een nd — — Be EEE ne ade Be Fe ul. mine tun aa fo wars ae —— * —— EN ne a Ne eg, EOR THE BEOPTLE FOR EDVCATION FOR SCIENCE LIBRARY OF THE AMERICAN MUSEUM OF NATURAL HISTORY von N ke I cn * Jahrgang 1848. Heft T— AM. Mit 11 Tafeln), Leipzig, bey Br» ha. 1848. * * Bor ’ a IE% 1848. DeftL Einige naturbiftorifche, befonders ornithologiſche Bemerkungen auf ber Reife nah Köthen, und über die erfie Verfammlung ber deutfchen Ornithologen daſelbſt zu Ende des Geptembers 1845. Es ift bereits in dem 1. Hefte der HI tr) einer Zeitfchrift für die gefammte Ornithologie, von Dr. Fr. U. &. Thiene— mann öffentlib befannt gemacht worden, daß unter dem Schutze unfers Naumanns befonders auf Anregung des Hrn. Collab, Baldamus in Köthen eine Verſammlung der deutſchen Ornithologen auf den 27. September des Sahres 1845. feft gefest war, an diefem Tage auch) eröffnet wurde und bis zum 29. September dauerte. Es war etwas hoͤchſt Erfreuliches, die ausgezeichnetften Ornithologen unferes Baterlandes, von denen Mehre ſich noch nicht perſoͤnlich kannten, einander begrüßen und im f&hönften Einverftändniffe mit einander verkehren zu fehen, Ueber die Reife bemerkt der Unterzeichnete nur Einiges. Hier in Menthendorf wimmelten die mit reifen. Beeren bededten Hollanderbüfche von ſchwarzkoͤpfigen Grasmüden und Rothkehl— hen, unter denen fich noch einzelne Gartengrasmüden, Haus- rothſchwänze und Fichtenlaubfänger (Phyllopneuste rufa) be- fanden. Die Scafiteljen waren faft alle ſchon fortgezogen, fo daß der Verfaffer diefer unterweges nur noch einzelne auf der Wanderung antraf. Auch die Schwalben hatten größten Theile unfer Vaterland ſchon verlaffen und nur einzelne wurden auf dem Zuge bemerkt. Die Feldlerchen waren ſchon in Flügen vereinigt, wanderten aber noch nicht. Einzelne Thurmfalken fah man bier und da über die Felder fliegen oder ritteind Über denfelben ftehen. Die MWürger waren, Lanius excubitor aus: genommen, von welchem nur wenige während der ganzen Neife auf den Spisen der Bäume bemerft wurden, ſaͤmmtlich ver- fhwunden. Bis nach Leipzig reichten die Rabenkraͤhen, jenfeits diefer Stadt zeigten fih die Nebelkraͤhen, welche immer häufiger und nebft den Saatkrähen bey Köthen allein. gefehen. wurden. In Leipzig befah ich bey Herrn Richter mehrere lebende Thiere, nehmlih. Dammbirfhe, Gänfe und andere. Eine Brandente, Anas tadorna Linn. machte ſich ſehr ſchoͤn, und ich) wunderte mid), daß fie beim Gehen viel von dem Schienbeine fehen ließ, alfo wie ein Auser obscurus, den ich lange lebend. hatte, ſehr hochbeinig ging. ‚Sanz befonders merkwürdig war mit. ein Drang: Utang (Si- mia Satyrus), weichen Herr Sieber in Leipzig zeigte, Es war der erfte, welchen ich lebend fah und wohl der erfte, mel- her in Deutfchland gezeigt worden if. Er mar noch nicht ganz ausgewachſen, etwa 4 Fuß hoch, ‚wenn er ftand. Aller⸗ dings hatte er in feinem ganzen Geſichte etwas Thierifches, weil fein Gefihtswinfel ganz anders ift, als felbft bey dem am Menigften ausgebildeten , menſchlichen Gefichte, auch die Behaarung des Gefichtes ift thieriſch. Allein zu leugnen ift doch nicht, daB er im Leben mehr Menſchliches hat als. fich Iſis 1848. Heft 1. an ausgeftopften wahrnehmen läßt. Seine Mienen find mie fein Bli denen des Menfchen ähnlicher als bey irgend einem andern Thiere. Er hat in feinem Blicke