wird der Protogen abermals glimmerreicher, der Glimmer iſt von ſchwaͤr— lich grüner Farbe, der Feldſpath verſchwindet allmaͤhlich und der Quarz tritt in großen Maſſen ausgeſchieden, als Quarzſels in dem dadurch ſchiefrig gewordenen Geſteine auf, welches nun als ganz deutlicher Chloritſchiefer erſcheint und den Schloßberg von Theben bildet. Die Quarzmaſſen, welche ſich darin aus⸗ ſchieden, erreichen oft die Groͤße von mehrern 100 Kubikfußen, werden aber auch kleiner und ſind oft nur nußgroß. Meiſt find ſie roͤthlich gefärbt, zuweilen roſenroth (Roſenquarz). Durch Aufnahme von Glimmer wird der Quarz mitunter ſchiefrig (Quarzſchiefer) und erhaͤlt dadurch das Anſehen einer Schichtung. Dieſer ganze Gebirgszug iſt durch die Donau ſehr tief eingeſchnitten und gibt deßhalb einen ſehr deutlichen Gebirgs⸗ durchſchnitt, an welchem ſich die Beobachtungen denn auch um ſo leichter und vollkommener anſtellen ließen. wuͤrde aber das Zuerſtbildende, alſo die hervorbringende Kraft, nicht aber das Product bezeichnen. 29 — 451 Nördlich von dieſer Gegend, nach Mariathal zu, bildet der Protogen eine Art Thonſchiefer, der eine ſchwaͤrzliche Farbe hat, ſich zu duͤnnen Schiefern ſpalten laͤßt und zum Dach⸗ decken verwendet wird. Zwiſchen Preßburg und Boͤſing, gleich bey der Stadt St. Georgen, befindet ſich links an der Straße ein Steinbruch im Granitprotogen, welcher daſelbſt auch als Gneus und Glim— merſchiefer auftritt. Sehr deutlich laͤßt ſich daſelbſt beobachten, wie das eine dieſer Gefteine mit dem andern auf die verfchie- denſte Weiſe wechſelt und ſie ſich gegenſeitig in einander unmerk— lich verlaufen. Faſt ſaͤmmtliche Ereurfionen in der Gegend von Preßburg und den ſogenannten kleinen Karpathen machte ich in Geſellſchaft Sr. Durchl. des Herrn Prinzen Carl von Heſſen, ſowie des Herrn John Paget und einiger anderer Englaͤnder, welche Herren dieſe merkwuͤrdigen geologiſchen Verhaͤltniſſe gleichfalls beobachteten. In der Naͤhe des Bades bey Boͤſing kommt der Protogen ebenfalls als Granit vor, der aber dann glimmerſchiefrig wird. Der Quarz und der Feldſpath ſcheiden ſich dann in groͤßern Maſſen aus, der Glimmer wird ganz ſchwarz und durch Auf— nahme von etwas Amphibolit wird das Geſtein dem Horn— blendeſchiefer aͤhnlich, wie dieß in dem Steinbruche rechts an der Straße bey dem Bergwerksteiche zu ſehen. Weiter oben in der Naͤhe der Goldgruben iſt der Proto— gen wieder feinkoͤrnig und bildet Granit, welcher dem von The— ben aͤhnlich iſt. Auch ein grauwackenartiger Protogen findet ſich hier, je— doch nur in kleinen Parthieen im Granitprotogene ausgeſchieden. Sowohl im Granit-, wie auch im Glimmerfchieferprotos gene ſetzen mehrere Gänge auf, von denen ich bey der Erzfuͤh— rung weiter ſprechen werde. Bey der Stadt Modern findet ſich ganz derſelbe, auf das verſchiedenartigſte aggregirte Protogen, bald als Granit, bald als Gneus, bald als Glimmer- und Talkſchiefer, bald als ein grauwackenartiges Geſtein in der manchfaltigſten Abwechſe— lung ohne alle beſtimmte Ordnung und Reihenfolge auftretend. Es laſſen ſich alle dieſe Varietaͤten an einem und dem naͤmlichen Geſteinblocke wahrnehmen, man ſieht die allmaͤhlichen Uebergaͤnge und Verſchmelzungen in einander, man hat immer die naͤmlichen dildenden Beſtandtheile vor ſich, welche nur auf verſchiedene Weiſe hervortreten, und es wird deßhalb ganz in Zweifel geſetzt, daß alle dieſe anſcheinend verſchiedenen Geſteine einer und der⸗ ſelben Bildung angehoͤren und gleichzeitiger Entſtehung ſind. Einen Kalkprotogen von grauer Farbe beobachtete ich auch in der Gegend von Modern. Der Kalk iſt dicht oder koͤrnig, bäufig mit Glimmerblaͤttchen gemengt, welche ihm eine ſchiefe⸗ rige Structur und ein dem Glimmerſchiefer ganz aͤhnliches Ans ſehen ertheilen, wofuͤr man ihn bey dem erſten Anblicke auch leicht halten kann. Bey Herrngrund, unweit Neuſohl, treten gleichfalls wie⸗ der die Protogene auf und zwar faſt in allen Nuͤangirungen. Der Granitprotogen am wenigſten, am haͤufigſten der Glimmer⸗ ſchiefer⸗ und der grauwackenartige Protogen. Letzterer iſt dem von Modern ganz gleich, der Feldſpath (Orthoklas) iſt oft darin vollſtaͤndig auserpftallifirt und ganz friſch und vollkommen ers 452 halten, wodurch es ſchon hinreichend dargethan wird, daß dieſe der Grauwacke aͤhnlichen Gebilde urſpruͤngliche oder primaͤre Gebilde und keine ſecundaͤren oder Truͤmmer-Geſteine ſind. Der Feldſpath, als ein ſo leicht verwitterbarer Koͤrper, welcher viel leichter der Zerſtoͤrbarkeit unterliegt, als der Quarz und der Glimmer, wuͤrde bey der Zerſetzung der fruͤheren Geſteine und der hierauf folgenden neuen Bildung derſelben ganz zerſtoͤrt wor⸗ den ſſeyn, alſo weder Eryſtalliſation noch Friſche des Bruchs mehr zeigen koͤnnen. Es find deßhalb die ſogenannten Grau- wacken Ungarns durchaus nicht mit denen Deutſchlands und anderer Laͤnder zu verwechſeln, welche ſecundaͤre Gebilde oder regenerirte Truͤmmergeſteine ſind, die durch Zuſammenbacken zerriebener Felsarten von neuem gebildet wurden und außerdem auch organiſche Ueberreſte enthalten, in den ungariſchen aber nichts vorkommt, was man fuͤr organiſche Ueberreſte anſprechen koͤnnte. i Auf die Grauwackenprotogene von Herrngrund, die mit denen von Altgebirg zuſammenhaͤngen und ſich auch weiter oͤſt⸗ lich nach Libethen, Rhonitz, Roſenau uſw. hinziehen, iſt hie und da ein oft ſehr grobkoͤrniger Sandſtein aufgelagert. Haͤufig wurde dieſer Sandſtein mit dem grauwackenartigen Protogene verwechſelt, oder als mit ihm zuſammenhaͤngend und nur eine Formation ausmachend gedacht. Dieſer Sandſtein gehoͤrt aber einer ganz neuen Schichtenbildung an, nehmlich der Karpathen⸗ ſandſteinformation, ehenſo die Kalke, welche in der Naͤhe deſ— ſelben vorkommen und welche man bis jetzt immer fuͤr Ueber⸗ gangskalke gehalten hatte. Ueber dieſem Sandſteine, welcher wirklich oft große Aehnlichkeit mit manchen Grauwacken Deutſch⸗ lands beſitzt, namentlich der aus dem Waagthale, bey Trentſin, bey Herrngrund, wie auch der von Koͤzep-Peterd unweit der Thorda-Haſadek im Thordaer Comitate in Siebenbuͤrgen, iſt dann wiederum oft, ſo bey Herrngrund, im Waagthale, in Siebenbuͤrgen uſw. ein feinerer Sand, Molaſſe, aufgelagert, welcher viele Verſteinerungen fuͤhrt und zu der Sage den Anlaß gegeben hat, als ob ſich in den grauwackenartigen Protogenen von Herrngrund verſteinerte organiſche Ueberreſte gefunden hätten. Von dieſen Gebilden werde ich bey Beſchreibung der Schichtge⸗ bilde mehr zu ſprechen Gelegenheit nehmen. „ Die ſogenannten Grauwacken der Beskiden ſcheinen eben⸗ falls hierher zu gehoͤren. Es ſollen in dieſen Geſteinen kleine den Granit⸗, Gneus⸗, Glimmer- und Thonſchiefer-Geſchieben ähnliche Parthieen vorkommen, die aber nicht durch eine ſcharfe Graͤnze von dieſer ſogenannten Grauwacke geſchieden ſind, ſon⸗ dern vielmehr unmerklich in dieſelbe uͤbergehend, gleichſam mit ihr verſchmolzen erſcheinen (A. v. Sydow's Reiſe in die Beskiden). Herr Prof. Puſch in Warſchau meint gleichfalls, daß die Grauwackenbildung der Beskiden faͤlſchlich fuͤr eine ſolche augeſehen worden und daß ſie vielmehr eine Thonſchieferbildung ſey. An vielen Orten ſehen wir aber den Granit und Gneus in den Thonſchiefer uͤbergehen, und mithin iſt wohl auch das grauwackenartige Gebilde der Beskiden ein Protogengebilde. Ganz gleich dieſem Vorkommen der Protogene iſt auch das in den Gegenden von Schmoͤllnitz, Goͤllnitz uſw., an welchen Orten die Protogene meiſt als Glimmerſchiefer und Talkſchiefer auftreten. Den impoſanteſten Anblick gewaͤhren dieſe Gebilde aber durch das Tatragebirge, welches faſt ganz aus Granit protogen, der zuweilen, wie am Kriwan, in Gneus und Glim⸗ merſchiefer uͤbergebt, beſteht, aber auch die übrigen Protogen⸗ 453 varietäten enthält. Das Uebergehen ber einzelnen Varietaͤten der Protogene in einander, bemerkt man unter andern bey Koſcie— lisko auf der Graͤnze von Ungarn und Gallizien, in welcher Gegend der Granit in Gneus und Glimmerſchiefer uͤbergeht. Ebendasſelbe findet auch am Czerweny-Wreh Statt, was auch ſchon Townfon im Jahr 1793 bemerkt hat. Herr Beudant erwaͤhnt in ſeinem Werke eines im Gneus vorkommenden Weißſteins: En suivant les variétés du gneus, on voit aussi le quarz diminuer successivement et dispar- altre mème quelquefois en totalité. II en résulte une roche composce de feuillets alternativs, ondulée, de feldspath laminaire, ou le plus souvent grenu, et de mica: c’est ce melange, qu'on donne ordinairement comme type de l’espece gneus, consideree mineralogequement, et qu'on désigne en général sous le nom de gneus com- mun. Mais cette variété se modefie encore, le mica devient, successivement moins abondant et bientöt cl ne se présente plus qu'en tres petites paillettes, plus ou moins nombreuses, disséminées dans un feldspath grenu, et disposces de maniére a donner encore à la masse une structure schisteuse. Il en resulte une roche, qui présente tons les caractéres de celles que les Allemands designent sous le nom de Weilsſtein; elle passe au gneus commun par toutes les nuances imaginables; ce qu'il est facile de concevoir, puis qu'elle n’en differe que du plus ou moins dans la quantité de mica, qu'elle ren- ferme. Elle est a cette roche ce que l’hyalomicite schistöide ( Quarzschiefer) est au micaschiste ordinaire.“ Nennt Herr Beudant ein Gemenge von Quarz und Feldfpath, in welchem nur wenig Glimmer vorkommt und zwar nur ſo viel, als noͤthig iſt, das Gemenge ſchiefrig zu machen, Weiß— ſtein, ſo kommt das Geſtein allerdings in Ungarn vor. Es iſt dieß Gemenge von Quarz und gemeinem Feldſpathe aber dann nicht mit dem wirklichen Weißſteine, welcher zu Penig in Sach— ſen und andern Orten dieſes Landes vorkommt, zu verwechſeln. Der ſaͤchſiſche Weißſtein hat eine ganz andere Art des Vorkom⸗ mens und beſteht aus Albit oder Tetratinfeldſpath. Herrn Beudants Weißſtein beobachtete ich auch an mehreren Orten und fand, daß er ein Protogen iſt, in welchem der Glimmer weniger vorwaltet und der allmaͤhlich in den grauwackenartigen Protogen uͤbergeht, wie dieß ſowohl bey Modern, als bey Herrn— grund deutlich zu bemerken war. Verſchwindet auch der Feld— ſpath mehr aus unſerm Geſteine, ſo entſteht der Quarzſchiefer, welcher ſehr haͤufig zwiſchen Preßburg und Theben, bey Modern, Libethen und andern Orten auftritt. Ein dem erſteren Geſteine ganz analoges Deuterogengebilde, welches ebenfalls aus vorwal⸗ tendem Quarz und Feldſpath und wenig Glimmer beſteht, fin⸗ det ſich in Hodritſch bey Schemnitz und iſt dorten unter dem Namen Feldſtein bekannt. Gebirgsſtructur. An vielen Orten der Karpathenkette bis nach der Moldau und Wallachey hin, tritt das Grundgebirge, der Protogen, noch hervor. Nirgends erſcheint eine eigentliche Schichtung, ſtets kommen die einzelnen Glieder auf das Unregelmaͤßigſte wechſelnd, wie durch einander geworfen vor. Bald tritt das eine, bald das andere in groͤßerer Verbreitung auf und geht in die eine oder die andere Varietaͤt der Protogene über, Kein Steigen und Fallen iſt wahrzunehmen, wenn man nicht etwa die durch die 454 Glimmerblaͤttchen gebildeten Abſonderungen der ſchieferigen Pro⸗ togene als Schichtung annehmen will, wie man dieß früher ge: than. Aber auch dieſe Abſonderungen gehen in einem Blocke oft nach vielen und den verſchiedenſten Richtungen und zeigen auf dieſe Weiſe, daß hier von einer Schichtung gar nicht die Rede ſeyn kann. Die Protogene bilden oft ſehr hohe und ſchroffe Gebirge. Die hoͤchſten Puncte, die Eisſpitzen und die Lomnitzer Spitze bey Kakas-Lomnitz im Tatragebirge find gegen 8000 Fuß thn. uͤber der Meeresflaͤche erhaben. Nach Norden iſt das Verflaͤchen ſanfter, nach Suͤden fallen die Gebirge mehr ſteil ab. Erz führung. Die Protogene ſind reich an edeln und unedlen Metallen, nur kommen ſie ſehr verſchieden verbreitet vor, in einer Gegend häufiger, als in der andern und die manchfaltigſten Mineral- ſpecien enthaltend. Meiſt kommen fie auf Gangen und La⸗ gern vor.“ Bey Boͤſing durchſetzen den Granit- und Glimmerſchiefer⸗ protogen Gange, welche gediegenes Gold, Antimon, Eiſenkies und Quarz führen. Einige andere in demſelben Gebirge vor— kommende Gaͤnge enthalten ſehr viel Eiſenkies, der abgebaut und zur Ausbringung von Schwefel benutzt wird. Sowohl am oͤſtlichen Gehaͤnge der kleinen Karpathen, bey Boͤſing und Modern, wie auch am weſtlichen bey Malatzka kommen in derſelben Gebirgsmaſſe viele Antimongaͤnge vor, die außer dem in ben verfchiebenften Varietäten vorkommenden Ans timonglanz noch das rothe und weiße Antimon in ſehr ſchoͤnen Vorkommniſſen fuͤhren. Gold findet ſich auch noch in den Granitprotogenen des Tatragebirges, ferner ganz aͤhnlich den Vorkommen zu Boͤſing, gleichfalls mit Antimonglanz zu Magurka im Liptauer Comitate. Silbererze kommen ſeltener im Protogene vor, doch iſt jedes darin vorkommende Gold ſilberhaltig, auch kommen wohl Silbererze hie und da mit den ſehr haͤufig vorkommenden Kupfer⸗ erzen vor. Queckſilbererze, meiſt als Zinnober, finden ſich zu Szläna im Goͤmoͤrer Comitate. Reich an Kupfererzen der verſchiedenſten Arten und Spe⸗ zien iſt der Glimmerſchiefer- und grauwackenartige Protogen, namentlich zu Herrngrund, Altgebirg und Libethen, an welchem letzteren Orte faſt alle Kupfermineralien ſich finden und in den ſchoͤnſten und ausgezeichnetſten Varietaͤten. So der Euchroit, welcher ſich außerdem nur noch in Cornwall gefunden haben ſoll, der Libethenit, das dichte phosphorſaure Kupfer, der Kupfer⸗ ſchaum, Malachit, Kupferlaſur, Kupfergruͤn, Kieſelkupfer, Kupfer⸗ ſchwaͤrze, Rothkupfererz und gediegen Kupfer; ferner die ge⸗ ſchwefelten Kupfer, der Kupferkies, das Kupferfahlerz uſw. Kupferglimmer und Kupferſchaum kommt auch auf dem Farby⸗ ftia= Stollen zu Poinik zwiſchen Neuſohl und Libethen ver. Natuͤrliches Berggruͤn findet ſich zu Herrngrund in großer Menge. »Meine Anſichten über Gänge und deren Bildungen, in wek⸗ cher Hinſicht ungarn fo viele Auffchlüffe zu geben vermag, werde ich fpäter mitzutheilen mir erlauben. 455 Das ungarifche fogenannte Gaͤnſekoͤthigerz, ein Gemenge von geſchwefeltem ſilberhaltigen Kupfer und kohlenſaurem Oxyde, welches deßhalb nicht mit dem Harzer Gaͤnſekoͤthigerz zu ver⸗ wechſeln, kommt zu Jaraba vor. Der Glimmerſchieferprotogen zu Schmoͤllnitz, Goͤllnitz und anderen Gegenden des Zipſer Comitats liefert reiche Ausbeute an Kupferkies, hier Gelferz genannt, dann Kupferfahlerz und kohlenſaure Kupfer (Kupferlafur und Malachit). Das in alten Grubengebäuden und Halden zu Schmoͤllnitz durch Oxydation der Kupferkieſe entſtandene ſchwefelſaure Kupferoryd wird von Tagewaͤſſern oder durch dahin geleitetes Waſſer aufgeloͤſt und bildet dann das Cementwaſſer, aus welchem durch hineingelegte Eifenftäbe das Kupfer metalliſch gefällt wird. Auch zu Herrn— grund bildet ſich Cementwaſſer, welches auf Cementkupfer be⸗ nutzt wird. . Eiſen kommt gleichfalls ziemlich häufig in den Protogenen, beſonders als Eiſenkies, vor. Bley ſcheint ſelten in dieſen Gebilden vorzukommen, Bley⸗ ſpaͤthe finden ſich zuweilen, namentlich kohlenſaures Bley oder Weißbleyerz zu Poinik. Seltener noch ſcheint der Kobalt, der Nickel und das Molybdaͤn darinn zu ſeyn, doch ſoll ſich das letztere bey Rima-Szombäth gefunden haben, Kobalt zu Dop— ſchan. Der ſogenannte Kobaltvitriol, welcher ſich in dem Glim— merfchiefer und grauwackenartigen Protogen zu Herrngrund findet, enthaͤlt keine Spur von Kobalt, ſondern beſteht aus ſchwefelſaurer Kalkerde und iſt durch Mangen roth gefaͤrbt. Vorkommen anderer Mineralien. Mehrere andere, zum Theil ſehr ausgezeichnete Mineralien finden ſich außer den ſchon erwaͤhnten in dieſer Formation. Vorzüglich bemerkenswerth iſt darunter der ſchwefelſauere Stron⸗ tian oder der Coleftin von Herrngrund, welcher an Schönheit alle uͤbrigen Vorkommniſſe der Art bey weitem uͤbertrifft. Rutil findet ſich bey Theißholz, Aragon in ſchoͤnen ſpießigen Cryſtal⸗ len, ſogenannter Igloit, zu Iglo im Zipſer Comitate. Schwer⸗ ſpaͤthe, Kalkſpaͤthe und Quarz kommen haͤufig vor, ebenſo Gyps, welcher in verſchiedenen Varietaͤten als eine neue Bil⸗ dung in den Grubenwerken vorkommt. Beſonders haͤufig bildet er ſich zu Herrngrund, indem ſich das durch Oxpdirung des Schwefelkupfers erzeugte ſchwefelſaure Kupferorpd mit in dem Protogene haufig vorkommendem kohlenſaueren Kalke oder Kalk⸗ ſpath verbindet und dadurch ſchwefelſaurer Kalk oder Gyps und kohlenſaures Kupferoxydhydrat gebildet wird, welches letztere durch Aufnahme von noch etwas kohlenſaurem Kalke aus den kalk⸗ haltigen Grubenwaͤſſern zu Berggruͤn wird und ſich als ſolches an den Waͤnden der Stollen und Strecken, an welchen die Grubenwaͤſſer herabrinnen, abſetzt. Granaten werden im Granit des Tychythales und im Glimmerſchiefer der Granatenwand im Felkaerthale in den Kar⸗ pathen, dann im Glimmerſchiefer des Brennbergs bey Oeden⸗ burg und mehreren anderen Orten gefunden, Kranit im Gra⸗ nite zu Magurka. Deuterogene. Mit dem Worte Deuterogene, von Gevrsgog und yıy- voucı, alfo das Zweytgebildete, bezeichne ich die Maſſengebilde, welche neuerer Entſtehung, als die eben abgehandelten Protogene 456 zu ſeyn ſcheinen. Sie bedecken oft die Protogene und ebenſo auch verſchiedene Schichtgebilde. Nicht ſelten finden ſich in ih⸗ nen organifche Stoffe, welche fie umhuͤllt haben, namentlich verkohltes Holz, welches ſeine Textur meiſt noch vollſtaͤndig erhalten hat. Die Gemengtheile der Deuterogene ſind denen der Protogene aͤhnlich, doch ſcheint der Feldſpath mehreren Spe⸗ cien anzugehoͤren und zwar dem Orthoklas, dem Periklin, dem Tetartin, dem Labrador und dem Ryakolith. Der Orthoklas ſcheint am ſeltenſten, der Labrador und Ryakolith am haͤufigſten vorzukommen. Der Glimmer, ein- und zweyaxig, kommt oft vor, ebenſo der Quarz, welcher auch hier, wie bey den Proto- genen, ſich zuweilen als Quarzfels ausgeſchieden hat, der denn auch oͤfter durch Aufnahme von Glimmer ſchiefrig und zu einer Art Quarzſchiefer oder Glimmerſchiefer wird. Amphibolit tritt bey den Deuterogenen viel haͤufiger auf, als bey den Protoge⸗ nen, und macht meiſt einen Hauptbeſtandtheil aus. Auch Py⸗ roxen kommt zuweilen als Gemengtheil vor, und der Kalk bil⸗ det auch hier wieder groͤßere und kleinere Ausſcheidungen, wie wir dieß bereits auch bey den Protogenen geſehen haben. Zu den Deuterogenen zaͤhle ich viele der Maſſengebilde, welche man mit den Namen Gruͤnſtein, porphyrartigen Gruͤn⸗ ſtein, Gruͤnſteinporphyr-Spyenit, granitartigen Syenit, Porphyr, Thonſteinporphyr, Hornſtein und Hornſteinporphyr, Trachyt und Trachytporphyr, Muͤhlſteinporphyr, Pechſtein und Pechſteinpor⸗ phyr, Obſidian, Perlſtein und Perlſteinporphyr, Bimsſtein und Bimsſteinporphyr, Baſalt belegt hat, ferner noch die meiſten Mandelſteine und mehrere Granite, Gneuſe, Glimmerſchiefer, Talk⸗ und Thonſchiefer, Hornblendeſchiefer, ſowie auch Quarz⸗ fels und Kalk, welche Gebilde, wie ſchon erwaͤhnt, meiſt che⸗ miſche Ausſcheidungen ſind, oder es ſind Kalke, welche aus dichten geſchichteten Kalken emporgehoben, umhuͤllt und durch vul⸗ caniſche Einwirkungen in cryſtalliniſche ſind umgeaͤndert worden. Die Namen der eben aufgezaͤhlten Gebirgsmaſſen ſind oryktognoſtiſche und beziehen ſich meiſt bloß auf die Structur der einzelnen Gemengtheile, indem z. B. Gruͤnſtein nur ein dichtes Gemenge von Amphibolit und Feldſpath bezeichnet, wel⸗ ches oft von gıümer Farbe iſt, aber eben fo häufig durch einen oder den andern hinzukommenden Beſtandtheil anders gefaͤrbt erſcheint, dagegen das cryſtalliniſche Gemenge bald porphyrartiges Geſtein, bald Gruͤnſteinporphyr, bald Syenit genannt wird, je nachdem in der dichten Grundmaſſe wenig ausgeſchiedene Amphibolit- und Feldſpatheryſtalle oder viele derſelben inne liegen oder das ganze Geſtein aus Cryſtallen zuſammengeſetzt iſt.“ Das Wort Porphyr aber bezieht ſich bloß allein auf die Structur, indem darunter ein Geſtein verſtanden wird, welches eine 192 Grundmaſſe beſitzt, in welcher dann kleinere oder größere Ery⸗ ſtalle ausgeſchieden inne liegen. Daſſelbe gilt von den uͤbrigen angefuͤhrten Namen und wir ſehen daraus, daß dadurch kein Aufſchluß uͤber das geologiſche Vorkommen und die Formation, zu welcher dieſe Gebilde gehoͤren, erlangt werden kann. Von dem Granite, Gneuſe, Glimmerſchiefer uſw. ſahen wir bereits, daß fie verſchiedenen Formationen angehören konnten, und daf⸗ ſelbe wird dann auch von den Gruͤnſteinen, Porphyren, Man⸗ delſteinen, Trachyten, Baſalten, Pechſteinen, Bimsſteinen uſw. * Hierbey muß ich bemerken, daß in den ungariſchen Syeniten, welche beſonders in der Gegend von Schemnitz vorkommen, der Quarz meiſt ganz fehlt. 457 der Fall ſeyn koͤnnen. Werner unterſchied zwar ſchon mehrere dieſer Gebilde nach ihrer Altersverſchiedenheit und nahm z. B. einen Urporphyr, einen Uebergangsporphyr und einen Floͤtzpor— phyr an. Allein dieſe Unterſcheidung bezog ſich auf das Vor— kommen in den einzelnen von ihm aufgeſtellten Gebirgsabthei— lungen, wodurch aber kein hinreichender Unterſchied begruͤndet wird, indem ja ein und derſelbe Porphyr alle dieſe ſeine Haupt— formationen zugleich durchdringen kann. Sehr irrig wuͤrde man deßhalb gewiß handeln, wenn man wegen des Vorkommens in dieſen ſogenannten verfchiedenen Hauptformationen den Porz phyr in Ur⸗, Uebergangs- und Floͤtzporphyr trennen, oder über: haupt nur aus dieſer Urſache ihn als verſchieden betrach— ten wollte. Der Aggregatzuſtand und die chemiſche Conſtitution einer Gebirgsmaſſe fuͤr ſich allein betrachtet, gibt uns kein Anhalten uͤber die relative Zeit ihrer Entſtehung: nur dann werden wir Aufſchluß uͤber die einzelnen zuſammengehoͤrenden Formationen erlangen koͤnnen, wenn wir nicht nur die Gebirgsmaſſen im Großen ſtudieren, die Aehnlichkeiten und den innigen Zuſam— menhang mit andern, und die Uebergaͤnge, welche die unkennt— lichſten Varietaͤten mit den deutlicheren und unzweifelhafteren Geſteinen verbinden, verfolgen, die analogen Vorkommniſſe vers gleichen; ſondern auch eine genauere oryktognoſtiſche Unterſuchung vornehmen, welche ſich weniger auf die Structur, als vielmehr auf die Unterſchiede der einzelnen Mineralſpecien bezieht, aus denen die Gemenge beſtehen, ſowie uͤberhaupt die chemiſchen Kraͤfte und auch das Mitvorkommen anderer Mineralien und kurz alle erdenklichen Umſtaͤnde zugleich zu Rathe ziehen und benutzen. Auf dieſe Weiſe werden wir dann zu der Ueberzeugung gelangen, daß die Bildungen der Maſſengebirge faſt auf eine ebenſo einfache Weiſe ſich erklaͤren laſſen, als die der geſchichte— ten und daß das Vorkommen der Maſſengebilde durchaus nicht ſo complicirt und verwickelt iſt, als man es ſich oft nach den älteren Annahmen vorſtellte. Die Grundmaſſe der in dieſer Formation vorkommenden Porphyre iſt dichter Feldſpath, den ich aber bis jetzt noch nicht naher unterſucht habe. Auch die der Thonſteinporphyre iſt dichter Feldſpath, welcher aber ſchon in der Aufloͤſung begriffen; ebenſo fand ich, daß alle unter dem Namen Hornſteinporphyr mir bier vorgekommenen Geſteine gleichfalls dichter Feldſpath und nicht Hornſtein zur Grundmaſſe hatten. Was den Baſalt betrifft, fo kann er oryktognoſtiſch nicht von anderen Mineralien unterſchieden werden, beſonders durch ſeinen Gemengtheil von Olivin oder Chryſolith. Die Haupt⸗ maſſe iſt, wie bey den Gruͤnſteinen, Syeniten, Trachyten uſw. Feldſpath mit Amphibolit, welcher noch Magneteiſen und zu— weilen Pyroxen, wie dieß bey mehreren Gruͤnſteinen, Syeniten, Trachyten gleichfalls ſtattfindet, beygemengt iſt. Da man nun mehr das dichte Gemenge von Feldſpath und Amphibolit Gruͤn— ſtein genannt hat, ſo iſt der Baſalt dennoch auch ein Gruͤn⸗ ſtein, der außerdem nur noch Olivin enthaͤlt. Eben ſo wenig als man aber den Glimmerſchiefer, welcher Granaten enthaͤlt, den Serpentin, welcher Pyropen in ſich ſchließt, den Granit, in welchem Zirkone liegen, den Thonſchiefer, in welchem Eiſenkies— erpſtalle eingeſprengt find, anders als Glimmerſchiefer, Serpen⸗ tin, Granit und Thonſchiefer benannt; eben ſo wenig iſt es nötbig, dem Gruͤnſteine, welches freilich ein hoͤchſt unpaſſender Name iſt, da er ja nicht immer eine gruͤne Farbe beſitzt, bloß Iſis 1837. Heft 6. 458 deßhalb einen anderen Namen zu ertheilen, weil er Olivin oder Chryſolith in ſich ſchließt. Auch finden wir ja den Olivin oder Chryſolith in anderen Gebirgsarten, z. B. in einem Granite von Schweden, in mehreren nicht Baſalt genannten Gruͤnſteinen und Trachyten Ungarns, welches auch Herr Beudant beobach— tete. Gewoͤhnliche Vorkommniſſe anderer Mineralien im Ba— falte, des" Zeoliths, Analzinns, des Pyroxens uſw. finden ebenfo in den für deutlichen Gruͤnſtein, Syenit und Trachyt ausge— ſprochenen Geſteinen Statt, wofuͤr die Gegend von Schemnitz viele Belege darbietet. Ebenſo kann die oft ſaͤulenfoͤrmige Ab— ſonderung des Baſalts nicht als ein Hauptunterſcheidungsmerk⸗ mal des Baſalts von anderen Geſteinen gelten, da man ja dieſe Saͤulenbildung nicht immer an dem Baſalt bemerken kann und ſie außerdem ebenſowohl an vielen anderen Geſteinen, be— ſonders Gruͤnſteinen und Trachyten und namentlich am Gruͤn— ſteine im Ferdinandſtollen zu Schemnitz und am Trachyte zu Tepla, die nicht fuͤr Baſalt angeſprochen werden, indem ſie nicht immer die ſchwarze durch Magneteiſen hervorgebrachte Faͤr— bung befisen noch den Chryſolith beygemengt enthalten, ange— troffen wird. Die genannten Gruͤnſteine habe ich in Ungarn nach allen erdenklichen Nuͤangen in einander übergehen ſehen, To daß oft in kleinen Geſteinbloͤcken die oryktognoſtiſch heterogenſten Varie⸗ taͤten ſich vereinigt fanden. Es ſind dieſe Geſteine, ſowie das ganze Deuterogengebirge in den noͤrdlichen Theilen von Ungarn ſehr verbreitet und ein großer Reichthum von Erzen manchfacher Art iſt darinn enthalten. Bey Schemnitz treten die Deuterogene auf die verſchiedenſte Weiſe modificiert auf. Das Mittlere ſcheint immer der Grünftein zu ſeyn, der aber dann allmaͤhlich ringsum in Trachyt uͤbergeht, ohne daß die geringſte Graͤnz— ſcheide dieſer Geſteine ſichtbar waͤre. Man findet Geſteine, die man zugleich fuͤr Trachyt und fuͤr Gruͤnſtein halten moͤchte, ebendaſſelbe iſt mit dem Baſalte der Fall. Sowohl der Gruͤn— ſtein, wie der Trachyt gehen in denſelben allmaͤhlich uͤber und eben ſo wenig iſt dabey eine Grenzſcheide wahrzunehmen. Man findet ferner Geſteine, die mehr oder weniger Baſalt ſind und in Gruͤnſtein oder Trachyt uͤbergehen; ſo am Calvarienberg bey Schemnitz, bey Königsberg, bey Oſtroluca unweit Altſohl, und dann wieder Geſteine, welche mehr oder weniger noch Gruͤnſtein oder Trachyt ſind und einen Uebergang in Baſalt zeigen, wie dieß an den genannten Orten gleichfalls zu ſehen. Den Ueber: gang des Gruͤnſteins in Trachpt kann man unweit der Bley⸗ huͤtte und des Seilerhauſes links an der Straße von Schemnitz nach Szent Antal beobachten; in handgroßen Stuͤcken kann man oft bemerken, wie der Gruͤnſtein im Trachyt inne liegt und wieder ſo umgekehrt der Trachyt im Gruͤnſtein. Nirgends laͤßt ſich hierbey auch nur die geringſte Graͤnzlinie dieſer Geſtein⸗ arten beſtimmen: denn daß zuweilen ein aus größeren Cryſtallen zuſammengeſetztes Stuͤck oder ein Stuͤck mit einem mehr vor⸗ waltenden Gemengtheile in einem andern mehr dichten Ge— ſteine liegt und an manchen Stellen ſich das groberyſtalliniſche Gemenge von dem feinkoͤrnigen ſcharf trennt, ähnlich dem Vor— kommen der Protogene bey St. Georgen unweit Preßburg, kann durchaus nicht als eine Graͤnze zweyer verſchiedener Gebirgs— arten angeſprochen werden, da an andern Stellen beyde Ge— menge wieder allmaͤhlich in einander uͤbergehen und in einander verlaufen. Nur orpyktognoſtiſch laſſen ſich einzelne Handſtuͤcke von einander unterſcheiden und zwar nur die Graͤnzglieder einer ganzen Suite dieſer Gebirgsarten, auf keine Weiſe aber geologiſch bey Betrachtung der großen Maſſen ber Gebirge ſelbſt. 29 459 Alles, was ich bis jetzt von dem Ineinanderuͤbergehen des Gruͤnſteins, Trachyts und Baſalts geſagt, gilt auch, wie von Herrn Beudant ebenfalls beobachtet wurde, von dem Sye— nite der Schemnitzer Umgegend, welcher gleichfalls nur einen Aggregatzuſtand andeutet, indem der Feldſpath und der Am— phibolit, wie ich ebenfalls ſchon erwähnt, bey dieſem Geſteine in größeren Cryſtallen ausgebildet iſt. Werden die Cryſtalle kleiner, ſo entſteht Gruͤnſtein, wie wir dieß in der Gegend von Eiſenbach und Hodritſch vielfach beobachten koͤnnen. Der blaf- gruͤne Syenit neben der Johannkluft im Johannſtollen zu Eiſen— bach iſt dem Gruͤnſtein, welcher im Ferdinandſtollen zu Schemnitz anſteht, ganz gleich, ſo daß man nicht weiß, wenn man zwey Exemplare dieſer Gebirgsarten nebeneinander ſieht, welches man mit dem Namen Gruͤnſtein bezeichnen und welches man Syenit nennen ſoll. Bloß nach dem Vorkommen wuͤrden ſie, wenn man hier wirklich Unterſcheidungen machen wollte, zu unter— ſcheiden ſeyn; indem das eine als Glied des ſogenannten Sye— nits und das andere als Glied eines deutlichen Gruͤnſteins be— trachtet werden muͤßte. So beſitzt auch der Syenit aus dem gemeinſchaftlichen Querſchlage des Anton- und Johannſtollens zu Eiſenbach die groͤßte Aehnlichkeit mit dem Gruͤnſteine im Georgſtollen zu Schemnitz. Oft mengt ſich viel Quarz in den Syenit ein, und macht ihn granitartig, der Amphibolit verſchwindet mehr und mehr und gruͤner talkartiger Glimmer nimmt ſeine Stelle ein, und ſo erſcheint dann ein vollkommener Granit. Waltet der Glimmer noch mehr vor, ſo wird das Ge— ſtein gneus- und glimmerſchieferartig, ja ſogar dem Thon- und Grauwackenſchiefer aͤhnlich. Beyſpiele hievon finden ſich in Menge an den genannten Orten zu Eiſenbach und Hodritſch, dann auch am Mindifchleitenftollen bey Eiſenbach, an welchem Orte der Granit- und Gneusdeuterogen ſich zeigt. Im Szalas- thale bey Schemnitz ſieht man den Gruͤnſteindeuterogen in Syenit— deuterogen uͤbergehen, und aus dieſem ſieht man Granit- und Gneusdeuterogen entſtehen, welche am linken Gehaͤnge dieſes Thales ſich finden und durch das Feinerwerden ihrer Gemengtheile und Vorwalten von Glimmer dann in einen thonfchiefer= und grauwacken— ſchieferartigen Deuterogen uͤbergehen. Am rechten Gehaͤnge, ziemlich am Ende des Thals tritt dieſer Deuterogen dann als Talk— ſchefer und Hornblendeſchiefer auf, welcher bey Glashütte (Szkleno) dem Glimmerſchiefer aͤhnlich wird. Ein Gemenge aus meiſt koͤrnigem oder dichtem Feldſpathe, Quarz und ſehr wenig Glimmer, deſſen ich ſchon fruͤher bey den Protogenen erwähnte, findet ſich mit Syenitdeuterogenen bey Hodritſch und zieht ſich bis nach Eiſenbach hin; es wird dorten Feldſtein ge⸗ nannt, und iſt gewoͤhnlich grobſchieferig. Wird das Geſtein aber ganz feinkoͤrnig, ſo ſpaltet es ſich auch in duͤnnen Schiefer und gibt beym Zerſchlagen rhomboidiſche Stuͤcke, wie bey dem Thonſchiefer und Wetzſchiefer, mit welchem letzteren Geſteine es die meiſte Aehnlichkeit hat. Wie ich früher bemerkte, bilden ſich zuweilen auch grau: wackenartige Geſteine, wie bey den Protogenen, die dann in Mandelſtein, Porphyr, Gruͤnſtein und Baſalt übergehen, wos von Herr Beudant (Voyage en Hongrie. Tom. III p. 148, 149, 150, 197) mehrere Beyſpiele erzaͤhlt. Viele der ſogenannten Mandelſteine, die ſich an mehreren Orten Ungarns finden, ſo links an der Straße zwiſchen Poprad und Vernard im Zipſer Comitate, gehören hierher. Sie beſtehen 400 aus einer Gruͤnſteinmaſſe mit mandelfoͤrmigen Loͤchern, die groͤß— tentheils mit Kalkſpath ausgefuͤllt ſind; Gruͤnerde und Piſtazit kommt gleichfalls darinn vor. Die Uebergaͤnge des Gruͤnſteins, Syenits und Trachyts in die ſogenannten Hornſteinporphyre, Muͤhlſteinporphyre, in den Perlſtein, Obſidian, Bimsſtein, laſſen ſich im Hliniker Thale, zwiſchen Glashütte (Skzléno) und Hlinik an den rech⸗ ten Gebirgsabhaͤngen deutlich wahrnehmen, ebenſo bey Koͤnigs— berg (Uj-Bänya). Die Uebergaͤnge diefer ſaͤmmtlichen verſchiedenen Gebirgs⸗ arten, die aber nur, wie wir ſchon bey den Protogenen geſehen haben und auch ſpaͤter bey Betrachtung der einzelnen Deutero⸗ genglieder eine oryktognoſtiſche Unterſcheidung zulaſſen, und die ich daher auch nur oryktognoſtiſch durch die verſchiedenen Namen unterſcheide, kann man wohl am deutlichſten in dem Joſeph des zweyten Erbſtollen bey Schemnitz beobachten. Dieſer Stollen, deſſen Mundloch im Granthale bey Woſznitz zwiſchen Scharnowitz und Koͤnigsberg angeſetzt iſt, wurde bereits ſchon uͤber 3000 Lachter, alſo uͤber drei Viertel deutſche Meilen ins Feld getrieben. Die verſchiedenartigſten Geſteine hat man mit ihm uͤberfahren und auf dieſe Weiſe wurde es moͤglich, die deutlichſten und unzweifelhafteſten Uebergaͤnge des Gruͤnſteins, Syenits, Trachyts, Baſalts, Pechſteins, der verſchiedenen Porphyre uſw. in einander, wahrnehmen zu koͤnnen. Dieſe Uebergaͤnge beobachteten auch Herr Oberſtcammergraf von Späiczer (Chef des Niederungariſchen Bergdiſtriets) und der der Wiſſenſchaft durch den Tod zu fruͤh entriſſene koͤnigl. Berg⸗ rath und Profeſſor Wehrle zu Schemnitz, welche den von mir in dem Vorhergehenden ausgeſprochenen Anſichten vollkom— men beypflichteten. Kalkausſcheidungen kommen nicht ſelten im Deuterogen zu Eiſenbach bey Windiſchleitenſtollen, zu Hodritſch im Ignaz⸗ ſtollen mit Serpentin und Graphit, an dem rechten Gehaͤnge des Hodritſchthales mit Serpentin und Magneteiſen vor. Eine ſehr ſchoͤne Kalkausſcheidung findet ſich im Ferdinand⸗ ſtollen zu Schemnitz. Am Mundloche ſteht Gruͤnſtein an, wel: cher auch ſaͤulenfoͤrmige Abſonderungen zeigt und viele ausge— ſchiedene Amphiboliteryſtalle in ſeiner Maſſe enthaͤlt, welche ſehr kalkig iſt und mehr und mehr an Kalkgehalt zunimmt, je weiter man in das Innere des Gebirges vordringt. Bald nimmt der Kalkgehalt ſo uͤberhand, daß er ſich in kleinen mandelfoͤrmigen Parthieen ausſcheidet. Hierdurch bekommt das Geſtein ein brecs cienartiges Anſehn, weßhalb man es fuͤr ein ganz eigenthuͤm⸗ liches gehalten und mit dem Namen Truͤmmerporphyr belegt hatte. Der Kalk ſcheidet ſich hierauf noch reiner aus, jedoch kommen in demſelben noch immer Amphibolit und Gruͤnſtein⸗ parthieen vor. Sowohl der Gruͤnſtein wie der Kalk ſind mit Eiſenkieſen ſtark impraͤgnirt. Bleyiſche Gaͤnge mit vielem Quarze durchſetzen zugleich den Gruͤnſtein, wie den Kalk; Kalkgaͤnge durchſetzen den Gruͤnſtein, und Gruͤnſteingaͤnge den Kalk, wie man weiter oben am Georgſtollen beobachten kann. Endlich wird der Kalk ganz rein, feinkoͤrnig, an mehreren Orten auch grobkoͤrnig, eryſtalliniſch blättrig und von weißer Farbe. Nur hin und wieder kommen noch Kieſe darinn vor. Faͤhrt man in dem Stollen weiter, ſo kommen alle vorherigen Glieder, jedoch in umgekehrter Reihenfolge, wieder zum Vorſchein. Dieſes Vorkommen, welches uns ein ſchoͤnes Beyſpiel einer chemiſchen Ausſcheidung vor die Augen ſtellt, hielt man fruͤher fuͤr ſehr 461 compliciert, indem man keine chemifche Ausſcheidung annahm, und alles durch einzelne Ablagerungen zu erklaͤren ſuchte, wo— durch dieſes Vorkommen dann freilich auch als ſehr verwickelt erſcheinen mußte. Hierbey muß ich noch einiger anderer chemiſcher Ausſchei⸗ dungen erwaͤhnen, nehmlich der Bildungen, welche beym erſten Anblick ganz das Anſehen von Conglomeraten haben, welche durch Zuſammenbacken einzelner verſchiedenartiger Geſchiebe mita tels einer teigigen Bindungsmaſſe gebildet wurden. Bey naͤherer Betrachtung ſieht man aber, daß bey den in Rede ſtehenden Geſteinen ſich Parthieen von verſchiedenem Anſehen, als die Maſſe noch in weichem Zuſtande war, ausgeſchieden haben. Dieſe den Geſchieben aͤhnlichen Parthieen laſſen ſich von den Geſchieben ſehr leicht dadurch unterſcheiden, daß ſie ſich oft wechſelsweiſe in einander verlaufen und gegenſeitig in einander eingreifen, wodurch ſich auch die gleichzeitige Entſtehung zu er— kennen gibt. Ich nenne dieſe conglomeratartigen Ausſcheidungen Pſeudoconglomerate. Man findet ſie haͤufig in der Gegend von Schemnitz, ſo uͤber Tage beym Georgſtollen. Oft ſind ſie fuͤr wirkliche Conglomerate angeſehen worden. Mehrere andere Bey— ſpiele chemiſcher Ausſcheidungen werde ich bey Beſchreibung der neueren Gebilde anfuͤhren und daſelbſt auch Mehreres noch uͤber conglomeratartige Bildungen ſprechen. Wie bey den Protogenen, ſo behalte ich auch bey den Deuterogenen die einmal beſtehenden Namen zur oryktognoſtiſchen Unterſcheidung bey und ſetze zur geologiſchen Unterſcheidung von anderen Gebirgsmaſſen nur das Wort Deuterogen zu, und ſage Granitdeuterogen, Spenitdeuterogen, Gruͤnſteindeuterogen uſw. Gebirgsſtructur. Die Structur der Deuterogene anlangend, gilt ganz daſ— ſelbe, was bereits von den Protogenen geſagt worden uud was wohl bey allen Maſſengebilden der Fall iſt, bilden aber nicht ſo hohe und ausgedehnte Gebirgszuͤge, wie die Protogenen. Erzführung. Die Gaͤnge der Deuterogene ſind ſehr goldreich. Das Gold kommt theils gediegen, theils als guͤldiſches Silber, als Tellurgold und in guͤldiſchen Kieſen vor. Die Begleiter ſind Quarz, welcher dicht, cryſialliſiert, poroͤs und zerfreſſen, ſchaum— artig und von verſchiedener Faͤrbung angetroffen wird, außerdem Kalkſpath, Braunſpath, Schwerſpath, Gyps als neueres Ge— bilde in ſchoͤnen Cryſtallen. Sehr eiſenſchuͤſſiger Quarz, in welchem feinzertheiltes Gold enthalten, bricht ſehr haͤufig auf den Gaͤngen von Schemnitz und iſt dorten unter dem Namen Sinopel bekannt. Der ſchaumartige, faſt wie Bimsſtein aus— ſehende Quarz findet ſich hauptſaͤchlich zu Hodritſch, der Ame— thyſt zu Schemnitz, Hodritſch und Eiſenbach. Zuweilen werden Waſſertropfen in Quarzeryſtallen eingeſchloſſen gefunden, na— mentlich auf Pacherſtollen zu Schemnitz. Die Cryſtalliſation des in den Deuterogenen Ungarns vorkommenden Quarzes zeigt immer ein Rhomboeder vorherrſchend, wenn man bie hexagonale Pyramide des Quarzes, als aus zwey Rhomboedern beſtehend, annimmt, oder laͤßt man ſie als hexagonale Pyramide gelten, ſo ſind je 3 abwechſelnde Flaͤchen groͤßer als die andern, wo— durch ſich dieſes Vorkommen von andern Vorkommniſſen der Art unterſcheidet. 462 Manganſpath ſcheint ſehr ſelten in der Gangmaſſe der Schemnitzer Gaͤnge vorzukommen, ich habe ihn nirgends an— ſtehend gefunden; der fuͤr Manganſpath ausgeſprochene Spath zu Hodritſch iſt nichts anders als Kalkſpath. An Silberzen ſcheint der Deuterogen viel reicher, als der Protogen zu ſeyn. Gediegen Silber, Rothguͤltigerz und zwar das antimoniſche, wie das arſeniſche, Silberglanz, Melenglanz, Eugenglanz oder Polybaſit, Silberſchwaͤrze finden ſich haͤufig. Zinnober kommt auf dem Georgſtollen zu Schemnitz vor. Bleyglanz bricht häufig, oft iſt er ſehr ſilberreich. Weiß⸗ bleyerz, Gruͤn- und Braunbleyerz finden ſich auf mehreren Gru— ben der Schemnitzer Umgegend, das Weißbleyerz auf Windiſch— leitenſtollen zu Eiſenbach, das Braunbleyerz in ſchoͤnen hexago— nalen Prismen auf dem Hoferſtollen. Vitriolbleyerz iſt gleich falls in ſchoͤnen Cryſtallen zu Pila bey Schernowitz vorgekom⸗ men. Rothes molybdaͤnſaueres Bley, welches man für chrom— ſaueres gehalten, kommt mit Gruͤnbleyerz zu Rußberg im Ba: nate vor. Galmey findet ſich im Banat. Zinkblende, ſchwarze, braune, gelbe und zuweilen auch gruͤne, dann Eiſenkies, der hexaedriſche wie der rhombiſche, find häufig in der Gangmaſſe enthalten. Kupferkies iſt ſehr oft eingeſprengt, Fahlerze und andere Kupfererze ſind aber weit ſeltener als in dem Protogen, ebenſo Antimon, doch kommen ſie auch vor, namentlich letzteres als Antimonglanz zu Kremnitz, zu Felsö-Bänya, Bournonit zu Kapnik. Arſenik, Kobalt und Nickel ſcheinen eben ſo ſelten wie im Protogene vorzukommen, jedoch finden ſie ſich auch z. B. zu Oravicza im Banat, an welchem Ort auch Kupfererze vor: kommen. Realgar und Auripigment zu Kapnik und Felsö- Bänya. Gediegener Schwefel zu Kapnik. Tellur, als gediegen Tellur, Blaͤttertellur und Schrift— erz, findet ſich in Siebenbürgen zu Oflenbänya um Nagyag. Tellurwismuth oder Tetradimit zu Schoubfau bey Scharnowitz, das ſogenannte Molybdaͤnſilber zu Pilſen (Börsöny). Von Eiſenerzen kommen in dieſer Formation außer dem Eiſenkies noch Eiſenrahm auf Pacherſtollen zu Schemnitz, Mag⸗ neteiſen in Oktaedern zu Hodritſch, Eiſenſpath und Druſen im Perlſteine zu Hlinik vor. Durch Oxydation mancher Grün: ſteine, Trachyte uſw. bildet ſich haufig Eifenorydhydrat oder Brauneiſenſtein und Thoneiſenſtein, welcher an mehreren Orten abgebaut und zur Ausbringung von Eiſen verwendet wird, wo— von ich bey Beſchreibung der neueren Gebilde auch noch ſpre⸗ chen werde. ’ Sehr häufig iſt das Nebengeſtein an den Gängen mit Erzen impraͤgnirt und wie die Gangmaſſe entfaͤrbt. Es iſt deß⸗ halb oft ſchwer, den Gang von dem Nebengeſteine zu unter⸗ terſcheiden und aͤußerſt häufig iſt es der Fall geweſen, daß man das Nebengeſtein als den Gang ſelbſt betrachtete und damit verwechſelte. Die Annahme von der oft fo bedeutenden Maͤch— tigkeit der Gaͤnge beruht ſehr haͤufig auf dieſem Irrthume. Nicht ſelten laufen auch mehrere Gaͤnge nebeneinander, das Zwiſchengeſtein iſt dann gleichfalls oft ſchwer zu unterſcheiden und auch ſo iſt man haͤufig veranlaßt worden zu glauben, daß 463 man es bloß mit einem einzigen fehr mächtigen Gange zu thun habe. Das Vorkommen der Erze in dem Grünfteinfyenit und Trachytdeuterogen iſt meiſt ſehr aͤhnlich. In fruͤherer Zeit glaubte man, daß die Erzgaͤnge nicht aus dem Gruͤnſtein in den Trachyt fortſetzten, weil der Trachyt viel neuer ſey, als der damit vor— kommende Gruͤnſtein, welche Meynung ſich bis auf die neueſte Zeit erhalten hatte. Verſuche indeſſen haben zum Schemnitz gezeigt, daß dieß durchaus ungegruͤndet iſt, und daß die im Gruͤnſtein aufſetzenden Gänge eben fo gut im Trachyt fortſetzen und der Trachyt eben ſo reich an edeln Metallen, als der Gruͤn— ſtein iſt. Auch zu Kremnitz hatte man die Unterſuchung und Aufſchließung des Trachytgebirges obiger angenommenen Mey: nung wegen unterlaſſen, bis vor nicht langer Zeit eine Gewerk— ſchaft in dem Trachytgebirge am linken Gehaͤnge des Thales einen Stollen angelegt und die reichſten Goldanbruͤche erlangt hat, wodurch denn dieſe vorgefaßten Meynungen, als fuͤhre der Trachyt keine edeln Metalle, ebenfalls factiſch widerlegt worden. Es geht hieraus hervor, wie wichtig ein gruͤndliches Studium der Geologie vorzüglich für den Bergmann iſt, befonders auch, Rum andere Mißgriffe zu verhüten, wovon es Beyſpiele in Menge gibt. Ob die Erzgaͤnge aus dem Gruͤnſtein auch in die Baſalt— deuterogene uͤberſetzen, darüber wird man in einiger Zeit wohl ſichere Aufſchluͤſſe erhalten konnen, indem gegenwärtig auf Anz ordnung des Herrn Oberſtkammergrafen von Spaiczer ein Stollen auf einem Erzgange in Betrieb genommen werden ſoll, der im Gruͤnſteine des Calvarienberges zu Schemnitz aufſetzt und feine Streichen nach den Baſalten dieſes Berges hin ge— nommen hat. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß der Gang im Baſalte fortſetzen wird, da zwiſchen dem Gruͤnſtein und dem Baſalte dieſes Berges durchaus keine ſcharfe Graͤnze, ſondern nur ein allmaͤhliches Ineinanderuͤbergehen wahrgenommen werden kann und der Gang ſich bis jetzt in ſeiner Fortſetzung unver— aͤndert gezeigt haben ſoll. Vorkommen anderer Mineralien. Schon oben bemerkte ich, daß in den dichten und koͤrni⸗ gen Kalkmaſſen der Deuterogene ſich zuweilen Serpentin finde. Derſelbe iſt meiſt von gelber oder gruͤner Farbe. Im Ignaz— ſtolln zu Hodritſch fand ich ein Stuͤck, welches von ſchoͤner chromgruͤner Farbe und ganz durchſichtig war, wie ich dieß noch an keinem edlen Serpentine wahrgenommen. Graphit findet ſich gleichfalls in dieſem Kalk, ganz aͤhnlich dem Vorkommen deſſelben im ſogenannten Urkalke zwiſchen Wunſiedel und Arz— berg im Fichtelgebirge. In dieſem Kalk findet ſich auch Arragon und auf den Klüften des Serpentins ein dem Talkphyllit (Hy. drate of Magnesia) von Hoboken in Nordamerika ähnliches Mineral. Arragon findet ſich außerdem auch auf Gaͤngen im Windiſchleitenſtollen“ zu Eiſenbach. * Ich ſchreibe nicht Windiſchleuten, wie gewöhnlich geſchrie⸗ ben wird, ſondern Windiſchleiten, indem ich das Wort nicht von Windiſchen Leuten ableite, ſondern Leite einen Ge⸗ birgsabhang bezeichnet. Das Wort ſtammt vielleicht aus dem Slaviſchen, denn in manchen Gegenden Deutſchlands, wo Slaven gewohnt, z. B. im Fichtelgebirge, bezeichnet man die ſanften Gebirgsabhaͤnge mit dem Wort Leiten, z. B. den Nägeleleiten bey Wurzbach. Im Slaviſchen gibt es 464 Intereſſant iſt das Vorkommen von Kohle in dem Gruͤn⸗ ſteindeuterogen des Andreasſchachtes bey Schemniz. Die Koh— len, welche noch ganz deutlich ihre Textur erhalten und zu den Nadelhoͤlzern (Fichten oder Tannen) gehoͤrt haben, finden ſich in einer Teufe von 143 Lachtern unter Tage im unverritzten Ganggeſteine ſowohl, als auch von der Gruͤnſteinmaſſe umhuͤllt“, aͤhnlich dem Vorkommen von Holzkohlen im Pechſteine von Planitz bey Zwickau in Sachſen. Almandingranaten finden ſich im Trachytdeuterogen am Saroſer Schloß bey Eperies und zu Povrafnik bey Libethen, Pyroxen zu Somos-Ujfalu, Pyſtazit in faſt allen Gruͤnſtein⸗ deuterogenen und im Mandelſtein bey Poprad. Zeolithe finden ſich haͤufig und faſt in allen Varietaͤten der Deuterogene. So an vielen Puncten der Umgegend von Schemnitz, der Laumonit z. B. im Trachyte links an der Straße von der koͤnigl. Bleyhuͤtte nach Szent Antal, im Gruͤnſtein beym Andreasſchachte und rechts an der Straße vom rothen Brunnen nach Hodritſch, an welchem Orte ich auch in deut— lichen Ikoſitetraedern cryſtalliſierten Analzim auffand; ferner in dem Baſalte von Gieshuͤbel, in welchem ſich auch Meſotyp, Chabaſit und Analzim findet. Mangenblende, kohlenſaures Mangan oder Manganſpath und Kieſelmangan kommen in ſchoͤnen Exemplaren zu Kepnik vor. Chalzedon und Hornſtein in den Muͤhlſteinporphyren von Hlinik und Königsberg, Opale und Opaljaſpiſſe fanden ſich gleichfalls haͤufig in den Gruͤnſteinen und Trachyten, rother Jaſpis zu Gieshuͤbel und am Calvarienberg bey Schemnitz, Hyalith bey Bath und Königsberg. Die meiſten edeln und Halbopale, der Holzopal, Menilit, Hyalith, Chloropal, der Pinguit, der Meerſchaum, der Polier- ſchiefer, Tripel, Alaunſtein, welche ich in der Nähe von Tra⸗ chyten und anderen Deuterogenen auffand, ſind erſt durch Zer— ſetzung derſelben entſtanden und gehoͤren deßhalb, wie auch die Porzellanerde, den neueren Gebilden an, bey deren Beſchreibung ich dann auch auf dieſe Geſteine zuruͤckkommen und ihre Bil⸗ dungsweiſe zu erklaͤren ſuchen werde, indem vielleicht kein Land außer Ungarn fo viele Aufſchluͤſſe daruber zu liefern vermag. Neuere Maſſengebilde, als die angeführten, welche ich mit dem Namen Tritogene bezeichnen wuͤrde, habe ich in Un⸗ garn nicht bemerkt.“ ein ähnliches Wort lejtat, welches ſchweben heißt. Schweben und ſanft niederſenken ſteht ſich aber ſehr nahe, daher in der Bergmannsſprache ein ſchwebender Gang ein ſolcher iſt, wel⸗ cher ſehr ſanft niedergeht und unter einem ſehr kleinen Winkel ſich verflacht. Im Ungariſchen heißt der Gebirgsabhang lejtl. Uebrigens gibt es noch analoge Benennungen in der Gegend von Schemnitz, z. B. die Beerenleiten, die Kratzbeerleiten bey Eiſenbach uſw. — Sollte das Leithegebirge an der Graͤnze zwiſchen Oeſterreich und Ungarn auch hiervon feinen Namen haben; da es in Vergleich zu den damit in Verbindung ſte⸗ henden Alpen und Karpathen ſich gleichfalls ſehr ſtark ver⸗ flacht und gleichſam nur die Abhänge der bayden genannten Gebirgszuͤge bildet? Dann wuͤrde der Fluß Leithe erſt dem Gebirge, und nicht umgekehrt das Gebirge dem Fluſſe feinen Namen verdanken. * Ein Beleg fuͤr die gleichzeitige Entſtehung der Gaͤnge, wor⸗ uͤber ich mich bey Beſchreibung der ungariſchen Erzgaͤnge und deren Bildungen weiter ausſprechen werde. 465 23. Der Secretaͤr las einen Bericht Über einen Aero⸗ lithenhagel (1824 im Gouvernem. Orenburg gefallen), der ihm von S. Exc., dem Staatsrath v. Struve, zu dem En⸗ de uͤbergeben worden war. Vorwort. Zu den merkwuͤrdigſten Aerolithen, deren Fall in den neus ern Zeiten beobachtet wurde, gehoͤrt unſtreitig der ſogenannte Aerolithenhagel, der im Jahr 1824. im Gouvernement Orenburg ſtatt hatte und deſſen nähere Umſtaͤnde bisher unbe— kannt geblieben ſind. Gilbert in ſeinen Annalen erwaͤhnt dieſes Phaͤnomens, kannte aber den Bericht nicht, der auf Ver— anlaſſung der Behoͤrde von einem Arzte abgeſtattet wurde, und den ich die Ehre habe vorzulegen. Drey Umſtaͤnde ſind es vorzuͤglich, die dieſe Orenburgiſche Aerolithe auszeichnen: 1) Daß ihr Fall mit einem furchtbaren Hagel begleitet war. 2) Daß mehrere dieſer Steine, deren Große etwa 3 — 4 Li⸗ nien beträgt, eine ſehr beſtimmte Eryſtalliſation zeigen, und zwar eine ſehr flache, 4ſeitige Doppelpyramide, alſo die octaedriſche Form, und 8) daß ſie in ihren Beſtandtheilen von andern Aerolithen ab— zuweichen ſcheinen. Der Bericht erwaͤhnt zwar nur der kleinen dunkeln Wol⸗ ke, aus der der Hagel ſich entwickelte, nicht eines Feuermeteors, das dem Falle der Aerolithe gewoͤhnlich vorauszugehen pflegt. Indeß iſt es kaum zu bezweifeln, daß ein ſolches Meteor vor— handen war; es konnte durch die dunkle, ſchwarze Wolke be⸗ deckt werden, oder ſchwebte in einer ſo bedeutenden Hoͤhe dar⸗ über, daß es bey den hellen Tageslichte in den Vormittags: ſtunden nicht beobachtet wurde. Waͤre es erlaubt, eine Vermuthung oder Hppotheſe zu wa— gen, ſo moͤchte es nicht unwahrſcheinlich ſeyn, daß die Feuerku— gel, aus der ſich der Aerolithen-Fall entwickelte, unmittelbar uͤber der ſchwarzen Hagelwolke ſchwebte, daß dieſes Meteor ſich im Schmelzen in glühende Tropfen aufloͤſte, die bey ihrem Falle durch die kalte Temperatur der Hagelwolke ſich verhaͤrteten und cryſtalliſierten; die beyfolgenden 3 Steinchen, unter denen eines die octaedriſche Form ſehr deutlich zeigt, tragen ſichtbar— lich die Spuren einer Schmelzung an ſich und weichen, durch ihre aͤußern Charactere, von unſern Brauneiſenſtein-, Leber- und Schwefelkiescryſtallen ſo weſentlich ab, daß ihre athmoſphaͤriſche oder cosmiſche Bildung wohl kaum bezweifelt und beſtritten werden kann. Es folgt nun der Orenburgiſche Bericht uͤber dieſes merk⸗ wuͤrdige Phänomen, Nachrichten uͤber einen Aerolithenhagel. Im Jahr 1824., angeblich den 15. Auguſt um 11 Uhr Vormittag fiel im Orenburg. Gouvernement, Kreis Sterlita⸗ mak, ohnweit des Baſchkiren Dorfs Sredne-Ormetiewa, ein a über welchen verſchiedene Augenzeugen folgendes bes ichten. 3 Iſis 1837. Heft 6. 466 Bey voͤllig klarem, heiterm und ſtillem Wetter erſchien in S. W. eine dunkle Wolke, ward von einem S. Weſtwinde, der ſich bald in einen Sturm verwandelte, herangetrieben, wo— bey ein ungewoͤhnliches Getoͤſe und dumpfes Brauſen die Ein— wohner aufmerkſam machte. Der Himmel bewoͤlkte ſich, es erfolgten Donnerfchläge, deren drey beſonders ſtark geweſen ſeyn ſollen; dann folgte ein feiner Regen, — doch die zuerſt er— ſchienene Wolke, in deren Mitte ein noch ſchwaͤrzeres Woͤlkchen ſichtbar war, zeichnete ſich noch immer deutlicher unter den uͤbrigen Gewitterwolken aus und kam raſch auf das Dorf zu; der Sturm ward ſo heftig, daß Dacher aufgedeckt und Baͤume umgeriſſen wurden; ein dicker Hagel, anfangs feinkoͤrnig, darauf aber bis zur Größe eines Taubeneyes, ja noch größer, ſchlug die Glas- und Blaſenſcheiben der Huͤtten ein und erſchlug ei— niges Federvieh, ſogar Gaͤnſe. Das Gewitter waͤhrte etwa 1½ Stunden; gegen halb 1 Uhr Mittags war es zu Ende; der Himmel klaͤrte ſich gaͤnzlich auf. Der Sturm legte ſich und das Wetter blieb ſchoͤn bis Sonnenuntergang. Als die Dorfknaben am Nachmittage über den Fluß Ar— met Beeren einzuſammeln giengen, fanden ſie auf einem Ackerfeld Steinchen, die ihnen ungewoͤhnlich vorkamen und die ſie deß— halb auflaſen und heimbrachten. Dieſer Aerolithen hat Dr. Eversmann in Berzelius Jahrsbericht erwaͤhnt (Gilberts Anna— len 76. S. 310). „Es fiel, heißt es daſelbſt, ein Hagel, der zum Kerne kleine, braune Schwefelkiescryſtalle hatte, ahnlich dem verwitterten goldhaltigen Schwefelkies, und in Octaedern, die aus zwey ſehr ſtumpfen Pyramiden gebildet waren, mit et: was erhoͤheten Kanten, ſo daß ſie beym Zuſammenſtoßen einem ſtumpfen Winkel, einem Kreuze glichen.“ Soll indeß der Ausdruck: „Hagel, der zum Kerne Schwefelkiescryſtalle hatte,“ bedeuten, daß der gewoͤhnliche Eis⸗ hagel, der allerdings zu gleicher Zeit niederfiel, genannte Schwe⸗ felkiescryſtalle in ſich einfchloß, fo mag dieſes, wenn der Ber richter aus ſicherer Quelle geſchoͤpft hat, ſeine Richtigkeit ha⸗ ben; allein, ſo viel iſt gewiß, daß der im Dorfe ſelbſt, wie auch in der Umgegend gefallene Eishagel keine ſolchen fremdar— tigen Koͤrper enthielt. Die in der Entfernung von 2— 5 Werſt gelegenen Dörfer ſahen nur einen kurzen, nicht heftigen Platzregen nebſt feinkoͤrnigen Hagel von einem beſondern Getoͤ⸗ ſe und Wind begleitet; weder Schloßen noch Sturm. Der Kieshagel fiel aber einzig und allein auf einem Ackerfeld fol: gendermaaßen: a b c d e 9 h ad = eh = 152 Schritte ae 2 hd = 351 — ab = 21 — cd 12 Sf 8 — gh = 48 — 30 467 Das ganze Ackerfeld bildete ein rechtwinkliges Paralle⸗ logramm ae hd, über deſſen Mitte die Wolke in ſchraͤger Linie hinzog und einen Raum bfge, deſſen Maaße oben angegeben, mit Aerolithen bedeckte; an den Seiten lagen nur einzelne, ſehr wenige Eryſtaͤllchen; im Graſe, außerhalb des Ackers, nach den Auſſagen aller Zeugen, gar keine. Indeß waͤre es allzu merkwuͤrdig, wenn der Aerolithenhagel ſo genau und aus— ſchließlich in den Grenzen des Ackers gefallen waͤre; glaublicher iſt es, daß die kleinen Linſen in dem Graſe, zur Seite des Ackers, nicht leicht aufzuſinden waren. Der von Aerolithen bedeckte Raum betrug demnach etwa 4458 Quadratſchritte, und die Anzahl der gefallenen Koͤrner mag ſich auf ohngefaͤhr eben fo viele belaufen, denn die einzelnen Stücke ſollen / — 1½ Schritte von einander gelegen haben. Vergleicht man jedoch hiemit die Erzählung anderer glaubwuͤrdiger Zeugen, wel— che nicht nur mehrere Handvoll, ſondern ganze Gefaͤße und Muͤtzenvoll von dieſem ſonderbaren Product eingeſammelt zu haben vorgeben, ſo ſcheint es wohl, daß die Maſſe der gefal— lenen Aerolithen noch größer war. Ein im Frühling des fol⸗ genden Jahres 1825 durchreiſender Gutsbeſitzer, Herr Lewan— hew, ſammelte noch, mit Huͤlfe einiger Baſchkirenjungen, ein Trinkglas voll ein. Es waren flache, linſenfoͤrmige, aus zwey ſehr ſtumpfen, vierkantigen Pyramiden beſtehende Octaeder, bes ren Flaͤchen an den zuſammenſtoßenden Kanten ein erhabenes Raͤndchen bildeten und deren vier Ecken meiſt etwas abge— ſtumpft waren. Der Durchmeſſer betrug 8 — 4 engliſche Li— nien; einige Exemplare waren unregelmaͤßiger gebildet, rund— lich, linſenfoͤrmig, ohne deutliche Kanten und Ecken. Das äußere Anſehen glich etwa dem des Brauneiſenſteins; auf den Magnet wirkten die Koͤrper nicht und ſchienen allerdings aus Eiſenkies zu beſtehen. Das merkwuͤrdigſte bey dieſer Erſchei— nung waͤren die von andern Aerolithen abweichenden Beſtand— theile, indem weder metalliſches Eiſen, Olivin, noch ſonſt die übrigen gewoͤhnlich vorkommenden Beſtandtheile hier ſichtbar waren. Das Niederfallen des Steinhagels ſelbſt hat, wie es ſcheint, niemand mit eignen Augen geſehen, allein die hier be— richteten Umſtaͤnde laſſen wohl kaum einen Zweifel uͤber die Richtigkeit der allgemein verbreiteten Meynung uͤbrig. 24. Kammerherr von Groß begann hierauf feinen Vortrag uͤber die bey Hildburghauſen im bunten Sandſteine entdeckten Trittſpuren unbekannter Vierfuͤßer. Zugleich zeigte er eine große Platte mit Fußtritten und mehrere Zeichnungen und kleinere Probeſtuͤcke davon. Ueber dieſe Trittſpuren walten bekanntlich unter den Na— turforſchern verſchiedenartige Anſichten ob. Waͤhrend manche noch Bedenken tragen, jene Spuren fuͤr Thierfaͤhrten anzuer— kennen, ſind unter denen, welche dieſe Anſicht nicht theilen, hin— ſichtlich der Claſſe und Ordnung jener Geſchoͤpfe ſehr abwei— chende Meynungen entſtanden; naͤchſtdem hat auch die Erklaͤ— rung der auf den Steinplatten zugleich befindlichen rankenarti— gen Netze zu Differenzen Anlaß gegeben. Ueber die Trittſpuren ſind Beſchreibungen und Abbildun— gen bereits geliefert worden; indeſſen fehlte es bisher noch an einer genauen Nachweiſung der geognoſtiſchen Verhaͤltniſſe ihres Vorkommens, und dieſes hat mich veranlaßt, an Ort und Stelle von der Schichtenfolge des Geſteins beyfolgende Stufen zu ſammeln, welche ich mich beehte der verehrlichen Verſammlung 468 vorzulegen, in der Hoffnung, vielleicht hierdurch zur naͤhern Er⸗ Örterung jener merkwürdigen Entdeckung und Aufklärung vor⸗ liegender Zweifel mit beytragen zu koͤnnen. Der Steinbruch, in welchem die Faͤhrten großer Vierfuͤ⸗ ßer beobachtet worden, liegt bekanntlich ohnweit Heßberg bey Hildburghauſen an einem ſuͤdoͤſtlichen Abhange der das Werra⸗ thal einſchließenden Huͤgel in einer dem bunten Sandſtein an⸗ gehoͤrigen oder denſelben bedeckenden Formation. Die Platten mit den Abdruͤcken befinden ſich in einer Tiefe von 10 Fuß und werden von nachſtehenden Schichten be= deckt. Unter der wenigen Dammerde des Waldbodens findet ſich vorerſt eine ohngefaͤhr 4 Fuß maͤchtige Schicht gelber und gruͤnlicher Thon vor (1fte und Lte Stufe) und darunter eine 2 Fuß ſtarke Schicht broͤckliger blaulicher Lettenſchiefer (Ste Stufe); ſodann folgt eine 4 Fuß maͤchtige Schicht gelblich⸗ weißer, mitunter glimmeriger muͤrber Sandſtein (4. u. Ste St.), unter welchem endlich ein veſterer, hellgrauer, plattenfoͤrmiger Sandſtein bricht. Unter der obern, 1 bis 3 Zoll ſtarken Platte dieſes grauen Sandſteins befand ſich eine J½ 3. ſtarke Lage gruͤnlicher Thon (Nr. 8.), auf welchem die Thiere geſchritten find und die Abdruͤ— cke hinterlaſſen haben; in dieſem Thon ſind auch, nach meiner Anſicht, durch deſſen Schwinden bey warmer Witterung ſpaͤter die Riſſe entſtanden, welche einem unregelmaͤßigen, rankenarti⸗ gen Netze gleichen. Auf der untern Seite der Sandplatte, welche dieſe Thonſchicht deckt, befinden ſich daher die converen Abdruͤcke der Thierfaͤhrten und Riſſe, welche durch Verhaͤrtung des Sandſteins ſich ganz gut erhalten haben, waͤhrend die Eindrücke in dem broͤckligen Thon meiſt beſchaͤdigt und zur Verſendung nicht geeignet waren. Dieſe Geſteinsſchichten ziehen ſich laͤngſt dem Werrathale faſt bis ins Eisfeld hin; und man will neuerlich bemerkt haben, daß fie von dem Mergel der Sandſteinformation unterteuft wer⸗ den, ſo daß die Frage entſteht, ob nicht dieſer Sandſtein zu ei⸗ ner juͤngern Formation gehoͤren moͤchte. Dem Vernehmen nach hat man noch in mehreren auf dieſem Hoͤhenzuge befindlichen Steinbruͤchen dieſelben Trittſpuren beobachtet. Seltſam iſt es, daß man von mehrern Seiten die Thier⸗ fährten mit den Riſſen hat in Verbindung bringen und beyde für Naturſpiele erklären wollen. Die converen Abdruͤcke der Riſſe habe ich im Eiſenachiſchen in vielen Steinbruͤchen, jedoch ſtets ohne andere dazwiſchen befindliche Abdruͤcke oder Trittſpu⸗ ren beobachtet, da wo duͤnne Thonſchichten zwiſchen den Sand⸗ ſteinplatten lagen. a Deßgleichen auf einem aus England mir zugekom⸗ menen Exemplare Oxfordthon der Liasformation gefunden. Ihre netzfoͤrmige Geſtaltung hat auch Geologen veranlaßt, fie für Pflanzenſpuren, rieſenartige Schachthalme und Wurzel⸗ faͤden einiger Kalmusſpecies oder netzartig rankende Stengel zu erklären, wie z. B. aus einem Vortrage des H. v. Blainville hervorgeht, welchen derſelbe am 9. Mai in der Sitzung der Académie des Sciences zu Paris gehalten. Angenommen, es könnte nachgewieſen werden, daß Wur⸗ 469 zelfaͤden oder rankende Gewaͤchſe zum Theil jene Abdruͤcke ver⸗ anlaßt haben, ſo liegt doch ſo viel vor, daß dieſer übrigens min⸗ derwichtige Gegenſtand mit den Thierſpuren nichts gemein hat. Daß aber letztere wirklich von Vierfuͤßern herruͤhren, duͤrfte dem, der auf groͤßern Exemplaren der Steinplatten (z. B. auf den im Herz. Muſeum zu Gotha befindlichen) den regelmaͤßi— gen Gang (d. h. die regelmaͤßige Entfernung der Trittſpuren von einander), den Wechſel der rechten und linken Tatze, die ſich ſtets gleichbleibende Größe der theils ſchnuͤrenden theils kreu— zenden Faͤhrten und andere beſondere Vorkommenheiten zu ſehen Gelegenheit fand, wohl nicht mehr zweifelhaft ſeyn. Bey Gelegenheit feiner Zweifel, ob der die Fußtritte ent- haltende Sandſtein wirklich zur Formation des bunten Sand— ſteins gehöre, da er ihn vielmehr für jünger zu halten ſich be— rechtigt glaubte, bemerkte Dr. Cotta, daß ihm uͤber denſelben Gegenſtand von dem bereits abgereiſten Bergamtsverwalter Enz gelhard geftern eine eilig entworfene geognoſtiſche Skizze uͤber— geben worden ſey, die er in Auftrag hier vorzulegen ſich beehre und wornach die Fußtapfen haltigen Schichten wirklich uͤber dem Muſchelkalk zu liegen und daher dem Beuper, nicht dem bunten Sandſtein anzugehoͤren ſcheinen. Auch ein Stuͤck Sandſtein mit ſonderbaren, z. Theil faſt Fußſtapfen aͤhnlichen Gebilden aus einer 40 Fuß hoͤher als die gewoͤhnlichen Faͤhrten gelegnen Schicht legte er in Auftrag H. Engelhards vor, konnte jedoch mit den Übrigen Anweſenden eine knochenaͤhnliche Stelle nur für ein eingeſchloſſenes Quarzſtuͤck, nicht mit En— gelhard fuͤr einen wirklichen Knochen halten. Dr. Bernhardi ſtimmte ebenfalls der Anſicht vollkom— men bey, daß der Fußſtapfen-Sandſtein nicht unter, ſondern über dem Muſchelkalk liege und folglich zum Veuper gehöre, was er ſchon bey der vorjaͤhrigen Verſammlung in Bonn behauptet habe. Weiß ſprach entſchieden hiergegen; er rechnet jene Schich— ten mit Beſtimmtheit zum bunten Sandſtein. 25. K. v. Buch entwickelte die weſentlichen Unterſchie— de zwiſchen den Geſchlechtern Terebratula, Spiriker und Or- this (letztere beyde Delthyris Dalm.), indem er feine neue Abhandlung uͤber dieſen Gegenſtand zugleich vorlegte: „Explication de deux plauches de Spirifer et d'Or- this par Leopold de Bu ch.“ 26. Dr. v. Holger berichtet über die Natur und den Fundort des Gurhofians. Der Vortrag beſchraͤnkte ſich wegen Kuͤrze der Zeit auf folgende Angaben. In Folge einer neuen Analyſe, welche von der einzigen Klaprothiſchen abweicht, iſt der Gurhofian ganz wie der Do— lomit zuſammengeſezt und muß daher als Dolomit angeſehen werden. Derſelbe kommt nicht bey Gurhof vor, denn dieſes ſteht auf Weißſtein, und erſt ohngefaͤhr eine Viertelſtunde davon kommt der Serpentin vor, welcher mit dem Gurhofian in naͤch— ſter Beziehung ſteht. . Dieſer Serpentin liegt ganz im Weißſtein, ſtellt eine ey⸗ förmige Figur feiner Oberflache nach dar; beſitzt auffallend we— nig Pyrope beygemengt, geſagt, 470 Der Gurhofian wird von Gurhof ½ Stunde entfernt und in ganz entgegengefegter Richtung aus einem Acker beym Pfluͤgen in einzelnen Stuͤcken zu Tage gefördert, mit ihm auch Stuͤcke von Serpentin, von welchen Muſter vorgezeigt wur: den, die zu dem Schluße berechtigen, der Gurhofian gehe aus dem Serpentin hervor in Folge eines chemiſchen Zerſetzungspro— zeſſes, der durch örtliche Einfluͤſſe bedingt werden muß, weil in den andern Serpentinbruͤchen der Gegend keine Spuren ahnlicher Gurhofianbildung ſich zeigen. Mit den Gurhofianſtuͤcken werden auch Knochenſtuͤcke aus— gegraben, die nicht foſſil aber von Gurhofianmaffe ganz durch: drungen find, und die dariiber erſcheinende umſtaͤndlichere Ab— handlung wird auf chemiſche Grundſaͤtze geſtuͤtzt zeigen, daß wahrſcheinlich dieſe Gurhofianbildung durch gegenfeitigen Aus— tauſch der Beſtandtheile des Serpentins und dieſer Knochen er— klaͤrt werden duͤrfte. Gegen die Entſtehung des Gurhofians aus Serpentin be: merkte L. v. Buch, daß ein einfaches Mineral doch unmoͤg⸗ lich aus einem zuſammengeſetzten entſtehen koͤnne, v. Holger behauptete aber, es laſſe ſich in dieſem Falle chemiſch beweifen. Sechste Sitzung am 25. Sept. von 11 — 1 Uhr. Der Secretaͤr fraͤgt zunaͤchſt an, was auf Prof. Roß⸗ maͤßlers Sendſchreiben geſchehen ſolle. G. H. Voigt er: klaͤrt, daß die botaniſche Abtheilung einen Ausſchuß zur Bera⸗ thung daruͤber bilden wolle, und daß ſich hieran fuͤr das Feld der Petrefactenkunde wohl einige Geologen anſchließen koͤnnten. 27. Graf Muͤnſter zeigt die Abbildung eines neuen Geſchlechtes vorweltlicher Wiederkaͤuer (Sivatherium gigante- um, in the London and Edinburgh Philos. Magaz. N. 53. 1856., abgedruckt aus den Abhandlungen der aſiatiſchen Geſell— ſchaft von Bengalen). Unter dem Namen Sivatherium giganteum beſchreiben die Herren Falconer und Cautley ein neues foſſiles Wieder⸗ kaͤuer⸗Geſchlecht aus- dem Thale der Markanda in dem Sub- Himalaya- Gebirge, und zwar an derjenigen Reihe von Hügeln, welche Sivalik genannt wird, von Siva dem Hindu- Gott. Dieſer Zuwachs eines neuen Thiergeſchlechts der tertiaͤren Formation iſt um ſo intereſſanter, da es zu den Wieder— käuern gehoͤrt, von welchen faſt alle bekannten vorweltli— chen Geſchlechter ihre lebenden Repraͤſentanten auf der Erde har ben (Unter die neuen Palaeomeryx). R Nach dem aufgefundenen Kopfe des Sivatherium über traf es an Größe den Rhinoceros, iſt von allen bekannten Wie derkaͤuern weſentlich verſchieden und bildet gewiſſermaaßen den Uebergang von den Dickhaͤutern zu den Wiederkaͤuern. Die Abbildung iſt 7mal kleiner. Beym Auffinden war der Schaͤdel von einer harten eryſtallliniſchen Steinmaſſe umge- ben, nach deren beſchwerlichen Entfernung derſelbe nur wenig beſchaͤdigt zum Vorſchein kam. Ge. Muͤnſter erklaͤrt zugleich, daß es nicht, wie dort das erſte vorweltliche neue Genus von Wiederkaͤuern ſey, da Herm. v. Meyer und er ſchon laͤngſt 3 Arten Palaeo- meryx gefunden haben. 471 28. B. Cotta berichtete hierauf uͤber die bisherigen Re⸗ ſultate der bey Hohnſtein in Sachſen auf Koſten mehrerer Freunde und Beförderer der Geognoſie angeſtellten Nachgrabun⸗ gen, welche die Entbloͤßung der Granit⸗Sandſteingraͤnze zum Zweck haben, und woraus ſich unter andern mit Beſtimmtheit ergibt, daß dort der Granit gegen 1000 Fuß uͤber den Qua— derſandſtein hinwegragt (aufgelagert if), . Zur Verdeutlichung werden mehrere Zeichnungen vorgelegt. 6 Es ſey mir erlaubt, hier Einiges uͤber die Reſultate der geognoſtiſchen Unterſuchungen bey Hohnſtein mitzutheilen, wel— che im Laufe dieſes Sommers auf Koſten mehrerer Freunde und Befoͤrderer der Geognoſie ausgefuͤhrt worden ſind. Sie werden theils durch den Vortrag des H. Oberberg— raths Noͤggerath bey der vorjaͤhrigen Zuſammenkunft in Bonn, theils durch die gedruckten Mittheilungen in v. Leonhards und Bronns Jahrbuch fuͤr Mineralogie die Entſtehung, ſo wie den Zweck jener Unterſuchungen bereits kennen; und ich brauche deßhalb wohl kaum zu wiederholen, daß dieſelben unter der be: ſonderen Protection der Herrn v. Humboldt, Weiß, v. Leonhard, Guſtav Roſe, Carl Naumann und YJog= gerath vorgeſchlagen und ausgefuͤhrt worden ſind, und zwar in der Abſicht: um die merkwuͤrdige Graͤnze der ſaͤch— ſiſchen Rreideformation gegen den lauſitzer Granit, der Beobachtung zugaͤnglicher zu machen und hiedurch eine endliche Entſcheidung über die Altersverhaͤltniſſe dieſer an— einander graͤnzenden Geſteine wo möglich herbey zu führen, oder wenigſtens vorzubereiten. Ehe ich zu den Reſultaten dieſer Unterſuchungsarbeiten ſelbſt uͤbergehe, ſcheint es jedoch noͤthig, ihnen jene Kette von Phaͤnomenen, welche mit Recht die Aufmerkſamkeit ſo vieler Geologen auf ſich gezogen hat, im Zuſammenhange, wenn auch nur ganz flüchtig ſkizziert, vor Augen zu fuͤhren. Zwiſchen Meißen und Zittau in Sachſen und durch ei— nen Theil von Boͤhmen hindurch werden uͤberall die Geſteine der Kreideformation (Quaderſandſtein und Plaͤner) durch cryſtall— liniſche Gebirgsarten (Granit und Syenit) ſcharf abgeſchnitten und bey genauerer Unterſuchung dieſer langen aus WNW. nach OSd. gerichteten, alfo dem Laufe der Elbe und dem Syſteme des Rieſengebirges ziemlich parallelen Graͤnzlinie ergibt ſich, daß der Granit an vielen Orten ſchraͤg Über der Kreide, an ans deren wenigſtens ſenkrecht neben ihr liegt. Dazu kommt noch der beſondere und gewiß hoͤchſt merkwuͤrdige Umſtand, daß zwiſchen beyden, alſo uͤber der Kreide und unter dem Gra⸗ nit, an mehreren Stellen aufgerichtete kalkige Zwiſchenſchichten mit Verſteinerungen der Juraformation beobachtet werden, der Juraformation, die doch ſonſt in der ganzen Welt nur unter der Kreide gefunden worden iſt. Das ganze Phaͤnomen bietet demnach eine totale Umkeh⸗ rung der gewohnten Lagerungsverhaͤltniſſe dar: Granit oben, Jurakalk darunter und zuunterſt Kreide: Den Granit ſieht man uͤber dem Plaͤner (dem oberſten Glied der ſaͤchſ. Kreideformation) in dem Hohlwege bey Oberau, der Syenit eben ſo regelmaͤßig aufgelagert, in dem durch Weiß berühmt gewordenen Kalkbruche bey Weindoͤhla — Die Schich⸗ ten des Plaͤners find ſenkrecht am Granit aufgerichtet, bey 472 Nieder-Wartha am linken Elbufer, und ebenſo am Syenit nes ben dem ſogenannten letzten Heller bey Dresden. Die Planereinſchluͤſſe im Granit bey Zſcheila uͤbergehe ich als nicht mehr hierher gehoͤrig, ſeitdem man erkannte, daß es keine Bruchſtuͤcke ſind. Der Granit ruht ferner theils neben theils auf dem Quaderſandſtein von Dittersbach bey Hohnſtein — wo er die Sandſteinſchichten aufrichtete — bis nach Zittau. Man er⸗ kennt dieß ganz im Großen, uͤberall, wo die Graͤnze beyder von einem tieſen Thale durchſchnitten iſt, denn ſie laͤuft dann theils in gerader Linie hindurch, theils macht fie ſogar einen großen Bogen in das Granitgebiet hinein, je nachdem nur ſenkrechte Anlagerung oder wirkliche Ueberlagerung des Granites ſtatt fin det. Im Kleinen — aber um ſo beſtimmter — fand man daſſelbe Verhalten in den Kalkgruben bey Hohnſtein, Saugs⸗ dorf und Hinter-Hormsdorf, ſowie in den zahlreichen, jetzt zer— fallenen Schurfloͤchern, die man, um Kalkſtein zu finden, auf dieſer Graͤnze gegraben hat. Am unzweifelhafteſten und am großartigſten wurde aber dieſe Ueberlagerung allerdings erſt durch die Entbloͤßungsarbeiten dieſes Sommers nachgewieſen und jeder: man leicht zugänglich vor Augen gelegt. — N Bis zu einer Tiefe von mehr als 500 Fuß unter die gewoͤhnliche Gebirgsoberflaͤche wurde dadurch die Ueberlagerung unter einem Winkel von 30° gleihmäßig fortfegend gefunden. Doch zur Sache: Die beyden ſpeciellen Hauptzwecke, welche durch dieſe Ent— bloͤßungsarbeiten erreicht werden ſollten, waren : 1) Die Ermittelung, in welchem Maaße die Ueberlagerung des Granites ſtatt finde, um zu entſcheiden, ob es — wie behauptet worden — die Folge einer Unterwaſchung ſeyn koͤnne oder nicht, und 2) Die Trennung der Hohnſteiner Schichten mit Juraver⸗ ſteinerungen von dem benachbarten Quaderſandſteine, um zu entſcheiden, ob dieſe Schichten auch in ihrem phyſika⸗ liſchen Verhalten ſich als aus der Tiefe emporgehobene ergeben, wie man es aus ihrem petrefactologiſchen Cha⸗ racter unbedingt ſchließen muß. um nun die Größe der Ueberlagerung recht forgfältig zu ermitteln, wurden am Wartenberge, der hier das rechte Gehaͤn⸗ ge des 600 Fuß tiefen Polenzthales bildet, in verſchiedner Tiefe (neben der Straße von Hohnſtein nach Lohmen) zwey ſtein⸗ bruchartige Entbloͤßungen hergeſtellt; denn obwohl die Aufwaͤrts⸗ beugung der Graͤnze in dieſem Thale, nach Naumanns vorlaͤu⸗ figer Berechnung, an ſich ſchon einen Ueberhang von eirca 1000 Fus mit groͤßter Wahrſcheinlichkeit ſchließen ließ, ſo konn⸗ ten Zweifler doch noch einwenden, es ſey dieſer Bogen nicht durch die ſchräge Lage, ſondern durch wirkliche Beugung einer ſenkrechten Graͤnzflaͤche hervorgebracht. Wie wenig wahrſchein⸗ lich nun auch dieſe Aufſtellung geweſen waͤre, da ähnliche Beu⸗ gungen der Graͤnzlinie ſich noch in mehreren Thaͤlern beobach⸗ ten laſſen, fo hätte fie doch von einem Unparteyiſchen nicht ohne Pruͤfung von der Hand gewieſen werden dürfen, Der Neigungswinkel der Graͤnzflaͤche in den verſchiedenen 473 Thaltiefen mußte leicht uͤber die Statthaftigkeit jenes möglichen Einwandes entſcheiden, und hat entſchieden. Die obere am Wartenberge zu dem Ende gemachte Ent: bloͤßung, welche wir mit N. I. bezeichnen wollen, liegt ungefaͤhr 400 Fuß tief im Thale, alſo eben fo tief unter dem gewoͤhnli— chen Niveau der Gegend. Hier wurde die Graͤnze ungemein deutlich aufgeſchloſſen, fie fällt unter einem Winkel von 25 — 30° gegen NO. 5 Im zweyten Schurf, etwa noch 100 Fuß tiefer im Tha⸗ le, alſo eirca 500 Fuß unter der Oberflaͤche (mit N. II. be⸗ zeichnet), iſt die Graͤnze ſelbſt bis jetzt noch weniger beſtimmt zu beobachten, da der auflagernde Granit noch nicht als veſter Felſen anſteht; doch erſieht man bereits mit Beſtimmtheit, daß fie auch hier hoͤchſtens 30° gegen N. geneigt ſeyn kann. Nimmt man daher den Winkel von 30° als den durchſchnittenen Fall: winkel der Graͤnze fuͤr die ganze Tiefe des Thales von 600 Fuß an, und berechnet daraus die Groͤße des Ueberganges, ſo erhaͤlt man als runde Summe 1040 Fuß ein mit der Berechnung aus der Groͤße des Horizontalbogens ſehr uͤbereinſtimmendes Reſultat. Es iſt ſomit als ſicher begründet anzunehmen, daß der Granit bey Hohnſtein gegen 1000 Fuß uͤber den Quaderſand— ſtein uͤbergreift. Denkt man ſich hier den Sandſtein hinweg, ſo bleibt ein 600 Fuß hoher, unter 30 Grad uͤberhaͤngender Granitfelſen zuruͤck, unter deſſen gefaͤhrlichen Schutz man allen⸗ falls die ganze Stadt Hohnſtein hätte bauen koͤnnen. Wo fine det ſich in der Natur etwas Aehnliches? Ein ſolcher Gedanke bliebe unwahrſcheinlich, wenn man auch annehmen wollte, daß der jetzt gaͤnzlich zerkluͤftete und verwitterte Granit zu jener Zeit völlig friſch, veſt und unzerkluͤftet geweſen ſey. Um zu erfahren, ob auch unter der Thalſohle der Ueber- hang noch fortſetze, ließ ich etwa 110 Fuß von der Sandſtein⸗ graͤnze entfernt im Granit ein Bohrloch ſchlagen, aber leider erreichten wir bey 72 Fuß Tiefe, wie es ſcheint, die Graͤnze noch nicht. Das mitgenommene Geſtaͤnge war zu Ende und die Koſten des Tieferbohrens wuͤrden ſich durch die Nothwen— digkeit groͤßerer Vorrichtungen uͤber die vorhandenen Geldmittel erhoben haben; ich ließ deßhalb das Loch verſpuͤnden und eine Platte mit der Innſchrift „N. III. Bohrloch“ darauf legen. Es kann zu jeder Zeit wieder geoͤffnet und fortgeſetzt werden. Bey 50 Fuß Tiefe hatte der Granit eine veränderte Bes ſchaffenheit angenommen, das ausgeloͤffelte Bohrmehl beſtand faſt bloß aus Quarz und blauem Thon, die Arbeit gieng weit leichter und ſchneller von ſtatten, und wir glaubten ſchon ſicher durch den Granit hindurch zu ſeyn. Allmaͤhlich aber fanden ſich wieder Glimmertheile ein und zuletzt hatte das Mehl eine ähnliche Beſchaffenheit, wie anfangs im entſchiednen Granit. Ganz beſtimmt kann ich deßhalb nicht behaupten, daß das Loch noch im Granit ſteht, aber eben ſo wenig laͤßt ſich das Gegen⸗ theil beweiſen, da die rothe, leicht kenntliche Thonlage, welche faſt uͤberall die Graͤnze bezeichnet, nicht bemerkt worden iſt. Aus dieſem Bohrloche reſultiert alſo im Grunde nichts weiter, als daß die Gränzflaͤche unter der Thalſohle wahrſcheinlich an 1 1 15 faͤllt, als über Tage. Iſis 1837. Heft 6 474 Ein endliches Steilerwerden der Graͤnze in der Tiefe muß man aber ohnehin und bey allen Vorausſetzungen erwarten. Haͤtte die Oertlichkeit es irgend erlaubt, ſo wuͤrde ich deßhalb von Haus aus das Bohrloch näher an der Graͤnze angeſetzt haben. Sicherer und fuͤr jederman anſchaulicher bleiben immer die Entbloͤßungen uͤber Tage, ſie ſollen deßhalb erweitert und fortgeſetzt werden, ſo lange es die Geldmittel erlauben, uͤber de— ren Verwendung ich den Herren Protectoren genaue Rechnung abzulegen habe, waͤhrend hier nur das Allgemeinſte davon mit⸗ getheilt werden kann. Unterzeichnet find bis jetzt 326 Thlr. Ein gezahlt — Ausgegeben 181 — Bey dieſer Gelegenheit fuͤhle ich mich verpflichtet, die Be⸗ reitwilligkeit zu erwaͤhnen, mit welcher die ſaͤchſiſche Regierung auf Veranlaſſung des Oberbergamtes dieſe Unterſuchungs-Arbei⸗ ten unterſtuͤtzte. Der fiskaliſche Waldboden, auf welchem die Unterſuchungen angeſtellt ſind, wurde unentgeltlich preis gege— ben und der Bohrer ohne den uͤblichen Bohrzins dazu geliehen. Der zweyte Hauptzweck, nehmlich die ſcharfe Trennung der Juraſchichten vom Quaderſandſtein, iſt bis jetzt noch nicht in dem gewuͤnſchten Grade erreicht. Der Wunſch, vom Hohn⸗ ſteiner Kalkbruche aus durch die ſogenannte Sandwand hindurch einen tiefen Graben bis in den entſchiedenen Quaderſandſtein treiben zu laſſen, mußte unerfuͤllt bleiben, da der betreffende Grundbeſitzer, Herr Hedenus, aus beſonderen Gruͤnden es nicht geſtattete. Die Erweiterung der Schuͤrfe am Wartenberge laͤßt nun aber hoffen — da auch hier die Jurazwiſchenſchichten auf gefunden wurden — denſelben Zweck zu erreichen, und hierauf duͤrften demnach, wie bereits erwähnt, die vorhandenen und noch zu erwartenden Geldmittel hauptſaͤchlich zu verwenden fepn. In der ſchwer zuganglichen und durch den jetzigen Be⸗ ſitzer fuͤr Geognoſten ſogar gaͤnzlich verſchloſſenen Hohnſteiner Kalkgrube folgen die unter 30 bis 45 Grad gegen NO. fal⸗ lenden 2 Schichten von oben nach unten in folgender Ordnung aufeinander: Granit mit Juraverſteinerungen: 5 rother und weiſſer Thon 30 bis 60 Fuß „ſchwarze Lage“ (blauſchwarzer Thon u. Mergel) 2“ bis 20 Mergel mit Kalkknollen 2“ bis 25“ Kalkſtein 2 bis 30“ „Sandwand“ e mit vielen Kalkknollen) © Que aderfe andftein. Analog hiermit zeigt ſich die Lagerung auch am War⸗ tenberge WA Meile vor Hohnftein), nur find hier alle einzelnen Lagen weniger maͤchtig und einige (die 3 mittleren) fehlen ganz, auch zeigen die vorhandenen bedeutende Spuren von Verruͤ⸗ ckungen, Verdruͤckungen und Durcheinanderſchiebungen, ſo daß nur im Allgemeinen dieſelbe Anordnung ſtatt findet, namlich: Im Schurf N. I. Granit blauer Thon ½¼ bis 2“ rother Thon mit Sandſteinbrocken 1 bis 3“ 30* Conglomerat, dem der Sandwand entſprechend, mit Am- monites polygyratus und A. Goverianus, mit Kalk⸗ knollen und mit großen Granitgeſchieben. Feinkoͤrniger Sandſtein mit vielen Reibungsflaͤchen. Im Schurf N. II. Granit blauer Thon ¼ bis 1 Fuß rother Thon ½ — 1“ gelber Sandſtein Conglomerat mit ſehr viel Thoneiſenſteingeſchieben und obengenannten Ammoniten. Conglomerat mit weniger Thoneiſenſteingeſchieben Sandſtein. Hiezu wurden einige Zeichnungen bengelegt. SY e eee e Daß die Hohnſteiner Zwiſchenſchichten wirklich der Jura⸗ formation angehoͤren, wie zuerſt vom Grafen Muͤnſter und Leo— pold v. Buch nachgewieſen worden iſt, kann nicht fuͤglich be— zweifelt werden. In meinen geognoſtiſchen Wanderungen (S. 141 u. f.) habe ich neuerlich gegen 40 foſſile Species in die⸗ fen Schichten nachgewieſen, von denen nur 2 — 8 zugleich im Jurakalk und in der Kreide bekannt ſind, waͤhrend hingegen 12 ſehr ſicher beſtimmte, mit den uͤbrigen, bisher ausſchließlich nur in der Juraformation gefunden wurden. Da nun dieſe Schichten deutlich uͤber dem Quaderſand— ſtein liegen, ſo iſt es auch nicht zu bezweifeln, daß dieſe Lage— rung eine ſecundaͤre iſt, d. h. daß dieſe Schichten früher darun⸗ ter gelegen und durch irgend eine gewaltſame Veranlaſſung daruͤber zu liegen gekommen ſind; denn kein Beſonnener wird eines einzelnen Falles wegen — bey welchem ohnedieß aufge— richtete Schichtenſtellung und viele andere Erſcheinungen auf ges waltſame Bewegungen hindeuten — die wohlgeordneten und durch tauſendfaͤltige Erfahrungen beſtaͤtigten Grundſaͤtze der neu— eren Geognoſie umſtuͤrzen, und glauben wollen, daß ſo vielerley Thiere, die alle fo entſchieden der Juraſchoͤpfung angehören, an einer einzelnen Stelle noch waͤhrend oder nach der Bildung der oberen Kreide gelebt haben, in der ſie uͤbrigens voͤllig fremd find. Die ungewoͤhnliche Auflagerung des Granites deutet zu: gleich darauf hin, daß er der Störer der Ordnung geweſen ſey. Da ſich aber von dieſem Granit Geſchiebe und Bruchſtuͤcke in jenen Juraſchichten finden, und da ferner viele andere Bezie— hungen deſſelben zum Quaderſandſtein dagegen ſprechen, ihn fuͤr ſpaͤter entſtanden (ſpaͤter veſt geworden) als den Sandſtein zu halten, ſo erſcheint allerdings die erſte von Weiß gegebene Er⸗ klaͤrung: wonach der Granit und Syenit des rechten Elbufers als veſte, fertige Geſteinmaſſe emporgehoben und hie und da zugleich mit einigen anhaͤngenden Juratheilen uͤber den Quader⸗ fandftein und Plaͤner hinweggeſchoben find, fuͤr jetzt als die an⸗ nehmbarſte; obwohl auch ihr noch manches Phaͤnomen entge⸗ gen zu ſtellen iſt, und obwohl Hr. Prof. Weiß ſelbſt dieſe An⸗ ſicht wieder aufgegeben gehabt zu haben ſcheint, da er die Plaͤ⸗ nereinſchluͤſſe im Granit bey Zſcheila mit uns für eingebadene Bruchſtuͤcke hielt und in Stuttgard als ſolche vertheidigte, folg⸗ lich einen zu jener Zeit weichen Zuſtand des Granites annahm. 476 29. Dr. Sack zeigt 1) einige Verſteinerungen der Grauwacke von Daun in der Eifel vor, welche aus Theilen einer neuen Trilobitenart beſtehen. Sie unterſcheiden ſich von allen bisher bekann⸗ ten Arten dadurch, daß der ganze Koͤrper auf dem Ruͤcken mit einer doppelten Reihe Stacheln beſetzt iſt, welche die Länge von 9 Linien erreicht zu haben ſcheinen, 125 2) eine ſehr wohl erhaltene Calceola sandalina aus dem Eiſenſteinlager von Ruͤbeland am Harz, deren Vorkom— men in dieſer Gegend noch nicht beobachtet ſeyn moͤchte. 30) Plieninger legt ein ſonderbar gebildetes Stuͤck Kalk⸗ tuff von Cannſtadt in Wuͤrtemberg vor, deſſen durchgehende Roͤh⸗ ren Graf Münſter und Graf Sternberg für incruſtierte Charen halten. f 31. Zeune: uͤber allmaͤhliche Senkungen im Gebiet der Floͤtzgebirge, nach Beobachtungen von Thuͤrmen und Ort⸗ ſchaften, die man von beſtimmten Puncten aus fruͤher nicht ge⸗ ſehen, die aber nun immer mehr und mehr hervortreten. Bey⸗ ſpiele werden von ihm angefuͤhrt aus den Gegenden von Ulm, von Naumburg und ſelbſt von Jena. Plieninger und Oberforſtrath Cotta fuͤgen aus eigner Erfahrung noch einige Beyſpiele hinzu. Am Schluß des Vortrags fordert er zu fortgeſetzten, moͤg⸗ lichſt genauen Beobachtungen dieſes Phaͤnomens auf. 32. Göppert, über die Structur der Steinkohle. Schon Witham fand die Structur der Coniferen darinn. Goͤppert glaubt nachweiſen zu koͤnnen, daß die meiſten Stein⸗ kohlen aus Dicotyledonen- oder Coniferenholz entſtanden und daß die ſchieferige Structur derſelben eine Folge der durch gro⸗ ßen Druck zuſammengepreßten Jahrringe ſey. Er ſelbſt hat mit Hülfe einer Waſſerpreſſe vielerley Holzarten breit gequetſcht, und legt einige davon vor, die allerdings einige Aehnlichkeit mit den zugleich vorgezeigten Schieferkohlen von Loͤbejuͤn zeigen. Er fordert die Geognoſten, welche zum Theil noch zwei⸗ feln, auf, die Structur der Steinkohlen im Großen zu beobach⸗ ten und zu vergleichen. Aus feinen Verſuchen unter der Waſ— ferpreffe folgert er beſonders auch, daß Stämme, welche breit gequetſcht gefunden werden, deßhalb nicht hohl geweſen zu ſeyn brauchen. 2 Graf Muͤnſter legt fuͤr mikroſcopiſche Beobachtungen geeignete, hoͤchſt dünne Schnitte von verſteinerten Hoͤlzern vor, welche in dem Arbeitshauſe zu Bayreuth angefertigt ſind. Weiß über gewundene Bergcryſtalle. Er zeigt unter Er⸗ laͤuterung an natürlichen Exemplaren und Modellen, daß dieſes auffallende Phaͤnomen im genaueſten Zuſammenhange mit dem Vorhandenſeyn der Trapezoederflaͤchen ſtehe und offenbar durch eine, während der Eryſtalliſation conſtant fortwirkende Drehkraft hervorgebracht ſeyn muͤſſe. Er folgert daraus zugleich, daß auch bey den Zwillingsbildungen eine wirkliche Drehkraſt auf die ein⸗ zelnen Individuen gewirkt habe. 477 Siebente Sitzung am 26. September von 9 - 10% Uhr. 33. v. Eichwald legt eine große Zahl zum Theil neuer Arten microſcopiſcher Zoophyten und viele Muſcheln aus den Tertiaͤrformationen Volhyniens und ven den Ufern des cas ſpiſchen Meeres, ſowie zugleich ſeine „naturhiſtoriſche Skiz— ze von Lithauen, Polhynien und Podolien (Wilna 1830) Vor. Zugleich bietet er petrefactologiſchen Tauſchhan— del an. Der Staatsrath Panſner verlangte von ihm zu wiſſen, ob er durch ſeine Unterſuchungen an der Oſtkuͤſte des caſpiſchen Meeres die Exiſtenz des Aralſees und der Einmuͤndung des Amudarja in das caſpiſche Meer vor dem Mittelalter erweiſen koͤnne, da doch bey Altern griech. und roͤm. Schriftſtellern nir— gends eine Spur yon ihm vorkaͤme und erſt die arabiſchen Schriftſteller ihn naͤher beſchrieben. Darauf erwiederte er, daß der Aralſee zu jeder hiſtoriſchen Zeit, ſelbſt viele Jahrhunderte vor Chriſto an derſelben Stelle exiſtiert habe, wo man ihn noch findet, u. daß daher auch bey Strabo einige ganz deutliche Stellen uͤber ſeine Exiſtenz zur damaligen Zeit vorkaͤmen; die Philologen neuerer Zeit hätten nur dieſe wichtigen Stellen ganz: lich uͤberſehen. So ſagt Strabo an einer jener Stellen, wo die Rede vom herodotiſchen Arapes (dem Opus der ſpaͤtern und dem Amudarja der neuern Geographen) iſt, der Araxes ergiße ſich mit einer Mündung in den caſpiſchen See, mit der andern in ein anderes nach Worden gelegenes Meer (ens 2 G 00% r doxroıs Yakassav), worunter ohnfehlbar der Aralſee gemeynt iſt, und woraus die Bifluenz des Amu⸗ darja aufs deutlichſte erwieſen wird. Unter dieſem noͤrdlichen Meere kann nicht das Eismeer gemeynt ſeyn, welches die Griechen ſtets den GxScevog, aber nie eine Jalccdon nennen. Uebrigens ſieht man noch heute die deutlichſte Einmündung des Amudarja oder Araxes der Vor: welt ins caſp. Meer, wie er dieß im Bd. 1. Abth. 1. ſeiner Reife auf dem caſpiſchen Meere erwieſen habe; denn fo: dald er den flachen balchaniſchen Golf, der am oͤſtlichen Ende kaum 1—1½ Fuß Tiefe zeigt, in einem niedrigen Kahne zu: ruͤckgelegt hatte, kam er plöglic an eine tiefe Stelle von meh: ren Fußen, die immer mehr zunahm und ſich deutlich als das ehemalige Flußbett des Arares darſtellte, der hier zwar ein oft klaftertiefes, ſtehendes Waſſer hatte, nach einer Meile aber allmaͤhlich wieder ſeichter wurde, weil dort, weiter oſtwaͤrts, das Flußbett ganz trocken erſcheint, da die Chivenſer das Waſſer des vormals ſo bedeutenden Stromes zur Bewaͤſſerung ihrer Felder abgeleitet haͤtten. Dazu kommt noch der geringe Fall des Fluſſes und er mußte um ſo ſchneller in der Steppe des loſeſten Flugſandes verſiegen, da die Bewohner im Weſten von Chiva feinen Lauf durch große Daͤmme zu hemmen fuchten. * 34. Graf Muͤnſter legt hierauf eine große Zahl neuer Geſchlechter und Arten foſſiler Thiere vor theils in ſchoͤnen Ab: „Et darüber die Ite Abth. d. 2ten Bds. feiner Reiſe in den Kaukaſus. 478 bildungen, welche fuͤr die Bonner Acten und fuͤr Agaſſizens Werk uͤber foſſile Fiſche beſtimmt ſind, theils in natürlichen Exemplaren. Namentlich: 1) Aus dem Bupferſchiefer von Gluͤcksbrunn den Gaumenknochen eines ganz neuen Fiſches, erhalten vom Dr. Beruhardi. Einen Theil davon hat von Schlotheim fruͤher fuͤr einen Trilobiten gehalten. Das Geſchlecht iſt ganz neu; Muͤnſter findet es dem My⸗ liobaten etwas aͤhnlich, doch weſentlich verſchieden. Otto erklaͤrt ganz aͤhnliche Exemplare aus dem Kupfer⸗ ſchiefer von Mannsfeld, in Germars Sammlung zu Halle und im Naturaliencabinette zu Dresden geſehen zu haben. 2) Aus dem Jurakalkſchiefer des Eichſtaͤdtiſchen: Sepia obscura, linguata, regularis, gracilis, venusta, hastiformis, antiqua, caudata. Loligo subhastata. Onychoteuthis cochlearis, speciosa, lata, sagittata, tri- carinata, subovata, angusta, intermedia et Ferus- sacii (letztere mit den Fangarmen und allen feinen Haͤk⸗ chen daran). Belonostomus (fonft Aspidorhynchus) sphyraenoides, te- nuirostris, tubulatus, ventralis, brachysomus et Mün- steri (alle von Agaff. benannt). Undina penicillata und Pterodactylus longipes, Aus einigen dieſer Exemplare von Onychoteuthis ergibt ſich, daß das zweifelhafte Geſchlecht Belemnosepia nichts wei⸗ ter als ein zufälliges Zuſammenliegen on Onychoteuthie mit einem Alveolkegel von Belemnites iſt. 3) Aus dem Beuper von Bayreuth: Reſte eines neuen Sauriers mit doppelter Zahnreihe. 35. Wackenroder erlaͤuterte endlich eine von ihm ſehr forgfältig zuſammengeſtellte Reihe von Gebirgsarten der Umge⸗ gend von Jena, welche in ſeinen „Beytraͤgen zur Kenntniß der Formation des Muſchelkalks und des bunten Sandſteins ben Jena“ bereits umſtaͤndlich beſchrieben iſt. V. Jotaniſche Abtheilung. Vorſtand: Graf C. v. Sternberg. Stellvertreter: G. H. Pr. Voigt. Secretaͤr: H. Pr. Reichenbach. Erſte Sitzung am 20ten Sept. 1. Hfr. Rod aus Erlangen ſprach über die Semper⸗ viva der Flora Deutſchlands. Es wurde demerkt, wie die dereits von mehreren Schriſt⸗ 479 ſtellein angenommene Eintheilung derſelben in folche mit einer ausgebreiteten und mit einer offenen Corolle, eine ſehr natuͤrli⸗ che ſey, wie dann die Corolle bald aus 6, bald aus 12 oder noch mehreren, bey einigen Arten deutlich verwachſenen Blumen⸗ blaͤttern beſtehe, und wie die Arten vorzugsweiſe an den Blatt⸗ roſetten unterſchieden werden koͤnnten. Es wurden zu dem En⸗ de nicht nur getrocknete Bluͤthenexemplare ſondern auch lebendi— ge Roſetten vorgelegt und nach Vergleichung der Character der⸗ felben gezeigt, wie ſich ſeit Eutdeckung des 8. Funkii und Braunii noch eine neue, dem S. hirtum und soboliferum aͤhn⸗ liche, aber ſch'ankere Art gefunden habe, welche S. arenarium genannt wurde. Reichenbach bemerkte hierauf, wie dieſer Vortrag nebſt den erläuternden Vorlagen ein ſchoͤnes Beyſpiel abgebe für die von ihm oft angedeutete Fortbildung der Gattungen durch ihre Arten, und wie es namentlich hier bey Sempervivum, wo fo ſelten Samen erzeugt werde, nicht unwahrſcheinlich ſey, daß die neuerlich bekannt gewordenen zwiſchen fruͤher bekannten, mitten inne ſtehenden Arten, vielleicht ihre Entſtehung einer Baſtarder⸗ zeugung zu danken gehabt, und dann durch die Roſettentriebe ſich vervielfältigt hätten. Yees von Eſenbeck und Voigt fanden dieß um fe wahrſcheinlicher, als auch eine Menge von Fettpflanzen anderer Gattungen in unſern Gärten vorkaͤmen, welche ähnlichen Ur⸗ ſprung nachweiſen ließen und ſich durch Wurzeltriebe oder Steck⸗ linge, endlich auch durch Samen gleichfoͤrmig fortpflanzten. Kunze fügte den Wunſch hinzu, daß man verſuchen möchte, die Semperviva durch Entnehmung der Roſettentriebe zum Samentragen zu zwingen, um zu erfahren, ob ſie dann auf dieſem Wege lauter gleichartige Individuen erzeugen, oder nach Art fruchtbarer Baſtardpflanzen, ſo lange ſich dieſelben noch nicht zur Species erhoben haben, ſolche von verſchiedener Geſtaltung und Faͤrbung hervorbringen wuͤrden. Keichenbach ſetzte hinzu: es ſchiene ihm, daß der Ein⸗ flug der Baſtarderzeugung auf Hervorbringung beſtehender For⸗ men, obwohl erwieſen, doch bey weitem noch nicht genug be⸗ achtet ſey, und daß eben dieſer Weg derjenige ſeyn moͤchte, deſ⸗ ſen ſich die Natur fuͤr die Fortbildung der Gattungen bediene, da die große Anzahl der alljaͤhrlich gleichförmig aus Samen ſich wieder erzeugenden, anerkannten Plantae hybridae ihr Fort⸗ beftehen nur gewiſſen beguͤnſtigten Momenten zu danken gehabt habe, um ihr Beſtehen ſichern zu koͤnnen, welches Moment bey manchen perennierenden oder bey Holzgewaͤchſen bisweilen erſt nach Verlauf mehrerer Jahre eintreten koͤnne. Eine unzählige Menge wohl fäͤlſchlich ſogenannter Varie⸗ täten muͤſſe, als auf dieſem Wege entſtanden, erklärt werden, es wären dieſelben — Mittelformen und mit keiner ih⸗ rer Nachbararten vereinbar, ſondern nothwendigerweiſe zwiſchen dieſelben zu ſtellen, fie wären die Typen der fortgeſetzten Schoͤpfung, an welcher heut zu Tage kein Natur: forſcher mehr zweifle, welcher die Typen einer untergegangenen Schöpfung vor Augen ſaͤhe. 2. Geyer aus Eifenberg legt ein durch fein Alter hiſto⸗ riſch merkwürdiges Herdarium vor, welches in einem Folioband beſtand und auf dem Titel mit der Jahreszahl 1574 bezeichnet 480 war. Es war von Hieronymus Harder in Ueberlingen am Bodenſee geſammelt worden. Die Pflanzen waren aufgeklebt und zum Theil noch gut erhalten. 72 3. Söppert ſprach über die Waͤrmeentwickelung in den Bluͤthentheilen von Arum Dracunculus. er Zunaͤchſt entwickelte er kurz das Hiſtoriſche der dießfaͤlli⸗ gen Beobachtungen, beſonders von Bory über A. cordifolium, welche Ad. Brongniart fortgeſetzt hat. Dann berührt er die fruͤher ſchon von ihm publicierten Erfahrungen zu Wien (Wien bey C. Gerold 1832. S. 24 u. f.). Die damals von ihm beobachteten Exemplare befanden ſich in einem Miſtbeete im Freyen in dem ¼ Stunde von feiner Wohnung entfernten botaniſchen Garten. W Um nun die allmaͤhliche Entwickelung der Waͤrme vom Anfange des Aufbluͤhens zu beobachten, ließ ich im Herbſt des vorigen Jahres eine Anzahl Exemplare in einen Topf ſetzen, die im Juny dieſes Jahres zur Bluͤthe gelangten. Die Bluͤthen waren nicht ſo groß als die im Freyen gewachſenen, wiewohl die Laͤnge derſelben von der Baſis bis zur Spitze der Scheide immer noch 12 — 16 Zoll und die größte Breite der letzteren 4 — 6 Zoll betrug. In dem Augenblicke, wo ſich die Spitze der Scheide von dem Kolben trennte, begann die Bluͤthe einen durchdringend widrigen aashaften Geruch, zugleich aber auch eine hoͤhere Temperatur zu entwickeln, die nun Tag und Nacht ſtuͤnd⸗ lich beobachtet ward. An einem andern Orte werde ich aus— fuͤhrlicher über den Gang derſelben berichten. Hier ſey nur fo viel bemerkt, daß ich auf aͤhnliche Weiſe wie die Herren Vrolik und Frieſe ein allmaͤhliches Steigen und Fallen beobachtete. Das Maximum traf immer zwiſchen der 16. und 17. Stunde. Die ganze Dauer der Waͤrmeentwickelung betrug 82 — 36 Stunden, die groͤßte Differenz von der Temperatur der Atmo⸗ ſphaͤre 9 Grad, 4 Grad alſo weniger als bey den im Jahre 1832. im Freyen beobachteten Kolben, die wegen des Standor⸗ tes, der ihnen eine ungehindertere Entwickelung darbot, entſchie⸗ den kraͤftiger wuchſen, alſo auch einen höheren Grad freyer Waͤrme entwickelten. Mit dem Verſchwinden der Entwickelung derſelben nahm auch der aashafte Geruch ab. Wenn die Blü: the in ein Glas eingeſchloſſen wird, ſchlagen ſich alsbald an den Waͤnden deſſelben Waſſerdaͤmpfe nieder. Durch das Abſchnei⸗ den der Bluͤthen und Stellen derſelben in Waſſer, oder durch Entfernung der Scheide vor der Bluͤthezeit wird die Intenſitaͤt oder der hoͤhere Grad der freyen Waͤrmeentwickelung zwar ver⸗ mindert aber durchaus nicht aufgehoben. Aufs neue uͤberzeugte ich mich mit groͤßter Beſtimmtheit, daß der Hauptſitz aller Waͤr⸗ meentwickelung von den Staubbeuteln ausgehe, und alle uͤbri⸗ gen Theile der Bluͤthe nur von hier aus die hoͤhere Tempera⸗ tur mitgetheilt erhalten. 1 Wenn man die Bluͤthe in mehrere Stuͤcke zerſchneidet, fo behalten die Staubbeutel allein nur noch die Fähigkeit, laͤn⸗ gere Zeit hindurch freye Waͤrme zu entwickeln, waͤhrend die übrigen, wie der nackte Theil des Kolbens, die Stempel und die Scheide nach ihrer Trennung von den maͤnnlichen Theilen zu der Temperatur der Athmoſphaͤre herabſinken. Der Vortragen⸗ de zeigte eine Abbildung der Pflanze und der mit ſehr kleinen Kugeln verſehenen Thermometer vor, die man in die Theile der Bluͤthe ſelbſt zu ſenken vermag, wodurch es allein moͤglich ges macht wird, zu ſolchen, wie ich glaube, entſcheidenden Reſul⸗ taten zu gelangen Zweyte Sitzung, den 21. Sept. Reichenbach legte einige eingeſendete Gegenſtaͤnde vor: Dr. Herm. Eberh. Richter: stema plantarum. Editio critica etc. Bep Vorlegung dieſer hoͤchſt geſchmackvoll ausgeſtatteten und hoͤchſt concentrierten erſten wirklichen Geſammtaus— gabe des großen naturhiſtoriſchen Claſſikers wurde zugleich dar— auf aufmerkſam gemacht, daß der ſelbſt anweſende Herausgeber, welcher nach einer mehrjaͤhrigen Berathung aller fuͤr Ausfuͤh— rung eines derartigen Unternehmens beachtungswerther Verhaͤlt— niſſe, auch das gegenwaͤrtige Beyſammenſeyn ausgezeichneter Maͤnner vorzuͤglich geeignet halte, die Art und Weiſe ſeiner Ausfuͤhrung ſtreng pruͤfen zu laſſen, weßhalb er fuͤr eine der folgenden Sitzungen um Erlaubniß bitte, feine Principien noch» mals kurz entwickeln zu duͤrfen, um demnaͤchſt zu einer Discuſ— ſion alle Anweſende einladen zu koͤnnen. Caroli Linndei sy- Ferner Zawadskys Flora von Lemberg. Friedrich Sofmeiſter aus Leipzig legte vor: L. Reichenbach: Agrostographia germanica, welches die erſte vollſtaͤndige deutſche Agroſtographie iſt, auf 110 Kupferplatten 401 Abbildungen alle Species enthaͤlt, wovon die wichtigen herausgehoben worden. 4. Profeſſor Dietrich aus Eiſenach: „Uber die Far— ben der Blumen,“ und bemerkte, wie ihn dieſer Gegenſtand immer intereſſiert habe, da es ihm wahrſcheinlich zuerſt gegluͤckt ſey, eine blaue Hortenſie zu erzeugen. Er ſprach uͤber die Manchfaltigkeit der Blumenfaͤrbung, und forderte auf, fernere Verſuche zu willkuͤrlicher Umbildung von Farbenaͤnderungen an: zuſtellen. Reichenbach bemerkte, daß unter den Arbeiten über dieſen intereſſanten Gegenſtand ihm beſonders Schuͤblers In— auguraldiffertationen beachtungswerth geſchienen hätten; Wees von Eſenbeck und Waitz ſtimmten dem bey, und erwaͤhn— ten, wie beſonders der in denſelben eingeſchlagene Weg Beach— tung verdiene. Doigt ſetzte hinzu, daß bisweilen das Einwir— ken gewiſſer Stoffe auf Umbildung der Farben der Pflanzen— theile ſehr deutlich werde, ſo habe er oͤfter geſehen, daß auf Ameiſenhaufen Folia variegata entſtaͤnden. 5. Runze legte 1) die fhönen Kupfertafeln zu feinem Werke: Analecta pteridographica vor. Nur neue oder noch nicht richtig abgebildete Arten wer: den aufgenommen. Er erlaͤuterte die richtigeren Charactere, fuͤr andere die verwandtſchaftlichen, fuͤr andere die geographiſchen Beziehungen. Von Lycopodium clavatum iſt ein bandartiger Sten⸗ gel abgebildet, wohl das erſte Beyſpiel einer Fasciatio auf ei: ner ſo tiefen Stufe der Vegetation (wenn nicht eben eine neue Andeutung von der höheren Stellung der Lycopodiaceen in der Reihe der Synchlamydeen ?). Die bisher nur in Kaulfußens Catalog namentlich auf: geführte Danaea trifoliata Rchb. nach Zeichnung des Benen⸗ ners derſelben Taf. 2. bildet zwiſchen D. simplicifolia und den Iſis 1837. Heft 7. 482 übrigen gefiederten Arten eine intereffante Mittelart. Obgleich es moͤglich und ſogar wahrſcheinlich iſt, daß fie auch gefiedert vorkommen mag: ſo unterſcheidet ſie ſich doch von allen bis jetzt beſchriebenen gefiederten Arten auffallend. Mertensia fa- rinosa, noch von Vaulfuß ſelbſt gezeichnet. Todea rivula- ris, Neuholland, T. 4., ſonſt mit T. africana verwechſelte Art, deren Verſchiedenheit aber jetzt R. Brown anerkennt. { Zwey neue Anemiae des Herausgebers: cuneata und eicutaria auf Taf. 5., wovon ein Exemplar deutlich beweiſt, daß die genannten Fruchtaͤhren nur umgewandelte krondes ſind. Acrostichum decoratum Kze., T. 6., durch die regel- mäßige Vertheilung der Spreublätter oder Schuppen am Strun— ke, an Rand- und Mittelrippe des Laubes ausgezeichnet. Aer. sphenophyllum, T. 7., war ſonſt von dem Verf. mit flabellatum als Var. vereinigt. T. 8. ſtellt außer der Gymnogramme pumila (mit einem eigenthuͤmlichen, aber auch bey einigen andern Farren beobachteten Filze der Fruchtlinien verſehen, eine neue Art, von Bertero in Chile entdeckt, G. papaverifolia Kze. und deſſen Ceterach capensis dar. Die Gattung Ceterach muß nach der Anſicht des Vor— tragenden erhalten werden. T. 11. Allosorus andromedaefo- lius iſt hinſichtlich der Verbreitung wichtig. Zuerſt von Cha— miſſo in Californien gefunden, dann von mehreren Reiſenden auf den Cordilleren von Peru und Chile; neuerlich aber auch von Drege im Innern von Suͤdafrica entdeckt und in des Verfaſſers Revisio Fil. capens. aufgeführt. T. 12. Lomaria Ryani, eine Abnormitaͤt mit zur Haͤlf— te fruchtbaren, zur Haͤlfte ſterilen Fiederblaͤttern, nach einem Ryaniſchen Exemplare abgebildet T. 15. Asplenium sibiricum, eine ausgezeichnete, von ruſſiſchen Botanikern zu Aspidium gerechnete, aber noch unbe» kannte Art. T. 19. Zwey nahe verwandte Antrophysa: subsessile Kze. und cayennense Kaulf., letzteres mit einer ganz eigenthümli- chen, helmartigen Geſtalt der Sporangien und dreyeckigen Sporen. T. 22. F. 2. Davallia Goudotiana Kze. von dem eifrigen Goudot aus Madagaskar mitgebracht und mitgetheilt. T. 28. Cheilanthes speciosissima Alex. Braun iſt eine der ſpezioͤſe⸗ ſten Arten der Gattung und noch unbeſchrieben, aus Mexico. T. 27. Physematium molle Kaulf., der Verf. vertheidigt die Rechte der Gattung gegen R. Brown, welcher ſie mit Woodsia vereinigt hat. T. 28. Hypodematium onustum Kze. aus Oſtindien, wird durch Erhebung des Nerven, der ſich zum Receptaculum uͤber der Laubflaͤche verdickt, phyſiologiſch merkwuͤrdig und nur mit Peranema Don verwandt. T. 30. Hymenophyllum interruptum Kze. durch alternierend, ſtellen⸗ weiſe fruchtbare und zuſammengezogene, ſo wie unfruchtbare und erweiterte Wedel merkwuͤrdig. Derſelbe zeigte ein getrocknetes Exemplar von Hydnora africana, jener merkwuͤrdigen Aſarine, welche im Carroo bey Worceſter auf großen Euphorbien ſchmarotzend waͤchſt. Das Exemplar hatte noch die individuelle Eigenthuͤmlichkeit, vierthei— lig zu ſeyn. 31 483 6. Ein Schreiben von Dr. Fritzſche zu Petersburg über den Pollen. Obgleich unſere Kenntniſſe vom Pollen durch das vortreff⸗ liche Werk von Mohl ſehr bereichert worden ſind, ſo iſt es mir dennoch gelungen, dieſen ſchaͤtzbaren Unterſuchungen noch vieles Neue hinzuzufuͤgen. Die Arbeiten daruͤber ſind ſchon ſo weit vorgeruͤckt, daß bereits mehrere Tafeln dazu lithographiert und abgedruckt ſind, und die Abhandlung wird im Laufe dieſes Winters in den „Memoires des Savans etrangers‘‘ der Pe⸗ tersburger Academie erſcheinen. Außer vielen neuen Formen verdienen darinn beſonders Aufmerkſamkeit die Beobachtungen uͤber die Structur und Textur der aͤußern Haut des Pollen, ein Gegenſtand, der von Mohl entweder gar nicht beruͤckſich— tigt oder hoͤchſt mangelhaft behandelt worden iſt, mir aber ſehr manchfache intereſſante Reſultate gegeben hat. An der innern Haut, welche in der Regel von gleichfoͤrmiger Textur iſt, fand ich bey Nerium, Geranium, Pelargonium, Astrapaea, Al- thaea, Hibiscus, Pinus und Larix Ausnahmen von dieſer Re— gel, waͤhrend Mohl nur einen Nabel bey Larix fand, dieſen aber weder genauer beſchreibt noch abbildet, und deſſen wahre Beſchaffenheit er durchaus nicht recht erkannt hat. Gerade La- rix europaea bietet eine höchft complicierte und intereffante Or⸗ ganiſation des Pollens dar, welche ſich zum Theil bey Pinus sylvestris unb andern Arten dieſer Gattung wiederholt, wo ſie Mohl ebenfalls uͤberſehen hat. Alle bis jetzt von mir unter— ſuchten Coniferen haben drey Pollenhaͤute, eine Beobach— tung, welche an den mit kugelfoͤrmigem Pollen verſehenen zu— erſt von Mohl gemacht worden iſt, und welche ich auch auf Pinus ausgedehnt habe. Die einfachfte Form iſt nun die von Thuya, Cupressus, Taxus, Juniperus und andern, bey denen ſowohl die aͤußere Haut als die beyden innern nichts ausgezeichnetes in ihrer Textur darbieten, das wirkliche Vorhandenſeyn Dreyer Haute aber auf eine ſehr leichte Art ſich darthun laͤßt. Larix europaea hat mit dieſem die aͤußere Form ſowohl als auch die Gleichfoͤrmigkeit der Textur der aͤußern Haut ges mein. Die Organiſation dieſes Pollens beſteht im Weſentlichen darinn, daß ſich im Innern drey uͤber einander gelagerte Ab— theilungen von verſchiedener Groͤße befinden. Ausgezeichnet von dem vorigen ſowohl durch die aͤu⸗ ßere Form, als auch durch die ungleichfoͤrmige Textur iſt der Pollen der Gattung Pinus; durch die aͤußere Haut ſcheint die innere Organiſation durch, und nach dem Abziehen derſelben erkennt man, daß ihm nur die dritte innerſte Abtheilung von Larix fehlt. Was dos Vorkommen dreyer Haͤute bey dem Pollen überhaupt betrifft, fo habe ich ſchon vor dem Erſcheinen des Mohliſchen Werkes in meiner Inauguraldiſſertation das Vor⸗ handenſeyn derſelben in einer andern Familie dargethan; alle Onagreen nehmlich, welche ich bis jetzt unterſucht habe, beſitzen drey Haͤute des Pollens, unterſcheiden ſich aber dadurch ſehr we— ſentlich von den Coniferen, daß ihre mittlere Haut von der Subſtanz der aͤußeren Haut, bey den Coniferen dagegen von der der innern Haut iſt. — 484 Dritte Sitzung am 23. Sept. Profeſſor Daubeny aus Oxford legt feine Abhand— lung vor: 5 On the action of light upon plants etc. in Philosoph. Transact. Rod berichtete Über die neueſten Lieferungen, welche durch den wuͤrtembergiſchen Neiſeverein gemacht werden, na⸗ mentlich über die 4 Centurien aͤgyptiſcher Pflanzen. Göppert ſtellte die fruͤher verſprochenen Experimente an, indem er Achſen des Fruchtzapfens von Pinus balsamea in Ei⸗ fenoryd, Kalk und reguliniſches Gold, in erſteres Metalloxyd uͤberdieß noch faules Weidenholz und ein kleines Staͤmmchen von Cornus mascula verwandelte. Die Anweſenden uͤberzeug⸗ ten ſich, daß außer einer geringen Veraͤnderung des Volumens dieſe mineraliſchen Subſtanzen vollkommen die vegetabiliſche Stru— ctur angenommen hatten. Auch wiederhohlt der Verfaſſer, daß alle dieſe neuen Bildungen nur in den Fluͤſſigkeiten loͤslich find, von denen jene Stoffe uͤberhaupt aufgenommen werden. Es bleibt dann keine Spur von organiſcher Subſtanz zuruͤck. 8. Dr. Richter: „uͤber die Geſetze der botani⸗ ſchen Critik in beſonderer Rückſicht auf Linne.“ Er bezeichnete als Zweck ſeines heutigen Vortrags: „eine Discuſſion unter den Verſammelten anzuregen über die Mit— tel und Wege, um die von Linne gegebenen Plan: zennamen fuͤr beſtimmte Pflanzen fixieren und ſo den endloſen Schwankungen, welche in dieſer Beziehung in der neuern ſyſtematiſchen Botanik herrſchen, ein Ziel ſetzen zu koͤn⸗ nen.“ — i Alle Jahre ſehe man meift über europaͤiſche, jetzt leicht zu erhaltende Pflanzenarten ſich Zweifel entſpinnen, welche von ih⸗ nen den oder den Linneiſchen Namen tragen muͤſſen. Es ſeyen heftige und langwierige Streitigkeiten entſtanden, die oft mit Umtaufungen geendet und ſo die Wiſſenſchaft mit noch mehr Namen belaſtet haͤtten. Den Anfaͤnger muͤſſe ein Zuſtand der Wiſſenſchaft, wo er fuͤr bekannte Pflanzen nicht einen beſtimm⸗ ten Namen bekommen koͤnne, ſondern ſich 2, 3, 4 zugleich mer⸗ ken muͤſſe, mehr als Alles abſchrecken; — der Wiſſenſchaft aber ein ſolcher Zuſtand zur Unzierde gereichen. Es ſey gewiß hoͤchſt wuͤnſchenswerth, zu der Stabilitaͤt in Bezug auf die Pflanzennamen zu gelangen, die in jeder Wiſſenſchaft und in jedem menſchlichen Treiben, wo es Benennungen gaͤbe, das er⸗ fie Beduͤrfniß ſey! Wer einen Namen höre, muͤſſe doch wiſ⸗ fen, was er dabey zu denken habe! und dieß wohl in der Bo: tanik vorzugsweiſe in Bezug auf die gemeineren Arten, als welche die 7 — 8000 Linneiſchen betrachtet werden koͤnnen. Die Verſammlung (welche ſich in mehreren Stimmen mit dieſen Anſichten einverſtanden erklaͤrte) halte er (R.) beſonders dazu berufen, ſich mit Erforſchung der Heilmittel fuͤr den eben geſchilderten Zuſtand zu beſchaͤftigen und ſich noͤthigenfalls fuͤr beſtimmte Principien in dieſer Hinſicht auszuſprechen. Er erlaube ſich, die vorzuͤglicherweiſe in die Frage kommenden Principien der Verſammlung der Reihe nach vorzuſchlagen; es fen ihm ſelbſt, bey Sjähriger Beſchaͤftigung mit dem Linneiſchen Texte, noch nicht gelungen, ſich für eines derſelben zu entſchei⸗ 485 — den, und ſollte auch ebendaſſelbe in diefjähriger Sitzung der Geſellſchaft der Fall ſeyn, ſo werde doch die heutige Discuſſion unbezweifelt ſchon bedeutend vorarbeiten und einen heilſamen Einfluß auf die Linneiſche Critik ausuͤben koͤnnen. Nachdem der Vortragende hierauf fuͤrs erſte in der Kuͤrze die Entſtehungsgeſchichte der Einneiſchen Trivialna— men recapituliert und gezeigt hatte: wie Linne im Anfang den (ſchon von Joh. Bauh., Nivin. u. A. z. B. gebrauchten) Tri⸗ vialnamen entſchieden feindlich geſinnt geweſen; — wie er vielmehr, bey ſcharfer Sonderung der Genera (ſeiner Hauptar— beit), die Species, uͤber deren Entſtehen er ganz eigne An— ſichten hatte, durch wenige Merkmale habe ſo unterſcheiden wollen, daß die Diagnoſe zugleich den amen abgebe; — wie er aber bey ſteigender Zahl der Arten, ſeine Diagnoſen ſelbſt nicht mehr im Gedaͤchtniß behaltend, auf Excurſionen und Reiſen (bei, Iter. scan. 1751) nach und nach zu Trivialna— men zuruͤckkam, und endlich dieſelben in der Philos. botan. (1750) ſchon halb und halb wieder erlaubte, aber in dieſer Zeit fie nur willkürlich (und alſo für eine Pflanze bald Primula lutea, bald Primula officinalis, bald Primula ſchlechtweg uſw.) gebrauchte; — wie er ſodann bey der erſten Ausgabe der Species plantarum zuerſt das Princip ausſprach, daß man Trivialnamen feſtſetzen muͤſſe („sancienda esse quae- dam“), und wahrſcheinlich bey ſchon beendigtem Manuſcripte dieſelben an den Nand ſchrieb, fo wie fie in dieſer Ausgabe ges druckt ſind; — wir er ſich auch zugleich fuͤr das heilſame Prin— cip ausſpreche, „mutatio forum, licet in melius, plus no- cebit, quam proderit;“ — wie er aber nichts deſto weniger dieſen Namen gewiſſermaaßen feindſelig geſinnt geblieben und daher manchmal ſehr willkuͤrlich mit eignen und fremden Tr. N. umgegangen ſey; bis er vielleicht gegen Ende ſeines Lebens mehr von der Nutzbarkeit derſelben überzeugt worden fey; — geht er zur Aufzaͤhlung der einzelnen von ihm als Heil— mittel in Vortrag zu bringenden Principien Linnei⸗ ſcher Critik uͤber. Dieſelben ſeyen durchgaͤngig ſchon hie und da empiriſch in Anwendung gebracht worden, ohne daß man ſich fuͤr oder wider die einzelnen als Principe ausgeſprochen habe: was aber, um zu einer Methode in der Critik zu ge— langen, um Normen zur Entſcheidung zu haben und Strei— tigkeiten definitiv abzumachen, gewiß vom vorzuͤglichſten Nutzen ſeyn wuͤrde. Dieſe Heilmittel find denn nun folgende: 1) Das Serbarium Linnes gibt beſtimmt die triftigſte Entſcheidung in allen den Faͤllen, wo das Exemplar, was der Linneiſchen Pflanze zum Grunde liegt, wirklich darinn enthalten iſt. Leider fehlt es uns bis jetzt, außer den wenigen fragmentariſchen Bemerkungen von Aerel, Smith, Brown, Schultes und wenigen andern an einer vollſtaͤndigen und genuͤgenden Auskunft uͤber daſſelbe. Es iſt deßhalb ſchon vorm Jahre in Bonn der Vor— ſchlag, das Ganze in Kupfer ſtehen zu laſſen, gemacht worden, welcher jebenfalls exorbitant genannt werden kann. Dann die bey weiten größere Saͤlfte der Lin⸗ neiſchen Originalpflanzen iſt notoriſch nicht in dieſem, ſondern in dem Cliffortiſchen, Hermanniſchen, Burmanni⸗ ſchen, Oldenlandiſchen, Royenſchen, Burferſchen und meh: reren anderen Herbarien zu ſuchen, und wenn ſich fuͤr die 486 betreffenden Pflanzen Exemplare in Linne's Herbar fin— den, ſo ſind ſie als ſpaͤter eingekommene und von ihm aus ſeinen eigenen Schriften beſtimmte zu be— trachten. Daher koͤnnen denn z. B. unter Cometes ein Convolvulus, unter den aus Schweden ſtammenden Graͤ— ſern (Agrostis capill., stolonif.) ausländiſche Exem— plare liegen uſw. — Schon das müßte verhuͤten, das Herbarium als critiſche Autoritaͤt zu betrachten, daß es noch ſo viele Jahre nach Linne's Tode in fremden Haͤnden, und alſo Veraͤnderungen und Zuſaͤtzen, beſonders vom Sohn Linnes ausgeſetzt war. Sey es, wie man fruͤher meynte, ein Orakel, fo ſey es auch oft eben fo unverſtaͤndlich als dieſe. . 2) Das Serkommen, wonach ſich Linne's Schüler und unmittelbare Nachfolger richteten, iſt gewiß eine ſehr em: pfehlenswerthe Autorität, und möge moͤglichſt benutzt wer— den! Allein wo, in verſchiedenen Laͤndern z. B., vers ſchiedene Pflanzen eine Zeitlang denſelben Namen fuͤhrten, iſt dieſes Hilfsmittel ſofort wirkungslos. 3) Das Veſthalten an den aͤltern Synonymen iſt gewiſſermaaßen das Acht Linneiſche Princip, und in vielen Füllen hat er, z. B. eines Bauhiniſchen oder ans dern Synonyms wegen, Species umgetauft, wo wir es jetzt nicht thun würden. Plantago psyllium und Cynops, Caucalis daucoides, Solanum melongena. Seseli elatum uſw. als Beyſpiele). Es ift aber bekannt, wie ungewiß dieſe alten Autoren ſelbſt ſind, und daher nicht immer Hilfe von ihnen zu erwarten. 4) Daß bey den ſchwediſchen Pflanzen, ſobald ſie die Originalſpecies find, der Standort entſcheiden müffe, bezweifelt wohl niemand. Allein dieß iſt nicht immer der Fall; vielmehr hat L. oft auf feinen Reifen im Vorbey⸗ fliegen die Pflanzen falſch beſtimmt und oft eine aus⸗ laͤndiſche Pflanze zu ſehn geglaubt (Cynosurus paniceus udgl.), ja ſelbſt auf den Excurſionen um Upfala (nach Ausweis der Diſſertation Herbat. upsalienses) einige falſch beſtimmte Pflanzen regelmaͤßig vertheilt. 5) Das Princip, den Linneiſchen Wamen zu ver: werfen, ſobald er unſicher geworden! hat manchen Verehrer. Ja, wir koͤnnen es vielleicht nicht ganz ent= behren, und wie es ſcheint find z. B. die Namen Rumex acutus, Festuca elatior am beſten ganz zu beſeitigen. Allein zum Princip darf es nie werden! Schon jetzt iſt es in der Hand geſchickter Aerzte ein gefährliches mittel, denn es bringt für einen Namen 2 neue Sy: nonyme zu der ſchon uͤberlaſteten Wiſſenſchaft. Dann aber wuͤrde es die Fahne zu einer allgemeinen Anarchie, und die Wiſſenſchaft wuͤrde mit ihm in einer der Will⸗ kur fo obholden Zeit der Willkür Einzelner ſchmaͤh⸗ lich unterliegen! 6) Es bleiben die Linneiſchen Schriften übrig, da ſie das einzige geiſtige Band ſind, welches den großen Re⸗ formator an Mit- und Nachwelt geknuͤpft hat, auch ger wiß vor allen andern Mitteln den Vorzug haben. Daß ſie bey weitem in den mehrſten (faſt allen) Faͤllen zur Entſcheidung dienen, ſobald man dieſelbe darinn zu fin den weiß, iſt ſchon jetzt des Vortragenden Ueberzeugung. Allein das „wie?“ ift um fo unficherer, ſobald es ſich um Veſthaltung einer beſtimmten Ausgabe handelt. So viel iſt wohl gewiß, daß nur die ſyſtematiſchen Schrif— ten von Einfuhrung der Trivialnamen an hier in Betracht kommen, wobey jedoch die uͤbrigen als Sup— plement und Auskunftsmittel dienen muͤſſen; denn ſie ſte— hen alle in einem organiſchen Zuſammenhang. A. Lange hat dem Vortragenden der Grundſatz gefallen: „die Pflanze, welche L. in der Minute, wo er dem Manuſcript der erſten Auflage der Spec. plant. einen Trivialnamen beyſchrieb (wahrſcheinlicherweiſe oder gewiß) gedacht hat, gelte dafür auf immer!“ — Allein bald ſah ich, wie oft dieß limitiert werden muͤſſe, und ich halte dieß Princip jetzt für eins der revolutionärſten! Denn da viele, früher rohe Genera (z. B. mit ſoge⸗ nannten collectiven Arten) erſt ſpaͤter ausgearbeitet und durch die viel mehr in Europa verbreiteten Ausgaben Spec. II. und Syst. XII. etc. erſt Welteigenthum wurden, fo wuͤr— den, ohne practiſchen Nutzen, viele jetzt ganz unangefoch— tene Arten umgetauft werden muͤſſen (z. B. in Celosia, Caucalis, Caesalpinia u, a. m. B. Das entgegengeſetzte Princip, die letzte Ausgabe zu wählen, führe uns auf die von allen am nachlaͤſſigſten bearbeitete, ſogenannte 13te Auflage des Syst. nat., welche Murray im Auftrag und mit Beytraͤgen Linne's beſorgte (Ueber deren Unwerth war die Verſammlung ein⸗ ſtimmig). — Die Reichardiſche und Willdenowiſche Aus— gabe, — Abdruͤcke der Spec. II. mit neueren Einſchal⸗ tungen, — ſind, bey ihren uͤbrigen Verdienſten, doch gar nicht als critiſche Ausgaben beſorgt worden; fie enthal⸗ alte und neue Verwirrungen, und die Verſchmelzungen des Textes verſchiedener Pflanzen (wie bey Jussieua erecta, Pharnaceum Mollugo udgl.) find gewiß ſehr entſchuldi— genswerth, machen ſie aber zur Entſcheidung durchaus un⸗ tauglich. C. um eine Ausgabe zuruͤckgehend, kommen wir auf die⸗ jenige, welche L. ſelbſt in ſeinen Tagebuͤchern „perfecta“ nannte, und welche er auch entſchloſſen war, die letzte ſeyn zu laſſen, bis ihm Murray ein durchſchoſſenes Ex⸗ emplar, behufs ſeiner Ausgabe, ablockte. Dieß iſt die XII. des Syst. naturae. Sie hat den Vorzug, verbreis steter und vollſtaͤndiger als andere zu ſeyn, und harmoniert oft mehr als die anderen mit dem neueren Usus. Allein oft enthaͤlt ſie auch ſchon die (ſpaͤter bey L. ſo merkwuͤr⸗ digen) Verwirrungen durch Einfluß Anderer auswaͤrti— ger Correſpondenten, 3. B. Gerards. — Man iſt auch bey ihr gend thigt, die Spec. II. zu Hilfe zu nehmen, wel⸗ che man ohne Spec. I. und die vorarbeitenden Schriften nie ganz verſteht. So ſieht ſich denn der Vortragende außer Stand, der Verſ. eines dieſet Principe zur Annahme vorzuſchlagen, und indem er um die freye Meynungsaͤußerung der Anwe⸗ ſenden bittet, wagt er nur noch folgende hoͤchſtnoͤthige Pallia⸗ tivmittel in Bezug auf Linneiſche Eritik zu empfehlen: 1) „Man gehe in Zweifelsfaͤllen vor allen Dingen mit gutem Willen zu Werke: nicht um zu glänzen und zu zerſtoͤren, ſondern um zu erhalten und ins Reine zu kommen.“ 488 2) „Man bemuͤhe ſich vor allen Dingen in die Linnei— Ihe Denkungsweiſe, welche von der jetzigen weit ver⸗ ſchieden iſt, ſich hineinzudenken, und ſetze voraus, daß er. gewoͤhnlich „ von feinem Standpuncte aus recht gut ges wußt, was er wollte!“ 3) „Man ſchaffe nicht ohne Noth Zweifel und Veraͤnderun⸗ gen, wo mit Auslaſſung eines Synonyms, eines Stand⸗ orts oder der Vorausſetzung, daß 2, 3 verſchiedene Pflan⸗ zen von L. als Varietaͤten betrachtet wurden (wie es ſo haͤufig der Fall war!) geholfen werden kann.“ Bey der ſich hierauf anſpinnenden Discuſſion 8 bemerkte zuerſt Hr. Trinius, daß es ihm ſtets am Beſten ge⸗ ſchienen, ſich ans Herbarium zu halten; auch wo dieß, wie z. B. oft bey Sprengel, den Diagnoſen widerſpreche. 2 Prf. Runch erklärt ſich dagegen, und verfichert aus eig⸗ ner Anſchauung, daß ſich die Sammlung Linne's in einem ſehr verwahrloſten Zuſtande befinde. Viele Pflanzen fehlen gänzs lich; bey andern liegen 2, 3 verſchiedne Species beyſammen, oder Bruchſtuͤcke von dergleichen als ein Ganzes. Andere ſeyen zu ſchlecht conſerviert: andere offenbar falſch. So liege als Rumex acutus eine Spitze von R. obtusifolius im Herbar. Richter erklaͤrt dieß aus der Entſtehungsgeſchichte dieſer Species und des R. obtusifol., und glaubt, daß das Herbar von dem ganzen Bildungsgang Linne's auf dieſe Art Spuren tragen (und oft an Zuverlaͤſſigkeit hinter den Schriften zu⸗ ruͤckbleiben) moͤge. Waitz berichtet ausführlicher, wie ſchon vorm Jahre in Bonn der vom Staatsr. Fiſcher in Moſkau ausgegangene Vorſchlag, das ganze Herbar durch ein Rupferwerk bes kannt zu machen, diſcutiert worden ſey, und wie ſich dagegen von mehreren Seiten, z. B. von Rob. Brown, gewichtige Gruͤnde erhoben haben. Er meynt, daß jeder Fall beſonders beurtheilt werden muͤſſe. Runth ſtimmt dem bey. Richter. Es ſey doch aber ein trauriger Zuſtand ſür die Wiſſenſchaft, an eine beſtaͤndige Caſuiſtik gewieſen zu ſeyn und der Hoffnung auf leitende Grundſaͤtze entſagen zu muͤſſen. och erklaͤrt, er ſelbſt wuͤnſche nimmermehr einſt durch⸗ weg aus feinen Herbarien beurtheilt zu werden! Bey aller Sorgfalt bringe man doch oft eine Pflanze ohne nähere Unter: ſuchung unter, man nehme ſich manche Veraͤnderung vor, wel⸗ che man unausgefuͤhrt laſſe, oder führe Aenderungen aus, deren Schlüſſel man allein beſitze. Er möchte ſich im Gan⸗ zen fuͤr Species II. ausſprechen, wo man doch ſchon viele der Linneiſchen Verbeſſerungen beſitze; doch legte er ſich allenfalls auch Hinzuziehung von Syst. XII. gefallen. Hierauf entſpann ſich eine vermiſchte Diſcuſſion. Als während derſelben auf die neue Ausgabe des Linne verwieſen ward und Richter hierauf entgegnete, daß er darinn nur die Acten geordnet und geſammelt habe, und daß es nun den Botanikern und insbefondere der botaniſchen Abth. der Verſammlung zukomme, daraus Recht zu ſprechen; ſchloß der Vorſitzende, Graf von Sternberg, unter 489 Hinweiſung auf bie vorgeruͤckte Zeit, die Debatte mit der Bes merkung, daß die Verſammlung ſich nicht zu einem Oberappel⸗ lationsgericht in dieſer Sache aufwerfen koͤnne, welche dem freyen Forſchen und dem unbeſchraͤnkten Meynungsaustauſch der Einzelnen wohl auch fernerhin uͤberlaſſen werden muͤſſe. 9. Reichenbach legte das Doubletten⸗Verzeichniß des botaniſchen Tauſchvereins in Erfurt vom Jahre 1835 — 36, vor, eingefandt von dem thaͤtigen Botaniker, Pfarrer Schon: heit bey Rudolſtadt, und empfiehlt dieſe Tauſchanſtalt. Schönheit fuͤgte noch eine ſpecielle Beobachtung bey: „Draba praecox Stev. Rchb. no. 4233. oder Dr. spatulata Lang. habe ich aus Samen gezogen. Dieſe haben mir keinen Zweifel uͤbrig gelaſſen, daß ſie eine von D. verna verſchiedene Species ausmache. Das Hauptmerkmal geht bey dem Preſſen verloren: siliculae turgidae utrinque in dissepimenti mar- ginem contractae, circa stylum retusae.“ Reichenbach bemerkte hierzu, wie dieß abermals ein Beyſpiel fen, daß nur unparteyiſche und vorurtheilsfreye Natur⸗ beobachtung die Fortbildung der Formen in der Natur erkennen laſſe, beſtaͤtigte die Beobachtung aus eigner Erfahrung, und verwies auf Taf. XII. feiner Icones florae germ., wo alle einjährigen, fo wie auf Taf. XIII. — XV. alle perennierenden Drabae von ihm dargeſtellt waͤren. Pr. E. A. Roßmaͤßler zu Tharand ſchickt folgendes Sendſchreiben: 7 Ueber die Nothwendigkeit eines Nomenclator ge- nerum animalium et plantarum, Dresden 1836. 8. Ein hoͤchſt entwickeltes Studium der Natur iſt eines der am meiſten in die Augen fallenden Zeichen unſerer Zeit. Die ſeegensreichen Folgen dieſes geſteigerten Naturſtudiums nach Au⸗ ßen, fuͤr das practiſche Leben des Volkes und fuͤr das geiſtige Leben des Einzelnen, wird von keinem Menſchen mehr bezwei⸗ felt, und es iſt uͤberfluͤſſig, nochmals darauf zuruͤckzukommen. Aber die auf das Studium ſelbſt nach Innen zuruͤckwirkenden Folgen verdienen in idemſelben Grade immer mehr einer Be⸗ ruͤckſichtigung, in welchem jenes ſich ſteigert. Hier ſoll auf eine dieſer Folgen aufmerkſam gemacht wer⸗ den, welche ſchon ſeit laͤngerer Zeit die Aufmerkſamkeit fuͤr ſich in Anſpruch nimmt, welche ich jetzt fuͤr einige Augenblicke von der hochanſehnlichen Derfammlung deutſcher Natur— forſcher und Aerzte erbitte. Wir gehen einer babyloniſchen Sprachverwirrung mit ſchnellen Schritten entgegen. Das große Reich der Naturgeſchichte, was zu und kurz nach Linne's Zeiten wohl von Einem Geiſte beherrſcht wer⸗ den konnte, iſt in viele kleine Reiche zerfallen. Denn es hat ſich dieſes große Reich ſo vielſeitig entwickelt und es hat ſich die Ungleichartigkeit ſeiner Elemente ſo grell hervorgehoben, daß es eben fo wenig, und aus denſelben Gründen, länger von Ei: nem Menſchengeiſte deherrſcht werden konnte, als die heteroges nen Provinzen des untergegangenen roͤmiſchen Reiches. Wo lebt jetzt der Menſch, von welchem man ſagen koͤnn⸗ te, daß er in gleich vollendetem Grade Botaniker und Zoolog Iſis 1837. Heft 6. 490 ſey? Doch wir brauchen nicht einmal dieſe Extreme: wer kann zugleich Ornitholog und Entomolog in gleich hohem Grade ſeyn? Ja, um noch tiefer herabzuſteigen: wer kann zugleich die beys den, bis zu einer zagendes Grauſen erregenden Vollendung ent⸗ wickelten Ordnungen der Kaͤfer und Falter mit gleicher Voll⸗ ſtaͤndigkeit ſtudieren? Deßhalb hat ſich faſt ein Jeder unter uns irgend eine Provinz des großen Reiches auserwaͤhlt, in der er forſcht, ord⸗ net und weiter arbeitet. Doch, um im Bilde fortzufahren, auch dieſe ſind fuͤr Einen Geiſt und fuͤr Ein Menſchenleben oft noch zu groß, und Mancher herrſcht nur in einem kleinen Diſtricte oder gar nur in einem Stadtgebiete; man denke an Trinius Graͤſer, Gravenhorſt's Ichneumoniden und Schönberr’s Curculioniden. Nun konnte es denn nicht fehlen, daß faſt jeder Zweig, auch der kleinſte, bis auf's Aeußerſte ausgearbeitet worden iſt, denn faſt jeder hat ſeine beſondern Anbauer. Wo vor wenigen Jahren Eine Gattung (genus) beſtand, da finden wir dieſe jetzt in zehn, zwanzig, ja wohl noch mehr aufgeloͤſt. Dieſes Verfahren, welches den nicht eben verwun⸗ dert, unter deſſen Augen es ſich entwickelt, uͤberraſcht dagegen den ungemein, welcher nach zufaͤlliger mehrjähriger Unterbre⸗ chung zu einem fruͤhern Studium der Naturgeſchichte wieder zu⸗ ruͤckkehrt. Es ergeht ihm wie bey dem Beſuche einer ſeit vielen Jahren nicht beſuchten Stadt, er findet früher dageweſene Haͤu⸗ ſer eingeriſſen, andere zu ganzen Straßen ausgedehnt, er findet da helle Straßenbeleuchtung, wo er fruͤher nur tiefes Dunkel kannte; kurz er kennt ſich nicht mehr, und muß da fragen, wo er ſonſt zu Hauſe war. Doch nun zu dem eigentlichen Zwecke dieſer Seiten zu kom⸗ men: fragen wir nach den Zeichen, wodurch ſich dieſes Weiter⸗ bringen der naturgeſchichtlichen Wiſſenſchaften ausſpricht, fo ers kennen wir als ſolche Namen. Die Zahl der Namen, womit wir die Gattungen (genera) der Thiere und Pflanzen benennen, hat ſich ſeit Linne mindeſtens verſechsfacht. Die Erfahrung hat diejenigen Namen geheiligt, welche nach aͤußerlichen Kennzeichen der dadurch benannten Naturkoͤrper gebildet find, weil fie ſich am leichteſten vom Gedächtniffe behal⸗ ten laſſen. — Bey der Bildung eines neuen Namens für eine neuentdeckte Gattung fuͤhlt man ſich alſo meiſt geleitet von dem Geſammteindrucke des Habitus entweder, oder irgend eines ein⸗ zelnen Merkmals des Thieres oder der Pflanze. Man gibt ſich aber dieſem Eindrucke nicht unbedingt hin, ſondern man ſiehe ſich unter den ſchon bekannten und angenommenen Gattungs⸗ namen in der Naturgeſchichte um, ob nicht etwa der neu zu waͤhlende Name ſchon irgend einem Thiere oder einer Pflanze angehoͤre. Kann man ſich aber durch das ſorgſamſte Umſehen uͤber dieſen Zweifel bis zur evidenten Gewißheit beruhigen, ſelbſt wenn man ſeinen neuen Namen auf die tollſte Weiſe aus einer Zahl von Vocalen und Conſonanten zuſammenwuͤrfelt? Nein, das kann man nicht, denn Niemand kann alle die Tauſend neuen naturhiſtoriſchen Schriften beſitzen, in denen es von neuen Gat⸗ tungsnamen wimmelt! Die Folge davon iſt, daß jetzt eine Menge Gattungsna⸗ men mehrmals vorkommen, und zwar meiſt das eine Mal in 31 * 491 der Botanik, das andere Mal in der Zoologie. Daß dieſes nicht ſeyn ſoll und manches Unbequeme hat, das bedarf hier keiner Auseinanderſetzung. lung ſchon vorhandener Gattungsnamen trifft aber, und zwar ſehr oft unverdient, den Autor eines ſolchen. Denn jeder Andere fuͤhlt ſich berufen, den unrechtmaͤßig zum zweyten Male einge⸗ führten Namen zu verbannen und einen neuen dafuͤr einzufuͤh— ren, der dann natuͤrlich auch bald und leicht in die Wiſſenſchaft auf⸗ und angenommen wird. Dadurch kommt aber der Ent: decker der neuen Gattung um den Ruhm ſeiner Entdeckung, und es geht dieſer, ſammt der Verantwortlichkeit, auf den Na⸗ menverbeſſerer uͤber, der oft wohl ſein eben getauftes Kind nicht einmal kennt. Die ungeheuere Anzahl der bereits vorhandenen Gattungs— namen und das gewoͤhnlich beobachtete Verfahren bey der Bil— dung neuer macht die Gefahr von Doppelgaͤngern immer groͤßer. Bekanntlich bildet man neue Namen meiſt ſo, daß man irgend einen Theil des Naturkoͤrpers mit ſeiner characteriſtiſchen Eigenthuͤmlichkeit durch zwey griechiſche, in eins verbundene Wor— te ausdruͤckt und das ſo entſtandene Wort als Namen gelten laßt (Dactylopterus, Pterodactylus, Pterophorus, Cyclopte- rus, Pterocera, Pterogonium, Pterotrachea, Pteromalus, Erioptera, Graphipterus, Nemoptera, Ocyptera, Pteroglos- sus, Pieropus, Pteromys, Polypterus, Phoenicopterus, Notopterus etc.); und unverkennbar find ſolche Namen die ſchoͤnſten und wohlklingendſten. Nun ſind es namentlich ge— wiſſe Glieder oder gewiſſe Geſtalten, welche an Thieren und Pflanzen ſehr haͤufig vorkommen und ſich leicht als Namen— kennzeichen aufdraͤngen, daher auch in ſehr vielen Namen vor⸗ kommen. Solche find: Flügel rs (in allen oben ange⸗ führten Beyſpielen vorkommend), Schwanz odgd, Blatt A Horn xb, Kopf xeyair, Auge üpYdakuog, waxgös, wi- x005, NM, Lenrôg, 6Aiyoc, — ꝙogos von ꝙ oe ich tra⸗ ge, habe ic. Da kann es denn leicht ſeyn, daß bey ganz ver- ſchiedenen Naturkörpern gleiche Eigenſchafts-Verbindungen vor⸗ kommen und zufaͤllig auf gleiche Namen fuͤhren koͤnnen. In den Regiſtern neuer beſchreibender botaniſcher und zoologiſcher Werke wuͤrde man mit leichter Muͤhe derartige Doppelgaͤnger auffinden koͤnnen. Je mehr man ſich nun dieſer Verfahrungsweiſe bey Bil⸗ dung neuer Namen hingibt, deſto eher werden die moͤglichen Verbindungsfaͤlle verbraucht und deſto leichter ſind Doubletten zu befuͤrchten. Sollte es nun nach alle dem nicht an der Zeit ſeyn, durch einen nomenclator generum alle bis jetzt eingeführten Gat⸗ tungsnamen zuſammenzuſtellen; zunaͤchſt um den immer mehr zu beſorgenden Doppelgaͤngern zu wehren, dann aber auch um eine jedenfalls wuͤnſchenswerthe Ueberſicht des vorhandenen zu erhalten? Das Werk wird freylich mehr langweilige Muͤhe koſten, als hohen wiſſenſchaftlichen Nutzen gewähren. Doch wird es damit gehen, wie mit manchem menſchlichen Beginnen, man wird viele Muͤhe an einen untergeordneten, aber unentbehrlichen Nutzen wenden muͤſſen. Wenn man aber jedem Gattungsnamen den Autor, die Jahreszahl der Aufſtellung, und das Werk, worinn er zuerſt Die nachtheiligſte Folge der Neu-Aufſtel⸗ 492 zu finden iſt, beyfuͤgt, wenn man die Critik und Sonderung der Synonyme dabey nicht vergißt, ſo muͤßte das Werk ohne Zweifel auch eine wiſſenſchaftliche Bedeutſamkeit erhalten. Einer aber kann das Unternehmen nicht anfangen und beendigen, auch nicht Einige, ſondern nur die uͤbereinſtimmende Vereinigung Vieler kann das gewiß zeitgemaͤße Unternehmen gluͤcklich ausfuͤhren. Deßhalb habe ich es gewagt, E. Sochanſehnliche Verſammlung mit dieſer meiner Idee bekannt zu machen, welche ſchon ſeit einem Jahre, bey muͤndlicher Mittheilung, bey den namhafteſten Naturforſchern Anklang und Beyfall gefunden hat. In Jena werden die Elemente verſammelt ſeyn, durch welche ein Nomenclator generum animalium et plantarum ins Leben gerufen werden kann;, und es wird das Eingehen auf meinen Plan oder das Verwerfen deſſelben mich daruͤber ber lehren, ob der Nutzen deſſelben ein wirklicher oder ein von mei⸗ ner Seite bloß eingebildeter ſey. 5 Ob ich mir gleich nicht einbilden kann, als vermoͤchte ich Ihnen, Sochzuverehrende Herren, einen Rath über die Einrichtung des in Rede ſtehenden Unternehmens zu ertheilen, fo verlangt es doch die Vollſtaͤndigkeit, auch hierüber meine uns maaßgebliche Anſicht mitzutheilen. 1) In einer allgemeinen Seſſion werden aus der Zahl der anweſenden und nicht anweſenden deutſchen Naturforſcher ſolche gewaͤhlt, welche man durch geiſtige und materielle Huͤlfsmittel berufen glaubt, einen Zweig der Zoologie oder Botanik zu be— arbeiten. Als Anhalt bey dieſer Wahl iſt zunaͤchſt das Pflans zen- und Thierreich * in paſſende, den Kraͤften und der Zeit je eines Mitarbeiters angemeſſene Abtheilungen zu bringen, für welche dann die Bearbeiter der Reihe nach zu waͤhlen ſind. 2) Dieſe haben zu erklären, ob fie dem Verlangen ent⸗ ſprechen wollen und ob ſie den ihnen zugetheilten oder welchen andern Zweig ſie bearbeiten wollen. ö 3) Sie wählen aus ihrer Mitte einen Redactions-Aus⸗ ſchuß. 4) Der Redactions-Ausſchuß hat diejenigen Zweige nach beſtem Ermeſſen unterzubringen, welche bey der unter §. 2. er⸗ waͤhnten, zum Theil freywilligen Wahl, nicht vergeben wor⸗ den ſind. 5) Jeder Mitarbeiter fertigt von dem ihm zugefallenen Zweig ein vollſtaͤndiges alphabetifches Gattungsverzeichniß und ſendet es an den Redactions-Ausſchuß ein. 6) Folgendes iſt von jeder Gattung aufzuzeichnen: a) der Name, b) der Autor, c) das Werk des Autors und die Jahreszahl, wo und wann der Name zuerſt aufgeführt iſt (if er noch in keiner Schrift aufgefuͤhrt, ſo iſt hinter dem Namen des Autors „in litt.“ oder „in mus.“ zu ſetzen); d) durch eine Abbreviatur das Reich, die Claſſe, Ordnung und Familie, wo⸗ hin die Gattung gehoͤrt. Ob man bey dieſem Unternehmen auch die ihren eigenen Gang gehende Mineralogie aufnehmen ſolle, vermag ich nicht zu beurtheilen. 493 7) Aus dieſen einzelnen in genaueſter Uebereinſtimmung hinſichtlich der aͤußern Form zu fertigenden Regiſtern ſtellt der Redactions⸗Ausſchuß das Geſammt-Regiſter zuſammen und bil: det ſo das Buch. 8) Einrichtung des Buchs. a. Ein Verzeichniß der Mit⸗ arbeiter mit Angabe der von ihnen bearbeiteten Zweige und der von ihnen benutzten Buͤcher; * b. eines der befannteften bota— niſchen und zoologiſchen Syſteme, zur Deutung der Abbrevia— turen hinter den Gattungsnamen, wodurch die Stellung der Gattung im Syſteme bezeichnet iſt; c. die Gattungsnamen ſelbſt in alphabetiſcher Ordnung. Dieſe allgemeinen Anhaltpuncte, die einſtweilen bloß als ein Skelet des Unternehmens dienen ſollen, wuͤrden zum Theil in den allgemeinen Seſſionen in Jena, zum Theil, und beſon— ders was die typographiſche Ausfuͤhrung anbelangt (wobey auf Raum zum Nachtragen Bedacht zu nehmen iſt), von den ge— waͤhlten Bearbeitern ſich leicht weiter ausfuͤhren laſſen. Es liegt in der Natur des Unternehmens, daß in gewiſſen Zeitraͤu— men Supplementhefte erſcheinen muͤßten. Indem ich dieſen Plan, den ich, durch nicht zu beſeitigen⸗ de Hinderniſſe abgehalten, leider nicht perſoͤnlich zur Sprache bringen konnte, nochmals der Sochanſehnlichen Der: ſammlung zur Erwaͤgung und Pruͤfung dringend empfehle, bin ich der veſten Ueberzeugung, daß der Nutzen des Unterneh— mens durch die nicht zu bezweifelnde zweckmaͤßigſte Ausfuͤhrung moͤglichſt erhoͤht werden wird. Wie oft geraͤth ein durch Bibliotheken kaͤrglich Unterſtuͤtz— ter in Zweifel uͤber die Autoritaͤt, uͤber die Prioritaͤt und uͤber den Ort der erſten Bekanntmachung eines Gattungsnamens; wie oft faͤllt dem, der ſich mit der geſammten Naturgeſchichte be— ſchaͤftigt, plotzlich ein Gattungsname ein, bey dem er ſich aͤr— gert, nicht zu wiſſen, wohin er gehoͤrt; wie oft lieſt man in Reiſebeſchreibungen Gattungen erwaͤhnt ohne genaue Angabe ih— rer Stelle im Syſteme! — Für alle dieſe Falle enthält der be⸗ abſichtigte Nomenclator vollſtaͤndige Auskunft! Und, was das wichtigſte iſt, er wird das geiſtige Eigenthum eines jeden Natur⸗ forſchers als ein Heiligthum bewahren. Tharand, am 30. Auguſt 1836. E. Hochanſehnlichen Verſammlung innigſter Verehrer E. A. Roßmaͤßler. Reichenbach machte auf die Wichtigkeit des Gegenſtan⸗ des aufmerkfam und ſprach den Wunſch aus, es möge derſelbe beachtet und in der naͤchſten Sitzung ausführlich beſprochen wers den, damit man ſich in den Stand geſetzt ſaͤhe, dem Verfaſſer einen Veſchluß mitzutheilen. Vierte Sitzung am 22. Sept. vereinigt mit der mineralogiſchen Abtheil. 10. Reichenbach ſprach uͤber das Muſeum der Petrefacten © Besteres iſt darum nothwendig, damit die etwa ihnen nicht erreichbar geweſenen oder uͤberſehenen Werke nachtraͤglich von den Beſitzern des Nomenclators benutzt und excerpiert werden koͤnnen. 494 in Dresden, unter denen ſich die größten exiſtierenden vegetabl⸗ liſchen Verſteinerungen vorfinden. Das ausgezeichnetſte dieſer Stuͤcke iſt das Megadendron saxonicum, ein Stamm eines Dicotyledonenbaumes, welcher ſeit Hundert Jahren ſich unter dem Namen der „Chemnitzer-Ei⸗ che“ im Mufeo befindet, wahrſcheinlich indeſſen einer Conifere angehoͤrt und 5 Fuß 2 Zoll im Durchmeſſer haͤlt, bey 16 Fuß Umfang. Die Urkunde der Auffindung hat er in ſeiner Schrift: „Das Bonigl. Saͤchſiſche naturhiſtoriſche Muſeum in Dresden. Leipzig bey Wagner 1836.“ veröffentlicht, Aus der reichen Sammlung von Staarſteinen iſt zu erwaͤhnen, daß hier dergleichen von mehreren Centnern Schwere und von 2 bis faſt 3 Fuß im Durchmeſſer vorkommen. Hoͤchſt merkwuͤrdig iſt ein Stamm aus dem Steinſalzgebuͤrge bey Kra— kau von 2 Fuß Durchmeſſer, vom Bau des (maͤnnlichen) Blüͤ— thenzapfens einer Cy cas, bereits von Alex. v. Humboldt, A. v. Buch, Rob. Brown, Al, Brongniart, Nees v. Eſenbeck, Grafen Münſter, Otto, Soppert, Treviranus, Corda u. a. geſehen und fuͤr einzig in ſeiner Art erklaͤrt. f Unter den neuerlich zu dieſer Sammlung gelangten Ges genſtaͤnden boten eigenthuͤmliche, geweihartige, verzweigte Gebils de in der Formation des pirnaiſchen Quaderſandſteines man⸗ cherley Zweifel dar. Sie waren durch den mit Bearbeitung einer geognoſtiſchen Charte der Umgegend von Dresden beſchaͤf⸗ tigten Dr. Petzold bey Welſchhufe in der Gegend Dippoldis— walda aufgefunden worden, und wurden hier durch eine, in na— tuͤrliche Große die Formen wiedergebende Abbildung verdeut— licht. Die Subſtanz glich leider, wie dieß im Sandſteine der Fall iſt, ganz dem umgebenden Medium; der Stamm war rund, von mehr als einem, meiſt anderthalb bis zwey Zoll Durchmeſſer, unmerklich nach oben hin an Stärke abnehmend und unbeſtimmt in ſeichten Bogen gekruͤmmt; die abgehenden acht Zweige waren von gleicher Dicke mit dem Stamme an ihrem Urſprung, von dem ſie in verſchiedenen ſpitzigen, meiſtens jedoch faſt rechten auch ſtumpfen Winkeln, unten einſeitig, o ben alternierend ausgiengen, meiſtens bald nach ihrem Urſprunge gabel- artig fich theilend. Einige bogen ſich in eine andere Ebene laufend um, und von einigen ſah man nur den kreisrunden Durchſchnitt, da fie aus einer anderen Ebene in die Fläche eindrangen. Man hatte den Stamm zu mehr als vier Fuß Länge entblößen koͤn. nen. Ueber die Natur dieſer Gebilde wurde nichts entſchieden; einige hielten ſie fuͤr Fucoideen, andre fuͤr Aleyoneen, welche letztere Anſicht wegen Analogie der Form der Sache am meis ſten zu entſprechen ſchien. 11. Dr. Cotta ſprach uͤber die Pflanzenabdruͤcke aus dem untern Quaderſandſteine von Niederſchoͤna bey Freyberg und zeigte einige durch Profeſſor Roßmaͤßler in Tharand entworfene Lithographien, fo wie natürliche Originale dazu vor, Ueber Chiropteris Reichi Ross m. Haliserites Reichü Sternb. entſtanden gegenſeitige Beſprechungen. Reichenbach, Kunze, Zenker, Böppert, Voigt und Germar hielten die Gattung Chiropteris für eine U: ge, nicht für ein Farren, und Reichenbach wies durch Vor: legung der Kupfertafeln, welche die ſaͤmmtlichen Algengattungen Deutſchlands zu feinem deutſchen Botaniſierbuche enthiel⸗ ten, die verwandten Formen nach. 495 Suͤnfte Sitzung den 25. Sept. 12. Trinius gab eine Relation uͤber ſeine ſeit ſeinem achtzehnten Lebensalter ununterbrochen und ausſchließlich fortge— ſetzten Arbeiten fuͤr „Genera et species graminum“ und theilte dann feine Grundideen „über den Bau der Gräſer“ aus: fuͤhrlicher und durch Demonſtrationen an der Tafel erlaͤu— tert mit. Die typiſche und abſolute Alternation ſcheint auf eine auf: fallende Weiſe das Grundgeſetz für die Bildung und Entwicke— lung des Grasorganismus zu bieten. Auch das Blatt, als Wiederholung des Halmes, wiederholt am Ende ſeiner Scheide die härtere Bildung des Knotens und ein Exemplar von Gly- ceria nervata zeigte nicht nur dieſe Erſcheinung, ſondern auch an der Lamina oder dem eigenthuͤmlichen Blatt eine aberma— lige Wiederholung ſolcher Bildung an der Endſpitze, eine ver— kuͤmmerte Aufſetzung eines neuen Blattes. Oryza caudata hat eine Granne, welche ſelbſt einem Blatte aͤhnlich gebildet iſt und bey Danthonia laufen bekanntlich von den neun Nerven drey mit in die Grannen hinein. Was den Bluͤthenſtand anbetrifft, fo wird dieſer, je nach dem Typus der Gattung, entweder er- goſſen oder zuſammengedraͤngt. Bey den Nottbölliaceen erſchließt ſich die Achſe ſelbſt in die Bluͤthen, die aͤchte Riſpe aber loͤſt ihre Knoten excentriſch in quirlſtaͤndige Zweiglein; abs weichend formt ſich der Caduceus bey Gaudinia, und wo die Riſpe nicht rein iſt, erſcheint die Achſe gerieft und die Zweig— lein entſpringen dann untereinander zerſtreut. Dieß Verhaͤltniß bildet die Juba, während Thyrsus die Bluͤthen dicht zuſam— mengedraͤngt hält, wie bey Alopecurus und Phleum. Die Hauptformen berühren ſich indeſſen dann, wann ſich durch Vers ſchmelzung Mittelformen entwickeln. Es folgte nun die Erklaͤ— rung der Bluͤthe durch Wiederholung von drey Internodien, welche analoge Theile wie die untern entwickeln. Die ganze Alternation des Hauptkoͤrpers wurde hier in der Wiederholung wieder erkannt. Voigt macht auf die Conſequenz aufmerkſam, welche in dieſer Darſtellungsweiſe liege, und konnte nicht widerſtehen, ſie mit der Entwickelung der Luftroͤhre und der zu ihr gehörigen Theile in Analogie zu ſetzen, was er durch eine ſchnell an der Tafel entworfene Zeichnung erklärte. Runtb warf ein, daß von dem Vortragenden das Blatt der Graͤſer eine Wiederholung des Halms genannt worden ſey, während man immer das Blatt unter die Appendices zählen, den Stengel als Achſe betrachten muͤſſe. Die Ligula ſey uͤbri⸗ gens nichts anders als Stipula, und dieſe Stipulae kehrten na⸗ tuͤrlich in die Bluͤthe zuruͤck. Nees von Eſenbeck bemerkte hierauf, daß doch die Analogie des Blattes mit dem Stengel nicht zu laͤugnen und die Wiederholung des letztern im erſteren ſchon allgemein ange— nommen ſey. ö Reichenbach bemerkte ferner: wie man auch alle Liz gularbildung von Stipularbildung ſehr forgfältig unter: ſcheiden müffe, wenn man nicht das vermiſchen wolle, was die Natur ſelbſt geſondert habe. Ligularbildung ſey den Spitzkei⸗ mern vorzugsweiſe eigen; wahre Stipularbildung gehoͤre einzig und allein den Blattkeimern, denn die Stipulae wären ihrer Bes deutung nach die Wiederholung der Cotyledonen, welche als 496 Producte einer Rindenſchicht nur auf der Stuffe der Blattkei⸗ mer erſcheinen koͤnnten. Eben ſo gewiß koͤnnten auch die Sti⸗ pulaͤ nicht bey den Spitzkeimern vorkommen, denen die Rinden⸗ ſchicht fehlt. Im Gegentheil muͤſſe, da das Niedere ſtets im Hoͤhern ſich wiederholt, die Ligularbildung da wiederkehren, wo in den Claſſen der Blattkeimer durch großen Eyweißkoͤrper und durch Knotenbildung ein Anklang an die Organiſation der Spitz⸗ keimer gegeben ſey, nehmlich z. B. bey den Rubiaceen, den Po⸗ goneen, Portulaceen und Caryophylaceen, deren Stipularbildung wohl großentheils unaͤcht ſey, daher nur als Ligularbildung er- klaͤrbar, wie die ochreae der Polygoneen und faſt alle stipu- lae scariosae beſonders intrafoliaceae, auch unter den Ranun⸗ culaceen bey Caltha. 13. Runth gab nun eine Erläuterung der Cyperoiden⸗ bluͤthe, wie er dieſelbe in Wiegmanns Archiv durch die Gattung Schoenoxiphium dargeſtellt hat. Die Cyperaceen ſte⸗ hen hoͤher als die Graͤſer; ſie haben einen Kelch. Die Frucht iſt eigentlich die Frucht der Luzula; nur ein Carpidium ent- wickelt indeſſen ſeinen Samen. Sie ſind verwandter mit den Junceen als mit den Graͤſern. Der Utriculus ſbey Carex iſt eine Schuppe, die Palea superior der Graͤſer. Derſelbe legte ferner vor: 1) Ein Exemplar von Teuerium Chamaedris, wovon die unterſte Blume regelmaͤßig und pentandriſch war und 2) eine regelmaͤßige, pentandriſche Bluͤthe von Aconitum multifidum. Voigt erzählte ein Beyſpiel von auffallender Vegeta⸗ tionshemmung fuͤr Wurzeln perennierender Gewaͤchſe, welches in der Nachbarſchaft der Saale bey Jena durch eine Zeit von mindeſtens 40 Jahren ſtatt gefunden habe. Reichenbach berichtete über „W. Meyers Flora hanoverana,“ deren erſte Lieferung vorlag, und ſagt von ihr, daß ſie alle aͤhnliche Leiſtungen des Auslandes weit uͤbertrifft, und ein unvergaͤngliches Denkmal fuͤr die Staͤnde ſey, welche dieſes Werk befördern und es, wie mit der Flora danica ges ſchieht, in jedem Gerichtsbezirk unentgeltlich zum Gebrauch fuͤr jederman hinterlegen. 5 Sechſte Sitzung am 26. Sept. Voigt bat die Anweſenden, uͤber Profeſſor Roßmaͤßlers Anfrage ſich auszuſprechen. Die Anſicht gieng da hinaus: daß der Gegenſtand ſehr wichtig, die Ausfuͤhrung ſehr wuͤnſchenswerth, die Mitwirkung aber fuͤr die Abtheilung ſehr ſchwierig ſey. Seit zehn Jahren liege noch ein analoges Problem, die durch den ſeel. Hofrath Boöttiger angeregte Ausgabe des Plinius unerfuͤllt, und man habe noch nicht gehoͤrt, daß ein Einziger der dabey Betheiligten bereits Arbeiten dafuͤr geliefert habe. Es ſchiene uͤberhaupt in Deutſchland das literariſche Zuſammenwirken nicht ſo eingerich⸗ tet und deßhalb vielleicht nicht ſo gedeihlich zu ſeyn, als in dem benachbarten Frankreich. Man koͤnne ſich wenigſtens zur Zeit noch nicht veranlaßt ſehen, Rollen zu vertheilen, und wuͤnſche, daß Herr Profeſſor Roßmaͤßler mit Bearbeitung des von ihm vorzugsweiſe cultivierten Faches, der Conchyliologie voraus⸗ 497 gehen möge; man hoffe dann, daß Andere fo wuͤnſchenswerthem Unternehmen ſich wahrſcheinlich bald anſchließen wuͤrden, ſo daß auf dieſem Wege mit der Zeit durch freye Leiſtungen Einzelner gewiß ein Ganzes zu hoffen ſey. Reichenbach legte vor: J. Fr. L. Nees ab Esenbeck: genera plantarum Florae germanicae iconihus et descrip- tionibus illustrata. Fasc. X. XI. und machte auf die vors treffliche Ausfuͤhrung des Textes und der Platten aufmerkſam. 14) Bunth hielt einen ſehr ausführlichen Vortrag mit Erläuterung an der Tafel: „uber den Bau der Graͤſer.“ Er unterſcheidet urſpruͤnglich bey den Pflanzen, welche er phanerogamiſche nennt: Achſe und Appendices. Die Achſe beſteht aus Wurzel und Stengel; der Stengel theilt ſich in ſeine Aeſte und Zweige; und Knoſpe iſt unmittelbar Zweig. An ihr unterſcheidet man wieder Achſe und Appendices. Sie ent⸗ wickelt ſich jederzeit in der Achſe eines Blattes. Nodus iſt die Stelle, wo ſich ein Blatt entwickelt, doch erſcheint der No— dus nur in den ſeltneren Faͤllen verdickt. Bey den Graͤſern mit einfachem Stengel findet er ſich wohl darum knotenfoͤrmig, weil die Knoſpe in dem Knoten ſteckt. Es iſt Folge der Stellung der Theile, daß die aͤußerſten Theile des Stengels articuliert erſcheinen. So zerreißen auch bey den Blaͤttern die Gefaͤße und das Blatt faͤllt ab, ſo auch zerfaͤllt bey Mirabilis der Stengel in ſeine Glieder. Gleicherweiſe iſt auch bey einer drupa im jungen Zuſtande keine Unterſcheidung eines mesocar— pium moͤglich und tritt erſt bey der Reife deſſen Sonderung vom endocarpium hervor. Die Articulation findet ſich aber uͤberhaupt nicht durchgaͤngig bey den Graͤſern, darum iſt auch kein großes Gewicht auf ſie als Character zu legen: ein Cha— racter kann nur von Wichtigkeit ſeyn, wenn er durchgeht, wenn er allen Formen einer Familie zukommt. Das Internodium iſt auch kein Theil des Stengels, es iſt ein ganz zufaͤlliger Theil, durch die Blaͤtter erzeugt. Das Wachsthum beſteht bloß in wechſelsweiſem Zuſammenziehen und Ausdehnen. In den aͤußer— ſten Spitzen des Stengels verſchwinden aber die Knoten und Knoſpen. Der im Samen eingeſchloſſene Embryo dagegen iſt die eingeſchloſſene Pflanze, unterſchieden von der Knoſpe dadurch, daß er ſich von der Pflanze trennt und allein entwickelt; die Knoſpe trennt ſich aber nicht von der Pflanze, und iſt nicht der geſonderten Entwickelung faͤhig. Schneidet man ſie durch, ſo ſieht man die Schuppen und die innige Verbindung mit dem Blatte. Bep der Entwickelung treibt nun die Achſe nach oben und die Fibern nach unten, wodurch ſich der Stengel verdickt. Bey den Graͤſern iſt das Auseinanderbleiben der Blaͤtter eigen— thuͤmlich, ſie ſind zerſtreut aber nicht abwechſelnd zu nennen: denn abwechſelnd ſind eigentlich gegenuͤberſtehende, an deren Blattpaaren ſich wechſelſeits eines nicht entwickelt hat, wie bey dem Wein. In jeder gewoͤhnlichen Knoſpe liegt das aͤußerſte Blatt ſo, daß es der Achſe gegenuͤber ſteht. Das dieſem ent— gegen ſtehende, nach innen angeſetzte Blatt wird durch das Anliegen der Knoſpe an der Achſe genirt und der Druck, den es in ſeiner Mitte erleidet, wird rinnenfoͤrmig. Zu beyden Seiten der Rinne tritt die Subſtanz etwas freyer heraus als carina, es wird ein folium bicarinatum. Nach den Bluͤthen— theilen hin ſchwinden die Knoten und die Quirlbildung tritt hervor. Im Embryo liegen die Blaͤtter wieder von zwey Seiten her alternirend einander umhuͤllend; das aͤußerſte Blatt muß man, um Mifverftändniffe zu vermeiden, Cotyledon nennen. Iſis 1837. Heft 7. 498 Der Stengel der Graͤſer iſt unnoͤthigerweiſe Halm genannt worden, denn die Knoten ſind ihm nichts weſentliches und Eno— dium hat deßhalb ſeinen Namen erhalten weil es keinen (2) Knoten hat. In Zea Mays, Bambusa und allen perenniren⸗ den wird der Stengel dicht und holzig. Die Wurzel der Mono— cotyledonen bleibt auf ihrer Entwickelung ſtehen — ſtirbt nicht ab! — Oberhalb der Blaͤtter entwickeln ſich nun Zweige, dieſe auf Koften der Blaͤtter, fo daß dieſe immer kleiner werden. Die Verticillenbildung nach oben wird nun deutlich; wo aber buͤſchelfoͤrmige Aeſte einſeitig ſtehen, ſind dieſe nur als Zweiglein eines einzigen Aſtes zu betrachten. Alle Bluͤthenſtaͤnde ſind aus dem racemus zu entwickeln. Auch die spica bey Secale etc. iſt nur ein zuſammengezogener racemus, Man hat dieſe Dinge nicht verſtanden, weil man von dem einbluͤthigen ausging, man muß aber vom zuſammengeſetzten beginnen. Die spieulae bey Bromus find die Enden der Pflanze. Die spicula auseinan⸗ dergezogen zeigt, daß die Bluͤthe immer auf einem kurzen Stiele ſteht. Die dann hier folgenden Blaͤtter liegen ganz ſo wie bey der Weide und bey andern phanerogamiſchen Pflanzen alterni— rend, die innerſten Blaͤtter endlich erſcheinen als Staubfaͤden. Jene Blaͤtter hat man Calyx, Corolla und Nectarium, auch Gluma und Glumella genannt: alle dieſe und andere Benen⸗ nungen ſind widerſinnig, denn ſie ſind naturwidrig, die Theile ſind nichts als veraͤnderte Blaͤtter, alſo Bracteen — Schuppen. Die Schuppe entſteht nun aus dem Blatte dadurch, daß die lamina ſchwindet: der vivipare Zuſtand ſetzt aber die lamina wieder an die Spitze an und die Blume ſelbſt entwickelt ſich darum nicht auf Koſten dieſer Entwickelung des Blattes. Die Bedeutung der Bluͤthe wird nun am klarſten eingeſehen werden, bey dem Beginnen der Vielbluͤthigen. Die Stellung der eigent— lichen Bluͤthentheile iſt ſo zu faſſen, daß drei Piſtille und ſechs Staubgefaͤße, dieſe in zwey Kreiſen angenommen werden muͤſſen. Ein Gras mit dieſer Anzahl von Befruchtungstheilen muͤßte demnach das vollkommenſte ſeyn. Da die meiſten Graͤ— ſer indeſſen dreymaͤnnig ſind, ſo iſt alſo ein Kreis ihrer Staub— faͤden verkuͤmmert. In den meiſten Faͤllen bildet ſich auch nur das eine oberſte Ovarium aus, wie die Furche beweiſt. Die drey Staubgefaͤße ſcheinen aber zwey Kreiſen anzugehoͤren, ſo daß ſich eines derſelben früher entwickelt, der Achſe gegenüber, die beyden andern ſpaͤter der Achſe zunaͤchſt und kleiner bleibend. Nur jenes einzelne gehoͤrt dem aͤußern, die beyden andern dem innern Kreiſe an. 15) Prof. Dietrich legte eine Parthie in verſchiedenen Entwickelungsſtufen geſammelter Algen vor, welche die Anweſen— den als Ulva instestinalis erkannten. VI. Poologiſch-anatomiſch-phyſiologiſche Abtheilung. Erſte Sitzung, am 20. Septbr. Von 7—9 uhr. Vorſtand: G. M. R. Lichtenſtein. Beſtaͤndiger Secretaͤr: Prof. Suſchke. 1) Pfarrer Brehm trug in der zoologiſchen Section vor: „Einige Bemerkungen uͤber die große Verwandtſchaft der Subſpecies der Vögel.’ > 32 499 Zur Erläuterung legte er vor: 1. Eine Reihe von Kreuzſchnaͤbeln, Crueirostra; ent⸗ haͤlt 14 Subſpecies dieſer Voͤgel. 2. Eine dergl. von Motacilla alba Lin.; beſtehend aus 7 Subſpecies. 3. Eine dergl. von Budytes flavus (Motacilla flava L.); enthaͤlt 7 Subſpecies. 4. Eine dergl. von Cyanecula Br. (Motacilla suecica Lin.); beſtehend aus 7 Subſpecies. 5. Eine dergl. von Linaria Br. (Fringilla linaria Lin); 6 Subſpecies umfaſſend. 6. Einen Parus atriceps. 7. 2 Subſpecies von Curruca melanocephala. Die Mitglieder fanden die Sache merkwuͤrdig und hielten es für gut, daß dieſe Subſpecies als a, b, e uſw. aufgeführt, aber nicht mit beſondern Namen bezeichnet wuͤrden. 2) Dr. SHammerſchmidt legte die Anatomie der micro— ſcopiſchen Gebilde von Prof. Berres in Wien vor. Es entſtand uͤber dieſes Werk eine Discuſſion zwiſchen Sammerſchmidt, 5. Weber, Schultze, Ehrenberg und Suſchke. Namentlich bemerkt Weber aus Leipzig, daß die den Berresiſchen Abbildungen zu Grunde liegenden Praͤ— parate zu den gelungenften gehören, welche es gibt, erklärt ſich aber gegen die Einfuͤhrung einer ſo ausfuͤhrlichen Nomenklatur der Haargefaͤßnetze in die Anatomie als die hier gegebene iſt. Das Weſentliche muͤſſe wohl noch mehr von dem Unweſentlichen geſchieden werden. Zugleich ſpricht er den Wunſch aus, es moͤchte bey microſcopiſchen Abbildungen nicht nur, wie hier geſchehen, die Vergrößerung angezeigt und der micrometriſch ges meſſene Durchmeſſer der gezeichneten Theile angegeben werden, ſondern es moͤchten auch ſo viel als moͤglich die Zeichnungen bey der naͤmlichen Vergroͤßerung genau entſprechend gemacht werden, damit die Abbildungen unter ſich vergleichbar wuͤrden. In letzterer Hinſicht muͤſſe der zu zeichnende Gegenſtand zuerſt micrometriſch gemeſſen werden: faͤnde ſich nun z. B., daß der— ſelbe, etwa ein Haargefaͤß, 38g Linie dick ſey, fo muͤſſe dieſer Durchmeſſer fuͤr die zu machende Zeichnung berechnet und der Rechnung gemäß aufgetragen werden. Wolle man das Gefäß 500 mal vergroͤßert zeichnen, fo werde derſelbe 500 Linie S 1 Linie betragen, wolle man ihn 250 mal vergroͤßert darſtellen, fo ſey er 259 Linie — 4 Linie aufzutragen. Darauf duͤrfe man ſich nicht verlaſſen, daß man bey einer 500 maligen Ver— groͤßerung den Gegenſtand ſchon von ſelbſt 500 mal vergrößert zeichnen werde, denn es komme hierbey viel auf die Entfernung an, in welcher man ſich den Gegenſtand vom Auge denke. Suſchke findet dieſe Abbildungen auch außerordentlich ſchoͤn, erklaͤrt ſich aber gegen die auf einer der vorgelegten neue— ſten Tafeln enthaltene Darſtellung der Textur der Nieren, ins dem darnach, wie fruͤher faͤlſchlich angenommen wurde, die Haar— canaͤlchen noch in Verbindung mit den Glomerulis und deren Blutgefaͤßen ſtehen, was nur Folge einer Injection dürch die Blutgefaͤße und eines Extravaſats ſey. Man erhalte dieſes Reſultat nie, ſobald man die Haarcanaͤlchen direct durch den Ureter injiciere, wie er zuerſt nachgewieſen zu haben glaube. 500 3) Ehrenberg ſprach uͤber 2 neue Infuſorien, die er auf einer Excurſion nach Ziegenhayn bey Jena am 18. Septbr. 1836 in einem fogen. blutigen Waſſer entdeckt hatte, eine rothe Monade und eine Panzermonade, wovon er die erſte Monas okenii, die andere Ophidomonas jenensis zu nennen vor⸗ ſchlaͤgt. Hofr. Pr. Renner machte hiebey auf ein azurblaues Waſſer an der Papiermuͤhle bey Camburg aufmerkſam. (Es wurde ſpaͤter unter dem Microſcop unterſucht, aber keine In⸗ fuſorienbildung darinn gefunden.) 4) Pr. Weber aus Leipzig ſpricht über die von ihm ente deckte ſichtbare Bewegung der Lymphe in den Lymphgefaͤßen des Schwanzes der Froſchlarven. Die Amphibien haben Lymphgefaͤße von einem ſehr großen Durchmeſſer. Manche Blutgefaͤße der Schlangen werden rings— um, wie eine engere Roͤhre von einer weiteren, von ihnen umgeben, und liegen alſo mitten im Strome der Lymphe, von dem ſie um— ſpuͤhlt werden. Nur hier und da geht ein Faden oder eine kurze Scheidewand von der aͤußeren Wand des Lymphgefaͤßes zu der das Blutgefaͤß uͤberziehenden Wand. An andern Orten ſind wenigſtens die die Blutgefaͤße und vorzuͤglich die Venen umge— benden Geflechte der Lymphgefaͤße fo dicht, daß fie keine meß— baren Zwiſchenraͤume (Maſchen) haben. Dieſes iſt ſogar auch an den kleinſten Venen der Schlangen der Fall. Auch die Lymphgefaͤße des Froſches ſind, wie Panizza gezeigt hat, au— ßerordentlich weit. Am Schwanze der Froſchlarven ſieht man zu beyden Seiten der kleinen durchſichtigen Venen, in welchen das Blut fließt, einen durchſichtigen Raum, in welchem keine Blutkoͤrnchen ſchwimmen, ſondern nur Lymphe fließt. Dieſer Raum liegt aber nicht nur zu beyden Seiten, ſondern auch vor und hinter den Venen, und umgibt ſie alſo ringsherum. Stellt man nun das Microſcop fo ein, daß man den Lymph⸗ raum hinter dem Blutgefaͤße im Focus hat, ſo ſieht man, daß ſich daſelbſt kleine runde Koͤrnchen von der Größe der Lymph—⸗ koͤrnchen vorbeybewegen, deren Durchmeſſer = 0,003 bis 0,005 Pariſer Linie oder was daſſelbe ift — 0,00025 bis 0,00043 Pariſer Zoll iſt. Sie ſind rund, nicht oval und platt, kom⸗ men nur ſehr einzeln vor, ſo daß man oft laͤngere Zeit beobach— ten muß, ehe ſolche Koͤrnchen geſchwommen kommen, bewegen ſich ſehr langſam und nicht gleichmaͤßig, ſondern ſtoßweiſe, d. h. ſie ruhen mitunter eine kleine Zeit hindurch. Die Perioden, in welchen ihre Bewegung verſtaͤrkt wird, wiederholen ſich nicht wie beym Pulſe in gleichen Zeiten und alſo in einem gewiſſen Tempo. Zwar kann man ihre Geſchwindigkeit nicht genau meſſen, aber ſie iſt ſo gering, daß man ihren Durchmeſſer, während fie ſich bewegen, ſchaͤtzen und ihre Geſtalt bequem bee trachten kann, ihre Geſchwindigkeit iſt daher wenigſtens 10 mal geringer als die der Blutkoͤrnchen, welche geſchwind voruͤber zu fliegen ſcheinen. Ihr Durchmeſſer und ihr uͤbriges Anſehn ſtimmt mit dem, wie es Joh. Muͤller bey den Lymphkoͤrn⸗ chen der Froſchlymphe gefunden hat, ſehr wohl uͤberein. Zwar kommen einzelne Lymphkoͤrnchen im Blute, niemals aber kom— men Blutkoͤrnchen in dem Lymphſtrome vor. Pr. Theile aus Bern fraͤgt, ob ſich die Lymphkoͤrnchen in der naͤmlichen Richtung bewegten als die Blutkoͤrnchen im Blut— ſtrom; Weber bejahet dieſe Frage in fo weit, daß er fie ſich bis jetzt nicht anders habe bewegen ſehen, gibt aber zu, daß 501 auch vielleicht Fälle vorkommen, wo ſie ſich in entgegengeſetzter Richtung bewegten. a Schultze aus Greifswalde zeigte einige Verſteinerungen aus der Gegend von Jena vor. 5) Renner von Jena legte die injicirte und getrocknete Extremitaͤt eines Pferdes vor, woran er die Einmuͤndung eines betraͤchtlichen und ſtark gewundenen Lymphgefaͤßes in die Vena saphena nachweiſen zu koͤnnen glaubte. Zweyte Sitzung, am 24. Septbr. Vorſtand: O. M. R. von Froriep. Er ſprach uͤber die Spuren von Ornitholithen, die neuer— dings in America gefunden worden und theilte Abbildungen ders ſelben unter die Geſellſchaft aus. 6) Collegienrath Dr Brandt aus Petersburg theilt Fol— gendes mit: 1. Ueber eine neue Ordnung der Myriapoden. poda suctoria seu rhynchophora. Myria- Bereits den zu Breslau verſammelten Zoologen Deutfch- lands erlaubte ich mir eine kurze Notiz uͤber ein merkwuͤrdiges, bey Berlin gefundenes Thier aus der Abtheilung der Myriapo— den mitzutheilen, welches ich als den Typus einer eigenen Ab— theilung der Chilognathen betrachtete, eine Meynung, worinn mich der Bau der unterſuchten Mundtheile ſpaͤter noch mehr beſtaͤtigte. Es gelang mir nehmlich nicht, Freßwerkzeuge daran wahrzunehmen. Das Thier wurde als Polyzonium germani- cum bezeichnet. Es hat faſt die Form von manchen Polydes— men, naͤhert ſich aber durch die genaͤherten Ringe Julus und zeigt durch die mit zwey ſeitlichen Plaͤttchenreihen bedeckte Bauch— fläche Annäherung an die Glomeriden. Vor wenigen Wochen fand ich in den ſehr reichen durch des trefflichen Rlugs mir zugaͤnglichen Berliner Sammlungen zwey Formen, die in der Gliederung und Geſtalt des Koͤrpers mit Polyzonium germ. unverkennbare Aehnlichkeit zeigten. An dieſen, namentlich an der einen, trat aber die Metamorphoſe der Freßwerkzeuge und Saugorgane noch deutlicher hervor: denn es fand ſich ein ganz ſpitzer Ruͤſſel. - Unter fo bewandten Umſtaͤnden kann aber die Gattung Polyzonium nebſt den beyden andern neuen nicht mehr als eine Unterabtheilung der Chilognathen beſtehen, ſondern iſt als eine eigenthuͤmliche Ordnung der Myriapoden zu betrachten, welche die gegenwaͤrtige Eintheilung dieſer Thierclaſſe modificiert. Wir wuͤrden nehmlich ebenſo, wie ſich bey den Inſecten und Cruſtaceen freſſende oder kauende und ſaugende finden und die Eintheilungen beſtimmen, auch bey den Vielfuͤßern dieſe Gruppen als obere Eintheilung zuzulaſſen haben. Die Myriapoden würde ich daher in a) Manducantia. 5) Suctoria. eintheilen. Die erſten wuͤrden die Latreilliſchen Chilopoda und Chilognatha, die letzteren aber drey von mir als neu erkannter genera umfaſſen. 502 2. Ich lege die Abbildungen zu meiner bereits als Prodro— mus publicierten Monographie der Glomeriden, die in mehren Beziehungen eine eigene Unterordnung oder Familie der Chilog— nathen bilden muͤſſen, vor. 3. Ebenſo die bereits fertigen Tafeln der monographiſchen Beſchreibung der Juliden. Die Juliden (Julus Linn.) ftellen eine von den Glomeriden und Polydesmen durch beſondere Glie— derung des Körpers abweichende Gruppe dar, die ich Trizonia nannte, im Gegenſatz zu den Pentazonien (Glomeriden) und Monozonien (Polydesmen). 4. Den Mittheilungen uͤber Myriapoden reihe ich die Zeich— nungen zu den ebenfalls im Prodromus bereits angedeuteten Oniſciden an. In Bezug auf Myriapoden und Cruſtaceen erbitte ich mir aber zur Vervollſtaͤndigung des Materials die guͤtige Unter— ſtuͤtzung der geehrten Mitglieder. Selbſt die gemeineren Formen werde ich ſtaͤts dankbar annehmen und dafür Aequivalente aus anderen Thierabtheilungen mit Vergnuͤgen abgeben. 5. Wie ich bereits in meinem Prodromus desecriptionis animalium ab H. Mertensio observatorum Fasc. I. zeigte, verdanken wir Mertens die Entdeckung einer nicht unbedeu— tenden Zahl von Diſcophoren. Es konnten dieſelben aber in demſelben nur kurz angedeutet werden, waͤhrend das Ausfuͤhr— liche durch die von Mertens nach lebenden Thieren gemachten Zeichnungen, nebſt ſeinen handſchriftlichen Notizen den Gegen— ſtand einer Abhandlung ausmachen, welche ich der kaiſerl. Aka— demie der Wiſſenſchaften zu St. Petersburg bereits im vorigen Jahre überreichte. Die bis jetzt für dieſe Abhandlung lithogras phirten Blaͤtter ſind es, welche ich ebenfalls der Aufmerkſamkeit der geehrten Mitglieder zu empfehlen wage. Ich reihe denſelben die von Poſtels gezeichneten, eben— falls im Prodromus beſchriebenen und auf der Luͤtkiſchen Erdumſeegelung beobachteten Seeſterne und Seeigel an. An Schwimmvoͤgeln iſt das academiſche Muſeum beſonders reich. Die genauere Beſtimmung derſelben gab mir daher Veranlaſſung, mehrere Arbeiten oder Vorarbeiten uͤber die ſelben zu beginnen, wovon ich in Form von Zeichnungen einige Proben hier mitzutheilen mir erlaube. Einige dieſer Zeichnungen verdanke ich der guͤtigen Erlaubniß meines trefflichen Lehrers und Freundes Lichtenſtein, der mit gewohnter Liberalitaͤt die Schaͤtze des Berliner Muſeums benutzen ließ. Namentlich beſtehen die erwaͤhnten Arbeiten: 1. In einer Monographie der Familie der Alken (Uria, Alea, Phaleris und Mormon Auct.), Den bisher befolgten Principien bey Aufſtellung der Gat⸗ tungen nach dem Schnabelbau zu Folge ſtellte ich Uria als eigene Gattung Synthliboramphus antiquus auf und bildete ferner aus mehreren kurzſchnaͤbeligen Urien die Abtheilung Bra- chyrhamphus, wohin ich außer Uria marmorata Br., Kitt- lizii N. sp., Br. wrangelii N. sp. und Br. brachypterus N. sp. rechne. Die merkwuͤrdige Uria aleutica Pull. veran- laßte mich zur Aufſtellung der Gattung Ptychorhamphus, die durch eigenthuͤmliche Schnabelform uͤberaus abweichende Alea eristatella aber zur Creation des Genus Tylorhamphus. Der 503 Temminckiſchen Gattung Phaleris fügte ich die Uria dubia Pall. und eine neue Art Ph. mieroceros hinzu. 2. In Materialien zu einer Monographie der Scharben. Ich ſah in den Sammlungen von Berlin, Frankfurt und Petersburg nicht weniger als 18 ausgezeichnete Arten, wo— von mehrere neu ſcheinen. Darunter eine neue merkwuͤrdige ruſſiſche (Ph. cirratus) und eine andere ebenfalls ſehr ausge— zeichnete, vielleicht auch ruſſiſche (Ph. penicillatus). Auch gelang es mir, ein Exemplar von Ph. perspicillatus, einer von Steller beſchriebenen, von Pallas zwar aufgenommenen, aber nicht geſehenen Art zu erhalten. 3. In Beytraͤgen zu einer Monographie der Sturm voͤgel, wovon das kaiſ. Muſeum jetzt ſchon 12 Arten zaͤhlt, wo— von mir einige noch neu ſcheinen. Einen merkwuͤrdigen, mit einer Haube verſehenen Sturmvogel von Form und Größe der Proc. glacialis ſah ich in der ſchoͤnen Samm lung des Hrn. Oberſtlieutenant von Eeldegg zu Frank— furt a. M. 4. Endlich in Zeichnungen und Beſchreibungen einiger Voͤgel aus andern Gattungen, namentlich einer neuen Apteno— dytes (A. auricapillus) mit A. chrysocome verwandt und damit verwechſelt; einer neuen Diomede (Diom. fla- vescens), bisher mit D. exulans zuſammengeworfen, und eines Larus (L. brevirostris), der zwar mit L. tridactylus im Fußbau uͤbereinſtimmt, ſich aber durch die Form des Schnabels ꝛc. unterſcheidet. Dieſen reiht ſich eine Abbildung von Falco leucorypha Pall. an, die nach einem Exemplar des akademiſchen Muſeums gemacht wurde. Die Saͤugethiere Rußlands beſchaͤftigen mich gleichfalls zu Zeiten. Es wurde eine genauere Beſchreibung des ſibiriſchen Stein— bocks (Capra sibirica seu altaica) mit beſonderem Hinblick auf den europaͤiſchen ausgearbeitet, wovon ich die Zeichnungen vor— zulegen die Ehre habe. Ebenſo unterſuchte ich Canis alpinus und Felis manul nach friſch erhaltenen Baͤlgen und ließ ſie zeichnen. Von Canis alpinus exiſtierte bisher noch keine Figur; denn Pallas ſah kein vollſtaͤndiges Exemplar und konnte daher auch auf die merkwuͤrdige Mittelbildung zwiſchen Fuchs und Wolf nicht hin— deuten. Intereſſant für die Fauna Rußlands war auch die Entdeckung eines nenen, von mir bereits im Bulletin scienti- fique der k. Akademie beſchriebenen Igels, Erinaceus hypo- melas, wovon ich gleichfalls eine Abbildung vorlege. Als Beytraͤge zur Naturgeſchichte von Enhydris marina erlaube ich mir ebenfalls einige Blaͤtter vorzulegen, worauf ein junges, in Weingeiſt aufbewahrtes Thier nebſt mehrern zum Theil oſteologiſchen Einzelheiten gezeichnet iſt. Zur Naturgeſchichte der Phoken bin ich ebenfalls ſchon ſeit mehreren Jahren bemüht, Beytraͤge aller Art zu ſammeln. Lebend konnte ich freylich nur Phoca communis beobachten, die in mehreren Situationen von einem ſehr geſchickten Maler gezeichnet wurde. Da meines Wiſſens ſo ſpecielle und treue Anſichten noch nicht exiſtiren; ſo nehme ich mir die Freyheit, die darauf bezuͤglichen Figuren gleichfalls vorzulegen. 504 Durch die Gefaͤlligkeit eines Freundes erhielt das acad. Muſeum ein Exemplar des maͤnnlichen Moſchusthiers in Wein— geiſt. Dieß gab mir Veranlaſſung, die Lage des Beutels und ſeiner Muskeln naͤher zu unterſuchen und bildlich darſtellen zu laſſen. Auch war ich ſo gluͤcklich, an demſelben auf der Au: ßenſeite des Schienbeins eine eigenthuͤmliche Hautdruͤſe wahrzu⸗ nehmen, welche eine grüne, ſchmierige Fluͤſſigkeit abſondert. Sie liegt ganz in Haaren verſteckt und aͤhnelt im Gefuͤge dem Netzmagen der Wiederkaͤuer. Von dieſer Druͤſe ſowohl als vom Moſchusbeutel erlaube ich mir gegenwaͤrtig die Zeichnungen mit⸗ zutheilen. Die vergleichende Betrachtung des Schaͤdels der ruder— fuͤßigen Schwimmvoͤgel verſchaffte mir Gelegenheit, bey den Anhinga und Scharben auf dem vorderſten Ende des Jochbeins hinter dem Thraͤnenbein ein eigenes laͤngliches Knoͤchelchen wahrs zunehmen. Ein anderes am inneren Rande des Thraͤnenbeins gelegenes, aber hakenfoͤrmiges Knoͤchelchen zeigte der Schaͤdel der Fregatte, des Albatros und des Puffinus. Schließlich habe ich die Ehre, das erſte Heft meiner Deseriptiones et Icones Animalium novorum vel minus rite cognitorum Faunae Rossicae vorzulegen. Es enthält die aͤußern und oſteologiſchen Charactere der gaͤnſeartigen und ruderfuͤßigen Schwimmvoͤgel, eine Reviſion der Charactere der Gattungen Anser, Anas und Fuligula und ihrer Untergattungen, ebenſo wie die Charactere der Gattung Pelecanus seu Onoerotalus. Monographiſch werden darinn beſchrieben Anser caragieus, A. Icucopareius Nov. spee., Anas falcata, A. glocitans, Pelecanus onocrotalus und crispus und durch colorirte Abbildungen erläutert. Prof. Ehrenberg legt ſein Werk uͤber die Jufuſorien vor. 7) Carus aus Dresden theilt zoologiſche Bemerkungen mit a) uͤber die Art des Ueberganges der Eyer aus den Ovarien in die Tuben. Bey Chimaera arctica vereinigen ſich die Eyleiter zuletzt an der Graͤnze der Bauchhoͤhle in Eine Muͤndung; ebenſo fand er es bey Oetopus. Bey einigen dieſer Thiere find die Eyer rund, bey andern oval. Schultze bemerkte in Beziehung auf die vorgelegte Ab— bildung der weiblichen Geſchlechtstheile von Chimaera aretica, daß ſich dieſelbe Vereinigung beyder Eyerleiter zu einer trichter⸗ migen Muͤndung auch bey Squalus acanthias finde. bp) über die Analogie der Abſonderungsorgane mit den Athem⸗ organen in Beziehung der Entſtehung beyder bald als Aus⸗ bald als Einſtuͤlpungen. So erfolgt namentlich die Ab⸗ ſonderung des Sperma bey Octopus nicht in Canaͤlen, ſondern auf kiemenartigen Vorſpruͤngen im Innern des Hodens. e) über die Lage des Dotterſacks bey Onychoteuthis in der Naͤhe des Trichters. Endlich zeigte er eine Abbildung von Umbrella vor, ſowie von der coloffalen Buͤſte von Cuvier und fraͤgt bey der Verſammlung an, ob Jemand der An⸗ weſenden Salmo villosus und deſſen Haare geſehen habe. 8) Graf Muͤnſter zeigt Abbildungen von Verſteinerun⸗ gen von Onychoteuthis, ferner einer Loligo (ſehr aͤhnlich der 505 sagittula), von Sepia hastiſormis, antiqua, Onychoteuthis cochlearis, Sepia obscura, linguata, regularis, gracilis, Sepiolithes venustus ete. 9) Schultze erlaͤuterte ſeine in der vorigen Sitzung er⸗ waͤhnte Methode, die Schnelligkeit der Bewegung des Bluts und anderer Subſtanzen unter dem Microſcop zu meſſen. Mit Hilfe einer an das Ohr gehaltenen, halbe Secunden ſchlagenden Uhr beſtimmt er, wie lange Zeit der ſich bewegende Koͤrper ge⸗ braucht, um gewiffe, vorher mit dem Schraubenmicrometer aus⸗ gemeſſene Raͤume des Sehfeldes zu durchlaufen. Er legte eine Mißgeburt von Kana temporaria vor, an welcher der rechte Vorderfuß dreyfach vorhanden iſt, und zwar fo, daß die beyden überzähligen Füße nicht am Rumpfe veſt⸗ ſigen, wie es bey Doppelmißgeburten gewohnlich iſt, ſondern an der verdreyfachten Extremitaͤt ſelbſt. Dritte Sitzung, am 23. Septbr. Vorſtand: G. M. R. Otto. 10) Dr. Zammerſchmidt theilte Beobachtungen in der Enthelminthologie mit, namentlich uͤber Branchiobdella asta- corum, welche die Bewegungen von Spermatozoen im lebenden Thiere zeigt. Die Thiere find ſpiralfoͤrmig und beſtehen nicht aus Kuͤgelchen, aber fie bedürfen der ſtaͤrkſten Vergrößerung (1050, Vergr.); ferner über die Spermatozoen von Argulus foliaceus. Prof. Oalentin aus Breslau bemerkt hierbey, daß dieſe Verhaͤltniſſe von Branchiobdella bereits auch von Henden in Muͤllers Archiv angegeben worden, und deutet einzelne Theile derſelben anders. Ferner zeigt Hammerſchmidt die Vollendung ſeiner Anatomie der Bupreſtislarven (B. mariana); die zwey ſehr kleinen taſchenfoͤrmigen Fortſaͤtze des Darms find bey der Larve ſehr groß, ebenſo bey Agrilus biguttatus; er ſprach noch uͤber Hypulus bifasciatus et Tipula pectinicornis. * 11) Otto legt eine Abbildung vor von Viverra her- maphrodita, an der er beſonders auf die ſonderbare zwiſchen After und Geſchlechtsmuͤndung gelegene Spalte aufmerkſam macht; ferner Zeichnungen von Halmaturus (bey jungen Er- emplaren fand er den Eckzahn conſtant, er ſitzt aber in der Haut und faͤllt bald aus) und die zum naͤchſten Heft ſeiner Tafeln fuͤr vergleich. Anatomie (worinn die Geſchlechtsorgane der Saͤugthiere). Von den letzteren hob er beſonders heraus die zwey großen Knochen im männlichen Gliede von Dipus, die große Laͤnge der Eichel bey Centetes ecaudatus, die Ge⸗ ſchlechtstheile von Pteromys volans und den langen gedrehten Knochen an der Spitze des maͤnnlichen Gliedes dieſes Thieres, die von Didelphys philander, deſſen Penis bis an die Wurzel geſpalten iſt und deſſen Hodenſack vor dem Penis liegt; er macht ferner aufmerkſam auf das Hymen des Lama und zeigt endlich Abbildungen der Geſchlechtstheile von Cercoleptes cau- divolvulus nnd der ſeitlichen Canaͤle im Uterus von Phalan- gista ursina, 12) Eichtenſtein legte die Abhandlung von Kaup in Darmſtadt über Dinotherium vor. Sie gründet: fi auf ein Iſis 1837. Heft 7. 506 neuerlich aufgefundenes vollſtaͤndiges Exemplar des Schaͤ⸗ dels, aus welchem die bisher vermuthete Verwandtſchaft mit dem Tapir uſw. widerlegt und eine naͤhere mit den Faulthieren und Guͤrtelthieren erwieſen wird. Zugleich wird die Vermuthung, Dinotherium ſey ein Waſſerthier geweſen, daraus immer un⸗ wahrſcheinlicher. Beachtenswerth für ähnliche Faͤlle iſt das vom Verf. beſchriebene ſinnreiche Verfahren, den Schädel unbe⸗ ſchaͤdigt aus feiner 12 Fuß tiefen Lagerſtaͤtte emporzuheben. Es wird zugleich die Ueberweiſung der Abhandlung an die zoo⸗ ogiſche Section beantragt und beſchloſſen. Herr von Soff uͤbernimmt ſie. 13) Ritterich ſprach uͤber die Choroideald ruͤſe. Sie iſt bald doppelt oder dreyfach (Zeus), bald halbkreis⸗ foͤrmig, auch wohl ein ganzer Kreis (Gadus carbon.); oder ſie rollt ſich wieder ein (Gadus molva). Ihre Farbe iſt bey verſchiedenen Fiſchen und in ihren verſchiedenen Theilen nicht gleich; die Arter. ophthalmica ſchickt den größten Theil ihres Blutes in ſie. . Weber aus Leipzig bemerkt, daß der angegebene gefaͤfreiche Bau der Choroidealdrüfen den Gedanken erwecken kenne, fie nüsten unter andern dadurch, daß durch die große Menge des durch fie hindurchſtroͤmenden Blutes eine gleichmaͤßi⸗ gere Temperatur der Nervenhaut erhalten werde. Der große Gefaͤßreichthum der Choroidea bey andern Thieren und bey dem Menſchen mache es ohnehin wahrſcheinlich, daß auch bey an= dern Thieren fuͤr die noͤthige Erwaͤrmung geſorgt ſey. Das Auge ſey ſehr der Erkältung ausgeſetzt. Die Nerven aber ſchie⸗ nen bey einem gewiſſen Grade der Abkuͤhlung fuͤhllos zu wer⸗ den. Auch an andern Stellen des Koͤrpers werde ein aͤhnlicher Zweck durch aͤhnliche Mittel erreicht, z. B. beym Bruͤtorgane der Voͤgel, wo ſich mehr Waͤrme entwickelt, weil eine große Menge Blut durch die großen Gefaͤßnetze dieſes Organs ſtroͤme, und beym menſchlichen Uterus. Die großen dichten Venennetze, die den Waͤnden des menſchlichen Uterus eine ſo große Dicke verſchafften, welche man bey den Saͤugethieren nicht faͤn⸗ de, hätten unſtreitig unter andern den Nutzen, das menſch⸗ liche Ey warm zu erhalten. Denn ein gewiſſer Grad von Waͤrme ſey bey dem Bildungsproceſſe fo ſehr nothwendig, das gegen ſey der Unterleib des Menſchen, wegen Abweſenheit der Haare vor Erkaͤltung ungleich weniger kgeſchuͤtzt als der der Saͤugethiere. Renner ſtimmt dem bey und führt den Plexus pam- piniformis des Samenſtranges und Hodenſackes als ein Ge⸗ faͤßgeflecht an, welches auch den Zweck der Erwaͤrmung dieſes wichtigen abſondernden Organs zu haben ſcheine. 14) Valentin legt Gloger's Tabelle zum natürlichen Syſtem der Thierwelt vor, und theilt den Innhalt einer von Prof. Wagner und Dr. Werneck eingeſandten Arbeit uͤber die Structur der Cryſtalllinſe mit. Er hob unter anderem her⸗ aus, daß die Faſern derſelben prismatiſch ſind, daß nur der Kern eine ſehr feine zarte Structur hat und wahrſcheinlich das Ernaͤhrungsorgan der übrigen Linſe ſey, weßhalb durch Ver⸗ letzung des Kernes leichter Staar entſtehe als durch die der Oberflaͤche. Dann ſprach er über feine Verſuche über kuͤnſt⸗ liche Verdauung. Der eigenthuͤmliche Stoff im Magen (Laa- bium) loͤſt Eyweiß und Faſerſtoff auf und befördert die Faͤulniß. 32 507 Alle Säuren verdauen in Verbindung mit Schleim, au⸗ ßer der Benzoeſaͤure, und der Galvanismus wirkt ebenfalls wie eine Saͤure. Die Galle inhibiert ſelbſt in ſehr kleinen Doſen die Verdauung, ein Paar Tropfen derſelben hemmt ploͤtzlich die Wirkung des Laabs, und dieſe Hemmung iſt nicht Folge des Choleſterins, ſondern des Schleims der Galle. Uebrigens ſon⸗ dern die Druͤſen des ganzen Darmcanals Laab ab, eben ſo die Blaſe ıc. Volkmann fand andre Reſultate, beſonders keine Faͤul⸗ niß befoͤrdernde Kraft, ſondern das Gegentheil. Eyweiß in ſau⸗ res Waſſer gelegt veränderte ſich nicht, auch nicht im Verdau⸗ ungsſaft, aber ſchnell im Waſſer. Valentin gab dieß in Beziehung auf Eyweiß zu, aber nicht auf Harn, Blutwaſſer e. Volkmann ſprach auch ges gen die angebliche Inhibitionskraft der Verdauung in der Galle. 15. H. Weber traͤgt einige Bemerkungen uͤber das Schul: tergelenk des Menſchen vor. Daß der Schenkelkopf des Menſchen ſich luftdicht an die Pfanne anſchließe, und daß das Bein durch dieſelbe Kraft in feiner Lage erhalten werde als die Queckſilberſaͤule im langen Schenkel des Barometers und als die Stubenfliegen, die an der Decke hinlaufen und ſich mit den Saugnaͤpfen ihrer Füße daran anſaugen, habe ſein Bruder Eduard Weber ſchon bey der vor— jährigen Verſammlung in Bonn und in dem ſo eben erſchiene— nen Werke uͤber die Mechanik der menſchlichen Gehwerkzeuge, Goͤttingen 1836. bey Dietrich, bewieſen. Die Richtigkeit die⸗ ſer Behauptung ſey nicht nur von demſelben durch am menſch— lichen Leichname von den Naturforſchern angeſtellte Experimen— te bewieſen worden, ſondern die in Breslau, Pavia und Gießen wiederholten Verſuche hätten auch andere Beobachter zu dem nämli= chen Reſultate geführt. Er wolle daher hier nur darauf aufmerk⸗ ſam machen, daß der Oberarmknochen im Schultergelenke durch die naͤmliche Kraft in ſeiner Lage erhalten werde, und daß auch in den die Mittelhandknochen und erſten Fingerglieder verbin⸗ denden freyen Gelenken der naͤmliche Mechanismus angewen⸗ det ſey. Um dieſes beym Schultergelenke zu beweiſen, muͤſſe man den vom Koͤrper abgeloͤſten Arm eines nicht zu ſehr abgezehrten oder an Gelenkkrankheiten leidenden, ſonder gefunden Menfchen - ſo befeſtigen, daß die Gelenkflaͤche vorwaͤrts und abwaͤrts ge— kehrt ſey. Mache man nun, ohne uͤbrigens das Gelenk von den Mufkeln und der Haut zu entbloͤßen, den Ort ſichtbar, wo der lange Kopf des biceps mit ſeiner Sehne in die bekannte Rinne eintrete, um ſich in die Hoͤhle des Kapſelgelenks zu be— geben, ſo finde man, daß ſich der Kopf des Oberarmknochens noch in ſeiner Lage befinde und kein betraͤchtlicher Zwiſchenraum zwiſchen dem Acromion und ihm vorhanden ſey, und es koͤnne auch bey jener Bloßlegung des langen Kopfes des biceps keine ſolche Veränderung der Lage mit dem Oberarmknochen vorgehen, da hierbey kein Theil verletzt werde, der ihn in ſeiner Lage erhalte. Schneide man nun aber die ſehnige Bedeckung der Rinne weit genug auf, in welcher die Sehne des langen Kopfes des bi- ceps hin- und hergleitet; fo dringe Luft mit Geraͤuſch in das Gelenk ein, und der Oberarmknochen ſinke um ein betraͤchtli— ches Stuͤck in den unteren membranoͤſen Raum der Kapſel hin- ab und entferne ſich von der Gelenkflaͤche des Schulterblattes, 508 es entftehe alfo eine Luxation, und nichts vermoͤge ihn in feiner J fruͤheren Lage zuruͤckzuhalten. Die Urſache hiervon liege darinn, daß vor der gemachten Verletzung keine Luft zwiſchen den Gelenkflaͤchen des Oberarms und Schulterblattes vorhanden geweſen und daß ſich daher der Oberarmknochen nur dann von der Gelenkflaͤche des Schulter⸗ blattes entfernen koͤnne, wenn der Druck der aͤußeren Luft die Kapſelmembran in die Höhle des Gelenks einftülpen und fo den vom Oberarmknochen verlaffenen Raum ausfüllen kann, was nicht der Fall iſt, wenn fie an benachbarten Muſkeln und Knochen angewachſen iſt und dadurch verhindert wird, ſich weit genug einzuſtuͤlpen. 5 Weber macht noch darauf aufmerkſam, daß er beym Menſchen dreymal die Sehne des langen Kopfes des biceps, der hier eine aͤhnliche Function als im Schenkelgelenke das Li- gamentum teres zu haben ſcheine, mit dem Oberarmknochen verwachſen, die Rinne, in der ſie hin- und hergleiten ſoll, zer⸗ ſtoͤrt, und das Stuͤck der Sehne, welches ſich durch die Höhle des Gelenks hindurch zu dem Gelenkfortſatze des Schulterblattes begibt, vernichtet gefunden habe, fo wie das zuweilen beym Li- gamentum teres vorkomme. Huſchke ſchließt hieran Bemerkungen uͤber die anatomi⸗ ſche Analogie des Schulter- und des Huͤftgelenks in Beziehung auf unverkennbare Spuren ſelbſt eines Ligamentum teres in dem erſteren (werden in der Iſis abgedruckt werden). Vierte Sitzung am 24. Sept. Vorſtand: Prof. H. Weber aus Leipzig. 16. Muͤnz erklärte einige Beobachtungen uͤber angebor⸗ ne Bildungsfehler des Herzens, und machte ſeine Erklaͤrung durch Abbildungen, die er vorlegte, anſchaulich. Die erſte Darſtellung war die eines Herzens von einem Manne, der mit auffallenden Bildungsfehlern des Herzens über 40 Jahre alt wurde. Das Herz war hypertrophiſch, die Au- ricula dextra verhaͤltnißmaͤßig um ½ größer. — Das Fora- men ovale in der Scheidewand der Vorhoͤfe war unvollkom⸗ men geſchloſſen, zwiſchen dem vordern Umfange des Annulus foraminis ovalis und der Klappe befand ſich eine halbmondfoͤr⸗ mige Spalte, die ½ Zoll lang und in ihrem groͤßten Quer⸗ durchmeſſer 2 Linien breit war. Die Scheidewand der beyden Herzkammern war unvollkommen gebildet. Von der Spitze des Herzens aus erſtreckt ſich dieſelbe nur nach zwey Dritttheilen des Laͤngendurchmeſſers der Herzkammern aufwaͤrts, und ober⸗ halb des oberen rundlichen Randes dieſer unvollkommnen Scheis dewand communicierten beyde Herzkammern mit einander; der Raum derſelben, welcher der Lungenherzkammer entſpricht, war viermal fo groß, als der der Aortenkammer. Die Aorta ent⸗ ſpringt mit zwey Oeffnungen, mit einer aus dem oberen Theile der rechten u. mit einer aus dem der linken Herzkammer; beyde Oeffnungen communicieren mit einander hinter einer fleiſchigen haͤutigen Schicht, die ſich vor ihnen befindet. An dem Anfangstheile der von dieſen Oeffnungen ent ſpringenden Aorta befinden ſich die drey halbmondfoͤrmigen Klap⸗ pen. Das Ostium arteriosum der Aorta befindet ſich in den gemeinſchaftlichen Herzkammern vor dem Ostio arterioso bet 509 ‚Arter. pulmonalis. Die Aorta fteigt vor der Arteria pul- monalis auf. Aus der linken Seite des Anfangstheils der Aorta entſpringen die beyden ſtarken Kranzarterien des Herzens mit einem gemeinſchaſtlichen kurzen Stamme. Die Ostia ve- nosa öffnen ſich beyde in den oberen Theil der mit einander communicierenden Herzkammern. Das Ostium venosum des rechten Vorhofes mit der re— gelmäfig gebildeten Valvula trieuspidalis mündet rechts zwi— ſchem der Ostio arterioso der Aorta und Arteria pulmonalis ein. Das Ostium venosum des linken Vorhofes mit der Val- vula mitralis befindet ſich an der Communicationsſtelle der bey: den Herzkammern hinter und unter den beyden Ostüs arterio- sis. Am Ostio arterioso der Arteria pulmonalis befindet ſich ſtatt den Valvulis semilunaribus ein dicker Knochenring, der in dem Anfangstheil der Arteria pulinonalis hervortagt und deſſen ungleichförmig ovale Mündung im größten Durch—⸗ meſſer kaum 4 Lin. hat. Die hinter der Aorta aufſteigende Arte- ria pulmonalis iſt in einen duͤnnhaͤutigen Sack ausgedehnt, der mehr als noch einmal ſo weit, als der Stamm der Arte- ria pulmonalis im gewöhnlichen Verhaͤltniſſe it. Die Erwei⸗ terung des rechten Aſtes dieſer Arterie iſt groͤßer als die des linken, und dieſe Erweiterung bey aͤußerſt duͤnnhaͤutiger Beſchaf— fenheit der Haͤute erſtreckte ſich auch noch in die Subſtanz der Lunge. An einem zweyten Herzen von einem Maͤdchen, welches im 10ten Lebensjahre blaufüchtig ſtarb, mit angebornen Bil dungsfehlern, welches Muͤnz vom Herrn Dr. Bartenſtein, pra- ctiſchem Arzte zu Hildburghauſen, zur Unterſuchung erhielt, be— findet ſich nur das erſte Rudiment der Scheidewand eines Vor— hofes. Die beyden Vorhoͤfe münden mit einem gemeinſchaftli— chen Ostio venoso, an dem ſich die Valvula mitralis befin⸗ det, in die ſehr große Aortenkammer ein, deren innerer Raum viermal ſo groß, als die Lungenherzkammer iſt. In der Scheidewand der Herzkammer befindet ſich im obern Thei— le eine Oeffnung, die in Form eines Canales ſchief in die ſehr kleine Lungenherzkammer fuͤhrt und da mit einer rund— lichen Oeffnung einmuͤndet. Mit den Vorhoͤfen hat dieſe Lun— gen » Herzkammer durchaus keine Verbindung. Die Aorta entſpringt regelmaͤßig aus der linken, eben fo die ſehr enge Ar- teria pulmonalis aus der rechten Herzkammer. 1 Nebſt dieſen theilte er noch Beobachtungen uͤber das Of— fenbleiben des Foraminis ovalis und Ductus arteriosus Bo- talli mit, verband mit der Darſtellung ſeiner Beobachtungen phyſiologiſche Erklaͤrungen, und aͤußerte, daß es am zweckmaͤßig⸗ ſten ſeyn moͤchte, die angebornen Bildungsfehler des Herzens 1) in Hemmungsbildungen des Herzens im früheren Embryo—⸗ Leben, 2) in ſolche des Foͤtallebens, und 3) in gemiſchte ein⸗ zutheilen, bey welch letzteren zugleich ganz abnorme Formen er— ſcheinen, die in keiner Periode der natuͤrlichen Entwicklung des Herzens vorkommen. Fichtenſtein legt die erſten zwölf Tafeln von Ratze⸗ burgs Forſtinſecten vor und ſpricht über die Schönheit und die Gruͤndlichkeit des Werks, ferner der Abbildungen exotiſcher Schmetterlinge von Klug und Wienker mit gleichem Lobe. 17. Dr. Schwann zeigt das Werk von J. Müller uͤber die arteriöfen und venoͤſen Wundernetze an der Leber der Thunfiſche im Auftrage des Verf., und macht dann Verſuche 510 über kuͤnſtliche Verdauung. Er zeigt Verdauungsffuͤſſigkeit aus Magenſchleimhaut mit Salzſaͤure bereitet, ſowohl friſche als ſolche, die ſchon %, Jahre alt war, ohne Spuren von Faͤulniß zu zeigen, Er glaubt, daß das Verdauungsprincip in Verbindung mit Saͤu⸗ re eine antiſeptiſche Kraft beſitze, die dem Verdauungsprincip an und fuͤr ſich ohne Verbindung mit Saͤure nicht zukomme, da die neutraliſierte Verdauungsfluͤſſigkeit faule. Er legte geronnes nes Eyweiß aus verſchiedenen Perioden der Verdauung vor, ſolches, wo die Verdauung eben begonnen hatte, halb verdicktes Eyweiß, und Eyweiß, welches ſich durch 12ſtuͤndige Digeſtion mit der Verdauungsfluͤſſigkeit ganz aufgeloͤſt hatte. Um die Auf⸗ loͤſung des Faſerſtoffs zu zeigen und zugleich zu beweiſen, daß das Verdauungsprincip ſchon in einem Minimum wirkſam iſt, wurde Waſſer, welches mit 2%, proc. vermiſcht war, in zwey Glaͤschen zu gleichen Theilen vertheilt und in das eine Glaͤs— chen ein wenig Verdauungsfluͤſſigkeit hinzugeſetzt, dann in beyde Glaͤschen eine gleiche Quantität Faſerſtoff gelegt und das-Gan— ze über der Weingeiſt-Lampe dis ungefehr 40° R. erwärmt, Nach einer Viertelſtunde war mehr als die Haͤlfte des Faſer— ſtoffs in der verduͤnnten Verdauungsfluͤſſigkeit aufgelöft, während der Faſerſtoff in der verduͤnnten Säure bloß aufgequollen er ſchien. Dr. Schwann erwähnte dann die verſchiedenen Moe actionen des Verdauungsprincipes, namentlich feiner Zerftörbars keit durch Siedhitze, und zeigt endlich deſſen Faͤhigkeit, die Milch zum Gerinnen zu bringen, indem er neutraliſierte Ver⸗ dauungsfluͤſſigkeit mit Milch erwaͤrmte. Daß dieſe Gerinnung der Milch durch das Verdauungsprincip bewirkt werde, bewies er aus dem ebenfalls vor der Verſammlung angeſtellten Verſu— che, wonach die Fluͤſſigkeit durchs Kochen die Faͤhigkeit verlor, die Gerinnung der Milch zu bewirken. Er erwaͤhnte hierbey einer leicht moͤglichen Taͤuſchung, indem alte Milch, die dem Gerinnen ſchon ſehr nahe iſt, auch noch durch die gekochte Were dauungsfluͤſſigkeit zum Gerinnen gebracht wird. Um zu bemeis fen, daß das in der kuͤnſtlich dargeſtellten Verdauungsfluͤſſigkeit enthaltene Verdauungsprincip wirklich im Magen vorhanden ſey und auch dort die Verdauung bewirke, fuͤhrt er folgenden Verſuch an, der ſich auf dieß Verhalten des Verdauungsprincips gegen Milch und feine Zerſtoͤrbarkeit durch Siedhitze ſtuͤtzt. Der Mageninnhalt eines in der Verdauung begriffenen Thieres wur⸗ de filtriert, neutraliſiert und in zwey gleiche Theile getheilt. Der eine brachte hinzugeſetzte Milch zum Gerinnen, der andere wurde gekocht und zeigte nun dieſe Faͤhigkeit nicht mehr. Valentin fuͤgte noch beſtaͤtigende mikroſcopiſche Bemer⸗ kungen hinzu; ſenkrechte Durchſchnitte der Magenſchleimhaut zeigen unter dem Mikroſcop eine große Menge Folliculi com- positi, deren Fluͤſſigkeit aus rundlichen Koͤrperchen beſteht, die vielleicht das Verdauungsprincip ſind. Prof. Polkmann nahm die Frage auf, ob der Magen⸗ ſaft ſeptiſch oder antiſeptiſch wirke, ob er namentlich die Faͤul⸗ niß beſchleunige oder nur erlaube. 18. Schultze, über einen beweglichen Dornfortſatz an der Wirbelſaͤule einiger Saͤugethiere. Er findet ſich bey der Wanderratte (Mus decumanus) und der Spitzmaus (Sorex) auf der Spitze des Dornfortſatzes des 1ften Ruͤckenwirbels mit einem doppelten Condylus eingelenkt, und dient zur Beveſti⸗ gung des Nackenbandes. Theile erwähnt hiebey eines volftändig eingelenkten as- 511 ceſſoriſchen Dornfortſatzes an den erſten Ruͤckenwirbeln des Pan⸗ thers. Gh.MR. Otto haͤlt ihn für ein Seſamkoͤrnchen. Hofr. Renner zweifelt, daß obige Fortſaͤtze zun Beveſtigung des Na: ckenbandes dienen, indem die von Hofr. Schultze gedachten Thies te wahrſcheinlich kein Lig. nuchae haben, wie er es wenigſtens beym Igel, der Ratte, dem Schwein fand. Otto warnt hie— bey vor der zu ſchnellen Annahme eigener Knochen, da die Dorn— fortſaͤtze bey Menſchen und Thieren nicht ſelten abbraͤchen und dann falſche Gelenke bildeten (Ratte). Schultze legte drey an Kindern beobachtete Faͤlle vom Urſprung der Aorta aus der rechten Herzkammer und der Lun— genarterie aus der linken vor. Zwey dieſer Kinder waren todt— geboren, das eine mit Wirbelſpalte, das andere mit Nabelbruch; das dritte lebte 20 Tage. Derſelbe legte das Herz eines 14jaͤhrigen Knaben vor, der an Blauſucht geſtorben war. Die Aorta entſpringt aus beyden Kammern gemeinſchaftlich; die Scheidewand iſt finger— breit geöffnet und die Lungenarterie durch eine quere Membran am Urſprunge faſt ganz verſchloſſen, dagegen aber die eine Bron— chialarterie ſehr erweitert. Noch legte er einige Zeichnungen zur Erlaͤuterung des Doppeltſehens und des ſogenannten Zufammenlaufens folcher Gegenſtaͤnde, die ſehr nahe vor die Augen gehalten wer— den, vor. 10. Reichenbach theilte feine „Entdeckung der Eyer der Lacerta vivipara Jac q.“ mit. Er hatte nach mehrjaͤhrig fortgeſetzter Beobachtung leben— der Amphibien das Vergnuͤgen gehabt, unter andern auch ein traͤchtiges Weibchen der in den Gebirgen der Gegend von Dresden ſeltner vorkommenden Lacerta vivipara Jacg. oder montana Mikan, am 30. Jun. 1834. von einer Excurſton mitzubringen. Vor Schlafengehen das Thierchen noch einmal nachſe— hend, bemerkte er mit Erſtaunen, daß das allgemein als leben— diggebaͤrend bekannte Geſchoͤpf ſieben ſchwarze Eper gelegt hatte, in Farbe alſo, aber auch in Groͤße und Form gaͤnzlich verſchieden von denen der Lacerta agilis. Sie wurden ſo⸗ gleich gezeichnet, gemeſſen und beſchrieben. Am andern Mor— gen ſchon zeigten ſich anſtatt der Eyer ſieben ſchwarze Junge mit durch ochergelbe Punctreihen angedeuteten beyden Ruͤcken— Be und erwieſen ſich als die befchriebene Lacerta nigra. owohl von dem Weibchen im traͤchtigen Zuſtande, wie nach dem Ablegen der Eyer, als auch von den Eyern und Jungen wurden treue, illuminierte Abbildungen vorgelegt, zum Vergleich andere der Varietaͤten der Lacerta agilis und der Verwandten zu des Verfaſſers practiſch-gemeinnuͤtziger Naturge— ſchichte gehörig. Die an der ſaͤchſiſch-boͤhmiſchen Graͤnze und in Böhmen nicht ſelten vorkommende, vom Verf. oft und lan⸗ ge lebendig beobachtete Lacerta crocea wurde in allen ihren Staͤnden als gaͤnzlich verſchieden erklaͤrt und am Schluſſe die Vermuthung ausgeſprochen, daß vielleicht bey noch andern kalt— bluͤtigen Thieren, welche man insgemein als lebendiggebaͤrend anſaͤhe, ein kurzer Zuſtand vom Eyleben ſtatt finden möge. Er legte hierauf ſeine Werke vor: Deutſchlands Fauna oder practiſch⸗gemeinnuͤtzige Na⸗ 512 turgeſchichte der Thiere des Innlandes, mit naturgetreuen Abbildungen aller Arten, und gab von bey⸗ den kurz den Innhalt an. O. M. R. v Froriep theilt briefliche Notizen von Prf. Leuckart zu Freyburg mit über Comatula ꝛc. f 20. Ehrenberg las einen Brief vom Prof. Jaͤger zu Stuttgard uͤber die Entdeckung von einer Bewegung in den Schuppen des Schmetterlingsflügels, 1 Eine kurze Nachricht über eine Eürzlich von dem hiefigen Mechanicus Baumann gemachte Beobachtung mit einem von Wien erhaltenen zuſammengeſetzten Mikroſcop erlaube ich mir hier mitzutheilen. Auf einem Objectiv-Schieber erhielt Herr Baumann den mit unbewaffnetem Auge kaum erkennbaren Staub eines Schmetter ingsfluͤgels, der bey der gemachten Vergroͤßerung uns gefaͤhr die Form eines herzfoͤrmigen ſtumpfen Blattes hatte in der Laͤnge und der Breite, unten mit einem Stiel. ! Auf der Fläche deſſelben erkannte man ſehr deutlich ohn⸗ gefaͤhr SO der Laͤnge nach gehende gerade parallele Roͤhren; nach einer halben Minute ohngefehr bemerkte man in der Zten oder Aten aͤußerſten Roͤhre die Bewegung einer Fluͤſſigkeit in der Richtung gegen den Stiel oder nach der Anheftung, welche nach einiger Zeit wieder zuruͤck gegen das Ende der Schuppe trat. Es fand keln Anſchwellen des vordern oder hintern Theils der Roͤhren bey dem Vor- und Rückwaͤrtstreten der Fluͤſſigkeit ſtatt, die ohne Zweifel auf die hintere Flaͤche der Staubſchuppe ausweichen konnte. Ich konnte mich jedoch nicht uͤberzeugen, ob auf dieſer hintern Flaͤche auch aͤhnliche Roͤhren ſich fanden, da fie mit dieſer auf dem Objeclivſchieber beveſtigt war. Die Bewegung der Fluͤſſigkeit nach e ſchien ſchneller einzutreten, wenn der Hauch des Athems laͤngſt des Mikroſcops das Glas traf, und ſein Einfluß auf die Erregung dieſer Bewegung wird auch daraus nicht unwahrſcheinlich, daß ſie bey einer groͤßeren Zahl anderer Schuppen von Inſectenfluͤgeln, die in einem dop⸗ pelten Objectenſchieber eingeſchloſſen waren, und alſo vor der Einwirkung der Feuchtigkeit des Hauchs geſchuͤtzt waren, nicht bemerkt werden konnte, wenn gleich nicht unbedingt behauptet werden kann, daß bey dieſem Staube dieſelbe Conformation ſtatt gefunden habe, wie bey dem — auf dem einfachen Objes jectivſchieber bloß gelegenen. An jeder Seite der Spitze, durch welche die Staubſchuppe in den Fluͤgel eingeheftet iſt, fand ſich eine Roͤhre von etwas groͤßerem Durchmeſſer, mittelſt deren die Schuppe wohl in Verbindung mit den Gefaͤßen des Fluͤgels ſelbſt geſtanden haben mochte. Sollten dieſe Gefaͤße — denn als ſolche ſind ſie doch wohl anzuſehen — Luft oder eine Nah⸗ rungsfluͤſſigkeit fuͤhren? und waͤren vielleicht dieſe Schuppen der Schmetterlinge eine Art von Kiemen oder Lungen, und ſelbſt Ernaͤhrungs-Organe, die die Feuchtigkeit aus der Luft auf⸗ nehmen? 4 Doch ich will keine Vermuthungen aͤußern, die ich nicht weiter vertreten kann, und die erſt gewagt werden ſollten, wenn die Beobachtung ſelbſt weiter verfolgt iſt, der ich zu meinem Bedaueren nicht längere Zeit mich widmen konnte, ehe ich bieſe unvollſtaͤndige Notiz abſchicken mußte. Einer meiner Freunde vermuthete, es moͤchte die Feuchtigkeit, die aus dem Hauch ſich 513 abſetzte und ſich nach der Richtung von Rinnen oder erhabenen Leiſten, die an dem Staube vorhanden ſeyn konnten, ſich zwi⸗ ſchen dieſen und dem Glaſe durch Haarroͤhren-Wirkung aus— gebreitet und dadurch die angefuͤhrte Erſcheinung veranlaßt ha— ben. Dieſe Anſicht ſcheint mir ſchon um deßwillen nicht be— gruͤndet, weil die Raͤnder der Spitze der Schuppe gleichfalls mit ſolchen Canaͤlen eingefaßt waren, wie ſie auf der Flaͤche der Schuppe gefunden wurden und die Bewegung der Fluͤſſig— keit ſelbſt deutlich innerhalb einer Roͤhre erfolgte. Inzwiſchen mag dieſe Anſicht einer durch Haarroͤhren-Wirkung auf der Oberflaͤche der Schuppe bewirkten Bewegung um ſo mehr zur Vorſicht bey weiteren Beobachtungen auffordern.“ Nach geſchloſſener Sitzung begaben ſich mehrere der An— weſenden auf das anatomiſche Theater, um gemeinſchaftlich mi— kroſcopiſche Beobachtungen uͤber mehrere in den Sitzungen vor— gekommene und andere Gegenſtaͤnde anzuſtellen, namentlich uͤber die Form der Nervenroͤhrchen im Gehirne und der Netzhaut, über die Textur der Jacobiſchen Haut, über Eingeweidwuͤrmer, und die von Retzius in Stockholm eingeſendeten Zahnpraͤpa— rate, ſowie Monas Okenii, andere Infuſorien und die Flim⸗ merbewegung. Fuͤnfte Sitzung am 25. Sept. Vorſtand: Prof. Ehrenberg. 21 Meerfterne. Beym violetten Seeſtern finden fih 3 Gefaͤßkreiſe. Der erſte liegt unmittelbar um den Mund herum, der 2te kleidet die innere Seite des Kalkringes aus, welcher den Mund umgibt; der Ste und größte liegt an der Decke der Bauchhoͤhle. Das Herz iſt eine aͤußerſt duͤnnhaͤutige Blaſe, welche vom Deckel der Bauchhoͤhle, durch dieſe hindurch bis in die Gegend des Mun— des ſteigt und hier ſich in den erſten Gefaͤßkreis einſenkt. Es beginnt in einer kleinen kalkigen Hoͤhle, die im Innern der Kalk— ſcheibe enthalten iſt, die man auf dem Ruͤcken der Seeſterne wahrnimmt. Im Innern des Herzens verlaͤuft ein auffallend vorſpringender Laͤngenmuſkel, doch wurden bey lebendigen Exem— plaren keine Pulſationen bemerkt. Der erſte Gefaͤßring ſchickt zu jedem Strahle des Thieres einen Aſt, der ohne Praͤparation von außen bemerklich iſt und Zweige an die Fuͤßchen gibt. Der zweyte Gefaͤßkreis gibt ebenfalls Aeſte an die Strahlen, aber innerlich, und Aeſtchen an die Fuͤßchen, die mit den Hoͤhlungen der letzteren frey communicieren. Ferner gibt der 2te Gefaͤß— kreis ſtarke Verbindungsaͤſte zum Zten Ruͤckengefaͤßkreis, welcher letztere ſich dadurch ſchließt, daß es von 2 Seiten in das Herz eintritt. Der wahrſcheinliche Gang des Blutes iſt folgender: das Herz uͤbergibt feinen Innhalt dem tſten Kreisgefaͤße, von dieſem laͤuft das Blut in die einzelnen Strahlen und gelangt bis in die Hoͤhlen der Fuͤßchen. Letztere, als contractionsfaͤhig, ſind gewiſſermaaßen eben ſo viele Venenherzen, welche das Blut dem Aten Gefaͤßkreiſe zutreiben; aus dieſem ſteigt es nach oben, in den Zten Gefaͤßkreis, aus welchem es zuruͤck in das Herz gelangt. — In Bezug auf den Steincanal wurde bemerkt, daß er im Aten Kreisgefüße entſpringt, am Herzen hinlaͤuft, zuletzt dieſes durchbohrt und in die erwaͤhnte Hoͤhle der Kalkplatte ge— langt. Sein Verhalten in dieſer iſt noch nicht voͤllig klar, da⸗ Iſis 1837. Heft 7. g 7 Volkmann ſpricht uͤber das Gefaͤßſyſtem der 514 gegen iſt gewiß, daß der Canal vor feinem Eintritt ins Herz mit 2 kleinen Druͤſen in Verbindung tritt. — 1 Die Ausfuͤhrungsgaͤnge der 10 Eyerſtoͤcke öffnen ſich je zwey an der Bifurcationsſtelle der Strahlen. Der innere Bau der von Ehrenberg entdeckten rothen Augenpuncte wurde durch Abbildungen erlaͤutert, aus welchen ſich ergibt, daß ein ſolcher Au— genpunct aus zarten Laͤngenfaſern beſteht und einzelne Flecken beſitzt, die durch ein rothes Pigment hervorgebracht werden. 22. Huſchke legte Zeichnungen vor zu einer naͤchſtens herauszugebenden Bildungsgeſchichte des Auges, und ſprach ins— beſondere uͤber die Entwicklung der Thraͤnenwerkzeuge und die Textur der Jacobiſchen Haut (wird in der Iſis erſcheinen). H. Weber ſchließt hieran die Bemerkung, daß ſich vielleicht auch der Nutzen der ziemlich weiten Verbindung der Thraͤnenwege mit der Naſenhoͤhle angeben laſſe. Es koͤnnte wohl jemand auf den Gedanken kommen, daß die Oeffnungen der Thraͤnenroͤhrchen an den Thraͤnenpapillen des innern Augen winkels durch Haarroͤhrchenkraft, oder ſogar durch eine das Saugen hervorbringende Bewegung, wie das Mundende des Blutegels fie bewirkt, einſaugten. Wenn ſich dieſes beweiſen ließe, fo würde es intereſſant ſeyn, weil die Thraͤnenroͤhrchen die einzigen großen ſaugenden Möhren ſeyn würden, durch des ren Bau ſich vielleicht die Wirkung der offnen Enden der Saug— adern erläutern ließe, wenn es überhaupt dergleichen geben ſollte. Allein vor der Hand ſey es wahrſcheinlicher, daß der Athmungs— Mechanismus zugleich zu dieſem Zwecke mit benutzt wuͤrde. Beym Schnauben kaͤme zuweilen Luft aus der Naſenhoͤhle durch die Thraͤnenroͤhre heraus. Es leuchte ein, daß umgekehrt noch viel leichter bey Einathmen das Saugen ſeine Wirkung bis zu den Thraͤnenpuncten erſtrecken muͤſſe, ſobald die Thraͤnenroͤhrchen nicht hierzu zu duͤnnwandig wären und von der atmofphärie ſchen Luft zuſammengedruͤckt wuͤrden. 23. Theile aus Bern zeigte die Kreisſaͤge des Mecha⸗ nikers Scheinlein in Muͤnchen und beſchrieb deren Anwendung. 24. Renner zeigte das Bruchſtuͤck von einer Ellenbo⸗ genroͤhre eines Fohlens von einer ungewoͤhnlichen Form und mehrere andere problematiſche Knochen, und ſprach hierauf uͤber Racenverſchiedenheiten des chineſiſchen und gewoͤhnl. Schweins, von denen jenes ſich durch Woͤlbung des Schaͤdels, 6 Lenden- wirbel und ein Gelenk zwiſchen Processus spinos. Epistro- phei et Atlantis auszeichnet, und die des gewoͤhnlichen und des ungehoͤrnten Rindes, welches letztere eine Erhöhung am Schei⸗ tel hat. 25. St. Eichwald theilt Abbildungen mit von mehre⸗ ren neuen Amphibien und anderen ſeltnen Thieren, namentlich vom Skelet von Psammosaurus, von Boa tararica, Coluber eremita, fugax, sauromates; Tropidonotus persicus, ater, tantalus, sisyphus, hydrus ete.; Tomyris oxiana; 'Trigo- nocephalus caraganus; Bufo colchieus; Rana cachinnans; Cyprinus persa; Solpuga arachnoides; Cancer iberus; Syngnathus nigrolineatus, caspius; Benthophilus macroce- phalus; Paludina exigua, von Muſcheln des caſpiſchen Mee⸗ res, Crassatella uſw. 26. Stud. Haſſenſtein von Jena: uͤber das Leuchten der Augen und über das Tapetum lucidum. 33 515 Das Leuchten der Augen beobachtete ich bey den Herbi⸗ voren als einen blaͤulich gruͤnen, bey den Carnivoren als gruͤn⸗ lich weißen Lichtſchimmer aus der Tiefe des Auges durch die Pupille hervorſtrahlend; ſtaͤrker ſah ich es bey Carnivoren als bey Herbivoren. Am deutlichſten beobachtete ich das Leuchten, wenn ich fo in das Auge der Thiere hineinſah, daß meine Bli⸗ cke auf die obere Haͤlfte der hintern Augenkammer fallen konn⸗ ten, und am ſchoͤnſten erſcheint dann das Leuchten, wenn ſich die Thiere an einem ziemlich dunklen Orte befinden und in ih⸗ re Augen einzelne Lichtſtrahlen einfallen koͤnnen, z. B. von ei⸗ ner Thuͤrſpalte, einem kleinen Fenſterchen, einem fernen Lichte her ꝛc. Gereizte Thiere leuchten auch bey derſelben Beleuchtung ſtaͤrker, als fie vorher im ungereizten Zuſtande leuchteten; bey dieſem Reizen der Thiere und dem ftärkeren Leuchten ihrer Au⸗ gen beobachtete ich ein Zuruͤckziehen des Augapfels in die Au— genhöhle, wodurch die Cornea gewoͤlbter und geſpannter wurde (wie bey allen gereizten Thieren, und ſelbſt Menſchen). Bey vollkommner Finſterniß habe ich auch bey der ſtaͤrkſten und manchfaltigſten Aufregung der Thiere durchaus kein Leuchten der Augen geſehen, und ſobald ich jeglichen Zutritt von Licht zu den eben ſtark leuchtenden Augen abſchnitt, verſchwand Im: mer ſogleich das Leuchten, und ſelbſt wenn ich bey einem Hun— de allen Zutritt von Licht in das eine der leuchtenden Augen verhinderte, verſchwand das Leuchten des nun gaͤnzlich verfin— ſterten Auges, waͤhrend das Leuchten des andern fortdauerte. Eine eigenthuͤmliche Art des Leuchtens fand ich bey ei— nigen Hunden: es zeigte ſich nehmlich ein rothes Leuchten; reizte ich ſolche Hunde, ſo gieng in immer gleicher, Beleuchtung das rothe Leuchten durch ein gelbliches in das gewoͤhnliche gruͤn— liche uͤber, und gieng eben ſo beym Ruhigerwerden des Hundes wieder ins rothe uͤber. Bey Thieren mit ſtark entwickelter Muſkelkraft und hoher Reizbarkeit fand ich das Leuchten ſtaͤrker als bey ſchwaͤchlichen und phlegmatiſchen, daher auch bey vollkommen ausgewachſe— nen und maͤnnlichen ſtaͤrker als bey jungen und weiblichen Thieren. Waͤhrend bey den vorigen Thieren das Leuchten aus dem Hintergrunde des Auges durch die Pupille hervorſtrahlt, zeigt ſich eine zweyte Art des Leuchtens bey den Kakerlackenaugen (Frettchen, rothaͤugige Caninchen): hier leuchtet nehmlich das ganze Auge und zwar mit einem rothen Lichte. Auch hier findet das Leuchten niemals ſtatt, wenn alles Einfallen von Lichtſtrah— len in das Auge verhindert wird. Als eine dritte Art des Leuchtens der Augen beobachtete ich das bey den Eulen mit rother Itis: hier erſcheint ein ro— ther, ſtark glaͤnzender Ring in der vordern Augenkammer, der ch mit den Bewegungen der Iris vergroͤßert und verkleinert. 100 dieſe Art des Leuchtens findet nie in voͤlliger Dunkel— heit ſtatt. Die todten Augen gaben in guͤnſtiger Stellung und Be— leuchtung dieſelben Erſcheinungen als die lebenden, und auch hier kann man durch Nachahmung der Mufkelthaͤtigkeit, wo⸗ durch bey lebenden Thieren im gereizten Zuſtande der Augapfel in die Augenhoͤhle zuruͤckgezogen wurde, dieſelbe Verſtaͤrkung des Leuchtens hervorbringen (indem ich nehmlich den Augapfel in ſeinem Umfange faßte und in die Orbita zuruͤckdruͤckte, oder 516 durch einen Druck auf die hintere Halbkugel des Bulbus eine Verminderung der Convexitaͤt derſelben bewirkte, und dadurch eine ſtaͤrkere Woͤlbung der Cornea). — Das Leuchten der Au⸗ gen dauert auch noch fort nach Hinwegnahme der Cornea und Iris, wodurch dann noch deutlicher die Ausſtroͤmung des Lichts aus der hinteren Augenkammer zu bemerken iſt. In vollkommner Dunkelheit leuchten auch die todten Au⸗ gen nicht mehr. Aus meinen zahlreichen Verſuchen und Beobachtungen nun, daß das Leuchten der Augen nur dann erfolgt, wenn Lichtſtrahlen in das Auge fallen und niemals in vollkommner Finſterniß ſtatt findet, kann ich als die Urſache des Leuch⸗ tens nur Reflexion des in das Auge fallenden Lichtes anneh⸗ men. Daß aber das Tapetum lucidum derjenige Theil ſey, welcher das Licht reflectiere, ſcheint mir deutlich daraus hervor⸗ zugehen, weil bey lebenden und todten Augen das Leuchten dann am deutlichſten ſichtbar iſt, wenn der Blick des Beobachters auf das im obern Theil der hinteren Augenkammer befindliche Tapetum lueidum fallen kann, und noch deutlicher erkannte ich dieß, als ich die vordern Theile des Auges wegſchnitt, Linſe und Glaskoͤrper aus dem Auge nahm, die Retina entfernte, dann aber Glaskoͤrper und Linſe wieder einſetzte: nun ſah ich ganz deutlich, wie das einfallende Licht von der ſpiegelnden Flä> che des Tapetum lucidum zuruͤckgeworfen wurde. — Bey den Augen der Kakerlacken vertritt die ganze pig— mentloſe Chorioidea die Stelle des Tapetum, und daher leuch⸗ tet auch das ganze Auge. — Bey den Eulenaugen bildet die rothe, metalliſch ſchillern⸗ de Iris die reflectierende Scheibe. Der eigenthuͤmliche Schimmer der Lichtſtrahlen beym Leuch⸗ ten der Augen aber, der ſich von der bloßen Spiegelung 3. B. auf der Cornea ſehr unterſcheidet, ruͤhrt daher, daß die vom Tapetum reflectierten Strahlen wieder beym Durchſtrah— len durch die durchſichtigen Theile des Auges auf eine eigen⸗ thuͤmliche Art gebrochen werden. Was die Farbe des Leuchtens betrifft, ſo ruͤhrt dieſe theils von der reflectierenden Flaͤche her, alſo von der Farbe des Tapetum bey der erſten Art des Leuchtens, von der Farbe der Chorioidea bey den Kakerlackenaugen, und von der Farbe der Iris bey den Eulenaugen, theils aber auch von der Farbe der durchſichtigen Theile des Auges, durch welche die reflectierten Strahlen durchgehen. Und daher kommt die gruͤnliche Farbe des Lichts der Augen bey den Thieren, welche ein Tap. lueid. beſitzen, indem dieſes die blaue Farbe zur vorherrſchenden hat, und Retina, Glaskoͤrper und Linſe gelblich ſind und ſomit die gruͤnliche Faͤrbung bedingt wird, wie mir genaue Unterſuchun⸗ gen bewieſen haben. Das rothe Leuchten der Hundsaugen kommt von einer momentanen Anfuͤllung der feinen Gefaͤße des Tapetum mit Blut, wodurch dieſes ſelbſt roth wird; durch die Compreſſion des Augapfels beym Reizen der Hunde aber wird das Blut aus dem Tap. gedruͤckt, und das Leuchten erſcheint dann allmaͤhlich, wie gewoͤhnlich bey Hunden, gruͤnlich. Das rothe Leuchten der Kakerlackenaugen wird bedingt durch die ro— the Farbe der ſichtbaren Gefäße der Chorioidea, ebenſo der rothe Lichtrefler von der Eulen-Iris durch deren rothe Farbe. 517 Was nun das Staͤrker- und Schwaͤcherwerden des Leuchtens der Augen bey gleicher Beleuchtung betrifft, fo ſcheint mir hiervon der Grund in der Mufkelthaͤtigkeit des Auges zu liegen, und zwar, indem durch das Zuruͤckziehen des Augapfels in die Augenhoͤhle die hintere Haͤlfte des Auges noch vorwaͤrts gedruͤckt, und durch die Concavitaͤt der innern Flaͤche der Chorioidea vermindert wird, kann nun das Paßetum mehr Lichtſtrahlen von außen aufnehmen und eine groͤßere Menge der— ſelben durch die Pupille reflectieren (conf. die Zeichnungen Fig. 1. u. 2). Das blitzaͤhnliche Hervorſtrahlen von Licht aus den Augen ſah ich dann, wenn das Auge unſtet und raſch ſich um— herbewegte und ich bald in die Tiefe des Auges blicken konnte bald nicht; zum Theil beruht es aber auch auf krampfaͤhnlichen Contractionen der Augenmuſkeln, wodurch die eben erwaͤhnte Verminderung der Concavitaͤt der Chorioidea im ſchnellen Wech— ſel hervorgebracht wird. — ö Daß wir in einiger Dunkelheit das Leuchten am ſchoͤn— ſten ſehen, beruht groͤßtentheils darauf, daß unſer eignes Auge dann fuͤr jede Lichtwahrnehmung empfindlicher iſt. Das Tapetum lucidum. Das Tap. luc. fand ich nur bey den Thieren, die leuch— tende Augen beſitzen, und unterſuchte es unter den Herbivoren bey Rindern, Schafen, Ziegen, Rehen, dem Hirſche, bey Pfer— den, beym Eſel; unter den Earnivoren bey Hunden, Katzen, Fuͤchſen, Edelmardern, Steinmardern, Hausmardern, Wieſeln und bey einer Fiſchotter. Sehr verſchieden iſt das Tapetum der Herbivoren von dem der Carnivoren. — Die Form deſſelben bey den Carnivoren iſt mit gerin— gen Abaͤnderungen wie bey der Katze und dem Fuchſe, bey den Herbivoren iſt die Form ebenfalls mit geringen Abaͤnde— rungen wie beym Schafe. Die Stellung des Tapetum iſt auf dem oberen Theil der innern Flaͤche der Chorioidea dicht über der Eintrittsſtelle der Sehnerven. Die Farbe des Tap. bey den Herbivoren iſt blau mit grünen, oft auch gelben und roͤthlichen Stellen, und von metalli— ſchem oder perlmutterartigem Schiller, bey den Carnivoren mehr blaͤulichweiß mit demſelben Perlmutterglanze. Da das Tapet. luc. ein Theil der Chorioidea iſt, und zwar eine von Pigmentum nigrum freye Stelle auf der innern Seite derſelben, fo konnte ich die Structur des Tap. nicht ken⸗ nen lernen, ohne zugleich den ganzen Bau der Chorioidea ſelbſt zu unterſuchen. Und ſo fand ich nun, beſonders an den groͤßeren Augen des Ochſen und Pferdes, die hintere auf die Selerotica aufliegende Seite der Chorioidea aus dicht neben einander liegenden Gefaͤßchen gebildet, welche aus den vasis ci- liaribus postieis entſpringend nach dem Corpus ciliare ver- laufen, und durch feines, mit ſchwarzem Pigment gefaͤrbtes Zell— gewebe unter einander und mit der Sclerotica verbunden find. Von dieſen ſehr zahlreichen Gefaͤßchen gehen aber nun in ih— rem ganzen Verlaufe ſehr feine Aeſtchen nach der innern Seite ber Chorioidea ab, welche ſich kurz nach ihrem Austritte ſtrah— lenförmig verzweigen und untereinander ein ſchoͤnes Adernetz bilz den. Dieſe Gefaͤßchen nun ſind ebenfalls unter einander und 518 mit den Gefäßen der hintern Seite der Chorioidea durch ein Zellengewebe verbunden, welches, mit Ausnahme des Tapetum, vom ſchwarzen Pigment gefaͤrbt und bedeckt iſt. Sehr deutlich ſah ich dieſen Bau der Chorioidea beſonders am Pferdauge, wenn ich es einige Zeit hatte macerieren laſſen, wo ich dann ein— zelne Gefaͤßchen der hinteren Seite der Chorioidea faßte und vom innern Theile der Chorioidea langſam loszog: dann konn⸗ te ich deutlich die nach der innern Seite der Chorioidea ab: gehenden Gefaͤßchen erkennen. Obgleich ich auf dieſe Art gan⸗ ze Stuͤcke der hintern Seite der Chorioidea von der vordern losreißen konnte, ſo kann ich doch nach meinen Unterſuchungen die beyden fo innig verbundenen Seiten der Chorioidea nicht als von zwey verſchiednen Haͤuten gebildet anſehen. Im Tap luc. nun find die Gefaͤßchen der innern Seite der Chorioidea theils ſtaͤrker theils zahlreicher, und das fie verbindende Zellengewebe iſt bey weitem dichter und reichlicher vorhanden als an den übrigen von dem Pigmentum nigrum bedeckten Stellen, und zeigt die eigenthuͤmlichen Farben des Tapetum. Allein in dem Tapetum lucidum der Carnivoren fand ich eis nen ſehr weſentlichen Unterſchied von dem der Herbivoren. Als ich nehmlich die Chorioidea aus den Augen der verſchiednen Thiere lostrennte und auf Glas oder lackiertem Papiere aus— breitete und trocknen ließ, fand ich, daß, waͤhrend die Farbe des Tap. bey den Herbivoren beym Tr ücknen gänzlich verſchwand, bey den Carnivoren an der Stelle des Tap. eine weißgefaͤrbte Stelle zuruͤckblieb. Als ich nun an den getrockneten weißen Stellen mit dem naſſen Finger leiſe rieb, loͤſte ſich eine weiße Feuchtigkeit los, welche, auf Glas getropft, auch unter ſtarker Vergrößerung nicht eryſtalliniſch, ſondern pulverartig in rundli⸗ chen Koͤrnern erſchien, und getrocknet zerreiblich kreidenartig ſich zeigte. Mit Schwefelſaͤure zeigte dieſe weiße Subſtanz auch unter dem Vergroͤßerungsglaſe kein Aufbrauſen; dagegen aus einer Aufloͤſung derfelben in Salzſaͤure faͤllte die Oxalſaͤure ei⸗ nen weißen Niederſchlag. Hieraus glaube ich mit Gewißheit beſtimmen zu koͤnnen, daß Kalkerde in der Subſtanz enthalten ſey, allein kohlenſaure iſt es nicht, wie der Verſuch mit der Schwefelſaͤure beweiſt, und da nun im Thieriſchen außerdem nur noch phosphorſaurer Kalk vorkommt, ſo vermuthe ich, daß auch hier der Kalk an Phosphorſaͤure gebunden ſey. Eine naͤhere chemiſche Unterſuchung habe ich leider noch nicht anſtellen koͤnnen, da ſchon dieſe Verſuche mir den groͤßten Theil der Praͤparate nahmen und uͤberhaupt die Maſſe der weißen Subſtanz auf dem Tapetum lueidum nur unbedeutend iſt. Da ich dieſe weiße Maſſe in dem Tap. Ine. der Carnivo⸗ ren noch nirgends erwaͤhnt gefunden habe, habe ich ſie Pig- mentum album genannt. Ich fand dieſes Pigmentum album reichlicher bey kraͤftigen und ausgewachſenen Thieren, als bey ſchwaͤchlichen und jungen, reichlicher bey Hunden, die viel Fleiſch⸗ nahrung bekommen hatten, als bey ſolchen, die mehr mit veges tabiliſcher Koſt gefuͤttert worden waren; beym Fuchſe fand ich es am reichlichſten, und bey ſolchen Thieren uͤberhaupt, in deren Augen ich viel Pigm. nigr. fand. Bey ungebornen und noch blinden Katzen war es noch gar nicht vorhanden (conf. die Praͤparate). Endlich ſcheint mir noch einer beſondern Beruͤckſichtigung werth, die Urſache zu ermitteln, woher die Farbe des Tap. lue. entſtehe. Da nun beym Trocknen des Tap. die ſchoͤnen ſchil⸗ lernden Farben gänzlich verſchwinden (indem nur bey den Gar: 519 nivoren das Pigm. alb. zuruͤckbleibt) und beym Anfeuchten mit Waſſer wieder erſcheinen, ebenſo durch Befeuchten mit verdünnten Saͤuren vergehen, und wieder zum Vorſchein kommen beym Abſpuͤlen mit kaltem Waſſer, ſo iſt der Grund der Farbe nicht in einem Pigment zu ſuchen. Dagegen ſieht man das im fri— ſchen Zuſtande helldurchſichtige Zellgewebe des Tap. feine Er- hoͤhungen und Vertiefungen und hierdurch kleine Furchen bilden, und in dieſen Furchen ſcheint mir das darauf fallende Licht nach den Geſetzen der Veugung und Interferenz der Lichtſtrahlen mit den Farben des Tap. gebrochen zu werden, auf ganz aͤhn⸗ liche Art wie in den feinen Riefen der Metallplatten im Bar⸗ toniſchen Irisſchmuck, oder in den Bartoniſchen Knoͤpfen das Licht mit den Regenbogenfarben gebrochen wird, und auf aͤhn— liche Weiſe wie auf den ſogenannten blinden Fenſterſcheiben, auf den Aponeuroſen, auf querdurchſchnittnem Mufkelfleiſch, auf Perl: mutter und auf den ſogenannten Taubenhalsfedern der Voͤgel aͤhnliche Farben erſcheinen, bey welchen allen ſich feine Riſſe oder Furchen nachweiſen aſſen, in welchen ebenfalls nach dem Geſetze der Beugung und Interferenz = Lichtſtrahlen das Licht farbig und ſchillernd gebrochen wird. Daß aber nun dieſe Farben des Tap. beym Trocknen und Befeuchten mit Saͤuren verſchwindet, kommt wohl daher, weil nun die feinen Furchen des Zellgewe— bes ſich ebnen und das Licht nun nicht mehr ia ihnen ſich bre— chen kann; ſowie aber das hinzukommende Waſſer das Zellge— webe wieder erfuͤllt und auflockert, entſtehen die Furchen und Riefchen wieder, und ſo die Bedingung zur fruͤheren farbigen Brechung der darauf fallenden Lichtſtrahlen. Auf dem anatomiſchen Theater wurde nach geendigter Sitzung durch Prof. Theile die Kreisfäge zur Eröffnung des Wirbelcanals an der Leiche eines Erwachſenen verſucht und ihre Anwendungsart gezeigt. Sechſte Sitzung am 26. Sept. Vorſtand: Hofrath Pr. Muͤnz. 2 Huſchke theilte ein Schreiben des Prof. Retzius in Stockholm uͤber die roͤhrige Bildung der Zaͤhne nebſt dazu gehoͤrigen Praͤparaten mit. Die trefflichen Unterſuchungen uͤber den roͤhrigen Bau der FJaͤhne von den Profefforen Purkinje in Breslau und Muͤller in Berlin ſind gewiß hinlaͤnglich bekannt. Purkinje hat ſich uͤber die Function der Roͤhren nicht ausgeſprochen. Muͤller aber hat gefunden, daß ſie Knochenerde enthalten. Er hat aber zugleich bemerkt, daß die Knochenerde auch in der (ſcheinbar) ſtructurloſen Zwiſchenſubſtanz in noch größerer Menge vorhanden iſt ae Archiv für Phyſiologie 1836. H. 2. . 111. Jahresber.). — Diefes verhält ſich fo, wie Müller es gefunden hat, und es iſt mir, wie ich glaube, auch gelun— gen, zu zeigen, in welchem Verhaͤltniß die letztere Knochenerde zu der in den Roͤhren enthaltenen ſteht. Leeuwenhök, der die Nöhren des Zahnknochens recht gut kannte (Continuatio Epistolarum pag. 1. Ed. 3. Lugd. Bat. 1730.), hat übrigens die Aeſte ganz uͤberſehen. pur⸗ kinje und Fraͤnkel haben fie zwar geſehen aber ihnen wenig Aufmerkſamkeit gewidmet. Mich feſſelten fie beſonders, weßwe— gen ich ſie auch in mehreren Thieren, Altern ꝛc. unterſucht habe. 520 In allen von mir unterſuchten Enochenähnlichen Zähnen von Saͤugthieren, Amphibien und Fiſchen veräfteln ſich die Zahnroͤhrchen ſehr vielfaͤltig, und die letzten feinſten Zweige füllen die Zwiſchenraͤume zwiſchen den ſogenannten Röhrchen, oder richtiger Roͤhrenſtaͤmmen, zum großen Theil aus. Die kleinen Raͤume, welche nicht von den Zweigen ſelbſt ausgefuͤllt werden, find von äußerſt feinen Kalkzellen aufgenommen, in welchen Kalkzellen ſich die aͤußerſten Enden der Zweige oͤffnen. Dieſes iſt aber ſehr ſchwer darzuſtellen, da die Unterfus chung eine gewiſſe Durchſichtigkeit des Objects fordert. — Um dieſe Durchſichtigkeit der Präparate zu erlangen, iſt es nöthig, daß die Roͤhren von Waſſer oder Oel durchdrungen ſind. Da⸗ bey wird aber das Licht zwiſchen die feinſten Moleculen der Kalkmaſſe geleitet, ſo daß dieſe zum großen Theil unſichtbar werden. Um dieſes genau zu ſehen, muß man die Präparate in dem Augenblicke beobachten, da dieſes Durchdringen vorgeht. Die beygefuͤgten Praͤparate ſchicke ich beſonders, um die ſchoͤnen Veraͤſtelungen der Roͤhrchen zu zeigen. In dem Zah⸗ ne des Menſchen ſieht man ſie, die Wurzel ausgenommen, nur an den duferen Enden der Stammroͤhrchen. In den Roͤhrchen der Wurzeln, welche nicht fo dicht an einander lies gen, ſind ſie in großen Strecken ſichtbar. — Recht deutlich ſieht man ſie im Pferdezahn, aber ganz beſonders ſchoͤn ſind ſie in dem Zahn des Igels und in dem der Rieſenſchlange. Auch in dem Zahn von Sparus Ronde- letii find fie recht gut zu ſehen. — Einen ausführlichen Auf ſatz hierüber will ich bald dem Archiv für Anatomie und Phy— ſiologie mittheilen. Um die Praͤparate recht gut zu ſehen, braucht man eine 300malige Vergroͤßerung. 28) Dann eine Abhandlung von Dr. H. Richter aus Roda, uͤber die Anwendung der Schwefelblumen zum Aus⸗ ſtopfen der Thiere. „Unter allen bis jetzt bekannten Mitteln und Verfahrungs⸗ weiſen, ausgeſtopfte Thiere auf das ſicherſte vor Verderben zu bewahren, um fie fo in ganzen Sammlungen für die Wiſſen⸗ ſchaft benutzen zu koͤnnen, iſt der Arſenik in Form der arſenika⸗ liſchen Seife das ſeinem Zwecke entſprechendſte. Der Arſenik, als weiche Seife gebraucht, iſt in ſeiner Anwendung auch mit keiner ſo großen Gefahr verknuͤpft, wie es ſonſt, wo man ihn als Pulver anwendete, wegen des Staͤu⸗ bens der Fall ſeyn mußte. Und trotz dieſem, daß der Arſenik in Form einer Seife, bey einiger Behutſamkeit, nicht von großer Faͤhrlichkeit ſeyn kann; fo habe ich doch die Ueberzeugung gewonnen, daß feine nach⸗ theilige Wirkung unter gewiſſen Umſtaͤnden gar nicht vermieden werden kann, und bey dem jetzt allgemein verbreiteten Eifer fuͤr die Naturwiſſenſchaft, wo eine groͤßere Menge von Privatſamm⸗ lungen als ſonſt angelegt wird, ſich vervielfaͤltiget. Wenigen unter den Vielen, welche ſich Sammlungen an⸗ legen, geſtatten es die Verhaͤltniſſe, ihre ausgeſtopften Thiere in großen Raͤumlichkeiten und einzeln oder claſſenweiſe unter Glas in Verſchluß zu bringen. Viele ſind eben auf ihre Privatwohnungen beſchraͤnkt, von welchen oft weder uͤbermaͤßige aͤußere Waͤrme abgehalten 521 oder Feuchtigkeit verhuͤtet, noch die gehörige Lüftung beobachtet werden kann; Erforderniſſe, welche ſowohl fuͤr die Erhaltung durchaus nothwendig ſind, als auch fuͤr die Geſundheit derjeni— gen, welche öfters längere Zeit in ſolchen Localitaͤten verweilen, von nicht geringer Bedeutung ſeyn duͤrften. Sammlungen, die als Nationalgut von Seiten des Staats jeden möglichen Vortheil genießen, oder Sammlungen, die einer Geſellſchaft angehoͤren, ſind hier nicht gemeynt; ſondern lediglich ſolche, wo wegen Mangel an ſchicklichem Raum in Maſſe die Thiere zuſammen, ohne weitere Verwahrung, hingeſtellt werden muͤſſen. Es ſind dieß auch gerade diejenigen, bey welchen wegen des leichtmoͤglichen Verderbens der Arſenik gar nicht geſchont werden kann. Dieſe Sammlungen ſind es vorzuͤglich, von denen ich behaupte, daß der Arſenik ſelbſt in der Seifeform fuͤr die Ge— ſundheit derjenigen, welche ſich oft und lange da aufhalten, ſchaͤdlich ſeyn wird und es darum gut waͤre, ein anderes uns ſchaͤdliches Mittel, was aber denſelben guten Erfolg wie der Arſenik haͤtte, zu beſitzen. Daß der Arſenik, wende man ihn, in welcher Form man wolle, an, unter den ſchon angedeuteten Umſtaͤnden nach— theilig wird, davon ſind mir Faͤlle gegenwaͤrtig, welche naͤher eroͤrtert zu werden verdienten. Ich ſage unter gewiſſen Um⸗ ſtaͤnden: man denke ſich eine Sammlung von Voͤgeln, z. B. von mehreren Tauſend Exemplaren, alle mit der arſenikaliſchen Seife behandelt, in gewoͤhnlichen Wohnungen, ohne allen wei— teren Verſchluß, in dichten Reihen neben, hinter und überein= ander aufgeſtellt, ſo wird ein jeder ſich ſelbſt fragen, ſollte in ſolchen Zimmern, wo eine ſo große Menge Arſenik zur Erhal— tung der Thiere verwendet werden mußte, die Luft wohl un= ſchaͤdlich bleiben koͤnnen? Tritt man aber in ein ſolches Zimmer ein, ſo wird die Beantwortung dieſer Frage nicht ſchwer werden; denn die ver— aͤnderte Luft wird den Athmungs- und Geruchswerkzeugen durch eine ſehr unangenehme Affection nur gar zu bald bemerkbar. Der Ausduͤnſtung der thieriſchen Theile darf es nicht allein zugeſchrieben werden — dem Arſenik füllt gewiß ein großer — vielleicht der groͤßte Theil zur Laſt, und wofern dieſes der Fall iſt, muß der Aufenthalt an ſolchen Oertern in dem Maaß, als man ſich oͤfters und laͤngere Zeit daſelbſt aufhaͤlt, mit groͤßerem oder geringerem Nachtheil verbunden feyn. Ich ſprach einmal uͤber dieſe Materie mit dem hochver⸗ dienten Profeſſor Witzſch aus Halle; er zweifelte daran, ob es irgend ein Mittel gebe, was den Arſenik fuͤr dieſen Behuf er⸗ ſetzen koͤnnte, und meynte, der Arſenik wirke deßhalb ſo ſchuͤtzend, beſonders gegen die Inſecten, weil derſelbe „nach außen wirke“. Durch dieſe treffliche Mittheilung, daß der Arſenik auf die Äußere Umgebung wirke, überzeugte ich mich nur um fo mehr, daß er nicht fo unſchaͤdlich ſey, wie Mancher es ſich vor: ſtellen mag, und die ſich mir vergegenwaͤrtigenden Faͤlle von ſeiner nachtheiligen Wirkung wurden mir nun klarer, die heim⸗ tuͤckiſche Natur des Arſeniks nur noch mehr bekannt. Aus dieſem Grunde wandte ich vor einigen Jahren ſchon nicht mehr Arſenik, ſondern die Schwefelblumen verſuchs⸗ weiſe an. Iſis 1837. Heft 7. 522 Die erſten Vögel, welche ich zu einem Verſuch verwendete, waren ein Buteo murium und Cinelus aquaticus. Beyde waren ſehr fett; ich beſtreute daher die Baͤlge, die Vertiefungen am Schaͤdel und die entbloͤßten, von allem Fleiſch gereinigten Armknochen recht ſtark mit den Schwefelblumen, ſtopfte ſie aus, ſtellte ſie auf und brachte ſie zum Trocknen, da es gerade im Winter war, auf den Stubenofen. Ich ließ ſie wohl zwey Jahre unberührt an derſelben Stelle, dem Staub ausgeſetzt und den Inſecten preis gegeben, ſtehen. In dieſem Sommer erſt ſah ich nach, wie es wohl mit ihnen ſtehen moͤchte: ich pochte ſie derb aus, reinigte Schnabel und Fuͤße. Meine Vermuthung, als wuͤrden dieſe Voͤgel von den Inſecten, wenigſtens theilweiſe, verdorben ſeyn, beſtaͤtigte ſich aber zu meiner großen Verwunderung nicht; denn beyde waren ganz unverſehrt und hatten ſich ſo gut erhalten, daß auch nicht eine Feder ausgieng. Viele andere Voͤgel, in deren Beſitz ich nicht mehr bin und die ich ſeit dieſer Zeit alle mit Schwefelblumen conſervirte, ſind ebenfalls noch ganz ſchoͤn. Dieſe ſehr gelungenen Verſuche muntern mich auf, Ihnen, verſammelte und hochverehrte Herren, eine Mittheilung daruͤber zu machen; vielleicht erregt es doch einiges Intereſſe und findet verſuchsweiſe Nachahmung. Auch der Schwefel wirkt nach außen wie der Arſenik; hier entwickelt ſich arſenige Saͤure und wird leicht von dem Geruch wahrgenommen; dort entwickelt ſich ſchwefelige Saͤure, welche ſich ebenfalls dem Geruch kund gibt. Der Arſenik wirkt dadurch ſehr ſchuͤtzend, weil er die Baͤlge hart macht; das bewirkt aber auch der Schwefel in ho⸗ hem Grad. Seine austrocknende Eigenſchaft iſt auch ſchon darum ein willkommener Umſtand, weil er bey dem Abbaͤlgen zum beliebigen Aufſtreuen benutzt werden kann, wodurch dieſes Geſchaͤft nicht allein ſehr erleichtert, ſondern jede zufällige Beſchmutzung durch Ausfließen der Feuchtigkeiten verhuͤtet wird. Nur wo der Vogel ſehr fett iſt, kann man den Schwefel nicht unter der Arbeit zum Aufſtreuen gebrauchen, weil er dann eine Salbe bildet. Ich freue, wenn der Vogel bereits fertig iſt, die Schwe⸗ felblumen auch in die Federn, auf die aͤußere Seite der Haut; dadurch vermehrt und beſchleunigt man die Austrocknung des Balgs, ein Haupterforderniß, um die feuchte Epidermis vor Faͤulniß und den Vogel vor augenblicklicher Verderbniß zu be⸗ wahren. Mit andern Thieren, außer den Voͤgeln, habe ich noch keinen Verſuch gemacht; allein iſt dieſes Verfahren hier dem Zwecke entſprechend, ſo muß es auch dort ſo ſeyn; wenigſtens bey maͤßiger Groͤße der Thiere.“ Ferner eine von Dr. Graͤbner eingeſandte Druckſchrift: Frictionstheorie ic. und eine geſchriebene Abhandlung von dem⸗ ſelben: Hypotheſe uͤber die Bevölkerung unſeres Planeten. 33 523 Und endlich ein Doubletten- und Deſideraten-Verzeichniß der ornithologiſchen Sammlung des Oberſten Frey-Seroſeé in Aarau, was dieſer zur Kenntnißnahme der Ornithologen einge— ſchickt hatte (wird fpater in einem Umſchlag mitgetheilt). E. Weber legt ſein und ſeines Bruders Werk: Me— chanik der menſchlicheu Gehwerkzeuge, vor und hebt die wichtigſten Puncte heraus. Wir werden ſie ſpaͤter in der Iſis mittheilen, da Auszuͤge aus Buͤchern nicht in den Bericht gehoͤren. 29) Kenner: über Reſpirationsmuskeln und beſonders einen eigenen von dem Querfortſatze des erſten Lendenwirbels entſpringenden und zur unterſten Rippe heraufſteigenden Muskel bey dem Pferde, Buͤffel, Waſchbaͤr, der Katze, Fledermaus, dem Hund uſw. Beym Menſchen erſetzt ihn der Quadratus lumborum durch feine Stärke. 5. Weber ſcheint die Kenneriſche Entdeckung für die Phyſiologie der Athmungsorgane wichtig. Bey dem Men— ſchen exiſtire zwiſchen dem Querfortſatze des erſten Lendwirbels und der letzten Rippe eine Sehnenhaut, welche die Erhebung derſelben, und inſofern ſie ſich auch noch weiter erſtreckt, auch die der naͤchſt hoͤheren Rippen in einem gewiſſen Grade ein— ſchraͤnke. Die Sehnenhaut habe die Lage des ſoeben beſchrie— benen Muskels und ſcheine das Analogon deſſelben zu ſeyn. Die beyden letzten Rippen des Menſchen ſchienen ſich ſeinen Be— obachtungen zu Folge beym Einathmen nicht zu erheben, ſondern bewegten ſich ſo, daß ſich die Spitzen der Rippen der rechten und linken Seite von einander entfernten und daß der dreyeckige von den Rippen unbedeckte Raum groͤßer wurde. Zu dieſem Zwecke fehle dieſen Rippen das mit einer Gelenkflaͤche verſehene tuberculum und dem 11ten und 12ten Brufiwirdel die Gelenk⸗ flache an ihren durch Kleinheit ſich auszeichnenden Querfortſaͤtzen. Die levatores dieſer beyden unterſten Rippen haͤtten uͤbrigens eine Richtung, vermoͤge deren ſie eine ſolche Bewegung dieſer Rippen verurſachen koͤnnten. 80) Suſchke ſprach über einen neuen Naſenknorpel der Menſchen und uͤber die ſpirale Drehung der Tuba eustachiana beym Menſchen und zeigte Praͤparate daruͤber vor. 31) Dr. Schwann theilte einen vorläufigen Auszug feiner Unterſuchungen über die Geſetze der Muskelkraft mit und zeigte den zu den dahin gehoͤrigen Verſuchen angewandten Apparat vor. Die Hauptſaͤtze, die er mit Huͤlfe deſſelben durch Beobachtung ausgemittelt hatte, waren: 1) Die Kraft eines Muskels nimmt mit jedem ſtaͤrkeren Grade der Contraction ab, und zwar iſt ſie in dem Verhaͤltniß groͤßer, als der Muskel wog von dem Maximum ſeiner Contraction, welches er er- reicht, wenn er kein Gewicht zu tragen hat, entfernt iſt. Ver⸗ kuͤrzt z. B. ſich ein Muskel, welcher nichts getragen hat, nach einem beſtimmten Reiz um 6“, fo wird er ſich nicht mehr fo weit verkürzen, wenn er ein beſtimmtes Gewicht zu tragen hat. Vermag er nun z. B. bei einer Contraction von 5“ ein Loth zu tragen, ſo kann man vorherſagen, daß er bei einem ange⸗ haͤngten Gewicht von 2 Loch ſich nur um 4“, bei 3 Loth ſich nur um 3 contrahiren wird. 2) Die Kraft eines Mus⸗ kels nach jedem einzelnen Puncte der Contraction ſteht in ges radem Werhältniß mit der Staͤrke des angewandten Reizes, fo daß, wenn der Muskel nach einem beſtimmten Puncte der Con⸗ traction bei Anwendung eines einzelnen Reizes z. B. 6 Loth trägt, er nah demſelben Puncte der Contraction bei einem dop⸗ 524 pelten Reize 12 Loth trägt u. rw. Das Maximum der Contraction, welches der Muskel erreicht, wenn er kein Gewicht traͤgt, liegt bei einem doppelten Reiz ein wenig tiefer, als bei einem einfachen Reiz. Schwann wies nun nach, wie mit Huͤlfe dieſer und einiger anderer durch bloß logiſche Schluͤſſe ſich ergebender Geſetze es moͤglich ſey, eine Gleichung zu finden zwiſchen der abſoluten Kraft des Muskels, zwiſchen deſſen ſpe- cifiſcher Contractionskraft, die von der Energie ſeines Lebens abhaͤngig iſt, zwiſchen der Staͤrke des angewandten Reizes und endlich der Laͤnge des Muskels, ſo daß, wenn drei dieſer Groͤ⸗ ßen bekannt ſind, ſich die vierte berechnen laͤßt. Er zeigte fer⸗ ner, daß das erſte der erwaͤhnten Geſetze die Annahme einer electriſchen Beziehung der Nervenſchlingen widerlegt und machte auf die vollkommene Uebereinſtimmung deſſelben mit dem Geſetze aufmerkſam, nach welchem ſich ein ausgedehnter elaſtiſcher Körs per zuſammenzieht. Er entwickelte die Anſicht, daß man ſich einen Muskel vorſtellen koͤnne als einen elaſtiſchen Koͤrper mit veraͤnderlicher Retractionskraft, d. h. als einen elaſtiſchen Koͤr⸗ per, bei dem die Kraft, die er im ausgedehnten Zuſtande aͤu⸗ ßert, vermoͤge des Beſtrebens, ſich zuſammen zu ziehen, (durch den Nerveneinfluß) verſtaͤrkt werden kann. e Dr. Schwann theilte ferner Verſuche über generatio aequivoca mit. Er hatte ein wenig von einer organiſchen In⸗ fuſion in eine Glaskugel gebracht, ſo daß der groͤßte Theil der Kugel mit atmoſphaͤriſcher Luft gefüllt blieb. Die Kugel wurde dann an ihrer Oeffnung zugeſchmolzen und in ſiedendes Waſſer oder in den papinianiſchen Topf gebracht und nach J Stunde wieder herausgenommen. Zeigten ſich hier nach einiger Zeit Infuſorien, fo konnten fie nur durch generatio aequivoca entſtanden ſeyn, da die etwa vorhandenen Keime durch die Sied—⸗ hitze zerſtoͤtt waren; zeigten ſich keine Infuſorien, fo konnte auch nur die Nichtexiſtenz der generatio aequiv. der Grund davon ſeyn, da alle andern Bedingungen zur Infuſorienbildung mit Ausnahme der Keime vorhanden waren. Schwann hatte bis jetzt noch keine Infuſorienbildung in dieſem Glaͤschen beob⸗ achtet. Um dem Einwurfe vorzubeugen, daß die organiſche Mas terie waͤhrend des Kochens den Sauerſtoff der in dem Glaͤschen befindlichen Luft in Kohlenſaͤure verwandle, hatte Schwann den Apparat auf folgende Weiſe modificirt. Der Hals des Kölbe chens wurde aͤbwaͤrts geſenkt, kniefoͤrmig umgebogen, ſo daß der andere Schenkel wieder in die Hoͤhe ſtieg. Hier wurde noch ein kleines Kuͤgelchen angeblaſen und der uͤbrige Theil der Glas⸗ roͤhre in eine Spitze ausgezogen und dann abgebrochen. Das Knie wurde nun mit Quedfilber gefüllt, und darüber eine or⸗ ganiſche Infuſion in das kleine Kuͤgelchen gegoſſen, wovon die Spitze zugeblaſen. Während des Kochens wurde die Fluͤſſigkeit durch das Queckſilber von der Luft des Koͤlbchens abgeſperrt. Nach dem Kochen aber wurde der Apparat umgekehrt, wobei das Queckſilber herabſank, und die Infufion mit der atmoſphoͤ⸗ riſchen Luft des Koͤlbchens in Berührung trat. Aber auch hier zeigten ſich keine Infuſorien. 2 Otto, Renner, Sachs, Suſchke ſprachen ihre Zwei- fel aus über den Schluß, den man aus dieſen übrigens ſinn⸗ reichen Verſuchen auf die Nichtexiſtenz einer generatio aequi- voca machen zu koͤnnen ſcheine. 32) Dr. Schillbach legte die Zeichnung von eine: ſehr betraͤchtlichen Geſchwulſt an der Unterlippe eines Mannes vor (Aneurysma per anastomosin), wobei ſich eine Discuſſion ent⸗ 525 ſpann zwiſchen Gtto, Sachs, Muͤnz über Fungus me- dullaris et haematode. VII. Entomologiſche Abtheilung. Vorſtand: Dr. Hammerſchmidt aus Wien. Secretaͤr: Hofrath Pr. Germar aus Halle. Erſte Sitzung, am 20. Sept. Schulz aus Leipzig zeigte eine betraͤchtliche Parthie ſuͤd— europaͤiſcher Kaͤfer und Schmetterlinge, die er den Anweſenden zum Verkauf anbot. 1) Plieninger trug die Naturgeſchichte des Baridius ehleris vor, und zeigte die Exemplare der Larven. Es ſcheint, daß die Eyer im Herbſte an die Samen des Raͤpſes ge— legt werden, wo dann im Fruͤhjahr die Larve an die Wurzel geht, dort an der Oberflaͤche Beulen verurſacht, und zur Zeit der Verwandlung ſich in die Erde begibt. Gegen die letztere Angabe wurden mehrere Zweifel erregt, und Hammerſchmidt theilte mehrere hierauf Bezug nehmende Zeichnungen von Cio— niden-Larven mit, welche ähnliche Auswuͤchſe verurſacheu, aber innerhalb des Auswuchſes ſich verpuppen. Von Baris coe- rulescens bemerkte er, daß die Larve zur Zeit der Verwand— lung, ohne einen Auswuchs zu verurſachen, im Stengel der Reseda lutea emporſteige und dort ihre Verwandlung eingehe. Maͤrkel bemerkte, daß die Larve von Baridius cuprirostris im Kohlrabi lebe. Plieninger erwaͤhnt nachtraͤglich, daß das von der Larve des Baridius chloris angeſteckte Feld ſogleich umgeackert und mit Sommerraͤps beſtellt wurde, in welchem nachher keine Spur des Inſectes getroffen wurde. Beichenbach bemerkt, daß auch Cleopus affinis Mey. im Monate May in der Nähe von Poͤllnitz zu der Zeit, wo der Winterraͤps abzubluͤhen anfing, ſich häufig fand, die Scho⸗ ten beſuchte und anſtich, woraus zu ſchließen iſt, daß er wahr⸗ ſcheinlich ſeine Eyer an die Samen zu legen beabſichtige. Endlich bemerkt Dr. Sornung hinzu, daß er auch die Larve des Baridius chloris in dem Marke der Stengel des Winterraͤpſes gefunden habe. 2) Plieninger erwaͤhnt, daß er in der Raupe von Li- paris chrysorhoea häufig eine große Menge von Filarien, und zwar in dem Darmkanal einer einzigen Larve bis 80 Stuͤck gefunden habe, die nach dem Tode die Raupe verließen und verſuchten, in die Erde einzudringen. Die Baͤlge der Raupen fanden ſich theils auf der Erde, theils auf den Staͤmmen. Beſonders ſchien ihm, daß beim Aufſteigen eines Gewit⸗ ters das Auskriechen dieſer Filarien haͤufiger vorkomme und dadurch befoͤrdert wuͤrde. Sammerſchmidt vertheilte unter die Geſellſchaft das Programm der entomelogifchen Geſellſchaft zu London, und legte die zwei erſten Hefte derſelben den Mitgliedern vor. 526 3) Derſelbe zeigte 2 Bernſteinſtuͤcke: das eine, vom Cuſtos Rollar aus Wien eingeſendet, enthielt eine Hispa und ſcheint ein ſuͤdamerikaniſches Harz zu ſeyn; das andere, Ham— merſchmidt gehörig, enthielt ein in Bernſtein eingeſchloſſenes, der Gattung Dircaea oder Serrapalpus verwandtes Inſect. Germar wiederholte hierauf feinen in der mineralogis ſchen Abtheilung gehaltenen Vortrag uͤber die vorweltlichen Inſecten des Jurakalkſteins und der Braunkohle, fuͤhrte aber denſelben weiter aus und ging auf die Eigenthuͤmlichkeiten der einzelnen Inſecten ein, die er mit Zeichnungen begleitete. 4) Schließlich bemerkt Kunze, daß im vorigen Herbſte die Raͤpsſaat an mehreren Orten Sachſens vorzuͤglich von der Larve des Elater segetis und der in dem Wurzelmarke der Pflanze als Larve lebenden und in den Stengel ſich heraufe arbeitenden Larve der Haltica chrysocephala (Ent. Hefte), ſowie der Raupe der Agrotis segetum verwuͤſtet wurde. Zweyte Sitzung, am 21. Sept. 5) Sermar wirft die Frage auf: Welche Inſecten die Kirſchen angreifen. In der hierauf folgenden Beſprechung wurden als bekannt genannt: Anthonomus druparum und Ortalis cerasi, jedoch ſcheinen auch noch andere, bisher nicht bekannte Inſecten, theils den Kern, theils das Fleiſch der Kirſche anzugreifen. Beferſtein bemerkte, daß die Larve des Rhynchites bacchus in den ſauern Auguſtkirſchen lebe, im Auguſt die Kirſche verlaſſe, in die Erde gehe, dort als Larve uͤberwintere und den naͤchſten May ſich verwandele. Es wurde dieſer Ge⸗ genſtand zur weiteren Beobachtung empfohlen. (Man vergleiche hieruͤber Schmidberger's Beitr. zur Obſtbaumzucht.) Hammerſchmidt hat die Beobachtung gemacht, daß die Larve von Ortalis cerasi nach dem Auskriechen aus der Kirſche zwei Jahre in der trockenen Erde gelegen habe, bevor ſie in die Verpuppung uͤbergegangen ſey. 6) Apetz theilte die Bemerkung mit: daß die Larve, welche die Reineclauden wurmſtichig macht, eine Kaͤferlarve ſey; doch geht die Larve von Tortrix pomana ebenfalls dieſe Frucht an. 7) Von Maͤrkel wurde als ſchaͤdliches Mein: Inſect: Otiorhynchus pieipes genannt, der die Augen ausfrißt, aber nur des Nachts thaͤtig iſt und am Tage ſich verbirgt. 8) Kunze bemerkte, daß er in den Zaͤunen, die aus trockenem Weinholze in der Gegend von Mailand beſtehen, eine Menge der ſonſt ſeltenen Holzinſecten, z. B. Apate mu- ricata, bispinosa, capillata, Callidium unifasciatum, Cho- ragus Sheppardi etc. gefunden habe, welche im Holze lebten. 9) Sammerſchmidt theilte hierauf verſchiedene Be⸗ merkungen uͤber die Lebensweiſe einzelner Inſecten mit: uͤber Thymalus limbatus, welcher eine beſondere Subſtanz aus⸗ ſchwitzt, die in der Waͤrme ſchmilzt; aͤhnliche Verhaͤltniſſe zei⸗ gen die flockigen Auswuͤchſe von Dorthesia, Chermes, Lys- tra, Flata u. a. Bei mehreren Melanosomen findet ſich ein 527 zarter Hauch auf der Oberflaͤche, der leicht abgeht und ſich wieder erzeugt; ferner wurde auf den ſcharfen ſtechenden Ges ſchmack aufmerkſam gemacht, den Diaperis boleti auf der Zunge hervorbringt, und von einer ſecernirten Fluͤſſigkeit her⸗ tuͤhren dürfte, 10) Ueber Oxytelen bemerkt Germar, daß ſie auch einen ſehr ſcharfen ſtechenden Geruch beſaͤßen, welcher den Fin gern adhaͤrirt und ſchwer wieder abgeht. Dabei wurde der Ei genthuͤmlichkeit der Inſectenfauna des Salzbodens, des Mans— felder See's und mehrerer Salzanger erwaͤhnt, welche mit der Fauna der Meerſaline bei Trieſt faſt uͤbereinſtimmt. 11) Referftein zeigte die Tinea elutella, welche als Larve in gewelkten Birnen lebt. 12) Sammerſchmidt hat die Larve der Buprestis mariana anatomiſch unterſucht, dabei eigenthuͤmliche ſehr ent⸗ wickelte Speichelgefaͤße gefunden, auch bei Agrilus und andern Bupreſtoiden wurde eine aͤhnliche Bildung gefunden. Er machte darauf aufmerkſam, daß mehrere im Holze lebende Inſectenarten dieſe der Bauchſpeicheldruͤſe analoge Organe be— ſaͤßen, und wieß dieß durch Zeichnungen und Spiritus-Praͤpa⸗ rate der Larven der Bupreftoiden, von Melandrya gtenoptona und mehreren Tipularien nach. 13) Reichenbach bemerkte, daß Chermes abietis in den fähfifhen Gebirgen die Nadelholzwaldungen zerſtoͤrte. Dritte Sitzung, am 23. Sept. 14) Die oͤkonomiſche Abtheilung uͤberſandte eine den Kar— toffelknollen ſchaͤdliche Raupe, welche nach dem Berichte von Teichmann beſonders in der Gegend von Weida und Leipzig Schaden angerichtet, und auch den Raͤps angegriffen hatte. Es wurde darin die Raupe der Agrotis segetum erkannt. 15) Sammerſchmidt zeigte die Abbildung der ihm von Rollar in Wien mitgetheilten Abbildung der Cecidomyia destructor Say, welche im Waizen in Deutſchland und auch in Amerika unter dem Namen Hessian fly vorkommt; ferner die Abbildung von Ceraphon solitarius Fill. und Ceraphon socialis Kollar, welche als Schlupfweſpen in den Larven dies ſer Cecidomyien leben. 16) Apetz berichtete, daß nach Friedrich's Beobachtung in Mexico große Zuͤge von Schmetterlingen vorkommen, die in der Gegend ſelbſt nicht heimiſch ſind; aͤhnliche Faͤlle ſind auch in der Schweiz beobachtet worden. Es kommen dabei mehrere Faͤlle von Wanderungen verſchiedener Inſecten zur Sprache, ohne daß jedoch bis jetzt beſtimmte Geſetze aufgefunden waͤren, welche dieſe Wanderungen bedingten. Die bei manchen Kaͤfern beobachtete Monogamie fol in Mexico auch bei Papilio Teu- cer ſtattfinden. Vierte Sitzung, am 24. Sept. 17) Lichtenſtein theilte das Programm uͤber das Werk von Ratzeburg mit: „Die Forſtinſecten oder Darſtellung und Beſchreibung der in den Waͤldern Preußens und der Nachbar⸗ 528 ſtaaten als ſchaͤdlich oder nuͤtzlich bekannt gewordenen Inſecten und deren Fraß, ſowie die Vertilgung der ſchaͤdlichen.“ Zus gleich wurden mehrere der bereits angefertigten lithographirten Tafeln dieſes Werkes zur Anſicht vorgelegt, worauf ſehr viele forſtſchaͤdliche Käfer in ihren verſchiedenen Entwickelungsſtufen meiſterhaft dargeſtellt ſind. — In dem dieſe Zeichnungen begleitenden Schreiben theilt der Verfaſſer viele fuͤr die Entwicklung der Inſecten intereſſante Beobachtungen mit. Nach ſeinen Unterſuchungen hat die Larve von Cossonus Füße, ebenſo auch die von Anthribus varians, während Anthrib. albinus, ſowie alle uͤbrigen von ihm beobs achteten Curculioniden fußlos ſind. Auch macht derſelbe auf die Verſchiedenheit der Behaarung aufmerkſam, als Merkmal der Gattungen. — Die Larven von Apate und Colydium haben Füße und werden deßhalb mit Unrecht zu den Xylopha⸗ gen gezogen, da fie vielmehr den Anobien ſich anreihen. Bei Prionus, Cerambyx, Rhagium, Spondylis finden ſich 6 Füße, dagegen find fußlos Lamia, Pogonocherus, Saperda, wahrſcheinlich auch Leptura. — Von Clytus und Molorchus wuͤnſcht derſelbe Mittheilungen, da ihm deren Ver— wandlung nicht bekannt iſt; ebenſo von den Larven und Pup— pen der Carabus-Arten, und Calosoma, Lytta vesicatoria von ©. bacchus, nebft den zufammengerollten Blättern, von Chrysomela pini und pinicola, von Phal. processionea und a monacha, lanestris, coeruleocephala et pini- perda. 18) Hammerſchmidt bemerkt bieruͤber, daß die land: wirthſchaftliche Geſellſchaft in Wien eine aͤhnliche Arbeit als populaͤren Unterricht beabſichtige, deſſen Redaction Bollar in Wien uͤbernommen hat. Auch macht er aufmerkſam auf eine eigenthuͤmliche, hinter dem Kopfe der Larve von Eccoptogaster hervortretende Blaſe, welche dem Thier wahrſcheinlich zum An⸗ ſtaͤmmen zu dienen ſchien. — Die Larven von Orchestes calcar et scutellaris wurden von ihm als Minierlarven be⸗ obachtet, ebenſo wie einige Haltica-Arten. Leptura und Ti⸗ puliden hat derſelbe nebſt den Larven von Aesalus scara- beoides ebenfalls im Holze beobachtet. Colydium naͤhert ſich als Larve den Cleren, Trogoſiten und Malachien. VIII. Mediciniſche Abtheilung. Vorſtand: Kaif. Rath Dr. Freiherr von Tuͤrkheim aus Wien. Secretaͤr: M. R. Dr. Ulrich aus Coblenz. Erſte Sitzung, am 19. September. Von 6—8 Uhr. Auf den Antrag des Herrn G. H. Prof. Rieſer wurde zuerſt beſchloſſen, die Medicin Studirenden als Zuhörer zu den Sitzungen zuzulaſſen. * 1) Hierauf hielt Meſſerſchmidt einen muͤndlichen Vor⸗ trag uͤber die durch Auscultation veranlaßten Irrthuͤmer in der Erkenntniß der Herzkrankheiten. Er fuͤhrte ein an ſich ſelbſt 529 = beobachtetes Beiſpiel an: die Herzſymptome wechfelten dabei mit einer heftigen rheumatiſchen Affection des Kopfes. Sachs machte darauf aufmerkſam, daß auch in Frank⸗ reich, namentlich von Louis, Faͤlle ſolcher großer Irrthuͤmer mitgetheilt worden ſeyen, und fuͤgte noch einige kritiſche Bemer— kungen uͤber die Krankengeſchichte des Dr. Meſſerſchmidt bey; auch ſprach ſich Sachs uͤber den haͤufigen Mißbrauch des Stethoſkops aus, inwiefern ihm eine ausſchließliche Bedeutung zur Veſtſtellung der Diagnoſe beige: legt wird. von Türkheim ſagte, daß unbedenklich die Percuſſion für das praktiſche Intereſſe wichtiger fen, als die Stethoſcopie. Fuchs aus Würzburg übernahm darauf die Vertheidigung der mittelbaren Auscultation. Wendt fuͤhrte noch an, daß die Herzbeutelwaſſerſucht m das Stethoſcop nicht mit Beftimmtheit erkannt werden nne. 1 Ulrich theilte dagegen einen fuͤr die diagnoſtiſche Wich— tigkeit des Stethoſcops ſprechenden Fall mit, wo in einem hoͤchſt ferophulöjen Mädchen alle Zeichen der Phthisis tuberculosa vorhanden waren und ſich nach dem Tode ſtatt Knoten unb Vereiterung in den Lungen nur eine außerordentliche Verenge— rung in dem ostium venosum der linken Herzkammer vorfand. G. H. Succow erwaͤhnte eines aͤhnlichen Falles, wo der eine Aſt der Arteria pulmonalis verſtopft war, und trotz aller Erſcheinungen der Phthisis pulmonalis die Lungen ganz geſund befunden wurden. G. H. Stark L ergaͤnzte dieſen Fall noch durch die Bemerkung, daß zugleich beide Atria cordis erweitert ge: weſen ſeyen. 2) von Tuͤrkheim erzaͤhlte einen Fall, wo eine Krank— heit der linken Niere mit vielen großen Steinen in den erwei— terten Kelchen der Niere alle Erſcheinungen der Phthisis ul- serosa hervorbrachte und die Lungen doch ganz geſund waren. Hieran ſchloſſen ſich von mehreren Seiten Bemerkungen uͤber die Folgen der geſtoͤrten Thaͤtigkeit der Nieren. 3) Zum Schluſſe theilte von Türkheim noch einen Fall von Krankheit des Panereas, des Duodenum und untern Magenmundes mit, wobei die Gallenblaſe bis zu einer enormen Groͤße erweitert war, und zwei Pfund Galle enthielt. Fuchs reihte hieran eine Beobachtung uͤber eine Krank— heit des Pancreas. Zweyte Sitzung, am 20. Sept. Von 11 — 1 Uhr. 4) Zuerſt verlas von Tuͤrkheim einen Brief des Hof: medicus Dr. Biermann in Peine und nachher einen kurzen Auszug der ſchriftlichen Abhandlung uͤber die Nothwendigkeit, die durch philoſophiſche Auffaſſung der hoͤchſten Principien fuͤr Naturwiſſenſchaft und Heilkunde erzeugte Denkart zu erhalten. Es wurde beſchloſſen, daß nicht Zeit ſey, dieſe ausgedehnte ſchriftliche Abhandlung hier vorzuleſen. Iſis 1837. Heft 7. 530 5) Wendt ſprach über die Heilung der Brüche (Her: nien) durch Bruchbalſame und aͤhnliche locale Mittel. Die in Breslau gemachten Verſuche mit den drei Arten des Tenzer: ſchen Balſams, zu haben bei Herrn J. A. Berger, Kreis— Siegelamts-Officiant in Augsburg, find ſehr guͤnſtig für das Mittel ausgefallen. 6) Es wurde anerkannt, daß die Verſuche mit dieſem Balſam allerdings beachtungswerth ſeyen, und der Secretaͤr ver: pflichtete ſich, dahin zu wirken, daß in der preußiſchen Rhein: provinz Verſuche damit angeſtellt werden. Wendt machte nun den Antrag, daß es flr die Thaͤ— tigkeit unſerer Abtheilung hoͤchſt wuͤnſchenswerth ſey, uͤber die wichtigſten Krankheiten ſich ausführlich zu beſprechen und dieſe Art der Verhandlungen hauptſaͤchlich zu beguͤnſtigen, da ſie nuͤtzlicher ſey, als die Mittheilung von einzelnen Krankheits- geſchichten. Es wurde einſtimmig beſchloſſen, dieſem Antrage Folge zu geben, und am Ende der heutigen Sitzung die Krank: heiten zu bezeichnen, über welche morgen geſprochen werden foll. 7) Stark I. zeigte mehrere intereſſante Präparate von Knochenkrankheiten, namentlich einen ſehr ſchoͤnen Fall von Kno— chenauftreibung der Tibia und Fibula mit Ausbildung einer Höhle. Munz wollte dieſes Präparat für einen Fungus ossium erklären, wogegen ſich aber ſehr viele Stimmen erhoben und ſich dahin vereinigten, daß es eine bloße Expansio os- sium ſey. Ein zweites Praͤparat betraf eine Phalanx des Fingers; — dann wurden noch ſehr ſchoͤne Zeichnungen von Knochen— auftreibungen und Wucherungen — ferner noch mehrere andere lehrreiche Praͤparate vorgezeigt, namentlich von fehlerhaft geheil— ten Knochenbruͤchen. . 8) Textor zeigte eine regenerirte Cryſtalllinſe, in Wein- geiſt aufbewahrt, und ſprach im Allgemeinen über die Wieder: erfegung der beſeitigten Linſe. Er bemerkte dabei, daß man die neu erzeugte Linſe nur dann erkenne, wenn man das Auge 24 Stunden in Weingeiſt lege, weil fo die Linſe in einen opa- ken Körper verwandelt wird, während fie früher ganz durch— ſichtig iſt und daher leicht uͤberſehen wird. 9) Dr. Schwabe aus Groß-Rudeſtedt ſtellte einen 14- jährigen Knaben mit Harnblaſenſpalte (vulgo Inversio vesicae) vor, bei welchem noch vollkommene Trennung der beiden ossa pubis bis zu einem Raume von 3 — 4 Zoll deutlich zu fühlen war, — auf der linken Seite befand ſich eine bernia. Hierauf hielt er einen Vortrag uͤber die Pustula ma- ligna: es ergab ſich daraus, daß in vielen Faͤllen eine unmit⸗ telbare Uebertragung des Milzbrandgiftes nachgewieſen worden iſt; daß die Krankheit durch Genuß des Fleiſches wohl nicht erzeugt wird, das von Schafen herruͤhrende Contagium aber ſtaͤts nur eine mildere Form der Krankheit erzeugt. Die Behandlung muß hauptſaͤchlich oͤrtlich ſeyn; Scari— ficationen und dann Salzſaͤure, ſpaͤter balſamiſche Mittel. Renner beſtaͤtigte die Bemerkung uͤber die mildere Form der von Schafen herruͤhrenden Krankheit, bemerkte jedoch, daß ausnahmsweiſe auch bei der Uebertragung von Schafen ſehr 3 » 531 heftige Fälle entſtehen, daß aber im Allgemeinen die Heftigkeit der Krankheit des Viehes auch im Verhaͤltniß ſtehe zu der Hef— tigkeit der Krankheit bei den Menſchen. Zuletzt wurde beſchloſſen, heute Abend wieder zuſammen— zukommen und zuerſt über Phlegmasia alba dolens, dann über febris intermittens traumatica zu ſprechen. Dritte Sitzung, am 20. Sept. 9) Wendt ſprach zuerſt über die Phlegmasia alba do- tens; er haͤlt fie für ein oedema acutissimum, nicht aber fuͤr Phlebitis; ſie iſt nach ſeiner Beobachtung ſelten toͤdtlich, entſteht meiſtens aus Milchverſetzung; er heilt ſie durch Blut— egel, ſelten durch Aderlaͤſſe, ſpaͤter Infus. digitalis mit nitrum; Calomel fuͤrchtet er jetzt ſehr und gibt es nur scopo purgante, auch, unguent mereuriale wendet er 9 1 nicht mehr an. — Die Krankheit wird in 14 Tagen bis 3 Wochen geheilt. Die Milchſecretion ſucht er nicht herzuſtellen und laͤßt das Kind nicht anlegen. . Vogel aus Weimar ſah die Krankheit bei ungeftörter Milchſecretion. Buſch ſieht die Phlegmasia dolens als eine andere Form der Febris puerperalis an und behandelt dieſelbe nach Umſtaͤnden und dem Character der Epidemie gemaͤß mehr oder minder ſtark antiphlogiſtiſch, namentlich durch Blutentziehungen, Delemulfios nen und Brechweinſtein; Calomel gibt er nur in geringen Do— ſen, dabei ſorgt er moͤglichſt fuͤr Befoͤrderung der Transſpira— tion und Milchſecretion. Die Krankheit dauert in der Regel 3 Wochen, mit remittirendem Character des Fiebers, und toͤdtet weit ſeltener als die Peritonitis puerperalis; manchmal bleibt Laͤhmung und Oedem des Beines ſelbſt ſehr lange zuruͤck und macht dann viel Muͤhe. — Dieß iſt die Regel. Davon gibt es zwei Abweichungen: die erſte mit einem ſehr acuten Verlauf, wo der Tod in 36 — 18 Stunden erfolgt, und in dieſen Faͤllen war immer Venenentzuͤndung vorhanden. Bei der zweiten Abweichung iſt es ein mehr chroniſcher Verlauf mit Laͤhmung und Verkruͤmmung. Dieſe letzten Faͤlle waren aber immer zuerſt unzweckmaͤßig behandelt morden. Sachs erklaͤrt die Anſicht von Robert Lee als das Befriedigendſte, was uͤber den Gegenſtand geſagt worden iſt, und erinnert, daß Lee drei verſchiedene Formen von Phlebitis puerperalis unterſchieden hat, und die Phlegmasia alba dolens nur eine dieſer Formen iſt, nehmlich die Phlebitis eruralis. Oertliche Blutentziehungen und dann Queckſilberſalbe in großer Gabe, ſo daß bald Salivation entſteht, haͤlt er fuͤr die Hauptmittel. Wendt bemerkte nun nachtraͤglich, daß Phlebitis wohl die hoͤchſt ausgebildete Form des Uebels ſein moͤge, daß es aber auch bloß congeſtive Zuftände gebe, welche ſchon für ſich allein hinreichen, die Phlegmasia alba zu bilden, und hiermit erklaͤrte ſich Sachs inſofern einverftanden, als fehon bei einem gelinden Grade von Entzündung eine betraͤchtliche Störung in der Re— ſorption der Gefaͤße hervorgebracht und dadurch Oedem erzeugt werde. Sachs ſucht die Milchſecretion zu erhalten oder wie— derherzuſtellen und hat gleichfalls mehrere Faͤlle beobachtet, wo die Milchſecretion ungeſtoͤrt fortdauerte. 532 Buſch theilte ſchließlich noch 3 Fälle mit, wo nach der Phlegmasia alba dolens die ſorgfaͤltigſte Unterſuchung durch Prof. Froriep in Berlin keine Entzündung der Venen ent⸗ decken konnte; — zum Beweis, daß wenigſtens nicht allemal Phlebitis das eigentliche Grundüͤbel ſey. Fuchs erwaͤhnte einen ſehr acuten Fall, wo trotz der beſten Behandlung die Phlegmasia alba in Brand uͤberging: der Fall gehoͤrt zu den ſeltenen, iſt aber eben deßhalb nach dem Urtheile der fruͤheren Redner um ſo intereſſanter. von Tuͤrkheim erklaͤrte ſich in der Hauptſache mit der Anſicht des Pr. Sachs einverſtanden und ruͤhmte namentlich örtliche Blutentziehungen, Queckſilberſalbe und innerlich Queck— ſilber mit und ohne Spiesglanz, außerdem das ſtrumpfband⸗ foͤrmige Zugpflaſter. Buſch wendet die Queckſilberſalbe N in der zweiten Periode der Krankheit an und N noch, daß dieſe Phlegmasia in der Regel erſt am 7. Tag nach der Entbla⸗ dung entſteht, waͤhrend andere Puerperal-Krankheiten gewoͤhn⸗ lich ſchon am 2. oder 3. Tage ſich ausbilden. Schließlich erzaͤhlte er noch das Ergebniß der Section — Staatsraths und Leibarztes Hufeland. Vierte Sitzung, am 21. Sept. Von 6 — 8 Uhr. Carus fuͤgte nach Vorleſung des geſtrigen Protocolls einige Bemerkungen uͤber die Phlegmasia alba dolens hinzu und machte darauf aufmerkſam, daß man auch bei dieſem Uebel wohl hauptſaͤchlich auf die Geneſis Ruͤckſicht nehmen muͤſſe, und daß in den meiſten Faͤllen eine individuelle Anlage zu der Krank⸗ heit vorhanden ſeyn duͤrfte, z. E. eine Entartung der Ovarien oder eines andern Theils der Gefchlechtäorgan, 10) Hierauf fprad) geinroth uͤber den Unterſchied des Delirium von Insania. Er leitete jenes lediglich aus Stoͤrungen des organiſchen Lebens her, dieſe dagegen aus Mißverhaͤltniſſen des perſoͤnlichen Lebens, namentlich aus einer Schwaͤchung oder gaͤnzlichen Une terjochung der perſoͤnlichen Freiheit durch heftige Leidenſchaften. Störungen des organiſchen Lebens koͤnnen nur ſecundaͤr mit der Insania in Verbindung treten und erfordern alsdann allerdings auch eine ſomatiſche Behandlung; im Allgemeinen aber findet bei der Insania als ſolcher nur eine auf die Perſoͤnlichkeit des Menſchen gerichtete, alſo eine pſychiſche Behandlung ſtatt. Leupoldt und Damerow griffen dieſe Behauptungen als einſeitig an; namentlich machte der erſtere darauf aufmerk⸗ ſam, daß oft aus rein organiſchen Verhaͤltniſſen allein Insania entſtehe und folglich auch die Behandlung dann vorzugsweiſe ſomatiſch ſeyn muͤſſe. 11) Sachs ſuchte nach geendigter Discuſſion die abwei⸗ chenden Meinungen kurz zuſammenzufaſſen und ſprach ſich dann dahin aus, daß der Menſch ſtaͤts ein Ganzes ſey, aus Leib und Seele beſtehend, daß es nicht geſtattet werden koͤnne, ſolche Tren. nungen zu machen, und daß man in den ſomatiſchen Krank 533 heiten ſowohl, als in den pſychiſchen immer gleichzeitig beide Seiten in's Auge faſſen muͤſſe. 12) Nach Beſchluß dieſer ausfuͤhrlichen Discuſſion hielt Sachs noch einen Vortrag uͤber Bleivergiftung und machte auf den großen Unterſchied zwiſchen der chroniſchen und der acuten Form der Vergiftung aufmerkſam; bei jener geht die Wirkung langſam vom Unterleibe aus und pflanzt ſich allmaͤh— lich anf's Ruͤckenmark fort, in dieſer wird das Gehirn zunaͤchſt ergriffen, und eben daher ruͤhrt der ſchnellere Verlauf und die groͤßere Gefahr. Die Erklärung der Bleivergiftung ſucht er in der großen Verwandtſchaft des Bleies zum Epweißſtoffe, indem ſich ein Blei-Albuminat bildet. — Wirkt das Blei ſchnell in großen Doſen ein, ſo aͤußert es feine ſchaͤdlichen Folgen gleich in dem an Eyweißſtoff fo reichen Gehirn und den Gehirnnerven. geupoldt hat ſchon früher einen aͤhnlichen Gedanken gehabt und dieſen durch Mumiſiren der Nervenſubſtanz aus: gedruͤckt. Sachs bemerkte noch, daß er an Caninchen, welche mit Blei vergiftet waren, eine ſehr bedeutende Erhaͤrtung des Ge— hirns gefunden habe. Carus machte darauf aufmerkſam, daß die gefaͤhrlichen Wirkungen einer ſolchen Verhaͤrtung um ſo erklaͤrlicher ſeyen; als die eigentlich ernaͤhrenden Gefaͤße des Gehirn markes von viel feinerer Art ſind, keine Blutkuͤgelchen fuͤhren und daher viel weniger der verhaͤrtenden Wirkung widerſtehen. Auch ges dachte er dabei der perlſchnurfoͤrmigen Röhren von Ehrenberg. Fuͤnfte Sitzung, am 23. Sept. Von 6 — 8 Uhr. Nach Vorleſung des Protocolls machte noch Buſch dar— auf aufmerkſam, daß die durch das Kindbett herbeigefuͤhrte Insania wohl immer aus organifhen Urſachen entſtehe und vorzugsweiſe mit ſomatiſchen Mitteln behandelt werden muͤſſe. Er erzaͤhlte einen belehrenden Fall. von Tuͤrkheim erinnerte noch, daß auch Schwangere oft wahnſinnig werden, und erzaͤhlte einen Fall, wo eine Frau bei jeder Schwangerſchaft wahnſinnig wurde, und in der letzten ſich mit ihrem Sohne das Leben nahm. 13) Hierauf ſprach Textor uͤber Febris intermittens traumatica. Die Krankheit zeigt ſich nach ſeiner Beobachtung in den letzten 6 —8 Jahren haͤufiger als ſonſt, obgleich Luͤders anfuͤhrt, daß fie ſchon bei der Belagerung von Lyon 1793 haͤu— fig beobachtet worden ſey. Namentlich find ihm im letzten Winter ſehr viele Faͤlle der Krankheit vorgekommen. — Den Grund des Uebels ſuchte er zuerſt in einer Entzuͤndung der Venen, vielleicht veranlaßt durch Reſorption des Eiters. (Der Typus iſt ganz irregulaͤr; das Gemuͤth iſt nicht bei allen Krane ken fo ſehr ergriffen.) Das Fieber kommt zwar am haͤufigſten nach großen Verwundungen, wie Amputationen vor, jedoch auch manchmal bei Verletzungen ohne Laesio continui. Eiter in ſehr vielen Venen fand er nur in einem Falle, in den mei: ſten Faͤllen aber, bloß in der Naͤhe des Stumpfes oder der 534 Verwundung, in manchen Fällen gar keinen, ſondern nur Ent: miſchung des Blutes. Die größten Gaben von Opium, Moſchus blieben ebenfo wirkungslos als China und Campher, auch Wiedereroͤffnung und Aetzen der Wunde half nichts; ebenſo wenig die antiphlo— giſtiſche Methode; auch Brechmittel und Purganzen nutzten nichts. Sachs warf die Frage auf, ob dieſes Fieber wirklich zu den intermittirenden Fiebern als eine eigene Species zu zaͤh— len ſey? Buſch bat Textor um nähere Angabe der Urſachen, welche das Fieber herbeifuͤhrten. Die meiſten Faͤlle kamen vor nach Amputationen wegen Caries oder Tumor albus und in einem Falle wurde zugleich Phthisis pulm. tuberculosa gefunden; in einem anderen war Vereiterung der Nieren vorhanden. Buſch hat das Fieber auch vorzugsweiſe nach Ampu⸗ tationen im Kriege beobachtet, namentlich nach Verwundungen von grobem Geſchuͤtze. Damals war noch nicht von Venen⸗ entzuͤndung die Rede, und deßhalb wurde auch nicht darnach geſucht. Er ſah die Krankheit vielmehr als einen Stellvertreter des Tetanus traumaticus an. Jede Behandlungs-Methode blieb erfolglos. In einem Falle entſtand die Krankheit nach ungeſchickter Unterbindung der Carotis, indem der Nervus vagus mit uns terbunden war. Auch Textor glaubt, daß man die Analogie mit Teta- nus veſthalten und das Ruͤckenmark bei der Behandlung vor— zuͤglich in's Auge faſſen muͤſſe. Roſer bemerkt, daß er viele ſchwer verwundete Palika⸗ ren in einer fieberreichen Gegend behandelt, aber gar keine Febris intermittens traumatica beobachtet habe: er ſchließt da= her, daß die Krankheit nicht zu den intermittirenden Fiebern ge— hoͤre. — Fuchs glaubt das Uebel eher mit der Febris in termittens hectica in Beziehung ſetzen zu dürfen, namentlich ſah er ſolche intermittirende Fieber im Gehirn entſtehen. Textor erinnert dagegen, daß in manchen Fällen gar keine innere Vereiterung vorgekommen fen; auch treten die hec⸗ tiſchen intermittirenden Fieber nie mit ſolcher Heftigkeit auf; ebenſo wenig find die Froſtanfaͤlle bei Abſceßbildung nach hef- tiger Entzuͤndung mit dieſer Febris intermittens traumatiea zu vergleichen. Sachs kommt nun wieder darauf zuruͤck, daß die ſo— genannte Febris intermittens traumatica uͤberhaupt wohl eine ganz andere Krankheit ſey und erinnert, daß ſchon Peter Frank davor gewarnt habe, die bei inneren Vereiterungen manchmal eintretenden heftigen Froſtanfaͤlle nicht mit kaltem Fieber zu verwechſeln. Er glaubt aber auch nicht, daß der Tetanus Aehnlichkeit mit der Krankheit habe, uͤberhaupt dieſelbe weniger eine bloß nervoͤſe, als eine allgemeine organiſche Affection ſey. Röſer moͤchte ſie am liebſten mit Venenentzuͤndung in Be⸗ ziehung ſetzen. Mehrere Anweſende erzaͤhlten noch Faͤlle, welche in der Charite in Berlin beobachtet worden find, nach heftigen Ver⸗ 935 letzungen mit Zerteißung, wo man gar keine Vereiterung in den Leichen fand. Dieſe Fälle endeten aber balb nach der Ver⸗ letzung toͤdtlich, und der Tod ſchien alſo hauptſaͤchlich Folge der gewaltigen Erſchuͤtterung des Nervenſyſtems zu ſeyn. Die Erfahrungen im Hamburger Krankenhauſe ſind nach der Bemerkung des Dr. Warburg ganz mit denen von Textor uͤbereinſtimmend. 14) Buſch ſpricht nun uͤber die chroniſchen An⸗ ſchwellungen der Ovarien und deren Behandlung. Verſchiedene Formen: 1) einfache Sackwaſſerſucht, noch die günftigfte, da Frauen dabei noch empfangen und die Kinder austragen konnen, auch die Punction immer Erleichterung ſchafft; ſelbſt in der Schwangerſchaft hat er die Punction gemacht; ja in einem Falle wurde die Frau endlich durch die Schwanger⸗ ſchaft von dem Uebel ganz geheilt. 2) Seltener iſt die Form, wo das Waſſer aus dem Ovarium dutch die Tuba ausflieft (Hydrorrhoea ovarii). Auch dieſe Form geſtattet noch eine ertraͤgliche Prognoſe. 3) Wucherung mit Bildung einer ſteatomatoͤſen Maſſe und ganz hoͤckeriger Oberflache (er ſah Ovarien von 10 — 30 Pfund Schwere: es finden ſich auch Knochen und Haare in dieſen Steatomen; Stark I. erzählt von einem hier befind— lichen, wohl 40 Pfund ſchweren Ovarium). Dieſe letztere Form iſt die ſchlimmſte, der Ausgang immer toͤdtlich: aber man ch⸗ mal leben die Frauen lange damit; in andern Fällen ſterben ſie jedoch bald, theils waſſerſuͤchtig, theils lentescirend. Die Diagnoſe iſt in der Regel ganz leicht, nur mit Graviditas ahdominalis kann die Krankheit verwechſelt werden und das Stethofcop verhütet dieſe Verwechſelung am beſten. Die Geneſis des Uebels iſt ſehr in Dunkel gehuͤllt; zwei Umdände wirken freilich oft darauf ein, nehmlich Suppressio mensium praematura und die kritiſche Periode der Frauen; aver damit iſt noch keine Erklärung der Entſtehung gegeben. Einmal ſah Buſch nach dem Scharlachfieber aus ver— nachlaͤſſigter Adſchuppung eine ſolche Krankheit des Ovarium ziemlich ſchnell entſtehen. Hinſichtlich der Operation (der Erſtirpation) iſt zwar nicht zu läugnen, daß in einzelnen Faͤllen ein gluͤckliches Reſultat er⸗ zielt worden iſt; aber die wenigſten tuͤchtigen Wundaͤrzte duͤrf⸗ ten ſich dazu entſchließen; am erſten ließe ſich vielleicht die Durchziehung eines Haarſeiles verſuchen. Man vergeſſe aber nicht, daß auch ohne alle Operation die Frauen oft 20 Jahre lang erträglich damit leben. Er glaubt, von dem Gebrauche des Karlsbader Waſſers in einem Falle günſtige Wirkungen geſehen zu haben. 15) Derſelbe fprach noch kurz über die fibroͤſen Gewaͤchſe im Uterus, welche jedesmal den Tod durch Blutfluß herbei- führen: auch hier iſt von der Operation im Allgemeinen wenig zu hoffen; aber der Blutfluß toͤdtet, nachdem heftige wehenartige Schmerzen laͤnger oder kuͤrzer vorhergegangen ſind meiſtens in Zeit von 3 — 4 Monaten, und deßhalb waͤre die Operation viel⸗ leicht manchmal doch zu verſuchen. 536 Textor erklaͤrte, keine eigene Erfahrung in dieſem Punkte zu haben, haͤlt aber die Exſtirpation fuͤr nicht raͤthlich. Stark J. ſah von Karlsbad keine Wirkung, kam aber in einem Falle auf den Gedanken, ein Haarſeil ſo einzulegen, daß von der Scheide aus ein Fleurantiſcher Trofcart eingeftoßen, in die Wunde eine mit Kali causticum getraͤnkte Wieke ein⸗ gefuͤhrt und alle paar Tage erneuert wurde. Das Ovarium verkleinerte ſich ſehr und die Frau lebte mit der verkleiner⸗ ten Geſchwulſt noch Jahre lang fort. 4 Buſch glaubt, daß die Operation von der Scheide aus gewiß oft leicht ſey, wenn die Geſchwulſt ſo tief in das Becken herabragt, und meint daher, daß das Verfahren des G. H. Stark ſehr zu beachten ſey. . 16) Fuchs erinnert dabei an die Adelheids-Quelle und Ulrich an die Saline in Vreuznach, welche außer dem Jod noch Brom in ſehr großer Menge enthält: letzterer bemerkt dabei, daß die Kreuznacher Salzquelle hoͤchſt wahrſcheinlich eine der beruͤhmteſten Mineral-Quellen in Deutſchland werden wird, ob aber die Anwendung von ſolchen Mineral-Waͤſſern bei dieſen Krankheiten der Ovarien uͤberhaupt heilſam ſey, daruͤber muͤſſen erſt die Erfahrungen entſcheiden. . Sechste Sitzung, am 24. Sept. Von 11—1 Uhr. 17) Nach Vorleſung des Protocolls theilte noch von Tuͤrkhein einige Bemerkungen uͤber die Krankheiten der Eyer⸗ ſtocke mit. Er beobachtete ſolche ſehr häufig bey Kloſterfrauen; unter 6 litt eine daran; nicht befriedigter oder unnatuͤrlich be⸗ friedigter Geſchlechtstrieb ſcheint daher die Entſtehung des Uebels mit zu veranlaffen. Die Punction ſah er fehr oft anwenden und in einem Falle 114 mal bei derfelben Frauz die Punction ſchaffte immer Erleichterung, aber nur voruͤbergehend. Vom Karlsbad kannte er keine guͤnſtige Wirkung, da— gegen beobachtete er einmal guͤnſtigen Erfolg von der Ein⸗ reibung der Tinctura Jodinae in den Unterleib (12—18 Tro⸗ pfen); aber voͤllige Heilung gelang auch mit dieſem Mittel nicht. Malfatti wendet Einreibung des Crotonoͤls an. Von der Operation erwartet er nichts und auch zum Haarſeil wuͤrde er ſich nicht leicht entſchließen. Die Menſtrua⸗ tion ceſſirt gewoͤhnlich bei ſolchen Kranken. Ulrich ſah da⸗ gegen die Menſtruation Jahre lang ungeftört dabei fortbeſtehen. Meſſerſchmidt erzählt einen Fall, wo eine junge Frau, mit bedeutender Krankheit des Ovarii zweimal ſchwanger wurde und die Kinder gluͤcklich austrug, aber bald nach der zweiten Entbindung ſtarb. Bei der Section fand ſich eine ungeheuere Sackwaſſerſucht des rechten Ovarium, wie eine Feige geſtaltet: der Inhalt war zum Theil dem Kaffeeſatz aͤhnlich und wog 46 Pfund. * Tertor ſah einen Fall, wo die Frau nach 13 maliger Punction ohne fernere aͤrztliche Behandlung ſich vollkommen erholte. Fuchs ſah in zwei Faͤllen die Ovarien mit ſchwaͤrzlichen Blaſen beſetzt und in dieſen Blaſen eine aſchgraue Maſſe; beide 537 Frauen waren noch jung verheirathet, aber unfruchtbar und deide litten an Leucorrhoea; die eine ſtarb durch eine Ruptur des mit dem kranken Ovarium verwachſenen Kolon. 18) Nunmehr ſprach Fuchs uͤber die Erſcheinun⸗ gen bei beſchraͤnkter oder unterdrückter Harn-Se⸗ und Excretion. Die Unterdruͤckung entſteht theils auf bloß dynamiſche, theils auf organiſche Weiſe. Die Harnmetaſtaſen reduciren ſich nach ihm auf folgende Formen: 1) Formen auf der aͤußern Haut: a) Prurigo senilis (Epinyetis); b) Rupia escharotica, vorzuͤglich bei Kindern; — der Harn riecht dabei ſehr ſtark; e) der fieberlofe chroniſche Pemphigus (Pompholyx); d) der Esthiomenos (nicht zu verwechſeln mit Lupus oder ſyphilitiſchen Ausſchlaͤgen), die freſſende Flechte, gewoͤhnlich von einem Naſenfluͤgel ausgehend; e) der oberflaͤchliche Wangenkrebs alter Leute. 2) Formen auf den Schleimhaͤuten. a) Epiphora senilis und Eetropium senile, manchmal mit Ausbreitung auf der Wange. 3) Affectionen des Nervenſyſtems; die allerwichtigfte Form der Harnmetaſtaſen. Die Erſcheinungen ſind nicht immer dieſelben; bald ſind die Bewegungsnerven afficirt, bald iſt delirium monotonum vorhanden mit Wiederholung der— ſelben Worte und Verfolgung deſſelben Gedankens. Alle ſterben ſoporoͤs. Bei Kindern jedoch entſteht Eclampſie ohne Hirn- ſymptome. In keiner Leiche fand er beſondere Spuren von Con⸗ geſtion im Gehirn oder Ruͤckenmarke, dagegen oft Ergie⸗ ßung eines ſehr ſalzigen Waſſers, andremal auffallende Trockenheit der Gehirnſubſtanz. 4) Manchmal entſteht Bruſtwaſſerſucht. Die Harnſtoͤrungen kommen am haͤufigſten bei alten Leuten vor; das diaͤtetiſche Verhalten ſcheint von Einfluß zu ſeyn; Genuß ſcharfen Käfes, ſchlechte Atmoſphaͤre ꝛc. Die Erſcheinungen im Nervenſyſtem treten vorzuͤglich auf, wenn die Hautfunctionen unterdruͤckt werden. — Behand: lung: Terpentinoͤl und Kanthariden mit forgfältiger Haut— cultur; in manchen Faͤllen wendet der Blaſenſtich ſchnell die drohende Gefahr ab. x Auf feine Frage, ob dieſer Typhus urinosus, wie er ihn kurz nennen wolle, ven einem der anweſenden Herrn mit Erfolg behandelt worden ſey? wurde mit Nein ge antwortet. Buſch fuͤgte noch hinzu, daß er auch eine auffallende Roͤthung der Schleimhaut der Zunge und des Mundes beobachtet habe, und daß bei dem Asthma urinosum die Kranken zuerſt athmeten, als wenn ſie gelaufen waͤren. Iſis 1837 Heft 7 538 Als Gehirnſymptome ſah auch er hauptſaͤchlich sopor oder hoͤchſtens delirium mite. 19) Röſer ſpricht über die Fieber in der Levante. Die Englaͤnder nennen die Krankheit Mediterranean fever, in Conſtantinopel heißt es Fieber ohne Diarrhoe, und man findet da Tauſende von Kranken beiſammen. Im Jahr 1833 erſchien zu Nauplia eine Influenza, aus⸗ gezeichnet durch heftige Congeſtion nach dem Kopfe und deßhalb Aderlaͤſſe erfordernd. Im Jahr 1834 entwickelte ſich unter den Bayeriſchen Truppen in Griechenland nach angeſtrengten Maͤr⸗ ſchen ein Gallenfieber mit vorherrſchender Affection des Gehirns und großer Neigung zur Intermiſſion. Im Jahr 1835 ent⸗ ſtand eine ſehr boͤsartige Wechſelfieber-Epidemie bei ſtarker Hitze im Monat September beſonders dadurch ſo gefaͤhrlich, daß ſchon der zweite Aafall oft toͤdtete, auch wenn der erſte ſehr gelind geweſen war. Bei der Section fand man nicht ſelten wahre Erweichung der parenchymatoͤſen Organe, ſelbſt der Subſtanz des Herzens. Eine antigaſtriſche Behandlung erwies ſich als hoͤchſt nach— theilig; beſſern Erfolg gab eine kuͤhlende, antiphlogiſtiſche Be: handlung, namentlich anfaͤnglich ein Aderlaß. Große Doſen von Chinin vor dem Anfall bis zu drei Drachmen in 24 Stunden, wendeten den 2. Anfall manchmal gluͤcklich ab. War der Froſt ſchon eingetreten, fo ſchadete Chinin ſehr. Er gab das Chinin (aufgelöft mit etwas Schwefelſaͤure) gleich nach dem erſten Anfalle und erreichte dadurch ſehr viel. — Die aͤußere Anwendung des Chinins durch Einreibungen nuͤtzte nur in leichtern Fieberanfaͤllen. Brechmittel wurden ſelten angewen⸗ det. Sie ſchaden in Griechenland faſt immer, weil der Turgor biliosus gewöhnlich inflammatoriſcher Art iſt. Während des Froſtes bemerkte man zuweilen eine deutliche An⸗ ſchwellung der Milz, welche nach dem Anfalle wieder verſchwand, auch Petechien, Vibices und ſelbſt Blutbrechen traten im Anfalle ein. Das Fieber im Spital Maltepe von Conſtantinopel ſcheint mit der Peſt verwandt zu ſeyn und wird gleichfalls am erfolgreichſten durch Aderlaͤſſe und Chinin be kaͤmpft. Der Causus der Alten bildet noch jetzt eine Hauptfieber⸗ form in Griechenland; man nennt ihn Kausis, im Gemeinen xarıoe; es iſt immer heftige Congeſtion nach dem Kopfe da⸗ mit verbunden, deßhalb Aderlaͤſſe unentbehrlich und Brechmittel ganz unzulaͤſſig. Aber alle dieſe Fieber haben Neigung zur Intermiſſion, hauptſaͤchlich mit Quotidiantypus. Milzanſchwel⸗ lungen ſind deßhalb in Griechenland ſehr haͤufig; auf der Inſel Spezzia iſt die Anſchwellung der Milz förmlich eine endemiſche Krankheit, namentlich unter Kindern: jedoch ſcheint in neuern Zeiten dieſe Neigung zur Entſtehung von Milzkrankheiten viel häufiger geworden zu ſeyn. In vielen Faͤllen ſcheint die Anz ſchwellung der Milz ohne vorgaͤngiges Wechſelſieber ſich aus⸗ zubilden. Dem Ausbruche des kalten Fiebers geht ſtaͤts ein poly⸗ choliſcher Zuſtand voraus, und nichts verhuͤtet das Fieber mehr als gänzliche Abſtinenz vom Fleiſch. Auch Recidive werden daher leicht durch Genuß von Fleiſchſpeiſen, ſelbſt nur von einer Fleiſchbrühe, herbeigefuͤhrt; — eine rein vegetabiliſche Nahrung iſt das beſte Mittel zur en Der Recidive. 3 539 2 In Beziehung auf die Behandlung der Paroxysmen ſelbſt bemerkt er noch, daß man hauptſaͤchlich dann auf Einleitung einer Criſis bedacht ſeyn muͤſſe (ganz nach dem Beiſpiel des Hippokrates), daher Campher ſich vorzuͤglich dazu eigne, den gefaͤhrlichen Paroxysmus gluͤcklich zu Ende zu führen. Aderlaß kann hier ſchnellen Tod veranlaſſen. Es find zwei Formen von Wechſelfiebern zu unterſchei⸗ den, die eine mehr rheumatiſchen, die andere mehr gaſtriſchen Urſprungs. Sachs fuͤgte noch einige critiſche Bemerkungen über den ganz eigenthuͤmlichen Character des kalten Fiebers in Griechen⸗ land bei, bemerkte, daß das Urtheil uͤber das Chinin haͤufig ein ganz falſches ſey, daß man von der Wirkung und von der Gabe deſſelben unrichtige Vorſtellungen habe, — und daß die reſol⸗ virende Methode in Verbindung mit China (Salmiak, Rha— barber, gelindbittre Extracte) dei uns wenigſtens die Re⸗ cidive ſehr gluͤcklich verhuͤte. Wogegen Röfer erklärte, daß auch er die reſolvierenden Mittel nicht verabfäumt, aber ganz unzureichend gefunden habe. G. H. Succow bemerkt da⸗ bei, daß er einen großen Werth auf die Darreichung des Chi⸗ nins unmittelbar vor dem Anfall lege. 20) Stark J. ſprach nun über einige Krankhei⸗ ten der Urinwerkzeuge, namentlich der Prostata, und zeigte eine ungemein vergrößerte Prostata vor. In ſolchen Faͤllen gelingt die Application des Catheters nicht; deßhalb machte er immer die Punction und ließ die Ca— nuͤle des Troikars ſo lange liegen, bis der Urin wieder auf gewoͤhnlichem Wege abging; in einem Falle trug der Kranke die Canule ohne Nachtheil 4 Jahre lang (natuͤrlich wurde ſie fleißig gereinigt). Ferner zeigte er ein ſehr merkwuͤrdiges Praparat von einem großen Blaſenſteine in der Blaſe vor, welcher die Muͤndun⸗ gen der Uretern vollkommen verſchloſſen, dadurch Zerreißung des einen Harnleiters und ſo den Tod veranlaßt hatte. Sachs verſpricht ihm ein aͤhnliches Praͤparat aus Koͤnigsberg zu ſenden. 21) Lentin berichtete hierauf über Verſuche von Uebertragung des Kuhpockengiftes von Kindern auf Kuͤhe. — Die Kuͤhe waren hoͤchſtens 4 Jahre alt und wurden 6 Wochen nach der Geburt des letzten Kalbes geimpft; man muß bei der Impfung aber tief ſchneiden. — Schon am 5. Tage zeigten ſich kleine Puſteln, am 8. hatten ſie ihre Aeme erreicht; am 14. Abtrocknung. Der Schorf fiel erſt gegen den 24. ab. Will man das Gift aus dieſen Pocken benutzen, ſo muß man die ganze Decke der Pocke abtragen und dann ſtroͤmt die Lymphe in reichlicher Menge aus. Bei der Uebertragung auf Kinder iſt es am beſten, die noch warme Lymphe zu nehmen; die Reaction iſt dann viel ftärker; die Impfſtelle wird ſehr heftig entzuͤndet, und Per— ſonen, welche 5 mal vergeblich geimpft waren, wurden von ſol— cher Lymphe mit Erfolg geimpft. Die Impfung von Kuh auf Kuh ſchlaͤgt nicht wohl über die 5. Generation an. Vario: loiden entſtehen aber auch nach ſolchen Impfungen. — 540 Sachs erinnert, daß die von Dr. Carganico in Kits thauen gemachten Verſuche daſſelbe Reſultat geliefert haben. 22) G. H. Succow zeigte ein lebendes Exemplar von den Folgen des Herpes exedens vor: die ganze Naſe, der Gaumen, die Oberlippe waren zerſtoͤrt, das Uebel ſelbſt aber geheilt. Die Entſtehung war durch Amenorrhoe bedingt. — Anwendung von mercur. praec. ruber und Sarſaparille mit ſchmaler Diaͤt hatten die Heilung bewirkt. Er erinnert ferner an den Gebrauch der Plantago media bei Geſchwuͤren und wuͤnſcht die Aufmerkſamkeit der Aerzte dar⸗ auf hinzuleiten. Siebente Sitzung, am 24. Sept. Abends von 6—8 uhr. 23) von Tuͤrkheim ſpricht über die Verwandt: ſchaft des als Vorläufer der Cholera in Oeſter— reich erſchienenen Typhus abdominalis mit der Febris intermittens und macht darauf aufmerkſam, daß man bei ſorg⸗ faͤltiger Beobachtung ſtaͤts eine Art von Intermiſſion wahrge⸗ nommen habe. Die Krankheit fing als Febris catarrhalis oder gastrico - catarrhalis an, der Uebergang derſelben in das Sta— dium nervosum ließ ſich durch keine der gebraͤuchlichen Me— thoden verhüten und die Mehrzahl der Kranken gieng zu Grunde. Die ungemeine Remiſſion der heftigen Krankheit gegen Morgen und die Erinnerung an eine feine Bemerkung Gua— rin's, daß intermittierende Fieber oft wie remittierende aus⸗ ſehen, brachten ihn auf den Gedanken, das Chinin zu verſuchen und ſeine Vermuthung wurde vollkommen beſtaͤtigt. In allen Stadien der Krankheit, ſelbſt gleich von Anfang, wirkte das Chinin ganz vortrefflich. Von einer großen Anzahl Kranken ſtarben nur 2, und dei dieſen trat die aͤrztliche Behandlung ſehr ſpaͤt ein; es war ſchon Flockenleſen und Meteorismus vorhan— den. In ſeiner eigenen Familie rettete er drei Kinder von der ſchrecklichen Krankheit durch dieſes herrliche Mittel. — Er nahm keine Ruͤckſicht auf belegte Zunge, Sordes, Diarrhoe, ſchmerzhaftes Gefuͤhl beim Druck auf den Unterleib u. ſ. w., noch ſonſtige Symptome; er gab das Chinin alle 2 Stunden zu 1— 2 Gran und ließ dabei nach Umſtaͤnden kalte Umſchlaͤge auf den Kopf machen. Er zog dem Sulphas chinini in man⸗ chen Faͤllen das ſalzſaure Chinin vor, beſonders wenn Druck im Magen darnach entſtand, gab es aber in ſtaͤrkerer Gabe, als das ſchwefelſaure. ; Sachs erklaͤrt, daß er keineswegs gegen die Anwendung des Chinins bei noch vorhandenen gaſtriſchen Symptomen ſey, daß man aber ſich nicht zu ſehr auf die Wirkung des Chinins verlaſſen ſolle, mit der Unterdruͤckung des Paroxysmus ſey noch nicht Alles gethan und der Grund der Krankheit nicht immer gehoben. Hinſichtlich der beiden Präparate, ſalzſaures und ſchwefek⸗ ſaures Chinin, erklaͤrt er ſich mit von Tuͤrkheim einverſtan— den, nur gibt er das ſalzſaure in kleineren Gaben, da es ja auch verhaͤltnißmaͤßig mehr Chinin in ſeiner Zuſammenſetzung enthalte. Zwei Drittel reichen hin, von der Doſis des ſchwe— felſauren Praͤparats. Zu große Doſen von Chinin haͤlt er für 541 überflüffig, wenn auch nicht für ſchaͤdlich; das Chinin wirkt vorzugsweiſe auf das Nervenſyſtem und iſt und bleibt nur ein Theil der China, kann daher das Ganze nie erſetzen, nament— lich nicht die roborierende und reſtaurierende Wirkung derſelben. In Beziehung auf das von Röſer heute Morgen über den Causus des Hippocrates erinnert er nachtraͤglich, daß bei vielen intermittierenden Fiebern eine gegen die Stoͤrungen des Unterleibs gerichtete Vorbereitende Behandlung ganz unerlaͤßlich iſt und eben deßhalb Recidive ſo leicht entſtehen, wenn dieß vergeſſen wird. Röfer rechtfertigt die großen Doſen von Chinin durch die in Griechenland herrſchende Malaria, namentlich in man— chen Gegenden. Ulrich fuͤgte noch einige Bemerkungen uͤber die ſehr wichtigen Beobachtungen des H. von Tuͤrkheim bei und er klaͤrte, daß ihm 2 Puncte davon ganz neu erſcheinen: 1) die Vergleichung des Typhus abdominalis mit Febris in- termittens; 2) die hoͤchſt gluͤckliche Anwendung des Chinins bei dieſer gefaͤhrlichen Krankheit, und bat die uͤbrigen Herren, ſich zu erklaͤren, ob ſie aͤhnliche Beobachtungen aus eigener Erfah— rung kaͤnnten. Keiner der Anweſenden hatte ſolche gemacht, aber Mehrere verſicherten, daß auch ſie die Mittheilung des H. von Tuͤrkheim ſehr beherzigen wuͤrden. 24) Hierauf ſprach O. M. R. von Froriep über die Lebens verſicherungen vom aͤrztlichen Stand— punkte betrachtet. Er bemerkte unter anderen dabei, daß der Selbſtmord nicht immer von der Verpflichtung, die Ver— ſicherungsſumme zu zahlen, entbinden koͤnne, da Selbſtmord oft Folge von Krankheit iſt. Ferner, daß man ſelbſt Kranke aufnehmen koͤnne, wenn man ſich durch beſtimmte Cautelen dabei verwahre, namentlich ſolche Kranke, deren Lebensdauer ſich mit einiger Sicherheit im Durchſchnitte berechnen laͤßt; ſolche Kranke wuͤrden dann unter andern Bedingungen verſichert werden; ſie muͤßten eine hoͤhere Praͤmie bezahlen, welche nach Berechnung der wahrſcheinlichen Lebensverkuͤrzung zu bemeſſen waͤre. Hierzu iſt es noͤthig, uͤber die haͤufigern Krankheiten Be— obachtungen anzuſtellen, wie viel in der Regel das Leben da— durch verkuͤrzt wird. In England hat man ſchon angefangen, Kranke zu ver⸗ ſichern, namentlich das Asylum Life office Nr. 70. Korn- hill. Nr. 5. Waterloo- place. Die Aerzte werden in ſolchen Fällen noch größere Um— ſicht und Genauigkeit noͤthig haben, und wuͤnſchenswerth ſind moͤglichſt gleiche Grundſaͤtze. Hierauf gab er einige allgemeine Regeln bei der Unter⸗ ſuchung der zu Aſſecurirenden an. Er druͤckt den Wunſch aus, daß ſowohl bei Errichtung der neuen Lebensverſicherungsbank in Berlin, als auch in Oeſterreich auf die von ihm gegebenen Andeutungen Ruͤckſicht genommen werde, und empfiehlt die An— gelegenheit dem H. von Tuͤrkheim zur gefaͤlligen Unter— ſtuͤzung. Ulrich druͤckt den Wunſch aus, daß H. von Froriep dieſen intereſſanten Vortrag durch den Druck bekannt machen möge, 542 Sachs glaubt, daß bei den Berechnungen hauptſaͤchlich Quetelet in Bruͤſſel zum Muſter zu nehmen ſey, da dieſer das Rechnen wirklich verſtehe. H. von Tuͤrkheim gibt die Zuſicherung, die Sache veſtzuhalten. Achte Sitzung, am 25. Sept. Von 10 — 12 uhr. von Tuͤrkheim bemerkt noch nachtraͤglich in Beziehung auf den Typhus abdominalis, daß er anfaͤnglich auch Brech— mittel beim Beginn der Krankheit verſucht habe, aber faſt im⸗ mer ohne Erfolg. 25) Renner liefert einen Beitrag zu den Nierenkrank⸗ heiten in einem Praͤparat vom Schwein. Der Ureter iſt ganz enorm ausgedehnt und die Niere ſelbſt in eine hoͤckerige Blaſe aufgetrieben. Die Krankheit befand ſich merkwuͤrdiger Weiſe in beiden Nieren. Er glaubt, daß die blaſenartige Beſchaffen— heit der Niere durch allmaͤhliche Abſorption entſtanden ſey. Hieran knuͤpft Ulrich die Mittheilung eines merkwuͤrdigen Falles von Blaſen- und Nierenkrankheit, welche urſpruͤnglich allein durch eine Strietura urethrae veranlaßt war. Die Blaſe um's Vierfache ausgedehnt, 4 Taſchen darin; die Ureteren fo weit wie der Duͤnndarm, die Nieren enorm vergroͤßert, nament— lich die Nierenbecken und die Nierenkelche. Sachs fuͤgte einige critiſche Bemerkungen über die Krank: heiten der Nieren und das Verhaͤltniß derſelben zu manchen Lungenkrankheiten bei. 26) Eine vom Pr. Suͤnefeld eingereichte ſchriftliche Ab: handlung uͤber die Vermittelung der Gegenſaͤtze und Widerſpruͤche in der theoretiſchen und praktiſchen Medicin mit befonderer Nüd- ſicht auf die chemiſchen Ergebniſſe des letzten Jahrzehends wurde zu den Acten genommen, da ſich keine Zeit zur Vorleſung fand. 27) Seinzmann zeigte einige kranke Zaͤhne von ſcro— phuloͤſen, rhachitiſchen und ſyphilitiſchen Perſonen vor und be wies dadurch, daß die Zaͤhne gleichzeitig mit dem ganzen Kno⸗ chenſyſtem leiden. Ulrich erſuchte im Auftrage des Prof. Valentins aus Breslau die practiſchen Aerzte, den phyſiologiſchen Ver— ſuchen über die kuͤnſtliche Verdauungsfluͤſſigkeit ihre Aufmerk⸗ ſamkeit zu ſchenken und ſelbſt Verſuche anzuſtellen. v. Froriep ſchlug vor, den anweſenden Dr. Schwann zu erſuchen, den noch hier anweſenden Aerzten die Verſuche vor⸗ zumachen. 28) Raifer theilte folgenden Fall von Superfötation mit: Wie bekannt, herrſcht über die Möglichkeit der Super: fötation unter den Aerzten eine verſchiedene Meinung; während dieſe die Moͤglichkeit einer Superfoͤtation behaupten, wie Pli— nius, Harvey, Alberti, Teichmeyer, Haller, Plouquet, in neuer Zeit Dr. Moebus zu Dieburg (in Henke's Zeitſchrift f. d. St. Arzneikunde. 2. Heft 1836): wohin noch der in der Ga- zette de Santé vom 5. Juny 1821 erzählte Fall, wo eine 543 Negerinn ein Neger: und Mulattenkind zugleich gebar und ſelbſt geſtand, an einem und demſelben Abende einen Neger und einen Weißen umarmt zu haben (in Henke's Zeitſchr. f. d. St. A. Kunde. 5. Ergaͤnzungsheft S. 281), ſowie der Fall gehört, den Percy (in der Revue medic. francaise et étrangère Vol. X.) mittheilt, wo ein reifes Kind und ein viermonatlicher, gut erhaltener Foͤtus zugleich geboren wurde, — laͤugnen die andern die Moͤglichkeit einer Ueberfruchtung durchaus, wie J. E. Hebenſtreit, Ludwig, Pearſon, Metzger, Rooſe, Schmidt⸗ muͤller, oder fie geben die Möglichkeit nur für den Fall zu, wenn ein gedoppelter Uterus bei dem menſchlichen Weibe vor⸗ handen ſey. Da aber fuͤr die gerichtliche Medicin es von hohem In— tereſſe ſeyn muß, auch in der Lehre der Ueberfruchtung zunaͤchſt durch wiederholte Erfahrungen mehr Beſtimmtheit zu erlangen, wenn gleichwohl, wie der um die gerichtliche Medicin ſo ſehr verdiente Henke ſagt, die gerichtlichen Faͤlle von Superfoͤtation zu den größten Seltenheiten gehören mögen, fo erlaube ich mir, Hochverehrlicher Verſammlung einen Fall aus eigener Wahr⸗ nehmung mitzutheilen, der mindeſtens als Beleg fuͤr die Be⸗ hauptung der Moͤglichkeit einer Ueberfruchtung dienen koͤnnte. Die Ehefrau von N. N., eine ſchwaͤchliche, hyſteriſche, im hohen Grade aberglaͤubiſche, und daher an Hexen und Dämonen glaubende Perſon, 40 Jahre alt, hatte bereits acht: mal, und zwar jedesmal regelmaͤßig geboren, nach der Geburt aber immer an ſtarken Blutungen und Ohnmachten gelitten. Sie fühlte ſich im October 1834 zum neuntenmal ſchwanger und wurde, nachdem ſich die Kindesbewegung in der Mitte der Schwangerſchaft, wie gewoͤhnlich, eingeſtellt hatte und ihrer Rechnung nach die Geburt erfolgen mußte, am 20. July 1835 von einem Knaben entbunden, der alle Zeichen der vollkomme— nen Reife in ſich vereinigte und bis zur Stunde munter und geſund geblieben iſt. — Die Placenta folgte dem gebornen Kinde auf dem Fuße, worauf ein maͤßiger Blutverluſt eintrat, doch dießmal von Ohnmachten nicht begleitet, der jedoch nach einer halben Stunde der Art befeitigt war, daß auch ein Tro— pfen Blut nicht mehr abging. — Es ſtellten ſich bald dar⸗ auf neue Wehen ein, die anfaͤnglich für Nachwehen gehalten wurden, fpäterhin aber, indem fie zu heftig und treibend wur⸗ den, zu einer Unterſuchung veranlaßten, bei welcher ſich ergab, daß ſich eine zweite Waſſerblaſe eingeſtellt hatte, die irgend einen Koͤrper zu enthalten ſchien. — Nach Verlauf von 8 Stunden, von der Geburt des erſten Kindes an gerechnet, zerriß die Blaſe und ein zweites Kind wurde geboren, dem gleichfalls der Mut— terkuchen folgte. Es war aber kein reifes, ausgetragenes und lebensfaͤhiges Kind, ſondern es trug alle Zeichen an ſich, die für einen Foͤtus von 8 — 4 Monaten ſprechen. Die Groͤße deſſelben betrug 4 — 5 Zoll, die Schwere allenfalls 10 — 12 Loth, — der Kopf war im Verhaͤltniß zum übrigen Körper bedeutend groß und dick; — die Hirnſchale war gleichfalls ſehr groß im Verhaͤltniß zum Geſicht; die Augaͤpfel ragten als dunklere Puncte hervor, naͤherten ſich jedoch, gleich den groͤ⸗ ßeren Theilen der uͤbrigen Sinnesorgane, ſchon mehr ihrer eigentlichen Form, — der Hals war ſehr kurz, nach vorwaͤrts gebeugt, der Ruͤckgrath gekruͤmmt, das Os sacrum hervorragend, die Finger an Haͤnden und Fuͤßen im Verhaͤltniß zu den uͤbri⸗ gen Theilen der Extremitaͤten ſehr lang; die Ruthe lang, aber ſehr dünn, es ließ ſich das Geſchlecht ſchon erkennen, — die Bedeckungen der ſehr ausgedehnten Bauchhoͤhle waren noch Spuren von Faͤulniß. * 544 duͤnn, und man konnte durch dieſelben die Leber, die bedeutend groß erſchien, ziemlich genau erkennen, — die Nabelſchnur zeigte ſich ſchon ziemlich ſtark und gewunden, und ſchon ließ ſich die Placenta erkennen; — Haare am Kopfe waren noch nicht zu bemerken, ebenſo wenig das feine Wollhaar (lanugo), wie der kaͤsartige Schleim (vernix caseosa), der die Oberfläche der Haut bei einer Frucht in den ſpaͤteren Jahren uͤberzieht. — Kurz! es fanden ſich an dem Foͤtus nur jene Erſcheinungen, die für ein Alter von 3, hoͤchſtens 4 Monaten ſprechen, das gegen mangelten alle Zeichen der Reife und Zeitigkeit; nament⸗ lich die Laͤnge des Körpers von 19 — 22 rheinl. Zollen, das Gewicht von 6 — 7 Pfunden, die Nägel an Händen und Fuͤ⸗ ßen, das Kopfhaar, die weißroͤthliche Farbe der Haut, die feſten und gerundeten Gliedmaaßen u. ſ. f. 4 Uebrigens war der Foͤtus gut erhalten und ohne alle Die Section dieſes 8 — 4 monatlichen Foͤtus wurde durch⸗ aus nicht geſtattet, fo gern ich fie auch unternommen hätte, Keinem Zweifel iſt es wohl, wie ich hoffe und wie eine hochverehrliche Verſammlung mit mir einverſtanden ſeyn wird, daß der in Rede ſtehende Foͤtus nur 3, hoͤchſtens 4 Monate alt war, und ich gebe die Verſicherung, daß nach genauer Un⸗ terſuchung und unter Beruͤckſichtigung aller Umſtaͤnde das zu⸗ erſt geborne Kind ein in jeder Beziehung gehörig ausgetra⸗ genes, reifes uud zeitiges Kind war, wofür noch ſpricht, daß die Niederkunft der Mutter zu der Zeit erfolgte, wo ſie nach dem Ausbleiben der monatlichen Regeln und muthmaßlichen Conception, wie nach der erſten von der Mutter wahrgenem⸗ menen Bewegung des Kindes erfolgen mußte. Es erledigt ſich daher gegen die Annahme einer Superfoͤtation in diem Falle der Einwurf, daß die Geburt des erſten Kindes eine vorzeitige (Partus praemat.), d. h. eine ſolche geweſen ſey, wo fie zwar vor Ablauf des regelmaͤßigen Termins erfolgte, im 7. oder 8. Monate, wo aber das Kind doch ſo weit ſchon ausgebildet iſt, daß es im Stande iſt, ohne völlig reif zu ſeyn, nach der Ge⸗ burt fortzuleben; oder daß fie gar im Sinne Schmidtmuͤller's eine wirkliche fruͤhreife Geburt (partus praematurus) im Gegen⸗ ſatze zu einer Spätgeburt (partus retardatus) geweſen ſey, wo alſo das erſte Kind vor dem Ablaufe, des gewöhnlichen Ter⸗ mins des Geborenwerdens eine völlige Reife und Zeitigkeit ers langte, wodurch aber möglicher Wefe dem zweiten Kinde ein doppelter Nachtheil entſpringen konnte, einmal, daß ſich das erſte Kind auf Koſten des zweiten zu fruͤh entwickelte, und das zweite dadurch in der Bildung zuruͤckblieb, und dann, daß durch die erfolgte zu fruͤhe Geburt des erſten Kindes auch das zweite vorzeitig und hoͤchſt unausgebildet geboren wurde. Inſofern nun in dieſem Falle keine dieſer Annahmen ſtattfinden kann, indem die Dauer der Schwangerſchaft von 9 Sonnenmonaten, die voͤllige Reife und Zeitigkeit des erſt⸗ gebornen Kindes, welches nach der Seburt tuͤchtig ſchrie, frei athmete, und Nahrung willig zu ſich nahm, auch durchaus kein aͤctliches Anſehen hatte, ſowie die Erſcheinungen am zwei⸗ ten Kinde, die unzweideutig nur für einen Fötus von 8 — 4 Monaten ſprechen, jene Annahmen nicht im Mindeſten recht⸗ fertigen; ſo blieb nur noch als Einwurf gegen die Superfoͤta⸗ tion im gegebenen Falle jener uͤbrig, daß die Mutter einen gedoppelten Uterus gehabt habe, daß alſo beide Uteri zu ver ſchiedenen Zeiten befruchtet worden ſeyen. 545 Abgeſehen davon, daß bis jetzt noch kein Fall beobachtet wurde, wenigſtens zur oͤffentlichen Kenntniß kam, wo eine Ueberfruchtung und doppelte Schwangerſchaft bei Weibern mit doppeltem Uterus ſtattfand, daß Oſiander und Tiedemann Per— ſonen mit doppeltem Uterus und Scheide entbanden, wo aber immer nur eine Abtheilung des Uterus ſchwanger war, fuͤhre ich hier nur noch zur Widerlegung dieſes Einwurfes in unſe— rem Falle an, daß weder eine doppelte Scheide, noch ein doppelter Uterus ſich auffinden ließ, woruͤber nicht nur eine genaue Unterſuchung der inneren Geſchlechtstheile ziemliche Ge— wißheit verſchaffte, ſondern noch der Umſtand, daß ſchon nach einer kleinen halben Stunde, ſobald man das zweite Kind in dem wieder mehr contrahirten Muttermund fuͤhlte, jede Blutung aufhoͤrte, dieſe aber dann wieder erfolgte, als auch das zweite Kind geboren war, ein Beweis, daß das zweite Kind den Ein- gang zu derſelben Hoͤhle verſchloſſen, in der das erſte ſich be— funden hatte, und dadurch den Abfluß von Blut verhinderte, der aber alsbald ungehindert ſtattfand, als das zweite ges boren war. Ich theilte dieſen gewiß ſehr intereſſanten Fall, nament⸗ lich für die gerichtliche Medicin, Hochverehrlicher Verſammlung ſo mit, wie ich ihn ſelbſt beobachtet habe, und erlaube mir nur, einige Einwuͤrfe, die namentlich vom Standpunkte der gericht: lichen Medicin gegen eine wirkliche Superfoͤtation in gegebenem alle gemacht werden koͤnnten, zu eroͤrtern und bezuͤglich zu beſeitigen. — Jene Einwuͤrfe oder Zweifel, da beſtimmte Thatſachen nicht geradehin abgelaͤugnet werden koͤnnen, welche die Phyſiologie gegen den hier vorgetragenen Fall und meine ausgeſprochene Anſicht vorbringen koͤnnten, eroͤrtere ich zunaͤchſt nicht, wohlwiſſend, daß ich hier einen harten Kampf beſtehen wuͤrde, der am Ende doch zur Zeit kein anderes Reſultat haben wuͤrde, als: ad acta. Nach der Erklaͤrung von von Froriep und Sachs duͤrfte dieſe Beobachtung nicht als ein ſtringenter Beweis für Superfötation angeſehen werden, da der jüngere Foͤtus nicht lebend geboren wurde, und folglich vor der völligen Entwicke— lung des aͤlteren abgeſtorben ſeyn konnte, ohne zu verweſen. Uebrigens wurde die Mittheilung dieſer, wenn auch zweifel⸗ haften, Beobachtung mit Dank aufgenommen. 28) Brandes aus Salzuffeln ſpricht über die Be: nutzung der in Meinberg aus der Erde ausſtroͤ— menden Kohlenſaͤure zu aͤrztlichen Zwecken. Er erzaͤhlte zuerſt das Geſchichtliche von der Auffindung dieſer trockenen Kohlenſaͤurequelle, woraus ſich ergab, daß es in der erſten Zeit ein 70 Fuß hoher Springquell von Kohlenſaͤure war, welcher allmaͤhlich ſank und jetzt nur mit geringer Erhe⸗ dung uͤber dem Crdboden fortfließt. Nach angeſtellter Tenſions-Meſſung fand man, daß das Queckſilber bis zu 36 Linien erhoben werden kann, folglich iſt die Spannung dieſer kohlenſauren Quelle außerordentlich groß und es wurde dadurch die Leitung nach den Brunnenhaͤuſern ſehr erleichtert. Hinſichtlich der Quantitaͤts-Beſtimmung ergab ſich, daß ſich aus dieſer einen Bohroͤffnung in der Minute 20 Cubikfuß Gas entwickelten. Wahrſcheinlich wuͤrden ſich aus der ganzen Gegend von Meinberg (25 Quadratmeilen) taͤglich einige Tauſend Pfund entwickeln laſſen. Es ſind in Meinberg Iſis 1837. Heft 7. 546 Einrichtungen zu dieſen kohlenſauern Gasbaͤdern getroffen wor⸗ den; ferner eine Einrichtung zur Schwaͤngerung des Bades waſſers mit Kohlenſaͤure; endlich noch eine Einrichtung, um die Kohlenſaͤure zur Verbeſſerung der Mineralwaͤſſer zu benutzen, namentlich zur Bereicherung eines in der Naͤhe von Meinberg entſpringenden, an fixen Beſtandtheilen dem Kiſſinger Ragozi ſehr aͤhnlichen Waſſers. Endlich theilte Saeſer einige Aufforderungen des G. H. Kieſer (welcher durch Geſchaͤfte der Geſellſchaft an der Sitzung Antheil zu nehmen verhindert war) mit: 1) über die wahre ſcheinliche Identitaͤt der Menſchenblattern, der Kuhpocken, der Schafpocken, der Mauke und der Hundeſeuche bei verſchiedenen Thieren Wechſelimpfungen anzuſtellen, um dieſen ſo wichtigen, bisher noch unerledigten Gegenſtand in's Reine zu bringen; — 2) durch Beobachtungen, und wenn moͤglich Verſuche auszu⸗ mitteln, ob die Viehſeuche, welche auf Menſchen uͤbertragen, die ſchwarze Blatter bildet, nicht vielleicht das Nervenfieber und auch Peſt und gelbes Fieber compenſire, ſo daß die ſchwarze Blatter ein gleiches Schutzmittel gegen Nervenfieber, Peſt und gelbes Fieber ſey, wie die Kuhblattern gegen die Menſchen⸗ blattern. IX. Thierärztliche Abtheilung. Vorſtand: G. M. R., Pr. und Dr. Nebel. Secretair: Pr. Dr. Renner. Erſte Sitzung, am 23. September. 1) Auf Veranlaſſung des Hofroßarztes Lotze wurde die Hufgelenk-Laͤhme der Pferde beſprochen und der Umſtand her— vorgehoben, daß ſie ſo oft verkannt und fuͤr Buglaͤhme gehal⸗ ten wird. Sowohl er als Renner theilt mehrere darauf be⸗ zuͤgliche Fälle mit. Webel warf die Frage auf, ob dieſes Uebel in Folge der Rehe (Huf-Entzuͤndung) und ſonſt metaſtatiſch entſtehen koͤnne, welche Renner nach einem Falle, von dem ſich das Praͤparat in der ihm anvertrauten Sammlung befindet, dejahen zu koͤnnen glaubte. Es fanden ſich nehmlich als Folgen der Rehe Hufgelenk-Laͤhme und chroniſche Mauke an einem und demſelben Fuße. 2) Lotze theilte den Fall eines wegen unaufhoͤrlich wieder⸗ kehrender Anfaͤlle von Fallſucht unbrauchbar gewordenen Pferdes mit, welche durch enorme Gaben von 1 Pfd. Belladonna-Extract in ſehr kurzer Zeit geheilt wurde. Mit Aufhoͤrung der fehr heftigen Zufaͤlle der Belladonna-Vergiftung trat dauerhafte Ge⸗ neſung ein. Gegen jene war bloß eine Blutentziehung ange⸗ wendet worden. Dieſe Mittheilung veranlaßte den Pr. Renner auf den großen Nutzen aufmerkſam zu machen, welchen die Extracte der Belladonna und des Stechapfels in gehoͤrigen Ga— ben von einer halben bis zu einer ganzen Unze gegen Krampf⸗ Coliken und krampfhafte Krankheiten der Blaſe leiſten, auf merkſam zu machen. Bey dieſer Gelegenheit erwaͤhnte er eines ſpaͤtern Falles von Krampfrolik bey einem jungen Pferde, da⸗ durch merkwürdig, daß das Ende des Krummdarms beynahe bis an das Ende des Blinddarms als Volvulus umgekehrt ein⸗ gedrungen und incarceriert war. Eine unverkennbare Lienitis ſchien die Kraͤmpfe des Darmcanals veranlaßt zu haben. 35 547 3) Brauell ſprach noch uͤber die verſchiedene Bereitung der narcotiſchen Extracte und der davon abhaͤngenden verſchie— denen Wirkungen. zweyte Sitzung, am 24. September. Lentin wollte über die Impfung der Kühe ſprechen. Da aber dieſer Gegenſtand auch die Aerzte intereſſieren konnte, ſo ſuchte man es in der medic. Abtheilung zu thun. Röſers Klage über die häufigen Todesfälle unter den orientaliſchen Pferden des Marſtalls zu Athen, welche durch innere Entzuͤndungen verurſacht wurden, gab dem Prof. Renner Veranlaſſung, ſich Über den Umſtand auszusprechen, daß bey dieſen edeln Thieren und ihren Nachkommen der entzuͤndliche Character meiſtens eine ſolche Heftigkeit erreicht, daß nur eine zeitig und kraͤftig angewandte entzuͤndungswidrige Behandlung Hilfe gewaͤhren kann, eine Behandlung, deren Maaß nicht im⸗ mer nach der Art, wie ſie bey gemeinen Pferden anzuwenden waͤre, beſtimmt werden darf. Das Clima Griechenlands ſcheint dieſen Umſtand noch wichtiger zu machen, indem es auch der Entſtehung entzuͤndlicher Krankheiten bey den Menſchen fo guͤn— ſtig iſt. X. Agronomiſche und technologiſche Abtheilung. Vorſtaͤnde: Prof. Schweitzer und Prof. Reum. Secretaͤr: Prof. Pohl. Erſte Sitzung, am 20. Sept. 1) Pfarrer Nrauſe aus Taupadel ſpricht Über die Noth— wendigkeit einer Vereinigung zu einem einfachen Syſtem und einer moͤglichſt kurzen genetiſchen Benennung der Getraidearten, als Mittel zur Befoͤrderung der wiſſenſchaftlichen Kenntniß dieſer wichtigen oͤconomiſchen Gewaͤchſe. Seine Vorſchlaͤge wurden beſonders lebhaft durch Reum beſtritten. Zweyte Sitzung, am 21. Sept. 2) Reum ſprach uͤber eine zweckmaͤßige Eintheilung der Culturpflanzen; dann zeigte er, ſich auf manchfaltige Verſuche berufend, wie die Cartoffelknollen durch die Art, die Saatcar— toffeln zu legen, verbeſſert werden koͤnnten. Oeconomierath Geyer aus Langenrinne wurde hierbey veranlaßt, feine reichen Erfahrungen Über den Cartoffelbau mit⸗ zutheilen. Er wies beſonders nach, wie nachtheilig das Legen von Cartoffelſtuͤcken, ſtatt ganzer Cartoffeln, und das Abſchnei— den des Krautes ſey. 3) Landesaͤlteſter von Thielau aus Schleſien legt eine Probe von einer Tabacksſorte (Nicotiana mierophylla) vor, und empfahl ſie ſehr. Reum ergriff dieſe Gelegenheit, über den Anbau des Tabacks ausfuͤhrlich zu ſprechen. Er beſchrieb das in der Ge— gend von Waſungen befolgte Verfahren, und zeigte, daß es ſehr empfehlenswerth ſey. 548 Als die Duͤngung der Tabackspflanze zur Sprache kam, vietb Gleitsmann, ſich dazu der Braunkohle, mit Kalien zerſetzt, zu bedienen. f 4) Teichmann ſpricht uͤber die Saatraupe (Agrotis segetum, Noctua segetum), welche in verſchiedenen Gegen— den Sachſens waͤhrend des letzten Sommers haͤufig vorgekommen ſey und bedeutenden Schaden angerichtet habe. Dritte Sitzung, am 23. September. Vormittag. 5) Artus ſprach über die Bildung der Eſſigſaͤure aus Platinmohr, und erbot ſich zu einem Verſuche am folgenden Tage. 6) Reum beſchreibt ein von ihm mit Gluͤck angewendetes Verfahren bey der Verpflanzung des Raͤpſes, Uber welchen Ge: genſtand Cruſius gleichfalls feine Erfahrungen mittheilt, 7) Plieninger lenkte zunaͤchſt die Aufmerkſamkeit auf die Ballen an den Wurzeln der Raͤpspflanzen, die, nach ſeiner Meynung, durch die Larven eines Ruͤſſelkaͤfers verurſacht wuͤr⸗ den, der von dem Inſect verſchieden ſey, welches die Bluͤthe des Raͤpſes zernage. Ferner ſprach er Über die Verbreitung des Maykaͤfers, ſowie über die Zeit feiner Bildung, und knuͤpfte daran die Auf- forderung an die Landwirthe, ihre Beobachtungen uͤber ſchaͤd— liche Inſecten haͤufiger bekannt zu machen, als es bisher ge— ſchehen, wodurch die Fortſchritte in der Inſectenkunde ſehr er— leichtert werden moͤchten. 8) Geyer ſtellte hierauf die Frage: Welche Richtung muß die Landwirthſchaft nehmen, um zeitgemaͤß fortzuſchreiten und dem lange fuͤhlbaren Nothſtande derſelben abzuhelfen? Nach ſeiner Anſicht komme es vorzuͤglich darauf an, daß man durch geſchickte Anwendung der Mittel, welche die Fort ſchritte in der Wiſſenſchaft darboͤten, moͤglichſt wohlfeil zu pro⸗ ducieren ſuche; daß einem verſchiedenartigen Anbau von Han⸗ delsgewaͤchſen die gewinnreichſte Ausdehnung gegeben werde; endlich, daß man ſolche fabrikartige Unternehmungen, welche landwirthſchaftliche Producte in Maſſe verarbeiten, mit aller Kraft ins Leben rufe. 5 Bey der Auseinanderſetzung der Mittel, durch welche die— ſer Zweck am beſten erreicht werden moͤchte, hob er beſonders herver, daß eine auf Erfahrungsſaͤtze gegruͤndete, den Unſtaͤnden genau entſprechende Anordnung der wirthſchaftlichen Verhaͤltniſſe (3. B. des Koͤrnerbaues zum Futterbaue, der Kopfzahl des Viehes zu einer beſtimmten Futtermenge ꝛc.) noch keineswegs ſo allgemein beruͤckſichtigt werde, als es nothwendig ſey. In der ausfuͤhrlichen Beſprechung uͤber dieſen Gegenſtand bemerkte Crufius, wie ſehr der Mangel an Intelligenz zu dem gegeuwaͤrtigen Nothſtande der Landwirthſchaft beytrage, und beſchrieb die landwirthſchaftlichen Comiteen, welche man im Koͤnigreich Sachſen zur Abhuͤlfe jenes Mangels einzuführen be⸗ abſichtigte. Plieninger erwähnte, wie die Zwangsverhaͤltniſſe der kleinen Wirthſchaften den Verbeſſerungen vorzüglich im Wege ſtaͤnden. 549 Endlich machte Fiſcher aus Jena darauf aufmerkſam, daß die Intelligenz der kleinen Wirthe durch die landwirthſchaft— lichen Vereine noch zu wenig gefoͤrdert werde. 9) Plieninger beſchrieb eine Verbeſſerung der Muͤhlen, welche man in Wuͤrtemberg an verſchiedenen Orten vorgenom— men habe. Lieutenant Stockmann machte einige Mittheilungen uͤber denſelben Gegenſtand. Vierte Sitzung, am 23. Sept. Die am Ende der vorigen Sitzung abgebrochene Unter— redung uͤber die Verbeſſerung der Muͤhlen wurde fortgeſetzt. Die Einrichtung der Marktmuͤhle in Jena, welche man inzwiſchen in Augenſchein genommen hatte, erlaͤuterte der Be— ſitzer derſelben, Günther, ausfuͤhrlich, und beſchrieb zugleich eine eigene Art von Reinigungsmaſchine, deren er ſich bedient. 10) Teichmann veranlaßte ſodann eine Beſprechung uͤber den Branntwein, als Mittel gegen die Drehkrankheit der Schafe. 11) Reum ſprach uͤber das wechſelſeitige Verhaͤltniß zwi— ſchen den Naturwiſſenſchaften einerſeits und der Landwirthſchaft, Forſtwirthſchaft und dem Gartenbau anderſeits und bemerkte, daß von den Naturforſchern die Erfahrungen der Land- und Forſtwirthe, ſowie der Gaͤrtner, viel zu wenig beruͤckſichtigt wuͤrden. 12) Schweitzer entwickelte ſeine Anſicht uͤber das We— ſen der landwirthſchaftlichen Verſuche und deutete ihre gewoͤhn— liche Unvollkommenheit an. 13) Hierauf wurden der Abtheilung zwey, von dem land— wirthſchaftlichen Vereine zu Zwaͤtzen an ſie gerichtete Fragen vorgelegt: 550 Die eine bezog ſich auf die Entſtehung der Made, welche ſich im Herbſte in den abnormen Knoten an den Wurzeln des Raͤpſes und Ruͤbſens vorfindet; man verwies fie an die ento— mologiſche Abtheilung. Die andere Frage lautete: Welche Fuͤtterungsart iſt den Hausthieren am zutraͤglichſten, diejenige, welche der Natur am nächften kommt, oder diejenige, welche durch Zerſetzung verdaus licher wird? Schweitzer beantwortete dieſe Frage dahin, daß das gruͤne Futter am natuͤrlichſten und zutraͤglichſten ſey; das duͤrre muͤßte daher ſo viel als moͤglich durch kuͤnſtliche Bereitung in den Zuſtand des gruͤnen zuruͤckgebracht werden. Dieß geſchaͤhe durch das ſogenannte Abdaͤmpfen, was er ausführlich befchrieb, und ſeine Nuͤtzlichkeit aus eigener Erfahrung bewies. 14) Reum theilte ein durch zehnjaͤhrige Verſuche von ihm erprobtes Verfahren mit, wodurch man ein baldiges Bluͤhen und Fruchttragen der Obſtbaͤume bewirken koͤnne. Fuͤnfte Sitzung, am 24. Sept. 15) Bauerſachs zeigte eine neue Art von Percuſſions— Gewehren vor, erlaͤuterte ihre Einrichtung und nannte als ihren Erfinder den Mechanikus Dreyſe in Soͤmmerda. 16) Sodann beſchrieb G. von Sabloukoff aus Pe— tersburg eine neue Luftreinigungsmaſchine, von der man in Rußland einen ſehr vielfachen und erfolgreichen Gebrauch ge— macht habe. (Iſt im amtlichen Bericht abgebildet.) Zum Schluſſe theilte derſelbe eine von ihm erſonnene Stellung der Sech am Pfluge mit, wodurch das Ziehen ſehr erleichtert werde, und machte dieſe Vorrichtung durch eine Zei: nung anſchaulich. Mittheilungen haben gemacht: Seite 329 Kieſer, Maͤdler. 335 Goͤppert, Oſann. 343 Groh, Carus, Hammerſchmidt, Plieninger, Ehrenberg. 354 Humboldt, Littrow, Roͤſer, Schmidt. 355 Reichenbach aus Dresden. 367 Brehm. 375 Kieſer, Lichtenſtein. 376 Humboldt, Fitzinger, Ulrich. 380 Zenker, Plieninger. 397 Munke, Dove, Tilefius, Schottin, Weber, Oertling, Strantz, Dove. 8 399 Werneburg, Volkmann, Munke, Maͤdler. 401 Magnus, Weiß, Mitſcherlich, Dove, Weber. 404 Doͤbereiner, Winkler, Dulk, Holger, Schwerd, Croß, Boͤttger, Oſann, Tſcheffkin, Mons, Huͤnefeld, Frankl, Mitſcherlich, Brandes, Suckow, Goͤppert, Kane, Groh. Seite 407 Meurer, Geiſeler, Wackenroder, Stickel, Runge, Thomas, Kindt, Dulk, Buchner, Artus. 418 Hoff, Tantſcher, Germar, Otto, Berger, Laſpe, Tſcheffkin, Froriep, Gutbier. 437 Palliardi, Goͤppert, Sternberg, Reichenbach, Cotta, Muͤn— ſter, Weiß, Keferſtein, Rugendas, Weſthoff. 445 Schuͤler, Struve, Groß, Buch, Holger, Muͤnſter, Cotta, Sack, Plieninger, Zeune, Goͤppert, Weiß, Eichwald, Muͤnſter. 478 Koch, Geyer, Goͤppert, Dietrich, Kunze. 483 Fritzſche, Richter, Schoͤnheit, Roßmaͤßler, Reichenbach, Cotta, Trinius, Kunth, Schultze, Hammerſchmidt, Otto, Kaup, Ritterich, Werneck, Valentin, Weber. 508 Muͤnz, Schwann, Schultze, Reichenbach, Baumann, Volkmann, Huͤſchke, Theile, Renner, Eichwald. 514 Haſſenſtein, Retzius, Richter, Graͤbner, Schillbach. 552 551 Seite Seite 7 525 Plieninger Hammerſchmidt, Kunze, Keferſtein, Apetz, 537 Fuchs, Roͤſer, Stark, Lentin, Suckow. Maͤrkel, Germar, Ratzeburg. 540 Tuͤrkheim, Froriep, Renner, Huͤnefeld, Heinzmann, Kai— ſer, Brandes. 528 Meſſerſchmidt, Ulrich, Suckow, Stark, Tuͤrkheim, Bier⸗ mann, Wendt, Textor, Schwabe, Renner. 546 Lotze, Brauell, Roͤſer, Krauſe, Reum, Geyer, Thielau, 531 Wendt, Sachs, Fuchs, Carus, Heinroth, Textor, Roͤſer, Teichmann, Artus, Plieninger, Günther, Schweiger, Buſch, Tuͤrkheim. Bauerſachs, Sabloukoff. Ber — — — reich n welche bey Unterzeichnetem niger gut erhaltener Vogelbaͤlge, Die Preiſe find in 24 zr beygeſetzte Preiſe zu haben find. f Fl. Fuß geftellt, 60 Kr. machen einen Gulden oder 108 Kr. — 1 Thlr. ſaͤchſ. — Briefe und Gelder muß ich-mir, fo weit es ſeyn kann, p Jalco nov. Spec.? S. 6 (Unten rein weiss; oben aschgrau. Grösse des F. buteo.) femoralis Tem C. - magnirostris L. B. - aurantius. S. S. sparverius L. C. trix torquata. Daud. S. - eunicularia. Mol. C. Irhoc. alp. Koch. Sch fl. rionites ruficap. III. B. Psarocol. gymn. Wagl. S. „ xanthornus. L - tayennensis. L. - americanus L. „ phoeniceus L. N. ssicus cristatus L. persicus L. haemorhous L. tor roseus Temm. Em. adult. Sturnus hudovician, L. 8. # militaris L. C. Auise. versic. V ieil. N. A. SEE = kr. 4. — 20 40 55 10.— 4— 2130 = 30 F A 2 — „Frey erbitten. —I Turdus rufiventris Ill, B. - migratorius L. N. A Mimus Saturninus III. B. Mimus brasil. Wied. S. carolinensis L. N. A. 9 685 ioturdus marg. W.] B. Tetema III. B:. Myioth. domic. Licht. B. Thamnophil. pall. III. E. - doliatus L. 8. ICoracina ee Tem. B. - rubricollis Tem. S. [Casmarhyncll zus nudi- collis Tem. m. F/. B. Procenias ventralis lil. m. F. B. 6 pompadora L. M. Al, S. - cayanaL. m. ad. S. - purpurea Licht. J. B. Pipra cocein. Wagl. m. 3.— ad. S. (Ampel. carnifl. A.) Zi „ auricap. Licht. m. S. Ni n. S. S. - pareola nı. jun. -.aureola L. m. . - erytliroceph. L. m. B. - manacus L. B. - leucocilla L. m. . S. - strigil. Wied. m. . B. Muscle Pitang. Leht. B. - despotes I 5 - eayenensis 1 - Tyrannus L. 8 - (savana Bonap.) - audax L. 8 Scaphorhynchus sul- phuratus Wied. . B. Iylophilus melanoxan- thus Wied. B. Sylv. canicapilla Wied. B. Vireo agilis Licht. . B. Alauda calandra L. . D. Emberiza melanoceph. E D Tanggra brasilia L. m. B - brasiliensis L. . B. mexicana L.. . . S. - nov. Spec.? . . . 8. „5 Ban a - tricolor LL. . B. ax San B. - cristata L. m. . B. . i fl. sr] Pipra pareolaL. m.ad. 8 230 Ar- Tanagra Sayaca L.. B. 1 85 2 - Archiepise. Dam: B. 140 3-4 Silens L. 1.— 3 — - palmarum W. oe B. 130 1l—1 - magna I. . B. ti 11—1 - 0 55 L. m. N. Ar joe 1/30? - diademata Natt. m. B.| 1. 1—|Euphone violacea L. m. 1130 adult. B.| 1— 1500 - — m. jun . B. 1— 11—} chlorotica L. m. S.] 1130 1 — Fringilla brasiliensis L. m. F. S. 2150 11151 - torrida L. m. . B.] 1 - eyanea Wils. m, N. A 2— 1130] dominicana L. . B.] 230 - leucopogon Wied. B. 1— 11304 - erythrophth. L. N. A. 130 1115:Coceyzus cayan. Tem. B.] 2— 1 —Ramphastos dicol. L. B.| 4 1 - Temminckii Wglr. B.] 3033 Pteroglossus Aracari 1 — L. B.“ 330 I- Baillonii Vieill.. B. 6 — se rogon violaceus L. 1150 m. B. 130 1 — Crotophaga major L. B 3030 „ Boa ae 1 —,Capito leucops iu. B. 1/3 1 - Bueco Kotorea Tem. J. 430 1 — I roseicollis Vieill. J.] 3— 18 fl. 1 fl. xr. ; fl. Ixr. Psittacus severus L. B. Coereba flaveola L. B. 115 Trochilus eyanus Vi- Totanus flavipes Vieill. - Illigeri Kuhl. .. B. 50 Dacnis cayana Cuv. F 85 — c. 2— - nobilis I. S.] 4-H . B.] 230 Alcedo torquata L. 4. —Calidris arenaria Ill. C.] 1 - aureus II. B. 2 —[Phillornis viridis Tem. - americana L. m. 8 1030 (Winterkl.) - vittatus Shaw. . B. 2 3 J|4— - — 7 ½k 24 S.] 1150flfimantopus mexicanus - viridissimus Kuhl. B. 2 - eP’hiledon carunculatus - supereiliosa L. . S.] 4—5 Wils. ...... C. - pulverulentus L. B. ae Licht.. . . NH.| 8— - capensis L.. .. S.] 5 —laematopus palliatus - menstruus L.. . B.] 230“ Trochilus gramineus - senegalensis L.. S 4300 Temm, ..... C. - surdus III. B 3 — ya oa S.] 3130 Hirundo bicolor Vieill. Vanellus cayennensis L. - passerinus L. . . B. 1305 Audebertii Less. N.“ — 0 . Picus robustus Freir. B.] 1801 ... S. 240 - purpurea juv. .. B. 1 Parra jacana L. . . S.] 8080 - flavescens L.. . B.] 1,305 - Audebertii juv. . S.] 150 Columba rufaxilla Wagl. Gallinula pileata Wied. - coronatus III. . . B.] 1030] glaucopis L. m.. B| 2 — B. 3 a B. | - Erythrops Vieill. B. II“ . B. 130 talpacoti Temm. . B. 1140 Fulica americana Gm. C. 4 - campestris Licht. B. 3|—}| - rubineus L. m. . B. 2— Penelope Motmot Gmel. Podiceps chilensis Gar N) - erythrocephalus L. - 10 2 4 1 B:| 6) no, . C. 4 N. A.“ 2/—| - se Phanoides ess. rdea leuce Ill. . . B. 430 2 ; 1 - dimidiatus Temm. J] 2— r P.) 530 - nivea L. . C. 7. — Page | Galbula viridis Lath. B. 1401 - — 3880 en diss ins I. . C. 6 - Hlycetus fuscus Kuhl. B.“ 9 Dendrocolaptes Picus - lucidus Shaw m. M.] 4— - garzetta L. . D.| 330 Dasypusmacrour. Wied. | Herm. B.] 1030 (Arsennii Less.) - nycticorax L. Jad. C.] 3 — RT B. 14 za Coereba (Certhia 18 Trochilus albirostris =, jur cn u Amphibien, cyanea L. m. A| I e B. 1,50 - ralloides L. adult. D. 4/30 Python tigris Daud, Ja- ) - coerulea L. m. 8. 3080 - brevirostris Less. B. 1— — scapularis III. . . B.] 2 — vu. 30. - Spitza L. m. ad. S.] 2800 - albicollis Vieill. . B. 2— Tringa nov. Spec. . . C. 1140| 124 par. Sch. lang,“ - — m. juv. . . S. 140 - magnificus — . . B. 4 — Totanus chilensis St. C.] 240 gut ausgestopft und „ OO S.“ 1j40| - albiventris Less. 8 130 (dem ſuscus ähnlich.) vortreffllich erhalten NB. 1 beygeſetzten Buchſtaben deuten das Vaterland an, naͤmlich: B. Braſilien. — C. Chile. — NM. Mexico. Peru. — N. A. Nord⸗America. — S. Surinam. — N. II. Neuholland. — J. Inſel Java. — D. Dalma tien. — Sch. Schweiz. 4 St r. ur m, Tuchſtraße 1158 in Nuͤrnberg. 8 Encyclopädiſche Zeitſchrikt, vorzuͤglich fuͤr Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von rt 1 .»»> ef tr VE (Tafel III — VI.) Der Preis von 12 Heften ift 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Xr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. 