nicht das Liſtige und Boshafte der andern Affen, fondern vielmehr etwas Gutmuͤ— thiges, Zutrauen und Theilnahme Erwedendes. - Er war krank und befand fi) in einem geheizten Saale. Er lag auf einem weichen Lager und deckte fich mit einem Node zu. Die Art, tie er diefes that, die Meife auf welche er unter dem Mode hervorblidte und in.feinen Mienen feinen Schmerz ausdrüdte, fih hinter den Ohren kratzte, eine Zaffe mit Milch in die Hand nahm und aus ihre trank — Alles diefes hat etwas Menſchliches und machte auf mich und meine Frau einen tiefen Eindrud.. Er lag lange ruhig da und erfüllte unfern Wunſch, berumzugehen, lange Zeit nicht. Sein Herr wollte ihn, eben weil ee franE war und 4000 Mark gekoftet hatte, nicht ans firengen und zum Gehen veranlaffen, fo ſehr wir es aud wuͤnſchten. Endlich aber ftand er auf und ging auf den Hin- terfüßen nach dem heißen Dfen zu. Da trat ihm fein Herr entgegen, weil er fürchtete, daß ihm die Hitze des Ofens ſchäd— lich ſeyn koͤnnte. Sogleich breitete der Drang=Utang feine Arme aus, umfclang feinen Heren, wie ein Kind, das getra- gen ſeyn will, feine Wärterinn mit den Vorder- und Hinter: fügen und ließ fi) von ihm auf das Lager zuruͤcktragen. Diefes hatte etwas wahrhaft Nührendes. Man merkte deutlih, daß der Affe die Kiebe feined Heren nicht nur Fannte, fondern auch zu ſchaͤtzen wußte, feine Worte vollfommen verftand, und ihm feinen traurigen Zuftand auf alle Art bemerklic machen wollte. Auch darinn lag ſehr viel Menfchlihes. Beim Gehen bemerf- ten wir, daß es ebenfo gut auf den beiden Hinterfüßen als auf allen 4 Füßen gefchah. Allein fein Gang auf den beiden Hinterfüßen weicht fehr vom menfhlihen Gange ab. Nicht nur, daß derdes Drang-Utangs weniger aufgerichtet und ficher ausgeführt wird — der Drang» Utang geht mit etwas gefenftem Leibe und Kopfe und madelig — fondern er zieht auch — menigftens that dieß der von ung beim Geben, was er in unferer Gegenwart mehrmals. unter: nahm, beobachtete, ftet8 — die Zehen ein, weil er durchaus £ein richtiger. Sohlenfüßler ift und, geht mit auf ihrer Dber- fläche. Sch ſprach mit. Herrn Sieber darüber und er fagte mir, daß er. ftets fo gienge, offenbar. aus Eeinem andern Grunde, als weil er vom Schöpfer weit mehr zum Klettern, als zum Gehen auf ebener, Erde beftimmt ift. Die Sehnen feiner Hinterzehen dehnen fich nicht fo weit aus, daß er diefe gerade ausſtrecken Eönnte,. bilden alfo mehr oder weniger einen hohlen Fuß, was ihm beim Gehen hinderlich ift, beim Klettern. aber, 1 3 da diefe Sehnen ſtark find, und bie Zehen wie bie Finger , einer menfchlihen Hand zufammenziehen, dem Drang = Utang fehr gute Dienfte leiften. Mir vermeilten 2 Stunden bey diefem merkwürdigen Ge— fhöpfe, — die beiden andern Affen, welche noch da waren, erregten unfere Aufmerkfamkeit wenig, — und £ehrten höchfk zu= frieden zuruͤck. Später Eaufte ihn Here Richter, verlor ihn aber bald, weil feine Krankheit nicht zu heilen war. In Halle befuchte ich zuerft den Heren Profeffor Dr. Bur— meifter und wurde von ihm, feiner liebenswuͤrdigen Frau Gemahlinn und verehrungsmwiürdigen Frau Mutter mit großer Güte aufgenommen. Der Herr Profeffor zeigte mir zuerft ſei— nen Garten, in dem befonders die laͤngſt einer Mauer ftehenden Meinftöde, mit Trauben, wie ich fie nur am Rheine gefehen hatte, meine ganze Aufmerkfamfeit