5 Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Unfrankierte Buͤcher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. XK e Uebersetzungs-Bureau er fremden, umal deutschen Autoren; errichtet on in Paris rue St. Jacques Nro. 189. Der Zweck dieses Bureau’s ist, die Arbeiten, zumal der deutschen Autoren, von denen wenige, meistens nur dem Titel nach in Frankreich gekannt sind, ihrem Innhalte nach daselbst bekannt zu machen. Wir bitten daher die deutschen Herren Gelehrten und Herren Verleger, welche wünschen, ihre Werke in französischen Blättern, an den hiesigen und anderen fran- zösischen Academieen und zahlreichen gelehrten Gesellschaften bekannt gemacht zu haben, uns ein oder mehrere Exemplare Auf Verlangen wird nachher ein Exemplar der Anzeigen und WUebersetzungen, welche davon den geehrten Herren Autoren zur zuzusenden. Analysen, gedruckt worden sind, Einsicht zugesandt. E. Jacquemin, Collaborateur am königl. französ. Museum im Jardin des plantes, direceteur des Uebersetzungs - Bureau etc. TRADUCTIONS, DE L’ALLEMAND EN FRANCAIS ET DU FRANCAIS EN ALLEMAND, D’OUVRAGES, MEMOIRES, LETTRES, ETC. ETC. Tous ceux qui cultivent aujourd'hui la littérature, la philo- sophie, ou la science, savent combien PAllemagne s'est illu- stree dans ces trois branches, et de quelle utilite peut Etre la connaissauce des ouvrages et des mémoires qu'ont publies et que publient journellement encore ses savans, ses philosophes et sea littérateurs. Nous croyons donc &tre agreables à ceux de MM. les ecrivains, aux quels la langue allemande est etrangère, en leur annongant que nous continuons de tenir un bureau ol nous nous chargeons de traduire, soit de vive voix, soit par écrit, tous les ouvrages allemands que l'on aurait besoin de consulter. Les traductions orales seront faites len- tement, pour laisser aux auditeurs le temps de prendre des „* Les auteurs sont invites à nous faire connaitre la specialite des ouvrages qui font l’ohjet de leurs études; nous nous em- presserons de les avertir toutes les fois que nous trouverons, dans les travaux allemands qui nous arrivent, les ‚memoires qui pourront les interesser; notre but étant de populariser, autant que possible, les riches découvertes et les savantes elucubrations de l'Allemagne. Nous renongous à toute propriete litteraire sur les traductions qui nous sont demandees, et ni le Traducteur, ni les personnes par lui employ&es ne pourront en aucun cas, les copier, publier ou vendre sans le consente- ment du proprietaire légitime. Les traductions ecrites seront faites très lisiblement et mi-marge, afin de permettre d’ajouter des notes. Les personnes qui nous honoreront de leur confiance peu- vent compter sur notre exactitude et sur notre discretion. Les traductions orales faites chez nous ou à domicile, se payent par séance, les traductious écrites se payent par feuilles - d'impression, et les lettres par pages. On peut consulter au bureau des traductions les principaux journaux scientifiques de l’Allemagne, notamment les rapports que ses savans publient & la fin de chaque année sur les pro- gres que les sciences ont faits dans tous les pays. Vu la dif- ficulte de se procurer en France les livres allemands, les ou- vrages que les auteurs et les éditeurs allemands nous enver- ront, seront annonces et s’il faut brievement analyses dans la Minerve du Nord et dans plusieurs autres journaux de la Ca- pitale & la collaboration desquels nous participons; ils con- tiennent la revue critique et severe de tous les ouvrages scien- tifiques qui paraissent. S'adresser franco au Bureau des traductions, et du Journal la MINERVE DU NORD, choix de memoires etrangers sur les sciences naturelles et la m&deeine. Chaque eahier paraissant à des @poques indetermindes peut s’acheter separement. Les abunnes jouiront d'un tiers de la remise du prix coté. Rue St. Jacques % 189. JACQUEMIN, Tradueteur. Naturaliste et ex-Professeur d'histoire naturelle a Wiesbaden en Allemagne. * andern Sinn hat, als das Wort: 2 ee > 1837. ehf nt Geſetz und Srrafße im tale VIIʒI. ‚ab Vom Grafen Georg von Buquoy. Die oberſte Gewalt im Staate, ſey derſelbe eine unbeſchraͤnkte oder beſchraͤnkte Monarchie, eine Ariſtokratie, eine Demokratie uſw., behauptet ſich als ſolche: 1) durch geſchichtlich begruͤn— dete, ſtillſchweigende Anerkennung von Seiten der Nation; 2) durch klar ausgeſprochene Anerkennung von Seiten der Nation; 3) durch, an der Nation, geuͤbten Zwang von Seiten des Ne: präfentanten der oberſten Gewalt. Das Geſetz im Staate, welcher Ausdruck einen ganz MNaturgeſetz, iſt der von der oberſten Gewalt ausgeſprochene Wille, in ſich faſſend das Streben, einen gewiſſen Zuſtand am Staate fort zu erhalten oder zu erlangen. Da das wirkliche Zuſtandekommen ſolches Erhaltenwerdens oder Erlangtwerdens den Grund der Noth— wendigkeit nicht in ſich faßt, ſo faßt auch die Befolgung des Geſetzes (im Staate) keinen Grund der Nothwendigkeit in ſich; dieſer letztere Umſtand aber gibt dem Begriffe der Strafe im Staate ſeine eigentliche Bedeutung. — Nicht zu verwechſeln iſt das hier in Rede ſtehende Geſetz mit den (faͤlſchlich ſogenann— ten) Naturgeſetzen, welche eigentlich Naturnothwendigkeiten ge— nannt werden ſollten, an denen jede Uebertretung, und daher auch der Begriff von Strafe, nehmlich von Hinderungsmittel der Uebertretung, zum Unſinne werden. — Freylich ſagt man zuweilen, aber wahrlich nur in Begriffesverworrenheit (ſelbſt mancher der ſogenannten Claſſiker ſagt es), daß ſich das Han— deln gegen die Natur von ſelbſt beſtrafe; allein dieß iſt ein ab— ſoluter Unſinn, da gar nie gegen die Natur gehandelt werden kann, weder vom Menſchen noch von irgend einem Thier, Pflanz- oder Mineral-Individuo; Alles, das wirklich ges ſchieht, iſt, eben darum, weil es geſchieht, den ewigen Natur: geſetzen conform, die in der Weſenheit des Plus abſolutums ſelbſt Iſis 1837. Heft 8. gegründet find. * Ich kann wohl meinem beſſern, meinem mo- raliſchen Gefuͤhle zuwider handeln; dann handle ich aber nicht gegen die Natur, da ja das Boͤſe eben ſowohl zum Ganzen der Natur gehoͤrt wie das Gute. Die Nichtrealiſierung des boͤ— ſen Princips wuͤrde ſelbſt die Realiſierung des guten Princips unmoͤglich machen; wie koͤnnte z. B. ein Verzeihen ſtatt fin den, gaͤbe es kein Beleidigen. — Sehr wahr heißt es daher: Das Boͤſe muß geſchehen, aber wehe dem, durch den es geſchieht; d. h. in andern Wor⸗ ten: Es iſt Naturnothwendigkeit, daß das Boͤſe geſchehe, und eben ſo iſt es Naturnothwendigkeit, daß den Vollfuͤhrer des Boͤſen das eigene Bewußtſeyn foltere; dieſes Foltern iſt aber nicht als Strafe, im Sinne der Strafe im Staate, zu betrach— ten; da ja im erſten Satze unſeres oben angefuͤhrten Naturge— ſetzes die Nothwendigkeit des Ausgeuͤbtwerdens boͤſer Handlun— gen ausgeſprochen iſt, und es daher ein Widerſpruch wäre, fo= gleich darauf ein Hinderungsmittel jenes nothwendig ſich zu⸗ tragen Muͤſſenden nachfolgen zu laſſen. Die Folter des Ge: wiſſens iſt nicht Strafe im Sinne jener Strafe, die im Staate gegen den Uebertreter der Staatsgeſetze verhaͤngt wird; jene Gewiſſensfolter iſt nicht ein Zinderungsmittel gegen eine Sache, die ja nothwendig geſchehen muß; nein! ſie iſt unumgänglich erfolgende, nicht ausbleiben können⸗ de Conſequenz des moraliſchboͤſe gefaßten Wollens; eben ſo, wie es nothwendige Conſequenz iſt, daß die vom Hagel nach dem Boden geſchleuderte Frucht verdorre und in Faͤulniß trete. * Sieh meine philoſ. Grundanſicht in dem Werke: Buquop Anregungen uſw. 35 555 Inwieferne erreicht nun aber die Strafe, wenigſtens zum Theile, ihre Abſicht der Geſetzbefolgung? Dieß beantworten wir ſo: Inſoferne an dem zur Geſetzesbefolgung Aufgefoderten, mit— telſt der Strafandrohung, dasjenige an aͤußern Motiven zur Ges ſetzesbefolgung erſetzt wird, was ihm, wenn man ſich ihn von der Strafandrohung frey denkt, an innern Motiven zur Geſe— tzesbefolgung abgeht; daher der Grundſatz: die Strafe fen, ceteris paribus, um ſo empfindlicher, je weniger innere Motive zur Geſetzesbefolgung an dem unter dem Geſetze Stehenden voraus— geſetzt werden koͤnnen. Hinſichtlich der Gerechtigkeit eines Geſetzes unterſchei— de ich: gerecht uberhaupt und gerecht insbeſondere. Ein Geſetz iſt mir * gerecht uͤberhanpt, wenn, in Bezug auf den Menſchen uͤberhaupt, das durchs Geſetz als Pflicht ausgeſprochene Handeln meinem ethiſchen Gefuͤhle entſpricht; hingegen gerecht insbeſondere, wenn, in Bezug auf den Buͤrger des betrachteten Staates, das durchs Geſetz als Pflicht ausgeſprochene Handeln meinem ethiſchen Gefuͤhle entſpricht; in welcher letztern Hinſicht wohl zu merken iſt, daß der jedesmalige Buͤrger allemal hervortrete als combiniertes Ne: ſultat aus dem ihm urſpruͤnglich zukommenden Menſchenchara— cter, und aus der ihm (dem jedesmaligen Bürger) factiſch ge: wordenen einzelnen Poſition, hervorgehend aus tauſendfachen auf ihn einwirkenden Umſtaͤnden, die ihrerſeits ſich abermals aus— ſprechen als Reſultate des geſchichtlichen Entwicklungsactes am Staate, des hiedurch geſchichtlich gewordenen Nationalſinnes, der ſeinerſeits wieder continuierlich zuruͤck reagierte auf den Modus der Staatsentwicklung uſw. Ein Geſetz, das, iſoliert in Beziehung auf den Menſchen— character betrachtet, mir zwar als gerecht erſcheint, das hinge— gen, iſoliert in Beziehung auf den Buͤrger in ſeinen hiſtoriſch begründeten poſitiven Verhaͤltniſſen betrachtet, mir als ftörend und eben hiedurch als partiell ungerecht ** erſcheint; ſolch ein » Ich ſage gefliſſentlich: mir, da ich nie erweiſen kann, ob dasjenige, das mein ethiſches Gefühl fo oder fo würdigt, auch ſo oder ſo gewuͤrdigt werde vom ethiſchen Gefühle an ſich. Eben fo kann ich nicht erweifen, ob das, fo meine Vernunft für wahr entſcheidet, auch vor der Ver⸗ nunft an ſich als wahr gelten muͤſſe. Das in hiſtoriſch begruͤndete Civilverhaͤltniſſe ftorend ein- greifende Geſetz, infoferne ſolche Givilverhältniffe nichts den Menſchen an ſich Empoͤrendes (wie z. B. Leibeigen⸗ ſchaft etwas Empörendes an ſich wäre) in ſich faſſen, iſt mir allemal ein ungerechtes Geſetz; da es mein ethiſches Gefuͤhl empört, wenn durch gewaltſame Eingriffe von Außen ein beſtehendes an ſich erlaubtes Verhaͤltniß aufgehoben wird. Sehr wahr ſcheint mir Montesquieu's Ausſpruch: tout Stat existant a droit A sa conservation. Wenn z. V. der Frohndienſt (ja nicht zu verwechſeln mit Leibeigen— ſchaft, ſondern zu vergleichen mit einer ſtatt in Geld, in Arbeit zu leiſtenden jahrlichen Rente) ſeit lange her beſteht, und mit einem Male aufgehoben wird, fo wird der Frohn⸗ pflichtige in einen anſpruchsloſen Vortheil geſetzt, hinge⸗ gen der Frohnfordernde in einen unverdienten Nachtheil. Dieſe Behauptung wird vollkommen einleuchtend, wenn man beyde als durch Kauf zu ihren Grundſtuͤcken gelangt betrachtet; da ja dann der Grundberr im Kaufſchillinge das Frohnrecht mit bezahlte, hingegen der Frohnpflichtige die Laſt der Frohnverpflichtung zu Geld anſchlug und vom Kaufſchilling abzog. 556 Geſetz erkenne ich nicht als gerecht an; denn es duldet der Cha⸗ racter des Gerecht-Erſcheinens ebenſowenig eine Makel als der Character des Wahr-Erſcheinens. Aus eben dem Grunde ers kenne ich andererſeits ein Geſetz nicht als gerecht an, das, ifos liert in Beziehung lauf den Bürger in feinen hiſtoriſch begruͤn— deten pofitiven Verhaͤltniſſen betrachtet, mir zwar als nicht ſtoͤ⸗ rend, das hingegen, iſoliert in Beziehung auf den Menſchencha— racter betrachtet, mir als empoͤrend erſcheint (3. B. ein Geſetz, das die Leibeigenſchaft in Schutz naͤhme). Meinem ethiſchen Gefühle nach finde ich mich nothgedrungen, anzuerkennen, daß es gewiſſe gegen den ur pruͤnglichen Menſchencharacter, gegen die Menſchenwuͤrde ſich ſtraͤubende Verhaͤltniſſe gebe, die nie, die durch keine Obſervanz, durch kein Geſetz, durch keinen Vers trag, zu wechſelſeitigen Pflicht- und Rechts-Verhaͤltniſſen — er⸗ wachſen koͤnnen, wohin z. B. das Verhaͤltniß der Leibeigen⸗ ſchaft gehoͤrt. - . Jeder unter uns fordert von der geſetzgebenden Gewalt, daß jedes der von ihr ausgeſprochenen Geſetze in der eben er— waͤhnten zwiefachen Hinſicht gerecht ſey. — Laͤßt ſich dieſer Forderung auch in der That ein volles Genuͤge leiſten? Iſt das Wuͤrdigungsgefuͤhl fuͤr gerecht und ungerecht auch bey je— jedem unter uns (ſelbſt alle Leidenſchaftlichkeit und egoiſtiſche Beziehung hinweggedacht) ein und daſſelbe? Stellt ſich dem Ausſprechen ſolcher Geſetze, die in beſagter doppelter Beziehung gerecht waͤren, nicht ſo manches practiſche Hinderniß in den Weg? Kann nicht z. B. durch Aufloͤſung gewiſſer Verhaͤltniſſe im Staate ein ſolcher Zuſtand von Ungebundenheit entſtehen, daß hiemit der Anarchie und ihrem Gefolge von Qualen und Ungerechtigkeiten voller Zutritt verſchafft wird uſw ? — “ Laßt uns daher die jedesmaligen Ausſpruͤche der geſetzgebenden Ge— walt mit vieler Toleranz wuͤrdigen und bey jedem ſich uns auf— dringenden Verdammungsurtheile ruhig prüfen, ob nicht Leiden⸗ ſchaft, Egoismus, vorgefaßte Anſicht, Einſeitigkeit der Anſchau— ungsweiſe uſw. uns ſtatt der Wahrheit Trug- und Zerrbilder aufdringen und uns Ideale vorſpiegeln, die bey ruhiger practis ſcher Wuͤrdigung — ſich in Luftgebilde romanhaft aufgeregter Einbildungskraft aufloͤſen. (Fortſetzung folgt.) »So ſahen ſich z. B. die Romer genöthigt, die manumissio der servi zu beſchraͤnken, da die mehrmal jählings ent⸗ ſtandene große Anzahl der liberti Unordnungen herbeyfuͤhr⸗ te. Es erfordert nehmlich die lex Aelia Sentia: Ut servi, sceleris aut noxae causa, publice caesi, vincti, tor- ti, aut stigmate usti, ad ferrum damnati, bestiisve objecti, impetrata a dominis quocumque modo libertate, non me- lioris essent conditionis, ac dedititii, id est, ii populi, qui se divina humanaque omnia Romanis dediderant. 557 * Cb eim e elle da. Jaſchenbuch für deutſche Frauen auf das Jahr 1838. Heraus⸗ gegeben von A. Schreiber. Heidelberg bey Engelmann. 314. 7 Stahlſtiche. Dieſes Taſchenbuch hat 'ſich nun ſeit vielen Jahren in feinem verdienten Ruhme erhalten und wird ohne Zweifel nach dem Beyfall der Welt noch viele Jahre ſeine Leſerinnen erfreuen, wenn der Himmel, wie zu wuͤnſchen iſt, den wuͤrdigen Heraus— geber immer ſo friſch und munter erhaͤlt wie bisher. Der Text, ſo wie die Abbildungen ſind wirklich ſehr gut gewaͤhlt und vor— trefflich gelungen. Die Erzaͤhlungen und Gedichte werden den am Tage beſchaͤftigten Hausfrauen manchen Abend zur Erho— lung, Erheiterung und Belehrung dienen. Ein wuͤrdigeres Weih— nachtsgeſchenk kann der Mann ſeiner Frau nicht machen als mit dieſem niedlichen Buͤchlein, und auch kein nuͤtzlicheres: denn es haͤlt fuͤr den ganzen Winter die Langweile und Mißlaune ab und erhaͤlt daher Frieden und Ruhe im ganzen Haus. Hat ſich die Frau geaͤrgert etwa uͤber die Dienſtboten oder gar ih— ren Mann, ſo braucht ſie nur nach ihrer Cornelia zu langen, um alles Aufſtoßen niederzuſchlagen. Dabey erſpart der Mann ſich alle Angſt und die Apothekerzeche. Die Cornelia iſt der wohlfeilſte und beſte Arzt, obſchon es den Weibern verboten iſt, zu curieren. Sie gibt unſchaͤdliche Dinge ein, welche die Ver— dauung befoͤrdern und allen Nervenkraͤmpfen durch Erhaltung einer maͤßigen Temperatur vorbeugen. Man braucht nur ſolch einen Stahlſtich anzuſehen, und man wird fogleih an nichts anderes mehr denken, was in einer Haushaltung Goldeswerth iſt. Die neapolitaniſchen Landleute ſind gar zu lieblich; die Zigeuner nicht minder. Die Koͤniginn von Griechenland wird an Ernſthafteres mahnen; Ferdinand von Medicis und ſeine Frau au Erhabenes; der Findling an Dunkles und Schauerli— ches; die Clementine gibt zu beſinnen. Die Liebenden hat man ſchon gar zu oft geſehen, als daß ſie lang Beſchaͤftigung gaͤben. Solche Darſtellungen kommen bey den alten Heiden gar nicht vor; nur bey den chriſtlichen Dichtern und Malern iſt das Lieben eine ſo ſtarke Geiſtesanſtrengung geworden, daß ſie ihr ganzes Leben hindurch nicht herauskommen und alle Schauſpiele und Scenen damit anfangen und endigen, als wenn es für den menſchlichen Geiſt keine erhabenere Aufgabe gäbe, als ausfindig zu machen, durch welche Mittel und Wege eine Frau oder ein Mann zu bekommen waͤre. Bey den Alten muß das Alles viel leichter gegangen ſeyn, da ihre Schauſpiele und Gedichte ſo weit daruͤber hinaus ſind, als wenn das nur ein Kinderſpiel des Kindesalters waͤre, was unſern groͤßten Geiſtern lebenslang nachzudenken gibt und den Schweiß auspreßt. In— deſſen thun ſie wohl daran: denn dafuͤr errichtet man ihnen Monumente, waͤhrend man die der Alten zertruͤmmert. Darum iſt es gut, daß die Cornelia unter uns herumgeht und wieder an aͤlteres mahnt, das die Welt nicht als ein Pup— penſpiel betrachtet, ſondern als ein geſetzmaͤßiges Leben zwiſchen fertigen Maͤnnern und Frauen, welche die Welt in ihrer Voll— endung und nicht in ihrem, nach dem Gelingen ringenden Ent— ſtehen darſtellen. Die Gedichte zu den Abbildungen ſind von Carl Geib; die Erzählungen von A. v. Schonen, die Freundſchaftspro⸗ be; von Blumenhagen, Arabella; von P. von Meerheim, 558 Peter Schoͤffer; von J. Schoppe, Miß Molly; Gedichte von Weuffer 287; von K. Geib 294; von Haug 299; von C. M. E.: Balladenkranz 307. Die Schweiz, ein Handbuch zunächſt für Reiſende von L. von Bollmann, Stuttgard und Zurich bey Hoffmann. 1837. 8. 895. 3 Stahlſti⸗ che und eine Charte. Wir haben zwar ſchon mehrere Reiſehandbuͤcher für die Schweiz, worunter das von Ebel die Bahn gebrochen hat und noch immer das beſte iſt und es auch bleiben wird, beſonders fuͤr den wiſſenſchaftlichen Reiſenden. Fuͤr den andern, welcher nur durchgeht und ſehen will, was es von menſchlichen Dingen und ſchoͤnen Gegenden zu ſehen gibt, war bisher das von Glutz das beſte und beſonders bequem einzuſtecken. Daran ſchließt ſich nun das vorliegende an, und hat begreiflicher Weiſe, weil es neuer iſt und auch von einem Mann herruͤhrt, der mit geo— daͤtiſchen Kenntniſſen ausgeruͤſtet iſt, die Schweiz Jahre lang bewohnt und durchwandert hat, große Vortheile vor jenem vor: aus, beſonders was die neuern Einrichtungen und Verbeſſe— rungen betrifft. Es iſt nach derſelben Manier behandelt, gibt die Entfernungen genau an, enthaͤlt eine kurze Anleitung zum Reiſen, eine Ueberſicht des Landes, der Berge, Paͤſſe, Seen, Fluͤſſe, Thiere, Gewerbe. Dann folgen S. 201 die einzelnen Cantone, und zwar der Canton Zuͤrich wieder mit einer Ueber— ſicht, Clima, Boden, Producte, Verfaſſung, und dann folgen die Orte, Baͤche uſw. nach dem Alphabet. Dann folgt der Canton Bern auf dieſelbe Weiſe und ſo fort bis zum Ende. S. 841 noch eine ſehr paſſende Beſchreibung der benach— barten Orte um die Schweiz, wie Bregenz, Conſtanz, Heiligen— berg, Hohentwiel, Oeningen, Bergamo, Comerſee. Borromeiſche Inſeln, der Montblane und faſt ganz Savoyen uſw.; den Schluß macht ein Regiſter. Goͤtzingers deutſche Sprache und Litteratur. Stuttgard b. Hoffmann. 1837. I. II. S. 287 — 836. Die erſte Abtheilung dieſes eigenthuͤmlichen Werks haben wir ſchon angezeigt. Die zweyte enthält die Wortlehre, Wer: bum, Hauptwort, Bey-, Fuͤr-, Zahl-, Neben-, Vor- und Bindewort, ſodann S. 422 die Wortfuͤgung ziemlich nach ber: ſelben Ordnung, Ableitung, rhytmiſche Geltung der Woͤrter, Anfangsbuchſtaben. Wir muͤſſen den Grammatikern die Beur— theilung dieſes Werkes uͤberlaſſen, woran ſie es auch nicht wer— den fehlen laſſen. Wir erlauben uns nur zu bemerken, daß ſp und ſch ebenſo unzertrennliche Conſonanten ſind als ſt. \ \ 559 Allgemeine Naturgeſchichte als philoſophiſche und Humanitätswiſſenſchaft für Naturforſcher, Philofophen u. das gebildete Publicum, bearbeitet v. Prof. Dr. M. Perty. Bern bey Fiſcher. 1837. 8. I. 240. Wir koͤnnen nicht laͤugnen, daß wir etwas Vorzuͤgliches von dieſem Werke erwartet haben, aber doch keineswegs eine ſolche ungemeine Reichhaltigkeit von Gegenſtaͤnden und Kenntniſſen, wie ſie hier zuſammengedraͤngt und doch wohlgeordnet enthalten ſind. Der Verfaſſer hat fuͤr uns das Unglaubliche geleiſtet. Es iſt kein Zweig der Wiſſenſchaft, in welcher nicht ein kurzer Begriff gegeben und alle Entdeckungen darinn ſo mit ihren Entdeckern aufgeführt wären, nehmlich im hiſtoriſchen Ueberblick der Ent⸗ wickelung der Naturwiſſenſchaften: Phyſik, Chemie, Aſtronomie, Mathematik, phyſiſche Geographie, Geologie, Mineralogie, Bor tanik, Zoologie, Anatomie und Phyſiologie, Anthropologie. Dann folgt S. 80 ein Verzeichniß der Litteratur, endlich S. 97 das Werk ſelbſt in Buͤcher und Hauptſtuͤcke eingetheilt, zus erſt uͤber das Weſen der Natur, Kraͤfte, Gott, materielle Welt, Bewegung, Zeit und Raum, Stoffe, Weltkoͤrper, Organismen, Menſchheit; alles mit philoſophiſcher Richtung ſcharfſinnig und lehrreich durchgefuhrt. Das zweyte Buch S. 133 handelt vom Weſen und den Aggregatzuſtaͤnden der Materie, den chemiſchen Verhaͤltniſſen der Stoffe, wobey die einfachen aufgeführt und kurz characteriſiert werden; von der Wärme, dem Licht, Electricitaͤt und dem Mag⸗ netismus. Im dritten Buch, S. 189, von den Sternen und vom Sonnenſyſtem. Es iſt alſo, wie man ſieht, ein vollſtaͤndiges Werk uͤber die geſammte Natur, welches etwas Vorzuͤgliches verſpricht und zum Theil ſchon geleiſtet hat. Es wird mit 2 Baͤnden voll⸗ endet ſeyn, und auch insbeſondere die eigentliche Naturgeſchichte der Mineralien, der Pflanzen und Thiere umfaſſen. An n a e des Wiener Muſeums der Naturgeſchichte; herausgegeben von der Direction. Wien bey en I. 1. 1835. 4. 190. 16 Tafeln. Wien gehoͤrt bekanntlich unter diejenigen Staͤdte, wo faſt ſeit einem Jahrhundert die größten und ſchoͤnſten naturhiſtori⸗ ſchen Anſtalten beſtehen, gegruͤndet, unterhalten und bereichert von einer Reihe von Kaiſern, vortrefflich geordnet und beſorgt von vielen thaͤtigen Gelehrten und talentvollen Naturforſchern. Wer kennt nicht die ungeheuern Werke der beyden Jacquin, Born u. Schreibers, bie botan von Soſt u. Trattinnick, die Wuͤrmer von Bremſer, die Arbeiten von Ziegler, Megerle, Rollar, Sitzinger, Diefing, Pohl, Endlicher, Partſch, Riedl und anderer, die uns jetzt nicht einfallen; auch Leuckart; weſtrumb, Mehlis muͤſſen hieher gerechnet werden, weil ſie dort Gelegenheit zu ihren Arbeiten bekamen, die Thaͤtigkeit von Mohs, Natterer, Boſe und anderer, die wir nicht kennen; von den anatom. und medicin. Schriften, 560 welche der Univerſitaͤt und der Joſephiniſchen Academie angehoͤ⸗ teu, nicht zu reden. In der neueren Zeit ſollen ungeheure Schaͤ⸗ tze angehaͤuft und aufs Beſte beſtimmt und geordnet worden ſeyn, und es iſt daher zu bedauern, daß noch immer fo viele Gelehrte ſich ſcheuen, nach Oeſterreich zu reiſen und Paris vor⸗ ziehen, weil fie immer eine Art Angſt oder wenigſtens Wider⸗ willen vor den Cenſuranſtalten und der Policey haben. Es war daher ſehr wuͤnſchenswerth, daß die Wiener Gelehrten ſich eins mal zuſammenthaten und die ſo liberal geſammelten Schaͤtze zur Benutzung der Welt mittheilten. Wenn auch dieſe Schrif⸗ ten hinſichtlich der Abbildungen ſich noch nicht an die der kai⸗ ſerlich Leopold. Academie und der Zool. Transact. ftellen fon: nen; ſo kommen fie doch denſelben in der Wichtigkeit der Ge⸗ genſtaͤnde und in der Gruͤndlichkeit der Bearbeitung gleich. Es wird daher nur von dem Abſatz und vielleicht von einem (Geld: zuſchuß abhaͤngen, daß ſie raſch erſcheinen, damit der Reichthum nicht modere und Fremde den Oeſterreichern zuvorkommen, wie es oft der Fall iſt, was alle Luſt zum Arbeiten und endlich zur Wiſſenſchaft ſelbſt verdraͤngt. Es waͤre unrecht, aus einem deutſchen Werk Auszuͤge mitzutheilen, was in dieſem Falle der Iſis von großem Nutzen ſeyn wuͤrde. Sie beſchraͤnkt ſich aber gern auf die Angabe des reichen Innhalts. 1. Abhandlung iſt eine Monographie der Sippe Pentasto- ma von C. M. Dieſing mit 4 Tafeln; eine Sippe, deren anatomiſchen Bau man noch immer nicht recht kannte und de⸗ ren Verhaͤltniſſe zu andern Eingeweidwuͤrmern daher auch nicht zu beſtimmen waren. Der Verfaſſer fuͤhrt 11 Gattungen an, zerlegt ſie genau und gibt alle Thiere an, worinn ſie gefunden worden ſind. S. 35. Die neue Pflanzenfippe, Acanthophyllum, aus der Zunft der Sileneen, naͤher erlaͤutert von E. Fenzl mit 3 Tafeln, ebenfalls eine ſehr umſtaͤndliche Abhandlung nebſt einer Characteriſtik aller Sippen dieſer Zunft. S. 69. Eine neue Fiſchſippe, Scaphirhynchus, aus der Zunft der Knorpelfiſche mit freyen Kiemen und einer Tafel. Gehört zwiſchen Acipenser et Platyrostra, aus dem Miſ⸗ fiffippi. S. 79. Beytraͤge zur Kenntniß der lernaͤenartigen Grus ſtaceen von Rollar mit 2 Tafeln. Ein ſehr intereſſanter Auf⸗ ſatz, welcher uͤber dieſe ſonderbaren und zweifelhaften Thiere viel Licht verbreitet. Wir haben fie zu den Inſecten, nehmlich den Schmarotzerlaͤuſen geſtellt, was Beyfall ſelbſt bey Cuvier ges funden hat. ; S. 93. Ueber die fogenannten verfteinerten Ziegenklauen aus dem Plattenſee in Ungarn von P. Partſch mit 2 Ta⸗ feln. Es find Muſcheln wie Isocardia und ſollen das neue Ges ſchlecht Congeria bilden. S. 103. Entwurf einer ſyſtematiſchen Anordnung ber Schildkroͤten nach den Grundſaͤtzen der natuͤrlichen Methode von L. Sitzinger; ein ſehr ausführlicher Aufſatz, worinn die Schild⸗ kroͤten in 3 Familien und 10 Sippen mit vielen Nebenſippen getheilt find. Sie werden dann ausfuͤhrlicher beſchrieben, und zuletzt folgt ein Verzeichniß aller Gattungen nebſt den Synonp⸗ men; eine ſehr dankenswerthe Arbeit. 561 S. 129 Bemerkungen über die Flora der Suͤdſee-Inſeln von Stephan Endlicher mit 4 Tafeln, ebenfalls ein unge— mein fleißiger Aufſatz, ſowohl in geographiſcher als botaniſcher Hinſicht. Es ſind alle auf dieſen Inſeln entdeckten Pflanzen aufgeführt, ſelbſt die Eryptogamen. Es find vorzüglich die neuern Reiſen benutzt. Die Anordnung iſt nach dem natuͤr⸗ lichen Syſtem, aber eigenthuͤmlich. Beſonders ſind beſchrieben und abgebildet Schychofskia (Urtica) ruderalis, Veronica salicifolia, Panax arboreum, Soulamea amara. Wir zwei⸗ feln nicht, daß dieſes Ant önnen allgemeinen Beyfall finden wird. — Naturgeſchichte fuͤr das Volk. 4 Ein Buch fuͤr Schule und Haus zur Verbreitung der Erkenntniß Gottes aus ſeinen Werken, von Prof. J. Baumann. Luzern, bey Meyer. 1837. 8. 596. 208 Steindrucke. Die Naturgeſchichte breitet ſich immer mehr aus und iſt nun endlich ein integrierender Theil aller Mittelſchulen, der Gym— naſien und Gewerbsanſtalten. Noch kann man aber nicht ſa— gen, daß ſie in den Volksunterricht aufgenommen und noch weniger in das Volk ſelbſt gedrungen ſey, zum großen Nach— theil fuͤr beyde. Das letztere wird von ihr Beobachtungsluſt lernen und dann unberechenbare Vortheile ziehen; dieſe wird es aber reichlich zuruͤckgeben: denn niemand hat mehr Gelegenheit, naturhiſtoriſche Vorgaͤnge zu bemerken als das Volk; und wenn es dieſe nur denjenigen mittheilt, welche Zeit auf die Beobach— tungen und Verſuche wenden koͤnnen, ſo hat es ſeine Dank— barkeit reichlich abgetragen, und zur Erreichung dieſes Zweckes ſcheint uns nun das vorliegende Buch ſehr geeignet. Es iſt in einem ſehr einfachen Styl geſchrieben, enthaͤlt eine paſſende Auswahl von Gegenſtaͤnden, recht verſtaͤndig geordnet, nach den ſchon vorhandenen Begriffen und Unterſcheidungen im Volk und enthaͤlt ſehr viele, fuͤr den geringen Preis hinlaͤnglich gute Abbildungen. a Die Schrift iſt im Grunde keine bloße Naturgeſchichte, ſondern eine ganze Naturkunde. Denn fie gibt auch Darſtel— lungen vom Sonnenſyſtem, vom Bau unſerer Erde, von den Elementen, und Ivon allen ihren Erſcheinungen bis S. 74, was uns ebenfalls ſehr paſſend ſcheint. Dann folgt das Mineralreich, wobey auch die Gasarten und die Saͤuern betrachtet werden; darauf folgen die Salze, die Erden, die Metalle und Inflammabilien. Daran ſchließen ſich die gemengten Gebirgsarten und die Verſteinerungen. Das Pflanzenreich S. 133 gibt zuerſt eine Darſtellung vom Pflanzenbau, von den wichtigeren Beſtandtheilen, von der Verbreitung und von der Eintheilung. Zuerſt bluͤthenloſe Pflan: zen: Pilze, Algen, Flechten, Moofe, Farren. Dann Bluͤthen— pflanzen eingetheilt in Graͤſer und dieſe wieder in Rohr-, Fut⸗ ter=, Getraide- und Riedgraͤſer. Die Kräuter zerfallen in Futter-, Kuͤchen⸗, Oel-, Faͤrbe-, oͤconomiſche und Zierkraͤuter. Dann kommen ausgezeichnete wilde und die giftigen beſonders, endlich auslaͤndiſche, die ſich durch irgend etwas auszeichnen. Die Holzgewaͤchſe theilen ſich in Straͤucher und Baͤume, und dieſe wieder in Nadel- und Laubbaͤume; die letztern in Fruchtbaͤume, Forſtbaͤume und in auslaͤndiſche. Iſis 1837. Heft 8. — —_—_—_——I 562 Das Thierreih S. 247 handelt zuerſt vom Bau des Thieres ganz kurz und theilt ſich ſodann in knochenloſe und Knochen⸗Thiere, handelt kurz von den Infuſorien, Polypen, Corallen, Quallen und Strahlthieren, umſtaͤndlicher von Mus fheln und Schnecken, dann von den Wuͤrmern, Krebſen, Milben und Spinnen; Mucken, Faltern, Wanzen, Libellulen, Immen, Heuſchrecken und Kaͤfern, alles wie es uns ſcheint, mit guter Auswahl. S. 379 folgen die Fiſche, die wohl etwas ausführlicher hätten behandelt werden können, da ſie in Beziehung auf ihre Eßbarkeit die wichtigſte Thierclaſſe find und ihr Fang viele Tau: ſend Menſchen beſchaͤftigt, was man von andern nicht ſagen kann. Die Amphibien ſind dagegen hinlaͤnglich behandelt, da ſie nicht von großer Wichtigkeit ſind und das Volk ſich wenig um ſie bekuͤmmert. Die Voͤgel Seite 423 werden in Waſſer⸗, Erd- und Luftvoͤgel getheilt, jene in Schwimm- und Sumpfvögel und dieſe in Laufvoͤgell, Hühner und Tauben; die letztern in Spechte, Schwalben, Sperlinge und Raubvoͤgel, wie es ſcheint, ſehr paſſend. Die Saͤugthiere S. 481 in Wallfiſchar⸗ tige, Seehunde, Vielhufer, Wiederkaͤuer, Pferde, Zahnarme, Nagthiere, Raubthiere, Fledermaͤuſe, Affen. Den Beſchluß macht der Menſch S. 561, worinn beſonders auf das Phy— ſiologiſche und Moraliſche paſſende Ruͤckſicht genommen wird. Ein Regiſter laͤßt alles leicht auffinden. Wir wuͤnſchen dieſem gewiß ſehr nuͤtzlichen und vortheilhaft auf die Bildung und Ver: beſſerung des Volkes wirkenden Buche eine große Verbreitung, welche es uͤbrigens ſchon, wie wir hoͤren, gefunden habe. Verhandlungen der ſchweizeriſchen Geſellſchaft fuͤr die geſammten Naturwiſſenſchaften in der Verſammlung zu Aarau, unter dem Vorſitz von Frey⸗ Heroſe. Aarau 1836. 8. 176. Dieſer Bericht enthaͤlt die mit Beyfall aufgenommene Eroͤffnungsrede des Vorſtandes, die eingeſandten Schriften, das Protocoll fuͤr die Verhandlungen, die Liſte der neuen Mitglieder, das Verzeichniß der geſchenkten Bücher, necrologiſche Notizen uͤber Horner, Steinmuͤller, Studer uſw.; dann folgen S. 94 Berichte uͤber die Verhandlungen der Geſellſchaften zu Aarau, Baſel, Bern, Genf, Neuenburg, St. Gallen, Waat, Zürich; S. 152 uͤber das Zuſpunden des Weins in Faͤſſern von Pfluger. S. 154 Bericht uͤber eine Reiſe ins ſuͤdliche Rußland von Friedrich Dubois; S. 164 uͤber Hydrurus erystallophorus von Profeſſor Fleiſcher. Verhandlungen der Wandergeſellſchaft ſaͤchſiſcher Landwirthe und Naturforſcher in den Jahren 1834 und 1835, von Dr. C. F. Groh, Amtsphyſicus zu Noſſen. Dresden, bey Arnold. 1837. 8. 68. Der Eifer, womit ſich immer neue Geſellſchaften bilden, die ſich jaͤhrlich an einem andern Orte verſammeln und ſich ihre Entdeckungen mittheilen, iſt ein Beweis von der Einſicht, daß nur auf dieſem Wege die Wiſſenſchaften allgemein unter der ganzen Maſſe des Volks nuͤtzlich werden koͤnnen. Die Land: 36 563 wirthſchaft und das Gewerbe ſind es vorzuͤglich, welche dabey und faſt allein dabey gewinnen koͤnnen, theils weil die Buͤcher hier nicht ſo allgemeinen Zugang finden, theils weil der Natur der Sache nach die practiſche Einwirkung hier an ihrem Orte iſt. Es war daher ein großes Verdienſt von Dr. Groh, daß er dieſe Verſammlung, fuͤr die er ſo vielen guten Willen fand, ämfig betrieben und endlich zu Stande gebracht hat. In der Einleitung gibt er eine Ueberſicht des Geſchicht— lichen dieſer Verſammlungen uͤberhaupt und eine Darſtellung des Nutzens der gegenwaͤrtigen, der auch ſchon auf eine erfreuliche Weiſe aus dem vorhandenen hervorgeht. Die Geſellſchaft verſammelte ſich zuerſt zu Tharand im Juny 1834, wo 44 Mitglieder gegenwaͤrtig waren. Es wur⸗ den Mittheilungen gemacht uͤber den Seidenbau, den Glanz— kaͤfer im Raͤps, die Grasraupe, die Waldſtreu, die Ernaͤhrung der Pflanzen, Bewahrung des Getraides, Duͤngung uſw. Die Verſammlung dauerte 3 Tage. Die zweyte war zu Freyberg 1835, wobey 51 Mitglie— der waren. Es wurde geſprochen uͤber Duͤngung mit Torf, mit Erde, uͤber den Scarificator, Mittel gegen die Grasraupe, Malzſtaͤrke-Zucker, foſſile Thiere, Runkel-Zucker, Pomologie, Kleebau, Knochenmehl, das Heidekraut als Heilmittel, Korn: gruben uſw. Bergwerke, Schmelzhuͤtten, das Amalgamierwerk uſw. wurden beſucht. Dann folgen die Statuten, das Ver— zeichniß der Mitglieder und einige andere kleinere Sachen. Der Verſammlungsort fuͤr 1837 iſt Bauzen. Mittheilungen aus dem Oſterlande. Gemeinſchaftlich herausgegeben von dem Kunſt- und Handwerks- verein der naturforſchenden und der pomologiſchen Geſellſchaft zu Altenburg, bey Schnuphaaſe. 1837. Heft 1. 8. 57 S. Die pomologiſche und die naturforſchende Geſellſchaft des Oſterlandes ſind ſchon ſeit einer Reihe von Jahren in nuͤtzlicher Thaͤtigkeit geweſen, welche nun durch die Vereinigung mit dem Kunſt⸗ und Handwerksverein mehr ins Leben uͤbergeht und daher unmittelbaren Nutzen ſtiften wird. Dieſes Heft enthaͤlt einen Vortrag von E. Lange uͤber den Haushalt der Natur, uͤber das Roͤſten des Flachſes; von Apetz ein Jahresbrricht 1836; S. 33 Auszüge aus den Protocollen der pomologiſchen Geſellſchaft; der Apfelbluͤthe von R. Lange; S. 40 uͤber die Gewinnung neuer Culturpflanzen von E. Lange und dann noch mehrere kleine Notizen nebſt einer Witterungstabelle. S. 38 Ergebniſſe aus mehrjähriger Beobachtung 564 Faunus, * Zeitſchrift für Zoologie und vergleichende Anatomie, herausgegeben von Dr. J. Giſtl. München, bey Fleiſchmann. 1837. Neue Folge Bd. 1. Heft 1 und 2. 8. Dieſe Hefte enthalten eine critifche Reviſion und Ergaͤn— zungen zu Schranks Insecta austriae von ihm ſelbſt nach— getragen. Ein intereſſanter Beytrag. Dendrocitta von Gould; das Skelet des Nyetipithecus von Giſtl; Triton ermani von Wiegmann; neue Fiſche von Hermann und J. Muͤller; Najaden von Lea; Mesoclastus paradoxus von Siſtl; Emberiza borealis von Zetterſtedt; neue Spinnen von Children; die Fledermauslaͤuſe von Weſtwood; Chelonus von Dahlbom; Pulex penetrans und Mosquitos von Reng⸗ ger; Antilope mhorr von Bennett; Schmarotzerkerfe von Children; Oniseus physodes von Laſſobe; neue Kerfe und Schnecken des Balcans von Frivaldsky; zwey neue Fiſche von Riſſo; Blutegel von Carena; ſyſtematiſche Ueber— ſicht der Wanzen um Muͤnchen von Giſtl; Megalopus von demſ.; Geſpenſtheuſchrecken von Gray; Cicaden von Lewis; neue Fiſche von Narrell; ſodann Necrolog von Schrank und allerlei Correſpondenzen. Der weiße Maulbeerbaum und die auf ihn begründete Seidenzucht, von Dr. M. v. Jaͤthen⸗ ſtein. Prag, bey Calve. 1836. 8. 31. Dieſe kleine Schrift meynt es recht gut mit den Boͤhmen, zeigt, daß ihr Land ſehr wohl geeignet zur Pflanzung des Maul— beerbaumes ſey und daß es beſonders jetzt, wo das Getraide ſo wenig Abſatz findet, an der Zeit waͤre, einen andern Culturzweig zu verſuchen, wobey der Verfaſſer die Seidenzucht fuͤr die eins traͤglichſte haͤlt. Er fuͤhrt an, daß die fruͤhern, von der Re— gierung ſo großmuͤthig unterſtuͤtzten und großartig angefangenen Verſuche bloß durch Widerwillen und Nachlaͤſſigkeit mißlungen ſeyen, wie im ganzen uͤbrigen Deutſchland. Wir wuͤnſchen Gluͤck und ein beſſeres Gelingen, ſowie dem Runkelzucker; es ſcheint uns aber noch vieles fuͤr den Landbau zu geben, welches dem Genius unſeres Volkes und Climas angemeſſener waͤre. Unſere Sonne iſt zum Ausbruͤten des Zuckers nicht geneigt und wenn auch in Italien die Seidenraupen nicht erfrieren, wenn einmal eine Fenſterſcheibe zerbricht oder der Feuerſchuͤrer ſchlaͤft, ſo iſt es bey uns etwas anderes. Eine einzige Stunde Nach— laͤßigkeit oder Zufall zerſtoͤrt das Ganze. Die Natur kann man zu nichts zwingen und was ſie erlaubt, findet ſich nach und nach von ſelbſt, wenn einſichtige Landwirthe practiſch vor— angehen, was ja doch in der Seiden- und Zuckerzucht mit einem Getuͤmmel geſchieht, das eher abſchreckt als anzieht. ANATOMIE er PHYSIOLOGIE DE LA CORNEILLE (CORVUS CORONE) PRISE COMME TYPE DE LA CLASSE DES OISEAUX. I PARTIE. OSTEOLOGIE. 5 RESENTEE A LACADEMIE ROYALE DES SCIENCES DE PARIS LE 6. OCTOBRE 1833. ACCOMPAGNEE DE PLANCHES ET DESSINEE D'APRES NATURE, ET LITHOGRAPHIEE. PAR L'AUTEUR SAZ Gas. AVANT - PR OP 08S. §. 1. L’extension immense donnée à toutes les branches des sciences d' organisation m'avait fait voir que l'anatomie des oiseaux n'était pas parvenue au degré de perfection que présentent aujourd'hui les autres parties de anatomie generale; j'ai done voulu contribuer, autant que mes faibles moyens le permettent, à Pavancement de l’anatomie des Oiseaux. II m'a sembl& que la meilleure manière d’at- teindre ce but était de prendre pour type anatomique de la classe des oiseaux la Corneille (corvus corone), dont lorganisation me parait se tenir à peu pres au milieu de la série ornithologique, et d'en étudier l’anatomie dans tous les systömes. §. 2. Persuad& de Futilité des représentations dans tout travail anatomique, et de l’avantage qu’elles ont sur les descriptions, toujours longues, minutieuses et fatigantes, mon premier soin fut de dessiner fid@lement tous les organes, après les avoir mis à nu à l’aide d'une dissection conscien- cieuse, et le plus souvent délicate. Chaque fois que les préparations m'ont donné de la peine, j ai deerit le procédé que javois employé et les moyens dont je m’etait servi; c’est ce que n’avaient pas toujours fait avant moi les anato- mistes et les physiologistes, qui ainsi ont retardé les pro- gres de la science. Ce n'est qu’apres des dissections et des recherches multiplièes qui m'avaient familiarise avee l’objet de mes études, que j’ai ceommencè à deerire ce que javais vu. Les mémes principes m'ont guidé dans mon travail sur la myologie, qui est déjà termine, et je les suis encore actuellement pour la nevrologie, qui me fournit bien plus de faits nouveaux que toutes les parties precedentes, comme le prouvera le Meémoire que je me propose de présenter prochainement à TAcadémie royale des sciences de Paris. §. 3. Je m’appercus bientöt que deux points surtout avaient été négligés dans l'ostéologie par mes prédéces- seurs: 1° l’histoire du développement du squelette et de ses parties; 2° la pneumaticité, ou le séjour de Fair dans les tissus du corps et les cavites osseuses. Le premier de ces points appartient entièrement ä ce Memoire, pour lequel l’excellent ouvrage de MR Varentin sur Thistoire du développement de homme m'a fourni de nombreux matériaux. Le second point, que j'ai traité à fond dans un memoire special présenté à Académie des sciences de Paris le 5 et le 26 Janvier 1835, n’appartient à celui-ei que par sa partie relative au squelette. ! EXTRAIT DES PROCES-VERBAUX DE L’ACADEMIE DES SCIENCES. §. 4. C'est avec un sentiment bien pénible que jinsere ici, sans y rien changer, le Rapport que M. Isidore Geoffroy a bien voulu faire à l’Acad@mie sur le Mémoire que je publie en ce moment. Janalyserai ce travail, comme il est de mon devoir de le faire, et jy ajouterai les justifications devenues nécessaires; le mémoire lui meme servira d’appui à oe que je dirai. Cet academieien n'ayant pas pu bien lire mon M&moire qui était éerit en allemand et en caracteres gothiques, a malheureusement été conduit, je ne sais par quelle induetion, peut-&tre à cause de la double difficulté que je viens de dire, à voir 1 Ce Memoire est actuellement sous presse; il formera le 5 numéro de la Minerve du Nord, ou choix des Mémoires les plus importans qui paraissent sur les sciences natu- relles et la médecine dans les pays étrangers, et qui se vend à Paris au Bureau des traductions rue St. Jacques 8 189, Le premier numéro de la Minerve contient un extrait de la philosophie de la nature de Oken par Ex. Jacoumin. 2 fr. II. numéro rapport de J. MÜLLER sur les progres de la physiolog. et de l’anat. dans ces der- niers temps. 3 fr. III. n. Memoire sur le developpement du planorbis cornea par E. Jacguemin. 5 fr. IV. n. sur Yanat. et la physiol. de la Corneille, partie ostéologid. le V. n. actuellement sous presse sur la pneumaticité ou le sejour de l'air dans les tissus et les cavites 08- seuses de l’oiseau, tous ces mémoires se trouvent au bureau ci dessus indique. 567 des erreurs lä oü il n'y en a réellement pas. Voici les termes de ce rapport. „L'Académie nous a charges, MM. Dumcril, de „Blainville et moi, de lui rendre compte daun mémoire „ de Mr. Emile Jacquemin, écrit en allemand, et intitule: „Anatomie et Physiologie de la Corneille prise comme „type de la classe des oiseaux, partie osteologique. „Ce Mömoire fort étendu et accompagné de nom- „breuses figures de grandeur naturelle, toutes des- „sinées par Mr. Jacquemin, comprend deux parties, „ou plutöt, car l’auteur ne les a pas séparées, traite „simultanément de deux sujets essentiellement di- „stinets, et dont on appergoit möme difficilement la „liaison. A la description des diverses pieces du „squelette de la corneille se trouvent ajoutces, prin- „eipalement dans la premiere moitie du travail, des „considérations physiologiques et anatomiques d'une „telle genéralité qu'elles embrassent quelquefois, non „seulement toute la série ornithologique, mais Tem- „branchement tout entier des animaux vertébrés. §. 5. Les deux parties dont parle Mr. le Rapporteur sont: 1 num. Fintroduction générale à tout Pouvrage sur anatomie et la physiologie entiere de cet oiseau; 2 n. la description spéciale du squelette. Comme ce mémoire est le premier de 6 au moins que je me propose de publier successivement sur le mème sujet, l'introduetion doit &tre appliquée à l’ensemble de l’ouvrage, et non, comme parait l'avoir fait Mr. J. Geoffroy, & l’osteologie seulement. Il est certain, et g@neralement reconnu par tous les naturalistes allemands et par la plupart des savans francais, qu’en anatomie et en physiologie on ne peut plus se borner aujourdhui aux recherches faites ex- elusivement sur une seule classe, sur un seul genre ou sur une seule espèce d’animaux ou de végétaux, bien que cette espèce doive etre le point de départ et le type central de comparaison. Il faut n cessairement encore considérer comparativement l’ensemble, ou au moins une partie plus ou moins grande du régne, sans quoi les ob- servations ne pourraient @tre complettes, et Tobscurité régnerait dans le travail. Le célèbre Haller avait deja adopté cette methode de comparaison dans son Elementa physiologie; et de nos jours ‚dest ainsi qu’en agissent les physiologistes et les anatomistes les plus renommes. Lorsque l’anatomie deseriptive occupait encore seule les naturalistes, et qu'il ne s’agissait que de connaitre le plus parfaitement possible les formes extérieures des nombreux organes de notre corps, on ne négligeait au- cun tubercule, et le plus grand mérite des deseriptions Etait d’etre extrömement minutieuses. Loin de s’elever à lensemble de l’organisation, et de la comparer avec celle d’autres animaux, on s’enfongait de plus en plus dans les détails; au lieu de chercher à découvrir la vé—- ritable nature des organes, que Thistoire du developpe- ment et la comparaison avec les organes d autres ani- maux, quelquefois d'une organisation tres simple, peuvent seules nous apprendre; au lieu de chercher les lois gé- nérales organisation qui Sappliquent à homme et à tous les animaux, on n’examinait les organes quisolément, et seulement sur etre adulte; outre qu'on ötait ainsi à anatomie toute sa valeur scientifique, sa partie la plus 568 elevee et la plus essen ielle, par laquelle elle tient aux autres sciences physiquas, il y avait encore un grand inconvénient: dest que souvent les observations les plus réelles ne pouvaient étre comprises et étajent mal inter- pretces. Reconnaisant ces graves imperfections, il est de notre devoir de donner à la science une autre direction. ‘'„L’auteur traite de l’influence exercce sur les ani- „maux, et plus specialement sur les oiseaux, par „les divers agens physiques avec lesquels ils sont „en rapport. $. 6. La pneumaticité du squelette, ou le séjour et le mouvement de air dans les tissus du corps et parti- eulierement dans les cavites osseuses, n’ayant presque pas été étudiée jusqu'ici, j'ai dü necessairement y porter davantage mon attention. Cest meme la qu'est un des prineipaux mérites de mes recherches. Selon moi, cette partie n'est pas essentiellement distinete de l’autre, et il n'est pas diflieile d’appercevoir la liaison qui existe entre elles, quoiqu'en dise le Rapporteur. On commence aujourd'hui ä reconnaitre la grande in- fluence des agens physiques sur la vie et sur ses fonc- tions dans l’organisme. Tous les efforts d'un de nos premiers physiologistes, Mr. Macenpıe, sont employés a démontrer cette influence, sur laquelle repose l’avenir de la medicine, comme il le dit lui möme dans ses ex- cellentes legons sur les phenomenes physiques de la vie, publièes tout r&cemment. Si en 1834, &poque ou je pré- sentai ce Memoire à l’Academie, et oü je ne connaissais pas encore les vues judicieuses de cet habile medecin- physicien, que depuis jai eu Thonneur de connaitre per- sonnellement, je tenais déjà tant aux influences physiques sur les animaux, c'est que, malgré le peu d’attention qu'on leur accordait gencralement, j'étais convaincu de leur importance. Cependant le genie de Mr. Carus avait déja démontré en 1823, dans un petit traité sur les eon- ditions externes de la vie des animaux à sang blanc et froid (Leipzig), combien la vie des animaux inferieurs depend des influences physiques du monde ambiant. II y a dans les sciences d’organisation des points qu'on est étonné de voir negliges par les naturalistes; il est affli- geant que dans leurs recherches la plupart suivent presque aveuglcment la direction gencralement adoptée, et quils mettent les plus grands obstacles à l’introduction et à Tadmission de tout ce qui ne se rencontre pas sur cette route commune. „Puis l’auteur passe à l’examen ou plutöt à ex- „position de quelques unes des idées émises r&cem- „ment par. Mr. Carus sur la determination, ou, „comme disent les Allemands, sur la signification „des diverses parties du squelette, et par Mn. Oken „sur la composition vertébrale de la tete osseuse, §. 7. Pai cherché en vain dans tout mon travail les passages auxquels cette phrase pourrait s’appliquer, l 1 Ce passage du rapport ayant donné lieu à une analyse erronnee de mon mémoire dans le journal I'Iustitut que puhlie Mn. EUGENE ARNOUL T, je düs restituer aux choses leur veritable valeur, et relever les fautes qui s’etaient glissees dans cette analyse. Malheureusement la lettre que j’envoyai à ce journal le 30 Juillet 1835, et que 561 S. 129 Bemerkungen uͤber die Flora der Suͤdſee-Inſeln von Stephan N Si mit 4 Tafeln, ebenfalls ein unge⸗ mein fleißiger Aufſatz, ſowohl in geographiſcher als botaniſcher Hinſicht. Es ſind alle auf dieſen Inſeln entdeckten Pflanzen aufgeführt, ſelbſt die Cryptogamen. Es find vorzüglich die neuern Reiſen benutzt. Die Anordnung iſt nach dem natuͤr— lichen Syſtem, aber eigenthuͤmlich. Beſonders ſind beſchrieben und abgebildet Schychofskia (Urtica) ruderalis, Veronica salicifolia, Panax arboreum, Soulamea amara. Wir zwei⸗ feln nicht, daß dieſes Unternehmen allgemeinen Beyfall finden wird. Naturgeſchichte fuͤr das Volk. Ein Buch fuͤr Schule und Haus zur Verbreitung der Erkenntniß Gottes aus ſeinen Werken, von Prof. J. Baumann. Luzern, bey Meyer. 1837. 8. 596. 208 Steindrucke. Die Naturgeſchichte breitet ſich immer mehr aus und iſt nun endlich ein integrierender Theil aller Mittelſchulen, der Gym— naſien und Gewerbsanſtalten. Noch kann man aber nicht ſa— gen, daß ſie in den Volksunterricht aufgenommen und noch weniger in das Volk ſelbſt gedrungen ſey, zum großen Nach— theil fuͤr beyde. Das letztere wird von ihr Beobachtungsluſt lernen und dann unberechenbare Vortheile ziehen; dieſe wird es aber reichlich zuruͤckgeben: denn niemand hat mehr Gelegenheit, naturhiſtoriſche Vorgaͤnge zu bemerken als das Volk; und wenn es dieſe nur denjenigen mittheilt, welche Zeit auf die Beobach— tungen und Verſuche wenden koͤnnen, fo hat es feine Dank: barkeit reichlich abgetragen, und zur Erreichung dieſes Zweckes ſcheint uns nun das vorliegende Buch ſehr geeignet. Es iſt in einem ſehr einfachen Styl geſchrieben, enthaͤlt eine paſſende Auswahl von Gegenſtaͤnden, recht verſtaͤndig geordnet, nach den ſchon vorhandenen Begriffen und Unterſcheidungen im Volk und enthaͤlt ſehr viele, fuͤr den geringen Preis hinlaͤnglich gute Abbildungen. Die Schrift iſt im Grunde keine bloße Naturgeſchichte, fondern eine ganze Naturkunde. Denn fie gibt auch Darſtel—⸗ lungen vom Sonnenſyſtem, vom Bau unſerer Erde, von den Elementen, und won allen ihren Erſcheinungen bis S. 74, was uns ebenfalls ſehr paſſend ſcheint. Dann folgt das Mineralreich, wobey auch die Gasarten und die Saͤuern betrachtet werden; darauf folgen die Salze, die Erden, die Metalle und Inflammabilien. Daran ſchließen ſich die gemengten Gebirgsarten und die Verſteinerungen. Das Pflanzenreich S. 133 gibt zuerſt eine Darſtellung vom Pflanzenbau, von den wichtigeren Beſtandtheilen, von der Verbreitung und von der Eintheilung. Zuerſt bluͤthenloſe Pflan— zen: Pilze, Algen, Flechten, Mooſe, Farren. Dann Blüthen- pflanzen eingetheilt in Graͤſer und dieſe wieder in Rohr-, Fut⸗ ter-, Getraide- und Riedgraͤſer. Die Kräuter zerfallen in Futter-, Küchen, Oel-, Faͤrbe-, oͤconomiſche und Zierkraͤuter. Dann kommen ausgezeichnete wilde und die giftigen beſonders, endlich auslaͤndiſche, die ſich durch irgend etwas auszeichnen. Die Holzgewaͤchſe theilen ſich in Straͤucher und Baͤume, und dieſe wieder in Nadel- und Laubbaͤume; die letztern in Fruchtbaͤume, Forſtbaͤume und in ausländifche. Iſis 1837. Heft 8. 562 Das Thierreich S. 247 handelt zuerſt vom Bau des Thieres ganz kurz und theilt ſich ſodann in knochenloſe und Knochen-Thiere, handelt kurz von den Infuſorien, Polypen, Corallen, Quallen und Strahlthieren, umſtaͤndlicher von Mu— ſcheln und Schnecken, dann von den Wuͤrmern, Krebſen, Milben und Spinnen; Mucken, Faltern, Wanzen, Libellulen, Immen, Heuſchrecken und Kaͤfern, alles wie es uns ſcheint, mit guter Auswahl. S. 379 folgen die Fiſche, die wohl etwas ausführlicher haͤtten behandelt werden können, da ſie in Beziehung auf ihre Eßbarkeit die wichtigſte Thierclaſſe ſind und ihr Fang viele Tau⸗ ſend Menſchen beſchaͤftigt, was man von andern nicht ſagen kann. Die Amphibien find dagegen hinlaͤnglich behandelt, da ſie nicht von großer Wichtigkeit ſind und das Volk ſich wenig um fie. befümmert. Die Vögel Seite 423 werden in Waſſer-, Erd- und Luftvoͤgel getheilt, jene in Schwimm- und Sumpfvögel und dieſe in Laufvoͤgell, Hühner und Tauben; die letztern in Spechte, Schwalben, Sperlinge und Raubvoͤgel, wie es ſcheint, ſehr paſſend. Die Saͤugthiere S. 481 in Wallfiſchar⸗ tige, Seehunde, Vielhufer, Wiederkaͤuer, Pferde, Zahnarme, Nagthiere, Raubthiere, Fledermaͤuſe, Affen. Den Beſchluß macht der Menſch S. 561, worinn beſonders auf das Phy— ſiologiſche und Moraliſche paſſende Ruͤckſicht genommen wird. Ein Regiſter laͤßt alles leicht auffinden. Wir wuͤnſchen dieſem gewiß ſehr nuͤtzlichen und vortheilhaft auf die Bildung und Ver⸗ beſſerung des Volkes wirkenden Buche eine große Verbreitung, welche es uͤbrigens ſchon, wie wir hoͤren, gefunden habe. Verhandlungen der ſchweizeriſchen Geſellſchaft fuͤr die geſammten Naturwiſſenſchaften in der Verſammlung zu Aarau, unter dem Vorſig von Frey⸗ Heroſe. Aarau 1836. 8. 176. Dieſer Bericht enthaͤlt die mit Beyfall aufgenommene Eröffnungsrede des Vorſtandes, die eingefandten Schriften, das Protocoll fuͤr die Verhandlungen, die Liſte der neuen Mitglieder, das Verzeichniß der geſchenkten Buͤcher, necrologiſche Notizen uͤber Horner, Steinmuͤller, Studer uſw.; dann folgen S. 94 Berichte uͤber die Verhandlungen der Geſellſchaften zu Aarau, Baſel, Bern, Genf, Neuenburg, St. Gallen, Waat, Zuͤrich; S. 152 uͤber das Zuſpunden des Weins in Faͤſſern von Pfluger. S. 154 Bericht uͤber eine Reiſe ins ſuͤdliche Rußland von Friedrich Dubois; S. 164 über Hydrurus erystallophorus von Profeſſor Fleiſcher. Verhandlungen der Wandergeſellſchaft ſaͤchſiſcher Landwirthe und Naturforſcher in den Jahren 1834 und 1835, von Dr. C. F. Groh, Amtsphyſicus zu Noſſen. Dresden, bey Arnold. 1837. 8. 68. Der Eifer, womit ſich immer neue Geſellſchaften bilden, die ſich jahrlich an einem andern Orte verſammeln und ſich ihre Entdeckungen mittheilen, iſt ein Beweis von der Einſicht, daß nur auf dieſem Wege die Wiſſenſchaften allgemein unter der ganzen Maſſe des Volks nuͤtzlich werden koͤnnen. Die Land— 36 963 wirthſchaft und das Gewerbe find es vorzüglich, welche dabey und faſt allein dabey gewinnen koͤnnen, theils weil die Buͤcher hier nicht ſo allgemeinen Zugang finden, theils weil der Natur der Sache nach die practiſche Einwirkung hier an ihrem Orte iſt. Es war daher ein großes Verdienſt von Dr. Groh, daß er dieſe Verſammlung, fuͤr die er ſo vielen guten Willen fand, ämfig betrieben und endlich zu Stande gebracht hat. In der Einleitung gibt er eine Ueberſicht des Geſchicht— lichen dieſer Verſammlungen uͤberhaupt und eine Darſtellung des Nutzens der gegenwaͤrtigen, der auch ſchon auf eine erfreuliche Weiſe aus dem vorhandenen hervorgeht. Die Geſellſchaft verſammelte ſich zuerſt zu Tharand im Juny 1834, wo 44 Mitglieder gegenwaͤrtig waren. Es wur⸗ den Mittheilungen gemacht uͤber den Seidenbau, den Glanz— kaͤfer im Raͤps, die Grasraupe, die Waldſtreu, die Ernährung der Pflanzen, Bewahrung des Getraides, Duͤngung uſw. Die Verſammlung dauerte 3 Tage. Die zweyte war zu Freyberg 1835, wobey 51 Mitglie— der waren. Es wurde geſprochen uͤber Duͤngung mit Torf, mit Erde, uͤber den Scarificator, Mittel gegen die Grasraupe, Malzſtaͤrke-Zucker, foſſile Thiere, Runkel-Zucker, Pomologie, Kleebau, Knochenmehl, das Heidekraut als Heilmittel, Korn: gruben uſw. Bergwerke, Schmelzhuͤtten, das Amalgamierwerk uſw. wurden beſucht. Dann folgen die Statuten, das Ver— zeichniß der Mitglieder und einige andere kleinere Sachen. Der Verſammlungsort fuͤr 1837 iſt Bauzen. Mittheilungen aus dem Oſterlande. Gemeinſchaftlich herausgegeben von dem Kunſt- und Handwerks- verein der naturforſchenden und der pomologiſchen Geſellſchaft zu Altenburg, bey Schnuphaaſe. 1837. Heft 1. 8. 57 S. Die pomologiſche und die naturforſchende Geſellſchaft des Oſterlandes find ſchon ſeit einer Reihe von Jahren in nuͤtzlicher Thaͤtigkeit geweſen, welche nun durch die Vereinigung mit dem Kunſt⸗ und Handwerksverein mehr ins Leben uͤbergeht und daher unmittelbaren Nutzen ſtiften wird. Dieſes Heft enthaͤlt einen Vortrag von E. Lange uͤber den Haushalt der Natur, uͤber das Roͤſten des Flachſes; von Apetz ein Jahresbrricht 1836; S. 33 Auszuͤge aus den Protocollen der pomologiſchen Geſellſchaft; S. 38 Ergebniſſe aus mehrjähriger Beobachtung der Apfelbluͤthe von R. Lange; S. 40 uͤber die Gewinnung neuer Culturpflanzen von E. Lange und dann noch mehrere kleine Notizen nebſt einer Witterungstabelle. 564 Faunus, Zeitſchrift fuͤr Zoologie und vergleichende Anatomie, herausgegeben von Dr. J. Giſtl. 5 8 bey Fleiſchmann. 1837. Neue Folge Bd. 1 „Heft 1 und 2. 8. Dieſe Hefte enthalten eine critiſche Reviſion und Ergaͤn⸗ zungen zu Schranks Insecta austriae von ihm ſelbſt nach⸗ getragen. Ein intereſſanter Beytrag. Dendrocitta von Gould; das Skelet des Nyetipithecus von Gifil; Triton ermani von Wiegmann; neue Fiſche von Sermann und J. Muͤller; Najaden von Lea; Mesoclastus paradoxus von Giſtl; Emberiza borealis von Zetterſtedt; neue Spinnen von Children; die Fledermauslaͤuſe von Weſtwood; Chelonus von Dahlbom; Pulex penetrans und Mosquitos von Reng—⸗ ger; Antilope mhorr von Bennett; Schmarotzerkerfe von Children; Oniscus physodes von Laſſobe; neue Kerfe und Schnecken des Baleans von Frivaldsky; zwey neue Fiſche von Riſſo; Blutegel von Carena; 3 Ueber⸗ ſicht der Wanzen um Münden von Giſtl; Megalopus von demſ.; Geſpenſtheuſchrecken von Gray; Gicaden von Lewis; neue Fiche von Narrell; ſodann 1 von Schrank und allerlei Correſpondenzen. Der weiße Maulbeerbaum und die auf ihn begründete Seidenzucht, von Dr. M. v. Zäthen: ſtein. Prag, bey Calve. 1836. 8. 31. Dieſe kleine Schrift meynt es recht gut mit den Boͤhmen, zeigt, daß ihr Land ſehr wohl geeignet zur Pflanzung des Maul⸗ beerbaumes ſey und daß es beſonders jetzt, wo das Getraide ſo wenig Abſatz findet, an der Zeit waͤre, einen andern Culturzweig zu verſuchen, wobey der Verfaſſer die Seidenzucht fuͤr die ein— traͤglichſte haͤlt. Er fuͤhrt an, daß die fruͤhern, von der Re— gierung fo großmuͤthig unterſtuͤßten und großartig angefangenen Verſuche bloß durch Widerwillen und Nachlaͤſſigkeit mißlungen ſeyen, wie im ganzen uͤbrigen Deutſchland. Wir wuͤnſchen Gluͤck und ein beſſeres Gelingen, ſowie dem Runkelzucker; es ſcheint uns aber noch vieles fuͤr den Landbau zu geben, welches dem Genius unſeres Volkes und Climas angemeſſener waͤre. Unſere Sonne iſt zum Ausbruͤten des Zuckers nicht geneigt und wenn auch in Italien die Seidenraupen nicht erfrieren, wenn einmal eine Fenſterſcheibe zerbricht oder der Feuerſchuͤrer ſchlaͤft, ſo iſt es bey uns etwas anderes. Eine einzige Stunde Nach— laͤßigkeit oder Zufall zerſtoͤrt das Ganze. Die Natur kann man zu nichts zwingen und was ſie erlaubt, findet ſich nach und nach von ſelbſt, wenn einſichtige Landwirthe practiſch vor— angehen, was ja doch in der Seiden- und Zuckerzucht mit einem Getuͤmmel geſchieht, das eher abſchreckt als anzieht. ANATOMIE er PHYSIOLOGIE DE LA CORNEILLE (CORVUS CORONE) PRISE COMME TYPE DE LA CLASSE DES OISEAUX. Ire PAR TIE. OSTEOLOGIE. RESENTEE A LACADEMIE ROYALE DES SCIENCES DE PARIS LE 6. OCTOBRE 1835. ACCOMPAGNEE DE PLANCHES ET DESSINEE D’APRES NATURE, ET LITHOGRAPHIEE. PAR L’AUTEUR AD JAS OA. AVANT PR OP 08. §. 1. L’extension immense donne à toutes les branches des sciences d’organisation avait fait voir que l’anatomie des oiseaux n'était pas parvenue au degré de perfection que présentent aujourd'hui les autres parties de l’anatomie generale; j'ai done voulu contribuer, autant que mes faibles moyens le permettent, à l’avancement de l'anatomie des Oiseaux. II m'a sembl& que la meilleure manière d’at- teindre ce but était de prendre pour type anatomique de la classe des oiseaux la Corneille (corvus corone), dont l’organisation me parait se tenir à peu pres au milieu de la série ornithologique, et d'en etudier l’anatomie dans tous les systèmes. $. 2. Persuadé de lutilit@ des représentations dans tout travail anatomique, et de l’avantage qu'elles ont sur les descriptions, toujours longues, minutieuses et fatigantes, mon premier soin fut de dessiner ſidélement tous les organes, apres les avoir mis à nu à l'aide d'une dissection conscien- cieuse, et le plus souvent delicate. Chaque fois que les préparations m'ont donné de la peine, j'ai deerit le procédé que javois employé et les moyens dont je m’etait servi; c'est ce que n’avaient pas toujours fait avant moi les anato- mistes et les physiologistes, qui ainsi ont retardé les pro- gres de la science. Ce n'est qu’apres des dissections et des recherches multiplièes qui m’avaient familiarisé avec l'objet de mes études, que j; ai commencee à decrire ce que j’avais vu. Les meèmes prineipes m'ont guidé dans mon travail sur la myologie, qui est déjà termine, et je les suis encore actuellement pour la nevrologie, qui me fournit bien plus de faits nouveaux que toutes les parties précédentes, comme le prouvera le Mémoire que je me propose de presenter prochainement à Académie royale des sciences de Paris. $. 3. Je m’apperceus bientöt que deux points surtout avaient été negliges dans l’ost6ologie par mes prédéces—- seurs: 1° l’histoire du développement du squelette et de ses parties; 20 la pneumaticité, ou le séjour de Fair dans les tissus du corps et les cavités osseuses. Le premier de ces points appartient entièrement à ce Mémoire, pour lequel l’excellent ouvrage de MK Varentin sur Thistoire du développement de l’homme m'a fourni de nombreux matériaux. Le second point, que j’ai traité à fond dans un memoire spécial présenté à l’Acad&mie des sciences de Paris le 5 et le 26 Janvier 1835, n’appartient à celui-ci que par sa partie relative au squelette. 1 EXTRAIT DES PROCES-VERBAUX DE L’ACADEMIE DES SCIENCES. §. 4. C'est avec un sentiment bien pénible que j̃ insère ici, sans y rien changer, le Rapport que M. Isidore Geoffroy a bien voulu faire à Académie sur le Mémoire que je publie en ce moment. J’analyserai ce travail, comme il est de mon devoir de le faire, et j'y ajouterai les justifications devenues nécessaires; le mémoire lui méme servira d'appui à ce que je dirai. Cet académicien n'ayant pas pu bien lire mon Mémoire qui était éerit en allemand et en caracteres gothiques, a malheureusement été conduit, je ne sais par quelle induction, peut-etre à cause de la double difficult€ que je viens de dire, à voir 1 Ce Memoire est actuellement sous presse; il formera le 5 numéro de la Minerve du Nord, ou choix des Mémoires les plus importans qui paraissent sur les sciences natu- relles et la médecine dans les pays étrangers, et qui se vend a Paris au Bureau des traductions rue St. Jacques AM. 189. Le premier numéro de la Minerve contient un extrait de la philosophie de la nature de Oken par Em. Jacourmın. 2 fr. II. numéro rapport de J. MÜLLER sur les progrés de la physiolog. et de Y’anat. dans ces der- niers temps. 3 fr. III. n. Mémoire sur le développement du planorbis cornea par E. JAcuRMIN. ö fr. IV. n. sur anat. et la physiol. de la Corneille, partie osteologig. le V. n. actuellement sous presse sur la pneumaticite ou le sejour de l'air dans les tissus et les cavites 08- seuses de l’oiseau, tous ces mémoires se trouvent au bureau ci dessus indique. 567 des erreurs là oü il n'y en a reellement pas. Voici les termes de ce rapport. „LAcadémie nous a charges, MM. Dumeril, de „Blainville et moi, de lui rendre compte d’un mémoire „de Mr. Emile Jacquemin, éerit en allemand, et intitulé: „Anatomie et Physiologie de la Corneille prise comme „type de la classe des oiseaux, partie ostéèologique. „Ce Mömoire fort étendu et accompagné de nom- „breuses ſigures de grandeur naturelle, toutes des- „sinées par Mr. Jacquemin, comprend deux parties, „ou plutöt, car l’auteur ne les a pas scparces, traite „simultanöment de deux sujets essentiellement di- „stinets, et dont on appergoit m&me diflicilement la „liaison. A la description des diverses pieces du „squelette de la corneille se trouvent ajoutces, prin- „eipalement dans la premiere moitié du travail, des „considérations physiologiques et anatomiques d’une „telle genéralité qu’elles embrassent quelquefois, non „seulement toute la série ornithologique, mais l’em- „branchement tout entier des animaux vertchres. §. 5. Les deux parties dont parle Mr. le Rapporteur sont: 1 num. Yintroduetion générale à tout l’ouvrage sur anatomie et la physiologie entiere de cet oiseau; 2 n. la description spéciale du squelette. Comme ce mémoixe est le premier de 6 au moins que je me propose de ublier suceessivement sur le m&me sujet, introduction doit etre appliquée à l’ensemble de l'ouvrage, et non, comme parait Lavoir fait Mr. J. Geoffroy, à losteologie seulement. Il est certain, et généralement reconnu par tous les naturalistes allemands et par la plupart des savans francais, qu’en anatomie et en physiologie on ne peut plus se borner aujourdhui aux recherches faites ex- clusivement sur une seule classe, sur un seul genre ou sur une seule espece d' animaux ou de végétaux, bien que cette espèce doive etre le point de de part et le type central de comparaison. II faut n g cessairement encore considérer comparativement ensemble, ou au moins une partie plus ou moins grande du régne, sans quoi les ob, servations ne pourraient &tre complettes, et Lobseurite régnerait dans le travail. Le eclebre Haller avait deja adopte cette methode de eomparaison dans son Elementa physiologie; et de nos jours c’est ainsi qu en agissent les physiologistes et les anatomistes les ‚plus renommcs. Lorsque l’anatomie deseriptive occupait encore seule les naturalistes, et qu'il ne Sagissait que de connaitre le plus parfaitement possible les formes extérieures des nombreux organes de notre corps, on ne negligeait au- cun tubereule, et le plus grand mérite des descriptions &tait d’ötre exträmement minutieuses. Loin de. s’elever à Pensemble de l’organisation, et de la comparer avec celle d’autres animaux, on s’enfoncait de plus en plus dans les détails; au lieu de chercher à decouvrir la vé- ritable nature des organes, que Thistoire du développe- ment et la comparaison avec les organes d’autres ani- maux, quelquefois d’une organisation tres simple, peuvent seules nous apprendre; au lieu de chercher les lois gé- nérales d’organisation qui Sappliquent à homme et a tous les animaux, on n’examinait les organes qu'isolément, et seulement sur l’ötre adulte; outre qu'on ötait ainsi à anatomie toute sa valeur scientifique, sa partie la plus 568 élevée et la plus essentielle, par laquelle elle tient aux autres sciences physiques, il y avait encore un grand inconvénient: dest que souvent les observations les plus réelles ne pouvaient è&tre comprises et étaient mal inter- pretces. Reconnaisant ces graves imperfections, il est de notre devoir de donner à la science une autre direction. „L'auteur traite de l’influence exercée sur les ani- „maux, et plus spécialement sur les oiseaux, par „les divers agens physiques avec lesquels ils sont „en rapport. b $. 6. La pneumaticité du squelette, ou le séjour et le mouvement de l’air dans les tissus du corps et parti- culièrement dans les cavités osseuses, n’ayant presque pas été étudièe jusqu'ici, jai dü nécessairement y porter davantage mon attention. C'est mème là qu'est un des prineipaux mérites de mes recherches. Selon moi, cette partie n'est pas essentiellement distinete de autre, et il n'est pas difficile d’appercevoir la liaison qui existe entre elles, qnuoiqu'en dise le Rapporteur. On commence aujourdhui à reconnaitre la grande in- fluence des agens physiques sur la vie et sur ses fono- tions dans l’organisme. Tous les efforts d’un de nos premiers physiologistes, Mr. MAagenpıe, sont employes a démontrer cette influence, sur laquelle repose l’avenir de la medicine, comme il le dit lui mèeme dans ses ex- cellentes legons sur les phenomenes physiques de la vie, publices tout recemment. Si en 1834, époque oü je pré- sentai ce Memoire à l’Academie, et oü je ne connaissais pas encore les vues judicieuses de cet habile medeein- physicien, que depuis jai eu l’honneur de connaitre per- sonnellement, je tenais déjà tant aux influences physiques sur les animaux, c'est que, malgre le peu d’attention qu'on leur accordait gencralement, j'étais convaineu de leur importance. Cependant le génie de Mr. Carus avait deja déemontrè en 1823, dans un petit traité sur les con- ditions externes de la vie des animaux à sang blane et froid (Leipzig), combien la vie des animaux inferieurs d€ renferme une assez grande quantite d'air qui lui arive par communication avec les autres os, et ainsi qus de la cavité nasale. DU NASAL. (os NASALE.) Represente pl. II. f. 8 f, £9f; pl. IV. f. 29 i. Cet os forme le bord posterieur des narines, i en haut avec linter-maxillaire, le frontal et le laervmal, et en has avec le maxillaire superieur. Chez le poulet il nait de, très bonne heure, vers le treizieme jour d’ineubation, par un seul point d’ossification Gr--agr. 50). 5 Chez Thomme il commence A Sossiſier de bonne heure, comme Kerkrıng et N»ssirt Tavaient deja indique et se termine bientöt apres selon les observations de Brunen- nach (Osteol. p. 210), SÖmmERRING et Daxz. D’apres SExFF elle commence dans la douzieme semaine, et d’a- pres BeerArn avant le quarante einquième jour, tandis ne Meckkl la place dans le commencement du troisieme mois, et Nicolai dans le quatrieme. Mr. VALENTIN Sac- corde avec Mecxer, selon lui Vossification va tres rapi- dement de sorte que les deux os se touchent dans le einquièeme mois. Chez la corneille adulte cet os forme une lame tres mince qui protöge les organes olfaetifs internes offrant trois apophyses: Tapophyse nasale (processus nasi) en avant et en haut, Tapophyse maxillaire (processus maxil- laris) en avant et en bas, et Lapophyse frontale (pro- cessus ſrontalis) en avant et en arriere. Cet os mince ne renfermant pas de diplo@ ne contient pas non plus de Lair. §. 137. il est reun DE L’INTER-MAXILLAIRE. (os INTERMAXILLARE.) Represente pl. II. . 8. 29, l. 9. 29, f. 10. 29; pl. IV. 1. 29 P. 616 §. 138. Il occupe la partie supérieure ou ie dos de la mandibule supérieure étant intercale entre les deux maxillaires superieures. Cest apres la machoire supérieure le premier os de tout le squelette qui s’ossifie vers le douzieme jour d’in- cubation, par un seul point d’ossification place à sa pointe anterieure et d’oü lossification s’etend sur tout le reste de los. Cest le célèbre Gerne (addit. à Phist. nat. l. v. II. cah. p. 209, et nov. act. VI. c. v. XV. t. Ep. Set Mn. J. Weser dans les notices de Froriep. 1828. p. 282) que le premier a demontre son éxistence chez Fembryon humain oü il est séparé des maxillaires superieures par des lignes distinetes, et porte les deux os ineisifs supe- rieurs. Chez la corneille adulte c'est un os fort allonge, en forme de lance, qui regoit son air par communication avee les maxillaires superieurs avec lesquels il se soude de tres bonne heure. DU LACRYMAL. (os LACRYMALE.) Represente pl. II. f. 8. 9 et 9“; pl. IV. f. 29 n. §. 139. C'est un os fort volumineux qui forme presque toute la paroi anterieure de Forbite; en haut, il est en rapport avec le nasal et le frontal; vers intérieur, avee l’ethmoide, et en bas avec le jugal. Il nait vers le dix septieme jour d’ineubation par deux points d’ossification , Fun pour sa portion posterieure (pl. II. f. 8. 9; et lautre pour sa partie anterieure plus petite 9. Chez homme son ossification commence d’apres MEYER dans le troisitme mois, d’apres BBcranůb vers la fin du Second, d’apres Nzsgirt et MEcken pendant les einguieme et sixitme mois, Rirxehx a vu le quatrième mois que son point d’ossilieation avait une ligne d’etendue, et NıcozAai a trouve qu'au septième mois Tos a trois lignes d’etendue et présente une petite gouttière, Mr. VaLextın a vu son ossification commencer dans le quatrieme mois, et son ossification en concordance avec SÖMMERRINE va si vite, qu’au moment de la naissance elle est la plus avancee de tous les os de la face. Chez la corneille adulte cet os très spongieux se com- pose de deux parties, chose qu’on n’avait pas observee avant moi; une, la posterieure, celle qui forme la paroi anterieure de l’orbite, a une forme un peu carrée, avee une partie prolongee en bas, vers le jugal; l’autre beau- coup plus petite est appliqué sur la face auterieure de la précédente; elle est mince, applatie et un peu courhes, presentant à une de ses extrémités un trou pneumatique fort distinet; toutes deux renferment une très grande quan- tite d’air, qui leur arrive de la cavité nasale et par com- munication avec l’ethmoide, II. SECTION FBONTALE. $. 140. La portion inferieure de cette section dont il“ nous reste à parler maintenant pour compléter ce que nous avons dit sur la portion supérieure S. 95 se compose des deux palatins, formant le plafond superieur de la cavite buecale, contre lequel la langue vient Sappliquer. 617 DU PALATIN. 8 Represente pl. II. f. 8. 24, f. 10. 24; pl. III. f. 25. 24. $. 141. II se compose du corps de Pos, d'une surface concave qui glisse sur le rostrum sphenoidal (f. 10 d’); d'une apophyse vomaire (ce), et dune apophyse maxil- laire (e); cet os nait chez le poulet vers la fin de la vie embryonnaire par un point d’ossifieation au milieu du corps, et un autre par la portion qui Sapplique contre le rostrum, et enfin par un troisiöme pour son apophyse manxillaire. Chez homme le palatin se forme d’apres Kerkrıng et Porrar (art. de disseq. p. 253) dans le troisitme mois, et d’apres Senrr dans la douzieme semaine MgckkL a vu son point osseux dans le troisième mois, et NıcoLai dans le second: daprès Varentin, il est deja entierement os- sifie vers le milieu du troisitme mois. Sa lame horizon- tale a presque un développement proportionnel à celui de adulte. La lame perpendiculaire et encore peu élevée et peu marquee, Chez la corneille adulte cet un os mince qui présente deux gouttières; une applique contre le rostrum et autre inferieure forme avec celle du côté opposé le canal nasal pour le courant de la respiration. La ſig. 10. 24, présente assez bien sa forme et celle de sa longue apophyse maxil- laire, et peut nous dispenser d’entrer dans plus de de- tails. II ne contient pas de diploö, et par conséquent point d’air. III. SECTION (Y ERTE RRE) PARIETALE. $. 142. La portion inferieure de cette section est com- posee par les deux omoides. DE L’OMOIDE. Represente pl. II. f. 8. 26, f. 10. 31; pl. III. f. 25. 26; pl. IV. f. 29 K. C'est un petit osselet allonge eylindrique qui s’etend du rostrum sphenoidale à l’apophyse de l’omoide de l’os carré. Chez le poulet il nait vers le dix septième jour d'in- eubution par un seul point d'ossification, au milieu du corps, qui s’etend assez rapidement vers les deux extré- mites. Chez la corneille adulte il présente deux faces artieu- laires dont l’anterieure forme un disque concave qui glisse sur le rostrum sphenoidale, et la posterieure, qui consiste en une petite tète d’articulation pourvue d'un petit erochet, s’articule avec l’os carre. Ü’est à cette extrémité poste- rieure qu’on remarque un petit trou aörien qui conduit Pair dans l'intérieur de Pos, au cas où il est pneumati- que, ce qui n'a pas toujours lieu. L'air lui arrive de la caisse du tympan en passant par le tissu cellulaire entre les muscles de cette region. IV. SECTION (vErTEBRE) OCCIPITALE. $. 143. La portion inferieure de cette section, celle qui nait dans le tube inferieur et dont nous avons seu- lement à nous occuper ici, se compose du temporal, de Iſis 1897. Heft 8. 618 l’os earr avec la portion postérieure du jugal et de la machoire inferieure, dest une des plus compliquees de toutes les vertebres encephaliques. DE L'oS CARRE. Représenté pl. I. f. 2 9. et 22; pl. I. f. 8. 27, f. 9. 27, f. 10. 27; pl. IM. f. 25. 27; pl, IV. f. 29 7. $. 144. Cest os occupe la region inferieure et poste- rieure de la tete entre le temporal et la machoire infe- rieure. Il nait chez le poulet vers le dix septième jour d’ineubation par plusieurs points d’ossification dans l’un pour le corps, et quatre pour chacune de ses apophyses. Chez la corneille adulte c'est un os tres herisse d’apo- physes, dont deux sont superieures; une s’avance dans liuterieur de l’orbite, est l’apophyse orbiculaire; et l'autre plus large s’articule avec le temporal, elle consistue une partie des parois internes de la caisse, et deux inferieures, arrondies, servant à l’artieulation de la machoire inferieure ; a cöte et sur la face interne de l’os se trouve un autre petit tubereule sur lequel l’omoide vient s’articuler. L’os carré tire son air de la cavité tympanique par de nom- breux trous, perces dans son apophyse temporale. Tout à lait à l’exterieur de Los vient siinserer le jugal sur la pointe de l’apophyse inferieure et externe. DU TEMPORAL. (os TEMPORALE.) Represente pl. I. f. 1 7, pl. II. f. 8 e et 5, f. 10 r, f. 16 r, f. 11. 12 et 13, son osselet y est represente f. 14; pl. IV. f. 29 t. $. 145. Dans cet os il faut distinguer, avant tout, les deux parties essentielles qui le composent: Pune in- terne constituant les pieces osseuses de l’oreille interne, nees de très bonne heure chez le poulet, vers le douzieme et treizitme jour d’ineubation. De cette partie fort com- pliquée, et appropriee à merveille au sens de l’audition, je ne parlerai en detail que lorsque, dans un de mes me- moires suivans, je traiterai des organes de l’audition. Je puis affirmer, à l’avance, que des faits nonveaux et très curieux ont été le resultat, des recherches fort nombreu- ses auxquelles je me suis livre, sur cette partie impor- tante et fort delicate. La partie externe, qui n'a que des rapports indirects avec les organes de l’audition qu'elles servent seulement à garantir, nait un peu plus tard, vers le dix septième et dix huititme jour d’ineubation. Chez l'homme, d’apres Mecker, c'est au milieu du troisitme mois que commence l’ossification du temporal par un point sur la partie inferieure de la portion eeail- leuse de l’os (I. c. p. 636). SEnFF (I. c. p. 27) pense que c'est pendant la onzième semaine, et Nicoraf (J. c. p. 10) pendant la fin du deuxième mois. L'ossiſication marche tres rapidement, vers la fin du einquieme mois elle s’est deja etendue sur la plus grande partie de Pos; la lame osseuse qui couvre les parties osseuses du con- duit auditif, placee plus à intérieur se forme plus tard, d’apres Meexeu (I. c. p. 636) dans le quatrieme mois, et d’apres VaIENTIIX (I. c. p. 230) dans le cinquième mois. Le rocher a son point d’ossification à lui propre, 39 * 619 dans le einquième mois il est encore séparé de la partie ecailleuse; le processus mastoideus ne se forme ordinai- rement qu’apres la naissance. L’ouverture de la trompe d'Eustache est deja très grande dans le troisitme mois (voy. les auteurs cités). Chez la corneille adulte cette partie externe appelée quelquefois aussi portion eeailleuse est tres simple, ne consistant que dans une lamelle osseuse concave à ex- terieur, pourvue d’un long apophyse, qui est l’apophyse orbiculaire (pl. II. f. 11 a). DU JUGAL. (os MAL.) Représenté pl. II. f. 8. 25, f. 10. 26, f. 9. 26; pl. III. f. 25. 25 et pl. IV. f. 29 t. §. 146. On trouve cet os grele, allongé sur la face laterale de la tete, etendu entre le maxillaire superieur et Pos carré. Il nait de très bonne heure chez le poulet vers le treizieme et le quatorzieme jour d’ineubation par deux points d’ossification; l’un pour sa portion attachee au maxillaire superieur et l’autre pour sa portion poste- rieure qui s’articule avec Tos carre. La reunion de ces deux portions s’opere assez tardivement du vingtieme au quarantieme jour du jeune poulet. Chez Thomme il se forme avec le temporal vers le milieu du troisieme mois, et leur ossification marche ex- trömement vite, en sorte que dans le quatrieme mois il n'y a plus de parties cartilagineuses, ce qui conlirme encore les lois que nous avons etablies que l’ossification marche de la peripherie vers la ligne moyenne, et que ce sont toujours les os et les parties les plus exterieures et les plus exposees à liinfluence des causes physiques du dehors qui se solidifient les premieres. Chez la corneille adulte les deux parties sont intime- ment reunies, formant un os!grele d'à peu pres trois cen- timetres de longueur qui sert à retenir Los carr€ d’ailleurs si mobile. DE LA MACHOIRE INFERIEURE. Represente pl. I. f. 1 e, f. 6 e; pl. II. f. 8. 22; pl. III. f. 28, oü elle est representee isolément et vue par en haut; pl. IV. f. 29 s. s. §. 147. Cet os, le plus volumineux de toute la tete dont il oceupe toute la face inferieure, nait de très honne heure et le premier de toutes les pieces osseuses du sque- lette. Le treizième jour de lineubation son ossification avait fait de si rapide progres, que je n’ai pas pu constater la naissance successive ou simultanée des cing pieces qui d’apr&s les observations de plusieurs embryologistes le composent originairement; Cuvier avait imposé à ces pie- ces les noms de: dentaire, pour la piece anterieure; oper- eulaire, pour la piece interne; coronoidien, pour la piece qui constitue l’apophyse coronée; l’angulaire formant l’angle inferieur de la machoire et enfin Particulaire, servant à Yarticulation de la machoire avec Los carré. Chez l’'homme il est cartilagineux deja de très bonne heure, et fort saillant pendant le second mois, comme Keazrınc avait deja observe. Chez homme son ossili- cation est également celle de toutes les pieces la premiere 620 qui apparaisse. Kerkrıng, Nessitt, Porrar, Maver, Danz et autres placent sa naissance dans le second mois, et Senrr, dans la septitme semaine, BBckanb pense meme que cette ossification a lieu dans le trente einquieme jour. D’apres le plus grand nombre d’observateurs la machoire inférieure se forme chez l’homme par deux points d'ossi- fication seulement; BHcLanp est le seul qui parle encore de deux autres qui naissent dans Tapophyse coronée vers la huititme semaine, et vont se réunir bientöt après avec le noyau principal de Pos. Aurtenkierh et Spix (voyez E. H. Weber p. 113) admettent quatre paires de points d’ossification pour cette machoire; la premiere pour les apophyses articulaires, seconde pour l’apophyse coronce, la troisieme pour l’angle inferieur de la machoire, et la quatrieme enfin pour le corps des deux branches de cet os. La machoire inferieure s’avance sur la supérieure des deux tiers d'une ligne pendant la neuvième semaine, d'une ligne 4 et 4 pendant la dixieme et de deux lignes pen- dant la onzieme; ce n'est que pendant la treizitme et la quatorzieme qu'elle entre dans ses rapports naturels avec la supérieure. L’angle que fait la partie horizontale avec la partie verticale est plus ouvert pendant les premiers mois que plus tard: En general il est plus grand chez le ſœtus que chez l’adulte. Chez enfant nouveau ne l’apophyse coronde est plus renſlée proportionnellement, la partie horizontale plus longue par rapport à la verti- cale. que chez adulte. Chez la corneille entierement développée, dest un os tres puissant qui est le plus actif pendant la mastication, en s’opposant dans son action à la machoire supérieure. Ses cing pieces primitives sont intimement soudées, ainsi que les deux branches dont elles se composent. Chaque branche est pereée dun trou ovale vers son cadre posté- rieur; sa partie articulaire montre une grande apophyse tres développée (pl. III. f. 23 a) en se dirigeant vers intérieur de la tete; deux cavités articulaires pour rece- voir l'os carré (b. c), et une apophyse postérieure (d) donnant attache comme toutes les autres à des muscles tres puissans. L'air lui arrive par le trou pneumatique (e) pereé sur la face interne et supérieure de son apophyse interne, qui lui arrive de la cavité tympanique par un canal os- seux, chez les bons voiliers, et membraneux chez les autres, et qui a été appelé siphoneum. (Voy. prece- demment le $. 84.) Avant de quitter complötement la région encéphalique il nous reste encore à parler du cräne et de sa cavité interne en particulier. La masse des pieces osseuses du erane est à celle des os de la face comme celle de 1 à 14. La forme externe du crane est parfaitement arrondie, pourvue en arrière de deux légères concavites superſicielles sur l’oc- eipital. Sa largeur d'un côté à l’autre dépasse de beau- coup sa hauteur de bas en haut; les dimensions de la cavité interne du cräne representées pl. II. f. 17 et pl. III. f. 25 p. sont à peu pres comme celles que nous venons d’indiquer, sans la déduction de l’Cpaisseur des parois du eräne laquelle est surtout plus considérable dans la région auriculaire. La cavité interne du cräne présente d’abord 621 deux cavites ou deux parties inégales d'une seule cavite separdes par une erete osseuse considérable et tres sail- lante (7) f. 18, formée prineipalement par les ailes du sphenoide; la partie orbitale du frontal est en arricre, par le grand anneau semi eirculaire, l’oreille interne (consult. Vieq-d’Azyr, anat. des ois. et Tiedemann). Dans la cavité supérieure celle qui est la plus grande (%) on remarque sur les deux côtés de grandes concavités pro- fondes pour loger les grands hémisphères cérébraux. Entre ces deux concavités et tout à fait en avant sur la ligne médiane se trouvent les deux ouvertures pour la sortie du nerf olfactif (F); lautre cavité plus petite et plus profonde est aussi la plus compliquée; on Y remar- ue d’abord deux concavitcs profondes sur les deux côtés lateraux destinées à loger les eouches optiques; entre ces deux cavités et en arrière se trouve une troisième aussi profonde et d'une forme plus arrondie séparées des deux cavités latérales par des cretes tres saillantes et tranchantes, destinée ä loger le cervelet. En avant de cette cavit@ et sur la ligne moyenne se trouve une autre beaucoup plus petite, séparée d’elle par une erete osseuse tres saillante et forte correspondant à la sella turcica de Thomme; elle est perece de deux grands trous pour le passage des nerfs optiques (z). Les trous pour la sortie du nerf de la einquième paire, pour l'oreille et la face (v) se trouvent, dans la partie posterieure et latérale qui loge le cervelet tout pres du grand trou oeeipital (“) N. II. REGION CERVICALE. $: 148. Cette region est composée, comme nous a- vons vu paragraphe 113, de neuf sections, qui naissent presque entièrement dans le tube supérieur dont nous avons deja traite; il ne nous reste ici pour le tube infe- rieur que de mentionner des appendices greles, petits, attachés à l’apophyse laterale et antcrieure des sections depuis la troisieme jusqu'à la neuvicme, que l’eil du na- turaliste philosophe peut seul reconnäitre, en penetrant jusqu'à Torigine des organes, comme les faibles traces de cötes rudimentaires prolongees tout le long du cou. III. REGION BRACHIALE. $. 149. Elle offre, comme la région précédente, pour toutes pieces, nées dans le tube inferieur que les faibles rudimens costaux dont nous venons de parler, qui seule- ment dans cette région ont pris successiyement plus de développement à mesure qu’on s’est rapproché de la poi- trine, de sorte que la derniere section brachiale oflre quelquefois une petite cöte déja reconnaissable pour ob- servateur le plus attaché & l’empirisme. IV. REGION FPECTORALE. $. 150. Composée, comme nous l’avons vu S. 119, pour le tube sup£rieur, de cing sections. 622 Dans cette région le tube inferieur a pris un develop- pement du beaucoup predominant sur le tube sup£rieur, et formant le cing premières paires de cötes et tout l’ap- pareil du vol dont nous allons nous occuper maintenant. DES COTES PECTORALES. Représenté pl. IV. f. 29 xx. §. 151. Elles constituent les eing premières paires de cötes attachées au einq vertebres proprement dites du tube sup£rieur. Chez le poulet elle naissent de tres bonne heure vers le treizieme jour par un seul point d’ossification place vers leur tiers supcrieur, et qui s’etend tr&s rapidement. Je ne puis affirmer, mais il me parait probable que les deux apophyses supérieures des cötes se forment chacune par un point d’ossification particulier; mais toutes fois il est certain que l’apophyse postérieure des cötes (hamulus) nait par un point d’ossilication à lui propre, et constitue par consequent un os primitif distinet. Chez l’homme les cötes naissent de tres bonne heure pendant la sixieme semaine de la vie fœtale, ce qui ne prouve pas entierement assertion du célèbre BrumengAacH et Weser (Meckel arch. 1827. p. 251) que ce sont les pieces osseuses et cartilagineuses protégeant le c@ur qui se forment les premières de tout le squelette. Nous en avons trouvé nous meme un exemple contraire très frap- pant dans le développement, si singulierement retardé du sternum chez le canard. Chez homme meme l’ossification du sternum se fait assez longtemps après les cötes. D’apres WEBER on ne trouve pas de traces du processus xiphoideus pendant les premiers temps de la vie fœtale; d’apres Kerkrıng les premières et les dernitres cötes sont encore cartilagi- neuses pendant le second mois, les autres sont déja os- sifices. Voila comme s’exprime Sönmerkıng touchant l’os- silication des eötes: Coste iis ossibus adnumeraude sunt, quæ maturo tempore ad justum inerementum perveniunt; non enim, exceptis ossibus organo auditorio dicatis, jam- jam tam perfeeta pro suo modo ossa in fœtu maturo in- veniuntur. SENFF a vu la premiere ossification de cötes s’operer pendant la neuvitme et la onzieme semaine; Nicorai a trouvé les cötes pendant le troisitme mois former de longues pieces osseuses; B#csarp qui évidem- ment s'est souvent trompé dans la fixation de la nais- sance de l'ossification des pieces osseuses dit, qu'avant l’exspiration de la septième semaine toutes les cötes sont ossifices; selon Rırgen, les appendices sternaux des cötes naissent pendant le troisième mois, et restent pen- dant quelque temps séparés des cötes. SEnFF fixe la nais- sance de la tete et du tubereule des cötes dans la trei- zieme semaine, de sorte que vers la fin du quatrieme mois Possification est terminée et qu'il ne s’agit plus que d’agrandir les pieces. Outre les auteurs cités consultez aussi HILDERRANDT (anat. II. p. 174). 5 Chez les corneilles lorsque les cötes sont entierement developpées elles se composent de eing pièces qui sont le corps, les apophyses supèrieures, l’apophyse post£rieur, et enfin l’apophyse inférieur. Les cötes garantissent les organes de la respiration, et prennent en s’Ccartant en 623 se rapprochant une part active au jeu des mouvemens qui accompagnent la respiration; de plus elles servent d’attache au sternum et par suite à tout l’appareil du vol. Les paires antérieures de cötes pectorales n’atteignent pas le sternnm, ce sont ce qu'on appelle des fausses cötes; les trois autres paires sont solidement artieules avec le sternum par leur apophyse inferieure ou sternale ossifie. Les cötes recoivent Fair immédiatement des pou- mons par des trous sur leur face interne pres de leur bifurcation supérieure. 1 DE LAPPAREIL DU VOL. $, 152. Il est composé du sternum pièce principale et moyenne, de deux clavicules, la vraie clavicule et la clavicule coracoide, de Pomoplate, pieces qui constituent la partie passive de l’appareil du vol: et de Thumerus, du cubitus, du radius, des deux os du carpe, enſin le metacarpe avec les phalanges des trois doigts qui con- stituent la partie artive, celle qui frappe Pair. Nous commencons cet appareil par sa partie principale: LE STERNUM. Représenté sur face interne pl. I. f. 3, pl. III. f. 22 sur sa face inferieure et externe, et enfin pl. I“. f. 29 xvi. sur sa face laterale. §. 153. Cet os fort large, tr&s developpe occupe la region inferieure et antérieure de la poitrine; Il nait-chez le poulet vers le dix septième jour d’ineubation, chez le canard beaucoup plus tardivement vers le quarante sep- tieme jour (voy. $ 52 pour le poulet et S. 74 pour le canard). Chez homme l’öpoque de son ossification varie beau- coup; selon Kerkrıne elle wa jamais lieu avant l’exspi- ration du quatrieme mois; dans le einquième mois il a vu deux points d’ossification, dans le sixieme quatre ou eing quelquefois un seul, dans le huiticme trois à six, chez les nouveaux nes sept, tandis que Faltorius et BaRTHOLIxus en admettent huit, dont l’etendue est tres differente. D’apres Meyer lossification du sternum com- mence rarement avant le sixicme mois; d’apres Daxz, 1 Nous n’avons presque pas besoin de rapporter les gran- des discordances qui regnent parmi les anatomistes les plus justement renommes telsque, CuviER et WEBER par exemple, dont le premier sontient que l’oie, animal tres commun dans nos cuisines, a dix cötes, tandis que Mn. Weser pretend en avoir trouvé neuf (voy. CUVIER anat. comp. et WEBER anat. des anim. domest.). Ces differences et toutes les autres sur le nombre des cötes tiennent au developpement plus ou moins avance des cötes rudimentaires dont nous avons parl& dans la region brachiale et cervicale (S. 148 et 149) et qui fait que tel auteur considere comme cötes, ce que l’autre regarde somme un appendice des vertèbres. Comme ces cötes rudimentaires peuvent &tre differemment developp&es sur les individus m&me d'une espece, on peut s’expliquer, jusqu’& un certain point pourquoi des anatomistes aussi eminens ne se trouvent pas d’accord sur une espece que certainement ils ont bien examine tous les deux. B£cLarn et Mecken c'est vers la fin du quatrieme mois; d’apres Varentın dest os dont l’ossification est la plus variable. Il est difficile, dit-il, de trouver deux fœtus chez lesquels lossification du sternum s'est efleetudee de la möme manicre. Selon Sönmerring, à l’epoque de la nais- sance, la partie supérieure du sternum offre un point d’ossification, la moyenne ordinairement quatre et Finfé- rieur un seul. Chez la corneille adulte cet os a une forme generale carrée, formant une lame osseuse large et longue qui protege solidement les organes de la cavit@ pectorale, il est pourvu sur sa face inferieure d’une lame osseuse, verticale, large et longue (pl. IV. f. 29 a.) qui est le brechet d'une apophyse fort developpee, place en avant du brechet sur la ligne médiane de l’os, termine par deux branches bifurquces; il est le spina sternalis (pl. I. f. 3 7.). On remarque encore à cet os deux apophyses laterales anterieures (£), servant à l’artieulation des apo- physes sternales des cötes, et deux apophyses laterales posterieures plus greles et plus longues (e) separees du corps par une échanchrure (c). Sur la surface interne et supérieure on remarque deux cretes osseuses dirigées suivant un are demi-cireulaire de long de son bord ante- rieur, puis un groupe de trous aöriens dont deux sont ordinairement tres grands, places en avant sur la ligne moyenne, qui sont suivis quelquefois d’un nombre plus on moins grand de petits disséminés le long de cette meme ligne moyenne. La face inferieure outre le brechet (erista sternalis) deja deerit, ne nous présente autre chose qu'une gouttiere sur son bord anterieur pour l’artieulation de la clavieule coracoide, et une ligne saillante à la bäse de l’apophyse anterieure. 6 Le sternum recoit son air de la poche pneumatique qui porte son nom, appliquee immediatement sur sa face interne et superieure par les trous que nous venons de decrire, et de la poche pneumatique sous costale par d'autres petits trous a@riens souvent tres nombreux, pla- ces entre l’articulation des apophyses sternales des cötes. 2 DE LA VRAIE CLAVICULE. (CLAVICULA VERA.) Represente pl. III. f. 22 2., sur sa face inferieure, et pl. IV. f. 29 xvır. sur sa. face laterale. §. 154. Chez le poulet c'est un des os qui s’ossifient le plus bonne heure; au treizicme jour son ossification est presque deja achevee; il ne manque plus que la solidi- fication de ses faces artieulaires, et bien entendu l’agran- dissement de toute cette piece osseuse. $. 155. Pour comprendre comment la clavicule se forme chez homme nous allons maintenant entrer en quelques details sur le développement des os des extremites en general auquel la clavicule doit &tre rapportée, pour 2 Consult. aussi pour la descript. du sternum chez l’adulte, BERTHOLD, addit. à l’anat. p. 117 accompagne&es de VI. pl. sur lesquelles l’auteur a representé les contours d'un grand nombre de sternums, et ou il indique les dimen- sions; L’HERMINIER, recherch. sur l’appar. sternal des Oiseaux, qui lui ont servi de bäse pour une nouvelle classification. 624 625 atteindre ce but il faut que nous nous transportions à l’ori- gine des choses dont nous avons parlé dans les S. 33 et 34. Nous avons vu que la strie primitive de Bann donne naissance, pour le système osseux à deux membranes formant des tubes, Fun, pour le systöme osseux supé— rieur, et autre pour le systeme osseux inférieur com- prenant tout le reste des pieces osseuses. C'est dans le sillon qui r&gne entre ces deux tubes que naissent les extrémités, aux depens d'une matiere accumulée dans ce sillon. entre les deux tubes de manière A cacher à extérieur la séparation de ces deux tubes, et qu'on ne peut voir ces deux tubes que sur des coupes transversales; cette masse renfermee d'abord tout le long de ce sillon se condense dans deux points, l'un antérieur, pour les bras, et autre postérieure, pour les extremites inferieures. Cet état très rudimentaire des extrémités a été observé par Mr. pr Baer (voy. son hist. du devel. p. 65) et Bunpach (p. 293)- dans la seconde moitié du premier jour diincubation chez le poulet, ce qui, pour homme, a lieu dans la quatrième et la cinquieme se- maine. Bientöt après cet amas Sallonge, se renfle à son extremite, et Pon remarque de faibles traces de distine- tion entre la partie anterieure (la main et le pied) etla partie postérieure (Thumerus et le fémur) de ces m@mes extr@mites, tandis que les artieles intermédiaires (Tavant- bras et la jambe) manquent encore entierement: la meme chose se retrouve chez les animaux. (Voy. Heusinger rapp. sur le laborat. zootomig. de Würzbourg. 1826. in 4% p. 20. et de Baer hist. du developp. p. 181 et 182.) Les extrémités rudimentaires prennent maintenant une forme plus etröite et plus allongee de raccourcies et ar- rondies qu'elles étaient d’abord. Cette epoque a été re- presentee pour Phomme, chez lequel elle a lieu pendant la sixieme à la huitieme semaine, par Hunter (anat. uteri grav. tab. 33. f. 2. 3), Mecken (anatomie comp. part. I. eah. I. pl. V. f. 4), Burvacn (de fetu humano tab. I. f. I. 2), E. H. Weser (dans les arch. de Meckel 1827. J. III. f. 4) et J. Mürser (dans les memes archiv. 1830. pl. XI. f. II). C'est ce dernier dessin qui est surtout im- portant représentant un des embryons humains les plus jeunes, observé par un de nos premiers anatomistes dont on connait la sagacite observation. Les representations des extremites à une époque plus avancée sont trop nom- breuses pour les eiter en particulier. II se forme quatre légères ineisions a Pextrémité aplatie et arrondie de cha- que extrémité qui indiqne les premiers rudimens des doigts. D’apres Varentin ces incisions s’operent d’abord dans la partie charune et la peau se retire plus tard dans les ineisions qui viennent de plus en plus profondes, en sorte que vers la dixieme et onzieme semaine les doigts de la main et du pied sont bien distinetement separes. Les extrémités anterieurs se developpent un peu plus bonne heure que les posterieures et les depassent mme en volume, apres plusieurs mois elles sont toutes deux au mème degré de développement. C'est à l’epoque ou les doigts de la main et du pied se montrent distinetement qu'on observe anssi les premiers rudimens de la elavieule et de Fomoplate ainsi que des traces tres faibles des os du bassin. ‚Les deux elavicules sont d’abord fort écartées une de autre pendant la Iſis 1837. Heft 8, 626 sixième et la septicme semaine. Les extrémités montrent maintenant un pli, et bientöt apres s'étre un peu allon- gees, deux plis, qui comprennent entre eux une piece intermediaire qui constitue avant bras pour les extremites supérieures, et la jambe, pour les extrémités inferieures. Les rudimens de l’humerus et du f@mur prennent mainte- nant surtout de l’extension, tandis que la piece interme- diaire est jusqu’au commencement du quatricme mois plus petite que la piece terminale. La forme et la position relative est au commencement la méème pour toutes les extrémités; mais bientöt apres les extremites superieures restent appliquées par leur face interne contre l’abdomen, dans une position un peu oblique, tandis que les inferieures se tournent, en sorte que la face primitivement interne devient presque tout-à-fait externe et la courbure du ge- nou se fait bientöt sentir. $. 156. C'est pendant la sixième et la septicme se- maine que la clavicule et Pomoplate commencent à prendre une consistance cartilagineuse; c’est, comme on le voit, de tres bonne heure. Kerkrıng pretend m&me avoir vu la clavicule deja entierement ossifiee pendant la sixieme; Nusnirr place le commencement de son ossification au commencement du second mois, SEnrr dans la huitième semaine et Rirekx dans la einquieme; d’apres NIcOLAIL la partie ossifiee de la clavicule a une ligne 4 à une ligne 4 à la fin du second mois: l’ossification‘ commence au milieu et s’etend vers les extremites. La longueur de la clavicule est très grande et depasse d’apres MeckEL (Z. H. Weber J. c. p. 200) pendant le second mois, jusqu'à quatre fois celle de Ihumérus, ce qui n'a plus lieu deja dans le troisieme mois; d’apres Sömmerrine la partie sternale de la clavicule forme une (piphyse qui subsiste pendant tout le développement du squelette jus- qu'à la naissance. j Chez la corneille adulte c'est un os long, grele, courbe&, qui sétend de l’epaule a la pointe antérieure et inférieure du bréchet, servant à Pappui des os de l’paule et par suite de tout lappareil du vol sur le sternum; ses deux branches soutiennent le gésier qui est. placé entre elles; à son estrémité supérieure tres £largie, il Sarticule avec les trois autres os de Lépaule, et par son extr@mite in- férieure terminée par une petite lame carrée au sternum. Il recoit son air de la poche pneumatique sous scapu- laire, qui envoie un prolongement dans le canal que for- ment les os de l’öpaule, et Savance jusqu'au grand trou pneumatique que forme Thumerus. DE LA CLAVICULE CORACOIDE. (CLAVICULA CORACOIDEA.) Représenté pl. I. f. 1 m., pl. III. f. 21 vue de la face interne, f. 22 vue de la face externe et enn pl. IV. f. 29 XVIII. n $. 157. Cet os nait de très bonne heure chez le poulet vers le douzieme jour d'inenbation 1, par un seul point d’ossification place au centre de los. 1 OQu’on se rappeile bien que dans toutes mes fixations de Tepoque de naissance des pieces osseuses je ne parle que du moment oü la matière terreuse introdulte dane 40 627 Chez homme d’apres Sömmerrine l’apophyse coracoide (processus coracoideus) de l’omoplate reste sous forme d’une epiphyse cartilagineuse pendant tout le reste de la vie fétale, présentant au reste la forme quelle a chez Tadulte. Chez la corneille cet os sétend comme le précédent entre !epaule et le sternum comme la vraie clavicule dont elle partage les fonctions. C'est un os volumineux et un puissant soutient pour la partie active de l’appareil du vol; il a une forme cylindrique avec l’extremite inferieure tres clargie, logée dans la gouttiere du bord antérieur du sternum avec lequel il est articulé d'une manière mobile; son extrémité supérieure est un peu courbée et réunie d'une manière intime par des ligamens tendineux tres forts, avec les trois autres os qui se rencontrent à l’epaule, c’est-äA-dire la vraie clavicule ou fourchette, Fomoplate et Vhumerus. Cette extrémité présente plusieurs apophyses assez saillantes Servant d’attache à de puissans muscles de l’epaule, et un grand trou pneumatique (pl. I. f. 3 .). Lair lui arrive, comme pour tous les os de l’paule de la poche sous-scapulaire. DE L’OMOPLATE. Represente pl. I. f. 5 vu sur sa face interne; pl. IV. f. 29 xıx. vu sur sa face externe. Elle présente a son extremite une apophyse d'articulation d. pl. I. f. 5 a. et plusieurs trous pneumatiques. $. 158. Chez le poulet elle nait de bonne heure vers le treizieme jour d’ineubatiou par un point d’ossilication pour le corps, place vers la partie anterieure de ce corps et probablement par un second point pour son apophyse anterieure. Chez Thomme d’apres Mr. Varentin Fomoplate devient eartilagineuse à la mème époque que la clavicule, mais son ossification se fait plus tard. Kerrkrıng s’exprime à cet egard comme il suit: „Ae primum de tota scapulæ massa (dicendum est), que secundo mense adhue infor- mis quædam ac rotunda cartilago est, puncto albo in medio notata, quod indieat ossilieationis principium; de- sinit hæe cartilago sine ullo distinetionis indieio in partem augustiorem, longiuseulam, lineam albam in medio osten- tantem; que postea in os humeri a scapula distinetum Vos est assez considérable pour étre distinguee facilement a l’eil nu ou avec une faible loupe (grossissant de 8 à 10 fois le diametre). Convaincu au reste que la premiere introduction des matieres terreuses, conséquement le ve- ritable moment de la naissance osseuse de l’os, à lieu 4. 6. et jusqu'à 8 jours plutöt. Si par sonséquent un ob- servateur, venant après moi et employant des moyens de grossissement plus considèrables, ne se trouve pas d'accord avec moi pour l’epoque de la naissance des pieces os- seuses, cela ne serait pas parce que j’aurais mal observe, mais cela tiendrait uniquement à ce que se servant de moyens plus puissans, que je n’ai pas jugé à propos d’employer dans l’etat actuel de la science, il aura ob- serve l’introduction des premitres molécules terreuses, tandis que moi je me suis tenu au moment oü la matiere terreuse est assez considerable, pour &tre distinguee avec une faihle loupe, ce qui, comme nous l’avons dit, peut amener une difference de quatre, ciny, et méème huit jours. 628 efformatur.“ Pendant le troisième mois l’epine, l’apophyse coracoide, le col, sont, selon lui, encore cartilagineux. La méme chose a été observée à peu près par NESBITT, Mayer, BTVukNBAcH et Daxz; d’apres Sgvrr et NIcOLAL son ossification commence dans la dixieme semaine; Bre CLARD au contraire pretend qu'elle a lieu déja le quaran- tieme jour; Rirehx a vu que pendant le troisieme mois elle a une z ligne à 2 lignes de longueur, sur $ à 64 lien. de largeur. Son epine se forme bientöt apres, non pas par un point d’ossification particulier, mais par l’extension de celui du corps de Pos. Vers la fin du quatrième mois elle a deja à peu pres sa forme definitive. Chez la corneille adulte c'est un os long, un peu courbé en bas, qui oceupe la région antèrieure supérieure et latérale de la poitrine, étant reunie à son extrémité an- terieur à l’aide de ligamens fort solides et tres resistans, avec les os de Tépaule. Il sert à attacher l’appareil du vol à la poitrine à l’aide de forts muscles auxquels il donne attache. II tire le peu d'air qu'il renferme chez la corneille, de la poche sous-scapulaire par un ou plusieurs petits trous places entre les deux apophyses de son extrémité ante- rieure. Ce fluide, au reste, ne Savance gueres que jus- qu’a la moitié de l’os. DE L’HUMERUS. (HUMERUS.) Represente pl. I. f. 1 N..; pl. III. f. 19 g.; Pos scie longitudinalement pl. IV. f. 31 1. $. 159. C'est le premier et en möme temps le prin- eipal as de la partie active de l’appareil du vol; il est apres le sternum le plus volumineux et le plus fort de tout le squelette. Chez le poulet il nait de bonne heure vers le onzieme et le douzieme jour d’ineubation par un seul point d’os- sification place au milieu de os, et qui s’agrandit fort rapidement vers ses deux extrémités. Chez Thomme lossification de ’bumerus commence éga- lement de très bonne heure, suivant plusieurs observateurs, meme elle a lieu avant l’epoque ou le cartilage qui sert en commun à tous les os de l’cpaule ne s'est pas encore partagé parmi tous ces os. Krrkrıng et NIcoLai placent la naissance de cet os dans le second mois, NEsBITT dans le commencement de la cinguiöme semaine, SENFF dans la neuvieme, BecrArn vers le trentième jour et Rırgen dans la einquitme semaine; d’apr&s VALENTIN le point d’ossification d’abord d’une forme arrondie s’al- longe vers les deux extrémités dans les trois ou quatre semaines qui suivent apres et se renflent vers les deux extremites qui restent cartilagineuses pendant toute la vie fetale. D’apres mes observations, chez le poulet les extrémités restent cartilagineuses beaucoup plus long- temps, jusqu'au einquantieme et soixantièeme jour. Je rappelerai ici, qu’en general, comme nous l’avons trouve dans l’histoire du développement de cet oiseau, est que les extrémités articulaires de tous les os longs sont très tardives à se former, et demeurent longtemps à l'état cartilagineux, ainsi que les sutures de tous les os plats, lesquelles sutures sont plutöt de consistance membra- neuse. 7 629 Chez la corneille adulte cet os volumineux sert d’at- tache aux muscles les plus puissans du corps; sa forme est eylindrique, ayant les deux extrémités renflees; la su- périeure surtout est très large, elle présente deux con— dyles, qui glissent dans la cavité cotyloide que forment par leur jonetion les os de l’epaule; une ligne saillante sur son bord superieur, et une apophyse très large sur son bord inferieur, perede en dedans par un très grand trou pneumatique. Lextrémité inferieure montre deux con- dyles lisses qui glissent sur les facettes que présentent à leur extrémité supérieure les deux os de l’avant bras. La coupe longitudinale de Tos pl. IM. f. 19 d. nous montre une cavité creuse qui occupe presque tout linterieur de Tos renfermant une grande quantité d'air qui lui arrive de la poche pneumatique sous-scapulaire. DE LA ROTULE SCA PULAIRE. (PATELLA SCAPULARIS JACQ.) Represente pl. III. f. 22. $. 160. Je ne quitterai pas les os du bras sans parler d'un petit osselet triangulaire qui se développe le plus souvent chez la corneille et toujours chez les Oiseaux meilleurs voliers qu'elle, dans larticulation des os de Tépaule, engagé dans les ligamens de cette articulation, et n’etant, par sa nature, qu'un ligament ossiſié qui sert d’attache à beaucoup d'autres; il remplit, pour cette articulation, la fonction que remplit la rotule pour Parti- eulation du genou. Jai trouve un rudiment osseux semblable dans Parti- culation du carpe, et je crois que ces osselets, rentrant, entierement dans la catégorie des osselets sesamoides, sont produits par la nature, toutes les fois qu'une arti- eulation quelconque, à cause de ses mouvement vigou- reux, a besoin d’etre fortifice. DU CUBITUS. (0S CUBITUS.) Représenté pl. III. f. 19 13, pl. IV. f. 31 ır. §. 161. C'est le plus fort des deux os de avant bras dont il oceupe la région posterieure; il nait chez le poulet de très bonne heure vers le douzieme jour d’incubation par un seul point d’ossification, place au centre de Pos qui s'étend rapidement vers les extrémités lesquelles restent longtemps cartilagineuses comme nous avons vu que cela a lieu pour tous les os longs, ainsi que pour toutes les portions articulaires. Chez homme le cubitus et le radius paraissent former 3 Forigine une seule masse cartilagineuse qui se partage lus tard par une ineision qui commence vers les deux extrémités de ces os qui restent reunis au milieu par-le ligament inter-osseum. D’apres Nessitt, SENFF et RITGEN ces deux os s’ossifient à la möme époque, tandis que d’apres Beovarn c’est le radius, et d’apres Nıconai c est le cubitus qui s’ossifie la premier. Nessitt place le com- mencement de son ossification dans la einquieme semaine, Senrr dans la neuvième, Nıcorai dans le second mois, et Rırgen dans la einquiöme et sixième semaine. Bientöt apres ces deux os se présentent sous forme de deux 630 stries parallöles, étroites qui accroissent rapidement et dont les extrémités sont encore peu ou point ossiſises pendant le troisième et le quatritme mois; ces deux os sont d’autant plus dgaux en volume que l’embryon est plus jeune. Chez les nouveaux nds les epiphyses sont encore cartilagineuses. Chez la corneille adulte c’est un os long de 7 centim. 4, parfaitement arrondi, cylindrique, dont l’extremite supe- rieure renſlée présente deux facettes dans lesquelles les deux condyles correspondant de Fhumerus glissent, puis une apophyse pointue, très saillante, qui correspond à Tolecranon chez l’homme. L’extremite inferieure offre une facette d’articulation arrondie qui se loge dans une facette correspondante du metarse, et de Pos carpi-eubital; elle présente également une petite apophyse qui semble cor- respondre à l’apophyse styloide chez homme. La face posterieure de Pos montre six à sept tubereules placees sur une seule serie, et qui indiquent l’insertion des pennes sur Tavant bras. Les trous pneumatiques sont places dans l’extremite supérieure près du bord anterieur des facettes d’articulation. Lair lui arrive du réservoir pneumatique que forment les cellules du tissu cellulaire placé entre les muscles de Farticulation humero-cubitale. Chez la corneille cet os n’est pas quelquefois tout à fait rempli d’air, chez les individus jeunes. DU RADIUS. Représenté pl. III. f. 19 f., divisé suivant sa ligne Iongitudinale, et pl. IV. f. 31 3. (BADIUS.) §. 162. Cet os aussi long que le precedent, mais plus grele occupe la région anterieure de l’avant-bras. II nait comme le cubitus vers l’onzieme et le douzième jour d’incubation, par un seul point d’ossification au milieu de Tos qui s’etend rapidement vers ses deux extrémités. Quant à l’homme voyez ce que nous avons dit dans le paragraphe preeedent. Chez la corneille adulte il a comme le cubitus sept cen- timètres 4 de longueur. Son articulation avee Thumerus ainsi que celle du cubitus permet à l’avant-bras les m&mes facilites de mouvement que chez homme. L'articulation de ees deux os avec le carpe et le métacarpe commande un mouvement plus borne que chez Ihomme consistant en un éloignement et un raprochement de la main de la face posterieure de Lavant bras, et en un leger mouve- ment de haut en bas. Son extremite supérieure offre une petite cavité cotyloide pour Particulation avec Ihumerus; Son articulation inférieure plus large en présente une autre plus superficielle servant a son articulation avec os carpi- radialis. DES OS DU CARPE. (0ossA CARPL) Représenté pl. IH. f. 19 A. et g. dans leur intérieur; et pl. IV. f. 31 4. et 5. les osselets à leur place naturelle. §. 163. Ces osselets au nombre de deux chez l’oiseau, naissent tr&s tard chez le poulet de dix huit a vingt jours, chacun par un seul point d’ossification place dans son centre. < 631 Chez homme il se forme dans le milieu du troizieme mois une masse cartilagineuse dans le point destine pour le carpe, qui se partage bientöt entre les petits osselets de ce mème carpe. En exceptant Lover et MeckeL, tous les observateurs n’ont pas vu de points d’ossilications dans ces osselets avant la naissance. Les deux ont ob- serve des points d’ossification avant la naissance dans les os capitatum et hamatum. Chez la corneille adulte Pos carpi-eubitale, celui qui Sarticule avee le cubitus et qui est le plus posterieur des deux présente d’abord un noyau central (pl. III. f. 19 A.) et une apophyse inferieure recourbée (f.) et plusieurs faces lisses lui servent pour son articulation avec le cubitus et le metacarpe. II sert d’attache a un grand nombre de muscles; comme on peut le présumer deja par le grand nombre d’inegalites qui herissent ses surfaces. L'os carpiradial le plus anterieur de ces deux osselets présente une forme presque carrée, ses surfaces sont également herissees diinegalites et présentent deux facet- tes lisses pour son articulation avee le radius et le me- tatarse. Je pense qu'on peut mettre au rang des vaines spe- eulations les efforts de plusieurs anatomistes pour retrou- ver, dans les inegalites et les apophyses de ces deux os, les rudimens de huit osselets qui composent le carpe chez homme. Comme toute la main chez l’oiseau ne présente que trois doigts étant par conséquant dune com- position plus simple que chez homme, il me semble que cette simplieite de composition doit se retrouver aussi dans la composition du carpe. DU METACARPE. (os METACAnPL.) Represente pl. III. f. 19 16., il est partagé longitudi- nalement, et pl. IV, f. 316. S. 164. Cet os compliqué nait chez le poulet vers le douzicme et le treizicme jour d’incubation par deux points d’ossification; fun pour sa branche radiale, et l’autre pour sa branche eubitale. Chez !’homme les os du metacarpe offrent une consistance eartilagineuse deja vers la fin du second mois ils Sossiſient eomme les os longs du point central vers les extremites. D’apres Kerkrıng, Sömmerring, Danz, SENFF et NicoLai, cette ossilication commence dans le troisieme mois, NEs- Ir et Becvarn la place dans le second mois. L’asser- tion de ce dernier observateur, que l’ossifieation com- mence d’abord dans le second doigt, qu’elle se manifeste ensuite dans le troisicme, puis dans le quatrième et enfin dans le pouce n’est pas fondee d’apres Varentin; elle est également contraire à tout ce que j ai remarque dans le développement osseux des oiseaux. SEnFF a demontre avee evidence que les os metacarpiens pour index et le medius s’ofüfient un peu avant les autres, celui pour ie pouce est un peu en arriere et presente une masse car- tilagineuse assez forte à son extremite supérieure. Chez la corneille le metacarpe est un os très deve- loppé compose de deux branches dont Tantérieure et la radiale, la plus forte est d'une forme cylindrique qui s’articule en haut avec os carpi-radial, à aide d'un 632 condyle lisse à côté duquel en remarque s’apophyse pol- lieeale donnant attache aux phalanges de ce doigt; à l’ex- tremite inferieure de cette branche vient s’artieuler 1a premiere phalange du doigt medius. Cette branche est intimement reunie A ses deux extremites avec la branche cubitale postérieure plus grele et un peu plus longue, ayant les deux extremites très renflées; la su- perieure pour s’articuler avec l’os carpi-cubital, et Lin- ferieure avec le troisième doigt. + DES PHALANGES DES TROIS DOIGTS. Represente pl. I. f. 1 %.; pl. III. f. 19 f. n. o. m.; PI 62 31 v8 var vor IX. De $. 165. Ils naissent, chez le poulet, de tres bonne heure vers le treizieme jour dincubation. C'est la pre- mière phalange du medius qui nait la premiere; les autres phalanges des deux autres doigts naissent bientöt après; chacun par un seul point d’ossification place au centre et qui s’etend vers les deux extremites. Je ne puis affir- mer, mais il me parait que la première phalange du me- dius nait au moins par deux points d’ossification, pour les deux parties principales dont il se compose. D’apres NesgitT ce serait la premiere, puis apres la troisieme, et d’apres SenFr ce serait d’abord la premiere et la troisicme qui s’ossifieraient avant la seconde; Nr- coLai S’accorde avec NuSshirr, et Rırern avec SENFF5 d’apres VALENTINn ces osselets sont d’abord renfles et rumassés et s’allongent rapidement, en sorte que vers le milieu du quatrieme mois on remarque deja les differences de leurs grandeurs relatives. Les epiphyses sont encore cartilagineuses au moment de la naissance. Je crois que chez la corneille et par suite chez les Oiseaux en general les trois doigts de la main eorre- spondent, chez homme, non pas au pouce, à lindex et au medius, comme on le pense g@neralement, mais bien älindex, au medius et ä l’annulaire; de Sorte qu'il man- querait à loiseau non pas les deux derniers doigts, Fan— nulaire et l’auriculaire, comme on le pense généralement, mais bien le premier et le einquième, e’est-ä-dire, le pouce et l’auriculaire. Il faudrait plus de details que nous n’en pouvons donner pour demontrer la verite ou au moins la grande probabilite de cette pensse. La phalange du premier doigt, celle qui s’attache à Vextremite supérieure du metacarpe, forme un petit os- selet eylindrique et applati (pl. III. f. 19 i.). Je n’ai pu trouver, avee certitude, pour seconde phalange de ce doigt qu'un très minime tubercule cartilagineux, difficile a trouver, et qui souvent meme ne parait pas exister du tout. La premiere phalange du second doigt est un os- selet très long et assez large qui présente une eoneavite sur sa face supérieure pour loger quelques muscles de cette région; la seconde phalange de ce doigt est beau- coup plus petite, grele et pointue. Ce que je vieus de dire de la seconde phalange du premier s’applique à la troisiöme phalange du second doist, et à la seconde phalange du troisitme doigt; la premiere phalange de ce dernier doigt est un petit osselet allonge qui res- semble en tout à la phalange du premier doigt. 633 F. REGION ABDONMINALR. Represente pl. IV. f. 29. 5. reg. $. 166. La portion inferieure de cette region celle qui nait dans le tube inferieur et dont seule nous avons à nous occuper ici consiste dans les trois dernière paires de cötes, dont les deux premières sont sternales, et la dernière quoique très developpee n’atteint cependant pas le sternum. Il en résulte consequemment le nombre des cötes chez la corneille adulte est-de huit paires dont les deux pre- mières sont fort courtes et privees d’apophyses sternales; les eing paires qui viennent apres sont fort developpees, et pourvues de longues apophyses posterieures, hamulus, et enfin la toute derniere, tres longue et grele, n’ayant pas de hamulus, mais une apophyse inferieure très lon- gue. Ces trois paires de cötes naissent chez le poulet a la meme époque que les cötes pectorales déja vers le treizieme jour d’inceubation par trois points d’ossification, un pour le corps, un pour le hamulus, et un pour l’apo- physe sternale. Quant à homme voyez ce que nous avons dit $. 151. Nous renvoyons aussi pour les details de la description de ces cötes à ceux que nous avons donnes sur les eötes pectorales dans ces mème paragraphe. 2 REGION LOMBAIRE. $. 167. Nous avons vu $. 122 et 123 que la portion de cette region qui nait dans le tube superieur est tres simple, ne consistant que dans quatre vertebres peu com- pliquees et intimement soudées. II n’en est pas de m&me pour la portion inferieure de cette region, celle qui nait dans le tube inferieur, et dont il reste à nous occuper maintenant; c'est elle qui constitue le bassin, forme de lilium, de lischion et du pubis. C'est à cette portion inferieure de cette region que nous rapportons aussi les pieces osseuses qui constituent les extremites inferieures, quoi qu'elles ne naissent pas originairement dans le tube inferieur, mais bien comme nous avons vu $. 155 par un renflement place sur la ligne de demarcation entre le tube superieur et le tube inferieur, ainsi que cela a lieu pour les extremites su- perieures, dont nous aurions du parler, si nous avions suivi avec les derniers scrupules le plan très rigoureux que nous nous sommes trace et qui sert de bäse à ce memoire, à la region brachiale. Mais comme le bras con- stitue la partie active de l’appareil du vol, quil im- portait de presenter dans son ensemble, je n’ai pas voulu Ten separer, et j'ai parlé des os du bras dans la region pectorale $. 150 et suivant. Le premier des os du bassin dont nous allons nous oecuper maintenant est: Iſis 1837. Heft 8. | 634 L’ILEON. (ILEUM.) Represente pl. I. f. 1 w., £.6w. et pl. IV. f. 29 . u. $. 168. Cet os, le plus considerable du bassin dont il occupe toute la region laterale, nait assez tardivement chez le poulet vers le seizieme et le dixseptieme jour dineubation par deux points d’ossification places au centre de chaque partie, qui s’etendent tres lentement, de sorte que ces deux parties ne sont pas encore réunies chez le jeune poulet de plus de cent jours. Chez homme le bassin présente à l’origine quatre la- mes cartilagineuses. Une pour lileon, une pour Lischion, une pour le pubis, et une pour le sacrum. Cette dernière piece est composée de cing vertebres rudimentaires qui commencent leur ossification au commencement du troi- sieme mois. Lischion s’ossifie pendant le neuvicme, ou bien reste cartilagineux jusqu’au moment de la naissance. D’apres Kerkrıng, Ruvsch (catal. rar. p. 26) et Mayer l’ossification de l’ileon commence dans le second mois; d’apres Nessirr et Nicolai dans le troisième, d’apres Bclanp dans la septieme ou la huitieme semaine, et d’apres Senrr dans la onzieme. D’abord il parait un petit noyau osseux, au milieu du cartilage ou rudiment de Yileon, qui produit bientöt deux branches dont l’une se dirige vers le sacrum, et l’autre vers la cavite cotyloide. Dans le cinquieme mois iléon a deja assez la forme qu'il a chez Padulte. Au moment de la naissance toutes ses parties sont ossifiees et l’ileon se trouve encore se- pare de ischion par une partie cartilagineuse de trois lignes d’epaisseur; son cartilage se trouve aussi ä la jonetion des autres os du bassin. Chez la corneille adulte cet os mince, étendu, se com- pose de deux parties très distinctes (pl. IV. f. 29 g. et .), separees une de l’autre par une eréte saillante (n“). Llautérieure ſorme une courbe concave qui rücoit les muscles fessiers. Ses bords superieurs sont écartés pour laisser passer sur la ligne moyenne les epines dorsales des vertebres lombaires intimement reunies en une forte lame osseuse; la partie posterieure est convexe à l’exte- rieur, concave à intérieur où elle forme la plus grande partie des parois internes du bassin. L’il&on a pour fonction de proteger les organes de la generation; Fair qui le penètre lui arrive de la poche pneumatique sacree par deux groupes de trous, placés sur la face interne de sa portion posterieure, au dessous et en arriere de la ca- vite glenoide. DE L’ISCHION. (os 18cnII.) Represente pl. I. f. 1 J., pl. III. f. 23 a. sur sa face interne; pl. IV. f. 29 w., f. 30 w. §. 169. Cet os occupe la region laterale et postérieure chez le poulet il nait assez tardivement vers le seizieme et dix septieme jour d’ineubation et souvent plus töt par son point d’ossification place au centre de son corps, et probablement encore par un second pour sa branche mon- tante celle qui forme la paroi posterieure de la cavite glenoide. D’apr&s Kenxrıng l'ischion s’ossifie chez Ihomme dans le quatrieme mois; d’apres Nessırr dans le quatrieme 40 * 635 ou le einquieme, et d’apres Nıcorai et Rıreen dans le einquieme mois. Mn. VaIENTIx affırme avee Nıcorai que dans le einquieme mois deja l’apophyse de cet os est tres distinctement indiquee. Son ossiſication commence deja vers la fin du quatriöme mois; qu'elle se présente d’abord sur sa branche descendante pres de l’acetabulum. Cette branche descendante est encore cartilagineuse dans sa plus grande partie chez le nouveau-ne. Cest la portion qui concourt à la formation de la cavite cotyloide qui seule s’est ossifiee. Chez la corneille adulte cet os d'une forme très irre- guliere, concourt à la formation de quatre trous ainsi, lineisure ischiatique (ineisura ischiatica), pl. IV. f. 29 20“ placee entre lui et la partie posterieure de l’ileon; le trou oblong (foramen oblongum), d'une forme beaucoup plus allongee et placée entre l'ischion et le pubis; le trou ovale (foramen ovatum) est de tous le plus petit place en avant du trou oblong également entre le pubis et lischion. Enfin la partie anterieure de Fos concourt A la formation de la cavité cotyloide destinée à recevoir la tete du femur. Le peu dair qu'il contient lui arrive de la poche pneumatique sacrée par sa communication avee lischion. DU PUBIS. (os punis.) Represente pl. III. f. 23 d. d., pl. IV. f. 29 x. $. 170. C'est un os long et grele qui occupe le bord inferieur et posterieur du bassin. Il nait chez le poulet assez tardivement vers le dix-septième, dix-huiticme jour «'ineubation par un seul point d’ossification vers le milieu de los, mais qui s’etend assez rapidement vers ses deux extremites. Chez homme, c'est le dernier des trois os du bassin qui S'ossiſie. c Nicola, c'est dans le sixième mois, et d’apres Mr. Varentın, c'est quelquefois encore plus tard; Rıreen et Kerkrıne fixe ce moment dans le cin- quième mois et Maver dans le quatrième, ce qui d’apres VAtENTIN est evidemment errone. D’apres Rırgen, la bartie ossifiee pendant la. seizieme semaine, présente 14 ligne de longueur, tout os en ayant 2! lien. Les deut extrönifes restent cartilagineuses longtemps apres la naissance. Chez la corneille adulte c'est un os fort simple, gréle allonge, peu recourbe au dehors, qui regoit le peu d'air qwil renferme par communication avee l'ischion et l’ileon. DU SACRUM. (os sACRUM.) $. 171. ÜCest chez la corneille adulte une lamelle osseuse que nous avons deja indiquee sur les vertehres Sacrés, n’etant par sa naissance que l’elargissiment des epines dorsales et des apophyses laterales de ces ver- tebres: Cette lame est au reste toujours très nettement separee de la partie posterieure de lileon, entre laquelle elle est comprise. §. 172. Il nous reste maintenant, pour terminer les details que nous avons données sur les diverses pieces du squelette en particulier, à nous occuper des os qui 636 composent l’extremite inferieure. Le premier et le plus eonsiderable de ces os est: LE FEMUR. (os FEMORIS.) \ Represente pl. I. f. 1 s., f. 6 s.; pl. III. f. 20 w. vu dans son intérieur; pl. IV. f, 29 11. vu en place et sur Sa face externe. F. 173. Cet os qui occupe la partie supérieure de la cuisse nait de trés bonne heure chez le poulet vers le douzieme jour dineubation, par un point d’ossifieation place au centre de l’os, qui.s’etend vers les deux extré- mites, qui reste très longtemps cartilagineux chez le jeune poulet de cent vingt à cent trente jours et meme davantage. Chez homme son ossilication commence d’apres Nes- BITT, vers la cinquieme semaine, d’apres Nıcorai vers la fin du second mois, d’apres SEnrFr dans la huitieme semaine, et enfin dapres Beerarn dans la quatrieme. Vers le milieu du troisitme mois il atteint la grandeur de l'humerus, et vers la fin du méme mois, d’apres Va- LENTIN, il le depasse de 1 à 2 lignes. Dans le quatrieme mois il s'amincit au milieu se renfle à ses extremites, et se courbe un peu vers Vinterieur, d’apres Mr. VALENTIN directement contradictoire A Meck&er et RirgENJ. Dans le sixitme mois on remarque les premiers indiees des trochanters, et dans le mois suivans ceux du col. Chez le nouveau ne il n’y a que la portion moyenne qui est ossifiee. Chez la corneille adulte c'est un os eylindrique, courbé un peu en avant, renflé à ses deux extremites, il a 5 centimètres de longueur. Son extremite supérieure présente une apophyse terminée par une tete d’articulation formant un angle droit avec l’axe de l’os, montee sur une partie qu'on appelle le col, et qui Sajuste dans la cavité coty- loide du bassin. Sur la partie externe de cette meme extremite se remarque une elevation rugueuse correspon- dante au grand trochanter chez homme, servant d’attache ä de puissans muscles de cette region. Sur la face po- sterieure du grand trochanter commence une cerete qui se perd successivement sur le corps de l’os. L’extremite inferieure et plus volumineuse du femur présente deux condyles très forts destines à l’artieulation avec le tibia et le perone, l’externe surtout est volumi- neux. Le femur regoit son air de la poche sous fémorale qui envoie de Tair dans le tissu cellulaire compris entre les muscles de laartieulation du femur: il entre par des petits trous pneumatiques places à lextremite supérieure de los. Chez les bons voliers il y a aussi des trous pneumatiques places a l’extremite de la partie. inferieure de los, destines à la sortie de Pair. ! DU TIBIA. (rtısIa.) Represente p .I. f. 1 F. f 8 .; pl III f. 20 dans son intertent, pl. IV. f. 29 12. vu en place et sur sa face externe. 1 Consultez mon memoire sur la pneumaticite chez les Oi- seaux qui forme le einquieme numéro de la minerve du Nord (au bureau des traductions rue St. Jacques. W 189 ). 637 $. 174. C'est un os long de 8 centimòtres, d'une forme eylindrique, qui nait chez le poulet d’assez bonne heure, vers le douzieme jour, d’incubation par un seul point d’ossilieation, placé au centre de los, Sétendaut rapidement vers les deux extremites lesquelles restent tres longtemps cartilagineuses, et ne s’ossifiant que chez le poulet de cent vingt à cent trente jours. Chez homme, Krrkrıng admet, mais avec doute d’apres deux observations que le tibia est encore cartilagineux au second mois et que le perone est encore tout à fait membraneux; Ma. Varentın dit qu'il lui parait évident que cette derniere erreur a sa cause en ce que le tibia depasse deja de tres bonne heure, et de beaucoup en volume, le perone, quoique pendant le second mois le péroné est, compare au tibia, plus grand que chez Fadulte. Kerkrıng et Nicola placent le commencement de l’os- sifieation de cet os dans le troisieme mois; SEnFF dans la neuvieme semaine; BBcLAnD dans la einquieme, et Rırcen dans la septieme. Le tibia a deja des le com- mencement une masse osseuse plus considerable que le perone; ce n'est que pendant le septieme mois que se réalisent les rapports qui existent chez l’adulte, quelque- fois mèeme pas avant la naissance. La partie supérieure du tibia s’ossifie d’apres Meeker dans le neuvicme mois, et d’apres Buclanp ce ne serait que vers la fin de la deuxieme année; d’apres VALENTIN il est certain que Vextremite supérieure s’ossilie toujours avant l'inferieure. Chez la corneille adulte dest un os tr&s considerable qui atteste, par le grand nombre des apophyses qui he- rissent surtout son extremite supérieure, les nombreux muscles auxquels il donne attache. Le corps de l’os est un peu applati d’avant en arriere; son extremite supé- rieure se termine par des facettes articulaires et en avant par deux apophyses larges et minces et tout au tour des bords tres saillans; dans le tiers superieur de la face externe de los, dans le point oü le perone s'applique contre le tibia se trouve une crete tres saillante; l’extre- mite inferieure se termine par une coulisse qui recoit Textrémité supérieure du metatarse, et par deux apophy- ses arrondies, placees sur les deux cötes. Le tibia recoit son air du reservoir pneumatique que forment les cellules entre les muscles de l’artieulation tibia-femorale, par de petits trous disperses a son éxtrémité supérieure. DU PERONE. (FısULA.) Represente pl. I. f. 14, f. 6 €; pl. IV. f. 29 xiII. vu en place et sur sa face externe. $. 175. Ce petit os se trouve sur la face externe du tibia. II nait avec lui, ou peu de temps après, chez le poulet, vers le douzieme ou le treizieme jour, par un seul point d’ossification place au centre de l’os. Quant à homme voyez ce que nous avons dit $. 174. Chez la corneille adulte dest un os tres grele qui se termine en bas par une pointe très efſilée, et en haut par une petite facette qui Sarticule avec le femur et une autre plus petite qui Sapplique contre le tibia. Il est tres peu ou point pneumatique. 638 DE LA ROTULE. (PATELLA.) Represente pl. III. f. 20 a. $. 175 bis. Ce petit osselet nait fort tard chez le poulet vers le 130 jour. Chez homme c'est également un des derniers os du squelette qui prend naissance par un seul point d’ossification placé au centre. Chez la corneille adulte elle consiste dans un petit os arrondi, forme d’une masse osseuse compacte qui s’ap- plique egalement sur les parois du canal de la face an- terieure du tibia sur laquelle il glisse, et dans laquelle il est retenu par des ligamens tres forts qui sont surtout attaches au bord externe du tibia. Elle sert d’attache à des muscles extenseurs, très forts, de la jambe. DU METATARSE. (os Tarsı.) Represente pl. I. f. 1 f., f. 6 u.; pl. III. f. 20 7.; pl. IV. f. 29 14. $. 176. II nait chez le poulet assez bonne heure, vers le douzieme jour d’ineubation par un seul point d’ossiftea- tion, place au centre de los, et qui s’etend fort rapide- ment vers les extremites, de sorte que chez le poulet de dix a quinze jours, l’ossification a deja fait de grands pas; les deux extrömites cependant restent encore carti- lagineuses jusqu'au trentième et au quaranticme jour, sur- tout extrémité supérieure. Chez homme, il s’ossifie, selon Val EN TIx, à la meme epoque que les os du metacarpe; époque qui a lieu, apres Nessitt, au troisicme mois, d’apres SEnFF et Rıreen à la douzieme semaine. Nicolai a trouvé eing points d’ossification allonges déja dans le troisieme mois. Le reste de histoire de leur développement est le mème que pour les os du metacarpe, avec la différence que deja dans le einquième mois ils ofirent la grandeur rela- tive qu'ils ont chez l'adulte: Les epiphyses restent car- tilagineuses pendant toute la grossesse. az Chez la corneille adulte c'est un os cylindrique, allonge qui présente sur sa face posterieure une gouttière très marquee dans laquelle se trouvent un grand nombre des muscles flechisseurs des doigts du pied, et à cöte de la- quelle se trouve une eréte tr&s saillante, une goutticre semblable se trouve aussi sur la face autérieure; Fex- tremite supérieure très rentrée présente deux facettes pour Tarticulation du tibia; entre elles une anophyse fort sail- lante, et en arriere une apophyse fort volumineuse percee de six trous pour le passage des muscles de cette re- gion: L’extremite inferieure moins grosse que la prece- dente montre trois petites poulies nettement separées Pune de autre et destinées à Yartieulation des premières phalanges des trois doigts antérieurs. DES PHALANGES DU PIED. (PHALANGES PEDIS.) Represente pl. I. f. 1 v., f. 6 b.; pl. III. f. 20 8. 9. 10. et 11.; pl. IV. f. 29 15. 639 §. 177. Chez le poulet les phalanges du pied naissent assez tardivement vers le quatorzieme jour chacun par un point osseux place au centre de os, et qui s’aggrandit vers les extremites, de sorte que chez le poulet de deux à trois jours il n'y a plus que les extremites artieulaires à se solidifier. Chez homme, les auteurs ne s’accordent pas plus sur la fixation de l’&poque de la naissance osseuse de cette derniere partie du squelette, que pour toutes les autres ainsi que nous l’avons vu. D’apres Kerkrıng, Nessitt et Nicol, si Ton excepte la derniere phalange du petit doigt toutes les autres pren- draient naissance à la meme epoque que les phalanges des doigts de la main. D’apres Senrr la troisieme phalange s’ossifie avant la treizieme semaine, et la premiere dans la quatorzieme semaine; d’apres BEcLArn, la premicre s’ossifierait après le einquantieme jour, et la troisieme avant le quarante einquieme, et le medius au milieu de la grossesse; d’apres Rıreen, la troisitme phalange Sos- sifierait dans la dixieme, et la premiere dans la douzieme semaine. L’ossification du medius commence dans le sixieme mois. Deja, dans le quatriöme ou einquieme les phalan- ges presentent des rapports comme chez Ladulte; d’apres Daxz Fossificatiou commence vers les extremites des pha- langes externes. Chez la corneille adulte les phalanges des doigts sont de petits os cylindriques que nos figures feront mieux connaitre que toutes les descriptions. Elles Sarticulent les unes avec les autres dune manière très solide, et donnent attache à ce grand nombre de muscles qui ser- vent à leur mouvement. 640 DES OS SESAMOIDES. Représentés pl. III. f. 20 d. d. Ce. * * $. 178. Ce sont des petits osselets places dans les articulations principalememt du pied, mais qui peuvent se trouver dans les articulations des autres os du sque- lette, lorsqu'il s'agit de les fortifier: Ils naissent très tard chez le poulet vers le cent vingtieme au cent tren- time jour chacun par un point .d’ossification partieulier ; chez homme les osselets sesamoides sont eartilagineux dans le troisieme mois d’apres Varentin; et Sossiſient d’apres NRSITT et RırgEen vers l’epoque de la naissance. Ils ne sont jamais penetres d’air, ainsi que tous les osselets servant à fortifier les articulations. $. 179. Pour terminer tout ce que nous avons à dire sur les pieces osseuses, cartilagineuses et corndes qui entrent dans l’organisation de l’oiseau, il faudrait nous occuper encore de l’os hyoide, de la trachée artere &e. &e.; d'une part, et des, plumes, de la matiere cornde qui re- couvre le bee et les pattes &c., de l’autre part; mais comme ces deux sorte d’organes tiennent à deux syste- mes distinets, fun proteeteur, couvrant plus ou moins la face externe du corps contre les influences physiques et chimiques de la substance du dehors introduite dans Yinterieur de l’organisme: le plan de l’ensemble de nos recherches ne nous permet pas d'en parler ici, puisque ce memoire est destiné uniquement à bien faire connaitre dans toutes leurs phases de développement les pieces osseuses qui composent le squelette proprement dit, celui qui constitue Ja charpente du corps et dont la fonction principale est de protéger le systeme nerveux. III! PAR TIE. §. 180. Apres avoir parlé dans la premiere partie de Thistoire du développement du squelette et dans la se- conde du développement de chacune de ses pieces en particulier, et de leur état chez l’etre adulte, il nous reste maintenant pour terminer ce memoire, plus volu- mineux que nous ne l’avions pense au commencement, ä dire quelques mots sur la naissance et le mode de for- mation successif des tissus osseux, et sur les faits ge- neraux que présente le squelette considere dans son en- semble chez l’ötre adulte. On verra tout-à-Theure quiil y a laà encore des faits que nous ne pouvions pas omet- tre, ni passer sous silence. K. SUR LA NAISSANCE ET LE MODE DE FORMATION SUCCESSIF DES TISSUS OSSEUX. §. 181. Dans Thistoire de la formation de toute piece osseuse il y a trois etats ou phäses à distinguer dans la lere Ja matière est encore molle, membraneuse et présente sous le mieroscope les globules propres à tous les tissus organiques; dans la 2eme Ja matiere a pris une consistance cartilagineuse que, pour certaines parties, elle conserve toujours; dans la 3e la matiere prend une consistance OSSEUSEe. 8 $. 182. Les procedes qu'emploie la nature pour ereer le tissu osseux constituent un des points les plus diffiei- les et les plus obscurs encore de Thistéogénie. Les os plats commencent par une membrane qui s’epaissit plus ou moins; les os longs par une substance egalement membraneuse, arrondie, Sallongeant bientöt en une forme eylindrique. Ils viennent de plus en plus opaques, les globules qui la constituent se reserrent les unes contre les autres et forment avec la matière demi fluide qui leur sert de lien, une substance transparente et gelatineuse. Il n’y a pas encore de traces d’un arrangement regulier parmi les globules; bientöt après on voit naitre dans linterieur de cette substance un grand nombre de petites cavites arrondies et isolees plus rapprochees de la peri- pherie que du centre de Los. Ces cavites s’allongent, puis se touchent, se confondent, et finissent par former 641 g des nombreux canaux dont les dimensions laterales ont jusquiiei tres peu change. Nous verrons plus tard que la naissance de ces canaux a beaucoup de ressemblance avec celle des vaisseaux, ils jouent en général un röle beaucoup plus important dans la composition des os qu'on ne l'avait pensé jusqu'ici. Cette formation de canaux a lieu immediatement avant que os passe à la consistance cartilagineuse: On peut l’etudier le mieux sur les os plats. Plus l’embryon est jeune, plus les canaux sont volumineux par rapport à la grandeur de Pos: D’apres - VaArentin il depasse peu chez l’embryon humain les pro- portions relatives qu'elles offrent chez l’adulte. Il a trouve que dans le tibia d'un fetus de sept mois, le diametre d’un des canaux rapproches de la surface, et de 0,002485 pouces de Paris, et celui de l’espace intermediaire de 0,004407 de ce meme pouce. Le degre de spongiosite un os depend du plus ou moins de l’elargissement et de l’entreeroisement de ses canaux qui font qu'il y a plus de lacunes vides que d’espace rempli par la matière. Lorsque le cas contraire a lieu il se forme ce qu'on ap- pelle vulgairement. mais à tort, la texture ſibreuse. $. 183. Outre les canaux dont nous venons de parler il se forme encore des corpuscules par metamorphose des globules qui, d’apres Varentın, existaient d’abord. Ces corpuseules se placent par series ordinairement pa- rallèles aux canaux, étant logés chacun dans une espece de gaine, form&e par la matiere qui les entoure. Ces corpuscules d’abord arrondis, Sallongent et deviennent pointus vers leurs extremites. Mr. VarLEentın a trouve que dans le eubitus de ’embryon humain de trois mois ces corpuseules ont: 0.000456 pouces de Paris de lar- geur, sur une longueur de: 0,000658 p. de Paris; tandis que chez Fadulte leur largeur etait de 0.000405 et leur longueur 0.000707. $. 184. Ce qu'on appelle vulgairement fibre dans les os nest autre chose que les parois plus ou moins mince de nombreux canaux, et de la matière osseuse formde par les corpuscules et autres matieres comprises entre ces canaux. On concoit facilement que ces fibres sont autant plus distinetes et plus nombreuses quil y a moins de canaux et que leur entreeroisement est moins fre- quent. On voit done que ces fibres ne sont pas, comme on la pense quelquefois, distinetes du reste de Pos. $. 185. Cest avec la naissance des corpuscules que commence l’etat cartilagineux de os, lequel continue à persister lorsque les corpuseules sont très nombreuses et très rapprochees Pune de l’autre, mais dans le cas oü, par un développement ulterieur ces corpuscules s’ecar- tent, et que les parois des canaux et ces corpuscules elles mèmes prennent plus de consistance, le cartilage passe suecessivement à état osseux. Ainsi nous voyons, done que la structure erystalline qui predomine dans les parties solides des £tres infe- rieurs, et disparait à mesure qu'on remonte vers les ani- maux d'une organisation plus compliquce, n’existe plus dans le tissu osseux des oiseaux. Leur squelette est le resultat d’aetions, ou d’operations vitales successives. et non plus Feflet dune simple deposition de matières ter- reuses par la jonction de molécules erystallisees, aussi les parties du squelette, une fois formees, ne restent Iſis 1837. Heft 8. 642 elles pas stationnaires, comme chez les animaux inferieurs recouverts de coquilles et de testes calcaires ou Faccrois— sement des parties solides consiste simplement dans Pap— plication de nouvelles couches sur les anciennes, et l’ecar- tement ou lelargissement de ces dernieres, mais il est toujours penetre et anime par de nouvelles, molecules nutritives dans ses parties les plus intimes. B. FAITS GENERAUX OUE PRESENTE LE SOUE- LETTE CONSIDERE DANS SON ENSEMBLE CHEZ L’OISEAU ADULTE. $. 186. L’oiseau pris à son entier developpement, prive de toutes ses parties liquides et molles na plus que le squelette dans toute sa nudité. Ce squelette, le plus solide et le plus résistant de tout ce qui entre dans Lorganisation de l'oiseau, est pendant la formation une des plus lentes de toutes les parties du corps, le plus influence, et le plus dependant de tous les autres syste- mes organes; il est celui dont la forme et la texture sont le plus modifices par les parties qui sont en rapport avec lui: car tous les tissus organiques formés à l’origine aux depens de matieres liquides par la condensation ou la solidifieation des globules de ces liquides parviennent generalement d’autant plus tard A leur entier développe— ment que leur consistance s’eloigne d’avantage de leur état de fluidité originaire. Le squelette est done une des dernieres parties qui achève sa formation; il est, par conséquent, susceptible d’ötre modifie jusqu’a un certain point, et pendant un certain temps, par les autres parties du corps deja plus avanetes dans leur développement. $. 187. Du moment oü les os sont parvenus au terme de leur aceroissement, des rapports inverses Sétablissent successivement, les parties molles tendent à se solidifier; les liquides diminuent et se condensent davantage jus- qwä ce qu'il arrive un terme ou la vie ne peut plus se prolonger; quoique le squelette lui-meme serait encore propre à la prolonger pendant un certain temps. La de- composition des os apres la cessation de la vie est en- core beaucoup plus lente que leur formation; c'est plutöt à la chimie organique et particulièrement à ses 1aie phy- siques et générales qu'il faut demander les explications sur la marche et les prineipes qui président à cette de- composition; et non pas à Fanatomie et à la physiologie dont seules nous nous occupons. 1 $. 188. Ce squelette nourri d'une manière lente par des matières terreuses prineipalement constitue la partie la moins viyifidee du corps; chez l'oiseau cependant, il 1 Je remarquerai, en passant, que la question que je touche ici est plus importante qu'elle ne pourrait paraitre au premier aspect, formant un object de recherches tres digne de l’examen d'un habile chimiste; puisque les prin- cipes qui president aux decompositions successives des os sont de m&me nature, on a peu pres, de ceux qui sous d'autres circonstances font passer l’os à l’etat fos- sile. La solution de cette question rendrait donc un grand service à la geologie, science qui promet et qui a deja fourni de si heurenses applications a l’art d’ex- plorer linterieur de la terre. a Fagriculture, et aux brancbes d’industrie les plus importanles. 41 643 donne lieu par sa pneumaticité ä une nouvelle serie de phenomeènes, qui lui imprime une activités inconnue chez les autres animaux. C'est la legerete extreme, la durete et la compacite de la substance osseuse qui constituent les caracteres principaux du squelette chez l’oiseau. $. 189. La composition chimique, entre les élémens ordinaires et communs à tous les os, montre chez l'oiseau surabondance de phosphate de chaux, qui propablement peut expliquer la blancheur de ces os plus graude que chez homme et les mammiferes. $. 1%. Toute la surface du squelette est revetue d'une membrane tenace et résistante, le périoste qui sert pour les attaches des fibres musculaires. Une seconde membrane plus vasculaire et moins résistante tapisse la surface interne des cavités osseuses, elle est destinée surtout à aider la nutrition des os. $. 191. Il y a peu d animaux chez lesquels la diffé- rence entre la fixit@ de certaines parties et la mobilité de certaines autres est aussi marqude que chez Foiseau. Le trone formé en haut par les vertebres pectorales, ab- dominales, lombaires et sacrees, les os du bassin, par les cötes et en bas par le sternum, constitue la partie lixe, et les extrémités anterieures et postérieures, la tete avee le cou, et enfin la queue forment les parties mobi- les. Les influences du monde ambiant dont plusieurs sont dirigees vers la destruction de l’organisme, ce sont des parties mobiles qui, places vers la périphérie de 644 etre sont principalement destinees à le defendre et à lui assurer la tranquillité nécessaire A l’exercice des fonc- tions vitales dont les plus importantes sont confiees aux organes que renferme le trone. $. 192. La forme générale du squelette est d’etre allongée fortement en avant, surtout dans sa region cer- vicale, et un peu comprimée lateralement. $. 193. La fonction du systeme osseux est de nature passive, c'est qu'il est obligé d’obeir à l’impulsion du systeme musculaire dans la locomotion. Nous avons deja passé en revue la fonction de chaque piece en particulier en nous occupant de son développement et de sa descrip- tion chez etre adulte. C'est le squelette qui donne au corps ses formes principales et qui sert d’appui à tous les autres systémes. $. 194. Nous devons remettre la question du mouve- ment comme une fonction dans laquelle le squelette joue un röle principale, question qui est devenue fort interes- Sante par les savantes recherches de Mr. WerER, au prochain memoire ou je traiterai de la myologie, mémoire auquel je renvoie encore plusieurs autres questions non moins interessantes qui ne pourront @tre bien compris qu'apres avoir traité les deux systemes de loco-motion. 1 Je regois à instant méme, l’analyse detaillee de l’inte- ressant ouvrage des deux freres WEBER, pour le bureau de traduction, rue St. Jacques, Aa 189. EXPLICATION DES PLANCHENS. PLANCHE I. Fig. 1: Represente l’embryon du poulet au moment de son éclosion. a. intermaxillaire et maxillaire superieurs. b. nasal. C. faibles trace de l’ethmoide. d. frontal. e. machoire inferieure. f. jugal. 9. sphenoide. h. oeeipital. 7. temporal. X. I. vertebres cervicales. w. os de la hanche. x. vertèbres sacree et coceygiennes. 2. la toute dernière vertebre, formée de plusieurs vertèbres ru- dimentaires. pubis. /. ischion. n. omoplates. . vraie elavieule. m. clavicule coracoide. . humerus. . ster- num. L appendices sternales des cötes. /”. cötes. o. cu- bitus. p. radius. g. branche radiale du metatarse. r. bran- che cubitale. i. premier doigt. 9. second doigt, le troi- sieme doigt forme un petit tubereule à cöte. s. femur. t. tibia. €. pöroné. t“. métatarse. v. phalange. Fig. 2: Face postérieure de la tete. 6. parietal. 4. trou oceipital. phoneum. 9. os carre. c. narines. &. loceipital. c. son condyle. 32. si- 31. portion posterieure du jugal. k. apophyse artieulaire pour l'omoide. carré vu d'une autre face. N Fig. 3: Face intérieure du sternum et de la clavi- eule coracoide. 22. ce meme 08 = b. son trou abrien. e. apophyse poste- J. erista spinalis. a. clavicule coracoide. d. apophyse antérieure du sternum. rieure. 9. échancrure. Fig. 4: ß. son corps. a. Atlas vu de cöte. d. son are supérieur. d. son corps. c. son apophyse dentaire. L’omoplate vu sur sa face interne. a. face 6. £pistropheus. e. son apophyse spinale. Fig. 5: d’artieulation. Fig. 6: Represente l’embryon du canard de 13 jours dincubation. Les memes lettres indiquent les memes parties comme dans f- 1. . Fig. 7: Représente les rudimens du petit squelette encore membraneux de l’emhryon du poulet de 8 jours d’imeubation. 645 PLANCHE II. Fig. 8: Les ıpieces osseuses de la tete desarticuldes vues sur le cöte droit. a. sternum. d. parietal. e. occipital. d. sphenoide. e. temporal. 7. caisse du tympan. 27. os carre. 26. omoide. 25. jugal. 24. palatin. 9. lacrymal. 9‘. sa portion antérieure. 29. intermaxillaire. f. nasal. 23. maxillaire supérieur. 22. machoire inférieure. Fig. 9: Cette meme tete vue d'en haut. d. frontal. #. lame horizontale de l’ethmoide. F. nasal. 29. inter- maxillaire. 23. maxillaire superieur. 26. portion poste- rieure du jugal. 27. os carré. Fig. 10: Tete desarticulee vue sur sa face infe- rieure. c. occipital. z. sortie pour la trompe d’eustache, r. temporal. m. entréèe de l’antivestibule avec le petit osselet de l’ouie. e. portion ecailleuse de l’os. o, w. face articulaire pour l’os carre. d. sphenoide. 24. palatin. , sa gouitiere qui glisse sur le rostrum sphenoidale. 30. omoide. 29. intermaxillaire. 27. os carre. 26. jugal. 31. omoide. 23. maxillaire supèrieur. Fig. 11: Les parties internes de l’audition dégagées des os environnans. . z. , z. canaux demi circulaires. b. vestibule avec l’osselet de louie. d’eustache. J. limagon. g. trompe eriblee de trous pour le passage de Fair dans linterieur des os du erane. Fig. 12: Ces memes parties de l’audition vues du meme eäte mais ouvertes pour laisser voir leur intérieur. J. osselet de Fouie. d. cavité du tympan. v. une por- tion du vestibule. Les autres lettres sont comme dans la figure precedente. Fig. 13: cervicale. r. cavité du tympan Le temporal vu sur sa face interne et a. concavité qui recouvre une portion du cer- 8. aphophyse orbiculaire. pour la sortie des nerfs. lunaire. Fig. 14: Osselet de l’ouie. d. trous aériens. veau. u. limacon. . trou 0. portion d'un cerele demi a. extrémité supérieure. 9. disque osseux de l’extremite infé- rieure. Les autres lettres indiquent des apophyses. Fig. 15: L'occipital, vu sur sa face interne ou ce- rébrale. d. f. surface qui touche le cerveau, d’eustache. 4. trou oceipital. &. trompe Fig. 16: Le basilaire ouvert pour faire voir les par- ties quil renſerme. c. d. trompe d'eustache. 8. canal osseux pour le passage d'une branche de la einquième paire. J. limacon. Fig. 17: Cavité interne du crane. S. trou pour le passage du nerf olfactif. s. ouverture formee par une membrane. . concavité pour recevoir les grands hémisphè- res ceerebraux. 7. erete osseuse qui Separe ces concavi- tes de concavites r destinees a recevoir le cervelet et r. temporal. 646 les couches optiques. g. erete qui separe les concavites pour les couches optignes de celles du cervelet v. pour la sortie des nerfs. Fig. 18: Face interne du frontal. c. c. concavites qui recouvrent le cerveau, les grands hemispheres cere- braux. f. partie convexe placée entre ces concavités. &. trous fermes par des membranes. . trou T. ouverture pour le nerf olfactif. 7. apophyses anterieures du frontal. PLANCHE III. Fig. 19: Le bras gauche vu d’en haut et dans ses cavites internes. a. cavité interne de l’humerus. 5. son trou aörien. 13. cubitus. d. radius. A. osselet cubital 9. osselet radial du carpe. A. petits osselets sesamoides qui servent à fortifier cette articulation. 16. me- tacarpe. i. premier doigt. doigt.? Fig. 20: Represente l’extremite pesterieure droite vue dans son intérieur. zw. femur. x. tibia. du carpe. n. second doigt. m. troisième 7. metatarse. 8. pouce. 9. 10. 11. phalanges. a, d, d, d. os sesa- moides. Fig. 21: Face interne de la clavicule coracoide, m. extremites superieures avec le trou abrien. n. apo- physes saillantes. 9. condyle qui glisse dans la gouttiere de Pextrémité antérieure du sternum. Fig. 22: Le sternum vu sur sa face inferieure. clavicule coracoide. 19 c. l’apophyse d. erista spinalis 2. la elavicule vraie. anterieure du sternum. ß. le brechet. du sternum. Fig. 23: Le bassin et les vertebres eoccygiennes scies de long de la ligne médiane et vus dans linterieur, ils forment les regions 6. 7. 8. a. lischion. 6. les ver- d. J. v. 8. sont quatre ouvertures du d. d. pubis. tebres sacrées. bassin. Fiy. 24: La vraie clavicule, sa face interne. tremite superieure. Fig. 25: La tete sciée selon sa ligne médiane; on voit intérieur de sa moitié gauche. a. ex- d. face d’artieulation. e. trou abrien. a. frontal. b. ca- vite pour les grands hemispheres: un peu plus bas cavits pour les couches optiques. c. face interne du temporal. 27. Fos carre, le siphoneum applique sur lui. 26. lomoide. 25. le jugal. 24. le palatin. d. sphenoide. 22. machoire inferieure. 23. maxillaire supérieure. 29. intermaxillaire. g. ethmoide. F nasal. u. lame verticale de Fethmoide qui sépare les orbites. Fig. 26: Face interne du sphenoide. d. x. concavites pour les grands h@mispheres eerchraux. 5. concavites pour les couches optiques. j. pour une portion du cer- velet. d. rostrum sphenoidale. 647 Fig. 27: d. ses deux branches. Fig. 28: Machoire inferieure vue d'en haut. physe interne. 6. c. cavité d’artieulation. Loos hyoide. d. son corps. a. apo- d. apophyse postérieure. e. trou pneumatique. PLANCHE IV. Fig. 29: Le squelette en entier, divisé en huit re- gions: I. Region encéphalique: d. frontal; C. parietal; V. apophyse orbieulaire commune au pariétal et au tempo- ral; C. occipital; d. temporal; 5. cavite du tympan et entree de Fantivestibulum; A. os carre; K. omoide: s. ma- choire inferieure; f. jugal; anterieure; d. nasal; p. intermaxillaire; r. maxillaire su- perieur; 2. sortie du nerf olfactif; J. portion verticale de Vethmoide; e. portion anterieure et orbiculaire du frontal. II. Region cervicale, composée de neuf sections (vertc- n. laerymal; v. sa portion bres), 3. section brachiale, composée de trois sections ou vertehres. IV. Region pectorale, composée de eing vertebres proprement dites portant les eing premières pai- res de eötes: XVI. sternum; xvII. vraie elavieule: XVII. cla- yieule coracoide; XIX, omoplate; xx. tes pectorales. 648 V. Région abdominale, composee de trois vertebres pro- prement dites, portant les trois dernieres paires de eötes: 9. apophyses costales posterieures (hamulus) 4. Section lombaire, composée de quatre vertébres proprement dites intimement soudées, et des os du bassin et des extre- mites inferieures: g. ileon: w. ischion; &. pubis; xı. fe- mur: XII. tibia; xIII. péroné; xıy. metatarse; xv. pied. VII. Region sacrée, composée de sept vertebres propre- ment dites, intimement soudées et de la lame horizontale du sacrum ou 8. section coceygienne: . derniere verte- pre coceygienne. Fig. 30: Face interne du bassin. VI. Région lom- baire, les quatre sections sont séparées par des lignes pointées. VII. Region sacrée, les sept sections de cette région sont également séparées par de lignes pointées; sur jes deux cöt&s se voient pareillement les cavites du bassin. zw. ischion; tout en dehors sur le bord le pubis. Fig. 31: La face supérieure de Haile droite: ı. hu- meérus; 15. son trou a@rien; I. eubitus: III. radius; Iv. os radio-carpe: v. os eubito-carpe; vi. méta-carpe; vil. pre- mier doigt; vırı. second doigt; ıx. troisicme doigt; x. enfin seconde phalange du second doigt. Ankündigung eines hoͤchſt wichtigen Werkes für Botaniker. BRYOLOGIA EUROPAEA / SEU GENERA MUSCORUM EUROPAEORUM Monographice illustrata auctoribus Bruch et W. P. Schimper. Prospeectus. Die Laubmooſe Europa's durch ausführliche Beſchreibun⸗ gen und Abbildungen nach genauen mikroſcopiſchen Unterſuchun⸗ gen kennen zu lernen, das Studium dieſer kleinen Flora-Buͤrger zu erleichtern und allgemeiner zugänglich zu machen, eine na⸗ türliche Zuſammenſtellung derſelben zu verſuchen, dieß iſt der Zweck des hier angekündigten Werkes. — Da bey den zahlreichen Entdeckungen, die beſonders in neuerer Zeit gemacht werden, wo die Mooskunde mehr Freunde gefunden, es unmöglich iſt, eine ſtreng ſyſtematiſche Reihenfolge zu beobachten, ſo haben wir die monographiſche Behandlungsweiſe, deren Vortheile immer mehr eingeſehen werden, wählen zu muͤſſen geglaubt, denn nur auf die⸗ ſem Wege koͤnnen Nachträge, die doch nie fehlen, ohne das Gan⸗ ze zu zerſtuͤckeln, eingeſchaltet werden. Nach der Beendigung des Werkes werden wir eine Synopſis aller beſchriebenen Arten, nebſt Bemerkungen über geographiſche Verbreitung, Morphologie ꝛc. folgen laſſen. Um jedoch das ſich nahe ſtehende nicht zu ſehr zu trennen, jo werden, fo viel als möglich, die in natürliche Grup⸗ pen eingetheilten Gattungen ſich fortlaufend folgen. Es werden jährlich 4 — 5 Lieferungen erfcheinen, wovon einer jeden 10 — 12 Tafeln beygegeben werden. Die Anzahl der Liefe⸗ rungen, welche das Ganze ausmachen ſollen, kann natuͤrlich nicht mit Beſtimmtheit zum Voraus angegeben werden, wir haben ſol— che auf ungefähr 20 berechnet, ſollte indeſſen die Menge des Stof— fes dieſelben noch mehr ausdehnen, ſo iſt dieß ja nur ein will⸗ kommener Zuwachs fuͤr die Wiſſenſchaft. Ueber die Art und Weiſe, wie wir den Gegenſtand behandeln, kann jeder Freund der Bryologie und Kenner jetzt ſchon am be— ſten ſelbſt urtheilen, da bereits eine Lieferung, die Phascaceen und Burbaumiaceen enthaltend, ausgegeben iſt; wir bemerken nur noch, daß wir keine Muͤhe ſparen, um dem vorgeſetzten Zwecke nahe zu kommen; es werden alle Arten von beyden Autoren unterſucht und ausfuͤhrlich gezeichnet; das beyderſeitige Reſultat wird ver⸗ glichen und gleichſam controliert; nur auf dieſem Wege läßt ſich dey den oft ſo ſchwierigen mikroſcopiſchen Unterſuchungen etwas Zuverläffiges erlangen, auch werden nur ſolche Arten, die wir ſelbſt unterſuchen konnten, gegeben, und alle uͤbrigen, wenn auch ſchon in andern Werken abgebildet, übergangen, bis guͤnſtige Ums ſtände uns dieſelben zufuͤhren. Möge unſer Beſtreben, der Wiſſenſchaft nuͤtzlich zu werden, durch bryologiſche Beytraͤge aus recht vielen Gegenden Europa’s unterſtuͤtzt werden; wir werden es uns angelegen ſeyn laſſen, dieſelben nach Vermoͤgen zu erwiedern. Zweibruͤcken und Strasburg 1837. Bruch und W. P. Schimper. Die unterzeichnete Verlagshandlung glaubt Vorſtehendem nur noch beyfuͤgen zu müffen, daß keine Koſten geſcheut wurden, die— ſes in ſeiner Art einzige Werk wuͤrdig auszuſtatten, wie wir bisher bey unſerem übrigen naturhiftorifchen Verlag ſtets zu be: obachten gewohnt waren. Text und Abbildungen find in groß Quart auf das feinſte Velinpapier gedruckt. Die erſte Lieferung, enthaltend die Phascaceen und Burbaumiaceen, 5 Bogen Fext mit 11 vorzuͤglich ausge⸗ fuͤhrten Tafeln, iſt erſchienen. Preis einer Lieferung 4 fl. — 2 Nthl. 12 ggr. Die zweyte und dritte, welche in Kurzem nachfolgen, um⸗ faſſen die Monographien der Orthotrichaceen (Orthotrichum, Coseinodon, Ptychomitrium und Glyphomitrium) auf 20 Tafeln. Jede Monographie wird auch einzeln verkauft, die Subferie benten machen ſich daher nur zur Annahme derjenigen Lieferun⸗ gen verbindlich, welche die Monographie einer Gattung bilden. Um die Auflage dieſes koſtſpieligen Werkes beſtimmen zu koͤn⸗ nen, bitten wir um baldigſte Einſendung der Beſtellungen, welche in allen Buchhandlungen Europas angenommen werden. Stuttgard, 1. Febr. 1837. E. Schweizerbart's Verlagshandlung. Profeſſor Dr. Ratzeburg in Neuſtadt-Eberswalde gibt ein Werk über die Forſt-Inſecten heraus mit Abbil- dungen. Dieß Werk erſcheint auf Veranlaſſung der Koͤnigl. Preu⸗ ßiſchen General-Verwaltung fuͤr Domänen und Forſten. Es ſtellt zunächſt die dem Forſtmann wichtigen Inſecten, in der Be⸗ ſchraͤnkung auf die vorzuͤglich ſchaͤdlichen und nuͤtzlichen, in natur⸗ getreuen, zum Theil vergroͤßerten Abbildungen dar. Dann gibt es von jedem derſelben die Larven und Puppenzuſtaͤnde abge⸗ bildet in einer bis jetzt noch nicht erreichten Treue und Vollſtaͤn⸗ digkeit. Endlich ſind, um dem practiſchen Forſtmann die Unter⸗ ſcheidung und Beſtimmung einer ihm Schaden bringenden Art zu erleichtern, von jeder die Art des Fraßes, die Gänge der Bor⸗ ken⸗ und Ruͤſſelkaͤfer, die Flugloͤcher derſelben, die Hoͤhlen der Holzbohrer und ihre Puppenlager, die Geſpinnſte der Raupen, die verſchiedenen Formen der Zerſtoͤrung an Blättern, Wurzeln und Rinden abgebildet und aus allem dieſem die in den Inſecten⸗ Familien geſetzmaͤßig vorkommenden Uebereinſtimmungen und Ver⸗ ſchiedenheiten der fruͤheren Bildungsſtuffen, der Lebensarten, der Verwandlungen und Entwickelungen als das, die practiſche Nuͤtz⸗ ae des Buches begleitende wiſſenſchaftliche Reſultat abs geleitet. Der Maler und Kupferſtecher Wienker in Berlin gibt heraus: Abbildungen der bisher noch nicht bekannt gewor⸗ denen Arten exotiſcher Schmetterlinge aus der Inſecten⸗ Sammlung der Univerfität zu Berlin. Bey dem Fleiß in Aus⸗ fuͤhrung des Stiches und Colorits hat der Subſcriptions-Preis für jedes Heft von 5 Tafeln nicht niedriger als auf 3 Thaler geſtellt werden koͤnnen. Den Text bearbeitet der Director dieſer Sammlung, Herr G. O. M. R. Klug in Berlin. ————— ——— — ——— — N In un halt. A. Allgemeines. @ .553 Buquoy, Geſetz und Strafen im Staat. — 557 Cornelia. — 558 Bollmanns Schweiz. — — Goͤtzingers deutſche Sprache. B. Naturgeſchichte. — 559 Perty's allgemeine Naturgeſchichte. — — Annalen des Wiener Muſeums. — 561 Baumanns Naturgeſchichte für das Volk. — 562 Verhandlungen der Schweizer Geſellſchaft zu Aarau. — — Verhandlungen der ſäͤchſiſchen Landwirthe. — 563 Mittheilungen aus dem Oſterlande. — 564 Faunus von Giſtl. — — Jaͤthenſteins weißer Maulbeerbaum. C. Anatomie. — 565 Jacquemin, Anatomie und Phyſiologie der Rabenkrähe (Corvus corone) Tafel III - VI. A m f ch Ueberſetzungs-Bureau in Paris. Traductions, de l’Allemand en Frangais et du Frangais en Allemand. Ankündigung eines höchft wichtigen Werkes für Botaniker von Bruch und W. P. Schimper. Prospectus. Ratzeburg, Prof. Dr., ein Werk uͤber die Forſt-Inſecten mit Abbildungen. a g. Kupfertafeln. Taf. III — VI (I- IV) gehören zur Anatomie von Corvus co- rone S. 565. Eingegangen. An Büchern. J. W. Zetterstedt, Insecta sapponica. vol. I. sie, apud Vols. 1838. 4. 191. Dr. H. G. Bronn, Lethæa geognostica. Lief. 6—8, Stuttgard, bey Schweizerbart. 1837. 8. 768. Taf. 31 — 47. fol. Dr. Ed. Rüppell, neue Wirbelthiere, Lief. X. Frankfurt a. M., bey Schmerber. 1837. fol. 69 — 71. Taf. 25 30. ill. Schrebers Saͤugthiere, Fortſetzung von A. Wagner. Heft 87 und 88. Erlangen, bey Palm. 1837. Dr. Czetyrkin, die Peſt in der ruſſiſchen Armee. Berlin, bey Oehmigke. 1837. 8. 64. L. Fr. Wolframs Lehrbuch der geſammten Baukunſt. Stuttgard, b. Hoffmann, und Wien, b. Gerold. 1837. 4. 190. 7 Taf. J. Giſtl, ſyſtematiſche Ueberſicht der Wanzen und Cicaden um Muͤnchen. 1837. 8. 16. — — des Grafen Jeniſon Inſecten-Doubletten. Münden, bey Jaquet. 1834. 8. 36. Käfer. ſasc. I. Lip- C. H. Ehrmann Musée anatomique de la medicine de Stras- bourg. Strasbourg, chez Levrault. 1838. 8. 215. 1 Ti⸗ tel kupfer. Dr. W. Grabau, Chemiſch-phyſiologiſches Syſtem der Pharma⸗ codynamik. Kiel, Univerſitäts-Buchhandlung. 1837. 8. 400, Dr. Fr. Arago, Unterhaltungen aus dem Gebiete der Naturkunde. Theil III. Stuttgard, bey Hoffmann. 1837. 8. 224. Das Engedin und die Engediner. Freiburg i. B. 1837. 8. 278. 1 Titelkupfer. C. L. Bonaparte, Prince di Musignauo, Iconografia della Fauna italia. Roma, Salviucci. 1836. fasc. XVI XXI. Römiſche Niederlaſſung bey Meßkirch, befchrieben von Pfarrer Ei— tenbanz zu Bietingen. Konſtanz, bey Bannhards Wittwe. 1836. 8. 52. 4 Tafeln und 1 Charte. Dr. K. E. v. Baer, über Entwickelungsgeſchichte der Thiere. 2r Th. Königsberg , b. Borntraͤger. 1837. 4. 315. Taf. 4 — 7. Dr. F. Burdach, Beytrag zur microſcopiſchen Anatomie der Nerven. Königsberg, bey Borntrüger 1837. 4. 74. 2 Taf. Dr. B. Ebles Fortſetzung von Sprengels Verſuch einer pragma— tiſchen Geſchichte der Arzneikunde. Wien, bey Carl Gerold. 1837. 8. 654. Bildniß des Verfaſſers. Dr. W. F. Frichſon, die Käfer der Mark Brandenburg. Bd. I. Berlin, bey Morin. 1837. 8. 384. 3 E. F. v. Homeyer, ſyſtematiſche Ueberſicht der Voͤgel Pommerns. Anclam, bey Dietze. 1837. 8. 89. Prof. Dr. F. J. F. Meyen, über die Secretionsorgane der Pflan— zen. Berlin, bey Morin. 1837. 4. 99. 9 Tafeln. Ankers Bemerkungen über mineralogiſches Studium. Graͤtz, 1837. 4 75 Verhandlungen der Geſellſchaft des vaterländifchen Muſeums in Böhmen. Prag, bey Haaſe (Söhne). 1837. 8, 79. 5 Taf. Sommers Koͤnigreich Böhmen. Prag, bey Calve V. Crudimer Kreis. 1837. 8. 286. Ebend. 1837. Deſſen Taſchenbuch geographiſcher Kenntniſſe. 7 Stahltafeln. Freyers neuere Beyträge zur Schmetterlingskunde. Augsburg, bey Kollmann. Heft 37 — 40. 1837. 4. ill. Bobrik, neues practiſches Syſtem der Logik. Th. 1. Bd. 1. Zuͤrich, bey Ziegler. 1838. 8. 347. J. F. Brandt, Animalia rossica nova. fasc. I. Lipsiæ, apud Vofs. 1836. 4. Aves. 64. 6 Tab. ill. An Zeitſchriften. L'Institut A& 199 — 203. 204 — 212. 217 — 221. Faunus von J. Giſtl. Münden, bey Jaquet. 1835, II. 8, 192, Annalen der Phyſik 1836. 12. 1837. 1 — 8. Archiv der Pharmacie von Brandes. 1837. 2. 3. 4. Heft 2 u. 3. Bd. XI. Heft. 1—3. Pharmaceutiſche Zeitung 2 — 20. Preußiſche Provinzialblätter von O. Richter. 1837. März, April, May, September. Zeitſchrift für landwirthſchaftliche und Gewerb⸗Vereine in Thüringen, 1837. Nr. 2 — 9. Rudolſtadt, Hofbuchdruckerey. Blätter für literariſche Unterhaltung. Leipzig, b. Brockhaus. 1837. May, Juny, July, Auguſt, September, October. H. Kroyer, naturhiſtoriſk Tdsſkrift. Heft 4. Kjobenhavn, Reitzel. Bd. X. 1837. 8. 1 tab. Mittheilnngsblatt fuͤr die Freunde der Schulverbeſſerung im Canton Bern. 1832. 4. Nr. 1— 12. British Annals of Medicine, Pharmacy vital Statistiks and ge- neral Science. London, Sherwood. 1837. M. 1. 8. 32. E. André, Oeconomiſche Neuigkeiten. 1837. Nr. 1 - 60. Taf. 1 u. 2. Preis 8 Thlr. Mittheilungen aus dem Oſterlande. Heft 2 u. 3. Altenburg, in der Hofbuchdruckerey. 1837. r pp EC Sm — 5 Ne 5 + Encyclopädiſche Zeitſchritt, vorzuͤglich fuͤr Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyfiologie, von rern. 223 Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Xr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Gſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken fint, Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zurüuͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. ee Re ET von abgebbaren ſehr ſchoͤn confervierten Hymenopteren von Dr. Waltl in Paſſau. 5 NB. Wo kein Autor angegeben if, iſt Fabricius gemeynt. Allantus Andrena Campoplez Crabro servus F. contigua — difformis Gr. vagus hyalinus Klg. armata — A, subterraneus ephippium F. Gwynana — 25 2 leucostoma. ovatus F. nigroaenea — n Abines Em nana 2 pygmaeus Cremastes ee a tabidus interruptor Gr. morio F. parvula — ma impressus Klg. comhinata — 8 Cryptus micans — cineraria Cerceris tarsoleucus Schk, Alomyda fortipes Imh. — Pz. rufipes Gr. Air Gr ovina Klg, arenarius — viduatorıus Dior 2 centralis Imh. laetus albätorius Vill, assertorius Alyson Anomalon Ceropales 0 maculata la veolatu maculata perspicillator Gr. migrator Gr. Ammophita Anthridium Chalcis titillator sabulosa „manicatum minuta peregrinator 8 Latr. n Cimbez analis Gr. 5 falcator sericea, Cynips holosericea. 887 el pictus Coelionys rosae Andrena He aptera. elongata Inh 5 Son 50885 Kby x laetatorius Colletes Dichroa 5 pectatorius Gr. fodiens Kb Geoflroyella humilis Imh. sulcator — erg uch ibba Kb fulvicrus Kby. fenkiyn hirta Lep. 5 7. nitida — = Crabro Dolerus pilipes — Campoplex 4cinetus F. eglanteriae gravida Imh. pugillator lapidarius nıger lanifrons Kby. majalis Gr, vexillatus Pz. palmatus Kg. AL Ge Te. Br m tag tf Vom Grafen Georg von Buquoy. Dem durchgehends herrſchenden oſcillatoriſchen * Character des Naturlebens gemaͤß, wornach zwar ein Urſtreben alles Erſchei— nenden nach dem Urwahren, Urſchoͤnen, Urguten beſteht, zugleich aber ein immerwaͤhrendes Zuruͤckgedraͤngtwerden (durch das Plus: abſolutum ſelbſt vollzogen) nach dem Urfalſchen, Urhaͤßlichen, Urböfen hin ftatt findet, fo daß am Erſcheinungsganzen, ſowohl ſimultan als ſucceſſiv, Praͤdominanz des Wahren, Schoͤnen, Guten, und Praͤdominanz des Falſchen, Haͤßlichen und Boͤſen unaufhoͤrlich mit einander die Rollen vertauſchen, — jenem aus der Weſenheit des Plusabſolutums und deſſen ewigvollzogenen Selbſtbeſchauungsactes hervortretenden oſcillatoriſchen Character des geſammten Naturlebens zufolge, iſt es, an der Thier- und Pflanz⸗Welt, eben fo nothwendig, daß haͤßliche, verkruͤppelte In⸗ dividuen, daß Mißbildungen, daß monſtroͤſe Gebilde hervor fich drängen, — als daß uͤppig emporfchoffende, nach ſchoͤnem Eben: maaße geformte, durch Farbe und Duft die Fuͤlle des Lebens kuͤndende Individuen als Zierden des Erd-, des Waſſer- und des Luft⸗Reiches hervorſchimmern. Ganz auf dieſelbe Weiſe, wie am Zoobiotismus und Phytobiotismus, verhaͤlt es ſich am Polibiotismus, aus deſſen unaufhoͤrlich ſchaffender und vernich— tender, in jedem Momente umwandelnder Werkſtaͤtte Staaten nach manchfachem Rhythmus des Wellenſchlages an der Schick— ſalsfluth auf- und niederwogen, Staaten hernieder ſinken, und endlich vom Schauplatze des Staatenlebens abtreten, um nun⸗ mehr in den Geſchichtsannalen, als voruͤbergezogene Erſcheinun⸗ gen, zu dem der Schickſalslaune nachſpaͤhenden Menſchen, — dieſer ſelbſt nur eine voruͤbereilende Erſcheinung, — zu ſpre⸗ chen. Wie am Phyto- und Zoo-Biotismus, muͤſſen, dem ewig nothwendigen Geſetze der Naturgeneſis zufolge, auch am Poli⸗ „ Buquoy Anregungen Iſis 1837. Heft 9. biotismus, hinſichtlich der in die Erſcheinung tretenden Staaten, ebenſowohl Monſtroſitaͤten, die alles hoͤhere Gefuͤhl in uns empoͤren, ſtatt haben, als ſolche Volkslebensgebilde, die einen herzerhebenden, die Menſchheit adelnden Anblick unſerm ent: zuͤckten Blicke gewaͤhren. Es klaͤnge daher wahrlich abſurd, wenn wir uns anmaßen wollten, in diktatoriſchen Machtſpruͤ— chen die Phyſiognomie vorzuzeichnen, welche die Staaten, un— ſerm Dafuͤrhalten nach, insgeſammt haben ſollten, gaͤnzlich vergeſſend, daß ja die jedem Staate zukommende Phyſiognomie nothwendig in jene Züge ſkizziert ſey, die ihm das unabaͤnder⸗ liche Fatum * als Stempel aufdruͤckte und fortan einpraͤget. Solche Machtſpruͤche klaͤngen eben ſo laͤcherlich, als ob wir in unſerer Weisheit folgende Entſcheidung faͤllen wollten: Wenn es in der Thier- und Pflanzenwelt mit rechten Dingen zugienge, fo dürften weder haͤßliche Thiere und Pflan- zen mehr entſtehen, noch Mißbildungen unter den einzelnen In⸗ dividuen mehr ſtatt finden um, — Muß denn, du Sohn des Staubes, Alles, das da wird, von der Art ſeyn, daß es be— haglich in die Falten deines Gehirnchens eingepaßt werden koͤn⸗ ne? — Wenn wir meynen, bey Staaten ſey dieß ander als bey Thieren und Pflanzen; dort ſtehe uns das Diſpo⸗ nieren, ein Schalten und Walten nach unſerem Sinne, zu; fo kommt dieß von der höchſt irrigen Anſicht her, als feyen „Sieh den Aufſatz: Es beſteht ein Fatum, in Bu: quoy Anregungen Der Ausdruck Fatum iſt hier ganz nach dem dafür, in meiner philoſophiſchen Grundanſicht, angege⸗ benen Sinne zu nehmen. 42 659 wir es, welche die Staaten hervorbraͤchten; als ſeyen die Staa: ten menſchliche Einrichtungen, wie etwa die Drganifation einer Komoͤdianten⸗Geſellſchaft von den Verfuͤgungen einer Thea— terdirection abhaͤngt; — da doch die Staaten vielmehr als autono— me Gebilde aus dem Menſchheitsleben, aus dem Menſchheits— entwicklungsacte, hervortreten und den ſich Schoͤpfer duͤnkenden Menſchen in die gewaltigen Triebraͤder ihres Fortſchreitens un— aufhaltſam mit hineinreißen. — Wann, o Menſch! wirft du deine Hoffarth einmal aufgeben und hiedurch eines klaren unbe— fangenen Blickes in die Natur faͤhig werden: Villeicht nie; — denn auch dieſe deine ewige Blindheit moͤchte ausgeſprochen ſeyn im Fatum des Weltenlaufes. Der per inductionem, aus dem unbefangenen Spaͤhen an dem Erſcheinungsganzen, uns gewordenen totalen Naturan— ſchauung zufolge koͤnnen wir, vernunftgemäß, beſtimmte all—⸗ gemeine Formeln des ſo oder ſo Erſcheinenſollens am Staate — nur unter der Vorausſetzung aus— ſprechen, als nicht von Staaten uberhaupt, wie ſolche dem Fatum nach hervortreten, die Kede iſt, ſondern als nur von jener Art Staaten gehandelt wird, die uns als Ideale der Vollkommenheit, d. h. als ſolche Gebilde des Polibiotismus vorſchwe⸗ ben, die unſern Grundgefuͤhlen des wahren Scho— nen und Moraliſchguten zuſprechen. Aber auch ſelbſt in dieſer letztern Hinſicht verlieren ſich unſere ausgeſprochenen Saͤtze groͤßtentheils in leere hochtoͤnende Sentenzen ohne alle practiſche Guͤltigkeit, wenn wir uns auf ein allgemeines, alle Einzelnheiten beſeitigendes Ausſprechen be— ſchraͤnken. Es iſt vielmehr der Staat eine ſo durch und durch practiſche Erſcheinung, daß wir tiber denſelben ſelbſt bloß im Allgemeinen nur dann etwas Tuͤchtiges ſagen koͤnnen, wenn uns das Staatsbild uͤberhaupt als Geſammtreſultat aus einer Fuͤlle einzelner Staatenerſcheinungen vorſchwebt. — Jene Mo— mente des Staatenlebens, die zu einer gewiſſen Zeit einen Staat in die geſteigertſte Thaͤtigkeit verſetzen, find zu einer ans dern Periode gerade die Veranlaſſungen zur Laͤhmung aller Kraͤfte an demſelben Staate; d. h. an dem Staate, der noch denſel— ben Namen traͤgt als ehedem, der aber de facto nicht mehr derſelbe Staat, ſondern ſeither zu einer ganz andern Geburt— und Gedeihſtaͤtte polibiotiſchen Geſtaltens geworden iſt, als er einſt war. — Die Sitten, Gewohnheiten, Lieblingsanſichten, Glaubensſaͤtze uſw. eines abgelaufenen Jahrhunderts räumen je— nen eines beginnenden Seculums den Platz ein. — Die In— tereſſen der Nationen aͤndern gleich den Generationen in den letztern; einige Jahre vorwärts geblickt, einige Aequatorgrade ſeitwaͤrts hingewandt, machen zum Nuͤtzlichen das fruͤherhin und anderswo als ſchaͤdlich Erkannte. — Eine verlorene Provinz, ein neu acquiriertes Territorium, wie aͤndern dieſe Umſtaͤnde nicht die Ruͤckſicht des dem Volke Erſprießlichen oder Nachtheiligen? — Aendert ſich wohl gar die Verfaſſung eines Volkes, wel— chen Umſturz erleiden hier nicht alle bisherigen fuͤr Beguͤnſti— gung der oͤffentlichen Wohlfahrt aufgeſtellten Regeln? — Da die Geſetzgebung nur in ſoferne wirkſam iſt, als für die ausges ſprochenen Geſetze ein allgemein guͤnſtiges Urtheil beſteht, indem nur in dieſem Falle ein freywillig geleiſteter Gehorſam ſtatt fin— det, außerdem aber ſchlaues Umgehen der Geſetze an der Tages— ordnung iſt; da ferner alle Geſetzreformen nicht bloß durch die objective Nothwendigkeit einer Umaͤnderung, ſondern zugleich 660 auch durch das allgemein im Volke rege gewordene Verlangen nach ſolchem Ueberarbeiten bedingt werden; da auch das Zweck— maͤßigſte, der oͤffentlichen Wohlfahrt am zutraͤglichſten Vorge⸗ nommene in Mißcredit ſteht, wenn es den allgemein herrfchens den Volksanſichten, ſelbſt den herrſchenden Vorurtheilen zuwider laͤuft, oder wenn es den Verdacht erregt, etwa von dieſem oder jenem vom Volke Gehaßten oder Beneideten projectiert worden zu ſeyn; da ferner, im Durchſchnitt genommen, jede Neuerung ſo viele Privatintereſſen auf eine unbezweifelte Weiſe kreuzt, zugleich aber die dabey verheißenen Vortheile ungewiß läßt, übers dieß Traͤgheit und Gewohnheit mächtige Vehikeln am Mens ſchenwillen ſind, und daher das Verlaſſen einer alten Routine einem Volke allemal hart faͤllt; ſo hat die Staatsverwaltung, wenn ſie die veralterte Geſetzgebung reformieren will, mit gro— ßen Hinderniſſen zu kaͤmpfen. Bey einem rohen Volke, wo knechtiſche Furcht, blinder Gehorſam, Aberglaube mit zum Volks— character gehoͤren, moͤgen allenfalls Drohungen und harte Stra— fen ihre Dienſte leiſten und ſelbſt das Vorgeben eines uͤber— menſchlichen Urſprunges der einzufuͤhrenden neuen Geſetze (wie dieß z. B. Numa Pompilius that) mit angewendet werden; allein, dey einem hoͤhern Zuſtande der Geiſtesausbildung am Volke muß von der Staatsverwaltung auf manchfache Weiſe dahin gearbeitet werden, den Volksſinn fuͤr die zu veranlaſſende Geſetzreform empfaͤnglich zu machen. Wie hat nun dieß zu geſchehen? Da es ſich hier darum handelt, nicht die phyſiſche, ſon— dern die geiſtige Seite des Polks zu bearbeiten, ſo muͤſſen hier auch nur geiſtige Einwirkungsmittel angewandt wer— den, d. h. ein vernuͤnftiger, faßlicher, eindringlicher Unterricht, der dem Volke ſeinen bisherigen Zuſtand klar darſtellt, ſo wie zugleich dasjenige entwickelt, das zur Verbeſſerung des Volks— zuſtandes noch zu thun waͤre, ohne jedoch hiedurch Neuerungs— ſucht und hiemit Revolutionsſchwindel anzufachen. Hiezu moͤge die Staatsverwaltung ſich des muͤndlichen ſowohl als ſchriftlichen Vortrages der unterrichtetſten und recht— lichſten Gelehrten des Staates bedienen, wohlverſtanden aber nur jener, die im allgemeinen Anſehen ſtehen, das oͤffentliche Zu— trauen genießen und nicht etwa den Verdacht von der Staats⸗ verwaltung gedungener Unterſtuͤtzer egoiſtiſcher Zwecke erregen koͤnnten. Hiezu iſt erforderlich, daß der Gelehrte, der Mann von Genie und Wiſſen, der von regem Eifer für die hoͤhern Inter⸗ eſſen der Menſchheit Beſeelte von der Staatsverwaltung ſtets ſo behandelt werde, daß er einerſeits achtungsvoll vor dem Volke daſtehe, andererſeits nicht von bitterm Groll gegen die Staats— verwaltung durchdrungen ſey; ſondern vielmehr mit der Staats— waltung gern und willig inſofern gemeinſchaftlich wirke, als ſich dieß mit der Wuͤrde eines Mannes von Genie, Wiſſen und Gelehrſamkeit verträgt, d. h. infofern, als die Staatsverwal⸗ tung ſolche Zwecke verfolgt, die den im Menſchen liegenden Grundgefuͤhlen des Wahren, Schönen und Moraliſchguten ents ſprechen. Will daher die Staatsverwaltung durch den Gelehr— tenſtand auf die Nation guͤnſtig einwirken, fo befreunde fich je⸗ ne mit demſelben, ſo gebe ſie ihm Gelegenheit, ſich in den pra— ctiſchen Staatsbetrieb einzuweihen, damit der Gelehrte nicht zum ſchwaͤrmenden Projectenmacher werde, und beſteche ihn nicht durch Geld, Wuͤrden oder Titel, ſondern dadurch, daß ſie in die vernuͤnftigen, auf Geſchichte und uͤbriges Wiſſen geſtuͤt⸗ 661 ten Anſichten des Gelehrten eingehe, und daß ſolchergeſtalt jene wechſelſeitige Hilfleiſtung eintrete, wornach die Staatsverwals tung beptraͤgt, die Ideen des Gelehrten durch phyſiſche Macht zu realiſieren, und zugleich der Gelehrte dahin ſtrebt, die phyſiſche Kraft der Staatsverwaltung durch den Zauber der Idee zu begeiſten. Die den jedesmaligen ſich ändernden Umſtaͤnden ange meſſene Umwandlung der beſtehenden Geſetze, gleichſam die von Zeit zu Zeit vorgenommene Auffriſchung des welkenden oder die Verjuͤngung des alternden Geſetzſyſtems in einem Staa— te, macht ſich in Republiken und Repraͤſentativ-Monarchieen von ſelbſt, geht hier gleichſam als nothwendiger Act der National— thaͤtigkeit überhaupt — mit hervor. Weniger iſt dieß bey un— beſchraͤnkten Monarchieen der Fall; vielmehr geſchieht es hier leicht, daß der Geſetzcoder, an dem nichts geändert wird, indeß doch die Menſchen und Umſtaͤnde ſich aͤndern, auf die er ange— wandt werden ſoll, gaͤnzlich unbrauchbar wird, und daß hiedurch der Schauderzuſtand von Deſpotie (wornach bey Feuer und Schwerd die Befolgung des unpaſſenden Geſetzes gefodert wird) und Anarchie (wornach jeder das Geſetz ſchlau zu umgehen trachtet) entſteht. In unbeſchraͤnkten Monarchieen ſollte daher eine wohl organiſierte eigene Behoͤrde zu dem Ende ſtatt fin— den, um die beſtehenden Geſetze unausgeſetzt zu pruͤfen und Vor— ſchlaͤge zu nothwendigen Umaͤnderungen zu machen, die dann vom Monarchen zu ſanctionieren waͤren. Die dabey zu nehmen— den Ruͤckſichten waͤren vorzuͤglich: der jedesmalige Zuſtand der Gewohnheiten und Sitten, des herrſchenden Volksgeiſtes und des beſonders ſich zeigenden Genius, der Religion, die theils be— deutend verändert, theils nur modificiert, theils dadurch influen= ciert ſeyn kann, daß vermehrte oder verminderte Toleranz gegen Fremdglaͤubige eingetreten waͤre; ferner kaͤme zu beherzigen der jedesmalige Zuſtand des Reichthums, ſowohl der ganzen Maſſe nach, als der Vertheilungsweiſe deſſelben gemaͤß; ferner die jedesmalige Art des Geſondertſeyns am Volke in verſchiedene Staͤnde uſw. — Daß aber jedes Volk nothgedrungen ſey, von Zeit zu Zeit das veralternde Geſetzſyſtem zu verjuͤngen (gleich dem Pflanz— und Thier⸗Organismus, einem mittelſt Aſſimilation und Aus— ſcheidung vollzogenen Stoffwechſel ohne Unterlaß hingegeben), und daß ein Unpaſſendwerden des Gefegcoderes als der Keim zu den ſchrecklichſten, oft erſt nach Jahrhunderten ausbrechenden Empoͤrungen und Staatsumwaͤlzungen zu erklären fen; daran zweifelt wohl niemand, dem die Geſchichte der Menſchheit nur einigermaaßen bekannt iſt. Der gleichſam ſtereotypiſch fixierte Coder, herſtammend aus einer Zeit, auf die er auch noch ſo genau paſſen mochte, nun aber veraltert, d. h. der gegenwaͤrtigen Zeitphyſiognomie nicht mehr entſprechend, fuͤhrt nebſt einer Unzahl von andern Nachtheilen auch noch ganz vorzuͤglich jenen mit ſich, daß die Zahl der Geſetze bis zum Ungeheuern anwaͤchſt, als welches nicht nur eine allgemeine Unbekanntſchaft mit den beſtehenden Verordnungen zur Folge hat, ſondern wodurch zugleich auch der Umgehung der Geſetze, ſo wie der unertraͤglichſten Schikane die Bahn eröffnet if. Daß aber, bey einem beſtehenden unveraͤn— derlichen Codex, die Geſetze ſich außerordentlich anhaͤufen muͤſ— fen, dieß folgt aus dem nie ſtille ſtehenden Gange der Admini⸗ ſtration unausweichlich; da ein und daſſelbe veralterte Geſetz —— — 662 eine Menge erlaͤuternder, eximierender, beſchraͤnkender Nebenver⸗ ordnungen nothwendig macht, fo daß der eigentliche urſpruͤngli⸗ che Codex ſich zu dem Wuſte von Palliativverordnungen nach und nach verhält, etwa wie ein Taſchencalender zu einem did: leibigen Corpus juris; dieß alles ließe ſich mit Abaͤnderung oft nur einiger Worte am urſpruͤnglichen Geſetze vermeiden. Die Geſetze muͤſſen ſich weſentlich nach der Verfaſſung des Staates richten. So z. B. iſt es in Republiken ſehr wich- tig, daß durch die Geſetze genau die Eigenſchaften desjenigen beſtimmt ſeyen, dem das Buͤrgerrecht zu ertheilen iſt, welches bey unbeſchraͤnkten Monarchieen beynahe gleichguͤltig iſt; denn dort nimmt die Nation ein Mitglied der oberſten Gewalt in ihrer Mitte auf; hier hingegen wird bloß einem Unterthan der Zutritt geſtattet. So muß ferner bey Ariſtokratieen genau bes ſtimmt feyn, welche Geſchaͤfte dem geſammten Corps der Opti— maten zukommen ſollen, welche dem Senate, welche den Ma⸗ giſtratsperſonen uſw. Bey der Geſetzgebung iſt ferner auch die Eigenthuͤmlich— lichkeit des Volkes zu beruͤckſichtigen, man möchte fagen: fo: wohl der Zeitgeiſt als der Lokalgeiſt; denn es iſt ſowohl dasje⸗ nige zu beachten, welches allen Voͤlkern jener Periode, aus der das Geſetz emaniert, entſpricht, als nicht minder dasjenige, tvel- ches dem Volke insbeſondere zur Zeit des Geſetzgebens zukommt. Dieſe Regel gibt unter andern zu der ſehr intereffanten Betrach⸗ tung Anlaß, daß die Geſetze des Alterthums dahin ſtreben, die Voͤlker bey einem gewiſſen Grade von Armuth, Maͤßigkeit, und Nuͤchternheit zu erhalten; daß hingegen die Geſetze unſerer Zeit vielmehr den Reichthum und allgemein vertheilten Genuß beabſichtigen. Und in der That deutet auch die Geſchichte auf den veränderten Zeitgeiſt in jener Ruͤckſicht hin. Bey den Voͤl— kern des Alterthums fuͤhrte Reichthum zu Ueppigkeit und Ver⸗ weichlichung, bedrohte ſonach die politiſche Unabhaͤngigkeit; ganz das Gegentheil bemerken wir an den Voͤlkern der neuern Zeit, wo Reichthum zu erhoͤhter Anſtrengung auffordert und hiedurch Unternehmungsgeiſt, Kuͤhnheit, practiſch-kraͤftige Bildung uſw. unterſtuͤtzt werden. Hinſichtlich des climatiſchen Einfluſſes, ſo wie uͤberhaupt der phyfiſchen Influenz, muß das Geſetz dahin ſtreben, deren Vortheile moͤglichſt zu benutzen, und deren Nachtheile moͤglichſt zu beſeitigen. Oft kann ſelbſt die Rauhheit und das Unwirth⸗ ſame des Climas dazu benutzt werden, die Einwohner ganz vorzuͤglich abzuhaͤrten und ſich gegen feindliche Einfaͤlle eis nes ſichern Aſyls zu verfichern, wornach, bey Ausfaͤllen nach fremden Staaten hin, ſtets eine ſichere Retirade vorbehalten bleibt uſw. Die Natur, der Menſch und ſein Wiſſen. An die Naturforſcher und Denker des neunzehnten Jahrhunderts, von K. W. Wenke. Die Vorrede feiner Schriften. Leipzig d. Brockhaus. 1837. 8. 66. Dieſe mit Scharfſinn, großen Kenntniſſen und in einem blühenden Styl verfaßte Schrift laͤßt allerdings ein ungewoͤhn⸗ liches Werk erwarten, welches geeignet ſeyn möchte, der größerm 663 Welt auch die wichtigſten und ſchwierigſten Theile der Natur⸗ wiſſenſchaften zuganglich und beliebt zu machen. Der Verfaſſer iſt offenbar durchdrungen von den klein— ſten Theilen der Wiſſenſchaften und fuͤhlt ſowohl die Maͤngel derſelben als die Hinderniſſe, welche in ihren Pflegern liegen; beſonders ſcheint er durch mathematiſche und phyſicaliſche Stu— dien und practiſche Anwendung derſelben zu Reſultaten gekom— men zu ſeyn, welche fuͤr die Theorie und fuͤr das Leben neu und ergiebig zu werden verſprechen. In dieſer Hoffnung wird man mit Vergnuͤgen die vorliegenden vier Aufſaͤtze leſen: Standpunct der Naturwiſſenſchaft im 19ten Jahrhundert, eine raſche und vielſeitige Darſteliung. S. 11. Die Natur und der Menſch; eine witzige Paro— die unſerer geiſtreichen Hypotheſen durch die vielen Verſuche der Wilden, die Bewegung und den Zweck einer Taſchenuhr zu bes greifen. Der Verfaſſer weiß der Sache eine Menge neuer An— ſichten abzugewinnen, und fuͤhrt nach und nach ziemlich alle Hppotheſen über das Weltſyſtem auf. S. 30. Die Graͤnzen und Epochen des menſchlichen Wiſ— ſens: geben gute Hoffnungen für die Zukunft. Ein Hauptirr⸗ thum in den Klagen unſerer ſogenannten Weiſen ſcheint mir darinn zu liegen, daß der Menſch nie mit feiner Erkenntniß zur Unendlichkeit durchdringen werde. Dieſes Jammern nehmlich kommt uns ganz laͤcherlich vor, ebenſo als wenn ein großer Freſſer weinte, daß er nicht die ganze Welt verſchlingen koͤnne. Wir brauchen ja nicht alles zu durchdringen, um völlig bins laͤnglich zu wiſſen, was von der Welt und dem Menſchen noͤ— thig iſt und uns befriedigen kann, fo wie wenig Speiſen hin⸗ reichen, den Leib zu ernähren. Solche Speiſen, die das wirk— lich thun, enthalten keine Luͤcken, ſondern wirklich alle Stoffe und Kraͤfte, die im Leibe liegen, nur nicht der Maſſe oder dem Gewicht nach. Ebenſo verhält es ſich mit unſern Kenntniffen. Wir koͤnnen eſſentialiter alle haben, welche noͤthig ſind, Welt und Geiſt zu durchdringen; ſie brauchen aber keineswegs ſo lang, ſo dick und ſchwer zu ſeyn, wie die Welt: denn dann waͤren wir kein Ebenbild, ſondern die Welt ſelbſt, wogegen ich mich wenigſtens bedanken wuͤrde. Der fromme Wunſch, oder vielmehr die Anmaaßung, als les einſehen zu wollen, oder vielmehr das Schelten und Herab— ſetzen des menſchlichen Geiſtes, daß er ſo elend und kuͤmmerlich ſey, beweiſt daher nur den Mangel an Einſicht uͤber das Ver— haͤltniß des ſogenannten endlichen Geiſtes zum unendlichen oder des menſchlichen Leibes zur Natur. Iſt denn eine Taſchenuhr etwa ſchlechter als eine Thurmuhr, weil fie kleiner iſt? oder fehlen ihr etwa Raͤder, welche die andere hat, fo daß das Uehr— chen die Uhr nicht begreifen koͤnnte und daher voll Erſtaunen unter dem Thurm ſtehen und vor Verzweiflung ſich zerknirſchen und zerreiben muͤßte. Was ſoll alſo das Geſchrey uͤber die Schwaͤche und Unzulaͤnglichkeit des menſchlichen Geiſtes! Es iſt nichts anderes als die ſchlaͤferige Entſchuldigung der Faul— heit, der an der Straße liegende Bettler, welcher ſein ange⸗ machtes Bein ekelhaft in die Höhe ſtreckt, um von dem Fleiße anderer zu leben. Der Menſch iſt allerdings gleich der Natur und kann ſie daher faſſen: freylich nicht mit den Tatzen und mit dem Maul, mag er es auch noch ſo weit aufſperren und lebenslang davor ſtehen, wie jene Maulaffen auf dem Jahrmarkt. Freylich übers 664 taͤubt die Zahl der Bettler, welche nicht arbeiten und leben koͤn⸗ nen, wohl aber diejenigen, welche den Muth haben, geſund zu ſeyn. Man werfe jenen einen Brocken hin und gehe ſei— ner Wege! S. 46. Das Menſchengeſchlecht unter dem Einfluß der Sinnenwelt; ebenfalls ein ermuthigender Aufſatz. Wir freuen uns über das kommende Werk, und wuͤnſchen, daß der Ver: faſſer feine Aufgabe loͤſen möge. Geognoſtiſche Charte von Sachſen. Section XIV. 1836. Sachſen iſt nicht bloß die Wiege der Mineralogie, fons dern auch der Geognoſie. In Freyberg wurde dazu der Keim gelegt von Werner, gepflegt von feinen Schülern und Nachfol⸗ gern, befoͤrdert von den Beamten, und unterſtuͤtzt von der Re— gierung. Sachſen iſt das erſte Land welches auf Anordnung der Regierung und auf öffentliche Koſten geognoſtiſch unterſucht worden, und es iſt bis jetzt das einzige in der Welt: nicht eis ne einzige andere Regierung hat den wiſſenſchaftlichen Sinn ge— habt, ihr Land in dieſer Hinſicht zu unterſuchen und aufneh⸗ men zu laſſen, wofern nicht irgendwo Gold und Bley oder Salz und Kohlen anlockten. Wir haben zwar Charten aus allen Theilen von Europa, und ſelbſt America: allein jede derſelben theilten bloß Privatleu⸗ te mit, welche ihre Zeit und ihr Geld daran geſetzt haben, um den wiſſenſchaftlichen Trieb, der noch in dieſem Fache dem Gans zen fehlt, zu befriedigen. Alle geognoſtiſchen Charten, ſoviel es auch deren gibt, ſind aus den Haͤnden von Privatleuten hervor— gegangen. In Sachſen erſcheint nun die erſte Charte dieſer Art, welche dem Lande gehört, welche auf Veranſtaltung der Regie⸗ rung aufgenommen, bearbeitet und herausgegeben wird Nur auf dieſe Weiſe kann Zuſammenhang in die Kenntniß von den Beſtandtheilen und dem Bau der Erde kommen: denn nur durch vieljaͤhrige Bereifung und durch Zuſammenwirken von vie⸗ len Perſonen kann jeder einzelne Punct unterſucht und be— ſtimmt werden; nur aus den Verhaͤltniſſen, die ſich ins Große ausdehnen, konnen allgemeine Schluͤſſe gezogen werden. Abgeſehen von dem materiellen Nutzen, den eine ſolche Kenntniß den Erdſchuͤrfern, Kohlenſuchern und Salzbohrern verſchaffen wird und außer dem wiſſenſchaftlichen Werth fuͤr Phyſik, Bo⸗ tanik und Zoologie und Ackerbau wird fie auch zur Kriegsfuͤh— rung nützlich werden, dem Geſchichtsforſcher fuͤr die erſten Wohn— plaͤtze des Menſchengeſchlechts und ſelbſt dem Theologen für das Alter der Welt. Dieſes Beyſpiel wird hoffentlich auf andere Regierungen wirken, und da in der neuern Zeit alles raſchern Eingang findet als noch im Anfang dieſes Jahrhunderts, die Hoffnung geben, daß vielleicht, ehe 10 Jahre vergehen, in ganz Europa geognoſtiſche Landcharten auf allgemeine Koſten ents worfen werden, wie man jetzt ſogenannte militaͤriſche macht. Schon im Jahre 1788 war, auf Veranlaſſung der Lan⸗ 665 des Oeconomie-Manufactur- und Commercien⸗Deputation, von dem Churfuͤrſten Friedrich Auguſt Befehl zur Aufſuchung von Steinkohlenfloͤtzen in den ſaͤchſiſchen Landen erlaſſen wor— den, in Folge deſſen auch mehrere geognoſtiſche Bereiſungen und bergmaͤnniſche Verſuche in verſchiedenen Gegenden zur Ausfuͤh— rung kamen und ſomit die ganze geognoſtiſche Landesunterſu— chung ſchon damals ihren Anfang nahm. Jedoch wurde ſie erſt im Jahr 1798 ernſtlicher in Angriff genommen, in weit um— faffenderem Maaße eingeleitet und von nun an mit gleicher Beruͤckſichtigung der national⸗oͤconomiſchen und wiſſenſchaftlichen Intereſſen, bis auf die neuere Zeit auf oͤffentliche Koſten fort— geführt, wobey Überhaupt der ganze Landſtrich zur Unterſuchung kam, welcher innerhalb einer von Loͤwenberg in Schleſien uͤber Gabel nach Toöplitz, Carlsbad, Eger, Culmbach, Schweinfurt, Hilters, Sontra, Bleicherode, Harzgerode, Torgau, Ortrand, Ro⸗ thenburg und Bunzlau bis zuruͤck nach Loͤwenberg gezogene Li— nie enthalten iſt. Die im Allgemeinen unter die Direction des Oberberg amtes zu Freyberg geſtellte geognoſtiſche Landesunterſuchung war von ihrem Beginnen an der beſonderen Leitung des Berg— raths Werner anvertraut, gieng nach deſſen im J. 1817 erfolgtem Tode auf den Bergcommiſſionsrath Rühn, als den Nachfolger im Vortrage der Geognoſie, uͤber. Das ganze Unternehmen zerfaͤllt in zwey weſentlich ver— ſchiedene Hauptſtuͤcke, in die eigentliche geognoſtiſche Lan— desunterſuchung und in die Zuſammenſtellungsarbei— ten ihrer Reſultate. Zum Behufe der Unterſuchung wurde der ganze vorer— waͤhnte Landſtrich in viele kleinere Unterſuchungsdiſtricte getheilt, die Unterſuchung eines jeden Diſtrictes aber in der Regel einem älteren, durch wiederholte Anhörung der Vortraͤge über Geo— gnoſie theoretiſch gebildeten, und auf fruͤheren Bereiſungen pra— ctiſch eingeuͤbten Zögling der Bergacademie, als dem eigentli— chen Expeditionaͤr, uͤbertragen und ihm gewoͤhnlich ein juͤngerer Bergacademiſt als ſubordinierter Gehilfe beygegeben. Jener hat: te nach beendigter Unterſuchung uͤber den bereiſten Diſtrict eine geognoſtiſche Arbeit anzufertigen, welche weſentlich aus zwey Theilen, einer ſchriftlichen Relation und einer petrographiſchen Charte beſtand. Die Relation zerfaͤllt wiederum in das Unter— ſuchungsprotocoll, oder eine Angabe aller einzelnen Beobachtun— gen in chronologiſcher Ordnung, und in die ſyſtematiſche Zu— ſammenſtellung der, aus der Combination dieſer Beobachtungen hervorgehenden Graͤnz-, Verbreitungs-, Zuſammenfetzungs⸗, Structur-⸗ und Lagerungs-Verhaͤltniſſe der beobachteten Ge— birgsbildungen. — Die petrographiſche Charte wurde, nach vorheriger Ein— tragung der geognoſtiſchen Graͤnzlinien, in Uebereinſtimmung mit einer vom B. R. Werner hiezu beſonders entworfenen Farbentafel coloriert, damit die zu verſchiedenen Zeiten und von verſchiedenen Beobachtern gelieferten Charten uͤberall ein und daſſelbe Geſtein auch mit einer und derſelbe Farbe darſtellen moͤchten. Als topographiſche Unterlagen fuͤr alle Unterſuchungen ſollten, nach dem anfaͤnglich von Werner entworfenen Plane, durchgaͤngig die Schenkiſchen Charten von Sachſen dienen. Je⸗ doch wurden auch ſpaͤter die Weimariſchen Sections-Charten, die Backenbergiſchen Charten uͤber den Schauplatz des ſieben⸗ Iſis 1837. Heft 9. 666 jaͤhrigen Krieges, die Raymanniſchen Charten u. a. zu Grunde gelegt, bis endlich die vortrefflichen Militär-Charten von Sach⸗ ſen gleichfalls benutzt werden konnten; ſo daß die Unterſuchung, durch allmaͤhliche Mitbenutzung immer beſſerer topographiſcher Hilfsmittel, der Erreichung ihres Hauptzweckes, auf dem Grun⸗ de eines richtigen und das Einzelne darſtellenden Bodenbildes die Graͤnz- und Verbreitungs-Verhaͤltniſſe der verſchiedenen Ge⸗ birgsmaſſen darzuſtellen, immer naͤher gebracht wurde. Die bereits von Werner, beſonders wegen des uͤberein⸗ ſtimmenden Zuſamnienſtoßens der einzelnen Diſtricts-Charten fuͤr nothwendig erkannten und bey der großen Ungleichartigkeit der topographiſchen Grundlagen ziemlich umfaͤnglichen Reviſions⸗ unterſuchungen werden groͤßtentheils erſt während der Zufam- menſtellungsarbeiten zur Ausfuͤhrung kommen. t Dieſe Zufammenftellungs= Arbeiten, welche das zweyte Hauptſtuͤck des ganzen Unternehmens bilden, ſollen zu einer bild» lichen und ſchriftlichen Geſammt.Darſtellung der durch die ge: ognoſtiſchen Original- und Reviſions-⸗Unterſuchungen gewonne⸗ nen Reſultate fuͤhren. Zu dem Ende wird von der koͤniglichen Cameralvermeſ— fung in Dresden über den ganzen unterſuchten Landſtrich nach den beſten zu erlangenden Hilfsmitteln (worunter beſonders die Militaͤrcharte von Sachſen) und im Maaßſtabe 120009 der natuͤrlichen Groͤße ein Atlas von 28 Sectionen bearbeitet, auf welchen die Graͤnz- und Verbreitungs-Verhaͤltniſſe der unter⸗ ſuchten Gebirgsformationen nach einer beſtimmten Farbentafel durch Colorierung dargeſtellt, auch noch die Lagerungs-Verhaͤlt— niſſe insbeſondere durch zweckmaͤßig gewaͤhlte Gebirgsdurchſchnit⸗ te veranſchaulicht werden ſollen. Dieſe muͤhſame Reviſion iſt, ſoviel wir wiſſen, dem Pro: feſſor der Geognoſie zu Freyberg, Waumann, übertragen, welcher nebſt Dr. Cotta, dem Sohn, von Tharand, jaͤhrlich 3 — 4 Sommer-Monate auf Reiſen zubringt, um alles wieder zu beſehen, zu unterſuchen, zu prüfen, und beſonders die aͤlte— ren Darſtellungen nach weniger genauen Charten in Ueberein⸗ ſtimmung mit den neuern zu bringen, eine Aufgabe, deren Lö: ſung, wie man wohl denken kann, wieder viele Original-Unter⸗ ſuchungen fordert. Dadurch kommt aber Einheit in die Char⸗ te und die Welt gewinnt die Ueberzeugung, daß alles aufgebo— ten wird, um die hoͤchſt moͤgliche Vollkommenheit zu erreichen. Indeſſen wird es bey dem großen Umfang, zu welchem das Unternehmen allmaͤhlich angewachſen iſt, vorerſt nur bey der Bearbeitung der, das Rönigreich Sachſen enthaltenden Sectionen ſein Verbleiben haben, und auf die Angraͤnzungen dermalen nur in ſo weit, als davon jene Sectionen mit um⸗ faſſen, Ruͤckſicht genommen werden. Jeder einzelnen Section der Specialcharte wird zunächft als unmittelbares und unentgeltliches Zubehoͤr eine ganz einfa⸗ che und kurze Ueberſicht der auf ihr dargeſtellten Gebirgsver⸗ haͤltniſſe beygegeben. Außerdem ſoll aber auch, mit Genehmi⸗ gung des Finanz⸗Miniſteriums, eine umfaſſendere, auf die ein⸗ zelnen Charten bezügliche und deßhalb heftweiſe erſcheinende Schrift bearbeitet werden, welche die geognoſtiſchen Verhaͤltniſſe der im Areal der einzelnen Sectionen auftretenden Gebirgsbildungen, ſowohl nach den im Archiv der geognoſtiſchen Landesunter⸗ ſuchungen vorfindlichen Materialien als auch nach den Er⸗ 42 667 gebniffen der Reviſions = Unterfuhungen ausführlicher behan⸗ deln wird. i Obgleich ſich dieſe Schrift zunaͤchſt und vorzuͤglich auf die in der Charte wirklich dargeſtellten Gebirgsbildungen bezie⸗ hen wird, und die meiſten beſonderen Lagerſtaͤtten, zumal aber die Erzgaͤnge bey einem Maaßſtabe von T2908 der natuͤrlichen Groͤße keinen Gegenſtand der bildlichen Darſtellung abgeben konnten; ſo ſollen doch die wichtigeren Gangformationen Sach— ſens in einem beſonderen Hefte beſchrieben werden, indem eine nach den Sectionen der Charte abgetheilte Behandlung derſel— ben weniger zweckmaͤßig ſchien. Wegen der großen Schwierigkeiten, mit welchen eine ge⸗ naue Ermittelung der Graͤnz- und Verbreitungs-Verhaͤltniſſe der verſchiedenen Diluvialbildungen verbunden geweſen ſeyn würz de, und um die, in wiſſenſchaftlicher und techniſcher Hinſicht in— tereſſanteren Graͤnz- und Verbreitungs-Verhaͤltniſſe der älteren Formationen, als der eigentlichen Grundveſten des Landes in einiger Staͤtigkeit darftellen zu koͤnnen, mußte in der Regel von den Diluvialbildungen abſtrahiert werden. Die Nothwendigkeit einer ſolchen Abſtraction ſtellte ſich um ſo dringender heraus, als in den aͤlteren Arbeiten dieſen, uͤberhaupt erſt in neuerer Zeit genauer ſtudierten Bildungen nur eine ſehr untergeordnete Beruͤckſichtigung zu Theil geworden iſt. Die Graͤnzen der verſchiedenen aͤlteren Maſſen ſind da, wo ſolche mit Gewißheit oder hinreichender Wahrſcheinlichkeit zu ermitteln waren, durch ausgezogene Linien ausgedruͤckt wor— den; wo ſie aber nur an ſehr weit von einander liegenden Be— obachtungspuncten zu beſtimmen waren, da iſt ihr muthmaaß— licher Verlauf durch punctierte Linien angegeben worden. Was das befolgte Syſtem der Colorierung betrifft; ſo machten der durch die reiche topographiſche Darſtellung ſehr ge— füllte Grund der Charte und manche andere Ruͤckſichten es rath— ſam, alle ausgedehnteren Maſſen durch einfache Colorierung auszudruͤcken und den Gebrauch gemuſterter Coloricrung nur auf untergeordnetere Bildungen einzuſchraͤnken. Bey der Wahl der Farben wurden zwar im Allgemeinen die Principien der Wernerſchen Farbentafel zu Grunde gelegt, jedoch auch manche, durch Zeit und Umſtaͤnde gebotene Modificationen zu— gelaſſen. Ueberdieß ſind, zur Beſeitigung jeder etwaigen Verwechs— lung, alle wichtigeren Gebirgsarten und die ihnen entſprechenden Farben mit lateiniſchen Buchſtaben, und zwar die unbezweifelt ſedimentaͤren Formationen von der Grauwacke an abwaͤrts, mit kleinen Buchſtaben bezeichnet, auch bey denſelben die allgemein angenommene Reihenfolge der ſucceſſiven Entſtehung mit der alphabetiſchen Folge der Buchſtaben einigermaaßen in Verbin: dung gebracht worden, ſo daß das juͤngere von dem aͤlteren, das obere von dem unteren Gebilde gewoͤhnlich ſchon durch den Buchſtaben zu unterſcheiden iſt. Durch dieſes Mittel, ſo wie durch die, das Einfallen der Schichten bezeichneten Pfeile und die auf dem Rande der Charte angebrachten Profile werden in der Regel die allgemeinen La= gerungs⸗Verhaͤltniſſe fo beſtimmt ausgedruckt, als es uͤberhaupt erforderlich ſcheint, indem dieſe Verhaͤltniſſe ruͤckſichtlich vieler cryſtall'iniſcher Silicatgeſteine von untergeordneterem Werthe und oft nicht einmal ſicher zu ermitteln ſind. So weit es jedoch 668 thunlich war, find zur leichtern Orientierung auch die Auflage rungsraͤnder durch dunklere Farbenſaͤume bezeichnet worden. Daß endlich das aufgeſchwemmte Land oder die Diluvial⸗ und Alluvialmaſſen mit keiner beſonderen Farbe angelegt wur⸗ den, kann wohl nur gebilligt werden. b Die auf dem Rande der Charte befindlichen Hoͤhenbe⸗ ſtimmungen, ſo wie alle in den Profilen und im Texte er⸗ waͤhnten Höhen ſind durch die ſorgfaͤltigſten barometriſchen Meſ— ſungen des Oberinſpectors Lohrmann ermittelt worden. Die Zahlen beziehen ſich durchgängig auf pariſer Fuß, und der Hör henmaaßſtab der Profile iſt der ſechsfache des Laͤngenmaaßſta—⸗ bes, dieſer aber der Maaßſtab der Charte ſelbſt. Die vorliegende Charte iſt die 14te Section und ums ſchließt den Strich zwiſchen Altenburg, Taucha, Strehla an der Elbe, Hainichen, Mitwayda, Wechſelburg bis Altenburg; die Mitte davon bildet Grimma, und man kann im Allgemeinen ſagen, daß ſie eigentlich das Muldegebiet und zum groͤßten Theil den Weißſtein darſtellt, welcher das ſaͤchſiſche Mittelge— birg bildet. Es erhebt ſich am meiſten hinter Luͤttdorf uͤber Reichenbach, Roſſau und Seifersbach nach Roͤllingshain, ſowie von da uͤber Erlau und Obercroſſen nach Neu-Wallwichs. Der Granit zieht von Roſſau Mitwayde und Claus— nitz nach Moosdorf und weiter in das naͤchſte Blatt. Der Serpentin bildet groͤßere Maſſen bey Etzdorf and Greifendorf, bey Waldheim, Gielsberg und Zſchoͤppichen. Der Glimmer— ſchiefer umgibt den Weißſtein, iſt 50 — 150“ hoͤher und enthält Einlagerungen von Granit und Gneis. Bey Roßwein iſt Gruͤnſtein eingelagert. Der Glimmerſchiefer geht allmaͤhlich in Thonſchiefer uͤber. Bey Hainichen Steinkohlen-Gebirg und Rothliegendes. Im Nordoſten bey Strehla erſcheint wieder Granit nebſt Gneis und gegen Oſchatz Grauwacke. Das Becken zwiſchen Grimma, Mutzſchen, Hubertsburg, Oſchatz, Muͤgeln, Leißnitz, Colditz, Geithain, Kohren, ift groͤßtentheils mit Porphyr ausgefuͤllt. Oeſtlich und weſtlich daran ſtoßen die juͤn— gern Bildungen des Rothliegenden, Zechſteins und bunten Sand: ſteins. Braunkohlenlager finden ſich uͤberall zerſtreut, ebenſo Torf und Raſeneiſenſtein. Die Durchſchnitte gehen von Hainichen über Luͤttdorf nach Muͤgeln, von Großſchirma bey Freyberg uͤber Boͤhrigen nach Harta, Zoͤſchau bey Oſchatz, nach Klingenhain bey Streh— la, von Braunsdorf bey Freyberg nach Ober-Frankenheim bey Geitheim. Ausfuͤhrlichere Nachweiſungen finden ſich in den Erlaͤute⸗ rungen, welche mit jedem Blatt ausgegeben werden in der Ar— noldſchen Buchhandlung zu Dresden. Die Charte iſt ſehr rein gezeichnet, deutlich abgedruckt und forgfältig illuminiert, die Höhe 16 ½ par. Zoll, mit den Profilen darüber und darunter 19½; Breite ebenſoviel, mit den Farbenmuſtern und der Angabe der Gebirgshoͤhen 23. 669 Graphiſche Darſtellung des ſcheinbaren Laufs der Planeten auf das Jahr 1838, van C. Graf. Rudolſtadt, Hofbuchdruckerey 1837. 4. 8. Dieſes iſt eine ſehr große, ſinnreich ausgedachte Charte in kleine Felder getheilt mit den Breiten- und Laͤngengraden, durch welche der Lauf der Planeten vor- und ſcheinbar ruͤck— waͤrts durch gefaͤrbte Linien dargeſtellt iſt. Dieſe Zeichnungen ſind jedem verſtaͤndlich, wenn er auch von der Aſtronomie ſehr wenig Begriffe hat. Zugleich find die Hauptgeſtirne mit ein— gezeichnet, ſo daß man zu jeder Zeit im Jahr den Stand der Planeten finden kann. Dabey iſt eine kurze Erklaͤrung uͤber Zweck, Einrichtung und den Gebrauch dieſer Charte. Wenn dieſe Darſtellung Beyfall findet, woran wir nicht zweifeln, da der Einfall wirklich gar zu artig und lehrreich iſt, ſo wird der Verfaſſer jaͤhrlich eine ſolche Charte herausgeben. Sie iſt als eine nuͤtzliche Zugabe zu jedem Calender zu betrachten. Derſelbe Verfaſſer bat ebenda eine kleine Schrift herausgegeben: der Satz der Win⸗ kelſumme des Dreyecks, ohne Hilfe der Parallellinien bewieſen. 1837. 8. 16. 1 Taf. Bekanntlich iſt die Theorie der Parallellinien noch ein Gegenſtand des Streites unter den Mathematikern, und dient daher auch nicht zum Beweiſen anderer Saͤtze. Der Verfaſſer hat es daher verſucht, den Satz: daß die 3 Winkel eines Drey— ecks gleich ſind 2 rechten, auf eine andere ihm eigenthuͤmliche Art zu beweiſen. Inſofern es ihm gelungen iſt, muͤſſen wir der Entſcheidung der Männer vom Fach uͤberlaſſen. Auf je den Fall aber hat er dabey viel Scharfſinn bewieſen, und bie fe Schrift wird daher gewiß der Aufmerkſamkeit der Ma— thematiker nicht entgehen. Taſchenbuch der Flora Deutſchlands zum bequemen Gebrauch bey botaniſchen Excurſionen vom Pro⸗ feſſor Dr. Kittel. Nürnberg bey Schrag. 1837. Taſchen⸗ format. 741. Es erſcheinen zwar jetzt nicht ſelten Floren von Deutfch- land: allein nicht alle ſind bequem eingerichtet oder leicht in die Taſche zu ſtecken: Das Format in 8. kann man nicht einſtecken, drey Baͤnde, auch wenn ſie noch ſo klein ſind, nicht mit ſich tragen; das Lateiniſche iſt gegenwaͤrtig, wo die Botanik aus der Schule heraus ins Volk uͤbergehen muß, nicht mehr paſſend; die vorliegende Schrift ſcheint uns alle dieſe Uebelſtaͤnde zu vermeiden. Sie iſt klein, deutſch und vollftän- dig; nur eines hätte noch koͤnnen dabey beachtet werden, nehm: lich die Abſetzung des Drucks, daß man das Buch haͤtte Eön- nen in 2 Baͤndchen binden laſſen, weil man dieſe beſſer ein⸗ ſtecken kann. Das waͤre am beſten geſchehen bey den Mehr⸗ blaͤtterigen S. 421. 670 Die Ausarbeitung iſt offenbar mit großem Fleiße ge⸗ macht; die Charactere find kurz und bündig, der Druck iſt abge: ſetzt, deutlich und rein; die Standoͤrter ſind angegeben, ſowie die Bluͤthezeit, Groͤße und manche Nebendinge, welche das Auf— ſuchen erleichtern. Voran geht eine Ueberſicht des Linneiſchen Syſtems, die tabellariſche Claſſification aller Sippen, wodurch das Auf— ſuchen ungemein erleichtert wird. Dann folgt Seite 96 das natuͤrliche Syſtem von Juſſieu nach Familien; endlich das Einzelne ſelbſt nach dieſem Syſtem mit Ausſchluß der Erypto⸗ gamen. Wir zweifeln nicht, daß dieſes Taſchenbuch in die Hände Aller kommen wird, welche Pflanzen ſammeln. Es waͤ⸗ re ſchwer, ein bequemeres zu nennen. Der Verfaſſer hat das natuͤrliche Syſtem gewaͤhlt, wor⸗ uͤber jeder ſeine Anſichten haben kann; wir ſind der Meynung, daß dieſes bey Floren nicht ſeyn ſoll, theils weil es nun einmal ihre Beſtimmung iſt, nicht die Wiſſenſchaft, nehmlich die eigentliche Naturgeſchichte der Pflanzen zu lehren, ſondern nur die Namen geſchwind aufzuſuchen, theils weil in einer Flora eine Menge Familien fehlen, wodurch das Syſtem ohnehin zerriſſen wird. Kurz die Flora iſt ihrer Natur nach nichts weiter als ein 2es ricon, und dieſes iſt im vollſtaͤndigen Sinne das Linneiſche Syſtem, welches allein brauchbar iſt, wenn es ſich darum han delt, die Pflanzen in einem botaniſchen Garten zu beſtimmen. Das natuͤrliche Syſtem gehoͤrt ins Haus, wo man Muße hat zu vergleichen und in die Geſetzmaͤßigkeit des Pflanzenreichs einzudringen. Es iſt die Grammatik derſelben. Wer wird aber die Grammatik einer fremden Sprache aus der Taſche zie— hen, wenn er in ein anderes Land reiſt. Er ſteckt ein kleines Woͤrterbuch in die Taſche, welches ihm die Flora der Woͤrter iſt. Das große Lexicon, welches dem Linne entſpricht, muß er fein zu Hauſe laſſen und die Grammatik im Kopfe mitnehmen, wenn er durchkommen will. Eine ſolche Flora nach dem Linneiſchen Syſtem wuͤrde daher alle anderen ausſtechen, wenn ſie nur irgend das Format gehoͤrig beruͤckſichtiget. Endlich richtet ſich die Pflanzenwelt nicht nach politiſchen Graͤnzen, obſchon dieſe fuͤr unſere Flora den eigentlichen Bo— den bilden muͤſſen. Es gehoͤrt aber zur deutſchen Flora ficher: lich das ganze Rheingebiet, wo man auch, mit Ausnahme von ganz kleinen Strecken, wirklich deutſch ſpricht und man mithin dieſe Flora braucht. Das Elſaß und die Schweiz, und vielleicht Lothringen ſollten daher nicht ausgeſchloſſen ſeyn. Mit Cur: und Lievland iſt es etwas anders; die Deutſchen ſind dorthin ausgewandert, wie ehemals nach Brittannien, Spanien und ſelbſt Africa. Wer ſich losreißt, gehört nicht mehr zum Stamm und mag ſich eine eigene Flora machen, weil er eis ne andere geſucht hat. Das Werk hat ein deutſches und ein lateiniſches Regiſter. 671 Das Syſtem der Pilze; durch Beſchreibungen und Abbildungen erläutert von Dr. Nees von Eſenbeck und A. Henry. Bonn. Lithographie von Henry und Kohen. 1837. I. 8. 74. 12 Tfln. ill. Wir haben zwar ſchon viele Werke uͤber die Pilze, aber noch keines, welches die Sippen ſyſtematiſch in Abbildungen nahe beyſammen und daher uͤberſichtlich und ſo vollſtaͤndig ge⸗ geben, und man darf wohl ſagen, auch ſo genau zerlegt gege— ben hatte, wie dieſes. Wir glauben daher, daß ſolch ein Werk an der Zeit iſt, daß es beſonders dem Anfaͤnger nuͤtzen werde, um in dieſer ſo ſchwierigen Claſſe ſich zurecht zu finden. Die Abbildungen ſind ſehr zahlreich, wohl geordnet, vielleicht nur et— was zu gedrängt, deutlich gezeichnet, hinlaͤnglich vergrößert und forgfältig ausgemalt. Voran geht eine Characteriſtik der Fa— milie, Abtheilung, Reihe uſw.; dann folgen die Sippen und darauf eine Erklaͤrung der Abbildung. In dieſem Heft ſind Staubpilze aufgefuͤhrt 51 Sippen; Fadenpilze 121, Balgpilze 81. Wir wuͤnſchen nur, daß die⸗ ſes nüglihe Werk beym Publicum Unterſtuͤtzung finde, um ſchneller erſcheinen zu koͤnnen. Die foffilen Farrenkraͤuter von H. R. Göppert, als Supplement zu den Verhandlungen der Leopoldiniſchen Aca⸗ demie 1836. 4. 487. 44 Tafeln. Dieſe ſchoͤne Arbeit enthaͤlt die Beſchreibung aller foſſilen Farrenkraͤuter und die Abbildung von 56 neuen Arten auf 44 Tafeln in Quart und Folio, alſo die bisher bekannten um den Aten Theil vermehrt. Der erſte und zweyte Abſchnitt Seite 1 — 77 gibt das Geſchichtliche und Literariſche der vegetabiliſchen Verſteinerungs— kunde, beſonders Über Farrenkraͤuter. Um die in den aͤlteren Werken enthaltenen, oft ſehr na— turgetreuen Abbildungen noch fuͤr unſere Zeit brauchbar zu machen, hat der Verfaſſer dieſelben, fo gut als es angeht, beſtimmt, und ſich auch fpäter bey den Beſchreibungen darauf bezogen. Die Geſchichte der Wiſſenſchaft ſelbſt zerfällt in vier Perioden. a. Von den aͤlteſten Zeiten bis auf Scheuchzer. b. Von Scheuchzer bis auf Walch. c. Von Walch bis auf Schlotheim. d. Von Schlotheim bis auf Sternberg, bis auf die neueſte Zeit. In dem dritten Abſchnitte vergleicht der Verfaſſer die Farren der Jetztwelt mit denen der Vorwelt als ruͤckſichtlich der Wurzel, der verſchiedenen Arten der Staͤmme, des Wedels und der Theile des letzteren, des Strunkes und des Laubes, nament—⸗ lich der Form und Nervenvertheilung deſſelben, wozu zum Ver⸗ gleich über zwey Deitttheil der bis jetzt beſchriebenen Farren⸗ kräuter benutzt wurden; endlich auch hinſichtlich der Fruͤchte, Brongniart oder 672 die der Verfaſſer in großer Anzahl und in den meiſten der Jetztwelt entſprechenden Formen entdeckte. Seit der Verfaſſer zuerſt im Jahre 1834 bey der Verſammlung der Naturforſcher zu Stuttgard auf das haͤufigere Vorkommen derſelben aufmerk⸗ ſam machte (es waren damals nur 5 fructificierende Arten Brongniart und 3 Lindley bekannt), ſind ſie nun an mehreren Orten entdeckt worden, und der Verfaſſer hat bis jetzt kaum noch eine Kohlengrube beſucht, wo er ſie nicht gefunden haͤtte. Einige jedoch, wie z. B. die unſern heutigen Aſplenien entſpre⸗ chenden Arten ſah er bis jetzt nur auf den Kohlenſchiefern von Waldenburg in Schleſien. Der vierte Abſchnitt von Seite 170 — 390 umfaßt die Beſchreibung der foſſilen Farren. Zunaͤchſt ein Conspectus ge- nerum 34 Gattungen enthaltend, wovon 6 auf die Staͤmme und 28 auf die Wedel der Farren kommen. Die Gattungs— charactere der erſtern gruͤnden ſich theils auf den aͤußeren, theils auf den inneren Bau derſelben: bey den letzteren verſucht der Verfaſſer den Character der Früchte mit der verſchiedenen Ber ſchaffenheit der Nervenvertheilung zu verbinden. Da man am haͤufigſten immer noch die foſſilen Farren ohne Fruͤchte und faſt immer ohne Zuſammenhang mit den Staͤmmen findet, ſo kann man zunaͤchſt noch keinen andern Weg als den eben erwaͤhnten einſchlagen. Die Beſchreibungen ſind auf aͤhnliche Weiſe wie in den Floren der Jetztwelt eingerichtet, moͤglichſt auf das Characteriſche beſchraͤnkt mit ſteter Beziehung auf die noch lebenden Farren, und nur dann ausführlicher, wenn es beſondere Umſtaͤnde noth— wendig erſcheinen laſſen. Auf die Synonymie iſt uͤberall forgs faͤltig Ruͤckſicht genommen. Die neuen Arten ſind ſaͤmmtlich abgebildet, jedoch auch aus andern Werken Abbildungen von Gattungen entlehnt, zu denen dem Verfaſſer keine neuen Arten zu Gebot ſtanden, um ſo der Arbeit auch noch mehr Brauch— barkeit gleich einem Handbuch zu verleihen. Im 5ten Abſchnitt S. 391 — 401 findet man eine An⸗ leitung zur Beſtimmung der foſſilen Farrenwedel, wobey er ſich moͤglichſt auf den Standpunct eines Nichtbotanikers zu verſetzen ſuchte. PB: Der 6te Abſchnitt, S. 402— 416, beſchaͤftiget ſich mit Unterſuchungen uͤber die Verbreitung der foſſilen Farren nach | den einzelnen Ländern und Formationen und den daraus zu ziehenden, fuͤr die Geologie wichtigen Folgerungen. Eine Ta⸗ belle und eine graphiſche Darſtellung ſind beſtimmt, das Ganze uͤberſichtlich darzuſtellen. Die Zahl der beſchriebenen foſſilen Farren betraͤgt 268, wovon auf Schleſien 99, auf Boͤhmen 32, Deutſchland 63, auf England 91 kommen. Der ſchon oft ausgeſprochene Satz von der tropiſchen Natur der foſſilen Flora bewaͤhrt ſich nun aufs neue fuͤr die Geſammtheit, fuͤr die Specialfloren der einzelnen Formationen. Denn in kei⸗ ner einzigen, weder in der Kohlen- noch in dem Salz- oder in dem Oolithgebirge ſehen wir eine Zuſammenſetzung von Gattun⸗ gen und Arten, wie ſie in der Farrenflora der gemaͤßigten oder nördlichen Zone der Jetztwelt ſtatt findet, und ſelbſt die weni⸗ gen in der Kreide- und Molaſſeformation vorkommenden Arten laſſen ſich nur mit tropiſchen vergleichen. In der ten Abtheilung liefert der Verfaſſer eine Ueber⸗ auf das uͤbrige und auch 673 ſicht des Vorkommens und der Verbreitung der vegetabilis ſchen Verſteinerungen in Schleſien, einem hieran aͤußerſt reihen Lande, in welchem ſich deutlich eine Flora des Ues bergangsgebirges, des aͤlteren Kohlengebirges, des Quader— ſandſteins und der Braunkohlenformation unterſcheiden lafz ſen. Die in Schleſien entdeckten und bisher ſchon anderwei— tig bekannten Arten aus allen Familien werden namentlich aufgefuͤhrt. Die Ste Abtheilung enthält Nachtraͤge zu den vorigen Abſchnitten, und ſchließlich eine Abhandlung uͤber das Vorkom— men der Lepidodendra und Lycopodiaceae, die gewiſſermaa⸗ ßen als Vorlaͤufer einer Monographie dieſer Familie hier pub— liciert wird und dazu dienen ſoll, die verſchiedenen Arten der Abdruͤcke zu erlaͤutern. Innerhalb 2 Jahren erſcheint ein Supplement zu dieſem Werke, das die neuen, ſeit der Zeit entdeckten Arten und die nothwendig gewordenen Verbeſſerungen der fruͤheren Arbeit enthalten ſoll. Ejusdem Commentatio de floribus in statu fossili. 1836. Im Februar 1836 entdeckte der Verfaſſer zum erſtenmale im foſſilen Zuſtande einer aus Salzhauſen in der Wetterau ſtammenden Braunkohle, die ihm Hofrath Keferſtein zu Halle gefaͤlligſt mittheilte, Bluͤthen mit wohl erhaltenem Bluͤthenſtaub, der, wie auch der uͤbrige Habitus der Pflanze, vollkommen mit Alnus der Jetztwelt, am meiſten mit Alnus glutinosa uͤberein⸗ ſtimmte, und daher auch mit dem Gattungsnamen Alnitis und dem Specialnamen Kefersteinii bezeichnet wurde. Spaͤ⸗ ter fand er noch mehrere, unter andern eine Cupressinea mit maͤnnlichen und weiblichen Bluͤthen, eine Betula, beyde mit wohlerhaltenem Pollen, ebenfalls aus Salzhauſen, eine einem Cucubalus der Jetztwelt aͤußerſt aͤhnliche Bluͤthe mit drey Stempeln aus Roͤttgen bey Bonn (Cucubalites Goldfufsii), und eine nicht minder intereſſant im Bernſtein aus der Ge— gend von Danzig, die ſaͤmmtlich in dieſem Werkchen abgebildet und beſchrieben werden. In der Einleitung findet man eine hiſtoriſche Zuſtammenſtellung aller fruͤheren, hieher gehoͤrenden Beobachtungen, nebſt Abbildungen auf 2 Tafeln. Etwas über die Vögel bey Jena. Don Brehm.“ Die Gegend um Jena iſt an Voͤgelarten ziemlich arm, und zwar aus dem Grunde, weil ſie wenig Waſſer hat. Die * Dieſe Abhandlung war für das von Zenker herausgegebe⸗ ne topographiſche Taſchenbuch von Jena beſtimmt. Da Iſis 1837. Heft 9. | 674 Saale bey Jena ift zwar kein unbedeutender Fluß; allein ihre Ufer gehen nicht in Lachen und Suͤmpfe aus, und ihr Grund iſt großen Theil Kalkboden; deßwegen mit wenigen Inſecten und Würmern bedeckt, und von wenig tauchenden Vögeln be— ſucht. Ueberdieß ſind die Berge um Jena großen Theils kahl und unfruchtbar, deßwegen nur ſpaͤrlich mit Wald bedeckt und natuͤrlicher Weiſe nur von wenig Voͤgeln bewohnt. Allein nichts deſtoweniger findet ſich manches Merkwuͤrdige der jenai⸗ ſchen Gegend, wie das nachfolgende Verzeichniß beweiſen wird. Von Seiern (Vultur Linn.) und Geieradlern (Gy- paétos Storr) iſt, obgleich Bechſtein das Gegentheil behauptet, meines Wiſſens noch nichts um Jena vorgekommen; allein ge: wiß iſt es, daß auch uͤber Jena mancher Geier ungeſehen hin— wegſtreichen mag; denn 1½ Stunde von Renthendorf wurde im Februar 1830 ein Vultur fulvus bemerkt. Auch zu Ende des Januars 1836 wurde ein aͤhnlicher Geier in der Naͤhe von Eiſenberg, alſo nur 4½ Stunde von Jena geſehen, und auch mit Schießgewehr verfolgt; allein er hielt nicht aus. Seeadler, Haliaëtos Savigny, laſſen ſich ſchwerlich in dem waſſerarmen Saalthale nieder; allein in den, die Berge deſſelben bedeckenden Waͤldern kommen ſie vor; ich beſitze einen prächtigen Halia&tos borealis (Falco albicilla Linn.), wel- cher in der Nähe von Hummelshain, kaum 3 Stunden von Jena, gefangen wurde; allein es ift, wie faft alle, welche das mittlere Deutſchland beſuchen, ein Vogel, der das Jugendkleid noch großen Theils traͤgt; denn ausgefarbte Seeadler verir- ren ſich ſehr ſelten in unſere Gegenden. Stein- und Schreyadler, Aquila fulva et naevia, ge- hören in den Waͤldern des Saalthales zu den großen Selten: heiten; eine Aquila fulva wurde bey Meuſebach, 4 Stunden von Jena, und meine Aquila melanaetos bey Gera, 8 Stun: den von Jena, erlegt. Eine Gattung Schreyadler, meine Aquila fusca, wurde bey Auma, 8 Stunden von Jena, erbeu— tet. Die große Seltenheit, meine Aquila minuta, iſt 7 Stun- den von Jena erlegt worden. Die Fiſchadler, Pandion, kommen bey Jena, wie uͤberall, nicht ſelten vor; doch habe ich noch keinen in die Saale ſtoßen ſehen. Schlangenadler, Circadtos, find in unſerm ganzen Vaterlande ſelten, und deßwegen iſt es nicht auffallend, daß 8 Stunden von Jena, in der Nähe von Saalfeld, nur einer ſeit vielen Jahren der einzige in der hieſigen Gegend erbeutete Schlangenadler erlegt wurde. Die Rauchfußbuſſarde und die gewohnlichen Archibuteo et Buteo ſind im Winter bey Jena haͤufig. Der Weſpenbuſſard, Pernis, iſt in der jenaiſchen Gegend, wie überall, ſelten; doch horſtet er auf den waldigen Bergen des Saalthales. Der rothe und ſchwarze Gabelweih, Milvus re- galis et ater, kommen bey Jena gewoͤhnlich nur, und der letz— aber Herr Zenker nur einen Auszug in jenem Werke davon gegeben hat, ſo theile ich fie hier vollſtändig mit, in der Hoffe nung, daß ſie Manchem 5 zu ausfuͤhrlich ſeyn werde. 3 * 675 letztere fehr felten, auf der Wanderung vor; ein ſchwarzer Gabelweih meiner Sammlung iſt bey Kamburg, 4 Stunden von Jena, erlegt worden. Die Kdelfalfen verirren ſich nicht in das mittlere Deutſchland, wohl aber leben da die Wander- und Baum— falken, Falco peregrinus et subbuteo; der letztere hor⸗ ſtet einzeln in den Waͤldern der Saalberge. Haͤufig ſind in der jenaiſchen Gegend wie faſt uͤberall in Deutſchland Die Roͤthelfalken, Cerchneis Boie, welche nicht nur in den Waͤldern auf hohen Baͤumen, ſondern auch auf den al— ten Burgen horften. Ein Paar traf ich auf der Lobedaburg, ein anderes auf dem Fuchsthurm, ein drittes auf der Rudolphs— burg, eines ſogar auf dem Thurme der Gottesackerkirche bey Jena bruͤtend an. Von den Rothfußfalken, Erythropus, iſt noch kein Stuͤck in der jenaifchen Gegend vorgekommen; am Frießnitzer See, 8 Stunden von Jena, ſah ich einen fliegen. Habichte und Sperber, Astur et Nisus, kommen mit ihren verſchiedenen Gattungen in der Gegend von Jena nicht ſelten, beſonders auf der Wanderung vor; man findet aber auch die Habichte und Sperber in den Wäldern des Saal— thales horſtend. Die Weihen, Circus, erſcheinen bey Jena ſehr ſelten, doch horſten die Kornweihen auf den Ebenen in der Naͤhe von Weimar, und Circus cineraceus et pratorum wurde ſchon dort erlegt. An Eulen ift das Saalthal ſo reich, als ſich fuͤr einen Muſenſitz gehoͤrt. Bey Jena findet ſich Strix flammea; fie horſtet in dem jenaiſchen Stadtthur— me; der Zwergkauz, Glaucidium passerinum Boie, (Strix pygmaea Bechst.), ſteigt von ſeinem Lieblingswohnorte, den Gebirgen, nicht ſo tief herab. Allein der Steinkauz, Athene passerina et psilodactyla, der eigentliche Vogel der Minerva, begruͤßt die Muſenſoͤhne oͤf— ters, wenn ſie Abends von den nahen Vergnuͤgungsorten heim— kehren, mit ſeinem Geſchrey. Er wohnt und horſtet in den hohlen Weiden und Obſtbaͤumen des Saalthales und ſcheint von Jena nach Woͤllnitz hin beſonders haͤufig zu ſeyn. Die verſchiedenen Gattungen des Wachtkauzes, Nyctale (Strix dasypus Bechst.), kommen dagegen nur ſelten in den Waͤl— dern neben dem Saalthale in der Naͤhe von Jena vor, ob er gleich weiter hinauf in den Waͤldern nach Rudolſtadt hin bruͤtet. Die verſchiedenen Gattungen der Baumkaͤuze, Syrni- um Savigny (Strix aluco Linn.), zeigen ſich im Saalthale nahe bey Jena im Winter; denn die nahe liegenden Waͤlder ſind zu unbedeutend und enthalten zu wenig große Baͤume, als daß ſie in ihnen bruͤten koͤnnten. Für die Uhu, Bubo Cuv., iſt die Gegend um Jena das wahre Vaterland. Sie horſten im Dohlenſteine bey Kah— la, in den dornburger Felſen und im reinſtaͤdter Grunde; ja einſt war einer ſo keck, in dem Wachthaͤuschen eines Weinber— ges zu bruͤten. Auch auf der Lobedaburg hauſt zuweilen einer und erfuͤllt die Bewohner der Umgegend, welche der Burg na— 676 he kommen, Schrecken. Die Waldohreulen, Otus sylvestris, arboreus et gracilis, find in den Laub- und Nadelwaͤldern um Jena haͤu⸗ fig, auch zur Bruͤtzeit; allein die Sumpfohreulen, Otus palustris et agrarius, erſcheinen nur auf der Wanderung in den Dickichten und Kohlaͤckern bey Jena. Von den Zwerg⸗ ohreulen, „Seops carniolica (Strix scops Linn.) iſt bis jetzt nichts um Jena bemerkt worden. zur Paarungszeit durch ſeine laute Stimme mit Die Ziegenmelker, Caprimulgus punctatus et ma- eulatus, leben nicht nur in den Wäldern bey Jena, ſon— dern kommen ſogar in die Gaͤrten und werden auch auf den Wieſen gehoͤrt. Die Mauerſeegler, Cypselus murarius, find fo uns gemein häufig in Jena, daß fie nicht nur auf den Thuͤrmen, fondern ſogar in den Haͤuſern brüten; auch der ſeltene Cypse- lus apus kam im Sommer 1812 in Drackendorf bey Jena vor. Die aͤchten Schwalben, nehmlich die Stall-, Haus⸗ und Uferſchwalben, die deutſchen Subspecies der Sippen Seu Chelidon et Cotyle ſind bey Jena häufig; am haͤufigſten die Sausſchwalben, weiche an manchen Haͤuſern ungewoͤhnlich niedrig niſten. Die Uferſchwalben bewohnen die abſchuͤſſigen Ufer der Saale, beſonders unterhalb der Stadt. Von Bienenfreſſern, Merops, wurde noch nichts bey Jena bemerkt. Die Eisvogel niſten ziemlich haͤufig in den ſteilen Saalufern und verlaſſen die Gegend von Jena nur in ſtrengen Wintern. Guckgucke, Cuculus canorus et einereus, leben überall; man hört fie in den Wäldern der Saalberge, auf den baum: reichen Saalwieſen und in den Gärten um Jena. Ungewoͤhnlich haͤufig im Vergleich mit andern Gegenden findet man um die Stadt die Pirole, Oriolus galbula Linn. Sie beleben durch ihre Flötentone die Saalwieſen, die Laub: hoͤlzer und Gaͤrten. Die Blauracken, Coracias garrulus Linn., erſchei⸗ nen hoͤchſt ſelten auf dem Zuge bey Jena. Auch an kraͤhenartigen Vögeln ift die jenaiſche Ge: gend reich; der Volkrabe, Corvus corax Linn., iſt zwar in ihr, wie in ganz Deutſchland, ſelten; er horſtet ganz einzeln in den Wäldern bey Kahla; allein die Rabenkraͤhen, Cor— vus corone Linn., niſten haͤufig in den Waͤldern und auf den Baͤumen der Saalwieſen; ſelbſt eine aͤchte Nebelkraͤhe, Corvus cornix Linn., habe ich zur Bruͤtzeit 3 Stunden von Jena erhalten. Die Saatkraͤhen, Corvus frugilegus Linn., brüten nicht in der jenaifchen Gegend; meines Wiſſens iſt der Jena am naͤchſten liegende Bruͤtort dieſer Kraͤhen bey Naumburg. Zur Zugzeit bedecken ſie oft die Felder um Jena, beſonders nach Weimar hin. Die Dohlen, Corvus monedula Linn., niſten auf dem jenaiſchen Stadtthurme, vielleicht jetzt auch auf andern ho— hen Gebäuden. Die verſchiedenen Gattungen deutſcher SEI: ftern, Pica Cuv., find bey Jena im Sommer und Winter N 677 häufig; ebenſo die Kichelheher, Glandarius, in den Laub⸗ und Nadelhoͤlzern um Jena. Die Wußhacker, Nucifraga Briss. (Corvus caryo- catactes Linn.), erſcheinen bey Jena wie uͤberall im mittlern Deutſchland, nur ſelten auf dem Herbſtzuge, und zwar einzeln in den Nadelwaͤldern. Die Baumhacker unſeres Vaterlandes, Dendrocopus Boie, die verſchiedenen Gattungen des Schwarzſpechtes, Picus martius Linn., find nahe bey Jena aͤußerſt ſelten; nur von einem weiß ich, daß er 1½ Stunden von Jena geſchoſſen wurde. Aber 3 Stunden uͤber Jena in der Gegend von Kah— la bruͤten ſie; allein da die alten Baͤume in unſern Waͤldern immer ſeltner werden: ſo iſt es nicht unwahrſcheinlich, daß ſie nach und nach aus dieſer Gegend verſchwinden werden. Viel häufiger find im Saalthale um Jena die verſchiede— nen Gattungen Landſpechte, Pieus major Linn. Mittel- und Grasſpecht, Picus medius et minor Linn., iſt dort ſelten, und Picus leuconotus Bechst. noch gar nicht vorgekommen. Deſto gemeiner ſind die Erdha— cker, Geeinus Boie (die Gruͤn- und Grauſpechte, Picus vi- ridis et canus Linn.). Sie niſten nicht nur in den Laub: und Nadelwaͤldern bey Jena, ſondern auch in den alten Erlen, Pappeln und Obſtbaͤumen des Saalthales, und erfuͤllen dieſes mit ihrem ſtarken Geſchrey. Noch viel haͤufiger ſind daſelbſt die Wendehaͤlſe, Iynx torquilla Linn., in den Gärten und dem baumreichen Saalthale; ſie niſten in die Loͤcher der Erlen, Pappeln, Wald— und Obſtbaͤume, am liebſten in die von den Buntſpechten gehackten. Nicht fo gemein, aber keines weges ſelten find die Blei— ber, Sitta europaea Linn,, welche in den Nadel- und Laub— hoͤlzern um Jena bruͤten und im Winter durch das ganze Saal⸗ thal ſtreichen. Die Baumlaͤufer, Certhia familiaris Linn., find auch haͤufig und nirgends habe ich die Certhia brachydactyla ſo oft, wie im Saalthale, gehoͤrt. Sie niſtet da ſehr gern in hohlen Weiden. Der Mauerlaͤufer, Tichodroma phoenicoptera kam nur ein Mal in den Felſen des Saalthales vor, und der Wie— dehopf, Upupa epops iſt ſelten; ich glaube nicht, daß er noch im Saalthale bruͤtet; denn ſchon ſeit mehrern Jahren hat er unſere Gegend verlaſſen. Die Seidenſchwaͤnze, Bombycilla Briss., kommen, wenn ſie ein Mal unſer Vaterland beſuchen, auf den Wach— holderbergen um Jena haͤufig vor. Die Fliegenſchnaͤpper, Butalis Boie (Muscicapa grisola Linn.) bruͤten im Saalthale in den Gaͤrten und Waͤl— dern; allein die eigentlichen Fliegenfaͤnger, Muscicapa atri- capilla et museipcta Linn., find im Sommer ſehr ſelten; ja ich zweifle, daß die ſchwarzruͤckigen im Rauhthale und andern Laubhoͤl— zern bey Jena bruͤten; doch bey Weimar niſten ſie. Auf der Wan— derung erſcheinen alle Gattungen dieſer alten Arten, auch die des Halsbandfliegenfaͤngers bey Jena, Muscicapa par- va allein ausgenommen. 19 A 678 Von den Wuͤrgern brüten alle deutſchen Gattungen, Lanius excubitor, minor, ruficeps und spinitorquus bey Jena, Lanius minor et ruficeps aber ſelten. Alle deutſchen Rreuzſchnaͤbel, die Glieder der Sippe Crucirostra, ſelbſt die bindige Crucirostra bifasciata kommen in den Waͤldern oberhalb Jena vor. Die letztere je— doch hoͤchſt ſelten, da ſie nur als verirrter Vogel unſer Vater— land trifft. Auch die Viefernkreuzſchnaͤbel find in denen dem Saalthale zunaͤchſt liegenden Kieferwaͤldern keinesweges haͤufig. Die Hakengimpel, Corythus enucleator Cuv., vers irren ſich nie bis in das mittlere Deutfchland, alſo auch nicht bis Jena; auch kein Rarmingimpel, noch weniger ein Ra— ſengimpel, Erythrothorax rubifrons et albifrons, iſt dort vorgekommen; allein die eigentlichen Gimpel, Pyrrhula vul- garis Briss., welche in den Wäldern bey Kahla einzeln bruͤ— ten, kommen von da und aus dem Norden haͤufig in das Saalthal bey Jena. Die Girlige, Serinus Br. (Loxia serinus Linn.), find noch nicht daſelbſt bemerkt worden. Die Virſchkern— beißer, Coccothraustes Cuv., und die Gruͤnlinge, Chlo- ris Briss., brüten in den Wäldern und auf den Erlen des Saalthales um Jena. Unter den finkenartigen Vögeln, welche die Ge- gend um Jena bewohnen, zeichnen ſich die Steinſperlinge, Pyrgita petronia et saxorum, vorzuͤglich aus. Sie gehoͤren bekanntlich in Deutſchland zu den großen Seltenheiten, und bruͤten nur an wenigen Orten, z. B. in dem Rheinthale. Um ſo merkwuͤrdiger iſt es, daß ſie auch im Saalthale bey Jena niſten. Sonſt wenigſtens wohnten ſie in den Felſen bey Ro— thenſtein, auf der Lobeda- und Rudolphsburg, auf dem Fuchs— thurme und in den Mauern der Schnecke; allein in den ganz letzten Jahren ſind ſie im Saalthale ſo ſelten geworden, daß ich nicht mit Gewißheit ſagen kann, wo ſie jetzt niſten; jedoch ganz einzeln kommen ſie noch dort vor; denn ich bekam erſt im Herbſt 1835 einen welcher daſelbſt gefangen worden. Die andern deutſchen Sperlinge, nehmlich die Gattungen der Pyrgita domestica et montana ſind bey Jena ſo zahlreich, als in den meiſten Gegenden Deutſchlands. Die Bergfinfen, Montifringilla Br. (Fringilla ni- valis Linn.), fehlen, als achte Gebirgsvoͤgel der jenaifchen Ge— gend; deſto haͤufiger ſind die Edel-, und zur Zugzeit die nordiſchen Buchfinken, Fringilla coelebs et montifringilla Linn., und wenn man auch bey Jena keine ſolchen guten Schlaͤger als auf dem Harze antrifft, ſo findet man doch weit beſſere auf den Bergen um Jena, als in den ganz platten Gegenden. Die Bluthaͤnflinge, Fringilla cannabina Linn., find bey Jena zu jeder Zeit ſehr haͤufig. Die Berghaͤnflinge, Fringilla montium et flavirostris, zeigen ſich nur hoͤchſt fel- ten im Herbſte und Winter auf den Feldern nach Wei— mar hin. Die verſchiedenen Gattungen des Leinfinken, Frin- gilla linaria Linn., find in manchen Jahren auf den Erlen bey Jena ungemein häufig, und kommen in andern daſelbſt fo wenig vor als in andern Gegenden unſeres Vaterlandes. Noch 679 häufiger find faſt in jedem Herbſte die Erlenzeiſige, Erin- gilla spinus Linn. Sie fallen in Schaaren auf die Erlen und werden haufenweiſe gefangen. Allein zur Bruͤtzeit findet man die Zeifige nur in den Wäldern oberhalb Jena nach Kahla hin. Zitronenzeiſige, Spinus eitrinellus Cuv., erſcheinen nicht im Saalthale. Ziemlich zahlreich bey Jena zeigen ſich, zumal im Win⸗ ter, die Stieglitze, Carduelis Cuv.; auch brüten fie in ein⸗ zelnen Paaren auf den Erlen und Pappeln der Wieſen und den Obſtbaͤumen der Gärten, Die ammerartigen Vögel ſind nur in wenigen Arten bey Jena. Die Grauammern, Miliaria Br., zeigen ſich nur zuweilen im Winter dort; die Wald- und Seldgold—⸗ ammern, Emberiza eitrinella Linn., find häufig in jeber Jahreszeit; allein die Ortolane, Emberiza hortulana Linn., kommen entweder gar nicht oder fo felten dort vor, daß bis jetzt noch keiner erbeutet wurde. Von Zaun⸗ und Ger⸗ ſtenammern, Emberiza eirlus et cia, iſt bis jetzt nichts dort bemerkt worden. Die Robrammern, Emberiza schoeniclus Linn., wel: che in Deutſchland gefunden werden, erfcheinen bey Jena, weil die Gegend weder Suͤmpfe noch Teiche hat, ſelten und zufaͤl⸗ lig, und zwar nur auf dem Zuge. Die Sporner, Plectrophanes Meyer, kommen hoͤchſt ſelten dort vor. Der Lerchenſporner, Plectrophanes cal- caratus, iſt noch gar nicht dort bemerkt worden. An Lerchen iſt die jenaiſche Gegend reich. Von Ammerlerchen, Melanocorypha calandra et brachydactyla, ift zwar noch nichts dort erſchienen; allein die Seldlerche, Alauda arvensis Linn., belebt die Felder, und die Saidelerche, Galerida arborea et nemorosa, erfüllt die Höhen der kahlen Berge mit ihrem flötenartigen Geſang; die Saubenlerche aber, Galerida cristata et viarum, zeigt fi) nur im Winter auf den Straßen. Von Piepern findet ſich der Brachpieper, Anthus campestris, ziemlich haͤufig; der Baumpieper, A. arboreus, ſehr häufig; allein der Wieſenpieper, Anthus pratensts, in ſeinen ſehr verſchiedenen Gattungen nur ſelten, und der waſſerpieper, Anthus aquaticus, gar nicht bey Jena; wer nigſtens iſt mir von dem letztern noch gar nichts dort vorge: kommen, und ich kenne keine Stelle bey Jena, an welcher ich ihn ſuchen wuͤrde. Von Schafſtelzen, Budytes Boie, kommt bey Jena auf dem Zuge vor Budytes flavus et boarulus, wenigſtens fand ich noch keine im Saalthale dort brütend, Die ſchwefelgelben und weißen Bachſtelzen, Motacilla sulphurea et alba, in ihren verſchiedenen Gattun⸗ gen leben und bruͤten nahe bey Jena; die erſtere habe ich nebſt ihren Jungen im Stadtgraben geſehen. Die Blaukehlchen, Cyanecula Briss., namentlich Cyanecula obscura. Wolfii et leucocyana, ſtreichen im Aus guſt und April durch das Saalthal nahe bey Jeng vorbey. 680 An Nachtigallen, Luscinia Briss., iſt die jenaiſche Gegend ganz beſonders reich. Die Sproſſer, Luseinia ma- jor et philomela, wandern ſo ſelten durch das Saalthal, daß mir noch keiner vorgekommen iſt; allein die andern Wachti⸗ gallen, Luscinia megarhynchos, media et Okenii, find haufig in den Gärten und Laubwaͤldern. Es iſt eine wahre Freude, 2 bis 3 dieſer koͤniglichen Saͤnger mit einander wett— eifern zu hoͤren, und die vielen Nachtigallen, welche bey Jena ſchlagen, gereichen der Gegend zur ganz beſondern Zierde. Nachts ſchlaͤger aber findet man unter ihnen hoͤchſt felten. Die Rothkehlchen und Rothſchwaͤnze, die Gat— tungen der alten Arten Sylvia rubecula, tithys et phoenicu- rus find um Jena, die Sausrothſchwänze auch in der Stadt häufig. Von Steindroffeln aber, Petrocossyphus Boie (Tur- dus cyanus et saxatilis Linn.) kommt im Saalthale nichts vor. Deſto haͤufiger ſind die Amſeln, Merula Briss. Die Ringamſeln, Turdus torquatus Linn., erſcheinen nur auf der Wanderung, und zwar oberhalb Jena in den Schwarzwaͤldern, aber die Schwarzamſeln, Merula pinetorum, truncorum et alti- ceps, beleben die Waͤlder mit ihrem floͤtenartigen Geſang. Daſſelbe gilt in Bezug auf die Singdroſſeln, Turdus mu- sieus Linn. Die Miſteldroſſeln, Turdus viscivorus L., ſind ſeltner, und beſonders oberhalb Jena in den Schwarz— waͤldern, und die Wachholder- und Weindroſſeln, Tur- dus pilaris et iliacus Linn., erſcheinen die erſtern in großen Fluͤgen auf dem Zuge und gehen im Maͤrz und April zuruͤck, und von ſeltnen Droſſeln iſt dort noch nichts vorgekommen. Die Waſſerſchwaͤtzer, Cinelus Bechst., leben 3 ½ Stunde von Jena oberhalb Roda an der Roda, und beſuchen das eigentliche Saalthal nur zufaͤllig, aber die deutſchen Staaren, Sturnus vulgaris Linn., find in den Laub- und Nadelwaͤldern, welche hohle Baͤume haben, haͤufig. Ein Diehvogel, Boseis rosea (Turdus roseus L.), wurde vor vielen Jahren bey Ronneburg, 9 Stunden von Se: na, geſchoſſen. Die Weißſchwaͤnze, Vitiflora Briss. (Saxicola oe- nanthe Bechst.), finden auf den ſteinigen Bergen, und die braunkehligen Steinſchmaͤtzer, Saxicola rubetra Bechst., auf den Wieſen des Saalthales um Jena erwuͤnſchte Aufent— haltsorte, und auch die ſchwarzkehligen Steinſchmaͤtzer, Saxicola rubecula Bechst., wiſſen ſich hie und da an den Abhaͤngen nicht weit von Jena ein fuͤr ſie paſſendes Plaͤtzchen auszuſuchen; doch ſind ſie auch im Saalthale ſelten zu nennen. In ihm haben ihr eigentliches Vaterland die Grasmuͤcken, Curruca Briss.; denn häufig leben dort und zwar nicht weit von Jena die grauen, ſchwarzkopfigen, Hecken- und klappernden Grasmuͤcken, die Gattungen (Subspecies) der alten Arten Sylvia hortensis, atricapilla, cinerea et gar. rula (curruca), und zwar in den Gaͤrten, Laub- und Nadel⸗ hoͤlzern. Nur Curruca nisoria habe ich noch nicht bey Jena angetroffen; doch glaube ich gewiß, daß ſie auch dort zuweilen, wenigſtens im Auguſt, durchwandern wird. Auch die Laubſaͤnger, Phyllopneuste Mey., find häufig um Jena. Die Slotenlaubſaͤnger, Phyllopneuste 681 fitis (Sylvia fitis), tragen ihren einfachen, aber angenehmen Geſang in den Gärten, Laubhoͤlzern und auf den Wieſen vor, Phyllopneuste rufa (Sylvia rufa) ſchreyt in den Nadelwaͤl— dern und Phyllopneuste sibilatrix laͤßt ihr Schwirren in den Nadel- und Laubwaͤldern hoͤren. Phyllopneuste montana fehlt natuͤrlich. Die Baſtardnachtigallen, Hypolais Br. (Sylvia hy- polais Lath.), ſind um Jena beſonders haͤufig in den Gaͤrten, Nadelhoͤlzern und auf den Pappeln und Erlen der Wieſen, in deren Naͤhe Buͤſche ſtehen, und erfreuen durch ihren ſehr ab— wechſelnden Geſang. Die Rohrſaͤnger, Calamoherpe Boie, find um Je⸗ na nicht fo häufig, als man wegen der Saale vermuthen ſollte. Die droſſelartigen, Calamoherpe turdoides etc., ſtreichen nur vorbey, Calamoherpe arbustorum, alnorum, arundinacea et salicaria bruͤten ganz einzeln an den Saal— ufern unweit Jena; Calamoherpe palustris et musica wan⸗ dern gewoͤhnlich ungeſehen voruͤber, ebenſo Calamoherpe pisci- narum, phragmitis et locustella; allein von Calamoherpe fluviatilis et aquatica und den verwandten Gattungen der letz— tern iſt von mir um Jena noch nichts bemerkt worden. Die Zaunfönige und Sliegenvögel, Troglodytes domesticus et sylvestris, wie Accentor modularis et pine- torum, find haufig um Jena in den Gärten, Laub- und Na— delwaͤldern; Accentor alpinus fehlt natürlich. Die meiſenartigen Vögel, Paridae, find bey Jena häufig; es brüten um Jena Parus major, coeruleus, palu- stris, ater et caudatus, und zwar mit ihren verwandten Sub- species zahlreich, und wandern noch zahlreicher durch das Saal— thal; Parus cristatus iſt ſeltner als die andern, weil fie die Nadelwaͤlder, und beſonders die groͤßern liebt; deßwegen findet man dieſe Meiſe am haͤufigſten oberhalb Jena. Allein von den Bart- und Beutelmeiſen, Mystacinus biarmicus et Pendulinus polonicus, iſt ſo wenig als von Parus cyanus etwas bey Jena zu bemerken geweſen. Alle deutſchen Goldhaͤhnchen, Regulus Aldr., kom- men dort vor, aber nur Regulus crococephalus bruͤtet in den Fichtenwaͤldern dieſer Gegend. Von den Tauben, Columba, leben die Ringel - und Hohltauben, die Subspecies der alten Arten, Columba pa- lumbus et oenas Linn. nicht bloß in den Nadel- und Laub⸗ hoͤlzern, ſondern auch auf den Erlen und Pappeln der Wieſen des Saalthales; ja wir haben die erſtern ſogar im Paradieſe ganz nahe bey der Stadt ruckſen hören. Auch die Turtels tauben, Peristera turtur Boie, leben ziemlich haͤufig ſelbſt in den kleinen Waͤldern um Jena. Columba livia kommt, wie faſt uͤberall in Deutſchland, nur im gezaͤhmten Zuſtande in und bey Jena vor. Von Flughuͤhnern, Pteroeles, iſt in der ganzen je⸗ naiſchen Gegend nichts bemerkt worden. Die Waldhuͤhner, Tetrao Linn., leben um Jena herum, doch nicht haͤufig; allein oberhalb dieſer Stadt in den Waͤldern bey Kahla gibt es ziemlich viele Auerhaͤhne, Te- trao urogallus, weniger häufig Birkhuͤhner, Tetrao tetrix Iſis 1837. Heft 9 682 Linn., und hoͤchſt felten Saſelhuͤhner, Bonasia. Sogar mein kleiner Auerhahn, Tetrao maculata, wurde nur 5 Stun⸗ den von Jena ergriffen. Schneehuͤhner, Lagopus, fehlen natürlich der Ge: gend gaͤnzlich. Die gebaͤnderten Faſane, Phasianus colchicus L., verfliegen ſich zuweilen aus der Faſanerie bey Weimar in die Waͤlder dey Jena. Die deutſchen Feldhuͤhner, die Subspecies der Per- dix cinerea Lath., — die Steinhuͤhner, Perdix saxatilis, fehlen natuͤrlich — kommen uͤberall auf den Feldern um Jena häufig vor; ebenſo die Wachteln, Coturnix Briss., welche durch ihren Schlag oft auch in der Nacht die Felder beleben. Ich hoͤrte eine 2 Stunden von Jena Nachts 12 Uhr 11 Mal nach einander ſchlagen. Die Trappen, Otis major et tarda, ſind beſonders in der Gegend nach Weimar und Buttſtedt hin auf den Fel⸗ dern anzutreffen. Otis tetrax et Honbara aber noch nicht vorgekommen. s Die Dickfuͤße, Oedicnemus erepitans Temm., ge: hören zu den großen Seltenheiten bey Jena; einen erhielt ich, welcher bey Roda, 3 Stunden von Jena, erlegt wurde; dieß iſt aber auch die einzige Spur von dem Erſcheinen dieſes Vo— gels, welche ich nachweiſen kann Oefter beſuchen die Gold— regenpfeifer, Charadrius apricarius Linn., die Felder auf den Hoͤhen und die Wieſen in der Tiefe um Jena. Von den Uferpfeifern, Aegialitis Boie, iſt weder Aegialitis hiaticula noch cantiana meines Wiſſens bey Jena vorgekommen; aber die Gattungen der Aeglalitis minor bruͤ⸗ ten in einzelnen Paaren auf den Kiesplaͤtzen der Saale, na— mentlich bey der ſogenannten Frohnveſte. Steinwaͤlzer, Strepsilas, Mornellregenpfeifer, Eudromias, gefleckte Riebitze, Auſternfiſcher und Sandhuͤhner, Squatarola, Haematopus et Glareola, ſind bis jetzt bey Jena nicht bemerkt worden. Auch die gehaͤub— ten Riebitze, Vanellus cristatus, find, weil der Sumpf fehlt, nicht haͤufig um Jena; doch traf ich ſie auf der Hoͤhe bey Koͤtſchau, 1½ Stunde von Jena. Von den reiherartigen Vögeln findet man wenig in der Gegend um Jena; mir iſt in der Naͤhe dieſer Stadt kein Bruͤtort des weißen Storches, der Ciconia alba be⸗ kannt. Doch ſtreicht dieſer Vogel nicht ſelten auf der Wander rung über die jenaifhen Berge weg, und ſelbſt die Ciconia nigra, ein alter Vogel meiner Sammlung, wurde in der Ge— gend nach Weimar hin 1½ Stunde von Jena erlegt. Die grauen Rranidye, Grus einerea Bechst., flie: gen hoch über den jenaiſchen Bergen weg, und felbft die Sub- species der grauen Reiher, Ardea einerea, laſſen ſich nur ſelten an den Ufern der Saale nieder. Die großen Rohrdommeln, Botaurus stellaris Boie, gehören bey Jena zu den Seltenheiten, und die kleine Rohrdommel, Botaurus minutus, die Rallenreiher, Silberreiher und Löffler, Buphus ralloides, Herodias 43* 683 und Platalea fcheinen ſo wenig als die Flamminge, Phoe- nicopterus, in der jenaiſchen Gegend vorzukommen. Von den ſchnepfenartigen Vögeln erſcheint bey Je— na der braune Ibis, Ibis castanea et falcinella nicht, von den Brachvoͤgeln nur der große Numenius arqua- tus, von den Waldſchnepfen, Scolopax rusticola Linn., in allen deutſchen Subspecies, und zwar nicht felten vorzuͤg— lich in den Laubhoͤlzern; allein von den Sumpfſchnepfen findet man die große Mittelſchnepfe, Dyppelbecaſſi— ne, Telmatias major Linn. hoͤchſt ſelten an den Ufern der Saale und anderwaͤrts; auch einige Gattungen der Heer— ſumpfſchnepfe, Telmatias gallinago Boje, und der Moorſumpfſchnecke, Philolimnos gallinula nur zuweilen; ſo bekam ich Telmatias gallinago und Philolimnos gallinula am 23. Dec. 1836. aus der Gegend von Jena. Von den Sumpfläufern, Limosa Briss., kommt ganz gewiß nin ts bey Jena vor; auch habe ich dort von Glot- tis (Totanus glottis Bechst.), dem gruͤnfuͤßigen Waſ— ſerlaͤufer, ob er gleich an der Saale vorkommen kann, noch keine Spur bemerkt. Von dem Uferlaͤufer, dem aͤchten Totanus, habe ich bey Jena nur Totanus ochropus wahrgenommen, ob ich gleich gewiß glaube, daß mehrere Arten dort vorkommen muͤſſen. Strandpfeifer, Actitis Boje (Totanus hypoleucos Temm.), ſind nicht eben ſelten an den ſeichten Stellen der Saale. Rüftenläufer, Tringa (Tringa maritima Linn.), und achte Strandlaͤufer, Canutus Briss. (Tringa islandi- ca Linn.), erſcheinen ſchwerlich an der Saale, und auch Schlammlaͤufer, Pelidna Cuv., und Rampfftrandläus fer, Machetes Cuv., beſuchen die Saalufer bey Jena gewiß nur äußerſt ſelten; ich ſah ſie nie dort. Sehr merkwuͤrdig iſt es, daß ein Sanderling, Calidris arenaria, bey Saalfeld ge— ſchoſſen wurde. Er ſteht jetzt in meiner Sammlung. Von Lappenfüßen und Waſſertretern, Lobi- pes et Phalaropus, erſcheinen nie bey Jena; eben ſo wenig ein Strandreuter, Himantopus, und Säbelſchnaͤbler, Recurvirostra. Viel häufiger find dort die rallenartigen Voͤgel, Rallidae Leach. Von ihnen findet ſich Rallus aquaticus et Gallinula porzana an den grasreichen Ufern der Saale nicht weit von Jena, und Crex pratensis iſt in manchen Jahren auf den Wieſen unter Jena nach Dornburg hin ſo haͤufig, daß man ihn überall ſchreyen hört. Von den Zwergrohrhuͤhnern, Gallinula pusilla, kann wohl zuweilen eines und das andere durch das Saalthal wandern; allein es wird nicht bemerkt. Die Teich- und Waſſerhuͤhner, Stagnicola et Fu- lica, erſcheinen mitten im Saal- und untern Rodathale auf dem Zuge, und mögen auch wohl auf den Jena zunaͤchſt lie— genden Teichen bruͤten. Von den mövenartigen Vögeln, Laridae Leach, zeigt ſich nur wenig bey Jena. Von Raubmöven, Lestris, wurde vor einigen Jahren eine noch unbeſchriebene, der Lestris Pomarina ahnliche bey Roda und nicht weit davon eine Le— stris crepidata erlegt. Von den großen Moven, mei 684 nem eigentlichen Larus, iſt noch nichts in der jenaiſchen Ge: gend bemerkt worden. Allein Laroides fuscus wurde 6, La- roides tridactylus 3, Xema ridibunda 6 und Laroides canus 8 Stunden von Jena erlegt. Noch aͤrmer iſt dieſe Gegend an Seeſchwalben; ich habe keine andere als Hydrochelidon nigra (Sterna nigra Linn.) in unſerer ganzen Gegend angetroffen. Daß von Sturmvögeln, Sturmtauchern und Pe⸗ tersvogeln, Procellaria, Puffinus et Hydrobates, noch nichts bey Jena bemerkt worden, iſt leicht zu begreifen; eben fo wenig ift ein Tolpel, Sula alba, eine Scharbe, Carbo, oder gar eine Rropfgans, Pelecanus onocrotalus, dort erſchienen. Fruͤher, als der große Schwanenſee zwiſchen Er— furt und Weimar noch beſtand, ſind manche dieſer merkwuͤr— digen Waſſervoͤgel, ſo wie viele ſeltene entenartige dort vorge— kommen; jetzt aber iſt vielleicht weit und breit keine Gegend ſo arm an Waſſervoͤgeln als die jenaiſche. Von den Schwaͤnen laͤßt ſich zuweilen in ſtrengen Wintern der Singſchwan, Cygnus musicus Bechst., auf offenen Stellen der Saale nieder; ein wilder Zöckerſchwan, Cygnus gibbus Bechst,, wurde 8 Stunden von Jena ge: ſchoſſen. Von Saͤnſen kommen vor Anser segetum, rufescens et arvensis, welche ſich auf den Feldern nach Weimar hin nie— derlaſſen; die Graugans, Anser einereus, welche familien— weile Über die jenaiſchen Berge wegſtreicht und vielleicht noch manche andere, welche nicht bemerkt wird. Meine äußerſt ſel— tene Zwerggans wurde vor 50 Jahren am Schwanenſee erlegt. Von Enten kommen auf der Saale vor Anas boschas, welche, zumal wenn die Saale ausgetreten iſt, zuweilen in gro— ßen Fluͤgen erſcheint, in der Naͤhe derſelben auf den Teichen Anas acuta; eine wurde 5 Stunden von Jena erlegt; Anas penelope, doch ſelten; die Loffelente, Clypeata, ebenfalls ſelten; die Bnäck- und Brieckenten, Querquedula cireia et crecca, häufiger. Von den Tauchenten, Melanitta nigra, eine 4½ Stunde von Jena erlegt; Aythyia marila (Anas marila), 5 Stunden von Jena geſchoſſen; Aythyia fuligula, ebenſoweit davon erlegt; Aythyia ferina, ebenfalls ſo weit da— von geſchoſſen; Callichen ruficeps (Anas rufina), 4½ Stun» de davon getoͤdtet; mehrere Subspecies von Clangula (Anas clangula Linn.) im untern Roda- und Orlathale geſchoſſen. Von Saͤgern, Mergus merganser et albellus, jedoch ſelten auf der Saale und den nicht allzuweit von ihr llegenden Zeiz chen, und gewoͤhnlich nur in ſtrengen Wintern. Von Steisfüßen beſuchen die Saale und zwar auch im Winter der gehaͤubte, Podiceps cristatus, mit feinen vers wandten Subspecies, hoͤchſt ſelten Podiceps rubricollis, noch ſeltner Podiceps cornutus et bicornis; der letztere wurde bey der Bruͤcke von Kaͤmsdorf im März erlegt, und der erſtere 2 Stunden von Jena im November gefangen. Die Ghrenſteisfuͤße erſcheinen ebenfalls ſelten im Saul: thale, aber haͤufig die kleinen, Podiceps minor (bisweilen ſehr zahlreich im Roͤhricht an der Saale bey der Schneidemuͤhle) welche uͤberhaupt in vielen Gegenden gemein ſind. Die eigentlichen Taucher, Colymbus Linn. find 685 fo felten im Saalthale bey Jena, daß ich bis jetzt nur einen Colymbus septentrionalis im Jugendkleide aus dem untern Rodathale erhielt; es ſoll zwar ein Eistaucher, Colymbus glacialis, in der Nähe von Weimar geſchoſſen worden ſeyn; allein da dieſe Voͤgel in ihrem Jugend- und Winterkleide ſchwer zu erkennen ſind und ich den erlegten nicht geſehen habe: ſo erlaube ich mir kein Urtheil uͤber ihn. Von den Fluͤgeltauchern, d. h. von den Lum— men, Grylllummen, Brabbentauchern, Alken und Larventauchern, Uria, Cepphus, Mergulus, Alca et Mormon iſt weder bey Jena noch in ſeiner weiten Umgegend das Geringſte bemerkt worden. Reiſe von Renthendorf nach Nuͤrnberg im Mai 1830. unternommen und vorzuͤglich in Bezug auf die Vo⸗ gelkunde beſchrieben von Brehm. Der Verfaſſer dieſer Zeilen unternahm auf eine wieder— holte Einladung ſeines, ihm, allen den Seinen und allen Freun— den der Naturwiſſenſchaften leider durch den Tod entriſſenen theuren Michahelles, am 4. Mai 1830. eine Reiſe nach Erlangen und Nürnberg. Einige Stunden vor feiner Abreife erhielt er noch eine Wieſenweihe, einen weiblichen einjaͤhri— gen Vogel, welcher den Uebergang vom Jugend- zum ausge— faͤrbten Kleide vollſtaͤndig zeigt. Er hat in feiner, in diefen Blaͤttern ſchon fruͤher mitgetheilten Beſchreibung der deutſchen Weihen auf dieſen Vogel beſondere Ruͤckſicht genommen, und bemerkt deßwegen jetzt nur mit wenigen Worten das Abwei— chende des Jugendkleides dieſer Weihen in der Beziehung, daß einen ganz einfarbigen Unterkoͤrper hat — dieſen zeigen Cir- cus cineraceus et pratorum — da doch die alten Weibchen an dieſer Stelle gefleckt ſind. Bey den maͤnnlichen Born— weihen, dem Circus cyaneus et einereus, verhält ſich die Sache bekanntlich umgekehrt — hier iſt das Jugendkieid ſtark, das ausgefaͤrbte faſt ganz ungefleckt — und auch das des ein— jaͤhrigen Maͤnnchens noch durch ſeine Flecken ausgezeichnet. Bey den Wieſenweihen kehrt ſich die Sache alſo um; bey dieſen iſt das ſonſt faſt immer gefleckte Jugendkleid auf dem Unterkoͤrper einfarbig, im Alter bey beyden Geſchlechtern fa: € gefleckt. Das eben erwaͤhnte einjaͤhrige Weibchen war noch auf dem Zuge geweſen uud nahe bey Auma erlegt worden. — Am 2. Mai war die hieſige Gegend ſchon ſehr belebt. Die Nachtigallen waren ſchon vor 10 — 12 Tagen durchgezo⸗ gen, die Wieſenſteinſchmaͤtzer, Saxicola rubetra Linn., waren voruͤber, die Rauch-, Ufer- und Hausſchwalben, ſelbſt die Mauerſeegler eingewandert und in dem hieſigen Pfarrgarten fangen nicht nur das Muͤllerchen und die fah⸗ le, ſondern auch die ſchwarzkopfige und Gartengras— muͤcke, der früh ankommenden Vögel, als Gartenfinken, Haus- und Baumrothſchwaͤnze, der Birkenlaubſaͤn⸗ ger, der Staaren udgl. nicht zu gedenken. Im obern Orlathale, in der Gegend von Triptis, waren die Schwalben ſeltner, die Moͤnche einzelner und die 686 Gartengrasmuͤcken noch nicht vorhanden. Dieſe Gegend liegt nur wenig höher als Renthendorf, und dennoch war der Unterſchied ſchon ſo bedeutend. Zwiſchen Triptis und Auma hoͤrte ich einige Maͤnnchen meines Regulus pyrocephalus, welche ſchon Weibchen bey ſich hatten. Bey Auma waren die Rauchſchwalben noch felte: ner als in dem nur eine Stunde davon entfernten Triptis, die Hausſchwalben einzeln und die Mauerſeegler noch gar nicht vorhanden. Zwiſchen Auma und Schleiz ſah ich außer den gewöhnlichen. Vögeln einige Saatkraͤhen, Corvus fru- gilegus Linn., welche in unſerer ganzen Umgegend zur Bruͤt— zeit fehlen. Sie gehoͤrten nach den eingezogenen Nachrichten einer Schaar dieſer Voͤgel an, welche in einem nicht weit von Schleiz liegenden Kieferwaͤldchen niſtet und dem Fuͤrſten von Schleiz und den in jener Stadt wohnenden Jagdliebhabern durch ihre ausgeflogenen Jungen zu Jagdbeluſtigungen Gelegen— heit gibt. Es iſt ſonderbar, daß die Colonieen dieſer Kraͤhen nur auf ganz beſtimmte Orte beſchraͤnkt ſind; denn ich ſah auf der ganzen Reiſe keine Saatkrähe wieder als bey Nürnberg. . In Schleiz waren die Schwalben noch ziemlich ein— zeln, um die Stadt fehlten die Ronche und Grasmücen gaͤnzlich. Die Wälder zwiſchen Schleiz und Hirſchberg — reis ne Nadelwalder mit wenig hohen und ſchoͤnen Fichten — wa— ren mit den gewöhnlichen Voͤgeln der Nadelwaͤlder, Edelfin⸗ ken, Haidelerchen, Meiſen, leibern und Goldhaͤhn— chen, den Laubvogeln, roſtgrauen Waldgrasmuͤ— cken, den Muͤllerchen, den Miſtel- und Singdroſ— ſeln, den Sichtenbuntſpechten, Gruͤnſpechten — auch den ſeltnen Schwarzſpecht hoͤrte ich ein Mal — den Baumpievern, Kabenkrähen, Gichelhehern, Rin— gel- und Turteltauben angefuͤllt, welche ſich alle durch ihre Stimmen hören ließen. Eine einzige Waldbachſtelze, Mo- tacilla sylvestris Br., zeigte ſich auf einer Waldwieſe und ein Maäußzebuſſard ſchwebte hoch in der Luft, wie gewoͤhn— lich Kreiſe beſchreibend. Die Finken waren alle gemeiner Natur; nur einen einzigen guten Keitzugsfinken, welcher dem Gebirgsfinken der aͤchten Fringilla nobilis nahe kam, ausgenommen. Bey Hirſchberg an der Saale fehlten, obgleich das Laub an mehrern Baͤumen ſchon hervorbrach, am Eten Mai die Gartengrasmuͤcke und der Mauerſeegler noch ganz; die uͤbrigen dort wohnenden Saͤnger waren aber vorhanden, die ſchwarzköpfige Grasmuͤcke jedoch nur ganz einzeln. Ver⸗ geblich ſuchte man an der Saale die Bachſtelze, Motacilla sulphurea Bechst. Dieſer Vogel fehlte im Jahre 1830 faſt uͤberall in Deutſchland. Der moͤrderiſche Winter, welcher am 16ten No: vember 1829. anfieng und bis zum Anfang des Februars 1830. mit ſo ungewoͤhnlicher Strenge herrſchte, daß er ſelbſt in Suͤd— ſpanien, und ſogar auf der nordafricaniſchen Kuͤſte viel Schnee warf, hatte dieſes ſonſt harte Thierchen, welches zum Theil ſchon hier, großen Theils in der Schweiz, Suͤd-Frrnkreich und dem obern Italien uͤberwintert, in großer Menge getödtet, und deßwegen vergiengen mehrere Jahre, ehe ſich dieſe ſchoͤne Bach⸗ ſtelze wieder ausbreitete und in dem Maaße vermehrte, daß man 687 ſie in der fruͤhern Anzahl, welche uͤberhaupt immer gering iſt, bemerkte. Dieſe Beobachtung machte ich auf der ganzen Rei— ſe. Es zeigte ſich hier ein großer Unterſchied zwiſchen der ſchwefelgelben und weißen Bachſtelze. Die letzte— re traf ich nur ein Mal im Januar in Deutſchland — viel- leicht ein durch irgend einen Zufall verletztes und deßwegen zu⸗ rück gebliebenes Stuͤck — da doch die ſchwefelgelbe jedes Jahr in unſern Thaͤlern uͤberwintert. Daß die weiße Bad): ſtelze weit fort zieht, zeigt ihre große Zahl, welche man im Fruͤhjahr 1830. überall antraf. Sie mußte ſich fo weit ent⸗ fernt haben, daß der ſtrenge Winter ſie nicht zu Grunde rich— ten konnte. Denn ſie kann Schnee und Kaͤlte durchaus nicht vertragen, was ich kuͤnftig mit Beweiſen belegen will. Die Rauch- und Sausſchwalben waren in Hirſch— berg noch ganz einzeln. An der Straße nach Hof zeigten ſich viele Weißſchwaͤnze, Vitiflora oenanthe (Saxicola oe- nanthe), welche größten Theils noch ungepaart und faſt alle noch auf der Wanderung waren. In dem hochliegenden Hof fanden ſich die gewöhnlichen Voͤgel, aber noch keine Mauer ſeegler , einen einzigen ausgenommen, welcher in der, damals noch nicht vollendeten, im ſchoͤnen gothiſchen Style gebauten Kirche herumflog. Offenbar war er voruͤbergezogen, hatte bey Mangel an Nahrung dieſe an der offenen Thuͤre der Kirche ge— ſucht, war hinein geflogen, und hielt ſich ſchon wegen der in der Kirche arbeitenden Menſchen ſo hoch, daß er die offenen Thuͤren, welche ihm den einzigen Ausgang gewaͤhren konnten, nicht erreichte. Bewundernswerth war nicht nur die Gewandt⸗ heit, mit welcher er im ſchnellſten Fluge jedem Pfeiler oder je⸗ der vorſtehenden Ecke auswich, ſondern auch die Geſchicklichkeit, mit welcher er ſich an die Stuckaturarbeit der gewoͤlbten Decke anhieng. Wo eine leiſtenartige Erhoͤhung, ja nur eine Uneben— heit an dieſer Arbeit zu bemerken war, klammerte er ſich mit ſeinen ſcharfen Naͤgeln an, und bewies dadurch, daß die Seeg— ler den Namen Säkler vollkommen verdienen. Bey den Seeglern bemerkt man uͤberhaupt, daß ſie, wie manche andere Zugvoͤgel beym Einfallen unguͤnſtiger Wit— terung nach der Ankunft an ihrem Bruͤtorte von dieſem wieder verſchwinden. Dieß iſt z. B. jetzt im Anfang des Mai 1837. der Fall. Sie zeigten ſich an dem erſten ſchoͤnen Tage des Mai, nehmlich am 2. in unſern Thaͤlern, wo ſie niſten. Allein in den auf dieſen folgenden kalten und regneriſchen Tagen war keiner mehr zu ſehen. Wahrſcheinlich verweilen ſie in dem tief— liegenden Saalthale; in ihm finden fie die hochfliegenden In: fecten, die fie bedürfen: hier werden dieſe letztern von der kal⸗ ten Luft abgehalten, herumzufliegen, und koͤnnten alſo den Seeg⸗ lern keine Nahrung gewaͤhren. — Von Hof nach Muͤnchberg hin ſah man an der Straße außer den gewöhnlichen Voͤgeln auch einen rothköpfigen Wuͤrger, Lanius ruficeps, welcher noch auf dem Zuge war. Ich bewunderte das ſcharfe Geſicht dieſes Vogels; denn er flog von feinem Standort, einem kleinen Obſtbaume, 15 Schritte weit auf den Boden, um ein Inſect zu fangen, was ihm auch gelang. Ein zweytes verfolgte er mit ſchoͤnen Schwenkungen im Fluge auf 20 Schritte weit, und ergriff es ebenfalls. Auf der Strecke zwiſchen dieſen beyden Staͤdten findet man 688 viele Umzaͤunungen von Fichten, welche ſorgfaͤltig beſchnitten ſind und dichte Waͤnde bilden. Dieſe ſind ein Lieblingsaufent⸗ halt für meine in den Fichtenwaͤldern lebende fahle Gras: muͤcke, Currucca eineracea, welche ich nirgends fo häufig, als dort antraf. In jedem ſolchen. Fichtenzaune hoͤrte ich eine fingen. In der Nähe von Münchberg bemerkte ich auch wie⸗ der Elſtern, welche ich ſeit meiner Abreiſe von Schleiz nicht geſehen, und Staaren, welche ich ſeit dem Weggange aus uns ſerm Rodathale nicht wieder wahrgenommen hatte. — Hinter Muͤnchberg ſah ich am 7. Mai noch mehrere braunkehlige Steinſchmaͤtzer, Saxicola rubetra, auf dem Zuge, von denen ſich mehrere Paare ſchon zuſammen hiel- ten. Daß ſie auf der Wanderung begriffen waren, bewies ihr Stillſchweigen; denn ſobald ein Singvogel an ſeinem Bruͤtort angekommen und die Witterung ſchoͤn iſt: begrüßt er die Heiz math mit Geſang. Viele ſingen ſelbſt auf dem Zuge; ſieht man einen maͤnnlichen Saͤnger im Fruͤhjahre, welcher bey ſchoͤ— ner Witterung nicht ſingt: dann kann man feſt uͤberzeugt ſeyn, daß er nicht an dieſer Stelle bleibt. Allein aus dem Singen eines Vogels iſt, wie ſchon bemerkt wurde, nicht zu ſchließen, daß er da, wo er ſeine Stimme hoͤren laͤßt, niſten wird. Die hier durchwandernden Blaukehlchen, Nachti— gallen, Baſtardnachtigallen und Schilfſaͤnger fingen, wie mehrere andere Arten, nicht ſelten in unſern Thaͤlern; allein nur die dem Teichſchilfſaͤnger nahe verwandten Subspecies brüten hier. Noch iſt kein Sumpfſchilfſaänger, und wenn er auch noch ſo ſchoͤn ſingt, hier geblieben, obgleich er ſchon an der Gera einige Stunden von Weimar bruͤtet. — Auf dem Wege von Muͤnchberg nach Baireuth fand ich nur die gewoͤhnlichen Voͤgel. Die Eeldlerchen wirbelten in der Luft, die Weißſchwaͤnze ſchnellten auf den Steinhaufen, die Finken ſchlugen in den Gärten, die Hausrothſchwaͤn⸗ ze fangen auf den Weiden, die Sperlinge zankten in den Zaͤunen, die Laubſänger flöteten in den Baumgruppen, die meiſten Bachſtelzen ſpielten mit ihrem langen Schwanze, die Brachpieper liefen die Furchen entlang, die Müller⸗ chen klapperten in den Hecken, und die fahlen Grasmuͤcken ſchwangen ſich ſingend in die Luft; allein keine Gartengras⸗ mucke, kein Seegler ließ ſich hoͤren. Dieſe bemerkte ich erſt in dem ſchoͤn und tief liegenden Baireuth. Ehe ich dieſes erreichte, war ich in Gefrees von dem Herrn Apotheker Funk, dem bekannten Botaniker, auf den zwiſchen Gefrees und Berneck liegenden Perlenbach aufmerkſam gemacht. Er, welcher mich mit vieler Guͤte aufnahm, hatte mir dieſen ſo genau beſchrieben, daß ich ihn ſogleich erkannte. Ich fand eine von den Kraͤhen herausgetragene, gut ers haltene Perlenmuſchel am Ufer, und hätte leicht verſucht wer⸗ den können, mehrere im Waſſer liegende für mich und meine Freunde mitzunehmen, denn ich wußte in Wahrheit nicht, daß dieſe Perlenmuſcheln Staatsgut ſind und von einem dazu nicht Berechtigten durchaus nicht aus dem Bache genommen werden dürfen. Ware es da nicht gut, bey der Bruͤck, welche ber Reiſende paſſiert, eine warnende Tafel anzubringen, damit der fremde Naturforſcher nicht ohne ſeine Schuld in Strafe verfalle. Bey Berneck beſtieg ich die alte Burg nicht ohne Mühe, und ſah mit Vergnügen in den tieffließenden ſchwarzen Main 689 herab. Waͤhrend ich uͤber die merkwürdige Gegend Betrach⸗ tungen anſtellte und hier, wie ſpaͤter bei Berneck, in den Felſen die Steinſperlinge vermißte, mich auch, jedoch lange ver» geblich, nach einem Wander- und Thurmfalken umſah: erſchien der letztere hoch in der Luft und wollte ſich, ehe er mich erblickte, auf die alte Burg herablaſſen. Sobald er mich zu Geſicht bekam: ſtieg er unter heftigem Geſchrey hoch in die Luft, ſchwebte in Kreiſen uͤber der Burg herum, und konnte ſich nicht eher entſchließen, den Ort zu verlaſſen, als bis ich von der Burg wieder herabgeſtiegen war und ihm, dem alten Bewohner derſelben, den Platz geraͤumt hatte. — Von Baireuth aus machte ich die Reiſe zu Wagen; bis jetzt war ich zu Fuße gegangen und hatte deßwegen Gele— genheit gehabt, alles recht genau zu beobachten. In Muggen⸗ dorf wurde angehalten. Die merkwuͤrdigen, an Fledermaͤuſen reichen Hoͤhlen von Tropfſtein ſind zu bekannt, als daß ich noͤ— thig haͤtte, hier etwas uͤber ſie zu ſagen. Wir aßen zu Mit⸗ tag die wohlſchmeckenden Forellen der Wieſent, welche, von der Rieſenburg aus geſehen, mit ihrem gruͤnlichen Waſſer einen ſchoͤnen Anblick darbietet. Ich ſah in ihr die Forellen, an de— nen ſie reich iſt, ſpielen, und ihre ſchoͤne Zeichnung nahm ſich in dem gruͤnlichen Waſſer noch ſchoͤner aus. Merkwuͤrdig war es mir, daß ich in dem felſenreichen Thale, durch welches wir gefahren waren, der ſogenannten fraͤnkiſchen Schweiz und auch auf der Rieſenburg nicht einen einzigen Steinſperling, Pyr- gita petronia, antraf. Dieſer Vogel wird auch im Saalthale, der einzigen Gegend, in welcher ich ihn bis jetzt antraf, immer ſeltner. Er hat dort namentlich die Felſen bey Rothenſtein, nicht weit von Kahla, und die Mauern der Schnecke im Muͤhl— thal bey Jena ganz verlaſſen, und iſt nur noch auf 2 bis 3 Burgthuͤrme beſchraͤnkt, in denen an ganz unzugaͤnglichen Ors ten wenige Paare niſten. — In Baiersdorf vor Erlangen erfreute mich das dort bruͤ— tende Paar des weißen Storchs, Ciconia alba Linn. Ich hatte ſchon auf der Reiſe dahin das Maͤnnchen wahrſcheinlich mit einem von Froͤſchen, Eidechſen und Inſecten angefuͤllten Kropfe nach dem Neſte ſchweben ſehen, und erblickte es jetzt nes ben ſeinem bruͤtenden Weibchen ſitzend, wie es daſſelbe durch ſein Klappern zu unterhalten ſchien. Das zaͤrtliche und mit unverkennbarer Liebe an feiner Brut haͤngende Storchpaar ges waͤhrte einen ſchoͤnen Anblick. — Am Sten Mai Abends hatte ich die große Freude, mei⸗ nen theuern Freund, den lieben Nichahelles, von Angeſicht zu ſehen. Wir waren ſchon lange Freunde, aber die perſonli— che Bekanntſchaft vereinigte unſere Herzen noch inniger mit ein⸗ ander. Man wird mir erlauben, hier uͤber den fruͤh verſtorbenen Naturforſcher, deſſen Beytraͤge die Leſer dieſer Blaͤtter gewiß ſtets mit großem Vergnügen empfangen haben, Einiges zu fas gen. Er war ein ſchoͤner Juͤngling von hohem Wuchſe, ſchlan— ker Geſtalt, regelmaͤßiger Geſichtsbildung, mit ſchoͤnen blauen Augen, aͤcht blondem Haar, einnehmenden Zügen und blühen- dem Ausſehen. Das Redliche, Biedere, Wohlwollende und ein reges gei⸗ ſtiges Streben zeigte ſich in ſeinem ganzen Weſen. Er hatte ſeine Zeit gut benutzt, ſo tuͤchtig gearbeitet, daß er bey ſeinem Iſis 1837. Heft 9. 690 Examen die erſte Cenſur erhielt, und auf ſeinen Reiſen durch Dalmatien, Iſtrien und Italien ſchoͤne Erfahrungen gemacht. Dieſe Reiſe gab dem bluͤhenden Juͤglinge etwas ganz beſonders Anziehendes, und ich erwartete von ihm fuͤr das Gedeihen der Naturwiſſenſchaften ſehr viel. Wer bedauert nicht, daß es der Vorſehung gefiel, ihn aus dem Vaterlande wegzufuͤhren und in Nauplia eines fruͤhen Todes ſterben zu laſſen. Ich verlebte bey ihm ſehr genußreiche Tage, ſtudierte ſei— ne reiche Bibliothek und feine ſchoͤnen Sammlungen. Er be ſaß damals 2 lebendige Schildkroͤten, von denen die eine neu war und ſpaͤter von ihm benannt und beſchrieben wurde, und viele aus Krain mitgebrachte Proteus anguinus. Es war fuͤr mich hoͤchſt anziehend, dieſe merkwuͤrdigen Thiere im Leben zu ſehen und zu beobachten, wie ſie auf und unter die in ihrem Waſſerbehaͤlter befindlichen Steine krochen, mit ſchlaͤngelnder Bewegung im Waſſer — ſie erhielten jeden Tag friſches — herumſchwammen und ihre rothen Kiemenbuͤ— ſchel bewegten. Doch mein Freund hat daruͤber mehr geſagt, und die Naturgeſchichte dieſer und der verwandten von ihm ent— deckten Art, von deren Richtigkeit ich mich auf den erſten Blick uͤberzeugte, ſo gut behandelt, daß jedes von mir noch beyge— brachte Wort als ein verlornes zu betrachten waͤre. — Michahelles Sammlung enthielt damals ſehr ſchoͤne und werthvolle Sachen. Ich hatte die Freude, ſie durch Fleder— und Spitzmaͤuſe zu bereichern und in ihr von ſeltenen Sachen zu ſehen die nordamericaniſchen Arten der Sippe Canis, von denen er mehrere und ſchoͤne Baͤlge beſaß, eine americani⸗ ſche Fiſchotter, mehrere ſchoͤne und ſeltene Raten, die große und neue Hufeiſennaſe — die erſtere, welche bekanntlich ſehr ſelten in Deutſchland iſt, aus den Hoͤhlen bey Muggen⸗ dorf, die letztere, wovon er mir ein Stuͤck verehrte, aus Dal⸗ matien — die neue haͤßliche Fledermausſippe aus Italien, die kleine Spitzmaus uſw. Sehr merkwuͤrdig war mir auch meines Freundes Samm⸗ lung der Lurche (Amphibien). Er hatte nicht nur viele ſeltene Schlangen und froſchartige Geſchoͤpfe aus Dalmatien, ſondern auch aus Spanien, und es war mir ſehr auffallend, in den ſpaniſchen unſere Froͤſche und Kroͤten in verjuͤngtem Maaßſtabe wieder zu ſehen, waͤhrend die aus dem Littorale vergroͤßert vor mir ſtanden. Meine Anſicht von den Arten und Gattungen, Species et Subspecies, wurde durch die Anſicht dieſer Ge— ſchoͤpfe von neuem beſtaͤtigt. Man ſagt: in Spanien, wo alle nicht bedeutenden Gewaͤſſer im Sommer austrocknen, koͤnnen die Lurche ihre gehörige Größe nicht erreichen. Allein was ge⸗ ſchieht, wenn die Pfuͤtzen und Suͤmpfe, in denen die Kaulquap⸗ pen (Larven) der froſchartigen Thiere leben, austrocknen? Sie vertrocknen mit, was ich in den 2 letzten heißen Sommern mit Augen geſehen habe. Sind aber die Thiere ein Mal vollkom— men ausgebildet: dann huͤpfen und kriechen ſie ſo lange, bis ſie Waſſer, Sumpf, feuchtes Gras oder feuchte Erde finden. So machen ſie es in Spanien ohne Zweifel auch: ſie werden dort nicht klein, weil ſie in den ausgetrockneten Pfuͤtzen und Lachen verweilen muͤſſen, fondern weil fie von kleinen Eltern abſtam⸗ men und einer kleinen Gattung angehoͤren. Wer kann behau⸗ pten, daß die Ureltern dieſer Lurche einſt ſo groß wie unſere Froͤſche und Kroͤten geweſen ſeyen!! 44 691 Beſonders wichtig waren mir die Voͤgel meines Freun⸗ des. Er hatte ſehr ſchoͤne nordiſche Sachen, welche mir natuͤr— lich nicht neu, aber doch der Vergleichung wegen lieb waren. Deſto belehrender waren fuͤr mich die ſuͤdlichen Voͤgelarten. Da ſah ich die ſchoͤnen italieniſchen Grasmücken und Rohr: fänger, als Curruca provincialis, melanocephala, sarda udgl., die Calamoherpe Cetti, die Caricicola (Calamoher- pe, Sylvia) melanopogon, cisticola udgl. Mit großem Ber: gnuͤgen muſterte ich die Reihe der ſuͤdlichen Rohrammern Cyn— chramus Boie; da ſah ich zuerſt dieſe Rieſen unter den Rohrammern, wie ich fruͤher in den nordiſchen die Zwerge dieſer Sippe erkannt hatte. Durch die Freundſchaft meines theuern Michahelles wurde es mir zum Theil mit moͤglich, ei— ne Sammlung dieſer Sippe zuſammen zu bringen, wie ſie in keinem andern Cabinette zu finden iſt. — Er beſaß damals mehrere ſeltene ſuͤdliche Möven, eine Geſellſchaft Steinhuͤhner und mehrere andere herrliche Sachen. — Allein auch die Univerſitaͤtsſammlung bietet manches Schoͤ— ne dar. Beſondere Freude machte mir Huͤbners Schmetter— lingsſammlung, welche recht ſchoͤn aufgeſtellt iſt und welcher man es heute noch anſieht, daß ein großer Kenner und ausge— zeichneter Forſcher ihr Urheber geweſen. Auch die Sammlung der gut erhaltenen Pflanzenthiere, beſonders die der Korallen hat mir ſehr gefallen. Unter den Saͤugthieren war mir beſon— ders eine ſchoͤne Viverra merkwuͤrdig, und neben dem Schna— belthiere nahm ſich die Echidna hystrix recht artig aus. Un: ter den Lurchen zeichneten ſich mehrere ſeltene Schlangen aus; ſo war auch unſere Kreuzotter, Vipera berus, ſo praͤchtig praͤpariert, daß man die Giftzaͤhne recht deutlich bemerken konnte. — Unter den Voͤgeln waren viele, die mich anzogen, beſon— ders ein ſchoͤner Buceros, der in den Sammlungen, feltene, neuerlich auch in Deutſchland bemerkte Turdus minor, ein Kaſuar und ein Vultur fulvus, der letztere beſonders um deß⸗ willen merkwuͤrdig, weil er auf dem Fichtelgebirge erlegt wor— den war. Er gibt einen neuen Beweis, daß dieſer Geier doch zuweilen unſer Vaterland beſucht. — Ueberhaupt hat ſich in neuerer Zeit das Muſeum der Univerſitaͤt zu Erlangen bedeutend vermehrt, obgleich es der fortdauernden Bereicherungen noch ſehr bedarf, um dem jetzigen Stande der Naturwiſſenſchaften einigermaaßen angemeſſen zu ſeyn. — Es wurden mir von einem der Herren Profeſſoren in Erlangen Zaͤhne einer Spitzmaus der Urwelt, welche in den Hoͤhlen bey Muggendorf gefunden waren, vorgelegt, und ich hatte die Freude, ihm dieſelben Zaͤhne an den Gattungen der ausgeſtopften Spitzmaͤuſe, welche ich bey mir hatte, zu zeigen, ſo daß er ſie ſelbſt fuͤr vollkommen gleich erkannte. Hier haben wir alſo den ſeltenen Fall, daß ein Geſchoͤpf der Urwelt mit einem jetzt noch lebenden im Zahnbau voͤllig uͤbereinſtimmt. Um Erlangen fand ich uͤbrigens die gewoͤhnlichen Voͤgel, Rabenkrähen, Gartenelftern, Eichelheher, Gruͤn— und Buntſpechte, Kleiber, Baumlaͤufer, rothruͤcki⸗ ge Wuͤrger, gefleckte Fliegenfaͤnger, Grünlinge, Finken, Sperlinge, die verſchiedenen Grasmuͤcken, 692 Rothſchwaͤnze, Kothkehlchen, Miſtel- und Sing: droſſeln, Laubſaͤnger, Baumpieper, Feld- und Hai⸗ delerchen, Meiſen- und Goldhaͤhnchen, Tauben und Feldhuͤhner, Haus- und Kauchſchwalben, Seeg— ler udgl. Einſt hoͤrte ich in einem Garten den Geſang eines Vogels, welcher mir gaͤnzlich unbekannt war; ich gieng ihm ſo lange nach, bis ich ihn ſehen konnte, und erkannte in ihm den in der Freyheit noch nie geſehenen Girlitz, Loxia serinus. Auf einer Fahrt nach Nuͤrnberg ſah ich nicht nur die ſchon angeführten Voͤgel, ſondern hörte auch einen Schwarz: ſpecht, den ich ſelbſt am Fichtelgebirge hinwandernd nur ein Mal bemerkt hatte. Auch bemerkte ich auf dieſem Wege, wenn mich mein Gedaͤchtniß nicht taͤuſcht, einige Saatkraͤhen, welche wahr— ſcheinlich zu einer nicht weit entfernten Colonie dieſer Voͤgel gehörten. — In Nürnberg betrachtete ich mit großer Freude Sturms Vogel- und Inſectenſammlung, welche eine wahre Zierde dieſer beruͤhmten Stadt ſind. Die Voͤgel und Inſecten ſind ſehr gut gehalten und ſchoͤn aufgeſtellt, und ich kann nicht umhin, auf ſeine Fauna, von welcher einige Hefte mit herrlichen Ab— bildungen erſchienen ſind, aufmerkſam zu machen. Sie ver⸗ dient von allen Freunden der Naturgeſchichte befoͤrdert und un— terftügt zu werden. Seine Vogelſammlung enthaͤlt viel Selte⸗ nes und Schoͤnes, herrliche Kolibri, wunderſchoͤne Huͤhner und Tauben, viele Stuͤcke der von Sieber aus Auſtralien mitgebrach— ten Voͤgel, unter andern den herrlichen reinweißen Habicht aus dieſem merkwuͤrdigen Lande. Beſonders wichtig war mir die von mir damals noch nicht geſehene weibliche Menura su- perba, welche deutlich zeigt, daß die Menura wie Penelope ein Huhn iſt und ohne alle Widerrede unter die Gallinae ge⸗ ſtellt werden muß, was von großen Naturforſchern auch bereits geſchehen iſt. Die bisher zu Menura gerechneten, unter die Huͤhner nicht paſſenden Arten muͤſſen von dieſer Sippe getrennt werden. Die Freundlichkeit, mit welcher Herr Sturm und ſeine Soͤhne Fremde aufnehmen, und die Guͤte, mit welcher ſie dieſen ihre herrlichen Schaͤtze zeigen, verdient allgemeine Aner⸗ kennung, und wird von mir nie vergeſſen werden. In der Naͤhe dieſer beruͤhmten Stadt hoͤrte ich an den Ufern der Pegnitz den Teich- und Weidenſchilfſaͤnger, Calamoherpe arundinacea et salicaria, und fand die oben genannten gewoͤhnlichen Voͤgel. Gern hätte ich, hauptſaͤchlich um Wolfs Andenken zu eh— ren, deſſen Wittwe und Sohn ich mit Vergnuͤgen ſprach, die Dutzendteiche beſucht, um den Ort zu ſehen, an welchem der verſtorbene Naturforſcher manches beobachtete; allein da dieſe 1 Stunde von Nuͤrnberg entfernt ſind und meine Zeit ſtets ſehr beſchraͤnkt war, mußte ich auf dieſen kleinen Ausflug ver⸗ zichten. Uebrigens fand ich beſtaͤtigt, was mir dieſer Ornitho⸗ log in der letzten Zeit ſeines Lebens ſchrieb, nehmlich: daß die Zahl der ſeltnern Waldvoͤgel ſich durch das Niederſchlagen der großen Baumſtaͤmme gar ſehr vermindert hat. Es horſtet kein Schlangenadler, Circaétos, mehr in der Gegend von Nuͤrnberg, ja die Raubvoͤgel ſind dort ſo ſelten geworden, daß ich auch nicht einen einzigen in der Naͤhe der Stadt oder auf dem Wege ſah. Mit Vergnügen hörte ich mehrere Stubenvoͤ⸗ 693 gel in der Stadt, wie in Erlangen, wo mich mehrere vorzuͤgli⸗ che Sproſſer, unter ihnen ein ausgezeichneter Nachtſchlaͤger oft und ſehr ergoͤtzten. Am meiſten aber zog mich der Schlag ei— nes Edelfinken in Nuͤrnberg an, welcher den haͤrzer Doppelſchlag ſo vollſtaͤndig und ausgezeichnet vortrug, daß ich ſeines Gleichen nie gehoͤrt habe. — Nach 8 ſehr gluͤcklichen und lehrreichen Tagen, fuͤr wel— che ich meinem verſtorbenen Freunde heute noch danke, reiſte ich von Erlangen ab, nicht ahnend, daß der damals fo bluͤhende und kraͤftige Juͤngling wenige Jahre nachher zwar in einem claſſiſchen Lande, aber doch fern von dem heimathlichen Boden ſeinen Tod finden ſollte. — Auf der Reiſe von Erlangen nach Bamberg fand ich die gewohnlichen Voͤgel und konnte fie, da ich zu Wagen war, nicht genau beobachten. In Bamberg blieb ich faſt einen gan— zen Tag. Das erſte, was ich beſah, war die Menagerie des Herrn von Dinter. Sie enthielt damals außer merkwuͤrdi— gen Katzenarten, Hyaͤnen, Affen und 11 Stuͤck Schlangen, welche mir beſonders merkwuͤrdig waren. Ich hatte ſie ſchon in Erlangen geſehen; allein ſie waren mir zu wichtig, als daß ich ſie nicht noch ein Mal haͤtte muſtern ſollen. Es waren mehrere ſchoͤne Arten der Sippe Python unter ihnen, und es war mir hoͤchſt merkwuͤrdig, ähnliche Unterſchiede in der Schaͤ⸗ delbildung, wie bey den Voͤgeln zu bemerken. Bey der einen Gattung war der Kopf breit, bey der andern ſchmal, bey der einen platt, bey der andern gewoͤlbt, und ſie zeigten darinn bedeutende, uͤbrigens aber geringe Unterſchiede. Da ich ſchon ein Mal die Menagerie, aber nicht das Fuͤttern der Schlangen geſehen hatte, gewaͤhrte der Herr von Dinter mit vieler Guͤte meine Bitte, der groͤßten Schlange etwas zu freſſen zu geben. Ich kaufte einen halb erwachſenen Haushahn, welche der 11 Fuß langen Schlange vorgehalten wurde. Da ſie wenig hungerig war ſo ſchnappte ſie zwar nach ihm; allein ſie mußte die Kinn⸗ laden noch ein Mal öffnen, ehe der Hahn fo weit in ihren Rachen kam, daß ſie ihn durch Zuſammendruͤcken der Kinnladen tödten konnte, was ſehr ſchnell geſchah. Allein noch war der Hahn, verſteht ſich mit Fuͤßen und Federn, den Kopf nach innen gerichtet, keineswegs über den Schluß der Kinnladen hin: weg. Dieſes gieng ſo langſam, daß die Frau von Dinter ſich veranlaßt fand, nachzuhelfen, indem ſie den Hahn hinten mit der Hand ergriff und in den Rachen der Schlange hineinſchob. Endlich erweiterte ſich vermoͤge der bekannten Einrichtung des Kinnladengelenks der Rachen ſehr; der Hahn glitt uͤber die bedenkliche Stelle hinweg und dann ſehr ſchnell in den Magen hinab. Man ſah ſein Hinabgleiten deutlich an einem großen Buckel, und man bemerkte an dieſem, daß die Speiſeroͤhre nicht gerade unten, ſondern zum Theil auf der Seite, und zwar wie bey manchen Voͤgeln auf der rechten liegt. Ich habe dieſes Verſchlingen des Hahnes fo genau be— ſchrieben, um die Behauptungen derjenigen, welche ſagen, daß die Schlangen große Thiere mit Leichtigkeit verſchlaͤngen, zu entkraͤften. Wenn ein 11 Fuß langer Python an einem halb: wuͤchſi gen Haushahne vollkommen zu ſchlucken hatte; wie ſoll ein zwanzigfuͤßiger große Ziegen udgl. hinunterwuͤrgen! Ueberhaupt kann ich dieſe Gelegenheit nicht voruͤbergehen laſſen, ohne im Namen mehrerer fuͤr die Schlangen ſich inter— 694 eſſierender Naturfreunde die Bitte auszuſprechen, daß ein mit der Naturgeſchichte ider Schlangen Vertrauter — Herr Schle— gel in Leiden Eönnte vielleicht wegen feiner ungewoͤhnlichen Kennt: niſſe und wegen der außerordentlichen Huͤlfsmittel, welche ihm ſeine Stellung in jeder Hinſicht darbietet, die Aufgabe am Be⸗ ſten loͤſen — die großen Schlangen umſtaͤndlich und genau ſchildern moͤchte. Der Prinz Maximilian von Wied, gewiß ein competen⸗ ter Richter, ſagt in ſeinen Beytraͤgen zur Naturgeſchichte von Braſilien, daß jeder Eingeborne lächle, wenn ein Fremder fra: ge, ob die americaniſchen Rieſenſchlangen, die Gattungen der Sippe Boa dem Menſchen gefährlich ſeyÿen. Niemand fuͤrchtet ſich vor ihnen, denn man hat kein Beyſpiel, daß eine derſelben ein Kind, noch weniger einen Erwachſenen verletzt haͤtte. Deſto mehr ſcheuen alle Americaner die Giftſchlangen, beſonders die Klapperſchlangen, Crotalus horridus. Auf der andern Seite ſagen Nachrichten, daß die großen Schlangen, bes ſonders die Schlinger allerdings gefaͤhrlich ſeyen. Ich erinnere mich genau, geleſen zu haben, — wenn ich mich nicht irre, in dieſen Blaͤttern — daß ein Englaͤnder durch eine große Boa, die er lebendig beſaß, in wirkliche Lebensgefahr kam. Er will dieſer ein kleines Thier zu freſſen geben; die, wahrſcheinlich ſehr hungerige Schlange beiſt zu, und ergreift, weil das vorgehaltene Thier zu klein iſt, den Daumen ihres Herrn mit den ſpitzigen Fangzaͤhnen. Der Englaͤnder will ſei— nen Daumen nicht gern einbuͤßen, und ſucht deßwegen ſeine Hand mit Gewalt zuruͤckzuziehen. Als aber die Schlinge merkt, daß ihr die Beute entrinnen will, ſchlingt ſie ſich mit einem Male um den Koͤrper ihres Herrn herum, und zieht den um ſeinen Hals herumgehenden Ring ihres Koͤrpers ſo eng zuſam— men, daß ſie ihn erdroſſelt haben wuͤrde, wenn er nicht ſeine linke Hand zwiſchen ſeinen Hals und den Ring der Schlan— ge gebracht und dadurch des Erdroſſeln verhindert haͤtte. Die auf ſeinen Huͤlferuf herbeyeilenden Leute hatten Muͤhe, ihn von Umſchlingungen der Schlange zu befreyen, und konnten den Daumen nicht anders aus ihrem Rachen herausbringen, als daß ſie ihr die Zaͤhne herausbrachen. Eben ſo erinnere ich mich, geleſen zu haben, daß eine Schlange aus Oſtindien, welche ſich auf einem engliſchen, nach der Heimath ſeegelnden Schiffe be— fand, unter Weges eine ziemlich große Ziege verſchlungen habe. Das ſind Thatſachen, welche Glauben verdienen; denn von den Berichten der Reiſenden, welche, wahrſcheinlich ohne je eine große Schlange in der Freyheit geſehen zu haben, Menſchen, ja Ochſen von Schlangen freſſen laſſen, will ich gar nichts ſagen. — Noch viel auffallender ſind neuere Nachrichten uͤber die Waſſerſchlangen, welche in den großen Fluͤſſen Africas leben und ſo groß, ſtark und furchtbar ſeyn ſollen, daß ſie einen oft gluͤck⸗ lichen Kampf mit den Krocodillen beſtaͤnden. Es wurde dabey ausdruͤcklich bemerkt, daß das Krocodill nur dann Sieger bliebe, wenn es ihm gelaͤnge, die Schlange an den weichen Theilen des Unterkoͤrpers zu packen und fie hier fo zu verwunden, daß ſie zur Fortſetzung des Kampfes untuͤchtig werde. Waͤre es aber der Schlange gegluͤckt, das Krocodill zu umſchlingen: dann ziehe ſie die Ringe ihres ungeheuern Koͤrpers ſo zuſammen, daß fie nicht nur den Panzer, ſondern auch die Rippen des Kroco— dills zerbreche. Welche ungeheuere Kraft gehoͤrt dazu! — 695 Nimmt man zu dieſem Allen nun noch die Nachrichten von den Waſſerſchlangen des Meeres — der Umſtand, daß man noch keine hat erlegen koͤnnen, iſt kein Beweis gegen ihr Daſeyn — ſo erſcheint der Wunſch vieler Freunde der Natur— geſchichte, daß es einem Schlangenkundigen gefallen moͤge, alle die glaubwuͤrdigen Nachrichten uͤber die großen Schlangen in dieſen Blaͤttern zuſammenzuſtellen und das Ergebniß ſeiner cri— tiſchen Forſchungen mitzutheilen, gewiß ſehr begruͤndet, und ſie alle hoffen mit mir auf die baldige Erfüllung deſſelben. Bey dem Herrn von Dinter ſah ich auch 2 Blap— perſchlangen, eine aus Nord- und eine aus Suͤdamerica, zwey ganz entſchieden verſchiedene Gattungen, welche ich aber in der Vorausſetzung, daß die Unterſchiede derſelben bekannt ſeyen, damals nicht beſchrieben habe uud jetzt nicht mehr bes ſchreiben koͤnnte. Merkwuͤrdig war mir eine abgeworfene Haut der nord— americaniſchen Rlapperſchlange, an welcher man deutlich ſah, daß beym Haͤuten auch die Haut des Vordermundes er— neuert wird; denn es zeigten ſich deutlich die Oeffnungen, aus denen die Giftzaͤhne hervorgetreten waren. Das Betragen beyder war ſehr verſchieden. Die ſuͤdame⸗ ricaniſche war ſehr traͤge und matt; ſie lag faſt bewegungslos in ihrem, mit einer Drathdecke verſehenen, und einer wollnen Decke ausgelegten Kaſten. Sie hatte, nach der Verſicherung ihres Beſitzers, in 18 Monaten nichts gefreſſen, aber dennoch von Zeit zu Zeit kalkartigen Koth fallen laſſen. Woher kam ihr dieſer? Aus dem lauwarmen Waſſer, in welches fie zu: weilen, um ſich zu baden, gebracht wurde, konnte ſie doch un— moglich Nahrungsmittel genommen haben. Die nordamerica⸗ niſche war ſehr munter. Sie richtete ſich hoch auf, ſtreckte ih— re getheilte Zunge weit heraus und klapperte in Abſaͤtzen, was ein aͤhnliches Geraͤuſch wie eine kleine Kinderklapper machte. Da ich ſehr wuͤnſchte, die Wirkung des Giftes zu ſehen: war der Herr von Dinter ſo guͤtig, eine fluͤgge Taube in ihr Behaͤltniß zu thun. Allein die Schlange bekuͤmmerte ſich ſo wenig um die Taube, als dieſe um jene. Die Schlange hatte ihren Kopf emporgehoben, ſtreckte die Zunge heraus und klapperte, waͤhrend die Taube neben ihrem Koͤrper hinlief, als waͤre die Schlange das unſchuldigſte Thier von der Welt. Ein neuer Beweis von der Unrichtigkeit aller jener Be— hauptungen, nach denen die Giftſchlangen die in ihre Naͤhe kommenden Thiere verſteinern ſollen. Man hat viel von einem Gifthauche derſelben geſprochen und geſagt, er betaͤube die ihm ausgeſetzten Thiere fo ſehr, daß fie zum Entfliehen ganz unfaͤ— hig wuͤrden, und wenn ſie hoch ſaͤßen, herabſtuͤrzen muͤßten und ſo nicht ſelten der unten lauernden Schlange geradezu in den Rachen fielen. Ich uͤberzeugte mich im Gegentheile, daß we— nigſtens die Taube ihren gefaͤhrlichen Feind gar nicht kannte. — Nach einiger Zeit wurde die Taube wohl behalten aus dem Kaͤfige wieder herausgenommen. — In Bamberg ſah ich auch die ſchoͤne oͤffentliche Samm— lung, welcher Herr Dr. Linder mit ungemeiner Sorgfalt und Uneigennuͤtzigkeit vorſteht, was allgemeine Anerkennung verdient. Diefe Sammlung enhielt ſchon damals ſehr viel Schönes, und iſt ſeit jener Zeit, wie ich hoͤre, bedeutend vermehrt worden. Unter den Saͤugthieren zeichnete ſich ein praͤchtiger Loͤbe, un— 698 ter den Voͤgeln ein 11 — 12 Fuß hoher Strauß — ich fah ihn nirgends fo groß und ſchoͤn — unter den Lurchen eine co= loſſale Rieſenſchlange, eine Boa constrietor von unge⸗ wöhnlicher, nach der Angabe Herrn Lindners von 40 Fuß Laͤn⸗ ge aus. Schade, daß der Ausſtopfer fie um eine weiße Hirſch⸗ kuh geſchlungen hatte; denn beyde kommen in der Freyheit nie zuſammen. Noch waren da eine Menge Kolibri, Zuckerfreſſer udgl., viele ſchoͤne Muſcheln, z. B. die Wendeltreppe und mehrere koſtbare auslaͤndiſche Arten, viele Perlmuſcheln udgl. Schon in Erlangen hatte ich in dem dortigen Muſeum den ſehr großen Unterſchied zwiſchen den morgenlaͤndiſchen und deutſchen Perlen bemerkt; denn dieſer iſt in Bezug auf Waſſer, Schoͤnheit und Glanz ſo bedeutend, daß, wer die oſtindiſchen betrachtet hat, die deutſchen gar nicht anſehen mag. Unter den Inſecten waren viele Prachtſtuͤcke vorhanden. Sehr gut erhal— ten zeigten ſich viele auslaͤndiſche große Schmetterlinge, deren Namen mir jetzt nicht mehr gegenwärtig find. Die Agri- pina und mehrere prachtvolle auslaͤndiſch Schiller, Schwaͤr— mer, Spinner, und andere ſind mir noch in friſchem Andenken. Dieſes Muſeum befindet ſich in einem ſehr ſchoͤnen Locale und iſt elegant aufgeſtellt, wenn auch hie und da eine mehr natuͤrliche Anordnung zu wuͤnſchen waͤre. — In der Stadt Bamberg ſah ich eine Steindroſſel im Kaͤfig; allein ſie that mir nicht den Gefallen, ihre floͤtende Stimme hoͤren zu laſſen. Um Bamberg herum fand ich die ſchon fruͤher bey Baireuth bemerkten Voͤgel, aber ebenſowenig eine Nachtigall, als ich bis jetzt auf der ganzen Reiſe eine im Freyen bemerkt hatte. Den andern Morgen trat ich die Reiſe zu Fuß nach Klos ſter Banz an. An den Ufern des Mains fand ich außer den ſchon genannten Vögeln den Wieſenſteinſchmaͤtzer, Saxi- cola rubetra, welcher dort ziemlich haͤufig zu bruͤten ſcheint. Einzelne Stieglitze ließen fi hören. Auf den die Straße ein— faſſenden Bäumen ſaß ein ſchwarzſtirniger Wuͤrger, La- nius minor Linn., welcher wenig ſcheu war, von Zeit zu Zeit von dem Boden einen Käfer oder ein anderes Inſect fieng und noch auf dem Zuge zu ſeyn ſchien. Als ich am Maine hin- wandernd eine große Kiesbank ſah: dachte ich bey mir ſelbſt: „Hier koͤnnten recht gut kleine Regenpfeifer wohnen,“ und in demſelben Augenblicke flog ein Paar von Aegjalitis (Chara- drius) minor mit ihrem pfeifenden Geſchrey auf, ſchwebte eine Zeit lang uͤber dem Fluſſe hin und her und ließ ſich auf dem entgegengeſetzten Ufer außer Schußweite von mir nieder. In der Naͤhe von Banz hoͤrte ich auf den ſchon gras— reichen Wieſen das Schwirren des Strumpfwirkerſtuhles, und erkannte bald den auf einer Weidenſpitze ſitzenden Grauammer, Emberiza miliaria Linn. Ich erkannte von neuem, daß der Name Strumpf⸗ wirker, welchen er in Norddeutſchland fuͤhrt, ſehr paſſend iſt; denn wer nur ein Mal einen Strumpfwirkerſtuhl gehoͤrt hat, erkennt ihn in dem Geſange dieſes Vogels ſogleich wieder. Ich traf 2 bis 3 Paar dieſer Voͤgel an, die einzigen, welche ich auf der ganzen Reiſe ſah, konnte aber nur die Maͤnnchen zu Geſicht bekommen. An dem Berge, auf welchem Banz liegt, ſah ich mehrere Uferſchwalben, Hirundo riparia Linn., die erſten, welche 697 ich auf der Neife antraf. Sie hatten wahrſcheinlich in den ſtei⸗ len, nicht weit entfernten Abhaͤngen ihre Neſter. Sie flogen wie gewöhnlich in der Geſellſchaft der Hausſchwalben, Hirun- do urbica Linn., allein ihre Geſellſchaft konnte nicht groß ſeyn; denn ich bemerkte hoͤchſtens 5 — 6 Paare. Sehr wun⸗ derte ich mich, in dem herrlichen Laubwalde, mit welchem der Berg, auf dem Banz liegt, bewachſen iſt, auch nicht eine Nachtigall zu hoͤren; ich hoffte dieß, da man mir geſagt hatte, daß es dort dieſe königlichen Sänger gebe, mit großer Zuver⸗ ſicht; allein entweder waren fie wirklich nicht vorhanden, oder ſie ſchwiegen, was ich kaum glaube, da die Witterung ſehr ſchoͤn und es Vormittags und gegen Abend war, als ich die Stelle unterſuchte. — In Kloſter Banz machte ich die Bekanntſchaft mit dem dort angeſtellten würdigen Geiſtlichen, dem Herrn Pfarrer Geyer, einem Manne, welcher durch den Reichthum feiner Kenntniffe und die Richtigkeit feiner religiöfen Anſichten feiner Kirche Ehre macht und mich, den proteſtantiſchen Geiſtlichen, wie einen geiſt⸗ lichen Bruder aufnahm. Er zeigte mir mit vieler Guͤte die hoͤchſt merkwuͤrdige Sammlung von den in der Umgegend von Banz gefundenen Verſteinerungen, welche groͤßten Theils durch ſeine Bemuͤhungen entſtanden iſt und vieles Herrliche und Seltene enthält, weßwegen kein jene hoͤchſt angenehme und ans ziehende Gegend beſuchender Naturforſcher ſie ungeſehen laſſen darf. Als nun Herr Geyer bemerkte, mit welcher Freude ich die Ruͤckenwirbel der Ichthyoſaurier und die andern Merkwuͤr— digkeiten dieſer ſehr ſchoͤnen Sammlung betrachtete : oͤffnete er alle Schubladen, und ich ſah mit Staunen eine Menge verſtei⸗ nerte, in der Naͤhe von Banz gefundene Geſchoͤpfe, welche theils gar nicht mehr vorhanden ſind, theils nicht naͤher als in dem Mittelmeere vorkommen. Zu den letztern gehörte eine Se- pia, gewöhnlich aber ſehr unrichtig Dintenfiſch genannt, welche ich ſchon bey Michahelles ganz vorzüglich erhalten be= wundert hatte. Die bey Kloſter Banz gefundene iſt vollkom⸗ men verſteinert, und ſehr geſchickt ſo in zwey Theile zerſchlagen, daß man aͤußerlich den Sprung kaum bemerkt, aber wenn man die beyden Theile auseinander legt, innwendig mit Verwunde⸗ rung den vollkommen gut erhaltenen Dintenſtoff wahrnimmt. — Auf dem Wege von Banz nach Koburg hoͤrte ich Pirole und die ſchon mehr genannten gewöhnlichen Voͤgel. Als ich in den Itzgrund eintrat, ertoͤnten die mit Wei⸗ dengebuͤſch bewachſenen Ufer der Itz von dem abwechſelnden, aber dem des Sumpfſchilfſaͤngers lange noch nicht gleichkommenden Geſange des Weidenſchilfſaͤngers, der Calamoherpe sa- licaria. Ich habe dieſen Vogel mirgends ſo haͤufig gefunden, als an jenem Fluſſe. Endlich erfreute mich auch der Schlag der auf der ganzen Reiſe vermißten Nachtigallen. Sie waren in den mit wenigem Gebuͤſche bewachſenen Gaͤrten in der Naͤ⸗ he der Landſtraße, und zwar ſo haͤufig, daß faſt beſtaͤndig zwey Schläger mit einander wetteiferten, was den Geſang ungemein belebte. Ich bemerkte bey dieſer Gelegenheit, daß die eine der andern nacheifernde Nachtigall ſehr oft dieſelben Touren nach⸗ fang, welche ihr Vorbild vorgetragen hatte. Es ſchien, als wollte ſie ihr, wenn dieſe eine Glanztour hervorgebracht hatte, durchaus keinen Vorzug laſſen. Die beobachteten waren ſehr gute Schlaͤger und häufig bis in die Naͤhe der Stadt anzu: treffen. Ein anderer Vogel, den ich nirgends ſo haͤufig als auf den die Straße einfaſſenden lombardiſchen Pappeln bemerkte, iſt Iſis 1837. Heft 9. 698 der Stieglitz, Fringilla carduelis Linn. Es machte mir große Freude, dieſen Vogel, der in der Gegend meines Wohn— ortes ſehr ſelten niſtet, einmal fo ungemein haufig zu ſehen. Man hoͤrte ſeinen Geſang ſo oft und ſo ununterbrochen, daß man haͤtte glauben ſollen, jede Pappel beherberge ein Paͤrchen dieſer ſchoͤnen Voͤgel, was allerdings nicht der Fall war. Spaͤ⸗ terhin habe ich die Bemerkung gemacht, daß auch der Stieglitz zuweilen ein zigeunerartiges Leben fuͤhrt, was ich bey einer an— dern Gelegenheit genauer ſchildern werde, hier aber aus dem Grunde bemerke, damit irgend jemand, welcher jetzt auf der Straße unterhalb Koburg wandernd vielleicht weniger Stieg: litze dort antreffen ſollte, nicht glaube, ich haͤtte mich ge— taͤuſcht, oder die Sache uͤbertrieben. — In Koburg machte ich die angenehme Bekanntſchaft des Herrn Hofapothekers und Raths Donauer, welcher mir aus: gezeichnete Guͤte bewies, und die Gewogenheit hatte, einen vom Erzgebirge erhaltenen Zwergkauz, Glaueidium passerinum Boje (Strix pygmaea Bechst.) zu ſchenken, wodurch er mir eine ſehr große Freude machte. Auch ſah ich bey ihm einen ausgeſtopften weißen Edelfinken. Des andern Tages beſuchte mich der Herr Canzelliſt Weiß und zeigte mir feine Stuben— voͤgel, unter denen ſich ſchoͤne Saͤnger, namentlich herrliche Nach— tigallen, Baſtardnachtigallen, Gartengrasmuͤcken, Moͤnche udgl. befanden. Er beſaß auch einen braunkehligen Stein— ſchmaͤtzer, Saxicola rubetra, welcher den Finkenſchlag ſchlug, und eine Schafſtelze, Budytes flavus Boje, welche mir ganz beſondere Freude machte. Sie lief unter andern Voͤgeln in einem unter dem Ofen befindlichen Kaͤfige herum, und trug ſich außerordentlich nett und ſchoͤn. Ich uͤberzeugte mich von neuem, daß dieſe und die Bachſtelzen im Zimmer ſich am beſten befinden, wenn ſie in einem langen Kaͤfige ſich gehoͤrig auslaufen koͤnnen; denn herum zu laufen iſt dieſen Thieren zur andern Natur geworden. Alle Stubenvoͤgel, welche Herr Weiß beſaß, waren ſehr ſchoͤn. Ich beſuchte die Umgegend von Koburg und fand beſon— ders in dem Thiergarten herrliche Wachtigallen, hie und da ſchoͤne Baſtardnachtigallen, gefleckte Sliegenfaͤn— ger, in der Stadt die MNauerſeegler, Schwalben, perlinge, Sausrothſchwaͤnze, in den Gärten Edel—⸗ finken, Gruͤnlinge, Pirole, Laubſaͤnger, Gras: muͤcken udgl. Nachmittags beſuchte ich die ſchoͤne Roſenau. Hier erfreuten mich die kanadiſchen Gaͤnſe, eine Saatgans und eine Menge Faſane. Die letztern liefen meiſt paarweiſe auf den gruͤnen Wieſen herum, und ich hatte da Gelegenheit, die Federhoͤrner, welche das Maͤnnchen zur Begattungszeit zeigt und welche an beyden Seiten des Kopfes emporſtehen und ihm ein ganz eignes Anſehen geben, genau zu betrachten. Da ge⸗ rade ein Hahn todtgebiſſen war: hatte der Herr Faſanenjaͤger die Güte, ihn mir mitzugeben. Ich baͤlgte ihn auf der Stelle ab und ſteckte den Balg bequem in die Taſche. Merkwuͤrdig iſt es, daß es in der Roſenau keine Nachtigallen gibt; ich hoͤrte wenigſtens keine, und erfuhr, daß die Bemuͤhungen, dieſe Mei— ſterſaͤnger dort einheimiſch zu machen, ganz fruchtlos geweſen waren. Man hatte naͤmlich Wachtigallen eingefangen und in Roſenau losgelaſſen. Da aber dieſe Thierchen Flügel has ben: fo hatten fie dieſe gebraucht, um einen ihnen wenig zuſa— genden Ort zu verlaſſen. 44* 699 Auf dem Wege nach Sonnenberg hörte ich die gewoͤhn— lichen Waldvoͤgel, naͤmlich Rabenkraͤhen, einzelne Rolf: raben, Eichelheher, Schwarzſpechte, Gruͤn- und große Buntſpechte, Miſtel- und Singdroſſeln, aber nur 2 Amſeln — dieſe lieben Thiere waren wie die Zaunkoͤ⸗ nige, von denen ich nur einen bei Koburg bemerkt hatte, im Januar deſſelben Jahres durch die Kaͤlte umgekommen — Mönche, graue und fahle Grasmücken, ſchwirrende und Fichtenlaubſaͤnger, Guckgucke, Saidelerchen udgl. RXreuzſchnäbel ſah ich nur an den Fenſtern der Waldbe— wohner und zwar nur die Gattungen des [Fichtenkreuz— ſchnabels, und nicht einen einzigen zweybindigen. Ich gieng den andren Tag lange Zeit an großen Wald— baͤchen hin; allein ich ſah nur hie und da eine ſchwefelgel— be Bachſtelze, im Ganzen aͤußerſt wenige, und ob ich gleich ziemlich weit an den Waldbaͤchen hinaufgieng, gar keinen Waſ— ſerſchmaͤtzer. Ich will nicht behaupten, daß es im Fruͤhjah— re 1830. gar keine Waſſerſchmaͤtzer an den Baͤchen und Fluͤſſen des Thuͤringer Waldes gegeben habe; allein ſeltner, un— gleich ſeltner als ſonſt waren ſie gewiß, und es iſt mir nicht unwahrſcheinlich, daß auch ihnen die ungewoͤhnliche Kälte des Januar 1830. verderblich geworden war. Weiße Bachſtelzen gab es uͤberall in großer Anzahl aus dem ſchon oben angeführten Grunde. Es war mir ſehr auffallend, unter den unzähligen Finken, [welche ich auf meiner Fußreiſe uͤber den Thuͤringer Wald hoͤrte, keine vorzuͤglichen Schlaͤger zu finden. Ich erklaͤrte mir dieſes Raͤthſel durch die Annahme, daß die guten Schlaͤger von den vielen Liebhabern des Finkenſchlages auf dem Thuͤringer Walde weggefangen wuͤrden. Allein auch in den Orten, welche Bechſtein als Haupt— ſitze der im Kaͤfige gehaltenen guten Finken nennt, z. B. in Lauſcha und Steinach, hoͤrte ich keine ausgezeichneten Schlaͤger. Es waren allerdings mehrere vorhanden, welche den Reitzug recht gut vortrugen; allein einen ſchoͤnen Doppelſchlaͤger, wie ich ihn in Nuͤrnberg gehoͤrt hatte, ſuchte ich auf dem ganzen Thuͤringer Walde, durch welchen iſt reiſte, vergebens. Der Herr Aſſeſſor Windorf in Saalfeld, welcher mich, wie von einem alten und ſo lieben Freunde zu erwarten war, ſehr liebreich aufnahm, loͤſte mir das Raͤthſel durch die Verſi— cherung, daß die Finkenliebhaberey auf dem Thuͤringer Walde ſehr abgenommen habe, und vielleicht bald ganz verſchwinden werde. Da nun der haͤrzer Doppelſchlag in ſeiner Vollkommen— heit in der freyen Natur ſchwerlich gefunden wird, ſondern ein Erzeugniß der Kunſt iſt und nur durch große Muͤhe zu Stande gebracht wird, ſo iſt es begreiflich, daß ich ihn nicht hoͤrte. Die— ſer Verſicherung Herrn Windorfs iſt um ſo mehr Glauben beyzumeſſen, je genauer er als ein großer Freund und Kenner des Finkenſchlags — bey ihm ſah ich einen ſchoͤnen, ganz weißen Reitzugfinken — bey ſeinen vielen Verbindungen mit den Vo— gelſtellern des Thuͤringer Waldes das Ganze zu beurtheilen vermag. Ich habe dieß zum Theil ſchon in unſerm Stuben— voͤgelwerke geſagt; allein da nur wenige Leſer dieſer Blaͤtter daſſelbe beſitzen möchten: fo ſchien es mir nicht uͤberfluͤſſig, es hier noch ein Mal mitzutheilen. Uebrigens bemerke ich noch, daß es im Fruͤhjahre 1830., weil der Fichtenſaamen im Jahre vorher gerathen und die Witterung im Maͤrz dem Finkenzuge 700 ſehr günftig war, auf dem Thüringer Walde von Finken wim⸗ melte. — Auffallend koͤnnte es manchem ſeyn, daß ich bey dieſer Reiſe uͤber dieſes Gebirge, bey welcher, da ich ſie zu Fuße machte, meiner Aufmerkſamkeit nichts entgieng, außer einem Paare in der Luft ihre Kreiſe beſchreibenden Buſſarde, Fal- co buteo Linn., keinen Raubvogel zu ſehen bekam. Ich bes merkte keinen Wander-, Baum-, ja nicht einmal einen Rothelfalken. Das kommt offenbar daher, weil der erſtere, der aͤchte Falco peregrinus Linn., im Ganzen den Sommer hindurch in unſerm Vaterlande ſehr ſelten und an die Felſen⸗ waͤnde, welche ich auf meiner Wanderung nicht antraf, gebun— den iſt, und weil die beyden letztern Arten nicht große, ununs terbrochene Gebirgswaldungen, ſondern einzelne Feldhoͤlzer lie— ben. In jenen koͤnnen ſich die Vögel, welche die Baumfal⸗ ken fangen, leicht in den dichten Zweigen ſo verbergen, daß ſie ſeinen Nachſtellungen entgehen, und die Maͤuſe, Heuſchrecken nnd andere große Inſecten find in den tiefen Waͤldern fo ſel— ten und ſo ſchwer zu erhaſchen, daß ein in ihnen wohnender Röthelfalke ſehr ſchlechte Geſchaͤfte machen würde, — Habichte und Sperber waren ohne Zweifel da, ob— gleich auch fie in tiefen Waͤldern weniger häufig als in Wors hoͤlzern find; allein dieſe ſchlauen Raͤuber verbergen ſich fo ges ſchickt, daß man ſie nur ſelten zu ſehen bekommt, und dieß iſt der Grund, daß ich auch von ihnen nichts bemerkte. Mir war es auffallend, daß ich meine Feldberglerche, Alauda montana, auf den hochliegenden Wieſen des Thuͤringer Waldes nicht antraf, da ich ſie doch auf den Hoͤhen zwiſchen Oberhof und Zella St. Blaſii bemerkt hatte. Allein eine ges nauere Unterſuchung dieſer Wieſen ließ mich ſogleich den Grund ihrer Abweſenheit entdecken. Der Schnee war nehmlich, weil er im Januar deſſelben Jahres ſehr hoch lag und durch die un— gewoͤhnliche Kaͤlte eine ſeltene Dauerhaftigkeit erlangt hatte, ſpaͤt geſchmolzen, und hatte dem Graſe auf den hochliegenden Wieſen und Schlaͤgen nicht erlaubt, zeitig empor zu wachſen. Da nun in der Mitte Mais, zu welcher Zeit ich den Thuͤrin— ger Wald damals bereiſte, die Wieſen und Schlaͤge noch ſo kahl waren, daß ſich keine Lerche auf ihnen im Graſe haͤtte verbergen koͤnnen: ſo hatten ſie ihre gewoͤhnlichen Aufenthalts— orte entweder noch nicht bezogen, oder fuͤr dieſes ganze Jahr aufgegeben; denn ich habe ſpaͤter bemerkt, daß fie unter ſolchen Umſtaͤnden die hochliegenden Getreidefelder zu ihren Wohnſitzen waͤhlen; aber dennoch werden ihre Jungen keine Saat-, fon- dern aͤchte Bergfeldlerchen, wie uͤberhaupt die Meynung, daß ſich ein nach Italien verſetzter deutſcher Hausſperling in Fringilla cisalpina Temm., oder eine nach England ver— pflanzte Motacilla alba in Motacilla lugubris verwandeln wer⸗ de, oder gar, daß ſich das nach Schottland gekommene islaͤn— diſche Schneehuhn, Tetrao scoticus, umgeaͤndert habe, rein aus der Luft gegriffen iſt. Man findet in Egypten und Bengalen eine kleine, unſerm Hausſperlinge ganz aͤhnlich ge— färbte Gattung von Sperling, und unſere aͤcht grauen Hausgaͤnſe, unſere blauen Feldtauben, unſere rothen Haushaͤhne, unſere praͤchtigen Pfauen, Gold-, Silber: und geboͤnderten Faſane beweiſen, daß ein in ganz andere Verhaͤltniſſe gebrachter, ja mehr als 1000 Meilen weit verſetz— ter Vogel feine ihm eigenthuͤmliche Farbe und Zeichnung bes 701 haupten kann und wirklich behauptet. So viel für jetzt uͤber dieſen Gegenſtand; ich behalte mir vor, ihn kuͤnftig umſtaͤndlich zu behandeln und genau zu erörtern. Meine liebſten Sänger auf dem Thuͤringer Walde wa- ren die Haidelerchen. Sie waren ſo haufig, daß ich ihr herrliches Trillern faſt beſtaͤndig hoͤrte. — In Wallendorf aß ich Mittags die wohlſchmeckenden Steinforellen, welche die Baͤche des Thuͤringer Waldes be— leben. Nach den eingezogenen Erkundigungen lebt nur dieſe einzige Art in den Waldbaͤchen dieſes Gebirges. Ueberhaupt ſcheint mir der Unterſchied zwiſchen der Stein- und Las: forelle noch nicht allgemein bekannt, und deßwegen werde ich naͤchſtens dieſe beyden Forellengattungen in dieſen Blaͤttern be— ſchreiben und über die kuͤnſtliche Zucht derſelben die vieljährigen ſorgfaͤltigen Beobachtungen eines Freundes mittheilen. Die letz— tern werden vielen nicht nur ſehr wichtig erſcheinen, ſondern auch manchen Teichbeſitzern von großem Nutzen ſeyn. — In Saalfeld traf ich die gewoͤhnlichen, ſchon genannten Voͤgel der Staͤdte. Der Herr Schloß-Hauptmann von Pfaffenrath zeigte mir mit vieler Guͤte ſeine Naturalienſammlung, in welcher mich eine ſchoͤne Unze aus Suͤdamerica beſonders anzog. Es be— fanden ſich auch manche ſchöne Voͤgel darinn, und ich glaube, daß ſie jetzt ſehr vermehrt ſeyn werde. Ein lebendiger Affe, welchen er damals beſaß, war ſehr zahm und zutraulich. Im Winter ſind die Straßen um Saalfeld durch Haubenlerchen belebt; allein dieſe waren alle verſchwunden, und ich fand erſt ſpaͤter eine bey Neuſtadt an der Orla wieder, von welcher ich bald ſprechen werde. An der Saale, nicht weit von der Stadt, leben die kleinen Uferpfeifer, Aegialitis minor, auf den Kiesbaͤn⸗ ken, welche uͤberhaupt dieſen Fluß ſehr zu lieben ſcheinen. An der Straße nach Poͤßneck hin huͤpften und flogen nicht nur die Weißſchwaͤnze, Vitiflora oenanthe, herum, ſondern auch eine Saxicola rubicola ließ ihren einfachen Geſang hoͤren und ihr Weibchen war nicht weit davon entfernt. Sonſt nichts als die allergewoͤhnlichſten Voͤgel, welche aber, da ein Gewitter im Anzuge war, ihre Geſaͤnge recht ſtark ertoͤnen ließen. Unter al⸗ len hoͤrte man die vollen Pfiffe der auf den Erlen ſitzenden Pirole. — In Poͤßneck ſah ich die Voͤgelſammlung des ſeit jener Zeit verſtorbenen Herrn Seige. Sie enthielt die in unſerer Gegend gewöhnlichen, mir hinlaͤnglich bekannten Voͤgel, mehrere Hunderte an der Zahl, leidlich ausgeſtopft und gut erhalten. — Zwiſchen Poͤßneck und Neuſtadt traf ich noch ein Mal ein Paͤrchen von Saxicola rubicola, außer dieſem nur die al lergewoͤhnlichſten Voͤgel. — In der Vorſtadt von Neuſtadt bemerkte ich zu meiner nicht geringen Verwunderung eine Haubenlerche, Galerida eristata Boje. Sie ſaß auf dem Hoſpital und lief oben auf der Firſte des Daches herum. Endlich ſtand ſie ſtill und ſang wunderſchoͤn. Die Erſcheinung dieſer Lerche zur Brutzeit in Neuſtadt, wo ſie ganz einheimiſch war, fiel mir um ſo mehr auf, je gewiſſer ich wußte, daß fruͤher dort kein Paar dieſer Voͤgel gelebt hatte. 702 Ich war einſt in Laußnitz, / Stunden von Neuſtadt 3 Jahre lang Hauslehrer geweſen, hatte ſchon damals meine jetzige Voͤgelſammlung angefangen. Ich kannte alſo die Voͤgel der Umgegend ganz genau, und weiß heute noch gewiß, daß eine Haubenlerche nicht einmal im Winter dort zu erlangen war; ich erhielt die Stuͤcke meiner Sammlung aus der Umge: gend von Gotha, und auch dort waren ſie damals nur im Winter. Schon fruͤher habe ich bemerkt, daß die Hauben⸗ lerchen von der Unſtruth, wo ſie fruͤter wohnten, bis an die Apfelſtedt, in der Naͤhe von Erfurt, vorgedrungen waren, und jetzt fand ich ein Vorpoſtenpaar dieſer Leraſan bey Neuſtadt. Was hatte dieſe Voͤgel zum Vordringen veranlaßt? Es war das einzige Paar in einer weiten Umgegend, denn in der Runde von mehreren Geviertmeilen war kein anderes Paar zu enden. Solche Erſcheinungen find eben fo unerklaͤrlich, als das Nors ſchwinden mancher andern Arten aus einer Gegend, welche fir, nicht weſentlich verändert; denn daß die Schwarzſpechte aus den Waͤldern, in denen alle alten Baͤume gefaͤllt werden, weichen, verſteht fi) von ſelbſt; daß aber die Wiedehoͤpfe unſere Thaͤler, in denen es noch viele Baͤume gibt, in welchen ſie ſonſt niſteten, gaͤnzlich verlaſſen haben, iſt ſchwer, vielleicht gar nicht zu ergruͤnden. Ich werde das unverkennbare Fortruͤ— cken mancher Voͤgelarten von Oſten nach Weſten, was man namentlich bey den Haubenlerchen, Schafſtelzen, Grau: ammern und Vebelkraͤhen bemerkt, kuͤnftig noch genauer, als es von mir ſchon in der Beſchreibung meines Ausflugs nach Thuͤringen im Jahre 1827. geſchehen iſt, nachweiſen, da dieß etwas ganz anders, als das zigeunerartige Leben der Wo: gel iſt. — Doch der Leſer wird vielleicht ſchon lange gewuͤnſcht ha— ben, daß ich zum Schluſſe eilen moͤchte, und ſo bemerke ich nur noch, daß ich bey Renthendorf alle meine gefiederten Lieb— linge, welche ich bey meiner Abreiſe theils in der Paarung, theils bauend, theils bruͤtend zuruͤckgelaſſen hatte, jetzt ſchon theils bruͤtend, theils fuͤtternd, theils ihre Jungen fuͤhrend wiederfand. — Beobachtungen uͤber Alytes obstetricans Wagl. von J. F. Tſchudi. Unter den europaͤiſchen Batrachiern bietet in Beziehung auf die Fortpflanzung unſtreitig die eyertragende Kroͤte das bes deutendſte Intereſſe dar; uͤber den Hergang dieſes Actes ſind die Naturforſcher noch getheilter Anſicht. Demours * und Alex. Brongniart “ fanden dieſes Thieu in der Umgegend von Paris; Prof. Agaſſiz in der Naͤhe vor Neuchatel; ich hatte Gelegenheit, es hier und bey Zuͤrich zu beobachten. Wagler (Syſtem der Amphibien S. 305) und Icones Amphib.); Schinz (Naturgeſchichte der Repti— lien 1834) und Gken (Allgemeine Naturgeſchichte Band 6. * Mem. de l’acad. 1741. p. 29. » Bullet. philom. Nr. 36. p. 91. 703 ſtellten die bekannten Reſultate über dieſen Gegen: 1 Abgebildet iſt das Thier Bullet. philom. Nr. 36, tab. 6. f. 4. Daudin Rainettes tab. 32. 1 85 Sturm Deutſchlands Fauna (die untere Seite iſt hier am treueſten wiedergegeben). Wagler Icones Amphib. tab. 22. f. 3. 4., und nach dem naͤmlichen Originale in Schinzens Na⸗ turgeſchichte. Keine dieſer Abbildungen iſt ganz getreu. Die Angaben der oben angefuͤhrten Naturforſcher über die Begattung find fogende: Demours fah im botan. Garten zu Paris ein Harchen. Als das Weibchen die Eyer legte, zog das Männgen mit den beyden mittleren Zehen des rechten Hin⸗ terfuße⸗ das erſte Ey heraus; hernach fuhr es mit eben denſel⸗ ben Zehen des linken Hinterfußes weiter oben fort, bis alle yer draußen waren. Dieſe Angabe hat, wie man weiter un⸗ ten ſehen wird, ziemlich viel Unwahrſcheinliches. Alexander Brongniart bemerkte, daß das Männchen die Eyer um die Hinterſchenkel gewickelt hatte, gibt aber die Art, wie das geſchah, nicht genau an. Wagler Syſtem der Amphibien 1. c. gibt an, daß die Eyer dem Weibchen von dem Maͤnnchen um die Hinterbeine geſchlungen werden; daß ſich jenes dann vergrabe, bis die Eyer eine gewiſſe Reife erlangt haben, worauf es ins Waſſer eile, um die Kaulquappen darinn ausſchliefen zu laſſen. Dieſes war ein Gedaͤchtnißfehler, indem er aus früheren Beob— achtungen und aus muͤndlichen Mittheilungen des Prof. Agaſſiz das wahre Verhaͤltniß kannte; eine einfache Unterſuchung mit dem Scalpel haͤtte ihn ſogleich vom wahren Sachbeſtand uͤber— zeugt, da er ja mehrere Exemplare mit Eyern in ſeiner Samm— lung beſaß. In der Naturgeſchichte von Schinz findet ſich die ge— naueſte Angabe, aus brieflichen Mittheilungen von Agaſſiz entnommen; dabey ſind auch mehrere Beobachtungen uͤber die Entwicklung der Eyer aufgezeichnet. Durch Waglers unrichtige Angabe verleitet, nahm Gren den Irrthum, als ob das Weibchen die Eyer trage, in ſeine allgem. Naturgeſchichte auf. 6. Bd. S. 469. Um dieſen Gegenſtand endlich ins Reine zu bringen, will ich hier kurz meine Beobachtungen daruͤber, bey denen ich mich um die groͤßte Genauigkeit bemuͤht habe, mittheilen. Ich hatte dieſes Fruͤhjahr, trotz wiederholten Nachſehens, den Begattungsact um einen Tag verſaͤumt, kann daher uͤber die Frage, wie die Anheftung der Eyer geſchehe, leider nicht entſcheiden; ebenſo wenig entſchieden ausſprechen, ob die Be— gattung im Waſſer oder auf dem Lande vor ſich gehe; uͤber dieſen Punct jedoch habe ich durchaus keinen Zweifel und ſtim— me völlig der Anſicht Demours bey, der angibt, daß dieſe Thie- re ſich im Trocknen begatten. Die Gruͤnde, die mich, außer Demours Zeugniß, zu dieſer Annahme beſtimmen, ſind fol— gende: 1) Die Localitaͤt, wo ich dieſe Thiere fand, ſcheint mir ein Geſchaͤft, wie das des Umſchlingens der Eyer, durchaus nicht zuzulaſſen, denn es war an einem Fluſſe, der eine bedeutende Strecke weit durchaus nirgends ſtangnierte oder Pfuͤtzen bildete, wo dieſer Act mit Ruhe haͤtte vollzogen werden koͤnnen. In fließendem Waſſer wir: de das Weibchen wenigſtens ſtets ſchwimmen muͤſſen, und 704 alſo unmöglic die Eyer um die Schenkel des Maͤnnchens ſchlingen koͤnnen. 2) Das Maͤnnchen haͤlt nicht mehrere Tage oder Wochen vor dem Eyerlegen das Weibchen umſchlungen, wie dieß ohne Ausnahme bey allen ungeſchwaͤnzten Batrachiern, die ich zu beobachten Gelegenheit hatte, der Fall iſt, und zwar im Waſſer. Der ganze Act ſcheint hier im Zeit— raume weniger Stunden vor ſich zu gehen. 3) Ich fand einige Mal nach der Begattung das Männs chen auf dem Weibchen weit vom Waſſer, jedoch ſo, daß ſie einander bald verließen. Dieſem allem kann ich nur folgendes entgegenſetzen: 1) Die Analogie der Begattungsweiſe der Übrigen Ba- trachier. PR | 2) Sah ich bey Zürich eineAlytes obstetricans im Waſ—⸗ ſer, welche von einem Bombinator igneus umſchlungen war. Dieſe beyden Gegengruͤnde halten aber nicht Stich; beſonders letzterer nicht, da die männliche Feuerkroͤte waͤh⸗ rend der Begattungszeit ſich an verſchiedene Batrachier anklammert, z. B. an Raua esculenta, ſogar an Tri- ton cristatus. Die Eyer befinden ſich in einem aͤußerſt duͤnnen, durch— ſichtigen Schlauche, der in jeder Beziehung von einer auferors dentlichen Elaſticitaͤt iſt. Er iſt /,“ breit 1¼“ da, wo das Ey ſich befindet. Seine Laͤnge betraͤgt bey 73 Eyern 65 Fuß, laͤßt ſich aber leicht auf 80 bis 84 Fuß ausdehnen. Der Zwi⸗ ſchenraum zwiſchen jedem Ey variiert von 5— 9“ und darüber, An der Luft trocknet es ſchnell zuſammen, iſt dann ſproͤde und leicht zerreiblich. Jedes Ey ſchwimmt in Gallerte, von der es kreisfoͤrmig umgeben wird; der, im Anfang ganz weißgelbe Dotter wird von einem aͤußerſt feinen Haͤutchen umhuͤllt. Sie unterſcheiden ſich von den uͤbrigen Froſcheyern ganz bedeutend, und find ſehr geſchickt, um zum Studium der Ent⸗ wickelung des Foetus zu dienen, welche ich an einem andern Orte ausfuͤhrlich behandeln werde. Hier bemerke ich nur, daß die Eyer vor aͤußern Einfluͤſſen ſehr geſichert ſind: denn ſolche, in denen man ſchon deutlich den ganzen Foetus erkennen konn— ten, und die 2 Stunden in ſtarkem Weingeiſte lagen, entwi— ckelten ſich dennoch vollſtaͤndig und lebten im Waſſer fort. Ein gewiſſer Grad von Feuchtigkeiten ſcheint zur Erhaltung der Eyer immer fort noͤthig zu ſeyn. An ſehr trocknen Localitaͤten fand ich ſie ſtets feucht. Ihre Lage an den Schenkeln iſt ſo, daß der Harn des Maͤnnchens ſie immer fort befeuchtet; ob dieß das einzige Mittel iſt, weiß ich nicht. Vom Thiere wegge⸗ bracht, ſchrumpfen ſie ſchnell zuſammen und verderben. * Die Ever ſelbſt find fo kuͤnſtlich um die Hinterbeine ge— wickelt, daß man weder Anfang noch Ende des Schlauches fin⸗ den kann; eben fo ſchwer hält es, einen Schlauch fo zu ent: wirren, daß man ihn in ſeiner ganzen Laͤnge ſehen kann. Bey völliger Reife des Embryon entledigt ſich das Maͤnn⸗ chen der Eyer, ehe die Kaulquappen ſie verlaſſen haben; aber es ſtreicht nicht, wie Wagler J. e. angibt, die leeren Enhül- len ab. 705 In Alytes obstetricans hätten wir alfo einen ſchwanz— loſen Batrachier, der nie ins Waſſer geht; das Weibchen ab— ſolut nie, das Maͤnnchen hoͤchſtens fuͤr wenige Stunden; denn ich habe einigemal maͤnnliche Exemplare mit Eyern bemerkt, die eine ſo große Reife erlangt hatten, daß die Kaulquappen ſchon nach 8 Minuten im Waſſer das Ey verließen. Nach Verlauf von 32 Minuten alle waren Eyhuͤllen, die lebende Em: bryonen einſchloſſen, leer. Die Begattung dieſer Thiere ſcheint auf einen Schlag vor ſich zu gehen; je nachdem kaͤltere oder waͤrmere Witterung eintritt, in der ten oder Zten Woche Aprils. Trotz anhalten— den Schnees fand ich dieſes Jahr im Anfang der Iten Woche Aprils (23ten) keine mit Eyern, einen Tag wurde ich verhin— dert nachzuſehen, den folgenden aber (25ten) fand ich deren in Menge. Sie bedürfen 3 — 7 Wochen bis zur völligen Reife, je nach dem Stande der Temperatur. Ein ſehr intereſſantes Verhaͤltniß bot ſich mir vor zwey Jahren dar, indem ich gegen Ende October eine Alytes ob- stetricans mit reifen Eyrrn um die Hinterſchenkel fand, * als fo 6%, Monate nach der gewöhnlichen Laichzeit. Die anato— miſche Unterſuchung mehrerer Weibchen zeigte mir im Juny Eyer, die noch nicht in die Oviducte eingetreten, in ihrer Ent— wicklung aber ſoweit vorgeſchritten waren, daß ſie unmoͤglich erſt fuͤr das naͤchſte Frühjahr zum Abſetzen beſtimmt ſeyn Eonn- ten. Dieſes berechtigt mich zur Annahme, daß die Alytes ob- stetricans zweymal im Jahr, im Fruͤhling und Herbſt, lai— che; beſonders wenn ich beruͤckſichtige, daß die Menge der Eyer, die die Kroͤte auf einmal laicht, bey weitem nicht die Anzahl erreicht, die man bey den übrigen ſchwanzloſen Batrachiern findet. Die niederſte Zahl, die ich fand, war 23, die hoͤchſte 85 — 89. Von dieſen entwickelte ſich Y, nicht, und nach dem Ausſchliefen koͤmmt mehr als die Hälfte um. Andre Batras chier legen ja mehrere Hundert auf einmal. Der fernern Ent— wickelung der im Herbſte ausgeſchloffnen Eyer ſteht die Winter— kaͤlte nicht im Weg; denn wir finden, daß in unſern ſchweize— riſchen Alpenſeen die Quappen der Rana alpina in verſchiednen Stadien der Entwickelung 9 Monate lang im Eiſe vergraben find und waͤhrend der übrigen drey Monate nur eine Tempe⸗ ratur von 8 — 10 R. haben. Nach der Begattung verlaſſen die Weibchen die Maͤnn⸗ chen ſogleich und machen ihre Löcher in einiger Entfernung von denſelben. Auf die Frage in Waglers S. A., ob die davon eilenden Maͤnnchen (muß Weibchen heißen) wohl die Erdloͤcher ſo veſt zu verſtopfen pflegen, daß die Weibchen (Maͤnnchen) in dieſem von allen Seiten veſt verſchloſſenen Exile bis zu einer gewiſſen Reife der Eyer verweilen, kann ich antworten, daß alle Abende die mit Eyern beladenen Maͤnnchen aus den Loͤ— chern kommen, um die, wie eine feine Glocke tönende Stimme hoͤren zu laſſen, und hernach waͤhrend der Nacht, wie die Krös ten, auf Raub auszugehen. Von einem veſt verſchloſſenen Exil iſt hier durchaus nicht die Rede; jedes Loch hat ſeinen Eingang, wenn es nicht zufallig verſchuͤttet wird, wie ich es oft an einem 0 e Fauna der Wirbelthiere der Schweiz, 4. Iſis 1837. Heft 9. 706 Abhange, da nur Kreidemergel gebildet wurde, fand, wo der loſe Sand den Eingang unſichtbar gemacht hatte. Die Feßler koͤnnen außerordentlich ſchnell graben; indem fie ſich mit den Vorderfuͤßen gegen die Erde ſtemmen, werfen fie auf beyden Seiten mit den Hinterfuͤßen Erde weg und gra— ben ſo mit bewunderungswuͤrdiger Fertigkeit immer ruͤckwaͤrts in Kurzem lange Roͤhren. Ich habe deren bis auf 37 Schuh Laͤnge verfolgt. Jede Hauptroͤhre hat einige Nebenroͤhren, in denen ſich die Thiere gewoͤhnlich aufhalten. Die Maͤnnchen le— ben geſellſchaftlich 6— 7 in einem Loche; die Weibchen habe ich immer iſoliert und viel ſeltner gefunden. Unter 83 Exem— plaren waren 51 Maͤnnchen mit Eyern, 22 Weibchen, und die uͤbrigen junge Thiere vom vorigen Jahre. Im Waſſer befinden ſie ſich unwohl, ſterben ſogar oft ſehr bald. Im Trockenen ſind ſie dagegen ſehr behende und ſpringen wie die Froͤſche. Heftig gereizt haben ſie die naͤmliche Gewohnheit, wie Bombinator igneus, den Leid muldenfoͤrmig nach oben zu biegen und mit den beyden Vorderfuͤßen die Aus gen zu bedecken. Noch einige Bemerkungen und Nachtraͤge zur Beſchrei— bung des Thieres: In Waglers Icones Ampib. findet ſich eine umftänd- liche Beſchreibung der Alytes obstetricans, nebſt einer Zeich- nung, die, wie weiter oben bemerkt, ziemlich viel zu wuͤnſchen uͤbrig laͤßt. Vor allen Dingen iſt die leichte, feine Form, die dieſes Thier characteriſiert, nicht wieder gegeben. Der Kopf iſt viel ſchlanker und ſpitziger, die Augen bilden hoͤhere Hoͤcker als bey Rana esculenta. Von den Augen führt Wagler S. 301 folgende Unrichtigkeiten an: 1) Die Pupille bilde bey Alytes obstetricans wie bey Bombinator igneus ein rechtwinkeliges Dreyeck, was durchaus nicht wahr iſt; ſondern ſie erſcheint im Lichte als eine verticale Linie, im Dunkeln als Kreis, immer je: doch mit einer ſtrichfoͤrmigen Verlängerung nach oben und unten oder rechts und links oft nach beyden Dimenſio— nen. — Uebrigens hat auch bey Bombinator die Pupille nicht die Form eines rechtwinkligen, ſondern eines gleichſchenkligen Dreyecks mit einer Verlaͤngerung des Winkels nach unten. 2) Soll die Iris ſilbern ſeyn, was eben ſo unrichtig iſt. Sie iſt ſchoͤn golden mit ſchwarz untermiſcht, jedoch nicht fo brennend, wie bey Bufo einereus. — Das Trommelfell iſt ſichtbar, die Parotiden ziemlich ent: wickelt. Characteriſtiſcher iſt eine Druͤſenreihe auf jeder Seite. Zwey ahnliche Druͤſenreihen gehen oft vom After an jeder Sei: te des Schwanzbeins nach vorn. Am Kinn bildet ſich eine Hautfalte, wie ich es bey kei⸗ nem Batrachier noch ſo auffallend bemerkte. Die Zehen der Hinterfüße find theilweiſe durch die Schwimmhaut verbunden im uͤbrigen gelappt. Der von den lebenden Thieren ausgeſchwitzte Saft iſt wie ben Bombinator liquid, hellweiß, aber viel ſchaͤrfer. Auf der Schleimhaut der Naſe und der Augen bringt er einen hoͤchſt heftigen Reiz hervor. Er riecht ſo ſtark nach Knoblauch, daß 45 707 häufig bey phyſiologiſchen Unterſuchungen an lebenden Thieren die Arbeit unterbrochen werden muß. Das Skelet zeigt wenige Abweichungen; die Stirnbeine bleiben membranoͤs wie bey Bombinator, Hyla, Discoglos- sus etc. Am Sablon bey Neuenburg im Juny 1837. M Eh, eo aus der Zeitſchrift: L’Institut, von E. Arnoult. (Fortſetzung vom Jahrgang 1834.) Nr. 159. Herold. Die Eyer der Ringelnatter ent⸗ wickeln ſich nur zwiſchen 6 und 18° Reaumur; daher gibt es keine auf Faͤroe, Island und Groͤnland; ſie entwickeln ſich auch nicht im Freyen, ſondern in fettem und feuchtem Boden, daher ſie gewoͤhnlich in Miſt gelegt werden. Aus Eyern vom Löten July ſchluͤpften die Jungen am 20ten Auguſt 90 Linien lang 36 Gran ſchwer. Das Ey wog anfangs 76 Gran. Zwey Junge lebten ohne Nahrung bis zum April und waren noch ſehr munter, ſchliefen aber waͤhrend des Winters. Unter 57 alten Schlangen war kein einziges Maͤnnchen; ſie ſcheinen mithin polygamiſch zu ſeyn. Sie wa⸗ ren alle traͤchtig. Jede wog /½ Pfund; mittlere Laͤnge 406% groͤßte 508. Eyerzahl 700, mithin 13 auf eines. Sie fraßen Froͤſche, eine 5, woran fie erſtickte; das Skelet von dreyen war ſchon ganz aufgeloͤſt. Sornemann fest die Flora danica fort. In Grön- land 193 Dicotyledonen, 123 Monocotyledonen, 311 Acoty- ledonen. Nr. 160. Jacobſon, uͤber die Wolffiſchen Koͤrper und die Vesicula umbilicalis. Reinhardt, uͤber die Fiſche von Grönland. Gadus, Salmo et Cottus ſind am haͤufigſten. Cottus groenlandicus (etwas verſchieden von Cottus scorpio); noch eine andere Gat⸗ tung wie die ſuͤdlichere, und eine dritte wie die an Kamtſchatka, hat Stacheln am Winkel des Kiemendeckels; darauf beziehen ſich Cottus discerans, ventralis. C. tricuspis hat ſehr lange Bauchfloſſen, ſieht aus wie Cottus scorpioides. Dr. Pingel hat aus Groͤnland einen Fiſch wie Cottus gebracht; aber der Kopf klein, die Haut in ſchiefe Baͤnder ge⸗ theilt ꝛc.; gibt eine Nebenſippe Triglops. Monrad brachte einen Aspidophorus decagonus, der zwiſchen den Wendekrei⸗ fen vorkommen fol. Pingel hat Asp. monopterygius mit: gebracht, der an Tranquebar leben fol. Auch bey Kopenhagen hat man 5 Exemplare gefangen; niemand eines in Indien. Sebastes norwegicus von Groͤnland gleicht dem von Norwegen, Gasterosteus aculeatus aber und Blennius gan- rellus find verſchieden. 708 Ophidium viride 7“ lang, von Vahl geſchickt, iſt eine eigene Sippe, hat 6 Kiemenſtrahlen, 11 Br.; 97 R. 71 St. Pagellus centrodontus wurde an Seeland gefunden, 19“ lang; bisweilen auch Labrax lupus, Mugil capito, Caranx vulga- ris, Mullus surmuletus, Brama raii, Scomberesox camperi, Lampris guttatus. 174. Moreau de Jones. 1817 wurden in Frankreich eingefuͤhrt 5900 Blutegel, Werth 177 Fr. 1825 9 Millionen, Werth 270,000 Fr. 1826 22 Mill., W. 650,000 Fr. 1830 35 Mill., W. 1 Mill. Fr. 1832 57 Mill., W. 1,700,000 Fr. Alſo koſten 30 Blutegel etwa 1 Fr. Reinhardt, groͤnlaͤndiſche Fiſche. Ein neuer Fiſch, Lycodes vahlii 14“ lang, hat das Ge⸗ biß von Anarrhichas lupus und die kleinen Floſſen von Zo- arcaeus viviparus, 6 Kiemenſtrahlen. , Paralepis wie Paral. coregonoides im Mittelmeer, 11“ lang. Nr. 190. Lauth, microſcopiſche Unterſuchungen der thie⸗ riſchen Gewebe. 199. Van de Weghe, ein europaͤiſcher Scorpion fraß 9 Monate lang nichts vom Juny an und gab auch keinen Un- rath von ſich. Er tödtete übrigens Mucken, fraß auch keinen Honig; war den Tag vor ſeinem Tod uoch ganz lebhaft. In Mörtel eingeſchloſſene Kröten ſtarben in 24 Tagen; früher, wenn man ſie in Luft oder Waſſer einſchloß. 206. Leon Dufour: eine Spinne Thomisus auf ſeinem Finger ſchoß mehrere divergierende Faͤden aus, welche in die Höhe flogen und die Spinne mit über ein Haus 40“ hoch. Das thun beſonders bie jungen leicht. Walckenaer ſetzte eine kleine Kreuzſpinne auf den Fin⸗ ger. Sie ließ ſich an einem Faden herunter, ſtieg wieder her— auf, machte einen Ballen, biß ihn vom Finger ab, ſchuͤttelte die Füße und flog mit dem Ballen ſchief in die Hoͤhe. Audouin that daſſelbe. Die am Faden haͤngende Spins ne ſchuͤttelte die Fuͤße, wodurch ſie allmaͤhlich in die Hoͤhe flog, endlich ſenkrecht uͤber dem Finger ſtand und zuletzt davon flog. Liſter hat ſchon dieſe Beobachtung gemacht. 207. Moutet de la Roche hat beobachtet, daß die Rau⸗ pe von Bombyx rubi im Winter auch gefroren ſich doch in die Puppe und im Frühjahr in den Falter verwandle. Bois— duval hat Puppen zerbrochen, worinn Eisſtuͤcke waren, und dennoch haben ſich andere gefrorene zur gehoͤrigen Zeit verwan— delt. Walckenger hat einen gefrorenen Thomisus wieder munter werden ſehen und Lacordaire dagegen lebendige Pup— pen von einem Schwaͤrmer auf Sand in der Sonne bey einer Hitze von 60e; ebenſo Lefebure in Egypten die Puppen von Papilio rapae. Blug. Hipparchia tithea, Männchen und Weibchen 709 gleichen ſich vollkommen und find daher keine Abart von Sa- tyrus larissa. Graphicterus aus der Oaſe von Bahryeh iſt = variegatus (Carabus serrator Forſkal); Pimelia pari- set S var. P. cothuruatae; Gyrinus harrarah = Gyr. aereus. Lefebur. einerley. Dallot. Adarca des Plinius ſey nichts anders als Alcyonella palustris. Megacephalus adonis et laportii find Nr. 214. Morren, neuer foffilee Elephant (Elephas macrorhynchus) in Belgien. 214. Jourdan findet Zaͤhne bey Coluber scaber aus Suͤd⸗Africa, dem fie Linne abſpricht. Die in den Kiefern find zwar ſehr klein; es finden ſich aber harte Spitzen am Anfang des Darmcanals. Die Schlange lebt von Eyern. Sie bildete die Sippe Anodon, hat an jedem Gaumenbein 7 und an je— dem Oberkiefer 5 Zaͤhne und im erſten Theil des Darmcanals 30 knoͤcherne Fortfäge mit Schmelz uͤberzogen, einige wie Schnei— dezaͤhne und 2 L. lang. Dieſe 30 Zaͤhne gehoͤren zu 30 Wir— beln, welche nach dem Atlas und der Axis liegen. Sie thei— len ſich in zwey Reihen, wovon die erſte 22 enthaͤlt vom drit— ten Wirbel an bis zum 24ten, Die zweyte 8. Dieſe dringen alle mit Ausnahme eines einzigen in die Schlundhoͤhle 2 L. weit; die groͤßten ſind der dritte, vierte, fuͤnfte und ſechſte, ge— ſtaltet wie menſchliche Schneidzaͤhne; die andern mehr wie Eck— zaͤhne. Alle ſtehen in ſchiefer Richtung nach vorn und unten; die untern Stacheln und Fortſaͤtze bey andern Schlangen umge— kehrt. Der erſte Theil des Darmcanals, welcher dieſe Fortſaͤtze enthaͤlt, kann als ein Schlund betrachtet werden. Es iſt eine große Hoͤhle, die ſich vom Maul bis einige Linien unter das Herz erſtreckt, 3½¼“ lang; dann verengert fie ſich zur Speiſe— roͤhre. Es gibt alſo Fortſaͤtze an der Wirbelſaͤule, welche die Stelle von Zaͤhnen vertreten, indem ſie in das Innere des Nahrungscanals dringen, eine Erſcheinung einzig im Thierreich. Jourdan macht daraus die Sippe Rhachiodon. A. Smith hat fie Anodon genannt in Zool. Journ. IV. 443, 224. Ruor. Der Lachs laicht in Kies und vergräbt den Roogen oft 1 — 2 tief; nach 20 Wochen ſchliefen die Jungen aus und dann bleiben ſie noch 9 Tage im Sand, während welcher Zeit fie den Dotter verbrauchen. Darauf ges hen ſie in den Fluß, wachſen ſehr ſchnell und nach 20 Tagen ſind ſie uͤber 6“ lang. Der Lachs findet ſeine paſſende Nah— rung nur im Meer, waͤhrend die Lachsforelle ſich an den Muͤn— dungen aufhaͤlt, Laich frißt, kleine Fiſche und Wuͤrmer, ſich auch wohl in den Fluͤſſen befindet und Inſecten frißt. Der Lachs zieht aller andern Nahrung die Eyer der Echinodermen vor und verliert an Schmackhaftigkeit, ſowie an Gewicht, wenn er die Fluͤſſe heraufſteigt. Ein Rorqual ſcheiterte bey Nord-Berick, er war 80“ lang, der Kopf 23, der Umfang 34, Schwanzbreite 20. Zahl der Bartenblaͤtter 650, hoͤchſt regelmaͤßig geſtellt. Hirn 54 Pfd. nach der Berechnung. Luftroͤhrenkopf ſehr einfach, anders als bey den Delphinen. Die Naſenhoͤhlen angefuͤllt mit zwey ungeheuern Knorpelmaſſen, welche durch 2 Mufkeln in der Mitte der Oberkiefer in Bewegung geſetzt werden. Beym Athmen 710 legen ſie ſich auf die Seite zum Durchlaſſen der Luft. Dieſer Bau iſt eigenthuͤmlich und noch nicht bemerkt. Nr. 229. Rang. Das Thier von Etheria gehoͤrt nicht zu den Chamen und Auſtern, ſondern neben die Miesmuſcheln und Anodonten, denen es im Mantel, den Kiemen, Lippen und im Fuß am meiſten gleicht. 236. Serres u. Dumeril uͤber Martin St. Anges Bau der Cirripeden. Sie hängen mit den Cruſtaceen zufams men durch ihre gegliederten Fuͤße, die Lage ihres Nervenſy— ſtems, die Kiefer u. Lippen; mit den Molluſken durch die Schale, den Mantel, die Einfuͤgung des Kopfs; mit den Wuͤrmern durch den Mangel eines aͤchten Herzens, die Theilung der Ner— venachſe, die Gliederung des Leibes, dadurch daß manche na— ckend ſind. Martin hat zugleich einen kleinen Nerven-Apparat entdeckt, an den Seiten des Kopfes, von dem ein Hauptſtamm zu einem daſelbſt gelegenen Hoͤcker laͤuft; vielleicht das Ueber-, bleibſel vom Auge, welches Thomſon beym Jungen bes merkt hat. Ein anderer zweifelhafter Punct iſt das Geſchlechts ſyſtem. An jeder Seite des Darmcanals der Lepaden liegt eine Maſſe Körner, welche durch einen Stiel mit der ruͤſſel foͤrmigen Röhre zuſammenhaͤngen. Cuvier haͤlt die Koͤrner fuͤr Eyer, die Stiele fuͤr Samenleiter, und glaubt, die Eyer wuͤrden im Durchgang befruchtet und dann durch die ruͤſſelfoͤrmige Roͤhre in den Mans tel abgeſetzt. Martin aber betrachtet dieſen ganzen Apparat als männliche Organe, und behauptet, der Eyerſtock liege in der Hoͤhle des Heftſtiels in der Lepas, welche mit der Man— telhoͤhle, wohin die Eyer kommen, zuſammenhaͤngt und zwar durch einen kleinen Gang in der Rinne des unpaaren Schalen— ſtuͤcks, wo er ſich in den Mantel oͤſſnet. Eine andere Sonder⸗ barkeit iſt noch vorhanden: es ſteckt nehmlich ein Darm im andern und iſt faſt ebenſo lang, hinten geſchloſſen und in den Magen geöffnet: darinn blieben die Speiſen bis zur völligen Verdauung. Solch einen eingeſchachtelten Darm hat nur noch der Regenwurm, wo er aber an beyden Enden verſchloſſen iſt. [Ich habe ſchon vor 30 Jahren bey Lernaea branchialis einen ſolchen vorn offenen gefunden und es oft in der Iſis bemerkt. O.]. Die Stelle dieſer Thiere iſt bey alledem noch immer zweifelhaft. Jourdan zu Lyon, uͤber eine neue Sippe Maki: Avahi- Sonnerat hat ihn zuerſt angezeigt in ſeiner indiſchen Reiſe, unter dem Namen Indri à longue queue. Jourdan bekam eis nen Balg mit Schaͤdel und ſpaͤter Nachrichten uͤber ſeine Le— bensart. Er iſt etwas kleiner als Lemur catta, Geſtalt rundlich und buffig wegen des dichten krauſen Pelzes. Kopf rund, Schnauze klein; die Ohren ragen kaum uͤber den Pelz hervor. Farbung roͤthlich fahl, unten mausgrau, die Haut ſchwaͤrzlich; Hinterfuͤße faſt noch einmal ſo lang als die vordern. Leibeslaͤnge 11%", Schwanz 10". Schneidzaͤhne 0 Spitzzaͤhne I Luͤckenzaͤhne ar Backenz. Se = 30. 11525 Die obern Schneidzaͤhne in der Mitte getrennt, die un⸗ tern nicht, liegend und lang. Eckzaͤhne wie die folgenden Luͤckenzaͤhne, deren oben 2 kleine, flache und 3 ſpitzige, unten einer, etwas geneigt. Obere Backenzaͤhne innwendig mit Hoͤckern mondförmig beſetzt, auswendig mit noch kleinen Hoͤckern; unten umgekehrt. Das ganze Zahnſyſtem mahnt an das der Inſectenfreſſer und ein wenig an das der Wiederkaͤuer und der Nager. Pauke und Augenhoͤhlen groß. Das Thier iſt mehr bey Nacht als bey Tag in Bewe⸗ gung, frißt alles, Kerfe, Fruͤchte, Koͤrner und Wurzeln; ſchlaͤft oft unter Tags bisweilen gerollt in einem hohlen Baum, mei⸗ ſtens kauernd auf Aeſten; erwacht in der Abenddaͤmmerung, ſchreyt ſchwach, aber wiederholt und klaͤglich, geſellt ſich zu 7 —9 andern und ſucht Nahrung; geht ungeſchickt und ſchwer, macht aber wunderbar hurtige Spruͤnge von Zweig zu Zweig. Die Madegaſſen fangen ſie bey Tag, wo es ſehr leicht geht. Sie hoͤren zwar wohl ihren Feind, liegen aber fo im Schlum⸗ mer, daß ſie nicht gleich entfliehen koͤnnen. Sie werfen nur ein Junges Ende Hornung und tragen es ſodann im Maͤrz und April auf dem Ruͤcken, wo es ſich mit den Hinterbeinen haͤlt. A Man fand es bis jetzt nur in den Waͤldern der Oſtkuͤſte von Madagascar an der Muͤndung des Manangara bis zur Bay Antongil, in Gegenden, welche von vielen Baͤchen bewaͤſ— ſert werden. Nr. 240, A. Orbigny hat in den Fluͤſſen von Suͤd⸗ america einen Wal entdeckt, der zwiſchen dem Souſou und Rytina ſtehe und alle aͤußern Kennzeichen des Delphins hat. Ruͤckenfloſſe nur eine kleine Vorragung, Schnauze laͤnglich, faſt walzig, mit derben Haaren bedeckt. Vorn in den Kiefern dicke ſpitzige Schneidzaͤhne, welche innwendig durch einen Abſatz in Backenzaͤhne uͤbergehen. Die Verwachſung des Unterkiefers ſehr lang, wie bey den Cachaloten und dem Souſou vom Ganges. Schlaͤfengrube ſehr lang, Augenhoͤhle ſehr klein; vom Hinter— hauptskamm läuft eine hohe Crista fronto-parietalis am gans zen obern Rande der Schlaͤfengrube fort. Heißt Inia, bey den Indianern Guarayos und ſoll eine neue Sippe ſeyn: Inja boliviensis. Faͤrbung oben blaßblau, nach unten roſenroth, Schwanz und Arme blaͤulich; es gibt aber faſt ganz roͤthliche, ſchwaͤrzli— che und gefleckte oder geſtreifte. Die in großen Fluͤſſen find blaſſer, die in Seen ſchwarz. Sie kommen oft an die Flaͤche, um Odem zu holen, ſchwimmen nicht ſo raſch wie die Meerdelphine, ſind meiſt 3 oder 4 beyſammen, ſelten mehr, ſcheinen ſehr gut zu hoͤren, verfolgen die Fiſche und kauen ſie von Zeit zu Zeit an der Oberflache des Waſſers, was die im Meere nie thun. Die Waſſerſpinne (Aranea aquatica) heftetan Blaͤtter ſchlaffe Fäden, uͤberzieht fie mit durchſichtigem Firniß aus den Spinnor- ganen, ſtreicht dann auch etwas davon auf den Bauch, ſteigt herauf, zieht, man weiß nicht wie, in dieſe gummiartige Maſſe eine Luftblaſe, taucht unter und leert fie in ihren Behälter 712 aus. Das wiederholt fie, bis er voll iſt, und dann fegt fie ſich hinein. Nr. 241. Desvignes. Haben alle Wirbelthiere Beu⸗ telknochen? Geoffroy St. Silaire nimmt fie bey den DB}: geln an. Laurent bey den Saͤugthieren; ich habe ſie bey den Lurchen und Fiſchen gefunden. Haben die Beutelknochen ihr Entſprechendes in der Schul⸗ ter? Dieſe Frage habe ich aufgeloͤſt durch eine Beſtimmung der Beckenknochen. Die Schulter beſteht aus 3 Stuͤcken: Scapula, Os coracoideum, Clavicula, welche ſich im Becken wiederholen, jene im Ilium, das zweyte im Pubis, die 3te im Beutelkno⸗ chen. 274 ſagt er, das Steißbein ſey nur eine knoͤcherne Ana— ſtomoſe zwiſchen Schoos- und Huͤftbein; fehle den Fiſchen, Lurchen und dem Strauß, wiederhole ſich auch nicht in der Schulter. Die Schoosbeine find getrennt bey Vögeln und eis nigen Fiſchen. Die Beutelknochen ſind bey den Lurchen durch ein Band mit dem Schooßbein und dem untern Huͤftbeinkamm verbunden; bey den Molchen, Beutelthieren und Monotremen bloß mit dem erſten; es fehlt bey den andern Saͤugthieren und wird durch das fallopiſche Band vorgeſtellt [Dieſe Dinge ſind bey uns ſchon lange ausgemacht! 243. Graells ſchreibt aus Barcelona. Man hat zu: erſt im Jahr 1830. im Campo de Tarragonas bemerkt, daß vom Biß einer Spinne mehrere ſchwaͤchliche Perſonen geſtorben find. Die mediciniſche Academie zu Barcelona ſtellt Unter— ſuchungen an, aber vergebens, weil die Bauern alle Spinnen getoͤdtet hatten. 1833. kam das Uebel wieder, und es wurden fo viele Leute gebiſſen, daß die Bauern nicht mehr fo keck was ren, aufs Feld zu gehen. Ich war bey der hingeſchickten Com» miſſion und erkannte die Spinne fuͤr Theridion malmignatte (Aranea 13 guttata). Sie iſt in Menge in dem unbebau⸗ ten Land bey Barcelona, und ernaͤhrt ſich daſelbſt von der haͤu— figen Cieindela scalaris, deren Ueberbleibſel zum Bau des Spinnenneſtes dienen, welches noch mit einigen Splittern und Faͤden durchwoben iſt. Sie lauert darinn und ſchnellt plöglich hervor gegen Heuſchrecken und Cicaden, welche ſogleich zwiſchen ihren Kiefern ſterben. Lefebur ſagt, er habe in Sicilien während eines gan⸗ zen Jahrs dieſes Theridion nicht gefunden und auch keine Ta⸗ rantel, jedoch habe er ven einer giftigen Spinne reden hoͤren; fie bringe aber nicht den Tod zuwege, ſondern Schlaͤfrigkeit, hie tzige Fieber und Nervenzufaͤlle; eine Frau hatte 3 Tage lang geſchlafen, und man habe ſie nur aufgeweckt, indem man ſie in einem an der Bühne angebundenen Leintuch wiegte und unaufe hoͤrlich muſicierte. Die Spinnen, welche man ihnen brachte, waren kleine Thomifen, Lycoſen, Ereſen, und deßhalb glaubte er auch, daß es Theridien gebe, die auch nicht groͤßer werden. Man empfiehlt den Theriac dagegen, und man nennt ſie Ta- rantula ballorina. Boisduval ſagt, die Raupe von Urania pygmaea Mac- Leay (in Zool. Trans.) iſt verſchieden von Urania riphaeus, welche in Madagascar auf Mangifera indica lebt und wie eine Spannraupe ausſieht, mit Dornen und einziehbaren Hoͤ⸗ ckern. Jene in Cuba auf Omphalia triandra gleicht einer Raupe von Agarista. 713 Nr. 263. Robert Brown. Rafflesia, Hydnora, Cytisus et Brugmansia bilden eine Famlie neben den Aſari⸗ nen und gehören nicht zu den Balanophoren. Er hat Spi— ralgefaͤße gefunden, in Rafflesia, Hydnora, Cytisus und auch in den Balanophoren, namentlich Cynomorium et Helosis. 268. Farinos zu Perpignan uͤber 2 neue Schalthiere in den oͤſtlichen Pyrenaͤen. Unio pianensis 8 Centim. lang wie M. littoralis. Helix desmoulinsii 6 Millim. hoch, ne— den Helicella lapicida. Helix xatartii 18 Millim. hoch, ne: ben Helix arbustorum. 272. Charvet, 2 Gordius in Baͤchen. Der maͤnnli⸗ che, im Bach Claix, iſt 8 — 10“ lang, roͤthlich braun, vorn abgerundet, hinten geſpalten; der weibliche 10 — 12“ fahl, hin⸗ ten in mehrere Lappen getheilt. Der maͤnnliche, aus dem Bache Riſſet, nur 3“ lang, der weibliche 5. Sind von IFilaria nicht zu trennen, zeigen ſich zuerſt im April um Binſen gewickelt, auch los oder 8 — 4 zuſammengewickelt. Die Haut iſt koͤrnig und voll Poren, hohl, beym Maͤnnchen; hat eine doppelte Hoͤhle beym Weib— chen durch die Anweſenheit einer haͤutigen Laͤngslamelle. Dieſe beyden Roͤhren ſind vorn getrennt, hinten geſchloſſen durch den Mantel der Scheidewand; enthalten Milchſaft, welcher ſpaͤter ſich verdickt und zwiſchen den 3 Lappen am Schwanz heraus— geht in Geſtalt von langen, weißen Walzen. Dieſe Materie deſteht aus Koͤrnern, ohne Zweifel Eyer. Es ſind Tauſende in der Laͤnge eines Zolls und das Weibchen gibt mehrere Schuh in der Laͤnge von dergleichen Maſſe von ſich. 289. Rouſſel de Pauzeme, Zerlegung eines Foetus balaenae. Die aͤußere Muͤndung des Spritzlochs iſt luftdicht verſchloſſen, von einem kegelfoͤrmigen Stempel, deſſen Spitze ſich allmaͤhlich in die Schleimhaut verliert. Der Stempel haͤngt zum Theil veſt und wirkt wie ein Korkſtoͤpſel. Keine Spur von dem zuſammengeſetzten Apparat von Saͤcken wie beym Meer— ſchwein; ein Beweis, daß ſie nicht noͤthig ſind zur Austreibung der Fluͤſſigkeit, welche bey den Blaſern nicht aus dem Mund in das Spritzloch geht, wie ich mich auf dem Meer durch die unmittelbare Beobachtung uͤberzeugt habe. Tiefer unten be— merkt man den Spalt der Naſenhoͤhlen mit Windungen, wel— che durch das Siebblatt des Riechbeins Nervenfaͤden von den Riechknoten erhalten. Die euſtachiſche Trompete oͤffnet ſich in Zellen, wovon die einen dem mittleren Ohr entſprechen, die an— dern ſich bis zum Grunde der Hirnſchale erſtrecken. Etwas uͤber der Stimmritze ſieht man jederſeits auf der Schleimhaut 3 oder 4 Oeffnungen, welche mit gewundenen Gängen in Ver: bindung ſtehen, die gegen die Wurzel der Zunge und den obern Theil des Schildknorpels gerichtet ſind. Hier bilden dieſe Gaͤn— ge größere Höhlen, verlängern ſich in den Knorpel ſelbſt und endigen nach unten in einen Canal, welcher die Luftroͤhre be— gleitet und ſich in die Bruſt verliert. An den Seiten des Schildknorpels liegen 2 muſculoͤſe Hautſaͤcke. Oeffnet man ſie, fo bemerkt man 2 bewegliche Klappen, wodurch eine Verbin: dung zwiſchen dieſen Saͤcken und den Zellen des Schildknorpels hergeſtellt wird. Die letztern öffnen ſich nicht in den Kehlkopf und dieſer erhaͤlt die Luft bloß durch die Stimmritze. Es kann keine Fluͤſſigkeit vom Spritzloch durch die genannten Zellen zu Iſis 1857. Heft 9. 714 den Seitenhoͤhlen des Schildknorpels kommen und nach Be: duͤrfniß des Thiers durch Contraction in die Bruſthoͤhle. Dieſer Apparat kann die Luft vom Waſſer abſondern oder dieſelbe in Natur erhalten, wodurch das laͤngere Untertauchen der Wale begreiflich wird. Die Paukenhoͤhle enthaͤlt eine Blaſe, die an⸗ ſchwillt, wenn man durch die euſtachiſche Roͤhre blaͤſt. Der aͤu— ßere Gehoͤrgang iſt in der Mitte durch einen großen ovalen Stempel verſchloſſen. Das Hirn erfüllt die Schaͤdelhoͤhle nicht. Der Magen iſt zweylappig; kein Blinddarm. Die Harnblaſe iſt laͤnglich und ſetzt ſich in die Nabelſchnur fort. Nr. 298. F. 2. Serminier auf Guadeloup ſchickt nach Paris einen Guacharo in Branntwein, das erſte Exemplar in Europa. Alexander von Humboldt entdeckte ihn zuerſt am 18ten September 1799 in der Cueva del Guacharo im Kalk⸗ gebirge von Caripe. Steatornis in Obs. 200l. II. Herminier bekam nach vieler Muͤhe 3 Stuͤck aus der Hoͤhle von Caripe. 306. Deville. Man hat einen roͤmiſchen Maasſtab von einem Schuh aus Erz in dem Wald von Maulevriere bey Caudebec, nicht weit von Rouen, ausgegraben; er hat ein Ge— lenk und mißt 292 Millimeter. 316. Quoy. Die Aetheria vom Senegal gehört in die Familie der Aviculae und der Meleagrinae, obſchon fie durch die Anheftung einer Klappe, durch die Anweſenheit eines Fußes und zweyer Schließmuſkeln mit der Familie der Chamen in Verbindung ſteht. Leſſon, neue Katze, Felis senegalensis: fulvo-rufo- que griseus, subtus rufescenti-albidus, auriculis latis, in- tus albidis, extus nigerrimis cum vittä lata nivea. Dorso et lateribus corporis tribus vittis longitudinalibus atris. Cauda sublonga rufescenti-grisea, nigro annellata, facie grisea, naso atro, rostro albo: pedibus rufo griseis nigro punctatis. Hab. ad rivulas senegalenses. Weue Dögel. 1) Megalonyx medius: Hinterhaupt zimmetbraun, Hals und Ruͤcken braͤunlich fahl, Buͤrzel braunroth mit ſchwarzen Striemen, Kehle und Bruſt gelblich weiß, Seiten und Bauch gelblich mit ſchwarzen Streifen, Flügel weiß; Schnabel und Fuͤße ſchwarz. Valparaiſo. 2) Phytotoma molinae. Maͤnnchen: Größe der Embe- riza miliaria (Proyer). Kopf roſtroth mit braunen Schmitzen, Ruͤcken grau, jede Feder in der Mitte ſchwarz geflammt, Kehle und Bruſt roſtroth, geht am Bauch ins Ocherfarbene uͤber, Flügel braun, mit weißen Federraͤndern, Schwanz etwas gabel— foͤrmig und ſchwarz, in der Mitte roſtroth, Schnabel perlmut⸗ terartig, an den Raͤndern fein gezaͤhnelt, Fuͤße braun, Iris roth, harte Augenhaut blau. Weibchen grau und braun meliert, unten gelblich mit braunen Schmitzen. Valparaiſo. Iſt vielleicht Phytotoma silens (Kittlitz), oder bloxha- mi (Children). 3) Pyrgita peruviensis: Kopf und Backen ſchwarz mit 45 ** 715 grauen Bändern, Kehle weiß mit einem zimmetrothen Band und zwey ſchwarzen Saͤumen, Bauch weißlich, Seiten grau, Ruͤcken mit ſchwarzen Schmitzen. Juny zu Callao. 4) Pithylus olivaceus: Oben olivengelb, Schwungfedern olivengruͤn; unten weißlich, ein gelbliches unbeſtimmtes Hals⸗ band, Schnabel ſchwarz; Schwanz geſpalten, graulich. Callao. 5) P. luteus: Oben olivengelb, unten gelb, Fluͤgel braͤun⸗ lich, gelb geſaͤumt, am Oberſchnabel ein ſtarker Zahn, Schna⸗ bel ſchwarz und weiß, Fuͤße braun. Callao. 6) Dolichonyx griseus (Oryzovore): grau, Kehle und Mitte des Bauches weiß, Steiß roſtroth, ſeitliche Schwanzfe— federn weiß, Schnabel blaͤulich. Valparaiſo. 7) Fringilla erythrorhyncha (Paroare): Schnabel und Fuͤße roth, Kopf, Hals und Ruͤcken grau, ſchwarz geflammt; Fluͤgel braͤunlich mit weißen Zeichen, Hals und Bruſt ſchwarz, weiß gedupfelt, Bauch weiß. Coquimbo. 8) Ada commersonii (Clignot): Schnabel gelb, Fuße ſchwarz, Gefieder ſchwarz, Schwungfedern weiß, mit ſchwarzen Enden, um die Augen eine gelbe Haut. Suͤdamerica. 9) Vermivora elegans (Gobe vermisseau coquette) wie Motacilla cristata. Pl. enl. 391. fig. 1.): olivengelb, Kopf und lange ſchmalfederige Haube ſchwarz und weiß geſchaͤckt, Kehle weiß mit braunen Schmitzen; Bruſt und Bauch gelb; Ruͤcken und Fluͤgel braun. Schwanzfedern braun mit weißen Saͤumen, Schnabel und Füße ſchwarz. Suͤcchili. 10) Troglodytes hornensis: wie der europäifche Troglo— lodyt. Kopf und Hals braunroth, mit ſchwarzen Laͤngsſpitzen, Ruͤcken und Buͤrzel weiß, ſchwarz und roſtroth geflammt. Fluͤ— gel und Schwanz roſtroth, mit ſchwarzen Querſtreifen; unten blaßgelb; Schnabel und Fuͤße gelb. Auf dem Meer, 20 Stun⸗ den ſuͤdoͤſtlich vom Cap Horn. Nr. 339. Seoffroy St. Silaire. Neuer Beweis, daß die Monotremen Eyer legen. Er hat von Maule ein junges Schnabelthier erhalten. Die jungen Voͤgel haben bes kanntlich an der Spitze des Schnabels einen kreidenartigen Na— gel, die Schildkroͤten einen hornigen: eben ſo das Schnabel⸗ thier. An der Oberlippe iſt ein haͤutiger Hoͤcker, von dem aber bey ſeinem Exemplar die hornige Oberhaut verſchwunden war. Er ſchrieb deßhalb an Thomas Bennett, und erfuhr, daß ganz junge einen dicken, mit einer Hornlamelle bedeckten Hoͤcker an der Oberlippe haben, welcher alſo durch Atrophie verſchwindet. Auch Owen fagt in feiner Beſchreibung: an der Oberlippe iſt ein fleiſchiger Hoͤcker mit einer hornigen Oberhaut bedeckt, und man Eönnte dabey an das Horn bey den Voͤgeln denken; dieſes iſt aber kreidenartig, und man kann von keinem auf das andere ſchließen. Maule ſagt, die Schnabelthiere legten Eyer und ſaͤugten zugleich; man habe in ihrem Neſt einen Haufen zerbrochene Eyerſchalen gefunden. Es koͤnnte alſo wohl beydes vereinigt ſeyn. Der Ausgang des Beckens iſt ſehr eng. Das Ey bleibt vielleicht davor liegen und erhaͤlt eine Art Bebruͤtung. Das Junge öffnet dann die Schale mit feinem Horn und glei— tet zum Becken heraus. 418. Prevoſt. Die Guckgucksmaͤnnchen bleiben faſt 716 auf einer Stelle, die Weibchen aber ziehen weit herum und paaren ſich mit mehrern Maͤnnchen. Ich fieng Ende April ein Weibchen, welches aus dem Neſt einer gelben Bachſtelze ein Ey genommen und aufs Gras gelegt hatte. Ich beveſtig— te ihm einen Scharlachlappen auf den Kopf und ließ es fliegen. Den andern Morgen kam es zu dem naͤmlichen Neſt und ſteck⸗ te den Kopf hinein; als es weg war, fand ich darinn ein Ey von ihm. Waͤhrend der folgenden 4 Stunden kam es uͤber 50 Mal zum Neſt, bald ſich aufhaltend, bald voruͤbergehend. Zwey Tage nachher war es in einer andern Gegend, und waͤhrend 6 Wochen beſuchte es den Aufenthalt von 5 — 6 Maͤnnchenz; ich habe geſehen, daß es ſich mit zweyen gepaart hat. Der Ruf der Maͤnnchen hat zum Zweck, das Weibchen herbey zu brin— gen. Sobald es ſein Gluckſen hoͤren laͤßt, fliegt das Maͤnn⸗ chen ſchnell auf es los. Man ſieht oft hinter einem Weibchen mehrere Maͤnnchen, welche ſich um ſeinen Beſitz ſtreiten. Ich habe nie mehr als zwey Eyer gefunden, eines im Gang, das andere noch am Eyerſtock; war eines im Gang, ſo war die Dotterhuͤlle am Eyerſtock zerriſſen. Im September fand ich einen jungen Guckguck im Neſt eines Baumlochs, wo er nicht herauskonnte. Ich habe einen todten in einer hohlen Birke gefunden. Das Weibchen legt alſo nach einer Befruch— tung nur 1 oder 2 Eyer, muß ſich alſo öfters befruchten laf ſen und kann mithin nicht bruͤten. Bericht uͤber den Guacharo von Blainville und J. Geof⸗ froy. Cr hat die Groͤße einer Taube, Geſtalt gedrungen und unzierlich. Kopf dick, dreyeckigſ, Schnabel ſehr geſpalten wie bey den Eulen, die Faͤrbung caſtanienbraun, mit gruͤnlich ſchim⸗ merndem Braun gemiſcht und mit weißen Flecken von verfchies dener Größe bezeichnet. An der Pflanzennahrung, welche Hum— boldt dieſem Vogel beylegt und die mit den Vorurtheilen der Einwohner, hinſichtlich der Koͤrner, welche man in ſeinem Ma⸗ gen findet, uͤbereinſtimmt, zweifelt Herminier [Wohin alſo der Vogel gehört, weiß man immer noch nicht!. S. 421. Wesmael. Audouin hat gefunden, daß Ble mus rufescens, welcher im Meer lebt, Luft an den Haaren mitnimmt. Das iſt auch bey den Kaͤfern des ſuͤßen Waſſers der Fall. Elmis unter Steinen hat einen glatten Ruͤcken, iſt aber unten jederſeits mit Flaum bedeckt, worinn die Luft ſtecken bleiben kann. Dryops (Parnus) iſt ganz behaart und gar nicht naß, wenn man ihn aus dem Waſſer nimmt. Georissus iſt ganz glatt, lebt aber nicht im Waſſer, ſondern nur auf feuch⸗ tem Boden. L'Institut III. 1835. Nr. 87 — 138. Nr. 87. E. Jacquemin, Voͤgel. Es gibt 3 Arten zu athmen: bloßes Aus- und Einhau⸗ chen bey Pflanzen; ein raſches Anziehen und Abſtoßen, wodurch ein Zittern am Rande der Athemorgane entſteht, der Infuſo⸗ rien, Plumatellen, Quallen, Muſcheln und Schnecken; abs wechſelnde, mit Ruhe unterbrochene Bewegung bey den hoͤhe— ren Thieren. Bey den Voͤgeln dringt die Luft nicht bloß in die Lun⸗ uͤber das Athmen der 717 gen, ſondern anch durch verſchiedene Löcher in 8 Luftſaͤcke der Bruſt⸗ und Bauchhoͤhle, von da durch Saͤcke unter der Achſel, in den Huͤften, in Zellen unter der Haut, in Fluͤgel und Fuͤße und in den Hals. Dadurch vertrocknet das Mark in den Knochen. Das Blut wird auch durch die Luftſaͤcke oxydiert; ſie liegen nicht ſymmetriſch. Die Luft kann in jeden Theil des Leibes dringen, in die letzten Glieder, ſogar Fluͤgel und Fuͤße und den letzten Schwanzwirbel, auch in die Federkiele; die Luft im Kopfe bewegt ſich fuͤr ſich und ſteht nicht in Verbindung mit den Luftwegen im Leibe. Aus dieſer Menge Luft wird begreiflich, warum kleine Voͤgel, wie die Nachtigallen, ſo anhal— tend ſingen koͤnnen. Coſte, Entwickelung der Saͤugthiere. Das Ey beym Schaf im Eyerſtock beſteht aus dem Dot- ter, der Dotterhaut und dem Keimblaͤschen. 5 Tage nach der Befruchtung kommt das Ey in das Mutterhorn, nur ½ L. groß und iſt nun von 2 Haͤuten umgeben; unter der Dotter— haut hat ſich eine neue gebildet, die Keimhaut. Nach 14 Ta- gen ſtecken 3 Haͤute in einander; die Rindenhaut, die Dotter— haut, die Keimhaut, worauf ein runder Fleck entſteht, die Spur des Embryo, der am 16ten Tag 2 Lin. lang iſt; es zeigt ſich die Vesicula umbilicalis und die Allantois. Am 18ten wird es blutroth. Nr. 88. Dureau de la Malle ſagt, die Amſeln in Italien ſaͤngen anders als in Frankreich; Lurche koͤnnten auf dem Boden des Laterano nicht leben, ſowie auf Guadeloup; die Katze in Rom ſey verſchieden und habe einen laͤnglichen Kopf. Marcel de Serres. Ob die Pflanzen in den Stein⸗ kohlen in Canada und der Baffinsbay denen unter dem Aequa— tor analog ſind. 90. Jacquemin. Athmen der Voͤgel. Jeder Knochen kann Luft enthalten, aber nicht alle enthalten wirklich. Beym jungen Vogel, ehe er fliegen kann, dringt ſie nicht weiter als bis in die Luftſaͤcke. Durch das Fliegen dringt die Luft all: maͤhlich in andere Theile. Zuerſt dringt die Luft in die Bruſt, dann in den Bauch, dann in die Knochen dieſer Hoͤhle, end— lich in die Glieder und den Schwanz. Der Kopf bekommt ſei— ne Luft durch die euſtachiſche Roͤhre und die Pauke. Alle gu— ten Flieger haben in den Knochen kein Mark mehr, ſondern Luft. Bey einem und demſelben Vogel haben bald mehr bald weniger Knochen Luft. Am meiſten Luft haben die Knochen bey den Raubvoͤgeln, wenig bey den Huͤhnern, noch weniger bey den Schwimmvoͤgeln, beſonders bey den Tauchern. Sphenis- cus demersus hat gar keine Luftknochen. Das Gehoͤrknoͤchel enthaͤlt Luft bey allen guten Fliegern. 92. Duges. Dysdera et Segestria haben 4 Athemloͤ⸗ cher am Bauche und ſtehen dennoch der Clubiona et Ara- nea, welche nur 2 haben, ſehr nahe; dagegen weit von My- gale, die auch 4 hat. Die hintern Luftloͤcher bey Dysdera et Segestria oͤffnen ſich nicht wie die vordern in einen Lungen⸗ ſack, ſondern in einen hornigen Canal, aus dem eine Menge Luftroͤhren entſpringen, die zum Bauche, zur Bruſt und ſelbſt ans Ende der Fuͤße laufen; die vordern dagegen fuͤhren zu ei— ner Höhle, welche eine Menge kurzer Plaͤttchen einſchließt, gleich- 718 ſam eine Lunge oder Luftkieme wie bey den 2 der meiſten Ara: neiden und den 4 von Mygale. Das ſind alſo Thiere, welche durch Kiemen athmen, wie die Wuͤrmer, die Cruſtaceen und Scorpionen, und zugleich durch Tracheen, welche das Blut auf— ſuchen, wie bey den Inſecten, Phalangien und Milben. Pouchet. palustris. Verſammlung der Naturforſcher zu Edinburgh im Seps tember 1834. Bewegung der Kuͤgelchen in Zanichellia 95. Lamarre-Picquot. Mehrere Coluber natrix tranken Waſſer und ſogen es langſam ein, ohne die Zunge her— vorzuſtrecken, eine wurde ſchwerer um 1% Drachme, eine an⸗ dere um 1¼, die dritte um ½, die vierte um 1, die fünfte um ½, die ſechſte um ½, die ſiebente um 3 ½¼, die Ste um . Terier, Anbau des Opiums im Paſchalik Carahiſſar in Kleinaſien. Der Mohnſamen koſtet die Occa (1 Kilogramm und 250 Gramm) 20 Para; man kauft ihn aber in einem Maas von 60 Occa, das macht 30 Piaſter oder 8 Franken 10 Centim. Man beginnt den Ackerbau im December mit der Haue und macht ſo breite Furchen, daß man frey zwiſchen den Stengeln herumgehen kann, welche in Bogen ſtehen 3 ½ breit. Eine Occaſamen reicht zur Saat von 1600 Meter Quadrat hin. Einige Tage nach dem Bluͤthenfall ritzen Maͤnner und Weiber die Koͤpfe quer auf, aber ſo, daß der Schnitt nicht durchdringt. Sogleich ſickert tropfenweis ein weißer Saft aus, den man am andern Tag mit breiten und ſtumpfen Meſſern abſchabt. Jeder Kopf gibt nur einmal und nur einige Gran. Das Opium wird ſogleich dadurch von den Bauern verfaͤlſcht, daß fie die Oberhaut der Schale ſchwach abkratzen, um das Ge: wicht zu vermehren. Nun iſt das Opium eine kleberige und koͤrnige Gallert. Man thut es in kleine irdene Toͤpfe und rührt es durch einan— der, indem man darauf ſpeyt. Fraͤgt man die Bauern, warum ſie nicht Waſſer ſtatt Speichel anwenden, ſo antworten ſie, daß das Waſſer es verderbe; dann wird es in trockene Blätter ges wickelt und verkauft. Der Samen von den geritzten Koͤpfen wird reif und laͤßt ſich ſaͤen. Viel Regen im May und Ju⸗ ny ſchaden der Ergiebigkeit. Man koͤnnte ohne Zweifel auch im ſuͤdlichen Frankreich dieſe Gewinnung von Opium einführen. 96. Vallot zu Dijon. Rondelets Urtica einerea iſt Acetabulum, welches ſeine Schildchen verloren hat; deſſen Lepas adhaerens iſt Patella squamata; Lepas parra — Chiton fasciculare sive punctatus; Echinus parvus iſt zweifelhaft. 98. Dutrochet berichtet uͤber Coſtes Entwickelung des Schaf⸗Eyes. Nr. 105. S. 148. Brongniartia trilobitoides. Eights fieng 1830. an der Kuͤſte von Patagonien eine Menge Fiſche aus der Sippſchaft der Gadi. Im Magen von einer Phycis fand er Ueberbleibſel von einem Cruſtenthier, das Aehnlichkeit zeigte mit Paradoxus boltoni, beſonders in den mondfoͤrmigen Augen oben auf dem Kopfe wie bey den Trilobiten. Er legte es 1833. dem Inſtitut von Albani vor. 719 Das Thier iſt breit oval, ſehr niedergedruͤckt, dreylappig, die Lappen durch eine Furche gebildet; es iſt in 8 Ringel ges theilt; Schwanz herzfoͤrmig. Schild veſt und kalkig; 2 Augen oben, ſtiellos und un⸗ beweglich; 4 Fuͤhlhoͤrner am Vorderrande des Schildes; Mund unten, beſteht aus einer Lippe, 2 Oberkiefern mit Palpen, 2 Paar Unterkiefern, einer Zunge und einer Lippe gebildet vom erſten Paar der Fußkiefer. 14 Fuͤße, wovon die 4 vordern mit einem breiten Tar- sus und einem beweglichen krummen Daumen; die 10 andern mit einer Klaue. Kiemen paarweiſe unter dem Hinterleib; Schwanz mit blaͤtterigen Seitenanhaͤngſeln in der Geſtalt von Floſſen, tragen unten 4 Paar durchſichtige Lamellen. B. trilobitoides. Kopf in Geſtalt eines Cirkelſegments, abſchuͤſſig vom Wir⸗ bel bis zum vordern Theil und ſeitwaͤrts bis zum Rande, der gezaͤhnelt iſt; das vordere Ende hat einen großen Ausſchnitt mit einem ſchmalen, erhabenen und umgeſchlagenen Wulſt, der an jedem ſeiner Enden geſpalten iſt; der hintere Rand etwas erhaben, ausgeſchweift, und entſprechend dem erſten Bauchringel. Augen erhaben, vorragend; Hornhaut laͤnglich mondfoͤr— mig, netzfoͤrmig, beſteht aus einer großen Menge Flaͤchel, ſelbſt mit freyem Auge ſichtbar; blau, Oberflaͤche unregelmaͤßig mit einer Kalkkruſte bedeckt; eine Nath vom hintern und aͤußern Winkel des Auges trennt, indem ſie divergiert, die Stirn und das vordere Stuͤck des Kopfes von deſſen ſeitlichen Ausbreitun— gen; am Anfang der Naht beginnt eine Querfurche, verborgen unter einem ſchmalen, zuruͤckgeſchlagenen Wulſt, welche im Verlauf gegen die Raͤnder verſchwindet, und dem hintern Theil des Kopfes das Anſehen eines deutlichen beſondern Rin— ges gibt. Ein zweyter ſchmaler Wulſt beginnt an dem vordern Ende der Nath und laͤuft nach hinten, bis der den vorigen Quer⸗Wulſt am Rande des Schildes durchſchneidet. Stirn zwiſchen den Augen ebenſo hoch als dieſe kro— nenfoͤrmig und erhaben; hinten auf einem hevorragenden Kegel ein kleines Hoͤckerchen wie ein glattes Auge; zwiſchen den vor— dern Augenwinkeln ein ausgeſchweifter und umgeſchlagener Wulſt, welcher ſich ſo hoch erhebt als jene. Fuͤhlhoͤrner an der Zahl 4, einer über dem andern eingefügt, auf einem dreygliede— rigen Stiel in dem Ausſchnitt des vordern Theils des Kopfes; an ihrem Grunde an einander ſtoßend, borſtenfoͤrmig, in Form einer dreygliederigen Keule, endigt mit einem gegliederten Faͤdchen am Ende; die untern ſind laͤnger als die obern und ſteigen zur naͤmlichen Hoͤhe, ſo daß die 4 Fuͤhlhoͤrner auf einer Flaͤche zu ſeyn ſcheinen; die letztern haben in der Ränge 3 und die andern die Haͤlfte von der Leibeslaͤnge des Thiers. Lippe dreyeckig, ſchwach geduͤpfelt, mit 2 Eindruͤcken in der Mitte. Oberkiefer trapetzfoͤrmig mit einer eckigen, zahnfoͤr— migen Verlaͤngerung, der linke mit 2 ordentlichen Zaͤhnen neben einander, der rechte nur mit einem; eine fußfoͤrmige Palpe mit 3 Gliedern ſteht am Grunde des Kiefers; ihr erſtes Glied iſt faſt ſo lang als der Kiefer und liegt in einer tiefen Furche auf ſeinem vordern Rand; das zweyte Glied eben ſo lang; das dritte oder letzte nur halb ſo groß, eyfoͤrmig, breit, zuſammen⸗ gedruͤckt, der untere Rand gewimpert. 720 Zwey Paar Unterkiefer, an der Seite der Unterlippe; die obern einfach, am Ende mit 6 ſteifen Dornen in 3 Reihen; die untern zuſammengeſetzt, der obere Lappen bedeckt auswendig den untern, mit dem er am erſten Glied faſt verwachſen iſt, und wodurch dieſe Kiefer wie dreylappig ausſehen; das Ende der Lappen mit biegſamen Dornen. Zunge ſchneidend und ſpitzig am Ende, knorpelig, kurz und zuruͤckziehbar. Die Anhaͤngſel, welche den erſten Fußkiefern entſprechen, ſehen aus wie eine wahre Lippe, indem jedes eine Palpe hat und vor die Oberkiefer gehen, wo ſie ſich vereinigen und den untern Theil des Mundes ſchließen. Ihre Geſtalt iſt rauten⸗ foͤrmig und fie find durch ein Gelenk nach der Länge uud Que— re in 4 ziemlich gleiche Theile geſchieden. Die Palpe ſteht oben an ihrem innern Rand und beſteht aus einem kleinen Stiel, worauf ein dreyeckiges, breites, am vordern Rande gewimpertes a folgt, dann ein anderes ovales, mit einem Haarpinſel am nde. Das erſte Fußpaar, welches dem zweyten Paar Fußkie⸗ fer entſpricht, haͤngt am Kopfe ſeitwaͤrts und etwas entfernt von der Unterlippe; es iſt nach vorn gerichtet und dient als ein Kauorgan; hat 6 Glieder, das zweyte, dritte und vierte faſt gleich, kurz, unregelmaͤßig, bilden eine Art Mittelhand, worauf eine breite, ovale Handwurzel folgt und dann ein krum⸗ mer, umgeſchlagener, am inneren Rande gewimperter Daumen. Der Bauch beſteht aus 5, etwas nach hinten gebogenen Dverringen, der hintere Rand etwas aufgeworfen, deckt den vordern des folgenden Ringes; die 3 erſten Ringe, welche in der Furche durch eine tiefe Math bezeichnet find, haben unbe- wegliche Seiten-Ausbreitungen, welche aber durch Einweichung im Waſſer ſich trennen; die 2 andern beſtehen aus einem Stuͤck; dieſe Ausbreitungen ſind ſichelfoͤrmig und von einander getrennt bis zur Laͤngsfurche, von welcher ein ſchmaler Wulſt am vordern Rand abgeht und am Ende jeder Ausbreitung, de⸗ ren Rand fein gezaͤhnelt iſt, verſchwindet. Das zweyte Fuß⸗ paar, welches dem dritten Paar Fußkiefer entſpricht, haͤngt an dem Segment, das auf den Kopf folgt, ſcheint auch zum Kauen beyzutragen. Dieſe Fuͤße ſind duͤnner als die andern, das erſte Glied laͤnger, das vorletzte etwas breiter in Geſtalt einer Hand mit einem beweglichen, hakenfoͤrmigen Daumen. Jeder der 4 andern Leibesringe hat ein harſches Fußpaar aus 6 Gliedern, welche ſich in Geſtalt und Groͤße gleichen, alle am Grunde breit, werden allmaͤhlich kleiner bis zur krummen Klaue am Ende. Das erſte Glied ſehr zuſammengedruͤckt, die folgenden walzig, vorn und hinten mit einer Menge kleiner beweglicher Dornen beſetzt; an ihrem vordern Rand 1, 2 oder mehr kleine Anhaͤngſel, ebenſo bewaffnet. Geſchlechtstheile doppelt, am Urſprung des hintern Fuß⸗ paares von den ſo eben erwaͤhnten. Poſtabdomen in 3 Ringe getheilt; ein herzfoͤrmiges An⸗ haͤngſel bildet einen wahren Schwanz. Vorderer Ring ohm Seitenverlaͤngerungen, aber nach unten geſchlagen, um dem hin⸗ tern Paar der aͤchten Fuͤße zur Einfuͤgung zu dienen; ſie un⸗ terſcheiden ſich von den vorigen nur durch geringere Groͤße und eine mehr gebogene Klaue. Die zwey hintern Ringe faſt ganz gleich denen des Abdomens, jedoch nicht ſo groß. Sie haben, | 721 wie das vorige an ihrer Unterfeite ein Paar fußförmige Ans haͤngſel aus einem einzigen zuſammengedruͤckten Glied, woran 2 ovale mit Kiemenblaͤttchen gefranzte Blaſen hängen, eine am Ende und eine in der Mitte; die untern Blaſen des mittleren Paars der Anhaͤngſel haben an ihrem innern Rande einen bieg— ſamen Griffel, der ſich nach hinten verlaͤngert, zweymal ſoweit als das Anhaͤngſel. Schwanz herzfoͤrmig; ein umgeſchlagener Wulſt, der ſich an jeder Seite des Randes in eine Spitze endiget, gibt ſeinem vordern Theil das Anſehen eines beſondern Segments. Dieſer Schwanz traͤgt in der Mitte und nach der Laͤnge einen ſchar— fen dornigen Kamm, welcher in einen ſpitzigen Dorn endigt und am Grunde zwey kurze umgeſchlagene Zaͤhne hat. Der hin— rere Rand iſt etwas erhaben und mit einer Reihe ſpitziger, nach hinten gerichteter Dornen bewaffnet. An den Seitenraͤndern 2 ſchmale, ziemlich dicke, ſaͤgenfoͤrmige und zugeſpitzte Blaͤttchen auf einem beweglichen Stiel; ihre Bewegung geht ſeitwaͤrts und waͤhrend der Ruhe legt ſich das obere auf das untere, wie die Staͤbe eines Fechers. Unten am Urſprung des Schwanzes und an jeder Seite des Afters ſtehen paarweiſe 8 haͤutige La— mellen, welche in der Mittellinie an einander ſtoßen und eine herzfoͤrmige Figur bilden. Dieſe Lamellen ſind von einem aͤu— ßern, dickern und nach der Diagonale anarticulierten Paare gaͤnzlich bedeckt. = Die Männchen find zahlreicher als die Weibchen, und diefe tragen ihre Eyer in Schuppen unter der Bruſt. Die Eyer ſind ſcheibenfoͤrmig, eine Linie im Durchmeſſer und ſchoͤn hochgelb. Das Thier olivengruͤn, Länge 2“ 9", Breite 2“ 3", Bewohnt die Meere längs der Kuͤſten von Patagonien, dem Caphorn und von Neu: Shetland. Transactions of the Albany Institution II. 1833. p. 53. * Nr. 187. Quatrefages, über ten in Kiemen. das Leben der Anodon⸗ 119. Dujardin, über Comatula im wittellaͤndiſchen Meer. Er hatte einige mehrere Tage lebendig. Durch abwech— ſelnde Bewegung der Arme kommen ſie ziemlich ſchnell im Waſ— ſer fort, jedoch ohne beſtimmte Richtung; die Arme oder ihre Pinnulae reißen leicht ab und behalten ihre Bewegung ſtunden— lang; dabey hat er die Athemfaͤden entdeckt, welche in der Ach: fe der Pinnulae und der Arme zwiſchen 2 Reihen von dorni⸗ gen Fangfaͤden ſtehen. Dieſe Athemfaͤden bringen im Waſſer eine Bewegung hervor, wodurch Nahrungsſtoffe zum Munde geführt werden. Dieſe kommen von zerſtoͤrten Zoophyten oder von Infuſorien und mikroſcopiſchen Algen. Sie näherten-langfam ihre Arme wie eine ſich ſchließende Blume dem Mund, worauf der Nahrungscanal ſich erweiterte und der Unrath wie ein braͤunlich graues Mus ausgeſtoßen wurde. Dieſe braͤunliche Materie beſtand unter dem Mikroſcop aus einem Haufen von Bacillarien, Spiculae von Thetia etc. Die Ranken auf dem Ruͤcken erſetzen ſich allmaͤhlich gegen den Umfang auf neuen Flaͤchen; in der Magenhaut werden kalkar⸗ tige Taͤfelchen abgeſondert; an beyden Seiten der Athemfaͤden ſtehen rothe Bläschen wie ein Perlglanz, welche viel rothen Saft abſondern, beſonders zur Zeit der Entwicklung der Eyer, welche in den Pinnulis der Arme ſelbſt vorgeht. Iſis 1837. Heft 9. 722 Gervais: Mus barbarus von Oran hat wirklich vorn 4 Zehen mit Klauen; Gebiß wie bey der gemeinen Ratte, nur hat der erſte Backenzahn 7 Hoͤcker ſtatt 6, der zweyte fuͤnf flatt vier. Nr. 120. Coſte: Unterſuchungen uͤber den Urſprung der Allantois. a 126. Flourens, uͤber die Nabelſchnur bey Voͤgeln und Fiſchen. 127. Girardin hat geſehen, wie 2 eine Aale mitten im Waſſer aus einem arteſiſchen Brunnen damen, der bey Elbeuf unweit Rouen gegraben wurde. I. V. Thompſon zeigt, daß Pentacrinus europae- us an fangs mit ſeinem Stiel auf andern Koͤrpern veſtſitzt, ſich ſpaͤter abloͤſt und eine Comatula wird. Worton Jones, uͤber das Ey der Saͤugthiere. 128. Laurent, uͤber das Ey der nackten Schnecke. 129. P. Gervais haͤlt auch Suͤßwaſſerſchwaͤmme fuͤr Pflanzen. z 135. Aube hat in den fogenannten Gallengängen bey einem weiblichen Hirſchſchroͤter (Lucanus capreolus) 2 Harn⸗ ſteine entdeckt, der groͤßte 2 Millimeter dick. Man goß auf einen gepülverten Scheidewaſſer und es blieb ein rother Ruͤck— ſtand wie Harnſaͤure. Dieſe Gänge find mithin Harnorgane. 138. Gannal, injiciert Leichname mit eſſigſaurem Thon und dann halten ſie ſich mehrere Monate. L'IxsTIrur IV. 1836. No. 139 — Nr. 139. Delaporte u. Gory, die Larven v. Cly- tus ſind bleich, laͤnglich, vierſeitig, mit ſehr kurzen Fuͤßen und 2 ſtarken Kiefern, womit ſie die Pflanzenſubſtanz zernagt und ihre Gaͤnge unter der Rinde der Baͤume oder im Innern der Stengel mit dem Uncath derſelben ausfült, Vor der Verpup⸗ pung nagen fie die Rinde duͤnn, damit die Fliege fie leicht ab— ſprengen kann, was erſt in der Mitte des zweyten Jahres ge— ſchieht. Dann freſſen die Kaͤfer einige Wochen Bluͤthenſtaub und Honigſaft. Es gibt 129 Gattungen. Elie de Beaumont haͤltz ſeit 2 Monaten einen Wurm wie Gordius im Waſſer lebendig, den er aus der Bauchhoͤhle von Blaps mortisaga erhalten hat. G. Leblond: Filaria papillosa m. unterſcheidet ſich vom Weibchen durch eine Haut, die an jeder Seite des Leibes herunterlaͤuft und zwar am hintern Drittel; die Geſchlechtsor⸗ gane oͤffnen ſich wie beym Weibchen am Munde, außerhalb der 8 Hoͤcker, welche denſelben umgeben, und beſtehen in einer laͤng⸗ lichen Blaſe; die weiblichen Organe beſtehen aus einer Scheide, einem contractilen Nebenſack und einem laͤnglichen Sack, der hin⸗ ten als 2 lange Eyerroͤhren endigt; fie find ovovivipar. Bey Strongylus armatus ſind die weiblichen Theile an ihrem Urſprung, nehmlich an der Muͤndung, durch gegliederte Knorpelroͤhren ſehr regelmaͤßig bedeckt; dieſe Röhren ändern in den verſchiedenen Gattungen ſehr ab. a 48 723 Filaria medinensis enthält einen Darmcanal und zwey Epyerröhren mit Jungen. Das Anhängfel von Laennec iſt nicht die Ruthe, ſondern ein retractiles Häkchen, womit ſich das Thier am Zellgewebe veſthaͤlt. Iſidor Geoffroy: der griechiſche Mullwurf, welcher in Griechenland ſo viele Haufen aufwirft, wurde von Peytier nach Paris gebracht. Es iſt Mus typhlus und kein Mull⸗ wurf. Nr. 143. Fel. Dujardins, uͤber die Infuſorien. Bo⸗ ry de St. Vincent erinnert ihn, daß die ausſtreckbaren Faͤden der Rhizopoden die groͤßte Aehnlichkeit mit denen von Amiba oder Proteus haben. Er hat ſie ſodann unterſucht: bald fließen fie wie ein|Zropfen Oel, bald ſchießen fie lappige oder fadenfoͤr— mige Verlaͤngerungen aus, und darnach hat Loſana lauter neue Gattungen gemacht. Dieſe verſchiedenen Ausbreitungen werden wie bey den Rhizopoden durch eine gallertartige, haut— loſe Subſtanz hervorgebracht, welche ſich aus einer eigenthuͤmli— chen Kraft verlaͤngert, ſo daß man ſie nicht wie zeitliche Her— nien durch Erſchlaffung des Gewebes betrachten kann. Es ent— ſtehen oft Hoͤhlen (Vacuoles) in den Ameiben, worinn nach der Contraction Faͤrbeſtoffe ſtecken bleiben, daß man glauben koͤnnte, ſie waͤren in Maͤgen verſchluckt worden. Ich habe indeſſen die Natur der durchſichtigen Kuͤgelchen oder Maͤgen vorzuͤglich bey Infuſorien mit ſchlaffer Haut un— terſucht, und zwar zu verſchiedenen Zeiten, bey Colpoda cucul- lus, Paramecium aurelia. Es ſind wahre Vacuolen voll Waſ— ſer, welche mithin das Licht weniger brechen als die ſie umge— bende Gallerte; und die bloß aus ſchwimmenden Partikeln be— ſtehenden Farben, wie Carmin oder Indigo, werden mit dem Waſſer durch die Maſchen des Gewebes angezogen und nach der Verengerung der Vacuole allein zuruͤck gehalten. Ich be— trachte daher die Hypotheſe, welche einen geraden oder krummen Darm annimmt, in welchen ſich die behaupteten Maͤgen muͤn— den ſollen und deren Daſeyn bloß auf der kuͤnſtlichen Faͤrbung beruht, als gaͤnzlich entbloͤßt von allem Grunde: denn außer der natürlichen Erklaͤrung, welche ich von der Erſcheinung ge— geben habe, kommt noch Unmoͤglichkeit hinzu, dieſen Darm wahrzunehmen, ſelbſt wenn man mit dem angewendeten Mi⸗ kroſcop noch Theile entdeckt, welche dem Verfaſſer dieſer Hypo— theſe entgangen ſind. Die neuliche Entdeckung eines langen geißelfoͤrmigen Fa— dens am Vordertheile des Leibes, welcher den Monaden, manchen Cercarien, Encheliden, Cyclidien und vielen andern wie Euglena longicauda als einziges Bewegungsorgan dient, ſtimmt voll— kommen mit der einfachen Organiſation uͤberein, welche die oben angefuͤhrten Thatſachen aufzuſtellen ſuchen. Ich habe gefunden, daß der Faden von Cercaria tenax bey 300maliger Vergroͤße— rung wie ein Seidenfaden von „45 erſcheint, mithin ein 228 Millimeter dick. Bey manchen Cyclidien hat er am Grunde dn M. und wird gegen das Ende, wo er ſich ſehr lebhaft ing; taftet und die Hinderniſſe vermeidet, immer dünner. Seine Laͤnge iſt gewoͤhnlich 2 — mal die des Leibes, aber die 2 vordern Drittel ſind gewoͤhnlich allein in Thaͤtigkeit und daher oſcilliert der nachgeſchleppte Leib hin und her. Manche, wie Cercaria gibba, haben zween Faͤden, einen vorn und den andern zur Seite und aus ihrer verbundenen Thaͤtigkeit entſpringt die huͤpfende Bewegung des Thiers. 724 Bey allen dieſen Gymnoden iſt der Leib nichts als eine knotige Maſſe ohne Haut, beſtehend aus einer Subſtanz, welche an ihrer Oberflaͤche unregelmaͤßige Hoͤhlen bekommt, worinn ſie auch Farben veſthalten kann. Ein Infuſorium, wie Enchelys, hat außer ſeinem Be⸗ wegungsfaden einen andern auch vorn, welcher aber das Thier ruͤckwaͤrts ſchiebt, wenn es ſich zuſammenzieht, wie der Stiel einer Vorticella. Ein anderes beſteht aus einer ovaler, nies dergedruͤckten Capſel, unten durchbohrt am Ende einer großen Oeffnung, daraus kommen 2 oder 3 lange Faͤden, die ſich langfam von einer Seite zur andern bewegen und die Bewe— gung des Thieres beſtimmen, wenn ſie ſich zuſammenziehen, nachdem ſie ſich irgendwo angeheftet haben, wie die Rhizopoden. Eine Gattung Trichoda mit Flimmerwimpern gibt auch lange Faͤden aus einer großen Seiten-Oeffnung von ſich und macht demnach den Uebergang von den Gymnoden zu den In— fuſorien, welche bloß mit Flimmerwimpern verſehen ſind. Alle dieſe Faͤden oder Wimpern ſind von derſelben Natur und kraͤu— ſeln ſich und verſchwinden beym Sterben: deßhalb haben einige Beobachter die Wimpern geleugnet, weil aͤchte Wimpern nicht verſchwinden koͤnnten. Die Beobachtung weicher Theile ohne Haut, welche ſich ſchnell in Lappen oder Fäden verlängern koͤn— nen, erklaͤrt die Erſcheinungen in Dilflugia und wird ſelbſt durch die Infuſorien beſtaͤtiget. Nr. 144. Peltier ſagt, man muͤſſe die Infuſorien eink⸗ ge Tage in demſelben Tropfen aufbewahren, damit ſie lang— ſam ſtuͤrben, um alles beſſer zu ſehen. Er hat einfache und zuſammengeſetzte Wimpern an allen Volvoceen, Encheliden, Go: nien uſw. geſehen, eine Enchelys mit einem Ruͤſſel am Ende in feinere Borſten getheilt, welche ſchwangen wie bey den Vor— ticellen. Er hat ſich uͤberzeugt, daß dieſe Flimmerorgane nichts anderes ſind als Verlaͤngerungen der aͤußern Haut, wie die Fin⸗ ger eines Handſchuhes von der Hand. So wie der Tropfen ſich verkleinert, entwickeln die Thierchen mehr und mehr ihre aͤußern Beruͤhrungsorgane; es treten neue Bläschen auf die Sei— ten des Kranzes der Vorticellen und Knoſpen am Kopfe des Cyelidinm rostratum. Je älter der Tropfen, deſto mehr vers aͤndert ſich der Proteus. Ich habe die Veraͤnderung der innern Kuͤgelchen weiter verfolgt. Bey Kerone pustulosa verlieren ſie zuerſt ihre Farbe, dann werden ſie kleiner, endlich weniger zahlreich; ſie haͤufen ſich an der Wand der aͤußern Haut und die meiſten naͤhern ſich dem vordern Ende des Thiers; etwas ſpaͤter hoͤrt die Bewegung der hintern Wimpern auf, dann der vordern, und dann iſt das Thier todt. Bey andern entſteht in der Mitte ein Ausſchnitt, der ſich vergroͤßert, und endlich theilt ſich der Leib. Die vordere Haͤlfte lebt fort und ſcheint ſogar durch den Verluſt der hintern an Thaͤtigkeit zu gewinnen, die letztere ſtirbt meiſtens gleich. In allen Faͤllen wird durch den Tod des Individuums der Reſt der Globuli, welche die Kerone noch enthielt, frey und ihrer eigenen Spontaneitaͤt uͤber— laſſen; die blaſenartige Huͤlle loͤſt ſich in ungeheure kleine Kuͤ— gelchen auf, welche eine Zeit lang herumrollen. Während die— ſer Operation ſieht man bisweilen ſehr gut die roͤhrige oder gewimperte Geſtalt des allgemeinen Blaͤschens, welches die An— haͤngſel hervorbringt. Cyclidium reniforme theilt ſich ins Kreuz und vorher zeigt ſich auch die Spontaneitaͤt aller innern Kuͤgelchen, was 725 weder mit Ehrenbergs Blinddaͤrmen noch mit Dujardins Va⸗ cuolen ſich vereinigen laͤßt. Ich habe auch durch Schwaͤchung vieler Thierchen eine Wirkung hervorgebracht, analog der durch Uebermaaß von Er— naͤhrung, nehmlich die Vermehrung der Individuen durch Tren— nung. Vey denen mit einem Ruͤckengefaͤß, wie Nais digitata, geſchieht die Trennung da, wo der Zufluß des wenigen Bluts von vorn aufhoͤrt; eine Thatſache, worauf die Phyſiologie ach— ten muß bey der Erklaͤruug der“ Zeugung und der Indivi— dualität. Blainville hat einen Schädel von einem alten Orang— Utang und ein anderes Skelet von derſelben Gattung, beyde aus Sumatra erhalten und nach der Vergleichung mit jungen Schaͤdeln geſchloſſen, daß der Pongo eine vom Orang-Utang verſchiedene Gattung iſt. Es gebe wahrſcheinlich mehrere Gat— tungen Orang⸗Utang, der rothe in der Jugend, welcher im Al ter Lappen auf den Backen bekommt, von Sumatra und Borneo. 2) Der Orang von Calcutta, wovon Wallis einen Schaͤ⸗ del geſchickt hat. 3) Abels Orang von Sumatra, der 8 — 7“ hoch iſt und kuͤrzere Finger hat. 2 4) Der Pongo von Borneo. Nr. 145. Jacquemin, Entwicklung von Planorbis. Laurent, Profeſſor zu Nantes: er hat geſehen, daß die gruͤnen Koͤrner von Diatoma swarzii die Seitenwand des Schlauches durchbrechen und ſich im Waſſer ausbreiten, in— dem ſie ſich ſehr geſchwind um ſich ſelbſt drehen. Bisweilen tritt die ganze Maſſe der Koͤrner wie ein Block heraus, ſtellt zuſammengeſetztes Thier vor und dreht ſich ebenſo wie die ein— zelnen, daß man glauben ſollte, die letztern waͤren auch wieder aus noch kleinern Koͤrnern zuſammengeſetzt, alſo eine auf ein— ander folgende Einſchachtelung wie bey Volvox. Er bat Schläuche von Ectoſpermen mit einer Nadelſpitze zerriſſen und gruͤne Koͤrner als Monaden austreten ſehen; man— che davon kehrten wieder in die Roͤhre zuruͤck und giengen wies der heraus. Cantraine, Charactere von 85 meiſt neuen Gattungen von Schalthieren aus dem Mittelmeer. Darunter ſind außer den beſchalten: Doris, Tritonia, Elisia, Diphyllidia, Pleuro- branchus, Aplysia, Doridium (Eidothea). Unter Trochus polymorphus vereinigt er Tr. conulus, ziziphinus, homo- loides, auratus, smaragdus, coniformis, atricingulatus, lau- gieri, eingulatus; unter Conus ignobilis: C. mediterraneus, franciscanus, turricula, ponderosus, striatulus, mercati. Patelloides = Acmaea, 146. Flourens behauptet die Gefaͤßverbindung zwiſchen Mutterkuchen und Baͤrmutter beym Caninchen. Die Injection gieng aus der Nabelvene in die Venen des Uterus; aus einer Nabelarterie in die andere Nabelarterie, in die Nabelvene und dann in die Arterien und Venen des Uterus; wieder aus der Nabelvene in die Uterusvenen; endlich bey einem Uterus mit mehrern Foͤtus gieng ſie durch die Nabelvene nicht bloß in die 726 Uterusvenen, ſondern auch in den Mutterkuchen eines andern Foͤtus. Umgekehrt gieng fie aus einer Uterusarterie in die Mut: terkuchen mehrerer Foͤtus in dieſem Uterus; das iſt noch bey 2 andern Uterus erfolgt. Man ſieht im Centro der Mutter— kuchen die Verbindungs-Gefaͤße uneingeſpritzt mit freyem Auge. Aus einer Uterusvene gieng die Injection nie über. Injectionen wie die obigen find ihm auch gelungen ben Hund, Katze und Menſch. Alle mit einzigem Mutterkuchen; bey ſolchen mit vielen Mutterkuchen wie Schwein, Schaf, Kuh, gelang keine. Nr. 147. Milne Edwards, über Eschara. Die Po: lypen der Flustra haben Mund und After wie die zufammen: geſetzten Aſcidien, manche Vorticellen; und fo iſt es auch bey Retipora, Discopora, Cellepora, Salicorniaria, Acamarchis, Seriolaria, Walkeria und andern. Die Kalkzellen von Eschara find nicht Ausſchwitzungen der Haut wie bey den Muſcheln, ſondern ein Abſatz in der Haut ſelbſt. Zieht man den Kalk heraus, ſo bleibt die Zelle als haͤutiger Sack wie bey den einfachen Aſcidien. Die Haut des Thiers von Eschara reicht als eine Roͤhre uͤber die Zelle hinaus uud zieht ſich zuruͤck wie ein Ruͤſſel. Er hat um den Mund einen Kranz von langen roͤhrigen Fuͤhlfäden, und bildet beym Zuruͤckziehen eine Scheide um dieſelben. Das geſchieht durch Muſkeln und dann wird die Oeffnung geſchloſſen durch einen Deckel, der gebildet wird durch eine Falte des untern Randes der Oeffnung der Zelle. Aus dem Mund ſetzt ſich ein Darm mit beſondern Waͤnden fort, hat mehrere Verengerungen, ſchlaͤgt fi) dann um und endigt im After, welcher auf der obern Flaͤche des Ruͤſſels oder der Scheide der Fuͤhlfaͤden liegt neben dem Munde. An der Schlinge des Darms haͤngt ein ſchwammiges Organ, welches der Fortpflanzung zu gehoͤren ſcheint. So bey Eschara cervicornis. 149. Ehrenberg, uͤber Peltiers Beobachtungen. Er wird in feinem Werk zeigen, daß faſt alle Infuſorien Ver⸗ dauungs- und Geſchlechtstheile haben, ein Nervenſyſtem, Muftel: buͤndel, Gefaͤße, Kiemen, Zaͤhne und Augen. 151. Fresnape bildet eine neue Abtheilung unzer den Enten, unter dem Namen Canards Echassiers (Anati grallae) aus Anas gambensis, viduata, arborea, autumnalis et se- mipalmata, ſtellt fie vor die Schwimmvoͤgel nach dem Fla— mingo. Sie zeichnen ſich durch einen Entenſchnabel und hohe Fuͤße aus. Er beſaß 2 Anas gambensis lebendig. Sie unterſchei⸗ den ſich ſehr von den Schwaͤnen durch die hohen Beine; der Leib ziemlich aufrecht, der Schwanz nach unten fallend, bie langen Fluͤgel, welche bis ans Ende des Schwanzes reichen: fie gehen faſt wie die Sumpfvoͤgel, beſonders wie die Stoͤrche. Sie ſcheinen gern zu fliegen, ſind muthig, erheben ſich gegen den Schwan wie Haͤhne, und öffnen die Flügel, als wenn fie mit ihrem doppelten Sporn ſchlagen wollten. Beym Scmim: men liegt der Vorderleib und Hals tief im Waſſer, ſo daß es über den Nacken läuft. Der Schnabel iſt niedergedruͤckt, ſpa⸗ delfoͤrmig, wie bey Schwan und Ente, nicht kegelfoͤrmig wie 727 bey der Gans, kann auch nicht ſo leicht das Gras abweiden, ſondern ſchnuppert im Schlamm wie die Enten nach Waſſer— pflanzen und Wurzeln. Nr. 152. Gap ſchreibt von Valdivia. Hier leben alle Blutegel im Walde und nicht im Waſſer: ich kann keine bo— taniſche Excurſion machen, ohne von ihnen gebiſſen zu werden. Sie kriechen auf Pflanzen, Stengel, ſelbſt Sträucher und ge: hen nie ins Waſſer. In der Athemhoͤhle von Auricula dom- beyi lebt eine ſehr kleine Branchiobdella. Bey St. Jago fand ich eine andere Gattung an den Kiemen des Krebſes. In dieſen Gegenden werden die Lurche gern lebendig ge— baͤrend; die meiſten, welche ich zerlegt habe, haben es mir ge— zeigt; nicht bloß die unſchuldigen Schlangen von Valdivia, fon= dern auch die artigen Iguane, welche Spixens Leposoma nahe ſtehen u. die ich wegen ihrer ſchoͤnen Farben Chrysosau- rus nenne. Die Gattungen, welche zu St. Jago Eyer legen, bringen hier Junge hervor; ſelbſt bey Froͤſchen habe ich dieſes gefunden, obſchon fie allgemein Eyer legend find, Eine der Rhinella nahe ſtehende Sippe mit ſchoͤnen Farben bringt be— ſtaͤndig ledendige Junge zur Welt, was um ſo merkwuͤrdiger is, da alle dieſe lebendig gebaͤrenden Thiere ſich in einem Um⸗ fang von 2— 8 Stunden finden. Robert ſchreibt vom Senegal: Leclencher fieng bey den canarifhen Inſeln 4 oder 5 Spirulae mit dem Thier unter 24° 23 M. Nordbr. 20° 22 M. Weſtlaͤnge. Es gleicht den Abbildungen, welche man davon hat, keineswegs. Die Phyſa⸗ lien verzehren ſie gewoͤhnlich; daher findet man ſo viele leere Schalen und ſelten ein ganzes Thier. Cantraine, uͤber Truncatella. Bekanntlich zieht ſich das Thier von Helix decollata zuruͤck, macht ſich eine Scheid— wand und der Wirbel loͤſt ſich endlich ab. Etwas aͤhnliches geſchieht bey der Meerſchnecke, Truncatella, welche früher Cy- clostoma truncatulum hieß, das Junge bey Fidelis theresa. Menke ſtellt fie zwiſchen Melania et Rissoa; fie iſt eine Un- terſippe von der letztern und zerfällt in 2 Gattungen T. costu- lata et laevigata. Thier mit einer ruͤckziehbaren Schnauze, ruͤſſelfoͤrmig, breit am Ende, wo ſich der Mund als ein ſenkrechter Spalt zwi⸗ ſchen 2 Lippen befindet; 2 ziemlich kurze Fuͤhlfaͤden, walzig, kegelfoͤrmig, oder dattelfoͤrmig, entfernt, verdickt am Grunde, —— — —— — 728 - — auf deſſen innerer und hinterer Seite ein ſchwarzes, mondfoͤrmi⸗ ges Auge ſteht; Fuß klein, rund mit einem Rand. Schale ziemlich walzig, jung thurmfoͤrmig, alt mit abge⸗ ſtutztem Wirbel; Windungen rundlich, Muͤndung oval, etwas ausgeweitet, Rand ganz und umgeſchlagen. Deckel hornig, duͤnn und vollſtaͤndig, Wirbel faſt am Rande und von dem⸗ ſelben gehen einige paraboliſche Linien ab. Van Beneden beſchreibt genauer den hornigen Grif⸗ fel, welchen Blainville im Purpurſack von Parmacella palliolum gefunden hat (Férussac Mollusques II. Suppl. 96.). Er iſt mehrere Mal aufgerollt wie ein Ammonshorn, und wurde bey vielen gefunden, braun und geringelt wie ein Wurm, hohl, das dickere Ende mit Schleim verſchloſſen, das andere offen; bisweilen 2 in einem Sack, und dann liegen ſie gegen einander verkehrt. Unterſcheidet ſich vom Pfeil der Schnecken durch feine Lage in einem andern Sack, feine Hohl: heit und Einrollung. (Die Tortſetzung folgt.) De Pleione carunculata. Auctcre A. E. Grube, Dr. philos. Regiomonti. 1837. 4. 29. 1 Jafel illum. Eine ſehr ſchoͤne Zerlegung dieſes zuerſt von Pallas un⸗ ter Aphrodite aufgeſtellten, von uns unter dem Namen Thia (Nat. Geſch. 1815. 375) zur Sippe erhobenen Thieres, deſſen innern Bau man noch gar nicht kannte. Der Verfaſſer hat mehrere Stuͤcke in der Naͤhe von Catanea bekommen 10 — 19 Centimeter lang mit 54 — 98 Ringeln. Das Thier wird nun umſtaͤndlich beſchrieben mit allen feinen aͤußern Theilen, den Muſkeln, Nerven, Augen, dem Darmcanal, Gefaͤßſyſtem, den Kiemen und Geſchlechtstheilen, woruͤber er jedoch nicht ganz ins Klare kam. Sehr ſchoͤn abgebildet find der Darm— canal, die Gefaͤße und das Nervenſyſtem. Die Eyer liegen frey und treten wahrſcheinlich durch Seitenloͤcher heraus. Die— ſe Schrift iſt ein ſehr dankenswerther Beytrag zur Kennt— niß des innern Baues der Wuͤrmer, und gibt ein gutes Zeugniß fuͤr die Geſchicklichkeit des Verfaſſers in der feinern Anatomie. Doterus gonager. Emphytes einctus Ephialtes cArbonarius Chsn. tuberculatus Four. Eucera longicornis Exetastes fornicator guttator Gr. Exochus prosopius Gr. frenator — Glypta mensurator Gorytes seinctus mystaceus Hemiteles bicolorius Gr. luteolator — Hylaeus 4strigatus Latr. Acinctus 6 einctus xanthopus Kby. 6notatus — subfasciatus Imh. fulvoeinctus Kby. laevigatus — subauratus Ross. la vipes nitidiusculus Kby. smeathmanellus — Hylotoma enodis berberidis Schk. coerulea Klg. ustulata rosarum Kby Ichneumon vaginalorius infractorius fasciatorius luctatorius u palliatorius Gr. stramentarius annulator saturatorius castigator corruscator extensorius Ichneumon sedulus Gr. eingulatorius Gr. deceptor — Ischnus thoracicus Gr. porrectorius — Leucospis dorsigera gigas. Lissonota@ impressor Gr. sulphurifera — verberans — eylindrator VII. bellator Gr. Lyrops iwricolor ‚legachile muraria ventuncularis Megilla vulpina Kby. furcata — parielina Latr. hirsuta Kby. Howarthana — Melect« notata III. armata Pz. Mellinus fulvicornis, Mesochorus splendidulus Gr. Mesoleptus typhae Four. fortipes Gr, filicornis — modestus — rufoniger — laevigatus Mutilla sellata Pz. Myrmosa atra Latr. Nematus interruptus Lep. ventralis PE. capreae Nomada furva ruficornis Nomada Napyza lava 5 punctata Goodeniana Kby Sn e varia. 1 furcata Dev. Nysson angelicae Pz. spinosus 54075 76 Ophion 4 punctata luteus S ventricosus a vipes Osmia Steli * [> LS bicornis fronticornis Rossi n aurulenta Stigmus fulviventris minutus Latr. aenea Latr. mr adunca Latr. Zenthnedo blanda Panisens neglecta Khy testaceus haematopa P2. punctum Pemphedon unicolor Pz. albicineta Schk. vespoides Lep. Pezomachus notha Klg. agilis Gr. - livida — hortensis — fagi PzZ. albicornis F. Phygadeuon i 8 Jean dus Gr. n 8 dumetorum — bieincta * abdominator — 1 1 5 Klg. roflligator — — . Eau een ans dimidiata atra Philanthus Aucupariae Klg. apivorus Lat. Thyreus Pimpla histrionicus. examinator Er turionellae en scanica Vill, femokalg. instigator PZ. Trogus stercorator F. luteiventris Gr. oculatoria 0 varicornis Tryphon ' 5 ae heliophilus Gr. praerogator Pompitus brachyacanthus Gr. fuseus rutillator viaticus aulicus Gr. exaltatus armillatorius Gr. petiolatus V. d. L. Trypozylon punctum Jur. figulus. BEN Werden alle Arten genommen, uten fo wird 9 kr. fir jede ange⸗ Prosopis ſetzt. Einzelne nicht unter signata Lep, 12 kr.; die ſeltneren daruber. Psen Viele Arten find in 2 Exem⸗ atra. plaren, Senna Do, mt. A. Allgemeines. 657 Buquov, Geſetze im Staate. 5 5 662 Wenkes Natur, der Menſch und ſein Wiſſen. 0 B. Mathematik und Geognoſie. — 664 Geognoſtiſche Charte von Sachſen. — 669 Grafs graphiſche Darſtellung des Planeten-Laufs; Win⸗ kelſumme des Dreyecks. G Bot an i k. — Kittels Flora Deutſchlands. 2 671 Nees und Henrys, Syſtem der Pilze. — Goͤpperts foſſile Farrenkräuter und Blumen. a D. Zoologie. — 673 Brehm, uͤber die Voͤgel bey Jena. — 675 Derſelbe, ornithologiſche Reiſe nach Nürnberg. 702 Tſchudi, über die eyertragende Kroͤte. — 707 Auszüge aus der Zeitſchrift L’Institut. Herold, Entwickelung der Schlangen-Eyer. Reinhardt, Fiſche von Groͤnland. Leon Dufour, fliegende Spinnen. — 709 Jourdan, Zähne bey Coluber scaber; Maki. Knox, Laichen des Lachſes. — 710 Martin St. Ange, Cirripeden. — 711 D'Orbigny, Delphin, Inia boliviensis. — 712 Graells, Giftige Spinnen. — 713 Charvet, über Gordius. — — Rouſſel, Foetus balaenae. Hermier, Guacharo. — 714 Leſſon, Felis senegalensis; neue Vögel aus Chili, Phytotoma. — 715 Geoffroy, Monotremen. Prevoſt, Lebensart des Guckgucks. — 716 Jacquemin, über das Athmen der Vogel. — 717 Coſte, Entwickelung des Schaf-Cyes. Duges, Bau einiger Spinnen. 718 Terier, Anbau des Opiums. Eights, trilobitenartiges Thier, Brongniartia. — 721 Dujardin, Bewegungen der Comatula. — 722 Leblond, Bau der Filarien. — 723 Du jardin, Bau der Infuſorien. — 724 Seltier, Infuſorien. — 725 Blainville, Schaͤdel des Pongo. Laurent, Koͤrner von Diatoma. Flourens, Gefaßverbindung zwiſchen Foͤtus und Uterus. — 726 Edwards, Bau der Eschara. Fresnay, über Anas gambensis. — 727 Gay, gebaͤrende Lurche. 8 Cantraine, über Truncatella. — 728 Grube, über Pleione. ich t a Dr. Waltls Verzeichniß von abgebbaren Hymenopteren. - P 5 8 7 „ Dee ee Es iſt jetzt eine Beantwortung von Reaumurs Preisfrage eingegangen von 3. in G. eine andere iſt angekuͤndiget. Es kann natürlich keine abgedruckt werden, ehe alle einge- gangen find. Damit übrigens niemand von der Arbeit ab- geſchreckt werde, ſo wird hiemit angezeigt, daß mindeſtens fünf Beantwortungen honoriert werden ſollen; die zwo erſten ganz, die andern halb. Reaumur ſoll beſtimmt wer⸗ den, es koſte, was es wolle! ehe Ezi en geg a n g e n - An Buͤchern. A. Wagner, Beytraͤge zur Kenntniß der warmbluͤtigen Wir⸗ belthiere Americas. 4. 94. 5 Tafeln (Aus Münchner acad. Schriften II.). D. Fr. Arago, Unterhaltungen aus dem Gebiete der Natur- kunde, aus dem Franzoͤſiſchen überf. von Carl von Remy. Stuttgard bey Hoffmann, 1837. 8. 292. Schrebers Saͤugthiere von Dr. J. A. Wagner. 1837. 4. Heft 85 und 86. Ruͤppels neue Wirbelthiere. Heft 9. Frankfurt bey Schmerber, 1837. Fol. 49 — 68. Taf. 19 24. ill. G. G. Puſch, Polens Palaäonthologie. Stuttgard bey Schwei— zerbart I. 4. Bogen 10. T. 10. Chr. Kraus, Beyträge zur Kenntniß der Corallinen und Zoo⸗ phyten der Suͤdſee. Stuttgard bey jSchweizerbart, 1837, 4. 38. 1 Taf. Sturms Fauna V. 11 Käfer. 16 Taf. Deſſen Flora III. 14. 15. A. E. Grube, de Pleione carunculata. A K. W. Wenke, die Natur, der Menſch und fein Wiſſen. Leip⸗ zig bey Brockhaus. 1837. S. 66. Sars, Nye i havet etc. levende Pyr. 4. 81. 15 Taf. e ee Charte vou Sachſen. Freyberg 1837. Berg⸗ cade mie. H. W. Dove, meteorologifche Unterſuchungen. Verlin bey San⸗ der. 1837. 8. 343. 2 lith. Taf. 5 Reums Forſtbotanik Zte Auflage. 8. 448. Mittheilungen aus dem Oſterlande II. Vierteljahrheft. April. 1837. Altenburg, Hofbuchdruckerey. Dr. G. D. Jos. Koch, Synopsis florae germanicae et helvet. Francoforti ad M. apud Wilmans II. 1837. 8. 844. Dr. H. Berghaus, allgemeine Länder » und Mölkerkunde, Stuttgard bey Hoffmann. Bd. 2. 1837. 8. 798. 1 Taf. Deſſen Almanach für 1838. den Freunden der Erdkunde gemid- met. Ebend. 6 Tafeln. 5 von Littrow, Nachtraͤge und Zuſaͤtze zur erſten Auflage der Wunder des Himmels. Stuttgard bey Hoffmann. 1837. 8. 64. 8 Taf. Erlangen. Regiomontii. 1837. 4. Bergen hos Dal. 1835. Dresden bey Arnold. 1837. — — U— — — x en. + Encyclopädiſche Zeitſchrikt, vorzuͤglich fuͤr Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von ke n 2 83 7. t (Tafel III VI.) Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. fächf. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungethein zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken find. Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Antictitiken (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. quae Species asteria notatae incertae sunt. (D bedeutet Doublette) (D — Desiderat.) I. Rapaces. A. Diurnae. Cathartes percnopterus. Vultur einereus. hemideraeus (fulvus). 3 perideraeus. Gypaetos barbatus. D. alt, Falco ossifragus. leucocephalus. imperialis D. fulvus. D, naevius. Bonellii. pennatus. D. haliaetus. brachydactylus. lagogus. D. buteo. apivorus. D. melanopterus. milvus. 8 ater. palumbarius. nisus. eandicans. * + Janarius. peregrinus. subbuteo. aesalon. tinnunculus, cenchris. , rufipes. rufus. D. eineraceus, pygargus. B. Nocturnae. Strix nisoria. nyctea. acalica 5 lapponica. D. nebulosa. uralensis, D. aluco, A n 3 R. — er ” Vogeltauſch vom Gberſt $reyzHerofe in Aarau. 3 passerina. dasypus. flammea. hubo. äscalaphus, otus. brachyotus, SCOpS. II. Passeres. A. Dentirostratae. Lanius excubitor. meridionalis. D. minor. ruficeps. collurio. Muscicapa grisola. albicollis. luctuosa. parva. Bombyciphora garrula, Turdus cyanus. D. saxalilis. D. torquatus. merula. viscivorus. pilaris. musicus. iliacus. Naumanni. D. Bechsteinii — pallidus — auroreus — migratorius rufus minor. Cinclus aquaticus. Pastor roseus D. Oriolus galbula Saxicola cachinnans D. (leucocapilla mas. ad.) leucomela D. aurita stapazina venanthe rubetra rubicola Sylvia rubecula eyanecula D. phoenicurus 1 U hucusque in Europa ferae reperiuntur, M, Sylvia tithys Rüppellii lueinia D. philomela P. turdoides D. arundinacea — palustris salicaria D. phragmitis D. cariceti Quviatilis D. locustella D. sericea P. certhiola — eisticola galactodes * luscinioides D. Cetti melanopogen D. atricapilla orphea D. nisoria curruca einerea hortensis provincialis melanocephala D. conspieillata — sarda leucopogon D. (subalpina fem.) (passerina m. juv.) Nattererii (Benelli) hypolais D. sibillatrix trochilus rufa. Regulus crococephalus ignicapillus Troglodytes punctatus Accentor alpinus D. modularis = montanellus D. Motacilla alba lugubris sulphurea var. melanocephala — cinereocapilla D. eitreola D. lava Anthus arhoreus elenchus, 1833. Anthus pratensis aquaticus D. var. rupestris campestris D, Richardi. B. Fissirostratae. Cypselus murarius. melba Hirundo rupestris riparia urbica rustica daurica D. Caprimulgus europaeus ruſicollis D. C. Conirostratae. Alauda bifasciata (Collyi) tartarica D. 7 calandra D, brachydactyla D. alpestris eristata arvensis arborea Parus major ater palustris lugubris coeruleus cyanus Sibiricus D. bicolor cristatus caudatus biarmicus pendulinus Emberiza miliaria - melanocephala D. eitrinella cıa eirlus D. lesbia D. j pithyornus hortulana . caesia \ hiemalis y schoeniculus var. palustris nivalis D. calcarata D. jung Fringilla domestica Erhaltungsſtuͤtzen (principes conservateurs) der verſchiedenen Regierungsformen. Vom Grafen Georg von Buquoy. Wi bemerkten ſchon an mehrern Orten, daß vernuͤnftiger⸗ weiſe nie Etwas zu tadeln ſey an dem Gewordenſeyn irgend eines Zuſtandes, der ſich allemal als nur ſo und nicht anders geworden ſeyn koͤnnendes Gebilde des Naturlebens uͤber— haupt ausſpricht, und zwar vorzugsweiſe als Gebilde dieſer oder jener Activitaͤts-Modification des Naturlebens; ſo der Cryſtall, als Gebilde der lithobiotiſchen, ſo die Pflanze, als Gebilde der phytobiotiſchen, ſo das Thier, als Gebilde der zoobiotiſchen, ſo der Begriff, die Idee, das Phantaſiegebilde, die Gefuͤhlsregung, der Entſchluß, die That uſw. als Gebilde der anthropobiotiſchen, fo dieſe oder jene Staatsverfaſſung, dieſe oder jene politiſche Inſtitution uſw. als Gebilde der polibiotiſchen Activitaͤtsmodifi⸗ cation des Naturlebens uͤberhaupt. — Warum an ſolch einem Gewordenſeyn vernuͤnftigerweiſe nichts zu tadeln ſey, eroͤrterten wir daraus, daß ein Jedes alle— mal zu demjenigen werde, wozu es, den ewig unwandelbaren im Selbſtbeſchauungsacte des Plusabſolutums gegruͤndeten Na— turnothwendigkeiten (Naturpoſtulaten, Oſcillationsimperativen uſw. oft faͤlſchlich Naturgeſetze genannt) gemäß unumgaͤnglich wer⸗ den muß, wornach wir die Realität des, zwar in einem eir gends beſtimmten Sinne genommenen Fatums darthaten, herr— ſchend vom Werden und Vergehen des Staͤubchens an, bis nach dem Werden und Vergehen weltbeherrſchender Reiche hin; herrſchend vom Scheinleben des Polypenbewohners an bis nach dem Geiſtleben des durch Ausſpruch und That der Weltge— ſchichte ihre Zuͤge verleihenden Menſchen hin. Es ward ferner bemerkt, daß aus der Vernunftwidrigkeit des Tadelns am Gewordenſeyn irgend eines Zuſtandes, weder folge, daß das bisher ſo Gewordene auch unveraͤndert ſich in Zukunft ſo erhalten muͤſſe, noch folge, daß bey Beſchauung Iſis 1837. Heft 10. des Gewordenen ſelbſt man nicht ſollte vernuͤnftigerweiſe ſagen koͤnnen, es disharmoniere das Gewordene mit meinem Gefuͤhle fuͤr Wahres, oder mit meinem Gefuͤhle fuͤr Moraliſchgutes; — zugleich bemerkend, daß ja das Hervortreten des Truges, des Haͤßlichen, des Boͤſen eben ſo nothwendige, im Totaloſcilla⸗ tionsacte begruͤndete Erſcheinungsformen ſeyen, als die holden, lieblichen, das Gepraͤge von Wahrheit, Schönheit und Mora= liſchgutem an ſich tragenden Geſtalten. Dieß vorangeſchickt, wird es uns um fo leichter nachgefe- hen werden, daß wir uns in dieſem Aufſatze nicht mit Wuͤrdi⸗ gung der manchfachen, uns von der Geſchichte dargebotenen Staatsverfaſſungen beſchaͤftigen, als es ja uͤberhaupt dem phi⸗ loſophiſchen Forſchen geftattet feyn muß, unabgeſehen auf den Werth oder Unwerth eines betrachteten Gegenſtandes, denſelben, an und fuͤr ſich ſelbſt, der hoͤhern Beſchauung zu unterwerfen. Wir betrachten hier nehmlich die mancherley Staatsverfaſſungen oder Regierungsformen, an und fuͤr ſich, gleichſam ſchon als gerechtfertigt vorausgeſetzt, bloß in Hinſicht ihrer Erhaltungsſtuͤ— gen (prineipes conservateurs), hinſichtlich ihres Fortlebens, gleichſam wie der Biolog die Lebensqualitaͤt und die nach Con- tinuitaͤtsgeſetz beſtimmte Vitalitaͤts-Entwicklungsweiſe mit eben der Aufmerkſamkeit am Krankheits-Organismus verfolgt,“ als 3. B. am Fieber, welches ſich kurz folgendermaßen cha⸗ racteriſieren läßt. 1) Laesio omnium virium, facultatum, ac totius substantiae organicae; 2) Compositio e pluri- dus invasionibus; 3) Initium ab horrore et lassitudine; 4) Decursus acutus cum periculo; 5) Alteratio pulsus ac coloris; 6) Versatilitas in decursu; 7) Nisus ad improvisas mutationes per ipsos vitae conatus, seu crie 46* 731 am Geſundheitsorganismus, das harte aber nimmer zu leugs nende Geſetz der Natur allenthalben entdeckend, daß eben ſo planmäßig die Natur im Zerfiören vorgehe, als planmäßig fie im Bilden ſich manifeftiert, und daß, dieſem gemaͤß, ſo wie man ſagen kann, es habe der Geſund— heitsorganismus die Beſtimmung, kraͤftig und herrlich ſeiner Bluͤthenperiode entgegen zu ſchreiten, und hier zu prangen mit der Ueppigkeit und Fuͤlle einer dem Guͤnſtlinge ihre Gaben bis zum Schwelgen hin aufdringenden Natur, — man eben ſo gut ſagen koͤnne: Es ſey jener in beneidenswerther Kraftju— gendlichkeit emporſchoſſende Organismus dazu beſtimmt, den tauſendfachen in frecher Geilheit paraſitiſch ihn umklammernden Krankheitsorganismen als Geburts- und Gedeih-Staͤtte zu die— nen. — Doch nun zu unſerm Gegenſtande, dem allenfalls die Bemerkung Montesquieu's vorangeſchickt werden moͤge: tout Etat existant a droit à sa conservation, — Man hat bey Eintheilung der Staatsorganiſationen in Deſpotie, Monarchie, Republik viel zu ſehr bloß das Aeußere, bloß die Form der Verfaſſungen ins Auge gefaßt, und fo den Gegenſtand auf eine viel zu mechaniſche Weiſe behandelt. Dieß zeigt ſich ganz vorzuͤglich am Weſen der De— ſpotie. Man ſetzt das Weſen der Deſpotie darein, daß einem Einzigen, ohne zur Schlußfaſſung irgend jemanden mit beyzu— ziehen, die Befugniß zuſtehe, Geſetze zu machen und zu voll— ſtrecken. Hiemit iſt jedoch nur die aͤußere Form der Deſpo— tie gegeben, da vielmehr Defpotie, ſey auch die Form eines betrachteten Staates aͤußerlich, welche ſie wolle, allenthalben ſtatt findet, wo die Wiedertraͤchtigkeit des Volksſinnes eine willkürliche Behandlungsweiſe von oben her zu— laͤßt. Beſtuͤnde z. B. bey einem Volke der geſammte aus beſſerer, edlerer Periode ſeiner Geſchichte herſtammende Außen— apparat einer Repraͤſentativverfaſſung; waͤre aber der Geiſt des Volkes (ehedem eine Nation, aber nun bloß mehr ein Nen— ſchenaggregat zu benennen) zugleich ſo herabgeſunken, daß die Repräsentanten zu bloß repraͤſentierenden Repraͤſentanten geworden, durch Geld und conventionelle Auszeichnungsmittel beſtechbar, durch Drohungen eingeſchuͤchtert zu werden faͤhig waͤ— ren, daß ferner bewaffnete Soͤldlinge, aller aͤchten Militaͤrtu— tugend uneingedenk, ehrlos und feige, aus dem Volke geworben werden koͤnnten, um ihre eigenen Mitbürger unterdruͤcken zu hel— fen, daß endlich ein ganzes Volk vor einer Hand voll Soͤld— lingen erſchrocken ſich kruͤmmen moͤchte, die doch der geringſte Widerſtand in die Flucht zu jagen vermoͤchte, da es ſo leicht iſt, einer Rotte von Menſchen paniſchen Schrecken einzujagen, die ſchon innerlich durch die boͤſe Sache, die ſie vertheidigen, aufgeſchreckt ſind, und denen bey aufſtoßenden Unfällen auch nicht das allergeringſte moraliſche Motiv unterſtuͤtzend und wie— deraufrichtend zuzueilen im Stande iſt; — waͤre der Geiſt des Volkes ſo weit herabgeſunken, ſo beſtuͤnde in ſolch einem Staa— te, trotz der beybehaltenen Form einer Repraͤſentativverfaſſung, nunmehr zu einer Theaterpoſſe herabgewuͤrdigt, der Greuelzu— ſtand einer Deſpotie. — Wir ſagen daher, es beſtehe Deſpotie da, wo, unabges ses, quae vel sanitate vel alio morbo (ſehr oft durch Eintreten chroniſchen Leidens) vel ipsa morte termi- nantur. 732 der Volksgeiſt ſehen auf die aͤußere Form der Regierung, niedertraͤchtig genug iſt, daß 1) die oberſte Gewalt aus der Nation Werkzeuge zum Schergenamte der Willkuͤr findet, und 2) der übrige Theil der Nation, ſich ohne ein⸗ ſtimmigen Widerſtand, in willenloſem Hingeben, knebeln und mißhandeln laͤßt. Hieraus folgt nun von ſelbſt, daß das Erhaltungs- princip der Deſpotie ſich weſentlich auf Unterſtuͤtzung der Nullitaͤt am Volksſinne beziehe, fo wie das Erhaltungsprin⸗ cip der Tabes ſich darauf bezieht, alles vom Organismus zu entfernen, wodurch der geſunkene Vegetationsproceß ſich wieder aufrichten koͤnnte. Jene Volksnullitaͤt wird aber weſentlich begünſtigt: durch Iſolierung des Volks von den uͤbri— gen Nationen, durch Unterdrückung alles geiſtigen Verkehrs, ſowohl der eigenen Unterthanen mit andern Voͤl⸗ kern, als ſelbſt der Unterthanen einerley Volkes unter einander; durch planmäfig angelegte mechaniſche, geiſtlaͤhmende Un— terrichtsmethode; durch beguͤnſtigte Bigotterie, die je— doch von der Art ſeyn muß, nicht in Schwaͤrmerey und Myſticismus zu uͤbergehen, da aus letzteren Stimmungen Enthuſiasmus entſtehen kann, welcher ſchoͤne Goͤtterfunke leicht die Menſchen veredeln und fo weit wieder aufrichten koͤnnte, den maͤnnlichen Entſchluß zu faſſen, ein unwuͤrdiges Joch von ſich zu werfen; nebſtbey ſind dem in Nullitaͤt zu erhaltenden Volke alle Arten von Zerſtreuung darzubieten, inſoferne die— ſelben zu keiner Art von Begeiſterung Anlaß geben koͤn— nen, die vielmehr jede Art von Begeiſterung, im Volks— dialecte und mit einem ſcheinbaren gros bon sens platt hinge— ſagt, parodieren; vorzüglich find aber für eine Volksgeiſt⸗ Ertoͤdtung jene öffentlichen Feſtivitaͤten zweckmaͤßig, in denen der Repraͤſentant der oberſten Gewalt, durch Pomp und Pracht, vor dem verbluͤften Volke als ein Weſen höherer Art einherzuſchreiten ſcheint. — Die Furcht, welche ſeit Montesquieu ſehr allgemein als einziges Erhaltungsprincip des Deſpotismus galt, iſt doch eigentlich nur eines jener Momente, welche, in eine einzige Combination zuſammengefaßt, den Cha— racter von nationaler Nullitaͤt ausmachen, wornach es Einem oder Einigen moͤglich wird, viele Tauſende unumſchraͤnkt nach unbedingter Willkuͤr wie Sachen zu behandeln. Das Gefühl der Furcht, bloß an und fuͤr ſich betrachtet, koͤnnte vielmehr, wenn anderſeits die Nation zum Selbſtgefuhle ihrer ſelbſt und zum Bewußtſeyn ihres jaͤmmerlichen Zuſtandes gelangen moͤch— te, geradezu ein ſolches Zuruͤckſchaudern vor ſolch einem Zu— ſtande hervorbringen, daß davor die Furcht vor dem Deſpoten und ſeinen Henkersknechten verſchwinden moͤchte, woraus aber eben ein Empoͤren des Volkes gegen den Deſpoten zu fuͤrch— ten waͤre. Die nordamericaniſchen Koloniſten empfanden gewiß auch Furcht vor ihren Unterdruͤckern; allein die Furcht vor der Un⸗ terdruͤckung ſelbſt und vor den beſtaͤndig zunehmenden Qualen der Unterdruͤckung fuͤr die nahe Zukunft war ſo groß, daß ſie die Furcht vor den Unterdruͤckern uͤberwand, daß der zuſam— mengepeitſchte winſelnde Menſchenhaufe, noch nicht gaͤnzlich ent— artet, noch einiges Selbſtgefuͤhles faͤhig, es wagte, Widerſtand zu leiſten; und ſeht nun hin nach den vereinigten Staaten, wie fie frohlockend, in freyer Regſamkeit, einer beneidenswer— then Zukunft entgegen jauchzen; blicket zuruͤck nach ihrer Be⸗ Geſchichte nicht ſchweiget, nicht verſchloſſen ſeyn wird der Bewunderung fuͤr Großes und 733 freyungsgeſchichte, und vernehmet mit Staunen, daß aus Scla— ven eine Partei ſich bildete, die den Zuruf eines Waſhington als Echo zu erwiedern vermochte, und in deren Meynung Wa: ſhington als das galt, womit er aus den Annalen der Men— ſchengeſchichte milde und groß hervorſtrahlen wird, ſo lange die und ſo lange des Menſchen Herz Schoͤnes. — Den hier aufgeſtellten Anſichten gemaͤß iſt Deſpotie kei— ne eigenthuͤmliche Derfaflung, ſondern bey der jeder Verfaſſung eintreten koͤnnende gleichſam abnorme, gleichſam krampfhafte Zuſtand, fein Entſtehen und Beſtehen gruͤndend auf die gewordene Wullitaͤt des Nationalſinnes, das Herniedergeſunkenſeyn aller moraliſchen Kraft im Volke; die Deſpotie iſt gleichſam eine allgemein eingetretene Tabes al— ler Organe eines Organismus, wobey jedoch antagoniſtiſch die Vitalitaͤt eines Syſtems abnorm geſteigert hervortritt, egoiſtiſch hervorwuchert und in dem iſoliert auf ſich bezogenen geilen Bil— dungsacte den geſammten Vildunasproceß aller uͤbrigen des ſelb— ſtiſchen Verhaltens entfaͤhigſten Syſteme hineinzuziehen ftrebt. Hier kann nun der fortgeſetzte Entwicklungsact der Krankheit, wenn anders der Zuſtand noch etwas von der Natur des Fie— bers hat und nicht ſchon gaͤnzlich chroniſch geworden iſt, in Kriſis uͤbergehen, welcher, wie jeder Kriſis uͤberhaupt, drey We— ge offen ſtehen, nehmlich: Geneſung, Tod und Uebergang zum chroniſchen habituellen Uebel. — — Ja! frohlocket ihr aus dem Jammer und der Menſchen— entwuͤrdigung üppig herwuchernden Giftgebilde, frohlocket Deſpo⸗ ten! Nicht alle Kriſis fuͤhret zum Volkstode, womit auch eurer Deſpotie das Todesurtheil geſprochen waͤre; nicht alle Kriſis fuͤhret zur Volksgeneſung, die euch als Giftſtoff ausſtoßen muͤßte aus dem Verbande der Menſchheit; nein! ich bringe euch frohe Kunde, mir als Lehre verkuͤndet, in aus Fluͤchen der verdamm— ten meduſenhaͤuptig verſchlungenen Zuͤgen geſchrieben, ſie lautet dahin; es koͤnne jene Kriſis auch fuͤhren zum Zuſtande ewi— ger Rnechtſchaft. Und wahrlich! ſeyd ihr blöde genug, dieß nicht zu faſſen, ſo blicket hin nach Aſiens Geſchichte. — Nach Aſien blicket hin. Das Erhaltungsprincip der unumſchraͤnkten Mon— archie bezieht ſich darauf, daß der Souverain, und bloß er, uͤber Alles ſo hervorrage, daß gegen ſeine Macht und ſein An— ſehen jegliches im Staate zu nichts dahinſchwinde und daß je: der Einzelne oder jede Korporation, die ſich dergeſtalt erheben möchte, daß fie mit dem Souverain in eine Parallele geſetzt werden koͤnnte, ſogleich von ihm in ihr Nichts niedergeſchleu— dert werden. Solch eine unumſchraͤnkte Monarchie, in welcher der Souverain uͤber feine öffentlichen Verfuͤgungen niemanden Rechenſchaft zu leiſten ſich ſchuldig hält, muß eben nicht eine Deſpotie ſeyn; ſie iſt nur dann eine Deſpotie, wenn der Geiſt des Volkes ſo geartet iſt, daß der Souverain es wagen darf, unbedingt nach Laune und Willkuͤhr zu ſchalten; die unum⸗ ſchraͤnkte Monarchie iſt aber dann keine Deſpotie mehr, wenn der Souverain bey feinen Verordnungen und bey Execution ſei⸗ ner ausgeſprochenen Geſetze, den Nationalgeiſt mit beruͤckſichti⸗ gen muß und es, ohne Gefahr fuͤr ſeinen Thron, nicht wagen darf, ſolches zu veranlaffen, das allgemeine Erbitterung her: vorbraͤchte. — 734 Iſt der Monarch durch den Adel in ſeinen Verfuͤgungen influenziert, ſo iſt dieß keine unbeſchraͤnkte Monarchie mehr, ſondern ein Mittelding zwiſchen Ariſtokratie und unbeſchraͤnkter Monarchie. Beſteht aber nur ein großer, reicher, angeſehener Adel, dem zwar vorzugsweiſe der Monarch die hoͤhern Aemter und Wuͤrden verleiht, der aber, als Adel betrachtet, ſich nicht in die Regierung zu mengen hat, fo iſt die Monarchie eine un—⸗ beſchraͤnkte. Das Erhaltungsprincip einer unbeſchraͤnkten Mon— archie dieſer letztern Art bezieht ſich darauf, daß der Adel zwar ſtets ſtrenge geſchieden, vom uͤbrigen Theile des Volkes ſich er— halte, daß er in Anſehen bey den übrigen Volksclaſſen ſtehe, daß er durch Pracht, Aufwand, Maͤzenat, Stellen, Wuͤrden uſw. in hohem Anſehen ſich erhalte, daß er aber nie ſo hoch ſteige, um etwa mit dem Throne gleichen Lichtſchimmer um ſich her zu verbreiten. Der Geiſt des Adels muß hier zwar auf Ehr— geiz, Auszeichnungſucht, Eitelkeit hinzielen, aber nicht in dem Sinne, um die Approbation der öffentlichen Meynnung zu er: ringen, ſondern bloß in dem Sinne, um als Liebling des Mon— archen, von ihm gehoben, durch ſeinen Glanz erleuchtet, als impoſanteßiguren aus dem Uebrigen des Volkes, und ſelbſt des Adels hervorzuragen; der Adel muß alſo hier Stolz, Eitelkeit, Ambition mit der größten Unterwuͤrfigkeit gegen den Monar— chen combinjeren. In ſolch einem Staate fordert das Erhal— tungsprincip nicht wie bey Republiken, daß der anwachſenden Bedeutenheit jedes Einzelnen aͤngſtlich und beſorglich nachgelau— ert werde; es verträgt fi) mit dem Weſen und Geiſte folcher Staaten ſehr wohl, daß der Einzelne durch Reichthum und Ta— lent ſich auszeichne, da ihn, wenn er kein Adeliger iſt, der Glanz des Adels ſo ſehr uͤberſtrahlt, daß er darum doch nicht aus ſeiner Claſſe verruͤckt wird; iſt er hingegen ein Adeliger, ſo iſt er durch den Glanz des Thrones immer noch ſo ſehr in Schatten zuruͤckgedraͤngt, daß jede Auszeichnung von Seiten des Hofes eine Auszeichnung fuͤr ihn iſt, und eben hiedurch feine Perſoͤnlichkeit an ſich in den Augen des Publicums tief an die Stufen des Thrones herabſetzt. In dieſer Hinſicht ent— ſpricht das Erhaltungsprincip ſolch einer Verfaſſung grandioͤſern Anſichten als das Erhaltungsprincip der Republiken, bey denen die Erhaltungsgrundſaͤtze um ſo kleinlicher werden, je mehr ſich die Republik der Demokratie naͤhert, denn in der eigentlichen Demokratie wird die Auszeichnung jedes Einzelnen gefaͤhrlich, und die Demokratie kann ſich nur erhalten durch wechſelſeitig aͤngſtliches Auflauern auf jedes Emporſtreben und durch nuͤch— terne Wuͤnſche bey den Einzelnen, damit ja die unpitoreske ins ſipide Flachheit des erzwungenen Gleichheitszuſtandes nicht ge— ſtoͤrt werden möge. So grandios indeß auch die dem Erhaltungs— princip entſprechenden unbeſchraͤnkten Anſichten, in Bezug auf Emporſteigen einzelner Staatsbürger, immerhin ſeyn mögen; fo kleinlich ſind in einem andern Vetrachte die hier dem Erhal— tungsprincip entſprechenden Anſichten; es iſt nehmlich fuͤr Er— haltung der unumſchraͤnkten Monarchie, deren Rechtfertigung vor dem forſchenden Sinne des Menſchen lediglich auf bi: ſtoriſchem Principe beruht, weſentlich, daß das Motiv ſolchen hiſtoriſchen Princips durch das Vernunftprincip, durch von all: gemeinen Grundſaͤtzen ausgehendes Philoſophieren, bey dem Vol— ke nicht aus dem Auge verruͤckt werde; daher denn das Erhal— tungsprincip der abſoluten Monarchie weſentlich erheiſcht, daß die Bildung des Volkes dahin gelenkt werde, wornach ſich deſ— ſen Geiſte, Obſervanz und Herkoͤmmlichkeit als oberſte Maxime der Würdigung aufdringt, ohne daß es je irgend einem einfal⸗ len moͤge, uͤber die Recht- oder Vernunftmaͤßigkeit des durch 735 Obſervanz Sanctioniertem nachzugruͤbeln. Hier iſt alſo aller geiſtige Verkehr mit dem Auslande zu hindern, vielmehr dahin zu wirken, daß eine gewiſſe aus Ignoranz entſpringende behag— liche Selbſtzufriedenheit entſtehe, die jede fremde Idee als leere Traͤumerey verlacht; hiezu iſt vorzuͤglich ein ſolches Verhaͤltniß guͤnſtig, daß im Allgemeinen der Bauch und uͤberhaupt die Thierpartie des Buͤrgers befriedigt ſey, denn wo die Reprodu— ctionsorgane in behaglicher Thaͤtigkeit erhalten werden, da ſchlum— mert der Geiſt und glaubt willig, was ihm von oben her er— zaͤhlt wird; auch ſind hier geiſtloſe, pomphafte Feſtivitaͤten am rechten Orte. Beſteht einmal ein ſolcher Zuſtand bey einem Volke, ſo iſt es leicht, ihn zu erhalten: denn man ſollte es gar nicht glauben, wie ſchwer es hält und was fuͤr eingreifende In— fluenzen von außen her auf ein Volk einwirken muͤſſen, um es, wenn es einmal ſehr praͤdominierend dem vegetativen Leben hingegeben iſt, aus ſeinem behaglichen Schlummer zu hoͤherm Geiſtleben zu wecken. Wire die durch Volksrepraͤſentation beſchraͤnk⸗ te Monarchie eine menſchliche Erfindung, ſo muͤßte ſie fuͤr die hoͤchſte und ſeegenbringendſte Erfindung erklaͤrt werden, da dem Erhaltungsprincip jener Verfaſſung gerade dasjenige ent⸗ ſpricht, das die hoͤchſte Wuͤrdigkeit, deren die Menſchheit faͤhig iſt, in ſich faßt. Aber es kann keine der wirklich beſtehenden Ver— faſſungen, als menſchliche Erfindung, als planmaͤßig von dieſem oder jenem geordnete Einrichtung betrachtet werden; ſondern iſt vielmehr allemal nur fuͤr ein aus der Geſchichte durch Zu— ſammenfluß von tauſenderley Umſtaͤnden hervorgegangenes Re— fultat zu nehmen, wobey freylich einzelne Individuen planmaͤ— ßig mit einzuwirken ſcheinen, da dieſe Individuen ſelbſt nur als Reſultate der Geſchichte zu betrachten ſind. Dieſem gemaͤß wollen wir die durch Volksrepraͤſentation beſchraͤnkte Monarchie als hoͤchſte, wuͤrdigſte, erfreulichſte Gebil— de polibiotiſchen Entfaltungsactes betrachten. Es iſt jene Ver— faſſung die herrlichſte Frucht eines kraͤftigen Volkslebens, ihre Erhaltung ſtuͤtzend auf Naͤhren, Stärken und hoͤchſtes Steigern ſowohl phyſiſcher als moraliſcher Kraft und Anlage im Volke und in jedem Einzelnen aus dem Volke. Denn hier kommt es weſentlich darauf an, die oberſte Gewalt durch den Details blick des Einzelnen, ſo wie umgekehrt, den Einzelnen, durch den Centraluͤberblick der oberſten Gewalt wechſelſeitig aufzuklaͤren, hiedurch vor allen Augen die auf Wohl und Weh der Nation einwirken koͤnnenden Momente klar und unverhuͤllt zu entfalten und ſolchergeſtalt das Wohl und Weh der Nation zum hoͤch— ſten Probleme der Nation in Maſſe und im Einzelnen zu ma— chen. Laͤßt ſich, iunerhalb der Sphäre der Wirklichkeit, wohl etwas Herzerhebenderes und Ruͤhrenderes denken? Zugleich ent⸗ ſpricht dem Erhaltungsprincip der durch Volksrepraͤſentation beſchraͤnkten Monarchie, da hier Freyheit der Rede Denkweiſe und Schrift eine Conditio sine qua non iſt, da hier Oeffent⸗ lichkeit des gerichtlichen Verfahrens (wenigſtens im Kriminal: proceſſe) unumgaͤnglich erfordert wird, da alſo hier von blin— dem Gehorſam keine Rede ſeyn kann, da jederman die Wuͤr⸗ digung des von oben herabgelangten Ausſpruches geſtattet ſeyn muß uſw.; es entſpricht, ſage ich, dem Erhaltungsprincip der hier in Rede ſtehenden herrlichen Verfaſſung jener edle Volks⸗ ſinn, wornach jeder, ſich durch die Nation ehrend, die hoͤchſte Achtung vor dem Geſetze (nicht Furcht vor den Exequenten des Geſetzes) in ſich fuͤhlt, und wornach jede dem Geſetze zuwider⸗ 736 7 laufende Handlung, werde ſolche von ihm oder einem andern begangen, ihn empoͤrt. Dem Erhaltungsprincip der durch Volks⸗ repraͤſentation beſchraͤnkten Monarchie entſpricht endlich noch je⸗ ne Maͤßigung einerſeits, und dennoch jene volle Kraftentwick⸗ lung anderſeits, wornach die oberſte Gewalt es verhindere, daß der Volkseinfluß nicht in Anarchie ausgehe, und wornach zugleich das Volk ſich dem Ausarten der oberften Gewalt in Allein⸗ herrſchaft entgegenſetzte. Dieß vorangeſchickt, moͤget ihr nun er⸗ wagen, welcher Geiſt und Character den Miniſtern innewohnen muͤſſe; fragt Euch dann, ob es nicht ehrenvoll ſey, Geſetzen zu entſprechen, die aus ſolch einer Werkſtaͤtte hervorgehen? fragt Cu aber auch, ob Ihr viele Voͤlker kennet, welche, den Volks⸗ character hiebey in Rechnung gezogen, ſolch einer Verfaſſung werth und faͤhig ſeyen? — Der Froſch muß ſich mit der Lebensweiſe des Froſches begnuͤgen, eben weil er aus der Geburtsſtaͤtte des Zoobiotismus als Froſch und nur alszFroſch hervorgieng; — der Menſch darf Anſpruͤche auf die dem Menſchen zukommende Lebensweiſe machen, eben darum, weil er aus der Geburtsſtaͤtte des Zoo⸗ biotismus als Menſch hervorgieng. — Ein Sclavenvolk muß ſich mit dem blinden Gehorſam bes ſcheiden, eben weil es nur als Sclavenvolk aus der polibioti— ſchen Geburtsſtaͤtte hervorgieng (Fluch ſeiner Geſchichte!)) — ein freyes Volk, d. h. ein freyſinniges, edelfuͤhlendes Volk, hat höhere Anſpruͤche, eben weil es als freyes Volk aus der poli— biotiſchen Geburtsſtaͤtte hervorgieng (Heil feiner Geſchichte l). — Wenn wir gleich bey den Voͤlkern der altern Zeit ſchon Spuren eines Repraͤſentativſyſtems vorfinden, ſo bildete ſich daſſelbe, ſeiner hoͤhern Vollkommenheit nach, doch erſt in neue— rer Zeit aus, und erhielt in dieſer Hinſicht (gleich dem Kolo— nieweſen der Neuern) einen ganz andern Sinn als ehedem, wozu, unter vielen andern Umſtaͤnden, ſehr weſentlich die Er— findung der Buchdruckerkunſt beytrug. Dieſe von Defpoten fo eiferfüchtig unterdruͤckte Kunſt iſt in frey ſich entwickelnden Staaten ein Hauptvehikel des Fortſchreitens, da hier der ſchnelle Umlauf von Ideen von hoͤchſter Wichtigkeit iſt. “ Das Erhaltungsprincip der Demokratie (die factiſch nirgends beſteht, nur annaͤherungsweiſe als beſtehend zugegeben werden kann) iſt Nuͤchternheit der Wuͤnſche jedes Einzelnen, und aͤngſtlich-beſorgliches, wechſelſeitiges Belauern des Einen gegen den Andern, ob nicht hie oder da ein Einzelner ſich er— heben und zum dereinſtigen Unterdruͤcker emporwachſen koͤnne; in dieſer Hinſicht kommt Kleinlichkeit (pusillanimite) dem Er⸗ haltungsprincip der Demokratie zu; in einer andern Hinſicht entſpricht ihm wieder das ſehr zu billigende Gefühl, das irgend wo ſehr richtig fo ausgedruͤckt iſt: qu'ils (die Staatsbürger der Demokratie) soient affeetes de linjustice, qui seroit faite à leur voisin par la force publique, comme d'un danger qui les menace directement; et qu'ils ne puissent en &tre „»Die in England genommenen Maaßregeln gegen Mißbrauch der Preſſe beſtehen in Folgendem: that neither the courts of justice, nor any other judges whatever, are authori- sed, to take notice of writings intended for the press, but are confined to those, which are ‚actually printed, and must, in these cases, proceed by the trial by jury. 737 consol&s par aucune faveur qui leur soit personnelle uſw. In dieſem Erhaltungsprincip der Demokratie iſt eigent- lich die Unterdruͤckung eines unvernuͤnftigen Egoismus ausge— druckt; * das hierinn liegende Gefühl verdient alſo keineswegs den Namen einer Tugend (vertu republicaine, wie fie Mon— tesquieu faͤlſchlich nennt), welche nur da beſteht, wo das Mo— tiv des Wollens und Handelns lediglich im Wohlgefallen am Moraliſchguten liegt, aller Nebenmotive dabey uneingedenk, wie wir dieß an andern Orten entwickeln. Das Erhaltungsprincip der Ariſtokratie bezieht ſich auf folgende Hauptmomente: ſtrenge Sonderung der Claſſe der Ari— ſtokraten von den uͤbrigen Volksclaſſen, durch bedeutende Vor⸗ zuͤge in Bezug auf Bildung, Vermoͤgen, Anſehen bey erſtern, durch hiſtoriſch begruͤndetes Hochgefuͤhl feiner ſelbſt bey Erſtern und zugleich Unterwuͤrfigkeitsgefuͤhl bey Leztern; jedoch, bey die— fer ſtrengen Sonderung beſagter zwey Klaſſen, Vermeidung als ler Sonderung unter den einzelnen Gliedern (Familien, Haͤuſern, a. .. . ) — innerhalb der Claſſe der Ariſtokraten, als woſelbſt (ziemlich im Geiſte der Demokratie) ein aͤngſtliches, wechſelſeitiges Belauern erforderlich iſt, damit kein Einzelner der Ariſtokraten vor den uͤbrigen dergeſtalt hervorglaͤnze, daß zu fuͤrchten waͤre, er koͤnne dereinſt zum Unterdruͤcker des Staates hervorwachſen und dieſen zur Monarchie umſtalten. — Die Adelskaſte in einer Ariſtokratie hat eine ganz andere Bedeutung als in einer ſolchen Monarchie, wo dem Adel noch ein hohes Anſehen und die hoͤhern Wuͤrden vor— behalten ſind. Dort iſt der Adelige zugleich Mitglied der ober— ſten Staatsgewalt, hier Vaſall, und glaͤnzt nur inſofern aus den uͤbrigen hervor, als die Huld des Monarchen ihm einigen Glanz ertheilt; — jener wie dieſer erhebt ſich ſtolz uͤber die andern Volksclaſſen, aber jener gebietet, dieſer beugt ſich vor dem Alleinherrſcher, um von deſſen Huld hoͤheren Glanz fuͤr ſich zu erborgen; — dort belauert Einer den Andern, damit Keiner zum Unterdruͤcker des Staates heranwachſen koͤnne; hier belauert Einer den Andern, entweder um zu verhindern, daß der Eine oder der Andere zum Guͤnſtlinge des Herrſchers ſich durch— arbeite, oder um, wenn die Sache ſchon zu weit gediehen iſt, die Gunſt des Guͤnſtlings zu erlangen, und ſo von deſſen Glanze ein Bischen Kichtrefler für den eigenen Glanz zu erbor— gen; — dort muß die Bildung des Adeligen auf hiſtoriſchen, politiſch großartigen Blick, auf Feldherrntalent weſentlich hinaus— gehen, hier auf Gewandtheit in den Kuͤnſten der Intrique und Kahale; — dort dienen als Unterrichtsſchriften die Claſſiker und die Annalen hiſtoriſcher Weltfata; hier die Memoires intriquan⸗ ter Höflinge und Hofbuhlerinnen uſw. » Dieſe Art von Unterdrückung des Egoismus, die nicht auf Tugendprincip, ſondern auf Klugheitsprincip baſiert iſt, muß ja nicht mit dem im Sinne des Chriſten geuͤbten Un⸗ terdruͤckungsacte des Egoismus verwechſelt werden, als wovon wir an andern Orten, namentlich, wo vom Gebete die Rede iſt, ſprechen. Des Chriſten Unterdruͤckungsact des Egoismus, und hiemit aller Liebe für Irdiſches, beruht auf reiner Liebe zum hoͤchſten Weſen, wornach deſſen Selbſt⸗ befhauungsact dem Chriſten dermaaßen als einzig Noth⸗ wendiges, als einzig Verehrtes erſcheint, daß das Irdiſche das eigene Ich ſelbſt der Vollziehung ſolchen Selbſtbe⸗ 15 w hingeopfert zu wiſſen, zur Wonne des Chri⸗ en wird. Iſis 1837. Heft 10. 738 * — Verhandlungen der allgemeinen ſchweizeriſchen Geſellſchaft für die geſammter Naturwiſſenſchaften zu Solothurn im July 1836. S. 132. Voran die Eroͤffnungsrede von A. Pfluger, b das Protocoll der Verhandlungen S. 11 und die Beylage S. 21. Ueber die Geologie des Jura von Thurmann S. 31. Das Pfropfen des Maulbeerbaums von Bonafous 31. Verhand— lung der topographiſchen Commiſſion von B. Studer S. 41. Verhalten des Eiſens gegen Salpeterſaͤure von Schoͤnbein; zweykoͤpfige Eidechſe von Landerer S. 54. Gebirge von Davos von B. Studer, Kalkſtein der Voirons v. U. de Luc 57. Brunner, Apparat zum Luftzug. C. Schimper Blattſtel— lung; Lejeune, Kreidenformation; Dubois Geologie der Krimm; necrologiſche Notizen 60. Berichte uͤber die Verhand— lungen der Geſellſchaften in Baſel, Bern, Genf, Neuenburg, Solothurn, Wadt, Zuͤrich. 1) Ahne n a le en des Wiener Muſeums der Naturgeſchichte. Herausgegeben von der Direction. Wien bey Rohrmann. II. 1836. 4. S. 193 — 386. Taf. 17 — 32. Auch dieſer zweyte Theil enthaͤlt ſowohl in botaniſcher als zoologiſcher und zootomiſcher Hinſicht wieder vortreffliche Abhandlungen mit reinlichen und deutlichen auch illuminierten Abbildungen. G. W. Focke, umſtaͤndliche Zerlegung. S. 207. A. F. Graf Marſchall, Decas orthopte- rorum novorum 1 Taf. illuminiert. Locusta viennensis, Sca- phura chalybea, Gryllus cylindricus, fusco-vittatus, frenatus, squalidus, vitreipennis, xanthochlorus, euceros, bucephalus. 219. J. Seckel, über einige neue oder nicht gehörig unterſchiedene Cyprinen. 3 Taf. Cyp. hungaricus fig., kol- larii fig.; Aspius mento fig.; Abramis -chreibersii fig., leuckartii fig., vetula fig.; Phoxinus laevis, marsili. Da: bey iſt noch eine ſchematiſche Tafel aller europaͤiſchen Cy— prinen. 235. Dieſing, Monographie der Gattungen Amphisto- ma et Diplodiscus, 3 Tafeln; eine ſehr vollſtaͤndige Anatomie nebſt einem Verzeichniß der Thiere, worinn ſolche Wuͤrme ge: funden werden. 261. L. Fitzinger und Heckel, monographiſche Dar⸗ ſtellung der Gattung Acipenser, 6 Tafeln; eine ſehr große und genaue Auseinanderſetzung uͤber dieſe wichtigen Thiere, wo— von mehrere in die Donau kommen. Sie ſind in 6 Gruppen gebracht mit mehrern neu aufgeſtellten Species. Die Beſchrei— bungen ſind ganz umſtaͤndlich, ſowie die Citate Abgebildet ſind: A. schypa, gmelini, glaber, heckelii, ruthenus, stel- latus, huso, sturio, güldenstädtii. Die Köpfe von oben und unten beſonders. 47 Planaria ehrenbergii 1 Taf., eine 739 S. 327. Roller, Species insectorum Coleopte- rorum novae, 1 Taf. illuminiert. Es ſind 18 Gattungen aus den Sippen Cicindela, Damaster (n.), Panagaeus, Ory- ctes, Hexodon, Pausus. Abgebildet find: Damaster bla- ptoides; Panagaeus denticollis, quadridentatus, chloroce- phalus; Hexodon hopei; Oryctes siculus; Pausus bi- fasciatus. 307. Ed. Fenzl, Monographie der Mollugineen und Steudelieen, zweyer Unter-Abtheilungen der Familie der Portu— laceen, 1 Taf.; ein ſehr großer Aufſatz, der bis zu Ende laͤuft und eine vollſtaͤndige Monographie enthaͤlt. Die Tafel ſtellt das Schema aller Portulaceen dar. Geognoſtiſche Charte von Sachſen. Section XV. 1837, Ueber den Plan dieſes großartigen Werks haben wir ſchon bey Erſcheinung des erſten Blattes geſprochen. Das zweyte enthaͤlt den zunaͤchſt ſuͤdlich daran ſtoßenden Theil zwiſchen Auerbach, Zwickau, Goͤßnitz, Waldenburg, Burgſtedt, Franken— berg, Oederan, Lengefeld, Zedlitz, Sebaſtiansberg, Presnitz, Scheibenberg, Schwarzenberg, Schneeberg, Eibenſtock, Auer— bach. Die Mitte davon bildet Annaberg, Ehrenfriedersdorf, Stollberg, Chemnitz, Hohnſtein, mithin ein großer Theil des Erzgebirges, die weſtliche Haͤlfte des Gneiſes mit ſeinen vielen Erzgaͤngen; die noͤrdliche Begraͤnzung durch den Glimmerſchie— fer, den Serpentin bey Zoͤblitz, den Granit bey Wittenbach, den Porphyr bey Reitzenhain; den Eibenſtocker Granit, der nach Boͤhmen hineinzieht, den Kirchberger Granit und den bey Geyer. Alle werden von einem maͤchtigen Schiefergebirg um— geben, als Glimmer und Thonſchiefer. Jener enthaͤlt viele un: tergeordnete Lager mit Gruͤnſtein und Kalkſtein mit Zinkblende, Bleyglanz und Schwefelkies Der Thonſchiefer iſt Urthonſchie— fer und weit verbreitet Rothliegendes, Steinkohlengebirg, Por— phyr, Baſalt ſind haͤufig, eben ſo Torf, aber wenig Braun— kohlen. Das zweyte Heft der Erlaͤuterungen enthaͤlt das Um— ſtaͤndliche. Die Durchſchnitte gehen von Wildenthal nach Här: tensdorf, von Wolfersgruͤn nach Zwickau, von Taura nach Dit— tersdorf, von Wolfenburg uͤber Stollberg und Annaberg nach dem Haßberg. Dieſe Charte ruͤckt, wie man ſieht, ſchnell vorwärts, und das dritte Blatt iſt wahrſcheinlich ſchon erſchienen. Einige vorlaͤufige Nachrichten über die in Deutſchland vorkommenden Bach- und Schafſtelzen, die Sippen Motacilla et Budytes, von Brehm. Mein Freund Boie hat in dieſen Blättern bekannt ge: macht, daß Motacilla lugubris, weil fie auf Helgoland vor: 740 kommt, das deutſche Bürgerrecht verdient. Seine Bemerkungen uͤber dieſen Vogel ſind mir aus der Seele geſchrieben; denn auch ich bin der Ueberzeugung, daß ſie wenigſtens eine aͤchte Gattung, Subspecies, wo nicht Art, Species iſt. Der Um: ſtand, daß Küfter auf Sardinien ſchwarz- und graurücki⸗ ge Bachſtelzen zuſammen geſehen hat, kann die Gewißheit von der wirklichen Verſchiedenheit der Motacilla lugubris von der M. alba nicht vermindern, weil er entweder beyde Arten wirklich unter einander angetroffen, oder unvollkommen vermau— ſerte und deßwegen auf dem Ruͤcken graue weibliche M. lugu- bris neben ihren vollkommen vermauſerten Maͤnnchen mit ſchwarzem Ruͤcken geſehen hat; denn ich bin veſt uͤberzeugt, daß M. lugubris im Herbſtkleide einen grauen und keinen ſchwar— zen Ruͤcken hat. Meine Gruͤnde fuͤr dieſe eben aufgeſtellten Behauptungen werde ich kuͤnftig in einer beſondern, in dieſen Blaͤttern nieder: gelegten Abhandlung uͤber die Naturgeſchichte der deutſchen Bach- und Schafſtelzen aus einander ſetzen. Jetzt bemerke ich nur, daß es in unſerm Waterlande 2 Subspecies der M. alba gibt, welche gerade die Mitte zwiſchen M. alba et lugu- gubris halten. Die alten Männchen ſtehen oft der M. lugubris ſehr nahe, waͤhrend die einjaͤhrigen und die Weibchen oft der M. alba aͤhneln. Ich nenne die eine Subspecies Motacilla cervicalis, die andere M. pratorum, beſitze von beyden mehrere gepaarte Paare und habe fie nun 3 Fruͤhjahre — im Herbfte find fie viel ſeltner — genau beobachtet. Sie leben auch im Fruͤh— jahr in Geſellſchaften und kommen in unſere Gegend vorzuͤg— lich in einem, 1½ Stunde von hier entfernten engen Thale auf bewaͤſſerten Wieſen vor. Dieſes Thal iſt dem Son— nenſchein ganz ausgeſetzt, gegen Nord- und Oſtwinde ges ſchuͤtzt, von einem Bache durchſchnitten und mit einigen Teichen bedeckt. Zur Bruͤtzeit bleiben nur ſehr wenige Paͤrchen bey uns, eins gewoͤhnlich in dieſem Thale. Es ſind dieſe beyden Subspecies jene Bachſtelzen, welche Temminck in ſeinem Manuel d' Ornithologie erwaͤhnt und für Baſtarde von Mot. alba et lugubris erklärt; das find fie aber aus dem Grunde nicht, weil ſie in Geſellſchaften vorkommen. Ich bin bereit, Liebhabern Exemplare abzulaffen, und werde naͤchſtens eine ge— naue Beſchreibung der verſchiedenen Kleider und des verſchiede— nen Betragens dieſer Voͤgel mittheilen. Die im September 1836 in Jena verſammelten Naturforſcher haben fie mit Theil: nahme betrachtet. Zugleich bemerke ich uͤber die Schafſtelzen, welche Boie mit vollkommenem Rechte von den Bachſtelzen ge: trennt und als eine beſondere Sippe unter dem Namen Budy- tes aufgeſtellt hat, daß dis genaue Beſtimmung derſelben zu den hoͤchſt ſchwierigen Aufgaben des Naturforſchers gehoͤrt. Auch freue ich mich, der Motacilla melanocephala Lichtenst. und der M. cinereocapilla der Italiener das deutſche Buͤrgerrecht ertheilen zu konnen. Die erſtere wurde ſchon vor 7 Jahren eine Stunde von hier angetroffen, aber nicht erlegt. Spaͤter ſchrieb mir unſer mecklenburger Ornitholog, der Prediger Zander in Luͤbs, deſſen bald erſcheinende Naturgeſchichte der Voͤgel Mecklenburgs ich mit beſtem Gewiſſen empfehlen kann, daß ein ſolcher Schwarzkopf von gelber Schafſtelze in feiner Ge: gend erlegt worden fen und ſich in der Sammlung eines Lieb— habers befinde. 741 Am 16. Mai 1835 hatte ich endlich das Vergnügen, dieſen Vogel nur 8 Minuten von der hieſigen Pfarrwohnung entfernt zu beobachten und zu erlegen. Spaͤterhin erhielt ich noch mehrere aus der hieſigen Gegend, aber nicht nur von den Schwarzköpfen, ſondern von den Graukopfen, oder M. einereocapilla der Italiener. Durch dieſe und die aus Dalmatien und Klagenfurth erhaltenen Stuͤcke bin ich im Stande, von den Schafſtelzen folgende Gattungen als deutſche zu beſchrei— ben, Budytes melanocephalus, atricapillus, atrigenalis, ca- niceps, cinereocapillus, flavus, chrysogaster et boarulus. Sie bilden eine wunderſchoͤne Reihe, zeigen oft auffallende Ue— bergaͤnge und ſetzen den aufmerkſamen Beſchauer in Erſtaunen. Zu dieſen allen kommt noch Budytes feldeggii, welche ich aber bis jetzt nur aus Dalmatien erhielt. Ich will nur noch meine Beobachtungen uͤber dieſe ſchoͤnen Voͤgel vervollſtaͤndigen, und hoffe dann, etwas Erſchoͤpfendes uͤber ſie geben zu koͤnnen. — 1 Das Gemuͤthliche der Voͤgel, von Brehm. Bey aller Naturforſchung iſt offenbar die Ergruͤndung des Geiſtigen in den Geſchoͤpfen das Erfreulichſte und Belohnend— ſte. Es hat etwas Erhebendes, nicht bloß in dem Menſchen, dem Ebesdilde Gottes, ſondern auch in den Thieren jenes Gei— ſtige, den Funken des goͤttlichen Weſens wahrzunehmen. Der Naturtrieb, welchen wir Inſtinct nennen, iſt er nicht etwas von Gott in die Thiere gelegtes Geiſtiges? Aber wir wuͤrden ſehr irren, wenn wir dieſes Geiſtige von den engen Grenzen eines blinden Triebes eingeſchloſſen waͤhnten; nein, es iſt einer ge— wiſſen Freyheit faͤhig und zeigt ſich beſonders bey den hoͤhern Thierclaſſen durch Verſtand, deſſen Daſeyn bey den Thie— ren von keinem unbefangenen Naturforſcher geleugnet werden kann. Ich habe dieſen Verſtand bey den Voͤgeln in einer beſondern Abhandlung ** nachgewieſen, und Seyffertitzens Aufſatz über das Betragen ſeines Kranichs in der Ornis muß auch den ungläubigſten Zweifler von dem Daſeyn des Verſtan— des in dieſen lieben Geſchoͤpfen uͤberzeugen. Allein bey den Voͤgeln herrſcht nicht eigentlich der Verſtand, ſondern vielmehr das Gemuͤthliche vor. Darunter verſtehe ich jenes Geiſtige, welches ſich durch das mit Verſtand gepaarte Gefuͤhl kund thut und fuͤr den Beobachter etwas ungemein Angenehmes und Un— terhaltendes hat. Es leuchtet von ſelbſt ein, daß unter jenem Gemuͤthlichen bey den Voͤgeln nicht das Erhabene, welches wir bey dem Menſchen allein antreffen und ihm mit Recht hoch anrechnen, ſondern nur die Aeußerungen eines mit Verſtand ſich ausſprechenden Gefuͤhls, welche an die eines verulinftigen Weſens ſtreifen, meyne und meynen kann. Dieſe treffen wir unleugbar bey den Voͤgeln an. Den Beweis dafür liefern ſchon die Ehen der * Vorgeleſen am Stiftungsfeſte der Nat. Gef. des Oſterlan— landes zu Altenburg am 5. July 1837. ein Sieh Brehms Beytr. zur Voͤgelkuude 2. Bd. zu Ende. 142 Vögel. Ich habe die Ehre gehabt, Ihnen, meine Herren, eis ne bereits in der Iſis gedruckte Abhandlung uͤber die Ehen der Voͤgel vorzuleſen, und bemerke deßwegen jetzt daruͤber nur We— niges. Die Ehen der Voͤgel werden anf Lebenszeit geſchloſſen und, wenige Ausnahmen abgerechnet, mit muſterhafter Treue gehalten. Bey mehrern Adlern, den Buſſarden und Falken, den Volkraben, Elſtern und vielen andern ſieht man die Paare lange vor und lange nach der Bruͤtzeit in der ſchoͤnſten Gemeinſchaft zuſammen, ja manche, wie die Volkraben und Elſtern, leben fo veſt vereinigt, daß fie ſich ihr ganzes Leben hindurch faft nicht trennen. Zeigt ſich darinn nicht etwas aͤcht Gemuͤthliches? Iſt es nicht eine Sehnſucht nach einander, was ſie erfuͤllt und zuſammenhaͤlt? Selbſt bey den in großen Ge— ſellſchaften lebenden Voͤgeln, wie bey Feldſperlingen und Wachholderdroſſeln trifft man die zuſammen gehoͤrenden Paare gewoͤhnlich ſo nahe neben einander an, daß man ſie nicht ſelten auf einen Schuß erlegen kann. Iſt es hier nicht etwas Gemuͤthliches, was ſie an einander feſſelt? Dieß ſieht man am deutlichſten, wenn eines von den Gatten getoͤdtet wird. Der Turteltauber girrt, was er ſonſt nur im Walde thut, mitten auf dem Felde, wenn ſeine Gefaͤhrtinn dort getoͤd— tet worden ift, und will ſich gar nicht entfernen, ohne fie mitzu— nehmen. Wird von einem Bluthaͤnflingspaare ein Gat— te getoͤdtet, dann ſchwebt der andere lange Zeit über der Stelle herum, lockt unaufhoͤrlich, ſetzt ſich von Zeit zu Zeit nieder, und ſucht ſehnſuchtsvoll den verlornen Gatten auf. Die ſcheue Ente verlaͤßt zwar den Teich, wenn der Lebensgefaͤhrte ge— ſchoſſen iſt; allein ſie fliegt lange kreiſend in der Luft herum, und man kann mit Sicherheit darauf rechnen, ſie nahe bey der Stelle, wo der Gatte oder die Gattinn getödtet wurde, wieder einfallen zu ſehen. — Und welche Auhaͤnglichkeit zeigen die Alten der Vögel an ihre Jungen! Zwar bruͤllt die Kuh, wenn ihr das Kalb genommen wird, der Hund ſucht die ihm geraubten Jungen im ganzen Haufe, ſelbſt die wilde Tiegerinn vertheis digt ihre Nachkommenſchaft mit Gefahr ihres Lebens; allein die Vaͤter unter den Saͤugthieren bekuͤmmern ſich aus leicht zu be— greifenden Urſachen gar nicht um ihre Kinder, ja ſie kennen dieſe nicht einmal; ſelbſt die Anhaͤnglichkeit der Muͤtter unter dieſen iſt lange nicht fo groß, als bey den Voͤgeln. Eine jede Mut: ter, ſelbſt eine Pflegemutter unter den Voͤgeln fuͤttert, fuͤhrt, warnt und vertheidigt ihre Kinder lange Zeit. Wie ruͤhrend iſt es, eine Haushenne ihre Kuͤchlein groß ziehen zu ſehen! Sie lockt ihre zarte Brut unaufhoͤrlich, weiſt ſie zum Freſſen an, waͤrmt und vertheidigt ſie mit ſol— chem Muthe, daß ſie nicht ſelten eine Katze oder einen Hund in die Flucht ſchlaͤgt, dem Raubvogel entgegeneilt, ja dem Men⸗ ſchen zuweilen ſogar auf den Leib ſpringt. Eine von den mei⸗ nigen war als Gluckhenne ſo tollkuͤhn, daß ſie nach meinem eingeſperrtem Steinadler hackte, dieſer nahm aber ihre Drei- ſtigkeit ſehr uͤbel; denn er ergriff und erwuͤrgte ſie. — Das Gemüthlihe zeigt ſich bey manchen Vö⸗ elarten auch darinn, daß nicht nur die Gatten, ondern auch die Rinder mit den Eltern zuſammen bleiben und bis zur naͤchſten Brut unzertrennliche 743 Geſellſchaſten bilden. Wer denkt hierbey nicht an die Voͤl⸗ ker der Feldhuͤhner, an die Familien der Schwanzmeiſen udgl. Es iſt nicht das Gefuͤhl der groͤßern Sicherheit, was ſie verei— nigt — ſie wuͤrden ſich ſonſt ebenſogut mit fremden Feldhuͤh— nern als mit Familiengliedern verbinden — ſondern eine An— haͤnglichkeit der Eltern an die Kinder und dieſer an die Eltern und an einander, was ſie zuſammenhaͤlt. Daher kommt es auch, daß die Glieder einer Schwanzmeiſengeſellſchaft einander unaufhoͤrlich zurufen, damit fie vereinigt bleiben und die einzel— nen eines zerſprengten Feldhuͤhnervolkes ſo lange locken, bis ſie ſich wieder zuſammen gefunden haben. — Wer ſieht in dieſem Allen nicht etwas Gemuͤthliches? — Allein dieſes zeigt ſich ganz vorzuͤglich in dem Geſange der Vogel. Es gibt in der Zoologie kaum etwas Wunderbareres, als dieſen Geſang. Bey ſehr vielen Thieren bemerkt man ein Stre— ben, ſich hoͤren zu laſſen. Selbſt nicht alle Fiſche ſind ſtumm; denn die Schmerle, Cobitis barbatula, gibt, wenn man ſie gefangen hat und außerhalb des Waſſers zwiſchen den Fingern haͤlt, gewiſſe Toͤne von ſich. Nicht wenige Inſecten bringen durch die raſche Bewegung ihrer Fluͤgel oder auf eine andere Weiſe ein Summen, Schwirren oder Zirpen hervor. Die Lur: che quaken, ziſchen oder ſchreyen, die Saͤugthiere bruͤllen, brum⸗ men, wiehern, bloͤcken, grunzen, meckern, bellen, heulen, quicken oder ziſchen; allein von Geſang iſt bey dieſen allen nicht die Rede. Ihn haben außer dem Menſchen nur die Voͤgel. Wenn nun der Geſang beym Menſchen eine geſteigerte Sprache ge— nannt werden kann: ſo iſt er offenbar ;bey den ſelbſt wenig kunſtfertigen Voͤgeln eine durch das in ihnen liegende Gemuͤth— liche bewirkte Zuſammenſetzung, Vervielfaͤltigung und Steige— rung der einzelnen Toͤne. Dieß zeigt ſich bey manchen Ge— ſaͤngen ganz deutlich; denn die einfachſten, wie der des Brach— piepers, beſtehen nur aus den Locktoͤnen. Allein wie weit geht die Kunſt, Toͤne hervorzubringen und zu verbinden bey manchen Vögeln! Sie tragen nicht nur die ihnen eigenthuͤmlichen vor und vereinigen ſie auf eine wahr— haft wunderbare Weiſe — welchen ſchoͤnen und manchfaltigen Geſang bringt die Feldlerche mit den 4 Tönen ihrer Keble hervor! — ſondern ſie borgen auch die Toͤne anderer Voͤgel, ſogar anderer Thiere und die Klaͤnge mancher Inſtrumente. Die Balanderlerche iſt in dieſer Hinſicht ein Univer— ſalgenie. Sie vereinigt die Geſaͤnge aller um ſie her wohnen— den Voͤgel in ſich, ja fie ahmt das Flageolet auf eine bewun— dernswerthe Weiſe nach. Die Geſaͤnge der Blaukehlchen, Baſtardnachtigallen, Rohrſaͤnger, ſelbſt der des Plat- tenmonchs, find großen Theils die, welche der Wuͤrger ganz erborgt. Was kann dieſe lieben Thierchen antreiben, auf die Toͤne anderer Geſchoͤpfe mit größter Aufmerkſamkeit zu merken., und ihre Singwerkzeuge fo lange zu üben, bis fie im Stunde find, dieſelben vollkommen vorzutragen? — Offenbar ihr Gemüth. Das dieſem eigenthuͤmliche Gefuͤhl treibt ſie an, ſich in Toͤnen aus zuſprechen, und weil ihnen nur wenige oder gar keine zu Gebote ſtehen, nehmen ſie ihren Verſtand zu Huͤlfe, welcher auf die Toͤne anderer Geſchoͤpfe genau merkt, und praͤgen ſich dieſe fo tief ein, daß fie durch die ihnen eigenthuͤmliche Einbildungs— kraft und fortwaͤhrende Uebung ihrer Singwerkzeuge endlich da= 744 hin gelangen, aus dieſen fremden Tönen einen wunderbaren Ges ſang zuſammen zu ſetzen. Daß das Gefuͤhl ſie zu dieſen An— ſtrengungen treibt, ſehen wir deutlich aus der Zeit, in welcher dieſes Wunder vor unſere Seele tritt. Es iſt die Zeit der Liebe; denn ſo wie der Begattungs⸗ trieb ſich regt und das Gefuͤhl lebendig wird: uͤben die Voͤgel die ihnen ungewohnt gewordenen Toͤne wieder ein und erlernen ihren Geſang von neuem. — - Dieſes Gemuͤthliche tritt aber bey den ſchoͤnſten und ei⸗ genthuͤmlichſten Geſaͤngen am Herrlichſten hervor. Eine unfes rer beſten Saͤngerinnen iſt die Haidelerche und die Gar— tengrasmuͤcke. Wenn die leztere ihren Geſang einuͤbt, was man nur im Zimmer beobachten kann — im Freyen geht dies ſes nicht, weil ſie den vollkommen ausgebildeten Geſang mit zu uns bringt — klingt er rauh und heiſer; nur wenn die Bruͤtzeit herannaht und ihr Gefuͤhl ſtark hervortritt: bekommen ihre Toͤne jenes Rollen und jenes Volle und Aneinanderhaͤn⸗ gende, was ihren Geſang ſo angenehm macht. Und wenn die Haidelerche in die Luft ſteigt, ſtundenlang in der Hoͤhe her— umſchwebt und ihre Triller und Floͤtentoͤne hoͤren laͤßt: merkt man es ihr da nicht an, daß ſie ein tiefes Gefuͤhl ausſpricht und uns ſagen will: ! „Seht, wie ich mich meines Lebens freue, und wie gluͤck— lich ich bin.“ Dieſes Gefuͤhl laͤßt ſie ſelbſt des Nachts nicht ruhen. Oft ſteigt ſie um Mitternacht empor und erfreut den einſamen Wanderer durch ihre weit in die Nacht hinaus ſchal⸗ lenden Toͤne. Und was ſoll ich zu dem herrlichen Schlage der Vachtigall und des Sproſſers ſagen! Wer je die wun⸗ dervollen Toͤne und Gaͤnge dieſer koͤniglichen Saͤnger zu hoͤren Gelegenheit hat, muß der nicht, wenn er bemerkt, mit welcher Kraft dieſer Geſang vorgetragen wird, auf ein tiefes Gefuͤhl ſchließen, welches die kleine Bruſt des holden Saͤngers bewegt und belebt? daß es auch hier die maͤchtige Liebe iſt, welche zum Geſange begeiſtert und kraͤftigt, ſahen wir an den wilden wie an den eingeſperrten. Sobald die Zeit der Liebe voruͤber iſt: verſtummt der herrliche Geſang dieſer Meifterfänger in der Frey— heit, und die beſten Sproſſer in der Gefangenſchaft nehmen, wenn ſie mit ſchlechtern in einem Zimmer haͤngen, die Gaͤnge der leztern an, weil dieſe leichter vorzutragen ſind, und die Lie— be in der Gefangenſchaft ihre belebende Kraft nicht ſo wie in der Freyheit aͤußern, und zu den ungeheuern Anſtrengun— gen, welche ein vollkommner Sproſſerſchlag erfordert, begeiſtern kann. — Der wenig Gefuͤhlvolle wird vielleicht glauben, wir truͤ⸗ gen Ken dieſer Schilderung etwas hinein, was nicht in dieſen Vögeln liegt; der tief Empſindende aber wird bey aufmerkſa⸗ mer Beobachtung ſolcher herrlichen Geſaͤnge gewiß mit uns ſa— gen: „Es iſt das Gemuͤth, welches ſie moͤglich und wirklick macht.“ Ein ſolcher Ausdruck des Gemuͤthlichen zeigt fich, den Menſchen natuͤrlich ausgenommen, bey keinem Geſchoͤpfe irgend einer andern Thierclaſſe. — Endlich hat auch das Betragen der Vögel ge: gen einander und gegen den Menſchen etwas Ge— muͤthliches. Die Saͤugthiere verſtehen einander ebenfalls, in- dem ſie ſich durch Zeichen und Toͤne ihre Gemuͤthsbewegungen 745 mittheilen. Ja viele von ihnen treiben eine Art von Spiel mit einander. Die alte Katze thut dieß mit ihren Jungen, die Hun⸗ de ſpielen mit einander und die Haſen treiben oft ein wahres Poſſenſpiel. Einſt, als ich mit einem Gefährten zu Ausgang des Septembers auf dem Anſtande war: faaden ſich nach und nach 12 Haſen ein, ſchloſſen um einen ihrer Gefaͤhrten einen Kreis, und ſchienen ihre ganze Aufmerkſamkeit auf dieſen ge— richtet zu haben. Er ließ es aber auch an Haſenfußſtreichen nicht fehlen. Bald legte er ſich nieder, als waͤre er todt, bald ſprang er auf, bald machte er ein Maͤnnchen, bald that er einen Seitenſprung, und als alle dieſe Streiche, mit denen er die Geſellſchaft eine Viertelſtunde lang unterhalten hatte, den gehoͤ— rigen Eindruck nicht mehr zu machen ſchienen: endigte er die ganze Poſſe durch einen gewaltigen Sprung, einen wahren Sal- to mortale, durch welchen er außerhalb des Kreiſes kam. Jetzt riß er aus und die ganze Geſellſchaft rannte hinter ihn her, als jwenn ſie einen mit Verbrechen belafteten und davon laus fenden Landſtreicher fangen wollten. — Solche Dinge, welche den Namen Haſenfuß vollkommen rechtfertigen, haben etwas Poſſenhaftes, aber nichts Gemuͤthliches. — Wie ganz anders betragen ſich die Voͤgel gegen einander! Sehr viele von ihnen, als Tauben, Canarienvogel, Zei— ſige, Leinfinken udgl. ſchnaͤbeln einander, um ſich ihre ge— genſeitige Liebe zu bezeigen. Der Turteltauber ſitzt neben ſeinem Weibchen und girrt ſo zaͤrtlich und lieblich, daß man es ohne Theilnahme nicht mit anhören kann, daher turtur ab un mo; die Elſtern führen eine Art von Geſpraͤch mit einan— der. Maͤnnchen und Weibchen ſind ſelbſt im Herbſte bey— ſammen, ſehen einander an und geben wechſelsweiſe, indem eines dem andern antwortet, eine ſolche Menge ſchwatzender Toͤne von ſich, daß man deutlich ſieht, ſie theilen einander ihre Gemuͤths— bewegungen durch eine Art von Geſpraͤch mit und verſtehen ein— ander vollkommen. — Manche Voͤgel haben eine ſolche Liebe zu ihres gleichen, daß ſie ſich einzeln im Kaͤfige kaum oder gar nicht halten laſ— fen. Von dem rothköpfigen Parkit (Papagei) Psitta- cus pullarius Linn., dem ſogenannten Inseparable iſt es be⸗ kannt, daß er ſich nur paarweiſe halten laͤſt. Das Maͤnn⸗ chen iſt aber auch fo zaͤrtlich gegen fein Weibchen, daß es dies ſes auf alle Weiſe liebkoſt, ja ihm ſogar die Saͤmereyen zum Freſſen darreicht. Wenn eines dieſer lieben Vögel im Käfige ſtirbt: uͤber⸗ lebt es das andere gewoͤhnlich nur kurze Zeit. Auch von un— ſern deutſchen Voͤgeln haben manche ein ganz aͤhnliches Betra— gen. Mein Freund Petenyi in Ungarn verſichert mir, es ſey unmoͤglich, eine Alpenwuͤſtenlerche, Phileremos alpestris (Alauda alpestris Linn.), einzeln zu erhalten. Alle, welche er einzeln einſperrte, ſtarben, waͤhrend ſich 2 zuſammen gut hielten. Endlich ſtarb von den beyden lezten, welche er hatte, die eine auch, die andere wurde ganz traurig, beruhigte ſich zwar, als die ausgeſtopfte Gefaͤhrtinn in das Zimmer geſetzt wurde, und lief voll Freude auf ſie zu. Da ſie aber bald merkte, daß die ſtehende Gefaͤhrtinn kein Leben hatte: wurde ſie von neuem traurig und ſtarb bald darauf aus Sehnſucht und Schwermuth. Seyffertitzens Nrannich ſuchte, als feine Schweſter geſtorben war, dieſe im ganzen Hauſe, gieng, weil er ſie nicht fand, tiefſinnig in ſeinen Stall, und verließ ihn den Iſis 1837. Heft 10. 746 ganzen Winter nicht wieder. Eben fo große Zärtlichkeit gegen einander findet man bey den Bart- und Schwanzmeiſen, Parus biarmicus et caudatus Linn. Sie geht ſo weit, daß ſie beym Schlafen nicht nur an einander gedraͤngt ſitzen, ſon— dern ſehr oft einander mit dem einen Fluͤgel bedecken. Kann es etwas Gemuͤthlicheres geben, als dieſe Art zu ſchlafen? Ueberhaupt bemerkt man leicht, daß bey den Vögeln das Gefuͤhl vorherrſcht. Viele Männchen derſelben, z. B. die der Edelfinken, überwinden, wenn fie vom Neſte weggefan— gen werden, die Sehnſucht nach ihrem Weibchen nicht, und ſterben wegen des Mangels an Befriedigung derſelben. Selbſt einzelne Voͤgel ſterben oft aus Trauer uͤber den Verluſt ihrer Freyheit, oder aus Schmerz uͤber irgend etwas anderes. Der Herr Doctor Richter in Roda ſteckte einen Hich⸗ tenkreuzſchnabel aus einem kleinen Kaͤfige, in welchem er allein recht vergnuͤgt geweſen war, in einen großen Geſellſchafts— bauer. Sogleich hörte er auf zu freſſen und zu fingen — beydes hatte er kurz vorher gethan — hieng den Kopf, bekam Fieber und ſtarb, ob er gleich nach einiger Zeit in ſeinen alten Kaͤfig wieder zuruͤck gebracht wurde, aus Tiefſinn. — Zeigen nicht alle dieſe Beyſpiele, andern vermehren ließen, ſehr anſchauliche Weiſe. vortreten? Ebenſo iſt es im Betragen der gezaͤhmten Dös gel gegen ihren Herrn. Sie find für Liebkoſungen Anz ßerſt empfaͤnglich und dankbar. Wie leicht laſſen ſich die Tauben gewoͤhnen, dem Menſchen aus dem Munde zu freſ— ſen; ja ein Freund von mir, der Herr Paſtor Schwenke in Langendembach hatte ein Paar in der Freyheit lebende Fin— kenmeiſen, Parus major Linn., fo weit gebracht, daß fie nicht nur ihm, ſondern auch mir, obgleich ich ihnen ganz fremd war, Kuͤrbiskerne aus der Hand nahmen. Ein Gimpel, welchen ich ſah, pfiff ein ihn gelehrtes Lied wunderſchoͤn, aber nie eher, als bis man ihn freundlich begruͤßt, beym Namen ge— nannt und einige Verbeugungen, welche von ihm ſehr artig er— wiedert wurden, gemacht hatte. Viele Vögel, welche der Herr Graf von Gourcy-Droi— taumont in Wien beſitzt, begruͤßen ihn mit Geſang und beſon— dern Bewegungen, wenn er in das Zimmer tritt; ja eine Steindroſſel, welche außer ihrem natuͤrlichen Geſange noch einiges Dazugelernte vortrug, empfieng ihn ſtets mit dem lez⸗ tern, weil fie glaubte, er höre dieß vorzuͤglich gern. Ein Paz pagei, welchen er in Salzburg ſah, ſprach und ſang den gan— zen Tag auf eine wahrhaft beneidenswerthe Weiſe; ſobald er aber ſeinen Herrn ſchlafen ſah: ſchwieg er gaͤnzlich, um ſeinen Wohlthaͤter nicht zu ſtöͤren. Ganz fo betrug ſich eine Doh— lendroſſel, Pyrrhocorax alpinus, bey Savi in Piſa. Sie ſetzte ſich an das Bette der Schlafenden, war ganz ruhig und ſchien fie bewachen zu wollen. Seyffertitzens Branich bezeugte gegen ſeine Wohlthaͤter durch alle ihm zu Gebote ſte— hende Mittel ſeine Dankbarkeit. welche ſich mit vielen das Gemuͤthliche der Voͤgel auf eine Wer ſieht es nicht hier uͤberall her— Auch gegen fremde Voͤgel, d. h. gegen die von andern Arten, zeigen die befiederten Geſchoͤpfe viel Gemuͤthliches. Die größern Strandvoͤgel miſchen ſich unter die kleinern, bilden mit ihnen eine Geſellſchaft, und fuͤhren die Gefaͤhrten an, indem ſie 47 * 747 bey Gefahr durch befondere Töne das Zeichen zum Aufbruche geben, und wenn dieſe voruͤber iſt, durch andere zum Niederſi— gen einladen. So machen es die Schwäne mit den klei— nen Strand- und Schlammlaͤufern und viele andere. Etwas Aehnliches bemerkt man bey den Zuͤgen der Meiſen, Baumlaͤufer, Bleiber und Goldhähnchen. Iſt ein Buntſpecht unter ihnen: dann fuͤhrt dieſer den Zug an, fehlt er: dann thun es die Bleiber, und ſind auch dieſe nicht vorhanden: dann uͤbernehmen die Finkmeiſen, Parus major Linn., dieſes Geſchaͤft, in deren Ermangelung es die Saubenmeiſen, Parus cristatus Linn., beſorgen. Woch mehr zeigt ſich aber das Gemuͤthliche bey den Dögeln in dem Pflegemutter- und Pflege: vaterweſen, welches man bey ihnen wahrnimmt. Ich habe ſchon die Ehre gehabt, Ihnen eine ſpaͤter auch in der Iſis mitgetheilte Abhandlung uͤber daſſelbe vorzuleſen, und bemerke deßwegen jetzt nur noch, daß niemand das Ge— muͤthliche der Voͤgel verkennen kann, wenn er ſieht, wie eine weiße Bachſtelze junge Hausrothſchwaͤnze, eine Sumpfmeiſe junge Finkmeiſen, eine männliche Calamo- herpe arbustorum junge Calamoherpe hydrophilos auffuͤt⸗ tert oder auffuͤttern hilft, oder wie ein junger ausgeflogener Eisvogel bey dem Neſte anderer verlaſſener, junger Eisvö— gel theilnehmend verweilt, und wie eine junge, völlig ausges wachſene weibliche Ghreule mit maͤdchenhafter Zaͤrtlichkeit ſich kleiner mutterloſer Ohreulen annimmt und ſie beſchuͤtzt! Doch wo ſollte ich enden, wenn ich alles hierher Gehoͤri— ge, was mie meine geringe Erfahrung darbietet, anfuͤhren woll— te; ich muß ohnehin fuͤrchten, die verehrte Geſellſchaft zu lange aufgehalten zu haben, und nur die angenehme Hoffnung, Ih— nen manches Neue und nicht ganz Unwichtige geſagt zu ha— ben, kann mich in Bezug auf dieſe Furcht in etwas beruhigen. Bree. zur Kenntniß der Corallineen und Zoophyten der Suͤdſee von Dr. Chriſt. F. Krauß. Stuttgard bey Schweizerbart. 8 1837. 4. 38. 1 Taf. Dieſe Schrift iſt ein intereſſanter Beytrag zur Naturge— ſchichte der untern Geſchoͤpfe. Herr von Ludwig, welcher be— kanntlich am Vorgeb. der gut. Hoffn. lebt und die Stuttgar— der Sammlung mit vielen Naturalien beſchenkt hat, hat auch dieſe Zoophyten mitgebracht, und der Verfaſſer hat fie ſehr ſorg— fältig beſchrieben, mit Characteren und Spnonymen. Er ſtellt die Corallinen ebenfalls zu den Pflanzen, und zwar zu den Con— ferven, und beſchreibt folgende. Corallina rubens, officinalis, squamata, palmata. Amphirhoa gaillonii, dilatata, Galaxaura marginata, Dann folgen die Zoophyten. Sertularineae. 748 Amathia biseriata neu, Fig. Aglaophania arcuata, pennatula, pluma, frutescens. Dynamena operculata, pumila. Sertularia elongata, arbuscula. Cellulosa: Cellulariae. Acamarchis tridentata n. f. 2. Menipea eirrata, flabellum. Flustreae. Flustra bombyeina, marginata n. fig. concentrica. Die Abbildungen find genau, ſchoͤn und mit Vergroͤße⸗ rungen. An den Zellen von Flustra marginata hat der Ver⸗ faſſer außer den zwey bekannten Oeffnungen noch eine dritte, leinere am Halſe gefunden. Er wird die Reiſe an das Vorgeb. der guten Hoffnung mit Herrn von Ludwig, der zuruͤckgeht, machen, und es laͤßt ſich aus der vorliegenden Probe mit Recht erwarten, daß die Naturgeſchichte durch ſeinen Aufenthalt daſelbſt gewinnen wer— de. Man kann ihm Auftraͤge dahin geben. Man braucht ſich deßhalb nur an einen Naturforſcher in Stuttgard zu wenden. Schrebers Naturgeſchichte der Saͤugthiere, fortgeſetzt von Prof. Dr. J. A. Wagner. 1837. H. 85. u. 86. 4. Erlangen b. Palm. Es iſt erfreulich, daß dieſes Werk feinen gehörigen Fort: gang hat und man daher ſehr bald die Abbildungen von allen Saͤugthieren erhaͤlt, welche neu entdeckt werden. Dieſe Hefte enthalten: Arctomys franklinii, richardsonii, parryi, beecheii, welche alle viel Aehnlichkeit mit einander haben und bekanntlich aus dem Norden von America kommen; Sciurus quadrivit, tatus, lateralis; Myoxus drummondii; Meriones labra- dorius, Text liegt bey 11 Bogen, welcher enthält die Fortſe— tzung der Rinder, ſehr ausfuͤhrlich Bos taurus und Bos grunniens, Bos caffer, moschatus; Camelus, das Allgemei⸗ ne. Es iſt hier alles geſammelt, was nur irgendwo zerſtreut vorkommt. Neue Wirbelthiere von D. E. Ruͤppell. Frankfurt bey Schmerber. 1837. Fol. Heft 9. 49 — 68. Taf. 19 — 24. ill. Dieſes Heft iſt offenbar eines der wichtigſten und zu— gleich ſchoͤnſten von der Sammlung ſowohl hinſichtlich der Ge— genſtaͤnde und deren Auseinanderſetzung als der Figuren und ih— rer ſorgfaͤltigen Ausmalung. Es enthaͤlt: 749 1) Ibis carunculata vom Taranta⸗Gebirg 8000“ hoch. In der Färbung hat er Aehnlichkeit mit I. faleinellus. [Es waͤre wohl gut, wenn erforderlichen Falls der Verfaſſer die geo— graphiſche Breite angaͤbe: denn man kann nicht vorausſetzen, daß jeder wiſſe, wo das Taranta-Gebirg liege.) Außerdem hat der Verfaſſer noch beobachtet: I. religio- sa, hagedasch, comata, falcinellus. — I. religiosa zeigt ich nur zur Ueberſchwemmungszeit in Ober-Aegypten, das ganze Jahr aber häufig in Senaar und am Zana-See, des Winters bey Maſſaua 5000“ hoch. Die letzte Gattung (I. Tale.) ſteigt 10000’, 2) Pogonias brucii in Abyſſinien: iſt der raͤthſelhafte Phytotoma tridactyla et Bucco saltii, für welche Aufklaͤrung man dem Verfaſſer gewiß danken wird. Außerdem hat er ge— 3) Pogonias undatus n. ebenda. 2 bifrenatus et vieilloti funden: Pogonias melanocephalus, (rubicon). 4) Centropus supereiliosus ebenda. 5) Centr. monachus ebenda. Der Verfaſſer fand hier vieles zu berichtigen: Centr. senegalensis iſt auch Coucou rufalbin, Houhou d'égypte, Coucal houhou, Corydonyx ae- gyptius et Centropus aegyptius. Ebenſo wird vieles berichtiget hinſichtlich verſchiedener Spechtarten, wovon der Verfaſſer folgende beobachtet hat. Picus aethiopicus, hemprichii. Iynx torquilla. Cuculus canorus, afer, clasii, cupreus, auratus. Coccyzus glandarius, pica. ‚ Centropus senegalensis, superciliosus, monachus. Indicator archipelagicus, diadematus (minor). Bucco chrysozonicus (Capito rubrifrons). Micropogon margaritatus (Tamatia erythropygos). Pogonias melanocephalus, vieilloti, brucii, undatus. -Trogon narina. Psittacus meyeri, tarantae, torquatus, levaillantii? 6) Columba albitorques, bronzina, semi- torquata Außerdem hat er beobachtet: Columba guinea, cam- bayensis (aegyptiaca), capensis, risoria, senegalensis (afra), Turtur livia, vaalia (madagascariensis, abyssinica), arquatrix 10) Alcedo semicaerulea (senegalensis major), cya- nostigma. Der Verfaſſer hat 7 Gattungen entdeckt: Dacelo pygmaeus ift A. chelicuti. lugens, 750 Polens Palaͤonthologie, 9 oder Abbildung und Beſchreibung der vorzuͤglichſten und der noch unbeſchriebenen Petrefacten aus den Gebirgsformationen in Po⸗ len, Volhynien und den Karpathen von G. G. Puſch, Muͤnzmei⸗ ſter zu Warſchau. Stuttgard bey Schweizerbart. 1836. 4. 1. 80. 10 Tafeln. Das ſchoͤne Werk wird 30 Bogen Text nebſt 16 Tafeln enthalten. Es iſt ein ſehr reichhaltiger Beytrag zu den verſtei— nerten Pflanzen und Thieren, wovon das erſte Heft die niedern Claſſen begreift. Der Tert enthaͤlt vollſtaͤndige Beſchreibungen mit einem lateiniſchen Character und Angabe der Fundorte auch in andern Laͤndern und der Synonymen. Die Abbildun— gen ſind augenſcheinlich genau und zierlich gezeichnet und rein— lich abgedruckt. Angenehm wärs es, wenn die Namen hätten dabey ſtehen koͤnnen. Voran die Pflanzen und zwar folgende: Algae. Fucoides targionii, imbricatus, aequalis, furcatus. Filices. Pecopteris crenata, serrata, angustissima. Sigillaria hexagona, pentagona. Corallia. N Lithodendron plicatum; Scyphia longiporata; Manon digitatum. Crinoidea. Entrochites tetradactylus. Blastoides. Marsupites ornatus. Brachiopoda. Lingula anatinaeformis. Terebratula variabilis, varians, inconstans, alata, la- cunosa, rostrata, grafiana, diphya, amphitoma, vulgaris, carnea, incisa, ovoides, ornithocephala, undulata, biplica- ta, perovalis, tetragona, resupinata, reticulata, eymbula. Delthyris (Spirifer) speciosa, osteolata, alata, laevi- gata, lineata, excisa. l Leptena (Producta) euglypha. Ostracea. Ostrea claustrata. Gryphaea similis. Amphidonte (Exogyra) columba, humboldtii, crassa. Pecten politus, lilli, aequivalvis, excisus, asper, nodo- siformis, burdigalensis. Lima ovalis, gracilis. Avicula inaequivalvis. Catillus. Dann folgen Betrachtungen Über die Entwidlungsreihe und das Vorkommen der Oſtraceen. 751 Mytilaceae. Pinna mitis. Mytilus lineolatus, gibbosus. Tridaeneae. Tridacna media. Najades. Unio minutus. Arcaceae. Trigonia costata. Arca antiquata. Nucula producta, pectinata, margaritacea. Pectunculus transversus, nummiformis. Cardiaceae. Cardium retractum, gracile, longirostre. Cardita obliqua, angusta. Isocardia exaltata, ventricosa. Cypricardia elongata. Venericardia annulata, lima. Conchae. Cytherea nitens. Astarte crassatellaeformis nebſt Betrachtungen uͤber die Trennung dieſer Familie in Sippen. Cyprina islandicoides. Mactraceae. Mactra biangulata. Crassatella truncata. Amphidesma securiforme, recurvum. Corbulaceae. Corbula volhynica, Soweit geht der Text; es find aber ſchon Monovalven abgebildet. Die Behandlung iſt uͤberhaupt ſehr eritiſch, und es werden gewoͤhnlich noch andere Gattungen aufgefuͤhrt, welche anderswo beſchrieben oder abgebildet ſind. Das Werk wird ge— wiß den Beyfall aller Naturforſcher erhalten. D Prodromus Hymenopterologiae scandinavicae. auctore Dr. G. Dahlbom. Lundae. 1836. 8, 107. Der Verfaſſer tritt ganz in die Fußſtapfen der ſchwedi⸗ ſchen Meiſter in der Naturgeſchichte, macht genaue Beobachtun— zen, beurtheilt dieſelben nach allen Seiten, beſtimmt und ord— net ſie nach den neuern Grundſaͤtzen und beſtimmt ſie kurz und buͤndig. Wir haben ſchon mehrmals Gelegenheit gehabt, Mu— ſter von ſeinem Fleiß und von ſeiner Ausarbeitung mitzuthei— len. Die vorliegende Schrift iſt ein neues, ſehr loͤbliches, das gewiß den Beyfall der Naturforſcher erhalten wird. Es wuͤrde —— — 752 uns zu weit fuͤhren, wenn wir die Claſſification mittheilten, was auch ohnehin von keinem Nutzen waͤre, da denn doch jeder En— tomolog ſich die Schrift ſelbſt anſchaffen muß. Die Littera⸗ tur iſt angegeben, die Metamorphoſe, eine Ueberſicht der Sip— pen und Gattungen, die Lebensart, die Citate, wobey nicht bloß auf die neuern, ſondern auch auf den meiſtens ſo vernachlaͤſſig— ten Reaumur Ruͤckſicht genommen iſt. Es waͤre zu wuͤnſchen, daß der nun mit dieſer Ordnung fo bekannte Verfaſſer es ein= mal unternaͤhme, die bey den Aeltern vorkommenden Immen in einer eigenen Abhandlung zu beſtimmen. Dieſes Heft enthaͤlt uͤbrigens noch nicht die ganze Ord— nung, ſondern nur die pflanzenfreſſenden, nehmlich die Saͤg—⸗ und Gallweſpen nebſt ihren Verwandten. Es wird aber bald und zwar ſelbſt in Deutſchland das Vollſtaͤndige von ihm er= ſcheinen, worauf wir unſere Leſer aufmerkſam machen wollen. A b b iel d un zur Berichtigung und Ergänzung der Schmetterlingskunde, be⸗ ſonders der Microlepidopterologie, von J. F. Fiſcher, Edlen von Roͤslerſtamm. Leipzig bey Hinrichs. 1837. 4. Heft 8. 77 — 102. 5 Tafeln ill. Dieſes Supplement zu Treitſchkes und Huͤbners Schmet⸗ terlingen iſt ſchon von der Iſis oft beruͤhrt worden, und das vorliegende Heft verdient wo moͤglich noch mehr Lob als die vorigen. Der Tert verraͤth den vollkommen geuͤbten und criti— ſchen Kenner; die Vergroͤßerungen, die Zeichnung u. die Ausma⸗ lung laſſen nichts zu wuͤnſchen uͤbrig. Es iſt nicht moͤglich, die einzelnen Theile genauer darzuſtellen. Dieſes Heft enthaͤlt abgebildet und beſchrieben: Orthosia kindermanni, Caradrina kadeni, Anthophila wimmeri, Psyche pseudobombycella, clathrella, politella, undulella, triquetrella; Grapholitha messingiana; Cochylis jucundana, richteriana; Tortrix treitschkiana. Die vollſtaͤndige Metamorphoſe iſt gegeben bey Ps. pseudobombycella, clathrella, politella, triquetrella. Dann folgt eine critiſche Nachleſe über Cidaria disce- ptaria, galiata, rivata, bicolorata, alchemillata, mollugi- nata. — Die Titel find oft abgekürzt, was ſich bey einem fo hib: ſchen Druck nicht gut ausnimmt, f Deutſchlands Fauna in Abbildungen nach der Natur mit Beſchreibungen von J. Sturm. Nuͤrnberg beym Verfaſſer. V. 11. Kaͤfer 148. 10 Tafeln ill. Dieſes Heft enthält Tillus hyalinus, unifasciatue. Notoxus mollis, domesticus. Trichodes favarius, Clerus formicarius. 753 Corynetes chalybaeus, ruficornis. Enoplium sanguinicolle. Lymexylon navale. Hylecoetus dermestoides. Ptilinus pectinicornis. Xyletinus laticollis, murinus, testaceus. Ochina hederae, sanguinicollis. Anobium brunneum, denticolle, nitidum, fulvicorne, cinnamomeum, emarginatum, pini, abietinum, longicorne, nigrinum, plumbeum, minutum, pusillum, castaneum, exile. Befkrivelser og Jagttagelser over nogle maerkelige eller nye i Havet ved den Bergenske Kyst levende Dyr, af M. Sars. Leipzig bey Kollmann. 1835. 4. 81. 15 Tafeln. Im hoͤchſten Norden jenſeits des 60° lebt ein Pfarrer in Florde, von der gelehrten Welt faſt ganz abgeſchloſſen, 60 Meilen von jeder zoologiſchen Bibliothek entfernt, welchem es dennoch durch ſeinen raſtloſen Eifer gelingt, die wichtigſten Ent— deckungen kennen zu lernen und dieſelben auf eine Art zu ver— mehren, daß man wirklich daruͤber erſtaunen muß. Es ſind Meerthiere aus den untern Claſſen, welche der Verfaſſer genau und mit Sachkenntniß beſchreibt und vortrefflich zeichnet. Da— bey ſind nur 2 Dinge zu bedauern: daß er in daͤniſcher Spra— che ſchreibt und dadurch die Verbreitung ſeiner Entdeckungen hindert, und daß die Lithographie in Bergen es noch nicht zu ſcharfen Umriſſen gebracht hat, wie ſie bey zoologiſchen Gegen— ſtaͤnden, beſonders ſo kleinen, noͤthig ſind. Die Iſis hat ſchon 1838. S. 221 feinen Beytrag zur Naturgeſchichte der Seethiere 1829. angezeigt und auf Tafel 10 die Abbildungen geliefert von Stipula ramosa, Scyphisto- ma filicorne, Polycera dubia, Strobila octoradiata. Le- eythia brevicornis, Lucernaria auricula, Lima linguatula, Biphorä depressa et tricuspidata. Manches davon hat der Verfaſſer in der gegenwaͤrtigen Schrift verbeſſert. Das Meiſte aber iſt neu, ſehr lehrreich. Seine Unterſuchungen hat er ange— ſtellt im Meer von 60, 60%,° Br., und zwar über die Poly: pen, Quallen, Sternthiere, Wuͤrmer und Schalthiere. Die meiſten aufgefuͤhrten Gattungen ſind abgebildet und zwar ſowohl ganz als die einzelnen Theile von oben und unten. Die Beſchreibungen ſind ganz ausfuͤhrlich und zwar mit Be— ruͤckſichtigung der neueſten Arbeiten in dieſem Felde, fo daß man ſich auf die Beſtimmungen verlaſſen kann. Wir koͤnnen und wollen keine Auszuͤge aus der Schrift machen, weil man durchaus die Abbildungen ſelbſt haben muß, und es wohl an der Zeit iſt, daß wenigſtens die deutſchen Na— turforſcher ſoviel daͤniſch lernen, als zur Kenntniß ihres Faches noͤthig iſt: und das iſt doch eben keine Hexerey. Einige Blicke in die Grammatik und gelegentliche Le— fung eines naturhiſtoriſchen Werks mit Hilfe eines Woͤr— Iſis 1837. Heft 10. 754 terbuchs reichen in kurzer Zeit hin, das Noͤthige zu ver— ſtehen. Voran eine Ueberſicht uͤber das Vorkommen dieſer Thiere an der norwegiſchen Kuͤſte, ſodann das Einzelne. J. Polypen. 1) Pedicellina n.; corpora gelatinosa nuda, pedicel- lata, clavata, in surculo tereti repente verticalia. Clava oblonga, compressa, varie dilatabilis, supra serie tentacu- lorum coronata- Tentacula cylindrica cirrata. Os et anus vieina in extremitate superiore excavata, P. echinata: pedicellis echinatis. P. gracilis: pedi- cellis laevibus. 2) Corymorpha n.: corpus longum cylindricum, molle, superne clavato-vesiculosum, inferne conico-attenu- atum, tubulo cutaceo hyalino tenuissimo partem corporis inferiorem circumdante, libere (non affıxum) insidens. Cla- va conica, basi serie tentaculorum longorum circumdata, et os tentaculis brevibus sparsis. Corymorpha nutans. Corpore hyalino, lineis longi- tudinalibus pallide rubris. 3) Virgularia juncea. Stirpe filiformi recta basi erassiore, pinnis nullis; cellulis sessilibus , urceolatis, in seriebus obliquis transversis alternantibus dispositis in quaque serie cellulae eirciter 4. Actinia prolifera. Corpore elongato cylindrico, pal- lide rubro; tentaculis filiformibus 16 biseriatis longitudi- ne corporis, non retractilibus; basi prolifera. II. Quallen S. 13. Das Allgemeine voran, beſonders über die Zeit ihrer Erſcheinung und welche Gattung. 1) Strobila n.; animal prima aetate polypiforme, cy- lindrieum inferne attenuatum, basi affixum, ore prominen- te tubuloso tentaculis filiformibus uniserialibus circumda- to; deinde rugis transversalibus sese dividens in multas partes aequales, quae tandem animalia evadunt (e classe Acalepharum). Haec animalia, quorum alterum sua super- ficie superiore in alterius inferiore est superpositum, ita, ut seriem forment perpendicularem, sensim se deripiunt (primum superiora, deinde gradatim inferiorä) a trunco communi. Animal liberum disei formam refert, margine radiata; ore tubuloso tetragono. Strobila octoradiata: margine disei in radios 8 di- chotomos divisa. Das friiher aufgeſtellte Seyphistoma iſt eine Strobila in ihrer fruͤhern Entwickelung. Strobila iſt nehmlich zuerſt ein wirklicher Polyp, welcher auf Meergras veſtſitzt und erſt ſpaͤter frey wird, nur 2 Linien lang. Sie blieben in einem Gefaͤß 8 Tage lebendig. : 2) Oceania? ampullacea n.: ovato-campanulata, superne appendiculo oblongo conico; ore fimbriis brevis- simis, eirris marginalibus usque 24 tenuissimis corpore sextuplo longioribus. 48 755 Oceania octocostata n. Disco campanulato, ore pli- cato brachiis nullis; intus canalibus 8& clavatis; eirris mar- ginalibus 40 — 60 longissimis. O. saltatoria n. Disco conico campanulato (superne paululum acuminato), hyalino, cirris marginalibus longis pallide rubris; ventriculo eylindrico libero longitudinaliter striato, ore tubuloso longo extremitate quadrilobata. 0. 2 tubulosa n. Disco campauulato, ventriculo seu ore libero longissimo (corpore duplo longiore) tubuloso apice clavato; eirris marginalibus 4 corpore triplo longi- oribus, cotyledonibus instructis. 3) Thaumantias multieirrata n. Disco hemisphae- rico, canalibus in clavam elongatam dilatatis; cirris mar- ginalibus ultra 200; ore fimbriato laciniato. 2) Th. plana n. Disco orbiculari plano, subtus cor- poribus 4 ovato rotundatis libere dependentibus; ventricu- lo tubuloso, ore quadrilobato; cirris marginalibus nu- merosis. 4) Cytaeis 2 octopunctata n. Disco conico-campa- nulato, margine punctis nigris 8, quorum singulum cirros marginales 3 longissimos emittit. 5) Beroë cucumis ? Corpore oblongo compresso, antice truncato, radiis omnibus aequalibus postice con- currentibus, vasis purpureis. 6) Mnemia norwegica. Corpore hyalino oblongo compresso, radiis omnibus postice concurrentibus, appen- dicibus circa os 4 lanceolatis planis ciliatis, lobis corpo- ris maximis. 7) Cydippe bicolor n. Corpore subgloboso , tenta- culis coccineis eirris lateralibus albis. C. quadricostata n. Corpore breviter pyriformi, compresso; seriebus ciliarum 8 per paria approximatis. Bipinnaria? n. Corpus gelatinosum longum cylin- drico-depressum, pinnis duabus, una postice terminali cordiformi, altera triangulari in medio corpore. Os ap- pendiculis seu brachiis lanceolatis eircumdatum. B. asterigera: Appendicibus seu brachiis 12 circa os. Der Verfaſſer iſt noch im Zweifel, ob dieſes Thier zu den Quallen oder Schalth ieren gehöre. Es ſieht aus wie ein Polyp, ſchwimmt aber frey herum, iſt 1%, Zoll lang, Yo di, die Anhaͤngſel am Munde ½ lang. Sonderbarerweiſe hieng an mehrern Exemplaren ein ſehr kleiner Meerſtern. III. Strahlthiere S. 39. Voran das Allgemeine. 1) Comatula mediterranea? Radiis pinnatis 5 basi dichotomis, pinnulis gracilibus subulatis, fuscis serie lon- gitudinali alborum punctorum; cirris vel radiis dorsalibus eireiter 30 aduneis. 2) Echinus. Ueber die Pedicellarien. Er hat ſich ebenfalls uͤberzeugt, daß es keine Thiere, ſondern nur Organe der Meer Igel find. 756 Er fand an Echinus sphaera, alle 3 von O. Muͤller aufgeſtellte Gattungen: Pedicellaria tridens, triphylla et globifera, und befchreibt fie genau. Sie ftehen veſt in der Haut, welche den Meer⸗Igel uͤberzieht, find aber beweglich und nicht hohl, daß Waſſer dadurch eingeſogen werden koͤnnte. Uebrigens iſt es merkwuͤrdig, daß ſie auch abgeriſſen ſich noch 6 Stunden lang bewegen. IV. Wuͤrmer ©. 46. Wieder vorher eine Aufzaͤhlung der vorkommenden Gat⸗ tungen. 1) Terebellides n. Corpus antice supra branchiis 4 pectinatis pedicello adnatis verticalibus. Os filamentis numerosis. T. stroemii. 2) Amphitrite gunneri. Corpore supra brunneis punetis albis, antice paleis 2 aureis et eirris tentaculari- bus utrinque 4 filamentis simplicibus ex ore protracti- libus. 3) Sabella ? octocirrata n. Branchiis pinnatis re- tractilibus; corporis segmento secundo supra eirris fili- formibus longis utrinque 4. 4) Serpula libera: Testa libera (non affixa) regula- ri, tereti arcuata, continua, laevi, altera extremitate per- via. — Animal branchiis 24 pectinatis rubris, operculo pedicellato, clavato apice truncato laevi (Dentalium arieti- num, (Müll. Zool. dan. Prodr. p. 236.) 5) Chaetopterus norwegicus n. Parte corporis an- teriore segmentis 16, quorum 4 prima nuda conflata ar- ticulis tenuissimis conjuncta. 12 postrema pedibus ornata. Antennis 2 filiformibus subtus ad os. Eine ſehr merkwuͤrdige Geſtalt, wovon eine große Gat⸗ tung von Cuvier beſchrieben, von Audouin und Edwards abgebildet worden in Annales des sc. nat. 30. p. 416 Taf. 22. Fig. 1. Das vorliegende iſt nur 2“ lang und erinnert uns auffallend an die dickleibigen Lernaͤen, ſo daß man anfs neue zweifelhaft wird, wohin man ſie ſtellen ſoll. Es hat vorn einen außerordentlich dicken Leib mit 10 Borſtenfuͤßen und da— hinter ein viel größeres Paar wie Arme. Dann folgen 4 bla- ſenfoͤrmige, duͤnne Glieder ohne alle Fuͤße; endlich ein duͤnner Hinterleib mit 12 Fußpaaren gleichfalls mit Borſten; hinten der After. Es enthaͤlt elnen Darm und verſchlungene Faͤden, wie die Leber gewiſſer Aſcidien. Anhaͤngſel von Eyerfaͤden ſind nicht vorhanden. Länge 2“, Leibesbreite vorn ¼, Es ſteckt in einer Hautroͤhre 8 — 4“ lang. Die erſte lebendig beobach- tete Gattung. h 6) Nereis virens: Corpore viridi-caerulescente, li- gulis branchialibus foliaceis, supremo maximo ovato, api- ce acuminato. 7) Phyllodoce foliosa: Capite antennis 5; pedibus eirris superioribus, foliaceis reniformibus dorsum fere ob- tegentibus, 8) Onuphis conchylega: Corpore depresso flavo 757 albicante, supra annulis tranrversis fuscis; capite anten- nis 7, 5 longis filiformibus et 2 anticis brevissimis ova- tis; branchiis simplieibus. Tubo libero recto, valde com- presso plano, ex testaceorum etc. fragmentis compilato. 9) Polyno& gelatinosa: Corpore oblongo, squamis dorsalibus 17 paribus rugosis gelatinosis. 10) Nais 2 clavicornis n.: Capite oculis 2; cirris tentacularibus 8 — 10 clavatis in anteriore corporis par- te; segmentis et setis et uncinulis ornatis. V. Schalthiere S. 66. 1) Botryllus, Entwickelung. 2) Cypraea norwegica. Testa ovato-ventricosa, al- bido-rubella unicolore, striis transversis laevibus, linea dorsali nulla. Animal pulchre luteum, alis vel lobis late- ralibus pedis brunneis tubereulis conicis luteis, 3) Bullaea granulosa: Corpore antice truncato, al- bo; testa oblonga alba, striis transversis exilissimis gra- nulosis; apertura superne non dilatata, spira non ex- serta. 4) Actaeon minutum: Corpore elongato, postice acuminato fusco; tentaculis 2 subtus sulcatis; lobis late- ralibus pedis extus fuscis, intus pallidioribus; pede viridi punctis sparsis minimis albis. Iſt ,“ lang, breit, kriecht herum wie Schnecken, hat weder Kiemen noch eine Schale, kann aber den gefaͤßrei— chen Ruͤcken hohl machen, und hier iſt wahrſcheinlich das Athem— organ. Entfernt ſich mithin von den Aplyſien. 5) Cirropteron: Corpus ventre complanato, postice attenuato; alis 2 membranaceis, cirris natatoriis ornatis. Caput tentaculis 2 oculisque ad radices eorum. Cauda spiraliter contorta, in testam spiralenı tenuissimam an- fractibus prominentibus recepta. Macht den Uebergang von den Sohlenſchnecken zu den Pteropoden und naͤhert ſich Atlanta. Cirropteron semilunare: alis semilunaribus iſt die größte Gattung, welche oft in Menge vorkommt, ſchwimmend an der Oberflaͤche; Laͤnge nur 1 Linie, Schale ½ Linie, iſt an derſelben durch keinen Muſkel beveſtigt. Cirropt. ovale: alis rotundato-ovalibus, nur eine hal— be Linie lang. ? Dieſes iſt der merkwürdige Innhalt dieſes Buchs, mo: durch wir um mehrere Sippen und viele Gattungen reicher werden, und zwar ſolche, welche wirklich Luͤcken in den Thier— ordnungen ausfüllen. Möchte es dem thaͤtigen Verfaſſer gelin— gen, an einen fuͤr die Wiſſenſchaften guͤnſtigern Ort und in ei— nen feiner Natur und feiner Kenntniſſe paſſendern Wirkungs⸗ kreis zu kommen, etwa nach Chriſtiania oder Kopenhagen. 758 Monographie der ſchweizeriſchen Echfen von J. J. Tſchudi. 1837. 4. 49. 2 Tafeln ill. (aus den neuen Denkſchriften der Schweizer Geſellſchaft.) Die allgemeine Geſellſchaft der Schweizer Naturforſcher hat beſchloſſen, eine Naturgeſchichte aller Thiere der Schweiz herauszugeben und die Bearbeitung der einzelnen Claſſen oder Ordnungen an verſchiedene Perſonen vertheilt. Davon iſt dieſe Abhandlung ein Anfang. Der Verfaſſer hat ſich ſchon ſeit mehrern Jahren mit beſonderm Eifer auf das Studium der Lurche gelegt, und man kann aus dieſer Monographie etwas Vorzuͤgliches erwarten, da er ſeine Unterſuchungen ſowohl im Felde als in den Sammlungen anſtellt. Voran gehen allgemeine Bemerkungen uͤber die Ordnung der Eidechſen, beſonders uͤber ihre Lebensart, Regeneration der Theile, Winterſchlaf und dergleichen. Dann folgen die einzel⸗ nen Sippen und Gattungen: Lacerta viridis mit ihren Ab— arten, agilis deßgleichen. Darunter gehoͤrt als Nebenſippe Zoo— toca pyrrhogastra, montana, über welche der Verfaſſer eis gene Beobachtungen anzuſtellen Gelegenheit hatte; Podarcis muralis. Unter den Schleichen kommt nur Anguis fragilis vor mit ſchoͤnen Bemerkungen uͤber ihre Lebensart, beſonders uͤber den Winteraufenthalt, zu dem ſie einen langen Gang in die Erde graͤbt, welcher hier abgebildet iſt. Außerdem Zootoca montana illuminiert, nebſt Kopf und dem von Lacerta agilis et viridis. Der Steindruck koͤnnte beſſer ſeyn: auch waͤre zu wuͤnſchen, daß Band, Seitenzahl und Figur bey den Citaten ſtaͤnde. Dieſe Abhandlung verdient alle Anerkennung; indem ſie nicht bloß ſyſtematiſch genau iſt, ſondern auch eigenthuͤmli— che Beobachtungen enthaͤlt, die man bisher noch nicht kannte. B. e e ne zur Kenntniß der warmblütigen Wirbelthiere Americas von Pro⸗ feſſor Dr. J. A. Wagner. 1837. 4. 94. 5 Taf. (Aus den Muͤnchner acad. Schriften II.) Dieſe Aufſaͤtze handeln von der Oſteologie der Affen, der Vögel und einigen neuen Gattungen. Voran das Knochenge⸗ ruͤſte des Nachtaffen (Nyetipithecus trivirgatus). Eine um⸗ ſtaͤndliche Beſchreibung des Schaͤdels, Gebiſſes, der Wirbel uſw. mit Heraushebung der characteriſtiſchen Theile. Er habe zwar Aehnlichkeit mit den Maki, gehoͤre aber doch zu den aͤchten Af— fen in die Nuchbarſchaft des Saimiri. Abgebildet iſt das Ske— let und der Schaͤdel beſonders von mehrern Seiten. S. 16 die Schädel von Lagothrix Taf. 2., Pithe- cia, Callithrix cuprca, Saimiri, welchen der Verfaſſer als eigene Sippe aufſtellt, unter dem Namen Chrysothrix. Dann folgt eine Vergleichung der Schaͤdel aller americaniſchen Affen und auch des uͤbrigen Knochenbaues, woraus ſehr lehrreiche Fol⸗ gerungen hervorgehen. S. 56 folgen Vergleichungen der Schaͤdel, des Brufte 759 being und des Beckens von Crypturus, Dicholophus, Pso- phia et Mycteria. T. 3. 4. Der Knochenbau des Tinnamu hat am meiſten Aehnlich— keit mit dem der Huͤhner; Dicholophus mit den Trappen; ebenfo Psophia mit den Storchen. - S. 84 Beſchreibung zweyer neuer Eichhoͤrner aus Mexi— co: Sciurus albipes in Schrebers Werk abgebildet, hier be ſchrieben; Seiurus socialis, hier beſchrieben und abgebildet. Tafel 5. illum. Dieſe Aufſaͤtze ſind ein wichtiger Beytrag ſowohl für den Syſtematiker als fuͤr die vergleichende Anatomie. Diptera suecia desripta a C. Fallen. Lundae. I. II. 1814 — 25. Dieſe ſehr vollſtaͤndigen unb gruͤndlichen Beſchreibungen ſind, wie es in Schweden haͤufig geſchieht, in einzelnen Diſſer— tationen erſchienen und theilweiſe in der Iſis angezeigt worden, aber wahrſcheinlich nicht vollſtaͤndig, und daher wird es unſern Leſern angenehm ſeyn, eine allgemeine Ueberſicht davon zu be— kommen. Der erſte Band enthaͤlt: Tabanü, Xylophagei, Anthracides, Platypezinae, Bombyliarii, Asiliei, Empidiae, Stratiomydeae, Syrphici, Scenopinü, Conopsariae, Haematomyzides, Rhizomyzides, Muscides, Scatomyzides, Sciomyzides, Ortalides, Topo- myzides, Heteromyzides, Geomyzides, Oseinides, Agro- myzides, Phytomyzides, Ochthidiae, Dolichopodes. Ueberall geht der Character der Sippſchaften, Sippen und Gattungen voran; dann folgen die Citate, wobey aber leider Reaumur auch nirgends beachtet iſt. Darauf eine ausfuͤhrliche Beſchreibung der Fliege und der Larve, wo man ſie kennt. Das Werk iſt als muſterhaft all— gemein anerkannt. Das Buch hat eine Ueberſicht der Sipp— ſchaften, aber leider nicht der Sippen und kein Negiſter. Die Mucken mit vielgliederigen Fuͤhlhoͤrnern hat Fries zu bear— beiten uͤbernommen. Abbild ungen neuer oder unvollſtändig bekannter Amphibien. Nach dem Leben entworfen und mit einem erläuternden Text begleitet von Dr. H. Schlegel, Conſervator am niederländiſchen Mufeo zu Leyden. Duͤſſeldorf bey Arnz. Decade 1. gr. 4. illum. Text in 8, 31. Der lang grhegte Wunſch des Publicums, es moͤch⸗ te ſich der reiche niederlaͤndiſche Schatz für die Lurche auf: thun, beginnt endlich in Erfüllung zu gehen. Bekanntlich hat 760 der leider auf Java verſtorbene H. Boie noch vor ſeinem Ab— gang ein Werk uͤber die Lurche vorbereitet und bereits eine Men— ge neuer Sippen in der Iſis bekannt gemacht. Es ſollte ein Prachtwerk werden, und wie man allgemein hoͤrte, waren ſchon eine Menge Tafeln fertig. Durch ſeinen fruͤhzeitigen Tod und die ungluͤcklichen Verhaͤltniſſe der Niederlande wurde aber die Herausgabe dieſes Werks bis jetzt verhindert. Man kann daher der Wiſſenſchaft Gluͤck wuͤnſchen, daß Schlegel nun ein aͤhnliches Werk beginnt, an einem Orte, wo ohne Zweifel mehr ſeltene Lurche vereinigt ſiud, als an irgend einem andern in der Welt. Die hollaͤndiſche Regierung hat ſeit der Wieder-Erlan— gung ihres Oſtindiens mit loͤblichem Eifer ſehr vieles für die dortige Naturgeſchichte gethan und tuͤchtige Maͤnner an der Sammlung zu Leyden angeſtellt, welche ſchon bewieſen haben, daß ſie Großes zu leiſten vermoͤgen. Schlegel ſchließt ſich durch dieſes Werk auf eine ehrenvolle Weiſe an ſie an: denn es wetteifert Genauigkeit, Schoͤnheit und Richtigkeit der Abbil— dungen mit dem Schoͤnſten, was bis jetzt erſchienen iſt, und kann wahrſcheinlich die meiſten an Seltenheiten uͤbertreffen, da Holland faſt immer tuͤchtige Maͤnner in Oſtindien unterhalten hat, welche dort nicht bloß zu ſammeln, ſondern auch zu beob- achten verſtanden und meiſtens Maler bey ſich hatten, die an Ort u. Stelle ſelbſt nach dem Leben die Farben veſt hielten. Wir drauchen nur Reinwardt, Ruhl, Saſſelt, Boie, Muller u. Macklot zu nennen, deren Thaͤtigkeit hinlaͤnglich bekannt iſt. Alle ihre Materialien, Manuſcripte und Zeichnungen werden bey der vorliegenden Ausgabe benutzt und mit den eingeſchickten Exemplaren verglichen. Es wird durch dieſe Tafeln die Pracht der tropiſchen Lurche hoͤchſt deutlich dargeſtellt, ohne daß ein mächtiger Luxus dieſelbe vertheuert: denn 3 Thaler für 10 fol: che bis in die einzelnen Schuppen gehende und mit der groͤßten Sorgfalt ausgemalte Tafeln iſt gewiß ein ungemein billiger Preis, fuͤr welchen die Naturforſcher der Buchhandlung dankbar ſeyn muͤſſen. N Das Format gleicht den Vögeln von Temminck, und die Herſtellung geht unter den Augen des Verfaſſers vor. Es ſoll alle drey Monate ein Heft erſcheinen, und man macht ſich bey der Subſcription für die Abnahme von 10 Heften verbind- lich. Wir wiſſen nicht, wie ſich dieſes Werk zu dem von Boie vorberei- teten verhaͤlt. Wir hoffen aber, daß dieſes nicht liegen bleibt und daß einmal daruͤber Aufſchluß gegeben wird. Dieſe Tafeln enthalten einen Krokodillſchaͤdel (Cr. bipor- catus), man koͤnnte ſagen nach Lebensgroͤße: denn er iſt faſt 13“ Par. lang und über 5 hoch; jeder Zahn aufs genauſte ge— zeichnet, ja jede Schuppe gezaͤhlt und als ein wahres Gemaͤlde vollendet. Darſtellung von der Seite. Taf. 2. enthält Gymnodactylus marmoratus von ver- ſchiedener Groͤße und einzelne Schuppen, Warzen und Zehen; auf dieſer Tafel iſt zu viel leerer Raum. Es iſt zwar nicht wuͤnſchbar, daß Gattungen von verſchiedenen Sippen auf eine Tafel kommen, aber mehrere Gattungen koͤnnten doch wohl ver: einigt werden, wie es auch hin und wieder geſchehen iſt. T. 3. Seineus mülleri von der Seite Kopf einzeln von allen Seiten, ſowie der Steiß. T. 4. Calamaria Linnaei 3 Abbildungen von verſchie⸗ dener Faͤrbung außer den einzelnen Theilen und Gebiß, recht reinlich lithographiert. . 761 Taf. 5. Coluber melanurus; alle Schuppen fehr genau gemacht und deutlich, ungeachtet ider Illumination. Die Kehle ſollte uͤberall beſonders dargeſtellt ſeyn. T. 6. Dendrophis ornata mit 6 einzelnen Stuͤcken vergroͤßert. T. 7. Dryophis langaha. Von dieſer Schlange hatte man bekanntlich nichts anders als eine ſchlechte Abbildung von Bru— guiere, und vom eigentlichen Bau wußte man gar nichts; man hat fie für giftig gehalten. Nun erfahren wir mit Ver: gnuͤgen, daß dieß der Fall nicht iſt und bekommen noch oben— drein eine vortreffliche Abbildung ſowohl des ganzen Thieres, als des Kopfes und des Steißes; ſchade iſt es aber, daß dieſe eins zelnen Theile auf einer andern Tafel find, waͤhrend fie doch ſehr wohl auf der naͤmlichen Platz gehabt haͤtten. Vom Ge— biß waͤre auch eine Abbildung wuͤnſchbar, obſchon der Text ſagt, daß keine eigentlichen Giftzaͤhne, ſondern nur Furchenzaͤhne vor— handen ſind. T. 8. Dryophis prasina, nicht das ganze Thier, ſondern nur der Kopf von der Seite und 3 Leibesſtuͤcke, weil fie ſchon von Ruſſell II. T. 24. abgebildet iſt. T. 9. Hyla chalconotus, rifasciata. cyanea, erythraea, au- T. 10. Ceratophrys cornuta von oben und der Seite, montana, turpicolla ſchoͤn illuminiert. Der Text iſt fo ausfuͤhrlich als noͤthig, und erſtreckt ſich ſowohl uͤber die Geſtalt ais das Vorkommen, und auch auf die Claſſification, worinn der Verfaſſer beſonders bey den Gecko— nen Aenderungen vorſchlaͤgt. Er theilt ſie in ſolche mit ſchei— benfoͤrmigen Zehen ohne Laͤngsfurche, Platydactylus, mit einer ſolchen Hemidactylus, mit geſtielter Scheibe Ptyodactylus, ohne Scheibe Gymnodactylus. — Ptychozoon gehört zu Pla- tydactylus, die geſaͤumten zu Ptyodactylus; ThecodactyIns zu Hemidactylus; Sphaeriodactylus zu Ptyodactylus; Phyl- lurus, Goniodactylus, Ascalabotes, Pristiurus zu Gymno- dactylus. Bey Scincus ſcheint er die Sippen Mabuya, Euprepis, Tra- chysaurus, Ligosoma, Sphaenops, Seps, Ablepharus, Gym- nophthalmus, I'ridactylus, Tetradactylus, Zygnis nicht zu billigen. Sc. trilineatus iſt auch bicolor et erythrocephalus geworden. . Chrysopelea erythrochloris Boie ift eine junge Den- drophis ornata, Chrys. paradisii eine Abart. Dryophis langaha hat Sganzin von Madagascar nach Paris geſchickt, und davon hat der Verfaſſer ein Exemplar be kommen. Sie hat nicht die ſonderbare Kopf- und Schwanzbede⸗ ckung, wie ſie ihr von Bruguiere zugeſchrieben wird; iſt überhaupt uicht von Dryophis verſchieden. Hyla hypochondralis et femoralis ſind junge Hyla bicolor; Hyla geographica, palmata et venulosa eis nerley. Ceratophrys kannte man nur aus America; es wurde nun auch eine auf Java und eine in Neu⸗Guinea entdeckt. Es Iſis 1837. Heft 10. 762 find Kroͤten ohne Ohrdruͤſen, wie Bombinator, in deren Näh: auch Pipa et Xenopus gehoͤren. Megalophrys montana iſt auch eine Ceratophrys aus Java; C. turpicola aus Neu: Guinea. Aus dieſen Angaben wird man ſchon erkennen, wie wich: tig das Werk zur Kenntniß der Lurche werden wird. Hof— fentlich findet es ſchnellen Abſatz, damit es ſelbſt ſchnell er: ſcheinen kann. Die Verſammlung der ſchweizeriſchen naturforſchenden Geſellſchaft in Neuenburg. In der letzten Sitzung der ſchweiz. naturforſchenden Ge— ſellſchaft zu Solothurn wurde als Vereinigungspunct dieſer Ge— ſellſchaft fürs Jahr 1837. Neuchatel beſtimmt und als Praͤſi— dent Hr. Prof. L. Agaſſiz erwaͤhlt. Den Mitgliedern wurden frühzeitig der 24te, 2öte und 26te July durch Einladungsbriefe als die Verſammlungstage bezeichnet; die Hoffnung auch darinn ausgeſprochen, daß ſich die meiſten ſchon den 23ten einfinden werden. Wirklich lang— te ſchon Sonntags den 23ten der größere Theil der Naturfor— ſcher in dem freundlichen Städtchen an, wo fie in dem herrli— chen Gymnaſial-Gebaͤude die Anzeigen ihrer Logis und der Ver— waltung der drep Tage durch die Secretaire der Geſellſchaft ver⸗ nahmen. Mit der groͤßten Bereitwilligkeit hatten die Bewohner dem Praesidio Zimmer fuͤr die erwarteten Gaͤſte angeboten, und alle, die von dieſen Einladungen Gebrauch machten, waren uͤber die herzliche zuvorkommende Aufnahme hoͤchſt erfreut. Der Vice-Präfident, Hr. L. Coulon, hatte für dieſen Abend die Naturforſcher zu ſich gebeten. In dem weitlaͤufigen illuminierten Garten und den ſchoͤnen Salons genoſſen die Mit: glieder der Geſellſchaft die Freude des Wiederſehens. Ein freundliches Nachteſſen vereinigte die Bekannten, erquickte die eben angekommenen Reiſenden. Man trennte ſich gegen eilf Uhr, um ſich Montag Morgens um 9 Uhr in der erſten Si: zung wieder zu ſehen. Herr Prof. Agaſſiz eroͤffnete die dießjaͤhrige Verſamm⸗ lung nach einem herzlichen Willkommen an die vereinigten Na⸗ turforſcher, mit einem hoͤchſt intereſſanten Vortrage, wermn er die Frage, auf welche Weiſe die erratiſchen Bloͤcke in die Ebenen gekommen ſeyen, durch die Wirkungen des Eiſes zu beantwor- ten ſuchte. * Nach einigen andern Vorleſungen wurden verſchiedene Bes richte von Commiſſionen x. angehört und hernach die oͤffentli⸗ che Sitzung geſchloſſen. Die Sectionen vereinigten ſich in den ihnen angewieſenen Zimmern. Es waren fuͤnf, nehmlich eine zoologiſche, botani⸗ » Ich verweiſe über dieſen Gegenſtand auf den in Kurzem erſcheinenden Bericht über die Verſammlung, worinn die ganze Vorleſung abgedruckt 7 48“ 763 ſche, geologifche, medieiniſche und phyſikaliſch⸗chemiſche. In den Sectionen, die ziemlich ſtark beſucht waren, beſonders die geo— logiſche, wurden die ſpeciellen Vortraͤge angehoͤrt und mehrere intereſſante Diſputationen gehalten. Um 2 Uhr war die zum Mittageſſen beſtimmte Stunde. Die Mitglieder kamen zu dieſem Zwecke in den prächtigen Gar⸗ tenanlagen des Palais Rougemont de Loewenberg zuſam⸗ men; hier erwarteten ſie die in den geraͤumigen Gewaͤchshaͤu— fern reichlich beſetzten Mittagstafeln; etwa 180 Gäfte nah: men an dem frohen Mahle Theil, das von herzlichen Toaſten gewuͤrzt wurde. Der Kaffee wurde in den Salons des Palais genommen; darauf zerſtreute ſich die Geſellſchaft, theils um geo— logiſch intereſſante Verhaͤltniſſe in der Umgegend zu betrachten, theils die reizenden Umgebungen Neuchatels zu genießen; ein großer Theil aber begab ſich wieder in das Gymnaſium zuruͤck, wo ſchon des Morgens die Verſammlung ſtatt hatte, um das naturhiſtoriſche Cabinet zu durchgehen. Leider waren die Saͤle noch nicht alle vollendet, aber aus dem, was fertig war, konnte man darauf ſchließen, was einſt hier gefunden werden kann. Die Saͤugthiere waren nicht aufgeſtellt, obſchon einige ſehr ſchoͤ— ne werthvolle Stuͤcke dabey ſich befinden; den einzigen ganz vollendeten Saal nahmen die Voͤgel ein, eine ſehr ſchoͤne Sammlung; die mit großer Sorgfalt ausgeſtopften Exemplare find ſehr zweckmaͤßig, ſtreng ſyſtematiſch geordnet, was dem un⸗ ermuͤdlichen Eifer, den fortdauernden Anſtrengungen des Herrn Louis Coulon zu verdanken iſt, der ſeit einer Reihe von Jahren mit bewundrungswuͤrdiger Aufopferung ſich beſtrebte, im Schooße ſeiner Vaterſtadt ein naturhiſtoriſches Muſeum zu bilden, das ſich gewiß in wenigen Jahren uͤber alle uͤbrigen Schweizermu— ſeen emporſchwingen wird. Auch ſolchen Maͤnnern muß die Wiſſenſchaft den tiefſten Dank zollen. Im naͤmlichen Saale, oben auf einer Gallerie, befindet ſich eine werthvolle Sammlung von Amphibien. In einem Aten viel groͤßern Saale find auf einer correſpondierenden Gal⸗ lerie die Fiſche aufgeſtellt. Die ſehr reichhaltige Fiſchſammlung des Herrn Prof. Agaſſiz, welche die Stadt kaͤuflich an ſich gebracht hat, nimmt den groͤßten Theil davon ein. Sie ſind alle wohl geordnet und benannt. Von Mollusken wurde der Ge— ſellſchaft wenig vor Augen geſetzt, obſchon bedeutende Schaͤtze auch aus dieſer Abtheilung vorhanden ſind. Die Conchylienſammlung, die freylich nicht ſehr bedeutend iſt, war in Tiſchen aufgeſtellt, die zu dieſem Behufe ſehr zweck— maͤßig ſind. Von Inſecten, beſonders Schmetterlingen, iſt ei— niges vorhanden. Die Petrefactenſammlung iſt deſto ſchoͤner u. reichhaltiger. Vorzuͤglich ausgezeichnet iſt der Jura darinn re— praͤſentiert; ebenſo die Kreide durch die Glarnerſchiefer Fiſche. Ein dritter viereckiger Saal mit Gallerie war noch unvollendet, er ſoll für die Saͤugethiere beſtimmt fern. Mit warmem Intereſſe und reger Theilnahme betrachten die ſchweizeriſchen Naturforſcher eine junge Anſtalt, die ſo friſch und kräftig in ihrem Vaterlande aufzubluͤhen begann. Nach 8 Uhr Abends verſammelten ſich die Gaͤſte wieder in den Gewächshäufern, wo fie zu Mittag geſpeiſet hatten, zu einem glaͤnzenden Souper, mit dem die Stadt Neuchatel ſie beehrte. Einige der erſten Damen von N, hatten es uͤber ſich 764 genommen;, für die Tafel zu forgen, und fie erfüllten ihr Vor⸗ haben dieſen Abend ſo vollkommen, daß alle mit wahrer Freude und Befriedigung ihre Glaͤſer hell erklingen ließen, als Herr De Tandolle einen Toaſt den Damen von Weuenburg ausbrachte. Abwechſelnd Declamation, Geſang und Muſik er: heiterte die froͤhlichen Gaͤſte bis nach Mitternacht. Den folgenden Morgen um 9 Uhr verſammelten ſich die Sectionen bis 11 Uhr; um dieſe Zeit begaben ſie ſich in den allgemeinen Verſammlungsſaal. Die Sitzung wurde begonnen, die Protocolle der Sectionen verleſen, der oͤconomiſche Theil der Geſellſchaft verhandelt, Commiſſionsberichte angehoͤrt, neue Mit— glieder gewählt c. Als Verſammlungsort für 1838. wurde Baſel beſtimmt und der verdienſtvolle Profeſſor Hr. Peter Me— rian zum Praͤſidenten erwaͤhlt, und darauf die dießjaͤhrige Ver— ſammlung geſchloſſen, indem der dritte Tag zu einem andern Zwecke beſtimml wurde. Beydemal wohnte ein zahlreiches Pub— licum den allgemeinen Verſammlungen bey. — Vor dem Eſſen wurden noch die Gemaͤldeſammlungen mehrerer Partikularen angeſehen, worunter beſonders einige Ge— maͤlde von Leopold Robert bemerkenswerth ſind. Nach dem Mittagsmahle, ungefaͤhr um halb fuͤnf Uhr, begab ſich die ganze Geſellſchaft, durch mehrere Signalſchuͤſſe aufgefordert, auf das Dampfſchiff, welches der Stadtrath für dieſen Abend zur Diſpoſition der Naturforſcher geſtellt hatte. Eine zahlloſe Menſchenmenge umgab den Einſteigeplatz. Alles war zur Abfahrt bereit und ohne Zoͤgerung ſchlugen die Raͤder das ruhige Waſſer. Von geſchickter Hand gefuͤhrt rauſchte das Schiff ganz nahe an dem ſchoͤnen Ufer vorbey und hielt nach einer Fahrt von einer kleinen Stunde in Petit-Cortaillod, dem Landgute des Herrn Alfons Du Pasquier, der mit herzli⸗ chem Willkomm die Gaͤſte begruͤßte. Sogleich trennte ſich die Geſellſchaft in 3 Abtheilungen. Die eine vorzuͤglich aus Geo— logen beſtehend, machte eine Excurſion, um mehrere geologiſche Verhaͤltniſſe in der Umgend zu betrachten; eine zweyte begab ſich in die mythologiſche Sammlung eines Privatmannes in ei= nem nahe gelegenen Dorfe; die Ste endlich nahm die ausge— dehnten Gebaͤulichkeiten des Herrn Du Pasquiers in Au— genſchein. Nach einigen Stunden verſammelten ſich alie Par— teien wieder zu einem ſehr angenehmen Abendeſſen in einer lan— gen Allee, die ſich laͤngs des Ufers des Sees hinzieht. Bis 9 Uhr war man da heiter verſammelt, bald hernach mahnten Ka— nonenſchuͤſſe zur Abfahrt. Eine herrliche Fackelbeleuchtung auf dem Schiffe gab dieſem einen impoſanten Anblick. Mit auf— richtigem Dank und Gluͤckswuͤnſchen und dreymaligem Hurrah nahmen die vereinigten Naturforſcher von ihrem freundlichen Wirthe Abſchied. Unter nochmaligem Hurrah der zuruͤckge⸗ bliebenen ſetzte ſich das Schiff in eilige Bewegung. Ein ziem— lich ſtarker Wind erhob ſich, und noͤthigte den Capitaͤn, die Fackeln ausloͤſchen zu laſſen. Ploͤtzlich umgab tiefe Finſterniß die Geſellſchaft und nur zu oberſt am Kamine brannte noch eine Zeit lang eine einzelne Pechfackel, die von Zeit zu Zeit ſtaͤrker emporflammend die muntre Geſellſchaft auf dem Verde⸗ cke magiſch beleuchtete. Bald war man in der Naͤhe des Ha— vens von Neuenburg; viele Hunderte neugieriger Zuſchauer er— warteten das Schiff, das langſam und majeſtaͤtiſch dem Ufer ſich naͤherte. Eine Anzahl Naturforſcher ſtimmten einen aͤchten deutſchen Geſang an und im Augenblick des Halt's ertönte vom Schiffe aus den Bewohnern von Neuchatel ein dreymaliges vivant. 765 Der 2öte July, der letzte Tag des Zuſammenbleibens, wurde zu einem Ausflug in die Gebirge beſtimmt. Die Regie— rung von Neuenburg hatte durch den Staatskanzler Herrn Favarger ein Feſt veranſtaltet, das, um richtig gewuͤrdigt zu werden, hat mit genoſſen werden muͤſſen. Morgens um 3 Uhr durchzogen einige Trompeter die Stadt zum erſten, eine halbe Stunde ſpaͤter zum zweytenmale, um die ſchlafenden Gaͤſte zu wecken und zu erinnern, ſich Morgens um 4 Uhr vor dem Rathhauſe zu verſammeln. Wirklich trafen um dieſe Zeit und ein wenig ſpaͤter faſt alle am beſtimmten Platze ein. Hier ſtan— den 23 Waͤgen bereit, um die Naturforſcher aufzunehmen. Je— der Wagen hatte feine Nummer, jeder Kuticher ebenfalls die Nummer ſeines Wagens mit großen Zahlen auf dem Hute ge— ſchrieben. Am vorigen Tage hatten ſich aber die Naturforſcher ſchon zu vieren, ſechſen oder mehr vereinigt und die Nummer ihres Wagens erhalten, ſo daß ohne die mindeſte Unordnung oder Schwierigkeit jeder ſogleich ſeinen Platz einnehmen konnte. Vom herrlichſten Wetter beguͤnſtigt wurde um halb 5 Uhr das Zeichen zur Abfahrt gegeben. La Chaux de-fonds, Locle und der bekannte Waſſerfall des Doubs waren die Haupt: puncte, die man berühren ſollte. Eine ſtarke Viertelſtunde ober- halb Neuenburg bot ſich ein herrlicher Anblick dar. Ruhig lag der See vor den Blicken der Wanderer ausgedehnt, das jenſei— ge Ufer war wie mit einem leichten weißen Flor uͤberzogen, der gegen den Horizont hin in ein lichtes Aethermeer verſchmolz, das die herannahende Koͤniginn des Tages prachtvoll verkuͤndig— te: einzelne Barken ſchwammen auf dem See, verſchwanden oft ganz in den fortwaͤhrend aufſteigenden Daͤmpfen. Friedlich lag das noch ſtille Staͤdtchen, deſſen Gaſtfreundlichkeit die Reiſen— den dieſen Genuß verdankten, am dießſeitigen Ufer und rings— umher ſchoͤne Landhaͤuſer, in denen es anfieng, rege zu werden. Bald aͤnderte die Straße ihre Richtung, andere Partieen boten ſich dem Auge dar, romantiſch wilde Gegenden wechſelten mit freundlichen Thaͤlern. Der Weg war ſteil und beſchwerlich. Alle ruͤſtigen Maͤnner ſtiegen aus und legten ein Paar Stun— den theils unter heitern Geſpraͤchen, theils mit naturhiſtoriſcher Forſchung beſchaͤftigt, den Weg zuruͤck; eine halbe Stunde von Chaux-de-fonds ſaß man wieder ein und nun gieng es raſch gegen das Staͤdtchen hinunter. Das Umſtuͤrzen von 2 Waͤß⸗ gen, wobey gluͤcklicherweiſe niemand beſchaͤdigt wurde, hielt eine Zeit lang auf. Ein wenig nach 10 Uhr hielten die Waͤgen auf dem Marktplatze vor dem Rathhauſe; hier wurden von den Gemein— devorſtehern die Gaͤſte mit einer ausgezeichneten Zuvorkommen— heit empfangen. Straßen, Haͤuſer, ſogar Daͤcher waren mit einer ſolchen Menſchenmaſſe angefuͤllt, daß die Waͤgen kaum vorwaͤrts konnten. Auf allen Geſichtern war die regſte Theil— nahme und Neugier, die Messieurs les naturalistes zu ſehen, ausgeſprochen. Die Angekommenen wurden ſogleich in einen Saal geführt, in welchem auf Veranſtaltung der Regierung eis ne Ausſtellung von den vorzuͤglichſten Kunſtgegenſtaͤnden der Uhrfabrication dem Auge den uͤberraſchendſten Anblick darbot. Außer dieſem waren beſonders intereſſant einige Kreidezeichnun⸗ gen und Gravuren, die auf lithographiſchem Schiefer aus der Umgegend fauber und nett ausgeführt waren, In einem untern Saale war ein ausgeſuchtes Fruͤhſtuͤck bereitet, das nach dem Ausfluge vom heutigen Morgen ganz vor⸗ 766 zuͤglich mundete. Ein Mitglied der Vorſteherſchaft von Chaur- de-fonds druͤckte in einer Rede die Freude der Bewohner feiz nes Vaterſtaͤdtchens aus, daß ihnen das Vergnuͤgen zu Theil werde, eine ſolche Anzahl Gelehrter hier verſammelt zu ſehen. Dieſe Anrede wurde wieder von einem Mitgliede ebenſo freundſchaftlich erwiedert. Die vorzuͤgliche Muſik von Chaux- de-fonds unterhielt die Geſellſchaft während des Eſſens. Hier theilten ſich die Naturforſcher wieder, eine große Ab— theilung zu Fuß den 3 Stunden langen Weg zum Waſſerfall des Doubs; die uͤbrigen blieben noch eine Viertelſtunde da, dar⸗ auf gaben 2 Trompeter den Wagen das Zeichen zum Aufbru— che. Jede Nummer wurde laut gerufen, und der bezeichnete fuhr in einem großen Halbkreiſe vor das Rathhaus, wo jedes Mitglied, das fahren wollte, ſeinen Platz wieder einnahm. Die Wagen fuhren durch Locle bis aur Brenettes. Hier war die fuͤr die Pferde beſtimmte Raſt. Die Naturforſcher giengen zum Doubs, der hier einen See bildet. Der ganze Doubs war mit Nachen bedeckt. Zwey große Barken waren beſtimmt, die Gaͤſte aufzunehmen. Sie lagen in der Mitte rings von kleinen Schiffchen umgeben. Der Zudrang war groß; von al— len Seiten ſtroͤmten feſtlich geſchmuͤckte Bergbewohner herbey. Herren und Damen von Locle und Brenettes fanden ſich ein, alle Geſichter ſtrahlten vor Freude. Dieſer Tag hatte ſich fuͤr die Gebirgsbewohner in einen Feſttag umgewandelt; ſie woll— ten aus freyem Antriebe ihre ſchweizeriſchen Mitbruͤder herzlich empfangen. Sie hatten ihren Zweck vollkommen erreicht, in manchem Auge ſtrahlte eine Thraͤne der Freude und Ueberra— ſchung; denn wo Natur und Menſchlichkelt mit einander wett— eifern, edle Genuͤſſe zu bereiten, muß auch ein verſchloſſenes Herz weit werden. Man fuhr ab. Langſam bewegten ſich die groͤßern Fahrzeuge. Gegen 60 kleinere Nachen kreuzten ſich unaufhoͤrlich und hinderten ein ſchnelles Vorruͤcken, woran je— doch durchaus nichts gelegen war. Die ganze Fahrt ſchien ein feenartiges Spiel zu ſeyn. Zwey Muſikabtheilungen, die beyde vortrefflich ſpielten, nahmen die Schiffe der Naturforſcher in ih: re Mitte und wechſelten mit ihrem Spiele ab. Himmel hohe Felſen umgaben hier den Doubs, eine Stroͤmung des Waſſers iſt kaum fuͤhlbar; alles athmet gewoͤhnlich Ruhe und tiefe Stille liegt zwiſchen dieſen Felſen. Heute war Alles Freude, Alles Leben. Die Felſen wa— ren mit Hunderten von Menſchen bedeckt, die jubelnd die vor— beyfahrenden Barken begruͤßten. Auf den hoͤchſten Felſenſpitzen waren Boͤller aufgepflanzt, deren Donnerſtimme in tauſendfaͤlti⸗ gem Scho zuruͤckgegeben wurde. Ungefaͤhr auf der Mitte der Fahrt theilte ſich auf einmal die dichte Maſſe der Schiffe und ein Nachen mit weißgekleideten Damen und einigen Herren ſchwamm zu den Schiffen der Gaͤſte. Ploͤtzlich war alles ru⸗ hig. Kein Ruderſchlag ertoͤnte mehr; alles lauſchte und es be= gann ein ſowohl an Melodie als Text ergreifender aber freund⸗ licher Geſang, in dem die herzliche Theilnahme am Beſuche der Gelehrten tief ausgeſprochen wurde. Unter unendlichen Benfall: klatſchen wurde das Lied beendigt, die Muſik fiel ein und die Nachen entfernten ſich. Nach kurzer Fahrt landeten die Schif— fe, wo fie den Theil der Naturforſcher, die den Weg zu Fuß gemacht und ſich an Genuͤſſen andrer Art erfreut hatten, ſchon fans den. Nachdem der ſchoͤne Fall des Doubs bewundert worden war, trat man die Ruͤckfahrt an, die unter ſtetem Geſang der Gaͤſte raſch vollendet wurde. Bey Aux Brenettes fand man die a ER Waͤgen wieder, welche die Naturforſcher ſchnell nach Locle zum Mittagsmahl fuͤhrten. Es war freylich ſchon nach 7 Uhr als man daſelbſt ankam. Die Theilnahme der Bewohner Locles ſprach ſich auch da deutlich aus; ſie baten die Naturforſcher, bey ihnen die Nacht uͤber zu bleiben, boten ihnen Zimmer an, was auch von mehreren angenommen wurde. Nach einem mehr: ſtuͤndigen heitern Zuſammenſeyn wurde zum Aufbruch gemahnt. Ohne bedeutende Unfaͤlle langten die Waͤgen Morgens um 2 Uhr in Neuchatel wieder an. Hier trennte man ſich, ein gro— ßer Theil verreiſte 2 Stunden ſpaͤter mit den abgehenden Po⸗ ſten; die uͤbrigen im Laufe des Tages, gewiß alle die herz— liche Aufnahme und die herrlich verlebten Tage in treuem Gedaͤchtniſſe bewahrend. — T. nh ug e Aus der Zeitſchrift: L’Institut, von E. Arnoult. (Fortſetzung.) Nr. 153. 1836. April. Robert, über Spirula; ges fangen zwiſchen den canariſchen Inſeln und dem Cap blanc, 24½ Gr. N. B. Außer den 2 Seitenlappen am hintern Ende des Thiers unterſcheidet man 2 aͤchte Floſſen, welche den hintern Theil vol— lends ausfuͤllen, ſo daß die Schale nur noch ſehr wenig oben und unten nackt bleibt; aber auch dieſer Theil wird gänzlich be— deckt durch eine Verlaͤngerung des Mantels, welche eine Art Wulſt bildet, auf der Gränze der 2 ovalen Stellen, wo man die Schale ſieht. Ein Exemplar hatte noch ein verhaͤltnißmaͤßig ſehr großes Auge. Die Augen ruhen in einer Art Augenhoͤhlen, welche durch ein Knorpelſtuͤck gebildet ſind. Unter dem Halſe ſieht man die Oeffnung des Trichters wie bey andern Cephalopoden. Mantel, Kiemen, Trichter ſind gelblich, weiß und braun geduͤpfelt. Er fieng einen Lamantin am Senegal 9° lang. Der Ate Halswirbel iſt mit dem dritten verwachſen. 7 Halswirbel, 16 Ruͤckenwirbel, 25 Endwirbel; 17 Rippenpaare [ſol. Vom 12. Endwirbel an ſind die 13 andern geſpalten wie eine Spina bifida. Keine Spur von Beckenknochen. Van Beneden fand Pneumodermon im mittelländi- ſchen Meer wie Peron; ein Nervenſyſtem bey den Meer-Igeln wie der Knotenring um die Speiſeroͤhre, welchen Tiedemann bey den Meerſternen gefunden; eine Verſchmelzung des Blutſy— ſtems mit dem Waſſergefaͤßſyſtem wie Chiaje bey den Aplyſien. Ad. Deleſſert hat in Oſtindien Ursus mellivorus ge funden, den man nur vom Cap kannte. Sourcaud hat Larven von Musca domestica gefun⸗ den in einer Geſchwulſt auf dem Bruſtbein bey einem Kind. Ch. Leblond hat im Bauchfell von Muraena conger in 768 einer hornigen Blaſe Distoma longicolle gefunden, und in die: ſem Wurm einen Tetrarhynchus, welchen er Opisthocotyle nennt wegen eines Saugnapfs am Leibe. Iſidor Geoffroy, Drey Gattungen ſind geſtreift, 3 einfarbig, Pferd, Eſel, Hemionus; jene in Africa, dieſe in Aſien. Eigentlich ſind nur 2 gezaͤhmt. In Indoſtan ackert man jedoch mit dem Hemionus. Die Alten kannten ihn ſchon. Duſſumier hat eine Stutte lebendig mitgebracht. Haar kurz, etwas ſteif, glatt und glaͤnzend wie bey vielen africaniſchen An⸗ tilopen; Färbung oben und auswendig an den Fuͤßen falb, un⸗ ten innwendig an den Fuͤßen, Hals und Kopf ebenfalls unten weiß; Maͤhne gerad wie bey allen wilden, ſchwaͤrzlich; verbin⸗ det ſich auf dem Widerriſt mit einem breiten, roͤthlich braunen Ruͤckenband wie beym Eſel, aber kein Querband. Schwanz⸗ haar kurz, außer am Ende ein Buͤſchel ſchwaͤrzlicher Roßhaa⸗ re. Sogenannte Caſtanie nur an den Vorderfuͤßen. Die Bei⸗ ne lang und dünn, Kopf dick, Kreuz mager und zuſammenge— druͤckt; Ohren laͤnger als beym Pferd, viel kuͤrzer als beym Eſel; Geſtalt ziemlich wie beym leztern. über Equus hemionus. Zebra, Daw, Quagga, Das Thier kommt aus dem Lande Cutſch, nördlich von Guzuarate, lebt daſelbſt in großen Heerden, wird aber ſelten ges fangen wegen ſeiner Schnelligkeit. Die Stimme hat Aehnlichkeit mit dem Jahnen der Eſel, iſt jedoch verſchieden und nicht ſo laut. Nr. 154. ſchickt: Seincus ocelletus, Seps tridactylus, wozu gehören 4- lineatus aus Italien, 6-lineatus aus der Barbaren, 8-linea- tus ebendaher und aus dem füdlichen Europa. Anguis pun- etatissimus auch in Morea; Pseudopus d'Urvillii. Gervais: aus der Barbarey wurden ge⸗ Amphisbaena (Blanus) oxyura, elegans n.: capite brunneo, corpore luteo-cinereo, quadratis maculis ele- ganter ornato; oculi scutaque Amphisbaenae albae; poris praeanalibus nullis; cauda brevissima, arctiuscula. Lon- gitud. 9 poll. in majoribus. — Synonymia nulla. Habit. in Barbaria. Triton poireti n. ſteht zwiſchen Triton et Pleurode- les: Capite depresso, lato; corpore undique verrucoso, cau- dae longitudinem aequante; pedibus anterioribus tetrada- etylis, posterioribus pentadactylis, colore supra brunneo, saturatiore maculato, infra exalbido vel saepius ferrugi- neo, fuscoque maculato. Synon. Lacerta palustris Poiret. Hab. in Barbaria. Iſidor Geoffroy, neuer Vogel von Madagascar durch Soudot mitgebracht, gehört zu den Upupiden. Falculia, Schnabel ſehr lang, gebogen, zuſammengedruͤckt wie ein Sichelblatt; Nasloͤcher hinten an der Seite frey; Fluͤ⸗ gel bis zur Mitte des Schwanzes, vierte und fuͤnfte Schwung⸗ feder am laͤngſten, erſte ſehr 5 wie bey Upupa, Schwanz abgeſtutzt aus 12 Federn; e und 1, lang, ſtark, mit krummen Naͤgeln. Faleulia palliata, etwas größer als der Wiedehopf, Kopf 769 Hals und Unterfeite des Leibes weiß, Ruͤcken, Flügel und Schwanz gruͤnlich ſchwarz. An Baͤchen, frißt Waſſer-Inſecten und Verfaultes im Schlamm. : Nr. 155. Jacquemin, Luft in den Vogelknochen. E. Deslongchamp; das Wallroß hat 22 Zaͤhne, Schneid zaͤhne oben 1, Eckzaͤhne 2, dicke Backenzaͤhne 6 und 2 kuͤmmerliche, unten 8. 156. M. de Proce und Blainville, über einen jun— gen, lebenden Orang-Utang von Sumatra, 9 Monate alt ges ſchaͤtzt, 2 6“ hoch, hat jederſeits nur 4 Backenzaͤhne unten, 2 oben. Iſt ſehr langſam, ruhig, ſanft, laͤßt ſich gern ſchmei— cheln und iſt ſehr geſcheidt. Er ſaß einmal auf einem Stuhl, wo ihm ſein Waͤrter zu eſſen gab. Dieſer entfernte ſich ein wenig; der Orang ſtand auf, nahm den Stuhl in beyde Haͤn— de, trug ihn neben den ſeines Waͤrters und ſetzte ſich wieder darauf wie vorher. Ein andermal wollte er eine Nebenthuͤr öffnen: er trug einen Stuhl dazu, ſtieg hinauf und drehte den Schloßgriff um, wie er es vorher geſehen hatte. Er frißt alles moͤgliche und iſt leicht zu ernaͤhren; er iſt reinlich und geſund. Der Beſitzer hat ein Stuͤck des Fells von der Mutter, die mit— gefangen wurde. Sie hat wenigſtens 2’ vom Genick bis zum Geſaͤß; man hat ihm geſagt, daß fie 5“ hoch geweſen. 157. Poltz, über die Belemniten. Landraine. Plinius und Varro ſagen, die als Lecker— biſſen geſchaͤtzteſten Schnecken kommen aus Illvrien und find ſehr groß. Er hat eine ſolche bekommen: fie gehört zu Heli- eigones Feruſſac. Er nennt fie Helix varronis: testa magna, depressa, late umbilicata, alba, fasciis fuscis; ep- dermide luteo-viridescente; labro albo,!reflexo. Iſt 20—50 L. breit, ſieht aus wie Helix unizonalis, ift vielleicht II. gra- vosaensis Megerle und Cocalia des Ariſtoteles. 158. Die Larve von Scolytus pygmaeus hat die Ei⸗ chen im Walde von Vincennes ſo zerſtoͤrt, daß das Forſtamt 50000 fällen mußte, alt 25 — 35 Jahr. Das Weibchen macht unter der Rinde einen Quergang, legt die Eyer an beyde Raͤn— der deſſelben und die Larven nagen ſodann Gaͤnge auf- und abwaͤrts, ſo dicht an einander, daß die Waͤnde dazwiſchen nur duͤnne Blaͤtter von Baſt vorſtellen. Das Weibchen durchbohrt die Rinde in einer Stunde, ſtirbt nach dem Eyerlegen im Gang, und liegt ſo, daß die Oeffnung durch den Leib verſtopft bleibt: dennoch dringen Schmarotzer-Kerfe in die Gänge und vertilgen eine Menge Raupen. Peltier, Infuſorien. Verſuche mit einer Vorticella, wie Vorticella citrina et umbellaria. Er hat angewendet Indi⸗ go, Aushungerung und Erſtickung. Sie beſteht aus einer Haut und dieſe wieder aus ringfoͤrmigen Reihen kleiner Kuͤgelchen; das hintere Ende gleicht einem contractilen Naͤpflein mit Laͤngs⸗ faſern, und dieſes haͤngt an einem Stiel, der aus einer Faſer von einer Koͤrnerreihe beſteht, und aus einer Scheide, welche ſtellenweiſe durch Puncte daran haͤngt. Bey der Contraction bilden ſich Zickzacke, deren Winkel an gewiſſen Anheftungspun⸗ cten ſind. Am vordern Ende iſt ein Kranz dicker Wimpern von ungleicher Laͤnge; die laͤngſten gegenuͤber. Dieſer Kranz wird geſchloſſen durch eine duͤnne Zottenhaut, welche einerſeits Iſis 1837. Heft 10. 770 an den langen Wimpern einen Ausſchnitt hat, worinn eine Oeffnung liegt, deren eine Haͤlfte nach innen iſt, die andere außen einen Sack nach außen bildet; ſie iſt die Muͤndung ei— nes kleinen Canals, der ſchief / in den Leib dringt und deſſen Boden verſchloſſen zu ſeyn ſcheint und einige Flimmerblaͤttchen hat. Er will dieſen Canal nicht Mund nennen, weil in dieſer Gat— tung kein Darm vorhanden iſt. Dieſer Canal iſt angefuͤllt mit einer Fluͤſſigkeit, worinn die Theilchen ſchwimmen, welche ein— gedrungen ſind; man ſieht Agglomerate an der aͤußern Haut; dieſe Körper wechſeln oft in Zahl und Art; dabey dringen eini— ge in den Canal durch eine nicht ſichtbare Communication, wo— von einige aufgeloͤſt werden durch die Bewegung der Blättchen, andere oben abgeſondert heraustreten. Bisweilen ſcheinen ſich Blaͤschen zu bilden und augenblicklich wieder zu verſchwinden, ohne daß die benachbarten Blaͤschen geſtoͤrt werden. Wechſelt das Thierchen feinen Platz und ſetzt es die Wim— pern in Bewegung; ſo entſtehen 2 Wirbel in der Fluͤſſigkeit, einer jederſeits, woraus ein dritter gegen das Centrum ſenkrecht auf die Zottenhaut entſteht, der gegen den mundartigen Canal laͤuft, eintritt und auf dem Grunde einen Impuls zuruͤckerhaͤlt zur Oeffnung, welche den Sack bildet. Durch Aushungerung vermindern ſich die Agglomerate u. find nach 5—6 Tagen alle weg, und dann iſt das Thier eine durchſichtige Haut ohne alles Organ. Bringt man noch die Erſtickung dazu, ſo zeigen ſich die dicken Bläschen auswendig und das Thier iſt todt; bald tren— nen ſich die Theilchen des Leibes, verkleinern ſich von Stunde zu Stunde, ohne eine Spur vom Darm ſehen zu laſſen; bey andern entſteht ein Riß in der Haut, einige Kuͤgelchen trennen ſich vom floͤtzenden Lappen und oſcilieren herum. Es gibt mit⸗ hin dergleichen Thierchen ohne Darm und Blinddaͤrme. Von der koͤniglichen Academie der Wiſſenſchaften zu Metz find Memoires erſchienen tome XIV, XV, XVI. 8.; darinn foſſiler Elephant zu Port sur Seille von Holandre, 11 neue Voͤ⸗ gel für die Fauna der Moſel von demſelben; Zeugung der Ar— beitsbienen von Laſaulce. Nr. 150. Fournel. Wanzen zu vertreiben. Er trug eine Menge Lepidium ruderale in ſein Zimmer und trocknete es auf dem Boden. Die Wanzen verſchwanden und nach ei— niger Zeit fand er ganze Schwaͤrme derſelben an den Zweigen und Blättern deſſelben todt, das Papier voll Eyer. 161. Dumortier. Im füßen Waſſer gibt es einfache und zuſammengeſetzte Polypen. Jene Hydra, dieſe Cri- statella, Aleyonella et Plumatella. Cristatella iſt frey, muß aber neben den andern bleiben. Unter Plumatella gibt es mit gewimperten und ungewimperten Faͤden. Er nennt diejenigen Lophopoden, welche Fuͤhlfaͤden wie Hufeiſen auf 2 Armen ha⸗ ben; fie ſtehen zwiſchen den Tubularien und Aleyonien, und un⸗ terſcheiden ſich von jenen durch einen einzigen Kranz von Fuͤhl⸗ faͤden und von dieſen durch den Mangel von Neefäden im Centro der Maſſe; von Hydra durch die Trennung des Darms von der Haut, durch einen After und durch die Fuͤhlfaͤden; auch ſind dieſe Thiere zuſammengeſetzt. Gewiſſe Organe ſind der Gruppe gemeinſchaftlich, andere gehören dem einzelnen Individuo an. 49 HN, 1) Der gemeinſchaftliche Stamm iſt hohl und be⸗ ſteht aus einer harſchen Haut; jeder Lappen endigt in einen re⸗ tractilen Polypen mit einem Kranz von 160 Fuͤhlfaͤden. Im Innern eines jeden Polypen ſchwebt der Darm, welcher ſich umbiegt und oben in einen After endigt, hinter den Armen. Muſkeln ziehen den Polypen zuruͤck; Eyerſtöcke liegen am Bo: den des Blindſacks des Magens. Auf der Speiferöhre liegen Knoten, das Hirn. In der Bauchhoͤhle zwiſchen Haut und Darm ſieht man eine Menge Kuͤgelchen ſchnell cirenlieren in eis ner farbloſen Fluͤſſigkeit. 2) Die Saut zeigt ſich als ein durchſichtiges, gleicharti⸗ ges Haͤutchen, nur an Mund und After mit den Eingeweiden verwachſen, ohne zelligen Bau, aber doch koͤrnig wie bey den Quallen. Die Haut ſetzt ſich in andere Polypen fort, ſo daß der Stamm einem verzweigten Sacke gleicht, dicker und veſter iſt, aus dem Schleim ausfließt, welcher die Stelle der Oberhaut vertritt. Die Haut des einzelnen Polypen kann ſich wie die all— gemeine zurückziehen, iſt dünner und durchſichtiger. Das Zu⸗ ruͤckziehen gefchieht durch Einſtuͤlpung, wobey die Fuͤhlfaͤden in den Leib des Polypen wie in eine Scheide kommen. Reizt man den Stamm, ſo zieht er ſich merklich zuſammen und alle Polypen ziehen ſich zuruͤck; reizt man nur ein Individuum, ſo kuͤmmern ſich die andern nicht darum. 3) Die Fuhlfaͤden bilden, ungefaͤhr 60, einen einfachen Kranz um den Mund, vorn in einer halbkreisfoͤrmigen Reihe, hinten ſtehen ſie auf dem Rande von 2 Armen; dieſe ſind con— cav mit einer Rinne und geben dem Ganzen die Geſtalt eines Hufeiſens. Arme und Fuͤhlfaͤden find nur Fortſaͤtze der Haut und hohl; die Hoͤhle der Fuͤhlfaͤden ſteht mit der der Arme in Verbindung, dieſe mit der Leibeshoͤhle und mithin mit der all— gemeinen Hoͤhle des Stammes. Der Grund der Fuͤhlfaͤden iſt durch eine Haut verbunden wie die Zehen eines Schwimmvogels; ſie bilden den Trichter und fuͤhren die Speiſen in den Mund. Jeder Fuͤhlfaden iſt auswendig mit Hoͤckern beſetzt, an den andern Seiten glatt. Sie koͤnnen ſich nach allen Seiten bewegen, die Speiſen in den Mund ſchaffen. In der Ruhe ſind ſie ausgebreitet, zie— hen ſich aber bey der geringſten Erſchuͤtterung mit dem Po— lypen ein. Die Nahrung beſteht in aufgeloͤſten Stoffen, welche aber nicht wie bey Hydra von den Fuͤhlfaͤden ergriffen und in den Mund geſteckt werden; fie haben nur eine beſchraͤnkte Bes wegung. 4) Muſkeln. Jeder einzelne Polyp hat 4 Laͤngs⸗ muſkeln, wovon 2 zum Mund gehen und 2 ſich in die Fuͤhl⸗ faͤden vertheilen; unter jedem Polypen ſind im gemeinſchaftlichen Stamm aͤhnliche Muſkeln. Am beſten ſieht man ſie bey Licht. 5) Bnochenſyſtem. Das Gewebe ſondert keine un: organiſche Materie ab. 6) Wervenſyſtem. Man bemerkt nur zwey Knoten auf der Speiſeroͤhre, einer unter jedem Arme in einer Hoͤhle, perlglaͤnzend. 7) Athemſyſtem. Findet ſich auf der aͤußern Haut und hat ſeinen Sitz in den Fuͤhlfaͤden, welche zugleich Bewe⸗ 2 gungsorgane ſind. Wirft man Faͤrbeſtoffe ins Waſſer, ſo wer⸗ den ſie in verſchiedenen Stroͤmen von den Faͤden angezogen und hin- und hergeworfen wie an den Kiemen anderer Thiere. Es entſtehen dadurch vom Hals aus 2 Wirbel, wodurch die Kuͤ— gelchen zum Munde getrieben werden. Bey ſtarker Vergroͤße— rung und viel Licht bemerkt man laͤngs der 2 Seiten eines je— den Fuͤhlfadens einen perlſchnurfoͤrmigen Strom, welcher einer— ſeits heraufſteigt, über die Spitze anderſeits hinunter und wies der am andern Faden herauf und herunter uſw., fo daß bey allen die auffteigenden Ströme einerſeits und die abſteigenden anderſeits ſind. Dieſe wunderbare Bewegung ſieht aus wie eine Kette ohne Ende und dauert ununterbrochen fort. An an— dern Theilen des Leibes bemerkt man nichts dergleichen; auch nicht, wenn die Fuͤhlfaͤden auf der Seite liegen, ſo daß man ihre innere und aͤußere Seite ſieht, woran keine Bewegung vor— geht. Das Athmen geſchieht daher nur auf den ſeitlichen Flaͤ— chen, und die Kuͤgelchen, welche auswendig daran laufen, ſind entweder Kuͤgelchen von Luft oder von einem Liquidum, haͤn— gen dicht an einander und gehen ſo ſchnell, daß man ihre Ge— ſtalt kaum beſtimmen kann; ſie brechen das Licht, was Waſſer— kuͤgelchen nicht thun wuͤrden. Iſt das Waſſer verdorben, daß das Athmen nicht geſchehen kann, ſo erſticken die Polypen und kommen erſt wieder zu ſich, wenn man ihnen friſches Waſſer gibt. Die Erſcheinung hat Aehnlichkeit mit der Zerſetzung des Waſſers durch die galvaniſche Saͤule. 8) Rreislauf. Weder Herz noch Arterien, noch Ve— nen, und dennoch iſt ein Kreislauf vorhanden. Der Raum zwiſchen der Haut und den Eingeweiden eines jeden Individui bildet eine große Höhle, welche mit der allgemeinen Höhle com⸗ municiert und wie dieſe mit farbloſer Fluͤſſigkeit erfuͤllt iſt: dieſe Fluͤſſigkeit iſt das Blut, welches mithin alles ausfuͤllt, was die Eingeweide leer laſſen. In dieſem Blut ſind Kuͤgelchen von verſchiedener Groͤße und Geſtalt, ſo beobachtet von Trem— bley und Carus, Schleimkuͤgelchen, welche, vom Blut fortge— geſchwemmt, deſſen Circulation zeigen. Unter dem Mikroſcop ſieht man das Blut in der individuellen Hoͤhle aufſteigen, ſich gegen die Arme begeben und auf der andern Seite herunterfteis gen, waͤhrend ein Theil davon in die Arme tritt, ſich daſelbſt mit dem Athemſyſtem in Beruͤhrung ſetzt, ſich oxydiert und darauf wieder herunterſteigt in den Strom des Kreislaufs. Dieſe Circulation gleicht nicht der der hoͤhern Thiere, weil ſie in der allgemeinen Hoͤhle ſtatt findet; ſie mahnt ganz an die Cycloſe der Pflanzen; fie iſt eine Rotationsbewegung, wel⸗ che die Athemfluͤſſigkeit erhaͤlt. Das Merkwuͤrdigſte aber iſt, daß die Circulation allen Polypen des Stammes gemein iſt, und daß das von einem Polypen ausgearbeitete Blut allen andern zu gut kommt. Die Kuͤgelchen ſind rundlich oder oval, von verſchiedener Groͤße, durchſichtig und wahrſcheinlich Schleim. Sie ſind ohne Zweifel Chylus: denn wenn das Thier faſtet, bemerkt man mes nige und ſehr kleine; gibt man ihm aber zu freſſen, ſo ſieht man ſogleich dicke Kuͤgelchen und viel zahlreicher. Sie find da— her wahrſcheinlich das Product der Verdauung. Um Gewiß⸗ heit zu bekommen, oͤffnete ich einem Polypen, welcher ſo eben gefreſſen hatte, vorſichtig die Haut, um den Magen bloß zu legen. Nach wenigen Augenblicken ſah ich eine Menge Kuͤgel⸗ chen wie die im Blut aus den Poren des Magens dringen 773 und ſich auf dem Objectentraͤger ausbreiten, was beweiſt, daß die Kuͤgelchen, welche man im Kreislauf beobachtet, durch das Gewebe dieſes Organs geliefert werden. An der Wurzel eines jeden Arms iſt eine deutliche Kreis— laufshoͤhle, in welcher der Kreislauf immer ſehr ſchnell geht. Dieſe Hoͤhle ſcheint die Stelle des Herzens zu vertreten, und daſelbſt bemerkt man auch den Hirnknoten. Außerdem bemerkt man noch gegen die Lungen ein inneres, ſehr ſchnelles und un— aufhoͤrliches Zittern, welches wahrſcheinlich von dem Kreislauf, ſey es dem innern oder aͤußern, herruͤhrt. r Es lag mir befonders viel daran, zu erfahren, ob bie Fluͤſſigkeit in der Leibeshoͤhle Blut oder Waſſer ſey, beſonders da Grant gezeigt hat, daß das von den Schwaͤmmen in das In— nere gezogene Waſſer daſelbſt circuliert, damit die in demſelben enthaltenen Theilchen zur Nahrung dienen koͤnnen und ander— ſeits Carus verſichert, daß der Leib von Plumatella calcarea klares Waſſer enthaͤlt, welches daſelbſt bisweilen circuliert (vergl. Anat. II. 301). Ich war deßhalb um fo mehr im Zweifel, daß ſich in jeder Seite des Halſes eine durchſichtige Stelle fin— det, welche man fuͤr Poren zum Einlaß des Waſſers halten koͤnnte. Ich tauchte daher die Polypen in gefaͤrbte Fluͤſſigkeit, aber nie drang etwas davon in den Leib und die darinn ent= haltene Fluͤſſigkeit aͤnderte ſich nicht. Chineſiſche Tuſche ver— ſchlucken fie ſehr gern; obſchon aber der Magen davon ſtrotzt, ſo dringt doch nichts in die Fluͤſſigkeit zwiſchen demſelben und der Haut. Der Kreislauf geſchieht daher nicht durch das um— gebende Waſſer wie bey den Schwaͤmmen. Nahm ich Faͤrbe— ſtoffe, dieſich gaͤnzlich im Waſſer aufloͤſten, wie von Phytolacca, ſo hoͤrte das Athmen auf und das Thier fiel in Erſtickung, kam aber in reinem Waſſer wieder zu ſich. 9) Freßſyſtem. Im Boden des von den Armen und Fuͤhlfaͤden gebildeten Trichters liegt der Mund, nierenfoͤrmig mit einer Ober- und Unterlippe immer offen und Nahrung einneh— mend, entweder durch Stroͤmung, oder durch die Fuͤhlfaͤden. Iſt er angefuͤllt, ſo ſieht man deutlich das Schlucken Das Thier ſchließt den Mund, verengert den- Schlund und die Nahrung geht ſchnell in den Kropf und von da in den Magen. Das geſchieht wenigſtens einmal in der Minute. Sie ſind ſehr freßgierig, ſcheinen aber nicht fleiſchfreſſend zu ſeyn: denn man ſieht fie oft Infuſorien zuruͤckſtoßen, und ſelbſt Vibrionen und andere kleine Wuͤrmer. Ihr Freßſyſtem hat viel Aehnlichkeit mit den Muſcheln. 10) Verdauungsſyſtem: beſteht aus 4 Theilen, Spei— ſeroͤhre, Kropf, Magen und Darm mit dem After. Die wal— zige Speiſeroͤhre iſt durchſichtiger als der ovale Kropf. Der Magen iſt ſehr groß, walzig, hinten mit einem Blindſack, muß ſehr muſculoͤs ſeyn, weil er leer viele Falten hat. Die Spei⸗ ſen werden in ihm hin und her geworfen, ſelbſt wieder in den Kropf und zuruͤck, bis alle nahrhaſten Stoffe ausgezogen ſind; dann tritt der Ruͤckſtand in den Darm, und aus dem After, der etwas unter der Wurzel der Arme liegt, faſt wie bey den Actinien: dieſes wiederholt ſich jeden Augenblick, und einige Mi— nuten, nachdem das Thier gefreſſen, geht der Koth ab. Du— mortier ſagt, die Lage des Afters naͤhert dieſe Polypen den Actinien, Aſeidien und Muſcheln; fie find einfache Cephalopoden. 11) Abſonderungsſyſtem wurde nicht beobachtet, geht aber ohne Zweifel in dem dicken Magen und Kropfe vor. Die 774 Dicke des Magens kommt vielleicht von einem Leberapparat her. Vom Pancreas und Harnapparat keine Spur. 12) Seſchlechtsſyſtem. Am Boden des Darmſy— ſtems ſieht man einen farbloſen Faden mit 3 Anſchwellungen; der Eyerſtock, der alſo einfach iſt und in der Mitte liegt, ein— gefuͤgt einerſeits dem Magen, anderſeits drr Seitenwand des allgemeinen Hautſyſtems und hier durch einen duͤnnen Faden. Die Anſchwellungen ſcheinen bey ſtarker Vergroͤßerung Kuͤgel— chen zu enthalten. Mehrmals hat er uͤber den Anſchwellungen eine Maſſe von Kuͤgelchen bemerkt, welche auszutreten ſchienen; wahrſcheinlich ſind es Eyer, die in die allgemeine Hoͤhle fallen und ſich darinn entwickeln. Indeſſen ſah er aber einmal ganz deutlich aͤhnliche Kuͤgelchen in Maſſe aus dem After kommen, und ſchließt daraus, daß der Eyerſtock eine Oeffnung in dem Blindſack des Magens hat, durch welche die Eyer gehen. Die Reproduction der Polypen geſchieht auf zweyerley Art: durch Knoſpen, Auslaͤufer (Propagula) und Eyer; durch die erſte vergroͤßert ſich der Polypenſtamm, durch die andern bilden ſich neue Staͤmme. Die Naturforſcher haben geſagt, die Vergroͤßerung geſche— he durch Eyer, welche ſich auf die Oberflaͤche abſetzen und da— ſelbſt Verzweigungen bilden; das iſt aber nicht der Fall. Schon bey den Gorgonien und Madreporen ſieht man, daß die Roͤh— ren vom Gipfel bis zum Grunde mit einander communicieren. Es bilden ſich im Innern der gemeinſchaftlichen Hoͤhle neue Knoſpen, welche erſt heraustreten, wann ſie ganz entwickelt ſind. Zuerſt zeigt ſich die Knoſpe als eine Schleimmaſſe an der in— nern Wand des allgemeinen Hautſyſtems, und gewoͤhnlich da, wo es ſich mit dem individuellen Hautſyſtem verbindet. Dieſe Schleimmaſſe haͤngt veſt an der Haut und ſcheint aus mehrern auf einander gedrehten Lappen zu beſtehen. Iſt das Blut in die Arme gekommen, ſo reinigen ſich die Schleimkuͤgelchen, wel— che es enthaͤlt, verſchmelzen in eine lappige Maſſe, welche lang in der Hoͤhle der Arme hin und her geworfen wird, ſodann in die Leibeshoͤhle faͤllt und in den Strom der allgemeinen Circu⸗ lation kommt. Befindet ſich nun eine ſolche Schleimmaſſe im Leib eines Polypen, wann er ſich zuſammenzieht; ſo wird ſie von der individuellen Huͤlle und dem allgemeinen Hautſyſtem zuſammengedruͤckt und kann ſich daher leicht anhaͤngen. Dar⸗ auf kann wohl durch Reiz eine Erhoͤhung der Haut lauswen— dig) entſtehen, wie eine Beule bey einem hoͤhern Thier. Dieſe Erhoͤhung waͤchſt ſehr ſchnell; die Lappen der Schleimkuͤgel— chen werden laͤnglich; dieſer Embryo bleibt aber lang unbeweg— lich; endlich trennen ſich die Lappen und die Falten der ur— ſpruͤnglichen Kugel verwandeln ſich in Daͤrme, ehe man Fuͤhl— faͤden wahrnimmt. Dann trennt ſich der Magen von der Haut und läßt daran einen Faden, welcher zum Eyerftod wird. Dann trennen ſich die Daͤrme und man ſieht die Muffeln, An der Erhoͤhung des Hautſyſtems zeigt ſich ein Knopf, wel— cher das individuelle Hautſyſtem enthaͤlt, ſowie die Spuren von Fuͤhlfaͤden. Dann bewegt ſich das frey gewordene Darmſyſtem und die Fuͤhlfaͤden ſehen wie gerollt aus; der Mund öffnet ſich und ſchluckt Waſſer. Dann iſt der Polyp fertig, die Fuͤhlfaͤ— den ſind aber noch zuſammengeſchlagen; endlich rollen ſie ſich auf und ſtrecken ſich; das Athmen beginnt und das individuelle Hautſyſtem tritt ganz heraus; der neue Polyp iſt an der Ober— fläche des Stammes, und die Erhöhung, aus welcher er heraus— 775 trat, bildet einen neuen Lappen, welcher wieder Lappen auf die⸗ ſelbe Art bildet; und fo verzweigt ſich der Stamm ins Unend⸗ liche. Bey warmem Wetter dauert die Entwickelung einer Knoſpe nur 4 — 5 Tage, bey kaltem 8 — 10. Die Knoſpen kommen mithin nicht von auswendig an⸗ geſetzten Eyern, ſondern find neue Polypen, welche ſich inwen— dig durch Aufrollung der furfprünglichen Scheiben (Orbes pri- mitives) der Schleimkuͤgelchen, welche an der innern Flaͤche des Hautſyſtems haͤngen, entwickeln, wodurch allein die Verbindung der einzelnen Polypen mit der Hoͤhle des gemeinſchaftlichen Stammes begreiflich wird [Wie der Polyp nach außen kommt, ift nicht deutlich geſagt!. Eyer. Die aus den Eyerftöden gekommenen Schleim: kuͤgelchen werden entweder durch den After ausgeworfen oder in die allgemeine Hoͤhle abgeſondert. Dieſe Eyer ſind anfangs unthaͤtig, verwandeln ſich aber bald in Embryonen und ſchwim— men dann herum wie Volvoces. Trembley und Roſel haben fie für Infuſionsthierchen angeſehen und Läufe oder Anſchwel— lung von Laͤuſen genannt (Roͤſel III. T. 83. F. 4.). Zerreißt man einen alten Polypenſtamm an ſeinem Grunde, ſo kommen eine Menge dieſer Embryonen heraus, welche ſogleich herum— ſchwimmen; ſie kommen mithin aus dem Innern: man ſieht aber keine Wimpern und dergleichen. Endlich ſetzen ſie ſich veſt, ſchwellen an und entwickeln ſich uſw. Bisweilen ſind dieſe jungen Polypen paarig. Dieſe beweglichen Embryonen ſind de— nen analog, welche Grant bey den Schwaͤmmen entdeckt hat; man hatte aber Unrecht, ſie fuͤr Eyer aus zugeben. Ich halte die Eyer des Polypen fuͤr unbeweglich, aber der Embryo iſt be— weglicher als bey hoͤhern Thieren. Der Embryo der traͤgen Schalthiere hat ſchnelle Bewegungen, der der lebhaften Körper dagegen iſt unbeweglich. Ausläufer. Ich zerriß einmal einen Polypenſtamm an ſeinem Grunde und ſah Embryonen herausgehen. Am andern Tag war die untere Roͤhre geſchloſſen, hatte aber an den Sei: ten Anſchwellungen, welche ſich nach einigen Tagen in Kuͤgel— chen verwandelten, ſich trennten und zu Boden fielen. Ich ha— be ſie lange aufbewahrt, aber keine Aenderung entdeckt, als daß ſie heller wurden und aus Zellen zu beſtehen ſchienen, wovon die am Rande durchſichtiger und größer waren. Beym Zer⸗ quetſchen dieſer Ausläufer zwiſchen 2 Glastafeln ſieht man, daß fie aus einer Aggregatien von Schleimkoͤrperchen beſtehen, ges nau analog den Eyern und den Blutkuͤgelchen. Nr. 162. Merveaux. Sitten der Nachtigallen. Ich hatte ein Neſt in meinem Gartenzaun mit 4 Eyern. Es kam eine Ueberſchwemmung, und als das Waſſer nur noch einige Linien vom Neſt war, ſo bemerkte ich nur noch 2 Eyer, bald nachher nur noch 1; ich gab daher beſſer acht. Ich ſah zu meinem Erſtaunen beyde Voͤgel ſehr ſchnell und vorſichtig an der Erde hinfliegen nach einem hoͤhern Theil und fand 150 Schritt vom erſten Neſt alle 4 Eyer in einem neuen, wo ſeit— dem 5 Junge ausgeſchloffen find [fo]. Ob fie die Eyer im Schnabel oder in den Klauen fortgetragen, habe ich nicht gejehen.; 163. F. Dujardin: Rhizopoden. Er zeigt ein Glas, an deſſen Waͤnden eine Menge Thierchen wie Difflugien ſaßen, welche er für Suͤßwaſſer Rhizopoden anſieht: Ehrenberg nann⸗ 776 te fie Arcella aculeata. Sie haben ſich in dieſem Glas, worinn ſeit 4 Monaten todte Blaͤtter von Typha et Sparga- nium waren, entwickelt. Die meiſten ſaßen auf den verfaul⸗ ten Blaͤttern. Ihre hornige Schale iſt braͤunlich, bildet ein Segment einer Sphäre, ½ — Yo Millimeter groß, mit einer runden Oeffnung an der ebenen Fläche und mit 4 — 6 Spitzen und Strahlen am Umfang. Der lebendige Theil bildet im Innern eine rundliche Maſſe, nicht fo groß als die Schale. Dieſer le—⸗ bendige Theil fchiebt durch die genannte Oeffnung eine oder mehrere weiche Verlaͤngerungen, welche durch den Zufluß der innern Subſtanz größer werden, ſich auf der Fläche, worauf das Thier kriecht, ausbreiten und anhaͤngen und dann dey der Verkuͤrzung das Thier nachziehen. Durch dieſe Ausſchiebung der Subſtanz entſtehen im Innern runde Luͤcken oder Wacuo: len. Die Art, wie ſich die Verlaͤngerungen bilden und aus— ſtrecken, ſey es vor- oder ſeitwaͤrts, zeigt hinlaͤnglich, daß fie keine eigene Haut haben; man unterſcheidet auch nichts als ei— ne kleberige, gleichartige Subſtanz mit einigen zerſtreuten Koͤrn⸗ chen, und die Bewegung des Zufluſſes bringt immer die letzten herbeygefuͤhrten Theile gegen das Ende oder in die neuen Ver— laͤngerungen. Waͤren dieſe Verlaͤngerungen, wie Ehrenberg meynt, eine Art Hernien in einem erſchlafften Stuͤck der Haut, ſo koͤnnten die im Grunde des Sacks enthaltenen Theile nicht durch neu angekommene Subſtanzen verſchoben werden. Die Stacheln am Rande laſſen die Bildung der Scha— lenſpitzen bey Vorticialis et Cristellaria einigermaaßen be— greifen. Dieſe Thierchen haben weſentlich dieſelbe innere Orga— niſation wie die Arcellen, und unterſcheiden ſich nur durch ihre Kalkſchale und mehrere Kammern, welche von Poren durchbohrt iſt, zum Durchgang der fadenfoͤrmigen, zweigigen Verlaͤngerung der innern Subſtanz. } Auf den todten Blättern von Typha finden ſich auch Difflugien, deren Hornſchale mehr der von Gromia gleicht und die ſich auch von ihr nur durch kuͤrzere, dickere und weniger verzweigte Verlaͤngerungen unterſcheiden. Man bemerkt daher bey dieſen ohne Haut eine fortlaufende Reihe von den Amiben durch die Difflugien, Arcellen und Gromien bis zu den Milio⸗ len und Csiſtellarien. Nr. 164. Selinot: Sitten der Voͤgel. Ich erzog ei⸗ nen jungen Girlitz (Serin) von der ſogenannten hollaͤndiſchen Art, den ſeine Mutter allein ernaͤhrte, da der Water fortgeflos geflogen war. Er war noch nackt, 10 — 12 Tage alt, als er durch eine Erſchuͤtterung auf den Boden des Kaͤfigs ſehr hart hinunter fiel. Ich that das Neſt mit dem Vogel wieder an ſeinen Ort. Er hatte aber einen ſolchen Widerwillen dagegen, daß er immer herausfprang auf die entgegengeſetzte Seite des Kaͤfigs. Ann dritten Tage ſah ich zu meinem Erſtaunen, daß die Mutter die Ausfuͤtterung des Neſtes zu dem Jungen ge— tragen hatte, worauf es nun ruhig ſaß. Sie hatte mithin den Widerwillen erkannt, welchen das Junge vor dem alten Platz hatte. Peltier: Rhizopoden. Er hat das Glas, worinn Du⸗ jardin die Thierchen hatte, unterſucht und deſſen Beobachtungen richtig gefunden. Er hat geſehen, wie 2 Arme einer Difflu- gia am Ende mit einander verwuchſen und einen Ring bilde⸗ 777 ten, welcher bald verſchloſſen wurde durch die kleberige Ausbrei— tung von den beyden Enden aus. Die Beobachtung von Du— jardin uͤber die augenblickliche Verwachſung der fuͤhlfadenartigen Verlaͤngerung bey Gromia et Miliola ſcheint ihm ſehr wichtig: ein Organ ohne Haut und fließend wie eine kleberige Fluͤſſig— keit, wodurch das Thier ſeine ganze Wirkſamkeit erhaͤlt, um ſich zu entwickeln, zuruͤckzuziehen, mit andern zu verſchmelzen, iſt eine bis jetzt unter den angenommenen Ideen fremde phyſio— logiſche Thatſache. Er hat herausgebracht, daß dieſe Organe ſich nur auf den Willen des Thiers ergießen und verſchmelzen: denn er hat geſehen, daß fie ſich ſenkrecht erhoben, ſich auf eins ander wanden, ohne zu verwachſen und ihre lamellenartige Ge— ſtalt zu ändern. Ploͤtzlich verwuchs eine ſolche Windung an einer Stelle und bildete bald nur einen einfachen Fuͤhlfaden, welcher nichts von der vorher gewundenen Geſtalt behielt. Er beobachtete auch die Bewegungen von 2 Difflugien, deren Aus: breitungen ſich beruͤhrten und zuruͤckzogen, ohne zu verſchmelzen, wie es bey 2 Ausbreitungen ein und deſſelben Thieres geſchieht oder geſchehen kann. Nr. 165. Leon Dufour, Schmarotzer-Inſecten. Die Larve von Ocyptera bicolor fest ſich in ein Luftloch einer Wanze (Pentatoma) und unterhaͤlt dadurch ihren Athemproceß. Eine andere Larve, wahrſcheinlich auch von einer Mucke, waͤhlte ihren Aufenthalt auf der großen Luftblaſe am Grunde der Bauchhoͤhle von Andrena aterrima. Sie iſt darauf beve— ſtiget durch 2 Tracheenſtaͤmme, welche ſich in ihren Leib ver— zweigen. Dieſe 2 Tracheen kommen von der großen Luftblaſe her und ſind eine anatomiſche Verzweigung derſelben. Hier ſind alſo zwey Tracheen, welche von der großen Luftblaſe der Andrena abhaͤngen und das ganze Athemorgan des Schmaro— tzers bilden, d. h. ſeinen weſentlichſten Apparat zur Erhaltung des Lebens. Das Daſeyn des Schmarotzers hängt mithin dop— pelt von der Imme ab. Dieſe ernaͤhrt jenen aus ihrem Fett— koͤrper, athmet fuͤr denſelben und erhaͤlt mithin ſeinen Kreis— lauf. Dieſe ungewoͤhnliche Art von Schmarotzerſchaft, wo ein Geſchoͤpf auf das andere geknuͤpft iſt durch den wichtigſten Ap— parat, nehmlich den Kreislauf, iſt bisher unerhoͤrt in den Jahr— duͤchern der Wiſſenſchaft. Es gibt nichts Vergleichbares als Uterofoͤtalcirculation bey den groͤßern Thieren. Aber dennoch welch ein Unterſchied! C. Sowerby, Betragen von Plecotus auritus. Ich erhielt Anfangs Auguſt eine ſolche Fledermaus und ſetzte ſie in einen Kaſten mit Glas bedeckt, nebſt einem Loch in einer Wand. Ich ernaͤhrte ſie 3 Wochen lang durch daſſelbe mit Fliegen, wenn ſie nicht ſchlief. Sie wurde bald ſo zahm, daß ſie bald herbeykam und dieſelben aus den Fingern nahm, wenn ſie noch zappelten, ſonſt nicht. Steckte man waͤhrend ihres Schlafs Mucken hinein, ſo wachte ſie durch ihr Schnurren auf und fieng ſie ſehr geſchickt im Fluge, beruͤhrte ſie aber nicht, wenn fie ruhig ſaßen. Kuͤchenſchaben, verſchiedene Käfer und Rau- pen waren nicht von ihrem Geſchmack. Endlich ließ man ſie ins Zimmer; ſie ſetzte ſich uns manchmal auf die Schulter und ließ ſich ſtreicheln. Beym Aufwachen ftieß fie einen Ton aus faſt wie eine Grylle. Dann gab man ihr zu freſſen. Es war nicht genug, daß ihr Raub lebte, ſondern er mußte auch einiges Geraͤuſch machen, und dann erſt ſchnappte ſie darnach. Man brachte es endlich ſoweit, daß man ſie durch Nachahmung des Schnurrens der Kerfe taͤuſchte; ſie flog gegen das Geſicht, Iſis 1837 Heft 10. 778 um die vermeyntliche Mucke oder Viene zu holen. Sie fraß die gefangene Mucke nicht ſogleich. Sie flog lang herum, ſetzte ſich dann auf einen Vorhang, ſpitzte die Ohren, drehte den Kopf nach allen Seiten, und ſobald fie das ächte oder nachge— ahmte Schnurren vernahm, ſchoß ſie gegen den Ort, ſelbſt vom Ende des Zimmers, bloß, wie es ſchien, vom Gehöre geleitet. Einmal nahm ſie ihre Beute mit dem Rachen, ein andermal umgab ſie dieſelbe mit den Fittigen wie mit einem Netz; dieſe Methode wendete fie am meiſten an. Ihr Gehör iſt daher ſehr fein, wie bey andern Nachtthieren, der Katze und dem Mull— wurf. Die Katzen beginnen die Jagd nach dem Gehoͤr, ver— folgen ſie aber nach dem Geſicht. Vallot, Naturgeſchichte der Aeltern. Thevet gibt eine Abbildung von einer Schnecke, welche Aldrovand copierte unter dem Titel: Cochlea ex mari Sarma- tico seu germanico orientali. Linne fagt: Cochlea sar- matica Thevetii fabulosa est. Thevet fagt: „Unter andern Fiſchen des ſarmatiſchen Meers gibt es einen ganz wie eine Schnecke geſtaltet, aber ſo dick wie eine Tonne, mit Hoͤrnern faſt wie der Hirſch, an deren Enden und Zweigen kleine und glänzende Knöpfe ſtehen, wie feine Perlen: Hals ſehr dick, Naſe rundlich mit etwas Haar dar— um; 4 Beine mit breiten und krummen Tatzen zum Schwim— men; der Schwanz ziemlich lang, ganz voll Eindrüde und ger färbt von verſchiedenen Farben wie ein Tiger. Er hält ſich im offenen Meer aus Furcht: denn man hat mich verſichert, daß er amphibiſch ſey. Bey hellem Wetter llegt er ſich auf den Strand und waidet, und frißt daſelbſt, was ihm am beſten ſchmeckt. Das Fleiſch iſt ſehr zart und angenehm zu eſſen. Das Blut iſt gut fuͤr die, welche an der Leber oder Lunge lei— den, wie das der großen Schidkroͤte gegen den Ausſatz.““ Das Wort Coquille war ehemals gleichbedeutend mit Carapase und Testa, welches fuͤr den Schild der Schildkroͤte und der Hausſchnecke gebraucht wurde. Hier findet offenbar eine Vermengung ſtatt von verfchie: denen Meeresthieren und Pflanzen. Hals, Naſe uſw., ſowie die Lebensart deuten auf eine Robbe; der ziemlich lange Schwanz aber, das gute Fleiſch und die Wirkſamkeit ſeines Blutes auf eine Schildkroͤte, und die Dicke einer Tonne, die Hoͤrner auf einen Pilz, deren es im Sarmatiſchen, nehmlich Polen und dem ſuͤdlichen Rußland ungeheure gibt. 1661 fand man im Wald von Altdorf zwiſchen Ungarn und Kroatien ei— nen, der einen ganzen Wagen füllte, Schaͤffer bildet (Fun- gi bavarici) T. III. Fig. 2. einen ab wie Thevet die Hoͤrner ſeiner Schnecke, welches Thier mithin aus dreyen zuſammen⸗ geſetzt iſt. Der Gensd'arme de mer von Iſidor v. Sevilla mit Na⸗ men Zitiren beſchrieben, iſt eine Schildkroͤte, welche Albertus Magnus Barchora nennt und hinzu ſetzt: die flammaͤndiſchen und deutſchen Fiſcher nennen dieſes Thier Soldat, weil es gepanzert iſt, nehmlich Schild und Helm hat. Die Soldaten bedecken ſich damit den Kopf [Unter Soldat verſteht man auch den Einſiedlerkrebs, was fuͤr deutſche Fiſcher beſſer paßt als eine Schildkroͤte]. 3) Der Fiſch Arrete-nef. Von ihm ſagen die Indien⸗ fahrer im 15. Jahrhundert, er halte die Schiffe an. Es iſt 49 * 779 Echeneis naucrates, welchen ältere Naturforſcher mit Diodon spinosissimus verwechſelt haben. 4) Das Thier mit 12 Fuͤßen, 4 Augen und 4 Ohren aus Africa von Ambroſius Paraͤus iſt Thevets Geluchart, Geßners Testudo polypus, welche man als Tetrodon ocel- latus deuten muß. Die Hinzufügung der Füße und des Schwanz zes ift eine bloße Vermuthung; die 6 Floſſen find für Fuͤße genommen, man hat 12 gerechnet; die Ohren ſind Floſſen, die Augen Ruͤckenflecken. 5) Leuchtende Pflanzen. Bey Aelian und Plinius kommt eine leuchtende Pflanze aus dem ſteinigen Arabien vor unter dem Namen Nyctecreton et Aglaophotis, welche Ruellius für eine Lunaria rediviva hält, von der Bauhin ſagt: Si- liquæ laminosæ, wofür man wohl luminosæ geleſen hat. Die Scheidewand des Schoͤtchens iſt ſilberglaͤnzend und laͤßt ſich bey Nacht unterſcheiden. Lemaire haͤlt fie in feinem Plinius fuͤr eine Caesalpinia, welche jedoch nicht in Arabien waͤchſt. Es iſt ohne Zweifel ein phosphorescierender Pilz wie Agaricus olearius in Europa, Fungus igneus in Aſien. Rumph ſagt von der Wurzel Ginſeng, daß ſie leuchte wie ein Stern. Aber auf den Doldenpflanzen wachſen viele Pilze; auf der Wur— zel von Eryngium campestre der Agaricus Boligule (Bolus gulae), Oreille de Chardon, alſo wahrſcheinlich auch auf dem Ginſeng der Fungus igneus. Nr. 166. Dufardin beſitzt gegenwärtig am Aten July 1836. 2 Froſchquappen vom Frühjahr 1834., welche zum Sten Mal Fuͤße zeigen. In den 2 vorigen Jahren wurden dieſe ſchon bis zu einem gewiſſen Punct entwickelten Fuͤße reſorbiert, und es hat allen Anſchein, daß es in dieſem Jahre wieder ge— ſchehe. Dieſer Wechſel von Entwickelung und Retrogreſſion kommt wohl daher, daß ſie nur 2 Liter Waſſer hatten und wenig Nahrung. Wesmael, uͤber den von Behn bemerkten Kreislauf in den Fuͤßen von Corixa. Im April unterſuchte ich einige C. strigata mit einem einfachen Mikroſcop und ſah, was Behn, nehmlich Kuͤgelchen in einem Saft gegen den Tarſus laufen und andere in umgekehrter Richtung, und zwar bey mehrern Exemplaren und wiederholt. Auch habe ich das klappige Or— gan in lebhafter Thaͤtigkeit geſehen. Obſchon ſie am Grunde liegen, ſo geht doch die Wirkung ihrer Bewegungen bis zum andern Ende und die Schenkel, Trachea, und der Schenkel— nerve ſcheinen dadurch in Zittern verſetzt zu werden; die Schnel— ligkeit der Kuͤgelchen aber wird dadurch nicht verändert. ini: ge Zeit nachher, als die Temperatur ziemlich kalt wurde, ſah ich mit dem naͤmlichen Glas zu meinem Erſtaunen, keine Spur mehr vom Strom in den Hinterfuͤßen, wohl aber dieſelbe Schnelligkeit des Klappenorgans. Das erſtemal ſah ich alſo, was Behn und Blainville, das zweyte Mal, was Leon Dufour, welcher fie erſt im September beobachtet hat. Viel: leicht alſo iſt die Kaͤlte und der Mangel an Nahrung daran ſchuld. In den Fuͤßen von Naucoris et Notonecta ſah ich die Bewegung des Klappenorgans am Grunde der Fuͤße, aber keine Spur von Blutlauf, vielleicht, weil die Decken undurchſich⸗ tiger ſind. Spaͤter ſah ich den Blutlauf nicht bloß in den hintern 780 Schienbeinen bey Corixa, ſondern auch in den Schenkeln und. Tarſen: aber ich kann nicht entſcheiden, ob der Kreislauf in je= dem dieſer Theile partiell war, oder aus einem in den andern uͤbergieng. Nr. 167. Dallot, Larven des Lerchenbaums (Melèze), Aphis laricis. Im Sommer ſieht man eine Menge kleine weiße Flocken, welche bald eine Larve, bald einen Eyerhaufen bedecken; außerdem im Juny und July ſchwarze Duͤpfel, wel— ches 6fuͤßige Larven find, wovon einige ſich bewegen, andere wie todt liegen; ſie laſſen außer den Flocken noch aus dem obern Theil ihres Leibes ein helles und ſuͤßes Troͤpfchen fallen. Iſt dieſes das ſogenannte Manna, welches die jungen Knoſpen ausſchwitzen ſollen. ; Waͤhrend die Lerchen keine Nadeln haben, ſieht man in den Schrunden der jungen Zweige und in den Achſeln der Knoſpen ſchwaͤrzliche Koͤrperchen, fluͤgelloſe Weibchen mit zwey Fuͤhlhoͤrnern, 6 Fuͤßen und befruchtet. Ende Maͤrz werden ſie größer. Sobald die Nadeln ausſchlagen, legen fie Eyer in grau— lichen Haͤufchen, jedes Ey mit einem Faͤdchen. Dann ſtirbt das Weibchen. Die Jungen verbreiten ſich bald auf der Obers fläche aller Blaͤtter wie ſchwarze Duͤpfel, welche im May grün werden und durch ihr Saugen das Blatt gelblich machen. Die gruͤnen und beweglichen Koͤrperchen ſind Puppen, woraus Weib— chen kommen ohne Fluͤgel; aus andern mit ſchwarzem Rand Maͤnnchen mit 4 Fluͤgeln. Fuͤhlhoͤrner mit 4 Gliedern und 2 Borſten am Ende; Tarſen mit einem Glied und 2 Klauen. Die Weibchen legen ſogleich Eyer mit viel weißen Flocken be— deckt, die ſich an die Kleider haͤngen. Im Auguſt ſieht man keine mehr; die Weibchen verſtecken ſich in die Ritzen der Rinde, bleiben bis zum naͤchſten Frühjahr und legen Eyer. Sie ſcha— den den Lerchen nicht. Unterſcheiden ſich alſo von den Blatt: laͤuſen durch die 2 Borſten an den Fuͤhlhoͤrnern, von den Pſyllen durch die 4 Fühlbornglieder und fluͤgelloſen Weibchen mit hoͤckerigem Ruͤcken; von Coccus dadurch, daß das, Weibchen ſeine Geſtalt behaͤlt, die Eyer von ſich legt und mit Stielchen beveſtiget. Sie bilden daher eine eigene Sippe: Adelges laricis n. 5 Herminier ſchickt von Guadeloupe einen jungen und alten ausgeſtopften Guacharo nebſt Stalactiten, Schnecken⸗ ſchalen, und Koͤrner oder Fruͤchte der Mataca, welche er aus der Hoͤhle von Caripe in Venezuela bekommen hat. Schon 1834 hat er einen alten Guacharo in Weingeiſt geſchickt. Es ſind die erſten, die man in Europa geſehen hat. Von den Jungen ſagt er: Ihr Gefieder unterſcheidet ſich nicht von dem der alten; ebenſo iſt der Verdauungsapparat ſehr weit, beide Leber⸗ lappen gleich groß, Gallenblaſe groß, Magen meiſt leer, in einem einzigen waren Samen, die ich fuͤr Palmenſamen halte; bey keinem eine Spur von Inſecten. Das Bruſtbein beſteht aus 3 Stuͤcken wie bey der Nachtſchwalbe. Alle hatten viel Fett am Bauch um das Becken und im Gekroͤſe, obſchon fie eine Zeit lang wenig zu freſſen bekommen hatten. A. v. Humboldt hatte bemerkt, daß man die Jungen aus dem Neſt nicht aufbringen koͤnne; unter 10 find dem Deren Germinier 8 in 2 Monaten geſtorben. Nur 2 wurden 3 Monat alt, Die Nahrung, welche ihnen am beſten zu bekommen ſchien, waren klein geſchnittene Paradiesfeigen. 781 — Der junge Guacharo iſt traurig, hebt beſtaͤndig den Schwanz in die Hoͤhe, den Schnabel auf den Boden; naͤhert man ſich ihm, ſo geht er ruͤckwaͤrts und ſieht dann faſt aus wie eine Kroͤte; beruͤhrt man ihn, ſo ſtoͤßt er ein ſcharfes Ge— ſchrey aus, das aber keineswegs dem einer Katze gleicht, obſchon es Cottazzi behauptet. Untertags ſucht er duͤſtere Orte und duckt ſich darin. Gegen Abend verlaͤßt ihn ſeine Apathie; er laͤuft herum, ſchreyt und ſchlaͤgt mit den Fluͤgeln. Einer ent— kam und man ſah ihn leicht fliegen und ſchweben uͤber den Savanen; endlich ließ er ſich nieder und wurde von Kindern gefangen. Sie fuͤrchten die Hunde, aber nur in der Naͤhe. Um ſich zu vertheidigen, legen ſie ſich nicht auf den Ruͤcken wie die Eulen; reizt man ſie aber, ſo wehren ſie ſich mit dem Schnabel. Ich habe ſie nicht klettern ſehen; ſie gehen aber ſchwer und wackeln. Das Auge iſt ſchwarz und nicht viel größer als das einer Henne. Sie geben einen eigenen Geruch von ſich, faſt wie die Sturmvoͤgel (Petrels). Ihr gelbes Fleiſch iſt ſehr zart und ſchmeckt wie junge Tauben; das Fett wie das von Schinken, aber etwas angenehmer. Die Körner der Semilla del Guacharo, welchen die Indianer Wunderkraͤfte zuſchreiben, kommen von verſchiedenen Pflanzen, beſonders von einer, die Mataca heißt. Es ſind runde oder rundliche Samen, welche das Thier herauswirft, wenn es ſie von der Leifel, von der er ſich ernaͤhrt, befreyt hat. Ihr Geruch iſt aromatiſch und man findet fie in der Höhle von Caripe nur friſch zur Zeit der Jungen. Nach dieſer Zeit werden ſie moderig, zerfallen in Staub oder faulen und kom— men unter den Miſt, der auf dem Boden eine dicke Schicht bildet. Der Unrath der Alten fleckt die Leinwand violett, daß man es nicht mehr herausbringt. Nach den Indianern finden ſich dleſe Vögel auch in an—⸗ dern Hoͤhlen der Gegend. 168. C. Beauvais Seidenwuͤrmer. Seit 8 Jahren habe ich bemerkt, daß man die Eyer erhalten koͤnne, wenn man ihnen keine höhere Temperatur als 6° läßt; aber ich brachte fie auf keine Weiſe zur Entwickelung, als bis ich darauf verfiel, die Eyer zu befeuchten und die Schale dadurch zu erweichen. Die Raupen, welche herauskommen, die Seide und der Falter ſind ebenſogut wie die andern. Roulin ſchreibt, daß er den Guacharo 69 ſuͤdlich der Provinz Bogota geſehen habe, alfo weit von Caripe. Alex. v. Humboldt hat ihn auch an der Bruͤcke von Icononzo geſehen, aber nicht deutlich erkannt. Ich bin gluͤcklicher geweſen und konnte mich uͤberzeugen, daß der in der ganzen Provinz Bogota unter dem Namen Caca bekannte Vogel und der Guacharo in der Provinz Cumana einerley find, oder wenigſtens 2 ſehr ver: wandte Gattungen. Ich beſuchte die Bruͤcke von Icononzo oder Pandi, wie man ſie oͤfters nennt, in den erſten Monaten von 1827 und habe durch die untere Bruͤcke die Cacas auf verſchiedenen Vorſpruͤngen des Felſens ſitzen ſehen. Einige dieſer Vorſpruͤnge hatten lange, 2“ breite Abſaͤtze mit zer— fallener Erde bedeckt und zeigten eine Menge Löcher, 8 — 10“ weit, nicht tief, ohne Zweifel die Neſter dieſer Voͤgel, worinn aber weder Eyer noch Junge waren. Mein indiſcher Bedienter verglich ſie mit einer Art Parragua, welche man in Neu— Granada Guacharaca nennt; ſie mahnen auch wirklich an dieſen Vogel durch ihren Flug, die Geſtalt des Schwanzes und 782 ſelbſt ein wenig durch die Farbe, welche indeß etwas heller und weniger gruͤnlich iſt. Ich erfuhr im Dorf Pandi, daß die Cacas alle Abende nach Sonnen-Untergang in einer zahlreichen Heerde unter dem Bruͤckenbogen hervorkommen und ſich ſogleich in den Wald begeben, um ihre Nahrung zu ſuchen, welche in Fruͤch⸗ ten beſtehet. Ich hoͤrte nicht, daß man von dem Fette der Jungen oder von ihrem Fleiſch Gebrauch mache: das kommt aber ohne Zweifel daher, daß man nicht ohne die groͤßte Gefahr zu den Neſtern gelangen kann; in einem andern Canton der⸗ ſelben Provinz benutzt man ſie jedoch wie zu Caripe. Manche Ausſagen in Neu-Granada laſſen vermuthen, daß ſich dieſe Voͤgel bis zum Aequator und vielleicht daruͤber hinaus erſtrecken. Man koͤnnte ihn jedoch mit einem andern verwechſelt haben, der ihm in mancher Hinſicht gleicht und ſich haͤufig in den Ebenen weſtlich der Cordilleren findet. Nach mei— nen Fuͤhrern naͤhert ſich dieſer Vogel, den ich oft am Ufer des Meta bey Einbruch der Nacht fliegen geſehen habe, ſehr der Nachtſchwalbe Urutau von Azara; wie dieſe haͤlt er ſich unter— tags irgendwo einige Schuh uͤber dem Boden ſenkrecht veſt; der Urutau aber klammert ſich an Rinden todter Baͤume oft mitten in der Sonne, die Nachtſchwalbe [fo] heftet ſich an Tillandſien, welche wie lange Baͤrte von den Aeſten haͤngen, in Waͤldern, worein das Tageslicht nur zur Haͤlfte dringt. Die Nachtſchwalbe, von der ich hier rede, heißt Perico Ligero, unter welchem Namen man auch beide Gattungen Faulthiere begreift. Er hat ein aͤhnliches, ebenſo trauriges (es ſchrey, das man auch weit hoͤrt. In derſelben Gegend gibt es eine kleine Nachtſchwalbe, welche wie der Urutau in voller Sonne an duͤrren Baͤumen haͤngt, aber nicht groͤßer als eine Schwalbe iſt, wagrecht ſteht, gelblich grau iſt und in Truppen von 30 —40 auf Baumſtaͤmmen in dem Meta ſitzen. Dieſe ſah ich nur am obern Meta; am untern dagegen in der Ebene Strix cunicularia, die fi mithin auch in Columbia findet. Audouin, über die anſteckende Krankheit der Seiden— wuͤrmer, welche Muscardine heißt. Dr. Baſſi hat die Urſache dieſer Krankheit in der Entſtehung von Pilzen im Seidenwurm gefunden, woran er ſtirbt, und hat eine an der Muscardine geſtorbene Puppe an Audouin geſchickt; ſie war ganz mit einer weißen mehlartigen Eflorescenz bedeckt. Der Letztere ſtellte daher Verſuche mit mehr als 10 Seidenwuͤrmern von der Abart Sina an, ausgeſchloffen am 28. May. Anfang der Verſuche am 21. Juny, Tempe⸗ ratur 25 — 35 Ct o. Dieſe Eflorescenz iſt eine Pflanze, welche, einem geſunden Individuo eingeimpft, dieſelbe Krankheit hervorbringt, ſey es Raupe, Puppe oder Falter. Er brachte ein Stuͤckchen der Pflanze in den Leib von Seidenwuͤrmern. Am Morgen des 16. July ſchnitt er zwiſchen dem zwey⸗ ten und dritten Bauchringel von 42 Tage alten Puppen links auf, etwas unter dem zweyten Luftloch und ſteckte etwas weiße Eflorescenz hinein. Um 4 Uhr öffnete er eine und fand das Stuͤckchen zwilhen. der Haut und etwas im Fettkoͤrper ſtecken. Es hatte etwas Saft eingezogen und war dick. · 783 um 7 Uhr Morgens den 18. öffnete er die zweyte. Das Stuͤckchen hatte einige Verlaͤngerungen wie Radicellen und da⸗ zwiſchen viele kleine Kuͤgelchen; die Radicellen waren mit ihren Enden in Berührung mit den Kuͤgelchen des Fettkoͤrpers. Das Ganze war nicht größer als ½ Lin. und er mußte eine 2—300 malige Vergroͤßerung anwenden. Die Puppe ſchien nicht zu leiden. Am 19, öffnete er die dritte. Das Pflaͤnzchen hatte viele Wurzeln geſchlagen und nahmen einen Raum im Leibe von 3 L. ein, auch im Fettkoͤrper. Einige dieſer Wuͤrzelchen waren einfach, andere unendlich verzweigt und anaſtomoſierend; andere hatten Knoſpen, andere am Ende Blaͤschen mit Fett— koͤrnern angefuͤllt, in einer Fluͤſſigkeit. Darunter waren auch freye Bläschen mit einer Menge Körner, 2— 4 an einanderz haͤngend wie Roͤhrchen; oft giengen Stielchen ab, die wieder ein Centrum von Wuͤrzelchen wurden. Dieſer Cryptogam pflanzt ſich mithin im Innern des Körpers auf zweyerley Art fort, durch Radicellen und freye Kuͤgelchen, welche durch die Blut— maſſe in alle Organe dringen koͤnnen. Hatte ſich einmal das Radicellengewebe gebildet, ſo ſah man weder in Raupen, Puppen und Faltern noch eine Spur von Fettkuͤgelchen oder Tracheen und umgekehrt, wo man dieſe noch findet, da gibt es noch kein Radicellengewebe. Es muß alſo ein Zwiſchenzuſtand vorhanden ſeyn. Er bemerkte oft, daß, wenn das Ende der Radicellen oder ein freyes Kuͤgelchen in Beruͤhrung mitt Fettkuͤgelchen ſtand, dieſe von einander abgelößt waren, daß die ſie verbindenden Tracheen gaͤnzlich verſchwanden und endlich das Fettkuͤgelchen zuſammenfiel; ſie ſehen aus wie zerriſſen und es kamen eine Menge ungeheuer kleiner Körnchen heraus, welche in der Fluͤſſigkeit ſchwammen. Der Cryptogam iſt mithin Urſache der Muscardine, und entwickelt ſich im Innern des Leibes. Waͤhrend des Lebens ſieht man das Pflaͤnzchen nie auf der Oberfläche des Körpers, es erſcheint erſt nach dem Tode und nicht immer, beſonders wenn die Haut trocken iſt. Legt man einen getrockneten Seidenwurm unter eine Glocke auf feuchten Sand, fo wird er in 1—2 Tagen ſchimmlig. Dujardin, Polierſchiefer von Bilin beſteht aus einer einzigen Gattung Infuſorien, welche ſich unter 2 Geſtalten zeigt, je nachdem man ſie quer oder ſenkrecht anſieht. Es ſind kleine Ringe oder Rectangel mit Querſtreifen; fie bildeten ur: ſpruͤnglich gegliederte Röhren 1 % eines Millim. dick mit duͤnnen Scheidwaͤnden, wie es nur bey den Diatomeen iſt, welche viele Naturforſcher ins Pflanzenreich ſetzen; deren Schale aber niedergedruͤckt und jedes Glied nicht bloß eine Scheidwand hat, ſondern an beiden Enden geſchloſſen iſt. An— derſeits haben die Bacillarieen eine prismatiſche, oft geſtreifte oder gefurchte Schale, aber ohne aͤchte Scheidwaͤnde. Die meiſten Tripelarten in den Pariſer Sammlungen zeigen nur Kieſelkoͤrner; ebenſo der Schwimmſtein von St. Oven und die Schiefer, welche den Menilit einhüllen und die auch von einigen zum Polierſchiefer gerechnet wurden. Der Biliner Polierſchiefer, verſchieden von den andern, ſcheint ein ſehr junger See-Abſatz zu ſeyn, ebenſo der von Santa Fiora. 784 169. A. Gras, uͤber die Kraͤtzmilbe (Sarcoptes ho- minis, Ciron). Es fragt ſich, ob ſie Urſache oder Folge der Kraͤtze iſt. Er hat im Spital St. Louis viele Kraͤtzige unter: ſucht und bisweilen nur 5 — 6 Milben gefunden bey ſolchen, die ganz mit Blaſen bedeckt waren. Ueberhaupt iſt die Zahl derſelben gering; daher glaube ich, daß ſie nicht durch mechaniſchen Reiz wirken, ſondern durch eine Art Vergiftung: denn die Kraͤtze dauert noch lange fort, auch nach der Zerſtoͤrung der Milben und ſchlaͤgt oft zuruͤck. Bey andern hat er von den Haͤnden an hundert Milben be— kommen, obſchon nur wenig Blaſen daran waren. 171. Blainville, über den Platz von Chionis. Er ſtellt ihn in die Nachbarſchaft von Haematopus ostralegus. Die Zahl der Wirbel iſt gleich 15,6, 14,8: ebenſo die Geſtalt der Rippen und des Bruſtbeins, welches 2 ziemlich gleiche Aus— ſchnitte hat, der obere etwas groͤßer als der untere; am Darm auch 3 Blinddaͤrme, 2 maͤßige, am Ende und einer in der Mitte ſehr klein; der Magen iſt klein, ohne Kropf bey beyden; der Schwanz kurz, nur 6 Paar Federn; Fuͤße kurz und nackt nur gegen die Ferſe; Tarſen nicht zuſammengedruͤckt, ebenſo netzartig vorn und hinten, Sohle der Zehen breit, als wenn ſie einen Hautrand haͤtte; beyde gehen und laufen, bewohnen den Strand und leben von Schalthieren, vielleicht auch von todten Thieren. Beyde gehören alſo zuſammen, obſchon der Schnabel ſehr ver— ſchieden iſt: aber welcher Zoolog weiß jetzt nicht, wie wenig wichtig er iſt bey der Beurtheilung der natuͤrlichen Verwandt— ſchaft der Vögel. Montagne, über die Muscardine der Seidenwuͤrmer. Nachdem dieſer Cryptogam durch die Poren der haͤutigen Theile der Raupe durchgedrungen iſt und an der freyen Luft vegetiert, findet man, daß dieſer Pilz zu den Schimmeln gehoͤrt und zwar zu Botrytis, wie es Balſamo gezeigt hat. Botrytis basiana unterſcheidet ſich wenig oder gar nicht von B. diffusa. Er entwickelt ſich auch gegen die Meynung von Baſſi auf uns organiſchen Koͤrpern bey gehoͤriger Waͤrme und Feuchtigkeit und bringt kein Pulver hervor binnen 4 Tagen und iſt in 6 Tagen ausgewachſen. Die Sporidien bilden ſich im Innern der Faͤden, treten heraus und gruppieren ſich ſymmetriſch am Ende der Zweige. Dieſe Pflaͤnzchen aͤndern ſehr ihre Geſtalt. Aus einem einzigen Keimkoͤrnchen kann eine ganze Pflanze werden. Es entwickelt ſich noch nach einem Jahr in einem Seidenwurm, aber nicht auf unorganiſchen Körpern. Die Faͤden loͤſen ſich endlich ganz in Sporulen auf, wie bey Oidium et Torula. Penicillium, welches Audouin aus Samen von Botrytis er⸗ halten hat, kann eben ſo wenig als Monilia dema als eine Metamorphoſe von Botrytis betrachtet werden; ſondern mehr als eine Folge der Zerſtreuung cryptogamiſcher Sporulen, woruͤber man noch wenig weiß. Donne, über verſchiedene Eiterarten. Eiter von Blen⸗ norrhagie und von Bubonen kann inoculiert werden ohne An⸗ ſteckung; der von Chancren aber ſteckt an. Dieſer enthält auch Infuſorien, ſichtbar bey einer Vergrößerung von 200 — 250; kein anderer ſyphilitiſcher Eiter. Die Thierchen find von zweyer⸗ ley Art. Schwach gefäuertes Waſſer tödtet fie, alcaliniſches aber belebt ſie noch mehr. Sind die Thierchen getoͤdtet, ſo ſteckt der Eiter nicht mehr an. Die Thierchen bewirken alſo oder vermitteln wenigſtens die Anſteckung. Alle Arten von Eiter, 785 * welche keine Thierchen enthalten, faulen ſpaͤter; alle thieriſchen Fluͤſſigkeiten faulen leichter als der Eiter. Nr. 173. Cocteau, Reviſion der Familie der Anolis. Die Gecko, welche keine zerſtreuten Stachelhoͤcker auf dem Leibe, ſondern gleiche Ruͤckenſchuppen haben, machen einen Ueber— gang zu den Agamen, beſonders ſeitdem man bey einigen Spu⸗ ren von Augenliedern bemerkt hat, bey mehrern eine runde Pu— pille; auch ſind ihre Zaͤhne oben im Kieferrande wie bey den regelmaͤßigen Sauriern und ſolid. Anderſeits zeigen die Anolis, welche unter den Eidechſen mit hohlen und angelegten Zaͤhnen eine beſondere Familie bilden, eine Erweiterung eines Zehengliedes wie manche Gecko und dar— unter Querblaͤtter. Die Anoli naͤhern ſich den meiſten Iguanen. Herr de la Sagra brachte von Cuba mehrere Anoli und eine verwandte Eidechſe mit beſondern Ruͤckenſchuppen, wo— durch fie ſich den hoͤckerigen Geckonen, beſonders Hemidactylus und den ftacheligen Agamen, wie Phrynocephalus, Trapelus et Gemmatophora naͤhert. Sie hat ſtachelige Hoͤcker aus kegelfoͤrmigen oder dreyeckigen Schuppen gebildet, zerſtreut auf dem Ruͤcken zwiſchen kleinen gleichen und liegenden Schuppen, bildet alſo eine Mittelſtuffe zwiſchen Anolis et Gecko und auch zwiſchen Anolis et Agama. Die Geckonen werden alſo nicht mehr abgeſondert ſtehen, ſondern gewiſſe Agamen mit gewiſſen Iguanen verbinden; dann bliebe nur noch Chamæleo als abweichende Gruppe ſtehen. Die Claſſification müßte ſodann anders werden. ANoLID E. I. Gen. Anolis: spec. 1. Anolis euvieri; sp. 2. A. bellü; sp. 3. A. **; sp. 4. A. edwardsii; sp. 5. A. sebæ; sp. 6, A. maximiliani; sp. 7. A. cepedii; sp. 8. A. hol- brokii; sp. 9. A. catenatus; sp. 10. A. ocellatus; sp. 11. A. viridis. II. Gen. * Anolis refulgens; A. humeralis. III. Gen. Acantholis Cocteau. Caput seutellis minimis lævibus tectum. Corpus squa- mis minimis, quadratis subverticillatis spinulis seu tuber- culis pyramidalibus erectis intermixtis. . Sp. 1. Acantholis loysiana nov. Rostro obtuso; ver- tice plano; erista caudali dorsalive nulla; cauda tereti simplice; plica gulari longitudinali mediocre. — Laete virescens supra maculis discoidalibus pallidis fusco ob- solete in medio eircumscriptis. — Hab. in insula Cuba. De la Sagra. Long. 3 poll.; cap. 6 lin.; cauda 18 lin. Sp. 2. Dubiæ: Anolis auratus, bimaculatus, carbona- rius, podagricus, porphyreus, strumosus. Sp. 3. Spuriæ: Anolis sputator; A. gigantesque, pavé, marbre; Lacertus major einereus maculatus; Lacertus minor lœvis. Nr. 174. September 1836. Retzius und Purkinje, Bau der Zaͤhne. Sie haben gefunden, daß die knoͤcherne Subſtanz der Zaͤhne aus wel— ligen Faſern und Roͤhren beſteht, welche an der Hoͤhle der Pulpa entſpringen und ſtrahlig zur Oberfläche laufen, fo faft Iſis 1837. Heft 10. 786 bey allen Wirbelthieren. Die Roͤhren verzweigen ſich, aber anaſtomoſieren nicht; fie ſehen aus wie Gefäße mit weißer Sub- ſtanz angefuͤllt. Bodichon, neuer junger Fuchs von Algier. Alle Abarten vom Fuchs, der dreyfarbige, blaue, rothe, ſchwarze, gemeine, der vom Cap, haben eine runde Hirnſchale, der Durchmeſſer bey den Scheitelbeinen groͤßer als der vom Hinterhauptsbein zum Stirnbein, Hals kurz, Ohren maͤßig, an den Seiten; Kreuz niedriger als Widerriſt. Der neue hat eine flache Hirnſchale, Kopf und Schnauze laͤnglich, Laͤngsdurchmeſſer größer als der quere. Ohren oben auf dem Kopf wie beym Schakal und viel laͤnger, Hals duͤnn und ſchlank, Kreuz hoͤher als Widerriſt. Pelz fuchsroth auf Kopf, Hals, Schulter, Ruͤckgrath; ſchwarz um die Augen und Ohren; Bauch, Schenkel innwendig grau; Kehle und Lippen ſilberweiß; Schwanzbuſch weiß; innwendig an den Pfoten einige ſchwarze Dupfen. Der ganze Leib iſt ſchlank wie beym Corſac; er hat keinen Geruch wie die andern. Lebensart ganz verſchieden. Alle Fuͤchſe, ſowie alle Fleiſch— freſſer mit querem Sehloch, leben einſam und fliehen einander; dieſe dagegen vereinigen ſich in zahlreichen Banden zum Angriff und zur Vertheidigung. Nach den Arabern gehen ſie in Trup⸗ pen von 30 bis 50 und greifen Schafe, Gazellen und junge Rinder an. Ich habe ſelbſt Rudel von 7—8 geſehen; hinter einem Felſen verborgen, ſtreckten ſie nur die Schnauze hervor. Sobald ich mich naͤherte oder die Flinte anlegte, ſtieß einer ein Geſchrey aus und ſie verſchwanden blitzſchnell. Sie bewohnen nicht Gebirgsland und ſind daher nicht in dem Theil der Be⸗ fisungen, welchen man le Massif d Alger nennt. Man be⸗ gegnet ihnen bisweilen in der Ebene von Metidja, zahlreicher hinter der erſten Kette des Atlas und in ungeheurer Menge in der Wuͤſte Sahara. In der Ebene fuͤhlen ſie ſich ſtaͤrker als die Schakale und zerzauſen diejenigen, welche unter ſie fallen, tüchtig; im Gebirg uͤberlaſſen fie ihnen den Vorrang und ver: meiden fie forgfältig. Ich nenne ihn Renard- Chacal à lon- gues oreilles. Fr. Cuvier, uͤber Gerboise et Gerbille. Die Gerboises mit 3 Zehen an den Hinterfuͤßen unter⸗ ſcheiden ſich von denen mit 5 Zehen auch durch die Geſtalt der Backenzaͤhne und den Bau mehrerer Kopftheile. Ihre Baden: zaͤhne haben auf jeder Seite nur eine Falte, bey den 5 zehigen mehrere und unregelmaͤßige. Der Schädel der 3 zehigen iſt fehr breit wegen der ungeheuern Pauke, des breiten Joch- und Kie⸗ ferbogens, an welche beyde ſich die Muskeln der Naſe und der Lippe heften. Bey den ö zehigen iſt die Hirnſchale klein, ebenſe“ die Ohrtheile, und der Jochbogen iſt faſt linear, bietet daher den Muskeln ſchmale Flaͤchen an. Dieſe ſollen daher eine eigene Sippe bilden, Alactaga, jene Gerboise heißen. Eine neue Gattung aus der Barbarey. A. arundinis nach ihrem Aufenthalt, wie ihn Shaw angibt. Neben die Gerboises fest man kleine Thiere mit langen Hinterbeinen, 5 Zehen vorn und hinten, welche Gerboides, Gerbilles et Meriones heißen. 21 Gattungen, die man auf: ſtellte, ſchwinden auf 6. 50 787 1) Gerbille d' Olivier = Meriones quadrimaculatus Eh- renberg. 2) Gerboise des Pyramides Geoffroy S Meriones ro- bustus Rüppell. 3) Gerbille pygargue ift Rüppells D. gerbillus. 4) Gerbille africain Gray = G. schlegelii Smuts. 5) Gerbille de Indes Sardwicke. 6) Jird s. Mus meridianus Pallas. Als neue werden beſchrieben: Gerbille à queue courte, am Cap und in der Halbinſel Indiens. Gerbille otarie, aus Indien mit ſehr kurzen Ohren. Gerbille de Buton, aus Sennaar. Die Gerbilles paſſen nicht zu den Gerboises, ſondern gehoͤren zu den Loirs et Rats. Duvernoy, Eingeweidwuͤrmer. Echinorhynchus gigas hatte die Bändchen (Lemnisei) zum vordern Porus heraushaͤngen. Dieſer Porus kann daher wohl als Mund dienen und daher gehoͤrt das Thier nicht unter die Parenchymaten. Bothridium aus Python tigris hat am Kopfe 2 Capſeln wie Saugnaͤpfe, wodurch aus der Schleimhaut des Darms 2 Hoͤcker entſtanden. Iſt verſchieden von Blainvilles und des Betzius in der Iſis. 175. Cantraine, Nervenſyſtem der Mya arenaria et truncata. 176. E. Rouſſeau, Unterſcheidungen von Giftſchlangen. Bey der Viper iſt die Iris roth und goldglaͤnzend, con— tractil im Licht und vertical wie bey den Katzen; bleibt bey den nichtgiftigen rund. [Wagler hat die ſenkrechte Pupille bey Giftſchlangen bemerkt, Amphibien 275, aber auch bey ungiftigen.] Donne, Infuſorien in ſyphilitiſchem Eiter. Finden ſich nur in dem aus den Geſchwuͤren um die Eichel; ſind Vibrio lineola. Solcher Eiter eingeimpft bringt Blaſen hervor, worinn dieſelben Vibrionen in Menge. In dem Schleim der Mutterſcheide gibt es keine Infu— ſorien. In dem der Vaginaͤ aber außer den Vibrionen ein beſon— deres großes Thierchen, noch einmal ſo groß als Blutkuͤgelchen, fo groß als ein Eiterkuͤgelchen, ſelbſt 2 Millim. dick; rund, nimmt aber bey der Verlaͤngerung viele Formen an, hat vorn einen beweglichen Faden wie Ruͤſſel, darunter an der Seite feine Wimpern, die etwas wirbeln; hinten einige Anhaͤngſel. Sie gehen wie Blutegel, aber ſelten, ſitzen meiſtens in Gruppen bey= ſammen und haͤngen durch die Hintertheile an einander. Es ge— hoͤren dieſe Thierchen zur Krankheit, vorzuͤglich zum Ausfluß. Eudes-Deslongchamps fand Patella pellucida in Menge auf den Stengeln und Wurzeln von Fueus palmatus, wo fie Aushoͤhlungen grub; auf keinem andern Fucus. 788 177. Beneden. Man kann an den Gehoörknochen die verſchiedenen Wale unterſcheiden. §. Dujardin, Bau der Zähne, Er loͤſt mit einer kleinen Scheere aͤußerſt duͤnne Blaͤttchen ab, quer und laͤngs, legt ſie in Waſſer zwiſchen 2 duͤnne Glasplatten. Der Schmelz aller Saͤugthierzaͤhne zeigt Poren 58 — I; Millim. im Abs ſtand von 230; die Röhren gehen vom Centrum nach der Ober: flaͤche, ſind aber ſehr unregelmaͤßig und eher Luͤcken als Roͤhren, welche durch die Knochenſubſtanz dringen. Die Fiſchzaͤhne ſind anders gebaut; ſpalten ſich gleich nach der Laͤnge; das Centrum iſt mit Faſern erfüllt, die ZI, Millim. dick find und dazwi⸗ N find Luͤcken mit Scheidwaͤnden. Die Rinde hat Quer: reifen. Sohmann, über den Kamm und den Knochenring im Auge der Eidechſen; jenen hat er gefunden bey Iguana, Cha- mæleo, Monitor bivittatus et Gecko marmoratus; dieſelben haben auch den Knochenring der nackten Augenhaut wie Iguana et Testudo mydas- Unteres Augenlied hat außer Iguana auch Chameleo et Monitor, nicht Gecko. Nr. 178. October 1836. Matteucci, Electricitaͤt des Zitterrochens. Man bekommt Schlaͤge, wenn auch die Haut oder ſelbſt Schnitte vom electriſchen Organ weggenommen worden ſind. Gibt das Thier keine Schlaͤge, ſo nimmt man im Innern des Organs keine Spur von Electricitaͤt wahr, weder am Galvano— meter noch am Condenſator. Der Schlag wird ſchwaͤcher, wenn man die Nervenfaͤden des Organs vermindert. Der electriſche Strom geht immer vom Ruͤcken zum Bauch. Drey Gran ſalzſaure Morphine im Magen tödten das Thier in 10 Minus ten. Der Tod iſt mit Kraͤmpfen und ſtaͤrkern Schlägen ver— bunden. Gibt das Thier aufgereizt keine Schlaͤge mehr und man entblößt das Hirn, berührt den hintern Lappen, welcher die electriſchen Nerven abgibt, fo bekommt man 3 — 4 ſtaͤrkere Schlaͤge, ebenfalls vom Ruͤcken zum Bauch. Verwundet man aber das Hirn, ſo erneuern ſich die Schlaͤge ſehr ſtark; der Strom hat aber nicht immer dieſelbe Richtung. Die Electri⸗ citaͤt entſteht alſo nicht in den Organen, ſondern erhaͤlt ihre Richtung vom Hirn und iſt in den Organen nur concentrirt wie in einer Leydner Flaſche. Vallot, Adelges larieis ift fluͤgellos während des Win: ters; im Fruͤhjahr entſtehen fluͤgelloſe Weibchen, im Spaͤtjahr beflügelte, welche ihre Eyer auf Blatter legen, die bald aus⸗ ſchliefen. Die jungen Larven ziehen ſich in die Rindenſpalten zuruͤck und in die Knoſpen. 181. Colladon, Zitterrochen. Alle Puncte auf dem Ruͤcken werden poſitiv, wenn man fie mit einem Punct des Bauches in Beruͤhrung ſetzt, wofern nehmlich der Fiſch einen Schlag gibt. Die Staͤrke verliert, wenn die Puncte weiter von den electriſchen Organen ſind; auf dem Schwanz iſt ſie faſt null. Zwey diſſymmetriſche Puncte auf dem Rüden oder dem Bauch werden faſt immer verſchieden electriſiert und ſetzen das Galvanometer in Bewegung. Der dem Organ naͤchſte Punct macht den Draht poſitiv oder negativ, je nachdem man auf dem Ruͤcken oder auf dem Bauche operiert. 789 Beruͤhrt man 2 ſymmetriſche Puncte des Ruͤckens oder Bauchs, ſo weicht das Galvanometer nicht ab. Der Leib ſcheint mithin als Conductor zu dienen und beyde in den electriſchen Organen getrennte Fluͤſſigkeiten zu vereinigen, und der Fiſch kann ſeinen Schlaͤgen keine beliebige Richtung geben. Das Minimum der Zeit zwiſchen zwey Schlaͤgen iſt eine drittels Secunde. Schlaͤge durch andere Zitterrochen wirken nicht auf dieſelben, was ſchon Davy bemerkte. Abgeſtandene Fiſche, iſoliert und die obere oder die untere Flaͤche des Organs durch einen Faden mit dem Electrometer in Verbindung gebracht, wirkten nicht darauf, auch nicht auf erſchoͤpfte Fiſche, verwundet in fleiſchigen Theilen, aber bey Stichen in das kleine Hirn mit einem Federmeſſer oder einem Elfenbeingriffel. Nach ſeiner Hypotheſe beſtaͤnden die electriſchen Organe aus einem Buͤndel latenter Saͤulen aus ſehr kleinen bipolaren Ele— menten, welche in einer Fluͤſſigkeit ſchwimmen und ohne Ord— nung lin den ſehnigen Roͤhren ſtecken. Nach dem Willen des Thiers oder durch kuͤnſtlich erregten Nerven-Einfluß ſtellten ſich dieſe Elemente ploͤtzlich regelmaͤßig und alle wendeten ihren poſi— tiven Pol nach einer Flaͤche des Thiers, bey freiem Willen nach dem Ruͤcken. Dieſe Regelmaͤßigkeit aber dauerte nur kurze Zeit und die auf beyde Flaͤchen geworfene electriſche Fluͤſſigkeit verbaͤnde ſich unmittelbar entweder im Leibe oder durch Leiter. Die Staͤrke hienge von der Zahl der nach einer Flaͤche gerichte— ten Elemente ab. Duvernoy bekam von Herrn Rozet aus Algier einen Gerbillus wie Meriones robustus Ruͤppell, hält ihn aber für verſchieden und nennt ihn Gerbillus shawii. Nr. 182. November 1836. Buſſingault, Pflanzung des Cacao: trägt Früchte im 30ſten Jahr, vlele erſt im 40ſten. Dutrochet, Athmen der Waſſerpflanzen. Falconer und Cautley, Sivatherium giganteum, foſ⸗ ſiler Wiederkaͤuer aus dem Himalaya. Der Kopf faſt ſo groß als des Elephanten, mit Hoͤrnern; ſoll ſtehen zwiſchen Giraffe und Kameel und macht den Uebergang zu den Pachydermen. Hatte einen Ruͤſſel. 183. Payan, uͤber die rothe Faͤrbung der Salzſuͤmpfe am ſuͤdlichen Frankreich. Ehe das Salz eryſtalliſiert, bemerkt man an der Ober: flaͤche einen rothen Schaum, welcher wie Veilchen riecht. Bey der Unterſuchung der Saline Marignane ſah er ſtellenweiſe, etwas unter dem Waſſer, gruͤnlich-graue Wolken, beſtehend aus einer ungeheuern Menge von ſchwimmenden Thierchen, durch— ſichtig mit ſchwarzen Augen; in einem andern, mehr geſaͤttigten Becken waren die Thierchen roͤthlich und ihre zerriſſenen Theile bildeten oben auf einen rothen Schaum, welcher den Geruch verbreitete. Die kleinſten 3 — 5 Millim. lang, die meiften 8 —10, die größten 16. Einige trugen an der Schwanzwurzel ein Bündel Eper. In ſchwach geſaͤttigtem Waſſer befanden fie ſich am beſten, in ſtark geſaͤttigtem fielen fie zu Boden und ſtarben. ate Audouin hat ſie unterſucht. Sie gehoͤren zu den Cru⸗ ſtaceen in die Ordnung der Branchiopoden, ſehr verwandt dem 790 Branchipus des ſuͤßen Waſſers. Er glaubt, es ſey Cancer salinusj, oder eine ſehr verwandte Gattung. Er ſagt Felix d' Arcet habe 1830 in den Seen Goum— phidich, Ahmarah und Bedach ein aͤhnliches Thier entdeckt, eine neue Gattung von Artemia. Das Waſſer enthaͤlt kohlenſaure Soda, ſchwefelſaure Soda und Kalkſalze, iſt roth, hat weder Fiſche noch Schalthiere, noch andere; Temperatur im Maͤrz 26 C. 0, im Sommer 55 — 60. 184. Brebiſſon, über Diatomeen. Fragilaria pectinalis beſteht aus flachen Fäden, die in den Gelenken leicht brechen, entwickelt ſich in roͤthlich-braune Flocken und verwandelt ſich beym Trocknen in grünlich= weißen, gläns zenden Staub. Vor dem Loͤthrohr in Gluͤhhitze glaͤnzten ſie ſtark und gaben einen thieriſchen Geruch von ſich wegen der Gal— lert in ihrer Hülle, welche kaum 300 Millim. dick iſt, aus Kieſelerde beſteht, die ſich nicht veraͤndert hat. Daſſelbe fand er bey Melosira, Diatoma, Gomphonema, Frustulia ete.; alle gaben ein weißes Pulver wie Tripel, womit man wirklich polieren konnte. Navicula viridis, gemein in unſern Waͤſſern, gibt bey der Calcination ein Pulver ganz gleich dem Kieſelabſatz bey Franz zensbrunn. Die Deſſidiaceen verhalten ſich ganz anders und muͤſſen daher von den Diatomeen getrennt werden. Turpin hat dieſe Thatſachen beſtaͤtiget. Was alſo bey Franzensbrunn durch langſame Verbrennung der ſchleimigen Theile geſchieht, geſchah hier durch ſchnelle Verbrennung. E. Fabre, über den Bau von Marsilea. Hat, Staub⸗ beutel und gehoͤrt zu den Phanerogamen. Jameſon hat von 5. Stierling einen Gypaötos barbatus aus dem nördlichen Indien erhalten. Vultur niger iſt der junge Vogel. Falco cheroug iſt das Weibchen von Falco islandicus. Circus pallidus das junge Männchen von Circus cyaneus, variegatus, rufus etc. Cinelus americanus ift verſchieden von Cinelus pallasii. Filaria papillosa hat einen runden Mund ohne Warzen; die Muͤndung des Eyergangs iſt nicht hinten, ſondern neben dem Munde unter den Hoͤckern, welche denſelben umgeben; der Eyergang theilt ſich in zwey lange Roͤhren, um den Darm ge— wunden, nach hinten laufend und blind geendigt. Die männ: liche Oeffnung liegt ebenda wie die vorige beym Weibchen und endigt ſich nach innen keulenfoͤrmig. Selys⸗Longchamps, über die Feldmaͤuſe bey Luͤttich. Er hat 5 gefunden, worunter 2 neu. Die Familie Ar- vicolinea ſteht zwiſchen Murinæ et Leporinæ. I. Ohren ſehr kurz, im Pelz verborgen. A Schwanz 3 fo lang als der Leib, Ohrmuſchel kaum vorhanden. A. fulvus. B. Schwanz halb fo lang als der Leib, Ohren Eürzer als der Pelz; am Waſſer. A. amphibius. 791 II. Ohren maͤßig; auf dem Lande. A. arvalis (vulgaris); A. subterraneus (Mus agrestis ?); A. rufescens (M. rutilus)? A. subterraneus hat viel kleinere Augen als A. arvalis, Schwanz 4 der Leibeslaͤnge, oben ſchwaͤrzlich, unten weißlich; Fuͤße ſchwaͤrzlich grau; Pelz oben ſchwaͤrzlich grau, unten weiß: lich grau; Nagzaͤhne dunkelgelb. Länge 23“, Schwanz 1“ 2“ mit 15 Wirbeln, Rippen 13. An den Ufern der Ger, Urte uſw., beſucht Kuͤchengaͤrten an feuchten Lagen, vielleicht auch Wieſen, lebt immer unter der Erde. A. rufescens, Schwanz halb ſo lang als der Leib, oben ſchwaͤrzlich, unten weiß, Augen vorragend, Fuͤße weißlich. Pelz oben roſtroth, ſeitlich aſchgrau, unten weißlich. Leib 24“ lang, Schwanz 1“ 4“ mit 16 Wirbeln, Rippen 13. Nur zwey gefangen in einem Wald an der Ger. 185. Dutrochet, uͤber Wachen und Schlafen der Pflanzen. 186. Peltier, uͤber die Rhizopoden. Dujardin glaubt, daß fie ſich durch Gemmulæ und abgeloͤſte Lappen fortpflanzen. Die letztere Art kann ich be— ftätigen. Arcella vulgaris et scutelliformis breiten ein Stuͤck der an der hornigen Schale hängenden Haut in eine große Scheibe aus durch regelmäßig abſtehende Verlaͤngerungen, und dann fließt ein Theil der kleberigen Materie aus dem Thier auf dieſe Haut und zwar manchmal ſo viel, daß nur der ſechſte Theil in der Schale bleibt: dann haͤlt aber der Strom an und kehrt wieder zuruͤck, daß faſt nichts auf dem kuͤnftigen neuen Thier bleibt; aber dann wiederholt ſich der erſte Strom und bringt die lebendige Materie auf die junge Scheibe zuruͤck; fo geht es 5 — 6 Mal hin und her; aber immer mit geringerer Maſſe, weil ſie ſich vertheilt. Der Verbindungsfaden wird duͤnner, reißt endlich, und 2 Minuten nachher entfernen ſich beyde Arcellen und treiben ihre Arme und Digitationen wie ge— woͤhnlich heraus. Dieſes iſt offenbar die einfachſte Art der Fort— pflanzung, wo gleichſam eine fluͤſſige belebte Maſſe in 2 Thiere zerfließt. Die fcheibenformige Membran der jungen Arcelle wird in einer Stunde gelblich und iſt am andern Tag braungelb wie die Mutter. Baer, über die Entwickelung der Froſch-Eyer. Nr. 187. December 1836. Robineau Desvoidy, Lebensart der Inſecten. Zwey Bienengattungen machen ihr Neſt in leere Schne— ckenſchalen, von Helix adspersa et nemoralis. Das Neſt von Osmia helicicola erkennt man daran, daß die Mündung der Schale mit einer Art Papierdeckel verſchloſſen iſt, aus Pflan— zenſchabſeln und durch Speichel wie Gummi verbunden. Die Höhle iſt ausgefüllt mit Honig und darinn eine fußloſe Larve. Bisweilen liegen mehrere Deckel darunter und bilden 10 — 12 Zellen bis zum Grunde des Wirbels [worinn wahrſcheinlich auch Honig und Larven]. Osmia bicolor baut meiſtens in Helix nemoralis, wen⸗ det aber Sand oder Gries an in 4 oder 5 Schichten, alle durch 792 ein Papierblatt getrennt; nur im Grunde der Schale 1 oder 2 Zellen mit Honig. Bey mehr als 100 Neſtern hat er gefuns den, daß ſich die Larven in ein Seidengeſpinnſt verpuppen. Auch hat er darinn über 200 Schmarotzerlarven von Eulophus ges funden, welche ſich ohne Geſpinnſt verpuppen. Auch Sapyga punctata ift ein Schmarotzer; fie verwan⸗ deln ſich ebenfalls in den genannten Neſtern. Im Neſt von einer Chelostoma in einem alten Baum ſah er mehrmal, ſobald die Biene herausſah, die Sapyga che- lostomæ hurtig eindringen und wieder mit einer Art Triumph herauskommen. Sapyga darf mithin nicht mehr unter den Grabweſpen bleiben. Im Magen und in den Duͤnndaͤrmen des Dachfes fand er eine Daſſellarve (Oestrus); auf ſeiner Haut zwey neue Ixodes mellinus et auricularis. Eine Schmarotzerlarve in einer Hummel von Conops auripes n. Er ſah, wie eine Hummel von einem Conops verfolgt wurde; es war als wenn ſein Schlachtopfer von ihm bezaubert wuͤrde. Asilus diadema iſt ein Feind der Bienen und ſchleppt ſie fort wie ein Sperber; er fieng beyde, waͤhrend die Mucke ihren Saugſtachel der Biene in den Kopf geſtochen hatte und ſog. Eine ſolche Mucke trug eine Biene zu einem Loch und ſetzte ſie daſelbſt ab, woraus er ſchließt, daß ihre Larve unter der Erde lebt und Honigbienen zur Nahrung bekommt. Eine neue Mucke, Herbina nareissi, hält ſich beſtaͤndig auf den Blaͤttern der Lilien, Hyacinthen, Kaiſerkronen, Tulpen und Narciſſen auf. Blainville, uͤber Belemniten. - 189. Leon Dufour, über Schmarotzer in Kerfen. Er hat bey Locusta eine Filaria im Fettkoͤrper gefunden, eine nur bey Sphecodes, obſchon er 140 Gattungen Immen unterſucht hatte; eine Oxyuris vorn im Darm bey Gryllotalpa; eine Spherularia n. in der Hummel, und Gregarina sphæ- rulosa, soror, ovata, conica, hyalocephala et oblonga im Darm bey Schricken und Kaͤfern. Die Larven und Puppen finden ſich nie im Darm, ſon⸗ dern nur im Fettkoͤrper; eine in Oedipoda migratoria, cœru- lea, eine von einem Conops in Bombus terrestris. Einmal fand er Conops ruſipes noch hinten an einer Hummel haͤngen, weil er ſeinen angeſchwollenen Hinterleib nicht wieder ausziehen konnte. . Andere Muckenlarven fand er in Dasypoda plumipes et Andrena aterrima. Bey der letzteren fand er eine Larve veſt an einer der 2 großen Luftblaſen in der Bauchwurzel haͤn⸗ gen und zwar durch ihre 2 Droſſelſtaͤmme, welche fo in die Blaſen eingedrungen waren, daß ſie athmen konnten. Andere Muckenlarven von Phyllotoma cœrulescens fand er in Vespa vulgaris et Polistes gallica. In Sphex sa- bulosa fand er eine wahrſcheinlich von Stylops oder Xenos. Robineau ſpricht von Raupen in den Daͤrmen eines Menſchen, welche lebendig ausgebrochen wurden. 793 Der Dr. Lehin zu Lenguy gab einer waſſerſuͤchtigen Frau von 55 Jahren am Sten März 6 Tropfen Oel von Cro- ton tiglium; ſie erbrach 4 lebendige Raupen und ſpaͤter noch 10. Robineau erkannte fie für Pyralis pinguinalis. Du: meril meynt, fie ſeyen bloß verſchluckt worden und hatten ei⸗ nige Zeit im Magen gelebt. Rolander ſagt in den Schwed. Abhandl. 1731., er habe dieſe Raupen, welche in Fett, Speck, in Butter und Fleiſchbruͤh leben, oft in aufgetragenen Lebens— mitteln gefunden. Linne ſagt in der Fauna suecica 1761: ſie richtete viel Uebel an im Magen des Menſchen. Man ver— treibe ſie mit einem Aufguß von Lichen cumatilis. Audouin uͤber Kerfe im Mehl, welches in Verſaille aufbewahrt wird. Er wurde vom Stadträth aufgefordert, ſie zu unterſuchen. Er fand darinn die Larve von Ptinus fur in ungeheurer Menge, was man noch nicht beobachtet hat. Sie hatten an der Oberfläche viele Gänge gemacht und mehrere ein Geſpinnſt mit zuſammengeklebtem Mehl. Dabey waren einige vollkommene Käfer. Auch waren darinn 3 kleine Larven, wahr⸗ ſcheinlich von Pyralis farinalis, nur 4— 5 Millimeter lang. Nr. 190. P. Gervais, uͤber 3 Suͤßwaſſerpolypen um Paris: Plumatella, worüber Trembley, Roͤſel und Raſpail geſchrieben; Alexonella articulata von Ehrenberg und Crista- tella von Röfel T. 91. Bey der letztern fand er ſtatt eines einzigen in den ſcheidenfoͤrmigen Sack zuruͤckziehbaren Poly: pen in jedem drey, deutlich von einander geſchieden; 2 davon waren kleiner und hiengen mit ihrem hintern Ende an dem Hauptpolypen, welcher die Mitte einnahm. Er hat 16 Myriapoden um Paris entdeckt, worunter 5 neue: Julus lucifugus, Platyulus n. audouini, Geophilus maxillaris, simplex et walkenaeri; Platyulus hat Füße und Ringel wie Julus, die letztern aber find nicht rund, ſondern nie= dergedruͤckt, die Augen nicht agglomeriert. Aus Julus guttu- latus (pulchellus, fragarius) macht er eine neue Sippe Bla- niulus, weil ihnen die agglomerierten Augen fehlen und es ſich alfo dem Polydesmus nähert. 5 Gewiſſe Gattungen von Scolopendern erleiden eine halbe Metamorphoſe. Alle haben wenigſtens 15 Fußpaare und 14 Fuͤhlhornglieder; im May hat er ein junges (wahrſcheinlich Geophilus) gefunden, welches nur 10 Ringel, 7 Fußpaare und 7 Fuͤhlhornglieder hatte; 8 Tage darauf bekam es 11 Ringel, 8 Fußpaare und 14 Fuͤhlhornglieder. Nr. 192. Jaͤnner 1837. Audouin, uͤber Coccus cacti. Sie haben ſich im Garten feit 1833. fortgepflanzt. Das ſehr dicke Weibchen legte keine Eyer, ſondern gleich vollkommene rothe ſehr hurtige Kerfe mit 6 Fuͤßen. Sie liefen gleich auf dem Cactus herum, ſetzten ſich dann irgendwo veſt und die Weibchen wurden nach und nach ſo groß wie eine Erbſe. Sie liefern bekanntlich allein die Cochenille. Die Maͤnnchen ſind nicht groͤßer als die jun⸗ gen Weibchen bey der Geburt, nur ein Millimeter lang, waͤh⸗ rend die Weibchen, mit denen fie ſich paaren, oft über ein Gen- timeter lang werden. Sie ſind auch roth, ohne Flaum und haben halb durchſichtige, etwas beſtaͤubte Flügel. Zur Paarungs— zeit, und zwar im Jaͤnner, laufen fie unaufhoͤrlich auf dem Cactus herum, beſonders wenn man denſelben ins Licht ſtellt. Sie ſind ſehr zahlreich. Die Weibchen von allen Groͤßen ſind mit Flaum bedeckt, welcher aus der Haut ſchwitzt. Iſis 1837. Heft 10. 794 In mehrern Gaͤrten fand man ſchwache Laͤngsſpalten in Birnbaͤumen, worauf ſie zu Grunde gehen. Nach weggenom⸗ mener Rinde fand er 3 Furchen von Larven gemacht bis auf den Splint. Dieſe Furchen waren 2“ lang bey einem 3° hohen Stamm, und die Furchen fingen einige Zoll unter dem Gie pfel an und hoͤrten 5“ uͤber dem Boden auf; ſie ſind uͤbrigens zickzackformig. Er fand, daß die Eyer in den vorjaͤhrigen Schnitt des Zweiges gelegt waren. Man ſollte ihn daher ver⸗ ſchmieren. Die Larven ſcheinen einem Kaͤfer anzugehoͤren, wahr⸗ ſcheinlich von der Familie der Serricornes. Er bekam von Herrn Bravais aus Brackwaſſer un⸗ weit Oran in Algier kleine Cruſtaceen mit zwey Schalen wie die Muſchel⸗Inſecten, wo aber die Schalen noch viel mehr den aͤchten Muſcheln gleichen. Sie ſollen eine eigene Sippe bilden zwiſchen Lynceus et Limnadia. Nr. 193. Lartet hat bey Simore und Sanſan im Departement Gers eine Menge Verſteinerungen gefunden, uͤber 30 Saͤugthiere meiſt neu; darunter Dinotherium giganteum et secundarium, 5 Mastodonten, 3 Rhinoceros, ein Schwein, einen Hirſch und einen Ochſen. Ferner Palaeotherium, Ano- plotherium, Anthracotherium, eine Antilope, ein fleiſchfreſſen⸗ des Saͤugthier faſt wie der Waſchbaͤr, einen Hund, eine Katze, eine Genette und viele Nagthiere; Nagelglieder von einem Pan⸗ golin und endlich den Unterkiefer mit vollſtaͤndigen Zaͤhnen von einem Affen, der 30“ hoch geweſen ſeyn muß. Er lag im Mer⸗ gel zwiſchen Anoplotherium et Palaeotherium. Cocteau Tabulae synopticae scincoideorum. I. Cyprilepides. 1) Podotes. a. Tetrapodes — Saurophthalmes. Ophiophthalmes. Typhlophthalmes. Propodes. Hysteropodes. b. Dipodes — II. Saurophthalmes. 1) Saurotites. a. Tel&odactyles — Scincoides — Seincus. b. Ateleodactyles * Heterodactyles — Heteropus. Campsodactylus. * Homodactyles — Tetradactylus. Tridactylus. 2) Ophiotites, III. Oyhiophthalmes. 1) Saurotites. a. Tel&odactyles — Ablepharis. b, Ateleodactyles — Heterodactyles — Gymnoph- thalmus. Homodactyles. 2) Ophiotites — Homodactyles. y Heterodactyles — Lerista. 50* y 795 IV. Typhlophthalmes. Die- Scincoiden theilen ſich in Saurophthalmes mit Au- genliedern und Ophiophthalmes ohne dieſelben, oder vielmehr mit verwachſenen wie bey den Schlangen; in Typhlophthal- mes, wo die Augen verborgen wären wie bey Typhlops; fols che Scincoiden hat er aber noch nicht gefunden. Die erſte Zunft der Saurophthalmen enthaͤlt diejenigen, welche ein Ohrfell haben gleich Lacerta; ſie heißt Saurotites; die zweyte ohne ein ſolches, Ophiotites; gibt keine. Unter den Saurotites haben die Téléodactyles alle Ze— hen, Seincus abgetheilt in 13 Subgenera. 1) Lepidoglosses haben ſchuppige Warzen auf der Zunge. 2) Diploglosses haben ſolche Schuppen und pilzförmige Warzen — Dipoglossus Wiegm. Die Lepidoglosses theilen ſich in Sphaenopsides mit keilfö'rmiger Schnauze — Seincus Fitz. et Sphenops Wagl. In Conopsides mit kegelfoͤrmiger Schnauze; die mit glatten Ruͤckenſchuppen find Ateucholepides; die mit ſpitzigen Subulilépides. Jene find am zahlreichſten und enthalten 7 Subgenera; Homolepides mit flachen Ruͤckenſchuppen, Strigolépides mit gefalteten Ruͤckenſchuppen. Die Homolepides mit Gaumenzaͤhnen heißen Hoplo- phores, die ohne dieſelben Anoplophores. Beyde theilen ſich wieder in Hyaloblepharides, wenn die Hornhaut glatt iſt, und in Scleroblepharides, wenn fie netzfoͤrmig iſt, wie die Sippen Tiliqua, Euprepis, Rhachites, Psammites, Heremites et Arne. Die Subulilepides haben Kielſchuppen — Tropidosau- rus; oder runzelige — Trachysaurus. Die Saurotites mit unvollkommenen Füßen haben ent: weder 4 mit ungleicher Zehenzahl — Ateldodactyles, oder überall mit gleich viel — Homodactyles, 4 bey Tetradacty- lus, 3 bey Tridactylus et Zygnis. Die Ophiophthalmes theilen ſich auch in Saurotites und Ophiotites; jene in Teleodactyles — Ablepharis, und Atéléodactyles — Gymnophthalmus. Zu den Ophiotites gehört nur Lerista. Graham, Fortpflanzung der Zoophyten. Nr. 195. Hornung 1837. Rang, Argonauta. Beſtaͤtigt die Beobachtung der Mad. Power, daß das Thier die Beſchaͤdigung ſeiner Schale ergänzt. Er hat bey Algier eine geſehen mit zerbroche— ner Schale, welche 6 Tage lebte und in dieſer Zeit den Riß vollkommen wieder verſtopft hat. Dennoch ſcheint mir dieſes nicht zu beweiſen, daß dieſes Thier kein Schmarotzer iſt. Der neue Theil iſt nur ein duͤnnes, durchſichtiges Blatt ohne das Gewebe, die Veſtigkeit und die weiße Farbe der Scha— le; auch unregelmaͤßig, als wenn er nicht durch dieſelben Or— gane, wie die Schale, waͤre hervorgebracht worden. Es verhaͤlt ſich wie bey der zerbrochenen Schale der Weinbergsſchnecke, wo 796 der Kragen, der allein die Schale hervorgebracht hat, nichts zur Ausbeſſerung beytraͤgt. Ich habe viele dieſer Thiere in ihrer Schale geſehen, frey im Meer und in einem Becken, wo ſie halb frey waren; ſie brauchen ihre 2 lappigen Arme nicht als Seegel. Sie ſtehen auch hinten in der Schalenmuͤndung, nicht vorn, wie manche manchmal abgebildet ſind. Ich halte den vordern Theil fuͤr die Bauchſeite, den andern mit dem Dinten⸗ ſack fuͤr den Ruͤcken. Beym Kriechen kommen ſie aus der Schale heraus, umfaſſen beyde Seiten des Kiels, die Lappen aber legen ſich auf die Seiten der Schale bis an den Rand der Muͤndung. Um ſich zu erheben und zu ſenken, machen ſie es wie die Sepien, nehmlich ſtoßen das Waſſer abwechſelnd aus dem Ruͤckenſack heraus, und ſo ſchießen ſie ruͤckwaͤrts bisweilen ſehr ſchnell. Beym Kriechen auf dem Boden ſieht ſie aus wie eine Sohlenſchnecke mit Kammkiemen. Die Scheibe um den Mund dehnt ſich weit aus wie der Fuß einer ſolchen Schnecke. Oben zeigte ſich der Kopf mit den Augen und Fuͤhlfaͤden, dann der Leib in der Schale, deren aͤußeret Rand die dem After ent⸗ ſprechende Roͤhre bedeckte, welche frey hervorragte, wie der Athemcanal bey den Kammkiemern. Die 2 vordern Arme ſtell⸗ ten die Fuͤhlfaͤden vor, die 4 ſeitlichen die fuͤhlfaͤdenartigen Verlaͤngerungen, welche bey Monodonta et Litiopa beym Krie⸗ chen um das Thier herumſchlaͤngeln. Die 2 hintern Arme bes deckten mit ihren Lappen beyde Seiten der Schale und ließen nur den Kiel frey. Beym Kriechen gehen fie vorwärts. Bez unruhigt zieht ſich alles zuruͤck, die Schale verliert das Gleich gewicht und ſtuͤrzt um. Es findet ſich alſo ein Uebergang von den Cephalopoden zu den Gaſteropoden, einerſeits durch Argo— nauta, anderſeits durch Carinaria, Atlanta etc. Dieſe Umſtaͤnde ſcheinen allerdings dafuͤr zu ſprechen, daß Schale und Thier zuſammen gehoͤren; ſie paſſen zuſammen; die lappigen Arme finden ſich bey keinem andern; ſie bedecken die Schale wie der Mantel bey andern; endlich ſind ſie am Grunde gefaͤrbt wie der entſprechende Theil der Schale. Nr. 198. Turpin, über Cristatella mucedo. Im November bekam er 2 faſt microſcopiſche Koͤrperchen von Waſ— ſerpflanzen; 80mal vergrößert zeigten fie fich als eine gedruͤckte warzige Kugel, ſchwach mit Kalk incruſtiert und am Rande 16 roͤhrige Stacheln mit Haͤkchen wie Anker bisweilen 3 4, an den Stielchen Haͤrchen. Eines zwiſchen 2 Glaͤſern zerdruͤckt zeigte ſich als ein Ey. Das andere oͤffnete ſich nach einem Monat in 2 Klappen und es kam ein Thier heraus, die Cri- statella. Leib gemeinſchaftlich als Polypenſtamm, haͤutig, oval, nicht contractil, gelblich, umhuͤllt mehrere Individuen neben ein⸗ ander. Am Gipfel des Stammes 3 Loͤcher, fuͤhren zu Zellen; in jeder ein Individuum. Es ſieht aus wie ein walziger Darm, ein oder mal geſchnuͤrt, ragt oben etwas heraus mit dem Mund wie eine durchbohrte Warze; der After daneben wie bey den Afeidien. An beyden Seiten des Mundes theilt ſich der Leib in 2 Arme wie ein plattes Hufeiſen, ſtumpf und gelblich ges füumt. An jedem Arm 50 retractile weiße Fuͤhlfaͤden wie ein Federbart und voll flimmernder Wimpern, ſo daß es ausſieht, als wenn die Bewegungen an einer Seite herauf-, an der ans dern herunterliefen. Dadurch entſtehen die Stroͤmungen gegen den Mund. So war es 3 Tage; am zweyten Tag des Aus- ſchliefens ſchwammen im Waſſer 3 ovale, braune Koͤrperchen 797 mit Koͤrnern angefuͤllt zwiſchen den Fuͤhlfaͤden der 3 Indivi⸗ duen, ſicherlich Eyer: denn der Polypenſtamm war in einem Uhrglas. Schomburgk. Die Indianer am Orendco ziehen das Gift Wooraly oder Ourary aus einer neuen Gattung Strych- nos toxifera: foliis ovato lanceolatis, acuminatis 3 — 5 nerviis utrinque ramulisque ferrugineo-tomentosis; bacca polysperma. A. B. Lambert. Die Guinoa wird in Peru auf Hochebenen 13000“ hoch gepflanzt, wo faſt nichts anders mehr waͤchſt. Seitdem aber das Korn aus Europa eingefuͤhrt iſt, hat die Cultur abgenommen. Er hat ſie in England gezogen; die mit ſchwarzer Bohne wurde 12“ hoch; er nennt fie Cheno- podium altissimum. Nr. 199. März 1837. Turpin, Infuſorien in Kieſel. Der Halbopal von Bilin iſt eine Agglomeration von Kieſelpuncten und organi— ſchen Ueberbleibſeln, welche darinn ſtecken. Einige ſind bla— ſenartig und mit Koͤrnern angefuͤllt, Conkerva monilifor- mis sive Gaillonella; andere auch zerſtreut und rundlich aber kleiner, gehoͤren zu einer andern Gaillonella; andere fadenfoͤr⸗ mig wie Conferven; noch andere ſo haͤufig wie die erſten, ha— ben nichts Organiſches, ſondern dienten zur Beveſtigung des gallertartigen Gewebes der Spongillen. Sie haben durch ihre Trennung von den organiſchen Stoffen und der Kalkerde den Kieſelteig gebildet; ſehen aus wie unordentlich gelegte Nadeln, ½ Millim. lang, Yso dick. In dem Feuerſtein von Delitzſch finden ſich mehr. Er enthaͤlt 4 Gattungen, eine wie eine Mitra, oval mit 3 Spi⸗ gen, zweyklappig, hellbraun; iſt alſo das Ey eines Polypen wie alle folgenden. Ehrenberg nennt dieſen Körper Peridinium pyrophorum. Durchmeſſer ½ Millim. Andere ſind Blaͤschen mit 16 Stacheln und Widerhaken, wie eine kleine Euryale hin und wieder mit einem Loch, aus welchem das Junge geſchloffen iſt; Dicke /, Millim. Ch: renberg nennt es Xanthidium furcatum. Andere ſind zahlreicher und groͤßer, oval, dunkelbraun, zweyklappig mit 2 Huͤllen, wovon die aͤußere netzartig und ſta— chelig, die innere hat einen Seitenſporn wie manche Schwaͤm— me, noch andere ſind mehr rund mit einem großen Loch, ohne Sporn; der Deckel des Eyes iſt abgeſprungen. D'Orbigny, über einen dritten lebendigen Enerinus, Sippe Holopus, entdeckt von Rang an Martinique, noch les bendig, konnte ſich zuſammenziehen. Sitzt veſt, hat am Gipfel gegliederte gabelige, mit kleinen Zweigen an den Seiten beſetzte Arme. Unterſcheidet ſich von den andern durch einen nicht ge— cheilten Fuß, der zugleich kurz und hohl iſt und die Eingeweide enthaͤlt; bey den andern lang, kaum von einem engen Canal durchbohrt, oben weit und hier die Eingeweide enthaltend, um— geben von ſteinigen Stuͤcken. Der Mund iſt auch bey dem gegenwaͤrtigen oben zwiſchen den Armen und dient zugleich als After. 202. P. Servais, uͤber Scolopendra. De Geer hat zuerſt gezeigt, daß die Julen mit weniger 798 Ringen und Fuͤßen auf die Welt kommen. weniger Augen und Fuͤhlhornglieder. Die Scolopendern Lithobius et Geophilus haben auch weniger. Zwiſchen dem Afterring und dem vorletzten zeigen ſich die neuen Ringe und Fuͤße; auch haben ſie weniger Augen und Fuͤhlhornglieder. Blainville, uͤber Dinotherium giganteum, welches Kaup und Klipſtein in Paris gezeigt haben. Gehört in die Familie der Lamantine; die 5 Backenzaͤh⸗ ne mit (eckiger Krone und 2 Querleiſten find wie beym La— mantin; aber auch ſo bey Tapir, Lophiodon et Kanguruh. Dem Dinotherium fehlen aber die Luͤcken- und Eckzaͤhne; auch die Kopftheile ſtimmen uͤberein; die Gelenkkoͤpfe des Hinter— hauptsbeines liegen in der Laͤngsachſe des Kopfes, wie in den La— mantinen und den Walen; die Hinterhauptflaͤche breit, faſt ſenkrecht, die Wirbelgegend flach und breit wie bey Lamantin; die Augenhoͤhle klein und ſeitlich gegen die Schlaͤfen geoͤffnet; Foramen infraorbitale ſehr groß; der Unterkiefer beſonders wie beym Dugong. Der Gelenkkopf quer. Hatte wahrſcheinlich einen Ruͤſſel oder eine ungeheure Oberlippe. Tetracaulodon ſoll die Familie der Elephanten ſchließen, dann Dinotherium folgen, dann der Dugong. Es lebte wahrſcheinlich im Waſſer. Das dabey gefundene Nagelglied gehoͤrt ohne Zweifel einem Schuppenthier an. Dumeril tritt dieſer Meynung bey. Sie haben auch Nr. 203. E. Robert. Der Fundort des Dinotherium iſt Sand mit tertiaͤren Meer- und Suͤßwaſſerniederſchlaͤgen be— deckt, in der Naͤhe des Rheins, ſtimmt auch dafuͤr, daß es zu den Lamantinen gehöre: denn dieſe wandern 15 — 18 Stun: den in den Fluͤſſen herauf; das konnte alſo jenes auch im Rhein gethan haben. Turpin, über die organifierten Körper im Feuerſtein. Man bat feine Knollen für verfteinerte Alcyonien udgl. angeſe⸗ hen. Sie find aber Producte der Zerfegung von Pflanzen und Thieren, wobey ſich die Kieſelerde von der Kalkerde ſcheidet und die mikroſcopiſchen Thiere einhuͤllt. Sie entſtehen wahrſchein— lich wie der gallertartige Teig, den man Baregine nennt, und dieſe iſt ohne Zweifel die Quelle, woraus ſich die Kalkabſaͤtze und die Feuerſteinknollen bilden. ! Leveille, über das Hymenium der Pilze, Nr. 204. April 1837. auß betrachtet das Dinotherium als eine neben Hp- popotamus gehoͤrende Sippe; Straus ſtimmt Blainvilles Meynung bey. Doyere, über die weiblichen Geſchlechtstheile der Cicaden. 205. Beneden: Geſchlechtstheile von Helix aspersa. 206. Mandl: Thierchen im eigenthuͤmlichen Pflanzen⸗ faft (Latex). Er hat faſt bey allen milchigen Pflanzen In⸗ fuſorien gefunden; in der Wolfsmilch verſchiedene 1 — Yıoo Millim. biegſam und ſehr lebhaft; ein anderes lebhafteres Joo Millim. lang; ein drittes kugelfoͤrmig, dreht ſich unaufhoͤrlich. Auch in Aloeſaft. Unger hat ſchon ſolche Thierchen, die er für Vibrionen hält, in den Antheren von Sphagnum gefunden. Donne, über Zooſpermen. Die menſchlichen Zooſper⸗ 799 men leben ſehr gut in Blut, Milch, Scheidenſchleim und Bruſt⸗ ſchleim, Eiter der Chancre, der Blennorrhagie, ſelbſt wenn Vie brionen und Trichomanen darinn ſind; gehen aber gleich zu Grund in Speichel, Harn, zu ſaurem Scheidenſchleim, zu alca⸗ liniſchem Uterusſchleim. Die Zooſpermen ſind nothwendig zur Befruchtung. Die Animalcula spermatica andern ſich nicht im Harn. Nr. 207. Blainville's Bericht über Rangs Argo- nauta. Die Frau Power hat ein Junges aus dem Ey kom— men ſehen ohne Schale, welche es ſich aber gleich machte; Rang hat geſehen, wie das Thier ſeine Schale ausbeſſert; es hielt die Schale mitten in den breiten Armen. Das iſt ein Beweis gegen ſeine Meynung. Gehoͤrte die Schale dem Thier, ſo brauchte es ſie nicht zu halten. Die breiten Arme ſcheinen den hintern Anhaͤngſeln der Paguren zu entſprechen, womit ſie die Schale halten. Gray hat bemerkt, daß der Schalenwirbel, alſo der Ur— ſprung der Schale 4 L. dick iſt, und mithin viel dicker als das groͤßte Ey. Mithin kann ſie nicht zum Thier gehoͤren. Papen hat im Linden- und Fliederſaft keine Infuſorien gefunden, obſchon er Stickſtoff enthaͤlt, von dem man meynt, daß er von den Thierchen herkommen koͤnne. Wellſted, die ſogenannte Manna, welche am Fuß des Sinai aus Tamarix mannifera durch den Stich eines Coccus ſchwitzt, wie Ehrenberg entdeckt und die man fuͤr die Manna der heiligen Schrift haͤlt, wird von den Beduinen nach ſtarkem Regenwetter des Morgens fruͤh geſammelt, durch ein Tuch ge— ſeiht und in Schlaͤuchen aufbewahrt. Friſch hat ſie die Dicke, den Geſchmack und die Farbe des Honigs. In den guͤnſtigſten Jahren bekommt man hoͤchſtens 70 Ctr., oft aber in 7 Jahren gar nichts. Das meiſte wird von den Beduinen ſelbſt verzehrt, ein Theil nach Cairo geſchickt und wenig den Moͤnchen auf dem Berg Sinai gegeben, welche es an die ruſſiſchen Pilger verkaufen. Der Baum, welcher das Drachenblut von Socotra lie— fert, iſt einerley mit Dracena draco auf den canariſchen In ſeln. Zu Socotra trifft man ihn ſelten unter 800% haͤufig auf Granitgipfeln 4 — 5000“ hoch. Das Gummi ſchwitzt von ſelbſt oder aus Einſchnitten in dem Stamm heraus. Die beſte Jahrszeit iſt der Juny nach dem Aufhoͤren des ſuͤdweſtlichen Muſſons. Die Inſel Socotra iſt ſeit den aͤlteſten Zeiten wegen ih⸗ rer Aloe beruͤhmt, welche aber fo in Mißcredit gefallen iſt, daß man 1833 nur 2 Tonnen ausführte. Die Pflanze iſt häufig und wahrſcheinlich einerley mit Forſkals Aloe officinalis. 800 Sie gehört in die Abtheilung von Aloe vulgaris: Blätter kurz, roͤthlich braun, Blumen roth. Nr. 208. May 1837. S. Linari. Electricitaͤt des Zitterrochens. Er er— hielt Funken nur unter den Umſtaͤnden, wo ſich die Stroͤ⸗ me bilden, welche Faradey ſecundaͤre oder Inductionsſtroͤme ge⸗ nannt hat, d. h. wenn der Draht, wodurch Ruͤcken und Bauch in Verbindung kamen, dicht ſpiralfoͤrmig gerollt war. Der Draht war durch einen kleinen Queckſilberbecher unterbrochen. Wenn man das Thier zum Entladen reizte und zugleich das Queckſilber ruͤttelte, damit ein Drahtende oft bloß wurde, fo ſah man an den Trennungspuncten kleine, ziemlich leuchtende Funken. War aber der ſelbſt ſehr kurze Draht gerad, ſo gab es nie einen Funken. So im April. Im October war er gluͤcklicher und bekam oft Funken mit einem geraden ſehr kur⸗ zen Draht, wobey jedoch immer Queckſilber war, jetzt aber in zwey Armen einer Glasroͤhre mit Wachs verſchloſſen. Man muß die Queckſilberflaͤchen immer ruͤttln, um den Strom zu unterbrechen. Am beſten, wenn die Roͤhre luftleer iſt. Der Ruͤcken gibt poſitive, der Bauch negative Electricitaͤt; der Strom geht vom Ruͤcken zum Bauch. Mit einem Golddraht hat er Waſſer und ſalpeterſaures Silber zerſetzt. 210. Dutrochet, uͤber die Subſtanz der aͤgyptiſchen Mumien-Windeln. J. Thomſon und Bauer haben gefunden, daß dieſe Windeln nicht aus Baumwolle, ſondern aus Flachs beſtehen. Die Baumwollenfaſern find platt und gedreht, die Flachsfa— ſern rund. Dutrochet hat daſſelbe gefunden; außerdem im Flachs zweyerley Faſern, knotige wie Bambusſtoͤcke, Yoo Millimeter dick; ferner ganz glatte, nur / Millimeter dick. So iſt es auch mit den aͤgyptiſchen Windeln. Der Hanf beſteht auch aus ſolchen zweyerley Faſern, find aber dicker; die knotigen oo Millimeter. Alſo ſind die aͤgyptiſchen Mumien-Windeln kein Hanf. Die Aegyptier kannten mithin die Baumwolle nicht. Der Byſſus des Herodot bedeutet alſo wahrſcheinlich nichts anders als uͤberhaupt Spinnmaterial oder Werg und dort mithin von Flachs. Coſtay bemerkt auf den Gemaͤlden der Grotten von Elethyia in dem großen aͤgyptiſchen Werk, ſehe man ein Feld, wo die Arbeiter den Lein ausreißen. Dutrochet bemerkt, daß das aͤgyptiſche Garn umgekehrt gedreht iſt gegen das unſere. (Fortſetzung folgt.) Fringilla var. eisalpina D. yar. hispaniolensis montana eoelebs montifringilla nivalis D. carduelis linaria cannabina D. montium eitrinella D. k spinus . incerta serinus petronia D. 1 chloris coccothraustes yrıhula longicauda D. githaginea vulgaris Corythus erythrinus roseus D. enucleator Loxia taenioptera D. pityopsittacus eur virostra Sturnus vulgaris unicolor Nucifraga caryocatactes Coracias garrula Corvus corax var. leucophaeus corone 1 frugilegus cornix monedula pica cyaneus D. glandarius infaustus Pyrrhocorax alpinns D. graculus — : D. Teunuirostratae. Sitta europaea Neumayeri D. Certhia familiaris Tichodroma phoenicoptera D. Upupa epops. 5 E. Syudzetylae. Merops apiaster Alcedo ispida rudis. III. Scansores. Picus martius viridis canus major leuconotus medius minor tridaetylus D. foen. Yunx torquilla Cuculus canorns D. glandarius IV. Gallinde. Phasiänus colchicus A Tetrao urogallus medius tetrix D. mas. foem, ponasia Tetrao scotieus D. * lagopus — saliceti islandicus D. im tot. Som⸗ merkleid. Perdix francolinus cinereus D. saxalilis — rufus peirosus Coturnix dactylisonans Hemipodius tachydremus D. lunatus D. pterocles setarius D. arenarius Columba palumbus oenas livia turtur D. aegyptiaca D. V. Gralltae. A, Pressirostatae. Otis tarda tetrax D. mas im Hochzeitkleide moubara. Oedicnemus crepitans Charadrius auratus morinellus hiaticula minor cantianus ; spinosus Vanellus melanogaster eristatus gregarius D. Haematopus ostralegus D. Cursorius isabellinus B. Cultrirostratae. Grus virgo D. einerea leucogeranos D. Ardea cinerea “ purpurea 7 herodias egretta garzetia D. russala ralloides D. stellaris minuta D. nycticorax — Ciconia alba Maguari nigra Platalea leucorodia C. Longirostratae. Ibis falcinellus D. Numenius arcualus phaeopus tenuirosiris Scolopax rusticola gallinago muta (Brehmii) major gallinula grisea D. Limosa leucophaea melanura Totanus glottis fuscus ®, im Sommer. Totanus ealidris stagnatilis ochropus slareola hypoleucos macularis Bartramius Tringa cinerea maritima subarcuata variabilis platyrhyncha Temminkii p. minuta Calidris arenaria Larus glaucus marinus ichtyaetus D. Lestris eatharacies pomarinus parasitticus * Buflonii Procellaria glacialıs Leachii pelagica Pufſinus major Anglorum obscurus D. C. Lamellirostratae. Machetes pugnax D. im Winter. Mergus albellus Hemipalma semipalmata Lobipes hyperboreus Phalaropus platyrhynchus Strepsilas interpres Himantopus atropterus Recurvirostra avocetta D. Macrodactylae. Rallus aquaticus Crex pratensis Gallinula porzana Bailloni D. mas. pusillus chloropus Porphyrio hyacinthinus D. Fulica atra Glareola torquata D. Phoenicopterus antiquorum VI. Paimipedes. A. Totipalmatae, Pelecanus onocrotalus crispus 77 Carbo cormoranus + Desmaresti D. graculus pygmaeus Sula alba B. Longipennatae. Sterna leucopareja leucoptera nigra D. miuuta — arctica — hirundo — meridionalis D. velox anglica D. Dougalli cantiaca D. caspia Larus Sabini D. minutus melanocephalus leucophthalmus caniceps ridibundus D. capistratus Audouini D. eburneus tridactylus canus leucopterus argentatus fuseus — — — serrator merganser Anser cinereus segetum albifrons leucopsis torquatus hyperboreus D. aegyptiacus D. ruficollis D. Cygnus olor musicus Anas rutila tadorna boschas acuta strepera penelope clypeata discors querquedula erecca histrionica Stelleri D. glaeialis perspicillata D. elangula rufina ferina / fuligula D, mas. leucophthalma leucocephala marıla nigra fusca spectahilis mollissima D. Brachypterae. Podiceps cristatus subcristatus D. juv. cornutus D. alt auritus D. minor Colymbus glacialis arcticus septemtrionalis Uria troile var. leucopsis D. Erylle Brünnichii Mergulus alle Mormon fratercula Alea torda D. impennis D. Sommer G e . 729 Buquoy, Erhaltungsſtüͤtzen der verſchiedenen Regierungs— Formen. 738 Annalen des Wiener Muſeums II. 739 Geognoſtiſche Charte von Sachſen II. — Brehm, Bach- und Schafſtelzen. 741 Derſelbe, uͤber das Gemuͤthliche der Voͤgel. 747 Kraus, Corallinen der Suͤdſee. 3748 Schrebers Saͤugthiere. 86. — — Ruͤppells neue Wirbelthiere. 9 750 Puſch Polens Paläontologie. 751 Dahlboms Prodromus Hymenopterologiae. 752 Fiſchers Microlepidopterologie 8. — Sturms Fauna. 753 Sars, neue Thiere. 758 J. Tſchu di, ſchweizeriſche Echſen. A. Wagners americaniſche Thiere. 759 Fallens Diptera suecica. — H. Schlegels Amphibien. E 762 Verſammlung der Schweizer Naturforſcher in Neuenburg. 767 Auszüge aus der Zeitſchrift: L’Institut. — Robert, uͤber Spirula. Ueber Rerven der Meer-Igel, Rattel, Opistocotyle, Equus hemionus; Seps, Amphisbaena, Triton, Falculia, Orang, Helix varronis, Scolytus. Wanzen. 769 Peltier, Bau der Infuſorien, Rhizopoden 776. Girlitz. 770 Dumortier, Suͤßwaſſerpolypen. 777 Leon Dufour, Schmarozer-Inſecten (Ocyptera). Sowerby, Betragen der großöhrigen Fledermaus. 778 Ballot, Naturgeſchichte der Alpen, Cochlea sarmatica etc; Aphis laricis 780. 779 Wesmael, Kreislauf in Wanzenfuͤßen. 780 Herminier, über den Guacharo (Steatornis); Roulin deßgleichen 781 781 C. Beauvais, Eyer der Seidenwuͤrmer. 782 Audouin, Pilze in Seidenwuͤrmern; Montague deßgl. 784 783 Dujardin, verſteinerte Infuſorien. 781 Gras, Kraͤtzmilbe; Blainville, Chionis, — Donne, verſchiedene Eiterarten. 785 Cocteau, Reviſion der Familie Analis. 786 Bodichon, Schakal⸗Fuchs von Algier. — » — — — — Fr. Cuvier, über Gerbois et Gerbilles. — 787 Kratzer, Giftſchlaͤngen, Infuſorien in Eiter, Bau der Zähne, Zitterrochen, rothe Salzſuͤmpfe, Diatomeen in Tripel, Fila ria arvicola. — 791 Rhizopoden, Schmarotzer-Inſecten, Suͤßwaſſer⸗Polypen, Julus. Coceus cacti. — 794 Cocteau, Ueberfiht der Scincoiden. — 795 Rang, Thier der Argonauta 799; Encrinus 797. — 796 Turpin, Cristatella ; Infuſorienkieſel. 3 — 798 Dinotherium, Infuſorien; Manna, Zitterrochen, Mumien⸗ Windeln. 9 mn ef ch e nor Vogeltauſch des Oberſt Frey-Heroſe in Aarau. eren Für den Reaumurſchen Preis find bereits zwey Abhand⸗ lungen eingegangen. Damit niemand vergeblich arbeite, ſo ſollen fünf verdienſtliche Abhandlungen honorirt werden, zwey mit dem halben Preis, ſo wie er in der Iſis 1835 S. 479 u. 480 beſtimmt iſt. Reaumur hat uͤber 200 Schmetterlinge beſchrieben, wofür alſo der Preis wenigſtens 100 Kronen beträgt; ferner gegen 100 Mucken, 40 Säg- und Gallweſpen, 30 Schlupfweſpen, 24 Bienen und Weſpen, 22 Blattläufe, 14 Schildlaͤuſe, 12 Libellulen, 12 Käfer und 6 Cicaden. Macht zuſammen 2605 mithin kann das Honorar für die letztern wohl 130 fl. betragen. | Der letzte Termin der Einf®dung iſt der 1. September 1838, Das Manuſcript auf Poſtpapier. . Wegen vieler Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten in Verſendung wird kuͤnftig kein Frey-Exemplar 2 0 die Mita beiter geſchickt, ſondern nach getroffener Uebereinkunft der Druck⸗ bogen mit ſechs Reichsthalern Conv. Münze honoriert. + Encyclopädiſche Zeitſchritt, vorzuͤglich fuͤr Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von 225 Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet fi an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken fint. Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zurückgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. Leipzig, bey Brockhaus. Neuer Neerolog der Deutſchen. Enthaltend Lebensbeſchreibungen und Notizen derjenigen denk— wuͤrdigeren Deutſchen, welche in den Jahren 1823. bis 1834. verſtorben find. ir bis 12r Jahrgang, jeder Jahr— gang in zwey Theilen und mit Portraits. 8. Weimar. Voigt. Geheftet. 1824. bis 1836. Einzeln ſind die Preiſe für den erſten Jahrgang 3 Thaler oder 5 fl. 24 kr., fuͤr den zweyten 4 Thaler oder 7 fl. 12 kr., für den drit⸗ ten 5 Thaler oder 9 fl., für den Eten bis 12ten fuͤr je— den 4 Thaler oder 7 fl. 12 kr. um Nichtbeſitzern die Anſchaffung des Ganzen zu erleich- tern, ſollen, ſoweit der Vorrath reicht, die erſten 10 Jahrgaͤnge (20 Baͤnde), deren Preis eigentlich 40 Thaler iſt, auf 10 Tha⸗ ler pr. Cour. (17 fl. 30 kr.), wenn man fie complet nimmt, ab⸗ 1 9 werden, und ſind daſuͤr durch alle Buchhandlungen zu eziehen. Schluß: Betrachtung des Herausgebers. Könnten fie wieder heraufſteigen aus den Gräbern, die Erwachten! koͤnnten ſo viele Tauſende ſehen, wie durch den Nekrolog für ihr Andenken geforgt, wie ihnen darinn umvers gängliche Denkmäler geſetzt, wie fo viele unter ihnen treu aus ihrer Seele herausgeſchildert, ihre Thaten verewigt und ihnen der oft im Leben entzogene Ruhm erſt im Tode geworden, wie Viele erſt hier Gerechtigkeit gefunden haben und wie die Nach⸗ welt in den Stand geſetzt wird, über fie noch nach Sahrhunders ten nachzukommen, ohne welches ihre Hüllen in ſpurloſer Ver⸗ eſſenheit wieder zu Aſche wuͤrden: wahrlich Viele wuͤrden, wenn ie dann zum zweyten Male das Irdiſche verließen, große Le⸗ gat: zur Unterſtuͤtzuug und Erhaltung dieſes Inſtituts der Ue⸗ erlieferung beſtimmen, fuͤr welches die Lebenden gar nichts thun, welches ſie zu ihrer eigenen Schmach, — opferte ſich nicht — = rn K. ein einzelner Privatmann dafür auf — untergehen laſſen wuͤr⸗ den, ihre Todten nicht ehrend und den Werth ihrer dereinſtigen eignen Gedaͤchtnißſtiftung verlaͤugnend. — Oder glaubt Ihr, daß die Reihe niemals an Euch kommen wird? — Regiſter zu den zehn erſten Jahrgaͤngen des neuen Nekrologs der Deutſchen, nach alphabetiſcher Reihenfolge, 1) der Namen, 2) der nach Provinzen geordneten Wohnorte der Verſtorbenen, und 3) nach Stand, Amt und Wuͤr⸗ den derſelben. 8. 835. (Unter der Preſſe und erſcheint im Juny.) Dieſes Negiſter weiſet nach der hier bezeichneten dreyfa⸗ chen Reihenfolge die Namen von 10364 ſeit 1823. verſtorbenen Deutſchen nach und fuͤhrt in dieſen 3 verſchiedenen Beziehungen zu den intereſſanteſten Ueberſichten, Vergleichungen, Reſulta⸗ ten und Summarien uͤber das erſte Decennium dieſes Nekrologs, deſſen großer Reichthum hierdurch ganz ſichtbar wird und dem Literaturhiſtoriker, Geſchichtsforſcher und Freund der Perſonen⸗ geſchichte die bequemſten Ueberſichten vor Augen legt. Söchſt wichtige Anzeige für das mathematiſche Publicum. Es wäre für die Wiſſenſchaft ſehr foͤrderlich, wenn mein Beweis uͤber die Paralleltheorie einer ſcharfen Unterſu⸗ chung Ae wuͤrde. Es find zwar von anerkannt beruͤhm⸗ ten Mathematikern Urtheile darüber erſchienen; allein ſie waren das nicht, was fie hätten ſeyn ſollen, indem man an gedachter Keine Manifeſtation * am Naturganzen, auch nicht die Aeußerung des (ſogenannten) Geiſtes im Menſchen, uͤberſchreitet die Graͤnzen der Endlichkeit. Vom Grafen Georg von Buquoy. Da die ſogenannt pſychiſchen (bloß hypothetiſch baſirter Aus— druck) Manifeſtationen: Selbſtbewußtſeyn, Vorſtellen, Denken, Fuͤhlen, Wollen uſw., der Erfahrung nach, ſtets von einem materiellen Standpuncte (Menſchenorganismus, insbeſondere Hirn, Ruͤckenmark, Nerven) ausgehen; ſo iſt es wohl am vernünftigfien, jene Manifeſtationen als materielle Aeuße⸗ rungen zu betrachten, nicht aber als Aeußerungen eines fin girten, zum Materiellen ſich heterogen verhalten ſollenden, Geiſtigen, von einem Pſychiſchen, als Aeußerungen einer Seele, uſw., von deren objectiver Giltigkeit ja Niemand directe Kunde je erhielt“. Unſere Behauptung erfcheint um fo richtiger, je mehr es andrerſeits einleuchtend wird, daß ja all unſer Selbſtbewußtſeyn (Vorſtellen, Denken, Fühlen, Wollen ufw.) den Character der Börperlichkeit nie ver: läugnet, indem ja jener Manifeſtation die Form von end- licher Zeit — und endlichem Raume — imperativ zu— kommt. Es iſt wahrlich nur der phantaſtiſche Ausdruck eines ſich ſelber einlullenden Duͤnkels, zu behaupten, der Menſch faſſe, oder wohl gar, ſchaffe aus ſich heraus das Unendliche. Dergleichen Uebertreibung mag allenfalls * Die Manifeftationen des Naturwaltens laſſen ſich unter fol⸗ gende Ueberficht bringen: Cithobiotismus, Phytobiotismus, Zoobiotismus, Anthropobiotismus, Polibiotismus. * Dem Gedankenſinne Seele eine Perſoͤnlichkeit zuerkennen, dieß heißt nicht, eine unmittelbare Wahrnehmung, auch nicht, einen a priori unläugbaren Satz, ſondern das Reſultat eines Schluſſes ausſprechen, welcher letztere allemal nur von Sy⸗ potheſen ausgehen kann. Es gibt fuͤr die objeetive Giltig⸗ keit der Seele nur ein vielleicht. Iſis 1837. Heft 11. dem Dichter hingehen. Der Menſch vermag zu faſſen ſtets nur ein Großes, ein noch Groͤßeres, ein noch Groͤßeres uſw., aber nimmehr das Unendliche; dieß bleibt ſtets fuͤr ihn ein Wort ohne alle Bedeutung“. 0 Des Menſchen geſammte phyſiſche ſowohl als pſychiſche (letztere vielleicht bloß eine eigends modificirt phyſiſche) Action und Reaction geht nur innerhalb beſtimmter Graͤnzen vor fi, verliert ſich nirgends ins Unendliche, wie dieß allent⸗ halben an den Manifeftationen des Naturganzen Statt findet; nehmlich am Lithobiotismus, Phyto-, Zoo-, Anz thropo- und Polibiotismus. Hielten wir uns uͤberhaupt mehr an die unbefangen aufgefaßte Erſcheinung als an Lieblingsideen; ſo wuͤrden wir von der Heterogenitaͤt, die an unſerm Organismus zwiſchen Leib und Seele (die Seele eine bloße Fiction) beſtehen ſoll, K* Die Richtigkeit dieſer Behauptung zeigt ſich vorzüglich beim Studium der hoͤhern Mathematik. Wenn es z. B. heißt, die Hyperbel berühre ihre Aſſymptote erſt in der unendlichen Entfernung, ſo iſt dieß bloß ein aus den Formeln der Al⸗ gebra folgender Satz, an ſich eine bloß techniſche Ausdrucks⸗ weiſe in der von den Mathematikern angenommenen Sprache, die weiter nichts ſagt, als daß die Hyperbel ſich der Aſſymptote unaufhörlich nähere, und fie dennoch nie berühre, denke man ſich den Abſtand vom Centro auch noch ſo groß. Auch ward der Differenzialkalkul erſt von dem Augenblicke an eine klare Doktrin, als man den nichtsſagenden Begriff des Unendlichen daraus verbannte, wie dieß zuerſt Carnot und De la Grange thaten, 51 803 nicht fo phantaſtiſches Zeug vorbringen. Ich betrachte den Ges genſtand, mich unbefangen an die Erſcheinung haltend, folgendermaßen: Das Rörperliche in der Natur — ſtellt ſich mir unter ſehr manchfachen Zuſtaͤnden dar, u. z. als Undurchdring⸗ liches, Geſtaltbegabtes, Schweres, Veſtes, Fluͤſſiges, in Diſtanz Schallendes, Waͤrmendes, Kaͤltendes, Leuchtendes, elektriſch und magnetiſch Wirkendes, ferner als Aſſimilirendes, Ausſchei— dendes, als Gattungsreproductives (Generatio æꝗnivoca, Zeus gung durch Theilung, hermaphroditiſch durch Paarung), ferner als finnlich Percipirendes, Wollendes, hiernach Bewegung Ueben— des, als Vorſtellendes, Denkendes, Fuͤhlendes, Dichtendes uſw. Reine dieſer Manifeſtationen erſchien noch je irgend Einem unter uns, als von einem Auslaufpuncte herſtroͤmend, der unkörperlicher Natur wäre; fo z. B. ward mir nie ein Ges danke, der nicht aus mir, einem körperlich Organiſirten, oder aus einem andern Menſchen, gleichfalls einem kör— perlich Organiſirten, gekommen waͤre. Unbefangen der Erſcheinung gemaͤß ſprechend, muß ich alſo ſagen: Alles Vorſtellen, Denken, Fuͤhlen, Dichten uſw. geht von irgend einem koͤrperlichen (namentlich vom Sirn, Rücken: mark und von den Nerven) aus. Freilich waͤre es moͤglich, aber auch nur möglich *, daß, bei Vorſtellen, Denken, Fühlen, Dichten uſw., das Koͤrperliche (z. B. der Nerv) durch etwas nicht Koͤrperliches, durch ein ſogenannt Geiſtiges (eine Fiction) angefacht werde; warum aber ſolch ein Gedankending (wie ein Geiſt) als epiſtirend annehmen, da deſſen unbedingt ſich behauptende deſſen an und fuͤr ſich beſtehende Objectivrealitaͤt — ſich keinem unter uns je Kund that. Die Annahme eines Geiſtes — einer Seele — am menſchlichen Organismus be— zieht ſich ſtets nur auf einen hypothetiſch durch unſern Wunſch unterſtuͤtzten Schluß; jene Annahme iſt vor dem Richterſtuhle bloß abwaͤgender Vernunft — unnuͤtz, und hiernach die klare Anſchauung truͤbend. Die weſentlichen Aeußerungen alles Materiellen ſind: Raumerfüllung, Undurchdringlichkeit, Geſtalt, Traͤg— heit, Schwere, beſtimmte Temperatur, beſtimmte Licht— oder Farb-Manifeſtationen. Was die galvaniſchen, elektriſchen, magnetiſchen, organiſchen, pſychiſchen Manifeſtationen betrifft, ſo entſprechen dieſe nicht allem — Materiellen, ſondern nur dem Materiellen in gewiſſen Zu— ſtaͤnden *. Zu eben erwähnten nicht weſentlichen Aeußerun— gen des Materiellen, die nicht nothwendig mit dem Stoffe ver— bunden ſind, ſondern nur unter gewiſſen Zuſtaͤnden des Stoffes, nur bey gewiſſem Afficirtſeyn des Stoffes, an demſelben Statt finden, gehoͤren ferner noch folgende Aeußerungen, von de— nen übrigens noch zu bemerken kommt, daß fie mit ober waͤhnten weſentlichen Aeußerungen des Stoffes eben fo wenig im Widerſpruch ſtehen, als der Galvanis⸗ * Das hier nur als möglich Geſetzte mögen immerhin als wirklich — Jene annehmen, die in ihrem Philoſophiren Be— friedigung ſuchen, nicht bloß für die kalte Vernunft, ſon⸗ dern auch fuͤr den religiös myſtiſchen Sinn. ** Hier fällt nun Niemanden ein zu fagen: Das galvaniſch reagirende Plattenpaar beſitze eine Galvanismus⸗Seele, welche vom Stoffe, nehmlich am Plattenpaar, weicht, ſo wie jene galvaniſche Reaction am Stoffe thätig zu ſeyn aufhört uſw. 804 mus, Electricismus, Magnetismus uſw. Zu ſolchen noch anzufuͤhrenden unweſentlichen Stoff- Aenßerungen ges hoͤrt auch das Selbſtbewußtſeyn (Denken, Fuͤhlen, Wollen) uſw. Warum daher ſich ſtraͤuben, dieſe letzte Aeußerung, die ja doch ſtets nur aus einem materiellen Standpuncte hervortritt, z. B. aus Nerven, unmittelbar dem Materiellen zuzuſchreiben, da wir ja die magnetiſchen Aeußerungen unmittelbar dem Ukateriellen zuſchreiben, obs gleich nicht alles Materielle magnetiſch reagirt““. Wollte man einwenden, Selbſtbewußtſeyn (Denken, Fuͤhlen, Wollen) uſw. ſey mit den Manifeſtationen des Materiellen, als z. B. Undringlichkeit, Geſtalt, Schwere uſw. ſo heterogen, daß die erſtere Art von Manifeſtation einem ans dern Ens zuzuſchreiben ſey, als dem Materiellen, welches Ens — Seele genannt werden möge; fo wäre auf ſolche Eins wendung zu erwiedern: Waͤre die Heterogenität oben angefuͤhrter zweierlei Manifeſtatiousclaſſen wirklich fo groß, um einerlei Ens nicht zugeſchrieben wer— den zu konnen, fo müßten die Entia: Materielles und Seele — unter ſich auch heterogener Natur ſeyn, — und das zwar — in ſo hohem Grade, daß unter ſehr Heterogenen, wie Materielles und Seele dann nothwendig waͤren, gar keine Wechſelwirkung angenommen werden könnte. Sieraus wuͤrde aber ein wenigſtens hoher Grad von Vapportloſigkeit, zwiſchen dem ſogenannt Phyſiſchen und dem ſoge— nannt Pſychiſchen — am Menſchen, folgen; ein der Erſcheinung nicht entſprechendes Reſultat, ja das ſogar aller Erfahrung Hohn ſpraͤche, wie dem Phys ſiologen und Pſychologen Cuneigentlich hypothetiſch baſirte Bes nennung) ſattſam bekannt iſt. a Die Poeſie als wahrhaft freie Kunſt in Theorie und Exempeln dargeſtellt von J. J. Wagner. Der Janus bifrons der Alten in feiner Myſterienbedeutung genommen, druͤckt den Zeitabſchnitt aus, der an ſeiner Graͤnze zuruͤckſchauend und vorwärts ſchauend zugleich ein altes und ein junges Geſicht hat. Wie aber das Bild nun einmal Symbol iſt, ſo mag es ſich gefallen laſſen, auch auf alles gedeutet zu werden, was zwey entgegengeſetzte Richtungen in Einem Puncte vermittelt, und wir tragen gar kein Vedenken zu ſagen, daß der Januskopf die Menſchheit bezeichne, deren Geiſt die Welt poetiſch jugendlich und philoſophiſch graubaͤrtig aufzufaſſen beſtimmt ſey, und es ergoͤzt uns nicht wenig, zu wiſſen, daß dieſer Kopf von jeher bey ſeinen zwey Geſichtern doch nur ein einziger Kopf war. Wir ahnen hierinn das Geheimniß, daß die doppelte Art die Welt zu ſchauen dem Einen Menſchengeiſte eigen ſeyn ſollte, und wenn wir glauben duͤrfen, was die Philoſophen behaupten *** So gut man fagen kann, der Magnetismus ſey ein beſtimm⸗ ter Zuſtand des Materiellen (z. B. des magnetiſirten Eifens)3 ebenſo kann man ſagen, das Selbſtbewußtſeyn ſey ein be⸗ ſtimmter Zuſtand des Materiellen (z. B. der zu Hirn ge⸗ formten Materie). 805 und die Gemuͤther wuͤnſchen, daß nehmlich dieſer Geift frey ſey; ſo moͤchten wir gar noch dem Gedanken Raum geben, daß es bem Januskopfe frey ſtehe, nach jenen entgegengeſetzten Rich— tungen hin zwey ſo entgegengeſetzte Geſichter zu machen. Schaut er in das fröhliche Leben der bunten Erſcheinungswelt, fo wer: den ihm wohl die Runzeln vergehen, die auf ſeiner Stirn ſich ſammelten, als er nachſann — was die Welt im Innerſten zufammenhält, und am Ende moͤchte es ihn wohl noch geluͤſten, zu dem In— neren, das er erſchaut, auch das entſprechende Aeußere, und zu dem Aeußern, das er erblickt, auch das geheime Innere finden und auf dieſe Art dem Weltgeiſte gleich Aeußeres und Inneres zu wahrer Lebendigkeit verbinden zu koͤnnen. Solche Einheit der beiden Geſichter in der Freyheit des Januskopfes ſcheint fo natuͤrlich, daß die welthiſtoriſche Wahr— heit, welche die Trennung beider Geſichter behauptet, wirklich frappieren muß, zumal wenn ſelbſt die Gegenwart noch die Wahr⸗ heit jener Behauptung zu beſtaͤtigen ſcheint. Man muß ſich erſt foͤrmlich erinnern, daß dem Januskopfe der Menſchheit durch die Geſchichte ſelber die Aufgabe geſetzt ſey, beide Geſichter zu gewinnen, und mit beiden dann vollkommener Weltſchauſpieler zu werden; denn wie das Kind durch die Geburt in das objec— tive Leben geworfen an dieſem feine Subjectivitaͤt ſinnlich zu entwickeln anfange; ſo ſey auch die Menſchheit in fruͤherer Zeit ſinnlich dem ſinnlichen Leben gegenuͤber geſtanden, es freundlich anlaͤchelnd. Da aber die Menſchheit gleich der Welt ſelbſt hinter ihrem Angeſichte ein tiefes Inneres verbarg, ſo habe dieſes vor— erſt und noch lange keinen andern Ausdruck ſeiner ſelbſt im Worte gewußt als die Welt auch, und ſo ſey eben alles alte Wort im Weſen poetiſch, d. h.: Mythus, und das junge Ge— ſicht des Januskopfes ſey um viele Jahrtauſende aͤlter als das alte. Man kann auch verſichert ſeyn, daß das junge Geſicht anfangs ein wahres Kindergeſicht geweſen ſey, und erſt allmaͤhlich zu einem Juͤnglingsgeſichte geworden; tiefe Mythenforſcher wie Kanne wiſſen davon zu ſagen, und fruͤher hat ſchon der in alter Literatur einzige Herder das Factum ſelbſt veſtgeſtellt. In ſeinem Geiſte der ebraͤiſchen Porſie hatte dieſer Mann zuerſt den Geiſt des bibliſchen Orients fuͤr uns aufgeſchloſſen, und in feinen älteften Urkunden des Menſchengeſchlechts dieſen Orient auf die Urzeit der Menſchheit überhaupt ſinnvoll zuruͤckgefuͤhrt. In ſeinen Ideen zu einer Philoſophie der Geſchichte der Menſch— heit hatte er es ſogar gewagt und vermocht, in großartigem Grundriſſe und Aufriſſe eine Kathedrale der Weltgeſchichte hin— zuſtellen, deren erſchoͤpfende Wuͤrdigung erſt ſpaͤteren Zeiten noch aufbehalten iſt. Wenn nun das junge Geſicht des Januskopfes dem poe⸗ tiſchen Schauen der jugendlichen Menſchheit gehoͤrt, ſo konnte dieſes Schauen, in ſeinem Innern allerdings wie die Welt ſelbſt Weltideen bewahrend, dieſe doch nicht in der Form beſitzen, wie eine in der Anſchauung der objectiven Welt durchgearbeitete In⸗ telligenz ſpaͤterer Jahrtauſende ſie wohl beſitzen mochte; da ja die jugendliche Menſchheit früherer Zeiten in der objectiven An⸗ ſchauung ſich erſt veſtſtellen und an ihrer Rieſengroͤße zeitrechnend und raummeſſend ſich emporarbeiten mußte. Das Ideenleben der jugendlichen Menſchheit mußte unter ganz fubjectivem Cha⸗ racter traumaͤhnlich und unfrey ſeyn; erſteres weil das Beſchauen der objectiven Welt noch lange nicht zu einem Begreifen derſel⸗ Zeit noch und von Kaiſern Affectation getrieben wurde. 806 ben gelangen konnte, und alſo Subjectives mit Objectivem ſich in unſicherer Graͤnze vermiſcht, letzteres weil die Aufregung Überall von dem Anſtoße der objectiven Welt ausgieng und die Intelli⸗ genz weit entfernt war, die Geſetzmaͤßigkeit ihres eignen Lebens zu kennen. Wie die Menſchheit aus dieſem dem Somnambu⸗ lismus ſo verwandten Traumſchauen mit ſeinen Ideen allmaͤhlich zum klaren Wachen in ſcharfer Unterſcheidung des Subjectiven und des Objectiven ſich durchgearbeitet, wobey das objective Schauen oſich zu gefliſſentlicher empiriſcher Beobachtung erheben, und die Idee ſich zu kalter Reflexion daruͤber herablaſſen mußte, wie demnach die Griechen das erſte wachende Volk geweſen, welchem der Philoſophenbart wuchs; dieß alles habe ich in meiner Schrift: „Religion, Wiſſenſchaft, Kunſt und Staat in ihren gegenſeitigen Verhaͤltniſſen betrachtet c. Erlangen, 1819. 8.