auf fich zogen. Von feinem fhönen Haufe dus — es ſteht auf der fogenannten Prome— nade — hat man eine herrliche Ausſicht über ganz Halle und die Umgegend und es dürfte fich in diefer Beziehung, wie an Schönheit und Bequemlichkeit kaum ein anderes Haus in Halle mit dem feinigen meffen £önnen. Dann befah ic feine aus: gezeichnete Kaͤferſammlung. Diefe ift zu berühmt, als daß es nöthig wäre, ein Wort über fie zu fagen. Nur das bemerfe id), daß auch viele neue aus Dftindien — unter ihnen einige von der Größe unferes Flußkrebſes — meine Aufmerkfamkeit ganz befonders in Anfpruch nahmen, Die jest fehr bedeutende Snfectenfammlung des Mufeums der Univerfität verdankt ihm ihre Entftehung faft ganz. Die Vogelſammlung der Univerfität war mir fehon bekannt; id) hatte fie im Jahre 1832. gefehen — und werde fpäter auf fie zuruͤckkommen. Den 26. September Abends Fam id) in Köthen an und fand fchon viele Drnithologen anmefend. | Den 27. wurde zur Wahl der Vorfteher gefchritten und für diefen Zag zum Vorfigenden der Herr Dr. Naumann, für den folgenden der Verfaffer diefes und für den letzten wieder ber Hr. Dr. Naumann erwählt. Herr Baldamus wurde ber Gefchäftsführer und der Here Dr. Thienemann über: nahm die Führung des Protocolls. Auf den allgemeinen Wunſch eröffnete der Verfaſſer diefes die Werfammlung mit einer Mede, hieß alle Freunde der edeln Drnithologie herzlich willkommen, zeigte die Wichtigkeit und den Werth folcher Vereinigungen und ſprach die Hoffnung aus, daß auch unfer Verein für die Wiſſen— ſchaft feine Früchte tragen würde. Dann las der Hr. Dr. Thienemann ein in der Rhea abgedrudtes Gedicht und die Verhandlungen begannen. Der Schreiber diefes trug zuerft aus dem Stägereife vor: „Die möglibe Vorausbe: fimmung ber Witterung durch Beobachtung ber Zhiere, befonders der Vögel.” Er hat diefe Abhand— lung fpäter niedergefchrieben und in der Allg, Nat. Zeit. , welche in Dresden erfcheint, abdruden laſſen. Die Verhandlungen find in der Rhea mitgetheilt und des— wegen braucht hier nur Wenig über fie gefagt zu werden. Unter den fchönen Vogelbälgen, welche der Herr Confervator Schra: der aus Lappland eingefandt hatte, erregten beſonders Soma- teria spectabilis und dispar — daß diefe eine Eidergans iff, zeigt der erfte Blick — unfere Aufmerkfamkeit. Die Weibchen der legten haben — ben Schnabel ausgenommen — fo viele Aehnlichkeit mit denen der Som. mollissima et spectabilis, daß Jedermann auf den erften Blick fagen muß, es fey eine Eidergans. Merkwuͤrdig ift e8, daß Somateria spectabilis, — welche bekanntlich in Norwegen zu den großen Seltenheiten ge— hört, in Lappland weniger ſelten vorkommt. Sie hat alfo eine nicht blos weftlihe, fondern auch eine öftliche Verbreitung, und geht wahrfcheinlih um den ganzen Pol herum. Das Neft von Fringilla montifringilla hat wie die Ener dieſes Vogels große Aehnlichkeit mit dem der Fringilla coelebs, was ſchon Boje bemerkt. Da auch Eyer von Larus glaucus vorgezeigt wurden: fo ift dieß, vorausgefegt, daß fie richtig find, ein meuer Bez weis, daß auch diefe Möve nicht bloß eine nordweftliche, fondern auc eine nordöftliche Verbreitung. hat. Der Here Profeffor Dr. Naumann hatte die Güte, dem Referenten einen Gold: ammer und eine Zurteltaube, beide aus Lappland, zu fchenfen; von ihnen fol an einem andern Drte in diefen Blättern die Rede feyn. Der Here Mpothefer Giebelhaufen aus Zerbft legte 2 Adler vor. Den einen erkannte der Neferent auf den erften Blick für feine Aquila fusca, welche waͤhrſcheinlich die Aquila clanga des Pallas ift — weiter unten wird daruͤber mehr gez fagt werden — und der andere ift der alte Vogel der Aquila chrysaetos, welhe auh Naumann, fpäter in feinen Nach— traͤgen gut befchrieben und fehr ſchoͤn abgebildet hat. Merk: würdig ift e8, daß 2 Aquila fusca, welche dort in der Nähe sefhoffen waren — bie eine ift die des Herrn Giebelhau- fen — vorgelegt wurden, Es waren ein Paar Vögel im er ften Herbſtkleide, welches bey den Raubvoͤgeln bekanntlich das SugendEleid ift, und offenbar ein Paar Gefhwifter. Nachmittags wurde die herzogl. Vogelfammlung, bie früher Heren Naumann gehörte, in Begleitung der Brüder Nau- mann befehen und es zeigte fich auch hier, wie wichtig Die | Sammlung eines Mannes ift, der fie als Grundlage feiner Schriften benugt hat. ine folhe Sammlung hat ftets claffi- fhen Werth, In Naumanng Anser minutus erkannte ic) Anser brevirostris Heckel, und da diefer den Vogel früher als Naumann benannt hat, fo gebührt feiner Benennung ber Vorzug. Ueber die Gänfe werde ich fpäter eine befondere Ab⸗ handlung geben. Wie freute ich mid), Turdus auroreus, Seyffertitzii (wahrſcheinlich T. pallidus Pall.), Naumanni et minor, den Pterocles arenarius und viele andere in Deutfch- land erlegte feltene Vögel zu fehen. Die beiden Herren Nau- mann hatten die Güte, überall ihre belehrenden Erläuterungen zu geben. Der Sonntag wurde Vormittags zur Beſichtigung der teich- haltigen Eyerfammlungen der Herren Baldamus und Paͤß— ler benugt. Der Erftere hatte die. Güte, den Verfaſſer diefes mit dem Gefchenfe mehrerer Eyer, unter denen ſich ein Ey der Fringilla montifringilla befindet, zu erfreuen. In dem Ver: fammlungsfaale, in der Reftauration der Eifenbahn wurden mehre feltene Vögel, welche die Herren Goͤtz und Plohr aus Dresden mitgebracht hatten, befehen, unter denen fich Sylvia calliope, Linaria (Fringilla) borealis und 2 Adler aus Gtie- chenland und eine Gans befonders auszeichneten. Weber diefe Adler herrfchte aber Feine Ungewißheit, wie man aus dem ©.4. der Rhea Gefagten vermuthen Eonnte, fondern Herr Plohr zeigte fie mir als junge Vögel der Aquila imperialis und ich erkannte fie, da fie mit Naumann Abbildung des jungen Königsadlers die größte Aehnlichkeit haben, fogleich als ſolche an. Die Eleine Gans, welche Herr Goͤtz mitgebracht, hat mit meinem Anser eineracius große Aehnlichkeit, auch von ihr wird im einer befondern Abhandlung über die Gänfe bie Rede ſeyn. — \ 5 Die Linaria (Fringilla) borealis zeichnet ſich von den Ver: "wandten aus 1) durch den gänzlihen Mangel des Nothen an der Bruft und 2) den rein weißen Bürzel. Her Naumann behauptete, ſchon ähnliche Vögel bey ZiebigE angetroffen zu ha= ben, und ber Referent erhielt im December 1845. einige unferer Reinzeifige, welche dieſer grönländifchen Linaria borealis fehr nahe fommen. Naumann zeigte eine bey Magdeburg ge: ſchoſſene Sterna fuliginosa vor. Die Emberiza rusfiee, welche Herr Rammelsberg vor: Tegte, ift am 2. April 1844. nicht vom Heren Oberländer, fondern vom Heren Goͤhring bey Schoͤnheide geſchoſſen. Hr. Oberlaͤnder hatte fie für Emberiza schoeniclus L. ges alten. a demfelben Tage