“ welthiſtoriſch klar vor Augen gelegt. Eben aus dieſer welt— hiſtoriſchen Stellung der Griechen geht auch hervor, daß bey ihnen die Poeſie, welche durch den ganzen Orient hindurch in dem Objectiven nur das Symbol der Idee geſehen hatte, als homeriſche Poeſie dieſes Objective ſelbſtſtaͤndig hinſtellen konnte, wobey ihm zu ſeiner Rechtfertigung nichts uͤbrig blieb als — die Schönheit, Der Orient durfte das Schöne vernachlaͤſſigen. Durch die Griechen alſo hatte der Januskopf ſein zweites baͤrtiges Geſicht bekommen, und der Bart war beſtimmt Phi⸗ lofophenbart, mit welchem, wie die Gelehrten wiſſen, in ſpaͤter Die Griechen, deren Bildhauer Polyklet die Maͤnnergeſtalt bereits zum Canon ihrer Verhaͤltniſſe zu bringen wußte, hatten in ihrer Homeridenſchule die Poeſie nicht nur zur vollſten Objectivitaͤt, ſondern auch zur raffinirteſten Manier in Wortausdruck und Versbau zu bringen gewußt“, fo daß hernach unſer Voß die ſtereotyppen Formen nur vollends in Holz zu ſchneiden brauchte; der wahre und eigentlich einzig repraͤſentirende Philoſoph der Griechen, Ariſtoteles hatte nicht nur in der Wiſſenſchaft die objective Anſchauung zur beſonnenſten empiriſchen Beobachtung zu machen und die Reflexion uͤber dieſelbe auf die gezaͤhlten und abgemeſſenen Formen der Logik zu bringen gewußt; — er ſchrieb auch eine Poetik, und wenn bey den Homeriden die Poeſie noch eine Unſchuld gehabt haͤtte, ſo waͤre ſie dieſer jetzt durch den Lehrer des macedoniſchen Eroberers mit theoretiſcher Gewalt beraubt worden. Sind nun aber die Griechen in der Weltgeſchichte der Menſchheits-Juͤngling, dem der Bart gewachſen, ſo iſt be— kanntlich uͤber dieſes Volk und die ihm nachlallenden Roͤmer der Sturm der Weltgeſchichte gefahren, der alles Heidenthum vertilgend mit dem Chriſtenthume neuen Geiſt und neue Zeit in die Menſchheit brachte, und das Chriſtenthum war vom Orient ausgegangen. Abendlaͤndiſche Barbaren von ſeiner re⸗ ligiöfen Begeiſterung ergriffen gaben ihm ihre innerſte Intelligenz zur Entwickelung hin, und fo begann für fie wieder eine jugend- liche Zeit, in welcher ihnen die Anſchauung der objectiven Welt * Nachdem die Frage, ob die homeriſchen Werke von Einem Verfaſſer herrührten oder das Werk einer Schule wären, durch Wolfs Bemuͤhungen zur Beantwortung gereift iſt; fo wäre jetzt eine intereſſante unterſuchung über Manier und Abſicht⸗ lichkeit dieſer Schule eröffnet. Ein liegen gebliebenes fruͤhe⸗ res Werk von mir uͤber Homer und Heſiod wollte dazu die Bahn brechen. W. 807 poetiſch aufgieng, jedoch von der Himmelsglorie des Chriſten⸗ thums durchſtrahlt. Aber die Producte griechiſcher Beſinnung und Beſonnenheit, zum Theil in roͤmiſcher Paraphraſe, waren in die neue Zeit mit hinuͤber gegangen, und lagen fuͤr den leſe— kundigen obwohl profan, doch als Muſter aller Darſtellung (Claſſiker) tief verehrt neben dem alten und neuen Teſtamente da, und ſchlichen ſich endlich auch mit ihrem Innhalt in die Intelligenz des Mittelalters ein, ſo daß der ſchoͤn gelebte und beſungene Traum der Romantik allmählich einem erſt grundges lehrten, dann raiſonnirenden Erwachen Platz machte, bey wel— chem das jugendliche Geſicht des Janus abermals verſchwand. Der Philoſophenbart kam wieder neu zu Ehren, und weil das Reſultat der griechiſchen Philoſophie in Skepſis und Dialektik blos negativ geweſen, ſo verſuchte nun die neue Zeit, nachdem ſie lange genug unbefriedigt den Griechen nachgegangen, ihr Gluͤck auf eignen Wegen der Philoſophie; indeß allmaͤhlich das national geweſene poetiſche Schauen der objectiven Welt ſich aus der Maſſe verlor und nur wenige noch mit der Anlage geboren wurden, die Weltideen hinter ihrer ſinnlichen Erſcheinung zu ahnen und auszuſprechen. Dieſe mit ihrer unfreien Anlage hießen Dichtergenies, und waren in ihren Producten bewundert. Uns Deutſchen war bey dieſem allgemeinen Gange der Cultur ein vorzuͤglich ſchoͤnes Loos gefallen. In unſeren latei— niſchen Schulen und Gymnaſien wurde das objective (griechiſch— roͤmiſche) Prinzip mit faſt uͤbertriebener Sorgfalt und nachthei— liger Hintanſetzung der Geiſtesbildung durch reale Kenntniffe ge: pflegt, indeß das Chriſtenthum auf die Bibel geſtuͤtzt das ſub— jective (orientaliſche) Princip nicht untergehen ließ. So kam es, daß in der Intelligenz des Deutſchen ſich ein Gleichgewicht der Strebungen erzeugte, das vollends zur klar herrſchenden Indifferenz ausſchlug, als es dem objectiven Principe gelungen war, in der deutſchen Philoſophie als Naturphiloſophie entſchie— den durchzubrechen. Dadurch war denn auch fuͤr den Deutſchen die objective Anſchauung wieder mit der Idee vermaͤhlt, und die Empirie durch ideale Deutung hochgeadelt; und was der Dichter bisher nur blind zu Stande bringen konnte, der Sinnenan— ſchauung die Idee als Folie zu unterlegen, das konnte jetzt auch die Philoſophie verſuchen, denn des Dichtens eigenes, ihm ſelbſt verborgenes, Geheimniß war verrathen. Die Philoſophie hatte dann nur noch den einen aber großen Schritt zu thun, nehmlich den Organismus aller auch noch ſo verſchiedenartig ſcheinenden Erkenntniß und das Leiterwerk ihrer Stufen klar und erſchoͤpfend hinzuſtellen, ſo war dem Januskopfe die Moͤglichkeit verſchafft, ſich nach Belieben in ſein junges oder altes Geſicht zu werfen, d. h. die Welt poetiſch oder philoſophiſch anzuſchauen. Kein Menſchenkind wird wohl nicht anerkennen, daß Philoſophie und Poeſie einen und denſelben Gegenſtand betrach— ten, die Welt nehmlich und das Menſchenleben, daß alſo auch die Ideen beider dieſelben ſeyn muͤſſen, nur in Art des Auf— faſſens und des Darſtellens ganz verſchieden, ſo daß, wenn die Poeſie etpas ausgeſprochen hat, Gretchen entgegnen wird: fo ungefähr ſagt das der Pfarrer auch, nur mit ein bischen andern Worten. Wenn nehwlich der Philoſoph die aus der ſinnlichen An— ſchauung, auf welcher alle Erkenntniß beginnen muß, heraus— gehobene in Einzelheit begriffene Vorſtellung erſt beobachtend auseinanderlegt, dann zur Allgemeinheit eines ein Heer von 808 Vorſtellungen umfaſſenden Begriffes ſteigert (abſtrahirt), und wenn es ihm endlich gelingt, ſolchen Begriff, z. B. den der Zeit, als eine Form aufzuzeigen, in welcher das univerſale Leben uͤberall in die Erſcheinung eintritt; ſo hat er die Minute oder Stunde, in welcher er ſolches gedacht, dadurch zur Welt— form oder zur Idee erhoben. Der Dichter aber geht nicht auf dieſe Weiſe zergliedernd, abſtrahirend, ſteigernd zu Werke, fon: dern ihm ſpringt Minerva gleich ganz fertig aus dem Gehirn, indem er etwa ſo ſagt: — — — das Leben fingert von ſelbſt ſich ſeinen Tact und lang gehaltnen Schlägen ſind kurze ſchon bereit zu folgen. — Man ſieht hier die Idee der Zeit durch die Vorſtellung eines mit den Fingern geſchlagenen Tactes klar durchſcheinen, und der Dichter laͤßt zwiſchen der Idee und der Vorſtellung keine Mittelglieder zu, indeß der Philoſoph ſeine Gruͤndlichkeit gerade durch beſtimmte und vollzaͤhlige Angabe der Mittelglieder bewaͤh— ren muͤßte. Daher kann man ſagen, daß die Poeſie die beiden Pole der Erkenntniß — Vorſtellung und Idee — unvermittelt und durch die Naturanlage des Genies mit einander verwachſen hinſtelle, indeß die Philoſophie mit aller Anſtrengung bemuͤht ſey, das, was jene beiden Pole fuͤr einen gegebenen Fall ver— mittelt, ſorgfaͤltig nachzuweiſen. Wenn nun aber das poetiſche Schauen von dem Philoſophiſchen wie das Weib vom Manne bloß durch jene Vermittlung oder Nichtvermittlung differirt; ſo folgt, daß eine Philoſophie, welche durch Einſicht in den Orga— nismus der Erkenntniß der Vermittlung vollkommen Meiſter geworden, die Mittelglieder (das Geruͤſte) nur hinwegzunehmen brauche, um ſich ſelbſt poetiſch auszuſprechen, daß alſo fuͤr eine ſolche Philoſophie die Poeſie in der That eine freie Kunſt ſeyn muͤſſe. Denn iſt jenes Geruͤſte abgebrochen, ſo fallen die Pole Idee und Vorſtellung ſo zuſammen, als waͤren ſie nie getrennt geweſen. Man kann alſo und man ſoll ſogar, ohne poetiſches Ge— nie zu ſeyn, Poeſie zu Stande bringen, denn die Herrſchaft des Janus uͤber ſeine zwey Geſichter iſt nichts anders als die Freiheit des Menſchengeiſtes uͤber ſein eignes Schauen, und es liegt die wahre Gottaͤhnlichkeit darinn, eben ſowohl das Univer— ſelle individualiſiren als das Individuelle univerſaliſiren zu koͤn— nen; und wenn die Weltgeſchichte ein Volk und eine Zeit dahin gebracht hat, ſich beiderlei Schauens zu bemaͤchtigen, ſo iſt dieß eine beneidenswerthe Hoͤhe der Cultur. Hier iſt denn aber vor allem noͤthig, ſich in der ſinnlichen Anſchauung recht veſt zu ſtellen, und zu lernen, alles Sinnliche in feiner gediegenen Bee graͤnztheit und deren am meiſten bezeichnenden Erſcheinung, z. B. die ſchwellende Traube, des Obſtes erquickende Saͤfte, des Gartens reinliche Pfade und dergl., aufzufaſſen, wie die Muſe zu Hans Sachs ſagt: „daß du ſollſt haben klare Sinnen“ und man muß zu dieſem Zwecke ſich an ein beobachtendes Ver⸗ weilen auf der ſinnlichen Anſchauung gewoͤhnen, ſo daß man ihr Detail gehoͤrig wuͤrdige, und auf der andern Seite muß man ſich zugleich zuͤgeln, nichts in die ſinnliche Anſchauung hinein zu tragen, was uns nur die Cultur angehaͤngt hat, wie etwa die Ruͤckſichten des Nuͤtzlichen, Zweckmaͤßigen und dergl., oder gar gelehrte Vorurtheile und Schulweisheit. Es gilt hier von allen Wiſſensqualen entladen in Gottes Thau geſund ſich baden, 809 und die Cultur hat uns von fo vielen Seiten verpfuſcht und krank gemacht, daß die Sirene im Namen der ganzen phyſiſchen Natur mit Recht zu uns ſingt: o wuͤßteſt du, wie's Fiſchlein iſt fo wohlig auf dem Grund; du ſtiegſt herunter, wie du biſt, und wuͤrdeſt erſt geſund! Dieſes ſcharf und gediegen aufgefaßte Sinnliche ſowohl in ſeiner Ruhe als Bewegung macht das Objective der poetiſchen Kunſt aus und gibt auch den homerifchen Dingen und Geſtalten ihre Friſche und Lebendigkeit, darf aber nur nicht von der Idee verlaſſen ſeyn, indem es ſonſt in plumpe Gemeinheit oder trocken ſchildernde Beſchreibung ausartet, welches letztere namentlich bey den von Goethe ſo geiſtreich perſiflrten Muſen und Grazien in der Alt-Mark der Fall iſt. Voll aͤcht poetiſcher Objectivitaͤt iſt dagegen die Stelle in Goethe's Fauſt: So ein verliebter Thor verpufft Euch Sonne, Mond und alle Sterne Zum Zeitvertreib dem Liebchen in die Luft. und in den dramatiſchen Werken des Freyherrn von Zedlitz, die erſt 1834 erſchienen ſind, habe ich mit Verwunderung Stel— len von gediegener Objectivitaͤt gefunden, wie fie bey neuern Dichtern ſehr ſelten ſind. Raͤuber, die dem kranken aus ſeinem Gefaͤngniſſe endlich befreiten Taſſo auf ſeiner Reiſe nach der Heimath auflauern, fuͤhren folgendes Geſpraͤch: Sciarr a. (Raͤuberhauptmann.) Den ganzen Tag gefiſcht und nichts gefangen! Iſt doch die Straße durchs Gebirg ſo leer Als eines Spielmanns CTaſche. r Erſter Räuber. Unſre Kunſt Naͤhrt ihren Mann nicht mehr. 'S iſt beſſer faſt Zu betteln Mittags an den Kloſterpforten Als Cavaliere ſeyn des Walds wie wir. Sciarra. Ey, welch ein gierig unverſchaͤmter Kerl, Ein nimmerſatter Haifiſch biſt du doch, Der ſtets den Rachen aufreißt zum Verſchlingen, Und doch nie voll wird und ſtets mehr verlangt. Sind wir gemachte Leute nicht? was fehlt uns? Wir haben Wein und bauen keine Reben, Wir haben Brot und brauchen nicht zu ackern, Wir haben Gold und brauchen nicht zu graben, Wir haben Frau'n und brauchen nicht zu freyn. Erſter Räuber. Und geht es gut, ſo haͤngen wir am Galgen, Und brauchen nicht zu ſorgen fuͤr den Strick. Wenn dann der Raͤuberhauptmann den Strick ein haͤnfenes Halsband nennt, an welchem alle ſeine Vorfahren im Amte geſtorben waͤren, und wenn er dann, als Taſſo ſich zu erkennen gegeben, zu dieſem ſagt: Iſis 1837. Heft 11. 810 Haͤtt' einen Demant, wie ein Muͤhlſtein ſchwer, Ich einem Fuͤrſten abgenommen, waͤr' Mir's nicht fo lieb, als daß ich Euch geſehn. ſo iſt dieſe Bezeichnung des Demants, wie ein Muͤhlſtein ſchwer, ebenfalls ein Beyſpiel gelungener Objectivitaͤt, den proſaiſch und ſchlecht wuͤrde ein anderer Poet geſagt haben: Hätt' ich vieles Gold auch einem Fuͤrſten abgenommen. Wahr iſt es, das hier dargeſtellte Raͤuberleben bietet die leich— teſte Veranlaſſung zu ſolcher Objectivitat der Darſtellung, und es iſt nicht ohne Kenntniß dieſer Wahrheit, daß mehrere neuere Dramendichter nach Scenen niederlaͤndiſcher Gemaͤlde gegriffen haben, um ſich fo gediegen objectiv zeigen zu koͤnnen; auch ha— ben ſie, um ja des Guten nicht zu wenig zu thun, zahlreiches Perſonal dazu gebraucht, faſt wie Schiller in Wallenſteins Lager: indeß Herr von Zedlitz mit zwey oder drey Acht objec— tiv gegriffenen Perſonagen ausreicht; allein das Hoͤchſte, was uns Deutſchen bis jetzt hierinn gelungen, ſteht immer noch in Goethe's Jahrmarkt zu Plundersweilern, ſeinem Pater Brey und ſeinem Auerbachs Keller unerreicht da. Das Einzelne ſolcher objectiven Darſtellung, z. B. das haͤnfene Halsband, nennt man nun das Bild, und weil von jeher anerkannt worden, daß die Poeſie auch ihr Hoͤchſtes auf das Gebiet der Vorſtellung herablaſſen, alſo in Bildern ſprechen muͤſſe, ſo hieß ſie ſchon im Alterthume, und namentlich bey den Ebraͤern, die Bilderrede (maschal); und Homer, deſſen Darſtellungen wahre Bilderreihen ſind, wie die Reliefs am Frieße eines Griechentempels, ſorgt noch dafuͤr, daß ſelbſt das Ein— zelne an dieſen Bildern, wo es vorzuͤglich bedeutend erſcheint, in einem eignen ihm beſonders gewidmeten Bilde, einem Gleich: niſſe, ſich ſpiegle. So wird das Meer vor dem kommenden Sturme ſchon unruhig; fo ſpringt der Gedanke eines vielge— wanderten Mannes ſchnell hin und her, da war ich und dort; ſo umſchwaͤrmen die Fliegen die milchtriefenden Eimer; ſo glaͤnzen die Waffen, wie Waldbrand in dem Gebirge uw. — Man wird aber zugeben, daß der Quell objectiver Anſchauung fuͤr jedermann fließe, und man wird ſich ſchaͤmen zu ſagen, daß man keine Augen habe zu ſehen. Dieß waͤre nun der eine Beſtandtheil der Poeſie, nehmlich das Objective. Der andere iſt die Idee, und mit dieſem ſcheint es viel ſchwerer zu halten, wie denn ſo unendlich viele Schrift⸗ ſteller aller Zeiten und Voͤlker auf dem aͤußern Gebiete der Poeſie ſich verſucht haben, ohne durch die Vermaͤhlung des Idealen mit dem Objectiven der Darſtellung in das Heiligthum der Poeſie einzudringen. Den verſemachenden Sand am Meer un— ſerer deutſchen Literatur will ich voruͤbergehen, und zum war— nenden Beyſpiel nur ein paar Namen anfuͤhren, die in ſoge⸗ nannten poetiſchen Werken wirklich Intereſſantes geleiſtet haben, und von der Idee verlaſſen, doch keine Poeten ſind. Pfeffel mit ſeinen Fabeln und Erzaͤhlungen voll treffender Wahrheit, Langbein mit ſeinen wahrhaft launigen Schwaͤnken, Iff⸗ land mit ſeinen treuen Familiengemaͤlden, Kotzebue mit manchem treffenden Zeitſtuͤcke, Walter Scott mit feiner lan⸗ gen Reihe hoͤchſt anziehender Schilderungen von Sitten, Ge— genden, Characteren und Zeiten. Von dieſen allen und vielen andern ihrer Art muß man den Canon ſingen: cecid@re in profundum ! . N 811 nehmlich in die Tiefe des Meeres der Vergeſſenheit, über welchem allein die ſelbſt unſterbliche Idee den wahren Dichter erhaͤlt. Es koͤnnen dieſe Maͤnner, denen noch viele neueſte Novelliſten ſich mit geringern Geiſtesgaben anſchließen, obgleich ſie von dem hoͤheren Standpuncte der Zeit etwas mehr Freyheit, ja moͤchte man ſagen Ungenirtheit, profitirt haben, nur darauf Anſpruch machen, fuͤr unterhaltend zu gelten, aber was ſie geleiſtet, ſchwemmt der Stromm der Converſation fort. Was iſt denn aber die Idee, von der es ſcheint, ſie ſchaffe, wie Prometheus aus dem Thone Menſchen, ſo geiſtig Leben aus dem Sinnenſchauen? — Platon, der noch, halb Orientale, viel von Ideen und in Ideen ſpricht, indeß ſein Schuͤler Ariſtoteles, der aͤchte Grieche, ſich in reiche Empirie und ſcharfe Logik wirft; Platon ſagt, es gebe Ideen von allem, was auf Erden ſey, ſogar von Tiſch, Stuhl, Bettlade und anderen gemeinen Dingen, aber dieſe Ideen bilden eine eigene intelligibe Welt, in welcher die Gottheit wohne. Ueberhaupt ſetzen die griechiſchen Philoſophen der erſten Zeit das Ideenganze dem Sinnenganzen oder der Erſcheinung als eine beſondere Welt entgegen, und ſagen, daß in der Ideenwelt das Weſen, in der ſinnlichen aber nur der Schein der Dinge enthalten ſey; und wie fie begeiſtert und hochruͤhmend von der Ideenwelt ſpre— chen, eben ſo verachtend ſprechen ſie von der Erſcheinungswelt. Allein auf was ſollte die Erſcheinung denn beruhen, wenn nicht auf dem Weſen, und wie ſollte ſie getrennt von dieſem nur einen Augenblick ſich halten koͤnnen? Weſen und Erſcheinung, Idee und Vorſtellung bilden nur zwey Seiten desſelben Alllebens und fuͤr die Erkenntniß ihre zwey extremen Pole, in deren einem das Univerſelle, in dem andern aber das Individuelle des Seyns und der Erkenntniß enthalten iſt, muß der Geiſt als das erken— nende Princip ſich mit Freyheit auf beide Standpuncte ſtellen koͤnnen. So ſagen wir denn mit voller Ueberzeugung, daß alle Vorſtellung auch ihre Idee habe, und daß dieſe gefunden werde, wenn der Gegenſtand der Vorſtellung in ſeiner univerſellen Be— deutung ergriffen worden iſt. Daß jedes einzele Ding ſolche Bedeutung habe, kann gar nicht bezweifelt werden, weil jedes nur in ſeinem Ganzen eriftirt und. über alle Theilganze das Urganze, das All, iſt; daher iſt denn z. B. das Mineral nichts weiter als eine von den Vereinzelungsformen, in welchen die Erde ſich darſtellt, die Pflanze eine der Entwickelungsformen des Vereinzelten uſw. Solche Bedeutung, welche das Einzelne fuͤr das Ganze hat, iſt denn eben auch ſeine Idee, und was ſo Idee heißt, nennt man ſonſt auch die Natur der Sache, und Poet und Philoſoph haben es in der That beide mit der Natur der Sache zu thun, indeß der Begriff uͤberall nur die relativen Verhaͤltniſſe der Dinge aufzeigt, z. B. daß die Pflanze durch verwandelnde Aufnahme aͤußeren Stoffes und Wachsthum von inne heraus unter dem Einfluſſe des Lichtes ſich von dem Mineral unterſcheide. Um wieder auf Platons Beyſpiele zuruͤck zu kommen, ſo ſind Stuͤhle, Tiſche und Bettladen bekannte Geraͤthe, deren Begriff durch den Gebrauch, beſtimmt wird, fuͤr den ſie gemacht ſind; aber wenn von der Gottheit geſagt wird: an deinem Tiſche ſpeiſen alle Weſen, wenn von ihr geſagt wird, daß ſie weltherrſchend auf ihrem Throne ſitze, und wenn von Jupiter geſagt wird, daß der letzte Ring der Weſenkette an feinem Bette beveſtigt ſey, fo zeigen ſchon dieſe poetiſchen Redens— arten, daß jenen Geraͤthen noch eine höhere Bedeutung innwoh— nen muͤſſe, als ihr Begriff ausſpricht. 812 In allen dieſen Geraͤtheformen liegt nehmlich als allge⸗ meine Idee das dienende Anſchließen der Materie an die Zus ftande der Perſon und ihrer Majeſtaͤt, und die Materie hebt ſich als Stuhl herauf, um die Stellung zu tragen, in welcher die Majeſtaͤt ihr in ſich ſelbſt Beruhen genießen will, gegenuͤber allem unſelbſtſtaͤndigen und von außen dirigirten Seyn; die Materie hebt ſich als Tiſch herauf, um alles zu tragen und darzubieten, was die Majeſtaͤt in ihrer ſitzenden Stellung ſich aneignen will, ohne aus ihrem in ſich ſelbſt Beruhen heraus— zugehen; die Materie endlich wird zur Lagerſtaͤtte fuͤr die Per— ſoͤnlichkeit, wenn dieſe auch den Gegenſatz, welchen die ſitzende Stellung noch ausdruͤckte, aufgeben und ſich aͤußerlich der Ma— terie gleichſtellen will. Dieſer Gegenſatz war der hoͤchſte im Stehen = Perpendikel der Perſon mit der Erde als Horizon— tale gegenüber; gemildert war dieſer Gegenſatz im Sitzen — gebrochenem Perpendikel; aufgegeben iſt dieſer Gegenſatz im Lie— gen — Horizontale der Perſon parallel mit der Horizontale der Erde. Wenn nun aber die Horizontale der Perſon nicht mit der Horizontale der Erde coincidiren ſoll, ſo muß jene erhoͤht ſeyn, alſo ein Bettgeſtelle, und wenn Jupiter hier ſchlaͤft, ſo ſind an dieſem Bettgeſtelle natuͤrlich die erſten Ringe der We— ſenketten beveſtigt, weil er auch in ſeiner Ruhe nicht darauf tefigniren konnte, der Weſen Anfangspunct zu ſeyn. Aber die Bettſtellen der Goͤtter ſind in den olympiſchen Gemaͤchern, welche Hephaͤſtos kunſtreich gebaut. Wenn dagegen die Goͤtter herabſchauen auf das Treiben der Sterblichen, die uͤber die vielernaͤhrende Erde verbreitet ſind, ſo erſcheinen ſie mit ihren aͤtheriſchen Leibern auf Wolken ruhend, die ihr Bette bil— den, das ohne Geſtelle ſchwebt. Der Sterbliche, auf den ſie behaglich herabſchauen, beneidet ihnen allerdings den Vorzug des Schwebens; aber das Wolkenbette macht er ihnen kuͤnſtlich nach, indem er das von dem Thiere ſchon geſuchte weiche Lager zu einer kuͤnſtlichen Nachbidung des Elaſtiſch-Fluͤſſi⸗ gen auf mechaniſchem Wege zu ſteigern weiß. Die iſt die Idee der Federbetten, welche durch eine Vielheit zarter, ela— ſtiſcher, leicht verſchiebbarer und in eine gemeinſchaftliche Volums— graͤnze eingeſchloſſener Koͤrperchen das in hohem Grade zu er— reichen weiß, was ein Roßbaarpolſter mit eingelegten Stahl— federn erſt roh verſucht. Ein Leſer, der ſich dieſer Idee be— maͤchtigt haͤtte, wuͤrde ſie etwa auf folgende Weiſe in Poeſie ſetzen: Die Wolken. 8 Warum muſtert die Braut des Waſſervogels Gefieder, Waͤhlend den zarteſten Flaum, ſondernd den groͤberen Kiel? Warum faßt ſie in Schläuche die flaumige Maſſe, daß alle Federchen drängend ſich ſelbſt werden von allen gedrängt? Und im Ganzen nun, auch mit gemeinſamer Schwaͤche, Leicht verſchiebbar, ſich ſtellen entgegen dem Druck? — Wolken hat ſie geſehn und Goͤtter ruhend auf Wolken, Und das will fie nun auch ſchaffen dem Liebſten und ſich, Legend eine Wolke dem Leibe unter, dem Haupte Noch ein Woͤlkchen, für ſich eigends erhöht und geftüßtz Zur willkommenen Decke dann eine Wolke, die leicht ſich Umgeſchlagen des Leibs zierlichen Beugungen fügt. — Siehe! ſo hat ſie ſchon das Goͤtterlager bereitet; Sorgt nun ſelbſt, daß ihr goͤttlich des Lagers genießt! Man ſieht an dieſem Beyſpiele, wie die Idee ſelbſt das Gemeinſte 813 zu verklaͤren vermag, fo daß in der That nichts gemein iſt, als was von der Idee verlaſſen daſteht. Auch mag ein nachdenken— der Leſer wohl einſehen, daß die Ideen nicht in einer andern Welt wohnen als die iſt, in welcher wir ſelbſt ſind, und daß es nur gilt, den ſinnlichen Schein der Dinge mit geiſtigem Auge zu durchdringen. Das junge Geſicht des Januskopfes aus dem letzten deutſchen Dichter ſprechend ſagt: Die Geiſterwelt iſt nicht verſchloſſen, Dein Sinn iſt zu, dein Herz iſt todt. Auf, bade Juͤngling unverdroſſen Die ird'ſche Bruſt im Morgenroth! und das alte Geſicht brummt nach der entgegengeſetzten Seite hin etwas muͤrriſch in den Bart: „habt ihr denn den Stand— punct des Ganzen ſo gaͤnzlich verloren, daß ihr uͤberall nur: Einzelnes und Aeußeres erblickt, oder hoͤchſtens noch mit dem Begriffe Buͤſchel daraus zu binden verſteht?“ — Was die Be— griffe betrifft, ſo hat das alte Geſicht nun gleichfalls ſehr recht, denn dieſe geben nirgends eine herefchendeEund lebendige Anſicht und Ueberſicht, obwohl ſie eine ganze Maſſe von Dingen unter einen Hut bringen. So gilt z. B. der Rechtsbegriff für jede Mehrzahl individueller Perſoͤnlichkeiten, die unter ſeiner Herr— ſchaft allein einer gemeinſamen Exiſtenz faͤhig ſind, und darum allerdings dieſen Begriff ehren ſollen. Allein aus dem univer— ſellen Standpuncte betrachtet oder als Idee, iſt das Recht die Gliederungsform uͤberhaupt, durch welche ſich eben ſo wohl ein— gezaͤpft ein Balken des Hauſes dem andern verbindet, als eine Sphaͤre durch Verhaͤltniſſe ihrer Bahn die andern zu ſtoͤren vermeidet. Von dieſer abſoluten Nothwendigkeit fuͤr das Ganze erhaͤlt der Rechtsbegriff erſt ſeine Heiligkeit, und ich habe ein Drama geleſen, deſſen Held Theilnahme erregt, weil er fuͤr ſein gutes Recht eifernd und daſſelbe kraͤftig verfolgend ſogar zum Verbrecher wird und der Strafe verfaͤllt. Aber immer iſt es nur ſein Recht, was er verfolgt, und ſo bleibt er am Ende auch als Maͤrtyrer deſſelben doch nur Rechthaber, und ſein Maͤrtyrerthum begeiſtert nicht und erhebt nicht, obwohl es zum Mitleiden ruͤhrt, welches doch durch die rauhe Starrheit ſeines Sinnes in etwas beeinträchtigt wird. An dieſer Klippe, nur den Begriff aufzufaſſen ſtatt der hohen Idee, ſcheitern faſt alle dramatiſchen Verſuche der neuern Zeit, wie ich an ein paar Beyſpielen zeigen will. Jedermann kennt den Spieler von Iffland und die drey Tage aus dem Leben eines Spielers von Delavigne. Dem deutſchen Stüde raͤumt man ein, daß es, obwohl an Scenen zu arm, ſeinen Gegenſtand dennoch tief und erſchuͤtternd gegriffen habe, und von dem franzoͤſiſchen Stuͤcke ſagt man, daß es dabey noch an erſchuͤtternden Scenen ſehr reich fey. Und dennoch verhehlt man ſich kaum, daß beide Stuͤcke nicht befriedigen, ſondern nur in— tereſſiren. Man findet in beiden keinen Hamlet oder Makbeth, uͤberhaupt keinen Shakſpeare. Wie kommt dieß? — Davon, daß beide Dichter die Spielwuth nur in ihrem Begriffe als blinde Leidenſchaft und in ihren fuͤr das Familiengluͤck zerſtoͤren— den Folgen auffaſſen, keiner aber es zur Idee zu ſteigern weiß. Was waͤre denn hier die Idee? — Von den alten Germanen, die noch Barbaren hießen, iſt bekannt, daß ſie liebten, alles, ſogar ihre perſoͤnliche Freyheit, dem Spiele anzuvertrauen, und bey ihrer Armuth mochte wohl kaum die Habſucht Urſache ſolcher Wagſucht ſeyn. Es war wohl der große Moment des Wagens ſelbſt, der fie reizte, um den Beſitz eines erſehnten Gutes ſich 814 ſelber auf's Spiel zu ſetzen, und man muß dieß aus ihrem übrigen kraͤftig heroiſchen Leben wirklich vermuthen, und wenn die durch Cultur entwickelte ſchauende Intelligenz den Herois⸗ mus des Wagens allerdings auf ſeine Anwendung fuͤr das Wuͤr— dige einſchraͤnkt, ſo bleibt das Wagen doch die Idee, mit welcher jedes endliche Daſeyn bey ſeiner Geburt unter die ſchon geborene Endlichkeit eintritt. Die Spielſucht in dieſer Idee gefaßt wuͤrde aber aller dings gemeinen Eigennutz ausſchließen, und haͤtte dadurch den beiden Poeten ihr Spiel ſelber verdorben. Die Spielſucht kann aber auch als Wahnſinn zur Idee gebracht werden, und hier haͤtte der Dichter einen herrlichen Spielraum gewonnen auch fuͤr die Leidenſchaft ſeines Spielers, welche als Leidenſchaft unter und neben dem Wahnſinne haͤtte fortwirken koͤnnen. Der Wahnz ſinn unterlegt dem Geiſte und dem Gemuͤthe uͤberall ein falſches Weltbild, auf welches der Wahnſinnige handelt, wie der raſende Ajax auf die Schafheerde, die er fuͤr das griechiſche Heer haͤlt. So haͤtte denn hier fuͤr den Spieler das Gluͤcksrad der Reich— thum ſpendende Gott werden muͤſſen, der gewiß hilft, wenn uns alle andere Goͤtter verlaſſen, und die veſte Perſuaſion haͤtte nicht von außen her, ſondern aus dem Innern des Ungluͤcklichen ſeldſt kommen muͤſſen. Iſt ja doch alle Austheilung der Gluͤcks— guͤter Gluͤck, warum ſollte das Gluͤck nicht auch einmal den proſaiſchen Weg des Erwerbes verlaſſen und aus freier Hand ſpenden? Wie ſehr der Begriff mit toͤdtender Hand in die Poeſie eingreife, wo er an die Stelle der Idee geſetzt worden, davon gibt das oben genannte franzoͤſiſche Stuͤck noch ein beſonderes Beyſpiel. Der alte Germany, der ſeinem ausgearteten Sohne den Vaterfluch gibt, iſt wirklich ein Meiſterſtuͤck des franzoͤſiſchen Dichters; und doch fehlt hier wieder, daß die Idee des Vater— fluches in der Seele des Greiſes nirgends allgemein hervortritt, ſondern immer nur in dieſer beſtimmten Beziehung auf den Sohn, welcher Spieler iſt. Dadurch ſchrumpft ſie zuſammen und wird bloße Reaction, ſo energiſch ſie ſich auch ausſprechen mag. Ueberhaupt iſt es das Ungluͤck unſerer Dramen, daß ſie eben als Begriffsſtuͤcke, wenn ſie Luſtſpiele ſind, nur einen Pri— vatſpaß, oder als Trauerſpiele nur einen Privatjammer enthalten, indeß die Idee, wo ſie herrſchend hervortritt, froͤhlich oder ſchmerz— lich die Menſchen fuͤr die Menſchheit in Anſpruch nimmt. So will auch in Walter Scotts Romanen das reiche und bunte Leben nichts weiter, als was es in der gemeinen Wirklichkeit ſelbſt will, und man tanzt die Reihe von Baͤnden zur Unter⸗ haltung durch wie einen Straußiſchen Walzer, hoͤchſtens daß man am Ende ſich freut, daß der Walzer von einem ſo belieb— ten Componiſten geweſen. Viele treffliche Leiſtungen der Vers faſſer in der Wahrheit der Schilderung, der ſcharfen Zeichnung und Energie der Charactere, dem Glanze oder der Gemuͤthlich— keit der Scenen uſw. zieht hier oft der Begriff in ſeine eigene Nichtigkeit mit hinab, und indeß Shakſpeariſche Schickſalsſtuͤcke wie Hamlet oder Makbeth einer ſtillen und tiefen Wirkung ewig gewiß ſind, ſtreben Victor Hugos Greuelſtuͤcke nach Entſetzen und Grauſen und finden Widerwillen und Ekel. Hier artet der Begriff zuͤgellos aus, und dort wandelte die Idee ihren maje⸗ ſtaͤtiſchen Gang. Durch das bisher Geſagte koͤnnte klar ſeyn, daß der Be⸗ griff uͤberall zu der Idee ſich verhalte, wie der Vollzugsverord⸗ 815 nungen machende Minifter zu feinem Geſetzgeber. Dieſem foll das Bild des Ganzen klar vor dem Geiſte ſtehen, und jener ſoll das Wirkliche kennen und Mittel zu finden wiſſen, um das hohe Geſetz der Wirklichkeit anzupaſſen. Daher hat auch bey allen achten Dichtern der Begriff nie gefehlt, ſondern uͤberall in ihren Werken im Namen der Idee verſtaͤndig gewirkt, und wo er es etwa an ſolchem Wirken haͤtte fehlen laſſen, da wuͤrde ſich das Product durch Abenteuerlichkeit ausgezeichnet haben. In neuerer Zeit hat es Schriftſteller gegeben, die ſolcher Abenteuer— lichkeit und Phantaſterey gefliſſentlich nachgejagt haben, weil eben in unſerer Zeit die gebornen Genies gar ſo ſelten wurden, und das leſende Publicum ſich doch auch nicht mit den wenigen Claſſikern mehr begnuͤgen wollte. Man verlangte Neues, und verlaſſen vom angebornen Genie und von der philoſophiſchen Schule zwar oft angeregt aber immer ſtecken gelaſſen verfielen die Unterhaltungsſchriftſteller auf ſolche unnuͤtze Kuͤnſte. Um dieß zu vrrmeiden und aus jedem Stoffe Gediegenes heraus zu arbeiten, muͤßte man denn freilich ein Organon haben, welches lehrte, die Erkenntniß von der Vorſtellung auf den Begriff und von dieſem auf die Idee zu bringen, "dann auch den Begriff der Idee gehoͤrig unterzuordnen und zugleich beide in das objec⸗ tive Gewand ſinnlicher Anſchauung zu kleiden. Bereits Schil— ler hat dieſes Beduͤrfniß eines Organons lebhaft gefuͤhlt, und in einer Stelle feines Briefwechſels mit Goethe beſtimmt aus: geſprochen. Hat man nun eingeſehen, daß die Ideen dem Dichter und dem Philoſophen gemeinſchaftlich ſind; ſo wird man auch weiter erkennen, daß der Geſammtgegenſtand aller Ideen, die Welt, der Poeſie wie der Philoſophie zur Darſtellung vorliege, und daß, wenn die Philoſophie ihre große Aufgabe einer Welt⸗ wiſſenſchaft nach realen Provinzen abtheilt, welche Wiſſenſchaften genannt werden, ſo eben auch die Poeſie nicht ein alles um— faſſendes Weltgedicht liefern koͤnne, ſondern nach ihrer individua= liſirenden Weiſe die große Aufgabe gleichfalls in eine Vielheit kleiner Aufgaben zertheilen muͤſſe. Die Poeſie wird erkennen, daß Weltleben ſich im Menſchenleben concentrirt und verklaͤrt, und fo wird ihre erſte und einfachſte Form, die man die lyriſche nennt, alles behandeln, was einzeln den Menſchen berührt und wie es ihn anſpricht. Dann wird die Poeſie in ihrer er— zaͤhlenden Form als Maͤhrchen oder Roman die Darſtellung des Geſchlechts- und Familien-Lebens und in ihrer dramatiſchen Form die Darſtellung des Staͤndelebens verſuchen, bis fie end⸗ lich in einer epiſchen Darſtellung des Voͤlkerlebens das Hoͤchſte erreicht. Weil die lyriſche Poeſie Einzelnes nach feiner fubjectis ven Auffaſſungsweiſe durch den Dichter darſtellt, ſo wird ſie, unter den vier Formen der Poeſie immer die am meiſten ſub— jective bleiben, indeß die drey hoͤheren Formen durch die Ge— ſchlechts- und Standes-Verhaͤltniſſe, dann auch durch die Staats—⸗ form und Staatenverhaͤltniſſe objectiv ſehr gebunden erſcheinen; dabey wird aber die lyriſche Poeſie ſelbſt den Stimmungen des Gemuͤthes ſich anſchließen und in ihr Spiel hineingezogen ſang— bar ſeyn koͤnnen. Wegen dieſer uͤberwiegenden Subjectivitaͤt der lyriſchen Dichtungsart iſt auch gerade ſie der Tummelplatz ſo vieler Geiſter und Gemuͤther geworden, die ſich von irgend was und dann auch irgend wie im Leben angeregt fühlten, wenn fie nur halb— weg vermochten, ſich in Sylbenmaaß und Reim kund zu geben; und als vollends durch die hohe Entwickelung der Literatur eine 5 816 Maſſe von Anſichten mit ihrem Ausdrucke in den geiſtigen Vor⸗ rath des Zeitalters uͤbergegangen war, da konnten die Xenien dem Dichterlinge wohl zurufen: Weil ein Vers dir gelingt in einer gebildeten Sprache, Die fuͤr dich dichtet und denkt, glaubſt du ſchon Dichter zu ſeyn. Der Geiſt an Anſichten reich und das Gemuͤth tief in Gefuͤhlen haben weder in Verbindung mit einander, noch auch getrennt je ein Gedicht zu Stande zu bringen vermocht; das kleinſte Gedicht, wenn es wirklich der Perſon angehoͤren ſoll, verlangt wie die Welt eine in ihre angemeſſene Erſcheinung verhuͤllte Idee, wobey letztere als Seele mit erſterer als ihrem Leibe eine ungetheilte Lebendigkeit darſtellt. Wem es denn um die freie Poefie wirklich Ernſt iſt, der verſuche ſich zuerſt in poetiſcher Bearbeitung einzelner Ge— danken, wozu er aber nicht eben ſolche auswaͤhlen ſoll, die ſich durch ihre nahe Beziehung auf Phantaſie und Gemuͤth von ſelber empfehlen; vielmehr verſuche er ſich an ſogenannten trods nen und abſtrakten Begriffen, ob er dieſem Leben einzuhauchen und Leib zu geben vermoͤge. So z. B. das Brandaſſecuranz⸗ weſen: — — — — ſelbſt wenn das Haus und die Habe Fräße die Flamme des Feuers, ſo hat ſchon kluge Gemeinſchaft Fuͤr den Schaden geſorgt, daß neu das Haus ſich erhebe. oder die unſichere Wirkung der indirecten Steuern, die bekanntlich bald den Producenten, bald den Conſumenten, und beide nicht in genau zu berechnendem Verhaͤltniſſe treffen: — —— —— —— denn ſchwer iſt's Wandelbaren Beſitz und ſchnellen Verkehr in den Antheil, Den der Einzelne doch dem Ganzen ſchuldet, zu rechnen. Doch gibt auch das Schiff und das Handwerk reichliche Steuer, Die oft nur wie gewuͤrfelt den Handel trifft und die Arbeit. Dieſe beiden Beyſpiele ſind aus der poetiſchen Epiſtel genommen, die ich meinem Syſteme der Privatöconomie angehängt habe, um durch die That zu zeigen, daß auch oͤconomiſcher Stoff ſich poetiſch bearbeiten laſſe, und daß es dem Verfaſſer wohl moͤglich geweſen wäre, das Ganze des Familienhaushaltes auch in poe= tiſcher Geſtalt als ſogenanntes Lehrgedicht, wie Virgils Landbau, hinzuſtellen. Wen es nun freute, ſo einen poetiſchen Gedanken ganz iſolirt und in ſich ſelbſt abgeſchloſſen hinzuſtellen, der muͤßte, damit die Einzelheit und Iſolirtheit recht in die Augen ſpringe, fuͤr den rhythmiſchen Ausdruck die kuͤrzeſte Form, etwa die zweyzeilige als Diſtichon, oder wenigſtens eine nicht viel längere, waͤhlen, und dann haͤtte er bereits die erſte Stufe der lyriſchen Poeſie, welche das Epigramm iſt, betreten. Darinn liegt ſehr viel. Denn wie das Alphabet, welches der Schuͤler lernt, auch in den Buͤchern des Meiſters nicht entbehrt werden kann, ſo geht auch das Epigramm eigentlich durch alle höheren Poeſie— formen hindurch, und das Thema jedes höheren poetifchen Kunfts werks ließe ſich als Epigramm ausſprechen. Goethes herrliche Romanze, der Koͤnig in Thule, ließe ſich als Epigramm in gnomiſcher Form ſo ausſprechen: Was die Geliebte dir gab, und ihre Beruͤhrung geheiligt, Als in dich verlebt leb' es und ſterb' es mit dir. 817 viel individueller und mehr im Sinne des Dichters würde es aber ſo lauten: Sterbend gab ſie credenzt mit zitternder Lippe den Becher Mir nur, und nach mir ſoll ihn kein Auge mehr ſehn. Das Epigramm iſt nehmlich eben nichts als der poetiſche Ge— danke in ſeiner vollkommenen Einzelnheit, und wenn es ſeiner Gedraͤngtheit und Kuͤrze wegen ſich allerdings ſehr dazu eignet, Stachel des Spottes zu ſeyn, ſo iſt ihm die ſatyriſche Richtung doch keineswegs angeboren. Seine wahre Natur iſt vollkommen allſeitig und koͤnnte ſelbſt in einem Epigramme auf folgende Weiſe bezeichnet werden: Was find Diſtichen? — Seufzer, Verwünſchungen, Züge des Lächelns, Ziſchende Pfeile des Spotts, ernſte Betrachtungen auch. Alles ſind ſie, was immer die Laune des Dichters erſinnet, Und die üppige Kraft ſpielend im Kleinen euch zeigt. Ganz in demſelben Sinne ſprechen ſich die Verfaſſer der Kenien aus: „Epigramme, ſeyd nicht ſo frech!“ Warum nicht? wir ſind nur Ueberſchritten, die Welt hat die Capitel des Buchs. Und ſo iſt das Epigramm durch das deutſche Wort Sinngedicht in der That trefflich bezeichnet. Iſt das Epigramm überhaupt einem Saamenkorne zu vers gleichen, in welchem die ganze Pflanze der Poeſie noch verhuͤllt liegt, fo geht von hier aus die Entwicklung nach den zwey ent: gegengeſetzten Seiten des Geiſtes und des Gemuͤthes, und er— = gt dadurch höhere poetifche Formen. Wendet ſich der in dem pigramme zuſammengedraͤngte Gedanke nach der Gemuͤthsſeite, ſo wird er zum muſikaliſchen Spiele mit Gefuͤhlen, was man am beſten Lied nennt, und was, wenn es gelungen iſt, in der Compoſition des Muſikers doppelt ergaͤnzt. So wird z. B. der Koͤnig in Thule aus obigem Epigramme ſich in Liederform alſo entwickeln: Dieß der Becher, den ſie ſterbend Ihrem treuen Buhlen reichte, Daß er trinkend nie vergaße, Wie ſie ihn ſo hoch geliebet! Daß im Kreiſe trauter Freunde, Wenn der Becher gieng die Runde, Er die Thrane iu den Becher Stuͤrzen ließ um die Geliebte. — Gold! bewahre mir die Stelle, Wo die Lippen der Geliebten Dich zum letzten Mal beruͤhrten, Daß ich dich auch hier beruͤhre! Gold iſt viel in Koͤnigs Kammern, Viele Städt' in ſeinem Reiche. Alles Gold und alle Staͤdte Mögen meine Söhne theilen. Aber Liebchens goldner Becher, Noch credenzt von ihrem Munde, Sink ins Meer, daß keine Lippe Nach der meinen ihn berühre! — Iſis 1837. Heft 11. 818 Will man ein anderes Beyſpiel fuͤr den Uebergang des Epi⸗ gramms in das Lied, fo ſetze man die Idee der Gefangenſchaft als gewaltſame Vernichtung des Wechſelverhaͤltniſſes zwiſchen Menſch und Welt, und ſpreche dieß epigrammatiſch etwa ſo aus: Welt in dich und dich in Welt So nur iſt es recht beſtellt; Dem Gefangnen iſt's vergällt, Analyſirt man nun dieſe Idee, ſo findet ſich, daß in ihr Ver— nichtung der Ortsbewegung, des Natur- und Geſellſchaftsge— nuſſes und der aͤußeren Wirkſamkeit liegt, welche einzeln ſich wieder epigrammatiſch ausſprechen laſſen, nehmlich: 1. Das find Mauern und hier die Streu zum ärmlichen Lager; Zwey, drey Schritte, das iſt nun des Gefangenen Welt! 2. Lag' ich ſonſt der Natur am uͤppig prangenden Buſen, Senden jetzt Sonn' mir und Mond nur noch mitleidiges Licht. 3. Hab' ich im trauten Geſpraͤch' oft gefluͤgelte Worte gewechſelt, Kehrt mir der ſeufzende Laut todt jetzt vom Kerker zuruck. 4. Hab ich ins Leben geſtuͤrmt in ruͤſtiger That mich verzehrend, So verzehret mich jetzt langſam ein thatenlos Nichts. Soll nun dieſes Thema muſikaliſch durchgefuͤhrt werden, ſo moͤchte es etwa ſo lauten: Will denn nicht ein Epheuzweiglein An dem Kerkergitter ranken, Frühlingsleben mir zu kunden? Ach! ich gäbe von dem armen Matt gebrochnen Sonnenlichte Ein paar Strahlen fuͤr das Zweiglein! Schwalben hoͤr' ich draußen zwitſchern, Sie verſtehn ſich in dem gleichen Wonnigen Gefuͤhl des Lebens. Zu mir kommt der Kerkermeiſter Stummer noch als dieſe Mauern; Ich verſtehe ſtumm den Stummen. Menſchen, weiß ich, wirken draußen, Haben Feſſeln mir geſchmiedet, Ihrer Tuͤcke froh zu werden. Und ich wirke hier im Kerker Herzensgift und Hirneskrämpfe, Meines Welkens froh zu werden. Sagt man doch, es ſey die Seele Auch Gefangene des Leibes, Der den Geiſtesflug ihr hemme. Nun ſo harre, liebe Seele, Bis des Todes ſuͤße Stunde Aus zwey Kerkern dich befreiet! Wie nun das Epigramm hier ſeine Entwickelung auf dem gemuͤthlichen Wege geſucht hat, fo kann es in feiner Entwicke⸗ 52 819 lung auch den Reflexionsweg einfchlagen, der zum Spiele mit Anſichten fuͤhrt, was man ſonſt immer Lehrgedicht genannt hat. Auf dieſem didactiſchen Wege wird ſich das Epigramm vom König in Thule etwa auf folgende Weiſe ausſprechen: Schwer iſt Sterblicher Geſchicke, Daß der Tod verſchlungne Seelen Trennen darf, und daß verwelkend, Dann die Lebenden noch trauern! Hin iſt, was der Tod erreichet! — Suͤße Rede ſchallet nimmer Aus dem Munde, Liebe blicket Nicht aus dem gebrochnen Auge, Und kein Arm umſchlingt dich feurig. — Aber was das Liebchen zärtlich Ihrem Buhlen einſt gegeben, Was ſie ſelbſt beruͤhrend weihte, Das iſt Labung fuͤr den Treuen, Der im Tode noch fie liebet; Ihren Becher leert er ſeelig, Weihend ihn mit ſeiner Thraͤne. So ſind Todte noch im Leben Bey den treuen Vielgeliebten, Und der Liebe heil'ge Gabe Geht mit ihnen ſelbſt zu Grabe! Die Idee der Gefangenſchaft will ich didactiſch in einer Ode ſich durchfuͤhren laſſen: Manchen Gluͤckes erfreun laut ſich die Sterblichen, Aber keines iſt doch lauteren Jubels werth. Als der ſuͤße Gedanke, Seiner maͤchtig und frei zu ſeyn. Daß kein eiſernes Band ſtrebende Glieder druͤckt, Keine Mauer den Schritt ehern zur umkehr zwingt, Und kein Ach des Gefangnen Vom Gemaͤuer her wiederhallt. Daß du fröhlich den Tag gruͤßeſt, den kommenden, Sanft gemuͤthlich den Tag ſchaueſt, den ſcheidenden, Und dir Luna noch freundlich Still beleuchte den freien Tritt. Daß du Freunden ein Freund wechſelſt das ſchnelle Wort, Das die Herzen erfreut, wie es den Geiſt beſchwingt, Das der froͤhliche Becher Rührender noch und erhabner macht. Daß du webeſt dich ſelbſt frei in den ſchoͤnen Kranz Heitern Wirkens, zu dem Kraft dich und Menſchheit ruft, Und mit maͤnnlichen Thaten Jahre ſchreibeſt ins Buch der Zeit. — Das iſt alles dahin fuͤr den Gefangenen! Suchend im Grabe das Grab huͤllt er in Nacht ſich ein, Nacht des zehrenden Kummers Seit er verloren der Freyheit Tag! 820 Die getrennten Wege der didactiſchen und muſikaliſchen Poeſie, beide vom Epigramme ausgehend, laufen nun in der Romanze als einer lyriſch aufgefaßten Lebensſcene zuſammen, indem hier ebenſowohl Anſichten als Gefuͤhle ihre Stelle finden koͤnnen. Goethes Veilchen, Heidenroͤschen, Fiſcher, Braut, von Korinth, König in Thule u. a. find herrliche Beyſpiele da— von, und Buͤrgers Lenore mit ihrer Herrlichkeit uͤberſtrahlt noch feine Pfarrers Tochter und andere feiner Romanzen. Ueberall verlangt die Romanze eine lebendige Handlung, ſey ſie auch noch fo einfach, wie das Zertreten eines Veilchens, das. Pfluͤcken einer Roſe und dergl., und deutet damit auf die höheren Formen der Poeſie des Romans, des Dramas und des Epos hinuͤber. Um auch von der Romanze ein Beyſpiel zu geben, das ſich an meine oben gegebenen Beyſpiele der andern Dichtungsarten anſchließt, will ich den Jammer des Gefangenen in die Form eines Spottliedes aufgenommen als Romanze darſtellen, wobey übrigens die Beruͤhrung mit Bürgers Raubgraf ganz zus Der Gefangene. Da ſitzt der Ritter im Loche drinn, Und außen neden Buben ihn; Sie ſingen wohl und ſagen an, Was all der Ritter hätt Schlimmes gethan. „Herr Ritter, komm er doch heraus, Wir nehmen Vogelneſter aus, Wir jagen im Forſt ein wildes Schwein, Das muß 'ne Luſt fuͤr Ritter ſeyn!“ „Herr Ritter! kommt er nicht vom Fleck? Wir nehmen ihm alle Maͤdels weg; Wir kuͤſſen und koſen, wir jubeln und frey'n, Als ſollten ſie alle unſer ſeyn!“ So ſpotten die Buben, der Ritter weint, Weil ihm nicht Sonne, nicht Mond mehr ſcheint, Und keine Geſellen beym frohen Gelag Verkehren die Nacht in verjubelten Tag. „Studirt der Herr Ritter im Zimmer drinn? Was hat er fuͤr neue Schwänk im Sinn? Kommt nicht ein Kaufmann die Straße her, Beladen mit Gold und Silber ſchwer?“ „Den fang' er geſchwind, den ſchlag' er todt, Dann hat's mit dem luſtigen Leben nicht Noth. Juchheiſa, Herr Ritter, warum ſo ſtill, Wenn's Krüglein zu Waſſer noch gehen will?“ „und geht es nicht mehr, und 's Krüglein bricht, So ſchneid' er nur kein ſo arges Geſicht. Haſt lange gefrevelt, nun haſt du den Lohn, Und luſtig ſpringen wir Buben davon!“ A Hier dient der freche Spott, die Idee des Jammers noch ſtaͤrker für das Gemuͤth ſprechen zu laſſen, und nach der vor— angegangenen ernſten Behandlung des Gegenſtandes in den ans deren Beyſpielen, zeigt dieſe ſarkaſtiſche Form, wie die Poeſie ſich auch der entgegengeſetzteſten Behandlungsarten ihres Gegen⸗ ſtandes bemaͤchtigen muͤſſe. Uebrigens iſt zu bemerken, daß, 821 ſobald die Poeſie Uber die hoͤchſte Einfachheit des Gedankens hinaus in irgend eine Entwickelung deſſelben eintritt, ſie, um nicht zu irrlichtern hin und her, wie es leider bey vielen mes triſchen Producten unſerer Tage der Fall iſt, ſich an veſte Ver— haͤltniſſe anſchließen muͤſſe, die in der Idee und der Natur der Sache zugleich liegen, und deren Heraushebung ich oben an der Idee der Gefangenſchaft beyſpielsweiſe gezeigt habe. Solche Verhaͤltniſſe rein formel herausgehoben geben Schemate, und ich erinnere mich einiger Stellen in dem Briefwechſel zwiſchen Goethe und Schiller, in welchen der erſtere nicht nur das Beduͤrfniß ſolcher Schemate beſtimmt ausſprach, ſondern, wenn ich nicht irre, ſelbſt auch einen oder zwey Verſuche hierinn zum Beſten gab. Meine Schriften ſind bekanntlich ſeit Jahren voll ſolcher Schemate, und mein Organon hat endlich die Kunſt gelehrt, fuͤr alle Erkenntniß dergleichen Schemate zu bilden; der erſte aber, der erkannte, daß in ſolchen Schematen der Grundriß der Welt und der Erkenntniß enthalten ſey, und daß die aͤlteſte Menſchheit bereits ihr mythiſches Schauen danach organiſirt habe, iſt wiederum Herder in ſeinen aͤlteſten Urkun— den des Menſchengeſchlechts. Dieſer Kugelkopf, in welchem ſich die Welt ſo tief und klar ſpiegelte, vermochte zwar uͤberall nur wie ein Dichter die Form verwebt mit dem Inhalte zu ſchauen, und zuͤrnte mit der philoſophiſchen Schule uͤber die Fratzenbilder der Welt, die ſie in ihren zerbrochenen Glasſcherben zur Schau ſtellte; aber in aller Fuͤlle ſeiner lebendigen Anſchauung der Zeiten und Voͤlker, ihrer Sprachen, Producte und Thaten ahnte er dennoch die Form, die als Geſetz allem Leben unterlegt iſt, und wenn auch die von ihm aufgezeigten Schemate von ſeinen Zeitgenoſſen nimmer beachtet wie ein todter Schatz da lagen, und wegen Mangels an Abſtraction in ſeinem Geiſte allerdings die letzten nicht ſind, die bleiben werden, ſo ſind ſie dennoch die erſten, in welchen die Idee eines Erkenntnißgeſetzes, das zugleich Weltgeſetz waͤre, aufdaͤmmerte. Habe ich nun in dieſem Aufſatze kurz angedeutet, daß und wie die Poeſie wahrhaft freie Kunſt werden muͤſſe, ſo werde ich dieß in der Dichterſchule, an welcher ich unausgeſetzt arbeite, erſchoͤpfend durch alle Formen der Poeſie durchfuͤhren; dabey werde ich auch auf vorhandene Benfpiele hinweiſend die Theorie uͤberall zur hoͤchſten Klarheit erheben. Verhandlungen der Geſellſchaft des vaterlaͤndiſchen Muſeums in Böhmen am 18ten April 1837. Prag, 1837. 8. 79. 5 Tafeln. Wir haben ſchon oft das Vergnuͤgen gehabt, dieſe Ver⸗ handlungen anzuzeigen, woraus der große Eifer der Boͤhmen für wiſſenſchaftliche Foͤrderung ruͤhmlich hervorgeht. Auch dieſer Bericht enthaͤlt wieder lehrreiche Arbeiten. Voran eine Art Rechnungsbericht vom Grafen Sof. v. Woſtitz, dann die Rede des Praͤſidenten, Grafen Caſp. v. Sternberg, worinn er den Nutzen der Verſammlungen hervorhebt und mehrere Vor— träge bey der engliſchen Verſammlung berührt, Dann ſpricht er uͤber die naturhiſtoriſchen Arbeiten, beſonders am Kammer⸗ buͤhl, von Entdeckungen in Boͤhmen, ſo wie uͤber den Zuwachs des Muſeums. 822 S. 41. Zippe, die Mineralien Boͤhmens nach ihren geognoſtiſchen Verhaͤltniſſen und ihrer Aufſtellung in der Samm⸗ lung geordnet und beſchrieben; insbeſondere der Augit, die baſal— tiſche Hornblende, der glaſige Feldſpath, der Olivin, Titanit, Glimmer, Rubellan, Magnet-Eiſenſtein, Analcim, Phyllicit, Chabaſie, Levyn, Natrolith, Meſolith, Strahlzeolith, Albit, Kalkſpath, Arragonit, Braunſpath, Hyalith uud die Mineralien des Mandelſteingebirgs. S. 68. Maaße eines foſſilen Schenkelbeins vom Ele phanten, bey Liſſa. S. 69. Huttonia spicata, foſſil, T. 1; ohne Zweifel beide vom Grafen v. Sternberg. S. 70. W. Sanka, Familien-Muͤnzen des Hauſes Roſenberg mit vielen Abbildungen auf 4 Tafeln. Moͤge dieſe Geſellſchafr noch lange unter ihrem wuͤrdigen und thaͤtigen Praͤſidenten beſtehen und wirken. Mittheilungen aus dem Oſterlande. Altenburg, bey Schnuphaſe. 1837. Heft 2 — 4. 8. 57 — 121. Auch die oſterlaͤndiſchen Geſellſchaften des Kunſt- und Handwerksvereins, der naturforſchenden und pomologiſchen Ge— ſellſchaft zu Altenburg gibt von Vierteljahr zu Vierteljahr Bes weiſe ihrer Thaͤtigkeit, theils durch ihre Jahresberichte, theils durch beſondere Abhandlungen, die hier abgedruckt ſind, wor— unter manch Naturhiſtoriſches vorkommt, welches Beachtung verdient. Eine ausführliche Über die Braunkohlen- Lager der Gegend findet ſich darunter von J. Zinkeiſen und läuft durch 2 Hefte. Außerdem ſind hier noch viel kleinere Arbeiten, welche wir nicht ausziehen koͤnnen; fie verdienen jedoch die Aufmerk⸗ ſamkeit unſerer Leſer. Naturhiftorifk Tidsfkrift, udgivet of Kroyer. Kjöbenhavn, Reitzel. Hefte 1—4. 1836. 8. 416. 4 Tafeln. Man ſollte nicht glauben, daß es möglich wäre, in daͤ⸗ niſcher Sprache, die ein ſo kleines Publicum hat, eine natur⸗ hiſtoriſche Zeitſchrift herauszugeben, und dennoch iſt es, wie wir ſehen, der Fall und zwar mit einer wirklich reinwiſſenſchaftlichen, um welche ſich mithin das große Publicum nicht befümmert. Man wird ſich daher doch bald in Deutſchland entſchließen muͤſſen, auch die nordiſchen Sprachen zu lernen, wenigſtens ſoweit, daß man mit Hilfe eines Woͤrterbuches die Abhandlungen ſeines Faches zu benutzen im Stande iſt: denn man hat jetzt ſo viele Sprachen zu lernen, daß es wirklich kaum moͤglich iſt, durch zu kommen. Da uns das Leſen und Verſtehen dieſer Sprache ebenfalls viele Schwierigkeiten entgegenſetzt und daher zu viele Zeit fordert, fo koͤnnen wir keine Darſtellung vom Innhalte der Abhandlungen ſelbſt mittheilen, ſondern muͤſſen uns auf die Titel beſchraͤnken. Aber ſchon daraus werden unſere Leſer er⸗ kennen, daß die Benutzung dieſer Zeitſchrift dem Naturforſcher 823 vortheilhaft und nöthig iſt und daß der Herausgeber Alles aufs bietet, um dieſelbe mit wichtigen Arbeiten auszuſtatten. Man findet alſo hier einen Vortrag von Schouw, uͤber die Natur von Africa; von Kroper eine neue Krabbe (Eryon tridens) mit einer Tafel; biographifche Skizze Cuviers; uͤber Schmarotzerkrebſe, wovon abgebildet find: Brachiella, Antho- Soma, Clavella, Chondracanthus, Dichelesthium, Lernae- opoda, Anchorella, Lernaea, Aethon; ichthyologiſche Bey— träge über Chirus praeeisus, Blennius lampetraeformis; von Chr. Drewſen, über die Wanderungen der jungen Aale; von Schiöôdte, Monographie der daͤniſchen Amaranten; die daͤni⸗ ſchen Pompiliden mit einer Tafel; Hornemann, uͤber die Flora danica; von Forchhammer, uͤber tertiaͤre Verſteine— rungen führende Lager; über die Kohlenformation und den hoͤhern Waſſerſtand von Bornholm; von Dreier, botaniſche Beyträge ; Bemerkungen über Polygonum uſw.; J. Voigt, Lebensbe⸗ ſchreibung des Dr. Carey; von Drewſen und F. Boie, Bey: trag zur Naturgeſchichte der Immen; Steenſtrub, über vor: weltliche Lepaden; von Blytt, botaniſche Notizen; dann folgen Anzeigen von Büchern und kleinere Notizen über Entdeckungen neuer Thiere in Daͤnemark und dergl. Wir wuͤnſchen, es mache uns ein Daͤne, wie etwa der Herausgeber ſelbſt, einen Auszug aus dieſer Zeitſchrift für die Iſis. Volksnaturgeſchichte von H. Rebau. Stuttgard, bey Weiſe und Stephani. 1838. 8. Letzte Hälfte, dard, 1850, Das ganze mit 40 Tafeln ill. Wir haben die erſte Hälfte dieſes nuͤtzlichen und ſchoͤn ausgeſtatteten Werkes ſchon nach Verdienſt angezeigt und koͤnnen mit Ueberzeugung von der letzten Haͤlfte verſichern, daß ſie ihrem Zwecke entſprechen und als ein angenehmes und lehrreiches Le— ſebuch dem Volke erſcheinen wird. Der Verf. beſitzt die rechte Manier, zum Volke zu ſprechen und zwar nicht blos in einem verſtaͤndlichen, ſondern auch wuͤrdigen Vortrage, welcher ihm dieſe Wiſſenſchaft nicht blos als Zeitvertreib, ſondern auch als Bereicherung ſeiner Kenntniſſe, die ihm nuͤtzlich in ſeinen Ge— ſchaͤften find, gibt. Das Werk iſt zugleich ſehr vollſtaͤndig und ent⸗ haͤlt vielleicht mehr als noͤthig waͤre. Es iſt zugleich ſchoͤn und deutlich gedruckt, was ein großer Vorzug der Volksbuͤcher iſt. Dieſe Hälfte enthält die Fortſetzung der Voͤgel von den Grasmuͤcken an, die Tauben, Huͤhner, Sumpf- und Schwimm⸗ voͤgel bis S. 488; dann folgen die Amphibien, und S. 522 die Fiſche, welche in Betracht ihres Nutzens zahlreicher haͤtten aufgenommen werden koͤnnen: denn S. 562 folgen ſchon die Weichthiere, welche auch zu ſehr zuſammengezogen ſind; S. 583 die Inſecten bis S. 676, wo die Wuͤrmer anfangen; S. 685 die Polypen und 692 die Mineralogie. Die Abbildungen ſind, wider die Gewohnheit bey ſolchen Volksſchriften, recht gut und auch gar nicht uͤbel illuminiert, ſo daß man damit vollkommen zufrieden ſeyn kann. 824 Essai sur P’histoire naturelle de la Normandie par C. C. Chesnon. Paris, chez Lance. I. 1834. 8. 408. Dieſer Band enthält die Saͤugthiere und Voͤgel, aber leider von der ganzen Welt und nicht von der Normandie. Es iſt nehmlich ein aus Cuvier und Buffon zuſammengeſchriebenes Buch, worinn nur hin und wieder eigene Beobachtungen uͤber die Vögel vorkommen. Gewöhnlich heißt es: Dieſes Thier iſt vielleicht auch in der Normandie. Die Lebensart iſt wirklich aus Buffon. Wir haben uns bey der Anſchaffung dieſes Buches ſehr betrogen gefunden und warnen daher unſere Leſer. Selbſt die Provincial-Namer find fo ſpaͤrlich, daß fie keine Ausbeute gewähren. Die 7 Tafeln find ganz lächerlich, eigents lich beſtimmt zu einem Lehrbuche für Kinder; fie enthalten nehmlich das Skelet, einige Muskeln, Nerven, das Herz des Menfchen ; einige Saͤugthierſchaͤdel, das Skelet des Pferdes und 6 Vogel— fuͤße, ſo daß uͤberall der Schulmeiſter hervorleuchtet, was denn auch der Verf. wirklich iſt, nehmlich: Prineipal du college de Bayeux. Faunus, Zeitſchrift für Zoologie und vergleichende Anatomie, herausgegeben von Dr. J. Giſtl. Münden, bey Jaquet. 1837. 8. Band 1. Heft 3. II. 1 — 3. 192, Dieſe Zeitſchrift enthält manchen wichtigen Beytrag zur Zoologie und iſt demjenigen unentbehrlich, der in dieſer Wiſſen⸗ ſchaft fortſchreiten will. Der erſte Band hat eine Abhandlung uͤber die Sippe Amara von Chr. Zimmermann; uͤber die Schlangen des Alterthums vom Herausgeber; Inſecten aus der Münchner Gegend von Weſterhauſer; Bemerkungen zu Las treilles Inſecten vom Herausgeber und noch viele andere kleine Gegenſtaͤnde. Im zweyten Band: uͤber die Grabhuͤgel der alten Deut⸗ ſchen und foſſile Kerfe von Vollmar; Notizen uͤber Zoologie und vergleichende Anatomie von A. Muͤller; uͤber Biturus tomentosus et fumatus, Elater sanguineus von Weſter⸗ hauſer; neue Mucken um München von Waltl; zoologiſche Beobachtungen, Saͤugthiere und Voͤgel des Salzkammerguts; Bufo viridis, Pohls zoologiſche Entdeckungen in Braſilien vom Herausgeber. Den Heften iſt eine Galerie merkwuͤrdiger Naturforſcher beygefuͤgt und ein Intelligenzblatt unter dem Namen Acis, welches Correſpondenzen, literariſche Notizen und dergl. enthält. The Gardens and Menagerie of the Zoological society delineated. E. T. Bennett.) London, Tegg and Hailes. 1830. 8. 308. (Auct. I. Quadrupeds. Da fo viel von dieſen Abbildungen aus den zoologiſchen Gaͤrten von London geſprochen wird, ſo muͤſſen wir doch unſern Leſern einen Begriff davon geben. Die Zeichnungen ſind von W. Sarvey und die meiſterhaften Holzſchnitte von Brandſton 825 und Wright mit den Thieren in den lebhafteſten Stellungen, welche jetzt ſo haͤufig in den Pfennig-Magazinen und den Volks— naturgeſchichten wiedergegeben werden. Waͤhrend man indeſſen die Feinheit dieſer Arbeiten bewundert und mit Vergnuͤgen die meiſt comiſchen Stellungen beſchaut, kann man ihnen doch nicht in naturhiſtoriſcher Hinſicht Beyfall zollen, weil die Charactere ſelten zum Vorſchein kommen und daher die Abbildungen eigent— lich mehr ins Kunſtfach als in die Naturgeſchichte gehoͤren. Der Text dagegen iſt völlig naturhiſtoriſch und ganz vor⸗ trefflich, hiſtoriſch, eritiſch, beſchreibend und Lebensart ſchildernd, und kann daher von keinem Naturforſcher entbehrt werden. Dazu kommt, daß er, ſowie die Abbildungen, nach den leben⸗ digen Thieren entworfen und daher durchaus neu und eigen⸗ thuͤmlich iſt. Der Innhalt iſt folgender: Cercopithecus mona, diana, ruber, petaurista, sabæus. Cercocebus fuliginosus, æthiops. Semnopithecus entellus Macacus silenus, sylvanus, niger. Lemur ruber, albifrons, nigrifrons. Loris tardigradus. Ursus arctos, americanus, maritimus. Ratelus mellivorus. Mustela flavigula, martes. Canis familiaris var. pomeranus, lagopus, borealis, australasie, cubanus, molossus (tibethanus) ; Vulpes fulvus var. decussatus, argentatus. Felis leopardus, onca. Didelphys virginiana, cancrivora. Petaurus sciureus. Sciurus maximus, cinereus, niger, palmarum. Pteromys volucella. Mus barbarus; Castor biber; Hystrix eristata; Athe- rura fasciculata. Dasyprocta aguti; Coelogenys subniger; Chinchilla la- nigera. Dicotyles torquatus, labiatus; Tapir americanus. Auchenia glama et var.; Moschus javanicus; Cervus tarandus, virginianus, axis. Antilope picta, eervicapra; Ovis aries var. parnassius, polycerata; Bos americanus, taurus var. indicus major et minor. 7 Hinter dem Texte faſt von jeder Gattung iſt eine nieds liche Vignette, welche eine Scene aus dem Leben des Thieres oder eine Hütte aus dem zoologiſchen Garten vorſtellt. Das Werk iſt uͤbrigens herausgegeben mit Genehmigung der Direction und unter der Aufſicht der beiden Secretaͤre der Geſellſchaft. A Manual of british Vertebrate animals by L. Jenyns. London, Deighton. 1835. 8. 559. Dieſes iſt eine ſehr gruͤndliche Arbeit uͤber die in Großs brittanien vorkommenden Saͤugthiere, Voͤgel, Lurche und Fiſche mit kurzen Characteren, den wichtigeren Synonymen und Abbil⸗ dungen, nebſt einer genauen Beſchreibung, dem beſonderen Vor— kommen und wo es noͤthig iſt, mit kritiſchen Unterſuchungen. Iſis 1837. Heft 11. m — 826 Voran ein Verzeichniß der einſchlaͤgigen Werke, dann eine Ueberſicht der Sippen und dann folgen S. 19 die Gattungen, worunter auch diejenigen, welche ehemals in Großbrittanien ge— lebt haben, jetzt aber ausgerottet ſind, wie der Baͤr, Wolf und dergl. Der Luchs fehlt. Saͤugthiere werden aufgefuͤhrt 76 in 31 Sippen; darunter 22 fleiſchfreſſende mit den Spitzmaͤuſen, die aber nur 3 Gattungen haben. Der Mullwurf ſoll in Ir⸗ land fehlen, was wirklich merkwuͤrdig waͤre. Fledermaͤuſe 16; Nagthiere 13; der Biber iſt ausgerottet. Wale 13; die meiſten kommen aber nur ſelten an die Kuͤſte und gewoͤhnlich nur ver— ſchlagen. Die Voͤgel beginnen S. 49, wieder voran eine Ueberſicht der Sippen, worunter die meiſten neueren aufgenommen wor⸗ den, beſonders unter den Schwimmvoͤgeln, in 111 Sippen. Es find 312 Gattungen und darunter gehen die Naubvögel von 1 — 28, die Hocker bis 136. Darunter ſtecken aber auch die Klettervoͤgel, die Raben, Schwalben uſw., kurz es iſt der ganze ungeordnete Haufen, wie man denſelben in der neuern Zeit zuſammengeworfen hat, ohne Ruͤckſicht auf die Lebensart und ſelbſt den Bau des Schnabels uſw. Die Huͤhnerartigen mit den Tauben gehen bis 158; die Sumpfvögel bis 2213; die Schwimmvoͤgel bis 312. Die Zahl der Lurche S. 287 iſt 13 in 9 Sippen. Der gemeine Waſſerfroſch fehlt; von Kroͤten ſollen nur Bufo vul- garis et calamita ſich finden. Die Zahl der Fiſche S. 306 iſt 213 in 79 Sippen. Darunter kommt viel Neues vor, beſonders hinſichtlich der Fluß: fiſche, welche von den Englaͤndern in der letzten Zeit ſehr genau ſtudiert worden ſind. Es iſt begreiflich, daß ein ganz vom Meer umgebenes Land reich an Waſſerthieren iſt. Darftellung neuer oder wenig bekannter Saͤugethiere in Abbildungen und Ber ſchreibungen nach den Originalen des zoologiſchen Muſeums zu Berlin von Dr. H. Lichtenſtein, Prof. Berlin, bey Luͤderitz. 1827 — 1834. Fol. 50 Taf. ill. Ein ſehr ſchoͤnes, lehrreiches nuͤtzliches Werk, welches ſich den erſten der Art nicht nur an die Seite ſtellen darf, ſondern dieſelben auch wohl bey den meiſten Abbildungen uͤbertrifft. Sie find groͤßtentheils von F. A. Schmidt gezeichnet, gemalt und lithographiert, dem ganzen Ausſehen nach getreu und geſchmack— voll in Stellung, Gruppierung und Verzierung der Landſchaft. Die Gegenſtaͤnde find wirklich nicht nur groͤßtentheils neu, ſon⸗ dern gehoͤren meiſtens zu den wichtigſten in der Zoologie, auch find bey mehreren Sippen, namentlich bey Antilope, Cervus, Dipus, Mus et Mephitis zahlreiche Gattungen neben einander geſtellt, wo fie wechſelsweiſe Begründung und Beſtaͤtigung er⸗ halten. Wo es der Gegenſtand erforderte, verfuhr der Verf. nach der critiſchen Weiſe, welche er bey der Pruͤfung der Thiere von Margrave und Sernandez ſo ſchaͤrfſinnig und gluͤcklich angewendet hat. Es ſind hier 65 Gattungen abgebildet, und zu jeder gehoͤrt eine und die andere Seite Text, worinn der Character, die Beſchreibung, Maaße und die Vergleichung mit andern Gattungen oder mit den Schriftſtellen, die ſich darauf beziehen, enthalten ſind. 9 827 Taf. 1: Antilope leucoryx. Zwey Abbildungen, verhaͤltniß⸗ maͤßig groß und daher deutlich in den einzelnen Theilen, auch ſorg— faͤltig illuminiert, ein maleriſch ſchoͤnes Blatt, ſo wie alle folgen— den von Antilopen, Hirſchen und Springmaͤuſen. Zu Ver: gleichung ſind altaͤgyptiſche Zeichnungen beygefuͤgt. Dieſes Thier iſt der Oryx der Alten und wahrſcheinlich der Reem in der Bibel, welches Wort mit Einhorn uͤberſetzt worden iſt. Länge 53°; Heimath am obern Nil. T. 2: A. addax. Ziege und Zicklein, nebſt aͤgyptiſchen Zeich— nungen der Hoͤrner, unter dem Namen Mendes-Hoͤrner. Laͤnge 6“j ebenda. T. 3: A. dama. Bock und Zicklein. Zicklein. Von Nubien bis Senegal, 54. T. 5: A. dorcas. Ziege und Zicklein, nebſt aͤgyptiſchen Zeich⸗ nungen. Sennaar, 33“. T. 4: Ziege und Die folgenden ſind kleine Gattungen: T. 6: A. arabica, Bock und Ziege. 3“ 10%. — 7: A. euchore, deßgl. 4 7“. — 8: A. capreolus, deßgl. Cap. 4“ 4“. — 9: A. elæotragus, er und fie. — 10: A. isabellina, er; wahrſcheinlich beide nur Abarten. Kafferey. 44'’—5' 9". T. 11: A, mergens, er. Cap. 3“ 5“. — 12: A. melanotis, er und ſie. Cap. 8“ — 13: A. scoparia, deßgl. Cap. 3“ 8“. — 14: A. tragulus, deßgl. Cap. 3“ 4", — 15: A. oreotragus, deßgl. Cap. 3“ 2". — 16: A. pygmæa, deßgl. Cap. 2“ 2", — — A. saltiana, er, fie und Zicklein. Abyſſinien. %. 17: Cervus paludosus, er und fie. Paraguay. 6“. 18: C. mexicanus, er, fie und Junges. 4“ 9”, - 19: C. campestris, ebenfo. Paraguay. 40 4, 20: C. rufus, ebenſo. Paraguay. 4“ 21: C. nemorivagus, er und fi. 3“ 9. Auf den Tafeln 22 — 27 find Springmaͤuſe dargeſtellt, meiſtens in 2 Figuren, und zwar Dipus ægyptius, hirtipes, lagopus, decumanus, spiculum, pygmæus, elater, platyurus. Das Ausfuͤhrlichere dieſer lehrreichen Zuſammenſtellung findet ſich in den Schriften der Academie 1825. T. 28: Eriomys chinchilla; ein Thier, das man vor we— nigen Jahren nur dem Namen nach in dem Pelzhandel kannte. T. 29: Hapalotis albipes. Wahrſcheinlich aus Neuholland. Lang 103“, Schwanz 3“. T. 30: Euryotis (Otomys) irrorata. Suͤdafrica. 83“. — 31: Ctenomys torquatus. Braſilien. 9“. — — Litillus mexicanus. 10”. — 32: C. leptodactylus. Kirgiſiſche Steppe. 9“ 8“. — — C. mugosaricus. Ebenda. 9“ 10%. — 33: Mus tomentosus. Braſilien. 6“. 828 Braſilien. 9“. Ebend. 7". Ebend. 4“ 9%. Ebend. 4“ 5%. . (Echimys) hispidus. Cayenne. 8% 36: M. Paraguay. 10“ 4%. — M. cinnamomeus (Loncheres) myosuros. ſilien. 8“ 4%. T. 37: M. cahirinus. M. megalotis. T. 33: Mus vulpinus. . physodes. . auritus. . nigrita. Spinosus. Bra⸗ 4 zen, Arabien. 4", — 38: Rhinomys (Macroscelides) jaculus; nebſt Skelett und Gebiß. Kafferey. 5“ 4, Dieſes merkwürdige Thier gehoͤrt zu den Spitzmaͤuſen. T. 39: Sorex cinnamomeus. Ebend. 53“. — 40: S. erassicaudus. Aegypten. 53“. — — S. pulchellus. Kirgiſiſche Steppe. 2“ 2, — 41: Chrysochloris aurata, holosericea. Cap. 5%. Zu wuͤnſchen waͤre, daß hier die Fuͤße beſonders und die Lage der Augen waͤren angedeutet worden. T. 42: Mustela frenata. Mexico. 111”, T. 43: Basseris astuta. Ebend. 1“ 7”. Ein ſche Hernandez vorkommendes, aber bisher unbelanntes Thier. bey das Gebiß. T. 44: Mephitis leuconota. Ebend. 2“ — — M., mesoleuca. Ebend. 1“ 7%, — 45: M. chinga. 1“ 3", — — N. mesomelas 1’ 7, — 46: M. macroura. Mexico. 1“ 2", — 47: M. vittata. Ebend. 1’ 4”, — 48: M. suffocans. Braſilien. 14. j — — M.zorilla, nebſt Gebiß. Cap. 1“ 1, — 49: Enydris (Lutra) marina. Ausfuͤhrlich abgehandelt. — 50: Schädel von verfchiedenen Seiten und Altern. Damit ift der erſte Band dieſes fo ſchoͤnen und wichtigen Werkes geſchloſſen und es wird von der Unterſtuͤtzung des Publis cums abhaͤngen, ob noch mehr, wozu es in Berlin an Materialien nicht fehlen kann, erſcheinen ſoll. Es iſt zu bejammern, daß es in unſerem Vaterlande noch nicht wie in England und Frank⸗ reich unter dem Adel und den Reichen überhaupt Mode gewor⸗ den, mit Werken der Art ſeine Bibliotheken zu zieren. Die wenigen Gelehrten von Fach ſind kaum zahlreich genug, um ſolche Werke halten zu koͤnnen. Schrebers Saͤugthiere, fortgefest von Dr. J. A. Wagner. Heft 77 und 78. Erlangen, bey Palm. Dieſes Heft enthält: Cynocephalus anubis, Dasy- procta prymnolopha, Mus sylvaticus, Hypudæus hereynieus, = 829 Lagomys princeps, Cervus macrotis, Schädel von Auchenia lama; Alles, wie es ſcheint, treu abgebildet und zwar als Ori— ginale nach der Natur. Text liegt bey 13 Bogen, welche handeln vom Cameel und Lama; wie man aus der Groͤße des Textes ſieht, ſehr ausfuͤhrlich mit Benutzung aller neueren Beobachtungen. Das raſche Fortſchreiten dieſes Werks ſpricht hinlaͤnglich fuͤr den Bey— fall, der ihm zu Theil wird. leon og ra p hi a della Fauna italica di C. L. Bonaparte Principe di Musignano. Roma, Salviucci, Merle; Firenze, Piatti. Fascicolo XVI—XXI. 1536 - 1837. fol. ill. (Jedes Heft von ungefähr 6 Tafeln und faft noch einmal fo viel Bogen Eoftet 4 Scudi, für die fruͤhern Abonnenten aber nur 3.) Nun kann man dieſe Lithographien und die Ausmalung loben, waͤhrend bey den vorigen Heften immer noch Manches zu wuͤnſchen übrig blieb. Es ſind jetzt ſchoͤne, allem Anſchein nach treue und ſcharfe Abbildungen, worinn die einzelnen Theile, wie Schuppen, Zweige der Floſſenſtrahlen uſw. gezaͤhlt ſind. Die Ausmalung iſt offenbar ſorgfaͤltig und daher ohne Zweifel getreu. Der Zeichner iſt Quattrocchi. Lithographie bald von Roſi, bald von Wieller, bald von Battiſtelli. Auch der Text iſt viel ausgedehnter, als er fruͤher geweſen, ſo daß man deutlich erkennt, der Verfaſſer gewinne immer mehr Luſt und Liebe zu der Ausgabe von dieſem Werke, das man nun wirklich ebenſo neben die ſchoͤnen, als neben die nutz- und lehrreichen ſtellen kann. Er iſt im Beſitze von allen naturhiſtoriſchen Werken und zwar von den allerneueſten, und gibt ſich auch die Muͤhe, die Zeitſchriften zu durchſuchen, um die betreffenden Abhandlungen zu vergleichen. Durch ſeine große Kenntniß ſowohl der Dinge als der Literatur iſt er in den Stand geſetzt, nach allen Seiten hin kritiſch zn verfahren und auch Licht auf diejenigen Thiere zu werfen, welche bey den Alten vorkommen und ſo ſelten richtig gedeutet ſind. Es iſt in der That erfreulich fuͤr die Wiſſenſchaft und ihre Pfleger, daß ſich Maͤnner damit beſchaͤftigen, denen nicht bloß der Sinn und der Geiſt, ſondern auch die Kraͤfte gegeben ſind, uͤber alle Hilfsmittel gebieten zu koͤnnen. Da durch die Cholera die Herbeyſchaffung der im Auslande neu erſchienenen Werke verhindert wurde, ſo hat bekanntlich der Verfaſſer im vorigen Jahre bloß die Abbildungen herausgegeben und mit der Bekanntmachung des Textes gezoͤgert, damit ihm nichts bey der Bearbeitung deſſelben entgienge. Dieſer Text iſt nun reichlich nachgeliefert und zwar in nicht weniger als 30 Bogen, für Dysopes cestonii, welchem ein ganzer Bogen Tert gewidmet iſt; fuͤr Cervus dama 2 Bogen; Porphyrio antiquorum deßgl.; Terrapene caspiea deßgl.; Chelonia caretta 24 Bogen; Seymnus lichia 1 Bogen. Dabey ſind 6 Tafeln Abbildungen von Mus tectorum, sylvaticus, musculus, Lacerta viridis in verſchiedenen Altern auf 2 Tafeln; Smaris gagarella, vulgaris, maurii; Acipen- ser sturio, naccari; Chimæra monstrosa. Die Lurche und Fiſche ſind beſonders glaͤnzend illuminiert und die letzten wirklich 830 mit Angabe der einzelnen Dupfen. Beſonders angenehm iſt es, nun einmal eine treue Abbildung von der Chimera nach einem ganz unverſtuͤmmelten Exemplar zu erhalten. Heft XVII. 1836 enthält ebenfalls nachträglichen Text auf 193 Bogen zu lauter Fiſchen, welche wir ſchon fruͤher an— gezeigt haben, und zugleich 2 Tafeln mit Podareis muralis in 10 Abbildungen nach den wirklich ſehr verſchiedenen Farben und Zeichnungen. Beſonders iſt es aber angenehm, hier die bisher wenig gekannten Verſchiedenheiten von Atherina auf einer Tafel beyſammen zu haben, nehmlich A. hepsetus, mochon, lacustris et bayeri. Heft XVIII. 1836 enthält 18 Bogen Text und 3 Tas feln, nehmlich Acridotheres roseus, alt, jährig und fluͤgg; Cyprinus regina, carpio, elatus, eine ſehr den Wuͤnſchen entgegen kommende Auseinanderſetzung der italiaͤniſchen Karpfen; Tinca italica et chrysitis. Der Text liegt bey für dieſe Gat— tungen und ebenſo fuͤr früher ſchon gelieferte Tafeln, haupt— ſaͤchlich von Lurchen. Heft XIX. 1837 enthält nun wieder Text und Abbil⸗ dungen und zwar von der Lederſchildkroͤte (Sphargis), welche von 3 Seiten dargeſtellt iſt und hier nun wirklich wie eine Schildkroͤte mit Ruͤcken und Bauchſchild ausſieht, waͤhrend man bey den meiſten fruͤhern Abbildungen eben fo gut an ein Cro— codill oder etwas Aehnliches denken konnte. Es iſt zu bedauern, daß der Ort, woher ſie kam, nicht angegeben iſt. Coluber monspessulanus (Rhapdodon) et var. neumeyeri; Sala- mandra maculosa, atra, perspicillata, fusca, in 6 Abbil⸗ dungen; Leuciscus squalus, rubilio, scardafa; Pleuronectes grohmanni; Platessa passer. Heft XX. 1837 enthält 6 Tafeln und Text: Vesper- tilio emarginatus, capaceinii, vipistrellus, savii, nebſt Köpfen und Schaͤdeln; Anguis fragilis in 4 Abbildungen; Pseudopus serpentinus jung; Ailurophis vivax (Tarbophis); es iſt nicht einzuſehen, warum der letztere Name nicht beybe⸗ halten worden; Coluber leopardinus jung; Trigla obscura, gurnardus; Leueiscus rubella, muticellus, squalus jung, trasimenicus; mit Köpfen und Schuppen beſonders. Heft XXI. 1837: Plecotus auritus, brevimanus; Vespertilio daubentoni, aleythob, leueippe, aristippe, noc- tula, serotinus, ursini; alfo, wie man ſieht, ſehr viel Neues, auch vortrefflich abgebildet, meiſt mit Schaͤdeln, welche aber durch Vergrößerung wohl deutlicher gemacht werden koͤnnten; Barbastellus communis; Rhinolophus ferrum equinum, hippocrepis, clivosus; die Nafenblätter hätten hier deutlicher werden koͤnnen. Dieſes iſt nun der Innhalt der vorliegenden Hefte, reich und ſchoͤn, oft neu, und das, was der Verfaſſer dabey ſagt, immer aus eigener Beobachtung oder Unterſuchung. Etudes sur les Scincoides Paris, 1836. Livr. I. 4. 25. tab. 4. col. par J. Cocteau. Dieſes wird eine ſehr ausführliche Abhandlung mit illu⸗ minierten Abbildungen, denen die einzelnen Theile, wie Kopf, 831 Zehen, Steiß, Schuppen bengegeben find. Abgebildet find bis jetzt Ablepharis nitida; Cryptoblepharis aurea, plagiece- phala; Gymnophthalmus quadrilineatus, huͤbſch ausgeführt. Der Verfaſſer fängt an mit tribu II. Seincoides ophioph- thalmes und beſchreibt die Gattungen ſehr ausführlich mit kri— tiſchen Bemerkungen, hebt aber den Character nicht beſonders heraus und gibt auch keinen von den Sippen. Das ſoll erſt am Ende folgen. Es werden 20 — 25 Lieferungen, jede zu 12 Francs. Man uaterſchreibt beym Verfaſſer rue de Pro- vence n. 21. Es iſt ein Bibliothekbuch und offenbar mit viel Liebe und Kunſt bearbeitet. Die Kaͤfer der Mark Brandenburg von Dr. W. F. Erichſon. Berlin, bey Morin. 1837. Bd. I. Abth. 1. 8. 384. Dieſes iſt kein bloßes Verzeichniß mit Angabe eines kurzen Characters, ſondern ein anſehnliches Werk mit Angabe der wich— tigſten Citate und Abbildungen und mit einer ausfuͤhrlichen Be⸗ ſchreibung nebſt kritiſchen Bemerkungen, ſo daß man dabey nichts vermißt als etwa die Lebensart, welche man freylich bey den wenigſten kennt. Es iſt aber immer ein großer Gewinn, einmal zu wiſſen, was in der Gegend vorhanden iſt, die einen beſtimm⸗ ten und ziemlich einfoͤrmigen Character hat, wie die Mark Brandenburg: eben, bekanntlich voll Sand und Seen. Die Nachfolger haben dann mit dieſer Arbeit nicht mehr viel zu thun und werden daher gezwungen, ihre Zeit nicht bloß auf das Sammeln und Beſtimmen, ſondern auch auf das Beobachten der Lebensart zu verwenden. Dieſe Fauna iſt wirklich nicht arm und dem Verfaſſer iſt außer ſeinem eigenen Fleiße ſehr viel Unterftügung von den Berliner Entomologen und auch von andern geworden, ſo daß ſie wohl vollftändig genannt werden kann und lehrreiche Vergleichungen geſtatten wird, wenn man einſt dieſe Käfer mit denen eines manchfaltigen Landes zuſam— menſtellt. Der Verf. beginnt, wie es jetzt Mode iſt, mit den Laufkaͤfern und kommt bis ans Ende der Raubkaͤfer. Eine Menge neuer Sippen, theils eigene, theils fremde ſind hier aufgenommen, welche man in andern deutſchen Faunen noch nicht antrifft. Auch fehlt es nicht an neuen Gattungen, welche der Verfaſſer entweder ſelhſt gefunden, oder von ſeinen Freunden bekommen hat. Wir zweifeln nicht, daß dieſes Werk Beyfall finden und daher raſch erſcheinen wird; denn eine vollſtaͤndige Fauna der Inſecten thut Deutſchland Noth. Syſtematiſche Ueberſicht der Voͤgel Pommerns von E. F. v. Homeyer. Dietze. 1837. 8. 91. Anclam, bey Wir haben zwar ſchon ein Verzeichniß der Voͤgel im be: nachbarten Mecklenburg von Siemßen: aber es iſt ſchon ziemlich alt und hilft daher nicht mehr aus. Pommern hat auch in der neuern Zeit ſehr ruͤſtige Ornithologen bekommen, namentlich Sornſchuch und Schilling, denen ſich der Verfaſſer auf eine ruͤhmliche Weiſe beygeſellt. 832 Deutſchland hat 211 Landvoͤgel und 150 Waſſervoͤgel. Davon fuͤhrt dieſes Werkchen auf 158 und 124, mithin 282. Das Land iſt, wie man ſieht, beſonders reich an Waſſervoͤgeln aus natürlichen Gründen, da es ein Meer hat und viele Seen und zugleich der Ruhepunct iſt für die ſchwediſchen Wander— vögel. Die Schrift iſt daher ein nuͤtzlicher Beytrag für die Fauna Deutſchlands. Sie haͤlt unſeres Erachtens das genaue Maaß zwiſchen einem bloßen Verzeichniß und einem ausfuͤhr— lichen Werk; läßt nehmlich die Charactere weg, gibt aber Nach— richt uͤber den Aufenthalt, die Ankunft, die Menge vormals und jetzt und macht auf Seltenheiten aufmerkſam. Der Verf. befolgt eine eigene Anordnung und ſucht zuſammenzuſtellen, was nach ſeiner Anſicht natuͤrlicher Weiſe zuſammen gehoͤrt; voran 1. Ordn. Spechtartige Voͤgel, worunter auch Upupa et Certhia. L 2. Ordn. Meiſenartige Vögel: Sitta, Parus, Mystaci- nus, Regulus. 3, Ordn. Hocker mit mehreren Abtheilungen: Fliegen⸗ faͤnger, Pirol, Seidenſchwanz, Eisvogel, Racke, Heher, Guckguck. 4. Ordn. Schwalben. 5. — Raubvoͤgel. 6. — Wuͤrger. 7. — Klraͤhen. 8. — Sänger, wobey Sturnus, Gracula rosea, Turdus, Cinelus, Saxicola, Troglodytes, Sylvia, Alauda. 9. Ordn. Dickſchnaͤbler: Emberiza ete. 10. — Tauben. 11. — Hühner. 12. — Laufvoͤgel: Otis, Oedienemus, Charadrius, Aegialitis, Strepsilas, Vanellus, Hæmatopus. 13. Ordn. Schnepfen: Arenaria, Tringa, Totanus, Limosa, Ibis, Phalaropus, Recurvirostra, Himantopus ete. 14. Ordn. Reiher. 15. — Rallen. 16. — Möven. 17. — Enten, wobey auch Carbo, Colymbus, Alca ete. Das Zerreißen ſo natuͤrlicher Ordnungen wie die der Schwimm- und Sumpfvögel iſt gewiß nicht zu billigen. Zum Schluſſe kommt noch ein Verzeichniß von der Ankunft der Wandervoͤgel im Fruͤhling. Die Arbeit verdient alle Anerken⸗ nung und darf ſich wohl neben Landbecks Voͤgel Wuͤrten⸗ bergs ſtellen. Bibliographie entomologique par A. Percheron. Paris, chez Bailliere. 1837. Teme I. et II. 8. 326 et 376. Es iſt nicht zu laͤugnen, daß dieſes ein außerordentlich fleißiges und reichhaltiges Werk iſt, fuͤr deſſen Herausgabe man dem Verfaſſer allen Dank wiſſen muß, obſchon man ihm den Vorwurf machen darf, daß er Eiſelts Geſchichte der Inſecten⸗ 833 kunde 1836 nicht gekannt und daher nicht benutzt hat. Es kann zwar iwohl ſeyn, daß nichts darinn vergeſſen ift: aber dennoch iſt Eiſelts Werk außerordentlich vollſtaͤndig, daß man ſich wundern muͤßte, wenn dem franzoͤſiſchen Verfaſſer nicht manche Aufſaͤtze in deutſchen Zeitſchriften entgangen ſeyn ſollten. Uebrigens kennt er die deutſche Literatur und, nach der ziemlich richtigen Schreibung der Titel zu urtheilen, auch die deutſche Sprache. Er fuͤhrt endlich eine ſolche Menge Abhandlungen aus deutſchen Schriften an, daß man an Vollſtaͤndigkeit glau— ben muß, und wir nehmen daher keinen Anſtand, dieſes Werk fuͤr das vollſtaͤndigſte zu erklaͤren, das bis jetzt erſchienen. Der Verfaſſer hat auch fuͤr jede moͤgliche Bequemlichkeit geſorgt, ſo daß wir es fuͤr unmöglich halten, irgend einen Artikel nicht fin— den zu koͤnnen. Zuerſt ſind die Schriftſteller nach dem Alphabet aufgefuͤhrt mit den Titeln ihrer Buͤcher und aller ihrer Aufſaͤtze, in welchem Winkel der Welt ſie auch ſtehen moͤgen. Dabey gewoͤhnlich das Geburtsjahr des Verfaſſers. Darinn beſteht eigent— lich das Werk. Dann kommen aber S. 242 des zweiten Ban⸗ des Tabellen nach den Zweigen der Wiſſenſchaft, Reiſen, Ana: tomie, Nutzen, Schaden uſw.; dann nach den einzelnen Ord— nungen. Die Schriftſteller ſind hier nach dem Zeitalter aufge— fuͤhrt, mit Angabe der Jahrszahl und der Seite, wo der Titel ihrer Arbeit verzeichnet ſteht. Was alſo jemand z. B. uͤber die Mucken wiſſen will kann er hier finden und zwar uͤber die einzelnen Sippſchaften derſelben; ebenſo nach den Laͤndern: kurz es ſcheint nichts vergeſſen, was man wuͤnſchen kann und man erkennt wohl, daß ſich der Verfaſſer viel mit Aufſchlagen der Citate beſchaͤftigt hat; und wer dieſe groͤßte Plage der Natur— forſcher kennt, der wird nicht muͤde werden, dem Verfaſſer tau— ſend und abermal tauſend Dank zu ſagen. Neue Denkſchriften der allgemeinen ſchweizeriſchen Geſellſchaft für die geſammten Naturs wiſſenſchaften. Neuſchatel, 1837. I. 4. 10 Taf. Dieſe Schriften, in deren fruͤhern Bänden manche wich tige Abhandlungen niedergelegt ſind, haben bekanntlich eine Zeit lang geruht; im Jahr 1833 hat aber die Geſellſchaft beſchloſſen, ein genaues Verzeichniß aller in der Schweiz vorkommenden Thiere zu ſammeln und herauszugeben. Es haben ſich mehrere Naturforſcher je nach Luſt und Liebe in die Arbeit getheilt und ſchon darum kann man erwarten, daß etwas Vorzuͤgliches und Vollſtaͤndiges geliefert werde. Im vorliegenden Bande ſind alle obern Thierclaſſen ab— gehandelt und zwar von Prof. Schinz in Zuͤrich; die Schals thiere von Joh. v. Charpentier zu Bex. Die Gebirgsmaſſe von Davos von Prof. B. Studer in Bern; eine neue Froſchgattung von Dr. Otth und die Eidechſen von J. Tſchudi. Jeder Aufſatz iſt beſonders beziffert und man kann ihn daher auch beſonders haben. Die Saͤugthiere ſind wenig zahlreich, wie in Europa uͤber⸗ haupt; indeſſen beſitzt die Schweiz noch mehrere, welche den meiſten Laͤndern fehlen, namentlich Gemſen, Baͤren, Luchſe und man kann wohl auch den Steinbock in Savoyen noch dazu rechnen. Iſis 1837. Heft 11. 1 — 28. mit 2 Tafeln, worauf 23 und 22 Figuren. 834 Von Fledermaͤuſen fuͤhrt Prof. Schinz 9 Gattungen auf, worunter auch die große Hufeiſennaſe; von Spitzmaͤuſen 4, darunter eine neue Sorex alpinus, welche Herr Nager in Urſern auf dem Gotthard entdeckt hat. Sie iſt hier abgebildet, Faͤrbung ſchiefergrau. Dann findet ſich noch der Baͤr, der Dachs, die Fifchotter, der Wolf und Luchs; unter den Nagern das Murmelthier, alle 3 Schlafratzen, die Brandmaus, der veraͤnderliche Haſe, nebſt den andern bekannten Nagthieren; die Gemſe und endlich der Steinbock in Savoyen. Von den Schafen werden mehrere Abarten aufgefuͤhrt, ebenſo von den Rindern. Die Zahl aller iſt 54, die gezaͤhmten mitgerechnet. Das Verzeichniß der Voͤgel iſt ſehr reich und geht von Seite 84 — 133. Da dieſe Claſſe vorzüglich ganz Liebe und Studium des Verfaſſers iſt, ſo kann man von der Vollſtaͤndig— keit derſelben uͤberzeugt ſeyn. Bey mehreren werden auch inter— eſſante Notizen beygefuͤgt. Die Zahl aller hier aufgeführten iſt 311. 1) Darunter ſind Raubvoͤgel 36. 2) Sperlingsartige 120, darunter auch die Raben 12, Singvoͤgel 54, Koͤrnerfreſſenden 47, Schwalbenartigen 7. 3) Klettervoͤgel 15. 4) Tauben 4. 5) Huͤhner 9. 6) Laufvoͤgel 4. 7) Sumpfvögel 57. 8) Waſſervoͤgel 66. Abgebildet iſt eine neue Ente (Anas purpureoviridis). Amphibien S. 134 — 147 finden ſich 33; Eidechsen 6, Schlangen 8, Froͤſche 10, Molche 9; darunter ein neuer Froſch (Rana alpina), eine neue Kroͤte (Bufo alpinus). Fiſche S. 148 — 165 find aufgeführt 42; Baͤrſche 4, Karpfen 19; Welſe 1, Haͤringe 1, Quappen 1, Hechte 1, Fo⸗ rellen 10, Stoͤre 1, Pricken 3. Dann folgt von J. de Charpentier, Catalogue des Mollusques terrestres et fluviatiles de la Suisse. I. pag. Die Zahl der hier aufgefuͤhrten Schnecken iſt 122, die der Muſcheln 13. Es find die Sippen: Arion, Limax, Vitrina, Suceinea, Helix (40 species), Bulimus, Pupa, Clausilia, Vertigo, Carychium, Cyclostoma, Physa, Limneus, Planorbis, Valvata, Pupula, Paludina, Neritina, Ancylus, Anodonta, Unio, Cyelas, Pisidium, oft mit vielen Abaͤnderungen. B. Studer, die] Gebirgsmaſſe von Davos S. 1 —60 mit 4 Charten. Eine ausfuͤhrliche Schilderung dieſer intereſſan⸗ ten Gegend, die er wiederholt mit Arnold Eſcher von der Linth bereiſt hat; der Letztere hat die geognoſtiſche Charte geliefert; auch Durchſchnitte auf 2 Tafeln. Dr. A. Otth, Beſchreibung einer neuen europaͤiſchen Froſchgattung, Discoglossus (Taf.). Er erhielt 2 Exemplare unter dem Namen Pseudis pieta aus Wien. Sie leben in Sicilien und Spanien und gehoͤren zwiſchen Rana et Rana paradoxa. Die Zunge iſt ſcheibenfoͤrmig und das Trommel⸗ fell verborgen; hat ein unteres Augenlied. Jacob Tſchu di 53 835 ſetzt eine andere Gattung hinzu unter dem Namen D. sardus aus Sardinien. . J. J. Tſchudi, Monographie der ſchweizeriſchen Echſen S. 1 — 43. T. 1— 2. Wir haben von dieſer intereffanten Abhandlung ſchon fruͤher geſprochen. Es werden aufgeführt: Lacertæ 2, Zootoc® 2, Podarcis 1, Anguis 1. Dieſes iſt der Innhalt des vorliegenden Bandes, welcher mithin eine gute Aufnahme verdient. Recherches sur les Poissons fossiles, par Agassiz. Franefort, chez Schmer- ber. Livr. VIII et IX. 1837. 4. 42 Planches fol. Die Fortſetzung dieſes ruͤhmlichen Werkes zeigen wir mit Vergnuͤgen an. Ueber den Text koͤnnen wir nicht viel berichten, weil er noch nicht im Zuſammenhang gegeben iſt. Die Abbildungen ſind alle von Dinkel gezeichnet, von C. Weber auf Stein gebracht, von Minſinger zu Muͤnchen gedruckt, genau und ſchoͤn, gewoͤhnlich, wo es noͤthig iſt, mit einzelnen Theilen, beſonders Schuppen und Zaͤhnen. Es iſt hierauf ein ſo großes Studium von Seiten des Verfaſ— ſers und ſo viel Fleiß von Seiten der Kuͤnſtler verwendet, daß man erſtaunen muß, wie es moͤglich war, ſo viele Tafeln in ſo kurzer Zeit zur Vollendung zu bringen. Dieſe Tafeln enthalten: Cephalaspis Iyellii, rostratus, lewisii, loydii. Pholidophorus beechei, onychius; Ophiopsis procerus; Macropoma mantellii auf 4 Tafeln. Dercetis elongatus; Caturus similis; Belonostomus ein- etus; Gyrodus angustus; Acrotemnus faba. Spinax, Chimæra im Fleiſch. Ptychodus latissimus; Psammodus porosus, lævissimus, contortus, longidens, asper; Acrodus nobilis, trans- versus; Spinax major; Hybodus; Chimæra mantellii, agassizil. Pristipoma; Serranus; Lethrinus; Trigla; Scatophagus; Toxotes, Sciena; Synanceia; Scorpæna, ftifche Ske⸗ lete. Smerdis (gibt es ſchon) micracanthus, pygmæus, minu- tus, ventralis, latior. Enoplosus pvgopterus; Apogon spinosus; Perca beau- montii; Labrax lepidotus, schizurus; Dules medius. Beryx ornatus, microcephalus, radians, germanus. Lepidopus peronii; Anguilla fluviatilis; Elops saurus; Echeneis naucrates, friſche Skelete. Hypsodon lewesiensis; Enchodus halocyon; Sauroce- phalus striatus, lanciformis; Saurodon leanus; Acro- gnathus boops; Aulolepis typus; Tetrapterus minor; Osmeroides lewesiensis. 836 Dieſe Lieferung hat alfo, wie man ſieht, den Reichthum der verſteinerten Fiſche wieder um Vieles vermehrt, wozu die große Unterſtuͤtzung, welche er aus England erhaͤlt, ſehr Vieles beytraͤgt. 5 - Lethea geognostica oder Abbildung und Beſchreibung der für die Gebirgsformationen ber zeichnendſten Verſteinerungen, von Prof. H. G. Bronn. Stuttgard, | bey Schweizerbart. 1837. 8. Taf. 31 — 47. 4. Was die Abbildungen dieſes lehrreichen und nuͤtzlichen Werks betrifft, ſo ſind dieſelben nun ganz geliefert, gewiß mit großer Schnelligkeit bey der Unzahl von gut ausgewaͤhlten und deutlich dargeſtellten Figuren. Die 4 erſten Tafeln enthalten Muſcheln, Belemniten, Pentacriniten, Eidechſen aus der Formation der Kreide; die folgenden: Pflanzen, Zoophyten, Meerigel, Wuͤrmer, Balanen, Muſcheln, Schnecken, Saͤugthiere und zwar in großer Menge aus der Periode der Molaſſe, nebft einer Tafel friſcher Skelete der groͤßern Thiere. Man hat nun in einem einzigen Werk alles beyhſammen, was man früher in ſehr vielen zerſtreut ſuchen mußte. 5 Was den Text betrifft, fo iſt nun der erſte Band ges ſchloſſen; er enthaͤlt auf 18 Bogen vollſtaͤndige Beſchreibungen dieſer merkwuͤrdigen Geſchoͤpfe, wohl geordnet und in großer Voll⸗ ſtaͤndigkeit. Vom zweyten Band liegen 14 Bogen dabey; das Uebrige ſoll bald folgen und dann iſt dieſes Werk, welches eine ſo we— ſentliche Luͤcke ausfuͤllt, vollendet. Im Ganzen ſind es jetzt 48 Bogen. Iusecta lapponica descripta a J. W. Zetterstedt, Prof. lundensi. Lipsiæ, apud L. Vofs. Fasc. I. 1838. 4. Die entomologiſchen Arbeiten dieſes ausgezeichneten Na⸗ turforſchers ſind ſchon lange ruͤhmlichſt bekannt. Er gehoͤrt unter die thaͤtigſten und kenntnißreichſten ſeiner Landsleute, was viel ſagen will, da Linnes Vaterland reich daran iſt und von dem Baume, den Linne gepflanzt hat, im ganzen Lande Sa⸗ men ausgeſtreut ſind, welche ſelbſt Baͤume geworden, einem großen Obſtgarten gleich ſehen, deſſen Fruͤchte nach allen Gegen: den des Suͤdens geſandt werden, während es mit den natuͤr— lichen Fruͤchten umgekehrt der Fall iſt. So gibt es fuͤr die geiſtige Welt keinen Unterſchied der Zonen und der Climate, wofern ſie nur durch Regſamkeit ihr Licht und ihre Waͤrme ſich ſelbſt zu ſchaffen verſteht. Dieſes Werk iſt huͤbſch ausgeſtattet, ſchoͤn und doch eng gedruckt, wie es einem Werke geziemt, welches eine große Maſſe einzelner Gegenſtaͤnde enthaͤlt. Die Ueberſicht fuͤhrt 154 Kaͤfer-Sippen auf, wovon in dieſem Hefte ſchon 118 abgehandelt find. Ueberall die ſippiſche ausfuͤhrliche Beſchreibung, der Character der Gattungen, die Citate, der Aufenthalt, nebſt Bemerkungen uͤber Lebensart und 837 dergleichen, wo fie dem Verfaſſer bekannt wurde. Man follte nicht glauben, daß ein ſo kaltes Land eine ſolche Menge von Kaͤfern beherbergen koͤnnte; und doch beweiſt dieſes Werk, daß die Zahl derſelben ungemein groß iſt. Am auffallendften iſt es mit den Waſſerkaͤfern, deren Aufzaͤhlung faſt kein Ende nimmt. Die bis jetzt abgehandelten Sippſchaften find folgende: 1) Cieindeletæ. Gen. 1. 15) Amphibii. Gen. 75 — 77. 2) Carabici. 2 — 16. 16) Hydrocanthari. 78 80. 3) Brachelytra. 17—30. 17) Sternoxi. 81 — 83. 4) Malacodermi. 31— 37. 18) Tenebrionites. 84, 85. 5) Clerii. 38, 39. 19) Diaperiales. 86 — 92. 6) Ptiniores. 40 — 42. 20) Melooides 93, 94. 7) Palpatores. 43, 44. 21) Pyrochrooides. 95 — 97. 8) Dermestini: 45 — 49. 22) Cucujipes. 98, 99. 9) Nitidulariae. 50— 59. 23) Helopii. 100 — 104. 10) Lucanides. 60. 24) Mordellarie. 105, 106. 11) Scarabaeoides. 61—68. 25) Cistellarie. 107— 109. 12) Histeroides. 69, 70. 26) Bruchelæ. 110. 13) Spheridiota 71. 27) Cureulionites. 111—116. 14) Hydrophili. 72 — 74. 28) Xylophagi. 117— 124. Muſter von der Behandlung zu geben iſt nicht wohl möglich und auch nicht noͤthig, da des Verfaſſers genaues Verfahren be— kannt iſt. Das Vorkommen iſt ganz genau angegeben, ſelbſt der Ort und der Bach, See uſw. Eine ſchwere, muͤhſame Arbeit, welche außer der genaueſten Kenntniß viel Geſchick im Sammeln, Beobachten, Unterſuchen, Beſchreiben und Ordnen erfordert. Dieſe Fauna iſt wieder ein Muſter, wie wir ſchon mehrere aus Schweden bekommen haben. Wir wollen doch die Zahl der Waſſerkaͤfer anführen: Hy drophili 10, Hyphydri 30. Hali- pli 3, Helophori 5, Hydrænæ 1, Heteroceri 1, Parni 2, Gyrini 3, Dytisci 40. Auch iſt es intereffant, die Zahl der Fleiſch⸗freſſenden, Aas-freſſenden und Pflanzen-freſſenden mit einander zu vergleichen; dagegen iſt Synodendron dert, nur eine Melolontha, ein Trichius, 2 Cetonie. Viele Ruͤſſel⸗ Kaͤfer. Vielleicht ſtellt der Verfaſſer Vergleichungen daruͤber an, welche gewiß ſehr wichtig und intereſſant ſeyn muͤſſen. Neuere Beyträge zur Schmetterlingskunde mit Abbildungen nach der Natur von C. F. Freyer. Augsburg, beym Verfaſſer Litr. II. Nr. 25. und bey Kollmann. Heft 37 — 40. 4. T. 217 — 240, ill. f Dieſe ſchoͤne Sammlung, welche immer etwas Neues lie- fert, ſetzt der eiferige Verfaſſer immer hurtig und getroſt fort, gewiß mit nicht wenig Aufopferung von Zeit und ſelbſt Geld: denn dergleichen Werke werden bekanntlich vom Publico nicht honoriert. Er hat auch ſehr eiferige Freunde, die ihm alles Sel— tene zuſchicken und ihre Beobachtungen mittheilen. Darunter zeichnet ſich vorzuͤglich Kindermann in Ofen aus. Er hat ihm unter Anderen die ganze Entwickelung von Papilio mne- mosynæ mitgetheilt, welche dieſes Heft ziert; ebenſo Noctua latens, serpentina, æthiops, natlyi; Papilio menalcas; Noctua flavida. Natly in Ofen hat ihm die Raupe von 838 Noctua J. einctum, trilinea, saponarite, udeusis, trape- zina, limosa gegeben, Die Übrigen Abbildungen und Beobachtungen find vom Verfaſſer: Bombyx atra, muscella; Geometra illustraria; Papilio corydon; Bombyx verbasci; trigotephras, versi- coloria; Geometra illunaria; Pap. adippe; Noctua spee— trum, pernix; Geom. lunaria; Pap. agestis, eumedon, artaxerxes; B. lineosa; Noctua aeruginea, radiosa, al- chymista; Geom. consortaria. Bey den meiſten Tafeln iſt die Raupe mit dem Futter⸗ kraut, was nicht nur ſehr anſchaulich und nuͤtzlich iſt, ſondern auch ein ſchoͤnes Gemaͤlde gibt. Es iſt dieſem Werke alle Un⸗ terſtuͤtzung zu wuͤnſchen. Auszug e aus der Zeitſchrift: LInstitut, von E. Arnoult. (Fortſetzung von Heft X. p. 800.) Nr. 212. May 1837. Audouin, über ein Neſt einer Maurerſpinne, welche Roulin aus Neu-Granada geſchickt hat. Es beſtand aus Letten und drang 6— 8“ tief in die Erde. Seine Mündung gegen 1“, alſo größer als am Nefte von Mygale der Inſel Corſica und viel groͤßer als das von Mygale von Montpellier, wo fie nur 15 Millim. iſt. Die Spinne hat aus der ausge⸗ grabenen Erde durch Knetung eine runde Mauer in ihrem ſenk— rechten Schacht gemacht, wodurch er Veſtigkeit bekam. Dann hat ſie die innere Flaͤche poliert und mit einem ſeidenartigen Stoff uͤberzogen. Um die Oeffnung zu ſchließen macht ſie es wie unſere Maurerſpinne; ſie bildet einen kurzen Hals mit einem ſcheibenfoͤrmigen Deckel, welcher innwendig mit ſchlaffem Geſpinnſt uͤberzogen iſt, woran ſie ihn zuhaͤlt. Aug. de St. Silaire, über ein Kerf, welches den Reben in Languedoc ſchadet. Dunal ſtellt es zur blauen Hal- tica oder zu Haltica oleracea. Schon im Mittelalter haben die Spanier in der Kirche zu Malaga gegen dieſe Geißel den Himmel angerufen. Sie verbreitete ſich zuerſt in den Oſtpyre⸗ naͤen, kam 1819 nach Vendres in Herault; von da an bis 1834 wanderte ſie von Oſten nach Weſten 25 Stunden weit. Seit 1834, wo Dunal daruͤber ſchrieb, ruͤckte ſie 4 Stunden weiter von Lunel bis St. Gilles und droht in dieſem Fruͤhjahr ſehr gefaͤhrlich zu werden. Sie hat einen Feind in der blauen Wanze. Die Bauern vertilgen fie auf folgende Art: Sie ha⸗ ben einen blechernen Trichter, ausgeſchnitten wie eine Bart⸗ ſchuͤſſel, unten mit einem Sack. Sie halten die Schuͤſſel an den Stock und ſchlagen daran, wodurch die Erdfloͤhe in den Sack fallen. Duvernoy, Bau von Squilla mantis. Eyerſtock: groß, in groͤßere und kleinere Lappen getheilt, welche den Ringeln entſprechen, vom Magen bis zum After. Herz oder Ruͤckengefäß: ſchickt überall hin Gefäße. Großer Venen: Sinus, eine Art Hohlader unter dem Eyerſtock 839 vom Magen bis nach hinten, theilt ſich in Zellen und Blind: daͤrme und ſchickt Zweige zu den Kiemen. Darm duͤnn. Donne, uͤber Blutkuͤgelchen. Tilme Edwards, Claſſification der Polypen. Sind noch 2 Typen gebildet. I. Ordn. Polypes tuniciens (Rryozoaires Ehrenberg) bilden den Uebergang zu Lamarcks Tuniciens, haben einen Darm, getrennt von der Haut, mit Mund und After. Sect. I, Tuniciens cilies haben nur Wimpern und keine Fuͤhlfaͤden; enthaͤlt die Vorticellen und einige andere. Sect. II. T. tentaculés, deren Mund mit gewimperten Fuͤhlfaͤden umgeben iſt; theilen ſich in 5 natürliche Familien. 1) Plumatelliens: Fuͤhlfaͤden zweyſeitig und ſymmetriſch. 2) Echariens: Fühlfäden kreisfoͤrmig, Lippenrand der Zelle querſymmetriſch und deckelfoͤrmig; theilen ſich in 3 tribus. a) Echariens lamelleux: Echara, Flustra ete. b) Ech. monilaires: Catenicella, Hippothoa ete. c) Ech. phytoides: Cellaria, Acamarchis ete. 3) Myriaporiens: Fuͤhlfaͤden ebenſo, aber nach Delle Chiaje der Lippenrand der Zelle rund und Deckel tragend: Myriapora truncata. 4) Tubuliporiens: Fuͤhlfaͤden ebenfo, Lippenrand der Zelle rund, ohne Deckel, Basis non stolonifera: Tubulipora, Crisea, Hornera, Frontipora ete. 5) Vesiculariens: Fuͤhlfaͤden ebenſo und Zellen-Offnung ohne Deckel, ſtehen aber auf einem Pediculus stolonifer. a) V. tubulaires: Seriolaria, Vesicularia, Dædalea ete. 6) V. urceoles: Lusia. II. Ordn. Polypes parenchymates (Anthozoaires Eh: renberg): Die Graͤnze der Verdauungshoͤhle ift das Parenchym des Leibes; fie hat nur eine Oeffnung mit ungewimperten Fuͤhl⸗ faͤden. 1) Sertulariens: Verdauungshoͤhle einfach, ohne Speiſe⸗ roͤhre und Eyerſtocklamellen; Fuͤhlfaͤden einfach. a) S. libres: Hydra. b) S. fixes: Sertularia, Campanularia, Plumularia ete, 2) Zoanthaires: Verdauungshoͤhle mit einer kurzen Spei⸗ ſeroͤhre, enthaͤlt eine Menge Eyerſtocklamellen; Fuͤhlfaͤden ein⸗ fach und ſehr zahlreich: Actiniens, Zoanthes, Caryophyllées, Astrees etc. ® 3) Alcyoniens: Verdauungshoͤhle mit einer deutlichen Speiſeroͤhre, hat an den Wänden 8 oder 6 Eyerſtockblaͤtter; Fuͤhlfaͤden nur 6= oder 8, gefiedert. a) A. pierreux: Tubipora, Favosita, Catenipora ete. b) A. dendroides: Corallium, Isis, Gorgonia ete. c) A. libres: Pennatula etc. 840 d) Aleyoniens rampens: Cornularia. e) A. massives: Alcyonium, Aleyonidium ete. Nr. 214. Leveille, Entwickelung der Uredineen. Sie find keine Krankheit, ſondern wirkliche Pilze. Un: ter der Oberhaut des Laubes bildet ſich ein weißes byſſusartiges Gewebe (Myeelium), welches die Stelle entfaͤrbt. In feinem Centro entſteht ein fleiſchiger Hoͤcker, deſſen Organiſation nach den Sippen verſchieden iſt. Wird es ein Uredo, fo entwickeln ſich auf der nach der Oberhaut gekehrten Flaͤche Sporen, welche an einem Stiel hängen und den Riß in der Oberhaupt bewir⸗ ken. Wird es ein Aecidium, fo organiſiert ſich der Hoͤcker anders; ſein aͤußerer Theil verdichtet ſich in ein wahres Peridium, die Sporen bilden ſich in ſeinem Inneren; das Peridium wird groͤßer, zerreißt die Oberhaut des Blattes, theilt ſich in Lappen, die ſich nach außen umſchlagen und eine Oeffnung laſſen, wo— durch die Sporen austreten. Das ſieht man bey Pflanzen, deren Oberhaut ſich leicht abſondert, wie bey Orchiden, Lauch, Euphorbia cyparissias. Man muß dieſe Pflanzen unter: ſuchen, ehe die Oberhaut geborften iſt. Wie Uredo caries et segetum ſich entwickelt, weiß man nicht. Keeidium, Pe- ridermium et Endophyllum haben ein wahres und kein Pseu— doperidium, welches vom verdichteten Zellgewebe des Laubes entſtehen ſoll. 5 Nr. 215. Dujardin, grüne Materie in Regenwaſſer auf Dammerde. Senebier hat ſie fuͤr Oſcillatorien oder Conferven gehal⸗ ten, Ingenhouß für Thierchen, O. F. Muͤller für Cer- caria viridis, Bory fuͤr Pflanzen und Thierchen und die gruͤne Materie komme von der Abſorption der Pflanzenmaterie her. Dieſes gilt bey Hydra viridis, aber nicht bey Cercaria viridis, deren Farbe in der Subſtanz liegt und nicht von gruͤ— ner Pflanzenfarbe herkommt: denn Salpeterfäure aͤndert fie nicht. Es iſt uͤbrigens merkwuͤrdig, daß dieſe gruͤnen Thierchen im Lichte Gas aushauchen, wie die gruͤne Pflanzenmaterie. Das Thierchen, welches Dujardin gefunden, iſt Mi- eroglena monadina; rundlich, 0 — 4, Millim. lang, ohne Selbſttheilung. Scheint aus einem haͤutigen Sack zu beſtehen, vorn mit einer runden Oeffnung und, außer 1 oder 2 rothen Puncten, ganz mit gruͤner Materie angefuͤllt. Aus der Oeff— nung kommen 2 ſehr duͤnne Faden 7 Millim, dick, 21 mal ſo lang als das Thierchen, oft am Glaſe klebend. Bald loͤſt ſich einer ab und das Thierchen faͤngt an zu ſchwanken; dann loͤßt ſich auch das andere ab und ſchwimmt herum. Oft tren⸗ nen ſich die Faͤden vom Leibe. Ich habe ſolch einen Faden ſchon fruͤher bey andern ſehr einfachen Infuſorien bemerkt. Ehrenberg, der anfangs den Monadarien einen Wimperkranz um den Mund gegeben und nachher dieſen einzigen Faden bemerkt hat, haͤlt ihn fuͤr einen Ruͤſſel, was mit feiner Theorie, daß die polygafterfchen Infu⸗ ſorien einen Verdauungsapparat haben, uͤbereinſtimmt; aber die zwey Fäden in Mieroglena laſſen dieſes Organ nicht mehr für einen Ruͤſſel anſehen. Nr. 216. Ad. Brongniart, die Staarſteine (Psa- rolithes) ſind Staͤmme von rieſenhaften Lycopodiaceen, wahr⸗ 841 ſcheinlich von Lepidodendron oder Sigillaria, welche Sippe zwiſchen den Lycopodiaceen und Fucoiden ſteht. Nr. 217. paphia. Burmeiſter hat in ſeinem Handbuch der Entomologie gefragt, auf welcher Seite in den meiſten Faͤllen die Zeichen des männlichen Geſchlechtes liegen. In 23 Fällen kommt voll⸗ ſtaͤndige Zwitterſchaft vor, wovon 14 auf der rechten Seite maͤnnlich, 9 weiblich. Unter 11 Faͤllen unvollſtaͤndiger Zwitter— ſchaft war das vorherrſchende Geſchlecht gewoͤhnlich auf der rechten Seite, 6 weiblich, 5 maͤnnlich. Die rechte Seite ſcheint daher kraͤftiger zu ſeyn. Der vorliegende Fall ſpricht auch da— fuͤr; die maͤnnlichen Zeichen liegen auf der rechten Seite, ſo hat es auch Ochſenheimer und Hübner gefunden. Van Beneden: doppeltes Nervenſyſtem bey Limnæus glutinosus. Die Schale iſt ſchon lang bekannt, aber nicht das Thier. Um die Speiſeroͤhre liegt ein ſehr verwickelter doppelter Knotenring; beide Ringe uͤber einander, der obere groͤßer. Er beſteht aus 3 Paar Knoten; das erſte milchweiß ſtellt das Hirn vor, die 2 andern gelblich, liegen unter der Speiſeroͤhre. Ihre Nerven ſind ziemlich ſymmetriſch, mit Ausnahme derer, die zur Nuthe führen; der linke Camerad fehlt; auch iſt der rechte Knoten, woraus dieſe Nerven kommen, dicker und ſcheint aus drei zu beſtehen. Dieſes erſte Paar liefert außer den Ruthen— nerven der rechten Seite auch die Sehnerven und einige Faͤden zum Munde. Auf der innern Seite entſpringt die Quer-Com-⸗ miſſur, welche die 2 obern Knoten verbindet und das Stuͤck unter der Speiſeroͤhre bildet. Vom hintern Rand gehen die Laͤngs-Commiſſuren ab, welche mit den folgenden Knoten die 2 Ringe bilden. Der vordere Rand empfaͤngt auch einen Faden vom großen ſympathiſchen oder ſtomatogaſteriſchen Nerven, welcher die Verbindung zwiſchen beiden Nervenſyſtemen vermittelt. Die Knoten des zweyten Paars ſind kleiner und ſchicken nur einige Faͤden in die benachbarten Theile. Das dritte Knotenpaar ſchickt lange Nerven zum hintern Theil des Thiers. Der zweyte Ring liegt unter dem vorigen, entſpringt aus 2 Laͤngscommiſſuren, welche vom erſten Knoten— paar kommen. Er iſt nicht ſo groß wie der vorige und hat nur drey Knoten, wovon einer in der Mitte, welcher nur wenig Fäden abgibt; die andern zu den vordern Enden der Geſchlechts— theile; die Hauptnerven aber gehen ſtrahlend zum Umfang und verlieren ſich in der Muskellage des Fußes. Großer ſympathiſcher Nerv oder ſtomatogaſteriſche Nerven. Brandt ſagt: Dieſe Nerven zeigen bey den wirbelloſen Thieren drey Verſchiedenheiten: ein unpaares oder mittleres Sy— ſtem, ein paares oder ſeitliches, und ein drittes, worinn die bei— den erſten vereinigt find; die erſte Einrichtung bey den Cepha— lopoden, die zweyte bey den Gaſteropoden, die dritte bey den Cruſtaceen und Kerfen. Ich habe beym vorliegenden Thier beide Syſteme, welche Brandt nur den Ringelthieren zuſchreibt, vereinigt gefunden und lege keinen ſo großen Werth auf den Unterſchied von paarigem und unpaarigem Syſtem, beſonders bey den Schalthieren. Ich habe die paarigen Knoten unter der Mundhoͤhle gefunden, wie ben den Verwandten; aber außerdem noch das unpaare Syſtem Iſis 1837. Heft 11. Wesmael, über Zwitterfalter; Argynnis 842 mitten zwiſchen dem vorigen. Es beſteht nur aus einem Kno— ten, welcher mit den zwey andern einen Triangel unter der Mundhoͤhle bildet. Dieſer unpaare Knoten verbindet ſich mit den beiden andern durch eine ſchiefe Commiſſur. Vom paarigen Syſtem geht ein duͤnner Faden ab zum vordern Theil des Mundes; am entgegengeſetzten Rande entſpringt aus jedem Knoten ein anderer Faden, der zum erſten Knotenpaar geht und die Verbindung mit dem Hirn herſtellt. Die Hauptfäden die— ſes Knotenpaares find diejenigen, welche längs der Speiſeroͤhre gegen den Magen laufen. Endlich bemerkt man an ihrem in— nern Rand einen andern Faden, welcher die Verbindung mit dem mittleren Knoten herſtellt. An dieſem ſah ich keine Ner⸗ venfaͤden. Dubus: neuer Reiher aus Guinea: Ardea calceolata. Corpore nigro; erista occipitali sparsa, longa, pendula, collo infimo et tergo plumis subulatis, longis ornatis, cauda et remigibus nigra ardesiaceis pulverulentis; tibie parte nuda, tarso, unguibus, rostro lorisque nigris; digitis et podarthris flavo ochraceis. Gehört zu den Crabiers, hat auch gelbe Fuͤße, Länge 48 Ctimetr., Schnabel 82, nackter Theil des Schienbeins 44, Ferſenbein 8, Mittelzehe 5. De la Fresnaye, Regulus unicolor aus Braſilien. Es gibt Motacilla regulus, R. ignicapillus in Europa, R. rubineus (M. calendala) in Nordamerica, R. omnicolor, welcher einerley iſt mit Azaras Tachuri roy Spec. 161. (Sylvia rubigastra Vieillot.) Die aͤchten Reguli haben einen ſehr dünnen, kurzen, geraden, etwas zuſammengedruͤckten Schnabel; am Grunde nicht niedergedruͤckt wie bey den Fauvettes et Troglodytes; uͤberdieß find die Nasloͤcher durch zwey vorwärts gerichtete zerfaſerte Fäden bedeckt. Erſte Schwungfeder ſehr kurz, zweyte und achte gleich, vierte und fünfte am laͤngſten, erreichen 3 des Schwanzes, der maͤßig lang iſt, ausgeſchnitten, und ſpitzige Federn hat. Bey Regulus omnicolor dagegen Schnabel hinten nieder: gedruͤckt; ſeitlich nicht zuſammengedruͤckt, -Nasloͤcher unbedeckt, Fluͤgel ſehr kurz. Federn abgerundet, ſo am Schwanz, der nicht ausgeſchnitten, - ſondern ſtaffelfoͤrmig iſt. Bey Regulus ſind die Zehen maͤßig lang, ebenſo die Klauen, und wenig ge⸗ bogen; bey R. omnicolor ſehr lang, ſo wie die Naͤgel, welche duͤnn und wenig gekruͤmmt ſind. Der Daumen bey Regulus ſtaͤrker als die andern, wie bey den Meiſen; bey R. omnicolor mit einer ſtarken langen Klaue. 5 Auch Lebensart verſchieden. Die Reguli flattern unauf⸗ hoͤrlich wie die Meiſen herum und durchſuchen die Zweige; R. omnicolor dagegen hält ſich in Sumpfgegenden in Binſen wie die Rohrſaͤnger. Gehört zu den Fliegenſchnaͤppern, Abtheilung Fluvicoline wie Rousserole, petit Coq, Guira yetapa, Motteux à queue etagée. Soll eine neue Sippe bilden: Tachuris regulus. Ueber den Melanismus der Raubvoͤgel. Gewoͤhnlich wer⸗ den die Thiere weiß oder albino; die Raubvoͤgel mit dem Alter ſchwarz oder melano. f . 843 Er hat eine Cyminde bee en croe ganz ſchwaͤrzlich; einen Buson d'Amérique ebenſo; ſonſt ift er braunroth; in einem Neſt von Busards montagu fand er ein ganz ſchwar— zes; ein andermal zwey ſchwarze in der Normandie. Falco maurus vom Cap ſcheint eine ſchwarze Abart von Falco rani- vorus zu ſeyn. Nr. 218. Auguſt 1837. Freycinet ſagt: es ſey kein Zweifel, daß es auf dem Felſen von Gibraltar Affen gebe; er habe im Jahre 1817 ſelbſt bey einem Spaziergang einen geſehen, und der Gouverneur nebft einem Artillerieofficier habe ihn verſichert, daß daſelbſt Affen ſeit undenklichen Zeiten wohnten, und daß es verboten ſey, ſie zu toͤdten, um dieſe merkwuͤrdigen Thiere an der einzigen Stelle von Europa zu erhalten. Blainville gibt zu, daß der Magot bey Ceuta wild vorkomme, aber der geſehene bey Gibraltar ſey wahrſcheinlich ein entflohener geweſen. Dumeril fest hinzu: er habe 1804 bey Gibraltar kleine Schiffe geſehen, worinn Matroſen ſolche Affen aus Africa nach Europa gefuͤhrt haͤtten; ſie haͤtten, nebenbey geſagt, alle die Seekrankheit gehabt. Er habe ſich zu Gibraltar und St. Roch erkundigt, ob Affen auf den Gipfeln des Felſens von Gibraltar lebten; unterrichtete Leute haͤtten ihm geantwortet, daß jetzt keine cf da wären, aber man glaube, daß ſich einige hingefluͤchtet haͤtten. Acht Tage nachher ſchrieb Herr Mercenaro, daß ihre Anweſenheit bey Gibraltar ganz unzweifelhaft ſey. Er habe mehrere Monate daſelbſt gelebt, und koͤnne daruͤber Umſtaͤnd— liches mittheilen. 1) Bey meinem Spaziergange nach Alameda war ich mehr— mals gezwungen, mich zu verſtecken, damit nicht die Steine mich traͤfen, welche die Affen nach den Voruͤbergehenden her— unterrollten. 2) Ich bat um die Erlaubniß des Gouverneurs den Berg und die Land-Batterien zu beſuchen: der Fuͤhrer, welcher mir mitgegeben wurde, hat mir gezeigt, daß die Affen, welche auf der Oſtſeite dieſes Felſens leben, des Nachts bis auf die Cano— nen herunter kommen, und er hat mir davon die augenſchein— lichſten Beweiſe gegeben [wie 2]. 3) Als wir auf dem Gipfel angekommen waren, ſah ich in einer Hoͤhle am oͤſtlichen Abhange 12 bis 15 große und kleine Affen ſpringen und huͤpfen. Ich wollte einen Stein nach ihnen werfen, woran mich jedoch mein Fuͤhrer hinderte mit der Be— merkung, daß ein Befehl des Gouverneurs es ſtreng verbiete. Die Meinung der Einwohner von Gibraltar geht dahin, daß die Affen von einem Gebirge der africaniſchen Küfte herſtammen, welches man Affenberg nennt, zwiſchen Ceuta und Tanger, der Bay von Gibraltar gegenuͤber. Welche Gattung es iſt, kann ich nicht ſagen, da ich kein Naturforſcher bin. P. Gervais, uͤber die Saͤugthiere der Antillen. Sie gehoͤren vorzuͤglich zu den reißenden und Nagthieren; man hat auch von einem Guͤrtelthier auf Tabago geſprochen. Dutertre's Manicou iſt wirklich ein Beutelthier, und zwar Didelphys cancrivora. Es finden ſich dafelbft 13 reißende Thiere, eine Spitzmaus, 12 Fledermaͤuſe und 7 Nagthiere: 4 Capromys (furnieri, pre- * 844 hensilis, pobhyi & Plagiodontia ædium), eine Chloromys, Mus piloris und eine andere kleine Ratte. Unter den fleiſchfreſſenden ſind: Phyllostoma jamai- cense, perspicillatum; Noctilio leporinus: Molossus obseu- rus; Vespertilio (Nyeticeus) blossevillei; V. lepidus et dutertreus. Man gibt noch folgende an, die ich aber nicht gefehen habe: V. maugei; Mormoops blainvillei; Monophyl- lus redmanni; Brachyphylla cavernarum et Glossophaga soricinum. V. lepidus et dutertreus von Cuba ſcheinen neu zu ſeyn; jener hat nur 64 Zoll Flugweite, Schneidzaͤhne 3, Eck⸗ zaͤhne 4, Backenzaͤhne 8 überall wie bey V. murinus, ſtehen aber anders; der Ohrdeckel faſt becherfoͤrmig, ſteht zwiſchen V. murinus & Furia horrens. V. dutertreus iſt größer, und nähert ſich der noctula, hat oben jederſeits nur 7 Zähne, unten 9 (3 Backenzaͤhne); Ohrdeckel meſſerfoͤrmig; Schwanzſpitze frei; Flugweite 11 Zoll. Hat etwas von V. carolinensis, iſt aber kleiner. Beide werden in Sagra's Werk uͤber Cuba abge— bildet werden. N Die Spitzmaus (Sorex paradoxus) wurde kuͤrzlich von Brandt beſchrieben unter dem Namen Solenodon paradoxum. Die ſippiſchen Charactere weichen nicht von denen der an- dern Spitzmaͤuſe ab; ſie iſt aber groͤßer als alle bekannten. Man hat noch keine Spitzmaus im ſuͤdlichen America entdeckt; fie ift von Hayti. a Wesmael ſagt: der belgiſche Naturforſcher Linden, kuͤrzlich aus Braſilien zuruͤckgekommen, habe ihn verſichert, er habe daſelbſt in dunkler Nacht eine Fulgora laternaria gefan⸗ gen, und dieſelbe nur bemerkt wegen des lebhaften Scheins, den ſie von ſich gab. Kickx bat für die belgiſche Fauna drey neue Schnecken entdeckt: Limax sowerbyi in einem Garten bey Nieuport, im Auguſt; Arion marginatus in den Spalten der alten Mauern von Tungern, im Herbſt; Arion subfuscus an ſteilen Flußufern. Baer zu Petersburg, über den Ur-Ochſen (Bos urus) im Caucaſus, von dem der General Rojen eine Haut geſchickt hat. Er heißt polniſch Zubr, altdeutſch Wiſent und Biſon, und war ehemals faſt in ganz Europa verbreitet. Den letzten hat man in Preußen getoͤdtet 1755. Jetzt werden ſie nur noch in Polen in dem Walde von Bialowitz erhalten; ſonſt gibt es auch in ganz Rußland keine mehr. Daher iſt ſeine Ent— deckung im Caucaſus, wo es bekanntlich auch noch Tiger und Panther gibt, ſehr intereſſant. Die Hörner des caucafifchen find dünner und kuͤrzer, und ſtehen näher beyſammen; es war aber eine Kuh. Das Haar iſt weniger dunkel und mit grau ge— miſcht, vorn kuͤrzer, und nur kraus auf Stirn und Nacken; die Hufe viel kuͤrzer, ohne Zweifel weil ſie auf Bergen leben. Baer vermuthet, daß der fogenannte Gaour, in Indien zwiſchen Cormandel und der Bay von Calcutta, auch ein Ur— ochs iſt, und glaubt, daß er auch jenſeits des Ganges und uͤberhaupt im Central-Aſien ſeinen eigentlichen Wohnſitz habe, und ſelbſt zum Theil in China. Die mongoliſchen Woͤrterbuͤcher unterſcheiden ihn vom Yak (Bos grunniens) fo: er gleicht dem gemeinen Ochſen; der vordere Theil ſeines Leibes iſt hoch, der hintere abſchuͤſſig und ſchmal; das Haar dunkelſchiefergrau, 845 dunkelbraun oder ſchwaͤrzlich. Der Urochs kommt alfo noch fehr zerſtreut vor; in Lithauen hat er den Vielfraß zum Nachbar, an der Kuͤſte von Tenaſſerim in Siam den Elephanten und das Nashorn. Er macht dann uͤber die Verbreitung der Thiere folgende Bemerkung: Die kleineren verbreiten ſich immer weiter, wie die Wanderratte und die Zwergſpitzmaus; die groͤßern dagegen bekommen engere Graͤnzen. Nach Herodot und Ariſtoteles gab es Loͤwen in Macedonien; ſie hielten ſich noch lange in Klein-Aſien und Syrien, ſind jetzt zuruͤckgedraͤngt aus den Graͤnzen von Perſien und Indien in die Wuͤſten von Arabien, und herrſchen nur noch in Africa; das Crocodill findet ſich nicht mehr in Nieder- Aegypten; das Flußpferd, die Giraffe und ans dere Ungeheuer haben ſich ins Innere zuruͤckgezogen. Der Ur— ochs war im 16. Jahrhundert nicht mehr in Deutſchland; von Steller's Meerkuh, die er 1743 beſchrieben, fand man 1768 nichts mehr. j Faldermann zu Petersburg: ſchaͤdlicher Ruͤſſelkaͤfer, Otiorhynchus marquardti. Im kaiſerlichen Garten zu Zarsko-Selo zernagt er die Rinde der Pfirſichbaͤume bis auf den Baſt, ſo daß die Zweige vertrocknen. Man kann ihn nur des Nachts bey Licht auf— ſuchen, weil er ſich unter Tags verbirgt. O. m.: nigro fuscus, opacus. Thorace oblongo, eonfertim tuberculato, lateribus ampliato- pulvinato. Ely- tris oblongo- ovatis, obsolete sulcatis, suleis coneinne ocellato- punctatis, squamulis flavis fuscisque dense ad- spersis irroratis. Pedibus brunneis. — Long. sine rostro 21—3 lin. Lat. 13 — 13 lin. J. Desjardins: Auf der Inſel Moritz iſt Alucita xy- lostella den Kuͤchengaͤrten ſehr ſchaͤdlich. A. Bouton: Die Larve des Nashornkaͤfers (Oryetes nasicornis) verwuͤſtet ſeit einigen Jahren die Zuckerpflanzungen. Blainville, uͤber die Verwandtſchaft der thieriſchen Fluͤſ— ſigkeiten zum Waſſer. Es iſt bekannt, daß Menſchen und Thiere in feuchter Luft dick werden, in trockener duͤnn, wie in Holland und An— daluſien. Merkwuͤrdig iſt in dieſer Hinſicht die Beobachtung des Herrn Botta, welcher gegenwaͤrtig fuͤr das Pariſer Na— turaliencabinet im gluͤcklichen Arabien reiſt. Die Cameele wer⸗ den bekanntlich ſchon in der Jugend gewoͤhnt, Hunger und Durſt zu leiden; das letztere nicht, weil ſie, wie man behaup— tet, das Waſſer in einem Magenſack lang aufbewahren koͤnnen, ſondern wegen ihres großen Speichel-Apparat's. Auf der lan— gen Reiſe durch die große Wuͤſte von Cairo an werden fie täglich magerer; ſie ſpuͤren auch wirklich in großer Ferne das Waſſer, und gehen daher ſchneller, obſchon ſie faſt ganz kraftlos ſind. Dann ſtuͤrzen ſie ſich gierig auf das ſeltene und ſchlammige Waſſer, und ſaufen ununterbrochen ſehr lang: dann ruhen fie, und nach kurzer Zeit ſtehen ſie ganz dick auf, daß man ſie nicht mehr erkennt, obſchon ſie nur ein paar Haͤnde voll trockene Nahrung zu ſich genommen haben. Das Waſſer hat ſich alſo im ganzen Leibe verbreitet. 846 Nr. 219. September 1837. Lambotte zu Brüffel, über die Entwickelung der Froſch— larven. Wesmael, Lebensart vom Bracon. Scolytus destructor hat im Park und auf den Waͤllen von Bruͤſſel die Ruͤſtern fo zerſtoͤrt, daß fie gefüllt werden mußten. Er fand in den Gaͤngen ſeiner Larven braune Ge— ſpinnſte 23 bis 3 Linien lang, woraus er nach 6 Wochen Bracon initiator erhielt, Maͤnnchen und Weibchen, welche letztere eine Legroͤhre haben, ſo lang als der Leib. Er hat geſehen wie ſie an den Baͤumen herumliefen, und dieſe bieg— ſame Roͤhre durch enge Spalten ſteckten, um ihre Eier hinein: zulegen. F. Dujardin, Eyer der Wegſchnecken. Es iſt ſchon bekannt, daß ſich der Embryo dreht mittelſt Wimpern, welche ſpaͤter zum Athem-Apparat werden. Er zog den Dotter aus einem Ey der grauen Schnecke. Dieſer trieb 6— 8 rundliche Verlaͤngerungen aus ſich heraus, die ſich verkuͤrzten und verlängerten, und die Geftalt änderten wie Amiba. Dieß dauerte 2 Stunden, dann zerſetzte er ſich wie ein Infuſorium in kleberige Kuͤgelchen mit Vacuolen, analog den Sarcoden der niederſten Thiere. In dem unzerſetzten Theil dauerte das Leben fort, und ſo oft ſich eine Verlaͤngerung ausſtreckte, giengen Kuͤgelchen mit heraus. Der Dotter hat mithin auch keine Haut. Der Embryo kann ſich noch nach 6 Tagen in kleberige Kuͤgel— chen mit Vacuolen zerſetzen, welche letztere man mit einem ſchlechten Microſcop fuͤr eingeſchloſſene Kuͤgelchen halten koͤnnte. Dieſe Vacuolen auf dem lebendigen Embryo beſtimmen offenbar die Verwandlung der kleberigen Subſtanz in areo læres Ge⸗ webe. Der Embryo der Weichthiere aͤußert mithin anfangs ſein Leben wie die einfachften Infuſorien und hat auch keine Haut. Die Einwohner von Argenteuil verlangen von der Pariſer Academie ein Mittel gegen die Verwuͤſtungen ihrer Re— ben durch verſchiedene Kerfe. Eines, welches ſich 1783 zuerſt zeigte, vermehrt ſich auf eine beunruhigende Weiſe. Es frißt als Larve die Blaͤtter und dann die Traube; zur Verwandlung rollt es ſich in ein Blatt; der Schmetterling fliegt im Juli aus und legt die Eyer an das Holz der Reben und an die Reb— ſtecken. Dieſe ſchluͤpfen im May aus. Ein anderes Kerf greift vorzuͤglich die Trauben an und lebt noch im Herbſt. Der Schaden hat dieſes Jahr wenigſtens 5 — 600,000 Francs betragen. Dumeril berichtet darüber, Er nennt den Falter Pyralis vitis, weil er des Abends nach dem Feuer fliegt. Er unter⸗ ſcheidet ſich von den meiſten andern der Sippe, welche die jun⸗ gen Blaͤtter in Duͤten rollen und ſie mit einigen Seidenfaͤden veſthalten, durch ein anderes Verfahren. Es vereinigen ſich nehmlich mehrere Larven und greifen die Nahrungsgefaͤße des zarten Stiels an, wodurch das Blatt welkt; dann haͤngen ſie einige Blaͤtter in der Naͤhe daran, und machen ſich in ihren Falten eine ſichere Wohnung, in welcher ſich 2 oder 3 aufhalten. Des Nachts gehen ſie heraus und freſſen die jungen Stiele, Bluͤthen und Trauben, welche bald in kleinen Packeten zuſammen kleben, vertrockenen, ſchwarz werden und faulen. Er weiß kein Mittel, als etwa Feuer waͤhrend der Nacht! allein die Entwickelung der Weibchen dauert 20 — 30 Tage. 847 Im Spätjahr verſtecken ſich die Larven unter der abgeſprunge⸗ nen Rinde, und dann koͤnnte man die Rebſtoͤcke mit grobem Tuch reiben und ſie in kaltem Waſſer abſpuͤlen. Nr. 220. October 1837. Iſid. Geoffroy St. Silaire: Neue Stachelthiere von Madagascar. Stacheln, hornige Lanzetten und Schuppen find bey den Saͤugthieren ſelten, und die erſten finden ſich außer den Nag- thieren nur bey Echidna, Erinaceus et Centetes. 1) Centetes armatus: Bedeckung ſchwaͤrzlick grau, voll weißer Duͤpfel, beſteht auf Nacken, Hals, Schultern, Ruͤcken und Lenden aus ſteifen Stacheln, auf dem Kreuz aus feinen und halb biegſamen; unten aus Haaren. 2) Ericulus: Leib unten mit Haaren bedeckt, oben mit ſteifen Stacheln, ohne Borſten dazwiſchen, faſt ganz wie beym Igel; Glieder kurz mit 5 Zehen und ſtarken ziemlich langen etwas zuſammengedruͤckten Nägeln; Schwanz ſehr kurz; Kopf laͤnglich; Backenzaͤhne uͤberall 5 und davor ein Luͤckenzabn; Eckzahn ziemlich kurz, wenig vom Luͤckenzahn verſchieden; Schneidzaͤhne überall 4. Steht genau zwiſchen Centetes et Erinaceus. Sie wurden mitgebracht von Sganzin und Goudot. Blainville bekommt zwey Briefe von Foville und Guyon, welche die Anweſenheit der Affen bey Gibraltar be— ſtaͤigen. Beyde haben mehrere Truppe dieſer Thiere ſelbſt ge— ſehen; es iſt der Magot. Guyon fest hinzu, daß in allen franzöſiſchen Beſitzungen im Norden von Africa Bougie der einzige Ort iſt, wo ſich der Mayor aufhält. Bory de St. Vincent ſagt: er begreife nicht, wie man ſich uͤber eine laͤngſt ausgemachte Sache ſtreiten koͤnne. Es verhält ſich mit dieſen Affen, wie mit dem Chamaeleon und manchen Kerfen, die ſich ebenſogut in Spanien finden, als bey Tanger und Ceuta. Sie kamen heruͤber, als Spanien mit Africa noch zuſammenhieng. Blainville ſagt: fo lange man noch keinen bey Gibral⸗ tar getödteten Affen in Händen habe, ſey die Sache keineswegs entſchieden. Derſelbe berichtet über die von Lartet bey Sanſan gefundenen und eingeſchickten Knochen. Darunter ſind Affen wie Gibbon, Talpa, Ursus, Felis, Viverra, Amphieyon (wie Hund), Phoca, ein riefenmäfiges Thier Macrotherium, ähn— lich dem Oryeteropus, Glis, Lepus, Mastodon, Dinothe- therium, Rhinoceros in großer Menge, Palæotherium, Equus, Sus, Anoplotherium, Cervus, Antilope; zwey Vögel, Emys, Coluber, Rana, Planorbis, Helix, Unio margaritiferus, ausgeſtorbene und noch lebende untereinander. Dr. L' Serminier: Anatomie verſchiedener Vögel aus Suͤdamerica: 1) Hoazin (Opisthocomus eristatus). Das Bruſtbein ſcheint ſonſt ein gutes Kennzeichen zu ſeyn fuͤr die Sippſchaft, hier aber weicht es ab, wie bey Menura, Serpentarius ete. Es iſt hier ohne Ausſchnitt wie bey Cathartes et Buceros; 848 hat wie bey den Huͤhnern den Kiel weit hinten; das Schluͤſſel⸗ bein iſt mit dem Bruſtbein und den Rabenſchnabel-Fortſaͤtzen verwachſen wie bey der Fregatte. Der Hoazin gehoͤrt aber zu kei⸗ nem von den dreyen. Auch der Darmcanal iſt eigenthuͤmlich und mahnt an den der Wiederkaͤuer. Er frißt Blaͤtter und ſteht am beſten zwiſchen den Tauben und Huͤhnern. Nach Ausſage der Jaͤger lebt er in kleinen Truppen an Flußufern in Para, an der Muͤndung des Amazonenfluſſes, und naͤhrt ſich von den Blaͤttern des Baumes Aninga, welcher nach ſeinem gegliederten Staͤngel, den breiten Blaͤttern, der ſchuppigen Frucht wie bey einer Ananas und feinem Biſam-Geruch Aublet's Moucou- moucoué (Arum arborescens) iſt. Sie laſſen ſich ſehr nahe kommen, fliegen bey einem Schuß ſchreiend cra-cra nicht weit, und ſetzen ſich neben einander auf einen Aſt. Er ſtinkt ſehr ſtark nach Biſam und Bibergeil; iſt daher nicht eßbar, und wird in Guyana bloß als Fiſch-Koͤder gebraucht. Er findet ſich auch am Rio Guarapiche in Columbien und heißt Gua- characa de aqua, Sasa in Guyana, Cigana in Para, ſonſt Faisan huppé de Cayenne. 2) Kamichy (Palamedea cornuta). Das Bruſtbein iſt hinten ſehr weit ausgeſchnitten; das Schluͤſſelbein elliptiſch. Steht am beſten zwiſchen Fulica et Grus. Er iſt nicht felten am untern Orenoco und wird zahm aufgezogen. Ein, lebte vom 12. Juni bis 26. July in meinem Hofe auf Guadeloupe mi. nem rothen Ibis, einem Agami aus ſeinem Lande, einem Nacht⸗ reiher (Bihoreau) uſw. Er iſt furchtſam, ſanft und läßt fich vom Ibis befehlen; indeſſen ſchlug er den Nachtreiher, wenn er von ihm geneckt wurde, in die Flucht, indem er ihm mit dem geöffneten Flügel einige Hiebe verſetzte, mehr mit dem Af: terflügel als mit den Sporen. Ich ernaͤhrte ihn mit Portulak und Lattich, die er mit dem Schnabel abriß wie die Gans. Am liebſten fraß er die Fruͤchte von Piſang und Mango, nie Fleiſch. Er war ruhig, gieng mit großen Schritten ernſthaft und bewegte den Schwanz wagrecht wie die Enten. Alle Mor gen ließ er ein langes Geſchrey hoͤren wie das Gurgeln eines Menſchen; erſchreckt aber fauchte er wie eine Gans, oder ſchrie a- ru- co oder a-hu- co, woher fein ſpaniſcher Name Iris goldgelb. Chaia hat denſelben Bau. r 3) Rupiecola von Angoſtura am Orenoco. des Bruſtbeins wie bey den Passeres. Cotinga. Die Geftalt Gehört neben Pipra, 4) Turnix (Hemipodius). In der ganzen alten Welt ver⸗ breitet bis in die Suͤdſee; klein aber ftreitfüchtig, wurde neben Perdix geſtellt, wogegen aber die Anatomie ſpricht. Das Bruſtbein hat hinten zwey tiefe Ausſchnitte; Schluͤſſelbein lang und dünn. Soll als eigene Familie zwiſchen Tinamu et Gal- linula ſtehen. Der Magen enthält Huͤlſenfruͤchte, Schnecken⸗ ſchalen und Sand. Jourdan, Profeſſor zu Lyon: zwey neue Thiere aus Indien neben Paradoxurus. 1) Hemigalus zebra: verbindet Paradoxurus und die Ge nett-Katzen durch feine halb- ſohlen tretenden Füße, die duͤnne Schnauze, die duͤnnen ſchneidenden und gezaͤhnelten Luͤckenzaͤhne, die eckigen Backenzaͤhne mit kleinen Spitzen; frißt Kerfe und Obft. 2) Amblyodon auratus: nähert ſich Ietides durch die ſtarke. Entwickelung des Riechorgan's, dem Dachs durch die Schneid⸗ 849 tritt mehr auf die Sohlen als Paradoxurus, mit dem er uͤbrigens am meiſten uͤbereinſtimmt; frißt alles. Sollen eine kleine Sippſchaft bilden mit Paradoxurus, Ge- netta et Zibetha, welche ſich durch halbeinziehbare Klauen unterſcheidet. So zu ordnen: Zibetha, Genetta, Hemigalus, Paradoxurus, Amblyodon. ; Er hat dieſe Thiere feit 1814. Bericht daruͤber von Blainville und Iſidore Geoffroy. Obige 2 Thiere gehören zu den kleinen Viverren, welche Fr. Cuvier abgeſondert hat wegen der kurzen und nackten hin— tern Fußwurzeln, ein Zeichen, daß fie weniger zum Laufen ges macht ſind als Zibetha und Genetta. Sie leben auch faſt beſtaͤndig auf Baͤumen, an deren Zweigen ſie ſich auch mit ihren breiten Sohlen ziemlich gut halten koͤnnen; an freſſen fie Voͤgel, ihre Eyer und auch Fruͤchte. Man hat ſelbſt geglaubt, daß die ſogenannten Palmenmarder in Indien mit ihrem langen Schwanz etwas wickeln koͤnnten, wie der Rin— kajou, welcher mit den Sohlen tretenden Viverren einige Aehnlichkeit hat; auch hat man die bekannteſte Gattung, deren Schwanz ſich ſeitwaͤrts ſpiral rollt, Viverra prehensilis ge- nannt und Paradoxurus, unter welche Sippe aber manche ge— ſtellt wurden, welche keinen ſolchen Schwanz haben, wenig— ſtens nicht die jetzt in dem Thiergarten des Muſeums lebende Viverra bondar. Ueberhaupt zeigt dieſe Abtheilung von Vi— verren außer dem Mangel des Stinklochs, welches durch eine große cooperſche Druͤſe erſetzt zu ſeyn ſcheint, in der ganzen uͤbrigen Organiſation nichts, wodurch ſie ſich von der andern Abtheilung mit hoͤhern und behaarten Fußwurzeln unterſchie— den. Die Zahl der Rumpfwirbel iſt dieſelbe. 13 Ruͤcken- und 7 Lendenwirbel; kein Schluͤſſelbein; der Oberarm hat am innern Gelenkkopf ebenfalls ein Loch; Blinddarm 1 Zoll lang, was ſich nie bey den aͤchten Sohlentretern, nehmlich den baͤrenarti— gen findet; keine Ruthenknochen. Selbſt in der Laͤnge und Nacktheit der Fußwurzeln finden ſich unmerkliche Uebergaͤnge von der breiteſten, kuͤrzeſten und nadteften des Kinkajou bis zu den andern, wo ſie faſt wie bey den Katzen iſt und ſpitzige krumme Klauen hat, vielleicht ſelbſt mehr zuruͤckziehbar als bey manchen Katzen. Die Genetten, welche ein eben ſo großes Stinkloch haben als die Zibethen, zeigen in der Nacktheit der Fußwurzeln einen Mittelzuſtand zwiſchen den Zibethen und den Paradoxuren; es verlaͤngert ſich ein ſchmaler nackter Hautſtrei— fen vom Mittelfuß bis zum Ende der Aten Der Pelz der Genetten zeigt geringe Unterſchiebe. Eben ſo verhaͤlt es ſich mit dem Gebiß: die drey Ab— theilungen der Sippe Viverra zeigen darinn geringe Unterſchie— de. Die Zahl iſt im Allgemeinen gleich. Jederſeits 3 Schneid— zaͤhne oben und unten; 1 Eckzahn, 6 Backenzaͤhne, 3 vor dem Hauptzahn und 2 dahinter. Von dieſen Backenzaͤhnen gibt es aber merkliche Unterſchiede, wonach man den Grad ihrer Blut— gier beſtimmen kann; ſie beziehen ſich auf das Verhaͤltniß der beyden Raͤnder des Hauptzahns und die Verkürzung der hin— tern Zähne; find alle einander gleich, fo haben die Thiere wes niger Blutgier; find fie ungleich, wobey der äußere Rand vor— zuͤglich gewinnt, fo find fie blutgieriger. Auch die Ungleich⸗ heit der zwey hintern Zaͤhne, beſonders des allerhinterſten, iſt wichtig, wie es Blainville bey den verſchiedenen Sippſchaften, welche die erſten Organiſationsgrade der Monodelphen ausma⸗ chen, gefunden hat. Iſis 1837. Heft 11. und Eckzaͤhne; 850 Das Ueberwiegen des aͤußern Randes des Reißzahns zeigt ſich ſchon bey den zehentretenden Viverren, wie es auch bey Mephitis iſt, welche die Reihe des Muſtelen anfaͤngt. Genetta et Follana find blutgieriger als die eigentlichen Zibe— then. Dieſe Uebergaͤnge find noch deutlicher bey den ſohlentre— tenden Viverren oder den Paradoruren, wovon Gray 15 Gat⸗ tungen aufgeſtellt hat. Im Muſeo finden ſich Schädel unter dem Namen P. typus, welche aber wenigſtens vier Gattun— gen angehoͤren. Jourdans neue Gattungen verhalten ſich ebenſo. Amblyodon auratus hat allesfreſſende Zähne, wie Procyon, wo beyde Zahnraͤnder faſt gleich hoch und hoͤckerig find, und die beyden hintern Backenzaͤhne faſt gleich. Hemi— galus zebra dagegen ſteht am andern Ende, nehmlich bey den ſohlentretenden Viverren, deren Zaͤhne reißender ſind, wie bey den Genetten und Foſſanen, wo der aͤußere Rand des Reiß— zahns und der hintern Zähne höher und ſchaͤrfer iſt. Ambly- odon hat nackte Fußwurzeln und Sohlen ohne Schwielen; He- migalus hat nicht bloß einen Theil der Fußwurzeln behaart, ſondern auch deutliche Ballen, deren Zwiſchenraum mit kurzen Haaren beſetzt iſt, wie bey den Zibethen. Die Faͤrbung laͤßt auch Vergleichungen zu. Der Pelz von Amblyodon iſt grob, ziemlich lang, faſt gleichfarbig, nur um die Augen und an den Fuͤßen dunkler wie bey Mustela; bey Hemigalus kurz, dicht mit Laͤngsſtreifen auf Kopf und Hals, Querſtreifen auf Rumpf, Schwanz und der Anfang der Glieder wie bey den Zibethen und Katzen; beyde aber haben lange Schnurrbaͤrte, wie ſie ſich nur bey den aͤchten Fleiſch— freſſern finden. Ob beyde Gattungen wirklich Sippen bilden, haͤngt von den Anſichten ab. Milne- Edioards: über den Kreislauf der Würmer; beobachtet bey den lebenden Nereis; Eunice; Oenone; Neph- thys; Arenicola et Terebella. Das Gefaͤßſyſtem iſt ſehr verſchieden. Bey den Terebel— len ſpielen die Kiemen zu gleicher Zeit die Rolle des arteriofen Herzens und des Athemorgans; das vordere Stuͤck des Rip— pengefaͤßes ſtellt das Lungenherz vor. Bey den Arenicolen vers ſehen ebenfalls die Gefaͤßzweige auf dem Ruͤcken das Geſchaͤft des Herzens und der Kiemen; außerdem gibt es 2 Herzkam⸗ mern, welche durch ihre Pulſation das Blut in das Bauchgefaͤß treiben [Vergl. Iſis 1817. ©. 469. T. 3.]. Bey den Euniceen hören die Kiemen auf, als Bewe— gungsorgane des Kreislaufes zu wirken, und dieſer wird be⸗ ſtimmt durch die Zuſammenziehung von einer Reihe Bläschen an jeder Seite des Bauchgefaͤßes, aus welchen die den Kiemen zufuͤhrenden Canaͤle entſpringen; dieſe Bläschen find demnach kleine Lungenherzen; und da faſt in jedem Leibesringel 1 Paar liegt, ſo haben dieſe Wuͤrmer oft mehrere 100 Herzen. Bey den Nereiden und beſonders den Nephthys iſt der Apparat des Kreislaufs weniger zuſammengeſetzt. Duvernoy, Blutſyſtem der Chimaera. Bekanntlich entſteht bey den Fiſchen die Aorta aus der Vereinigung der fogenannten Kiemenvenen. Bey der Chimae- ra entſtehen aus der Aorta kurz nach ihrem Anfang s ſtacke 54 851 Zweige, 2 nach den Seiten entiprechen den Subelavien; der dritte aus der untern Seite als coeliaca. Jene werden drey bis vier Millimeter von ihrem Urſprung plotzlich weiter und bilden einen olivenfoͤrmigen Knoten 3 Millimeter lang, wel— cher offenbar die arterioͤſen Wände mit einem muſculoͤſen Ring umgibt. Hier ſind alſo 2 Bulbi analog dem Bulbus am Anfang der Kiemenarterie. Die Subclaviae geben nur eis nen Aſt zu den großen Seitenmuſkeln, theilen ſich dann in 2 Zweige; der eine zu den großen Bruſtfloſſen, der andere zum ebenfalls großen Kopf; vielleicht waren wegen dieſer großen Organe die 2 acceſſoriſchen Herzen noͤthig. Der Bulbus bran- chialis fehlt, wie nur noch bey der Lamprete. Die Zweige zu den Seitenmuſkeln des Leibes, den Bruſtfloſſen und dem Kopf gehen vor den Bulben ab; d. h. naͤher dem Urſprung der Aorta. Die Bulben find ohne Klappen. Jourdan hat im Suͤßwaſſerkalk am Cantal, ferner bey Puy en Velay und Iſſoire ein verſteinertes Nagthier gefun— den, das er Theridomys nennt. Es nähert ſich durch die Wurzeln und Falten feiner Zähne dem Stachelſchwein von Suͤd— america, dem Synetheres und Sphingurus; der vordere Theil des Jochbogens iſt aber viel groͤßer; vielleicht war es ein gra— bendes Thier. Schneidzaͤhne 35 Backenzaͤhne u | Die obern Backenzaͤhne haben alle 3 Wurzeln, innwen— dig 2 Falten, auswendig 3 ovale Huͤgel. Kopf 4 Centimeter lang. Groͤße alſo wie Wanderratte. Nr. 221. November 1837. Matteucci. Verſuche mit dem Zitterrochen. Duges: Entwicklung des Embryos bey den Cephalopoden. Jourdan: Neue Saͤugthiere. 1) Heteropus aus der Sippſchaft der Kaͤnguruh unter- ſcheidet ſich von Cangurus und Halmaturus durch den Mans gel folgender Charactere: dieſe haben lange Hinterfuͤße und Fußwurzeln, eine 3te Zehe, welche viel länger als die andern iſt. Dort ſind die Beine maͤßig lang, die Fußwurzeln kurz, dick, dicht mit Haaren beſetzt, ihre Sohlenflaͤche nackt mit vielen ſchwarzen hornigen Warzen; die Nägel an der Zten und 4ten Zehe umgeben dieſelbe nicht, ſondern ſind klein, kurz und ſtumpf wie bey den Hunden; Zaͤhne wie bey Halmaturus. Het. albogularis hat runzelige Vorderſohlen, was be— weiſt, daß ſie oft damit auf bem Boden ruhen; Schwanz am Ende ſo ſtark als am Anfang; mit rauhen Haaren bedeckt; Pelz wollig, Kopf mit einer braunen Laͤngslinie, Backen weiß— lich, Ohren ſchwarz, innwendig gelb; Kehle weiß; Bruſt und Bauch braunroth; Ruͤcken grau; Geſaͤß roͤthlich gelb; Ende der Fuͤße und des Schwanzes dunkelbraun, Schwanzſpitze weiß. Länge 1,30 Met., wovon der Schwanz 56 Gentimet. weg— nimmt; Vorderfuͤße 12 Centimet., hintere 830; Rumpf 60; Fußwurzeln 8; Kopf 11. Lebt auf dem Gebirge ſuͤdweſtlich von Sidney. Soll vielmehr gehen als huͤpfen. 2) Nelomys, wovon Echimys eristatus der Typus. Nelomys Blainvilli hat 20 Zaͤhne; Schneidzaͤhne 3 Backenzähne 4 — 4, oben mit 4 Hoͤckern, unten ein doppeltes 852 nach innen gewendet. Bulla ossea ſehr groß. Ohren kurz und rundlich. Schwanz behaart; Fuͤße ſtark und dick; 5 Zehen, Daumen ſtummelartig; Schnurrhaare ſchwarz, zahlreich und lang; zweyerley Haare, gewöhnliche und Stacheln. Kopf, Hals, Ruͤcken, Fuͤße auswendig goldglaͤnzend, braunroth; Maul, Kehle, Bruſt und Bauch weiß, Schwanz braun. Auf einer kleinen Inſel bey Bahia; ſoll Hoͤhlen graben. 3) Halmaturus irma. Hat eine zierliche Geſtalt. Der Leib ſchlank, die Fuͤße fein und zart, auf dem Schwanz ein Kamm von Haaren, die Spitze weiß, Ohren weiß und ſchwarz. Kopf oben grau, Backen und Lippen gelblich weiß, unter den Kiemen ein ſchwarzer Flecken, Ohren auswendig vorn braun, hinten weißlich, innwendig unten gelb, oben ſchwarz; zwiſchen beyden Ohren ein brauner Flecken; Bruſt, Seiten roͤthlichgelb, Fußwurzel gelb, Zehen braun; Schwanz grau, gegen das Ende ſchwaͤrzlich, Spitze weiß. Ganze Laͤnge 72 Centim.; Schwanz 63; Vorderfuͤße 11; hintere 45; Ohren 8. Am Schwanen— fluß auf der Kuͤſte von Leuwinsland. Bauch gelbroth, Ruͤcken 4) Hydromys fulvogaster: [Warum werden denn die Zaͤhne ſchwaͤrzlich. Schwanenfluß. nicht genau beſchrieben 2] 5) Paradoxurus philippinensis. Zaͤhne mit ſtumpfen Höckern wie bey Parad. typus, aber ſtatt der weißen Bänder auf Ruͤcken und Seiten eine Menge kleine, weißliche und gelb⸗ rothe Flecken; Mindanao und Luzon. Dubois, Profeſſor zu Rochefort. Ueber die Auſtern von Medoc, welche zur Zeit des roͤmiſchen Reichs nach Rom geſchafft wurden. Nach Ausonius epist. 9 de ostreis. Sie kamen nach Rom unter dem Namen Ostrei bur- degalenses, weil man ſie aus Bordeaux bezog. Die Hauptbank ſcheint bey dem Dorfe Soulac geweſen zu ſeyn, wo man bis ins 14te Jahrhundert viele ſammelte, wie es ſich aus den No— ten zu den Briefen des Auſonius von einem gewiſſen Vinet er⸗ gibt, der auch von Bordeaux war wie Auſonius. Obſchon die neuern Geographen noch viel von den Auſtern von Medoc re— den, fo find fie doch faſt ganz erſchoͤpft, und diejenigen, wel— che man bey Soulac ſammelt, werden auch dort gegeſſen. Bordeaux bekommt jetzt ſeine Auſtern von der Kuͤſte der Bre— tagne und von Oleron. Man ſchafft einen Theil davon in die Teiche am Ufer der Seudre, woraus man ſie ſpaͤter als ſoge— nannte gruͤne Auſtern holt Sie werden aber daſelbſt nicht ſo groß als tiefer unten, wo die Fluth noch in die Seudre reicht. Daher laͤßt man ſie ſeit einigen Jahren daſelbſt groͤßer werden, und ſchafft ſie dann erſt in die Teiche, wo ſie in einem bis zwey Monaten gruͤn werden. Auf dieſe Weiſe kuͤrzt man die Zeit um mehr als die Haͤlfte ab. Serres: Anatomie der Mollusken, verglichen mit der Ovologie und Embryogenie der Wirbelthiere. Der Verfaſſer betrachtet nach den neuern Anſichten dieſe Thiere als die bleibenden Embryonen der hoͤhern Thiere, und vergleicht ihre Organe und ihre Huͤllen auf eine ſcharfſinnige Art mit denſelben Theilen der letztern. Die Baucheingeweide herrſchen vor; Nerven- und Gefaͤßſyſtem verhalten ſich gegen die der hoͤhern Thiere umgekehrt; die Reproductionsorgane ent— ſprechen den wolfiſchen Körpern; der Darm iſt der bleibende Dot» 853 ter; die Kiemen entſprechen der Allantois, welche die innere Haut des Chorions iſt, dem wieder der Mantel der Mollusken entſpricht; die Schale der Membrana caduca. Iſidor Geoffroy. Zwey neue fleiſchfreſſende Saͤug⸗ thiere. a Viverra jetzt zerfallen in Zibetha, Genetta, Herpestes und Ryzaena, ſtehen gut zwiſchen den baͤrenartigen und Mu» ſtelen; ſpaͤter kamen dazu Paradoxurus, Ailurus, Ietides, welche den Raum gegen die baͤrenartigen ausfuͤllten; Crolsar— chus, Athylace, Cryptoprocta, Cynictis, Mango, Am- blyodon ſchieben ſich zwiſchen die 4 aͤltern Sippen. Dazu kommen die zwey folgenden: Galidia verbindet mit den Muſtelen Herpestes, Genet- ta, und durch dieſe die ganze Gruppe der Viverra. Ichneumia verbindet Herpestes mit der andern Sippe Cynictis. I. Ichneumia. Sohlen groͤßtentheils behaart; Fuͤße ziemlich hoch; 5 Zehen, Daumen kurz und hoch oben, Naͤgel ziemlich groß und ſtumpf. In jedem Kiefer 20 Zaͤhne; oben 3 Luͤckenzaͤhne, 1 Eckzahn, 2 Hoͤckerzaͤhne jederſeits;; unten 4 Luͤckenzaͤhne, 1 Eckzahn, 1 Hoͤckerzahn. Der dritte Luͤckenzahn oben und der vierte unten mit vier Hoͤckern; die Hoͤckerzaͤhne ziemlich groß. Ohren kurz und weit. Naſe ziemlich lang. Schwanz lang, wickelt nicht; ein Stinkloch vor dem After. Pelz aus Wollhaaren und Stachelhaaren; Umfang der Augen⸗ hoͤhlen ganz knoͤchern; Jochbogen ſchmal und nahe am Kopf. Leben in Africa in Hoͤhlen, freſſen Kerfe und Fleiſch. 1) I. albicauda. Suͤdafrica und Senegal. 2) Ichn. albescens. N. Vielleicht Herpestes leucurus: Hell- aſchgrau, weiß geduͤpfelt. Schwanz anfangs weiß und ſchwarz geſprenkelt, dann weiß. Sennaar, vielleicht Dongola. 3) Herpestes gracilis. Abyſſinien. Sohlen nackt mit Ausnahme der Abſaͤtze; 5 Zehen, hinten die Mittel- und Ring— dann die Ringzehe, II. Galidia. Fuͤße ziemlich kurz; zehe gleich; vorn die Mittelzehe laͤnger, die Zeigzehe, dann viel kuͤrzer die Ohrzehe, und endlich der Daumen. Naͤgel ziemlich ſpitzig, halb zuruͤckziehbar. Oben 20 Zähne, bisweilen nur 18, wenn der kuͤmmerliche erſte Luͤ⸗ ckenzahn fehlt. Aeußere Schneidzaͤhne ſehr groß, auswendig mit einem Ausſchnitt, Eckzaͤhne faſt gerad; 3 oder 2 Luͤcken⸗ zaͤhne, 2 Hoͤckerzaͤhne: unten 183 Eckzaͤhne gebogen, 3 Luͤcken⸗ zaͤhne, 1 Hoͤckerzahn. Die Hoͤckerzaͤhne kleiner als der Reiß. zahn. Ohren maͤßig, fo die Naſe,; Schwanz kuͤrzer als der Leib; wickelt nicht. Die Stachelhaare zahlreich, bedecken das Wollhaar. Rand der Augenhoͤhlen nicht ganz. Alle von Ma⸗ dagascar. 1) G. elegans. Schoͤn braunroth, Schwanz faſt ſo lang als Leib, mit ſchwarzen und braunrothen Ringen. Schon an: gezeigt von Flaccourt; kurzlich von Smith beſchrieben, aber nicht benannt. N „ 2) Galidia unicolor. N. Roͤthlich braun mit gelbro⸗ — — 854 then und ſchwarzen Duͤpfeln. Schwanz ebenſo, viel kuͤrzer als Leib. 3) G. olivacea. N. Olivenbraun, gelbroth geduͤpfelt; eben— ſo der Schwanz. Mustela striata s. Putorius striatus von Madagascar, car gehoͤrt in die Sippſchaft der Viverren und ſoll Galictis heißen. S. 374. Derſelbe, uͤber das Gebiß des Proteles. Er gehoͤrt unbeſtreitbar zu den Fleiſchfreſſern, weicht aber in den Backenzaͤhnen ab, welche doch in dieſer Zunft ſo un— veraͤnderlich ſind. Sie ſind einfach, unvollkommen, ganz wie gewöhnliche Luͤckenzaͤhne, wie mehrere Exemplare es zeigen. In jedem Kiefer find jederſeits 4 ſolcher Backenzaͤhne, wovon aber immer ein und der andere verkuͤmmert im Zahnfleiſch ſtecken bleibt; bisweilen fehlt auch einer ganz, ſelbſt bey Ausgewach— ſenen. Er hat alſo nicht das Gebiß der Viverra, ſondern ein ganz eigenthuͤmliches. Aehnliche einfache Zaͤhne findet man nur bey den Zahnarmen und Walen; das Sonderbare dabey iſt aber, daß die Schneid- und Eckzaͤhne in Form und Lage denen der Fleiſchfreſſer gleichen. Daß die Thiere ausgewachſen find, beweiſt ihre Verknoͤ⸗ cherung, beſonders die ſtarke Entwicklung der Hinterhaupts— hoͤcker. Die Herren Verreaux, welche viele vom Cap mitge: bracht haben, haben dort noch mehr geſehen und bey allen, ſelbſt bey einem ſaͤugenden Weibchen, die Zähne ebenſo gefuns den. Der Schiffslieutenant Joannis hat eine Zeichnung von einem in Nubien, woher man noch nie ein Stuͤck bekommen hat, todt gefundenen gemacht. Es hat daſſelbe Gebiß; iſt vielleicht von Pr. lalandii vom Cap verſchieden. Dieſem Thier fehlen ganz ſicher die eigentlichen Kauzaͤhne, und verſchluckt mit⸗ hin ohne zu kauen, wie es uͤbrigens auch andere Fleiſchfreſſer mit vollkommenem Gebiß thun, namentlich die Hyaͤnen, welchen Proteles nahe ſteht, beſonders der Hyaena striata, von der man ihn kaum unterſcheiden kann. Es lag mir daran, zu erfahren, welche Nahrung dieſes Thier genieße, das keine Reißzaͤhne hat, wie die aͤchten Fleiſch— freſſer, und keine Hoͤckerzaͤhne wie diejenigen, welche neben dem Fleiſch auch Pflanzenkoſt genießen. Ich fragte daher deßhalb den Herrn Verreaux, und erfuhr, daß der Proteles zum Theil von dem Fleiſche ſehr junger Wiederkaͤuer, beſonders neu— geborner Laͤmmer, zum Theil von den großen Fettklumpen an dem Schwanze der afticaniſchen Schafe lebe. Das paßt alfo vollkommen zu ſeinem Gebiß. 0 Dunal: über die Algen der Salzteiche. Lang geftandenes und ſehr gefüttiates Salzwaſſer in Bes hältern wird gewoͤhnlich ganz roth. Man ſchrieb dieſe Farbe der Artemia salina zu: aber Dunal hat dieſes Thier in un⸗ zaͤhliger Menge in mehreren Salinen gefunden, deren Waſſer dennoch ganz hell und farblos war. Das Thier war auch nicht roth; das junge graulich, die Altern roſenroth. Je geſaͤttigter indeſſen das Waſſer wird, deſto roͤther wird das Thier; das Waſſer ſelbſt bleibt jedoch ungefaͤrbt. Auch die todten Thiere färben es nicht: er hat in den Salinen von Bagnas und Pec⸗ 855 cais eine Menge halb zerſetzte Thierchen gefunden, die milch⸗ weiß waren. Wenn er rothes Waſſer von oben abſchoͤpfte, ſo war es ungefaͤrbt; gefaͤrbt aber, wenn er es vom Boden nahm. Unter dem Microſcop zeigten ſich eine Menge durchſichtige Kü- gelchen, denen er den Namen Protococcus salinus gibt; dieſe Pflanze entwickelt ſich auf dem Boden der Graͤben, iſt roſen⸗ roth und gibt dem daruͤber ſtehenden Waſſer die Farbe. In andern Behaͤltern entdeckte er eine andere gelblichrothe Sub— ſtanz, die bis an die Oberflache kam. Es war Haematococ- cus mit rothen Samen, verſchieden von H. noltij, welcher die Torfſuͤmpfe von Schleswig roth färbt. Er nennt ihn II. salinus. In cryſtalliſiertem Salz finden ſich oft roͤthliche Faͤden, welche nichts anders als dieſe Pflanze find. Bisweilen ſchwim—⸗ men auch roͤthliche Faͤden oben auf mit dem I. salinus un⸗ termiſcht. Die Sippe Protococcus iſt übrigens nichts weiter als ein junger Haematococcus. Das Salz wird von Haem. gelblichroth oder roſtfarben, von Protoc. violet roſenfarben; es riecht ein ganzes Jahr lang nach Veilchen. 5 Milne Edwards: Kreislauf der Wuͤrmer; Fortſetzung. Das Blut iſt nicht immer roth, ſondern bey Polyno& gelblich, bey Sigalion faſt farblos; bey einer großen Sabella bey Cancal olivengruͤn. Die Farbe iſt mithin nicht ſo wichtig wie man gemeynt hat. Auf ſeiner Reiſe nach Algier fand er auch, daß die Anneliden nicht allein rothes Blut haben. Ce- rebratulus marginatus, deſſen Bau die größte Analogie mit dem der Planarien hat, hat rothes Blut, waͤhrend es bey den Planarien, Nemertes und allen andern Thierrn, welche mit dieſen Helminthen verwandt ſind, farblos iſt. Die Blutgefaͤße ſind uͤbrigens nach den Sippen ſehr ver— ſchieden und ſelbſt ihre Verrichtung, fo daß man fie nicht be⸗ ſtimmt Arterien und Venen nennen kann. Bey Terebella nebulosa liegt am Ruͤcken auf dem Darm ein dickes Gefaͤß, das ſich unregelmaͤßig zuſammenzieht und das Blut vorwaͤrts treibt: es vertritt mithin die Stelle des Herzens und entſpricht dem Lungenherzen, denn es treibt vorn das Blut in die Kiemen; es erhaͤlt das Blut von meh— reren Venen. Aus den Kiemen kommt es in eine Ader unter dem Darm und uͤber dem Nervenſtrang, welche mithin das Geſchaͤft der Arterie hat; die Kiemen ziehen ſich auch von Zeit zu Zeit zuſammen und treiben das Blut in die verſchiedenen Theile des Leibes, vertreten mithin die Stelle des Aorten— herzens. Wahrſcheinlich iſt es ebenfo bey Amphinome, Euphro- syne und Arenicola. Es gibt dagegen andere auch mit Kiemen verfehen, bey welchen der Kreislauf verſchieden, obſchon der Bau deſſelben gleich iſt. So bey Eunice sanguinea, welche der Terebella nahe ſteht, und deren Kiemen ſich doch nicht zuſammenziehen. Die Gefaͤße vertheilen ſich faſt auf dieſelbe Art, aber bey den Eunicen wird der Blutlauf nicht durch Zuſammenzie— hung der Kiemen beſtimmt, nicht einmal am Ruͤckengefaͤß, deſ— ſen Thaͤtigkeit faſt erliſcht; ſondern durch das Pulſieren der contractilen Bulben an dem Grunde eines jeden Querzweigs der Bauchader. Es find ihrer 2 in jedem Ringel mit Aus⸗ 856 nahme der 6 oder 7 erſten. Sie treiben das Blut ſowohl zu den Kiemen als auch zu den andern Organen, und ſtellen mit— hin mehrere Herzen vor. Bisweilen findet man einige 100, und das iſt auch wohl die Urſache, daß die zerſchnittenen Stuͤ⸗ cke noch lange leben. Zu bemerken iſt, daß diejenige Abthei⸗ lung des Kreislaufs, welche bey den Terebellen das arteriöfe Blut enthaͤlt, bey den Eunicen venoͤſes und umgekehrt; auch ſind bey den letztern zwey Ruͤckengefaͤße vorhanden, bey jenen nur eines. Bey den Sermellen liegen dieſe 2 Ruͤckengefaͤße viel weiter aus einander, und die Bauchader iſt auch doppelt, wird jedoch vorn und hinten einfach. Dieſe Wuͤrmer haben an den Seiten des Mauls ein Buͤſchel Faͤden, welche man Kiemen zu nennen pflegt, was ſie aber nicht ſeyn koͤnnen, indem ſie ſehr wenig Blut bekommen. Die Kiemen der Hermellen ſind Hautlahne an der Wurzel der Fuͤße, auf dem ganzen Ruͤcken, bisher nur als bloße Ranken betrachtet. Waͤhrend des Lebens ſtrotzen ſie von Blut und ſind roth; ſie ſtehen durch große Canaͤle mit den Laͤngsadern am Ruͤcken und Bauch in Verbindung. Bey den Nereiden verhaͤlt ſich das Gefaͤßſyſtem umge⸗ kehrt zu dem der Hermellen; es iſt nicht fo vollftändig getrennt aber auch nicht ſo vereinigt wie bey den Terebellen. Es wird beſchrieben ſo wie bey den noch uͤbrigen Sippen, Nephthys, Sabella et Arenicola, wo das Ruͤckengefaͤß einfach iſt und paarige Zweige abgibt, während fie bey Terebella vorn uns paar ſind und bey den Nereiden uͤberall. Die Vauchader iſt gleichfalls einfach, wo es nicht anders geſagt wurde. Das Blut laͤuft in der Ruͤckenader nach vorn, in der Bauchader nach hinten; bey den Nereiden durch Zuſammenziehung der Ruͤcken⸗ ader, bey den Eunicen durch die der Bulben an den Quer- aͤſten des Bauchgefaͤßes; bey den Terebellen treiben es zweyer— ley Organe, das Ruͤckengefaͤß in die Kiemen und dieſe in die Bauchader. Bey den Arenicolen wirken auch die Athemorgane wie ein Herz auf das Blut in der Ruͤckenader; in der Bauch— ader aber wird es durch das Schlagen zweyer Blaſen getries ben, welche in jeder Hinſicht den Namen der Herzen verdienen. Vielleicht gibt es noch groͤßere Unterſchiede. Dabey ſind 9 Ta⸗ feln Zeichnungen. Wesmael: uͤber die Verwandlung der Muckenlarven von Xylophagus marginatus, die er im Fruͤhjahr zwiſchen den Lagern des Baſtes eines Pappelbaumes gefunden hat. Die Larven ſind in der Geſtalt nicht ſehr von den Pup— pen verſchieden: dieſe 4 Linien lang, eine dick, etwas breiter als dick, oben und unten conver, an den Seiten etwas duͤnner, aus 12 Ringeln, braun Das erſte Ringel iſt der Kopf, hor— nig, noch einmal ſo klein als das zweyte, welches jederſeits ein Luftloch hat. Die 2 folgenden etwas dicker; vom Sten an bleiben alle gleich dick bis zum 12ten, welches hinten einen Querſpalt hat, worinn 2 Luftloͤcher. Kopf, Ruͤcken-Scheibe des Aten und Sten Ringes glatt, die uͤbrigen fein gekoͤrnt. Das te und die folgenden haben außerdem oben und unten eine Querreihe kleiner Hoͤcker am vordern Rand; auf dem letz— tern ſind einige davon groͤßer; unten an dieſem Ringel ein Laͤngsſpalt, und davor eine Querreihe kleiner ſtumpfer Stacheln. Das beſchriebene iſt im Grunde nur die Haut, welche die achte ! 857 Puppe als eine Huͤlſe bedeckt. Die Puppe hat keine freyen Glieder, ſondern iſt noch“ von einer ſehr dünnen‘, durchſichtigen Membran bedeckt, an welcher man die Eindruͤcke der bereits ge— bildeten Fluͤgel erkennt. Beym Ausfliegen ſpalten ſich 3 oder 4 Ringel der aͤußern Haut vom Zten Ringel an auf dem Ruͤ⸗ cken, und die Membran wird oft mit herausgezogen. Dieſe hat am hintern Rand eines jeden Bauchringels, aber auf der Ruͤckenſeite eine Reihe nach hinten gerichteter Wimpern. Die Puppe zeigt daher einen Bau wie die Pupae coarctatae, z. B. von Stratiomys und von den Pupae larvatae, z. B. der Dipteren, Tipularien und Lepidopteren. Die Larve verwandelt ſich unter ihrer eigenen Haut wie Stratiomys; die Puppe hat aber noch eine Membran um ſich wie die Tipularien. Derſelbe: uͤber eine Mißgeſtalt bey einem Weibchen der Nymphalis populi. . Dieſer Falter hat den Raupenkopf behalten; alles uͤbrige iſt aber natuͤrlich. Er drehte den Kopf bald rechts bald links und ſchuͤttelte manchmal die Vorderfuͤße, als wenn er ſich von dieſem Kopfe befreyen wollte. Ich ſchnitt ein Stuͤck der linken Hülle des Kopfes ab und fand darunter eine zweyte viel duͤn— nere Bedeckung und darunter das wohlgebildete Auge des Fal— ters nebſt den gewoͤhnlichen Haaren daneben. Es war mithin der Puppenkopf, woran der Raupenkopf haͤngen blieb, und der vollkommene Falter behielt beyde Hüllen. Unter dem Raupen⸗ kopf uͤber der Puppenhuͤlle war das linke Fuͤhlhorn gefaltet in ſeiner Scheide; die Palpe war aber auswendig; die rechte war abgeriſſen. Der Falter konnte mithin nicht ſehen. Man hat im July bey Dornick eine männliche alte Ro⸗ ſendroſſel geſchoſſen, welche bekanntlich in Aſien und Africa lebt, und zwar von Heuſchrecken. Hier hat ſie ſich aber mit dem Verzehren der Kirſchen beſchaͤftiget. Eudes · Deslongehamps beſchreibt ein Thier zwiſchen Crocodill und den Eidechſen gegen 30 Schuh lang, verſteinert bey Caen unter dem Namen Poecilopleuron in einer Schrift mit 8 Tafeln. Sulljames und Suͤgel haben auf der Inſel Perim im Golf von Cambaye unter 21 Grad folgende Verſteinerungen gefunden: Elephant, Mastodon latidens, Schwein, Palaeothe- rium, Hippopotamus, Rhinoceros, große Eidechſe, Schild» kroͤten, Rind und viele kleine Thiere. Blainville: panze. Dieſen Affen hat man ſeit 1740 nicht mehr zu Paris geſehen. Buffon hat ihn Bd. XIV 1766. unter dem Namen Jocko beſchrieben. Er lebt in Congo und Guinea. Der Orang Utang auf Borneo und Sumatra. uͤber einen jungen weiblichen Chim⸗ Capitaͤn Boullemer hat den gegenwaͤrtigen 1836. im November von einem Neger gekauft und ſeitdem in Frankreich gehalten. Er war ſehr jungl, hatte nur 4 Schneidzaͤhne, war alſo wahrſcheinlich 6 Monate alt und jetzt 1%, Jahr. Jetzt hat er die Eckzaͤhne und die 2 vordern Milchbackenzaͤhne, ſo daß er auf jeden Fall juͤnger iſt als der Orang-Utang, der voriges Sfis 1837 Heft 11 858 Jahr im Thiergarten war. Er iſt auch viel kleiner, nur 27/, Schuh hoch, der Rumpf nur 20 Zoll lang. Er iſt beſſer ges ftaltet als der Orang. Hirnſchale nicht fo groß und die Füße mehr in einem Verhaͤltniß wie beym Menſchen; auch die Arme und Haͤnde nicht ſo lang und duͤnn, die Finger kuͤrzer, das Geſaͤß und die Waden dicker. Der Leib iſt ganz mit harten Haaren duͤnn bedeckt, ohne Grundwolle, pechſchwarz, faſt wie bey Simia paniscus; zahls reicher auf dem Ruͤcken und auswendig auf den Gliedern als an Bruſt und Bauch. Sie ſind von vorn nach hinten gerich— tet, außer am Vorderarm nach oben wie beym Orang und dem Menſchen; aber die Kopfhaare find, wie bey den Saͤugthieren, nach hinten gerichtet, beym Orang dagegen nach vorn wie beym Menſchen; beym letztern iſt aber der Wirbel auf dem Hinterhaupt, bey jenem am erſten Halswirbel. Vor den Oh⸗ ren hat er einen Backenbart und am Kinn einen dünnen, kur⸗ zen weißen Bart. Die Haut des Geſichts iſt rußfarben; an den Händen violet fleiſchfarben. Die Stirn iſt weniger ge⸗ woͤlbt, nach hinten mehr abgeplattet wegen des groͤßern Vor⸗ ſprungs der Kaͤmme uͤber den Augenhoͤhlen. Die Augen klei⸗ ner mit weniger Ausdruck, die Wimpern kuͤrzer; die Ohren dagegen viel groͤßer, faſt ohne Rand; beym Orang kleiner mit einem Rand faſt wie beym Menſchen, mit Ausnahme des Laͤppchens. Die Naſe nicht fo platt, die Köcher aber nah bey: ſammen ohne Fluͤgel. Die Lippen lang und beweglich. Die obere mit Laͤngsrunzeln und die Schleimhaut zeigt ſich nicht mehr auswendig als deym Orang. Rumpf kurz, Bruſt breit, flach, Bauch maͤßig aufgedunſen, keine Spur von Schwanz, Haut um den After nackt, eine Art von Schwiele. Die Haͤn⸗ de mehr wie beym Menſchen, auch die Hinterglieder, die Ferſe deutlich, die Sohle breit, die Zehen kurz, ganz verſchieden vom Orang; die große Zehe ſtark, faſt ſo lang als die andern aber gegenſetzbar. Er kann mit der ganzen Sohle auftreten. Die vordern Nägel find ziemlich entwickelt, und der am Daumen fo groß wie die andern; die hintern aber find ſehr kurz und flach und reichen nicht uͤber die Zehen hinaus. Das Ausſehen iſt melancholiſch, ernſthaft, mit etwas Sanf⸗ tem; er zeigt ebenſoviel Anhaͤnglichkeit fuͤr ſeine Waͤrter als der Orang. Er iſt ſehr ſtill und gehorſam. Man braucht nur die Stimme zu erheben, ſo laͤßt er nach, kommt und umarmt einen wie ein Kind. Er geht auf dem Boden wie der Orang, nehmlich meiſtens auf allen Vieren, vorn auf dem eingebogenen erſten und Aten Fingerglied, hinten mehr auf der Sohle als der Orang, welcher ſich auf die Seite der Hand ſtuͤtzte und die Finger einbog. Er huͤpft uͤbrigens gern, ſchwenkt ſich und ſpielt wie der Orang. Er iſt nicht gern allein, und ſchreyt wie ein Kind, wenn niemand bey ihm iſt. Er ſteht mithin dem Orang ſehr nahe, aber naͤher dem Menſchen als dieſer durch den Bau ſeiner Glieder; den Vierfuͤßlern aber naͤher durch die flache Stirn, den Vorſprung der Kaͤmme der Augenbrauen und durch die großen Ohren. Nr. 222. December 1837. Audouin: uͤber die Muscardine der Seidenwuͤrmer, be: kanntlich eine anſteckende Krankheit von einem Pilz, der ſich in ihnen entwickelt. Man wußte noch nicht, ob dieſe Krankheit den Seidenwuͤrmern eigenthuͤmlich ſey, oder der ganzen Claſſe 54 * 859 der Kerfe zukomme, wohl aber, daß man fie von den Seiden⸗ wuͤrmern auf andere Inſecten verpflanzen koͤnne. Er hat dar⸗ uͤber Verſuche angeſtellt und folgendes gefunden: 1) ſie kann uͤberall von ſelbſt entſtehen; 2) ſie iſt der ganzen Claſſe gemein; 3) man kann ſie von den Seidenwuͤrmern auf andere In— ſecten und von dieſen auf jene verpflanzen; 4) weder der Pilz noch die Krankheit aͤndert ſich bey den verſchiedenſten Sippſchaften; 5) die Natur bringt ſie wahrſcheinlich durch die in der Luft zerſtreuten Keimkoͤrner hervor; kuͤnſtlich entſteht ſie, wenn man ein Stuͤck von Pilz auf den Fettkoͤrper bringt, wo auch die Keimkoͤrner ſich entwickeln. 6) Durch die kuͤnſtliche Anſteckung zerftört der Pilz ſchnel⸗ ler den Fettkoͤrper, und daher folgt auch der Tod fruͤher. * Audouin: uͤber die den Reben ſchaͤdlichen Kerfe. In der Champagne verwuͤſtet an manchen Orten eine Larve die Reben, welche man den rothen Wurm (Ver rouge) nennt. Die Raupe iſt kleiner als die der Pyralis vitis, nicht gruͤn, ſondern blaß oder violetroth, bisweilen wie Weinhefe; findet ſich auch in Burgund und bey Macon; am letztern Ort mit Pyralis vitis, aber nicht in der Champagne und Bur— gund. Dieſer rothe Wurm macht ſich ein Seidengeſpinnſt und der Falter iſt nur halb ſo groß als Pyralis vitis, nur 8 Mil— limeter lang; die Oberfluͤgel gelblich weiß, oder wie Caffee und Milch mit einem ſchwarzen Querband, welches, auf jedem Fluͤ— gel einzeln betrachtet, eine dreyeckige Geſtalt hat. Beym Si— gen, wo ſich die Flügel nähern, vereinigen ſich beyde Trian— gel in der Mittellinie mit ihrem abgeſtutzten Gipfel, wodurch die Figur eines Sattels entſteht. Hinter dieſem breiten Rand bemerkt man einige ſchwarze Duͤpfel, worunter zwey deutli— cher am hintern Rand, welche ſich in einen Flecken vereinigen, wann die Fluͤgel ſich genaͤhert ſind. Es iſt Bosc's Teigne de la Vigne, Subners Ti- nea ambiguella, Frôlichs Tinea roserana, welche Treitſch— ke unter Cochylis geftellt hat. Waͤhrend die Raupen der Pyralis anfangs nur Blätter freſſen und das Übrige erſt fpäter angreifen, ſich auch in den welken Blaͤttern aufhalten, lebt der rothe Wurm nur in der jungen Traube, und naͤhrt ſich nur von den Beeren, nicht, wie Bosc ſagt, indem er darinn ſteckt und nur zur Verwandlung herausgeht, ſondern, indem er ein Loch hineinbohrt, durch wel— ches er den Kopf ſteckt, dann ½, die Hälfte, endlich / des Leibes, um die Beere auszunagen. So geht er zwiſchen ſei— nen Seidenfaͤden, womit er die Theile zuſammenballt, von eis ner Beere zur andern und greift eine ganze Menge an. Die angegriffenen welken, ſchimmeln, ſtecken andere Beeren an, und dann entſteht die Krankheit, welche die Winzer Faͤulniß nens nem Dieſe nimmt oft fo zu, daß man, um doch etwas zu bekommen, vor der Reife herbſtet, und dann fliehen die ro— then Wuͤrmer nach allen Seiten nach den Waͤnden der Buͤt— ten, worinn die Trauben gaͤhren. Einige Tage nachher ſind dieſe Millionen von Raupen wieder an den Weinſtoͤcken und 860 Rebſtecken, ſpinnen ſich ein, uͤberwintern und erſcheinen im Fruͤhling als Falter. 1 Sie bringen alſo den Winter als Puppen zu, die Py- ralis aber als kleine Raupen, die noch nicht gefreſſen haben, und es erſt im Fruͤbjahr thun, wann ſie aus ihrer Winterer⸗ ſtarrung aufwachen und alſo nur eine Generation haben, waͤh— rend die Tinea deren zwey hat. Es muͤſſen daher beyde ver- ſchieden behandelt werden. Die Tinea legt auch ihre Eyer nicht auf die Blaͤtter, ſondern an verborgene Stellen, und ihre Raupen ſpinnen ſich an den Rebſtecken ein, waͤhrend die der Pyralis das Holz des Weinſtocks vorziehen, um ſich im Win: ter zu verſtecken. Er raͤth, um die Tinea zu vertilgen, die Rebſtecken uͤber Dampf zu halten oder in einen Ofen zu ſtecken. (Schluß des ganzen Jahrgangs 1837.) Beytraͤg e zur nähern naturhiſtoriſchen Kenntniß des Unterdonaukreiſes in Bayern. Von Dr. med. Joſ. Waltl in Paſſau. Bisher iſt im Ganzen genommen wenig geſchehen, die Naturmerkwuͤrdigkeiten eines ſo intereſſanten Landſtriches, wie z. B. der bayeriſche Wald iſt, der einen großen Theil unſeres Kreiſes einnimmt, zu erforſchen und bekannt zu machen. Sehr ſelten, ja oft jahrelang nicht wird unſere Gegend von in- und auslaͤndiſchen Naturforſchern beſucht, und nach unſerem Ulrtheile bloß deßhalb, weil man glaubt, es ſey nicht der Muͤhe werth, von einer bequemen Reiſe auf der Poſtſtraße in den duͤſtern Urwald ſich zu verſteigen. Jedoch iſt die Zeit nicht mehr fer— ne, wo uns die Dampfſchiffe manchen wißbegierigen Gelehrten zufuͤhren werden, der es vorzieht, in unſerer Gegend einige Zeit zu verweilen, ſtatt, wie die Reiſenden gewoͤhnlich pflegen, nur ſo lange zu bleiben, bis der Koͤrper einen alltaͤglichen Ge— nuß von Speiſe und Trank gefunden hat. Viele Auslaͤnder werden es nicht bereuen, auf der Donau von Ulm bis hieher und von hier bis Wien eine Waſſerreiſe gemacht zu haben. Die Naturſchoͤnheiten ſind zwar in den von der Donau be— ſpuͤlten Gauen nicht ſo großartig, wie die der Schweiz, allein in ihrer Art eben ſo ſchoͤn. Als ſehr intereſſante Puncte, von denen man in unſeren Gegenden eine ausgezeichnet ſchoͤne und großartige Ausſicht genießt, und deren Beſuch ja niemand une terlaſſen ſoll, verdienen erwaͤhnt zu werden: der 1449 Fuß hohe Bogenberg, 2¼ Stunden von Straubing entfernt, mit einem Dorfe von 31 Haͤuſern und einer Wallfahrtskirche auf der ſuͤd— lichen Spitze, dann der Pichelberg bey Grattersdorf unweit Hen— gersberg, 3 ¼ Stunde von Deggendorf, ferner die Ruſel eben— falls nicht weit von Deggendorf, von wo aus die Poſtſtraße nach Regen dahin fuͤhrt und wo man auch ein Gaſthaus fin— det, und zuletzt der Sauwald bey Hafnerzell, der aber ſchon auf oͤſterreichiſchem Gebiete liegt. Er iſt 2820 Schuh uͤber die Meeresflaͤche erhaben und wird jährlich am Johannistage von vielen Leuten beſtiegen, um die herrliche Ausſicht zu genießen, und wenn es dunkel geworden, den Anblick vieler Hunderte von Feuern zu erblicken, welche beſonders von den hoͤheren Regionen des bayeriſchen Waldes ſich ſehr huͤbſch ausnehmen und die hohe Lage bewohnter Orte kennbar machen. Keine ſo großartige, aber ganz eigenthuͤmliche Ausſicht genießt man eine halbe Stun⸗ 861 de von Paſſau auf der fogenannten Ries, wo ein Gaſthaus des naͤmlichen Namens eben wegen dieſes Naturgenuſſes häufig beſucht wird. Man uͤberſieht von hier aus den groͤßten Theil des bayeriſchen Waldgebirges und gegen Suͤden ſelbſt die Gipfel einiger Salzburger Berge. Will man die ganze Gebirgskette von Tyrol, Salzburg bis nach Steyermark uͤberblicken, und das ganze flache Land wie auf einer Landcharte ausgebreitet ſe— hen, fo unterlaffe man es ja nicht, nach dem Dorfe Schar: tenberg einen Ausflug zu machen, welches von Paſſau nur ei— ne ſtarke Stunde weit entfernt iſt. Beſonders iſt hier der Kirchthurm geeignet, den Geſichtshorizont zu erweitern. Wirk— lich das Herz moͤchte einem wehe thun, wenn man ſieht, daß die meiſten Reiſenden von hier weiter fahren, die von allen dieſen Genuͤſſen keine Ahnung haben, oder kein Gefuͤhl dafuͤr mitbringen. Wahrlich, man hat hier in einem kleinen Raume Genuͤſſe concentriert, die in andern Gegenden mit vieler Muͤhe, Beſchwerden und Unkoſten errungen werden muͤſſen. Wer den Böhmerwald oder, wie er bey uns gewoͤhnlich genannt wird, den bayeriſchen Wald bereiſet, und nie ein Ur— gebirg, wohl aber Kalkgebirge durchforſcht hat, der muß ſeine Anforderungen auf großartige Naturſchoͤnheiten, auf hohe Ge— birgsketten mit zackigen Bergen, auf Eisfelder und Gletſcher aufgeben, ja er wird vom erſten Anblick dieſes niedern und duͤ— ſtern Gebirges abgeſchreckt, wenn er bloß auf das Aeußere ſieht. Die Vegetation iſt, wie die des Granitgebirges uͤberhaupt, mit der des Kalkgebirges nicht zu vergleichen, ſie iſt minder froͤh— lich und minder reich. Dennoch bringt die Natur in unſeren Gauen eine große Menge manchfaltiger Gewaͤchſe hervor, und darunter viele ſeltnere, weßwegen ich zur Befoͤrderung der Kennt— niß uͤber geographiſche Verbreitung der Pflanzen und zur Ver— gleichung mit der Flora anderer gebirgiger Laͤnder, z. B. des Harzes, deſſen Pflanzen durch die Bemuͤhung einer Geſellſchaft edler Naturfreunde genau bekannt find, eine etwas meitläufige Aufzählung der Pflanzen unſeres Kreiſes nach L. Reuß Flora des Unterdonaukreiſes beygefuͤgt habe. — Der Mangel an Kalk iſt nicht nur auf die Manchfaltig⸗ keit und das Gedeihen der vorhandenen Pflanzen hemmend ein— wirkend, ſondern ſelbſt das Wachsthum der Landconchylien iſt auf dem kalkarmen Boden bep weitem langſamer und die Bil— dung der Schale ſchwieriger, ſo daß ein geuͤbter Kenner viele Conchylien des Granitgebirges, beſonders die Helices augen: blicklich von denen des Kalkgebirges an der Duͤnnheit und groͤ— ßeren Durchſichtigkeit der Gehaͤuſe erkennt. Ueberhaupt gibt es in unſerem bayeriſchen Wald wenige Arten von Conchylien und die vorhandenen ſind nicht ſo zahlreich an Individuen wie im Kalkgebirge. — So wenig befriedigend fuͤr den in den Alpen gereiſten Botaniker eine muͤhſame Bereiſung dieſes unſeres Urgebirges ausfallen wuͤrde, ſo wenig auch der Zoolog ſeine Erwartungen erfüllt ſehen wird, um ſo einladender und reichhaltiger iſt diefer Theil des Kreiſes für den Mineralogen, und befonders für den Geognoſten und den Geologen. Um unſere Reiſe nicht zu uͤber— eilen, denn Eile iſt bey ſolchen Reiſen ganz am unrechten Ort, wollen wir zuerſt die naͤchſte Umgebung von Paſſau beſuchen, einer Stadt, die in einer wunderſchoͤnen Gegend auf einer Erd: zunge liegt, die von der Donau, deren Bruͤcke 677 Fuß lang iſt, einerſeits, und vom Inn, über den eine 760 Fuß lange 862 Bruͤcke führt, anderſeits beſpuͤlt wird, unter dem 48° 32“ noͤrdlicher Breite und 312“ öftlicher Länge, Unweit dem kleinen Marktflecken Hals, der nur / Stunde von Paſſau entfernt iſt und eine uͤberraſchend ſonderbare Lage hat, hart an der Ilz, findet man den ſogenannten Durchbruch, einen Tunnel, der mit großen Unkoſten durch einen Huͤgel von Gneis getrieben wurde und die Beſtimmung hat, den 30 bis 40 Tauſend Klaftern Holz, welche jaͤhrlich vom bayeriſchen Wald heraus unſerem Holzmagazin, auf der Ilz zugeflötzt wer: den, einen Umweg von wenigſtens einer Stunde zu erſparen, da die Ilz eine Schlangenwindung macht, und in einer anderen Richtung auf den naͤmlichen Ort zuruͤckfließt, woher fie kam, und wo nur der obenerwaͤhnte Huͤgel die Trennung bewirkte. Jetzt wird das Holz unter furchtbarem Toſen durch den Durch— bruch geſchwemmt. Ueberhaupt iſt die Ilz ein gar merkwuͤrdiges Fluͤßchen; der Fremde hat laͤngere Zeit zu thun, ſeinen Schlangenlauf in der Naͤhe von Hals zu begreifen. Sein Waſſer iſt caffeebraun, enthaͤlt viele extractartige Theile, miſcht ſich einige Zeit nicht mit der Donau, in welche es bey Paſſau einmuͤndet, und ernaͤhrt in ſeinem ſteinigen Bette viele Perlmuſcheln, die in den Kriegs— zeiten von den Franzoſen mehr als decimiert wurden. Jetzt ſind nicht gar viele mehr vorhanden, dieſe ſind aber ausge— zeichnet groß und wahrſcheinlich Veteranen. Nicht nur in der Ilz, ſondern auch in vielen andern Waͤſſern hier herum findet man den Unio. margaritifer und in einigen in ſolcher Menge, daß das Bett ganz damit ſo uͤberdeckt iſt, daß man es fuͤr gepflaſtert anſehen koͤnnte. Die Perlen, welche ſich oͤfters in den Muſcheln finden, ſind mei— ſtens braun, glanzlos und ohne Werth, ſelten weiß und brauch— bar; die roſenrothen ſind beſonders ſchoͤn, auch gibt es ſolche mit blaͤulichem Waſſer. Die Perlen entſtehen entweder im Mantel oder an der Vereinigung deſſelben mit der Schale. Man hat ſchon Perlen von der Größe einer kleinen Wall— nuß gefunden, jetzt iſt man froh, ſolche von Erbſengroͤße zu finden. — Die Ufer der Ilz bey und um Hals, wo bie fo ſehens⸗ werthe Ruine eines Schloſſes auf einem ſteilen Huͤgel pranget, beſtehen aus Gneis, Dierit und Dioritporphyr; in der Ilz ſelbſt und am Ufer weiter gegen den Durchbruch zu findet man große Bloͤcke von Syenit, und am Ufer einen feinen Sand, der Bruchſtuͤcke von Pyrop, Titaneiſen und von andern Mine: ralien unſers nahen Gebirges zeigt. Nachdem wir davon Ex⸗ emplare geſchlagen haben, kehren wir mit unſerer heutigen Aus: beute zufrieden nach Paſſau zuruͤck, und waͤhlen am folgenden Tage zum Gegenſtand unſerer Unterſuchung das linke Donau: ufer. Dieſes iſt in der naͤchſten Umgebung der Stadt ziemlich hoch, indem die Donau in ihrem ſehr tief gegrabenen Rinnſal langſam ſich unſeren Blicken zu entziehen ſucht, und man hat, wenn man von hier aus in den bayeriſchen Wald reiſet, ſtets eine Anhoͤhe zu uͤberwinden. Das linke Donauufer beſteht hier herum ganz aus Granit, weiter gegen Hafnerzell zu geht er in Gneis uͤber. Dieſer Granit wird an mehreren Orten als Bauſtein und zum Waſſerbau geſprengt. Ganz parallel mit dieſem Ufer ſtreicht ein Lager von 863 weißgrauem cryſtalliniſchem Urdolomit, das ſich weit hinauf ges gen Vilshofen zu und gegen Oſten weit über Hafnerzell hin unter zu erſtrecken ſcheint. Dieſer Dolomit iſt ſehr hart, riecht geſtoßen ſehr ſtark, und enthält etwas Eiſenorydul. Er wird haͤufig zum Kalkbrennen angewendet, wie auch zur Ueberſchuͤt— tung der Straßen. Nicht weit von Hafnerzell geht er hoch am linken Ufer zu Tage aus, wo er als Kalkſtein gebrochen wird. Man fin— det hier ein dunkelgruͤnes Mineral eingeſprengt, welches ſehr wahrſcheinlich Serpentin iſt. Auch der ſeltene Parkaſit findet ſich cryſtalliſiert aber als Seltenheit in dieſem Dolomit einge— wachſen. Dieſen Kamm von Dolomit, denn als ſolchen muß man ihn wegen ſeiner ſchmalen, jedoch langen Ausdehnung be— trachten, ſehen wir als den Kamm eines Urgebirgs an, welches durch die ſpaͤteren Erdrevolutionen bis auf ſeinen hoͤchſten Gipfel uͤberſchuͤttet und bedeckt wurde. Dieſe Anſicht gründet ſich auf viele Beobachtungen, und wir werden ſie bey Betrachtung des Pfahles noch einmal beruͤhren. Sonſt findet man wenig Merkwuͤrdiges an dieſem linken Donauufer. Am Wege nach Hafnerzell, der ſtets hart neben der Donau hinlaͤuft, findet man haͤufig Adern von roͤthlich ſchwarzem Glimmerſchiefer ganz beſonderer Art, und auf den Huͤgeln unterhalb Hafnerzell ſieht man davon eine Menge los— geriſſener Stuͤcke. Auf dem Landwege nach Hafnerzell oder, wie es auch heißt, nach Obernzell, muͤſſen wir uͤber ein ſehr ange— nehmes Fluͤßchen, die Erla, welche in einem induſtrioͤſen Lande einer Menge von Maſchinen Leben einhauchen wuͤrde. Hier wurde fruͤher Gold gewaſchen, jedoch, wie es ſcheint, ohne gewuͤnſchten Vortheil. Ueberhaupt lohnt ſich die Gold— waͤſcherey in der Donau nicht, wohl aber am Inn, und zwar je weiter nach dem Gebirge zu, deſto beſſer. Man rechnet im guͤnſtigen Falle auf einen Goldwaͤſcher des Jahres ein Pfd. reines Gold. Jedoch iſt dieß nicht reiner Gewinn, da der Goldwaͤſcher Arbeiter zu beſolden hat und ziemlich viel Queckſilber braucht. Die Goldausbeute wird, hoͤher hinauf am Inn gegen das Ober— land zu, viel ergiebiger, und es iſt nur zu bedauern, daß in Oeſterreich die Goldwaͤſcherey ſo laͤſſig betrieben wird, da ſie doch eine betraͤchtliche Summe jaͤhrlich eintragen wuͤrde. Doch wir beugen wieder gegen Hafnerzell zu, und wollen die merkwuͤrdigen Natur- und Kunſtproducte dieſer Gegend be— trachten. Außer ein Paar Tabaksfabriken findet man nur eine Bleiſtiftfabrik, die boͤhmiſchen dichten Graphit verarbeitet, da dieſer in Bayern eine Seltenheit iſt. Dieſer Graphit wird in großen Faͤſſern auf der Donau weit verfuͤhrt und theils zu Bleiſtiften, theils zum Anſtreichen der Oefen und als Maſchi— nenſchmiere verwendet. Nach dem Beſuch des ſchon erwaͤhnten Kalkbruches gehen wir uͤber Diendorf, wo ein Bauer auf ſei— nem Acker fruͤher den ſogenannten Eiſen- oder Leberopal grub und in ſeinem Hauſe noch davon Reſte aufbewahrt, nach Un— tergriesbach, einem Markte, wo man am beſten fein Nachtla— ger aufſchlaͤgt, und von wo aus man ſehr bequem die Fund— gruben der mineralogiſchen Schaͤtze der Umgegend in zwey Ta— gen kennen lernt. Am erſten Tage beſuche man die Graphitgruben um Lei— tersberg, Pfaffenreuth und Germansdorf, deren es eine große Menge gibt, wovon jedoch nur wenige eine ergiebige Ausbeute liefern. Man graͤbt nur zur kalten Jahreszeit, weil die ſoge— 864 nannte boͤſe Luft nur zu dieſer Zeit es erlaubt und weil man mit der Ventilation noch nicht umzugehen verſteht. Der hier vorkommende Graphit iſt ſchuppiger, ſehr haͤuſig mit Eiſen— ocher vermiſcht, heißt bey den Bauern, die ihn graben, Dagel oder ſchwarze Erde, oder auch Flins ſeines Glanzes wegen. Das Geſtein, worin ſich der Graphit befindet, iſt entweder Gneis oder Gruͤnſtein. Unter den Mineralien, die bey Anle— gung der Graphitgruben gefördert werden, verdienen folgen: de einer Erwaͤhnung: eryſtalliſierter brauner Titanit in Felde ſpath, Schwefelkies im Graphit ſelbſt, der denſelben auch ſehr verſchlechtert, da die daraus verfertigten Oefen Schwefelgeruch verbreiten, wenn der Graphit nicht fleißig geſchlemmt wurde, weil der Kies in der Hitze zerſetzt wird; ferner findet man auf einem braunen Pechſtein Graumanganerz, Spuren von Mala— chit und Kupfergruͤn, ferner feinen Talk als Ueberzug, Ami⸗ anth, verwitterten milchweißen Feldſpath und Adular, auf dem bisweilen Graphit aufſitzt. Beym Schlemmen des Gra— phits bleiben vorzuͤglich Quarzkoͤrner, ferner Fragmente von Feldſpath und ziemlich ſelten ſolche von Dichroit zuruͤck. Der Graphit iſt uͤbrigens in dieſer Gegend gar nicht ſelten; ſelbſt ganz nahe bey Obernzell, auf der alten Straße nach Gries— bach geht Graphit zu Tage aus. Der dichte Graphit, in Boͤh— men Potloth genannt, taugt zu den Schmelztiegeln, die in Hafnerzell für ganz Europa, Oſtindien und America gemacht werden, durchaus nicht, weil er leichter verbrennbar iſt; nur der ſchuppige iſt brauchbar. Der Graphit, der fuͤr ſich nicht bildſam iſt, wird mit dem feuerveſten Thon von Schilddorf ver— mengt. Dieſer für ſich allein iſt nicht zu Schmelztiegeln zu brauchen, indem ſich die Tiegel in der Hitze abblaͤttern. In dieſem Thone findet man Geſchiebe von Graueiſen⸗ kies. Ueberhaupt findet man dieſes Mineral auch in den Thon⸗ gruben von Heining unweit Paſſau und unweit Hafnerzell an der Erla. Es wurden fruͤher ſchon Verſuche gemacht, ihn auf Schwefel und Vitriol zu benutzen. Die Holzpreiſe und wahr⸗ ſcheinlich auch die geringe Maͤchtigkeit des Lagers erlauben kei⸗ ne gewinnreiche Benutzung. Ein an Farbe ganz verſchiedenes, aber auch ſehr brauch— bares Mineral kommt um Untergriesbach vor, nehmlich die Por— zellanerde. Will man alle Gruben beſuchen, welche die Bau— ern aus dem Stegreife auf ihren Aeckern im Herbſte zu gras ben pflegen, fo wird man in einem Tage nicht fertig; allein we⸗ gen der geringen Verſchiedenheit begnuͤgt man ſich mit der An- ſicht einiger. Die Porzellanerdgruben ſind ſehr nahe bey oben bemerktem Markte, dann in naher Umgegend bey Stollberg, Diendorf, Oberedsdorf und anderen Weilern. Die Porzellan: erde entſteht durch Verwitterung des Feldſpathes, und man fin— det alle Uebergaͤnge von lockerer Erde bis zum veſten in Tafeln erſcheinenden derben Feldſpath. Man findet kolkotharrothe Por— zellanerde, die nicht benutzt wird, auch gruͤnliche; nur die weiße und blaßrothe wird geſchaͤtzt. Die Qualität iſt übrigens ſehr verſchieden, da die beſſere Sorte beym Schlemmen ſehr wenig, die ſchlechtere aber ungemein viel Quarzkoͤrner hinterlaͤßt, fo daß man den Urſprung dieſer Sorte aus feldſpathreichem Gra> nit nicht bezweifeln kann. Nimmt der Gehalt an Quarzkoͤr⸗ nern zu ſehr uͤberhand, fo hat man unſern gewoͤhnlichen Putz— oder Scheuerſand, der ſelbſt in naher Umgebung von Paſſau zu finden iſt. Die Porzellanerde findet man uͤbrigens am linken Donau: 865 ufer faſt allenthalben, z. B. beym Graben der Brunnen in Tiefenbach, ſo daß bey weitem mehr gewonnen werden koͤnnte, als bisher, wo wegen geringen Abſatzes dieſer Induſtriezweig von wenig Bedeutung iſt. Nicht einmal eine Porzellan- oder Steingutfabrik iſt in unſerer an trefflichem Material ſo reichen Gegend. Wuͤrde man die Porzellanerde im Großen ſchlemmen und in Faͤſſern auf der Donau verfuͤhren, ſo muͤßte ohne Zwei— fel ein bedeutender Abſatz und Gewinn erzielt werden. Von Untergriesbach waͤhlen wir zur Ruͤckreiſe nach Haf— nerzell die ſogenannte alte Straße, weil wir hier Chlorit finden, den man beym Graben eines Brunnens auswarf, und am Wege mehrere geognoſtiſche Mineralien beobachten koͤnnen, die ſehr intereſſant ſind. Von Hafnerzell kehren wir nun beladen mit einer ſchwe— ren Ausbeute von Mineralien auf der Donau zuruͤck nach Paſ— ſau; und weil wir feſt entſchloſſen ſind, noch mehr Merkwuͤr— digkeiten dieſes Revieres zu beſehen, ſo fahren wir am naͤchſten Tag auf der Poſtſtraße nach Titling, einem huͤbſchen Markte, eine Poſtſtation von Paſſau entfernt, und von hier nach Fuͤr— ſtenſtein, einer Hofmarkt mit einem alten noch bewohnbaren Schloſſe, worinn merkwuͤrdige alte Gemälde und Geraͤthſchaf— ten zu ſehen ſind. Doch noch etwas mehr wunderbares finden wir unweit des Gaſthofes an einem ganz freyen hohen Platze, der von Waldung umgeben iſt. Wir ſehen hier eine ſenkrechte Mauer mit mehreren Vor— ſpruͤngen, aus natuͤrlich ungeheuren Granitquadern aufgethuͤrmt in einer Regelmaͤßigkeit, daß man vor einer eyklopiſchen Mauer zu ſtehen waͤhnt. Dieſe natuͤrlichen Quadermauern ſcheinen von der Natur zum Spotte menſchlicher Werke aufgethuͤrmt zu ſeyn. Die Entſtehung laͤßt ſich ziemlich leicht erklaͤren; wenn man annimmt, daß das Waſſer aus der noch naſſen Granit— maſſe durch Verdunſtung entwich. Gar haͤufig bemerkt man beym Austrocknen von Staͤrke, Thon uſw. die Entſtehung faſt regelmaͤßiger Stuͤcke, und ſo geſchah es wohl auch im Großen. Aehnliche Mauern findet man im Waldgebirge noch meh— rere, jedoch nicht ſo großartig. In der ganzen Gegend hier herum gibt es Feldſpath, und es gehen einige Ablagerungen da— von auf der Straße nach Titling zu Tage aus. Zur Glaſur des Porzellans wird ſonſt dieſes Mineral mit Vortheil ange— wendet, hier bietet es die Natur vergebens an. Wir ſetzen nun unſere Reiſe fort nach Schoͤnberg, einem Markte, der ſehr hoch liegt uud von weitem ſich herrlich praͤ— ſentiert. Man findet hier eine merkwuͤrdige Sorte von Granit, der nebſt Glimmer lauchgruͤne Hornblende in ſeiner Zuſammen— ſetzung zeigt. An einigen Stellen verſchwindet der Glimmer ganz und die Hornblende erſcheint in nußgroßen Stuͤcken einge— mengt. Dieſe granitartige Gebirgsart geht, ſo wie ſie feinkoͤr— niger wird, in eine andere uͤber, nehmlich in Hornblendeſchiefer. Wir ſehen alſo hier den Granit in Syenit und dieſen in Hornblendeſchiefer uͤbergehen. Dieſe merkwuͤrdigen Bildun— gen verdienen, daß Geognoſten an Ort und Stelle ſich davon überzeugen, Iſis 1897. Heft 11. 866 Ueber die mythologiſchen Bedeutungen der Biene von dem Gerichts- amtmann Keferſtein zu Erfurt. Gewiß iſt es vom hoͤchſten Intereſſe bey philoſophiſcher Betrachtung des Menſchengeſchlechts und deſſen allmaͤhlicher geiſtiger Entwickelung nachzuforſchen, wie ſolche ſich geſtaltet und wie die manchfachen Kuͤnſte und Erfindungen, wodurch der Menſch theils ſeine geiſtige Uebermacht uͤber die Geſchoͤpfe und Kraͤfte der Erde kund thut, und theils ſeine Exiſtenz ſich an— genehm zu machen ſucht, ſich nach und nach gebildet haben. Hier aber treffen wir die Erfinder derjenigen Kuͤnſte, welche entweder den nothwendigen Beduͤrfniſſen abhelfen oder den Men— ſchen gegen die uͤbrigen Naturgeſchoͤpfe und Naturkraͤfte ſchuͤ— tzen, faſt immer in das dunkle Gewand der Mythologie gehuͤllt. In jenem Mythenkreis des Alterthums ſehen wir den Menſchen, ſich noch innig an den Buſen der Mutter Natur ſchmiegend, jedes aufgefundene Naturgeſetz als ein unmittelbares Geſchenk der Goͤtter betrachten; jede Naturerſcheinung fuͤr ei— nen Wink der Gottheit, jeden Wohlthaͤter des Menſchenge— ſchlechts, ja ſelbſt ein dem Menſchen nuͤtzliches Thier fuͤr einen verkoͤrperten Gott halten. Doch unendlichen Reiz hat dieſer Mythenkreis fuͤr jeden denkenden Menſchen: denn, indem er die uͤberlieferten Mythen in Verhaͤltniß zu einander, in Verhaͤltniß zu der Kulturſtuffe des Volkes, wo ſie ſich entwickelten, und in Verhaͤltniß zu der eigenthuͤmlichen Beſchaffenheit des Landes, dem ſie ihren Ur— ſprung verdanken, betrachtet, da gelingt es ihm faſt immer, wenn Philoſoph, Geſchichts- und Naturforſcher ſich bruͤderlich die Hand reichen, den Schluͤſſel zu ihrer Enthuͤllung zu finden. Einen der intereſſanteſten Sagenkreiſe des Alterthums bilden die Mythen, die von der Biene hergenommen ſind, und es ſey mir erlaubt, meine Anſichten daruͤber mitzutheilen. Moͤgen aber dieſe Aphorismen gewiſſermaaßen als ein kleiner Beytrag zur Kulturgeſchichte des Menſchengeſchlechts an— geſehen werden. Unſere Biene, Apis mellifica Linn., ein eigenthuͤmli⸗ ches Geſchoͤpf der gemaͤßigten Zone der alten Welt, lieferte dem Haushalt des Alterthums zwey Hauptbeduͤrfniſſe, Honig und Wachs. Honig vertrat die Stelle des Zuckers; und ihn rechnet Sirach nebſt Salz und Getraide zu den nothwen— digſten Lebensbeduͤrfniſſen, ? und Wachs ward ſtatt des Pa— piers gebraucht, um die Ideen des ſchoͤpferiſchen Geiſtes unter der Form der Buchſtaben aufzubewahren. Um beydes bequemer und in größerem Maaße zu gewin⸗ nen, wurden die Bienen als Hausthiere gepflegt, und dieß gab Gelegenheit genug, um auf ihre Oeconomie aufmerkſam zu werden. Hier nun erblickte man ſo viel des Merkwuͤrdigen und Wunderbaren, daß die Prieſter, ſolches auf das menſchliche Le— ben beziehend, die ſich darbietende Gelegenheit mit Freude be— nutzten, durch das Symbol der Biene manchfache Beziehungen gegen Kirche und Staat anzudeuten und auf dieſe Art das In— ſect ſelbſt zu einer hoͤhern Bedeutung zu erheben. 1 Capitel 36. 55 867 „Die Bienen, ſagt Horus, ? find die einzigen Thiere, die einen Koͤnig haben, und der ganze Haufen folgt dieſem ſo— wie die Menſchen ihrem Fuͤrſten gehorchen. Unter Anführung 3 und auf Befehl des Königs verrichtet jedwede ihre Arbeit. Nicht eher fliegen ſie auf die Waide, bevor ſie nicht den König als Erſten des Schwarms außerhalb der Wohnung er⸗ blickt haben; und der Koͤnig iſt nicht etwa durch Wahl er⸗ waͤhlt, denn oft uͤbergibt das unwiſſende Volk dem Schlechten die Herrſcherwuͤrde; nicht durch Zufall hat er feine Gewalt ers halten, denn es erlangt wohl der Unwuͤrdige durch das Spiel des Zufalls ein Koͤnigthum; nicht als Erbe des väterlichen Throns fuͤhrt er den Scepter, denn auch einen ſolchen Fuͤrſten ſieht man durch Luxus und Schmeicheley verdorben; nein, die Natur hat ihn ausgezeichnet und durch Groͤße, Geſtalt und Sanftmuth, wodurch er alle uͤbertrifft, zum Herrſcher ers koren. — Welch ein herrlicher Fund iſt nicht ein ſolches Gefhöpf für die Fuͤrſten, für die Prieſter, um das Volk zur Ehrfurcht, zum Gehorſam fuͤr den von der Natur, d. h. von den Prie⸗ ſtern ihm gegebenen Herrſcher zu ermahnen! Doch nicht bloß ihre Regierung und die bey ihnen herr» ſchende Ordnung: der ſtattfindende Fleiß, der merkwuͤrdige Bau ihres Gebaͤudes, auch das wunderbare Geheimniß ihrer Erzeu⸗ gung, die Liebe zur Reinlichkeit, womit ſie alles Fremdartige ſchnell zu entfernen ſtreben; endlich der Umſtand, daß ſie den wohlſchmeckenden Honig, ohne andere Geſchoͤpfe deßhalb zu be— rauben, aus dem wunderbaren und reinen, von dem Himmel herabfallenden Thau bereiten, daß ſie alle andere Speiſe, außer das unſchuldige Ausſaugen der Blumen, verſchmaͤhen, mache te ſie zu einem willkommenen Symbol in den Haͤnden der Prieſter. Alle Bienen, erzaͤhlt Ambroſius, beſitzen einen jungfraͤu⸗ lichen Leib! und haben eine gemeinſame Entſtehung. Durch keinen Beyſchlaf vermifchen fie ſich, kein Geſchlechtstrieb be— unruhiget ſie; nicht unter Schmerzen gebaͤhren ſie, ſondern entlaſſen auf einmal einen Schwarm von Nachkommen, indem ſie von den Blaͤttern und Kraͤutern ihre Brut ſuchen. — Die reinen, nuͤchternen Bienen haſſen die von Salben duftenden Menſchen, ° erkennen denjenigen, welcher Unzucht getrieben hat, und verfolgen ihn wie ihren Feind.? Hiezu kam, daß in Egypten und einigen andern Laͤndern des Alterthums die Biene und der hochverehrte Stier einerley Namen führte ' und daß im Griechiſchen der Ausdruck Ae do nicht nur eine Biene bezeichnete, ſondern auch die Goͤttinn Luna fo genannt wurde. Gleichergeſtalt hießen die Prieſte— Hieroglyph. 1. 62. Basilii hexaemeron congressio. 8. Hexaemeron lib. 5. cap. 21. Apostol. proverb. Cant. 7. 72. &ıs utlıooag erouao«o. Aelian. de nat. anim. 5. 11. Marcianus de Etruria metropoli p. 182 bey Grenz. Sym⸗ bolik Th. 4. ©. 416. 8 Caelius Rhodiginas lib. 22. cap. 3. p. 848. 32 vu» om» 868 rinnen der Ceres wedıooer und die Gottheit ſelbſt wedızudn, ? weirooeı wurden ferner diejenigen Seelen genannt, welche die Leiber der Menſchen von neuem belebten !° und unter dem Ausdruck wedras wurden theils Bienen, theils Speere ver: ſtanden. + A Betrachten wir aber den Mythenkreis der Biene, vor— zuͤglich in dem egyptiſchen und griechiſchen Religionsſyſteme, fo muͤſſen wir dabey immer die drey angeführten Data beruͤckſich— tigen; daß: 1) die Producte der Biene nicht nur zu den nothwendigen Lebensbeduͤrfniſſen gehoͤrten, ſondern auch, zumal der Honig wegen feiner Heilkraͤfte ſehr geſchaͤtzt wurde, fo daß die Entdeckung von deſſen Benutzung, ſo wie die Zaͤhmung der Bienen fuͤr den menſchlichen Haushalt von großer Wichtigkeit war;, 2) daß es die Zwecke der Prieſter ſehr foͤrderte, wenn die Bienen den Menſchen Hinſichts der Oeconomie und Le— bensart als Muſter vorgeſtellt wurden; 3) daß der Name der Biene oder uslıoca noch verſchiede⸗ ne andere, beſonders in der Mythologie merkwuͤrdige Ne— benbedeutungen hatte. N Nur wenn wir dieſe Thatſachen nicht aus den Augen verlieren und uns daran wie an einen Faden halten, ſind wir im Stande, die unendlich verſchiedenen und ſich durchkreuzen⸗ den Mythen von der Biene, ohne uns zu verwirren, zu verfolgen. N Aus Honig, Milch und Früchten beſtand die erſte Nah: rung der Menſchen, daher auch aus dieſen Gegenſtaͤnden die älteften und einfachſten Opfer bereitet wurden. Honig iſt uns ter allen menſchlichen Speiſen die reinſte, geſuͤndeſte, am we⸗ nigſten irdiſche, eine Koſt, die ſich der Goͤtterſpeiſe naͤhert und deren Genuß geeignet iſt, Heil zu gruͤnden für das Ge: lingen jeglichen Werkes. Honig benimmt den Augen die Dun⸗ kelheit, er treibt aus, was die Pupille verfinſtert. !? Milch und Honig, oder nach andern das Extract der feinſten Theile daraus, war die Koſt der Götter, Nectar und Ambroſia, *? welche Ibycus beym Athenaͤus (II. p. 248 ed. Schw.) neun⸗ mal füßer als Honig nennt. 14 Eben fo machte Honig die Koſt ber Stellvertreter der Götter auf Erden, der Könige, aus. Daher waren auch gewiſſe Opfer, die ſogenannten v7- Sec. 10 1. c. 11 Cael. Rhodig. lib. 23. cap. 35. p. 910. 12 Dioscor. mat. med. lib. 2 Serenus Samonicus cap. 13. pag. 43 sed. ed. Acker- mann bey Creuzer Symbolik Th. 4. S. 366. 13 N de antro Nymph. cap. 16. bey Greuzer Th. . 0. 14 Böttcher in der Amalthea J. S. 21, beſonders ©. 22 f. bey Creuzer 1. c. 15 Creuzer 1. c. S. 367. 869 qi der Griechen groͤßtentheils Honigopfer und hießen fo wsduorrovde. Wenn jemand zu den Heiligthuͤmern, wel— che Leontica genannt waren, eingeweihet wurde, fo goß man ihm Honig ſtatt des Waſſers in feine Haͤnde, um ihn von aller Schuld und allen Verbrechen, die ihn beunruhigen koͤnn— ten, zu reinigen. Eben ſo wurde die Zunge vermittelſt des Honigs von allen Flecken der Sünde befrept. 17 Aus Brod und Honig beſtand der alten Pythagoraͤer frugales Mahl, und wenn gleich nach Verſicherung des Hip— pokrates 13 der Honig nicht ſehr naͤhrt, fo zog ihn doch Py— thagoras wegen der angefuͤhrten heilſamen Wunderkraft und als Zeichen der Maͤßigkeit jedweder andern Koſt vor; und friſtete nicht der Philoſoph Democritus, nachdem er den Entſchluß ge— faßt hatte, ſein Leben durch den Hungertod zu endigen, auf Bitte der Frauen ſeines Hauſes, doch wenigſtens noch das Feſt der Thesmophoren zu feyern, durch den bloßen Geruch von Honig eine Zeit lang fein Daſeyn? * Von Egypten aus war der Gebrauch, Honig beym Opfern zu gebrauchen, auf die Hebraͤer uͤbergegangen und: um ihnen nach und nach den Ge— ſchmack an den egyptiſchen Annehmlichkeiten und Speiſen zu benehmen, befahl Moſes, 2° daß man ſich künftig bey dem ganzen Gottesdienſte des Honigs enthalten ſolle. Honig, wie ich an einem andern Orte gezeigt habe, iſt nach Anſicht der Alten reiner Thau des Aethers, der erſt bey dem Niederfallen auf die Erde durch irdiſche Theile geſchwaͤn— gert wird. Die Bienen aber ſind geſchaffen, um ihn fuͤr die Menſchen zu ſammeln und deßhalb unmittelbar von den Goͤt⸗ tern erzeugt. Bald ſollen die Bienen zuerſt in Theſſalien un— ter dem Ariſtaͤus, bald auf der Inſel Ceos, nach dem Bericht des Euchemerus; bald zu des Erichthonius Zeiten auf dem Berge Hymettus, wie Euthronius ſolches verſichert, bald nach Nicanders Erzaͤhlung auf Creta in des Saturns Zeitalter ent— ſtanden ſeyn. 21 Saturn aber herrſchte im goldenen Zeitalter, und da floß Milch und Honig. Schon war Bacchus, fo erzählt uns Ovid, 22 bis Rho— dope und dem Fluß Pangaͤus gekommen, da erregten ſeine Ge— faͤhrten mit ihren ehernen Händen ein Geraͤuſch; ſiehe, da ver— ſammeln ſich, durch das Getoͤß herzugetrieben, neue Geſchoͤpfe, die das toͤnende Erz hervorſcheucht; es folgen die Bienen. Bacchus ſammelt die Herumſchweifenden und ſchließt ſie in ei— nen hohlen Baum ein; ſo aber genießt er den Lohn des auf— gefundenen Honigs. Derſelbe Bacchus wird auch als Entdecker des Honigs 16 Plutarchus symposion 4. cap. 6. extr. p. 672 B. pr 748 ed. Wyttenb. bey Creuzer 1. c. p. 106. 17 Porphyrius de antro Nymph. cap. 15. bey Creuzer Th. 1. p. 756. Caelius Rhodig. lib. 28. cap. 27 p. 1094, 18 De affection. cap. 50. bey Creuzer S. Th. 4. S. 367. 19 Er II. p. 177 ed. Schweigh. bey Creuzer Th. 4. + 367. 20 3. B. M. 2. 11. 21 Hierüber Columella de re rustica 9. 2. 22 Fast. lib. 3. v. 739 — 744. genannt, 2s ein Zeichen, daß er zuerſt die Menſchen mit dem Genuß des Honigs bekannt gemacht hat. Andere erzaͤhlen, daß die Nymphe Briſa den Bacchus erzogen und den Honig aus den Honigſcheiben auspreſſen ge— lehrt habe, daher er auch Briſeus oder Briſaͤus genannt wur— de. Briſeiſche Nymphen kennt auch Heraclides Ponticus in der Republik Ceos, 2s wo, nach der oben angeführten Ueber— lieferung des Euchemerus, die Bienen zuerſt entſtanden ſeyn ſollen. Bey den briſaͤiſchen Nymphen auf Ceos war aber auch Ariſtaͤus in die Schule gegangen, und hieß ihr Schuͤler, wie Dionyſus ihr Zoͤgling. 2° Ariſtaͤus nun hat zuerſt nach dem Diodor von Sicilien 2” den Menſchen die Kenntniß der Bie— nenwerke gelehrt (alvearium structuram). Als anhaltende Duͤrre die Inſel Ceos heimſuchte, da hol— ten die Bewohner den Ariſtaͤus aus Phtia, um die ſchreckli— che Noth zu wenden. Er kommt und beſchwichtigt die Gluth des Sirius. Er opfert zuerſt dem Jupiter Jomaͤus, dem Geber der Feuchtigkeit. Er richtet, gibt Fuͤlle und Leere, ſtif— tet Bilder und Goͤtterdienſt und wird nun ſelbſt als Jupiter Ariſtaͤus verehrt. 28 Aus Phtia in Theſſalien kam Jupiter Ariſtaͤus und von Theſſalien aus breitete ſich der Bacchusdienſt uͤber Griechenland aus. Jupiter Ariſtaͤus und Bacchus erſcheinen beyde als Zoͤg— linge der briſaͤiſchen Nymphen. Beyde find nach Ariſtides Eins, 2° doch werden fie auch fo zuſammengeſtellt, daß Zeus alles vollendete und Bacchus es darnach beherrſchte, und wie Bacchus zuerſt die Biene erſchaffen haben ſoll, ſo wird von Jupiter erzaͤhlt, daß heilige Bienen die Grotten, worinnen er auf Creta geboren ward, bewachten. 3° Dieſe von der Crebron— ne und der Sonne erzeugten Bienen oder Meliſſen, welche die phryxonidiſchen Nymphen aufzogen, ernaͤhrten im diotaͤiſchen Hain (auf Creta) den Jupiter und reichten ihm göttliche Nah: rung (den Honig), * fo wie man von der Nymphe Macris erzaͤhlte, daß ſie die Lippen des kleinen Bacchus mit Honig beſtrichen hätte. 3? Um aber das ewige Andenken feiner Freund⸗ 23 V. 736. 24 Cornutusg, Erklaͤrer des Perſius ad Sat. I. 46. bey Creu⸗ zer Th. 3. p. 353. 3 25 Heraclides Ponticus cap. 9. bey Grenzer 1. o. Uebrigens liefert die Inſel Ceos noch jetzt als ein Hauptproduct Honig (S. Vroͤndſtedts Reiſen in Griechenland 1826. Er⸗ ſtes Buch.) 26 Anton Liberal. S. 122 und daſ. Verheyk bey Creuzer I. c. S. 354. 27 4. 83. 28 Virgil. Georg. I. 14. IV. 282. mit den Auslegern bey Creu⸗ zer Th. 3. S. 354. 29 Oratio im Bacch. p. 29 ecl. Jebb. Proclus in Plat. Tim P. 336 in Parmenid. mion ap. Bentley in epist, ad Willin D. 455 bey Creuzer Th. 3. S. 382. 30 Anton Liberal. cap. 18. bey Ereuzer Th. 4. S. 371. 31 Columella de re rustica 9. 2. 32 Appollon. IV. 1136. bey Greuzer Th. 4. S. 391. 871 ſchaft mit den Bienen zu erhalten, veraͤnderte Jupiter ihre Farbe und machte eine aͤhnliche, indem er die Geſtalt des Er⸗ zes und Goldes nachahmte, und da jener Ort ſehr hoch war und von den Stuͤrmen beunruhigt wurde, benahm er den Bie— nen die Empfindung, und bewirkte fo, daß, wenn fie bey kal— ter Witterung in rauhen Gegenden der Nahrung nachgehen, fie durch kein Uebel beunruhigt werden.“? Wer ſiehet nicht hieraus, daß jener Bacchus oder Dio⸗ nyſos, der durch den Klang des Erzes die Bienen erſchuf, und dieſer Jupiter oder Zeus, der den Bienen die Farbe des Er⸗ zes verlieh, Eins ſind. Beyde Sagen haben einen gemein⸗ ſchaftlichen Urſprung und ſind nur nach Verſchiedenheit der Gegend, nach Verſchiedenheit der vorgefundenen Mythen der— ſchieden modificiert. Beyde erzeugten dem Menſchengeſchlecht dadurch unendlichen Vortheil, daß ſie theils zuerſt die Benu— tzung des Honigs zeigten, theils die Bienenzucht lehrten. Weithin waren die Zuͤge des Zeus Dionyſos gegangen; weithin hatte er die Geheimniſſe ſeiner Lehre verbreitet. In Indien finden wir den Urſprung feiner Religion. «“ Bey den Egyptern ward er als Phtas °° und Oſiris s verehrt. In Lybien 37 und Arabien 8s fand er Anbeter, und aus Aethi⸗ opien, dem Lande des Lichts, kam die Kultur in das europaͤi⸗ ſche Dunkel. Von dorther war mit den Prieſtern Celonien, Jupiter Ammon nach Oberegypten und in die europaͤiſche Bar⸗ baren gekommen. Geordnete Zeiten, Jahresfeſte und jährliche Wohlthaten waren mit dem Gedanken an Aethiopien verſchmol— zen. Herrlich und ausgezeichnet muß aber das Land ſeyn, von wo aus⸗ſich das Licht der Kultur verbreitete, 3 In Aethio⸗ pein, fo erzählt Herodot, *° war eine große Wieſe, auf wel⸗ cher die Vorſteher des gemeinen Weſens jede Nacht für die Gemeinde Fleiſchſpeiſen aller Art ausrichteten, und jeder, der da wollte, konnte hinzugehen und eſſen. Das Volk erzaͤhlte ſich: die Erde bringe die Speiſen hervor und nicht die Sorge der Menſchen. Von daher iſt alſo das goldene Zeitalter zu erklären, dort das Land, wo Milch und Honig fließt, zu ſu— chen. Dort iſt auch der Schluͤſſel von der Mythe des Bienen erzeugenben Bacchus und des Jupiter Ariſtaͤus. Jene Ge— meindevorſteher, welche jegliche Nahrung bereiten, erſcheinen als diejenigen, welche das wahre Gluͤck der Menſchen bezwe— cken, und daher werth find, die Koͤnige zu ſeyn. Eoomv heißt der König der Bienen, scomvss die Könige der Menſchen, ſelbſt Jupiter wird &0079 Hewv genannt. * Dieſe Könige lieben wahrhaft ihre Unterthanen und ſorgen fuͤr ihr Beſtes; deßhalb muß man ſie hoch verehren. Daher kam es, daß zu 33 Diodorus Siculus 5. 70. 34 Greuzer Th. 3. S. 119. f. 35 Id. T. 3. S. 138. 36 Id. Th. 1. S. 306, Th. 2. S. 371. 37 Id. Th. 2. S. 261 f. Th. 3. S. 135 f. 38 Id. Th. 2. S. 260. Th. 3. S. 183. 39 Id. Th. 4. S. 376 f. 40 3. 18. Pausanias 1. 33. 4. und die Ausleger bey Creu⸗ zer I. . 41 Callimachus hymn, in Jovem. v. 66. 872 Epheſus, an dem Orte alter Religion in dem großen Tempel der Artemis, die Prieſter, welche zugleich Speiſemeiſter waren, goonvss genannt wurden. 2 Der epheſiſche Gottesdienſt hieng mit dem egyptiſchen zuſammen, *3 und Epheſus, wie mehrere andere Städte Griechenlands, führten Bienen auf ihren Muͤn⸗ zen. 44 Doch wird dieß auch daher erklaͤrt: daß Muſen in der Geſtalt von Bienen den Griechen von Atticas Kuͤſte den Seeweg nach Aſien zeigten, wo Epheſus gegründet ward. #° In Gefolg jenes Zeus-Dionyſos, der die Biene erſchuf, ſehen wir die Bachantinnen, die durch den Klang der zuſammenſchla⸗ genden ehernen Inſtrumente ein Geraͤuſch verurſachten; und dieß iſt die Urſache, weßhalb wir die Bienen beym Klang des Erzes entſtehen ſehen; dieß die Urſache, weßhalb Jupiter Arie ſtäus ihnen die Farbe des Erzes verlieh. Aber wenn wir den Honig als die einfache ſuͤße, hellſe— hend machende Goͤtterſpeiſe kennen gelernt haben, ſo dient er auch wiederum als Mittel, die thieriſchen Körper vor der Vers weſung zu ſchuͤtzen. Deßhalb haben auch die Bienen wider Leichname, verweſendes Fleiſch und Modergeruch einen Ab— ſcheu. “ Die Alten ſchildern uns die Galle als Bild des Le— bens; denn ſo bitter wie jene, iſt auch dieſes. Daher opferte man auch Honig, weil mitten in den Genuͤſſen der Sinnlich— keit der Tod die Seele erſchleicht und dieſe erſt nach mehreren bitteren Erfahrungen wieder erweckt wird. Denn auch die Galle wurde den Goͤttern dargebracht, oder vielleicht, weil der Tod das Ende der Beſchwerden iſt, wovon das Leben Ueber hat. + Der Honig beſaͤnftiget, gibt Ruhe und Schlaf. Das her ſchlaͤferte Zeus, als er feinen Vater Kronss uͤberfallen wolle te, denſelben durch Honig ein. So erzählt Orpheus: 4s Wer durch Honig eingefchlä- fert wurde, erwacht ſchwer wieder. “ Aber der Honig wi⸗ derſtrebt auch der Verweſung und erſcheint als Bild der Auf— erſtehung. So wird uns die Mythe vom Glaucus klar. Glau⸗ cus, fo erzählt man, fpielt als Knabe mit einer Maus, fallt in ein Honigfaß und ſtirbt. Im Grabgewoͤlbe wird der Seher Polyedus, der den Leichnam gefunden, mit dieſem eingeſperrt, und das Wunderkraut, welches eine Schlange bringt, iſt zu— gleich das Erweckungsmittel in der Hand des Sehers. 5° Honig 42 Pausanias Arcad. cap. 13. in f. bey Creuzer Th. 4. S. 363 und 382. 43 Creuzer Th. 2. S. 167 152 f. 44 Creuzer Th. 4. S. 403. So kommen auch auf den Mün⸗ zen der Inſel Ceos (nach obigen Bienenmythen berühmt) nicht ſelten Bienen zum Theil ſeltſam geſtaltet, vor. (S. Broͤndſtedts Reiſen und Unterſuchungen in Griechenland. Erſtes Buch 1826. bey Cotta, Taf. 4:) 45 Greuzer Th. 1. S. 183 (Deßhalb erblickt man auch in ei⸗ nem Bilde der Diana von Epheſus die Bienen zu ihren Fuͤßen). 46 Creuzer Th. 4. S. 368. 47 Caelius Rhodig. 28. 27. p. 1094. 48 Id. I. c. 49 Jamblichus apud Phatrum cap. 97, cf. Porphyr. de antro nymph. cap. 16. und Cael. Rhodig. 12, 65, 15, 27., etc. Paris 1517. fol. 6. Creuzer Theil 4. S. 366. 50 Apollodor. III. 1, 2. und daſ. Heyne Hygin fol. 136. une 27., und daſelbſt Fiſcher bey Creuzer Theil 4. 105. 873 wurde, zumal bey Todtenopfern gebraucht, sr und fo wie man den unterirdiſchen Gottheiten, dem Pluto, der Hecate, den Fu— rien, Honigopfer brachte, s? fo wird das Symbol der Biene beſonders in den Myſterien der Ceres und Proſerpina bedeutend. Ceres iſt die Erdſeele. Aus der Hoͤhe von dem Licht herabge— kommen, wirkt ſie in der Tiefe. Sie iſt die Materie und die Weberinn materieller Leiber. Sie verbindet das Licht oder den Geiſt mit den Materien. Deßhalb hießen die in den Geheim— niſſen der Ceres eingeweiheten Prieſterinnen weiıcoeı. s Me- Aıaoas wurden aber auch diejenigen in die Geburt herabſteigen⸗ den Seelen genannt, die ein gerechtes Leben zu fuͤhren willens ſind, die wieder zuruͤckkehren, wenn ſie Werke gethan, die den Göttern wohlgefallen; 5“ gleichwie die Bienen, die Stunden weit fliegen, um den ſuͤßen Honig zu ſuchen, und doch wieder in die Heimath zuruͤckkehren. Doch auch die Prieſterinnen anderer Gottheiten hießen wedıcocı, und Meliſſa war ein beliebter Frauen— name bey den Griechen, ein Name von gluͤcklicher Bedeutung. °° Dieſe Ceres, welche Bienennymphen in ihrem Gefolge hat, iſt Jupiters Schweſter, die Schweſter des Jupiter Ariſtaͤus, die Schweſter des cretiſchen Jupiters, der den Bienen goldgelbe Farbe verliehen und den Menſchen die Bienenzucht gelehrt hat. Er zeugte mit ihr auf der Inſel Creta die Proſerpina, welche auch die Honigjungfrau, weiırodn genannt wird. 5° Nach einer andern Mythe iſt Meliſſa das ſchoͤnſte Weib geweſen und von Jupiter in eine Biene verwandelt worden. 5° Wiederum ſoll die Nymphe Meliſſa und zwar im Peloponnes zuerſt die Benutzung des Honigs gezeigt haben, und daher iſt ihr Name auf die Biene uͤbergegangen.ss Auch Jupiters Amme ſoll Meliſſa geheißen und ein cretiſcher Koͤnig Miliſſeus oder Miliſſaͤus den Jupiters— dienſt angeordnet, und jener Naͤhrerinn deſſelben das Daſeyn ge— geben haben.? Selbſt Jupiter mußte einen Sohn haben, Meliteus genannt, den, wie ſeinen Vater, die Bienen ernaͤhrt hatten. 6° Ein wunderbarer Zuſammenhang, eine merkwuͤrdige Ueber: einſtimmung herrſcht in allen dieſen Mythen. Bacchus erzeugt die Bienen durch Zuſammenſchlagen des Erzes. Damit Kronos, der Vater des Zeus, das Wimmern ſeines auf Creta geborenen Knaben nicht hoͤre, ſchlagen die Cureten nach dem Tacte Speer an Schild, Erz an Erz und bewegen ſich im reißenden Tanz⸗ ſchritt. Creuzer will, daß hierdurch Planetentaͤnze vorgeſtellt 51 Eurip. Iphig. in Taur. V. 165, 636. f. bey Creuzer Theil 4. S. 106. 52 Apollon. Rhod. III. 1034. Sic. Ital. 13, 415. bey Creu⸗ 2 zer I. C. 53 Hesychius h. v. 54 Caelius Rhodig. 22. 3. pag. 818. bey Creuzer Theil 4. S. 373. 55 Creuzer Theil 4. S. 384. 56 Creuzer J. c. S. 437, 57 Columella de re rustica 9. 2. 58 Caelius Rhodig. 28. 27. p. 109. 59 Hygin. Poet. Astronom. II. 13. und daſelbſt die Ausleger p. 448. Staver cf. die Ausführungen von Böttger in der Amalthea I. p. 22. bey Creuzer Th. 4. S. 371. 60 Antonin. Liberal. cap. 13, bey Creuzer Th. 4. S. 371. 61 Lucret. II. 633. bey Creuzer Th. 4. S. 394. Iſis 1837. Heft 11. — 874 und Sonne, Mond und Sterne in ihrem Kreislauf nachgebildet waͤren. Aber ſie ſollen Kriegstaͤnze zugleich vorſtellen, deren Zweck iſt, an den beginnenden Nothſtand zu erinnern und zum Kampfe vorzubereiten. Dieſelben Planetengötter haben aus der Tiefe der Erde das Erz hervorgewuͤrkt, und die Cureten zu Creta ſind ihre Arbeiter, ihre Diener und Prieſter. Der Ge— brauch des Erzklanges iſt in den Myſterien, zumal wo Ceres eine Rolle ſpielt, von hoher Bedeutung.?2 Durch den Klang des Erzes, des den Goͤttern heiligen Erzes, wollten die Alten der von dem Pluto geraubten Honigjungfrau, der Proferpina, zu Huͤlfe kommen, wollten dadurch die Ruͤckkehr der großen Jahresgoͤttinn zum neuen Leben bewirken und die Lung befreien helfen von den finſtern Mächten, die fie verdunkeln. s Gewiß hängt dieſer Erzklang und die Curetentaͤnze mit der prthagordi- ſchen Lehre von der Harmonie der Sphaͤren zuſammen und da— her findet ſich bey den durch den Erzklang hervorgerufenen Bie— nen die gefeierte Liebe zur Muſik. Aber nicht bloß hierauf beſchraͤnkt ſich der innige Zuſam⸗ menhang des Erzes und der Biene. Bacchus der Bienenerzeu— ger kam nicht bloß friedlich, auch mit Waffengewalt bezwang er die Voͤlker auf ſeinen Zuͤgen. Er als Jupiter kam nach Creta und ſtiftete mit den Waffen in der Hand eine neue Re— ligionslehre, die ſich von Creta aus weit über Griechenland ver— breitete. So erzählt Aetenor in feiner cretiſchen Geſchichte,s“ daß, angetrieben vom goͤttlichen Geiſte, ein Schwarm derjenigen Bienen, welche man die erzfarbigen gaAzosıdyg nenne, nach Creta gekommen waͤren. Dieſe aber haͤtten die Einwohner ſo ſehr mit ihren Stacheln beunruhigt, daß ſie gezwungen worden auszuwandern.? Dieſe Meliſſen oder Bienen, welche die Farbe des Erzes haben, haͤngen mit jenen, welchen Jupiter ihrer ge— leiſteten Dienſte wegen dieſe Farbe verlieh, und welche Bacchus durch den Klang des Erzes hervrrrief, gewiß zuſammen. In Creta finden wir zuerſt Spuren von der Bearbeitung des Er— zes; dort verfertigte Daͤdalus ſeinen ehernen Stier. Zeus als Minos gruͤndete zuerſt weiſe Geſetze auf Creta; er gründete Ackerbau und Bienenzucht; Zeus als Minos bediente ſich zur Durchſetzung ſeiner wohlthaͤtigen Abſichten Maͤnner, die mit Erz bekleidet waren. Beide Begriffe wurden vermiſcht, und die Bienen erſchienen als Product des Erzes. Doch auch fo läßt ſich dieſe Mythe erklären, daß Zeus gleich dem König der Bienen unumſchraͤnkt, doch wohlthaͤtig fuͤr ſeine Unterthanen herrſcht, und ſeine Befehle durch gepanzerte Maͤnner ausfuͤhren läßt. In dieſem Zeus Minos erkennen wir den Jupiter Ari⸗ ſtaͤus, den Bienenvater, und ſo wie jener aus der Umarmung des Zeus mit der Europa entſtand, ſo erzeugte dieſer als Dionyſos Zeus mit der Semele den Bacchus: beide erſchienen als die erſten Pflanzer, die erſten Koͤnige, erſten Prieſter, erſten Schuͤtzer und Naͤhrer. Sie kamen vom Morgen, oder holten wenigſtens ihre Cultur daher; durch ſie ward die Sage vom goldenen Zeitalter erhalten. Auffallende Aehnlichkeit ſehen wir aber in dem von 62 Creuzer Th. 4. S. 398 sqq. 63 Creuzer J. c. S. 401. 64 Aelian de nat. animal. 17, 35. 65 Aelian erzählt weiter, daß auf dem Berge Ida in der Inſel Creta noch Abkömmlinge jener Bienen lebten und eben fo ſcharf ftächen als jene. 58 875 — Minos eingefuͤhrten Religionscultus mit dem der Egypter. Der in Egypten heilige Stier wird in Indien und faſt allen Re⸗ ligionsſyſtemen des Alterthums hoch verehrt. Stier und Biene ſollen bey den Egyptern und Etruscern dieſelben Namen gehabt haben. Meiırwdn hieß die Tochter der Ceres, Proſerpina; 66 Ceres aber uns Iſis ſind eins. Der Mond als Vorſteher und Princip der Zeugung hieß Biene, wedıoon.°” Der Stiergott Apis ward von einer jungen Kuh geboren, die durch einen Strahl vom Himmel herab 8 oder durch einen Strahl des Mondes °° geſchwaͤngert wurde. Beides iſt von der behaupteten jungfraͤu⸗ lichen Erzeugung der Bienen hergenommen. So jungfraͤulich wie die Bienen, ſo gereiniget von jeglichem Irdiſchen ſollen auch die Meliſſen als Prieſterinnen der Ceres, ſollen die Meliſſen, die oberwaͤhnten Seelen der Frommen ſeyn. So wird uns auch die allgemein verbreitete Sage von der Erzeugung der Bienen aus dem Leibe eines verweſenden Stiers klar. Erbaue zu dieſem Endzweck, fo ſagt Florentinus,““ ein Haus, 10 Ellen hoch, und eben ſo viel ins Gevierte haltend; darinn aber mache eine Thuͤre und vier Fenſter, nach jeder Seite zu eins. Fuͤhre nun da hinein einen fetten Stier, SO Monate alt, und laß ihn durch Juͤnglinge ſo lange mit Knitteln ſchlagen, bis er todt hinfaͤllt, doch ohne daß Blut vergoſſen wird. Jetzt nun ver⸗ ſtopfe alle Oeffnungen des Stiers: Augen, Naſe, Mund, kurz alles was der Natur zum noͤthigen Auswurf dient, ſorgſam mit einen feinen, in Pech getauchten Leinen, ſtreue wilden Thy— mian hin und lege den Leichnam ruͤckwaͤrts gebeugt daruͤber. Ferner verklebe Thuͤr und Fenſter mit Lehm und verhindere den Eingang von Luft und Wind. Aber in der dritten Woche oͤfne Thür und Fenſter, ausgenommen die Windſeite, doch forgfältig verklebe alles wieder ſobald die Materie hinlaͤnglichen Lebensgeiſt empfangen hat. Am 11. Tage nachher öffne wiede⸗ rum das Haus und du findeſt alles voll Bienen; von dem Stiere iſt aber nichts weiter als Hoͤrner, Knochen und Haare noch uͤbrig. — Dieß iſt das Verfahren, welches Florentinus beſchreibt. Betrachten wir die Zeit, binnen welcher der Stier ſich in die Bienen verwandelt und nehmen an, daß das erſte Oeffnen des Hauſes Anfangs oder in der Mitte der dritten Woche geſchieht, ſo ſind 27 bis 30 Tage dazu noͤthig. Es betraͤgt aber die tropiſche Umlaufszeit des Mondes 27 Tage 8 Stunden, und die ſynodiſche 29 Tage 12 Stunden, ſo daß durch dieſe Mythe die Umlaufszeit des Mondes oder der Biene, Meliſſa, dargeſtellt wird. Noch mehr ſcheint dies jedoch daraus hervorzugehen, daß gerade ein Stier von 30 Monaten (der Monat wahrſcheinlich als Repraͤſentant des Jahres) genommen werden mußte. Alle 25 Jahre aber nahm man an, erſcheine die Gottheit im Fleiſch, ein Strahl vom Himmel befruchte eine Kuh, welche dann einen Stier, Apis, gebaͤre. Daher wurde ein ſolcher Zeitraum eine Apisperiode genannt (Creuzer Th. I. S. 437). Doch wurde auch die runde Zahl von 30 fuͤr eine ſolche Apisperiode genom⸗ 66 Creuzer Th. 4. S. 437. 67 Porphyr. de antro Nymph. cap. 18. bey Creuzer Th. 4. S. 397. 68 Herodot 3, 28. bey Creuzer Th. 1. S. 15. 69 Plutarch. de Iside p. 368. C. p. 508. Wyttenb. b. Creuzer. 70 Geopon. XV. 2. 876 men und deßhalb wird der egyptiſche König Ptolomaͤus V. Epi⸗ phanes in der roſettiſchen Innſchrift: „Herr der dreißig— jaͤhrigen Perioden“ genannt. (Wilhelm Drumann, Hiſtoriſch-antiquariſche Unterſuchungen über Egypten oder die Innſchrift von Roſette aus dem Griechiſchen uͤberſetzt. Koͤnigs⸗ berg, 1823. 8.) Einen ſonderbaren Fund in Beziehung auf Stier un' Biene gewaͤhrte die Entdeckung des Grabmahls des fraͤnkiſchen Königs Childerich I. im Jahr 1653 zu Tournay in Flandern. Neben andern Ueberbleibſeln ward darinn ein Stierkopf mit dem Bilde der Sonne darauf und dabei eine Zahl von mehr als 300 goldenen Bienen in ihrer natürlichen Größe gefunden. 7! Dieſe Bienen waren die Veranlaſſung, weßhalb unter Napoleon anftatt der Lilien, goldene Bienen auf den Kaiſermantel geſtickt wurden. Viele Muͤhe hat dieſer Fund den Erklaͤrern verurſacht und ſelbſt Creuzer glaubt, daß die Mythrasgebkaͤuche, worinn Stier und Biene ſehr bedeutend hervortreten, unter chriſtlichen Voͤlkern und namentlich unter den Franken Eingang gefunden hätten, und daß fuͤr Childerich Stierkopf und Biene ganz ge⸗ eignet waren. Ich möchte weiter nichts darinn ſuchen als etwa eine Beute des Childerichs, die er irgendwo gemacht hat, und ihm nach damaliger Sitte mit ins Grab gegeben ward. Betrachten wir aber nochmals die manchfachen Mythen der Biene; fo ſehen wir ſie faſt überall durch den Jupiters und Bacchusdienſt bedingt. In den Geheimniſſen dieſes Cultus ers ſcheint die Biene von hoher Bedeutung. Um ſo auffallender iſt es, daß, wenn wir denſelben bis Indien verfolgen koͤnnen und er wohl dieſem Lande ſeinen Urſprung verdanken duͤrfte, gerade hier die Bienen in ganz anderen Beziehungen vorkommen. Blau iſt nach der indiſchen Mythologie die Biene der Goͤtter, wie uͤberhaupt dunkelblaue Farbe für heilig gehalten wird. Def: ters erblicken wir die große dunkelblaue Biene, dem Kriſchna geweihet, vorgeſtellt wie ſie dieſen Gott umflattert oder uͤber feinem Haupte ſchwebt,7? und in der Sacontala, einem der ſchoͤnſten und aͤlteſten Producte der indiſchen Dichtkunſt, ſpricht Madhawya die fonderbare Aeußerung aus, daß die Untreue maͤnnlicher Bienen zum Sprichwort geworden ſey.“? Doch Indien iſt das Vaterland des Zuckerrohrs und der Honig kein ſo dringendes Beduͤrfniß. Rieſenbienen von blau⸗ ſchillernden Farben bietet es uns dar. Goldgelb iſt die fuͤr uns ſo wohlthaͤtige Hausbiene. Daher hat auch der aus Indien als Wohlthaͤter der Menſchen kommende Jupiter — Ariſtaͤus oder Dionyſos, der zuerſt die Bienen als Hausthiere benutzte — ihre Farbe, die blaue, veraͤndert und die des Erzes ihr gege— ben; nicht aber wie Creuzer es will, ſoll hierdurch die Mythe des goldenen und ehernen Zeitalters dargeſtellt werden, wo, 71 Creuzer Th. 4. S. 416. 72 Creuzer Th. 4. S. 390. 73 Sacontala, ein indiſches Schauſpiel von Ralidas (verfer⸗ tigt im erſten Jahrhundert vor Chriſti Geb.), in das Eng⸗ liſche uͤberſetzt von Jones und aus dem Engliſchen in das Deutſche von G. Forſter. Mainz und Leipzig, 1791. 8. Sechſter Aufzug S. 194. — 877 nachdem im erſteren reichlich der himmliſche Honig von den Blättern der Baͤume gefloſſen, in dem letztern die Bienen er ſchaffen wurden, um kuͤmmerlich dieſen ätheriſchen Thau, ver: miſcht mit fremden Saͤften, aus den Bluͤthen der Blumen zu: ſammenzutragen.““ Wo der Bacchusdienſt ſeine Graͤnzen hat, da hoͤren wir auch nichts mehr von dieſem Mythenkreis; doch andere Bezie⸗ hungen finden wir wieder: denn ihres Nutzens wegen ward die Biene auch in den Cultus anderer Voͤlker aufgenommen. Daher hatten die Slaven einen beſonderen Bienengott, Zoſim; ſo wie fie auch für andere nuͤtzliche Thiergattungen eigene Goͤtter be⸗ ſaßen.'s Daher fällt, nach dem Mythus der Deutſchen, von der heiligen Eſche Yadraſill, deren Zweige ſich über die ganze Erde ausbreiten und uͤber dem Himmel ſtehen, Thau auf die Erde, Hunangsfall oder Honigthau genannt, wovon die Bienen ſich naͤhren.“s Lieblich wohl iſt diefe Sage, doch verſchieden von dem Mythenkreis der Bacchus-Religion. Bis zu dem Iſter reichte die Kenntniß der Griechen und jenſeits deſſellen ſollen, nach Erzählung der Thracier, wie fie Herodot ung überliefert hat, die Bienen das Land inne haben, ſo daß man nicht weiter vordringen kann.?? Doch auch den Iſter hatte Bacchus — Dionyſos nicht uͤberſchritten und daher ſind die von ihm her— vorgebrachten, mit einem Stachel bewaffneten Bienen als Graͤnz— huͤther der bewohnbaren Welt dahin geſtellt. Wenn nun aber die Bienen nach dem bacchiſchen Cultus in manchfacher Bezie— hung zu den Goͤttern ſtehen; ſo erſchienen ſie oft als Abgeſandte derſelben, die den Menſchen Gluͤck oder Ungluͤck, Heil oder Ver⸗ derben bringen. Einſt wollten vier Männer, fo berichtet die Sage, 's Lajus, Cebeus, Cerberus und Aegioleus, in die von heiligen Bienen bewohnte Geburtshoͤhle Jupiters hinabſteigen. Das war die Hoͤhle, aus welcher jaͤhrlich Feuer aufloderte, wenn das Blut des Zeus aufwallte. Sie wollten den Honig holen und hatten ſich zu dem Ende mit Erz bewaffnet. Als ſie her— abgekommen, da ſahen ſie Jupiters Wiege. Jetzt aber ſpringt das Erz von ihren Leibern. Zeus donnert, und ſchon hatte er ſeinen Blitz zu ihrem Verderben geſchickt, als ihn die Themis und die Moͤre abhalten, weil es nicht recht ſey, daß dort jemand ſterbe. Da verwandelt Zeus ſie alle in Voͤgel ihres Namens. Darum aber iſt ihr Erſcheinen von gluͤcklicher Bes deutung und was fie anzeigen, geht in Erfüllung, weil fie Jupiters Blut geſehen haben. Noch bis auf den heutigen Tag ſcheint ſich dieſe Sage jedoch in veränderter Geſtalt fortgepflanzt zu haben. Es ſpringt nehmlich gegen das Ende der Ebene, die zwiſchen Salona und Kniſſa liegt, fo erzaͤhlt Dodwelt, 7? zur linken Hand ein felſiges Vorgebirge aus dem Gebirge her— vor und beſchraͤnkt das Thal. Hier wird von fern eine Hoͤhle gezeigt, worinn ein Menſch, der Honig zu ſtehlen in ſie gegangen 74 Creuzer Th. 4. S. 391. 75 Creuzer Th. 5. S. 141. 76 Creuzer Th. 5. S. 348. 357. 77 Herodot 5, 10. 78 Antoninus Liberalis cap. 19. p. 122. Verh. bey Creuzer Th. 4. S. 434. 79 Reiſe durch Griechenland Bd. 1. Abtheil. 1. S. 210. } 878 war, in Stein verwandelt feyn fol. Der Felſen ſelbſt heißt noch Meli, d. h. Honig. Was aber von den oberwaͤhnten Voͤgeln geſagt wird, gilt ebenfalls von den Bienen. Sie ſaugen himmliſchen Thau aus den Blumen; deßhalb iſt ihre Einbildungskraft vor allen andern Geſchoͤpfen gereinigt und deßhalb beſitzen ſie nebſt den unſchul— digen Tauben das meiſte Gedaͤchtniß.?s Singt nicht Virgil?! „Mancher von ſolchem Beweis gefuͤhrt und ſolcherlei Beiſpiel „Lehrte, daß in den Bienen ein Theil des göttlichen Geiſtes „Wohn' und atherifher Hauch.“ Dem Landmanne, ſagt Artemidor im Traumbuche, 3? und denen die von ihm ihre Arbeit empfangen, ſind die Bienen ein gluͤckliches Zeichen; den uͤbrigen bedeuten ſie Unruhen, Wunden und dergleichen, wegen ihres Schwaͤrmens und ihres Stachels. Setzen ſie ſich aber im Traum auf das Haupt eines ſolchen, der ein Kriegsheer anzufuͤhren, oder dem gemeinen Weſen vor— zuſtehen unternimmt; ſo ſind ſie hinwiederum von gluͤcklicher Bedeutung. Ungluͤck prophezeiheten die Bienen als man ſie vor der pharſaliſchen Schlacht auf einem Altar ſitzend, als man fie auf die das Meer durchſchneidenden Schiffe des Dion und Pom⸗ pejus Magnus ſich niederlaſſend erblickte.ss In des Brutus Lager zeigte ſich ein Schwarm Bienen: da riethen die Aruſpices, es ſogleich zu verlaſſen, weil ſonſt etwas Schreckliches bevorftehe. 8% Aber als ſich im Lager des Brutus ein Bienenſchwarm in Ge— ſtalt einer Weintraube anhieng, da zeigte es fuͤr das gluͤckliche Gefecht bey Arbalo.ss Wenn ſich ein Bienenſchwarm an der Spitze eines Baumes anhaͤngt; ſo ſoll dieß eine kuͤnftige Bela⸗ gerung und furchtbaren Krieg bedeuten, 85° Diejenigen Bienen aber, die ſich auf den Mund des jungen Plato ſetzten, verkuͤn— deten die ſichere Hoffnung ſeiner kuͤnftigen Groͤße.s? Auch wird daſſelbe von Pindar erzahlt. 3° Als Hiero, der Syracuſer Koͤnig und ein treuer Freund der Roͤmer, von einer Sclavinn geboren und in einem Walde ausgeſetzt war, da erhielten ihn die Bienen, indem fie Honig in feinen Mund einfloͤßten,s? und fo gibt es noch eine Menge ähnlicher Beyſpiele, ?° die alle aufzufuͤhren zu weitlaͤuftig ſeyn wuͤrde; genug daß ſie uns die große Wichtigkeit der Biene in den Mythen des Alterthums kennen lehren. 80 Caelius Rhodig. 20, 8. S. 768. und führt eine Stelle des Plutarch de oraculis an. 81 Georg. IV. V. 219 sqq. 82 II. 22. p. 175. Reiff. bey Creuzer Th. 4. S. 370, Alex. von Alexand. gen. dier. 5, 13. 84 1. c. et Julius Obsequens. cap. 135. 85 de von Alexand.- I. c. cf. Julius Obsequens cap. 132. p-. 75. 86 Alex. von Alexand. I. c. 87 1. c. ferner Cic. de divinat. Valerius Maximus 1, 6. Pau- linus in vita D. Ambrosii. 88 Aelian. var. hist. 10, 21. 89 Alex. von Alexand. gen. dier. 2, 31. 90 ſieh über verkündete. große Begebenheiten: Jul. Obsequens cap. 103. p. 54. Dio lib. 47. p. 328 et 351. lib. 74. p. 842. in Severo. Appian. lib. 4. bell. civ. p. 668. Julius Obseq. cap. 95 et 113. Cicero orat. de arusp. resp. 879 Ueber Entwickelungsgeſchichte der Thiere, Beobachtung und Reflexion von Dr. K. von Baer. Königsberg, bey Bornträger. 1837. II. 4. 315. 4 Taf. Dieſer Band hat wider die Wuͤnſche des Publicums lang auf ſich warten laſſen. Man nimmt aber alles mit Dank von dem ungemein thaͤtigen und geiſtreichen Verfaſſer an, wann immer er es bringen mag. Es iſt nur zu bedauern, daß ſeine unmittelbare Wirkſamkeit fuͤr Deutſchland verloren iſt. Bekannt: lich hat er fih nach Petersburg zuruͤckgezogen „von wo uns doch noch immer von Zeit zu Zeit Beweiſe ſeiner Thaͤtigkeit zukommen. Dieſer Band iſt nicht weniger wichtig und reichhaltig als der erſte. Er enthaͤlt eine Menge neuer Thatſachen auf eigene, ſehr feine Beobachtungen und tiefgehende Forſchungen geftügt, und zwar über die geheimnißvollſten Vorgänge des thieriſchen Lebens, nehmlich Über die Entwickelung der Thiere von ihrem erſten Keim an; man moͤchte ſagen, noch vor dem Keim. Er ſtellt ſich die Fragen: Wann entſteht das Leben des Indivi— duums? Sind die Nachkommen ſchon in den Eltern enthalten? Dann wird der Bau des Vogeleyes aufs Genaueſte unterſucht, anatomiſch und chemiſch mit Beruͤckſichtigung aller daruͤber an⸗ geſtellten Unterſuchungen. Die Bildung des Eys im Everſtock mit Abbildungen, ſeine Weiterbildung im Eyergang und die Ver⸗ änderung. während des Bruͤtens, ebenfalls mit Abbildungen und zwar vom erſten Augenblick an und nach allen auch den klein⸗ ſten Theilen, mit einer Genauigkeit, welche ſchon oft bey dieſem Anatomen bewundert worden iſt. Die Entwickelungsweiſe der einzelnen Organe wird umſtaͤndlich dargeſtellt und nimmt den groͤßten Raum ein, in Perioden abgeſondert. S. 154 folgt die Entwickelung der Lurche, ebenfalls mit Abbildungen, und zwar der Schildkroͤten, Schlangen, Eidechſen und Froͤſche; und S. 164 die Entwickelung der Saͤugthiere aus verſchiedenen Ordnungen durch alle Organe und Proceſſe hindurch, des Menſchen insbeſondere, von Woche zu Woche. Dieſes Werk gibt durch ſeine umfaſſende Darſtellung die groͤßten Aufſchluͤſſe uͤber die Generationstheorie der voruͤber⸗ gehenden Hüllen und Organe im Leibe ſelbſt, woruͤber eigentlich das groͤßte Dunkel herrſcht, weil es noch nicht gelungen iſt, die Entwickelung aller Thierclaſſen mit der Entwickelung der einzelnen Organe zuſammen zu ſtellen, uͤberhaupt die philoſo⸗ phiſche Bedeutung der Organe niederer Thiere mit den Foͤtus⸗ huͤllen der oberen Claſſen mit einiger Sicherheit zu beſtimmen. 880 Der Verfaſſer hat darinn große Schritte vorwaͤrts gethan, und wenn die gegenwaͤrtig ſo allgemein verbreitete naturphiloſophiſche Richtung in der Phyſiologie noch mehr Thatſachen geſammelt haben wird; fo kommt gewiß eine nicht ſehr ferne Zeit, wo eine Einſicht in den Zuſammenhang der Thierorgane mit den Thierclaſſen und umgekehrt moͤglich iſt. Naturgeſchichte der höheren Thiere mit beſonderer Beruͤckſichtigung der Fauna prussica von J. G. Bujack. Königsberg, bey Gräfe. 1837. 8 428. 2 Tafeln. . Der Plan und die Ausfuͤhrung dieſes Werkes ſcheint uns ganz paſſend zu ſeyn. Es iſt bekannt, daß der Verfaſſer ſich viel mit der Fauna feiner Gegend beſchaͤftigt und feine Beo⸗ bachtungen durch die preußiſchen Provinzial-Blaͤtter mittheilt. Eine Zuſammenſtellung derſelben mit den ſchon vorhandenen fos wohl aus der aͤlteren als der neueren Zeit war daher ſehr ver— dienſtlich und die Art der Darſtellung iſt auch geeignet, das Werk in die Haͤnde des Volks zu bringen, deſſen Aufmerkſam— keit zu wecken, die Gegenſtaͤnde ſelbſt genauer zu unterſuchen und von denſelben Nutzen zu ziehen oder den Schaden abzuwenden. Der Verfaſſer nennt dieſe Schrift daher mit Recht ein Handbuch fuͤr Lehrer der Jugend, Oeconomen, angehende Forſt— maͤnner und Freunde der Natur. Sie dient zugleich als Text zu den Abbildungen, welche Doctor Lorek unter dem Titel Fauna prussica herausgibt, und welche in der dortigen Gegend ſehr verbreitet zu ſeyn ſcheint. Oſtpreußen iſt reich ſogar an eigenthuͤmlichen Saͤugethieren, welche aus dem übrigen Deutfche land groͤßtentheils verſchwunden ſind, wie das Elennthier, die Baͤren, Woͤlfe, Luchſe, Biber, die Robbe; in der Naͤhe der Ur⸗Ochs. An Schwimmvoͤgeln iſt aber die Oſtſee beſonders reich; auch kommt die Sumpfſchildkroͤte vor. Daß es dort nicht an Fiſchen fehlt, verſteht ſich von ſelbſt. Der Verfaſſer fuͤhrt uͤbrigens, da das Werk nicht eine bloße Fauna ſeyn ſoll, aus allen Ordnungen einige Beyſpiele an, was fuͤr die allgemeine Belehrung und die Ueberſicht ſehr nuͤtzlich iſt. Zum Schluſſe gibt er ein beſonderes Verzeichniß der aufgefuͤhrten Thiere mit genauer Bemerkung derjenigen, welche ſich in Preußen finden, und derer, welche ausgeſtorben ſind. 4 nden find. Da nun meine heiligſte Verſicherung, durch innere erzeugung geleitet, dahin geht, daß meine Beweisart durch⸗ aus rein geometriſch durchgefuhrt, und der Gegenftand fir die Wiſſenſchaft bekanntlich Außerft wichtig iſt; fo wäre es am beſten, wenn eine Academie einen Preis fuͤr jene Schrift be⸗ fimmte, worinn gedachte Theorie am gruͤndlichſten beurtheilt wäre. Noch ein Beweis der Paralleltheorie iſt von mir Jahr 1834. erſchienen, der an Strenge dem erſten Beweis chts nachgibt, aber eine ganz andere Conſtruction hat. Nur ade, daß noch ein Nachtrag dazu gehört, welchen ich wegen meiner mißlichen oͤconomiſchen Umftände bisher noch nicht im Druck habe erſcheinen laſſen koͤnnen. Ich habe noch mehrere neu aufgefundene Wahrheiten zur Oeffentlichkeit des Publicums gebracht: z. B. die reine Qua⸗ dratur des Kreiſes. Die Hauptſtaͤrke beſteht darinn, daß eine 1 Linie (nicht durch Rechnung, ſondern durch eine geometri= Habe it. "20 m Bloͤßen entdeckt haben will, die nicht vor: che Conſtruction) beſtimmt wird, welche der Umkreislinie an röße völlig gleich ift. Neue Beweiſe des pythagorösiſchen Lehrſatzes, wo gezeigt wird, wie zwey ungleich große Quadrate, welche in Theile zer— legt ſind, auf eine andere Art ſo zuſammengelegt werden, daß ein reines Parallelogramm zum Vorſchein kommt, wel- ches bisher ganz unbekannt war. Eine Theorie der geraden Linie, woran beſonders der Be— griff der Richtung rein geometriſch dargeſtellt iſt. Aus der practiſchen Geometrie folgende neue Leiſtungen. Eine leichte Rechnungsart, wonach man das Product zweyer Zahlen ohne Multiplication, und zwar durch eine bloße Subtraction finden kann. Ebenſo den Quotient zweyer Zahlen ohne Diviſion. Die obenerwaͤhnte Erleichterung in der Multiplication iſt in vier Literaturzeitungen und von bewährten Mathematikern, als vorzuͤglich practiſch brauchbar anerkannt und fuͤr das beſte bisher erſchienene Huͤlfsmittel erklaͤrt worden. Eine neue Feldeintheilung, vorzuͤglich fuͤr die Landwirth— ſchaft nuͤtzlich. Solche hat an mehreren Orten bey landwirth— ſchaftlichen Vereinen und Sachkennern großes Auffehen erregt. Schmerzhaft iſt es fuͤr mich, daß mir die Haͤnde gebun⸗ den ſind; ich wuͤrde noch manches bekannt machen, wenn ich mich in beſſern Umftänden befände. Die Urſache davon iſt eis ne langwierige, ſchwer zu heilende Krankheit, welche ich mir im Jahre 1806. in Berufsgeſchaͤften, alſo ganz auf eine uns > verfchuldete Weiſe, bey Vermeſſung eines großen ſumpfigen Di: ſtriktes zugezogen habe. Im Juny 1837. Da ich mich als den Verfaſſer dieſer Paralleltheorie zum Wohl der Wiſſenſchaft genannt habe, ſo will ich nun die Kri⸗ tiker auf folgende meiner Schriften aufmerkſam machen. 8 Vollſtaͤndige Theorie der Parallellinien (zweyte mit Er- läuterungen verſehene Ausgabe). Karlsruhe bey Marx 1820. Preis 1 fl. rh. Der Anhang iſt beſonders dienlich, Einfachheit der Paralleltheorie darzuſtellen. Da nun ein Rezenſent meine Wahrheiten nicht fuͤr wahr halten kann; fo war ich genoͤthigt, ihn Schlag auf Schlag, fo fein er auch zu vertheidigen ſich wußte, zu treffen. Dieſes geſchah nun in meiner Paralleltheorie von 1833. bey Reinhard in Heidelberg. Preis 1 fl. 36 Kr. Die einfachſte Darſtellung iſt an Fig. 5. zu erſehen, wo die erſte Figur ſich mit ihrem Winkel von m bis n fortbewegt; aber eben dieſelbe Bewegung findet an der nebenſtehenden Figur Statt, wobey der große Unterſchied obwaltet, daß ſich in der nebenſtehenden Figur immer ein geſchloſſener Raum bildet: denn es iſt ſchon fruͤher erwieſen, daß ein ſolcher Raum Statt ſinden kann, weil die beyden Linien m’ b’ und m’ 0 bis ins Unendliche in gleicher Groͤße verlängert werden koͤnnen. Da nun der Winkel k, m’ 0“ kleiner iſt, als der Winkel 1 m’ b,, und er ſich bis in o“ hinauf bewegen will, fo kann ſich die b o ſchon wieder verlängert haben. um die Wahrheit und Denkt man ſich nun dieſe Verlängerung und Hinaufbe⸗ wegung überäll fort, bis der Winkel m‘ f 0’ in uf ankommt, ſo muß natuͤrlich ein Dreyeck entſtehen: denn es kann gar nicht möglich ſeyn, daß bey dieſer Gelegenheit je ein offener Raum Statt finden kann, weil die Bewegung des Winkels der Verlän— gerung m’ b ſtets nachfolget. Ich muß daher bitten, die Kritiker auf den erſten Ab⸗ ſchnitt Seite 16 bis über den zweyten Abſchnitt Seite 46 mit aller Genauigkeit durchzugehen, wobey man ſich uͤberzeugen wird, daß das eilfte euklidiſche Axiom erwieſen werden kann. In F. 67. und 68. an Figur 30. find beſonders meine 3 Grundlagen in geiſtiger Hinſicht ganz rein dargeſtellt. Heidelberg. Bürger, Reuovator. Inu cba e. A. Allgemeines. 801. Buquoy, keine Manifeſtation am Naturganzen zc. 804. J. Wagner, die Poeſie, als freye Kunft. Io B. Naturgeſchichte. — 821. Boͤhmiſches Muſeum. — 822. Oſterländiſche Geſellſchaft. — — Kroyer, daniſche Zeitſchrift. — 823. Nebau's Naturgeſchichte. 5 — 824. Chesnon's Nat. Geſch. — — Giſtl's Faunus. G. 3 o o gi e — — Bennett's zoologifche Gärten. I. — 825. Jenyns britiſche Wirbelthiere. — 826. Lichtenſteins Saͤugthiere. f — 828. Schreber und Wagners Saͤugthiere. 77. 78. — 829. Bonapartes italiänifche Fauna. 16 — 21. — 830. Cocteau' s Scincoiden. — 831. Erichſon's Käfer Brandenburgs. I. — — Homeyers Vögel Pommerns. — 832. Percheron's entomologiſche Bibliographie. — 833. Schweizer Denkſchriften. — 835, Agaſſizens verſteinerte Fiſche. VIII. IX. — 836, Bronns Letha ng. — — Zetterſtedts lappländiſche Inſecten. — 837. Freyers Schmetterlinge. 37 — 40. — 838. Auszüge aus der Zeitſchrift: Inſtitut. — — Audouin, Neſt einer Maurerſpinne. inne 1 838 A. St. Hilaire, ſchaͤdlicher Meinkäfer. — Duvernoy, Bau der Squilla. 839. M. Edwards, Claſſiſication der Polypen. 840. Eeveille, Uredineen. — Dujardin, grüne Materie. v — Brogniart, Staarſteine. 5 841. Wesmael, Zwitterfalter. x Van Beneden, Nervenſyſtem der Schnecken. 1 842. Dubus, Ardea calceolata. | — Dela Fresnaye, Regulus unicolor, ſchwarze Vögel. 843. Affen bey Gibraltar, Säugthiere der Antillen, Fulgora, neue Schnecken, Urochs, »firſichkaͤfer, Cameele. 7 846. Schlupfweſpe, Schneckeneyer, Traubenmotten. 4 847. Iſid. Geoffroy, Centetes; Ericulus; Ichneumia, Ga- lidia, Proteles. ’ — Herminier, Hoäzin, Kamichy. 848. Jourdan, Hemigalus, Amblyodon, Theridomys, He- teropus, Nelomys. 850. Milne⸗Edwards, Kreislauf der Würmer, 855. — Duwvernoy, Blutſyſtem der Chimaera. a 1 852. Dubois, Auſtern von Medoc. — Serres, Mollusken, verglichen mit Embryonen. 854. Dunal, Algen der Salzteiche. 556. Wesmael, Larve von Xylophagus, Zwitterfalter. 857. Blainville, Chimpanſee. N 858. Audouin, Muscardine, Traubenmotten. 560. Waltl, Naturgeſchichtliches von Paſſau. 866. Keferſtein, Mythologie der Biene. 879. Baers Entwickelungsgeſchichte der Thiere. S80. Bujacks Naturgeſchichte. | um ſchlag. Necrolog der Deutſchen. Bürgers Parallel- Theorie. Encyclopädiſche Zeitſchrikt, vorzuͤglich fuͤr Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von 9223 r Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Kr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Gſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiſten. Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken ſind. Es wird ge⸗ beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Unfrankierte Bücher mit der Poſt werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis⸗Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. Leipzig, bey Brockhaus. Reife in das innere Nord - America von Maximilian, Prinz zu Wied. PROSPECT US. Ungeachtet der vielfaͤltigen Reiſebeſchreibungen, die wir von dem ausgedehnten Continente von Nord-America beſitzen, hat man doch ſelbſt von feinem durch europäifche Auswanderer bevoͤlkerten Theile, den vereinten Staaten, noch kein recht an⸗ ſchauliches Bild durch Beſchreibungen und Abbildungen des Lan— des und ſeiner Urbewohner; noch weniger aber von den entfern— teren inneren Theilen, den weiten Prairies des Weſtens und Nord-Weſtens, wohin der alles verdrängende Einwanderer fein Begluͤckungs- und Ausrottungs-Syſtem noch nicht hat ausdehnen konnen; wo aber zahlreiche Indianer-Staͤmme, ihrem urſpruͤng— lichen Character getreu, ihr wildes Weſen treiben, und wohin die aus dem Oſten vertriebenen huͤlfloſen Urbewohner gedrängt wurden, um allmählich von ihren eigenen Bruͤdern vollends auf— gerieben zu werden. Allerdings hat zur Kenntniß dieſer weiten Wildniß die Re⸗ gierung der vereinigten Staaten einige wenige Expeditionen ver— anſtaltet, und die Beſchreibung der Ergebniſſe derſelben befinden ſich in den Händen des Publicums. Auch verdienen darunter die Reiſen der Capitaͤns Lewis und Clark, ſo wie des Majors Long genannt zu werden, welche letztere beſonders in naturhi— ſtoriſcher Hinſicht nicht unbedeutende Ausbeute geliefert hat; al⸗ lein allen dieſen Werken fehlt ein guter Atlas, und nicht weni— ger mangeln darinn treue, gut ausgeführte Abbildungen ſowohl jener Praͤries und ihrer zahlreichen geologiſchen Merkwuͤrdigkei⸗ ten, als auch ihrer von den Americanern im hoͤchſten Grade ver— nachlaͤſſigten Urbewohner. Wir glauben daher durch die Herausgabe der neueſten Reiſe des Prinzen von Wied eine längſt gefühlte Lücke wenigſtens theil- weiſe ausfuͤllen zu koͤnnen. Dieſe Reiſe, deren Beſchreibung dem Publicum vorgelegt werden ſoll, war auf zwey Jahre berechnet und hatte die Errei- chung der Rocky Mountains zum Zweck. Ein zwoͤlfmonatlicher Aufenthalt unter den verſchiedenen Indianer-Staͤmmen zwiſchen den Graͤnzen der Civiliſation und jener Gebirge — der einzige Schauplatz, wo noch der wilde, kriegeriſche Character des ſeine urſpruͤngliche Eigenthuͤmlichkeit noch bewahrenden americaniſchen Urbewohners zu beobachten und mit dem durch die Einwirkung der Weißen ſehr veraͤnderten In⸗ dianer zu vergleichen iſt, — bot den Reiſenden Gelegenheit, ein ziemlich vollſtändiges und ſehr treues Gemälde jener merkwuͤrdi⸗ gen Gegenden, ſo wie ihrer Bewohner und der originellen My⸗ wee. Gebräuche, Sprache und Trachten derſelben zu ent⸗ werfen. —. 2 * 2 | Im Sommer 1832. erreichten die Reiſenden Boſton, gie gen dann durch die Alleghani- Gebirge und blauen Berge n den Gegenden des Ohio und Wabaſh, wo ſie den Winter zu brachten. Die Gefälligkeit der americaniſchen Pelzhandel⸗Com⸗ pagnie in St. Louis, wo dieſelben im April 1833. eintrafen, ma es ihnen moglich, mit ziemlicher Sicherheit den groͤßten Theil im ewigen Kriege begriffeuen Nationen kennen zu lernen. zu 3 bis 800 engliche Meilen von einander entfernten Factorey oder Forts dieſer Geſellſchaft bilden eine Verbindung bis zu d Rocky Mountains, und gewaͤhren die ſicherſten Puncte, die aus allen Gegenden um dieſelben wegen des Tauſchhandels den Weißen ſammelnden Indianer ruhig beobachten und zeichnen, zu konnen. Auf dieſe Weiſe und durch Ausfluͤge nach verſchiede nen indianifchen Doͤrfern bekam man mehr oder minder große Haufen der Ayowaͤs (Joway's), Omaha's, Puncas, Oto's, drer verſchiedene Stämme der Sioux-(Dacota) Nation, die Yanktons Tetons und Yanktonans, ferner die Mandans, Moͤnnitarri⸗ (Grosventres), Crows, Affiniboins und Krihs (Grees) zu ſehen, bey denen ſich wieder Einzelne aus andern Stammen befanden Im Auguſt endlich gelangten die Reiſenden nach dem im Ange⸗ ſicht der Rocky Mountains gelegenen Fort Mackenzie. Auf 5 letzten vier Wochen langen Reiſe laͤngs dem Miſſouri war mar außer einem bedeutenden Lager der Grosventres des Prairies oder Fall⸗Indians keinem menſchlichen Weſen mehr begegnet. Im September zog man ſich nach den Doͤrfern der Man⸗ dans und Moͤnnitarris zurück und verlebte hier den Winter. Be reits vom 3. November 1833. an bis zum 10. April folgenden Jahres war der Miſſouri mit Eis bedeckt, und ſo hatten die Reiſenden hinlängliche Gelegenheit, das anziehende Treiben der Indianer in ihren Winterdoͤrfern auf dieſer Eis- und Schneeflä⸗ che zu beobachten. Man hatte ferner Muße, genaue und aus⸗ fuͤhrliche Schilderungen der Mandans, Moͤnnitarris und Arrik⸗ karras niederzuſchreiben und eine reichhaltige Sammlung von 20 . nungen anzulegen, welche eine anſchauliche Kenntniß jener V ker verbreiten wird. Mit dem Beginnen des Frühlings traten die Reiſenden den langen Ruͤckweg den Miſſouri hinab an, nahmen mit Freuden von den ſtarren, unheimlichen Prairies Abſchied, deren Character fo ſehr auf ihre Urbewohner uͤbergetragen iſt, und naͤherten ſich den Anſiedelungen der vereinigten Staaten, die ſich in neuerer Zeit ganz beſonders nach dieſer Gegend ausbreiten. Nach einem kurzen Beſuche der Seen Erie und Ontario, fo wie der Ueberreſte der ehemals mächtigen ſechs Nationen, ' Oneidas, Senecas, Onondagos und Juſcacoras, nicht weniger aber der in ihrer Art einzigen Falle des Niagara ſchiffte man ſich im July 1834. wieder nach Europa ein. 5 In naturhiſtoriſcher Hinſicht gab es mancherley reiche Aus⸗ beute auf dieſer Reiſe, beſonders im Reiche der Botanik und Geo logie; leider Verungluͤckte auf der Ruͤckreiſe ein großer T dieſer Sammlungen, und hierunter manches ganz Neue und fe Merkwuͤrdige, deſſen Beſchreibung Sager wärt nur mehr o weniger vollſtändig gegeben werden kann A Die Beſtimmung der Gewaͤchſe, ſo wie die Beſchreibun e der neuen Pflanzen haben die Herren Profeſſoren Nees Eſenbeck zu übernehmen die Güte gehabt. Die naturhiſto 0 Be K u Meir anch tn Vom Grafen Georg von Buquoy. Wan in mir ein Gedanke entſteht, ſo iſt mir dieß weiter nichts, als eine eigenthuͤmliche Manifeſtation meines Organis— mus, den anatomiſch-phyſiologiſchen Erfahrungen nach vermuth— lich praͤvalierende Aeußerung des Hirnlebens, fo wie Aſſimila— tion — Aeußerung des Pflanzlebens iſt. Es bedarf zu Inter— pretation jener Erſcheinung an der Natur gar nicht der Fiktion von einer unförperlichen Seele. Solche Fiktion iſt aber auch ganz uͤberfluͤſſig, wenn jene Naturerſcheinung gedeutet werden ſoll, wo ein Menſch A einem andern Menſchen B ſeinen (des A) Gedanken mittheilt. Der ganze Hergang der Naturerfcheis nung iſt hier folgender: durch combinierte Influenz tauſenderley Art hat das Hirn des A eine ſolche Lebensafficierung erhalten, daß, ihm ſelbſtbewußthaft, der Gedanke a und zugleich der Wille wird, den Gedanken a auch in der Perſon B zu produ— cieren; dieſe Diſpoſition des A bewirkt eine beſtimmte Bewe— gung an der muſkuloͤs fleiſchigen Zunge des A, wornach die zwiſchen den Perſonen A und B befindliche Luft in heſtimmte Vibration gebracht, und wodurch das Trommelfell des B und hiedurch deſſen Hirn auf beſtimmte Weiſe afficiert werden; das ſolchermaßen afficierte Hirn des B geräth hiedurch in einen Vi— talitaͤtszuſtand, dem die Gedankenproduction b entſpricht, wo b ähnlich iſt dem a (ähnlich nur, nicht gleich, da A und B ver⸗ ſchiedene Individuen find). z Wenn man die Sinne am Menſchen nicht auf die ſo— benannten fünf Sinne beſchraͤnkt, ſondern weit ſachgemaͤßer auf alle im Menſchen liegenden Perzipierensfacultaͤten ausdehnt, ſo iſt alles uns zukommende Gefuͤhl von Wohl oder Weh — unſerer Sunn — zuzuſchreiben, ebenſowohl das foger nannte moralifche Vergnügen oder Mißvergnuͤgen als das Sie 1837 Heft 12 ſogenannte ſinnliche. Das ſich Hinwegwenden von einem gewöhnlich ſogenannten ſinnlichen Vergnügen, in Hoffnung, da⸗ durch der Wonne des guten Gewiſſens theilhaftig zu werden, iſt dann nichts mehr, als ein Aufgeben einer ſinnlichen Befriedigung für die andere,“ wovon wir das Analogon auch am Thiere, außerhalb des Menſchen, bemerken. Der herrenloſe Hund muͤdet ſich ab, um ſeinen Herrn wieder zu fin— den, bey dem er alle ſeine Bequemlichkeiten wieder zu erlangen hofft, und in deſſen Nähe der Hund ſich behaglich fühlt. Der, von Ewigkeit her, in Ewigkeit hin, am Plusabſo⸗ lutum, dem einzig Seyenden, ſelbſtbewußthaft vor ſich gehende Selbſtbeſchauungsact, dieſer die eigene Abſolutheit unausgeſetzt ins Bewußtſeyn (am Plusabſolutum) rufend, und ‚vollzogen durch das vom Plusabſolutum aus ſich heraus, als Urgedan— ken, ſich entgegengeſetzte von Ewigkeit her in Ewigkeit hin ſich entgegen erhaltene, aber unausgeſetzt nach dem Plusabſolutum zuruͤckſtrebende, daher in ewigem Oſcillieren begriffene Minusabs ſolutum, ** weldes Oſcillieren das Erſcheinensganze innerhalb * Was uns in ſolchem Falle beſeeligt, iſt vielleicht bloß die Entdeckung unſerſeits, daß wir hoͤher organiſiert find, daß, unferer edlen Geartung nach, wir nehmlich hoͤhern Genuß ſinden an Befriedigung feine⸗ rer Sinnlichkeit, als an Befriedigung grobe rer Sinn⸗ lichkeit, z. B. hoͤheren Genuß an Pflichterfuͤllung als an befriedigter Wolluſt. » Alles iſt hier nur ſymboliſch ausgedruckt, ſieh Bu quop Anregungen uſw. \ 56 883 und außerhalb mir conſtituiert, nehmlich das daſeynsloſe Welt— all von bloßem Scheinſeyn; jener Selbſtbeſchauungsact hat, ruͤckſichtlich der Totaloſcillation, ruͤckſichtlich des daſeynsloſen Weltalls von bloßem Scheinſeyn, drey Conſequenzen, und zwar: 1) Dem eriftenzlofen, ein bloßes Scheinſeyn kuͤndenden Welt— all (ich mit inbegriffen), der Total-Oſcillation, ihr als dem Urquell alles Selbſtbewußtſeyns (am Plusabſolutum), entſpricht Selbſtbewußtheit als Grundcharacter, d. h. dem Weltall entſpricht durch und durch Selbſtbewußtheit; alles an der Totaloſcillation, am Weltall von bloßem Schein— ſeyn, manifeſtiert Leben; alles tritt hervor als phanerobio— tiſch oder als kryptobiotiſch, nicht als unorganiſch. Hie— mit iſt ausgeſprochen der All-Lebenscharacter der Natur, der Exiſtenzloſen ein bloßes Scheinſeyn kuͤndenden, der ewigen Oſcillation, der alldurchdrungenen Selbſtbewußt— heit, — wo andrerſeits das Plusabſolutum das einzig Exiſtenzhafte iſt, das Urfire, der Brennpunct des Bewußt— ſeyns. — Die Selbſtbewußtheit gelangt zu ihrer Vollen— dung nicht am Exiſtenzloſen ein bloßes Scheinſeyn kuͤn— denden Weltall, an der Totaloſcillation, ſondern erſt am urfiren Urſeyn, am Abſolutum; hier erſt iſt Selbſtbewußt— heit an einen exiſtierenden Traͤger geknuͤpft; die dem Welt— ganzen (daher auch dem Menſchen) zukommende Selbſt— bewußtheit — laͤßt ſich betrachten als ein ſo zu ſagen auf dem Wege zu einem Zuſtandezubringenden Selbſtbewußt— ſeyn Befindliches. Vollendetes Bewußtſeyn und voll— endetes Seyn — kommen nur dem Plusabſolutum zu, nimmermehr dem Weltall von bloßer Quaſiexiſtenz und bloßer Quaſi⸗Selbſtbewußtheit. So wie ich mir die me⸗ chaniſche, den Koͤrper M ſollicitierende Kraft P an und für ſich denken kann ohne M, da ich ja das von P ſollicitierte M fortan abnehmend denken kann bis es = 0 wird, ins deß ich P conſtant beybehalte; ebenſo kann ich mir Selbſt— bewußtheit ohne einen Traͤger derſelben denken. So wie aber P ohne M ifoliert fir ſich nichts hervorbringt, eben ſo bewirkt auch iſolierte Selbſtbewußtheit nichts; die dem exiſtenzloſen Weltall zukommende Selbſtbewußtheit bringt nichts hervor; alles Werden und Verſchwinden am Weltall (innerhalb und außerhalb mir) hat den Sinn ſimultaner und ſucceſſiver Oſcillationen, lediglich ſtammend dieſe — aus der unaufhoͤrlichen Bewußtſeynsproduction am ſeyen— den Plusabſolutum, durch das Plusabſolutum ſelbſt, bloß um ſeinetwillen (des Plusabſolutums) vollzogen. Das Selbſtbewußtſeyn, nicht iſoliert fuͤr ſich, ſondern an dem exiſtierenden Träger am Abſolutum, — jenes Selbſtbe— wußtſeyn iſt der Herd ewigen Schaffens und Vernich— tens, das Urvehikel des ewigen Naturwaltens; denn es iſt jenes Selbſtbewußtſeyn das Urprincip der Totaloſcillation. 2) Das eriftenzlofe, ein bloßes Scheinſeyn kuͤndende Weltall (ich mit inbegriffen), dieſes — ein Oſcillieren durchaus nur — des Minusabfolutums l(urgedachte Urvielheit) vor dem Plusabſolutum (urſeyende Ureinheit), characteriſiert ſich durchgehends als zur Einheit verſchmelzende Vielheit, und zugleich als in Vielheit zerfallende Einheit; als wo— mit der Parallelismus am geſammten Naturwalten aus— geſprochen iſt. 3) Das eriftenzlofe, ein bloßes Scheinſeyn kuͤndende Weltall (ich mit inbegriffen), als ewige Oſcillation des Urgedach— 884 ten vor dem urfixen Urſeyn, daher zukommend dem Cha— racter der Stetigkeit, entſpricht, hinſichtlich der Succeſſion ſowohl als hinſichtlich der Simultanitaͤt der Oſcillations— momente (der Erſcheinenseinzelnheiten) in ihren Wechſelbe— ziehungen, nothwendig durchweg dem Character der Ste— tigkeit; an dem geſammten Naturwalten geht alles vor ſich — nach ſteten Oſcillationsimperativen,“ nach ſteten Modusabſolutheiten, nach ſteten Naturwaltensnormen, nach (nicht ganz richtig ſo benannten) ſteten Naturgeſetzen; doch immer nur als actio actionis causa, wie dieß im We— ſen des Oſcillierens liegt. Zugleich ergibt ſich aus obiger Betrachtung die eigentliche Bedeutung des durch Laplace am Weltſyſtem entdeckten Geſetzes der Einheit in der Manchfaltigkeit, wornach alle Bahn- und Bewegungs— Abweichungen von einer gewiſſen Norm, — periodiſch wies der zutuͤckkehren zu jener Norm; die Oſcillation druͤckt nehmlich aus ein ſtetes Entfernen und Ruͤckkehren von und zu Etwas. Der Gedanke an ſich — iſt dem Denkenden kein Ob— jectives. Beym Gedankenſchaffen ſowohl als beym faͤlſchlich ſogenannten Aufnehmen fremder Gedanken, welches letztere ei— gentlich ein durch Impuls eines andern Denkenden veranlaßtes Gedankenſchaffen iſt, beobachtet bloß der Selbſtbewußthafte eis nen das Denken verrichtenden Theil des Organismus, in wel— chem das Denken vor ſich geht, die eigene Denkensthaͤtigkeit, den eigenen Producierensact, von beſtimmter Geartung. Da ich mich durch gar nichts dazu nothgedrungen fuͤhle, die Geſammtheit deſſen, fo ich percipiere, unter zwey Abtheis lungen zu bringen, nehmlich des Sinnlichen und Ueber— ſinnlichen, ſo ſage ich: Alles, das ich percipiere, iſt ein mich ſinnlich Afficierendes, daher ein ſinnlicher Gegenſtand. Fiktionen, wie Seele udgl., affleieren mich nicht von ſich felber her als ein activ auf mich Einwirkendes, ſind daher nichts Sinnliches, find aber auch nicht ein Ueberſinnliches, ſondern eigentlich an ſich fuͤr mich kein objectiv Wirkliches; aber das Vernehmen von Seiten des Organismustheiles, der ſelbſtbe⸗ wußt wird ſeines Fingierensactes, hinſichtlich z. B. einer Seele jenes Vernehmen iſt ſinnliche Perception und jene Thaͤ— tigkeit von beſtimmter Geartung — iſt eben ſo ein Sinnli⸗ ches, wie die magnetiſche Thaͤtigkeit ein Sinnliches iſt. Gaͤbe es im Menſchen wirklich eine Seele als unförper- liches von der gvosgchaften Norm fo ſehr entfeſſeltes Weſen, daß es des Producierens eines frey Erwollten aus ſich heraus faͤhig waͤre, d. h. daß jener vermeintlichen Seele moraliſche Freyheit entſpraͤche; ſo waͤre die Seele ein ſo Selbſtſtaͤndiges, ein feinem Weſen nach fo Vollendetes, daß mit ſolchem Cha— racter von Vollkommenheit es ganz unvereinbarlich waͤre, wie » Das Imperative liegt hier im Weſen ſelbſt — des Abſo⸗ x lutums. 885 zwiſchen fogenannt geiſtiger und ber ſomatiſchen Lebensaͤußerung jener innige Wechſelrapport beſteht, der ſich erfahrungsgemaͤß nicht weglaͤugnen läßt. Laͤßt ſich ein Ding wohl als frey denken, das in ſeiner Wirkſamkeit fo influenzierbar ſich zeigt als das Goldblechelectro— meter durch die electriſche Spannung es iſt, ein Ding, das durch Afficierung gewiſſer Theile des Cerebrums, des cerebel- lums, der medulla oblongata und medulla spinalis fo totali⸗ ter in feiner Activitaͤtsweiſe gelaͤhmt werden kann, ein Ding, deſſen Thaͤtigkeit weſentlich an Organe geknuͤpft iſt, und zwar an nicht durch jenes Ding geſchaffene, auch nicht durch jenes Ding wieder herſtellbare Organe bey deren Zugrundegehen uſw.? Da ich mich nothgedrungen fuͤhle, dort, wo ich mich als afficiert werdend entdecke, ein mich Afficierendes anzunehmen ; da ich ferner alles Afficierbare (in mir Sinnlichkeit) und alles mich zu afficieren Vermoͤgende Sinnliches nenne (die Sinnlich⸗ keit, dem Begriffe nach, weit uͤber die fuͤnf Sinne hinaus aus⸗ dehnend); ſo fuͤhle ich mich nothgedrungen, Sinnliches als Wirklichkeit anzuerkennen. Ferner fühle ich mich nothge⸗ gedrungen, eine fingierende Thaͤtigkeit in mir als wirklich ſtatt⸗ findend anzuerkennen, nicht aber die daraus entſtehenden Fiktio⸗ nen. Ich bin im Stande, das mich Afficierende, das Sinnliche zu erkennen, d. h. deſſen Afficierenscharacter relativ auf mich, in mir zu vernehmen; was in aller Welt ſollte ich aber an ei⸗ ner Fiktion zu erkennen vermoͤgen, da ſie ja aus ſich her mich zu afficieren nicht vermag; was mich beym Fingieren afficiert, iſt nicht die Fiktion, ſondern iſt meine Thaͤtigkeit des Fingie⸗ rens. Ein fogenannt Ueberſinnliches waͤre ein nicht Sinnli— ches, ein mich nicht afficieren Koͤnnendes, daher etwas, deſſen Afficierenscharacter relativ auf mich — von mir nicht erkannt, daher etwas, das von mir uͤberhaupt nicht erkannt werden konnte; daher ih Spinoza's Behauptung: die Demon⸗ ſtration ſey der Weg der Erkenntniß für das Ue⸗ berſinnliche, keinen vernünftigen Sinn abzugewinnen ver⸗ mag; allenfalls möchte ich fagen: die Demonſtration ſey der Weg der Erkenntniß für das Formale an jener Thaͤtigkeit, die in mir fingiert. Seele, Gott uſw. kann ich nicht erkennen, d. h. ich kann daran die Geartung ihres mich Afficierens nicht erkennen, da ſie mich ſelbſtbewußt Orga⸗ niſierten ja nicht afficieren; ich vermag hier bloß, die Form jener Thaͤtigkeit in mir — zu erkennen, aus welcher Tha⸗ tigkeit ich auf den Einfall von Seele, Gott uſw. gerathe. Ich ſpreche hier nur von mir; denn, wenn mich ein anderer verſichert, er vernehme in ſich wirklich eine Seele, er vernehme in ſich wirklich Gott uſw., ſo kann ich zwar, jenen andern nach mich beurtheilend, feine Ausſage für Taͤuſchung halten: aber nimmermehr bin ich im Stande zu erweiſen, daß ſeine Ausſage erlogen ſeyn muͤſſe, ſo wenig der Blindgeborne den ihm die Farbenperception ſchildernden Sehenden einer Luͤge be⸗ Mein Philoſophieren kann nie weiter gehen, als mir 1 0 gen von den ſich mir aufdringenden Affirmationen, moͤgen immerhin dieſelben, an ſich genom⸗ men, abſurd ſeyn. Alles ee iſt vielleicht die Re⸗ lation des menſchlichen Wahnſinnes. 886 ſchuldigen kann. Es vermag ein jeder nur zu berichten, was er in ſeinem Guckkaſten ſieht und wie er es mit ſeinen Augen oder Brille ſieht. Alles Philoſophieren iſt vielleicht am Ende die Bericht-Erſtattung eines jeden über feinen individu— ellen Wahnſinn. Inſoferne ich bey uͤbrigens gleichem Geeignetſeyn fuͤr Nachweiſung und Harmoniſierung unter ſich — der Thatſachen meines Bewußtſeyns, die einfachere Interpretierensweiſe vorziehe, nehme ich nur eine, weit uͤber die fuͤnf Sinne hinaus ſich erſtreckende Wahrnehmensthaͤtigkeit in mir an, nenne ich fie durchweg Sinnlichkeit, nenne ich alles mich zu afficieren und hiedurch ein Wahrnehmen meinerſeits hervorzubringen Faͤhige ein Sinnliches, und behaupte, daß ich nur Wahrnehmbares als ob— jectiv wahr zu erkennen vermag, daß ich daher nur Sinnli— ches als objectiv wahr anzuerkennen im Stande bin. Das von mir ſolchergeſtalt mir Erkennbare, das Sinnliche, iſt nun aber von zwiefacher Art, entweder ein den ſelbſtbewußt— haften Theil meines Organismus von außen her Afficieren⸗ des, oder die den ſelbſtbewußthaften Theil meines Organismus afficierende Fingierens Thaͤtigkeit jenes Theiles ſelbſt. Jener ſelbſtbewußte Theil nimmt nehmlich wahr: entwe— der ein ihn ſinnlich afficierendes Aeußere, oder die ihn (den Theil) ſinnlich afficierende eigene Thaͤtigkeit. Bey dem Wahrnehmen letzterer Art nun erkennt jener ſelbſtbewußthafte Theil entweder bloß die Geartung ſeiner Thaͤtigkeit, und es bildet ſich hiernach mein formales Wiffen, * oder jener ſelbſtbewußthafte Theil meines Organismus — bezieht das Re— ſultat ſeines (und hiemit meines) Fingierens auf etwas von ihm (und hiemit von mir) für nicht bloß eine Fiktion — ſon— dern für ein objectiv wahr Gehaltenes, obgleich der dafür ge— haltene Gegenſtand ſelbſt — nicht meine Sinnlichkeit afficiert; das Fuͤrwahrhalten meinerſeits — hat hier ſeinen Grund in der Geartung des Hervorbildens des Gegenſtandes in mir durch obenerwaͤhnte Thaͤtigkeit, welche durch beſtimmte ſinnli⸗ che Einfluͤſſe rege wird in mir, und heißt hiſtoriſches Wiſ— ſen. Dieß bedarf einer Eroͤrterung. Wenn die Perſonen A, B, C, nehmlich jede derſelben insbeſondere, auf mich einen ſolchen Geſammteindruck gemacht haben, ſey es durch ſich ſelbſt, ſey es durch ſchriftlichen Nach— laß oder ſonſt auf irgend eine meine Sinnlichkeit (im oben er— waͤhnten weiteſten Sinne) afficierende Weiſe, daß ich mich noth— gedrungen fühle, unter ihnen kein Einverſtaͤndniß für moͤglich zu halten (dieß iſt eine meinerſeits ſtatthabende objective Qua— litäts = Anerkenntniß eines mich ſinnlich Afficierenden), und es ſagen mir alle drey, nehmlich A, B, C, einſtimmig: das Factum a hat ſich vor unſern Augen zugetragen, — in ſolch einem Falle werde ich durch das mich Anſprechen, oder durch die Schriftzuͤge jener drey ſinnlich afficiert, und hie— durch in jene Thaͤtigkeit verſetzt, wornach in mir die Fiktion von einer Begebenheit ce entſteht, welcher ich mich nachträglich nothgedrungen fuͤhle, objective Wahrheit zuzuerkennen, und dieß ° 3. B. in der geſammten reinen Mathematik, reinen Lo⸗ gik uſw. 887 zwar wegen der Art und Weiſe, wie — aus meiner Thaͤtig⸗ keit die Fiktion jenes & in mir entſtanden iſt uſw. Wenn mir etwas erzaͤhlt wird, ſo wird ſtets nur, durch aͤußern Eindruck auf mich, in mir eine Thaͤtigkeit angeregt, welche eine mir zur Vorſtellung werdende Fiktion ſchafft, der ich mich nachtraͤglich nothgedrungen fuͤhle oder nicht, objective Giltigkeit zuzuer— kennen uſw. Die Erkenntniß meinerſeits iſt von dreyfacher Art: 1) Ich erkenne ein mich von außen her Afficierendes; 2) ich erkenne das Formale an meinem innern Selbſtſchaffensacte von ſelbſt— bewußthafter Weſenheit, wo ich mich ſtets geneigt fuͤhle, Iden— titäͤt anzunehmen, zwiſchen dem Formalen an meinem Selbſt— ſchaffensacte und dem Formalen am Gbjectiven, z. B. zwiſchen Ausſpruͤchen der reinen Mathematik und den wirklich ſtatt habenden Groͤßenverhaͤltniſſen in der Koͤrperwelt. 3) Ich erkenne dem Reſultate des eben erwaͤhnten (durch aͤußern Im— puls in mir angeregten) Selbſtſchaffensacte objective Giltigkeit zu, und dieß letztere zwar aus der Weiſe des mich Anregens von außen her — zum Selbſtſchaffensacte. Dieß dreyfache Erkennen und hiemit all mein Erkennen reduciert ſich auf ſinn— liches (nicht bloß auf die fuͤnf Sinne beſchraͤnktes) Afft: ciertwerden meinerſeits, und mag allenfalls apoſteriori— ſches, aprioriſches und hiſtoriſches Erkennen genannt werden. Jede dieſer dreyerley Erkennensmodificationen entſpricht geringern oder hoͤhern Graden der Ueberzeugung, und naͤhert ſich ſo, entweder mehr der bloßen Vermuthung, oder mehr dem eigentlichen Wiſſen. Mir iſt das höchſte Gut — ein auf einer Tripel— combination beruhender ichlicher Zuſtand, nehmlich meinerſeits: die Erkenntniß des Wahren, zugleich die Erkenntniß und Her— vorbringung des Schoͤnen, zugleich endlich die Erkenntniß des Moraliſch-Guten, ſo wie zu gleicher Zeit mein inneres Bewußt— ſeyn moraliſch meinerſeits Gutes vollbracht und moraliſch Boͤ⸗ ſes meinerſeits vermieden zu haben. Alles bezieht ſich hier ſtets nur auf meine ſubjective Gefuͤhlsweiſe, auf die individu— elle Geartung meiner drey Grundgefuͤhle fuͤr Wahres, Schoͤ⸗ nes uud Gutes. Wer z. B. fo bizarr organifiert wäre, daß ihm Vatermord als moraliſch gut vorſchweben möchte, * dem würde das Selbſtbewußtſeyn wirklich vollzogenen Mordes am eigenen Vater — ein beſeeligendes Gefuͤhl ſeyn. Wenn wir dem Weſen eines Dinges nachſpuͤren, ſo muͤſſen wir vorläufig zu beſtimmen trachten, ob jenes Ding eine bloße Siftion — oder ein objectiv Giltiges fen; — ob wir daher dem Weſen eines Wirklichen oder dem Weſen ei— nes bloß Hingierten nachſpuͤren, welches letztere . B. dann ſtatt findet, wenn wir das Weſen des Wärmeſtoffs, Licht: ſtoffs uſw. oder der Seele zu enthuͤllen ſtreben. Von kei⸗ nem Fingierten waͤre mehr die Rede, wenn wir dem Weſen »Ein ſolcher wäre, nach der allgemein angenommenen An⸗ ſichtsweiſe, ein Wahnſinniger. 888 des calorificierenden Zuftandes, des luminificierenden Zuftanz des, des ſelbſtbewußthaft-thaͤtigen Zuſtandes nachſpuͤren moͤchten. Nicht die Idee ſelbſt, als an ſich nichts, — iſt es, das auf mich einwirkt, das mich afficiert; es wirkt auf mich ein — der Gegenſtand, welcher meine ideificierende Thaͤtigkeit in Gang ſetzt; es wirkt ferner auf mich ein — die von mir wahrgenommene in mir rege gewordene ideificieren— de Thaͤtigkeit, und hiernach erfaſſe ich das Formale der Idee. Das hier in Rede ſtehende Afficiertwerden meinerſeits iſt, wie alles Afficiertwerden, deſſen ich faͤhig bin, ein ſinnli— ches; nur darf ich mein ſinnliches Percipierensvermoͤgen, oder mein Vermoͤgen ſinnlichen Auffaſſens nicht auf meine fuͤnf Sinne bloß beſchraͤnken. Rationale Erkenntniſſe oder Vernunfterkenntniſſe meiner: ſeits beziehen ſich bloß auf das von mir erkannte Formale an meiner ſchaffenden, ideificierenden, denkenden, ſchließenden uſw. Thaͤtigkeit; wobey ich mich zugleich geneigt fuͤhle, eine Identitaͤt vorauszuſetzen, zwiſchen dem Formalen an oben erwaͤhnter ichlicher Thaͤtigkeit und dem Formalen am außer- ichlichen Walten, zwiſchen dem ſubjectiv Formalen und dem objectiv Formalen, zwiſchen dem ſubjectiv Poſtulierten und dem objectiv Bealen. Wenn Vant die Vernunfterkenntniſſe von den empiri⸗ ſchen Erkenntniſſen dadurch zu unterſcheiden waͤhnt, daß erſtern der Character von Allgemeinheit und Vothwendigkeit entſpreche, hingegen letztern der Character von Einzelnheit und Sufaͤlligkeit, fo iſt dieß nicht richtig und dem gegen= waͤrtigen Zuſtande der Naturwiſſenſchaft keineswegs zuſagend ausgedruͤckt. Die Sache muß hier vielmehr folgendermaßen ausgeſprochen werden. An der Vernunfterkenntniß leuchtet der Character von Allgemeinheit und Nothwendigkeit jederman ſo— gleich ein; hingegen wird uns an der empiriſchen Erkenntniß — jener Allgemeinheits- und Nothwendigkeits-Character, der al— lerdings ſtatt findet, erſt dann klar, wenn wir eine große Summe empiriſcher Kenntniſſe geſammelt und ſyſtemiſiert ha— ben, wie dieß die Geſchichte der Naturforſchung, inſoferne dieſe ohne vorgefaßte Anſicht ſtets vom Experimente, von der reinen Beobachtung ausgeht, evident darthut. So z. B. iſt es einem Cuvier klar geworden, wie es Naturnothwendigkeit an der telluren Thiergruppe ſey, daß, unter den Mammalien, die Ein⸗ hufer nicht wiederkaͤuen, hingegen die Zweyhufer wiederkaͤuen uſw. Das uns Erſcheinen von Zufaͤlligkeit iſt ſtets nur der Beſchraͤnktheit unſers Wiſſens zuzuſchreiben. Seit Entdeckung des bloß auf empiriſchem Wege ermittelten Geſetzes der allge— meinen Gravitation werden die Kometen nicht mehr für Hims mels-Vagabunden gehalten, fondern für Himmelskoͤrper von ges nau beſtimmtem Bewegungsgeſetze. Da all mein Erkennen ein ſinnliches (nicht auf bloß die fuͤnf Sinne beſchraͤnktes) Percipieren iſt, und zwar entweder ei⸗ £89 nes mich Afficierenden von außen her, oder der mich afficierens den ichlichen ſelbſtbewußthaft ſchaffenden Thaͤtigkeit ſelbſt; ſo ſind Percipieren und ſchaffende Thaͤtigkeit die meinem Ich entſprechenden Grundagentien all meines Theoreti— ſchen,“ all meiner Erkenntniß; daher ich ſagen kann, das theoretiſche Vermögen, das Erkenntnißvermoͤgen beſtehe aus Sinnlichkeit und Verſtand, ** aus Receptivitat und ſchaffender Thaͤtigkeit (eben nicht Spontaneitaͤt, wie dieß Rant meynt), welche Thaͤtigkeit am Ich — alle: mal durch aͤußere Influenz nicht nur veranlaßt, ſondern dann auch weiter fort geleitet wird. Keine meiner Anſchauungen iſt moͤglich — außerhalb der Formen von Raum und Zeit: Raum und Zeit ſind die imperativen Formen all meiner Anſchauung, daher all meiner Sinnlichkeit. Wollte man aber weiter behaupten, es reduciere ſich der Geſammthabitus aller Erſcheinensform bloß auf Kaum und Zeit; fo würde dieß hypothetiſch ange— nommene Grundformen des Erſcheinens vorausſetzen, wodurch das Philoſophieren ſeine ganze Unbefangenheit verloͤre, als von unerwieſenen fixen Ideen ausgehend. Farbe, Glanz, Tempera- tur, electriſches, magnetiſches uſw. Erſcheinen, laſſen ſich frey— lich auf erſonnene Fluida zuruͤckfuͤhren, die ſich in Raum und Zeit bewegen moͤgen; allein wie kann ein von ſo erzwungenen Hypotheſen ausgehendes Philoſophieren ſich dann noch der Unbefangenheit ruͤhmen? Die Form der ſinnlichen (nicht auf die fuͤnf Sinne beſchraͤnkten) Anſchauung, in Verbindung mit den, allen Ver: ſtandesgebilden (Begriffe und Urtheile) zum Grunde liegenden Vategorien geben die Schemate — aller Erkenntniß— geſetze. Ich erkenne kein Ding an ſich; alles iſt mir nur Erſcheinung; ſolches mir Erſcheinen iſt eines der un— zähligen Oſcillationselemente an der Totaloſcillation, jenes wie dieſe nothwendig ſo und nicht anders — nach dem ſo und nicht anders nothwendigen Selbſtbeſchauungsacte am Abſolutum. Ich fuͤhle mich nur dann nothgedrungen, ein mir Vor⸗ geftelltes als wirklichkeitsgemaͤß anzunehmen, wenn ich es in der Wirklichkeit wahrnehme, oder wenn es ſich mir er— gibt als nothwendige Conſequenz eines an der Wirklich— keit von mir Wahrgenommenen. In dieſem Sinne kann ich ſagen: all meine wirklichkeitsgemaͤße Erkenntniß beſchraͤnkt ſich auf Erfahrung. Daß dem fubjectiv Poſtulierten auch objective Giltigkeit zukomme, dieß zu vermuthen » Theoretiſch und practiſch beziehen ſich auf Erken⸗ nen und auf Wollen ſo wie Handeln. Alle ſchaffende Thaͤtigkeit meines ſelbſtbewußten Ichs be: ginnt mit Begriffs⸗ und Urtheils- Bildung, alfo mit Verſtandes⸗ Thätigkeit. Die Vernunft bildet dann weiter aus Begriffen und Urtheilen — Ideen und Schlüffe uſw. Die geſetzmäßigen Formen an der Begriffs⸗ und Urtheils⸗ Bildung — find die Kategorien. Iſis 1837. Heft 12. S — 890 fuͤhle ich mich zwar geneigt, aber mit voller Ueberzeugung ver⸗ mag ich es nicht zu behaupten; es kommt mir nicht ſo eigent— lich ein aprioriſches Wiſſen zu, als vielmehr nur ein apriori— ſches Dermutben, das Vermuthen nehmlich, daß Identitaͤt beſtehe zwiſchen Formalem am ſubjectiv Thaͤtigen (das Formale an der aͤhnlichen Thaͤtigkeit iſt mir ein Wiſſen) und Formalem am objectiven Hervortreten. Mein formales Wiſſen beſchraͤnkt ſich auf meine Ueberzeugung, daß an meiner ſchaffenden Selbſt⸗ bewußtſeyns⸗Thaͤtigkeit dieſe oder jene Form durchaus beſtehe, dieß iſt mir Thatſache des Bewußtſeyns. Es iſt allemal ge⸗ wagt, zu behaupten, daß das Formale der ichlich ſchaffenden Thaͤtigkeit ganz fo wieder ſtatt finden muͤſſe an der entſprechen— den Objectivitaͤt (daß, unklar ausgedruͤckt, Theorie und Pra⸗ ris uͤbereinſtimmen muͤſſen). Aus Ideen, mittelſt welcher die Vernunft ſelbſtſchö⸗ pferiſch das Manchfache zur Einheit zu verbinden ſtrebt (an: ders verhält ſichs mit den vom Derftande, aus der Sinn— lichkeit hergebildeten Begriffen), kann nie ein reales Wiſſen hervorgehen, d. h. ein Wiſſen in Bezug auf die Wirklichkeit, da es im Kreiſe der Erfahrung, dieſer einzigen Quelle realen wirklichkeitsgemaͤßen Wiſſens, keinen, den Ideen angemeſſenen Segenſtand gibt, als z B. den Ideen von Gott, Seele, Unſterblichkeit uſw. Subjectiv Poſtuliertes ſelbſt — berechtigt nicht zur Behauptung von dem nothwendigen Stattfinden eines dem fubjectiv Poſtulierten ent- ſprechenden Wirklichen. Aus Ideen kann ſtets nur ein formales Wiſſen entſpringen, ein Wiſſen nehmlich meiner⸗ ſeits — Über die Activitaͤtsweiſe meiner Vernunft. * Die Ideen ſind, ihrem Gegenſtande nach, entweder puoi hafte, d. h. naturhafte, oder nicht mehr gpücıszhafte, fie find nehmlich dann metaphyſiſche. Ueber pvoss-hafte Ideen bin ich eines Denkens faͤhig, da ich hier die pücıg= haften Denkgeſetze meines Ichs anzuwenden vermag; ins deß führt mich all mein Denken ſolcher Art auf nie mehr als auf formales Wiſſen. Ueber Metaphyſiſches * bin ich eines Denkens gaͤnzlich unfaͤhig, da ich hier nicht mehr im Stande bin, die Pvorg=haften Denkgeſetze meines Ichs, nach denen allein ich den Denkact zu verrichten vermag (da ich Menſch, daher ein durch und durch pocsg-haftes bin), anzu⸗ wenden. Ich kann wohl, durch beſtaͤndige Negation deſſen, das ich am öcig⸗haften erkenne, auf den Einfall — von einem Metaphyſiſchen gerathen, ich vermag ſolchergeſtalt wohl zu einer metaphpſiſchen Fiktion zu gelangen; aber ich bin au— ßer Stande, uͤber das mir zum Einfall gewordene Metaphyſi⸗ » Dieſe Betrachtung, verbunden mit jener, daß unſer Sinnlichkeit Taͤuſchungen unterworfen ſeyn kann, g wir alſo vielleicht weder die äußern Gegenftände, noch un: ſere eigene ſchaffende Thätigkeit richtig vernehmen, geben die Baſis für das Superlativ des, alles reale und formale Wiſſen laͤugnenden Sceptic is mus. * Hinſichtlich des Metaphyſiſchen bin i i Stande, auf den Einfall von einem Ken ee 3 ug 385 en zwar bloß dadurch, pvoısshaften das demſelben MW iche — i Gedanken negiere. „ 5 56 * 891 ſche, — ſelbſtproductiv aus mir heraus, weiter nachzudenkn, da gvoıc:haftes Denken, deſſen allein — ich faͤhig bin, auf einen nicht mehr gvcıc-haften Gegenſtand — nicht paßt. Soll ich am Metaphyſiſchen etwas erkennen, ſo muß es ein wirklich beſtehendes Abſolutum ſeyn, das ſich ſelbſt mir offenbart, wo ich dann den Offenbarungstext nicht ſelbſtwuͤrdigend aufzunehmen vermag; ſondern nur rein— glaͤubig zu erhorchen im Stande bin, wenn es doch ja eine ſolche Offenbarung gibt, und wenn ich doch ja die Faͤhig— keit beſitze, jene Offenbarung in mich auf irgend eine Weiſe aufzunehmen. So wenig es von mir abhaͤngt, zu machen, daß das Reale mit dem Idealen, das Objective mit dem Formalen mei: ner theoretiſchen (auf Erkenntniß bezogenen) Vernunft uͤberein— ſtimme, ebenſowenig liegt es in meiner Macht, zu bewirken, daß aus meinem jedesmaligen Wablacte ſolch ein Wollen und Handeln hervortrete, das meiner, aus meinem ethiſchen Gefuͤhle und meiner practiſchen (auf Wollen und Handeln bezogenen) Vernunft erwachſenen Idee der Pflicht und des Rechtes ent— ſpraͤche; ich bin außer Stande, mittelſt des Wahlactes nach Belieben irgend eines zu erwollen.“ Jede Idee in mir, fo wie jedes Wollen in mir und jedes Handeln aus mir heraus, ſo wie ferner jedes außer mir objectiv Hervortretende ſind als actio actionis causa nothwendige Momente der als actio actionis causa nothwendigen Totaloſcillation, dieſe den, von Ewigkeit her in Ewigkeit hin nothwendigen Selbſtbeſchauungs— act am Abſolutum conſtituierend. Wenn mein aus dem Wahl: acte reſultierendes Wollen und Handeln nicht mit der Idee meiner practiſchen Vernunft uͤbereinſtimmen, ſo fuͤhle ich mich mit mir ſelber zerworfen; ich vernehme mich ſelber als einen Mißton am Univerſum ganz in demſelben Sinne, als wenn die von mir erkannte Wirklichkeit nicht mit der Idee meiner theoretiſchen Vernunft uͤbereinſtimmt, wenn, wie man ſich im gemeinen Leben unrichtig ausdruͤckt, Theorie und Praxis mit einander in Widerſpruch find. Es beſteht boſes und gutes Gewiſſen, nicht bloß hinſichtlich des Wollens und Handelns, ſondern auch hinſichtlich des Erkennens beym philoſo— phiſchen und wiſſenſchaftlichen Forſchen. Den Ma— thematiker kann der Widerſpruch zwiſchen Rechnungsfacit und Meſſen an der Koͤrperwelt ganz ſo in Verzweiflung ſetzen, wie der Boͤſewicht verzweifeln kann wegen des Widerſpruches zwi⸗ ſchen ſeinem Wollen und ſeinem Pflichtgefuͤhle uſw. Das Fortſchreiten in philoſophiſch-wiſſenſchaftli⸗ cher Bildung ſtrebt, die Wirklichkeit in Uebereinſtimmung zu bringen, mit den Anforderungen meiner theoretiſchen Vernunft (das Statthaben ſelbſt — mit der Idee vom Statthaben); das Fortſchreiten in ethiſcher Gemuͤthsher— ſtellung ſtrebt, das Wollen und Handeln in Ueberein— ſtimmung zu bringen mit den Anforderungen meiner practi— ſchen Vernunft (mit meiner Idee von Pflicht und Recht). » Die moraliſche Freyheit — iſt eine bloße Fiction. 892 Eine dieſer Behauptung verwandte, aber nicht richtig ausge⸗ drüdte, wenigſtens leicht zu falſchen Anſichten verleitende, iſt folgende Rant's: Es gebe practiſche (auf Wollen und Han: deln bezogene) Erkenntniß a priori, in welchen nicht was iſt, ſondern was ſeyn ſoll, — beſtimmt wird. Hier verſteht Kant unter dem Ausdrucke: was ſeyn ſoll, — dasjenige an den Willens- und Handelns-Aeußerungen des Menſchen, wels ches mit Vants ethiſchem Gefühle und Kants practifcher Vers nunft uͤbereinſtimmt, nicht bedenkend, daß Alles, was ift, auch fo ſeyn foll wie es ift, da Alles als an ſich noth— wendige actio actionis causa hervortritt, allem Seyn alſo ein Nuß — unterliegt. Es muß am Naturganzen ebenfo das Falſche wie das Wahre, eben ſo das Saͤßliche wie das Schöne, ebenſo das Boſe wie das Gute hervortreten; dieß liegt im Oſcillationstypus des Univerſums. Es laͤßt ſich das Univerſum, der Menſch mit inbegriffen, wohl als aus der Thaͤtigkeit des Abſolutums — reſultieren⸗ des Erſcheinen von bloßem Scheinſeyn denken, wornach nur das Abſolutum exiſtieren moͤchte, außer ihm nichts; aber es laͤßt ſich Fichte's Anſicht nicht zuſammenreimen, wornach das Ich — die einzige Thaͤtigkeit waͤre, aus der mir Alles als Erſcheinung wuͤrde, wornach alſo Ich das einzig Sey— ende wäre, wornach nur dem Ich Exiſtenz zukaͤme, außer ihm Keinem, ſo daß die Exiſtenz des Ichs durch nichts be— ſchraͤnkt, das Ich alſo, hinſichtlich feines Exiſtierens, ein Linz bedingtes, ein Abſolutes waͤre, welches mit der geſammten Geartung des Ichs, das ſich, ſerfahrungsgemaͤß, allenthalben als ein beſchraͤnktes ausſpricht, im Widerſpruche ſteht. Als einzig Seyendes, als in feiner Exiſtenz durch nichts Beſchraͤnk⸗ tes, mittelſt deſſen Thaͤtigkeit die exiſtenzloſe Erſcheinenstotalitaͤt bervorgienge, laͤßt ſich nimmermehr ein Bedingtes, wie der Menſch, denken, ſondern ſtets nur das Abſolu— tum ſelbſt. Uebrigens gewährt Fichte's Anſicht dem Reli⸗ gionsbeduͤrfniſſe keine Befriedigung, da nach jener Anſchauungs⸗ weiſe das Ich als Schoͤpfer, außer dem Ich alles als Kreatur auftritt, dem Ich alſo, das den Drang, ſich an ein Hoͤheres anzuſchmiegen, doch ſo innig fuͤhlt, nichts uͤbrig bleibt, als bey eintretendem Gefuͤhle ſeiner Ohnmacht ſich auf die eigene Ohn— macht zu ſtuͤtzen, indeß doch ſelbſt der Pantheift, dem das Unis verſum Gott iſt, ſich in Angſt und Noth an ſelbes anklammert. Sehr unrichtig ſagt man oft, wir ſeyen beym Denken uͤber metaphyſiſche Gegenſtaͤnde ſtets gezwungen, ſymboliſch koͤrperliche Ausdruͤcke anzuwenden. Unſer puozschaftes Denken iſt gar nicht fähig, an einem Metaphyſiſchen, an einem nicht mehr Sucig⸗haften angewandt zu werden; gvors-haftes Den⸗ ken — paßt ſtets nur auf Sugig⸗hafte Denkensobjecte. Obige Behauptung muß eigentlich ſo gegeben werden. Wenn wir uͤber die Grundactivitaͤten unſerer Selbſtbewußtſeynsſphaͤre, wenn wir uͤber die Reſultate ſelbſtbewußtſchaffender Thaͤtigkeit, wenn wir über Ideen (immer noch ein grosschaftes, nicht ein metaphyſiſches) denken, welche uns, an ſich, nichts Rorper⸗ liches verrathen, die wir für etwas Unkorperliches zu hal⸗ ten uns nothgedrungen fühlen (woraus keineswegs folgt, für 893 etwas nicht mehr pocss-haftes); * fo koͤnnen wir ſolches Den— ken ſtets nur dadurch verrichten, daß wir, in dem hiebey ange⸗ wandten Selbſtgeſpraͤche, uns ſolcher Ausdruͤcke bedienen, die ſich beziehen auf uns gewordene Vorſtellungen und Begriffe aus der Koͤrperwelt, wo alles hervortrit unter den Formen von Raum und Zeit. Die an ſich — unkoͤrperliche Idee, ſey ſie auch noch ſo abſtract, auch noch fo tranſcendent, erſcheint mir, laut der imz perativen Form meiner ideellen Anſchauung, ſtets noch in ſomatiſcher Form; zugleich vernehme ich daran fol gende acht Momente: das Moment der Quantitaͤt und Qualitaͤt, jenes des Was und des Wie, jenes des Stof— fes und feines Zuſtandes (des Zuſtandes, in welchem ſich nehmlich das an der Idee als Stoff ſich Ausſprechende befin— det), jenes des Stoffzuſtandes (das aus letztern beyden Mo— menten zu einem — combinierte Moment) und der denſelben — bewirkenden Kraft. DEN. eee ee Chrudimer Kreis, von J. B. Sommer. Prag bey Calve. 1837. 8. 287. Wir haben von dieſem ungemein vollſtaͤndigen Werk, wel: ches faſt jedes Haus beſchreibt, jeden Steinbruch, Kalkofen, Fabrik und das Wild im Walde, ſchon wiederholt einen Begriff gegeben, und zeigen daher hier nur an, daß dieſer Band ebenſo genau iſt, wie die vorigen. Kaum wird auch in einem Lande, außer Oeſterreich, alles ſo einzeln amtlich aufgezeichnet ſeyn. Der Verfaſſer zaͤhlt jeden Morgen Land, Acker, Wieſe, Garten, Waide, Wald, Teich und jedes Stuͤck Vieh auf. Auch das Geognoſtiſche wird nicht außer Acht gelaſſen. Das alles aus den Regiſtern der Kataſter zu ziehen, iſt gewiß eine ungeheuere Arbeit, und es iſt in der That ein Gluͤck, daß es eiferige Maͤn— ner gibt, welche ſich derſelben unterziehen. Taſchen buch zur Verbreitung geographiſcher Kenntniſſe, von demſelben. Ebend. a 1837. 157 und 290. 7 Tafeln. Bekanntlich hat zuerſt Zimmermann dergleichen Taſchen⸗ bücher herausgegeben, der Verfaſſer ſeit 15 Jahren, wohl ge— waͤhlt und huͤbſch ausgeſtattet. Beſonders find die Stahlſti— che wunderſchoͤn, und ſtellen vor: den Haven von Maskat, * Dvcıs=haftes poſtuliert eben nicht ein Koͤrperliches, ſondern nur ein den Naturwaltensnormen Unterworfenes. Nicht bloß die Ideen, ſondern ſelbſt die Begriffe find ein Unkoͤrperliches; nichts deſtoweniger unterliegen letztere beſtimmten Normen, nehmlich den Kategorien. 894 die Domkirche von Sevilla, den Geſandtſchaftsſaal daſelbſt, ein Thor vom Kremel in Moskau; Bewaͤſſerungsart, Reismuͤhle und Kettenpumpe der Chineſen. Voran geht wie gewoͤhnlich eine allgemeine Ueberſicht der neueften Reiſen und geographiſchen Entdeckungen S. 1— 1573 dann folgen groͤßere Auszuͤge aus den intereſſanteſten Reiſen: Streifzuͤge durch einige Länder am indiſchen Ocean von Cau⸗ ter; S. 60 altes und neues Andaluſien; S. 124 die Inſeln Triſtan d'Acunha von Earle; S. 152 Moſkau nach vers ſchiedenen Reiſenden geſchildert, beſonders nach Erman; S. 201 Kuͤnſte und Gewerbe der Chineſen von Davis; S. 278 einiges Uber Hayti von Hanna. Die Auszüge find ſehr ans genehm zu leſen und zugleich lehrreich, beſonders in Bezug auf die Sitten der Voͤlker. ain a n ar fuͤr das Jahr 1838. den Freunden der Erdkunde gewidmet von H. Berghaus. Stuttgard bey C. Hoffmann. 172 und 326 mit 4 Stahlſtichen und 5 Chaͤrtchen. Dieſes iſt auch ein geographiſcher Almanach, aber in an⸗ derer Art. Er beabſichtigt mehr die eigentliche Kenntniß der Lander als der Menſchen, den Bau und die Geſtalt der Erde, und hat daher eine wiſſenſchaftlich geographiſche Tendenz. Voran eine Ueberſicht der neueſten Fortſchritte in der Erd⸗ kunde, wobey Boues geognoſtiſcher Reiſe durch die Tuͤrkey ein ehrenvoller Platz angewieſen wird; dann wird berichtet uͤber die Vermeſſung des rothen Meers, Wellſteds Reiſe in Oman, A. Smiths Expedition ins Innere von Africa, Arbeiten in Neuſuͤdwallis, Neuguinea, Island, Aſien uſw. Intereſſant iſt das Verzeichniß der wichtigen Entdeckungen S. 861. Nach dieſer Einleitung bis 172 faͤngt die Bezifferung von neuem an, und es wird ſodann die Darſtellung der vulca⸗ niſchen Erſcheinungen aus dem vorigen Jahrgange fortgeſetzt von 1— 185., ein ſehr wiſſenſchaftlich gehaltener, lehrreicher Aufſatz. Dann folgen oſtſibiriſche Reiſebilder von A. Erman; die Entdeckung von Antiochia in Piſidiea von Arundell; S. 310 Phyſiognomik des Pflanzenreichs und Bemerkungen uͤber die Bewohner der caroliniſchen Inſeln von Mertens. Große Auszuͤge aus deutſchen Schriften ſcheinen uns nicht paſſend, weil man vorausſetzen muß, daß das Werk ſelbſt geleſen wird oder doch gekauft werden ſollte: mit auswaͤrtigen theuern Werken iſt es etwas anderes. Sie ſind der eigentliche Gegenſtand der Ans nalen. Die ſchoͤnen Abbildungen ſtellen Reiſende dar: Belzoni, Drake, W. Scoresby, Hearne; die Tafeln: Antiochien, Fort: Natal, Bunting, eine Charte von Neuguinea und eine von Oman in Arabien, alles ſchoͤn geſtochen und reinlich abgedruckt. Dieſer Almanach enthaͤlt daher die wichtigſten Entdeckungen in der Geographie und gewaͤhrt eine ſehr nuͤtzliche Ueberſicht: man muß ihm daher Beſtand wuͤnſchen. 895 Von demfelben, ebend. 1837. 8. 798, iſt erſchienen der 2te Band feiner all⸗ gemeinen Laͤnder- und Voͤlkerkunde, wovon wir den erſten Band bereits angezeigt haben. Der vors liegende Band beſchaͤftigt ſich ſehr umſtaͤndlich mit dem allges meinen, den Gewaͤſſern, der Ebbe und Fluth, von der ober⸗ flaͤchlichen Geſtalt des veſten Landes, vom Innern der Erdrins de, von den Erdbeben, von der Geognoſie uſw. Die gruͤndli⸗ chen und umfaſſenden Arbeiten dieſes Schriftſtellers find bins länglich bekannt und bedüfen daher keiner weitern Ausein⸗ anderſetzung. Das Engadin und die Engadiner. Freyburg im B. bey Herder. 1837. 8. 278. Dieſe Schrift kommt von einem Pfarrer und fleißigen Badgaſt und enthält vorzuͤglich Mittheilungen von dem Sauer: brunnen bey St. Moritz fuͤr diejenigen, welche ſich uͤber dieſes ſchoͤne Thal und ſeine Bewohner nähere Kenntniſſe verſchaffen und das dortige Sauerwaſſer mit Erfolg gebrauchen wollen. Der Verfaſſer iſt ein guter Beobachter, der ohne Ruͤckſicht und ohne Schmeicheley das Land und beſonders die Sitten und Ge⸗ brauche, fo wie die Bildungsſtuffe der Einwohner ſchildert und Mittel zur allſeitigen und nöthigen Verbeſſerung vorſchlaͤgt. Er gibt die Straßen oder vielmehr die Wege uͤber die Berge die— ſes abgeſchloſſenen Thales an nebſt dem Zuſtande der Wirths— haͤuſer, beſchreibt den Flecken und den Sauerbrunnen von Mo— titz ſodann das Land und das Gewaͤſſer, den Character, die Gewerbe und den Handel der Innwohner, die Kirche, Schule und das Haus, das Gemeinde- und das Armenweſen, die Landwirthſchaft, Garten- und Forſtweſen, Alpen- und Vieh⸗ wirthſchaft, den Veltliner Wein, und gibt ſodann Auskunft uͤber Geld, Maaß und Gewicht, uͤber die Poſten und Boten. Die Schrift iſt daher fuͤr die Völkerkunde, und beſonders für die Gaͤſte, welche dieſen kraͤftigen Brunnen brauchen wollen, von Wichtigkeit. Die Abbildung ſtellt die Julierſaͤulen ſammt der Gegend dar. Oeconomiſche Neuigkeiten und Verhandlungen. Zeitſchrift von E. Andre. Prag bey Calve. 1837. I. 4. 480. Dieſe Zeitſchrift für alle Zweige der Land- und Haus⸗ wirthſchaft, des Forſt- und Jagdweſens geht ihren gedeihlichen Gang, und macht die Landwirthe fortdauernd mit dem Beſten bekannt, was in ihrem Fache geſchieht und entdeckt wird. Die Landwirthſchaft ſchreitet offenbar raſch vorwaͤrts, und daran hat dieſe vieljährige Zeitſchrift offenbar einen ſehr verdienſtlichen Antheil. 896 Vollſtaͤndiges Lehrbuch der geſammten Baukunſt von L. F. Wolfram. Stuttgard bey Hoffmann II. 2. 1837. 4. 190. 7 Tafeln. Dieſer Band enthaͤlt die Lehre von den Erdarbeiten beym Waſſerbau, und handelt insbeſondere von den Gewaͤſſern, den Landbildungen mit beſonderer Ruͤckſicht auf Seekuͤſtenbau, vom Flußbau, und zwar von der Verbeſſerung, Floͤß- und Schiff⸗ barmachung der Fluͤſſe, vom Buhnenbau, Kribbenbau, von Ebbe und Fluth, vom Teichbau, von den Durchſtichen, den Schiff: fahrtscanaͤlen, Austrocknungen der Suͤmpfe, Bewaͤſſerung und von den Verechnungen der Teichentwuͤrfe. Vaterlaͤndiſches Archiv für Wiſſenſchaft und Agricultur, oder preußiſche Provinzialblätter von O. W. L. Richter. Koͤnigsberg bey Bornträger, 1836, 8. Sulg— December, 1837. Jänner — May. Von dieſer ungemein nuͤtzlichen Zeitfchrift haben wir ſchon mehrmals Gelegenheit gehabt, zu reden und den Innhalt anzu— geben. Sie erſtreckt ſich uͤber alles, was das Volk intereſſieren kann, über Geſchichte, Schul- und Kirchenweſen, Einrichtung des Gemeinde- und Gerichtsweſens, die Landwirthſchaft uſw. Sie enthaͤlt auch manchen naturhiſtoriſchen Aufſatz, welche wir hier angeben wollen. Dulk, uͤber die Bildung des Grundeiſes; Löffler, über den Schaden und Nutzen der Raubvoͤgel; über die Mes belkraͤhe; Bujack, über die Zeit des Verſchwindens der Biber in Preußen; Verſteinerung; Beytrag zur preußiſchen Flora. Das Vorkommen der Biber; Mammuthszahn; Schelch der Ni: belungen; Heimath der Thiere. Ueber den Bernſtein in Sibi⸗ rien. Zimmermann, uͤber das Nordlicht. Jahrgang 1837. Wieder eine Nachricht über das Vor: kommen des Bibers; Buhle, Schaden und Nutzen der Raubs- voͤgel; Blandau, Verſteinerungen; Saucken, Pferdezucht; Gotthold, uͤber die preußiſche Flora; Siebold, uͤber Loreks Fauna prussica; Rathke, Mittheilungen über das zoologi— ſche Muſeum. Allgemeine deutſche Biographie. Ein Nationalwerk für alle Stände von Dr. H. Döring. Hei⸗ delberg bey Engelmann I. 1. 1836. 8. 88. Es iſt gewiß ein verdienter Zoll, welchen man den Maͤn⸗ nern leiſtet, die fuͤr die Ehre und den Nutzen des Vaterlandes gewirkt haben. Der Verfaſſer hat daher ein verdienſtliches Werk unternommen, indem er die Lebensbeſchreibungen der beruͤhmte⸗ ſten und verdienteſten Deutſchen aller Zeiten liefert. Die Schrift geht nach dem Alphabet, und dieſes Heft reicht von Abbt bis Albrecht, Markgraf von Brandenburg. Es ſcheint in dem Leben eines jeden alles hervorgehoben zu ſeyn, was Intereſſe hat und daſſelbe characteriſiert. Es iſt daher zu wuͤnſchen, daß das Werk vom Publicum gehörig unterſtuͤtzt werde. 897 Allgemeine Naturgeſchichte als philoſophiſche und Humanitäͤtswiſſenſchaft fuͤr Naturforſcher, ae und das hoͤher gebildete Publicum bearbeitet von Dr. M. a . Bern bey Fiſcher I. 2. 1837. . 241 — 496. Den erſten Theil dieſes ungemein reichhaltigen und alle Naturwiſſenſchaften uͤberſchauenden Werks haben wir bereits an— gezeigt und unſere Freude ſowohl uͤber den Innhalt als uͤber die Anſichten ausgeſprochen. Es iſt eine Naturphiloſophie, ganz ausgeſtattet mit realen Dingen ſo reichlich, daß man ſich wun⸗ dern muß, wie es dem Verfaſſer moͤglich war, dieſelben zu ſub— ſumieren. In dieſem Theile laͤuft die beſchreibende Darſtellung un— ſeres Planetenſyſtems fort und handelt dann von der allgemei— nen Gravitation, eine vollſtaͤndige Aſtronomie. Dann kommt der Verfaſſer auf die Entſtehung, Entwickelung und den Unter— gang der Weltkoͤrper mit philoſophiſchen Betrachtungen uͤber ihre Beſtimmung und ihre Bewohner. Im vierten Buch S. 309 betrachtet er die Erde für ſich, und zwar in ihren 3 Haupttheilen, der Atmoſphaͤre mit allen ihren Meteoren, dem Meer und der Erdveſte mit ihren phyſiſchen und plaſtiſchen Verhaͤltniſſen, der Geognoſie, dem ei— genthuͤmlichen Leben der Erde, ihrer Entſtehung, Veraͤnderung und Zukunft. Man kann das Werk am beſten characteriſieren, wenn man ſagt, es ſey eine phyſiſche Welt- und Erdbeſchrei— bung im Geiſte der Naturphiloſophie, welche dadurch aus der Schule heraustritt und ſich in der großen Welt geltend zu ma— chen ſucht. Der folgende Band wird ohne Zweifel die eigent— liche Naturgeſchichte enthalten. Meteorologiſche Unterſuchungen von H. W. Dove. Berlin bey Sander. 1837. 8. 344. 2 Tafeln in Fol. Der Verfaſſer, welcher ſich ſchon durch viele eigenthuͤm— liche kleinere Arbeiten im Felde der Phyſik ausgezeichnet hat, liefert nun hier eine größere über die Geſetzmaͤßigkeit der Wit⸗ terung, worinn er vorzuͤglich das von ihm entdeckte Drehungs— geſetz der Winde entwickelt nach vorausgeſchickten Betrachtungen uͤber den Zuſammenhang der Witterungserſcheinungen. Man kann wohl denken, daß bey einem ſo wiſſenſchaftlichen Streben, wie das des Verfaſſers iſt, alles in Betrachtung kommt, was die Phyſik bisher in dieſem Fache geleiſtet hat. Er betrachtet die Vertheilung der Waͤrme, die Niederſchlaͤge, Barometer-Ver⸗ änderungen, Meteorſteine, Sternſchuppen, Nordlicht, magneti⸗ ſche Veraͤnderungen uſw., und dann handelt er ausfuͤhrlich uͤber die von der Windesrichtung abhaͤngenden Veraͤnderungen des Drucks, der Temperatur und der Feuchtigkeit der Atmoſphaͤre, wobey die Windroſe, das Drehungsgeſetz, die mittleren Ver⸗ aͤnderungen des Barometers uſw., die Hydrometeore und die allgemeineren Bewegungen der Atmoſphaͤre umſtaͤndlich ausein- ander geſetzt werden, die Paſſatwinde, Mouſſons udgl. Es iſt wohl kein Zweifel, daß die allgemeine Witterung vom Zug des Windes abhängt, und daher iſt es gewiß von großer Wichtig⸗ Iſis 1837. Heft 12. i 898 keit, feine Geſetze für gewiſſe Gegenden zu beſtimmen, was ber Verfaſſer hier mit vielem Gluͤck verſucht hat. Waͤre der Wind aber allein die Urſache, ſo muͤßte die Witterung in jedem Jahre ziemlich dieſelbe ſeyn mit geringen Veraͤnderungen, welche etwa Mond und Planeten hervorbringen. Aber leider gibt es noch eine andere Urſache der Witterung, welche ſelbſt die Mutter eis nes Windes werden kann, der uͤber einen ganzen Erdtheil da— hin tobt und wovon man eigentlich noch gar nichts weiß. Wie aus dem Nichts faͤllt ein Blitz herunter und ihm folgen Wol— kenbruͤche uͤber Wolkenbruͤche, welche gleichſam junge machen, die auf 10 und 20 Meilen in die Ruude ebenfalls herunter— ſtuͤrzen. Auf den entſtandenen luftleeren Raum dringen nun von allen Seiten die Winde plotzlich ein und es eilt ſelbſt 100 Meilen weit die Luft herbey. Wenn wir ploͤtzlich einen Sturm aus Norden bekommen, fo lieſt man gewoͤhnlich nach 14 Ta: gen in den Zeitungen, daß zu derſelben Zeit ein fürchterliches Regenwetter mit Schneegeftöber in Reapel oder Algier einge: fallen ſey. Dieſes zu ergründen und vorher zu beſtimmen, wollen wir der Nachwelt uͤberlaſſen; dankbar aber jetzt anneh— men, was uͤber die allgemeine Witterung zu erforſchen iſt und dazu hat der Verfaſſer gewiß das Seinige beygetragen. 3Zeitſchrift für Phyſik und verwandte Wiſſenſchaften von 5 Wien bey Heubner. IV. und 4. 1837. 8. Dieſe Zeitſchrift, für die Phyſik von großer Wichtigkeit, ſchreitet ihren geregelten Gang fort und liefert mit jedem Heft neue Entdeckungen und Erfindungen. Das vorliegende enthaͤlt Aufſaͤtze von Holger uͤber die geognoſtiſche Bedeutung des Weiße ſteins und des Serpentins, aͤtzenden Kalk als Gemengtheil des Thons; von Zenneck, über Gasmengung; Pleiſchl, über einen großen Hof um den Mond, verfaͤlſchtes Aetherkali; von Werdmuͤller, Licht Abertation; A. Neumann, Rollen des Donners, einfacher Helioſtat. Dann kleinere Notizen. Unterhaltungen aus dem Gebiete der Naturkunde von Fr. Arag o; überfegt von Remi. Stuttgard bey Hoffmann. III. 1837. 8. 224. Den erſten Theil dieſer lehrreichen, dem großen Publicum beſtimmten Abhandlungen haben wir angezeigt. Der Verfaſſer iſt mit der ganzen Welt bekannt, und da er dieſes nur durch ſeine litterariſchen Arbeiten ſeyn kann, ſo braucht man die vor⸗ liegende nicht zu empfehlen. Die Auffäge find über die Dop⸗ pelſterne, Einfluß des Mondes auf unſere Erde; Dampfma⸗ ſchinen, Vulkane, Polariſation und Interferenz des Lichts, Leuchtthuͤrme, Extreme der Temperatur; mittlere Temperatur des Nordpols, Regenmenge, Pendeluhren, Chronometer, Reiſe an der Oſtkuͤſte Groͤnlands, Cometenſchweif, Luftdruck. Obſchon die Darſtellung auf das groͤßere Publicum rechnet, ſo ſind doch die Gegenſtaͤnde ganz wiſſenſchaftlich behandelt. 57 899 Beobachtung über die Umͤnderung des Glimmers in Turmalin, von M. J. Anker, Pr. am Johanneum zu Grätz. Daß in der Natur uͤberall Kraͤftewirkungen und Leben verbreitet iſt, duͤrfte als eine laͤngſt bekannte Anſicht erwieſen ſeyn, wovon auch die mineraliſchen Naturgebilde nicht ausge nommen werden ſollen, wenn man anders eine größere Auf— merkſamkeit auf die Urſachen, welche den ſo manchfaltigen Ei⸗ genſchaften der Mineralien zum Grunde liegen, verwendet. Hiezu mögen als Mitbelege dienen: die bekannten Um⸗ wandlungen und Veraͤnderungen eines Minerales in das ande— re durch chemiſch-phyſiſche Einwirkungen, wie z. B. beym Spatheiſenſtein, Eiſenkies durch Uebergang in Brauneiſenſtein und dgl. m. Eine andere Art von Umaͤnderung eines Minerales in das andere bot ſich meinen Beobachtungen dar: Ich bemerkte bey einem grobkoͤrnigen Urkalk in Steyer⸗ mark, welcher ein Lager zwiſchen Glimmerſchiefer bildet, daß in erſterem viele Glimmerblaͤttchen von tombakbrauner Farbe nebſt einigen ſehr kleinen Turwalin-Eryſtaͤllchen vorkommen, und daß einige dieſer Glimmerblaͤttchen ſich in der Richtung eines Pris— ma umbogen, wo ich zuerſt glaubte, daß dieſes durch Ueberzug auf ein ſchon vorhandenes in Prismen cryſtalliſiertes Mineral geſchehe; doch bey genauerer Unterſuchung fand ich dieß nicht beſtaͤtiget. Dieß veranlaßte mich, meine Unterſuchungen bey andern mir mehr zu Gebote ſtehenden Glimmerſtuͤcken, in welchen zu— gleich Turmalincryſtalle vorkamen, fortzuſetzen, wozu ich den Chloritglimmer aus der Pfitſch in Tyrol, in welchem haͤufig 3 und 6feitige Prismen von Turmalin ein- und aufgewachſen ſind, waͤhlte. Haͤufig zeigen ſich bey dieſen letzteren, daß ſie mit Chlo— ritglimmer uͤberzogen und durchwachſen ſind, welche Erſcheinung fuͤr meine Beobachtung kein Reſultat lieferte. Ich zerbrach dann mehrere an der Außenſeite ganz gleichfoͤrmige Turmalin— Cryſtalle, und fand, daß einige hievon an der Bruchflaͤche ein noch bemerkbares chloritglimmerichtes Anſehen hatten. Ich un: terſuchte an dieſen Bruchflaͤchen die Haͤrte und fand einen bedeuten— den Abſtand derſelben im Vergleiche mit jener an der aͤußeren Flaͤche der Cryſtalle; nehmlich eine viel geringere; doch be— merkte ich bey mehreren Unterſuchungen, daß jene Bruchflaͤchen, welche dichtere Structur und eine dunklere, mit der aͤußeren Cryſtallfarbe mehr uͤbereinſtimmende Farbe beſaßen, ſchon eine groͤßere Haͤrte zeigten. Dieſe Umbildung des Glimmers in Turmalin geſchah das her nicht durch Umbeugung der Glimmerblaͤttchen; ſondern durch auf⸗ und aneinander Haͤufung und Verbindung derſelben. Kann vielleicht nicht auch auf ähnlichen Urſachen die verſchiedene Haͤr— te eines und deſſelben cryſtalliſierten Minerales an verſchiedenen Flaͤchen beruhen, wie z. B. jene des Cyanits u. m. a.? Wenn dieſe Umbildung des Glimmers in Turmalin ſich durch fortgeſetzte Unterſuchungen beſtaͤtigen ſollte; ſo duͤrfte viel— leicht auch der rothe Turmalin von Rotzna in Mähren eine 900 ähnliche Umaͤnderung darbieten, und die alte Benennung als cryſtalliſierter Lepidolith eine kleine Rechtfertigung erhalten; bes ſonders wenn man auch die chemiſchen Beſtandtheile beyder Mineralien in Erwaͤgung zieht; der Lepidolith enthaͤlt Kieſelerde — 49, 060 Thonerde = 33,611 5 Lithion = 3,592 Der erwähnte Turmalin: Kieſelerde — 42,127 Thonerde — 36,430 Lithion = 2,043 Synopsis florae germanicae et helveticae. Auctore Dr. G. D. J. Koch, Prof. erlangensis. Francofurti ap. Wilmans II. 1837. 8. 1 — 60. 353 — 844. Mit Freuden werden die Botaniker hoͤren, daß dieſes ſo lang erſehnte Werk, wovon wir die erſte Hälfte bereits anges zeigt haben, ſchon vollendet iſt. Der Verfaſſer hat es nach dem natuͤrlichen Syſteme geordnet, aber was ihm vortheilhaft, ja noͤthig iſt, das Linneiſche vorausgeſchickt mit allen Sippen und ihren Characteren, welche ſo kurz ausgedruͤckt ſind, daß man es als ein Meiſterſtuͤck betrachten muß. War von jeman⸗ den eine in jeder Hinſicht vollendete Flora zu erwarten, ſo war es vom Verfaſſer, welcher ein ganzes Leben an dieſes Studium geſetzt und uͤberall neue und ſcharfe Charactere entdeckt hat. Einer fo ausgebreiteten und genauen Kenntniß aller Formen uns ſerer Flora war es moͤglich, die in der neuern Zeit ſo haͤufig als Gattungen aufgeſtellten Abarten unter die betreffende Gat— tung zu bringen und dieſelben dennoch zu unterſcheiden. Da— bey iſt uͤberall der Standort, oft der Name des Bergs ange— geben, nebſt den betreffenden Abbildungen und Eritiken und ans dern nüslihen Bemerkungen. Kein Autor iſt unbenutzt geblie⸗ ben und wenig Flecke in Deutſchland, beſonders in den Alpen wird es geben, welche der Verfaſſer nicht ſelbſt beſucht haͤtte. Aus allen Gegenden beſitzt er ohnehin die Exemplare. Wir haben mithin ein Werk, welches viele Jahre lang eine hinrei⸗ chende Hilfe fuͤr den Botaniker ſeyn wird. / / Ueber die Secretionsorgane der Pflanzen von Prof. Dr. F. J. F. Meyen. Berlin bey Morin. 1837. 4. 99. 9 Jafeln. Der Verfaſſer hat ſich ſeit langer Zeit mit der Anatomie der Pflanzen befchäftige und darinn manche neue und wichtige Entdeckungen gemacht, welche ähnliches in dieſer Schrift er= warten laffen. Sie wurde auch von der Geſellſchaft der Wiſ— ſenſchaften zu Göttingen nach Verdienſt mit dem Preiſe ges kroͤnt. Nach allgemeinen Betrachtungen uͤber das Vermoͤgen der Pflanzen, die aufgenommenen Nahrungsſtoffe zu verändern, betrachtet der Verfaſſer die Organe, welche die Luft ſecernieren, ſodann diejenigen, welche Schleim, Oele, Harz uſw. im In— 901 nern des Zellgewebes abſondern. Dann handelt er S. 24 von den eigentlichen Druͤſen, von den aͤußern einfachen und zuſam— mengeſetzten, den Nectarien und von den innern. Dann be— trachtet er die Secretion beſonderer Stoffe durch einzelne Zellen und die Gefaͤße des Lebensſaftes. Die Abbildungen ſind ſehr wohl gerathen, zahlreich, ſcharf und zierlich und verrathen viele und genaue Beobachtungen. Dabey iſt eine ausfuͤhrliche Erklaͤrung. Die Schrift wird auf die Phyſiologie der Pflanzen einen bedeutenden Einfluß aus— uͤben, und iſt mithin als eine wirkliche Bereicherung der Wiſſenſchaft anzuſehen. Forſtbotanik von Dr. J. A. Reum, Prof. zu Tharand. Dresden bey Arnold. 3te Aufl. 1337. 8. 448. Wir haben die erſte Auflage dieſes erfahrungs- und kennt⸗ nißreichen Werks ſeiner Zeit nach Verdienſt angezeigt. Da es in fo kurzer Zeit die Ite Auflage erlebt hat, fo iſt ein Weite res darüber zu ſagen ganz unnöthig. Nach dem Allgemeinen uͤber die Pflanzenkunde, die Ana— tomie und Phyſiologie, Zucht und Benutzung der Holzarten folgt das Beſondere über die Hölzer und die Forſtkraͤuter, wel— che einzeln aufgefuͤhrt und in dieſen Beziehungen fuͤr das Forſt— weſen geſchildert werden. Enumeratio stirpium Florae helveticae, secundum ordines naturales disposita. Diss. inaug. Ant. Theod. Wegelin. Turici ap. Orell. 1837. 8. 82. Der eiferige Verfaſſer hat ſich mehrere Jahre lang mit dieſer Flora beſchaͤftigt und deßhalb wiederholte Reiſen in die Alpen gemacht. Obſchon die Schweizer Pflanzen viele Sammler und tuͤchtige Bearbeiter gefunden haben, ſo iſt es doch dem Verfaſſer gelungen, nicht wenig neue Pflanzen hier aufzuführen, welche er ſelbſt entdeckt, oder von feinen Freun⸗ den bekommen hat. Man kann daher dieſes Verzeichniß als das vollſtaͤndigſte betrachten, welches bisher erſchienen iſt, und man muß dem Verfaſſer, der gewiß noch Vieles fuͤr die Wiſ— ſenſchaft zu leiſten verſpricht, Gluͤck zu dieſer gelungenen Ars beit wuͤnſchen. Notizen uͤber die Weichthiere Bayerns. Von Friedrich Held in München. (Fortſetzung.) Als neuerlichen Zuwachs für unſere Fauna habe ich folgende, zum Theil ſehr intereſſante Species zu bezeichnen: 902 1) Fitrina (Helicolimax) brevis Fer. — 2 — Meine Exemplare zeichnen ſich durch ſehr breiten, zarten Hautſaum am Spindelrande der Muͤndung aus. 2) Helix vindobonensis Pfeiff. Helix austriaca Rofsm. (sec. v. Mühlf.) Helicogena sylvatica var. vindobonensis Fer. 3) Helix clara mihi. Die helle Schnoͤrkelſchnecke. (Ad subgenus Helicella Fer.) H. parva; testa discoidea, pervio- umbilicata, sublae- vi, nitida, erystallinn; spira vix elata; anfractibus 4½, celeriter acerescentibus, depressis, eutura planata conne- xis; apertura lunato-semiovata; peristomate recto, simpli- e ee, 4) Clausilia plicata Drap. Cochlodina plicosa Fer. Schon früher von mir problematiſch als bayeriſches Mol⸗ luſk bezeichnet. 5) Clausilia varians Roſs. (sec. Ziegl.) Von der Roßmaͤßleriſchen Form ſehr ſtandhaft durch 2 — 4 pliculae auf dem Interlamellare abweichend, uͤbrigens aber ganz damit uͤbereinſtimmend. 6) Planorbis septemgyratus Rofsm. (sec. Ziegl.) 7) Paludina acicula mihi. Die winzige Sumpfſchnecke. P. perminuta; testa turrita, obtusa, imperforata, ery- stallina; apertura ovata; peristomate patulo, sinuato; an- fractibus 5½ — 6; long. 1% lat. %,. Zu reducieren iſt dagegen Vitrina heryllina Pfeiff., die ſich nach meiner neuern Beobachtung durch Zwiſchenformen volle kommen an V. pellucida Drap. anſchließt, folglich bloß als Varietaͤt dieſer Species betrachtet werden kann; ferner Heliæ candidula Stud., die meiner Ueberzeugung gemäß mit H. thymorum v. Alten zuſammenfaͤllt; Studers Schnecke iſt ei—⸗ gentlich die Stammform; allein dem Namen thymorum ge: buͤhrt, als dem aͤlteren, der Vorzug; die Normalform finden wir uͤbrigens auch ſchon bey Alten, wiewohl nur als Abart der H. thymorum aufgefuͤhrt. Dem Namen nach reducieren muß ich endlich Clausilia rostellum, eine meiner neuen Arten, in deren Bekanntmachung mir Roßmaͤßler, in Folge verzoͤgerten Druckes meiner Abhandlung, um einige Wochen zuvorkam: er führt dieſe Species in feiner ſehr ſchaͤtzbaren Ikonographie eu« rop. Moll. unter dem Namen Cl. Bergeri (sec. Mayer in litt.) auf; der von mir gegebene Name muß alſo dieſem letzte⸗ ren weichen. Ich beobachte das Prioritaͤts-Recht gewiſſenhaft, nehme aber in andern Faͤllen daſſelbe eben ſo puͤnctlich fuͤr mei⸗ ne Namengebung in Anſpruch: in Roßmaͤßlers Ikonographie ſind einige Molluſken als neue Species aufgefuͤhrt, die von mir ſchon fruͤher in der Iſis bekannt gemacht worden; ihre Namen find daher den von mir zuerſt gegebenen als Synony— mik unterzuordnen. Nehmlich Clausilia pumila Rofsın. (sec. Ziegl. mus.) ift meine CJ. cuspidata; Clausilia vetusta] R. (sec. Ziegl. mus.) ift Cl. cana mihi; und Anodonta ro- strata R. (sec. Kokeil. mus.) iſt eine unbetraͤchtliche Abart der An. rostrata mihi. 903 Als der Münchener Fauna angehoͤrig find nachträglich zu erwähnen: Limax limbatus mihi, Helix glabra Stud. (die Achte dieſes Namens), Helix glabra mihi, Planorbis septemgyratus Rofsm. und Paludina acicula mihi. Ueber Scutelligera Amerlandia v. Spix. Spix entdeckte diefe eben fo feltene als zweifelhafte Schne— cke bey Amerland am Starenberger-See, wo er mehrere Exem— plare derſelben in alten, von Ameiſen eingenommenen Eichen— und Fichtenſtöcken antraf. Mein Vater (Kuſtos des zoolog. Cabinets dahier) fand ſie ſchon fruͤher bey Landshut in einem lichten Buchenwaͤldchen an abgefallenen Baumzweigen und fau— len Holzſtuͤcken ziemlich haͤufig. Ich ſelbſt konnte ſie bisher an beyden Orten ſowohl als auch fonft in Bayern nicht wieder auffinden. Ein dritter außerbayeriſcher Fundort iſt bey Koͤnig— ſtein im Taunusgebirge, wo C. von Heyden 1 Exemplar unter der Rinde eines morſchen Eichenſtrunkes antraf. Außerdem wurde ſie meines Wiſſens noch nirgends entdeckt. Spix nahm dieſes ausgezeichnete Thierchen unbedenklich in die Reihe der Mollusken auf, indem er es fuͤr ein Gaſtero— pod erklaͤrte, ohne jedoch die Ordnung zu beſtimmen, in der daſſelbe unterzubringen ſey; da dieß aber keine der bekannten ſeyn kann gemäß der ganz abweichenden Organiſation der Scu- telligera, ſo ſah ich mich bey Abfaſſung meines ſyſt. Verzeich— niſſes d. bayer. Weichth. genöthigt, für dieſe einzige Gattung proviſoriſch eine neue Ordnung — Trachiophora, Tracheen⸗ ſchnecken — aufzuſtellen. Ich trage jedoch ſehr Bedenken, die Scutelligera überhaupt nur als Mollusk zu betrachten. Im Allgemeinen zeigt zwar das Thier, ſo weit wir es kennen, viele Analogie mit den Bauchfuͤßlern: es bewegt ſich durch periſtalti— ſche Contraction der muffulöfen Sohle, nicht raupenartig krie— chend, ſondern ſehr langſam, faſt unmerklich dahingleitend; es erforſcht nahe Gegenſtaͤnde durch Ausdehnen und plötzliches Ein— ziehen der 4 Tentakeln; von der Stelle genommen krümmt es ſich halbmondfoͤrmig wie die Limaces. Sein aͤußerlicher Bau erinnert an die Phyllidiacea Lam. Der Koͤrper iſt wie bey dieſen oval, oben conver, mit einem lederartigen Ruͤckenſchilde bedeckt (wie bey der Gatttung Phyllidia ſelbſt), deſſen Band unverwachſen rings uͤber den Fleiſchkoͤrper vortritt, daher der letztere ſeitlich etwas beygezogen werden kann. Bey der ana— tomiſchen Unterſuchung fand Spir in allen Individuen reichlich eine weiße, aus lauter rundlichen Koͤrpern beſtehende Maſſe, die er fuͤr die mit Eyern gefuͤllten Ovarien hielt, um ſo mehr, da ſich aͤhnliche Koͤrper in groͤßter Menge in demſelben faulen Holze vorfanden, das der Seutelligera zum Aufenthalt diente. Dieſe verſchiedenen Umftände ſprechen zwar allerdings ſaͤmmt— lich fuͤr Spirens Annahme. Soviel uns hingegen von den übrigen Eigenſchaften, und namentlich von der innern Drgani- fation des Thieres bekannt geworden iſt, möchte man eher vers muthen, ein Gliederthier — etwa die Larve irgend eines Zwey— flügler8 — vor ſich zu haben. Aus der anatomiſchen Unter ſuchung durch Spix glaube ich folgendes abnehmen zu koͤnnen: Die Athmungsorgane des Thieres ſind Tracheen, die, aus zwey am Hinterende des Koͤrpers befindlichen Stigmen entſpringend, in einem doppelten Stamme gegen den Kopf vorlaufen und nach allen Seiten hin im Koͤrper Zweige ausſchicken. Bey den Dipterenlarven finden wir ganz denſelben Bau. Dieſem Re⸗ 904 ſpirationsſyſtem entſprechend, fehlen, wie bey allen Inſecten, die Blutgefäße; ebenſo fehlt die bey den Mollusken durchgängig ſehr große Leber; dagegen finden ſich am Darmcanal die Mal: pighiſchen oder ſogenannten Gallengefaͤße der Inſecten. Die Sohle der Scutelligera fand Spir mit 7 Paar, zuweilen ziem⸗ lich deutlichen Waͤrzchen (Heyden ſpricht nur von Querrunzeln) beſetzt, in denen er Glandulae muciparae oder etwa Muͤn⸗ dungen des Eyerſtockes vermuthet; ich möchte fie vielmehr für gleichbedeutend mit jenen haͤutigen Fußrudimenten, die wir na= mentlich bey den Schmetterlings aber auch bey vielen Fliegen⸗ Larven finden; ſie ſprechen deutlich die Ringelform und ſomit den Character des Gliederthieres aus. Uebrigens ſind auch noch die unverhaͤltnißmaͤßig kleinen Kopftheile der Seutelligera und die Dornengabel an der Spitze ihres vorderen Fuͤhlerpaa— res, ſo wie ſelbſt ſchon das außerordentlich ſeltene Vorkommen des Thieres als auffallend zu erwaͤhnen. Alle dieſe Momente muͤſſen es doch wenigſtens ſehr pro— blematiſch machen, ob unſer Thierchen ſeinen Platz unter den Mollusken behaupten werde. Ich uͤberlaſſe alſo die Entſchei— dung der Zukunft, und möchte in dieſer Beziehung die Conchy⸗ liologen und Entomologen, zumal diejenigen unter ihnen, die ſich ſelbſt viel mit Aufſuchen der Naturkoͤrper im Freyen be— ſchaͤftigen, auf einen faſt in Vergeſſenheit gerathenen Gegen: ſtand aufmerkſam gemacht haben. Yleue Genera. Genus, Gattung iſt mir jede iſolierte Gruppe naͤchſt⸗ verwandter Arten. Die Verwandtſchaft der Arten grün: det ſich aber nach meiner Anſicht nicht auf Gemeinſchaft eines oder mehrerer beſtimmter Merkmale, ſondern auf Aehnlichkeit der Geſammtbeſchaffenheit, in Abſtraction von allen Einzelhei— ten; und nur nach dieſem Princip durchgefuͤhrt wird die Veſt⸗ ſtellung der Gattungen eine naturgemaͤße, während wir auf je dem andern Wege zu einer willkuͤrlich gezwungenen Anordnung gelangen, die nur auf Zerſplitterung der natuͤrlichen Gruppen baſiert ſeyn kann (Ich will in dieſer Beziehung bloß an die bereits im Untergehen begriffene Gattung Carocolla Lam. un: ter den Mollusken erinnern). Nothwendig kann aber unſer Zweck, wenn wir die Geſchichte der Natur liefern wollen, nicht ſeyn, Syſteme kuͤnſtlich zu bilden, ſondern Syſteme zu finden, d. h. wir wollen nur die in der Natur ſchon vorhan⸗ denen Verwandtſchaftsreihen aufſuchen und ein Bild davon geben. Man nimmt allgemein an, jedes Genus muͤſſe, wenn es als ſolches gelten wolle, durch wenigſtens ein beſtimmtes Merkmal ſich auszeichnen. Daß aber eine Anordnung nach dieſem Geſetze nicht in der Natur begruͤndet iſt, ſehen wir nur zu oft. So muͤſſen uns z. B. zwiſchen den Gattungen (oder nach meiner Annahme Sippſchaften) Helix, Bulimus und Pu- pa, die doch in der Natur als ifolieete Gruppen exiſtieren, die Graͤnzen durchaus verſchwinden, ſobald wir conſequent auch bey ihnen nach dieſem Grundſatze diſtinguiren wollen; denn wit ſind nicht im Stande, ein einziges beſtimmtes Merkmal für die Diagnoſtik einer dieſer Sippſchaften aufzufinden. Durch Beruͤckſichtigung der auf den Totalhabitus begründeten Ver⸗ wandtſchafts-Verhaͤltniſſe hingegen wird es uns leicht, den 905 Character, fo wie den natuͤrlichen Umfang derſelben zu ere kennen. Wenn ich aber nun von dieſer Anſicht (über die ich mich bey einer andern Gelegenheit weiter ausſprechen werde) ausge— hend, die Abtheilung der Weichthiere bezuͤglich ihrer ſyſtemati— ſchen Anordnung ins Auge faffe), fo ſehe ich eine Menge Ge- nera, die man bisher nicht ſah, oder doch nicht als ſolche auf— fuͤhren zu duͤrfen glaubte, wenn man ſie gleichwohl erkannte, und deren Typiſches eben ſo leicht und auf einen Blick zu er— kennen, als ſchwierig in Worte zu faſſen iſt. Die Bezeichnung: Subgenus, die man für ſolche, durch Zerſpaltung der alteren Genera entſtandene Gruppen haͤufig waͤhlt, iſt nach meiner Anſicht fehlerhaft. Die unterſte Grup— pe im Syſtem iſt die Species; die naͤchſt höhere muß noth— wendig das Genus ſeyn. Eine Untergattung oder Halbgattung exiſtiert ſo wenig als eine Unterart. Jede Gruppe iſt entwe— der Gattung, oder ſie iſt es nicht; Zwiſchending zwiſchen Gat— tung und Art kann ſie nicht ſeyn. Ich liefere in Folgendem — zur Zeit mehr beyſpielweiſe als in naͤherer Beziehung — den Verſuch einer neuen Zuſam— menſtellung unſerer Land- und Suͤßwaſſer-Mollusken. Meinem älteren Thema getreu, werde ich dabey vorzugsweiſe die bayeri— ſche Faung im Auge zu behalten ſuchen. Sippſchaft Helices. Schnoͤrkelſchnecken. Ehe ich an die Characteriſtik der Gattungen dieſer Sipp— ſchaft gehe, erlaube ich mir, einige allgemeine, auf Beobachtung und Induction geſtuͤtzte Bemerkungen uͤber die Grundverhaͤltniſſe der Zeichnung der Schnoͤrkelſchnecken vorauszuſchicken. In der Farbenbildung der Helices Daud. d. Fer. uͤber⸗ haupt und namentlich der Gattung Helix Drap. im engern Sinne druͤckt ſich deutlich das Streben nach der Herſtellung von 5 Laͤngsbaͤndern aus, die in einer gewiſſen und zwar ſtets derſelben Anordnung auftreten: 3 derſelben laufen nehmlich oben uͤber das Gewinde der Schale herab; und zwey ziehen ſich, aus der Mündung kommend, unten an der Baſis des Gehaͤuſes herum, ſind alſo nur am letzten Umgange ſichtbar. Eine Mehr— zahl von Baͤndern (ausgenommen durch Zerſpaltung der vor— handenen entſtanden — davon unten) oder eine andere als die ebengenannte Stellung derſelben finden wir bey keiner Species dieſer großen Familie. Auf der niedrigſten Stufe der Farben-Entwicklung ſtehen die waſſerhellen Gehaͤuſe, wie Achatina acicula, Helix cry- stallina, hyalina, pulchella u. a.; bey ihnen iſt die Faͤrbung zufolge der verhinderten Einwirkung des Lichtes noch S 0, Ganz mit Recht wird z. B. Helix conoidea Drap. von Roßmaͤßl. zu den Bulimen, und Pupa obtusa Drap. von Fer. in das näher mit Bulimus verwandte Genus Coch- lostyla geſetzt. Faͤlſchlich dagegen ſtellt Feruſſac die Pu- pa tridens Dr. mit Bulimen zuſammen (in dem Subgenus Cochlogena); auch Hartmann zieht dieſe Species zu Bu- limus (B. variedentatus H.). Ebenſo wird Bulimus pupa Brug. von Menke mit Unrecht zu Pupa (P. primitiva M.), und fogar (was ſich eigentlich ſelbſt rügt) eine Pupa von Feruſſac zu Clausilia geſtellt (Cochlodina exesa Spix.) ! Iſis 1837. Heft 12. 906 Etwas höher ſtehen in dieſer Beziehung die minder verborgen lebenden Schnecken mit einfaͤrbig hornartiger Schale: die meis ſten Pupa-, Clausilia-, Bulimus-, Achatina - Arten, Helix cellaria mit den ihr verwandten Species, dann Suceinea, He- licophanta gehören hieher; das Licht hat ſich in dieſen Scha— len differenziert und erſcheint als Farbe; die Farbe iſt aber noch wenig entwickelt; ſie tritt in einer homogenen truͤben Miſchung auf; mit fortſchreitender Ausbildung faͤngt ſie an, ſich in ver— ſchiedene Nuͤancen zu ſcheiden; es bildet ſich Zeichnung und Grundfarbe einander gegenüber. So zeigen Helix strigella, lurida, incarnata, limbata , eircinata etc. in der Kielgegend, andere auch zugleich unter der Nath, wie H. umbrosa, Oli- vieri, bidentata etc. eine weißliche Binde; die hornartige Farbe hat bey ihnen angefangen, in Baͤnder zuſammenzutre— ten; die Baͤnder ſind aber noch in 2 Gruppen verſchmolzen, welche zwiſchen ſich einen Streifen der weißlichen Grundfarbe erſcheinen laſſen. Aus dieſer Verwachſung reißt ſich bey hoͤhe— rer Entwicklung zuerſt das mittelſte der 5 Baͤnder oder das Ruͤckenband los, um ſelbſtſtaͤndig aufzutreten; denn die Ruͤcken⸗ linie iſt (wie bey allen Thieren) der Einwirkung des Lichtes die naͤchſte. Bey Helix personata, holoserica, foetens etc. iſt das Ruͤckenband noch nicht rein losgetrennt; ganz frey erfcheint es ſchon bey H. fruticum, einctella u. a.; oft kommt dann zugleich von der Grundfarbe ein zweyter Streifen zum Vor— ſchein, ſo daß das Band beyderſeits von derſelben begleitet wird, wie bey H. Pouzolzi, planospira, setipila, cingulata etc. “ Endlich entwickeln ſich auch die Seitenbaͤnder, und zwar ge— woͤhnlich zuerſt die zwey dem Ruͤcken am naͤchſten liegenden, dann die beyden extremeren, wie bey Hel. Hoffmanni var. 3- fasciata, H. cingulata v. 3-fasc., H. trizona, intermedia, setosa etc. Die weitere Entwicklung der Baͤnderzeichnung beſchraͤnkt ſich auf Variation der Form bey unverruͤckt veſtgehaltener Stel— lung derſelben. Die Baͤnder verwiſchen ſich flammenfoͤrmig, z. B. bey H. ericetorum und verwandten Arten; ſie breiten ſich duͤnnverwachſen uͤber die ganze Oberflaͤche des Gehaͤuſes aus, wie bey H. pisana, variabilis u. a.; fie bilden ſich ſaͤgezaͤh—⸗ nig, perlſchnurfoͤrmig, guirlandenartig; fie zerreißen in Flecken⸗ baͤnder, wie bey H. nicaeensis Fer., serpentina Fer., varia- bilis, sylvatica u. a.; die Flecken treten ſeitwaͤrts zuſammen und bilden Querbinden, wie bey Bulimus acutus, Hel. thy- morum, serpentina, die bald mit unterbrochenen Laͤngsbaͤndern, bald mit Querbinden vorkommen, bey H. muralis, lapicida, die nur noch Rudimente der Laͤngsbaͤnder zeigen, bey I. ro- tundata, Bulimus radiatus, clausiliaeformis, bey denen die Baͤnder ſpurlos in Querſtrahlen umgewandelt ſind; die Baͤn— der ſpalten ſich ferner in zwey oder etliche Faͤden, wie bey der Gruppe von H. ericetorum, wo dann meiſt noch deutlich aus der Gruppierung der einzelnen Fäden zu erkennen iſt, aus mel: chen Baͤndern dieſelben entſtunden; oder endlich, ſie loͤſen ſich in eine ſprenkelartige Zeichnung auf, wie bey H. marmorata » Als abnorme, retrograde 1 7 ſindet ſich die nämliche Zeichnung auch bisweilen bey ſolchen Schnoͤrkelſchnecken, die gewoͤhnlich einfach fuͤnfbänderig erfcheinen: ich beobad)- tete fie ſehr ſchoͤn bey Hel. nemoralis, Feéruſſac auch bey hortensis (pl. 35. fig. 5.). Das Mittelband iſt bey dies fen Abarten wie bey H. cingulata beyderſeits breit weiß eingefaßt. 57 * 907 Fer. oft ein eder das andere Seitenband, alle 4 Seitenbaͤnder bey II. cingulata var. adspersa (II. colubrina de Crist.), phalerata Ziegl., tigrina de Cristoforis, arbustorum ete. “ Bisweilen ringen die Bänder ſozuſagen mit der Grund: farbe um den Platz, wie bey H. vermiculata, lactea, asper- sa etc.; bey dieſen Arten find die Bänder nicht im Stande, in ihrem Verlaufe die Grundfarbe ganz aus dem Wege zu draͤngen, und es bleiben von der letzteren groͤßere oder kleinere Flecken oft wie Inſeln im Medium der Bänder zuruͤck, waͤh— rend oft zugleich das Pigment der Bänder wieder fleckweiſe oder in undeutlichen Streifen die Grundfarbe durchbricht. Suchen wir den Grund dieſer manchfaltigen Modificatio— nen der Baͤnderzeichnung, ſo ſind dieſe, wie ſo manche Erſchei— nung im organifchen Reiche, wohl lediglich als ein Ausdruck der Ueppigkeit der erzeugenden, ſchaffenden Natur, als eine Wu— cherung zu betrachten, bedingt durch eine energiſchere Einwir⸗ kung des Lichtes, namentlich aber der Waͤrme: denn mit dem Vorruͤcken in ſuͤdlichere Himmelsſtriche ſehen wir dieſe Farben— bildungen der Mollusken, auch der lichtſcheueren unter ihnen (dieß ſind ohnehin die meiſten), wie bey allen organiſchen Ge— bilden an Buntheit zunehmen. Das Verſchwinden der Baͤnder bey Varietaͤten geht na— tuͤrlich in der naͤmlichen Ordnung von ſtatten, in welcher ſie bey ihrer Entwicklung auftreten; denn es iſt bloß durch Negie— rung ihrer Entſtehungsgruͤnde bedingt. Die Seitenbaͤnder ver: ſchwinden alſo zuerſt, und das Mittelband iſt das ſtandhafteſte. Durchgaͤngig erſcheinen die Bänder und die aus ihnen gebildeten Zeichnungen bey der Familie der Helices mehr oder weniger braͤunlich und (ſehr dickſchalige Schnecken ausgenom— men) hornartig durchſcheinig, waͤhrend die Grundfarbe in ihrer hoͤchſten Ausbildung hellfaͤrbig und kalkartig undurchſſichtig ift. ** . * Gegen die gewoͤhnliche Annahme betrachte ich alſo bey H. arbustorum und naͤchſtverwandten Arten die weißliche Far⸗ be als Grundfarbe, die braune als Zeichnung; denn ich verſtehe unter Grundfarbe nicht diejenige Farbe, welche gewöhnlich als die praͤdominierende erſcheint, ſondern Dies jenige, die ſich der Induction gemaͤß als die primitive kund gibt. Ich finde bey einigen Schnoͤrkelſchnecken die von der Bän⸗ derzeichnung eingenommenen Stellen des Gehäufes duͤnn⸗ ſchaliger als die übrigen Theile deſſelben. Deutlich ſieht man dieß z. B. bey nicht ganz alten Exemplaren der Hel. arbustorum: die weißen Stellen erſcheinen bey dieſer Schnecke an der Innenſeite der Schale etwas erhaben; und bey der Auflöfung des Gehäuſes in verwäſſerter Salzfüure ſah ich die braunen Stellen, Flecken und Band gleichzeitig ſchneller verſchwinden, als die weißen, ſo daß dieſe zuletzt noch als duͤnne Schalenblättchen an der Epidermis ſaßen, wenn erſtere ſchon in der Aufloͤſung ſich verloren hatten. Auch bey den weißguͤrteligen Arten, z. B. H. incarnata, unidentata etc. findet man bisweilen ziemlich deutlich den der Grundfarbe entſprechenden Guͤrtel an der innern Scha⸗ lenwandung da, wo er die Lippen⸗Anſaͤtze durchkreuzt, et⸗ was erhaben (ſchwach knotenfoͤrmig hervorragend). — Das Pigment der Bänder iſt bey H. ericetorum, hortensis, arbustorum u. a. Arten (vielleicht bey allen Helices) in wirklichen einfachen, duͤnnhäutigen Bändern mitten zwi: ſchen der Maſſe der Schalenſubſtanz abgelagert; bey der 908 Ganz weiß oder kreideaͤhnlich und undurchſichtig — wie verbleicht — erſcheint die Grundfarbe bey allen jenen, und nas mentlich den in ſuͤdlicheren Climaten einheimiſchen Landſchnecken, die einen ſonnigen, trockenen Aufenthalt lieben, wie bey Hel. candidissima Drap., serpentina Fer., nicaeensis Fer., gualteriana L., eryeina de Crist., den meiften zu Hel. exi- cetorum und eingulata verwandten Arten, Bulimus ventrico- sus, acutus, fasciolatus Oliv., illibatus Ziegl., elausiliae- formis Fer., Clausilia dalmatina Partsch, coerulea Fer., corrugata Drap., eretensis v. Mühlf., inflata Ziegl., mun- da Ziegl. uſw. Die allzufreye Einwirkung des Lichtes und der Waͤrme vernichtet bey dieſen Thieren die Färbung. Schein⸗ bar widerſpricht dieſes ganz dem Naturgeſetze, daß organiſche Körper unter zunehmendem Einfluſſe des Lichtes und der MWärs me an Lebendigkeit des Colorits gewinnen; allein bey den Mol— lusken iſt es wohl nichts anderes als eine wirkliche Verblei— chung des todten, durch keinen Stoffwechſel mit den Organen des Thieres in Correſpondenz erhaltenen Gehaͤuſes, analog der ftandhaften Wirbel-Verwitterung bey Bulimus deeollatus, Clau- silia Grohmanni, syracusana, fo wie bey vielen Acephalen, Neritinen ꝛc. Beſonders bemerkenswerth und zugleich als Beleg für dieſe Annahme dienend iſt eine Eigenthuͤmlichkeit, die ich bey den kreideſchaligen Schnecken beobachtete: es fehlt ihnen naͤm⸗ lich durchgaͤngig die Epidermis des Gehaͤuſes. Zu vermuthen war dieß ſchon zum Theil aus der Glanzloſigkeit, und noch mehr aus der ungetruͤbten Weiße der meiſten Schalen dieſer Art; waͤren ſie mit einem Oberhaͤutchen bekleidet, ſo wuͤrde dieſes nothwendig einen ſtark gelblichen oder braͤunlichen Teint verurſa⸗ chen, wie bey Hel. arbustorum, hortensis, villosa, Suceinea amphibia ete. Durch Aufloͤſung der Gehaͤuſe in verduͤnnter Salzſaͤure beſtaͤtigte ſich meine Vermuthung; ich erhielt nie einen Ruͤckſtand, waͤhrend bey allen hornartigen Schneckenge⸗ haͤuſen durch dieſes Verfahren die unaufloͤsliche Epidermis rein und vollſtaͤndig darzuſtellen ift. * i Auflöſung des Gehäufes in ſchwacher Säure trennt es fi unregelmäßig in zarten Lamellen oder Schuppen ab, oder es bleibt auch bisweilen unzerriſſen an der Epidermis zu⸗ ruͤck, jedoch nur loſe anhängend und leicht abſchwemmbar. Schrank (Academ. Reiſe. Fauna boica III. 2. p. 298 u. f.) haͤlt mit Heriſſant, Vonnet u. a. den unaufloͤslichen, duͤnnhäutigen Reſt der mit verduͤnnter Saure behandelten Schneckengehäuſe für die gallertartige Grundlage derſel⸗ ben, aber nicht immer mit Recht: ich fand, daß es gewoͤhn⸗ lich nichts als die Epidermis iſt, welche noch gaͤnzlich die äußere Geſtalt der Schale zeigt, von der fie zuruckblieb, und natuͤrlich auch die Haarbekleidung, wenn eine ſolche vorhanden war, noch trägt, nur ſelten aber (3. B. bey Clausilia) von den Gebilden der eigentlichen Schalenfub- ſtanz, als der Lippe mit ihren Falten und Zähnen“, den Schlundleiſten uſw. noch eine Spur zeigt, was ſie doch offenbar als Grundgewebe der Schale immer thun muͤßte. War die Epidermis vorher durch Abſchaben von der Scha⸗ le entfernt, fo loͤſt ſich dieſe meiſtens ohne allen Ruͤckſtand in der Säure auf. Die perlmutterglänzenden Conchylien jedoch (von unſeren innländifchen alſo bloß die Anodonten und Unionen) laſſen, ſo viel ich beobachtete, durchgängig ein lockeres, weißes, faſt ſehnenartig oder etwas ſilbericht glänzendes Parenchym zuruͤck, welches während der Aufloͤ⸗ ſung in dicken Schichten zum Vorſchein kommt und von Zeit zu Zeit entfernt werden muß, wenn die Einwirkung der Säure auf die nächſtfolgende Schalenſchicht möglich werden ſoll. 909 Bey den kreideſchaligen Gehaͤuſen geht, ſobald fie nur mit der Saͤure in Beruͤhrung kommen, auch ſogleich die Gas— entwicklung reichlich und an der ganzen Oberflaͤche gleichmaͤßig von ſtatten; bey den hornſchaligen dagegen beſchraͤnkt fich die— ſelbe anfaͤnglich meiſt auf die Mundhoͤhle und ergreift erſt ſpaͤ— ter die Außenflaͤche der Schale, weil hier das Oberhaͤutchen die Einwirkung der Saͤure hemmt; dabey erhebt ſich dieſes als— dann ſtellenweiſe in blaſige, von dem darunter gebildeten Gas entſtandene Auftreibungen. Durch Maceration der weißſchali— gen Conchylien, ſowie durch Abſchaben ihrer Oberflaͤche mittels eines ſtumpfen Scalpels konnte ich gleichfalls nie eine Spur der Epidermis entdecken, die doch bey andern Schalen auf dieſe Weiſe gewoͤhnlich ohne Schwierigkeit zu finden iſt. In Folge der unmittelbaren Einwirkung der Sonnenſtrah— len und des dadurch bedingten Mangels der noͤthigen Feuchtig— keit mußte die Epidermis der Schneckengehaͤuſe bald ihre Ge— ſchmeidigkeit verlieren und abfallen, ebenſo wie wir dieſelbe an abgeſtorbenen, dem freyen Lichte ausgeſetzten Schalen, noch ehe dieſe ſelbſt weiß gebleicht ſind, muͤrbe werden und ſich ab— ſchuppen ſehen. Ja wir finden ſogar nicht felten lebende horn— ſchalige Schnecken, wenn ſie ſich zu ſehr an das Tageslicht hervorwagen, der Epidermis theilweiſe oder ganz beraubt: fo kommt beſonders Hel. pomatia an ſonnigen Rainen, auch H. arbustorum auf Wieſen, bisweilen ſogar hortensis und ne- moralis an ſchattenaͤrmeren Stellen glanzlos graulich oder weiß— lich und ganz von der Oberhaut entbloͤßt vor; am haͤufigſten aber trifft man die Pupa- und Clausilia- Arten, zumal die an freyen Felſen lebenden, mit kahler, verwitterter Oberflaͤche des Gehaͤuſes an. Mit der Verbleichung der Schale iſt den Mollusken zus gleich eine Anpaſſung an die vorher unguͤnſtigen Einfluͤſſe des Lichtes gegeben (wie uͤberhaupt Abartung im organiſchen Reiche gewoͤhnlich nur ein Stumpfwerden gegen diejenigen feindlichen Potenzen iſt, welche die Abartung veranlaßten): die dunkler ge— faͤrbte Schale mußte der Schnecke durch zu reichliche Abſorption des Lichtes ein fuͤr ſie als Weichthier verderbliches Uebermaaß von Waͤrme zufuͤhren, waͤhrend nun das weiße Gehaͤuſe, wie ein Sommerkleid, alles Licht reflectiert, und damit auch zur Abhaltung der Waͤrme dient. Unter den winzigen Landſchne— cken finden wir keine kreideſchaligen; ihre geringen Kraͤfte konn— ten in kein Verhaͤltniß zu der Intenſitaͤt der zu aſſimilierenden feindlichen Einfluͤſſe des Lichtes kommen; dieſe Thierchen ſind daher ſaͤmmtlich mit hornartigem Gehaͤuſe verſehen, und leben nur in ſchattigen Schlupfwinkeln. a Die weißſchaligen Schnecken kommen durchgaͤngig mit hornartig durchſichtigem Gehaͤuſe aus dem Ey, und ſetzen erſt ſpaͤter, wenn ſie ihre verborgene Geburtsſtelle verlaſſen haben, Weiß an; die Wirbelſpitze bleibt aber durchſichtig, meiſtens braͤunlich. Ich finde bey faſt allen kreideſchaligen Schnecken das Gehaͤuſe mit, bald haͤufig, bald nur einzeln vorhandenen, fei— nen, ſchwaͤrzlichen Puncten wie beſprengt, die gegen das Licht hornartig durchſichtig und wie ſchief gegen die Oberfläche tre— tende Poren erſcheinen; ſie verhalten ſich jedoch nicht wirklich als ſolche, ſondern zeigen unter der Loupe nur an der innern Schalenwandung eine ſeichte Vertiefung. Sie find ſehr unre— gelmaͤßig und uͤber die Baͤnderzeichnung ebenſo gut als uͤber die 910 Grundfarbe zerſtreut. Was bedingt wohl ihre Entſtehung, oder welches iſt ihre Function? (die Anweſenheit dieſer Puncte ſo wie der braunen Wirbelſpitze kann oft in Sammlungen als Kriterion für die Unterſcheidung natuͤrlichweißer, von ausgeſtor⸗ benen, abgebleichten Schalen benutzt werden.) Genus Cepaea. Gartenſchnecke. (Cepaea von xnraios, aus dem Garten, dazu gehörig.) C. mediocris; * testa globosa, imperforata, dates rea, + subnitida, albida vel flava vel rubra; fasciis 5 plu- rimum integris; apertura late lunata, subangulata; peri- stomate reflexo, labiato; margine columellari recto, testae basi reclinatim adnato. 7 Testa calcarea im Gegenſatz von cornea. Species: Hel. nemoralis L., vindobonensis Pfeiff. (austriaca v. Mühlf.), sylvatica Fer., hortensis Müll. Anmerk. Die Schnecken dieſer Verwandtſchaft halten ſich am liebſten in Gebuͤſchen und lichten Laubwaldungen von untermiſchter Holzart auf; zumal ſcheinen ſie die Naͤhe menſchlicher Wohnſitze zu lieben (oder vielmehr durch die Cultur und die dadurch bedingte Ueppigkeit der Vegetation wird ihre Vermehrung, fo wie die noch mancher anderer, nur meiſt weniger auffallender Mollusken befoͤrdert). Sie ſteigen gern an den Staͤmmen der Baͤume empor. Ihre Eyer find kalk- oder lederſchalig. — Eine bemerkenswerthe Beobachtung iſt die der Selbſtbefruchtung bey H. horten- sis. Ein Exemplar dieſer Species legte mir nach fjaͤhri⸗ ger Iſolierung in der Gefangenſchaſt zweymal fruchtbare Ener. Nachhaltige Befruchtung von einer etwa im vor: ausgegangenen Jahre ſtatt gefundenen Begattung iſt nicht wohl als Grund dieſer Fruchtbarkeit anzunehmen. Ich glaube vielmehr, daß die Landſchnecken, namentlich die uns geſelliger lebenden Arten, nicht ſelten ohne Paarung ſich vermehren, wie die Acephalen, und nach Okens und ſpaͤter Czermaks Beobachtung auch die Gattung Limneus. Wie ſollten ſich auch dieſe ſo ſehr an den Ort gebundenen Thiere bey ihrem oft ſo ſpaͤrlichen und vereinzelten Vor: kommen und bey der geringen Entwicklung ihrer Sinnes organe immer zur Paarung auffinden können! Tafelſchnecke. C. magna; testa globosa, ventricosa, imperforata vel obtecte perforata, plus minusve calcarea, plerumque solida, vix nitida, striata aut rugulosa , plerumque longi- tudinaliter lineolata, albida vel livida vel subfusca, ple- rumque fasciata; fasciis plurimum 5 plus minusve obso- Genus Coenatoria. »Es ſcheint mir zweckmaͤßig, in einer Diagnoſe ſtets vor als lem die Größe approximativ zu bezeichnen. Fehlerhaft ſe⸗ tzen aber manche Autoren bey den Mollusken dieſe Angabe unter die termini des Gehäufes („testa parva, mediocris“ ete.), was naturlich eine ganz verſchiedene Bedeutung gibt, indem man hier die Groͤße der Schale relativ zu der des Thieres meynt. 911 letis, nonnullis semper confluxis; anfractibus celeriter ac- erescentibus; apertura ampla, lunato-rotunda; peristomate rarius recto, plerumque patulo, nonnunquam reflexo, in- crassato vel sublabiato. Species: II. aspersa Müll., lucana Müll., lutescens Ziegl., Bessarabica Z., interposita Z., pomatia L., liga - ta II., cincta M., subsequa Z., melanostoma Drap., na- ticoides Drap. U Anmerk. Die Baͤnder erſcheinen in dieſer Gruppe nie ſcharf markiert, und faſt jederzeit ſind einige derſelben durch Ver⸗ wiſchung zuſammengetreten, fo bey pomatia das 2te und Ste, bey lucorum 2. 3. und 4, 5., bey eincta 1. 2. 3. und 4. 