geruhte Se. Hoheit, der Herjog von Anhalt: Köthen durch Se. Ercellenz den Herrn Oberfthofmeifter von Sternegk die Gefellfhaft begrüßen zu laffen, und der Berfaffer, der diefen Tag Präfident war, hatte die Ehre den Dank des Vereins auszufprehen. Nachmittags wurde der ‚Herr Profeffor Dr. Naumann, welder die Glieder der Ge— ſellſchaft zu ſich eingeladen hatte, befuht: allein von diefem herrlichen Aufenthalte auf Ziebigk handle ich weiter unten aus: führlich, da er für mich das MWichtigfte von Allem war. Am 29. September wurde als nächfter DVerfammlungsort Dresden beftimmt und Herr Thienemann und Herr Goͤtz übernahmen die Gefchäfts» und Protocollführung. Der Herr von Homeher legte unter mehreren feltenen Vögeln feiner reihen Summlung ein fchones auf Nügen ge: fangenes Männchen des Turdus sibirieus Pall. vor. Der Verfaſſer diefes zeigte einen neuen Scilffänger nebft Met und Eyern vor, nehmlich feine Calamoherpe pinetorum, und erlaubt fich hier Einiges Über dieſen interejfanten Vogel zu fagen. Früher fchrieb ihm der Herr Prediger Zander aus Luͤbs in Medtenburg — er ift jeßt Prediger in Barkow, und war zu unferer Aller rende mit feinem Schwager gegenwärtig — daß es bey ihm einen Nohrfänger gebe, welcher im Fichten- didichte finge. Diefes war mir fo merkwürdig, daß ich ihn dringend bat, mir möglicy bald einen folchen Vogel zu enden. Diefes gefhah und ich erhielt einen Nohrfänger, welcher in der Schnabelgeftalt und Farbe zivifchen Calamoherpe arundina- cea et ‚palustris mitten inne ſteht. Us ih Herrn Nau— mann in Köthen ein Exemplar überreichte, war derſelbe ges neigt, es für Calamoherpe palustris zu halten. Diefe ift es aber nicht, wie wir bald fehen werden. Sch gab mir nun ‘wieder mit den Nohrfängern die größte Mühe, unterfuchte mei: nen bebeutenden Vorrath diefer Vögel und fand ein im Auguft bier erlegtes Gefchwilterpaar, welches ich Früher zu meiner ‚Calamoherpe salicaria gerechnet hatte. Von Neuem forderte ich meinen Freund Zander auf, diefem Rohrfänger große Auf: merffamfeit zu widmen. Er that es und fchrieb mir, daß diefer Vogel aus den Fichtendidichten in die Rohrteiche fliege und in ihnen nifte. Allein er lebe auch in den Gärten, baue fein niedfiches Neft oft auf Baͤume, zumeilen fogar 9 bis 10 Fuß über den Boden, und fey fehr flüchtig. - Herr Tobias, Gonfervator in Görlig, hatte mir einen Rohrſaͤnger gefchickt mit der Bemerfung auf dem Zettel: „weit vom Waſſer in einem Seldftrauche geſchoſſen,“ und zu meiner Freude ‚erkannte ich in ihm die Calamoherpe pinetorum, wie in einem andern, den mir der Hear von Homeyer zw. überfchiden die Güte hatte. So wußte ih nun, daß dieſer niedliche Vogel in einem großen Theile von Norddeutfchland lebt. Allein auch hier hatte ich 6 ihn unterdeffen wieder angetroffen. Am 11. Anguft 1842. be merkte ich in den biefigen Zeichen einen Rohrſänger, welcher ſich durch fein flüchtiges nnd ſcheues Mefen anszeichnete. Er blieb nicht im Rohre, fondern flog in dag angrenzende Gebüfch und fogar auf die naheftehenben Baͤnme, und dann wieder in die Teiche zuruͤck. Diefes Betragen und das ſcheue Weſen fiel mir fo ſehr auf, baß ich meine Bemuͤhungen verdoppelte, um feiner habhaft zu werden. Nach einer halbftündigen Jagd er: legte ich ihm und fah auf den erften Blick, daß ich Calamo- herpe pinetorum vor mir hatte. Unterdeffen erhielt idy von meinem Freunde, dem Herrn Apotheker Bädecker in Weſtphalen die Nachricht, daß er auf einer Neife in feinem WBaterlande diefen Wogel in einem Ge— müfegarten angetroffen, wo er in fehr dicht ſtehenden Bohnen ſich herumtrieb. Er ſchoß ihn endlich, aber zerſchoß ihn fo fehr, daß er zum Ausftopfen nicht zu brauchen war; allein die mir gegebene Befchreibung läßt Eeinen Zweifel übrig, daß je- ner Vogel unfer Fichtenſchilfſaͤnger geweſen ift. Am 17. May 1845. traf mein Sohn Reinhold ein Maͤnn— chen dieſes Vogels in den hieſigen Teichen an und erlegte es; acht Tage ſpaͤter ſchoß er ein Weibchen an derſelben Stelle. Mein ganzes Streben war nnn darauf gerichtet, dieſen ine tereffanten Vogel wo möglich an feinem Brutorte zu beobachten und fein Neft mit den Eyern aufzufinden. Das gelang mir in demfelben Sabre. Sc hörte 14 Stunde von bier einen Schilfſaͤnger, deffen Gefang mir auffiel, begab mih an den Teich in welchem er fang und fand fein Neft, in welchem 4 Eyer lagen, fehr bald auch eins, in welchem die Eyer wahr: ſcheinlich zu Grunde gegangen waren. Diefes legtere ftand in einem fehr dichten, auf dem Zeichdamme befindlichen Bufche zwifchen Fliederzweigen in einer Gabel, war fehr geſchickt angebracht und ſchwer zu entdeden. Das andere fand zwiſchen 4 Nohrften- gen von Arundo phragmitis nicht weit vom Ufer und war leicht aufzufinden. Sch nahm es fammt den Eyern mit, Vier Wochen fpäter begab ich mich mit dem Gewehre und meinem Sohne Reinhold an denfelben Ort und mir entdediten bald das 3. in diefem Jahre gebaute Neft unferes Vogels mit 3 eben ansge— krochenen Sungen, welche wir ungeftört liegen ließen. Es ſtand auch im Nohre nahe am Ufer, war aber etwas mehr verborgen als das früher mit Eyern aufgefundene. Sept wurden die an: dern in der Nähe liegenden Teiche — alle diefe find im Roda— thale und haben außer dem Rohre, das in ihnen und an ihren Ufern wächſt, viel Erlengebüfh an den letzteren und neben ben- ſelben — unterfücht. Zu unferer Freude fanden wir noch 2 Familien unferes Schilfſängers und erlegten 2 Alte. und meh— tere unge Mir bemerkten bey der Beobachtung dirfer 3 Paare die fhon früher bey diefen Vögeln mahrgenommenen Eigenfhaften. Sie alle blieben nicht in den Nohrteichen, ſon— dern verliefen fie, wenn fie verfolgt wurden, tetteten fich in diefes Erlengebuͤſch und flogen fogar mit ihren völlig flugbaren Jungen in einen andern Teich, fo daß fie ſehr fchwer zu ſchie— fen waren und leicht aus den Augen des Verfolgers Eamen. Die, welche die Eleinen Jungen hatten, waren ſehr deeift. Sie blieben faft immer in dev Nähe des Meftes, ſtraͤubten die Kopf: federn, fehrieen laut, um ihre Feinde womöglich zu verſcheu— chen, und feßten ſich dabey der augenfcheinlichten Lebensgefahr aus, da fie oft 4 bis 6 Schritte von ung ſaßen. Diefe un= gewöhnliche Anhänglichkeit der Alten an ihre Jungen und ihre augenfcheinliche Verachtung aller Todesgefahr hatte etwas Ruͤh— vendes. Bey diefer Gelegenheit bemerkten wir, was wir aud) 7 bey den beiden andern Paaren beobachteten, daß dieſe Vögel in ihren Lodtönen fehr von den Verwandten abweichen. Sie fchrenen bey den Jungen nicht nur terr, terr, tier, tier, fon= dern auch Ei, Eli, Eli, ein Ton, den ich noch nie von einem Schilffänger gehört habe. Neun Tage fpäter giengen wir wieder an denfelben Ort, um