5. — Die Schnecken dieſer Gattung zeichnen ſich durch einen kalkigen Winterdeckel (ob alle?) und durch lederſchalige Ener aus. Sie kommen namentlich in ber— gigen Gegenden unter Gebuͤſchen, in Laubwaldungen, auch frey an raſigen Abhaͤngen vor, und halten ſich gewoͤhn⸗ lich am Boden auf. Die meiſten Arten ſind eßbar, da— her ich den Namen Tafelſchnecke waͤhlte. Guͤrtelſchnecke. C. mediocris; testa discoidea, rarius globosa, um- bilicata vel perforata, nonnungnam obtuse carinata, calca- rea, subnitida vel opaca, striata vel plicata, cretacea vel luteola, sæpius candido-eincta, interdum fusculo-variegata, plerumque fasciata; fasciis 1 vel 3, rarius plurlbus, in- tegris aut interruptis; anfractibus plerumque depressis; apertura rotundato-lunata vel subovata, plurimum perobli- qua; peristomate reflexo, labiato vel sublabiato; margi- num extremitatibus sæpius approximatis, Speeies: H. Ziegleri Schmidt, intermedia Fer., corrugata Ziegl., strigata Müll., eingulella Z., cingulata Stud., Preslii Z., trizona Z., tigrina de Christ., phale- rata Z., alpina Faure-Big., frigida Jan, Schmidtii Ziegl., arbustorum L. : Genus Cingulifera. Anmerk. Hel. arbustorum zeigt eine dem Typus der ges genwaͤrtigen Gruppe entfremdete Form; durch die nieder: gedruckte, weitnabelige Alpen⸗Varietaͤt aber — II. a. var. Stenzii Rofsm. = Hel. rudis v. Mühlf. * — fo wie auch durch die kleine var. alpina — Hel. alpestris Z. ſchließt ſich offenbar zunaͤchſt an Hel. Schmidtü und phalerata, und durch dieſe an die naͤchſte Verwandtſchaft der H. eingulata an. Die Fleckenzeichnung derſelben fe- hen wir übrigens in dieſer Gruppe auch bey II. tigrina, Fontenellii und eingulata var. colubrina (Rolsin.), ſo wie die enge Nabeloͤffnung bey II. strigata ſich wie⸗ derholen. Zudem findet ſich bey H. arbustorum auch eine Spur des weißen Guͤrtels, durch welchen ſich Hel. eingulata und mehrere ihrer naͤchſten Verwandten aus⸗ „Eine ähnliche Abart, nur ohne die rippenartige Streifung der var. Stenzü, bisweilen auch noch mehr flach gedrückt als n i ng EEE Größe aus⸗ gezeichnet, fand ich bey Salzburg an Felſen in zahlreicher Geſellſchaft. 3 912 zeichnen; unter dem braunen Bande ſieht man nehmlich meiſtens noch eine weißliche, gewoͤhnlich ſehr verloſchene, bisweilen auch (beſonders im Innern der Schale) deutlis cher hervortretende Schimmerbinde hinlaufen. H. arbu- storum verhält ſich zu der Gruppe der eingulata ohn⸗ gefaͤhr ebenſo, wie Hel. Hoffmanni Partsch zu der Vers wandtſchaft von II. planospira. — Faſt ſaͤmmtliche Spe⸗ cies dieſer Gattung ſind Alpenbewohner; ſie halten ſich namentlich an Felſen, ſeltener in Gebuͤſchen auf. Hel. arbustorum legt Eyer mit haͤutiger Huͤlle; ich vermuthe daſſelbe von den uͤbrigen Arten. — H. eingulata und die ihr naͤchſtſtehenden Species verſchließen in der Ruhe die Mündung mit einer ſehr zaͤhen, lederartigen, weißli⸗ chen Haut, und haͤngen mittels derſelben oft wie ange— leimt am Geſtein. Ein aͤhnliches gilt von den meiſten Arten der naͤchſtfolgenden Gattung. — Die Scheiben⸗ form der Schnecken dieſer fo wie auch folgenden Gat— tung iſt ohne Zweifel durch den Aufenthalt in den engen Spalten der Felſen bedingt. Ihr Gehaͤuſe iſt nicht ſo faſt niedrig gewunden (planospira, wie bey Hel. erice- torum), als vielmehr niedergedruͤckt zu nennen. Mit dem Hervortreten ans Flachland erheben ſich die Umgaͤnge zu einem mehr kugelichten * Gewinde (H. arbustorum), wos durch natuͤrlich zugleich die Nabeloͤffnung verengert wird. Genus Corneola. Sornſchnecke. C. magna vel medioeris', nonnunquam parva; testa discoidea, rarius depresso-globosa, plerumque aperte um- bilicata, cornea, diaphana, nitida, sæpius pubescente, fu- scula vel luteola, rarius hyalina, plurimum albido-eincta, plerumque fasciata; fasciis 1 vel 3 plus minusve dilutis; anfractibus plerumque depressis; apertura late lunata vel rotundata, plurimum perobliqua; peristomate reflexo, in- crassato vel labiato, nonnunquam in margine columellari subdentato; marginum extremitatibus sæpius approxima- tis, interdum in peristoma continuum connexis. H. hirta Menke, feburiana Fer., setipila Ziegl., eryptozona Z., macrostoma v. Mühlf., zonata Stud., Pouzolzi Mich., planospira Lam., ichthyomma Hid., foetens Stud., pyrenaica Drap., associata Ziegl., faustina Ziegl., cornea Drap., pulchella Dr., Hoffmanni Partsch, setosa Ziegl., denudata Rolsm., Portosancta- nae Sow. Species: Anmerk. Dieſe Gruppe, die den Namen Corneola durch das ſowohl der Farbe als der Textur nach hornartige Gehaͤuſe verdient, beſteht, wie die vorige, groͤßtentheils aus Gebirgsſchnecken; die meiſten Arten halten ſich an Felſen auf; ſie leben jedoch viel verborgener als die Schne⸗ cken der vorigen Gattung. — Corneola ſteht in der » Fehlerhaft iſt die gewöhnliche Schreibart „kugelig“ ſtatt „kugelicht.“ Jenes heißt mit Kugeln verſehen, dieſes ku⸗ gelähnlich von Geſtalt; wie knorrig (tuberosus) und knor⸗ richt (tuberi similis), haarig (capillatus) und haaricht e fleiſchig (carnosus) und fleiſchicht (carni si- 1 etc. 913 naͤchſten Verwandtſchaft mit Cingulifera, ohne jedoch in die⸗ ſelbe uͤberzugehen, und bildet mit ihr eine ifolierte Familie. Genus Lenticula. Linſenſchnecke. L. mediocris; testa lenticulari, aperte umbilicata, carinata, cornea, subtiliter granulata, luteola, laciniis trausversis ornata, fuscis, dilutis; anfractibus depressis; apertura ovata, perobliqua; peristomate continuo, reflexo, sublabiato. Species: H. lapieida Linn, Anmerk. Als Aufenthalt der H. lapicida gibt man ge: wohnlich Felſen an; ich finde fie viel häufiger in Bus chenwaͤldchen, wo ſie an den Staͤmmen der Baͤume in die Hoͤhe zu ſteigen pflegt, um die Flechten aufzuſuchen, die ihr zur Nahrung dienen. — Die Baͤnder ſind bey dieſer Schnecke in Querflecken aufgeloͤſt; man findet jes doch gewoͤhnlich noch eine deutliche Spur des Zten und Aten Bandes ober- und unterhalb des Kieles; zum min— deſten bleiben von dieſen Baͤndern jederzeit die Endigun⸗ gen gegen die Muͤndung hin als dunkle, meiſt etwas über das weiße Periſtom vorlaufende Flecken übrig. Ein dritter ſolcher, aber etwas breiter, nebenan nach oben befindlich, entſpricht dem erſten Baͤnder-Paar und fehlt gleichfalls nie. Genus Xerophila. Seideſchnecke. (Xerophila von Suess, trocken, drr, und @ikos.) X. mediocris vel parva; testa rarius turbinata, plu- rimum globosa vel discoidea, umbilicata, interdum margi- nata vel obtuse carinata, calcarea, plerumque solida, vix nitida, striata vel plicata, cretacea; fasciis multimodo di- laceratis dilutisque; 2 summis plurimum absentibus; 2 infimis plerumque fissione multiplicatis; anfractibus me- diocriter vel tardius acerescentibus; apertura lunata; pe- ristomate recto, intus plerumque labiato. Species: H. conica Drap., pyramidata Drap., stria- ta Dr., Terverii Mich., thymorum v. Alt., apicina Lam., ericetorum Müll., neglecta Drap., Gargottae Phil., fili- margo Ziegl., cespitum Drap., variabilis Drap., pi- sana Müll. } Anmerk. Die kreideweiße Grundfarbe der Heideſchnecken, denen, moͤchte ich ſagen, das Variiren Norm iſt, wird oft durch Verwaſchung der Bänder in ein ſchmutzi⸗ ges Gelb oder Braun modificiert. — Die Schnecken der gegenwärtigen Gattung leben ſämmtlich nur an trodes nen, fonnigen Orten, z. B. auf Heiden, an ſterilen Abs haͤngen, auf ſandigen Plaͤtzen, namentlich viele Arten an den Seekuͤſten; ſie halten ſich nur auf dem Boden und an niedrigen Pflanzen auf. Durchgehends leben ſie ge— ſellſchaftlich, oft in zahlloſer Menge beyſammen. Sie legen Eyer mit haͤutiger Hülle Die Mehrzahl der Ar: ten (wie uͤberhaupt der weißſchaligen Landſchnecken) iſt in ſuͤdlichen Ländern zu Haufe, Iſis 1837. Heft 12. 914 Genus Fruticicola. Strauchſchnecke. Fr. mediocris vel parva; testa depresso-globosa vel globosa, interdum turbinata, umbilicata vel perforata, ra- rius imperforata, plerumque et quidem obtuse carinata, cornea, subnitida vel opaca, saepius pubescente, fuscula vel lutescente, plerumque albido-cineta, interdum 1-fascia- ta; apertura lunata vel lunato-rotunda; peristomate refle- xo, rarius patulo, labiato vel sublabiato. Species: I. einctella Drap., limbata Dr., incarna- ta Müll., consocia Ziegl., lurida Z., separanda Z., con- sona Z., alabastrina Z., annexa Z., tecta Z., Olivieri Fer., gregaria Ziegl., pellucidula Z., carthusianella Drap., carthusiana Dr., gilvina Z., fruticum Müll., adjuncta Z., interjecta Ziegl., strigella Drap., vitrinosa Z., umbrosa Partsch., eircinnata Stud., villosa Dr., coelata Stud., hi- spida Müll., glabella Dr., sericea Müll., aculeata M. Anmerk. Hel. aculeata ſchließt ſich zwar nicht zunaͤchſt an dieſe artenreiche Gruppe; ſie kann aber doch auch nicht fuͤglich davon getrennt werden. Die kegelfoͤrmig⸗ kugelichte Geſtalt wäre das einzige, was hiezu berechti⸗ gen koͤnnte; dieſes Merkmal allein kann aber keinen Aus— ſchlag geben. Es kommen auch in andern Gattungen kegelförmige neben kugelichten und plattgedruͤckten Schnoͤr— kelſchnecken vor; fo finden wir z. B. in dem Genus Xe- rophila H. pyrimadata mit variabilis und ericetorum durch Zwiſchenformen vereinigt. Die Dornen der Hel. aculeata, oder die mit dieſem Namen belegten duͤnnhaͤu— tigen, oberwaͤrts wimperartig vorſpringenden Querrippen koͤnnen bey der generiſchen Beſtimmung dieſer Schnecke nicht in Betracht kommen; ſie ſind nur ein Analogon der Haare groͤßerer Helices. Die Behaarung kommt meines Wiſſens nie bey Schnecken von ſo winziger Groͤße vor, ſondern wird hier immer durch lamellenfoͤrmige Fort— füge der Epidermis vertreten, die man fuͤglich als einen Verſuch der Natur zur Haarbildung betrachten kann. Ich erinnere an Hel. pulchella var. costata (die Rippen dieſer Schnecke ſind gleichfalls haͤutig), Pupa doliolum juvenilis, Planorbis imbricatus, eristatus und an die, den Uebergang zu den eigentlich haarigen Schnecken her: ſtellenden Planorbis hispidus und Paludina vivipara juv., deren Haare noch ziemlich haͤutig und noch wim⸗ perfoͤrmig gereiht ſind. Die übrigen Eigenſchaften be— ſtimmen die H. aculeata unverkennbar als eine Frutiei- cola; namentlich finde ich den Mundſaum bey ausge: wachſenen Exemplaren, wie bey den meiſten Arten dieſer Gattung, ſtets zuruͤckgebogen und mit einer weißlichen Lippe belegt. — Die Schnecken der gegenwärtigen Grup⸗ pe zeichnen ſich meiſt durch einen gefleckten, der durchſich— tigen Schale ein buntes Anſehen gebenden Mantel aus. Sie leben in Laubdickichten, auf und unter Gebuͤſchen. Die kleineren Arten halten ſich natuͤrlich mehr am Boden auf. Einige legen ſchalige, andere haͤutige, und wieder andere ſolche Eyer, die zwiſchen beyden das Mittel hal⸗ ten. NB. Ich habe beobachtet, daß bey den Eyern der meiſten, vielleicht aller Landſchnecken die aͤußere Huͤlle mehr oder weniger dicht mit microſcopiſchen Kalk-Cryſtal⸗ len (meiſt Wuͤrfeln) erfuͤllt iſt, von welchen die weißliche Farbe und die Undurchſichtigkeit der Eyer herruͤhrt; ſind 58 dieſe Cryſtalle haͤufiger vorhanden unb ganz eng gruppiert, fo ift dadurch die Eyhaut in eine cohaͤrente Schale ver: wandelt. Die erſte Nahrung der ausſchluͤpfenden Jungen iſt bekanntlich die Eyhuͤlle; fie verdauen ohne Zweifel die verſchluckten Kalk-Koͤrnchen, und erhalten dadurch hinrei— chenden und gleich rein zu verwendenden Stoff fuͤr die Secretion der Schalenſubſtanz; aus anderer Nahrung durch die Verdauung den Kalk abzuſcheiden und zu aſſi— milieren, wuͤrde ihnen anfangs vielleicht die noͤthige Kraft fehlen. Genus Trochiscus. Ringelſchnecke. Tr. parvus; testa turbinata, perforata, obtuse cari- nata, arctispira, cornea, opaca vel nitidula, plerumque pu- bescente, fusca, albido-cineta; anfractibus leniter acere- scentibus; apertura depressa, oblique lunata; peristomate reflexo vel subreflexo, labiato, sæpius dentato, extus non- nunquam serobiculato. Species: I. bidentata Gmel., unidentata Dr., do- lopida Jan., liminifera Hid. Anm. Dieſe Schnecken leben vorzugsweiſe in Gebuͤſchen und halten ſich nur am Boden auf. — Den Namen Ringelſchnecke waͤhlte ich wegen des vielfach und dicht ge— drehten Gewindes, durch das ſich die Arten dieſer Grup— pe auszeichnen. — I. bidentata hat manches Eigen— thuͤmliche, und ſollte vielleicht als eigenes Genus betrach— tet werden! Genus Gonostoma. Maſkenſchnecke. (Gonostoma von y, Winkel, und oroue, Mund.) G. parvum; testa discoidea vel depresso-globosa, umbilicata vel perforata, supra plerumque plana, inter- dum obtuse carinata, cornea, opaca, pubescente, fusca, sepius pallescenti eineta et perobsolete 1-fasciata ; anfra- etibus segniter accrescentibus; apertura sinuato-lunata; peristomate plurimum triangulato, reflexo, labiato, extus plerumque scrobiculato ; labio interdum explanato, ple- rumque bidentato, fusculo; pariete aperturali + nonnun- quam 1-dentato. + Paries aperturalis i. e. die Woͤlbung, auf welcher die Muͤndung aufſitzt. Species: H. angigyra Ziegl., obvoluta Müll., dio- donta v. Mühlf., holoserica Stud,, personata Lam,, clau- sa Raf. (Fer.) Anm. Bey etlichen Arten diefer Gruppe, z. B. H. holo- serica und personata findet ſich das dritte Band, wie⸗ wohl nur ſchwach ausgedruͤckt; unterhalb iſt daſſelbe von einem eben ſo undeutlichen hellen Guͤrtel begleitet. An halb verbleichten Gehaͤuſen erſcheint dieſe Zeichnung deut— licher. — Die Schnecken dieſer Gruppe leben in gebirgi— gen, waldigen Gegenden unter dichten Gebuͤſchen, an fau— lendem Holze, unter Steinbloͤcken, meiſtens ſehr verbor— gen und vereinzelt. Fuͤr den Winter verſchließen ſie die Muͤndung mit einer kreideweißen Haut. 916 Bnopfſchnecke. (Tragomma von redyos, Bock, und au, Auge.) Genus Tragomma. Tr. magnum vel mediocre; testa depresso-globosa vel discoidea, late umbilicata, plerumque et quidem ob- tuse, rarius acute carinata, cornea, plurimum costulato- striata, longitudinaliter lineolata, fusca vel lutescente, ple- rumque albido-cincta, subtus nitida, glabriuseula, plu- rimum pallescente; anfractibus leniter acerescentibus; apertura oblique lunata, interdum angulata, peristomate recto, intus sæpius albido-calloso, Species: H. acies Partsch., gemonensis Fer., ero- atica Partsch., verticillus Fer., algira L., albanica Ziegl., compressa Z. Anm. Dieſe Schnecken leben zumal in Laubgehoͤlzen, auch an Felſen, meiſtens ſehr verborgen; fie halten ſich ges woͤhnlich nahe am Boden auf. — Den Gattungsnamen wählte ich wegen der Aehnlichkeit des Gehaͤuſes mit eis nem ſtieren Auge. Aus demſelben Grunde nannte ſchon Muͤller die H. algira „H. oculus capri“ (Man muß hiebey freylich von der ſchmalen Pupille des Bocksauges abſtrahieren). Genus Patula. Nabelſchnecke. P. parva vel perminuta; testa discoidea, rarius tur- binata, late umbilicata, plurimum et quidem obtuse cari- nata, cornea, opaca, plerumque costulato-striata, fuscula, nonnunquam transverse brunneo-virgata; anfraetibus leni- ter accrescentibus; apertura lunato rotunda, interdum an- gulata ; peristomate recto, simplici. Species: H. alternata Say., rotundata Müll., so- laria Menk., perspectiva Say., ruderata Stud., pygmæa Drap., rupestris Drap. Anm. Die Schnecken dieſer Gattung legen veſtſchalige Eyer. Sie leben in verweſendem Holze und unter Steinen, H. rupestris ausgenommen, die, ihrem Namen getreu, nur frey an kahlen Felſen, und zwar ſtets in zahlreicher Ge— ſellſchaft vorkommt. Ueberhaupt entfernt ſich die letztere Species von dieſer Gruppe einigermaßen und duͤrfte viel— leicht als Genus davon zu trennen ſeyn. — Patula und Tragomma ſtehen in unmittelbarer Verwandtſchaft zu einander, und machen eine eng verbundene Familie aus. Genus Polita. Glanzſchnecke. P. parva; testa depresso-globosa vel discoidea, ra- rius turbinata, umbilicata vel perforata, nonnunquam im- perforata, cornea, pellucida, nitida, fuscula, infra sæpius pallescente, interdum tota hyalina; anfractibus plerumque depressis; apertura oblique lunata vel rotundo-lunata, ra- rius sub- ovata; peristomate recto, simplici. Species: H. cellaria Müll., glabra Stud., nitens Mich., nitidula Fer., lucida Drap., nitidosa Fér., clara HId., lenticularis IIId., crystallina Müll., hyalina Fer., contorta IIId., fulva Müll, * 917 Anm. Die Schnecken dieſer Gattung leben an ſchattigen Stellen, auf dem Boden, unter Steinen, in verweſendem Holze, in Moos ꝛc. verborgen. Ihre Eyer find veſt— ſchalig. Sippſchaft. Bulimi. Vielfraß ſchnecken. Zebraſchnecke. Z. parva; testa conico-ovata vel ovato turrita, rima- ta, calcarea, solida, subnitida, eretacea, plerumque trans- verse fusculo-virgata; apertura oblique semi-ovata; peri- stomate rectiusculo, sublabiato; columella interdum cal- losa. Geuus Zebrina. Species: B. falciolatus Oliv., dealbatus Say., ra- diatus Brug., illibatus Ziegl. Anm. Die Arten dieſer Gruppe leben geſellſchaftlich in der Regel an ſonnigen Stellen, und halten ſich gewoͤhn— lich am Boden auf. Schmutzſchnecke. M. parva; testa conico-ovata vel subturrita, rimata, cornea, subnitida, fusca, concolore; apertura oblique se- mi- ovata; peristomate reflexo, sublabiato, Genus Merdigera. Species: B. assimilis Ziegl. , alpinus Z., montanus Drap., obscurus Dr. Anm. Die Schnecken diefer Gattung leben zumal in Laub— waldungen, und halten ſich gern an den Staͤmmen der Bäume, ſeltener in Felſenritzen ufw, auf. — Bul. ob- scurus kommt bekanntlich faſt immer mit ſehr ſchmutzi- gem Gehaͤuſe vor; daſſelbe gilt aber auch von B. mon- tanus im Jugendzuſtand (vermuthlich eben ſo von den beyden andern ſehr nahe verwandten Arten dieſer Grup— pe); und ich habe beobachtet, daß dieſe Unreinlichkeit nicht zufällig iſt, ſondern von den Excrementen des Thieres herruͤhrt, womit dieſes ſein Haus beladet. Es ſind dieß nicht die einzigen Schnecken mit dieſer Eigenthuͤmlichkeit; ich beobachtete das Gleiche bey Pupa dolium und bey der jungen Suceinea oblonga. Der Kothuͤberzug dient dem Gehaͤuſe vermuthlich zum Schutz gegen die, bey Bu- limus und Pupa fo häufig vorkommende Verwitterung der Epidermis, gleichwie bey den Vitrinen und noch mehr bey Amphipeplea glutinosa, Physa fontinalis, den Cypraͤen und andern Waſſerſchnecken der uͤbergeſchlagene Mantel dieſe Function vertritt. Die Schmußzdecke ver: hindert die unmittelbare Einwirkung der Sonnenſtrahlen; ſo lange ſie trocken iſt, reſerviert ſie als ſchlechter Waͤr— meleiter die dem Thiere angenehme Temperatur; iſt ſie feucht, ſo befoͤrdert ſie durch ihre Ausduͤnſtung noch mehr die Kühle und hilft zugleich die Schale geſchmei⸗ dig erhalten. Ueberdieß iſt der Schnecke dadurch viel— leicht auch eine Maſke gegeben, durch die ſie dem Au— ge mancher Voͤgel entgeht, die ſolchen kleinen Mollusken nachſtellen. a 918 Sippſchaft. Pupae. Win delſchnecken. Genus Gonodon. Winkelzahnſchnecke. (Gonodon von 5s, Winkel, und goͤchy, Zahn.) G. mediocris vel parvus; testa ovato- oblonga vel subcylindrica, rimata, sœpius sinistrorsa, cornea, vix niti- da, fusca vel lutescente ; apertura oblique semi-ovata, si- nuosa; peristomate reflexo vel patulo, labiato, 2-6-den- tato; dentibus 2 validioribus singulis in margine laterali et in pariete aperturali; columella emersa, plerumque in dentem desinente. Species: P. tridens Drap., 5-dentata v. Mühlf., quadridens Drap., seductilis Ziegl. Anm. Diefe Gattung zeichnet ſich namentlich durch die in der Mündung vorſpringende, meiſt einen Zahn fingieren⸗ de Spindel, ſo wie durch die beyden nie fehlenden Haupt— zaͤhne des Mundſaumes aus, die einander naͤchſt dem aͤu— ßern (d. h. dem durch die Einfuͤgung des Seitenrandes gebildeten) Winkel der Muͤndung ſo gegenuͤber ſtehen, daß ſie dieſen mehr oder weniger von dem uͤbrigen groͤ— ßern Theile der Muͤndung abſchließen. — Die Schnecken dieſer Gattung leben an ſonnigen Huͤgeln und Rainen, zwiſchen Gras und andern niedrigen Pflanzen verborgen. — In der gegenwaͤrtigen Gruppe naͤhern ſich die Pupen den Bulimen betraͤchtlich, doch nicht ſo, daß die Graͤnze zwiſchen beyden Sippſchaften verſchwaͤnde: P. tridens, die den Vielfraßſchnecken am naͤchſten ſteht, iſt doch im mer noch unverkennbar mehr Pupa als Bulimus; und meiner Anſicht nach wird ſie mit eben ſolchem Unrecht von einigen Autoren zu den Bulimen geſtellt, als man etwa unter den Reptilien die Gattungen Anguis, Pseu- dopus etc., deren Gefammt:Character fie unverkennbar als Ophidier beſtimmt, um einiger ſpecieller Merkmale willen zu den Sauriern erhebt. Genus Granaria. Vornſchnecke. K Gr. parva; testa ovato-cylindracea vel ovato-conica, rimata vel perforata, cornea, vix nitida, sœpius subtiliter costulato - striata, fusca vel lutescente; apertura semi- ovata; peristomate reflexo, plerumque labiato, nonnun- quam plicatulo; palato + plicis plerumque 3 vel 4 orna- to; pariete aperturali plicis 2, altera immersa, altera in- terdum duplici, provecta et margini laterali adnexa; co- lumella biplicata. - 7 Palatus i. e. die dem Außenrand der Mündung entfpre- chende Wand des Schlundes, Species: P. variabilis Dr., frumentum Dr., polyo- don Dr., secale Dr., bigoriensis Mich., avena Dr., hor- deum Stud., Moricandi Fer, Anm. Pupa cinerea fteht in der Zahnbildung dieſer Gat⸗ tung ſehr nahe, zeigt aber im Uebrigen gar keine Vers wandtſchaft. — Die Arten dieſer Gruppe leben groͤßten⸗ theils am Boden, meiſt an ſchattenfreyen, trocknen Plaͤtzen zwiſchen Moos, an Gras bewachſenen Felſen ꝛc. Einige 919 Species halten ſich aber mehr an kahlem Geſtein auf (Pupa avena, secale). Tönnchenſchnecke. O. parva; testa ovato-cylindrica, rimata vel perfo- rata, cornea, nitidula, fusca vel lutescente; apertura se- mi- ovata; peristomate reflexo vel patulo, sublabiato vel simplici; columella biplicata; pariete aperturali uniplica- to; plicis longis, e spirae profundo exortis. Species: P. dolium Dr., Rofsm., doliolum Dr. Anm. Die Schnecken dieſer Verwandtſchaft kommen felten anders als in gebirgigen Gegenden an ſchattigen Stellen vor, und halten ſich in der Regel am Boden zwiſchen Steinen, an faulem Holz, im Gras uſw. auf. — Die Zahnleiſten kommen bey dieſen Pupen aus der Tiefe des Gewindes hervor, und ſind bekanntlich auch bey unaus— gewachſenen Exemplaren ſchon vorhanden; man ſchloß dar her, daß ſie eine Spirale im Innern des Gehaͤuſes von der Spitze bis zur Muͤndung bilden, was aber nicht der Fall iſt: ich habe beobachtet, daß ſie nur bey der ganz jungen Schnecke bis an die Wirbelſpitze zu verfolgen ſind. Mit dem Fortruͤcken des Schalenbaues verſchwinden ſie ruͤckwaͤrts in demſelben Maaße, als fie vorn an der Muͤndung wachſen, ſo daß ſie immer, alſo auch an dem vollendeten Gehaͤuſe nur einige Umgaͤnge weit in das Ger winde hinein ſich erſtrecken. Einen analogen Fall beob— achtete ich bey Planorbis nitidus, von deſſen ſcheide— wandartigen Lamellen im Innern des Gewindes bey jüns geren wie bey aͤlteren Individuen ſtets nur 2, ſeltener 3, und zwar im letzten Umgange vorhanden ſind, weil bey dem Fortwachſen der Schale immer die hinterſte Scheis dewand verſchwindet, ſobald ſich vorn eine neue anſetzt. Wie geht aber dieſes Verſchwinden zu? Genus Orcula. conica Rofsm., gularis Genus Torquatella. Rragenfchnece. T. minuta; testa breviter ovato-cylindrica, perfo- rata, cornea, vix nitida, fusca ; apertura rotundata; peri- stomate reflexo, extus vibice valida, alba ornato; fauce 1—3—dentata. Species: P. muscorum L., triplicata Stud. Anm. Der Aufenthalt dieſer Schnecken iſt namentlich an freyen, nicht waldigen oder buſchigen Plaͤtzen, auf dem Boden, zwiſchen Gras, unter Holz und Steinen ıc. (Fortſetzung folgt.) 920 Erpétologie générale par Duméril et Bibhron. Paris chez Roret. IV. 1837. 8. 572. 12 tab. col. Dieſer Band iſt eben ſo fleißig und vollſtaͤndig bearbeitet wie die 3 vorigen. Er enthaͤlt die Familie der Iguane oder Eunotes, wie die Verfaſſer fie nennen wollen. Vorher der Character und das Geſchichtliches dann folgt die analytiſche Claſſification dieſer Thiere; S. 47 der Bau, die geographiſche Verbreitung; S. 61 die Beſchreibung der Gattungen. Sie theis len die Familie in 2 Unterfamilien: Iguanjens, Pleurodontes et Acrodontes, ungefaͤhr wie Wagler und Wiegmann. Unter die erſte Abtheilung gehoͤren nicht weniger als 31 Sippen. f 1) Polychrus marmoratus, anomalus. 2) Læmanotus longipes, fitzingeri, undulatus, obtu sirostris, acutirostris. 3) Urostrophus n. vautieri. Brasilia. 4) Norops auratus. 5) Anolis refulgens, chrysolepis, pulchellus, loysia- na (Acantholis), lucius, goudotii, fusco-auratus, punetatus (viridis, violaceus), nasicus (gracilis), chlorocyanus (bulla- ris), carolinensis (principalis), vermiculatus, valencienni, alligator (bimaculata, cepedii), marmoratus, richardii, cri- statellus, lineatus (strumosus), sagrei (nebulosa), leachii (bimaculata), equestris, edwardsii, velifer (cuvieri), ricor- dii, chamaelionides. 0 6) Corythophanes (Chamaeleopsis), cristatus, cha- maeleopsis (hernandesii). 7) Basiliscus mitratus, vittatus (Corythaeolus). 3) Aloponotus ricordii. 9) Amblyrhynchus cristatus, ater, hemarti. 10) Iguana tuberculata, rhinolopha, nudicollis (deli- catissima). 11) Metopoceros cornutus. 12) Cyelura (Ctenosaura) harlaui (carinata), pectina- ta, acanthura (teres, articulata, dentieulata). 13) Brachylophus fasciatus. 14) Enyalius rhombifer (catenata), bilineatus. 15) Ophryoeffa superciliosa. 19) Leiosaurus bellii, fasciatus. 17) Uperanodon ochrocollare (umbra), pietum (plica). 7 . 18) Hypsibatus agamoides (plica), punctatus. 19) Holotropis herminieri (Leiocephalus carinatus), microlophus (Tropidurus schreibersii). 20) Proctotretus (Tropidurus) chilensis (nitidus), cyanogaster, pietus, tenuis, nigromaculatus, wiegmänni, fitzingeri, signifer, multimaculatus, pectinatus. 21) Tropidolepis (Sceloporus) undulatus, torquatus, 921 formosus, spinosus, horridus, grammicus, microlepidotus, variabilis, aeneus, scalaris. 22) Phrynosoma harlani, coronatum, orbiculare (douglasii). 23) Callisaurus draconoides. 24) Tropidogaster blainvillii. 25) Microlophus lessonii (Tropidurus m. et hete- rolepis). 26) Echymotis torquatus (Tropidurus). 27) Stenocereus roseiventris. 28) Strobilurus torquatus. 29) Trachieyclus marmoratus. 30) Oplurus sebae (torquatus), maximiliani (Uroma- stix cyclurus. 31) Doryphorus (Urocentron) azureus. Subfam. II. 32) Istiurus (Physignathus, Lophura) amboinensis, lesueurii, physignathus (cocineinus). Iguaniens acrodontes. 33) Calotes cristatella, jubata, tympanistriga, ophio- machus, versicolor (tiedemanni), rouxii, mystaceus. 34) Lophyrus (Goniocephalus) armatus (Tropidoga- ster), bellii, dilophus (Tiaris), tigrinus. 35) Lyriocephalus margaritaceus (scutatus). 36) Otocryptis bivittata. 37) Ceratophora stoddartii. 38) Sitana ponticeriana, 39) Chlamydosaurus kingii. 40) Draco fimbriatus, gaudinii (volans, praepos, vi- ridis), timoriensis, quinquefasciatus, dussumieri, haemato- vogon, lineatus, spilopterus. 41) Leiolepis guttatus. 42) Grammatophora (Amphibolurus) gaimardii, de- eresii, muricata (jacksoniensis), barbata. 43) Agama (Trapelus) dorsalis, tubereulata, colono- rum, atra, agilis (flavimaculata), aculeata (hispida), spino- sa (Tapayaxin), mutabilis (aegyptia) , savignyi, sinaita. 44) Phrynocephalus olivieri, helioscopus, caudivol- vulus, auritus (mystaceus). 45) Stellio vulgaris, cyanogaster. 46) Uromastix ornatus, spinipes, acanthinurus, hard- wickii (reticulatus), griseus. Dann folgt S. 549 ein Blick auf die hieher gehörigen verſteinerten Thiere, beſonders den Pterodactylus. Das vierte Heft enthaͤlt abgebildet und illuminiert: Pla- tydactylus homalocephalus, Hemidactylus peronii, margi- natus; Ptyodactylus lineatus; Phyllodactylus strophurus; Sphaeriodactylus phantasticus; Gymnodact. marmoratus; Stenodact. guttatus; Heloderma horridum; Aloponotus ri- Iſis 1837. Heft 12. 922 cordii; Istiurus lesueurii; Lophyrus tigrinus; Phrynoce- phalus auritus; Doryphorus azureus; Scincus dumerilii; Hysteropus novae hollandiae. Gut gezeichnet und illumin. mit einzelnen Theilen. Ornithological Biography, or an account of the habits of the birds of the united States of America by John James Audubon. Edinburgh, Black; London, Havell, Longman etc. I. 1831. 8. 512. II. 1834. 588. III. 1835. 638 (Jeder Band 1 L. 5 ßf.). Von dieſem bereits allgemein beruͤhmten Werke koͤnnen wir unſern Leſern nun wenigſtens den Innhalt mittheilen, da Aus— zuͤge daraus zu machen nicht wohl möglich ift, und zwar deß— halb, weil die Schilderungen in einer bluͤhenden Proſa und nicht in einer ſtreng naturhiſtoriſchen Form gemacht ſind, obſchon ge— naue Beſchreibungen keineswegs fehlen. Der Verfaſſer hat be— kanntlich ſein ganzes Leben lang Nordamerica durchreiſt, die Voͤgel in allen ihren Verhaͤltniſſen ſelbſt beobachtet, ſelbſt ge— fangen und geſchoſſen, ſelbſt ausgeſtopft und ſelbſt gemalt auf Blaͤttern vom groͤßten Imperialfolio, noch viel groͤßer als die des aͤgyptiſchen Werks. Dieſe illuminierten Abbildungen ſind erſchienen unter dem Titel the Birds of America, und dazu iſt dieſe Biographie der Text, mit dem man ſehr wohl aus: kommen kann, ohne die Abbildungen ſelbſt zu haben, welche nur von Bibliotheken angeſchafft werden koͤnnen. Der eigentliche Gruͤnder der americaniſchen Ornithologie iſt Wilſon, der aber leider zu früh ſtarb, um alle Voͤgel zu ſammeln und abzubilden. Carl Bonaparte hat daher eine ſchoͤ— ne Nachleſe gehalten. Beyde Werke gehoͤren bekanntlich zu den getreueſten, ſchoͤnſten und praͤchtigſten, welche in der Naturge— ſchichte erſchienen ſind: ihr Format iſt aber in 4, welches oft zur Verkleinerung der Abbildung zwang, waͤhrend Audubon die groͤßten Voͤgel in ihrer natuͤrlichen Groͤße geben und viele kleinere auf einer Tafel vereinigen konnte, wodurch ihre Verwandtſchaft und ihre Unterſchiede in den Stellungen deutlich hervortreten koͤnnen. Weiter, als es Audubon getrieben, wird es niemand verſuchen, da es ganz unnoͤthig waͤre und auch das uͤbergroße Format viele Unbequemlichkeiten darbietet, theils dem Studium, theils aber auch deßhalb, weil die Bibliotheken ſolche Werke nicht gern hergeben. Das Werk wird aber immer den großen Nutzen haben, daß es vielleicht Nachahmer in Europa findet und man dann ein Muſterwerk bekommt, von dem gute Eleis nere Abbildungen, die aller Welt zugaͤnglich ſind, ausgehen koͤnnen. Der Verfaſſer iſt in America geboren und hatte ſchon in feiner früheften Jugend eine unwiderſtehliche Freude an Natur: gegenſtaͤnden, beſonders an den Voͤgeln des Waldes. Abbildun⸗ gen, die man ihm vorlegte, ſuchte er nachzumachen. Endlich kam er nach Frankreich in Erziehung und lernte bey dem be— ruͤhmten Maler David zeichnen und malen. Im 17ten Jahr kehrte er nach America zuruͤck und ver: fertigte die Gemaͤlde, welche nun unter dem Titel: the Birds of America herauskommen. Er wohnte auf dem Landgute 58 * 923 feines Vaters am Schuylkill Fluß in Penſylvanien, wo Wald, Felder, Huͤgel und Ebenen abwechſelten. Mit Tagesanbruch gieng er auf die Jagd und kam Abends mitt ſeiner gefiederten Beute nach Hauſe; dabey trieb er aber allerley Handel, der ihm jedoch nichts eintrug, was um fo ſchlimmer war, da er endlich eine Frau und Kinder bekommen hatte. Er mußte lan— ge Reiſen machen und oft Jahre lang von ſeiner Familie bleiben. . Im April 1824 kam er nach Philadelphia und wurde mit dem Prinzen von Muſignano, Carl Bonaparte, bekannt, und mit den Mitgliedern der naturforſchenden Geſellſchaft; allein Unterſtuͤtzung fuͤr ſein Werk fand er nicht. Wilſons Kupfer— ſtecher ſagte ihm, ſeine Gemaͤlde koͤnnten nie geſtochen werden. Er reiſte nach Neu-York, nachher den Hudſonfluß hinauf, und in deſſen Waͤldern fieng er endlich an, von Europa zu traͤu— men und von den Kupferſtechern, welche dort ſeine Gemaͤlde vervielfaͤltigen koͤnnten. Nach 18 Monaten kehrte er zu feiner Familie zuruͤck, welche damals in Louiſiana lebte, und endlich gelang es ihm, nach der alten Welt zu ſegeln. Seine Gemaͤlde machte er nicht bloß nach dem Augen— maaß in natuͤrlicher Groͤße, ſondern jeden Theil nach dem Zir— kel. Die Voͤgel ſchoß er groͤßtentheils felbft, nachdem er ihr Betragen beobachtet hatte: daher erſcheinen manchmal die Stel— lungen, die er den Voͤgeln gegeben, uͤbertrieben, ſind aber den— noch richtig, wenigſtens fuͤr einen gewiſſen Augenblick. Sie ſi— gen oft auf Baͤumen oder Blumen aus der Nachbarſchaft. Ein Unfall, der 200 ſeiner Gemaͤlde begegnete, zerſtoͤrte ſeine ganze Anſtrengung. Vor einer Reiſe vom Ohio, wo er einige Jahre wohnte, nach Philadelphia legte er ſie in eine Kiſte und uͤber— gab fie jemanden zur Aufbewahrung. Als er nach einigen Monaten zuruͤckkam, hatten ein Paar Wanderratten darinn Junge gemacht und die Papiere zerbiſſen, worauf gegen 1000 Abbildungen waren. Dieſer Schlag brachte ihn einige Tage in Verzweiflung: endlich faßte er ſich, nahm ſeine Flinte, das Zei— chenbuch und die Pinſel und wanderte wieder froͤhlich in die Waͤlder, in der Hoffnung, daß er nun beſſere Gemaͤlde zu Stande bringen werde. Nach 3 Jahren war ſeine Mappe wieder gefüllt. In England kannte er keinen Menſchen. Bald aber ver— ſchaffte ihm ein Empfehlungsbrief viele Bekannte in Liverpool, welche ſeine Gemaͤlde oͤffentlich ausſtellten und prieſen. In Mancheſter gieng es ihm ebenſo, und noch beſſer in Edinburg, wo er von allen Geſellſchaften als Mitglied aufgenommen wur— de. Daſelbſt begann die Herausgabe ſeines Werks: bald aber wurde ſein Kupferſtecher Lizars verhindert; er fand jedoch endlich an R. Havell jun. zu London einen andern, der un- ausgeſetzt daran arbeitete. Nach 4 Jahren war der erſte Band fertig mit 100 Tafeln, worauf 240 Figuren. Im Jahr 1827. reiſte er nach London, wo er viele Subſcribenten bekam, ebenſo in Mancheſter und Liverpool. 1828. gieng er nach Paris, wo es ihm ebenfalls ſehr gut gieng und er auch vom jetzigen Koͤnig, damals Herzog von Orleans, em— pfangen wurde. Im Winter gieng er wieder nach England und im April 1829 zuruͤck nach America zu ſeiner Familie in Louiſiana, wo er im November ankam. Im Jahr 1830. nahm er dieſelbe mit nach England, im Auguſt 1831. wieder zuruͤck nach America, wo er nun ebenfalls von Hohen und Niedern 924 freundlich empfangen wurde und nun mit 2 Gehülfen, Ward aus London, Georg Lehmann, ein Schweizer, das Jagen und Malen wieder anfieng, und zwar in den verſchiedenſten Staa: ten, ſelbſt bis Labrador. Dieſes dauerte bis 1833. Indeſſen wurde der zweyte Band fertig, auch von 100 Tafeln mit 244 Figuren; geſtochen groͤßtentheils von Havell, andere von Bla: cke, Stewart und Edington. Seine 2 Söhne, Victor Gifford und John Woodhouſe, bearbeiten die americanifchen Saͤugthiere. Im December 1834. war er wieder in Edinburg und London, um die Herausgabe des dritten Bandes zu bears beiten. Die Zahl ſeiner Subſeribenten war im Jahr 1831. ungefähr 200; freylich noch lang nicht hinreichend, um die un⸗ geheuern Koſten eines ſolchen Werkes zu beſtreiten. Er ent⸗ haͤlt Waſſervoͤgel und wird daher wegen ihrer Groͤße nur we— nig Figuren haben. Gewoͤhnlich ſind auch Weibchen und Jun⸗ ge abgebildet. Die Abbildungen richten ſich begreiflicher Weiſe nicht nach dem Syſtem, was auch bey ſolchen Prachtwerken ganz unmoͤg— lich und unnöthig wäre. Claſſificationen ſtudiert man in klei— nen Buͤchern und nicht in großen. Sehr zu wuͤnſchen waͤre es jedoch, daß zum Schluſſe ſowohl ein allgemeines alphabeti— ſches Regiſter und ein claſſificatoriſches Verzeichniß nachgeliefert wuͤrde, weil dadurch nicht bloß die Ueberſicht, ſondern auch das Aufſuchen ungemein erleichtert wird. Um hierinn wenigſtens etwas zu gewinnen, wollen wir die Gattungen nicht nach der Reihe, wie ſie abgebildet und in den drey Baͤnden beſchrieben ſind, ſondern nach dem Alphabet mittheilen. a Alauda alpestris. Alca tor da. Alcedo alcyon. Anas acuta, boschas, crecca, sponsa. Anser albifrons, canadensis, hutchinsii, leucopsis. Anthus pipiens, spinoletta. 1 Ardea candidissima, exilis, herodias, ludoviciana, nycticorax, occidentalis, rufescens. Bombyeilla carolinensis. Caprimulgus carolinensis, vociferus, virginianus. Cathartes aura, jota. Certhia varia. Charadrius melodus, pluvialis, vociferus, wilsonius. Coccyzus americanus, erythrophthalmus, seniculus. Columba carolinensis, migratoria, cyanocephala, leu- cocephala, montana, passerina, zenaida. Colymbus septentrionalis. Corvus bullockii, floridanus, americanus, canadensis, corax, cristatus, ossifragus. Cypselus pelasgius. Emberiza henslowii, erythrophthalma, nivalis. Falco albicilla, borealis, columbarius, halia&tos, har- lani, hiemalis, furcatus, leucocephalus], lineatus, pensyl- vanicus, peregrinus, stanleyi, temerarius, washingtonii. Falco chrysaetos, islandicus, lagopus, leucocephalus, niger, palumbarius, plumbeus, sparverius, stanleyi. 925 Fringilla ciris, eyanea, erythrophthalma, straminea, hiemalis, maritima, melodia, palustris, pensylvanica, pur- purea, tristis. Fringilla bachmanni, canadensis, caudacuta, caeru- lea, iliaca, leucophrys, lincolnii, ludoviciana, Macgillivrayi, passerina, pinus, pusilla, savanna, socialis. Fuliea americana. Fuligula fusca, histrionica, marila, mollissima, spe- etabilis, rufitorques. Gallinula chloropus. Grus americana. Haematopus palliätus. Hirundo bicolor, fulva, purpurea, rustica. Ibis alba. Icteria viridis. „Ieterus acripennis, baltimore, pecoris, phoeniceus, spurius. Lanius ludovicianus, excubitor. Larus argentatus, eburneus, leucopterus, marinus, sabini, tridactylus, zonorhynchus. Lestris parasitica, pomarina, richardsonii. Limosa fedoa, hudsonica. Loxia curvirostra. Meleagris gallopavo. Mergus cucullatus. Mormon areticus, cirratus, glacialis. Muscicapa bonapartii, caerulea, ruticilla, selbii, traillii, tyrannus. Museicapa acadica, eanadensis, cooperi, erinita, do- minicensis, fusca, savana, virens, wilsonii. Numenius borealis, hudsonicus, longirostris. Parus atricapillus, carolinensis, hudsonicus. Pelecanus fuscus. Perdix virginiana. Phaäton aethereus. Phalacrocorax carbo, dilophus, floridanus. Phalaropus fulicarius, hyperboreus, wilsonii. Picus auratus, erythrocephalus, principalis; pilea- tus, pubescens, tridactylus, varius. E Podiceps carolinensis, cornutus, cristatus, rubri- collis. Polyborus vulgaris. Procellaria glacialis. Psittacus carolinensis. Puffinus anglorum, cinereus, obscurus. Quiscalus versicolor, ferrugineus, major. Rallus carolinus, erepitans, elegans, virginianus. Regulus cuvieri, calendula, tricolor. Scolopax minor, wilsonii. Sitta carolinensis, canadensis, pusilla. 926 Sterna arctica, cantiaca, dougalii, cayana, fuliginosa, nigra, stolida. Strix asio, nebulosa, virginiana; flammea, nyctea. Sturnus ludovicianus. Sula fusca. Sylvia æstiva, americana, autumnalis, azurea, carbo- nata, castanea, childrenii, discolor, formosa, icterocephala, maculosa. Sylvia pensilis, protonotarius, rara, rubricapilla, rathbonia, roscoe, solitaria, trichas, vermivora, vigorsii. Sylvia agilis, bachmanni, blackburniæ, canadensis, celata, coronata, maculosa, mitrata, Sylvia parus, petechiä, peregrina, pinus, sialis, sphagnosa, striata, swainsonii. Tachypetes aquilus Tanagra festiva. Tantalus loculator. Tetrao umbellus, canadensis, cupido, saliceti. Totanus glottis, flavipes, semipalmatus. Tringa alpina, arenaria, märitima, pectoralis, rufe- scens, schinzii, subarquatä. Trochilus colubris, mongo. Troglodytes aëdon, bewickii, Iudovicianus, palustris. Turdus ludovicianus, minor, mustelinus, polyglot- tus; aurocapillus, felivox; migratorius, rufus, wilsonii. Tyrannus borealis. Uria brunnichii, grylle, troile. Virea noveboracensis, solitarius, flavifrons, gilvus, olivaceus. Es werden auch andere Thiere und Pflanzen berührt und zum Theil beſchrieben. Die Saͤugthiere find: Lepus americanus, Sciurus ci- nereus, Ursus americanus, Didelphys opossum. Hirſch⸗ und Racunjagd, Wolfsfang. Lurche: Rana tauina, Garter Snake, Harlequin Snake, Stockfiſchfang. Pflanzen ſehr viele. Acer rubrum, spicatum. Adonis autumnalis. Aesculus pavia. Arbutus uva ursi. Azalea calendulacea, viscosa. Betula papyracea. Bignonia capreolata, radicans. Cactus opuntia, Callicarpa americana. Calopogon pulchellus. Castanea brunnea. Cassia occidentalis. Schildkroͤten und mehrere Schlangen; Black Snake, Krebſe, 927 Chelone glabra. Citrus aurantium. Cordia sebesten. Crataegus apiifolia. Cnicus lanceolatus. Cornus florida, canadensis, suecica. Diospyros virginiana. Gentiana saponaria. Gerardia flava. Gordonia lasianthus, pubescens. Gleditschia triacanthos. Gossypium herbaceum. Habenaria lacera. Halesia tetraptera. Helenium quatridentatum. Hibiscus grandiflorus. Hydrangea quereifolia. Ilex dahoon, prinoides, laxiflora. Iris versicolor. Juglans nigra, porcina, cinerea, sulcata. Juniperus virginiana. Kalmia latifolia, angustifolia, glauca. Larix americana. Laurus sassafras. Ledum latifolium. Lilium superbum. Liquidambar styraciflua. Lyriodendron tulipifera. Magnolia auriculata, grandiflora, glauca. Melia azedarach. . Miegia macrosperma. Nyssa tomentosa, aquatica. Ostrya virginiana. Phlox aristata, subulata, maculata. Phytolacca decandra. Pinus inops, pendula, strobus, balsamea, canadensis, variabilis. Pisum maritimum. Podophyllum peltatum. Populus candicans. Porcelia biloba, parviflora. Prunus chicasa. Pyrus botryapium. Quercus aquatica, prinus, alba, nigra, virens. Rhododendron maximum. Robinia pseudacacia. Rosa carolina, rubiginosa. Rubus villosus, chamaemorus. Sassaparilla. Schizandra coccinea. Smilax rotundifolia. Solanum dulcamara. Spigelia marylandica. Streptopus distortus. Stuartia malacodendron. Thalia dealbata. Tradescantia virginica. Trillium pictum. Vaccinium frondosum, tenellum. Verbascum thapsus. 928 Viburnum prunifolium, lantanoides. Vitis rotundifolia, aestivalis. Xanthium strumarium. Zea mays. Außerdem kommen noch allerley Schilderungen vor, z. B. Erdbeben, Fall des Niagara, Jagd mit Fackeln, Ebbe und Fluth des Ohios und Miſſiſſippis, die Anger, Bauholz, Wald: brand, Fiſchfang, Beſchreibung von Gegenden, Waͤldern, Staͤd— ten, Menſchen; alles gelegentlich. Das Werk kann daher von jedem, den das Leben und Weben der Menſchen intereſſiert geleſen werden. Descriptiones et Icones animalium rossicorum novorum vel minus rite cognitorum. Auctore J. F. Brandt, Director mus. petrop. Lipsiae apud Leop. Voss. fasc. I. 1836. 4. Aves. 64 6 tab. coll. Bey dieſer intereffanten Abhandlung dieſes ungemein thäs tigen Verfaſſers fielen uns dießmal zuerſt die Abbildungen auf, welche ſehr gegen diejenigen abſtechen, die ſonſt von Petersburg gekommen find. Sie find wirklich ſchoͤn, ſowohl gezeichnet von Zagorski und Pape, als gedruckt und illuminiert in der Li⸗ thographie von Beggrow, und beweiſen, daß man auch dort in der Lithographie vorwaͤrts ſchreitet. Die Federn ſind zwar bey weitem nicht ausgezeichnet wie bey den americaniſchen Wer⸗ ken, indeſſen doch angedeutet, ſo wie die Schuppen an den Fuͤßen. Dieſes Heft enthält lauter Enten, ausführlich geſchildert, ſowohl im Allgemeinen als im Beſondern nach der dem Vers faſſer bekannten genauen Art. Er nimmt vor der Hand nur 5 Sippen an: Anser, Cygnus, Anas, Fuligula, Mergus, und vertheilt fie auf folgende Weiſe immer nach vorausgeſchickter Schilderung der ſippiſchen Verhaͤltniſſe. I. Anser. Subgen.: Anser hyperboreus, cinereus, segetum, albi- frons, canagicus etc. b. Bernicla torquata, leucopsis, hutchinsii, leucopar- reius, rubricollis. c. Cygnopsis cygnoides, canadensis. d. Nettapus madagascariensis. Zweifelhaft bleibt er über folgende 2 Sippen: Cereopsis cinerea, Plectrophanes gambensis, melanotus. Ausfuͤhrlich wird beſchrieben und abgebildet: 1) Anser canagicus (pietus), T. 1. 2) Bernica leucopareia (canadensis Pallas). T. L. Anas, ſippiſch beſchrieben. 1) Subgen. Anas (Dafila, Mareca et Querquedula). 2) Tadorna poecilorhynchos. 3) Cairina ? moschata. 4) Rhynchaspis clypeata ete. 929 Abgebildet und befchrieben find : Anas falcata Tab. 3., glocitans Tab. 4. Fam. Steganopodes. Pelecanus onocrotalus. T. 5. P. crispus, T. 6, ſehr ausführlich und eritiſch beſchrieben, ſowie die vorigen mit allen Synonymen. Dieſes ſind vortreff— liche Monographien, wovon der Verfaſſer die Fortſetzung er— warten laͤßt. The Gardens and Menagery of the Zoological society delineated auct. Ben- net. London, Sharpe. II. Birds. 1831. 8. 328. Dieſer Band iſt voͤllig ſo bearbeitet und mit praͤchtigen Holzſchnitten ausgeſtattet wie der ſchon angezeigte uͤber die vier— fuͤßigen Thiere. Er enthält viele neue Thiere, und nur ſolche, welche man lebendig im zoologiſchen Garten beobachtet hatte. Der Text ‚befchäftigt ſich daher auch umſtaͤndlicher mit dem Betragen dieſer Geſchoͤpfe, und iſt in einer Art geſchrieben, daß er jederman zur Unterhaltung dient; indeſſen ganz wiſſenſchaft— lich gehalten und daher dem Naturforſcher ſehr nuͤtzlich. Die Abbildungen fallen ſehr ſchoͤn in die Augen, und ſo gut als Holzſchnitte nur ſeyn koͤnnen, zeigen nur eigenthuͤm— liche Stellungen, aber keineswegs die Charactere. Hinter den Beſchreibungen ſind ebenfalls niedliche Vignetten, welche das Werk zwar verſchoͤnern aber auch vertheuern. Die Vögel fies hen in Landſchaften. Es ſind folgende: Sarcoramphus gryphus, eularis; Gypaëtus barbatus. papa; Vultur fulvus, auri- Polyborus vulgaris, hypoleucus? Haliaëtus albicilla, leucocephalus, aguia; Aquila chrysaetos et junior, vul- turina, fucosa; Harpyia destructor; Falco peregrinus, sparverius. Strix Noctua nyctea; Bubo maximus, virginianus: flammea, Vidua paradisea; Pastor cristatellus; Barita tibicen. Rhamphastos ariel; Plyctolophus galeritus, rosaceus; Macrocercus macao, aracanga, ararauna, hyacinthinus; Platycercus vasa; Palaeornis alexandri, torquatus. Columba turtur, jambos; Meleagris gallopavo; Pavo javanicus; Phasianus pietus, nycthemerus, torquatus; Cryptonyx cristatus; Ortyx californicus, neoxenus; Per- dix rubra. Struthio camelus; Dromaius novæ hollandiae ; Ourax pauxi, mitu; Crax alector, rubra, yarrelli; Penelope cristata. . Anthropoides virgo; Balearica pavonina; Ardea einerea, purpurea, tigrina; Platalea leucorhodia; Ciconia alba, nigra, marabu; Ibis rubra. Iſis 1837. Heft 12. 930 Anser eanadensis, gambensis; Cereopsis novæ hol- landiae; Anas sponsa; Cyguus olor, ferus, atratus; Pe- lecanus onocrotalus. Bulletin scientifique der Petersburger Academie 1. Nr. 24. 1837. 4. Brandt bringt einige Veränderungen in Eſchſcholtzens Syſtem der Quallen an, welches er in dem Prodromus der Thiere von Mertens aufgeſtellt hat. Es verhält ſich nun fol« gendermaaßen. 5 I. Discophora monostomata. Fam. 1. Oceanidex. Stimmen durch den Bau des Mundes am meiften mit den Beroiden uͤberein. A. Tentacula in margine. I. T. in disco nulla. N d. Os simplex vel labiatum, chiatis. cc. Discus intra excavätus. * Tentacula basi parum crassiora. 1. Gen. Bursarius Lesson, Duperrey, Voy. Zooph. n. 14. fig. 3. . Gen. Carybdea Peron et Les. — Octochila nob. (Nov. Gen.) — Aglaura Peron et Les. — Rathkia nob. (Nov. Gen.) — Circe Mert. Brandt Prodr. descr. anim. — Conis nob. Prodr. _ Oceania Peron et Les. Callirhoe — Tentacula basi inflata. 10. Gen. Thaumantias Eschsch. ß. Discus infra in conum productus. 11. Gen. Saccophora nob. (Nov. Gen.) b. Os brachiis capitatis obsessum. 13. Gen. Cytæis Esch. Il. Tentacula in disco. 14. Gen. Melicertum Esch. B. Tentacula nulla. 15. Gen. Phorcynia Esch. 16. — Heterobrachia nob. (Nov. Gen.) labiis lobatis vel bra- N ge ge one © * Folgen hier die Charactere der neuen Sippen. 1. Gen. Octochila nob. (Campanella Blainv. e. p. 2). Os satis latum, labiis octonis, lobiformibus, brevibus ein- ctam. Tentacula duo e superiore disci facie originem ducentia. 59 931 Spec. Octochila bitentaculata nob. Carybdea biten- taculata Quoy et Gaimard. Voyage de l’Astrolabe, Zoo- phytes p. 295, tab. 23. f. 4. 5. 2. Gen. Rathkia nob. Tentacula plura (24), quorum terna e sinu margina- li a canali e ventrieulo prodeunte effecto originem ducunt (non e canali circulari marginali). Corporis apex appen- dice destitutus. Canales plures (8) e ventriculo prodeun- tes, simplices. Labium quadrilobum, lobulis brachiolis appendiculis capitatis obsessis. Spec. Ratlıkia blumenbachiana nob. Oceania blumenbachii. Rathke Mem. de l’acad. des sc. de Petersbourg VI. Serie. Mém. d. sav. etr. T. II. p. 321 C. tab. 3. Gen. Saccophora nob. Ventri- Canales octoni cum circulo marginali con- Discus facie inferiore in conum productus. eulus amplus. juncti. Os centrale brachiis octo pinnatis, parvis ein- etum () Tentacula marginalia numerosa brevia, basi in- flata. — Discus hemisphœricus. Spec. Saccophora Tilesii nob. Medusa saccata vel marsupiformis Tiles. Wetterauer Ann. T. III. p. 367. T. IV. t. XX. f. 15. a. b. 4. Gen. Heterobrachia nob. Corpus subcampanulatum, deorsum productum, mar- gine denticulatum. Brachia duplicis figurae, in eirculos duos dispositae, in interno eirculo sex simplicia, sublan- ceolata, in externo quatuor bifida , ramosissima. Ventri- eulus octolobatus, lobis alternatim figura diversis. Spec. Heterobrachia Gaimardi non. Orythya incolor Quoy et Gaimard. Voy. de l’Astrol. Zooph. Tab. 25. f. 6—10. T. IV. p. 297. Gen. Carybdea Per. et Les. Canalis marginalis nullus. Canales singuli e ventri- culo prodeuntes in tentaculum singulum directi (Edwards.). Corporis subconiei apex appendice destitutus. Brachia quatuor brevia. Subgen. A. Carybdeae genuinse. Tentacula quatuor elongata. Spec. 1. Carybdea marsupialis. Per. et Les. Ann. d. Mus. XIV. p. 333. Spec. 2. Carybdea alata Reyn. apud Les. Cent. Zool. p. 95 tab. 33. f. 1. Subgen. B. Octoplocamus nob. Tentacula octo. Spec. 3. Carybdea mitra nob. Aequorea mitra Less. ap. Duperrey. Voy. Zooph. n. 14. f. 4. Subgen. C. Cyclophylla nob. 932 Tentacula plura. Margo disci appendicibus foliaceis cinetus. — Num genus proprium, Cyelophylla? Spec. 4. Carybdea periphylla Peron et Les. I. I. pag. 332. Spec. 5. Carybdea bicolor Quoy et Gaim. Voy. de PAstr. Zooph. tab. 23. f. 1. 2. 3. Texte p. 293. Vielleicht gehört hieher Bursarius Less., welche er zu ſeinen wimperloſen Beroiden ſtellt; ſie ſcheint ſich von den Ca— rybdeen nur durch die zween Fuͤhlfaͤden zu unterſcheiden. Fam. 2. Aequorideae Eschsch. A. Ventrieulus appendieibus angustis canalium formam exhibentibus. a. Margo disci tentaculatus. 1. Gen. Aequorea Esch. 2. — Mesonema — 3. — Stomobrachium nob. b. Disei margo etentaculatns. 4. Cen. Eulimenes Per. et Les. B. Ventriculus appendicibus latis sacciformibus. 5. Gen. Aegina Esch. 6. — Aeginopsis nob. 7. — Cunina Esch. 8. — Eurybia — C. Ventriculus appendicibus triangularibus. 9. Gen. Polyxenia Esch. 10. — Epidactyla nob. Ventriculus ad peripheriam in appendices triangula- res divisus. Tentacula supra marginem in disci exterio- re facie, parte sua basali cum appendicibus ventriculi alterna. Spec. 1. Epidactyla mucilaginosa nob. Medusa mu- eilaginosa Chamiss. Nova acta caes. Leopold. T. X. pag. 360. Tab. XXX. f. 2. A. Subgen. Aequorea nob. (Aeg. Per. et Les.) Disci margo tentaculis numerosis tantum instructus. a. Lineis simplicibus in inferiore disci fascie. Spec. Aequorea sphaeroidalis Per. et Les. et aliæ. b. Lamellulis in inferiore disci fascie. Spec. aliae. B. Subgen. Foveolia nob. (Gen. Foveolia Per. et Les.) Disci margo praeter tentacula numerosa fovearum parallelarum orbe einctus. Aequorea phosphorifera Per. et Les. et Spec. Aequorea mollieina Esch. Acal. et aliae. C. Subgen. Pegasia nob. (Gen. Peg. Per. et Les.) In inferiore disei fascie lamellule ad os usque product. Spec. Aequorea (Pegasia) dodecagona nob. (Pegasia dodecagona Per. et Les.) et aliæ. 933 D. Subgen. (Genus?) Exechestoma. Pars ovalis valde prominens. Disci margo tentacu- lis plurimis, sed foveis non instructus. Lamellule in disci inferiore facie nullae. Spec. 1. Aequorea punctata Quoy et Gaim. ap. Freyein. Voy. p. 564 Tab. 85. f. 4. f Spec. 2. Aequorea semirosea Quo y et Gaimard ibi. Tab. 84. fig. 6. Medusidae. I. Tentacula in margine vel prope marginem obvia. Fam. 5. A. Brachia conspicua vel valde evoluta. a. Ventriculus sine appendieibus saccatis, sed solis eanalibus vasorum formam exhibentibus (intestinis) in- structus, cc. Tentacula in disci margine et infra disci marginem. 1. Gen. Sthenonia Esch. B. Tentacula in inferiore disci facie tantum. 2. Gen. Phacellophora nob. Prodromus. b. Ventriculus appendieibus saccatis instructus. c. Tentacula in inferiore disci pagina in fasciculos congesta. 3. Gen. Cyänea Esch. ß. Tentacula marginalia. «cd. Tentacula numerosa e canali marginali pro- deuntia. 4. Gen. Pelagia Peron et Les. 5%, Tentacula duodecim vel plura, quorum quod- vis cum canali et ventriculo prodeunte conjunctum. 6. Gen. Chrysaora Per. et Les. B. Brachia nulla. c. Tentacula marginalia teretia, distincta. 7. Gen. Obelia Peron et Les. ß. Tentacula brevissima, mutilata, subfoliacea. 8. Gen. Euryale Per. et Les. II. Tentacula in margine vel in disco nulla. A. Brachia conspicua. Ovaria octo. Brachia octo brevissima. 9. Gen. Melitea Peron et Les. Ovaria;quatuor. Brachia octo longissima, teretia, Iibera. 10. Gen. Gymnocraspedon nob. (Nov. Gen.) Ovaria quatuor. Brachia octo maxima ex parte co- alita, apice libera, triangularia. 11. Gen. Trigonodactyla nob. Ovaria quatuor. Brachia quatuor libera. 12. Gen. Ocyrhoe Per. et Les. Oraria quatuor. Brachia numerosa. 13. Gen. Evagora Per. et Les. b. Brachia apicibus coalita. 934 14. Gen. Syncorypha nob. B. Brachia nulla. 15. Gen. Ephyra Per, et Les. Folgen die Charactere der neuen Sippen. 1. Gen. Gymnocraspedon nob. Corpus hemisphæricum, tentaculis marginalibus de- stitutum. Ovaria quatuor. Aperture feavitatum genitali- um quatuor. Os centrale quadrangulum, fimbriis nume- rosis einetum. Brachia octo teretia, longissima, quorum bina basi coalita. Spec. Gymnocraspedon Lessonii nob. 2. Gen. Trigonodactyla nob. Corpus hemisphæricum tentaculis marginalibus de- stitutum. Ovaria quatuor. Apertura cavitatum genitali- um quatuor tuberculo parvo instructae. Os in pedunculi quadrangularis a brachiis formati centro inter brachia. Brachia quatuor, basi in pedunculum coalita, ultra basin bifida, ramis singulis simplieibus in apice libero appendi- eibus triangularibus auetis. Appendiculi subvillosi pecu- liares (cotyles) in brachiorum basi et ante appendicum apicularium originem. Margo disei erenulatus. Spec. Trigonodactyla lutea nob.(Orythia lutea Quoy et Gaim. Annal. d. sc. nat. T. X. p. 175. t. IV. B. f. 1.) 3. Gen. Syncorypha nob. Corpus campanulatum, margine lobato, etentaculato. Os parvum. Brachia quatuor longa, tenuia, basilibera, api- ce () in pedunculum coalita. Spec. Syncorypha hyaeinthinanob. — Medusa Meli- tea) hyacinthina. Fabers Naturgeſchichte der Fiſche Islands Anhang S. 197. Die neuen Unterſippen gehoͤren zu Cyanea, welche nun getheilt wird in Cyanea, Cyaneopsis. Subgen. Chirocampta noh. Brachia ad modum flexuosa, apice valde attenuata et simpliciter ramosa. Tentacula forma æqualia. Pars ova- lis valde prominens. Spec. Cyanea cerebriformis nob. (Dianea cerebri- formis Less. apud Duperrey Voy. Zoophytes n. 10.) Zu Cyaneopsis ſcheint Fabers Medusa (Ephyra) cau- data zu gehören; Fiſche Islands S. 195, wenn ſie nicht eine eigene Sippe bildet, etwa Fabera. Die große Aehnlichkeit der Sippe Chrysaora mit Pela- gia, welche nur 8 Fuͤhlfaͤden hat, während jene 12 und mehr, hat den Verfaſſer beſtimmt, die Chryſaoraen in 3 Unterſippen zu theilen, um die unnöthige Aufſtellung der Sippe Pelagia auszugleichen. Chrysaora. A. Subgen. Dodecabostrycha. Tentacula seu eirrhi duodeeim. Spec. Chrysaora Godichodii Less. apud Duperrey Voy. Zooph. Tab. 13. f. 1. 935 — 936 B. Subgen. Hecaedecabostrycha. 2. Gen. Rhizostoma Per. et Les. ‚a Tentacula seu cirri sedecim. 3 — Cephea — — Spec. Chrysaora Blossevillii Less. ib. fig. 2. Sectio II. Margo tentaculis instructus. C. Subgen. Polybostrycha (Chrysaoræ propriæ). Tentacula viginti quatuor et plura. Hieher gehören die von Peron und Lamarck beſchrie⸗ benen Gattungen. II. Discophora polystomata. Fam. 1. Geryonidae Eschsch. Die Geryoniden ſcheinen hier die Oceaniden und Aequo⸗ riden zu vertreten. Orythyia iſt zweifelhaft. Medusa perla ſcheint hieher zu gehoͤren und wird als eigene Sippe, Podio- nophora, aufgeſtellt. A. Corpuscula marginalia (Oculi Ehrenberg) conspicua. 1. Gen. Podionophora nob. B. Corpuscula marginalia hucusque non observata. a. Pedunculus basi brachiis destitutus. ce. Pedunculus apice nudus. 2. Gen. Orythia Per. et Les. 3. — Saphenia Esch. ß. Pedunculus apice limbatus. 4. Gen. Geryonia Per. et Les. 5. — Dianaea Esch. 6. — Linuche — y. Pedunculus apice brachiis simplicibus vel pinnaiis. 7. Gen. Proboscidactyla nob. 8. — Eirene Esch. p. Pedunculus basi brachiis instructus. G. Tentacula marginalia. 9. Gen. Limnorea Per. et Les. 10. — Hippocrene Mert. ß. Tentacula marginalia nulla. 41. Gen. Favonia Per. et Les. Characteres generis Podionophora. Os in proboscidem apice fimbriatam elongatum. Ten- tacula marginalia nulla. Corpuscula marginalia (Oculi pe- dicellati) octo, longe pedicellata, pedicellis liberis. Spec. Podionophora perla nob. (Medusa perla, Mo- deer, Melicerta perla Per. et Les.) Fam. 2. Rhizostomata Cuv. Esch. eigen durch die Geſtalt des Leibes und der Arme Ver⸗ 9 mit den Meduſiden, durch die vielen Mundlöcher an den Armen mit den Saugroͤhren der Phyſophoren. Sectio I. Margo tentaculis destitutus. 1. Gen. Cassiopea Per. et Les. 4. Gen. Cladostoma nob. Cavitates genitalium quatuor. Margo tentaculis plurimis. Spec. Cladostoma fulgida nob. Medusa, Rhizosto- ma fulgida). Reyn. apud Less. Cent. Zool. p. 79 t. 25. Brachia quatuor sim- plicia. 6 Die Sippe Cassiopea, welche ſich von Rhizostoma nur unterſcheidet durch die Zahl der Geſchlechtshoͤhlen, laßt ſich nach dem Bau der Arme theilen in A. Subgen. Polycladodes. Brachia supra basin teretia, dein ramosissima, mul- tifida (Cassiopem propriæ). Spec. 1. Cassiopea Pallasii Per. et Les. 2. Cas- siopea Forskalia Per. et Les. 3. Cassiopea canarien- sis Files. B. Subgen. Holigocladodes. Brachia vix ramosa, sed supra basin limbo (plerum- que triplici) acuta (Cassiopem rlıizostomoides). Spec. 1. Cassiopea Borlasii Per, et Les. 2. Cas- siopea rosea nob. Rhizostoma (Medusa) rosea Reyn. ap. Less. Cent. Zool. tab. 34. p. 97. — 3. Cassiopea Du- breilli nob. Medusa, Cephea Dubreillii, Reyn. apud Less. ibid. tab. 23. p. 75. Die Sippe Rhizostoma theilt ſich wie Cassiopea in A. Subgen. Brachia plus minusve ramosa. Spec. 1. Rhizostoma theophila Esch. 2. Rhizosto- ma borbonica Esch. Rhizostoma Mertensii .nob. B. Subgen. Holigoclonia (Rh. propria). Brachia marginibus limbo erispato instructa. Polyclonia nob. Spec. 1. Rhizostoma Cuvieri Peron et Les. — 2. Rhizostoma Aldrovandi Per. et Les. 3. Rhizostoma co- rona Esch. 4. Rhizostoma mosaica Esch. 5. Rhizosto- ma cruciala Less. C. Subgen. Brachia longissima, corpore plus duplo longiore, basi et medio nuda, teretia, ante apicem fimbriata, ipso apice subulato, nudo. 7 Leptobrachia nob. Spec. 6. Rhizostoma leptopus. Chamiss. Nov. Act. Leop. T. X. p. 365 tab. 27. f. 1. III. Discophord astomata. Fam. 1. Fabers neue Gattung verdient eine eigene Sippe zu wer⸗ den, Histiodactyla, wegen der haͤutigen Maſſe, von welcher eine Menge fuͤhlfadenartiger Anhaͤngſel abgehen. Berenicidæ Esch. 937 „ Tentacula in margine nulla. 1. Gen. Eudora Per. et Les. B. Tentacula in margine. a. Ebrachiatae. 2. Gen. Berenice Per. et Les. 3. — Histiodactyla nob. b. Brachiatae. f 4. Cen. Staurophora nob. Characteres generis Histiodactyla. Margo disci velo seu membranula filamenta nume- rosa (tentacula) emittente limbatus. Os nullum, brachia nulla. Corpus hemisphaericum supra figura quadrieruri notatum. Spec. Histiodactyla globosa nob. Medusa (Bereni- ce) globosa. Fabers Naturgeſchichte der Fiſche Islands S. 191. Der Verfaſſer gibt auch einen Ueberblick von einer Mo⸗ nographie, welche er uͤber die Alcaden bearbeitet. Sie find ſehr verſchieden von den Tauchern (Podiceps et Eudytes), Pallas hat darinn am meiſten gethan; aber Bruͤnnichs Urien mit Eudytes verbunden und den Namen Uria den Vögeln gegeben, welche Ray Mergulus nennt. Da man in Petersburg viele Alken beſitzt, beſonders von Kamtſchatka, ſo hatte er Gelegenheit, dieſelben genauer zu ſtudieren. Fam. Alcadeae, Tribus I. Pterorhines. Nares pennulis brevissimis plus minusve tectae. 1. Gen. Alca Briss. Linn. e. p. Rostrum transversim sulcatum, ovale, compressum. a latere inspectum Spec. 1. Alca torda Linn. Spec. 2. Alca impennis — 2. Gen. Uria Brünn. Lath. Rostrum esulcatum, subeonicum, compressum, caput longitudine subaequans. Nares supra totae pennulis tectæ. Pedes fortiores. a. Subgen. Lomvia. Rostrum altius et latius, Spec. 1. Uria troile Lath. (Uria lomvia Brünn.) Spec. 2. Uria Brünnichii Sabine. — Uria Frane- sii Leach. Uria troile Brünn. Spec. 3. Uria ringvia Brünn. Uria lacrymaus la Pylaie. b. Subgen. Grylle. Rostrum angustius, subconicum. Spec. 4. Uria grylle Lath. Spec. 5. Uria Mandtii Lichtenst. Verzeichnifs p. 88 n. 926. Mandt, Dissertat. Iſis 1837. Heft 12. 938 Spec. 6. Uria carbo nob. — Cepphus carbo Pallas. Zoogr. Rosso-Asiat. T. II. p. 350. Tota nigra, pedibus rubris, orbitis et stria ab orbi- tis pone oculos ducta albis, 3. Gen. Brachyramphus nob. Rostrum capite multo brevius, apice adunco, late- ribus fortius compresso. Narium dimidia pars pennulis tecta. Pedes debiliores. a. Subgen. Apobapton nob, Rostrum minus elevatum, angustius. Spec. 1. Brachyramphus marmoratus nob. — Uria marmorata Lath.; Cepphus perdix Pall. Zoogr. T. II. pag. 351. Spec. 2. Brachyramphus Wrangelii nob. Rostrum capitis dimidii cireiter longitudine. Caput supra, nucha et dorsum e nigricante grisea. Ale et cau- da nigrae. Reliquae partes, nec non stria longitudinalis supra alam albae. Tarsi digito medio breviores. Longi- tudo a rostri apice ad caudae apicem 9 ¼ “. Patria Insulae Aleuticae. Spec. 3. Brachyramphus brachypterus nob. — Uria brachyptera Kittlitz Mss. Supra cinerea, alis caudaque nigricantibus. Collum subtus et in lateribus, pectus et abdomen alba. Rostrum capitis dimidii circiter longitudine. Tarsi digito medio longiores. Longitudo a rostri apice ad caudae apicem 9", Patria Unalaschka. Spec. 4. Brachyramphus kittlitzii nob. Supra einerea nigricante et pallide e fusco-flavescen- te undulata et submaculata. Subtus alba, subfuscescente tenuissime lavata, nigro et quidem in pectore frequentius undulata. Als e einerascente et fusco nigrae. Rostrum brevissimum , capitis longitudinis tertiam partem circiter adequans. Tarsi digito medio breviores. Longit. a ro- stri apice ad caudæ apicem 9", Patria Kamtschatka. b. Subgen. Synthliboramphus nob. Rostrum breve, altum dilatatum, a latere inspectum fere ovale, Spec. 5. Synthliboramphus antiquus nob. — Alca antiqua Lath.; Uria antiqua Pall. Spec. 6. Synthliboramphus Temminckii nob. Uria wumizusume Temm. planch. col. tab. 579. 4. Gen. Mergulus Ray. Uria Briss. e. p. Cephus Cuv. Spec. 1. Mergulus melanoleucus Ray. Mergulus Alle Vielll. guler. tab. 295. Uria minor Briss.; Alca Alle Linn. 59* 939 Tribus II. Gymnorhines seu Apterorhines. Nares pennulis non obtectæ. 5. Gen. Rostrum conicum subacutum, modice elongatum. Ma- xillae pars basalis supra plicis nonnullis transversis, an- gustis, cutaneis tecta. Ptychoramphus nob. Spec. 1. Ptychoramphus aleuticus nob. — Uria aleutica Pall. Zoogr. T. II. 370. 6. Gen. Rostrum breve, fere triangulare. appendice, apice adunco. recto et subrecto. Phaleris Temm. Maxilla basi sine Mandibula margine superiore Spec. 1. Phaleris tetracula. — Alca tetracula Pall. Spieileg. Zool. Fasc. V. p. 23. Uria tetracula Pall. zoogr. ee e Spec. 2. Phaleris dubia nob. — Uria dubia Pall. 200 gr. ib. p. 371. Spec. 3. Phaleris pygmæa. — Alca pygm. Gmel. syst. nat. II. p. 555. Uria pusilla Pall. zoogr. ib. p. 373. Spec. 4. Phaleris microceros nob. Similis babitu Phaleridi pygmaeae, sed paulo mi- nor. Rostrum rubrum. Maxillae dorsum basi corniculo auctum. Caput cristula destitutum. Pectus nigro undu- latum vel lavatum. Spec. 5. Phaleris camtschatica nob. — Alca camt- schatica Lepechin Nov. Act. Petropolit. T. XII. tab. 8. Uria mystacea Pall. Zoogr. II. p. 372. Phaleris cristatella Temm. pl. col. t. 200. Mormon superciliosa. Lichtenſteins Verzeichniß der Doubletten des zool. Muf, zu Berlin S. 89. 7. Gen. Maxilla basi prope angulum oris tuberculo aucta. Mandibulae superior margo emarginatus. Tyloramphus nob. Spec. 1. Tyloramphus cristatellus nob. — Alca eristat. Pall. Spieileg. Zool. V. p. 18. — Uria cristatella Pall. Zoogr. T. Il. p. 370. 8. Gen. Ombria Esch. Rostrum valde compressum et altum, a latere in- spectum fere ovale. Maxilla sub apice emarginata sca- pello, mandibula apice suo acutissimo sursum directo fal- ei similis. Spec. 1. Ombria psittacula Esch. Atl. t. 17. — Al- ca psittacula Pall. Spicileg. Zool. Fasc. V. p. 13. Lun- da psittacula Pall. Zoogr. II. p. 366. 9. Gen. Cerorhina Bonap. 1 Chimerina Esch. 5 Rostrum compressum, altum, a latere inspeetum fere ovale. Maxilla adunca in partis dorsalis basi cor- nieulo compresso aucta; mandibula adunca, apice deor- sum djrecto. 940 Spec. 1. Cerorhina orientalis (Aliis Cerorhyncha orientalis) Bonap. Ann. d. Lyc. de New-York.; Chimeri- na cornuta Esch. Atl. t. 12. Alca monocerata Pall. Zoogr. T. II. p. 362. 10. Gen. Fratercula Briss. Lunda Gesn. Mormon Illig. Rostrum altissimum, lateribus valde compressum et ovale, apice suleis transversis, parallelis. Ceroma tumi- dum, incrassatum. a Subgen. Cerätoblepharum nob. Supra palpebram superiorem appendiculus triangu- laris corneus. Sulei in rostri apice obvii retrorsum ar- cuati. Ab oculis ad nucham sulcus elongatus in ptilosi. Spec. 1. Fratercula (Ceratoblepharum) arctica. Alca aretica Linn. Spec. 2. Fratercula ( Ceratoblepharum) corniculata nob, Mormon corniculatum auct. apud Kittlitz. Kupferta⸗ feln zur Naturgeſch. d. Voͤgel Taf. 1. | b. Subgen. Supra palpebram superiorem appendiculus corneus nullus. Sulci in rostro autrorsum arcuati.. Ab oculis ad nucham, ubi sulcus in subgenere antecedente, penicillus pennarum elongatus, - Gymnoblepharum. Spec. 3. Fratercula (Gymnoblepharum) cirrata. Alca cirrata Pal. Spicileg. Zool. Fasc. V. p. 7. Endlich gibt er die Charactere der Sippe Phaeton an. 1. Phaëton aethereus Linn. exel. nonnullis synon. Paille en queue de Cayenne ou grand paille en queue, Enlum. t. 998. T. IX, p. 224. f Albus, dorso fasciolis nigris transversim undulatus; rostro rubro; remigibus quinque exterioribus pogonio ex- terno atris, rectricibus caudae mediis longissimis latiori- bus, albis, scapis maxima ex parte albis et basi tantum nigris.l 2. Phaeton phoenicurus Gmel. Albidus, rubro ltissime irroratus, rostro rubro, re- migibus primariis 4 exterioribus albis rubro irroratis, scapis atris; reetricibus caudae mediis angustissimis coc- eineis, scapis per totam longitudinem atris. 3. Phaeton flavirostris nob. Paille en queue blanc de läle Ascension Buff. en- lum. t. 369. T. IX. p. 225. Phaeton aethereus Kuhl. Buffon. fig. nom. syst. p. 26. Lepturus candidus Briss. Ornithol. VI. p. 185. Albus, rostro flavo, fascia transversa supra alas et remigibus quatuor exterioribus in pogonio externo atris, rectricibus caudae mediis elongatis albis, scapis atris. 941 Neue Wirbelthiere zu der Fauna von Abyſſinien gehörig, entdeckt und beſchrieben von Dr. E. ae * bey r 1837. Fol. X. T. 25— Ueber den Character dieſes ſchoͤnen und reichhaltigen Werks, uͤber die Bearbeitung des Textes und die Ausfuͤhrung der Ab— bildungen haben wir ſchon wiederholt das Noͤthige unſeren Le— ſern mitgetheilt. Bisher waren es großentheils Fiſche, nun iſt es aber ein ganzes Heft Voͤgel und zwar faſt von einer einzi— gen Sippe, nehmlich den Steinſchmaͤtzern, wodurch die Verglei⸗ chung derſelben erleichtert wird. Sehr ſchoͤn iſt der Character dieſer Voͤgel bey allen ausgedruͤckt; nehmlich die haͤngenden Fluͤ— gel, immer geruͤſtet zu Flug und Fang. Im vorigen Hefte find abgebildet: Alcedo semicaeru- lea et cyanostigma: der Text aber findet erſt hier feine Erle digung. Der Verfaſſer fand 7 Gattungen, worunter nur eine neu. A. semicaerulea hat ſchon Forſkal beſchrieben, aber nicht abgebildet, was deßhalb hier gewiß zum Vergnügen der Orni— 19 geſchehen iſt. Er iſt verſchieden von A. senega- lensis. Alcedo maxima iſt in Abyſſinien felten; häufiger A. hispida et rudis. A, caerulea oder Todier de Juida Buffon Pl. enl. 788 fig. 1. Ferner A. pygmaea sive chelicuti Salt; endlich A. cyarostigma n. aͤhnlich A. cristata, Bienenfreſſer finden ſich folgende“, die uͤbrigens alle ſchon bekannt ſind. Merops apiaster, superciliosus (aegytius, ruficollis), caeruleocephalus, viridis, erythropterus, jvariegatus, bul- lockii. Auch hat er gefunden Epimachus erythrorhynchus et Upupa epops im Winter ſehr häufig. Dann folgt die Beſchreibung der hier abgebildeten Stein⸗ ſchmaͤtzer; T. 25. Saxicola isemirufa, alt und jung; T. 26. albiscapulata, sordida, T. 27. rufoeinerea alt und jung, T. 28. lugubris, melaena, nicht abgebildet S. albifrons. Früher hat er ſchon entdeckt: Saxicola pallida, isabellina, melanura, monacha et deserti; ſie wurden abgebildet in ſeinem Atlas und von Temminck. Im Ganzen hat er beobachtet 21 Gat— tungen. S. leucura (cachinnans), monacha, lugubris, me- laena, albifrons, lugens (moesta, morio), deserti, stapazi- na (xanthomelena), aurita, oenanthe (rostrata), isabellina, pallida, rubicola (hemprichü), rubetra, rufoeinerea, sordi- da, melanura, albiscapulata, semirufa, cyanea, saxatilis: Der Verfaſſer rechnet nehmlich Turdus eyaneus et saxatilis wegen der Lebensart uſw. hieher. Familie der Droſſeln. Abgebildet T. 29. Merula simensis; T. 30 Ixos leu- copygius; beſchrieben ift Petrocincla semirufa. Im Ganzen hat er beobachtet: Merula vulgaris, erythroptera, simensis, musica, visei- vora, pilaris, olivacea; Peirocincla semirufa; Ixos arsinoe, levaillantü (zanthopygos); plebejus, leucocephalus , leuco- 942 pygius. Von Motacilla ift abgebildet: T. 29. M. longicau- da, geſammelt hat er aber: M. alba, capensis, flava, boarula, melanocephala. Abgebildet: T. 30. Emberiza septemstriata; früher striolata, caesia et flavigaster; beobachtet: Emberiza hor- tulana, miliaria, Der Verfaſſer bemerkt, daß fein Indicator diadematus = minor iſt, und Pogonias brucii = P. rubifrons. Die Stellung und Zeichnung ſcheint uns ganz characte⸗ riſtiſch. Abdruck und die Illumination ſorgfaͤltig. Catalogue du Musée anatomique de la faculté de Médecine à Strass- bourg, Kar Ch. Ehrmann, Prof. Str. chez Levrault. 1837. 8. 215. Die anatomiſche Sammlung, beſonders die pathologifch- anatomiſche zu Straßburg iſt ſchon lang als eine der reichſten und lehrreichſten bekannt. Es haben auch ſehr tüchtige Maͤn⸗ ner daran geſammelt, beſonders Lauth, der Vater, Lob: ſtein, Sulzer, Broffe, Ueberſaal, Grauel und G. Lauth; ſeit vielen Jahren aber vorzuͤglich der Herausgeber, welcher Pro— feſſor der Anatomie iſt. Es iſt daher ſehr verdienſtlich, daß das Publicum erfaͤhrt, was ſich in dieſer Sammlung findet, auf daß die Aerzte, welche ſich uͤber dieß und jenes unterrichten wollen, ſich dahin wenden koͤnnen. Die Sammlung iſt auf folgende Art geordnet: Knochenſyſtem: phyſiologiſche Anatomie Nr. 249.; ano⸗ male 359.; vergleichende 511.; pathologiſche 1066. Muſkelſyſtem S. 64 nach derſelben Reihe bis Nr. 109345 Gefaͤßſyſtem 1526.; Athemſyſtem 1676.; Verdauungsſyſtem 2056.3 Harnſyſtem 2171.3 Nervenſyſtem 2854. Sinnorgane Nr. 2558.; maͤnnliche Geſchlechtsorgane 2683.; weibliche, Foͤtus ꝛc. 3097. Allgemeine Uebel; Afterbildungen, Thierſteine; Einge⸗ weidwuͤrmer Nr. 3331.; Wachspraͤparate 3849.; Sammlung von eßbaren und giftigen Pilzen 3870. Aus dieſer großen, An⸗ zahl von Praͤparaten kann man ſehr wohl auf den Eifer der Straßburger Anatomen und Aerzte ſchließen. Der Werth ſelbſt iſt ſchon hinlaͤnglich bekannt. Die Peſt in der ruſſiſchen Armee zur Zeit des Türkenkrieges 1828 und 1829 von Dr. Deter; kin, Leibarzt des eee, Dun Berlin bey Oemigke. Der Verfaſſer begleitete das ruſſiſche Heer im ganzen caucaſiſchen Krieg, und hatte daher Gelegenheit, die Peſt zu be⸗ obachten und zu behandeln. Er liefert eine treue hiſtoriſche 943 Skizze dieſer Epidemie, welche in Zukunft ſehr nuͤtzlich ſeyn wird. Sie ſpricht gegen diejenigen, welche die Anſteckunglaͤug⸗ nen. Die Schilderung der Peſtſymptome iſt offenbar ganz ge— treu und, man darf wohl ſagen, fuͤrchterlich, und noch mehr die Veraͤnderung nach dem Tode. Das einzige Zeichen eines gluͤck— lichen Ausgangs war allgemeiner Schweiß. Die Urſachen von der Verbreitung der Peſt werden an— geführt, ebenfo die Vorkehrungs-Maaßregeln; alles fo einzeln vollſtaͤndig, daß dieſe Schrift als eines der wichtigſten Geſchenke erſcheint, welches den Aerzten gebracht werden kann, beſonders da auch die angewendete Heilmethode treulich mitgetheilt iſt. Curt Sprengels Verſuch i matiſchen Geſchichte der Arzneykunde, fortgeſetzt von ee Er Par che Eble. Wien bey Gerold. IV. 1. 1837. 8. 655. Wir haben die reichhaltige und wohlgeordnete Geſchichte der Anatomie und Phyſiologie des Verfaſſers ſchon früher an⸗ gezeigt, und freuen uns daher, daß er ſich auch der Fortſetzung unterzogen, die eigentliche Medicin bearbeitet und mithin ergaͤnzt hat, was Sprengel unvollendet laſſen mußte. Von dem Fleiß, Darſtellung, der Angabe der Litteratur kann man nichts ande⸗ res als Ruͤhmliches ſagen, ſo wie von der Gerechtigkeitsliebe, die uberall hervorleuchtet. Wenn an dem Werk etwas aus zu⸗ fegen iſt, fo möchte es ſeyn, daß es etwas zu weit ausholt und. ſich mehr, als wohl noͤthig ware, mit der Philoſophie, Geſchichte, Mineralogie, Botanik und Zoologie beſchaͤftiget, da dieſer Band dem Titel nach die Geſchichte der theore⸗ tiſchen Arzneykunde enthalten ſoll vom Jahr 8 1825. Indeſſen muß man ihm fuͤr den Ueberfluß immerhin Dank wifs ſen, und es wird manchem einſamen Arzte wohl bekommen, wenn er hier ſieht, was alles geleiſtet worden iſt, ſeitdem er die Univerfität verlaſſen hat. oran geht nehmlich ein kurzer Abriß von der Gefhichte der eee 5 S. 33 von der der Phyſik und Chemie. S. 111 der Mineralogie, S. 143 der Botanik, S. 195 Zoologie, und dann folgt S. 221 wieder Anatomie, 289 der Phyſiologie ſehr umſtaͤndlich, und zwar wie fie ſich in allen Laͤndern der Welt gezeigt haben. Es wäre unnöthig und faſt unmöglich, die einzelnen Hauptſtuͤcke anzuführen, da es in einer Zeitſchrift doch keine Belehrung geben koͤnnte und das Buch unter diejenigen gehört, welche bey der Hand ſeyn müffen. Es wird jeder Arzt darinn finden, was er braucht, und auch vieles, was er nicht zu brauchen glauben wird. Der Verfaſſer hat 944 dem Naturforſcher wie dem Arzte vortrefflich in die Haͤnde ges arbeitet, wofür ihm alle zu Dank verpflichtet find. Wir wenige ſtens koͤnnen das Buch vortrefflich benutzen ſowohl für die eis gentliche Naturgeſchichte, als fuͤr die vergleichende Anatomie und Phyſiologie. Chemiſch- phyſiologiſches Syſtem der Pharmaco⸗ Dynamik » von Dr. W. Grabau. Kiel, Univerſitätsbuchhandlung. I. 1837. 8. 400. 5 Der Weg, den der Verfaſſer einſchlaͤgt, iſt der der neuern Naturphiloſophie: er verſucht einen vollſtaͤndigen Pararellelismus des chemiſchen Characters der anorgan. und organiſchen Körper durchzuführen, ohne Zweifel die richtige Aufgabe, aber für uns ſere Zeit eine ſo ſchwierige, daß es uns jedesmal bang wird, wenn wir von einem ſolchen Verſuche hören. So lang die Pflans zen- und Thierzuͤnfte nicht am ſichern Orte ſtehen und daher unter ſich, ſo wie mit den Mineralien und der allgemeinen Na⸗ turthaͤtigkeit parallel gehen; fo lang iſt der richtige Parallelis⸗ mus mit den Organen und ihren Functionen nicht darzuſtellen und am wenigſten mit chemiſchen Stoffen, als wodurch man ihre ſpecifiſche Wirkung wiſſenſchaftlich beſtimmen koͤnnte. In⸗ deſſen iſt jeder Verſuch beachtenswerth, beſonders wenn er mit ſo vielem Eifer aufgenommen und mit ſo viel Fleiß durchge⸗ führt wird wie hier. Es iſt ſchwer, dem Verfaſſer ins Einzel: ne zu folgen und einen Begriff von ſeinem Verfahren zu ge⸗ ben: es iſt neu und will daher langſam ſtudiert und geprüft ſeyn. Das Buch zerfällt in einen allgemeinen und befondern Theil; in jenem wird vom Parallelismus im Allgemeinen ge: handelt; in dieſem werden die unorganiſchen Koͤrper in Bezie⸗ hung auf anatomiſche Syſteme einzeln betrachtet, und hier iſt eigentlich das Feld, in welchem die großen Schwierigkeiten an⸗ fangen, worinn aber der Verfaſſer wenigſtens Ordnung gemacht hat. Die unorganiſchen Stoffe find zunächſt in 3 Claſſen ges theilt, in indifferente, das Waſſer allein, in ſogenannte Zuͤnder wie Sauerſtoffe, Chlor, Jod uſw., welche er in Bezug auf den Organismus Corpora cephalica nennt. Dabey betrachtet er ihre Indifferenzierung, wie vom Sauerſtoff die Schwefelſaͤure, Phosphorſaͤure uſw. In der dritten Claſſe hat er die Brenner, Corpora gangliaria, den Kohlenſtoff, die Metalle, den Waſſer⸗ ſtoff und die Erden mit ihren Indifferenzierungen, wobey die meiſten ihrer Verbindungen aufgefuͤhrt ſind. Er gibt die medi⸗ ciniſchen Wirkungen dieſer Stoffe an, um feine Anſicht zu bes ſtaͤtigen. Wie geſagt, das Buch will ſtudiert ſeyn und wir muͤſſen die Pruͤfung denjenigen uͤberlaſſen, deren Fach die pra⸗ ctiſche fo wie die wiſſenſchaftliche Medicin iſt. — ——— — —— Innhalt der Ifis, i Jahrgang 1837. Heft I- XII. — — e e — | 00: A. Nach der Reihe. Heft J. Seite 1. Buquoy, uͤber moraliſche Freyheit. 18 Verhandlungen des Harz-Vereines. 28 Zetterſtedt, Conspectus Dipterorum lapponicorum. 76 Dahlbom, Eyerlegen der Cimbex fasciata. Bücher von Schreiber, Juͤngſt, Döring, Vollmer, Andre, Schweizer Geſellſchaft, Schmidberger, Boͤhm. Muſeum, Stockholmer Verhandl., Nyt Magazin, Schwerdt, Baum⸗ gartner, Kaſtner, Glocker, Wikſtroͤm, Richter, Zawadsky, Dierbach, Agardh, Spenner, Martius, Herrich, Sturm, Schreber und Wagner, Fiſcher, Hahn, Koch, Kuͤſter, Ek⸗ ſtroͤm und Creplin, Jenny, Dumeril und Bibron, Bra⸗ chet, Rebau, Giſtl. Heft I. 81 Buquoy, Werden und Dahinſcheiden. 86 Jack, Handſchriften zu Bamberg. 98 Stein, über Raphidia. 118 Auszuͤge aus Zoological Proceedings P. III. — Parry und Bennett, über Macropus penicillatus. — Leſſon, Claſſification der Quallen. b 119 Cumings Schnecken- und Muſchelſchalen. Janthocincla. 120 Owen, Anatomie von Dasyurus macrourus, Pelecanus ru- fescens. Hennah und Read, über Hyrax capensis. 121 Martin, Zerlegung deſſelben und des Pelicanus rufescens. J. Curtis Ancistrosoma, Cecidoses. Rolle, Werfen eines Affen. Owen, Trichina, Linguatula, Distoma. Willſhire, Fell des Aoudad. Gould, Droſſeln vom Himalaya und aus Indien. 123 Derſelbe, ein neuer Toucan. Weſtwood, Immen. 125 Heron, Betragen der Pfauen. Reid, zwey Waſſerſchildkroͤten. 126 Sykes, Coturnix et Hemipodius. Gray, neue Kroͤte; Echinus Lamarck. 127 Derſelbe, neues Corall. Mac⸗Leay, Apteryx australis. Sykes, mehrere Voͤgel. 128 Eyton, Faſanenbaſtarde. Gray, ein Corall, ſogen. Glaspflanze. 125 Pole, Herpestes fasciatus. Bennett, neue Gattung von Lagotis. Weſtwood, neue Immen. 131 Thompſon, ſeltene Voͤgel und Fiſche. 135 Gray, zwey Corallen. Bell, neue Krebſe. 136 Abott, Saͤugthiere, Vögel und Fiſche von Trapezunt, 139 Rendall, Saͤugthiere und Vögel vom Gambia. 143 Campbell, weiße Amſel. Heron, Cygnus atratus. Elliott, neue Maͤuſe. Templeton, Actinia, Xenia, Anisomelus, Piratesa, 144 Harvey, Caryophyllia smithi. J 145 Burton, Ratelus. 147 Annales des scienc. nat. IV. Iſis 1837. Heft 18. Seite 147 Behn, Circulation des Nahrungsſaftes in den Füßen ver⸗ ſchiedener Wanzen. Morron, Einfluß des Lichts auf Thiere und Pflanzen. Flourens, Bau der Nabelſchnur. Chriſtol, verſteinerte Nashoͤrner. Feruſſac, Sepia hexapodia. 148 Gervais, Gammarus pulex, roeseli. i Morren, Einfluß auf die Entſtehung der niederen Pflanzen und Thiere. D' Orbigny, Pteropoden. 5 149 Chriſtol, Vergleichung der gleichzeitigen Säugthierbevöl- kerung. Gervais, Suͤßwaſſerſchwamm. 150 Doyere, Eupleres. 152 Quatrefages; Entwicklung der Anodonten. Feruſſac, Belemniten. Cocteau, Zootoca. 153 Milne⸗Edwards, Alcyonidium; Alcyonium palmatum. 158 Dujardin, Gromia. T. 1. 160 Reaumuriſcher Preis. Bücher von Poppe, Arago und Renny, Berghaus, Littrow, Nardo, Viſiani, Spenner, Koſteletzky, Wikſtroͤm und Beil: ſchmidt, Endlicher, Sturm, Unger, Leſſon, Keferſtein, Schmidt, Roßmaͤßler, Fried, Ruͤppell, Cuvier und Voigt, Eiſelt, Schreber und Wagner, Naumann, Freyer, Cuvier und Valenciennes, Schönherr, Brachet, Bidder. Heft III. 162 Buquoy, Einheit am Naturleben. 168 Dahlbom, Beobachtungen des Nematus conjugatus. 169 Keferſtein, Spondyle der Alten. 173 Dahlbom, Gattungen von Aulacus. 177 Wied, Beyträge. IV. 179 Auszuͤge aus Zoolog. Proceedings. III. Burton, Agriopus unicolor. 180 Bennett, Paradoxurus grayi. King, Acanthurus kingii. Owen, Anatomie von Cercoleptes caudivolvulus. 182 Moore, Jacchus penicillatus. Smith, Argonauta. 183 Martin, Microcebus murinus. Harvey, Patella tricornis. 184 Bennett und Martin, Crocodilus leptorhynchus. 185 Reid, Zerlegung von Aptenodytes patachonica. Bennett, Pteropus epomophorus. Agaſſiz, Cppriniden. 186 Burton, Voͤgel vom Himalaya. 187 Allis, Gabelbein v. Voͤgeln. 188 Gould, über Ramphaſtiden. l 191 Broderip, Betragen eines männlichen Chimpanfees. 196 Bell, uͤber die Cruſtaceen von Suͤdamerica. 199 Martin, Zerlegung des Myopotamus coypus. E 201 Narrell, Syngnathus acus; Inſecten an den weißen Rüben. Gould, Voͤgel vom Himalaya. 203 Ruͤppell, neuer Histiophorus. Heron, Schwanz des Kaͤnguruhs; dummer Hund. 204 Bennett, Nagthiere von der Magellanſtraße. 205 Olgiby, Beutelthiere aus Neuholland. 206 Swainſon, Volutiden. Gaskoin, Cauris. N Desjardins, Geſellſchaft auf der Inſel Moritz. 60 947 — F 948 Seite ; Dritte allgemeine Sitzung. 208 Freyer, Bemerkungen und Zuſätze zu Treitſchke's Eulen⸗ Seite faltern. ! 233 Auszüge aus Transactions of the zoological society. Broderip, Chama. 235 Curtis, Ancistrosoma, Cecidoses eremita. 236 Owen, neuer Eingeweidwurm, Trichina. T. 2. Derſelbe, Erklärung der Clavagella. T. 2. 8 Buͤcher von Burmeiſter, Keferſtein, Wied, Eichwald, Raſpail, Gras, Fiſcher, Bouche, Naumann und Buhle, Roßmaͤßler. Heft . 242 Buquoy, Des Lebens eigentlicher Sinn. 247 Memoires de la société de Neuchatel. 218 Agaſſiz, unbekannte Karpfenart; Verſteinerungen. Montmollin, Kreidenformation des Jura. 249 Agaſſiz, Strahlthiere, deren Claſſification. 262 Zoological Transactions. I. 3. Owen, Anatomie der Linguatula taenioides. T. 2. 265 Bennett, Lagotis pallipes. Bell, Platycarcinus. Owen, Oſteologie des Chimpanſees und Orang-Utangs. 271 Derſ. Anatomie des Distoma clavatum. T. 2. 273.1 Derſ. Taenia lemelligera. — Eintheilung der Eingeweidwuͤrmer. 274 Lowe, Alepisaurus ferox. 277 Waltl, Bemerkungen uͤber einige Inſecten um Paſſauz 279 — neue Gattungen, Mucken daſelbſt. 283 — — — — bey Muͤnchen. 288 — — — Cicaden in Andalufien- 289 Annal. d. Scienc. nat. Zool. V. 1836. im Auszug. Pictet, Claſſification der Neuropteren. 291 Jacquemin, Entwicklung der Mollusken. 293 Gay, Blutegel; Reptilien. Leſſon, Beroiden. 303 Held, Weichthiere Bayerns. 309 Auszüge aus der Zeitſchrift L'Institut. 1833. Roulin, Oestrus im Menſchen. 310 Audouin, Inſecten im Meer. Dutrochet, Athmen der Phalaena potamogata. LeHerminier, ſchaͤdliche Inſecten von Guadeloupe. 311 Ramond, Larve von Leptis vermileo. 312 Saporta, Orgyia, Phlogophora. Gene, Macroglossa, Bryophila, Polia, Leucania, 313 Solier, Verwuͤſtungen der Heuſchrecken. Turpin, Milben in Lindenblättern. Martin, uͤber die Cirripeden. Audouin, Cebrio gigas. 315 Lemaouth und Geoffroy, Delphin-Euter. 316 Guenee, Raupe der Nonagria paludicola. Faure, Fiſchbein. Reinhardt, grönlaͤndiſche Fiſche. Buͤcher von Barker und Berthelot, Neuenburger Geſellſchaft, Trautmannsdorf, Ewertz, Watſon und Beilſchmied, Goͤp⸗ pert, botaniſche Zeitung, Agardh und Creplin, Andre, Len⸗ gerke, Giſtl, Ruͤppell, Cuvier, Wilſon, Bonaparte u. Jar⸗ dine, Zool. Transact. I. 3, Annales d. sc. nat. V., LIn- stitut, Brachet und Flies, Krombholz. ef d n. VII. 322 Verſammlung der Naturforſcher und Aerzte zu Jena im Jahre 1836. 324 Verzeichniß der Theilnehmer. Erſte allgemeine Sitzung. 329 Eröffnungsrede von Kiefer. 355 Goͤppert, über den Verſteinerungs-Proceß. 340 Gedicht von Treunert. Zweyte allgemeine Sitzung. 343 Ehrenberg, Infuſorien als Felsmaſſen. 354 Wahl des naͤchſten Verſammlungsortes. 0 355 Reichenbach, Verwandtſchaften des Pflanzenreichs. 567 Brehm, Betragen der männlichen Raubvogel. vierte allgemeine Sitzung. 5 374 Preis-Ausſetzung des Herzogs von Altenburg. 375 Kiefer und Lichtenſtein, Entdeckung der Schaͤdelwirbel. 376 Humboldt, Beſteigung des Chimborazo. 379 Fitzinger, Lepidoſiren. 380 Jenker, das indiſche Gebirg Nilagiri. 393 — und Plieninger, Abſchied. Beſondere Sitzungen. 1. Phyſicaliſche Abtheilung. 397 Schottin, magnetiſcher Moͤrſer. 398 Weber, menſchliche Gangwerkzeuge. — Dove, rechts und links gewundene Eryſtalle. 399 Weber, Barometerſcale. Volkmann, Lichtſtrahlen im Auge. 400 Maͤdler, Mond und Witterung. | 401 Magnus, Temperatur beym Kochen. 402 Mitſcherlich, Ausdehnung der Cryſtalle durch Wärme, 403 Weber, galvaniſche Stoͤße auf die Sinnorgane. 2. Chemiſche Abtheilung. 404 Vorlegung verſchiedener Präparate, 3. Pharmaeeutiſche Abtheilung. 407 Geißeler und Wackenroder, Reinigung des Zinks 2c, 409 Stickel, Fuſeloͤl. 410 Bley, Beſtandtheile des Marienkaͤfers. 411. Brandes, Deplacierungs-Methode bey Extracten. 412 Buchner, Causticum Hahnemanni, Aroma der Blüthen, Pharmacopoea germanica. # Artus, Darſtellung eines arſenikfreyen Antimons. 4. Mineralogiſche Abtheilung. 417 Hoff, Thuͤringerwald. 418 Tantſcher, Verruͤckung des Kupferſchiefers. 421 Germar, verſtei erte Inſecten; Pflanzenabdrücke. T. 3. 432 Goͤppert, kuͤnſtliche Verfteinerungen, 433 Otto, Berger, Laſpe, Prinz Paul von Wuͤrtemberg, Ver⸗ ſteinerungen. 434 Tſcheffkin, ruſſiſche Mineralien. 435 Gutbier, Vorkommen der Pflanzenabdruͤcke. 437 Palliardi, Moorgrund bey Franzeusbad. 440 Goͤppert, Sternberg, Reichenbach, Cotta, Muͤnſter: Pflan⸗ zen⸗Verſteinerungen. 444 Weiß, Groß: verſteinerte Thierfaͤhrten. 445 Schuͤler, Geologiſches aus Ungarn. 465 Struve, Aerolithen-Hagel in Drenburg. 0 467 Groß, uͤber die Trittſpuren bey Hildburghauſen. 469 Se Eu be 471 Cotta, Entbloͤßung der Granit-Sandſteingänge i in Sachen. 9 fteingänge bey Hohnſtein 477 Eichwald, Kenntniß der Alten vom Aralſee. Muͤnſter, Verſteinerungen. 5. Botaniſche Abtheilung. 478 Koch, Semperviva. 480 Goͤppert, Waͤrme-Entwicklung im Aron. 483 Fritzſche uͤber den Bluͤthenſtaub. 484 Richter, botaniſche Critik. 489 Roßmäßler, Nomenclator animal, et plant. 493 Reichenbach, Verſteinerungen zu Dresden. 949 Seite . 495 Trinius, Bau der Graͤſer. i J 496 Kunth, über den Bau der Gräfer und Niedgräfer. 6. Zoologiſche Abtheilung. S. 498. 500 Pr. Weber, Bewegung der Lymphe. 501 Brandt, uͤber verſchiedene Thiere. 507 H. Weber, uͤber das Schultergelenk. 508 Muͤnz, Bildungsfehler des Herzens. 509 Schwann, über kuͤnſtliche Verdauung. 511 Reichenbach, Eyer von der Lacerta vivipara, 512 Baumann, Bewegung in Falterſchuppen. 513 Volkmann, Gefaßſpſtem der Meerſterne. 514 Haſſenſtein, uͤber das Leuchten der Augen; cidum. 519 Retzius, roͤhrige Bildung der Zaͤhne. 520 Richter, Schädlichkeit der Arſenikſeife. 523 Schwann, Mufkelkraft. Generatio aequivoca. 7. Entomologiſche Abtheilung. S. 525. 8. Medieiniſche Abtheilung. S. 528. 537 Fuchs, unterdruͤckte Harnſecretion. 538 Roͤſer, über die Fieber in der Levante. 540 Tuͤrkheim, Typhus abdominalis. 542 Kayſer, Superfoͤtation. 9. Thierärztliche Abtheilung. S. 546. 10. Agronomiſche und technologiſche Abtheilung. S. 547 549 Verzeichniß derjenigen, welche Mittheilungen gemacht haben. Heft VI 554 Buquoy, Geſetz und Strafe im Staate. 565 Jacquemin, Anatomie et Physiologie de la Corneille, (Cor- vus corone.) FJ. IV- VII. Buͤcher von Schreiber, Bollmann, Goͤtzinger, Perty, Wiener Mufeum, Baumann, Schweizer Geſellſchaft, Groh, Oſter⸗ laͤndiſche Geſ., Giſtl, Jaͤthenſtein. Heft IN. 657 Buquoy, Geſetze im Staate. 664 Geognoſtiſche Charte von Sachſen. 673 Brehm, Vögel bey Jena. 685 Derſ., ornithologiſche Reife von Renthendorf nach Nuͤrnberg. 702 Tſchudi, Beobachtungen über Alytes obstetricans wagl. 707 Auszüge aus der Zeitſchrift: L’Institut. Herold, Entwicklung der Schlangeneyer, Reinhard, Fiſche von Grönland. Leon Dufour, Spinnen. 709 Jourdan, Zähne bey Coluber scaber. Maki. Knox, Laichen des Lachſes. 710 Martin St. Anges, Cirripeden. 711 D'Orbigny, Delphin, Inia boliviensis. 712 Graells, giftige Spinnen. 713 Charvet, Gordius. Rouſſel, Foetus balaenae. 714 Herminier, Guacharo. Leſſon, neue Katze; neue Vögel, 715 Geoffroy, Monotremen. Prevoſt, der Guckguck. 716 Jacquemin, das Athmen der Wögel. 717 Coſte, Entwicklung des Schafeyes. Duges, Bau einiger Spinnen. 718 Texier, Anbau des Opiums. Eights, trilobitenartiges Thier. 721 Dujardin, Bau der Infuſorien. Peltier, Infuſorien. 725 Blainville, Schädel des Pongo. Tapetum lu- | 950 Seite 725 Laurent, Körner von Diatoma. Flourens, Gefaͤßverbindung zwiſchen Fötus und Uterus. 726 Edwards, uͤber Eschara. Fresnay, uͤber Anas gambensis. 727 Gay, gebärende Lurche. Cantraine, über Truncatella. Bücher von Wenke, Geognoſt. Charte von Sachſen, Gräf, Kittel, Nees und Henry, Goͤppert, L’Institut, Grube. Heft X. 729 4 Erhaltungsſtuͤtzen der verſchiedenen Regierungs⸗ ormen. 739 Brehm, über Bach- und Schafſtelzen. 741 Derf., das Gemuͤthliche der Voͤgel. - 753 Polypen, Quallen, Strahlthiere, Würmer, Schal: thiere. 762 Schweizer Naturforſcher in Neuenburg. 767 Auszüge aus der Zeitſchrift: L’Institut. Spirula, Lamantin, Pneumodermon, Equus hemionus. Scincus, Falculia. 769 Walroß, Orang⸗utang, Helix varronis, Scolytus pygmaens, Infuſorien, Wanzen. 770 Dumortier, Polypen. 775 Nachtigallen, Rhizopoden, Girlitz. 777 Ocyptera, Plecotus, Cochlea, leuchtende Pflanzen. 779 Froſchlarve, Kreislauf der Wanzen, Apbis laricis, Guacha- ro, Seidenwuͤrmer, Muscardine. 783 Verſteinerte Infuſorien, Kraͤtzmilbe, Chionis, Eiter. 785 Anoliden, Vau der Zähne, Fuchs von Algier. Springmäuſe, Echinorhynchus, Giftſchlangen, Bau der Zähne, Knochen— ring im Auge. 788 Zitterrochen, Adelges, Sivatherium, Artemia, Diatomeae, Falco, Arvicola. 791 Arcella, Lebensart der Kerfe, Schmarotzer, Pyralis, Coccus. 794 Scincoiden, Argonauta, Wooraly, Guinoa, verſteinerte In⸗ fuſorien, Scolopendra. 798 Dinotherium, Infuſorien im Pflanzenſaft, Argonauta, Man- na, Drachenblut, Zitterrochen, Mumienwindeln. Bücher: von Schweizer. Geſellſch., Wiener Annalen, geogno- ſtiſche Charte von Sachſen, Kraus, Schreber und Wag⸗ ner, Ruͤppell, Puſch, Dahlbom, Fiſcher, Sturm, Sars, Wagner, Fallen, Schlegel. Heft XI. 801 Buquoy, keine Manifeſtation am Naturganzen ze. 804. J. Wagner, die Poeſie, eine freye Kunft. 838. Auszuͤge aus der Zeitſchrift: Inſtitut. . Rebenkaͤfer, Squilla, Claſſiſication der Po⸗ ypen. 840 Uredineen, gruͤne Materie, Staarſteine, Zwitterfalter, Ner⸗ venſyſtem der Schnecken, Ardea calceolata, Regulus uni- color, ſchwarze Vögel. 843 Affen ibey Gibraltar, Saͤugthiere der Antillen, Fulgora, neue Schnecken, Urochs, »firſichkaͤfer, Cameele. 846 Schlupfweſpe, Schneckeneyer, Traubenmotten. 847 Centetes; Ericulus; Ichneumia, Galidia, Proteles, Hoazin, Kamichy. 8 848 Hemigalus, Amblyodon, Theridomys, Heteropus, Nelomys. 850 Kreislauf der Würmer, der Chimaera, Auſtern von Medoc, ee g 854 Algen der Salzteiche, Larve von Xylophagus, Zwi 2 857 Chimpanſee, Muscardine, Sranbehrhpkten., done lo 860 Waltl, Naturgeſchichtliches von Paſſau. 866 Keferſtein, Mythologie der Biene. Buͤcheranzeigen: Böhmifches Muſeum, Ofterländifche Geſell⸗ ſchaft, Kroyer, Rebau, Chesnon, Giſtl, e Aue Lichtenſtein, Schreber und Wagner, Bonaparte, Cocteau, Crichſon, Homeyer, Percheron, Schweizer Naturforſcher, Agaſſiz, Bronn, Zetterſtedt, Freyer, Arnault. 951 Seite Necrolog der Deutſchen. Bürgers Parallel- Theorie. 57 Heft 881 Buquoy, kurze Betrachtungen. } h 899 Anker, Umaͤnderung des Glimmers in Turmalin. 901 Held, Weichthiere Bayerns. Scutelligera. 930 Brandt, Quallen. ; Bücher von Sommer, Berghaus, Engadin, Andre, Wolfram, Richter, Döring, Perty, Dove, Banmgartner, Arago, Koch, Meyen, Reum, Wegelin, Dumeril und Bibron, Aus dubon, Brandt, Bennett, Ruͤppell, Ehrmann, Czetyrkin, Eble, Grabau. Kupfertafeln. Tafel I. S. 155 Alcyonidium. — — 158 Gromia. II. S. 238 Trichina. — — 239 Clavagella. — — 264 Linguatula. — — 273 Distoma. III. — 425 Verſteinerte Farren. IV- VII. S. 565 Corvus corone. XII. P B. Nach den Wiſſenſchaften. 1. Allgemeines. Buquoy, Freyheit, S. 1; Werden 81; Naturleben 161; Leben, 241; Geſetze, 653, 657; Erhaltungsſtuͤtzen, 729; Keine Manifeſtation am Naturganzen 8015 Kurze Betrachtun— gen 881. Eichwald, Aralſee 477. Jack, Handſchriften 86. Schweizer Naturforſcher zu Neuenburg 662. J. Wagner, die Poeſie, eine freye Kunſt 804. 2 2. Naturkunde und Mineralogie. Harzverein 18. Annales d. sc. nat. IV. — 147. Geſellſchaft auf der Inſel Moritz 206, Verſammlung der Naturforſcher zu Jena 321. Kieſers Eroͤffnungsrede 329. Goͤppert, Verſteinerungsproceß 335, 432, 440 — 444. Ehrenberg, Infuſorien als Felsmaſſen 343. Humboldt, Beſteigung des Chimberazo 376. Zenker, Gebirg Nilagiri 380. Schottin, magnetiſcher Moͤrſer 397. Dove, gewundene Cryſtalle 398. 5 Weber, Barometerſcale 399. Maͤdler, Witterung 400. Magnus, Kochen 401. Mitſcherlich, Ausdehnung der Cryſtalle 402. Geiſeler und Wackenroder, Reinigung des Zinks 407. Stickel, Fufelöl 409. 5 25 Bley, Beſtandtheile des Marienkaͤfers 410, Brandes, Extracte 410, Buchner, Causticum, Aroma 412. Hoff, Thüringer Wald 418. Tantſcher, Kupferſchiefer 418. Germar, verſteinerte Inſecten, Pflanzenabdruͤcke 421. Gutbier, Pflanzenabdruͤcke 435. Palliardi, Moorgrund 437. Cotta, Pflanzenabdrüce 442. Groß, verſteinerte Fußſtapfen 444, 467. Schuͤler, Geologiſches aus Ungarn 445. Struve, Aerolithen-Hagel 446. Holger, Gurhofian 469. Cotta, Granit⸗Sandſteingaͤnge 471. Muͤnſter, Verſteinerungen 477 Reichenbach, Verſtein. 493 Verſammlung der ſaͤchſ. Landwirthe 562. Naturf. Gef. des Oſterlandes 563. Zeitſchrift LIustitut 707. Schweizer Naturforſcher zu Neuenburg 762. Polierſchiefer 783 Halbopal 797. Feuerſtein 797. Waltl, Nat. Geſch. v. Paſſau 860. Anker, Umaͤnderung des Glimmers in Turmalin 899. 3. Botanik. Koch, Sempervivum 478. Goͤppert, Wärme des Arons 480. Fritzſche, Bluͤthenſtaub 483. Trinius und Kunth, Bau der Gräfer 495. Texier, Anbau des Opiums 718. Leuchtende Pflanzen 779. Muscardine 782, Marsilea 790, Manna 799. Drachenblut 799. Levellie, Uredineen 840 Mumienwindeln 840. Dujardin, gruͤne Materie 840. Brongniart, Staarſteine — Dunal, Algen der Salzteiche 854. 1 Audouin, Muscardine 858, Pflanzennamen. Algen 90, 864. Pflanzen 926. Aloe 799 — indiſche 386. Aron 413, 480. — verſteinerte 493. Bluͤthenſtaub 483 Protococcus 855. Botanik 484. Riedgraͤſer 496. Corydalis pumila 19. Saftbewegung 19. Dracaena 799. Scorzonera laciniata 19 Farren 481. Sempervivum 478. Flora des Harzes 20. Staarſteine 840. Graͤſer 495. Suͤßwaſſerſchwamm 149 Gruͤne Materie 840 Tamarix 799. Haematococcus 855. Uredineen 840. Manna 799. Waͤrme 480. Mumienwindeln 799. Wooraly — 4, Zoo og e; Stein, Raphidia 98. Sundeval, ornithologiſches Syſtem 110. Zoological Proceedings III. 118, 179. Annales d. sc. nat. IV. 147. V. 289. Reaumuriſcher Preis 160. Dahlbom, Eyerlegen des Nematus 668; Aulacus 173. Keferſtein, Spondyle 169. Freyer, Treitſchkes Eulenfalter 208. Raſpail und Gras, Kraͤtzmilbe 224. Zoolog. Transact. I. 233, 262. Waltl, Inſectenkerfe bey Paſſau, München, in Andalufien 277, Held, Weichthiere Bayerns 303. Brandt, Myriapoden, Alken 501. Reichenbach, Lacerta vivipara 511. Tſchudi, Eyertragende Kröte 702. Brehm, Bachſtelzen. Gemuͤthliches der Voͤgel 739. Vögel bey Jena 673. Reiſe 675. Sars, niedere Meerthiere 743. Spirula 763. Lamantin, Pneumodermon, Ursus mellivorus. Equus hemionus 768. Scincus, Amphisbaena, Triton, Falculia. 952 953 Walroß, Seite 769. Drang=Utang, Helix varronis, Scolytus pygmaeus, Vorticella, Wanzenmittel. Polypen 770. 2 5 Nachtigallen, Rhizopoden, Girlitz, Schmarotzerinſecten 777. Plecotus, Cochlea sarmatica, Zitiren, leuchtende Pflanzen, Froſchlarven, Kreislauf bey Wanzen 779. Aphis larieis, Guacharo, Seidenwürmer, Muscardine. Verſteinerte Infuſorien 783. Kraͤtzmilbe, Chionis, Muscardine, Eiter. Anoliden 785. Bau der Zaͤhne, Fuchs von Algier, Springmauſe. Echinorhynchus, Giftſchlangen, Eiter. Bau der Zähne, Knochenring im Auge, Sitterrochen, Adelges, Sivatherinm, Artemia, Diatoma, Gypaetos, Filaria, Arvicola. Rhizopoden 791. Lebensart der Kerfe, Schma⸗ rotzer. . \ Polypen 793. Julus, Scolopendra, Coccus, Seincoides. Argonauta 795. Cristatella, verfteinerte Infuſorien, Enerinns, Scolopendra, Dinotherium, Infuſorien in Pflanzenſaft, Zooſpermen, Argonauta, Zitterrochen. Maurerſpinne, ſchaͤdlicher Rebenkaͤfer 838 Claſſification der Polypen 839. Zwitterfalter, Ardea calceolata, Regulus unicolor, ſchwarze Voͤgel 840 Affen bey Gibraltar; Saͤugthiere der Antillen, Fulgora, neue Schnecken, Urochs, Pfirſichkaͤfer 843. Schlupfweſpe, Traubenmotte 846. Centetes, Ericulus, Ichneumia, Galidia, Proteles 847. Hoazin, Kamichy, Rupicola, Turnix 847. Hemigalus, Amblyodon 848. Auſtern 852. Larve von Xylophagus 856. Chimpanſee 857. Traubenmotten 858. Keferſtein, Mythologie der Biene 866. Held, Weichthiere Bayerns; Scutelligera 901. Brandt, Gaͤnſe, Quallen, Alcaden 928. 5. Anatomie und Phyſiologie. Dahlbom, Eyerlegen von Cimbex 76. Owen, Dasynrus 119, — Pelecanus 120. Linguatula 262. t. II. Martin, Hyrax, Pelecanus 121. Rolle, Jacchus 121. Heron, Pfauen 125. Reid, Schildkroͤten 125. yton, Baſtard von Phasianus 128. Campbell, weiße Amſel 143. Heron, Schwan 143. Behn, Vlutlauf bey Kerfen 147, 153. D' Orbigny, Pteropoden 148. Quatrefages, Anodonten 152. Cocteau, Zootoca — Edwards, Alcyonidium 153. t. 1. — Alcyonium 456. Owen, Cercoleptes 180. Trichina 236. Clavagella 239. t. II. Smith, Argonauta 182. Martin, Microcebus 183. — Crocodilus 184. Reid, Aptenodytes 185. Broderip, Chimpanſee 191. Martin, Myopotamus 199. Yarrell, Syngnathus; Tenthredo 201. Iſis 1837, Heft 12. Owen, Chimpanſee 265. — Distoma 271. t. J. Jacquemin, Mollusken 291. Gay, Blutegel, Lurche 293. Roulin, Oestrus 309. Audouin, Kerfe im Meer 310. L'Herminier, ſchaͤdliche Kerfe 310. Lemaouth, Euter des Delphin 315. Ehrenberg, Infuſorien 343. Kieſer, Schaͤdelwirbel 375. Weber, Gangwerkzeuge 398. Volkmann, Lichtſtrahlen 399. Goͤppert, Waͤrme des Arons 480. Weber, Bewegung der Lymphe 500. Muͤnz, Bildungsfehler des Herzens 508. Schwann, kuͤnſtliche Verdauung 509. 954 — Muffelfraft, Generatio aequivoca 523; Reichenbach, Eyer von Lacerta vivipara 511. Baumann, Vewegung in Falterſchuppen 512. Volkmann, Gefaͤßſyſtem der Meerſterne 513. Haſſenſtein, Leuchten der Augen 514. Retzius, roͤhrige Bildung der Zaͤhne 519. Jacquemin, Anatomie der Rabenkraͤhe 565. Tſchudi, eyerteagende Kroͤte 702. Herold, Schlangeneyer 707. Leon Dufour, fliegende Spinnen 708. Moutet, gefrorne Raupen 708. Jourdan, Zaͤhne bey Coluber scaber 709. Knox, Laichen des Lachſes 709. Martin, Cirripeden 710. Desvignes, Beutelknochen 712. Rouſſel, Foetus balaenae 713. Geoffroy, Eyer des Schnabelthiers 715. Jacquemin, Athmen der Vögel 716. Coſte, Entwicklung der Saͤugthiere 717. Blainville, Orang-Utang 725. Flourens, Mutterkuchen — Gay, Gebaͤhren der Lurche 727. Brehm, über das Gemüthliche der Vogel 741. Schmarotzerkerfe 767. 777. 791. Vorticella 769. Wanzenmittel 770. Polypen 770, Nachtigallen 775. Rhizopoden 775. 791. Girlitz 776. Froſchlarven 779. Kreislauf der Wanzen 779. Muscardine 782. 784. Bau der Zaͤhne 785. 788. Echinorhynchus 787 Bothridium 787. Giftſchlangen 787. Knochenring im Auge der Eidechſen 788. Bitterrochen 788. 800. Lebensart der Kerfe 791. Audouin, Neſt einer Maurerſpinne 838 A. St. Hilaire, ſchaͤdlicher Weinkaͤfer — Duvernoy, Squilla 838. Zwitterfalter, Nervenſyſtem der Schnecken, Anſchwellen der Cameele nach dem Saufen Schneckeneyer 846. Kreislauf der Wuͤrmer 850. 855. Blutſyſtem der Chimaera 850. Mollusken, verglichen mit Embryonen 852. 60 * ſchwarze Voͤgel 840. 843. 955 Aal 722. Abracia 126. Acantholis 785. Acanthurus kingü 180. Acanthurus 207. Acontia 223. Actæon 757. Actinia 143. Adarca 709. Adelges 788. Aegithalus flammiceps 187. Affen 843. Agriopus 179. Agrotis 527. Alactaga 786. Alaucorhynchus 123. Alcaden 937. Alcyonidium 153. Alepisaurus 274. Alken 502. Alosa 138. Alucita 815. Alytes 702. Amblyodon 848. Amphibia 227. Ampbipyra 211. Amphisbaena oxyura 768. Amſeln 143. 717. Anampses 207. Anas gambensis 726. Ancistrosoma 121. 235. Andrena 777. Anisomelus 144. Anodonten 152. Anodontyra 131. Anolides 785. Anser 928. Anthonomus 526. Anthophila 223. Anthophora 135. Antribus 528. Aoudad 122. Apamea 214. Apate 528. Aphis lanigera 310. Aphis laricis 780. Apogon 217. Aptenodytes patachonia 185. Apteryx 127. Aranea aquatica 711. Araneiden 311. Arcella 776. 791. Ardea calceolata 841. Argala 187. Argonauta 795. Artemia 790. 854. Arrete-nef 778. Asilus 792. Asterocopus 220, Aulacus 173. Auſtern 852. Aves 227. Bachſtelzen 793. Balæna physalus 180. Balæna 713. Barchora 778. Baridius chloris 525. 5. Thieren a me n. Beroiden 293. Beutelknochen 712. 8 Biene 866. Blatta 277. Blemus 716. Blutegel 708. 727. Bombinator australis 126. Bombyx 278. Bothridium 787. Brachypus gularis 202. Brachyramphus 938. Bracon 846. Branchiobdelle 293. 505. Brephos 224. Brongniartia 718, Bryophila 312. Buprestis 527. Caca 781. Calmar 147. Cameel 845. Cancri 135. 265. Canguru 203. Capsularia 237. Caradrina 216. Caryophyllia 144. Catephia 224. Catocala 224. Cavia 205. Cebrio gigas 314. Cecidomyia 527. Cecidoses 236. Centetes 847. Centetes spinosus 206. Cepœa 910 Ceraphon 527. Cercoleptes caudivolvulus 180. Cetonia 311. Chzxtopterus 756. Chalcitella 130. Chama 233. Chelostoma 792. Chermes 527. Cheroug 790. Chimera 504. 850. Chimpanſee 265. 857. Chionis 784. Chrysosaurus 293. Cicada 288. Cimbese 76. Cinclus americanus 790. Cingulifera 911. i Circus pallidus 790. Ciron 781. Cirripeden 314. 710. Cirropteron 757. Citillus xanthoprymna 137. Cladostoma 936. Clavagella 239. Cleophana 220. Cleopus 525. Clytus 722. Cocalia 769. Coccus cacti 793. Cochlea sarmatica 778. Coenatoria 910. Colobus 139. Coluber scaber 709. Colydium 528. Comatula 721. Conops 792. Coregonus 132, Corixa 153. 779. Corneola 912. Corvus corone 565. Corymorpha 754. Cosmia 218. Cossonus 528, Cossus 278. Coturnix 126. 206. Crenilabrus 138. Cristatella 793. 796. Crocodilus leptorhynchus 184. Ctenomys 204. Cucullia 221. Cynips 277. Cypriniden 185. Dasyurus macrourus 119. Delphinus globiceps 315. Dentex 137. Dermestes chinensis 310, Diamma 124. Diatome 292. 790. Difflugia 776. Dinotherium 506. 798, Diptera 28. 229, Dirhinus 129. Distoma clavatum 131. 272. Dorylus orientalis 131. Dosythea 315. Drosophila 277. Dysdera 717. Echineis 206. 779. Echiniden 250. Echinometra 127. Echinorhynchus 787. Echinus 126. Eiter 784. 787. Encrinus 797. Entozoa 273. Epidactyla 932. Erastria 223. Ericulus 847. Errina 135. Eschara 726. Etheria 710. 714. Eunice 855. Eupleres 150. Exechestoma 933. Eyer der Schnecken 846. Falco 259. Falco lanarius 196. Falculia 768. Falter 208. 220. Feld mäuſe 790. Felis senegalensis 714. Fettkoͤrper 792. Filaria 722. 790. Fiſche 707. Floͤhe 310. Fonus 123. Forſtinſecten 527. Fragilaria 790. Froſchlarven 500. 779. Fuchs von Algier 786. Fulgora 814. Galidia 853. Gammari 148, Gaour 844. Geluchard 779. Gensd’armes 778. Geometra 278. Gerbille 786. Gerbillus shawii 789, Gerboise 786. Giftſchlangen 787. Girlitz 776. Gobius 138. Gordius 713. 722. Gromia 158. Guacharo 714. 716. 780. Guckguck 715. Gymnocraspedon 934. Gypaötos barbatas 790, Gypogeranus 142. Hadena 212. Hahn 125. Halmaturus 852. Haltica 201. 838. Heliothis 223. Helix vwärronis 769. Helix 791. Hemigalus 848. Hemionus 768. Hemipodius 126. Herbina 792. Herpestes vitticollis 129. 141. Heterobrachia 931. Heteropus 831. Heuſchrecken 313. IIistiodactyla 937. Histiophorus 203. Hoazin 847. Holacanthus 206. Holothurien 250. Horia 311. Hyalonema 128. Hydromys 851. 852. Hyrax capensis 120. Ichneumia 853. Iguana 788. Immen 230. Infuſorien 723. 769. 783. 781. 787. 797. 798. Inia 711. Inſecten 791. Ixodes 792. Jacchus 121. Jacchus penicillatus 182. Janthocincla 122. 203. Juli 310. 793. Kaͤfer 230. Kanchi 848. Karpfen 248. Kerodon kingii. Knochenring 788. 957 Kraͤtzmilbe 784. Kymatophora 209. Labrus 207. Lachs 709. Lacerta vivipara 511. Lagotis 129. 265. Lamantin 767. Langaba 761. Lanius 259. Larven 792. Laufkäfer 310. Lemur 710. Lepus 718. Leptis 311. Leptura 528. Leucania 217. Leuciscus 248. Limnzus 841. Linguatula 262. N Liparis chrysorchœa 525. Lophiopoden 770. Lucanus 292. Lucina 129. Lygeus 277. Macroglossa 312. Macropus eugenii 206. Macropus penicillatus 118. Macroteleia 130. Macrourus 317. Magot 847. Mammalia 227. Mania 224. Maurerſpinne 838. Maͤuſe 143. Maykafer 311. Meerſterne 513. Megacephalus 709. Melanismus 841. Mellivora 145. Melolonthide 235. Menſchen, indiſche 389. Meria 125. Merula 203. Merula castanea 202. Metapelma 129. Microcebus murinus 183. Microgaster 277. Microglena 840. Microrhynchus 136. Miliolen 157. Miselia 213. Mißgeburten 857. Mitræ 206. Molinea 147. Monaden 500. Monotremata 715. Mucken 279. 283. Muræna 206. Musca 767. Muscardine 782. 784. 858. Mus latipes 136. Mus magellanicus 205. Mus typhlus 723. Mustela zorilla 137. Myopotamus corypus 199. Myriapoda 501. 793. Mytbimna 215. Nachtigall 775. Natter 707. 718. Naucoris 779. Navicula 790. Nelomys 851. Nemertes 855. Nervenſyſtem 841. Neuropteren 289. Nidalia 127. Noctua 211. 278. Noctua brodoei 186. Nonagria 217. Nonagria paludicola 316. Notonecta 779. N Numida 142, Oceania 754. Octechila 931. Octodon 204. « Ocyptera 777. Oestrus 309. 792. Ophion 315. Ophiusa 223. Opisthocomus 847. Opisthocotyle 768. Orang - Utang 194. 265. 725. 769. Orchestes 528. Orgyia 312. Ortalis 526. Orthosia 215. Osmia 791. Otiorhynchus 526. Otiorhynchus marquardti 845. Ovis tragelaphus 122. Oxytelus 277. 527. Palamedea 848. Pangonia 311. Papilio 277. Papilio populi 857. Papilio tithea 708. Paradoxurus 180. 852. Parmacella 728. Patella pellucida 787. Pedicellina 754. Pelecanus rufescens 120, 121. Pentacladia 130. Perameles obesula 206. Pfauen 125. Pfirſichkaäfer 845. Dhalana potamogata 310. Phaäton 940. Phalangista canina 205. Phalangista cookii 205. Phasianus colchicus 128. Phlogophora 312. Phenicura macgrigorie 186. Pheenicura plumbea 201. Phytotoma 714. Picumnus innominatus 187. Piratesa 144. Pisces 226. Plagiocera 122. Planorbis 291. 725. Platyurus 793. 8 Plecotus 777. Plectropoma 206. Plumatella 770. Plusia 221. 278. Pneumodermon 767. Podionophora 935. Pecilopleuron 857. Pophagomys 204., Polia 213. 312. Polyno& 855. Polypen 754. 770. 839. Prionopelma 123. Proteles 854. Psylla 277. Pteropi 140. Pteropoden 148. Pteropus epomophorus 185. Ptinus fur 793. Ptychoramphus 939. Pulpo 147. Pyralis pinguinalis 793. Pyralis vitis 846. Pyrgita cinnamomea 202. Quallen 118. 754. 930. Ramphastid 188. Rana 505. Rana obstetricans 702. Raphidia 98. Ratel 767. Rathkia 931. Raupen, gefrorne 708. Rebenkaͤfer 838. 0 Regulus unicolor 841. Renard - Chacal 786. Rhinella 293. Rhinoceros 147. Rhizopoden 775. 791. Rhombus 138. Rorqual 709. Rupicola 848. Saccophora 931. Salenia 126. Sapyga 792. Sarcoptes hominis 784. Säugthiere 825. Säugthiere der Antillen 843. Saurophagus swainsonii 202. Schafſtelzen 739. Schalthiere 757. Schizaspidia 130. Schmarotzer 777. 791. 792. 846. Schnecken 119. 713. 844. 901. Schwan 143. Scincoides 794. Sciurus gambianus 141. Scolopendra 793. 797. Scolytus pygmæus 769. Scorpion 708. Scutelligera 903. Scymnus 277. Seidenwuͤrmer 781. Sepia 147. Seps tridactylus 768. Sericogaster 131. Serin 776. Serpula tubularia 189. Simyra 216. Sivatherium 470. 789. Solenodon 844. Solenodonta 142. Spinne, fliegende 708. 717. Spirula 727. 767. Springmäufe 736, Squllla 838. Steatornis 714. 780. 958 Stenorhynchus 202. Strahlthiere 755. Strobila 754. Strongylus 722. Surnia funerea 131. Sylvia castanea, coronata 186, Sylvia burkii 187. Sylviparus 187. Syncorypha 934. Syngnathus 138. Syngnathus acus 201. Terebellides 756. Theridion 712. Theridomys 851. Testudo polypus 779. Tetrao tetrix 128. Tetrarhynchus 768, Tetrodon 779. Thiere, indifche 387. Thiere, verſteinerte 794. 797. 847. Thoracantha 124. Thymalus 526. Tinea 279. 527. Tinea roserana, ambiguella 859. Torpedo 788. Tortrix 278. 526. Trachea 214. Traubenmotte 846. 859. Trichina 238. Trigla 137. Trigonalis 124. Trigonodactyla 934. Trilobites 718. Triton poireti 768. Troglodytes niger 191. Trogon 121. Truncatella 727. Tucan 123. Turnix 848. Tyloramphus 939. Urania 712. Urus 844. Vermivora 715. 4 Vespertilio auritus 777. Virgularia 754. Viverræ 505. 849. 853. Vögel 110. 128. 132. 137. 178. 499. 503. 673. 714. 781. 790. 924. 929. Vorticella 769. Vultur 260. Vultur niger 790. Walfiſche 316. Walroß 7699. Waſſerſchildkroͤten 125. Weichthiere Baierns 303. Wuͤrmer 756. 792. 850. 855. Xenia 143. Xylina 219. Xylophagus 856. Zitiren 778. “ Zitterrochen 788. 800, Zwitterfalter 841. A. Agaſſitz 185. 219. Allis 187. Anker 899. Apetz 527. Artus 412. Aube 722. Audouin 310. 314. 315. 782. 789. 793. 838. 859. 5 Auguſt St. Hilaire 838. g B. Baer 844. Baſſi 782. Beaumont 512. 722. Beauvais 781. Bell 196. Beneden 728. 767. 788. 841. Bennett 129. 136. 137. 180. 184. 185. 204. 265. Berger 435. Berres 499. Blainville 152. 725. 769. 784. 799. 798. 843. 845. 857. Bley 410. Bodichon 786. Boisduval 712. Bory 847. Böttiger 405. Bouton 845. Brandes 409. 411. 545. Brandt 501. 928. 930. Braunau 406. Brebiſſon 790. Brehm 367. 198. 673. 739. Brenner 501. Broderip 191. 233. Brongniart 840. Brown 713. Bruce 143. Buchner 408. 412. Buquoy 1. 81. 161. 241. 657. 729. Burton 145. 186. 179. Buſch 535. Buſſaingault 376. C. Cantraine 725. 727. 769. Carus 504. Cautley 470. 789. Cavaillon 315. Charvet 713. Chauvin 316. Chriſtol 147. 149. Cocteau 183. 785. 793, Colladon 788. Coſte 315. 717. Cotta 442. 471. 494. Croß 406. Cuming 119. Curtis 121. 235. Cuvier 786. 553. C. Die Verfaſſer nach dem Alphabet. a) Verfaſſer der Aufſaͤtze. D. Dahlbom 76. 168. 173. Delaporte 722. Deleſſert 767. Desjardins 206. 845. Deslongchamps 857. Desvignis 712. Deville 714. Dietrich 481. Doͤbereiner 405. D' Orbigny 148. 711. 797. Dove 398. Doyere 150. Dubois 852. Duges 717. Dujardin 158. 721. 723. 773. 779. 783. 788. 840. 846. Dulk 405. 411. Dumeril 843. Dumortier 770. Dunal 854. Dureau 717. Dutrochet 310. 800. Duvernoy 787. 789. 838. 851. E. Ehrenberg 343. 726. Eights 718. Eichwald 477. Ekſtroͤm 16. Fabre 790. 7 Falconer 470. 789. Faldermann 845. Farinos 713. Faure 317. Feruſſac 147. 152. Fitzinger 379. Flourens 725. Fohmann 788. Fourcaud 767. Foville 847. Fresnaye 726. 842. Freyeinet 843. Freyer 208. Fritzſche 483. Froriep 541. Fuchs 536. 537. Fulljames 857. G. Ganal 722. Gay 293. 727. Geißeler 407. Gene 312. Gensler 397. Geoffroy 289. 715. 723. 768. 847. 853 Germar 421. Gervais 148. 149. 768. 793. 797. 813. Geyer 479. 548. Girardin 722. Goͤppert 335. 406. 432. 440. 444. 476. 480. 484. Gory 722. Gould 121. 122. 123. 137. 188. 201. Graells 712. Gras 784. Gray 126. 128. 135. 143. Groß 444. 467. Guenee 316. Gutbier 435. H. Hammerſchmidt 505. 526. Harvey 144. 183. Haſſenſtein 514. Hearne 142. Heinroth 532. Held 303. 901. Herold 707. Heron 125. 143. 203. Hoff 416. Holger 469. Hornemann 707. Humboldt 376. 445. Huͤnefeld 406. Huſchke 523. [erd Sid 86. 2 Jacquemin 291. 564. 716. Jaͤger 512. James 790. Jourdan 709. 710. 848. 851. K. Kaiſer 542. Kane 407. Kaup 505. 798. Keferſtein 159. 866. Kickr 844. Kiefer 329. 375. 546. King 180. 204. Klug 708. Knox 709. Koch 748. Kollar 526. Kunth 496. 497. Kunze 481. 526. L. Lamarre 718. Lambert 797. Lartet 793. 847. Laſpe 435. Laurent 725. Leach 265. Leblond 722. 767. Lechine 793. Lefebure 709. 712. Lemaouth 315. Lentin 539. 960 Leon Dufour 153. 314. 708. 777. 792. Leſſon 118. 293. 714. L'Herminier 310. 714. 716. 780. 847 Leveille 840. Lichtenſtein 375. Linar 800. Linden 844. Lotze 546. Lowe 274. M. Maͤdler 400. Magnus 401. Mandl 798. Marcel 717. Martin 121. 183. 184. 199. Martin St. Ange 289. 314. 710. Mattenuſie 788. Mercenaro 843. Merveaux 775. Meſſerſchmidt 528. Meurer 407. Milne-Edwards 153. 726. 839. 850. 855. Mitſcherlich 402. 406. 407. Montagne 784. Moore 182. Moreau 708. Morren 709. Moutet 708. Munke 400. Muͤnſter 443. 470. 476. 477. 504. Muͤnz 508. O. Olgiby 139. 205. Oken 375. Oertlin 398. Oſann 405. Otto 433. 505. Owen 119. 135. 180. 236. 262. P. Payen 789. 799. Palliardi 437. Peltier 724. 769. 776. 791. Pictet 289. Plieninger 394. 476. 525. Pole 129. Prevoſt 715. Proce 769. Purkinje 785. Q. Quoy 714. R. U Rang 710. 795. Ratzeburg 527. Read 120. 961 962 Reichenbach 355. 441. 493. 511. Schillbach 524. Reid 125. 185 Schlechtendal 131 Seen e = en ei 5. h echtenda 0 es 126. 127. Reinhardt 317. 707, Schönheit 489. f Se te Kr Renner 514. 523. 542. Schomburgk 797. u 311 Nile 519. 785. N Schottin 397. T. Waltl 277 860. Richter 420. 481. 484. Schuͤler 445. Teichmann 527. 398. 399.4 Ritterich 506. Schulte 505. 510. Templeton 143. zu 7%, ua ar Robert 727. 767. 798. Schwabe 530. Texier 718. Weiß 402 444. 476 Robineau 791. See 509. 523. Textor 530. 533. Wellſted 799. Romand 311. weitzer 550. Thomas 410. 5 Römer 407. Selinot 776. Thompſon 131. 722. e e, Roͤſer 538. 547. Roßmaͤßler 489. 496. Roulin 309. 781. Nouſſeau 787. Rouſſel 713. Runge 409. Ruͤppell 203. 289. S. Sachs 532. 534. Sack 476. Saporta 312. Sars 753. A. Agardh. Agaſſiz 835. Andre 14. 258. 895. Annales des Sciences naturelles 147. 289. Arago 89. 898. Arnoult 707. 767. 838. Audouin 147. Audubon 922. B. Baer 879. Barker 246. Baumann 561. Baumgartner 22. 898. Beilſchmidt 23. 92. 254. Bennett 824. 929. Berghaus 89. 894. Berthelot 246. Bibron 71. 892. Bidder 146. Boöhmiſches Muſeum 16. 821. Bollmann 558. Bonaparte 261. 829. Bouchet 228. Brachet 146. 309. 317. Brandt 928. 930. Breſchet 79. Bronn 836. Buhle 230. Bujack 880. Burmeiſter 167. C. Chesnon 824. Cocteau 830. Creplin 70. 256. Cuvier 109. 117. 260. Czetyrkin 942. Iſis 1837. Heft 12. Selys 790. Serville 311. Serres 852. Smith 182. Solier 313. Sowerby 777. Stark 530. 539. Stein 98. Sternberg 441. Stickel 409. Strauß 798. Struve 465. Sundevall 110. Treunert 341. Trinius 495. Trommsdorf 409. Tuͤrkheim 529. 536. 540. Tſcheffkin 434. Tſchudi 702. Turnel 770. Turpin 314. 796. 798. V. Vallot 709. 718. 778. 780. 788. Volkmann 399. 513. b) Verfaſſer der Buͤcher. D. Dahlbom 751. Dierbach 25. Doͤring 13. 896. Dove 897. Dumeril 71. 921. E. Eble 943. Edwards 147. Ehrmann 942. Eichwald 226. Eiſelt 110. Ekſtroͤm 70. Endlicher 93. Engadin 895. Erichſon 831. Ewertz 254. F. Fallen 759. Fiſcher 69. 228. 752. Freyer 116. 837. Frey-Heroſe 562. Fuͤrnrohr 255. G. Geognoſt. Charte von Sachſen 664. 739. Gift! 80. 258. 276. 564. 824, Glocker 22. Göppert 254. 671. Goͤtzinger 558. Grabau 944. Graͤf 669. Gras 225. Groh 562. Grube 728. H. Hahn 69. Henry 671. Herrich 67. 70. Homeyer 831. Hoppe 255. > J. Jahn 275. Jardine 261. Jaͤthenſtein 564. Jenyns 825. Juͤngſt 13. K. Kaſtner 22. Keferſtein 95. 172. Kittel 669. Koch 70. 900. Koſteletzky 92. Kraus 747. Krombholz 320. Kroyer 822. Kuͤſter 69. L. Leopold: Academie 254. Lengerke 258. Lenz 71. Leſſon 94. Lichtemtein 826. L’Institut 309. 707. 838. Littrow 90. M. Martius 27. Mem. de Neuch. 247, Meyen 900, Wendt 530. 531. Werneberg 399, Werneck 506. Weſtermann 311. Weſtwood 123. 129, Wuͤrtemberg, Prinz Paul 436. N. Hate 127. Darrell 201. Zenker 380. . Zeune 476. N. Nardo 90. Naumann 115. 230. Nees 671. ? Nyt Magazin 18. O. Oſterlaͤndiſche Gef. 8. 569. 822. P. Percheron 832. Perty 559. 897. Poppe 89. Proceedings 118. 179. Puſch 750. R. Raſpail 224. Rebau 79. Remy 89. Reum 901. Richter 23. 896. Roßmaͤßler 96. 233. Ruͤppell 109. 259. 748. 941. S. Sars 752. Schlegel 759. Schmidberger 15. Schmidt 96. Schönherr 117. Schreber 69. 115. 749. 828. Schreiber 12. 557. Schweitz. Denkſchr. 833. Schweitz. Geſellſch. 15. Schweitz. Verhandlungen 15. 562. 738. 61 963 ee — 964 S En U. N W. Wikſtroͤm 23. 92. ommer 893. i Spenner 26. 91. en Wagner 69, 115. 828. 748. 758. Wilſon 261. Stockholmer Verh. 16. N. Watſon 254. Wolfram 896. Sturm 68. 93. 752. \ Wegelin 901. * 3. Valenciennes 117. T. Viſiani 91. Wenke 662. Zawadsky 24. Trautmannsdorf 253. Voigt 109. Wied 97. 177. Zool. Trans. 233, 266. Tſchudi 758. Vollmer 14. Wiener Ann. 559. 738. Zetterſtedt 836. (gen Notizen der ſollen einem jeden Capitel als Noten ange ſerden. ag dag Werk ſelbſt wird in 2 Quartbänden in dem Formate und nach der Einrichtung der fruheren braſtlianiſchen Reiſe des nen erſcheinen, und von einer guten Charte und etwa 100 bildungen begleitet ſeyn, welche aus ungefahr 300 von Herrn Carl Bodmer an Ort und Stelle gemachten Skizzen gewählt und von dieſem Künftler ſelbſt ausgefuhrt werden. Der Atlas, in groß Folio auf demi Colombier von dem worzüglichfien Kuͤnſt⸗ lern in Paris in Kupfer und Stahl geſtochen, ſo Anſichten des Landes, der Trachten, Bildniſſe der verſchiebenen Nationen, ſo wie aus dem Leben dargeſtellte Seenen enthalten. Die Capitel werden mit paſſenden, ebenfalls in Kupfer geſtochenen Vignetten verſehen, der Text, wo es irgend noͤthig iſt, mit Holzſchnitten ges 27 und erläutert und überhaupt bey der Ausführung des Ganzen keine Koſten geſpart werden, um den Erwartungen der Herren Subſcribenten zu entſprechen. Um zu zeigen, wie ſehr intereſſant und reichhaltig der Atlas wird, folgt das Verzeichniß der Kupferſtiche: Capitel⸗ Vignetten. Cap. 1. Boſton Lighthouſe. — 2. Ausſicht auf den Delavare bey Bordentown. 3. Ausſicht auf den Mauch⸗chunk Canal bey Bethlehem. 4. Wald⸗Anſicht am Tobihanna, Alleghani-Gebirge. 5. Mauch⸗chunk Kohlenwerk. 6. Das Zuchthaus zu Pittsbourg. 7. Ohio⸗Anſicht. 8. Cutoff⸗river bey New⸗Harmony. 9. Miſſiſippi⸗Anſicht. 10. Saki und Musquake Indianer zu St. Louis. 11. Hütten der Punka⸗Indianer am Ufer des Miſſouri. 12. Waichinga⸗ſahbas Grab. 13. Crow⸗Indianer bey Fort Clark. 14. Merkwuͤrd. Opfer d. Mandanindianer (Schaͤdelmedezine). 15. Signal oder Jagdzauberey der Aſſiniboin auf den Prai⸗ rie- Hügeln. 16. Zelt eines Aſſiniboin⸗Chefs. 17. Bieberbau. 18. Sonderbare Huͤgel am Miſſouri. (Citadell-Rock) 19. Blackfoot⸗Indianer zu Pferd. 20. Indianiſche Leiche auf einer Yferds-Travaye. 21. Elihorn-Pyramide. 22. Porträt des Chefs der Crih-Indianer (le Sonnant). 23. Bivouac im Walde. 24 Hunde Travay's der Mandan-Indianer. 25. Tanz der Bande Iſchohaͤ⸗-kakoſchöchata. 26. Moͤnnitarri⸗Indianer. 27. Ein Arrikkara⸗Indianer. 28 Tanz der Mandan-Weiber Ptihn-tak⸗ochata. 29. Hundeſchlitten der Mandan-Indianer. 30. Pferderennen der Sioux-Indianer bey Fort Pierre. 31. Anſicht der Mündung des La Platte-River. 32. Dampfſchiff auf dem Erie-See. — 33. Anſicht des Hafens v. New⸗Mork von Staaten Island aus. Atlas = Kupfer. 1. Lecha⸗Inſel bey Bethlehem. 2. Anſicht von New Harmony am Wabaſch. 3. Watapinat und Moſſika (Saki- und Musquake-Indianer). 4. Das Dampfboot Jellow⸗Stone. 5. Ausfluß des Fox⸗river in den Wabaſch. 6. Der Miſſouri voll Snags (verſunkener Baumſtaͤmme). 2 Yuntaz, Miſſouri⸗ und Oto⸗Indianer. 8. Wakktaͤgeli, ein Sioux⸗Krieger. 9. Dacota⸗Indianerin. WE e ee eee 10. Fort Pierre und Umgegend. 8 11. Ueberrefte eines Siour-Chefs bey Fort Pierre. 12. Little Soldier und Pſihdje⸗ſahpa, Dacota-Indianer. 13. Mato tope, Mandan-Chef. 14. — Bruſtbild. 8 f 15. Die Mandan's auf dem zugefrornen Miſſouri mit der Anſicht auf Fort Clark. 16. Anſicht von Mih⸗tutta-hangkuſch. 17. Periska⸗ruhpa. 18. Biſontanz der Mandan⸗Indianer vor der Medecine⸗Huͤtte. 19. Die Huͤtte eines Mandan⸗Chefs im Inneren. 20. Mahehſi⸗karehde. 6 h 21. ragen RR mit ſeinen Kriegsthaten bemalter anten d 22. Darſtellung eines Zweykampfs, von Matotope gemalt. 23. Periska⸗ruhpa, im Anzug des Hundetanzes. 24. Addih⸗hiddiſch, Moͤnnitarri⸗Chef. 25. Opfer der Mandans. 26. Winterdorf der Moͤnnitarris. 27. Scalptanz der 4 2 j 23. Anſicht von Fort Union, die Aſſiniboins heben ihr Lager dafranf. 29. Vereinigung des Jellow⸗Stone mit dem Miſſouri. 30. Aſſiniboin⸗Baumgraͤber. 31. Indianiſche Biſonjagd zu Pferd. 32. Ein Aſſiniboin⸗Krieger 33. Crih und Snake-Indianerinnen. N 55 Merkwuͤrdige Thonhuͤgel am obern Miſſouri. 5. — — 36. Baͤrenjagd auf dem Miſſouri. } 37. Anſicht dernatütrlichen weißen Schlöffer am oberen Miffouri. 38. Lager der Grosventres des Prairies (Fall⸗Indians). 39. Merkemauaſtan, Chef der Grosventres des Prairies. 40. Biſonheerde am obern Miſſouri. 41. Anſicht der Stone-Walls. 42. Fort Mackenzie oder Piekan. ? 43. Das große Lager der Piekan⸗Indianer. 44. Anſicht der Rocky⸗Mountains. . 45 u. 46. Porträte, Midle Bull (Piekan⸗Chef), das eiferne Hemde (Blackfoot⸗Chef), Ninoch⸗kiaiu (Kriegschef der Piekan), ein Blut⸗Indianer⸗Chef und ein Kutanaqͤ-Indianer. 47. Biſon⸗ und Elkheerde im obern Miſſouri. 48. Geraͤthſchaften und Waffen. Zur Erleichterung der Herren Subſcribenten wird das Werk in 20 Liefer. erſcheinen, jede von 6 —7 Bogen Text mit eingedruckten Holzſchnitten u. 3 — 5 Kupfert., ſaͤmmtlich nach der Natur gezeich⸗ net von Carl Bodmer und von den vorzuͤgl. Kuͤnſtlern geſtochen. Es werden 5 verfchiedene Ausgaben davon veranſtaltet, naͤmlich: Auf velin Royal⸗Druckpap. mit ſchwarz. Kupfern, Preis à Liefer. Nr. 1. Auf franzoͤſ. Papier ... 3 Thl. 4 ggr. od. 5 fl. 42 kr. Nr. 2. auf chinef. „ 1T ß ee Nr 3. auf frz. Pap. m. 20 col Bl. 4 — 18 — — 8 — 33 — Nr. 4. auf chin. Pap. u. 20 col. Bl. 5 — 16 — — 10 — 12 — Nr. 5. auf Imperial velin Pap. ſaͤmmtl. Kupfer coloriert 10 — — Die 2 erſten Lieferungen ſind erſchienen und die Kupfer ſehr gelungen; die 3te u. Ate Liefer. find bereits in Arbeit à. werden wohl zu Anfang des Winters fertig werden. Druck u. Papier des Textes find in der Ausgabe Nr. 1 4. dieſelben wie bey dieſem Pro⸗ ſpectus. Alle gute Buchhandlungen in Deutſchland, Rußland, Schweden, Daͤnemark, Holland und der Schweiz nehmen hierauf Subſcription an. N Coblenz. de Sölfherfhe Buchhandlung. Inn h 4 me S. 922 Audubons ornithologifhe Biographie. — 928 Brandts Gaͤnſe. — 929 Bennetts Vögel der zoologiſchen Gärten. — 930 Brandts Claſſification der Quallen; Alcaden. — 941 Ruͤppells Wirbelthiere. X. Allgemeines. — 942 Ehrmanns anatomiſch. Catalog. 4 S. 881 Buquoy: Kurze Betrachtungen. — — Szetyrkins Peft. — 893 Bücher von Sommer, Verghaus, Engadin, An⸗ 943 Eble's Geſchichte der Arzneykunde. dre, Wolfram, Richter, Döring, Perty, Do- — 944 Grabaus Pharmoco⸗Dynamik. ve, Baumgartner, Arago, Koch, Meyen, — 845 Regiſter. Reum, Wegelin. ? — 899 Anker, Umänderung des Glimmers im Turmalin. — 901 Held, Weichthiere Bayerns; Scutelligera, neue Schne⸗ ckenſippen. = um ſchlag. — 921 Dumeril und Bibrons Erpetologie. Reiſe in das innere Nord⸗America von Mar, Prinz von Wied. —— —U——— ’ was: S eee ee eee eee 8 et a . ä * * Ei N ‚Sn * | — = 775 . N ww z } zung De 1 . „A 2 1 [4 * * 7 1 5 f 1 1 . 3 ö F 8 R 5 5 . A B 5 . 4 s nd 1 f * „ * 5 ia v AR N Fur 1 N 3 6 - . en) 5 1 } e 11 5 1 „„ fPf ———. ⁵ TT... ... ]ĩ K. 0 . 175 1 —— — — a * „ 0 = 9 0 u u ED —ↄ—œ6—ñ engen ann 1 1 85 “or — ** } 4 * * | 2 N 3 6 * Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. V. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für Literas g riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Ber i chat uͤber die Verlagsunternehmungen fuͤr 1837 von F. A. Brockhaus in Leipzig. Die mit * bezeichneten Artikel werden beſtimmt im Laufe des Jahres fertig; von den übrigen iſt die Erſcheinung ungewiſſer. I. An Zeitſchriften erſcheint für 1837: 1. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. (Herausgeber: E. Auenarius.) Jahrgang 1837. 52 Nummern (von 1—2 Bogen). Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Wird Nees ausgepeben: 5 2 Ma „Die Allgemeine Bibliographie gewährt eine 2 voll⸗ ſtaͤndige und ſchnelle Ueberſicht der im deutſchen Buchhandel erſchie⸗ nenen Schriften, wie der für Deutſchland wichtigen oder n des geſammten Auslandes, verbunden mit otizen uͤber kuͤnftig erſcheinende Werke, Subſcriptions⸗ und Praͤnumerationsunterneh⸗ mungen, Waden ee Auctionen, Büchervexbote, antiquariſche Kataloge u. |. w., Albes zur leichtern Ueberſicht unter beſtimmte Rubriken geordnet. Genaue alphabetiſche und ſyſtematiſche Regiſter erleichtern den Gebrauch. 2. Repertorium der gesammten deutschen Literatur für das Jahr 1837. Herausgegeben im Verein mit mehren Gelehr- ten von Ernst Gotthelf Gersdorf. Elfter Band und folgende, (Beigegeben wird: Allgemeine Bibliogra- phie für Deutschland.) Gr. 8. Preis eines Bandes von etwa 50 Bogen auf gutem Druckpapier 3 Thlr. Das . erſcheint 1 am 15. und 30. jedes 5 4 bc deren Umfang ſich nach den vorhandenen Mate: zialien richtet. \ Der Allgemeinen Bibliographie für Deutſchland und dem Repertorium der deutſchen Literatur wird ein beiden Zeitſchriften gemeinſchaftlicher 5 Bibliographiſcher Anzeiger beigegeben, der fuͤr literariſche We el aller Art beſtimmt iſt. Die nſertionsgebuͤhren betragen 112 Gr. für die Petitzeile oder deren aum. Beſondere Beilagen, als Proſpecte, Anzeigen u. dgl., wer⸗ den mit der Bibliographie wie mit dem Repertorium ausge⸗ eben und dafuͤr die Gebuͤhren mit 1 Thlr. 12 Gr. bei jeder dieſer Zeitſchriſten berechnet. 3. Blätter für literariſche Unterhaltung. (Herausgeber: Hein⸗ rich Brockhaus.) Jahrgang 1837. Außer den Beilagen täglich eine Nummer. Gr. 4. Auf feinem Druckpapjier. 12 Thlr. Wird Dienſtags und Freitags ausgegeden, kann aber auch in Mo⸗ natsheften bezogen werden. 4. Iſis. Encyklopaͤdiſche Zeitſchrift, vorzüglich für Naturge⸗ ſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie. Herausge⸗ geben von Oken. Jahrgang 1837. 12 Hefte. Mit Kupfern. Guͤrich.) Gr. 4. 8 Thlr. 55. Allgemeine medicinische Zeitung. In Gemeinschaft mit Dr. J. B. Friedreich und Dr. C. Hohnbaum heraus- gegeben von Dr. Carl Pabst. Jahrgang 1837. Wöchentlich 2 Nrn. von 1 Bogen. Gr. 4. Auf feinem Druckpapier. 6 Thlr. 16 Gr. Wird Dienſtags ausgegeben. Dieſe Zeitſchrift, deren letzte Sahrgänge bei A. ierer in Altenburg erſchienen, wird von nun an wieder in meinem Verlage herz en und auf deren Redaction beſondere Sorgfalt verwandt werden. Probenummern ſind auf Verlangen zu erhalten. Zu den unter Nr. 8, 4 und 5 genannten Zeitſchriften erſcheint ein BR Literariſcher Anzeiger, für litexrariſche Ankündigungen aller Art beſtimmt. Für die geſpaltene Petitzeile oder deren Raum werden zwei Groſchen berechnet. zegen Vergütung von 8 Thlrn. werden Anzeigen und dergl. den Blättern für literariſche Unterhaltung, und gegen Ver⸗ guͤtung von 1 Thlr. 12 Gr. der Iſis oder der Allgemeinen medici⸗ niſchen Zeitung beigelegt oder beigeheftet. ae 6. Das Pfennig⸗Magazin für Verbreitung gemeinnütziger Kennt⸗ niſſe. (Herausgeber: Friedrich Brockhaus.) Jahrgang 1837. 52 Nummern. (Nr. 197248.) Mit vielen Abbil⸗ dungen. Klein Folio. Auf Velinpapier. 2 Thlr. Wird woͤchentlich und monatlich ausgegeben. Der erſte Jahrgang des Pfennig⸗Magazins in 52 Nummern (Nr. 1-52) koſtet n 2 Thlr., der zweite Jahrgang in 39 Num⸗ mern (Nr. 56 — 91) 1 Thlr. 12 Gr., der dritte Jahrgang in 52 Num⸗ mern (Nr. 92—143) 2 Thlr., der vierte Jahrgang in 53 Nummern (Nr. 144—1%) 2 Thlr., und es find 79 9 Exemplare davon in guten Abdruͤcken zu erhalten. Das Pfennig: Magazin bildet zugleich die Fortſetzung des in meinen Verlag übergegangenen Sonntags: Magazins, welches ſelbſtaͤndig nicht ferner erſcheinen wird. 4 Das dem Pfennig- Magazin beigefügte g Intelligenzblatt eignet ſich vorzüglich für alle das geſammte deutſche Publicum betref⸗ fende Ankuͤndigungen. Fuͤr die geſpaltene Petitzeile oder deren Raum werden nur 5 Gr. berechnet, Anzeigen und dergl. gegen Verguͤtung von 18 Grafuͤr das Tauſend beigelegt. 8 7. Das Pfennig⸗Magazin für Kinder. (Herausgeber: A. Kai⸗ ſer.) Jahrgang 1837. 52 Nummern. Mit vielen Abbil⸗ dungen. Kl. 4. Auf Velinpapier. 1 Thlr. Wird monatlich ausgegeben. 2 R Der erſte, zweite und dritte Jahrgang koſten cartonnirt jeder 1 Thlr. 8. Zeitgenoffen. Ein bisgraphiſches Magazin fuͤr die Ge⸗ ſchichte unſerer Zeit. (Herausgegeben unter Verantwortlich⸗ keit der Verlagshandlung.) Sechsten Bandes drittes Heft und folgende (Nr. XILIII und folgende). Gr. 8. Geh. Preis des Heftes von 6 — 7 Bogen auf gutem Druckpapier 12 Gr. II. An Fortſetzungen und Reſten erſcheint: 9. Altdeutsche Blätter von Moritz Haupt und Heinrich Hoffmann. Zweiten Bandes erstes Heft und folgende. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. l Der erſte Band in 4 Heften (1835 — 36) koſtet 2 Thlr. 4 Gr. 10. Becker (Wilhelm Gottlieb), Augusteum. Dresdens antike Denkmäler enthaltend. Zweite Auflage. Besorgt und durch Nachträge vermehrt von Wilhelm Adolf Becker. Dreizehntes und vierzehntes (letztes) Heft. Die Kupfertafeln in Royalfolio, der Text in Grossoctav. Das erite bis zwoͤlfte Heft (Taf. I— CXLII, und Text Bogen 122, 1832—34) koſten im Subſcriptionspreiſe N Thlr. 12 Gr. In der erſten Auflage Eoftete jedes Heft 9 Thlr. 16 Gr. Nach der vor Kurzem mir wiederholten Verſicherung des Herausgebers ſollen die lesten Hefte dieſes Werkes nun bald erſcheinen. Die bisherige Ver⸗ zoͤgerung faͤllt mir nicht zur Laſt. 11. Bibliothek deutſcher Dichter des ſiebzehnten Jahrhunderts. Begonnen von Wilhelm Muͤller. Fortgeſetzt von Karl Foͤrſter. Dreizehntes Bändchen und folgende. 8. Auf fei- nem Schreibpapier. Geh. Das dreizehnte Bändchen wird Hoffmanns waldau und Lo⸗ 16 Abi 8 N Erſtes bis zwoͤlftes Bändchen (1822 — 81) koſten r. 5 712. Bibliothek claſſiſcher Romane und Novellen des Auslandes. Mit biographiſch⸗literariſchen Einleitungen. Dreiundzwanzig⸗ ſter Band und folgende. Gr. 12. Auf gutem Druckpapier. Geh. Dieſe Fortſezung wird mit Manzoni’d „Die Verlobten“ be⸗ ginnen, dann ſollen zunächſt Cervantes) „Perſiles und Sigis⸗ munde“ und die „Novellen“ deſſelben folgen. ie erſten 22 Baͤnde, 1825— 30, enthaltend: 8 I-IV. Don Quixote von Cervantes, überf. von Soltau. 2 Thlr. 12 Gr. — FV. Landprediger von Wakefield von Goldsmith, über: ſetzt von i Zweite Auflage. 15 Gr. — VI-IX. Gil Blas von Le Sage. Thlr., — X. Leben des B von Que⸗ vedo, uͤberſetzt von Keil. 12 Gr. — NI X V. Tom Jones von ielding, überſetzt von Lüdemann. 2 Thlr. 12 Gr. IV. Niels Klim von e uͤberſetzt von Wolf. 15 Gr. — XVI. Ortis von Fos colo, überfegt von Laut ſch. 15 Gr. — XVII XIX Delphine von Stael, überfegt von e 1 Thlr. 20 Gr. — XX— XXII. Dekameron von Boccaccio. 2 Thlr. Boften zuſammengenommen anſtatt 18 Thlr. 5 Gr. nur acht Thaler. „13. Bilder⸗Converſations-Lexikon für das deutſche Volk. Ein Handbuch zur Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe und zur Unterhaltung. In alphabetiſcher Ordnung. Mit bildlichen Darſtellungen und Landkarten. Elfte Lieferung und folgende. Gr. 4. Auf gutem Drudpapier. Geh. Preis der Lieferung 6 Gr. Auf die Auswahl und Abfafjung der Artikel wird die größte Sorg⸗ falt verwendet, die Wohlfeilheit des Werkes die erſten 11 Lieferun⸗ en, 88 Bogen mit 259 e aid und 16 Landkarten enthaltend, 9 Thlr. 18 Gr.) macht es auch den minder bemittelten Ständen zugaͤng⸗ lich und gewiß au einer nützlichen Hausbibliothek fur den deutſchen 2 un und Landmann. — Mit dem Buchſtaben E wird binnen ſehr kurzer Zeit der erſte Band diefes Werks geſchloſſen fein. Um ein ſchnellexes Vorſchreiten des Bilder⸗Converſations⸗Lexikons herbeizufuͤhren, iſt die Veranſtaltung etroffen, daß neben dem mit F beginnenden zweiten Bande gleichzel⸗ ig auch der Druck und die Ausgabe des dritten, mit dem Büchſtaben M eanfangenden Bandes erfolgen fol. Die Subſeribenten werden nun alſo bald in Beſitz des auf vier Bände berechneten Werks kommen und ſollen dabei in keiner Weiſe eine ſorgfaͤltige Bearbeitung vermiſſen, Auf dem Umſchlage des Bilder⸗Converfatjons⸗Lexikons werden l 2c. gegen Berechnung von 4 Gr. Infertionsgebühren für die gefpaltene Petitzeile oder deren Raum inferirt, ſowie gegen eine Verguͤtung von 1 Thlr. fuͤr das Tauſend demſelben beigeheftet. „14. Converſations⸗Lexikon, oder Allgemeine deutſche Real: En: cyklopaͤdie für die gebildeten Stände, Achte Originalauflage. In 12 Baͤnden oder 24 Lieferungen. Gr. 8. Jede Lieferung auf weißem Druckpapier 16 Groſchen, auf gutem Schreibpapier 1 Thlr., auf extrafeinem Velinpa⸗ pier 1 Thlr. 12 Gr. Die erſte bis . Lieferung (A bis Tr) dieſer ach⸗ Be Band (Reptilien oe 1832) 2 Thlr. 8 Gr., der dritte ruſtaceen, Arachniden und ungeflügelte Inſekten, 1836) 2 Thlr. 8 Gr. er fünfte Band wird mit der großen Claſſe der Inſekten: Coleoptera beginnen und noch einige der folgenden kleinen Claffen enthalten. „16. Allgemeine Encyklopaͤdie der Wiſſenſchaften und Kuͤnſte, in alphabetiſcher Folge von genannten Schriftſtellern bear⸗ beitet, und herausgegeben von J. S. Erſch und J. G. Gruber. Mit Kupfern und Karten. Gr. 4. Cart. Jeder Theil im Pränumerationöpreife auf gutem Druckpapier 3 Thlr. 20 Gr, auf feinem Velinpapier 5 Thlr., auf extra; feinem Veſin papier im größten Quartformat mit breitern Ste⸗ en (Prachteremplare Thlr. Erſte ea: N herausgegeben von J. G. Gruber. ection, H—N, herausgegeben von A. G. Hoff: mann. Vierzehnter Theil und folgende. 3 5 Sertion, 0 Z, herausgegeben von M. H. E. Meier F. Kams. Neunter Theil und folgende. x Den frübern Abonnenten, denen eine Reihe von Theilen fehlt, und Denjenigen, die als Abonnenten auf das ganze Werk neu eintreten wollen, werden die dilligſten Bedingungen geſtellt. 2 17. Ergänzungen der Allgemeinen Gerichtsordnung und der allgemeinen Gebührentaxen für die Gerichte, Juſtizcommiſſa⸗ rien und Notarien in den preußiſchen Staaten, des Stempel⸗ geſetzes, Salarienkaſſenreglements, ſammt der Inſtruction fuͤr die Oberrechnungskammer, wie auch die Verordnungen der General⸗Commiſſionen, enthaltend eine vollſtaͤndige Zuſammen⸗ ſtellung aller noch geltenden, die Allgemeine Gerichtsordnung, die Allgemeinen Gebuͤhrentaxen, das Stempelgeſetz, das Sala⸗ rienkaſſenreglement und die Inſtruction fuͤr die Oberrechnungs⸗ kammer abaͤndernden, ergaͤnzenden und erlaͤuternden Geſetze, Verordnungen und Minifterialverfügungen, nebſt einem chro⸗ nologiſchen Verzeichniſſe derſelben und Regiſter, herausgegeben von F. H. von Strombeck. Vierter Band. Enthaltend die Nachträge zur dritten Ausgabe derſelben, bearbeitet und bis 15 5 115 e ee von Ferdinand Leo pold Lindau. Gr. 8. Auf Druck- und Schreibpapier. Erſcheint binnen Kurzem. i 0 = auf er 5 Thlr. 10 aan 7 Son 120 aim 18. Ergänzungen des Allgemeinen Landrechts für die preußis ſchen Staaten, enthaltend eine vollftändige Zuſammenſtellung aller noch geltenden, das Allgemeine Landrecht abaͤndernden, ergänzenden und erläuternden Geſetze, Verordnungen und Minis fterialverfügungen, nebſt einem chronologiſchen Verzeichniſſe derſelben und Regiſter, herausgegeben von F. H. v. Stroms beck. Vierter Band. Enthaltend die Nachtraͤge zur drit⸗ ten Ausgabe derſelben, bearbeitet und bis auf die neueſte Zeit fortgefuͤhrt von Ferdinand Leopold Lindau. Gr. 8. n ee rſcheint binne 8 i Drudpapier 6 Thlr., ee eee eee 19. Ersch (Johann Samuel), Handbuch der deut- schen Literatur seit der Mitte des achtzehnten Jahrhun- derts bis auf die neueste Zeit. Systematisch bearbeitet und mit den nöthigen Registern versehen. Neue, mit verschiedenen Mitarbeitern besorgte Ausgabe. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier, auf feinem franz. Schreibpapier, und auf demselben Papiere in gr. 4. mit breitem Rande. Zweiten Bandes zweite Abtheilung: Literatur der schönen Künste. Bearbeitet vom Prediger C. 4. nase in EEE £ . ee e Vierten Bandes zweite Abtheilung: Literatur der vermischten Schriften. Bearbeitet von Dr. C. A. Geissler in Wien. 20. Der Führer in das Reich der Wiſſenſchaften und Kuͤnſte. Zweiter Band, in einzelnen Abtheilungen: Mineralogie, Kry⸗ ftallographie. Geologie, Verſteinerungskunde, Chemie, Berge und Huͤttenkunde, Meteorologie. Mit vielen eingedruckten Ne 16. Auf feinem Velinpapier. Geh. er erſte Band mit 221 Abbildungen (1836) koſtet 2 Thlr. — Die einzelnen Abtheilungen ſiehe unter Nr. 32 — 88. 17 21. Funck (3.), Erinnerungen aus meinem Leben in biogra⸗ phiſchen Denkſteinen und andern Mittheilungen. Zweiter Band. Jean Paul. Iffland u. Devrient. Bretzner. 8. au feinem Druckpapier. Geh. 70 1 a 1 T. W. Hoffmann und F. G. Wetzel (1836), 22. Geſchichte der Staatsveraͤnderung in Frankreich unter Köͤ⸗ nig Ludwig XVI., oder Entſtehung, Fortſchritte und Wirkun⸗ gen der ſogenannten neuen Philoſophie in dieſem Lande. Nach des Verfaſſers Tode fortgeſetzt von Prof. Friedrich Broͤm⸗ mel. Siebenter Theil und folgende. Gr. 8. Auf Drude und Schreibpapier. Die erſten 6 Theile (1827 — 33) koſten 10 Thlr. 16 Gr. k *23. Heinſius (Wilhelm), Allgemeines Buͤcher⸗Lexikon, oder Vollſtaͤndiges alphabetiſches Verzeichniß aller von 1700 bis zu Ende 1834 erſchienenen Bücher, welche in Deutſchland und in den durch Sprache und Literatur damit verwandten Laͤn⸗ dern gedruckt worden ſind. Nebſt Angabe der Druckorte, der Verleger, der Preiſe c. Achter Band, welcher die von 1828 bis Ende 1834 erſchienenen Bücher und die Berichti⸗ gungen fruͤherer Erſcheinungen enthaͤlt. Herausgegeben von Otto Auguſt Schulz. Elfte Lieferung und folgende. Gr. 4. Geh. Jede Lieferung auf gutem Druckpapier 20 Gr., auf Schreibpapier 1 Thlr. Der erſte bis ſiebente Band (1812 — 29) koſten im herabgeſetzten „ 20 Thlr.; auch einzelne Bände werden zu verhaͤltnißmaͤßig illigern Preiſen gegeben. „24. Hoepſtein (Albert), Praktiſches Handbuch der Buch: fuͤhrungskunde fuͤr den deutſchen Buchhandel zur klarſten Ge— ſchaͤfts⸗ und Vermoͤgensuͤberſicht. Zweite Abtheilung. Schmal r. 4. Auf Velinpapier. Geh. ie erſte Abtheilung, Inventur (1836), koſtet 16 Gr. 25. Most (Georg Friedrich), Encyklopädie der ge- sammten medicinischen und chirurgischen Praxis, mit Ein- schluss der Geburtshülfe, der Augenheilkunde und der Operativchirurgie. Im Verein mit mehren praktischen Aerzten und. Wundärzten Deutschlands herausgegeben. Zweite, stark vermehrte und verbesserte Auflage. In zwei Bänden. Neuntes Heft und folgende. Gr. 8. Auf utem Druckpapier. Geh. as erſte bis achte Heft enthält den erften Band und Bogen 1— 28 des zweiten (die Artikel Abarticulatie bis Melanosis). Der Subſcrip⸗ Konspreis eines Heftes von 12 Bogen iſt 20 Gr. 26. Raumer (Friedrich von), Geſchichte Europas ſeit dem Ende des funfzehnten Jahrhunderts. Sechster Band u. folgende. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier und extrafeinem Velinpapier. Durch die Aren nge laͤngere Anweſenheit des Verfaſſers in Eng⸗ land in den Jahren 1835 und 1830 iſt das Erſcheinen der Fortſetzun dieſes mit ſo uͤberaus großer Theilnahme aufgenommenen Werks etwa unterbrochen; doch kann ich die Verſicherung geben, daß der Verfaſſer nun wieder ſeine Zeit der Vollendung deſſe ben widmen wird, wie denn endlich die Fruͤchte der Benutzung engliſcher Archive die Beſitzer fuͤr die Unterbrechung entſchaͤdigen werden. Der erſte bis fünfte Band (1832—85) koſten im Subſeriptions⸗ preiſe auf Druckpapfer 14 Thlr. 16 Gr., auf Velinpapier 29 Thlr. 8 Gr. 27. Ross (Ludovicus), Inscriptiones Graecae ineditae. Fasc. II. Gr. 4. Geh. Das erſte Heft (4834) koſtet 1 Thlr. 8 Gr. 28. Schmid (Reinhold), Die Geſetze der Angelſachſen. In der Urſprache mit Ueberſetzung und Erlaͤuterungen. Zweiter Theil. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. Der erfte Theil, den Text nebſt Ueberſetzung enthaltend (1831), koſtet 2 Thlr. 6 Gr. k . 729. Hiſtoriſches Taſchenbuch. Herausgegeben von Friedrich von Raumer. Neunter Jahrgang. Mit einem Bildniſſe. Gr. 12. Auf feinem Druckpapier. Cart. 4 > Der erſte bis fünfte Jahrgang dieſes Taſchenbuchs (früherer Preis 9 Thlr. 16 Gr.) ſind . im Preiſe herabgeſetzt auf aler. Einzeln koſtet jeder 1 Thlr. 8 Gr.; der fechöte, fiebente und achte aber, wie bisher, jeder 2 Thlr. 30. Taſchenbuch dramatiſcher Originalien. Dr. Franck. Zweiter Jahrgang. Mit Kupfern. feinem Velinpapier. Geb. mit Goldſchnitt. 8 Der erſte Jahrgang (1836), mit 5 Kupfern, koſtet 2 Thlr. Gr. — Fur den zweiten Jahrgang haben die ausgezeichnetſten dramatiſchen Dichter Beitraͤge zugeſagt. 31. Urania. Taſchenbuch auf das Jahr 1838. Mit einem Bildniſſe und ſechs Stahlſtichen. 16. Auf feinem Velinpa⸗ pier. Geb. mit Goldſchnitt. 2 Thlr. 3 Im Preiſe herabgeſetzt ſind die fruͤhern Sahrgänge der Urania, 1880 — 84; fie, koſteten bisher 10 Thlr. 6 Gr., find aber jetzt zuſammengenommen für fünf Tha⸗ ler, einzeln aber für 1 Thlr. 8 Gr. jeder, zu haben. Von den Jahr⸗ gängen 1835, 1836 und 1837 Foftet jeder 2 Thlr. . (Der Beſchluß folgt.) Herausgegeben von 8. Auf Bücher - Bersteigerung. Am sten April 1837 beginnt bei Unterzeichnetem die Ver⸗ ſteigerung von 10,000 Werken, aus allen Fächern der Naturwiſſenſchaft, als Mathematik, Phyſik, Chemie (Alchymie und Magie), Medicin, Chirurgie, Pharmacie, Bo⸗ tanik, Aſtronomie, Mineralogie, Mechanik, Hydraulik, Natur⸗ geſchichte u. ſ. w.; ferner Geographie (Reiſebeſchreibungen), Kriegswiſſenſchaft, Technologie, Okonomie, Handelswiſſenſchaft, Encyklopädien, akademiſche- und Societätsſchriften, Diſſerta⸗ tionen u. ſ. w. 5 Kataloge find zu beziehen bei den Herren Birett in Augs⸗ burg, Aſher, Finke, Lift in Berlin, Meyer in Bonn, Korn in Breslau, Mayer in Brüſſel, Grimmer in Dresden, Schmer⸗ ber, Varrentrapp, Kettembeil, Beer, St. Goar in Frankfurt, Kübler, Otto in Göttingen, Lippert in Halle, Helm in Hals berſtadt, Cröker in Jena, Weigel, Dyk in Leipzig, Peiſcher in München, Levrault in Strasburg, Sammer, Kupitſch in Wien, Stahel in Würzburg, Hurter in Schaffhauſen, ſowie bei den meiſten Antiquarien⸗ und Sortimentsbuchhandlungen Deutſchlands und der Schweiz und direct von Ferdinand v. Waldkirch in Schaffhauſen. Für Garten- und Hlumenfreunde. In der Nauckſſchen Buchhandlung in Berlin iſt erſchie— nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Allgemeine Gartenzeitung. Eine Zeitſchrift für Gärtnerei und alle damit in Bezie⸗ hung ſtehende Wiffenfchaften. In Verbindung mit den tuͤchtigſten Gaͤrtnern und Botanikern des In- und Aus⸗ landes, herausgegeben von Friedrich Otto, Eönigl. p euß. Garten⸗Director und Inſpector des botan. Gartens zu Berlin, Albert Dietrich, Doct. der Philof. und Lehrer der Gaͤrtner-Lehranſtalt zu Berlin. Fünkter Jahrgang. 1837. Veon dieſer Zeitſchrift erſcheint in jeder Woche ein Bogen in gr. 4. 52 Bogen bilden ſonach einen vollſtändigen Jahr⸗ gang und koſten 4 Thlr. — Macht es der Inhalt nothwendig, ſo erſcheinen auch Kupfer hierzu, jedoch ohne den Preis zu erhöhen. Von den vorhergehenden vier Jahrgängen ſind noch einige Exemplare für obigen Preis zu haben. In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Sammlung historischer Schriften und Urkunden. Geſchoͤpft aus Handſchriften von M. Freiherrn von Freiberg, Vorſtand des koͤnigl. bair. Archivs. Fünfter Band, erſtes Heft. Die aͤlteſten Statuten der Stadt Regensburg enthaltend. Gr. 8. Preis 1 Fl. 24 Kr., oder 20 Gr. Stuttgart und Augsburg, im Sept. 1836. J. G. Cotta ' ſche Buchhandlung. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Hordamerikanische Bilder und Zustände. Nach G. v. Beaumont und A. v. Zoqueville von O. Spazier (in Paris). 2 Theile. 8. 2 Thlr. 12 Gr. Obſchon dieſes Werk in kernhaft- epitomatiſcher Verkür⸗ zung alle vier Bände des franz. Originals wiedergibt, ſo iſt den⸗ noch in Deutſchland nie etwas Genialeres, Wahrhafteres, Les’ bendigeres und Gründlicheres über Nordamerika erſchienen, und es kann gar nicht fehlen, daß dieſe Schrift viele Köpfe in Ber wegung ſetzen wird; denn den genannten beiden Männern, welche als Bevollmächtigte Frankreichs nach den Vereinigten Staaten abgeordnet wurden, iſt es endlich gelungen, uns zum erſten Mal ein meiſterhaft gezeichnetes, erſchöpfendes, getreues und völlig unparteiiſches Bild der politiſchen, geſellſchaftlichen, intellectuellen, moraliſchen, induſtriöſen und commerciellen Ent⸗ wickelung der Nordamerikaner, von ihren Licht- und Schatten⸗ ſeiten zu geben. Literariſche Anzeige. Soeben erſchien das 2te Heft der Skandinaviſehen Bibliothek. Eine Zeitſchrift, enthaltend eine fortlaufende Auswahl des Anziehendſten und Neueſten aus der daͤniſchen, nor- wegiſchen und ſchwediſchen Literatur, in ſorgfaͤltig bearbeiteten Übertragungen. Redigirt von J. L. v. Schepelern und A. v. Gähler. Kopenhagen. Geh. 1 Thlr. 4 Gr. Inhalt: Däniſche Dichter. Hakon Jaerl von Oehlenſchläger. Von Anderſen: Die Schneekönigin, die Kirche bei Rör⸗ wiig, Holger Danſke, Abenddämmerung, Abſchiedsgruß an Italien. Von Chr. Winther: Der Matroſe, Erich und Ellen. Miscellen. Altdäniſche Heldenlieder. Der Elfenhügel, mit Muſikbeilage. Stolz Mettelil und Herr Nilus. Norwegiſche Dichter. Der norwegiſche Nationalgeſang, von Bjerregaard, mit Muſikbeilage. Die Kloſterruine, eine Novelle von M. Chr. Hanſen, mit der ſkizzirten Lebens⸗ beſchreibung des Verfaſſers. Schwediſche Dichter. Der letzte Kämpe, von Geijer. Epigramme von Runeberg. Inhalt des 1ften Heftes: Däniſche Dichter. Der däniſche Nationalgeſang, von Ewald, mit Muſikbeilage. Amor und Pſyche, lyriſches Drama in fünf Aufzügen von Paludan-Müller, mit der ſkizzirten Lebensbeſchreibung des Verfaſſers. Miscellen. Altdäniſche Heldenlieder. Schön Anna. Jungfrau Gundelille und Herr Palle. Norwegiſche Dicht er. Die Lure, Novelle von Hanſen. Herr Sinclar, Ballade von Storm. Sigurd der Kreuz⸗ fahrer und die Mohren auf Formentern, von Bjerregaard. Schwediſche Dichter. Söderfors, von Böttiger. Der Weihnachtsabend, Volksſage von Runeberg. Geſang auf die Geburt des Herzogs von Dalekarlien, von Fehlcrantz, mit Muſikbeilage. nhang: Von der Ausſprache der däniſchen und ſchwediſchen Buchſtaben. Leipzig, im Januar 1837. Rein'ſche Buchhandlung. In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Großbritanniens Geſetzgebung über Gewerbe, Vandel und innere Communi- cationsmittel, ſtatiſtiſch und ſtaatswirthſchaftlich erlaͤutert von C. Th. Kleinſchrod, Miniſterialrath im koͤnigl. bair. Staats: niniſterium der Finanzen. Mit mehren Tabellen. Gr. 8. Preis 3 Fl. 24 Kr., oder 2 Thlr. Inhalt: Einleitung. Statiſtik der Bevölkerung. Ge⸗ ſetzgebung für Gewerbe und Manufacturen: I. Le⸗ gislative Politik des Gewerbsweſens überhaupt; Monopole und Gewerbsprivilegien; Verlagsrecht. II. Geſetzgebung der In⸗ duſtriegewerbe im engern Sinne. III. Statuten und Einrich⸗ tungen der Corporationen in Beziehung auf das Gewerbsweſen. IV. Statiſtik der Gewerbe und Manufacturen. V. Legislative und ſtaatswirthſchaftliche Beziehungen der Manufacturen. A. Die Baumwollenmanufactur und Verhältniffe der Fabrikarbeiter über⸗ Be B. Die Wollenmanufactur. C. Die Seidenmanufactur. . Die Leinwandmanufactur. E. Die Papierfabrikation. F. Die G. Eiſen⸗ und Metallwaarenfabrikation. Glasfabrikation. VI. Beſondere Anſtalten zur Beförderung der Gewerbsinduſtrie. Handelsgeſetzgebung. I. Navigationsgeſetze. II. Die britiſch⸗ oſtindiſche Handelscompagnie. III. Commercialſyſtem der Ein⸗ und Ausfuhrzölle. über den Getreidehandel ins⸗ beſondere. IV. Innere Mercantilgeſetzgebung. Anmerkung über das Bankweſen im vereinigten Königreiche überhaupt. V. Sta⸗ tiſtiſcher Überbli des britiſchen auswärtigen und Colonialhan⸗ dels. Geſetzgebung über die innern Communica⸗ tionsmittel. I. Offentliche Landſtraßen. A. Allgemeine Ges ſetzgebung über die öffentlichen Landſtraßen (General Highway Acts). B. Specielle Geſetzgebung über die Turnpike ⸗ roads. II. Fluß⸗ und Kanalſchiffahrt; Eiſenbahnen. Stuttgart und Augsburg, im Sept. 1836. J. G. Cotta' ſche Buchhandlung. Die kaiſerliche Akademie der Wiſſenſchaften zu St. = Petersburg hat in Erfahrung gebracht, daß die Preife ihrer Verlagsartikel in mehren deutſchen bibliographiſchen Werken unrichtig und zwar meiſt zu hoch angegeben ſind, namentlich aber in der neueſten Ausgabe von Kayſer's Bücherlexikon, in wel chem z. B.: ſtatt 95 9& mit 24 FH Stritter memoriae populorum Pallas, Reifen, 3 Bände 2 27 —, Nachrichten über die mongoli⸗ ſchen Völkerſchaften 4 3 15 œ T —, Flora rossica „24 9 = 76 =—: — , Zoographia „ 9 9 16 10 —, Tableau de la Tauride 3 ER an. I: Falk, Beiträge zur topogr. Kennt: niß des ruſſiſchen Reichs = 5 12. 17 2—: Fiſcher, Sibiriſche Geſchichte „1 21 „ 2 18. Gmelin, Flora Sibirica = 11 d 2 6 Güldenſtaedt, Reiſen „ 5 15 13 2562 Georgi, Reiſen „33 182 = 6:18: Lehrberg, unterſuchungen =. 2. De U Sim Acta acad. Petropolit. » 37: 12 = 32 :—: Nova acta acad. Petrop. 46 = 21. = 58'212: Commentarii acad. „ 45 —: = 42 :—: Novi Commentarii acad, =» 71. 6-= = 60:—s Memoires de l’Academie, 11 Bde. = 37:12: = 94 = 2⸗ angeſetzt find. e Indem die Akademie dieſe Berichtigungen bekannt macht, unterläßt ſie nicht in Erinnerung zu bringen, daß die Kata⸗ loge ihrer Verlagswerke bei ihrem Commiſſionnair, dem Herrn Buchhändler Leopold Voß in Leipzig, gratis zu haben ſind. — —— —— — —— — The Dramatic Works of William Shakspeare. Printed from the text of the corrected copies of Steevens and Malone. With a Life of the poet, by Charles Symmons, D. D. et Glossary: and sixty Embellish- ments. A new Edition. London and Berlin 1837. Prachtvoll in Maroquin gebunden, mit Goldschnitt, 6 Thlr., in engl. Leinen cartonnirt, mit Goldtitel, 4 Thlr. 12 Gr. Diese neue Ausgabe des grossen Dichters zeichnet sich durch besonders schönen Druck (aus Whittingham’s Officin) und durch die herrlichen Holzschnitte, sowie durch elegan- tes Äussere aus, zu Geschenken dürfte es wol wenig ge- eignetere Bücher geben. London und Berlin, A. Asher. Bei Karl Wigand in Wetzlar iſt erſchienen: Wetzlar' che Beiträge und Rechtsalterthümer, herausg. von Dr. Paul Geh. 8 Gr. für Geſchichte Wigand. Erſtes Heft. Gr. 8. Druck und Verlag son F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. VII. Dieſer eiterariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Comptoir⸗Handbuch MAC-CULLO CI in Einem Bande. Mit den Planen von Konſtantinopel, Gibraltar, Helſingoͤr, Neuyork, Petersburg und Rio Janeiro, und einer Weltkarte nach Mercator's Projection. Soeben iſt bei uns erſchienen und durch jede ſolide Buchhandlung zu beziehen: Die Ate — 6te Lieferung einer schönen und ausserordentlich wohlfeilen Tusgabe von Nlac-Culloch's vortrefklichem: Dictionary of Commerce and Commercial Navigation, Bogen 31 — 60. Preis 2 Fl. 24 Kr., oder 1 Thlr. 12 Gr. - ; Inhalt: Flaſchen, Flaſchenkürbis, Flaumſedern, Fleiſchleim, Flensburg, Flieder, Fliegen, Flindern, Flintglas, Flittergold, Flohſamen, Flor, Florenz, Flugſchrift, Flußſpath, Folie, Foligno, Forli, Fortepiano, Foulards, Fracht, Frachtbrief, Frachtcontract, Fracht⸗ fahrer, Francavilla, Frankfurt a. M., Frankfurt a. O., Franſen, Franzoſenholz, Freiberg, Freiburg, Friedrichshafen, Früchte, Fulda, Fuhr(manns) wagen, Fuhrwerke, Funchal, Fünfhäfen, Fünfkirchen, Fürth, Furniere, Fußmaß, Fußteppiche, Gaeta, Ga⸗ gat, Galatz, Galbanum, Galgant, Galläpfel, St.⸗Gallen, Gallerte, Gallipoli, Gallipoli, türk., Gallon, Galmei, Gamander, Gambia, Gummi, Gangſiſche, Garn, Gaslicht, Geſellſchaft, Gaſe, Gebrannte Waſſer, Gefle, Geflechte, Geislingen, Gelbholz, Geld, Gemskugeln, Genever, Genf, Gent, Genua, Gepäckzoll, Gera, Germain, Gerſte, Gerſtenbranntwein, Gerſtengraupen, Gerſtenzucker, Geſellſchaftshandlungen, Geſellſchaftspaß, Getränke, geiſtige, Gewerbſchein, Gewichte, Gewürznelken, Ghee, Gibr⸗ altar, Gießen, Gilbkraut, Gilb, Gin, Ginſeng, Girgenti, Girona, Glarus, Glas, Glasflüſſe, Glasgalle, Glasgow, Glasperlen, Glastropfen, Glatz, Glauberſalz, Glaucha, Glätte, Glockengut, Glogau, Glückſtadt, Goa, Gobelins, Göppingen, Görlitz, Götz tingen, Görz, Gold, Gomuti, Gombrun, Goole, Goslar, Gotha, Gothenburg, Granatäpfel, Granaten, Granville, Graſſe, Grau⸗ denz, Graupen, Grauwerk, Gray, Grätz, Greenock, Greenwich, Greifswald, Grenadilleholz, Grenoble, Gries, Grindwurz, Grodno, Gröningen, Grünſpan, Grütze, Guajae⸗Gummi, Guanaxnato, Guatemala, Guajaquil, Guernfey, Guincapfeffer, Gummi, Gummiguttä, Gummilack, Gunny, Güſtrow, Gyps, Haag, Haare, Haarkugeln, Haarlem, Haarpuder, Hadern, Hafen, Hafen⸗ geld, Hafer, Hagenau, Hahnenfedern, Haircords, Halberſtadt, Halifar, Hall, Hall, Halle, Hamans, Hamburg, Hameln, Hamm, Hanau, Handel, Handelsbilanz, Handelsfactor, Handelsgeſellſchaften, Handelsgewicht, Handelskammern, Handelsverträge, Hand⸗ ſchuhe, Hanf, Hanföl, Hanfſaat, Hanover, Hanſa, Harpuni'rer, Haſelnüſſe, Haſelwurz, Haſenbälge, Haufen, Hauſenblaſe, Hauſirer, Häute, Hauteliſſe, Havannah, Havarie, Havre de Grace, Hayfiſchfloſſen, Heidekorn, Heidelbeeren, Heidelberg, Heil⸗ bronn, Helſingör, Herat, Heringe, Hermannſtadt, Hermeline, Heu, Hildburghauſen, Hildesheim, Hirſchberg, Hirſchhorn, Hirſe, Hof, Höllenſtein, Hollunder, Holzeſſig, Holzhandel, Holzkohlen, Holzuhren, Holzwaaren, Honfleur, Honig, Hopfen, Horn, Hud⸗ dersſield, Hull, Hummer, Hunde, Hüte, Huͤttenrauch, Hyeres, Idria, Iglau, Imola, Indianiſche Vogelneſter, Indiennes, In⸗ digo, Indigolack, Indigo, rother, Ingber, Innsbruck, Inſereß, Inſolvenz, Inſtrumente, Ipecacuana, Ipswich, Iridiam, Iris, Irkutzk, Iſerlohn, Ismail, Ispahan, Jän, Jalappwurzel, Jamaicapfeffer, Jaspis, Jaſſy, Jeddo, Jerſey, Jodine, Johannis⸗ brod, Joniſche Inſeln, Juchten, Judenpech, Kabeltau, Kabliau, Kai, Kaigeld, Kaffarich, Kaliſch, Kalk, Kalmank, Kaluga, Kameel, Kameelgarn, Kameelhaar, Kamelot, Kammertuch, Kammholz, Kämme, Kanefas, Kaninchenhaare, Kanonen, Kanten, Kapern, Kaperſchiff, Kapplaken, Karmin, Kars, Kartoffeln, Kaſan, Kaſchau, Kaſchuruß „Käſe, Kaſtanien, Kattun, Katzen⸗ auge, Katzenfelle, Kaufbeuren, Kaviar, Kelp, Kempten, Kerman, Kermes, Kerzen, Keſſel, Khiva, Khokand, Kiachta, Kidder⸗ münſter, Kiel, Kienruß, Kiew, Kilmarnock, Kingston, Kinoharz, Kirkaldy, Kirſchen, Kislar, Klagenfurth, Klauſenburg, Kleber, Kleeſame, Klippfiſch, Knallqueckſilber, Knallſüber, Knochen, Knöpfe, Kobalt, Kolkothar, Komora, Kompaß, Königsberg, Königs⸗ Holz, Königswaſſer, Kopenhagen, Korb, Korkholz, Korn, Kornbranntwein, Korngeſetze, Koſtroma, Kottbus „Kursk, Krähenau⸗ gen, Krakau, Krämpeln, Krapp, Kratzen, Kraut, Kreide, Kremnitz, Krems, Krepp, Kriegsbedarf, Kreuznach, Kronſtadt, Küm⸗ mel, Kupfer, Kupferſtiche, Kupferwaſſer, Kurze Waaren, Küſtenhandel, Küſtrin, Kutahieh, Laberdan, Labrador, Lachaur de Fond, Lachs, Lack, Lackirte Waaren, Lackmus, Ladanum, Ladungsſchein, La Guayra, Laguna, Lahore, Laibach, Lakritzenſaft, Lammfelle, Lampen, Lampreten, Lancaſter, Lanciano, Landau, Landsberg, Landshut, Landſtraßen, Länge und Breite, Langenſalza, Langres, Laon, Lapis⸗Lapuli, Lärchenbaumſchwamm, Laſt, Laſtigkeit, Laſurſtein, Latten, Laugenſalze, Lauſanne, Lavendel, Lazareth, Le⸗ bensverſicherung, Leberthran, Lebkuchen, Lecce, Leckage, Leder, Lederarbeit, Leeds, Lehrlinge, Leibrenten, Leiceſter, Leim, Leinen, Leinenband, Leinene Garne, Leinöl, Leinſaat, Leipzig, Leith, Lemberg, Lennep, Leoniſches Gold, Lerida, Leuchtthürme, Leuwar⸗ — * den, Leyden, Libau, Licenzen, Lichter, Liebesäpfel, Liegezeit, Liegnitz, Lille, Lima, Limmerick, Limoges, Limonen, Limon Lincoln, Lindau, Linde, Linon, Linſen, Linz, Lipari, Lifieur, Liſſabon, Liſtados, Literariſches Eigenthüm, Liverpool, Saen Locle, Lodeve, Lodi, Löffel, London, Londonderry, Longeloths, Lootſen, Lorber, Lora, Lorient, Loudeac, Löwen, Louviers, Lübeck, Lublin, Lucca, Lugano, Lumpen, Lüneburg, Lüneville, Lüttich, Luxemburg, Luzern, Lynn⸗Regis, Lyon, Maße, Macao, Macaſſar, Maccaroni, Macclesfield, Macis, Macis bohnen, Macon, Madera, Madras, Madrid, Magdeburg, Magneſin, Magneſia, Magnet, Mahagoniholz, Mahon, Maidſtone, Mailand, Maines, Mais, Makler, Maklerlohn, Makrele, Malakka, Malachit, Malaga, Malmö, Malo, alta, Malvaſierwein, Malz, Mamers, Man, Mancheſter, Mandeln, Mandelöl, Mangiſchlak, Manilla, Manna, Manheim, Manreſa, Mans, Mansfield, Mantua, Maracay, Maracaibo, Maranham, Marburg, Margate ariaki = rienburg, Marienglas, Marienwerder, Mark, Markt, Marly, Marmelade, ee Marokko, Marſala, Werse holz, Maſchinen, Maſſa, Maftir, Maſtricht, Maſulipatam, Matanzas, Mataro, Matera, Matroſen, Matroſenpreſſe, Matten, Maubeuge, Mauritius, Mazzara, Meaco, Meaur, Mecca, Mecheln, Meerrettig, Meerſchaum, Meerſchwämme, Meerſtinx, Meerſpinne, Meerzwiebel, Mehl, Mehlbeerbaum, Meiningen, Meiſel, Meißen, Melinde, Meliſſe, Melonen, Melun, Memel, Memmingen, Mendoza, Mennig, Meguinez, Mecur, Merqui, Merſeburg, Meſſe, Meſſerſchmiedwaaren, Meſſing, Metalle, Me⸗ tallgold, Meth, Metz, Mexico, Middelburg, Mictau, Milch, Milchzucker, Milfordhaven, Milhaud, Minden, Mineralwaſſer, Mispeln, Mocha, Modena, Modon, Mogadore , Mohr, Mohilew, Moiſſac, Mömpelgard, Monopol, Mons, Montargis, Mon- taban, Montelimart, Montevideo, Montilla, Montpellier, Montreal, Montroſe, Monza, Morcheln, Morges, Morlaix, Moſchus, Moskau, Moſſul, Moulins, Mühlhauſen, Mühlſteine, Mühlheim, Mülheim, München, Munition, Munjet, Münſter, Münzen. Stuttgart und Tübingen, im Januar 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei F. A. Brockhaus in Leipzig iſt ſoeben erſchie⸗ nen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Die amerikaniſchen Beſſerungs-Syſteme, eroͤrtert in einem Sendſchreiben an Herrn W. Crawford, Generalinſpector der großbritanniſchen Gefaͤngniſſe, von Dr. Julius. Gr. 8. 1837. Geh. 8 Gr. In dieſem Sendſchreiben gibt der durch ſeine lebhafte Theil⸗ nahme an dem Schickſal der Gefangenen ſo rühmlich bekannte Verfaſſer, von ſeiner Reiſe in den Vereinigten Staaten zurück⸗ gekehrt, fein Gutachten über die beiden in Amerika vorzugsweise ausgebildeten Syſteme des Gefängnißweſens und der Beſſerungs⸗ anſtalten ab. In der H. Laupp'ſchen Buchhandlung zu Tübingen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Einleitung in die Chemie, in zwei Bänden, nebſt vollſtaͤndigem Regiſter und Inhaltsverzeichniß von C. G. Gmelin, Doctor der Medicin und Lehrer der Chemie an der Univerfität zu Tuͤbingen. Dritte und letzte Abtheilung (nach fruͤherer Eintheilung) oder nach neu getroffener Eintheilung zweiten Bandes erſter und zweiter Theil (womit das Werk geſchloſſen iſt). Preis dieſes letzten Bandes von 76 Bogen 8 Fl. 54 Kr. Preis des ganzen Werkes von 137 Bogen 15 Fl. 24 Kr. Mehrfache Misverſtändniſſe von Seiten der Herren Abneh⸗ mer und die weit über den urſprünglichen Plan hinaus ver⸗ mehrte Bogenzahl des ſchätzenswerthen Werkes, deſſen Schluß⸗ band wir als erſchienen hiermit anzukündigen uns beehren, machten eine andere als die bisherige Bändeeintheilung ſehr wünſchenswerth. So bilden nun die früher erſchienenen beiden Abtheilungen den erſten Band in zwei Theilen, und in Obigem erhält das Publicum den zweiten Band, ebenfalls in zwei Thei⸗ len, wonach das vollendete Werk zwei Bände oder vier Theile umfaßt, zu denen geeignete Titel dieſem zweiten Bande bei⸗ liegen. 5 Der ganze erſte (größere) Theil dieſes zweiten Bandes iſt einer ausführlichen Betrachtung der chemiſchen Verhältniſſe der organiſchen Verbindungen gewidmet. — Im zweiten Theile deſſelben ſind die allgemeinen Verhältniſſe der Salze, die iſo⸗ meren Zuſtände der Körper, die verſchiedenen Methoden des chemiſchen Vortrags, namentlich der populaire Vortrag diefer, Wiſſenſchaft beleuchtet. Außerdem enthält er eine ausführlichere Einleitung in die analytiſche Chemie. Indem wir nun die zahlreichen Beſitzer der beiden Theile des erſten Bandes hiermit einladen, den neu erſchienenen zwei⸗ ten Band zur Vervollſtändigung ihrer Exemplare benachbarten Buchhandlungen zu entnehmen, glauben wir auf eine fortgeſetzte lebhafte Theilnahme um ſo mehr rechnen zu dürfen, da wir den Herren Pharmaceuten, Chemikern ꝛc. ein Werk bieten, wie es die heutige Literatur noch nicht aufzuweiſen vermag, und welches — gleichſam eine Vorſchule der Chemie — beſtimmt iſt, in dieſe vielfach verzweigte Wiſſenſchaft, namentlich den Anfänger, gründlich einzuführen. Der berühmte Herr Verfaſſer legt den Zweck ſeiner Arbeit in der Vorrede ſelbſt mit folgenden Worten dar: „Der Zweck, den ich bei der Bearbeitung dieſer Einleitung zu erreichen ſtrebte, iſt der, das Studium grade der ſchwierigern Theile der Wiſſenſchaft durch eine möglichſt popu⸗ laire und unbefangene Darſtellung dem Anfänger zu erleichtern und denſelben ſo weit zu führen, daß er jedes ausführlichere Werk über Chemie — an welcher Stelle er daſſelbe auch auf⸗ ſchlagen mag — ohne Schwierigkeit ſollte verſtehen und be⸗ nutzen können.“ Im November 18386. Die Verlagshandlung. Soeben iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Ta ſchen buch der neueſten Geſchichte. Herausgegeben ; von Dr. E. Münch und Dr. G. Bacherer. Jahrgang 1834. 2ter Theil. Mit 10 lithogr. Portraits. Broſch. Preis 1 Thlr. 16 Gr. Es umfaßt dieſer zweite Theil die Geſchichte des Orients, Skandinaviens, Rußlands und Polens, der Schweiz, Italiens, Deutſchlands und der außereuropäifgen Welttheile; beigegeben iſt eine kleine Chronik der merk⸗ würdigſten Naturerſcheinungen und Reiſen, Nekrolog und chro⸗ nologiſche Tabelle über die wichtigſten Ereigniſſe des Jahres 1834. Der erſte Theil des Jahrgangs 1835 iſt unter der Preſſe und wird demnächſt verſandt werden. Karlsruhe, im Januar 1837. C. F. Muͤller ' ſche Hofbuchhandlung. Ankündigung eines wichtigen hiſtoriſchen Werkes. | II. Religiöfer Zuſtand des Reichs. Zu r Geschichte Trajan's und ſeiner Zeit von — Dr. Heinrich Francke, ordentlichem Lehrer am Gymnafium zu Wismar. Das unter obigem Titel bei Unterzeichnetem zu Oſtern 1837 erſcheinende Werk zerfällt in folgende Dispoſition. 5 Erster Abschnitt. 5 Außere Angelegenheiten des roͤmiſchen Reichs s unter Trajan. Trajan's Leben und Kriege. I. Trajan's Heimat. \ II. Trajan's Namen, Würden und ihre Zeit. A) Filius. B) Tribunitia potestas. C) Consul. D) Pater patriae. E) Optimus princeps. Opti- mus. F) Germanicus. G) Dacicus. H) Parthi- cus. I) Caesar. K) Imperator. III. Trajan's Familie. } ) Trajanus pater. B) Pompeja Plotina. C) Mar- ciana und Matidia. D) Hadrianus. IV. Trajan in Germanien. V. Geten und Dacier. A) Das Land. B) Kriege der Dacier vor Trajan. C) Cultur des Landes und Volkes. FI. Trajan's erſter Krieg gegen die Dacier. A) Das Heer. B) Der Heerfuͤhrer und Heereszug. C) Kriegsbegebenheiten. D) Hoͤlzerne Bruͤcken. VI. Trajan's zweiter Krieg gegen die Dacier. A) Vorbereitungen zum Kriege. B) Die ſteinerne Donaubruͤcke. C) Beendigung des Krieges. VIII. Alterthuͤmer Daciens. A) Heerſtraßen. B) Waͤlle, Paͤſſe und Graͤben. C) Daciens Eintheilung. Municipien. Colonien. D) Isis, Anubis und Canopus in Dacien. Er: weiterung der Provinz. E) Trajan's Buͤſte und Marstempel, mit Grab: monumenten. . Zrajan’s Säule. X. Trajan's Feldzuͤge in Aſien. A) Voͤlker und Staaten Aſiens vor und zu Tra⸗ jan's Zeit. B) Palma's Feldzug nach Arabien. C) Trajan's Feldzug gegen die Parther. D) Trajan's Tod. Zweiter Abschnitt. Innere Angelegenheiten des roͤmiſchen Reichs unter Trajan. Trajan's Staatsverwaltung. J. Politiſcher Zuſtand des Reichs. A) Monarchiſches und polyarchiſches Princip. B) Gluͤckſeligſte Periode der Menſchheit. Recht. C) Trajan's Geſetzgebung. A) Roͤmiſches Heidenthum und Chriſtenthum. B) Chriſten unter Trajan. III. Zuſtand der ſchoͤnen Kuͤnſte unter Trajan. A) über den Begriff der claſſiſchen Kunſt. B) Baudenkmale Trajan's. a) Straßen. Poſten. b) Bruͤcken. c) Waſſer⸗ bauten. Baͤder. Haͤfen. Kanaͤle. Waſſerlei⸗ tungen. d) Gebaͤude. Porticus. Circus. Fo- rum. Odeum. Gymnaſium. Bibliothek u. f. w. C) Bildhauerei. D) Malerei. E) Offentliche Spiele. Geſchmack und Leben der Großen. IV. Zuſtand der Wiſſenſchaft unter Trajan. A) Erziehung und Unterricht. B) Trajan's gelehrte Bildung und ſein Verhaͤltniß zu den Gelehrten. J. Quellen und Huͤlfsmittel zur Geſchichte Trajan's und ſeiner Zeit. VI. Ruͤckblick auf Trajan's Charakter und Zeit. Eine kritiſche Geſchichte des römiſchen Kaiſers Trajan gehört ganz gewiß unter die ebenſo ſchwierigen als intereſſan⸗ ten Reſultate der hiſtoriſchen Forſchung. Trajan muß unter die größten Regenten⸗Genien gezählt werden, welche die Ge- ſchichte aufzuzeigen hat; er hat uͤberall nur Wenige ſeines Glet⸗ chen gefunden. Er war ein gewaltiger Krieger, Geſetzgeber, Staatsmann, und — was man bei dem Größten ſo oft ver⸗ mißt — ein vortrefflicher Menſch. Unter ſeiner Herrſchaft waren die Grenzen der römiſchen Welt am ausgedehnteſten und die Macht der Römer ſtand auf ihrem höchſten Punkte. Leider aber fließen die Hauptquellen ſei⸗ ner Geſchichte nur ſparſam, das Beſte iſt verloren gegangen; daher eine vollſtändige und erſchöpfende Darſtellung des großen Mannes und ſeiner Wirkſamkeit nur mühſam und von vielen Seiten her nicht ohne ſcharfe Kritik und kunſtvolle Combina⸗ tion zuſammengebracht werden kann. Wir vertrauen indeſſen, daß dieſes in reichlichem Maße in dem Werke geſchehen ſei, welches wir einem verehrl. Publi- cum hierdurch ankündigen. Der Verfaſſer deſſelben, Herr Dr. Francke in Wismar, iſt der hiſtoriſchen Welt nicht unbe kannt mehr; ſein Arnold von Breſcia, ſchon vor vielen Jahren geſchrieben, ſowie ſein Feldzug der Mecklenburger im Befreiungskriege, haben ſich einen rühmlichen Namen gemacht. Jahrelange unabläſſige und mühſame Studien haben ihn endlich zu der Hoffnung ermuthigt, als Herold eines der größten Menſchen nicht unwürdig auftreten zu können. 2 Der Umfang und die Bogenzahl des Werkes mögen im Allgemeinen die Umſtändlichkeit bezeichnen, womit er ſeinen Gegenſtand behandelt hat, und die angegebenen Rubriken die Genauigkeit verbürgen, die man über jedes Einzelne in dieſer mächtigen Reichsverwaltung zu erwarten hat. Das Werk wird 50 Bogen in Großoctav umfaſſen und 4 Thlr. 12 Gr. koſten. Das ſchönſte Druckvelinpapier entſpricht dem Gegenſtande. Alle Buchhandlungen nehmen Beſtellungen an. Güſtrow, im Januar 1837. Opitz & Frege. um mit Sammlern in Tauſchverbindung zu treten, offerirt Unterzeichneter das Verzeichniß ſeiner zahlreichen Doubletten gratis. Man erhält daſſelbe auf portofreie Briefe in Leipzig durch C. F. Köhler daſelbſt, oder durch den Beſitzer. Auf Verlangen iſt derſelbe bereit, Exemplare nach der dem Verzeich⸗ niß beigegebenen Taxe zu überlaſſen. Wedin bei Anclam, den 18ten Januar 1887. Fr. Homeyer. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Das Pfennig- Magazin für Verbreitung gemeinnügiger Kenntniſſe. 1837. Januar. Nr. 197 — 200. Nr. 197. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. I. Fer⸗ dinand J., Kaiſer von Öftreich. Die rechte und die linke Hand. Die Sparkaſſen in London. Aberglauben und Irrthümer. Seidenzucht in der Nähe von Paris. Die Vogelneſter. — Nr. 198. »Galerie der deutſchen Bundesfürſten. II. Fried⸗ rich Wilhelm III., König von Preußen. Blicke auf die thieri⸗ ſche Okonomie. Das Ziegelbrennen. Ofen und Peſth. — r. 199. Sitten und Gebräuche der Perſer. Feen und Hexen in Irland. Eine Anekdote aus Napoleon's Leben. Leih⸗ häuſer in Paris und London. *Loretto. — Nr. 200. Ga⸗ lerie der deutſchen Bundesfürſten. III. Ludwig I., König von Baiern. Das Neueſte aus der Natur- und Gewerbswiſſenſchaft. Die Rattenjagden zu Paris. Knochendüngung. Sitten und Gebräuche der Perſer. (Beſchluß.) Die mit“ bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 0 2 Sn, Leipzig, im Januar 2 F. A. Brockhaus. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Des Marquis von fondonderry, Generallieutenant im Dienſte Englands und Commiſſair Sr. briti⸗ ſchen Majeftät bei den verbuͤndeten Heeren. Geſchichte des Kriegs von 1813 u. 1814 in Deutſchland und Frankreich. Ins Deutſche uͤberſetzt und mit Anmerk. begleitet durch D. G. v. ECkendahl, vormal. Hauptmann in engl. Dienſten. Den Manen Lützow's, Schill's und Th. Koͤrner's geheiligt. 2 Theile. 3 Gr. 8. 2 Thlr. 12 Gr. Motto: „Lernet, vom Schickſal gewarnt, Gerech⸗ tigkeit kennen.“ Der Krieg von 1813 und 1814, der den größten Mann, das mächtigſte Heer ſeiner Zeit durch den erwachten Ingrimm der Völker beſiegte und ſtürzte, hat in Betracht ſeiner großen Wichtigkeit und ſeines unberechbaren Einfluſſes auf Deutſch⸗ land, deſſen Macht die größte Rolle dabei ſpielte, noch viel zu wenig Hiſtoriographen gefunden, obſchon Hunderttauſende von uns ſelbſt an demſelben kämpfend Theil genommen haben. Seine Geſchichte ſollte keinem ehemaligen Mitſtreiter fehlen. Unter den über ihn vorhandenen Geſchichtswerken hat das vor⸗ ſtehende die beſondere Eigenthümlichkeit, daß es eine Menge von Thatſachen an das Licht bringt, welche bisjetzt im geheim⸗ nißvollen Dunkel begraben lagen. Die ſchon auf dem Titel be⸗ zeichnete wichtige und einflußreiche Stellung des Verfaſſers in den Hauptquartieren der alliirten Mächte, feine Functionen, die ebenſo wol politiſcher als militairiſcher Natur waren, öffne⸗ ten ihm ſtets den Zutritt zu den hohen Souverainen und zu ihrem geheimen Rath. In dieſem konnte nichts von Wichtig⸗ keit verhandelt und beſchloſſen werden, ohne daß es zu ſeiner Kenntniß kam. Unterrichtet von allen Beweggründen, von allen oſtenſiblen und geheimen Ergebniſſen, war er ganz be⸗ ſonders befähigt, uns die intereſſanteſten Aufſchlüſſe zu geben. Von ihm erfahren wir die Urſachen des öftreichifchen Beitritts zur Coalition, ſowie die Veranlaſſung, warum dem Fürſten Schwarzenberg die Würde eines Generaliſſimus, die der Kaiſer Alexander zu erhalten wünſchte, beigelegt wurde. Ebenſo ent⸗ deckt er uns zuerſt die geheimen Triebfedern der Invaſion von 1814, der Unterhandlungen von Chatillon und des Vertrags von Chaumont, die Urſachen der Reſtauration der Bourbons, die Discuſſionen, welche den Frieden von Paris vorbereiteten, und die Anſprüche und Foderungen, welche das ruſſiſche Cabi⸗ net beim wiener Congreß, dem der Verfaſſer ebenfalls beiwohnte, machte. Der überſetzer dieſes wichtigen Werkes, ein geborener Schwede, theilte die damalige Begeiſterung als Mitſtreiter und hat ſolches mit ſehr intereſſanten Anmerkungen bereichert. Subscriptions - Anzeige. „Kenntniss von Grund und Boden, auf welchem die Ge- schichte sich bewegt, ist unalweisliches Bedürfniss.“ Solches Bedürfniss zu befriedigen, bietet sich den Freunden der historischen Literatur, insbesondere den Lesern der von „Heeren und Ukert“ herausgegebenen „Geschichte der euro- püschen Staaten“, als treuer Begleiter K. vox SPRUNER’S Historisch-geographischer Atlas, aus 53 Karten bestehend, in dem bequemen Format des Stieler'schen Hand- Atlas dar, wovon die eben erschienene aus 8 illuminirten Karten be- stehende erste Lieferung in allen Buchhandlungen zur Ansicht vorliegt. Dem schon seit mehren Jahren vorbereiteten Un- ternehmen haben bewährte Historiker, wie Leo, Rehm, Rud- hardt, Stengel, Wachsmuth u. A., ihren Beifall geschenkt, insbesondere ist von Leo, dem Geschichtsschreiber Italiens, den in dieser ersten Lieferung mit ausgebenen fünf die Ge- schichte dieses Landes umfassenden Karten das genügendste Anerkenntniss gründlich- wissenschaftlicher Bearbeitung und zweckmässiger Einrichtung zu Theil geworden. — In Aus- sicht auf zahlreiche Theilnahme ist der Subscriptionspreis für die Lieferung von 8 schön in Kupferstich ausgeführten und colorirten Karten auf 2 Thlr. (3 Fl. 36 Kr.) bestimmt, Gotha, im Januar 1837. Justus Perthes. Bei Friedrich Fleiſcher in Leipzig ſind ſoeben er⸗ ſchienen: Reichard, Dr. H. G., Monarchie, Landſtaͤnde und Bundesverfaſſung in Deutſchland. Nach der hiſtori— ſchen Entwickelung und dem gegenwärtigen Stand punkte der Staats- und Bundesgeſetzgebung beleuchtet. Iſter Band. Gr. 8. 3 Thlr. Freyberg, M. v., Pragmatiſche Geſchichte der bairi⸗ ſchen Geſetzgebung und Landesverwaltung ſeit Maximi⸗ lian I. Nach den Acten bearbeitet. 1fter und 2ter Band. Gr. 4 5 Thlr. Beide Werke haben ſich bereits gründlicher Beurtheilungen zu erfreuen gehabt, und werden beſtimmt vollendet werden. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Iſis. Eneyklopaͤdiſche Zeitſchrift, vorzuͤglich für Natur: geſchichte, Anatomie und Phyſiologie. Von Oken. Jahrgang 1837. Erſtes Heft. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit Kupfern 8 Thlr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1836. Elſten Bandes erstes und zweites Heft, (Nr. I, II.) Gr. 8. Preis eines Bandes von ungefähr 50 Bogen 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. (Herausgeber: E. Avenarius.) Jahrgang 1837. Monat Januar, oder Nr. 1 —4, und Bibliographischer Anzeiger: Nr. 1 — 4. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im Februar 1837. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Seipilg. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. VIII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Seitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In meinem Verlage iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu haben: Bilder- Conversations Texikon fuͤr das deutſche Volk. Ein Handbuch zur Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe und zur Unterhaltung. | In alphabetischer Ordnung. Mit bildlichen Darſtellungen und Landkarten. Erſte bis elfte Lieferung. Aachen bis England. Gr. 4. Geh. Jede Lieferung 6 Gr. Die erſten elf Lieferungen des Bilder-Converſations-Lexikons umfaſſen 83 Bogen mit 285 Holzſchnitten und 16 Landkarten in Kupferſtich. Sie reichen bis zum Artikel England; mit dem Buchſtaben E wird nun auch bin⸗ nen kurzer Zeit der erſte Band des Werks geſchloſſen ſein. Waͤhrend ungeſaͤumt die Fortſetzung von F an, den zweiten Band bildend, erſcheinen und die erſte Liefe⸗ rung deſſelben ſchon binnen Kurzem ausgegeben werden wird, iſt auch die Veranſtaltung getroffen, daß neben dem⸗ ſelben auch der Druck und die Ausgabe des dritten Bandes, mit dem Buchſtaben M beginnend, erfolgen ſoll. Auf dieſe Weiſe werden die Subſcribenten bald in den Beſitz des Ganzen kommen, welches auf vier Baͤnde berechnet iſt. Eine ſorgfaͤltige Bearbeitung ſoll deſſenungeachtet nicht vermißt werden. Auf dem Umſchlage des Bilder-Converſations-Lexikons werden Anzeigen gegen Berech- nung von 4 Gr. Inſertionsgebuͤhren für die geſpaltene Zeile oder deren Raum inſerirt, ſo— wie gegen eine Vergütung von 1 Thlr. für das Tauſend demſelben bei Leipzig, im Februar 1837. fuͤgt. F. A. Brockhaus. Mit dem am Iten December 1836 erſchienenen 24ſten Monatshefte iſt ſammt der Supplemente nun beendigt die Oſtreichiſche Nationaleneyklopaͤdie oder alphabetische Darstellung der wiſſenswuͤrdigſten Eigenthuͤmlichkeiten des öſtreichiſchen Kaiſerthumes in Rückſicht auf Natur, Leben und Inſtitutionen, Induſtrie und Commerz, öffentliche und Privatanſtalten, Bildung und Wiſſen⸗ ſchaft, Literatur und Kunſt, Geographie und Statiſtik, Ge⸗ ſchichte, Genealogie und Biographie, ſowie auf alle Haupt⸗ x gegenftände feiner. Civiliſationsverhaͤltniſſe. Im Geiſte der Unbefangenheit bearbeitet. Sechs Bände. Großoctav. Wien, in Commiſſion der Fr. Beckſchen Univerſitätsbuchhandlung (Seitzergaſſe, Nr. 427). Preis 12 Thlr. 12 Gr. Dieſes ſeit dem Sten Januar 1835 in monatlichen Liefe⸗ rungen auf das pünktlichſte herausgekommene Werk umfaßt in der Geſtalt eines Wörterbuches die ganze Individualität des öſtreichiſchen Kaiſerthumes mit allen ihren Einzelnheiten in ge⸗ drängteſter Darſtellung. Es hat ſich bereits bewährt als ein Central⸗Reper⸗ torium der Vaterlandskunde, als ein Hand- und Haus- oder Auskunft- und Geſchäfts⸗Hand⸗ und Leſebuch des innern und äußern Lebens für jeden civiliſirten Bewohner des öſtr. Kaiſerthumes, be⸗ ſonders für Geſchäftsmänner, Amtsperſonen, Literaten, Militairs, Fabrikanten, Kaufleute, Zeitungsleſer, Erzieher, Inſtitute, Bi⸗ bliotheken u. ſ. w. Dabei aber iſt es das erſte Centralwerk, geeignet, dem Auslande eine helle und detaillirte Kunde des öſtr. Kaiſerthumes zu liefern. Was die mit einigem Gewichte geltend gemachte Behand⸗ lung des Werkes: „Im Geiſte der unbefangenheit“ betrifft, fo erklaren die unternehmer, daß es damit eine ehrliche und wohlbegründete Bewandniß habe. Sie würden nämlich die Herausgabe ihrer Arbeit unterlaſſen haben, wenn ſie ihnen nicht eben in jenem allerdings auch pflichtverſchwiſterten und unbe⸗ fangenen Geiſte wäre geſtattet worden. 8 Exemplare auf ſchönem, nämlich auf Poſtſchreibvelinpapier, ſind nur ſehr wenige gedruckt, auch nicht im Handel. Ein ſolches koſtet 50 Fl. C.⸗M. . In meinem Verlage ift erſchienen und in allen Buch⸗ handlungen des In- und Auslandes zu erhalten: Kritiken des Werkes von Friedrich von Raumer: England im Jahre 1835, aus der Morning Chronicle, den Times, dem Dublin Review, Foreign quarterly Review und Edinburgh Review. Gr. 8. Geh. 8 Gr. Die von Seiten einer gewiſſen Partei ſo gefliſſentlich er⸗ ſtrebte Verbreitung eines in ihrem Sinne geſchriebenen Auf⸗ ſatzes über Raumer's Werk in dem Quarterly Review durch eine deutſche Überfegung, gab mir Veranlaſſung, in einer klei⸗ nen Broſchüre die in den bedeutendſten engliſchen Journalen laut gewordenen Stimmen zuſammenzuſtellen, auch einiges in deutſchen Blättern darüber Geſagte hinzuzufügen. Leipzig, im Februar 1837, F. A. Brockhaus. —— V Schulatlas der neuern Erdkunde fuͤr Gymnaſien und Buͤrgerſchulen. Nach den Fode⸗ rungen einer wiſſenſchaftl. Methode des geograph. Unterrichtes bearbeitet und zuſammengeſtellt vom Director der vereinigten Bürgerſchulen Dr. Karl Vogel zu Leipzig. (14 Blatt.) Iſte Lief: Europa. Aſien. Afrika. Nord-, Suͤd⸗ Amerika. Oceanien. Koͤnigr. Sachſen. 7 ſchoͤn geſtoch. u. color. Karten mit naturhi⸗ ſtoriſchen u. geſchichtl. Randzeichnungen von F. A. Brauer underklarendem Text. Klein Querfol. 16 Gr. Wir brauchen die Freunde der Erdkunde und Schulvor⸗ ſteher nur auf die Erſcheinung dieſer Iſten Lieferung aufmerkſam zu machen, um des allgemeinſten Beifalls für das Werk fo ge⸗ wiß zu ſein, als ihm derſelbe bisjetzt von Kennern — unter denen wir nur A. von Humboldt nennen — zu Theil ge⸗ worden iſt. Jeder war überraſcht von dieſer ganz neuen Idee. Die Ausführung iſt vortrefflich, der Preis höchſt billig. Eine ausführliche Anzeige liefert jede Buchhandlung. J. C. Hinrichsſſche Buchhandlung in Leipzig. Im Verlage von Duncker und Humblot in Berlin iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Der Ugriſche Volksſtamm oder Unterſuchungen uͤber die Laͤndergebiete am Ural und am Kaukaſus in hiſtoriſcher, geographiſcher und ethno⸗ graphiſcher Beziehung von Ferd. Heinrich Muͤller. Erſter oder geographiſcher Theil. Erſte Abtheilung. Gr. 8. Preis 3 Thlr. Der Herr Verfaſſer gibt in dieſem geographiſchen Theile ſeines Werkes zuerſt eine ausführliche Schilderung des wenig und höchſt ungenügend bekannten Terrains, auf welchem ſich das Leben derjenigen aſiatiſchen Völker bewegt hat, welche von der Zeit der Völkerwanderung an ſo einflußreich in die euro⸗ päiſche Geſchichte eingegriffen haben, um dann auf dieſen Grundlagen die hiſtoriſche Darſtellung in der zweiten Abthei⸗ Yung folgen zu laſſen. Bei der Schilderung der Naturgebiete von Oſteuropa greift der Verfaſſer in das aſiatiſche Gebiet, und trifft hier grade auf die Localitäten, wo Herr Profeſſor Karl Ritter feine Forſchungen über Weſtaſien abgebrochen hat, ſodaß ſeine Arbeit allen mit den geographiſchen Wiſſen⸗ ſchaften näher Befreundeten als eine willkommene Fortführung der Forſchungen jenes Begründers der neuen Geographie, wel⸗ chem Herr Muͤller ſelbſt einen großen Theil ſeiner Bildun zu verdanken hat, höchſt willkommen ſein ab Die hiſtork⸗ ſchen Unterſuchungen werden, mit Auslaſſung der unſichern und ſchwerlich von Fabeln und Hypotheſen zu ſäubernden ſeythiſchen Geſchichten, mit den Alanen und Hunnen beginnen und bis zu dem 18ten Jahrhundert fortgeführt werden, in deſſen Verlauf die ruſſiſche Herrſchaft auf den aſiatiſch⸗europäiſchen Grenzmar⸗ ken feſt begründet worden iſt. — — — ——᷑ —— — Geographie für die Gebildeten jeden Standes. Die Hoffman n'ſche Verlags-Buchhandlung in Stutt⸗ gart verſendet ſoeben ein Werk, deſſen Tendenz und Ausfuͤh⸗ rung jeden Gebildeten lebhaft intereſſiren und vielen Wißbegie⸗ rigen Belehrung und Nutzen bringen wird; es iſt die - Allgemeine Länder⸗ und Völkerkunde; nebſt einem Abriß der physikalischen Erdbeschreibung. Ein Lehr- und Hausbuch fuͤr alle Staͤnde von f Prof. Dr. Heinrich Berghaus. 6 Bände von 40 — 50 Bogen auf Velinpapier, ganz r. 8. 5 Mit fee Stahlſtichen. In Lieferungen zu 10 Bogen à 36 Kr., oder 9 Gr. Erſchienen iſt davon des erſten Bandes erſte Lieferung: 10 Bogen nebſt Haupttitel und Stahlſtich. Preis 36 Kr., oder 9 Gr. Dieſes Hand- und Hausbuch der Geographie wird ſeinen Zweck, allgemein nützlich zu werden, erreichen, da es — voll⸗ ſtändig, mit den neueſten Entdeckungen bereichert, in klarer, jedem Gebildeten verſtändlichen Sprache geſchrieben — zum er⸗ ſten Male ein getreues lebendiges Gemälde des gan⸗ zen Weltalls bietet; wir können daher dies gediegene Werk, welches von Neuem deutſchen Fleiß und deutſche Gelehrſamkeit beurkundet, jedem Freunde und Förderer der Wif- ſenſchaft, den Männern vom Fache, Lehrern und Altern, wir können es Jedem, der Belehrung ſucht und belehrende Unterhaltung liebt, mit vollſter überzeugung empfehlen. Die Ausſtattung und der äu⸗ ßerſt geringe Preis verdienen unbedingtes Lob! Durch alle Buchhandlungen a Poſtämter iſt zu Leichen: Das Pfennig-Alagazin für Kinder. 1837. Januar. Nr. 1—4. Nr. 1. Der Baum und die Gazelle. “Anna. Der Monat Januar. Der Fuchs. — Nr. 2. Der Prophet Daniel in der Löwengrube. Allerhand von den Katzen. “ Der Roßkaſtanienbaum. Der Hirtenknabe. *Die Elſter. Räthſel. — Nr. 3. Auguſt Hermann Francke. Die freie Stadt Bremen. Die Zwerge. Die Auſtern. Räthſel. — Nr. 4 *Der Mokoko. Die Schildkröte und die beiden Enten. Hübſch ordentlich. von Burmann. 'Die Eisberge in den Polar⸗ meeren. Von der Anhänglichkeit der Thiere an Menſchen. Die Bilderbibel. »Der Zitterrochen. Räthſel. Die mit * bezeichneten Auffäge enthalten eine oder mehre Abbildungen. 5 Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte, zweite und dritte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im Februar 1837. F. A. Brockhaus. Im Verlage der Unterzeichneten find erſchienen und durch jede Buchhandlung zu beziehen: Blume, Director Dr., F. G., übungen zum überſetzen aus dem Deutſchen in das Griechiſche. Iſte Abtheilung. 4te Auflage. 12 Gr. Brieger, C. F., Der Sprach⸗, Schreib- und Leſeſchüler. Zum Gebrauch für Volksſchulen. Mit 12 lithogr. Vorſchrif⸗ ten. 1836. Gr. 8. Geh. 6 Gr. Derſelbe, Winke für den Gebrauch des Sprach-, Schreib⸗ und Leſeſchülers. 1837. Gr. 8. 4 Gr Clio. Ein unterhaltendes Würfelſpiel Freundinnen der Geſchichte. 1836. Sch. 8 Gr. Fabricius, Dr. C. F., Die Acht und Vierzig. Eine Er⸗ zählung aus Stralſunds Vorzeit. J. Die Einführung der Kirchenverbeſſerung in Stralſund. 1835. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Freeſe, A. G. F., Schwediſches Leſebuch. Zweiter oder poe⸗ tiſcher Theil. 1834. Gr. 8. 20 Gr. (Der Iſte oder eee erſchien 1830. Preis 1 Thlr. 5 r —, Prorector Dr. C., Deutſche Proſodie. 1837. 8. 1 Thlr. Gruber, Dr. J. v., übungsbuch zum überſetzen aus dem Deutſchen in das Lateiniſche, für Tertia, in zuſammenhän⸗ genden Stücken nach der Folge der ſyntaktiſchen Regeln in Zumpt's Grammatik. 1835. 8. 10 Gr. — —, Quaestio de tempore atque serie epistolarum Cice- ronis. 1836. 4maj. 12 Gr. Heimskringla. Sagen der Könige Norwegens von Snorri Sturluſon. Aus dem Isländiſchen von Dr. G. Moh⸗ nike. Erſter Band mit 1 Karte. 1837. Gr. 8. 3 Thlr. 8 Gr. a Kloſe, Dr., Baſilius der Große nach ſeinem Leben und ſeinen Lehren dargeſtellt. Ein Beitrag zur Kirchengeſchichte. 1835. Gr. 8. 1 Thlr. 4 Gr. Leſebuch, Lateiniſches, für Anfänger. 1835. 8. 6 Gr. Lieder für kleine Kinder. Aus dem Engliſchen. 1835. Geb. 4 Gr. ö Nizze, Dir. Dr. E., über einen neuen Verſuch in der Pä⸗ dagogik. 1836. Gr. 8. 6 Gr. Putter, F., Nachricht über eine in Stralſund beſtehende Schul⸗ und Penſionsanſtalt für Töchter. 1836. 8. 6 Gr. Shadow, The, of Lord Byron, or the voice of Akropolis to the British nation. 1834. 8. 8 Gr. - Zabelle der lateiniſchen Genus: und Caſusregeln. Gr. Fol. 2 Gr. C. Loͤffler'ſche Buchhandlung in Stralſund. für jüngere Freunde und 8. Geh. 8 Verabgesetzte Preise. Nachſtehende, anerkannt gute, mediciniſche Werke ſind zu den dabei bemerkten, bedeutend erniedrigten Preiſen durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Brera, Dr. V. L., Kliniſches Receptbuch. A. d. Italien. überſetzt und bearbeitet von Dr. J. J. A. v. Schönberg. 8. 1828. Broſchirt 1 Thlr., jetzt 12 Gr. Hasper, Prof. Dr., Moritz, über die Natur u. Be⸗ handlung der Krankheiten der Tropenländer, durch die medicin. Topographie jener Länder erläutert, nebſt der in den Tropenländern zur Verhütung derſelben zu beo⸗ bachtenden Diätetik; nach den beſten ältern und neuern Quel⸗ len in geſchichtlicher, literariſcher und mediciniſch-praktiſcher Hinſicht für Arzte und Diejenigen, welche nach den Tropen⸗ ländern reiſen, bearbeitet. 2 Bände. Gr. 8. 1831. 6 Thlr. 18 Gr., jetzt 4 Thlr. Kloſe, Dr. Fr. A., Die Medicin unſerer Zeit nach ih⸗ rem Stillſtehen und Vorwärtsſchreiten, mit beſonderer Rück⸗ ſicht auf Hombdopathie dargeſtellt. Gr. 8. 1834. 12 Gr., jetzt 6 Gr. Schmidt, Dr. M. J., Die ärztliche Behandlung der verſchiedenen Krankheitszuſtände des menſchlichen Organismus, ſammt genauer Aufzählung ber in denſelben angewandten Arzneimittel. In alphabet. Ordnung der Krankheiten. Gr. 8. 1830. 2 Thlr., jetzt 1 Thlr. Summarium des Neueſten aus der gefammten Me⸗ dicin, eine ſyſtematiſch geordnete Überficht aller literar. Er⸗ ſcheinungen in der ärztlichen Wiſſenſchaft und Kunſt, in ge⸗ drängten Auszügen nach den Journalen, krit. Zeitſchriften, Literaturzeitungen u. |. w., unter Mitwirkung der DD. Braune, Brand, Carus, Hänel, Hille, Meißner, Ohler, Pabſt und Radius bearbeitet und herausgegeben in Veret— 95 De: Buſch 125 g Be den DD. un⸗ ger un oſe in Leipzig. r. 8. Broſch. Jahrgan 1829, 1830, 1831. Jeder Jahrgang von 12 Heften ea 16 Gr. Regiſter zu 1829 und 1830 8 Gr. Herabgeſ. Preis für alle 3 Jahrgänge 10 Thlr. Zechel, Dr. A. J., Von den Convulſionen der Kin⸗ der und dem Kinnbackenkrampf der Neugeborenen. A. d. Latein. überſetzt und mit Anmerkungen begleitet von Dr. J. F. Otto. Gr. 8. 1834. 12 Gr., jetzt 6 Gr. Ferner erlaube ich mir, die Herren Mediciner auf folgende, hoͤchſt empfehlenswerthe Werke meines Verlags aufmerkſam zu machen: Schmidt, Dr. M. J., Repertorium der beſten Seil: formeln aus der Praxis der bewährteſten Arzte, Wund⸗ ärzte, Geburtshelfer und berühmteſten kliniſchen Lehrer Deutſchlands. Auch u. d. T.: Recepte der berühmteſten Arzte aller Zeiten für die verſchiedenen Krankheiten des menſchlichen Organismus, nebſt einleitenden Formularen und einem An⸗ hange über die Scheintodten und Vergifteten. 2te mit mehr als 500 Recepten und vollſtändigen Namen⸗ und Sachregi⸗ ſtern bereicherte Ausgabe. Gr. 12. 1835. Broſch. 2 Thlr. 12 Gr. Soſibius, Dr., Repertorium der vorzüglichſten Arzneiformeln für die Therapie des Trippers und der Luſtſeuche, mit einem Anhange, enthaltend die berühmteſten Methoden und Mittel gegen den Bandwurm, eine Abhand⸗ lung über die Kubeben und einige andere Zuſätze. 2te mit Nachträgen, Sach⸗ und Namenregiſter verſehene Ausgabe. Gr. 12. 1835. Broſch. 1 Thlr. Leipzig, im Februar 1837. A. F. Boͤhme. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Dr. Karl Pabst. Jahrgang 1837. Monat Januar und Februar, oder Nr. 1 — 16. Gr. 4. Preis des Jahrgangs 6 Thlr. 16 Gr. Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1837. Monat Februar, oder Nr. 32 — 59, 1 Bei: lage: Nr. 1, und 2 literariſche Anzeiger: Nr. VI und VII. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druckpapier 12 Thlr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1836. Elften Bandes drittes Heft. (Nr. III.) Gr. 8. Preis eines Bandes von ungefähr 50 Bogen 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. (Herausgeber: E. Avenarius.) Jahrgang 1837. Monat Februar, oder Nr. 5—8, und Bibliographischer Anzeiger: Nr. 5—8. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im Februar 1837. 2 F. A. Brockhaus. Bei Unterzeichneten find erſchienen und in allen Buchhand⸗ lungen zu haben: Anatomische Abbildungen, (10 Kupfertafeln) enthaltend: das Gehirn, die innern Theile des Hal⸗ ſes, der Bruſt, des Unterleibes, ſowie der Ge⸗ ſchlechtstheile, nebſt Beſchreibung und erlaͤuternden Anmerkun⸗ gen in deutſcher und lateiniſcher Sprache. Herausgegeben von Dr. E. Gabler, prakt. Arzt und Wundarzt in Berlin, und C. Kenkel. (Die Zeichnungen find von Kenkel, der Text von Gabler.) Wir empfehlen dies Werk, deſſen Hauptzweck darauf ge⸗ richtet iſt, als Leitfaden zur Repetition des Situs zu dienen, beſonders allen den Herren Medieinern, welche die Staatsprü⸗ fung ablegen wollen. um die Anſchaffung deſſelben zu erleich⸗ tern, laſſen wir den äußerſt billigen Subſcriptionspreis von 2¼ Thlrn. noch fortbeſtehen. f Berlin, im Februar 1837. N W. Natorff u. Comp. r ——— nr Tr —————— In Commiſſion bei Leopold Michelſen in Leipzig erſchien ſoeben: Des dramatiſchen Leib-Compoſiteurs Sr. Majeftät des Koͤnigs von Frankreich und koͤniglichen preußiſchen General⸗Muſikdirectors Herrn Ritters Gaspa⸗ ro Spontini Klagen über den Verfakl der dramatiſchen Muſik. Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt und mit erlaͤuternden Anmerkungen begleitet von einer Geſellſchaft von Kunſtfreunden und Vereh⸗ rern des großen Meiſters. Preis geheftet 6 Gr. Oestreichische militairische Zeitschrift. 1836. Zwoͤlftes Heft. Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhand⸗ lungen verſandt worden. Inhalt: J. Der Feldzug von 1747 in den Niederlan⸗ den. Nach öſtreichiſchen Originalquellen. (Schluß.) Mit den Planen: 1) der Schlacht von Laveld; 2) der Belagerung von Bergen op Zoom. II. Der Zug des Dauphins Ludwig von Frankreich 1444 nach Helvetien und Deutſchland. III. Der Feldzug 1795 in Italien. (Schluß.) Schlacht von Loano. Gefechte bei Dego und am Monte San-Bernardo. Die Win- terquartiere. IV. Karl, Freiherr von Amadei, k. k. Feldmar⸗ ſchall⸗Lieutenant. Eine biographiſche Skizze. V. Literatur. VI. Neueſte Militairveränderungen. VII. Verzeichniß der in den Jahrgängen der Sſtreichiſchen militairiſchen Zeitſchrift 1811 — 12, zweite Auflage, dann 1813, — ferner in der dritten Auflage von 1811, 1812 und 1813, — endlich 1818 bis ein⸗ ſchließlich 1836, enthaltenen Auffäse. In wiſſenſchaftlicher Ord⸗ nung. Der Preis des Jahrgangs 1886 von 12 Heften iſt, wie Ai: der aller frühern Sahrgänge von 181835, jeder 8 Thlr. ächſ. Die Jahrgänge 1811 — 18 find in einer neuen Auflage in 4 Bänden vereinigt erſchienen, und koſten zuſammen ebenfalls 8 Tylr. Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811—85 auf Einmal abnimmt, erhält dieſelbe um / wohlfeiler. Auch im Jahre 1837 wird dieſe nicht nur für Militairs, ſondern auch für Freunde der Geſchichte höchſt intereſſante Zeit⸗ ſchrift ununterbrochen fortgeſetzt und bei dem Reichthume an wichtigen Materialien, ſowie dem Beſtreben der Redaction nur des deutſchen Volks. I. Gediegenes zu geben, wird auch dieſer künftige Jahrgang den anerkannten Werth dieſer Zeitſchrift nur verme Sag . | Von dem unterzeichneten iſt diefe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. Wien, den 25ſten Januar 1837. J. G. Heubner, Buchhändler. . —˖1—¶ — — . — In der unterzeichneten iſt erſchienen und an alle Buch⸗ handlungen verſandt worden: Betrachtungen uͤber das Gebet des Verrn. 8. Broſch. Preis 45 Kr., oder 12 Gr. Die Abſicht des Verfaſſers war, die Einwirkung der Glau⸗ bensformen auf das äußere Leben, die Verhaͤltniſſe der Regie⸗ rungsformen zur Menſchheit und die Stellung der verſchiedenen Stände der bürgerlichen Geſellſchaft zueinander in verſöhnen⸗ dem Sinne zu beſprechen. Stuttgart und Augsburg, im Nov. 1836. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei Friedrich Fleiſcher iſt neu erſchienen — Preis 1 Thlr. — Gulmineh. Hiſtoriſches Gemaͤlde aus der Zeit der Expedition der Franzoſen unter Bonaparte's Befehl. Von Amalie Krafft. Das erſte ſelbſtändige Werk einer durch gelungene Beiträge in Journalen vortheilhaft bekannten Schriftſtellerin dürfte einer freundlichen Aufnahme im Publicum wol vertrauungsvoll ent gegenſehen. * Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: * * Das Pfennig-Magazin fuͤr Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniffe. 1837. Februar. Nr. 201 — 204. Nr. 201. » Galerie der deutſchen Bundesfürſten. IV. Frie⸗ drich Auguſt, König von Sachſen. über die Seidenzucht in Baiern. Brautſchau in Arſamas. Das Vicunaſchaf. Das Neueſte aus der Natur- und Gewerbwiſſenſchaft. (Beſchluß.) * Die See- oder Meerkuh. »Das Haslithal. — Nr. 202. Küber einige fabelhafte Meerthiere. Die Entwickelungsſtufen Schreibmaterialien. Walhalla. — Nr. 203. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. V. Wilhelm IV., König von Großbritannien, Irland und Hanover. Die Ent⸗ wickelungsſtufen des deutſchen Volks. I. (Fortſetzung.) Das Hoſpitalſchiff in der Themſe. über einige fabelhafte Meer⸗ thiere. (Beſchluß.) Unglücksfälle auf der Straße über das ſtilffer Joch. Verfahren, Fruchtbäume vor den Verwüſtungen der Infekten zu ſchützen. Das todte Meer. Eigenthümliche Art ſich zu baden. 'Das griechiſche Theater zu Syrakus. — Nr. 204. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. VI. Wil⸗ helm I., König von Würtemberg. Patagonien und ſeine Be⸗ wohner. Die im Jahre 1837 zu erwartenden Himmelsbe⸗ gebenheiten. Die Entwickelungsſtufen des deutſchen Volks. J. (Beſchluß.) Der Wetterſee. Holzpflaſterung. Der Kohlbaum⸗ Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr. Leipzig, im Februar 1837. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag son F. A. Brockhaus in Leipzig. N i \ J N 5 ’ 5 7 an 9 Literariſcher Anzeiger. | 1837. Nr. IX. Diefer Kiterarifche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Der Cid von Herder. Illustrirt mit Volzschnitten, nach Zeichnungen von Neureuther, . und ausgefuͤhrt durch f Thompson, Smith, Folkard, Wright, Branſton, Green, Hart, ö und mehre andere der beruͤhmteſten Holzſchneider Englands. Wir machen den Verehrern des unſterblichen Gedichtes die vorläufige Anzeige, daß noch im Laufe des Jahres 1837 davon in unſerm Verlage eine Prachtausgabe erſcheinen wird, auf dem feinſten Velinpapier mit gothiſchen Let⸗ tern gedruckt, illuſtrirt durch außerordentlich ſchoͤne Holzſchnitte nach Zeichnungen von Neureuther und durch die berühmteften Holzſchneider Englands in einer Weiſe ausgeführt, die Alles übertrifft, was bisher in Deutſchland von Ahnlichem erſchienen iſt. g In ganz kurzer Zeit kann die ausführliche Anzeige mit Proben der Holzſchnitte ausgegeben werden, der Preis wird ſehr billig ſein, und das herrliche Werk, der Liebling aller Gebildeten, auch in dieſer Geſtalt Jedermann zu⸗ gaͤnglich erhalten werden. a Stuttgart, im Februar 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Mit der erſchienenen zweiundzwanzigſten Lieferung Allgemeinen deutſchen Real⸗Eneyklopaädie (Conversations -Lexikon) achte Originalauflage, iſt der elfte Band dieſes Werks, die Buchſtaben T bis B umfaſſend, geſchloſſen. Die zur Beendigung des Ganzen noch fehlenden zwei Lieferungen erſcheinen bis zur Oſtermeſſe. Die jetzige Auflage des Conv.⸗Lex. beſteht aus 12 Bänden, jeder enthält durchſchnittsmäßig 60 Bogen im größten Octav⸗ format, und wird in zwei Lieferungen ausgegeben, deren jede auf Druckpapier 16 Gr., auf gutem Schreibpapier 1 Thlr., auf feinem Velinpapier 1 Thlr. 12 Gr. koſtet. Leipzig, im März 1837. i F. A. Brockhaus. m Verlage von Duncker und Humblot in Berlin iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Reisebrieke aus Belgien. Mit einigen Studien zur Politik, Geſchichte und Künſt. Von Dr. J. W. Loebell. 8. Geh. Preis 2 Thlr. Der geiſtreiche Verfaſſer theilt in diefem Werke die intereſ⸗ ſanten Reſultate feiner im Jahre 1835 durch den jungen Staat der von Belgien unternommenen Reife in höchſt anſprechender und geſchmackvoller Weiſe mit. Seine Bemerkungen ſind ebenſo tief als umfaſſend, indem ſich dieſelben mit gleicher Vorliebe dem geſelligen und induſtriellen Leben als der Kunſt, dem Staate und der Politik zuwenden. Ohne Haß und Neigung ſind die belgiſchen Verhältniſſe, die Lage und die Bedingungen des Gouvernements, die Stellung zu Frankreich, zu Deutſch⸗ land und zu Preußen insbeſondere mit großer, auf wiſſenſchaft⸗ lichen Grundlagen ruhender Sachkenntniß aufgefaßt. Dieſe Mittheilungen müſſen um ſo willkommener ſein, je unbekannter alle dieſe Zuſtände bisher geblieben, je ſchiefer ſie beurtheilt worden ſind. Außerdem machen wir das Publicum auf die gediegene Abhandlung über hiſtoriſche Politik aufmerkſam. Bei Friedrich Fleiſcher in Leipzig iſt neu erfchienen: Leipzig und feine Umgebungen geſchildert von Dr. CE. C. Gretſchel. Zweite gänzlich umgearbeitete Auflage⸗ Mit 2 Plänen, 35 Anſichten und vielen Tabellen. Elegant gebunden. Preis 2 Thlr. Wenn es zwar die nächſte Beſtimmung dieſes Werkes iſt, Fremden als Führer zu dienen, ſo iſt es doch auch als hiſtori⸗ ſches und ſtatiſtiſches Werk von Bedeutung. Leipzig nimmt durch die ihm beigegebenen verſchiedenartigen Beziehungen mehr Intereſſe in Anſpruch als manche ſie an Bevölkerung übertref⸗ fende Städte. Der Verfaſſer hat mit unermüdlichem Fleiße die ihm offenſtehenden Archive benutzt, und die großen hiſtoriſchen Momente, welche Leipzig zunächſt berührten, mit Treue und in anziehender Schreibart geſchildert. Fuͤr Freunde des italieniſchen Sprachſtudiums. In Friedrich Volke's Buchhandlung in Wien und durch alle Buchhandlungen Deutſchlands wird Pränumeration angenommen auf: WDocabolario degli Accademiei della Crusca con correzioni ed aggiunte per cura di Paolo Zanotti, dedicato a S. M. Ferdinando I., Imperatore d' Austrias, Re d’Ungheria etc. etc. Fasc. 1—3 in 4. Verona 1836. Preis jedes Heftes 1 Fl. 8 Kr. Conv.⸗Muͤnze, oder 18 Gr. Saͤchſ. Der Abbate Paolo Zanotti, ſchon vor 30 Jahren Mit arbeiter des P. Cecari am Vocabolario della Crusca, ſetzte ſeitdem das Studium der Claſſiker und ſeine philologiſchen For⸗ ſchungen ſo eifrig fort, daß er nun mit einem reichen Schatze von Worten, Ausdrücken und Redensarten des reinen italieni⸗ ſchen Idioms und blühenden Styles (beiläufig 5000 an der Zahl) verſehen, ſich zu einer neuen Überarbeitung dieſes ausgezeichne⸗ ten Werkes entchliegen konnte. Derſelbe wird nebſt dieſen alle Zuſätze und Verbeſſerungen in ſeiner Bearbeitung aufnehmen, welche feit der vierten Auflage der Accademici von fo vielen gelehrten Männern in den verſchiedenen Ausgaben italieniſcher Wörterbücher geliefert wurden, und am Schluſſe eines jeden Bandes Rechenſchaft geben über die Vermehrungen, welche er gemacht, und über die Gründe, welche ihn zu Veränderungen veranlaßt haben. Correctheit wird ſein Hauptaugenmerk ſein. Wir glauben daher mit Zuverſicht den Freunden des ita⸗ lieniſchen Sprachſtudjums in dieſer Ausgabe die vollſtändigſte der bisher erſchienenen verheißen zu können, und bemerken nur noch, daß das ganze Werk in 6 Bänden, jeder von 7 Heften aus circa 10 Bogen, beſtehen wird. Druck und Papier find elegant und jeder Erwartung entſprechend. Homer. Bei J. Dalp in Bern iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Grammatiſche Vorſchule zu Ho me r mit ſteter Hinweiſung auf die Grammatiken von Bern⸗ hardy, Buttmann, Kuͤhner, Matthiaͤ, Roſt und Thierſch von Fr. A. C. Grauff, Phil. Dr. und Gymnaſial⸗ director. Gr. 8. 1 Thlr. 16 Gr. Eben iſt bei Hinrichs in Leipzig erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: J a h 1 5 ü ch e r er Geſchichte und Politik. In Verbindung mit mehren gelehrten Maͤnnern heraus⸗ gegeben vom Geh. Rathe, Ritter und Prof. Pölitz zu Leipzig. 10ter Jahrg. 1837. Januar bis Maͤrz. Gr. 8. 12 Hefte 6 Thlr. Inhalt: Weſentliche Verſchiedenheit des conſtitutionnellen Syſtems in Großbritannien u. Frankreich von Pölitz. — Polit. Bruchſtücke von v. Weber. — über Maßregeln zur Unter ſtützung der Armen. — Die Herrſchaft im Stade 15 Bülau. — Behandlung der preuß. Geſchichte von Stenzel. — Ob die Arbeitskraft des Menſchen zum Vermögen zu zählen ſei von K. Murhard. — Vor⸗ und Nachtheile des Fabrik⸗ u. Ma⸗ ſchinenweſens ꝛc. von v. Blumröder. — Zuläſſigkeit der Anekdoten im Geſchichtsvortrage von Schulze. — Kriſen der Verfaſſungen ꝛc. von Pölitz. — Weitzel, von Pölitz. — Recenſionen über Pfiſter, Zirkler, Hegner, Drohſen, Maurenbrecher, Varnhagen v. E., Julius, Bötti⸗ ger, Knapp, Ricardo u. m. A. 3 Die frühern 9 Jahrgänge werden von jetzt an complet zu 20 Thlr., einzelne Jahrgänge zu 3 Thlr. erlaſſen. In der Nauckſchen Buchhandlung in Berlin iſt er⸗ ſchienen: Die Verordnungen vom kten März 1834, über die Execution in Civilſachen und über den Subhaſtations⸗ und Kaufgelder-Liquidati⸗ onsproceß nebſt ſämmtlichen geſetzlichen und miniſteriellen Abaͤnderungen, Ergaͤnzungen und Erlaͤuterungen, i unter Benützung der Acten des Hp: hen Juſtiz⸗Miniſteriums, herausgegeben von - y Dr. Loewenberg, königlichen Kammergerichts⸗Aſſeſſor. 26 Bogen in gr. 8. Preis 2 Thlr. ar 2 Die Verordnung vom 14ten December 1833, über das Rechtsmittel der Reviſion und der Nich⸗ tigkeitsbeſchwerde nebſt ſämmtlichen geſetz⸗ lichen und miniſteriellen Abaͤnderungen, Ergaͤnzungen und Erlaͤuterungen, unter Benutzung der Acten des Ho⸗ hen Juſtiz⸗Miniſteriums, herausgegeben von Dr. Loewenberg, koͤniglichen Kammergerichts⸗ Aſſeſſor. 18 Bogen in gr. 8. Preis 1 Thlr. 12 Gr. Erſchienen iſt und kann durch alle Buchhandlungen bezo⸗ gen werden: Taſchen buch der neueſten Geſchichte. Herausgegeben von Dr. E. Münch und Dr. G. Bacherer. Jahrgang 1834. After Theil. 3 Fl., oder 1 Thlr. 16 Gr. Deſſelben 2ter Theil. 3 Fl., oder 1 Thlr. 16 Gr. Jeder Theil mit 10 ſchön lithographirten Portraits. Di.ieſe bereits mit vielem Beifall aufgenommene jährliche überſicht der wichtigſten Zeitereigniſſe gibt das erſt kürzlich vor uns Vorübergegangene mit Unparteilichkeit, geſchichtlicher Ruhe und auf eine Weiſe, daß ſich Neueres an das Altere paſſend anreiht und für das größere Publicum faßlich darſtellt. An der Fortſetzung wird unausgeſetzt gearbeitet, ſodaß binnen Kur⸗ zem der erſte Theil des Jahrgangs 1835 ausgegeben werden kann. 2 Karlsruhe, im Februar 1837. C. F. Muͤller'ſche Hofbuchhandlung. Die Wunderwerke des Weltalls. Anzeige fuͤr gebildete Leſer aller Stände über die fünfte, abermals ſehr verbeſſerte und ſtark vermehrte Ausgabe der populairen Himmels kunde, oder allgemein faßlichen Betrachtungen uͤber die großen Wunderwerke des Weltalls, nebſt einer genauen Darſtellung der neueſten Ent⸗ deckungen auf dem Monde, und des Naturbaues der Kometen und der Beſchaffenheit ihrer Bahnen; fuͤr gebildete Leſer aller Staͤnde. Von Dr. A. J. Chr. Gelpke, herzogl. braunſchw. Schulrathe und Profeſſor u. ſ. w. Mit 8 Kupfertafeln, worunter genaue Mond- und Kometenabbildungen. 8. Geh. 1836. 1 Thlr. 12 Gr. Der allgemeine und immer noch ſteigende Beifall, deſſen ſich dieſes vortreffliche und anziehende Werk ſeither nicht nur in Deutſchland, ſondern auch durch überſetzungen im Auslande, namentlich in England erfreute, ſowie die vielfachen günſtigen Beurtheilungen deſſelben, haben den rühmlichſt bekannten Herrn Verfaſſer zu deſto größerer Fürſorge und Vorliebe bei dieſer fünften Auflage veranlaßt, welche faſt auf jeder Seite mit lehrreichen Zuſätzen und im Ganzen um mehre Bogen und mit noch drei ſorgfältig geſtochenen Kupfertafeln vermehrt, auch von der Verlagshandlung auf das angemeſſenſte ausgeftattet worden iſt. Es kann daher dieſes Werk in feiner vervollkomm⸗ neten Geſtalt jedem denkenden Verehrer der großen Wunder— werke der Schöpfung zur erhebenden Lecture, oder auch zu Vorleſungen in Bildungsanſtalten und in Familienkreiſen, ſowie zum Geſchenk für die Jugend um ſo mehr empfohlen werden. Der verdienſtvolle Herr Verfaſſer hat das ſeltene Ta⸗ lent bewieſen, jeden Gegenſtand ungemein faßlich vorzutragen und die Aufmerkſamkeit des Leſers bis ans Ende zu feſſeln; daher ift der Vortrag unterhaltend und durchaus populair; auch find zum Verſtändniß deſſelben keine mathema⸗ tiſchen Vorkenntniſſe erfoderlich. Hahn 'ſche Hofbuchhandlung in Hanover. Im Verlage von Duncker und Humblot in Berlin iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: e di ch te von Joſeph Freiherrn von Eichendorff. 8. Geh. 2 Thlr. 8 Gr. Unter Deutſchlands Lyrikern iſt Eichendorff einer der vor⸗ züglichſten. Die längſt gewünſchte Sammlung feiner Poeſien iſt nun dem Publicum übergeben und wird den Freunden deut⸗ ſcher Dichtkunſt überall willkommen ſein. Bei Chr. Garthe in Marburg iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Bayrhoffer, Dr. K. Th., Der Begriff der organi⸗ ſchen Heilung des Menſchen im Verhaͤltniſſe zu den Handlungsweiſen der Gegenwart. Nebſt einer Vorbe⸗ trachtung uͤber die jetzige Kriſis der Weltgeſchichte. Gr. 8. 8½ Bogen. Preis 16 Gr., oder 1 Il. 12 Kr. In dieſer Schrift hat der Verf. in freier wiſſenſchaft⸗ licher Weiſe das nach dem gegenwärtigen Standpunkte der Heilwiſſenſchaft dem Arzte wie dem Laien gleich wichtige Re⸗ ſultat erwieſen: „daß die Hydropathie, die Homöopathie und Allopathie, jede für ſich genommen, einſeitig ſind, daß aber jede dieſer Heilweiſen ein univerſelles Moment der totalen Heilkunſt iſt, zu welcher die ganze Bewegung der Gegenwart hindrän t, und welche ſchon von Hufeland in unbefangener empiriſcher Genialität anerkannt worden iſt.“ Es wird mithin in dieſer Schrift auch insbeſondere wiſſen⸗ ſchaftlich gezeigt, daß die auch empiriſch ſich immer mehr aus⸗ breitende Waſſerheilkunſt und Homöopathie (letztere mit Reinigung von ihren Widerſprüchen und excentriſchen Er- ſcheinungen) einen unendlichen Fortſchritt der Heilkunſt in theoretiſcher und praktiſcher Beziehung bezeichnen. In der Nauck'ſchen Buchhandlung in Berlin iſt er⸗ ſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Handbuch der französischen Sprache und Literatur, oder Auswahl interessanter, chronologisch geordneter Stücke aus den classischen französischen Prosaisten und Dichtern, nebst Nachrichten von den Verfassern und ihren Werken von L. Ideler und H. Nolie. Sechste verbesserte und vermehrte Auflage. Zweiter Band, welcher die Dichter von Maror bis zum Ausbruch der Revolution umfasst, 40 Bo- gen in gr. 8. 1837. Preis 1 Thlr. 6 Gr. Ebendaſelbſt ift früher erſchienen deſſelben Werkes Erster Band, welcher die Prosaisten bis zum Ausbruch der Revolution umfasst. Achte Auf- lage. 1831. 38 Bogen in gr. 8. Preis 1 Tblr. 6 Gr. Dritter Band, bearbeitet von Dr. J. Ideler. herausgegeben von L. Ideler, welcher die Pro- saisten der neuern und neuesten Literatur ent- hält. Zweite vermehrte Auflage. 1836. 39 Bogen in gr. 8. Preis 1 Thlr. 6 Gr. Vierter Band, bearbeitet von Dr. J. Ideler, herausgegeben von L. Ideler, welcher die Dichter der neuern und neuesten Literatur enthält. 1835. 431 Bogen in gr. 8. Preis 1 Thlr. 6 Gr. Bücher - Bersteigerung. Am ten April 1837 beginnt bei Unterzeichnetem die Ver⸗ fteigerung von 10,000 Werken, aus allen Fächern der Naturwiſſenſchaft, als Mathematik, Phyſik, Chemie (Alchymie und Magie), Mediein, Chirurgie, Pharmacie, Bo⸗ tanik, Aſtronomie, Mineralogie, Mechanik, Hydraulik, Natur⸗ geſchichte u. ſ. w.; ferner Geographie (Reiſebeſchreibungen), Kriegswiſſenſchaft, Technologie, Okonomie, Handelswiſſenſchaft, Encyklopädien, akademiſche- und Societätsſchriften, Diſſerta⸗ tionen u. ſ. w. 8 5 Kataloge ſind zu beziehen bei den Herren Birett in Augs⸗ burg, Aſher, Finke, Liſt in Berlin, Meyer in Bonn, Korn in Breslau, Mayer in Brüſſel, Grimmer in Dresden, Schmer⸗ ber, Varrentrapp, Kettembeil, Beer, St. Goar in Frankfurt, Kübler, Otto in Göttingen, Lippert in Halle „Helm in Hal⸗ berſtadt, Cröker in Jena, Weigel, Dyk in Leipzig, Peiſcher in München, Levrault in Strasburg, Sammer, Kupitſch in Wien, Stahel in Würzburg, Hurter in Schaffhauſen, ſowie bei den meiſten Antiquarien⸗ und Sortimentsbuchhandlungen Deutſchlands und der Schweiz und direct von 5 Ferdinand v. Waldkirch in Schaffhauſen. Bei Eduard Kummer in deipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen, zu haben: Euripides Werke, nachgedichtet von Johannes Minckwitz. Erſtes Bändchen: Die Phönizierinnen. Zweite, von der erſten ganz verſchiedene Ausgabe. 10 Gr. Zweites Bändchen: Iphigenia auf Tauris. 10 Gr. Wir bieten hiermit dem Publicum das Gediegenſte, was die Überſetzungsliteratur der Griechen aufzuweiſen hat. Vor⸗ züglich dürfte die Sphigenia auf Tauris, wegen der Ver⸗ gleichung mit der Götheſchen, die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen. Was die Kunſt des Versbaus und Ausdrucks anbelangt, ſo iſt es bekannt, daß hierin noch Niemand ſo Vor⸗ zügliches geleiſtet hat, als Minckwitz und der Graf von Platen. Die Fortſetzung wird in angemeſſenen Zeiträumen erfolgen. Von demſelben Verfaſſer erſchien im vorigen Jahre: Vriefwechſel zwiſchen Auguſt Graf von Platen und Joh. Minckwitz. Nebſt einem Anhange von Briefen Platen's an Guſtav Schwab und einem Facſimile Platen's. 22 Gr. Die in demſelben enthaltene höchſt gelungene überſetzung mehrer Gedichte Platen's in das Griechiſche wird die Theil⸗ nahme jedes Philologen in Anſpruch nehmen. Im Verlage von Friedrich Vieweg und Sohn in Braunſchweig iſt ſoeben erſchienen: Die höhere technische Lehranstalt, oder die techniſche Abtheilung des herzoglichen Colle— gii Carolini zu Braunſchweig, nach Zweck, Plan und Einrichtung dargeſtellt von dem Vorſteher derſelben Prof. Dr. Uhde. Gr. 8. Feines Velinp. Geh. 12 Gr. Die Umgeſtaltung des herzoglichen Collegii Carolini nach den neuern Bedürfniſſen der Zeit wird dieſer altberühmten Akademie die frühere glänzende Stellung unter den höhern deutſchen Bildungsanſtalten wiedergeben, die ſie ſo lange einge⸗ nommen hat. — Wir bemerken, daß der Schrift auch ein Pro⸗ gramm über die höhere Handelslehranſtalt, oder die mercantiliſche Abtheilung des Collegii Carolini, beigefügt iſt, und machen den deutſchen Lehrſtand, ſowie Altern und Vor⸗ münder, auf die Schrift und durch ſie auf ein Inſtitut auf⸗ merkſam, welches die volle Beachtung aller Derer verdient, wel⸗ chen höhere techniſche und kaufmänniſche, neben allgemeiner Ausbildung, wichtig iſt. Wir bringen hiermit nochmals in Erinnerung, daß der herabgeſetzte Preis der einzig rechtmäßigen und vollſtän⸗ digen Ausgabe von: Lessing's ſämmtliche Werke. Taſchenausgabe in 32 Baͤnden. Acht Thaler. am Iften April d. J. beſtimmt erliſcht und der frühere Laden⸗ preis von 15 Thlrn. wieder eintritt. — Alle Buchhandlungen Deutſchlands nehmen Beſtellungen an. Berlin, den 1ſten März 1837. Voß'ſche Buchhandlung. —— —— —b — — — Bei uns ist erschienen: f Reisefrüchte, gesammelt auf der anderung in eine q acotbtschile in verschiedenen süddeutschen und südschweizerische Volksschulen und Erziehungsanstalten; zunächst den hohen und höchsten Cultbehörden des Herzogthums Altenburg auf hohen Befehl berichtlich vorgelegt, sodann aber mit einigen Zusätzen allen Freunden des Erziehungs- und Unterrichtswesens mitgetheilt von Bernhard Liitzelberger, Collaborator an der Bürgerschule zu Altenburg. Brosch. Gr. 8. 1 Thlr. 6 Gr. Altenburg, den 27sten Februar 1837. Expedition des Eremiten. Bei J. M. Gebhardt in Grimma erſchien ſoeben und iſt durch jede Buchhandlung Deutſchlands zu beziehen: Seidlitz, Dr. Julius, Die Poeſie und die Poeten in Oeſtreich im Jahre 1836. After Theil. 8. Velinp. Eleg. broſch. 1 Thlr. Dieſer erſte Theil des für die deutſche Literaturgeſchichte höchſt wichtigen Werkes enthält außer einer den jetzigen Stand⸗ punkt der ſchöngeiſtigen Literatur Deutſchlands überhaupt an⸗ gebenden Einleitung eine umfaſſende Kritik eines jeden in Wien lebenden Poeten, wie derjenigen literariſchen Pwducte, welche den Genius jedes Einzelnen am Beſten charakteriſiren. Der zweite Theil, welcher in circa vier Wochen die Preſſe verläßt, enthält in gleicher Anlage und Durchführung eine Kri⸗ tik der in Prag, in den Provinzen und außerhalb ihres Vaterlandes lebenden öſtreichiſchen Dichter und eine Revue der in Sſtreich erſcheinenden Journale. Durch alle Huüchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen; Zeitgenoſſen. Ein biographiſches Magazin fuͤr die Geſchichte unſerer Zeit. Dritte Reihe. Sechsten Bandes drittes und viertes Heft. (Nr. XLIII — XIV.) Gr. 8. 1 Thlr. Inhalt: Biographien und Charakteriſtiken. Karl Auguſt Böttiger. Eine biographiſche Skizze von deſſen Sohne, Karl Wilhelm Böttiger. General Lafayette. Von Wilhelm Zinckeiſen. Zweite Abtheilung. Scwol die erſte als neue Reihe der Zeitgenoffen, jede in 6 Bänden oder 24 Heften, koſtet im herabgeſetzten Preiſe auf Druckpapier anſtatt 24 Thlr. nur ſechszehn Thlr., und auf Schreibpapier anſtatt 36 Thlr. nur vierundzwan⸗ zig Thlr. Werden beide Folgen zuſammengenommen, ſo er⸗ laſſe ich fie auf Druckpapier zu vierundzwanzig Thlr. und auf Schreibpapier zu ſechs unddreißig Thlr. Einzelne N Hefte, ſowol von der erſten als neuen Reihe, koſten auf Druck⸗ papier 1 Thlr., auf Schreibpapier 1 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im März 1837. AL ; F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. X. — —d — — . — — — w. wsti:Vs;Vũ — —— — ʃ½8—— ́ —V— — — Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriſten: Blätter für literas riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Verzeichniss der auf der königl. vereinten Friedrichs - Universität Halle-Wittenberg im Sommer-Halb- jahre vom 17ten April bis 16ten September 1837 zu haltenden Vorlesungen und der öffent- lichen akademischen Anstalten. A. Vorlesungen. { I. Theologie. Die Geschickte der theologischen Wissenschaften seit dem Anfange des 19ten Jahrhunderts trägt Hr. Cons.- Rath Gesenius vor. — Hermeneutik lehrt Hr. Prof. Fritzsche. — Apologetik trägt Hr. Cons.-Rath Tholuck vor. — Eine historiseh-kritische Einleitung in die kanonischen und apokryphischen Bücher des A. T. trägt Hr. Dr. Tuch vor. — Biblische Archäologie lehrt Hr. Prof. Rödiger. — Von Büchern des A. T. werden erklärt: die Weissugungen des Jesaias, vom Hrn. Cons.-Rath Gesenius, die Genesis, vom Hrn. Prof. Rödiger; das Buch Hiob, vom Hrn. Dr. Tuch. — Eine historisch- kritische Einleitung in das N. T. trägt Hr. Licent. Fritzsche vor. — Von Büchern des N. T. werden erklärt: die Briefe an die Römer, an den Timotheus, Titus, Philemon und die Hebräer, sowie der Brief Jacobi (in lat. Sprache), vom Hrn. Prof. Weg- scheider; die Apokalypse, vom Hrn. Cons.-Rath Gese- nius; die Evangelien des Matthäus, Marcus und Lucas, vom Hrn, Cons.-R. Tholuck und Hrn. Prof. Niemeyer; das Evangelium Johannis sowie die Briefe an die Thes- salonicher, vom Hrn, Licent. Fritzsche. — Uber Christi Bergpredigt und Parabeln liest Hr. Cons,-Rath Tholuck; über die Leidens- und Auferstehungsgeschichie Jesu, Hr. Prof. Niemeyer. — Allgemeine Dogmengeschichte lehrt Hr. Cons. Rath Thilo; neuere Dogmengeschichte trägt Ebenderselbe vor. — Dogmatik trägt Hr. Cons.-Rath Tholuck und Hr. Prof. Fritzsche vor, — Christliche Moral lehrt Hr. Prof. Wegscheider. — Der christlichen Religions- und Kirchengeschichte ersten Theil trägt Hr. Cons.-Rath Gesenius vor; derselben zweiten Theil, Hr. Prof. Dähne; auch hält Derselbe besondere Vorträge über die Literaturgeschichte dieses Neils der Kirchenge- schichte. — Die Geschichte der Reformation in den slawi- schen Staaten erzählt Hr. Dr. Roepell. — Praktische Theologie lehrt Hr. Prof. Franke. — Die Geschichte der geistlichen Poesie erzählt Hr. Prof. Marks. — Homiletik und Geschichte derselben trägt Ebenderselbe vor; auch leitet Derselbe theoretisch-praktische komiletische Ubun- gen. — Katecketik und die Geschichte derselben lehrt Hr. Cons. Rath Wagnitz und Hr. Prof. Franke; auch leitet Letzterer theoretisch - praktische katechetische Ubungen. f Im königl. theologischen Seminarium leitet Hr, Cons.- Rath Gesenius die Ubungen in der Exegese des A. T., und Hr, Prof. Wegscheider in der des N, T.,; Hr. Cons.-Rath Tholuck die Übungen der dogmalischen, und Hr. Cons.-Rath Thilo die der historischen Abthei- lung; Hr. Prof. Marks die homiletischen und liturgischen, und Hr. Prof. Fritzsche die katechetischen Ubungen der Seminaristen. — Ubungen im Interpretiren des N. T. lei- tet Hr. Prof, Fritzsche. Examinatorien und Repetito- rien über Dogmatik hält Ebenderselbe; üher Kirchen- geschichte, Hr. Prof. Dähne und Hr, Licent. Fritzsche; auch leitet Letzterer die Ubungen seiner exegetischen Gesellschaft, II. Jurisprudenz. . Eine allgemeine Einleitung in das Rechistudium gib vor Eröffnung der Vorlesungen in zwei näher zu bestim- menden Stunden Hr. Prof. v. Madai. — Encyklopädie und Methodologie der Rechtswissensckaft trägt Hr. Prof. Wil- da vor. — Philosophie des Rechts lehrt Hr. Hofr. Henke. — Ausgewählte Leges des Corp, Jur. civ. nach Hugo’s Chrestomathie, erklärt Hr. Prof. v. Madai; auch setzt Derselbe die Ubungen seiner juristischen Gesellschaft fort, — Institutionen und Geschichte des römischen Rechts lehrt Hr. Prof. Witte. Institutionen dss römischen Rechts, mit historischen Erläuterungen der einzelnen Rechtslehren, trägt Hr. Dr. Pfotenhauer vor. — Pandekten, ver- bunden mit dem Erbrecht, lehrt Hr. Prof. v. Madai; das Erbrecht Hr. Dr. Pfotenhauer. — Deuische Staats- und Rechtsgeschichte trägt Hr. Prof. Pernice vor. — Deutsches Privatrecht lehren die Herren Proff, Dieck und Wilda; Ersterer nach seinem Grundrisse. — Das Recht des Adels- und Bauernstandes trägt Hr. Prof. Dieck vor. — Das Letnrecht lehrt Hr. Prof. Pernice. — Das öf- fentliche Recht des deutschen Bundes und der Bundes- staaten trägt Ebenderselbe vor; auch liest Derselbe über das Privat- Fürstenreeht. — Preussisches Civilrecht lehrt Hr. Hofgerichtsrath Pfotenhauer und Hr. Prof. Witte; auch liest Letzterer über das preuss. Sachen- recht. — Kirchenrecht lehrt Hr. Prof. Laspeyres; auch liest Derselbe über die Quellen des kanonischen Rechts. — Handelsrecht trägt Hr. Prof. Wilda vor. — Gemeines und preuss. Criminalrecht trägt Hr. Hofrath Henke und Hr. Dr. Pfotenhauer vor. — Gemeinen und preuss. Ci- vilprocess lehrt Hr. Prof. Laspeyres. Ubungen in der juristischen Praxis leitet Hr. Hof- gerichtsrath Pfotenhauer. — Das Examinatorium über Criminalrecht setzt Hr. Hofrath Henke fort, * f „* Hr. Geh. Justizrath Schmelzer ist, seiner Gesund- heit wegen, auch für dieses Halbjahr von Haltung der Vor- III. Medicin. Eneyklopädie und Methodologie des medicinischen Stu- diums trägt Hr. Prof. Friedländer nach seinem Lehr- buche vor. — Exegetische Vorträge über Thucydides’ Ge- schichte der Pest zz Athen hält Hr. Dr. Rosenbaum; auch trägt Derselbe eine chronologische Geschichte der epidemischen Krankheiten nach Schnurrer's Chronik der Seuchen vor. — Der Zootomie zweiten Theil oder Splaz- chnologie, Neurologie und Angiologie trägt Hr. Prof. . d’Alton vor. — Pathelogische Anatomie lehrt Ebender- lesungen entbunden. selbe; auch trägt Derselbe Physiologie verbunden mit Experimenten und Demonstrationen vor. — Den ersten VI. Naturwissenschaften. ; % ; je di Die Urgeschichte der Physik trägt Hr. Prof. Schweig- Theil der speciellen Pathologie und Therapie, sowie die h % trägt Hr. . g Pathologie er Therapie der Lungen, des Herzens und an Bat = Experimentalphysik lehrt Ebenderselbe der Haut trägt Hr. Geh. Medicinalrath Krukenberg vor. — —.— 4 Be s Handbuch. — Die Elektricitätslehre Den zweiten Theil der speciellen Pathologie und Thera- 115 — 55 51 der Mathematik: trägt Hr. Prof. Kämtz . Hr. Dr. Rosenbaum. — Über die äyphilitischen: vor. . Die. Elemenlarchemie, sowie die organische kes Krünkkeites liest Hr. Dr. Rosenbaum. — Akiurgie, ver- mie, verbunden mit Experimentirübungen, trägt Hr. Prof. bunden mit einem Cursus chirurgischer Operationen, trägt ae S i — Sphärische und theoreti- Hr. Prof. Blasius vor, — Über ausgewählte Capitel der sche Astronomie trägt Hr. Prof. Rosenberger vor. — . 5 8 Physische Geographie lehrt Hr. Prof. Kü mt z. — Geogno- Ophthalmiatrik liest Hr. Prof. Blasius; auch hält Der- % 1 rd tz. - 80 Gere theoretisch - praktische Vorträge "über Augenopera- | ”° lehrt Hr. Prof. Germar. — Mineralogie trägt Eben- e 8 5 N = derselbe nach seinem Lehrbuche vor. — Den ersten Theil Ba ee er 1 m ar der Gewächskunde, umfassend die Gestaltung, Anatomie See: 2 na: und Physiologie, verbunden mit Demonstrationen lebender rer die Geschichte der Geburtshülfe vor. — Pharmakolo . = 2 gie tragen die Herren Proff. Friedländer und Schweig- Pflanzen und Excursionen, trägt Hr. Prof. von Schlech- ger-Seidel mit besonderer Berücksichtigung der preuss. Phar- Key, 3 Ibe Uber ne Gräser ne Halbgräser liest makopöe vor. — Die Receptirkunst lehrt Hr. Prof. Fried- P E Nitzge „ gesammte Zoologie trägt Hr. länder. — Über die chemische Zersetzung der Gifte liest re Nitzech vor, mit Benützung, des; akademiselion lange Hr. Prof Schweigger- Seidel, —: Die officinellen | . =; Die MIT . = N 8 gemeine Naturgeschichte der ere lehrt Hr. Dr. Buhle 8 preuss. Pharmakopüe erläutert Herr Dr. Dach seinem Hindhoche, Er ie medicinisch - klinischen Übungen leitet Hr. Geh. Physikalische und. chemische Experimentirübungen im Medieinalrath Krukenberg. — Chirurgisch- klinische akad. Laboratorium leitet Hr. Prof. Schweigger. — Bo- 3 8 Ani 8 tanische Excursionen veranstaltet Hr. Dr. Sprengel; en do ebe e W 55 auch hält Derselbe Examinatorien und Repetitorien über 1 9 2 N das Gesammtgebiet der Phytologie. — Zootomische De- Niemeyer in der akad. Entbindungsanstalt und Hr. Prof. 85 8 Vlog Hohl. & Die Übungen der Mitglieder des pharmaceuti- monstrationen hält Hr. Prof. . schen Instituts leitet Hr. Prof. Schweigger-Seidel. VII. Staats- und Kameralwissenschaften. — Examinatorien und, N res die ee Einleitung in das Studium der politischen Wissen- Prof. Krukenberg, Friedländer, Niemeyer, Ho schaften trägt Hr. Prof. Eiselen vor. — Policeiwissen- und Hr. Dr. Rosenbaum. schaft lehrt Ebenderselbe. — Forsttechnologie lehrt IV. Philosophie und Pädagogik. He Ban: nn 1755 Derselbe über den ükonomi- Allgemeine Einleitung in die Philosophie trägt Hr. n n 0 Prof. Erdmann vor. — Methodik der Philosophie , Hr. VIII. Historische Wissenschaften. Dr. Schaller. — Allgemeine Geschichte der Philosophie Den ersten Theil der Universalgeschichte bis auf die lehrt Hr. 15 u che = nen tee Zeiten Konstantin’s des Grossen trägt Hr. Prof. Leo nach trägt Ehen ere EN BEQLES 1 Genesis des | seinem Lehrbuche vor. — Über die samot irakischen M- Wissens“ vor. — Psychologie lehrt Hr. Prof. Gerlach. | sterien liest Hr. Prof. Schweigger nach seinem Lehrbuche — Logik und Metaphysik lehrt Hr. Prof. Gerlach, Hr. | über Mythologie auf dem Standpunkte der Naturwissenschaft. Dr. Schaller, sowie, nach Hegel, Hr. Dr. Ruge. — | — Die Geschichte der römischen Päpste trägt Hr. Geh. Hof- ‚Aesthetik trägt Hr. Geh. Hofrath Gruber und Hr. Prof. | rath Voigtel vor. — Europäische Staatengeschichte lehrt Hinrichs vor. — Uber Shakspeare im Vergleich mit Dante | Hr. Dr. Roepell. — Preussische Geschichte trägt Eben- und Goethe, als Einleitung zu einer Geschichte der neuern | derselbe vor. — Die Geschichte des siebenjährigen Krie- Poesie, liest Hr. Prof. Ulrici. — Philosophie des Rechts | ges mit wissenschaftlichen Erläuterungen und Verglei- lehrt Hr. Dr. Ruge nach Hegel. — Ethik trägt Hr. Prof. | chung der Feldzüge Napoleon’s trägt Hr. Generalmajor Dr. Erdmann vor. — Philosophie der Geschichte der Mensch. v. Hoyer vor. — Statistik der europäischen Staaten lehrt heit lehrt Hr. Prof. Ulrici; auch liest Derselbe äber | Hr, Prof. Eiselen. Philosophie der christlichen Religions- und Kirchenge- Die Ubungen der historischen Gesellschaft leitet Hr. schichte. — ee und comparative 1 0 Geh. Hofrath Voigtel. ionslehre trägt Hr. Prof. Erdmann vor; erstere aud 4 N BE Dr. Rage. r IX. Philologie und neuere Sprachkunde. Philosophische Unterhaltungen leitet Hr. Prof. Tief- 1) Classische Philologie: griechische und römische trunk. N 2 Literatur. Die Übungen der Mitglieder des königl. pädagogischen Encyklopädie und Methodologie des philologischen Stu- diums trägt Hr. Prof. Bernhardy nach seinem Lehrbuche vor. 4 — Die alte Literatur- und Kunstgeschichte lehrt Hr. Prof. V. Mathematik. Raabe. — Griechische Alterthümer trägt Hr. Prof. Meier Die Elemente der analytischen Geometrie lehrt Hr. | vor. — Grammatik der griechischen Sprache lehrt Hr. Prof. Gartz. — Differenzial- und Iniegralrechnung trägt | Prof. Pott. — Von Werken griechischer Schriftsteller wer- Hr. Prof. Gartz vor; letztere auch Hr. Prof. Sohncke. | den erklärt: die Ritter und Wolken des Aristophanes, vom — Ebene und sphärische Trigonometrie lehrt Hr. Prof. | Hrn. Prof. Bernhardy; Platon’s Criton in lat. Sprache, Rosenberger; auch liest Derselbe über die Einrich- | vom Hrn. Prof. Raabe; Platon’s Cratylus mit Berücksich- tung und den Gebrauch der astronomischen 4 age — | tigung der philosophischen Grammatik, vom Hrn. Prof. Pott; Die Theorie der algebraischen Gleichungen lehrt Hr. Prof. Sophokles’ Philoktefes, vom Hrn. Dr. Stäg er. Von Gartz. — Analytische Mechanik trägt Hr. Prof, Sohncke | Werken lateinischer Schriftsteller werden erklärt: die Ser- Seminariums leitet Hr. Prof. Niemeyer. For, 5 monen des Horaz, vom Hrn. Prof. Meier. 7 Examinatorien über einzelne mathematische Diseipli- Im königl. philologischen Seminarium werden die Mit- nen hält Hr. Prof. Gartz. — Die Übungen seiner mathe- | glieder im Interpretiren, Disputiren und Lateinschreiben matischen Gesellschaft leitet Hr. Prof. So hneke. von den Herren Prof. Meier und Bernhardy unter- richtet und geübt; und zwar hat Ersterer den Brief des Horax an die Pisonen, Letzterer den König Oedipus des Sophokles zur Erklärung bestimmt. 2) Morgenländische Sprachen. Die Anfangsgründe der hebräischen Sprache lehrt Hr, Hofrath Hollmann. — Hebräische Grammatik trägt Hr. Dr. Tuich vor; auch setzt Derselbe die Ubungen seiner hebräischen Gesellschaft fort. — Die arabische Sprache und Erklärung von Lokman’s Fabeln trägt Hr. Prof. Rö- diger vor. — Die Elemente der persischen und türki- schen Sprache lehrt Ebenderselbe. — Die äthiopische Sprache lehrt Hr. Dr. Tuch, — Das indische Gedicht: Nalas, nach Bopp’s zweiter Ausgabe, erläutert Hr. Prof. Pott. 3) Neue abendländische Sprachen, Die französische Sprache lehrt Hr. Hofrath Holl- mann. — Einige Stücke von Moliere, mit vorangeschickter Geschichte und Entwickelung der dramatischen Poesie in Frankreich, erläutert Hr. Prof. Blanc. — Die italienische Grammatik trägt Ebenderselbe mit Historischen Er- däuterungen vor. — Die englische und portugiesische Spra- che lehrt Hr. Hofrath Hollmann; auch erbietet sich Der - selbe zum Privatunterricht in den ebenerwähnten neuern und in den ältern Sprachen. — Die Elemente der altdeut- schen Sprache trägt Hr. Prof. Leo nach Wackernagel's Altdeutschem Lesebuche vor. X. Schöne und gymnastische Künste. Geschichte, Theorie und Technik der Malerei lehrt Hr. Prof. Weise; auch liest Derselbe über die Anwen- dung: der Perspective in der Landschaftsmalerei. — Theo- _relischen und praktischen Unterricht im Zeichnen und Ma- Zen ertheilt der akademische Zeichnenlehrer Hr. Herschel. — Ubungen im Zeichnen leitet Hr. Prof. Weise. — Den Generalbass lehrt Hr. Musikdirector Dr. Naue; auch un- terrichtet Derselbe im Kirchengesange. — Theoretisch- praktischen Unterricht in der Musik ertheilt der akad. Mu- siklehrer Hr. Helmholz. Die Reitkunst -lehren die Herren Stallmeister Andr& sen. und André jun. — Unterricht in der Fechtkunst er- theilt Hr. Fechtmeister Urban. — Die Tanzkunst lehrt Hr. Tanzmeister Wehrhahn. B) Öffentliche akademische Anstalten. I. Seminarien: 1) theologisches, unter Oberaufsicht der theologischen Facultät; 2) pädagogisches, unter Direc- tion des Hrn. Prof. Niemeyer; 3) philologisches, unter Direction der Herren Prof. Meier und Bernhardy. — 4) Historische Gesellschaft, unter Direction des Hrn. Geh. Hofraths Voigtel. — 5) Pharmaceutisches Institut, unter Direction des Hrn. Prof. Schweigger-Seidel. — II. Kli- nische Anstalten: 1) medicinische Klinik, unter Di- rection des Hrn. Geh. Medicinalraths Krukenberg; 2) chi- rurgisch-ophthalmiatrische Klinik, unter Direction des Hrn. Prof. Blas ius; 3) Entbindungsanstalt, unter Direction des Hrn. Prof. Niemeyer. — III. Die Universitätsbiblio- neh wird, unter Aufsicht des Hrn. Oberbibliothekars Geh. Hofr. Voigtel und des Hrn. Bibliothekars Prof. Pernice, Mittwochs und Sonnabends von 1—3 Uhr, an den übrigen Wochentagen von 10—12 Uhr geöffnet. — IV. Die akad. Kupferstichsammlung‘, unter Aufsicht des Hrn. Prof. Weise, ist Dienstags und Sonnabends von 1—2 Uhr geöffnet. — V. Die archäologische Sammlung des thüringisch - sächsi- schen Vereins zeigt Hr. Bibliothekseeretair Dr. Förste- mann auf Verlangen. — VI. Anatomisches Theater und anatomisch-zootomisches Museum, unter Direction des Hrn, Prof. d’Alton. — VII. Physikalisches Museum und ele- misches Laboratorium, unter Direction des Hrn. Prof. Schweigger. — VIII. Sternwarte, unter Aufsicht des Hrn. Prof. Rosenberger. — IX. Das mineralogische Museum ist, unter Aufsicht des Hrn. Prof. Germar, Don- nerstags und Freitags von 2—4 Uhr geöffnet. — X, Bota- nischer Garten und Herbarium, unter Direction des Hrn Prof. von Schlechtendal. — XI. Das zoologische Mu- seum ist, unter Aufsicht des Hrn. Prof. Nitzsch und des Hrn. Inspector Dr. Buhle, Mittwochs von 1—8 Uhr geöffnet. Bei mir iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlun⸗ gen zu haben: Theodor Mügge, N Die Vendeerin. Ein Roman. 3 Theile. 12. Geh. 3 Thlr. 16 Gr. Dieſelben Vorzüge, welche Mügge's letztes Werk, den „Chevalier“, auszeichneten, die phantaſiereiche Kraft der poeti⸗ ſchen Schilderung, die lebensvolle Wahrheit der Charaktere, ſowie die Tiefe der hiſtoriſchen Auffaſſung des Stoffes und der Reichthum der Gedanken, zieren auch die „Vendéerin“, und zwar in einem noch erhöhten Grade, denn die Charakteriſtik iſt hier eine gedrängtere, Handlung und Situation treten noch mehr hervor und geben ein durchaus draſtiſches Bild der Wirklichkeit. Die glückliche Wahl des Stoffes wie die großar⸗ tige Darſtellung ſichern gleicherweiſe dem Verfaſſer das allge⸗ meinſte Intereſſe, und werden ohne Zweifel ſeinen Ruhm uͤm ein Bedeutendes erhöhen. Vor Kurzem erſchien: Die franzoͤſiſche Revolution. 1836. 12. Geh. 16 Gr. Cooper, J. Fenim., Streifereien durch die Schweiz. Aus dem Engliſchen von Dr. G. N. Baͤrmann. 2 Baͤnde. 12. Geh. 3 Thlr. Kopiſch, Aug., Gedichte. 12. Geh. 1 Thlr. 18 Gr. Berlin, im Februar 1837. Alexander Duncker. Von 1789 — Soeben iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt: Parent Duchatelet, Die Sittenverderbniß des weiblichen Geſchlechts in Paris betrachtet aus dem Geſichtspunkte der öffentlichen Geſund⸗ heitspflege, der Moral und der Verwaltung. 2 Bände. Gr. 8. 3 Thlr. Leipzig, 1837, bei Friedrich Fleiſcher. Es eröffnet dieſes Werk, welches mit dem ungeheuerſten Fleiße und mit Benutzung der glaubwürdigſten Documente gear⸗ beitet iſt, einen tiefen Blick in ein Leben und Treiben, was wol leider überall exiſtirt und oft nur viel zu wenig beaufſichtigt wird. Für Arzte, öffentliche Beamte und Freunde ſcharfſinniger moraliſcher und ſtatiſtiſcher Unterſuchungen darf es unbedenklich ein Werk vom höchſten Intereſſe genannt werden. Die über= ſetzung iſt von einem geachteten Arzte treu und fließend geliefert. Bei Eduard Kummer in Leipzig iſt ſoeben erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Stuͤrmer, Th., Zur Vermittelung der Extreme in der Heilkunde. Gr. 8. 2 Thlr. 8 Gr. Der Verfaſſer, ſonſt ein Anhänger Hahnemann's, ſeit 10 Jahren aber ſich ſeine eigne Bahn brechend, beleuchtet hier Gegenſtände, die auf Arzneikunſt und Arzte, ſowie auf das phyſiſche und pſychiſche Wohl der Menſchheit den größten Ein⸗ fluß haben; er betrachtet dieſelben kritiſch vom Standpunkte der Allopathie und Homöopathie aus; die Gebrechen beider Parteien bekämpft er mit den ſiegreichſten Waffen; aus den ſchroffen Widerſprüchen zieht er überall verſöhnende Schlüſſe; er zeigt gleichſam mit lebenden Beiſpielen, was der wahre Arzt bedarf. Dieſes Werk, für Arzte aller Schulen unentbehrlich, iſt ebenfalls für gebildete Laien von der reichſten Ausbeute. | Liebig's und Poggendorfl's 5 Handwörterbuch der Chemie. Das Handwörterbuch der Chemie hat ſo großen und un⸗ getheilten Beifall gefunden, daß die ſtarke Auflage zwei Monate nach ihrem Erſcheinen ſchon vergriffen war und zahlreiche fer⸗ nere 0 akkr nicht befriedigt werden konnten. Indem wir daher die Erſcheinung eines zweiten, unveränderten Abdrucks der beiden erften Lieferungen ankündigen, bemerken wir zugleich, daß der erſte Subferiptionspreis von 16 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein., für jede erſchienene und künftig erſcheinende Lie⸗ ferung, aus obigem Grunde bis zum Schluſſe der leip⸗ ziger Oſtermeſſe d. J. beſtehen bleibt, und daß unmittelbar nach derſelben der zweite Subſcriptionspreis von 20 Gr., oder 1 Fl. 20 Kr. Rhein., für jede erſchienene und ſpäter erſcheinende Lieferung, nach Maßgabe des ausführlichen Proſpectus, auf welchen wir verweiſen, eintritt. Die dritte Lieferung, u. a. die wichtigen Artikel „Analyſe, organiſche, Antimon ic.“ enthaltend, erſcheint zur Oſtermeſſe. Durch alle Buchhandlungen iſt von mir zu beziehen: Geschichte der neuern deutschen Kunst von Athanasins Graf Kaczynski. Aus dem Französischen übersetzt von Friedr. Heinr. von der Hagen. Erster Band. Düsseldorf und das Rheinland. Mit einem Anhang: Ausflug nach Paris. Royal-4. Mit einer Menge eingedruckter Holzschnitte, mit Lithographien und einem Atlas mit 11 Kupfertafeln in Folio. Cart. 26 Thlr. 16 Gr. Für gleichen Preis liefere ich auch das französische Original. Leipzig, im März 1837. F. A. Brockhaus. neue Auflage des Dpmokritos, welches Werk nie in der Ausgabe der „geſammel⸗ ten Werke von Karl Julius Weber‘, die in der Hallberger' ſchen Buchhandlung erſcheinen, auf⸗ genömmen werden darf, da es alleiniges Eigenthum der unterzeichneten Buchhandlung iſt. Wir freuen uns aus mehr als einem Grunde, dem deut⸗ ſchen Publicum anzeigen zu können, daß von einem der witzig⸗ ſten Werke, das unſere Literatur beſitzt, nämlich von Dymokritos (4HMOKPITOZ) oder hinterlaſſene Papiere eines lachenden Philoſophen, obgleich die erſte Auflage noch nicht ganz vollendet iſt, ſchon eine neue nothwendig wird. Wir wollen das Publicum durch lange Lobeserhebungen unſers Autors und deſſen Werke nicht ermüden, da ſie bei dem größten Theil hinreichend oder doch wenigſtens dem Namen nach bekannt ſind; nur Das glauben wir mit vollem Rechte ſagen um die Anſchaffung des Wörterbuchs auch weniger Bemit⸗ telten zu erleichtern, haben wir, und zwar auf den ausdrücklichen Wunſch der Herren Herausgeber, den erſten, ungemein billigen Subſeriptionspreis feſtgeſetzt. Wir laden die Herren Chemiker, Pharmaceuten und Fabrikanten ein, ſich die⸗ ſen durch recht zeitige Beſtellung zu ſichern, da ſpätere Aufträge ohne jede Ausnahme nur zum zweiten Subferiptionspreife effectuirt werden. Jede Buchhandlung iſt in den Stand geſetzt, auf 12 Exemplare ein Freiexemplar zu bewilligen, und wir machen beſonders die Herren Pharmaceuten darauf aufmerkſam, die Gelegenheit zum billigen und allmäligen Erwerbe eines Werkes nicht ungenützt vorübergehen zu laſſen, welches an prak⸗ tiſcher Nützlichkeit und wiſſenſchaftlicher Bedeutſamkeit für den Chemiker unübertroffen iſt. Braunſchweig, den 20ſten Februar 1837. Friedrich Vieweg und Sohn. zu dürfen, daß Deutſchland zwei Schriftſteller aufzuweiſen hat, die man hinſichtlich des Witzes und der Originalität der Ge⸗ danken neben ihm nennen darf: es ſind dieſe Lichtenberg und Jean Paul Friedrich Richter. Wie ſehr er aber Beide an geſunder Kräftigkeit, Allbeleſenheit, Schärfe des Urtheils, Menſchen⸗ kenntniß, Fülle der Gedanken und Fülle des Witzes ſelbſt übertrifft, davon wird man auf jeder Seite des Dy⸗ mokritos den ſchlagendſten Beweis finden. Dieſe neue aufs ſorgfältigſte durchgeſehene Auflage von Weber's Hauptwerke werden wir viel geäußertem Wunſche zufolge in Lieferungen von 5—6 Bogen, auf Subfeription Az zu 12 Gr., oder 48 Kr. die Lieferung, im Formate den übrigen Werken gleich, ſonſt aber auf feinem weißen Papier mit ſorgfältigem, den Augen angenehmen, deutlichen Druck, den Manen des großen Mannes würdig, erſcheinen laſſen. Für die Beſitzer der bisherigen Ausgabe in Bänden be⸗ merken wir, daß mit der Fortſetzung auf die bisherige regel⸗ mäßige Weiſe fortgefahren wird, ſodaß dieſelbe in Kurzem voll⸗ ſtändig in ihren Händen iſt. Alle ſoliden Buchhandlungen Deutſchlands und des Auslands nehmen auf dieſes wahrhaft deutſche Originalwerk Subſcription an. Das erſte Heft iſt unter der Preſſe und wird baldigſt er⸗ ſcheinen, ſowie die Fortſetzung, da das Manuſeript vollendet iſt, regelmäßig nachfolgen ſoll. Stuttgart, im Februar 1837. Fr. Brodhag'ſche Buchhandlung. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Die Influenza oder Grippe, nach den Quel- len historisch-pathologisch dargestellt. Eine von der medicinischen Facultät zu Berlin „gekrönte Preisschrift“ von Dr. G. Gluge Gr. 8. Geh. 1 Thlr. Wir machen das medieiniſche Publicum auf dieſe wich⸗ tige Schrift aufmerkſam; indem wir uns des eignen Urtheils enthalten, theilen wir das der Facultät, die ſie unter dreien des Preiſes würdig erachtete, mit. Dies lautet unter Anderm: „Tertia commentatio maxima omnium eruditionis copia ex ip- sis fontibus hausta commendabilis est etc. Eminet per universam commentationem critica ratio tam sano quam cauto judicio fulta, quo usus res facto cognitas accurate dilucidare maluit, quam rationes inde derivandas ipse euun- tiare atque aliorum occupare judicium etc.“ i Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. P . er Literariſcher Anzeiger. 8 1837. Nr. XI. 3 Dieſer Literarifche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für literas riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Verzeichniss der Vorlesungen, welche an der koͤniglich bairiſchen Friedrich-Alexan— ders-Univerſitaͤt zu Erlangen im Sommer-Semeſter 1837 gehalten werden ſollen. Der gefegliche Anfang derſelben iſt der Ite April, Theologiſche Facultät. Dr. Kaiſer: übungen des alt- und neuteſtamentlichen - Seminariums, bibl. Archäologie, die andere Hälfte der kleinen Propheten, die Apologetik der bibl. Offenbarung. — Dr. En⸗ gelhardt: übungen des kirchenhiſtoriſchen Seminars, einige Abſchnitte aus der neuern Kirchengeſchichte, Dogmengeſchichte. — Dr. Olshauſen: bibliſche Dogmatik, Erklärung des Evangeliums Johannes. — Dr. Höfling: übungen des ho— miletiſchen und des katechetiſchen Seminars, Katechetik, Paſto— rale. — Dr. philos. Harleß: den erſten Brief Pauli an die Korinther, chriſtl. Ethik. — Dr. Krafft: wird den Brief an die Hebraͤer auslegen. — Dr. von Ammon: Übungen im Pa— ſtoralinſtitute, Symbolik und Polemik. Die vier angeſtellten Repetenten werden unter Aufficht und Leitung des k. Ephorus wiſſenſchaftliche Converſatorien in lateiniſcher Sprache und Repetitorien für die Theologie Stu— direnden in vier Jahrescurſen halten. Juriſtiſche Facultät. Dr Bucher: Pandekten, Converſatorium über das rö— miſche Recht. — Dr. Schmidtlein: Theorie des Criminal— proceſſes mit ſteter Rückſicht auf das bairiſche Recht, Encyklo⸗ pädie und Methodologie der Rechtswiſſenſchaft, ausgewählte Leh— ren aus dem Criminalrechte und Proceſſe. — Dr. E. A. Feuer: bach: gemeines und bairiſches Lehnrecht, Handels- und Wech— ſelrecht, bairiſches Staatsrecht. — Dr. Stahl: bairiſches Staatsrecht, deutſches Bundesrecht. — Dr. Hunger: Inſtitu⸗ tionen des römiſchen Rechts, römiſches Pfandrecht mit Rückſicht⸗ nahme auf die neuern Geſetzgebungen oder über gerichtliche Klagen und Einreden. — Dr. von Scheuerl: Theorie der ſummariſchen Proceſſe und des Concursproceſſes, ausgewählte Pandektenſtellen, civilrechtliches Repetitorium Mediciniſche Facultät. Dr. Henke: Examinatorien in lateiniſcher Sprache über ſpecielle Pathologie und Therapie, gerichtl. Medicin, die prakti⸗ ſchen Übungen in der mediciniſchen Klinik, ſpecielle Pathologie der Weiber⸗ und Kinderkrankheiten. — Dr. Fleiſchmann sen.: Examinatorien über anatomifche und phyſiologiſche Ge⸗ genſtände, allgemeine menſchliche Anatomie, allgemeine und be= ſondere Phyſiologie. — Dr. Koch: die natürlichen Gruppen der Pflanzen und das natürliche Syſtem des Gewächsreiches, die Cultur der Obſtbäume, hauptſäͤchlich zum unterrichte der Theologie Studirenden, die beſchreibende und phyſiologiſche Bo⸗ tanik mit beſonderer Rückſicht auf die officinellen und techni⸗ ſchen Gewaͤchſe, botaniſche Excurſionen. — Dr. Leupoldt: allgemeine Pathologie und Therapie, Pſychiatrie, den jatrofo: phiſchen Verein. — Dr. Jaeger: Operationsinſtrumenten⸗ und Verbandlehre, chirurgiſchen Operationscurſus, chirurgiſch⸗ 1 Klinik. — Dr. Roßhirt: geburtshülfliche Kli⸗ nik in Virbindung mit den Touchirübungen und den Manual: und Inſtrumentaloperationen am Fantom, Geburtskunde, Krank— heiten der Kindbetterinnen und neugeborenen Kinder. — Dr. Wagner: allgemeine und mediciniſche Zoologie, vergleichende Anatomie und Entwickelungsgeſchichte in Verbindung mit z00= tomiſchen übungen, Veterinairmediein in Verbindung mit vers gleichender Pathologie der contagiöſen und epidemiſchen Krank⸗ heiten bei Menſchen und Thieren. — Dr. Trott: Arzneimittel⸗ lehre in Verbindung mit der pharmaceutiſchen Waarenkunde, Giftlehre, Receptirkunſt. — Dr. Fleiſchmann jun.: die epide⸗ miſche Brechruhr und ihre Heilung nach homöopathiſchen Grund— ſätzen, Angiologie und Neurologie, Anatomie und Phyſiologie der Sinnesorgane, Repetitorien über Anatomie und Phyſiologie. Philoſophiſche Facultät. Dr. Mehmel: Pſychologie und Naturrecht. — Dr. Harl⸗ Staatswirthſchaft oder Nationalökonomie, Policeiwiſſenſchaft in Verbindung mit dem Policeirecht, Landwirthſchafts- und Forſtwiſſenſchaft, Converſatorium über Policei, Nationalökono— mie und Finanzwiſſenſchaft. — Dr. Köppen: Examinatorium, praktiſche Philoſophie, nämlich Naturrecht und Ethik, Geſchichte der Philoſophie. — Dr. Kaſtner: encyklopädiſche Überficht _ der geſammten Naturwiſſenſchaft, Meteorologie, Experimental— phyſik, Theorie der Chemie, mit befonderer Rückſicht auf Phar- mako⸗Chemie, analytiſche Chemie, Verein für Phyſik und Che— mie. — Dr. Böttiger: Geſchichte der neueſten Zeit, Ge— ſchichte und Statiſtik von Baiern, Geſchichte der Deutſchen oder allgemeine Geſchichte der Literatur. — Dr. Rückert: Anfangs⸗ gründe des Sanskrit, Erklärung der Propheten Joel und Amos. — Dr. Döderlein: die Idyllen von Theokritos, Bion und Moſchus, Rhetorik nach den Grundſätzen der Alten, übun— gen des philologiſchen Seminars. — Dr. von Raumer: Geognoſie, Mineralogie, Geographie von Paläſtina. — Dr. Kopp: Geſchichte der ältern griechiſchen Philoſophie, als Ein— leitung zu Platon's Timäus, Cicero's Academica. — Dr. von Staudt: Elementarmathematik, Trigonometrie. Dr. Fabri: Encyklopädie der Gewerbswiſſenſchaften, Technologie, über Kanalbau und Eiſenbahnen mit Berückſichtigung der An— lagen dieſer Bauwerke in der Nähe von Erlangen. — Dr. Drechsler: alle diejenigen Erſcheinungen im erſten Buͤche Moſis, welche gegen die Einheit und Echtheit des Pentateuchs zu ſprechen ſcheinen, ausgewählte meſſianiſche Pſalmen. — Dr. Winterling: Interpretationsmethode mit Beziehung auf engliſche und italieniſche Schriftſteller. — Dr. E. J. Richter: das Leben des Horaz nach ausgewählten Gedichten deſſelben, den Amphitruo des Plautus, Disputatoria. — Dr. Irmi⸗ ſcher: Handſchriftenkunde. — Dr. C. A. Feuerbach: Logik und Metaphyſik. — Dr. Leutbecher: Aeſthetik, über Schwaͤr⸗ merei, deren Urſachen, Arten und Folgen, den erſten und zwei— ten Theil des Fauſt von Goethe. — Dr. Hofmann: die Pſalmen. — Dr. Hagen: Geſchichte der neuern Zeit. —— Lector Dr. Doignon: Paris, ou le livre des Cent-et-un, franzöſiſchen Privatunterricht, franzöſiſche übungen und Gons verſatorien. — Lector Dr. Otto: die Elemente der ſpaniſchen Sprache, Goldſmith's Vicar of Wakefield, Curſus der ſlawi⸗ ſchen Sprachen. Die Reitkunſt lehrt Esper; die Fechtkunſt und Gymnaſtik Dr. Rour; die Zeichnenkunſt Küſter; die Tanzkunſt Hübſch. Die Univerſitaͤtsbibliothek iſt jeden Tag (mit Ausnahm des Sonnabends) von 1—2, das Leſezimmer in denſelben Stun — den und Montags und Mittwochs von 1—3 „das Naturalien⸗ und Kunftcabinet Mittwochs und Sonnabends von 1— 2 Uhr geöffnet. E In der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung in Stuttgart iſt erſchienen: 4 Das Ausland. Ein Tagblatt für Kunde des geiſtigen und ſittlichen Lebens der Voͤlker. Mlonat Januar 1837. Größere Aufſätze. Bemerkungen über Spanien. (Mit einer lithographirten Abbildung der Majotracht.) — Aſtoria. — Meerfahrt von Griechenland nach Italien. 1) Fahrt nach Ancona. 2) Auf⸗ enthalt in Italien. — Der Miſſtonnair Carey. — Beſteigung des Vulkans Gunong-Api. — Über den jetzigen und frühern Zuſtand der Gletſcher in der Schweiz. — Odeſſa. (Aus einem Privatſchreiben.) — Coſtarrica. (Nach Oberſt Galindo's An⸗ gaben.) — Etwas über Laſiſtan. — Neueſtes aus der osma⸗ niſchen Literatur. — Die Barabras. — über die Indusſchiffahrt. — Bilder aus Paris. 1) Guſikow und ſeine Strohharmonika. — Die Inſel Gothland. — Krankheiten in der Berberei. — Die Haiden der Gascogne. — über die neue Einrichtung der armeniſchen Kirche. — Verſuch über die tatariſchen Sprachen von W. Schott. — Ungarifhe Nationaltrachten, Sitten und Gebräuche. — über den Holzhandel in England. — Schreiben eines Engländers aus Teheran über die neueſten Ereigniſſe in Perſien. — Die Lage der untern Claſſen in Irland. — Briefe über den Krieg in Spanien. Fünfter Brief. — Die türkiſchen Provinzen längs der ruſſiſchen Grenze in Kleinaſien. — Die Sce- und Schlammbäder bei Odeſſa. — Der Zug nach Konz ſtantine. (Nach Berbrugger's Bericht.) — Die Margita auf der Waag. — Der Sprachkenner Menteli. — Die Sekten in Rußland. — Die canariſchen Inſeln. — Über Ure's Werk: Die Baumwollenfabrikation in England. — Die Montenegriner und die Türken. — Die amerikaniſchen. Bären. — Mogador. — Die ſibiriſche Zolllinie. Chronik der Reiſen. Davidſon's Reiſe im Innern von Afrika. — Schomburg's Reiſe in Guiana. — Reife zu den Damaras. — Unterſuchung und Beſitznahme von Neu-Guinea durch die Holländer im Jahr 1828. — Reiſe von Chriſtiania nach dem Fillefjeld. — Texier's Reiſen in Kleinaſien im Jahr 1836. Kleinere Mittheilungen. Alte römiſche Gefäße bei Angers. — Sagen unter den Guiana⸗Indianern über die Flut. — Merkwürdige Quelle. — Grab einer römiſchen Familie. — Papyrusrollen in Götzenbil⸗ dern verſchloſſen. — Verſteigerung der Niagarafälle. — Anklage auf Todtſchlag in den Vereinigten Staaten wegen Unglück auf Dampfbooten. — Die Mäßigkeitsgeſellſchaft in den Vereinigten Staaten. — Etwas über Island. — Auffindung einer feltfa= men Urne bei Tulle le Chatre. — Nachricht von Reiſenden in der Türkei. — Jetzige Lage von Kars. — Neues Inſtrument zur Bemeſſung des Schiffslaufs. — Queckſilber in Mexico auf⸗ gefunden. — Der weiße Quinoa. — Sammlung naturgeſchicht⸗ licher Gegenſtände aus Südfrankreich für das britiſche Mu⸗ ſeum. — Menagerie der zoologiſchen Geſellſchaft in London. — über die Haut der farbigen Menſchenracen. — über die Zeit der Orkane. — Über die Abbildung des Perikles mit einem Helm. — Lebendige Schildkröte bei Calais. — Literariſche No⸗ tizen: Altes georgiſches Manuſeript auf dem Berge Athos. Nachricht von der Geſellſchaft der alten franzöſiſchen Geſchichte. Herausgabe der kleinen Propheten in koptiſcher Sprache. Werk über die Reiſen eines buddhiſtiſchen Prieſters. Wiſſenſchaftliche Expedition nach Neuſchottland. — Agyptiſche Alterthümerſamm⸗ lung von Mimaut. — Anwendung des elektriſchen Verfahrens beim Metallſchmelzen. — Schätze des Medaillencabinets zu Madrid. — Entdeckung eines römiſchen Baues zu Metz. — Bevölkerung Tgyptens. (Nach Lane.) — Verbreitung der Zei⸗ tungen in England durch die Verminderung des Stempels. — Agyptiſche Gerechtigkeitspflege. — Karte Kleinaſiens von Texier. — Bemerkungen über den Orkan am Ende Novembers 1836. — Die Karapapachen. — Geburten und Sterbefälle in London. — Beobachtung bei Bohrung eines arteſiſchen Brunnes zu Pa⸗ ris. — Der Eiſenbahnviaduct in Cheſhire. — Bolivar's Kup⸗ ferminen zu Venezuela. — Geelogiſche Notizen: Reſte von Ich⸗ thyoſauren. Erdſtöße bei Agram. Auffindung von angeblich foſſilem Mais. Verſchiedenheit der Temperatur zwiſchen dem Granit und den Schieferſchichten. — Bereicherung des Muſeums der aſiatiſchen Geſellſchaft zu en — Karte einiger Theile Perſiens von dem Prinzen Malek Kaſſim Mirza. — Inſtru⸗ ment zur Erweiterung der Lunge. — Vorſchlag zu einer An⸗ ſiedelung in der Davisſtraße. — Zuſammenſtellung der Meteore in den Nächten vom 13ten bis 15ten November. Inhalt des Literaturblattes. Neugriechiſche Volkslieder: Charos und das Mädchen; der Gang um Mitternacht; Palikarenlieder Nr. 1— 4; Liebeslied; Hochzeitlied; Wiegenlied; Frühlingslied; Trinklied. — Lord Byron. Erſter Artikel. — Vincenzo Monti. — Die Sinn⸗ pflanze. Von Shelley. — Liebesklage. (Aus dem Wallachi⸗ ſchen.) — Lieder von Beranger: die Vögel; die Phantaſiereiſe; Liebe die Fülle; Mein Begräbniß. — Verlorene Luſt. (Von Burns.) — Schottiſches Volkslied. In J. C. Krieger's Verlagsbuchhandlung in Kaſſel iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: Brauns, Prof. Dr., und Dr. Theobald, Stati⸗ ſtiſches Handbuch der deutſchen Gymnaſien. ifter Band. Für das Jahr 1836. Gr. 8. (48 Bo⸗ gen.) 2 Thlr. 12 Gr. 5 Büdinger, Amalie, geb. Weil, Franzoͤſiſches Ele⸗ mentarbuch fuͤr meine Zoͤglinge und Schuͤlerinnen. 2te verbeſſerte Aufl. Gr. 8. Broſch. (1½ Bogen.) 3 Gr. Cramer, Dr. Friedr., Die Krankheiten des Herzens, nach dem Standpunkte der, bisherigen Erſahrung, für den Gebrauch praktischer Arzte bear- beitet. Gr. 8. Brosch. (10 Bogen.) 20 Gr. Rehm, Dr. Fr., Handbuch der Geſchichte des Mittelalters. Ater Band, Iſte Abtheilung, enth. Geſchichte der deutſchen und italieniſchen Staaten bis zum Ende des Mittelalters. Mit 11 Stammtafeln. (Fortſetzung von dem Handbuche und dem Lehr- buche der Geſchichte des Mittelalters von demſ. Verf.) (33½ Bogen.) Gr. 8. 2 Thlr. 18 Gr. 8. Oestreichische militairische Zeitschrift. 1837. Erſtes Heft. Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlun⸗ gen verſendet worden. Inhalt: I. Die franzöſiſche Pontonsausrüſtung. II. Verſuch einer Anleitung, die Wirkung feindlichen Geſchützes ve iſolirte Maſſen und Quarrees in ganz offenem Terrain dur Manoevriren zu vermindern. III. Die Operationen der verbün⸗ deten Heere gegen Paris im März 1814. (Fortſetzung.) Mit der Karte der Gegenden von Soiſſons, Craone, Laon und Rheims. 11. Angriff auf Soiſſons. 12. Die Eroberung von Rheims. 13. Recognoscirung und Gefecht bei Craone. 14. Die Schlacht bei Craone am 7ten März. IV. Einige Bemer⸗ kungen über leichte Truppen. V. Literatur. VI. Neueſte Mi⸗ litairveränderungen. . 4 x Der Preis des Jahrgangs 1837 von 12 Heften iſt wie auch der aller frühern Jahrgänge von 1818 — 36 jeder Acht Thaler Sächſ. Die Jahrgänge 1811 — 13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen eben⸗ . acht Thaler Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811 — 36 auf Einmal abnimmt, erhält 4 5 um ½ wohlfeiler. Von dem unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. a Wien, den 25ſten Februar 1837. J. G. Heubner. Buchhaͤndler. Schiller's Dichtungen, nach ihren hiſtoriſchen Beziehungen und nach ihrem innern Zuſammenhange. Von H. F. W. Hinrichs. Erſter lyriſcher Theil. Gr. 8. 21 Bogen. Velinpapier. Broſch. 1837. 1 Thlr. 18 Gr. Der Herr Verf. hat hier geſucht, den Streit über den poe⸗ tiſchen Vorrang Göthe's oder Schiller's, durch die Be⸗ trachtung des Verhaͤltniſſes beider großer Dichter zueinander, in ihrer eigenthümlichen Bildung und von ihrem beſondern Standpunkte aus, zu erledigen, und ſich bemüht in der Dar⸗ ſtellung der Gedichte Schiller s den poetiſchen Entwickelungsgang zu zeigen, und den kritiſchen Einfluß, den ſeine nächſten Freunde, Göthe, Herder, Wieland, Wilh. von Humboldt u. A. auf denſelben gehabt haben. Die Schrift iſt daher ein faſt unentbehrliches Supplement zu Schiller's Werken, in⸗ dem fie ſich zugleich der neueſten Ausgabe dieſer Werke im Aus ßern würdig anſchließt. Rom im Jahrhunderte des Auguſtus, oder Reiſe eines Galliers nach Rom x. Nach d. Franz. des Dezobry bearb. von Th. Hell. In 4 Bündchen. Aftes und 2tes Baͤndchen mit 1 Plane. 8. 1837. Geh. 1 Thlr. 20 Gr. In dieſen, Bulwer's Pompeji übertreffenden, Schilderun⸗ gen wird röm. Leben, Sitte und Verfaſſung gar treffend dar⸗ geſtellt, und den belehrende Unterhaltung Suchenden eine geiſt⸗ reiche Lecture dargeboten. J. C. Hinrichs'ſche Buchhandlung in Leipzig. In unſerm Verlage iſt erſchienen und durch alle Buchhand⸗ Lungen zu erhalten: König Philipp, Sohn des Amyntas von akedonien, und die helleniſchen Staaten, von Ci. A. F. Brückner, Conrector am Gymnaſium zu Schweidnitz. Gr. 8. 1 Thlr. 16 Gr. Göttingen, im März 1837. Vandenhoeck und Ruprecht. Im Verlage von Duncker und Humblot in Berlin ist soeben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Handbuch - der Geschichte der Malerei von Konstantin dem Grossen bis auf die neuere Zeit. Von Dr. Franz Kugler. Erster Band: Geschichte der Malerei in Italien. Gr. 8. Preis 2 Thlr. u Der Verfasser wünscht mit diesem Handbuche einem Bedürfnisse entgegenzukommen, welches mit dem allgemei- ner werdenden Interesse für die in unserer Zeit so herrlich wieder aufblühende Malerkunst immer dringender gefühlt wird. Es fehlte nämlich an einem kurzen, leicht verständ- lichen Faden, der den Laien in die verschiedenen Haupt- richtungen der Kunst einführt und ihm in klaren und deut- lichen Zügen die ganze historische Entwickelung derselben bis zur neuesten Zeit übersichtlich darstellt. Nach dieser Auffassung seiner Aufgabe hat der Verfasser den vorliegen- den ersten Band, welcher die italienische; Malerei umfasst, ‘ bearbeitet, und wird in dem zweiten, der bereits unter der Presse ist, die übrigen Schulen behandeln. Um die prak- tische Brauchbarkeit des Buches zu vermehren, hat sich der Herr Verfasser die Mühe genommen, ein Ortsverzeich- niss auszuarbeiten, welches die wichtigern der von ihm er- wähnten Gemälde nach den Punkten, wo sie gegenwartig zu finden sind, zusammenstellt, und welches dem Schlusse der beiden Bände angehängt ist. ö Dr. Volger's alte, mittlere und neue Gev⸗ graphie. Hanover, im Verlage der Hah n'ſchen Hofbuchhandlung iſt ſoeben wieder neu erſchienen: 1 Vergleichende Darſtellung der alten, mittlern und neuen Geographie, ein Lehrbuch für die oberſten Gymnaſialclaſſen von Dr. W. F. volger. Zweite verbeſſerte und ſtark vermehrte Auflage. (Auch unter dem Titel: Lehrbuch der Geographie. IIIter Curſus.) Gr. 8. 29 1 compreſſen Drucks. 1837. Thl hlr. Die zweite Auflage dieſes geſchätzten Lehrbuchs erſcheint zwar der Anlage nach unverändert, aber in bedeutend er⸗ weiterter und verbeſſerter Geſtalt. Die wichtigſte Ver⸗ änderung iſt mit der alten Geographie vorgegangen, wel⸗ cher Abtheilung, ſowie auch dem ausführlichen und genauen Negiſter, der ſorgſamſte Fleiß und die größte umſicht gewid⸗ met worden iſt, ſodaß auch dieſe neue Ausgabe wiederum einen ſprechenden Beweis liefert, wie unermüdet und erfolgreich das Streben des hochverdienten Herrn Dr. Volger auf die ſtete Vervollkommnung ſeiner überall verbreiteten, vielbenutzten und trefflichen Hand- und Lehrbücher gerichtet bleibt, wovon ſeither nun wieder neu erſchienen ſind: 7700 Leitfaden der e Ste Aufl. 4 Gr. Schul⸗ geographie. 4te Aufl. 16 Gr. Handbuch der Geo⸗ graphie. ate Aufl. 1836. 3 Thlr. 16 Gr. Anleitung zur Länder⸗ und Völkerkunde. Ste Aufl. 1 Thlr. 8 Gr. Leitfaden der Geſchichte. Ste Aufl. 6 Gr. Abriß der Geſchichte. 2te Aufl. 10 Gr. — Von dem mit fo entſchiedenem Beifalle aufgenommenen Handbuche der all⸗ gemeinen Weltgeſchichte iſt kürzlich der 1ſte Band, 48 Bogen mit s illum. hiſtor. Karten, 2 Thlr. 12 Gr. (alte Ge: ſchichte und Mittelalter) fertig geworden; die 1ſte Abtheilung des 2ten Bandes (neuere Geſchichte), mit 2 illuminirten Karten, erſcheint nächſtens. Soeben erſchien das Lite Bändchen von Jean Paul. Das Schoͤnſte und Gediegenſte aus ſeinen ver⸗ ſchiedenen Schriften und Aufſaͤtzen ausgewaͤhlt, geſammelt und geordnet. Nebſt deſſen Leben, Charakteriſtik und Bildniß. Angefangen von Auguſt Gebauer, fort⸗ geſetzt von Andern. Mit einem Vorbericht von Conz. Es enthält vorzüglich Auszug aus der Selina ic. Das 12te und letzte Bändchen erſcheint bald nach der Oſtermeſſe. Nur bis dahin gilt für die nothwendig gewordene Fortſetzung der Nachlaß von 1 Bändchen vom 7ͤten oder gten an, ſowie der von 2 Bändchen bei Pränumeration auf das Ganze. Subſcriptionspreiſe für jedes Bändchen: I. Ausgabe in Octav: 1) Velinpapier 1 Thlr. 2) Schreib⸗ papier 18 Gr. II. Ausgabe in Sedez: 8) Franz. Papier 16 Gr. 4) Druckpapier 12 Gr. Ernſt Klein's Comptoir in Leipzig. * Ankündigung einer neuen vom 1ſten Juli d. J. ab erfcheinenden Zeitſchrift, unter dem Titel: a Wlestliehe Blätter fuͤr Unterhaltung, Kunſt, Literatur und Leben. e von Lonis Tax. An dem äußerſten Ende des weſtlichen Deutſchlands liegt Aachen, eine Stadt voll Erinnerungen an die Vergangenheit und voll eines lebendigen, heitern Sinnes für die Gegenwart. An ihren Mauern, dem letzten Bollwerke deutſcher Größe und deutſcher Sprache, bricht ſich der Wortſtrom mehr als Einer fremden Zunge. Und von hier aus ſollen Blätter hinflattern bis an die entgegengeſetzten Marken des Vaterlandes? Wird ein freundlicher Hauch ſie ſo weit tragen? Aber die Lüfte ver⸗ breiten ja auch den Samen in die Ferne, ſo mögen ſie ſich auch unſerer Blätter annehmen; daß ſie am Ende ſie uns nicht ganz entführen, daß man uns nicht vorwerfe, wir hätten in den Wind gerechnet und eitel Luftſchlöſſer gebaut, muß freilich un⸗ ſere Sorge ſein. und ſind wir auch weit ab vom innerſten Kerne Deutſchlands, fo hören wir doch früher als dieſer, was drüben geflüſtert wird in Belgien, Holland, Frankreich und England und früher als andere ſollen unſere Blatter es wieder⸗ erzaͤhlen. Als letzte Schildwache des öffentlichen Lebens und Treibens blicken wir hinüber und herüber, melden, was auf beiden Seiten geſchieht und waͤgen Eines gegen das Andere ab. Und es ſoll kein verlorener Poſten ſein, und die Loſung ſei Unparteilichkeit, Anerkennung des Guten, wo und unter welcher Farbe es ſich findet, Züchtigung des Schlechten, wenn es ſich auch hinter vornehmer Larve verbirgt, Offenheit und Redlich⸗ keit in jeder Beziehung. Was wir bringen wollen? Alles, was die Zeit erfodert und die Lage bedingt, Unterhaltung und Belehrung voll friſchen Geiſtes und Muthes, wechſelnd wie das Leben, Ernſt und Scherz, der eine nicht ſchwerfälliger, der andere nicht leichter, als es die Sache verlangt. Es ließe ſich noch mehr verſprechen, aber Ankündigungen find loſe Blät- ter, die oft mehr Lärm machen, als ihren Nachfolgern gut iſt, und ihr Geplauder hat keinen guten Klang mehr. So wollen wir lieber ſpäter unſere weſtliche Stimme ſelbſt für ſich ſpre⸗ chen laſſen, uns mit der Verſicherung begnügend, daß wir be⸗ reits der Unterſtützung tuͤchtiger Männer von gutem Schrot und Kern gewiß ſind und uns bemühen werden, deren mehr zu gewinnen, am Schluſſe aber nur noch das Geaͤder hinzeichnen, das den Grundriß unſerer Blätter bilden ſoll. 1. Erzählungen und Novellen; aber ſo viel als möglich nur ſolche, die aus dem Leben und den Verhältniſſen der Gegenwart herausgewachſen ſind. 8 2. überſetzungen, doch felten, und nur um eine über⸗ ſicht von dem Geiſte und der Manier der in der fremden Lite— ratur auftauchenden Erſcheinungen zu geben. 3. Dem Verkehr des Vaterlandes wie des Aus- landes wird ſein gebührender Raum angewieſen werden. 4. Berichte aus allen Ländern und Städten. 5. Der Literatur, deutſcher wie fremder, ſoll eine ſchnelle Beurtheilung zu Theil werden. 6. über Kunſt wird uns beſonders die treffliche düſſel⸗ dorfer Malerſchule zu intereſſanten Mittheilungen Anlaß geben. Eine für Jeden, der mit der Literatur verkehrt, ergie⸗ bige Rubrik werden die fortlaufenden Bulletins aller neuen aus Frankreich, England, Belgien und Holland zu erwartenden Werke bilden. Durch die Puͤnktlichkeit und Schnelligkeit der Mittheilungen werden dieſelben einen nützlichen Fingerzeig bes ſonders für Buchhändler abgeben. 8. Auf das Rheinland, das bisjetzt noch fo unverhält⸗ nißmäßig gering in der deutſchen Journaliſtik repräſentirt wird, fol in den Weſtlichen Blättern beſondere Rückſicht genommen werden, durch Beſprechung ſeiner Verhältniſſe und durch Ge⸗ winnung ſeiner Talente für dieſes Unternehmen. „Vom iſten Juli 1837 erſcheinen wöchentlich von dieſer Zeitſchrift fünf halbe Bogen in Großquart in guter Aus⸗ ſtattung. So oft als möglich werden Beilagen, ſowie auch literariſche Anzeigeblätter hinzugefügt werden. Der Pränumerationspreis iſt auf ein ganzes Jahr 8 Thlr., wofür die Blätter durch die Poſt ſowie durch alle Buchhand⸗ lungen zu beziehen ſind. Bei den letztern iſt auch der vollſtän⸗ dige Proſpectus zu haben. = Briefe und Beiträge, um welche letztere alle geachteten Schriftſteller, an die keine directe Einladung ergangen ſein ſollte, hiemit hoͤflichſt erſucht werden, wolle man franco zur Poſt oder durch Buchhändlergelegenheit einſchicken. Aachen, im Februar 18387. Redacteur: Louis Lax. Verleger: J. A. Mayer. Ed. Poeppig's Reise in Südamerika in den Jahren 1827 — 1832. Neue wohlfeile Ausgabe von 1837, ohne Atlas. 2 Bände, 119½ Bogen in gr. 4. auf Velinpapier roh mit 1 Karte 6 Thlr. Verlag von Friedr. Fleischer und der J. C. Hinrichs'schen Buchh. Die Überzeugung, dass dieses allenthalben so ausge- zeichnet beurtheilte und aufgenommene deutsche National- werk noch eine viel weitere Verbreitung in öffentlichen und Privatbibliotheken, Lesecirkeln u. s. w. verdient und erlan- gen kann, als es durch den bisherigen Preis bedingt mög- lich wurde, gab Veranlassung, davon eine wohlfeile Ausgabe ohne Atlas zu veranstalten, welche durch alle Buchhand- lungen zu beziehen ist. — Die Ausgabe cartonnirt mit Atlas ist fortwährend à 13 Thlr. 8 Gr. zu haben, sowie die Prachtausgabe mit Atlas auf chinesischem Papier zu 23 Thlr. Leipzig, In meinem Verlage iſt erſchienen und durch alle Buch⸗ handlungen des In- und Auslandes zu beziehen: Geſpräche mit Goethe in den letzten Jahren ſeines Lebens. 1823 — 1832. Bon Johann Peter Eckermann. Zweite, mit einem Regiſter verſehene Ausgabe. Zwei Theile. 8. Geh. 4 Thlr. { Für die Beſitzer der erften Ausgabe iſt, um einem vielfältig ausgeſprochenen Verlangen zu genügen, beſonders abs gedruckt Namen: und Sachregiſter dazu. 8. 4 Gr. und ebenfalls durch alle Buchhandlungen zu erhalten. Die binnen nicht einmal Jahresfriſt nothwendig gewor⸗ dene zweite Auflage dieſes hoͤchſt intereſſanten Beitrags zur Kenntniß Goethe's gibt mir eine willkommene Veranlaſſung, die Freunde unſerer Literatur auf dieſes reichhaltige Buch auf⸗ merkſam zu machen, wie fie zugleich der beſte Beweis des dem⸗ ſelben gewordenen verdienten Beifalls iſt. Leipzig, im März 1837. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. U. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und K betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Comptoir⸗Handbuch nach MAC-CULLOCH in Einen Bande, Mit den Planen von Konſtantinopel, Gibraltar, Helſingoͤr, Neupork, Petersburg und Rio Janelto, und einer Weltkarte nach Mercator's Projection. Soeben iſt in Unterzeichnetem erſchienen und in jeder Buchhandlung zu kaufen: Die 7te und Ste Lieferung einer ſchoͤnen und außerordentlich wohlfeilen Ausgabe von Mac⸗Culloch's vortreffliche: Dictionary of Commerce and Commercial Navigation. Bogen 61 — 80. Preis 1 Fl. 36 Kr., oder 1 Thlr. Inhalt: Münzen, Murcia, Murzuck, Muscat, Muscatblüte, Muscatnüſſe, Muſcheln, Muſchelſeide, Muſivgold, Muſſelin, Muſter, Mutterharz, Mützen, Myrobolanen, Myrrhen, Nablus, Nachdeclaration, Nadelhölzer, Nadeln, Nägel, Namur, Nancy, Nanga⸗ ſaki, Nanking, Nankin, Nantes, Nantucket, Naphtha, Napoli di Romania, Narbonne, Natron, Naumburg, Neapel, Neiſſe, Nejin, Nelken, Nelkenöl, Nertſchinsk, Neſſel, Neuburg a. d. Donau, Neuſchatel, Neunaugen, Neuorleans, Neuß „Neuſatz, Neuſohl, Neu⸗ ſtadt a. d. Hardt, Neuſtadt, Neuwied, Neuvork, Nevers, Newburyport, Neweaſtle, Newhaven, Newport, Newry, Nickel, Nieder⸗ lagsſyſtem, Nießwurz, Nikolajew, Nimes, Nimwegen, Niort, Nizza, Nördlingen, Nogent le Rotrou, Nola, Norden, Nordhauſen, Nordköping, Northampton, Norwich, Nottingham, Novara, Nowgorod, Noyon, Nudeln, Nuits, Nürnberg, Nüffe, Nutria, Oaxa⸗ ca, Oblaten, Obſidian, Obſt, Obſtwein, Ocanna, Ochozk, Ochſenfleiſch, Ochſenzunge, Ocker, Odenſe, Odeſſa, Oedenburg, Oel, Oel⸗ baumharz, Oels, Offenbach a. M., Ohlau, Ohrdruff, Oldenburg, Oldham, Olibanum, Oliven, Olivenöl, Olivenza, Olmütz, Ole⸗ ron, Olot, St.⸗Omer, Omnium, Onyr, Opal, Operment, Opium, Opobalſam, Opoponax, Oporto, Oppeln, Orange, Orangen, Orel, Orenburg, Orihuela, Orleans, Orleans, Orſeille, Orthez, Osnabrück, Oſtende, Oſterluzei, Oſterrode, Oſtindiſche Compagnie, Otterfelle, Oviedo, Orford, Drhoft, Paco, Paderborn, Padua, Paimboeuf, Paisley, Packetboote, Palembang, Palencia, Palermo, Palma, Palmas, Palmöl, Pamines, Pampeluna, Panama, Panargummi, Papenburg, Papier, Papiermachs, Papparbeiten, Pappe, Pappel, Para, Paradieskörner, Paraguaythee, Paramaribo, Parchüm, Pareirawurzel, Paris, Parma, Paſewalk, Paſſagiere, Paſ⸗ ſau, Pataten, Patente, Patna, Patras (Petraſſo), Pau, St.⸗Paul, Pavia, Pech, Pechkohle, Pechurinnüſſe, Pechurimrinde, Peck, Pecul, Peking, Pelzwaarenhandel, Penang⸗Pulo, Penny, Pennypoſt, Penſa, Pergament, Perigueur, Perlaſche, Perlen, Perlmutter, Perm, Pernambuco, Perpignan, Perſio, Perth, Peſchawer, Perugia, Peſaro, Peſth, St. Petersburg, Peſenas, Petroleum, Petti⸗ net, Pfandgeſchäfte, Pfeffer, Pfeilwurz, Pfennig, Pferd, Pferdehändler, Pfirſiche, Pflaumen, Pforzheim, Pfriemen, Philadelphia, Philippiniſche Inſeln, Phosphor, Piacenza, Piaſter, St. Pierre, Pignerol, Pillau, Pilſen, Piment, Pimpinellwurzel, Pinchbeck, Pineen, Pinſel, Pinte, Pipe, Pirna, Piſa, Piſang, Piſtazien, Piſtoja, Pittsburg, Planken, Platina, Plattirte Waaren, Plauen, Plock, Plymouth, Pockholz, St.» Pölten, Point⸗a⸗Pitre, Poitiers, Poligny, Pollenza, Police, Pomeranzen, Pondichery, Ponta del Gado, Pont⸗ä⸗Mouſſon, Pontarlier, Pontaudemer, Pontiana, Poole, Poperingen, Porphir, Port⸗auPrince, Port d' Espagne, Portland, Port⸗Louis, Portobello, Portocabello, Portomauriccio, Portorico, Portsmouth, Porzellan, Poſen, Poſtweſen, Poftreifen, Potaſche, Potofi, Potsdam, Poudrette, Prag, Praſem, Prato, Preiſe, Preisverzeichniß, Prenzlow, Preßburg, Preßſpähne, Preſton, Priego, Proſoniz, Proben, Proviant, Proviantſchein, Providence, Provins, Premislau, Pskow, Puebla de los Angelos, Puerto de Santa Maria, Purgirnuͤſſe, Purgirwinde, Putchock, Puzzolanerde, Quarantaine, Quarter, Quaſſia, Quebeck, Queckſilber, Quedlinburg, St.⸗Quentin, Aueretaro, Querzitron, Quillimane, Quimper, Quincailleriewaaren, Quito, Quitten, Quittung, Raab, Rabatt, Racconigi, Radziwilow, Raguſa, Raky, Ramsgate, Randers, Rangun, Rapatel, Raſtatt, Ratanhia, Ratafia, Ra⸗ venna, Ravensburg, Rauchwaaren, Rauchwaarenhandel, Reading, Reale, Realgar, Rechnungsabſchluß, Rechete, Redout⸗Kale, Re⸗ gensburg, Rehfelle, Reggio, Regiſter, Reichenberg, Reichenhall, Reis, Reisblei, Reiſende, Remiremont, Remo, Remſcheid, Rends⸗ burg, Rennes, Renten, Repreffalien, Rethel, Reus, Reutlingen, Reval, Refpondentia, Rhabarber, Rheder, Ricinusöl, Riegelwege, Ries, Rheims, Rhodus, Richmond, Riga, Rimini, Rinde, Rindfleiſch, Rio de Janeiro, Riem, Riva, Rive⸗de⸗Gier, Roanne, Rob, Rochdale, Rochefort, Rochelle, Rocheſter, Rocheſter, Rodez, Roergas, Roggen, Rohr, Rom, Romans, Ronda, Roſenholz, Rofenöl, Roſette, Rofinen, Rosmarin, Roſtock, Röthel, Rotterdam, Roubaix, Rouen, Roveredo, Rovigno, Rovigo, Rubin, Rüͤbſen, Ruͤck⸗ oll, Rückzollſcheine, Rudolſtadt, Rügenwalde, Ruhla, Rum, Rumburg, Runkelrübe, Ruppin, Ruß, Ruſtſchuck, Saalfeld, Saar⸗ rücken, Saargemünd, Saarlouis, Sabara, Sadebaum, Säge, Safflor, Saffran, Sagan, Sagapengummi, Sago, Saigon, Sain⸗ tes, Saiten, Salamanca, Salbei, Salem, Salep, Salerno, Salins, Salisbury, Salm, Salonichi, Salpeter, Saluzzo, Salvador, Salz, Salzburg, Samarang, Samarkand, Sämereien, Sämiſches Leder, Sammt, Sammtbänder, Sandarae, Sandelholz, Sando⸗ mir, Santander, Sant⸗Jago, Sant⸗Jago di Compoſtella, Santos, Sapan (oder Japanholz), Sapphir, Saragoſſa, Saransk, Sa⸗ rapul, Saratow, Sarcocolla, Sardellen, Sardonix, Sarno, Saſſafras, Saffaparille, Saſſari, Sättel, Sauerdorn, Sauerkleeſalz, Sauerkleeſäure, Sauerkraut, Säuern, Saumur, Savannah, Savona, Sayetgarn, Scala nuova, Scammonium, Scarborough, Schäsberg, Schafe, Schabzieger, Schachteln, Schachtelhalm, Schaffhauſen, Schagrin, Scharlachbeere, Scharte, Scheeren, Schag: kammerſcheine, Scheffel, Scheidewaſſer, Schemnitz, Schiedam, Schiefer, Schießpulver, Schiffbruch, Schiffe, Schiffahrtsgeſetze, Schiffsbauholz, Schiffsfracht, Schiffscapitain, Schiffsclarirer, Schiffslieutenant, Schiffsmannſchaft, Schiffspapfere, Schiffspäſſe, Schiffsregiſter, Schiffsrheder, Schiffstaue, Schildpad, Schinken, Schlachtvieh, Schlackenwalde, Schlehen, Schleichhandel, Schleier⸗ leinwand, Schleifſteine, Schleig, Schleswig, Schletſtadt, Schlöffer, Schmirgel, Schmölnitz, Schnallen, Schneeberg, Schnupftaback, Schnupftabackdoſen, Schnürbänder, Schreſbfedern, Schrot Schuhe, Schüttgelb, Schwabach, Schwaden, Schwaz, Schwämme, Schwefel, Schwefelblüten, Schwefelſäure, Schweidnitz, Schweinefleiſch, Schweinfurt, Schweinsborſten, Schwerin, Schwyz, Stiacca, Scicli, Scutari, San-⸗Sebaſtian, Sebaſtopol, Sedan, Seebkumenwurzel, Seefund, Seegras, Seehaltend, Seehund, Seekarten, Seeleute, Seeräuberei, Seerecht, Seeſchnecke, Seetonne, Segedin, Segel, Segeltuch, Segovia, Seide. Stuttgart und Tübingen, im Februar 1837, J. G. Cotta'ſcher Verlag. bekannt ſind; nur Das glauben wir mit vollem Rechte ſagen zu dürfen, daß Deutſchland zwei Schriftſteller aufzuweiſen hat, die man hinſichtlich des Witzes und der Originalität der Ge— danken neben ihm nennen darf: es ſind dieſe Lichtenberg und Jean Paul Friedrich Richter. Wie ſehr er aber Beide an geſunder Kraͤftigkeit, Allbeleſenheit, Schärfe des Urtheils, Menſchen⸗ kenntniß, Fülle der Gedanken und Fülle des Witzes ſelbſt übertrifft, davon wird man auf jeder Seite des Dy⸗ mokritos den ſchlagendſten Beweis finden. Dieſe neue aufs ſorgfältigſte durchgeſehene Auflage von Weber's Hauptwerke werden wir viel geäußertem Wunſche zufolge in Lieferungen von 5—6 Bogen, auf Subſeription zu 18 Gr., oder 48 Kr. ö die Lieferung, im Formate den übrigen Werken gleich, ſonſt aber auf feinem weißen Papier mit ſorgfältigem, den Augen angenehmen, deutlichen Druck, den Manen des großen Mannes würdig, erſcheinen laſſen. Für die Beſitzer der bisherigen Ausgabe in Bänden be⸗ merken wir, daß mit der Fortſetzung auf die bisherige regel⸗ mäßige Weiſe fortgefahren wird, ſodaß diefelbe in Kurzem voll⸗ ſtändig in ihren Händen iſt. r Alle ſoliden Buchhandlungen Deutſchlands und des Auslands nehmen auf dieſes wahrhaft deutſche Originalwerk Subſeription an. Das erſte Heft iſt unter der Preſſe und wird baldigſt er⸗ ſcheinen, ſowie die Fortſetzung, da das Manuſcript vollendet iſt, regelmäßlg nachfolgen ſoll. Stuttgart, im Februar 1837, Fr. Brodhagſſche Buchhandlung. Subſeriptions⸗ Anzeige. An alle Buchhandlungen wurde ſoeben verſandt das Iſte Heft von dem b Tagebuch des Wiſſenswerthen aus der allgemeinen Menſchen⸗ und Voͤlkergeſchichte, 8 zuſammengetragen und bearbeitet Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: u » 2 * Das Pfennig-Mlagazin für Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1837. Maͤrz. Nr. 205 — 208. Nr. 205. Die Erſteigung des Cumbre in den Anden. »Die Stiergefechte in Spanien. Einfluß der Luftelektricität auf epidemiſche Krankheiten, insbeſondere die Cholera. * Der Fang des Jaguars in Tucuman. — Nr. 206. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. VII. Leopold, Großherzog von Ba⸗ den. Sitten der irländiſchen Landleute. Die Rieſengrotte der noriſchen Alpen. Merkwürdiger naturwiſſenſchaftlicher Verſuch. Schneeſtürze in England. Billard von Gußeiſen. Etwas über das muthmaßliche Alter der Bienenköniginnen. Der Trongon. — Nr. 207. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. VIII. Wilhelm II., Kurfürſt von Heſſen. Ein Volksfeſt im alten Griechenland. *upfala. Die kleinen pariſer Induſtrieritter. Verzögerte Lebensrettung aus Aberglauben. Der Augenſtein. *Die Roſendarmimme und ihre Entſtehung. — Nr. 208. »Die Thiere der Urwelt. Notiz. Die mit * bezeichneten Auffäge enthalten eine eder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr. Leipzig, im März 1837. F. A. Brockhaus. neue Auflage des Dymokritos. welches Werk nie in der Ausgabe der „geſammel⸗ ten Werke von Karl Julius Weber“, die in der Hallberger' ſchen Buchhandlung erſcheinen, auf⸗ genommen werden darf, da es alleiniges Eigenthum der unterzeichneten Buchhandlung iſt. Wir freuen uns aus mehr als einem Grunde, dem deut⸗ ſchen Publicum anzeigen zu können, daß von einem der wigig- ſten Werke, das unſere Literatur beſitzt, nämlich von Dymokritos von (4HMOKPITOE) J. Chr. C. Förtſch, oder Diakonus. Leipzig, bei A. Wienbrack. 8 Der Subſcr.⸗Pr., für jedes Heft S Gr., mit Verbindlichkeit der Annahme aller 12 Hefte, iſt nur bis Ende April gültig, nach dieſer Zeit tritt der Ladenpreis von 12 Gr. per Heft ein. In den erſten 3 Heften (das 2te und Ste wird Mitte April ausgegeben) befinden ſich 91 größere und 1674 kleinere Notizen, die alle Hauptbegebenheiten bis auf die neueſte Zeit anzeigen. x hinterlaſſene Papiere eines lachenden Philoſophen, obgleich die erſte Auflage noch nicht ganz vollendet iſt, ſchon eine neue nothwendig wird. Wir wollen das Publicum durch lange Lobeserhebungen unſers Autors und deſſen Werke nicht ermüden, da fie bei dem größten Theil hinreichend oder doch wenigſtens dem Namen nach —— —— ͤ ¹Ü¹irm . — ——ñ—ẽ— 5sʒ¹ UuUb— —— Bei Unterzeichnetem erscheint soeben und wird an alle Buchhandlungen versandt: i Die Pest des Orients, wie sie entsteht und verhütet wird; drei Bücher von Dr. C. J. Lorinser, ‚N Rönigl preuss. Regierungs- Medicinalrach ete. in Oppeln. Er. 8. 30 Bogen, mit Titelvignette. 2 Thlr. 12 Gr. Ferner zeige ich an, dass von dem Handwörterbuch der gesammten Chirurgie und Augenheilkunde zum Gebrauche für angehende Arzte und Wundärzte vom Prof. Dr. Blasius in Halle, die erste Hälfte des zweiten Bandes, D bis Frac- tura enthaltend, erschienen und an alle Subscribenten ver- ‚sahdt ist, auch das ganze Werk binnen Kurzem vollständig in deren Händen sein wird; dabei wiederhole ich meine Ver- sicherung, dass es den Umfang von vier Bänden zu 50 Bogen und den Preis von 12 Thlen. nicht überschreiten soll, letztern auch nicht einmal bei vermehrter Bogen- oder Bändezahl. Berlin, F Th. Chr. Fr. Enslin. Lady Blessington's neuester Roman. Bekenntnisse eines alten Junggesellen, Ro- man von Lady Blessington, übersetzt von R. Z. Ende. Mit 6 herrlichen weiblichen Bildnissen, seine 6 Gelieb- ten darstellend, nach Zeichnungen von Parris, von den vorzüglichsten Künstlern Englands gestochen (cir- ca 18 Bogen stark). Elegant cartonnirt, zu Weihnachts- und Neujahrs- Ge- schenken sich eignend . . » 2 Thlr. 16 Gr. Ohne Kupfer, bros chirt. 1 - 12 - BRxRLIN. 4. EE. Wochenblatt fuͤr Land⸗ und Hauswirthſchaft, Gewerbe und Handel. Von dem Jahrgange 1837 dieſes Blattes find bisjetzt 8 Nummern erſchienen, welche Folgendes enthalten: Goldene Sprüche für Anfänger in der Haushaltungskunſt. über die Ausbreitung des Schwerz'ſchen Pfluges im Hohenloheſchen. über Schafpreiſe im Sommer 1836. Abblatten der Runkeln. über waſſerdichte und wohlfeile flache Dächer für ländliche Gebäude. Anwendung der Olkuchen von Bucheckern zur Gasbeleuchtung. Verbeſſerung der Lampenſchirme. Beitrag zur Lehre vom Stra⸗ ßen⸗ und Pflaſterbau mit beſonderer Rückſicht auf Würtemberg. Weinbereitung. Verfertigung einer guten Tinte. Die monat⸗ lichen Verrichtungen in der Viehzucht und Viehhaltung. Rä⸗ derzapfen⸗Schneidmaſchine. Anfrage, die Ausrottung des Wolfs⸗ milchkrauts betreffend. elcher Gewinn iſt in unſern Verhält⸗ niſſen von einer Runkelrübenzucker-Fabrik zu erwarten? Das Ausziehen des Zuckers aus dem Runkelrüben⸗Pulver. Die Ker⸗ mesbeere. über das Mergeln der Acker auf dem Aalbuche. über das Hauſtren. Anwendung von Holzblöcken zum Straßen: pflaſter. über die Ausziehung des Saftes aus den Runkelrü⸗ den (mechaniſche Operation). Hohenheimer Feldertrag im Jahr 1835. Hopfenbau ohne Stangen. Paſſende Orte in Würtem⸗ 355 u Anlegung von Fabriken. Bleiblech zum Verſchließen er Weinflaſchen. Über Brennholz⸗Magazine. Gährgeſchirre von Backſteinen für Brauereien. Geſchichtliches übe ee nutzung des blauſauern Kalis zum Härten des Eiſens unter⸗ haltungen aus dem Gebiete der Naturkunde von Arago. Aus dem Franzöſiſchen von Karl Remy. Preis des ganzen Jahrgangs mit Lithographien und Holz⸗ ſchnitten 1 Fl. 30 Kr., um welchen Preis das Blatt durch alle Poſtämter Würtembergs poſtportofrei, ſowie durch alle Buchhandlungen bezogen werden kann. Stuttgart, den 27ſten Februar 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. In unſerm Verlage iſt erſchienen und durch alle ſolide Buchhandlungen des In- und Auslandes zu beziehen: Elementa Philosophiae Botänicae, Grundlehren der Kräuterkunde, von Heinr. Friedr. Link. Doctor der Philosoph. und Arzneik., ordentlicher öffentlicher Professor der letztern, Director des Königl. botanischen Gartens etc, etc. etc. (Zweite Ausgabe — Latein und Deutsch — in gr. 8.) Erster Theil, mit vier lithogr. Tafeln, Preis 2 Thlr. erner: Icones ibn, Botanicae, Anatomisch-botanische Abbildungen, zur Erläuterung der Grundlehren der Kräuterkunde: (Text: Latein und Deutsch.) Von Heinr. Friedr. Link. In gr. Folio. Mit a cht lithogr. Tafeln. Preis 2 Thlr. 12 Gr. Der vielberühmte Herr Verfaſſer hat die Einrichtung ge⸗ troffen, daß von den obigen zuſammenhängenden beiden Wer⸗ ken jedes für ſich ſelbſtändig bleibt, auch daß die Fort⸗ ſetzungen derſelben bald folgen können. Die e e Verlagshandlung hat die äußere Ausſtattung dieſes für die Wiſſenſchaft gewiß höchſt wichtigen Werkes mit beſonderer Vorliebe dergeſtalt behandelt, daß in dieſer Beziehung wol nichts zu wünſchen bleiben dürfte. Berlin, 1837. Haude und Spener'ſche Buchhandlung. (Joſee php.) Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Iſis. Encpklopaͤdiſche Zeitſchrift, vorzuͤglich für Natur: geſchichte, Anatomie und Phyſiologie. Von Oken. Jahrgang 1836. Neuntes und zehntes Heft. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit Kupfern 8 Thlr. Blätter für literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1837. Monat März, oder Nr. 60 — 90, und 4 lite⸗ rariſche Anzeiger: Nr. VIII — XI. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druckpapier 12 Thlr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1836. Elſten Bandes viertes und fünſtes Heft. (Nr. IV, V.) Gr. 8. Preis eines Bandes von ungefähr 50 Bogen 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. (Herausgeber: E. Avenarius.) Jahrgang 1837. Monat März, oder Nr. 9 — 13, und Bibliographischer Anzeiger: Nr. 9 — 13. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im März 1837. 1 75 F. A. Brockhaus. 1 Erstes Heft. Durch alle Buchhandlungen ift gratis zu erhalten: j i Verzeichniß einer Wohlfeilen naturhiſtoriſchen und mediciniſchen Di 84 5 19 7 e k ſch fuͤr Chemiker, Mineralogen, Botaniker, 0 Phyſiologen, Pharmaceuten, praktiſche Arzte, pſychiſche Arzte, Chirurgen, Augenärzte, Zahnaͤrzte, Geburtshelfer, gerichtliche Arzte und Thieraͤrzte, beſtehend aus einer Sammlung von 308 Werken, verfaßt von Ackermann, Albers, Augustin, Barther, Batsch, J. Bell, Beudant, Gilguer, Bley, Boerhaave, Bukkon, Bucholz, de Candolle, Cerutti, Choulant, Copeland, Daniel, Dietz, Döbereiner, Eichwald, Erdmann, Ettmüller, Falconer, A. F. Fischer, J. W. C. Fischer, Fritze, Gilbert, Gleditsch, A. v. Haller, J. Hamilton, K. Hamilton, Hayner, Hedenus, Hermbstädt, Hufeland, A. v. Humboldt, Jörg, Karsten, Kaulfuss, Klaproth, König, Krause, Arimer, C. G. Kühn, O. 6. Kühn, Lavoisier, Lentin, Linné, v. Lo- der, Mayer, Mead, J. Müller, F. Nasse, H. Nasse, Pallas, Parrot, Reichenbach, Rush, Sabatier, Scheele, Schel- ling, Sprengel, Vogel, Voigtel, Weiß, Wildberg, Windischmann, Windslow und vielen andern berühmten Natur- forſchern und Ärzten, von denen (mit Ausnahme einiger Artikel) eine beſtimmte Anzahl Exemplare für die beigedruckten ſehr ermäßigten Preiſe geliefert werden. Philologen Zoologen, Anatomen, und Freunde der alten Arzte werden beſonders auf die darin enthaltene fhöne Sammlung der „Opera medicor. graecor.“, 26 Bände in 28 Theilen (Ladenpreis 140 Thlr. — jetzt 45 Thlr.), aufmerkſam gemacht. f Leipzig, im Maͤrz 1837. Karl Cnobloch. Für Geologen und Freunde der Geologie. | Murray, L., English Grammar adapted to diffe- William Buckland, Die Urwelt und ihre Wunder. Aus d. Engl. von Friedr. Werner. 5 — 6 Lieferungen, A 48 Kr., oder 12 Gr. Die erſte Lieferung dieſes mit vielen Abbildungen ge⸗ ſchmückten Werkes verläßt ſoeben bei Paul Neff in Stutt⸗ gart die Preſſe. Es gehört zu den Bridgewater- Büchern, und Subſcribenten auf die aus 24 — 80 Lieferungen beſtehende Reihenfolge dieſer Bücher erhalten die Lieferung à 80 Kr., oder 7½ Gr. Alle Buchhandlungen nehmen Unterzeichnungen an. Stuttgart, den 1ſten März 1837. Paul Neff. Englische Literatur. Bei Friedrich Fleischer in Leipzig ist neu er- schienen: Captain Marryat complete Works, 10 Vol. with the portrait of the Author. 8. Subscriptions- preis 10 Thlr. Jeder Band iſt auch einzeln zu 1 Thlr. 12 Gr. zu haben. 4) Peter Simple, 2) Japhet, 3) The Pacha, 4) New- ton Forster, 5) Jacob Faithful, 6) The Naval Officer, 7) The Kings Own, 8) The Pirate and the 3 Cut- ters, 9) Mr. Midshipman Easy, 10) Rattlin the Reefer. Bulwer, E. L., complete Works, 11 Vol. with the portrait of the Author, 8. Subscr.-Pr. 11 Thlr. Einzeln jeder Band à 1 Thlr. 12 Gr. 1) Pelham, 2) England and the English, 3) Pilgrims on the Rhine, 4) The Disowned. 5) Eugene Aram, 6) Devereux, 7) Paul Clifford, 8) Last days of Pom- peji, 9) Falkland etc., 10) The Student, 11) Rienzi. rent classes of learners etc, 1 Thlr. ; — —, English Exercises adapted to the English Gram- mar. 42 Edition. 8. Cart, 18 Gr. Voigtmann, C. T., A new critical Pronouneing Dictionary of the English language, published on an entirely new plan. Royal 8. Sauber cartonnirt. 2 Thlr. 6 Gr. Alle dieſe Werke ſind auf Velinpapier und vorzüglich ſchoͤn gedruckt, und eignen ſich durch ihren innern wie äußern Ge⸗ halt zu angenehmen Geſchenken für Gebildete. 47 Edition. 8. Cart. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Das Pfennig-Magazin für Kinder. 1837. Februar. Nr. 5 —8. d Nr. 5. »Der Wiederaufbau der Stadt und des Tempels zu Jeruſalem. Der Kampf mit der Schlange. Die Eich⸗ hörnchen. Die Faſtenbretzeln. 'Der gemeine Säbelſchnäbler. Auflöfung der Räthſel im vorigen Monat. — Nr. 6. Die Stein: oder Wintereiche. Das Rieſenfräulein und die Bauern. Eine Volksſage. Eine chineſiſche Strafe. Die Pantoffeln. »Die Kegel- oder Tutenmuſcheln. Räthſel. — Nr. 7. Die Fröſche. Der Wagehals. Die Löwin und der Hund. Der Februar. übermuth und falſche Demuth. Die Meerbarbe. — Nr. 8. Das unartige Kind. Die natürlichen Wegwei⸗ fer im Walde. Die ſchwarze Nieswurz, oder die Weihnachts⸗ roſe. Der ſächſiſche Prinzenraub. Benutzung der Zeit. Von J. F. Seidel. »Der Dodo oder die Dronte. Räthſel. Die mit“ bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte, zweite und dritte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im März 1837. 0 F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. gwä— — 7 — — — — Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XIII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Grund, The Americans etc. Zur Vermeidung von Colliſionen macht die Unterzeichnete bekannt, daß die von Grund, Francis J., The Americans in their moral, social and political relations, und zwar von der Hand des ſich gegenwärtig in unſerer Mitte aufhaltenden Herrn Verfaſſers beſorgte, längſt angekündigte, vermehrte und berichtigte Ausgabe in deutſcher Überſetzung demnächſt ausgedruckt iſt und in den nächſten Tagen verſchickt werden ſoll. Dieſes intereſſante Werk wird einen Theil unſerer Sammlung von Reiſen und Länderbeſchreibungen bilden, aber auch einzeln zu haben ſein. Stuttgart, den 15ten Februar 1837. F. G. Cotta'ſche Buchhandlung. WMI. Neuigkeiten und Fortſetzungen, verſendet von gs + 2 2 F. A. Brockhaus in Teipzig. 1837. Januar, Februar und März. 1. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. 2ter Jahrgang. 1837. Herausgeber: Ed. Ayenarius. 52 Nrn. Gr. 8. 3 Thlr. x z 2. Allgemeine medicinische Zeitung. Jahrgang 1837. Her- ausgeber: Dr. Kar! Pabst. 104 Nrn. Gr. 4. 6 Thlr. 16 Gr. +3. Bericht vom Jahre 1836 an die Mitglieder der Deutſchen Geſellſchaft zur Erforſchung vaterländiſcher Sprache und U: terthümer in Leipzig. Herausgegeben von Karl Auguſt Espe. Gr. 8. Geh. 10 Gr. 4. Bid der (F. H.), Neurologische Beobachtungen. Mit 2 lithogr. Tafeln. 4. Dorpat. Geh. 20 Gr. 5, Bilder⸗Converſations⸗Lexikon für das deutſche Volk. Ein Hand⸗ buch zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntniſſe und zur Un⸗ terhaltung. In vier Bänden. Erſter Band: A—E. Mit 320 Abbildungen und 17 Landkarten. (11te, 12te Lieferung.) Gr. 4. Geh. Jede Lieferung 6 Gr. Mit der 12ten Lief. iſt der erſte Band des Bilder-Conv.⸗Lexi⸗ kons geſchloſſen. Der zweite und dritte Band werden gleichzeitig begonnen und ausgegeben werden und es wird ſomit das ſchnellere Fortſchreiten des Werks geſichert. 6. Blätter für literariſche unterhaltung. Herausgeber: Heinrich Brockhaus. Jahrgang 1837. 365 Nrn. Mit Beilagen. Gr. 4. 12 Thlr. +7. Böttiger (K. W.), Karl Auguſt Böttiger, königl. ſächſ. Hofrath ze. Eine biographiſche Skizze von deſſen Sohne. (Aus den „Zeitgenoſſen“ beſonders abgedruckt.) Mit Bötti⸗ ger's Bildniſſe. Gr. 8. Geh. 16 Gr. 3, Converſations⸗Lexikon, oder Allgemeine deutſche Real⸗Eneyklo⸗ pädie für die gebildeten Stände. Achte Originalauflage. In 12 Bänden oder 24 Lieferungen. 22ſte und 2öfte Lie: ferung. Gr. 8. Jede Lieferung auf Druckpapier 16 Gr., auf Schreibpapier 1 Thlr., auf Velinpapier 1 Thlr. 12 Gr. Die letzte Lieferung wird auch binnen Kurzem erſcheinen. 9. Eckermann (Johann Peter), Geſpräche mit Göthe in den letzten Jahren feines Lebens. 1823 — 52. Zwei Theile. Ark mit einem Regiſter verſehene Ausgabe. 8. Geh. 4 Thlr. 10. — —, Daſſelbe. Erſte Ausgabe. Namen- und Sachregiſter. 8. Geh. 4 Gr. 11. Eichthal (Gustave d'), Les deux mondes. Servant d'introduction A l'ouvrage de M. Urquſtart: La Turquie et ses ressources. Publiéè avec l’autorisation de l’auteur. (Mit 1 Karte.) Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 16 Gr. 12, Encyklopädie der gesammten medicinischen und chirurgi- schen Praxis, mit Einschluss der Geburtshülfe, der Au- genheilkunde und der Operativchirurgie. Im Verein mit mehren praktischen Ärzten und Wundärzten herausgege- ben von Georg Friedrich Most. Zweite Auflage. In zwei Bänden. 9tes und 10tes Heft. Gr. 8. Geh. Subscriptionspreis eines Heftes von 12 Bogen 20 Gr. 13. Heinſius (Wilhelm), Allgemeines Bücher =Lerikon. Achter Band. Herausgegeben von Otto Auguſt Schulz. Ste Lieferung. Enthaltend zweite Abth., Bogen 6—15. Gr. 4. Geh. 20 Gr. Schreibpapier 1 Thlr. 1 14. Iſis. Eneyklopädiſche Zeitſchrift, vorzüglich für Natur⸗ geſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von Oken. Jahrgang 1887. 12 Hefte. Mit Steintafeln. Gr. 4. Zürich. Geh. 8 Thlr. i 15. Iſt die Klage über zunehmende Verarmung und Nahrungs⸗ loſigkeit in Deutſchland gegründet, welche Urſachen hat das übel, und welche Mittel zur Abhülfe bieten ſich dar? Beant⸗ wortet von Siegfried Juſtus I., König von Israel und Hoherprieſter von Jeruſalem. Gr. 8. Geh. 12 Gr. 5 +16, Julius, Die amerikaniſchen Beſſerungsſyſteme, erörtert in einem Sendſchreiben an Herrn W. Crawford, Generalinſpee⸗ tor der großbritanniſchen Gefängniſſe. Gr. 8. Geh. 8 Gr. 17. Kannegießer (Karl Ludwig), Abriß der Geſchichte der Philoſophie. Gr. 8. 18 Gr. ; 18. Körte (Wilhelm), Die Sprichwörter und ſprichwörtli⸗ chen Redensarten der Deutſchen. Nebſt den Redensarten der Deutſchen Zechbrüder und Aller Praktik Großmutter, d. 1. der Sprichwörter ewigem Wetter-Kalender. Geſammelt und mit vielen ſchönen Verſen, Sprüchen und Hiſtorien in ein Buch verfaßt. In vier Lieferungen. Erſte Lieferung. Gr. 8. Geh. 16 Gr. 19, Kritiken des Werks von Friedrich von Raumer: England im Jahre 1835 aus der Morning Chronicle, den Times, dem Dublin Review, Foreign quarterly Review und Edinburgh Review. Gr. 8. Geh. 8 Gr. Friedrich von Raumer's „England im Jahre 1835 %, 2 Thle., 1836, koſtet 5 Thlr. und iſt jetzt wieder durch alle Buchhandlungen zu beziehen. x ; 20. Leopardi (Graf Giacomo), Geſänge, nach der in Florenz 1831 erſchienenen Ausgabe überſetzt von Karl Lud⸗ wig Kannegießer. Gr. 12. Geh. 16 Gr. 3 21. Müller (Wilhelm), Gedichte. Herausgegeben und mit einer Biographie Müller's begleitet von Guſt av Schwab. Zwei Bändchen. 16. Geh. 2 Thlr. 16 Gr. 1 22. Das Pfennig-Magazin für Verbreitung gemeinnütziger Kenntniſſe. Ster Jahrgang. 1837. Herausgeber: Friedrich Brockhaus. Nr. 197 — 248. 52 Nrn. Mit vielen ein⸗ gedruckten Holzſchnitten. Schmal gr. 4. 2 Thlr. 23. — — für Kinder. Ater Jahrgang. 1837. Herausgeber: A. Kaiſer. 52 Nrn. Mit vielen eingedruckten Holz⸗ ſchnitten. Kl. 4. 1 Thlr. 5 24, Repertorium der gesammten deutschen Literatur. (Kter Jahrgang für das Jahr 1837.) Herausgegeben im Verein mit mehren Gelehrten von E. G. Gersdorf. 1ilter Band, in 6 Heften. (Beigegeben wird: Allgemeine Biblio- grophie für Deutschland.) Gr. 8. Jeder Band von etwa 50 Bogen in 14tägigen Heften 3 Thlr. 25. Schopenhauer (Johanna), Die Tante. Ein Roman. Neue Ausgabe. Zwie Bändchen. 16. Cart. 1 Thlr. 16 Gr. +26. Schubert (G. H. v.), Die Symbolik des Traumes. Neue verbeſſerte und vermehrte Auflage. Mit einem Anhange aus dem Nachlaſſe eines Viſtonärs: des J. Fr. Oberlin und einem Fragment über die Sprache des Wachens. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. Daraus beſonders abgedruckt: 3 +27, — —, Berichte eines Viſionairs über den Zuſtand der Seelen nach dem Tode. Aus dem Nachlaſſe Johann Frie⸗ drich Oberlin's, nebſt einem Fragment: Die Sprache des Wachens. Ein Anhang zu des Herausgebers Symbolik des Traumes. Gr. 8. Geh. 12 Gr. „ i 28. Zeitgenoſſen. Ein biographiſches Magazin für die Geſchichte unſerer Zeit, Dritte Reihe. Sechsten Bandes Stes und Ates Heft. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. Schreibpap. 1 Thlr. 12 Gr. Die mit einem + bezeichneten Lrrtikel erſchienen mit der Jabra: zahl 1837 bereits in den letzten Monaten des vorigen Jahres. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und an alle Buch⸗ handlungen verſandt worden: Polptechnisches Journal, herausgegeben von den D. D. Dingler und Schultes. > Erſtes Januarheft. Inhalt: Pearſon, Über eine neue Art von rotirender Dampfmaſchine. Mit Abbildungen. Jelowicki's Verbeſſerungen an den Dampfmaſchinen. Mit Abb. Radley's Verbeſſerun⸗ gen an den Manometern zum Meſſen der Expanſivkraft der Dämpfe und anderer elaſtiſchen Flüſſigkeiten, welche als Trieb⸗ kraft benutzt werden. Mit Abb. Smith's Verbeſſerungen an den Apparaten zum Treiben von Maſchinen und zum Empor⸗ heben und Herablaſſen ſchwerer Laſten. Mit Abb. Maſon's Verbeſſerungen an den Rädern, Büchſen und Achſen der Wagen für gewöhnliche Landſtraßen ſowol als für Eiſenbahnen. Mit Abb. Peyre's Verbeſſerungen an den Schiffsherden, Kochap⸗ paraten und in der Methode, deſtillirtes Waſſer aus dem See⸗ waſſer zu erhalten, welche Verbeſſerungen ſich auch auf die Er⸗ zeugung von Dampf anwenden laſſen. Mit Abb. Busk's ver⸗ beſſerte Methode, Schiffe, Boote und andere ſchwimmende Kör⸗ per zu treiben. Mit Abb. Skinner's Verbeſſerungen an den Maſchinen zum Schneiden von Fournirholz, welche Maſchinen auch zu andern Zwecken dienen können. Mit Abb. Marquardt's Beſchreibung einer Maſchine zum Kupferſtechen. Mit Abbild. Fenton's Verbeſſerungen an den Schlöſſern und Schnallen für Thüren, Thore und andere Zwecke. Mit Abb. Richard's Ver⸗ beſſerungen an den Zündkapſeln für Percuſſions-Feuergewehre. Mit Abb. Weſthead's Verbeſſerungen an den Maſchinen zum Schneiden von Kautſchuck, Leder, Häuten und andern Subſtan⸗ zen. Mit Abb. Robinſon's Verbeſſerungen an den Rampen. Mit Abb. Schubarth's Notizen über die Runkelrübenzucker⸗Fa⸗ brikation im nördlichen Frankreich. — Miscellen. Engliſche Patente. Reed's Verbeſſerungen an den Dampfkeſſeln. über Hrn. M'Grew's Triebkraft zum Fortſchaffen von Wagen, Boo⸗ ten ꝛc. Paulin's Löſchapparat. Die Flachsſpinnerei durch Ma⸗ ſchinen in Girardow. Zahl der Webeſtühle und Dampfmaſchi⸗ nen in Glasgow. Gazebeuteltuch für Mahlmühlen nach ameri⸗ kaniſchem Syſteme. Zunahme der Induſtrie in Rußland. Be⸗ nutzung der Abfälle in den Baumwollſpinnereien. Bereitung eines ſchwarzen Anſtriches, ſchwarzer Schiffsfirniß genannt. Beitrag zur Ziegelfabrikation. Verbeſſerungen in der Rüben⸗ zucker⸗ Fabrikation. Über eine unauslöſchliche Tinte. Bleiblech zum Verſchließen der Weinflaſchen. 7 3 Zweites Januarheft. Inhalt: Schafhäutl's verbeſſerter Dampferzeugungs-Ap⸗ parat. Mit Abb. Deſſen verbeſſertes Räderwerk zur Er⸗ zeugung einer continuirlichen rotirenden Bewegung. Mit Abb. Parkin, über die Eiſenbahnunterlagen. Mit Abb. Mar⸗ quardt's Beſchreibung einer Maſchine zum Kupferſtechen. Mit Abb. Bericht des Hrn. Peclet über den thermoſtatiſchen Heber des Hrn. Sorel in Paris. Mit Abb. Quénard's Beſchreibung einer neuen Ablaßröhre für Fiſchteiche. Mit Abb. Bericht des Hrn. Peclet über die Lampen des Hrn. Chabrier und Comp. in Paris. Mit Abb. Mittheilungen aus Dr. Ure's neueſtem Werke über die Baumwollmanufacturen. Brewin's verbeſ⸗ ſerter Gerbeproceß. Mit Abb. Moll's Verfahren, das Holz mittels Eupion und Kreoſot gegen das Verderben oder den Trockenmoder zu ſchützen. Einiges über das Färben verſchiede⸗ ner Holzarten. Gentele, Über die Bereitung der rothen Lack⸗ farben aus Fernambuck⸗ und Martensholz. Gregory, Über die flüchtige Flüſſigkeit, weiche man bei der trockenen Deſtillation des Kautſchucks erhält. d'Arcet, über die zum Abkühlen der Luft in den Seidenzüchtereien geeigneten Mittel. über die im Jahre 1836 auf der Domaine Bergeries de Senart von Hrn. Camille Beauvais veranſtaltete Seidenraupenzucht. — Miscellen. Amerikaniſche Dampfwagen zu landwirthſchaft⸗ lichen Zwecken. Iſt die Wärme eine Materie mit oder ohne Gewicht? Neue Erfindungen in der Schiffbaukunſt. Field's Verbeſſerungen an den Spinnmaſchinen. über Tuchfabrikation aus wollenen Lumpen. Darſtellung des Lithions aus dem Spo⸗ dumen. Kann's Meſſing zum Vergolden. über eine dem Gold ähnliche Legirung, Chryſorin genannt. Reinigung des braunen Leims. Über die Benutzung des Mais auf Zucker ze. Potaſche⸗ fabrikation aus den Rübenzuckermelaſſen. über die Zuſammen⸗ ſetzung des Indigos. über die Anwendung von Holzblöcken zum Straßenpflaſter. Drähte anſtatt der Hopfenſtangen. — Lite⸗ ratur. Deutſche. * * * Von dieſem ſehr gemeinnützigen und wohlfeilſten Journal erſcheinen wie bisher monatlich zwei Hefte mit Kupfern. Der Jahrgang, aus 24 Heften mit 24 — 36 Kupferplatten beſtehend und welcher mit einem vollſtändigen Sachregiſter verſehen wird, macht für ſich ein Ganzes aus und koſtet durch die Poſtämter und Buchhandlungen nur 9 Thlr. 8 Gr., oder 16 Fl. In das Abonnement kann nur für den ganzen Jahrgang eingetre⸗ ten werden. . 2 1 Ein dieſes Journal begleitender Anzeiger nimmt 1 a a Waaren⸗ und Maſchi⸗ nen⸗Anbietungen, Bücheranzeigen u. ſ. w. gegen ſehr billige Inſertionsgebühren auf, und die Verlags⸗ Expedition beſorgt die einſchlägige Correſpondenz. Stuttgart und Augsburg, im Jan. 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. 2 Soeben find erſchienen und durch alle Buchhandlungen von uns zu beziehen: 8 Selous, Umrisse zu Shakspeare's Sturm, in 12 Blättern; mit scenischen Textstel- len in englischer, deutscher, französischer und ita- lienischer Sprache. Royal 4. London. Elegant cartonnirt n. 4 Thlr. Dieſe gelungenen Umriſſe werden allen Beſitzern der „Ga— lerie zu Shakſpeare's dramatiſchen Werken von Retzſch“ insbeſondere eine ſehr willkommene Gabe ſein. The English Bijou Almanac for 1837. Poetically illustrated by L. E. Landon. London. In Etui n. 12 Gr, In Saſſian gebunden 1 Thlr. Dieſer äußerſt niedliche Almanach ift mit ſehr ſchön geſto—⸗ chenen Portraits: Adelaide, Königin von England, Mrs. Somerville, Fr. von Raumer, Coleridge, Göthe, Cooper und Mad. Malibran, ausgeſtattet. Ferner die Bildniſſe Hufeland's, nach einem Gemälde von Krüger, lithographirt von Gauci. Fol. n. 1 Thlr. Tiedemann's, nach dem Leben gezeichnet und auf Stein übertragen von S. Lawrence. Fol. n. 1 Thlr. Mad. Malibran (aus dem Bijou- Almanac). In Royal 8. n. 8 Gr. Alle dieſe Bildniſſe ſind ſehr ſchön ausgeführt. Leipzig, im März 1837. a Avenarius & Friedlein. Soeben iſt im Verlage von J. C. Dreſch erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt: Zur Geneſis und Therapeutik der epidemiſchen Cholera und über deren Verhaͤltniß zum morbus miliaris nach eignen in Eger und München geſammelten Erfahrun— gen von Dr. A. Siebert. Bamberg, 1837. Preis 1 Fl. 30 Kr., oder 20 Gr. Saͤchſ. Der Herr Verf. bietet, wie ſchon der Titel beſagt, keine Compilation, ſondern nur das Reſultat ſeiner am Krankenbette und Sectionstiſche zu Eger und München gemachten Forſchun⸗ gen und Erfahrungen dar. Die Herren Arzte, welche noch keine Cholerakranke behan⸗ delten, werden in dieſer Schrift ein klares Bild dieſer Krank: heit und die ſicherſten Anhaltspunkte zu einer rationellen Be⸗ handlung erhalten; Diejenigen, welche die Cholera bereits aus eigner Behandlung kennen, werden ſich durch die darin nieder⸗ gelegte hochwichtige Entdeckung über Natur und Weſen dieſer Krankheit angeſprochen fühlen, und die auf thatſächlichen Grün⸗ den beruhende überzeugung des Verf. theilen. Bei Wilhelm Logier in Berlin iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Die Philoſophie des abſoluten Widerſpruchs, im umriſſe der Fundamentalphiloſophie, Logik, Aſthetik, Politik, Ethik, Ekleſiaſtik und Dialektik, von Dr. G. Lautier. Gr. 8. 10% Bogen. 1837. Preis 20 Sgr. Es iſt heute anerkannt worden, daß die Hegel'ſche Philo⸗ ſophie den bloßen Begriff des Abſoluten, nicht auch (anders als dem bloßen Begriffe nach) die Realität erfaſſe, wozu auch die Pofitivität des Andern des Begriffes (eben des philoſophiſchen X), namentlich des Böſen, gehöre, Des Herrn Gr. 8. Verfaſſers Aufgabe war nun, das die Hegel 'ſche Philoſophie demgemäß weiterführende, der heutigen Zeit ene R noch 0 lende Syſtem der Philoſophie aufzuftellen, welches, die Specu⸗ lation mit der Erfahrung nicht zu bloßen Momenten des Begriffs, das iſt zum leeren Gegenſatze vereinend, auch die fixe Verſchiedenheit beider (das Andere) in ſich faßt; nämlich zeigt, wie jede echte Ausarbeitung, ſowol die des Univerſi, als die ſpeciellen der Wiſſenſchaft, Kunſt, des äußern Lebens, eine organiſch einheitliche Verflechtung ver- ſchiedener Ideen und Syſteme ift: den abſoluten Wi⸗ derſpruch als Makro- oder Mikrokosmus bildet, welcher eben kein bloßer Widerſpruch (theils bloßer Gegenſatz, theils bloße Verſchiedenheit), ſondern auch, aber nicht blos, die abſolute Identität der bisherigen Speculation iſt. Des Herrn Verfaſſers Syſtem iſt fo die abſolute Compofi⸗ tionslehre für jede Arbeit. In einem Anhange behandelt Derſelbe die Ariſtoteliſche Logik und zeigt, wie nicht eine ihrer Formeln vollkommen richtig, einige aber gradezu falſch ſind: er entwickelt die Ur⸗ theile und Schlüſſe derſelben aus einem Principe, und zeigt namentlich wie mittels der von ihm genau beſtimmten Urtheile in den 19 gewöhnlichen Schlußformen ohne umkehrung der Coneluſion und Metatheſe, 64 verſchieden liegen (z. B. in Ba- roco „AB ift in ABC; AD iſt theilweiſe außerhalb ABC: AD iſt theilweiſe außerhalb AB“, — „A iſt in AB; AD iſt theilweiſe außerhalb AB: AD iſt theilweiſe außerhalb A’ — die Concluſion iſt hier aus i—a, dort aus ii, — u. ſ. w.). Durch alle Buchhandlungen un Poſtämter iſt zu beziehen: Das Pfennig-Magazin für Kinder. 1837. März Nr. 9 — 12. Nr. 9. Hiob, fein Weib und feine Freunde. Der März. Die Zibethkatze. Die Freunde. Der Bohrwurm. Auflöſung der Räthſel im vorigen Monat. Räthſel. — Nr. 10. * Kaifer Maximilian I. Das Schneeglöckchen. Die Arakatſcha. Geben iſt ſeliger denn Nehmen. * Der Lippfiſch oder das See⸗ weib. Räthſel. — Nr. 11. Der Albatros. Wie man ſich irren kann. Das Echo oder der Wiederhall. * Die Jungfrau vom Lurley. Der rachſüchtige Affe. »Die Mücken oder Schna⸗ ken. Räthſel. — Nr. 12. Die geſelligen Kernbeißer und ihre Neſter. Treue Hunde entdecken die Mörder ihrer Herren. *Das Königsſchloß im See. Ein Märchen. Der Turluru oder die Wanderkrabbe. Räthſel. Die mit“ bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis dritte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im April 1837. rg: F. A. Brockhaus. Im Verlage von DüMont⸗Schauberg in Köln iſt neu erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: MAGENDIE, Profeſſor am College de France, Mitglied des Inſtituts, Vorlesungen über die phyfifalifchen Erſcheinungen des Lebens. Mit Magendie's Hinzuziehung und unterſtützung aus Franzöſiſchen überſetzt En a Sas witz. Gr. 8. Geh. 20 Gr., oder 1½ Fl. Rhein. dem 240 S. - Bulwer’s neuer Roman: THE SIEGE OF GRANADA, DIE BELAGERUNG VON GRANADA, übersetzt von R. Z. Ende, erscheint in meinem Verlage und wird in- deutscher und englischer Sprache zu gleicher Zeit in London, Berlin, Leip- zig und Wien ausgegeben werden. Preis: In deutscher Sprache mit den 15 herrlichen ORTEINAL- Stahlstichen 5 Thlr. Ohne Stahlstiche 1 Thlr. In englischer Sprache, mit den Stahlstichen 5 Thlr. Ohne Stahlstiche 1 Thlr. 2 Die Stahlstiche einzeln, zu den andern Übersetzungen passend, 4 Thlr. 5 Da ich das Verlagsrecht besitze, so werde ich dieses gegen die pariser und brüsseler Nachdrücke in Deutsch- land streng geltend machen, und bin so frei, meine Herren Collegen um gefällige Berücksichtigung dieses Umstandes um so mehr ganz besonders zu bitten, als ich fest entschlossen bin, mein gutes Recht allenthalben wahrzunehmen. Berlin, den 15ten März 1837. A. ASHER. Naturwissenschaften. 55 Friedrich Fleischer in Leipzig sind neu erschienen: Keferstein, C., Naturgeschichte des Erdkörpers in ihren ersten Grundzügen dargestellt. Die Physiologie der Erde, N Geognosie, Geologie und Paläontologie. 2 Bände, Gr. 8. 5 Thlr. 12 Gr. Siebeld, P. F. v., Nippon. Archiv zur Beschreibung von Japan. Stes Heft. Folio illum. 14 Thlr. * 8 Thlr. 12 Gr. Siebold, P. F. de, Fauna Japonica, sive deseriptio ani- malium quae in itinere per Japoniam 1825— 50 collegit ; notis et illust. Conjunctis studis C. J. Temmink, H. Schlegel et W. de Haan. Crustacea fasc. 1 et 2. Chelonii fasc. 1. Ophidii fasc. 1. Royal 4. Jedes Heft 6 Thlr. 16 Gr. Schoenherr, C. J., Genera et species Curculionidum cum Synonymia hujus familiae. Species novae aut hactenus minus cognitae deseriptionibus a L. Gyllenhal, C. H. Bohemann et entomologiis aliis illustr. Vol. 1 — 3. Smaj. 16 Thlr. (Der 4te und letzte Band erscheint in Kurzem.) Sternberg, C. de, Essai d'un expose 'geognostico - bo- tanique de la flore du monde primitif. Cahier 5 et 6. 10 Thlr. Vollständig 44 Thlr. Oestreichische militairische Zeitschriſt. 1837. Zweites Heft. Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlun⸗ gen verſendet worden. Inhalt: I. Die Operationen der verbündeten Heere ge— gen Paris im März 1814. (Fortſetzung.) Mit dem Plane des Schlachtfeldes von Laon. 15) Gefechte dei Etouvelle Chivi und Semilly. 16) Die Schlacht von Laon. Erſter Tag. gter März. 17) Zweiter Schlachttag. 1Oter März. 18) Die Ero⸗ berung von Rheims durch die Alliirten. II. Nekrolog des k. k. Feldmarſchalls Freiherrn von Lattermann. III. Das Plänkeln. IV. Literatur. V. Neueſte Militairveränderungen. VI. über: ſicht des Inhalts ſämmtlicher Jahrgänge der Sſtreichiſchen militairiſchen Zeitſchrift ſeit 1811. Der Preis des Jahrgangs 1837 von 12 Heften iſt wie 175 Sich frühern Jahrgänge von 1818 — 36 jeder Acht Tha⸗ er Sächſ. Die Jahrgänge 1811 — 13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen eben⸗ Quarto schwarz falls Acht Thaler Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811 — 36 auf Einmal abnimmt, erhält dieſelbe um ½ wohlk er. Von dem unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen für die genannten Preiſe zu beziehen. Wien, den 28ſten März 1837. . J. G. Heubner, Buchhändler. Soeben iſt erſchienen und an alle reſp. Buchhandlungen verſendet das erſte Heft des Vlten Bandes oder vierten Jahrgangs der REN & Engliſchen Bibliothek von K. v. Kreling. Es enthält in ſeiner erſten Rubrik: Gocnwaliſche Geſgſch⸗ ten: Die Strandräuber von J. Sheridan Knowles. Neugriechiſche Geſchichten: 1. Stephano der Albanier. Amerikaniſche Geſchichten: 12. Die Nonne von Quebeck. — Annabellus' Hochzeitsfeſt, von H. F. Cherley. Judd Wels ſon. Biographiſche und kritiſche Notizen und An⸗ merkungen vom überſetzer. Benutzt wurden: das Dublin Penny Journal 1836, Friendship's Offering 1834, English 185 1837, Forget me not 1837, und Court Magazine Von beſonderm Intereſſe dürfte die Erzählung: „Die Strandräuber“, ſein, da Knowles ſelbſt nach ihr ſein mit ſo allgemeinem Beifall unlängſt auf dem londoner Drurylanethea⸗ = 2 1 18 Drama: „Des Strandräubers Tochter“, bear⸗ eitet hat. Preis eines Bandes von 6 Heften oder 36 Bogen 2 Thlr. 16 Gr., oder 4 Fl. 48 Kr. Rhein. 3 Karlsruhe und Baden, Mitte Februar 1837. D. R. Marx'ſche Buchhandlung. Wochenblatt fuͤr Land- und Hauswirthſchaft, Gewerbe und Handel. Die heute erſchienene Nr. 9 dieſes Blattes iſt folgenden Inhalts: Beleuchtung und Würdigung des Zier'ſchen Geheim⸗ niſſes über Runkelrübenzucker-Fabrikation. Das Düngen der Obſtbäume. Reinigung des braunen Leims. Benutzung der Abfälle in den Baumwollſpinnereien. Der ganze Jahrgang dieſes Journals koſtet 1 Fl. 30 Kr., oder 22 Gr. 5 Stuttgart, den sten März 1837. J. G. Cotta 'ſche Buchhandlung. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Über Berauſchung, | deren Folgen und Verhuͤtungs- und Heilmittel dagegen. Nach der Sten Aufl. der „Anatomy of Drunkenness‘ des Dr. R. Macniſh. 92 S. Gr. 8. Geh. 10 Gr., oder 45 Kr. Rhein. Köln 1837, in Comm. bei DüMont⸗Schauberg. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Dr. Karl Pabst. Jahrgang 1837. Monat März, oder Nr. 17 — 25. Gr. 4. Preis des Jahrgangs 6 Thlr. 16 Gr. 8 Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1836. Elſten Bandes sechstes Heft. (Nr. VI.) Gr. 8. Preis eines Bandes von ungefähr 50 Bogen 3 Thlr. Leipzig, im April 1837. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. — Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XIV. . * Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Goethe in Zwei Bänden. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Goethe's Werke. — 2 . » e Ausgabe in Zwei Bänden. Mit Stahlſtichen und einem Facſimile der Handſchrift Goethe's. Format wie Schiller in Einem Bande. * Zweite Lieferung: Subſcriptionspreis für beide Bände 24 Fl., oder 14 Thlr. Dieſe mit einer Anzahl nie gedruckter, ja zum Theil erſt jetzt (durch die Ordner ſeines Nachlaſſes) aufgefundener Gedichte und dramatiſcher Fragmente des großen Dichters bereicherte Ausgabe reiht ſich im Formate ganz der von Schiller in Einem Bande an. In Schönheit des Papiers und Druckes übertrifft fie noch unſere neuern Ausgaben von Schiller, welche jo allgemeinen Bei⸗ fall gefunden haben, und wird überdies mit Stahlſtichen nach den ausgezeichnetſten Künſtlern geſchmückt werden. Gleichwol iſt der Preis im Verhältniſſe nicht theuerer als die Ausgabe Schiller's in Einem Bande, und anſehnlich wohlfeiler als der pariſer Nachdruck, der im Pränumerationspreis ſchon 24 Fl. keſter, dem nur das Bildniß Goethe's und deſſen Facſimile bei⸗ gegeben iſt, und der auch in Correctheit und Eleganz der Ausſtattung weit hinter dieſer Ausgabe zurückſteht. => Die erſte Abtheilung des zweiten Bandes erſcheint zur Jubilatemeſſe. Die zweite Abtheilung wird nach der Herbſtmeſſe fertig. Mit Vollendung des ganzen Werkes hört der Subſeriptionspreis auf und tritt ein verhältnißmäßig erhöhter Ladenpreis ein, Stuttgart und Tübingen, im März 1837. * J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. herzufallen für gut gefunden hat, ſind bekannt. Ruhig könnte ich meine Rechtfertigung den unbefangenen Prüfungen der wif⸗ ſenſchaftlichen Kritik überlaſſen. Aber nicht blos meine Ehre, auch die Ehre der Hallbéerger'ſchen Verlagshandlung iſt durch die, von einem auf keinen Fall wiſſenſchaftlichen Intereſſe ein⸗ gegebene Anſchuldigung des Plagiats und Nachdrucks ſchmach⸗ voll gekränkt, und das ganze Verfahren bisjetzt ſchlau genug be⸗ rechnet, um nicht nur das Publicum, ſondern ſelbſt meine Ver⸗ lagshandlung in ihrem Urtheil irre zu leiten, ſodaß letztere, aus vielleicht zu ängſtlicher, aber unter ſolchen umſtänden nicht zu misbilligender Rückſicht auf ihren Ruf, ſogar die Fortſetzung des Druckes vorläufig einzuſtellen verſucht ward. Um fo mehr iſt es an der Zeit, meine ſo muthwillig verletzte Ehre zu ret⸗ ten, Herrn Freund das zum mindeſten Unüberlegte ſeines Ver⸗ fahrens fühlen zu laſſen und aller Welt den nöthigen Maßſtab zu Beurtheilung deſſelben an die Hand zu geben. Dieſen Zweck glaube ich durch die unter dem obgenannten Titel ausgegebenen In meinem Verlage ist erschienen und durch alle Buch- | Nächſtens wird verfendet und unentgeltlich vertheilt: Blätter vollſtändig zu erreichen. Eine kurze, im ruhigen Tone handlungen des In- und Auslandes zu beziehen: LES DEUX MONDES. Par 2H. Gustave d Eichthal, Ex-Membre du Bureau d'économie publique d’Athenes, Servant d’introduction a l’ouvrage de M. Urquhart: La Turquie et ses ressources. Public avec l'autorisation de Vauteur. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 16 Gr. Eine höchst interessante Schrift für Alle, welche die Verhältnisse des Orients mit einiger Theilnahme beobachten. Leipzig, im April 1837. F. A. Brockhaus. Das .. der Wahrheit gehaltene Einleitung gibt Nachricht über den F r e un d' ſch Ei Wörter bu ch Plan und die Geſchichte meines Unternehmens, und dürfte an er lateiniſchen Sprache ſich ſchon hinreichen, uber die größere oder geringere Abweichung im Verhältniſſe zu ſeinen Vorgängern. oder Übereinftimmung der Freund'ſchen und meiner Arbeit ein . Y befriedigendes Urtheil zu begründen. Die Nachweiſung felbft, Ein Beitrag zur Würdigung deſſelben überhaupt und ſeines Verhältniſſes zum Dörner'ſchen Wörterbuch insbeſondere, zu⸗ aber, in welches Verhältniß Herr Freund ſich zu ſeinen (und ) 1 auch meinen) Vorgängern geftellt, und wie er das in ihnen gleich allen Beſitzern des Freund ſchen Werkes empfohlen von vorliegende Material ohne vorgängige Prüfung und Sichtung Profeſſor Ch. H. Dörner auf Treu und Glauben zu ordnen und zu verarbeiten über⸗ 1½ Bogen großes Lexikonformat. nommen hat, wird aufs ſchlagendſte darthun, daß Herr Freund, Die Angriffe, mit welchen der gelehrte Dr. Freund in Bres⸗ bei aller feiner Gelehrſamkeit, wenigens die Ehre nicht anſpre⸗ lau über die erſte Lieferung meines lateiniſchen Wörterbuchs | chen kann, irgend einen gewiſſenhaften Lerikographen der Ver⸗ ſuchung ausgeſetzt zu haben, an ihm zum Plagiarius zu werden. Der geneigte ee wird nämlich allein aus den erſten 285 (meinem Buche bisjetzt parallel laufenden) Seiten des Freund'⸗ ſchen Werkes nachgewieſen finden: 1) nicht weniger als 181 aus Forcellini und Andern herübergetragene Druckfehler, 2) aus gleicher Quelle entſtanden 69 theils ganz falſche, theils irrthüm⸗ liche Gitate, 3) eine Maſſe von Irrthümern mannichfacher Art, aus Forcellini, Gesner und Andern entlehnt oder durch ſie ver⸗ anlaßt, 4) auf 4½ Seiten des größten Lexikonformats viele Irr⸗ thümer, die ſich nur bald aus flüchtigem Anſehen der Vorgän⸗ ger, bald aus einer Art von Gedankenloſigkeit in Benutzung derſelben erklären laſſen, und endlich 5) eine Seite voll Scho⸗ lien von Forcellini und Andern, welche Herr Dr. Freund als Hauptbeweisſtellen aus alten Claſſikern beſonders hervorhebt. Bedarf es da noch weiter Zeugniß? Das Publicum leſe und richte. Der unterbrochene Druck meiner Arbeit wird, hoffe ich, nun bald um ſo raſchern Fortgang nehmen und dies jeden⸗ falls mein letztes Wort in einer Angelegenheit ſein, in der mir leider meine eigne Ehre nicht geſtattete, meinem gelehrten Herrn Gegner ſeinen ganzen Ruhm ungeſchmälert zu laſſen. Profeſſor Dr. Dörner. A. Asher's 2 * . Bücherverzeichniss M. Y. En NA Seite Seite 1. Verlags- u. Commissions- 12. Frauenbilder, schwarz u. artikel 1 dolor... 49 2. Children's Books... .. 1713. Altdeutsche Literatur und 3. Livres d’Education. ... 3 Seltenheiten 53 4. Englische Taschenbücher 14. English Travels, Novels, F 28 History, Drama etc. ... 8 5. Classiques frangais. . . 3015. British Classic Authors. . 128 6. Baudry’s Standard Authors 3116. Old English Literature, 7. Livres Italiens 33 Poetry Sete. 134 8. Livres Espaguols ... . » 35 17. Sprachkunde und histor. 9. Griechische u. lat. Classi- Wörterbücher 139 ker, zu herabgesetzten 18. Assortiment de livres fran- Renee 35 cais (Editions de Paris) . 151 10. Pracht- und Kupferwerke 3819. Spanische und italienische 11. Englische Taschenbücher, Iiiterstunr ee 167 zu herabgesetzten Preisen 48/20. Varian 169 Preis 4 Gr. Käufern gratis. Berlin. I. Asher. P :[——8 Bei Eduard Anton in Halle iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Leſchke, J. W., Chriſtlich⸗religiöͤſe Ge: ſaͤnge. Dritte ſtark vermehrte Auflage. 8. Cartonnirt, Velinpap. 20 Gr. (25 Sgr.) Geheftet, weißes Druckpap. 16 Gr. (20 Sgr.) Die zwei erſten Auflagen erſchienen 1834 und 1886 im Selbſtverlage des Herrn Verfaſſers, waren aber beide, ohne in den Buchhandel gekommen zu ſein, ſchnell vergriffen. Ich hoffe, daß auch dieſe dritte, ſtark vermehrte Auflage eine nicht min⸗ der freundliche Aufnahme finden werde. Echt chriſtliche Geſin⸗ nung und wahre Poeſie, entfernt von Schwulſt und falſchen Bildern oder kahlen Verſtandesbegriffen, herrſcht in dieſen Lie⸗ dern, die, entſprungen aus innerm Drange und aus tief reli⸗ giöfem Gemüth, darum zum Herzen ſprechen, und in denen man für die verſchiedenſten Momente und Zuſtände des Lebens Anklang findet. Zu willkommener Oſter⸗, Weihnachts- oder Geburtstagsgabe glaube ich ſie Jedem empfehlen zu dürfen, um fo mehr, als auch das Äußere des Buches nicht unfreundlich ent⸗ gegentritt. 2222 dd K f r en an ee rn ud In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und Buchhandlungen zu beziehen: a Wa Wuͤrtembergiſche Jahrbuͤcher für vaterlaͤndiſche Geſchichte, Geographie, Statiſtik und Topographie. Herausgegeben von J. G. D. Memminger. Jahrgang 1835. Zweites Heft. Subſcriptionspreis 1 Fl. 12 Kr. — Ladenpreis 1 Fl. 45 Kr., oder 1 Thlr. J I. Witterung, n e; l ruchtbarkeit und Preiſe Jahres 1835. Preiſe des res II. Beſondere Denkwürdigkeiten. 1. Königliches Haus. 2. Sonſtige Denkwürdigkeiten. 3. un⸗ glücksfälle. 4. Bevölkerung am 15ten December 1835. III. Staatsverwaltung. Verwaltung der Rechtspflege in den Etatsjahren 1832 — 35. Kriegsweſen 1835. Abhandlun⸗ gen, Aufſätze und Nachrichten. über die Holzpreiſe im Königreiche Würtemberg in früherer und neuerer Zeit und die hierauf ſich beziehenden Ausſichten in die Zukunft. Ergebniß der Frucht- und Viehmärkte im Jahr 1835. Er⸗ gebniſſe und Vergleichung der Wollmärkte zu Kirchheim, Göp⸗ pingen und Heilbronn im Jahr 1835 und zugleich im Jahr 1856. Die Neckarſchiffahrt im Jahr 1834 und 1835. Alter thümer: 1) Gräber zu Kanſtatt, 2) römiſches Gebäude zu Zatzenhauſen, 3) Grabhügel im Schönbuch, 4) Entdeckungen bei Moͤckmühl, 5) weitere Entdeckung der römiſchen Straße durch den Schönbuch und ihres Zuges nach Rottenburg, mit einer Nachweiſung, daß dieſe Straße einen Theil des auf der Peu⸗ tinger'ſchen Tafel angegebenen Straßenzugs von Vindoniſſa nach Regino ausmachte. 6) Spuren der Vorzeit in der Umgegend von Aichſtetten, nebſt Andeutungen einer Verbindungsſtraße von Coelio monte ad castra. Vemania in dieſer Gegend. Beila⸗ gen zu der Beſchreibung des Oberamts Ulm: 1) Verbot des Tabackrauchens und Schnupfens. 2) Verzeichniß der ulmer N Würtembergiſche Literatur, von den Jahren 1833 Stuttgart und Tübingen, im März 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Neue Verlagswerke von Johann David Sauerländer ö in Frankfurt am Main, welche durch alle Buchhandlungen zum beigeſetzten Preiſe zu beziehen ſind. Gi blio thek claſſiſcher Schriftſteller Nordamerikas. Erſter und zweiter Band. James Paulding's amerikaniſche Romane. 1fter und 2ter Theil. Wohlauf, nach Weſten! 12. 18 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. In dieſer neuen Sammlung, welche nur das Gediegenſte der nordamerikaniſchen Literatur aufnimmt, zeichnet obiges Werk durch die Friſche romantiſcher Schilderungen und durch den kein ſittlichen Charakter ſich vorzüglich aus. Der Name Paulding gehört in Amerika zu den gefeier⸗ ten, und mit Recht nennt man ihn den Lieblingsſchriftſteller der Bewohner der neuen Welt. Mit Vorliebe ſchildet er das Leben der Hinterwäldler, die Gefahren und Schrecken der Wildniſſe, der Wälder und Ströme, die Einſamkeit der neuen Anſiedler, ihre Kämpfe mit Rothhäuten, Tigern und Wölfen, die groß⸗ artige Natur ſeines Vaterlandes, das Anmuthvolle und Erhabene der Scenerien der neuen Welt u. ſ. w. Seine Charaktere find ſtets anziehend und ſo mannichfaltig als das Leben ſie beut. Die Darftellyng iſt raſch bewegt, dramatiſch und feſſelt ftets die Aufmerkſämkeit des Leſers. Beachtenswerth iſt die mora⸗ liſche Tendenz, welche jedem ſeiner Romane zum Grunde liegt und um deren Willen man ſeine Werke der Jugend mit Nutzen in die Hand gibt. Der ſittliche Adel der Grundſätze unſers Verf. hat viel zu dem großen Beifall beigetragen, welchen er ſelbſt bei dem ernſt⸗ſtrengen Anglo-Amerikaner fand. Wir geben die Romane Paulding's in einer geſchmackvollen und treuen Bearbeitung nach der ganz neuen zu Neuyork er⸗ ſcheinenden Original⸗Geſammtausgabe. Die folgenden Theile kind unter der Preſſe und werden rafc folgen. Geſchichte Spaniens und Portugals zur Zeit der Herrſchaft der Almoraviden und Almoha= den, von Dr. und Profeſſor J. Aſchbach. Zweiter Theil. Die Geſchichte der Almohaden und der chriſt⸗ lichen Pentarchie auf der pyrenaͤiſchen Halbinſel. Gr. 8. Ausgabe auf Velinpapier 2 Thlr. 6 Gr., oder 4 Fl.; auf Druckpapier 1 Thlr. 18 Gr., oder 3 Fl. Dieſes vorzügliche hiſtoriſche Werk hat auch im Auslande rühmliche Anerkennung gefunden, und vom erſten Theile iſt be= reits eine Überſetzung in Frankreich erſchienen. R Der erſte Theil enthält die Geſchichte der Almoraviden, des caſtiliſchen Kaiſerreichs und der Entſtehung des Königreichs Portugal. Ausgabe auf Velinpap. 3 Thlr., oder 5 Fl. 12 Kr. Auf Druckpap. 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. — Mit obengenanntem zweiten Theil iſt das Werk geſchloſſen. Preis des Ganzen: Velinpap. 5 Thlr. 6 Gr., oder 9 Fl. 12 Kr., Druckpap. 4 Thlr. 6 Gr., oder 7 Fl. 30 Kr. Marienbüchlein, Geſaͤnge aller Zeiten und Voͤlker zu Ehren der Allerhei⸗ ligſten Jungfrau. Ein Buch der Andacht und from: men Erhebung. Von Dr. J. B. Rouſſeau. In gepreßten reich mit Gold verzierten Saf— fiandecken. 2 Thlr., oder 3 Fl. 36 Kr. Dieſe durch ihren anſprechenden Inhalt wie durch ſeinen frommen Zweck gleich ausgezeichnete Schrift hat eine ſo freund⸗ liche Aufnahme gefunden, daß der Verleger ſich veranlaßt ſieht, dem innern Gehalt durch dieſe ſorgfältige äußere Ausſtattung zu entſprechen. 5 Ausgabe in Saffian mit Goldſchnitt 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Daſſelbe geheftet 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. C ˙ mn Tord Byron's sämmtliche Werke, herausgegeben von Dr. und Prof. Adrian; Ausgabe in 12 Wänden in gr. 12. Mit 26 feinen Stahlſtichen. Erſte Lieferung. Zter, dter, Ster und 12ter Theil. Aus: gabe auf Velinpapier in engliſchem Cartonband 4 Thlr., oder 7 Fl.; auf Druckpapier in Congreveumſchlag 3 Thlr., oder 5 Fl. 15 Kr. Die überreiche Gedankenfülle, das überſtrömende Gefühl, die für alles Große und Schöne glühende Begeiſterung dieſes wahrhaft einzigen Dichters, feine glanzende Phantaſie, die Kraft und Zartheit des Ausdrucks, die hinreißende Darſtellungsgabe ſichern ihm die bleibende Anerkennung der Gebildeten aller Na⸗ tionen. : 8 Der ausgezeichnete Werth dieſer deutſchen überſetzung der ſämmſtlichen Werke Lord Byron's wurde nicht nur in den vor⸗ züglichſten kritiſchen Blättern Deutſchlands ehrenvoll anerkannt, fondern auch das für echte dichteriſche Schönheit empfängliche Publicum hat dem Unternehmen eine ſeltene Theilnahme zuge⸗ wendet und den Verleger dadurch veranlaßt, eine mit 26 Stahl⸗ ſtichen von den erſten Meiſtern unſerer Zeit geſchmückte Aus⸗ gabe zu veranſtalten, um auch deren äußere Erſcheinung mit dem hohen Gehalte der Dichtungen in Einklang zu bringen. Fruͤhere Ausgaben: Lord Byron's ſämmtliche Werke. überſetzt von Mehren, herausgegeben von Dr. Adrian. 12 Theile. Gr. 12. Mit dem Bildniſſe Byron's, von C. Barth in Stahl geſtochen. Auf geglaͤttetem Velinpapier 8 Thlr. 12 Gr., oder 14 Fl. Auf weißem Druckpapier 6 Thlr. 18 Gr., oder 11 Fl. Galerie zu Lord Byron's Werken. Dritte und letzte Lieferung mit 7 Stahlſtichen. Gr. 8. Geh. 20 Gr., oder 1 Fl. 30 Kr. Preis der erſten Lieferung in 11 Blättern 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr.; der zweiten Lieferung in 7 Blättern 20 Gr., oder 1 Fl. 30 Kr.; des Ganzen 2 Thlr. 16 Gr., oder 4 Fl. 48 Kr. . rear FERN J. F. Cooper's sämmtliche Werke. 94ſtes — 9gſtes Bändchen. Aufenthalt in Frankreich, Ausflug an den Rhein und zweiter Beſuch in die Schweiz. 2 Theile. 12. Ausgabe auf Velinpap. 1 Thlr. 4 Gr., oder 1 Fl. 48 Kr. Auf Druckpap. 18 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. x Noch ehe die Überſetzung dieſes Werkes begonnen war, hatte der intereſſante Inhalt binnen wenigen Monaten bereits eine zweite Auflage des Originals nöthig gemacht. Die Schilderun⸗ gen mehrer hiſtoriſcher Perſonen, aus näherm Umgange und durch die Ereigniſſe neuerer Zeit vermittelter Beruͤhrung, ver⸗ leihen dieſen Denkwürdigkeiten aus dem Leben eines beliebten Schriftſtellers einen ſeltenen Reiz. Mehre Glieder der vorigen wie der jetzigen franzöſiſchen Dynaſtie, manche einflußreiche Männer und deren Thun und Treiben ziehen hier dem beob⸗ achtenden Blick vorüber, und vor Allem feſſelt die Theilnahme des Leſers eine mit Liebe entworfene und mit gewiſſenhafter Treue durchgeführte Schilderung Lafayette's, des Menſchenfreun⸗ des, des Helden zweier Jahrhunderte. Wer Cooper's Sinnes⸗ und Schreibart kennt, wird daher in dieſem neuen Erzeugniſſe manche angenehme Überraſchung erfahren, daher alle weitere Empfehlung unnöthig wird. Museum Senckenbergianum. Abhandlungen aus dem Gebiete der beschreibenden Naturgeschichte. Band II, Heft 2. Mit 5 schwar- zen und 1 colorirten Tafel. Gr. 4. Geh. 2 Thlr., oder 3 Fl. 30 Kr. Inhalt: Über Estheria dahalensis Rüppell, eine neue Gattung der Daphniden, von H. Strauss-Dürkheim. — Beiträge zur Flora von Abyssinien, von Dr. Georg Fresenius. — Novae Species Algarum, quas in itinere ad oras maris rubri colle- git Eduardus Rüppell, cum observationibus nonnulis in spe- cies rariores antea cognitas. Auctore Jacobo G. Ayardh, Phil. Dr. — Mittheilungen über einige zur Fauna von Eu- ropa gehörige Vögel, nebst Abbildung und Beschreibung eines neuen mexicanischen Vogels als Typus einer neuen Gattung. Von Dr. Eduard Rüppell. Inhalt der früher erschienenen Hefte: Beiträge zur Petrefactenkunde, von Hermann von Meyer. — Zoologische Miscellen von Dr. med. Adolf Reuss. — Bei- träge zur Flora von Ägypten und Arabien von Dr. med, Georg Fresenius. — Beschreibung des im rothen Meere vor- kommenden Dugong (Halicore), von Dr. E. Rüppell, — Nachricht von den Brütenplätzen einiger tropischer Seevögel im stillen Ocean, von F. H. von Kittlitz. — Zoologische Miscellen von Dr. med, Adolf Reuss. — Beiträge zur Flora von Ägypten und Arabien, von Dr. med. Georg Fresenius. — Beschreibung mehrer neuer oder wenig gekannter Arten des Geschlechts Acänthurus, im stillen Ocean beobachtet und nach dem Leben abgebildet von F. H. von Kittlits. — Zoologische Miscellen von Dr, med. Adolf Reuss. — Kür- zere Mittheilungen. — Neuer Nachtrag vun Beschreibungen und Abbildungen neuer Fische, im Nil entdeckt von Dr. Eduard Rüppell. — Über die Pflanzenmisbildungen, welche in der Sammlung der Senckenberg'schen naturforschenden Gesellschaft aufbewahrt werden, von Dr. Georg Fresenius. — Die Torfgebilde von Enkheim und Dürrheim, hauptsäch- lich in Rücksicht ihrer animalischen Einschlüsse, dargelegt von Hermann von Meyer. — Beiträge zur Flora von Abys- sinien, von Dr. Georg Fresenius. (Resedaceae. Capparideae. Najadeae. Alismaceae. Lemnaceae. Nymphaeaceae. Coni- ferae. Dipsaceae. Valerianeae.) * Das dritte Heft des zweiten Bandes wird bald nachfolgen, Der erste Band von 3 Heften kostet 4 Thlr. 16 Gr., oder 8 Fl. 10 Kr. Das erste Heft des zweiten Bandes 2 Thlr., oder 3 Fl. 30 Kr. Das Sprachgeschlecht der Titanen. 5 Dr. J. von Kylander, koͤnigl. bair. Hauptmann ꝛc. Darſtellung der urſpruͤnglichen Verwandtſchaft der tatari— ſchen Sprachen unter ſich und mit der Sprache der Hellenen und Andeutung der zunaͤchſt daraus hervor- gehenden Folgen fuͤr die Geſchichte der Sprachen und Voͤlker. Gr. 8. 2 Thlr. 16 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Auf dem Wege grammatiſcher und lexikaliſcher Vergleichung wird in dieſer Schrift nachgewieſen, daß die tatariſchen Spra⸗ chen ſowol unter ſich als mit der Sprache der Hellenen ur⸗ ſprünglich verwandt find und daß der tunguſiſche Dialekt der Mandſchu ſelbſt als ein Urdialekt des Griechiſchen betrachtet werden könne. Auf dieſes Reſultat geſtützt, glaubt der Verfaſſer in den Tunguſen und andern Stammverwandten die Nachkommen derſelben Scythen nachweiſen zu können, von welchen Herodot berichtet, in den Scythen die Stammväter der Hellenen und in den Tataren der Tartarei die Titane des Tar⸗ tarus zu finden, ſowie auch, daß alle in dieſe Unterſuchung ge= zogenen Sprachen nur als verſchiedene Entwickelungsſtufen oder Dialekte eins und deſſelben Uridioms erſcheinen. Dieſes mag genügen, die Bedeutung dieſes Werkes für Sprachkunde und Geſchichte zu bezeichnen. In der Unterzeichneten ist soeben erschienen und an alle Buchhandlungen versandt worden: Jahrbuch für 1837. Herausgegeben ri von H. C. Schumacher, mit Beiträgen von Bessel, Hansen, A. v. Humboldt, Moser, Olbers und Paucker. Mit einer Lithographie. 8. Cart. Preis 3 Fl. 24 Kr., oder 2 Thlr. Inhalt: Astronomische Ephemeride. Die Sternschnuppen, von Olbers. Allg. Übersicht des Sonnensystems, von Hansen. Von den Erscheinungen, welche der Halley'sche Komet ge- zeigt hat, von Bessel. Uber zwei Versuche, den Chimbo- razo zu besteigen, von A. v. Humboldt. Tafeln zur Be- stimmung der Höhen mittels des Barometers, von Gauss. Tafeln zur Verwandlung der Barometerscalen. Tafeln zur Verwandlung der Thermometerscalen. Tafeln zur Reduc- tion des engl. Barometers. Tafeln zur Vergleichung der französ. und engl. Masse. Specifische Gewichte, Ausdeh- nung der Körper. Bestimmung der russ. Masse und Ge- wichte,. von Paucker. Noch etwas über Sternschnuppen, von Olbers. Stuttgart und Tübingen, im März 1837, J. G. Cotta’sche Buchhandlung. Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Howard, E., Ardent Troughton, der verunglückte Kaufmann. Roman. Aus dem Engliſchen von C. Richard. 8. Drei Baͤnde. Geh. 3 Thlr. Kremers, Dr. Karl, Beobachtungen und Unterſu⸗ chungen über das Wechſelfieber. 8. Geh. 12 Gr. Montalembert, Graf, Pair von Frankreich, Leben der heiligen Eliſabeth von Ungarn, Landgraͤfin von Thüringen und Heſſen. (1207 — 31.) Aus dem Franzoͤſiſchen, im Einverſtaͤndniſſe mit dem Verfaſſer und mit ſteter Ruͤckſicht auf gedruckte und ungedruckte Quellen, uͤberſetzt und mit Anmerkungen vermehrt von J. Ph. Staͤdtler. Dritte und letzte Abtheilung. Mit 5 Kupfern. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. Das nun vollſtändige Werk, 48 Bogen auf feines Ve⸗ linpapier gedruckt, mit 5 Kupfern, koſtet 3 Thlr. 8 Gr. White, Charles, Verfaſſer des Herbert Milton ꝛc. Die heimliche Ehe. Roman. Aus dem Engl. von C. Richard. 8. Drei Baͤnde. Geh. 4 Thlr. The Dramatic Works of William Shakspeare. Printed from the text of the corrected copies of Steevens and Malone. With a Life of the poet, by Charles Symmons, D. D. et Glossary: and sixty Embellisk- ments. A new Edition. London and Berlin 1837. Prachtvoll in Maroquin gebunden, mit Goldschnitt, 6 Thlr., in engl. Leinen cartonnirt, mit Goldtitel, 4 Thlr. 12 Gr. Diese neue Ausgabe des giossen Dichters zeichnet sich durch besonders schönen Druck (aus Whittingham’s Officin) und durch die herrlichen Holzschnitte, sowie durch elegan- tes Äussere aus, zu Geschenken dürfte es wol wenig ge- eignetere Bücher geben. A. Asher. London und Berlin.“ Preisherabsetzung. Um den von vielen Seiten an mich ergangenen Anfo- derungen zu entsprechen, habe ich mich entschlossen, den Preis des Allgemeinen * . * 8 Bibliographischen Lexikons von Friedrich Adolf. Ebert. Zwei Bände in gr. 4. 1821—27. welche bisher auf Druckpapier 20 Thlr., auf Schreibpapier 26 Thlr. 16 Gr. kosteten in der Ausgabe auf Druckpapier auf 10 Thlr., in der auf Schreibpapier auf 13 Thlr. 8 Gr. zu ermässigen, für welchen Betrag dasselbe durch alle Buchhandlungen zu beziehen ist. Zur Empfehlung dieses allgemein so vortheilhäft be- kannten classischen Werkes mich ausführlicher auszuspre- chen, halte ich für überflüssig. Leipzig, im April 1837. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. — Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XV. Z// . u Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Deutsches Nationalwerk für alle Stände. Im Verlage der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und durch alle ſoliden Buchhandlungen zu beziehen: Geſchichte der Deutſchen von den aͤlteſten bis auf die neueſten Zeiten Wolfgang Alenzel. Dritte verbeſſerte und vermehrte Auflage Rn in Einem Bande in zwei Abtheilungen. Erste Abtheilung, mit dem wohlgetroffenen Bildniß des Verfaſſers in Stahl, und einem Regiſter. Da der Name des Verfaſſers als Schriftſteller längſt, wie neuerdings als freiſinniger muthvoller Volksvertreter ruhmvollſt bekannt iſt und auch ſchon die frühern Auflagen dieſes Werkes mit ſo großem Beifall aufgenommen wurden, ſo glauben wir nur andeuten zu dürfen, daß derſelbe auf die dritte Auflage nochmals die ſorgfältigſte Mühe verwandt hat, um eine Arbeit, der er mit ganz beſonderer Liebe obgelegen, möglichſt zu vervollkommnen. Dieſes Geſchichtswerk enthält nicht nur die politiſche Geſchichte Deutſchlands, fortgeſetzt bis auf die jüngſten Tage, ſondern fie geht auch mehr als es bisher bei irgend einer populairen Geſchichte der Deutſchen der Fall war, in die Specialgeſchichten der einzelnen Provinzen und in die Geſchichte der Sitten, der Kunſt und Wiſſenſchaft ein, und bringt im verhältnißmäßig engſten Raum die größte Fülle und Mannichfaltigkeit zur klarſten überſicht. Insbeſondere bei dieſer neuen Auflage ift der Verfaſſer dem Wunſche vieler Leſer entgegengekommen, die ſchönſten und bedeutungsvollſten Einzelnheiten noch genauer auszumalen und dadurch, ohne jeden Totalblick über das Ganze zu verlieren, doch jede befondere Zeit und Örtlichkeit aufs lebendigſte zu vergegenwärtigen. Durch dieſe zahlreichen Verbeſſerungen und Zuſätze ers ſcheint das Wert jetzt nahezu um ein Viertel ſeines frühern Inhalts vermehrt. Für Belehrung wie für Unterhaltung gleich gründlich und anziehend behandelt und von der wärmſten Vaterlandsliebe dictirt, iſt dies ein recht eigentlich dem deutſchen Volke zugeeignetes Nationalwerk, das in keinem Hauſe fehlen ſollte. Um unſererſeits zu möglichſter Verbreitung dieſes Werkes beizutragen und es auch dem weniger Bemittelten käuflich zu ma— chen, haben wir unerachtet ſeiner bedeutenden Erweiterung und der Zugabe eines ſeinen Werth gar ſehr erhöhenden Regiſters wie des Portraits des Verfaſſers dennoch nur den frühern Subſcriptionspreis auch für dieſe Ausgabe feſtgeſtellt. Beide Abtheilungen zuſammen koſten alſo den Subſcribenten nur 6 Fl., oder 3 Thlr. 18 Gr. Von der Oſtermeſſe an tritt jedoch der Ladenpreis von 8 Fl. 45 Kr., oder 5 Thlr., ein. Stuttgart, im März 1837. J. G. Cotta ſche Buchhandlung. Im Verlage der Gebruͤder Borntraͤger in Koͤnigsberg erſchienen im Laufe des Jahres 1836 nachſtehende Werke: Codex diplomaticus Prussicus. Urkunden-Sammlung zur ältern Geſchichte Preußens aus dem k. geheimen Archive zu Königsberg, nebſt Regeſten herausgeg. von Prof. Joh. Voigt. Iſter Band. Gr. 4. Preis 1 Thlr. 16 Gr. Ellendt, Fr., Lateiniſches Leſebuch für die untern Claſſen der Gymnaſien. Ste Auflage. 8. 12 Gr. Hendewerk, C. L., Obadiae Prophetae Oraculum in Idumaeos, hujus populi historia perseripta et version. an- tig. Commentariisque tam patrum eccl. quam interpretum recent. adhib. in ling. lat. transl. et enucleat. 8maj. 1 Thlr. Kreyſſig, W. A., Der deutſche Bauernfreund, oder deutli— cher und kurzer Unterricht von den bisherigen Verbeſſerungen und Fortſchritten der Landwirthſchaft, wie ſolche mit ſicherm und großem Vortheil auch von den deutſchen Bauernwirth— ſchaften angewendet werden können. Gr. 8. 16 Gr. Mrongovius, C. C., Dokladny Niemiecko - Polski Slownik. Ausführliches deutjch = polnifches Wörterbuch. 2te vermehrte und verbefferte Auflage. In 4 Lieferungen oder 96 Bogen. Gr. 4. Jetzt complet Preis 4 Thlr. 9 Gr. Der polniſch-deutſche Band erſchien im J. 1835, Preis 4 Thlr. 12 Gr. Das Werk in zwei Bänden complet 8 Thlr. 21 Gr. ; Nöſſelt, Fr., Kleine Geographie für Töchterſchulen und die Gebildeten des weiblichen Geſchlechts. te verbeſſerte Auflage. Gr. 8. 18 Gr. Das Handbuch der Geographie deſſelben Verfaſſers in drei Bänden erſchien in einer zweiten ſehr verbeſſerten Auflage im J. 1834. Preis 4 Thlr. 20 Gr. Provinzial: Sanitätsberichte des k. Medicinal⸗Colle⸗ giums zu Königsberg für d. J. 1834 in 2 Abtheilungen, für 1835, iſtes Semeſter. Gr. 4. 1 Thlr. 16 Gr. Noſenkranz, C., Zur Geſchichte der deutſchen Literatur. Gr. 8. 1 Thlr. 12 Gr. Sachs, L. W., Das Opium. Ein pharmakologiſch⸗thera⸗ peutiſcher Verſuch. Gr. 8. 1 Thlr. 10 Gr. — —, und F. P. Dulk, Handwörterbuch der praktiſchen Arzneimittellehre zum Gebrauche für angehende Arzte und Phyſici. IIIten und letzten Bandes Iſte, te und Ste Liefe⸗ rung (der Ausgabe in Lieferungen 15te, 16te, 17te Lief.). Gr. 8. Preis 2 Thlr. 12 Gr. Die früher erſchienenen Bände, I und II, letzterer in zwei Theilen (oder Lief. 1—14), koſten 12 Thlr. NB. Das Werk wird beſtimmt im Jahre 1837 beendigt werden. Schubert, F. W., Handbuch der allgemeinen Staatskunde von Europa. Gr. 8. Iſten Theiles 2ter Band (Frankreich und das britische Reich) 2 Thlr. 20 Gr. Iſten Theiles Zter Band (die Reiche Spanien und Por- tugal) 2 Thlr. 4 Gr. Im Jahre 1835 erſchien der erſte Band (allgemeine Ein- leitung und das russische Reich) 1 Thlr. 16 Gr. WB. Dieſes Werk wird ununterbrochen fortgeſetzt. Ulrici, Franz, Ergänzungen der Verordnungen über den Mandats⸗, ſummariſchen und Bagatellproceß, über das Rechtsmittel der Reviſion und Nichtigkeitsbeſchwerde, über die Execution in Civilſachen, und über den Subhaſtations⸗ und Kaufgelder⸗Liquidationsproceß, enthaltend eine Zuſammen⸗ ſtellung aller hierauf Bezug habenden bis 1836 ergangenen abändernden und erläuternden Geſetze und Minifterialreferipte, nebſt chronologiſchem Verzeichniſſe der letztern und Regiſter. iſter Theil. Gr. 8. 12 Gr. (Der zweite und letzte Theil iſt ſoeben erſchie— nen. 31 Bogen. 2 Thlr.) Voigt, Joh., Geſchichte Preußens von den älteften Zeiten bis zum Untergange der Herrſchaft des deutſchen Ordens. 7ter Band. Nebſt Plan der Schlacht von Tannenberg und einer lithogr. Zeichnung. Gr. 8. 3 Thlr. Die früher erſchienenen 6 Bände koſten 18 Thlr. 12 Gr. NB. Der Ste und letzte Band erſcheint im J. 1838. — —, Die weſtfäliſchen Femgerichte in Beziehung auf Preu⸗ ßen, aus den Quellen dargeſtellt und durch Urkunden erläu⸗ tert. Gr. 8. 1 Thlr. 6 Gr. Wagenfeld, Dr. L., Allgemeines Vieharzneibuch, oder gründ⸗ licher, doch leicht faßlicher unterricht, wonach jeder Viehbe⸗ ſitzer die Krankheiten ſeiner Hausthiere auf die einfachſte und wohlfeilſte Weiſe auch ohne Hülfe eines Thierarztes leicht er⸗ kennen und ficher heilen kann. Ste vermehrte u. verb. Auf⸗ lage, mit 9 lithogr. Tafeln. Gr. 8. 1 Thlr. 12 Gr. In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Ludwig Timotheus Freiherrn v. Spittler's ſämmtliche Werke. Herausgegeben 5 durch den 2 Ober -Tribunalrath v. Wächter. gter, 10ter und Liter Band. Gr. 8. Preis 10 Fl. 48 Kr., oder 6 Thlr. 12 Gr. Die gegenwärtige vierte Lieferung der Spittler'ſchen Werke begreift den zweiten und dritten Band der ver⸗ miſchten Schriften über Theologie, Kirchengeſchichte und Kir⸗ chenrecht, und den erſten Band der zur Geſchichte, Statiſtik und dem öffentlichen Rechte Deutſchlands, ſowie der einzelnen deutſchen Staaten, gehörigen kleinern Schriften. Unter den Abhandlungen der zuerſt genannten Bände (des neunten und zehnten der ganzen Sammlung) ſind auszu⸗ zeichnen: 1) ein Entwurf der Geſchichte der ſpaniſchen Juguiſition; 2) der Geſchichte und Verfaſſung des Jeſuitenordensz 3) die von der däniſchen 5 der Wiſſenſchaften gekrönte Preisſchrift über die Zins barkeit der nordiſchen Reiche an den römiſchen Stuhl; 4) aka⸗ demiſche Vorleſungen über die Geſchichte des Papſtthums; 5) über die Geſchichte der Hierarchie 1 VII. bis auf die Zeiten der Reformation; und 6) über die Ge⸗ ſchichte der geiſtlichen Orden, insbeſondere der Bene dictiner, der Tempelherren, des deutſchen Ordens und der Bet⸗ telmönche. Den Schluß machen 7) bisher noch unge⸗ druckte Vorleſungen über die Geſchichte des Kirchen⸗ rechts, die für Freunde dieſes Fachs um ſo intereſſanter ſein dürften, als uns bisjetzt eine ſolche noch ganz fehlt, indem was wir in dieſer Beziehung befisen, namentlich auch die Ge⸗ ſchichte des kanoniſchen Rechts des Verfaſſers ſelbſt (Band I der ſämmtlichen Werke), nur Bearbeitungen der Geſchichte einzelner Arten der Quellen des Kirchenrechts ſind. Aus dem Inhalte des erſten Bandes der Schriften über deutſche Geſchichte u. . w. (des elften der Sammlung), wel⸗ cher fünfundzwanzig Nummern enthält, wovon fünf Deutſch⸗ land im Allgemeinen, drei Oeſtreich, eine Baiern, zwei Sachſen, elf Hanover, zwei Heſſen betreffen, begnuͤgen wir uns, 1) den Grundriß der Geſchichte des Privat⸗ lebens der deutſchen Fürſten, 2) die Abhandlungen zur Geſchichte der Misheirathen der deutſchen Fürſten, unter denen eine noch ungedruckte: „Herzog Otto von Braunſchweig⸗Lüneburg und Metta vom Campen“, 3) über den Urſprung und das Wachsthum der deutſchen Städte, endlich 4) unter den Recenſionen die über die bekannten hiſtoriſchen Schriften von Schmidt, Heinrich, Möſer, N v. Müller, Lang, Woltmann u. A. aus⸗ zuheben. Die fünfte und letzte Lieferung wird zur Oſtermeſſe 1837 erſcheinen. Stuttgart und Tübingen, im Februar 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei J. E. Schaub in Düſſeldorf iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: N Der Geist und Sinn der Hahnemann'ſchen Heillehre und ihrer Pforatheorie, nebſt einem Worte der Zeit an alle Homoͤopathen, die Hahnemann's Syſtem unbedingt oder nur theilweiſe annehmen und befolgen. Von G. H. G. J a b r, homdopathiſchem Arzte und derzeitigem Vorſteher des homdopathi⸗ ſchen Vereins in Luͤttich. 72 Seiten in 8. In farbigem Umſchlag geheftet 8 Gr. In dieſer kleinen Schrift ſind die Hauptſätze des von Hah⸗ nemann aufgeſtellten Syſtems der Heilkunde in einer ganz neuen und eigenthümlichen Auffaſſung und Folge vorgetragen, durch die der eigentliche Sinn ſeines Urhebers überall außer Zweifel geſetzt und auf manchen höchſt wichtigen, bisher ganz überſehenen Punkt jenes Syſtems aufmerkſam ge⸗ macht wird. Dabei hat der Verfaſſer auf den gegenwärtig in Deutſchland unter den Homöopathen geführten Streit ganz beſondere Rückſicht genommen, und die Fragen über echte und unechte, reine und unreine Homöopathie fo be⸗ antwortet, daß beide Theile das Buch mit gleichem Intereſſe leſen und ſichere Mittel finden werden, den Frieden dauerhaft herzuſtellen. Zugleich enthält es dann auch manchen wid tigen Fingerzeig für die richtige Wahl der Heil⸗ mittel, und iſt daher nicht minder dem Praktiker als dem Theoretiker zu empfehlen. N % x - In meinem Verlage iſt erſchienen und durch alle Buchhand⸗ lungen zu beziehen: Die Sprichwörter und ſprichwoͤrtlichen Redensarten der Deutschen. Nebſt den Redensarten der Deutſchen Zech-Bruͤder und Aller Praktik Großmutter, d. i. der Sprichwoͤrter ewigem Wetter-Kalender. Geſammelt und mit vielen ſchoͤnen Verſen, Spruͤ⸗ chen und Hiſtorien in ein Buch verfaßt Dr. Wilhelm Körte. Kauf, Leſer, kauf! — Meinſt, für Sprichwoͤrter ſeiſt zu klug? — Lauf, Geſell, lauf, . Biſt noch lange nicht klug genug! — Willſt Du dies Buch nur etwa leihen, Wird es ſchwerlich Dir gedeihen: Soll's Dich lehren, ſoll es Dich laben, Mußt Du es zu eigen haben! Sehr treffend ſagt der Herausgeber dieſer ebenſo intereſſan⸗ ten als lehrreichen Sammlung in der Einleitung: „Sowie die Bibel das Buch iſt aller Seelen und göttli⸗ cher Offenbarung, ſo iſt dieſes ein Buch aller Stände, wie aller weltlichen Klugheit. — Lehret die Bibel uns Gott ſchauen, fürchten und lieben, ſo lernen wir in dieſem Buche die Welt erkennen, fürchten, lieben und uns in ihr vor Scha⸗ den zu hüten. — Hat es doch Unſer Herr ſelbſt geſagt: „Die Kinder dieſer Welt find klüger in ihrem Geſchlecht, denn die Kinder des Lichts.“ — Die Sprichwörter ſind aber ganz eigentlich die wahren „Kinder dieſer Welt“; harmlos ſchließen ſie ſich gern den „Kindern des Lichts“ an, die ein Ge⸗ fühl für ihre hellen, klugen Augen haben. Endlich kann man ſich dieſes Buchs auch als eines Gedanken-Lexikons bedie⸗ nen; etwa ſowie man eines Reim⸗Lexikons gebraucht. Die Gedanken, welche das Sprichwort meiſt ſo reichlich darbie⸗ tet, kann man ſich zum Theil noch erfolgreicher zu Nutzen ma⸗ chen, als die einzelnen Sprichwörter ſelbſt!“ „Die Sprichwörter ſind hier alphabetiſch geordnet, theils nach dem Haupt⸗Worte oder Begriffe, theils nach dem Aufangs⸗Worte. — Um fie in einen geſelligen, gewiſſer⸗ maßen dramatiſchen Verkehr miteinander zu bringen — ſodaß ſie ſich ſelbſt einander erläutern, berichtigen, beſchränken, wider⸗ legen oder beſtärken — ſo ſind ſie numerirt; hinter den einzel⸗ nen Sprichwörtern aber ſind die mit ihnen in Bezug ſtehenden durch die Nummern derſelben angezeigt worden.“ Erläuternde Anmerkungen zu richtigerm Verſtändniß ſind, wo es nöthig erſchien, vom Herausgeber hinzugefügt. Auch wurden, um fruchtbare Parallelen, Vergleichungen und auffal⸗ lende Contraſte herbeizuführen, auch um dem Ganzen mehr Mannichfaltigkeit zu verleihen, vielen Sprichwörtern die ent⸗ ſprechenden anderer Völker beigegeben, ſo viel dazu nur irgend der Stoff zu Gebote ſtand. Das Ganze iſt auf vier Lieferungen berechnet, die in Zwi⸗ . von 6—8 Wochen erſcheinen; jede Lieferung koſtet r. . Leipzig, im April 1837, F. A. Brockhaus. Wir verſandten ſoeben: Cours D'ELOGU EN CE FRANGAISE, CHOIX DE XV DISCOURS UI APPROCHENT LE PLUS DE LA PERFECTION; publié par GERARD, Professeur a l’Ecole militaire du royaume de Wurtemberg. 8. Broſch. 2 Thlr., oder 3 Fl. 24 Kr. Die Abſicht bei Herausgabe dieſer ausgewählten Samm- lung ging dahin, Denen, die bereits mit den franzöſiſchen Claſ⸗ ſikern vertraut find, ein Buch an die Hand zu geben, mit def= ſen Hülfe ſie im Stande wären, ſowol mit dem Geiſt der Sprache ſich vertraut zu machen als auch im Styl ſich zu ver⸗ vollkommnen. Darum fiel die Wahl der Stücke nur auf ſolche, die, bei einem allgemeinen Intereſſe, die Bewunderung aller Kenner ſich erworben und deren Verfaſſer, jenem Zeitalter an- gehörend, wo der Ruhm der franzöſiſchen Sprache ihren höch= ſten Gipfel erreicht hatte, eine zu glänzende und verdiente lite— rariſche Berühmtheit genießen, als daß es nöthig wäre, ſie hier mit Lobpreiſung zu nennen. Namen wie Boſſuet, Buffon, Flechier, Maſſillon, Rouſſeau u. M. bürgen für das hier Geſagte. Stuttgart. Hallberger'ſche Verlagshandlung. Soeben ist neu erschienen und in der Karl Gerold’schen Buchhandlung in Wien, sowie in allen Buchhandlungen Deutschlands zu haben: DIE HEILKRÄFTE des kalten Wasserstrahles, mit einem Rückblick auf die Geschichte und mit besonderer Rücksicht auf das Staubregenbad und kalte Bäder dargestellt von Dr. Zudwig Wilhelm Mauthner, ehemaligem k. k. Regimentsarzte u. 3. W. Mit vier Kupfertafeln. 27½ Bogen. Gr. 8. In lith. Umschlag brosch. 1 Thlr. 16 Gr. Bei Rubach in Magdeburg ekſchien ſoeben: Preußiſche National⸗Encyklopaͤdie oder Woͤrterbuch alles Wiſſenswerthen aus dem preu⸗ ßiſchen Vaterlande in Hinſicht auf Natur, Leben, Ge⸗ ſchichte, Erdbeſchreibung, Geſetzgebung, Verfaſſung, Cultur, Wiſſenſchaft, Literatur, Kunſt, Induſtrie, Handel und Civiliſation. Lite, Ste, 3te Lieferung. Jeden Monat erſcheint regelmäßig eine Lieferung von 8 Bogen großes Median-Velinpapier a 8 Gr. Schwerz' Ackerbau. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Anleitung l zum praktiſchen Ackerbau Joh. Aep. von Schwerz, früher Director der Loͤnigl. würt. Verſuchs- und Unterrichtsanſtalt fur den Landbau zu Hohenheim, Commenthur des wuͤrt. Kronordens. After Band mit 15 lithographirten Tafeln. Zweite vermehrte Auklage. Mit dem Portrait des Verfaſſers. Subſeriptionspreis 2 Fl. 42 Kr., oder 1 Thlr. 14 Gr. Wir übergeben hier den erſten Band obigen Werks des berühmten Veteranen der Landwirthſchaft, deſſen echt claſſiſcher Werth längſt allgemein anerkannt und das durch die geachtet⸗ ſten öffentlichen Blätter als eines der beſten Werke über den Ackerbau empfohlen iſt. Der Herr Verfaſſer hat dieſe neue Auflage mit einer Vorrede und einem Lebensabriſſe begleitet. Um dieſes vortreffliche Werk, das bisher 14 Fl. koſtete, auch dem minder bemittelten Landwirthe zugänglich zu machen und den Segen ſeines Inhalts möglichſt zu verbreiten, haben wir eine Subſcription für dieſe neue Auflage eröffnet, und zwar zu 8 Fl. 6 Kr., oder 4 Thlr. 18 Gr., für alle drei Theile, welche je zu ½ bei Ablieferung der einzelnen Theile zu entrichten iſt. Der zweite und dritte Band werden raſch nachfolgen, ſodaß in möglichſter Kürze das Werk vollſtaͤndig in den Hän⸗ den der verehrlichen Subſcribenten ſein wird. Mit dem Er⸗ ſcheinen des dritten Bandes hört der Subſcriptionspreis auf und tritt der Ladenpreis von 12 Fl., oder 7 Thlr. 8 Gr., ein. Stuttgart, im März 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Einladung zur Subscription. In meinem Verlage wird erscheinen: Histoire de la civilisation morale et religieuse des Grees depuis le retour des Heraclides, jusqwä la domination des Romains par P. van Limburg-Brouwer, Docteur en médecine, philosophie et lettres, professeur a I’Univer- site de Groningue, membre de l’Institut royal des Pays-bas eic. Sechs Bände. Der Preis ist 2 Gr. pro Bogen, allein die Subscribenten empfangen die Exemplare auf Velinpapier. Die Subscriptionslisten sind bei Herrn J. A. Barth in Leipzig zu bekommen, W. van Boekeren in Gröningen. —— — — nn ea Soeben iſt nachbenannte Schrift erſchienen und wird dem⸗ nächſt in allen guten Buchhandlungen zu haben fein: Forſchungen, Erfahrungen und Rechtsfaͤlle für Philoſo— phie des Rechts und der Rechtspflege, von Dr. Joh. Georg Claus. Frankfurt a. M., in der An⸗ dreaͤ'ſchen Buchhandlung. Preis 20 Gr. Neuerer Zeit eutönen der Stimmen viele, ja der allgemeine Nothruf, nach einem endlichen mit Schärfe und Zuverläſſigkeit begründeten Naturrecht zum Behuf der Grundlage einer halt⸗ baren Geſetzgebung, mit welcher letztern man namentlich in Deutſchland jetzt ſo vielfältig beſchäftigt iſt. Der Verfaſſer obiger Schrift hat bei erlangter Muße nichts Geringeres verſucht als, entfernt von jedem ſcholaſtiſchen Wort⸗ 2 kram, durch eine einfache Analyſe für jenes große Bebürfnig eine neue Bahn iu brechen, Vorarbeiten für einen künftigen Weltcoder oder ein Geſetzbuch für alles menſchliche Zuſammen⸗ ſein zu liefern und, um den Zweck einer ausdauernden Aufmerk⸗ ſamkeit bei Rechtsgelehrten und Philoſophen leichter zu erreichen, durch vergleichende Blicke auf die Gegenwart und ihre Mängel, auf zum Theil illuſtre Rechtsfälle und Wirren des Augenblicks, ſowie auf neue literariſche Erſcheinungen und ihre Gefahren das Intereſſe zu feſſeln. i Soeben iſt erſchienen: 5 Repertorium für die homöopathische Praxis. Alphabetisch geordnet und nach nosologischen Prineipien dargestellt von Dr. A. J. F. RUOFF, ausübendem Arzt in Stuttgart. 8. Broſch. 1 Thlr. 18 Gr., oder 3 Fl. Dieſes Werk wird dem homdopathiſchen wie allöopathiſchen Arzt gleiches Intereſſe darbieten, da es eine kurze, aber voll⸗ ſtändige Überficht über alles Das gibt, was die Homöopathie auf dem ganzen theurapeutiſchen Felde bisher geleiſtet hat und die Heilungen der ſchwierigſten und gefährlichſten Krankheits⸗ fälle, die durch dieſe Heilart zu Stande gekommen, vor die Augen führt. Den anfangenden homöopathiſchen Praktikern wird es ohnedies einen unentbehrlichen Leitfaden für ihre ho⸗ möopathiſche Praxis abgeben. > Stuttgart. Hallberger'ſche Verlagshandlung. Bei Unterzeichnetem iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Sanchuniathonis historiarum Phoeniciae libros novem graece versos a Philone Byblio, edi- dit latinaque versione donavit Pr. Wagen- feld. Smaj. Druckvelinp. Geh. 2 Thlr. C. Schünemann in Bremen. Im Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig find foeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Gedichte von Wilhelm Müller. Herausgegeben und mit einer Biographie Muͤller's begleitet von Guſtav Schwab. Zwei Bändchen in Taſchenformat. Geh. 2 Thlr. 16 Gr. Dieſe einzige vollſtändige Sammlung der Gedichte des lieblichen Sängers iſt mit der Einleitung ausgeſtattet, welche ſein Freund Guſtav Schwab der Sammlung ſeiner kleinern Werke beigab, die in meinem Verlage unter dem Titel erſchienen: Vermiſchte Schriften von Wilhelm Müller. Heraus: gegeben und mit einer Biographie Muͤller's begleitet von Guſtav Schwab. 5 Bändchen. Mit Bildniß. 16. 1830. 6 Thlr. Geſaͤnge des Grafen Giacomo Leopardi nach der in Florenz 1831 erſchienenen Ausgabe uͤberſetzt von Karl Ludwig Kannegießer. Gr. 12. Geh. 16 Gr. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. — 2 ũ ẽ ö — Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XVI. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriſten: — __. Blätter für literas riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: ® * Das Pfennig-Magazin für Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1837. April. Nr. 209 — 21 Nr. 209. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. IX. Lud⸗ wig II., Großherzog von Heſſen. Rechtsfälle in England und Frankreich. Die Proceſſion des Fronleichnams zu Sevilla. Die Entwickelungsſtufen des deutſchen Volkes. II. Rieſenkohl. Der Tiger und der Dfiggetai. — Nr. 210. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. N. Friedrich VI., König von Däne⸗ mark. Die Entwickelungsſtufen des deutften Volkes. II. (Fort⸗ ſetzung.) Die Amerikanerinnen. Giftiger, von Hummeln ge⸗ fammelter Honig. 'Der Argonaute oder Papiernautilus. Die Seidenmanufactur in England. Ein ſeltſamer Paſſagier. Rie⸗ ſenerdäpfel. Leben im Meere. A ‚Bruns Oſchindſchi und die Moſchee von Rajah⸗Ghur.— Nr. 211. Ludwig der Heilige. Seltſame Rache eines Prüfungscandidaten. Die Ent: wickelungsſtufen des deutſchen Volkes. II. (Fortſetzung.) Stein⸗ ölquelle. Sparſamkeit im ſranzöſiſchen Heere. Anſicht von Hurd⸗ war. — Nr. 212. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XI. Wilhelm I., König der Niederlande, Großherzog von Lu⸗ zemburg. Die Entwickelungsſtufen des deutſchen Volkes. II. (Beſchluß.) Brügge. Die Scillyinſeln. Ein Rechtsfall in England. Ein Katzenhoſpital. über die Natur und Berei⸗ tung des Schwefels. — Mr, 213. „Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XII. Karl Friedrich, Großherzog von Sachſen⸗ Weimar⸗Eiſenach. Entwickelung der menſchlichen Fähigkeiten. Die Policei der Natur. Rouen. Das Neueſte aus der Na⸗ tur⸗ und Gewerbswiſſenſchaft. Uhr und Herz. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 92 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr. Leipzig, im Mai 1837. f F. A. Brockhaus. nebenius erabsetzun der Zinsen der öffentli- N chen Schulden. f In der unterzeichneten iſt erſchienen und in allen guten Buchhandlungen zu kaufen: über die eee der Zinſen der öf⸗ fentlichen Schulden, von r. Aebenius. Broſch. Preis 1 Fl. 36 Kr., oder 1 Thlr. Die Herabſetzung der Zinſen von jenen öffentlichen Effec⸗ ten, deren Börſenwerth das Nominalcapital überſteigt, ſteht in mehren Staaten noch in Frage, während andere bereitd verſucht haben, ihre Schulden dieſer Art auf einen niedrigern Zinsfuß zu bringen, und auf dem Papiermarkte Papiere gefunden wer⸗ den, deren Zinsfuß im Laufe von 10 Jahren nicht weniger als drei Reductionen erlitten hat. Die Frage der Reduction, unlängſt in parlementariſchen Verhandlungen eines Nachbarſtaats beſprochen, iſt für den grö⸗ Bern Theil des gebildeten Publicums, für Alle die beſitzen, oder von Fremdem Zinſen zahlen, von der höchſten Wichtigkeit. Nicht nur in dem Lande, wo ſie ihre Löſung erhalten ſoll, iſt ſie praktiſch, ſondern ſie influenzirt auch auf die gleiche Ent⸗ ſcheidung in andern Ländern. Dieſe Betrachtungen haben den berühmten Verfaſſer dieſer Schrift veranlaßt, dieſe Materie in ihrem ganzen Zuſammen⸗ hang ausführlich zu erörtern und praktiſch zu erläutern. Inhalt: I. Von der Herabſetzung der Zinſen öffentlicher Schulden in Folge des Sinkens des Zinsfußes und dem hierbei zu beo⸗ bachtenden zweckmäßigen Verfahren. Einleitung. Recht des Staates zur Aufkündigung läſtig gewordener Schulden. Ver⸗ pflichtung des Staates in Beziehung auf die Herabſetzung des Zinsſußes der öffentlichen Schuld, den Steuerpflichtigen gegen⸗ über. Die Größe der Schuld iſt kein Hinderniß der Herab⸗ ſetzung des Zinsfußes. Beſtimmung des Maßes der Reduction. Allmäliges Fortſchreiten der Reduetion in angemeſſenen Abſtu⸗ fungen bei fortdauerndem Sinken des Zinsfußes. Reduction der Zinſen der öffentlichen Schuld auf den laufenden Zinsfuß ohne Capitalerhöhung, Schuldentilgung und allmälige Reduc⸗ tion in ihrem wechſelſeitigen Verhalten. Von den Schwierigkei⸗ ten, welche ſich bei der Zinsreduction ohne Capitalerhöhung, in Folge des fortſchreitenden Sinkens des Zinsfußes, in Bezie⸗ hung auf die Schuldentilgung ergeben können. Reduction der Jinſen eines Theiles der öffentlichen Schuld unter den laufen⸗ den Zinsfuß ohne Capitalerhöhung. Periodiſche Benutzung des Sinkens des Zinsfußes zur Zinsreduction ohne Capitalerhöhung und periodiſche Umwandlung der zu niedrigem Zinsfuß ſtehen⸗ den Schuldeapitalien in höher verzinsliche, nach eingetretenem Steigen des Zinsfußes. Schlußbemerkung über das Verfahren bei Herabſetzung der Zinſen der öffentlichen Schuld. II. Her⸗ abſezungen des Zinsfußes der öffentlichen Schulden verſchiedener Länder während der gegenwärtigen Friedensperiode. III. Franz zöſiſche Rentenreduetion und Reductionsprojecte. 1) Verhand⸗ lungen vom Jahr 1824 und theilweiſe Umwandlung der Spro= centigen Renten in 4½ und 3 Procent im Jahr 1835. 2) Fran⸗ zöſiſche Verhandlungen über die Reductionsfrage im Jahre 1836. IV. Schlußbemerkungen über die wahrſcheinlichen Fortſchritte der Reduction der Zinſen der europäiſchen öffentlichen Schulden. Stuttgart und Tübingen, im März 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. In der Karl Gerold'ſchen Buchhandlung in Wien iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: Griseldis. Dramatiſches Gedicht in fünf Acten von N Friedrich Halm. 8. Wien 1837. In Umſchlag geh. 1 Thlr. Ulniversat: Kochbuch. Boltftändigftes Ko ch bu ch uͤr N Stadt und Land, für Deutſche, Franzoſen und Engländer, oder gründliche Anleitung zur ſchmackhaften Zubereitung aller bekannten Speiſen, für den häuslichen Tiſch ſowol, als für die Tafeln der Reichen und Vornehmen. Ein unentbehrliches Hand⸗ und Hausbuch fuͤr Muͤtter und Toͤchter, Gaſtgeber, Mundkoͤche und Conditoren, ein willkommenes Erinnerungsbuch fuͤr Jeden, der den Gaumenreiz und ſchmackhaften Haustiſch liebt. In 1300 gründlich geordneten Vorſchriften zuſammengeſtellt, zur Auswahl für das Verhältniß jeder Küche und Kaſſe und für den nationellen Geſchmack des Süddeutſchen und Nord⸗ deutſchen, des Franzoſen und Engländers, verglichen mit den beſten Werken, welche für die edle Kochkunſt in Wien und Paris, in Stuttgart und Berlin erſchienen ſind, von einem vieljährigen Koche, der in ſämmtlichen genannten Städten ſeine Kunſt geübt hat. Zwei Theile, ganz gebunden in Sarſinette 2 Fl. 12 Kr., gebunden in halb Sarſinette 2 Fl., roh 1 Fl. 48 Kr., iſt nun vollſtändig erſchienen und trägt in dem Titel um ſo mehr ſeine Empfehlung, als alle Leſer und Leſerinnen denſelben durch den Inhalt aufs voll⸗ ſtändigſte gerechtfertigt ſinden werden. Der Preis iſt für den Reichthum des Gelieferten faſt über Beiſpiel gering und das Buch ſollte daher in keiner geordneten Haushaltung fehlen, wo man auch die Pflicht ehrt, durch wohlſchmeckende Nahrung dem Leben Reiz und Gleichgewicht gegen ſo manche bittere Koſt des Geſchicks zu bieten. Es eignet ſich daher beſonders auch zum Angebinde für heranwachſende Jungfrauen, die ſich zur häusli⸗ chen Beſtimmung bilden, für angehende Hausmütter ꝛc., und wird auch den Erfahrenen noch viel Neues bringen. Aber auch für Kunſtköche, Conditoren, Gaſtwirthe und ihre Gehülfen ſowie für die Verehrer der höhern Gaſtronomie, wird es ſich als getreuer Rathgeber bewähren, der ſie zu keiner Stunde, zu keiner Jahreszeit und in keiner Stimmung im Stiche läßt. Heidelberg, im April 1837. Auguſt Oßwald's Univerſitätsbuchhandlung. Oestreichische militairische Zeitschrift. 1837. Drittes Heft. Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlun⸗ gen verſendet worden. Inhalt: I. Über Thierry's eiſerne Geſchützlaffetten mit Rückſicht auf die in der königl. würtembergiſchen Artillerie da⸗ mit angeſtellten Verſuche. Mit einer Kupfertafel. II. über die Wichtigkeit der Redekunſt, als Mittel auf den Geiſt der Truppen, ihre Tapferkeit und Ausdauer vortheilhaft zu wirken. IM. über die Ausbildung der Chargen vom Feldwebel abwärts. IV. Einige Bemerkungen zu der Skizze von Napoleon's Leben in v. d. Lühe's Militairiſchem Converſations⸗Lexikon. V. Die F. 2 ne nn ee en — — — . — Operationen der verbündeten Heere gegen Paris im März 1814. (Fortſetzung.) Die Operationen vom 13ten bis 23ften März. 19) Die Eroberung von Rheims durch die Franzoſen. 20) Ge⸗ fecht bei Epernay am 15ten März. 21) Gefechte bei Berry au bac und Pontavacre. 22) Wiedereinnahme von Rheims durch die Alliirten. 23) Beſetzung von Chalons durch die Als liirten. 24) Das Gefecht bei Epernay am 2lſten März. VI. Neueſte Militairveränderungen. VII. überſicht des Inhalts ſämmtlicher Jahrgänge der Sſtreichiſchen militairiſchen Zeitſchrift ſeit 1811. (Schluß.) Die Jahrgänge 1811 — 13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen eben⸗ falls Acht Thaler Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811 — 35 auf Einmal abnimmt, erhält dieſelbe um / wohlfeiler. Von dem Unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. y Wien, den 19ten April 1837. J. G. Heubner, Buchhändler. Soeben sind erschienen und durch die unterzeichnete Buchhandlung zu beziehen: Memoires sur la reine Hortense, et la fa- mille imperinle par Mademoiselle Coche- ze, lectrice de la reine. 2 vols. In-18. Bru- xelles. 2 Thlr. 5 Balzac, Illusions perdues. In- 18. Bruxelles. 1 Thlr. Gozlan Leon, Les meandres, Romans et nou- velles. 2 vols. In-18. Bruxelles. 2 Thlr. Wualdor, (Mine, Metunie), La rue aux ours. In- 18. Bruxelles. 1 Thlr. Dictionnaire du commerce et de industrie, par Blanqui, Brongniart, Costat, Dubrun- Jaut, Dupin, Flachat, Latte, Pance, Purisot, Pereyre, Say etc. Revue et augmente d'un grand nombre d’articles sur le commerce, l’industrie, la jurisprudence commerciale, les impots et les douanes en Belgique. Ire livr. Gr. in-8. Bruxelles. Preis für die Iste bis 15te Lieferung 1 Thlr. 16 Gr. Legons et modeles de littérature francnise, ancienne et moderne, depuis Ville-Hardouin, jus- qu’a- Chateaubriand, par P. F. Tissot, Membre de académie fr. Ire livr. Gr. in-4. Bruxelles. Preis für die 1ste bis 15te Lieferung 1 Thlr. 16 Gr. La Sainte Bible. Traduction de @enoude. Nou- velle édition, avec l’autorisation de Msgr. l’archeveque de Paris. Ire livr. Gr. in-4. Bruxelles. Preis für die Iste bis 6te Lieferung 1 Thlr. 4 Gr. Leipzig, im April 1837. Brockhaus & Avenarius. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: : i Sammlung historischer Schriften und Urkunden. Geſchoͤpft aus Handſchriften f n vo M. Freiherr von Freyberg, Vorſtand des koͤnigl. bairiſchen Archivs. Fuͤnfter Band. f 8 Zweites ef t. . Gr. 8. Preis 1 Fl. 36 Kr., oder 1 Thlr. Inhalt: 1) Die Recht zu Freyſing in der Stadt, be⸗ ſtätt von Biſchoff Albrecht 1359. — 2) Rechts Buch der Stad Memmingen, Anno 1396. 5 \ Stuttgart und Tübingen, im März 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei uns erſchien ſoeben und iſt in allen Buchhandlungen zu haben: Dodekaton, oder Neueſte Erzaͤhlungen und Novellen von zwoͤlf der beliebteſten franzoͤſiſchen Schriftſteller. a Herausgegeben von Fr. v. R. 2 Bände. 8. Broſch. 2 Thlr. 18 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Erſter Band: 1) Der unbekannte Gott von George Sand. 2) Belphegor von Löwe Weimar. 3) Der Graf von Bagneres von Roger de Beauvoir. 4) Die Seelen des Fegefeuers von Prosper Merimee. 5) Handeln iiſt beſſer als Reden von Alfred de Muffet. 6) Der Liebestrank von Stendhal. Zweiter Band: 1) Die letzte Liebe von Emile Sou⸗ veſtre. 8) Soldatenerinnerungen von Dufongeray. 9) Die rechte Hand des Meſſire de Giac von Alexander Dumas. 10) Sie iſt mit der Angſt davon gekommen, dramatiſirtes Sprüch⸗ wort von Alfred de Vigny. 11) Ausflug in die Norman⸗ die von Jules Janin. 12) Beate von A. Barbier. 0 „Dieſes Buch“, ſo ſchließt eine franzöſiſche Kritik ihre Anzeige, „tritt unter den glücklichſten Auſpicien ins Leben“; und ſchwerlich dürfte irgend eine Literatur einen ähnlichen Ver⸗ ein von ſo vielen ausgezeichneten Namen und Talenten aufzu⸗ weiſen haben, als es in der vorliegenden Sammlung der Fall iſt. Die übertragung beſorgte dieſelbe Meiſterhand, welcher wir bereits die von Balzac's Vater Goriot und dem Buch der Myſtik verdanken und ſie iſt ein neuer Beweis, daß es, um deutſche Leſer mit einer intereſſanten Erſcheinung aus fremder Li⸗ teratur bekannt zu machen, eben eines ſolchen Bearbeiters be⸗ dürfe, der, vertraut mit dem Geiſt beider Sprachen, ihre Vorzüge und Eigenthümlichkeiten fo zu verſchmelzen verſteht, daß dadurch die überſetzung das vollkommene Gepräge eines Originals erhält. Stuttgart. Hallberger'ſche Verlagshandlung. In Unterzeichnetem iſt ſoeben erſchienen und an alle Buch⸗ handlungen verſandt worden: Allgemein e Theater ⸗ Revue, herausgegeben von August Tewald. - Zweiter Jahrgang 1837. Mit dem Portrait der Mad. Julie Rettich. Gr. 8. Cart. Preis 3 Fl. 30 Kr., oder 2 Thlr. Wir glauben mit dieſem zweiten Jahrgange einen Fort⸗ ſchritt bezeichnen zu können. Die Artikel ſind ebenſo mannich⸗ faltig als intereſſant. — Herr Dr. Peucer liefert einen ſehr ſchätzbaren Beitrag über die erſten Erſcheinungen im Gebiete der deutſchen Oper, und legt damit der heutigen Leſewelt in überſichtlicher, geſchmackvoller Auswahl vor Augen, was ſonſt nur dem Forſcher in vielen ſtaubigen Pergamentbänden zugäng⸗ lich war. — Herr Varnhagen von Enſe ſpendete aus dem faſt unverſiegbaren Schatze von Kunſtanſichten, die in Rahel's Nachlaſſe ſich vorfanden, eine pikante Zuſammenſtellung, nebſt einleitenden, verbindenden und ſchließenden Bemerkungen, die hohe Beachtung verdienen. — Herr Dr. Woldemar Seyf⸗ farth in London ſetzt die im erſten Jahrgang begonnene Ab⸗ handlung über das engliſche Theaterweſen fort. Der Stoff wird intereſſanter, je mehr wir uns der neuern Zeit nä⸗ hern; beſonders anziehend ſind die Quellen-Nachrichten von berühmten Schauſpielern. — Herr Jules Janin in Paris ſchreibt an den Herausgeber über den jüngſten Zuſtand der pa⸗ riſer Bühnen und verbreitet ſich in ſeiner geiſtreichen Weiſe über die neueſten epochemachenden Werke. Es iſt zum erſten Male, daß wir über dieſe Sache etwas vernehmen, was mit beſonde⸗ rer Beziehung auf Deutſchland geſchrieben worden wäre. — Die Herren Gerle und Uffo Horn bereicherten das Buch mit einem ſehr wohl gelungenen Luſtſpiele, welches auch bald von den Bühnen herab den ihm zuerkannten Preis rechtfertigen wird. — Von dem Herausgeber endlich ſind zwei Artikel geliefert worden, die für Bühnenfreunde wie Bühnenkünſtler ihren Werth haben dürften und von des Verfaſſers genauer Be⸗ kanntſchaft mit dieſen Zuſtänden ein Zeugniß ablegen. — Zum Schluß iſt wie im vorigen Jahre ein erheiterndes Gemiſch von mannichfaltigen Zügen aus der Theaterwelt unter dem Titel „Curioſitäten“ dem Buche angehängt, und in dem kurzen Vor⸗ worte wird über die nach verſchiedenen Seiten hin intereſſirende Preisaufgabe und deren Löſung Rechenſchaft gegeben. — Es iſt und bleibt bis dieſen Augenblick die Allgemeine Theater⸗ Revue das einzige dramaturgiſche Werk von Umfang, Allſeitig⸗ keit und, wie man annehmen kann, dauerndem Werthe. Seine Fortdauer war, gleich bei ſeiner Begründung, nicht von pecu⸗ niairem Gewinn, ſondern von jenem Nutzen abhängig gemacht worden, der ſich für die dramatiſche Kunſtgeſchichte überhaupt und für die Belebung des Antheils an theatraliſchen Zuſtänden unter uns dabei herausſtellte. Wenn dieſes ſchöne Ziel nicht verfehlt wurde, ſo ſoll das Unternehmen auch im nächſten Jahre fortgeſetzt und dahin geſtrebt werden, den Beifall und Nutzen zu ſteigern, den es bisjetzt gewonnen und hier und da wol auch geſtiftet hat. E Stuttgart, im Februar 1837. . J. G. Cot ta'ſcher Verlag. Kürzlich iſt erſchienen: b Metriſche Gebete zur Erbauung an Feſt⸗ und Wochentagen in allen Zeiten und Stimmungen. Herausgegeben von Dr. G. Fr. w. Schultz, k. bair. Conſiſtorialrath zu Peyer. 8. Geh. 12 Kr. Rhein., oder 3 Gr. Sächſ. Gegenſtand und Name des Herrn Herausgebers werden dieſer kleinen Sammlung erbaulicher Gebete um ſo gewiſſer eine günſtige Aufnahme bereiten, als Jeder den geſteigerten Eindruck in der Form von Gedichten erkennt, wie er ſich bei Wit⸗ ſchells Morgen- und Abendopfern, Strack's Eloah und mehren andern ſo allgemein bewährt hat. Heidelberg, im April 1837. Auguſt Oßwald's Univerſitätsbuchhandlung. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1837. Menat April, oder Nr. 91 — 120, 1 Beilage, Nr. 2, und 3 literariſche Anzeiger: Nr. XII — XIV. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druckpapier 12 Thlr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1836. Zwölften Bandes erstes Heft. (Nr. VII.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. f Allgemeine Bibliographie für Deutschland. (Herausgeber: E. Avenarius.). Jahrgang 1837. Monat April, oder Nr. 14 — 17, und Bibliographischer Anzeiger: Nr. 14 17. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im Mai 1837. F. A. Brockhaus. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und in allen Buch⸗ handlungen zu haben: ee e Militairs überhaupt und. für Unterokkiziere insbesondere. Sechste Lieferung, enthaltend: Militairiſches Leſebuch. Erſte Abtheilung. Bogen 9 — 12. Siebente Lieferung, enthaltend: Die Lehre vom Militairſtyl. Bogen 1— 4. Preis jeder Lieferung 12 Kr., oder 3 Gr. Die Hauptgeſichtspunkte, von welchen bei dieſer ſchon hinxrei⸗ chend bekannten Unternehmung ausgegangen wurde, ſind folgende: 1) Die Unteroffiziers⸗Bibliottek iſt für Individuen aller deut⸗ ſchen Staaten berechnet, wobei fie alles ſpeciell Dienſtliche, was aus den beſtehenden Dienſtvorſchriften der einzelnen Staaten erlernt werden kann, ausſchließt. 25 2) Die Unterofſiziers⸗ Bibliothek iſt unbeſchadet der Vollſtän⸗ digkeit auf ein möglichſt kleines Ganzes und niedrigen Preis berechnet, denn der Unteroffizier hat nur einen beſchränkten Raum zur Aufbewahrung derſelben und wenig disponible Mittel. 3) Neben der Verbreitung nützlicher Kenntniſſe, welche den einzelnen Individuen ſelbſt nach ihrem Austritt aus dem Militairſtande von weſentlichem Nutzen ſein dürften, wird der Geiſt des echten Soldaten, die Anhänglichkeit an den Fürſten und das Vaterland, und die Beförderung der Liebe für den Stand, das ganze Unternehmen durchwehen. Stuttgart, im Februar 1887. J. G. Cottaſche Buchhandlung. In der Karl Gerold'ſchen Buchhandlung in Wien iſt in Commiſſion erſchienen und daſelbſt ſewie in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: L Han d buch der Waſſerheillehre (I driasiologie) oder des naturgemaßen geregelten Heilverfahrens mit kaltem Waſſer. Seiner kaiferlichen Hoheit dem Erzherzoge Ludwig in aller Unterthänigkeit ehrfurchtsvoll gewidmet von x Siegm. Mich. Granichſtädten, Doctor der Medicin, Magiſter der Geburtshülſe, k. k. Stadt⸗Ar⸗ menarzt, praktischen Arzte und Mitgliede der mediciniſchen FJacul tat an der k. k. Univerfität zu Wien. Gr. 12. Wien 1837. In geſchmackvoll lithographirtem Umſchlage broſch. Preis 1 Thlr. 8 Gr. Dieſes Werk enthält in leichtfaßlicher Darſtellung die Haupt⸗ reſultate der bisjetzt über die Waſſerheilmethode gemach⸗ ten Unterjuchungen und Erfahrungen, rügt die Unrichtigkeiten und Übertreibungen der über dieſen Gegenſtand erſchienenen Schriften, und ſucht durch umſichtige Anwendung arzneiwiſſen⸗ ſchaftlicher Grundſatze die Waſſerheilkunde auf den ihr gebührenden ehrenvollen Standpunkt zu erheben. Zugleich kann es, hauptſächlich in diätetiſcher Hinſicht, als ein ſehr be: Drac und Bertag von F. 2. Brockhaus in Leipzig. 8 | tehrendes, viele Jerthümer berichtigendes Leſe⸗ buch allen Ständen empfohlen werden, für welchen Zweck es ſich ebenſo ſehr durch einen allgemein verſtändlichen Vortrag, als durch Gründlichkeit und Unparteilichkeit des Urtheils ganz beſonders eignet. In unſerm Verlag iſt ſoeben erſchienen: Gerard, Profeſſor, * * £ * * Die Sprachlehre in Beiſpielen oder franzoͤſiſcher Text der Übungsſtuͤcke aus feiner praktiſchen und vollſtaͤndigen Sprachlehre. Im Verein herausgegeben \ mit de Bancenel und Brüftlem Gr. 8. Broſch. 15 Gr., oder 1 Fl. Es iſt nicht eine Menge von Sätzen ohne Auswahl und Geſchmack, eher geeignet, den Schülern Langeweile und Abnei⸗ gung zu verurſachen als Eifer zum Lernen einzuflößen, welche, wie in gewöhnlichen Sprachlehren, hier geboten werd, ſondern es iſt eine intereſſante Sammlung von Anekdoten, Briefen, Beſchreibungen, welche die jungen Leute auf eine unterhaltende und angenehme Weiſe belehrt und ſie in den Stand ſetzt, die Regeln praktiſch in Anwendung zu bringen. Sie wird zugleich außer dem Nutzen, den ſie gewährt, indem ſie in einer Reihe von belehrenden und unterhaltenden Aufgaben die Hauptregeln der franzöſiſchen Sprache darſtellt, Denjenigen als Leſe⸗ und übungsbuch dienen, welche mit Recht die übung den Regeln vorziehen. Stuttgart. Hallberger'ſche Verlagshandlung. Bei Friedrich Mauke in Jena iſt ſoeben erſchienen und durch jede Buchhandlung zu erhalten: Die Wiſſenſchaften der praftifhen Philoſophie im Grundriſſe, von Ernſt Reinhold. Erſte Abth.: Philoſophiſche Rechtslehre. Gr. 8. In Um⸗ ſchlag geheftet 18 Gr. (Die beiden andern Abtheilungen, die Ethik und die Religionsphiloſophie, werden zur Michaelismeſſe l. F. erſcheinen.) h Durch alle Buchhandlungen und Poftämter iſt zu beziehen: * * Das Pfennig-⸗Magazin C3 „ r * * für Kinder. 1837. April. Nr. 13— 17. »Kinderluſt. Wolfsliſt. Die Schildkröte und die Ratte. Von Fr. Müller. Die Puris. Aläddin, der Redliche. Das Schneehuhn. Auflöſung der Räthſel im vori⸗ gen Monat. — Nr. 14. »Die Göttin Flora. Aläddin, der Redliche. (Fortſetzung.) »Der Gepard. Das Kochſalz. Die beiden Pferde. Die kleinen Beobachter. Das Petermännchen. Räthſel,. — Nr. 15. Der rothe Fingerhut. Der Monat April. Die Tempelherren. Aladdin, der Redliche, (Beſchluß.) Die Porzellanmuſcheln. — Nr. 16. Der Brahminenſtier. »Robert und Mathilde. Von der Zärtlichkeit der Thiere fü ihre Jungen. Die Frühlingsblumen. Nach Ida Hahn⸗Hahn. Die Regierung, Kaiſer Maximilian I. Der kleine Neuntödter. — Mr, 17. Der Muſſeron oder Raßling. Zufriedenheit. Der Kampf mit dem Bären. Die Spinnen. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten cine ober mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis dritte Sabrgang often ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im Mak 1837, F. Bro 8. 5 Nr. 13. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XVII. terari e Angel er wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ este Wee 1 Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Die achte Griginalauklage Converſations⸗Lexikons vollſtändig in 12 Bänden, und in einem neuen e in monatlich erſcheinenden nden. Es gereicht mir zu großem Vergnuͤgen, den zahlreichen Subſcribenten auf die achte Auflage des Converſations⸗Lexikons anzeigen zu Eönnen, daß mit der eben ausgegebenen 24ſten und letzten Lie⸗ ferung das Werk vollſtaͤndig geworden iſt. Wol haͤtte ich gewuͤnſcht, die achte Auflage ſchneller zu beendigen, aber im Intereſſe des Publicums glaubte ich nichts verſaͤumen zu duͤrfen, was dem Werke zum Vortheile gereichen konnte, und die ſorgfaͤltigſte Redaction, die ich mir zur Pflicht gemacht, geſtattete bei der ſtarken Auflage kein ſchnelleres Fortſchreiten des Drucks. Seit vielen Jahren zum erſten Mal iſt das Converſations⸗Lexikon wieder vollſtaͤn⸗ dig in allen Buchhandlungen zu dem Subſcriptionspreiſe von er 16 Thlr. für die Ausgabe auf gutem Drudpapier, 24 Thlr. auf feinem Schreibpapier, 36 Thlr. auf extrafeinem Velinpapier zu erhalten. Obwol dieſe Preiſe allgemein als aͤußerſt billig anerkannt ſind, ſo duͤrfte doch fuͤr Viele die Anſchaffung des Werks auf einmal zu ſchwer fallen. Um nun den Wuͤnſchen ſolcher Buͤcher⸗ freunde moͤglichſt zu entſprechen, habe ich mich entſchloſſen, ein neues Abonnement auf die achte Auflage des Converſations-Lexikons eintreten zu laſſen, und monatlich vom 1. Juli dieſes Jahres an einen ganzen Band zu dem Preiſe von 1 Thlr. 8 Gr. fuͤr die Ausgabe auf Druckpapier, 2 Thlr. auf Schreibpapier, 3 Thlr. auf Velinpapier, zu verſenden, wonach ſich alſo die Ausgabe auf ein ganzes Jahr vertheilt. Sollten Jemandem noch längere Termine wuͤnſchens⸗ werth ſein, ſo iſt jede Buchhandlung in den Stand geſetzt, ſie zu gewaͤhren, und da die achte Auflage vollſtaͤndig erſchienen iſt, ſo kann ich in allen Faͤllen die groͤßte Puͤnktlichkeit in der Ablie⸗ ferung zuſagen. Leipzig, am Iſten Mai 1837. — F. A. Brockhaus. | Dien | neuen Verlagsunternehmungen und neuen Auflagen d e r Buchhandlung Josek Max & Comp. in Breslau. Erſtes Halbjahr 1832. Die mit Preiſen bemerkten Bücher find bereits erſchienen, die andern ohne Preiſe befinden ſich großentheils unter der Preſſe. 1) General⸗Sanitätsbericht von Schleſien, für das Jahr 1834. Herausgegeben von dem koͤ⸗ nigl. Medicinalcollegio zu Breslau. Referent der Medicinalrath Dr. Ebers. Gr. 8. 1837. Ge⸗ heftet. Circa 23 Bogen. Bisher ſind erſchienen: Erſter Jahrgang 1830. 10 Bo⸗ gen. Preis 15 Gr., oder 18%, Sgr. Zweiter Jahr⸗ gang 1831. 21 Bogen. Preis 1 Thlr. 6 Gr. oder 7%, Sor. Dritter Jahrgang 1832. 30 Bogen. Preis 1 Thlr. 6 Gr. oder 7½ Sgr. Vierter Jahrgang 1833. Iſtes und 2tes Halbjahr. 84½ Bogen. Preis 1 Thlr. 16 Gr. oder 20 Sgr. 2) Braniß, Prof. Dr. Chr. J., Geſchichte der Philoſophie von Kant bis auf die gegen⸗ waͤrtige Zeit. 2 Baͤnde. Gr. 8. 1837. 50 Bogen. Eine Geſchichte der Philoſophie der neueſten Zeit zu erhal⸗ ten, iſt als ein Bedürfniß längſt gefühlt worden; die obige des Herrn Prof. Braniß wird den Anfoderungen entſprechen, welche die Wiſſenſchaft daran zu machen berechtigt iſt. 3) Ciecero's auserlefene Reden. In neuer wortgetreuer Überſetzung, und durch Einlei⸗ tungen und Anmerkungen erläutert. 3 Baͤnd⸗ chen. 8. 1837. Circa 21 Bogen. Wir dürfen verſichern, daß dieſe neue überſetzung von Ci⸗ cero's Reden alle bisherigen an Treue und Genauigkeit übertreffen wird. Wir bringen ſie in einer ebenſo eleganten als zugleich überaus wohlfeilen Ausgabe und, um ſie Allen zu⸗ gänglich zu machen, werden die Bändchen, ein jedes für we⸗ nige Groſchen, auch einzeln abgelaſſen. Die Erſcheinung ber: ſelben ſteht bald zu erwarten. 4) Ebers, J. J. H., Spohr und Halevy, und die neueſte Kirchen- und Opernmuſik. 8. 1837. Geheftet. 6 Bogen. 8 Gr. 5) Eska, Die ſchleſiſche Landſchaftsfrage. Beitrag zu den neuern Verhandlungen uͤber das Sachverhaͤltniß. Nebſt einem Anhange: Die Literatur dieſes Inſtituts. Gr. 8. 1837. Geheftet. 5 Bogen. 8 Gr. 6) Gaupp, Prof. Dr. E. T., Recht und Verfaſſung der alten Sachſen. In Verbin⸗ dung mit einer kritiſchen Ausgabe der Lex Saxonum. Gr. 8. 1837. 15½ Bogen. 1 Thlr. 8 Gr. 7) Hagen, Fr. H. von der, Nordiſche Hel⸗ denromane. After—Iter Band. Wilkina⸗ und Niflunga-Saga, oder Dietrich von Bern und die Nibelungen. 2te verbeſſerte Auf: lage. 8. 1837. Circa 60 Bogen. 8) Handel, Chr. Fr. (Superintendent und Stadt: pfarrer in Neiſſe), Evangeliſche Chriſtenlehre, mit und nach den Hauptſtuͤcken des Kate⸗ chismus für den Schul- und Confirmanden⸗ unterricht. ste aufs Neue durchgeſehene und vervollſtaͤndigte Auflage. 8. 1837. 6 Bo⸗ gen. 3 Gr. 9) Jean Paul, Dr. Katzenberger's Bade— reiſe. Nebſt einer Auswahl verbeſſerter Werkchen. 3 Baͤndchen. Zte Auflage. 8. 1837. Circa 35 Bogen. 10) Knobel, Prof. Dr. A., Der Prophetis— mus der Hebraͤer, vollſtaͤndig dargeſtellt. 2 Baͤnde. Gr. 8. 1837. Circa 50 Bogen. Dieſes Werk, welches einen hochwichtigen Gegenſtand der bibliſchen Alterthumswiſſenſchaft, Geſchichte und Theologie be⸗ handelt und längſt dringendes Bedürfniß war, wird unfehlbar Anfang Juni d. J. die Preſſe verlaſſen. Man wird es dem Herrn Verfaſſer, welcher ſeit einer Reihe von Jahren als aka⸗ demiſcher Lehrer der altteſtamentiſchen Kritik und Exegeſe ſeinen beſondern Fleiß mit dem beſten Erfolge widmet und als theo⸗ logiſcher Schriftſteller bereits rühmlichſt bekannt iſt, jedenfalls Dank wiſſen, daß er es unternahm, eine ſehr fühlbare Lücke in der theologiſchen Literatur gründlich und vollſtändig auszu⸗ füllen. Da das Werk zunächſt den bibliſchen Prophetismus mit hiſtoriſcher Treue darſtellt, dabei aber auch die außerbibliſchen Analogien und fremden Meinungen, ſowie die über den Pro= phetismus im Ganzen wie im Einzelnen vorhandene Literatur berückſichtigt, ſo iſt zu erwarten, daß es bei allen theologiſchen Parteien unſerer Zeit Anerkennung finden werde, zumal es, obwol wiffenſchaftlich gehalten, doch ſehr klar und allgemein verſtändlich geſchrieben iſt. 11) Morgenbeſſer, M., Geſchichte Schle⸗ fiens. Ein Leitfaden für Schüler. 2te Auflage. Gr. 8. 1837. 5 Bogen. 3 Sgr. Dieſer Leitfaden iſt überall ſo brauchbar befunden wor⸗ den, daß die iſte ſtarke Auflage in der kurzen Zeit von nicht drei Monaten ſich abſetzte. Von dem größern Werk deſſelben Verfaſſers: Geſchichte Schleſiens. Ein Handbuch. Mit einem Vorwort von K. A. Menzel, Conſiſtorial- und Schul⸗ rath. Gr. 8. 38 Bogen. Ladenpreis 1 Thlr. 18 Gr. erſchien im Jahre 1833 die 2te verbeſſerte Auflage, und dieſe iſt innerhalb Schleſien noch für den wohlfeilen Pränumerations⸗ preis von 1 Thlr. 6 Gr. zu haben. 12) — —, Schleſiſcher Kinderfreund, ein Leſe- und Lehrbuch für die Stadt: und Landſchulen Schleſiens. After Theil. 6te Auf: lage. 8. 1836. 16 Bogen. 4 Gr. netto. 13) — —, Schleſiſcher Kinderfreund, ein Leſe⸗ und Lehrbuch für die Stadt- un Land ſchulen Schleſiens. 2ter Theil. 5te Aufd lage. 8. 1836. 16 ¾ Bogen. 4 Gr. netto. Die ſich wiederholenden neuen Auflagen der Lehrbü cher des Herrn Rectors Morgen beſſer gereichen dieſen zur beſten Empfehlung, und beweiſen, daß fie für Schulen zweckmäßig und brauchbar abgefaßt ſind. Im Jahr 1836 erſchien: 5 Morgenbeſſer, M., Erſtes Leſebuch für Stadt⸗ und Landſchulen. Ste Auflage. 8. 7½ Bogen. 2 Sgr. netto. und im Jahre 1834: — —, Wandfibel in 13 Tafeln, entworfen nach deſſen Erſtem Leſebuche, aber auch zu jedem andern Leſebuche brauchbar. Folio. 8 Gr. 14) Müller, Dr. Eduard, Geſchichte der Theorie der Kunſt bei den Alten. 2ter Band. Gr. 8. 1837. 28 ¾ Bogen. 2 Thlr. Mit dieſem Bande iſt dieſes an neuen Anſichten, Ergeb⸗ niſſen und Ideen über die antike Kunſt ſo reichhaltige Werk, welches nun auch in einer zweiten Recenſion in den berli⸗ ner Jahrbüchern als ein bedeutendes anerkannt worden iſt, geſchloſſen. Der 1ſte Band erſchien im Jahre 1834 und koſtet 1 Thlr. 8 Gr. 15) Müller, Dr. Julius (Profeſſor in Marburg), Die ſchriſtliche Lehre von der Sünde. 2Bände. Gr. 8. Circa 50 Bogen. Die Erſcheinung dieſes für die Auffaſſung unſerer ge⸗ ſammten chriſtlichen Glaubenslehre und Dogmatik ſo wichtigen Werkes ſteht in einiger Zeit zu erwarten. Dieſe vorläufige An⸗ zeige wird gewiß ſehr Vielen eine willkommene und erfreu⸗ Iiche fein. 0 16) Nacht, Tausend und Eine. In arabischer Sprache. Nach einer Handschrift aus Tunis, her- ausgegeben von Dr. Maximilian Habicht. ter Band. 8. 1837. Circa 28 Bogen. Die erſten 6 Bände koſten 18 Thlr. 17) Nöſſelt, Fr., Kleine Weltgeſchichte für Toͤchterſchulen und zum Privatunterrichte heranwachſender Maͤdchen. Tte vermehrte und verbefferte Auflage. Gr. & 1837. 7½ Bogen. 6 Gr. Von deſſelben Verfaſſers: ee) der Weltgeſchichte für Töchterſchulen. Bände. Mit Stahlſtichen. Gr. 8. 3 Thlr. 20 Gr. erſchien die Ste Auflage, und von dem Lehr buch der deutſchen Literatur für das weib⸗ liche Geſchlecht. 4 Bände. Gr. 8. 3 Thlr. 20 Gr. die 2te verbeſſerte Auflage, beide im Jahre 1836. 18) Steffens, Henrich, Die Revolution. Eine Novelle. 3 Baͤnde. 8. 1837. Geheftet. Circa 60 Bogen. Dieſes längſt erwartete Werk hoffen wir binnen 4 Wochen vollſtändig ausgeben zu können. 8. 1837. Geheftet. 19) — —, Gebirgsſagen. Circa 20 Bogen. Dieſes Werk wird im Juli d. J. die Preſſe verlaſſen. 20) — —, Die Familien Walſeth und Leith. Ein Cyklus von Novellen. Zte verbeſſerte Auf: lage. 6 Baͤndchen. 8. 1837. Geheftet. 60 Bogen. 21) — —, Die vier Norweger. Ein Cyklus von Novellen. 2te verbeſſerte Auflage. 6Baͤnd⸗ chen. 8. 1837. Geheftet. 75 Bogen. 22) Tieck, Ludwig, Geſammelte Novellen. Vermehrt und verbeſſert. 5ter — Ster Band. 8. 1837. Geheftet. Circa 70 Bogen. Dieſe mit vielem Beifall aufgenommene Ausgabe der geſammelten Novellen Ludwig Zied?’s iſt die erſte, welche durch ungemein wohlfeile Preisſtellung, bei ſehr elegan⸗ ter Ausſtattung, auch dem Minderbegüterten zugänglich ge⸗ macht worden iſt. Band 1 — 4 (70% Bogen) erſchienen im Jahre 1835 und koſten 3 Thlr. 23) Watſon, Hewett Cottrell, Bemerkun⸗ gen über die geographiſche Vertheilung und Verbreitung der Gewaͤchſe Großbritanniens, beſonders nach ihrer Abhaͤngigkeit von der geographiſchen Breite, der Hoͤhe und dem Klima. überſetzt und mit Beilagen und Anmerkungen verſehen von C. T. Beil⸗ ſchmied. 8. 1837. 18% Bogen. 1 Thlr. 8 Gr. 24) Wendal, S. J. F., Die Stiefmutter. Ein Briefwechſel, geſammelt und mitge- theilt. 8. 1837. Geheftet. 12 Bogen. 12 Gr. 25) — —, Bermudez, oder die Schule der Leiden. Aus der Geſchichte Fortunio's, Ko- nigs von Navarra. 8. 1837. Geheftet. 15 Bo⸗ gen. 18 Gr. Nach dem urtheil der öffentlichen Kritik gehören die Wen⸗ dal'ſchen Schriften zu den ausgezeichnetſten Erſcheinungen un⸗ ſerer neueſten Literatur, und empfehlen ſich durch tiefe Lebens⸗ anſchauung und anziehende Darſtellungsform wie durch reine und edle Geſinnung den gebildeten Männern und Frauen aller Staͤnde. ; 26) Wentzel, A. (Ober: Landes: Gerichtsrath und Director des koͤniglichen Fuͤrſtenthumsgerichts zu Neiſſe), Das preußiſche Strafrecht aus den jetzt gelten⸗ den geſetzlichen Beſtimmungen in fortlaufendem Texte zuſammengeſtellt. Gr. 8. 1837. 31½ Bogen. 2 Thlr. 27) Zemplin, Dr. A. (Geheimer Hofrath), Die Brunnen: und Molkenanſtalt zu Salz: brunn. 2tes Baͤndchen. Fuͤr Arzte. 8. 1837. Geheftet. Circa 12 Bogen. Das 1fte Bändchen: Für Brunnengäſte. ste ver: beſſerte Auflage, erſchien im Jahre 1835 und koſtet 12 Gr. —— Soeben ist neu erschienen und in der Karl Gerold'schen Buchhandlung in Wien, sowie in allen Buchhandlungen Deutschlands zu haben: DIE HEILKRÄFTE des kalten Wasserstrahles, mit einem Rückblick auf die Geschichte und mit besonderer Rücksicht auf das Staubregenbad und kalte Bäder dargestellt von Dr. Ludwig Wilhelm Mauthner, ehemaligem k. k. Regimentsarzte u. 8. W. Mit vier Kupfertafeln. 27½ Bogen. Gr. 8. In lith. Umschlag brosch. 1 Thlr. 16 Gr. —— . — — — —— M.a (ũ— — m — — re Zur Nachricht. Am 20ſten Mai werden von uns hier die erſten drei Bände der Memoires du general Lafayette ausgegeben, an demſelben Tage, an welchem fie in Pa⸗ ris, London und Neuyork erſcheinen. Beſtellungen erbitten wir 1 11 Leipzig, den 12ten Mai 1837. Brockhaus & Avenarius. zur Uebung franzoͤſiſchen Sprache gebildete Muͤtter und Toͤchter, ur f Erziehungs- und Lehranſtalten iſt erſchienen: 2 GONSEILS a ma Fille par Vouillp. Biearbettet und mit einem Woͤrterbuch verſehen von Profeſſor G. Kissling, Hauptlehrer an der Realanſtalt zu Heilbronn und öffentlichem Leh⸗ rer der franzoͤſiſchen Sprache an dieſer Anſtalt und an dem Gym⸗ naſium daſelbſt. 2 Bändchen. Elegant geh. 1 Thlr. Sächſ., oder 1 Fl. 45 Kr. Rhein. Roh 22 Gr. Sächſ., oder 1 Fl. 36 Kr. Rhein. Unterricht und übung in der franzöſiſchen Sprache ſind für Mütter und Tochter jeder gebildeten Familie, für die An⸗ ſtalten, welchen die Letztern anvertraut ſind, ein weſentlicher und unerlaßlicher Gegenſtand, beſonders in jetziger Zeit, wo die Sprache durch ſo bedeutungsvolle Ereigniſſe und Beziehungen geſteigertes Intereſſe gewonnen hat und für manche derſelben das Binde- und Löſungsmittel geworden iſt. Dennoch beſitzen wir in Deutſchland nur wenige Übungsbücher, welche für dieſe Sphäre bearbeitet wären, und noch wenigere, welche ihre Be⸗ ſtimmung für dieſelbe erfüllen. Es hat ſich alſo der Herr Verfaſſer, welcher alle Stufengänge im Unterrichte der franzö⸗ ſiſchen Sprache in eigner Wirkſamkeit und Erfahrung durchs gegangen, welcher durch die Herausgabe mehrer theoretiſchen Werke: feines Leſebuchs zum Üüberſetzen aus dem Deut: ſchen ins Franzöſiſche, für Unterricht und eigne Übung, ſeiner mit unbedingten Vorzug aufgenommenen Bearbei⸗ tungen von Florian's Guillaume Tell, Numa Pompile, Voltaire's Charles XII u. m. a. feinen Beruf vor dem größern Publi⸗ cum bewährt hat, ein unverkennbares Verdienſt erworben, inz dem er das vorliegende Werkchen, welches als Rath und Mu⸗ ſter von edler Weiblichkeit ſchon in feinem Mutterlande nach kurzer Zeit neun zahlreiche Auflagen erlebt hat, für das Be: dürfniß von deutſchen Lehranſtalten, von Müttern, die in Un- terricht und Belehrung ihrer Töchter Beruf und Genuß finden, von Lehrerinnen, welche ſich dazu beſtimmt haben, ſo bearbeitet hat, daß Entwickelung des ſittlichen Gefühls, praktiſche Lebens⸗ anſichten und der Reichthum von andern Kenntniſſen, welchen es einſchließt, mit der Erlernung der Sprache gleich laufen; während die letztere, durch ſeine aßen Methode, ſeinen beiſpielloſen Fleiß und ſeltene Faßlichkeit in der Erklärung auf eine Weiſe gefördert und befeſtigt wird, welche bisjetzt noch in keinem Hülfsmittel geboten iſt. a Wir machen uns daher zum beſonders angenehmen Anliegen, auf dieſe Ach e aufmerkſam zu machen und werden die Anwendung des Werkchens auf jede mögliche Weiſe zu begün⸗ ſtigen und zu erleichtern ſuchen. Heidelberg, im April 1837, Auguſt Oßwald's Univerſitätsbuchhandlung. a a. Ashers | Buücherverzeichniss 2 . IN RAI I: Seite 1. Verlags- u. Commissions- rie! eat „„ „ 2 2. Children's Bobs... 3. Livres d'Eduestion . 3 4. Englische Taschenbücher 13. f. 1837 5. Classigues fran ais 6. Baudry's Standard Authors 7. Livres Italiens ... . .. 3 8. Livres Espaguols ..... » 9. Griechische u. lat. Classi- Wörterbücher ker, zu herabgesetzten 18. Assortiment de livres fran- Bre. cusleander ae. 35 gais (Editions de Paris) . 151 10. Pracht- und Küpferwerke 38/19, Spanische und italienische a Seite 12. Frauenbilder, schwarz u. eher.. , Sn . Altdeutsche Literatur und Seltenheiten English Travels, Novels, History, Drama ete. . 87 90 15. British Classie Authors. . 128 Old English Literature, Poetry ete . I . Sprachkunde und histor. 179 11. Englische Taschenbücher, Literatur 67 zu herabgesetzten Preisen 4820. Varia 169 Preis 4 Gr, Käufern gratis, Berlin. A. Asher. IWA P u — — In Unterzeichnetem iſt ſoeben erſchienen und an alle Buch⸗ handlungen verſandt worden: A Mozin’s kurzgefaßtes praktiſches ementar bu ch der franzöfifchen Sprache, für deutſche Lehranſtalten und Realſchulen. Zweiter Theil. Enthaltend: die Fortſetzung des rechtſchaffenen Pächters, über hundert franzöſiſche und etliche deutſche Anekdoten, zum überſetzen in beide Sprachen. Gr. 8. Preis 24 Kr., oder 6 Gr. um dieſes zweckmäßige Elementarbuch der franzöſiſchen Sprache nebſt ſeiner kleinen Anekdotenſammlung zu beendigen, ſoll in Kurzem ein Band von leichten und vertraulichen Leſe⸗ ſtücken folgen, deren Inhalt geeignet ift, ſich dem Gedächtniß einzuprägen und dazu beſtimmt, jungen Leuten die franzöſiſche Sprache geläufig zu machen, oder die Erlernung derſelben durch ihren Kraͤften angepaßte Leſeſtücke zu erleichtern. Stuttgart, im Februar 1837. J. G. Co tta'ſcher Verlag. Zur Verhütung von Collisionen wiederhole ich die Anzeige, dass ich an einer Ausgabe des Erec von Hartmann von Aue arbeite. Zittau, Dr. Moritz Haupt. ee —.ꝗßkßv — Durch alle Buchhandlungen und Poftämter iſt zu beziehen: Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1837. Zwölften Bandes zweites Heſt. (Nr. VIII.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Dr. Karl Pabst. Jahrgang 1837. Monat April, oder Nr, 26 — 34. Gr. 4. Preis des Jahrgangs 6 Tulr. 16 Gr. a Leipzig, im Mai 1837, F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. ariſcher Anzeiger. Liter 1837. Nr. XVIII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mebicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Goethe in Zwei Bänden. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Goethe's Werke. * N 2 Ausgabe in Zwei Baͤnden. Mit Stahlſtichen und einem Faeſimile der Handſchrift Goethe's. Format wie Schiller in Einem Bande. Zweiten Bandes erſte Abtheilung: Subſcriptionspreis für beide Bände 24 Fl., oder 14 Thlr. Dleſe mit einer Anzahl nie gedruckter, ja zum Theil erſt jetzt (durch die Ordner feines Nachlaſſes) aufgefundener Gedichte und dramatiſcher Fragmente des großen Dichters bereicherte Ausgabe reiht ſich im Formate ganz der von Schiller in Einem Bande an. In Schönheit des Papiers und Druckes übertrifft ſie noch unſere neuern Ausgaben von Schiller, welche ſo allgemeinen Bei⸗ fall gefunden haben, und wird überdies durch eine Neihe von Stahlſtichen nach den ausgezeichnetſten Künſtlern geſchmückt werden. Gleichwol iſt der Preis im Verhältniſſe nicht höher als die Ausgabe Schiller's in Einem Bande und anſehn⸗ lich wohlfeiler als der pariſer Nachdruck, der im Prönumerationspreis ſchon 24 Fl. koſtet, dem nur das Bildniß Goethe's und deſſen Facſimile beigegeben iſt, und der auch in Correctheit und Eleganz der Ausſtattung weit hinter dieſer Ausgabe zurückſteht. Die zweite Abtheilung, womit das Werk beendigt iſt, wird nach der Herbſtmeſſe fertig. Mit Vollendung des ganzen Werkes hört der Subjeriptionspreis auf und tritt ein verhältnißmäßig erhöhter Ladenpreis ein. Stuttgart und Tübingen, im April 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Erklärung. g Die Allgemeine deutſche Biographie und das Lexikon der jetztlebenden Schriftſteller und Schriftſtellerinnen Deutſchlands betreffend. Von beiden Werken iſt Herr Joſeph Engelmann in Heidelberg, der mir die Ausarbeitung ſelbſt angetragen, aus dem Grunde zurückgetreten, weil er, auf dem Lande le bend, zu entblößt ſei an Hülfsmitteln für die raſche und unge⸗ hinderte Fortſetzung jener, meiner Anſicht nach, wahrhaft zeitge⸗ mäßen Werke. Ich bin daher genöthigt, einen andern Verle⸗ ger zu ſuchen, und bitte diejenigen Buchhändler, die auf eins der genannten Werke oder auf beide reflectiren follten, ſich des⸗ halb mit mir in Correſpondenz zu ſetzen. über den Plan bei⸗ der Werke habe ich mich öffentlich ausgeſprechen in gedruckten Bekanntmachungen. Auch das erſte Heft des Schriftſtellerlexi⸗ kons könnte in Kurzem erſcheinen, nachdem ein Heft der Allge⸗ meinen deutſchen Biographie bereits ans Licht getreten, da ich durch zahlreiche literariſche Notizen unterſtützt worden bin, für die ich den Einſendern verbindlichſt danke. 5 Jena, den 2Iften Mai 1837. Dr. Heinrich Doͤring. Bei Wiedolff und Strieſe in Königsberg in d. N. iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Nieritz, Guſtav, Der Abenteurer wider Wil- len. Eine Erzaͤhlung aus unſerer ereignißreichen Zeit. Zwei Theile. x Geh. Preis 2 Thlr. 18 Gr Durch alle Buchhandlungen iſt von uns zu beziehen: Semerhausen, H., Panorama ethnogräphique ou tableau general de toutes les langues du globe avec leur classification, d'après Mr. Adrien Balbi, 2 grosse Tabellen in Folio. Brüssel 1836. 1 Thlr. 16 Gr. Auf feinem Papier 2 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im Mai 1837. Brockhaus & Avenarins. Soeben find bei Metzler in Stuttgart erſchienen: Zeittafeln der 4 allgemeinen Geschichte von N L. F. Nomig. 4. Velinpapier. Geh. Preis 1 Thlr. Preuß., oder 1 Fl. 45 Kr. Dieſe Zeittafeln — die reife Frucht einer gewiſſenhaften Arbeit von einer langen Reihe von Jahren — umfaſſen neben der politiſchen Geſchichte auch die Cultur- und Reli⸗ gionsgeſchichte, Literatur, Kunſt und Erfindun⸗ gen. — Den Geſchichtskundigen eine möglichſt ſichere Unterſtüͤtzung anzubieten, den Liebhabern der Geſchſchte ein⸗ zelne Zuͤge zum Bilde derſelben darzustellen, den Anfängern die wichtigſten Ereigniſſe anzuzeigen, welche für ihre hiſtoriſchen Studien als leitende Punkte dienen können, war die Aufgabe, die der Herr Verf. ſich geſetzt hat. Keine Erſcheinungen zu übergehen, welche auf die Entwickelung der Menſchheit von bes ſonderm Intereſſe geweſen ſind, und aufzunehmen, was zur Bezeichnung Ihres geiſtigen und ſittlichen Standpunktes in je⸗ der Periode gehörte, war ſein beſonderes Augenmerk. Dem ausgezeichneten innern Werthe entſprechend, iſt auch die Aus⸗ ſtattung in Druck und Papier vorzüglich, und dennoch der Preis ſo billig, daß die Einführung in Unterrichts⸗ anſtalten dadurch ſehr erleichtert wird, deren Vorſteher und Lehrer wir 1 8 dieſe 12 ſich zur Einſicht zu verſchaf⸗ en und fel u prüfen. A g Abel in allen Buchhandlungen Deutſchlands, Dftreichs und der Schweiz. — ——— — nn nen Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: 4 * Das Pfennig-Magazin für Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniffe. 1837. Mai. Nr. 214 — 217. Nr. 214. Der Zucker. Das Neueſte aus der Natur⸗ und Gewerbswiſſenſchaft. (Beſchluß.) *Die beiden Engländer. — Nr. 215. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XIII. Ders zog Bernhard zu Sachſen⸗Meiningen-Hildburghauſen. “ Die kirchlichen Feierlichkeiten in Rom während der heiligen Woche. Ackerbau und Gartenkunſt in China. Die canadiſche Biſam⸗ ratte. Der weiße Quinoa. *Der See von Nantua. — Nr. 216. *Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XIV. Joſeph, Herzog zu Sachſen⸗Altenburg. Die Verſchiedenheit der Organiſationen in Übereinſtimmung mit der Verſchiedenheit des Klimas. Ein mohammedaniſcher Fakir aus Hindoſtan. Die elyſiſchen Inſeln. Werth der körperlichen Beredtſamkeit. Verpflanzung des chine⸗ ſiſchen Indigos nach Transkaukaſien. Die Paulskirche in Lon⸗ don. — Nr. 217. Zwei Gemälde aus der letzten Kunſtaus⸗ ſtellung (1856) des Louvre in Paris. Das Brot. Die ulmer Magazin⸗ und Schwarmbienenkörbe. Die Schwanzmeiſe und ihr Neſt. Fortſchaffung der Häuſer in Nordamerika. über die königlich ſächſiſche beſtätigte Lebensverſicherungsgeſellſchaft zu Leipzig. Chineſiſche Gebirgsbewohner. f Die mit“ bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieses Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 89 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 21859 ipzig, im Juni 72 e F. A. Brockhaus. — — —— —-U— — — Für Freunde der Naturwiſſenſchaften. In unſerm Verlag iſt ſoeben erſchienen: Die Lehre von dem leiblichen Leben des Menfchen. Ein anatomiſch-phyſiologiſches Handbuch zum Selbſt⸗ unterricht fuͤr Gebildete von Dr. A. W. Volkmann, außerordentlichem Profeſſor der Zootomie in Leipzig. 21 Bogen. Gr. 8. Mit & lithographirten Tafeln. Broſch. Preis 2 Thlr. 12 Gr. Die meiſten der Naturwiſſenſchaften ſind in neuerer Zeit durch zweckmäßige Darſtellung dem geſammten gebildeten Pu⸗ blicum zugänglich gemacht worden; ſo die Botanik, Zoologie, Phyſik, Chemie, zum Theil ſelbſt die Aſtronomie. Nur die Wiſſenſchaft von dem Bau und den Functionen des menſchlichen Körpers iſt in dieſer Hinſicht hinter jenen zurückgeblieben. Doch liegt grade ſie den allgemeinen Intereſſen am nächſten und manche Lehren derſelben greifen ſo vielfach in das Leben ein, daß die Unbekanntſchaft mit denſelben kaum ohne Nach⸗ theil bleiben kann. Der Verf. des vorſtehenden Werkes hat die wichtigſten und intereſſanteſten Lehren der Wiſſenſchaft vom menſchlichen Körper dem gebildeten Publicum in allgemein faß⸗ licher Form vorgetragen und durch ſauber gezeichnete Abbildun⸗ gen erläutert. Leipzig, den 1ſten Juni 1837, 0 Breitkopf und Haͤrtel. In der Karl Gerold'ſchen Buchhandlung in Wien iſt in Commiſſion erſchienen : und daſelbſt ſowie in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: Hand buch der Waſſerheillehre (Hydriasiologie) oder des naturgemaͤßen geregelten Heilverfahrens mit kaltem Waſſer. Seiner kaiſerlichen Hoheit dem Erzherzoge Ludwig in aller Unterthänigkeit ehrfurchtsvoll gewidmet von Siegm. Mich. Granichſtädten, Doctor der Medicin, Magiſter der Geburtshuͤlfe, k. k. Stadt- Ar⸗ menarzt, praktiſchem Arzte und Mitgliede der mediciniſchen Facultät an der k. k. Univerfität zu Wien. Gr. 12. Wien 1837. In geſchmackvoll lithographirtem Umſchlage broſch. Preis 1 Thlr. 8 Gr. Dieſes Werk enthält in leichtfaßlicher Darſtellung die Haupt⸗ reſultate der bisjetzt über die Waſſerheilmethode gemach⸗ ten Unterſuchungen und Erfahrungen, rügt die Unrichtigkeiten und Übertreibungen der über dieſen Gegenſtand erſchienenen Schriften, und ſucht durch umſichtige Anwendung arzneiwiſſen⸗ ſchaftlicher Grundſätze die Waſſerheilkunde auf den ihr gebührenden ehrenvollen Standpunkt zu erheben. Zugleich kann es, hauptſächlich in diätetiſcher Hinſicht, als ein ſehr bes lehrendes, viele Irrthümer berichtigendes Lefes buch allen Ständen empfohlen werden, für welchen Zweck es ſich ebenſo ſehr durch einen allgemein verſtändlichen Vortrag als durch Gründlichkeit und Unparteilichkeit des Urtheils ganz beſonders eignet. Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die heimliche Ehe. Roman von Charles White, Verfaſſer des Herbert Milton ꝛc. ꝛc. Aus dem Engliſchen ö 4 von C. Richard. 8. Drei Baͤnde. Preis geheftet 4 Thlr. Den geiſtreichen Verfaſſer kennt die deutſche Leſewelt bereits aus ſeinem trefflichen Romane „Herbert Milton“. Von feinem neuen Werke jagt eine geſchätzte engliſche Zeitſchrift: „Es iſt nicht ſo romantiſch als die Schöpfungen von Walter Scott, noch fo poetiſch als die von Bulwer, aber es enthält Eigen⸗ thümlichkeiten, Vorzüge und Schönheiten, die bei keinem der beiden Vorgenannten angetroffen werden. Dieſe Bände enthal⸗ ten eine treffende Schilderung des engliſchen Lebens aller Staͤnde und einen großen Reichthum echt britiſcher Perſönlichkeit. Ein beſſerer Roman dieſer Art ward noch nicht geſchrieben.“ Intereſſanteſtes Werk über Paläſtina. Im Verlage der K. Kollmann'ſchen Buchhandlung in Augsburg erſchien ſoeben und wurde an alle ſoliden Buch⸗ handlungen Deutſchlands, Sſtreichs, der Schweiz ꝛc. verſandt: Pilgerreiſe nach Er Jernſalem und auf den Berg Sinai, in den Jahren 1831, 1832 und 1833; unternommen von dem ehrwürdigen Vater Maria Joseph v. Seramb, vom Orden der Trappiſten. Drei Theile. Mit 3 Abbildungen und einer Karte. Aus dem Franzöſiſchen, im Einvernehmen mit dem hochw. Verfaſſer. Motto: „Er allein! Er überall! Er immer!“ Erſter und zweiter Theil. Mit dem hoͤchſt ähnlichen Bildniſſe des Verfaſſers, nebſt Facſimile, einer Anſicht von Serufalem und vom Berge ; Sinai. Gr. 12. In Umſchlag broſchirt. Preis für alle drei Theile von mehr als 50 Bogen, ſchön gedruckt, 3 Fl. 12 Kr. Rhein., oder 2 Thlr. Sächſ. NIE. Die Käufer der erſten 600 Exemplare erhal: ten das Bilduiſt in Abdrücken auf chineſiſchem Papier. Unter allen ältern und neuern Werken über den Orient, und über Paläſtina insbeſondere, nimmt das vorliegende, wel⸗ ches erſt im vorigen Jahre zu Paris erſchienen iſt, eine ausge⸗ zeichnete Stelle ein. Der fromme Reiſende, der früher als Of: figier höhern Grades einer der größten und berühmteften Arz meen angehört, dann aber der Welt entſagt und als ein armer Kloſterbruder in den ſtrengen Orden der Trappiſten ſich begeben hat, beſchreibt ſeine Pilgerreiſe und die heiligen Orte, die er beſucht, mit ſo hinreißendem Gefühle und ſolcher Zartheit der Empfindung, zugleich fo lebendig, anſchaulich und erbauend, daß der Leſer mit dem größten Intereſſe ihm folgt und gleich- ſam mit ihm ſieht, mit ihm anſchaut und fühlt. Wir beziehen uns auf die in der Sion, Nr. 136 — 141 vom November 1836, gegebenen Auszüge. Fürwahr, wer das Erhabene und Begeiſternde jener heiligen Orte, an denen die merkwürdigſten aller Ereigniſſe der Welt ſich zugetragen, an denen der Sohn Gottes als Menſch gewandelt, gelitten, geſtorben und verherr— licht zum Vater aufgefahren iſt, kennen lernen, wer an der Betrachtung fo theuerer Gegenſtände feines Glaubens und Hof— fens ſich laben und erbauen will, der nehme dieſes Werk zur Hand, er wird demſelben die ſchönſten Stunden verdanken und ein beſſerer Menſch werden. Mögen andere Beſchreibungen des heiligen Landes noch ſo ſchön ſein, ſo iſt doch keine ſo erbauend, fo ganz für fühlende Herzen geſchrieben wie dieſe. Die Be⸗ ſchreibung iſt zugleich fo einfach und edel, daß fie für alle Stände gleich geeignet und verſtändlich iſt. Der hochwürdige Klerus insbeſondere (der Herr Verfaſſer hat fie dem franzöſi⸗ ſchen gewidmet) wird ohne Zweifel beſonderes Intereſſe für dieſe Schrift zeigen; ihm empfehlen wir ſie daher auch vorzüglich. Die Überſetzung ſelbſt, aus einer gewandten mit den Feinhei⸗ ten beider Sprachen vertrauten Feder, läßt nichts zu wünſchen übrig, ſie kommt dem reinen Style des Originals gleich. Hr. d. Geramb iſt bereits auch durch mehre aſcetiſche Werke rühm⸗ lich bekannt, welche auf ſeine ſchöne, reine Seele ſchließen laſſen. Der hochw. Verfaſſer, ſehr erfreut, dieſes Werk in ſo ge⸗ lungener überſetzung auch zum Eigenthume Deutſchlands ge⸗ macht zu ſehen, kam höchſt bereitwillig den Wünſchen des Her⸗ ausgebers und der Verlagshandlung entgegen, Beide in den Stand zu fesen, biefe Überſetzung in gewiſſer Beziehung noch reicher ausſtatten zu können, als ſelbſt das franzoͤſiſche Original es iſt; denn durch ſeine Güte erhielten wir ſein wohlge⸗ troffenes Bildniß nebſt einem Facſimile, und er ſelbſt unterzog ſich der Arbeit, die beizugebende Karte des hei- ligen Landes zu berichtigen und zu vervollſtändigen. Ferner iſt dieſer überſetzung eine kurze Beſchreibung des höchſt intereffanten und erbaulichen Lebens des hochw. Verfaſſers vorausgeſchickt, welche auch dem französ ſiſchen Original mangelt. Dieſe Vorzüge werden der⸗ ſelben daher ſtets vor jeder andern Ausgabe, welche durch Speculation noch etwa ſollte ins Publicum gebracht wer⸗ den, den Vorrang ſichern. um auch Unbemittelten den Genuß dieſer herrlichen Lecture zu verſchaffen, wurde der Preis, in Hoffnung auf große Verbreitung, beiſpiellos billig ge⸗ ſtellt. Der 3te Band folgt zu Ende Mai ſicher nach, es wird unabläſſig daran gedruckt. K. Kollmann'ſche Buchhandlung. Für Leſeeirkel und Leihbibliotheken beach: tenswerthe Anzeige. Im Verlage von F. E. C. Leuckart in Breslau iſt erſchienen und in allen jeliden Buchhandlungen zu haben: 2 n in e Nach dem Franzoͤſiſchen des Ch. Paul de Kock, von Dr. Julius Sincerus. Zwei Theile. Elegant broſchirt. 1 Thlr. 18 Gr. Die außerordentlich günſtige Aufnahme, die dieſem Romane in der Originalſprache zu Theil wurde, machte eine deutſche Überfegung wünſchenswerth. Die bereits erſchienenen Beurthei⸗ lungen dieſer Ausgabe ſprechen ſich äußerſt vortheilhaft da⸗ rüber aus. Bei dem für belletriſtiſche Werke beiſpiellos billigen Preiſe hat die Verlagshandlung weder Koften noch Mühe geſcheut, dieſem Romane eine allen Anfoderungen entſprechende moderne äußere Ausſtattung zu geben, ſodaß ſich dieſe Ausgabe auch ganz beſonders zu Geſchenken eignen dürfte. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Iſis. Encpklopaͤdiſche Zeitſchrift, vorzuͤglich für Natur⸗ geſchichte, Anatomie und Phyſiologie. Von Oken. Jahrgang 1837. Zweites Heft. Mit einem Kupfer. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit Kupfern 8 Thlr. Blätter für literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1837. Monat Mai, oder Nr. 121 — 151 und 3 li⸗ terariſche Anzeiger: Nr. XV - XVII. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Bei⸗ lagen) auf gutem Druckpapier 12 Thlr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gers dorf. 1837. Zwölften Bandes drittes Heft. (Nr. IX.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. 5 7 ; Allgemeine Bibliographie für Deutschland, (Herausgeber: E. Avenarius.) Jahrgang 1837. Monat Mai, oder Nr. 15—21, und Bibliographischer Anzeiger: Nr. 18 — 21. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im Juni 1837. F. A. Brockhaus. Durch alle Buchhandlungen = Poſtaͤmter iſt zu 1 Das Pfennig-⸗Magazin für Kinder. ; 1837. Mai. Nr. 18 — 21. Nr. 18. Albrecht Dürer. Die Eroberung der Berg⸗ feſte Kuffſtein durch Kaiſer Maximilian. Der Döbel oder Häßling. Der Frauenſand, eine Sage aus Holland. Eine Elſter hütet die Enten. »Die ſtinkende Nießwurz. Auflöſung des Räthſels im vorigen Monat. Räthſel. — Nr. 19. »Die große Rohrdommel. Der Mai oder Wonnemonat. Der Kampf eines Nashorns mit mehren Elefanten. Charlotte. Die Ge— ſchwiſter am Abend. Albrecht Dürer's Haus. Räthſel. — Nr. 20. Fortuna. Die Gottesurtheile. * Der Bergſturz zu Goldau. Der Neidiſche. Selbſtaufopferung eines Negers. * Der Tigerhund. — Nr. 21. Ferdinand Cortez. Von Dem, was zur Erhaltung geſunder Augen beiträgt. Der Maikäfer. Der Zauberſee, ein Märchen. Der kühne Schuß. Murr und der Papagei. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis dritte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im Juni 1837. . F. A. Brockhaus. Durch alle Buchhandlungen iſt zu beziehen: L. Reichenbach, Hofr. u. Prof., Das Uni- versum der Natur zur Unterhaltung und Belehrung über Vor- und Mitwelt. Erſte Lieferung: Das Pflanzenreich nebſt 1 großen j Kupfertafel. 1 Thlr. 8 Gr. Zweite Lieferung: Das Meer. Eine im naturhiſtoriſchen Hörſaale in Dresden gehaltene öffentliche Vorleſung. 8 Gr. Dritte Lieferung: Das Thierreich, nebſt 1 großen Kupfertafel. 16 Gr. Vierte Lieferung: über die natürlichen Verwandtſchaften der Pflanzenfamilien, deren geographiſche Verbreitung, ökonomiſch-techniſche und pharmateutiſche Benutzung, für Anhänger und Freunde der Botanik leichtfaßlich ent⸗ N wickelt. 12 Gr. Fünfte Lieferung: Das naturhiſtoriſche Muſeum in Dres⸗ den. 12 Gr. Leipzig, im Mai 1837. Wagner'ſche Buchhandlung. Ein neuer Roman von end bei A. Wienbrack in Leipzig verlegt und an alle Buchhandlungen ſoeben verſandt: Die beiden Alberts oder der Vomöopath. 3 Theile. 8. 3 Thlr. 18 Gr. Auch in dieſem Werke des rühmlichſt bekannten Verf. zeigt ſich wieder ganz die vortreffliche Darſtellungsgabe, die lebendige Sprache und der treffende Witz, der das Gemüth zu erheitern, die Zeit zu kürzen und im gebildeten Familienkreiſe Stoff zur angenehmen Unterhaltung zu geben weiß. 1. In demſelben Verlage erſchien auch zugleich von der rühm⸗ lichſt bekannten Verfaſſerin Wilhelmine Lorenz ein höchſt intereſſanter Roman: Die Neiſe nach Rom. 2 Theile. 8. 2 Thlr. 8 Gr. Bei Georg Joachim Göfhen in Leipzig iſt erſchie⸗ nen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Das Leben in feiner Blüte. Oder Ar Sittlichkeit, Chriſtenthum und Erziehung in ihrer Einheit. 5 Von Prof. Dr. F. H. E. Schwarz, großherzoglich badiſchen geheimen Kirchenrathe ꝛc. ꝛc. ꝛc. Gr. 8. Preis 2 Thlr. 12 Gr. — 3 Fl. 45 Kr. C.⸗M. — 4% Fl. Rhein. Das vorliegende Werk iſt der Schwanengeſang des wenige Tage nach Beendigung des Druckes, verewigten, gefeierten Vers faſſers; es bildet ein ſchätzbares Vermächtniß für jeden Gebilde⸗ ten. Denn nicht nur der Lehrer, der Mann vom Fache, beſonders aber auch Väter und Mütter finden hier ei⸗ nen Schatz von Erfahrungen über Erzichung niedergelegt, wie ie nur aus der Feder des Neſtors unferer Pädagogik fließen onnten. In der Schnuphaſe'ſchen Buchhandlung zu Altenburg iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Dr. Fr. Heſekiel (Conſiſtorialrath und Generalſu⸗ perintendent), Timotheus. Reden an Geiſtliche. Eine Sammlung amtlicher Anſprachen bei der Einwei⸗ hung und Einfuͤhrung in den Beruf des Pfarrers. Beſonders fuͤr juͤngere Amtsbruͤder, Candidaten und Theologie Studirende. 12. Broſchirt. 12 Gr. Ch. W. Klötzner (Archidiakonus), Reden vor Gebildeten bei beſondern Gelegenheiten, nebſt zwei Gelegenheitspredigten. Gr. 8. Broſchirt. 20 Gr. Vor einigen Wochen verliess bei uns die Presse und wurde sogleich an die betreffenden Handlungen die als Fort- setzung benöthigten Exemplare versandt, von: Pusch, Georg Gott, Geognostische Beschreibung von Polen, sowie der übrigen Nordkarpaten- Länder. Zweiter (letzter) Band. 7 Fl., oder 4 Thlr. Geognostischer Atlas dazu in 10 grossen color'rten Blättern. 24 Fl., oder 14 Thlr. Stuttgart und Pübingen, im April 1837. J. G. Cott a'sche Buchhandlung. In der Karl Gerold'ſchen Buchhandlung in Wien iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: * + fi Griseldis. Dramatiſches Gedicht in fünf Acten von Friedrich Halm. 8. Wien 1837. In Umſchlag geh. 1 Thlr. Wir verſandten unterm heutigen Tage und iſt von uns zu beziehen: Memoire sur influence des chemins de fer, présenté au premier eongr&s scientifique belge, ouvert le fer Aout 1836, par Charles Eugene d’Hanens. Gr. S. Liege, 1837. 8 Gr. Leipzig, den 12ten Mai 1837. 1 Brockhaus & Avenarius. Druck und Verlag don F. A. Brockhaus in Leipzig. —— ee I —— + Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XIX. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und 0 betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Reisen und Tänderbeschreibungen der aͤltern und neueſten Zeit, eine Sammlung der intereſſanteſten Werke über Länder⸗ und Staatenkunde, Geographie und Statiſtik. Herausgegeben von i Dr. E. Widenmann und Dr. H. Hauff. Von dieſer Sammlung, welche thaͤtigſt fortgeſetzt wird und als Erweiterung des Planes des „Auslandes“ zu betrachten iſt, erſcheinen jaͤhrlich ein paar Lieferungen, je nachdem intereſſanter Stoff vorhanden. Die Lieferungen werden einzeln verkauft, und wie man finden wird, zu den billigſten Preiſen, fuͤr welche ſie durch jede ſolide Sortiments - Buchhandlung bezogen werden koͤnnen. Irlands gegenwärtiger Zuſtand. Preis 1 Fl., oder 16 Gr. Dieſe von einem vieljährigen, im Lande ſelbſt wohnenden Beobachter abgefaßte Darſtellung ſchildert die innern Zerwürfniſſe dieſes unglücklichen Landes, deſſen Zuſtand ſeit mehren Jahren einen fo mächtigen Einfluß auf die Verhältniſſe Englands aus übt, mit einer hiſtoriſchen Wahrheit, der keine politifche Anſicht einen Eintrag thun kann. Dieſe hiſtoriſche Wahrheit iſt es, welche allein eine klare Darſtellung eines ſolchen Zuſtandes möglich macht, und welcher der Verf., deſſen politiſche Anſichten vielleicht mannichfach anſtoßen, unerſchütterlich treu geblieben iſt. a Algier wie es ift. Mit einer Karte von Algier und dem Mittelmeer. b Preis 1 Fl. 30 Kr., oder 21 Gr. Die befte Empfehlung dieſer zweiten Lieferung mag darin beſtehen, daß fie die ſchmuckloſe Erzählung eines Augenzeugen ent⸗ hält. Wir haben angemeſſen erachtet, dieſem Hefte eine Karte des Mittelmeers und der umliegenden Länder beizufügen, welche jetzt, wo das Mittelmeer jeden Augenblick der Schauplatz mannchifacher Begebenheiten werden kann, gewiß von hohem Werthe iſt, um fo mehr, als das geſammte Mittelmeer, ſeitdem Agypten, Syrien und Kleinaſien, um der Nordküſte von Afrika nicht zu ger denken, in den Kreis der europäiſchen Politik hineingezogen worden, eine weit größere Wichtigkeit als früher erhalten hat. II. Lfg. Alexander Burnes’ Reiſen in Indien und nach Bukhara. Erſter Band. Mit einer Abbildung. I. Geſandtſchaftsreiſe nach Lahur und Fahrt des Indus hinauf: Veranlaſſung der Reife. Überwindung der Schwierigkeiten, welche die Eiferſucht der Emirs von Sind der Fahrt auf dem Indus entgegenſtellten. Reife von Tatta nach Heiderabad. Reiſe nach Bakkar. Das Land Bhawal Khan's. Reiſe durch das Land der Sikhs. Lahur. — II. Neiſe nach Bukhara: Reiſe nach Lahur und Aufenthalt daſelbſt. Herrn Court's Inſtructionen zur Weiterreiſe. Reife durch den Pentſchab an den Indus. Peſchawer. Reiſe nach Kabul. Kabul. Reiſe über den Hindukuſch. Ernſte Verlegenheiten. Reiſe nach Khun⸗ duz. Balkh. Bukhara. Aufenthalt im Königreich Bukhara. Reiſe in der Wüſte der Turkomanen. Khoraſan. Reiſe unter den Turkomanen des kaspiſchen Meers. Reiſe durch Perſien. Preis 2 Fl. 30 Kr., oder 1 Thlr. 12 Gr. wes Ausflug auf die Prairien zwiſchen dem Arkanſas und Red⸗ river, Washington Irving. Preis 1 Fl., oder 16 Gr. V. Efg. Alfred Reumont's Neiſeſchilderungen. Die Johannisfeſte zu Florenz. Die alten Gefängniſſe zu Florenz. Briefe über Caſentim 1831. Ausflug in die toscaniſchen Maremmen im Frühling 1832. Ein Beſuch auf Malta, Navarin und Modon. Konſtantinopel im Ramadan 1838. Konſtan⸗ linopels Waſſerleitungen. Die Ruſſen am Bosporus 1835. Fahrt nach Syra und Agina. Athen. Ein Beſuch auf der Küſte von Albanien. Skizzen von Korfu. Eine Apeninnen⸗Tour. Preis 1 Fl. 12 Kr., oder 18 Gr. Briefe in die Heimat, geſchrieben zwiſchen October 1829 und Mai 1830 waͤhrend einer Reiſe uͤber Frankreich, England und die Vereinigten Staaten von Nordamerika nach Mexico. Preis 1 Fl. 24 Kr., oder 20 Gr. VII. ig. Alexander Burnes' Reiſen in Indien und nach Bukhara. Zweiter Band. 1) Der Indusſtrom und die angrenzenden Länder. 2) Anhang. Die Länder von der Nordweſtgrenze von Indien. 3) Geo⸗ graphiſche Bemerkungen über die Länder zwiſchen Indien und dem kaspiſchen Meere. 4) Hiſtoriſche Skizzen der Länder zwiſchen Indien und dem kaspiſchen Meere. 5) Der Handel von Mittelaſien. 6) Anhang. Über baktriſche Münzen und Alterthümer. Mit einer Karte. Preis 2 Fl. 42 Kr., oder 1 Thlr. 16 Gr. VIII. Lfg. Ein Beſuch auf der Inſel Island | im Sommer 1834 von John Barrow Jun., Verfaſſer der Reifen im Norden von Europa. Mit Holzſchnitten. 1) Reife von London nach Tronyem. 2) Reife von Tronyem nach Röraas und Beſuch bei den Lapplaͤndern. 3) Reife von Tronvem nach Island. 4) Reikiavik und deſſen Umgebung. 5) Reife nach den Geiſern. 6) Die Geiſer. 7) Havnefiord und Beſſeſtad. 8) Stappen und Snäfell Jökul. 9) Statiſtiſches. 10) Abſchied von Island. N Preis 1 Fl. 45 Kr., oder 1 Thlr. 4 Gr. IX. eg Südafrikaniſche Skizzen von Thomas Pringle. Aus dem Engliſchen uͤberſetzt. Preis 2 Fl. 15 Kr., oder 1 Thlr. 8 Gr. 1) Ankunft der Auswanderungsgeſellſchaft in Südafrika. 2) Reiſe nach dem angewieſenen Wohnort. 3) Erſte Begruͤndung der Colonie in Glen-Lynden. 4) Landwirthſchaftliche Verhältniſſe. 5) Rückblicke auf die Empörung der Grenzboers im Jahr 1815. 6) Ausflug des Verf. nach dem Miffionsorte Euon. 7) Vergrößerung und Zuſtand der Colonie. 8) Das Thierreich des Caplands, Jagdbegebenheiten. 9) Reiſe des Verf. nach der Capſtadt. 10) Herausgabe einer Zeitung und gewaltſame Unterdrü⸗ ckung derſelben. 11) Reife nach der öftlichen Grenze; die Niederlaſſung Albany. 12) Rückkehr nach Glen-Lynden. Verhältniſſe der Pottentotten und Buſchmaͤnner. 13) Geſchichtliche Rückblicke auf die unterdrückung des Hottentottenſtammes. 14) Die Kaf⸗ fern und ihr Verhaͤltniß zur Colonie. 15) Chriſtliche Miſſionäre in Südafrika. Rückkehr des Verſaſſers nach England. 9 5 Merico a in den Jahren 1830 bis 1832. Vom e „Briefe in die Heimat“. 5 Erſter Band. Preis 3 Fl., oder 1 Thlr. 20 Gr. 1) Allgemein Statiſtiſches und Phyſtographiſches. Mexico als Zielpunkt europaͤiſcher Auswanderung be 2 mente zur Specialftatiftit einzelner Staaten und Territorien der Föderation, in aphebelſcher Ordnung. 3) 8 0 chenweſen. 5) Öffentlicher Unterricht. 6) Öffentliche und Privatgeſelligkeit. . 7 XI. Lfg. Montenegro und die Montenegriner. | Ein Beitrag zur Kennkniss der europäischen Türkei und des serbischen Volks. ; - Preis 1 24 Kr., oder 20 Gr. Die Länder zwiſchen dem ſchwarzen und adriatiſchen Meere ſind ſo wenig bekannt und Das, was darüber i i. Büchern mitgetheilt iſt, meiſt fo ſehr durch mangelnde Sprachkenntniß entſtellt, daß jeder Beitrag = er la lee aus einer competenten Quelle kommt „willkommen ſein muß. Daß aber dieſe Quelle eine ſolche ſei, wird Jeder ohne Mühe er⸗ kennen, wenn wir als den Verf. dieſer Schrift Hrn. Wuk Stephanowitſch Karadſchitſch, den bekannten und berühmten Herausgeber der ſerbiſchen Volkslieder, nennen, der ſeine Materialien an Ort und Stelle ſammelte und durch ſeine Herkunft ſch hinreichend befähigt ift, um über die nationalen Verhältniſſe jener Völker ein gültiges urtheil zu fällen. E 5 Verſchickt wird eben: XII. Lfg. Francis Grund, Amerik d die Ameri in i ö merika und die Amerikaner in ihren foeialen, mo⸗ raliſchen und politiſchen Beziehungen. Unter der Preſſe befindet ſich: 1 i e x ice o. XIII. Lfg. Zweiter Band. Stuttgart und Tübingen, im Mai 1837. f a J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. An 3 e i ge. Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen: Me Auf die ſoeben in = % 1 51 4 * in Die b ct d Folio, ent., 1 ent. 0 2 . 8 De Seeg der 1 e Herzogin de la Halliere. Galeries historiques de Versailles, publiees par Schauſpiel in fuͤnf Acten Pordre de S. M. Louis Philippe Ier, roi des Een Frangais etc., par Ch. Gavard, Edward Lytton Bulwer. erlauben wir uns hiermit aufmerkſam zu machen da dieſes A i j 5 Prachtwerk in hiſtoriſcher und artiſtiſcher Hinſicht die Beachtung 2 dem Englischen metriſch uͤbertragen aller Freunde der Wiſſenſchaft und Kunſt verdient. ; 2 Daſſelbe iſt von uns entweder direct oder durch eine nah⸗ O. v. Czarnowski. gelegene Buchhandlung zu beziehen. 8. Elegant geheftet. Preis 18 Gr., oder 22% Sgr. Leipzig, im Juni 1837. Brockhaus & Avenarius. . — In der H. Laupp'ſchen Buchhandlung in Tübingen iſt Bei Graf, Barth und Comp, in Breslau iſt er⸗ erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: ſchienen: ; - F F. von Strantz, Orographiſche und hydrographiſche Hr. Silcher, Tabellen, zur Darſtellung einer Charakteriſtik des Hoch- Zwoͤlf Volkslieder für vier Männerſtimmen. Zweite und Tieflandes und der Fluͤſe. 1835 und 1836. | Auflage. tes Heft. Op. 8. Preis 16 Gr., oder 2 Hefte. Zuſammen 20 Sgr. ee 2 5 1 Fl. 12 Kr. — Für preußiſche Juriſten! Bei mir iſt erſchienen: Ergaͤn zungen des Allgemeinen Landrechts fuͤr die preußiſchen Staaten, enthaltend eine vollſtaͤndige Zuſammenſtellung aller noch geltenden, das Allgemeine Landrecht abaͤndernden, ergaͤn⸗ zenden und erlaͤuternden Geſetze, Verordnungen und Mi: niſterialverfuͤgungen, nebſt einem chronologiſchen Verzeich⸗ niſſe derſelben und Regiſter, herausgegeben von F. H. v. Strombeck. Vierter Band. Enthaltend die Nachträge zur dritten Ausgabe derſelben, bear⸗ beitet und bis auf die neueſte Zeit fortgeführt von Ferdinand Leopold Lindau, Landgerichts - Aſſeſſor. Gr. 8. Auf Druckpapier 1 Thlr. 4 Gr. Auf Schreib⸗ papier 1 Thlr. 12 Gr. um den Ankauf dieſes anerkannt höchſt brauchbaren Werks zu erleichtern, habe ich den Preis eines vollſtändigen Exemplars aller vier Bände in der Ausgabe auf Druck⸗ papier auf fünf Thaler feſtgeſetzt. Früher koſteten die er⸗ ſten drei Bände allein 6 Thlr. Leipzig, im Juni 1837. F. A. Brockhaus. Unentbehrlicher Nothhelfer für alle Theo⸗ logen, Bibliotheken, Buchhändler, ſowie berhaupt fuͤr jeden Freund der kathol. Literatur. Im Verlage der K. Kollmann'ſchen Buchhandlung in Augsburg iſt ſoeben aus der Preſſe gegangen und dort⸗ ſelbſt, ſowie durch alle foliden Buchhandlungen zu erhalten: Bücherkunde der kathol. theologiſchen Literatur, oder 7 möglichſt vollſtändiges Verzeichniß — . von im älterer und neuerer Zeit bis Ende 1836 erſchienenen gang⸗ und brauchbaren Werken über alle Theile der katholiſchen Religionswiſſenſchaft, Kirchengeſchichte, Kirchenrecht, kirchliche Statiſtik und Topographie, Kunſt und Geſetzkunde, religioͤſe Poe⸗ fie ıc., dann andere, in entfernterer Beziehung zu Ka— tholicismus, katholiſchem Kirchen-, Schul- und Er⸗ ziehungsweſen, Armenpflege u. ſ. w. ſtehenden Schriften. 1 Mit Namen: und Sachregiſter, den richtigen Ladenpreiſen und ſonſt noͤthigen Nachweiſungen. Gr. 8. (53 Halbbogen.) In Umſchlag broſchirt. Subſcriptionspreis 1 Fl. 21 Kr., oder 21 Gr. Ladenpreis 1 Fl. 48 Kr., oder 1 Thlr. 4 Gr. So übergeben wir denn hiermit zum zweiten Male dieſen unentbehrlichen literariſchen Nothhelfer dem Publi⸗ cum mit dem Wunſche, daß die unſagliche Mühe, mit welcher die ſich ſchon aus der beträchtlichen Erweiterung des umfanges ergebenden zahlreichen Verbeſſerun⸗ gen, Zufäge und Preisrichtigſtellungen geſammelt und gehörigen Orts eingeſchaltet wurden, nicht unbemerkt bleiben und ſich den Dank des verehrlichen Publicums, für welches die⸗ fer Katalog zunächſt beſtimmt iſt, erwerben möge. Wer berückſichtigt, daß ein derartiger Katalog früher noch gar nicht eriſtirte, ſondern alle Materialien erſt mit vieljähriger Mühe und nicht unbedeutenden Koſten für Correſpondenzen geſammelt und zuſammengeſtellt werden mußten, der wird den Preis deſſelben bei der großen Bogen⸗ zahl, dem großen Formate und engen Drucke nur ſehr billig finden und dieſem nützlichen Werke gewiß gern eine Stelle in ſeiner Bibliothek einräumen. - K. Kollmann'ſche Buchhandlung. Oestreichische militairische Zeitschrift. 1837. Viertes Heft. . Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlun⸗ gen verſendet worden. Inhalt: I. Über die Vertheidigung durchbrochener Maſ⸗ fen und Quarres. II. Über Bayonnetfechten. Mit einer Kupfer⸗ tafel. III. Nachrichten über das durch den General Frei⸗ herrn von Zoller modificirte bairiſche Feldartillerieſyßſtem. IV. Der Feldzug 1797 in Italien, Inneröſtreich und Tirol. Zweiter Abſchnitt. V. Anekdoten aus den Feldzügen 1813 und 1814. VI. über Regimentsmuſiken und ihren Einfluß auf das Ge müth des Soldaten. VII. Literatur. VIII. Neueſte Militair⸗ veränderungen. IX. Miscellen und Notizen. Der Preis des Jahrgangs 1836 von 12 Heften iſt, wie 5 der aller frühern Jahrgänge von 181885, jeder 8 Thlr. ächſ. f Die Jahrgänge 1811—13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen eben⸗ falls Acht Thaler Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811 — 35 auf Einmal abnimmt, erhält dieſelbe um ½ wohlfeiler. Von dem unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. Wien, den 15ten Mai 1837. D J. G. Heubner, Buchhaͤndler. Bei H. L. Brönner in Frankfurt a. M. ſind erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: 9 Lord Byron’s works, complete in one vol. The 3d edit. considerably augmented. . a Mit 1 Kupfer. 51 Bogen. Imperial 8. Car Preis 8 Fl. 45 Kr., oder 5 Thlr. Es ſind weder Koſten noch Mühe geſcheut worden, um dieſe dritte frankfurter Ausgabe der Werke Byron's in einem Bande des Dichters würdig und ſeinen immer zahlreicher wer⸗ denden Verehrern und Leſern erfreulich ins Publicum zu brin⸗ gen. Alles was ſeit dem Erſcheinen der zweiten Auflage aus ſei⸗ nem Nachlaß bekannt wurde, iſt neu hinzugekommen und an den paſſenden Orten eingefügt. Durch zweckmaͤßigſte Anord⸗ nung, ein etwas größeres Format, vorzüglich ſchönen Druck und Papier, wurde neben durchgängiger Correctheit bei dieſer neuen Auflage die möglichſte typographiſche Eleganz erreicht. In Paris werden binnen Kurzem die Memoires du Due de Vicence (Coulaincourt) erſcheinen, auf welche wir nicht verfehlen hiermit aufmerkſam zu machen, und können wir deren Beſorgung aufs ſchnellſte ausführen. fi Leipzig, im Juni 1837. 1 Brockhaus & Aveuarius. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. EFF ˙ A — Eee Literäriſcher Anzeiger. 7 1837. Nr. XX. — —— — —— — — — — — —— + ⏑ 7 7 Diefer Eiterariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In meinem Verlage iſt erſchienen und durch alle Buch⸗ handlungen des In⸗ und Auslandes zu erhalten: ne! Abri ß der Geſchichte der Philoſophie von Karl Ludwig Kannegiesser. } | Eine kurze und zweckmaͤßige Geſchichte der Philoſophie halte ich fuͤr Schuͤler der oberſten Claſſen eines Gymnaſii ſehr nuͤtzlich. Herder. Gr. 8. Auf gutem Druckpapier. 18 Gr. Früher erſchien und wurde mit großem Beifall aufs genommen: Matthiͤ (Auguſt), Lehrbuch für den erſten Unter: richt in der Philoſophie. Dritte, verbeſſerte Auflage. Gr. 8. 1833. 20 Gr. Leipzig, im Juni 1837. . F. A. Brockhaus. Jetzt vollftändig find bei Metzler in Stuttgart erſchienen: E. L. Bulwer's Werke, überſetzt von 8 Fr. Notter und Gust. Pfizer. 61 Bändchen. 16. Geh. Trotz der Concurrenz zweier andern Taſchenausgaben und einer Reihe Octavausgaben von Überſetzungen der Bulwer'ſchen Romane hat der Werth und die gewiſſenhafte Sorgfalt der übertragungen dieſer ſtuttgarter Taſchenausgabe ei⸗ nen ſo glänzenden Erfolg verſchafft, daß nun über 6000 Ex⸗ emplare verkauft ſind und bereits eine zweite Auflage der erſten 30 Bändchen erſchienen iſt. — Sämmtliche Romane und Novellen, welche Bulwer bisjetzt herausgegeben, finden ſich vollſtändig und ohne Auslaſſungen in den vorlie⸗ genden 61 Bändchen, welche zuſammen über 8300 Seiten ent⸗ halten und dennoch nur 5 a 6 Thlr. 9 Gr. Preuß., oder 10 Fl. 42 Kr., koſten; ein Preis, durch den ſich dieſe Ausgabe zugleich als die weit wohlfeilfte von allen vorhandenen deutſchen Übers ſetzungen Bulwer's herausſtellt, wie Jeder ſich ſelbſt überzeugen kann. Bei der fortwährend ſehr ſtarken Nachfrage und dem nicht mehr bedeutenden Vorrathe iſt vorauszuſehen, daß in kur⸗ zer Zeit vollſtändige Exemplare nicht mehr geliefert werden kön⸗ nen. Wer dieſe Meiſterwerke des anerkannt vorzüglichſten ber lebenden Romanendichters zu erwerben wünſcht, beliebe da⸗ er die Beſtellung zu beſchleunigen. So lange es der Vorrath erlaubt, wird noch jeder Roman einzeln abgegeben zu nachſtehenden Preiſen: Eugen Aram, 6 Bochn., 18 Gr., od. 1 Fl. 12 Kr.; Pelham, 6 Böchn., 18 Gr., od. 1 Fl. 12 Kr.; Devereur, 7 Bdchn., 21 Gr., od. 1 Fl. 24 Kr.; Die Pilger des Rheins, 4 Bdchn., 12 Gr., od. 48 Kr.; Paul Clifford, 7 Bochn., 21 Gr., od. 1 Fl. 24 Kr.; Die letzten Tage Pompeſis, 6 Bochn., 18 Gr., od. 1 Fl. 12 Kr.; Der Verſtoßene, 8 Bdchn., 1 Thlr., od. 1 Fl. 36 Kr.; Falkland u. Arasmanes, 2 Bdochn., 6 Gr., od. 24 Kr.; Der Gelehrte, 2 Bochn., 6 Gr., od. 14 Kr.; Rienzi, 7 Bdchn., 21 Gr., od. 1 Fl. 24 Kr.; England und die Engländer, 6 Bochn., 18 Gr., od. 1 Fl. 12 Kr. 8 Vorräthig in allen Buchhandlungen Deutſchlands, Oſtreichs und der Schweiz. — VL De nenn. En In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Franzöſiſcher Zolltarif. Nach den aͤltern Zollverordnungen und den waͤhrend der Republik, dem Kaiſerreiche, der Reſtauration und der jetzigen Regierung erſchienenen Geſetzen, mit Inbegriff des jüngften von 1836 bearbeitet und in alphabetiſche Ordnung gebracht von X. E. F. Steinheil. Gr. 8. In Umſchlag broſch. Preis 1 Fl. 36 Kr., oder 1 Thlr. In obigem Tarife ſind alle Waaren, die bei der Ein⸗ und Ausfuhr an den franzöſiſchen Grenzen vorkommen können, in alphabetiſcher Ordnung aufgeftellt und hat der Hr. Verf. ſelbſt die Mühe ſich nicht verdrießen laſſen, ſie unter den verſchiede⸗ nen Benennungen, unter denen ſie in dieſen oder jenen Gegen- den mehr bekannt find, einzureihen, ohne, wie dies in den mei⸗ ſten Werken dieſer Art der Fall iſt, von einer Benennung auf die andere hinzuweiſen, wodurch der Suchende viele Zeit und oft ſelbſt die Geduld verliert, beſonders wenn die Geſetze ſo dunkel ſind, daß nur der Geübtere ſie durch vorhergegangene er⸗ klären und die zu verzollende Waare unter ihre eigentliche Ru⸗ brik bringen kann. Auch der Ungeübteſte wird den Zollſatz jeder vorkommen⸗ den Waare in ebenſo kurzer Zeit und mit gleicher Leichtigkeit als ein Wort in einem Lexikon finden. Stuttgart und Tübingen, im Mai 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. BEL Van DB TREE FE Fr FI er Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Ardent Troughton, der verunglückte Kaufmann. Roman von E. Howard. Aus dem Engliſchen von C. Richard. 8. Drei Bände. Preis geheftet 3 Thlr. Die anziehende Geſchichte eines jungen Mannes, deſſen Le⸗ bensglück durch Schiffbruch und eine Reihefolge vernichtender Unfälle ſcheiterte. Das Buch enthält einen Reichthum ergreifen⸗ der Situationen, lebendiger Schilderungen, treffender Charakter⸗ zeichnungen und überraſchender Neuheit. Wir empfehlen es mit voller Überzeugung als eine wahrhafte Bereicherung unſerer fd: nen Literatur. Deutsches Wationalwerk für alle Stände. Das erſte Heft vom Handbuch des Wiſſenswürdigſten Natur und Geſchichte der Erde und ihrer Von Dr. L. G. Blan ©, Domprediger und Profeſſor zu Halle. Deimnbpek, Dritte, verbesserte und vermehrte Auflage. ift erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben. Preis der Ausgabe mit Atlas, à Heft 12½ Sgr. = 10 Gr. — 45 Kr. Rhein. = 40 Kr. Conv.⸗Val. Preis der Ausgabe ohne Atlas, a Heft 7½ Sgr. = 6 Gr. — 27 Kr. Rhein. — 24 Kr. Conv.⸗ Val. Ein unentbehrliches Hand- und Huͤlfsbuch für alle Diejenigen, welche nach Bildung und Vermehrung ihrer Kenntniſſe ſtreben; ein herrliches Erinnerungsbuch für alle Gebildete, welche früher Geleſenes und: Erlerntes ſich wie⸗ der ins Gedaͤchtniß rufen wollen! Wer ſich mit dem Inhalt von Blanc's Handbuch vertraut gemacht hat und fo in klarer, gedraͤngter über⸗ ſicht das Wiſſenswurdigſte aus der Natur und Geſchichte der Erde und ihrer Bewohner überblickt, der darf ſich dreiſt zu den Gebildeten zaͤhlen! Halle, im Mai 1832. Prachtausgaben 4 1 Groschen die Lieferung. Im Verlag der Claſſiker in Stuttgart haben ſo⸗ eben die Preſſe verlaſſen und ſind in allen Buchhandlungen Deutſchlands und der Schweiz zu haben: Die erſten 6 Lieferungen von: Der sinnreiche Junker Don Quixote von La Mancha. Von Miguel Cervantes de Saavedra. Aus dem Spaniſchen uͤberſetzt; mit dem Leben von Miguel Cervantes nach Piardot, und einer Einleitung von Heinrich Heine. Zwei Bände. Mit 800 Bildern und Vignetten von T. Jobaunot Bedingungen der Subfcription: 5 Das Werk erſcheint mit 800 meiſterhaft geſtochenen Vig⸗ netten in Wochenlieferungen a Ein Groſchen. Das Ganze beſteht aus 200 Lieferungen und wird in 20 Monaten vollſtändig geliefert. Probe des Drucks, des Papiers und der artiſtiſchen Ausſtattung des Werks überhaupt iſt in je⸗ der ſoliden Buchhandlung einzuſehen, auch der Proſpectus unentgeldlich zu erhalten. Vorausbezahlung wird nicht verlangt. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Karmarſch, Karl (erſter Director an der hieſigen hoͤhern Gewerbſchule), Grundriß der mechaniſchen Tech⸗ nologie, als Leitfaden für den technologiſchen Unterricht an polytechniſchen Inſtituten und Gewerbſchulen, in zwei Bänden, enthaltend: die Bearbeitung der Me⸗ talle. Gr. 8. Erſter Band. (40 Bogen.) 2 Thlr. 12 Gr. — —, Beschreibung einer Reliefmaschine, zur ge- treuen bildlichen Darstellung von Münzen, Me- C. A. Schwetschke und Sohn. daillen und andern Reliefs auf ganz mechanischem Wege. Gr. 8. Geh. Mit 2 Kupfern in Folio, die Maschine und 8 Probeplatten in Stahl. Gr. 8. Die Portraits nach Denkmünzen auf den Herzog von Cambridge, Kaiser Franz, Göthe, Johannes den Evangelisten u. s. w., wie solche durch diese Ma- schine ausgeführt worden, vorstellend. 1836. n. 1 Thlr. 8 Gr. Hogrewe, J. L. (Verfaſſer mehrer mathematiſcher Werke), Praktiſche Anweiſung zum planimetriſchen Vermeſſen der Feldmarken, und zur Berechnung der davon zu entwerfenden Karten. Zweite, von J. C. H. Ludowieg, Artill.⸗Hauptmann a. D., umgear⸗ beitete, verbeſſerte und mit vielen Zuſaͤtzen und einem Plane vermehrte Auflage. 1835. Gr. 4. (23½ Bogen.) Mit 13 Kupfertafeln in Folio. u. 4 Thlr. 6 Gr. Verlag der Helwing'ſchen Hofbuchhandlun in Hanover. 4 Bei mir iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Theoretiſch⸗ praktiſche Grammatik der engliſchen Sprache Ag Lehrer und Lernende. on Konrad Lüdger, a ehemaligem Privatlehrer mehrer lebender Sprachen in London, Bre⸗ men, Hamburg und Leipzig. een Vierte durchaus umgearbeitete und verbeſſerte Ausgabe von Johann Sporschil. Gr. 8. 20% Bogen Patent- Velinpapier. Preis 1 Thlr. — 1 Fl. 30 Kr. C.⸗M. — 1 Fl. 48 Kr. Rhein. Die beſte Empfehlung für dieſe Grammatik dürfte wol fein, daß ſolche ſogleich bei dem Erſcheinen dieſer 4ten Ausgabe in der leipziger Handelsſchule als Lehrbuch einge⸗ führt wurde, und ich enthalte mich daher jeder weitern An⸗ preiſung, da ſich nach genommener Einſicht deren Brauchbarkeit als vorzüglich bewähren wird. Georg Joachim Goͤſchen in Leipzig. * Empfehlenswerthe Lehrbücher für das Erlernen der engliſchen und franzöſiſchen Sprache. eloyd, H. E., Theoretiſch⸗praktiſche engliſche Sprachlehre für Deutſche. Mit faßlichen übungen verſehen. Fünfte Auf⸗ lage. 1837. 22 Gr. = 2 — —, Engliſch⸗deutſche Geſpräche; ein Erleichterungsmittel für Anfänger. Nach J. Perrin bearbeitet. Nebſt einer Sammlung beſonderer Redensarten. Siebente Auflage. 8. 1834. 16 Gr. eh 1251 — — und G. H. Nöhden, Neues engliſch-deutſches und deutſch⸗engliſches Handwörterbuch. Zweite Auflage. 2 Thle. Gr. 8. 1836. Cart. 2 Thlr. 16 Gr. Auch unter dem Titel: A new Dictionary of the English and German languages. In two parts. By H. E. Lloyd and G. H. Nochden. — —, üöerſetzungsbuch aus dem Deutſchen ins Engliſche. 8. 1832. 12 Gr. — —, Engliſches Leſebuch. Eine Auswahl aus den beſten neuern engliſchen Schriftſtellern. Auch unter dem Titel Gems of the english literature. 8. 1332, 20 Gr. Hamilton, J., Engliſches Leſebuch für Anfänger. Zweite verbeſſerte Auflage. Gr. 8. 1824, 12 Gr. Abécédaire frangais. Suivi des élémens d'arithmétique. 8. 1811. 6 Er. 0 Debonale, ©, Neue franzöſiſche Grammatik. Zehnte Auflage. 8. 1832. 1 Thlr. f — —, Cours de langue frangaise. Ein überſetzungsbuch für Schulen. Siebente Auflage. 8. 1828. 1 Thlr. 8 Gr. — , Kleine Grammatik für Kinder, mit Übungen über den Syntax, Dialogen, Erzählungen und einem Vocabular. Dritte verbeſſerte Auflage. 8. 8 Gr. 5 — —, Franzöſiſche und deutſche Geſpräche. Ein Erleichte⸗ rungsmittel für Anfänger. Nach J. Perrin herausgegeben. Dritte Auflage. 8. 1835. 16 Gr. Hamburg, Verlag von A. Campe. Zu beziehen durch F. A. Brockhaus in Leipzig. In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: : 4 pi Lie der von x 2 27 Niklas Müller. 1 0 Eingeleitet von Profeſſor Gustav Schwab. 8. Broſch. Velinp. 1 Fl. 48 Kr., oder 1 Thlr. 4 Gr. Das Publicum erhält hier die Lieder eines jungen Dichters, der, von der Natur ausgeſtattet und erzogen, ihr auch die Kunſt verdankt, die ſich in feinen ſeelenvollen und eigen⸗ thümlichen Poeſien überraſchend offenbart. Er hat erſt mit dem zehnten Jahre eine Dorfſchule beſucht und mit dem vier- zehnten ſie verlaſſen, um ein Gewerbe zu erlernen und zu trei⸗ ben. Nie hat er Latein, noch durch Unterricht ſonſt etwas über das Gewöhnlichſte hinaus gelernt. Der Frömmigkeit ſtrenger Altern, dem eignen Gemüthe, ſparſamer Bekanntſchaft mit guten Büchern und dem deutſchen Wanderleben verdankt er ſeine ganze Bildung, deren Früchte er in dieſer Liederſammlung veroffentlicht. Sie ift fein dreifaches Eigenthum, das Product ſeiner Kunſt und ſeines Gewerbes; er hat dieſe Lieder gedichtet, geſetzt und gedruckt. Stuttgart und Tübingen, im Mai 1837. Er J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Im Verlage der K. Kollmann'ſchen Buchhandlung in Augsburg iſt eben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Lehrbuch der Metaphyſik nebft einem Grundriſſe 8 der Geſchichte der Philoſophie; nach der Grundlage von Dr. Franz Anton Nüsslein’s Vorleſe⸗Heften bearbeitet von Johann Bapt. Aymold, Dr. ber Phlloſophie und Profeſſor der Phyſik am koͤnigl. Lyceum in Dillingen. Zweite Abtheilung: Geſchichte der Philoſophie. Gr. 8. 1837. Preis 1 Fl. 36 Kr., oder 1 Thlr. Preuß. (Die Erſte Abtheilung: Metaphyſik, 1836, koſtet 1 Fl. 12 Kr., oder 16 Gr.) Mit dem Erſcheinen dieſer zweiten Abtheilung des „Lehr⸗ buchs der Metaphyſik“ iſt nun der Schlußſtein in das Gebäude des philoſophiſchen Curſes gefügt, welches der ſel. Nüßlein durch ſeine früher herausgegebenen Schriften: das „Handbuch der Kunſtwiſſenſchaft“, das „Lehrbuch der all⸗ gemeinen Pſychologie“, die „Grundlinien der Logik“ und die „Grundlinien der Ethik“ begann, an deſſen gänzlichem Aus⸗ baue ihn aber ſein zu früh erfolgter Tod verhinderte. Heraus⸗ geber und Verleger hoffen auf den Dank aller Schüler und Verehrer des geiſtreichen und trefflichen Verewigten einigen An⸗ ſpruch zu haben, ſowie ſie den Wunſch und die Hoffnung hegen, daß deſſen Schriften auf den in- und ausländiſchen höhern Stu⸗ dienanſtalten nun noch immer größere Verbreitung finden mögen. Geiſt des heiligen Franz von Sales, Fuͤrſtbiſchofs von Genf. Geſammelt aus den Schriften des Joh. Pe⸗ ter Camus, Biſchofs von Bellay, durch P. E., Doctor der Sorbonne. Aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt von einem katholiſchen Geiſtlichen der augsburger Dioͤ⸗ ceſe. Erſtes Bändchen. Zweite verbeſſerte Auflage. Gr. 12. 1837. (14 Bogen.) Preis in Umſchlag geheftet 42 Kr., oder 12 Gr. Das zweite Bändchen (1833, 16 Bogen) koſtet ebenſo viel. Galura, Bernard (Fuͤrſtbiſchof von Brixen), Ge: bet: und Betrachtungsbuch für Chriſten, welche vor Allem das Reich Gottes und ſeine Gerech⸗ tigkeit ſuchen. Ein Auszug aus des Verfaſſers groͤßerm Gebetbuche. Vierte vermehrte Auflage. 1837. Mit einem Titelkupfer. Taſchenformat. Preis auf Druckpapier 36 Kr., oder 9 Gr. z auf Ve⸗ linpapier, in Umſchlag broſch. 54 Kr., oder 14 Gr. In der v. Roh denſchen Buchhandlung in Lübeck find ſoeben erſchienen: X ; Neun Bücher. Phoͤniziſcher Geſchichte des Sanchuniathon nach der griechiſchen Überfegung des Philo von Byblus ins Deutſche uͤbertragen. ö Mit einer Vorrede. Geh. Preis 10 Gr. Ein Werk, welches ſchon vor ſeinem Erſcheinen die gelehrte Welt in die größte Bewegung ſetzte und ohne Zweifel noch geraume Zeit nach ſeinem wirklichen Auftreten die lebhafteſten Erörterungen hervorrufen wird. Die überſetzung iſt einfach und correct, und ſucht ſo treu als moglich den Eindruck, den das Original auf den griechiſchen Leſer macht, wiederzugeben. EEE TR .. 2 2 2 Bücher verzeichniss b E 9. a IN BAL IT: Seite Seite t. Verlags- u. Commissions- 12. Frauenbilder, schwarz u. Artikel x. pa a Color: nis olanelete, ale. 49 2. Children's Books.. .. 1713. Altdeutsche Literatur und 3. Livres d' Education 3 Selten heiten 4. Englische Taschenbücher 14. English Travels, Novele, f. 18397... ienreom'de 28 History, Drama etc... . 87 5. Classiques francais. . 30/15. British Classic Authors . 128 6. Baudry's Standard Authors . Old English Literature, 7. Livres Italiens 33 Poetry ee. 134 8. Livres Espaguelss 35 17. Sprachkunde und histor, 9. Griechische u. lat. Classi- Wörterbücher ker, zu herabgesetzten 18. Assortiment de livres fran- Preisen 3⁵ cais (Editions de Paris) . 151 10. Pracht- und Kupferwerke 3819. Spanische und italienische II. Englische Taschenbücher, Literatur 167 zu herabgesetzten Preisen 48 20. Varia ... 19 Preis 4 Gr. Käufern gratis, A. Asher. N Soeben ist neu erschienen und in der Karl Gerold'schen Buchhandlung in Wien, sowie in allen Buchhandlungen Deutschlands zu haben: DIE HEILKRÄFTE des kalten Wasserstrahles, mit einem Rückblick auf die Geschichte und mit be- sonderer Rücksicht auf das Staubregenbad und kalte Bäder dargestellt von Dr. Ludwig Wilhelm Mauthner, ehemaligem k. k. Regimentsarzte u. s. w. Mit vier Kupfertaſeln. Gr. 8. In lith. Umschlag brosch. 1 Thlr. 16 Gr. ' Berlin. 27% Bogen. Durch alle Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes iſt zu beziehen: L. Reichenbach (Hofr. u. Prof.), Deutſchlands Fauna, oder praktiſch-gemeinnuͤtzige Naturgeſchichte der Thiere des Inlandes. Afte und te Lieferung. Mit 100 Abbildungen aller Saͤugthiere, zwei anato⸗ miſchen Tafeln und einer Platte mit den Faͤhrten der Jagdthiere. Colorirt à Lief. 16 Gr., ſchwarz 8 Gr. — —, Kupferſammlung zum praktiſchen deutſchen Botaniſirbuche. 1ſte Lieferung enthält: Keimung und Knoſpung und 294 Gattungen der deutſchen Flora mit ihren Analyſen auf 12 netten Kupfertafeln. & 18 Gr. — —, Der Hund in feinen Haupt: und Nebenragen durch 195 naturgetreuen Abbildungen in Kupfer⸗ und Stahlſtich dargeſtellt, fuͤr Forſtbeamte, Okonomen, Thierärzte und Freunde jenes nuͤtzlichen Thieres übers haupt beſonders abgedruckt aus der praktiſch⸗gemein⸗ nüsigen Naturgeſchichte ꝛc. Zweite durch vollſtaͤndige Beſchreibung und durch 56 Abbildungen dermehrte Ausgabe. Lexikonformat. Elegant broſch. à 2 Thli. 12 Gr. ſchwarz, 5 Thlr. illuminirt. Leipzig, im Mai 1837. D f Wagner'ſche Buchhandlung. Bei uns erschien und ist bereits an die betreffen Buchkandlungen als Fortsetzung versandt: 1 Beschreibung der StadtRom von Ernst Platner, Karl Bunsen, Ed. Ger- hard und Wilh. Röstell. Mit Beiträgen von B. G. Niebuhr und einer geognostischen Abhandlung von F. Hofmann. Erläutert durch Pläne, An- sichten und Aufrisse von den Architekten Knapp und Stier, und begleitet von einem besondern Urkunden- und Inschrif- tenbuch von Eduard Gerhard und Emiliano Sarti. Gr. 8. Ster Band. Iste Abtheilung. 7 Fl., eder 4 Thlr. 12 Gr. Bilderheft dazu, 2te Abtheilung, in 12 Blättern. 10 Fl. 48 Kr., oder 6 Thlr. 8 Gr. Stuttgart und Tübingen, im Mai 1837, J. G. Cotta’sche Buchhandlung. In der Nicolai’fhen Buch- und Papierhandlung in Stettin (C. F. Gutberlet) iſt erſchienen: 1 Schmidt, W. L. E. Or.), Botaniſcher Wegweiſer oder praktiſche Unterweiſung, zweckgemaͤß das Studium der Botanik zu beginnen, die Terminologie und Syſtem⸗ kunde zu ſtudiren, Pflanzen zu beſtimmen, zu ſam⸗ meln, einzulegen, zu trocknen und ein Herbarium an⸗ zulegen; nebſt einem Anhange, die naͤhere Eroͤrterung einiger ſchwierigen Pflanzenfamilien enthaltend. Fuͤr junge Botaniker entworfen. 8. Geheftet. 12 Gr. Wanderung und Heimkehr. Eine Dichtung von Te⸗ ſchendorf. 8. Geheftet. 12 Gr. 9 121 uns iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: 1 18 Lieder und Romanzen ‘ von ar, Franz Freiherrn Gaudy. Gr. 12. Velinpapier. Broſch. Preis 1 Thlr. Leipzig. Weidmann'ſche Buchhandlung. Auf die in Paris erſcheinende große se Encyclopedie du dix - neuviem siecle. Repertoire universel des sciences, des leures et des arts, avec la biographie de tous les hommes celebres. 50 volumes (en 100 livraisons). Gr. in-8., à double colonne, avec plus de 2500 gravures dans le texte, g welche von den namhafteſten Gelehrten Frankreichs bearbeltet wird und von der bereits drei Lieferungen ausgegeben ſind, er⸗ lauben wir uns hiermit aufmerkſam zu machen, da dieſes Werk alle Beachtung verdient. Da wir davon den Hauptdebit für Deutſchland erhielten, ſo können wir Aufträge darauf ſtets ausführen und berechnen jede Lieferung dieſes Werkes nur mit 2 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im Juni 1837. Brockhaus & Avenarius. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. — 0000000 2 Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXI. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für literas riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. a In meinem Verlage iſt erſchienen und durch alle Buchhand⸗ lungen zu beziehen: Iſt die Klage uͤber zunehmende Verarmung und Nahrungsloſigkeit in Deutſchland ge— gruͤndet, welche Urſachen hat das übel, und welche Mittel zur Abhuͤlfe bieten ſich dar. Bearbeitet von Siegkried Justus I., König von Israel und Hoherprieſter von Jeruſalem. Gr. 8. Geh. 12 Gr. Eine Schrift, welche von Allen geleſen und beachtet zu werden verdient, denen die wichtige darin behandelte Frage von einigem Intereſſe iſt. Leipzig, im Juni 1837. F. A. Brockhaus. Europa. Chronik der gebildeten Welt. Herausgegeben von August Tewald. erfreut ſich fortwährend der allgemeinſten Theilnahme und der größten Verbreitung. Ob ſie dieſe in ſolchem Maße verdient, möge die Anführung einiger Artikel aus den erſchienenen er⸗ fen zwei Bänden des laufenden Jahrgangs 1837 belegen: Überſicht der 1836er Saiſon zu Baden. — Leben in Wei: mar. — Briefe aus München. — Göthe, der Student. Mit: getheilt von H. König. — Der Dichter Puſchkin. Von H. König. — Ein Carneval in Stuttgart (1762). Von Aug. Zoller. — Muſikaliſcher Jahresbericht aus München. — Blät⸗ ter aus einem Album. Von Sidonie v. Seefried. — Der Salon der Frau von Starl. — Meine Empfehlungen nach Pa⸗ ris. Von F. S. Lehrs. — Briefe aus Paris. Von F. S. Lehrs. — Meine Reife von Paris nach Marſeille. — Die Jagdpartie eines Künſtlers. — Zehn Tage auf dem Dampf⸗ ſchiffe und drei Wochen in Holland. Von Ernft Münch. — Gafarelli, von Jules Janin. — ungariſche Nationalſchilde⸗ rungen, mit bildlichen Erläuterungen von Arthur Schott. — Bilder aus Griechenland. Von L. Feldmann. — Eine Woche auf Syra. Von L. Feldmann. — Der Verbannte des Jahres 1831. Neugriechiſcher Roman von Alexander Sutzos. — Die Waterlooſäule in Hanover (Viſion eines ka⸗ lenberger Rekruten). — Die Nachtigall von Murom. Erzäh⸗ lung von W. Müller. — Parlamentariſche Phyſiognomien. — Briefe aus Berlin, von L. Rellſtab. — Akademiſches Karl⸗Secularfeſt in Stuttgart. — Briefe aus Madrid. — Reiz fen in Deutſchland. Von A. Lewald. — Die Mörderhöhle. Von A. Lewald. — Bilder aus Heſſen-Kaſſel. — Franz Schubert. Von Joſeph d' Ortigue. — Erinnerungen an Malta und Sicilien. — St.⸗Peter in Rom. Nach Mery. — ndon in der Vogelperſpective. i * Das letzte belt des gegenwärtigen Quartals (des zweiten Bandes) wird unter Anderm auf einem großen Blatte die verkleinerte Nachbildung der in Frankreich mit ſo großem Beifall aufgenommenen Caricaturen von Philippon: les Ro- bert-Macaires, bringen, welche dort in 50 Blättern erſchie— nen ſind. Die mit fo großem Beifall aufgenommenen Illuſtra⸗ tionen zu Hebel enden mit dem Iften Juli und wir wer⸗ den, bis unſere Künſtler mit den neuen Illuſtrationen zu Uh⸗ land fertig find, ſechs herrliche, mit dem größten Fleiße aus⸗ geführte Blätter nach den in dieſem Jahre in London erſchiene⸗ nen Finden's Tableaux folgen laſſen, welche ſich gewiß des allgemeinſten Beifalls zu erfreuen haben werden. Ebenſo wie das Artiſtiſche, wird auch der übrige Inhalt der Europa nicht außer Acht gelaſſen und ſtreben wir unauf— haltſam dahin, uns den gewonnenen Beifall zu erhalten, und wir dürfen behaupten, daß mit dem Zuwachſe an Leſern auch die Theilnahme tüchtiger und ausgezeichneter Mitarbeiter wächſt, 92 uns faſt täglich einlaufende ſehr ſchmeichelhafte Zuſendungen eweiſen. Tendenz und Form unſerer Zeitſchrift bleiben im Allgemei⸗ nen unverändert, und was in letzterer Beziehung vielleicht auch noch verbeſſert werden kann, ſoll nur in ſtetem Hinblick auf die Zufriedenheit unſerer Leſer bewerkſtelligt werden. Der Preis des Vierteljahrs-Bandes (in 13 Wochenliefe- rungen von 3¼ Bogen Text in Impertaloctav und den artiſti⸗ ſchen Beilagen) iſt 5 Fl. 12 Kr., oder 3 Thlr. 6 Gr. Einzelne Hefte oder Bilder werden nicht abgegeben. Einige complete Exemplare der Jahrgänge 1835 und 1836, von denen früher einige Bände vergriffen waren, ſind jetzt wie— der vorräthig und ſind zu folgenden Preiſen durch alle gute Buchhandlungen zu beziehen: 1885, 2 Bände, und 1836, 1fter— Ster Bd. à 3 Fl. 54 Kr., oder 2 Thlr. 17 Gr. 1836, Ater Bd. à 5 Fl. 12 Kr., oder 3 Thlr. 6 Gr. J. Scheible's Verlags-Expedition in Leipzig und Stuttgart. In der von Roh den' ſchen Buchhandlung in Lübeck iſt ſoeben erſchienen: Die Heilkräfte des Meerwaſſers zur Belehrung fuͤr Gebildete. Mit beſonderer Beruͤckſichtigung der Seebade-Anſtalt bei Travemuͤnde 5 dargeſtellt von F. Lieboldt, Dr. med., Badearzt zu Travemünde. Geh. Preis 12 Gr. Bei der Bearbeitung der vorliegenden Schrift hatte der Verfaſſer die Abſicht, Gebildeten aller Stände, zunächſt den Curgaſten von Travemünde, eine kurze, aber doch genügende Belehrung über die Eigenſchaften, Wirkungen und Heilkräfte des Meerwaſſers zu geben, die neueſten Forſchungen und Erfah rungen darüber mitzutheilen, die Entfernung eingeſchlichener ir⸗ riger Anſichten und Vorurtheile zu befördern und deren Stelle durch möglichſt richtigere Kenntniß auszufüllen. In der J. G. Sotta’fgen Buchhandlung in Stuttgart iſt erſchienen: 8 s Das Ausland. Ein Tagblatt für Kunde des geiſtigen und ſittlichen Lebens der Völker. Monat April 1837. Größere Aufſätze. Die Stellung Perſiens. Montpellier. Die Ruthenen. Bil⸗ der aus Paris. 2) Kunſterinnerungen aus dem Louvre. Das neuere Agypten; Surrogate für Wein. Das Feſt des Niels. Skizzen von Lima: 1) Der Hafen Callao; Weg von da, nach Lima; Schilderung der Stadt. 2) Theater; Stiergefechte; Pro: menaden; früherer Reichthum; die Einwohner und ihre Lebens⸗ weiſe. 3) Früchte, Jahreszeiten, Handel. Der Handel von Kanton. Bilder aus China: Familienzwiſte und Republicium aus den Communen. Geheime Sekten. Briefe über die leg⸗ ten Schickſale des britiſchen Reiſenden Davidſon. Literariſche Nachrichten aus Paris. Neuſüdwales in den letzten vier Jah⸗ ren. (Auszug aus einer neuen dortigen Zeitſchrift.) Der Schlan⸗ gentanz. Gefangenſchaft mehrer amerikaniſchen Matroſen auf den Pelewinſeln. Weitere Entdeckung von Theewäldern in Aſ⸗ ſam. Die Sodaſeen in den Steppen Ungarns. Neurußland. (Auszug aus Skalkowsky'ss Werken.) Das Land zwiſchen dem Indus und Hydaspes. Krankheiten und Arzte in Chili. Der Winter zu Madrid. Die Maldiven. Über die Handelswege in Nordafrika und die Wichtigkeit von Konſtantine. Einiges über Sind. Braſiliſch⸗portugieſiſcher Sklavenhandel. Forſchun⸗ gen in Gentralguiana. Dramatiſche Unterhaltungen der Hin⸗ dus. Die Pelzcompagnie in St.- Louis am Miſſiſippi. Abd ⸗el⸗ Kader und ſeine Gefangenen: 1) Das Lager des Sultans. 2) Die Truppen des Sultans. 3) Tribut; Verbindung mit Marokko; Spionen. 4) Die neue Hauptſtadt Tekedemta. „Über die Be⸗ reitung der Damascenerklingen. Die Kanäle in Frankreich. fiber die Naturgeſchichte der canariſchen Inſeln. Über Avan⸗ tement, Sreulenkauf und Halbſold in der engliſchen Armee. Die Menſchenfreſſer in Indien. Eine Vampyrgeſchichte aus Kreta. (Aus Paſpley's neuerſchienenen Travels in Crete.) Chronik der Reiſen. Fußreiſe von Tavoy über das Gebirge nach Siam. Die Arruinſeln. Nr. 96. Honigberger's Reiſen im Orient. Ent⸗ deckungsreiſe der Herren Arbouſſet und Dumas in das Land der Lighovas. Bruchſtücke aus dem Reiſetagebuche des Wagnerge⸗ ſellen Dobel: 1) Reife vom Berg Sinai nach Kairo und Auf⸗ enthalt daſelbſt. Franzöſiſche Reiſende in Abyſſinien. Kleinere Mittheilungen. Herſtellung des Palaſtes Heinrich IV. zu Pau. Bevol⸗ kerung Roms. Neue Compoſition zur Darſtellung anatomiſcher Gegenſtände. Geologiſche Notizen: Auffindung eines foſſilen Rhinoceroskopfes in Rußland. Notiz über Cutſch. Neſte ei⸗ nes Dinotheriums. Entdeckung zahlreicher Thierreſte im De⸗ partement du Gers. Erdbeben bei Quebeck. Literaxiſche No⸗ tigen: Über die Form der Bücher und die Geſchichte der Buch⸗ binderei. über die angelſächſiſche Literatur. Das Georg Na⸗ meh von Mullah Firuz. Neue mongoliſche Grammatik. Inſchrif⸗ ten in Armenien und Georgien. Botanik der Nilgherries. Un⸗ fall des Luftſchiffers Claton. Das ſogenannte Pinnatuch auf den Philippinen. Entdeckung neuer Inſekten durch Croſſe. Das Loiredelta. Entzündung der Baumwolle durch Leinöl. ‚Bes abſichtigte Reife nach dem weſtlichen Afrika. Ein elektriſches Kind. Die Republik Andorre. Karthagiſche Alterthümer. Heu⸗ ſchrecken in China. Mistellen aus indiſchen Journalen: Zahl⸗ reiche Strafen unter den europäiſchen Truppen. Proteſtanti⸗ ſche Unduldſamkeit der Engländer gegen Katholiken. Führung der Verwaltung in der Landesſprache im Nerbudda⸗Diſtrict. Sendung von Mohun Lal nach Multan. Koſtſpieligkeit der Rechtspflege. Verſetzung von bengalifchen Kulis nach Mauri⸗ tus. Verordnung über die Eide der Mesklims und Hindus. Vermaͤchtniß der Begum Sumxu an eine Propaganda - Kapelle. Ausdehnung des Handels auf dem Indus. Abſchaffung des Zwangs bei dem Wagenziehen in Conjeveram. Einführung der Todesſtrafe in Bhurtpur. Unterdrückung der Thugs. Nach⸗ richten vom Cap. N Inhalt des Literaturblattes. Hiſtoriſche Bilder aus dem italieniſchen Mittelalter. Ake⸗ ſtor, oder der Geiſt der Einſamkeit. Neugriechiſches: Klephten⸗ lieder; der Krüppel; kein Vergeſſen; die ſtolze Schoͤne. Dle Schwalen, don Béranger. Wir find zu ſieben, von Words⸗ worth. Der Bund, von Shelley. Kauft alten Kleiderſtaat, oder moraliſch⸗politiſche Betrachtungen eines pariſer Kleider⸗ trödlers, von Beranger. Capitain Marryat. Horaz Smith. Wie wunderhüſch fie iſt, von Béranger. Die Herzogin von La Valliere, ein Drama von E. L. Bulwer. Der todte Klephte. Gleichgültigkeit gegen die Poeſie in England. Der letzte Menſch, von Campbell. Jules Janin, von Auguſt Bafjiere. Die Flüchtlinge, von Shelley. Schmerz des Scheidens. Paris, von Barbler. Hiob's Tröſter. Durch alle Buchhandlungen find zu den herabgeſetz⸗ ten Preiſen zu beziehen: Biographien deutſcher Claſſiker, herausgegeben von Dr. J. Döring. W. von Göthe's Leben. Mit einem Facſimile. ergänzte Ausgabe. 16. 16 Gr., jetzt 8 Gr. Velinpapier 1 Thlr. 8 Gr., jetzt 16 Gr. Nachtrag dazu für die Bes ſiter der frühern Ausgabe. 4 Gr., jetzt 2 Gr. J. G. von Herder's Leben. Mit deſſen Portrait und Facſimile. 8. Geh. 1 Thlr. 18 Gr., jetzt 20 Gr. Daſſelbe. 16. 12 Gr., jetzt 6 Gr. Velinpapier 18 Gr., jest 9 Gr. F. G. Klopſtock's Leben. Mit deſſen Portrait und Facſt⸗ Neue mile. 16, 12 Gr., jetzt 6 Gr. A. von Kotzebue's Leben. Mit deſſen Portrait und Fa ſimile. 16. 18 Gr., jetzt 9 Gr. Fr. von Schiller's Leben. Mit deſſen Portrait und Fae⸗ ſimile. 8. Geh. 1 Thlr. 18 Gr., jetzt 20 Gr. Daſſelbe. 16. 12 Gr., jetzt 6 Gr. Johann Heinrich Voſt. Dargeſtellt nach feinem Leben und Wirken. 8. Geh. 21 Gr., jetzt 10 Gr. 4 Vorſtehende mit größtem Fleiße gearbeiteten Biographien ſind als Supplemente zu den Werken dieſer Claſſiker zu be⸗ Kerr und deshalb auch in der Ausſtattung denfelben gleich. Gewiß wird jeder dieſe Werke Beſitzende auch die Lebens⸗ beſchreibungen der großen Schöpfer derſelben zu haben wün⸗ ſchen und es dem Verleger Dank wiſſen, daß er nun einen fo billigen Weg, um dazu zu gelangen, eröffnet hat. R Leipzig, im Junt 1837. 0 A. F. Boͤhme. Die Mörderin M. A. Birnbaum aus Nürnberg, hingerichtet in München am 12ten Nov. 1836. Ac⸗ tenmäßige Darſtellung ihrer veruͤbten unmenſch⸗ lichen Grauſamkeiten. Ein hoͤchſt merkwuͤrdiger Bei⸗ trag zur Geſchichte der Ausartung des menſchlichen Herzens. Gr. 8. München 1837, bei Fleiſchmann. Preis 8 Gr., oder 30 Kr. Der Leſer wird zurückſchaudern bei den unmenſchlichen, aber planmäßig und beharrlich durchgeführten Mishandlungen, durch welche die Birnbaum ganzer 15 Jahre hindurch der braven Tochter eines Beamten den langſamen Tod bereitete. Dieſer in ſeiner Art einzige Criminalfall wird in ganz Deutſchland die hoͤchſte Lufmerklamkeit rege machen. ö - Vollständige Ausgaben des Corpus jaris ed. Beck. CO RPUS JURIS CIVILIS EDITIO STEREOTYPA C U R A Du. JOH. LUD. GUIL. BECK. II TOMI. Kl, Folio. 230 Bogen. Preis 4 Thlr. CORPUS JURIS CIVILIS RECOGNOVIT ET BREVI ANNOTATIONE ‚ INSTRUCTUM EDIDIT D* JOH. LUD. GUIL. BECK, II TOMI IN IW PARTES. Gr. 8. 302 Bogen. Preis 10 Thlr. Leipzig, den 31sten Mai 1837. Kart Cnobloch. Von beiden Ausgaben sind Exemplare in allen Buch- baudlungen des In- und Auslandes zu erhalten. 3184923 Neue literariſche Erſcheinung. SH und Weſt, Blätter für Kunst, Literatur und geselliges Leben, redigirt von Rudolf Glaſer, herausgegeben von Jakob Sambs. Jährlich zweiundfunfzig Bogen in großem Quart, Velinpapier, in vierundzwanzig Lieferungen mit zwölf Muſikbeilagen (Liedercompoſitionen). Vierteljährige Pränumeration auf dreizehn Bogen in ſechs kieſerungen, mit drei Muſikbeilagen: 1 Fl. 45 Kr. Conv.⸗M. (1 Thlr. 4 Gr.) N Halbjährige: 3 Fl. 30 Kr. Conv.⸗M. (2 Thlr. 8 Gr.) Den Debit beſorgen für Böhmen Borroſch u. André in Prag; für die übrigen Länder des öſtr. Kaiſerthums Mörfhner und Jasper in Wien; für das Ausland F. A. Leo in Leipzig. Am 1. Juli 1837 erſcheint die erſte Lieferung. Dieſe Blätter werden, mit Ausſchließung alles Nach⸗ drucks, vorzugsweiſe Berichte über Literatur und Leben aller ſlawiſchen Völker und überſetzungen aus allen Tlawiſchen Literaturen, wie auch ſonſtige intereſſante, belletriſtiſche und populair= wiſſenſchaftliche Mittheilungen enthalten. Viele aus⸗ gezeichnete Literatoren in und außer Sſtreich haben ſich dieſer Unternehmung bereits angeſchloſſen. Der ausführliche Profpees tus iſt in allen Buchhandlungen zu haben. Bei H. L. Brönner in Frankfurt g. Mt. iſt erſchie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Dr. J. C. Passavant, Unterſuchungen uͤber den Lebens⸗ magnetismus und das Hellſehen. 2te umgearbeitete Auflage. 22 Bogen. Gr. 8. Geh. Preis 3 Fl. 30 Kr., oder 2 Thlr. Die ſchon fit längerer Zeit von allen Seiten her ſtatkge⸗ fundene, ungemein ſtarke Nachfrage nach dieſer Schrift, deren erſte Auflage mehre Jahre lang im Buchhandel fehlte, machte als bisher zu beſchleunigen, und durch das Erſcheinen einer neuen . Auflage wunſchenswerth. Den zahl⸗ reichen Leſern, welche ſich für den hier behandelten, jetzt u: haft angeregten Gegenftand--intereffiven, wird nun die zweite en fo a ner ſein, da alle neuern Erfahrungen und Erſcheinungen dabei benutzt worden und di olli eg ieſelbe völlig um⸗ Bei J. G. Heubner, Buchhändler i i i 0 5 Hhändler in Wien, ift ſoeben Zeitſchrift für Phyſik verwandte Wiſſenſchaften, herausgegeben * von Dr. A. Baumgartner und Dr. J. Ritter v. Holger 1832. Erſtes Heft mit 1 Kupfertafel. Preis des Jahrgangs von 12 Heften 4 Thlr. Dieſe Zeitſchrift erſcheint, von jetzt angefangen, in Jahrg gen von 12 Heften, welche einen Band bilden und fd 10 55 frühern Reihe anſchließen werden. Dieſe Einrichtung wurde getroffen, die Mittheilungen mehr f den Beitritt des Herrn Dr. med. Ritter v. Holger zur Redaction iſt das Gebiet dieſer Zeitſchrift erweitert, indem derſelbe den pharmaceuti- ſchen Theil der Chemie, der wol bisher nicht ausgeſchloſ⸗ 0 aber nur ſpärlich bedacht wurde, vorzüglich berückſichtigen wird. Inhalt: J. Analyſe des Agalmatholiths, vom Dr. med Ritter v. Holger. — II. Ergebniſſe mehrer Verſuche über den Einfluß des Luftdruckes auf die fecundairen Veränderungen der Fundamentalpunkte luftleer gemachter Thermometer, mit be⸗ ſonderer Rückſicht auf das Thermo⸗Barometer, ausgeführt vom Herrn Dr. Wilhelm Gintl in Gräg, — I. Aeroſtatiſche Formeln für Gasvolumina in undurchſichtigen Cylindern, vom Herrn Prof. Zen neck in Tübingen. Fur Deutſchlands Staatsdiener, Kirchen⸗ Schulbeamte, ſowie für jeden gebildeten Deutſchen überhaupt, iſt ſoeben die Fortſetzung eines hö int kes erſchienen, nämlich die Ste other 955 anf W. Cousin (Staatsrath), Bericht über den Zuſtand e Öffentlichen Unterrichts in einigen Ländern Deutſchlands und beſonders in Preußen. Aus dem Franzoͤſiſchen von Dr. Er E. Krõ er. Dieſe Ite Abtheilung enthält: 8 Gymnaſialunterricht im Königreich Preußen, nebſt des Verfaſſers Leben und einer allgemeinen lberficht der preußiſchen und fachfifchen Unterrichtsanſtalten 11 e ee ung des Gegenſtandes, mit dem⸗ elben tiefen Eingehen in die Sache ab. ie die bei ben Morgitungen, che abgefaßt, wie die beiden er⸗ Der Preis tft geheftet 1 Thlr. 4 Gr. und fämmt- 527 ſolide Buchhandlungen Deutſchlands haben Exemplare vor⸗ ig. und Preisherabſetzung. Die Abſicht, weniger bemittelten Käufern anerkannt gute Werke zugänglich zu machen, hat uns veranlaßt, folgende Werke unſers Verlags von heute an auf unbeſtimmte Zeit im Preiſe bedeutend herabzuſetzen. Weimar, den Sten Juni 1837. . Das Landes-Induſtrie- Comptoir. Bibliothek der neueſten und wichtigſten Reiſebe⸗ ſchreibungen und geographiſchen Nachrichten zur Er⸗ weiterung der Erdkunde, nach einem ſyſtematiſchen Plane geſammelt, und in Verbindung mit einigen andern Gelehrten bearbeitet und herausgegeben von M. C. Sprengel und T. F. Ehemann. Mit Kupfern und Karten. 50 Bände. Gr. 8. 1800 — 14. 129 Thlr. 3 Gr., jetzt 50 Thlr. Ein⸗ zelne Bände zur Hälfte des Ladenpreiſes. Als Fortſetzung derſelben: 5 2 Bibliothek, Neue, der wichtigſten Reiſebeſchrei⸗ bungen, zur Erweiterung der Erd- und Voͤlkerkunde, in Verbindung mit einigen andern Gelehrten geſammelt und herausgegeben von Dr. F. J. Bertuch; nach deſſen Tode von mehren andern Gelehrten. 65 Bände. Gr. 8. 1815 — 35. 168 Thlr., jetzt 65 Thlr. Einzelne Bände zur Hälfte des Ladenpreiſes. * k Cooper, Sam., Neueſtes Handbuch der Chi— rurgie in alphabetiſcher Ordnung. Zweite Auflage. Nach der fünften und ſechsten Auflage des engliſchen Origi⸗ nals überſetzt (und ſehr vermehrt). Durchgeſehen und mit einer Vorrede von Dr. L. F. v. Froriep. 2 Bände. Großes Lexikonoctav. 1831. 12 Thlr., jetzt 4 Thlr. Keferſtein, C., Deutſchland, geognoſtiſch-geo⸗ logiſch dargeſtellt. Eine Zeitſchrift in freien Heften. Mit Karten und Durchſchnittszeichnungen erläutert. 7 Bände in 20 Heften. Gr. 8. 1821 — 32. 41 Thlr. 15 Gr., jetzt 10 Thlr. Einzelne Hefte zur Hälfte des Ladenpreiſes. Rosenmüiller, Dr. F. C., Chirurgische-anato- mische Abbildungen für Arzte und Wundärzte. Royal- Fol. 1805—11. In 3 Theilen oder 11 Lieferun- gen. Zusammen auf ordin. Papier 43 Thlr. 6 Gr., jetzt 20 Thlr. Einzelne Lieferungen zur Hälfte des Laden- preises. ure, Handwoͤrterbuch der praktiſchen Chemie, angewendet auf die andern Zweige der Naturkunde, wie auf Künſte und Gewerbe. Nach der neueſten Ausgabe des Ori⸗ ginals, mit Berückſichtigung der franzöſiſchen Bearbeitung von Riffault, aus dem Engliſchen. Mit Anmerkungen und Vorrede vom Hofrath Döbereiner. Großes Lexikon⸗ octav. Mit 14 Tafeln Abbildungen. 1825. Das ganze Werk in 6 Lieferungen 7 Thlr. 12 Gr., jetzt 3 Thlr. Woͤrterbuch der Thierheilkunde, zum Gebrauch der Thierärzte, Gavalerieoffiziere, Landwirthe und aller Derjeni⸗ gen, welchen die Wartung und Pflege der Hausthiere obliegt. Nach dem franzöſiſchen Originale des Herrn Hurtrel D' Ar⸗ boval überſetzt und durch Zuſätze aus den beſten deutſchen Werken über Thierheilkunde ergänzt. Nebſt vielen Anmerkun⸗ gen von Dr. Th. Renner. 4 Bände. Gr. 8. 183032. Geh. 15 Thlr., jetzt 6 Thlr. Zeitschriſt, Gemeinsame deutsche, für Geburts- kunde „ herausgegeben von einem Verein deutscher Ge- burtshelfer und redigirt von den Herren Doctoren Busch, Mende und Rityen. 1ster—7ter Band in 25 Heften mit Abbildungen, zusammen 38 Thlr. 12 Gr., jetzt 10 Thlr. Einzelne Hefte zur Hälfte des Ladenpreises. Mediciniſches Volksbuch. Soeben iſt bei F. E. C. Leuckart in Breslau erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die neueſtenn 5 Erfahrungen und Heilungen aus dem Gebiete der Waſſerheilkunde, geſammelt und geordnet 1 45 von J. Sof. Weiß, Director der neuen kalten Badeanſtalt in Freywaldau in öftr. Schleſien Nebſt einem Vorwort von Starke, koͤniglich preußiſchem Stabsarzt. 8. Broſch. Preis 15 Sgr. „Dieſes Buch bietet in gedrängter Kürze eine klar und vers ſtändig abgefaßte Darſtellung der Waſſerheilkunde, der bei ihrer Anwendung zu beobachtenden Rückſichten und der Hülfsmittel, welche ihre Wirkung unterſtützen. Mancher Leidende wird da⸗ rin einen Troſt und den Weg angegeben finden, ſeine Geſund⸗ heit auf ſichere Weiſe wieder zu erlangen. Bei uns iſt erſchienen und bereits an die Sortiments⸗ Buch⸗ handlungen verſandt: Weſſenberg, J. G. von, sämmtliche Dichtungen. Fuͤnftes Baͤndchen. Subſcriptionspreis broſch. 12 Gr., oder 45 Kr. Den Subferiptionspreis für alle 5 Bändchen zujammengenommen 2 Thlr. 12 Gr., oder 3 Fl. 45 Kr. laſſen wir, da nun das Werkchen beendigt ift, noch auf unbe⸗ ſtimmte Zeit fort beſtehen. Stuttgart und Tübingen, im Mai 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Unter der Preſſe befindet ſich und wird demnächſt in uns ſerm Verlage erſcheinen: Die Kirche und Schule Schwedens in den beiden letzten Decennien von Dr. Esaias Tegner, Biſchof zu Werio. Verdeutſcht von Dr. Gottlieb Mohnike, Conſiſtorial- und Schulrath. C. Loͤffler'ſche Buchhandlung in Stralſund. Durch alle Buchhandlungen ist von mir zu beziehen: Neurologische Beobachtungen von Dr. F. H. Bidder, Prosector am anatomischen Theater zu Dorpat ° Mit 2 lithographirten Tafeln. N 4. Dorpat, 1836. Geh. Leipzig, im Juni 1837. 20 Gr. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: * au, Das Pfennig-Magazin für Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniffe. 1837. Juni. Nr. 218 — 221. Nr. 218. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XV. Ernſt, Herzog zu Sachſen-Koburg-Gotha. Veränderungen in der Le⸗ bensweiſe in Großbritannien. Palermo. Die Kunſt der Höf— lichkeit und des geſelligen Wohlverhaltens. Ungewöhnliche Kör⸗ perdicke. — Nr. 219. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XVI. Wilhelm, Herzog von Braunſchweig. Schiffbruch des fran⸗ zöſiſchen Fahrzeugs „die Fliege“. “Die Glyptothek und Pina⸗ kothek in München. Eine griechiſche Hochzeit. Altere Benutzung des Kautſchuk. Ein Zwerg. — Nr. 220. Kon ⸗fu⸗tſe. Die Heringsfiſcherej. *Bafel. Phyſiologie des Dampfwagens. Die Meſſe zu Niſchnei-Nowgorod. — Nr. 221. *Galerie der deut⸗ ſchen Bundesfürſten. XVII. Paul Friedrich, Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin. Kanäle in China. Die Heringsfiſcherei. (Beſchluß.) *Eine Nacht in den Niederalpen. Der Landbau in Sicilien. Großes Tau. Das Seifenkraut. Zur Geſchichte des Urſprungs der Dampfboote. *Der gehörnte Faſan. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr. Leipzig, im Juni 1837. g F. A. Brockhaus. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und in allen Buchhand⸗ lungen zu haben: Bibliothek Militairs überhaupt und fuͤr Unterokkiziere insbesondere. Sechste Lieferung, enthaltend: Militairiſches Leſebuch. Erſte Abtheilung. Bogen 9 — 12. Siebente Liferung, enthaltend: Die Lehre som Militairſtyl. ogen 1—4. Preis jeder Lieferung 12 Kr., oder 3 Gr. Die Hauptgeſichtspunkte, von welchen bei dieſer ſchon hin⸗ reichend bekannten Uoternehmung ausgegangen wurde, find olgende: 0 15 Die Unteroffiziers-Bibliothek iſt für Individuen aller deut⸗ ſchen Staaten berechnet, wobei ſie alles ſpeciell Dienſtliche, was aus den beſtehenden Dienſtvorſchriften der einzelnen Staaten erlernt werden kann, ausſchließt. 2) Die Unteroffiziers⸗Bibliothek iſt unbeſchadet der Vollſtän⸗ digkeit auf ein möglichſt kleines Ganzes und niedrigen Preis berechnet, denn der Unteroffizier hat nur einen beſchränk⸗ ten Raum zur Aufbewahrung derſelben und wenig dis— ponible Mittel. 8) Neben der Verbreitung nützlicher Kenntniſſe, welche den einzelnen Individuen ſelbſt nach ihrem Austritt aus dem Militairſtande von weſentlichem Nutzen ſein dürften, wird der Geiſt des echten Soldaten, die Anhänglichkeit an den Fürſten und das Vaterland, und die Beförderung der Liebe für den Stand, das ganze Unternehmen durchwehen. Wir glauben unſere Herren Abnehmer auf das die ſiebente Lieferung begleitende Vorwort aufmerkſam machen zu müſſen, weil dieſes ſie belehrt, von welchem Geſichtspunkte bei Bear: beitung der Lehre des Militairſtyls ausgegangen worden und wie ſehr dem Verfaſſer daran gelegen geweſen, Denjenigen, welche die Kenntniß ihrer Mutterſprache noch mehr oder weniger lückenhaft fühlen, die Mittel zu bieten, das Mangelnde durch eignes Studium auf bequemen Wege nachzuholen. Stuttgart und Tübingen, im Mai 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Deutſches Schul⸗ und Familienbuch für alle Stände. C. Oltrogge's deutsches Lesebuch in drei Curſus jetzt vollſtaͤndig; 97½ Bogen deutlichſten Drucks auf weißem Druckpapier. Euthaltend 196 Aufſätze in Proſa und 463 größere und kleinere Dichtungen aus den be⸗ ſten deutſchen Schriftſtellern und Dichtern. Gr. 8. 1836 u. 1837. Preis des Ganzen (à circa 7 Pf. pro Bogen) nur 2 Thlr. 8 Gr. After Theil 16 Gr. ter Theil 16 Gr. Zter Theil 1 Thlr. Hanover, im Verlage der Hahn'ſchen Hofbuchhandlung iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: Deutsches Lesebuch für Schulen. Dritter Curſus. Fuͤr das reifere Jugendalter. Von CARL OLTROGGE, Vorſteher einer Privatlehranſtalt zu Lüneburg. 42½ Bogen. Gr. 8. 1837. Preis 1 Thlr. Der ungewöhnliche Beifall und die raſche allgemeinſte Ver⸗ breitung, welche dieſem zeitgemäßen, trefflich geordne= ten, äußerſt reichhaltigen, angemeſſen ausgeſtat⸗ teten und dabei ungemein wohlfeilen deutſchen Leſebuche in zahlreichen Lehr- und Bildungsanſtalten für Söhne und Töchter, ſelbſt im entferntern Auslande und in vielen gebildeten Familien zu Theil geworden ſind, ſowie nicht minder die einſtimmigen günſtigen öffentlichen Beurtheilun⸗ gen und Empfehlungen competenter Sachkenner haben nicht nur binnen kurzer Zeit wiederholte neue und verbeſ⸗ ſerte Auflagen der beiden erſten Curſus herbeige⸗ führt, ſondern der verdiente Herr Verfaſſer hat dadurch, ſowie durch vielſeitige Auffoderungen ſich zur Herausgabe dieſes noch umfaſſendern dritten Eurſus für die reifere Ju⸗ gend und Erwachſene aufgemuntert geſehen, welcher durch die mit Kenntniß, Sorgfalt und Geſchmack getroffene Auswahl und Anordnung des überaus reichen Inhalts von 56 proſaiſchen Aufſätzen und 242 größern und klei⸗ nern Dichtungen den gehegten Erwartungen gewiß entſpre⸗ chen und den obern Claſſen, ſowie neben dem eigentlichen Schulgebrauche zugleich allen Gebildeten und Fami- lienkreiſen um ſo willkommener ſein wird. Das ganze, in ſeinen drei Curſus nunmehr ſehr umfang⸗ reiche Werk bildet jetzt einen bleibenden Schatz der belch- rendſten und anziehendſten Auswahl des Beſten aus der gan⸗ zen claſſiſchen deutſchen Literatur, wie ſolcher ſo billig bisher nicht erworben werden konnte; denn der erſte Curſus, dritte Auflage (27½ Bogen), gr. 8., 1837, ſowie der zweite Cur⸗ ſus, 2te Auflage (27½ Bogen), gr. 8., 1836, Eoften jeder nur 16 Gr.; alſo alle drei Curſus (97% Bogen) nicht mehr als wie 2 Thlr. 8 Gr. — demungeachtet Druck und Papier vorzüglich gut ſind. — —ü—4—9— — —ſ— — In allen Buchhandlungen Deutſchlands und des geſamm⸗ ten Nuslandes iſt zu haben das in J. Scheible's Verlags⸗ Erpedition in Leipzig und Stuttgart erſchienene, mit Stahlſtichen, Lithographien und Karten ausgeſtattete Pracht⸗ Atlas. Zur Kunde kremder Welttheile. In Verbindung mit Mehren herausgegeben 8 von Auguſt Lewald. 1836. Vier Bände. Mit Stahlſtichen, Lithographien und Karten. Preis jeden Bandes 2 Fl. 42 Kr. Rhein., oder 1 Thlr. 16 Gr. Saͤchſ. Unter dem vorſtehenden Titel haben wir ein Wer' publi⸗ cirt, welches ſich der Zeitſchrift „ uropa“ als ein Seiten⸗ ſtück anſchließt; ſowie dieſe die Schilderung unſers Welt⸗ theils in ſeinen ſcharf ausgebildeten ſocialen Beziehungen nach allen Richtungen hin darbietet, ſo verſucht der „Atlas“ eine eben ſolche der fremden Welttheile zu liefern. Er iſt aus dieſem Geſichtspunkte, unbeſchadet ſeiner Selbſtändigkeit, als ein Supplement jenes Werkes zu betrachten, indem er mit dieſem in Verbindung ein anſchauliches Bild von dem Leben und den Sitten der Menſchen auf unſerm ganzen Erd⸗ balle, von ihren Geſchäften und Handthierungen, von ihren religiöfen und geſelligen Gebräuchen und Zuſtänden gibt. Wäh⸗ rend unſere Blicke nur ſtets nach dem Boulevard von Paris, der Oper in Neapel und Mailand, dem Weſt-End Londons und den Herrlichkeiten von St.⸗Petersburg und Wien gewendet ſind, und tauſend Blätter und Schriften uns von dorther die minutiöfeften Details zukommen laſſen, ſollten wir darüber wol vergeſſen, was jenſeit der unermeßlichen Meere vorgeht, in Län⸗ dern, wo europäiſche Givilifation ſich mit der heimiſchen, wun⸗ derbaren Naturpracht längſt vermählt hat? Sollten wir nichts wiſſen wollen von dem Boulevard in Rio Janeiro, deſſen re⸗ ges Leben erſt mit unſern Morgenträumen beginnt; von dem Theater in Neuorleans, wo eben eine franzöſiſche Künſtlertruppe landet mit den neueſten Stücken aus Paris; von den Feſten ei⸗ nes hindoſtaniſchen Nawab; von den Gaſtmählern eines reichen Pflanzers auf Java; von dem geſelligen Zuſtande einer Colonie auf Vandiemensland, die unſere europäifche Geſellſchaft als ſchädlich und unnütz ausgeſtoßen hat? Wer vermöchte hier wol alle Beziehungen aus jenen Gegenden anzufuͤhren, die im Stande wären, uns zu erheben, zu erſchüttern, zu rühren, zu erheitern und dabei immer zu belehren? Und es wird Nie⸗ mand in Abrede ſtellen wollen, daß ein Werk i Kunde gewidmet wird, das alle ur BE 115 nißreichen Schätze, welche die Reiſenden mit großem Aufwande und oft mit Gefahr ihres Lebens geſammelt, ausbeutet, daß ein ſolches Werk ein rühmliches, zeitgemäßes und der allge- Fee 1 11 Unternehmen ſei. ir führen von dieſem Werke J i Sen nor den Inhalt nach feinen Bilder und Zuſtände in Hindoſtan, Mexico, Braſilien. — Bilder aus Nordamerika von Tyrone Power. — Amalet-Be Eine kaukaſiſche Geſchichte. — Agypten von 1829— 86, 80 Caldavene und Breuvery. — Reiſe nach Buenos Ayres und Porto Allegre von 1830 — 84, von Arſene Sfabelle. — Nei nach Kurdiſtan und dem alten Ninive, nabſt 11 Bericht ner Se 1 5 e nach zn und eines Beſuchs von und Perfepolis, von C. J. Rich. — i = Hin anal E J. Rich Kleinere Genres ie bildlichen Beigaben beſtehen in drei prachtv len, in London gefertigten Stahlſtichen: ein ee SL telblatt, eine Hindu und ein reicher Mohammedaner (Originale aus dem Oriental Annual). Die Lithographien in gleich ſchöner Ausführung ſtellen dar: Neue Ankömmlinge (Neger); Vor der Kirche San-Bendo in Rio Janeiro; Einwohner von San = Paulo; Pflanzerfamilie. — Mohammed Ali, Vicekönig von Agypten. — Niagarafall. — Ein Suttee, Vorbereitung zum Opfer einer Hinduwitwe. — Montmorency-Waſſerfall und ſein Kegel, bei Quebec. — Portennas (eingeborene Damen von Buenos Ayres) auf dem Gange zur Kirche und auf dem Spa⸗ ziergange. — Coſtume einiger Einwohner aus Mittel- und Südamerika. — Reiſe des Capitains Smith auf dem Amazo⸗ nenfluſſe. — Soliman Paſcha. — Kurdiſche Frauen, tanzend bei einer Hochzeit. — Kurdiſche Coſtume. — Karte von Agyp⸗ ten. — Reiſekarte von Bagdad nach Sulimania, Sinna, Ni⸗ nive und Meſſul und von dort den Tigris abwärts nach Bagdad. Schirlitz' Vorſchule zum Cicero vollſtaͤndig! Bei Karl Wigand in Wetzlar iſt ſoebe chi und in allen Buchhandlungen zu haben: e ae Schirlitz, Dr. S. Chr., Vorſchule zum Cicero. Enthaltend die zur Bekanntſchaft mit dieſem Schrift— ſteller noͤthigen biographiſchen, literariſchen, antiqua⸗ riſchen und iſagogiſchen Nachweiſungen. Ein Hands buch fuͤr angehende Leſer des Cicero. te — Ste Lie⸗ ferung (Bogen 21—33 und Regiſter). Gr. 8. Geh. 18 Gr. Preis fuͤr ein completes Exemplar 2 Thlr. Dieſes von vielen Schulmännern als nützlich anerkannte und in mehren Schulen eingeführte zeitgemäße Buch iſt nun vollendet und verdient gewiß die Beachtung aller Herren Philologen, ſowie aller Leſer des Cicero. Wetzlarſche Beiträge für Geſchichte und Rechtsal⸗ terthuͤmer, herausgegeben von Dr. P. Wigand. 2tes Heft. Gr. 8. Geh. 8 Gr. 5 —— B3— rn ST En TE ET En En Dunn Bei Georg Franz in München iſt erſchienen alle Buchhandlungen zu beziehen: e und durch Ciutti Frutti eines Süd deutſchen von Karl Weichſelbaumer. After Band. 8. Mit 2 Kupfern und Vignetten. Broſch. 1 Thlr. 16 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Inhalt: Die Fremde. — Literariſche Kreuzfahrt. — Die Dame im 7 Schleier. — Die Stadt. — Verord⸗ nung. — Der muck. — Randgloſſen Zeitgeiſt. — Pu⸗ blicandum. — Ankündigung. — Die Stadt. San 5 Bei Auguſt Hirſchwald in Berlin iſt erfchie: nen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Fritze, E., Dr., Miniatur-Armamentarium, oder Abbil- dungen und Beschreibung der wichtigsten akiur- gischen Instrumente, Mit Vorrede vom Prof. Dr. Dieffenbach. 1836, Geh. 1 Thlr. Gedike, C. E., De., Anleitung zur Krankenwartung. Zum Gebrauch für die Krankenwartſchule der berliner Cha⸗ rite, 1837. Geh. 18 Gr. . Eleinert, L. A., Dr., Übersicht der Durchmesser und Verhältnisse des weiblichen Beckens, des Kindes, sowie der regelmässigen und regelwidrigen Kindeslagen. 1837. 8 Gr. Lessing, M. B., Dr., Diagnost.-therapeut, Übersicht der ganzen Helkologie, hauptsächlich nach Rust, tabell. zusammengestellt. 1835. 12 Gr. Mans, G. I.., Pathol.-therap. Repertorium zur zwei- ten Auflage des Handbuches der Arzneiverordnungs- lehre von Dr. P. Phöhus, zur leichtern Übersicht alpha- bet. geordnet. 1836. Geh. 8 Gr. Schriever, C. IF. A., Dr., Diagnost. Tabelle der Haut- krankheiten nach Belts System, mit beständi- ger Rücksicht auf Willan’s Classification. 1836. 8 Gr. Schnitzer, Ad., Dr., Vollständige Zusammenstellung aller geltenden Medicinalgesetze, Verordnungen, Re- scripte etc. aus den Jahren 1832 — 36. (Als erster Nachtrag zu seinem Handbuch preuss. Medicinal- verfassung.) 1336. Geh. 18 Er. (Das Handbuch felbft Eoftet 1 Thlr. 12 Gr.) Sobernheim, J. F., Dr., Praktische Diagnostik der innern Krankheiten, mit vorzüglicher Rück- sicht auf pathologische Anatomie. Gr. 8. 1837. Geh. 1 Thlr. 18 Gr. Zedlitz, v., Der preußiſche Staat in allen ſei⸗ nen Beziehungen. Eine umfaſſende Darſtellung ſeiner Geſchichte und Statiſtik, Geographie, Militair⸗ ſtaates und Topographie, mit beſonderer Berückſichti⸗ gung der Adminiſtration. 3 Bände. 1836 und 1837. Subſcriptionspreis & Thlr. 8 Gr. über den Werth dieſes Werkes, ſowol in Hinſicht des umfaſſenden Planes als der Vollſtändigkeit in der Ausführung, haben bereits mehre kritiſche Zeitſchriften ſehr vortheilhaft gez urtheilt und daſſelbe angelegentlichſt empfohlen. Der Gemein⸗ nützigkeit halber bleibt der Subſcriptionspreis noch einige Zeit fortbeſtehen. Der ſpätere Ladenpreis wird 6 Thlr. 12 Gr. ſein. Fortsetzung von Menzel's Taschenbuch. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und ſoeben verſandt worden: Taschenbuch . der neueſten Geſchichte. Mit fünf Portraits. Neue Folge. Geſchichte des Jah: res 1834. Erſte Abtheilung. 12. Broſch. 2 Fl. 24 Kr., oder 1 Thlr. 12 Gr. In vorliegendem Werke übergeben wir dem Publicum eine Beſchreibung der intereſſanteſten Weltbegebenheiten, welche ſich im Jahre 1834 im weſtlichen Europa zugetragen haben, näm⸗ lich die Geſchichte von Frankreich, England, Spanien und Portugal, mit den Portraits Talleyrand's, A. Carrel's, Daniel O'Connell's, Zumalacarreguy's und der Königin Donna Maria. Frankreichs ſteter Mini⸗ ſterwechſel, ſowie die damit verbundenen Umtriebe, Englands Beſtrebungen für die Reformbill und die noch andauernden Kämpfe auf der pyrenäiſchen Halbinſel find mit ebenſo lebhaf⸗ ten als naturgetreuen Farben geſchildert und gewähren dem Leſer ein vollendetes Bild dieſer Nationen. Wir hoffen daher mit Zuverſicht, daß dieſe Serie ſich gleich ihren Vorgängerinnen, die unter der Agide des als Geſchichtſchreiber und Publicift f verdienten Herrn Pr. Menzel erſchienen ſind, ei ünſtigen Aufnahme zu erfreuen a Br A ee Stuttgart und Tübingen, im Mai 1837, 3. G. Cotta'ſche Buchhandlung. In der Buchhandlung Joſef Mar und Comp. ü Breslau iſt ſoeben erſchienen und in allen Bu Henne ee und der Schweiz zu haben: e aupp, Profeſſor Dr. E. Th., Mecht und Verfaſſung er alten Sachſen. In Ver⸗ bindung mit einer kritiſchen Ausgabe der Lex Saxo- num. Gr. 8. 1837. Preis 1 Thlr. 7% Sgr. Obige Schrift zerfällt in zwei Abtheilungen. Die erſte handelt von der Verfaſſung und dem Geſetzbuche der alten Sach⸗ ſen im Allgemeinen. Die zweite beſteht aus einer kritiſchen Ausgabe der Lex Saxonum und einem ſehr ausführlichen Com⸗ mentar derſelben, worin die ſämmtlichen altgermaniſchen Volks⸗ rechte und die ſpätern Rechtsbücher, hauptſaͤchlich der Sachſen⸗ a ar 5 ah Gegenſtänden handeln, die in dem Ge⸗ etze der Sachſen berührt werden, in den Kreis gezogen worden ſind. r i Hanover, im Verlage der Hahn’s lung ist soeben erschienen: „„ Die vergleichende Osteologie es Schläfenbeins. Zur Vereinfachung der herrschenden Ansichten bearbeitet von Eduard Hallmann. Mit 27 Abbildungen auf 4 Kupfertafeln, Gr. 4. Brosch. 1837. Preis 2 Thlr. 16 Gr. Soeben iſt erſchienen: - L. Reichenbach (Hofe. u. Prof.), Praktiſch⸗ge⸗ meinnuͤtzige Naturgeſchichte der Vögel des In⸗ und Auslandes. Kupferſammlung, erſter Theil, mit 416 Abbildungen der Schwimmvoͤgel. Mit 80 Colorirt 6 Thlr. 16 Gr, ſchwarz 5 Thlr. 8 Gr. Ausfuͤhrlicher Text dazu (folgt unverzuͤgli Leipzig, im Juni 1837. 1 Ba). Wagner'ſſche Buchhandlung. Bei R. Zesch in Berlin ist b i in allen Buchhandlungen zu 2 5 5 i Dr. Civiale's chirurgische Therapeutik der Steinkrank- heit. Aus dem Französischen frei übersetzt und mit einem Anhange verschen vom Medicinalrathe Dr. E. A. Gräfe. Mit 4 Tafeln Abbildungen. Gr. 8. 34 Bogen. 2 Thlr. 21 Gr. Durch alle Buchhandlungen und Poftämter iſt zu beziehen: Blätter für literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1837. Monat Juni, oder Nr. 152— 181, 1 Bei⸗ lage: Nr. 3, und 4 literariſche Anzeiger: Nr. XVIII XXI. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druckpa⸗ pier 12 Thlr. i Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1837. Zwölften Bandes viertes und fünſtes Heſt. (Nr. X, Xl.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Leipzig, im Juni 1837. F. A. Brockhaus. Elegante und höchst wohlfeile Taſchen ausgaben. (Das Baͤndchen zu 18 Pfennige!) Der Unterzeichnete hat ſämmtliche Vorräthe der bei den Gebr. Schumann erſchienenen Taſchenausgaben an ſich gekauft, und offerirt dieſelben dem gebildeten Publicum zu nach⸗ ſtehend bemerkten, 5 2 2 beiſpiellos niedrigen Preiſen: 1) In deutſcher Sprache. (Das Bändchen zu 18 Pfennige!) Alfieri's Trauerſpiele. 8 Theile. 12 Gr. Lord Byron's Werke. 26 Theile. 1 Thlr. 15 Gr. Calderon's Schauspiele. 12 Theile. 18 Gr. Cervantes' Werke. 16 Theile. 1 Thlr. Walter Scott's ſämmtliche Romane. 112 Theile. 7 Thlr. — — peeetiſche Werke. 20 Theile. 1 Thlr. 6 Gr. Leben Napoleon's. 2! Theile. 1 Thlr. 8 Gr. Geſchichte von Schottland. 7 Theile. 10½ Gr. — — Romandichter. 3 Theile. 4½ Gr. Voltaire's Werke. 7 Theile. 10%, Gr. Chaucer. 2 Theile. 3 Gr. — Delille. 2 Theile. 3 Gr. — Guarini. 2 Theile. 3 Gr. — Irving. 4 Theile. 6 Gr. — Moliere. 2 Theile. 3 Gr. — Moore. 2 Theile. 3 Gr. — Vorik's Reife. 1 Theil. 1%, Gr. — Shakſpeare. 3 Theile. 4%, Gr. — Taſſo. 3 Theile. 4½ Gr. — Thomſon. 2 Theile. 3 Gr. — Virgil. 4 Theile. 6 Gr. 2) In fremden Sprachen. (Das Bändchen zu 3 Groschen!) Lord Byron's Works. 32 Vol. 4 Thlr. Cooper's Works. 33 Vol. 4 Thlr. 3 Gr. Irving's Works. 3 Vol. 9 Gr. Moore's Works. 6 Vol. 18 Gr. Walter Scott's Works. 152 Vol. Southey's Works. 2 Vol. 6 Gr. — — 19 Thlr. Petrarca. 2 Vol. 6 Gr. — &uarini. 2 Vol. 6 Gr. — Alfieri. 2 Vol. 6 Gr. — Tasso. 1 Vol. 3 Gr. — Parini. 1 Vol. 3 Gr. — Delille. 1 Vol. 3 Gr. — Voltaire. 3 Vol. 9 Gr. — Marot. 2 Vol. 6 Gr. — Moliere. 2 Vol. 6 Gr. — Calderon. 4 Vol. 12 Gr. Dieſe ſämmtlichen Taſchenausgaben find ganz gleichförmig auf das ſchönſte Velinpapier höchſt ſauber und correct gedruckt, ne Bändchen iſt im Durchſchnitt wenigſtens 200 Seiten ark. Alle Buchhandlungen des In- und Auslandes nehmen Be— a darauf an, und haben ausführliche Anzeigen vor⸗ räthig. Zwickau, den 1ſten Juni 1887. 3 J. G. Lindemann. An alle Buchhandlungen wurde verſandt: Lange, Dr. G., Geſchichte und Beſchreibung der Stadt Worms, nebſt den alten Sagen, die ſich an dieſelbe knuͤpfen. 8. Geh. 15 Gr. Dies für den Alterthums- und Geſchichtsfreund gleich in= tereſſante Buch enthält auch die Beſchreibung des Doms, der Liebfrauenkirche, ſowie localhiſtoriſche Bemerkungen über die an Worms ſich knüpfenden Sagen von Siegfried und dem großen Roſengarten. C. G. Kunze in Mainz. In der don Jeniſch und Stage'ſchen Buchhandlung in a iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu aben: > Praktiſches Handbuch uͤber die Anlage von Eiſenbahnen, ihre 2 Koſten, Unterhaltung und ihren Ertrag, über die An⸗ fertigung und Pruͤfung guß- und ſtabeiſerner Schienen und die Einrichtung der Dampf- und andern Eisenbahnwagen. Nebſt anhangsweiſen Betrachtungen uͤber die Anwendung der Dampfwagen auf gewöhnlichen, Kunſtſtraßen. Nach den beſten deutſchen, engliſchen und franzoͤſiſchen Huͤlfsmitteln bearbeitet von Dr. Karl Hartmann. Mit 15 lithographirten Tafeln. Gr. 8. 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Theoretisch - praktische Anleitung | Straßen:, Brücken⸗, Waſſer⸗ und Hochbauweſen. Ein Handbuch für Baumeister und Bauwerkleute von J. M. Voir, königl. Bezirksingenjeur und Vorſtand der Bauinſpection. Erſter Theil, den Straßen- und Pflaſterbau, dann den Brücken⸗ bau enthaltend. Mit 4 lithographirten Wale Ay 8. 2 Thlr., oder 5 Fl. 36 Kr. Der durch ſeine frühern ausgezeichneten techniſchen Werke bezeichnete Herr Verfaſſer hat in dieſem ſeinem neueſten Werke hauptſächlich auf den Bau von Eiſenbahnen und Ans legung von Kanälen Ruͤckſicht genommen. Durch alle Buchhandlungen . Poſtämter iſt zu gr Das Pfennig-Magazin e * für Kinder. 1837. Juni. Nr. 22 — 25. Nr. 22. Die Baumwollenpflanze. Laßt euch das eine Warnung fein! »Der ſchöne Brunnen zu Nürnberg. Der Mo⸗ nat Juni. Der große Buntſpecht. Auflöſung der Räthſel im vorigen Monat. — Nr. 23. Der bunte Hornfiſch. Deutſch⸗ land bei dem Tode Maximilian I. »Der Hund des Schiffsjun⸗ gen. Ein altdeutſches Lied von den Bienen. Die Belohnung. Wie man Affen fängt. »Ein betender Türke. Räthſel. — Nr. 24. Die Kreuzſpinne. Die Eroberung von Mexico. *Der Johannistag. Die eingeſperrte Schwalbe. Von der Box grüßung bei den Türken. Räthſel. — Nr. 25. Askulap. Siebenſchläfer. Die Ringelgans. Die Eroberung von Mexico. (Beſchluß.) »Die Todtenuhr oder der Trotzkopf. g Die mit“ bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis dritte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im Juni 1837. Si F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXIII. Zãj f ð ̃ ⁵ ⁵ ⁵⁵ . %⅛ͤ v d E Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. a Goethe in Zwei Bänden. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Goethe's Werke. Ausgabe in Zwei Baͤnden. Mit Stahlſtichen und einem Faeſimile der Handſchrift Goethe's. Format wie Schiller in Einem Bande. Zweiten Bandes erſte Abtheilung: Subſcriptionspreis für beide Bände 24 Fl., oder 14 Thlr. Dieſe mit einer Anzahl nie gedruckter, ja zum Theil erſt jetzt (durch die Ordner ſeines Nachlaſſes) aufgefundener Gedichte und dramatiſcher Fragmente des großen Dichters bereicherte Ausgabe reiht ſich im Formate ganz der von Schiller in Einem Bande an. In Schönheit des Papiers und Druckes übertrifft ſie noch unſere neuern Ausgaben von Schiller, welche ſo allgemeinen Bei⸗ fall gefunden haben, und wird überdies durch eine Reihe von Stahlſtichen nach den ausgezeichnetſten Künſtlern geſchmückt werden. Gleichwol iſt der Preis im Verhältniſſe nicht höher als die Ausgabe Schillers in Einem Bande und anſehn⸗ lich wohlfeiler als der pariſer Nachdruck, der im Pränumerationspreis ſchon 24 Fl. koſtet, dem nur das Bildniß Goethe's und deſſen Facſimile beigegeben iſt, und der auch in Correctheit und Eleganz der Ausſtattung weit hinter dieſer Ausgabe zurückſteht. Weſentlich unterſcheidet ſich dieſe Ausgabe von allen frühern: N 1) Durch uͤberſichtliche Zuſammenſtellung und Aufeinanderfolge des Gleichartigen und Verwandten. 2) Dütch vieles bisher Niegedruckte, das, wie eben geſagt, neu hinzugekommen, und zwar aus allen Gattungen der Poeſie, namentlich Lieder, Distichen, Epigramme, Invectiven, Gedichte zum Divan; Fragmente vom Swigen Juden, von Hanswursts Hochzeit, von Tragödien, Singspielen und Romanen, Schema einer Fort- setjung der Natürlichen Tochter und der Pandora; ein Luſtſpiel: Die Wette; endlich eine große Anzahl neuer Maximen und Reflexionen, fowie intereſſante biographiſche Einzelnheiten, die theils in die Annalen eingeſchaltet, theils einzeln abgedruckt worden. 3) Durch Angabe der Zeit, in welcher jede Production entweder entſtanden, oder doch zuerſt durch den Druck bekannt gemacht worden. Dieſer Anzeige iſt ein ſehr genaues Inhaltsverzeichniß hinzugefügt, und das Neuhinzugekommene immer mit einem Sternchen bezeichnet. Eine ſummariſche Jahresfolge ſoll am Schluß des zweiten Bandes angehaͤngt werden. Die zweite Abtheilung, womit das Werk beendigt iſt, wird nach der Herbſtmeſſe fertig. Mit Vollendung des ganzen Werkes hört der Subſcriptionspreis auf und tritt ein verhältnißmäßig erhöhter Ladenpreis ein. Stuttgart und Tübingen, im Mai 1837. Im Verlage von August Campe in Hamburg er- schien und ist durch die unterzeichnete Buchhandlung zu beziehen: LE PORTFOLIO, ou Collection de documens politiques relatifs a Thistoire contemporaine. Traduit de l’anglais. Tomes I—IV. (Nos. 1—33,) Gr. 8. 8 Thlr. 12 Gr. Die durch äussere Umstände unterbrochene Fortsetzung dieser höchst interessanten Sammlung wird von jetzt ab wie- der in kurzen Zwischenräumen geliefert werden, Leipzig, im Juli 1837. F. A. Brockhaus. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei mir ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Lehrbuch der Statik von August Ferdinand Möbius, Prof. der Astronomie zu Leipzig etc. etc. eto. Zwei Theile. Gr. 8. Mit 3 gestochenen Kupfertafeln. Preis 4 Thlr. — 6 Fl. Conv.-Mze. — 7 Fl. 12 Kr. Rhein, Der erste Theil behandelt das Gleichgewicht an einem einzigen festen Körper; der zweite an mehren miteinan- der verbundenen Körpern. Jedem der beiden Theile ist eine Anzeige des Inhalts vorangesetzt, woraus die Aufein- anderfolge der behandelten Gegenstände zur Genüge er- kannt werden kann, ‚Georg Joachim Gösehen in Leipzig. Die im Juni erſchienenen Lieferungen von Eur o p a. Chronik der gebildeten Welt. Herausgeber: Auguſt Lewald. 1837. 2ter Band. 10te — 13te Lieferung. enthalten unter Anderm: Das Feſt in der Villa de Negro, von Baroneſſe Sidonie von Seefried. — Ausflug in die Pyrenäen. — Der Palaſt von Verſailles. — Seeſcenen, von Capitain Marryat. — Die leipziger Oſtermeſſe 1837 , von Ferd. Stolle. — Chambre garnie. Eine pariſer Geſchichte. — Der Lordmajor von London. — Chronologiſche Überficht der Mo⸗ nate März, April und Mai, von E. A. M. — Kleinere pikante Aufſätze theilt wie gewöhnlich das reichhaltige Feuillet on mit. Artiſtiſche Beilagen: Scenen der Häuslichkeit. (Dop⸗ pelblatt.) Albernheiten nach der Mode. (weites Blatt.) — Garicatur: „Die Ouverture geht an, meine Damen! — Ein großes Blatt in Folio: Les Robert-Macaires, von Philippon, in verkleinerten Nachbildungen. — Illuſtrationen zu Hebel's Gedichten, 25ſtes — 27ſtes (letztes) Blatt. — Mode⸗ bilder aus dem Petit Courrier des Dames, und Muſikbeilagen. Preis des Bandes von 13 Wochenlieferungen (einzeln wer⸗ den keine gegeben) 5 Fl. 12 Kr. Rhein. = 3 Thlr. 6 Gr. Sächſ. = 4 Fl. 54 Kr. C.⸗M. Zu beziehen durch alle Buch⸗ handlungen und Poſtämter des Sn: und Auslandes. Stuttgart, Ende Juni 1837. 85 J. Scheible's Verlags-Expedition. ie Lite Lieferung des Zten Bandes wird am in alt ausgegeben und enthalten: das wohlge⸗ troffene Portrait J. k. 5 der Herzogin Helene von Orleans, geb. rinzeſſin von eck⸗ lenburg⸗Schwerin. In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien iſt ſoeben erſchienen und daſelbſt, ſowie in allen Buchhandlungen e 5 Deutſchlands zu haben: Jahrbuͤcher der Literatur. Siebenundſiebzigſter Band. 1837. Januar. Februar. Maͤrz. In ha kee. k Art I. 1) Histoire des Mongoles depuis Tchinguiz - Khan jusqu’a Timour Bey ou Tamerlan, par Mr. le Ba- "on C. d’Ohsson. La Haye et Amsterdam, 1834. Vier Bände. ! 2) Die Volksſtämme der Mongolen, als Beitrag zur Ge: ſchichte dieſes Volkes und feines Fürſtenhauſes, von Schmidt. Erſte Abhandlung. . II. 1) Rapport a M. le Ministre de V’Instruction publi- que, sur les anciens monumens de histoire et de la littérature de la France qui se trouvent dans les bibliotheques de l’Angleterre, par Michel. Pa- ris et Londres, 1835. HE x 2) Chroniques anglo -normandes. Recueil d’extraits et d'écrits relatifs à l’histoire de Normandie et d’Angleterre pendant les Xle et Xlle siecles; Pr blie par Michel. Tome premier, Rouen, 1836. III. Consideragdes politicas e commerciaes sobre os desco- brimentos e possessdes dos Portugueses na Africa e na Asia, por Jose Accursio das Neves. Lis- bon, 1830. ! IV. Lettres sur l’Amerique du Nord, par Chevalier. Pa- ris, 1836. Zwei Theile. 1 } V. 1) On the Ancient Roman Coins in the Cabinet of the Asiatic Society, by James Prinsep. 1 2) On the Greek Coins in the Cabinet of the Asia- tie Society, by James Prinsep. 8) Note on Lieutenant Burnes” Collection of Ancient Coins, by James Prinsep. 4) Bactrian and Indo-Scythie Coins, by Jumes Prinsep. 5) Memoir on the Ancient Coins found at Beghram, in the Kohistan of Kabul, by Chas. Masson, 6) Note on the Coins found by Captain Gautley, at Behat and by Lieut. Conolly at Kanouj, by James Prinsep. 7) On the Coins and Relics discovered by Mr. le Chevalier Ventura, by James Prinsep. 8) Note on two Coins of the same species as those found at Behat, having greek inscription, by D. L. Stacy. 9) Continuation of Observation on the Coins and Relics discovered by the General Ventura in the Tope of Manikyala, by James Prinsep. 10) Nöte on the Coins discovered by M. Court, by James Prinsep. 11) Further Notes and Drawings of Bactrian and In- do-Scythie Coins, by James Prinsep. 12) Notice sur quelques medailles grecques inedites, appartenant à des Rois inconnus de la Bactriane et de l’Inde, par Raoul-Rochette. Paris, 1834. 13) Premier Supplement à la Notice sur quelques Me- dailles grecques inedites des Rois nouveaux de la Bactriane et de l’Inde. par Raoul-Rochetie. Pa- ris, 1835, 14) Deuxieme Supplément etc. Journal des Savans. 15) Wilson’s Description of select Coins, from Origi- nals or Drawings in the possession of the Asiatic Society, in den Asiatic Researches. Calcutta, 1832. 16) Bactrian and Indo-Scythic Coins. London. Fe- bruary 1836. 17) E. Jacquet. Notice de la collection de médailles bactriennes et indo-scythiques rapportées par M. le Général Allard. Paris. Février 1836. . Inhalt des Anzeige-Blattes Nr. LXXVII. über Perſiens alte Geographie. Hammer-Purgſtall's morgenländiſche Handſchriften (Fortſ.) In unſerm Verlag iſt erſchienen: Der König von Zion. Romantiſches Gemaͤlde aus dem 16ten Jahrhundert von C. Spindler. g 3 Bände. 8. Broſch. 5 Thlr. 6 Gr., oder 9 Fl. Erſter Band: Der Schneider von Leyden. Zweiter Band: Der Prophet Johann von Münſter. Dritter Band: Der König in ſeinem neuen Tempel. Es braucht nur das Erſcheinen dieſes neuen romantiſchen Zeitbildes, in welchem Spindler einen Stoff ſo reich an den in⸗ tereſſanteſten Begebenheiten mit gewohnter Meiſterſchaft behan⸗ delt, anzukündigen, um die Aufmerkſamkeit aller Freunde einer ebenſo geiſtvollen als unterhaltenden Lecture darauf zu richten. Stuttgart. Hallberger'ſche Verlagshandlung. Bei Friedrich Schultheß in Zürich iſt ſoeben er⸗ ſchienen: \ > ' 3 Lebensbilder aus beiden Hemisphaͤren. Vom Verfaſſer des Legitimen, der Transatlantiſchen Reiſeſkiz⸗ zen, des Virey ꝛc. Ater und 5ter Theil. Pflanzerleben. 8. Broſchirt. a 3 Thlr. 12 Gr. 6ter Theil. Nathan, der Squatter Regulator, oder der erſte Amerikaner in Texas. 8. Broſchirt. 2 Thlr. 12 Gr. Repertorium für normale und pathologische Anatomie. Kri- tische Darstellung der neuesten Leistungen nebst Ergebnissen eigner Erfahrung. Von Prof. Dr. G. Walentin, Verf. d. Handbuchs d. Entwickelungsgesch. d. Menschen u. a. Jahrgang 1837, Indem wir den Verlag dieſes Werkes übernehmen, erlau⸗ ben wir uns zugleich einige Verbeſſerungen deſſelben hervorzu⸗ heben, durch welche das Ganze jedem wiſſenſchaftlichen Arzte faſt unentbehrlich wird. In kritiſchen Darſtellungen werden die Reſultate der neueſten Erfahrungen der normalen und pathologiſchen Anatomie und Phyſiologie des Menſchen und der Thiere vollſtändig und aus- führlich gegeben. Bei der Stellung des Herrn Verfaſſers wird es ihm auch möglich, ſehr Vieles ſelbſt zu prüfen und ſo mit genügender Kritik zu beurtheilen. In eignen Arbeiten ſollen außerdem beſonders pathologiſche Gegenſtände der neueſten Rich— tung der Zeit gemaͤß behandelt werden. Dadurch, daß der Herr Verfaſſer ſelbſt ſich hier am Druckorte befindet, iſt ein correcter Druck möglich. Um Raum zu gewinnen, haben wir auch ein etwas größeres Format und engern Druck gewählt, und hoffen ſo mehr noch, als in dem erſten Bande enthalten war, liefern zu können. Dadurch wurde es auch möglich, den Sub— feriptionspreis a 2 Thlr., oder 3 Fl. 36 Kr., für den Jahr⸗ gang feſtſtellen zu können. — Die erſte Abtheilung des Jahres 1837, welche ſich nur mit dem Jahresbericht von 1836 beſchäf⸗ tigt, wird Anfangs Auguſt, die zweite den Jahrgang beſchlie⸗ ßende Abtheilung Mitte September ausgegeben. Wir bitten um zeitige Beſtellung, welche bei jeder guten Buchhandlung angenommen wird. Bern, im Juni 1837. Huber u. Comp. Herling's Styliſtik. Hanover, im Verlage der Hahn'ſchen Hofbuchhandlung iſt ſoeben erſchienen: Theoretiſch-praktiſches Lehrbuch der Styliſtik fuͤr obere Claſſen hoͤherer Schulanſtalten und zum Selbſtunterricht von Dr. S. H. A. Herling, Profeſſor am Gymnaſium zu Frankfurt a. M. und Mitglied des frankfurter Gelehrten = Vereins für deutſche Sprache. Erster Theil. Theorie des Styls. Gr. 8. 1837. Velin⸗Druckpapier. 1 Thlr. 8 Gr. Der Name des hochverdienten Herrn Profeſſors Dr. Her⸗ ling iſt bei allen Kennern und Freunden des wiſſenſchaftlichen Unterrichts in der deutſchen Sprache zu ſehr bekannt, und der Einfluß ſeiner Leiſtungen auf dieſen Unterricht in den meiſten neuern Bearbeitungen der deutſchen, ſelbſt man⸗ cher fremden Sprachlehre ſo oft von deren Verfaſſern aner⸗ kannt, beſonders wenn man auf den geſchichtlichen urſprung der neuern ſyntaktiſchen Anſichten hinblickt, als daß dieſe ſich an jene Leiſtungen reihende „Styliſtik“ einer beſondern Empfehlung bedürfte. 5 Der Herr Verfaſſer hat bei dieſem Werke ein umfaſſen⸗ des Studium der claſſiſchen Rhetoriker zu Grunde gelegt und, indem er deren Erfahrungen und zuweilen zerſplit⸗ terte Regeln in wiſſenſchaftlicher Begründung zu einem über⸗ ſchaulichen Syſteme verband, doch unbeſchadet einer gründ⸗ lichen Erkenntniß, die ſchwindelnden Höhen und luftdünnen Re⸗ gionen philoſophiſcher Schulſpſteme vermieden. Wiegeiſtig be⸗ deutſam und in welchem engen Zuſammenhange mit den geſamm⸗ ten Zwecken menſchlicher Bildung Herr Profeſſor Herling ſeine Aufgabe erkannte, zeigen die inhaltſchweren Worte der Vorrede. „Wir glauben noch beſonders auf die Methode der zer⸗ gliedernden Beurtheilung der Muſterſtücke, wie ſie in dem bereits unter der Preſſe befindlichen zweiten Theile ange⸗ wandt wird, und auf die Art und Weiſe, wie beide Theile für praktiſche Stylübungen benutzt werden ſollen, aufmerk⸗ ſam machen zu müſſen. — Oestreichische militairische Zeitschrift. 1837. Fuͤnftes Heft. Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlun⸗ gen verſendet worden. Inhalt: J. Die Operationen des von dem Banus von Kroatien, Feldmarſchall⸗Lieutenant Grafen Gyulat, befehligten öſtreichiſchen neunten Armeecorps im Feldzuge 1809. II. über Granatkartätſchen und die neueſten Verſuche mit denſelben. III. Der Feldzug 1797 in Italien, Inneröſtreich und Tirol. (Fortſetzung.) IV. Berichtigungen: 1) Der Darſtellungen eini- ger Gefechte des Feldzugs 1805; 2) der vom franzöſiſchen Ge⸗ neral Richepauſe verfaßten Relation über die Schlacht von Ho⸗ henlinden am Sten December 1800; 3) zu dem Aufſatze: Die franzöſiſche Pontonsausrüſtung, im Iften Hefte der militairiſchen Zeitſchrift 1837. V. Kunſtanzeige für die k. k. Armee, VI. Neueſte Militairveränderungen. Der Preis des Jahrgangs 1837 von 12 Heften iſt, wie Sat ge aller frühern Jahrgänge von 1818—36, jeder 8 Thlr. ächſ. Die Jahrgänge 1811 —13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen eben⸗ falls Acht Thaler Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811 — 36 auf Einmal abnimmt, erhält dieſelbe um Y, wohlfeiler. Von dem unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. Wien, den 18ten Juni 1837, J. G. Heubner, Buchhändler, In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen: Lehrbuch der Geburtshuͤlfe zum Unterrichte für Hebam- men. Mit einer lithographirten Tafel. Von Dr. So: hann Chriſtian Stark, Ritter mehrer Orden, Geheimen Hofrath, ordentlichem Profeſſor der Chirur— gie und Entbindungskunſt zu Jena, erſtem Leibarzt, erſtem Director der Landesheilanſtalten, Phyſicus der Univerſitaͤt u. ſ. w. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 12 Gr. Der hochgeehrte Herr Verfaſſer hat in dieſem Buche die Reſultate ſechsundzwanzigjähriger reicher Erfahrung niederge⸗ legt; der rühmlichſt bekannte Name deſſelben überhebt uns jeder weitern Empfehlung. Jena, im Juni 1837. Bran'ſche Buchhandlung. In der Karl Gerold'ſchen Buchhandlung in Wien iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben: Griseldis. Dramatiſches Gedicht fünf Acten von N Friedrich Halm. 8. Wien 1837. In Umſchlag geh. 1 Thlr. Im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung iſt ſoeben erſchienen: Die Revolution. Ein e Novelle von 5 Henrich Steffens. 3 Bände. S. 1837. Geheftet. 61 Bogen. Preis 4 Thlr. Nachdem unſer Verlag im vorigen Jahre der gebildeten Leſewelt zwei Werke: Godwie-Caſtle und Evre⸗ mont, dargeboten, welche mit einer Theilnahme aufgenommen worden ſind, wie ſie in Deutſchland ſelten und in neueſter Zeit nur bei den Dichterwerken der Engländer ſtattgefunden hat, bietet unſer diesjähriger Verlag das obige, lange vorbereitete und laͤngſt erwartete Werk: Die Revolution, dar, welchem, wir find es überzeugt, eine noch lebhaftere, ja die hoͤchſte und allgemeinſte Theilnahme ſich zuwenden wird. Die große Revolution unſerer Tage, wie ſie im Leben, Streben und Wiſſen zur Erſcheinung kommt, mit ihren verwirrten und verwirrenden Anſichten uͤber Staat und Familie, ja die ganze Richtung der gegenwaͤrtigen Zeit, mit der Geſinnungsloſigkeit ihrer Stimmführer, als Spiegelbild den Zeitgenoſſen aufgeſtellt, iſt der Vorwurf des obigen Werkes. Buchhandlung Joſef Max und Com p. in Breslau. Technologisches Texikon, ober: Genaue Beſchreibung aller mechaniſchen Künfte, Hand: werke, Manufacturen und Fabriken, der dazu erfo⸗ derlichen Handgriffe, Mittel, Werkzeuge und Maſchi⸗ nen, mit ſteter Ruͤckſicht auf die Beduͤrfniſſe der neues ſten Zeit, auf die wichtigſten Erfindungen und Ent⸗ deckungen, der dabei anzuwendenden gepruͤfteſten che⸗ miſchen und mechaniſchen Grundſaͤtze und einer voll ſtaͤndigen Literatur aller Zweige der Technologie, ſammt Erklaͤrung aller dort einſchlagenden Kunſtwoͤrter, in alphabetiſcher Ordnung. Von Dr. Joh. Heinrich Moritz Poppe, Hofrath und ordentl. Profeſſor der Technologie in Tuͤbingen und Mitglied mehrer gelehrten Geſellſchaften. 5 Baͤnde. Gr. 8. Mit 47 Kupfertafeln. Preis 2s Fl. 21 Kr., oder 16 Thlr. Unter die erſten literariſchen Bedürfniſſe unſerer Zeit ge— hört zuverläfiig ein technologiſches Lexikon, welches alle Zweige der Technologie, mit Hinweglaſſung alles Fremdartigen, in möͤglichſter Vollſtändigkeit umfaßt und nicht etwa blos ein Verzeichniß von techniſchen Wörtern mit kurzen und magern Erklärungen ausmacht. Ein ſolches Werk muß die Beſchrei⸗ bung der mannichfaltigen Arbeiten in den verſchiedenen techni⸗ ſchen Gewerben, nebſt den dazu gehörigen Handgriffen, Mit⸗ teln, Inſtrumenten, Maſchinen zc. mit den nöthigen Abbildun⸗ gen dieſer Vorkehrungen und Geräthſchaften enthalten, um ſo für jeden Technologen, Fabrikanten, Künſtler, Handwerker und Liebhaber der techniſchen Künſte ein ähnliches Handbuch, aber noch in größerer Ausführlichkeit abzugeben, was Gehler's und Fiſchers Wörterbücher für den Phyſiker und Liebhaber de ik ſind. : u Ah Verfaſſer hat ſich überall bei einer bündigen Kürze der größtmöglichen Deutlichkeit befleißigt. Überflüſſige Artikel, die nicht in das Gebiet der Technologie gehören, ſind hinweg⸗ gelaſſen und überhaupt die Grenzen der Technologie ſo genau zu treffen geſucht worden, daß kein Raum unnütz duͤrch fremd⸗ artige Gegenſtände verloren gegangen iſt. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Emile Souvestre's Romane. Bei J. F. Hammerich in Altona ift ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: f Frauenloos. In vier Erzaͤhlungen. Frei nach dem Franzoͤſiſchen des Emile Souvestre l von J. Schoppe. 2 Baͤnde. 8. Elegant geheftet. 2 Thlr. 8 Gr. E. Souveſtre gehört unſtreitig zu den beliebteſten Schrift ſtellern Frankreichs, ſeine Romane werden überall mit dem größten Intereſſe geleſen. Eine freie übertragung ſeiner Werke hat Hr. J. Schoppe mit Talent begonnen und wir machen das gebildete Publicum auf dieſen ſchön ausgeführten Roman aufmerkſam. Im Verlage der Hinſtorffſchen Hofbuchhandlung in Parchim und Ludwigsluſt iſt erſchienen und in allen Buche handlungen zu haben: Das junge Deutſchland. Ein theologiſches Vo— tum in einer akademiſchen Rede, von Prof. Dr. Karl Haſe in Jena. 6 Gr. Wir empfingen in Commiſſion und verſandten unter heu⸗ tigem Tage: Eaton, J. H., Leben und Feldzuͤge des Generals Andreas Jackſon, Geſchichte ſeines Kriegs gegen die Creeks, ſeines Feldzuges im Suͤden und ſeiner Demuͤthigung der Semiolen. Gr. 12. Philadelphia. Geh. 2 Thlr. Groserto, On homoeopathic medecine, illustrating its superiority over the other medical doctrines, with an account of the regimen to be followed during the treatment of diseases. Translated from the french, by C. Neidhard. 8. Philadelphia. Geh. 1 Thlr. 23% Leipzig, den 26ften Juni 1837. b Brockhaus & Avenarius. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. F ̃ ͤ —— nn Le Li eg Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXIV. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden 3eitfgriften: Blätter für Viteras riſche unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. an 1 1 ch a u. nur an den ſchwächſten Fäden, durch momentane Rührung über . 1 ch 90 . 9 4 . das Schickſal ſeiner getauſchten, duldenden Gattin, noch mit Die Revolution. Eine Novelle von Henrich Stef- dem Guten, dem Pofitiven zufammenhängt, wird preisgegeben, ens. 3 Baͤnde. 8. Breslau „im Verlage bei als eine faſt dämoniſche, durch menſchliche Kräfte wenigſtens Joſef Max und Comp. 1837. nicht mehr zu rettende Geſtalt; aber den Zuſammenhang des : Irrthums mit der Wahrheit, der hier aanz ins Dunkle ſi Gefährlicher, verderblicher als die phyſiſchen Epidemien d ei ber we fie find die moraliſchen, die nicht phyſiſches Leiden, aber meiſt den verliert, wie meiſterhaft weiſt ihn bei den geringern Graden N der Verirrung, wie fie in Theodor, in Ferdinand, in Roller moraliſchen Tod der Verpeſteten zur Folge haben. Eine ſolche Epidemie iſt die eigenthümliche Krankheitsform unſerer Tage, ſich darſtellen, der Verfaſſer nach, wie trefflich weiß er die alle \ 5 mälige Trübung und Verfinſterung urfprünglich reiner Gemüs die nicht in einzelnen Gegenden und Ländern, ſondern faſt überall in dem gebildeten Europa ſeit einigen Jahren, bald von mehr ther, die Reinigung Anfangs verdüſterter in ihnen zur Anſchauung „ zu bringen, welche echt- chriſtliche Milde offenbart ſich in die⸗ bald von minder furchtbaren Symptomen begleitet, hervorgetre⸗ fen ſchönen Schilderungen ſittlich⸗ religiöfer Entwickelungen, un⸗ ten iſt und Geiſt und Gemüth Unzähliger auf das traurigſte verheert und verwüſtet hat, das revolutionnaire Streben einer ter denen vor allen die Ferdinand's als ein pſychologiſches frühreifen, frühwelken, dünkelweiſen, pietätsloſen, einem öden Meiſterſtück auszuzeichnen iſt. Aber nirgend iſt der Sieg, 5 2 der Triumph des Verfaſſers über ſeine Gegner glorreicher, als Materialismus ihre beſten Kräfte, ihre Gegenwart und ihre Zukunft zum Opfer bringenden Jugend. Mit dieſer Krankheit da, wo die ebenſo thörichte als verderbliche Anſicht, daß eine der Zeit beſchäftigt ſich Steffens in dem oben angeführten Emancipation der Frauen zur Aufgabe der Zeit gehöre, von r N ihm bekämpft wird. Diefe Emancipation, die überhaupt die Werke: „Die Revolution“, auf welches ich die Aufmerkſam⸗ keit der Leſer dieſer Blätter, inſofern dies bei dem berühmten Nun 1 machen möchte, damit die Männer als— ; mt dann ich weiß nicht was werden ſucht hauptſaͤchlich in der Namen des Verfaſſers überhaupt noch nöthig iſt, durch einige 1 tl. Worte zur Charakteriſtik deſſelben hinlenken möchte. Kaum Befreiung der Frauen von dem ſie entwürdigenden Joche der ‚bin! n Ehe ihren Ruhm, alle Frauen ſollen Libertinen werden, die gibt es eine wichtigere Aufgabe, die ein Schriftſteller unſerer Tage ſich ſtellen könnte, und kaum gibt es einen Mann in dem Geliebten ſo lange treu bleiben, bis der Stachel des Ver⸗ . langens nach ihm abgeſtumpft iſt, nur um Gotteswillen nicht Deutſchland, der zur Löſung dieſer Aufgabe mehr Beruf hätte, als eben Steffens. Schon die Perſon des Verfaſſers iſt die voll⸗ länger, das freiſte aller Verhältniſſe ſoll die Liebe zwiſchen 5 ] die v Mann und Weib ſein, von gegenſeitigen Pflichten ſoll hier ſtändige Wiederlegung jener aberwitzigen Theorien. Jünglinge treten hier auf, die glücklich bereits alles Poſitive aus ihrem überall nicht die Rede ſein dürfen. Dieſe Anſicht weiß nichts Denken und Leben hinweggeräumt haben, bie Religion, Aber⸗ von einer ſittlichen Lebensaufgabe, ſie ahnt nichts von der Be⸗ u . \ deutung der völligen Hingebung in ein fremdes Daſein, nichts glaube, Liebe, Treue und Begeiſterung leere Träume beſchränkter | alfo von dem wahren Weſen der Weiblichkeit, ſie will nichts Gemüther, Staat und Geſchichte Erzeugniſſe der Willkür nen= wiſſen von der erhabenen Beſtimmung des Menſchen zu einer nen ohne Ziel und Bedeutung, denen Poeſie kahle Politik iſt erlöfenden, reinigenden Einwirkung auf feine Mitmenſchen, die oder das Hohngelächter der Verzweiflung, wie ihre Wiſſenſchaft i ein ſeichtes, vornehmes Abſprechen, ihre Philoſophie ein halt⸗ nirgend vellftändiger wird geübt werden können, als in der loſes, unzuſammenhängendes Gerede. Dies ift ihre Jugend; engſten aller menſchlichen Verbindungen, in dem Bunde zwi⸗ ! ! Jug ſchen Mann und Weib, völlig fremd iſt ihr der Glaube an und welches wird ihr Alter ſein, das Alter dieſer unglücklichen, einen ewigen, unverwüſtlichen Kern in dem Dafein eines jeden ſchon jetzt Erkalteten und Erſtorbenen? Schwerlich ein Alter, | Menfchen, der, wie auch umhüllt, verdunkelt und zernagt, durch das Früchte trägt, das die reifen, ſüßen, von der Lebenswärme eine reinigende Einwirkung doch immer wiederhergeſtellt wer⸗ des edelſten Gemüthes, des tiefſten Geiſtes durchdrungenen und i durchſaftigten Gaben ſpendet, die das Alter eines Steffens, ein den kann; daß aber grade dieſe überzeugung es iſt, die den e ö Mittelpunkt der Steffens'ſchen Lehre bildet, daß die Lehre von Alter, das nur an Weisheit, Erfahrung und Milde der Geſin⸗ nung alt, an Phantaſie, lebendigem Antheil an allem Menſch⸗ der ewigen Perſönlichkeit, von der hohen Bedeutung der Treue, lichen, an Glaube und Hoffnung jung iſt wie die friſcheſte Ju⸗ der vollkommenen Hingebung, die in ihrer höchſten Potenz die b 1 echte Religioſität ift, in Niemandem einen nachdrücklichern, gend, in reichſter Fülle uns fortwährend ſpendet, von denen es feurigern, beredtern Vertheidiger gefunden hat als eben in die ſchönſte, köſtlichſte uns ſoeben geſpendet hat. Die Revo⸗ Steffens, davon wird ein Jeder, der ſeine Schriften geleſen, lution von Steffens enthält die kräftigſte und wirkſamſte, und noch entſchiedener, wer ihn, der einſt ein Segen unferer Pros zugleich die mildeſte und wohlthuendſte Arznei des bezeichneten [vinz war, zu hören das Glück hatte, Zeugniß ablegen können. Übels der Zeit. Der Irrthum ſelbſt, auf den die reoolutionnai= | Weſſen Sinn nun noch nicht ganz abgeſtumpft iſt für edlere ren Beſtrebungen unſerer Tage ſich gründen, wird mit ſchonungs⸗ loſer Strenge behandelt, bis zu ſeinen verborgenſten Wurzeln Gefühle, der verfolge in Steffens' Revolution mit Aufmerkſam⸗ 1 keit die Schilderungen der beiden herrlichſten weiblichen Geftals verfolgt, in allen feinen Conſequenzen zur Anſchauung gebracht | ten, der ftillduldenden Frau des kühnen und großartigen Ver⸗ und der Charakter, der in dem dichteriſchen Bilde der Zeit, das der Verfaſſer entworfen hat, den furchtbaren Mittelpunkt brechers Adrian, und der ihren Mann von leiblichen und geis d 1 ) ſtigen Banden durch bie Macht der Liebe befreienden Gaktin des verbrecheriſchen Treibens bildet, Adrian, dem die That an ſich Zweck des Lebens iſt, die That oder vielmehr das Thun, des verirrten Roller, und das ſtolzeſte und freiſte Wirken der denn gründen und vollenden will ſein Thun nichts, er, der weiblichen Natur wird ſich ihm da offenbaren, wo jene nichts als Knechtſchaft und Entwürdigung erblicken wollen. Aber dies vortreffliche Buch, deſſen milder, verſöhnender Geiſt auch in der ruhigen Klarheit und dem ſanften Fluſſe der *) Artikel der Breslauer Zeitung. Redacteur E. von ) i echtz poetiſchen Darſtellung ſich deutlich ausſpricht, enthält des Vaerſt. Herrlichen und Schönen mehr in ſich, als hier auch nur ange⸗ deutet werden kann; wie herrlich iſt gleich im Anfange der Contraſt zwiſchen den idylliſchen Naturempfindungen Edward's, als ein ſchmelzender Frühlingstag ihn ganz mit allem Denken und Sinnen in die Tiefe des ihn umgebenden Naturlebens hin⸗ eintaucht, und zwiſchen dem wilden Gewirre der empörten Men⸗ ſchenwelt, das ihn aufnimmt, ſobald er der Stadt ſich naht und ihn ſchon zu verſchlingen droht, als der Mann als Ret⸗ ter ihm erſcheint, als deſſen Abkömmling er ſich ſpäter erkennt; wie ſchön und kunſtreich vermittelt zugleich durch die trübere Naturanſicht, die bald das urſprünglich ſo heitere Naturgefühl Edward's verdrängt, ſind hier die Gegenfäße, in denen ſi die Darſtellung bewegt. und welchen treffllichen Contraſt bil⸗ det weiterhin die Schilderung des düſtern, zerſtörenden Trei⸗ bens Adrian's und ſeiner Verbündeten und die des ſchaffenden, ordnenden, ſtillbildenden Wirkens jenes trefflichen Pfarrers in feiner anfangs ſo verwilderten Gemeinde, eines Wirkens, das durch den Gegenſatz zu jener maßloſen, unruhig ins leere All⸗ gemeine hinausſtrebenden Thätigkeit, in dem es ſich darſtellt, nur in einem um ſo heiterern, fröhlichern Lichte uns erſcheint, ſodaß wol Niemand darüber zweifelhaft bleiben kann, welche Art der Thätigkeit des Menſchen als die von Gott geordnete und geſegnete zu betrachten iſt. — Doch ich vergeſſe, daß i alle ſchöne Einzelheiten des trefflichen Werkes hier unmöglich hervorheben und, wie ſie es verdienen, würdigen kann; genug, wenn die Begierde, ſo vieles Herrliche ſelbſt zu genießen und innigſt in ſich aufzunehmen, ſich innerlichſt anzueignen in recht Vielen von mir erweckt worden iſt; die Furcht aber, daß ein geſchmackloſes Außere dem Leſer den Genuß verkümmern könnte, wird bei einem Werke des Marfchen Verlages wol nicht leicht Jemand hegen; und in der That entſpricht die äußere Erſchei⸗ nung des trefflichen Buches durch Correctheit und Eleganz voll⸗ kommen dem innern Gehalte deſſelben. E. M. Im meinem Verlage iſt erſchienen: Richard Wood. Roman von Johanna Schopenhauer. Zwei Theile. 8. Auf feinem Druckpapier. 4 Thlr. Dieſer neueſte Roman der berühmten Verfaſſerin wird den zahlreichen Freunden ihrer Schriften eine äußerſt willkommene Erſcheinung ſein. Auch veranſtaltete ich eine neue wohlfeile Ausgabe von dem bekannten Roman: 2 Die Tante. Zwei Baͤndchen in Taſchenformat. Cart. 1 Thlr. 16 Gr. da die größere Ausgabe deſſelben ſich vergriffen hat. Bei dieſer Veranlaſſung mache ich auf die ſehr hübſche und äußerſt wohlfeile Taſchenausgabe der Sämmtlichen Schriften von Johanna Schopenhauer; 24 Bände, Mit dem Bildniſſe der Verfaſſerin. Auf feinem Druckpapier 8 Thlr., Velinpapier 12 Thlr. I u. II. Karl Ludwig Fernow's Leben. 2. Thle. — III. Aus⸗ flucht an den Rhein. — IV u. V. Johann von Eyck. 2 Thle. — VI. Die Jahreszeiten. — VII — IX. Gabriele. 3 Thle. XXII. Sidonia. 3 Thle. — XIII u. XIV. Die Tante. 2 Thle. — XV u. XVI. Reiſe durch England und Schott⸗ land. 2 Thle. — XVII u. XVIII. Reife durch das ſüdliche Frankreich. 2 Thle. — XIX — XXIV. Kleine Erzählungen und Novellen. mit dem Bemerken aufmerkſam, daß einzelne Bände von dieſer Ausgabe nicht abgegeben werden, wol aber ſind die meiſten der⸗ ſelben in größern Ausgaben zu haben. Leipzig, im Juli 1837. - ei F. A. Brockhaus. —— In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien ift ſoeben erſchienen, und daſelbſt, ſowie in allen Buchhandlungen zu haben: Aſthetiſches Lexikon. Alphabetiſches Handbuch ur * * 5 — 5 Theorie der Philoſophie des Schoͤnen und der ſchoͤnen Kuͤnſte. b Ñe b ſt Erklärung der Kunſtausdruͤcke aller aͤſthetiſchen Zweige, als: i . . — 8: Poesie, Poetik, Ahetoriß, Plastik, Graphik, Architek- tur, Musik, Theater ꝛc. Von Zweiter Band. L bis 3. Gr. 8. Wien, 1837. In Umſchlag broſchirt. Preis: 2 Thlr. 8 Gr. Sächſ. (Preis beider Bände: 4 Thlr. 8 Gr. Sächſ.) Mit dieſem zweiten Bande iſt ein Werk geſchloſſe ches als ein lange tief gefühltes Bedürfniß, 45 90 zer erſte vollſtändige äſthetiſche Realwörterbuch a e 5 ſowol bei Kunſtrichtern als auch mten gebildeten Leſewelt a 95 zu erfreuen hatte. | ma Wie Fur as große, weit umfaſſende Gebiet der Lehre v = nen und der ſchönen Künſte ift hier nicht blos i witer beg net, ſondern wirklich in concentrirten, ebenſo gründlichen als geiſtreichen, mit Reiz und Friſche ausgeſtatteten, freimüthigen, von kritiſchem Scharfblicke durchwehten Abhandlungen zur ſchnel⸗ len und bequemen Belehrung in lexikographiſcher Form bear⸗ beitet; es ſind hier nicht nur alle äſthetiſchen Geſetze, ſondern auch alle Begriffe und Ausdrücke in der Sphäre jeder einzelnen ſchöͤnen Kunſt, fern vom Nebel der Schule, faßlich erklärt, wo⸗ bei nebſt fortlaufenden Originalanſichten auch die tüchtigſten Quellen alter und neueſter Zeit benutzt wurden, daher dies Werk, eine Welt von Ideen umfaſſend, als leichtes Nachſchlagebuch für den Gelehrten vom Fache, als Hülfs⸗ und Auskunftsbuch für Literaten, Künſtler (beſonders Schauſpieler, Muſiker, Maler, angehende Dichter ꝛc.), wie für Kunſtfreunde und Dilettanten überhaupt, höchſt nützlich, ja unentbehrlich iſt Die bedeutendſten kritiſchen Inſtitute und Zeitſchriften Deutſchlands, worunter die Senaifche allg. Literaturzeitung die berliner Literariſche Zeitung, das Gerdorffche Repertorium, das Menzel ſche Literaturblatt, die ſtuttgarter Europa, die Wiener Zeitſchrift, der Komet, die Allg. Theaterzeitung, der frankfurter Phönix, die leipziger Muſikaliſche Zeitung der Str. Zuſchauer, das Hauptblatt der Wiener Zeitung, Morgenblatt z., haben dies Wörterbuch einſtimmig als höchſt brauchbar und zweck⸗ mäßig ehrenvoll geprieſen. Die hochcompetente Jenaiſche Litera⸗ turzeitung ſagt hierüber (Septemberheft 1836, Nr. 168): Wir müſſen dieſes Werk in ſprachlicher Hinſicht als gelungen erklären Annen b den Nagel wie fie es verdient, gleiche 0 ei den Zeitgenoſſen wie die ſche fi 5 1 75 15 nero t Wa 5. 106 ee BAR Es if nicht die jetzt nur allzu häufige hohle reie⸗ rei, die jedes oft nur ſehr itt elaßtge 1 5 an al ſchung der Leſer auspoſaunet, es iſt gerechte Anerkennung des wahrhaft Nützlichen, Würdigen und Tüchtigen, wenn wir die⸗ ſem für Wiſſenſchaft, Kunſt und Leben ſo wichtigen Werke die ii al: und darnach ſtreben, die allge: n ufmerkſamkeit darauf hi 1 e e f hinzulenken, ſo weit die Roman⸗Literatur. Soeben iſt erſchienen: Arm und Reich. N Roman Nach dem Franzoͤſiſchen des Emile Souveſtre von Julius Schoppe. 2 Bande. 8. Altona, Hamme rich. Elegant broſchirt. 2 Thlr. 8 Gr. Es gehört dieſer Roman zu den intereſſanteſten Erſcheinun⸗ gen der neueſten Zeit. Ganz Frankreich hat ihn mit Eifer ge: leſen, er iſt ſogar unverzüglich für die Bühne bearbeitet und auf derſelben mit Glück gegeben worden. E. Souveſtre's Ruf iſt auch nach Deutſchland gedrungen, und der vor einigen Mo⸗ naten erſchienene Roman: Frauenloos, überſetzt von J. Schoppe, 2 Bände, Preis 2 Thlr. 8 Gr., hat bereits eine lebhafte Theilnahme erregt. ü In allen Buchhandlungen Deutſchlands, Sſtreichs, der Schweiz u. ſ. w. iſt dieſer Roman vorräthig. Preisherabsetzung von Homer's Odyssee von Joh. Heinr. Voss. Wir finden uns veranlaßt, von der in unſerm Verlag er— ſchienenen Auflage von Homer's Odyſſee von J. H. Voß, mit einer Homeri⸗ ſchen Welttafel, einer Karte des kefalleniſchen Reichs und einem Grundriß vom Hauſe des Odyſſeus, den Preis auf 2 Fl., oder 1 Thlr. 8 Gr., herab⸗ ; zufegen. Durch beſondere Umſtände war es uns feither nicht mög— lich, dem fo vielfach ausgeſprochenen Wunſch, Homer's Odyſſee einzeln abzugeben, zu entſprechen; um ſo mehr gereicht es uns jetzt zum Vergnügen, anzeigen zu können, daß die Odyſſee nun getrennt von der Sliade — welche beide zuſammen ſeither 8 Fl. 6 Kr., oder 4 Thlr. 12 Gr., koſteten — um 2 Fl., oder 1 Thlr. 8 Gr., durch jede ſolide Buchhandlung zu beziehen iſt. Stuttgart und Tübingen, im Mai 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Athens Groͤße und Verfall, nebft Unterſuchungen über die Literatur, die Philoſophie un das geſellige Leben des athenienſiſchen Volkes, von Edw. Tytton Bulwer. . Aus dem Engliſchen von O. v. Czarnowski, 8. Vier Baͤnde. Geh. Preis 4 Thlr. Bulwer hat bereits in feiner Darſtellung der engliſchen Zu⸗ ſtände feinen Ruf als ſcharfſichtiger Beobachter politiſcher Ver⸗ hältniſſe bewährt. In ſeiner Geſchichte Athens entwickelt er die glänzendſten Kenntniſſe und einen ungemein kritiſchen Scharf⸗ blick. Dabei weiß er mit wahrhaft poetiſcher Glut die Cultur⸗ zuſtände, die Literatur ꝛc. des athenienſiſchen Volkes hervorzu⸗ heben, ſodaß er ein Werk liefert, das ebenſo wichtig für den Hiſtoriker als unterhaltend für den gewöhnlichen Leſer iſt. Die Überſetzung dieſes Buches iſt eine wahre Bereicherung für die deutſche Literatur. Soeben ist neu erschienen und in der Karl Gerold’schen Buchhandlung in Wien, sowie in allen Buchhandlungen Deutschlands zu haben: DIE HEILKRAFTE des kalten Wasserstrahles, mit einem Rückblick auf die Geschichte und mit be- sonderer Rücksicht auf das Staubregenbad und kalte Bäder dargestellt von Dr. Ludwig Wilhelm Mauthner, ehemaligem k. k. Regimentsarzte u. s. w. Mit vier Kupfertafeln. 27½ Bogen. Gr. 8. In lith. Umschlag brosch. 1 Thlr. 16 Gr. In meinem Verlage erſchien ſoeben: Henriette Temple. Eine Liebesgeſchichte. Dem Engliſchen des D'Jsraeli nacherzaͤhlt von Dr. G. N. Baͤrmann. 3 Thle. Geh. 3 Thlr. 12 Gr. Eine der intereſſanteſten Erſcheinungen der neueſten eng⸗ liſchen Literatur! — Der berühmte Verfaſſer führt den Leſer in die überraſchendſten Situationen, gibt ihm meiſterhaft ent⸗ worfene Charakterſchilderungen und erfreut ihn durch den über⸗ aus blühenden Styl, der feinen Ironie nicht zu gedenken, womit darin auf die gegenwärtigen und ehemaligen ſo überaus verſchiedenen Intereſſen eines uralten engliſchen Stammhauſes hingewieſen wird, ſowie dieſelben aus der jedesmaligen Zeit⸗ bildung hervorgehen. In London iſt bereits eine zweite Auf⸗ lage erfoderlich geworden. Berlin, den Iſten Juli 1837. Alexander Duncker. Akademiſche Reden von Dr. Joh. Erichson, Profeſſor an der Univerſitaͤt Greifswald. Inhalt: 1) Über das Moralprincip. 2) über den Op⸗ timismus. 3) über den Parallelismus des ſittlich Guten und des Schönen. 4) über die Theodicee. 5) Über das moraliſche, theoretiſche und äſthetiſche Übel, Probleme der Theodicee. 6) über den gegenwärtigen Standpunkt der dogmatiſchen Theologie. 7) über den Endzweck der Welt. 8) Über die Welt, in Be⸗ ziehung auf die Bedeutung der Erde und des Menſchen. 9) über die kirchliche Tradition von einem, in Folge der Sünde in der Natur ausgebrochenen Verderbniſſe. 10) Über das Verhältniß der Theodicee au ſpeculativen Kosmologie. r 4. Geh. Preis 3 Thlr. 10 Sgr. Jede Abhandlung einzeln 10 Sgr. In Commiſſion bei L. Bamberg (vormals E. Mauri⸗ tius in Greifswald). 4 In unſerm Verlage iſt ſoeben erſchienen: Friedner, Adalbert, Gedichte. In Umſchlag broſch. Preis 12 Gr., oder 15 Sgr. Mag debug, im Juni 1837. E. Wagner und Richter. Uhland's Gedichte. Elfte Auflage. Soeben hat bei uns die Preſſe verlaſſen und iſt durch alle Buchhandlungen zu beziehen: | Gedichte Zudwig Uhland. Elfte Auflage. Mit dem Bildniſſe des Verfaſſers in Stahl geſtochen. 8. Velinpapier. In Umſchlag broſchirt. Preis 3 Fl. 36 Kr., oder 2 Thlr. 12 Gr. „Der Deutſche verlangt einen gewiſſen Ernſt, eine gewiſſe Größe der Geſinnung, eine gewiſſe Fülle des Innern, weshalb denn auch Schiller von Allen ſo hoch gehalten wird. deutung beim Publicum hervor.“ überhaupt, der perſönliche Charakter des Schriftſtellers bringt deſſen Be⸗ Mit dieſen Worten Goethe's übergeben wir, nachdem die zehnte Auflage von Uhland's Gedichten vergriffen worden iſt, den Freunden deutſcher Poeſie die elfte. } Stuttgart und Tübingen, im Mai 1837. J. G. Cotta'ſcher Verlag. Bei C. Scheld & Comp. in Leipzig und Bal- timore ist nachstehendes empfehlungswerthe botanische Werkchen erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Schlüssel Zur Botanik f nach Linne’s System in Classen und Ordnungen, Für Gymnasien und zum Selbstunterricht entworfen von M. B. TERMO. Nebst einer bildlichen Uebersicht aller Clas- sen und Ordnungen auf einem Tableau. Carton. Schwarz 16 Gr. IIlum. 1 Thlr. Den jüngern Freunden der Botanik wird hier ein klei- ner Wegweiser übergeben, der für den Anfang hinreichend sein wird, sie in jene Wissenschaften einzuführen und sie zugleich in den Stand setzt, mit Leichtigkeit Pflanzen nach den verschiedenen Classen und Ordnungen einzutheilen, Das Werkchen ist besonders als Begleiter auf botanischen Excursionen zu empfehlen und wird zugleich Vielen ein zwär kurzgefasstes, aber demungeachtet hinreichendes Re- petitorium sein. Möge dieser Schlüssel der Botanik den Beifall finden, welcher der englischen Bearbeitung zu Theil wurde, und die Liebe zum Studium der Pflanzenkunde durch denselben auch bei der deutschen Jugend befördert werden. Kunſtanzeige. Durch alle Buch- und⸗Kunſthandlungen iſt zu beziehen: Rudolf Weigel's Kunſtkatalog. Vierte und fuͤnfte Abtheilung. Gr. 8. 12 Gr. Leipzig, am Iften Juli 1837. Anſtalt für Kunſt und Literatur. Bei E. Kummer in Leipzig iſt erſchienen und in al⸗ len Buchhandlungen zu haben: Euripides' Werke, nachgedichtet von J. Minckwitz. Ztes Baͤndchen, enthaltend Kyklops. Gr. 12. 10 Gr. O. T., Roman von H. C. Anderſen. Aus dem Daͤniſchen von W. C. Chriſtiani. 2 Theile. 8. 2 Thlr. 4 Gr. Seidler, C., Braſiliens Kriegs- und Revolutionsge⸗ ſchichte ſeit dem Jahre 1825 bis auf die neueſte Zeit. 8. Geh. 22 Gr. Trahn, G. W., Erfahrungen und Beobachtungen uͤber die Wirkung der Sabbathsfeier auf Israeliten und Chriſten. Dargeſtellt mit Hinweiſung auf den Zweck dieſer Feier für alle Weltvoͤlker. 8. Geh. 10 Gr. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Iſis. Encyklopaͤdiſche Zeitſchrift, vorzüglich für Natur: geſchichte, Anatomie und Phyſiologie. Von Oken. Jahrgang 1837. Drittes Heft. Mit einem Kupfer. Gr. J. Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit Kupfern 8 Thlr. 31 43 Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Dr. Karl Pabst. Jahrgang 1837, Monat Mai, oder Nr. 35—43. Gr. 4. Preis des Jahrgangs 6, Thlr., 16 Er. . Repertorium der gesammten deutschen Literatur, Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1837. Zwölften Bandes sechstes Heft. (Nr. XII.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. (Herausgeber: E. Avenarius.) Jahrgang 1837. Monat Juni, oder Nr. 22 — 26, und Bibliographischer Anzeiger: Nr. 22 — 26. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im Juli 1837. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag don F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXV. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriſten: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifde Zeitung, beigelegt oder beigeheftet; und E- betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In meinem Verlage ist erschienen und in allen Buch- handlungen zu erhalten: Analekten für Frauenkrankheiten, oder Sammlung der vorzüglichsten Abhandlungen, Mono- graphien, Preisschriften, Dissertationen und Notizen des In- und Auslandes über die Krankheiten des Weibes und über die Zustände der Schwangerschaft und des Wochenbettes, Herausgegeben von einem Vereine praktischer Ärzte, Isten Bandes Istes Heft. Gr. 8. 16 Gr. Aus der von Jahr zu Jahr immer stärker anschwellen den Flut medicinischer Schriften eine schätzbare Sammlung alles Gediegenen, Brauchbaren und Guten, was das Gebiet der Frauenkrankheiten betrifft, zu ziehen, ist der Zweck der Herausgeber. Sie wollen dem praktischen Arzte, wel- cher nicht viel auf seine Bibliothek verwenden kann oder will, für einen geringen Preis viele Werke ersetzen, aus denen er das hier Gesammelte selbst schöpfen müsste. Leipzig, im Juli 1837. F. A. Brockhaus. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſch— lands, Oſtreichs und der Schweiz zu haben: J. G. Seume's ſaͤmmtliche Werke. Herausgegeben und mit einem Vorworte begleitet von Dr. Adolf Wagner. Zweite rechtmaͤßige Geſammt-Ausgabe in Einem Bande. Mit dem Bildniß des Verfaſſers und einem Facſimile. Erſte Lieferung. Schmales gr. 4. 30 Kr. CM. — 1 Fl. 48 Kr. Rhein. Die günſtige Aufnahme, welche auch in dieſem Gewande ſich die Geſammtwerke eines der Lieblingsdichter deutſcher Na⸗ tion zu erfreuen hatten, veranlaßten den unterzeichneten Ver⸗ leger ſchon jetzt, nachdem noch nicht zwei Jahre ſeit dem Er⸗ ſcheinen der erſten ſtarken Auflage vergangen ſind, eine zweite unveränderte Ausgabe zu veranſtalten. Sie ſoll in 3 Lieferun⸗ gen erſcheinen, deren letzte Ende October d. J. beſtimmt aus⸗ gegeben werden wird. Um ihr eine recht allgemeine Theilnahme zu ſichern, wurde der äußerſt billige Preis von 1 Thlr. für jede Lieferung feſt⸗ In Umſchlag geheftet. 1 Thlr. Cour. — 1 Fl. geſetzt, wodurch der Verleger den häufig an ihn ergangenen Auffoderungen zur Veranſtaltung einer billigern Ausgabe genügend zu entſprechen glaubt. Nach Erſcheinen des Ganzen wird der Ladenpreis unabanderlich auf 4 Thlr. Cour. feſtgeſtellt. Im Außern wird ſich ſolche ganz nach der letzten, die vie⸗ len Beifall gefunden hat, richten, was hoffen läßt, daß auch ſie eine ebenſo warme und rege Theilnahme erwartet. Leipzig, im Juli 1857, Joh. Fr. Hartknoch. ANZEIGE für Ärzte, Wundärzte und Studirende. Bei C. Scheld & Comp. in Leipzig u. Balti- more ist nachstehendes empfehlungswerthe Werk erschie- nen und kann durch alle Buchhandlungen Deutschlands und der Schweiz bezogen werden: Handbuch der medicinischen Chemie nach den neuesten und besten Quellen, mit Berück- sichtigung ihrer technischen Anwendung bearbeitet für Ärzte, Wundärzte und Studirende, sowie zum Selbst- studium und zur Vorbereitung zum Examen von ” Kuril Gottlieb Wilhelm Reichel. Bevorwortet von Dr. Heinrich Fieinus, Prof. der Physik und Chemie an der chirurg. -medicin. Akademie zu Dresden etc. Zwei Abtheilungen in 8. Preis 1 Thlr. 18 Gr. Der Zweck des Verfassers bei Herausgabe des hier an- gezeigten Werkes war theils Arzten und Wundärzten eine leicht zu überblickende, dem jetzigen Stande der Wissen- schaft angemessene Zusammenstellung des Wichtigsten aus der auf Medicin und Chirurgie angewandten Chemie darzu- bieten, theils den die Medicin Studirenden ein Buch in die Hand zu geben, welches durch möglichst deutliche Darstel- lung der abgehandelten Gegenstände zum Selbststudium ge- eignet sein soll. Da nun das Studium der Chemie, welche neuerlich reissende Fortschritte gemacht hat und mit jedem Tage für die gesammte Mediein wichtiger geworden ist, für Jeden, der sie, wie meist bei Ärzten, so nothwendig sie denselben auch ist, der Fall sein mag, nicht-zur Haupt- sache machen kann, mit den grössten Schwierigkeiten ver- bunden ist, so war die Idee des Verfassers: dieses wichtige Studium durch eine Schrift von dem Umfange und der Ein- richtung der hier angezeigten zu erleichtern „unstreitig eine glückliche, und es lässt sich wol erwarten, dass dieselbe überall Anklang finden wird. In der unterzeichneten iſt erſchienen und an alle Buch⸗ handlungen verſandt worden: Polytechnisches Journal, herausgegeben - von den D. D. Dingler und Schultes. Erſtes Aprilheft. Inhalt: Vignole's Eiſenbahnſyſtem mit hölzernen Laͤn⸗ genbalken als Unterlage. I. Koſtenanſchlag eines Yards einer doppelten Schienenbahn nach der gewöhnlich gebräuchlichen und der von mir vorgeſchlagenen Methode. II. Holzbahnenſyſtem des Hrn. W. J. Curtis in Deptford. III. Holzbahnenſyſtem des Hrn. Jopling. IV. Holzbahnenſyſtem des Hrn. W. Tho⸗ rold. Mit Abbildungen. Über die neuern Verbeſſerungen an der pneumatiſchen Eiſenbahn des Hrn. Pinkus. Mit Abbild. Laſſell, über das Gießen und Schleifen von Spiegeln für Te⸗ leſkope. Mit Abbild. Spilsbury's Verbeſſerungen an den Ma⸗ ſchinen und Apparaten zum Ausprägen und Preſſen von Me⸗ tallen und andern Subſtanzen. Mit Abbild. Findon's verbeſ— ſerter Apparat zur Speifung der hydrauliſchen Abtritte mit Waſſer. Mit Abbild. Hogan's Verbeſſerungen an den Hüten, Kappen und Mützen. Alberti, über das Seilbohren im Kalk⸗ gebirge. Mit Abbild. Über die vielkammerigen, nicht ſchlagen⸗ den Schießgewehre des Hrn. John Webſter Cochran aus New: Hampſhire. Perkins’ verbeſſerter Apparat zur Erzeugung von Eis und zum Abkühlen von Flüſſigkeiten. Mit Abbild. Zeller, Beſchreibung der großherzoglichen Brauerei in Oberweimar. Mit Abbild. Buſſy, Beſchreibung eines neuen Verfahrens zur Gewinnung des Jods und Broms. Barruel, Über das Vor⸗ kommen von Salpeterſäure oder einer ſtickſtoffhaltigen Säure in der käuflichen Schwefelſäure, und ein Verfahren, wodurch man ſie davon befreien kann. Griffith's Bemerkungen über die Kri⸗ ſtalliſation der Salze. Über einen neuen Ather, welcher den Weinen ihren eigenthümlichen Geruch ertheilt. Beleuchtung des Zier'ſchen Geheimniſſes in der Nunkelrübenzucker-Fabrikation. — Miscellen. Dixon's Apparat zur Verhütung der Exploſionen der Dampfkeſſel. Letzter halbjähriger Bericht der Liverpool⸗ Mancheſter-Eiſenbahn-Compagnie. Eiſenbahnen erleiden durch Schnee weniger Hemmniſſe als Landſtraßen. Wichtige Verbeſſe⸗ rung an den Drahtbrücken. über ein neues optiſches Inſtrument des Hrn. Plateau. Bereitung des ſogenannten weißen indiſchen Feuers. Ricket's Gasofen. Sochet's Apparat zum Deſtilliren des Seewaſſers. Zubereitung der ſogenannten türkiſchen Perlen und der Paſtilles du Serail. Abdrücke von Medaillen und Muͤnzen mit Hauſenblaſe zu nehmen. Schutzmittel gegen das Roſten der Metalle. Glaſur für Geſchirre aus Kupfer und Gußeiſen. Allard's Maſchine zur Verfertigung von Tiſchbeſtecken. Bereitungsart einiger neuerer Chocolatepräparate. Hick's Ap⸗ parat zum Brotbacken. Maſter's Patent-Sardelleneſſenz. Die London-Kautſchuk-Compagnie und Anwendung von Ammoniak als Auflöſungsmittel für Kautſchuk. Uber die Fabrikation von chineſiſchem Papier in Frankreich. Über ein von Hrn. Iſoard erfundenes Muſikinſtrument, Aolicorde genannt. Wohlfeiler An: ſtrich für Thüren, Geländer u. dergl. Über einen neuen, von den HH. Pelletan und Legavriand erfundenen Apparat zur Runkelrübenzucker⸗Fabrikation. Zäune aus Draht. Vorſchrift zur Bereitung eines einfachen guten Lab. Frankreichs Getreide— production. . Zweites Aprilheft. Inhalt: Aſhdowne's verbeſſerter Apparat, welcher zur Erleichterung des Zuges der Wagen auf den gewöhnlichen Land— ſtraßen an den Rädern angebracht werden kann. Mit Abbild. Egen, über die Verſuche auf der elberfelder Probe- Eifenbahn, und Beſtimmung der Tragkraft gußeiſerner und gewalzter Schienen. Spurgin's verbeſſerte Leiter für den Bergbau und für verſchiedene andere Zwecke. Mit Abbild. Sewell's Verbeſſe— rungen an den Maſchinen zur Tull- oder Bobbinetfabrikation. Mit Abbild. Champion's Verbeſſerungen an den Maſchinen zum Spinnen, Zwirnen und Dubliren der Baumwolle und an— 2 ä— ——— — . . — — — h ——— —— ——— ——— Z‚—iüniʃnn — derer Faſerſtoffe. Mit Abbild. Wright's Verbeſſerungen an den Maſchinen und Apparaten zum Reinigen und Zurichten der Bettfedern und Flaumen. Mit Abbild. über einige akuſti⸗ ſche Geräthe von der Erfindung des Hrn. John Harriſon Cur⸗ tis. Mit Abbild. Dorn's Dachbedeckung für flache Dächer. Pontifex' Verbeſſerungen im Fabriciren und Raffiniren von Zucker. Mit Abbild. Über die Stärkmehlbereitung mit Gewin— nung des Klebers, eine gekrönte Preisſchrift des Hrn. Emile Martin. Reſultate, welche ſich bei der Anwendung des Ca⸗ brol'ſchen Apparats an einem der Hohöfen der Hüttenwerke des Aveyron ergaben. Virlet, über den Hohofenbetrieb mit Holz. Pattinſon's Verfahren, das Blei durch Kryſtalliſation ſilberarm zu machen. Gay⸗Luſſac, über die Zerſetzung des koh⸗ lenſauren Kalks mittels der Hitze. Cox, über die Bereitung der Gallenſeife, welche ſich hauptſächlich zum Filzen und Wal⸗ ken der Wollentücher eignet. — Miscellen. Engliſche Pa⸗ tente. Preisaufgaben, den Krapp betreffend. Pearce's Signals laterne für Dampfboote. Einfache Methode, das Rauchen der Schornſteine bei Dampfmaſchinen zu verhindern. Über den Gang der Arbeiten am Themſetunnel. Eiſenbahnen durch Lon— don geführt. über Hrn. Sire's Eiſenſchmelzproceß. Oberfläche liche Verſtählung des Stabeiſens. Löthen des Zinks nach Moor. Atzwaſſer für Stahl. Leichte Bereitungsart des Platinmohrs. Maſon's Verbeſſerungen in der Fabrikation von Schießgewehren. Über die Erzeugung von verſchiedenen Deſſins in Holz. Über eine blaue und eine gelbe Malerfarbe aus Wolfram. Über Kautſchukauflöſungen zu Waſſerdichtmachungen von Leder und Zeuchen. über die Anwendung des Kautſchuks zur Verfertigung waſſerdichter Feuerſpritzenſchläuche. über die Art des Gerbens von Pelzwerk in Marokko. Fabrikation von Bitterſalz aus Magneſit. Einmaiſchungsmethode für das Branntweinbrennen aus Kartoffeln. Amerikaniſches Patent, um das Sauerwerden des Biers zu verhindern. Prüfungsmittel bei Verfälſchung des Mehles mit Kartoffelſatzmehl. Entſchlichtung baumwollener und leinener Gewebe mit Pfeifenthon. Baumwollenausfuhr aus Amerika und aus Oſtindien. Verſchiedenheit der Milch nach der Zeit, zu der ſie gemelkt wird. über das Abpflücken der Blüten der Kartoffelpflanzen. Mittel gegen den Brand des Getreides. Erſprießliche Folgen der Vertheilung der Gemeindegüter. * * * Von dieſem ſehr gemeinnützigen und wohlfeilſten Journal erſcheinen wie bisher monatlich zwei Hefte mit Kupfern. Der Jahrgang, aus 24 Heften mit 24 — 36 Kupferplatten beſtehend und welcher mit einem vollſtändigen Sachregiſter verſehen wird, macht für ſich ein Ganzes aus und koſtet durch die Poſtämter und Buchhandlungen nur 9 Thlr. 8 Gr., oder 16 Fl. In das Abonnement kann nur für den ganzen Jahrgang eingetre— ten werden. N N Ein dieſes Journal begleitender Anzeiger nimmt einſchlägige Dienſtgeſuche, Waaren- und Maſchi⸗ nen= Anbietungen, Bücheranzeigen u. |. w. gegen ſehr billige Inſertionsgebühren auf, und die Ver⸗ e beſorgt die einſchlägige Corre⸗ pondenz. Stuttgart und Augsburg, im Mai 1837. J. G. Cot ta'ſche Buchhandlung. Wichtige Anzeige fuͤr Philologen. um den Ankauf mehrer ſchätzbarer Werke auch minder Be⸗ mittelten zu erleichtern, habe ich mich entſchloſſen, nachſtehende im Preiſe herabzuſetzen: Lambini D. in Horatium ex fide atque auctoritate com- plurium librorum manuscriptorum a se emendatum et aliquoties recognitum et cum diversis exemplari- bus comparatum multisque locis purgatum Commen- tarii copiosissimi et ab auctore plus tertia parte am- plificati. Editio nova. Smaj. Pars I, II. Fru⸗ her 6 Thlr. 8 Gr., jetzt 3 Thlr. 20 Gr. Lambini D. Emendationes Tullianae sive in M. Tullü Ciceronis operum Lambiniana excerptas accuravit F. N. Klein. Smaj. früher 3 Thlr. 8 Gr., jetzt 1 Thlr. 20 Gr. Ovidii P. Nasonis tristium libri quinque; contextum ver- borum recognovit, et annotationem tum criticam the- sauris Heinsiorum et Petri Burmanni depromptam tum exegeticam apposuit Fr. Nic. Klein Dr. Smaj. Fruͤ⸗ her 20 Gr., jetzt 10 Gr. Taeiti Agricola, cum lect, varietate atque annotatione ed. E. Dronke. 8. maj. Fruͤher 16 Gr., jetzt 12 Gr. Taciti dialogus de oratoribus cum lect, var. atque an- notatione ed. E. Dronke. 20 Gr., jetzt 22 Gr. Daſſelbe, bloßer Texrtabdruck, früher 6 Gr., jetzt 4 Gr. Dieſe herabgeſetzten Preiſe gelten aber nur bis zur Oſter— meſſe 1838, wo die frühern Preiſe wieder eintreten. Koblenz, den 1ſten Juli 1837. m Smaj. Früher 1 Thlr. J. Hoͤlſcher. nothwendiges Handbuch fuͤr alle Staͤnde, fuͤr beide Geſchlechter und jedes Alter. Der Herr Kirchenrath Petri hat durch fein „Gedräng— tes Handbuch der Fremdwörter in deutſcher Schrift⸗ und Uumgangſprache“ einem allgemein gefühl⸗ ten Bedürfniſſe fo abgeholfen, daß binnen 25 Jahren ſieben Auflagen davon erſcheinen konnten. Dieſes Werk iſt nun von dem Verfaſſer ſelbſt und in Verbindung mit andern anerkannten Sprachforſchern: Lindau, Müller, Fromm ꝛc., immerwährend ſo ergänzt und verbeſſert worden, daß es, trotz aller Nachah⸗ mungen und Plünderungen, nach dem Urtheil aller Sachkun⸗ digen durchaus den erſten Platz in den vorgeſteckten Grenzen einnimmt und aus obigen Gründen auch ferner einehmen wird. Jetzt erſcheint nun die achte, rechtmäßige, vielfältig, be⸗ ſonders auch für Arzte und Arzneibereiter bereicherte und ſorg⸗ ſam verbeſſerte Auflage, unter dem Titel: Gedraͤn gte s Handbuch der Fremdwörter in 1 deutſcher Schrift- und Umgangſprache, g zum Verſtehen und Vermeiden jener, mehr oder weniger, entbehrlichen Einmiſchungen; herausgegeben von Dr. Friedrich Erdmann Petri, kurheſſ. Kirchenrathe, Metropolitan und Schuleninſpector zu Fulda, mehrer auswaͤrtiger Gelehrtenvereine Mitgliede. Die Durchſicht des erſten in allen Buchhandlungen vor— liegenden Heftes wird Jeden zu der Überzeugung führen, daß er bei dem gewöhnlichen Gebrauch der Fremdwörter in Geſell⸗ ſchaften, bei juriſtiſchen und mediciniſchen Ausdrücken und Red⸗ arten, in der Muſik, in den bildenden Künſten, in kaufmän⸗ niſchen und gewerblichen Geſchäften, ſowie bei dem Zeitunglefen, die beſte Auskunft darin findet. Auch in Anſehung der richti⸗ gen Ausſprache und Sylbenbetonung der Fremdwörter, beſon— ders engliſchen, italieniſchen und ſpaniſchen Urſprungs, wird es ihm volle Genüge leiſten, da bei dieſer neuen Auflage darauf noch ganz beſonders Rückſicht genommen worden iſt. - Um nun die allgemeinſte Verbreitung dieſes Werkes nach Kräften zu fördern, haben wir uns entſchloſſen, das Ganze in 8 Heften, jeden zu 9 Bogen in engem Druck und auf feinem Papiere, für 8 Gr. herauszugeben, damit ſolches auch für Unbemittelte leicht käuflich werde, indem das Ganze nicht hö— her als auf 2 Thlr. 16 Gr. zu ſtehen kommt. Jeden Monat erſcheint ein Heft, ſodaß mit Ende dieſes Jahres der Druck beendigt ſein wird. Alle namhafte Buchhandlungen nehmen Unterzeichnung bars auf an und können bei 10 Exemplaren das lite und bei 20 Exemplaren 3 Exemplare frei geben. Der künftige Ladenpreis wird nicht weniger als 4 Thlr. betragen. Dresden und Leipzig, den 31ſten Mai 1837. Arnold'ſche Buchhandlung. In der von Jeniſch und Stage'ſchen Buchhandlung 8 be ee iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu aben: Encyklopädisches Wörterbuch der Technologie, der techniſchen Chemie, der Phyſik und des Maſchinenweſens, | ur Fabrikanten und Gewerbtreibende jeder Art, Kameras liſten, Okonomen, Berg- und Huͤttenleute, Forſtleute und Kuͤnſtler, 8 nach den beſten deutſchen, engliſchen und franzöſiſchen Hülfs⸗ mitteln bearbeitet von Dr. Karl Hartmann. Erſter Band, ſte bis Ste Lieferung mit 16 lithographirten Tafeln. Gr. 8. Geh. à 16 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Die angewandte Chemie für Leser aus allen Ständen, insbeſondere für Pharmaceuten, Fabrikanten, Manufacturiſten und Ge— werbsmaͤnner aller Art. Herausgegeben von ‘ JULIUS KARL JUCH, Rector der Landwirthſchafts- und Gewerbsſchule zu Schweinfurt. Erſte bis vierte Lieferung mit in den Text gedruckten Holzſchnitten. Gr. 8. Geh. à 12 Gr., oder 48 Kr. Bei Georg Joachim Göſchen in Leipzig iſt erſchie⸗ nen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Der deutſche Styliſt, oder praktiſche Anleitung zur Abfaſſung ſchriftlicher Aufſaͤtze nach einer neuen, faßlichen, das Selbſtdenken erleich— ternden Methode, zum Gebrauche in Schulen, beim \ Privat-, wie auch zum Selbftunterrichte von Johann Sporschil. Gr. 8. 8 Bogen. Preis 12 Gr. — 45 Kr. Conv.⸗Mze. — 54 Kr. Rhein. Was der Titel des vorliegenden Werkchens beſagt, wird ſich auch vollſtändig bei deſſen Anwendung bewähren. Wem die eine oder andere der darin enthaltenen Lectionen beim erſten Anblick zu ſchwer ſcheinen möchte, wird gebeten, bevor man ſie 1 eher die Probe des Verſuchs und der Erfahrung an— zuſtellen. 5 Fortsetzung von Kunth, Enumeratio plantarum. Eiarl Sigism. Kunth, Enumeratio plantarum omnium hucusque cognitarum secun- dum lamilias naturales disposita, adjectis characteribus, differentiis et synonymis. Tom. II. Auch unter dem beſondern Titel: Cyperographia synoptica Enumeratio cyperacearum omnium hucusque cognitarum, adjectis characteribus, differentiis et synonymis. Preis 5 Fl., oder 3 Thlr. Unter obigem Titel iſt im Verlag der Unterzeichneten der zweite Band einer vollſtändigen Zuſammenſtellung aller bisjetzt bekannten Gewächſe erſchienen. Die Einleitung iſt getroffen, daß wo möglich zu jeder kommenden Meſſe ein Band herausgegeben, ſomit das Ganze binnen weni— gen Jahren geliefert werden wird; das Manufeript — eine Frucht langjähriger Studien — liegt, vollſtändig geordnet, für den Druck bereit. Das Zeitgemäße, ja Nothwendige eines ſolchen Unterneh— mens iſt in der gebildeten Welt längſt und vielſeitig gefühlt. Die Botanik hat in neuerer Zeit Bereicherungen erhalten, wie kaum irgend ein Zweig des menſchlichen Wiſſens; täglich ſich häufende Entdeckungen in allen Welttheilen haben die Reihen der bekannten Vegetabilien ins Unabſehbare vermehrt und ver— wirrt, die vorhandenen ſyſtematiſchen Werke durchaus lückenhaft und ungenügend gemacht und eine neue Aufzählung und Ord— nung der geſammelten Schätze, einen vollſtändigen Überblick über das ganze Reich als dringend nothwendig dargeſtellt. Indem der Verf. dieſe mühevolle Arbeit übernahm und ebenſo umfaſſend als gediegen ausführte, erwirbt er ſich neue Anſprüche auf den Dank aller Freunde der Pflanzenkunde und den anerkannten europäiſchen Ruf, deſſen er längſt genießt. über den Inhalt des früher erſchienenen erſten Theiles nebſt einem Supplementbande erlauben wir uns Folgendes zu bemer— ken: Es gibt derſelbe unter dem befondern zweiten Titel: Agro- stographia synoptica etc. die vollſtändige Zuſammenſtellung aller bisjetzt bekannten Gräſer und bildet ſomit auch ein abge— ſchloſſenes Werk für ſich. Für Correctheit des Druckes und äußere Ausſtattung iſt von der Unterzeichneten beſtens geſorgt. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1837, J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Duncker, Dr. L., Die Lehre von den Reallaſten, in ihren Grundzuͤgen dargeſtellt. 16 Bogen. Gr. 8. 1 Thlr., oder 1 Fl. 45 Kr. Albrecht, Prof. Dr. J. A. M., Die Ausbildung des Eventualprincips im gemeinen Civilproceß. 5 Bo: gen. Gr. 8. Broſch. 8 Gr., oder 36 Kr. Koch, Prof. Dr. Chr., Grundfüge der Erziehung, des Unterrichts und ihrer Geſchichte nach Niemeyer und Ruhkopf. Mit einem Vorworte von Prof. Dr. K. F. Chr. Wagner. Zweite Ausgabe. 17½ Bogen. Gr. 8. Broſch. 20 Gr., oder 1Fl. 30 Kr. Druck und Verlag von F. A. IsoxnATES Panegyricus. Aus dem Griechischen über- setzt und mit den nöthigen Anmerkungen versehen von Dr. J. Hoffa. 3% Bogen. Gr. 12. Brosch. 6 Gr., oder 24 Kr. 5 Müller, Prof. Dr. Jul., Unſere Pflicht gegen Gott und gegen die Ordnungen der buͤrgerlichen Gemein— ſchaft. Eine Predigt. Velinpapier. 1 Bogen. Gr. 8. Broſch. 2 Gr., oder 9 Kr. Suabediſſen, Hofrath Dr. D. Th. A., Die Grund: zuͤge der Metaphyſik. 10% Bogen. Gr. 8. Broſch. 18 Gr., oder 1 Fl. 20 Kr. LaxbenEBR, Dr. G., Über die chemischen und phy- siologischen Wirkungen des Lichts. 37 / Bogen. Geb. 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Marburg, im Juli 1837. N. G. Elwert. Fuͤr Arzte, Chemiker und Naturforſcher uͤberhaupt iſt ſoeben folgendes Werk von der höchſten Wichtigkeit erſchienen, und wir beeilen uns, das gebildete Publicum auf daſſelbe auf: merkſam zu machen. Der ſeit vielen Jahren von der gelehrten Welt als Schriftſteller erſten Ranges gefeierte Herr Profeſſor Dr. Pfaff in Kiel hat unter dem Titel: = £ 3 Meyfſi on der Lehre vom Galvano ⸗Voltaismus, mit beſonderer Rückſicht auf Faraday's, de la Rive's, Beccquerel's, Karſten's u. A. neueſte Arbeiten über dieſen Gegenſtand von Dr. C. . takt, königl. daͤn. Etatsrath, Profeffor der Medicin und Chemie zu Kiel zc. Gr. 8. Altona, J. F. Hammerich. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. eine Schrift herausgegeben, die eine überaus intereſſante Zu⸗ ſammenſtellung, ſowie gründliche Würdigung des bisher über den Galvano-Voltaismus Erſchienenen enthält und zugleich die neueſten Forſchungen des Herrn Verfaſſers darlegt. f In ſämmtlichen ſoliden Buchhandlungen Deutſchlands, der Schweiz, Oſtreichs und Dänemarks iſt dieſes Werk vorräthig. In meinem Verlage iſt erſchienen und durch alle Buchhand⸗ lungen zu beziehen: Die Natur, der Menſch und ſein Wiſſen. An die Naturforſcher und Denker des neunzehnten Jahrhunderts. x Bon Karl Wilhelm Wenke. Die Vorrede ſeiner Schriften. Gr. 8. Geh. 8 Gr. Leipzig, im Juli 1837. F. A. Brockhaus. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXVI. ——— — —— — — m ð ͥ —-iĩ i —ę— — C— — ͤ w ʃZhäük'—⸗Æv̈ — ————— Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für Literas riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile 2 Gr. WII. Neuigkeiten und Fortſetzungen, verſendet von F. A. Brockhaus in Teipzig. 1837. April, Mai und Juni. (Nr. 1 dieſes Berichts, die Verſendungen vom Januar, Februar und März enthaltend, findet ſich in Nr. XIII des Literariſchen Anzeigers.) 29. Analekten für Frauenkrankheiten, oder Sammlung der vorzüglichsten Abhandlungen, Monographien, Preisschrif- ten, Dissertationen und Notizen des In- und Auslandes über die Krankheiten des Weibes und über die Zustände der Schwangerschaft und des Wochenbettes. Herausge- geben von einem Vereine praktischer Ärzte. listen Bandes Istes Heft. Gr. 8. 16 Gr. Erſcheint in zwangloſen Heften. SO, Bilder⸗Converſations-Lexikon für das deutſche Volk. Ein Handbuch zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntniſſe und zur Unterhaltung. Erſter Band: A— E. Mit 320 Abbildungen und 17 Landkarten. Gr. 4. Cart. 3 Thlr. 8 Gr. 31. — — 2ter Band: F—L. Iſte bis Ste Lieferung. Gr. 4. Geh. Jede Lieferung 6 Gr. Die Vollendung dieſes Werkes ſchreitet jetzt raſch vor, da gleichzeitig ſchon am zten Bande gedruckt wird. 82. Converſations⸗Lexikon, oder Allgemeine deutſche Real-En⸗ cyklopädie für die gebildeten Stände. Achte Originalauflage. In 12 Bänden oder 24 Lieferungen. 24ſte (letzte) Lieferung. Gr. 8. Druckpapier 16 Gr., Schreibpapier 1 Thlr., Velin⸗ papier 1 Thlr. 12 Gr. Mit dieſer 24ſten Lieferung iſt die gte Auflage beendigt und das ganze Werk einmal wieder vollſtaͤndig zu haben. Den Sub⸗ ſcriptionspreis von 16 Thlr. auf Druckpapier, 21 Thlr. auf Schreib⸗ papier, 36 Thlr. auf Velinpapier, laſſe ich fortbeſtehen, gebe daſſelbe aber auch in einem neuen Abonnement in monatlich vom iſten Juli an erſcheinenden Bänden, zu dem Preiſe von 1 Thlr. 8 Gr., 2 Thlr. und 3 Thlr. 33. Encyklopädie der gesammten medicinischen und chi- rurgischen Praxis, mit Einschluss der Geburtshülfe, der Augenheilkunde und der Operativchirurgie Im Verein mit mehreren praktischen Ärzten und Wundärzten her- ausgegeben von Georg Friedrich Most. Zweite Auflage. In zwei Bänden. 1ltes und 12tes Heft. Gr. 8. Geh. Subscriptionspreis eines Heftes von 12 Bogen 20 Gr. Das Werk ift mit dem 12ten Hefte vollſtandig. Der Sub: ſcriptionspreis bleibt für beide Bände 10 Thlr. Ein Supplement: band zur erſten Ausgabe erſcheint in kurzer Zeit. 84. Ergänzungen des Allgemeinen Landrechts für die preußiſchen Staaten, enthaltend eine vollſtändige Zuſammenſtellung aller noch geltenden, das Allgemeine Landrecht abändernden, er= gänzenden und erläuternden Geſetze, Verordnungen und Mi⸗ niſterialverfügungen, nebſt einem chronologiſchen Verzeichniſſe derſelben und Regiſter, herausgegeben von F. H. v. Strombeck. Vierter Band. Enthaltend die Nachträge zur dritten Ausgabe derſelben, bearbeitet und bis auf die neueſte Zeit fortgeführt von Ferdin and Leopold Lin⸗ dau. Gr. 8. Druckpapier 1 Thlr. 4 Gr. Schreibpapier 1 Thlr. 12 Gr. J Der Ifte bis 3te Band, zte Auflage, 1829, Eofteten 6 Thlr., auf Schreibpapier 8 Thlr. Alle 4 Baͤnde zuſammen jetzt nur 5 Thlr., auf Schreibpapier 6 Thlr. 16 Gr. 35. Heinſius (Wilhelm), Allgemeines Bücher- Lexikon. Achter Band. Herausgegeben von Otto Aug uſt Schulz. gte Lieferung. Enthaltend zweite Abth., Bogen 16 — 28. Gr. 4. Geh. 20 Gr. Schreibpapier 1 Thlr. 86. Hille (Karl Chriſtian), Die Heilquellen Deutſchlands und der Schweiz. Ein Taſchenbuch für Brunnen und Bade⸗ reiſende. 2 Theile. Mit Kärtchen und Plänen. Iſtes Heft: Brunnen= und Badediätetit für Curgäſte. 12 Gr. 2tes Heft: Die Bäder und Heilquellen des Königreichs Böhmen und der Markgrafſchaft Mähren. Mit zwei Kärtchen und dem Plane von Karlsbad. 8. Geh. 20 Gr. Das Ganze wird in 8 — 10 Heften erſcheinen. 37. Hübner (Johann), Zwei Mal zweiundfunfzig auser⸗ leſene bibliſche Hiſtorien aus dem Alten und Neuen Teſta— mente, zum Beſten der Jugend abgefaßt. Aufs Neue durch⸗ geſehen und für unſere Zeit angemeſſen verbeſſert von David Jonathan Lindner. Die 103te der alten, oder die 4te der neuen vermehrten und ganz umgearbeiteten und verbeſſer⸗ ten Auflage. 8. 8 Gr. 38. Körte (Wilhelm), Die Sprichwörter und ſprichwort⸗ lichen Redensarten der Deutſchen. Nebſt den Redensarten der Deutſchen Zechbrüder und Aller Praktik Großmutter, d. i. der Sprichwörter ewigem Wetter-Kalender. Geſam⸗ melt und mit vielen ſchönen Verſen, Sprüchen und Hiſtorien in ein Buch verfaßt. In vier Lieferungen. 2te—4te (letzte) Lieferung. Gr. 8. Geh. Jede Lieferung 16 Gr. Voll⸗ ſtändig 2 Thlr. 16 Gr. 39. Löffler (Franz Adam), Uber die Gesetzgebung der Presse. Ein Versuch zur Lösung ihrer Aufgabe auf wissenschaftlichem Wege. ister Theil. Gr. 8. 3 Thlr. 40. Raumer (Karl von), Der Zug der Israeliten aus Agypten nach Kanaan. Beilage zu des Verfaſſers „Paläſtina“. Mit 1 Karte. Gr. 8. Geh. 12 Gr. Die ſauber geſtochene Karte koſtet einzeln 6 Gr. 41. Die Reſultate der Waffereur zu Gräfenberg. (Ex apibus mel & cera.) Mit 1 Abbildung. 8. Geh. 1 Thlr. 42. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. (Ater Jahrgang, für das Jahr 1837.) Herausgegeben im Verein mit mehren Gelehrten von E. G. Gersdorf. 12ter Band. (Beigegeben wird: Allgemeine Bibliographie für Deutsch- land.) Gr. 8. Jeder Band von etwa 50 Bogen in 14tä- gigen Heften 3 Thlr. 43, Robespierre. Mit Beziehung auf die neueſte Zeit darge⸗ ſtellt von einem Wahrheitsfreunde. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 44. Schopenhauer (Johanna), Richard Wood. Ein Ro⸗ man. Zwei Theile. 8. 4 Thlr. 45. Wenke (Karl Wilhelm), Die Natur, der Menſch und ſein Wiſſen. An die Naturforſcher und Denker des 19. F Die Vorrede ſeiner Schriften. Gr. 8. Geh. Ks Über die Blitzableiter, ihre Vereinfachung und die Verminderung ih: rer Koſten. Nebſt einem Anhang \ über das Verhalten der Menſchen bei Gewittern. Eine gemeinfaßliche 5 5 \ Belehrung für die Verfertiger der Blitzableiter, ſowie fuͤr die Hausbeſitzer. fe d. Auftrage der k. Centralstelle des landw. Vereins in Würtemberg, verfaßt von deren Mitgliede und wiſſenſchaftlichem Secretair Prof. Dr. Plieninger. Mit 35 Abbildungen auf 3 Steindrucktafeln. Der Gedanke, durch Aufftellung wohlfeilerer Vorrichtun⸗ gen zu Abhaltung des Blitzes von den Gebäuden dieſer wohl: thätigen Einrichtung mehr Eingang auch unter den minder be⸗ güterten Einwohnern des Landes zu verſchaffen, wurde zunächſt durch mehrfache, bei der Centralſtelle des landwirth⸗ ſchaftlichen Vereins in Würtemberg eingekommene Be⸗ richte von Blitzſchlägen veranlaßt, welche ſowol auf nicht mit Blitzableitungen verſehene Wohngebäude und Scheunen der Land⸗ bewohner, als auch auf die, zwar mit metallenen Verzierun⸗ gen auf den Gipfeln, jedoch nicht mit Ableitungen verſehenen Kirchthuͤrme und Kirchen wiederholt, und mit mehr oder we⸗ niger Verwüſtungen in den letztern Jahren ſich ereignet hatten. Die Abfaſſung dieſer Schrift aber ſoll, wie es der Titel angibt, ebenſo wol den Techniker, welcher mit Verfertigung und Auf- richtung der Blitzableiter zu thun hat, in den Stand ſetzen, mit Huͤlfe der verſinnlichenden Zeichnungen die Einrichtung der wohlfeilern Apparate und die Art ihrer Aufrichtung kennen zu lernen und nachzuahmen, als auch dem Hausbeſitzer es mög⸗ lich machen, durch die, nach dem laufenden Schuh berechneten Preiſe der eiſernen Leitungsſtangen, ſowie durch die angefügten Koſtenüberſchläge überhaupt, und durch die in paſſender und bündiger Überſicht mitgetheilten Grundſätze und Erfoderniſſe bei einer Blitzableitung, die Anbringung und Errichtung ebenſo wol, als auch die Koſten derſelben für ſein Haus nach Maßgabe von deſſen Höhe, Standort, Umgebung, Bauart ze. zu beurtheilen und zu berechnen. Was die vorgeſchlagene, von der bisher üb⸗ lichen abweichende Einrichtung der wohlfeilern Blitzableitung be⸗ trifft, ſo iſt dieſelbe auf die ſeit Jahrzehnden gemachten Erfah⸗ rungen gegründet und daher keineswegs als auf bloßen theore⸗ tiſchen Anſichten beruhend, für unerprobt und zweifelhaft anzu⸗ ſehen. Die Erſparniß an Koſten, welche letztere ſich ſelbſt für ein Privatwohnhaus von der geringſten Höhe und Ausdehnung bei der bisherigen koſtſpieligen Einrichtung zum Mindeſten auf 80 — 100 Fl. belaufen, und deren bedeutender Belang als die aupturſache anzuſehen iſt, warum die Errichtung von Blitz⸗ ek ſich bisjetzt nur auf die größern Städte beſchränkt hatte, betrifft zunächſt die Auffangſtange, welche ſtatt maſſiv von Eiſen und von einer Höhe von 15 — 20 Fuß zu fein, nach der neuen Einrichtung eine hölzerne, in das Sparrwerk befeſtigte Trageſtange, nach Art der bei Pulverhäuſern vorgeſchriebenen Einrichtung erhält, auf welcher eine ſogenannte Helmſpitze von hinreichender Länge und Maſſe, aus ſtarkem Schmiedeiſen ver⸗ fertigt, verzinnt und mit einer Spitze von Patentſilber armirt, befeſtigt und mit einer ſtarken Ableitung bis zu der Zuleitung auf dem Dachgrath verſehen wird. Die zweite Erſparniß be⸗ trifft die Wahl der ſchon von Reimarus empfohlenen und in Norddeutſchland allgemein üblichen, jedoch nicht bleiernen, ſon⸗ dern eiſernen oder kupfernen, und nicht auf dem Gebäude un⸗ mittelbar angenagelten, ſondern auf Tragſtiften befeſtigten Schie⸗ nen oder Flacheiſen ſtatt der Eiſenſtäbe, welche erſtern au⸗ ßer dem Vortheil, bei gleichem Gewichte eine doppelte bis drei⸗ fache Oberfläche, alſo größere Leitungskraft darzubieten, noch durch die Art ihrer Anfertigung und Anbringung dor der Ory⸗ dation durch den Regen mehr geſichert ſind, als das Stabeiſen oder die Drahtzöpfe, und bei gleichem Gewicht beinahe den drit⸗ ten Theil des Preiſes vom Stabeiſen koſten. Die dritte Erſpar⸗ niß betrifft die Verſenkung, bei welcher die Umwickelung des Stabeiſens mit Tafelblei, durch Einlegung des Stabeiſens in ein mit Kohlenpulver gefülltes, hölzernes oder thönernes Verſenkungslager, wie dies in Frankreich in Anwendung iſt, erſpart wird, eine Einrichtung, welche zugleich auf den Schutz des Verſenkungsſtabes gegen Oxydation mehr berechnet iſt, als die Anwendung des Tafelbleis, da die Berührung des Eiſens und des Bleis unter dem Einfluß der Erdfeuchtigkeit nothwendig auf baldige Zerſtörung des einen oder des andern oder beider Metalle durch Oxydation hinwirken muß. Durch dieſe, wie leicht erſichtlich, die Sicherheit der Vorrichtung keineswegs vermindernden Modificationen wird ein Erſparniß von mehr als der Hälfte der bisherigen Koſten einer Blitzableitung erzielt, welche ſich bei niedrigen, ländlichen Gebäuden durch Vereinfa⸗ chung in der Art der Anbringung und durch Selbſtverfertigung der hölzernen Requifite noch weiter treiben läßt. Vorausgeſchickk iſt eine kurze nud populaire Mittheilung der Hauptſätze aus der Lehre von der Gewitterelektricität, auf welche bei der Dar- ſtellung und Beſchreibung der Blitzableitungs- Vorrichtung und der Grundſätze bei ihrer Aufrichtung Bezug genommen wurde und welche zugleich als Grundlage zu Bekämpfung mancher noch vorhandener, zum Theil abergläubiſcher Vorurtheile gegen die Blitzableitungen benutzt wurden. Den Beſchluß macht ein Anhang über das Verhalten der Menſchen bei Ge—⸗ wittern, ſowol in dem mit Blitzableitung verſehenen oder nicht armirten Hauſe, als auch im freien Felde und im Walde. Dieſer Anhang, in Verbindung mit der eben erwähnten Einlei— tung über die Natur der Gewitterelektricität, ſichert der Schrift zugleich eine Brauchbarkeit für Belehrungen in Sonn- und Werktagsſchulen, in welcher Beziehung dieſelbe von der königl. würtembergiſchen höchften Staatsbehörde nicht nur zu Anſchaf⸗ fung von Seite der Verwaltungsbeamten für Belehrung der in ihren Bezirken mit Aufrichtung von Blitzableitungen beauftrag⸗ ten Gewerbe, ſondern auch zu Anſchaffung für die Schulen em⸗ pfohlen worden ift. — Für Beſtellungen in größern Partien iſt der Partienpreis zu 36 Kr. netto per Exemplar feſtgeſetzt wor⸗ den. Der Ladenpreis beträgt 1 Fl. Die zu der wohlfeilern Einrichtung der Blitzableiter, wie fie in vorliegender Schrift angegeben iſt, gehörigen ſogenannten Helmſpitzen und die Schienenſtäbe, ſofern dieſe von den gewöhn— lichen Schloſſern wegen Mangel an einer hinreichend großen Eſſe nicht gefertigt werden können, hat die Fabrikſchloſſerei G. Las chenmaier in Königsbronn um die in der Schrift angegebe⸗ nen Preiſe, verzinnt und mit den patentſilbernen Spitzen ver⸗ ſehen, in Vorrath zu fertigen übernommen, woher dieſelben, oder auch von dem Lachenmaier'ſchen Eiſenwaarenlager zu Stutt⸗ gart, künftig bezogen werden konnen. Von demſelben Verfaſſer: Gemeinfaßliche Belehrung uͤber den ie \ Maikäker, als Larve und als Käfer, ſeine Verwuͤſtungen und die Mittel gegen dieſelben; ein Beitrag zu der landwirthſchaftlichen Fauna. Fuͤr den Buͤrger und den Landmann nach fremden und eignen Erfahrungen zuſammengeſtellt. Gr. 8. Broſch. Preis 30 Kr. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Soeben iſt erſchienen: ; Da Kaiſerreich. Galante, intriguante Liebes: und Hofgeſchichten aus den Jahren 1805 — 1815. 4 Bände. 4 Thlr. Galanterien und Liebſchaften er Gräfin von Varabere, Favorite des Herzogs von Orleans, Regenten von Frankreich. Eine Sittenſchilderung aus dem 18. Jahrhundert. 2 Bände. 2 Thlr. Galanterien und Liebesabenteuer hu bſcher Maͤdchen. Ein moraliſches Buch von 6. Touchard- Lafosse. 2 Bände. 2 Thlr. Michael ee Briefe Über N o rd eam e t ie a, oder Schilderung der jetzigen politiſchen, ſtatiſtiſchen, geſelli— gen und religioͤſen Zuſtaͤnde der Vereinigten Staaten, mit Beruͤckſichtigung des Ackerbaus, Handels und der Eiſenbahnverhaͤltniſſe. Ein brauchbares Handbuch für Auswanderer jeden Standes. ifter und 2ter Band. 2 Thlr. Funfzig Jahre er geheimen Geſchichte Frankreichs, und des Hofes von Verſailles. Ster und 6ter Band. 2 Thlr. Liebſchaften des Cardinals von Bernis und der d Frau von Pompadour. Eine Schilderung der Sitten zur Zeit und am Hofe Ludwig XV. 1 Thlr. Seipzig, den sten Juni 1837. Literariſches Muſeum. In der Buchhandlung des Watſenhauſes in Halle iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen des Ins und Auslandes zu erhalten: Bogatzky, C. H. von, Tägliches Hausbuch der Kinder Gottes, beſtehend in erbaulichen Betrachtun— gen und Gebeten auf alle Tage des ganzen Jahres. Fuͤnfte unveraͤnderte Auflage. Gr. 4. After Theil. Iiſtes Heft. Preis 7½ Sgr. (Erſcheint vollſtändig in 2 Bänden oder 20 — 21 Heften a 12 Bogen, a 7½ Sgr., oder 6 Gr.) Bogatzky, C. H. von, Des guͤldenen Schafe kaͤſtleins erſter und zweiter Theil in eins gebracht und zu einem bibliſchen Gebetbuche über alle darin befind— liche Spruͤche der heil. Schrift eingerichtet, daß es auf alle Morgen und Abende des ganzen Jahrs zu gebraus chen. Zweite unveränderte Auflage. Gr. 8. iſte Lieferung. Preis 5 Sgr. (Das Ganze wird aus 7 — 8 Lieferungen à 6 Bogen, a 5 Sgr., oder 4 Gr., beſtehen.) Die Freunde häuslicher Andacht werden in dieſer Zeit mit einer Flut von Andachtsbüchern überſchwemmt, aber eben ihre unaufhörliche Vermehrung bezeugt, daß fie auch, wie die Fluten des Waſſers, ſchnell vorübergehen und nicht geeignet ſind, dem Bedürfniß gläubiger Seelen auf die Dauer zu genügen; wir erlauben uns alſo den Freunden echt= chriſtlicher Erbauung von Neuem zwei Andachtsbücher der Aufmerkſamkeit zu empfehlen, die der fromme Bogatzky aus der reichen Fülle des göttlichen Wortes ſeinen Zeitgenoſſen darbot und welche ſeit mehr als hundert Jahren ſich bewährt haben. Bogaczky hatte den Herrn zum Führer fi erkoren, und zu eben dieſem Herrn will er Alle führen, die ihm folgen wol⸗ len. Der Geiſt der Bibel, Chriſti Geiſt, der heil. Geiſt hau⸗ chet uns an in Bogatzky's frommen Schriften. So greifet denn, ihr Gläubigen, nach dem güldenen Schatzkäſtlein und dem Hausbuch der Kinder Gottes! Hier findet Ihr Nahrung für Eure Seelen am Morgen und Abend, hier Er⸗ weckung nach der Laſt und Hitze des Tages, hier Labung in Trübſal und Angſt; der Lebenodem eines echt-chriſtlichen Glau⸗ bens ſtrömt Euch aus jeder Zeile, aus jedem Worte entgegen. Es ruht ein großer Segen auf dieſen durchgebeteten Schriften, und es wird Niemand gereuen, mit dieſem frommen Manne zu beten und das göttliche Wort zu betrachten. Soeben iſt erſchienen und verſandt: Memoiren der Frau Herzogin von Berri von ihrer Geburt bis auf die jetzige Zeit. Herausgegeben von Alfred Nettement. Aus dem Franzoͤſiſchen übertragen von Fr. v. R. (3 Bände.) Ifter u. ter Band. 8. Broſch. 2 Thlr., oder 3 Fl. 30 Kr. Dieſe Denkwürdigkeiten eines an Begebenheiten ebenſo rei⸗ chen als intereſſanten Lebens bringen unter manchen andern höchſt wichtigen Aufſchlüſſen auch ſehr bedeutende Erklärungen über den Aufſtand des Jahres 1832 und über alle dieſe kritiſche Zeit bezeichnende Ereigniſſe, und ſind für die Geſchichte unſerer Tage unſtreitig eine der bedeutendſten Erſcheinungen. Stuttgart. Hallberger'ſche Verlagshandlung. neues Abonnement zum Prachtwerk: | Pfennig⸗Eneyklopädie o der neues eleganteſtes 5 Conversations Lexikon für Gebildete aus allen Staͤnden. Herausgegeben im Verein mit einer Geſellſchaft von Gelehrten 1 von Dr. O. L. B. Wolff, Profeſſor an der Univerfität zu Jena. Leipzig, Verlag von Ch. E. Kollmann. Klein Folio. 4 Bände mit 80 Stahlſtichen. Dies Prachtwerk iſt ſoeben mit der 4lften Lieferung ges ſchloſſen und koſtet vollſtändig 13 Thlr. 16 Gr., oder 24 Fl. 36 Kr., für welchen Preis es durch jede gute Buchhandlung zu bekommen iſt. Da indeß manchem Bücherliebhaber eine ſo bedeutende Aus⸗ gabe auf einmal zu machen nicht vergönnt iſt, ſo habe ich ſo⸗ wol eine - } N Ausgabe ohne Stahlſtiche a 8 Thlr., oder 14 Fl. 24 Kr. veranſtaltet, als auch die Einrichtung getroffen, daß, wo es ge— wünſcht wird, vom Iſten Juli an 2 R 3 monatlich 3 Lief. mit en (Subſcript.⸗Preis bir.) monatlich 5 Lief. ohne Stahlſtiche (Subſeript.⸗Preis 1 Thlr.) ausgegeben werden, ſodaß alſo letztere Ausgabe in 8 Monaten, erſtere in 14 Monaten zu bezahlen iſt. 4 Für Liebhaber von Stahlſtichen werde ich dagegen als: Bildergalerie zum Converſations⸗ Lexikon so Stahlſtiche 8s Thlr. auch dieſe vom Texte getrennt verkaufen (einzelne Blätterä 3 Gr.). Das Werk zeichnet ſich vor allen beſtehenden Converſations⸗ Lexicis durch prachtvollen Druck ſowol als durch Reichhaltigkeit der Artikel, deren es circa 120,000 enthält und worin es ein⸗ zig von dem großen Pierer'ſchen Univerſal-Lexikon übertroffen wird, aufs vortheilhafteſte aus. F Ausführliche Anzeigen find in allen Buchhandlungen nie⸗ dergelegt. Schriften über Amerika. Bei C. Scheld & Comp. in Leipzig und Balti⸗ more ſind nachſtehende Schriften über Amerika erſchienen und werden als treue Schilderungen der dortigen Verhältniſſe ſowol jedem Gebildeten, wie insbeſondere den Auswanderungsluſtigen, willkommen ſein: Reiſen durch die Vereinigten Staaten f und Ober-Canada von Tr. Bromme. 3 Baͤnde. 8. Broſch. 4 Thlr. 16 Gr. In dieſen Bänden ſchildert der Verfaſſer, welcher eine Reihe von Jahren in Amerika gelebt und die verſchiedenen Staaten bereiſt hat, Amerika nicht nur wie er es fand, ſondern wie je: nes weſtliche Reich in Wahrheit iſt, ein nüchternes prakti⸗ ſches Land, wo es nur der Fähigkeiten eines ſchlichten Land⸗ mannes bedarf, um von der Natur mit mäßiger Anſtrengung zu erringen, was von äußern Gütern zum Lebensglück gerechnet zu werden pflegt. Der Plan des Verfaſſers war nicht „ dieſe Reiſon zur Unterhaltung zu ſchreiben, ſondern ein vollſtändiges, wenn auch Manchem zu trockenes Gemälde der Union und Ober: Canadas zu liefern, und geht er am Schluß zu einer General⸗ überſicht alles Deſſen über, was die Union von Europa und namentlich von Deutſchland unterſcheidet. Der Leſer wird Ame⸗ rika durch dieſe treuen Schilderungen liebgewinnen und manches ſchiefe Urtheil und viele ausgebreitete Unwahrheiten über dieſes Land dadurch widerlegt werden. Von demſelben Verfaſſer iſt auch zu haben: Taſchenbuch fuͤr Reiſende in den Vereinigten Staa⸗ ten von Nordamerika, enthaltend ein vollſtändiges Verzeichniß aller Poſt-, Dampfboot ⸗, Kanal- und Eiſenbahnrouten, nebſt Angabe der Reiſeexpenſen; der ſeit der Errichtung der Union unternommenen Volks zäh⸗ lungen; Angabe aller Univerſitäten und Lehranſtalten, ſtatiſtiſchen Tafeln ꝛc. Mit einer ausführlichen Karte der Vereinigten Staaten. Carton. 1 Thlr. 12 Gr. Poſt- und Reiſekarte der Vereinigten Staaten von Nordamerika, nebſt Angabe aller Kanäle und Eiſenbahnen, nach Tanner, Mit⸗ hell und den Berichten des General- Poſtamts bearbeitet und bis auf die neueſte Zeit nachgetragen. Preis 18 Gr., auf Leinwand in Futteral 1 Thlr. 4 Gr. Karte von Michigan, auf 2 Blatt. 16 Gr. Karte von Miſſuri und Illinois. 16 Gr. Die Beſchreibungen nachſtehender Provinzen der Vereinig⸗ ten Staaten ſind auch einzeln zu haben: Alabama und Miſſiſippi. Eine geographiſch-ſtati⸗ ſtiſch-topographiſche Skizze für Einwanderer und Freunde der Laͤnder- und Völkerkunde. Carton. 6 Gr. Florida. Daſſelbe. Carton. 12 Gr. Luſiana. Daſſelbe. Carton. 8 Gr. Michigan. Daſſelbe (mit Karte). Carton. 18 Gr. Illinois und Miſſuri. ton. 18 Gr. Den Freunden der amerikaniſchen Romantik macht die Vers lagshandlung zugleich bekannt, daß ſie den Preis des Originalro⸗ mans von Cooper: The Water-Witch or the Skimmer of the Seas. 3 Bande. Broſch. auf 1 Thlr. 12 Gr. herabgeſetzt hat und daß er zu dieſem bil⸗ ligen Preiſe durch alle Buchhandlungen bezogen werden kann. Daſſelbe (mit Karte). Car⸗ In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: chiffer⸗Sagen. Geſammelt von A. v. Sternberg. 2 Theile. 8. In Umſchlag broſchirt. Preis 3 Fl. 12 Kr., oder 2 Thlr. Dh a let > Einleitung. — Der arme Thoms oder die verſunkene Stadt. — Die rothe Perle. — Meerlilie. — Der Wetterbeſchwörer. — Klabauterman. — Die Seelen der Ertrunkenen. — Scylla; ein antikes Schiffermärchen. — Das Märchen von der verliebten Auſter. — Das Abenteuer mit den drei Fiſchen. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung J Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXVII. FFF!!! Tr.... rr... ̃ ̃ ͤ T.... —. ͤ—— — Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Seitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, un betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. 0 In meinem Verlage iſt ſoeben erſchienen und in allen Buche handlungen zu erhalten: ö Dr. Karl Chriſtian Hille: Die Heilquellen in allgemein wiſſenſchaftlicher Beziehung und deren zweckmaͤßige Benutzung. Für Brunnen⸗ und Badegäſte bearbeitet. 8. Geh. 12 Gr. Die Heilquellen des Koͤnigreichs Böhmen und der Markgrafſchaft Maͤhren. Mit zwei Kärtchen und dem Plane von Karlsbad. 8. Geh. 20 Gr. Diefe beiden Schriftchen bilden das 1fte und 2te Heft des größern Werkes, welches der Verf. jetzt über ſämmtliche Heilquellen Deutſchlands und der Schweiz bearbeitet. Die erſtere Schrift enthält eine belehrende Darſtellung der Mineralquellen und ihrer Benutzung als Heilmittel im All⸗ gemeinen, und wird als Brunnen- und Badediätetik von jedem Curgaſte mit Nutzen befolgt werden, während die zweite die Reihe der Monographien mit einer ſpeciellen Beſchreibung der böhmiſchen und mähriſchen Bäder eröffnet. Die beigefügten Kärtchen und Pläne werden ſich als beſonders nützlich bewähren. Leipzig, im Juli 1837. F. A. Brockhaus. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und an alle Buch⸗ handlungen verſandt worden: Polptechnisches Journal, herausgegeben von den D. D. Dingler und Schultes. „Erſtes Juniheft. Inhalt. Über ein Syſtem verſetzbarer oder beweglicher, bei verſchiedenen Erdarbeiten anwendbarer Eiſenbahnen. Von Hrn. Emil Dollfus. Chanters, an Locomotiven, Dampfbooten und andern Maſchinen anwendbarer Ofen zur Verzehrung von Rauch und zur Erſparniß an Brennmaterial. Mit Abbild. Bericht des Hrn. Payen über ein von Hrn. Chaix in Paris vorgeſchlagenes Mittel zur Verhütung der Incruſtationen in den Dampfkeſſeln. Chanters Verbeſſerungen an Ofen. Mit Abbild. Über eine verbeſſerte Rettungs-Boy, von Hrn. H. So: per. Mit Abbild. Beſchreibung eines neuen Combinationsſchloſſes von der Erfindung des Hrn. Grangoir. Mit Abbild. über ei⸗ nen beim Bergbau anwendbaren Spiegel von der Erfindung des Hrn. Joſeph Gretton. über eine Verbeſſerung der Davy'⸗ ſchen Sicherheitslampe. Von Hrn. J. Newman. Mit Abbild. Pritchard's Oxyhydrogengas-Mikroſkop. Mit Abbild. Beſchrei⸗ bung eines Apparats zur Fabrikation von gashaltigen Waſ⸗ ſern, ſchäumenden Weinen und allen andern mit kohlenſauerm Gaſe zu ſättigenden Flüſſigkeiten. Von Hrn. Chauſſenot. Mit Abbild. Über die Fabrikation des Strohpapiers, von Hrn. Piette. über die Scheidung des Iridiums zum techniſchen Gebrauch im Großen, aus den Kückſtänden von der Ausſchei⸗ dung des Platins in Petersburg; vom geheimen Bergrath Frick. über eine beim Probiren des Silbers auf naſſem Wege nöthige. Vorſichtsmaßregel; von Hrn. Gay-Luſſac. Martin's Methode Kautſchuk aufzulöfen und zuzubereiten, um ihn zu verſchiedenen Zwecken anwendbar zu machen. Über den Dienſt der Apparate, mit welchen im Höpital Saint-Louis in Paris und in dem Hospice general in Lille Knochengallerte und Knodjenfuppe bereitet wird; von Hrn. d' Arcet. Miscellen. Verzeichniß der vom 20ſten Sept. bis 17ten Dec. 1836 in Schottland er⸗ theilten Patente. Bourdon's kleine Dampfmaſchinen. Einiges über den Einfluß der Eiſenbahnen auf die Zunahme des Ver- kehrs. Matthieu's Reductionsdrehbank. Kohlenerzeugung mit= tels der Gichtflamme der Hohöfen. über Hrn. Deleschamps' Beize für den Stahlſtich. Gerard’s Speciſickum zum Härten des Stahls. Über die Erzeugung verſchieden gefärbter Cameer aus Porzellanmaſſe. Desmoulin's Bereitungsart des Zinnobers auf naſſem Wege. Chemiſche Silberprobe. Über die Gewinnung von kryſtalliſirtem Zucker aus dem Toddy oder aus dem Safte der Cocospalme auf der Inſel Ceylon. Cellier-Blumenthal's Apparat zum Abkühlen des Biers. Kitt für Glaswaaren. Ge⸗ winnung des Fettes aus den zum Waſchen der Wolle verwen⸗ deten Skifenwaſſern. Über die Schuh- und Handſchuhfabrika⸗ tion in Frankreich. Schlumberger's Maſchine zum matten Ap⸗ prete für Baumwollzeuche. Verbeſſerungen an dem Strumpf⸗ wirkerſtuhle. Mittel gegen die Raupen in Obftgarten. Über die Feuersbrünſte in London im Jahre 1886. Zweites Juniheft. Inhalt. Smith's Fortſchaffungsapparat für Dampf⸗ boote und andere Fahrzeuge. Mit Abbild. Hall's Dampfma⸗ ſchine für die Schiffahrt. Mit Abbild. Hopkin's Verbeſſerun⸗ gen an den Ofen der Keſſel für Dampfmaſchinen. Mit Abbild. über die Heizung und Ventilirung von Gebäuden. Von Dr. Andrew Ure. Mit Abbild. über einen neuen, für Kupferſtecher beſtimmten Apparat zum Ziehen paralleler Linien. Von Hrn. Percy Heath. Mit Abbild. Gilrop's Verbeſſerungen an den Maſchinen zum Weben glatter und gemuſterter Zeuche. Mit Abbild. Brown's Verbeſſerungen in der Leuchtgasbereitung. Mit Abbild. William's Maſchine und Methode zur Erzeugung künſtlicher Häute, welche ſich wie gewöhnliche Häute, Leder, Pergament, benutzen laſſen. Mit Abbild. Bemerkungen über eine Abhandlung des Hrn. Dana, betreffend das Bleichen der Baumwollenzeuche; von Hrn. Auguſt Scheurer in Mülhauſen. Über Schützenbach's neues Verfahren kryſtalliſirten Zucker aus Runkelrüben darzuſtellen. über die Darſtellung der weißen Po⸗ litur für Tiſchler. Miscellen. Neuere Preisaufgaben vers ſchiedener Geſellſchaften. Verbeſſertes eiſernes Dampfboot für ſeichte Flüſſe. John Collier's Apparat zur mechaniſchen Heizung der Dampfkeſſel. über die Anwendung der Reibungsrollen an den Wagenrädern und an den Wellzapfen. Zur Geſchichte des Strumpfwirkerſtuhls. über die Kartoffel- und Runkelrüben⸗ Reiben des Hrn. Quentin Durand. Chomel's Methode die Melaſſe von dem in Kryſtalliſationsgefäßen enthaltenen Zucker zu ſcheiden. über Marſh's Methode kleine Quantitäten von Arſenik auszumitteln. Bemerkungen über den Knochenleim. r * Von dieſem ſehr gemeinnützigen und wohlfeilſten Journal erſcheinen wie bisher monatlich zwei Hefte mit Kupfern. Der Jahrgang, aus 24 Heften mit 24—36 Kupferplatten beſtehend, und welcher mit einem vollſtändigen Sachregiſter verſehen wird, macht für ſich ein Ganzes aus und koſtet durch die Poſtämter und Buchhandlungen nur 9 Their. 8 Gr., oder 16 Fl. In das Abonnement kann nur für den ganzen Jahrgang eingeere⸗ zen werden. A Ein dieſes Journal begleitender Anzeiger nimmt einſchlägige Dienſtgeſuche, Waaren⸗ und Maſchi⸗ nen⸗ Anbietungen, Bücheranzeigen u. ſ. w. gegen ſehr billige Inſertionsgebühren auf, und die Ver⸗ lags⸗Erpedition beſorgt die einſchlägige Corre⸗ ſpondenz. j Re Stuttgart und Augsburg, im Juni 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. —— — — ämwů—ô— — — — — Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die Bose von Dekama, ein hiſtoriſcher Roman von J. van Tennep, Verfaſſer des Pflegeſohns. Aus dem Hollaͤndiſchen. 8. Geh. Preis 3 Thlr. Der Verfaſſer, der zu den erſten Schriftſtellern ſeines Va⸗ terlandes gehört, hat ſich auch bei uns ſchon durch ſeinen Pflege⸗ ſohn ein anerkennendes Publicum gemacht. Sein neueſter Ro⸗ man wird ihm nur noch mehr Freunde und noch größere Achtung und Theilnahme verſchaffen. Die Wirren, von denen die Pro⸗ vinzen des jetzigen Hollands im 14. Jahrhundert zerriſſen wa⸗ ren, werden dort mit einer Meiſterhand geſchildert, die berühm⸗ teſten Charaktere jener Zeit auf das kräftigſte dargeſtellt, und die alterthümlichen Perſonen durch eine ſolche Maſſe friſcher Fi⸗ guren, ſpannender Handlung, kunſtreicher Verwickelung belebt, Daß der Leſer bis zum Schluſſe ſich auf das anmuthigſte gefeſſelt und befriedigt ſieht. Von demſelben Verfaſſer erſchien früher: Der Pflegeſohn. Ein hiſtoriſcher Roman aus der Zeit des Prinzen Moritz von Oranien. Aus dem Hol: laͤndiſchen von Karl Eduard. 8. Drei Bande, 3 Thlr. Anzeige für Gymnasien und Realschulen. Im Verlage der Buchhandlung des Waiſenhauſes in Halle iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu erhalten: j Auswahl deutſcher Gedichte für die untern und mittlern Claſſen gelehrter Schulen, von Dr. Th. Ech⸗ termeyer. 8. Sauber cartonnirt. 1 Thlr. 77 Sgr. (1 Thlr. 6 Gr.) Je mehr die Nothwendigkeit einer zweckmäßig durchgeführ⸗ sen Erziehung des poetiſchen Sinnes durch echte und beſonders vaterländiſche Dichtungen und die dadurch bedingte Wichtigkeit des deutſchen Unterrichts in den Gymnaſien anerkannt wird, da dieſer vornehmlich zu einer tiefern Bildung des Geiſtes und Gemüthes der Jugend benutzt werden kann, um ſo lebhafter drängt ſich das Bedürfniß guter Sammlungen der beſten poe⸗ kiſchen Erzeugniſſe auf. In den letzten Jahren find viele Ver⸗ ſuche der Art gemacht, aber die Mehrzahl derſelben begnügt ſich entweder mit Hergebrachtem und Veraltetem, oder hat an⸗ dere, meiſt formale Zwecke verfolgt. Daher hat der Heraus⸗ geber dieſer Auswahl eine neue Sammlung unternommen und mit glücklichem Gefühle und ſicherm Takt, den er durch mehr⸗ jährige Leitung des deutſchen Unterrichts gewonnen, für die Bedürfniſſe der Schule zunächſt geſorgt. Das Buch bietet rei⸗ chen Lehrſtoff und dürfte nicht blos bei Declamationsübungen, deren wohlthätigen Einfluß verkehrte Wahl der Stücke meiſt vernichtet, ſondern auch bei den ſchriftlichen Ausarbeitungen mit großem Nutzen angewendet werden. Proſaiſche Bearbeitun- gen, Vergleichungen der ähnliche Gegenſtände behandelnden Ge⸗ dichte, Erklärungen derſelben, werden das Verſtändniß erleichtern und zur übung der ſchriftlichen Darſtellung förderlich ſein. Durch die ſorgfältige Nachweiſung der in verſchiedenen Schrif⸗ ten zerſtreuten Bearbeitungen der einzelnen Gedichte iſt Lehrern und Schülern eine mit lebhaftem Danke anzuerkennende Er⸗ leichterung dargeboten worden. Auf einigen Gymnaſien wird ſchon jetzt das Buch mit merklichem Vortheile angewendet, da⸗ her dürfte es ſich zur Einführung in andern wohl eignen und, um dieſen Zweck zu erleichtern, iſt die Verlags⸗ handlung mit Vergnügen geneigt, wenn minde⸗ ſtens 20 — 25 Exemplare auf einmal genommen werden, das Buch für à 1 Thlr. abzulaſſen. In der Joſ. Lindauer ſchen Buchhandlung in Mün⸗ chen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Das Lied der Nibelungen aus dem altbeutichen Original uͤberſetzt . Joseph von Dinsberg. Dritte verbeſſerte Auflage mit 6 Kupfern. 1ſte Lieferung. Das Ganze in drei Lieferungen, jede zu 6 Bogen mit 2 Kupfern. Geheftet 9 Gr., oder 40 Kr. Mit Recht wird das Nibelungenlied als eines der großar⸗ tigſten Erzeugniſſe der Poeſie, als ein deutſches Nationalepos genannt und keine neuere Nation hat irgend ein ähnliches auf⸗ zuweiſen. Es gereicht uns daher zu einem beſondern Vergnä⸗ gen, allen Freunden und Verehrern dieſes claſſiſchen Natio⸗ nalwerkes hiermit das Erſcheinen einer dritten verbeſſerten Auflage der Hinsberg'ſchen metriſchen übertragung, die ſich ei⸗ nes ſo ausgezeichneten Beifalls erfreut, anzeigen zu können. Dieſelbe erſcheint auf eine dem innern Gehalte würdige Weiſe ausgeſtattet, und zur leichtern Anſchaffung in drei raſch auf⸗ einander folgenden Lieferungen in allegoriſchem Umſchlage ge⸗ heftet. Die Abnahme der erſten Lieferung macht auf das Ganze verbindlich, die zweite und dritte werden in kurzen Zwi⸗ ſchenräumen folgen. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Die Verwandlungen des Abu Seid von Serug, oder die Makamen des Variri. In freier Nachbildung von Friedrich Rückert. 2 Theile. Gr. 8. In Umſchlag broſch. Preis + Fl, oder 2 Thlr. 12 Gr. i Dieſes Werk des als Drientalift nicht minder denn als Dich⸗ ter ſich auszeichnenden Verfaſſers, das bei feiner erſten Erſchef⸗ nung vor zehn Jahren von den Sprachkennern des In⸗ und Auslandes als ein in ſeiner Art einziges Meiſterwerk von ſelbſt⸗ ſchöpferiſcher Nachbildung mit dem entſchiedenſten Beifall be⸗ grüßt wurde, erſcheint hier in erneuter, vervollſtändigter und von allem gelehrten Beiwerk befreiter Geſtalt, in welcher es nun auch bei der größern Leſewelt als ein angenehmes Unterhaltungs⸗ huch den verdienten allgemeinern Eingang finden möge. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1837. : J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Die in unſerm Verlage erſcheinende und zum Theil fon verſandte Ee 5 Herzogs von Naguſa Re des Marſchalls, — durch Ungarn, Siebenbürgen, Suͤdrußland, die Krimm, an den Kuͤſten des aſowſchen Meeres, nach Kon⸗ ſtantinopel, Kleinaſien, Syrien, Palaͤſtina und Agypten. i In den Jahren 1834, und 1335, Authentiſche, unter Aufſicht und aus Auftrag des Verfaſſers beſorgte l : 1 4 Bände. 3. Jeder von circa 20 Bogen, Velinpapier. e e ee e e Broſchirt. Circa 6 Thlr., oder 10 Fl. verdient im höchſten Grad die Aufmerkſamkeit aller gebildeten Leſer als eine der beachtenswertheſten und merkwürdigſten Er⸗ ſcheinungen in der neuern Literatur. Der erſte Band, welcher ſoeben die Preſſe verlaſſen hat, enthält: a) die Reiſe durch Ungarn von Wien bis Czernowitz in einem Anhange: gedrängte Notizen über Ungarn, ſeine Hauptgeſetze und Verwaltung. b) Rußland; über dortige Militair⸗ colonien. Im zweiten Bande iſt eine lebendige, geiſtvolle Beſchreibung von Konſtantinopel, dem Staats- und bürgerlichen Leben der Türkef, wie auch der Reiſe durch Kleinaſien und Syrien enthalten. 7 Der dritte Band behandelt im erſten Abſchnitt Paläſtina, im zweiten Agypten, Alexandrien und Kairo. Der vierte Band, welchen wir zugleich mit dem erſten ausgeben, enthält: Agypten; die Pyramiden. Reife durch die Wüſte und an den Küſten des rothen Meeres. Zweiter Aufenthalt in Kairo. ägypten. Theben. nach Europa. Route von Ober⸗ Rückkehr Der zweite und dritte Band werden binnen wenig Wochen und auf alle Fälle noch im Laufe des Monats Juni d. J. er⸗ ſcheinen und verſandt. Dieſes reichhaltige Tagebuch einer in der vielfachſten Beziehung intereſſanten Reiſe beurkundet den Scharfblick eines um⸗ ſichtigen, hochgebildeten Beobachters, dem nichts Bemerkenswerthes entging, das durch feine hohe Stellung im Leben ihm um ſo leichter zugänglich werden mußte; daher ſeine Urtheile und Winke, ſeine geiſtreichen Schilderungen von Sitten und Gebräu⸗ chen, feine topographiſchen, ſtatiſtiſchen, militairiſchen und antiquariſch⸗gelehrten Notizen, ſowie die Charokterzeichnungen berühmter Menſchen, zu denen er durch ſeine reiche, vielgeprüfte Welterfahrung vor Tauſenden berechtigt iſt, ebenſo wichtig ſind, als ſie durch belehrende Unterhaltung den höchſten geiſtigen Genuß gewähren müſſen. Stuttgart, im Juni 1837. Hallbergerſche Verlagshandlung. . ẽ ¶ꝗ D dd dd A —ÖÖ—6——— Soeben empfingen wir und iſt von uns zu beziehen: Arlincourt (Vicomte d'), L’herbagere. In- 18. Bruxelles. 1 Thlr. (Die pariſer und die andern brüſſeler Ausgaben erſchienen in zwei Bänden.) Brot (Alphonse), La chute des feuilles. 2 vols. In-18. Bruxelles. 2 Thlr. Dumas (Alex.), Nouvelles impressions. In- 18. Bruxelles. 1 Thlr. Foucher (Paul), Une reputation de jeune file, In- 18. Bruxelles. 1 Thlr. Mery. Seenes de la vie italienne. 2 vols. Ia- 18. Bruxelles. 2 Thlr. Leipzig, den 20ſten Juli 1837. Brockhaus & Avenarius. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: 17 Correſpondenzblatt des koͤnigl. wuͤrtemb. landwirthſchaftl. Vereins. Neue Folge. Band XL Jahrgang 1837. Erſter Band. Erſtes Heft. Mit zwei Steintafeln. Gr. 8. Preis des Jahrgangs in 6 Heften 3 Fl., oder 2 Thlr. Inhalt. L. Aufſätze und Abhandlungen. Des Flachſes vor⸗ theilhafteſte Cultur und Bearbeitung mit beſonderer Rückſicht auf Würtemberg. II. Mittheilungen der Centralſtelle aus ihrem unmittelbaren Wirkungskreiſe. 1. Aus⸗ züge aus den Protokollen der Centralſtelle. a) Patentertheilung. b) Ertheilung einer Prämie. c) Beiträge zu den Sammlun⸗ gen. d) Ein ungewöhnlicher Feind der Getreideſaat. e) Anz bau von Rauhkarden. 2. Bekanntmachung erloſchener Patente. a) Apotheker Traub zu Herrenberg, Patent vom F. 1822 auf die Fabrikation des kryſtalliſirten Grünſpans. b) Nund und Comp. in Heilbronn, Patent vom Jahr 1822. 1. Für Bereitung der engliſchen Schwefelſäure aus Schwefelkies. 2. So⸗ dabereitung aus Kochſalz durch Schwefelkies. 3. Reinigung des Holzeſſigs mittels Vitriol. 4. Alaunfabrikation durch Schwe⸗ felkies. Verzeichniß der Vorleſungen bei dem land- und forſt⸗ wiſſenſchaftlichen Inſtitut zu Hohenheim für das Sommerhalb⸗ jahr 1832. III. Beiträge zur Vaterlandskunde. 1. Geo⸗ gnoſtiſche umriſſe des Oberamtsbezirks Um. 2. Kurze Be⸗ ſchreibung der dechlinger Süßwaſſerkreide. 3. Geognoſtiſche No⸗ tiz von Architekt De. Bruckmann in ulm. 4. Über die geo⸗ gnoſtiſchen Verhältniſſe der würtembergiſchen Riesgegend. 5. Geo⸗ gnoſtiſche Notiz über das Schuſſenthal. IV. Auszüge und Notizen. 1. Runkelzucker, Bereitung deſſelben in inlandiſchen Wirthſchaften. 2. Alkohol zur Extraction des Runkelzuckers. 3. Gyps als Klärungsmittel des Runkelrübenſaftes. 4. Noti⸗ zen in Sachen des Runkelzuckers. 5. über den Bau der Ofen und Keſſel. 6. Über Bereitung der Platinaſchwämme für Zünd⸗ lampen. 7. Surrogat für Papierbereitung. 8. Vermeidung des üblen Geruches in großen Gebäuden. 9. Gegen das Auf⸗ blähen des Rindviehs. 10. Gewicht der Früchte zu Blaufelden im J. 1835 nach totalem Wetterſchlag in einigen minder be⸗ ſchädigten Geländen. V. Literatur. Die Waldanlagen von Mezöhegyes. 2. Kurze Anleitung zum Flachsbau ꝛc., nebſt Zeich⸗ nung und Beſchreibung einer neu erfundenen und zweckmäßigen Flachsbrechmaſchine. 3. Geſammelte Abhandlungen zur Verfer⸗ tigung der Strohhüte nach italieniſcher, engliſcher und deut⸗ ſcher Art ꝛc. Der neueſte engliſche und franzöſiſche Zeuchdru⸗ cker ꝛc. Aus dem Franzöſiſchen von L. S. Le Normand VI. Meteorologiſche Chronik, Juli bis December 1836. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1837. . a J. G. Cocta'ſche Buchhandlung. Literariſche Neuigkeiten. Vorläufige Anzeige, 5 eine Fortſetzung zu Münch's allgemeiner Geschichte der neuesten Zeit betreffend. Den zahlreichen Subſcribenten dieſes ausgezeichneten Geſchichtswerkes, deſſen Werth durch die allgemeine Theil⸗ nahme des Publicums hat, wird die Anzeige einen Supplementband erſcheinen laſſen werden, und den Ausſpruch der wichtigſten kritiſchen Journale die befriedigendſte Anerkennung gefunden willkommen fein, daß wir, um vielfach geaͤußerten Wuͤnſchen zu entſprechen, binnen Kurzem welcher die Geſchichte des Zeitraums von der Erſtürmung Warſchaus (mit welcher der 7te Band [oder Eten Bandes 2te Abtheilung] des Hauptwerks endigt) bis zum Ende des Jahres 1836, ferner Berichtigungen und Zuſätze zu den erſchienenen Bänden, und ein voll⸗ ſtändiges Sach⸗ und Perſonenregiſter über das ganze Werk enthalten wird. Der Preis dieſes Bandes ſoll 2 Fl. Rhein., oder 1 Thlr. 6 Gr., nicht uͤberſteigen. Die erſchienenen 7 Bände find für 14 Fl. Rhein. oder 9 Thlr. Ladenpreis, oder bei Baarzahlung Hei der Beſtellung für 10 Fl. 30 Kr., oder 7 Thlr. 7 Gr., durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Bei Th. Pergay in Aſchaffenburg iſt erſchienen und durch alle ſoliden Buchhandlungen Deutſchlands zu beziehen: Denk würdigkeiten aus der ſpaniſchen Re: solution. Geſammelt und herausgegeben von J. B. v. Pfeilſchifter. Gr. 8. Geh. Preis 2 Thlr., oder 3 Fl. 36 Kr. Rhein. . Unter den heutigen Umſtänden dürfte ein Werk, wodurch man über Spanien ſich aus den Quellen unterrichten und ſo eine Belehrung ſchöpfen kann, welche die mehr oder minder beſtochenen Darſtellungen und Urtheile von Reifenden und Be⸗ richterſtattern nie gewähren, nur willkommen fein. Der mit den ſpaniſchen Verhältniſſen bekanntlich ſehr vertraute Hr. Le⸗ gationsrath von Pfeilſchifter hat hier eine Reihe von Denk⸗ ſchriſten und Materialien für die Geſchichte der ſpaniſchen Re⸗ volution geſammelt und überſetzt, die ebenſo intereſſant als belehrend ſind. Auch haben Menzel's Literaturblatt und das leipziger Repertorium der geſammten deutſchen Literatur, nebſt andern kritiſchen Blättern, ſich aufs günſtigſte über das Werk ausgeſprochen. 8 — — — —— — — — Te A m Tr — — In der Helwing'ſchen Hofbuchhandlung in Hanover iſt erſchienen: 8 N. Günther, J. H. Fr. (Vicedirector der königl. hanov. Veterinairschule), Untersuchungen und Erfahrungen im Gebiete der Anatomie, Physiologie und Thier- arzneikunde, ste Lieferung: Die Erection des Pe- nis nach Beobachtungen und Versuchen an Thieren, besonders an Pferden. Gr. 8. (8½ Bogen.) Geh. 1837. 16 Gr. Der Hr. Verf. beabſichtigt bei Herausgabe dieſes in zwang⸗ loſen Heften erſcheinenden Werks ſeine vielfachen und umfaſ⸗ ſenden Erfahrungen, welche er ſeit faſt 20 Jahren in ſeinem Kreiſe mit vieler Sorgfalt geſammelt, dem Publicum mitzu⸗ theilen, und dürften dieſe „unterſuchungen ꝛc.“ der Beach⸗ tung des ärztlichen, thierärztlichen und züchtenden Publicums ſich um ſo mehr empfehlen, als in den vorgelegten Thatſachen zahl⸗ reiche, faſt durchgehends neue und wichtige Beobachtungen, Ver⸗ ſuche und Erfahrungen dargeboten und daraus mit vieler um⸗ ſicht Folgerungen gezogen werden, welche ebenſo belehrend als J. Scheible's Verlags⸗ Expedition in Leipzig und Stuttgart. für Praxis und wiſſenſchaftliche Erkenntniß vom hohem Inte⸗ reſſe ſind. Rath fuͤr Pferdekaͤufer; eine kurze, genaue Abhandlung uͤber den Bau des Pferdes, deſſen Geſundheit und Krankheit, nebſt vielen Anweiſungen, die Krankheit vor dem Kaufe zu entdecken, von J. Stewart, Thierarzte und Pro⸗ feſſor der Thierarzneikunſt an der Univerſitaͤt zu Glas⸗ gow. Aus dem Engliſchen nach der vierten Auflage uͤber⸗ fest und für Deutſchland bearbeitet von Dr. K. Hoyer. Mit 3 Kupfern. Gr. 12. Geh. 1837. 1 Thlr. Gluͤnder, F. (Ingenieur-Capitain), Beitrag zur naͤ⸗ hern Beurtheilung einer Eiſenbahnanlage in der Rich⸗ tung von Hanover, Celle, Harburg, nach bisher aus⸗ gefuͤhrten Vermeſſungen und Veranſchlagungen. Gr. 8. Geh. 1837. Mit 1 Kaͤrtchen. (4% Bogen.) 6 Gr. Dieſe Schrift gibt ungleich mehr als der beſcheidene Titel an⸗ deutet, und enthält auch für den Topographen, Geognoſten und Naturfreund belehrende Aufſchlüſſe über die berührten Gegenden. Durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes iſt von uns gratis zu beziehen: Catalogue des Iivres et manuscrits provenant de la Dibliotheque de Rosny et autres grands ouvrages, qui se trouvent chez Bos- sange pere a Paris. In- 8. 32 und 38 Seiten auf Schreibpapier. Wir dürfen dieſen Katalog um ſo mehr beſonderer Auf⸗ merkſamkeit empfehlen, da derſelbe nicht allein eine Menge der ſeltenſten und koſtbarſten Werke, größtentheils prachtvoll gebunden und ganz vorzüglich erhalten, umfaßt, ſondern dieſel⸗ ben auch meiſt zu ſehr herabgeſetzten Preiſen angeboten werden, durch die ſie ſowol durch uns als durch jede andere Buchhandlung bezogen werden können. 7 Leipzig, den 20ſten Juli 1837. 7 A Brockhaus & Avenarius. Druck und Verlag don F. A. Brockhaus in Leipzig. — ꝑ Literariſcher Anzeiger. Dieſer Literariſche X Ager wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriſten: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und 0 g betragen die Fuſertionsgebahren für die Zeile 2 Gl. * a PANTHEON LITTERAIRE. Collection universelle DES CHEEFES-D’OEUVRE DE L’ESPRIT HUMAIN, Deux cents volumes in-8., Jesus-velin, imprimes en gros caractères. Paris, 1836 — 37. Subscriptionspreis für den Band von circa 800 Seiten 3 Thlr. 12 Gr. Der heutigen Lieferung der „Blätter für literariſche Unter- haltung“ ft ein ausführlicher Proſpectus dieſes Unternehmens beigelegt, welches an Großartigkeit von keinem andern älterer und neuerer Zeit übertroffen wird. In Frankreich wurde es von Anbeginn mit ſo ungetheiltem Beifall aufgenommen, daß von den bisjetzt erſchienenen, die Anzahl von hundert bereits überſteigenden Bänden, mehre bereits in zweiter Auflage erſchienen, und die Fortſetzung und Vollendung dieſer wahr⸗ haft koloſſalen Unternehmung im Laufe der nächſten Jahre mit Überzeugung verſichert werden kann. Außer dem auf dem Pro: ſpettüs verzeichneten Werke find neuerlich noch hinzugekommen und bereits vollſtändig erſchienen: Voltaire, Oeuvres complötes, ayec des notes et une notice historique 12 vols. Las Cases, Le Memorial de Sainte - Helene, suivi de Napoleon dans l’exil par O' Meara. 2 vols. Eine vollſtändige und ausführliche Einleitung zu dem Ganzen und die Analyfe des Plans, welcher bei der Samm⸗ lung zum Grunde gelegt wurde, bietet die Introduction an Pantheon litteraire. Plan d'une bibliotheque universelle. Etudes des livres, sur la vie de Voltaire. qui peuvent servir à Thistoire philosophique et lit- teraire du genre humain; suivi du catalogue des chefs-d’oeuvres de toutes les langues et des onvra- ges de tous les peuples; par L. Aime-Mar- tin. werthe Erſcheinur Jedes der Werke, aus denen das Pantheon litteraire be⸗ ſteht, iſt, mit Ausnahme der nachverzeichneten, zu dem höchſt billigen Subſcriptionspreiſe von nur 3 Thaler 12 Groſchen (nicht zu 4 Thlr., wie im Proſpectus irrthuͤmlich angezeigt iſt) auch einzeln zu erhalten, ohne Verbindlichkeit zur Abnahme der übrigen; wird aber eine Anzahl von menigitens Fünfundzwanzig Bänden auf einmal genommen, ſo iſt derſelbe nur 3 Thlr. 8 Gr. Aus⸗ a von dieſen Preiſen bilden die nachſtehenden Abthei⸗ ungen: feilheit des Preiſes wetteifert. Mehre der darin au 1 vol. in-8. Paris, 1837. 2 Thlr. 21 Gr. eine, auch als ſelbſtändiges Werk betrachtet, höchſt beachtens⸗ inung. f Casimir Delavigne, Heures complätes, seule édition avouée par Lauteur et publiee sous sa direction. 1 vol. Subseriptionspreis 4 Thlr. 12 Gx. Chateaubriand, Seule edition des oeuyres completes; augmentee de la traduction du Paradis perdu avec texte anglais, d'un Essai sur la littéra- ture anglaise et. (Seule édition termin ee.) 5 vols. Subseriptionspreis 22 Thlr. 12 Gr. Mme. de Staél- Holstein, Ocuvres com- pletes, augmentees des veuyres posthumes, Del- phine, Corinne ou Italie, De Allemagne etc. 3 vols. Subscriptionspreis 10 Thlr. 6 Gr. Las Cases, Le Memorial de Sainte-Helöne, suivi de Napoléon dans Pezil par OMeara. 2 vol: Subscriptionspreis 9 Thlr. (Die im Proſpectus bei obigen Werken angeführten Preiſe ſind als unrichtig zu betrachten.) Wir haben den Hauptdebit des Panthéon littéraixe für Deutſchland übernommen und auch hier fand es bereits, wo es bekannt wurde, die glänzendſte Aufnahme, die es in a Beziehungen verdient, da der Werth der Ausgaben m Vorzüglichkeit der typographiſchen Ausſtattung und — 2 nen Werke, namentlich aus der Abtheſlung Histoire nationale, Chroniques et Memaires, fehlen in andern Ausgaben ent⸗ weder gänzlich, oder ſind nur zu ſehr hohen ee ee aufzutreiben; die meiſten aber wurden wenigſtens früher n. nie bei ſolcher Ausſtattung unter gleichen Bedingungen Fre franzöſiſchen Literatur die Annehmlichkeit, ſich einen und nach und zu ſo hilligem Preifi anſchaffen zu können, daß auch in RC le fofort auszuführen; auch find wir gern bereit, wo es ger wünſcht wird, einzelne theilen. Auf Verlangen liefern wir auch Exemplare in ſchönem und dauerhaftem pariſer Einband zu nachſtehenden Preiſen: demi - reliure en basane a 12 Gr, do. en veau à 18 Gr. indeß können Aufträge auf gebundene Exemplare wenigſtens nicht immer ſofort effectuirt werden. Beſtellungen ſowol als Subſcriptionen auf die noch nicht erſchienenen Werke werden von uns ſelbſt, wie von jeder an⸗ dern Buchhandlung, angenommen. Leipzig und Paris, im Juli 1837. N Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung fuͤr deutſche und ausländiſche Literatur. Allgemeine Theater: Revue, herausgegeben von August Lewald. Zweiter Jahrgang 1837. Mit dem Portrait der Mad. Julie Rettich. Gr. 8. Cart. Preis 3 Fl. 30 Kr., oder 2 Thlr. Nachdem ſich jetzt gewichtige Stimmen über dieſes Unter⸗ nehmen auf das günſtigſte ausgeſprochen haben und eine er⸗ höhte Theilnahme für daſſelbe ſich augenſcheinlich entfaltet hat, glauben wir es nicht verabſäumen zu dürfen, das große Pu⸗ blicum, dem das Theater doch ſehr am Herzen liegt, wieder⸗ holt auf dieſe intereſſante Erſcheinung aufmerkſam zu machen und damit die beſtimmte Anzeige zu verbinden, daß die All⸗ gemeine Theater⸗Revue fortgeſetzt werden wird. Das umfaſſende des urſprünglichen Planes erheiſcht dies um ſo mehr, da bei dem Reichthum an Stoff und der erfreulich⸗ ſten Mittheilungen von ſchätzbaren Händen, erſt in einer Reihe von Jahrgängen nach und nach der Werth des Ganzen ſich her⸗ ausſtellen und als wahres Bedürfniß ſowol für den Künſtler als Kunſtfreund ſich bewähren wird. Im gehaltvollen zweiten Jahrgang liefert Herr Dr. Peu⸗ cer einen ſehr ſchätzbaren Beitrag über die erſten Erſcheinun⸗ gen im Gebiete der deutſchen Oper, und legt damit der heutigen Leſewelt in überſichtlicher, geſchmackvoller Auswahl vor Augen, was ſonſt nur dem Forſcher in vielen ſtaubigen Perga⸗ mentbänden zugänglich war. — Herr Varnhagen von Enſe ſpendete aus dem faſt unverſiegbaren Schatze von Kunſtanſich⸗ ten, die in Rahel's Nachlaſſe ſich vorfanden, eine pikante Zuſammenſtellung nebſt einleitenden, verbindenden und ſchließen⸗ den Bemerkungen, die hohe Beachtung verdienen. — Herr Dr. Woldemar Seyffarth in London ſetzt die im erſten Jahr⸗ gang begonnene Abhandlung über das engliſche Theater⸗ wefen fort. Der Stoff wird intereſſanter, je mehr wir uns der neuern Zeit nähern; beſonders anziehend ſind die Quellen⸗ nachrichten von berühmten Schauspielern. — Herr Jules Ja⸗ nin in Paris ſchreibt an den Herausgeber über den jüngſten Zuſtand der pariſer Bühnen und verbreitet ſich in ſeiner geiſt⸗ reichen Weiſe über die neueſten epochemachenden Werke. Es iſt zum erſten Male, daß wir über dieſe Sache etwas vernehmen, was mit beſonderer Beziehung auf Deutſchland geſchrieben wor⸗ den wäre. — Die Herren Gerle und Uffo Horn bereicher⸗ ten das Buch mit einem immertzin gelungenen Luſtſpiele, wel⸗ ches auch bald von den Bühnen herab den ihm zuerkannten Preis rechtfertigen wird. — Von dem Herausgeber endlich ‘find zwei Artikel geliefert worden, die für Bühnenfreunde wie Bühnenkünſtler ihren Werth haben dürften und von des Ver⸗ faſſers genauer Bekanntſchaft mit dieſen Zuſtänden ein Zeugniß ablegen. — Zum Schluß iſt, wie im vorigen Jahre, ein erhei⸗ terndes Gemiſch von mannichfaltigen Zügen aus der Theater⸗ welt unter dem Titel „Curioſitäten“ dem 2 angehängt, und in dem kurzen Vorworte wird über die nach verſchiedenen Seiten hin intereſſirende Preisaufgabe und deren Löſung Re⸗ chenſchaft gegeben. — In dem dritten Jahrgang barf ſich der Leſer eine noch reichere Ausbeute verſprechen; ein Reihe Uber: er Briefe von Heinrich Heine an den Herausgeber „über die legten Gründe der Verſchiedenheit des franzöſiſchen und deutſchen Theaters“ dürfte hier wol vor Allem herausgehoben werden. — Ein Preis wird in dieſem Jahre nicht ausgeſetzt, wol aber vielleicht im nächſten ſtattfinden, worüber fpäter das Nähere bekannt gemacht werden wird. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1837. J. G. Cotta ſche Buchhandlung. — . — p p — ——— nn In meinem Verlage iſt ſoeben erſchienen und dur Buchhandlungen zu beziehen: 1 an Die Reſultate der Waſſereu r Gräfenberg. Ex apibus mel & cera, Mit einer Abbildung, 8. Geh. 1 Thlr. Dieſe Schrift enthält in zehn Briefen nicht allein eine ge⸗ naue Beſchreibung der neuen Heilmethode in Gräfenberg, fie theilt zugleich die Ergebniſſe der vom Verfaſſer ſelbſt beſtande⸗ nen Cur mit. Dem Arzte wird ſie eine genaue Charakteriſtik der phyſiologiſchen Wirkungen dieſer Methode, dem Laien, wel⸗ cher ſich der Cur unterwirft, ein erheiternder und berathender Führer ſein. Leipzig, im Juli 1837. F. A. Brockhaus, Neueſter Expropriationscodex, o der vergleichende Darſtellung der wichtigſten aͤltern und neuern Geſetze und Verordnungen uͤber Enteignung, Kanal- und Straßenbau, Eiſenbahnen u. dergl., mit dem Entwurf der Hauptpunkte jeder desfalſigen neuen Geſetzberathung. Zum Handgebrauch fuͤr alle deutſchen Staͤnde. Von dieſem ſchätzbaren Werke, das einen Gegenſtand be= trifft, der gegenwärtig in allen Ländern hohes Intereſſe erregt, iſt nun die Ste Abtheilung erſchienen. Sie enthält in den Ab⸗ ſchnitten XVIII — XXIV: Hauptgrundſätze der Ent⸗ eignung. Entſchädigung und Maßſtab derſelben. Verfahren. Koſten. Geſetzumfang. Beſondere Beſtimm ungen über Kanalbau. Eiſen bahnen. Die Ifte Abtheilung 1 — X enthält: Hiſtoriſche Dar- ſtellung ſchon gegebener Geſetze und Verordnun⸗ gen in ſolchen fremden und deutſchen Staaten, welche vor Errichtung des deutſchen Bundes ſpecielle Enteignungsbeſtim- mungen beſaßen. Die 2te Abtheilung XI — XVI umfaßt: Hiſtoriſche Darſtellung ſchon gegebener Geſetze und Verord⸗ nungen in deutſchen und andern Ländern ſeit Errichtung des deutſchen Bundes. Dabei als Zugabe XVII: Der neueſte königl. bair. Entwurf mit den von der Kammer der Reichs⸗ räthe beſchloſſenen Modificationen. Schon dieſe kurze Anführungen genügen, die Reichhaltig⸗ keit des Ganzen zu bezeugen, das für Juſtiz- und Adminiſtra⸗ tiv⸗Regierungsbeamte, Landſtände, Advocaten, Mitglieder von Comités für Eiſenbahnen, Grundbeſitzer ꝛc. unentbehrlich iſt. Die drei Abtheilungen ſind um den mäßigen Preis von 1 Thlr. 3 Gr., oder 2 Fl. (für 20%½ ſehr enggedruckte Mes dianbogen), in allen Buchhandlungen Deutſchlands zu haben. Nürnberg, den 8ten Juli 1837. j Riegel und Wießner. auf das Die unterzeichnete Verlagshandlung erlaube ſich darauf. aufmerkſam du machen, daß mit dem ſten Juli Pfennig-Magazin ein neues Abonnement begonnen hat und bei für das Semeſter Beſtellung gemacht werden kann. allen Buchhandlungen und Poſtamtern mit 1 Thlr. Die ſeit dem Beginn dieſer Zeitſchrift ihr geſchenkte allgemeine Theilnahme, welche ſie als das Bedürfniß eines großen Kreiſes von Leſern erſcheinen ließ, ſich ſtets zu erhalten, ſcheuen Redaction und Verleger weder Muͤhe noch Koſten. Wie bisher wird auch im naͤchſten Semeſter die groͤßte Aufmerkſamkeit auf eine zweckmaͤßige Auswahl der Abbildungen und eine belehrende und unterhaltende Anordnung des Textes gerichtet fein. Jeden Sonnabend erſcheint eine Nummer von einem Bogen, und die Nummern werden woͤchentlich, oder auf Verlangen monatlich, ausgegeben. 2 Thlr. 2 Pfennig- Der Preis der fruͤhern Jahrgaͤnge, die fortwaͤhrend in guten Abdruͤcken zu haben find, beträgt: I., 52 Nrn., 2 Thlr.; II., 39 Nrn., 1 Thlr. 12 Gr.; III., 52 Nrn., 2 Thlr.; IV., 53 Nrn., Als zweckmaͤßiges Unterhaltungsblatt fuͤr die Jugend und ihre Freunde empfehle ich das Alagazin für Kinder. Jeden Sonnabend erſcheint eine Nummer von einem Bogen mit vielen Abbildungen, und die Ausgabe findet monatlich ſtatt. ſind noch zu gleichen Preiſen zu erhalten. Leipzig, im Juli 1837. Der Preis fuͤr den ganzen Jahrgang betraͤgt nur Einen Thaler. Der iſte bis Ste Jahrgang F. A. Brockhaus. Im Verlage der Buchhandlung des Waiſen⸗ hauſes in Halle ſind erſchienen und in allen Buch⸗ handlungen des In- und Auslandes zu haben: Büchner, Dr. Ed., Sammlung algebraisch- physikalischer Aufgaben für Gymnasien und Realschulen. Mit 1 Kupfer- tafel. Gr. 8. 1 Thlr. 10 Sgr. (1 Thlr. 8 Gr.) Caesaris, C. Julii, Commentarii de bello gallico. Gram- matisch erläutert durch Hinweisung auf die Grammatiken von Zumpt und Schulz, von Dr. Moritz Seyffert. 8. 22½ Sgr. (18 Gr.) Credner, Dr. C. A., Einleitung in das Neue Testament. Erster Theil, in zwei Abtheilungen. Gr. 8. 3 Thlr. 7% Sgr. (3 Thlr. 6 Gr.) Daniel, Dr. H. A., Tatianus der Apologet. Ein Beitrag zur be air Gr. 8. 1 Thlr. 15 Sgr. (1 Thlr. 12 Gr — Echtermeyer, Dr. Th., Auswahl deutſcher Gedichte für die untern und mittlern Claſſen gelehrter Schulen. 8. Sauber cartonnirt. 1 Thlr. 7%, Sgr. (1 Thlr. 6 Gr.) Fritzsche, Dr. O. F., Commentatio de Theodori Mops- ° yesteni vita et scriptis. Gr. 8. 15 Sgr. (12 Gr.) Geſchichte, Neuere, der evangeliſchen Miſſionsanſtalten zu Be⸗ kehrung der Heiden in Oſtindien. Herausgegeben von Dr. H. A. Niemeyer. 82ftes oder 7ten Bandes 10tes Stück. 4. 20 Sgr. (16 Gr.) Knapp, G. C., Vorleſungen über die chriſtliche Glaubenslehre nach dem Lehrbegriff der evangeliſchen Kirche. 2 Bände. Zweite unveränderte, mit einem Sach⸗, Wort⸗ und Stel⸗ lenregiſter vermehrte Auflage. Gr. 8. 4 Thlr. Regiſter, Sach⸗, Wort⸗ und Stellen⸗, zu Knapp's Vor⸗ leſungen über die chriſtliche Glaubenslehre. (Für die Be⸗ ſitzer der erſten Auflage aus der zweiten beſonders abgedruckt.) Gr. 8. 15 Sgr. (12 Gr.) - Nachricht, Außerordentliche, über das durch Rhenius neube⸗ gonnene Miſſionswerk in Oſtindien; erſtattet von Dr. H. A. Niemeyer. Als Fortſetzung und Beilage zur Geſchichte der evangeliſchen Miſſionsanſtalt in Oſtindien. 82ftes oder 7ten Bandes 10tes Stück. 4. 2½ Sgr. (2 Gr.) Peter, Dr. C., Commentatio critica de Xenophontis Hel- lenicis. Gr. 8. 15 Sgr. (12 Gr.) Programm der Lateinischen Hauptschule zu Halle für das Schuljahr 1836 — 37. Inhalt: 1) Grundlinien zur Ge- schichte des Verfalls der römischen Staatsreligion bis auf die Zeit des August. Eine literarhistorische Abhandlung von Dr. L. Krahner. 2) Nachrichten über das Schul- jahr 1836—37 von Dr, M. Schmidt. 4. Geh. 10 Sgr. 8 Gr.) . Ruge, Dr. A., Neue Vorſchule der Aſthetik. Das Komiſche mit einem komiſchen Anhang. Gr. 8. 1 Thlr. 15 Sgr. (1 Thlr. 12 Gr.) Schirlitz, Dr. K. A., Lateinisches Lesebuch. Erster Cur- sus. Dritte verbesserte Auflage. 8. 12½ Sgr. (10 Gr.) Schmidt, Dr. Herm., Doctrinae temporum verbi Graeci et Latini, expositio historica. Part. IIa. 4maj. Geh. 10 Sgr. (8 Gr.) Schmidt, Dr. Max, Commentatio de tempore, quo ab Aristotele libri de arte rhetorica conseripti et editi sint. 4maj. Geh. 10 Sgr. (8 Gr.) Splittegarb, C. F., Anleitung Zu Rechnen. After Theil. Zehnte verbeſſerte Auflage. 8. 6½ Sgr. (5 Gr.) Weber, Dr. W. E., Schule und Leben. Vorträge und Ab⸗ handlungen pädagogiſchen Inhalts. 8. 1 Thlr. 15 Sgr. (1 Thlr. 12 Gr.) 5 — —, Göthe's Fauſt. überſichtliche Beleuchtung beider Theile zu Erleichterung des Verſtändniſſes. 8. Sauber broſch. 1 Thlr. 5 Sgr. (1 Thlr. 4 Gr.) In der unterzeichneten iſt erſchienen und durch alle Buch⸗ handlungen zu beziehen: Über Lenau's Fauſt. Von Dr. Johannes Mlartensen. Preis 30 Kr., oder 8 Gr. Stuttgart und Tübingen, im Juli 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Werk über Amerika. Von dem Verfaſſer des mit ſo m B. ud nd im Laufe diefes Jahres tm Aeg Mer . „Die Ariſtok falle anfaßnommenen „ Amerita a und die Amerikaner / erſcheint wo mög⸗ ofratie in Amerika.“ Mit Biographien und Bildniſſen von | Jackson, van Buren, ani Webster, Clay, Calhoun etc. 4 Von N Francis Grund. g Fa en dem Verfaſſer in deutſcher Sprache geſchriebene Werk wird gleichzeitig in englischer überſetzung in Nordamerika und land ausgeg jegeben, un Bildniſſen der obengedachten ausgezeichneten Staatsmänner geſchmückt werden. Stuttgart, im Juni 18 Wichtiges Sauskrit⸗Werk. Von Paris empfingen wir und iſt durch alle Buchhand⸗ lungen von uns zu beziehen: Kathaka-Oupanichat. Extrait du Yad- Jour- Veda, traduit du sanscrit en francais, par 2. Poley. Liv, 1— 6. In- 4. Jede Lieferung im Subferistionsprels 2 Thlr. e wird aus zwanzig Lieferungen beſtehen und inen. i 1887. Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. In Karl Gerold's Buchhandlung in Wien iſt erſchienen und in allen r Deutſchlands zu en: N Haben: Jahrbücher der Literatur. Achtundſiebzigſter Band. 1837. April. Mai. Juni. n N A Ie. Archaeologia or miscellaneous tracts relating to 3 published dy che society of antiquaries of Londo Consideragöes politicas e commerciaes sobre os des- cobrimentos e posseösöes dos Portugueses nu Africa e na Asia, por Jose Acursio das Neves. Lisboa 1830. (Schlaß.) Biographica! and critical History of the British Uterature of the last fifty years. By Allun Cun- ninglam. Paris 1834. 1) Nipon 0 Dei Its Ran, ou Annales des Em- pereurs du Japon, traduites par M. Isac Fit- singh; in 3 de notes, et preceddes d'un apercu de Pbistoire mythologique du Ja- pon, par M. J. Klaproth. London 1834. ) Ni ; Archiv zur Beschreibung von Japan und dessen Neben- und Schutzländern, jetzt mit den südlichen Kurilen, Krufto, Koorai und den Liukin-Inseln, bearbeitet von Ph. Fr. von Siebold. Leyden 1832 — 35, Art. J. II. IV. N ch Lettres sur ‚l’Am£rique du Nord, par Michel Che- valier. Paris 1836. Zwei Theile. (Schluß.) J. G. Cotta'ſche Buchhandlun Art. VII. Floresta de Rimas Modernas Castellanas; 6 Poe- sias selectas Castellanas desde el tiempo de Ig- nacio de Luzan hasta nuestros dias, con una in- troduccion historica, y con noticias biogräficas J eriticas, recogidas y ordenadas por Fernando Jose Wolf. Dos Tomos. Paris 1837. Geſchichtlicher überblick der geſammten ſchönen Kunſt nach ihren a ee ren. Von Franz Ficker. Wien 1837. Inhalt des Anzeige-Blattes Nr. LXXMIII. Hammer⸗Purgſtall's morgenländiſche Handſchriſten. (Bor): Lateiniſche Grammatik, moraliſche und diätetiſche Verſe, ſammt roſa, zum Unterrſchte des ‚ca VIII. einer Vermahnung in P ! 42 zogs, nachherigen Kaiſers Maximilian I., geſchrieben. Mitgetheilt vom Cuſtos Bergmann. Der 2te Theil des ſo günſtig aufgenommenen Georg Schobri, der Raͤuberhauptmann in Ungarn. Ein Charakterge⸗ maͤlde der neueſten Zeit. Aus dem Ungariſchen des Ladislav Höliks Szekhely bearbeitet und herausge⸗ geben von. (2 Bände 1 Thlr. 16 Gr.) iſt ſoeben erſchienen und verſandt. Durch den ſchnellen Abſatz vor Beendigung iſt nöthig ge⸗ 11 eine te Ausgabe in Taſchenformat a 1 Thlr. Ernſt Klein's Comptoir in Leipzig. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Blaͤtter für literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1837. Monat Juli, oder Nr. 182— 212, 1 Bei⸗ lage: Nr. 4, und 6 literariſche Anzeiger: Nr. XXII — XXVII. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 355 Num⸗ mern (außer den Beilagen) auf gutem Druckpapier 12 Thlr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1837. Zwölften Bandes siebentes Heft. (Nr. XIII.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Jahrgang 1837. Monat Juli, oder Nr. 27 — 30, und Biblio- graphischer E Nr. 27 — 30. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im Juli 1837. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. U. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXIX. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für literas riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Bücher ſch au.) Geſchichte der Theorie der Kunſt bei den Alten. Von Eduard Müller, Dr. ph. Erſter Band. Breslau, bei J. Mar und Comp. 1834. Zweiter Band. Ebend. 1837. Nachdem die antike Kunſt und die Kunſtwerke des Alter— thums neuerdings eifriger als je ſtudirt, erforſcht und in ihrer geſchichtlichen Entwickelung und Bedeutung aufgefaßt, dargeſtellt und erläutert worden, blieb noch zu wünſchen übrig, daß ir⸗ gend ein geiſtreicher Kenner des Alterthums die in den alten Dichtern, Rednern und Philoſophen zerſtreuten Anſichten über Kunſt und Kunſttheorie ſammeln, geſchichtlich ordnen und zu einem in ſich zuſammenhängenden überſichtlichen Ganzen, zu einer antiken Kunſtlehre oder Aſthetik verarbeiten möchte. vorliegende Arbeit eines vaterländiſchen Gelehrten hat ſich dies nun zur Aufgabe geſtellt. Im erſten Bande werden, von den früheſten Zeiten Griechenlands an, die erſten ſpärlichen und ver: einzelten Andeutungen und Keime einer Kunſttheorie, wie ſie ſich in Homer, den griechiſchen Lyrikern, Tragikern und in dem geiftreich = witzigen Ariſtophanes vorfinden, ſodann die Anſich— ten der Philoſophen der Sokratiſchen Schule, vor Allem die des göttlichen Plato, ſorgfältig zuſammengeſtellt und, ſo viel als möglich, in anſchaulichen Zuſammenhang gebracht. Wichtiger und an neuen Ideen reicher iſt indeß der zweite Band, der mit großer Ausführlichkeit die Kunſtlehre des Ariſtoteles entwickelt, in welchem der Verf. mit Recht den Höhepunkt der geſammten helleniſchen Aſthetik anerkennt. Die Ariſtoteliſche Definition des Schönen, ſeine Anſichten über die verſchiedenen Gattungen der Poeſie überhaupt, ſowie feine berühmte Definition der Tra— gödie, worüber ſo viel (unter Andern von Leſſing, Herder, Gö— the) geſprochen und geſtritten worden, und worauf gleichwol die neuere Aſthetik immer wieder zurückgeht, werden hier aufs Neue einer ſcharfſinnigen, auf tiefere Kenntniß des Ariſtoteliſchen Sprachgebrauchs geſtützten Unterſuchung unterworfen und, in⸗ ſoweit es der lückenhafte und verſtümmelte Zuſtand der auf uns gekommenen Poetik des Ariſtoteles geftattet, ins Klare zu brin- gen verſucht. Die Differenz, die zwiſchen feiner und der Pla—⸗ toniſchen Kunſtbetrachtung obwaltet, wird geiſtreich nachgewie— fen und auf ihre Urſachen und Ouellen zurückgeführt. Etwas kürzer werden die Lehren der ſpätern Philoſophen, ziemlich aus⸗ führlich dagegen die des Eklektikers Cicero und des durch viel⸗ ſeitige Gelehrſamkeit ausgezeichneten Plutarch behandelt. Hier⸗ auf kommen die Alexandriniſchen Kunſtkritiker an die Reihe, ſo⸗ dann die römiſchen Dichter und die Poetik des Horaz, die ſo lange Zeit ein faſt kanoniſches Anſehen bei Dichtern und Kunſtfreunden behauptet hat. Den Beſchluß machen Plotinos, Philoſtrates und Longinos. Plotin iſt der eigentliche urheber der Lehre von der Idealität der Kunſt, zu welcher Höhe ſich weder Plato nach Ariſtoteles aufgeſchwungen, und ſeine Ideen ſind das Tiefſte und Lebenskräftigſte, was das Altherthum über die Kunſt und das Schöne gedacht und ausgeſprochen hat. Er und die beiden andern genannten Denker ſtehen als Begründer einer neuen Kunſtlehre an der Scheidegrenze des Alterthums, kurz vor dem gänzlichen Untergange der alten Kunſt und dem Hereinbrechen der Barbarei, und ſind zugleich als die prophe⸗ ) Artikel der Breslauer Zeitung. Redacteur E. von Vaerſt. Die tiſchen Ankündiger, ja als die erſte Morgenröthe eines neu_fi geſtalten und entwickelnden Geiſteslebens zu betrachten, das freilich erſt in viel ſpätern Jahrhunderten zur Erſcheinung ge= kommen iſt. x Daß dies eben befprochene, auf das gründlichfte und um— faſſendſte Studium der alten Quellen gebaute Werk als eine der bedeutendſten und ausgezeichnetſten Erſcheinungen in dem Gebiete der Alterthumswiſſenſchaft, der Geſchichte der Philoſo⸗ phie und Aſthetik insbeſondere zu betrachten ſei, wird aus dem Geſagten bereits einleuchten; aber — was ein nicht geringer Vorzug — das Ganze iſt zugleich auch in einer ſo durchaus klaren und durchgebildeten Darſtellungsform gehalten, daß es nicht blos dem Philologen und Alterthumsforſcher, ſondern auch jedem gebildeten Freunde der alten Kunſt und Literatur einen angenehmen Genuß, eine reiche Ausbeute an neuen und tiefen Anſichten und vielſeitige Belehrung darbieten wird. 120. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: ® * Das Pfennig-Mlagazin für Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1837. Juli. Nr. 222 — 226. Nr. 222. Die außerordentliche Reproductionskraft ver⸗ ſchiedener Thiergattungen. Der Seeräuber Antonio Balidar. Sarepta. Vertheilung des Landeigenthums in England. Der Firnißbaum. — Nr. 223. Galerie der deutſchen Bundesfür⸗ ſten. XVIII. Georg, Großherzog von Mecklenburg⸗Strelitz. Die Stadt Pe⸗king. Das Neueſte aus der Natur- und Ge— werbswiſſenſchaft. Verirrung des Fanatismus. Das Stachel⸗ ſchwein. — Nr. 224. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XIX. Auguſt, Großherzog von Oldenburg. Das Neueſte aus der Natur- und Gewerbswiſſenſchaft. (Fortſetzung.) *Virgil's Grab. Alte Sagen. Der Tanz, Kupferſtich von Hogarth. — Nr. 225. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XX. Wil⸗ helm, Herzog von Naſſau. Das Neueſte aus der Natur- und Gewerbswiſſenſchaft. (Beſchluß.) * Kopenhagen. Der Einfluß geiftiger Beſchäftigung auf den menſchlichen Charakter. Warum können Affen nicht ſprechen? — Nr. 226. Selinunt. Selt⸗ ſamer Wachholderbaum. Die Republik Andorre. Wahl eines Arztes. Die ehemaligen geiſtlichen Schauſpiele in Frankreich. Die Federn. Weibliche Pflege. Die Camoenshöhle. Die mit“ bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr. Leipzig, im Auguſt 1837. F. A. Brockhaus. Im Verlage von Wilh. Kaiſer in Bremen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Starklof, Ludwig, Vierzehn Tage im Ge— birge. Ein Fragment aus meinem Wander— buche. 8. (26 Bogen.) Eleg. geh. 1 Thlr. 16 Gr. In der Karl Gerold'ſchen Buchhandlung in Wien iſt zu haben und durch alle Buchhandlungen zu beziehen? x 2 * 4 Bie , LT uͤber die erſte allgemeine oͤſtreichiſche Gewerbsproducten-Ausſtellung im Jahre 1835. Gr. Broſch. 12 Gr. Saͤchſ. x Dieſer Bericht enthält Seite I— XXXII zuvörderſt eine das Geſchichtliche der Sache darlegende Einleitung, welche zwei Anhänge begleiten, wovon der erſte „die Gegenſtände aus dem techniſchen Cabinete Sr. Majeftät des Kaiſers“, welche bei der Ausſtellung zu ſehen waren, namhaft macht; der zweite ein „alphabetiſch geordnetes Namensverzeichniß aller mit goldenen, ſilber⸗ nen und bronzenen Medaillen oder mit ehrenvollen Erwähnungen ausgezeichneten Fabrikanten und Gewerbsleute“ liefert. Hierauf folgt S. 1— 354 der eigentliche Bericht über alle zur Austellung eingeſandten Gegenſtände in 14 Rubriken mit namentlicher Anführung derer, aus deren Werkſtätten und Fabriken ſie hervorgingen. (S. 355 — 370) und ein Regiſter der ausgeſtellten Gegenſtände (S. 371 — 400) beſchließen dieſen Bericht, Ein vollſtändiges Namensregiſter der Ausſteller welcher ganz dazu ge⸗ eignet iſt, den ausgezeichneten Standpunkt erkennen zu laſſen, auf welchem ſich gegenwärtig die Induſtrie des öſtreichiſchen Kai⸗ ſerſtaates befindet. In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: 2 e hr bu ch d es Justinianisch⸗ römischen Rechts. Zum Gebrauche bei Inſtitutionen⸗Vorleſungen. 2 Von Dr. Joh. Jakob Tang, Prof. des Rechts in Tübingen. Zweite Ausgabe. Gr. 8. Preis 4 Fl., oder 2 Thlr. 9 Gr. Inhalt: Allgemeine Einleitung. Vom römiſchen Recht und feiner wiſſenſchaftlichen Behandlung. — 1. Ueberſicht der Quellen des römiſchen Rechts. Rechtserkenntnißquellen bis auf Juſtinian. Leges. Senatusconſulte. Jus honora- rium. Kaiſerliche Conſtitutionen. Auctoritas prudentum. Jus non scriptum. Das römiſche Recht in germaniſchen Redactio⸗ nen. Juſtinianiſche Redaction. Schickſale des Juſtinianiſchen Rechts. Corpus juris civilis. — II. Allgemeine Lehren. Allgemeine Rechtsanſichten der Römer. Von den Perſonen. Von den Sachen. Von den Handlungen. Raum und Zeit⸗ verhältniſſe. Von einigen proceſſualiſchen Handlungen. — III. Sachenrecht. Eigenthum. Dingliche Rechte an einer fremden Sache. Servituten. Emphyteuſis und Superficies. Pfandrecht. — IV. Obligationenrecht. Allgemeine Grund⸗ fätze. Natur. Subject. Entſtehung. Ende der Obligation. Einzelne Obligationen. Obligationen aus Verträgen. Obliga⸗ tionen aus widerrechtlichen Handlungen. Oblig. ex variis cau- sarum figuris. — V. Familienrecht. Geſchlechtliche Verbin⸗ dung zwiſchen Mann und Frau. Väterliche Gewalt. Herren⸗ gewalt. Vormundſchaft. — VI. Erbrecht. Allgemeine Grund⸗ fätze. Berufung zur Nachfolge in das Vermögen eines Verſtor⸗ benen. Durch letzten Willen. Ohne letzten Willen. Gegen ei⸗ nen letzten Willen. Erwerb deferirter Verlaſſenſchaften. Ver⸗ luſt deferirter Verlaſſenſchaften. Der Verfaſſer hat die Gelegenheit, welche ihm die Bear⸗ beitung dieſer zweiten Ausgabe darbot, möglichſt benutzt, ſein Werk in jeder Richtung zu vervollkommnen und die unverkenn⸗ baren Fortſchritte, welche die römiſche Rechtswiſſenſchaft ſeit dem erſten Erſcheinen des Buchs gemacht hat, boten ihm zur Be⸗ richtigung und Verbeſſerung Veranlaſſung genug. Inſofern kön⸗ nen wir das Werk, obgleich ſein nächſte Beſtimmung, dem Lehrer als Leitfaden bei Inſtitutionen-Vorleſungen zu dienen, dieſelbe geblieben iſt, auch allen Jenen empfehlen, welchen es darum zu thun iſt, eine präciſe Darſtellung des römiſchen Rechtsſyſtems auf ſeiner jetzigen wiſſenſchaftlichen Stufe zu beſitzen. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen kann von uns bezogen werden: * (2 o o ® litteraire et scientifique. Revue critique des livres nouveaux, redigee par Joel Cherbuliez. Cinquieme année 1832. Janvier Juin. Preis für das Jahr 2 Thlr. 12 Gr. Dieſe Zeitſchrift beſtrebt ſich in kurzen uUmriſſen und mög⸗ lichſt ſchnell Kunde von den bedeutendſten Erſcheinungen der franzöſiſchen Literatur zu geben und erfreut ſich in Frankreich und Deutſchland einer bedeutenden Theilnahme. Auf Verlangen kann dieſelbe durch jede Buchhandlung zur Anſicht mitgetheilt werden. Jahrgang 1— I find bis auf einige Exemplare vergrif⸗ fen, welche zu dem Preiſe von 8 Thlr. zu haben ſind. Leipzig und Paris, im Juli 1837. . Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. —— BEE In unſerm Verlage iſt erſchienen und in allen Buchhand⸗ lungen zu haben: Laienbrevier von Leapald Scheffer. Zweite Auflage. Zwei Baͤnde. 8. Geh. 2 Thlr. 12 Gr. Zur erſten Ausgabe des Laienbrevier: Sprüche, welche in der neuen Ausgabe einige der ältern erſetzt haben. Für die Beſitzer der letztern beſonders abgedruckt. 2 Bogen. 4 Gr. Berlin, im Juli 1837. 5 Veit und Comp. — Keues Abonnenten auf die achte Driginalauflage Converſations⸗Lexikons in 3wölf Banden Monatlich ein Ban d, im Subſcriptionspreiſe auf Druckpapier 1 Thlr. 8 Gr., auf Schreibpapier 2 Thlr., auf Velinpapier ; 3 Thlr. zweite Band find bereits ausgegeben und durch Der erſte und N alle Buchhandlungen zu beziehen. Ungeachtet der allgemein als aͤußerſt billig anerkannten Preiſe des Converſations-Lexikons moͤchte doch Manchem eine monatliche Empfangnahme der einzelnen Baͤnde, zu dem Preiſe von 1 Thlr. 8 Gr., 2 Thlr. und 3 Thlr. fuͤr die Ausgabe auf Druck-, Schreib: und Velinpapier, willkommen fein, wodurch der Betrag auf ein ganzes Jahr ver— theilt wird. Sollte Jemand noch laͤngere oder kuͤrzere Termine der Ausgabe wuͤnſchen, fo iſt jede Buchhandlung in den Stand geſetzt, auch dieſe zu gewaͤhren. Jedenfalls kann ich mit Beſtimmtheit die regelmaͤßige Ablieferung der Baͤnde verſprechen, da das ganze Werk fertig iſt und fortwaͤhrend vollſtändige Exemplare zu dem Subferiptionspreife von 16 Thlr. auf Druckpapier, 24 Thlr. auf Schreibpapier und 36 Thlr. auf Velinpapier zu erhalten ſind. Die allgemeine Anerkennung, welche auch dieſer achten verbeſſerten, vermehrten und bis auf die neueſte Zeit fortgeführten Originalauflage des Converſations⸗ Lexikons zu Theil geworden iſt, überhebt mich aller Anpreiſungen, aller Hervorhebung vor ähnlichen Erſchei⸗ nungen und zahlloſen Nachahmungen. Leipzig, den 1ften Auguſt 1837. In der Unterzeichneten hat ſoeben die Preſſe verlaſſen und iſt durch alle Sortimentshandlungen zu beziehen: Ueber gelehrte Schulen, mit beſonderer Ruͤckſicht auf Baiern von Friedrich Thiersch. Erſter Band in vier Abtheilungen. Gr. 8. Preis 3 Fl. 33 Kr., oder 2 Thlr. 8 Gr. Da die vier erſten Hefte dieſes Werkes ſeit einiger Zeit fehlten, während von denen des zweiten und dritten Bandes Exemplare noch vorhanden, ſo war es nöthig, von dem erſten Theile die jenem Vorrath entſprechende Anzahl Exemplare neu zu drucken, um das Werk, ſo weit es erſchienen, zu ergänzen. Beim Wiederdruck wurden, da es ſich nur davon handelte, die erſte Ausgabe zu ergänzen, nur Druckfehler und einzelne Unge⸗ nauigkeiten des Ausdrucks verbeſſert, ſodaß in Bezug auf den Inhalt die Exemplare des Werkes, welche durch den Wieder⸗ druck des erſten ergänzt werden, von den frühern in keinem Punkte verſchieden ſind. Vollſtändige Exemplare des erſten bis dritten Bandes kön⸗ nen für den Preis von 12 Fl. 18 Kr., oder 7 Thlr. 14 Gr., jetzt wieder durch alle Sortimentshandlungen bezogen werden. Das dem dritten Theile noch abgehende vierte Heft wird demnächſt gedruckt, und mit ihm ſammt der Inhaltsanzeige und dem Perſonen- und Sachregiſter das Ganze abgeſchloſſen. Stuttgart und Tübingen, im Juli 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. F. A. Brockhaus. Vorlagen für technische Schulen. In unserm Verlage sind eben folgende Werke erschie- nen und reihen sich an die frühern schon in vielen Anstal- ten mit Erfolg eingeführten Vorlagen: Heideloff, Karl, Der kleine Byzantiner. Taschenbuch des byz. Baustyls. Zum Gebrauch für Architekten und technische Lehranstalten. Mit 36 Kupfern. 12. 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. — —, Manfred, Vorlegeblätter für technische Schulen. Istes Heft. Enthaltend griechische und römische Kapitäle. Gr. Fol. 16 Gr., oder 1 Fl. Moöbius, J. G., Der Holz-, Horn- und Beindrechsler. Ein Beitrag zur bessern Fortbildung in der Drechs- lerei und zu Vorlagen in Handwerksschulen bearbei- tet. Istes Heft. Gr. Fol. 16 Gr., oder 1 Fl. Riegel und Wiessner in Nürnberg. Bei Fleiſchmann in München iſt erſchienen und ver⸗ ſandt worden: Faun us. Zeitſchrift fuͤr Zoologie und vergleichende Anato⸗ mie, herausgegeben von Dr. J. Giſtl. Der neuen Folge Iſter Band, Iſtes und 2tes Heft. Gr. 8. 1837. 1 Thlr., oder 1 Fl. 36 Kr. Bei der fo geringen Anzahl bibllographiſcher Hülfsmittel, welche die franzöſiſche Literatur außer der Bibliographie de la France und den Werken von Brunet ihren Freunden im Vergleich mit der deutſchen bietet, glauben wir um ſo mehr auf ein Werk aufmerkſam machen zu müffen, als daſſelbe in Frankreich ſelbſt noch beiweitem nicht fo verbreitet, als es zu fein verdient, in noch viel geringerm Maße aber in Deutſchland bekannt iſt. Es iſt dies: LA FRANCE LITTERAIRE DICTIONNAIRE BIBLIOGRAPHIQUE DES SA VANS, HISTORIENS ET GENS DE LETTRES DE LA FRANCE, AINSI QUE DES LITTERATEURS ETRANGERS QUI ONT ECRIT EN FRANGAIS, PLUS PARTICULIEREMENT PENDANT LES XVIII“ ET XIX® SIECLES. Ouvrage dans lequel on a insere, afın d'en former une Bibliothèque nationale complete, indication: 1° des réimpressions des ourrages frangais de tous les äges; 2” des diverses traductions en notre langue de tous les auteurs étrangers, anciens et modernes; 3“ celle des réimpressions faites en France des ouvrages ori- ginaux de ces memes auteurs étrangers, pendant cette époque. Pan M. J.-M. U E RAR. ein Werk, deſſen Genauigkeit und Zuverläſſigkeit nicht genug zu rühmen iſt, wie Jeder finden muß, der es auch nur einer ober⸗ andern flächlichen Prüfung würdigt. Das Ganze iſt auf 10 Bände oder 20 Lieferungen berechnet, von denen funfzehn bereits erſchienen ſind und denen die bald folgen werden. Der Subſcriptionspreis für jede Lieferung iſt 2 Thlr. 21 Gr. Ausführliche Proſpecte, enthaltend die Beurtheilungen des Werkes aus den vorzüglichſten franzöſiſchen Zeitſchriften, die ſich einſtimmig in ſeinem Lobe erſchöpfen, ſind durch alle Buchhandlungen von uns zu beziehen; auch theilen wir auf Verlangen gern einzelne Abtheilungen des Werkes zur Einficht und Prüfung mit. Leipzig und Paris, den Iſten Auguſt 1837. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und in allen Buch⸗ handlungen zu haben: uber Maulbeerbaumzucht und Erziehung der Seideraupen. Aus dem Chinefifchen ins Franzoͤſiſche uͤberſetzt von Stanislaus Julien, Mitglied des Inſtituts, Profeſſor der chineſiſchen Sprache und Li⸗ teratur am Collegium von Frankreich. . . Auf Befehl R Sr. Majestät des Königs von Würtemberg aus dem Franzöſiſchen überſetzt und bearbeitet von Fr. Ludwig Lindner. 