wo möglich die Alten bey dem Nefte zu fangen, Das Neft ftand an fo ſchwachen Nohrftengeln, daß es ſich gefenft und ein Sunges verloren hatte, welches todt im Waffer lag. Ich nahm es mit und jtopfte es mit Mühe aus. Um die Alten unbefhmust zu erhalten, ftellten wir neben das Neft Schlin= gen, jede von einem einzigen Pferdehaare, mit welchen ich ſchon als Student ein Paar Calamoberpe arbustorum bey den Sungen gefangen hatte. Die Alten kamen, waren aber fo ge fit, daß fie die Schlingen vermieden und auf die Seite fhoben, chne fi zu fangen. Wir legten nun fo viele Schlin- gen, dad das Vermeiden oder Verſchieben derfelben nicht mög: lich war. Sest gieng aber dag Männchen nicht mehr zu dem Neſte und wir fiengen erft nad) einiger Zeit das Meibchen. Da das Männchen nicht mehr zum Nefte fam, wollten wir es ſchießen; allein. auch dieß gelang nicht. Es war fo fheu geworden, daß es nicht zu erlegen war, fo viele Mühe wir auh auf feine Habhaftwerdung verwendeten. Wir nahmen nun das Meibchen mit den beiden Jungen mit nad) Haufe und ftedten Alle in einen langen Käfig. Bey genauer Beſich— tigung diefes MWeibcheng bemerkte ich zu meiner Verwunderung, daß es am 2. September, zu einer Zeit, zu welcher feine Ber: wandten unfer Vaterland ſchon längft verlaffen hatten, noch) ganz unvermaufert war. Sein Gefieder war auch nod recht fhon, Dieß ift ein neuer und deutlicher Beweis, daß die Maufer mit der Fortpflanzung in Verbindung fteht. So lange diefe dauert, bleibt jene ausgefest. Diefes Weibchen hatte zu der Zeit, in melcher der Wechſel der Eleinen Federn bey den Robrfängern ſchon vollendet war — die Schwung: und Steuer: federn vermaufern diefe Vögel im Winter, zu melcher Zeit die Hauptmaufer eintritt — noch alle alten Federn fo ſchoͤn mie die andern zu Anfang des Julius. Es war durch den Unter- gang zweyer Bruten zur 3. veranlaßt worden und fo war bie ganze DOrganifation in Hinſicht des Federwechfels fo anders ges worden, daß es die Sommermaufer ganz überfprungen haben würde. Meine Hoffnung, diefe Nohrfängergefellfchaft am Leben zu erhalten, gieng nicht in Erfüllung. Ich gab dem Weibchen lebende und zerfchnittene Mehlwürmer, Fliegen, Käferhen und andere Inſecten, allein e8 nahm nicht nur fein Futter an, fondern reichte auch den Jungen Nichts, fo hungrig diefe aud) waren. Da ich nun weder Zeit noch Luft hatte, allen dieſen Voͤgeln Futter einzufteden, fo ftarben fie fehr bald. Sm vorigen Fahre war dieſer Teich von den Scilffängern verlaffen; in diefem aber (1847) ift er wieder von einem Paare bevölkert und ich werde nächfteng eine Jagd auf fie machen. Der Gefang unferes Schilffängers ähnelt allerdings dem der Calamoberpe arundinacea; allein er ift angenehmer, hat an: dere Strophen und unterfcheidet fi) ganz befonders dadurch von dem feines Verwandten, daß der Ton Eli, Eli öfters in ihm vorfommt. Er ertönt, da unfer Vogel ein fehr ‚eifriger Sänger ift, zur Brutzeit fat ununterbrochen fort und ich habe ihm oft lange mit Vergnügen zugehört. Es ift ſehr merfwür- dig, daß er erft feit wenigen Sahren bey ung eingemandert ift. Sn demfelben Teiche, in welchem ich das eine Paar antraf, 8l brütete früher meine Calamoherpe alnorum, fpäter meine | Calamoherpe hydrophilos und jest alfo Calamoherpe pine- |' torum. Etwas Aehnliches bemerkte ic) bey den Kernbeißern, Staaren, Haubenlerchen und andern Vögeln, worüber Fünftig | mehr gefagt werden foll, | Fa Schluſſe gebe ich noch eine kurze Beſchreibung biefes | ogels. Artkennzeichen. In der Geſtalt des Schnabels, der Farbe des Koͤrpers und der des Buͤrzels ſteht er zwiſchen der Calamoherpe arundi- nacea et palustris mitten inne.