8. Broſch. Preis 48 Kr., oder 12 Gr. Der Titel dieſer intereſſanten Schrift zeigt an, unter wel⸗ chem allerhöchſten Schutze die deutſche Bearbeitung derſelben den Freunden vaterländiſcher Induſtrie vorgelegt wird. Bei dem neueſten Aufſchwung aller Gewerbe in Deutſchland kann die öffentliche Aufmerkſamkeit einer Anweiſung zur Maulbeer⸗ baumzucht und Erziehung der Seideraupen nicht fehlen, welche die Erfahrung und Beobachtung der Chineſen, d. i. der älteſten und geſchickteſten Seidebauer, mittheilt. Der deutſche Bearbeiter durfte mit Recht in der Vorrede die Vorzüge ſeiner über⸗ ſetzung vor der franzöſiſchen geltend machen, indem ſie ſich durch größere Präciſion und lichtvollere Ordnung auszeichnet. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Schwab's Bodenſee. Die unterzeichnete erlaubt ſich den Reiſenden nachſtehendes in ihrem Verlage erſchienene Werk in Erinnerung zu bringen: Der Bodenſee N nebſt dem N Rheinthal von St.-Luziensteig bis Rheinegg. Ein Handbuch i fuͤr Reiſende und Freunde der Natur, Geſchichte und Poeſie von Gustav Schwab. Mit 2 Karten. Preis 3 Fl. 36 Kr., oder 2 Thlr. 4 Gr. Dieſes Handbuch zerfällt in vier Hauptabſchnitte: I. Land⸗ ſchaftliches. II. Geſchichtliches. III. Topographiſches. IV. Ge⸗ dichte. Anhang. Die Fahrten beider Dampfſchiffe. Durch ein h e Regiſter wird die Brauchbarkeit dieſes Buches noch erhöht. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1837. J. G. Co tta'ſche Buchhandlung. Soeben iſt bei J. H. C. Schreiner in Düffeldorf erſchienen: ! Die duͤſſeldorfer. Mal e r u le in den Jahren 1834, 1835 und 1836. Eine Schrift voll flüchtiger Gedanken von A. Fahne. In Umſchlag. Preis 16 Gr. — 20 Sgr. — 1 Fl. 12 Kr. 8. Geh. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXX. — . . . i —ß— Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für literas riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Durch alle Buchhandlungen nehmen wir Subſeription an auf nachſtehendes höchſt intereſſante Werk: VOYAGE EN ORIENT, par le comte Alex. de Taborde, MM. Becker et Ball, redige et publié LEON DE LABORDE auteur du Voyage en Arabie. 7 Deux volumes in-folio, ornés de 180 planches, meme format et meme exécution que le „Voyage 3 de l’Arabie pétrée“. Trente-six livraisons, de cing grandes planches impri- mees par le procede Harding, et une feuille de texte, paraissant tous les mois. Jede Lieferung im Subſcrip⸗ tionspreis 4 Thlr. 20 Gr. Auf Verlangen theilen wir einen ausführlichen Proſpect darüber mit. Leipzig und Paris, im Auguſt 1837. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Geschichte des Trojaniſchen Krieges. , it aͤlteſte Geſchichte Griechenlands und Trojas von Johann Aschold, Prof, am koͤnigl. bair. Gymnaſium zu Straubing. Broſch. Preis 2 Fl. 42 Kr., oder 1 Thlr. 16 Gr. Der Verfaſſer, welcher dieſe Schrift ſeinem Lehrer Welcker und dem Begründer und hochherzigen Kenner der helleniſchen Geſchichte K. O. Müller gewidmet hat, übergibt (wie er in ſeiner Beſcheidenheit ſagt) dieſen Verſuch dem Publicum nicht ohne Beſorgniß. So ſchwierig der Gegenſtand auch ſein mag, in wie undurchdringliches Dunkel die einzelnen über denſelben erhaltenen Nachrichten gehüllt, wie groß die Foderungen der Gelehrten und wie verſchieden ihre Anſichten über Behandlung der griechiſchen Mythengeſchichte ſein mögen, immerhin glau⸗ ben wir, daß des Verfaſſers Beſorgniß nicht gerechtfertigt, daß im Gegentheil ſeine Beſcheidenheit in um ſo hellerm Licht glän⸗ zen werde, je gediegener und ſcharfſinniger ſeine Forſchungen, je geiſtreicher die Zuſammenſtellung und je fleißiger die Ausführung erfunden werden wird. Um auf die große Bedeutung dieſes Werkes aufmerkſam Beilagen uͤber die Gr. 8. zu machen, dürfen wir nur auf das Urtheil verweiſen, welches ein in der literariſchen Welt hochgeſtellter Mann in den Hei⸗ delberger Jahrbüchern (1837, Nr. 28, S. 433) über daſſelbe fällt: „Eine überall bemerkbare Gründlichkeit der Forſchung, eine genaue Kenntniß der Quellen, eine ausgebreitete Beleſen⸗ heit, der nicht etwas leicht entgangen fein dürfte, endlich eine klare Darſtellung, die, zu beſtimmten wenn auch manchmal höchſt auffallenden und überraſchenden Reſultaten gelangend, weder in dem Dunkel einer abſtruſen Myſtik ſich verliert, noch in hohlklingenden, philoſophiſchen, aber nichtsſagenden Phraſen ſich verflüchtigt, alle dieſe Eigenſchaften, welche dieſe Schrift vor ſo vielen ähnlichen Producten unſerer Tage auszeichnen, werden derſelben auch allgemeine Beachtung und ge= rechte Anerkennung zuwenden.“ Stuttgart und Tübingen, im Juli 1837. J. G. Cotta'ſcher Verlag. Kürzlich iſt erſchienen: Kurze Geſchichte der alten Völker fuͤr die Anfangsclaſſen der Stadt- und Landſchulen und zur haͤuslichen Belehrung. Faßlich dargeſtellt in Fragen und Antworten von M. Deſaga. Auch unter dem Titel: Die noͤthigſten Kenntniſſe der Teltgeschichte. Ein Lehrbuch fuͤr Buͤrger- und Volksſchulen, ſowie zur haͤus⸗ lichen Belehrung. In Fragen und Antworten von M. Deſaga. Erſtes Bändchen. 8. 15 Kr. Rhein. 4 Gr. Saͤchſ. Die Weltgeſchichte iſt der Spiegel des Lebens in allen ſeinen Auf⸗ und Abſtufungen, die einzig wahre Lehre der Weisheit und der Sitte, und Niemand iſt ohne ihre Kenntniß fähig, die Würde des Menſchen zu erlangen, den Kreis der Pflichten und der Genüſſe, welche dem edlern Menſchen beſtimmt ſind, zu er⸗ kennen. Die erſte und wichtigſte der Kenntniſſe für alle Alter und Fähigkeiten, für das vorgerücktere zur Selbſtprüfung, zu be⸗ friedigenden oder berichtigenden Betrachtungen, für die aufkei⸗ mende Jugend zum Leitfaden für Gedanke und Empfindung, iſt und bleibt alſo die Geſchichte. Es gibt daher gewiß kein grö⸗ ßeres Verdienſt als das, die Geſchichte, wie ſie in zahlreichen, umfangs= und bändevollen Werken von großen Gelehrten und Forſchern geſammelt und aufgeſtellt iſt, im Kurzen ſo darzu⸗ legen, daß fie den Faſſungs- und Gedächtnißkräften der erſten Lehrjugend ſowol, als des durch das Leben und ſeine fort und fort geſteigerten Anſprüche abgezogenen reifern Alters grade fo viel bietet, als beide aufnehmen und bewahren können; und wir dürfen es daher als eine der erfreulichſten Erſcheinungen ankündigen, wenn Herr Deſaga, deſſen unermüdliche Leiſtun⸗ gen für Unterricht und Lebenswiſſenſchaften, ohne Schutz und Gunſt, überall, wo man die deutſche Sprache kennt und ehrt, der ausgebreitetſten Anerkennung ſich erfreuen, in ſeiner klaren und angenehm faßlichen Weiſe dieſe Aufgabe löſt, und daß es uns möglich geworden iſt, dieſe Erſcheinung auf eine Weiſe auszuführen, welche durch ihren kaum zu nennenden Aufwand die Anwendung in allen Lehranſtalten, die Anſchaffung in allen Familien, wo man die höhere Beſtimmung des Menſchen ehrt, ſo leicht möglich macht und alſo außer allem Zweifel ſteht. Ein zweites Bändchen folgt unmittelbar unter dem Titel: Kurze Geſchichte der mittlern und neuern Zeit, und für muthmaßlich denſelben Preis. Das Ganze bildet ale: dann das ſechste Bändchen des Elementarbuchs der unentbehrlichſten Kenntniffe für die Anfangsclaſſen der Stadt- und Landſchulen von M. Desaga. Heidelberg, im Juni 1837. Auguſt Oßwald's Univerſitäts-Buchhandlung. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Uhland und Rückert. Ein kritiſcher Verſuch von Gustav Pfizer. 8. In Umſchlag broſch. Preis 45 Kr., oder 12 Gr. Dieſe kleine Schrift ſucht mit vorurtheilsloſer Unparteilich— keit die Eigenthümlichkeiten und Vorzüge unſerer zwei großen Lyriker durch eine Parallele ihrer Poeſien nach verſchiedenen Beziehungen in ein helleres Licht zu ſetzen, als durch ſo manche, theils unverſtändige, theils gehäſſige Stimmen in neuern Zeiten geſchehen iſt, und wir bieten dieſelbe den Verehrern beider Dich⸗ ter mit der Zuverſicht dar, daß ſie dem Streben derſelben nach klarer und ſcharfer Auffaſſung und gleichmäßiger Anerkennung des Schönen und Trefflichen, ihren Beifall ſchenken werden. Stuttgart und Tübingen, im Juli 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Für Freunde der Conchyliologie!! Soeben hat die Presse verlassen und wurde von der Verlagshandlung Bauer und Raspe in Nürnberg ver- sendet: Systematisches CONCHYLIEN-CABINET Martini und Chemnitz. Neu herausgegeben und vervollständigt von 3 H. C. Küster. Erstes Heft. Preis des Heſtes in gross Quartformat 2 Thlr. Die Verlagshandlung dieses berühmten Conchylien werkes glaubt es der Wissenschaft im Allgemeinen und dem Anden- ken jener Männer, welche mit unermüdeter Thätigkeit ein so umfassendes classisches Werk in den letzten Decennien des vorigen Jahrhunderts zu Tage förderten, insbesondere schuldig zu sein, dass sie ihre Arbeit auch dem gegenwär- tigen Jahrhundert durch Erweiterung — wobei zunächst die Landconchylien mehr beachtet werden sollen — und zeit- gemässe Umarbeitung erhalte. Sie hat diese einem tüchti- gen Manne anvertraut und hofft um so mehr, dass das Werk eine gute Aufnahme findet, als es zweckmässigerweise in schnell aufeinander folgenden Heften zu dem oben angeführten, gewiss sehr billigen Preis in der Stärke von je zwei Druckbogen und mit sechs fein gemalten Tafeln erscheint. In meinem Verlage ift erſchienen und an alle Buchhand⸗ lungen verſandt worden: Der Zug der Iſraeliten aus Aegypten nach Kanaan. Ein Verſuch von Karl von Raumer. Beilage zu des Verfaſſers „Palaͤſtina“. Mit einer Karte. \ Gr. 8. Geh. 12 Gr. Den zahlreichen Verehrern von Raumer's „Paläſtina“ (1835, 1 Thlr. 12 Gr.) wird dieſe Beilage eine um fo willkom⸗ menere Gabe ſein, als ſie der Löſung eines Reſultats ſich zu nähern ſucht, welches ſeit Hieronymus bis auf Goethe und Ro⸗ ſenmüller auf die verfchiedenartigfte Weiſe erſtrebt wurde. Die fauber geftochene Karte wird auf beſonderes Verlangen auch einzeln (zu 6 Gr.) abgegeben. Leipzig, im Auguſt 1837. F. A. Brockhaus. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Pädagogische Reise durch Deutschland im Sommer 1835, auf der ich elf Blinden-, verſchiedene Taubſtummen⸗, Armen-, Straf- und Waiſenanſtalten als Blinder besucht und in den nachfolgenden Blättern befchrieben habe. a? G. Knie, Oberlehrer der ſchleſiſchen Blinden- Unterrichtsanſtalt. Mit einem Vorwort von Wolfgang Menzel. 5 Gr. 8. Preis 2 Fl. 24 Kr., oder 1 Thlr. 12 Gr. Das Werk füllt eine fühlbare Lücke unſerer Literatur aus, indem es eine Statiſtik der deutſchen Blindenanſtalten gibt. Abgeſehen von dem Werthe, den es in dieſer Beziehung für Adminiſtrativbehörden, Wohlthätigkeitsvereine und Pädagogen hat, erhält es ein ganz beſonderes Intereſſe durch den Reiſe⸗ bericht des Herrn Verfaſſers. Von früher Kindheit an blind, beſitzt Herr Knie gleichwol eine ſeltene wiſſenſchaftliche Bildung, Ge⸗ wandtheit in allen Lebensverhältniſſen und eine Lebhaftigkeit, wie ſie bei Blinden ganz ungewöhnlich erſcheint. Von dleſen Eigenſchaften unterſtützt, durfte er es wagen, ganz allein, ohne irgend eine ſchützende Begleitung, außer der zufälligen im Eil⸗ wagen, Deutſchland zu durchreiſen, und es glückte ihm, ſich überall ſchnell zu orientiren und ſogar Manches mit geſchloſſe⸗ nen Augen zu bemerken, was dem Sehenden entging. Stuttgart und Tübingen, im Juli 1837. J. G. Cotta 'ſche Buchhandlung. Soeben iſt erſchienen: Napoleon und der 4 Herzog von Vicenza. Nach den vertraulichen Mittheilungen Coulaincourt's, Großſtallmeiſter, Geſandten in St.Petersburg und Miniſter des Außern des Kaiſerreichs, von Charlotte von Sor. Herausgegeben von R. O. Spa z, Erſten Bandes erſte Haͤlfte. 8. 15 Gr., oder 1 Fl. Noch ſind die Quellen nicht alle erſchöpft, die einſt der anparteiifhen Geſchichte Napoleon's, jener wichtigen Epoche und ihrer faſt unbegreiflichen Ereigniſſe, dienen werden. Es muß daher jeder Beitrag zur Berichtigung des Urtheils über einen ſo merkwürdigen Mann, jeder Blick in ſein Inneres, jeder neue Zug aus ſeinem öffentlichen und Privatleben, zumal wenn dies Alles, wie hier, von einem ſeiner vertrauteſten Freunde geboten wird, eine höchſt willkommene Aufnahme fin⸗ den. Obgleich mit Vorliebe und hoher Verehrung für den Kaiſer erzählt, trägt dennoch das Ganze den unverkennbarſten Stempel der Wahrheit und nicht leicht dürfte bisjetzt ein Werk erſchienen ſein, das über dieſe denkwürdigen Begebenheiten ſo neue und reichhaltige Aufſchlüſſe, ſo pikante und überraſchende Notizen und Charakterzüge enthielte. Des erſten Bandes zweite Hälfte liegt zum Verſenden be= reit und der zweite und letzte Band wird binnen 14 Tagen be⸗ endigt. Stuttgart 1837. x Hallberger'ſche Verlagshandlung. Lieder eines Buchdruckers, von demselben gedichtet, gesetzt und gedruckt. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und durch alle Buch⸗ handlungen zu beziehen: Lieder von Niclas Müller. Eingeleitet von Profeſſor Gustav Schwab. 8. Broſch. Velinp. 1 Fl. 48 Kr., oder 1 Thlr. 4 Gr. Das Publicum erhält hier die Lieder eines jungen Dich⸗ ters, der, von der Natur ausgeſtattet und erzogen, ihr auch die Kunſt verdankt, die ſich in feinen ſeelenvollen und eigen⸗ thümlichen Poeſien überraſchend offenbart. Er hat erſt mit dem zehnten Jahre eine Dorfſchule beſucht und mit dem vierzehnten ſie verlaſſen, um ein Gewerbe zu erlernen und zu treiben. Nie hat er Latein, noch durch Unterricht ſonſt etwas über das Ge⸗ wöhnlichſte hinaus gelernt. Der Frömmigkeit ſtrenger Altern, dem eignen Gemüthe, ſparſamer Bekanntſchaft mit guten Bü⸗ chern und dem deutſchen Wanderleben verdankt er ſeine ganze Bildung, deren Früchte er in dieſer Liederſammlung veröffent⸗ lich. Sie iſt ſein dreifaches Eigenthum, das Product ſeiner Kunſt und ſeines Gewerbes: er hat dieſe Lieder gedichtet, ge⸗ ſetzt und gedruckt. Stuttgart und Tübingen, im Juli 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. ier. Broſch. In meinem Verlage ist erschienen und in allen Buch- handlungen des In- und Auslandes vorräthig: Über die Gesetzgebung der Presse. N Ein Versuch zur Lösung ihrer Aufgabe auf wissenschaftlichem Wege. Von Franz Adam Löffler. Erster Theil. Gr. 8. 3 Thlr. Dieser erste Versuch einer Wissenschaft der Presse ent- hält eine umfassende Darstellung aller, diesen wichtigen Ge- genstand betreffenden Verhältnisse und verdient die grösste Beachtung. Leipzig, im August 1837. F. A. Brockhaus. In der Unterzeichneten ift ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: ; Die Cetaceen zoologisch- anatomisch dargestellt von Wilhelm Rapp, \ Profeſſor der Anatomie in Tübingen. Mit Abbildungen. Gr. 8. Preis 3 Fl., oder 2 Thlr. Inhalt: Vorrede. Geſchichtliches. I. Zoologiſcher Theil. Pflan⸗ zenfreſſende Cetaceen: Manatus. Halicore (Duyong). Stellerus. Echte Cetaceen: Delphinus. Monodon (Narwall). Physeder. Balaenoptera. Balaena. II. Anatomiſcher Theil. Von den Knochen. Von den Muskeln. Auge. Gehörorgan. Naſen⸗ höhle. Allgemeine Bedeckungen. Nervenſyſtem. Verdauungs⸗ werkzeuge. Athmungswerkzeug. Harnwerkzeuge. Gefäßſyſtem: Herz, Schlagadern, Blutadern, lymphatiſche Gefäße. Werk⸗ zeuge der Fortpflanzung: männliche Fortpflanzungswerkzeuge, weibliche Fortpflanzungswerkzeuge, Milchdrüſe. Erklärungen der Abbildungen. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Soeben erſchien bei uns und iſt in allen ſoliden Buchhand⸗ lungen zu haben: Bemerkungen auf einem Ausfluge nach Paris im Jahre 1835, gemacht von Dr. Hermann Schlegel. Broſch. 8. Preis 15 Gr. über die Natur, Erkenntniß, Mittel, Vorbauung und Heilart der Skropheln und des Kropfes, mit beſonderer Hinſicht uͤber die Krankheiten des Druͤſenſyſtems im Allgemeinen, bearbeitet von A Dr. med. E. V. Dietrich. Broſch. 8. Preis 6 Gr. Altenburg, den 24ſten Juli 1837. Expedition des Eremiten. (Fr. Gleich.) In der unterzeichneten ift ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Pale x's UA + 2 T 8 [ ® natürliche Theologie, mit Bemerkungen und Zuſaͤtzen von Tord Brongham und Sir Charles Bell. In deutſcher Bearbeitung herausgegeben von Dr. H. Hauff. Mit 25 Holzſchnitten. Gr. 8. In Umſchlag broſchirt. Preis 3 Fl. 24 Kr., oder 2 Thlr. William Paley's Natürliche Theologie ift ein in England ſehr berühmtes und hochgeſchätztes Werk, das ſeit dreißig Jahren in den verſchiedenſten Kreiſen vielfachen Nutzen geſtiftet hat; es iſt das unerreichte Muſter zahlreicher ähnlicher Abhand⸗ lungen. Im vorigen Jahr erſchien eine neue Auflage des Buchs mit reichhaltigen Bemerkungen und Zuſätzen vom Lordkanzler Brougham und dem in anderer Sphäre nicht minder berühmten Phyſiologen und Chirurgen Karl Bell; dies veranlaßte die deutſche Bearbeitung. Es wird nicht leicht ein Buch geben, das geeigneter wäre, einerſeits eine religibſe Überzeugung zu begrün⸗ den, andererſeits die Luft zum Studium der Naturgeſchichte zu wecken und zu beleben. Namentlich der reifern Jugend, welche ſich bereits mit den allgemeinſten Verhältniſſen des Thierreichs bekannt gemacht hat, iſt das Buch als Anregung und Einleitung zu tieferm Eindringen zu empfehlen. Nahrung zu geben, hat auch vorzüglich zur deutſchen Bearbeitun Die Hoffnung, dem allgemein erwachten Triebe zu Naturſtudien durch dieſes Buch geſunde g veranlaßt, bei welcher die eigenthümliche Form des Originals möglichſt erhalten worden iſt. Durch Bells höchſt geiſtreiche, einen Anhang bildende Skizzen von mehren Einzelnheiten der organiſchen Bildung hat das Werk ſehr an Werth gewonnen und iſt nicht blos dem Lernenden intereſſant geworden. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1837. J. G. Cotta ſche Buchhandlung. —— nen Bei Mayer und Comp. in Wien iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Alt ſchuhl, Dr. der Heilkunde, Vollſtändiges Kecepttaschen buch fuͤr praktiſche Augenaͤrzte, nach den vielfältigſten kliniſchen Erfahrungen der berühmteſten Augenärzte und den beſten Schriftſtellern älterer und neuerer Zeit bearbeitet. 2 Theile. Neue mit einem Anhange ver⸗ mehrte Auflage. 1837. Broſch. 2 Fl. 24 Kr. Rhein. Hayne (Prof. Anton), Analyt. ⸗theoret.⸗ prakt. Darſtellung der in der Thierheilkunde bewährten diätetiſchen, pharmaceut. und chirurgiſchen Heilmittel nach ihrer Natur, ihren Wirkungen und ihrem Gebrauche. 2 Theile. Gr. 8. 18338. 3 Thlr. 8 Gr. — — unterſuchungen über die Erkenntniß, Urſachen und Be— handlung der Entzündungen und ihrer Übergänge bei den nutzbaren Hausſäugethieren. 1830. 1 Thlr. 20 Gr. — —, Erkenntniß, Urſachen, Bedeutung und Behandlung der Fieber bei den nutzbaren Hausſäugethieren. 1830. 1 Thlr. — —, Die Seuchen der nutzbarſten Hausſäugethiere in Be— zug ihrer Erkenntniß, Behandlung, Vorbauung durch the⸗ rapeut. und veterinär-policeiliche Mittel. Vergleichung mit den Krankheiten der Menſchen. 1836. 3 Thlr. Henkel, Joh., Die Geburtshülfe bei den Kühen. 1829. Geh. 10 Gr. Schwab, K. L., Von der Milzſeuche; eine veterinäre Abhand⸗ lung. 8 Gr. Waldinger, Wahrnehmungen an Pferden, um ihren Zuſtand beurtheilen zu können. 2 Thle. 4te Aufl. 1833. 16 Gr. Abhandlung über die gewöhnlichen Krankheiten des Rindviehs. Ate Aufl. 1833. 16 Gr. —, Wahrnehmungen an Schafen, um ihr Befinden beur⸗ theilen zu können. 2te Aufl. 1834. 12 Gr. —, Die Krankheiten der Hunde. 1820. 12 Gr. 7 Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. 1 Thlr. 8 Gr., oder In unſerm Verlage ſind erſchienen und durch alle Buch⸗ handlungen zu beziehen: Portrait von Paul Friedrich Auguſt, Groß⸗ herzog von Oldenburg. Nach dem Olgemaͤlde von L. Strack auf Stein gezeichnet von O. Luerſſen und lithographirt in der Kunſtanſtalt von Loͤhle und Piloty in Münden. 30 Zoll hoch, 24 Zoll breit. Preis auf weißem Papier 2 Thlr., auf chineſiſchem Pa⸗ pier 2 Thlr. 16 Gr. N Portrait von Caͤcilie, Gen ſherzogin von Ol⸗ denburg, geb. Prinzeſſin von Schweden. Lithogra⸗ phirt von Hanfſtaͤngl in Dresden. 18 Zoll hoch, 12 Zoll breit. Preis auf weißem Papier 2 Thlr., auf chineſiſchem Papier 2 Thlr. 16 Gr. Oldenburg, im Juli 1837. Schul ze'ſche Buchhandlung. —— — —— — ———— nn acer An alle Buchhandlungen wurde verfandt und find entwe⸗ der ſofort oder auf Beſtellung, ſowie auch von uns ſelbſt gratis zu erhalten die erſten beiden Nummern des * 2 N 20 Bulletin bibliographique de la littérature etrangere, welches von jetzt an monatlich zweimal in einem Viertelbogen compreſſen Drucks erſcheint und gratis ausgegeben wird. Wir verweiſen wegen des Nähern auf die den erſten Num⸗ mern vorgeſetzte Bemerkung, und werden bemüht ſein, Beſtel⸗ lungen aus dieſen Verzeichniſſen, die ſowol an uns ſelbſt wie an jede andere Buchhandlung gerichtet werden können, möglichft ſchnell und billig auszuführen. - Leipzig und Paris, im Auguſt 1837, j Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXII. . — TE TE ff.... Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Sfis, und Allgemeine mediceiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In meinem Verlage iſt nun vollſtändig erſchienen: Die Sprichwörter und ſprichwoͤrtlichen Redensarten der Deutschen. Nebſt den Redensarten der Deutſchen Zech-Bruͤder und Aller Praktik Großmutter, d. i. der Sprichwoͤrter ewigem Wetter-Kalender. Geſammelt und mit vielen ſchoͤnen Verſen, Spruͤ⸗ chen und Hiſtorien in ein Buch verfaßt von Dr. Wilhelm Körte. In vier Lieferungen. 2 Thlr. 16 Gr. Kauf, Leſer, kauf! — Meinſt, fuͤr Sprichwoͤrter ſeiſt zu klug? — Lauf, Geſell, lauf, Biſt noch lange nicht klug genug! — Willſt Du dies Buch nur etwa leihen, Wird es ſchwerlich Dir gedeihen: Soll's Dich lehren, ſoll es Dich laben, Mußt Du es zu eigen haben! Gr. 8. Sehr treffend ſagt der Herausgeber dieſer ebenſo intereſſan⸗ ten als lehrreichen Sammlung in der Einleitung: Auge „Sowie die Bibel das Buch iſt aller Seelen und göttlicher Offenbarung, ſo iſt dieſes ein Buch aller Stände, wie aller weltlichen Klugheit. Lehret die Bibel uns Gott ſchauen, fürchten und lieben, ſo lernen wir in dieſem Buche die Welt erkennen, fürchten, lieben und uns in ihr vor Schaden zu hü⸗ ten. Hat es doch Unſer Herr ſelbſt geſagt: „Die Kinder dieſer Welt ſind klüger in ihrem Geſchlecht, denn die Kinder des Lichts.“ Die Sprichwörter ſind aber ganz eigentlich die wahren „Kinder dieſer Welt“; harmlos ſchlie⸗ ßen ſie ſich gern den „Kindern des Lichts“ an, die ein Gefühl für ihre hellen, klugen Augen haben. Endlich kann man ſich dieſes Buchs auch als eines Gedanken⸗Lerikons bedienen; etwa ſowie man eines Reim⸗Lexikons gebraucht. Die Gedanken, welche das Sprichwort meiſt ſo reichlich darbie⸗ tet, kann man ſich zum Theil noch erfolgreicher zu Nutzen ma⸗ chen, als die einzelnen Sprichwörter ſelbſt!“ „Die Sprichwörter find hier alphabetiſch geordnet, theils nach dem Haupt⸗Worte oder Begriffe, theils nach dem Anfangs Worte. um ſie in einen geſelligen, gewiſſer⸗ maßen dramatiſchen Verkehr miteinander zu bringen — ſodaß Geh. Preis des Ganzen ſie ſich ſelbſt einander erläutern, berichtigen, beſchränken, wider⸗ legen oder beſtärken —, ſo ſind ſie numerirt; hinter den ein⸗ zelnen Sprichwörtern aber ſind die mit ihnen in Bezug ſtehen⸗ den durch die Nummern derſelben angezeigt worden.“ Erläuternde Anmerkungen zu richtigerm Verſtändniß ſind wo es nöthig erſchien, vom Herausgeber hinzugefügt. c wurden, um fruchtbare Parallelen, Vergleichungen und auffal⸗ lende Contraſte herbeizuführen, auch um dem Ganzen mehr Mannichfaltigkeit zu verleihen, vielen Sprichwörtern die ent⸗ ſprechenden anderer Völker beigegeben, ſo viel dazu nur irgend der Stoff zu Gebote ſtand. Leipzig, im Auguſt 1887. F. A. Brockhaus. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und kann durch alle Sortimentshandlungen bezogen werden: Bairiſches Wörterbuch. Sammlung, von Woͤrtern und Ausdruͤcken, die in den lebenden Mund⸗ arten ſowol, als in der aͤltern und aͤlteſten Provin⸗ ziallitteratur des Koͤnigreichs Baiern, beſonders ſeiner altern Lande, vorkommen, und in der heutigen allge⸗ mein⸗deutſchen Schriftſprache entweder gar nicht, oder nicht in denſelben Bedeutungen uͤblich find, mit ur- kundlichen Belegen nach den Stammſylben etymolo⸗ giſch⸗alphabetiſch geordnet von J. Andreas Schmeller. Vierter Theil, enthaltend die Buchſtaben W und 3, nebſt einem Regiſter über die Wortſtämme aller vier Theile, nach der gewöhnlichen alphabetiſchen Ordnung. Gr. 8. Preis 3 Fl., oder 2 Thlr. Hiermit ift denn endlich ein Sprachwerk geſchloſſen, über deſſen Werth das Urtheil competenter Männer nicht mehr zwei⸗ felhaft iſt. Nur ſo viel müſſen wir zur Berichtigung einer Meinung, die der Titel veranlaſſen kann, hier beifügen, daß ſich die Brauchbarkeit und Bedeutſamkeit dieſes in mancher Be⸗ ziehung eigenthümlichen deutſchen Wörterbuches nicht eben auf Baiern beſchränkt. Wir zeigen bei dieſer Gelegenheit zugleich an, daß deſſelben Verfaſſers Gloſſar zum Heliand oder der altſächſiſchen Evan⸗ gelienharmonie unter der Preſſe ift. Stuttgart und Tübingen, im Juli 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. JSJSSSSSCTT!! p . — Bei L. C. Kehr in Kreuznach iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen; Dr. J. E. P. Prieger; Kreuznach und feine. Brom⸗ und Jodehaltigen Heilquellen in ihren wichtigſten Be⸗ ziehungen. Nach vieljaͤhrigen Erfahrungen fuͤr Arzte und Curgaͤſte mitgetheilt. Gr. 8. Elegant gebunden. 2 Fl. 42 Kr., oder 1 Thlr. 12 Gr. Bubsceriptions = Anzeige: I. KANTS sÄMMTLICHE WERKE. Mehr als wir es wissen, ruhet unsere jetzige, wissen- schaftliche, moralische und religiöse Bildung auf der Kant'- schen Philosophie. Abgesehen von ihrer ewigen Bedeu- tung für die Entwickelung der Speculation ist daher ihr Studium, ihre Kenntniss wenigstens nach irgend einer Seite hin jedem Gebildeten wichtig, ja nothwendig. Die bisherige Zerstreutheit der Kant'schen Schriften erschwerte aber eine einigermassen bequeme und zusammenhängende Einsicht aus- serordentlich. Bei Antiquaren, auf Auctionen, musste man sich grösstentheils die einzelnen Werke zusammenraffen. Mehr als dreissig Jahr sind seit Kant's Tod verflossen. Mit je- dem steigert sich die Schwierigkeit, sich in den Besitz sei- ner Schriften zu setzen. sodass selbst namhafte Bibliothe- ken, in Ansehung ihrer, empfindliche Lücken haben. In England, in Frankreich würde man schon aus Interesse für den Ruhm der Nation eine Concentration der Schriften ei- nes welthistorisch so denkwürdigen Mannes in einer Ge- sammtausgabe viel früher veranstalten. Bei uns dauert es länger, ehe wir dazu kommen. Wir behelfen uns kümmer- lich, so lang es irgend geht. Allein endlich müssen auch wir dem unsterblichen Geist den seiner würdigen Tribut zollen. Selbst die immer wachsende Aufmerksamkeit des Aus- landes nöthigt uns dazu, denn man erkennt jetzt in Hol- land, Frankreich, England sehr wohl, dass man Hegel, Schelling, Fichte, Jacobi und so viel andere Notabilitäten unserer Literatur ohne Kenntniss der Kant’schen Philosophie, als ihres wahrhaften Mittelpunktes, nicht gründlich verstehen könne. Die Periode einer heftigen Reaction gegen dieselbe ist in Deutschland vorüber. Man hat zu begreifen angefan- gen, dass Kant nicht so schnell auszulernen sei. Die em- pfängliche Stimmung überwiegt schon die eine Zeit lang modisch gewordene polemische Gereiztheit, an einigen sei- ner tiefsinnigen Irrthümer zum Ritter zu werden. Wo Kant auch nicht das Letzte erreichte, da hat er es doch angestrebt, erahnt und in grossartigen Inconsequenzen angedeutet. Die Unterzeichneten sind in ihrer Tendenz, für die der deutschen Nation anvertraute Erbschaft der Kant’schen Werke alle ihnen mögliche Sorge zu tragen, mit dem Herrn Verleger zusammengetroffen, der seit Jahren denselben Lieb- lingswunsch genährt hat, dem grossen Philosophen das ihm zuständige literarische Monument zu erbauen. Der eine der Herausgeber wird als Historiker durch den grossartigen Ein- fluss Kant’s auf die gesammte intellectuelle Cultur seines Vaterlandes Preussen; der andere durch sein unmittelbares Verhältniss zur Philosophie und durch den zufälligen Um- stand, an der königsberger Universität denselben Lehrstuhl, wie einst Kant, inne zu haben, zur reinsten Begeisterung für das Unternehmen gestimmt. Sie werden mit dem Herrn Verleger wetteifern, die Gesammtausgabe der Kant’schen Werke so wohlgeordnet, so correct und geschmakvoll zu veranstalten, als der Ernst der Erkenntniss der Wahrheit, als der Ruhm des Weisen und die Ehre Deutschlands es erheischen. Obwol unsere Zeit die Zeit der literarischen Ernten ist — Hegel’s, Krause’s, Schleiermacher’s, Daub’s und Anderer nachgelassene Schriften beschäftigen das Pu- blicum — so hoffen sie doch zuversichtlich den unverholen- sten Beifall und die lebhafteste Theilnahme. Einige Theile werden etwas stärker ausfallen als an- dere. Man konnte sich nicht entschliessen, nur des äussern Gleichmasses wegen die Kritik der reinen Vernunft nicht als ein Ganzes zu geben. Kant hat nie ein Buch in zwei Bänden edirt. Ebenso wenig war es aber möglich, jede Schrift zu vereinzeln, denn dadurch würde wiederum eine zu grosse Ungleichmässigkeit entstanden sein. Wo der Um- fang eines Bandes, den man um der Gleichartigkeit des In- halts willen nicht trennen mochte, zu sehr anschwoll, ist er, ihn für die Handhabe des Lesers bequemer zu machen, in zwei Abtheilungen zerlegt. Doch lässt sich vor dem Druck hierüber kaum etwas mit Sicherheit bestimmen. In der Ordnung ist gesucht worden, den chronologi- schen Entwickelungsgang so viel möglich mit dem Sach- unterschiede zu vereinigen. Von den Vorlesungen Kant’s sind nur die durch ihn selbst anerkannten aufgenommen. Eine Biographie Kant's, vollständiger und präciser als die bisherigen, durfte dem Unternehmen nicht fehlen. Ein treues Bildniss Kant's in Stahlstich und ein lithographirtes Facsimile von Schriftproben aus verschiedenen Lebensperio- den werden hinzugefügt. Aus einem bedeutenden, im Be- sitz der hiesigen königlichen Bibliothek befindlichen hand- schriftlichen Nachlass, insbesondere praktischen Inhalts, wird das Interessanteste mitgetheilt. Endlich aber mussten auch die tiefen Erschütterungen, welche Kant’s Philosophie bewirkte, die Bedingungen, die sie vorfand, die Consequenzen, die sie hervorrief, nach ih- rem weithingreifenden Umfang in gedrängter Kürze geschil- dert werden. Eine Geschichte der Kant’schen Philosophie musste für die leichtere Auffassung der einzelnen Werke Sorge tragen, da unsere Zeit diese Philosophie nicht vor sich, sondern hinter sich hat. Besondere Rechtfertigungen über die gewählte Folge der einzelnen Schriften, über das jedesmalige Verfahren bei der Textrevision, über die benutzten Hülfsmittel, über Or- thographie und Interpunction, werden an Ort und Stelle in den Vorreden zu den einzelnen Bänden gegeben werden. Die ganze Ausgabe umfasst zwölf Bände. Die Herausgeber haben das gesammte Material folgen- dermassen unter sich getheilt, wobei sie natürlich von al- len herkömmlichen Theilungen absehen und -sich lediglich an die innere Zweckmässigkeit der Sache selbst halten mussten: I. Kleine logisch - metaphysische Schriften. Rosenkranz. II. Kritik der reinen Vernunft. Rosenkranz. III. Prolegomena zu jeder künftigen Metaphysik; Logik. Rosenkranz. IV. Kritik der Urtheilskraft; vom Schönen und Erha- benen. Rosenkranz. V. Zur Philosophie der Natur; von der wahren Schätzung lebendiger Kräfte; ınetaphysische Anfangsgründe der Naturwissenschaft. Schubert und Rosenkranz. N VI. Physikalische Schriften; Naturgeschichte des Him- mels; physische Geographie. Schubert. VII. Anthropologisch praktische Schriften: Erste Abtheilung: Anthropologie. Schubert. Zweite Abtheilung: Pädagogik; die Krankheiten des Kopfes; zum ewigen Frieden u. s. W. Schubert. VIII. Grundlegung zur Metaphysik der Sitten; Kritik der praktischen Vernunft. Rosenkranz. IX. Rechtslehre; Tugendlehre. Schubert. X. Religion innerhalb der Grenzen der blossen Vernunft; Streit der Facultäten. Rosenkranz. XI. Biographie Kant’s, Briefe und Nachlass. Schubert. XII. Geschichte der Kant’schen Philosophie, Rosenkranz. Königsberg, am gten Juli 1837. K. Rosenkranz. F. V. Schubert. Professoren an der Universität zu Königsberg. Der Verleger wird den Werken Kant’s die grösste Sorg- falt widmen. Jährlich sollen vier bis sechs Bände erscheinen. Der Subscriptionspreis ist auf 1Y, Gr. für den Druck- bogen festgestellt, welchen nach Erscheinen jeder Lieferung zu erhöhen ihm vorbehalten bleibt. Das Bildniss Kant’s und das Facsimile seiner Hand- schrift sollen die Subseribenten als Zugabe erhalten. ‚Leipzig, im Juli 1837, Leopold Voss. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Niklaus Manuel. Leben und Werke eines Malers und Dichters, Kriegers, Staatsmannes und Reformators im ſechzehnten Jahrhundert. Mitgetheilt von 1 Dr. C. Grüneifen. Rebft einer Steinzeichnung. Gr. 8. Preis 3 Fl., oder 2 Thlr. Ein älterer, an Geiſt und Talent aber gleich trefflicher Zeitgenoſſe des Hans Holbein und Hans Sachs, Mitkämpfer in Gemälden, Dichtungen und Holzſchnitten für die Freiheit des evangeliſchen Glaubens, in anſehnlichen Staatsämtern und Kriegsdienſten um ſeine Vaterſtadt Bern und um die Refor⸗ mation hoch verdient, wird der Held dieſer biographiſchen Dar⸗ ſtellung das Intereſſe Derjenigen, welchen die Geſchichte der Religion, der Kunſt und des öffentlichen Lebens anziehend iſt, um deſto mehr in Anſpruch nehmen, als derſelbe hier aus ei⸗ ner Vergeſſenheit hervorgezogen wird, welche ihn, außer der Specialgeſchichte feiner Heimat, einem weitern Kreiſe der gebil- deten Nachwelt entzogen hätte. Für Freunde der Kunſtgeſchichte wird insbeſondere bemerkt, daß hier außer neuen Mittheilungen über die ſchwäbiſchen und elſaßiſchen Malerſchulen, eine möglichſt genaue Aufzählung und Bezeichnung der noch vorhandenen Werke eines Meiſters, wel⸗ cher die oberdeutſche Kunſt im Unterricht der venetianiſchen Schule vervollkommnet hatte, gegeben wird; für Freunde der ältern deutſchen Dichtung, daß ſämmtliche Schriften Manuel's, wie weit fie nach mühfamer Forſchung vorliegen, aus den muth⸗ maßlich älteſten Ausgaben pünktlich abgedruckt ſind. Der mit⸗ getheilte Steindruck gibt die mit dem Bildniſſe des Malers ſelbſt verſehene Scene ſeines Todtentanzes. Stuttgart und Tübingen, im Juni 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Braunſchweig bei Ed. Leibrock iſt neu erſchienen und in allen Buchhandlungen vorrätig: Sammlung intereſſanter Auffäge aus dem Gebiete des gemeinen Rechts. Aftes Heft. 8. (12 Bogen.) Broſch. 16 Gr. Der Zweck dieſer Sammlung, von welcher jährlich 2 — 3 Hefte erſcheinen werden, iſt ein Reſume Deſſen zu geben, was die neuere und vorzugsweiſe die neueſte juriſtiſche Literatur an wichtigern Abhandlungen, Rechtsfällen und deren Entſcheidung, Praͤjudicien ꝛc. liefert. 3 Das vorliegende erſte Heft enthält 63 ſolcher Auſſätze. Galeries historiques de Versailles, Von dem großen Prachtwerke: GALERIES HISTORIQUES VERSAILLES PAR LES MEILLEURS ARTISTES FRANCAIS ET ETRANGERS, » „ AVEC UN TEXTE EXPLICATIF, REDIGE PAR LES MEILLEURS HISTORIENS. „ Ouvrage publie par ordre du Roi ET DEDIE A SA MAJESTE LA REINE DES FRANGAIS, et suivi D’UNE HISTOIRE DETAILLEE DU PALAIS DE VER- SAILLES, par M. JSULES JANIN; 15 par Ch. Gavard, ſind bisſetzt bereits zehn Lieferungen in den drei verſchle⸗ denen Ausgaben erſchienen und zu nachſtehenden Preiſen durch jede Buchhandlung von uns zu beziehen: 1) Prachtausgabe in Großfolio auf chineſ. Papier, mit Abbil⸗ dungen der Zierathen, Meubles u. ſ. w. in Holzſchnitt ne⸗ ben dem Texte, jede Lieferung 2 Thlr. 2) Ausgabe in Kleinfolio, ohne die Abbildungen der Zierathen u. ſ. w., jede Lieferung 1 Thlr. 3) Ausgabe in Großoctav, jede Lieferung 3 Gr. Jede Lieferung beſteht aus 1 oder 2 Bogen Text und 4 Ta⸗ feln mit einem oder mehren Gegenſtänden und das Ganze wird 200 Lieferungen umfaſſen. Ausführliche Proſpecte ſind durch jede Buchhandlung un⸗ entgeltlich von uns zu erhalten. Leipzig und Paris, im Auguſt 1837. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Bei uns iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: L. Reichenbach (Hofr. u. Prof.), Deutſchlands Fauna, oder praktiſch⸗ gemeinnützige Naturgeſchichte der Thiere des Inlandes. Erſter Theil: Die Saͤu⸗ gethiere. Mit 100 Abbildungen, den anatomiſchen Kenn⸗ zeichen aller Gattungen auf zwei Kupfertafeln und einer Tafel mit den Faͤhrten der Jagdthiere. Lexikonfor⸗ mat. Elegant cartonnirt. 2 Thlr. illuminirt. 1 Thlr. ſchwarz. L. Reichenbach (Hofr. u. Prof.), Praktiſch⸗ge⸗ meinnuͤtzige Naturgeſchichte der Säugethiere des In⸗ und Auslandes. Kupferſammlung. Erſter Theil. Mit 633 Abbildungen der Raubſaͤugethiere. Mit Erläuterung. Lexikonformat. Eleg. cartonnirt. 11 Thlr. illuminirt. 5 Thlr. 12 Gr. ſchwarz. (Ausführlicher Text dazu folgt unverzüglich.) L. Reichenbach (Reg. Cons, aul. Prof. etc.), Regnum animale iconibus aeneis specierum et characteribus generum illustratum. Compendium cum commentario succincto editum. Vol. I. Mammalia. Pars I. Ferae iconibus 633 repraesentatae. (Lexi- konformat. Elegant cartonnirt.) Color. 11 Thlr. Ic. nigr. 5 Thlr. 12 Gr. . Leipzig, im Auguſt 1837. Wagner'ſche Buchhandlung In der Unterzeichneten iſt erſchienen und in allen Buch⸗ handlungen zu haben: Bi bl i o thek Militairs überhaupt und für : Unterokkiziere insbesondere. Achte und neunte Lieferung, enthaltend: Ak, Die Lehre vom Militairſtyl, begleitet mit Bemerkungen uͤber die weſentlichſten Sprach— ſchwierigkeiten und mit einer Reihe belehrender Beiſpiele zum Selbſtunterricht. Bogen 5 — 12. Preis jeder Lieferung 12 Kr., oder 3 Gr. Bei Bearbeitung der Lehre des Militairſtyls hat ſich es der Verfaſſer angelegen ſein laſſen, Denjenigen, welche die Kenntniß ihrer Mutterſprache noch mehr oder weniger lückenhaft fühlen, die Mittel zu bieten, das Mangelnde durch eignes Stu⸗ dium auf bequemem Wege nachzuholen. 6 0 Die Hauptgeſichtspunkte, von welchen bei dieſer ſchon hin⸗ reichend bekannten Unternehmung ausgegangen wurde, ſind fol⸗ ende: 1 1) Die unterofſiziers⸗Bibliothek iſt für Individuen aller deut⸗ ſchen Staaten berechnet, wobei ſie alles ſpeciell Dienſtliche, was aus den beſtehenden Dienſtvorſchriften der einzelnen Staaten erlernt werden kann, ausſchließt. K 2) Die unteroffiziers⸗Bibliothek iſt unbeſchadet der Vollſtän⸗ digkeit auf ein möglichſt kleines Ganzes und niedrigen Preis berechnet, denn der Unteroffizier hat nur einen beſchränkten Ben zur Aufbewahrung derſelben und wenig disponible ittel. . 3) Neben der Verbreitung nützlicher Kenntniſſe, welche den einzelnen Individuen ſelbſt nach ihrem Austritt aus dem Militairſtande von weſentlichem Nutzen ſein dürften, wird der Geiſt des echten Soldaten, die Anhänglichkeit an den Fürſten und das Vaterland, und die Beförderung der Liebe für den Stand, das ganze Unternehmen durchwehen. Stuttgart und Tübingen, im Juli 1837. J. G. Cotta 'ſche Buchhandlung. Bei L. Schreck in Leipzig ſind ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Leukfeld, Dr. J. G., Darſtellung hoͤchſt wichtiger Krankheitsfaͤlle. Für Arzte ME r. 8. tomen. Nach dem Engl. des Dr. Baillie. Broſch. 18 Gr Mehliss, Dr., Über Virilescenz und Re- juvenescenz thierischer Körper. Ein Bei- trag zur Lehre von den regelwidrigen Metamorpho- sen organischer Körper. Gr. 8. 18 Gr. Der Arzt in der Kinderſtube, oder treuer Rath⸗ geber, wie ſich ſorgſame Muͤtter bei den krankhaften Jufaͤllen der Kinder, namentlich bei den Schwaͤmm⸗ chen, dem Schluchzen und Gaͤhnen, dem Durch⸗ falle, dem ſchweren Zahnen, und den Kraͤmpfen zu verhalten haben, und welche Mittel gegen dieſe Lei⸗ den anzuwenden ſind. Nebſt Worten der Belehrung uber Selbſtſtillen, Wahl der Ammen und Entwoͤhnung Anweiſung ur Zahlen - und Buchstabenrechnung ſowie zur Algebra (im engern Sinne). Zum Selbſtunterricht fuͤr Jedermann bearbeitet von Ernſt von Borcke, koͤnigl. preuß. Premierlieutenant a. D. und Landrichter ꝛc. 3 Theile. Gr. 8. 2 Thlr. 4 Gr. Jeder Theil wird beſonders zu nachſtehenden Preiſen geliefert: After Theil 12 Gr. 2ter Theil 1 Thlr. Zter Theil 1 Thlr. Es iſt wenig Lehrbüchern dieſer Art gelungen, über die genannten Rechnungsarten ſich ſo klar und anſchaulich auszu⸗ ſprechen, daß ſie den mündlichen Unterricht erſetzen, und bei mangelhaften Vorkenntniſſen die Fortbildung erleichtern und ſichern; um ſo mehr verdient die „Anweiſung“ des Herrn von Borcke empfohlen und beachtet zu werden. Sie vereint Klar⸗ heit mit Gründlichkeit, Reichthum des Stoffes mit überſicht⸗ lichkeit und wird Allen, die auf dem Wege der Selbſtbildung nach gründlicher Kenntniß der Zahlen- und Buchſtabenrechnung, der Lehre von den Potenzen, Wurzeln, Proportionen, Loga⸗ rithmen und Gleichungen ſtreben, die trefflichſten Dienſte leiſten. Leipzig, im Juli 1837. Karl Cnobloch. Im Verlage des Unterzeichneten ist nun vollständig erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Encyklopädie der gesammten medicinischen und chirurgischen Praxis, mit Einschluss der Geburtshülfe, . der Augenheilkunde und der Operativchirurgie. 1 — m Verein mit mehreren praktischen Ärzten und Wundärzten bearbeitet und herausgegeben vor GEORG FRIEDRICH MOST: Zweite, stark vermehrte und verbesserte Auflage. Zwei Bände (in 12 Heften erschienen). In alphabetischer Folge mit vollständigen Sach- und Na- men- Registern. Gr. 8. 140 Bogen auf gutem weissen Druckpapier. Subscriptionspreis 10 Thlr. Den Inhalt dieses Werkes, welches in der zweiten Auf- lage eben beendigt worden ist, darf ich aus der. ersten, welche von dem medicinischen und. chirurgischen Publicum des In- ‚und Auslandes mit ungetheiltem Beifall aufgenom- men worden, als bekannt voraussetzen. Obgleich die Ten- denz im Wesentlichen dieselbe geblieben, so erscheint doch diese zweite Auflage als eine durchaus vermehrte und verbesserte, namentlich im Gebiete der Chirurgie mit Hinzuziehung der Operativchirurgie, der Beschreibung aller grossen und kleinen Operationen. Viele Artikel wurden ausführlicher und gründlicher behandelt, mehre hundert neue hinzugefügt und geändert. Die praktische Brauchbarkeit ist in dieser neuen Ge- stalt noch erhöht worden und schwerlich dürfte ein junger Arzt in den schwierigsten Fällen sich vergeblich darin Raths erholen, noch ein älterer Praktiker ohne interessante Nach- weisungen manchen Artikel nachschlagen. Leipzig, im August 1837. F. A. Brockhaus. der Kinder. Von Dr. Th. W. 8. Broſch. 9 Gr. Druck und Verlag don F. A. Brockhaus in Leipzig. | Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXIII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. l MI. Commissionsartikel von Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutsche und ausländische Literatur in Leipzig und Paris. 1837. 1. Bibliotheque militaire dediee a l’armee et à la garde na- tionale de France, publiee par MM. Liskenne et Sauvan. Tome I. Avec atlas. Gr. in-8. Paris. 4 Thlr. 12 Gr. Dieser erste Theil enthält eine Abhandlung über die Kriegskunst und Kriegsgeschichte der Griechen. 2. Bibliotheque universelle de Geneve. année. 1837. Gr. in-8, Genève. Monatsheften 17 Thlr. Wir sind in Stand gesetzt die Hefte dieser interessanten Zeit- schrift monatlich regelmässig zu liefern. 3. Biographies polonaises extraites de la biographie des hom- mes du jour, par G. Sarrut et B. Saint-Edme. ler ca- hier. In- 4. Paris. 1 Thlr. 14 Gr. Das erste Heft enthält 7 Portraits nebst Text. 4. Bormans (J. H.), Notae in Reinardum Vulpem ex edi- tione F. J. Mone. Fasc. I, II, continens animadversiones ad lib. I, fab. I, II, III. Smaj. Gandavi. 1 Thlr. 5. — —, Prodromus animadversionum ad. Sex. Aurelii Pro- pertii elegiarum libros IV, et novae simul editionis spe- cimen. Smaj. Lovanii. 16 Gr. 6. Bulletin littéraire et scientifique. Revue critique des livres nouveaux, redigee par J. Cherbuliez Sme année. 1837. Gr. in- 8. Paris et Geneve. Der Jahrgang von 12 Mo- natsheften 2 Thlr. 12 Gr. Diese Zeitschrift ist sehr geeignet, die Freunde der französi- schen Literatur von den wichtigern Erscheinungen regelmässig zu unterrichten. 7. Complement du dictionnaire de académie frangaise etc.; publié, sous la direction d'un membre de académie fran- gaise, par Narcisse Landois et Louis Barre etc, Livr. 1 —10. In-4. Paris. 2 Thlr. 6 Gr. Hiervon erscheinen die einzelnen Hefte rasch nacheinander, und darf so mit Sicherheit erwartet werden, einem längst gefühlten Be- dürfniss bald abgeholfen zu sehen. 8. (Cooper.) Sketches of Switzerland. 2 vols. 8. Philadelphia. 2 Thlr. 9. Czaykowski (Michat), Powiesci Kozackie. gen.) Gr. 8. Paris. 2 Thlr. 7 Ausser diesem und den nachfolgend angezeigten polnischen Wer- ken haben wir auch noch ein bedeutendes Lager anderer Schriften in dieser Sprache. 10. Dehaut (L. J.), Essai historique sur la vie et la doc- trine d’Ammonius Saccas, chef d’une des plus celebres écoles philosophiques d'Alexandrie. Ouvrage couronn& par Vacad&mie royale des belles-lettres. Gr. in-4. Bruxelles. 1 Thlr. 12 Gr. 11. Eaton (Johann Heinrich), Leben und Feldzüge des Generals Andreas Jackſon, Geſchichte ſeines Kriegs gegen die Creeks, ſeines Feldzuges im Süden und ſeiner Demüthigung der Semiolen. Gr. 12. Philadelphia. 2 Thlr. 12. Giſtl (Johannes), Beſchreibung des Skelets des drei: ſtreifigen Nachtäffers (Nyctipithecus trivirgatus), einer zur Januar bis Juni. Nouvelle série. 2me Der Jahrgang von 12 By an American. (Kosacken-Sa- Ordnung der Affer gehörigen Gattung. Mit 1 Abbildung. Gr. 8. Leipzig. 6 Gr. 13. Gist! (Johannes), Über eine neue Familie, Sippe und Gattung aus der Ordnung der Käfer. Mit 1 Abbildung. Gr. 8. München, 6 Gr. 14. Groserio, On homoeopathic medicine, illustrating its su- periority -over the other medical doctrines, with an account of the regimen to be followed during the treatment of diseases, Translated from the French, with notes, con- taining che opinions of Brera, Broussais ete. on homoeo- pathia. By C. Neidhard. 8. Philadelphia. 1 Thlr. 15. Hanens (Charles Eugene d'), Memoire sur L'influence des chemins de fer, présenté au premier congres scienti- fique belge, ouvert le ler aoüt 1836. In-8. Bruxelles. 8 Gr. 16, The history of Switzerland, from B. C. 110, to A. D. 1830. A new edition. 8. Philadelphia. 1 Thlr. 8 Gr. Enthält eine Uebersetzung von Zschokke's Schweizerlandsge- schichte, 17. Jetowickt (Alexander), Rocznik emigracji polskiej, pismo polityce i literaturze narodowéj poswiecone. (Jahrbuch der polnischen Auswanderung, der Politik und National- literatur gewidmet.) 8. Paryz. 1 Thlr. 14 Gr. 18. The American Journal of the medical sciences. (1836.) 1 EYE, XVIII. (Nr. 33—36.) Gr. 8. Philadelphia. r. Diese bisjetzt wenig nach Deutschland gekommene Zeitschrift ist für alle Aerzte von grossem Interesse. 19. Irydion, Poema drammatyczne. (Dramatisches Gedicht.) Gr. 8. Paryz. 1 Thlr. 8 Gr. 20. Krosnowski (Adolph, comte), Almanach historique, ou Souvenir de l’&migration polonaise. In-18. Paris. 1 Thlr. 8 Gr. 21. (Lafayette.) Mémoires, correspondance et manuscrits du general Lafayelte, publies par sa famille. T. I, II, III. In-8. Paris. 7 Thlr. 12 Gr. Der ate, ste und ste Band dieser Originalausgabe soll am Isten September ausgegeben werden. N 22. Lestrelin (Achille), Les Moscovites, moeurs sur l'esclavage des serfs russes. 1 Thlr. 8 Gr. 23. Micxieuies (Adam), Poezye. Tome VIII. In-18, Paryz. » 1 Thlr. 12 Gr. Von Mickiewicz erschienen früher und sind ebenfalls durch uns zu beziehen: Poezye. Tome I—III. In-18, Paryz. 6 Thlr. 4 Gr. — Dziadöw ezese trzecia. (Poezye, Tom. IV.) Z portretem autora. In-18. Paryz. 1 Thlr. 12 Gr. — Pan Tadeusz, czyli ostatni zajazd na Litwie, historia szlachecka, z r 1811 i 1812 we 12 ksiegach 2 portretem autora. 2 vols. (Poezye, Tom. V, VI.) In- 18. Paryz. 4 Thlr. — Giaur, poema Byrona tlumaczenie Ad. Mickiewieza i Korsarz, tlum: A. E. Odyüca. (Tom. VII.) Paryz. In- 18. 1 Thlr. 12 Gr. 24. Mierostawski (L.), Zelazna Maryna. Wiersz. serne Marie. Dramatisches Gedicht.) 8. Paryz. 22 Gr. 25. Nie-boska komedyia. (Nicht- göttliche Komödie, Dra- matisches Gedicht.) Gr. 8. Paryz. 1 Thlr. 18 Gr. 26. Pantheon litteraire, collection universelle des chefs- d’oeuvre de l’esprit humain. 200 vols. in-8. Paris. Jeder Band 3 Thlr. 12 Gr. Ueber dieses grossartige Unternehmen, das eine Sammlung der Werke der vorzüglichsten Schriftsteller aller Völker bilden wird und wovon bereits 88 Bände erschienen sind, werden ausführliche Pro- specte besonders ausgegeben. Olessia, roman de In-8. Paris. (Die ei- | 27. Raczynski (Athanase, comte), Histoire de l’art moderne en Allemagne. Tom. I. Dusseldorf et les pays du Rhin. Excursion a Paris. Avec un atlas in folio. In-4. 26 Thlr. 16 Gr. 28. — —, Geschichte der neuern deutschen Kunst. Aus dem Französischen übersetzt von Friedr. Heinr. von der Hagen. ister Band. Düsseldorf und das Rheinland. Mit einem Anhange: Ausflug nach Paris. Royal 4. (Hierzu: Kupferstiche zum 1sten Bande des Werkes über die neuere Kunst in Deutschland. Imperialfolio. In Um- schlag.) Berlin. 26 Thlr. 16 Gr. 29. Raumer (Frederick von), England in 1835; being a series of letters written to friends in Germany, during a resi- dence in London and excursions into the provinces. Translated from the German, by Surah Austin and H. E. Lloyd. Royal 8. Philadelphia. 4 Thlr. 8 Gr. 30. Somerhausen (H.), Panorama etnographique, ou Tableau general de toutes les langues du globe avec leur classi- fication, d’apres Adrien Balbi. 2 grosse Tabellen in Folio. Bruxelles. 1 Thlr. 16 Gr. Fein Papier 2 Thlr. 12 Gr. 31. Veillees de famille, contes instructifs, proverbes et pieces morales en quatre langues. Publication nouvelle pour l'enfance et la jeunesse de tous les pays, sous la direction de MM. Michaud, Ch. Nodier et Alissan de Chazet. Deuxieme année. 1837. Gr. in- 4. Paris. Jährlich in 12 Monatsheften. 3 Thlr. 20 Gr. 32. Vitruvii de architectura libri decem apparatu praemuniti emendationibus et illustrationibus refecti thesauro variorum lectionum ex codicibus undique quaesitis et editionibus uni- versis locupletati tabulis centum quadraginta declarati ab Aloisio_Marinio. Accedunt vetus compendium architec- turae emendatum et indices tres. Vol. I continens appa- ratum et priores quinque libros. — Vol. II continens posteriores quinque libros. — Vol. III continens thesaurum compendium et indices. — Vol. IV continens tabulas et earum nomenclaturam. Fol, maj. Romae. 152 Thlr. Ausgabe auf feinem Schreibpapier 264 Thlr. Die beiden ersten Theile dieser neuen Ausgabe des classischen Schriftstellers enthalten den kritisch berichtigten und erläuterten Text, und eine fünf fache Einleitung des Ganzen über das Leben Vi- truv’s, über die Handschriften, Ausgaben, Uebertragungen und Com- mentare seiner Werke. Der dritte Theil enthält eine Zusammenstel- Aung aller in den Handschriften und Ausgaben vorkommenden ver- schiedenen Lesarten und drei Indices. Den vierten und letzten Theil endlich bilden 140 Kupfertafeln, theils zur Erläuterung, theils zur Zierde dieser Ausgabe neu entworfen, mit Nomenclatur. 33. Witwicki (Stefan), Poezye biblyne, pioskie sielskie i wiersze röne. (Biblische Poesien etc.) 18. Paryz. 2 Thlr. 6 Gr. F 34. — —, Wieczory pielgrzyma rosmaitosci moralne, lite- rackie i polityczne. (Abende des Auswanderers. Ver- mischtes moralischen, literarischen und politischen In- halts.) Tom. I. 8. Paryz. 2 Thlr. 6 Gr. 35. Wrotnowski (Felix), Powstanie na Wolyniu, Podolu i Ukrainie W roku 1831. Podiug podan dowödzeow i wepöfuezestniköw tegoz powstania, (Die Aufstände in Wolhynien etc. im Jahre 1831 etc.) Tom. I. 8. Parys. 2 Thlr. 6 Gr. In der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung in Stuttgart iſt erſchienen: Das Ausland. Ein Tagblatt für Kunde des geiſtigen und ſittlichen Lebens der Volker. Monat Junius 1837. Größere Aufſätze. Perſiſche Typographie und Literatur. Die Höhle von Ca⸗ cauhamilpa. Über das Mühlenweſen und die Brotbereitung in einigen Gegenden der Karpaten. Der Freetrapper. Die Strau⸗ ßenjagd in Afrika. Portugieſiſche Lebensbilder: Der Londun; die mittlern Bürgerclaſſen in Liſſabon; Spaziergang einer honetten Bürgerfamilie; die ärmern Bürgerclaſſen; Eßluſt der Portu⸗ gieſen; Verſorgung Liſſabons mit Vieh und Milch; das Kloſter von St.⸗Clara in Coimbra; die niederſten Claſſen in Liſſa⸗ bon; liſſaboner Gefängniſſe; geſellſchaftliches Leben in den Pro⸗ vinzen. Sanok. Der Krieg der Engländer gegen Gumfar. Rifaud's Werk über Agypten und Nubien. Der Grenzſtreit zwiſchen den Vereinigten Staaten und Dr. Tiarks. Der Miſ⸗ ſionnair Baraga. Die Kalugerklöfter in Syrmien. Bruce's Zeich⸗ nungen von Alterthümern in Nordafrika. Unterrichtsweſen in Oſtindien. Aufenthalt eines Engländers in den baskiſchen Pro⸗ vinzen. Walter Scott's Anſicht über Oſſian's Gedichte. Die Inſel Helgoland. Radſchid Singh's Leibwache. Aberglaube in den Pyrenäen. Die Städtebevölkerung in dem Gouvernement Tobolsk. Landverbindung zwiſchen Buenos Ayres und Chile. Der Hafen von Marſeille. Etwas über die Tigerjagd in In⸗ dien. Agram in Kroatien. Singapur. Handesverhältniſſe in Marſeille. Geologiſche Geſtaltung der Inſel Palma. Die to⸗ kaier Weine. überſicht der neuen Entdeckungen in der Südſee. Chronik der Reiſen. Neueſte Berichte von der Euphratexpedition. Capitain Roß's Fahrt nach dem arktiſchen Ocean zur Aufſuchung der ver⸗ mißten Walfiſchfahrer. Beſchiffung des alten Calabar. Rück⸗ reife von Chriſtiania über Kopenhagen nach Lübeck. Texier's Reiſe an der Küſte von Karamanien. Capitain Alexander in Südafrika. Bruchſtücke aus Botta's Reiſen im glücklichen Arabien. ? Kleinere Mittheilungen. Indiſche Miscellen: Vorſorge für die auswandernden Ku⸗ lis. Errichtung einer Schule zu Khatmandu. Abſichten der Sikhs gegen Schikarpur. Nachrichten vom Cap. Wunderliche Nachricht von einem chineſiſchen Pferde. Schnee in Sidney. Literariſche Notizen: Das Evangelium Oſtromir's. Griechiſche Manuſcripte. Geſellſchaft zur Herausgabe walliſiſcher Manu⸗ feripte in England. Abermalige literariſche Sendung Fr. Mi⸗ chel's nach England. Würmerregen in England. Neuer Sei⸗ denwurm in Braſilien. Kaſhmirwollſpinnerei in Rußland. Schuh⸗ und Handſchuhfabrikation in Frankreich. Klima am Schwanen⸗ fluß. Erfindung einer neuen Preſſe in Rußland. Über Kaffee⸗ häuſer und Barbierſtuben in Algier. über den gegenwärtigen Zuſtand von Taiti. Geologiſche Notizen: über die Schichten und Thierüberreſte im Laplatagebiet. Erdbeben in Santa⸗Mar⸗ tha. Ertheilung der geographiſchen Denkmünze an Capitain Fitzroy. Stärke des neufeeländifchen Flachſes. Angabe über die Mauleſel in den mexicaniſchen Silberbergwerken. Kohlen⸗ ausbeute in Dalmatien. Abſchaffung des Perſiſchen als Regie⸗ rungsſprache in Indien. Der Thee- und Opiumhandel in Oſt⸗ indien. Geſundheitszuſtand von Neuyork. Pferdehandel in Hud⸗ war. Geologiſche Notizen: Unterſeeiſche Wälder in der Bre⸗ tagne. Entdeckung eines foſſilen Quadrumanen in den Sawa⸗ likbergen. Abergläubiſche Sitte auf der Inſel Man. Die In⸗ ſel Old Providence. Aufnahme der amerikaniſchen Küſten durch die Engländer. Die Bärenjäger in den Pyrenäen. Hölzerne Typen in Amerika. Arzneikunde bei den Eingeborenen in De⸗ merary. Nennung des Namens der Arzte bei Todesfällen. überſetzung des Bocthius durch die Königin Eliſabeth. Tem⸗ peratur im verfloſſenen Monat Mai. Fortſchaffung von Fel⸗ ſen durch Eis. Das Erdbeben in Syrien. Die Quadroninnen in Neuorleans. Die Eide der Kretenſer. Compagnie zur Auf⸗ bewahrung des Korns in Marſeille. Zahl der in Frankreich getödteten Wölfe und anderer ſchädlichen Thiere. Inhalt des Literaturblattes. Neue Gedichte und Romane in Frankreich. — Aleſſandro Manzoni. — Lord Byron. Zweiter Artikel. Seine Dramen. — Das Alter. An meine Freunde. — Bologna. Von Samuel Rogers. — Nichts mehr von Politik. Julius 1815. Von Beranger. — Peter Simpel. Von Marryat. — Lafayette in Amerika. Von Beranger. — Die Parzen. Von Demſelben. Iriſche Melodien. Von Thomas Moore. I. II. III. Kürzlich iſt erſchienen: Kurze Belehrung . ber die f ü zweckmaͤßige Behandlungsart eingekellerten Weine. In Auftrag der Deputation der Unterabtheilung des landwirthſchaftlichen Vereins in Weinheim, 1 ur Weinproducenten und Landkuͤfermeiſter, bearbeitet von deren Vorſtand Freiherrn von Babe. Mit einer Abbildung. 8. Geh. 45 Kr. Rhein., oder 10 Gr. Saͤchſ. Dieſe für den Rebbeſitzer, den Weinhändler, Gaſt⸗ wirth, den Küfer, ſowie für jeden Hauswirth und Weintrinker gleich wichtige und intereſſante Schrift wird mit deſto größerer Begierde und Vertrauen aufgenommen wer⸗ den, da fie aus der Feder eines in allen Fächern der Haus⸗ und Landwirthſchaft ſo hochverdienten Vorſtandes des groß⸗ herzoglich badiſchen landwirthſchaftlichen Vereins gefloſſen iſt, deſſen e Wirken, beſonders im Zweige der Weincultur, auch im entfernteſten Auslande Bewunderung und Nachahmung findet. Heidelberg, im Juni 1837. Auguſt Oßwald's Univerſitaͤtsbuchhandlung. über Erziehung und Selbstbildung. In Vortragen Dr. J. C. A. Heinroth, königl. ſaͤchſ. Hofrathe, Profeſſor der pſychiſchen Heilkunde, mehrer gelehrten Geſellſchaften Mitgliede. Gr. 8. 21 Bogen. Sauber cartonnirt. Preis 1 Thlr. 16 Gr. Das lebendige Gefühl von der Mangelhaftigkeit aller Er⸗ ziehung, welche ihr Geſchäft vereinzelt und von dem Ganzen des Lebens trennt, veranlaßten den Herrn Verfaſſer, ſeine hö⸗ here Anſicht von der Erziehung und Selbſtbildung im letzten Winterſemeſter einer gebildeten Verſammlung in einer Reihe von Vorträgen darzulegen. Der Beifall, welchen ſie fanden, rief die angekündigte Schrift hervor. Sie verbreitet ſich in 16 Vorträgen, nachdem Das, was man gewöhnlich Erziehung nennt, unter den Begriff von Vorerziehung gebracht und als Baſis des Ganzen aufgeſtellt worden, über den Eintritt in die Mündigkeit, über die Anſprüche Gottes und der Welt an den Menſchen, über die Nothwendigkeit, die Bedingungen und die mannichfaltigen Richtungen und Sphären der Selbſtbildung. Die urſprünglichen Bedürfniſſe des Geiſtes, die früheſten ur⸗ ſachen aller Störung des Seelenlebens, die Gefahren einer ver⸗ langenden und ſtrebenden Seele dem Reize des äußern Lebens gegenüber, ſowie die Sicherſtellung des eignen Lebens durch ſittlich⸗religiöſe, intellectuelle und äſthetiſche Selbſtbildung, Alles dies wird hier mit ebenſo viel Ernſt als Wärme und Geſchmack nachgewieſen und erläutert. 7 Leipzig, den 10ten Juli 1837. Karl Cnobloch. Bücher anzeige. Soeben hat die Preſſe verlaſſen: UHeue Denkschriften der allgemeinen ſchweizeriſchen Geſellſchaft für die geſammten Naturwiſſenſchaften. Erſter Band. 4. 38½ Bogen. Mit 4 colorirten und 6 ſchwarzen Ta⸗ feln. Neuf Kate e ale der Geſellſchaft. 1837. 2 Thlr. 16 Gr. Er enthält: Fauna helvetica. Wirbelthiere von Schinz. 21 Bogen u. 1 Tafel. Fauna helvetica. Mollusque par Mr. de Charpentier. 3½ Bogen u. 2 Tafeln. Die Gebirgsmaſſen von Davos von Studer. 7½ Bo⸗ gen u. 4 Tafeln. Neue europaͤiſche Froſchgattung von Dr. Otth. 1 Bo⸗ 9 55 u. 1 Tafel. onographie der ſchweizeriſchen Echſen von Iſchudi. 5% Bogen u. 2 Tafeln. Jede dieſer Abhandlungen kann auch einzeln eee el ur dadurch, daß die allgemeine ſchweizeriſche naturfor- ſchende Geſellſchaft ihre Abhandlungen auf ihre eignen Kosten drucken läßt, iſt es möglich geworden, daß ein ſtarker Band mit ſchönen Kupfertafeln um den angezeigten, außerordentlich billigen Preis ausgegeben werden kann. Um aber den Gelehr⸗ ten, die nur die Schriften ihres fpeciellen Faches wünſchen, die Anſchaffung dieſer Memoiren zu erleichtern, werden die einzel⸗ nen Abhandlungen auch abgeliefert, aber zu einem verhältniß⸗ mäßig abgeänderten Preiſe, z. B.: Schinz, Fauna der Wirbeltiere. 21 Bogen u. 1 Tafel. 1 Thlr. 4 Gr. Studer, Die Gebirgsmaſſen von Davos. 7½ Bogen u. 4 Tafeln. 1 Thlr. 4 Gr. Man wendet ſich an die nächſtgelegene Buchhandlung, um die Memoiren durch dieſe, oder dann direct vom Präſidium des Comité für die Herausgabe der neuen Memoiren Mr. Louis Coulon fils à Neufchatel zu beziehen. Verlag der Creutz'ſchen Buchhandlung in Magdeburg. RN. von Benningſen⸗Förder: Der preußiſche Staat in ſeinen weſentlichen Beziehungenz ein großes lithographirtes Blatt mit 13 Unterabtheilungen. 2 Thlr. 12 Gr. Außer den günſtigen Beurtheilungen ſpricht für dieſe in⸗ ſtructive neue Darſtellung, daß ſie auf Allerhöchſten Befehl für alle Militairſchulen angeſchafft wurde. SHS —— ͤ—ę— Soeben iſt bei mir erſchienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu finden: Robespierre. Mit Beziehung auf die neueſte Zeit *. 2 argeſtellt von einem Wahrheitsfreunde. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. Dieſe Schrift knüpft an die treue Schilderung des Lebens Robespierre's Betrachtungen, die zur Erläuterung und Wür⸗ digung dieſes Charakters beitragen werden und die Beachtung aller Zeitgenoſſen verdienen. Leipzig, im Auguſt 1837. F. A. Brockhaus. In meinem Verlage iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen vorräthig: Bilder Conversalions - Lexikon für das deutſche Volk. Ein Handbuch zur Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe und zur Unterhaltung. Vollständig in vier Bänden. Mit 320 Abbildungen und 17 Landkarten. Gr. J. 92 Bogen auf weißem Druckpapier. Elegant cartonnirt. 3 Thlr. 8 Gr. Die Vollendung des erſten Bandes gewaͤhrt eine genuͤgende Einſicht in die Ausfuͤhrung des beim Beginn dieſes Unternehmens vorgezeichneten Planes: allen Claſſen des geſammten deutſchen Volkes ein Werk dar⸗ zubieten, das, in Form und Ausdruck das Strengwiſſenſchaftliche vermeidend, ſich über alle dem gewöhnlichen Leben angehörenden Gegenſtände gemeinfaßlich und mit vorzüglicher Be⸗ rückſichtigung deutſcher und praktiſcher Intereſſen ausſprechen und gemeinnützige Kenntniſſe verbreiten ſollte. Die vielen dem Texte eingedruckten Abbildungen, deren dieſer Band allein 320 enthaͤlt, gehoͤren zu dem Ge⸗ lungenſten, was die Holzſchneidekunſt in neuerer Zeit hervorgebracht hat; fie vergegenwaͤrtigen die intereſſanteſten und lehrreichſten Gegenſtaͤnde der Geſchichte, Biographie, der Erd- und Naturkunde, der Mechanik u. ſ. w., und beleben den Eindruck des Wortes durch bildliche Anſchauung. Ungeachtet das Bilder⸗Converſations⸗Lexikon feit feinem erſten Erſcheinen mit allgemeiner Theilnahme empfangen wurde, moͤchte doch fuͤr Manche die Ausgabe in Heften unbequem geweſen ſein, und dieſe erlaube ich mir auf den vollſtändig vorliegenden, geſchmackvoll gebundenen erſten Band beſonders aufmerk⸗ ſam zu machen. & . Die Beendigung des Ganzen kann ich, nach Überwindung der größten Schwierigkeiten, jetzt um fo mehr als nicht gar ferne verfprechen, als gleichzeitig mit dem zweiten Bande: F— L (von dem die 1fte bis 5te Lieferung, jede zu dem Preiſe von 6 Gr., erſchienen find), der dritte Band: M- R, ſich im Druck befindet. Leipzig, im Auguſt 1837. Sl. Brockhaus. 5 äußerſt intereſſante deutſche Nationalepos nur einiger Durch⸗ Verlag der 10 ſche ee ſicht würdigt, ſich daſſelbe auch für ſeine Bibliothek anzueig⸗ 1 nen geneigt ſein wird. Taſchenbuch der Geographie. Mit 21 dem 399 5 im Auguſt 1837. Terte angefuͤgten fein geſtochenen und co⸗ Joſ. Lindauerfhe Buchhandlung. 5 t FNicht an BEE. ine Aiden ß den ber Bei E. Kummer in Leipzig iſt ſoeben erſchienen: er ganzen neuern Erdbeſchreibung, ſondern auch wegen der 17 f eleganten äußern Ausſtattung eignet ſich dieſes Büchlein ganz Alt und Neu. Roman von A. Bürck. 2 Theile. beſonders zu Geſchenken an junge Leute. 8. 2 Thlr. 4 Gr. Das Interessante Henigkeit. Lied der Nibelungen Binnen Kurzem erscheint in Paris und kann durch alle aus dem altdeutſchen Original uͤberſetzt von Buchhandlungen vorläufig bei uns beſtellt werden: Joſ. von Hinsberg. Dritte verbeſſerte Auflage. Touchard-Lafosse, Histoire de Charles XIV (Jean In 3 Lieferungen, jede mit 2 Kupfern. Elegant broſch. Bernadotte), Roi de Suede et de Norvöge. 9 Gr., oder 40 Kr. Histoire entièrement authentique. Avee cartes et Hiervon iſt ſoeben die 2te Lieferung erſchienen und an alle plans. 2 vols. In- 8. 5 Thlr. 18 Gr. Buchhandlungen verſandt, die dritte und letzte folgt in einigen Leipzig und Paris, im Auguſt 1837. Wochen. Einzelne Lieferungen können nicht abgegeben werden. Brockhaus & Avenarius, Wir halten uns übrigens feſt überzeugt, daß Jeder, der dieſes Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXIV. VVFFVVVTVCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCTCCTCVCCVCVCVCVTTVCVCVCTCVTVCVCVCVCVCVCVVCUVCVCVCCVTTCVCVCUCVCVUCUVUVUVUVUVCVCVUVUVUVCVCVCV(VCVCVC(CCCCCEE E FE Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinif che Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Oeuvres completes GEORGE SAND. Nouvelle edition, augmentee et refondue, avec le portrait de l’auteur, gravé sur acier par Calamatta. 18 volumes. Gr. in-8. Paris, 1837. Chaque volume 2 Thlr. 6 Gr. Wir begnügen uns hier nur, den Inhalt vorſtehender 18 Baͤnde anzugeben: Indiana . 2 vol Valentine . Bela 09 5 Se ATT o vgl: Le seeretaire intime ol. Anne, Su 1 vol. La Marquise en e Lavinia. Mattea . Jacques 2 vol. Leone Leoni 1 vol. Simon „ SR Lettres d'un voyageur . . . 2 vol. Mauprat ö indem wir zugleich benachrichtigen, daß alle noch erſcheinenden Werke G. Sand's dieſer Ausgabe ebenfalls einverleibt werden ſollen, wodurch dieſelbe ſtets vollſtändig erhalten wird. Beſtellungen können durch jede beliebige Buchhandlung des In⸗ und Auslandes an uns gerichtet werden. Leipzig und Paris, im Auguſt 1837. x Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und durch alle Buch⸗ handlungen zu beziehen: Großbritanniens Geſetzgebung uͤber N Gewerbe, Handel und innere Communi— cationsmittel ſtatiſtiſch und ſtaatswirthſchaftlich erlaͤutert von C. Th. Kleinſchrod, Miniſterialrath im k. bair. Staatsminiſterium der Finanzen. Mit mehren Tabellen. Gr. 8. Preis 3 Fl. 24 Kr., oder 2 Thlr. Inhalt: Einleitung. Statiſtik der Bevölkerung. Ge⸗ ſetzgebung für Gewerbe und Manufacturen. I. Le gislative Politik des Gewerbsweſens überhaupt; Monopole und Gewerbsprivilegien; Verlagsrecht. II. Geſetzgebung der Indu⸗ ſtriegewerbe im engern Sinne. III. Statuten und Einrichtun⸗ gen der Corporationen in Beziehung auf das Gewerbsweſen. IV. Statiſtik der Gewerbe und Manufacturen. V. Legislative und ſtaatswirthſchaftliche Die Baumwollenmanufactur und Verhaͤltniſſe der Fabrikarbei⸗ Beziehungen der Manufacturen. A. ter überhaupt. B. Die Wollenmanufactur. C. Die Seidenma— nufactur. D. Die Leinwandmanufactur. E. Papierfabrikation. F. Die Glasfabrikation. G. Eiſen- und Metallwaarenfabrika⸗ tion. VI. Beſondere Nacalten zur Beförderung der Gemwerbe- induſtrie. Handelsgeſetzgebung. I. Navigationsgeſetze. II. Die britiſch⸗ oſtindiſche Handelscompggnie. III. Commer⸗ cialfoftem der Ein- und Ausfuhrzölle. über den Getreidehan⸗ del e IV. Innere Mercantilgeſetzgebung. Anmer⸗ kung über das Bankweſen im vereinigten Königreich überhaupt. V. Statiſtiſcher Überblick des britiſchen auswärtigen und Colo⸗ nialhandels. Geſetzgebung über die innern Commu⸗ nicationsmittel. I. Öffentliche Landſtraßen. A. Allgemine Geſetzgebung über die öffentlichen Landſtraßen (General High- Way Acts). B. Specielle Geſetzgebung über die Turnpike⸗ roads. II. Fluß⸗ und Kanalſchiffahrt; Eiſenbahnen. Stuttgart und Tübingen, im Juli 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. — In unſerm Verlage iſt ſoeben erſchienen: Der Bau der Dorn'ſchen Lehmdächer nach eignen Erfahrungen und mit Rückſicht auf die dabei vorkommenden Holzeonstructionen und Kostenberechnungen bearbeitet von Guſtav Linke, koͤnigl. preuß. Bauinſpector und Lehrer an der allgemeinen Bauſchule. Gr. 8. Mit Kupfern. Velinpapier. Geh. 16 Gr. Der Herr Verfaſſer, ein hochgeachteter königlich preußiſcher Baubeamte und Lehrer an der königlichen allgemeinen Bauſchule, ſpricht in der Vorrede ſeine Anſicht dahin aus, „daß durch dieſe Erfindung eine vollſtändige umwälzung in Form und Con⸗ ſtruction unſerer Gebäude herbeigeführt, und in der heutigen Architektur einer der wichtigſten Fortſchritte, faft einer öffent⸗ lichen Wohlthat gleich, gewonnen werden muß“. Die königlichen Baubeamten find durch mehre der höoͤchſten Adminiſtrativ⸗ und techniſchen Behörden von dem Erſcheinen der Schrift officiell in Kenntniß geſetzt, und iſt ihnen die Anwendung des darin beſchriebenen Verfahrens empfohlen worden. — Dies und die ſehr günſtige Beurthei⸗ lung in der allgemeinen Preußiſchen Staatszeitung wird genügen, auf die große Wichtigkeit der Schrift aufmerkſam zu machen. Braunſchweig, den 1ften Auguſt 1837. Fr. Vieweg d Sohn. Verlag der Creutz ſchen Buchhandlung in Magdeburg. Nicolai, C. A., Deutſche Wand vorſchriften MAR e Dritte verbeſſerte Auflage. r. Sickels, Dr. G. A. F., kleine Schulreden bei verſchiedenen Veranlaſſungen. 9 Gr. Durch alle Buchhandlungen und Poftämter ift zu beziehen: Das Pfennig Magazin für Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1837. Aug uſt. Nr. 227 — 230. Nr. 227. * Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XXI. Leo⸗ pold Friedrich, Herzog zu Anhalt⸗Deſſau. Zur Geſchichte der Erdbeben. *Die Inſel Sifano. Die kolumbacſer Mücke. Der Naphthaſee bei Girgenti in Sicilien. Die große Mauer. * Der Kinkaju. — Nr. 228. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XXII. Alexander Karl, Herzog zu Anhalt-Bernburg. Die kaukaſiſchen Provinzen Rußlands. Skockholm. Maſchinen in mo⸗ raliſcher Hinſicht. “ Chineſiſche Bootzieher. — Nr. 229. Bern. Leichenbegängniß einer indiſchen Prieſterin. *Erasmus von Rotterdam. Eierverbrauch in London. Die kaukaſiſchen Pro⸗ vinzen Rußlands. (Beſchluß.) *Der patagoniſche Pinguin. — Nr. 230. * Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XXIII. Hein⸗ rich, Herzog zu Anhalt» Köthen. Das Vorgebirge der guten Hoffnung. Die amerikaniſche Cicade. Über die engliſchen Ei⸗ ſenbahnen. Macht des Inſtincts. * Kolofjale Götzenbilder zu Bamian in Perſien. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr. Leipzig, im Auguſt 1837. F. A. Brockhaus. Soeben erſchien: Napoleon und der Herzog von Vicenza. Nach den vertraulichen Mittheilungen Coulaincourt's, Großſtallmeiſters, Geſandten in St.⸗Petersburg und Miniſter des Außern des Kaiſerreichs, von Charlotte von Sor, herausgegeben von u R. O. Spazier. Erſten Bandes zweite Haͤlfte, zweiter Band erſte Haͤlfte. (Des zweiten Bandes zweite Haͤlfte binnen wenig Tagen.) Preis einer jeden Bandeshälfte 15 Gr., oder 1 Fl. — des gan⸗ zen Werkes (44½ Bogen in 8.) 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. Was wir bei unſerer erſten Ankündigung dieſes Werkes ſag⸗ ten, hat ſich vollkommen bewährt. Das Buch erregte bei ſeiner Erſcheinung in Paris ſolche Aufmerkſamkeit, daß binnen wenig Tagen eine zweite Auflage davon nöthig wurde. Auch für un⸗ ſere deutſche, nunmehr vollendete Ausgabe zeigte ſich bereits eine lebhafte Theilnahme und dieſelbe wird unfehlbar noch geſteigert werden, wenn wir das Inhaltsverzeichniß beider Bände hier folgen laſſen. x Erfter Band. Das Zufammentreffen in Plombieres. — Napoleon im Schlitten bei der Rückkehr von Rußland. — Die Flugſchrift. — Napoleon auf den Schlachtfeldern. — Coulain⸗ court am ruſſiſchen Hofe. — Fernere Erinnerungen aus St.- Petersburg. — Napoleon und Alexander zu Tilſit. — Napoleon im Brande von Moskau. — Die Entführung von Ettenheim. — Der Capitain von Auzoni und die Schlacht von Eylau. — Die Epoche von Lützen und Bautzen. — Die Unterhandlungen in Prag. — Feodora. — Napoleon in Görlitz und in Stolpen. Die Schlacht bei Dresden. — Empörung des franzöſiſchen Ge⸗ neralſtabes. Rückzug nach Leipzig. Schlacht vom 18ten und 19ten October. 8 Zweiter Band. Zuſtand von Paris in den letzten Mo- naten von 1813. — Der Congreß zu Frankfurt. — Das Käſt⸗ chen der Madame Lamy. — Der Feldzug von 1814. — Der Großfürſt Konſtantin und die Entführung nach Paris. — Ge⸗ heime Zuſammenkunft mit dem Kaiſer Alexander im Palais Elyſee. — Napoleon in Fontainebleau. — Eine Sitzung im Conſeil der Verbündeten in Paris. — Die Abdankungsacte. — Napoleon's Selbſtvergiftung. Difinitive Unterzeichnung. Ab⸗ reife von Fontainebleau. — Die Trennung in Fontainebleau. Die Rückkehr von Elba. — Die hundert Tage. — Die Ruͤck⸗ kehr von Waterloo. — Paris kurz vor dem Einzug der Allür⸗ ten. — Napoleon's letzter Aufenthalt in Malmaiſon. { Verlag der Hallberger'ſchen Verlagshandlung in Stuttgart. g Des Grafen Mailäth magyarische Sagen. Zweite vermehrte. Auflage. Im Verlage der Unterzeichneten erſchien ſoeben und wurde an alle Buchhandlungen verſandt: Magyarische Sagen, Märchen und Erzählungen von Johann Grafen Mailäth. Zwei Bändchen. Gr. 8. In Umſchlag broſch. Zweite Auflage. Preis 3 Fl. 48 Kr., oder 2 Thlr. 8 Gr. Inhalt: Zueignung. — Vorwort. — Der Willitanz. — Zwölf Worte. — Die Herrin von Ardo. — Die Königstöchter. — Die Salzgewerke. — Die Tabiſſerie. — Das Schwert Zuniga. — Die Nachſchrift. — Der Schatz. — Die Brüder. — Die Sieger von Renyermezd. — Verlegenheit und Hülfe. — Erz⸗ ſin, die Spinnerin. — Zauberhelme. — Die Eingemauerte. — Der weiße Mantel. — Der Zauberbrunnen. — Der Brief. — Füred. — Pengö. — Salomon, König der Magyaren. — Ei⸗ fen Laezi. — Andor und Juczi. — Die Gaben. — Epilog. — Anmerkungen. . Die magyariſchen Sagen und Märchen find, neben den magyariſchen Erzählern, eine der vielfachen Spuren der orien⸗ taliſchen Abkunft des Volkes; ſie verdienen nicht nur dadurch große Aufmerkſamkeit, ſondern ſind häufig auch höchſt originell und phantafiereih. Der berühmte Verf. beſchäftigt ſich ſchon lange damit, dieſen Denkmälern der Volkspoeſie nachzuſpüren; er iſt in ſeinem Vaterlande ſelbſt als Erzähler berühmt und theilt in der vorliegenden Sammlung eine Reihe von Märchen und Sagen mit, wie er ſie, verknüpfend oder trennend und ausſchmuͤckend, aber nichts Weſentliches dazu erfindend, zu er⸗ zählen pflegt. Stuttgart und Tübingen, im Juli 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. In der Creutz'ſchen Buchhandlung zu Magdeburg iſt herausgekommen: Siegfried (Baurath), Sicheres und erprobtes Mittel den Rauch aus Schornſteinen und Kuͤchen, bei jeder Witterung und unter den nachtheiligſten Umſtaͤnden zu vertreiben. Mit 1 color. Steintafel. Geh. 12 Gr. f Es gereicht um ſo mehr zur Freude, hiermit einen Beitrag liefern zu können, eine der Geſundheit und Behaglichkeit ſo nachtheilige Hausplage los zu werden, je zuverläſſiger das an⸗ gegebene, mit geringen Koften ausführbare Mittel durch bei⸗ gefügte Zeugniſſe mehrer achtbaren Hausbeſitzer erſcheint, ſodaß demſelben eine vielverbreitete Anwendung zu wünſchen iſt. Im Verlage der Unterzeichneten iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: Ta ſehen buch der neuesten Geschichte Herausgegeben von Dr. Ernst Münch und Dr. Gustav Bacherer. Geſchiehte des Jahres 1835. Erſter Theil. Mit 10 Portraits. Es folgt hier der erſte Theil der Geſchichte des Jahres 1835 von uͤnſerm Taſchenbuche der neueſten Geſchichte. Die durchaus günſtige Aufnahme, welche die beiden Theile von 1834 gefunden, die nebſt der ſorgfältigen pragmatiſchen Ge—⸗ ſchichte dieſes Jahres zugleich zwanzig Portraits hoher oder durch ihre Stellung im Staate und der öffentlichen Meinung bedeutender Perſonen brachten, überhebt uns bei gegenwärtigem Erſcheinen des erſten Theils des Jahrgangs 1835 mit Recht je⸗ der Empfehlung unſers Unternehmens, deſſen innere Gediegen— heit, wie der Ruf der Herausgeber, ſich hinreichend ſelbſt das Wort ſprechen. Es umfaßt dieſer erſte Theil von 1835 die Einleitung in die Geſchichte dieſes Jahres, ſodann die Geſchichte von Frankreich, Spanien, Portugal, England und den Nie⸗ derlanden (Holland und Belgien). Zehn trefflich ausgeführte Portraits führen uns folgende Perſonen vor: Prinzeſſin Victoria (jetzt Königin) von England. Herzog von Wellington. ir Nobert Peel. Lord Althorp. Thiers. Audry de Puyraveau. Marſchall Mortier. erzogin von Braganza. riedrich, Prinz der Niederlande. zeneral Alava. Der zweite Theil der Geſchichte des Jahres 1835 iſt be⸗ reits unter der Preſſe und wird dem erſten bald folgen. Karlsruhe, im Juli 1837. C. F. Müller'ſche Hofbuchhandlung. Im Verlage der Unterzeichneten ſind im Laufe die⸗ ſes Jahres erfchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Anſichten von Rügen, gezeichnet von Brüggemann, in Stahl geſtochen von Müller, Frommel und Winkler. 1fte Lief. (Ar⸗ kona, Stubbenkammer und Vilm.) 15 Sgr., illum. 1 Thlr. 6 Gr. Bericht des literariſchen geſelligen Vereins zu Stralſund, über ſein Beſtehen während der Jahre 1835 u. 1836. Geh. 5 Sgr. Brandenburg, Dr. A., Geſchichte des Magiſtrats der Stadt Stralſund, beſonders in früherer Zeit, nebſt einem Verzeich⸗ niſſe der Mitglieder deſſelben. Mit einer Anſicht des Rath⸗ hauſes vom Jahre 1316. 1 Thlr. Brieger, C. F., Der Sprach-, Schreib⸗ und Leſeſchüler, zum Gebrauche in Volksſchulen. Mit 12 lithogr. Vorſchrif⸗ ten. Cartonnirt. 7½ Sgr. — —, Winke für den Gebrauch des Sprach-, Schreib- und Leſeſchülers. 5 Sgr. ; Frederus, Johannes. Eine kirchenhiſtoriſche Monographie. J. Frederus' Jugend, fein Aufenthalt in Wittenberg, Ham⸗ burg und Stralſund. (Von Dr. G. Moh nike.) 20 Sgr. Freeſe, Dr. C., Deutſche Proſodie. 1 Thlr. Gruber, J. de, Quaestio de tempore atque serie epistola- rum Ciceronis. 15 Sgr. 0 Haſenbalg, Dr. F., überſicht der innern und äußern Ein⸗ richtung des k. Paͤdagogiums zu Putbus auf der Inſel Rü⸗ gen. Geh. Sgr. Smalian, H. L., Allgemeine Holzertrag-Tafeln für den Ab⸗ triebsertrag, Zuwachsſatz, jährlichen Durchſchnittsertrag, die geſammte Holzmaſſe und den Ertragſatz, zur wiſſenſchaft⸗ lichen Holzertrag- und Waldwerth- Berechnung, im Auszuge von 10 zu 10 Jahren. 1 Thlr. 3% Sgr. Im vorigen Jahre waren neu: Klio, ein unterhaltendes Würfelſpiel für jüngere Freunde und Freundinnen der Geſchichte. Geh. 10 Sgr. Heimskringla. Sagen der Könige Norwegens von Snorre Sturlaſon. Aus dem Isländiſchen von Dr. G. Mohnike. iſter Band. Mit einer Karte. 3 Thlr. 10 Sgr. Kloſe, Dr. C. R. W., Baſilius der Große nach feinem Bes ben und feiner Lehre dargeſtellt. Ein Beitrag zur Kirchen- geſchichte. 1 Thlr. 5 Sgr. Lieder für kleine Kinder. Aus dem Engliſchen. Geb. 5 Sgr. Nizze, Dr. E., Über einen neuen Entdeckungsverſuch in der Pädagogik. Geh. 7% Sgr. C. Loͤffler'ſche Buchhandlung in Stralſund. Soeben iſt bei J. H. C. Schreiner in Düſſeldorf erſchienen und in allen Buchhandlungen für 16 Gr., oder 20 Sgr., zu haben: Die Düſſeldorfer Malerſchule oder auch Kunſtakademie, in den Jahren 1834, 1835 und 1836; und auch vorher und nachher. Eine Schrift zur Außerung einiger Gedanken, von J. J. Scotti. Sei willig Feder, dich befleckt es nicht, was du erzählen mußt, wol aber wird es dich ehren, wenn du zu dem großen Zwecke, und mag es ſelbſt we⸗ nig fein, beigetragen haft. A. Fahne's Maler ſchule, S. 9. Bei dem großen Intereſſe, was durch die Fah ne'iſche Schrift erregt worden iſt, dürfte dieſe Beleuchtung derſelben eine nicht unwillkommene Erſcheinung ſein. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1837. Monat Auguſt, oder Nr. 213243, und 6 literariſche Anzeiger: Nr. XXVIII — XXXIII. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druckpapier 12 Thlr. Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Dr. Karl Pabst. Jahrgang 1837. Monat Juni, oder Nr. 44 — 51. Gr. 4. Preis des Jahrgangs 6 Thlr. 16 Gr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1837. Dreizehn- ten Bandes zweites Heſt. (Nr. XV.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Jahrgang 1837. Monat August, oder Nr. 31—34, und Biblio- graphischer Anzeiger: Nr. 31 — 34. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im Auguſt 1837. F. A. Brockhaus. * Eine auserleſene Schmetterlings⸗ Sammlung zu verkaufen! Die Sammlung enthält ? von Europäern: Papil. 270 Arten oder 784 Stücke. Sphinx 75 7 = 196 z Bomb. 5 „ =: 506 E Noct. 359 =: 2 875 2 Geometr. 239 = = 700 3 Pyral. 88 2 2 260 z Tortrix 140 z 2 415 2 Tyneas 220 = 3 102 Te Aluc. 12 x 61 = 1561 Arten oder 4399 Stüde. Bon Dubletten: Papil. 189 Stüde. 25g. 5 = Sökiax 87 = Bomb. 11 * Noct. 156 z Geometr. 276 = Pyral. 20 * Ae = 2 A a te 9 13865 = Von Exoten: 8 Papil. 229 Arten oder 319 Stuͤcke. Sphins 27 = zu 10 Bomb. 34 — En Dee 2 s = = = om. = z = Pyral. Tu re 5 309 eo 3231 Zuſammen 1870 Arten oder 6195 Stucke. Faſt alle Arten ſind in beiden Geſchlechtern vorhanden, dar⸗ unter mehre ausgezeichnete Varietäten und Seltenheiten erſten Ranges, die zum Theil in entomologiſchen Werken (3. B. bei Geyer und Freyer in Augsburg) abgebildet ſind. Der Stückzahl nach beläuft ſich die Sammlung auf circa 4350 Exemplare. Im Ganzen find hierunter circa 300 Species Exoten, alles Übrige iſt europäiſch. Die Qualität dieſer Sammlung iſt von der Art, daß ſie ihres Gleichen kaum finden wird. Die Exemplare find (und zwar von Papilia an bis inclus. der Noctua) zu 1—2 oder mehr Stücken je nach dem Raum und meiſt 8 und 2 vereinigt in einzelnen Kaͤſtchen aufbewahrt, die das feinſte Fo⸗ lieglas zu Deckel und Boden haben. Die Geometr. und Mi- erolepi doptera find in größern Laden. Sowol wegen der Eleganz, womit die Sammlung ausge⸗ ftattet ift, als wegen der zweckmäßigen Verwahrung der Ob⸗ jecte, wodurch jedes Exemplar für immer vor Verderben ge⸗ ſchützt iſt, weil in dieſe Käſtchen weder Staub noch feindliche Inſecten Zutritt finden — würde ſich dieſe Sammlung ganz be⸗ ſonders für Muſeen, Schulen und Inſtituten, aber auch ſonſt für jedes Naturaliencabinet eignen. Sie iſt genau und richtig nach den beſten Werken claffifieirt und beſtimmt. Die zu die⸗ ſer Sammlung gehörigen entomologiſchen Werke werden mit oder ohne der Sammlung ebenfalls veräußert. Darunter iſt — das treffliche Hübner'ſche Schmetterlingswerk der Europäer, der Exoten und das Raupenwerk. Es iſt ganz complet, enthält auch die neueſten Tafeln von Geyer (als Fortſetzer) und iſt ſo gut erhalten, daß es füglich jeder fuͤr neu nimmt. Die hierauf Reflectirenden wollen ſich an Hrn. Joh. Demel in Prag wenden, der den Katalog verſchaffen wird. Verlag der Creutz ſchen Buchhandlung in Magdeburg. Die Innungen und die Gewerbefreiheit in ih⸗ ren Beziehungen auf den Handwerksſtand und Vorſchlaͤge zum Frieden mit Beiden. 8 Gr. Ein bedeutungsvolles und allgemein beherzigenswerthes Wort! In der Sof. Lindauerſchen Buchhandlung in Münz chen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: 3 Alpenblumen als Erinnerung an die ſuͤdbairiſche Gebirgswelt, oder fuͤnfundzwanzig maleriſche Anſichten inte reſſanter Berge, Seen, Staͤdte, Burgen, Thaͤler im bairiſchen Hochlande. Mit. erläu: terndem deutſchen und franzoͤſiſchen Texte. Quer 4. Eleg. cart. 1 Thlr. 16 Gr., oder 3 Fl. Muͤnchner » Vergissmeinnicht, oder zwanzig neu aufgenommene in Stahl geſto⸗ chene bildliche Darſtellungen der vorzuͤglichſten Gebaͤude, Straßen und oͤffentlichen Plaͤtze der koͤnigl. bairiſchen Haupt- und Reſidenzſtadt Muͤnchen. Mit erlaͤuterndem deutſchen und franzoͤ⸗ ſiſchen Texte. Ste verbeſſerte Auflage. 4. Eleg. cart. 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Beſchreibung des Schloſſes Hohenſchwangau und deſſen Umgebungen von K. W. Vogt. Mit 4 Anſich⸗ ten und 1 Stahlſtich. Gr. 12. Cart. 12 Gr., oder 54 Kr. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die poetiſche Literatur der Araber vor und unmittelbar nach Mohammed. Eine hiſtoriſch- kritiſche Skizze von Dr. Gustav Weil, Privatdocenten der orientaliſchen Sprachen an der Univerfität zu Heildelberg. In Umſchlag broſch. Preis 48 Kr., oder 12 Gr. Stuttgart und Tübingen, im Juli 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. 8. Traité des maladies des reins etc., par Rayer, paris, 1837. Von dem neuen großen Werke des berühmten Nayer: Traité des maladies des reins, &tudiees en elles - mé- mes et dans leurs rapports avec les maladies des uretères, de la venie, de la prostate, de P'urètre etc. Avec planches coloriees. Gr. in- folio. empfingen wir ſoeben die erſte Lieferung, enthaltend: Nephrite albumineuse. Das Ganze wird aus zwölf Lieferungen beſtehen, von denen jede 6 Thlr. 4 Gr. koſtet. Beſtellungen auf dieſes Werk koͤnnen durch jede beliebige Buchhandlung an uns gerichtet werden. Leipzig und Paris, im Auguſt 1837. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXV. Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ N kenn Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen dle Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In der unterzeichneten ift erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Handbuch für Kaukleuke o der Überſicht der wichtigſten Gegenſtaͤnde Handels und Mannfacturwesens, der Schiffahrt und der Bankgeschäfte, mit steter Beziehung auf Hational- Oekonomie und Finanzen. Supplementband. | Bearbeitet nach der zweiten Auflage des Dictionary, practical, theoretical and historical, of Commerce and commercial Navigation, by J. B. MAC CULLOCH, Es. in alphabetiſcher Ordnung und mit vielen Zufäßen von 0 ö L. R. Schmidt. Dritte und letzte Lieferung: Palermo — Zwoll. Mit 2 Situations⸗ Plänen von Petersburg und Rio de Janeiro. Preis 4 Fl. 12 Kr., oder 2 Thlr. 12 Gr. nhalt Palermo, Palma, Pampelung, Panama, Papier, Papiermaché (Papierteih), Papparbeiten, Pappel, Pappendeckel, Para, Paradieskörner, Paraguaythee, Paramaribo, Pareirawurzel, Paris, Parma, Paſewalk, Paſſau, Pataten, Patna, Patras, Pa⸗ via, Pechurimrinde, Peking, Penang-Pulo, Perlen, Perm, Pernambuco, Perpignan, Perth, Peſth, Petersburg, Pettinet, Pfeffer, Pferde, Pfirſich, Pflaumen, Pforzheim, Pfriemen, Philadelphia, Phosphor, Piacenza, St.- Pierre, Pillau, Pilſen, Pimpinellwurzel, Pineen, Pinſel, Pipe, Pirna, Piſa, Piſang, Pittsburg, Platina, Platirte Waaren, Plauen, Plymouth, Point⸗à⸗Pitre, Pondichery, Pontiana, Porphyr, Port- au-Prince, Port- Louis, Portobello, Portorico, Portsmouth, Porzellan, Poſen, Poſtreiſen, Poſtweſen, Potofi, Potsdam, Poudrette, Prag, Praſem, Preiscourant, Preiſe, Presburg, Preßſpäne, Proviant, Puebla (de los Angeles), Putchock, Puzzolanerde, Quebeck, Queckſilber, Quedlinburg, Quentin, Queretaro, Quilli⸗ mane, Quimper, Quito, Quitten, Raab, Radziwilow, Raky, Ramsgate, Rangun, Rapatel, Ratanhia, Ratafia, Rauchwaaren, Rauch⸗ waarenhandel, Ravenna, Ravensburg, Reading, Rechete, Redout-Kale, Regensburg, Reichenberg, Reichenhall, Reis, Reißblei, Rennes, Reus, Reutlingen, Reval, Rhabarber, Rheims, Rhodus, Richmond, Riga, Rio de Janeiro, Riom, Roanne, Rob, Rochdale, Rochefort, Rochelle (La), Rocheſter in England, Rocheſter in den Vereinigten Staaten, Rom, Roſenholz, Roſenöl, Roſette, Rosmarin, Roſtock, Rotterdam, Rouen, Roveredo, Rovigno, Rübſaat, Ruhla, Rum, Rumburg, Ruß, Saarbrücken, Saargemünd, Sadebaum, Safflor, Säge, Sago, Saigon, Saintes, Saiten, Salamanca, Salbei, Salem, Salpeter, Salvador, San (Guatemala), Salzburg, Samarang, Samarkand, Sämereien, Sammtbänder, Sandelholz, Santander, Sant: Jago, Sant⸗Jago di Compoſtella, Saphir, Saragoſſa, Saransk, Sarapul, Saratow, Sardellen, Saffari, Sättel, Sauerdorn, Säu⸗ ren, Savannah, Sayetgarn, Scalanuova, Scarborough, Schabzieger, Schachtelhalm, Schachteln, Schafe, Schaffhauſen, Scharte, Scheeren, Scheidewaſſer, Schemnitz, Schiedam, Schiefer, Schiffe, Schildpad, Schinken, Schlachtvieh, Schlehen, Schleichhandel, Schleierleinwand, Schleiſſteine, Schleswig, Schlöſſer, Schmuggelweſen, Schnallen, Schneeberg, Schnürbänder, Schrot, Schwa⸗ bach, Schwaden, Schwefel, Schwefelblüten, Schwefelſäure, Schweidnitz, Schweinfurt, Schwerin, Schwyz, Scutari, Sebaſtopol, Seeblumenwurzel, Sedan, Seegras, Seehund, Segedin, Segeltuch, Segovia, Seide, Seidenband, Seidenzeuche, Seife, Seile, Sclenit, Selters, Semlin, Senegawurzel, Sennablätter, Senſe, Seres, Serpentinſtein, Seſam, Setubal, Sevaſtopol, Se⸗ villa, Sheffield, Shields-North und = South, Shrewsbury, Sichel, Siebe, Siegel, Siena, Silbergeſchirr, Siliſtria, Simaruba, Singapore, Sinigaglia, Sinope, Sklaven, Sligo, Smalte, Smaragd, Smolensk, Smyrna, Solingen, Solothurn, Sonnenberg, Sophia, Southampton, Spaa, Späne, Spalatro, Speckſtein, Spezereien, Spezzia, Spiegel, Spieköl, Spielwaaren, Spindel: baum, Spitzen, Stabroek, Stabwurz, Stade, Staniol, Stargart (Neu-), Stärke, Steinkohlen, Steinkohlenöl, Sternanis, Stettin, Steyer, Stockfiſch, Stockholm, Stockport, Stockton, Stolpe, Störfang, Stralſund, Strasburg, Strelitz (Neu⸗), Strumpf⸗ waaren, Stuhlweißenburg, Stuttgart, Suakim, Suez, Sumach, Sunderland, Surabaya, Surate, Süßholzſaft, Sydney, Syra, Syrakus, Syrup, Taback, Tabackspfeifenköpfe, Taganrog, Talg, Tamarisken, Tambov, Tampico, Tanger, Tapeten, Tapioca, 2 ‘ Taranto, Tarare, Taraston, Tarnopol, Zaragona, Tarſus, Taſchenuhren, Tatta, Zautis, Tauſendgüldenkraut, Teakholz, Teheran, Tejuco (San Antonio de), Temesvar, Terpenttzinöl, Teufelsdreck, Thee, Theer, Theodoſia, Thiers, Thionville, Thomas, Thorn, Thunfiſch, Thymian, Tiflis, Tobolsk, Tokat, Tokay, Toledo, Tomsk, Ton, Toncabohnen, Tonnengehalt, Topas, Torf, Torgau, Tortoſa, Toul, Toulon, Toulouſe, Tornay, Tours, Traganth, Trani, Trapani, Trapezunt, Treviſo, Trient, Trier, Trieſt, Trincomale, Trinity⸗houſe, Tripoli in der Barbarei, Tripoli in der aſiatiſchen Türkei, Trippel, Trödel⸗ handel, Troppau, Tropes, Truckſyſtem, Tula, Tülle, Tunis, Turin, Türkis, Turmalin, Turnhout, Tuttlingen, Twer, Tyrus, übeda, udine, ulm, ultramarin, Utrecht, Utrera, Valence, Valencia, Valenciennes, Valette (La), Valladolid, Valparaiſo, Van⸗ diemensland, Vannes, Varinas, Varna, Veilchenholz, Velpel, Venedig, Venloo, Veracruz, Vercelli, Verdun, Verona, Ver⸗ ſailles, Verſchluß, Verſicherungen, Verviers, Vevay, Vicenza, Vienne, Vierzon, Vigevano, Vigognewolle, Villach, Viterbo, Vitriolöl, Vittoria, Vogelleim, Wachs, Wachsleinwand, Wachsperlen, Wachstafft, Wagen, Waitzen, Wakeſield, Walfiſche, Walfiſchfang, Wallroß, Wangis, Wardein (Groß-), Warington, Warſchau, Waſhington, Waſſer, Waterford, Watte, Wechſel⸗ recht, Weide, Weimar, Wein, Weißkupfer, Werft, Werftgeld, Werg, Wermuth, Wertheim, Weſel, Werford, Whisky, i⸗ tehaven, Wiatka, Wiazma, Wiborg, Widdin, Wielizeka, Wien, Wiesbaden, Wilna, Winterthur, Wintersrinde, Wirthe, Wisby, Wismar, Witebsk, Wittenberg, Wolfenbüttel, Wolle, Wollenband, Wollenmanufacturen, Wologda, Wolverhampton, Woolwich, Worceſter, Worms, Woroneſch, Wrack, Würfel, Wurmſame, Würzburg, Yarkand, Yarmouth, HYezd, York in England, York in Obercanada, Ypern, Zaffer, Zangen, Zante, Zara, Zeitungen, Zeitz, Zerbſt, Ziegenhaare, Zimmt, Zimmt (weißer), Zimmtblü⸗ ten, Zimmtöl, Zink, Zinkblumen, Zinn, Zinnſalze, Zirkon, Zittau, Zölle, Zollgeſetzgebung, Zurich, Zwickau, Zwiebeln, Zwirn, Zwoll. f 5 N Stuttgart und Tübingen, im Auguſt 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Orientaliſche Literatur. Soeben find erſchienen und von uns durch alle Buchhand⸗ lungen zu beziehen: . h Histoire des Mongels de la Perse, ecrite en persan par Raschid- Eldin, Publise, traduite en francais, accompagnee de notes et d'un mémoire sur la vie et les ouyrages de l’auteur, par M. Quatremere. Tome I. In-Folio. Paris. 37 Thlr. 20 Gr. Mit colorirter Texteinfassung etc. 40 Thlr. Dieſes Prachtwerk bildet einen Theil der „Collection orien- tale. Manuscrits inédits de la bibliotheque royale. Traduits et publiés par ordre du roi.“ Geographie d’Aboulfeda, Text arabe publié d’apres les manuscrits de Paris et de Leyde aux frais de la Société asiatique par MM. Beinand et le B. Mac Guckin de Nane. Lère livraison. Gr. in-4. Paris. 8 Thlr. Leipzig und Paris, im Auguſt 1837. > Brockhaus 8 Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. AR ße ge. Tudwig's Gefehichte der letzten 50 Jahre iſt nunmehr in 5 Bänden vollſtändig erſchienen! Soeben iſt der Ste Band der e Geſchichte der letzten funfzig Jahre dom Rath Dr. C. Fr. E. Zudwig. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 12 Gr. erſchienen und damit dies ausgezeichnete und intereſſante Ge⸗ ſchichtswerk vollendet. Von hoher Wichtigkeit und eigenthümlichem Intereſſe iſt vorzugsweiſe der eben erſchienene fünfte Band, der über die fol⸗ genreichen Ereigniſſe des Zeitraums von 1804 — 14 nicht nur e men :hiſtoriſche Anſichten, welche dem Freunde der Ger ſchichte mannichfachen Stoff zum Nachdenken darbieten, ſondern auch neue Aufſchlüſſe über die Thatſachen ſelbſt enthält. Dahin gehören insbeſondere viele Details und Berichtigungen, welche die militairiſche und politiſche Laufbahn Sr. Majeftät des jetzt regierenden Königs von Schweden und den gro⸗ ßen Autheil betreffen, welchen dieſer Monarch als Marſchall Bernadotte, ſpäter Prinz von Ponte-Corvo, an den Erfolgen der beiden öſtreichiſchen, ſowie des preußifch = polnischen Krieges hatte; insbeſondere aber wird daraus der Standpunkt klar, auf welchem derſelbe im Jahre 1812, 1813 und 1814 als Kron rinz von Schweden ſtand und handelte, ſowie der tief eingreifende, man darf wol ſagen, entſcheidende Einfluß, den er auf den Gang und den Erfolg des Befreiungskrieges ausübte. Dieſe Data ſind überall mit Actenſtücken belegt, die als Beilagen dem Werke beigefügt ſind. Daß ſie aus amtlicher Quelle floſſen, ſpricht ſich für jeden unbefangenen Leſer aus und der Verfaſſer kann ihre Authenticität verbürgen und beweiſen, autoriſirt, zu jeder Prüfung aufs zufodern, ohne Gefahr, feine aufgeſtellten Be⸗ hauptungen widerlegt zu ſehen. Um die größtmöglichfte Verbreitung dieſes für jeden gebil⸗ deten Deutſchen wichtigen Werkes zu erleichtern, ſoll daſſelbe noch bis Ende des Jahres zum Subferiptionspreis — alle 5 Bände complet zu 5 Thlr. 12 Gr. — abgelaſſen werden, wofür es in ſämmtlichen ſoliden Buchhandlungen Deutſchlands, Oſt⸗ reichs, der Schweiz u. ſ. w. zu haben iſt. Vom Iſten Januar 1833 an tritt der Ladenpreis von 8 Thlr. 6 Gr. unabaͤnderlich ein. Altona, im Auguſt 1837. N J. F. Hammerich's Verlagshandlung. In der Creutz'ſchen Buchhandlung in Magdeburg iſt erſchienen: 1 j Richter, Prof. K. S. A., Handlungsgeographie, oder Lehrbuch der Erdbeſchreibung, mit be⸗ ſonderer Ruͤckſicht auf Naturproducte, ge⸗ werbliche Cultur und Handel; ein Leitfaden für Buͤrger⸗, Gewerb- und Handlungsſchulen. Preis 21 Gr. — 1 Fl. 30 Kr. über den Werth des Buches beziehen wir uns auf die Göt⸗ tingiſchen Anzeigen von gelehrten Sachen, wo jüngſt ein Recen⸗ ſent daſſelbe als zeitgemäß und wohlgelungen in Plan und Ausführung empfiehlt. Früher gab derſelbe praktiſche Schulmann heraus: Die Hauptproduete der Erde in ihrer quan⸗ titativen Vertheilung, mit beſonderee Ruͤckſicht auf Handel und Gewerbe. Preis 10 Gr. — 12½ Sgr. — 45 Kr. ER meinem ech ist soeben erachienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: ) i oıAmalekten für 8 . f Frauenkrankheiten, a oder 5 Sammlung der vorzüglichsten Abhandlungen, Mono graphien, Preisschriften, Dissertationen und Notizen des In- und Auslandes über die Krankheiten des Weibes und über die Zustände der Schwangerschaft und des Wochenbettes, Herausgegeben 5 von. einem Vereine prahtischer Aræte. Ersten Bandes erstes und zweites Heft. N Gr. 8. Jedes Heft 16 Gr. Aus der von Jahr zu Jahr imnier stärker anschwellen- den Flut medicinischer Schriften eine schätzbare Sammlung alles Gediegenen, Brauchbaren und Guten, was das Gebiet der Frauenkraukheiten betrifft, zu ziehen, ist der Zweck der Herausgeber. Sie wollen dem praktischen Arzte, wel- cher nicht viel auf seine Bibliothek verwenden kann oder will, für einen geringen Preis viele Werke ersetzen, aus denen er das hier Gesammelte selbst schöpfen müsste. Leipzig, im September 1837. F. A. Brockhaus. "Soeben iſt im Verlage von Appun's Buchhand⸗ lung in Bunzlau erſchienen und in allen Buchhand⸗ lungen Deutſchlands und der Schweiz vorraͤthig zu haben: Prinz von Maſſa. Dramatiſche Novelle in 5 Abtheilungen, oder Novellen und Graählungen von Franz Berthold, eingeführt von Ludwig Tieck. 2ter Theil. Preis 1 Thlr. Der Iſte Theil von Berthold's Novellen hat jo ſehr gün⸗ ſtige Kritiken erlangt, daß auch für dieſen 2ten Theil ein gleich ſchöner Erfolg zu erwarten ſteht. Bohemus, Regina Sidonia, Roman aus dem öſtreichi⸗ ſchen Succeſſtonskriege. 2 Theile. Preis 1 Thlr. 10 Gr. überraſchende Situationen, ſpannend und in ſchneller Folge, | werden den Leſer angenehm unterhalten. von Brunnow, Die neue Pſyche. Novelle. Preis 1 Thlr. Die vorzüglichſten Zeitſchriften haben ſich bereits über dieſe Dichtung auf das vortheilhafteſte ausgeſprochen. Eduard Gehe, Die Gründung von Charlottenburg, hiſtoriſche Novelle; Das Gaſtmahl zu Rudolſtadt, Drama; Gedichte, oder der Vermiſchten Schriften ter Theil. Preis 18 Gr. Für jeden Preußen wird „Die Gründung von Charlotten⸗ burg“ als Nationalwerk gelten koͤnnen. Der iſte und 2te Theil dieſer vermiſchten Schriften enthält: Die Malteſer, Drama; Jeſſonda, große Oper; u. a. m. Julie von Großmann, Hazardſpiele, enthaltend: Das Luſtſpiel; Miß Emmy, oder der Parforceritt; Die Verlobung. Preis 1 Thlr. Auch über den Werth dieſer drei Novellen hat die Kritik bereits aufs vortheilhafteſte entſchieden. Hermann Marggraff, Bücher und Menſchen. Preis 1 Thlr. 18 Gr. N 7 Mehrſeitige Kritiken haben bereits dieſe Schrift zu den vor⸗ zuͤglichſten Erſcheinungen der neueſten Zeit gezählt. Theobald im Oſten, Schickungen. Preis 1 Thlr. 3 Gr. Der Verfaſſer, einer der bekannteſten Schriftſteller, wird auch unter dieſer Anonymität ſeinen wohlbegründeten Ruf bewähren. Emerentius Scävola, Der Veteran und fein Sohn. 2 Theile. Preis 2 Thlr. 12 Gr. Der Schauplatz dieſer Novelle iſt Schleſien, vorzugsweiſe die Siegesſäule an der Katzbach; welch herrliches Feld für eine Feder wie Scävola's. — —, Das Verbrechen zu irren. Leopold, Schefer, Ein Weihnachts feſt in Rom; Di Pflegetochter, oder deſſen Kleine eee Zter nb. (Band 1 — 3 koſten zuſammen 3 Thlr.) Preis 1 Thlr; 6 Gr. — —, Die Probefahrt nach Amerika. Preis 1 Thlr. Preis 1 Thlr. 6 Gr. Auch in dieſen Schriften wird ſich Leopold Scheer Aller Herzen gewinnen. 8 a k Heinrich Seidel, Eginhard und Emma, Drama in 5 Acten. Preis 1 Thlr. f Unverkennbar groß iſt das Talent dieſes Dichters, jeder 2175 7 En Urtheil beiſtimmen. duard Sileſius, Tag⸗ und Nachtfalter, i 1 Thlr. 8 Gr. 5 — kei Kein Leſer wird dieſe Auswahl anziehender, zum Theil launiger Novellen unbefriedigt aus der Hand legen. 2 Ludwig Storch, Die Heideſchenke, iriſches Volksgemälde in 3 Bänden. Preis 4 Thlr. 12 Gr. Irland im langen blutigen vergeblichen Kampfe gegen Eng; eh land, treffend und wahr geſchildert von Ludwig Storch; m bedarf es nicht zur Empfehlung dieſes ausgezeichneten Romans. e ee a J. Nisle, Große Sonate für Pianoforte zu vier Hän⸗ den, den durchlauchtigſten Prinzeſſinnen Lucke und Adelheid von Schönaich⸗Carolath gewidmet. Opus 41. 1 Thlr. 8 Gr. — „18 Geſänge mit Pianoforte⸗ Begleitung; Ihrer Durchlaucht der Frau Herzogin von Looz. Opus 42, 20 Ge — —, 12 freundliche Gefänge für 3 Sopran⸗Stim⸗ 43 muſikliebenden jungen Damen gewidmet. Opus 43. Gr; N — — —, Themas mit Variationen für das Pianofortez Ihrer Durchlaucht der Prinzeſſin von Carolath gewidmet. Opus 44. 12 Gr. 2 — — —, Allegro brillante alla Polacca, für Piano⸗ forte; dem herzogl. meiningenſchen Kammermuſikus Herrn Tiſcher gewidmet. Opus 45. 12 Gr. Kenner werden ſich zu ihrem Vergnügen überzeugen, daß die Werke dieſes Componiſten claſſich genannt zu werden ver⸗ dienen. Appun's Buchhandlung in Bunzlau. * In der Unterzeichneten ist soeben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen; 2 Beise auf dem Kaspischen Meere und in den Kaukasus. Unternommen in den Jahren 1825 — 1826 von Dr. Eduard Eiehwald, kaiserl, ruse. Staatsrathe, Professor an der medicinischen Akademie Wilna ete. etc, + Zweite Abtheilung, den historischen Bericht der Reise in den Kaukasus enthaltend, Mit Kupfern. Gr. 8. Preis 5 Fl., oder 3 Thlr. Stuttgart und Tübingen, im Juli 1837. J. G. Cotta’sche Buchhandlung; Verlag der Creutz ſchen Buchhandlung in Magdeburg. ! 1 6 W. v. Eſchenbach's Pareival; Rittergedicht, zum erſten Male aus dem Mittelhochdeutſchen uberſetzt von San Marte. 2 Thlr. 12 Gr. 1 F. Krug's 6 Gefänge für eine Stimme mit Piano forte. 20 Gr. ' Neuester Roman von Capt. Harryat. Soeben iſt in unserm Verlage erſchlenen: Das Geiſterſchiff, oder der fliegende Holländer. Roman von Capt. Marryat. Drei Theile. 8. Fein Velinpapier. Geheftet. 1 Thlr. Captain Marryat beſchenkt ſeine zahlreichen Freunde und Verehrer mit einem neuen Romane, welcher an geiſtreicher Auf faſſung und hohem ſpannenden Intereſſe keinem feiner Vorgän⸗ ger nachſteht. Wie die frühern Romane, reiht ſich auch dieſer der in unſerm Verlage erſchienenen Sammlung von Marrpat's Werken an, und haben wir dafür den bisherigen ungemein wohlfeilen Preis von i Einem Thaler f für drei Bände auf feinem Velinpapier und fauber geheftet be⸗ ſtehen laſſen. 1 : Dieſelbe ungewöhnliche und glänzende Aufnahme, welche Capt. Marryat's Romane in England, Frankreich und Ame⸗ rika gefunden, iſt ihnen auch in Deutſchland zu Theil gewor⸗ den, und wir haben das Vergnügen, die Vollendung einer Zweiten Auflage von Marryat“s Werken anzukündigen. Der bisherige unglaublich wohlfeile Preis von Einem Thaler für jeden Roman von drei Bänden bleibt vorläufig beſtehen. en I, Erſchienen find bis jetzt: Willy Königs- Eigen. — Der Paſcha. — Frank Mildmay. — Peter Simpel. — Japhet, der einen Vater ſucht. — Jakob Ehrlich. — Newton Forſter. — Ralph Rattlin. — Der Pirat und die drei Kutter. — Mr. Midſhipman Eaſy. — Snarleyyow, oder der Höllenhund. Sr Braunſchweig, den 20ſten Auguſt 1837, Friedr. Vieweg und Sohn. (Anzeige.) In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Neues Hülfsbüchlein zum ſchnellen und ſichern Auf: finden, wie hoch ein Stein, Pfund, Loth, Stuͤck zu ſtehen kommt, wenn der Centner, Stein, Pfund, Schock ſo und ſo viel koſtet und umgekehrt; ſowol nach Thalern zu 30 Sgr. als zu 24 gGr. genau berechnet. Preis 10 Sgr. Creutz'ſche Buchhandlung in Magdeburg. Durch alle Buchhandlungen iſt zu beziehen: Lindemann, H., Materialien zu Aufgaben lateiniſcher Verſe von den erſten Anfangen bis zur hoͤchſten Vollkommenheit ſelbſtaͤndiger Dichtungen; zum Schul⸗ und Selbſtunterricht. Gr. 8. After Theil. 1831. 21 Gr. Herabgeſetzter Preis 12 Gr. 2ter Theil. 1833. 1 Thlr. 12 Gr. Herabgeſetz⸗ ter Preis 12 Gr. i um dies Übungsbuch den Schülern zugänglicher zu machen, da der Werth deſſelben in feiner Zweckmäßigkeit anerkannt iſt, habe ich den Preis herabgeſetzt und darf daher gewiß hoffen, daß noch recht viele der Herren Schuldirectoren daſſelbe in ihren Lehranſtalten einführen werden, zu welchem Zwecke ich ihnen gern 1 Exemplar gratis zur Durchſicht überlaſſen würde, um meinerſejts zur Beförderung eines gemeinnützigen Wer⸗ 1 kes nichts zu verſäumen. N 9 anützig 137 Zugleich erlaube ich mir, die Herren Direttoren und Leh⸗. rer an Gelehrtenſchulen auf die in meinem Verlage befindlichen philologiſchen Werke aufmerkſam zu machen, von denen viele im Preiſe bedeutend ermäßigt, und worunter mehre gute Schulausgaben von Clafſikern find, Jede Buchhandlung kann dieſe Artikel zur Anſicht beſorgen, ſowie auch Verzeichniſſe derſelben, welche ich einer geneig⸗ ten Durchſicht und Auswahl zu würdigen bitte. Leipzig, im Auguſt 1837, ! A. F. Böhme. In der Fleckeiſen'ſchen Buchhandl ſtedt iſt ſocben esche er eng Lebte Ludw. Aug. Kraus, m Pre. der Philoſophie und Medlcin 1c. zu Göttingen. Praktiſche Anweiſung zu gerichtlichen Leichenunter⸗ ſuchungen, beſonders zu Vorbereitung auf gericht⸗ liche Sectionen und zum unmittelbaren Gebrauch bei denſelben, b. ng 5 für ö M nal gerichtliche Arzte und Wundärzte und fur Rechtsgelehrte “entworfen. Zweite erweiterte Auflage. 1 Wit einem Schlußworte über Leichenhänſer e. Gr. 8. 1837. Preis 12 Gr. RICHT Von demſelben Verfaſſer: ed 5 Das Sterben im Grabe, und die ſicherſten Mittel dagegen. In allgemein menſchlicher, mediciniſcher und policeilicher Hinficht erwogen. (Aus der oben genann⸗ ten Schrift beſonders abgedruckt.) Gr. 8. Preis 4 Gr. In Commiſſion der J. G. Cal ve 'ſchen Buchhandlung in Prag iſt ſoeben erſchlenen und durch jede Buchhandlung zu beziehen: i 3 f Vortrã ge, ! 25 HIER In gehalten in der öffentlichen Sitzung der koͤnigl boͤhmiſchen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften bei ih⸗ rer erſten Jubelfeier am 14ten September 1836. Gr. 8. Prag, 1837. Broſch. 14 Gr. 51 Inhalt: Eröffnungsrede Sr. Excellenz des Hrn. Präfls denten F. A. Grafen von Kolowrat⸗biebſteinsky. — Geſchichtlicher überblick des 50 jährigen Wirkens der Geſellſchaft, vom Secretair Dr. M. Kalina von Jäthenſtein. — Die älteſte Epoche der ſchönen Kunſt in Böhmen, von Franz Pa⸗ lady. — Böhmens Edelſteine, von Prof. F. X. M. Zip⸗ pe. — Böhmens Krönungsmünzen, von Bibliothekar W. Han⸗ ka. — über Kryſtallbildung durch Sonnenlicht und Sonnen- wärme, von Dr. und Prof. A. Pleiſchl. — Gegenwärtiger Perſonalſtand der Geſellſchaft. — Verzeichniß der ſeit der Be⸗ gründung der Geſellſchaft bis zur Feier ihres 50 jährigen Da⸗ ſeins verſtorbenen Mitglieder derſelben, vom Secretair Dr. M. Kalina von Jäthenſtein. Am 15ten September erſcheint in Paris und kann vorläu⸗ fig bei uns beſtellt werden: m1 La science politique fondée sur la science de homme, ou Etude de Tanthropalogie sous les rapports philosophiqne, historique et 80 cial par V. Cn tes, de LIsle. 1 vol. gr. in- 8. 8 Fr. zo Leipzig und Paris, im Auguſt 1837. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXVI. — — . — ⅛—— — U⸗Tn¼̃ ——¼' — :-— — —t„—exT:.è [Ü ĩiqtG— ——— — — — ä—äͤV— ui un Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinif che Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Bekanntmachung. Unterm 12ten Auguſt d. J. haben Se. Majeſtät der Kö— nig zu beſtimmen geruht daß von der Staatskaſſe, inſofern es erfoderlich iſt, 1000 Speciesthaler anzuwenden ſind, um als Honorare ausbezahlt zu werden für ſolche vollſtändige Be— urtheilungen des von der durch gnädigſte Reſolution vom 22ſten November 1828 ernannten Commiſſion verfaßten und im J. 1835 im Druck herausgegebenen endlichen Vorſchlages zu einem Strafgeſetzbuche für das Königreich Norwegen und der gleich— falls im Druck herausgegebenen Motive zu demſelben, in wel⸗ cher Sprache dieſe Beurtheilungen auch abgefaßt ſein mögen, bei deren Ausarbeitung die nöthige Rückſicht ſowol auf allgemeine wiſſenſchaftliche Geſichtspunkte, als auch auf die Foderungen, welche die eigenthümlichen Verhältniſſe des Reiches mit ſich füh— ren, genommen fein möchte, und welche Beurtheilungen dem⸗ nach entweder zur Verbeſſerung des Vorſchlages beitragen oder ein begründetes und zuverläffiges Zeugniß über die innere Voll⸗ kommenheit und praktiſche Anwendbarkeit deſſelben abgeben können. Vorſtehendes wird hierdurch zur öffentlichen Kunde ge— bracht mit dem Hinzufügen, daß das Departement gnädigſt beauftragt iſt, falls ſolche Beurtheilungen, wie erwähnt, vor Ende des Julimonats 1838 an daſſelbe eingeſandt werden, zu ſeiner Zeit beikommenden Verfaſſern der Beſchaffenheit ihrer Arbeiten angemeſſene Honorare, innerhalb der Grenzen des obenerwähnten Belaufes, auszahlen zu laſſen. Das Juſtiz- und Policeidepartement der norwegiſchen Regierung. Chriſtiania, den 24ſten Auguſt 1837. Auntzen. E. Möinighen. Preiserniedrigung. Glöckler, Dr. C., Der Brief des Apoſtels Paulus an die Roͤmer, ausfuͤhrlich erklaͤrt. 25½ Bogen. Gr. 8. 1 Thlr. 3 Gr. — —, Die Evangelien des Matthaͤus, Mar⸗ cus und Lucas in üÜbereinſtimmung gebracht und erklaͤrt. Mit Berichtigungen und Zuſätzen. 58 Bogen. 1 Thlr. 12 Gr. v Zu dieſen auf unbeſtimmte Zeit herabgeſetzten Preiſen find beide Werke durch alle Buchhandlungen zu beziehen; die frü⸗ hern Käufer erhalten die Berichtigungen und Zuſätze unent⸗ geltlich. f Neu erſchien: Das apoſtoliſche Glaubensbekenntniß als Grundlage des chriſtlichen Religionsunter⸗ richtes für Confirmanden. Von Joh. Ludw. König, koͤnigl. preuß. Garniſonprediger. 11 Bogen. Gr. 8. 12 Gr. Frankfurt a. M., im September 1837. Schmerber. In meinem Verlage ist soeben erschienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten: Analekten für Frauenkrankheiten, oder Sammlung der vorzüglichsten Abhandlungen, Mono- graphien, Preisschriften, Dissertationen und Notizen des In- und Auslandes über die Krankheiten des Weibes und über die Zustände der Schwangerschaft und des Wochenbettes. Herausgegeben 2 von einem Vereine praktischer Arzte. Ersten Bandes erstes und zweites Heft. Gr. 8. Jedes Heft 16 Gr. Aus der von Jahr zu Jahr immer stärker anschwellen- den Flut medieinischer Schriften eine schätzbare Sammlung alles Gediegenen, Brauchbaren und Guten, was das Gebiet der Frauenkrankheiten betrifft, zu ziehen, ist der Zweck der Herausgeber. Sie wollen dem praktischen Arzte, wel- cher nicht viel auf seine Bibliothek verwenden kana oder will, für einen geringen Preis viele Werke ersetzen, aus denen er das hier Gesammelte selbst schöpfen müsste, Leipzig, im September 1837. E. A. Brockhaus. In allen Buchhandlungen ift fortwährend zu haben: Magdeburgiſches Kochbuch, oder: Unterricht fuͤr ein junges Frauenzimmer, das Kuͤche und Haushaltung ſelbſt beforgen will, mit⸗ getheilt von einer Hausmutter; neue verbeſſerte und vermehrte Originalauflage in 3 Baͤnden, 3 Thlr. 6 Gr., von denen jeder, ein fuͤr ſich beſtehendes Ganzes bil⸗ dend, auch einzeln verkauft wird, naͤmlich der 1ſte mit 2 Kupfern, das Tranchiren und die Anordnung der Tafeln darſtellend, zu 1 Thlr. 6 Gr., der 2te zu 1 Thlr. und der Zte mit einer Waͤſchtabelle auch zu 1 Thlr. ö Seit Erſcheinen dieſes Werks, deſſen praktiſcher Werth durch den Abſatz vieler Tauſend Exemplare entſchieden anzu⸗ nehmen iſt, haben viele neuerſchienene Kochbücher ihre Regeln größtentheils aus demſelben geſchöpft und Auszüge gemacht, de⸗ ren aber keiner die Vollſtändigkeit und Zweckmäßigkeit deſſelben erreicht, in welchem nicht nur Wohlgeſchmack, ſondern ganz be⸗ ſonders weiſe Sparſamkeit berückſichtigt worden iſt und was au⸗ ßerdem einen reichen Schatz von nüßlichen und unentbehrlichen Wirthſchaftsregeln darbietet, weshalb es ſich, wie wol kein An⸗ deres, zu einem paſſenden fürs ganze Leben dauernden Geſchenk an junge Hausfrauen ganz beſonders eignet. Was den im Vergleich mit ſogenannten Pfennig⸗Kochbüchern anſcheinend hohen Preis betrifft, ſo dürfte er verhältnißmäßig für ein über 100 Bogen ſtarkes Werk in der That eher billig zu nennen fein. Creutz'ſche Buchhandlung in Magdeburg. Herabgeſetzter Preis von zwei werthvollen Werken bis zu Oſtermeſſe 1838. Lehrbuch der policeilich - gerichtlichen Chemie Wilh. Herm. Georg Remer, d. A. K. u. W. W. Doctor, königl. preuss. Regierungs- und Me- Jieinalrathe zu Breslau, Zwei Bände. Dritte vermehrte und durchaus umgearbeitete Auflage. Gr. 8. 1827. Ladenpreis 4 Thlr., jetzt 2 Thlr. Herm. Aug. Friedrich, Handbuch der animalischen Stöchiologie oder der thierische Körper, seine Organe und die in ihnen enthaltenen Substanzen, in Hinsicht ihrer chemischen Bestandtheile, ihrer phy- sischen und chemischen Eigenschaften. Besonders für das Selbstudium entworfen. Gr. 8. 1828. Ladenpreis 2 Thlr., jetzt 1 Thlr. Vielfach an uns ergangenen Wünſchen zu genügen, ent— ſchloſſen wir uns zu dieſer bedeutenden Preiserniedrigung. Alle namhafte Buchhandlungen find im Stande, dieſe Bü: cher von heute an für den herabgeſetzten Preis zu liefern. Helmſtedt, den 24ſten Auguſt 1837. C. G. Fleckeiſen'ſche Buchhandlung. In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen: Correſpondenzblatt e Ke e . . koͤnigl. wuͤrtemb. landwirthſchaftl. Vereins. Neue Folge. Band XI. Jahrgang 1837. Erſter Band. Zweites Heft. Gr. 8. Preis des ganzen Jahrgangs 3 Fl., oder 2 Thlr. nn h alk I. Auffäge und Abhandlungen. 1) Des Flachſes vortheilhafteſte Cultur und Bearbeitung, mit beſonderer Rückſicht auf Würtemberg. 2) Einige Bemerkungen über den Rapsbau im nördlichen Deutſchland. 3) Mittheilungen über den Milde Wirthſchaftsbetrieb der Holſteiner. II. Mittheilungen der Centralſtelle aus ihrem unmittelbaren Wirkungs⸗ kreiſe. Auszüge aus den Protokollen der Centralſtelle. 1) Stand der Zöglinge bei dem land- und forſtwirthſchaftlichen Inſtitute zu Hohenheim im Sommerſemeſter 1837. 2) Notiz über Blutegelzucht. 3) Vittoriaweizen. 4) Eine Auswande⸗ rung, bei der man im Lande bleibt und ſich redlich nährt. 5) Runkelzuckergewinnung aus getrockneten und gepulverten Rüben. 6) unterſtützungen. 7) Beiträge zur Bibliothek. 8) Beiträge zu den Sammlungen. III. Beiträge zur Va⸗ terlandskunde. 1) Landwirthſchaftliche Berichte vom Jahre 1835. a) Aus den Schwarzwaldgegenden. b) Aus Oberſchwa⸗ ben, hauptſächlich aus der Gegend zwiſchen der Donau und dem Bodenſee. c) Aus der Schönbuchsgegend und dem Am⸗ merthal. d) Von den Fildern. e) Aus dem Strohgäu. f) Aus dem untern Remsthal (von Fellbach bis Schorndorf). g) Aus der Gegend von Heilbronn. b) Aus dem Ohringen⸗ ſchen. i) Aus dem Ellwangenſchen. 2) Über eine im Fleiſche der ſchwarzen Kirſchen vorkommende Inſektenlarve. IV. Aus⸗ züge und Notizen. 1) über das Branntweinbrennen. 2) Notizen über Runkelzucker. 3) Mittel gegen Engerlinge. 4) Die Pfrieme von Teneriffa (Spartium nubigenum). 5) Über die Verhütung von Viehſeuchen und insbefondere über den Nutzen und Gebrauch des Viehſalzes. 6) Verſuch einer wiſſenſchaftlichen Begründung der Zimmerheizung und eine dar⸗ auf gegründete vortheilhaftere Ofenconſtruction. Literatur. 1) Edward Baines' d. J. Geſchichte der britiſchen Baum⸗ wollenmanufactur und Betrachtungen über ihren gegenwärtigen Zuſtand. Aus dem Engliſchen frei bearbeitet von Dr. Chri⸗ ſtoph Bernoulli, Profeſſor der induſtriellen Wiſſenſchaften zu Baſel. 2) Vollſtändige Anweiſung, von ſeltener Schönheit und Größe Amaryllis, Aſtern, Aurikeln ꝛc. theils auf die leich⸗ teſte Art im freien Lande wie in Töpfen zu erziehen, ſie lange zu erhalten, und theils daraus vorzüglich guten Samen zu ſammeln. Meteorol. Tabellen aus Stuttgart. Stuttgart und Tübingen, im Auguſt 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen u Poſtämter ift zu beziehen: Das Pfennig-Magazin 9 * für Kinder 1837. Auguſt. Nr. 31—34. Nr. 31. »Der Fliegenpilz. Die Kinder im Obſtgarten. *Die Pompejusſäule. Troſt der Höflichkeit. Der Pfau. Auf⸗ löſung der Räthſel im vorigen Monat. Räthſel. — Nr. 32.“ Der Engel verkündet die Geburt Jeſu den Hirten auf dem Felde. Der Monat Auguſt. Die Lamprete. Wie ſollen Kinder das anfangen? Wie eine Ziege den Wolf fing. Der rohe Edelſtein. * Die Waſſerſpinne. Räthſel. — Nr. 33. Die Gewürznel⸗ ken. Wo liegt der Hund begraben? *Der Eſel, von Zacha⸗ ria. Die Rieſentreppe. Die Kammuſchel. Das Gold und der Zahlpfennig. Räthſel. — Nr. 34. Ein Beiſpiel indiſcher Frömmigkeit. Fleiß und Müßiggang. Die Schloßruine und das Städtchen Dürrenſtein. Ein Hund hilft ſeinem Herrn aus dem Graben. Der Mond und die Sonne. Die Büttelsflaſche. Räthſel. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis dritte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im September 1837. F. A. Brockhaus. — Bei uns iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu 75 Die Religionsſyſteme der heidniſchen Voͤlker des Orients. Dargeſtellt von P. F. Stuhr. 8. ıxı und 448 S. 2 Thlr. 16 Gr. Dieſe gründliche und klare Darſtellung der orientaliſchen Mythenwelt erſtreckt ſich über China, Japan, Hindoſtan, Hin⸗ terindien, Ceylon, die Inſeln der indiſch⸗chineſiſchen Meere, das Hochland und den Norden Aſiens, Iran und Vorderaſien mit Einſchluß Arabiens. Obwol dieſes Werk als einen der wichtigſten Gegenſtände abſchließend für ſich beſtehen kann, darf doch dem Publicum zu einer künftigen Fortſetzung Hoffnung ge⸗ macht werden, welche die Mythologie Ägyptens, Afrikas, des claſſiſchen Alterthums, des europäiſchen Nordens und der ame⸗ rikaniſchen Völker umfaſſen würde. Berlin, im Auguſt 1837. \ Veit und Comp. — In allen Buchhandlungen des In- und Auslandes iſt gratis zu erhalten: Verzeichniſ einer W N + 1 * 2 fi Mi b [7 ohlfeilen juristischen Bibliothek. Eine Sammlung von 143 Werken von groͤßtentheils bekannten und berühmten juriſtiſchen Schriftſtell „ als: Anton, Balthasar, Beck, Biener, Flintberg, Gutjahr, Hellkeld, J. 8. Müller, Diotenhaurr Ein Ente Spangenberg, Starke, Tittmann, Wenck, Winkler u. A. m., welche, mit Ausnahme weniger Artikel, auf einige Zeit für die beigedruckten bedeutend ermäßigten Preiſe von unterzeichnetem Ver⸗ leger geliefert werden, und durch alle Buchhandlungen zu beziehen ſind. Leipzig, im Auguſt 1837. Voyage du duc de Raguse. Vollſtändig iſt jetzt erſchienen: ! Voyage du duc de Raguse en Hongrie, en Transyl- vanie, dans la Russie meridionale, en Crimee et sur les bords de la mer d’Azoff, à Constantinople, dans quelques parties de Asie mineure, en Syrie, en Palestine et en Egypte. 4 vols. 8. Paris, 1837. 12 Thlr. 12 Gr. Ein Atlas, enthaltend 6 Karten, 5 Portraits und 12 An⸗ ſichten, wird binnen Kurzem folgen und dieſem höchſt in⸗ tereſſanten Werke zur würdigen Zierde dienen. Beſtellungen darauf können durch alle Buchhandlungen an uns gerichtet werden. Leipzig und Paris, im September 1837. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. EE ²·ꝛmmm ꝓꝶꝛꝓꝓxSE / e ꝗ . . . I ren Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu er⸗ halten: Plantarum vascularium Genera eorumque characteres et oflinitates tabulis dia- gnosticis exposita et secundum ordines natura- les digesta. Auctore C. F. Meisner, M. D. in univers. Basileensi P. P. 0. Accedit Commentarius exhibens praeter adnotationes atque explicatione varias generum synonyma ed indicationes librorum in quibus descrip- tiones fusiores iconesque nec non specierum novarum diagnoses etc. inveniuntur. Fasciculi 1 & 2. Praemonenda ’ Tabulae p. 1— 68. Commentarius p. 1— 48. Folio. Das Heft von 15 Bogen 1 Thlr. 8 Gr. Dieſes Werk, welches ebenſo für den wiſſenſchaftlichen wie für den mehr praktiſchen Botaniker beſtimmt iſt, enthält eine bis auf die allerjüngſte Zeit vollſtändige Aufzählung der bis jetzt aufgeſtellten Gattungen vasculärer Gewächſe, und zwar mit dem beſondern Zwecke, die Unterſcheidung derſelben durch Vor⸗ Marti Cnobloch. ausſtellen und gehöriges Hervorheben der vorzüglichſten dia⸗ gnoſtiſchen Merkmale zu erleichtern und zugleich eine bequeme Überſicht jeder einzelnen Familie, ihrer Haupt- und Unterab⸗ theilungen und Gattungen, ſowie auch der geographiſchen Ver⸗ breitung der letztern, zu gewähren. In dem Commentar theilt der Verf. alle diejenigen Angaben, Aufſchlüſſe und Bemerkungen mit, welche zur ſichern Erreichung des vorgeſteckten Zieles beitragen können, desgleichen der beſten Abbildungen, ferner Angabe vorkommender Ausnah⸗ men vom Ggttungscharakter bei einzelnen Arten, kritiſche Be⸗ merkungen über Bau, Verwandtſchaft, Synonymie u. ſ. w. Das Werk erſcheint in Lieferungen von 15 Bogen, deren jede 1 Thlr. 8 Gr. koſtet. Der Druck geht ununterbrochen fort. Mit 5 — 6 Lieferungen wird das Werk vollſtändig fein. Weidmann'ſche Buchhandlung in Leipzig. Im Verlage von Appun's Buchhandlung in Bunzlau iſt ſoeben erſchienen: elena. Taſchenbuch auf 1838. Zweiter Jahrgang. Preis 2 Thlr. 8 Gr. Inhalt: Widmung, Sonett von Leop. Scheferz Die Blumenkönigin, Erzählung von Demſelben, zu Er⸗ klärung der ſechs engliſchen Stahlſtiche: Die Blumenkönigin, Der Mutter Hoffnung, Die Witwe, Die Erwartungsvollen am Geſtade, Des Seemanns erſte Lection, Der Gang zur Dienſt⸗ herrſchaft; Mutter und Tochter, Novelle von Emeren⸗ tius Scävola; Die Sphinx, Novelle von Henriette Hanke; Künſtlerneid, in vier Novellen von Leopold Schefer, als: der Zar, Torregiano, Meiſter und Schüler, der Sohn vom Ritter Gluck; Der Gondoliere, Novelle von Karl Herloßſohn. Soeben hat die Preſſe verlaſſen und iſt im Verlage von A. D. Geisler in Bremen erſchienen und in allen namhaften Buchhandlungen Deutſchlands und der Schweiz vorräthig: Heinecken, Ph., Dr. med., Die freie Hanfeftadt Bremen und ihr Gebiet in topographiſcher, mediciniſcher und naturhiſtoriſcher Hinſicht. Gr. 8. 2ter Band 1 Thlr. Beide Bände 2 Thlr. Durch das Erſcheinen des 2ten Bandes iſt dieſes Werk vollſtändig. Faſt alle Blätter ſprechen nur einſtimmiges Lob darüber. Siehe Hufeland's Bibliothek, Aftes Stück 18375 Holſcher's Annalen, Febr. 1837. Dieſer 2te Band enthält: 1) Krankheitszuſtand im Allge⸗ meinen, Epidemiſch-endemiſche Krankheiten. 2) Zuſtand und Verfaſſung des Medicinalweſens. 3) Fromme Stiftungen ıc. 4) Naturgeſchichte, Nachträge. A Knapp's evangeliſcher Liederſchatz. In der unterzeichneten Verlagshandlung iſt ſoeben erſchienen und durch alle guten deutſchen und ſchweizeriſchen Buchhandlungen zu haben: Evangelischer Tiederschatz gairche und Haus. | Eine Sammlung geiſtlicher Lieder aus allen chriſtlichen Jahrhunderten, geſammelt, ſyſtematiſch geordnet und nach den Bedürfniſſen unſerer Zeit bearbeitet von . M. Albert Knapp. Zwei Baͤnde in großem Medianoctav, zuſammen 1650 Seiten mit 3590 Liedern, einer Abhandlung uͤber das Kirchen⸗ lied und 4 Regiſtern, naͤmlich einem biographiſchen, alphabetiſchen, Melodien- und Spruchregiſter. Preis fuͤr 1 Exemplar auf weißem Druckpapier 3 Fl., oder 1 Thlr. 20 Gr. 5 Velinpapier 4 Fl., oder 2 Thlr. 12 Gr. Freiexemplare bei 50 zwei, und bei 100 fünf. Wenn ſich einzelne Gemeinden in der Umgegend unmittelbar an die Verlagshandlung wenden, ſo wird bei Partien von 10 und mehren Exemplaren, und bei portofreiem, im Voraus und mit Zurechnung der Austragegebühr von 2 Kr. eingeſchickten Betrag: das Exemplar auf Velinpap. für 2 Fl. 42 Kr., oder 1 Thlr. 16 Gr. und das Exemplar auf Dradpap. für 2 Fl. — Kr., oder 1 Thlr. 4 Gr. abgegeben. Andere, zumal nicht frankirte Beſtellungen bleiben ganz unberuͤckſichtigt. Der Verfaſſer ſuchte in dieſer umfaſſenden Sammlung es der evangeliſchen Kirche Deutſchlands thatſächlich vor Augen zu le⸗ gen, was ſie an guten geiſtlichen Liedern beſitzt, und dadurch einen Beitrag zu der ſo wünſchenswerthen Geſtaltung eines deutſchen kvangeliſchen Nationalgeſangbuchs zu geben. Zu dieſer Arbeit bewog ihn vorzüglich die große Dürftigkeit der meiſten Kir⸗ chengeſangbücher und der Blick auf die verkehrten Grundſätze, wonach viele derſelben gefertigt ſind; ſodann aber auch der innige Wunſch, in jeder deutſchen evangeliſchen Familie ein recht vollſtändiges, gediegenes und allen Bedürfniſſen genügendes geiſtliches Liederbuch zu ſehen, das in Freude und Leid ein echter Hausſchatz wäre. Daher wurden nicht allein die ſämmtlichen evangeliſchen Kernlieder, ſondern auch viele Hundert andere meiſt verſchollene oder ganz unbekannte Geſänge in zarter, den billigen Fo⸗ derungen des Chriſtengeſchmacks entſprechender Bearbeitung aufgenommen, alſo daß blos die Sprachfehler, Sprachhärten und alte unpaffende Bilder entfernt, das Gepräge der Lieder ſelbſt jedoch und der einfache evangeliſche Geiſt unverkürzt gelaſſen wurden. Das Ergebniß hiervon dürfte dieſes ſein, daß eine bedeutende Zahl bisher wenig beachteter Lieder den bekanntern Kernliedern nun würdig zur Seite ſteht, und der brauchbare Liedervorrath der deutſchen Kirche einen anſehnlichen Zuwachs gewonnen hat. Die unterzeichnete Verlagshandlung hat nicht nur für ſchönen, auch ältern Augen leſerlichen Druck, und gutes, dauerhaftes Papier geſorgt, ſondern auch den Preis aufs niedrigſte geſtellt, damit dieſer umfaſſende Liederſchatz ein wahres Volksbuch werden und auch in die Häuſer der Unbemittelten den Weg finden könne. Möge dieſe redliche Abſicht durch Mitwirkung vieler Freunde des evangeliſchen Chriſtenthums wohlwollend und kräftig befördert werden. Stuttgart und Tübingen, im Juli 1837. „ J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Naundorff — Louis XVII. Erheiterungs⸗Lecture. 1 oer : Soeben ift bei F. H. Köhler in Stuttgart erſchienen Von Paris empfingen wir ſoeben und iſt durch alle Buch⸗ | und in allen Buchhandlungen zu erhalten: 1 0 handlungen von uns zu beziehen: o Naundorf, ou Memoire à consulter sur l’intrigue des 4 . 1 95 e 5 Su 115 Nee ar nn XVII, 935 des jugemens Mit dieſem aten Bändchen iſt diefe Anekdotenſammlung, et condamnations Evagault, sous le consulat; de welche ſich durch Reichthum (fie enthält über 1300 Num⸗ Mathurin Bruneau, sous la restauration; et du ba- mern), guten Geſchmack in der Auswahl und ſehr ron de Richemont, sous le gouvernement actuel. viele nie g in e ee e te been⸗ Par A. F. V. Thomas. 8. Paris, 1837. 2 Thlr. digt, und ſollte in keiner Bibliothek fehlen, da fie ein uner⸗ Leipzig und Paris, im September 1887. ſchöpfliches Aufheiterungsmittel bildet und ergiebigen Stoff Brockhaus & Avenarius zum Wiedererzählen in fröhlichen Eirkeln enthält. ’ Buchhandlung für deutſche und ausländifche Literatur. Verlag der Creutz ſchen Buchhandlung Verlag der Creutz'ſchen Buchhandlung in Magdeburg. in Magdeburg. Andreae, Reg. R. Dr. A., Grundriss Grundriß der allgemeinen Weltgeſchichte für die mittlern | der allgemeinen und speciellen Augen- Claſſen der Gymnaſien und anderer hoͤhern Lehranſtal⸗ heilkunde, Mit 3 Abbild. Bl. 2 Hefte, ten, von F. Heinzelmann. 6 Gr. * jedes 18 Gr. N Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXVII. m Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Verzeichniss der Vorlesungen, welche an der koͤniglich bairiſchen Friedrich-Alexan— ders-Univerſitaͤt zu Erlangen im Winter-Semeſter 1837 — 38 gehalten werden follen. Der geſetzliche Anfang derfelben iſt der 19te Detober, Theologiſche Facultät. Dr. Kaiſer: übungen des exegetiſchen Seminars der alt= und neuteſtamentlichen Abtheilung, die Salomoniſchen Sprüch— wörter, die chriſtliche Moral, oder die bibliſche Iſagogik. — Dr. Engelhardt: Übungen des kirchenhiſtoriſchen Seminars, Kirchengeſchichte. — Dr. Olshauſen: die bibliſche Dogmatik, den Brief an die Römer, die Leidensgeſchichte nach den vier Evangeliſten. — Dr. Höfling: Übungen des homiletiſchen und des katechetiſchen Seminars, Theorie des geiſtlichen Cul— tus, oder Homiletik und Liturgik. — Dr. Harleß: theologiſche Encyklopädie, das Evangelium Johannis. — Dr. Krafft: Dogmatik. — Dr. von Ammon: übungen im Paſtorfalin— ſtitute, Sombolik und Polemik. Die vier angeſtellten Repetenten werden unter Aufſicht und Leitung des königl. Ephorus wiſſenſchaftliche Converſatorien in lateiniſcher Sprache und Repetitorien für die Theologie Stu— direnden in vier Jahrescurſen halten. Juriſtiſche Facultät. Dr. Bucher: Inſtitutionen des römiſchen Rechts, äußere und innere Geſchichte deſſelben, römiſches Erbrecht. — Dr. Schmidt- lein: Encyklopädie und Methodologie der Rechtswiſſenſchaft, Criminalrecht mit ſteter Rückſicht auf das bairiſche Strafgeſetz⸗ buch v. J. 1813, die Lehre von der Zurechnung. — Dr. E. A. Feuerbach: deutſches Privatrecht, deutſche Staats- und Rechts geſchichte. — Dr. Stahl: Kirchenrecht, Rechtsphiloſophie und Politik. — Dr. Albrecht: Theorie des gemeinen deutſchen or: dentlichen Civilproceſſes, Civilproceßprakticum nach der Grund» lage des bairiſchen Proteßrechts mit ſchriftlichen Ausarbeitun— gen, die Abweichungen des bairiſchen ordentlichen Civilproceſſes von dem gemeinen deutſchen. — Dr. Hunger: das bairiſche Civilrecht, die Lehre von den gerichtlichen Klagen und Ein: reden. — Dr. von Scheurl: äußere und innere Geſchichte des römiſchen Rechts, das vierte Buch der Inſtitutionen des Gajus. Medieiniſche Facultät. Dr. Henke: Examinatorium in lateiniſcher Sprache über ſpecielle Pathologie und Therapie, ſpecielle Pathologie und The⸗ rapie der acuten Krankheiten, die praktiſchen übungen in der me⸗ dieiniſchen Krankenhausklinik und Poliklinik. — Dr. Fleiſch⸗ mann sen.; die menſchliche pathologiſche Anatomie, die menſch⸗ liche ſpecielle Anatomie, das mediciniſch- forenſiſche Prakticum, Secirübungen. — Dr. Koch: Anleitung zum Studium der Kryptogamie Deutſchlands, ſprcielle Pathologie und Therapie der chroniſchen Krankheiten. — Dr. Leupoldt: Anthropolo⸗ gie und Piychologie und Diätetik, Geſchichte der Medicin, den jatroſophiſchen Verein. — Dr. Jäger: theoretiſche Chirurgie und Augenheilkunde, die chirurgiſch- augenärztliche Klinik. — Dr. Roßhirt: geburtshülfliche Klinik in Verbindung mit den Touchirübungen und den Manual- und Inſtrumentaloperationen am Fantom, Frauenzimmerkrankheiten, Krankheiten neugebore— ner Kinder. — Dr. Wagner: Geſchichte der wichtigſten anato= mifchen= phyſiologiſchen Entdeckungen und des Einfluſſes der— ſelben auf die praktiſchen Zweige der Medicin, Encyklopädie und Methodologie der Medicin und Naturkunde, in Verbin- dung mit Literärgeſchichte. — Dr. Trott: über mehre neue Arzneimittel, Semiotik, Diätetik. — Dr. Fleiſchmann jun.: Oſteologie und Syndesmologie, Homöopathie, chirurgiſche Ana⸗ tomie, Converſatorium über die wichtigſten Lehren der Medicin in Bezug auf Homöopathie. Philoſophiſche Facultät. Dr. Mehme!: Einleitung in die Philoſophie, Logik und Metaphyſik, Pſychelogie. — Dr. Harl: Staatswirthſchaft oder Nationalökonomie, Policeiwiſſenſchaft in Verbindung mit dem Policeirecht, Finanzwiſſenſchaft, Converſatorium über die wich⸗ tigſten Disciplinen der Staatswirthſchaftslehre. — Dr. Kö p⸗ pen: Geſchichte der franzöſiſchen Revolution von 1789, Logik und Metaphyſik, Aſthetik. — Dr. Kaſtner: Eneyklopädiſche überſicht der geſammten Naturwiſſenſchaft, Geſchichte der Phyſik und Chemie, allgemeine Experimentalchemie, Gewerbschemie. — Dr. Böttiger: Theorie und allgemeiner Theil der Statiſtik, allgemeine Geſchichte, Geſchichte der Deutſchen. — Dr. Rü⸗ ckert: Sanskritgrammatik, die kleinern hebräiſchen Prophe— ten. — Dr. Döderlein: übungen des philologiſchen Semi⸗ nars, die Annalen des Tacitus mit lateiniſchen Stylübungen, die philologiſche Encyklopädie. — Dr. von Raumer: Kry⸗ ſtallkunde, allgemeine Naturgeſchichte. — Dr. Kopp: Hodege⸗ tik des akademiſchen Studiums, Senecae Quaestiones Natu- rales, Aristotelis Topica. — Dr. von Staudt: analytiſche Geometrie, Differential- und Integralrechnung. — Dr. Fa⸗ bri: Encyklopaͤdie der Kameralwiſſenſchaften, Stöchiometrie. — Dr. Drechsler: hebräiſche Sprache, ausgewählte Abſchnitte des Koran für Anfänger im Arabiſchen. — Dr. Winterling: Aſthetik. — Dr. E. J. Richter: Aulularia des Plautus, aus⸗ gewählte Horaziſche Gedichte, römiſche Alterthümer, Disputa- toria. — Dr. Martius: Pharmakognoſie, Toxikolegie. — Dr. Irmiſcher: Handſchriftenkunde. — Dr. Leutbecher: Methodologie des akademiſchen Studiums, allgemeine Eneyklo⸗ pädie der Wiſſenſchaften, Staatspädagogik. — Dr. Hofmann: Geſchichte der altteſtamentlichen Weiſſagung. — Dr. Hagen: Geſchichte des Mittelalters, Geſchichte der römiſchen Republik. — Lector Dr. Doignon: Voltaire's Po&mes et Discours en vers, franzöſiſchen Privatunterricht, franzöſiſche übungen und Converſatorien. — Lector Dr. Otto: Spaniſch oder Italieniſch; Engliſch, Holländiſch. 3 Die Fechtkunſtz und Gymnaſtik lehrt Dr. Roux; die Zei⸗ chenkunſt Küſter; die Tanzkunſt Hübſch. Die Univerſitätsbibliothek iſt jeden Tag (mit Ausnahme des Sonnabends) von 1 — 2, das Leſezimmer in denſelben Stun⸗ den und Montags und Mittwochs von 1—3, das Naturalien⸗ und Kunſtcabinet Mittwochs und Sonnabends von 1 — 2 Ahr geöffnet. Scott's Leben und Memoiren. Durch alle Buchhandlungen iſt von uns zu beziehen: Memoirs of the Life of Sir Walter Scott. By J. G. Lockhurt, Esq., his son - in - law and literary executor. In three volumes. In-. Paris, 1837. 6 Thlr. 16 Gr. Dieſes höchſt intereſſante Buch, über welches ſich die Nrn. 62, 252 und 253 der Blätter für literariſche Unterhaltung, auf die wir uns hiermit zu verweiſen er— lauben, ausführlich ausſprechen, wird den zahlreichen Freunden Walter Scott's eine willkommene Gabe ſein. Leipzig und Paris, im September 1837. , Brockhaus 8 Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Bulwer's Werke. Im Verlage der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen Deutſchlands und der öſtreichiſchen Monarchie zu erhalten: E. L. Bulwer's ſämmtliche Werke. Aus dem Engliſchen von Dr. G. N. Bärmann. 40ſter — 43ſter Theil, enthaltend: hens A Aufſ⸗ bung und Fall. After — Ater Theil. Geh. Preis 1 Thlr. Die früher erſchienenen 39 Theile von „Bulwer's Werken“ ſind jetzt wieder vollſtändig zu haben und enthalten: Bd. 1 — 4. Engen Aram; 4 Thle. à 9 Groſchen. 5 — 8. Pelham; 4 Thle. à 9 Groſchen. 9 — 12. England und die Engländer; 4 Thle. a 6 Groſchen. Der Verſtoßtene; 4 Thyle. à 6 Groſchen. K * „17 — 20. Paul Clifford; 4 Thle. à 6 Groſchen. 21 — 22. Die Pilger am Rhein; 2 Thle. à 6 Groſchen. = 23 — 26. Devereuxr; 4 Thle. à 6 Groſchen. „27 — 30. Pompejis letzte Tage; 4 Thle. à 6 Groſchen. * 31. Falkland; 1 Theil. 5 Groſchen. „32 — 34. Der Gelehrte; 3 Thle. a 6 Groſchen. „35 — 38. Nienzi, der letzte Tribun; 4 Thle. à 6 Groſchen. . 39. Die Herzogin de la Vallière; 1 Theil. 6 Groſchen. Dieſe Ausgabe zeichnet ſich nicht nur durch elegante Aus⸗ ſtattung und billigen Preis aus, ſondern ſie erhält auch dadurch vorzüglichen Werth, daß ſämmtliche Werke von ein und dem: ſelben, und zwar von einem anerkannt guten überſetzer ver⸗ deutſcht worden ſind. fi Durch ihr anſprechendes Außere iſt dieſelbe beſonders zu Geſchenken zu empfehlen. ; Zur Beantwortung mehrer an uns gemachten Anfragen bemerken wir, daß dieſe Ausgabe ſpäter nicht im Preis her⸗ abgeſetzt werden wird. Zwickau, den Iſten September 1837. Gebrüder Schumann. An alle Buchhandlungen wurde ſoeben verſchickt: Staatsrechtliche Bedenken uͤber das Patent Sr. Majestät des Königs Ernſt Auguſt von Hanover vom Sten Juli 1837. Zweite vermehrte und verbeſſerte Nuflage. Preis 24 Kr., oder 6 Gr. Die genannten ſtaatsrechtlichen Bedenken ſind auch in der erſten noch unvollkommenen Abfaſſung, welche die Allgemeine Zeitung lieferte, mit allgemeinem Beifall aufgenommen worden. Von dem Eindruck, welchen ſie hervorgebracht haben, ſpricht unter Anderm ein Artikel vom 27. Juli aus Hanover im Deutz ſchen Courier vom Aten Auguſt mit folgenden Worten; „den größten Eindruck machte aber das unmaßgebliche Gutachten in der Allgemeinen Zeitung, und gewiß nicht ohne Grund, denn es iſt dies eine Abhandlung, von der jedes Wort in Gold gefaßt zu werden verdient. Wer könnte, wenn er dieſes Gutachten geleſen, noch zweifelhaft ſein ꝛc.“ Wir dürfen erwarten, daß der beſondere Druck, welchen wir als zweite umgearbeitete und vermehrte Ausgabe ankündigen, ſich bei feiner genauern Faſſung, ſchärfern Beweisführung und grö— ßern Vollſtändigkeit deſſelben Beifalls erfreuen wird. Stuttgart und Tübingen, im Auguſt 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei Th. Pergay in Aſchaffenburg iſt ſoeben erſchie⸗ nen und in allen ſoliden Buchhandlungen zu finden: MITTHEILUNGEN AUS SPANIEN über Land und Voll, Wissenschaft und Kunst, die jetzige politische Umwälzung und den Krieg. Gesammelt und über- setzt von J. B. von Pfeüschifter. 1ste Lieferung. Preis 12 Gr., oder 54 Kr. Der Herausgeber beabſichtigt, aus ſpaniſchen Zeit⸗ ſchriften aller Farben, von denen ihm mehre regelmäßig zugekommen, intereſſante Fragmente auszuheben und dem deut⸗ ſchen Publicum mitzutheilen. Dieſe erſte Lieferung enthält: 1. Belagerung und Entſetzung von Bilbao; amtliche Berichte und Tagebücher. — 2. Gefecht bei Bunol. — 3. Stand der Streitmacht beider Parteien; mit officiellen Standliſten und in⸗ tereſſanten Notizen über die Generale des Don Carlos. — 4. Charakter der Kriegführung; aus den Zeitungen von Ma⸗ drid und Onate. — 5. Regierung des Don Carlos. — 6. Zu⸗ ſtand der Provinzen; ſehr belehrende Notizen aus den öffent⸗ lichen Blättern. — 7. Der Juſtizbeamte von Senabria. — 8. Die neue Verfaſſung; eine treue überſetzung derſelben nach dem ſpaniſchen Original. — 9. Biographiſche Skizzen und Ne⸗ krologe. — 10. Wiſſenſchaft, Kunſt und Literatur. (Das Athe⸗ näum zu Madrid; Recenfionen neuer Werke; die Zeitſchriften.) — 11. Proben der neueſten Poeſie der Spanier. — 12. Mis⸗ cellen. — Bei einer auch nur flüchtigen Durchſicht dieſer Lie⸗ ferung wird man dieſe Fragmente ebenſo anziehend als beleh⸗ rend finden. „Es find‘, ſagt der Herausgeber, „Actenſtücke zur politiſchen und Culturgeſchichte, deren Würdigung er den Leſern ſelber anheimſtellt, Actenſtücke, die, in ihrem Zuſammen⸗ hange geprüft, von den politiſchen, religiöſen und wiſſenſchaft⸗ lichen Zuſtänden, von der Geſinnung und Handlungsweiſe der Parteien, ihren Mitteln und Wegen, von dem Bildungsgange der Nation u. ſ. w. ein treueres und vollſtändigeres Bild ge⸗ währen dürften als die in unſern Zeitungen zerſtreuten Noti⸗ zen, deren Werth er darum nicht verkennen wolle.“ Eine zweite Lieferung wird in Kurzem nachfolgen und unter Anderm die Verhandlungen der Cortes über die kirchlichen Re⸗ formen und einen Auszug aus den ſoeben erſchienenen Me⸗ moiren des Generals Cordo va enthalten. Vom Iſten October dieſes Jahres an erſcheint in der unterzeichneten Verlagshandlung die neue Leipziger Allgemeine Zeitung, Motto: Wahrheit und Recht, Freiheit und Geſetz! Dieſe Zeitung wird eine fortlaufende Darſtellung der Zeitgeſchichte geben, die durch Mittheilung aller hiſtoriſch wichtigen Nachrichten das Beduͤrfniß des Augenblicks befriedigen, aber auch nach der Vollſtaͤndigkeit einer ge⸗ ſchichtlichen Quelle fuͤr die Nachwelt ſtreben, und in ihren Berichten und den auf Thatſachen geſtützten Anſich⸗ ten und Urtheilen die ſtrengſte Unparteilichkeit ſich zum Geſetze machen ſoll. Bei vorzuͤglicher Beachtung aller Erſcheinungen im Staatsleben wird ſie uͤberhaupt der Entwickelung des geſellſchaftlichen Zuſtandes in all ihren Richtungen folgen und daher auch auf wichtige politiſche und ſtatiſtiſche Schriften, auf bedeut⸗ ſame Leiſtungen im Gebiete der Kunſt und auf das gewerbliche Leben, Induſtrie entwickelt, fortdauernd geeignete Ruͤckſicht nehmen. Leben, wie es ſich im Handel und in der Wichtige, das Intereſſe des offentlichen Lebens beruͤhrende Zeitfragen ſollen vom wiſſenſchaftlichen Standpunkte erwogen werden, ohne ſie jedoch in das Gebiet der Schule hinuͤberzutragen. Jedem Jahrgange wird ein genaues und vollftändiges Regiſter beigegeben werden. Die Leipziger Allgemeine Zeitung, welcher die geographiſche Lage Leipzigs und ſeine Bedeutung als Univerſitaͤt, als Handels- und Meßplatz, als Centralpunkt des deutſchen Buchhandels beſondere Beguͤnſtigung gewaͤhren duͤrften, wird täglich, auch an Sonn- und Feiertagen, Abends in einem ganzen Bogen Hochquart mit geſpaltenen Columnen und wenn noͤthig mit Beilagen, ausgegeben werden, und daher die am Nachmittag in Leipzig ankommenden Nachrichten und Curſe ſchon Abends, wenn auch nur kurz mittheilen, um am folgenden Tage das Wichtigere ausfuͤhrlich zu beſprechen. Es wird dadurch moͤglich, hier nach allen Richtungen abgehenden Poſten zu verſenden. glich, die Zeitung Abends mit den von Der Beſißz eines reichen Materials an Zeitungen aller Länder und die Mitwirkung der bereits gewonnenen Correſpondenten in den meiſten deutſchen Hauptſtaͤdten und in fremden Staaten werden uns in Stand ſetzen, Originalzeitung zu geben. unſerer Zeitung einen Anſpruch auf den Namen einer Beiträge fuͤr die Leipziger Allgemeine Zeitung bitten wir durch die Poſt an die Redaction zu ſen⸗ den und wir erſuchen Alle, die durch ihre Verhaͤltniſſe zu intereffanten Mittheilungen berufen ſind, um ihre Theilnahme, Inſerate aller Art, fuͤr deren ſchnelle und allgemeine die wir angemeſſen honoriren werden. Verbreitung die örtlichen Verhaͤltniſſe Leipzigs beſondere Vortheile darbieten, werden wir in die Zeitung ſelbſt oder in die Beilagen aufnehmen und den Raum einer Zeile mit 1½ Gr. berechnen. Der Preis fuͤr das Vierteljahr betraͤgt 2 Thlr. 12 Gr. Vorauszahlung, und den ausſchließenden Debit für das In⸗ und Ausland hat die königl. ſächſiſche Zeitungsexpedition in Leipzig uͤbernommen, an welche ſich alle Poſtaͤmter mit ihren Beſtellungen wenden wollen. Leipzig, 15ten Auguſt 1837. Bei Th. Ehr. Fr. Enslin in Berlin ſind folgende neue Bücher erſchienen und in al⸗ len Buchhandlungen zu haben: Berends, C. A. W. (weil. königl. preuß. Geh. Med.⸗Rath u. Prof.), Vorleſungen über praktiſche Arzneiwiſſenſchaft, oder Handbuch der fpeciellen Pathologie und Therapie. Zweite Auflage, neu durchgeſegen und berichtigt von Dr. J. C. Albers, königl. preuß. Med.⸗Rath ꝛc. Ater Bd. Acute Exantheme, mittlere Krankheiten. Gr. 8. 1 Thlr. 18 Gr. Das ganze, aus zehn Bänden in Großoctav be⸗ ſtehende Werk wird in dieſer neuen Auflage nur 15 Thlr. koſten, während die erſte Ausgabe 23 Thlr. koſtete. Blasius, Ernst (Dr. u. Prof. in Halle), Handwörter- buch der gesammten Chirurgie und Augenheilkunde, zum Gebrauch für angehende Ärzte und Wundärzte. 2ter und Ster Bd., jeder in 2 Abtheilungen. Gr. 8. Subscrip- tionspreis 6 Thlr. Vollständig wird dieses Werk, aus vier Bänden zu 50 Bogen, oder acht Halbbänden à 25 Bogen be- stehend, nur zwölf Thlr. kosten; der Verleger ga- rantirt den Subseribenten diesen Preis auch selbst bei vermehrter Bogen — oder Bändezahl. Die Vollendung erfolgt ungesäumt. F. A. Brockhaus. Buchholz, Fr., Geſchichte der europäiſchen Staaten ſeit dem Frieden von Wien. 22fter Bd. ( Hiſtoriſches Taſchenbuch 13ter Jahrg.): Begebenheiten des Jahres 1832. 12. Broſch. 2 Thlr. Ohm, Martin (Prof. in Berlin), Lehrbuch der Mechanik, zugleich mit den dazu nöthigen Lehren der höhern Analyſis und der höhern Geometrie, elementar vorgetragen und mit ſehr vielen Beiſpielen der Anwendung verfehen. ter Bd. Statik feſter Körper. Mit 2 Figurentafeln. Gr. 8. 2 Thlr. 18 Gr. Der Iſte Bd. (Mechanik des Atoms) koſtet 2 Thlr. 12 Gr. Das ganze Werk wird aus drei Bänden beſtehen. Rayer, Dr. P. (in Paris), Theoret.- prakt. Darstellung der Hautkrankheiten; nach der zweiten durchaus verbes- serten Ausgabe des Originals in deutscher Übertragung: herausgegeben von Dr. H. Stannius. In 3 Bänden. Ister Band. Gr. 8. 2 Thlr. 12 Gr. Die beiden folgenden Bände werden auch baldigst erscheinen. i ! Ruer, Wilh. (Dr. u. Dir.); Irrenstatistik der Provinz Westfalen, mit Hinweisung auf die medicinisch- topo- graphischen Verhältnisse sämmtlicher einzelnen Kreise der- selben. Gr. 8. 21 Gr. Rust, Joh. Nep. (königl. preuss. Präsident etc. in Ber- lin), Helkologie, neue Bearbeitung. Istes u. 2tes Heft, jedes von 12 Bogen Text und 2 ausgemalten Kupferta- feln. Folio. Das Heft 1 Thlr. 16 Gr. Dieses Werk ist zwar nicht eigentlich zum Ausgeben in Heften oder sogenannten Lieferungen bestimmt, um aber vielfachen desfallsigem Verlangen zu genügen, sol- len es Diejenigen, welche sich fest zur Ab- nahme des Ganzen verbindlich machen, aus- nahmsweise in Heften erhalten, so oft eine Anzahl Bo- gen des Textes und eine oder einige Kupfertafeln fer- tig sind. Das Ganze wird von 12 auf das sorgfäl- tigste ausgemalten Kupfertafeln begleitet sein, sie wer- den aber nur in der Folge geliefert, in welcher sie aus den Händen der Künstler kommen, und können erst nach Beendigung des Werkes geordnet eingebunden werden. Sundelin, Karl (weil. Dr. u. Prof. in Berlin), Taschen- buch der ärztlichen Receptirkunst und der Arzneiformeln, nach den Methoden der berühmtesten Arzte. 2 Bändchen in Taschenformat. Dritte, von Dr. J. C. Albers, königl. preuss. Med.-Rath, verb. und verm. Auflage. Geb. 1 Thlr. 18 Gr. Troschel, M. (Dr.), Recepttaschenbuch, eine Sammlung bewährter Arzneiformeln zur Erleichterung des Studiums, besonders für angehende Chirurgen. Taschenformat. Geb. 21 Gr. Vogel, P., u. Dr. Brennecke (Lehrer in Berlin), Prakti— ſches Rechenbuch für die untern und mittlern Claſſen der Gymnaſien, Gewerbe- und Buͤrgerſchulen. Iſter Theil. 8. 12 Gr. Die Auflöſungen dazu 12 Gr. Wigand, E. A. (Prof. in Berlin), Kurze Überficht über die Formen des Homeriſchen Dialects, als Einleitung in die Lecture des Homer. Ste verbeſſerte Auflage. Gr. 8. 6 Gr. Medicinische Zeitung, herausgegeben von dem Verein für Heilkunde in Preussen (unter Rust's Präsidio). 6ter Jahrgang, 1837. Folio. Wöchentlich 1 — 1½ Bogen. 3 Thlr. 16 Gr. Die ersten 5 Jahrgänge dieser Zeitung, 1832 — 36, sind zu dem ermässigten Preise von 5 Thlr. (statt 15 Thlr. 22 Gr.) zu haben, einzeln kostet der Jahr- gang 1832, 1 Thlr. 6 Gr., die folgenden, 1835 — 36, 1 Thlr. 8 Gr. Das Gutenbergsfeſt. Bei Karl Körner, Buchhändler in Frankfurt a. M., iſt ſoeben erſchienen und durch alle übrigen Buchhandlungen gegen baar zu beziehen: Die drei Nag e der Enthüllungsfeier des Gutenberg „Monuments am 14ten, löten und 16ten Auguſt 1837. Mit einem Vorworte von Dr. R. H., den vollſtändigen Feſt⸗ reden und ſtattgehabten Discuſſionen, den Verzeichniſſen der bei dieſer feſtlichen Gelegenheit eingegangenen typographiſchen Feſtgeſchenken und den Namen der verſammelt geweſenen Bud: händler, Buchdrucker ꝛc. ꝛc. 3 Bogen. Gr. 8. Broſch. Preis 24 Kr., oder 6 Gr. Der Ertrag dieſes Schriftchens, welches eine vollſtändige und doch kurzgefaßte Beſchreibung der dreitägigen Feſtlichkeiten liefert, die mit ſo großer Befriedigung aller daran Theilgenom⸗ menen bei Gelegenheit der Enthuͤllung des Gutenberg-Monu⸗ ments zu Mainz ſtatthatten, iſt als Beitrag zu der Koſtenbeſtreitung der Errichtung jenes ſchönen, welthiſtoriſchen Monuments beſtimmt. Es iſt des⸗ halb zu erwarten, daß dies nur 24 Kr. koſtende Schriftchen nah und ferne recht zahlreiche Abnehmer finden werde! Druck und Verlag von F. A. Im Verlage von H. Schmidt & v. Coſſel's Raths⸗ buchhandlung zu Wismar hat foeben die Preſſe verlaſſen: Charaktere und Situationen. Vier Bücher Novellen, Skizzen, Wanderungen auf Reisen und durch die neueste Literatur. Von Theodor Mundt. Der bekannte geiſtreiche Verf. liefert hier in zwei Baͤnden unter den Rubriken: I. Novellen. II. Deutſche Geftalten und Richtungen. III. Skizzen. IV. Charaktere und Pro⸗ bleme im erſten Theile: im zweiten Theile: Antoniens Bußfahrten. Die Helgolanderinnen. Der Bibeldieb. Ein frommer Tag in Neuwied. Rahel und ihre Zeit. Lebensmagie. Wirklichkeit und Immermann und das Jahr- Traum. hundert der Epigonen. Ereigniſſe auf einer Kunſtaus⸗ Die Zerriſſenheit im deutſchen! ſtellung. (Berlin, 1836.) Roman. Fragmente. Die philoſophiſche Bildung der George Sand und die ſociale jungen Generation. Speculation. Die Dichtung der Übergangs-Ludwig Tieck, Leben und Poe⸗ epoche. fü Deutſche Höflichkeit. Wiener Humor. Seydelmann. ie. Rückblicke von Eduard Gans. Erinnerung an Schönborn und an das Leben des achtzehnten Jahrhunderts. Wetterprebleme der Zeit. Philoſophie der Geſchichte. Preis für beide Bände elegant gedruckt auf Velin⸗ papier und broſchirt 3 Thlr. Verlag der Creutz'ſchen Buchhandlung in Magdeburg. Roloffs, Dr. J. C. H., Anleitung zur Prü- fung der Arzneikörper bei Apotheken- visitationen, für Physiker, Arzte und Apotheker. Vierte vom Prof. Lindes umgearbeitete Auflage. 4 18 Gr. Victor Hugo's Werke. Soeben iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen von uns zu beziehen: Oeuvres completes de Victor Hugo. Ornés d'un portrait de l’auteur sur acier et des vignettes sur bois. Deux volumes grand in- 8. Bruxelles, 1837. 10 Thlr. 12 Gr. Dieſe Ausgabe enthält auch das erſt kürzlich erſchienene neueſte Werk des Verfaſſers: „Les voix intérieures“, iſt alſo ganz vollſtändig. Leipzig und Paris, im September 1837. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXVIII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mebicinif che Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Buchhandlung für deutsche und ausländische Literatur von BROCKHAUS & AVENARIUS in Leipzig und Paris. Die Unterzeichneten empfehlen ihr Etablissement in Leipzig und Paris zur Ubergabe von Aufträgen bei Bedarf deutscher Werke sowol, als auch der Erscheinungen der französischen, englischen, italienischen und anderer Literaturen des Auslandes, welche sie, unterstützt durch Werke, möglichst schnell und mit grösster Sorgfalt ausführen werden. ein bedeutendes Lager älterer und neuerer Ebenfalls erbieten sie sich, anti- quarische und Auctionskataloge, Prospecte und dergl. ihren Geschäflsfreunden zukommen zu lassen, Aufträge für Auctionen in Paris zu übernehmen, sowie der Beförderung von Paketen an dortige Gelehrte und wissen- schaftliche Institute gegen billige Entschädigung sich zu unterziehen, Zugleich empfehlen sie sich zur Über- nahme des Haupt-Commissions-Debits neuer Werke für den deutschen und ausländischen Buchhandel. Eine regelmässige Übersicht der neuen Erscheinungen der ausländischen Literatur gewährt das „Bulletin bibliographique de la literature elrangere‘“, welches seit Juli d. J. monatlich zweimal erscheint und gratis ausgegeben wird. Leipzig und Paris, im September 1837. Brockhaus & Avenarius. In meinem Verlage erſchien ſoeben: Italia. Mit Beitraͤgen von A. Hagen, A. Kopiſch, H. Leo, K. Fr. v. Rumohr, K. Witte und Andern. Her— ausgegeben von Alfr. Reumont. Mit einem Titel⸗ kupfer nach E. Magnus. 8. Eleg. cart. 2 Thlr. Die Tendenz dieſes aus der Vereinigung ausgezeichneter Schriftſteller hervorgegangenen Werkes iſt weſentlich neu und modern, fie will Italien nach feinen allſeitigen, feinen roman— tiſchen, hiſtoriſchen und literariſchen Intereſſen in lebensvollen Einzelnbildern darſtellen, die in muſiviſcher Zuſammenſtellung ein Ganzes zu bilden beſtimmt ſind. Es wechſeln zu dieſem Zweck Novellen mit Aufſätzen, Abhandlungen, Schilderungen und Gedichten, denen ſämmtlich ein reicher mannichfaltiger In— halt einwohnt. Dieſer innern Vortrefflichkeit entſpricht die äußere Ausſtat— tung, ſodaß die Italia zugleich zu den eleganteſten wie zu den gediegenſten literariſchen Erſcheinungen der Gegenwart gehört und daher in jeder Beziehung dem Publicum empfohlen werden kann. 5 Berlin, im September 1837. Alexander Duncker. Zu Anfang des Jahres wurden von der Rein'ſchen Buch— handlung in Leipzig verſandt: Muͤller, Dr. Rud., Studien im Fache der Dra⸗ matik. After Band: Das antike und moderne Drama, entwickelt und verglichen aus dem Standpunkte der zeitlichen Religion. In 3 Lieferungen. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. Zu Empfehlung des Verfaſſers brauchen wir wol wenig zu bemerken, da er durch ſein Mitwirken an einigen gelehrten Zeitſchriften Deutſchlands, wie durch ſelbſtändige Arbeiten, na— mentlich auch im Fache der redenden Künſte, wie ſeine Schrift „Zur Homiletik“ ꝛc. zeigt, bereits hinlänglich bekannt und ihm von unbefangenen Richtern im Gersdorf'ſchen Reper— torium, im Propheten, in der Literariſchen Zeitung von Büch⸗ ner, der Schweizeriſchen evangeliſchen Kirchenzeitung u. ſ. w. „Talent und Scharfſinn, Selbſtdenken und Eigenthümlichkeit, Neuheit des Gedankens, Gründlichkeit und Freimüthigkeit der Darſtellung“ ꝛc. zugeſtanden iſt. Der erſte Abſchnitt des hier angezeigten Werkes entwickelt das antike Drama aus dem ſogenannten Heidenthume der grie— chiſch-römiſchen Geſchichtswelt, der zweite das moderne Drama aus dem zeitlichen Chriſtenthume, und der dritte vergleicht und würdigt beide, mit beſonderer Rückſicht auf die Bedeutung des erſtern für das letztere, aus dem kritiſchen Stand- und Geſchichtspunkte der Religion. — Ein Anhang dürfte viel⸗ leicht noch kurz auf das indiſche Drama u. ſ. w. eingehen und ebenſo die Urſachen erörtern, welche dem Mangel eines Dramas in der altgermaniſchen oder nordiſchen, und der hebräiſchen Poeſie zu Grunde liegen. Das zweite Stück, betitelt: „Ludwig Uhland als Dramatiker‘, wird in ſtrenger Analyſe feiner bisherigen Leiſtungen in dieſem Fache und einer darauf geſtützten Wür⸗ digung ſeines dramatiſchen Talentes, als einer weſentlichen Er⸗ gänzung ſeines lyriſchen Hauptcharakters, beſtehen, um die zu wenig gewürdigten Verdienſte dieſes Dichters auch um das deut⸗ ſche Drama zu der gebührenden Anerkennung zu bringen. Das dritte Stück endlich: „Die Skepſis im mo⸗ dernen Drama“, wird die verſchiedenen Geſtalten betrach- ten, in welchen der letzte Entſtehungsgrund des Dramas, der Zweifel an dem Glauben, ſelbſt zum Gegenſtande und Inhalte des modernen Dramas ſich erhoben, und demnach ſowol einige ſpaniſche Stücke, als namentlich die Hauptbearbeitun⸗ gen der deutſchen Volksſage von Fauſt, kurz charak⸗ teriſiren. Herabgeſetzter Preis eines allgemein intereſſanten Werkes. Friedrich Buchholz, Hiſtoriſches Taſchenbuch, oder . er Geſchichte der europaͤiſchen Staaten ſeit dem Frieden von Wien. XXI Bände. Die erſten zehn Jahrgänge oder 13 Bände dieſes Werkes wurden bereits vor zehn Jahren von 26 Thlr. auf 6 Thlr. 12 Gr. herabgeſetzt, und es iſt dadurch der damals bedeutende Vorrath dieſer Bände bis auf wenige Exemplare vergriffen wor⸗ den. Seit jener Zeit find nun abermals 8 Bände davon er: ſchienen (die Begebenheiten der Jahre 1825 — 31 enthaltend), welche zuſammen 16 Thlr. koſten. Da aber eine ſolche Aus⸗ gabe für viele Geſchichtsfreunde und Beſitzer der erſtern Bände wieder erſchwerend geworden iſt, fo erbietet ſich der unterzeich- nete Verleger, dieſe 8 Bände für 5 Thlr. — einzelne Bände aber ſtatt zu 2 Thlr. für 16 Gr. — abzulaſ⸗ fen, ſodaß nun der Preis des Werkes in 21 Bänden von 42 Thlr. auf 11 Thlr. 12 Gr. ermäßigt iſt. Der ſoeben er⸗ ſchienene 22ſte Band koſtet 2 Thlr. Ganz complet alſo iſt die⸗ ſes für die neueſte Geſchichte ſo höchſt intereſſante und wichtige Werk für 13 Thlr. 12 Gr. zu haben. Beſtellungen nehmen alle Buchhandlungen an. Berlin, im September 1837. 5 Th. Chr. Fr. Enslin. Soeben iſt erſchienen: Franzoͤſiſch-deutſche und . i Schul⸗ Grammatik, oder genauer Auszug aus der praktiſchen und vollſtaͤndigen Sprachlehre nach dem im Dictionnaire de Académie von 1835 enthaltenen Grundſaͤtzen bearbeitet von Ge⸗ rard und Brüſtlen. In Lieferungen von 8 Bogen zu 9 Gr., oder 36 Kr. Die vor Kurzem erſchienene neue Ausgabe des Dictionnaire de l'Académie, welche in vielen Beziehungen von den frühern abweicht, manche Punkte feſtſetzt, die bisher unentſchieden wa⸗ ren, manchen Irrthum berichtigt, den die Akademie ſelbſt be⸗ ſtätigt hatte, mußte eine allgemeine Umarbeitung aller Sprach⸗ lehren herbeiführen und beſtimmte auch die Herren Verfaſſer, dieſe Schulgrammatik jenen Grundſätzen genau anzupaſſen und mit Berückſichtigung der neueſten Sprachforſchungen zu bear⸗ beiten. Das Ganze zerfällt in zwei Abtheilungen, von denen eine jede ein für ſich beſtehendes Werk bildet, „Sprachlehre“ und „übungsſtücke“; die erſtere wird in möglichſter Kürze Alles darſtellen, was beide Sprachen uns Wichtiges darbieten, die letztern aber werden Das praktiſch geben, was die Sprach⸗ lehre theoretiſch enthält, ſie werden reichhaltig, belehrend und unterhaltend ſein, und indem ſie auch mit Noten verſehen ſind und Aufgaben über beide Sprachen enthalten, werden ſie für ſich allein, wie die Grammaire en exemples, ſowol für An⸗ fänger als für Solche, die ſich ſchon Kenntniſſe erworben ha⸗ ben, ſehr brauchbar ſein. Wir ſind daher bei der anerkannten Gründlichkeit der Herren Verfaſſer, die ihren Beruf in dieſem nk en 1 haben, überzeugt, daß dieſer ie günſtige Aufnahme il wi i i Kecht verdient 9 9 fnahme zu Theil wird, die ſie mit Stuttgart. Hallberger'ſche Verlagshandlung. Bei mir iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: 1 e Zwei Mal zweiundfunfzig auserleſene Sibi ſche DI Er Te aus dem 5 Alten und Neuen Teſtamente, zum Beſten der Jugend verfaßt von Johann Bübner. Aufs Neue durchgeſehen und für unſere Zeit angemeſſen 8 verbeſſert von David Jonathan Lindner. Die 103te der alten, oder 4te der neuen vermehrten und ganz umgearbeiteten und verbeſſerten Auflage. 8. 8 Gr. Dieſe neue Auflage des bewährten Schulbuchs dürfte ein neuer Beweis ſeiner Brauchbarkeit und der zeitgemäßen Bear⸗ beitung mit Recht genannt werden. Leipzig, im September 1837. F. A. Brockhaus. In der Fleckeiſen'ſchen Buchhandlung in Helmſtedt iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: „Jah. Fr,. Lorenz, f Grundriß der reinen Mathematik. Herausgegeben von Dr. Ch. Lud. Gerling. Mit 11 Kupfertafeln. ı Zweite Ausgabe, zweiter unveränderter Abdruck, oder des er⸗ ſten Theiles erſte Abtheilung ſechste Ausgabe. Gr. 8. 1837. Preis 22 Gr. Da dieſer erſte Curſus eine Zeit lang im Buchhandel gefehlt hat, ſo bringen wir das nunmehrige Fertigſein des allbekannten ſehr nützlichen Lehrbuchs wieder in Erinnerung. Mit dieſem Theile iſt nun das ganze Werk wieder complet zu haben. A — — — mA Zͥ—̊e̊•ůiͥmuun —— ͥ 24 „4%ü1/„„„ „ Fuͤr Freunde und Lehrer der deutſchen Sprache. Bei Orell, Füßli u. Comp. in Zürich iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die Tieder der Edda den Nibelungen. von Stabreimende Verdeutſchung nebſt Erläuterungen von Ludwig Ettmüller. Gr. 8. 1 Thlr., oder 1 Fl. 30 Kr. Dieſe zweckmäßige Bearbeitung der Edda⸗Lieder hat bereits Anerkennung gefunden (vide Rec. Lit.⸗Blatt zum Mor⸗ genblatt Nr. 70) und iſt an mehren Gymnaſien eingeführt. —— — — — — c DENN —— — Im Verlage der Nicolai’sche Buchhandlung in Ber- lin ist soeben erschienen: Die spanische Frage, oder: Wer ist von Rechtswegen König von Spanien? Aus dem Französischen des Generals D.r,...t. Geheftet. Preis 12 Gr. In dem Augenblicke. wo das Schicksal des spanischen Königreiches sich einem Wendepunkte nähert, wird es ge- wiss von allgemeinem Interesse sein, eine gründliche Be- leuchtung des Rechtspunktes zu haben, auf den es hier vorzüglich ankommt. Diesen zu bezeichnen ist der Zweck obiger Schrift. Möchte die Stimme eines unbefangenen und vorurtheilsfreien Beobachters in dem mistönigen Geschrei der Leidenschaften nieht ganz überhört werden. Deutsches Nationalwerk für alle Stände. Im Verlage der unterzeichneten iſt erſchienen und durch alle ſoliden Buchhandlungen zu beziehen: Geſchichte der Deutſchen von den älteften bis auf die neueſten Zeiten von Wolfgang Menzel. Dritte verbeſſerte und vermehrte Auflage in . Einem Bande in zwei Abtheilungen, mit dem wohlgetroffenen Bildniß des Verfaſſers in Stahl, und einem Regiſter. Preis für beide Abtheilungen 8 Fl. 45 Kr., oder 5 Thlr. Da der Name des Verfaſſers als Schriftſteller längſt, wie neuerdings als freiſinniger muthvoller Volksvertreter ruhmvollſt bekannt iſt, und auch ſchon die frühern Auflagen dieſes Werkes mit ſo großem Beifall aufgenommen wurden, ſo glauben wir nur andeuten zu dürfen, daß derſelbe auf die dritte Auflage nochmals die ſorgfältigſte Mühe verwandt hat, um eine Arbeit, der er mit ganz beſonderer Liebe obgelegen, möglichſt zu vervollkommnen. Dieſes Geſchichtswerk enthält nicht nur die politiſche Ge⸗ ſchichte Deutſchlands, fortgeſetzt bis auf die jüngſten Tage, ſondern ſie geht auch mehr, als es bisher bei irgend einer po⸗ pulairen Geſchichte der Deutſchen der Fall war, in die Specialgeſchichten der einzelnen Provinzen und in die Geſchichte der Sitten, der Kunſt und Wiſſenſchaft ein, und bringt im verhältnißmäßig engſten Raum die größte Fülle und Mannichfaltigkeit zur klar⸗ ſten überſicht. Insbeſondere bei dieſer neuen Auflage iſt der Verfaſſer dem Wunſche vieler Leſer entgegengekommen, die ſchönſten und bedeutungsvollſten Einzelnheiten noch genauer auszumalen und dadurch, ohne je den Totalblick über das Ganze zu verlieren, doch jede beſondere Zeit und Ortlichkeit aufs lebendigſte zu vergegenwärtigen. Durch dieſe zahlreichen Verbeſſerungen und Zufäge erſcheint das Werk jetzt nahezu um ein Viertel feines frühern Inhalts vermehrt. 5 Für Belehrung wie für Unterhaltung gleich gründlich und anziehend behandelt und von der wärmſten Vaterlandsliebe dictirt, iſt dies ein recht eigentlich dem deutſchen Volke zugeeignetes Nationalwerk, das in keinem Hauſe fehlen ſollte. Stuttgart, im Auguſt 1837. Im Verlage von G. P. Aderholz in Breslau iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Ambrosch, Prof. Dr. Jul. Athan., De Charonte Etrusco com- mentatio antiquaria. Accedunt Vasorum Fictilium, quae in Museo Regio Berolinensi asservantur, picturae adhuc ineditae tres lapidibus inscriptae. &maj. Geh. 22 Gr. Biernacki, Joh., Theoretiſch⸗praktiſche Grammatik der pol: niſchen Sprache. 8. Geh. 16 Gr. Catechismus romanus ex Decreto Concilii Tridentini et Pii V. Pont. Max. jussu editus. Editio nova ad editionem prin- cipem Manutianam anni 1566 accuratissime expressa. Prae- missae sunt notitiae ad historiam hujus operis pertinentes. &maj. Geh. 1 Thlr. 4 Gr. Elsner, M., Flora von Hirſchberg und dem angrenzenden Rieſengebirge. 12. 18 Gr. Ergänzungen und Erläuterungen der preußiſchen Rechtsbücher durch Geſetzgebung und Wiſſenſchaft. Herausgegeben von H. Gräff, C. F. Koch, C. von Rönne, H. Simon und A. Wentzel. iſte, 2te und Ste Abtheilung. Gr. 8. Geh. à 18 Gr. (Das Ganze in 16 Abtheilungen.) Geppert, G., Praktiſcher Lehrgang der Rechtſchreibung und Interpunktion. Für Volksſchulen. te Auflage. 8. 8 Gr. Hoffmann von Fallersleben, Gedichte. Neue Samm⸗ lung. 8. Geh. Velinpapier. 16 Gr. Hoffmann, Prof. Dr. H., Fundgruben für Geschichte deut- scher Sprache und Literatur. 2ter Theil. Auch unter dem Titel: Iter Austriacum. Altdeutsche Gedichte, grösstentheils aus östreichischen Bibliotheken. Gr. 8. 1 Thlr. 16 Gr. (Preis des Isten Bandes 2 Thlr.) — —, Horae Belgicae. Pars V. Sub titulo: Lant Moot ende die scone Sandrijn. Renout van Montalbaen. (Pars I, 16 Gr.; II, 1 Thlr.; III, 12 Gr.; IV, 1 Thlr.) Gr. 8. 18 Gr. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Koch, C. F., Schleſiſches Archiv für die praktiſche Rechtswiſ⸗ ſenſchaft. After Band. iſtes und 2tes Heft. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 14a Gr. Preuß, Ad. A. L., über evangeliſchen Kirchenbau. Ein Vo⸗ tum vom Standpunkte der theologiſchen Wiſſenſchaft und geiſtlichen Praxis. Mit 3 Tafeln. Gr. 8. Geh. 12 Gr. Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die NACHT HEIL E unzeitiger und übermässiger Auw endung ADERLASSES und anderer BLUTENTZIEHUNGEN, von ‚Dr. L. WETZLAR, praktischem Arzte, Wundarzte und Geburtshelfer in Aachen. 8. Elegant geheftet. Preis 22½ Sgr. Bei Windolff & Strieſe in Königsberg in der Neumark iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Paͤdagogik, oder Erziehungs- und Unterrichtslehre nach den Anfoderungen der Gegenwart, von Auguſt Ar⸗ nold (Director des Gymnaſiums zu Koͤnigsberg in der Neumark). Kl. 8. Geh. 1 Thlr. 6 Gr., oder 1 Thlr. 7½ Sgr. In allen Buchhandlungen ift gratis zu erhalten: Verzeichniss einer wohlfeilen philologiſchen und paͤdagogiſchen Bibliothek 2 2 2 9 für Sprach⸗, Alterthums⸗ und Geſchichtsforſcher, und insbeſondere für Gym⸗ naſien und hoͤhere Buͤrgerſchulen, beſtehend aus einer Sammlung von 241 Werken, theils Ausgaben und überſetzungen der vorzuͤglichſten Schrift⸗ ſteller der Griechen und Römer von Beck, Born, Dindork, Eichstädt, Friedemann, Gedike, Göller, Kühn, Ruhn- ken, Titje, Weisse u. A., theils Lehr- und Wörterbüchern, Jugendſchriften für das reifere Alter, umfaſſenden wiſſenſchaftlichen Werken, Monographien und Zeitſchriften von Beck, Bernstein, Boissonade, Friedemann, Fabricius, G. Hermann, Hejel, Hoffmann, Jahn, Klotz, Philippi, Pölitz, A. W. v. Schlegel, A. Schoppe, Schröder, Schulf, Simon, Struve, de Wette und vielen andern beruͤhmten und bewaͤhrten Alterthumsforſchern und Paͤdagogen, von denen (mit Ausnahme einiger Artikel) eine beſtimmte Anzahl Exemplare für die beigedruck⸗ ten ſehr ermäßigten Preiſe von unterzeichnetem Verleger geliefert werden. Philologen und Alterthumsforſcher werden beſonders auf die darin enthaltene ſchoͤne Sammlung der „Opera medicor. graecor.“, 26 Vol. in 28 Partes (Ladenpreis 140 Thlr., jetzt 45 Thlr.) und „Fabricii Bibliotheca graeca ed. Harles“, 12 Vol. (Ladenpreis 68 Thlr. 16 Gr., jetzt 30 Thlr.) aufmerkſam gemacht. Leipzig, den 1ſten September 1837. Hart Onobloch. In der unterzeichneten ift ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Wuͤrtembergiſche Jahrbuͤcher fuͤr vaterlaͤndiſche Geſchichte, Geographie, Statiſtik und Victor Hugo's neueſtes Werk. Durch alle Buchhandlungen iſt von uns zu beziehen: Oeuvres completes Topographie. de Herausgegeben von Victor Hugo. J. G. D. Memminger. Poésie Jahrgang 1836. Erſtes Heft. vl. Mit einer Tabelle und einer Lithographie. Les voix interieures. Preis 1 Fl. 45 Kr., oder 1 Thlr. 8. Paris, 1837. 3 Thlr. 4 Gr. Früher erſchienen in dieſer Ausgabe: Odes et Ballades. 2 vols. 5 Thlr. 18 Gr. Les Orientales. 1 vol. 2 Thlr. 21 Gr. Les Feuilles d’Automne. 1 vol. 2 Thlr. 21 Gr. Les Chants du crepuscule. 1 vol. 3 Thlr. 4 Gr. Han d'Islande. 2 vols. 5 Thlr. 18 Gr. Bug Jargal. 1 vol. 2 Thlr. 4 Gr. Le dernier Jour d'un Condamné. 1 vol. 2 Thlr. 4 Gr. Notre-Dame de Paris. 3 vols. orné de vignettes. 8 Thlr. Notre-Dame de Paris, édition keepsake. 1 beau volume orné de 12 vignettes sur chine. 9 Thlr. Cromwell. 2 vols. 5 Thlr. 18 Gr. Hernani. 1 vol. 2 Thlr. 16 Gr. Marion de l’Orme. 1 vol. 2 Thlr. 16 Gr. Le Roi s’amuse. 1 vol. 2 Thlr. 6 Gr. Lucrece Borgia. 1 vol. 2 Thlr. 6 Gr. Marie Tudor. 1 vol. 2 Thlr. 6 Gr, Angelo. 1 vol. 2 Thlr. 6 Gr. Litterature et Philosophie melees. 2 vols. 5 Thlr. 18 Gr. Leipzig und Paris, im September 1837, Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Alterthümer in der Umgegend von Rottweil am Neckar. e Chronik. 1) Witterung, Fruchtbarkeit und Preiſe des Jahres 1836. 2) Beſondere Denkwürdigkeiten. 3) Staatsver⸗ waltung, Verwaltung des Innern und des Kirchen- und Schul⸗ weſens in den Jahren 1833 — 85. Abhandlungen, Auf⸗ füge und Nachrichten. Trigonometriſche Höhenbeſtimmun⸗ gen (mitgetheilt von dem Vermeſſungsdirigenten, Oberſteuer— rath v. Mittnacht). — Viehſtand des Königreichs Würtemberg, nach der Mufnahme auf den 1ſten Jan. 1837. — Ergebniſſe der Weinleſe im Jahr 1836. — Die würtembergiſchen Weine im 15ten und 16ten Jahrhundert (von Stadtpfarrer Heyd zu Markgröningen). — Alterthümer; Verordnung des Herzog Eber— hard III., betreffend die Raritäten- und Kunſtkammer, vom 22ſten Juni 1670. — Neuere Verfügung der königl. Miniſte⸗ rien des Innern und der Finanzen, die Erhaltung der Alter- thümer betreffend, vom 24ften Nov. 1836. — Merkwürdiger Fund von römiſchen Münzen im Oberamt Wangen. — über⸗ ſicht der zu Rottenburg und in der Umgegend feit 1834 auf- gefundenen Alterthümer, von Domdecan v. Jaumann. 9 2 ter Jahresbericht des Rottweiler archäologiſchen Vereins, von Bergrath Friedrich v. Alberti in Wilhelmshall.) Stuttgart und Tübingen, im September 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXIX. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Soeben wurde ausgegeben und an alle Buchhandlungen verſandt Nummer 6 des 0 0 8 8 Bulletin bibliographique de la littérature étrangeère, welches ſeit Juli d. J. monatlich zweimal in einem Viertel— bogen compreſſen Druckes erſcheint und von uns gratis vertheilt wird. Uberſicht der neueſten und vorzüglichſten Erſcheinungen des Auslandes, namentlich aber aus der franzöſiſchen, engli⸗ ſchen und italieniſchen Literatur, und gibt zugleich Bericht über wichtige künftig erſcheinende Werke. Leipzig und Paris, im September 1837. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Vortheilhaftes Anerbieten fuͤr Leihbibliotheken, Privat-Leseinstitute und Bücher- Sammlungen. Um mit dem noch kleinen Vorrath folgender Werke gänz— lich zu räumen, geben wir dieſelben zur Hälfte, resp. zu einem Drittel des Ladenpreiſes ab, und ſind alle Buchhand— lungen von uns in den Stand geſetzt, Beſtellungen darauf zu den bemerkten Preiſen ausführen zu können. Auffenberg, Joſeph Freiherr von, Humoriſti⸗ ſche Pilgerfahrt nach Granada und Cor⸗ dova im Jahre 1832. Zwei Theile in einem Bande. Gr. 8. Geh. Fruͤher 3 Fl., oder 2 Thlr.; jetzt 1 Fl. 30 Kr., oder 1 Thlr. Bührlen, F. L., Zeitanſichten eines Süd⸗ deutſchen. 8. Broſch. Fruͤher 2 Fl., oder 1 Thlr. 6 Gr.; jetzt 1 Fl., oder 15 Gr. Fruſta, Giovanni, Der Flagellantismus und die Jeſuitenbeichte. Hiſtoriſch-pſychologiſche Dar— ſtellung der Geißelungsinſtitute, Kloſterzuͤchtigungen und Beichtſtuhlverirrungen aller Zeiten. Nach dem Italieniſchen. 8. Broſch. Fruͤher 2 Fl., oder 1 Thlr. 6 Gr.; jetzt 1 Fl., oder 15 Gr. Kernning, J., Schlüffel zur Geiſterwelt, oder die Kunſt des Lebens. 8. Broſch. Fruͤher 1 Fl. 21 Kr., oder 18 Gr.; jetzt 42 Kr., oder 10 Gr. Deſſen Wege zur Unſterblichkeit, auf unleug⸗ bare Kraͤfte der menſchlichen Natur gegruͤndet. 8. Broſch. Früher 48 Kr., oder 12 Gr.; jetzt 24 Kr., oder 6 Gr. Daſſelbe gewährt Bücherfreunden eine leichte Lohmar⸗Freihold, Nachtbilder. Hiſtoriſch⸗ romantiſche Biographien beruͤchtigter Giftmoͤrder. 8. Broſch. Fruͤher 2 Fl., oder 1 Thlr. 6 Gr.; jetzt 1 Fl., oder 15 Gr. Mühlberger, R. Th., Das Verbrechen des Mordes. Eine Galerie ſolcher Verkrrungen in neuerer Zeit. Mit einer Abbildung. 8. Broſch. Fruͤher 2 Fl. 24 Kr., oder 1 Thlr. 12 Gr.; jetzt 1 Fl. 12 Kr., oder 18 Gr. Weitzel, J., Briefe vom Rhein. 8. Broſch. Fruͤher 3 Fl. 36 Kr., oder 2 Thlr. 6 Gr.; jetzt 1 Fl. 48 Kr., oder 1 Thlr. 3 Gr. Zusammengenommen erlassen wir die Sammlung obiger acht Werke statt des Ladenpreises von 17 Fl. 9 Kr., oder 10 Thlr. 12 Gr., um ungefähr ein Drit- tel desselben, zu 6 Fl. 12 Kr., oder 3 Tr. 16 Gr. Sobald ein Werk vergriffen ift, wird dafür ein Drittel ſeines frühern Ladenpreiſes an dem Preiſe der ganzen Samm— lung in Abzug gebracht. Die herabgeſetzten Preiſe ſollen jedenfalls bis Ende die— ſes Jahres beſtehen, inſofern der Vorrath nicht früher erſchöpft wird; ſodann behalten wir uns vor, nach Um— ſtänden die frühern Preiſe wieder eintreten zu laſſen. Stuttgart, den 1ften September 1837. Literatur⸗Comptoir. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und an alle Buch— handlungen verfandt worden: Polytechnisches Journal, herausgegeben von den DD. Dingler und Schultes. Erſtes Auguſtheft. Inhalt. über eine in Amerika erfundene Dampfmaſchine für lange Seereiſen. Mit Abbildungen. Palmer's Verbeſſerun⸗ gen an der Dampfmaſchine und dem Dampfkeſſel, ſowie an den damit verbundenen, zum Treiben von Fahrzeugen und Wagen und zu andern Zwecken beſtimmten Apparaten. Mit Abbild. Bacon's Verbeſſerungen an den Locomotiv- oder Dampfwagen. Mit Abbild. Buſh's verbeſſerter Apparat, womit man ver⸗ ſchiedene Arbeiten unter Waſſer vornehmen kann und welcher auch zu andern Zwecken anwendbar iſt. Mit Abbild. Über Dachſtühle aus Schmiedeiſen. Mit Abbild. Parke's Verbeſſerun⸗ gen an den flachen Grubenketten. Mit Abbild. Lidel's Ver⸗ beſſerungen an den Pianofortes. Mit Abbild. Brown's Ver⸗ beſſerungen an den Maſchinen zur Papierfabrikation. Mit Abbild. über einen verbeſſerten Gasofen. Mit Abbild. Edge's Ver⸗ beſſerungen in der Beleuchtung mit Gasöl⸗ oder Weingeiſtlich⸗ tern oder derlei Lampen. Mit Abbild. Clay's Verbeſſerungen in der Fabrikation von ſchwefelſaurem Natron oder Glauber⸗ ſalz. Mit Abbild. über das Verſilbern des Meſſings, von J. C. Dernen. Bemerkungen über das Friſchen des Eiſens. Ideen zur Vervollkommnung der Schnell⸗Eſſigfabrikation, von E. F. Anthon. Über einige Eigenſchaften des rothen Krappig⸗ ments, von Guſtav Schwartz. Bemerkungen über gewiſſe aus Kautſchuk vermittels der Deftillation erhaltene Flüſſigkeiten, von John Dalton. Über Brunnenfilz, von Hrn. Lütcke. über den Einfluß der Witterung auf den Weinbau, von Bouſſingault. Miscellen. Engliſche Patente. Bennet's Dampfmaſchine für lange Seereiſen. Steiriſche Methode kalt⸗- und rothbrüchiges Eiſen zu reinigen. über die Erſcheinungen, welche bei der Ver⸗ brennung der aus den Hohöfen entweichenden Gaſe ſtattfinden. J. Marſh's Percuffionsröhren für Kanonen. Barr's verbeſſerter Webeſtuhl. Verhalten von Waſſertropfen auf erhitztem Metall. Über die Verrückung des Nullpunktes an den Queckſilberthermo⸗ metern. über die Benutzung des Dolomits zu hydrauliſchem Kalke. Nachträgliche Vorſchriften zum Färben verſchiedener Holz⸗ arten. Über die Gelatinefapfeln für den Arzneigebrauch und zu andern Zwecken. Stevenſon's Patent- Sicherheitspapier. Zeit⸗ ſchriften auf Kaliko zu drucken. Über den Handel, der in Frank⸗ reich mit Menſchenhaaren getrieben wird. Runkelrübenbau in den Vereinigten Staaten. Verhütung des Auswachſens der Kartoffeln durch Einweichen in Ammoniakwaſſer. Zweites Auguſtheft. Inhalt. Beſchreibung der von Hrn. Tafchamps in Brüſ⸗ ſel erfundenen Dampfmaſchine zum Ausſchöpfen der Gruben⸗ waſſer. Mit Abbild. Bericht über die ſchmelzbaren Scheiben und die Sicherheitsventile der Dampfkeſſel. Erſtattet von Hrn. Emil Köchlin. Holme's Verbeſſerungen an den Dampfkeſſeln und zwar namentlich der für Dampfwagen und Dampfboote beſtimm⸗ ten. Mit Abbild. Morin, über zwei dynamometriſche Apparate zum Meſſen der Kraft, welche von Triebkräften, denen Leben inwohnt, ausgeübt wird, und zum Meſſen der von ihnen voll⸗ brachten Arbeit. Mit Abbild. Derſelbe, Beſchreibung eines dynamometriſchen Zaumes zum Meſſen des Nutzeffects der Trieb⸗ kräfte. Mit Abbild. Bericht des Hrn. Mallet über einen nach de Prony verfertigten dynamometriſchen Zaum von Hrn. de Gain: Leger. Wilkinſon's neues Schloß zur Entdeckung von Diebsein⸗ brüchen in Gärten, Magazinen ıc, Mit Abbild. Hood's ver⸗ beſſerte Methode Bänder und Riemen zu verfertigen, welche anſtatt der Seile und Ketten, ſowie auch zu andern Zwecken angewendet werden können. Mit Abbild. Jones' Verbeſſerun⸗ gen im Gerben der Häute und Felle. Mit Abbild. Pickers⸗ gill's Verbeſſerungen in der Erzeugung verſchiedener Fabrikate aus Kautſchuk. Mit Abbild. Applegath's Verbeſſerungen im Drucken von Kalikos und andern Fabrikaten. Robert's Ver⸗ beſſerungen im Handdrucke. Mit Abbild. Springall's Verbeſ⸗ ſerungen in der Fabrikation der Pflüge. Mit Abbild. Mis⸗ cellen. Neuere franzöſiſche Runkelrübenzucker-Patente. Über einen neuen Apparat zum Meſſen des Nutzeffects der Maſchinen. Lemoine's Condenſator für Hochdruck-Dampfmaſchinen. Jan⸗ vier's Locomotionsapparat für Schiffe. über Hrn. Grimpe’s Maſchinen zur Verfertigung verſchiedener Tiſchlerarbeiten. Co⸗ lonia's Pumpen mit ſenkrechtem Hebel. Monturie’s verbeſſerte Buchdruckerwalze. Über das Bäuchen der Wäſche unter An⸗ wendung von Dampf. De Laſteyrie's wohlfeile Methode Bücher zu drucken. Hüte, welche die Luft durchlaſſen. Über die An⸗ wendung des Anthracits als Brennmaterial. Dampfſchiffahrt zwiſchen England und Nordamerika. Beiträge zur Statiſtik der fremden und einheimiſchen Zucker in Frankreich. Von dieſem ſehr gemeinnützigen und wohlfeilſten Journal erſcheinen wie bisher monatlich zwei Hefte mit Kupfern. Der Jahrgang, aus 24 Heften mit 24—36 Kupferplatten beſtehend, und welcher mit einem vollſtändigen Sachregiſter verſehen wird, macht für ſich ein Ganzes aus und koſtet durch die Poſtämter und Buchhandlungen nur 9 Thlr. 8 Gr., oder 16 Fl. In das Abonnement kann nur für den ganzen Jahrgang eingetre⸗ ten werden. Ein dieſes Journal begleitender Anzeiger nimmt einſchlägige Dienſtgeſuche, Waaren⸗ und Maſchi⸗ nen- Anbietungen, Bücheranzeigen u. ſ. w. gegen ſehr billige Inſertionsgebühren auf, und die Ver⸗ lags⸗ Expedition beſorgt die einſchlägige Corre⸗ ſpondenz. 8 5 Stuttgart und Augsburg, im September 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Karl Preusker (é. fühf. Rentamtmann, Ritter ꝛc.), Teber Jugendbildung, zumal haͤusliche Erziehung, Unterrichtsanſtalten, Berufs⸗ wahl, Nacherziehung und Nachſchulen. Altern, Leh⸗ rern, Lehr- und Dienſtherren, ſowie Ortsbehoͤrden, Schulvorſtaͤnden, Gewerb- und Wohlthaͤtigkeitsvereinen gewidmet. Aftes Heft. (7 Bogen gr. 8.) 1837. Leipzig, Hinrichs. 6 Gr. Der durch feine praktiſch gemeinnützige Wirkſamkeit rühm- lichſt bekannte Hr. Verf. hat ſeine reichen Erfahrungen, mit fleißiger Benutzung und Angabe der neuern Literatur, in dieſer aus dem Leben entnommenen und für das praktiſche Leben be= ſtimmten Schrift veröffentlicht, die Verlagshandlung aber durch höchſt billigen Preis deren weiteſte Verbreitung zu fördern geſucht. — www — Im Verlage der Buchhandlung des Waiſenhauſes in Halle iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu haben: Weber, Dr. W. E. (Profeſſor, Director der Ge⸗ lehrtenſchule zu Bremen), Schule und Leben. Vortraͤge und Abhandlungen paͤdagogiſchen Inhalts. 8. Preis 1 Thlr. 12 Gr. Inhalt: Erſte Abtheilung: Schulreden. I. über die Idee der Erziehung. II. Einige Worte zur Beleuchtung des Satzes: Wir lernen nicht fürs Leben, ſondern für die Schule. III. über die Würde des Gelehrtenberufs. IV. über das Zu⸗ ſammenwirken der Thätigkeiten zur Förderung der höchſten Zwecke der Menſchheit. V. Leiden und Freuden des Schul⸗ mannes. VI. über die Wahrhaftigkeit, als nothwendiger Cha⸗ rakter eines wiſſenſchaftlichen Lebens. VII. über Weſen und Wirken der Begeiſterung. VIII. über die Stellung des öffent⸗ lichen Lehrers zu den Bewegungen der Zeit. IX. Über die Hin⸗ derniſſe der wahren Bildung fürs Leben. X. Über die Wahl des Berufs. XI. über den ſogenannten Nutzen der Geſchichte. XII. über den Misbrauch der Ausdrücke Genie und Genialität. XIII. Am Grabe des Prof. Dr. Franz Karl Mertens. XIV. Am Grabe des emeritirten Lehrers Pr. Wilhelm Chriſtian Müller. Zweite Abtheilung: Abhandlungen. I. über die moderne Liberalität in der Schulzucht. II. Abermals über Gymnaſien. Erpectorationen eines Schulmannes u. ſ. w. III. Über amt⸗ liche Stellung und Wirkſamkeit der Lehrer an Gymnaſien und insbeſondere über Verhältniß und Function eines Directors. IV. über die Schulzucht des Herrn Kirchenrathes Pr. Stephani. DT ER Sauber .:.. .... I I Bei mir iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: a Die Geſchichte des europäiſchen Staatenſyſtems. Aus dem Geſichtspunkte der Staatswiſſenſchaft bearbeitet von Prof. Friedrich Bülau. Erſter Theil. a Bis zu dem weſtfäliſchen und pyrenäiſchen Frieden. Gr. 8. 33½ Bogen. 2 Thlr. 12 Gr. — 3 Fl. 45 Kr. C.⸗M. — 4½ Fl. Rhein. £ Der 2te und Ste Theil, womit das Werk vollendet iſt, er⸗ ſcheinen im Laufe des nächſten Jahres. Leipzig, im September 1837. Georg Joachim Göſchen. A Geſammt⸗ Ausgabe Novellen von Henrich Steffens. Iſtes bis 6tes Bändchen. Iſte Lieferung: Gebirgs⸗Sagen. Als Anhang: Die Trauung, eine Sage des Nor⸗ dens. 8. 1837. 19 Bogen. Geheftet. 1 Thlr. g Inhalt: 1) über Sagen und Märchen aus Dänemark. 2) Märchen und Sagen aus dem Rieſengebirge. 3) Die ſchla⸗ fende Braut. Eine Novelle. 4) Anhang: Die Trauung. 2te Lieferung: Die Familien Walſeth und Leith. Ein Cyklus von Novellen. 3te ver⸗ beſſerte Auflage. 5 Baͤndchen. 1837. 71½ Bogen. Geheftet. 3 Thlr. Es erſcheinen hiermit die erſten Lieferungen einer Geſammt-Ausgabe der Steffens'ſchen poetiſchen Schriften, ein Unternehmen, dem, wir hoffen es mit Zuverſicht, gewiß die lebhafteſte Theilnahme des Publicums entgegen⸗ kommen wird, zumal da einzelne unter dieſen Werken ſchon lange im Buchhandel gar nicht mehr zu haben waren und bisher Ungedrucktes, wie jetzt Die ſchlafende Braut, neu hinzugegeben wird. Die oͤffentliche Kritik hat in den geachtetſten literariſchen Blaͤttern dieſen Dichtungen ſeit dem Erſcheinen des erſten Novellencyklus: Walſeth und Leith, die größte Aufmerkſamkeit und ein immer ſteigendes Intereſſe zu⸗ gewendet, und als anzuerkennende Eigenthuͤmlichkeit derſelben herausgeſtellt: „Die Schaͤrfe in der Auffaſſung der mannichfaltigſten Volkseigenthuͤmlichkeiten und Geſchichtsperioden, den tiefen „und ſichern Blick in die geheimſten Falten des geiſtigen und ſittlichen Lebens, das im Hintergrunde des bewegten „Lebens ſtill und feſtliegende religioͤſe Element, wodurch dieſen Novellendichtungen unter Allem, was die deutſche „Literatur in dieſem Fache des Romans geleiſtet habe, der erſte Platz geſichert werde. — Die in der Pracht der „lebendigſten Darſtellung vor das Auge des Leſers tretende Phantaſtik des Nordens, die Vortrefflichkeit der groß⸗ „artigſten, lebensvollſten Naturſchilderungen, der Tiefſinn einer ebenſo poetiſchen wie philoſophiſchen Naturanſicht „wurden außerdem hervorgehoben.“ Engländer haben Einzelnes aus dieſen Dichtungen ſich angeeignet, fo die Literary Gazette, welche die Schil- derung des Rieſengebirges in ihre Spalten hinuͤbertrug, ohne die Quelle zu nennen, woraus ſie ſchoͤpfte. Dies ver⸗ anlaßte eine der werthvollſten literariſchen Zeitſchriften zu dem Irrthume, dieſe engliſche Übertragung für Original zu halten und fie in das Deutſche zuruͤck zu überfegen mit allen engliſchen Überſetzerfehlern; fie motivirte ihre Überſetzung durch die Meiſterhaftigkeit der Darſtellung des Rieſengebirges, das in aͤhnlicher Vortrefflichkeit früher noch nie ſei geſchildert worden. 5 Daͤnemark und Norwegen nahmen dieſe Schriften mit Enthuſiasmus auf; in Chriſtiania erſchienen daͤniſche UÜberfegungen. So ift dieſen trefflichen Novellen ein faſt europäifcher Ruf zu Theil geworden, welcher ſich, wie der innere Gehalt derſelben nicht anders erwarten laͤßt, bei den Gebildeten aller Nationen nur immer feſter begruͤnden wird. Bei der jetzigen Geſammt- Ausgabe iſt auf Correctheit, ſowie auf Schönheit der Druckausſtattung, alle Sorge verwendet worden, und die Preisſtellung wird als wohlfeil allgemein anerkannt werden. Die Zte Lieferung enthält Die vier Norweger in 6 Bändchen und befindet ſich unter der Preſſe. Breslau, im Auguſt 1837. : Buchhandlung Joſef Max und Comp. Am 18ten October 1837 und folgenden Tagen wird Balzac's Werke. Soeben iſt vollſtändig erſchienen und durch alle Buchhand⸗ lungen von uns zu beziehen: Oeuvres completes de H. de Balzac. (Horace de St.-Aubin.) Quatre volumes grand in-S. Bruxelles, 1837. 20 Thlr. 5 Leipzig und Paris, im September 1837. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. die erſte Abtheilung der vom verſtorbenen Univerſitaͤtsbuch⸗ haͤndler Fr. Brummer hinterlaſſenen Sortimentsbuͤcher öffentlich verkauft. Kataloge find durch die Dyk'ſche— Buchhandlung in Leipzig zu beziehen. Kopenhagen, im Auguſt 1837. — , . ]⁰ ² i PIE DET NETTE ETAEETISTT Ei Bei Friedrich Wilmans in Frankfurt a. M. iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Koch, Dr. G. D. J., Synopsis florae germanicae et helveticae. Sectio posterior. Preis 2 Thlr. 18 Gr., oder 4 Fl. 57 Kr., womit dies Werk geſchloſſen iſt. Bücher - Auction in Bremen. Montag den 20ſten November und folgende Tage dieſes Jahres werden die vom ſel. Herrn Prof. Dr. Gottfr. Neinh. Treviranus und ſel. Herrn Dr. Joh. Meyerhoff nach⸗ gelaſſenen Bücher, hauptſächlich naturwiſſenſchaftlichen und me⸗ diciniſchen Inhalts, nebſt mehren Anhängen aus der aſtrono— miſchen, philoſophiſchen, pharmaceutiſchen und belletriſtiſchen Literatur auch aus andern Fächern der Wiſſenſchaften, öffent: lich den Meiſtbietenden durch Endesgenannten verkauft wer: den. Außerdem kommen einige Inſtrumente zur Verſtei⸗ gerung, als: a) ein Plößl'ſches Mikroſkop, b) ein großes Frauenhofer'ſches Fernrohr, c) ein Kometen⸗ ſucher, d) ein künſtlicher Horizont, e) ein Hy- grometer, f) ein Sextant von Kraut u. A. m., ferner: ein Paar Cary'ſche Erd- und Himmels: globen und ein Herbarium, ca. 6000 ſehr gut conſervirte Specimina enthaltend. Das 14 eng gedruckte Bogen ſtarke Verzeichniß, welches manche ausgezeichnete und ſeltene Werke enthält, iſt zu bekom⸗ men in Berlin bei Herrn Aſher, Hrn. Liſt, Hrn. Eichler; in Braunſchweig bei Herrn G. M. Meyer jun.; in Breslau bei Herren Max u. Comp.; in Caſſel in der Krieger'ſchen Buchhandlung; in Frankfurt a. M. bei Herrn Fr. Wilmans; in Gotha in der Expedition des Allgemeinen Anzeigers; in Göttingen bei Herren Vandenhoeck u. Ru⸗ precht; in Halle bei Herrn Auct.⸗Comiſſ. Lippert; in Ham⸗ burg bei Herrn Schwormſtädt; in Hanover bei Herrn Auctionator F. Cruſe; in Leipzig bei Herrn K. F. Köhler und bei Herrn Otto Auguſt Schulz; in Münſter bei Herrn Regensberg; in Osnabrück bei Herrn Rackhorſt und in Stuttgart bei Herrn Antiquar Steinkopf. Zur Beſorgung ſicherer Aufträge erbieten ſich Herr Adolf Krellenberg in der Joh. Georg Heyſe'ſchen Bud: handlung hieſelbſt und Lu dw. Wilh. Heyſe, . Auctionator. Bremen, im September 1837. An alle Buchhandlungen iſt verſandt: Ein Verzeichniß von Romanen, Reiſen und Un— terhaltungsſchriften. 500 Baͤnde im Ladenpreis 593 Thlr., ermaͤßigt auf 120 Thlr. Es bietet dieſes Verzeichniß den reichſten Stoff dar, eine Leſebibliothek zu errichten, oder beſtehende zweckmäßig zu ver⸗ mehren, da die Werke vieler der beliebteſten unſerer belletriſti⸗ ſchen Schriftſteller ſich darunter befinden. Auch für kleinere Partien ſind ſehr billige Bedingungen geſtellt, worüber das dem Verzeichniß beigegebene Vorwort das Nähere beſagt. Die herabgeſetzten Preiſe find jedoch nur noch bis zum 1ſten Juli 1838 gültig. Leipzig, im October 1837. Friedrich Fleiſcher. Die 6te Original-Ausgabe von Alamontade der Galeerenſklave. Herausgegeben von Heinrich hoffe. . 8. 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. Riſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben. Orell, Fuͤßli u. Comp. in Zürich. Bei Karl Cnobloch in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes zu haben: Die Pſalmen metriſch uͤberſetzt und erklaͤrt v * Dr. Auguſt Wilhelm Krahmer, akadem. Privatdocenten zu Marburg ıc. Mit beſonderer Beruͤckſichtigung fuͤr Anfaͤnger. Zwei Baͤnde. Gr. 8. Preis 4 Thlr. Erſter Band enthält: Einleitungen und überſetzun⸗ gen. xxx und 306 Seiten. Preis 1 Thlr. 12 Gr. Zwei⸗ ter Band enthält den Commentar. vı und 590 Seiten. Preis 2 Thlr. 12 Gr. Gleichzeitig erſchien: Über die hiſtoriſche Beziehung von Pſalm 46, 76 und 48. Ein Sendſchreiben an Herrn Conſiſto⸗ rialrath und Prof. Dr. Geſenius zu Halle, und an Herrn Prof. Dr. Hitzig zu Zuͤrich, von Dr. Aug. Wilhelm Krahmer, Privatdocenten zu Mar: burg ꝛce. Gr. 8. 29 Seiten. Geh. Preis 4 Gr. Leipzig, im September 1837. Pölitz Weltgeſchichte in 15 Lieferungen; für gebildete Leſer und Studirende dargeftellt. Neue Ausgabe der ſechsten vermehrten und ver— beſſerten Auflage, fortgefuͤhrt bis zum Jahre 1838. 1ſte, 2te, Ste Lief. Leipzig, Hinrichs. a 12 Bo⸗ gen in gr. 8. geh. zu 8 Gr. Wir erfüllen einen vielſeitig ausgeſprochenen Wunſch von Freunden und Lehrern der Geſchichte, indem wir dieſes gediegene, vielverbreitete Werk, welches die rechte Mitte hält, zwi⸗ ſchen ausführlicher Erzählung und compendiariſcher Kürze, bis auf die allerneueſte Zeit fortgeſetzt in monatlichen Lieferungen darbieten, davon die erſte in allen Buchhandlungen zur An⸗ ſicht vorliegt. Die folgenden Lieferungen erfolgen auf Beſtel⸗ lung. Sammler erhalten anſehnliche Freieremplare. Über Al- les liegt ein ausführlicher Proſpectus in jeder Buchhandlung vor. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1837. Monat September, oder Nr. 244 — 273, und 5 literariſche Anzeiger: Nr. XXXIV—XXXVI. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druckpapier 12 Thlr. Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Dr. Karl Pabst. Jahrgang 1837, Monat Juli, oder Nr. 52—60. Gr. 4. Preis des Jahrgangs 6 Thlr. 16 Gr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf, 1837. Dreizehn- ten Bandes drittes Heſt. (Nr. XVI.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Jahrgang 1837. Monat September, oder Nr. 35—39, und Biblio- graphischer Anzeiger: Nr. 35 — 39. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im September 1837. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXX. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Leipziger Allgemeine Zeitung. Die erſten drei Nummern dieſer Zeitung, die ſchon in ihrer Ankuͤndigung die allgemeinſte Theilnahme erregt hat, ſind durch alle Buchhandlungen und Poſtaͤmter auf Verlangen als Probeblätter zu erhalten. Sie werden ſelbſt hochgeſpannten Erwartungen genuͤgen und man darf darauf rechnen, Redaction und Verlags⸗ handlung unermuͤdet dem Ziele nachſtreben zu ſehen, das ſie bei Gruͤndung dieſes Blattes vor Augen gehabt. Der Preis für Sachſen iſt 2 Thlr. 12 Gr. Vorausbezahlung für das Vierteljahr und wird ſich im Auslande nach der Entfernung von Leipzig beſtimmen. Beſtellungen ſind durch alle Poſtaͤmter des In- und Aus⸗ landes zu machen. IJnſerate aller Art werden aufgenommen und der Raum einer gefpaltenen Zeile wird mit 1 Gr. berechnet. Einſendungen fur die Leipziger Allgemeine Zeitung find an die unterzeichnete Ver⸗ lagshandlung zu richten und werden, inſofern fie nicht den Text des Blattes betreffen, portofrei erwartet. Leipzig, den Sten October 1837. F. A. Brockhaus. Bei H. L. Brönner in Frankfurt a. M. ist erschie- nen und in allen Buchhandlungen zu haben: Tabellarische Ubersicht der specifischen Gewichte der Körper. Ein alphabetisch geordnetes Handbuch für Freunde der Natur wissenschaften, insbesondere für Chemiker, Physiker, Techniker und Mineralogen, von R. Böttger, Docent der Physik und Chemie etc. etc. in Frankfurt a. M. 12½ Bogen. Royaloctav, Cartonnirt. Preis 2 Fl. 42 Kr., oder 1 Thlr. 12 Gr. Dass die Kenntniss des specifischen Gewichts der ein- zelnen Körper nicht allein dem Naturforscher im weitesten Sinne des Worts von grosser Wichtigkeit ist, sondern dass sie selbst dem Technologen, ja dem Handelsmann und Ökono- men einen bedeutenden Nutzen gewährt, bedarf wol keiner weitern Auseinandersetzung. Es war daher gewiss höchst wünschenswerth, die in den verschiedenen natur wissenschaft- lichen Lehrbüchern und Journalen zerstreut stehenden Be- stimmungen aller bisjetzt in Bezug auf das specifische Gewicht geprüften Körper zu einem Ganzen vereinigt, die in den einzelnen Lehrbüchern sich eingeschlichenen fal- schen, zum Theil auch nicht gehörig specificirten Angaben berichtigt und der leichtern und bequemern Übersicht we- gen in einer streng alphabetisch geordneten Reihenfolge zusammengestellt zu sehen, um zugleich dem zeitraubenden Nachschlagen in diesem oder jenem physikalischen, chemi- schen, pharmaceutischen und mineralogischen Werke u. s. w. überhoben zu sein. Ein Werk der Art fehlte uns bisher gänzlich; die Freunde der Naturwissenschaften werden es daher dem Herrn Verfasser Dank wissen, dass er sich die- ser so höchst mühevollen und zeitraubenden Arbeit unterzog, indem er sich angelegen sein liess, die vorzüglichsten in dem Werke selbst namhaft gemachten, auf diesen Gegen- stand Bezug habenden literarischen Quellen auf die gewis- senhafteste Art zu benutzen, und überhaupt das Werk so einzurichten, dass es sowol den Anfoderungen der Natur- forscher von Fach, wie denen der Technologen u. s. W. vollkommen entsprechen dürfte. Jeder Körper ist im Werke genau bezeichnet, ja den meisten hat der Herr Verfasser selbst die Abstammung, die Art der Bereitung und die chemische Formel, um jede Verwechselung zu ver- meiden, hinzugefügt. In der Arnold'ſchen Buchhandlung in Dresden und Leipzig ſind erſchienen: Dr. Chr. Fr. v. Ammon, Oberhofprediger, Predigten, im Jahre 1834 gehalten. Velinp. Gr. 8. 1 Thlr. 8 Gr. Da nur wenige Exemplare abgedruckt ſind, ſo bitten wir, die Beſtellungen darauf ungeſäumt in der nächſtgelegenen Buchhandlung zu beſorgen. Zehn Briefe zweier deutſchen Proteſtanten. Herausgege⸗ ben von Ernſt Frey. 8. Geh. 8 Gr. Soeben iſt verſandt: Stein's Handbuch der Geographie und Statiftik 5 fuͤr die gebildeten Staͤnde. Nach den neuern Anſichten be⸗ arbeitet vom Prof. Dr. Ferd. Hörſchelmann. Sechste verm. und verb. Aufl. Krachteäge und Berichtigungen bis 1837. Gr. 8. (2' Bogen.) Leipzig nrichs. 3 Gr. Das ER Werk in 3 Bänden (über 170 Median⸗ bogen ſtark) 6 Thlr. SomptoirzHandbn: nach wi MAC-CULLOCH Einem Bande. Mit den Planen von Konſtantinopel, Gibraltar, Helſingoͤr, Neuyork, Petersburg und Rio-⸗Janeiro, und einer an Weltkarte nach Mercator's Projecti e. Soeben iſt bei uns erſchienen und durch jede ſolide Buchhandlung zu beziehen: Die neunte, zehnte und letzte Lieferung einer ſchoͤnen und außerordentlich wohlfeilen Ausgabe von Mac⸗Culloch's vortrefflichem: Dictionary of Commerce and Commercial Navigation, Bogen SL— 108, Preis 2 Fl. 12 Kr., oder 1 Thlr. 9 Gr. n ee Seide, Seidenband, Seidenzeuche, Seife, Seile, Selters (Nieder-), Semlin, Senegawurzel (Kreuzblumenwurzel), Senf, Sennablätter, Senſe, Serpentinſtein, Seſam, Seres, Setubal, Sevilla, Shawls, Sheffield, Shilds, Shrewsbury, Sicheln, Sicherſtellung, Siebe, Siegel, Siegellack, Sherry, Siena, Sierra leona, Silber, Silbergeſchirr, Siliſtria, Simaruba, Sim⸗ birsk, Singapore, Sinigaglia, Sinope, Siut, Siſtov, Sklaven, Sligo, Smalte, Smaragd, Smolensk, Smyrna, Soda, Soeſt, Soiſſons, Solingen, Solothurn, Sonnenberg, Sophia, Southampton, Soya, Spaa, Späne, Spalatro, Spandau, Spaniſch Rohr, Sparkaſſen, Speck, Speckſtein, Spermaceti, Speyer, Spezereien, Spezzia, Spiegel, Spieköl, Spielkarten, Spielwaaren, Spießglas, Spindelbaum, Spitzen, Spoleto, Staatsanlehen, Stabwurz, Stabroek, Stade, Stafford, Stahl, Staniol, Stärke, Stargard, Steinbütt, Steingut, Steinkohlen, Steinkohlenöl, Stendal, Sternanis, Stettin, Steyer, Stockfiſch, Stockholm, Stock⸗ port, Stockton, Stolpe, Störfang, Stralſund, Strandung, Strasburg, Strelitz (Neu⸗), Strohhüte, Strömlinge, Strümpfe, Stückfaß, Stückgüter, Stuhlweißenburg, Stuttgart, Suakim, Succade, Südfrüchte, Suez, Sunderland, Sundholz, Surabaya, Surakarta, Surate, Süßholzſaft, Sydney, Syra, Syrakus, Syrup, Taback, Tabackspfeifenköpfe, Tacamehacharz, Tafelgeſchirr, Taganrog, Takelwerk, Talavera de la Reyna, Talg, Talkſtein, Tamarinden, Tamarisken, Tambov, Tampfco, Tanger, Tape⸗ ten, Tapioca, Tara, Taranto, Tarare, Tarascon, Tarbes, Tarifa, Tarnopol, Taragona, Tarſus, Taſchenuhren, Taſchkeet, Tauwerk, Tauris, Tatta, Tauſendgüldenkraut, Tavira, Teakholz, Teheran, Tejuco, Temesvar, Teppiche, Teramo, Termini, Terpenthin, Terpenthinöl, Terranova, Teruel, Teſchen, Tetuan, Teufelsdreck, Thee, Theer, Theodoſia, Thereſienſtadt, Thiers, Thionville, Thomas, Thorn, Thunfiſch, Thymian, Tiflis, Tobolsk, Tokat, Tokay, Toledo, Tombak, Tombuctu, Tomsk, Ton⸗ cabohnen, Tonne, Tonnengehalt, Tonnengeld, Topas, Torgau, Torre del Greco, Tortona, Torſchok, Toro, Tortoſa, Totana, Toul, Toulon, Toulouſe, Tourcoing, Tournay, Tours, Tractaten, Traganth, Trani, Trapani, Trapezunt, Trauben, Trawnik, Treviſo, Trient, Trier, Trieſt, Trincomale, Trinity-houſe, Tripang, Tripoli, Tripoli (Tarablus), Trippel, Trödelhandel, Troppau, Troyes, Troygewicht, Truckſyſtem, Trüffeln, Truxillo, Tſchernigow, Tſchernowitz, Tſchetwert, Tücher, Tſchugiew, Tula, Tüll, Tunis, Turbith, Turin, Türkis, Turmalin, Turnhout, Tutenague, Tuttlingen, Twer, Tyrus, Ubeda, Udine, Uh⸗ ren, Ulm, Ulme, Ultramarin, Upfal, Uſanz, Utrecht, Utrera, Valencia, Valence, Valenciennes, Valette (La), Valladolid, Volla⸗ dolid de Mechoacan, Valogens, Valonia, Valparaiſo, Vandiemensland, Vanille, Vannes, Varinas, Varna, Veilchenholz, Vel⸗ pel, Vellatri, Vendöme, Venedig, Venloo, Veracruz, Vercelli, Verdun, Vereinigte Staaten von Nordamerika, Verlagsrechte, Verlaſſung, Vermilion, Verong, Verſailles, Verſchlußnahme, Verſicherungen (Aſſecuranzen), Verſteigerungen (Auctionen), Verviers, Veſoul, Vevay, Vicenza, Vich (Vigue), Vieh, Vienne, Vierzon, Vigevano, Vigo, Vigognewolle, Villach, Vilaricca, Villa⸗ franca, Villefranche⸗de⸗Rouergue, Villefranche⸗ſur-Saöne, Villena, Villeneuve d' Agen) Villingen, Vimoutiers, Vire, Viſeu, Viterbo, Vitriol, Vitriolöl, Vitry⸗le⸗Frangois oder fur Marne, Vittoria, Vogelleim, Voghera, Vorgebirge der guten Hoffnung, Waarenhausſyſtem, Waarenpreiſe, Waarenzölle, Wachholderbeeren, Wachholderbeerbranntwein, Wachs, Wachsleinwand, Wachs⸗ perlen, Wachstafft, Waffen, Waagen, Wagen, Wahrtonne, Waid, Waitzen, Wakefield, Walkererde, Walfiſche, Walfiſchfang, Walfiſchſpeck, Wallrath, Wallroß, Wangis, Wardein (Groß-), Warington, Warſchau, Waſhington, Waſſer, Waſſerblei, Wau, Waterford, Watte, Wechſel (Wechſelgeſchäfte), Wechſelrecht, Wege und Landſtraßen, Weihrauch, Weide, Weimar, Wein, Wein⸗ eſſig, Weingeift, Weinſtein, Weißkupfer, Weisen, Werft, Werftgeld, Werg, Wermuth, Wertheim, Weſel, Wexford, Whisky, Whitehaven, Wiatka, Wiazma, Wiborg, Wicken, Widdin, Wielizeka, Wien, Wiesbaden, Wilna, Winterthur, Wintersrinde, Wirthe, Wisby, Wismar, Wismuth, Witebsk, Wittenberg, Wolfenbüttel, Wolle, Wollenband, Wollenmanufactur, Wologda, Woroneſch, Wolverhampton, Woolwich, Worceſter, Worms, Wrack, Würfel, Würze, Wurmſame, Würzburg, Keres (Kereſer ic.), Yard, Parkand, Yarmouth, Pezd, Pork in England, York in Obercanada, Ypern, Zaffer, Zahlungsunvermögen, Zangen, Zante, Zara, Zeder, Zeitungen, Zeitz, Zerbſt, Zibeth, Ziegel, Jiegenhaare, Zimmt, Zimmt (weißer), Zimmtblüten, Zimmtöl, Zink, Zink⸗ blumen, Zinn, Zinnfolie, Zinnober, Zinnſalze, Zinſen, Zirkon, Zitronat, Zitronen, Zitronenſaft, Zitronenſchalen, Zittau, Zitt⸗ wer, Zitz, Zobel, Zoll und Zollgeſetzgebung, Zucker, Zunder, Zürich, Zwetſchgen, Zwickau, Zwiebel, Zwirn, woll. : Das Werk iſt jetzt vollſtändig und befteht aus 108 Bogen; es wird noch bis Ende diefes Jahres zum bisherigen Subſcrip⸗ dan e von 8 Fl. 36 Kr., oder 5 Thlr. 9 Gr. erlaſſen. Später tritt ein namhaft höherer Ladenpreis ein. Schön gebun⸗ dene Exemplare in Einem Band können zu 9 Fl. 12 Kr., oder 5 Thlr. 18 Gr., durch alle folide Buchhandlungen bezogen werden. Stuttgart und Tübingen, im Auguſt 1837. g J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Für die Beſitzer des Dictionnaire de Académie frangaise. Soeben haben die Preſſe verlaſſen und können durch alle Buchhandlungen von uns bezogen werden die erſten Lieferungen des Complement du Dictionnaire de 5 L’ACADEMIE FRANCAIS E, contenant tous les termes de Litterature, de Rhétorique, de Grammaire, d'Art dra- matique, de Philologie, de Linguistique, d’Histoire, de Sectes religieuses, de Chronologie, de Mythologie, d’An- tiquites, d’Archeologie, de Numismatique, de Diploma- tique, de Paleographie, de Philosophie, de Scolastique, de Theologie, de Droit canon, de Liturgie, d' Economie po- litique, de Législation et de Jurisprudence ancienne et moderne, d’Anciennes Coutumes, de Feodalite, de Droit, de Pratique; de Diplomatie, d’Administration, de Titres, de Charges et Dignites; d'Art militaire, de Marine, de Fortifications, de Mines, de Ponts et Chaussées; d' Eaux et Forets, de Domaines et Enregistrement; de Monnaies; de Poids et Mesures; de Douanes; de Postes; de Mede- "eine, de Chirurgie, d’Anatomie, de Pharmacie, d’Histoire naturelle, de Physique, de Chimie; d’Astronomie; de Mecanique, de Gravure; de Commerce, de Banque, de Bourse; d’Arts et Metiers; de Blason; de Fauconnerie, de Chasse, de P£che, d’Escrime, de Danse, d’Equitation, de Jeux et Divertissemens et., qui ne se trouvent pas dans le Dictionnaire de Académie; auxquels on a joint: Le Vieux Langage, — Le Neologisme, — La Géogra- phie ancienne et moderne, — Un Traité complet d Etymologie; publié, sous la direction d'un membre de Académie frangaise, par M. Nureisse Landois et M. Louis Barre. Gr. 4. Preis für zehn Lieferungen 2 Thlr. 6 Gr. Leipzig und Paris, im October 1837, Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. In der Nauck'ſchen Buchhandlung in Berlin if erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: Lehrbuch der Geburtskunde. Ein Leitfaden bei akademischen Vorlesungen und bei dem Studium des Faches. Dritte verbesserte und vermehrte Auflage. Von Dr. Dietr. Wilh. Heinr. Busch, Königl. preuss. Medicinalrathe, ord. Professor der Medicin an der Universität zu Berlin, Director des klinischen Instituts für Ge- burtshülfe etc, Lexikonformat. Geh. Preis 3 Thlr. 8 Gr. „ Von dem k. preuß. Kreis⸗Thierarzt Dr. C. Wa⸗ genfeld iſt bei uns erſchienen und durch alle Buchhand⸗ lungen für 1 Thlr. 15 Gr. zu haben: Grundriß einer ſpeciellen Pathologie und The: rapie des Pferdes. After Theil. Dresden und Leipzig. Arnold'ſche Buchhandlung. 77 Jean Paul. Das Schoͤnſte und Gediegenſte aus ſeinen verſchiede⸗ nen Schriften und Aufſaͤtzen, nebſt deſſen Leben, Cha⸗ rakteriſtik und Bildniß. Ausgewählt, geſammelt und geordnet. Mit einem Vorbericht von Conz. Angefan⸗ gen von Hofrath Dr. A. Gebauer, fortgeſetzt von Dr. H. Doͤring und Dr. H. G. Numſen. Das 11te Bändchen erſchien zu Anfang dieſes Jahres, da 10te 1836; erfteres enthält hauptſächlich die Selina ls vorzüglich Fibel's Leben. Mit dem 12ten wird diefer Auszug Ende der Michaelismeſſe beendigt. Bis dahin gilt der Nachlaß von einem Bändchen (vom 7ten oder Iten an) für die Fortſetzung, die nöthig war zur Erreichung des Hauptzwecks, eines mög⸗ lichſt vollſtändigen Abbilds von Jean Paul's Geiſt, weswegen auch Döring in den zwei Bänden des Lebens ihn mit ſeinen eig⸗ nen Worten ſchildert. (Vorzug ſogar vor der Geſammtaus⸗ gabe.) a Subſcriptionsvpreiſe für Praͤnumerationspreiſe fuͤr das jeden Band: — anze von 12 Bänden: I. Ausgabe in Octav: 1) Velinp. 1 Thlr. 10 Thlr. 2) Schreibp. 18 Gr. 7 Thlr. 12 Gr. II. Ausgabe in Sedez: 3) Franz. P. 16 Gr. 6 Thlr. 16 Gr. 4) Druckp. 12 Gr. 5 Thlr. Man kann nach und nach, je zwei Bände zuſammen ent⸗ nehmen, zahlt aber den 12ten voraus. After und 2ter der ord. Ausgabe fehlen für jetzt. Ernſt Klein's liter. Comptoir in Leipzig. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Goethe und feine Widerfacher, oder der neue deutſche kritiſche Parnaß. Mit Einleitung und einigen Seitenfugen von Dr. K. Reck in Goͤttin⸗ gen. Aftes Baͤndchen. 8. Geh. 1 Thlr 8 Gr. Dieſe Schrift beginnt alſo: „Die diesjährigen Blätter für literariſche Unterhaltung, Nr. 64, und die augsburger Allge⸗ meine Zeitung, Nr. 90, haben dem Verfaſſer der Artikel, welche im vorigen Winter über Goethe in der Hanoverſchen Zeitung erſchienen ſind, die Ehre erzeigt, denſelben aufzufodern, jene Artikel als beſondere Broſchuͤre abdrucken zu laſſen. Daſſelbe thaten einige Bekannte in Göttingen und ein hochgeſtellter Ge⸗ ſchäftsmann in Weimar durch das Medium der Redaction der Hanoverſchen Zeitung.“ Der Verleger hat nur beizufügen, daß der Verfaſſer der oben gedachten Artikel in der Hanoverſchen Zeitung und der der vorliegenden Schrift völlig identiſch ſind. — — — —— — nn mn In der Buchhandlung Zu-Guttenberg in Tübingen iſt ſoeben erſchienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: z Conflict zwiſchen Himmel und Hölle, an dem Daͤmon eines beſeſſenen Maͤdchens beobachtet 3 von PL? Profeſſor C. A. Eschenmayer. Nebſt einem N Wort an Dr. Strauß. Der Verfaſſer hält die hier angekündigte Geſchichte um ſo mehr der öffentlichen Aufmerkſamkeit würdig, als ſie nicht nur die Erſcheinungen des Beſeſſenſeins auf eine Weiſe darlegt, wie ſie bisjetzt noch nie zur Anſchauung gekommen ſind, ſondern auch durch auffallende Thatſachen manche chriſt⸗ liche Wahrheiten bekräftigt, welche ſeit geraumer Zeit der Zwei⸗ felſucht und dem Unglauben preisgegeben wurden. Daher eig⸗ net ſich dieſe Geſchichte beſonders auch zu dem Wort an Dr. Strauß, welches der Verfaſſer im Anhang zu geben ſich erlaubt hat. ) di Soeben erschien und ist durch alle Buch- und Kunsthandlungen des In- und Auslandes zu beziehen: s XXVII Bm RISSE 1816194 VON HEBEL’S ALLEMANNISCHEN GEDICHTE JULIUS XISLE. Mit einer erklärenden Einleitung von A. C. STUTTGART: LITERATUR - COMPTOIR. Preis 3 Thlr., oder 4 Fl. 48 Kr. Rhein. Hebel’s liebliche Idyllen, obgleich in einem Idiom, wie es sich nur in einem kleinen Winkel unsers Vaterlandes findet, sind dennoch in allen Ländern deutscher Zunge heimisch; ihre anspruchlose Einfachheit, ihre ungeschmückte Natürlichkeit, welche bei allen empfänglichen Gemüthern einen so heitern Eindruck ausüben, finden wir in diesen Umrissen wieder. Sie eignen sich deshalb ganz besonders zu Geschenken für Damen, sowie sie gleich sehr allen Kunstkennern und Kunstliebhabern und allen Freunden der Poesie eine willkommene Gabe sein werden. £ Biguy’s Werke Soeben iſt erfchienen und kann durch alle Buchhandlungen von uns bezogen werden: Oeuvres completes de Alfred de Figny. Un volume grand in-8. Bruxelles, 1837. Leipzig und Paris, im October 1837, Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Nuͤtzliche Schrift fuͤr Altern und Lehrer. In unſerm Verlage iſt ſoeben erſchienen und in allen Buch⸗ handlungen zu haben: Naturgemaͤße Geſundheitslehre fuͤr Schule und Haus. Nach den Anſichten und Vorſchriften der beruͤhmteſten Arzte aͤlterer und neuerer Zeit bearbeitet von J. M. Scholand. 12. Geh. 11 Sgr. (9 Gr.) Um uns einer weitläufigen Empfehlung deſſelben zu über- heben, laſſen wir das Urtheil eines rühmlichſt bekannten Arz⸗ tes hierüber folgen: „Die vom Rector Scholand verfaßte Geſundheitslehre habe ich aufmerkſam durchgeleſen und dieſelbe nicht nur me⸗ diciniſchen Grundſätzen angemeſſen, ſondern auch nach In- halt und Darſtellung ihrem Zwecke vollkommen entſprechend gefunden u. ſ. w.“ Magdeburg, im September 1837. E. Wagner und Richter. 5 Thlr. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Prieſtersberg's Toiletten⸗Eneyklopädie, oder enthuͤllte Natur- und Kunſtgeheimniſſe, nicht vor der Zeit zu altern und immer ſchoͤn zu ſein. Ein Geſchenk fuͤr Damen und Herren, welche froh und geſund ein hohes Lebensalter erreichen und bei koͤrper⸗ licher Schoͤnheit und Anmuth in der eleganten Welt zu figuriren wuͤnſchen. Nach den beſten Huͤlfsquellen italieniſcher, engliſcher, franzoͤſiſcher und deutſcher Kunſt⸗ verſtaͤndigen. Gr. 12. Elegant geheftet. 20 Gr. Es läßt ſich nicht leugnen, daß das Bedürfniß eines Bu⸗ ches, welches die Geheimniſſe der Toflettenkünſte erſchöpfend darſtelle, ſchon längſt gefühlt wurde, denn ſelbſt höchſt man⸗ gelhafte Sammlungen von Schönheitsrecepten fanden ſehr zahl⸗ reiche Leſer. Ganz verſchieden hiervon iſt vorſtehende Toiletten⸗ Encyklopädie, welche auf vorſichtigſter Benutzung meiſt aus⸗ ländiſcher noch unbekannter Quellen, theils auf vielen ſelbſt erprobten Erfahrungen beruht und nur bewährte Mittel und Wege angibt, die ohne alle Gefahr zum ſichern Ziele führen. Der Verfaſſer verfolgt und weiht ſeine Leſer in die Kunſt ein, wie man die körperliche Schönheit ohne Nachtheil der Geſund⸗ heit erhöhen, in der Blüte erhalten und die ſchon welkende verjüngen könne. | Venturini, Dr. Karl, Pragmatiſche Geſchichte unſerer Zeit. Das Jahr 1835. Der Chronik neuer Folge 10ter Band. 39 Bogen. 1837. 2 Thlr. 16 Gr. Dies Werk rechnet der würdige Ref. in den Jahrb. d. Geſch. u. Politik (1837, 10) zu den verdienſtlichſten und brauch⸗ barſten literariſchen Erſcheinungen. — „Bei der raſchen Flut der Weltbegebenheiten wird eine ſolche Chronik für jeden Staats- und Geſchaftsmann unentbehrlich; darum dem Verf. den beſten Dank, daß er ſo ſchnell, ſo viel und ſo gehaltvoll gab.“ J. C. Hinrichs'ſche Buchhandlung in Leipzig. Bei J. Hölſcher in Koblenz iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen Deutſchlands verſandt worden: Bernhardt, Elementarbuch der deutſchen Sprache. 2te umgearbeitete Auflage. 12 Gr., oder 54 Kr. Brinkmann (Propſt in Berlin), Betrachtungen über die ſieben Worte des ſterbenden Erloͤſers am Kreuze. Geh. 12 Gr., oder 54 Kr. Seul, Gymnaſtiſche Übungen. höhere Schulen. 2te vermehrte Auflage. 6 Gr., oder 27 Kr. Gr. 8. Spiele und Lieder fuͤr 32. Geh. Klein, Moſelthal von Koblenz bis Zell. Herabgeſetzt auf 1 Thlr. 4 Gr., oder 2 Fl. 6 Kr. Stramberg, C. von, Moſelthal von Zell bis Koblenz. Gr. 8. Geh. 2 Thlr. 8 Gr., oder 4 Fl. 12 Kr. Neue ſchoͤngeiſtige Schriften. G. Schilling, Saͤmmtliche Schriften. Ausgabe letzter Hand in Taſchenformat. 61 bis 70ſter Band. Praͤnumerationspreis 3 Thlr. 12 Gr., Ladenpr. 5 Thlr. R. W. Heller, Die Eroberung von Jeruſalem. Zu haben in allen Buchhandlungen für 2 Thlr. Zu be⸗ kommen von der Arn ol d'ſchen Buchhandlung in Dresden und Leipzig. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXXI. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. W III. Neuigkeiten und Fortſetzungen, verſendet von F. A. Brockhaus in Teipzig. 1837. Juli, August und September. (Nr. I dieſes Berichts, die Verſendungen vom Januar, Februar und März enthaltend, findet ſich in Nr. XIII des Literariſchen Anzeigers; Nr. II, die Verſendungen vom April, Mai und Juni, in Nr. XXVI deſſelben.) 46. Analekten für Frauenkrankheiten, oder Sammlung der vorzüglichsten Abhandlungen, Monographien, Preisschrif- ten, Dissertationen und Notizen des In- und Auslandes über die Krankheiten des Weibes und über die Zustände der Schwangerschaft und des Wochenbettes. Herausge- geben von einem Vereine praktischer Ärzte. Isten Bandes tes und ätes Heft. Gr. 8. Jedes Heft 16 Gr. 47. Anleitung zum Selbſtſtudium der Mineralogie, Nach dem Book of science von Karl Hartmann. Mit 49 Abbil⸗ dungen. 16. Geh. 18 Gr. 48. Anleitung zum Selbſtſtudium der Kryſtallographie. Nach dem Book of science von Karl Hartmann. Mit 45 Ab⸗ bildungen. 16. Geh. 6 Gr. Dieſe beiden Werkchen bilden die erſte und zweite Abtheilung des zweiten Bandes vom „Fuͤhrer in das Reich der Wiſſenſchaften und Kuͤnſte“. Der erſte Band, mit 221 Abbildungen (1836), koſtet 2 Thlr. 49. Beer's (Michael) Briefwechſel. Herausgegeben von Eduard von Schenk. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. M. Beer's Saͤmmtliche Werke (1835) koſten 4 Thlr. 50. Bericht vom Jahre 1837 an die Mitglieder der Deutſchen Geſellſchaft zu Erforſchung vaterländiſcher Sprache und Alterz thümer in Leipzig. Herausgegeben von Amilius Ludwig Richter und Karl Auguſt Eſpe. Gr. 8. Geh. 10 Gr. Die Berichte fuͤr 1835 und 1836 haben gleichen Preis. 51. Bibliothek deutſcher Dichter des 17. Jahrhunderts. Begonnen von Wilhelm Müller. Fortgeſetzt von Karl Förſter. Dreizehntes Bändchen. David Schirmer, Zacharias Lundt, Philipp Zeſen. 8. Geh. 1 Thlr. 20 Gr. Erſtes bis zwoͤlftes Baͤndchen (1822 — 31) koſten 16 Thlr. 8 Gr. 52. Bibliothek claſſiſcher Romane und Novellen des Auslandes. After bis 4ter Band. Der ſinnreiche Junker Don Quixote von la Mancha von Miguel de Cervantes Saave— dra. Aus dem Spaniſchen überſetzt durch Dietrich Wil- helm Soltau. Zweite Auflage. Mit einer Einleitung. 4 Theile. Gr. 12. Geh. 2 Thlr. 12 Gr. 0 53, — — 2öfter, 24ſter Band. Die Leiden des Perſiles und der Sigismunda von Miguel de Cervantes Saave- dra. Aus dem Spaniſchen überſetzt. Mit einer Einleitung von Ludwig Tieck. 2 Theile. Gr. 12. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. 54. — — 2öfter, 26ſter Band. Die Verlobten. Eine mai: länder Geſchichte aus dem 17. Jahrhundert. Aufgefunden und erneut von Aleſſandro Manzoni. Aus dem Italie-⸗ niſchen überſetzt von Eduard von Bülow. Zweite, völ⸗ lig umgearbeitete Auflage. 2 Theile. Gr. 12. Geh. 2 Thlr. Die erſten 22 Baͤnde koſten zuſammengenommen ſtatt 13 Thlr. 8 Gr, nur 8 Thlr. Dieſe intereffante Sammlung wird fortgeſetzt. 58. Encyklopädie der gesammten 55. Bilder⸗Converſations⸗Lexikon für das deutſche Volk. Ein Handbuch zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntniſſe und zur Unterhaltung. Vollſtändig in vier Bänden. Mit Abbildun⸗ gen und Landkarten. Zweiter Band: F—L. 4te und Ste Lieferung. Gr. 4. Geh. Jede Lieferung 6 Gr. 56. Altdeutsche Blätter von Moritz Haupt und Hein rich Hoffmann. Zweiten Bandes erstes Heft. Gr. 8. Geh. 16 Gr. Der erſte Band in 4 Heften (1835 — 36) koſtet 2 Thlr. 4 Gr. 57. Ehrenbaum (F.), Der Pſycholog. Ein Lebensereigniß. 8. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. Novelle. medicinischen und chi- rurgischen Praxis, mit Einschluss der Geburtshülfe und ger Augenheilkunde. Im Verein mit mehren praktischen Arzten und Wundärzten herausgegeben von Georg Frie- drich Most. Supplementband zur ersten Auflage, enthaltend die Verbesserungen und Zusätze der zweiten, namentlich durch die Operativchirurgie stark ver- mehrten Auflage. Istes und 2tes Heft. (Abarticulatio — Ligatura.) Gr. 8. Subscriptionspreis eines Heftes von 12 Bogen 20 Gr. 59, Heinſius (Wilhelm), Allgemeines Bücher = Lexikon. Achter Band. Herausgegeben von Otto Auguſt 55 10te Lieferung. Enthaltend: zweite Abth., Bogen 27 — 35. (Sander — Sonnleithner.) Gr. 4. 20 Gr. Schreibp. 1 Thlr. 60. Moſt (Georg Friedrich), über Liebe und Ehe in ſitt⸗ licher, naturgeſchichtlicher und diätetiſch- mediciniſcher Hin⸗ ſicht; nebſt einer Anleitung zur richtigen phyſiſchen und mo⸗ raliſchen Erziehung der Kinder. Dritte, völlig umgearbei- on ſtark vermehrte und verbefferte Auflage. 8. Geh. 1 Thlr. v Das Werk iſt in dieſer dritten Auflage in meinen Verlag uͤbergegangen. 61. Le Portfolio, ou Collection de documens politiques re- latiſs a Ihistoire contemporaine. Traduit de l’anglais. Tome I- V. (Nos. 1— 41.) Hamburg, Campe. 1836 — 57. Geh. 10 Thlr. 12 Gr. Den Debit dieſes Werkes ſowie des übrigen Verlags von A. Campe in Hamburg beſorge ich fuͤr eigne Rechnung. 62. Raumer (Rudolf von), Die Aspiration und die Lautverschiebung. Eine sprachgeschichtliche Untersuchung. Gr. 8. Geh. 12 Gr. 63. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. (4ter Jahrgang, für das Jahr 1837.) Herausgegeben im Verein mit mehren Gelehrten von E. G. Gersdorf. 13ter Band. (Beigegeben wird: Allgemeine Bibliographie für Deutsch- land.) Gr. 8. Jeder Band von etwa 50 Bogen in 14tä- gigen Heften 3 Thlr. 64. Taſchenbuch dramatiſcher Originalien. Herausgegeben von Dr. Franck. Zweiter Jahrgang. Mit fünf Kupfern und einem Faeſimile. 8. Elegant gebunden mit Goldſchnitt. 3 Thlr. Der erſte Jahrgang koſtet 2 Thlr. 8 Gr. 65. Hiſtoriſches Taſchenbuch. Mit Beiträgen von Barthold, Jacob, Schubert, Voigt, herausgegeben von Frie⸗ drich von Raumer. gter Jahrgang. Gr. 12. Cart. 2 Thlr. Iſter bis 5ter Jahrg., 1830 — 34, koſten anſtatt 9 Thlr. 16 Gr. zuſammengenommen 5 Thlr., einzeln a 1 Thlr. 8 Gr.; bter bis ster Jahrg., 1835 — 37, à 2 Thlr. ä 66. Urania. Taſchenbuch auf das Jahr 1838. Mit 7 Stahl⸗ ſtichen. Geb. mit Goldſchnitt. 2 Thlr. J. C. v. Zedlitz's Bildniß daraus einzeln in gr. 4. 8 Gr. Jahrg. 1830 — 34 zuſammengenommen 5 Thlr., einzeln a1 Thlr. 8 Gr.; Jahrg. 1835 — 37 a 2 Thlr. \ 67. Wurm (C. F.), Das k. hanoverſche Patent, die deut⸗ ſchen Stände und der Bundestag. Publiciſtiſche Skizze. 8. Geh. 8 Gr. In meinen Verlag iſt übergegangen: Noback (Chriſtian), Vollſtändiges Handbuch der Münz⸗, Bank⸗ und Wechſelverhältniſſe aller Länder und Handels⸗ plätze der Erde. Mit getreuen Abbildungen der vornehmſten Gold ⸗, Platina- und Silbermünzen aller Länder, in 380 Münzbildern auf 119 Tafeln. Drei Abtheilungen. Gr. 8. Rudolſtadt. 1833. Geh. 6 Thlr. 18 Gr. Binnen Kurzem erſcheint das erſte Heft von: Most (Georg Friedrich), Ausführliche Encyklopädie der gesammten Staatsarzneikunde. Zwei Bände. Proſpecte über das Werk ſind in allen Buchhandlungen gratis zu erhalten. A Durch alle Buchhandlungen iſt gratis zu erhalten: Verzeichniss einer Sammlung von Romanen, Erzählungen, Schauspielen, Gedichten, Briefen, Biographien, Denkwür- digkeiten, Reisen, historischen und andern werthvollen Schriften aus dem Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig, welche sich zur Errichtung und Ergänzung von Privat- und Leihbibliotheken eignen und zu sehr vortheilhaften Bedingungen erlassen werden. Ausführliche Proſpecte und Probeblätter der vom iften October d. J. in meinem Verlage erſcheinenden Leipziger Allgemeinen Zeitung ſind durch alle Buchhandlungen und Poſtämter von mir zu beziehen. Preis für das Vierteljahr 2 Thlr. 12 Gr. Inſer⸗ tionsgebühren für den Raum einer Zeile 1½ Gr. „% Unterrichtbuͤcher für Stadt- und Landſchulen. Die ste verbeſſerte Auflage von Ch. A. Otto (Seminardirector), Der ſaͤchſ. Kinderfreund fuͤr Stadt⸗ und Landſchulen. 19 Bogen. 6 Gr. 25 Exemplare fuͤr Schulen 4 Thlr. 12 Gr., und die Ste verbeſſerte Auflage von Ch. A. Otto, Kurzgefaßte Religionslehre für proteſtan⸗ tiſche Schulen. Ladenpreis 6 Gr. 25 Exemplare fuͤr Schulen 4 Thlr. 12 Gr., ſind ſoeben bei uns erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu bekommen. Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden u. Leipzig. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Sechs bedenkliche Vorboten einer großen Weltveraͤnderung, an Sonne und Erde ſichtbar. Beſchrieben und beurtheilt von Dr. J. G. Tinius, Verfaſſer des „juͤngſten Tages“. Gr. 8. Geh. Preis 8 Gr. Dieſe Schrift iſt kein myſtiſches Ideenſpiel oder eine apo⸗ kalyptiſche Trommel, welche Lärm ſchlägt und das Ende der Welt verkündigt. Man findet darin den Geiſt der Einſicht und Beurtheilung des Verfaſſers, wie er bereits in ſeiner Schrift: „Der jüngſte Tag“ erſchien und in den kritiſchen Blättern, zu⸗ letzt noch in der Abendzeitung, 1837, Nr. 28, Anerkennung fand. Soeben iſt erſchienen: Deutscher Musenalmanach für das Jahr 1838. Herausgegeben von A. v. Chamisso und G. Schwab. Neunter Jahrgang. Mit uhland's Bildniß, geſt. von Mandel. Außer Beiträgen von den Herausgebern enthält dieſer Jahrgang: Gedichte an Friederike von Goethe, aus ſeiner früheſten Zeit, und bisher ungedruckt; Beiträge von Eichen- dorff, Gaudy, Anaſtaſ. Grün, J. Kerner, J. Mo⸗ ſen, G. Pfizer, Fr. Rückert, Weſſenberg u. A. 8 Preis 1 Thlr. 12 Gr. g Der Iſte bis Ste Jahrgang find in dem herabgeſetzten Preiſe für 5 Thlr. 8 Gr. zu haben. Leipzig, im September 1887. Weidmann'ſche Buchhandlung. Wir empfehlen folgende ſchöne Großoctav-Ausgaben: — Victor Hugo, Oeuvres completes, y compris „es Voir interieures“. — 2 vol. grand in-$., ornés du portrait de l’auteur, gravé sur acier, et de onze vignettes dessinees par Madou, gravées sur bois par les meilleurs artistes de Londres et de Paris. — 10 Thlr. Alph. de Lamurtine, Oeuvres completes 1 volume tres-grand in-8., orné du portrait de P'auteur, d’une gravure sur acier, de six belles gravures sur bois, de deux cartes geographiques etc. — 5 Thlr. Alfred de Yigny, En Des 1 volume gr. in- 8. — 5 Thlr. H. de Balzac, Oeuvres completes. 4 volumes grand in- 8. Zntiörement complet. 20 Thlr. > ‚Bignon, Histoire de France, depuis le 18 Brumaire jusqu’& la paix de Tilsitt. 1 vol. in-8. — 5 Thlr. 1 E Capi que,. a Histoire de la Restauration et des causes qui ont amene la chute de la branche ainée des Bourbons, 2 vol. grand in-8. — 10 Thlr. Ferner empfehlen wir folgende, durch eleganten Druck, ſchö⸗ nes Papier, Wohlfeilheit und vorzüglich gute überſetzung ſich auszeichnende Werke . Bulwer's und des Capit. Marryat. E. L. Bulwer, Oe un Fre Jedes Werk 2 Bände in 18. à 2 Thlr. 12 Gr. 1. Angleterre et les Anglais. 2de édition. 2 vol. — 2. Pelham, ou aventures d'un gentilhomme anglais. 2 vol. — 3. Les Pelerins du Rhin. 2 vol. — 4. Eugene Aram. 2 vol. — ı 5. L'Etudiant; contes, nouvelles et esquisses littéraires. 2 vol. — 6. Les derniers Jours de Pompei. 2de édition. 2 vol. — 7. Rienzi, le dernier des Tribuns. 2 vol. Die Überfeger find: Defauconpret, Pichot, Cohen, Mlle. Sobry. Capitaine Harryat, I Oeuvres completes. Überfegung von A. J. B. Dekauconpret. Jedes Werk 2 Bände in 18. à 2 Thlr. 1. Pierre Simple. 2. Japhet, a la recherche d'un pere. 3. Newton Forster. 4. Jacob Fidele. ‚5. Kings- Own, ou il est au roi. 6. Frank Mildmay. 7. Mr. le Midshipman Aise, 8. Cain le Pirate, suivi des trois Cutters. 9. Rattlin le Marin. 10. Snarley- Yow ou le chien du diable. 11. Le Pacha ü mille et une Queues. Unter der Preſſe: 12. Le Vaissenu volant. Leipzig. 8 C. Hochhausen q. Four nes. OOYKYAIAOY TOT OAOPOY HEPI TOY UEAONONNHZIAKOY HOAEMOY BIBAIA OKT2. Thucydidis, ®iori Fil de Bello Peloponnesiaco libri VIII. Ad editionem Car. Andr. Duckeri, cum omnibus auctariis recusi. Accesserunt variae lectiones duorum codicum animad- versiones 7 Joannis Christophori Gottleberi a. M., Rectoris quondam Scholae provinc. Misnicae, Coeptum opus perfecit suas notas adjecit indicem Duckeri et Glossarium Gottleberi auxit Carolus Ludovicus Bauerus A. M., Scholae ad Hirschbergam Rector, et Christ. Dan. Beckius, Prof. Lips. II Vol. 4maj, Fruͤherer Ladenpreis 10 Thlr. 12 Gr. Herabgeſetzter Preis 5 Thlr., oder 8 Fl. 30 Kr. Wir empfehlen dem philologiſchen Publicum dieſe Ausgabe, von der wir eine nicht unbeträchtliche Anzahl Exemplare über: nommen haben, mit um ſo größerer Zuverſicht, da ſie neben allen Leiſtungen der neueſten Zeit immer einen ganz eigenthüm⸗ lichen Werth dadurch hat, daß ſie die einzig vollendete Ausgabe iſt, die den gelehrten Apparat von H. Stephanus, Hud⸗ ſon, Wasre, Ducker u. A. vollſtändig mit allen Nachträ⸗ gen und den trefflichen Zugaben von Gottleber, Bauer und C. D. Beck enthält, und mit ſehr brauchbaren Indices Rerum et Verborum verſehen iſt. Stuttgart und Tübingen, im Auguſt 1837. 8 J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Fuͤr Landwirthe. Dr. C. F. Groh, Verhandlungen der Wander: geſellſchaft faͤchſiſcher Landwirthe und Na- turforſcher in den Jahren 1834 und 1835, aus Acten gezogen, mit einer Einleitung. Gr. 8. Broſch. ſind in allen Buchhandlungen für 9 Gr. zu haben. Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden u. Leipzig. Introduction au Pantheon litteraire. Plan d'une bibliothèque universelle, études des livres qui peuvent servir ä Thistoire litteraire et philoso- phique du genre humain, suivi du catalogue des chefs d’oeuvres de toutes les langues et des ouvrages originaux de tous les peuples. Par L. Aime- Martin. In- 8. Paris, 1837. 2 Thlr. 21 Gr. Vorſtehendes Werk kann durch alle Buchhandlungen von uns bezogen werden. Leipzig und Paris, im October 1837. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Wir verſandten an alle Buchhandlungen die erſte Abthel⸗ lung des . Repertorium für Anatomie und Physiologie. Kritische Darstellung fremder und Ergebuisse eigner Forschung. Von @. Valentin, Dr. der Medicin und Chirurgie und ordentlicher öffentlicher Profes- sor der Physiologie an der Universität zu Bern, Jahrgang 1837. In 2 Abtheilungen. Mit Kupfern. Broſchirt. Preis für den ganzen Jahrgang 2 Thlr. Sächſ., oder 3 Fl. 36 Kr. Die 2te Abtheilung wird im Be re⸗ ſpectiven Käufern nachgeliefert. Bern, den Iſten Auguſt 1837, Huber und Comp. — HWUEEEEEESSESEEEEEEEEERSEEEEEEEEE In unſerm Verlage iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Militairiſches Bilder⸗A BC. Ein Bilderbuch mit 24 fein illu⸗ minirten militairiſchen Abbildungen. In eleganten Umſchlag cartonnirt. Preis 1 Thlr. 12 Gr., ſchwarz 18 Gr. Baur zum Illuminiren mit Vorlegeblättern. Preis = Wörſche, Dr., Aufrichtige und wahre Mittheilung des Ge⸗ heimniſſes zur äußerſt billigen und praktiſchen Fabricirung eines dem Champagner ganz und gar ähnlichen Weins, ſo⸗ wie zur Fabricirung der Geſundbrunnen, und eines dem dünkerker ganz ähnlichen Schnupftabacks. Preis 9 Gr. Meerfels, Sk.⸗Julien und feine Freunde, oder die Flucht aus dem Kerker zu Paris. Ein Roman in zwei Bänden. In umſchlag broſch. Preis 1 Thlr. Oſten, L., Caſanova im Fort St.⸗André. Luſtſpiel in drei Acten. Nach dem Franzöſiſchen bearbeitet. In eleganten Umſchlag broſch. Preis 12 Gr. Magdeburg, im September. E. Wagner u. Richter. Wohlfeiler als jede Pfennigausgabe irgend eines Buchs iſt: Ch. B. Schade's Dizionario manuale Italiano- Tedesco e Tedesco- Italiano. Com- posto colla piu gran diligenza. 2 Tomi. Aggiunto l’accento d’agni parola Tedesca. — Vollſtaͤndiges 1257 und deutſches Handwoͤrterbuch ic. 2 Bände. 125% Bogen. 8. Leipzig, Hinrichs. Wohlfeilſte Ausgabe: 1 Thlr. 12 Gr. 0 Mac- Culloch’s Comptoir-# andbuch, gebunden in 1 Band complet. Wir bringen hiermit zur Anzeige, daß von Mac⸗Culloch's Comptoir-Hand buch die drei letzten Lieferungen bereits ausgegeben und an die Subſeribenten verſandt worden find. Um dieſes anerkannt vortreffliche und gediegene Werk, das ſich vorzugsweiſe zu Weihnachts-, Neujahrs und ſonſtigen Ge⸗ ſchenken eignen dürfte, zur Abgabe bequemer und den Käufern zugänglicher zu machen, haben wir an alle ſoliden Sortiments⸗ Buchhandlungen Exemplare, in einem Bande sauber gebunden, verſandt, bei welchen ſolche zum Preiſe von 5 5 Thlr. 18 Gr., bezogen werden können. Stuttgart, im September 1837. oder 9 Fl. 12 Kr. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Eben iſt erſchienen: Dictionnaire Grammatical de la Langue Francaise. 2 = 8 0 Grammatiſches Handwoͤrterbuch der franzoͤſiſchen Sprache, neu und ſelbſtaͤndig bear: beitet von M. E. J. Hauſchild, Lehrer an der Buͤrgerſchule zu Leipzig. Lexikonoctav. (20 Bogen.) Leipzig, 1837. Verlag der Hinrichs'ſchen Buch⸗ handlung. Geh. 1 Thlr. 18 Gr. Unfere Zeit iſt eine Zeit der Emancipation; auch die eng⸗ herzigſte aller Wiſſenſchaften, die Grammatik, hat dem Mis⸗ brauche ihrer Gewalt entſagen müſſen, um einestheils ihre be⸗ ſondern und kleinlichen Wortregeln der freiern Geſtaltung des Gedankens mehr unterzuordnen, anderntheils aber auch allgemeine Grundſätze und Theorien in der Anwendung auf die beſondern Fälle, dem Anſehen bewährter Schriftſteller und dem von ihnen geſchaffenen Sprachgebrauche zum Opfer zu bringen. In dieſer Zeit ſchien ein Werk wie das vorliegende, welches den oben bezeichneten von der Grammaire Nationale in Frank⸗ reich gleichzeitig eingeſchlagenen Weg verfolgt, Bedürfniß, und die lexikaliſche Form, zur ſchnellern Beſeitigung der Schwierig⸗ keiten, für das lehrende und lernende Publicum die beſte zu fein. — Ein gefälliges Außere, zweckmäßiger und cor⸗ recter Druck dürften das Werk noch empfehlenswerther machen. Im Verlage der Hahn'schen Hof buchhandlung Hanover ist soeben erschienen: Physiologisch - therapeutische in Untersuchungen über das Vecatrin i von Dr. Fr. Aug. Forcke, Assistenz - Wundarzt und prakt. Arzt zu Goslar. _ Gr. 8. 1837. 18 Gr. In allen Buchhandlungen ift zu haben: Die Zeichen der Zeit, oder die jetzigen Bewegungen in der Natur, in der buͤr⸗ gerlichen und religioͤſen Welt als Vorboten einer beſſern Zeit. Von Erich Haurenski zu Gard Ebré. 8. 16 Gr. 3 Der Scharfſinn, womit der bekannte Hr. Verfaſſer einen Ruͤckblick auf die jüngften Bewegungen in Natur und Elemen⸗ ten wirft, ſteht der großen Freimüthigkeit und Urtheilskraft nicht nach, mit der er die der bürgerlichen und religiöſen Welt hell und treffend beleuchtet. Schwerlich dürfte ſeit mehren Jahren eine Flugſchrift ans Licht getreten fein, die den Freun⸗ den zeitgemäßer und liberaler Staatseinrichtungen und den Geg⸗ nern ſchleichender pietiſtiſch-jeſuitiſcher Umtriebe und mehr und mehr um ſich greifender verfinſternder Frömmelei und Muckerei beſſer zuſagen könnte. Bei Karl Cnobloch in Leipzig iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Erwiderung auf einige gegen die Erklaͤrung der Pfarrer der Kreisſynode Dortmund in Betreff der Schwelmer Pfarrer-Wahl⸗An⸗ gelegenheit erſchienenen Schriften. Gr. 8. 4 Bo⸗ gen. Geh. 8 Gr. Die heilige Schrift als alleinige Glaubens— und Lehrnorm in der evangeliſchen Kirche. Eine Widerlegung der von dem Licent. der Theologie und Pfarrer A. W. Moͤller zu Loͤbbecke im Fuͤrſtenthum Minden, bei J. F. Steinhaus in Barmen 1836 herausgege— benen Randgloſſen, zur Erklaͤrung der Pfar- rer der Kreisſynode Dortmund. Gr. 8. 4 Bo⸗ gen. Geh. 8 Gr. Leipzig, im Auguſt 1837. „In der Arnold'ſchen Buchhandlung in Dresden und Leipzig iſt erſchienen und durch alle andern Buchhand⸗ lungen zu haben: M. Ruͤhlmann, Logarithmiſch-trigonometriſche und an⸗ dere nuͤtzliche Tafeln. Zunaͤchſt fuͤr die Schuͤler der gewerblichen Bildungsanſtalten im K. Sachſen, ſowie fuͤr praktiſche Rechner uͤberhaupt. Broſch. 15 Bogen. 12 Gr. Lamartine's Werke. Durch alle Buchhandlungen iſt von uns zu erhalten: Oeuvres completes | de \ | Lamartine. | Ornes d'un portrait de l’auteur sur acier, de cartes et de vignettes sur bois. Un volume grand in-8. Bruxelles, 1837. 5 Thlr. Leipzig und Paris, im October 1837. 3 m. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXXII. — — ——— r...... TTT—T¾—̃ĩ ⅛5—⅞̃7˖7'—5.5. ·ĩ·ĩ c p Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für literas riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Fuͤr Architekten, Bau⸗ und Gewerbeſchulen, Maurer, Zimmerleute, Bauunternehmer ꝛce Von nachſtehendem wichtigen Werke, auf Veranlaſſung eines königl. preuß. hohen Miniſterii für Handel Gewerbe und Bauweſen herausgegeben, iſt die zweite Auflage erſchienen: g 0 ie ; Grundlage der praktiſchen Baukunſt. Ifter Theil, Maurerkunſt in 37 Mufterblättern, und Entwuͤrfe zu Wohngebaͤuden in a 20 Tafeln, nach Zeichnungen des koͤnigl. preuß. Oberbaudirectors Herrn Schinkel. 2ter Theil. Zimmerwerkskunſt in 37 Muſterblaͤttern. Beide Theile mit erlaͤuterndem Texte. Großfolio. Geb. 9 Thlr. Jeder Theil wird auch einzeln verkauft; der erſte führt den Titel: Vorlegeblätter für Maurer, in 42 lithographirten Tafeln mit Erlaͤuterungen. Nach der Originalausgabe der koͤnigl. preuß. techniſchen Deputation fuͤr Gewerbe mit deren Bewilligung herausgegeben. Großfolio. Geb. 4 Thlr. 12 Gr. Der zweite Theil: 3 Vorlegeblätter für Zimmerlente, in 37 lithographirten Tafeln mit Erläuterungen. Nach der Originalausgabe der königl. preuß. techniſchen Deputation fuͤr Gewerbe herausgegeben. Großfolio. Geb. 4 Thlr. 12 Gr. Dieſe beiden Werke find in ſämmtlichen königl. preuß. Baus und Gewerbeſchulen als Lehrbücher eingeführt und durch die Amtsblätter der königl. Regierungen noch beſonders empfohlen worden. In den Gewerbe⸗ ſchulen mehrer anderer deutſchen Staaten, z. B. denen des Königreichs Hanover, des Großherzogthums Baden u. ſ. w., wer⸗ den ſie ebenfalls bereits gebraucht. Außer ihrem allgemein als vortrefflich anerkannten innern Gehalte, empfehlen ſie ſich auch durch ein ſchönes Nußere und durch ungewöhnlich billige Preiſe. = l - Schenk & Gerſtäcker in Berlin. NB. Buchhandlungen können dieſe Werke mit dem üblichen Rabatt von Hrn. Leopold Voß in Leipzig beziehen. In allen Buchhandlungen iſt zu erhalten: Preis der letztern einen Vorzug erzwingen zu wollen, berufen Sas wir uns wegen ihres innern Werthes im Auszug auf die vor⸗ läufige Beurtheilung des erſten Bändchens (vid. Planet, 1837, 50 han ov erſch E Patent 1 Nr. 98): „Sand's alterthümliches Charaktergemälde iſt voller Intereſſe, anziehender Reflexe und ſchlagender Contraſte. Die die 8 5 DE 1 = Aufgaben find ebenfo ſchwierig gegeben als originell gelöft. Ja⸗ deutſchen Stände nin's Reife nach Brindes, eine harmoniſch gehaltene Skizze, und reich an e . dune Week ethiſchen, . ethnograpiſchen, literariſchen und artiſtiſchen Bemerkungen und der V u n dest a g« Urtheilen. Hier iſt mii e pic SE Kt che 1 Hi 0 fü 5711 : und Heine. Muſſet „Thaten nicht Worte“ chara eriſiren ſi Publiciſtiſche Skizze durch Lebendigkeit der Handlung, derbe Zeichnung und frap⸗ 2 pante Situationen. Belphegor, von Loeve-Weimars meiſter⸗ Dr. C. F. Wurm. haft ausgeführt. Seine Schriftſtellergewandheit glänzt hier in 8. Geh. 8 Gr. allen Farben der Iris. — „Rog“ von Gozlan iſt höchſt rüh⸗ rend und man muß den Verfaſſer bewundern, das er einen F. A 8 2 nicht neuen Stoff fo herauszuarbeiten verſtand, daß ihm nichts A. Brockhaus. von dem Gewöhnlichen mehr anhängt. Die Einzelnheiten die⸗ ſes Romans, mit großem Fleiß und Geſchick bearbeitet, mei⸗ In allen Buchhandlungen iſt zu haben: eue Ange di dene el u et 3 nannte Genremalerei. — „Die letzte Liebe“ von Souveſtre 1 Dodecaton oder das Buch der Zw If. ein pſychologiſches Tableau, deſſen Zeichnung und Färbung im Deutſch von Ferd. Freih. v. Biedenfeld. 2 Baͤnde. hohen Grade imponiren.“ Das Geſammturtheil über obige er⸗ 8. 2 Thlr. 12 Gr. ſten En 1900 oer feige 1 Sn ps een. i 5 ; i „zum Günſtigſten und ergibt die Behauptung, da ieſe ei⸗ ... . np Shenahme Sr sangen hauen von Biedenfeld. Weit entfernt, nur durch den billigern Leſewelt im reichſten Maße würdig fei. Leipzig, im October 1837. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Das Pfennig - für Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1837. September. Nr. 231 — 235. Nr. 231. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XXIV. Günther, Fürſt von Schwarzburg⸗Sondershauſen. Entbehrun⸗ gen und Leiden der Wilden. Bevölkerungsverhältniffe. * Die Denkmäler des alten Agyptens. Die Zubereitung des Cham⸗ pagnerweins. Der ſchwarze Vogel. Das Tättowiren. — Nr. 282. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XXV. Gün⸗ ther, Fürſt von Schwarzburg-Rudolſtadt. Die Falklandinſeln. Die Tropfſteinhöhle bei Demenfalva. *Die Denkmäler des al⸗ ten Agyptens. (Beſchluß.) Handel mit Menſchenköpfen auf Neuſeeland. Feuerbrünſte in Paris. Die Kukies. Der Ko⸗ libri und die Vogelſpinne. — Nr. 233. Das Nibelungenlied. König Franz I. und der Wahrſager. — Nr. 234. Bilder aus Neufüdwales. Kurfürſt Johann Friedrich und ſein Gottver⸗ trauen. *Das Treten der Derwiſche. über die im Jahre 1838 zu erwartenden Himmelsbegebenheiten, mit Bemerkungen über die Beſchaffenheit der Mondoberfläche. —— Nr. 235. * Ga⸗ lerie der deutſchen Bundesfürſten. XXVI. Friedrich Hermann Otto, Fürſt von Hohenzollern-Hechingen. Bilder aus Neu⸗ ſüdwales. (Fortſetzung.) „Portsmouth. Über die Witterungs⸗ abweichungen der neueſten Zeit. Frühlingscur der Maulthiere und Pferde in Portugal. Der Kampf zweier Stiere. ; Die mit“ bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr. 8 Leipzig, im October 1837. AM F. A. Brockhaus. In der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung in Stutt⸗ gart iſt erſchienen: Das Ausland. Ein Tagblatt fuͤr Kunde des geiſtigen und ſittlichen Lebens der Voͤlker. Monat August 1837. Größere Aufſätze. Vergleichung des ehemaligen und jetzigen Zuſtandes des öffentlichen Unterrichts im ſpaniſchen Amerika. Urſache des ge⸗ ſunkenen Zuſtandes der portugieſiſchen Schiffahrt. über die in Griechenland herrſchenden Krankheiten. Deportation und Go: loniſation in Auſtralien. Die große chineſiſche Mauer. Por⸗ tugieſiſche Lebensbilder: Provinzial- und Landleben. Wolfs⸗ jagd. Ländliche Sitten. Zuſtand des Jägerweſens. Kreta unter ägyptiſcher Regierung. Die Reiſenden der franzöſiſchen Regierung. Ein neues epiſches Gedicht: Georg Nameh. Briefe aus Indien. Erſter Brief. Zweiter Brief. Konſtantine. (Mit einem Plane der Provinz.) Jahresbericht der aſtatiſchen Geſellſchaft in Paris. Die Ruinen von Sarai. Das Schläch⸗ tergewerbe in Paris. Das Lynchgeſetz und die amerikaniſchen Frauen. Surabaya. Die Todtenſtadt in der großen Oaſe. Engliſche Journale im Orient. 1) In Indien. 2) Jenſeit des Ganges. Der engliſche Handel in Perſien. Die Stadt Petra. Verſchönerungen von Athen. Der gegenwärtige Zu⸗ ſtand Agyptens und Arabiens. Miß Oſcheck; Geſchichte ihres Lebens und Todes. Der Charakter der Braſtlier. Wechſel der Mode in London. Die Sklaverei in China. Franzöſiſch⸗ Guiana. Militairaufſtand in Trinidad. Chronik der Neiſen. Wanderungen in Franzöſiſch⸗Gujana und Braſilien. Reiſe von Dajaca nach Mexico im Frühjahre 1833. Von Mühlen⸗ pfort. 1) Reiſe nach Tehugcan. 2) Reife von Tehuacan nach Mexico. Capftain Alexander's Reife im füdlichen Afrika. agazin a Kleinere Mittheilungen. Zahl der in Frankreich ſeit der Revolution ertheilten Pa⸗ tente. Auffindung von foſſilem Brennmaterial in Frankreich. Die Mineralwaſſer der Pyrenäen. Quellen mit brennbarem Gas. Mittel gegen die Raupen. Preisaufgabe der ruſſiſchen Akademie. Eigenthümliche Erſcheinung beim Ausbruche des Coſiguina. Literariſche Notizen: Sendung eines franzoͤſiſchen Literaten nach Spanien zum Aufkaufe von Manuſcripten u. ſ. w. Fortſchritte der mittelalterlichen Literatur in Frank⸗ reich. Buchhandel in den Vereinigten Staaten. Tagebuch des Reiſenden Roggewein. Herausgabe der LXX nach der vati⸗ caniſchen Handſchrift. Aſtronomiſche Abhandlung in Hindu⸗ ſtani. Erklärung der Inſchriften an den Obelisken in Rom. Unterdrückung der meiſten hebräiſchen Druckereien in Rußland. Entdeckung über Descartes’ Schriften. Stutereien in Sſtreich. Die Liplaps in Surabaya. Waarenzufuhr auf dem Markt in Menſelinsk. Menſchenopfer in Gumſar. Rußlands Handel an der ſüdöſtlichen Grenze. Abſchaffung der Sklaverei im Gebiete Randſchit Sing's. Schlechte Bauart der engliſchen Kauffahrer. Heirathen der untern Claſſen der Javaner. Beobachtungen der Sternſchnuppen in den Novembernächten auf Mauritius. Der wahrſcheinliche Mörder Lander's. Tödtung eines Fiſches durch Waſſerdruck. Beſchädigung der Weingärten in Frank⸗ reich durch Inſekten. Frühlingscur der Pferde und Maulthiere in Portugal. Geologiſche Notizen: Aufſteigende Quellen im Tertiairbaſſin von Tours. Ausdehnung der Kohlenlager in England, Belgien und Frankreich. Erdbeben auf Martinique. Eine Waſſerhoſe auf dem Genferſee. Conſumtion in Liſſabon. Inhalt des Literaturblattes. 9 Neugriechiſche Volkslieder: Der tapfere Georgakis. Die Schöne von der Burg. Percy Byſſhe Shelley. Auszug des hinduſtaniſchen Romans: Die Roſe von Bakamali. Paul de Kock. Meine Republik. Der Bürgerliche, von Beranger. Literariſche Bilder aus Rußland: Anfänge; kirchliche Schrift⸗ ſteller; ältere weltliche Schriftſteller. Proben in überſetzungen aus Victor Hugo's innern Stimmen. Lebensbilder aus beiden Hemiſphären. Beim Landes⸗In duſtrie⸗Comptoir zu Weimar iſt Ende Juli 1837 erſchienen: Der Menſch. Ein zoologiſcher Verſuch uͤber die Menſchengattung. Von Bory de Saint⸗Vincent. Nach der dritten Ausgabe des franzoͤſ. Originals uͤberſetzt. vum u. 360 Seiten. Gr. 8. Preis 1 Thlr. 3 Gr., oder 2 Fl. Rhein. Die Schrift, welche wir hier darbieten, iſt eine der in⸗ tereſſanteſten, welche im Gebiete der neuern Naturforſchung er⸗ ſchienen iſt. Der geiſtreiche Verfaſſer, als Beobachter hoch ge⸗ achtet, hat ſelbſt, auf vielen und weiten Reiſen in mehren Erdtheilen, Gelegenheit gehabt, an Menſchen aller Racen und Abarten ſein Beobachtungstalent zu bewähren. Der große Werth ſeiner Schrift wird ſelbſt von Denen anerkannt, welche manche Anſichten des Verfaſſers nicht theilen. * TE Heinrich Cotta's Jubelfeſt, gefeiert am 20ſten Auguſt 1836 in Tharand, von deſſen Freunden und Verehrern. Mit Abbildung einer Medaille und eingebunden 16 Gr. durch alle Buchhandlungen zu haben. n Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden u. Leipzig. In unterzeichneter Buchhandlung erſchienen ſoeben: Aſthetik 8 der Ton kun ſt, von Dr. Ferdinand Hand, Profeſſor und Geh. Hofrathe. Erſter Theil. 26 Bogen. Gr. 8. Geheftet. Preis 2 Thlr. Eine Aſthetik der Tonkunſt wurde ſeit langer Zeit ge⸗ wünſcht und von vielen Seiten angeregt; denn unſere Wiffen- ſchaft beſaß noch keine vollſtändige und wiſſenſchaftlich durchge⸗ führte Unterſuchung. Was wir hier darbieten, ſoll darauf hin⸗ wirken, daß in die äſthetiſchen Grundanſichten von der Muſik Einheit und Klarheit komme, wie es überhaupt beſtimmt iſt, den Freunden der Tonkunſt das Urtheil über muſikaliſche Werke und Meiſter zu befeſtigen und das Schwanken in den Grund: begriffen zu mindern. Fern von aller Polemik will das Buch als ein Product der reinſten Liebe für die Sache der Kunſt aufgenommen ſein und eine lebendigere Begeiſterung für das Schöne vermitteln. Die hoͤhere wiſſenſchaftliche Lehr: und Erziehungs⸗Anſtalt zu Hofwyl. Ein paͤdagogiſcher Beitrag von * Dr. Alexander Wittich. 4 Bogen. Gr. 8. Geh. Preis 6 Gr. Hofwyl iſt zwar den meiſten Ländern Europas rühmlichſt bekannt, ſein Ruf ſchränkt ſich ſogar nicht auf die Grenzen unſers Welttheils ein, nur in Deutſchland weiß man wenig darüber zu ſagen! Wir zweifeln deshalb nicht, daß obige Schrift, welche die dort befolgten pädagogiſchen Grundſätze entwickelt, mit Beifall aufgenommen werden wird. Zugleich empfiehlt die unterzeichnete (die Allge- meine Niederländische) Buchhandlung ihr vollständig assortirtes Lager der neuesten französischen Literatur, in den so beliebten brüsse/er Ausgaben, zu den bil- ligsten Preisen. Leipzig, im October 1837. C. Hochhausen q. Fournes. (Alter Neumarkt, große Feuerkugel.) Neueſte Unterhaltungsſchrift von ? Amalia Schoppe, geb. Weise. Eben iſt in Altona bei J. F. Hammer ich erſchienen und in allen Buchhandlungen und Leihbibliotheken Deutſchlands zu haben: 2 Erinnerungen aus meinem Leb. en von Amalia Schoppe, geb. Weiſe. 2 Baͤnde. 8. Geh. 3 Thlr. Wer wäre nicht begierig auf die Erinnerungen aus dem Leben einer unſerer beliebteſten Schriftſtellerinnen? A ma⸗ lia Schoppe gehört zu der kleinen Zahl talentvoller Schrift⸗ ſtellerinnen, die ſich ein großes gebildetes Publicum erworben. Die jetzt erſchienenen Erinnerungen verdienen die ganze Aufmerkſamkeit des eine intereſſante Lecture ſuchenden Publi⸗ cums; die trefflichſten Schilderungen von Ereigniſſen und Cha⸗ rakteren reihen ſich aneinander und ſpannen die Theilnahme bis zum Ende. Die gewandte einfach ſchöne Sprache der Ver⸗ e iſt bekannt, die äußere Ausſtattung dem Ganzen an⸗ gemeſſen. Soeben erſchien in Paris: Correspondance de Napoleon avec le ministre de la marine, depuis 1804, jusqu’en avril 1815. Extraite du portefeuille de Sainte - Helene, 2 volumes. Avec le portrait de l’empereur sur acier. In-8. Paris, 1837. 5 Thlr. 18 Gr. Beſtellungen darauf können durch alle Buchhandlungen an uns gerichtet werden. Leipzig und Paris, im October 1837. 4 Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. In der Nauck' schen Buchhandlung in Berlin ist soeben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu be- ziehen: J. A. Eberhard's synonymisehes 7 e. Handwörterbuch der deutschen Sprache für Alle, die sich in dieser Sprache richtig ausdrücken wollen. Nebst einer ausführlichen Anweisung zum nütz- lichen Gebrauch desselben. Achte verbesserte Auflage. Berlin 1837. Gr. 12. Geb. Preis 2 Thlr. 8 Gr. Bei Hinrichs in Leipzig iſt erſchienen: PENELOPER. Taſchenbuch für das Jahr 1838. Mit 7 Stahlſtichen: dem Bildniſſe der Dichterin Amalia, Prinzeſſin von Sachſen; Eliza; 4 ital. und tuͤrk. Volks⸗ ſcenen und Bad Rippoldsau. In elegantem Einband mit Goldſchnitt 1 Thlr. 16 Gr. Prachtausgabe, in Seide ſtark vergoldet, 2 Thlr. 16 Gr. Inhalt: Die Coloniſten von W. Blumenhagen. Frag⸗ mente aus dem Tagebuche einer Füͤrſtin mitgetheilt von 5. v. Lüdemann. Die Blutbrücke von F. W. Arnold. Der Fluch des Mauren von W. Alexis. — Gedichte von J. G. Seidl, A. G. Eberhard, Th. ell, Wilh. K 2 zer, v. Braunthal, Joh. N. Vogl, Agnes Franz, O. Leonhard⸗Lyſer. In der Arnold'ſchen Buchhandlung in Dresden und Leipzig iſt ſoeben erſchienen: Kreuz⸗ und Quergedanken eines dresdner Ignoranten vor den duͤſſeldorfer Bildern, über die düffeldorfer Bilder und manches Andere von Heinrich Paris. Zur Erinnerung an Freunde. Zweite durchgeſehene Auflage. Broſchirt. 8 Gr. Bei uns ift ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlun⸗ gen zu beziehen: v. Autenrieth's, J. E. F. Handbuch der speciellen Nosologie und Therapie. Herausgegeben von - Dr. Karl Ludwig Beinhard. In zwei Bänden. Gr. 8. Velinpapier. Preis 7 Fl. Rhein., oder 4 Thlr. 16 Gr. Der erſte Band enthält die acuten Krankheiten, der zweite die chroniſchen. Das Werk iſt in den beſten medici⸗ niſchen Journalen ſehr vortheilhaft recenſirt worden und jede Buchhandlung wird gern bereit ſein, es zur Einſicht mitzu⸗ theilen. Würzburg. C. Etlinger'ſche Buchhandlung. Im Verlage der Buchhandlung des Waiſenhauſes in Halle iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes zu haben: Fries, Jak. Fr., Die Geſchichte der Philoſophie dargeſtellt nach den Fortſchritten ihrer wiſſenſchaftlichen Entwickelung. 1ſter Band. Gr. 8. Preis 3 Thlr. Ohne den geſchichtlich-biographiſchen Theil der Geſchichte der Philoſophie bedeutend zu erweitern, gibt doch dieſes neue Werk des berühmten Verfaſſers, die Frucht vieljähriger Betrach⸗ tungen und Unterſuchungen auf dieſem Gebiete, einen Fort⸗ ſchritt der Wiſſenſchaft, da der Verf. überall bemüht iſt, die Entwickelung der Philoſophie zu verfolgen und die Welt⸗ und Lebensanſichten in ihren Umwandlungen ſchärfer und durchdrin⸗ gender darzuſtellen, als dies bisher irgendwo geſchehen iſt. Klar⸗ heit und Bündigkeit der Darſtellung werden es vorzüglich em⸗ pfehlen. Der erſte Band enthält die Geſchichte der alten Phi⸗ loſophie, dem ein zweiter, die folgenden Zeiträume umfaſſend, ſchnell nachfolgen wird. Sur Gehoͤrkranke: Dr. E. Schmalz, über die Erhaltung des Gehoͤres, oder das Wichtigſte über den Bau und die Verrich⸗ tung des Gehoͤrorgans, uͤber die Krankheiten des Ohres und Gehoͤres, uͤber die Verhuͤtung derſelben, uͤber das dabei zu beobachtende Verhalten und über die vorzuͤg⸗ lichſten Hoͤrmaſchinen. Fuͤr Gebildete bearbeitet. Mit 4 Tafeln. Broſchirt. 12 Gr. Dieſe allgemein nützliche Schrift iſt in allen Buchhandlun⸗ gen zu haben. Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden u. Leipzig. Soeben iſt bei F. H. Köhler in Stuttgart erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: Die Volksharfe. Sammlung der ſchoͤnſten Volkslieder aller Nationen. Iſtes Bändchen. 128 Seiten Taſchenformat. Broſch. Auf Druckp. 6 Gr. Velinp. 8 Gr. Mit dieſem erſten Bändchen beginnt eine ſtreng gewählte Sammlung der ſchönſten Original- Volkslieder aller Nationen, welche es ſich zur Aufgabe macht, nur die wirklich werthvollen, anſprechenden und ins Volk übergegangenen Poeſien aller Zei⸗ ten, nach den beſten Leſearten und gelungenſten Überſetzungen, zu liefern. Demnach erhält man die feierlichen Sagen des Nor⸗ dens, die ernſten Balladen Englands, Deutſchlands Minnelie⸗ der, Spaniens und Frankreichs Ritterthum, des Italiens zarte Barcarole wie der Slawen Molltöne u. |. w. als die charak⸗ teriſirendſten Stimmen der Völker. Statt aller Anpreiſungen bittet die Verlagshandlung das 1ſte Bändchen zu durchblättern, welches alle Erwartungen befriedigen und vielleicht übertreffen wird, da zum Theil ganz neue, zum Theil wenig bekannte Quellen benutzt wurden. 0 Die ganze Sammlung iſt auf 4 Bändchen berechnet, die demnach auf Druckp. 1 Thlr., auf Velinp. 1 Thlr. 8 Gr. koſten werden. Das 2te Bändchen erſcheint im November d. J. Je⸗ des Bändchen iſt beſonders zu haben. Eben iſt bei Hinrichs in Leipzig erſchienen: } Rom im Jahrhunderte des Auguſtus, oder Reiſe eines Galliers nach Rom zur Zeit von Au⸗ guſtus Regierung und waͤhrend eines Theils der Re⸗ gierung Tibers. Nach d. Franzoͤſ. des Dezobry von Th. Hell. Dritter Theil. Spiele, Geburt des Kindes, Erziehung, Hochzeiten, Geburtstage, Namen, Triumphe, Feſte, Leichenbegaͤngniſſe u. ſ. mehr der in⸗ tereſſanteſten Ereigniſſe aus dem Leben der Roͤmer. 8. Velinp. 1837. Geh. 20 Gr. Der 4te und letzte Theil wird bald folgen. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Velpeau über Anwendung der Trepanation bei Kopfverletzungen. Aus dem Franzoͤſ. überf. von Dr. K. Schwabe, großherz. Phyſikus des Amtes Gr.-Ru⸗ deſtedt. Gr. 8. 16 Gr. Einer der erſten jetzt lebenden Chirurgen — Velpeau — hielt es für nöthig, eine der ſchwierigſten und wichtigſten Lehren der Chirurgie neu zu bearbeiten. Die hohe Wichtigkeit des gefähr⸗ deten Organs und der oft an das Wunderbare grenzende Er⸗ folg der Trepanation rechtfertigen ihren Rang unter den chirur⸗ giſchen Hülfsleiſtungen. Hr. Dr. Karl Schwabe, rühmlichſt be⸗ kannt als deutſcher Bearbeiter von Velpeau's Embryologie, hat ſich durch obige Arbeit ein neues Verdienſt erworben, und be⸗ ſchäftigt ſich dermalen neben ſeiner bedeutenden Praxis mit der überfesung von Velpeau's Art de l’accouchement. Durch alle Buchhandlungen an Poſtamter iſt zu begehen: Das Pfennig⸗Magazin 0 * * für Kinder 1837. September Nr. 35 - 39. Nr. 35. Die Eskimos. Der Monat September. Die Indianer und der Dieb. 'Die gemeine wilde Ente. Auflöſung der Räthſel im vorigen Monat. — Nr. 36. Von den drei Weiſen aus dem Morgenlande. Zwei gefährliche Gewohnheiten. *Der Mohn. Die Landgrafenſchmiede in der Ruhl. Die violette Holzbiene. Räthſel. — Nr. 37. Das Schnabelthier. »Die freie Stadt Lübeck. Der Nutzen der Naturbeobachtungen. „Der Haufen oder große Stör. Räthſel. — Nr. 38. Kaiſer Karl V. Die Trompetereiche. Der Todtenkopf. Der Zins⸗ tag, eine Sage aus Irland. Das Kind und das Kupfergeld. Die kluge Droſſel. Der Honigdachs. — Nr. 39. Der in⸗ diſche Feigenbaum. Der kurzweilige Rabe. Der Schiffbruch. Die vorlaute Thereſe. Ein Beſuch bei Linne. »Der Tukan oder Pfefferfreſſer. Die mit * bezeichneten Auffäge enthalten eine oder mehre Abbildungen. ‘ Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis dritte Jahrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im October 1837. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXXIII. 2 * 2 4 n . Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriſten: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und i betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Verzeichniss der auf der königl. vereinten Friedrichs - Universität Halle-Wittenberg im Winter-Halb- jahre vom 23sten October 1837 bis 7ten April 1838 zu haltenden Vorlesungen und der öffentlichen akademischen Anstalten. A. Vorlesungen. I. Theologie. f Theologische Encyklopädie und Methodologie trägt Hr. Cons.-Rath Tholuck vor. — Eine Einleitung in die kanonischen und apokryphischeu Bücher des A. T. gibt Hr. Prof. Rödiger. — Von Büchern des A. T. werden erklärt: die Genesis vom Hrn. Dr. Tuch; die Psalmen vom Hrn. Cons.-Rath Gesenius;. Jesdias vom Hrn. Prof, Rödiger; die Sprüchwörlter Salomonis vom Hrn. Dr. Tuch. — Die Messianischen Weissagungen des A. T. erläutert Hr. Cons. - Rath Tholuck. — Eine historisch- kritische Einleitung in die kanonischen Bücher des N. J. trägt Hr. Prof. Dähne vor. — Eine übersichtliche Einleitung in das N. J. gibt Hr. Cons.-Rath.T holuck. — Schwierige Capitel des N, T. in grammatischer Hinsicht erläutert Hr. Prof. Dähne. — Von Büchern des N. T. werden erklärt: das. Evangelium Johannis vom Hrn. Cons. Rath Tholuek und Hrn. Prof. Niemeyer; die Apostel- geschichte vom Hrn. Cons.-Rath Tho ug K; der Brief an die Römer vom Hrn. Prof. Dähne; die Briefe an die Ko- rinther, Galater, Epheser., Philipper, Kolosser und Thes- salonicher, sowie die Briefe Petri_und Judae vom Hrn. Prof, Wegscheider; die Briefe an die Epheser und Ko- losser und des Johannes Briefe vom Hrn. Prof. Nie- meyer. — Exegetisch-homiletisch-praktische Vorlesungen über einzelne Stellen der historischen Bücher des N. T. hält Hr. Prof. Marks. — Neuere Dogmengeschichte trägt Hr. Cons. Rath Thilo vor. — Dogmutische ‘Theologie lehrt Hr. Prof. Wegscheider nach der neuesten Ausgabe seiner Instit. theol. dogm. — Symbolische Dogmatik trägt Hr. Cons.-Rath Thilo vor; populaire Dogmatik Hr. Prof. Fritzsche, — Christliche Moral lehrt Hr. Cons. Rath Tholuck. — Der christlichen Religions- und Kirchen- geschichte ersten Theil trägt Hr. Prof. Dähne, derselben zweiten Theil Hr. Cons.-Rath Gesenius vor. — Das Le- ben Jesu erzählt Hr. Prof. Niemeyer. — Pastoraltheo- logie trägt Hr. Prof, Marks vor. — Homiletik und die Geschichte derselben lehrt Hr. Prof, Franke, auch leitet Derselbe theologisch-praktische Ubungen. Theoretisch- praktische homiletische Ubungen veranstaltet Hr. Prof. Marks. — Katechetik lehren Hr. Cons.-Rath Wagnitz und Hr. Prof. Fritzsche. — Liturgik in Verbindung mit liturgischen Ubungen und Geschichte des Rituals der evangelischen Kirche trägt Hr. Prof. Marks vor. — Über die Verwandtschaft und den Zusammenhang der Platoni- schen Philosophie mit der christlichen Theologie liest Hr. Cons.-Rath Thilo. 5 Im Königl. theologischen Seminarium leitet Hr. Cons. Rath Gesenius die Ubungen in der Exegese des A. T. und Hr. Prof. Wegscheider in der des N. T.; Hr. Cons. Rath Tholuck die Ubungen der dogmatischen, Hr. Cons. Rath Thilo die der historischen Abtheilung; Hr. Prof. Marks die homiletischen und liturgischen, und Hr. Prof, Fritzsche die katechetischen Ubungen der Seminaristen. 8 Übungen im Interpretiren des N. T. leitet Hr. Prof. Fritzsche, Examinatorien und Repelitorien über Dog- matik hält Ebenderselbe; über Kirchengeschichte Hr. Prof. Dähne. — Übungen der Muglieder seiner hebräi- schen Gesellschaft im Lateinschreiben und - Sprechen über altiestamentliche Gegenstände leitet Hr. Dr. Tuch. II. Jurisprudenz. Encyklopädie und Methodologie der Rechtswissenschaft trägt Hr. Hofrath Henke vor. — Institutionen und Ge- schichte des römischen Rechts lehrt Hr. Prof. Pernice; die Geschichte des römischen Rechts Hr. Dr. Pfoten- hauer; auch liest Letzterer über alt-römisches Actio- nenrecht. — Die Pandekten trägt Hr. Hofgerichtsrath Pfotenhauer, Pandekten in Verbindung mit dem Erb- recht Hr. Prof. Witte, das Erbrecht Hr. Dr, Pfoten- hauer vor. — Das ste Buch der Pandebten erklärt Hr. Prof. Witte, — Deuisches Privatrecht lehren die Herren Prof-Laspeyres und Wilda. — Preussisches Civilreclit trägt Hr. Prof, Laspeyres vor. — Lehnrecht lehrt Hr. Prof, Dieck; auch liest Derselbe über Handels- und Wechselrecht, — Landwirthschaftsrecht lehrt Hr. Prof. Wilda. — Katholisches und protestaniisches Kirchenrecht trägt Hr. Prof. Dieck vor. Eine geschichtliche Einleitung. in die Kirchenverfassung Preussens gibt Hr. Prof. Las- peyres. — Das öffentliche Recht des deutschen Bundes und der Bundesstaaten lehrt Hr. Prof. Wilda; über aus- gewählte Lehren des Privat- Fürstenrechts liest Hr. Prof. Pernice. — Europäisches Völkerrecht trägt Hr. Prof. Pernice vor. — Preussisches Staaisrecht lehrt Eben- derselbe, — Gemeines und preussisches Criminalrecht trägt Hr. Hofr. Henke vor; auch setzt Derselbe sein Examinatorium über Criminalrecht fort. — Gemeinen und preussischen Civilprocess trägt Hr. Hofgerichtsrath Pfotenhauer vor; auch leitet Derselbe Übungen in der juristischen Praxis. — Criminalprocess lehrt Hr. Hof- rath Henke nach seinem Lehrbuche, — Gerichtliche Arz- neikunde trägt Hr. Prof. Hohl vor. * * Hr. Geh. Justizrath n ist, seiner Gesund- heit wegen, auch für dieses Halbjahr von Haltung der Vor- lesungen entbunden. , g III. Medicin. Medicinische Encyklopädie und Methodologie verbun- den mit allgemeiner Anatomie lehrt Hr. Prof. d'Alt on. — Exegetische Vorträge. über Hippokrates und Aretäus hält Hr, Prof. Friedländer. — Einzelne Capitel aus der me- dieinischen Literaturgeschiellle trägt Hr. Dr. Rosenbaum vor, — Anthropologie lehrt Hr. Prof. Hohl, — Über Se- eee. miotik liest Hr. Dr. Rosenbaum. — Osteologie, Syndes- mologie, Myologie, Splanchnologie, Angiologie, Neuro- logie, sowie die Lehre von deu Organen der Sinne trägt Hr. Prof. d’Alton vor. — Allgemeine Pathologie und Therapie lehrt Hr. Geh. Medieinalrath Krukenberg; specielle Pathologie und Therapie Hr. Dr. Rosenbaum; auch liest Derselbe über die Krankheiten der Haut. — Pathologie und Therapie der Verdauungsorgane trägt Hr. Geh. Medicinalrath Krukenberg vor. — Die Krankheits- geschichte der Urinwerkzeuge, Geschlechtstheile, des Rü- ckenmarks, Gehirns, innern und äussern Sinnes erzählt Ebenderselbe. — Allgemeine und specielle Chirurgie lehrt Hr. Prof. Blasius. — Die Lehre vom chirurgischen Verbande trägt Hr. Prof. Blasius vor; auch liest Der- selbe über Knochenbrüche und Verrenkungen. — Die Geschichte der Entbindungskunst trägt Hr. Prof. Hohl vor. — Theorie und Praxis der Geburtshülfe lehren die Herren Prof. Niemeyer und Hohl. — Pharmakologie lehren die Herren Prof. Friedländer und Schweigger- Seidel; auch tragen Ebendieselben die Receptirkunst vor. — Die officinellen Pflanzen der preuss. Pharmako- pöe erläutern Hr. Prof. von Schlechtendal und Hr. Dr. Sprengel. ' Praktische Übungen in der Zergliederungskunst ver- anstaltet Hr. Prof. d’Alton. — Die medicinisch-klinischen Übungen leitet Hr. Geh. Medicinalrath Krukenberg; auch setzt Derselbe die Übungen seiner medicinischen Gesellschaft fort. — Chirurgisch- klinische und ophthal- miatrische Übungen leitet Hr. Prof. Blas ius. — Prakii- sche Übungen in der Geburtshülfe leitet Hr. Prof. Nie- meyer in der akad. Entbindungsanstalt und Hr. Prof. Hohl. — Die Übungen der Müglieder des pharmaceuti- schen Instituts leitet Hr. Prof. Schweigger-Seidel. * x Examinatorien und Repeiitorien halten der Hr. Geh. Medicinalrath Krukenberg und die Herren Prof. Nie- meyer, Hohl und Schweigger-Seidel, sowie Hr. Dr. Rosenbaum. IV. Philosophie und Pädagogik. Encyklopädie und Methodologie der Philosophie trägt Hr. Prof. Gerlach vor. — Die Geschichte der griechi- schen Philosophie erzählt Hr. Prof. Meier. — Die Ge- schichte der Philosophie vom Ursprunge des Christenthums bis auf unsere Zeit trägt Hr. Prof. Erdmann vor. — Anthropologie und Psychologie trägt Hr. Prof. Erdmann vor. — Psychologie lehrt Hr. Prof. Hinrichs. — Logik lehren die Herren Prof. Gerlach und Hinrichs, sowie die Herren Doctoren Schaller und Ruge. — Metaphysik nach Hegel trägt Hr. Dr. Ruge vor; auch liest Derselbe über die Idee des Mythischen in ihren Hauptbildungen und derer Entwickelung. — Eine Einleitung in die Re- ligionsphilosophie gibt Hr. Dr. Schaller. — Religions- philosophie tragen vor die Herren Prof. Gerlach und Ulrici; christliche Religionsphilosophie Hr. Dr. Schal- ler. — Über den Begrij/ der Sünde und des Sündenfalls liest Hr. Prof. Ulrici. — Die philosophische Unsterblich- keitslehre trägt Hr. Prof. Erdmann vor. Philosophische Unterhaltungen leitet Hr. Prof. Tief- trunk. ** Pädagogik und Didaktik trägt Hr. Prof. Fritzsche vor. 2 Die Uhungen der Mitglieder im königl. pädagogischen Seminarium leitet Hr. Prof. Niemeyer. V. Mathematik. Den ersten Theil der Geschichte der Mathematik trägt Hr. Prof. Gartz vor. — Eine Einleitung in die Analysis des Unendlichen gibt Hr. Prof, Sohncke. — Beschrei- bende Geometrie trägt Hr. Prof. Gartz vor. — Integral- rechnung lehrt Hr. Prof. Rosenberger, — Einige aus- gesuchte Capitel aus der Integralrechnung erläutert Hr. Prof. Sohncke. — Statik der festen Körper lehrt Hr. Prof. Gartz. — Analytische Mechanik oder analytische Geometrie trägt Hr. Prof. Rosenberger vor. Examinatorien über einzelne mathematische Discipli- nen hält Hr. Prof. Gartz. — Die Ubungen seiner mathe- matischen Gesellschaft leitet Hr. Prof. Sohncke. VI. Naturwissenschaften. Experimentalphysik trägt Hr. Prof. Kämtz vor; auch liest Derselbe über Elekiricitätslehre mit Anwendung der Mathematik. — Chemie trägt Hr, Prof. Schweigger nach Döbereiner’s und Mitscherlich’s Grundrissen vor; ana- lytische und organische Chemie, verbunden mit praktischen 1 nach Rose’s Handbuch Hr. Prof. Schweigger- Seidel. — Sphärische und theorische Astronomie trägt Hr. Prof. Rosenberger vor, — Mineralogie trägt Hr. Prof. Germar nach seinem Lehrbuche vor. — Verstei- nerungskunde lehrt Ebenderselbe. — Uber die natür- lichen Pflanzenfamilien und die offisinellen Pflanzen der preussischen Pharmakopöe, als zweiten Theil, der Botanik, liest Hr. Prof. von Schlechtendal. — Über die Dol denpflanzen liest Ebenderselbe. — Die kryptogami- schen Gewächse und deren vorzüglichste Gattungen und Arten erläutert Hr. Prof, von Schlechtendal. — Die allgemeine Naturgeschichte der Thiere lehrt Hr. Dr. 7 Buhle nach seinem Handbuche. 10 Physikalische und chemische Experimentirübungen im akad. Laboratorium leitet Hr. Prof. Schweigger; auch hält Derselbe praktische Übungen in physikalischen Vorträgen. — Examinatorien und Repetitorien über das Gesammigebiet der Phytologie hält Hr. Dr. Sprengel. VII. Staats- und Kameralwissenschaften. Statistik der europäischen Staaten trägt Hr. Prof. Eiselen vor. — Nationalökonomie und Finanzwissen- schaft lehrt Ebenderselbe. — Forstiechnologie trägt Hr. Dr. Buhle vor; auch liest Derselbe über den öko- nomischen Nutzen der Hausthiere. VIII. Historische Wissenschaften. Alte Universalgeschichte leh:t Hr. Geh. Hofr. Voig- tel. — Über die samothrakischen Mysterien liest Hr. Prof. Schweigger nach seiner Einleitung in die Mythologie auf dem Standpunkte der Naturwissenschaft. — Den zwei- ten Theil der Universalgeschichte von Konstantin dem Grossen bis zu Ende des l5ten Jahrhunderts trägt Hr. Prof. Leo nach seinem Lehrbuche vor. — Deutsche Ge- schichte trägt Hr. Dr. Röpell vor. — Die Geschichte der Kriege Friedrich II., mit wissensckaftlicher Bezug- nahme auf die Feldzüge Napoleon’s, trägt Hr. General- major von Hoyer vor. Die Ubungen der historischen Gesellschaft leitet Hr. Geh. Hofrath V oigtel. IX. Philologie und neuere Sprachkunde. 1) Classische Philologie: griechische und römische Literatur. Die Geschichte der griechischen Literatur trägt Hr. Prof. Raabe vor. — Von Werken griechischer Schrift- steller werden -erklärt, vom Hrn. Prof. Meier: Demosthe- nes’ Rede gegen Midias; vom Hrn. Prof. Bernhardy: der Agamemnon des Aeschylus; vom Hrn. Dr. Stäger: die Trachinierinnen des Sophokles. — Lateinische Gram- matik lehrt Hr. Prof. Pott. — Von Werken lateinischer Schriftsteller werden erklärt: Cicero’s Bücher de natura Deorum vom Hrn. Prof. Bernhardy; Horaz philoso- phische Oden vom Hrn. Prof. Raabe; ausgewählte Sati- ren Juvenal’s vom Hrn. Prof. Pott. J Im königl. philologischen Seminarium werden die Mit- glieder im Interpretiren, Disputiren und Lateinschreiben von den Herren Prof, Meier und Bernhardy unter- richtet und geübt; und zwar hat Ersterer Pindar's Ne- mea oder Isthmia, Letzterer Ovid's Heroiden zur Er- klärung bestimmt. — Übungen im Lateinsprechen und = Schreiben leitet Hr. Prof. Bernhardy. 2) Morgenländische Sprachen. Die Syntax der hebräischen Sprache trägt Hr. Cons. Rath Gesenius vor. — Die Elemente der samaritani- schen Sprache lehrt Hr. Prof. Rödiger; auch trägt Der- selbe die arabische Sprache vor. — Die Elemente der Sanskritgrammatik lehrt Hr. Prof. Pott. 3) Neuere abendländische Sprachen. Die Geschichte der deutschen Poesie trägt Hr. Geh. Hofrath Gruber vor. — Wackernagel's altdeutsches Lese- buch erläutert Hr. Prof. Leo. — Schiller's dramatische Werke erklärt Hr. Prof. Hinrichs. — Die Geschichte der italienischen Literatur trägt Hr. Prof. Blanc vor; auch erläutert Derselbe die göttliche Komödie des Dan- te. — Die portugiesische, spanische und französische Sprache lehrt Hr. Hofrath Hollmann. — Moliere's Ko- mödien erklärt Hr. Prof. Blanc. — Übungen im Itu- lienisch- und Englischsprechen leitet Hr. Hofrath Holl- mann; auch erbietet sich Derselbe zum Privatunterricht in den obenerwähnten neuern und in den ältern Sprachen, X. Schöne und gymnastische Künste. Geschichte, Theorie und Technik der Malerei lehrt Hr. Prof. Weise; auch liest Derselbe über die Anwen- dung der Perspective in der Dandschaftsmalerei. — Theo- relischen und praktischen Unterricht im Zeichnen und Ma- len ertheilt der akademische Zeichnenlehrer Hr. Herschel. — Ubungen im Zeichnen leitet Hr. Prof. Weise. — Den Generalbass lehrt Hr. Musikdirector Dr. Naue; auch un- terrichtet Derselbe im Kirchengesange. — Theoretisch- praktischen Unterricht in der Musik ertheilt der akad. Mu- siklehrer Hr. Helmh.olaz. Die Reitkunst lehren die Herren Stallmeister André sen. und André jun. — Unterricht in der Fechtkunst er- theilt Hr. Fechtmeister Urban. — Die Tanzkunst lehrt Hr. Tanzmeister Wehrhahn. B) Öffentliche akademische Anstalten. I. Seminarien: 1) theologisches, unter Oberaufsicht der theologischen Facultät; 2) pädagogisches, unter Direc- tion des Hrn. Prof. Nie meyer; 3) philologisches, unter Direction der Herren Prof. Meier und Bernhardy. — 4) Historische Gesellschaft, unter Direction des Hrn. Geh. Hofraths Voigtel. — 5) Pharmaceutisches Institut, unter Direction des Hrn. Prof. Schweigger-Seidel. — II. Kli- nische Anstalten: 1) medicinische Klinik, unter Di- rection des Hrn. Geh. Medicinalraths Krukenberg; 2) chi- rurgisch-ophthalmiatrische Klinik, unter Direction des Hrn. Prof. Blas ius; 3) Entbindungsanstalt, unter Direction des Hrn. Prof. Niemeyer. — III. Die Universitätsbiblio- thek wird, unter Aufsicht des Hrn. Oberbibliothekars Geh. Hofr. Voigtel und des Hrn. Bibliothekars Prof. Pernice, Mittwochs und Sonnabends von 1—3 Uhr, an den übrigen Wochentagen von 10 — 12 Uhr geöffnet. — IV. Die akad. Kupferstichsammlung, unter Aufsicht des Hrn. Prof. Weis e, ist Dienstags und Sonnabends von 1 — 2 Uhr geöffnet. — V. Die archäologische Sammlung des thüringisch - sächsi- schen Vereins zeigt Hr. Bibliotheksecretair Dr. Förste- mann auf Verlangen. — VI. Anatomisches Theater und anatomisch -zootomisches Museum, sowie die Meckel’schen Sammlungen, unter Direction des Hrn. Prof. d'Al ton. — VII. Physikalischs Museum und chemisches Laborato- rium, unter Direction des Hrn, Prof, Schweigger. — VIII. Sternwarte, unter Aufsicht des Hrn. Prof. Rosen- berger. — IX, Das mineralogische Museum ist, unter Aufsicht des Hrn, Prof. Germar, Donnerstags und Frei- tags von 2—4 Uhr geöffnet. — X. Botanischer Garten und Herbarium, unter Direction des Hrn. Prof. von Schlechtendal. — XI. Das Zoologische Museum ist, unter Aufsicht des Hrn. Inspector Dr. Buhle, Mittwochs von 1—3 Uhr geöffnet. In meinem Verlage iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen vorräthig: Taſchenbuch dramatiſcher Originalien. Herausgegeben von Dr. Franck. Zweiter Jahrgan'g. Mit den Bildniſſen von Immermann und Grabbe, einem Facſimile und drei ſceniſchen Kupfern. 8. Elegant gebunden mit Goldſchnitt. 3 Thlr. Inhalt: Grabbe. Erzählung, Charakteriſtik, Briefe. November 183“ bis Mai 1836. Bruchſtücke eines noch unge⸗ druckten Werks: „Dramaturgiſche Erinnerungen“ von Karl Immermann. — Die gefährliche Tante. Luſtſpiel in einem Acte und einem Vorſpiele von Albin i. — Die Leibrente. Schwank in zwei Acten von G. A. von Mal⸗ titz. — Der Telegraph. Luſtſpiel in einem Aufzuge von Dr. Franck. — Fragment aus dem Trauerſpiele „Der Adept“ von Friedrich Halm. — Der literariſche Salon. Luſtſpiel in drei Aufzügen von Bauernfeld. Der erſte Jahrgang enthält Beiträge von Bauernfeld, Dr. Franck, G. H. Liebenau und Pannaſch, mit dem Bildniſſe Bauernfeld's und vier ſceniſchen Kupfern, und koſtet 2 Thlr. 8 Gr. Leipzig, im October 1837. F. A. Brockhaus. Bei Metzler in Stuttgart iſt ſoeben erſchienen: Napoleon tel qu'il fut. Portrait impartial, trace par un Contemporain. Gr. 8. Geh. Preis 1 Fl. 15 Kr., oder 18 Gr. Seit dem Tode dieſes als Krieger, Geſetzgeber und Herr- ſcher in der Weltgeſchichte einzig daſtehenden Mannes iſt die öffentliche Meinung mit ihm verſöhnt. Kein unbefangener Zeit⸗ genoſſe wird die leidenſchaftlichen Schmähungen wiederholen mö— gen, welche in den Zeiten, als ſich Napoleon's Schickſale trüb⸗ ten, gegen ihn ausgeſprochen wurden, und ſo hat ſich auch bei ihm, was Schiller ſchön geſagt, bewährt: Ein maͤchtiger Vermittler iſt der Tod: Da loͤſchen alle Zornesflammen aus! Das hier angekündigte, treu nach dem Leben gezeichnete Gemälde Napoleon's, den die Nation, die er beherrſcht, deren Heere er zu kaum glaublichen Siegen geführt und mit Ruhm bedeckt hat, nicht mit Unrecht „notre grand Empereur“ nannte, dürfte das Intereſſe und die Aufmerkſamkeit der politiſchen Leſewelt um ſo mehr verdienen, da dieſe gedrängte und unpar— teiiſche Charakteriſtik einen in Deutſchland lebenden bekannten Schriftſteller zum Verfaſſer haben ſoll. — Vorräthig in allen Buchhandlungen Deutſchlands, Sſtreichs und der Schweiz. Fuͤr angehende praktiſche Arzte iſt das erſte Heft: A 15 Homoͤopatiſche 1 - Epifteln von r. * herausgegeben von Dr. Trinks erſchienen und koſtet broſchirt 18 Gr. in allen Buchhandlungen. Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden u. Leipzig. In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Die R ale der Sittengeſchichte. IV. a Politie oder der Staaten Verfassungen. Zweite Auflage. Mon meétier et mon art c'est vivre. MontTAIeNE. Preis 3 Fl. 30 Kr., oder 2 Thlr. 6 Gr. Inhalt. Nur dieſe drei Elemente ſind denkbar. Ihre Vortheile und Nachtheile. Die Anerkenntuiſſe der Widerſacher. Die Idee der Miſchung, und wie ſie gleichſam in der Natur liegt. Die Schwierigkeit richtiger Proportionen Die Eigen: ſchaften der Gewalt und ihre Abarten, bis zum Weltſtürmer und zur Tendenz nach Univerſalmonarchie. Hemmung und Widerſpruch. Die Rede und das Schweigen. Despotism; ſeine Bezüchtigungen und ſeine Strafen. Die Gegenmittel. Theokratie. Irdiſchere Einrichtungen. Die Trennung und Minderung der Königsrechte auf dreierlei Wegen, durch Ab⸗ kürzung, Halbirung, Bedingung. Agypten. Das hohe Prie⸗ ſterthum. Der Großrichter. Der Congreßfeldherr. Der Schatz⸗ meiſter. Capitulationen. Das doppelte Königthum. Trium⸗ virate, Septemvirate, Decemvirn. Der Könige Staatenbund in Agypten, in Schweden und in England. Die Filkiskönige, die Heptarchie. Deutſchland. — Der Bundesſtaat. Die Am⸗ phiktyonen. Der achäiſche und ätoliſche Bund. Sparta, Kar⸗ thago, Rom. Der Wilde. Der Germane, einheimiſch und auf fremdem, erobertem Boden. Alfred und die Sachſen. — Die Syſteme und leitenden Ideen politiſcher Weltweiſen. Ari— ſtoteles. Cicero. Montesquieu. Rouſſeau. Großbritannien. Die Krone. Das Miniſterium. Das Oberhaus. Das Unter: haus. Oppoſition. Beredtſamkeit. Die unbedingten, die be— dingten und die ſchädlichen Theile der britiſchen Verfaſſung. Der ungünſtige Schein unſerer Zeit. Frankreich. Nordamerika. Südamerika. Die Reife. Der Einwand. Die natürlichen Rechte und die Hoheit des Verſtandes. Die Eigenheiten und Nachtheile unſerer friedlichen Zeit. Der Schluß. Stuttgart und Tübingen, im Auguſt 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Eben iſt folgendes wichtige, in dieſer Wiſſenſchaft noch ein⸗ zige Werk erſchienen: Dr. C. G. Lincke, Handbuch der theoretischen und praktischen Ohrenheilkunde. Erster Band, auch unter dem Titel: Das Gehörorgan in anatomischer, physiologischer und pathologisch - ana- tomischer Hinsicht dargestellt. Mit 5 grossen sau- ber lithographirten Tafeln. (44 Bogen. Gr. 8.) Leipzig bei Hinrichs. 1837. 4 Thlr. =; Der 2te pathologiſch-therapeutiſche Theil beſchließt das anze. Eine neue Schrift fuͤr die weibliche Jugend: Natalie, oder Thränen ſind edle Saat. Eine Novelle in Briefen. Deutſchlands Toͤchtern gewidmet von S. J. F. Walden, . ift in allen Buchhandlungen broſchirt für 12 Gr. zu bekommen. Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden u. Leipzig. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: l “sie Über die unfreiwilligen Samenergießungen, als wahre und alleinige Urſache einer großen Zahl ganz falſch beurtheilter Krankheiten der jetzigen Generation und uͤber ihre vorzuͤglichen anderweitigen, als die ge⸗ wohnlichen Geſchlechtsausſchweifungen, zur Zeit aber noch zu wenig gekannten und gewuͤrdigten Veranlaſ⸗ ſungen, uͤber die pathognomiſchen Symptome und das rationelle Heilverfahren. Nach dem Franzoͤſ. des Prof. Lallemand bearbeitet von Dr. C. J. A. Venus. Gr. 8. 1 Thlr. } \ Seit Wichmann (1782) hat kein mediciniſcher Schriftſtel⸗ ler dieſem wichtigen Gegenſtand in ſolchem Maße ſeine ganze Aufmerkſamkeit gewidmet, als hier der hochverdiente und welt⸗ berühmte Prof. Lallemand. Durch einfache aber treu gegebene Krankengeſchichten, durch Herleitung der Urſachen und Erſchei⸗ nungen des Übels, durch den Erfolg der Behandlung, noch mehr aber durch ſorgfältige Sectionen ſtellt er die Wahrheit feſt, daß heutigen Tages dieſes viel zu wenig beachtete Übel Grundurſache einer Menge von Krankheiten ſei, die ſelbſt ſcharf⸗ ſinnige Ärzte ganz andern Veranlaſſungen zugeſchrieben haben und deren Heilung folglich bei unrichtiger Behandlung ganz unmöglich wurde. Bei Fr. Weber in Ronneburg iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: 2 Limmer, K., Geſchichte des Kur- und wittenber⸗ ger Kreiſes, mit den Herzogthuͤmern Anhalt. 8. 1 Thlr. Von demſelben Verfaſſer und bei demſelben Verleger ſind früher erſchienen: Geſchichte des geſammten Voigtlandes. Mit 40 An⸗ ſichten alter Burgen. 4 Baͤnde. 8. 5 Thlr. — des Pleißnerlandes. Mit 24 Anſichten al⸗ ter Burgen. 2 Baͤnde. 8. 4 Thlr. — des Markgrafthums Oſterland. 2 Baͤnde. 8. 2 Thlr. 8 Gr. — Meißens. 2 Bände. 8. — Thuͤringens. 8. 2 Thlr. 2 Thlr. Bei Ed. Meißner in Leipzig find ſoeben erſchienen: Novellen von St. Nelly. Zweiter Band. f 1 Thlr. 12 Gr. Herbſtnovellen von Dr. S. Schleſinger. Neue Folge. 1 Thlr. 9 Gr. welche als eine höchſt unterhaltende Lecture allgemein empfohlen werden können. Wichtiges Werk für Juriſten. In Paris erſchien ſoeben und kann durch alle Buchhand⸗ lungen von uns bezogen werden: Recherches sur la probabilité des jugemens en matière criminelle et en matiere civile, pre- cedees des régles générales du calcul des probabilites. Par S. D. Poisson. In- 4. Paris, 1837. 10 Thlr. 4 Gr. Leipzig und Paris, im October 1837. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXXIV. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Preis herabſetzung. Ich habe den dritten Jahrgang vom Sonntags- Magazin, der 48 Nummern mit vielen Abbildungen enthaͤlt, von 1 Thlr. 8 Gr. auf 16 Gr. ermäßigt, ſodaß nun die erſchienenen drei Jahrgaͤnge von 1834, 1835 und 1836 zuſammen nur 2 Thlr. koſten. Den zahlrei⸗ chen Kaͤufern des erſten und zweiten Jahrgangs iſt damit Gelegenheit gegeben, ſich durch den Ankauf des dritten Jahrgangs das Sonntags-Magazin auf das billigſte zu vervollſtaͤndigen. Durch alle Buchhandlungen ſind vollſtaͤndige Exemplare ſowol als einzelne Jahrgaͤnge zu beziehen. Ebenſo ſind noch fortwaͤhrend zu dem herabgeſetzten Preiſe von 16 Gr. Exemplare des allgemein beliebten National- Magazins, 52 Nummern mit vielen Abbildungen, zu erhalten. Leipzig, im October 1837. Preis auf gabe. Die Redaction der Casper'ſchen „Wochenſchrift für die geſammte Heilkunde“ hat ſich veranlaßt geſehen, zwei Preiſe, jeden von funfzehn Dukaten, für die beſte der ihr bis zum 15ten Januar 1838 einzuſendenden Abhand⸗ lungen (von 2 — 2½ Druckbogen Umfang) aus dem Geſammt⸗ gebiete der praktiſchen Mediein und dem Geſammtgebiete der Staatsarzneikunde auszuſetzen, wobei die Wahl des Themas ganz dem Ermeſſen der concurrirenden Schriftſteller überlaſſen bleibt. erlaubt er ſich auf Nr. 41 dieſes Jahrgangs der Wochenſchrift zu verweiſen, wo man die nähern Bedingungen für die Con⸗ currenz findet. Berlin, den 16ten October 1837. Aug. Hirſchwald. In meinem Verlage iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: 18 1 3. Ein hiſtoriſcher Roman von Ferd. Stolle. 3 Theile. Velinpapier. Preis 4 Thlr. 12 Gr. Ein Seitenſtück zu dem allbekannten „1812 von L. Nell⸗ ſtab“ wird auch dieſer Roman, aus der Feder eines gewandten Schriftſtellers, welcher eine nicht minder wichtige Zeitepoche um⸗ faßt, das allgemeine Intereſſe erregen. Leipzig, den 1ſten October 1837. Eduard Meißner. Indem der unterzeichnete Verleger dies bekannt macht, 8 8 F. A. Brockhaus. Ueber die neuesten Angriffe auf die deutschen Universitäten. In der Unterzeichneten hat ſoeben die Preſſe verlaſſen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Über die neueſten Angriffe uf die a 1 deutschen Universitäten von Dr. Friedrich Thierſch. Den Manen Gerlach Adolf's Freiherrn Thiersch, von Münchhausen, des Stifters und Pflegers der Univerſität Georgia Auguſta zu Göttingen, gewidmet * 2 * zu ihrer erſten Saͤcularfeier am Arten September 1837, Gr. 8. Preis 1 Fl. 12 Kr., oder 18 Gr. Zugleich als vierte Beilage zum dritten Bande des Werkes über die gelehrten Schulen. Inhalt: Die Vorgänger des Hrn. Dieſterweg und er ſelbſt. Die Anklage der Univerfitäten. Falſche Richtung der Anklage. Der Ankläger ſelbſt. Die Studirenden. Die Reform der Univer⸗ ſitäten nach Hrn. Dieſterweg. Belang und Abſicht der falſchen Anklage. Die Univerfitäten und die Confeſſionen nach dem Anony⸗ mus der Wiener Jahrbücher. Ein deutſches Staatsminiſterium begutachtet die Umwandlung der Univerfitäten in Specialſchulen. Beweggründe der genannten Staatsmänner, hergenommen aus n angeblichen Wünſchen der Zeit und den Bedürfniſſen der Sa der Staatsmänner zu ihrem Geſchäft und ihre Meinung von demſelben. Weitere Begründung der Vorkeh⸗ rungen der Staatsmänner durch die Lage der Anſtalten, ſtreitige Anſichten der Gegenwart und ihre Foderungen an Erziehung und Unterricht. Misverhältniß, in welchem allgemeine und ſpe⸗ cielle Bildung durch dieſen Widerſtreit gerathen ſind, vorzüglich in den allgemeinen und in den fpeciellen Facultäten. Hiſtoriſche Begründung der Anſicht und des Plans der Verfaſſer. Die philoſophiſche Begründung der vorgeſchlagenen Ordnung. Menſch⸗ liche Natur, Lage und Behandlung der Jugend. Ob es unmög⸗ lich iſt, die allgemeinen oder freien Studien zu beleben, ohne die Facultäten zu trennen. Weitere Entwickelung des Vorſchlags der Verfaſſer. Specielle Vorſchläge für die philoſophiſche Facul⸗ tät. Ihre Ausſtattung, überweiſung an die Gemeinden u. |. w. Doctrinelle Vorkehrungen für die Schöpfung der neuen Univer⸗ ſität. Lehrer und Schüler derſelben. Die Akademie nach der Univerſität. Schluß. Stuttgart und Tübingen, im September 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Julius Schneller's hinterlassene Werke. Aus Auftrag und zum Beſten ſeiner Familie herausgegeben von A Ernſt Münch. Vier Bände. * Die Titel und Preiſe der einzelnen Baͤnde ſind: Julius Schneller's Lebensumriß und vertraute Briefe an ſeine Gattin und ſeine Freunde. Gr. 8. Broſch. 3 Fl., oder 1 Thlr. 20 Gr. Briefwechſel zwiſchen Julius Schneller und ſeinem Pflegſohne Prokeſch. Gr. 8. Broſch. 3 Fl., oder 1 Thlr. 20 Gr. Julius Schneller's Ideen über Literatur und Kunſt, nebſt ausgewählten Dichtungen. Statiſtiſche Briefe; Biogra⸗ phien und Charakteriſtiken. Gr. 8. Broſch. 2 Fl. 24 Kr., oder 1 Thlr. 12 Gr. Julius Schneller's Anſichten über Philoſophie und Geſchichte, Politik und Weltlauf, Glauben und Kirchthum ꝛc. Gr. 8. Broſch. 2 Fl. 24 Kr., oder 1 Thlr. 12 Gr. Alle vier Bände zusammengenommen kos- ten dagegen nur 7 Fl. 12 Kr. Rhein., oder 4 Thir. 12 Gr. * * Den Käufern vorstehend angekündigter Samm- lung, welche zugleich mit derselben Schnel- ler's hinterlassene Werke, vier Bände, bestel- len, werden diese nur mit 5 Fl. 24 Kr., oder 3 Thlr. 8 Gr., berechnet. Die Preiſe der einzelnen Bände bleiben unverändert und gelten die herabgeſetzten nur für unbeſtimmte Zeit, daher wir die Freunde Schneller's und die Beſitzer ſeiner übrigen Werke einladen, die vortheilhafte Gelegenheit zur Vervollſtän⸗ digung derſelben, welche jetzt geboten wird, nicht unbenutzt vor⸗ übergehen zu laſſen. Stuttgart, den Iften September 1887. } Literatur⸗ Comptoir. 0 Von der Handbibliothek für Offiziere erſchien ſoeben: Gten Bds. 2te Abth., Iiten Bos. 1ſte Abth., und Zter Bd. neue Auflage, den einzelnen Titeln nach: Der kleine Krieg in ſeinen verſchiedenen Beziehungen, von H. v. Brandt, koͤnigl. Major im großen Generalſtabe. 602 Seiten. 8. Mit 3 Plaͤnen. Geh. 1 Thlr. 20 Gr. Militairiſche Laͤnderbeſchreibung von Europa, von A. v. Roon, koͤnigl. Hauptmann im großen Ge⸗ neralſtabe. 774 Seiten. 8. 2 Thlr. 4 Gr. Wa f fene hr Zweite gaͤnzlich umgearbeitete und vermehrte Auflage. Mit 3 Kupfertafeln. 1 Thlr. 8 Gr. Eine zweite Auflage iſt auch von der Gene ralſtabs⸗ wiſſenſchaft, der Terrainlehre, vom militairiſchen Zeichnen und vom Aufnehmen nöthig geworden. Sämmt⸗ liche bis jetzt erſchienene Bände dieſes trefflichen Werkes, das durch alle Buchhandlungen zu haben iſt, koſten 31 Thlr. 22 Gr. Der Verleger F. A. Herbig in Berlin. Das Verzeichniß einer außerordentlich reichhaltigen Sammlung der vorzüglichſten Romane, Novellen, Schaäuſpiele u. ſ. w. von A. Bronikowski, H. Clauren, C. W. Conteſſa, Fr. Baron de la Motte Fouqué, Th. Hell, W. Irving, Fr. Laun, W. A. Lindau, R. Roos, G. Schilling, St. Schutze, W. Scott, A. v. Tromlitz, C. F. v. d. Velde, C. Weisflog u. ſ. w., welche von jetzt an bis Ende dieſes Jahres zum Beſten aller Freunde ſchoͤngeiſtiger Erzeugniſſe, ſowie zur Einrich⸗ tung und Ergaͤnzung von Leihbibliotheken, zu ungemein niedrigen Preiſen durch alle namhafte Buchhandlungen von uns bezogen werden koͤnnen, iſt in allen Buchhandlungen unentgeltlich zu erhalten. Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden u. Leipzig. Oestreichische militairische Zeitschrift. 1837. Achtes Heft. Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhand⸗ lungen verſendet worden: Inhalt: I. über die Dampfſchiffahrt und ihre Anwen⸗ dung auf den Seekrieg. II. Briefe über den Entſatz von Bil⸗ bao 1836 und das Treffen bei Hernani 1837. III. Der Feld⸗ zug 1797 in Italien, Inneröſtreich und Tirol. (Schluß des zweiten Abſchnittes.) IV. Literatur. V. Neueſte Militair⸗ veränderungen. 0 f Der Preis des Jahrgangs 1837 von 12 Heften iſt wie 21955 aller frühern Jahrgänge von 1318—36 jeder 8 Thlr. ächſ. Die Jahrgänge 1811 — 13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen eben⸗ falls 8 Thlr. Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811—36 auf einmal abnimmt, erhält dieſelbe um ½ wohlfeiler. Von dem unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. Wien, den Sten October 1837. J. G. Heubner, Buchhändler. Bei Unterzeichnetem erſcheinen und nehmen alle Buchhand⸗ ! Intensität zu Mailand im Jahre 1836, nebst Angabe eines lungen Beſtellungen darauf an: Moliere's fämmtlide Werke. Überfegt \ von L. Braunfels, F. Demmler, E. Duller, F. Sreitigratt, W. von Luͤdemann, M. Runkel, E. Wenden, O. L. B. Wolff, L. Lax u. A. Herausgegeben von Louis Lax. Goethe ſagt in einer Periode ſeiner beſten Kraft, in einer Epoche der ſchönſten literariſchen Bewegung Deutſchlands: „Mo⸗ tiere iſt fo groß, daß man immer von Neuem erſtaunt, wenn man ihn wieder lieſt; ich leſe alle Jahre einige Stücke von ihm.“ Das Ganze erſcheint in zwei verſchiedenen Ausgaben: 1. in Einem Bande, Lexikonformat auf feinſtem Velinpapier, gleich Schil⸗ ler's und Goethe's Werken in Einem Bande, mit einem ſchoͤnen Portrait Moliere's.“ Subſcriptionspreis bis Oſtermeſſe 1838: 5 Thlr.; 2. in einer Taſchenausgabe auf ſchoͤnem weißen Velin⸗ papier in funfzehn Lieferungen. Subſcriptionspreis fuͤr jede Lieferung, ohne Vorausbezahlung, bis Oſtermeſſe 1838: 8 Gt. Vom erſten Juni 1838 an tritt unab⸗ aͤnderlich ein erhoͤhter Ladenpreis ein. Da die überſetzungen von beinahe ſämmtlichen Stücken be⸗ reits zum Drucke vorliegen, ſo wird die Verſendung der ein⸗ zelnen Lieferungen ununterbrochen auf einander folgen und ein großer Theil ſchon bis Ende October d. J., das Ganze aber bis Ende Mai 1838 dem Publicum übergeben werden. Alle ſolide Buchhandlungen Deutſchlands neh⸗ men Subſcription an. * Aachen, im September 1837. J. A. Mayer. Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig ist erschienen und an alle Buchhandlungen versandt worden: Annalen der Physik und Chemie. Herausge- geben zu Berlin von J. C. Poggendorff. Band XXXXI. Stück 3. 1837. Nr. 7. Gr. 8. Geh. Preis des Jahrgangs von 3 Bänden oder 12 Heften 9 Thlr. 8 Gr. Inhalt: 1) Anweisung und Tafeln zur leichtern Be- rechnung des specifischen Gewichts von Dämpfen aus den Ergebnissen der Beobachtung. — 2) Versuche über die specifische Wärme der Gase und der Luft, bei verschiede- nem Druck; von C. G. Suerman. — 3) Beobachtung über das Gefrieren; von C. Despretz. — 4) Über das specifische Gewicht des Meerwassers zu verschiedenen Zeiten an den- selben Orten des Oceans; von G. J. Hulder. — 5) Über die Kniepresse; von G. Th: Fechner. — 6) Theorie der Farben dünner Blättchen; von Airy. — 7) Beobachtungen. über die magnetische Abweichung, Neigung und horizontale neuen Inclinatoriums. Aus einem Schreiben an A. von Hum boldt, von Kreil. — 8) Gleichzeitige Beobachtungen der magnetischen Abweichung, Neigung und Intensität zu Mai- land im Jahre 1837. Aus einem zweiten Schreiben an 4. von Humboldt, von Kreil. — 9) Übersicht der im Jahre- 1836 zu Braunsberg in Ostpreussen angestellten meteorolo- gischen Beobachtungen; von J. Feldt. — 10) Resultate der karlsruher meteorologischen Beobachtungen von 183+ und 1835; von ©. Eisenlohr. — 11) Über das Massenverhältniss der jetzt lebenden Kieselinfusorien und über ein neues In- fusorienconglomerat als Polirschiefer von Jastraba in Un- garn; von Elirenberg. — 12) Nachtrag zu dem Aufsatze über die Ausdehnung der trockenen Luft zwischen 0° und 100°; von F. Rudberg. — 13) Über Actine; von J. F. . Herschel. Durch alle Buchhandlungen ift von uns zu beziehen: L'Egypte et la Turquie, de 1829 à 1836. Par Ed. de Cadalvene et J. de Breuvery. Avec cartes et planches. Tome 1, 2 et atlas livraisons 1, 2. 8 Thlr. Eine ausführliche Beſprechung dieſes intereſſanten Buches findet ſich in Nr. 260 und 261 der „Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung“, auf die wir hiermit verweiſen; das Ganze wird aus vier Bänden und ebenſo viel Lieferungen des Atlas beſtehen. 5 Leipzig und Paris, im October 1837. Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutſche und ausländiſche Literatur. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Der Reichthum des Armen und die Armuth des Reichen. Betrachtungen uͤber das wirkliche Leben, uͤber den Einfluß der aͤußern Gluͤcksumſtaͤnde und uͤber die Moͤglichkeit, in jedem Verhaͤltniß des Lebens gluͤck⸗ lich zu ſein. Ein Buch zur Unterhaltung fuͤr den Bürger und Landmann. Frei nach Sophie P..... 8 von Ferd. Freih. v. Biedenfeld. 8. 18 Gr. Louis Philipp widmete der Schrift der Sophie P..... N die freundlichſte Aufmerkſamkeit, und wir glauben unferm Va⸗ terlande durch eine vortreffliche Verdeutſchung dieſes Buches ei⸗ nen nützlichen Dienſt zu erweiſen, da es ſchon an ſich durch warme, beſonnene, lebenvolle Darſtellung aller Lebenszuſtände ſämmtlicher Claſſen eine höchſt angenehme und belehrende Lec⸗ ture bildet und fern von allem Schwulſt und aller Schultrocken⸗ heit ſich auch ganz beſonders für Leihbibliotheken und zu einer labenden Unterhaltung in Familiencirkeln eignet. Findet es die verdiente Theilnahme, dann ſoll zu ſeiner Ergänzung bald eine Bearbeitung des berühmten Romans von Caſimir Bonjour: „Le malheur du Riche etc.“, nachfolgen. Fuͤr Forſtmaͤnner * iſt ſoeben die dritte, ſehr verbeſſerte und vermehrte Auflage von „je Dr. J. A. Reum, Prof., 1 Forſtbotanik. Gr. 3. bei uns erſchienen und durch alle namhafte Buchhandlungen für 2 Thlr. 9 Gr. zu bekommen. f Arnold'ſche Buchhandlung 2 in Dresden u. Leipzig. Bei Firmin Didot freres q. Comp. in Paris iſt erſchienen: 5 Bibliotheque des Classiques Grecs avec la traduction latine et les index latins. 1ster Band. Homer. Iste Lieferung. Preis jeder Lieferung 3½ Gr. Dieſe Ausgabe der griechiſchen Claſſiker bildet mit dem Thesaurus graecae linguae von H. Stephanus eine Haupt⸗ erſcheinung in der neuen philologiſchen Literatur. Sie vereinigt mit ausgezeichnet ſchöner typographiſcher Ausführung die größte Wohlfeilheit. Die griechiſchen Texte und lateiniſchen Überſetzungen ſind von den erſten Philologen Deutſchlands und Frankreichs, unter welchen wir die Herren Dindorff, Haſe, Boiffon: nade, Letronne, Burnouf u. A. zählen, bearbeitet. Der erſte Band enthält den Homer und die Fragmente der Cykliker nebſt Index und wird ungefähr 3 Thlr. 12 Gr. bis 4 Thlr. koſten. Die erſte Lieferung, ſowie ausführliche Proſpecte, ſind an alle deutſche Buchhandlungen verſandt. Paris, im September 1837. Andr. Vill. Cramers kleine Schriften, nebst G. G. Nitsch Memoria Crameri. Mit Einleitung, Mittheilungen aus Cramer’s liter. Nachlasse u. Re- gister heraugeg. vom Prof. H. Ratjen in Kiel. Gr. 8. (18 ½ Bogen.) 1837. Leipzig, Hinrichs. 1 Thlr. 16 Gr. Diefe für Juriſten und Philologen gleich intereffante Samm⸗ lung akademiſcher und vermiſchter kleiner Schriften des berühmten Etatsraths und Oberbibliothekars Cramer in Kiel, hat der Hr. Herausgeber mit einer gehaltvollen literargeſchichtlichen Ein⸗ leitung auf faſt vier enggedruckten Bogen begleitet. PALAEOLOGUS. Kleine Schriften meiſt antiqua⸗ riſchen Inhalts. Von H. Haſe (Eönigt. ſaͤchſ. Hof: rath und Antiken-Inſpector). Mit 1 Tafel. Gr. 8. Velinp. Leipzig, Hinrichs. Geh. 1837. 22 Gr. Friedrich Jacobs' Schriften waren des Verf. Vorbild und die Mannichfaltigkeit des Inhalts, die Wahl und Behand— lung der Stoffe dürften bei allen Freunden des Alterthums verdiente Beachtung finden. Wochenblatt fuͤr 5 Land⸗ und Haus wirthſchaft, Gewerbe und Handel. Die neueſte Nummer dieſes Blattes enthält: Ueber das Steigen der Holzpreiſe. Beſchreibung einer Vor⸗ richtung zum Trocknen des Getreides, wodurch es zur langen Aufbewahrung geeignet wird. Gold⸗ ſchlägerei. Anwendung der terra japonica beim Gerben. : Preis des ganzen Jahrgangs mit Holzſchnitten und Li⸗ thographien 1 Fl. 30 Kr., oder 22 Gr. M Stuttgart, den 17ten September 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. u, 25 LE ** Oſtreichiſcher Muſenalmanach. Herausgegeben von Ritter Braun von Braunthal. Dieſe reichhaltigen Beiträge der vorzüglichſten Di Oſt⸗ reichs ſind dem Inhalte Wallp en de 2 05 den in allen Buchhandlungen für 2 Thlr. 4 Gr; zu bekommen. Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden u. Leipzig: Gerold'ſche Buchhandlung in Wien. In Commiſſion empfingen wir und iſt durch alle Buch⸗ handlungen von uns zu beziehen: Is — ti L'amnistie et les contumaces, par M. Donndorf. Barıs,.11837.,,,8. AßJGr. Leipzig und Paris, im October 1837, Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung fur deutſche und ausländiſche Literatur. Bei Juſtus Perthes in Gotha iſt erfchienen: Gothaiſcher genealogiſcher Hof⸗Kalender auf das Jahr 1838. 0 Mit ſieben fürſtlichen Bildniſſen. f Jöſter Jahrgang. Preis 1 Thlr. Genealogiſches Taſchenbuch der deutſchen graͤflichen Haͤuſer. liter Jahrgang auf das Jahr 1838. Preis 1 Thlr. 8 Gr. Wichtige Schrift für Schafzüchter, Gutsbesitzer und Oekonomen. Ueber die Behandlung und Ver⸗ edlung der Merinoswolle. Von Friedrich Barthels, Zoolog, Merinoclaſſificator in Deutſchland, Polen und Ungarn, Mitglied des Schafzuͤchtervereins im Koͤnigreiche Böhmen. Erſter Theil, enthaltend: Die ſyſtematiſche Behandlung der Schafwolle durch ſchneeweiße Waͤſche vor der Schur, oder das Blei- chen derſelben, Erhoͤhen ihrer Eigenſchaften und Staͤrken des thieriſchen Organismus, ohne Beimiſchung fremdar⸗ tiger Stoffe, auf eigne Verſuche und Erfahrungen geſtuͤtzt. Das ökonomiſche Publicum iſt bereits in der „Preuß. Staatszeitung“, Nr. 67, und in den „Skonomiſchen Neuigkei⸗ ten“, Nr. 8 und 7 von d. J., auf die wichtige und auf Erfahrung begründete Methode der Wollbehandlung des Herrn Verfaſſers aufmerkſam gemacht worden. Von vielen Seiten aufgefodert, hat dieſer ſich nun einer ausführlichen Darſtellung ſeiner jah⸗ relangen Forſchungen unterzogen, deren erſter Theil in einigen Wochen in meinem Verlage erſcheinen wird. Es genügt, auf den oben angegebenen Inhalt des Werkes hinzudeuten, um die Aufmerkſamkeit eines jeden Okonomen dafür in Anſpruch zu nehmen. Das Werk wird auf ſchönem weißen Papier mit deutlicher Schrift gedruckt. Mehre Zeichnungen und Grundriſſe, eine Tabelle und ein Anhang von 18 abſchriftlichen Zeugniſſen werden zur Erläuterung und Beſtätigung der Methode dienen. Der zweite Theil wird einen untrüglichen Weg⸗ weiſer zur ſoliden Veredlung der Schafmaſſen auf naturgemäßer Bahn enthalten, und ebenfalls von Zeichnungen und Tabellen begleitet werden. 5 Der Preis des erſten Theiles, welcher ungefähr 20 Bogen in gr. 8. umfaffen wird, iſt auf 4 Thlr., oder 6 Fl. Conv.⸗ Münze, feſtgeſetzt. In allen Buchhandlungen werden Beſtellun⸗ gen darauf angenommen. } Leipzig, im October 1837. | F. A. Brockhaus. ji Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXXV. 7 Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für literas riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieinif che Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. N II. ’ Commissionsartikel von Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutsche und ausländische Literatur in Leipzig und Paris. 1837. Juli bis September. (Nr, 1 dieses Berichts, die Artikel vom Januar bis Juni enthaltend, befindet sich in Nr. XXXIII des Literarischen Anzeigers.) 36. Atlas, containing ten maps of Pöland, exhibiting the political changes that country has experienced during the last sixty years, from 1772 to the present time; preceded by a geographical, historical, political, chrono- logical, statistical, literary, and commercial table; edited by J. M. Bansemer and P. Falkenhagen Zaleski. Imperial- folio. London, 1837. 18 Thlr. 37. Bormans (J. H.), Notae in Reinardum Vulpem ex edi- tione F. J. Mone. Fasc. III. Smaj. Gandavi. 16 Gr. Fasc. I: 12 Gr. II: 16 Gr. 38. Czynski (J.), Dziewica i starzec. Powiesc. (Das Mäd- chen und der Greis. Eine Erzählung.) 18. Paryz. 5 Gr. 39. Dahlbom (Gustavus), Clavis novi hymenopterorum sy- stematis anatomia externa, metamorphosi moribusque ho- rum animalium simul consideratis; adjecta synopsi lar- varum ejusdem ordinis Scandinavicarum eruciformium. Cum tabula lithogr. colorata. 4maj. Lundae, 1835. 1 Thlr. 40. — —, Prodromus hymenopterologiae Scandinavicae. 8. Lundae, 1836. 16 Gr. 41. Dembinski (Henryk), Rzut oka na ostatnie wypadki re- wolucyi polskiej. Jako odpowiedz na dzielo K. A. Hof. — Pod titulem: Cztery powstania. (Blick auf die letzten Ausgänge der polnischen Revolution. Als Antwort auf das Werk von K. A. Hof. — Auch u. d. T.: Vier Auf- stände.) Gr. 8. Paryz. 21 Gr. 42. Donnderf, L’amnistie et les contumaces, Gr. in-8. Paris. 16 Gr. 25 43. Hofman (Klementyne 8 Tanskich), Nowe rozrywki dla . dzieci. (Neue Unterhaltungen für Kinder.) 2 tom. 8. Paryz. 3 Thlr, 14 Gr. 5 g 44. Hufeland’s (C. W.) Portrait, drawn from life by F. Krüger, and on stone by M. Gauci, printed by C. Hull- mandel. Imp.-4. London, 1836. 1 Thlr. x 45. Kellermann (Olaus, Danus), Vigilum Romanorum later- cula duo coelimontana magnam partem militiae Romanae explicantia edidit atque illustravit, appendicem inscriptio- num quae ad vigiles pertinent, laterculorum militarium hucusque cognitorum omnium et inscriptionum variarum militarium adjecit. 4maj. Romae, 1835. 3 Thlr. 14 Gr. \ 46. Lelewel (Joachim), Polska odradzajaca sie czyli dzieje polskie od roku 1795. Potocznie opowiedziane. (Polens Wiedergeburt, oder polnische Thaten vom Jahre 1795.) 24. Paryz. 16 Gr. R 47. Malczewski (A.), Marja powesé Ukraiiska. 8. Lon- dyüe, 1836. 4 Gr. 48. (Malibran.) The portrait of Madame M. F. Malibran. (In miniature.) 4. London, 1836. 8 Gr. l 49. Selous (H. C.), Outlines to Shakspeare's Tempest: a series of twelve plates; with the text in English, Ger- man, French and Italian. Imp. -4. London, 1836. 4 Thlr. 50. Tiedemann’s (Fr.), Portrait, drawn from the life and on stone by $. Laurence, printed by C. Hullmandel. Imp. -4. London, 1885. 1 Thlr. Für die Frennde der ausländischen Literaturen erscheint bei uns und wird monatlich zweimal gratis ausgegeben: Bulletin bibliographique de la littérature &trangere publié par Brockhaus et Avenarius à Leipzig et Paris. 1837, Juillet — Decembre. Gr. 8 j In unſerm Verlage iſt ſoeben erſchienen: 1 Ornamenten ⸗ Buch. Zum praktiſchen Gebrauche für Architekten, De- corations- und Stubenmaler, Tapetenfabrikanten, Seiden-, Woll- und Damaſtweber u. ſ. w. Von 5 C. Bötticher, Architekt, Lehrer am koͤnigl. Gewerbe-Inſtitut zu Berlin. Der Neuen Folge zweites Heft. Quer-Royalfolio. 3 Thlr. 10 Sgr. » Das vorſtehende Werk zeichnet ſich durch völlig neue, ge— ſchmackvolle Erfindungen, ſowie durch Wahl und Zuſammen⸗ ſtellung der Farben auf das vortheilhafteſte aus, und iſt ganz beſonders darauf eingerichtet, daß von den darin enthaltenen Ornamenten die mannichfaltigſte Anwendung gemacht werden kann. Die erſchienenen beiden Hefte werden daher in ſämmt⸗ lichen königl. preußiſchen Gewerbeſchulen als Vor⸗ legeblätter zum Nachzeichnen benutzt, und die könig l. Aka⸗ demie der Künſte zu Berlin vertheilt fie in ihren Claſ⸗ ſen als Prämien. Nur bittet man dieſes Werk nicht mit der bei G. Gropius erſchienenen unrechtmäßigen Fortſetzung zu verwechſeln, an welcher Hr. Bötticher nicht den geringſten Antheil hat. Buchhandlungen können dieſes Werk unter den üblichen Rabattbedingungen von Herrn Leopold Voß in Leipzig beziehen. Schenk und Gerſtaͤcker in Berlin. Soeben erſchien bei 1 in Stuttgart: as Leben Na pole o n's, Kaiſers der Franzoſen— Nach den vorzuͤglichſten Quellen neu bearbeitet von Lothario. Iſte Lieferung. Gr. 8. Velinp. 9 Bogen. Geh. 54 Kr., oder 12 Gr. Preuß. Eine hiſtoriſch treue Schilderung des großen Mannes, in welcher nicht, wie bei Walter Scott, dem Leſer der Ge⸗ nuß verkümmert wird durch abſichtliche Entſtellung der That⸗ Verleumdung, noch durch Einſeitigkeit und Übertreibung, wie bei Hugo. Nicht nur die vielen Verehrer Napoleon's, vielleicht ſelbſt manche ſeiner Tadler, ſehnten ſich längſt nach einer mit Kritik aus den Quellen geſchöpften Dar⸗ ſtellung ſeines wundervollen Wirkens, und werden dieſes Buch um ſo mehr willkommen heißen, da daſſelbe nicht wie die bis⸗ her erſchienenen für Engländer und Franzoſen, ſondern für Deutſche geſchrieben iſt und wir eine ſolche Schrift über Na⸗ poleon noch nicht beſitzen. Ein höherer, zugleich als Schrift⸗ ſteller rühmlichſt bekannter Offizier urtheilte über die Handſchrift: „Dieſes Werk iſt ein ſehr verdienſtliches, und ich kenne keines, das ich mit fo vielem Vergnügen und Intereſſe geleſen hätte. Es war mir ſelbſt, als wäre ich wieder in jene Zeit verſetzt: ſo theilte ſich mir der Enthuſiasmus des Verfaſſers mit!“ Die ganze Schrift erſcheint in + Lieferungen, vom Umfange und vom Preife der 1ſten, welche ſich von 4 zu 4 Wochen fol⸗ gen. Eine chronologiſche Überſicht, nebſt dem Titel, wird der Aten Lieferung beigegeben. Die Iſte Lieferung iſt vor⸗ räthig in allen guten Buchhandlungen Deutſchlands, der öſtreichi⸗ ſchen Monarchie und der Schweiz. Neue Schriften fuͤr Naturforſcher. E. A. Roßmaͤßler (Prof.), Ikonographie der Land⸗ und Suͤßwaſſer⸗ Mollusken, mit vor: zuͤglicher Beruͤckſichtigung der europaͤiſchen noch nicht abgebildeten Arten. Ftes und tes Heft, mit 10 litho⸗ graphirten ſchwarzen Tafeln in 4. eingebunden 2 Thlr. Dieſelben mit colorirten Tafeln + Thlr. Alle 6 Hefte, mit 30 ſchwarzen Tafeln, bilden den erſten Band, welcher 7 Thlr. koſtet. 1 Derſelbe mit fein colorirten Tafeln Eoftet eingebunden 13 Thlr. und iſt durch alle Buchhandlungen zu bekommen von der Arnold'ſchen Buchhandlung in Dresden u. Leipzig. ſachen und grobe Thiersch, Ueber gelehrte Schulen. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Ueber gelehrte Schulen, mit besonderer Rücksicht auf Baiern, von Friedrich Thierſch. 5 Dritter oder conſtructiver Band. Über die Einrichtung und Führung der gelehrten Schulen. Vierte Abtheilung. Gr. 8. Preis 1 Fl. 12 Kr., oder 18 Gr. Inhalt: Ueber Einrichtung, Ausſtattung und Führung der Univerſität. 1) Vorrede. 2) Von der Auf⸗ gabe der Univerſität und dem Umfange des Lehrperſonals. 3) Wahl, Beſoldung und Stellung der Profeſſoren. 4) Bil⸗ dung der Corporation der Univerſität und Begründung eines unabhängigen Vermögens derſelben. 5) Von dem Vermögen der Univerſität und ſeiner Verwaltung. 6) über den Verkehr der Profeſſoren untereinander. 7) Von den Studirenden und der Studienfreiheit. 8) Geſchichtliches über die innere, die Stu⸗ dien betreffende Geſetzgebung der Ludwig-Maximilians-Univer⸗ fität zu München. 9) über die akademiſchen und ſocialen Ver⸗ hältniſſe der Studirenden. Anhang, Belehrungen für die Stu⸗ direnden des Königreichs Baiern. Vorerinnerung. 1) Einlei⸗ tung. 2) Allgemeine überſicht der Wiſſenſchaften. 3) Verhält⸗ niß der Wiſſenſchaften untereinander und zum wiſſenſchaftlichen Beruf. 4) Die philoſophiſche Facultät, oder die Facultät der allgemeinen Wiſſenſchaften. 5) Theologiſche Facultät. 6) Die juxiſtiſche Facultät. 7) Die ſtaatswirthſchaftliche oder kamera⸗ liſtiſche Facultät. 8) Mediciniſche Facultät. 9) über umfang und Ordnung der akademiſchen Studien im Allgemeinen. 10) Be⸗ “ fondere Belehrungen über das Studium der allgemeinen Wif- ſenſchaften, mit Bezug auf die Verordnungen über die Prüfung aus ihnen. 11) Belehrungen über das Specialſtudium der all⸗ gemeinen Wiſſenſchaften. 12) Belehrungen über das Special⸗ ſtudium der theologiſchen, juridiſchen, kameraliſtiſchen und me⸗ diciniſchen Facultät. 18) Über die Methode des akademiſchen Studiums. Perſonen⸗ und Sachregiſter zu allen drei Bänden. . Stuttgart und Tübingen, im September 1887. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen iſt zu erhalten: Bericht vom Jahre 1837 an die Mitglieder der Deut⸗ ſchen Geſellſchaft zu Erforſchung vaterlaͤndiſchen Sprache und Alterthuͤmer in Leipzig. Herausgegeben von den Geſchaͤftsfuͤhrern der Geſellſchaft Amilius Ludwig 10 und Karl Auguſt Eſpe. Gr. 8. Geh. 10 Gr. Die Berichte der Jahre 1835 und 1836 ſind zu gleichen Preiſen zu beziehen. Leipzig, im October 1837. F. A. Brockhaus. Bei J. E. Schaub in Düſſeldorf iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die chronischen Krankheiten, ihre eigenthümliche Natur und homöopathische Heilung. Von Dr. Samuel Huhnemann. Zter Theil: Antipsorische Arzneien. Zweite, viel vermehrte und verbesserte Auflage. 26 Bogen. Gr. S. Velinpapier. Subſcriptionspreis 2 Thlr. 4 Gr. Dieſer dritte Band hat ſehr weſentliche Verbeſſerungen und Zuſätze erhalten und bringt in dem Vorworte „über das Techniſche in der Hombopathie“ die reichſten Erfah⸗ rungen des großen Meiſters über bisher noch unentſchiedene Dif⸗ ferenzen der homöopathiſchen Arzte. Als neu hinzugekom⸗ mene Prüfungen werden Clementis erecta, Colocynchis, Cuprum, Digitalis, Dulcamara, Euphorbium, Guajacum und die ſehr erweiterten Vorworte zu den einzelnen Arzneimitteln die Aufmerkſamkeit der praktiſchen Arzte in hohem Grade in Anſpruch nehmen. Bei L. C. Hehr in KHreuznaen ift erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: J. E. A. Stiegler, Drei Viſionnairinnen: I. Die Seherin von Prevorſt, Friederike Haufe. II. Made- moiselle de Bellere de Tronchay, appelee commu- nement soeur Louise, eine Nonne des 17ten Jahr⸗ hunderts. III. Maria Ruͤbel, die Hellſeherin in Lan⸗ genberg. Auszuͤge und Bemerkungen. Nebſt einem Anhange. 8. Broſchirt. 8 Gr., oder 36 Kr. g Wenn man von der einen Seite ſo ſehr bemüht iſt, das Reich des Aberglaubens, des blinden Glaubens, der Schwär⸗ merei, des Myſticismus ꝛc. zu erweitern und dieſer krankhaften Richtung des menſchlichen Geiſtes immer mehr Raum zu geben, ſo kann es auf der andern Seite nur erfreulich ſein, Maͤnner, denen das Wort Vernunft kein leerer Schall iſt, in die Schranken treten zu ſehen, um das Schwert des Wortes zu ergreifen gegen die Finſterlinge und Dunkelmänner unſerer Tage. In vorſtehender Schrift kämpft ein wackerer Kämpe mit den Waffen des Geiſtes und einer geſunden Kritik, mit Witz und Laune gegen die Werke der Finſterniß, und, wie wir hoffen wollen, nicht ohne Glück und Segen. Bei Wilhelm Engelmann in Leipzig iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: 5 BIBUIOTHECA ? NREDICO-CHIRURGICA e PHARMACEUTICO-CHEMICA, oder N Verzeichniß derjenigen medicinifhen, geburtshuͤlf— lichen und pharmaceutiſch-chemiſchen Buͤcher, welche vom Jahre 1750 bis zur Mitte des Jahres 1837 in Deutſchland erſchienen ſind. Zuerſt herausgegeben von Theod. Chriſt. Friedr. Enslin. Von Neuem gaͤnz⸗ lich umgearbeitet von Wilhelm Engelmann. Fünfte durchaus verbeſſerte und vermehrte uflage. Nebſt einem vollſtändigen Materienregiſter. Gr. 8. Broſch. Preis 1 Thlr. 16 Gr. BIBLIOTHECA PHARMACEUTICO - CHEMICA, - oder Verzeichniß derjenigen pharmaceutiſch-chemiſchen Buͤcher, welche ſeit der Mitte des vorigen Jahrhunderts bis zur Mitte des Jahres 1837 in Deutſchland erſchie— nen ſind. Herausgegeben von Wilhelm Engelmann. Mit einem vollſtändigen Materienregiſter. (Ein befonderer Abdruck aus der Bibliotheca medico - chirurgica et pharmaceutico - chemica.) Gr. 8. Broſch. Preis 9 Gr. Für Deutsche und Franzosen. Eine Anleitung, welche die Eigenthümlichkeiten und Fein⸗ heiten der franzöſiſchen, und vice versa der deutſchen Correſpon⸗ denz, die ſich ſonſt nur durch lange praktiſche übung aneignen laſſen, kennen lehrt, für Lehrer und Lernende, wie für den Kaufmann und die gebildete Dame berechnet, war lange Zeit Bedürfniß, und das Werk, von dem wir hier die vierte viel vermehrte Auflage ankündigen, hat daher in Deutſchland und Frankreich Beifall erhalten: Deutſch⸗franzöſiſcher Briefſteller, von Ed. Froment und L. Muͤller. (Deutſche Briefe, Con⸗ tracte ꝛc. für die Vorfaͤlle des taͤglichen und des mer⸗ cantiliſchen Lebens, mit der franzoͤſ. überſetzung.) 8. Broſch. 1 Fl. 30 Kr., oder 1 Thlr. Es iſt in allen Buchhandlungen vorräthig. Stuttgart, den 1ften October 1837, Buchhandlung von Paul Neff. —— Bei W. Lauffer in Leipzig ſind neu erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands und Ungarns zu erhalten: Die vorzuͤglichſten Urſachen, welche die wei⸗ tere Ausbreitung der evangeliſchen Kirche verhindert haben. Ein Beitrag zur Kirchenge⸗ ſchichte. Von M. A. G. Locke. 8. Geh. 12 Gr., oder 54 Kr. 9 Es iſt dies eine wichtige und höchſt intereſſante Schrift für die Gebildeten aller Confeſſionen. ; Die Bleichſucht und ein durch vielfache Er- fahrungen bewaͤhrtes ſicheres Mittel dage⸗ gen. Fuͤr Arzte und Nichtaͤrzte. 8. 6 Gr., oder 27 Kr. Dieſe ſehr oft lebensgefährliche Krankheit wird unter dem weiblichen Geſchlechte jetzt häufig angetroffen; alle Diejenigen aber, welche das in dieſer Schrift angeführte Mittel gebrau⸗ chen — hat auch das Übel den höchſten Grad erreicht —, kön⸗ nen der wiederkehrenden völligen Geſundheit, bei richtigem diäte⸗ tiſchen Verhalten, verſichert ſein. Neues System der Heilmittel. Ein vollstän- diges Hand- und Lehrbuch der Pharmakodynamik und des gesammten pharmaceutischen Heilapparats, mit gleichmässiger Berücksichtigung des naturhisto- rischen, des pharmaceutischen und des pharmako- dynamischen Theils, sowie der Arzneiverordnungs- lehre. Zum Gebrauch für praktische Ärzte und als Leitfäden für akademische Vorlesungen. Von Dr. J. Hoppe. Mit einer Vorrede vom Dr. E. D. A. Bar- tels, königl. preuss. Geh. Medicinaldirector, Ritter etc. etc, - Ister Band in 2 Lieferungen. Gr. 8. 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. f Deutſche Gelehrſamkeit und deutſcher Fleiß zeichnen dieſes für jeden Arzt unentbehrliche Werk aus. Der 2te und letzte Band und die 8 tabellariſchen überſichten ſind unter der Preſſe. Hartmann's, Ph. C. (Dr. u. Prof, in Wien), Hy- pothese über die assimilitiv-blutberei- tende Function der Leber, nach den neuesten physiologischen Forschungen dargestellt von E. B. Loeffler. 8. Geh. 12 Gr., oder 54 Kr. Die Sprache durch Blumen und Fruͤchte, den Deutungen der neueſten Zeit angeeignet und alphabe⸗ tiſch geordnet. Ein Toilettengeſchenk fuͤr Deutſchlands Jungfrauen und Juͤnglinge. Von Hyacinth Ro— ſenkranz. Vierte verb. und verm. Aufl. 16. Geh. 3 Gr., oder 14 Kr. Trutz den Frauen. Vom Dr. und Prof. Mannlieb. 8. Geh. 12 Gr., oder 54 Kr. neues Taschenbuch von Dr. Th. Mundt!! Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſch⸗ lands, Sſtreichs, der Schweiz und Dänemarks zu haben: Der Delphin 1838. Almanach 5 von T h. Mundt. Mit 1 Stahlſtich. Altona, Hammerich. Geb. 1 Thlr. 12 Gr. Herr Dr. Th. Mundt begründet mit dieſem erſten Jahrgange ein neues Taſchenbuch; es ſei hiermit den Freunden geiſtreicher und unterhaltender Lecture freundlichſt empfohlen. Bee. . VER E \ Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Iſis. Eneßyklopaͤdiſche Zeitſchrift, vorzuͤglich für Natur geſchichte, Anatomie und Phyſiologie. Von Oken. Jahrgang 1837. Fuͤnftes, ſechstes und ſiebentes Heft. Mit einem Kupfer. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit Kupfern 8 Thlr. + Repertorium der gesammten deutschen Literatur, Her- ausgegeben von E. G. Gers dorf. 1837. Dreizehn- ten Bandes viertes und fünftes Heft, (Nr. XVII, XVIII.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Leipzig, im October 1837. } F. A. Brockhaus. Im Verlage des Landes- Industrie- Comploirs zu Wei- mar ist im September 1837 erschienen: Das Pflanzenreich, in tabellarischer Übersicht nach Zinne’s System geordnet. (Botanische Karte Nr. II.) Ein Blatt in Gross- Imperialfolio. Mit vielen Figuren. 9 Gr., oder 40 Kr. b Synoptische Ubersicht der Fische. Nach Cuvter's Classification. (Zoologische Karte Nr. 5.) Ein Blatt in Gross- Imperialfolio. Mit 129 Abbildungen. 18 Gr., oder 1 Fl. 21 Kr. Synoptische Ubersicht der Reptilien. Nach Cuvier’s Classification. (Zoologische Karte Nr. 4.) Ein Blatt in Gross-Imperialfolio. Mit 110 Abbildungen. 18 Gr., oder 1 Fl. 21 Kr. Diese drei Blätter, in Grösse und Anordnung den bei uns bereits erschienenen Ubersichten des Thierreichs und des Pflanzenreichs ähnlich, verdienen höhern Unterrichtsanstal- ten empfohlen zu werden, vorzüglich desshalb, weil sie bei systematischer Zusammenstellung der Ordnungen und Gattun- gen immer auch die Verwandtschaften und Ubergänge ver- sinnlichen, welche für die Naturkunde so sehr wesentlich sind. Pölitz Jahrbücher. Die ſeit einem Jahrzehnd erſchienenen und dem Publicum hinlänglich bekannten „Jahrbücher der Geſchichte und Politik“, von dem Geh. Rathe und Prof. Ritter Pölitz, erſcheinen vom elften Jahrgange 1838 an als Neue Jahrbücher der Geſchichte, der Staats- und Kameralwiſſen— ſchaften, in Verbindung mit mehren gelehrten f Maͤnnern herausgegeben von Karl Heinrich Ludwig Pölitz. Die Druckeinrichtung, der Ladenpreis (à 6 Thlr.) wie die politiſche Farbe des Syſtems der Reformen in feinen man⸗ nichfaltigen Schattirungen bleiben wie bisher. Leipzig, im Herbſt 1837. J. C. Hinrichs'ſche Buchhandlung. Dichter in fremdem Gewande. Carmina, ex Schillero, Horatio aliisque, graece reddita, per A. Scheiffele, gymn. Elvac. praec. 8 Broſch. 48 Kr., oder 12 Gr. 8 Für jeden Philologen eine intereſſante Erſcheinung. Stuttgart, im Herbſt 1837. Buchhandlung von Paul Neff. In Erwiderung mehrfacher Nachfragen zeigen wir hiermit an, daß von Dr. C. F. Th. Krauſe's Handbuch der BR menſchlichen Anatomie die dritte Abtheilung des erſten Bandes, die Gefäß- und Nervenlehre enthaltend, ſich gegenwärtig unter der Preſſe befindet und gegen Ende dieſes Jahres verſandt wird. Der erſte, ſtarke Band, welcher mit dieſer Abtheilung vollendet iſt, begreift die geſammte allgemeine und jpecielle Ana⸗ tomie des erwachſenen Menſchen und enthält außer einigen Tabellen ein vollſtändiges Regiſter. Der zweite, ſchwächere Band, welcher die Anatomie der Entwicke⸗ lungsperioden, insbeſondere die des Foetus, und eine detaillirte topographiſche überſicht als Leitfaden und Hülfs⸗ mittel bei Zergliederungen und Operationen enthalten ſoll, wird im künftigen Jahre nachfolgen. ; Hahn'ſche Hofbuchhandlung in Hanover. An alle Lehranſtalten, Arzte, Apotheker, Kame⸗ raliſten und Landbeſitzer. Von J. J. Berzelius, Lehrbuch der Chemie ꝛc. erſcheint ſoeben der 7te Band der Zten ſehr verbeſſerten Auflage in 5 Heften à 12 Gr., zuſammen 2 Thlr. 12 Gr. im Praͤnumerationspreiſe bis Michaelmeſſe d. J. Der nachherige Ladenpreis iſt 3 Thlr. 8 Gr. Dieſe Ste Ausgabe des 7ten Bandes gehört zur dritten und vierten Auflage der erſten 5 Bände, welche die ganze unorga⸗ niſche Chemie, mit einem vollſtändigen Regiſter verſehen, ent⸗ halten und in allen Buchhandlungen zu haben ſind. \ Dieſe 5 Bände koſten 15 Thlr. und der öte Band der Zten Auflage koſtet 3 Thlr. 8 Gr., zuſammen 18 Thlr. 8 Gr. im Ladenpreiſe. 7 NB. Die Ate Auflage der erſten 5 Bände iſt lediglich durch Verbeſſerung der Druckfehler von der àten Auflage unterſchieden. Dresden und Leipzig, den 28ften Juli 1837, ; Arnold'ſche Buchhandlung. Bei uns iſt erſchienen und durch ſämmtliche Buchhandlun⸗ gen des In- und Auslandes zu beziehen: Hüllmann, Karl Dietrich, Wuͤrdigung des delphiſchen Orakels. Gr. 8. Geh. Preis 22 Gr. Institutiones linguae pracriticae. Ad decreto Varraruchis et commentarios Bhämahae, alio- rumque cone. Chr. Lassen. 3te Abtheilung. Gr. 8. Geh. Preis 2 Thlr. Mit dieſer Abtheilung iſt das Werk vollendet und der Preis des Ganzen 7 Thlr. 12 Gr. Panathenaica. Auctore Herm. Alem. Muel- ler, Phil. Dr. Gr. 8. Geh. Preis 16 Gr. Segers, J., Anleitung zum gruͤndlichen Unterricht im Schwimmen, nach den Grundſaͤtzen und der Me⸗ un des Herrn General von Pfuel. 8. Geh. Preis 6 Gr. 0 Bonn, im September 1837. König und van Borcharen. Durch alle Buchhandlungen iſt jetzt von mir zu beziehen: Noback (Chriſtian), Vollſtaͤndiges Hand⸗ buch der Muͤnz-, Bank- und Wechſelverhaͤlt⸗ niſſe aller Laͤnder und Handelsplaͤtze der Erde. In drei Abtheilungen. Mit 380 Muͤnzbil⸗ dern auf 119 Tafeln. Gr. 8. Rudolſtadt. 1833. Geh. 6 Thlr. 18 Gr. Leipzig, im October 1837. N J. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXXVI. Dieſer Literarifche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. An alle Buchhandlungen iſt jetzt verſandt: Aa- Taschenbuch auf das Jahr 1838. Mit FJ. C. von Zedlitz's Bildniß und ſechs Stahlſtichen. 16. Auf feinem Velinpap. Mit Goldſchnitt geb. 2 Thlr. Inhalt: I. Biondettag. Novelle. — II. Elvirg. No⸗ velle von Ludwig Rellſtab. — III. Die Bekenntniſſe. Novelle von Friedrich von Heyden. Zedlitz's Bildniß koſtet in ſchöͤnen Abdrücken in gr. 4. 8 Gr. Im Preiſe herabgeſetzt find die Jahrgänge 1830 — 84 der Urania, fie koſten zuſam⸗ mengenommen anftatt 10 Thlr. 6 Gr. nur 5 Thlr., einzeln jeder 1 Thlr. 8 Gr. Der Preis der Jahrgänge 1835 — 37 iſt wie bisher 2 Thlr. jeder. 3 Die genannten Jahrgänge find mit Beiträgen ausgeſtattet von W. Alexis, G. Döring, F. von Heyden, Joſ. von Eichendorff, W. Martell, F. Mörike, A. Oeh⸗ lenſchläger, Posgaru, K. F. von Rumohr, A. von Sartorius, Emerentius Scävola, Leop. Schefer, G. Schwab, Johanna Schopenhauer, A. von Sternberg, F. Voigts, Ludwig Tieck, von dem jeder Jahrgang eine Novelle enthält, und dem Verfaſſer des „Scipio Cicala”. Die Bildniſſe von Cornelius, Dan⸗ necker, Oehlenſchläger, uhland, Zelter, Tegnér, Auber und Humboldt ſind als Titelkupfer außer den meiſtens ſehr gelungenen Stahlſtichen beigegeben. Leipzig, im October 1887. F. A. Brockhaus. Subscriptions = Anzeige. Bei Hermann Laurentius in Zwickau erſcheint fol⸗ gendes wichtige und für jeden Gebildeten intereſſante Werk: Sei ch i chte 5 der ſpaniſchen Revolution von 1833. e . Mebft- - der Conſtitution von 1812. Herausgegeben von Dr. Karl Große. Mit 1 Karte von Spanien. k Ein Band in 4 Lieferungen. Subſcriptionspreis für jede Lieferung 6 Gr. Saͤchſ. — 7½ Sgr. — 27 Kr. Rhein. — 24 Kr. Conv.⸗M. Spanien, reich an Elend und Herrlichkeit, zieht nun ſchon ſeit mehren Jahren die Blicke der ganzen civiliſirten Welt auf ſich. Jahrhunderte lang geknechtet, gegeißelt, gemartert, iſt ſeine Geſchichte eine lange Kreuzigungsgeſchichte ohne Aufer⸗ ſtehung, und es will kein Erlöſer nahen. Selbſt ſoll es fich er⸗ löſen durch freiwilligen Opfertod und es hat begonnen ſeit Jah⸗ ren zu bluten, um die Sünde der Väter zu büßen. Das ganze Volk ſeufzt nach Errettung, aber noch immer haben fal⸗ ſche Leiter ſich ſeiner Sehnſucht bemächtigt und die Herzen wer⸗ den verwirrt, um ſich zu zerfleiſchen für die Habſucht und -Herrſchſucht Einzelner. Wann wird das Morgenroth der Frei⸗ heit anbrechen am Himmel des ſpaniſchen Volkslebens? Wenn die graue Nacht des Aberglaubens verſchwunden fein wird, wenn die Geſpenſter der Tyrannei und Willkür, der Prieſter⸗ und Kirchengewalt, des alten Herkommens, gebannt ſein werden, wenn die Sterne feindlich ſich gegenüber ſtehender Nationalitä⸗ ten zu bleichen beginnen! Wir ſehen leider nur zu oft und zu gern in dem blutigen Drama Spaniens nichts als Anarchie und Verwirrung, nichts als die Luft an Geſetzloſigkeit und Zer⸗ ſtörung. Wir übergehen ſogar gern die Geſchichte feines Volks⸗ kampfes und ſprechen mit vornehm zahmen Mienen das Urtheil der Verachtung über die tapfere und todesmuthige Nation aus. Und doch iſt dieſes Volk in unſerer Zeit für alle Völker ein großes Beiſpiel und eine große Lehre. Seine Geſchichte muß Jeden intereſſiren, dem das Elend oder das Glück des Men⸗ ſchengeſchlechts nicht gleichgültig iſt. Daher glauben wir nichts Unverdienſtliches zu thun, wenn wir treu und wahr, ſchlicht und allgemein verſtändlich, aber von heiliger Begeiſterung für die Sache des Rechts und der Freiheit durchglüht, darzuſtellen verſuchen, was in Spanien geſchehen iſt für und gegen die Frei⸗ heit, von den Tagen des Jahres 1833 an, wo die Oriflamme der Freiheit zuerſt zu leuchten begann, bis auf heute. Das Werk wird aus * Lieferungen a 6 Druckbogen, welche zuſammen einen Band bilden, beſtehen, von denen alle vier Wochen eine erſcheint. Da der Subferiptionspreis äußerſt niedrig iſt, fo tritt nach Erſcheinen der zweiten Lieferung ein erhöhter Ladenpreis ein. Die erſte Lieferung erſcheint im November. Subſeriptionen übernehmen alle ſoliden Buchhandlungen, und erhalten Privat⸗ ſammler auf 10 Exemplare ein Freieremplar. Zwickau, im September 1837. 4 5 H. Laurentius. In unſerm Verlage erſchien: Die heilige Geſchichte der Menſchheit. Von einem Juͤnger Spinoza s. 8. Broſch. 1 Thlr., oder 1 Fl. 45 Kr. Auf der Höhe des philoſophiſchen Gedankens wird hier in freier und rückhaltloſer Forſchung die Geſchichte der Menſchheit und der in ihr ſich offenbarenden Vernunft bis auf die neueſten Ereigniſſe und Beſtrebungen dargeſtellt. Eine einfach großartige Sprache wird Jedem, der Vergangenheit und Gegenwart und die aus ihnen ſich gebärende Zukunft aus freiem Geſichtspunkte überſchauen will, dieſes Werk zugänglich und willkommen machen, und wir glauben daher mit Recht daſſelbe auf das angelegent⸗ lichſte empfehlen zu dürfen. Stuttgart. Hallberger'ſche Verlagshandlung. Wohlfeile Taſchenausgaben ausländiſcher Claſſiker. (Das Bändchen nur drei Groſchen!) Der unterzeichnete hat ſämmtliche Vorräthe der bei Gebr. Schumann erſchienenen Taſchenausgaben ausländiſcher Claſſiker an ſich gekauft, und erlaͤßt ſolche zu nachſtehend bemerkten 8 ei 90 ungemein niedrigen Preiſen. 1) In engliſcher Sprache: Lord Byron's Works. 32 Vol. 4 Thaler. J. F. Cooper's Works. 33 Vol. 4 Thaler 3 Groſchen. W. Irving's Sketch Book. 3 Vol. 9 Groſchen. Th. Moore’s Works. 6 Vol. 18 Groſchen. Walter Scott's Works. 152 Vol. 19 Thaler. Davon einzeln: a) The Life of Napoleon. 18 Vol. 2 Thaler 6 Groſchen. b) Memairs of Swift. 3 Vol. 9 Groſchen. c) Memoirs of Dryden. 3 Vol. 9 Groſchen. d) Lives of the Novelists. 3 Vol. 9 Groſchen. e) Poetica Works. 15 Vol. 1 Thaler 21 Groſchen. f) The History of Scotland. 6 Vol. 18 Groſchen. g) Novels and Tales. 104 Vol. 13 Thaler. Rob. Southey's poetical Works. 2 Vol. 6 Groſchen. 2) In italieniſcher Sprache: Petrarca. 2 Vol. 6 Groſchen. — Guarini. 2 Vol. 6 Groſchen. — Alfieri. 4 Vol. 12 Groſchen. — Tasso. 1 Vol. 3 Groſchen. — Parini. 1 Vol. 3 Groſchen. 2 3) In franzoͤſiſcher Sprache: N Delille. 1 Vol. 3 Groſchen. — Voltaire, 3 Vol. 9 Groſchen. — Marot. 2 Vol. 6 Groſchen. — Moliere, 2 Vol. 6 Groſchen. . 4) In ſpaniſcher Sprache: Calderon de la Barca, Comedias. 4 Vol. 12 Groſchen. Dieſe ſämmtlichen Taſchenausgaben ſind ganz gleichförmig auf das ſchönſte Velinpapier höchſt ſauber und correct gedruckt, N Bändchen iſt im Durchſchnitt wenigſtens 200 Seiten a ” 1 25 5 Durch ihr anſprechendes Nußere eignen ſich dieſelben vor⸗ züglich zu Geſchenken. Alle Buchhandlungen des In- und Auslandes nehmen Be⸗ ſtellungen darauf an, und haben ausführlichere Anzeigen vorräthig. 3widau, im October 1837, y J. G. Lindemann. J. A. L. Werner (Director), Zwölf Lebensfragen, oder iſt das Gluͤck eines cultivirten und wohlgeordneten Staates allein durch eine geregelte Erziehung zu be gruͤnden, oder muß nicht unbedingt auch die phy⸗ ſiſche damit verbunden werden? Zur Beherzigung ge⸗ ſtellt und anatomiſch⸗phyſiologiſch beleuchtet für Jeden, welchem das Wohl der kuͤnftigen Geſchlechter wahrhaft am Herzen liegt. Dieſes Werkchen, welches Sr. Majeftät dem Könige von Preußen gewidmet iſt, behandelt mit Tiefe und Gründlichkeit die phyſiſche Erziehung des Menſchen, welche leider bisher ſo gänzlich vernachläſſigt wurde und erſt in neueſter Zeit anfängt, „ in all ihrer Wichtigkeit anerkannt zu werden, owie fie die bes ſondere Aufmerkſamkeit der Staaten erregt. Je mehr nun ei- nem Jeden das körperliche Wohl der Seinigen, als auch ſein eignes am Herzen liegen muß, um ſo mehr iſt das Werkchen Regierung, Gelehrten, Arzten, Altern, Erziehern, Gewerbtrei⸗ benden und überhaupt Allen ohne Ausnahme dringend zu empfehlen. (In allen Buchhandlungen gr. 8. broſch. für 14 Gr. zu haben). Von demſelben Verfaſſer iſt auch die zweite verbeſſerte Auflage: Die reinſte Quelle jugendlicher Freuden, oder 300 Spiele fuͤr Knaben und Maͤdchen, zur Ausbil⸗ dung des Geiſtes, Kraͤftigung des Koͤrpers und zur geſelligen Erheiterung im Freien und im Zimmer, theils geſammelt, theils ſelbſt bearbeitet und mit 37 Abbildun⸗ gen erlaͤutert. Gr. 8. i bei uns erfchienen und durch alle Buchhandlungen eingebunden für 1 Thlr. 10 Gr. zu bekommen. Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden u. Leipzig. Soeben iſt bei uns erſchienen und durch alle Buchhand⸗ lungen zu haben: Chriſtliche Morgen⸗ und Abendbetrachtungen auf alle Tage des Jahres A vo Pfarrer Dr. J. C. E. Lösch. After Band. Aftes Heft, mit 2 Stahlſtichen. Gr. 8. Geh. Druckpapier 4 Gr., oder 18 Kr.; Velinpapier 5 Gr., oder 21 Kr. Dieſes Werk, von einem Verfaſſer, deſſen Name für den echt chriſtlichen Geiſt des Inhalts und der Gediegenheit der Ausführung bürgt, erſcheint zur leichtern Anſchaffung in Lie⸗ ferungen, jede zu obigem Preiſe. Das Ganze umfaßt 2 Bände, jeder geziert mit einem ſchönen Stahlſtich und in Stahl ge⸗ ſtochenen Titel und wird vor Ablauf des kommenden Jahres beendigt, ſodaß es bereits vom iſten Januar an ununter⸗ brochen benutzbar iſt. Papier und Druck ſind gut; letzterer abſichtlich etwas groß, damit er auch dem ſchwächern Auge deutlich erſcheint. Subſeribentenſammler erhalten auf 12 Exemplare das 13te gratis. Friedr. Korn'ſche Buchhandlung | in Nürnberg. Shakspeare für Schulen. Da man beim Unterricht weder den ganzen Shakspeare gebrauchen, noch der Verehrer des erſten aller Dichter ſeine fämmtlichen Werke auf Reifen ꝛc. mit ſich führen kann, fo iſt längſt die geſchmackvbolle Sammlung der Beauties of Shaks- peare by W. Dodd ein Lieblingsbuch und Vademecum jedes Engländers geworden. Wir empfehlen: - Beauties of Shakspeare, by W. Dodd. (Paul Neff’s Edition.) 12. Broſch. 1 Fl. 12 Kr., oder 18 Gr. Die Achtung, mit der ſelbſt Goethe von Dodd's Beauties ſprach, läßt uns hoffen, daß unſere ſehr ſchöne und ſehr wohl⸗ feile Ausgabe in Deutſchland Beifall und Eingang finden werde. Auf ſechs Exemplare wird ein ſiebentes frei gegeben. Stuttgart, im Herbſt 1837. 3 Die Verlagshandlung. * Durch die Unterzeichneten kann bezogen werden: VITINU VII de a rc hitectur a Iibri decem apparatu praemuniti, emendationibus et illustrationibus refecti, thesauro variorum lectionum ex codieibus undique quaesitis et editionibus universis locupletati, tabulis centum quadraginta declarati ab Aleisio Marinio, Marchione Vacunae et equite plurium ordinum. Accedunt compendium architecturae emendatum et indices tres. Quatuor volumina in Folio. Romae MDCCCXXXKV. Preis 132 Thlr, Ausgabe auf feinem Schreibpapier 264 Thlr. \ Mit geſpannter Erwartung haben die Freunde des claſſi⸗ ſchen Alterthums und der Baukunſt ſeit vielen Jahren dem Erſcheinen dieſer neuen Ausgabe eines der bisher vernachläßigt⸗ ſten Schriftſteller entgegengeſehen. Endlich iſt es nach zwan⸗ zigjährigem unausgeſetzten Bemühen dem Herausgeber, dem berühmten Grafen Aloys Marini, den Fleiß, Geſchmack und Talente auf gleiche Weiſe zu dieſer Arbeit befähigten, ge⸗ lungen, das Ziel, in deſſen Verfolgung ihn keine Schwierigkeiten, die im reichen Maße zu befiegen waren, abwendig machen konnten, zu erreichen. Sein koſtbares und mit bewunderungs⸗ würdiger typographiſcher Vollendung ausgeſtattetes Werk iſt erſchienen und ſeit Kurzem in einer Anzahl Exemplare auch auf deutſchem Boden angelangt, wo es ſicher blos dieſer An⸗ zeige bedarf, um ihm die Aufmerkſamkeit der Philologen und Architekten zuzuwenden, auf welche es die gegründetſten An⸗ fprüche hat. Daſſelbe enthält in den beiden erſten Bänden den nach einer ſehr beträchtlichen Anzahl verglichener Hand⸗ ſchriften und Ausgaben kritiſch berichtigten Tert, auf eine höchſt zweckmäßige neue Weiſe in Bücher und Capitel, denen In⸗ haltsangaben vorausgeſchickt werden, eingetheilt, mit darunter fortlaufenden kritiſchen und erläuternden Anmerkungen. Die ſehr umfangsreiche Einleitung zerfällt in fünf Theile, die von dem Leben des Vitruvius, dem Werke ſelbſt, den Handſchrif⸗ ten, überſetzungen und Commentaren handeln, unter Hinzu⸗ Leipzig und Paris, im October 1837. fügung des ebenfalls nach Handſchriften kritiſch berichtigten Textes des „Compendium architecturae “. In dem drit⸗ ten Bande, dem drei Indices beigegeben ſind, werden alle in den benutzten Handſchriften und in Ausgaben vorkommenden abweichenden Lesarten zuſammengeſtellt, was von dem uner⸗ müdlichen Sammlerfleiße des Verfaſſers ein glänzendes Zeugniß gibt. Den vierten und letzten Band endlich bilden 140 Kupfer⸗ tafeln, die theils zur Erläuterung, theils zur Zierde dienen. Was den innern Werth des Werkes betrifft, ſo mag dar⸗ über die ſtrenge Kritik entſcheiden; hinſichtlich der äußern Ausſtattung aber dürfen wir daſſelbe aus voller überzeugung den erſten Meiſterwerken typographiſcher Vollendung beizählen. Die ſchön geformten, ſcharfen Lettern wurden eigens für die⸗ fen Zweck gegoſſen, und weder das ſchöne, glänzend weiße Pa⸗ pier, noch der den Augen wohlgefällige Druck laſſen irgend et⸗ was zu wünſchen übrig. Nicht minder ausgezeichnet find die Kupfer, die von Th. Trojani, J. Fontana, A. Paſſenti und Ch. de Angelis gearbeitet wurden. In dieſer Rückſicht erlauben wir uns, namentlich die Vor⸗ ſteher öffentlicher Bibliotheken und die Beſitzer reicher Privat⸗ ſammlungen auf dieſe Erſcheinung aufmerkſam zu machen, da ein Werk wie dieſes in keiner Sammlung, die einigermaßen auf Vollſtändigkeit und Glanz Anſpruch machen will, fehlen kann. Brockhaus und Avenarius. Literarische Bilder aus Russland. In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Literariſche Bilder aus Rußland. Herausgegeben von . Abenig. Mit deu Wildniſſen von Derſhawin und Puſchkin. 8. Velinpapier. In Umſchlag broſchirt. Preis 2 Fl. 42 Kr., oder 1 Thlr. 16 Gr. 0 Inhalt: Vorwort. Anfänge. Kirchliche Schrift⸗ ſteller: Dimitry der Heilige. Theophan Procopowitſch. Ge⸗ orgy Konijskö. Platon. Philareth. Innokenty. Aeltere weltliche Schriftſteller: Fürſt Kantemir. Lomonoſſow. Derſhawin. Nowikow. Moderner Styl. Karamſin und Dmitriew. Fabeldichter: Chemnizer. Krilow. Luſtſpiel⸗ dichter: von Wiſin. Kapniſt. Gribojedow. Erſte Dich⸗ tergruppe: Shukowsky. Batüſchkow. l 7 Zweite Dichtergruppe: Alexander Puſchkin. Baratinsky. Fürſt Wäſemsky. Baron Delwig. Jaſikow. Dritte Dichtergruppe: Wene⸗ witinow. Chomäkow. Benedictow. Novelliſten: Mar⸗ linsky. Fürſt Odojewsky. Gogol. Pawlow. Neueſte Dra⸗ matiker: Fürſt Schachowskoy. Sagoskin. Kukolnik. Kri⸗ tiker: Mersläkow. Schewirew. Katſchenowsky. Pogodin. Journaliſten: Polewoy. Gretſch. Bulgarin. Senkowsky. Ueberblick und Ausſicht. Stuttgart und Tübingen, im September 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Antologia italiana ossia Scelta di squarci rimarchevoli_tratti dagli Scrittoxi i piü eccellenti di ogni secolo. Compilata da G. B. Ghezzi. Gr. 8. 40 Bogen. 1 Thlr. 15 Gr. (1 Thlr. 18 / Sgr.) Das Gersdorf ſche Repertorium, Bd. 13, Heft 4, ſagt von dieſem Werke: ˖ „In der großen Reihe italieniſcher Leſebücher, Chreſtoma⸗ thien und Anthologien gebührt der vorliegenden, ſoeben er⸗ ſchienenen, ein Platz unter den beſonders empfehlungswerthen; denn fie ift nicht wie die meiften, zuſammengewürfelt, ſon⸗ dern zuſammengedacht, d. h. ſie iſt ein Werk des Studiums und 9 Fleißes, ſowie einer richtigen Einſicht in das We⸗ ſen des Unterrichts. Aus den reichen Schatzkammern der ita⸗ lieniſchen Litergtur, der neuern wie der altern, hat der Verf. mit richtigem Urtheile und ſicherm Takte fo viel Schönes ausgeſucht und hier zuſammengeſtellt, daß man beim Unter⸗ richte eher durch das Zuviel als durch den Mangel in Ver⸗ legenheit gebracht werden dürfte. R N das Buch für Lehranſtalten aller Art, in deren Lehrbereich die italieniſche Sprache gezogen werden kann, brauchbar, denn eine jede wird für ſich Paſſendes darin finden, ſowie ehr zu loben iſt, daß die neuere Literatur und Sprache Italiens die überwiegende Berückſichtigung erfahren hat.“ f Der Verleger hat durch billigen Preis der Einführung die⸗ ſes Buches nach Kräften Bahn zu machen für Pflicht erachtet, wird indeß bei Abnahme von Partien noch beſonders begün⸗ ſtigende Rabattbedingungen eintreten laſſen. i 1 Joh. Ambr. Barth in Leipzig. —— — ———ꝛ — In meinem Verlage erſchien ſoeben: Darſtellung des Feldzugs in Frankreich im Jahre 1814, 1 vom Generallieutenant Michailowsky Danilewsky, ins Deutſche übertragen von Karl v. Kotzebue, kaiſ. ruſſ. Hofrathe. J 2 Bände mit 23 Karten und Plänen. In der überzeugung, daß dieſes Buch ein allgemeines leb⸗ haftes Intereſſe erregen wird, hat der Hofrath v. Kotzebue (ein Sohn des bekannten Schriftſtellers Aug. v. Kotzebue), vom Verf. ſelbſt dazu aufgefodert und mit Beiträgen von ihm unterſtützt, daſſelbe ins Deutſche überſetzt. Der Subſcriptions⸗ as WE das Ganze, 2 Theile mit 23 Karten und Plänen, iſt r. Riga, den Iſten October 1837. . Edm. Götſchel. Die f dem Menſchen und den Thieren ſchaͤdlichen Inſekten. Nach eignen und fremden Beobachtungen und Angabe der bewaͤhrteſten Schutz- und Vertilgungsmittel, beſchrieben von . A. Keferstein. Erfurt, Keyſer'ſche Buchhandlung. 8. 22 Bogen. Preis 1 Thlr. A Es iſt dies eine der anziehendſten Schriften, die in neue⸗ rer Zeit auf dem Felde der Naturwiſſenſchaft erſchienen ſind. Dem Freunde der Wiſſenſchaft wird der klare, überall gründ⸗ liche Vortrag viel Belehrung und Genuß gewähren, ſowie die eignen Beobachtungen des Verfaſſers für den Forſcher von großem Intereſſe ſind. } Bei Dehmigke und Riemſchneider in Neuruppin ſind erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Krankentabellen für praktiſche Arzte. 13 Bogen ſauber feinem Shhrriünppie⸗ Geheftet. ez auf 12 1 8 Dieſe Tabellen haben ſich durch ihre beſonders zweckmäßige F ne banken mare Tin CE - Grade dadurch aber wird | Die Wunder der Urwelt. Wir kündigen hiermit eine deutſche Bearbeitung des Wer⸗ kes an, in welchem der große engliſche Geologe Buckland den gegenwärtigen Stand der Wiſſenſchaft, welche die Hieroglyphen der Vorwelt deutet, in populairer Form darſtellt. — Soeben iſt erſchienen und jede Buchhandlung theilt zur Anſicht mit: Die Urwelt und ihre Wunder, oder allgemeine Darſtellung der Geſchichte des Erdkoͤrpers von W. Buck⸗ land. Nach der Aten Auflage des Originals von W. P. Schimper. iſte und 2te Lieferung. à 48 Kr., oder 12 Gr. g Das Ganze iſt mit 5 Lieferungen vollſtändig. Der Name des überſetzers (der es durch Zuſätze vervollſtändigt und mit ei⸗ nem Anhang vermehrt) bürgt für den wiſſenſchaftlichen Werth der Bearbeitung, die bekannten Leiſtungen der königlichen Lithographie in Stuttgart für die Schönheit und Richtigkeit der zahlreichen Abbildungen, welche den Subferibenten allein in einem beſondern Fascikel gratis geliefert werden. Zur Empfehlung des Werkes ſelbſt erlauben wir uns die Berufung auf zwei Autoritäten: das Edinburgh review (April 1837) und die Jahrbücher für wiſſenſchaftliche Kritik (Juni 1837). Der deutſche wie der engliſche Kritiker erkennen rühmend ſeinen wiſſenſchaftlichen Werth und den mächtigen Ein⸗ druck an, den es auf Geiſt und Herz des gebildeten Leſers zu⸗ rückläßt. Es bildet einen Theil der Bridgewater-Bücher und wird Subſeribenten auf die Geſammtreihe derſelben (eirca 30 Lieferungen) à 30 Kr., oder 7½ Gr., per Lieferung berechnet. Es iſt in allen Buchhandlungen vorräthig. Wir machen namentlich auch alle Freunde der Geographie und Naturgeſchichte darauf aufmerkſam. Es iſt eine Ergänzung jedes Werkes, welches die e Erde und ihre Bewohner. ſchildert. Stuttgart, im Herbſt 1837. Buchhandlung von Paul Neff. Fuͤr Pflanzenſammler iſt erſchienen in der Arnold'ſchen Buchhandlung: F. D. Reichel, Standorte der ſeltnern und ausgezeichneten Planzen in der Umgegend von Dresden. Geb. 6 Gr. 5 Durch alle Buchhandlungen ist gratis zu erhalten: Verzeichniss einer Sammlung von Romanen und Erzählun- gen, Schauspielen, Gedichten, ‚Briefen, Bio- graphien, Denkwürdigkeiten, Reisen, histori- schen und andern wertlivollen Schriften aus dem Verlage von F. A. Brockhaus in Leipeig, welche sich zur Errichtung und Ergänzung von Privat- und Leihbibliotheken eignen und zu sehr vortheilhaften Bedingungen erlassen werden. Freunden gediegener Unterhaltung, Lesegesellschaf- ten und Leihbibliotheken wird dieses Verzeichniss, wel- ches die neuern und vorsüglichsten Werke nicht aus- schliesst, zur Durchsicht und zur Benutzung der aus- sergewöhnlichen Vortheile empfohlen. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. * Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXXVII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: riſche Unterhaltung, Sfis, und Allgemeine mediciniſch [ Blätter für literas e Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Soeben iſt fertig geworden und in allen Buchhandlungen vorräthig: Hiſtoriſches Taſchenbuch. Herausgegeben von Friedrich von Raumer. Neunter Jahrgang. Gr. 12. Cart. 2 Thlr. Inhalt: I. Hermann Chriſtopher von Roßwurm. Von F. W. Barthold. — II. über den politiſchen Einfluß der Königin Marie Antoinette von Frankreich. Jacob. — III. über Pasquille, Spottlieder und Schmäh⸗ ſchriften aus der erſten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Von J. Voigt. — IV. Immanuel Kant und ſeine Stellung zur Politik in der letzten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dargeſtellt durch F. W. Schubert. Im Preiſe herabgeſetzt find der erſte bis fünfte Jahrgang (1830 — 8!) und koſten an⸗ ſtatt 9 Thlr. 16 Gr. zuſammengenommen jetzt nur 5 Thlr., einzeln jeder 1 Thlr. 8 Gr.; der ſechste, ſiebente und achte Jahrgang (1835 — 37) jeder 2 Thlr. Die Beiträge lieferten: F. W. Barthold, K. W. Böttiger, F. Förſter, Ed. Gans, K. G. Jacob, H. Leo, J. W. Loebell, F. Lorentz, Fr. Paſſow, F. v. Raumer, R. Roepell, F. W. Schubert, J. D. F. Sotzmann, Chr. L. Stieglitz, K. A. Varnhagen von Enſe, J. Voigt, G. F. Waagen, L. Wachler, W. Wachsmuth, F. Wilken und J. W. Zinkeiſen. Leipzig, im November 1837. F. A. Brockhaus. Fuͤr Journal⸗Leſegeſellſchaften. Der Spiegel, Zeitſchrift fuͤr literariſche Unterhaltung und Kritik, wird, nach vielſeitigen Wünſchen, ſeinen zweiten Jahrgang in erweiterter Ausdehnung beginnen, und ſtatt wie bisher in zwei Nummern, von Neujahr 1838 an, wöchentlich in drei Nummern erſcheinen. Eine fortlaufende Überſicht und Wür⸗ digung aller, ein allgemeines Intereſſe anſprechenden, lite⸗ rariſchen Erſcheinungen — bei geeigneten Veranlaſſungen, damit der Leſer ein um ſo anſchaulicheres Bild erhalte, mit Beigabe von Auszügen der vorgeführten Schriften — iſt die Aufgabe des Spiegels, deren noch vollſtändigere Löſung ſein nun ver⸗ größerter Raum geſtatten wird. Die Anerkennung und Achtung, welche ein unparteiiſches, von allem Sippſchaftsweſen freies Ur⸗ theil, und Würde in Haltung und Ausdruck, dieſem Blatte erworben haben, wird es auch ferner zu verdienen ſtreben; mit Verſchmähung jener Taktik, durch abſichtlich herbeigeführte lite⸗ rariſche Fehden von ſich ſprechen zu machen, wird es auf die bisherige, gemeſſene Weiſe fortfahren, ſeine Leſer durch raſche, treue, gedrängte, aber reichhaltige und belebte Berichte zu orien⸗ tiren, ohne ſie zu überhäufen. Den literariſchen Erſcheinun⸗ gen des füdlichen Deutſchlands wird der Spiegel beſondere Auf⸗ merkſamkeit um ſo mehr zuwenden, als dieſelben häufig, in Von K. G. Folge des umſtandes, daß faſt ſämmtliche kritiſche Blätter in Norddeutſchland erſcheinen, dort weniger oder erſt ſpäter beach— tet werden. Der Preis des Jahrgangs von 156 Nummern von ½ Bo⸗ gen in 4., auf Velinpapier, iſt 7 Fl. 54 Kr., oder 4 Thlr. 12 Gr. Preuß., und alle Buchhandlungen und Poſtämter neh- men Beſtellungen an. Metzler'ſche Buchhandlung in Stuttgart. Soeben iſt fertig geworden und in allen Buchhandlungen zu haben: Fr. W. Schütze (Seminarlehrer), Generalbaß fuͤr Dilettanten. Die Harmonielehre faßlich und nach paͤdagogiſchen Grund- ſaͤtzen, für ſich bildende Pianoforteſpieler und deren Lehrer dargeſtellt. Nebſt einem Beiſpielbuche. Gr. 8. 2 Thlr. 3 Gr. Wegen der ſehr faßlichen Darſtellung der Lehrſätze der Harz monie und wegen vieler praktiſchen Winke für den Lehrer wird dies Werk ſich ſelbſt unterrichtenden, wie Lehrern des Clavier⸗ ſpiels gleich willkommen fein. Die Beiſpiele find fürs Piano⸗ forte geſetzt, faſt jedes bildet einen kleinern oder größern muſika⸗ liſchen Satz, nur Das enthaltend, was nach der dageweſenen Theorie verſtändlich ſein muß. Durch ſie wird der Schüler recht ſtufenweis zu einem bewußtvollen Phantaſiren geführt. Arnold'ſche Buch- und Muſikalienhandlung in Dresden und Leipzig. Wilhelm Blumenhagen's sämmtliche Schriften. In J. Scheible's Buchhandlung in Stuttgart er⸗ ſchien und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: Wilhelm Blumenhagen's geſammelte Werke. Erſter Band. Mit dem Bilduiſſe des Verfaſſers in Stahlſtich. Außerſt gefaͤllige Ausſtattung. Broſch. 536 Seiten ſtark. 1 Fl. 12 Kr., oder 18 Gr. Inhalt: Der letzte Kreuzzug. — Lorber und Myrthe. — Männertreue. — Graf Hackelberg. — Der Hageſtolz. 12. In 14 Tagen erſcheint der zweite Band. Inhalt: Jahn der Büßende. — Schuld gebiert Schuld. — Der finſtere Retter. — Soldatenglück. — Die letzte Liebe. Das Ganze wird zwölf Bände umfaſſen, welche bis Oſtern 1839 nach und nach in die Hände der verehrlichen Subſeriben⸗ ten gelangen werden. Wir bitten, von der hubſchen Ausſtat⸗ tung und dem mehr als billigen Preiſe ſich durch Einſicht⸗ nahme des erſten Bandes überzeugen zu wollen, deſſen An⸗ kauf zu Weiterm nicht binden ſoll. Die Verlagshandlung. Erſchienen iſt: a Dr. Friedrich Adolf Schilling's Lehrbuch fuͤr Inſtitutionen und Geſchichte des römiſchen Privatrechts. Gr. 8. After Band, 1ſte Abtheilung, enthaltend die Ein⸗ leitung, 1 Thlr. ; 2ter Band, enthaltend die Inſtitutionen in Ver: bindung mit der innern Rechtsgeſchichte und zwar den allgemeinen Theil und das Sa: chenrecht, 3 Thlr. 12 Gr. } Des 1ſten Bandes 2te Abtheilung, enthaltend die aͤußere Rechtsgeſchichte, ſowie . der Zte Band, enthaltend das Obligationenrecht, das Perſonenrecht, das Erbrecht und eine hiſtoriſche Überfiht des Civilproceſſes, ſind unter der Preſſe und dürften im Herbſt d. n. J. nachge⸗ liefert werden können. Gediegenheit und Klarheit in der Darſtellung erheben die⸗ ſes Lehrbuch, was in ſeiner Verbindung der innern Rechtsge⸗ ſchichte mit den Inſtitutionen einem wahrhaft dringenden Be⸗ dürfniſſe abhilft, zu dem zuverläſſigſten Führer aller Derer, die ſich dem Studium des römifchen Rechts widmen; ſowie die Zuverläſſigkeit und Genauigkeit in allen Gitaten und Bemerkun⸗ gen, die überall ſichtbare Quellenmäßigkeit, die durchgängig auf den Sprachgebrauch des röͤmiſchen Rechts genommene Rüd- ſicht, die gebührende Anführung der Literatur, die ſtrenge Ord⸗ nung, Folgerichtigkeit und große Vollſtändigkeit ihm wol un⸗ beſtreitbar den erſten Platz unter allen ähnlichen Werken ſichern, und es nicht blos als einen Leitfaden für das erſte Studium, ſondern auch für alle ſpätere Zeit als ein höchſt brauchbares Handbuch erſcheinen laſſen, je mehr der Verfaſſer in Mitthei⸗ lung der Reſultate gründlichſter Quellenforſchung das! Verdienſt ſich erwarb, durch ſein Werk zur Förderung der Wiſſenſchaft weſentlich beizutragen. Billiger Preis, bei ſparſamen Drucke und weißem Papiere, wird die Einführung hoffentlich kräftig fördern; bei Abnahme von Partien kann ich noch beſondere Vortheile zuſichern. Joh. Ambr. Barth in Leipzig. Couſin's Reiſe nach Holland. Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſch⸗ lands, Sſtreichs, der Schweiz, Hollands und Dänemarks zu haben: aben Cousin, 9. (Staatsrath), Reise nach Holland beſonders in Beziehung auf den öffentlichen Unterricht. Aus dem Franzoͤſiſchen von 25 ’ Dr. J. C. &röger. 2 Bände. Gr. 8. Altona, Hammerich. Broſch. 3 Thlr. Es iſt ein freudiges Gefühl, bei der großen Maſſe werth- loſer literariſcher Erſcheinungen auch hin und wieder ein Werk hervorgehen zu ſehen, das in jeder Beziehung claſſiſch ge— nannt werden kann. Couſin hat durch ſeine Berichte über das Schulweſen in Deutſchland bekundet, wie er mit außeror⸗ dentlichem Glück und umfaſſendem Geiſte eine Bahn betreten hat, die ihm vorzugsweiſe angewieſen zu ſein ſcheint. Dieſe jetzt erſchienene Reife nach Holland übertrifft wo möglich noch an klarer Darſtellung, an überraſchenden Reflexionen und Mittheilungen die Berichte über Preußen. Nicht allein Staats- und Schulmänner, ſondern jeder ge= bildete Leſer wird mit der geſpannteſten Aufmerkſamkeit dieſe Reiſe verfolgen und mit Bewunderung über die geiſtreiche Auf⸗ faſſung und talentvolle Darſtellung für den Verfaſſer erfüllt werden. Die überſetzung iſt von Hrn. Dr. Kröger, einem durch ganz Deutſchland hochgeachteten Pädagogen. Die typogra⸗ phiſche Ausſtattung ganz vorzüglich. Anzeige fuͤr das juriſtiſche Publicum. Der leider viel zu fruͤh erfolgte Hintritt des Herrn Hofrath Göſchen machte in den vielen Freunden und Verehrern des Verſtorbenen aufs Neue den Wunſch rege, die Vorleſungen deſſelben über das emeine Eivilrecht, fowie die über die Ge: chice und Alterthümer des rö⸗ miſchen Rechts, durch den Druck veroͤffentlicht zu ſehen. Die Familie des Verewigten hat dieſem ſchon fruͤher oft angeregten Wunſche nachgegeben, und es iſt bereits von den gelehrten Freunden des Verſtorbenen Sorge getragen, daß die Herausgabe jener Vorleſungen aus den nachgelaſſenen Papieren deſſelben in befriedigen⸗ der Weiſe geſchehe. Etwas Naͤheres hierüber. wird dem: naͤchſt veröffentlicht werden. Das Erſcheinen des erſten Bandes der Vorleſungen über das gemeine Eivilrecht duͤrfen wir mit Beſtimmtheit fuͤr die naͤchſte Oſtermeſſe verheißen. Der Druck der Vorleſungen uͤber die Rechts⸗ geſchichte wird ſpaͤteſtens unmittelbar nach der Vollendung des groͤßern Werkes beginnen. Wir glauben die zahlreichen Verehrer und ehemaligen Zuhoͤrer des Verſtorbenen nicht fruͤh genug auf dieſe Werke aufmerkſam machen zu koͤnnen, über deren Ver⸗ lag wir bereits mit der Familie abgeſchloſſen haben. Göttingen, am Aften October 1837. Vandenhoeck & Ruprecht. Soeben iſt erſchienen: Ge dichte von Adelbert von Chamisso. Vierte Auflage. Gr. 12. Geheftet. Preis 2 Thlr. Im vorigen Jahre erſchien: A. v. Chamiſſo's Werke. In 4 Bänden. (After und 2ter Band: Reiſe um die Welt. — Zter und Ater Band: Gedichte und Peter Schlemihl, mit radirten Blättern von Schroͤdter in Duͤfſel⸗ dorf.) Gr. 12. Geheftet. 4 Thlr. 12 Gr. Leipzig, im October 1837. Weidmann'iſche Buchhandlung. Im Verlage der unterzeichneten iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Leben der ausgezeichnetsten Maler, Bildhauer und Baumeiſter vom Cimabue bis zum Jahr 1567 beſchrieben von 2 Giorgio Basari, , Maler und Baumeiſter. Pi i | Aus dem Italieniſchen. Mit einer Bearbeitung ſaͤmmtlicher Anmerkungen der fruͤhern Herausgeber, ſowie mit eignen Be⸗ richtigungen und Nachweiſungen begleitet von Ludwig Schorn. Zweiter Band, enthaltend der Originalausgabe zweiten Theil. Erſte Abtheilung mit 22 lithographirten Bildniſſen. 3 Gr. 8. Preis 4 Fl., oder 2 Thlr. 8 Gr. „Seitdem in Deutſchlan ein erneutes, man darf wol ſagen, leidenſchaftliches Intereſſe für die bildende Kunſt und ihre Ge⸗ ſchichte erwacht iſt, hat man vielfältig das Bedürfniß gefühlt und den Wunſch ausgeſprochen, die Lebensbeſchreibungen eg ler, durch deren Aufzeichnung der aretiniſche Maler Vaſari noch unter dem Schutze des glorreichen Hauſes Medici den Grund zu der geſammten neuern Kunſtgeſchichte gelegt hat, ins Deutſche überſetzt und nach dem Stand unſerer jetzigen Kenntniſſe berichtigt und vervollſtändigt zu ſehen. Aber theils die Schwierigkeiten der übertragung eines ſo ſachreichen, eigenthümlichen und an⸗ muthigen Schriftſtellers, theils die mühevolle Arbeit, welche mit der Aufhellung mancher Irrthümer und mit der Beibringung Deſſen, was ſpätere Schriftſteller hinzugefügt haben, verbunden iſt, ließ bisher ein Unternehmen dieſer Art nicht zur Ausführung kommen. um fo mehr dürfen wir uns Glück wünſchen, dem deutſchen Publicum in der obigen überſetzung das Werk eines mit dem Genius der italieniſchen wie mit dem der deutſchen Sprache gleich vertrauten Geiſtes vorlegen zu können, welcher Ton und Inhalt des Originals mit ebenſo viel Treue als Leichtigkeit wiedergibt. Der Herausgeber, deſſen nun achtzehnjährige Leitung des Kunſtblattes fo viel für die Würdigung unſerer lebenden Künſtler gewirkt, welcher die von Vaſari geſchilderten Kunſtwerke größ⸗ tentheils aus eigner Anſicht und Unterſuchung kennt und in den fpeciellften Theilen der geſammten Kunſtgeſchichte einheimiſch iſt, hat dieſe Überfegung mit allen wünſchenswerthen Nachträgen und Berichtigungen ausgeſtattet, ſodaß, wer nun in Italien eine neue Ausgabe des Vaſari veranſtalten will, die deutſche Überfegung wird zu Hülfe nehmen müſſen. Außerdem wird dieſes Werk durch die umfaſſenden Regiſter, welche im letzten Bande folgen ſollen, und durch das geringere Volumen für den Gebrauch im Set und auf Reifen weit zweckmäßiger fein, als die neuern, bändereichen und nicht mit Regiſtern verſehenen italieni⸗ ſchen Ausgaben. Die zweite Abtheilung iſt unter der Preſſe und wird möglichſt bald nachfolgen. Das ganze Werk iſt mit den ſorgfältig gearbeiteten Gopien ſämmtlicher, in den Originalausgaben enthaltenen Bildniſſe be⸗ gleitet und verſchönert. Stuttgart und Tübingen, im October 1837. N J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung ist soeben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Gutachtliche Ausserung über einige Gegenstände der preussischen Medicinalverfassung, von Dr. Wasserfuhr, Generalarzte vom Armeecorps Sr. königl. Hoheit des Kronprinzen. Preis 25 Sgr. Nicolai'sche Buch- und Papierhandlung, C. F. Gutberlet in Stettin. In meinem Verlage erſchien ſoeben: F. Th. Erwin, Der letzte Wendenfürſt. Novelle aus den Zeiten der Gründung Berlins. Zwei Theile. Gr. 12. Geh. 2 Thlr. 8 Gr. Dieſe Novelle, welche ſoeben die Preſſe verlaſſen hat, iſt ſofort mit ungewöhnlicher Theilnahme aufgenommen worden, und ſichert ſich durch ihre Vortrefflichkeit einen der erſten Plätze im Felde der ſchönen Literatur. Berlin, im October 1837. Alexander Duncker. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1837. Monat October, oder Nr. 274— 304, 1 Bei⸗ lage: Nr. 5, und 8 literariſche Anzeiger: Nr. XXXIX — XXXXVI. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druck⸗ papier 12 Thlr. 5 Repertorlum der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1837. Dreizehn- ten Bandes sechstes Heft. (Nr. XIX.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Tblr. Leipzig, im November 1837. F. A. Brockhaus. In unferm Verlag erſcheint eine neue unveränderte Ausgabe vom Woͤrterbuch der Naturgeſchichte, dem gegenwaͤrtigen Stande der Mineralogie, Botanik und Zoologie * angemeſſen. N Die Überzeugung, daß feit dem Schluſſe der Subſeription auf das vollſtändige Wörterbuch der Naturge⸗ ſchichte die Naturwiſſenſchaft viel neue Freunde gewonnen hat, von welchen Mancher genanntes Werk gern beſitzen möchte, wenn die Anſchaffung deſſelben ihm ebenſo bequem gemacht würde, wie den frühern Abnehmern, hat uns veranlaßt, daſ— ſelbe nochmals in Lieferungen von halben Bänden auszugeben. Ä Von der erften Ausgabe find erſchienen 10 Bände in 20 Lieferungen, jede von 20 Bogen in gr. Medianoctav, Aal bis Myzoxyle. Jede Lieferung koſtet 1 Thlr. 3 Gr., oder 2 Fl. Von dem dazu gehörigen Atlas find erſchienen 10 Lieferungen in 100 Kupfertafeln, in gr. 4., mit circa 1000 Gegenſtänden. Jede Lieferung koſtet ſchwarz 1 Thlr., oder 1 Fl. 45 Kr., illuminirt 2 Thlr., oder 3 Fl. 30 Kr. Rhein. Alle zwei Monate verſenden wir eine Lieferung des Wör⸗ terbuchs; die Verſendung des Atlas geſchieht nur auf aus⸗ drückliches Verlangen mit jeder zweiten Hälfte eines Bandes. Der Druck der folgenden Lieferungen geht ſo lange in der ſeitherigen Weiſe fort, bis wir, aufgemuntert durch größere Zahl von Subſcribenten, eine größere Beſchleunigung eintreten laſſen können. Weimar, im October 1837. Landes-Induſtrie-Comptoir. Französische Conversation. In weniger als einem Jahre iſt abermals eine neue, die dritte Auflage von Courfier's Handbuch der franzöſiſchen Con⸗ verſationsſprache. 12. Broſch. 18 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. nöthig geworden, die wir heute verſenden. Druck, Papier und Format ſind noch ſchöner als bei den frühern Auflagen. Zu einer beſondern Zierde gereicht dieſem Werke eine Einleitung von August Lewald. Wir empfehlen es jedem Freunde der franzöſiſchen Sprache, der ſicher und leicht zu dem Ziele gelangen will: ſie ſprechen zu lernen. Für Reiſende iſt dieſes Handbuch das nützlichſte Vademecum. Mehr als 10,000 Phraſen aus der Umgangs: ſprache unterrichten über jede im Leben vorkommende Ausdrucks⸗ weiſe. Schulanſtalten erhalten beſondere Vortheile. Es iſt vorräthig in allen Buchhandlungen. Stuttgart, den iſten November 1837. Buchhandlung von Paul Neff. Das Verzeichniß einer großen Auswahl zweckmaͤßiger und trefflicher Lehr⸗ und Unterrichtbücher, aus allen Theilen der Kuͤnſte und Wiſſenſchaften, aner⸗ kannt ausgezeichneter Verfaſſer, welche von jetzt an bis zur Oſtermeſſe 1838 zu ungemein niedrigen Preiſen durch alle namhaften Buchhandlungen von uns bezogen werden koͤnnen, iſt in allen Buchhandlungen unent⸗ geltlich zu bekommen. Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden u. Leipzig. Bei Metzler in Stuttgart erſchienen kürzlich: Zeittafeln der allgemeinen Geſchichte, von L. F. Romig, Pfarrer. 4. Velinpapier. Geh. 1 Fl. 45 Kr., oder 1 Thlr. Preuß. „Der Verf. — ſagt eine Recenſion im „Spiegel“ — hat feine Aufgabe mit ebenſo viel Umſicht als Geiſt, mit eis ſernem, wahrhaft deutſchem Fleiß, ſowie mit muſterhafter, nicht deutſcher Kürze und Beſtimmtheit gelöſt. Wir kennen kein Werk dieſer Art, welches feinem Zwecke auf eine fo ent= ſprechende Weiſe genügte. Die in der That ſeltene Vollſtän—⸗ digkeit in ſo kleinem Raume, die treffliche Eintheilung und Okonomie der Arbeit, die geſchmackvolle Ausſtattung und die Mäßigkeit des Preiſes empfehlen dieſe Schrift jedem Freunde der Geſchichte für den täglichen Gebrauch als ein willkommenes Handbuch.“ — Neben der politiſchen Geſchichte umfaſſen dieſe Zeittafeln auch die Cultur- und Religionsgeſchichte, Literatur, Kunſt und Erfindungen. Bereits ſind dieſelben in mehren Lehranſtalten eingeführt, und Lehrer und Freunde der Ge— ſchichte, welche ſie zur Anſicht wünſchen, finden ſie vorräthig in jeder guten Buchhandlung Deutſchlands, der öſtreichiſchen Monarchie und der Schweiz. Im Verlage von L. W. Krauſe in Berlin iſt ſoeben erſchienen und verſandt: g Dr. Emil Jsensee's, prakt. Arztes u. Operateurs, Privatd. d. k. Univerſitaͤt in Berlin ꝛc., Reiſen a in Schottland, England, Frankreich und Deutſchland. Auch unter dem Titel: Aor d- West Europäiſche Briefe. Skizzen aus dem Leben der Natur, Kunſt und Wiſſenſchaft. 8. Sauber broſchirt. 1 Thlr. 22½ Sgr. A Durch alle Buchhandlungen n Poftämter iſt zu bekehrt Das Pfennig-Mlagazin für Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1837. October. Nr. 236 — 239. Nr. 236. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XXVII. Karl, Fürſt von Hohenzollern-Sigmaringen. Bilder aus Neuſüdwales. (Fortſetzung.) Der Seidenbau. Tarif der Arzte in Nordamerika. Griechiſche Gefäße. — Nr. 257. An⸗ tıcas Hofer und feine Gattin. 'Fetiſche. „Bilder aus Neu⸗ ſüdwales. (Fortſetzung.) Der Seidenbau. (Fortſetzung.) — Nr. 238. Galerie der deutſchen Bundesfürften. XXVIII. Aloys, Fürſt zu Liechtenſtein. Reſte der Urwelt im Thale von Mexico. Über das Zerſpringen der Dampfkeſſel. Telegraphen auf Eiſenbahnen. Bilder aus Neuſüdwales. (Fortſetzung.) Der Seidenbau. (Fortſetzung.) *Die Proceſſion der Gars gouille. — Nr. 259. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XXIX. Heinrich XX., regierender Fürſt Reuß zu Greiz. Eine Muſterung amerikaniſcher Milizen. Die Stadt Kanton in China. Der Seidenbau. (Beſchluß.) Wellington's Pferd. *Landſchaft am St.- Clairfluſſe in Obercanada. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. ' Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr. Leipzig, im November 1887. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXXVIII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für literas riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Erklärung. In Nr. 306 und 307 der Blätter für literariſche Un- terhaltung für 1837 wird das „Deutſche Leſebuch“ meines Bru— ders angezeigt, wobei der Reeenſent Veranlaſſung nimmt, ein von meinem Bruder ſowol als von mir nur angedeutetes Verhält— niß zwiſchen uns auf ſehr unberufene Weiſe öffentlich zu ma⸗ chen. Ich hätte es meinem Bruder überlaſſen können, dieſes Verfahren, mit welchem ihm vielleicht hat ein Dienſt erwieſen werden ſollen, in ſeinem und meinem Intereſſe gebührend zu rügen; da es aber möglich iſt, daß er dies ſeinerſeits von mir erwartet, fo glaube ich zuerſt, ohne weitere zeitraubende Ver—⸗ ſtändigung mit ihm, Einiges zur Berichtigung jener Recenſion ſagen zu müſſen. Nach Briefen von meinem Bruder an mich zu urtheilen hat derſelbe beſſer als der Recenſent eingeſehen, daß es ein betrübtes Misverſtändniß von ſeiner Seite war, die betreffenden Stellen in der Vorrede zur zweiten Auflage meiner „Auswahl“ auf ſein Leſebuch zu beziehen: dieſelben ſollten le— diglich die ſchon vor der erſten Auflage der „Auswahl“ von mir geäußerten Meinungen über den ftreitigen Punkt, ohne alle Rückſicht auf irgend ein gegebenes Werk, näher entwickeln. Auf welche Weiſe ich dies meinem Bruder dargethan, ziemt ſich nicht, einem Recenſenten öffentlich vorzulegen, der eine für uns beide Brüder gleich ſehr betrübende Angelegenheit ins Geſchwätz zu ziehen geſucht. Ein gemeinſchaftlicher Freund von uns hat geſagt, man dürfe mir vorwerfen, daß ich bei Abfaſſung jener Worte nicht an meines Bruders Buch gedacht: dies trifft mich, mehr aber nicht. Die einzige Stelle in meiner Vorrede, die ſich in Wahrheit auf fein Leſebuch bezieht, ſteht Seite Kyu der⸗ ſelben, wo es heißt: „Die Aufnahme angelſächſiſcher oder ſkan⸗ dinaviſcher Gedichte, ſelbſt in eine chronologiſche Sammlung, könnte ſchon eher (als die Berückſichtigung des Heliand) etwas Auffallendes haben, da man ſich vielleicht gern auf die inner⸗ halb Deutſchlands zur Entwickelung gekommenen Elemente al—⸗ lein hingewieſen ſehen möchte; und doch würde ein umfaſſen— des Leſebuch, wenn es zugleich als Stütze eines gründlichern Sprachſtudiums dienen ſoll, kaum anders eingerichtet werden können, als die Grimm'ſche Grammatik durch ihren Gang es vorgezeichnet.“ g Berlin, den 8ten November 1837. Dr. K. E. P. Wackernagel. Hr. Dr. Philipp Wackernagel hatte in der Vorrede zur zweiten Ausgabe ſeiner „Auswahl deutſcher Gedichte“ über ein von dem feinen abweichendes Verfahren, das ich, wie er es be⸗ zeichnete, nur für das in feines Bruders „Deutſchem Leſebuche““ befolgte halten konnte, in einem Tone geſprochen, den ich noch immer wenigſtens lieblos nennen muß. In der Vorrede zu dem bald darauf erſchienenen zweiten Theile dieſes „Deutſchen Leſebuches“ erklärte deſſen Herausgeber, Hr. Dr. W. Wacker⸗ nagel, daß ihm durch einen Angriff, der auf ſein Verfahren gemacht worden, die Luſt benommen ſei, ſich ſo ausführlich, als er anfangs gewollt, über den Plan ſeines Buches auszuſprechen, und bezeichnete zugleich Denjenigen, von dem der Angriff aus⸗ gegangen, mit Ausdrücken, die Niemand, der die erwähnte Vor: rede Hrn. Ph. Wackernagel's geleſen, auf Jemand anders als auf dieſen deuten konnte. In meiner Anzeige dieſes zweiten Theiles ſprach ich daher mein Bedauern darüber aus, daß wir durch Hrn. Ph. Wackernagel's Angriff auf feines Bruders Buch um eine gewiß höchſt lehrreiche Auseinanderfigung gekommen ſeien; ich that dies deshalb, weil mir dieſer Verluſt wirklich leid that, und bezeichnete dabei den Ort, wo meiner Meinung nach der Angriff ſtattgefunden, gradezu, weil ich glaubte, hier— mit vielleicht einem und dem andern Leſer, der die Art und Weiſe dieſes Angriffs etwa ſelbſt kennen lernen wollte, einen Dienſt zu erweiſen, und weil ich als Recenſent nicht Urſache zu haben meinte Das zu verſchweigen, was mir wahr ſchien, oder Das nicht gradezu auszusprechen, was ich fo handgreiflich angedeutet fand. Jetzt erklart Hr. Ph. Wackernagel, daß er mit Dem, was er in ſeiner Vorrede geſagt, mit Ausnahme einer unbedeutenden Stelle, ſeines Bruders Buch nicht gemeint habe, und ich muß dieſer Verſicherung wol glauben. Wie aber ſein Bruder jene Vorrede verſtanden, iſt klar, und nicht minder ſteht feſt, daß die Unbedachtſamkeit, mit der Hr. Ph. Wackernagel in jener Vorrede ſich ausgedrückt hat, ſeinen Bruder ebenſo wol als mich und wol noch manchen Andern, der von der Sache Notiz genommen, irre geführt hat. So ſehr ihm aber auch das verdrießliche Misverſtändniß daran hätte mahnen können, ſich künftig größerer Überlegung beim Schreiben zu befleißigen, ſo hat er ſich doch leider den Fehler der Unbedachtſamkeit im Ausdruck, wie es ſcheint, noch nicht abgewöhnt. Sonſt würde er 1) in ſeiner „Erklärung“ mir nicht Schuld gegeben haben, ein Verhältniß unberufen veröffentlicht zu haben, von dem ich ja nur durch ſeine und ſeines Bruders Vorrede Kenntniß haben konnte; würde 2) mir nicht das Streben untergeſchoben haben, die Sache ins Geſchwätz zu ziehen, da der Ton, in dem ich derſelben in meiner Anzeige gedacht, ein vollkommen anſtän⸗ diger iſt und ihn zu fo uͤbelwollender Suppeſition nicht berech⸗ tigt; würde 3) ſich wol gehütet haben, die gänzlich ungegrün⸗ dete ſonderbare Vermuthung auszuſprechen, als habe ich ſeinem Bruder durch jenen Theil meiner Anzeige einen Dienſt erweiſen wollen; würde 4) nicht die ganze Sache, die nicht durch des Recenſenten Schuld vor das Publicum gebracht iſt, über die aber ein Recenſent, da jene Vorreden ja nicht etwa als Manu feript für Freunde zu betrachten waren, zu reden ein volles Recht hatte, nun noch einmal vor das Publicum gebracht, und würde endlich 5) eingeſehen haben, daß die vornehme Manier, mit der er verſichert, es zieme ſich nicht dem Recenſenten dar- zulegen, wie er ſeinem Bruder das Verſtändniß über jene Vor⸗ rede eröffnet, ganz unpaſſend ſei „ einmal weil ja Recenſent ihn zu einer ſolchen Darlegung gar nicht aufgefodert, ſodann weil man doch allerdings es ihm ſehr leicht zur Pflicht machen könnte, nachdem er öffentlich in ſeiner Vorrede fi) in einer Weiſe ausgedrückt, die eine falſche Deutung herbeizuführen ſehr geeignet war, jetzt nun auch öffentlich und beſſer als in der „Erklärung“ zu zeigen, nicht blos, daß man ihn misver⸗ ſtanden, ſondern auch, daß man Unrecht gehabt, ihn zu mis⸗ verſtehen. 13. 0 Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig iſt ſoeben er⸗ ſchienen: Puchta, Dr. G. F., Lehrbuch der Pan- dekten. Gr. 8. 40 Bogen. 2 Thlr. 12 Gr. Durch alle 3 "a Doftämtecaift zu Ersiesen: Das Pfennig-Mlagazin für Kinder. 1837. October. Nr. 40—43. Nr. 40. »Die heilige Grotte zu Bethlehem. Die un⸗ Der See am Gebaberge, eine Volksſage. Etwas zur Warnung. Vom Nr. Er Die Sturmhaube oder Helmſchnecke. Näthſel. — Nr. 43. Je⸗ fus lehrt in Kapernaum. ulm. Das Geburtstagsgeſchenk. Der treue Pudel. »Die Erntemaus. Räthſel. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erfte bis dritte Johrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im November 1887. F. A. Brockhaus. In der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung in Stuttgart iſt erſchienen: Das Ausland. Ein Tagblatt für Kunde des geiftigen und ſittlichen Lebens der Volker. Monat September 1837. Größere Aufſätze. Algierer Zuſtände. 1) Die franzöſiſch⸗afrikaniſche Armee. Portugieſiſche Lebensbilder: Umgangsformen. Allgemeine Be⸗ merkungen über den Nationalcharakter. Abſichten der Englän⸗ der im indiſchen Archipel. Briefe aus der Normandie. Bayeux. Erſter Brief. Zweiter Brief. Dritter Brief. Pondichery und ſeine Bewohner: Die Weißen. Die Indier. Die Eiſenbahnen im Staate Neuyork. Orientaliſche Sammlung, herausgegeben auf Befehl der franzöſiſchen Regierung. Der Euphrat und die Verbindung mit Indien. Über den Unterricht in der ruſſiſchen Sprache in den Oſtſeeprovinzen. Über die neuern Entdeckungen in Franzöſiſchguiana. Die Boraxlagunen in Toscana. Über den ruſſiſchen Dichter Shukoffsky und ſein neueſtes Werk. Der engliſche Handel mit Weſtafrika. Die Bevölkerung Chinas. über eine alte in der Nähe von Kertſch aufgefundene Vaſe. Der Flüchtling aus Bhopal. Liberia. Der Ural und Altai. Über die alten indianiſchen Denkmäler in Mexico. in Algiers Umgebung. 1) Die Ruinen von Rusgonia. ſota, die Colonie des Fürſten Mir. 3) Reghaia, die Colonie des Hrn. Mercier. Cap Coaſtcaſtle. Bemerkungen über Aus ſtralien. Der Kinderraub und Kinderverkauf in Indien. Eini⸗ ges über die Inſel Huahine, ſowie über die Schiffahrtsinſeln. Chronik der Reiſen. Die kleine Oaſe. Reife der Herren Tamiſier und Combes in Abyſſinien. Auszüge aus dem Tagcbuch eines ruſſiſchen Rei— ſenden. Beſteigung des Adamspiks auf Ceylon durch Miſtriß Walker. Ausflüge 2) Rai: Kleinere Mittheilungen. Geologiſche Notizen: Auffindung von Steinkohlen im Kreide⸗ baſſin der Seine; Berichtigung; über den arteſiſchen Brun⸗ nen bei Grenelle; warme Höhlen bei Montpellier; rieſenhafte Foſſilien in der Nähe von Moskau; Auffindung zahlreicher fof- ſiler Thierarten in den Siwalikbergen. Zur Naturgeſchichte der Inſel Raiatea. Statiſtiſche Angaben über Neuſüdwales. Die Münzſtätten in Frankreich. Mauriſche Heir athen. Neue Stern⸗ ſchnuppenbeobachtungen. Paris. oder Upasgift. Diesjähriger großer Salmenfang in England. Baumwollenmanufacturen in Agypten. Buch über die Rectorwahl in Glasgow; über die Hinduſtani⸗ Literatur; Unterſuchung der burgundiſchen Archive; alte Geſchichte von Valenciennes; die Flora Sardiniens. Handel in Braſilien. Auffindung alter Fundamente in Merkwürdige Höhlen in Braſilien. über das Ipoh⸗ Literariſche Notizen: Einiges über den Statiſtiſche Notizen über Frankreich. Seltſame Policei. Merkwürdiger Schickſalswechſel. Künſtliche Milch. Der Peripatus. Die Hexenprobe in Indien. Verhält- niß der Wahnſinnigen zur Bevölkerung. Antiquariſche Notizen: Nachforſchungen in der Umgegend von Poitiers; Nachgrabun⸗ gen beim Schloß Diculoir; aufgefundenes Moſaik zu Amiens. Die Wunderquelle im biharrer Comitat. Das Branntweintrin⸗ ken in Glasgow. Inhalt des Literaturblattes. Literariſche Bilder aus Rußland. Der Zigeunerkönig, von Richard Howitt. Der Marquis von Carabas, von Beranger. Goethe's Fauſt in England. Die innern Stimmen, von Bits tor Hugo. Der mythiſche Roman von Napoleon. Das Stimm: recht, von dem Verfaſſer der Korngeſetzverſe. Eſaias Teg⸗ nér's kleinere Dichtungen. Ein Baron; aus den hiſtoriſchen Bildern des italieniſchen Mittelalters. In unſerm Verlag erſchien ſoeben: Fuͤr Altern und Lehranſtalten. Journal des enfants, oder moraliſche und unterhaltende Erzählungen, ver⸗ miſcht mit belehrenden Geſpraͤchen uͤber alle Gegen⸗ ſtaͤnde, welche ſich den Kindern taͤglich in der Natur und in der Geſellſchaft darbieten. Mit vielen erlaͤuternden Noten bereichert, um das Verſtehen derſelben zu erleichtern, von Gerard und Brüſtlen. Erſtes Bändchen. 8. Broſch. 10 Gr., oder 42 Kr. Die Gegenſtände, welche hier in einem leichten, zierlichen Franzöſiſch behandelt werden, beziehen ſich meiſtens auf die verſchiedenen Verhältniſſe, in welche die Kinder kommen kon⸗ nen, oder ſie berühren Dinge, welche ihnen die Natur und die Geſellſchaft täglich vor Augen führt. Demnach iſt der Zweck dieſes Buches nicht allein den Kindern Gelegenheit zur Übung in der franzöſiſchen Sprache zu verſchaffen, ſondern auch ihren Geiſt zu bilden und ihnen Achtung und Liebe für Religion und Tugend einzuflößen. Stuttgart. Hallberger'ſche Verlagshandlung. „ Neue Unterrichtbuͤcher. In der Arnold'ſchen Buchhandlung iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: C. H. After (Oberſtlieut.), Unterricht für Pio- nier⸗, Sappeur⸗-, Artillerie- und Mineur⸗ Unteroffiziere in den ſie betreffenden techniſchen Arbeiten beim Feſtungkriege. Erſter Heft: Ekklaͤrun⸗ gen der noͤthigſten Vorkenntniſſe und Vorarbeiten, zur Herſtellung von Angriff- und Vertheidigungwerken. Mit 8 lith. Tafeln. Gr. 8. Broſch. Praͤnumera⸗ tionspreis 12 Gr. Ladenpreis 18 Gr. In der Karl Haas'ſchen Buchhandlung in Wien iſt ſoeben neu erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: IMMERGRÜN, Taschenbuch für das Jahr 1838. Zweiter Jahrgang. KA f Mit Erzählungen von A. v. Tromlitz, Wilhelm Blumenhagen, Franz Dingelſtedt und Johann Gabriel Seidl. Nebſt einem Anhange von Gedichten, Balladen und Romanzen von M. G. Saphir, J. N. Vogl, Braun von Braunthal, J. G. Seidl, Uffo Horn, L. A. Frankl u. A. m. a Mit 7 prachtvollen Kupferſtichen nach Originalgemaͤlden und geſtochenem Titel von Axmann, Paſſini, Kovatſch, Langer und Dworzack. 16. Auf ſchönem weißen Maſchinen-Velinpapier elegant gedruckt. Ausgabe in fein gepreßtem Pariſerband mit Goldſchnitt und Etui 4 Fl. Conv.⸗M., oder 2 Thlr. 20 Gr. Prachtausgabe mit erſten Kupferabdruͤcken, elegant geb. in Seide, mit reich vergoldeten Decken, 8 bis 10 Fl. Conv.⸗M. In engliſchem Moſaik-Lederband 12 Fl. Conv.⸗M. In gepreßtem Sammet mit Silberverzierungen 16 Fl. Conv.⸗M. Die günſtige Aufnahme, welche dem erſten Jahrgange zu Theil wurde, veranlaßte uns, dieſen zweiten Jahrgang noch intereſſanter und prachtvoller auszuſtatten, und ſo können wir denſelben als paſſendes und elegantes Geſchenk für Damen beſtens empfehlen. Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig ist zu haben: ; XI. P. P. Statii opera quae extant etc. Vol. II. Bibliotheca, nova, seriptorum lati- | a 15 85 Secundi histeriae naturalis libri XXXVII etc. norum. Ad er editiones kecensila SNOLDELE | XIII. O. Curtii Rufi de rebus gestis Alexandri magni libri su- tibus Parisiensis academiae professoribus et colligente | perstites etc. Vol. II. 5 J. P. Charpentier. Edidit C. L. H. Panchouche. XIV. C. Suetonti Trang. opera etc. Vol. II. Smaj. Geh. Preis jeden Bandes 1 Thlr. 4 Gr. Erschienen sind bis jetzt: In unſerm Verlage erſchien ſoeben: I. C. J. Caesaris opera, cum-leetissimis variorum notis, qui- | v. Baer, K. E., Uber Entwickelungsgeſchichte der bus suas adjecit E. Johanneau, , Vol. J. Thiere. Beobachtung und Reflexion. ter. Theil. II. M. T. Ciceronis (omnia opera Vol. II) de oratore libri i . tres, quos suis vierung notis illustravit 4. Durend. 9 4 Welse Gr. 4. 4 Thlr. 2 5 III. C. Sallustii Crispi omnia quae extant opera, cum variorum urdach, E., Beitrag zur mikroſkopiſchen Anatomie notis, quibus suas adjecit 1. Burette. der Nerven. Mit 2 Kupfern. Gr. 4. 1 Thlr. IV. C. Suelonii Trang. opera. Selectis variorum animadver- | Roſenkranz, K., Pſychologie oder die Wiſſenſchaft sionibus suisque instruxit E. Gros. Vol. J. vom ſubjectiven Geiſt. Gr. 8. Geh. 2 Thlr. V. O. Curtii Rufi de rebus gestis Alexandri magni libri super- Königsberg, im October 1837. stites. Cum Freinskemii supplementis. Suis variorumque Gebr. B P notis illustravit 4. Huguet. Vol. I. AR orntrager. VI. C. J. Caesaris opera etc. Vol. II. VII. C. Plinii Secundi historiae naturalis libri XXX VI, quibus accessere novus index animalium, mineralium, vegetabilium = > « synonymicus, nominumque et erum quo ad cetera erodatio, Die Aspiration habita alphabetici ordinis ratione, e notis Gallicae editionis 8 a Jansson de Grandsagne, quarum auctores existere ad zoo- L t und 9 4 sophiam, ut plurimum G. Cuvier, passim vero et in iis, hie eee non erant, Doe, E. Dolo, Fee, L Fouché, a vVersc ie b u n g. E. Johanneau, L. Marcus, C. L. T. Panckoucke, Val. ; In meinem Verlage ist soeben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben: FF en Eine sprachgeschichtlicke Untersuchung VIII. Cornelii Nepotis opera, cum lectissimis variorum notis, von ad quibus suas adjecerunt E. Johanneau et J. Maryeart. Rudolf von Baumer. IX. P. P. Statii opera quae extant. Cum notis aliorum et Gr. 8 Geh. 12 Gr. suis edidit F. Dußmer. Vol. I. Leipzig, im November 1837. X. T. Lucretii Cari de rerum natura libri sex. Cum suis 2 F. A 8 K variorumque notis illustravit Reynier. A. Proc haus. Im Verlage der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und durch alle net zu beziehen; n . : Schiller's ſämmtlichen Werken. Zweite Lieferung in 6 Blättern in Quart. 1 Habsburg, 2) Scene aus Don Carlos, 3) Scene aus Jungfrau von Orleans, 4) Scene aden 7 ene 5) Scene aus Turandot, 6) Scene aus Fiesco. 2 Preis auf chineſiſchem Papier 2 Fl. 42 Kr., oder 1 Thlr. 16 Gr. Velinpapier 2 Fl. 24 Kr., oder 1 Thlr. 12 Gr. Jedes Blatt wird auch einzeln für den Preis von 1 Fl. oder 16 Gr. abgegeben. Stuttgart und Tübingen, im October 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Im Verlage von August Campe in Hamburg ist erschienen: LE PORTFOLIO, ou Collection de documens politiques relatifs a Thistoire contemporaine. Traduit de anglais. Tomes I— V. (Nos. 1 — l.) Gr. 8. 10 Thlr. 12 Gr. Von dieser wichtigen Sammlung liegen jetzt fünf Bände vollständig vor, und können durch Unterzeichneten bezogen werden. Leipzig, im November 1837. F. A. Brockhaus. Bei J. H. C. Schreiner in Düſſeldorf iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Geſchichte der franzoͤſiſchen Gerichtsverfaſſung vom Urſprung der fraͤnkiſchen Monarchie bis zu unſern Zeiten. Aus den Quellen und den beſten Schriftſteller dargeſtellt von J. P. Brewer, Profeſſor der Phyſik in Duͤſſeldorf. 116 Bogen. Gr. 8. Preis 7 Thlr., oder 12 Fl. 24 Kr. Indem der Verleger hiermit dem gelehrten Publicum endlich dies wichtige Werk vollendet darbietet, erlaubt er ſich, Juriſten, Staatsmänner, Geſchichtsfreunde darauf aufmerkſam zu machen, und iſt überzeugt, daß es für jede dieſer Claſſen reichhaltige Ausbeute gewährt und weit mehr leiſtet, als der Titel ver— ſpricht. Der erſte Band, der bereits früher einzeln verſandt wurde, hat von competenten Richtern (in den Göttinger ge— lehrten Anzeigen, im Archiv für Civil- und Criminalrecht und im Literaturblatt zum Morgenblatt) eine beifällige Würdigung erfahren, die dem jetzt eben erſchienenen zweiten Bande gewiß in noch höherm Maße zu Theil werden dürfte. 2 Baͤnde. Am 15ten Januar 1838 fängt eine Verſteigerung der Bü— cher aus den Bibliotheken der verſtorbenen Geh. Kirchenräthe Daub und Schwarz in Heidelberg an; der Katalog darz über, dem noch zwei Anhänge von Werken aus allen Fä⸗ chern der Literatur, beſonders auch von Prachtwerken und Kunſtſachen, ſowie von juriſtiſchen Büchern, angefügt ſind, iſt durch die akademiſche Buchhandlung von J. C. B. Mohr in Heidelberg zu beziehen, übrigens aller Orten an Buchhand— Lungen und Antiquare verſandt, welche auch Aufträge annehmen. Heidelberg, im October 1837. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Zum bevorſtehenden Weihnachtsfeſte empfehlen wir unſer Musikalisches Album. Originalcompoſitionen fuͤr Pianoforte und Geſang von Chopin, Hünten, Liszt, Löwe, Mendelssohn-Vartholdy, Meyerbeer, Panseron und Spohr, poetiſch eroͤffnet von Friedrich Rückert. Mit dem Portrait von F. Mendelsſohn- Bartholdy. Preis 4 Thlr. Prachtausgabe 6 Thlr. Leipzig, den Iften November 1837. Breitkopf & Härtel. Soeben iſt erſchienen: Die : Weisheit des Brahmanen. Ein Lehrgedicht A 5 von Friedrich Rückert. Zweites und drittes Bändchen. Gr. 12. Fein gebunden. Jedes Baͤndchen 1 Thlr. 8 Gr. Leipzig, im October 1837. > Weidmann'ſche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Iſis. Eneßpklopaͤdiſche Zeitſchrift, vorzuͤglich für Natur: geſchichte, Anatomie und Phyſiologie. Von Oken. Jahrgang 1836. Elftes und zwoͤlftes Heft. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 12 Heften mit Kupfern 8 Thlr. Allgemeine medicinische Zeitung. Herausgegeben von Dr. Karl Pabst. Jahrgang 1837. Monat August, oder Nr. 61 - 69. Gr. 4. Preis des Jahrgangs 6 Thlr. 16 Gr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorff. 1837. Vierzehn- ten Bandes erstes Heft. (Nr. XX.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Tblr. Leipzig, im November 1837. 7 F. A. Brockhaus. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. XXXXIX. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medio iniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. An alle Journalfreunde. An die ſämmtlichen Buchhandlungen Deutſehlands; an alle Journalcirkel, Leſecabinete; an die Vorſteher literariſcher Vereine, Muſeen ꝛc. ꝛc. Es duͤrfte nicht unangenehm ſein, zu vernehmen, daß von der beliebten Riener allgemeinen Chenterzeitung, Originalblatt für Kunſt, ee Muſik, Mode und geſelliges eben, herausgegeben von Adolt Bäuerle, im kuͤnftigen Jahr 1838 (der einunddreißigſten Jahresfolge dieſes Journals) eine wohlfeilere Ausgabe ohne Rupferbeilagen, der Jahrgang zu 8 Thaler Sächſiſch, erfolgen wird. Im Verhältniß mit dem Durchſchnittspreiſe der belletriſti⸗ ſchen Zeitſchriften in Deutſchland erſchien die Wiener allge- meine Theaterzeitung, mit beiläufig achtzig illuminir⸗ ten, größtentheils nach Originalzeichnungen, von dem berühmten Geiger in Wien in Kupfer und Stahl geſtochenen Moden, theatraliſchen Coſtumebildern und den neueſten colorirten Tableauf aus den beliebteſten Büh—⸗ nenſtücken, Opern und Ballets des deutſchen Repertoirs aller Hof- und Haupttheater, dann mit den illuminirten Sce⸗ nen und Caricaturen aus dem bunten Leben gro= ßer Reſidenz- und Hauptſtädte, namentlich London, Paris, Berlin, Dresden, München, Hamburg, Frankfurt und Wien, ferner den treffenden Bezeichnungen aus der Schweiz, dann den ebenfalls colorirten merkwürdigen Erſcheinungen aus der ganzen Welt, als da ſind: Bilder aus der Zeit, großartige neue Gebäude, Gartenanlagen, Kunſt⸗ inſtitute, Dampfſchiffe, Eiſenbahnen, pittoreske Gegenden, ſeltene, aber allgemein nütztiche Er⸗ findungen, Maſchinen, Modelle, endlich Portraits aller wichtigen neuern Zeitgenossen ıc. im Preiſe von 20 Fl. im Zwanzig⸗Guldenfuße, oder 13 Thlr. 8 Gr. Sächſiſch, . nicht für Jedermann annehmbar. Obgleich nun dieſe ſplendide Kupferausgabe, durchaus prachtvoll colorirt, fortbeſtehen wird, ſo wird doch, um ſo vielen Wünſchen der Lecturefreunde zu begegnen, eine zweite wohlfeilere Ausgabe ohne Kußfer veranſtaltet, und dieſe, wie oben bemerkt, der Jahrgang zu 8 Thaler Saͤchſiſch berechnet. Was die Wiener Theaterzeitung leiſtet, iſt ohnehin genügend bekannt. Ein Abſatz blos von der Bilder-Ausgabe von mehr denn Fünftauſend Exemplaren ſpricht am günſtigſten für ihren Werth und große Beliebtheit. Sie iſt zwar unter dem Haupttitel Theaterzeitung ange- kündigt; aber man würde ſehr irren, wenn man glaubte, daß fie nur dem Theater ihre Spalten öffnete. Sie iſt gewiſſer⸗ maßen das Centralblatt alles Nützlichen, Wiſſenswerthen und Schönen, des höhern geiſtigen Humors und der feinern Satire; ſie berichtet über jedes intereſſante Ergebniß; ſie iſt das Converſations⸗Lexikon alles Neuen und Intereſſanten; ſie iſt das Journal aller wichtigen Ereigniſſe und Vorfälle, und die Schnelligkeit, mit welcher fie Tagsintereſſen und Anſichten über die reichbewegte Zeit berichtet, iſt noch von kei— nem, was immer Namen habenden, Journale überboten worden. : Hinſichtlich der Originalnovellen und = Erzählungen, nur von den ausgezeichnetſten Schriftftelern Deutſchlands, hinſicht⸗ lich der Schilderungen aus dem Leben höherer Stände, der Mittheilungen aus größern, einflußreichen Städten, beſonders aber in Beziehung auf den umſtand, daß dieſe Zeitung den Norden Deutſchlands mit dem Süden, die weſtlichen Gegenden mit den öſtlichen in immerwährendem Rapport zu erhalten ſucht, daß fie in Wien, einer der intereſſanteſten Städte Oeutſchlands, erſcheint, und ganz gewiß das einzige Journal iſt, welches Sſt⸗ reichs anziehendſte Erſcheinungen in artiſtiſcher und wiſſenſchaft⸗ licher Betrachtung, in commercieller und induſtrieller Hinſicht, dann was die Sitten und das Leben ſeiner Bewohner, ihren Froh⸗ ſinn, ihren originellen Humor betrifft, ausführlich ſchildert — in allen dieſen Beziehungen ſollte dieſes Journal keinem Jour⸗ nalfreunde, keinem Leſecirkel, keinem Zeitungsvereine, in keiner nach Bildung ſtrebenden Familie fehlen. : Dieſe Eigenſchaften haben ihm auch ſeit Jahren den noch bei keinem literariſchen Journal vorgekommenen Antheil vers ſchafft. Dieſe Vorzüge ſind es, welche ſo manches neue, ähn⸗ e Unternehmen verhindert haben, der Verbreitung und Be⸗ Ratchet b Theaterzeitung Abbruch zu thun. Rings um ſie her ſind viele neue Journale entſtanden; den Antheil der Wiener Theaterzeitung vermochte keines zu vermindern, im Gegentheile wuchs er mit jedem neuen Quartale, und beſon⸗ ders in letzter Zeit, = fag e Monaten, iſt er um in Drittel der ganzen Auflage geſtiegen. : = a fo viele Gunſt des großen deutſchen Publi⸗ cums hat ſie auch von Jahr zu Jahr an Intereſſe, Mannich⸗ faltigkeit und Gediegenheit zu gewinnen geſtrebt. Von Seme⸗ ſter zu Semeſter hat ſie etwas Neues gebracht, ihre Rubriken vermehrt, ihre Mittheilungen an Werth geſteigert, ihre Man⸗ nichfaltigkeit erhöht, und das Honorar, das ſie Deutſchlands fähigſten Köpfen bietet, einen Betrag von ſechs bis zwölf Du⸗ katen in Gold für den gedruckten Bogen ihres Formats für Originalbeiträge, das ſie auch noch vermehrt, wenn der Schriftſteller ein Mann von ausgezeichnetem literariſchen Ruf iſt und wenn der für ſie beſtimmte Beitrag der Tendenz ihrer Blätter nicht zuwider iſt, ſei es nun für eine Novelle, oder für einen merkwürdigen Reiſebericht, ſei es für eine Sittenſchil⸗ derung großer Städte oder irgend ein auffallendes Ereigniß, für intereſſante, naturhiſtoriſche Erſcheinungen oder pikante Schil⸗ derungen aus dem Menſchenleben, für großartige Speculationen, mercantiliſche Unternehmungen oder induftriöfe Erfindungen, — über jede wichtige, die allgemeinen Intereſſen, geiſtige Fort⸗ ſchritte und höhere Bildung bezweckenden, gewählte Erheiterung und ſinnvolle Zerſtreuung bezweckende Aufſätze, verdient gewiß allgemeine Beachtung. RE: 7 55 . Auch eine Rubrik „Militairiſches“ enthält dieſe Zeit⸗ ſchrift; ſie liefert hier Artikel, welche jedem Krieger angenehm ſein werden; auch hierzu wünſcht ſie Beiträge, aus dem Spie⸗ gel der Wirklichkeit genommen; Details über intereſſante Er⸗ gebniſſe, über Waffenglück, perſönliche Bravour und militairi⸗ ſche Talente, neue Erfindungen in der Kriegskunſt, Feſtlichkei⸗ ten und große Kriegsuͤbungen. Sie hat bisher ſchon manche Mittheilungen geboten, welche auch außer den Perſonen vom Militairſtande mit allgemeinem Antheile geleſen wurden. In literariſcher Beziehung dürfte keine Zeitſchrift thä⸗ tiger geweſen fein. Hier kommt jede Novität zur Sprache, jede Wiſſenſchaft, jede Unterhaltungsſchrift, jedes techniſche Werk, mit einem Worte jeder Zweig der Literatur. Die in Deutſch⸗ land erſcheinenden Bücher, Zeitſchriften, Broſchüren, Alma⸗ nache ꝛc. ꝛc., haben den nicht unbedeutenden Einfluß dieſes Blattes oft zu erproben Gelegenheit gehabt. Die literariſche Kritik wird hier mit anſtändigem Freimuth gehandhabt. Oft werden blos Anzeigen oder kurze Beurtheilungen aufgenommen, oft intereſſante Auszüge zur Empfehlung eines Werkes einge⸗ ſchaltet, wie es die Umſtände erfodern oder örtliche Rückſich⸗ ten erheiſchen; deshalb ſie auch die Verlagshandlungen erſucht, ihr von ihren neueſten Schriften ein Exemplar zur Beurthei⸗ lung und Anzeige einzuſchicken. Die Wiener Theaterzeitung erſcheint wöchentlich fünf Mal im größten Quartformat. Die Ausgabe mit den illumi⸗ nirten Kupfer⸗ und Stahlſtichen, die, ohne hiervon ruhmredig zu werden, höchſt preiswürdig und ganz gewiß die ausgezeich⸗ netſte und eleganteſte in ganz Deutſchland iſt, iſt auf italieni⸗ ſchem Velinpapier (das ſchönſte Papier, was je zu einer Zeit⸗ ſchrift verwendet wurde). Die zweite Ausgabe ohne Kupfer geſchieht auf nettem, weißen Druckpapier. Die Lettern ſind neu, ſcharf, dem Auge wohlgefällig. Der Druck iſt compreß; es wird Text geboten, ſehr viel Text, nicht wie bei ſo vielen Zeitſchriften überflüßiger weißer Raum. Man pränumerirt in ganz Deutſchland, in der Schweiz und Italien, in der ganzen öſtreichiſchen Monarchie, und außer Deutſchland in Rußland, Polen u. ſ. w. bei allen löblichen Poftämtern. Mit portofreier Zuſendung an allen Hauptpoſttagen koſtet die Bilder- Ausgabe der Wiener Theaterzei⸗ tung, von Wien bis zur öſtreichiſchen Grenze, der Jahrgang 24 Fl. C.⸗M. (16 Thaler Sächſiſch), der halbe Jahrgang 12 Fl. C.⸗M. (8 Thlr. Sächſiſch.) b Der Aufſchlag, den die löblichen Poſtämter in Deutſchland, in der Schweiz, für die gänzlich freie Zuſendung berechnen, iſt unbedeutend, und man thut am beſten, die Beſtellungen ſtets durch die Poſtämter beſorgen zu laſſen. Die Haupt⸗ poſtämter ſind größtentheils vorzuziehen. 5 (Exemplare ohne Kupfer kann man nicht durch die Poſtämter erhalten.) Die wohlfeile Ausgabe iſt blos im Wege des Buch⸗ handels zu haben; doch erhält man auf dieſem auch die Bilder- Ausgabe, und man wendet ſich zu dieſem Ende an die Hauptcommiſſionnaire (Frieſe und Weygand in Leipzig und Gerold in Wien), oder an jede gute Buchhandlung in und außer Deutſchland und in der Schweiz. Beiträge, wenn ſie mehre Bogen ausmachen, ſind an die Gerold'ſche Buchhandlung in Wien mit der Bemerkung für „Bäuerle's Theaterzeitung“ zu adreſſiren. Kleinere Sachen können auf dem Poſtwege geſendet werden; Correſpon⸗ denznachrichten und Tagesintereſſen berührende Mittheilungen erbittet man ſich jedoch mittels Briefen direct an die Redac⸗ tion. Gedichte werden nicht aufgenommen. Bücher, Almanache, Broſchüren ze. mit der Aufſchrift: Zur Anzeige, zur kurzen Beurtheilung, oder zur ausführlichen kriti⸗ ſchen Beſprechung, wie der Einſender dieſes gehalten haben will, ſowie Zeichnungen über die im Eingange dieſer Nachricht be⸗ merkten Gegenſtände, welche letztere, wenn fie entſprechen, ſehr gut honorirt werden, ebenfalls durch Buchhändlergelegenheit und zwar: „An Herrn Gerold in Wien, für die Wiener Theaterzeitung.“ Comptoir der Allgemeinen Theaterzeitung und des Originalblattes für Kunſt, Literatur ꝛc. in Wien, RNauhenſteingaſſe Nr. 926. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Der Fuͤhrer in das Reich der Wiſſen⸗ ſchaften und Kuͤnſte. Zweiter Band. Iſte und 2te Abtheilung: Anleitung zum Selbſtſtudium der Minera⸗ logie. Nach dem Book of science von Karl Hartmann, Mit 49 Abbildungen. 16. Geh. 18 Gr. Anleitung zum Selbſtſtudium der Kryſtal⸗ lographie. Mit 45 Abbildungen. 16. Geh. 6 Gr. Eine leichtfaßliche, praktiſche und nicht minder unterhal⸗ tende Darſtellung dieſer Wiſſenſchaften, durch zierliche Abbil⸗ dungen erläutert. Der erſte Band, von J. Sporſchil bearbeitet, mit 221 Abbildungen (1836), ſauber gebunden, koſtet 2 Thlr. Die einzelnen Abtheilungen enthalten: Anleitung zum Selbſt⸗ ſtudium der Mechanik, 9 Gr.; — Hydroſtatik und Hy⸗ draulik, 6 Gr.; — Pneumatik, 6 Gr; — Akuſtik, 6 Gr; — Pyronomik, 6 Gr.; — Optik, 9 Gr.; — Elektrieität, Galvanismus und Magnetismus, 6 Gr. Leipzig, im November 1337. F. A. Brockhaus. —— Soeben iſt bei J. H. C. Schreiner in Düſſeldorf erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Meine Schrift „Die düſſeldorfer Malerſchule“ und ihre Gegner. Betrachtet von A. Fahne. f 8. In Umſchlag. Geheftet. Preis 6 Gr. Dieſes Schriftchen ſucht die Acten über den in den bereits früher erſchienenen Werkchen von Fahne und Scotti behan⸗ delten Gegenſtand dem Schluß näher zu bringen, und dürfte, als hauptfächlich Thatſächliches und Reſultate enthaltend, nicht ohne allgemeine Theilnahme des Publieums vorübergehen. Jn der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und wurde an alle Buchhandlungen verſandt: Beisen und Tänderbeschreibungen ... 1 der aͤltern und neueſten Zeit, 1200 30 eine Sammlung der intereſſanteſten Werke über Länder: und Staatenkunde, Geographie und Statiſtik. Herausgegeben von Dr. E. Widenmann und Dr. H. Hauff. Dreizehnte Lieferung. Auch unter dem beſondern Titel: Mexicaniſche Zuſtände aus den Jahren 1830 bis 1832. Vom Verfaſſer der ‚Briefe in die Heimat etc.“ Zweiter Band. u! Preis 2 Fl. 24 Kr., oder 1 Thlr. 12 Gr. Inhalt: I. Mexicaniſches Militairweſen. II. Policeiweſen, III. Finanzweſen. IV. Gewerbe und Handel. V. Ein Blick in mexicaniſches Reiſe- und Landleben. Stuttgart und Tübingen, im October 1837. neues Taschenbuch von Th. Mundt! Von Dr. Th. Mundt iſt ſoeben noch der 1ſte Jahrgang eines Almanachs unter dem Titel: Der Delphin. Almanach für 1838. on Th. Mundt. Mit Stahlſtich. Altona, Hamme rich. 1 gebunden. 1. Thlr. 12 Gr. erſchienen, worauf alle Freunde und Verehrer des geiſtreichen Herausgebers hiermit aufmerkſam gemacht werden. Sämmtliche ſolide Buchhandlungen Deutſchlands, Oſtreichs, der Schweiz, Dänemarks, haben Exemplare vorräthig. — — —— — — — —— Bei H. L. Brönner in Frankfurt a. M. iſt erſchie⸗ nen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Anleitung zum Lateiniſchſehreiben in Regeln und Beiſpielen zur Übung, nebſt ei⸗ nem kleinen Antibarbarus. Zum Gebrauche der Jugend. Von Dr. J. P. Krebs, herzogl. naſſ. Oberſchulrath in Weilburg. Ste verb. und verm. Auflage. 43½ Bogen. 8. Preis 2 Fl. 6 Kr., oder 1 Thlr. 6 Gr. Auch dieſe neue Auflage eines bekannten und weitverbrei⸗ teten Schulbuches hat durch die fortgeſetzte Sorgfalt des Herrn VI. Die Rückreiſe nach Europa. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Verfaſſers viele, wie er hofft, nützliche und nothwendige Zufäße, ſowie überall die nöthigen Verbeſſerungen erhalten. Am mei⸗ ſten iſt der angehängte kleine Antibarbarus bereichert worden, ſodaß ſich die neue Auflage vor den übrigen ganz beſonders aus⸗ zeichnet und Schülern und Lehrern dringendſt empfohlen zu wer⸗ den verdient. Die vorige Auflage zählte nur 39 Bogen; die neue dagegen iſt durch ihre Bereicherungen auf 43½ Bogen angewachſen. In deren Verhältniß wird man den Preis nur als ſehr billig anerkennen, da zudem der Verleger auch jetzt bei der Ausſtattung dieſes allgemein geſchätzten Lehrbuchs weder Sorgfalt noch Koſten geſpart hat. In unſerm Verlag erſchien ſoeben: Die Lehre von der muſikaliſchen Compoſition praktiſch-theoretiſch zum Selbſtunterricht oder als Leitfaden bei Privatunter⸗ weiſung und oͤffentlichen Vortraͤgen von . 6. Marx, ü Profeſſor und Doctor der Muſik, auch Muſikdirector an der Uni⸗ verſitaͤt zu Berlin. Erſter Band. xvı und 446 Seiten in Großoctav. Mit vielen eingedruckten Notenbeiſpielen. Preis 3 Thlr. Der zweite Band, mit welchem das Werk geſchloſſen iſt, erſcheint Oſtern 1838, Leipzig, den 1ften November 1837. Breitkopf & Haͤrtel. In unſerm Verlage erſchien foeben : } Scenen und Geſchichten von C. Spindler. Zwei Baͤnde. 8. Broſch. 3 Thlr. 6 Gr., oder 5 Fl. N 24 Kr. - Sämmtliche Werke 52ſter und 53ſter Band. Inhalt des erſten Bandes. Ein Dampfboot. — Ein Diener de Province in Paris. — Lebensverſicherungs-An⸗ ſtalten. — Dichters Taglauf. — Fünf Stockwerke. — Ency: klopädiſcher Erdſpiegel. — Die Ulme des Vauru. 3 Inhalt des zweiten Bandes. Das Luſtſpiel im Wagen. — Proben und Prüfungen. — Das Gaſthaus zur goldenen Roſe. — Die Freuleute auf der Herrenwieſe. Stuttgart. Hallberger'ſche Verlagshandlung. Im Induſtrie⸗Comptoir (Baumgärtner) zu Leipzig iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen ver⸗ ſendet worden: Hiſtoriſch-romantiſches Taſchenbuch für 1838 von A. von Tromlitz. Elfter Jahrgang. Mit 8 feinen Stahl⸗ ſtichen. 12. Außerft geſchmackvoll gebunden. Preis 2 Thlr. 8 Gr. F Inhalt: 1) Hedwig, Königin von Polen. 2) Die beiden Geizigen, Schwank aus den Zeiten des ſchwä⸗ biſchen Krieges. 3) Ein Abend im Louvre. 4) Ve⸗ nus und Aneas. Neue ſchoͤngeiſtige Schriften. Original⸗Beitraͤge zur deutſchen Schaubuͤhne, zwei⸗ ter Band, enthaltend: 1) Die Fuͤrſtenbraut, Schauspiel; 2) Der Landwirth, Luſtſpiel; 3) Der Verlobungsring, Luſtſpiel. (Von J. K. H., der Prinzeſſin Amalia von Sachſen.) — Zum Beſten des Frauenvereins in Dresden. — Velinp. Eingeb. 2 Thlr. 8 Gr. Der erſte Band enhält: 1) Lüge und Wahrheit, Schau: ſpiel; 2) Der Oheim, Schauſpiel; 3) Die Braut aus der Reſidenz, Luſtſpiel, und koſtet eingebunden ebenfalls 2 Thlr. 8 Gr. A. von Tromlitz, Saͤmmtliche Schriften. Taſchenaus⸗ gabe. Dritte Sammlung, 1fter — Iter Band. Praͤ⸗ numerationspreis 3 Thlr. 12 Gr. Ladenpreis 5 Thlr. Die erſte Sammlung beſteht aus 36 Bänden und koſtet im Ladenpreis 20 Thlr. Die zweite Sammlung enthält ebenfalls 36 Bände und koſtet auch 20 Thlr. G. Schilling, Saͤmmtliche Schriften. Taſchenausgabe letzter Hand. 61ſter — 70ſter Band. Praͤnumerations⸗ preis 3 Thlr. 12 Gr. Ladenpreis 5 Thlr. Die frühern 60 Bände koſten im Ladenpreiſe 30 Thlr. Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden u. Leipzig. Soeben iſt bei Ed. Meyer in Kottbus und Guben erſchienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Tr. Fr. Schmalfuß, Das Tonleiterſpiel mit dem Motto: Spiele lernend, lerne ſpielend. Mit ſieben Tabellen und Anweiſung in Futteral. Preis 12 Gr., oder 15 Sgr., oder 54 Kr. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Soeben iſt bei Schaumburg und Com p. in Wien erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: 8 an Erinnerungen aus een Marokko, geſammelt auf einer Reiſe im Jahre 1830 von F. Fr. von Auguſtin. Gr. 8. Mit 20 theils colorirten Abbildungen. Geh. 1 Thlr. 20 Gr., oder 3 Fl. 18 Kr. Rhein. a Bei der jetzigen Kriſis, wo die europäiſche Cultur mit Afrikas wilden Söhnen um die Herrſchaft ſtreitet, dürften dieſe Notizen über ein dem Kriegsſchauplatze zunächſt gelegenes, noch ſo wenig bekanntes Land Jedem, der ſich für die Welthändel intereſſirt, eine angenehme Lecture gewähren. Baden in Sſtreich, ſeine reichlichen Quellen und deren heilende Kraͤfte, ſeine vorzuͤglichſten Merkwürdigkeiten und maleriſchen Um⸗ gebungen von Dr. Karl Nollatt. Mit einer Karte. 8. Geheftet. 16 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein. In meinem Verlage iſt erſchienen und in allen Buchhand⸗ lungen zu erhalten: Bibliothek claſſiſcher Romane und Novellen des Auslandes. Dreiundzwanzigſter und vierundzwanzigſter Band: Die Leiden des Perfiles und der Sigis⸗ munda. Von Miguel de Cervantes Saavedra. Aus dem Spaniſchen uͤberſetzt. Mit einer Einleitung von Ludwig Tieck. Zwei Theile. Gr. 12. 1837. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. Fünfundzwanzigſter und ſechsundzwanzigſter Band: Die Verlobten. Eine mailinder Geſchichte aus dem 17. Jahrhundert. Aufgefunden und erneuert von Alessandro Manzoni. Aus dem Italieni⸗ ſchen uͤberſetzt von Eduard von Buͤlow. Zwei Theile. Zweite, voͤllig umgearbeitete Auflage. Gr. 12. 1837. Geh. 2 Thlr. Die erſten 22 Bände dieſer intereſſanten Sammlung, die jetzt wieder fortgeſetzt wird, enthalten: I— IV. Don Quixote, von Cervantes, überſ. durch D. W. Soltau. 2te Aufl. (2 Thlr. 12 Gr.) — V. Der Land⸗ prediger von Wakeſield, von Goldſmith „ überſ. durch K. E. v. d. Delsnig. 2te Aufl. (15 Gr.) — VI-IX. Gil Blas, von Le Sage. (2 Thlr.) — X. Geſchichte und Leben des Erz⸗ ſchelms, von Quevedo, überſ. durch J. G. Keil. (12 Gr.) — XI—XIV. Tom Jones, von H. Fielding, überſ. durch W. v. Lüdemann. (2 Thlr. 12 Gr.) — XV. Niels Klim, von L. Holberg, überſ. durch E. G. Wolf. (15 Gr.) — XVI. Briefe des Jacopo Ortis, von Foscolo, überſ. durch F. Lautſch. (15 Gr.) — XVII — XIX. Delphine, von Frau von Stakl, überſ. durch F. Gleich. (1 Thlr. 20 Gr.) — XX - XXII. Decameron, von Boccaccio. (2 Thlr.) und ſind zuſammengenommen zu dem ermäßigten Preiſe von 8 Thlr., die einzelnen Werke aber zu den beigefügten Ladenpreiſen zu erhalten. 3 Leipzig, im November 1837, FJ. A. Brockhaus. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. L. — — — — P — — — — ——½!é —— — 4333 Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr.! Neues Abonnement auf die achte Originalauflage des Converſations⸗Lexikons in zwölf Bänden. Durch alle Buchhandlungen in einzelnen Bänden zu 1 Thir. 8 Gr. zu beziehen. Ungeachtet der allgemein als aͤußerſt billig anerkannten Preife des Converſations-Lexikons wird doch Manchem eine monatliche Empfangnahme der elnzelnen Baͤnde, zu dem Preiſe von 1 Thlr. 8 Gr., 2 Thlr. und 3 Thlr., für die Ausgabe auf Druck-, Schreib: und Velinpapier, willkommen fein, wodurch der Betrag auf ein ganzes Jahr ſich vertheilt. Sollte Jemand noch längere oder kürzere Termine der Ausgabe wuͤnſchen, fo iſt jede Buch⸗ handlung in den Stand geſetzt, auch dieſe zu gewaͤhren, und es kann zu jeder Zeit dieſes Abonnement begonnen werden. Jedenfalls kann ich mit Beſtimmtheit die regelmäßige Ablieferung der Bände verſprechen, da das ganze Werk fertig iſt und fortwaͤhrend vollſtändige Exemplare zu dem Subſeriptionspreiſe von 16 Thlr. auf Druckpapier, 24 Thlr. auf Schreibpapier und 36 Thlr. auf Velinpapier zu erhalten ſind. Die allgemeine Anerkennung, welche auch dieſer achten verbeſſerten, vermehrten und bis auf die neueſte Zeit fortgeführten Originalauflage des Converſations⸗Lexikons zu Theil geworden iſt, überhebt mich aller Anpreiſungen, aller Hervorhebung vor ähnlichen Erſcheinungen und zahlloſen Nachahmungen. Leipzig, im November 1837. . pejis, England und die Engländer, je zu 18 Gr., oder 1 Fl. Zu Weihnachtsgeſchenken vorzuͤglich geeignet. Bei Metzler in Stuttgart ſind erſchienen und nun, nachdem der Druck der 2ten Auflage der erſten 80 Bändchen vollendet iſt, wieder complet zu haben: E. L. Bulwer's Werke, überſetzt von \ Fr. Notter und Guſt. Pfizer. 61 Baͤndchen. 16. Geh. Sämmtliche Romane und Novellen Bulwer's fin⸗ den ſich vollſtändig und ohne Auslaſſungen in dieſen 61 Bänd⸗ doc welche zuſammen über 8300 Seiten enthalten und den⸗ noch nur 6 Thlr. 9 Gr. Preuß., oder 10 Fl. 42 Kr., koſten. Wie dieſe Ausgabe weit die billigſte der vorhan⸗ denen deutſchen Überſetzungen iſt, ebenſo zeichnet ſie ſich durch den Werth und die gewiſſenhafte Sorgfalt ihrer Über: tragungen vor den übrigen aus, was ihr auch den glänzenden Erfolg eines Abſatzes verſchaffte, der bereits 6000 Exemplare beträgt und noch ſtets zunimmt. Jeder Roman wird auch ein= zeln abgegeben: Eugen Aram, Pelham, Die letzten Tage Pom⸗ 12 Kr.; Devereur, Clifford, Rienzi, je zu 21 Gr., oder 1 Fl. 21 Kr.; Falkland und Arasmanes, Der Gelehrte, je zu 6 Gr., oder 24 Kr.; Der Verſtoßene zu 1 Thlr., oder 1 Fl. 36 Kr.; Die Pilger des Rheins zu 12 Gr., oder 48 Kr. Vorräthig in allen guten Buchhandlungen Deutſchlands, der öſtreichiſchen Monarchie und der Schweiz. An alle Buchhandlungen wurde ſoeben verſandt: Tord Pyron's ausgewählte Dichtungen. Aus dem Engliſchen uͤbertragen. Iſter Band. Leipzig, bei A. Wienbrack. 8. Geh. 12 Gr. Bei vorſtehendem Buche, welches ſich nicht allein durch eine wohlgetroffene Auswahl der Gedichte Byron's, ſondern noch durch eine vorzüglich gelungene überſetzung derſelben aus⸗ zeichnet, mache ich noch aufmerkſam, daß die gefällige und elegante äußere Ausſtattung daſſelbe ganz beſonders empfehlen dürfte. Dieſes Werkchen eignet ſich ganz beſonders zu Geburts⸗ tags» und Weihnachtsgeſchenken und wird ſich dadurch bald einer ſehr günſtigen Aufnahme im gebildeten Publicum erfreuen. Zenaw’s Savonarola. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Sa vonarola. Ein Gedicht von Nikolaus Lenau. Velinpapier. In Umſchlag broſchirt. Preis 2 Fl. 42 Kr., oder 1 Thlr. 16 Gr. Gründliche hiſtoriſche Studien haben in unſerer Zeit ein neues Licht auf den florentiniſchen Reformator geworfen. Ein anerkannter Dichter entlehnt in gegenwärtiger Darſtellung die Fackel der Geſchichte, und ſie wirft in ſeiner Hand den verklä⸗ renden Schimmer der Poeſie über einen der edelſten Kämpfer für eine Sache, deren — zu ſpät, von einer aufgeklärtern und glücklichern Nachwelt beweinter — Märtyrer er geworden iſt. Dabei hat der Verfaſſer allen Verſuchungen widerſtanden, zu welchen ihn eine Verwechſelung der Zeit, die er zum Gegen⸗ ſtand ſeiner Dichtung gewählt hat, mit ſpätern Erſcheinungen verführen konnte. Als Dichter hat er, mit künſtleriſcher Be⸗ ſonnenheit, die Flammen, durch welche Savonarola ſtarb, zur poetiſchen Glorie verklärend, ihn doch nicht von dem hiſtoriſchen Boden, in welchem ſeine Thätigkeit und ſeine Geiſteseigenthüm⸗ lichkeit wurzelte, losgeriſſen, um ihn in ein ideales Vacuum zu ſtellen; er hat durch tieferes Eingehen in den Geiſt jener Zeit mit all ſeinen Zügen, ſeinen Gebrechen und Flecken, welche einem großen und reinen Charakter zur Folie dienen, ebenſo der Wahrheit die Ehre gegeben, als die poetiſche Wirkung rein erhalten und verſtärkt. Savonarola erſcheint als Das, was er war, als der Arzt der damals kranken Kirche, und die im Ge⸗ genſtand ſelbſt liegende Poeſie iſt, wie man es von dem Ver⸗ faſſer erwarten durfte, durchaus keinen äußerlichen, mit der ei⸗ ferſüchtigen Selbſtändigkeit der Muſe unverträglichen Zwecken dienſtbar gemacht. Wir hoffen, daß dieſe Dichtung, in wel⸗ cher echte Poeſte aus einer friſchen und tiefen Begeiſterung für die Herrlichkeit des chriſtlichen Glaubens Hand in Hand geht, ſich recht viele Freunde erwerben werde. Stuttgart und Tübingen, im October 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. ——————— — — — — Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig ſind erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Ghezzi, G. B., Antologia Italiana ossia Scelta di squarci rimarchevoli tratti dagli Scrittori i pid eccellenti di ogni secolo. Gr. 8. 1 Thlr. 15 Gr. Haag, M. E., Cours complet de langue francaise. Part. I IV. Gr. in- 8. 4 Thlr. 21 Gr. P. I. Grammaire frangaise, redigée sur un plan nou- veau et suivie de nombreux exercices. 1 Thlr. 6 Gr. P. II. Cours complet d’Analyses, suivi d'un Dictionnaire des principales difficultés de la langue frangaise reso- lues par nos plus cel&bres grammairiens. 21 Gr. P. III. Dictionnaire des Synonymes de la langue fran- gaise, suivi d’un Dictionnaire des Homonymes et des Paronymes. 1 Thlr. 6 Gr. P. IV. Lectures frangaises, morceaux choisis des meil- leurs auteurs dans les differens genres de littérature. f 1 Thlr. 12 Gr. Kaumann, F. W., Handbuch der neuern und neuesten französischen Literatur. 2 Bände. Gr. 8. 2 Thlr. 15 Gr. Band 1. Chrestomathie aus französischen Dichtern des > 19ten Jahrhunderts, nebst Nachrichten von den Ver- fassern und einer Übersicht der Literaturgeschichte Frankreichs. 1 Thlr. 6 Gr. Band 2. Chrestomathie aus französischen Prosaikern etc. 1 Thlr. 9 Gr. Lüdger, C., Ausführliches Lehrgebäude der ſpaniſchen Sprache. Gr. 8. 1 Thlr. 18 Gr. a age 1 Deſſen Deutſche und engliſche Geſpräche über die gewöhnlichen Vorfälle im Leben, auf den praktiſchen Gebrauch des an⸗ gehenden Erlernens dieſer Sprachen berechnet. 4 Bändchen. 8. Geh. 2 Thlr. Schiebe, A., Correspondance commerciale, suivie de la tra- duction allemande et anglaise des principaux termes em- ployés dans les lettres, et terminde par un recueil expli- catif des mots les plus usités dans le commerce. Gr. 8. Brosch. 1 Thlr. 12 Gr. Deſſen Auswahl franzöſiſcher Handelsbriefe für Handelslehr⸗ linge, mit einer deutſchen überſetzung der üblichſten in der kaufmänniſchen Correſpondenz vorkommenden Wörter und Wen⸗ dungen. Gr. 12. Geh. 9 Gr. Valentini, Dr. F., Der italieniſche Lehrer, oder theoretiſch⸗ praktiſcher Lehrgang des italieniſchen Sprachunterrichts, worin nach einer einfachen und leichtfaßlichen Methode die erſten Anfangsgründe dargeſtellt und dann ſtufenweiſe die ſchwierig⸗ ſten Punkte der Sprache erläutert werden. 2 Bände. Gr. 8. 2 Thlr. 12 Gr. Band 1. Die Lehre der Grammatik, nebſt praktiſchen übun⸗ gen zum überſetzen ins Italieniſche. 1 Thlr. 6 Gr. Band 2. überſicht der Grammatik in italieniſcher Sprache, Bemerkungen hinſichts der übertragung der beiden Spra⸗ chen, und eine Auswahl deutſcher und italieniſcher Mu⸗ ſterſtücke zum überſetzen (worunter Schiller's Neffe als Onkel, Goethe's Geſchwiſter ꝛc.) mit untergelegten ita⸗ lieniſchen Wörtern und Redensarten. Nebſt 1 Kupfer⸗ tafel. 1 Thlr. 6 Gr. In unſerm Verlag erſchien ſoeben: Andral, G., Die Krankheiten des Gehirns. Aus dem Franzoͤſ. uͤberſetzt und mit Bemerkungen verſehen von B. A. Kaͤhler. After Theil. Gr. 8. 1837. 1 Thlr. 12 Gr. (Der 2te Theil erſcheint im November d. J.) v. Baer, K. E., über Entwickelungsgeſchichte der Thiere. Beobachtung und Reflexion. 2ter Theil. Mit 4 Kupfern. Gr. 4 4 Thlr. Burdach, E., Beitrag zur mikroſkopiſchen Anatomie der Nerven. Mit 2 Kupfern. Gr. 4. 1 Thlr. Jacobſon, L., Zur Lehre von den Eingeweidebruͤchen. Zwei gekroͤnte Preisſchriften mit 2 Kupfern. Gr. 8. 2 Thlr. Sachs, L. W. und F. Ph. Dulk, Handwoͤrterbuch der praktiſchen Arzneimittellehre. Zter und letzter Theil. Ate Lieferung. Gr. 8. 20 Gr. (Die ste Lieferung wird im November d. J. ausgegeben.) Königsberg, im October 1837. Gebr. Borntraͤger. Soeben iſt bei Ed: Meyer in Kottbus und Guben erſchienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Schreibſchule, entworfen und methodiſch ge⸗ ordnet von Lehrern des Schreibunterrichts. 5 Hefte Deutſch und 5 Hefte Lateiniſch. 4. Preis des einzelnen Heftes von 5 Bogen incl. Umſchlag 2 Gr., oder 2½ Sgr., oder 9 Kr. Partiepreis von 10 Exemplaren zuſammengenommen 15 Gr., oder 18% Sgr., oder 1 Fl. 8 Kr. Dieſe neue Schreibſchule zeichnet ſich vor allen bisher er⸗ ſchienenen Normalſchreibbüchern durch ihre ſyſtematiſche Stufenfolge aus und eignet ſich hauptſächlich ihres beiſpiellos billigen Preiſes wegen zur Anſchaffung für Schulanftalten und häuslichen Nachübungen. Vom künftigen Jahre an erscheint in unserm Verlage: CENTRAL-BIBLIOTHEK der Literatur, Statistik und Geschichte der Pädagogik und des Schulunterrichts im In- und Auslande. Herausgegeben vom Professor Dr. H. G. Brzosk in Jena. Eine ausführliche Ankündigung dieses höchst be- deutenden Unternehmens ist durch alle Buhhandlungen zu erhalten. Der Preis des Jahrgangs von 12 Monatsheften, je- des zu mindestens 8 Bogen in Grossoctav, ist auf 8 Thlr. bestimmt. Das erste Heft wird im December d. J. ausgegeben, damit Journal-Lesecirkeln die Gelegenheit gegeben ist, bei der Wahl ihrer Zeitschriften für das nächste Jahr schon Bedacht auf die unserige nehmen zu kön- nen. Ein Intelligenzblatt, welches wir mit der Cen- tral- Bibliothek verbinden, ist bestimmt, geeignete An- zeigen für die Insertionsgebühr von 1½ Gr. per ge- druckte Zeile zur öffentlichen Kenntniss zu bringen. Bestellungen, welche wir baldigst zu machen bitten, nehmen alle Buchhandlungen des In- und Auslandes, sowie alle Postämter, an. Zusendungen sind unter der Bezeichnung: Für die Expedition der Central- Bibliothek für Pädagogik an uns zu richten, Halle, den 1sten November 1837. C. A. Schwetschke und Sohn. Der Mational- Kalender für 1838. Der für alle Stände, befonders aber für den Bürger und Landmann fo empfehlenswerthe, längſt bekannte National : Kalender fuͤr die deutſchen Bundesſtaaten, oder Haus⸗ und Volksfreund zur Belehrung und Unterhaltung fuͤr den deutschen Bürger und Landmann. Mit einem Kalender für Katholiken, Proteſtanten und Iſraeliten, für die Länder, wo derſelbe zuläſſig iſt, Lithographien und Muſikbeilagen. Herausgegeben von Johann Heinrich Meyer, mit Beitraͤgen von Auerbacher und Andern. Preis 48 Kr., oder 12 Gr. wird auch in feiner 20ſten Verjüngung auf das Jahr 1838 dem: nächſt erſcheinen, worauf wir alle bisherigen Freunde und Be⸗ foͤrderer dieſes Haus⸗ und Volksbuches, das durch alle Länder deutſcher Zunge verhreitet, bisher des Guten viel geſtiftet hat und eine Menge nützlicher Kenntniſſe enthält, vorläufig auf⸗ merkſam machen. tuttgart und Tübingen, im October 1887. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Soeben iſt in unſerm Verlag erſchienen: Hagenbach, Dr. K. R., Vorleſungen über Weſen und Geſchichte der Reformation. Zter Theil. A. u. d. Titel: Der evangeliſche Pro— teſtantismus in ſeiner geſchichtlichen Ent— wickelung. After Theil. Vom augsburger Religions⸗ frieden bis zum dreißigjaͤhrigen Kriege. Gr. 8. 2 Thlr. 12 Gr. de Wette, Dr. W. M. L., Kurzgefasstes exegetisches Handbuch zum Neuen Testament. 1sten Bandes Ster Theil: Das Evangelium und die Briefe des Johannes. Lexikonoctav. 1 Thlr. 3 Gr. Der Schluß des Aften Bandes, die Apoftelges ſchichte enthaltend, wird zu Anfang nächſten Jahres erſcheinen. Leipzig. Weidmann'ſche Buchhandlung. Soeben iſt erſchienen: Vergiß mein nicht. Taſchenbuch fuͤr das Jahr 1838. Herausgegeben n C. Spindler. Mit 7 Stahlſtichen von Beyer und Schuler, nach Zeichnungen von Fellner, Führich u. A. 12. Geb. mit Goldſchnitt und Futteral 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Mit colorirtem Titelkupfer 2 Thlr. 21 Gr., oder 5 Fl. Dieſes Taſchenbuch bringt in ſeinem neunten Jahrgange folgende drei Erzählungen: Die Geſellen der ſchwarzen Kunſt. — Das Teſtament des Wucherers. — Abt und Lehensleute in der Reichenau. = Wir find überzeugt, daß daſſelbe ſich des gleichen ungetheil⸗ ten Beifalls, wie die frühern Jahrgänge, wird zu erfreuen haben. Stuttgart. Hallberger'ſche Verlagshandlung. Bei Ch. E. Kollmann in Leipzig iſt ſoeben erſchienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Das reine Ehriſtenthum für- jedes Volk, jeden Stand und jedes Alter. Von Dr. Karl Johann Hoffmann. Gr. 8. (262 Seiten.) 15 Gr., oder 1 Fl. 8 Kr. Dem Zweck des Werks, Sittenlehren des Chriſtenthums frei von Geſchichtserzählung und andern Zugaben, welche dieſel⸗ ben in der Bibel begleiten und umhüllen, darzulegen, die gol⸗ denen Sprüche der Bibel wo nöthig zu erklären, hat der Herr Verfaſſer auf gewiß genügende Weiſe entſprochen. Für jeden Stand, jedes Alter wird das Buch eine köſtliche Gabe ſein, wozu auch ſchöner Druck und Papier das Ihrige beitragen. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Katholisches | Geſang⸗ und Gebetbuch zur Feier des öffentlichen Sottesdienstes im Bisthum Rottenburg. Nebſt Melodien. Dieſes Geſang- und Gebetbuch iſt nach ſeiner ganzen Anlage in genauer Verbindung mit der gleichzeitig erſcheinenden all⸗ gemeinen Gottesdienſtordnung für das Bisthum Rottenburg bearbeitet, und ſoll ſeinem Inhalte nach nicht nur gleichſam den liturgiſchen Theil dieſer Gottesdienſtordnung, ſondern auch beſonders durch die beigefügten Melodien einen Vereinigungspunkt für immer allgemeinere Beförderung des deutſchen Kirchengeſangs mittels der Schule bilden. Nas 895 Nach vielſeitiger vorheriger Prüfung und Vereinigung hat das hochwürdigſte biſchöfliche Ordinariat in Rottenburg dieſem Geſang⸗ und Gebetbuche nicht nur die Approbation ertheilt, ſondern auch bereits die geſammte Bisthumsgeiſtlichkeit auf die Er⸗ ſcheinung deſſelben durch Circularerlaß vom 18ten November v. J., unter Beziehung auf das allgemein gefühlte Bedürfniß und gewünſchte Einführung eines Diöceſan⸗Geſangbuches, aufmerkſam gemacht. Da man von der Anſicht ausging, daß zum Zwecke eines allgemeinen und gleichförmigen Kirchengeſangs vorzüglich das Ge⸗ ſangbuch allmälig in die Hände aller Kirchengenoſſen, zunächſt der Schuljugend, kommen müſſe, dies aber nur durch möglichfte Wohlfeilheit bewirkt werden könne, ſo ſollen auf höhere Veranlaſſung die Geſänge auch ohne die Gebete und abgeſondert gedruckt werden und zu haben ſein, und es erſcheint hiernach außer dem „Geſang⸗ und Gebetbuch“, welches, ſowol für den fune⸗ tionirenden Geiſtlichen als zugleich für Privatandacht und Erbauung beſtimmt, alle Handlungen und gemeinſamen Andachten des öffentlichen Gottesdienſtes umfaßt, auch eine eigne Ausgabe des Geſangbuches allein. In Betreff der zu dem Liedertext gehörigen 5 Melodien bemerken wir, daß Herr Oberlehrer Braun in Gmünd ſchon vor mehren Jahren ſich einen Verein von Muſikern, aus Geiſtli⸗ chen, Muſikdirectoren und Schullehrern des In- und Auslandes gebildet hat, zu dem Geſangbuche kirchliche Volksmelodien u ſammeln. 5 ai Sammlung befteht aus hundert Melodien, die theils ein=, theils dreiſtimmig geſetzt ſind und ſich für Schule und Volk eignen. Es find darin ſowol ältere, in den katholiſchen Landestheilen Süddeutſchlands bereits eingeführte Melodien, als auch ſolche neuerer Zeit von meiſt bekannten Meiſtern enthalten. Damit in den Schulen das zeitraubende und oft fehlerhafte Abſchreiben der Noten vermieden werde, auch die Kinder noch nach ihrer Entlaſſung aus der Schule im Beſitze der Melodien bleiben und in den Sonntagsſchulen fortwährend geübt werden kön⸗ nen, wurde eine Ausgabe der Singſtimmen veranſtaltet, welche, in Papier und Druck dem Geſangbuch ganz gleich, dieſem beige⸗ bunden werden kann. Die Preife find fo niedrig als möglich geſtellt, und zwar koſtet ungebunden: I. Das Gesangbuch einzeln 15 Kr. II. Das Gesang- mit Gebetbuch 34 Kr. 1 III. Citelkupfer zum „Geſangbuch“ und zum „Geſang- und Gebetbuch“: Chriſtus am Olberg oder die Ma— donna 3 Kr. IV. Melodien zum Gesangbuch 9 Kr. Stuttgart, im October 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Ater Band enthält: Die Combinationslehre, die Algebra und die höhere Geometrie. Mit 4 Figurentafeln in Steindruck und 2 Anhängen (wovon der erſte von dem Umfange, dem Inhalte und der Methode der Größenlehre handelt, und der zweite einen gedrängten überblick der Geſchichte der Ma⸗ thematik gibt). 16 Bogen. 16 Gr., oder 20 Sgr., oder 1 Fl. 12 Kr. Soeben iſt bei Ed. Meyer in Kottbus und Guben erſchienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Sauſe, Dr. W. (Conrector am Gymnaſium zu Guben), Anfangsgruͤnde der Groͤßenlehre. Ein Leitfaden zum Gebrauche beim mathematiſchen Unterrichte auf den Gymnaſien. 4 Theile. 8. Mit 22 Figurentafeln in Steindruck. 54 Bogen. Preis fuͤr alle 4 Baͤnde 2 Thlr. 12 Gr., oder 2 Thlr. 15 Sgr., oder 4 Fl. 30 Kr. iſter Band enthält: Arithmetik und Planimetrie. Mit 8 Steindrucktafeln. 14 Bogen. 18 Gr., oder 22, Sgr., oder 1 Fl. 21 Kr. 2ter Band enthält: Auflöfung der Zahlengleichungen, Buchſta⸗ benrechnung und ebene Trigonometrie. Mit 2 Figuren⸗ tafeln in Steindruck. 12 Bogen. 12 Gr., oder 15 Sgr., oder 54 Kr. Ster Band enthält: Die Lehre von den Fortſchreitungen und den gleichgültigen Reihen, ſowie die ſphäriſche Trigonometrie. Mit 8 Figurentafeln in Steindruck. 12 Bogen. 14 Gr., oder 17½ Sgr., oder 1 Fl. 3 Kr. Durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes iſt zu erhalten: Altdeutsche Blätter von Moritz Haupt und Heinrich Hoffmann. Zweiten Bandes erstes Heft. Gr. 8. 16 Gr. Der erfte Band diefer für altdeutſche Sprache und Literatur wichtigen Sammlung erſchien 1835 — 36 in vier Heften und koſtet 2 Thlr. 4 Gr. Leipzig, im November 1837. 5 F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. LI. EF 0 . 0 —T— — — — — — Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigcheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. An alle Journalfreunde. An die ſämmtlichen Buchhandlungen Deutſchlands; an alle Journalcirkel, Leſecabinete; an die Vorſteher literariſcher Vereine, Muſeen ꝛc. ꝛc. Es duͤrfte nicht unangenehm ſein, zu vernehmen, daß von der beliebten Wiener allgemeinen Chenterzeifung, Originalblatt für Kunſt, AA Set Muſik, Mode und geſelliges eben, herausgegeben von Adolf Bäuerle, im kuͤnftigen Jahr 1838 (der einunddreißigſten Jahresfolge dieſes Journals) eine wohlfeilere Ausgabe ohne Kupferbeilagen, der Jahrgang zu 8 Thaler Sachſiſch, erfolgen wird. Im Verhältniß mit dem Durchſchnittspreiſe der belletriſti— fen Zeitfchriften in Deutſchland erſchien die Wiener allge— meine Theaterzeitung, mit beiläufig achtzig illuminir— ten, größtentheils nach Original zeichnungen, von dem berühmten Geiger in Wien in Kupfer und Stahl geſtochenen Moden, theatraliſchen Coſtumebildern und den neueſten colorirten Tableaux aus den beliebteſten Büh— nenſtücken, Opern und Ballets des deutſchen Repertoirs aller Hof- und Haupttheater, dann mit den illuminirten Sce⸗ nen und Garicaturen aus dem bunten Leben gro— ßer Reſidenz- und Hauptſtädte, namentlich London, Paris, Berlin, Dresden, München, Hamburg, Frankfurt und Wien, ferner den treffenden Bezeichnungen aus der Schweiz, dann den ebenfalls colorirten merkwürdigen Erſcheinungen aus der ganzen Welt, als da find: Bilder aus der Zeit, großartige neue Gebäude, Gartenanlagen, Kunſt-— inſtitute, Dampfſchiffe, Eiſenbahnen, pittoreske Gegenden, ſeltene, aber allgemein nützliche Er⸗ findungen, Maſchinen, Modelle, endlich Portraits aller wichtigen neuern Zeitgenossen x. im Preiſe von 20 Fl. im Zwanzig⸗Guldenfuße, oder 13 Thlr. 8 Gr. Sächſiſch, nicht für Jedermann annehmbar. Obgleich nun dieſe ſplendide Kupferausgabe, durchaus prachtvoll colorirt, fortbeſtehen wird, ſo wird doch, um po vielen Wünſchen der Lecturefreunde zu begegnen, eine zweite wohlfeilere Ausgabe ohne Kupfer veranſtaltet, und dieſe, wie oben bemerkt, der Jahrgang zu 8 Thaler Saͤchſiſch berechnet. Was die Wiener Theaterzeitung leiſtet, iſt ohnehin genügend bekannt. Ein Abſatz blos von der Bilder-Ausgabe von mehr denn Fünftauſend Exemplaren ſpricht am günſtigſten für ihren Werth und große Beliebtheit. Sie iſt zwar unter dem Haupttitel Theaterzeitung ange— kündigt; aber man würde ſehr irren, wenn man glaubte, daß fie nur dem Theater ihre Spalten öffnete. Sie iſt gewiflers maßen das Centralblatt alles Nützlichen, Wiſſenswerthen und Schönen, des höhern geiſtigen Humors und der feinern Satire; ſie berichtet über jedes intereſſante Ergebniß; ſie iſt das Converſations-Lexikon alles Neuen und SInteriffanten ; ſie iſt das Journal aller wichtigen Ereigniſſe und Vorfälle, und die Schnelligkeit, mit welcher ſie Tagsintereſſen und Anſichten über die reichbewegte Zeit berichtet, iſt nech von kei— nem, was immer Namen habenden, Journale überboten worden. Hinſichtlich der Original novellen und = Erzählungen, nur von den ausgezeichnetſten Schriftſtellern Deutſchlands, hinſicht— lich der Schilderungen aus dem Leben höherer Stände, der Mittheilungen aus größern, einflußreichen Städten, beſonders aber in Beziehung auf den Umſtand, daß dieſe Zeitung den Norden Deutſchlands mit dem Süden, die weſtlichen Gegenden mit den öſtlichen in immerwährendem Rappert zu erhalten ſucht, daß ſie in Wien, einer der intereſſanteſten Städte Deutſchlands, erſcheint, und ganz gewiß das einzige Journal iſt, welches Oſt⸗ reichs anziehendſte Erſcheinungen in artiſtiſcher und wiſſenſchaft licher Betrachtung, in commercieller und induſtrieller Hinſicht dann was die Sitten und das Leben feiner Bewohner, ihren Froh⸗ finn, ihren originellen Humor betrifft, ausführlich ſchildert — in allen dieſen Beziehungen ſollte dieſes Journal keinem Jour⸗ nalfreunde, keinem Leſecirkel, keinem Zeitungsvereine, in keiner nach Bildung ſtrebenden Familie fehlen. 1 Dieſe Eigenſchaften haben ihm auch ſeit Jahren den noch bei keinem literariſchen Journal vorgekommenen Antheil ver⸗ ſchafft. Dieſe Vorzüge find es, welche fo manches neue, aͤhn⸗ liche Unternehmen verhindert haben, der Verbreitung und Be⸗ liebtheit der Wiener Theaterzeitung Abbruch zu thun. Rings um ſie her ſind viele neue Journale entſtanden; den Antheil der Wiener Theaterzeitung vermochte keines zu vermindern, im Gegentheile wuchs er mit jedem neuen Quartale, und beſon⸗ ders in letzter Zeit, ſeit ungefähr neun Monaten, iſt er um ein Drittel der ganzen Auflage geſtiegen. Angeſpornt durch ſo viele Gunſt des großen deutſchen Publi⸗ cums hat fie auch von Jahr zu Jahr an Intereſſe, Mannich⸗ faltigkeit und Gediegenheit zu gewinnen geſtrebt. Von Seme⸗ ſter zu Semeſter hat ſie etwas Neues gebracht, ihre Rubriken vermehrt, ihre Mittheilungen an Werth geſteigert, ihre Man⸗ nichfaltigkeit erhöht, und das Honorar, das ſie Deutſchlands fähigſten Köpfen bietet, einen Betrag von ſechs bis zwölf Du⸗ katen in Gold für den gedruckten Bogen ihres Formats für Originalbeiträge, das fie auch noch vermehrt, wenn der Schriftſteller ein Mann von ausgezeichnetem literariſchen Ruf iſt und wenn der für ſie beſtimmte Beitrag der Tendenz ihrer Blätter nicht zuwider iſt, ſei es nun für eine Novelle, oder für einen merkwürdigen Reiſebericht, ſei es für eine Sittenſchil— derung großer Städte oder irgend ein auffallendes Ereigniß, für intereſſante, naturhiſtoriſche Erſcheinungen oder pikante Schil⸗ derungen aus dem Menſchenleben, für großartige Speculationen, mercantiliſche Unternehmungen oder induftriöfe Erfindungen, — über jede wichtige, die allgemeinen Intereſſen, geiſtige Fort⸗ ſchritte und höhere Bildung bezweckenden, gewählte Erheiterung und finnvolle Zerſtreuung bezweckende Aufſätze, verdient gewiß allgemeine Beachtung. Auch eine Rubrik „Militairiſches“ enthält dieſe Zeit⸗ ſchrift; ſie liefert hier Artikel, welche jedem Krieger angenehm ſein werden; auch hierzu wünſcht ſie Beiträge, aus dem Spie⸗ gel der Wirklichkeit genommen; Details über intereſſante Er⸗ gebniſſe, über Waffenglück, perſönliche Bravour und militairi⸗ ſche Talente, neue Erfindungen in der Kriegskunſt, Feſtlichkei⸗ ten und große Kriegsübungen. Sie hat bisher ſchon manche Mittheilungen geboten, welche auch außer den Perſonen vom Militairſtande mit allgemeinem Antheile geleſen wurden. In literariſcher Beziehung dürfte keine Zeitſchrift thä⸗ tiger geweſen ſein. Hier kommt jede Novität zur Sprache, jede Wiſſenſchaft, jede Unterhaltungsſchrift, jedes techniſche Werk, mit einem Worte jeder Zweig der Literatur. Die in Deutſch⸗ land erſcheinenden Bücher, Zeitſchriften, Broſchüren, Alma⸗ nache ic. ıc., haben den nicht unbedeutenden Einfluß dieſes Blattes oft zu erproben Gelegenheit gehabt. Die literariſche Kritik wird hier mit anſtändigem Freimuth gehandhabt. Oft werden blos Anzeigen oder kurze Beurtheilungen aufgenommen, oft intereſſante Auszüge zur Empfehlung eines Werkes einge⸗ ſchaltet, wie es die Umſtände erfodern oder örtliche Rückſich⸗ ten erheiſchen; deshalb fie auch die Verlagshandlungen erſucht, ihr von ihren neueſten Schriften ein Exemplar zur Beurthei⸗ lung und Anzeige einzuſchicken. Die Wiener Theaterzeitung erſcheint wöchentlich fünf Mal im größten Quartformat. Die Ausgabe mit den illumi⸗ nirten Kupfer⸗ und Stahlſtichen, die, ohne hiervon ruhmredig zu werden, höchſt preiswürdig und ganz gewiß die ausgezeich⸗ netſte und eleganteſte in ganz Deutſchland iſt, iſt auf italieni⸗ ſchem Velinpapier (das ſchönſte Papier, was je zu einer Zeitz ſchrift verwendet wurde). Die zweite Ausgabe ohne Kupfer geſchieht auf nettem, weißen Druckpapier. Die Lettern ſind neu, ſcharf, dem Auge wohlgefällig. Der Druck iſt compreß, es wird Text geboten, ſehr viel Text, nicht wie bei fo vielen Zeitſchriften überflüßiger weißer Raum. Man pränumerirt in ganz Deutſchland, in der Schweiz und Italien, in der ganzen öſtreichiſchen Monarchie, und außer Deutſchland in Rußland, Polen u. ſ. w. bei allen löblichen Poſtämtern. g Mit portofreier Zuſendung an allen Hauptpoſttagen koſtet die Bilder- Ausgabe der Wiener Theaterzei⸗ tung, von Wien bis zur öſtreichiſchen Grenze, der Jahrgang 24 Fl. C.⸗M. (16 Thaler Sächſiſch), der halbe Jahrgang 12 Fl. C.⸗M. (8 Thlr. Sächſiſch.) Der Aufſchlag, den die löblichen Poſtämter in Deutſchland, in der Schweiz, für die gänzlich freie Zuſendung berechnen, iſt unbedeutend, und man thut am beſten, die Beſtellungen ſtets durch die Poſtämter beſorgen zu laſſen. Die Haupt⸗ en find größtentheils vorzuziehen. remplare ohne Kupfer kann man nicht di i Poſtämter erhalten.) f e eee Die wohlfeile Ausgabe iſt blos im Wege des Bud: handels zu haben; doch erhält man auf dieſem auch die Bilder-Ausgabe, und man wendet ſich zu dieſem Ende an die Hauptcommiſſionnaire (Frieſe und Weygand in Leipzig und Gerold in Wien), oder an jede gute Buchhandlung in und außer Deutſchland und in der Schweiz. f Beiträge, wenn ſie mehre Bogen ausmachen, ſind an die Gerold'ſche Buchhandlung in Wien mit der Bemerkung für „Bäuerle's Theaterzeitung“ zu adreſſiren. Kleinere Sachen können auf dem Poſtwege geſendet werden; Correſpon⸗ denznachrichten und Tagesintereſſen berührende Mittheilungen erbittet man ſich jedoch mittels Briefen direct an die Redac⸗ tion. Gedichte werden nicht aufgenommen. Bücher, Almanache, Broschüren ꝛc. mit der Auſſchrift: Zur Anzeige, zur kurzen Beurtheilung, oder zur ausführlichen kriti⸗ ſchen Beſprechung, wie der Einſender dieſes gehalten haben will, ſowie Zeichnungen über die im Eingange dieſer Nachricht be⸗ merkten Gegenſtände, welche letztere, wenn ſie entſprechen, ſehr gut honorirt werden, ebenfalls durch Buchhandlergelegen it und zwar: „An Herrn Gerold in Wien, für 25 Wiener Theaterzeitung.“ Comptoir der Allgemeinen Theaterzeitung und des Driginalblattes für Kunſt, Literatur zce in Wien, Nauhenſteingaſſe Nr. 926. Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Vollſtaͤndige kaukmünnische Bibliothek, im Vereine mit Mehren herausgegeben von Dr. Fr. Ahn, Vorſteher einer Erziehungsanſtalt. Drittes Heft. Auch unter dem Titel: NU EL de la Correspondance Commercial par Fr. AH N. 1128 K Premier Cahier. 8. Geheftet. Preis 6 Gr. Dieſes Heft empfiehlt ſich durch zweckmäßige Einrichtung ebenſo ſehr, als durch Reichhaltigkeit des Stoffes. Die Briefe find groͤßtentheils aus dem Geſchäftsleben ſelbſt hervorgegangen und zeichnen ſich durch fließenden Styl, Reinheit und Correct⸗ heit der Sprache aus. 5 1 Bei Siegmund Schmerber in Frankfurt a. M. iſt erſchienen: Die eheliche Abſtammung des fuͤrſtl. Hauſes Löwenſtein⸗Wertheim von dem Kurfuͤrſten Friedrich dem Siegreichen von der Pfalz, und deſſen Nachfolgerecht in den Stammlän⸗ dern des Hauſes Wittelsbach, von Dr. Johann Ludwig Klüber. Aus dem literariſchen Nachlaſſe des Verfaſſers heraus⸗ gegeben von Dr. J. Mülhens. 3 Fl. Durch alle Buchhandlungen in zum N Ie Preiſe zu beziehen: Allgemeine Geschichte der neuesken Zeit dem Ende des großen Kampfes der ei europaͤiſchen Mächte wider Napoleon Bonaparte bie auß unſere Tage ur Eruſt Münch. Sieben Bande. Herabgeſetzter Preis bis Ende Februar 1838: 9 Fl. Rhein., oder 5 Thlr. 12 Gr. Saͤchſ. (ſtatt 14 Fl. Rhein., oder 9 Thlr. Saͤchſ.) Dieſes Werk, welches durch den ſoeben erſchienenen Supplementband: Dr. Franz Kottencamp's Allgemeine Be: ſchichte der neueſten Zeit von dem Ende des Jahres 1850 (Preis 2 Fl. Rhein., oder I Thlr. 6 Gr. Sächſ.), bis auf die neueſte Zeit fortgeführt wurde, iſt jedem Freunde der Geſchichte und auch namentlich den Beſitzern der Geſchichtswerke von Rotteck, Pölitz, Becker und Andern, als ein höchſt wichtiges und unentbehrliches Ergänzungswerk zu empfehlen. Stuttgart. Literatur⸗Comptoir. In meinem Verlage ist erschienen und in allen Buch- e Dr. C. G., Johannes Frederus. 2 Abtheilungen. handlungen vorräthig: 1 Thlr. 5 Sgr. Hab IE En Smalian, H. L., Holzertragtafel für den Abtriebeertra 4 & RIEDERECHE MOST, Zuwachsſatz, jährlichen Durchſchnittsertrag, die Heſa nme En C K 10 P ädie Holzmaſſe und den Ertragsſatz. Zur wiſſenſchaftlichen Holz⸗ der gesammten medieinischen und chirurgischen Praxis, u Ra A im Auszuge von 10 zu mit Einschluss der Geburtshülfe und der Augenheil- | Derfelbe, Beitrag zur Holzmeßkunſt. Mit Steindrucktafeln. kunde. Nach den besten Quellen und: mach, eigner 1 Thlr. 71% Sgr. Erfahrung im Verein mit mehre aktische len] Tamms, C. G., Peter Suleke. Ein Religionsſchwärmer des hee e nen, A Br 16ten Jahrhunderts. Beitrag zur Kirchen- und Stadtgeſchichte 5 0 0 Jog und Wondärzten bearbeitet und herausgegeben. Stralfunds. Aus handſchriftlichen Qürlten, 15 Sgr. 8 Tegner, Dr. E., Die Kirche und Schule Schwedens in den Supplementband zur ersten Auflage, beiden legten Jahrzehnden. Aus dem Schwedifgen von Dr. G. enthaltend die Verbesserungen und Zusätze der zweiten, Mohnike, Geh. 1 Thlr. namentlich durch die Operativchirurgie stark vermehr- Weſſels, Fr., Schilderung des katholiſchen Gottesdienſtes in ten und verbesserten Auflage. Stralſund kurz vor der Kirchenverbeſſerung. Nach einer al⸗ ten Handſchrift. Herausgegeben und mit Erläuterungen be— Erstes und zweites Heſt (zu 12 Bogen). gleitet von Pr. E. H. Zober. Mit Weſſel's Portrait. Geh. Abarticulatio — Ligatura. 15 Sgr. , Gr. 8. Subscriptionspreis für jedes Heft 20 Gr. C. Loͤfflerſſche Buchhandlung in Stralſund. } Den Besitzern der ersten Auflage dieses anerkannt Fr I Tal n I e Werkes sind diese Ergänzungen unentbehrlich Soeben iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt: ie zweite Auflage ist jetzt in zwei Bänden beendigt | Gründliche Anleitung zur Reitkunſt und kostet 10 Thlr. 3 z N 1 fuͤr angehende Bereiter und für Offiziere der Cavalerie, Binnen Kurzem erscheint das erste Heft von Wosts beſonders auch zum Selbſtunterricht fur Liebhaber des Ausführlicher Encyklopüdie der gesammten Staatsarzneikunde. | Reitens von J. C. H. Andre, koͤnigl. preuß. Stall⸗ Zwei Bünde‘(in Heften i, 12 Rogen). meiſter und Ritter des rothen Adlerordens. Zte Auflage. Prospecte hierüber sind in allen Buchhandlungen gratis 8. Halle. Leipzig, Wienbrack in Commiſſion. Preis | n N rel zu erhalten. Leipzig, im November 1837. 1 Thlr. 16 Gr. E. A. Brockhaus. Geſtützt theils auf die vielſeitige Verſicherung ſachverſtän⸗ diger Männer, theils auf eigne Überzeugung „daß dieſes Buch Bei uns ſind ſoeben erſchienen und in allen Bud): ||. feinem beabſichtigten Zwecke genüge, läßt hier der Verfaſſer, handlungen zu erhalten: 2 eine günſtige nn 15 eye ie eine 2 e Anſichten und Grundſätze = Anſichten von Rügen, gezeichnet von W. Brüggemann, in Stahl 1 h, e mine ſolle, Hamit fie on en ee nn Aae i werden, ein dia d Ares: vie De he Fi Ae Dr. C., Deutſche Proſodie. 1 Thlr. F dis 5 ichen es an Gelegenheit keiten Meinhold, W., Humoriſiſche Reifebilder den uſedom. Wit dat lernen, oder an den hierzu bench e gebricht, 1 Karte. Geh. . Thlr. 2781 Melas, Th., Zoſeph Sannazar. Eine Novelle. 2 Theile. haben ſich N ihre au en bewährt befunden. Geh. 2 Thlr. 22½ Sgr. J 4 + Bei Gelegenheit der vor einiger Zeit in Berlin erſchienenen Ican Paul Fr. Kichter's fämmtliche Schriften in 60 Baͤndchen bringen wir in Erinnerung, daß folgende Schriften von dem⸗ 0 6 Verfaſſer in unferm Verlag erſchienen und durch alle Buch⸗ handlungen um die nachgeſetzten, ſehr wohlfeilen Preiſe zu be⸗ ziehen ſind: 5 a Richter, J. P. F., Dämmerungen für Deutſchland. 8. 1809. 36 Kr., oder 8 Gr. b N — —, ueber die deutſchen Doppelwörter; eine gram⸗ matiſche Unterſuchung in zwölf alten Briefen und zwölf neuen Poſiſcripten. 8. 1820. 36 Kr., oder 8 Gr. — —, Politiſche Faſtenpredigten während Deutſch⸗ lands Marterwoche. 8. 1817. 36 Kr., oder 8 Gr. — —, Freiheitsbüchlein, oder deſſen verbotene Zueignung an den regierenden Herzog Auguſt von Sachſen⸗Gotha, deſſen Briefwechfel mit ihm, und die Abhandlung über die Preß⸗ freiheit. 8. 1805. 24 Kr., oder 6 Gr. : — —, Herbſtblumen, oder gefammelte Werkchen aus Zeitz ſchriften. 3 Bändchen. 8. 1810 — 20. 3 Fl., oder 1 Thlr. 18 Gr. — —, Levana, oder Erziehlehre. 3 Theile. Zweite ver⸗ beſſerte und vermehrte Auflage mit Ergänzungsblatt. 8. 1814 — 17. 6 Fl., oder 3 Thlr. 12 Gr. — — Mars und Phöbus. Thronwechſel im Jahr 1814. Eine ſcherzhafte Flugſchrift. 8. 1814. 12 Kr., oder 4 Gr. — —, Muſeum. 8. 1814. 45 Kr., oder 10 Gr. — —, Selina, oder über die Unſterblichkeit. 8. Herabgeſetzter Preis 2 Fl., oder 1 Thlr. 8 Gr. — —, Vorſchule der Aeſthetik, nebſt einigen Vorleſun⸗ gen in Leipzig über die Parteien der Zeit. Zweite verbeſſerte und vermehrte Auflage. 8. 1813. 3 Theile. Herabgeſetz⸗ ter Preis 5 Fl., oder 3 Thlr. Wer dieſe zehn Schriften zufaır: men nimmt, erhält ſie um den äußerſt billigen Preis von 10 Fl. 48 Kr., wozu wir unſere Collegen in Stand ſetzen werden. Stuttgart, im October 1837. J. G. Colta'ſche Buchhandlung. 1827. In Baumgärtners Buchhandlung in Leipzig ſind erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten: The complete Works of William Shakspeare. Printed from the text of the most renowned editors, with nearly 270 engravings etc. Ste: Lieferung. Preis 10 Gr. Das ganze Werk wird in circa 15 Lieferungen erschei- nen und der Ankauf desselben, da wir den Preis jeder Lie- ferung von 8 Bogen nur auf 10 Gr. bestimmten, sich für das Geleistete ausserordentlich billig stellen. Die Lieferungen werden in Zeiträumen von 4, höchstens 6 Wochen regelmässig erscheinen, Bibliothek unterhaltender Wissenschaften. (XIII.) Pflanzen, welche zur Nahrung und Erhöhung der Lebensgenüſſe des Mens ſchen dienen, und zwar ſämmtliche Getreide-, Gemüſe-, Ge: würzarten u. ſ. w. beſchrieben und abgebildet, mit Berück⸗ ſichtigung ihrer natürlichen Beſchaffenheit, Verbreitung über die Erde, Cultur und Zubereitung. Aus dem Engliſchen von Dr. F. A. Wieſe. 2te Abtheilung. Mit vielen Abbil⸗ dungen. 8. Preis 16 Gr. l i Das vollftändige Werk koſtet 1 Thlr. 8 Gr. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Wel Frkedrich Fleiſcher in Leipzig iſt neu er⸗ ſchienen: , 3 1 Athens its rise and its fall with views of the literature, philosophy and social life of the Atkenian people by Edw. Lytton Bulwer. 2 Vol. 8. Brosch. Subscriptionspreis 2 Thlr. Bildet auch Vol. 12 und 13 der Ausgabe von Bulwer's complete Works, welche jetzt complet 13 Thlr. koſtet. Der 14te Band enthält „Ernest Maltravers“. Snarley-Yow or the dogfiend. The Phantom Ship. By Captain. Marryat. Jedes Werk Subſcriptionspreis 1 Thlr. Bildet den ten und 12ten Band der Ausgabe von Mar- ryat's complete Works, welche nun complet 12 Thlr. koſtet. Soeben iſt bei Ed. Meyer in Kottbus und Guben erſchienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Reuſcher, Dr. (Director des Gymnaſiums zu Kottbus), Häusliches Aufgabebuch zur Einübung der lateiniſchen Formenlehre für An: fänger; zum Schul- und Privatgebrauches, inſon⸗ de heit für Lehrer und Schuͤler in den unterſten Gym: naſialelaſſen. 8. 8 Bogen. Preis 8 Gr., oder 10 Sgr., oder 36 Kt. * Leben des wahren Sohnes Ludwig's des Sechszehnten, Herzogs der Normandie, dargeſtellt von ihm ſelbſt. Aus dem Fran⸗ zöſiſchen. 3 Bogen kl. 8. Elegant geheftet. Preis 6 Gr., oder 7½ Sgr., oder 27 Kr. Für Archäologen. Der focben erſchienene erſte Band von C. A. Böttiger's kleine Schriften archäolo- gischen und antiquarischen Inhalts, ge- sammelt und herausgegeben von J. Sillig. Mit 6 color. u. schwarzen Kupfern, Gr. 8. Brosch. iſt in allen namhaften Buchhandlungen bis zur Oſtermeſſe 1838 für 2 Thir. 16 Gr. zu bekommen. Der nachherige Ladens preis beträgt 3 Thlr. 4 Gr. Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden und Leipzig. In einigen Tagen erſcheint in meinem Verlage unter dem Titel: Was wollen die Bürgerlichen? Brief an den Grafen r kr von F. G. | 4 Bogen. Geh. 8 Gr. Is eine Schrift, die mit beſonderer Rückſicht auf dle neueſten Ereigniſſe in Hanover abgefaßt iſt und die Aufmerkſam⸗ keit aller Parteien auf ſich ziehen wird. a 13 Leipzig, den 20ften November 1837. ae an F. A. Brockhaus. | Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. LII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In meinem Verlage ist erschienen und in allen Buch- handlungen zu erhalten: Analekten für Frauenkrankheiten, oder | Sammlung der vorzüglichsten Abhandlungen, Mono- graphien, Preisschriften, Dissertationen und Notizen des In- und Auslandes über die Krankheiten des Wei- bes und über die Zustände der Schwangerschaft und des Wochenbettes. \ Herausgegeben 85 von einem Vereine praktischer Arte. Erster Band. Erstes bis drittes Heft. Gr. 8. Jedes Heft 16 Gr. Aus der von Jahr zu Jahr immer stärker anschwellenden Flut medicinischer Schriften eine schätzbare Sammlung alles Gediegenen, Brauchbaren und Guten, was das Gebiet der Frauenkrankheiten betrifft, zu ziehen, ist der Zweek der Herausgeber. Sie wollen dem praktischen Arzte, welcher nicht viel auf seine Bibliothek verwenden kann oder will, für einen geringen Preis viele Werke ersetzen, aus denen er das hier Gesammelte selbst schöpfen müsste. Leipzig, im November 1837. F. A. Brockhaus. Subferiptiondg- Anzeige, Im Verlage von Friedrich Fleiſcher in Leipzig erſcheint: 5 Vollſtaͤndiges Handbuch der Geographie, Statiſtik und Topographie e . [2 des Koͤnigreichs Sachſen. Von Albert Schiffner. In Fünf Bänden größtes Octavformat. Jeder Vaterlandsfreund wird, nachdem die frühern, fonft ſehr ſchätzbaren Werke ähnlicher Art durch die Zeitereigniſſe faſt gänzlich veraltet und unbrauchbar geworden ſind, das Bedürf⸗ niß eines zeitgemäßen Buches dieſer Art ſehr wohl erkennen. Der Herr Verfaſſer, der ſich mit dieſem Gegenſtande vorzugs⸗ weiſe ſeit vielen Jahren auf das innigſte vertraut gemacht hat, dürfte gewiß mit zu den Männern gehören, die zur Löſung ei⸗ ner ſolchen Aufgabe am befähigteſten ſind. Das Werk wird im erſten Bande das Allgemeine von Land, Volk und Staat in allen Beziehungen, in den vier übrigen, in jedem einen Kreisdi⸗ rectionsbezirk ſpeciell behandeln. Der Wunſch, dem Werke die möglichſte übereinſtimmung und Vollſtändigkeit zu geben, be⸗ dingt es, daß der erſte Band erſt nach Vollendung der übrigen erſcheine. Es wird alſo mit dem zweiten Bande, der den erzge⸗ birgiſchen Kreisdirectionsbezirk enthalten ſoll, begonnen werden. Da alles ſeit längerer Zeit ſchon ſo vorbereitet iſt, daß der Druck mit Anfang 1838 mit aller Kraft beginnen kann, ſo iſt man im Stande, die Vollendung des Ganzen in zwei Jahren zu verſprechen. Die größere oder geringere Maſſe des Stoffes für jeden Band läßt mit Gewißheit die Bogenzahl des ganzen Werkes noch nicht beſtimmen, man glaubt aber, indem man den Sub⸗ ſcriptionspreis mit 1½ Groſchen für jeden Bogen großes For⸗ mat und deutlichſten compreſſen Druck beſtimmt, und der Sub⸗ ſeribent auch nur zur Abnahme eines Bandes verpflichtet wer⸗ den ſoll, gewiß jedem billigen Verlangen zu entſprechen. Wer indeſſen dem Verfaſſer und Verleger ſo viel Vertrauen ſchenken und ſofort auf das Ganze ſubſcribiren will, ſoll daſſelbe noch um % des Subſcriptionspreiſes billiger erhalten, wogegen er bei Einſendung der Unterzeichnung 5 Thaler preuß. Cour., und dann den ausfallenden Reſt bei Ablieferung des letzten Theils zu zahlen haben würde. Haben in unſern Nachbarſtaaten Baiern und Böhmen in neueſter Zeit ähnliche Unternehmungen ſich einer ausgezeichneten Unterſtützung von Seiten des Publicums zu erfreuen gehabt, ſo darf man in unſerm intelligenten und patriotiſch geſinnten Va⸗ terlande eine ſolche Auffoderung wol mit Vertrauen und Hoff: nung ſeinen geehrten Mitbürgern übergeben. Eine ausführli⸗ 11 1 bendeisde iſt bei dem Verleger und in jeder Buchhandlung zu haben. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und durch alle ſoliden Buchhandlungen zu beziehen: 0 \ Entwurf eines Strafgeſetzbuches fuͤr das Königreich Würtemberg. Preis 1 Fl., oder 16 Gr. Med tei ue zu dem Entwurf eines Strakgesetzbuches fuͤr das Königreich Würtemberg. Preis 1 Fl. 12 Kr., oder 20 Gr. Bemerkungen uͤber den Entwurf eines Strafgesetzbuches fuͤr das Königreich Würtemberg, nebſt einem Verſuch uͤber den Zweck und Maßſtab der Strafe und uͤber die Strafarten. 8. Broſch. Preis 24 Kr., oder 6 Gr. In dem Vorworte, welches das königliche Juſtizminiſterium den Motiven zu dem Entwurf eines Strafgeſetzbuches für das Königreich Würtemberg vorausſchickt, wird der Wunſch ausge⸗ 4 drückt, die Stimmen von Männern vom Fache über den Ent⸗ wurf zu vernehmen, was den Verfaſſer beſtimmte, gegenwär⸗ tige Bemerkungen über den Entwurf zu veröffentlichen. 3 g Sie betreffen Materien aus dem allgemeinen Theile, die dem Verfaſſer ein beſonderes praktiſches Intereſſe zu haben inen. che Dahin gehört hauptſächlich die Materie von den Strafarten. Das, was der Verfaſſer hierüber ſagt, bezieht ſich beſon⸗ ders auf die künſtlichen Syſteme von Freiheitsſtrafen, und na⸗ mentlich auf die verſchiedenen Zwangsarbeitsſtrafen von verſchie⸗ dener Intenſität und verſchiedener mit der Intenſität ſteigender auer. 5 Für den Verſuch über den Maßſtab der Strafen und das oberſte Strafprincip, aus welchem dieſer Maßſtab abgeleitet werden muß, nimmt der Verfaſſer die Nachſicht Derer in An⸗ ſpruch, die mit den Schwierigkeiten der Aufgabe vertraut ſind. Das Beſtreben des Verfaſſers ging dahin, ein Strafſyſtem aufzufinden, welches geeignet ſei, der Strafgeſetzgebung als Grundlage zu dienen. 5 Stuttgart und Tübingen, im October 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Ernst Maltravers. Ein Roman Ed. Lytt. Bulwer, Verfaſſer von Pelham, Rienzi, Die letzten Tage von Pompeji ꝛc. ꝛc. Aus dem Engliſchen von M. v. Czarnowski. Auch unter dem Titel: E. L. Bulwer's ſaͤmmtliche Werke, 30ſter, 31ſter und 32ſter Band. 8. 3 Baͤnde. Geheftet. Preis 3 Thlr. Dieſer neueſte Roman Bulwer's beweiſt, daß das Talent des ausgezeichneten Verfaſſers ftets durch neue gediegene Leiſtun⸗ gen feinen europäiſchen Ruf zu behaupten weiß, und er bietet diesmal Charaktere (beſonders weibliche) und Situationen dar, welche ſeine frühern Schöpfungen dieſer Art theils an Origina⸗ lität, theils an concentrirter Darſtellung noch übertreffen dürf⸗ ten. Dabei enthält das Buch einen ſo reichen Schatz von Le⸗ benserfahrung, von geiſtreichen Bemerkungen über geſellige Zu⸗ ſtände und Literatur, daß ſowol der Leſer, welcher das ſpan⸗ nende Intereſſe des Romans, als jener, welcher deſſen didak— tiſche Tendenz ſucht, befriedigt wird. —— EEE Soeben iſt bei Ed. Meyer in Kottbus und Guben erſchienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Fr. Feldmann (Schloßprediger an der reformirten Kirche zu Kottbus), Theologiſche Miscellen mit Bezugnahme auf die neuern Erſcheinun⸗ gen in der chriſtlichen Kirche. 14 Bogen in Octap ſauber geheftet. Preis 18 Gr., oder 22 Sgr., oder 1 Fl. 21 Kr. Die in dieſem, jedem praktiſchen Theologen intereſſanten Werke beſprochenen Gegenſtände find: J. Dogmatiſchen Inhalts. 1) über die neueſten dogmatiſchen Verſuche in der Ausbildung und Darſtellung der Gottesidee. 2) über die neuern pantheiſirenden Richtungen in der chriſtlichen Dogmatik, mit beſonderer Bezugnahme auf den praktiſchen Theologen. 3) Bemerkungen über die Theorie der Willensfreiheit. 4) über den neuteſtamentlichen Doppeltypus für die Ausbildung dog⸗ matiſcher Ideen. 5) Aphorismen über die moderne Unſterblich⸗ keitslehre. II. Homiletiſchen Inhalts. 6) Einige Bes merkungen über moraliſche Predigten. 7) über einige weniger beachtete Bedingniſſe für den Kanzelvortrag, falls derſelbe auf den Verſtand der Zuhörer wirken ſoll. 8) Einiges über Text⸗ benutzung. 9) Über die Foderung: der Prediger müſſe bibliſch predigen. 10) Schleiermacher als Prediger. 11) Eine Homi⸗ lie des Chryſoſtomus. 12) über das Memoriren und Decla⸗ miren der Predigt. III. Allgemeinen Inhalts. 13) über die Abſchaffung des ſogenannten Predigtzwanges. 14) Die Klage, welche die Männer der rechten Mitte über die kirchli⸗ chen Ultraiſten führen. 15) Gedanken und Empfindungen ei⸗ nes praktiſchen Theologen beim Erſcheinen der Strauß'ſchen Schrift: Das Leben Jeſu. Im Verlage von Duncker und Humblot in Berlin iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Deutſches Taſchenbuch auf das Jahr 1838. Herausgegeben von Karl Buͤchner. Mit 6 Kupfer- und Stahlſtichen. 16. 2 Thlr. 8 Gr. Inhalt: Friedrich Schleiermacher. Ein Lebensbild von F. G. Kühne. (Mit Schleiermacher's Bildniß.) — Eine Ah⸗ renleſe vom deutſchen grünen Hügellande. Von W. Alexis. (Mit einer Anſicht vom heidelberger Schloſſe.) — über den Zuſtand der Muſik in Deutſchland. Von Ludwig Rellſtab. (Mit dem Bildniſſe der Schröder- Devrient.) — Der Retter. Eine Novelle von Theodor Mügge. — Gemüth und Selbſtſucht. Novelle von F. v. W. Mitgetheilt von Leopold Schefer. — Gedichte von E. W. Kaliſch, L. Liber, Ed. Reichenau, E. Fer⸗ rand, E. Geibel. — Die übrigen drei Stahlſtiche find: 1) „Die trauernden Juden“, nach einem Gemälde von Bende- mann. 2) „Die Heimkehr“, nach einem Gemälde von Nerenz. 3) „Die Soͤhne Eduard's IV.“, nach einem Gemälde von Hil⸗ debrandt. Der erſte Jahrgang dieſes Taſchenbuchs, für 1837, ko⸗ fit 2 Thlr. und hat folgenden Inhalt: Fürſt Pückler. Ein Lebensbild von Theodor Mundt. (Mit des Fürſten Bildniß.) — über die Entwickelung der neuern deutſchen Kunſt. Von O. F. Gruppe. (Mit 2 Kupfern.) — Phyſiognomie der deutſchen Literatur in den Jahren 1835 u. 1836. Von Hermann Marg- graff. — Herr von Sacken. Novelle von W. Alexis. — Der Träumer. Novelle von A. Kopiſch. — Gedichte von A. v. Chamiſſo, Joſ. v. Eichendorff, E. Ferrand, Franz Frhrn. Gaudy, E. Geibel, L. Rellſtab, H. Stieglitz. Geb. Erſchienen iſt und in allen Buchhandlungen zu haben: Adreßbuch für Papiermacher, Schriftgießer, Buch- drucker und Buchhaͤndler. Herausgegeben von Fr. Nies. Gr. 8. Geh. 12 Gr. Dieſer Verſuch, ein allgemeines Adreßbuch ſämmtlicher Pa⸗ pierfabriken, Schriftgießereien, Buchdruckereien, Steindruckereien und KXylographien Deutfchlands herzuſtellen, wird von allen in den genannten Branchen wie im Buchhandel Arbeitenden will⸗ kommen geheißen werden. Der Herausgeber wird mit beſon⸗ derm Danke erkennen, wenn ihm die etwa in demſelben be— findlichen Lücken durch ſchriftliche Mittheilungen angezeigt wer⸗ den, und der Unterzeichnete erſucht, fie ihm unter feiner Addreſſe gefälligſt zugehen zu laſſen. Joh. Ambr. Barth in Leipzig. 2 2 Deutſche Viertel⸗Jahrsſchrift. Grat Heek. Broſchirt. Velinpapier. Preis 3 Fl., oder 1 Thlr. 20 Gr. In der Unterzeichneten erſcheint im Laufe des Monats November das erſte Heft der angekündigten deutschen Viertel- Jahrsschrikt, welche, des Jahres in vier Heften, zuſammen 80 — 90 Bogen füllen wird. Beſtellungen auf die Deutſche Vi 5 R nehmen alle Buchhandlungen Deutſchlands und des Auslandes an. f 5 f td rebel ahreſchriſt über Aufgabe und Zweck derſelben, welche ſich erſt durch die Ausführung ganz ausſprechen laſſen, glauben wir gleichwol We⸗ niges vorausſchicken zu ſollen. ‚Die Zahl der gebildeten Männer aus allen Claſſen, welche den Beruf und das Bedürfniß fühlen, ſich über Alles, was die geiſtige Welt im Großen anregt, auf dem Laufenden zu erhalten und die Stellung genau zu erkennen, welche das Wiſſen gegen das Leben nimmt, wächſt immer mehr und mehr an. Je mehr ſie in ihren beſondern Fächern vorzuſchreiten ſtreben, deſto noth⸗ wendiger fühlen ſie das Bedürfniß einer fortwährenden Zuthat allgemeiner Bildung, welche ſie über dem Täglichen erhalten ſoll Für fie, die an Allem Theil nehmen möchten, was die Zeit bewegt, aber nicht Muße genug haben, was für fie wichtig iſt in den gelehrten Zeitſchriften zuſammenzuſuchen, oder nicht die Mittel, ſich alles hierher Gehörige anzuſchaffen, Sie ſoll die Ergebniſſe eifriger Forſchung und gründlichen Den den das praktiſche Leben ganz in Anſpruch nimmt, verſtändlich und nutzenbringend, die wohlerwogenen eines geläuterten Geſchmacks für einen weitern Kreis denkender, ſtrebender und lernbegieriger Geiſter zug Verbindung zwiſchen dem einſamen Arbeitszimmer und den verſchiedenartigen Lebenskreiſen der nicht gele das Zuſammenwirken einer größern Anzahl wohlmeinender, über die zu verfolgenden Zwecke einverſtandener Männer. nach Ernſt und Gründlichkeit, wird dieſe Zeitfchrift — als Organ der Überzeugung und Wahrheit — hauptſächlich und es als erſten Zweck verfolgen, überſichtlich dem praktiſchen Leben näher zu die Viertel-Jahrsſchrift geſorgt werden. Mit wenig Worten: für fie zunächft ſoll durch kens auch für Denjenigen, leidenſchaftloſen Urtheile änglich machen; kurz, eine hrten Welt herſtellen durch 1 f e urchwe bringen, was das Reich der Geiſter bewegt. 5 zwiſchen dem praktiſchen Leben und der in der Literatur für daſſelbe liegenden Ausbeute will die Viertel- Jahrsſchrift vermitteln. Was ſie zu erreichen wünſcht, wäre alſo für den jeweiligen Standpunkt der ver ſchiedenen geiſtigen Richtungen eine Reihe von leading articles, nicht im Geiſte eines Tag blatts, ſondern in dem einer Viertel-Jahrsſchrift überſichtlich aufgefaßt, und zwar mit ſorgfältigerer Beachtung des Nothwendigen und Praktiſchen, mit reiflicher Erwägung Deſſen, mit gänzlicher Entfernung der Leidenſchaften des Tags, mit deutſcher Unparteilichkeit und deutſchem gut ruhigen würdigen Tone, welcher der Wiſſenſchaft ziemt und welcher allein einer guten Sache frommen was grade an der Zeit iſt, en Glauben, und mit dem kann. In dieſem Sinne beizutragen zu der Viertel-Jahrsſchrift, laden wir ebenſo angelegentlich als ehrerbietig alle Diejenigen ein, welchen das Bedürfniß, beſonnen vorzuſchreiten und die Nothwendigkeit vorſchwebt, daß die Berufsgelehrten ſich auch in Deutſch⸗ land der praktiſchen Richtung und Bildung in dem Maße nähern müſſen, in welchem dieſe ſich zum Wiſſen ſteigert. Entſprechende Beiträge werden anſtändigſt honorirt werden, und im Wege des Buchhandels, aus Norddeutſchland über Leipzig durch Herrn L. H. Böſenberg daſelbſt, aus Süddeutſchland aber durch Beiſchluß unſerer Literariſch-artiſtiſchen Anſtalt zu Munchen unſerer Verlags⸗ Expedition zu Augsburg, der Stein'ſchen Buchhandlung zu Nürnberg, der Andreä'ſchen zu Frankfurt, oder direct durch den Poſtwagen, uns am beſten zukommen. Stuttgart und Tübingen, im October 1837. Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Moliere's ſämmtliche Werke. überſetzt von L. Braunfels, F. Demmler, E. Duller, F. Freiligrath, M. Runkel, E. Wey⸗ den, O. L. B. Wolff, L. Lax u. A. Herausgegeben von Louis Kar. Ausgabe in Einem Bande. Erſte Lieferung. Pränumerations⸗ preis fürs Ganze, mit Moliere's Portrait in Stahl: ſtich, 5 Thlr., oder 9 Fl. Ausgabe in 16., 1fte bis Ste Lieferung. 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. Im Auguft dieſes Jahres erſchien: Geſchichte meines Austritts aus dem Staats— dienſte vom Geheimen Juſtizrath Dr. Grä- vell. Jena; in Leipzig bei A. Wien- brack. 2 Theile. Gr. 8. 5 Thlr. Als nachträgliche Bemerkung zu den frühern Ankündigun⸗ gen dieſes Werkes möge noch hinzugefügt werden, daß von J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Seiten der preußiſchen Regierung der Verbreitung derſelben kein weiteres Hinderniß entgegengeſetzt worden iſt, wiewol ei⸗ nige Redactoren von preußiſchen Zeitſchriften die erſte Anzeige nach deſſen Erſcheinen aufzunehmen Anſtoß fanden. Ein ge⸗ ehrtes Publicum wird daher beſonders aufmerkſam gemacht, daß. der Verkauf dieſes Buches nirgend gehemmt iſt, und kann daſſelbe von allen Buchhandlungen Deutſchlands bezogen werden. Für Rechtsgelehrte erſchien ſoeben die 2te ſehr vermehrte und verbeſſerte Auflage von: Dr. A. S. Kori, Erörterungen praktiſcher Rechtsfragen aus dem gemeinen und ſaͤchſiſchen Ci- vilrechte und Civilproceſſe, mit Beziehungen auf die daruͤber vom koͤnigl. ſaͤchſ. Appellations- und Oberap⸗ pellationsgericht ertheilten Entſcheidungen. Gr. 8. 1 Thlr. 8 Gr. Die 2te verbeſſerte Auflage der zwei erſten Theile iſt im vorigen Jahre erſchienen und jeder Theil koſtet 1 Thlr. 12 Gr., alle drei Theile mithin 4 Thlr. 8 Gr., wofür ſolche in allen namhaften Buchhandlungen zu bekommen ſind. . Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden u. Leipzig. J. P. Hebel's ſämmtliche Werke vollſtaͤndig in acht Baͤnden mit seinem Portrait, elegant broſchirt um die Haͤlfte des Subſcriptionspreiſes, alfo ſogleich eomplet in acht Bänden für 4 Thlr., oder nach dem Wunſche des Beſtellers in acht Lieferungen, jede fuͤr den aͤußerſt maͤßigen Preis von nur 12 Gr. Hebel's Werke beduͤrfen keiner Empfehlung mehr. Hebel iſt in neuerer Zeit unſer erſter deutſcher Volksſchrift⸗ ſteller, deſſen gemuͤthliche populaire Schriften den feingebildeten Mann wie den ſchlichten einfachen Buͤrger in gleichem Maße anſprechen. ſeine „Allemanniſchen Gedichte“. Wer kennt z. B. nicht ſeine „Erzaͤhlungen des rheinlaͤndiſchen Hausfreundes“, Hebel's Werke, die auch eine Anzahl vortrefflicher Predigten enthalten, Unterhaltung mit Belehrung und Erbauung vereinen, verdienen in jedem Hauſe heimiſch zu werden. Beſtellungen nimmt jede Buchhandlung an; man bittet dieſelben ſo bald als moͤglich zu machen, da die Anzahl der Exemplare, welche ſo abgegeben werden, nicht groß iſt. C. F. Müller'ſche Hofbuchhandlung in Karlsruhe. Von Neujahr 1838 an erſcheint in unterzeichnetem Ver⸗ lage und mit deſſen Verantwortlichkeit die Fortſetzung von Beurman's Frankfurter Telegraphen unter dem Titel: Telegraph fuͤr Deutſchland. Mehre der vorzüglichſten deutſchen Schriftſteller haben ſich verbunden, dieſem Journale einen außerordentlichen Aufſchwung zu geben. Der bisherige Herausgeber wird nicht nur dem Un- ternehmen nicht fremd bleiben, ſondern im Verein von Autoren, wie Koenig, Mügge, Jerrmann, O. L. B. Wolff, H. Marggraff, A. Rebenſtein, Koloff, Uffo Horn, Franz Dingelſtedt u. A., nach wie vor wetteifern, dem Telegraphen geiſtige Friſche und Anregung zu geben. Be— ſonders wird Karl Gutzkow auch fernerhin an dieſem Blatte thätig und, fo weit es die Verhältniffe geſtatten, immer im Vordergrunde deſſelben ſichtbar ſein. Der Telegraph erſcheint viermal wöchentlich in gr. 8. Der Preis des Jahrgangs iſt 6 Thlr., oder 10 Fl. Alle Buchhandlungen und Poſtämter nehmen Beſtellungen darauf an. Hamburg, im November 1837. Hoffmann und Campe. Soeben ſind im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung erſchienen und in allen Buchhandlungen Deutſchlands und der Schweiz vorräthig zu haben: Frieſen, Herm. (Freiherr v.), Der Hofmann. Novelle. 8. Geh. 18 Gr. Großmann, J. v., Pruͤfungen. 8. Geh. 1 Thlr. 6 Gr. Guſeck, Bernd v., Schaumperlen der Gegen— wart. Zwei Novellen: Entfremdung. Verfeinerung. 8. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. Laun, Fr., Memoiren. 3 Thle. 8. Geh. 2 Thlr. 8 Gr. Menk, Fr., Morondanga. Zwei Novellen. 8. Geh. 22 Gr. R Wenzel, H., Reiſeſkizzen aus Tirol und def- ſen Nachbarſchaft. 8. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. Zwei Novellen. Stubba, A. (Seminarlehrer), Exempeltafeln zum Kopfrechnen. Eine ſtufenmaͤßig geordnete Samm⸗ lung von Kopfrechnen-Aufgaben aus der Geſchichte, Geo⸗ graphie, Statiſtik, Phyſik, Naturgeſchichte, Geometrie und den gewoͤhnlichen Rechnungsarten des Lebens in 160 Exempeltafeln fuͤr Stadt- und Landſchulen, wie auch zum Privatgebrauch. Gr. 8. 1 Thlr. 8 Gr. Appun's Buchhandlung in Bunzlau. In meinen Verlag iſt übergegangen und ſoeben in neuer Auflage erſchienen: Moſt (Georg Friedrich), Über Tiebe und Ehe ſittlicher, naturgeſchichtlicher und diaͤtetiſch-medi⸗ ciniſcher Hinſicht; nebſt einer Anleitung zur rich— tigen phyſiſchen und moraliſchen Erziehung der Kinder. Dritte, völlig umgearbeitete, ſtark vermehrte und verbeſſerte Auflage. 8. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. Schon von der erſten Auflage ſagte ein Retenſent in der Leipziger Literaturzeitung: „Der Verfaſſer hat Alles, was ſich über Liebe und Ehe von einem Arzte, Philoſophen und Naturforſcher ſagen läßt, ſo deutlich und klar von allen Seiten dargeſtellt, und iſt dabei der Sittlichkeit und Keuſchheit ſo wenig zu nahe getreten, daß ſein Buch von jungen Leuten als ein wackerer Rathgeber zur Hand genommen werden kann. Auch nach der Heirath mögen ſie noch oft hinein blicken, um zu lernen, wie ſie in der Ehe glücklich blei⸗ ben und das Ungemach derſelben mindern können.“ Um ſo mehr möchte dies Lob auf dieſe bedeutend vermehrte und vers beſſerte dritte Auflage zu übertragen ſein. Leipzig, im November 1837. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. LIII. — . — . — — — —— Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Einem Jeden das Seine! Mein früherer Elementarſchüler hatte mir ein noch rohes Manufeript, die Wiſſenſchaft der Mathematik nach heu— riſtiſch⸗genetiſcher Methode betreffend, zu einem gewiſſen Be- hufe abgeborgt und ſolches gegen all mein Erwarten als ſein geiſtiges Eigenthum, bis auf die hinten angehängten, vom Doc= tor Radell herrührenden, zum Ganzen nicht paſſenden Beiſpiele, durch den Druck veröffentlicht. Indem ich nun jenes Manufeript in einem ſehr verbeſſerten Grade herausgeben werde, ſo halte ich es für rechtlich, ein hochgeehrtes Publicum 1) rückſichtlich meines Herrn Verlegers und 2) weil ſich im Söften Stück des Berliner Converſationsblattes für Poeſie, Literatur und Kritik eine vom Doctor Mayen abgefaßte günſtige Beurtheilung befin— det, die, weil derſelbe durchaus Laie in dieſer Wiſſenſchaft iſt, auf nichts baſirt fein kann, vor dem Ankauf jenes ganz unvoll⸗ ſtändigen Heftes zu warnen. Berlin, am 16ten November 1837. Dr. A. Willing. Leben und Briefwechſel Georg Washingkon's. Nach dem Engliſchen des Jared Sparks, im Auszuge bearbeitet und herausgegeben von Friedrich von Baumer. Herr von Raumer hat ſich auf den Wunſch des Verfaſſers dieſer deutſchen Bearbeitung unterzogen und ſich über die An⸗ ordnung dieſes Auszugs mit demſelben verſtändigt. Es iſt da⸗ her dieſe Ausgabe eine vom Verfaſſer autoriſirte, was ich zur Begegnung etwaiger Concurrenz zu bemerken mir erlaube. Der erſte Band erſcheint, nachdem das Origi⸗ nal jetzt vollendet iſt, in Kurzem. Leipzig, im December 1837, F. A. Brockhaus. Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Der alte Commodore. Roman von E. Howard. Aus dem Engliſchen von C. Richard. 8. 3 Baͤnde. Geheftet. 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Ein trefflich geſchriebenes, tiefdurchdachtes Werk, das des Verfaſſers ausgezeichnetes Talent, den durchdringenden Scharf⸗ blick, die er in ſeinem ſchönen Roman „Ardent Troughton“ | 1 bekundete, aufs Neue glänzend bewährt und ihn zu einem der Lieblingsſchriftſteller Englands ſtempeln dürfte. Ferner erſchien ſoeben: Paul Clifford von E. L. Bulwer. Aus dem Engliſchen von C. Richard. Auch unter dem Titel: E. L. Bulwer's ſaͤmmtliche Werke, 27ſter, 28ſter und 29ſter Band. Zweite Auflage. 8. 3 Baͤnde. 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Unterrichtbücher für höhere Lehranſtalten. V. H. v. Rouvroy (Hauptmann), Leitfaden zum Un⸗ terricht in der Mathematik. Vierter (letzter) Theil: Mechanik. Mit 3 großen Tafeln. 1 Thlr. 8 Gr. Der 1ſte Theil: Zahlenrechnung und Algebra, koſtet 21 Gr. Der 2te Theil: Geometrie, Aufnehmen mit dem Meßtiſche und ſphäriſche Trigonometrie, 1 Thlr. 8 Gr. Der Zte Theil: In⸗ finiteſimalrechnung, analytiſche Geometrie und mathematiſche Geographie, 1 Thlr. 8 Gr. Alle 4 Theile 4 Thlr. 21 Gr. P. Ch. F. W. Thamm, Einleitende Ideen fuͤr den Religionsunterricht in obern Claſſen der Gelehrten- ſchulen. Auch zum Nebengebrauche bei dem Niemeyer’ ſchen Lehrbuche fuͤr die obern Claſſen der Gelehrten— ſchulen beſtimmt. Gr. 8. 9 Bogen. 12 Gr. Beide ſind in allen Buchhandlungen zu bekommen. Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden u. Leipzig. Bei Juſtus Perthes in Gotha iſt erſchienen: H. Luden's Geſchichte des deutſchen Volkes. 12ter Band. Gr. 8. Subferiptionspreis der Aus⸗ gabe auf weißem Druckpapier 2 Thlr. 8 Gr. (4 Fl. 12 Kr.), der Velinausgabe 3 Thlr. 8 Gr. (6 Fl.) Dieſer 12te Band enthält das 2öfte und 26ſte Buch: die Geſchichte Deutſchlands unter Heinrich VI. und Friedrich II. bis zur Wahl Konrad IV. Vollſtändige Exemplare dieſes Na⸗ tionalwerkes ſind noch zum Subſcriptionspreiſe zu haben. H. BERGHAUS, Grosser Atlas von ASIA. In grossem Adlerformat. Öte Lieferung. (Nr. 11: Insel Sumatra; Nr. 17: Das Sunda- oder Bor- neomeer; Nr. 19: Das Uralgebirge.) Sub- scriptionspreis 5 Thlr. 8 Gr. (9 Fl. 36 Kr.) Empfehlenswerthes Weihnachtsgesehenk. Handbuch des Wiſſenswürdigſten aus der Natur und Geſchichte der Erde und ihrer Bewohner. Von Dr. L. G. Blanc, Domprediger und Profeſſor zu Halle. Dritte, verbesserte und vermehrte Auflage. Atlas, à Heft 12 Gr. Text, Halle, im November 1837. [4 Collection des grands Eerivains du 19ième Siècle! Editions uniformes! Binnen Kurzem erwarten wir aus Brüſſel: Alex. Dumas. Oeuvres completes. 2 vol. grand in- 8., impr. à 2 colonnes, et ornees de 10 belles gravures. Prix 10 Thlr. George Sand, Oeuvres completes. 2 vol. grand in-S., impr. a 2 colonnes. 5 Thlr. Zugleich empfehlen wir folgende bereits erfchienene, mit der vollkommenſten typographiſchen Schönheit ausgeſtatteten Groß— octav-Ausgaben von: Alph. de Lumurtine, Oeuvres completes. 1 vol. grand in-8., papier velin, caracteres neufs, orné du portrait de l’auteur, gravde sur acier, d'une gravure, de six belles vignettes sur bois, de deux cartes géographiques etc. 5 Thlr. Victor Hugo, 2 \ Oeuvres completes, y compris les „Voix intérieures“. 2 vol. grand in- 8., ornés du portrait de l’auteur, gravé sur acier, et de onze vignettes, dessinés par Madou. — 10 Thlr. Alfred de Vigny, Oeuvres completes. 1 vol. grand in-8. — 5 Thlr. H. de Balzac, Oeuvres completes. 5 vol. grand in-8. — 25 Thlr. Edition entierement complet! Bignon, Histoire de France, depuis le 18 Brumaire jusqu'à la paix de Tilsitt. 1 vol. grand in-8. — 5 Thlr. a Heft 6 Gr. C. A. Schwetschke und Sohn. Cupeſigue, Histoire de la Restauration, et des Causes, qui ont amenè la Chute de la Branche ainée des Bourbons. 2 vol. grand in- 8. — 10 Thlr. Duchesse d’Abrantes. Meémoires, ou Souvenirs historiques sur Napoleon, la Revolution, le Directoire, le Consulat, l’Empire et la Restauration. 3 vol. grand in-8. — 15 Thlr. Obige Werke können durch alle Buchhandlungen bezogen werden. Leipzig. C. Hochhausen q. Fournes. (Allgemeine Niederländische Buchh.) Soeben iſt bei Ed. Meyer in Kottbus und Guben erſchienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Geyert, C. J. W. (Guͤrtlermeiſter und Metall arbeiter), Geheimniſſe oder die gruͤndlichſte Belehrung über das Vergolden und Ver: ſilbern im Feuer. Nebſt richtiger Unter⸗ weiſung zur Bereitung der Bronze, der Goldfirniſſe und des Boſſirwachſes, zur Erlernung des Loͤthens, Verzinnens und der Lackirkunſt; ferner einer leichten Me⸗ thode, jedes Metall aufzuloͤſen u. ſ. w. u. ſ. w. Ein nuͤtzliches und nothwendiges Handbuch fuͤr Guͤrtler, Gelbgießer, Schwertfeger, Schloſſer und uͤberhaupt jeden Metallarbeiter, dem hierin manches auf mehr⸗ jaͤhrige praktiſche Erfahrung gegruͤndete Verfahren auf⸗ richtig mitgetheilt wird. Zweite Ausgabe. 8. 6 Bogen. Geh. Preis 12 Gr., oder 15 Sgr., oder 54 Kr. Polichinell. Allen Kinderfreunden, die aus Erfahrung wiſſen, daß es nicht leicht einen Magnet gibt, der auf die Kinderwelt mehr Anziehungskraft ausübt, als die heitere Bühne Polichinell's, empfehlen wir die ſoeben erſchienene, zierliche Kinderſchrift: Polichinell, dramatiſches Feenmaͤrchen von J. P. Lyſer. Elegant gebunden. Preis 18 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. (Stuttgart, bei Paul Neff.) Das Büchlein iſt mit vielen bunten, auch künſtleriſch werth⸗ vollen, hoͤchſt ergötzlichen engliſchen Holzſchnitten geſchmückt. ELEGANTES WEIHNACHTSGESCHENK, Soeben erschien und ist durch alle Buch- und Kunsthandlungen des In- und Auslandes zu beziehen: XXVII UMRISSE HEBEL’S ALLEMANNISCHEN GEDICHTEN voN JULIUS NISLE. Mit einer erklärenden Einleitung von A. L. STUTTGART: LITERATUR -COMPTOIR. Preis 3 Thlr., oder 4 Fl. 48 Kr. Rhein. Hebel's liebliche Idyllen, obgleich in einem Idiom, wie es sich nur in einem kleinen Winkel unsers Vaterlandes findet, sind dennoch in allen Ländern deutscher Zunge heimisch; ihre anspruchlose Einfachheit, ihre ungeschmückte Natürlichkeit, welche bei allen empfänglichen Gemüthern einen so heitern Eindruck ausüben, finden wir in diesen Umrissen wieder. Sie eignen sich deshalb ganz besonders zu Geschenken für Damen, sowie sie gleich sehr allen Kunstkennern und Kunstliebhabern, und allen Freunden der Poesie eine willkommene Gabe sein werden. Im Verlage der J. G. Calve'sche Buchhandlung in Prag iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Landwirthſchaftliches CTonversations-Texikon fuͤr Praktiker und Laien. Herausgegeben von 5 Dr. Alexander von Tengerke, Mitgliede der patriotiſchen und oͤkonomiſchen Geſellſchaften in Ko⸗ penhagen, Altona, Roſtock, Celle, Potsdam, Kaſſel, Dresden, Karlsruhe, Wien und Breslau. In 4 Bänden. Mit dem ſoeben ausgegebenen zwölften Hefte iſt nunmehr die erſte Hälfte dieſes großartigen, umfaſſenden Werkes vollen⸗ det. Die Verlagshandlung verfehlt darum nicht, die Aufmerk⸗ ſamkeit des landwirthſchaftlichen Publicums auf den reichen und gediegenen Inhalt der bis jetzt erſchienenen 2 Bände oder 12 Hefte zu lenken. Sowol dieſer, wie deſſen umſichtige Bearbeitung, empfehlen dieſes Werk gewiß als ein vollſtändiges Panorama der geſammten Landwirthſchaft aller Gegenden und Völker, als ein getreues Abbild ihres Zuſtandes in der Vergangenheit und Gegenwart, als ein vollſtändiges biographiſch-literariſches Fund⸗ buch für den Praktiker und Laien. Es erfüllt recht eigentlich das augenblickliche Bedürfniß der Nachweiſe über die heterogen⸗ ſten ökonomiſchen Gegenſtände, und erſetzt daher nicht nur eine koſtbare Bücherſammlung für dieſe Wiſſenſchaft, ſondern bietet zugleich den Vortheil der erleichterten und richtigen Auffaſſung und Beurtheilung ihrer Principien und Zuſtände. Das ganze Werk erſcheint in 20 — 24 Heften oder 4 Bänden, jeder Band 50 — 60 Bogen ſtark. Es wird auf Velin⸗Druckpapier im größten Octavformat, compreß, mit ganz neuen Lettern gedruckt. Alle 3 — 4 Wochen erſcheint ein Heft von 10 Bogen, welches bro⸗ ſchirt 16 Gr., oder 1 Fl. Conv.⸗M., koſtet, wonach das Ganze bis Mitte k. J. vollendet ſein wird. Die ſeit Anfang d. J. erſcheinende und mit allgemei- nem Beifall im In- und Auslande aufgenommene neue Modenzeitung EITILP POST. Neue Zeitſchrift fuͤr Kunſt, Literatur, Theater und Moden, wird auch im nächſten Jahre 1838 unge⸗ ſtört fortgeſetzt. Wöchentlich erſcheint hiervon regelmäßig eine Nummer, auf feinem Velinpapier in gr. 4., von 1½ — 2 Bogen Text mit 1—2 fein geſtochenen und ſauber colorirten Kupfer⸗ tafeln, die neueſten Moden und andere beſonders intereſſante Gegenſtände darſtellend, zu dem äußerſt billigen Preiſe von 6 Thlr. der Jahrgang mit allen Kupfern 3 * P = ohne Kupfer . e e die Kupfer allein (ohne Text). Probenummern ſind in allen Buchhandlun⸗ gen und Poſtämtern gratis zu haben; fie werden zeigen, daß die Eilpoſt keine Concurrenz zu ſcheuen hat, ja die meiſten ähnlichen Blätter noch weit übertrifft! Wir glauben recht zahlreiche Beſtellungen auf den neuen Jahrgang erwarten zu dürfen und bit⸗ ten, dieſelben ſo ſchnell als möglich zu machen. Leipzig, im November 1837. Expedition der Eilpoſt für Moden. G. Wuttig. E. Meißner. Bei J. Hölscher in Koblenz ist erschienen und durch alle gute Buchhandlungen zu beziehen: Maximtlian’s, Prinz zu Wied, Reise in das Innere von Nordamerika. Iste Lieferung. Mit 4 Kupfern. 3 Thlr. 4 Gr. Bei G. Bethge in Berlin ist erschienen: Causeries sur le Portfolio, ou lettre à un Membre du Parlement Anglais. Preis 4 Gr. Goethe's und Herder's Gedichte. Nachſtehende, zu Feſtgeſchenken beſonders wohlgeeignete Ausgaben von Goethe's Gedichten. Neue Ausgabe. 2 Theile. Gr. 8. Druckpapier 3 Fl., oder 2 Thlr. Velinpapier 5 Fl., oder 3 Thlr. und Joh. Gottfr. Neue Ausgabe auf Velinpapier. empfehlen wir zu dieſem Zwecke. . kantige und Tübingen, im October 1837. In meinem Verlage iſt erſchienen und in allen Buch⸗ handlungen zu erhalten: Der Pſycholog. Ein Lebensereigniß. Dargeſtellt von 3. Ehren baum. 8. Geh. 1 Thlr. 8 Gr. Ich glaube dieſe Schrift als eine vorzüglich intereſſante Erſcheinung bezeichnen und ſie allen Freunden der Poeſie em⸗ pfehlen zu dürfen. Michael Beer's Brief wechſel. Herausgegeben von Eduard von Schenk. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 8 Gr, a Jeder Freund der neuern Literatur wird ſich durch den freundſchaftlichen Briefwechſel Michael Beer's namentlich mit K. Immermann lebhaft angezogen fühlen. Den Beſitzern von M. Beer's Sämmtlichen Werken (1835, 4 Thlr.) wer⸗ den dieſe Briefe eine angenehme Zugabe ſein. Leipzig, im December 1887. F. A. Brockhaus. Im Verlage der Unterzeichneten ſind erſchienen und werden zu Geschenken für die Jugend empfohlen: Beineke Fuchs. Für die Jugend bearbeitet. Mit Holzſchnitten und einem farbigen, allegoriſchen Umſchlage. Preis der Ausgabe mit 9 illuminirten Holzſchnitten 1 Thlr. 16 Gr., oder 3 Fl. Rhein.; mit 9 ſchwarzen Holzſchnitten 1 Thlr. 6 Gr., oder 2 Fl. 15 Kr. Rhein. Dieſe Schrift iſt an Papier, Umſchlag, Holzſchnitten und Illumination prachtvoll ausgeſtattet. Der weitern Anpreiſung nicht bedürfend, möge hier nur noch das Vorwort des Bear— beiters an die jungen Leſer einen Platz finden: „Die Erzählung von Reineke dem Fuchſe war ſeit Jahr⸗ „hunderten eine Zierde der deutſchen Literatur, urſprünglich Druck und Verlag von F. A. von Herder's Gedichten. Preis 4 Fl., oder 2 Thlr. 8 Gr. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. „aber in einer Sprache geſchrieben, die Euch, Ihr jungen „Freunde, unverſtändlich ſein würde. Ich habe ſie daher „in eine für Euch verſtändliche verwandelt und hoffe Euch „damit einen Gefallen gethan zu haben. Was Ihr auch ſonſt „einzeln von ergötzlichen und lehrreichen Geſchichten aus dem „Reiche der Thiere geleſen haben mögt, es iſt nicht mit dem „zu vergleichen, was Ihr hier finden werdet. Denn vor⸗ „nehmlich dieſe Fabel iſt darum geſchrieben, daß Jeder Weis⸗ „heit und Verſtand daraus lernen, das Böſe meiden und „das Gute thun ſoll; daher iſt ſie voll lieblicher Worte und „voll köſtlicher Rede, voll Weisheit und Mahnung zur Vor⸗ „ſicht in Gleichniſſen und in Reden der Thiere.“ Willſt du ein Märchen hören? Acht anmuthige Erzaͤhlungen der lieben Jugend dargebracht von J. Satori (Neumann). Mit 6 lieblichen illuminirten Steindrücken und einem farbigen allegoriſchen Umſchlage. Preis 1 Thlr. 4 Gr., oder 2 Fl. 6 Kr. Rhein. Auch wer für dieſes Büchlein die kleine Summe anlegt, wird in der Freude und Ergötzung der Kinder daran die reich⸗ lichen Zinſen für das kleine Capital finden. Die als Kinder⸗ ſchriftſtellerin berühmte Madame Neumann (J. Satori) hat hierin ganz den Ton für das kindliche Alter getroffen. Berlin, im November 1837. Enslin'ſche Buchhandlung. (F. Muͤller.) Breiteſtraße Nr. 23. —— — nn Bei L. Bamberg in Greifswald iſt in Commiſſion erſchienen: f Erichſon, J. Dr. u. Prof.), Über die neuern An⸗ griffe auf die hiſtoriſche Grundlage der chriſt⸗ lichen Religion. Rede, gehalten am Zten Au⸗ guſt 1837 in Greifswald. Gr. 4. Geh. 4 Bogen. 8 Gr. 8 Bei G. Bethge in Berlin erschien soeben: Mitscherlich, Dr. C. @., Lehrbuch der Arz- neimittellehre. Ister Theil. Iste Abtheilung: Allgemeine Arzneimittellehre. Preis 16 Gr. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. LIV. F — nl ð ñ !! )) . Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Für Bibliotheken, Lesecirkel und Museen. Soeben ist erschienen und durch alle Buchhandlungen gratis zu erhalten: Verzeichniss der vorzüglichsten für 1838 in Frankreich erscheinenden Journale, welche durch Brockhaus & Avenarius, Buchhandlung für deutsche und ausländische Literatur in Leipzig und Paris, zu. beziehen sind. In diesem 240 Nummern umfassenden Verzeichnisse dürfte nicht leicht irgend eine Wissenschaft oder Kunst ihr Organ vermissen; nur rein politische Zeitungen blieben davon ausgeschlossen. Auch im nächsten Jahre wird fortgesetzt das Bulletin bibliographique de la Kiteratare'ietrangere publie par Brockhaus & Avenarius & Leipzig et Paris. Dieses Bulletin erscheint monatlich zweimal, und ist von uns, sowie durch alle Buchhandlungen Deutschlands und des Auslandes gratis zu beziehen; die darin angezeigten Werke sind theils vorräthig, theils können dieselben aufs schnellste und unter den billigsten Bedingungen besorgt werden. Im Verlage der Unterzeichneten ift neu erſchienen und wird zum Geſchenk an Damen empfohlen: Clothilde von Vallon-Challys, (Dichterin im funfzehnten Jahrhundert). Auswahl in freier Bearbeitung Franz Freiherrn Gaudy. 8. 1837. Cartonn. 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. Rhein. Feine Ausgabe mit Goldtitel und Umſchlag 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Rhein. Inhalt: 1. Lebensgeſchichte der Dichterin und Schickſale ih⸗ rer Werke als Einleitung. II. Heriode an meinen Gatten Berengar. (Gedichtet 1422.) — Liebesgeſang im Frühling. (Gedichtet 1421.) — Liebesgeſang im Sommer. (Ohne An⸗ gabe der Jahreszahl.) — Liebesgeſang im Herbſt. (Gedichtet 1422.) — Liebesgeſang im Winter. (Gedichtet 1421.) — An meinen Erſtgeborenen. — An Louife d'Effiat. (Gedichtet 1422.) — Meiner ſüßen Freundin Rocca. (Gedichtet 1423.) — Ballade an meinen Gatten. (Gedichtet 1423.) — Elegie auf Heloiſa's Tod. (Ohne Angabe der Jahreszahl.) — Stan⸗ zen und Triolette aus dem Schäferroman: „Le Chastel d'amour“. — Fragment einer Epiſtel. Dieſe Gedichte zeichnen ſich durch Glaffieität der Sprache und durch Alterthum ebenſo wie durch äußerſt elegante Aus⸗ ſtattung aus, und eignen ſich ganz zu Geſchenken an Frauen. Berlin, im November 1857, Enslin'ſche Buchhandlung. (F. Müller.) Festgeschenk. Nelson’s Leben. Ein Band. Der Sieger von Trafalgar und Abukir war für alle Fels ten ein Vorbild von Muth und Thatkraft, von begeiſtertem Streben nach dem Gipfel des Ruhms und der Ehre. Indem wir die Vollendung ſeiner Biographie anzeigen, empfehlen wir ſie als Leſebuch Deutſchlands Männern und Söhnen. Admiral Nelson’s Ceben. Von Robert Southey, dem gekroͤnten Dichter. 3 Lieferungen in Einem Bande. Aus dem Engliſchen. Gr. 8. Broſch. 1 Thlr., oder 1 Fl. 30 Kr. Stuttgart, im Herbſt 1837. Buchhandlung von Paul Neff. 1 Neue Verlagswerke von Johann David Sauerländer in Frankfurt am Main, welche durch alle Buchhandlungen um beigeſetzte Preiſe zu be⸗ ziehen ſind: Aſchbach, J. (Dr. und Profeſſor), Geſchichte Spaniens und Portugals zur Zeit der Herr⸗ ſchaft der Almoraviden und Almohaden. Zweiter Theil. Die Geſchichte der Almohaden und der chriſt⸗ lichen Pentarchie auf der pyrenaͤiſchen Halbinſel. Gr. 8. Ausgabe auf Velinpapier 2 Thlr. 6 Gr., oder 4 Fl.; auf Druckpapier 1 Thlr. 18 Gr., oder 3 Fl. Rhein., oder 2 Fl. 38 Kr. C.⸗M. Dieſes vorzügliche hiſtoriſche Werk hat auch im Auslande rühmliche Anerkennung gefunden, und vom erſten Theile iſt be— reits eine Überfesung in Frankreich erſchienen. Der erſte Theil enthält die Geſchichte der Almoraviden, des caſtiliſchen Kaiſerreichs und der Entſtehung des Königreichs Portugal. Ausgabe auf Velinpapier 3 Thlr., oder 5 Fl. 12 Kr. Rhein., oder 4 Fl. 30 Kr. C.⸗M.; auf Drudpapier 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Rhein., oder 3 Fl. 45 Kr. C.⸗M. — Mit obengenanntem zweiten Theile iſt das Werk geſchloſſen. Bender, Dr. J. H. ( Zolldirectionsrath), Lehr: buch des Privatrechts der freien Stadt e Zweiter Theil. Lehrbuch des ivilproceſſes. Gr. 8. 2 Thlr., oder 3 Fl. 30 Kr. Rhein,, oder 3 Fl. C.⸗M. Biedenfeld, Frhr. von, Erzählungen. 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein., oder 2 Fl. 15 Kr. C.⸗M. Bornſtedt, A. von, Basreliefs. Zwei Theile. 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 24 Kr. Rhein., oder 3 Fl. 45 Kr. C.⸗M. Byron's, Lord, ſämmtliche Werke. Herausge⸗ geben von Profeſſor Dr. Adrian. 12 Baͤnde mit 26 Stahlſtichen. Auf Velinpapier in engl. Car⸗ tonband 12 Thlr., oder 21 Fl. Rhein., oder 18 Fl. C.⸗M. Auf weißem Druckpapier in Congreveumſchlag 9 Thlr., oder 15 Fl. 45 Kr. Rhein., oder 13 Fl. 30 Kr. C.⸗M. Ausgabe ohne Stahlſtiche, auf Velinpapier 8 Thlr. 18 Gr., oder 14 Fl. Rhein., oder 13 Fl. 8 Kr. C.⸗M. Auf Druckpapier 6 Thlr. 18 Gr., oder 11 Fl. Rhein., oder 10 Fl. 8 Kr. C.⸗M. Eine ausführliche Beurtheilung in der challiſchen Lit.⸗ Zeitung (1832, 195) beginnt: „Wir ſehen hier ein Unternehmen vollendet, in welchem die Univerſalität des Geiſtes unſerer Sprache einen ihrer glän— zendſten Triumphe feiert. Wie möchte auch der Franzoſe oder der Italiener die kühne Kraft des engliſchen Dichters wieder— zugeben vermögen, wie den freien Schwung ſeines Geſanges, die Tiefe zerreißender und verſöhnender Gefühle, die verwegene Bildung der Sätze und einzelner Worte, die tauſend bedeu⸗ tungsvollen Nuancen, welche Byron gleichſam tändelnd, aber nie ohne Abſicht und Bewußtſein hinwirft?“ Forſt⸗ und Jagdzeitung, Allgemeine. Her⸗ ausgegeben vom Forſtmeiſter St. Vehlen. Jahr⸗ gang 1837 in 12 Monatsheften 4 Thlr. 16 Gr., oder 8 Fl. 24 Kr. Rhein., oder 7 Fl. C.⸗M. Dieſelbe iſt nun auch durch Miniſterialreſcript auf Regie: rungskoſten bei ſämmtlichen Forſtämtern des Königreichs Baiern eingeführt. Beſtellung auf den Jahrgang 1838 bittet man zeitig abzugeben. Galerie zu Lord Byron's Werken. Dritte und letzte Lieferung. Mit 7 Stahlſtichen. Gr. 8. Geh. 20 Gr., oder 1 Fl. 30 Kr. Rhein., oder 1 Fl. 15 Kr. M. - C.: M. Lyſer, J. P., Neue Kunſtnovellen. Zwei Theile, mit 7 Zeichnungen vom Verfaſſer. 8. 2 Thlr. 18 Gr., oder 4 Fl. 48 Kr. Rhein., oder Fl. 8 Kr. C.-M. Meyer, G. von Reiſe durch die Schweiz, das füdliche Frankreich, Italien, Tirol und Baiern. Erſter Band. 8. 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Rhein., oder 2 Fl. 15 Kr. C.⸗M. Müller, Otto, Frühlingspark. Zwei Theile. 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 24 Kr. Rhein., oder 3 Fl. 45 Kr. C.⸗M. Museum Senckenbergianum. Abhand- lungen aus dem Gebiete der beschreibenden Natur- geschichte. Band II. Heft 2 u. 3. Mit 12 Ta- feln. Gr. 4. Geh. Jedes Heft 2 Thlr., oder 3 Fl. 30 Kr. Rhein., oder 3 Fl. C. -M. Phönix. Belletriſtiſch-literariſch-artiſtiſche Zeitſchrift. Herausgegeben von Dr. E. Duller. Dritter Jahr⸗ gang 1837. Mit artiſtiſchen Beilagen. Kleinfolio. 310 Nummern. Preis per Quartal 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. Rhein., oder 3 Fl. 45 Kr. C.⸗M. * Zum nächſten Jahrgang kommt eine Galerie vorzüglich ſchöner Zeichnungen zu Friedrich Rückert's Dichtungen. Beſtellungen bittet man förderlichſt einzugeben. Rückert, Friedr., Nal und Damajanti. Eine indiſche Geſchichte. Zweite verbeſſerte Auflage. 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Rhein., oder 2 Fl. C.⸗M. Smidt, Heinrich, See-Novellen. Erzählungen Burkhardt's des Steuermanns. 1fter Bd. 1 Thlr. 6 Gr., oder 2 Fl. 15 Kr. Rhein., oder 1 Fl. 53 Kr. C.-M. Rheiniſches Taſchenbuch auf das Jahr 1838. Herausgegeben von Dr. Adrian. Mit 7 engli⸗ ſchen Stahlſtichen. 2 Thlr., oder 3 Fl. 36 Kt. Rhein., oder 3 Fl. C.-M. In reich vergoldeten Ma⸗ roquindecken. 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Rhein., oder 4 Fl. 30 Kr. C.⸗M. Verhandlungen des Vereins zur Befoͤrderung des Garten- und Feldbaues in Frankfurt am Main. Eine Zeitſchrift fuͤr praktiſche Gaͤrtnerei, Landwirthſchaft und die verwandten Faͤcher. Erſtes Heft. Mit einer colorirten Abbildung. Gr. 4. 16 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein., oder 1 Fl. C.⸗M. Der Preis dieſer Zeitſchrift wurde in der Abſicht fo ſehr billig geſtellt, um der allgemei⸗ „ derſelben hierdurch forderlich zu ſein. Wolff, O. L. B., Halle der Völker. Samm⸗ lung vorzuͤglicher Volkslieder der bekannteſten Natio⸗ nen, groͤßtentheils zum erſten Male metriſch in das Deutſche uͤbertragen. Zwei Baͤnde. 8. 2 Thlr. 8 Gr., oder 4 Fl. Rhein., oder 3 Fl. 30 Kr. C.⸗M. TKylander, Dr. J. von (ekoͤnigl. bair. Hauptmann, Ritter ıc), Das Sprachgeſchlecht der Ti: ı tanen. Darftellung der urſpruͤnglichen Verwandt⸗ Sa der tatariſchen Sprachen unter ſich und mit der prache der Hellenen, und Andeutung der zunaͤchſt daraus hervorgehenden Folgen fuͤr die Geſchichte der Sprachen und Voͤlker. Gr. 8. 2 Thlr. 16 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Rhein., oder 4 Fl. C.⸗M. Wohlfeile Taſchenausgaben. Bibliothek elaſſiſcher Schriftſteller Nord⸗ amerikas. Erſter und zweiter Band. James Paulding's amerikaniſche Romane. Zwei Theile. 18 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein., oder 1 Fl. 8 Kr. C.⸗M. 5 Dieſelben enthalten: Wohlauf nach Weſten. In dieſer neuen Sammlung, welche nur das Gediegenſte der nordamerikaniſchen Literatur aufnimmt, zeichnet obiges Werk durch die Friſche romantiſcher Schilderungen und durch den rein ſittlichen Charakter ſich vorzüglich aus. Der Name Paulding gehört in Amerika zu den gefeier— ten, und mit Recht nennt man ihn den Lieblingsſchriftſteller der Bewohner der neuen Welt. Seine Schöpfungen ſind original und national zugleich. Mit Vorliebe ſchildert er das Leben der Hinterwäldler, die Gefahren und Schrecken der Wild— niſſe, der Wälder und Ströme, die Einſamkeit der neuen Anz ſiedler, ihre Kämpfe mit Rothhäuten, Tigern und Wölfen, die großartige Natur ſeines Vaterlandes, das Anmuthvolle und Erhabene der Scenerien der neuen Welt u. ſ. w. Seine Cha— raktere ſind ſtets anziehend und ſo mannichfaltig, als das Le— ben ſie beut. Die Darſtellung iſt raſch bewegt, dramatiſch und feſſelt ſtets die Aufmerkſamkeit des Leſers. Beachtenswerth iſt die moraliſche Tendenz, welche jedem ſeiner Romane zum Grunde liegt und um deren Willen man feine Werke der Ju— gend mit Nutzen in die Hand gibt. Der ſittliche Adel der Grundſätze unſers Verfaſſers hat viel zu dem großen Beifall beigetragen, welchen er ſelbſt bei dem ernſt-ſtrengen Anglo— Amerikaner fand. Wir geben die Romane Paulding's in einer geſchmackvol— len und treuen Bearbeitung nach der ganz neuen, zu Neu— vork erſcheinenden Original-Geſammtausgabe. Der Ite und te Band: „Des Holländers Herd“ enthaltend, wird im November dieſes Jahres verſandt. J. F. Cooper's ſämmtliche Werke. 94 ſtes — 9 9ſtes Baͤndchen. Aufenthalt in Frank: reich, Ausflug an den Rhein und zwei⸗ ter Beſuch in die Schweiz. Aus dem Eng⸗ liſchen uͤberſetzt von Dr. C. F. Nietſch. Zwei Theile. Ausgabe auf Velinpapier 1 Thlr. 4 Gr., oder 1 Fl. 48 Kr. Rhein., oder 1 Fl. 53 Kr. C.-M.; auf Druckpapier 18 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein., oder 1 Fl. 8 Kr. C.⸗M. — — 100fte8 — 105tes Baͤndchen. England und das fvciale Leben der Hauptſtadt. Aus dem Engliſchen überfegt von Pr. C. F. Nietſch. Zwei Theile. Auf Velinpapier 1 Thlr. 4 Gr., oder 1 Fl. 48 Kr. Rhein., oder 1 Fl. 53 Kr. C.⸗M.z auf Druckpapier 18 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein., oder 1 Fl. 8 Kr. C.⸗M. l — — 106te8 — 111tes Baͤndchen. Erinnerungen an C. F. Nietſch. Zwei Theile. Auf Velin papier 1 Thlr. 4 Gr., oder 1 Fl. 48 Kr. Rhein., oder 1 Fl. 53 Kr. C.⸗M.; auf Druckpapier, 18 Gr., Europa. Aus dem Engliſchen uͤberſetzt von Dr. 13857 Fl. 12 Kr. Rhein., oder 1 Fl. 8 Kr. * Die Bändchen 112 — 117, „Italien“ enthaltend, erſcheinen noch dieſen Monat. Die frühern Bändchen, 1— 93, enthalten: Der Spion. — Der Letzte der Mohikaner. — Die Anſiedler. — Der Lootſe. — Lionel Lincoln. — Die Steppe. — Der rothe Freibeuter. — Die Nordamerikaner. — Die Grenzwohner. — Die Waſſer⸗ nixe. — Der Bravo. — Die Heidenmauer. — Der Scharf⸗ richter von Bern. — Die Monikins. — Ausflüge in die Schweiz. — Preis derſelben auf Velinpapier 18 Thlr. 8 Gr., oder 27 Fl. 36 Kr. Rhein., oder 27 Fl. 30 Kr. C.⸗ M.; auf Druckpapier 12 Thlr. 2 Gr., oder 19 Fl. 24 Kr. Rhein., oder 18 Fl. 8 Kr. C.⸗M. Von folgenden Schriften Cooper 's erſchienen in dieſem Jahre neue Auflagen, als: Die Anſiedler, oder die Quellen des Susquehanah. Zwei Theile. Die Nordamerikaner, geſchildert von einem reiſenden Hageſtolzen. Drei Theile. Der Bravo. Eine venetianiſche Begebenheit. Zwei Theile. Victor Hugo's ſämmtliche Werke. Deutſch von Adrian, Beurmann, G. Buͤchner, E. Duller, H. Fournier, F. Freiligrath, Ph. H. Kuͤlb, H. Laube, A. Lewald, W. Wagner, O. L. B. Wolff und Andern. Nebſt einleitender Biographie und Charakteriſtik von Dr. Adrian. Mit dem Bildniß des Verfaſſers. 16 Bande. 6 Thlr., oder 9 Fl. 36 Kr. Rhein., oder 9 Fl. C. -M. Schon lange unſer Unternehmen im Stillen vorbereitend, treten wir jetzt damit freudig an das Licht; wir geben keine improviſirte Arbeit der Induſtrie, ſondern das Erzeugniß hei— liger Weiheſtunden. Victor Hugo ſelbſt hat unſerm Unterneh- men ſeine Theilnahme zugeſagt; ein koſtbarer Stahlſtich bringt den Dichter phyſiognomiſch, Adrian's Einleitung fein Les ben und den Geiſt ſeiner Schriften biographiſch-kritiſch zur Anſchauung. Nichts iſt von uns übergangen worden, um das Ganze in einem geſchmackvollen Gewande erſcheinen zu laſſen. Die fehlenden Bände, 12 und 16, werden hoffentlich noch in dieſem Jahre ausgegeben werden können. Washington Irving's ſämmtliche Werke. 57ſtes—65ſtes Baͤndchen. Aſtoria. Drei Theile. Aus⸗ gabe auj Velin papier 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Rhein., oder 2 Fl. 15 Kr. C.⸗M.; auf Druckpapier 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. Rhein., oder 1 Fl. 30 Kr. C.⸗M. — —, 66ſtes — 74ſtes Baͤndchen. Abenteuer des Capitains Bonneville, oder Scenen jenſeit der Gebirge des fernen Weſten. Aus dem Engliſchen von F. L. Rhode. Drei Theile. Auf Velinpapier 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. Rhein., oder 2 Fl. C.⸗M.; auf Druckpapier 20 Gr., oder 1 Fl. 24 Kr. Rhein., oder 1 Fl. 15 Kr. C.⸗M. Inhalt der frühern 56 Bände: Das Skizzenbuch. — Erzählungen eines Reiſenden. — Bracebridge- Hall. — Einge⸗ machtes. — Die Geſchichte des Lebens und der Reifen Chri⸗ ſtoph's Columbus. — Die Eroberung von Granada. — Hu⸗ moriſtiſche Geſchichte von Neuyork. — Reiſen der Gefährten des Columbus. — Die Alhambra, oder das neue Skizzenbuch. — Die Reiſe auf den Prairien. — Abbotsford und Newiteads Abtei. — Erzählungen von der Eroberung Spaniens. Preis derſelben auf Velinpapier 10 Thlr. 6 Gr., oder 17 Fl. Rhein., oder 15 Fl. 23 Kr. C.⸗M.; auf Druck⸗ papier 7 Thlr. 4 Gr., oder 11=Fl. 54 Kr. Rhein., oder 10 Fl. 45 Kr. C.⸗ M. a 88 Es bedarf keines weitern Zuſatzes, um dieſe ausgezeichne⸗ ten Werke allen Denen zu empfehlen, welche der geiſtreichen Muße des Verfaſſers ſeit einer Reihe von Jahren ſo große Auf⸗ merkſamkeit geſchenkt haben. Für Freunde einer geistreichen Lecture. Im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung iſt ſoeben erſchienen: 1 Go dwie- Castle. Aus den Papieren der Herzogin von Nottingham. Zweite verbeſſerte Auflage. 3 Theile. 8. 1838. Geheftet. 70%, Bogen. 3 Thlr. 12 Gr. Indem wir das obige Werk, von dem, wie wir ſoeben erfahren, eine engliſche Überſetzung vorbereitet wird, als wie⸗ dererſchienen zur Anzeige bringen, glauben wir auf eine aber⸗ malige günſtige Aufnahme deſſelben um ſo mehr hoffen zu dür⸗ fen, als zur nahen Weihnachtszeit gehaltvolle Werke zu Feſt⸗ geſchenken von jedem Gebildeten geſucht werden. — Godwie⸗ Caſtle, auch im Druck elegant ausgeſtattet, wird zu ange⸗ nehmen und werthvollen Weihnachtsgeſchenken jederzeit und be⸗ ſonders zu empfehlen ſein. Breslau, den 20ſten November 1837. Buchhandlung Joſef Mar u. Comp. Für Freunde der Dichtkunſt. Neues und empfehlenswerthes Geburtstags- und Weihnachtsgeschenk aus dem Verlage von Karl Heymann in Berlin, Poſt⸗ ſtraße Nr. 26, welches in allen guten Buchhandlungen vor⸗ räthig iſt. Das Büchlein junger Lieder (1815 — 1836) in acht Sangeskraͤnzen. Eine Freundſchafts- und Liebesgabe. 540 Seiten in 8., ſehr elegant gedruckt auf Velinpapier. Geh. 1 Thlr. 12 Gr. — 2 Fl. 15 Kr. C.⸗M. — 2. Fl. 54 Kr. Rhein. Von Wein, von Lieb' und Lenzesluſt Ertönt manch' junge Sängerbruſt. Wohl ſtimmten flügge Vögelein Zu duft'gen Reiſemelodein Die wanderfert'gen Herzen. Manch' einer ſingt vom fernen Strand, Vom harten Kampf, den er beſtand Von Leid und bittern Schmerzen. Und ruht er nach fo manchem Straus In ſeines Liebchens Armen aus, Dann ſingt er Sag' und Märchen. Hier Leſer haſt du Klänge viel Und Töne aus dem Liederſpiel Recht ſangeskund'ger Pärchen. Bei G. Bethge in Berlin iſt erſchienen: Elementa Logices Aristotelicae. In usum scholarum ex Aristotele excerpsit convertit illustravit F. 4. Trendelenburg. Preis 12 Gr. Druck und Verlag von F. A. Zu Weihnachtsgeſchenken paſſend erſchienen im Literatur⸗Comptoir in Stuttgart folgende, in allen guten Buchhandlungen vorraͤthige, ſehr empfehlenswerthe und durch die Ausſtattung beſonders ausgezeichnete Werke: Atlas. Zur Kunde fremder Welttheile. Herausgegeben von Auguſt Lewald. 1836. After — 4ter Band. 1837. Ster Band. Gr. 8. Mit Stahlſtichen, Lithographien und Karten. Geh. Preis jeden Bandes 2 Fl. 42 Kr. Rhein., oder 1 Thlr. 16 Gr. Stang, Martin Luther. Sein Leben und Wirken. Ein Prachtband von 126 Bogen. Kl. 4. Mit? herrlichen Stahlſtichen. Geh. 6 Fl. Rhein., oder 3 Thlr. 18 Gr. Böttiger's Geſchichte des deutſchen Volkes und des deutſchen Landes. Zwei Bände. Mit 8 hiſtoriſchen Sce⸗ nen in ſchönſtem Stahlſtich. Geb. 4 Fl. 48 Kr. Rhein., oder 3 Thlr. Glatz, Das Buch der Tugenden. Hiſtoriſche Galerie edler Thaten und Handlungen für die deutſche Jugend aller Stände. Zwei Bände. Mit 40 Holzſchnitten. Geh. 4 Fl. 30 Kr. Pfaff's Gefammt- Naturlehre für das Volk und ſeine Lehrer. Mit 73 Abbildungen. Cartonnirt. 2 Fl. 24 Kr., oder 1 Thlr. 12 Gr. Münch's Allgemeine Geſchichte der neueſten Zeit. Sieben Bände. Herabgeſetzter Preis bis Ende Februar 1838 9 Fl., oder 5 Thlr. 12 Gr. Supplementband dazu von Dr. Franz Kottenkamp. 2 Fl., oder 1 Thlr. 6 Gr. Nisle's 27 Umriſſe zu Hebel's allemanniſchen Ger dichten. Elegant ausgeſtattet. In Mappe. 4 Fl. 48 Kr., oder 3 Thlr. An alle Buchhandlungen iſt verſandt und daſelbſt zu haben: Friedr. Ludw. von Kalm, Geſang-Homilien fuͤr Landgemeinen. 8. 1837. Preis 14 Gr. C. G. Fleckeiſen'ſche Buchhandlung in Helmſtädt. An alle Buchhandlungen iſt verſandt: = 55 2 YRANZA, Taschenbuch auf das Jahr 1838. Mit J. C. von Zedlitz's Bildniß und ſechs Stahlſtichen. 16. Auf feinem Velinpapier. Mit Goldſchnitt geb. 2 Thlr. Inhalt: I. Biondetta. Novelle. — II. Elvira. No⸗ velle von Ludwig Rellſtab. — III. Die Bekenntniſſe. Novelle von Friedrich von Heyden. Zedlitz's Bildniß koſtet in ſchönen Abdrücken in gr. 4. 8 Gr. Im Preiſe herabgeſetzt 0 find die Jahrgänge 1830 — 34 der Urania, ſie koſten zuſam⸗ mengenommen anſtatt 10 Thlr. 6 Gr. nur 5 Thlr., einzeln jeder 1 Thlr. 8 Gr. Der Preis der Jahrgänge 1835 — 37 iſt wie bisher 2 Thlr. jeder. Die genannten Jahrgänge ſind mit Beiträgen ausgeſtattet von W. Alexis, G. Döring, F. von Heyden, Joſ. von Eichendorff, W. Martell, F. Mörike, A. Oeh⸗ lenſchläger, Posgaru, K. F. von Rumohr, A. von Sartorius, Emerentius Scävola, Leop. Schefer, G. Schwab, Johanna Schopenhauer, A. von Stern⸗ berg, F. Voigts, Ludwig Tieck, von dem jeder Jahr⸗ gang eine Novelle enthält, und dem Verfaſſer des „Scipio Cicala“. Die Bildniſſe von Cornelius, Dannecker, Oehlenſchläger, Uhland, Zelter, Tegner, Auber und Humboldt ſind als Titelkupfer außer den meiſtens ſehr gelungenen Stahlſtichen beigegeben. Leipzig, im December 1837. F. A. Brockhaus. Brockhaus in Leipzig Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. LV. Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Lei pzig erſcheinenden Zeitſchriften: 3 He Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, Blätter für litera⸗ beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. An alle Journalfreunde. An die ſämmtlichen Buchhandlungen Deutſchlands; an alle Journalcirkel, Leſecabinete; an die Vorſteher literariſcher Vereine, Muſeen ꝛc. ꝛc. Es duͤrfte nicht unangenehm ſein, zu vernehmen, daß von der beliebten Riener allgemeinen Theakerzeitung, Originalblatt für Kunſt, ri Muſik, Mode und geſelliges Leben, herausgegeben von Adolf Bäuerle, im kuͤnftigen Jahr 1838 (der einunddreißigſten be dieſes Journals) 5 eine wohlfeilere Ausgabe ohne Aupferheilegen, der Jahrgang zu 8 er Saehſſch, vrſolgen wird. Im Verhältniß mit dem Durchſchnittspreiſe der belletriſti⸗ ſchen Zeitſchriften in Deutſchland erſchien die Wiener allge⸗ meine Theaterzeitung, mit beiläufig achtzig illuminir⸗ ten, größtentheils nach Originalzeichnungen, von dem berühmten Geiger in Wien in Kupfer und Stahl geſtochenen Moden, theatraliſchen Coſtumebildern und den neueften colorirten Tableaux aus den beliebteſten Büh⸗ nenſtücken, Opern und Ballets des deutſchen Repertoirs aller Hof: und Haupttheater, dann mit den illuminirten Sce⸗ nen und Caricaturen aus dem bunten Leben gro⸗ ßer Reſidenz⸗ und Hauptſtädte, namentlich London, Paris, Berlin, Dresden, München, Hamburg, Frankfurt und Wien, ferner den treffenden Bezeichnungen aus der Schweiz, dann den ebenfalls colorirten merkwürdigen Erſcheinungen aus der ganzen Welt, als da ſind: Bilder aus der Zeit, großartige neue Gebäude, Gartenanlagen, Kunſt⸗ inſtitute, Dampfſchiffe, Eiſenbahnen, pittoreske Gegenden, ſeltene, aber allgemein nützliche Er⸗ findungen, Maſchinen, Modelle, endlich Portraits aller wichtigen neuern Zeitgenossen x. i iſe von 20 Fl. im Zwanzig-Guldenfuße, oder 13 Thlr. im Preif F Be nicht für Jedermann annehmbar. a Obgleich nun dieſe ſplendide Kupferausgabe, durchaus prachtvoll colorirt, fortbeſtehen wird, ſo wird doch, um fo vielen Wünſchen der Lecturefreunde zu begegnen, eine zweite wohlfeilere Ausgabe ohne Kupfer veranſtaltet, und dieſe, wie oben bemerkt, der Jahrgang zu 8s Thaler Saͤchſiſch berechnet. Was die Wiener Theaterzeitung leiſtet, iſt ohnehin genügend bekannt. Ein Abfag blos von der Bilder-Ausgabe von mehr denn Fünftauſend Exemplaren ſpricht am günſtigſten für ihren Werth und große Beliebtheit. Sie iſt zwar unter dem Haupttitel Theaterzeitung ange— kündigt; aber man würde ſehr irren, wenn man glaubte, daß ſie nur dem Theater ihre Spalten öffnete. Sie iſt gewiſſer⸗ maßen das Centralblatt alles Nützlichen, Wiſſenswerthen und Schönen, des höhern geiſtigen Humors und der feinern Satire; ſie berichtet über jedes inkereſſante Ergebniß; ſie iſt das Converſations-Lexikon alles Neuen und Intereſſanten; ſie iſt das Journal aller wichtigen Ereigniſſe und Vorfälle, und die Schnelligkeit, mit welcher fie Tagsintereſſen und Anſichten über die reichbewegte Zeit berichtet, iſt noch von Fei- nem, was immer Namen habenden, Journale überboten worden. 1 Hinſichtlich der Original novellen und - Erzählungen, nur von den ausgezeichnetſten Schriftftelern Deutſchlands, hinſicht⸗ lich der Schilderungen aus dem Leben höherer Stände, der Mittheilungen aus größern, einflußreichen Städten, beſonders aber in Beziehung auf den umſtand, daß dieſe Zeitung den Norden Deutſchlands mit dem Süden, die weſtlichen Gegenden mit den öſtlichen in immerwährendem Rapport zu erhalten ſucht, daß ſie in Wien, einer der intereſſanteſten Städte Deutſchlands, erſcheint, und ganz gewiß das einzige Journal iſt, welches Oſt⸗ reichs anziehendſte Erſcheinungen in artiſtiſcher und wiſſenſchaft licher Betrachtung, in commercieller und induſtrieller Hinſicht dann was die Sitten und das Leben ſeiner Bewohner, ihren Froh⸗ ſinn, ihren originellen Humor betrifft, ausführlich ſchildert — in allen dieſen Beziehungen ſollte dieſes Journal keinem Jour⸗ nalfreunde, keinem Leſecirkel, keinem Zeitungsvereine, in keiner nach Bildung ſtrebenden Familie fehlen. Dieſe Eigenſchaften haben ihm auch ſeit Jahren den noch bei keinem literariſchen Journal vorgekommenen, Antheil ver⸗ ſchafft. Dieſe Vorzüge ſind es, welche ſo manches neue, ähn⸗ i ternehmen verhindert haben, der Verbreitung and Bes 8 der hen Theaterzeitung Abbruch zu thun. 75 5 um fie her find, viele neue Journale entſtanden; den Anthei der Wiener Theaterzeitung vermochte keines zu vermindern, im Gegentheile wuchs er mit jedem neuen-Quartale, und beſon⸗ ders in letzter Zeit, reit a Monaten, ift er um in Drittel der ganzen Auflage geſtiegen. 2 = a un fo viele Gunſt des großen deutſchen Publi⸗ cums hat ſie auch von Jahr zu Jahr an Intereſſe, Mannich⸗ faltigkeit und Gediegenheit zu gewinnen geſtrebt. Von Seme⸗ ſter zu Semeſter hat ſie etwas Neues gebracht, ihre Rubriken vermehrt, ihre Mittheilungen an Werth geſteigert, ihre Man⸗ nichfaltigkeit erhöht, und das Honorar, das ſie Deutſchlands fähigſten Köpfen bietet, einen Betrag von ſechs bis zwölf Du⸗ katen in Gold für den gedruckten Bogen ihres Formats für Originalbeiträge, das ſie auch noch vermehrt, wenn der iftſteller ein a nt der für fie beſtimmte Beitrag der Tendenz ihrer Blätter nicht zuwider iſt, ſei es nun für eine Novelle, oder für einen merkwürdigen Reiſebericht, ſei es für eine Sittenſchil⸗ derung großer Städte oder irgend ein auffallendes Ereigniß, für intereſſante, naturhiſtoriſche Erſcheinungen oder pikante Schil⸗ derungen aus dem Menſchenleben, für großartige Speculationen, mercantiliſche Unternehmungen oder induftriöfe Erfindungen, — über jede wichtige, die allgemeinen Intereſſen, geiſtige Fort⸗ ſchritte und höhere Bildung bezweckenden, gewählte Erheiterung und ſinnvolle Zerſtreuung bezweckende Aufjäge, verdient gewiß emeine Beachtung. 2 - { ns Auch eine Eier „Militairiſches“ enthält dieſe Zeit⸗ ſchrift; ſie liefert hier Artikel, welche jedem Krieger angenehm ſein werden; auch hierzu wünſcht ſie Beiträge, aus dem Spie⸗ gel der Wirklichkeit genommen; Details über intereſſante Erz gebniſſe, über Warfengıus, verſönliche Bravour und militairi⸗ ſche Talente, neue Erfindungen in der Krtyotunft, Befttichtei- ten und große Kriegsübungen. Sie hat bisher ſchoͤn inanhe Mittheilungen geboten, welche auch außer den Perſonen vom Militairſtande mit allgemeinem Antheile geleſen wurden. 2 In literariſcher Beziehung dürfte keine Zeitſchrift thä⸗ tiger geweſen fein. Hier kommt jede Novität zur Sprache, jede Wiſſenſchaft, jede Unterhaltungsſchrift, jedes techniſche Werk, mit einem Worte jeder Zweig der Literatur. Die in Deutſch⸗ land erſcheinenden Bücher, Zeitſchriften, Broſchüren, Alma⸗ nache ꝛc. ꝛc., haben den nicht unbedeutenden Einfluß dieſes Blattes oft zu erproben Gelegenheit gehabt. Die literariſche Kritik wird hier mit anſtändigem Freimuth gehandhabt. Oft werden blos Anzeigen oder kurze Beurtheilungen aufgenommen, oft intereſſante Auszüge zur Empfehlung eines Werkes einge⸗ ſchaltet, wie es die Umftände erfodern oder örtliche Rückſich⸗ ten erheiſchen; deshalb ſie auch die Verlagshandlungen erſucht, ihr von ihren neueſten Schriften ein Exemplar zur Beurthei⸗ lung und Anzeige einzuſchicken. Die Wiener Theaterzeitung erſcheint wöchentlich fünf Mal im größten Quartformat. Die Ausgabe mit den fllumi⸗ nirten Kupfer- und Stahlſtichen, die, ohne hiervon ruhmredig zu werden, höchſt preiswürdig und ganz gewiß die ausgezeich⸗ netſte und eleganteſte in ganz Deutſchland iſt, iſt auf italieni⸗ ſchem Velinpapier (das ſchönſte Papier, was je zu einer Zeit⸗ ſchrift verwendet wurde). Die zweite Ausgabe ohne Kupfer geſchieht auf nettem, weißen Druckpapier. Die Lettern ſind neu, ſcharf, dem Auge wohlgefällig. Der Druck iſt compreß, es wird Text geboten, ſehr viel Text, nicht wie bei fo vielen Zeitſchriften überflüßiger weißer Raum. 5 Man pränumerirt in ganz Deutſchland, in der Schweiz und Italien, in der ganzen öſtreichiſchen Monarchie, und außer Deutſchland in Rußland, Polen u. ſ. w. bei allen löblichen Poſtämtern. Mit portofreier Zuſendung an allen Hauptpoſttagen koſtet die Bilder⸗Ausgabe der Wiener Theaterzei⸗ tung, von Wien bis zur öſtreichiſchen Grenze, der Jahrgang 24 Fl. C.⸗M. (16 Thaler Sächſiſch), der halbe Jahrgang 12 Fl. C.⸗M. (8 Thlr. Sächſiſch.) Mann von ausgezeichnetem literariſchen Ruf Der Aufſchlag, den die löblichen Poftämter in Deutſchland, in der Schweiz, für die gänzlich freie Zuſendung berechnen, iſt unbedeutend, und man thut am beſten, die Beſtellungen ſtets durch die Poſtämter beſorgen zu laſſen. Die Haupt⸗ poſtämter ſind größtentheils vorzuziehen. (Exemplare ohne Kupfer kann man nicht durch die Poſtämter erhalten.) Die wohlfeile Ausgabe iſt blos im Wege des Bude handels zu haben; doch erhält man auf dieſem auch die Bilder-Ausgabe, und man wendet ſich zu dieſem Ende an die Haupteommiffionnaire (Frieſe und Weygand in Leipzig und Gerold in Wien), oder an jede gute Buchhandlung in und außer Deutſchland und in der Schweiz. Beiträge, wenn ſie mehre Bogen ausmachen, ſind an die Gerold'ſche Buchhandlung in Wien mit der Bemerkung für „Bäuerle's Theaterzeitung“ zu adreſſiren. Kleinere Sachen können auf dem Poſtwege geſendet werden; Correſpon⸗ denznachrichten und Tagesintereſſen berührende Mittheilungen erbittet man ſich jedoch mittels Briefen direct an die Redac— tion. Gedichte werden nicht aufgenommen. Bücher, Almanache, Broſchüren ꝛc. mit der Aufſchrift: Zur Anzeige, zur kurzen Beurtheilung, oder zur ausführlichen kriti⸗ ſchen Beſprechung, wie der Einſender dieſes gehalten haben will, ſowie Zeichnungen über die im Eingange dieſer Nachricht be⸗ merkten Gegenſtände, welche letztere, wenn ſie entſprechen, ſehr gut honorirt werden, ebenfalls durch Buchhändlergelegenhett und zwar: „An Herrn Gerold in Wien, für die Wiener Theaterzeitung.“ Comptoir der Allgemeinen Theaterzeitung und des Oxiginalblattes für Kunſt, Literatur ꝛc. in Wien, RNauhenſteingaſſe Nr. 926. Neuigkeit. Dr. Ferdinand Sand, Prof. und Geh. Hofrath. Aesthetik der Tonkunst. Erſter Theil. 26 Bogen. Gr. 8. Geheftet. Preis 2 Thlr. Eine Aſthetik der Tonkunſt wurde feit langer Zeit gewünſcht und von vielen Seiten angeregt, denn unſere Wiſſenſchaft beſaß noch keine vollſtändige und wiſſenſchaftlich durchgeführte Unter⸗ ſuchung. Was wir hier darbieten, ſoll darauf hinwirken, daß in die äſthetiſchen Grundanſichten von der Muſik Einheit und Klarheit kommen, ſowie es überhaupt beſtimmt iſt, den Freun den der Tonkunſt das Urtheil über muſikaliſche Werke und Mei- ſter zu befeſtigen, und das Schwanken in den Grundbegriffen zu mindern. Fern von aller Polemik will das Buch als ein Pro— duct der reinſten Liebe für die Sache der Kunſt aufgenommen ſein und eine lebendigere Begeiſterung für das Schöne vermitteln. Leipzig. y 0% C. Hochhauſen & Fournes. — Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Blätter für literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1837. Monat November, oder Nr. 305 — 334, und 6 literariſche Anzeiger: Nr. XXXXVII - LI, Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druckpapier 12 Thlr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1837. Vierzehn- ten Bandes zweites Heft. (Nr. XXI.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. 4 Leipzig, im December 1837. F. A. Brockhaus. Schwerz Ackerbau, II. und III. Band, oder Unterricht für Anfänger in der Landwirthſchaft über Natur, Wahl und Werth aller bekannten Feldſyſteme oder Fruchtſorten. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Anleitung praktiſchen Ackerbau von Joh. Uep. von Schwerz. j Zweiter und dritter Band. Zweite vermehrte, mit dem Portrait des Verfassers geschmückte Auflage. Preis 7 Fl. 12 Kr., oder 4 Thlr. 10 Gr. Der dritte Band führt den beſondern Titel: 5 Unterricht für Anfänger in der Landwirthſchaft ' über Natur, Wahl und Werth aller bekannten Jeldspsteme oder Fruchtkolgen. Wir übergeben hier die letzten Bände der zweiten vermehrten Auflage dieſes ſo bekannten Meiſterwerks des berühmten Vete⸗ ranen der Landwirthſchaft, deſſen echt elaſſiſcher Werth längſt allgemein anerkannt, und das durch die geachtetſten öffentlichen Blätter als eines der beſten Werke über den Ackerbau empfohlen iſt. Um dieſes vortreffliche Werk, das bisher 14 Fl. koſtete, auch minder bemittelten Landwirthen zugänglich zu machen und den Segen ſeines Inhalts möglichſt zu verbreiten, haben wir den Preis für alle drei Bände nur auf 10 Fl. 48 Kr., oder 6 Thlr. 16 Gr. geſtellt. Der Herr Verfaſſer hat dieſe neue Auflage mit einer Vorrede und einem Lebensabriſſe begleitet, und ſagt am Schluſſe derſelben, daß er dem Herrn Okonomierath Pabſt, Director des landwirthſchaftlichen Inſtituts zu Darmſtadt, ſeinem vormaligen Amtsgenoſſen, feine ſämmtlichen Notizen und Erfahrungen über die Lehre des Anbaues der Gewerbes pflanzen übergeben, und dieſer es übernommen habe, dieſelben zu ordnen und mit Zuziehung ſeiner eignen Erfahrungen in ein Ganzes zu bringen. Dieſe Arbeit ſoll dann der 1 0 OTepen Ausgabe als vierter Band nachfolgen und mit ihr ein zuſammenhängendes vollſtändiges Werk bilden. Stuttgart und Tübingen, im October 1837. Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: 5 Der 10 1 Nitar von TUirerhill. Ein Roman von Miſtreßß Trollope, Verf. von Belgien und Weſtdeutſchland, Paris und die Pariſer, 1 Tremordyn Cliff ꝛc. Aus dem Engliſchen von ? ®. v. Czarnowski. 8. 3 Baͤnde. Geheftet. Preis 3 Thlr. Miſtreß Trollope bewährt das Talent der ſcharſen Auffaſ⸗ fung und Beleuchtung gefelliger Zuſtände auch in dieſem ihrem J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. neueſten Roman, und zwar in einer Richtung, welche ein all- gemeineres Intereſſe hat, da die religiöſe Heuchelei — die Pſeudo⸗ Religiöſität — in ſpecieller Beziehung auf den Sektengeiſt in England durch mehre gut gehaltene Charaktere, welche durch ihre Gegenſätze gehoben werden, in ihren verderblichen Wirkun⸗ gen und ihrer moraliſchen Nichtigkeit geſchildert wird. Seit Moliere's Tartuffe wurde dieſer Gegenſtand noch nicht mit ſo vieler Feinheit und Gewandtheit und ſo ſcharfer, aber gerechter Satire behandelt. * Bei G. Bethge in Berlin iſt erſchienen: Reuterdahl, Ch., Dr., Ansgarius oder der Anfangs⸗ punkt des Chriſtenthums in Schweden. A. d. Schwe⸗ diſchen von E. T. Mayerhoff. 20 Gr. Vatke, W., Prof., Die bibliſche Theologie wiſſen⸗ ſchaftlich dargeſtellt. After Theil. Die Religion des Alten Teſtamentes nach den kanoniſchen Buͤchern ent⸗ wickelt. 3 Thlr. Im Verlage der unterzeichneten Buchhandlung iſt foeben erſchienen: die Ste Lieferung einer Eleganten und doch ſehr wohlfeilen Geſammt⸗ Ausgabe der Novellen von Henrich Steffens. tes bis 12tes Baͤndchen: Die vier Norweger. Ein Cyklus von Novellen von Henrich Steffens. Zweite verbeſſerte Auflage. 6 Baͤndchen. 8. 1837. Geheftet. 87 Bogen. Preis 3 Thlr. 20 Gr., oder 3 Thlr. 25 Sgr. Das 1fte Bändchen dieſer Geſammt⸗Ausgabe enthält: Als Anhang: Die Trauung, eine Sage des Nordens. Gebirgs⸗Sagen. 19 Bogen. 1 Thlr. Das 2te bis 6te Bändchen: 1837. 8. Geheftet. Die Familien Walſeth und Leith. Ein Cyklus von Novellen. Ste verbeſſerte Auflage. 5 Baͤndchen. 8. 1837. Geheftet. 71% Bogen. 3 Thlr. Von jeher hat die öffentliche Kritik die Steffens' chen Novellen unter die werthvollſten Erzeugniſſe deutſcher Literatur ge⸗ rechnet. — Die ſchlafende Braut, welche in den Gebirgs- Sagen zum erſten Male erſcheint, iſt eine das Intereſſe des Le⸗ ſers in babem Grade in Anſpruch nehmende und an einen reichen hiſtoriſchen Hintergrund ſich anlehnende Dichtung, deren Stoff aber auf dem Grund unn Moden der alten Sage erwachſen iſt. Unter den zu wählenden und zu empfeyinnen literariſchen Weihnachtsgeſchenken dürfte dieſe neue Geſammtausgabe Stef— fens' ſcher poetiſcher Werke vorzugsweiſe mit zu nennen sein Buchhandlung Joſef Mar und Comp. in Breslau. Die Sternenwelt. Von William Whewell's, des berühmten Mathema- tikers und Phyſikers Bridgewater-Preisſchrift iſt ſoeben eine nach der fünften Auflage des Originals von Dr. G. Plie⸗ ninger bearbeitete Überſetzung erſchienen, die den Titel trägt: Die Sternen welt, als Zeugniss für die Herrlichkeit des Schöpkers. Preis 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Das ſchön ausgeſtattete Werk iſt für jeden Freund der er: habenſten der Wiſſenſchaften von großem Intereſſe und eignet ſich, feiner religiöfen Unterlage wegen, ganz beſonders zu Ge⸗ ſchenken an heiligen Feſten. Durch Unterzeichnung auf die Rei⸗ henfolge der Bridgewater-Bücher (8 Werke, in Lieferungen à 7% Gr., oder 30 Kr., erſcheinend und etwa 30 Lieferungen bil: dend) gelangt man für 22½ Gr., oder 1 Fl. 30 Kr., in Beſitz von Whewell's Sternenwelt. Stuttgart, im Herbſt 1837. Buchhandlung von Paul Neff. Im Verlage der Unterzeichneten iſt neu erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Rßppelletten von Franz Freiherrn Gaudy. Broſch. Preis 1 Thlr. 8 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Rhein. Inhalt: Der Katzen-Rafael. — Der Jahrestag. — Schülerliebe. . Berlin, im December 1837. Enslin' ſche Buchhandlung. (F. Muͤller.) Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Das Pfennig-Mlagazin für Verbreitung gemeinnuͤtziger Kenntniſſe. 1837. November. Nr. 240 — 243. Nr. 240. »Die Stadt Delhi. Proceß über ein Bild. Die canadiſchen Wälder und ihre Bewohner. “ Wahrſagerin aus dem 16. Jahrhundert. Das Neueſte aus der Natur- und Gewerbswiſſenſchaft. — Nr. 241. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XXX. Heinrich LXII., Fürſt Reuß zu Schleiz. Das Neueſte aus der Natur- und Gewerbswiſſenſchaft. (Fort⸗ ſetzung.) „Der Schachſpieler von Moritz Retzſch. Der Waſſer⸗ fall von Gerſoppa. Ein Morgen in Perſien. Urſachen der Unmäßigkeit in den untern Volksclaſſen. Die Provinz Niolo in Corſica. Bilder aus Rom. I. — Nr. 242. Galerie der deutſchen Bundesfürſten. XXXI. Heinrich LXXII., Fürſt zu Lobenſtein und Ebersdorf. Das Neueſte aus der Natur- und Gewerbswiſſenſchaft. (Beſchluß.) *Citronen- und Granatbaum. Die deutſchen Zollvereine. Rechtsfall in England. „Bilder aus Rom. II. — Nr. 243. Der Belzoni⸗Sarkophag aus Theben. Die deutſchen Zollvereine. (Fortſetzung.) »Freron in der Theaterloge. Über Spanien. Geiſtesgegenwart. Fortſchritte der Mäßigkeit in England. Bilder aus Rom. III. Die mit * bezeichneten Aufſätze enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 2 Thlr. — Der erſte Jahrgang von 52 Nrn. koſtet 2 Thlr., der zweite von 39 Nrn. 1 Thlr. 12 Gr., der dritte von 52 Nrn. 2 Thlr., der vierte von 53 Nrn. 2 Thlr. 5 Leipzig, im December 1837. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Dieſer Literariſche Anzeiger Nr. LVI. wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In meinem Verlage iſt erſchienen und in allen Buchhand⸗ lungen vorräthig: Taſchenbuch dramatiſcher Originalien. Herausgegeben von Dr. Franck. 3 weiter, J a h r g a n Mit den Bildniſſen von Immermann und Grabbe, einem Facſimile und drei ſceniſchen Kupfern. 8. Elegant gebunden mit Goldſchnitt. 3 Thlr. Inhalt: Grabbe. Erzählung, Charakteriſtik, Briefe. November 1834 bis Mai 1836, Bruchſtücke eines noch unge⸗ druckten Werks: „Dramaturgiſche Erinnerungen“ von Karl Immermann. — Die gefährliche Tante. Luſtſpiel in einem Acte und einem Vorſpiele von Albin i. — Die Leib: rente. Schwank in zwei Acten von G. A. von Maltitz. — Der Telegraph. Luſtſpiel in einem Aufzuge von Dr. Franck. — Fragment aus dem Trauerſpiele „Der Adept“ von Friedrich Halm. — Der literariſche Salon. Luſtſpiel in drei Aufzügen von Bauernfeld. es Der erſte Jahrgang enthalt Beiträge von Bauernfeld, Dr. Franck, G. H. Liebenau und Pannaſch, mit dem Bildniſſe Bauernfeld's und vier ſceniſchen Kupfern, und koſtet 2 Thlr. 8 Gr. : Leipzig, im December 1837. F. A. Brockhaus. In der Unterzeichneten ſind ſoeben erſchienen und können durch alle Buchhandlungen bezogen werden: 2, T. Freiherrn v. Spittler's ſaͤmmtliche Werke. Herausgegeben von Karl Wächter. 12ter, löter und Hier Band. Preis 8 Fl. 15 Kr., oder 4 Thlr. 18 Gr. Mit dieſer fünften Lieferung haben wir dem Publicum die Beendigung dieſes Unternehmens anzuzeigen. Wir hal⸗ ten es daher für angemeſſen, eine Überſicht des Inhalts der bis⸗ her erſchienenen Bände zu w ederholen. Der erſte Band enthält: Geſchichte des kanoniſchen Rechts, mit einer frühern ungedruckten Fortſetzung, welche dieſelbe bis auf Gratian herabführt. Der zweite Band: Grundriß der Geſchichte der chriſtlichen Kirche. Dritter und vierter Band: Entwurf der Geſchichte der europäiſchen Staaten, mit einigen handſchrift⸗ lich hinterlaſſenen Zuſätzen des Verfaſſers. Fünfter Band: Geſchichte der däniſchen Revolution von 1660 und Geſchichte Würtembergs. Sechster und ſiebenter Band: Geſchichte Hanovers, mit vielen Zuſätzen des Verfaſſers vermehrte und verbeſſerte Ausgabe. Ach⸗ ter, neunter und zehnter Band: Vermiſchte Schrif⸗ ten über Theologie, Kirchengeſchichte und Kir⸗ chenrecht, von deren reichem Inhalt wir außer den Vor le— ſungen über Papſtthum und über die Mönchsorden hier nur die bisher ungedruckten Vorleſungen über die Geſchichte des Kirchenrechts hervorheben. Elfter Band: Der vermiſchten Schriften über deutſche Ge= ſchichte, Statiſtik und öffentliches Recht Ifter Theil, welcher u. A. den Grundriß der Geſchichte des Pri- vatlebens der deutſchen Fürſten, mit aus den Pa⸗ pieren des Verf. gezogenen Zuſätzen und eine Anzahl von Aufſätzen zur Geſchichte der Misheirathen deut- ſcher Fürſten enthält, darunter ein bisher noch nicht ge⸗ druckter, die übrigen vom Verf. ſelbſt umgearbeitet. Hieran reiht ſich nun die vorliegende letzte Lieferung, de⸗ ren zwölfter und dreizehnter Band den 2ten und ten Theil der Deutſchland betreffenden Schriften, zugleich aber auch eine ſelbſtändige Abtheilung bildet, unter dem Titel: Ver: miſchte Schriften über würtembergiſche Geſchichte, Statiſtik und öffentliches Recht. Außer den bisher bekannten, jedoch zerſtreuten Abhandlungen, z. B. dem hi⸗ ſtoriſchen Commentar über den tübinger Vertrag, den Unterſuchungen über das Untheilbarkeitsgeſetz, der Nebeninſtruction für einen Landtagsdeputirten, der Geſchichte des engern landſchaftlichen Aus⸗ ſchuſſes, auch einer Anzahl Recenſionen, enthalten dieſe Bände folgende im Nachlaſſe des Verf. vorgefundenen Aufſätze, die hier zum erſten Mal erſcheinen: I. Hiſtoriſche Beiträge zur rechtlichen unterſuchung über das würtemb, Privilegium de non appellando. II. Ge⸗ ſchich te des Verhältniſſes Eberhard Ludwig's und Wilhelminens v. Grävennitz (bis zur Erhebung der letz⸗ tern zur Gräfin von Würben). III. Zur Geſchichte der Misheirathen im würtemb. Fürſtenhauſe, 1) Prinz Friedrich Ludwig und Urfala Katharina v. Buckom, 2) Herzog Ludwig Eugen und Sophie Albertine Gräfin v. Beichlingen. IV. Zur Geſchichte des Erb⸗ vergleiches. V. Geſchichte des würtemb. Gehei— menraths⸗Collegiums. VI. Zwei ſchriftliche Ab⸗ ſtimmungen Spittler's im Geheimen rathe. Insbe⸗ ſondere die Geheimeraths⸗Geſchichte (elf gedruckte Bo⸗ gen), eine Frucht vieljähriger archivaliſcher Forſchungen und die letzte Arbeit Spittler's, dürfte das Intereſſe nicht nur der Kenner der vaterländiſchen Geſchichte, ſondern auch der Lefe= welt überhaupt lebhaft anregen, namentlich durch geiſtvolle Charakterſchilderungen der Regenten und ihrer nächſten Umge= bungen, der Chefs der Verwaltung, ſowie der Führer der Par⸗ teien am Hofe und im Land, z. B. eines Rühle, Bilfinger, Rieger, Montmartin, J. J. Moſer u. ſ. w., welche in die Geſchichte jenes höchſten Landes-Collegiums (die bis gegen den Schluß der Regierungsperiode H. Karl's fortgeführt iſt) verflochten ſind, und wodurch dieſer, dem Anſchein nach, trockene Stoff eine ſehr anziehende Seite gewonnen hat; wie denn über⸗ haupt für die Geſchichte der öffentlichen Verhältniſſe Würtembergs, insbeſondere ſeiner Verwaltung, nicht leicht ein intereſſanterer und belehrenderer Beitrag in neuerer Zeit erſchienen ſein möchte. Der vierzehnte Band enthält die vermiſchten Schrif— ten über europäiſche Staatengeſchichte, worunter eine uswahl von Retenſionen, z. B. über Schillers Abfall der ee „Joh. v. Müllers Schweizergeſchichte, „über Brandes und Rehberg's Unterſuchungen über die franzöſiſche Revolution u. ſ. w. Den funfzehnten Band bilden die (frü⸗ her ausgegebenen) gleichfalls bisher ungedruckten Vorle⸗ ſungen über Politik. \ \ Jede, zugleich mit ſelbſtändigem Titel verſehene Abtheilung, namentlich die vermiſchten Schriften 1) über Theolo⸗ gie, Kirchenrecht und Kirchengeſchichte, 3 Bände, 2) über deutſche Geſchichte, Stat iſtik und öffentli⸗ ches Recht, 3 Bände, 3) über würtembergiſche Ge⸗ ſchichte, Statiſtik und öffentliches Recht, 2 Bände, 4) über europäiſche Staatengeſchichte, 1 Band, 5) die Vorleſungen über Politik, 1 Band, werden von den Sortimentsbuchhandlungen auch abgeſondert abgegeben werden. Stuttgart und Tübingen, im October 1837. J. G. Cot ta'ſche Buchhandlung. Außerordentliche Preisermäßigung belletriſtiſcher Werke! Nachſtehende vorzügliche belletriſtiſche Werke, welche alle in den Jahren 1835 und 1836 erſchienen find, habe ich auf unbeſtimmte Zeit auf beigefügte Preiſe herabgeſetzt, werden je⸗ doch ſämmtliche Artikel (die in den herabgeſetzten Preiſen zu⸗ ſammen Dreizehn Thaler betragen) auf einmal genommen, fo erlaſſe ich ſolche für Sieben Thaler. Alle Buchhandlungen nehmen Beſtellungen hierauf an. Leipzig, im November 1837. Julius Klinkhardt. 2 Thle. 8. Broſch. 1 Thlr. Schauſpiel in 5 Aufzü⸗ St. ⸗ Alban, Bern wie es iſt. 12 Gr., jetzt 20 Gr. Blum, Die Befreiung von Kandia. gen. 15 Gr., jetzt 8 Gr. 5 Byron, Harold der Verwieſene. Aus dem Engliſchen von K. Baldamus. 3 Thle. 3 Thlr., jetzt 1 Thlr. 16 Gr. Ehriſten, Erich. Ein hiſtoriſcher Roman aus der erſten Hälfte des 15ten Jahrhunderts. 8 CThle. Broſch. 3 Thlr. 12 Gr., jetzt 1 Thlr. 20 Gr. — —, Staf. Hiſtoriſch-romantiſches Gemälde aus der letzten Hälfte des 18ten Jahrhunderts. 2 Thle. 1 Thlr. 12 Gr., jetzt 20 Gr. General Hoche, Scenen aus feinem Leben und feiner Zeit. Ein Revolutionsgemälde. 8. Broſch. 18 Gr., jetzt 10 Gr. Marina, Almaroſa. Ein Roman aus der Fürſtenwelt des vorigen Jahrhunderts. 2 Thle. 8. 2 Thlr. 12 Gr., jetzt 1 Thlr. 8 Gr. Nindorf, E. v., Maria von Brabant. Hiſtoriſch⸗roman⸗ tiſche Erzählung aus den Zeiten der Wittelsbacher. 8. 21 Gr., Ater Band. jetzt 12 Gr. Schefer, Leop., Neue Novellen. Der Nabob. Galate. 8. 2 Thlr., jetzt 1 Thlr. 6 Gr. 5 Mähriſche Wanderbriefe. 8. Broſch. 15 Gr., jetzt 8 Gr. Stengel, Fr. v., Maximilian Emanuel und ſeine Baiern. 3 Thle. 8. 1 Thlr. 12 Gr., jetzt 20 Gr. Winter⸗Unterhaltungsmagazin für die elegante Welt. Ein Toilettengeſchenk für Damen. Gr. 8. Elegant cartonn. 5 Thlr. 8 Gr., jetzt 2 Thlr. 20 Gr. Bei G. Bethge in Berlin iſt erſchienen: Barter, R., Zuruf an Unbekehrte. A. d. Engl. uͤberſ. von Kuntze. 12 Gr. 5 — —, Unterweiſung fuͤr ſchwache Chriſten. 12 Gr. — —, Darſtellung des wahren vollendeten Chriſten im Vergleich mit dem ſchwachen und Schein-Chriſten. 12 Gr. — —, Sterbegedanken. 8 Gr. — —, Jetzt oder Nie. Mit Barter’s Bildniß. 10 Gr. Bei J. G. Heubner, Buchhändler in Wien, iſt ganz neu erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: i Diamanten und Perlen. Novellen und Erzaͤhlungen des Auslandes in freien 5 Überſetzungen, Ant von Adolf Strahl. Mit 1 Titelkupfer. 12. In Congreve⸗-Umſchlag geheftet. 1 Thlr., oder 1 Fl. 30 Kr. C.⸗M. f Wiewol die deutſche Literatur an guten Novellen und Er⸗ zählungen eben keinen Mangel leidet, fo bieten die gefeier⸗ ten Schriftſteller Englands, beſonders in den bekannten, jedoch wegen ihrer hohen Preiſe wenig zugänglichen Almanachen, ſo manches Intereſſante dar, deſſen übertragung auf den deut⸗ ſchen Boden theils wegen der Originalität der meiſtens den höhern Ständen angehörenden Schriftſteller, theils wegen des eben dieſen höhern Lebensverhältniſſen entlehnten Stoffes, als wünſchenswerth erſcheint. Man glaubt demnach das vorliegende Bändchen heiterer und ernſter Erzählungen, das wegen ſeiner eleganten Ausſtattung ſich ganz beſonders zu einem Toiletten- Weihnachts- oder Neujahrsgeſchenke für Damen eig⸗ nen dürfte, der höhern Leſewelt um ſo mehr empfehlen zu kön⸗ nen, als man bei der Wahl der Novellen von dem Grundſatze ausgegangen iſt, von dem Neuen das Beſſere, und von de Guten das Neueſte zuſammenzuſtellen. 0 E. L. Bul wers neueſter Roman. g Soeben iſt bei Metzler in Stuttgart erſchienen: Ernſt Maltravers, Roman von E. L. Bulwer, uͤberſetzt von Dr. Guſtav Pfizer. Aftes Baͤndchen. 16. Geh. Preis 3 Gr., oder 12 Kr. Maltravers wird in 6 Bändchen noch im Laufe dieſes Jah⸗ res vollſtändig ausgegeben, und der Preis deſſelden iſt alſo, ebenſo wie Bulwer's übrige Romane in unſerer Taſchenausgabe, weit billiger als in jeder andern deutſchen Überſetzung. Die früher ausgegebenen 61 Bändchen unſerer Taſchenausgabe, die ſämmtlichen Romane und Novellen E. L. 0 Rt * r. —— nem Von der J. C. Hinrichs' ſchen Buchhandlung in Leip⸗ zig find eben verfandt: Neue Jahrbücher der Geſchichte, der Staats⸗ und Ka⸗ meralwiſſenſchaften. Herausgegeben von K. H. L. Pölitz. Jahrgang 1838. iſtes Heft. (12 Monatshefte 6 Thlr.) Dieſes Journal erſcheint, nach 10 Jahren feines ehrenvollen Beſtehens, nach erweitertem Plane und als neues Werk. Wenn wir es daher allen Diplomaten, Beam⸗ ten, Gelehrten, Gutsbeſitzern, Kaufleuten und überhaupt gebildeten Staatsbürgern und Journalcir⸗ keln empfehlen, ſo ſind wir überzeugt, daß keine andere Mo⸗ natsſchrift von ſo allgemeinem Intereſſe und ſo pünktlich 10 ſcheint. — Das erſte Heft, durch einen. meifterhaften Aufſutz des Herausgebers: „Die Herrſchaft der materiellen Intereſſen“, eröffnet, iſt durch alle Buchhandlungen zur Anſicht zu erlangen. Subscriptions- Anzeige. Im Laufe des Jahres 1888 crfcheint vollſtändig in meinem Verlag: f Handbuch chriſtlichen Sittenlehre — von Dr. Christoph Friedrich von Ammon. Zweite verbeſſerte Auflage. Drei Baͤnde. Gr. 8. Circa 100 Bogen. Subscriptionspreis für jeden Band 1 Thlr. 16 Gr. — 2½ Fl. Conv.-M. — 3 Fl. Rhein. Eine ausführlichere Anzeige über dieſes ausgezeichnete Werk iſt in jeder Buchhandlung des In- und Auslandes gratis zu erhalten. Leipzig, im November 1837, Georg Joachim Göfchen. Prachtausgabe von Dante's göttlicher Kömödie. Im Verlage der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die göttliche Komödie des Dante Alighieri. Metriſch überſetzt nebſt beigedrucktem Originaltexte mit Erläuterungen und Abhandlungen herausgegeben von a August Kopisch. N In einem Bande. Mit Dante's Bildniß und einer Karte feines Weltſyſtems. . iſte Lieferung (Bogen 1 — 6). Preis incl. Pränumeration auf die letzte Lieferung 16 Gr., x oder 1 Fl. 12 Kr. Rhein. Das erhabene Gedicht des großen Florentiners bedarf kei⸗ ner Anpreiſung. — Wie reichlich der Herausgeber für alles zum Verſtändniß Nothwendige geſorgt hat, wolle man aus folgenden Andeutungen über Form und Inhalt dieſer Ausgabe entnehmen. Ein mäßig ſtarker Quartband von 60, höchſtens 68 Bogen wird neben dem Original Vers für Vers die über⸗ ſetzung, vor jedem Geſange den Inhalt und darunter die nö— thigen Erläuterungen enthalten. Voran gehen mehre einleitende Abhandlungen, die ſich folgendermaßen aneinander reihen: 1. Dante's Zeitalter. — 2. Dante's Leben. — 3. Was wollte Dante in ſeiner Zeit und mit ſeinem großen Gedichte, und was ſagt er ſelbſt darüber? Dante ein Nachfolger der Propheten im poetiſchen Sinne. Schlagende Beweiſe dafür. Der Beruf Dante's mit dem der Propheten verglichen. Re⸗ ligiöſe und poetiſche Mittelsperſonen. Der Grund zu feiner Dreitheiligkeit. — 4. Religiöſe, wiſſenſchaftliche und poetiſche Materialien und Volksdarſtellungen, welche Dante zum Bau feines großen Gedichtes vorfand und anwandte. — 5. Nach⸗ weiſung der confequenten Art und Weiſe, wie Dante das Vorgefundene poetiſch bildete, Umgeftaltung der meiſten vor⸗ gefundenen Allegorien, erhöhte und vermehrte Bedeutung derſelben. Sein Vermiſchen des Heidniſchen mit dem Chriſt⸗ lichen. — 6. Dante's Weltſyſtem, Geſtalt der Erde, der Hölle, des Fegefeuers und des Paradieſes. (Mit einer Kupfertafel.) — 7. Poetiſche Überjicht des Ganzen. — Zum Schluſſe folgt ein vollſtändiges Regiſter der Perſonen und Sachen. 2 Um die Anſchaffung zu erleichtern, wird das Werk in 10 — 12 monatlichen Lieferungen, jede! 7 von 5 oder 6 Bogen, zu dem Preiſe von 10 Sgr. ausgegeben werden. Die Abhandlungen und Kunſtbeigab (Dante's Portrait und die Abbildung ſeines Weltſyſtem welche der übrigen Ausſtattung würdig ſind) werden im legten Hefte nachgeliefert. Man verpflichtet fi zur An⸗ nahme des Ganzen und zahlt bei Empfang der erſten Lieferung den Betrag für die letzte vor⸗ aus, wogegen dieſe nach Erſcheinen gratis ab⸗ gegeben wird. Für regelmäßiges Erſcheinen bürgt die Ver⸗ 9 fe ir 27 \ 5 ee Die Ausſtattung iſt prachtvoll, wovon man durch Einſicht der Iſten Lieferung überzeugen kann. 0 Berlin, im November 1837. Enstin’fhe Buchhandlung. (F. Muͤller.) Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: 5 Die Begebenheiten Telemach's, Sohn des Ulyſſes. Verfaßt 5 von 5 Fr. von Salignac de la Motte Fenelon, Erzbiſchof und Herzog von 8 Fuͤrſt des heiligen römiſchen eiches. Ins Deutſche uͤberſetzt und mit Anmerkungen verſehen von Johann Wilhelm Meigen, Mitglied mehrer gelehrten Geſellſchaften. 1 Zweite Auflage. Velinpapier. 8. Geh. Preis 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. ‚ Telemach iſt das Eigenthum aller Nationen geworden, dem die Zeit nichts von ſeinem Werthe zu nehmen vermochte. Die deutſche Form, in welcher wir dieſes Werk dem Publitum übergeben, hat ſich bereits durch die Verbreitung einer ſtarken Auflage bewährt. Die zahlreichen Anmerkungen, welche bei⸗ gefügt ſind, machen dieſe Überfegung gleich nützlich für den Deutfchen, der franzöſiſch, wie für den Franzoſen, der deutſch lernen will. 1 Bei E. Kummer in Leipzig iſt erſchienen: Schmidt, J. A. E., Neues vollftändiges franzöſiſch⸗neu⸗ griechiſch-deutſches Handwoͤrterbuch. Gr. 12. 3 Thlr. 12 Gr. „A f Der iechi d d in kurz an ya und deutſche Theil folgen in kurzer Nork, F., Etpmologiſches Handwoͤrterbuch der lateini⸗ ſchen Sprache, mit ſteter Bezugnahme auf die natur⸗ philoſophiſchen Ideen des Orients, als Grundſtoffe auch abendlaͤndiſcher Wortbildungen; nebſt einer, nach Kanne's Principien beigegebenen Erklaͤrung der Buch⸗ ſtaben. After Theil. Gr. 8. 3 Thlr. 18 Gr. (Der 2te Theil erſcheint zu Oſtern 1833. Ein ausführlicher Proſpectus nebſt Probeblatt iſt in allen Buchhandlungen zu haben.) Siebelis, C. G., Dispufationes, V, quibus perieulum faetum est ostendendi, in vet. Graecorum Romano- rumque doctr. relig. ac morum plurima esse, quae cum Christiani consentiant amieissime, neque hu- manit. studia per suam naluram vero relig. cultui quidquam detrahere, sed ad eum alendum conser- vandumque plurimam conferre, iterum ed. multis- que locis auxit. Append. loco add. est libellus: Stimmen ans den Zeiten der alten griechischen und römischen Classiker. 8. 1 Thlr. 6 Gr. Bei N. G. Elwert in Marburg lit erſchlenen und in allen Buchhandlungen zu haben: Meyerfeld, Dr. Fr. v, Die Lehre von den Schen⸗ kungen nach roͤmiſchem en Zweiten Bandes erfte Abtheilung. Broſch. Gr. 8. 10 Bogen. 20 Gr., oder 1 Fl. 30 Kr. Des zweiten Bandes zweite und letzte Abthellung wird im Anfange des nächſten Jahres erſcheinen. Neue Jugendſchrift von Guſtav Nieritz. Sie iſt eben bei uns erſchienen (Preis 8 Gr.), in allen Buchhandlungen zu bekommen und hat den Titel: Wahrheit und Luͤge. Unnöthig iſt eine Empfehlung, da die frühern Jugend— ſchriften von Guſtav Nierig (ſammtlich unſer Verlag) allen Als tern, die ihren Kindern eine rechte Freude machen wollen, die⸗ ſen Zweck erfüllt haben. Berlin. Vereins- Buchhandlung. Soeben iſt bei Ed. Meyer in Kottbus und Guben erſchienen und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Zſchieſche, H. A. (Lehrer der Muſik am königl. Schullehrerſeminar in Neuzelle ), Choralbuch mit Zwiſchenſpielen. Mit beſonderer Rüͤckſicht auf das Niederlauſitziſche und neue Berli— ner Geſangbuch bearbeitet. Querfolio. 26 Bo: gen, 198 Seiten, welche 206 Choraͤle enthalten. Geb. Subſcriptionspreis 2 Thlr. 8 Gr., oder 2 Thlr. 10 Sgr., oder 4 Fl. 12 Kr. Um die Verbreitung dieſes anerkannt guten Werkes zu be— ſoͤrdern, wird der Subjeriptionspreis noch längere Zeit fortbe— ſtehen und bei Beſtellungen auf zehn Exemplare auf einmal ein elftes gratis gegeben. Beſonders günſtig ſprechen ſich die Recenſionen in Rellſtab's Iris, Jahrgang 1835, Nr. 19, Hientzſch's Eutonia, Jahrgang 1886, und die Ergänzungs- blätter zur halleſchen Literaturzeitung vom November 1835 in Nr. 105 über daſſelbe aus. Der Beurtheiler in letzterm Blatte findet die Harmoniſirung der vierſtimmigen Choräle rein, flie- ßend, deshalb ſehr ſingbar und angemeſſen, die Zwiſchenſpiele gut, und rühmt die treue Sorgfalt, die der Herausgeber end— lich noch in guter Correctur (es find nur äußerſt wenige Druck⸗ fehler darin und dieſe ſind angezeigt) bewieſen hat, ſowie in Angabe der Choralcomponiſten, die nur dann genannt ſind, wo es mit Gewißheit oder doch ohne große Wagniß geſchehen darf. — Das Werk iſt gut ausgeſtattet, Alles iſt ſehr deutlich und reinlich gedruckt, ſodaß das Choralbuch auch von dieſer Seite zu empfehlen iſt. Zſchieſche, H. A. (Lehrer der Muſik am koͤnigl. Schullehrerſeminar in Neuzelle), Choralmelodien. Ste Aufl. 8. 6 Bogen. Geh. Preis 4 Gr., oder 5 Sgr., oder 18 Kr. 3 Eine nöthig gewordene Ste Auflage binnen wenigen Jah⸗ ren bürgt für die Brauchbarkeit des Werkes. Brillante Variationen für die Violine, über ein Favoritthema aus Bellini's Montecchi und Capuleti, mit Begleitung des Orchesters oder des Pianoſorte. Componirt und Herrn J. Mayseder hochichtungs- voll gewidmet von L. Friedrich Witt, Kapellmeister des k. k. ständ. Nationaltheaters zu Brünn. Op. 27. Mit Orchester 1 Thlr. 12 Gr., oder 1 Thlr. 15 Sgr,, oder 2 Fl. 4? Kr. Mit Quartett 16 Gr., oder 20 Sgr., oder 1 Fl. 12 Kr. Mit Pianoforte 12 Gr., oder 15 Sgr., oder 34 Kr, a Variationen über das Thema: An Alexis send’ ich dich etc, etc., für das Pianoforte componrt und allen Jiebenswürdigen Pianofortespielerinnen hoch- achtungsvoll gewidinet von L. Friedrich Witt, Ka- pel'ineister. Op. 25. Preis 10 Gr., oder 12% Sgr., oder 45 Kr. Soeben find erſchienen: Paralipomena Grammaticae graecae. Seripsit Chr. Aug. Lobeck. Pars posterior. Dieſem Bande find vollſtändige und forgfältig ausgearbeis tete Indices über beide Bände beigegeben. Ein Anhang wider⸗ legt kurz, aber genügend, Herrn Prof. Wunder's Hachen über des Verfaſſers Ausgabe von Sophoclis Ajax. Der Preis beider Bände iſt 3 Thlr. 12 Gr. Lexicon Platonicum Si ve vocum Platonicarum condidit Dr. Fridericus Astius. Fosciculis 2: zeocyougw-TeIngu. Geheftet. 1 Thlr. a Der Schluß des Sten und letzten Bandes wird Anfang des nächſten Jahres erſcheinen. index Vol. III. Vor einigen Menaten haben wir verſandt: Euripidis Tragoediae. Recensuit Godofr. Hermannus. Vol. II. Pars l: Helena. Preis 1 Thlr. 6 Gr. Vol. I enthält: Hecuba, Iphigenia in Aulide, BR Taurica, und koſtet 4 Thlr. Leipzig, im November 1837. Weidmann'ſche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen und Poftämter iſt zu beziehen; Das Pfennig- Magazin für Kinder. 1837. November. Nr. 44 — 47. Nr. 44. »Der Löwe und der Bär. Der Monat Novem⸗ ber. Der Münfter zu Ulm. Pilzhannes. * Die Seeancmonen. Auflöſung der Räthſel im vorigen Monat. — Nr. 45. Der Zwergfalke. Zwei merkwürdige Hunde. »Die Kalmücken. Die Sage vom Edelacker. »Der großfleckige Tiger. Räthfel. Nr. 46. Die Grenadiere. Barmherzigkeit. »Der gemeine Wunderbaum. Das arme Häschen. »Der gemeine Lachs oder Salm. Räthſel. — Nr. 47. Ein Bologneſerhund. Einige Abenteuer mit Schlangen. Von Jeſu Walten. Wie Theodor ſich ſelbſt elend machte. Der Geizige und der Wee Von den Schnecken. Räthſel. ! Die mit“ bezeichneten Aufſä e enthalten eine oder mehre Abbildungen. Preis dieſes Jahrgangs von 52 Nummern 1 Thlr. — Der erſte bis dritte Johrgang koſten ebenfalls jeder 1 Thlr. Leipzig, im December 1887. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag: don F. A. Brockdaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. LVII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera= riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Die ſeit dem Iſten October in meinem Verlage erſcheinende Leipziger Allgemeine Zeitung Motto: Wahrheit und Recht, Freiheit und Geſetz! wird auch im künftigen Jahre regelmäßig fortgeſetzt und davon täglich, auch an Sonn- und Feiertagen, Abends ein ganzer Bogen Hochquart mit geſpaltenen Ev: lumnen auf feinem weißen Maſchinenpapier ausgegeben, in der Regel von Bogen Beilage begleitet mit den neueſten 1 5 e ankommenden Nachrichten und urſen. Das Blatt hat gleich nach ſeinem Erſcheinen die allgemeinſte Theilnahme gefunden und ſeinen Platz unter den beſten deutſchen politiſchen Zeitungen eingenommen, den es zu behaupten wiſſen wird. Nach Beſiegung der erſten Schwierigkeiten wird es der Redaction und der Verlagshandlung von jetzt an moͤglich ſein, immer mehr ſelbſt hoch— geſpannten Erwartungen zu genügen. Wir find im Beſitze des reichſten Materials an Zeitungen aller Laͤnder und zaͤhlen bereits gegen 150 Mitarbeiter und Correſpondenten in allen Theilen Europas und beſonders Deutſchlands fuͤr politiſche Neuigkeiten und fuͤr Berichte uͤber bedeutende literariſche, artiſtiſche und commercielle Erſcheinungen, von denen hier nur die Correſpondenten in Madrid, Paris, Bruͤſſel, London, Kopenhagen, Chriſtiania, Stockholm, Haag, Rom, Neapel, Wien, Berlin, Koͤnigsberg, Muͤnchen, Hamburg, Dres— den u. ſ. w. angefuͤhrt werden moͤgen. Das Abonnement auf die „Leipziger Allgemeine Zeitung“ findet ganzjaͤhrig und auf ſechs Monate ſtatt, braucht aber auch nur fuͤr drei Monate genommen zu werden, da die Verlagshandlung ſich uͤberzeugt haͤlt, daß Jeder, nachdem er einige Monate hindurch das Blatt geleſen, die Fortſetzung ohnehin beſtellen wird. Der Preis iſt für Sachſen ganzjährig 10 Thlr., halbjaͤhrig 5 Thlr., vierteljaͤhrig 2½ Thlr., und wird im Auslande je nach der Entfernung von Leipzig nach Billigkeit erhoͤht. . Inſerate aller Art, für. deren ſchnelle und allgemeine Verbreitung die örtlichen Verhaͤltniſſe Leipzigs beſondere Vortheile darbieten, werden wir in die Zeitung ſelbſt aufnehmen und den Raum einer Zeile mit 1½ Gr. berechnen. Den ausſchließenden Debit für das In- und Ausland hat die koͤnigl. ſaͤchſ. Zeitungserpedition in Leipzig uͤbernommen, an welche ſich alle Poſtaͤmter mit ihren Beſtellungen wenden wollen, die man zeitig zu machen bittet, da nur eine geringe Anzahl uͤber die beſtellten Exemplare gedruckt wird, zu ſpaͤt ſich Meldende daher nur unvollſtaͤndige Exemplare erhalten wuͤrden. F. A. Brockhaus. Leipzig, im December 1837. Für ganz Frankreich abonnirt man bei Herrn Alexander in Strasburg, Brandgaſſe Nr. 28. Bei W. Küchler in Frankfurt a. M. iſt ſoeben er⸗ ſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Mittheilungen aus dem Leben eines Advocaten. Herausgegeben N von Dr. Ed. Kenrmann. 8. Geh. 2 Baͤnde. Preis 3 Fl. 36 Kr., oder 2 Thlr. Das Tagebuch eines deutſchen Rechtsgelehrten wird hier von einem rühmlichſt bekannten Schriftſteller dem Publicum vorgelegt. Schon die beiden erſten Bände, denen binnen Kur⸗ zem andere folgen werden, bieten einen reichen Schatz pſycholo⸗ giſcher Erfahrungen und ſetzen den Standpunkt des verſtorbenen Verfaſſers der Mittheilungen hinlänglich auseinander. Die Be: ziehungen der Jurisprudenz zum Staate und zu der Menſch—⸗ heit werden hier überall von der Humanität und dem Fort⸗ ſchritte aus betrachtet und die Reſultate, die ſich an dieſe Be⸗ trachtungen knüpfen, werden auch nichtjuriſtiſche Lehrer interefftz ren, um ſo mehr, da ſie von einer gewandten Hand die letzte Feile erhielten. Wenn ſich der Herausgeber in ſeinem Vorworte auch ausdrücklich gegen jeden etwaigen Einwurf eigenmächtige Zuſätze und Veränderungen der ihm von den Hinterbliebenen je= nes Advocaten überwieſenen Mittheilungen verwahrt, ſo wird man doch bald erkennen, daß dieſelben in jener anziehenden und lebendigen Weiſe gehalten ſind, die die moderne Literatur vor⸗ züglich auszeichnet. In der Unterzeichneten ift ſoeben erſchienen: Correſpondenzblatt koͤnigl. wuͤrtemb. landwirthſchaftl. Vereins Neue Folge. Band XI. Jahrgang 1837. Erſter Band. Drittes Heft. Gr. 8. Preis des ganzen Jahrgangs 2 Thlr., oder 3 Fl. eee I. Auffäße und Abhandlungen. 1) Des Flachſes vortheilhafteſte Cultur und Bearbeitung mit beſonderer Rück⸗ ſicht auf Würtemberg. 2) Bemerkungen über die Trockenheit der Jahre 1884 und 1835, und deren Folgen in land- und forſtwirthſchaftlicher Beziehung. II. Mittheilungen der Centralſtelle aus ihrem unmittelbaren Wir⸗ kungskreiſe. 1) Berichte aus dem Jartkreiſe. Zuſammen⸗ ſtellung der Ergebniſſe aus den daſelbſt zur Vertilgung ſchädli⸗ cher Inſekten getroffenen Maßregeln, ſowie aus den über land⸗ wirthſchaftliche, klimatiſche und naturhiſtoriſche Verhältniſſe ein⸗ gezogenen Berichten. 2) Bericht des landwirthſchaſtlichen Be⸗ zirkvereins in Ellwangen. III. Beiträge zur Vater⸗ landskunde. 1) überſicht des Verkehrs auf den Wollmärk— ten in Kirchheim u. T., Göppingen und Heilbronn. im Jahre 335. 2) Über das Gewerbweſen in Tuttlingen. 3) Weitere Nachträge zur Aufzählung der Vögel Würtembergs.“ 4) Be⸗ merkung zur Naturgeſchichte der Möven. IV. Auszüge und Notizen. 1) Über Runkelrübenzuckerfabrikation, vorzüglich in Betreff der Klärung des rohen Saftes und Gypſes mit Kalk. 2) Die Quercitroneiche. 3) Über die Beſchleunigung des Austrocknens des Nutzholzes durch Waſſerdampf. +) Über das Austrocknen des Stammholzes. V. Literatur. 1) An⸗ leitung zum Tabacksbau mit ſyſtematiſcher Beſchreibung der wichtigſten cultivirten Tabacksarten. 2) Die deutiche Land⸗ wirthſchaft nach ihrem jetzigen Stande dargeſtellt. 3) Der engliſche, franzöſiſche und deutſche Schuhmacher in allen ſeinen Arbeiten, oder Anweiſung, Schuhe und Stiefeln aller Arten ber quem und dauerhaft zu verfertigen. Meteorologiſche Tabellen aus Stuttgart. Stuttgart und Tübingen, im November 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei Karl Erhard in Stuttgart ſind erſchienen: i Genziauen. Ein Novellenſtrauß von Hermann Kurtz. 8. 1837. Velinp. Geh. 2 Thlr., oder 3 Fl. 30 Kr. Den Leſern des Morgenblatts find zwei der in vor— ſtehender Sammlung enthaltenen Novellen bereits aufs günſtigſte bekannt. Nicht allein bei ihnen, ſondern auch in einem weitern Kreiſe werden daher dieſe Blüten eines kräftigen Geiſtes, ei= nes klaren Gemüths und glücklichen Humors willkommene Auf— nahme finden und dem Verfaſſer Dank für ſeine Gaben er— werben. Ausgewählte Schriften von George Sand. Aus dem Franzoͤſiſchen. 6 Theile. Taſchenformat. 1836 und 1837. Velinpapier. c Geh. 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. Dieſe gut ausgeſtattete und höchſt wohlfeile Auswahl der vorzüglichſten Schriften der unter dem Namen George Sand in Frankreich hochgefeierten Madame Du devant iſt ſoeben beendigt worden. Die überſetzung, von anerkannt tüchtigen Männern mit Fleiß und Gewandtheit beſorgt, trägt das Ihrige in genügendem Maße bei, die Werke der geiſtreichen Frau für ! den deutſchen Leſer anziehend und genußvoll zu machen. Die einzelnen Theile enthalten: Erſter Theil: Roſe und Blanche, oder Schauſpielerin und Nonne. Überſ. von D. Adelb. Keller. — Zweiter Theil: Leone Leoni. Überf. von D. H. Elsner. — Drit⸗ ter Theil: Indiana. Überſ. von D. H. Elsner. — Vierter Theil: Simon. Überf. von Franz Demmler. — Fünfter Theil: Andreas. Überſ. von D. A. Keller. — Sechster Theil: Valentine. Überſ. von D. A. Keller. Der echte engliſche Robinſon Eruſoe, ſeine erſten Seefahrten, ſein Schiffbruch und achtund— zwanzigjaͤhriger Aufenthalt auf einer unbewohnten Inſel, ſowie feine ſpaͤtern merkwuͤrdigen Reiſen und Abenteuer bis zum Ende feines Lebens. Nach der urſpruͤnglichen Erzaͤhlung Daniel Foe's vollſtaͤndig übertragen. Mit 50 Kupfern. Gebunden. 2 Thlr. 16 Gr., oder 4 Fl. 48 Kr. ae Daniel Foe's einfache, rührende Erzählung der Abenteuer Robinſon Cruſoe's, dieſes wahrhaft originelle und von unzäh⸗ ligen Nachahmungen bis jetzt nicht übertroffene Werk, das wol mit vollem Recht ein Volksbuch im weiteſten und edelſten Sinne des Worts genannt werden kann, wird hier dem deut— ſchen Leſer in einer neuen, nach innerer und äußerer Form zeitgemäß ausgeſtatteten Übertragung dargeboten. Die vorlie— gende, gewiß nach allen Beziehungen empfehlenswerthe Aus— gabe, mit 50 höchſt geſchmackvoll ausgeführten Kupfern (nicht Holzſchnitten), iſt ſoeben vollendet worden und eignet ſich bei ihrem ungemein billigen Preiſe insbeſondere auch zu einem ſehr zweckmäßigen und gefälligen Weihnachtsgeſchenk. Oestreichische militairische Zeitschrift. 1837. Neuntes Heft. Fer Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhand— lungen verſendet worden: Inhalt: J. Feldzug in Neapel und Sicilien in den Jah⸗ ren 173% und 1735. Erſter Abſchnitt. Ereigniſſe dieſſeit der Meerenge. II. Die Gefechte des ruſſiſchen Corps des Ge— neraladjutanten von Rüdiger während der Vorrückung von Kurow über die Weichſel bis Radom, vom en SE zum R sten Auguſt inen Auguſt 1831. III. Der Feldzug 1809 in Dalmatien. IV. Literatur. V. Neueſte Militairveränderungen. Der Preis des Jahrgangs 1837 von 12 Heften iſt wie 5 der aller frühern Jahrgänge von 181886 jeder 8 Thlr. Sächſ. Die Jahrgänge 1811 — 13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen eben— falls 8 Thlr. Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811—35 auf einmal abnimmt, erhält dieſelbe um ½ wohlfeiler. Von dem unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch all Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. u Wien, den 6ten November 1837. J. G. Heubner, Buchhändler. In allen Buchhandlungen iſt zu haben: Phyſiognomiſches Hülfs⸗ und Taſchenbuch für Gebildete zur Veredlung, Sicherung und Verſchoͤne— rung des Umgangs und geſelligen Lebens. Von Dr. L. C. Hach zu Marburg. Gr. 12. Broſch. 14 Bogen. 1 Thlr., oder 1 Fl. 45 Kr. Soeben erſchienen in Ernft Klein's literariſchem Comp— toir in Leipzig: Die Kunſt der Frauen, ſich die Liebe und Treue ihrer Gatten zu ſichern. Feſt— gabe fuͤr braͤutliche Jungfrauen und junge Frauen. Von Dr. Aug. Heinrich. Cartonn. 15 Gr. Jean Paul. Das Schoͤnſte und Gediegenſte aus ſeinen ver— ſchiedenen Schriften und Aufſaͤtzen, nebſt deſſen Leben, Charakteriſtik und Bildniß. Ausgewaͤhlt, geſammelt und geordnet. Mit einem Vorbericht von Conz. 12tes und letztes Baͤndchen. Herausgegeben von Dr. H. G. Numſen. Subſcriptionspreiſe für jeden Band: 1) Velinp. 1 Thlr. 2) Schreibp. 18 Gr. In 16. 3) Franz. P. 16 Gr. 6 Thlr. 16 Gr. 4) Druckp. 12 Gr. 5 Thlr. Man kann nach und nach je zwei Bände zufammen etz nehmen, zahlt aber dann den 12ten voraus. Das Magazin der Liebe fuͤr Herren und Damen, oder nuͤtzlicher Unterricht fuͤr Alle, welche ſich der Liebe weihen, um in der Liebe gluͤcklich und in der Ehe zufrieden leben zu koͤnnen, und die Kunſt zu feſſeln und ſtets neue Reize zu ent— wickeln. Mit einem Anhange: Mittel zur Pflege ei— niger Koͤrpertheile, ſchoͤne und verſtaͤndige Kinder zu zeugen und das Geſchlecht der Kinder vor der Geburt beſtimmen zu koͤnnen. Frei aus dem Franzoͤſiſchen überſetzt. Dritte Auflage. (In Commiſſion.) 12 Gr. Unterricht für junge Frauen, um frohe Mütter geſunder Kinder zu werden und felbft dabei geſund und ſchoͤn zu bleiben. Mit einem An— hange, enthaltend Gebete fuͤr Schwangere und Ge— baͤrende. Zweite Auflage. (In Commiſſion.) 9 Gr. Baltiſche Blaͤtter Redigirt von Dr. J. L. Klein. Unter dieſem Titel wird die in der unterzeichneten Ver— lagshandlung bisher erſchienene Zeitſchrift: „Baltiſche Blü— ten“, mit dem 1ften Januar 1838 ihren dritten Jahr- gang antreten und mit der veränderten Redaction zugleich eine neue Geſtalt gewinnen, die dieſem, der Unterhaltung, der Literatur und Geſelligkeit gewidmeten Journal eine bemerkbare Stellung in der gegenwärtigen Tagesliteratur ſichern ſoll. Ausgezeichnete und bewährte Schriftſteller haben der Re⸗ daction bereits ihre Theilnahme zugefagt, und die „Balti⸗ ſchen Blätter“ werden fortan Beiträge von Eduard Gans, Varnhagen von Enſe, Theodor Mundt, Th. Mügge, F. G. Kühne, Meyen, H. Marggraff, Philipp von Leitner, Truhn, J. Löwenberg und mehren Andern erhalten. Die Redaction hat zugleich vielfäl⸗ tige Beziehungen mit den wichtigſten Hauptſtädten Deutſch⸗ lands und des Auslandes angeknüpft, um durch Correſpon⸗ denzdarſtellungen fortwährende überſichten des geſellſchaftlichen und literariſchen Treibens der Gegenwart liefern zu können. ie Baltiſchen Blätter werden in einer ruhigen und beſtimmt umſchloſſenen Haltung die Phyſiognomie der heutigen Literatur epoche abzuzeichnen ſuchen und nichts unbeachtet und ungewür⸗ Praͤnumerationspreiſe für das Ganze von 12 Baͤnden: 10 Thlr. In 8. 7 Thlr. 12 Gr. digt laſſen, was durch Tendenz oder Darſtellung eine Beach: tung anſpricht; zugleich aber auch nichts unbekämpft, was durch dünkelvolle Halbheit und Tonführung die wahren Stand- punkte des Lebens und der Literatur verrücken und in die So⸗ phiſtik ſubjectiver Richtungen und Abſichtlichkeiten hinüberſpie⸗ len möchte. Ein ausführlicher Proſpectus nebſt Probenum—⸗ Ah wird im December in allen Buchhandlungen einzuſehen ein. a Wöchentlich erſcheinen vier Nummern in Hochquart, und der Preis des Jahrgangs iſt auf 8 Thaler feſtgefetzt. Wismar, im November 1337, H. Schmidt u. v. Coſſel's Rathsbuchhandlung. In unſerm Verlage erſchien ſoeben: ET * ec Chriſt an den Gräbern ſeiner Vollendeten. | Eine Sammlung von Leichengeſaͤngen, zum Gebrauche fuͤr Choͤre jeder Art. Gedichtet von Ludwig Neuffer. In Muſik geſetzt von Konrad Kocher. 4. Broſch. 21 Gr, oder 1 Fl. 30 Kr. Religiöſe Geſinnung, Gottvertrauen und freudige Zuverſicht auf ein Wiederſehen in jener beſſern Welt ſprechen hier beruhi— gend und tröſtend zu der ſchmerzerfüllten Seele und der Com— poniſt, mit dem Dichter fühlend, verherrlichte dieſe Lieder durch ſeine erhebenden Melodien; und ſo mögen dieſe Geſänge Allen, die an den Gräbern ihrer Vollendeten weinen, den ſchönſten, reichſten Troſt gewähren, indem fie das Gemüth zu Dem em: porrichten, bei dem allein Troſt und Heilung zu ſuchen iſt. Stuttgart. Hallberger'ſche Verlagshandlung. Gediegene schönwissenschaftliche Werke. Wir haben an alle Buchhandlungen verſandt: Nachlaß von Daniel Leßmann. Drei Theile 5 Thlr. (Der dritte Theil ſchließt das Werk. Wer unter Anderm die herrlichen Biographien: „Georg von Podiebrad“, und „Hieronymus Savonarola“, fer ner die durch zwei Theile gehende meiſterhafte Erzaͤh— lung: „Die Quartierfreiheit“, lieſt, wird das fruͤhe Hinſcheiden des Verfaſſers der „Heiden muͤhle“ — nach allen urtheilsfaͤhigen Stimmen einer der vorzuͤg— lichſten deutſchen Romane — von Neuem beklagen.) Geſchichte vom braven Kasperl und dem ſchoͤ— nen Annerl. Von Clemens Brentano. Mit Darſtellung der Schlußſcene. 8 Gr. (Aparter Ab: druck dieſer zur claſſiſchen Literatur der Deutſchen ge— hoͤrenden Erzaͤhlung.) Politiſche Novellen von Franz von Elsholtz. I. 1 Thlr. (Es find hier drei derſelben mitgetheilt und jede hat ihren Anknuͤpfungspunkt in einem be⸗ deutſamen Ereigniß unſerer Zeit.) Berlin. Vereins-Buchhandlung. Fr Bei G. Bethge in Berlin erſchien ſoeben: Erbauliches und Beſchauliches aus dem Morgenlande von Friedrich Rückert. 2 Bände. Preis ſauber gebunden A 16 Gr. neuester Roman von Capt. Marryat. In unſerm Verlage iſt erſchienen: Das Geiſterſchiff, oder der fliegende Holländer. Roman von Capt. Marryat. 3 Theile. 8. Fein Velinpapier. Geheftet. 1 Thlr. Captain Marryat beſchenkt feine zahlreichen Freunde und Verehrer mit einem neuen Romane, welcher an geiſtreicher Auf: faſſung und hohem ſpannenden Intereſſe keinem feiner Vorgän— ger nachſteht. Wie die frühern Romane, reiht ſich auch dieſer der in unſerm Verlage erſchienenen Sammlung von Marryat's Werken an, und haben wir dafür den bisherigen ungemein wohlfeilen Preis von Einem Thaler für drei Bände auf feinem Velinpapier und ſauber geheftet be⸗ ſtehen laſſen. Dieſelbe ungewöhnliche und glänzende Aufnahme, welche Capt. Marryat's Romane in England, Frankreich und Amerika gefunden, iſt ihnen auch in Deutſchland zu Theil geworden, und wir haben das Vergnügen, die Vollendung einer Zweiten Auklage von Marryat's Werken anzukündigen. Der bisherige unglaublich wohlfeile Preis von Einem Thaler für jeden Roman von drei Bänden bleibt vorläuſig beſtehen. Erſchienen find bis jetzt: Willy Königs-Eigen. — Der Paſcha. — Frank Mildmay. — Peter Sim⸗ pel. — Japhet, der einen Vater ſucht. — Jakob Ehrlich. — Newton Forſter. — Ralph Rattlin. — Der Pirat und die drei Kutter. — Mr. Midſhip⸗ map. Eaſy. — Snarleyvow, oder der Höllenhund. Braunſchweig, im November 1837. Friedr. Vieweg und Sohn. —: ———ßßß——————ß—ß—ßß————— Bei J. A. Mayer in Aachen iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Der fliegende Holländer, Roman vom Captain Marryat, Verf. des Peter Simpel, Jakob Ehrlich, Japhet der den Vater ſucht ꝛc. ꝛc. Aus dem Engliſchen von C. Richard. 8. Drei Bände. Geh. 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Mit ebenſo viel Geſchick als Geiſt hat ſich Captain Marryat jene hochpoetiſche Sage vom „fliegenden Hollander“, dem ewigen Juden der Meere, anzueignen, und feine urkräftigen, farben⸗ reichen Seebilder von den britiſchen Gewäſſern und dem ſtolzen England auf Holland und die Zeit ſeines Ruhms zu übertragen gewußt. Eigne poetiſche Gebilde vereinigen ſich mit jener welt⸗ bekannten, fabelhaften Sage, das ganze Werk zu einem der intereſſ. anteſten des berühmten Verfaſſers zu machen. Bei J. Hölſcher in Koblenz iſt erſchienen und an alle Buchhandlungen Deutſchlands verſandt worden: Dronke, Prof. Dr. E., Beiträge zur Bibliogra⸗ 892 Literatur- und Kunſtgeſchichte. Iſtes Heft. Gr. 8. 20 Gr. Die Matthias: Kapelle auf der obern Burg bei Kobern, beſchrieben von Eruſt Dronke und Joh. v. Laſſaulx. Mit 3 Tafeln Abbildungen. 8. Geh. 14 Gr. . Siegl, Joſeph, Herr führe uns nicht in Verſuchung! Ein Gebetbuch fuͤr katholiſche Chriſten, mit beſonderer Beruͤckſichtigung der gebildeten chriſtkatholiſchen Jugend. 2te vermehrte Ausgabe. 12. Geh. 1 Thlr. Müller, Dr. Joh., Handbuch der Phyſiologie des Menſchen. After Theil. Zte Auflage. Gr. 8. 3 Thlr. 20 Gr. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu haben: Briefe über Malerei in Bezug auf die koͤnigl. Gemaͤldeſammlungen zu Berlin, Dresden und Muͤnchen, von Dr. Ernst Förster. In Umſchlag broſchirt. Preis 1 Fl. 12 Kr., : oder 18 Gr. Die geiſtreichen Mittheilungen, welche dieſe Schrift enthält, werden den Freunden der ältern Kunſt gewiß ſehr willkommen fein, beſonders aber allen Denjenigen, welche die königl. Ges mäldeſammlungen zu Berlin, Dresden und Munchen kennen, oder kennen lernen wollen. Inhalt: 5 I. Muſeum in Berlin. Nußeres, Allgemeines. II. Ältere Florentiner und Sieneſer. III. Werth der Sammlung. IV. Flo⸗ rentiniſche Meiſter des 15ten Jahrhunderts. V. Pinturicchio. Ingegno. Rafael. VI. Schinkel's Entwürfe und Malereien fürs Muſeum. VII. Venetianer. VIII. Mailänder. Ferrare⸗ fen. Francia. Andrea del Sarto. IX. Dresdener Galerie. Aufſtellung ꝛc. X. Tizian's Venus. Rafael's Madonna. Der Zinsgroſchen? Errata. XI. und XII. Correggio. XIII. Paul Veroneſe. XIV. über die Pinakothek in München. XV. Cor⸗ nelius' Zeichnungen zu dem Bilderſchmuck des Corridors der Pinakothek. Stuttgart und . . 691 im November 1837, . G. Cotta'ſche Buchhandlung. Velinpapier. Soeben iſt erſchienen N in allen Buchhandlungen zu haben: Théomele. Collection de poésies religieuses et morales. Livre de. devotion a Vusage de tous les cultes. 8. Brosch. 1 Thlr. 8 Gr. Wir bieten hiermit dem Publicum eine Sammlung religiöſer Gedichte aus der neuern und neueſten franzöſiſchen Literatur, die ſich durch eine zweckmäßige Auswahl beſonders empfehlen, die Namen: Alph. de Lamartine, V. Hugo, J. B. Rousseau, Ste.-Beuve, Mad. Desbordes - Valmore etc. bürgen für ihren innern Gehalt. Wir haben durch gefällige äußere Ausſtattung den innern Werth zu erhöhen geſucht, und können es den Freun⸗ den franzöſiſcher Poeſie als eine angenehme Erholungslecture in ernſten Stunden empfehlen. Bei Siegmund Schmerber in Frankfurt a. M. iſt erſchienen: Golkkel, Winkel, Gakkeleja. Maͤr chen von Clemens Brentano. Mit 15 Bildern. 3 Thlr. Beſſere Ausgabe, fein gebunden, 4 Thlr. 2 T Broadband üı und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. 15 Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. LVIII. Diefer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera— riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medieiniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Bücher ſcha u.) Novellen von Henrich Steffens. Geſammtaus— gabe. Erſtes Baͤndchen. Breslau bei Joſef Max und Comp. 1837. Eine Geſammtausgabe von Steffens' Novellen, wie ſie uns hier geboten wird, muß jeder wahrhaft Gebildete mit ho— her Freude begrüßen. Steffens gehört zu den ſeltenen Geiſtern, die mit Tiefe des Geiſtes Adel der Geſinnung und eine Macht der Rede, wie ſie nur Wenigen gegeben iſt, verbinden. Wer iſt berufen, die Nation zu bilden, zu erziehen, wenn nicht ſolche Männer? Vor zehn Jahren trat Steffens mit feiner er- ſten größern Dichtung, Walſeth und Leith, einem Cyklus von Novellen, wie er ſie nannte, hervor; es folgten die Norweger, dann Malkolm, zuletzt die Revolution. Dieſe Schriften waren es, durch die der große Philoſoph und Naturforſcher, der, an— fangs in ganz einſame, dem Leben ſcheinbar abgewendete, geo— logiſche Forſchungen verſunken, ſchon in ſeiner Schrift über die Idee der Univerſitäten, in der Gegenwärtigen Zeit und den Ca— ricaturen, zum Theil auch in der Anthropologie durch Löſung der großen Fragen, die die Gegenwart lebhaft beſchäftigten, eine bedeutende Einwirkung auf einen großen Theil der Zeitgenoſſen geübt hatte, nun allen Denen, die höherer geiſtiger Genüſſe fähig waren, die reichen Schätze ſeines Geiſtes eröffnete und, mit der Größe und Erhabenheit ſeiner Ideen und Anſchauungen ein mächtiges Gegengewicht gegen die Gemeinheit der gewöhn⸗ lichen Romanenliteratur bildend, den geiſtigen Einfluß in der That gewann, zu dem er urſprünglich berufen war. Der vorliegende erſte Theil der Geſammtausgabe der Stef— fens'ſchen Novellen, auf den ich zunächſt die Aufmerkſamkeit der Leſer dieſer Blätter hinlenken will, enthält theils früher ſchon Bekanntes — die Sagen und Erzählungen, die ſchon vor den erwähnten größern Dichtungen im J. 1823 vereint mit Hagen'⸗ ſchen und Hoffmann'ſchen erſchienen waren —, theils ganz Neues, eine Novelle, die ſchlafende Braut genannt, die mehr als zwei Drittheile dieſes Bandes einnimmt. — Wie alle Steffens'ſchen Dichtungen zeichnet ſich auch dieſe Novelle durch die Fülle von Geſtalten und den Reichthum in- tereſſanter Situationen, die ſie uns vorführt, aus. Und bei aller Mannichfaltigkeit fehlt doch auch die künſtleriſche Einheit nicht, die in keiner echten Dichtung vermißt werden darf. In einem ſtillen, im verſteckten Thale der Pyrenäen unweit Per- - pignan gelegenen Dorfe hat eine friedlichgeſinnte Gemeinde mit⸗ ten unter den Greueln, die der Religionshaß in ganz Frank⸗ reich hervorruft, den Geiſt liebevoller Verträglichkeit bewahrt, Hugenotten und Katholiken leben hier in freundlichem Verkehr nebeneinander. Die allgemeinſte Verehrung genießt die Huge⸗ nottiſche Familie des Gutsherrn, ja eine übernatürliche Macht, die Ihrigen zu ſchirmen, traut ihr der fromme Glaube der Untergebenen zu, ein geheimer Bund mit dem Geiſte des Ge⸗ birges verleihe ihr dieſen ſegensreichen Einfluß. Worauf grün- det ſich dieſer ſeltſame Glaube? Dieſe Frage löſt der erſte Theil der Novelle, der die frühern Schickſale des alten Hauptes der Familie, des alten Herrn von Briſſon, ſeine Theilnahme an dem Kampfe zwiſchen Heinrich von Navarra und feinen Geg⸗ ) Artikel der Breslauer Zeitung. Redacteur Baron von Vaerſt. — nern, die Verbindung, in die er, urſprünglich Katholik, mit einem Anführer Hugenottiſcher Scharen, Espinac, mit dem die gleiche Milde des Gemüths ihn geiſtig verbindet, und mit deſſen Braut, der ſchlafenden und in wunderbarem Schlafe die nahe und ferne Zukunft Frankreichs weiſſagenden Braut, tritt, und wie er, mit in den Kreis des Zaubers, der ſie umgibt, gezogen, ſeinen Kriegern und Unterthanen ſelbſt ein Wunder, eine überirdiſche Erſcheinung wird, in lebendigen, in reicher Farbenpracht glühenden Gemälden darſtellt. Wie lange aber währt dieſes ſchöne friedliche Verhältniß, wann unterliegt es der von außen eindringenden Gewalt und wie? Davon handelt der weitere Verfolg der Erzählung, der den Auszug der letzten Hugenottiſchen Einwohner aus ihren heimiſchen Thälern, zu dem die Aufhebung des Edicts von Nantes fie zwingt, uns zur Anſchauung bringt. Hier iſt es, wo die Novelle in eine Ge— birgsſage ſich auflöſt; neben den mildgefinnten Briſſon's naäm⸗ lich erhebt ſich eine damoniſche Geſtalt in dem jüngern Espinae, dem Sohne jener wunderbaren, ſchlafenden Braut, auf den ſich das geheimnißvolle, verſchloſſene, von der ſinnlichen Gegenwart abgewendete Geiſtesleben der Mutter vererbt hat, nur daß es in ihm eine andere grauenhafte Richtung nimmt; wie nämlich jene das der Außenwelt ſich verſchließende Auge auf die Zukunft wendet, die Zukunft der Ihrigen, ihres Vaterlandes, ſo richtet es dieſer hinab in die Abgründe einer ſchauerlichen Vergangen⸗ heit, das wilde Gebirge betrachtet er als ſeine wahre Heimat, hier vertieft er ſich in die Spuren jener grauſenhaften Kämpfe noch feſſelloſer Naturgewalten, die eine Geſchichte ihn ahnen laſſen, uralt, unermeßlich, gegen die die der Menſchenwelt wie eine Chronik des geſtrigen Tages erſcheint; dieſer Espinac, der zuletzt zerſchellt, zerſchmettert in dem Gebirge, das er in furcht⸗ barem Wetter aufſucht, gefunden wird, rettet, mit Geiſterge— walt nach ſeinem Tode begabt, die verfolgten letzten Sproſſen des verwandten Geſchlechts, er breitet um ſie ſeinen Mantel und trägt fie nach dem fernen Gebirge zu, von wo aus fie uns gefährdet weiter entfliehen. Auch dieſe flüchtigen Andeutungen werden genügen, um zum Genuſſe der trefflichen Dichtung einzuladen. Am ergrei— fendſten iſt der wunderbare Schluß der Erzählung, wir fühlen hier wirklich alle Schauer, mit denen die Geiſterwelt auf den Menſchen wirkt. Unter den Charakteren iſt einer der eigen= thümlichſten und intereſſanteſten Jeanette, auch ein faſt dämo⸗ niſches Weſen, deſſen naturkräftiges Denken und Sein vielleicht mancher Leſer ſich noch näher gerückt gewünſcht hätte. — Ein bemerkenswerther Druckfehler iſt S. 233: ſiebzehn Jahre für elf Jahre. Daß auch die äußere Ausſtattung dieſe Geſammt⸗ ausgabe Steffens'ſcher Novellen vortheilhaft empfiehlt, verbürgt ſchon der Name des Verlegers. E. M. Für Whistspieler. Von uns ist versandt: Der vollkommene Whistspie- ler, oder die Kunst, Whist zu spielen, nach Hoyle’s und Paine’s Grundsätzen, durch viele, auf Berechnungen ge- gründete Beispiele erläutert. Aus dem Englischen zum ersten Male vollständig übertragen. 12 Gr. (Die Eng- länder sind bekanntlich ‘Meister im genannten Spiel und halten diese Schrift für die scharfsinnigste über ihren Ge- genstand.) \ Berlin. Vereins-Buchhandlung. 1 — Die Arnold'ſche Buchhandlung in Dresden und Leip⸗ zig erlaubt es ſich, das Publicum auf zwei wichtige Werke aufmerkſam zu machen: H. G. L. Reichenbach, Hofrath, Handbuch des natürlichen Pflanzenſyſtems nach allen ſeinen Claſſen, Ordnungen und Familien, nebſt naturgemaͤßer Gruppirung der Gattungen; oder: Stamm und Verzweigung des Gewaͤchsreichs, enthal— tend eine vollſtaͤndige Charakteriſtik und Ausfuͤhrung der natuͤrlichen Verwandtſchaften der Pflanzen in ih— rer Richtung aus der Metamorphoſe und geographi— ſchen Verbreitung, wie die fortgebildete Zeit deren An⸗ ſchauung fodert. Gr. 4. Broſch. 3 Thlr. 12 Gr. Dr. J. G. Th. Graͤſſe, Lehrbuch einer allgemeinen Literärgeſchichte aller bekannten Voͤlker der Welt, von der aͤlteſten bis auf die neueſte Zeit. Auch unter dem beſondern Titel: Lehrbuch der Literaͤrgeſchichte der beruͤhmteſten Voͤlker der alten Welt, oder Geſchichte der Literatur der Agypter, Aſſyrer, Juden, Armenier, Chineſen, Perſer, Inder, Griechen und Roͤmer; von den Anfaͤngen einer literariſchen Cultur unter ihnen, bis zum Untergange des weſtroͤmiſchen Reiches. Erſter Band. Gr. 8. 2 Thlr. 16 Gr. welche ſoeben erſchienen und in allen namhaften Buchhandluns gen zu haben ſind. v. Hailbronner's Reise-Cartons. In der Unterzeichneten ſind ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Cartoons aus der Beiscmappe eines deutschen Touristen. Geſammelt und herausgegeben von Karl v. Hailbronner. Erſter Band. Gr. 8. In Umſchlag broſch. Preis 1 Thlr. 12 Gr., oder 2 Fl. 24 Kr. Auf wenigen Blättern findet ſich hier Vieles zuſammenge⸗ drängt, was man in voluminöſen Reiſebeſchreibungen vergeb⸗ lich ſuchen würde. Der Verfaſſer, ein paſſionirter Reiſefreund, führt im erſten Bande den Leſer in die Schweiz, nach Se⸗ raing, Paris, Portsmouth, London, England, Irland, Schott⸗ land, Holland und nicht auf dem nächſten Wege nach Ham⸗ burg. Allerdings Vielen durch perſönlichen Beſuch und noch Mehren aus einer Menge von Büchern bekannte Gegenden. Allein hier verbreitet eine geiſtreiche Subjectivität über die aus der Ferne wunderbar vor die Einbildungskraft des Leſers ge— zauberte Außenwelt eine eigenthümliche Färbung. Der ge⸗ wandte Reiſende erſcheint ſtets und überall als ein feingebilde⸗ ter, unterhaltender und geiſtreicher Geſellſchafter, während er, beinahe ſich ſelbſt unbewußt, zugleich gründlich erfahrener, be⸗ lehrender Führer iſt. Was er mit ſchneller und ſcharfer Beob- achtungsgabe unbefangen aufgefaßt hat, findet der Leſer in ebenſo klarer als conciſer Darſtellung unumwunden wiedergege— ben. Zwar ſind die Schilderungen ſchon nach dem Titel des Buches Fragmente, allein der Herausgeber hat ſie in ſo zweck⸗ mäßige Ordnung gebracht, daß der Leſer mit einiger Phantaſie die übergänge ohne Mühe ſich ſelbſt bilden kann. Und wir wiſſen nicht, ob nicht grade Cartons für den Kenner ein ganz beſonderes Intereſſe haben, das ein vollſtändig componirtes und im Einzelnen ausgeführtes Tableau niemals gewährt. Überall ſind die charakteriſtiſchen Merkmale von Land und Volk, von Natur und Menſchenſchöpfung in kräftigen Zügen und beſtimmten Umriſſen ausgehoben, und bei jedem Bilde ſteht die Staffage in anſprechender Harmonie mit dem Hauptwerke. Der einfache, edle, in ungekünſtelter Eleganz und angeborener Kraft dahinfließende Styl des Verfaſſers iſt der hoͤhern Leſe— welt aus intereffanten Beiträgen für die Allgemeine Zei⸗ tung ſchon länger bekannt. Dies Alles, verbunden mit dem Reize der Neuheit und überraſchung, indem der Verfaſſer die ſkizzirten Reiſen erſt ſeit Kurzem vollendet und in ſeiner Darſtellung nur das bis jetzt Unbekannte aufgenommen hat, macht das Werk, welches ſich beim erſten Anblick durch eine feinem gediegenen Inhalte ent= ſprechende Ausſtattung empfiehlt, nicht nur zu einem nützlichen Wegweiſer für den Reiſeliebhaber, ſondern auch in ausgedehn⸗ term Kreiſe zu einem höchft unterhaltenden Leſebuche für jeden Gebildeten. Der Inhalt des zur Verſendung bereit liegenden zweiten und dritten Bandes iſt folgender: Inhalt des zweiten Bandes: Kopenhagen. — Schweden. — Der Trollhätta- und Göthakanal. — Stockholm. — Dalekarlien. — Die ſchwediſche Armee. — Reife von Stock⸗ holm nach Berlin. — Berlin. — Dresden. — Prag. — München. — Rippoldsau. — Nürnberg. — Wien. — Die öſt⸗ reichiſche Armee. Juhalt des dritten Bandes: Die Bora. — Vene⸗ dig. — Mailand. — Florenz. — Genua. — Turin und die Seen. — Rom. — Der Carneval in Rom. — Die römiſche Charwoche. — Die Römerin. — Neapel. — Sicilien. — Der Veſuv. Stuttgart und Tübingen, im November 1837. 2 J. G. Cotta' ſche Buchhandlung. Soeben erſchien und iſt in allen Buchhandlungen zu haben: Das Lite Heft Dr. Gr of e’s Geschichte der ſpaniſchen Revolution. Preis brosch. 6 Groschen. 8 Das 2te Heft mit 1 Karte von Spanten und beſon⸗ derer Berückſichtigung des jetzigen Kriegsſchauplatzes erſcheint in 3 Wochen. Zwickau, im Nonember 1837. 5 H. Laurentius. Bei N. G. Elwert in Marburg iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Platner, Ed., Geheime Hofrath, Die Idee und ihre Caricaturgeſtalten in der gegenwaͤrtigen Zeit. Gr. 8. Broſch. 1 Bogen. Velinpapier. 2 Gr., oder 9 Kr. Des Cajus Plinius Cäecilius Secundus Lob⸗ rede auf den Kaiſer Trajan. Aus dem Lateiniſchen uͤberſetzt und mit einer Einleitung und erklaͤrenden Anmerkungen begleitet von Dr. J. Hoffa. Gr. 8. Broſch. 12 Bogen. 14 Gr., oder 1 Fl. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Die erſten Anfangsgründe der Arithmetik, Algebra und allgemeinen Grossenlehre. Gruͤndlich und leichtfaßlich dargeſtellt und mit vielen Beiſpielen und Aufgaben verſehen von Dr. A. Hohl, außerordentlichem Profeſſor an der Univerfität zu Tübingen. Gr. 8. Preis 1 Thlr., oder 1 Fl. 42 Kr. Dieſe Schrift empfiehlt ſich Jedem, welcher ſich mit oder ohne Hülfe eines Lehrers über den Gegenſtand derſelben beleh⸗ ren will, durch Gründlichkeit und leichtfaßliche Darſtellung, durch die vielen übungsbeiſpiele und arithmetiſchen wie al⸗ gebraiſchen Aufgaben, welche ſie enthält. Zu ihrer Empfeh⸗ lung darf überdies angeführt werden, daß ſie die den erſten Anfangsgründen entbehrliche Lehre von den poſitiven und ne⸗ gativen Zahlen und von den entgegengeſetzten Größen, womit man den Anfänger zu plagen pflegt, nicht enthält. Stuttgart und Tübingen, im November 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei Th. Fiſcher in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Brüſſel und Paris n Eduard Beurmann. 2 Theile. 3 Thlr. Der Verfaſſer, der längere Zeit in Belgien und Frank⸗ reich zugebracht hat, hatte Gelegenheit, die politiſchen und ſo⸗ cialen Verhältniſſe beider Länder von den verſchiedenſten Stand⸗ punkten zu beobachten. Er hat die Reſultate dieſer Beobach⸗ tungen in dem obigen Werke niedergelegt, deſſen erſte Bände jetzt dem Publicum übergeben werden. An dieſe tiefern Be⸗ ziehungen des Buchs reihen ſich intereſſante Schilderungen von Sitten und Gebräuchen, anziehende Notizen über Kunſt und Literatur, Reiſeſkizzen, Darſtellung öffentlicher Charaktere jener Hauptſtädte, mit einem Worte, eine Abwechſelung von Details, die den Leſer inmitten des Lebens verſetzen und für deren genaue Auffaſſung und Beſchreibung frühere Schriften des geiſtreichen Verfaſſers Bürge ſein werden. Aus dem mannichfachen Inhalte des Werkes heben wir hier nur die Anſichten des Verfaſſers über den Zuſtand der franzöfifchen periodiſchen Preſſe, der Literatur, der Muſik, über das Centraliſationsſyſtem, ſeine Schilderungen der Pariſer, ſeine Charakteriſtiken der Herren Guizot, Thiers, Laf- fitte, Casimir Périer, Dupin, Mauguin, Odi- lon-Barrot, heraus. Abenteuer auf einer Reiſe nach Indie n uͤber Aegypten, das heilige Land und Syrien. Von Major Skinner. Aus dem Englischen von Dr. V. Jacobi. 3 Theile. 8. Broſch. 3 Thaler 12 Groſchen. Die Blätter für Literatur und bildende Künſte, Beigabe zur Abendzeitung, ſagen u. A. in der Recenſion: „Wir ent⸗ ſinnen uns nicht, ſeit langer Zeit eine ſo intereſſante Reiſebe⸗ ſchreibung, wie die vorliegende, geleſen zu haben; die Unter⸗ — haltungskraft, die feiner Erzählungsweiſe beiwohnt, der uner> ſchöpfliche Humor u. ſ. w. hat uns nur ſelten dazu kommen laſſen, das Buch aus der Hand zu legen.“ Streifereien in Oſtindien nebſt einer Wanderung a uͤber die Himalaya:Gebirge zu den Quellen des Ganges und der Jumna von Thomas Mafor Skinner vom 3iften Regiment. Aus dem Englischen von Dr. Fr. Steger. 2 Theile. 8. Broſch. 3 Thlr. Rufſſiſche Novellen und Skizzen von A. v. Seebach. 8. Broſch. 1 Thlr. 12 Gr. Bereits im Repertorium für deutſche Literatur ſind vor⸗ ſtehende Skizzen und Novellen als das Anziehendſte und Ge⸗ haltvollſte bezeichnet, womit uns der Überfeger aus der ſchön⸗ wiſſenſchaftlichen ruſſiſchen Literatur beſchenkt hat; ſie ſind durchgehends anziehend und ſpannen die Aufmerkſamkeit des Leſers ſo lange, bis er ſich am Ende derſelben weiß. Kaiſer Otto in Florenz. Schauſpiel nach Lope de Vega. Das Wetter hol' die Liebe. Luſtſpiel nach Calderon. Frei bearbeitet von P. v. C 8. Broſch. 1 Thlr. Bilder aus England. Von Graf Eduard v. Melfort. Aus dem Engliſchen von Dr. E. Brinkmeier. 2 Theile. 3 Thlr. Bei G. Bethge in Berlin iſt erſchienen: Spener, Ph. Jak., Spruͤche heiliger Schrift, welche von Weltleuten zur Hegung der Sicherheit misbraucht zu werden pflegen, kuͤrzlich aber gruͤndlich gerettet. Herausgegeben von Lisco. Mit Spener's Bild⸗ niß, von Fleiſchmann geſtochen. 16 Gr. Spener, Ph. Jak., Die Seligkeit der Kinder Gottes in dem Reiche der Gnade und der Herrlichkeit in 6 Predigten betrachtet. Sammt einer Vorrede von dem Misbrauche der Freiheit des Evangelii und deſſen Unterſchied von dem Geſetz, auch beider Gebrauch. Herausgegeben von Lis co. Preis 14 Gr. Der Name Spener's, dieſes frommen Theologen und aus⸗ gezeichneten Predigers, der einſt ſo kräftig und ſegensreich wirkte, bürgt für die innere Vortrefflichkeit dieſer beiden Werke. Gründliche Erklärung der heiligen Schrift, edle Sprache, Klarheit der Darſtellung ſind Eigenſchaften derſelben, die ſie jeden Erbauung Suchenden beſtens empfehlen werden. In meinem Verlage iſt erſchienen: Bibliothek deutſcher Dichter des 17. Jahrhunderts. Begonnen von Wilhelm Muͤller. Fortgeſetzt von Karl Foͤrſter. Drei⸗ zehntes Baͤndchen: David Schirmer. Zacharias Lundt. Philipp Zeſen. 8. Geh. 1 Thlr. 20 Gr. Bisher waren erſchienen: I. Martin Opitz v. Boberfeld (1 Thlr. 12 Gr.); II. Andreas Gryphius (1 Thlr. 12 Gr.); III. Paul Flemming (1 Thlr. 12 Gr.); IV. Rodolf Weckherlin (1 Thlr. 12 Gr.); V. Simon Dach, Robert Roberthin und Heinrich Albert (1 Thlr. 12 Gr.); VI. Friedrich v. Logau und Hans Aßmann v. Abſchatz (1 Thlr. 4 Gr.); VII. Julius Wilhelm Zinckgref, Andreas Tſcherning, Ernſt Ehriſtoph Homburg und Paul Gerhard (1 Thlr. 8 Gr.); VIII. Johann Riſt und Daniel Georg Morhof (1 Thlr. 4 Gr.); IX. Georg Philipp Harsdörffer, Johann Klaj, Sigmund v. Bir⸗ ken, Andreas Scultetus, Juſtus Georg Schottel, Adam Olearius und Johann Scheffler (1 Thlr. 4 Gr.); X. Johann Chriſtian Günther (1 Thlr. 4 Gr.); XI. Jakob Schwieger, Georg Neu⸗ mark und Joachim Neander (1 Thlr. 12 Gr.); XII. Friedrich Spee (1 Thlr. 8 Gr.) Jedes Bändchen, mit Biographien und Charakteriſtiken der Dichter verſehen, iſt zu dem bemerkten Preiſe unter beſonderm Titel einzeln zu erhalten. Das nächſte Bändchen wird Hoff⸗ mannswaldau, Lohenſtein, Wernicke, Canitz und eine Nachleſe enthalten, und dieſe Sammlung beſchließen. Leipzig, im December 1837. F. A. Brockhaus. In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die Reſultate Sittengeschichte. Politie oder der Staaten Berfassungen. Zweite Auflage. Mon metier et mon art c'est vivre. Montaigne. Preis 2 Thlr. 6 Gr., oder 3 Fl. 30 Kr. Die politiſche Abtheilung der Reſultate der Sittengeſchichte des Freiherrn von Gagern iſt nun in der zweiten, ſehr vers mehrten und unſerer Zeit angepaßten, fie derückſichtigenden Auflage vollendet. Der vierte Theil nämlich: Politie, oder der Staaten Verfaſſungen, iſt erſchienen, der die drei Elemente der Gewalt und der parlamentariſchen Ein⸗ richtungen combinirt und ihre Vortheile und Nachtheile aus⸗ einanderſetzt. Keine andere Nation hat ein Werk von ſolchem umfang und Zuſammenhang. Uns iſt neuerlich bereits ein Urtheil, eine Kritik zu Geſicht gekommen, von der Hand eines ungemein geiſtreichen Mannes, der ſich fo ausdrückt: „Wenn dies Werk in öffentlichen Blättern nicht mehr beſprochen wird, ſo iſt deutſche Pedanterie und die aufgeregte Zeit daran Schuld; denn die Schule findet hier kein neues Syſtem und der Par⸗ teigeiſt keinen Tummelplatz.“ Aber das ſollte vielmehr zur Empfehlung gereichen. Und Pedanterie verſchwindet in Deutſch⸗ land, man weiß ohne ſie zu denken und Faden und Syſtem zu finden. Und wie viele wiſſenſchaftliche Männer haben aus dieſen Reſultaten ſchon entnommen? Deutſchland, England, Frankreich, Nordamerika werden in dieſem Theile beſonders ges ſchildert, hervorgehoben und erwogen. Alsdann macht der Verfaſſer darauf aufmerkſam, daß das Bundesſyſtem, dem er ohnehin ſehr die Stange hält, auf der Erde im Zunehmen be= griffen ſei. „Ich habe nicht verhehlt“, ſagt er in Beziehung auf ſein Vaterland, „daß ich der Feſtigkeit des Bundes traue, wenn er die Ehre bewahrt, deren ſo großer, ſo erſter Beſtand⸗ theil Treue und Glauben iſt.“ Stuttgart und Tübingen, im November 1837. J. G. Cotta' ſche Buchhandlung. Im Verlage des unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen: Baumgarten, J. C. F., Orthographiſche Vorlegblätter und Uebungsſtücke. Ein Huͤlfsmittel zur Erleichterung und Beförderung des Un⸗ terrichts in der Rechtſchreibung und des Gebrauchs des Genitivs, Dativs und Accuſativs, nicht blos für Volks— ſchulen in Staͤdten und Doͤrfern, ſondern auch fuͤr die untern Claſſen hoͤherer Schulen brauchbar. Neunte, zum Theil umgearbeitete, richtiger geord= nete und vermehrte Ausgabe. Queroctav. 38 Bogen. 1 Thlr. Die wiederum nöthig gewordene neue (neunte) Auflage dieſes ungemein praktiſchen Werkes, was in keiner Schule feh⸗ len ſollte, iſt der beſte Beweis ſeines Werthes und überhebt mich jeder weitern Empfehlung. Den Preis der frühern Auf— lagen, ungeachtet der Vermehrung der Bogenzahl, unverändert zu laſſen, habe ich der Förderung der guten Sache wegen für meine Pflicht erachtet, und hoffe ſo die günſtigſte Aufnahme, ſowie immer weitere Verbreitung. Joh. Ambr. Barth in Leipzig. Oestreichische militairische Zeitschrift. 1837. Zehntes Heft. Dieſes Heft iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhand⸗ lungen verſendet worden: Inhalt: J. Feldzug in Neapel und Sicilien in den Jah⸗ ren 1734 und 1735. (Fortſetzung.) Die Schlacht bei Bi⸗ tonto. II. Die Operationen der verbündeten Heere gegen Pa- ris im März 1814. (Fortſetzung.) 25) Gefechte bei Se⸗ zanne, Villenoxe und Provins. III. Literatur. IV. Literariſche Anzeige. V. Neueſte Militairveränderungen. VI. Miscellen und Notizen. Der Preis des Jahrgangs 1837 von 12 Heften iſt wie auch der aller frühern Jahrgänge von 1818—36 jeder 8 Thlr. Sächſ. Die Jahrgänge 1811 — 13 find in einer neuen Auflage in vier Bänden vereinigt erſchienen und koſten zuſammen eben- falls 8 Thlr. Sächſ. Wer die ganze Sammlung von 1811—36 auf einmal abnimmt, erhält dieſelbe um / wohlfeiler. Von dem Unterzeichneten iſt dieſe Zeitſchrift durch alle Buchhandlungen um die genannten Preiſe zu beziehen. Wien, den Zoſten November 1837. J. G. Heubner, Buchhändler. In einigen Tagen erſcheint und wird in allen Buchhand— lungen zu haben ſein: Der Erzbiſchof von Köln Clemens August von Droste zu Vischering, feine Principien und Oppoſition. Nach und mit authentiſchen Actenſtuͤcken und ſchriftlichen Belegen dargeſtellt. 8. Geh. 5 — 6 Bogen. Leipzig, am 14ten December 1837. F. A. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. itt Dieſer Literariſche Anzeiger wi In meinem Verlage iſt erſchienen und in allen Buchhand⸗ ungen zu haben: f mr. 12148 2 * . Hiſtoriſches Taſchenbuch. Herausgegeben 0 8 1 H 1 ui von 1 1 F | Friedrich von Raumer. + Neunter Jahrgang. Gr. 12. Cart. 2 Thlr. Inhalt: I. Hermann Chriſtopher von Roßwurm. Von F. W. Barthold. — II. Über den politiſchen Einfluß der Königin Marie Antoinette von Frankreich. Von K. G. Ja⸗ | cob. — III. über Pasquille, Spottlieder und Schmähſchriften ö aus der erſten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Von J. Voigt, — IV. Immanuel Kant und ſeine Stellung zur Politik in der letzten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dargeſtellt durch F. W. Schubert. 9194 m Preiſe herabgeſetzt 3 ſind der erſte bie f Jahrgang (1880 — 34) und koſten anſtatt 9 Thlr. 16 „ jetzt nur 5 Thlr., einzeln jeder 1 Thlr. 8 Gr.; der ſechste, ſiebente und achte Jahrgang (1835 — 37) jeder 2 Thlr. Gude du Die Beiträge lieferten: F. W. Barthold, K. W. Böt⸗ tiger, F. Förſter, Ed. Gans, K. G. Jacob, H. Leo, J. W. Loebell, F. Lorentz, Fr. Paſſow, F. v. Rau⸗ mer, R. Roepell, F. W. Schubert, J. D. F. Sotz⸗ mann, Chr. L. Stieglitz, K. A. Varnhagen von Enſe, J. Voigt, G. F. Waagen, L. Wachler, W. Wachsmuth, F. Wilken und J. W. Zinkeiſen. Leipzig, im December 1837. vet, in F. A. Brockhaus. 5 * { 8 2 79° TI er r In der unterzeichneten iſt erſchienen und an alle Buch⸗ handlungen verſandt worden: — 9 i Polytechnisches Journal, herausgegeben von den 8 3 DD. Dingler und Schultes. Erſtes Octoberheft. 1124651169 Inhalt: Arago's Verſuche mit einem Fourneyron'ſchen Kreiſelrade in Giſors. Maſſie und Morton's Verbeſſerungen an den Ruderrädern zum Treiben von Schiffen, welche Ver⸗ beſſerungen auch auf die Waſſerräder der Mühlen anwendbar find. Mit Abbildungen. Jonſon's Verſuche über die Adhäsion verſchieden geformter eiſerner Bolzen und Stifte, wenn dieſelben in verſchiedene Holzarten eingetrieben worden ſind. Mit Ab⸗ bild. Ruthven's Verbeſſerungen in der Verfertigung von Schie⸗ nen für Eiſenbahnen, und in der Methode, ſie aneinande zu fügen und zu ſixiren. Mit Abbild. Stockel's verbeſſerte Ma⸗ ſchine zur Fabrikation von Feilen. Mit Abbild. M Dowal's Verbeſſerungen an den Maſchinen zum Sägen von Holz, und | an der Methode, die Triebkraft auf fie wirken zu laſſen. Mit Abbild. Ellis Verbeſſerungen in der Fabrikation von Blechen und Röhren aus Blei und andern Metallen. Mit Abbild. Routledge's und Gullowap's Verbeſſerungen an den Cabriolets rariſcher Ange 1837. Nr. IIX .. . 51 1 un Zeit beigelegt oder beigeheftet d iſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine mediciniſche Zeitung gelegt oder beigeheftet, un 155 6 1 ’ y betra n die Jaſertiensgebahren für die Zelle 2 Gr. i des Argentans mit Silberwaaren von erſtem Gehalt. iger. erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für Iitere⸗ und Omnibus. Mit Abbild. Hawkins“ Verbeſſerung an der Gebläsröhre oder "Düfe der Gebläsöfen und Schmiedefeuer. Chrigthon's Verbeſſerungen an den Cylindern, deren man ſich an den Maf inen um Cardiren der Bal wolle, Wolle, Seide und anderer Faſerſtoſſe bedient. Mit Abbild. Oliper's und Scott's Verbeſſerungen in der Fabrikation von Hüten, Kappen und Mützen. Mit Abbild. Robſon's Verbeſſerungen im Ab⸗ feuern von Signalen. Mit Abbild. Parkinſon's Verbeſſerungen im Händdrucke der Kaliko. Mit Abbild. Schwarzenberg, Über die Rolle, welche beim Färben mit Indigo die außer dem blauen Pigment in demſelben enthaltenen Subſtanzen ſpielen. uber den Konidometer des Hrn. Pelletan und deſſen Anwendung bei der Rübenzuckerfabrikation. über die Emailmalerei, von Alfred Eſſer. Miscellen. Engliſche Patente. Iſt es vortheil⸗ hafter, Dampf von hohem oder von niederm Druck anzuwen⸗ den? über die Anwendung der Dampfwagen auf Bugſirwegen an Kanälen. Fourneyron's Kreiſelrad in St.⸗Blaſien. Neuer Durchbruch des Themſetunnels. Maſchinen⸗Flachsſpinnerei in England. über das Zuckerfabrikationsſyſtem der Herren Sorel und Gautier. Zier's Methode der Runkelrübenzuckerfabrikation. je’ Verbeſſerungen im Darren des Malzes. Neues Reagens auf Salpeterſäure. Hare's antiſeptiſche Flüſſigkeit. Sicheres Mittel, die Kahnen im Weine zu verhüten. Über Zucker aus Kürbiſſen. Über die Anwendung des Galvanismus zu Tele⸗ graphen. Zuſammenſtellung der vom Jahre 1831 — 86 in Paris vorgefallenen Feuersbrünſte. Zweites Octoberheft. Inhalt: Gillet's Verbeſſerungen an den Schiffen zur Er⸗ leichterung ihrer fortſchreitenden Bewegung im Waſſer. Mit Abbild. Croft's Verbeſſerungen an den Maſchinen zur Fabrika⸗ tion gemuſterter Bobbinets. Mit Abbild. Livſey's Verbeſſerun⸗ gen an den Maſchinen zum Spinnen, Zurichten und Dubliren von Baumwolle und andern Faferftoffen. Mit Abbild. Dar⸗ ſtellung des Blei und Appreturverfahrens in Bielefeld und Warendorf. Gardner's Verbeſſerungen an den Maſchinen zum Schneiden von Rüben, Runkelrüben und andern Wurzeln. Mit Abbild. über den Gasreinigungsapparat des Hrn. J. Hut⸗ chiſon. Mit Abbild. Thompſon, Über Antimonwaſſerſtoffgas, nebſt Bemerkungen über Marſh's Probe auf Arſenik. Über Elkington's Methode Metalle auf naſſem Wege zu vergolden. über die Härtung des Stahls, nach Damemme. über die Veränderungen, welche die unter der Benennung Argentan oder Neuſilber bekannten Legirungen von Kupfer, Zink und Nickel durch die Nahrungsmittel erleiden, von Darcet. 17 1 5 er⸗ gleichung des Argentans mit Silberwaaren von zweitem Gehalt. Über die Anwendung des Waſſerdampfes zur Erſparung an Brennmaterial, von Dr. Andrew Fyfe. Miscellen. Preiſe, welche die Societe d’encouragement in Paris ertheilte. Neuere franzöſiſche Patente, die Zuckerfabrikation betreffend. Über das neue Dampfboot L' Aigle auf dem Genferſee. Über die Vortheile der Fourneyron'ſchen Kreiſelräder (turbines). Geoffroy's Dreſch⸗ maſchine. über die uhren des Hrn. Allier. Über die Chrono⸗ meter des Hrn. Winnerl. über die Abweichung der Chrono⸗ meter. Collier's Schermaſchine für Kalikos. Kellenberger's lithographiſcher Manufacturwaarendruck. Fournet's Sicherheits⸗ lampe. über die Zerfegungsproducte des Harzes (Kolophons) bei ſeiner Anwendung zur Leuchtgasbereitung. Verfahren, das Jod aus den Jodbädern wieder zu gewinnen. Natürlicher Magnetismus.“ Anwendung der des Leders. über das fogenannte ; 1 7 E 4 * Von dieſem ſehr gemeinnützigen und erſcheinen wie bisher monatlich zwei Hefte mice Jahrgang, aus 24 Heften mit 24—36 ute beſte und welcher mit einem vollſtändigen Sachregiſter verſe macht für ſich ein Ganzes aus und koſtet durch die und Buchhandlungen nur 9 Thlr. 8 Gr., oder 16 Fl. In, das Abonnement kann nur für den ganzen Jahrgang eingetre⸗ ten werden. = a Ein dieſes Journal begleitender Anzeiger nimmt eiuſchlägige Dienſtgeſuche, Waaren⸗ und Maſchi⸗ nen⸗Anbietungen, Bücheranzeigen u. ſ. w. gegen ſehr billige Inſertionsgebühren auf, und die Ver⸗ lags⸗Expedition beſorgt die einſchlägige Corre⸗ ſpondenz. ee 1 Stuttgart und Augsburg, im November 187. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung, Nicht zu uͤberſehenn Scoben erſchien bei uns und iſt in allen guten Buchhand⸗ lungen zu haben N : ; Die Erd- und Mondsbahn "| durch eine einfache, noch nirgend von dieſer Con⸗ ſtruction exiſtirende Maſchine ganz anſchaulich dar⸗ geſtellt, vermittels welcher ſammtliche an dieſen Him⸗ melskoͤrpern vorkommenden Erſcheinungen auf das deutlichſte erklaͤrt werden koͤnnen. Zweite, mit 11 Hase e zur Gerbung und wohlfeilſten Journal Der hend en wird, Bogen vermehrte und durch an der Maſchine weiter ; angebrachte Vorrichtungen verbeſſerte Auflage. 8. Ele⸗ gant broſchirt. 1 Thlr., oder 1 Fl. 48 Kr. „ Die Maſchine, welche der bedeutenden Fabrikationskoſten wegen in keiner Buchhandlung zur Einſicht vorliegt, koſtet 4 Thlr., oder 7 Fl. 12 Kr. ei Das Ganze koſtet 5 Thlr., oder 9 Fl, 17 5 Es war vorauszuſehen, daß dieſem Werke der Beifall, den es verdient, zu Theil werde. Die erſte bedeutende Auflage wurde allein in Würtemberg vergriffen, und erſt jetzt können wir den Wünſchen vieler Beſteller in andern Ländern genügen. Zur Würdigung dieſes aſtronomiſchen Products, 1 wir von vielen Atteſtaten, die ſich am Ende der Beſchreibung gedruckt vorfinden, nur eine an: 1 „Der k. Studienrath hat die von der Haſpel'ſchen Buch⸗ und Kunſthandlung eingeſandte Darſtellung der Erd- und Mondsbahn einer Prüfung unterworfen, ſelbe für den angege⸗ benen Zweck brauchbar und wegen ihres billigen Preiſes beſon⸗ ders auch für die minder bemittelten Schulen empfehlenswerth erfunden. 9 35 Stuttgart, den 17ten Auguſt Br „em 120 2 ii 1 Fit 2 I att. une Fr. Fr. Haſpel'ſche Buch- und Kunſthandlung. In der Buchhandlung von Georg Franz in München ſind erſchienen und durch alle Buchhandlun⸗ gen zu beziehen: 6 Maltitz, A. von, Bothwell an Maria und Maria an Both⸗ well. Zwei Heroiden. Gr. 8. Geh. 12 Gr. Ela Martin, Dr. A., Topographie und Statiſtik des königl. bair, Landgerichtes Au bei München, mit Berückſichtigung der mediciniſchen Verhältniſſe Beh he e Anſicht 0 lr. und überſichtskarte. Gr. 8. Geh. | 101 an Maßmann, Prof. Dr., Zur Mitfeier des göttinger Jubel⸗ dufeſtes am 17ten September 1837. In gothiſcher Sprach. (Mit nebenſtehendem deütſchen Terte.) Gr, 4, Geh. 12 Gr. Meyr, M., Withelm und Roſina. Ein ländliches Gedicht. 8. Geh. 1 hl. a GW. * uszeitigen der Runkelrüben. * 1 x $ oftämter |, Dhiges Buch enthält die Erwiderung der Herausgeber. verdient die Berückſichtigung der Proteſtanten wie der Katho⸗ Morie, De, Novellen zur bairiſchen Gerichtsordnung vom Jahre 1754 — 1837. Hergusgegeben mit Toni lichem Aller, hoͤchſten Peivilegium. 3 Lieferungen. Gr. 8. 8 Thlr. 4 Gr. Omma, Lart de la correspondance frangaise et italienne ou le nouveau Secretaire offrant les regles et les observa- tions les plus justes, confirmees par des modeles de lettres Narri plus celébres €crivains des deux na- tions. Nouvelle, eflition corrigée, refondue, quant a ü 5 re per Toseph, de nn a Cech. 27 ’ 5 Q uitzmann, Br. E., Von den medicinischen Systemen und ihrer geschichtlichen Entwickelung, Gr. 8. Geh. ug Gr 154 10 a 1 * n e Söltl, München mit feinen umgebungen hiſtoriſch⸗ topogra⸗ Phiſch⸗ſtatiſtiſch Ber a Erſte Lieferu 9. „Gr. 6. Geh. Bogen 1 — 6, nebſt einer Anſicht, Plan und vergleichenden Grundriſſen. — Das Ganze erſcheint in 5—6 Lieferungen mit Stahlſtichen, Planen und Vignetten und wird bis Oſtern vollſtändig. Subſcriptionspreis pro Lieferung. 16 Gr. Späth, J. L., Über die Lichtstärke der Fixsterne und Sonnen nach ihrem veränderlichen Glanze. Nach eignen Ansichten p bearbeitet. Gr. 8. Geh. 9 Gr. 7 Bi F. H. Köhler in Stuttgart iſt ſoeben im und in alte Be inge zu 79 A 1 enge Tauſend und Eine Nacht I Gru neee . „sruadn or Mac, neige ſcherzhaften Anekdoten 4 Theile in Einem Band. Großes Taſchenformat. Eleg. broſch. 1 Thlr., oder 1 Fl. 36 Kr. Dies angenehme, witzige und unerſchöpfliche Unterhal- tungsbuch ſollte in keiner Bibliothek fehlen, da es vermöge feines Reichthums von Eintauſenddreihundert Anek⸗ doten und ſcherzhaften Erzählungen, ſowol zur Selbſtunter⸗ haltung als zum Erzählen in fröhlichen Eirkeln einen wahren Nothhelfer bildet. Man findet darin Anekdoten von allen Ständen und Nationen, z. B. Schaufpieler-, Jagdz, militgiriſche, jüdiſche, böhmiſche, wiener und ber⸗ liner Anekdoten, Schwänke aus Kiau's, Taubmann's und Rau’s Leben u. ſ. w. Dabei iſt der Preis ungemein billig, und wax. nur durch den Abſatz von mehren tauſend Exemplaren und durch die große Okonomie des Druckes möge lich, indem mit dem Inhalte dieſes Werkes ſechs bis acht Bände im gewöhnlichen Romandruck angefüllt werden können. 1 Sa In der J. E. v. Seidel ' ſchen Buchhandlung zu Sulz⸗ bach iſt ganz neu erſchienen N e 5 Krug und Bolzano, oder Schreiben an den Herrn Pro: feffor Krug in Leipzig, und Pruͤfung ſeines gegen Profeſſor- Bolzano's Lehrbuch der Religionswiſſenſchaft gerichteten Antidoton.“ Herausgegeben von den Aufge⸗ fabetten. 1937. Gr, 8. en. Die Verlagshandlung, hat im alleinigen Intereſſe der deut⸗ ſchen Gelehrſamkeit, auf das Zeugniß würdiger Männer und mit dem Vertrauen der Freunde des Dr, Bolzano beehrt, einige feiner Hauptwerke: die Athanaſia WE das Lehrbuch der Religionswiſſenſchaft (1834), und erſt vor Kurzem die Wiſſenſchaftslehre (Logik) in ihren Verlag genommen. Das Lehrbuch hat die Theilnahme des Publicums vielfach und das Urtheil der Zeitſchriften in ver⸗ ſchiedenem Sinne in Anſpruch genommen. Hr. Profeſſor Krug 7 l ein eignes Werkchen (Andidoton) gewidmet, und es ſteht zu erwarten, auch ohne öffentliche Auffobes rung, daß er damit nicht das letzte Wort behalten werde. Es liken. Beide Parteien werden in dem alffeitigen Verſehen, das Hr. Profeffor Krug ſich bei feiner Kritik zu Schulden Tom: men ließ und das hier mit Gründlichkeit beleuchtet, mit dem Be Ernſte gerügt wird, manches Beherzigungswerthe antreffen. Das Lehrbuch muß nun viel allgemeiner als ein wichtiger Fortſchritt in der Wiſſenſchaft anerkannt werden. Die bisher laut gewordenen Gegner deſſelben werden in den bier gegebenen Erläuterungen auch über ihre Mis verſtänd⸗ niſſe Aufſchluß finden. Man wird künftig an die Beurthei⸗ lung gediegener Werke nicht mehr ſo unvorſichtig gehen und an tiefgedachten Erſcheinungen der Literatur ſich nicht mehr durch ſolche Oberflächlichkeit verſündigen. Die ſpeculative Philoſophie und Theologie erhält hier manchen wichtigen Bei⸗ trag zu ihrer Verſtändigung. Wenn endlich die Logik des Dr. Bolzano eine originelle Theorie über den richtigen Aufbau der Wiſſenſchaften darbietet, ſo zeigt ſich nun in ſei⸗ nem Lehrbuche ein praktiſches Beiſpiel von einer nach den dort aufgeſtellten Grundſätzen bearbeiteten Wiſſenſchaft, und zwar derjenigen, welche die wichtigſte und ſchwierigſte iſt. Mö⸗ gen nun, nach obiger neueſten Schrift, würdigere Beurtheiler oder auch Gegner, ſolche, die gewiſſenhafter und treffender bei einem fo wichtigen Unternehmen walten, zum Vorſchein kom- men. Dieſe Schrift aber werden auch Diejenigen mit ſteigen⸗ dem Intereſſe und reicher Belehrung leſen, die alle foeben ge- nannten Werke noch gar nicht zu Geſicht bekommen haben. Sie wird dem geſammten Publicum der Gebildeten Ver⸗ gnügen ſchaffen. \ | In der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung in Stuttgart iſt erſchienen: Das Ausland. Ein Tagblatt g für Kunde des geiſtigen und ſittlichen Lebens der Völker, 8 Monat October 1837. uadtrich Größere Aufſätze. at Reminiscenzen aus St, Petersburg. — Die Tudas. — Wanderungen durch Poſegas Ruinen und Bäder. — Das Marinehospital in London. — Konſtantinopolitaniſche Remi⸗ niscenzen. — Marſchall Marmont's Anſicht von den ruſſiſchen Militaircolonien. — Die Doppelhohle bei Thuin in dem gro⸗ ßen Kapella. — Puſchkin. (Mit einer Abbildung.) — Achmed Bei von Konſtantine. — Der Scheikh von Akaba. — Fer⸗ nando Po. — Aphorismen aus dem Völkerleben: der Haß der Nordamerikaner gegen den Katholicismus; die Reformen unter den mohammedaniſchen Völkern; die alten und die neuen Mif: ſionnaire; die Reitervölker Amerikas; die Nilquellen. — Chine⸗ ſiſche Zuſtände. — Das Gebiet von Raguſa, — Die eyklopi⸗ ſchen Bauten. — Die Ruinen der Stadt Bulghar. — Die Bewohner von Tanger. — Vergleichung der ſpaniſchen und afrikaniſchen Küſte. — Der Bergbau im Altai. — Die Mönche ai Berges Sinai. — Arzte und Krankheiten in Paläſtina. — ert eilung der Vögel in Südamerika. — Expedition nach Großdayak. — Lage und Hülfsmittel von Malta. — Noch eine Vermuthung über die Ureinwohner Amerikas. — Die In⸗ ſel Terceira. — Skizzen aus der Umgebung Algiers. — Der Markt an der Hamiß. Hiſtoriſche Erzählungen der Radſchputen. 1. Geſchichte Sudſchuh Tſchohan's. — Die Kir⸗ gis⸗Kaiſſaken. — Die Provinz Aſſam. — Die Stadt Elvas. Chronik der Reiſen. a g Nigerfahrten von Macgregor Laird und R. K. Oldfield. 1). Auszug aus M. Laird's Tagebuch. Erſte Nigerfahrt. 2) Aus H. Oldſield's Tagebuch. Zweite Nigerfahrt. 3) Aus H. O. Oldſield's Tagebuch. Dritte Nigerfahrt. — Capitain Back's letzte Reiſe. % bee Kleinere Mittheilungen. ’ ! Plan zur Verbindung der Garonne mit dem Adour. — Auffoderung des Biſchofs von Nevers an ſeine Geiſtlichkeit zur Beförderung der Alterthumskunde. — Der Graf Borolowski. — Schwimmende Inſeln. — Literariſche Notizen: Manufcript über die Ruinen von Guatemala; die Sprachen in Hindoſtan; indochineſiſche Sprachen; Sprache der Tudas oder Jobben — Merkwürdiges Phänomen. — Verkauf von Katzen⸗ und Hundefleiſch in London. — Theebau in Frankreich. — Auffin⸗ dung eines Odinbildes in Irland. — Seltſamer Aberglaube des Sultans. — Sonderbarer Kampf mit einem Alligator. — Statiſtiſche Notizen aus ungarn. — Entdeckungen im alten Theater von Catania. — Die engliſche Naturforſchergeſellſchaft ſetzt beſtimmte Summen zu wiſſenſchaftlichen Unterfuchungen aus. — Geſellige Spinnen. — Erblicher Inſtinet der Thiere. — Theridomys. — Über die Igel auf Madagaskar. — Über die Pflanze Victoria Regina. — Münzenfund zu St.⸗Maixent. — Der bartloſe Reis. — Geologiſche Notizen: über die Koh⸗ lenniederlagen in England; allgemeine Anſicht von den Fels⸗ arten; über die Abkühlung der Erdoberfläche; Einbrüche des baltiſchen Meeres; merkwürdige Granitlagerung in Norwegen. — Sammlung indiſcher Götzenbilder. — Neue wiſſenſchaftliche Reiſe nach Skandinavien. — Der Fuchs auf dem Himalaya⸗ gebirge. — Brand in Kalkutta. — Inſektenwolke. — Golia- thus magnus. — Großes eiſernes Dampfboot. Inhalt des Literaturblattes. 0 Ein Baron. Aus den hiſtoriſchen Bildern des Mittelake ters. — Die innern Stimmen. Von Victor Hugo. — Bruch⸗ ſtücke aus dem Trauerſpiel Aſpaſia. Von Jakowakis Rhiſos Nerulos. — Jean Jacques. Von G. Sand. — über Shak⸗ ſpeare's Sonette. Von L. B. Richardſon. — Sage vom Schloſſe Glammis. Nach dem Engliſchen. Stuttgart und Tübingen, im November 1837. J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. Bei W. Langewieſche in Iſerlohn erſcheint gegen⸗ wärtig (als zweiter Band einer „Galerie der Helden“, aber auch als für ſich beſtehendes Werk): 0 5 1 2 Waſhington's Leben r 5 DOM e ea eee Eduard Gehe. Das Leben Waſhington's — des von Ruhmſucht nie getriebenen, dennoch berühmteſten Heerführers der neuen Welt — des Hauptbegründers der geprieſenen Freiheit Nord⸗ amerikas — des weiſen, uneigennützigen, nur des Vaterlandes Wohl! bezweckenden Präſidenten der Vereinigten Staaten — des Mannes, der, wie der Congreß ſich ausdrückte: „der erſte im Kriege, der erſte im Frieden und der erſte im Herzen ſeiner Mitbürger“ war — das an glor⸗ würdigen, unſterblichen Thaten und Ereigniſſen reiche Leben dieſes Helden — beſchrieben von einem Autor wie Eduard Gehe, der durch lebendige Darſtellung, geſundes Urtheil, ſcharfe Charakteriſtik, blühende, körnige Sprache u. ſ. w., von welchen Dingen namentlich auch ſeine vielgeleſenen hiſtoriſchen Novellen erfüllt find, ſich zu ei⸗ nem Lieblinge des gebildeten Publicums machte, und der, als tüchtiger Juriſt, begreiflicherweiſe auch die Kenntniß des Staa— tenrechts mit den eben angedeuteten Vorzügen zu verbinden wiſſen wird — ein ſolches Buch bedarf keiner weitern Anpreiſung. Es wird (wie früher der „Marſchall Vorwärts“ welcher jetzt den erſten Band der „Galerie der Helden“ bildet in 4 Lieferungen ausgegeben, jede à 6 Gr., einſchließlich ei⸗ nes neuen, von H. Pinhas Aenne prachtvollen Stahlſtichs, den Helden Waſhington zu Pferde darſtel⸗ lend. — Alle Buchhandlungen nehmen Subſcription an. Schrift im Intereſſe unſerer Zeit Bei uns erſchien; Votum über Bildung eines ſoge⸗ nannten e e e 80 en 1 9 0 Eduard Hitzig. 4 Gr. (Obwol von Berlin ausgehend, iſt hier dach zugleich hat Rechte und Tüchtige zu finden für jede deutſche Stadt, wo man Ahnliches bezweckt.) Berlin. Vereins Buchhandlung In der unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und wurde an alle Buchhandlungen verfandt: . Reisen und Tänderbeschreibungen nam der Altern und neueſten Zeit, | | tine Sammlung ek 2288 Pain der intereſſanteſten Werke über Länder: und Staatenkunde, Geographie und Statiſtik. Herausgegeben von Dr. E. Widenmann und Dr. H. Hauff. Vierzehnte Lieferung. Auch unter dem beſondern Titel: Aſtoria, oder Geschichte einer Bandels- Expedition. jenſeit der Rocky Mountains. 5 Aus dem Engliſchen des Washington Irving. Preis 1 Thlr. 16 Gr., oder 2 Fl. 42 Kr. Gewiß bieten wenige der Länder- und Völkerkunde gewidmeten Werke eine ſo lehrreiche und unterhaltende Lecture dar, wie dieſe Schrift Waſhington Irving's. Sie ſchildert die Schickſale einer der großartigſten Handelsunternehmungen, welche Johann Jakob Aſtör, ein geborener Deutſcher, in Neuyork entwarf, und deren Nichtgelingen nicht ihm, ſondern einem Zuſammenſtoß ungünſtiger Verhältniſſe und namentlich dem im Jahre 1812 zwiſchen England und Amerika ausgebrochenen Kriege zuzuſchreiben iſt. Erwägt man, wie wenig damals noch die Länder weſtlich von den Rocky Mountains, ja die mannichfaltigen Ketten dieſes Gebirges ſelbſt bekannt waren, ſo muß man in der That erſtaunen, daß es dem Unternehmungsgeiſt eines Kaufmanns und der Ausdauer und dem Muthe ſeiner Handelsgenoſſen und Untergebenen gelang, eine Seeerpedition, welche ums Cap Horn herum nach der Mündung des Columbiaſtroms ging, mit einer Landexpedition über die Rocky Mountains nach demſelben Punkte hin zu vereinigen. Namentlich find es die Abenteuer und Mühſeligkeiten der Landexpedition, welche das Material zur Ausfüllung 444 des Gemäldes liefern, deſſen Rahmen die großartige Handelsunternehmung bildet, die wir eben genannt haben. Dies Werk, nebſt den Abenteuern Bonneville 's, von dem in den Blättern des Auslandes (Monat Julius) ein weitläufiger Auszug mitgetheilt wurde, iſt wol das vollſtändigſte, was wir bis jetzt über die Länder und Völker oſt⸗ und weſtwärts der Rocky Mountains beſitzen. Stuttgart und Tübingen, im November 1837. Bei J. G. Heubner, Buchhändler in Wien, iſt ſo⸗ eben neu erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Die zweite Lieferung des C L. E F ve ER er de la CONVERSATION FRANGAISE, u oder Anleitung das Franzoͤſiſche richtig zu ſprechen, vo FF Profeſſor der franzoͤſiſchen und polniſchen Sprache und ihrer Litera⸗ tur an der k. k. Thereſianiſchen Ritterakademie in Wlen. 96 Taſchenformat. Broſchirt. 10 Gr. Die gütige Aufnahme, welche die erſte Lieferung dieſes Werkes fand, verdoppelte die Bemühungen des Herrn Verfaſ⸗ ſers, um dem Mangel an einem guten franzöſiſchen Geſprächs⸗ buche einigermaßen abzuhelfen. Derſelbe hat daher den acht in J. G. Cotta'ſche Buchhandlung. dieſem Bändchen enthaltenen Geſprächen zwei Scenen voraus⸗ gehen laſſen, welche das treue Bild einer fehlerhaften Conver- sation frangaise geben und deutlich zeigen, wie ſehr die Con⸗ verſationsſprache der jetzigen Franzoſen von jener verſchieden iſt, die in Deutſchland nur zu häufig noch als Muſter des gu⸗ ten Tons aus den Grammairen und franzöſiſchen Geſprächs⸗ büchern erlernt und gebraucht wird. Ferner enthält dieſe Lies ferung noch Manieres de parler proverbiales et metaphori- ques; Regles de la Politesse à observer dans le Monde, Fortſetzung; Cogs a Päne, erzeugt durch die fehlerhafte Aus⸗ ſprache einiger Buchſtaben; zweite Serie der Gallicismen Lit. B — E nach der neueſten Ausgabe des Dictionnaire de l’Aca- demie francaise, Die erſte Lieferung koſtet ebenfalls 10 Gr. i In allen Buchhandlungen ist zu haben: HvETER, Prof. Dr. C. C., Disputatio de singulari exemplo pelvis forma infantili in adulta reperto. Accedunt tabulae duae aeri incisae, Gr. 4. Brosch. 4 Bogen. 10 Gr., oder 45 Kr. N. G. Elwert in Marburg. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. Nr. LXI. F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medicinifhe Zeitung, Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei 0 Blätter für litera— beigelegt oder beigeheftet „und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. Durch alle Buchhandlungen ist gratis zu erhalten: I n e ec. einer Sammlung von Romanen und Erzählun- gen, Schauspielen, Gedichten, „Briefen , Bio- graphien, Denkwürdigkeiten, Reisen, listori- schen und andern werthvollen Schriften aus . f dem Verlage von e F. A. Brockhaus in Leipzig, welche sich zur Errichtung und Ergänzung von Privat- und Leihbibliotheken eignen und zu sehr vortheilhäften Bedingungen erlassen werden. Freunden gediegener Unterhaltung; Lesegesell- schaften, und «Leihbiblioiheken wird dieses ‚Verzeich- niss, welches die neuern und. vorzüglichsten Werke nicht ausschliesst, zur Durchsicht und zur Benutzung der aussergewöhnlichen Vortheile empfohlen. Einladung zur Subscription auf eine neue Ausgabe Go ethes Gedichten mit dem Bildniss des Verfassers in Stahl, und eine neue Ausgabe von Goethe's Fauſt in Einem Band. Der Wunſch, die Gedichte eines Schiller und Goethe in ganz gleichmäßiger ſchöner Ausgabe beſitzen zu können, iſt uns ſchon ſo oft geäußert worden, daß wir uns entſchloſſen haben, denſelben zu befriedigen. Wir werden daher Goethe's Gedichte in demſelben Format, auf dem nämlichen Papier und mit denſelben Lettern drucken laſſen, wie die mit ſo allgemeinem Beifall aufgenommene Octavausgabe von Schiller's Werken. 2 Der erſte Band wird im Januar 1838 ausgegeben und das Ganze zur Oſtermeſſe 1838 vollendet. Den Preis, der bisher 3 Thlr., oder 5 Fl. 12 Kr., gewe⸗ fen, ftellen wir ſo niedrig als möglich, und zwar in Subſerip⸗ tion auf 2 Thlr. 8 Gr., oder 4 Fl. Der nachherige Laden⸗ preis wird bedeutend erhöht werden. Bis Oſtern 1838, bis wohin das Werk im Druck beendet fein wird, bleibt der Sub⸗ ſeriptionspreis offen; nach Erſcheinen deſſelben werden die Exem⸗ plare nur im Ladenpreiſe abgegeben. „Ferner wird demnächſt fertig und iſt alsdann durch alle ſoliden Sortimentshandlungen Deutſchlands und der Schweiz zu beziehen: 5 F a u ſt. Eine Tragoͤdie. Beide Theile in Einem Band. Mlit Goethe's Bildniss in Stahl. Dieſe neue Ausgabe von Goethe's Meiſterwerk übertrifft die bisher erſchienenen Ausgaben; demungeachtet haben wir und entſchloſſen, einen äußerſt niedrigen Subſcriptionspreis davon bis Oſtern 1838 gelten zu laſſen und zwar 2 Thlr., oder 3 Fl. 12 Kr. Nach Oſtern 1838 wird ein erhöhter Laden⸗ preis eintreten. Wir ſind überzeugt, daß unſer Beſtreben, den Ankauf die— ſes Werkes, welches in den frühern Ausgaben 2 Thlr. 16 Gr., oder 4 Fl. 48 Kr., koſtete, möglichſt zu erleichtern, allgemeine Anerkennung finden werde. Bei dieſer Gelegenheit machen wir auch auf die von Prof. Mor, Retzſch gezeichneten und geftochenen Umriffe zu Goethe's Fauſt aufmerkſam; dieſe Umriſſe ſind allbekannt und unterlaſſen wir daher alle Anrühmung. Der Preis für beide Theile — 40 Blatt in Querfolio cartonnirt — iſt 3 Thlr. 12 Gr., eder 5 Fl. 24 Kr. Stuttgart und Tübingen, im November 1837. ; J. G. Cotta’fhe Buchhandlung. — ——— ͤ— In unterzeichneter Buchhandlung iſt ſoeben erſchienen: Grundriss der speciellen Semiotik, von Dr. H. E. Suckow, Kreisphysikus in Jauer. Lexikonquart. Preis 1 Thlr. 12 Gr. Der Herr Verfaſſer dieſes Werkes hat der ſy ſte matiſchen Bearbeitung den Vorzug vor der lexikographiſchen gegeben, da erſtere die verwandten Gegenſtände von einem Punkte aus betrachtend, das leichtere Auffinden in einem bequemen Syſteme (beim Verf. dem anatomiſchen) weit mehr begünſtigt, als in einem alphabetiſchen, wo häufige Verweiſungen gar nicht zu vermeiden ſind. Früher iſt daſelbſt erſchienen: Lehrbuch der Geburtshuͤlfe, zum unterrichte für Hebammen. Von Dr. J. C. Stark, Gehei- men Hofrathe ꝛc. zu Jena. (Mit einer Stein— drucktafel.) Gr. 8. Preis 1 Thlr. 12 Gr. Jena, im November 1837. Bran'ſche Buchhandlung. In der Unterzeichneten iſt erſchienen und kann durch alle Buchhandlungen bezogen werden: 2 ! * . Technologiſche Eucyklopädie, oder alphabetiſches Handbuch der Technologie, der tech— niſchen Chemie und des Maſchinenweſens. Zum Gebrauche fuͤr i Kameralisten, Oekonomen, Künstler, Fabrikan- ten und Gewerbtreibende jeder Art. Herausgegeben von Joh. Joſ. Prechtl, k. k. n. ⸗ ö, wirklichem Regierungsrathe und Director des k. E poly- techniſchen Inſtituts in Wien ꝛc. ic. Achter Band. Hygrometer — Küferarbeiten. Mit den Kupfertafeln 151 — 177. Ladenpreis 3 Thlr. 12 Gr., oder 6 Fl. Subſcriptions⸗ preis 2 Thlr. 16 Gr., oder 4 Fl. 48 Kr. Judig, Kal d Kali. Kalk Hygrometer. Indig. Kalander. Kali. Kalk. 2 9 Kattundruckerei. Kattundruckmaſchine. Keil. Kerzen. Ketten. Kienruß. Kitte. Knopf⸗ fabrikation. Kobalt. Kohlen. Kohlenſäure. Korb⸗ macherarbeiten. Korkarbeiten. Krahn. Kratzbürſte. Krempeln, Krempelmaſchinen. Küferarbeiten. Stuttgart und Tübingen, im November 1837. J. G. Cotta ſche Buchhandlung. — — — EEEneEESERBET EEE Soeben iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Th. Körner's ſämmtliche Werke. Im Auftrage der Mutter des Dichters herausgegeben und mit einem Vorworte begleitet von Karl Streckfuß. Dritte rechtmäßige Geſammtausgabe in Einem Bande. Auf Mafchinen = Velinpapier mit dem ſauber in Stahl geſtochenen Bildniſſe des Dichters und einem Facſimile ſeiner Handſchrift. Erſte Lieferung (30 Bogen), in elegantem Umſchlag geheftet. Subferiptionspreis 1 Thlr. 15 Sgr. N um den Verehrern Körner's die Anſchaffung ſeiner Schrif⸗ ten auch fernerhin möglichſt zu erleichtern, haben wir uns ent⸗ ſchloſſen, auf die gegenwärtige dritte Auflage wieder eine Sub⸗ ſcription zu eröffnen, und dieſelbe, zu noch größerer Bequem⸗ lichkeit der Käufer, in zwei Lieferungen auszugeben, deren Betrag erſt beim Empfange zu bezahlen iſt. Auf die äußere Ausſtattung iſt dieſelbe Sorgfalt verwendet worden, durch welche ſich die frühern Auflagen ſo vortheilhaft auszeichneten. Außerdem erhält dieſe neue Auflage durch das derſelben beigefügte Facſimile der Handſchrift Th. Körner's (die wir der gütigen Mittheilung der würdigen Mutter des Dichters verdanken) eine gewiß allgemein willkom⸗ mene Zugabe. a . Die zweite Lieferung erſcheint ganz beſtimmt Anfangs Februar 1838, und wird im Subſcriptionspreiſe 1 Thlr. 10 Sgr. koſten. Der demnächſt eintretende Ladenpreis für beide Liefe⸗ rungen wird auf 3 Thlr. 15 Sgr. erhöht werden. t Hiermit verbinden wir die ergebenfte Anzeige, daß wir, häufig an uns ergangenen Auffoderungen zu genügen, von den ſaͤmmtlichen Werken Th. Koͤrner's, zugleich eine vollſtändige Ausgabe in gefälligem Taſchenformat auf Maſchinen-Velinpapier in 4 Bänden veranſtaltet haben, von welcher die erſten beiden Bände ſoeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben ſind. > Auch diefe Ausgabe wird ſich, wie wir hoffen, durch ihr geſchmackpolles Äußere bald recht viele Freunde erwerben, na⸗ mentlich unter den zahlreichen Beſitzern der Taſchenausga⸗ ben von Goethe's und Schiller's Werken, welche oft 1 eine ähnliche Ausgabe von Körner's Schriften verlangt haben. Als äußere Zierde iſt dem erſten Bande das in paſſendem Format trefflich in Stahl geſtochene Bildniß des Dichters, ſo⸗ wie ein Facſimile ſeiner Handſchrift, beigegeben worden. Wir erlaſſen dieſe Ausgabe bis zu ihrer im Februar 1838 1 Vollendung zu nachſtehenden Subſcriptionspreiſen, nämlich: den 1ften und ten Band zuſammen für 1½ Thlr., den im Januar 1838 erſcheinenden Sten Band für / Thlr., den im Februar 1838 erſcheinenden Eten Band ebenfalls für 3 Thlr. Der alsdann eintretende Ladenpreis des Ganzen wird 3 ½ Thlr. betragen. Nan Die Käufer der erſten beiden Bände machen ſich zur Ab⸗ nahme des ganzen Werkes verbindlich, indem die Bände nur zur Erleichterung der Anſchaffung einzeln ausgegeben und be⸗ rechnet werden. a Nicola i'ſche Buchhandlung in Berlin. Vierte Auflage eines höchst interessanten Buches! Vorräthig in allen guten Buchhandlungen: ORBIS PICTUS fuͤr die Jugend, oder Schauplatz der Natur, der Kunſt und des Menſchen⸗ lebens in 322 lithographirten Abbildungen mit genauer Er⸗ klaͤrung in deutſcher, lateiniſcher, franzoͤſiſcher und engliſcher Sprache nach der fruͤhern Anlage des COMENIUS bearbeitet und dem jetzigen Zeitbeduͤrfniſſe gemaͤß einge⸗ richtet von J. E. Gailer, Lehrer an dem Lyceum in Tuͤbingen. Vierte, mit der dritten wörtlich gleichlautende Auflage. Preis ungebunden 3 Thlr., oder 5 Fl., gebunden 3 Thlr. 8 Gr., oder 5 Fl. 36 Kr. a Bei DüMont-Schauberg in Köln iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Vorleſun gen uͤber die phyſikaliſchen Erſcheinungen des Lebens. Mit Magendie's Hinzuziehung und Unterſtuͤtzung aus dem Franzoͤſiſchen uͤberſetzt von Dr. Baswitz. Zweiter Band. Gr. 8. Broſch. 20 Gr., oder 1½ Fl. Rhein. Indem wir dem mediciniſchen Publicum die Überſetzung des zweiten Bandes von „Magendie's Vorleſungen“ übergeben, hegen wir die feſte überzeugung, daß er dieſelbe beifällige Auf⸗ nahme finden werde, welche dem erſten Bande in ſo hohem Grade zu Theil wurde. Es iſt wahr, auch in dieſem Bande kommt Manches vor, was nicht blos von Magendie, ſondern noch vielen andern Phyfiologen ſchon anderswo gejagt iſt; allein das Verdienſtliche dieſer Vorleſungen liegt auch weit weniger in neuen Ergebniſſen und großen Entdeckungen, als vielmehr in einer ſtrengen Sichtung der phyſikaliſchen Erſcheinungen des Lebens von den rein vitalen Vorgängen deſſelben, in der ſteten Nutzanwendung phyſiologiſcher Thatſachen auf praktiſche Medien, und endlich in jener ſo höchſt aufmunternden, allein reelle Fort⸗ ſchritte für die Medicin verſprechenden Richtung, welche das Ganze überall durchdringt und gewiß keinen ſachkundigen Leſer unberührt laſſen wird. Es ift daher höchſt ſonderbar, ja ſo⸗ gar ganz irrthümlich, wenn mehre kritiſche Blätter beim Er⸗ ſcheinen des 1ften Bandes dieſes Werk für eine bloße Überarbei⸗ tung eines bereits früher erſchienenen hielten. Es wäre auch zu verwundern, wie eine Akademie der Wiſſenſchaften zu Paris, deren Berichterſtattung über obiges Werk fo ſehr günftig lautet, jenes hätte überſehen können. Möge das Urtheil der Akademie, ſowie die dankbare Aufnahme bei einem ebenfalls urtheilsfähigen Publicum zur Empfehlung dieſes Werkes und zum Beweiſe ſeiner Nützlichkeit dienen! Neue Erfindung. Wichtig und uͤberaus nuͤtzlich für Staatsbeamte, Land⸗ ſtaͤnde und Militairs, Publiciſten, Gelehrte, Studirende, Lehrer und Lehrerinnen hoͤherer Bildungsanſtalten und viele Andere. Sehnell-Schreiblehre oder Stenographie nach neuer, zweckdienlichſter, bisher ganz unbekannter Methode. Oder Anleitung, alles in deutſcher Sprache Gedachtes oder Ausgeſprochenes, nach kurzer Übung, mit den einfachſten Zeichen und dem groͤßtmoͤglichen Zeitge⸗ winn deutlich und vollſtaͤndig darzuſtellen und fomit die Stenographie durch Befreiung von ihren bisheri⸗ gen abſchreckenden Eigenſchaften und Unvollkommen⸗ heiten allen Ständen nuͤtzlich und angenehm zu ma: chen. Von X. Billharz. Der Herr Verfaſſer beabſichtigt dieſe für unſere Zeit ſo wichtige Erfindung, die Frucht langen und beharrlichen Nach⸗ denkens und vielfacher Verſuche, auf dem Wege der Subſerip⸗ tion zu veröffentlichen und gemeinnützig zu machen. Unter⸗ zeichner zahlen dafür 16 Gr. Zu Oſtern 1838 wird das Werk: chen an die geehrten Subſcribenten abgeliefert, zu welcher Zeit der Subſcriptionstermin geſchloſſen iſt. — ber die Anzahl der wirklichen Beſteller werden keine Exemplare abgegeben; jeden⸗ falls wird der Preis nach Oſtern 1838 der dreifache ſein. Die unterzeichneten verſenden dieſes Werkchen, und bei ihnen und jeder namhaften Buchhandlung Deutſchlands ſind ausführ⸗ liche Ankündigungen davon zu erhalten und kann Subſcription eingezeichnet werden. 7 Huber u. Comp. in Bern u. St⸗Gallen. + Bei J. G. Heubner, Buchhändler in Wien, iſt ſoeben neu erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Das techniſche Verfahren Bohrung arteſiſcher Brunnen mit beſonderer Rückſicht i auf den dermaligen Stand der Brunnenbohrkunſt in Frankreich. Nach eignen Erhebungen bearbeitet vo n Hamilkar Paulucci, Hauptmann im k. k öftr. Ingenieurcorps. Gr. 8. Mit 4 großen Steindrucktafeln, welche die vorzüglich⸗ ſten und neueſten Brunnenbohrmaſchinen und Inſtrumente, nebſt allen zu ihrer 1 erfoderlichen Details erſichtlich machen. ö In farbigem Umſchlag broſchirt. Preis 1 Thlr. 3 Gr. Dieſes Sr. kaiſ. Hoheit, dem Herrn Erzherzog Jo⸗ hann gewidmete Werkchen enthält eine vollſtändige Anleitung zur Anlage arteſiſcher Brunnen, ſowol nach der ältern als der neuern franzöſiſchen Seilbohrmethode, nebſt Beiſpielen der merkwürdigſten Bohrbrunnen in Frankreich und Bemerkungen über den Stand der Brunnenbohrkunſt in England. Bei der allgemeinen Aufmerkſamkeit, welche die arteſiſchen Brunnen jetzt mit Recht in Anſpruch nehmen, dürfte dieſe auch in typogra⸗ phiſcher Hinſicht ſchön ausgeſtattete Schrift für Herrſchaft⸗, Grund =, Haus⸗ und Fabrikbeſitzer, beſonders aber für alle mit dem Brunnenbohrverfahren etwas bekannten Ingenieure, Bergbauverſtändigen, Architekten und Techniker von hohem In⸗ tereſſe ſein, da der Herr Verfaſſer alles hier Vorgeſtellte ſelbſt geſehen und an Ort und Stelle beobachtet bat. In der Unterzeichneten iſt ſoeben erſchienen und an alle Buchhandlungen verſandt worden: Beſchrei bung f des Königreichs Würtemberg. Drei zehntes Heft: Oberamt Biberach. Herausgegeben aus Auftrag der Regierung von 1 Deäioberfinanzrath von Klemminger. a Mit einer Karte des Oberamts, einer Anſicht von Biberach und vier Tabellen. Preis 16 Gr., oder 1 Fl. 12 Kr. j Die Freunde der Topographie und Geſchichte werden auch in dieſem Hefte manche Befriedigung finden. Die Geſchichte der vormaligen Reichsſtadt Biberach, des ehemaligen Reichs⸗ ſtifts und Fuͤrſtenthums Ochſenhauſen, der vormaligen Abteien und jetzigen Standesherrſchaften Gutenzell und Heggbach, der alten Herrſchaften Sulmetingen, Warthauſen, Kellmünz dc. wird fie ohne Zweifel nicht weniger intereſſiren als die Dar⸗ ſtellung der natürlichen Verhältniſſe des Oberamtsbezirks und ſeines jetzigen und ehemaligen ſtatiſtiſchen Zuſtandes. Stuttgart und Tübingen, im November 1837. J. G. Cotta ſche Buchhandlung. Belletristische Ueuigkeiten. Soeben erſchienen bei K. F. Köhler in Leipzig und ſind in allen Buchhandlungen zu haben: Rellſtab, L., Neue empfindſame Reifen. (Poſt⸗ See⸗Stuͤcke und Erzſtufen.) 2 Theile. Broſch. 3 Thlr. 8 Gr. Der durch ſeine hiſtoriſchen Romane und Erzählungen rühmlichſt bekannte Verfaſſer bietet dem Publicum in dieſen empfindſamen Reiſen reichen Stoff zur Erholung durch den friſchen Humor, Witz und Satire, mit welchen ſie geſchrieben find. Daſſelbe gilt von dem nachſtehenden Werkchen: — —, Scherz und Ernſt. Zuſammengenaͤhete Schrif⸗ ten. Broſch. 1 Thlr. S Gr. Sedgwick, Miß, Redwood. 2 Theile. Broſch. 2 Thlr. 12 Gr. In demſelben Verlage erſchien: Rellſtab, L., Algier und Paris. Zwei 3 Theile. 4 Thlr. 12 Gr. — —, Sagen und Erzaͤhlungen. 3 Theile. 12 Gr. 3 FEN — —, Gedichte. 1 Thlr. 4 Gr. Sedgwick, Miß, Erzählungen und Novellen. Aus dem Engliſchen. After, ter Band. Hope Leslie. 2 Theile. 2 Thlr. 12 Gr. Zter, Ater Band. Die Familie Lin⸗ wood. 2 Theile. 3 Thlr. Aus dem Engliſchen. Novellen. 3 Thlr. Verlag des Literatur - Comptoirs in Augen, Europa. Chronik der AB SC Belt. Sn Webbän düng mit Mehren herausgegeben von August Tewald. Prospectus des 3 ahrgangs 1838. Dieſe nun ſeit drei Jahren beſtehende Zeitſchrift, die ſich weit über Deutſchlands Grenzen hinaus einen großen Leſerkreis und die ausgezeichnetſte Anerkennung erworben, wird auch im nächſten Jahre ganz in der bisherigen Art erſcheinen. Einige weſentliche Veränderungen im Innern, die wir ohne Unbeſchei⸗ denheit wol als Verbeſſerungen bezeichnen können, wollen wir hier mit zur Kenntniß des Publicums bringen. Das wegen ſeiner ungemeinen Mannichfaltigkeit ſo beliebte Feuilleton wird von nun an in vier größere Tableaux getheilt und ſomit einen leichtern Überblick gewähren. I. Literatur. Statt der bisher erſchienenen, nur von einem Schrift: ſteller beſorgten Literariſchen Ueberſichten wird dieſe Ab⸗ theilung nunmehr eine Reihe von Beſprechungen des Neueſten und Hervorragendſten in der deutſchen und fremden Literatur von mehren Verfaſſern bringen, die ſich mit dem Herausgeber zu dieſem Zwecke vollkommen einverſtändlich verbunden haben. Man wird beſtrebt ſein, dieſe Rubrik ſtets ſo umfaſſend als möglich zu halten. Selbſt ſolche Bücher, die ſich zu einer ausführlichen Beſprechung nicht eignen, ſollen wenigſtens in kürzern Anzeigen genannt werden, um auf ihren Werth oder Unwerth aufmerkſam zu machen. II. Bildende Kunst. Correſpondenznachrichten aus den Hauptſtapelplätzen der mo— dernen Kunſt: München, Berlin, Düſſeldorf, Dresden, Paris, von bewährter Hand; Referate der Kunſtvereine; Anzeigen von neuen Werken der Malerei und Sculptur und dahin einſchlagen⸗ den Arbeiten. III. Theater. Fortlaufende Nachrichten von den erſten Bühnen Europas; Kritiken; dramaturgiſche Abhandlungen; intereſſante Erſcheinun— gen in dieſem Gebiete: Gaſtſpiele, Debuts, Engagementsverän— derungen bedeutender Schauſpieler u. ſ. w. IV. Gesellschaft. Alles was unſere gebildete Geſellſchaft, wie ſie nun einmal iſt, in engerer Beziehung berührt. Die frühern Bände der Europa geben in dieſer Hinſicht am beſten Zeugniß von Dem, was wir hierunter verſtehen. Die Geſtaltungen der Herrſcherin Mode ſollen ſich hier in jedem Betracht, in bunteſter Mannich— faltigkeit und ſchönſtem Feuer widerſpiegeln. Inhalt und Be— handlung der Form ſollen vereint dazu beitragen, dieſe Rubrik zur erheiterndſten und unterhaltendſten Lecture zu machen. Das bis jetzt der Europa beigegebene Album der Boudoirs wird zwar fortwährend eine Beilage bilden, doch von nun an einzig und allein werthvolle lyrische Gedichte enthalten, wozu die Redaction durch ſchätzbare Zuſendungen in den Stand geſetzt worden iſt. Von dieſer 5 Spende wird, ſtatt des bisherigen wöchentlichen Viertelbogens, mit dem erſten Hefte eines jeden Monats ein ganzer Bogen im eleganteſten Druck, jedesmal von drei Illuſtrationen begleitet, ausgegeben. Dieſe veränderte Art der Erſcheinung macht es möglich, auch größere Dichtungen auf einmal geben zu können. Die Illuſtrationen zum Sahrgange 1838 beſtehen in 36 Blättern zu Uhland, von Herrn Julius Nisle gezeich⸗ net und von Herrn Gnauth geſtochen. Da das Album von jetzt an in derſelben Größe wie die Zeichnungen erſcheinen wird, ſo bildet es am Schluſſe des Jahres gebunden für fig einen der eleganteſten und werthvollſten Musenalmansche von 12 Bogen Text mit 36 Kunftblättern: ein Vortheil, den noch keine Zeitſchrift ihren Abonnenten gewährt hat, noch gewähren konnte. Den erſten Bogen des neuen Jahres werden drei Blätter zu „Des Sängers Fluch“ begleiten. Die übrigen artiſtiſchen Beilagen der Europa: Original⸗ Modebilder aus Paris, Blätter zur Geſchichte der Mode, Schauſpielerſtudien, Ehargen, Bildniſſe le⸗ bender Dichter und Schriftsteller ꝛc., werden wie bis⸗ her allwöchentlich gegeben; ebenſo beſitzen wir einen reichen Vor⸗ rath von Originalcompoſitionen, womit unſere ausgezeichnetſten Zonfeger uns zu beehren fo geneigt waren. Das zweite oder dritte Heft der Europa 1838 wird einen herrlichen Stahlſtich bringen: Goethe im 29 sten Jahre nach dem Driginal-Ölgemälde von Ma p. Abonnements- Bedingungen. Die „Europa“ erſcheintfſtrationen zu Uhland bei⸗ wöchentlich in einer Lieferung gegeben. von 5 Bogen Text, mit min- Der Abonnementspreis für den deſtens einer artiſtiſchen Bei- Viertel⸗Jahrgang (13 Wo⸗ lage in Lithographie oder Stahl-ſchenlieferungen, oder ein Band) ſtich und einer Muſikbeilage, leg: |ift 3 Thlr. 6 Gr., oder 5 Fl. tere abwechſelnd mit den Origi- 12 Kr. Das Album der Bou⸗ nal⸗Modekupfern des pariſer Pe- doirs wird von der Europa nicht tit Courrier des Dames. Außer- getrennt, ſowie einzelne Lieferun— dem wird monatlich das Album gen und artiftifche 10 nicht der Boudoirs mit drei Illu- abgegeben werden. Man abonnirt bei allen Buchhandlungen und Poſtaͤmtern Deutſchlands und des Auslandes. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger. 1837. — — — Nr. LXII. Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften: Blätter für litera⸗ riſche Unterhaltung, Iſis, und Allgemeine medio iniſche Zeitung, beigelegt oder beigeheftet, und betragen die Inſertionsgebühren für die Zeile 2 Gr. In meinem Verlage iſt ſoeben erſchienen: Der Erzbischok von Köln Elemens Auguſt von Droſte Freiherr zu Viſchering, seine Principien und Opposition. Nach und mit authentiſchen Actenſtuͤcken und ſchrift⸗ lichen Belegen dargeſtellt. Motto: In meinen Staaten kann Jeder un- geftört nach feiner Fagon ſelig werden. Friedrich der Große. 8. Geheftet. 8 Gr. Dieſe Schrift behandelt in allgemein faßlicher Darſtellungs⸗ weiſe den neueſten, die allgemeine Aufmerkſamkeit in Anſpruch nehmenden Vorgang im deutſchen Staats- und Kirchenleben geſchichtlich, indem ſie nicht allein die demſelben vorher= gehenden Umſtände, ſondern auch die der Oppoſition des Erz⸗ biſchofs zum Grunde liegenden Principien darſtellt, und die Motive des von der preußiſchen Staatsgewalt gethanen Schrit⸗ tes erläutert — Alles mit und nach authentiſchen Actenſtücken und ſchriftlichen Belegen. Leipzig, den 23ſten December 1837. F. A. Brockhaus. Bei Johann Spurny, Buchdrucker und Schriftgie⸗ ßer in Prag, iſt vom Jahre 1838 an im Verlage: Oſt und Weſt, Blätter für Kunſt, Literatur und geſelliges Leben. Redacteur: Rudolf Glaser. Herausgeber: Jakob Sambs. Jaͤhrlich 52 Bogen in Hochquart, Velinpapier, mit 12 Muſikbeilagen (Liedercompoſitionen). Praͤnumera⸗ tionspreis vierteljaͤhrig 1 Thlr. 4 Gr. Sächſ. (1 Fl. 45 Kr.), halbjaͤhrig 2 Thlr. 8 Gr. (3 Fl. 30 Kr.), ganzjährig 4 Thlr. 16 Gr. (7 Fl. C.⸗M.) — Den Debit fuͤr das Ausland beſorgt Friedrich Fleiſcher in Leipzig. Dieſe ſeit dem Iſten Juli 1837 erſcheinenden Blätter find dazu beſtimmt, nebſt vorzüglichen Driginalproductionen belle: triſtiſchen und populair wiſſenſchaftlichen Inhalts Berichte über Literatur und Leben der flawiſchen Völker und überſetzungen aus allen ſlawiſchen Literaturen zu bringen und fo den Anfang zu einer literariſchen Vermittelung z wiſchen dem flawiſchen Oſten und Deutſchland zu machen, Die von der Redaction an die ausgezeichnetſten Schrift⸗ ſteller des In⸗ und Auslandes erlaſſene Auffoderung hat den glänzendſten Erfolg gehabt, wie der Inhalt der bis jetzt er⸗ ſchienenen Nummern beweiſt, und die bedeutendſten Zeitſchriften haben ſich mit großer Anerkennung über die Idee des ganzen Unternehmens und ihre Durchführung ausgeſprochen. „Oſt und Weſt“ hat folgende auß eröſtreichiſche Mitar⸗ beiter: W. Alexis, Anielmoſki, K. Beck, F. Bel⸗ legno, Ad. v. Bornſtedt, Ed. v. Bülow, Burrmei⸗ ſter⸗Lyſer ſammt Gemahlin, F. W. Carové, W. v. Chezy, Correck, Eckermann, K. Falkenſtein, E. Ferrand, G. Flügel, F. Förſter, F. Freiligrath, H. Hagendorff, M. Heine, Th. Hell, A. Heller, K. Immermann, A. Kahlert, Th. Kind, H. Klencke, H. Kletke, H. Koenig, F. G. Kühne, H. Künzel, H. Kurtz, H. Laube, Ferd. Löwe, A. v. Maltitz, Th. Müg ge, W. Müller, J. Purkinje, K. Reck, F. v. Sallet, L. Schefer, G. Schleſier, R. Schumann, H. Smidt, Varnhagen v. Enſe, K. Weichſelbau⸗ mer, E. Willkomm, W. Zimmermann. Die Redaction fodert die deutſchen und ſlawiſchen Schrift⸗ ſteller auf, die Blätter „Oſt und Weſt“ auch fernerhin mit ihren Beiträgen zu beehren. Correſpondenznachrichten werden durch die Poſt (an Rudolf Glaſer, Kleinſeite, Pfarr⸗ gaſſe, Nr. 181), andere Aufſätze auf dem Wege des Buchhan⸗ dels — durch Herrn Friedrich Fleiſcher in Leipzig — erbeten. Prag, im December 1837. Für Festgeschenke. Nachſtehendes, zu Feſtgeſchenken vorzüglich geeignetes Werk erlauben wir uns zu dieſem Zwecke hiermit wiederholt zu em⸗ a 8 Petite g Bibliothèque francaise a Pusage des instituts des deux sexes ou lectures choisies, tirdes des auteurs des deux nations qui se sont occupés de la jeunesse, pour servir de suite aux ouvrages de Abbé Mozin. 12 Bände. Herabgeſetzter Preis 2 Thlr. 8 Gr., oder 4 Fl. Inhalt: I. Les bons enfans par Glatz. — Petites hi- stoires à la portée des enfans. — Histoires instructives et morales par Aegidius. Extrait de la petite bibliotheque des enfans par Campe. La petite curieuse tir€ d'un ouyrage francais. II. Belles histoires de M. Stille. Les voyages et aventures de maitre Hauser. Fables de Lafontaine. III. Suite des belles histoires de Stille par Glatz. Contes mo- raux à la portée des enfans. Petite histoires pour former Vesprit et le coeur de la jeunesse par Meynier. IV. Les oeufs de Päques. Le jeune Henri d' Eichenfels. Le fermier Martin et sa famille. V. Iduna, lecture morale et amu- sante par Glatz. Le monde des enfans par Glatz. VI. Mi- nona, par Glatz. Théoné par le meme. VII. 'Theone suite. Collection amusante et instructive par Pöhlmann. Alvin et Théodore par Fr. Jacobs. VIII. Bibliotheque des contes par Grimm: 1) Le jardin merveilleux; 2) Histoire d’Hassan Alhabal; 3) Histoire d’Ali Baba et des 40 vo- leurs; 4) Histoire du jeune roi Zein Alasman et du roi des Genies; 5) Histoire l’oiseau parlant; 6) Les septs voyages du marin Sinbad. IX. Beaux traits d’humanite, de justice, d'amour filiale ete. Contes de fees. X. Contes a ma fille par M. Bouilly. Nouvelles nouvelles, par M. Delafaye. Correspondance de Julie avec son frere Hyacinthe. XI. Suite des lettres de Julie. Correspondance de jeunes émi- grés. Correspondance de Mylady Chesterfield et de ses enfans. Conte à l’usage de la jeunesse par Mad. Guizot. Simons de Nantua ou le marchand forain. Les veillées au village. XII. Les journees au village. Contes moraux nouveaux et anciens. Le polonais également brave et ge- néreux. 2 Es beſtehen dieſe für die ſtufenweiſe Übung in der franzö⸗ ſiſchen Sprache auserwählten Leſeſtücke theils aus füberſetzungen, theils aus Nachbildungen unſerer beſten Schriftſteller für die Jugend, theils auch aus den franzöſiſchen Schriftſtellern, die in dieſem Fache als claſſiſch zu betrachten ſind. Wer ſich je mit dem Unterichte der Jugend in der franzöſiſchen Sprache beſchäftigt hat, kennt aus Erfahrung die Verlegenheit, worin ſich nur zu oft der Lehrer in Anſehung des Stoffes zur Leſe— und überſetzungsübung befindet, zumal wenn es ihm am Ders zen liegt, den nächſten Zweck, den des Sprachlehrens, mit dem höhern pädagogiſchen zu verbinden, nämlich mittels dieſes Stoffes zugleich auf Geiſt und Gemüth der Zöglinge zu wir— ken. Dieſe Sammlung wird in der hier angedeuteten doppel— ten Beziehung wenig zu wünſchen übrig laſſen. Wie alle Schriften des nach Gemeinnützigkeit ſtrebenden und befonders auch die Kinder unbemittelter Altern berückſichti⸗ genden Abbe Mozin, zeichnet ſich auch dieſes Werk durch Wohlfeilheit des Preiſes aus, wodurch die Verlagshandlung ſein edles Streben zu befördern ſucht. Stuttgart und Tübingen, im December 1837. J. G. Cotta' ſche Buchhandlung. Vollſtaͤndiger Sprachſchatz der deutſchen Proſa. In dem Verlage von J. D. Sauerländer in Frank⸗ furt a. M. iſt ſoeben von folgendem, für Gelehrte und Schulen, wie für jeden Gebildeten, höchft intereſſanten und wichtigen Werke die erſte Lieferung erſchienen und durch alle Buchhandlungen Deutſchlands, Sſtreichs und der Schweiz zu haben: Drei Buͤcher der deutſchen Proſa von Ulphilas bis auf die Gegenwart (360 — 1837). Her: ausgegeben von Dr. Heinrich Künzel. Der Mangel und das Bedürfniß einer Sammlung, welche durchcharakteriſtiſche Auswahl einen ſchnellen Über- blick über die Maſſe der Proſaſchriftſteller deutſcher Na: tion gewährt, bewog den Herrn Herausgeber zur Ausarbeitung dieſes Werkes. Wackernagel's ausgezeichnetes deutſches Leſebuch umfaßt nämlich nur den Ulphilas und die alt= hochdeutſche Proſa, nicht aber die mittel hochdeutſche, und be—⸗ rückſichtigt vom 16ten Jahrhundert an nur die Dichter, und die treffliche Sammlung Piſchon's nur die hiſtoriſche Proſa, während andere Sammlungen entweder nach keinem wiſſen⸗ ſchaftlichen Plane, oder lückenhaft, oder blos für en= gere Schulzwecke angelegt ſind. Wir entlehnen den eignen Worten des Herrn Herausgebers folgende Stelle über die Auf— gabe, welche er ſich bei ſeiner Sammlung ſtellte: „Dieſe mußte, um den Stoff einmal vollſtändig zu er⸗ ſchöpfen und die Aufgabe wiſſenſchaftlich zu löſen, der Ent⸗ wickelung der deutſchen Proſa von den erſten überſetzungsver⸗ ſuchen des Ulphilas und der St.⸗-Galler Mönche bis zur Proſa⸗ reife unſers Jahrhunderts an dem Faden der Literaturgeſchichte Schritt vor Schritt folgen, bei den Denkmälern der gothiſchen und althochdeutſchen Sprache auf Sprachproben ſich be— ſchränken, dagegen von der mittelhochdeutſchen Sprachperiode an, in der allmälig bei den einzelnen Schriftſtellern ſich ein Styl entwickelte, je nach ihrer Claſſicität und ihrer Be⸗ deutung für ihre Periode (daher die Bruchſtücke von Leibnitz und Friedrich II.), zu vollſtändigen Stylportraits der Pro⸗ ſaiker, wodurch ihr Charakter hinlänglich repräſentirt wird, fortſchreiten. So nur konnte dieſe Sammlung verſuchen, jeder Literaturgeſchichte eine nothwendige Ergänzung, dem Freunde und Kenner der Literatur, wie der ſtudirenden Jugend eine werthvolle Blumenleſe zu werden, dem Fremden, der unſere Proſaliteratur genauer zu ſtudiren wünſcht, ein großartiges Stylpanorama darzubieten, auf dem er nicht allein die höchſten Punkte, ſondern auch die Übergänge, ſelbſt die Ebenen auf den erſten Blick unterſcheiden kann.“ Der erſte Theil enthält die zwei erſten Bücher deutſcher Proſa von 360 — 1740. Das erſte Buch umfaßt die go⸗ thiſche, althochdeutſche und mittelhochdeutſche Proſa von Ulphilas bis Luther (860 — 1523). Das zweite Buch reicht von Lu⸗ ther bis Leſſing (1523 — 1740). Der zweite Theil enthält die erſte Abtheilung des dritten Buches, welche von Bod—⸗ mer bis Seume reicht. Der dritte Theil enthält die zweite Abtheilung des dritten Buches, welche die deut— ſchen Proſaiſten von Jean Paul Friedrich Richter bis auf die Gegenwart (1837) umfaßt. Dies echte deutſche Nationalwerk, das in keiner Hausbibliothek, fo wenig wie in den Bücherſammlungen von Lehrern, fehlen darf, und welches der Jugend und Fremden als vollſtändigſter Sprachſchatz der deut ſchen Proſa mit beſtem Gewiſſen empfohlen werden kann, erſcheint beiläufig in 5 Lieferungen, jede zu 12 Bogen, gr. 8. Die erſte Lieferung umfaßt die vier erſten Bogen vom ſten, ſowie vom 2ten und vom Sten Theile, ſodaß die geehr⸗ ten Abnehmer ſich gleich ſelbſt überzeugen können, auf welche Weiſe der Herr Herausgeber ſeine Abſicht vom Anfang bis zum Schluſſe durchgeführt hat. Bei den folgenden Lieferungen wird darauf Rückficht genommen, daß die einzelnen Theile bald volls ſtändig werden, deshalb umfaßt die demnächſt erſcheinende zweite Lieferung gleich den Sten bis 16ten Bogen des erſten Theils. Der Subſeriptionspreis jeder Lieferung beträgt 16 Gr. — 1 Fl. 12 Kr. Rhein. — 1 Fl. C.⸗M. Der Druck wird ununterbrochen fortgeſetzt, ſodaß man die Beendigung mit Zuverſicht bis Juli 1838 erwarten darf. Bei Karl Wigand in Wetzlar iſt eben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: über den Zuſtand der heutigen Gymnaſien. Paͤdagogiſche Beiträge von Dr. E. A. Moritz Axt, koͤnigl. Profeſſor und erſtem Oberlehrer am Gymnaſium zu Wetzlar. Inhalt: I. Gedanken über den Religionsunterricht auf den Gymnaſien. II. Bemerkungen über das heutige Gzmnaſial⸗ weſen überhaupt, mit Rückſicht auf die Lorinſer'ſche Motion. Motto: Nehmt doch die Wahrheit nicht ſo uͤbel! Gr. 8. Geh. Preis 18 Gr. Heſſe, W., Der Weihnachtsabend beim Pfar⸗ rer zu Grunau. Eine Fortſetzung der Luiſe von Voß. Winteridylle. Gr. 12. Eleg. geh. Preis 4 Gr. In Unterzeichneter erſchien ſoeben: Spinoza. Ein hiſtoriſcher Roman Berthold Auerbach. Zwei Baͤnde. Broſch. 3 Thlr., oder 5 Fl. 24 Kr. Wir übergeben hiermit dem Publicum ein Werk, das die Entwickelungsgeſchichte des heldenmüthigſten Denkers aller Jahr⸗ hunderte auf überraſchende Weiſe entfaltet; die Colliſionen, in welche der ſtrebende Geiſt durch die hiſtoriſch begründete Jugendliebe zu einer Chriſtin gerathen iſt, bilden den Grund zu einer Dichtung, reich an ergreifenden Schilderungen und ſpannenden Situationen. Der Verfaſſer nannte ſein Werk ei⸗ nen hiſtoriſchen Roman, da es durchweg auf geſchichtli⸗ chen Boden gehalten iſt; die tiefe und ſichere Darſtellung jüdi⸗ diſchen Denkens und Treibens ſtempeln es aber auch zu einem jüdiſchen Sittenroman, wie er vielleicht bis jetzt einzig in der deutſchen Literatur daſteht. Wir glauben daher das gebildete Publicum aus voller überzeugung auf ein Werk auf: merkſam machen zu dürfen, dem die öffentliche Stimme bald die gebührende Stellung unter den Erzeugniſſen der neueſten Literatur anweiſen wird. Stuttgart, im November 1837. J. Scheible's Buchhandlung. ——— ͤ —́—́¹iB——ĩe — — — — — —— Soeben iſt erſchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: n Ta ſchen buch der neuesten Geschichte. Herausgegeben von Dr. E. Münch und Dr. G. Bacherer. Geschichte des Jahres 1835. Zweiter Theil. i s Port ats. Preis 1 Thlr. 16 Gr., oder 3 Fl. Dieſer zweite Theil enthält die Geſchichte des Orients, Griechenlands, Rußlands und Polens, Skandina⸗ viens, der Schweiz, Italiens, Deutſchlands und der außereuropäiſchen Welttheile. Beigegeben iſt eine kleine Ehronik der merkwürdigſten Naturerſcheinungen und Reiz ſen; Nekrolog und chronologiſche Tabelle über die wichtigſten Er⸗ eigniſſe des Jahres 1835. Erinnerungen, Lebensbilder und Studien a us den ersten siebenunddreissig Jahren eines deutschen Gelehrten, mit Ruͤckblicken auf das öffentliche, politiſche, intellectuelle und ſittliche Leben von 1815 — 35 ın 4 der Schweiz, in Deutſchland und den Niederlanden. Von E. Münch. Zweiter Band. Preis 1 Thlr. 16 Gr., oder 3 Fl. Der ausgezeichnete Beifall, mit welchem der erſte Band dieſes Werkes vom Publicum aufgenommen wurde, hat die unterzeichnete Verlagshandlung veranlaßt, den zweiten in mög⸗ lichſter Kürze folgen zu laſſen; auch dieſen wird der Leſer nicht unbefriedigt aus der Hand legen. Geschichte der Römischen Literatur Dr. „J. C. F. Bähr. eee 12e christlich- römische Literatur. II. Abtheilung. Auch unter dem besondern Titel: Die christlich- römische Theologie nebst einem Anhang über die Rechtsquellen etc. Preis 2 Thlr. 12 Gr., oder 4 Fl. 30 Kr. Der Preis des ganzen completen Werkes ist 6 Thlr. R 9 Gr., oder 11 Fl. 24 Kr. Karlsruhe, im November 1837. Chr. Fr. Muͤller' ſche Hofbuchhandlung. Bei Wilh. Engelmann in Leipzig iſt erſchienen und in allen Buchhandlungen, in Peſth bei Hartleben, Heckenaſt und Kilian u. ſ. w. zu haben: Nächte. Gepanzerte Lieder von Karl Beck. Gr. 12. Broſch. 1 Thlr. 6 Gr. Mit dieſer Sammlung von Gedichten tritt ein junger öſtreichiſcher Dichter auf, der ſich an ſeine Geiſtesver⸗ wandten, Anaſtaſius Grün und Lenau, würdig anreiht. Hatten bereits die früher in die Elegante Zeitung abgedruckten einzelnen Gedichte das allgemeinſte Aufſehen erregt, ſo wird man bei dem Erſcheinen dieſer „Nächte“ dem Dichter gern eine ebenſo große Bewunderung zuerkennen müffen. Durch alle Buchhandlungen und Poſtämter iſt zu beziehen: Blaͤtter fuͤr literariſche Unterhaltung. (Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Brockhaus.) Jahrgang 1837. Monat December, oder Nr. 335 — 365, 1 Beilage: Nr. 6, und 10 literariſche Anzeiger: Nr. LIII-LXII. Gr. 4. Preis des Jahrgangs von 365 Nummern (außer den Beilagen) auf gutem Druckpapier 12 Thlr. Repertorium der gesammten deutschen Literatur. Her- ausgegeben von E. G. Gersdorf. 1837. Vierzehn- ten Bandes drittes und viertes Heft. (Nr. XXII, XXIII.) Gr. 8. Preis eines Bandes 3 Thlr. Allgemeine Bibliographie für Deutschland. Jahrgang 1837. Monat December, oder Nr. 48—52, und Biblio- graphischer Anzeiger: Nr. 48 — 52. Gr. 8. Preis des Jahrgangs 3 Thlr. Leipzig, im December 1837. 5 F. A. Brockhaus. 1 N verlag des Literatur-Comptoirs in Stuttgart. Atlas. Zur Kunde fremder Welttheile. In Verbindung mit Mehren herausgegeben von August Tewald. Jahrgang 1838 oder Neue Folge, in veränderter und verbesserter Gestalt erscheinend. Proſpectus. Die glänzende Aufnahme, welche der ſeit 1835 in unſerm Verlage erſcheinenden und jetzt bereits überall rühmlichſt bekann⸗ ten Zeitſchrift: „Europa. Chronik der gebildeten Welt“ gleich von Anfang zu Theil geworden iſt, und die Maſſe des anziehendſten und pikanteſten Stoffes über fremde Welttheile, welche ſich bei der Redaction dieſer Zeitſchrift dar⸗ bot, aber in derſelben vermöge ihrer begränzten Beſtimmung nicht Platz finden konnte, erzeugte bei der Redaction und Ver⸗ lagshandlung die Idee, ein Werk zu begründen, welches dieſen Stoff in ſich vereinigt, und ſowie die Zeitſchrift „Europa““ eine Schilderung unſers Welttheils in ſeinen ſcharf ausge⸗ bildeten ſocialen Beziehungen nach allen Richtungen hin dar⸗ bietet, eine eben ſolche der fremden Welttheile zu liefern ver⸗ ſucht. Wir haben uns nicht darin getäuſcht, daß dieſe Idee eine glückliche zu nennen war; je größer die Fortſchritte euro⸗ päiſcher Givilifation in den fremden Welttheilen werden, je größern Einfluß dieſelbe auf die Geſtaltung des Lebens und der Sitten ihrer Bewohner, ihre religiöſen und geſelligen Ge⸗ bräuche und Zuſtände ausübt, und je verſchiedenartiger dennoch von den unſerigen, je häufiger und näher endlich die Ver⸗ bindungen und Berührungen der alten Welt mit der neuen werden, fo hat das Publicum in gleich hohem Grade fein In⸗ tereſſe an dieſem Werke zu erkennen gegeben, welches wir unter dem Titel: „Atlas. Zur Kunde fremder Welt⸗ theile“ erſcheinen ließen. Die Redaction und Verlagshandlung ſehen ſich durch den gewonnenen Beifall des Publicums, hinter welchem ſie in ihren Beſtrebungen nicht zurück zu bleiben beabſichtigen, die angenehme Verpflichtung auferlegt, das gehaltreiche und unterhaltende Werk vom nächſten Jahre an mit weſentlichen Veränderungen in der Form fortzuſetzen, ſowie im Ganzen bedeutende Ver—⸗ beſſerungen eintreten zu laſſen. Mit dem vor Kurzem erſchienenen fünften Bande iſt der „Atlas“ in feiner bisherigen Geſtalt als geſchloſſen zu be⸗ trachten, und es beginnt mit dem nächſten Jahrgange die neue Folge in halbmonatlichen Lieferungen, welche zu drei Bogen (Format, Druck und Papier ganz gleich der Zeitſchrift: Europa. Ehronik der gebildeten Welt) ſtets zu Anfang und Mitte eines jeden Monats ausgegeben werden ſollen. Jedem Hefte wird eine ſorgfältig ausgeführte, auf den Text bezügliche artiſtiſche Beilage (in Abbildungen von Städten und Gegenden, Genrebildern, Volksſcenen und Volks⸗ trachten oder dergleichen, oder in einer Karte beſtehend) bei⸗ gegeben. Der Inhalt begreift: 7 1) Neueſte Reiſewerke über außereuropäiſche Länder aus allen Sprachen in größern und kleinern Auszügen und in bunteſter Mannichfaltigkeit, ſowol wiſſenſchaftlich, als blos un⸗ terhaltend. 7 2) Genrebilder, Auekdoten, charakteriſtiſche Züge aus dem Leben und Treiben der Bewohner fremder Welttheile. 3) Ein Feuilleton, welches, wie das beliebte der Zeitz ſchrift: Europa, alle kleinern Mittheilungen umfaßt, um die Geſellſchaft der außereuropalſchen Länder lebendig zu ſchildern und deren Geſammtbild, welches ſich die Redaction des Atlas zu liefern vorgeſetzt hat, zu vervollſtändigen. Sie wird be⸗ müht ſein, hier ſtets das Friſcheſte zu bringen. Eine kurze Anzeige aller in Deutſchland und dem Auslande erſcheinenden, hierher gehörigen Werke wird zugleich damit bekannt gemacht werden. Wir glauben uns der Hoffnung überlaſſen zu dürfen, daß dieſe ſo einleuchtende Verbeſſerung, wodurch namentlich die Mannichfaltigkeit gemehrt und die größte Friſchheit der Mit- theilungen bezweckt wird, dem Werke nicht nur feine al“ Freunde erhalten, ſondern ihm auch noch eine bedeutende X zahl neuer erwerben werde, und fügen in dieſer Erwartung die Verſicherung hinzu, daß nichts unterlaſſen werden wird, das Inſtitut immer mehr zu heben, und daß neue Verbindungen mit Künſtlern und Gelehrten zu dieſem Zwecke bereits einge⸗ leitet ſind und fortgeſetzt eingeleitet werden ſollen. Abonnements- Bedingungen. Vom „Atlas“ erſcheint Anz] Der Abonnements-Preis für fangs und Mitte jedes Monats den halben Jahrgang (in eine Lieferung von drei Bogen 12 halbmonatlichen Lieferungen Text und einer artiſtiſchen Bei- beſtehend) iſt 3 Thlr. 12 Gr., lage; Form und Ausftattung|oder 6 Fl. Rhein. Einzelne gleich herrlich, wie die neueſten Lieferungen werden nicht ab⸗ Bände von Lewald's Europa. gegeben. Man abonnirt bei allen Buchhandlungen und Poſt⸗ aͤmtern Deutſchlands und des Auslandes. Die erſte und zweite Lieferung (vereinigt als Doppel⸗ heft) ſind ausnahmsweiſe ſchon jetzt erſchienen und von jeder Buchhandlung zur Einſicht zu erhalten. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. E — ‚ — —— er A 2 ; lerne er 4 ee ee ng