* Befhreibung. Der Fichtenfchilffänger ift 4 11" bis 5” 2" Tang, wovon auf den Schwanz 1” 10 bis 11 kommen und 7 bis 7” 3" breit, wovon die Schwingenfpige vom Buge an 2 4 einnimmt. Der Schnabel mißt von der Stirn bis zur Spiße in gerader Linie 9", der Hals 10°, der Kumpf 1’ 3, der Schenkel 6"', das Schienbein 1" 1’ und die Fußwurzel 10“. Das Hochzeitkleid. Der Schnabel ift auf dem Dberkiefer dunkel hornfarben, der untere hornweißgelblic, der Machen dunfelorangengelb, der Aus‘ genftern erzfarben, der Fuß bieyfarben, ins Grüngelbe ziehend, an den Sohlen gelblih, an den Nägeln dunfelhornfarben; der ganze Oberkörper ift ölgrau, etwas ins Grüngraue ziehend, auf dem Buͤrzel matt ölfarben, an den Zügeln, bis über das Auge ein ſchmutzigweißer, wenig in die Augen fallender Streif; ein fhmusigweißer Ning umgiebt das Auge. Die Farbe des Ober— Eörpers fteht zwifchen der der Calamoherpe arundinacea et palustris mitten inne; dieß bemerft man auch an dem Bürzel; denn diefer ift nicht grün, wie bey der letztern, aber audy nicht bellölfarben, wie bey der erftern. Ebenfo zieht der ganze Ober— koͤrper weniger in das Delfarbige als bey der Calam. arundi- nacea und allen ihren aͤhnlich gezeichneten Verwandten (der Calamorherpe arbustorum, alnorum, canneti, salicaria, stagnatilis et hydrophilos), aber aud viel weniger in das Grünliche, alg bey Calam. palustris. Die Schwung- und Steuerfedern find tiefgrau mit ölgrauen Federfäumen an der äußeren Fahne und an der Spike, die meiften der erfteren auch mit weißlichen Kanten auf der innern Fahne. Der Unterflügel tiefgrau, weißlich Überflogen, an den Unterflügeldecifedern graus lichgelblichweiß. Der Unterkörper iſt weißlich, an der Bruſt und den Seiten roftgelbgrau Überflogen, wovon man audh an den Unterſchwanzdeckfedern eine Spur bemerkt, Der Unterkoͤr— per fteht ebenfalls in Hinficht der Zeichnung zwiſchen Calam. arundinacea et palustris mitten inne; denn er ift weniger mit Delgrau überflogen, als bey der erftern, aber weniger weiß als bey der legtern. Er ändert in der Größe und Farbe wenig ab; denn dag Meibchen ift kaum Eleiner als das Männchen und die Farb des Dberförpers zieht bey einigen: mehr, bey andern weniger in das Grünlichgraue. | Sm Sommer ſchießt die Farbe etwas ab; im Julius be ginnt die Maufer, erftreckt fi aber, wie. ſchon bemerkt wurde, * Dieß fieht man daraus, daß ihn Freund Zander mir als Cal. arundinacea ſchickte, und Freund Naumann für Sylvia palustris hielt, — nur auf bie Eleinen Federn und wird felten in unferm Vaterlande vollendet. Iſt fie dieß, dann fieht unfer Schilfſaͤnger alt im Herbſtkleide dem Vogel im Hochzeitkleide fehr ähnlich; nur find die Schwung- und Steuerfedern abgetragen und verſchoſſen, die übrigen aber, weil fie friſch find, gemöhnlih etwas Iebhafter als. im Frühe jahre. Erftes Herbft£leid. Der Schnabel ähnelt dem der. alten Vögel, ift aber am Un: terkiefer hornweißlich. Der Rachen und die Zunge find. bla, gelb, der Augenjtern ift dumfelerzfarben, der Fuß blenfarben, an der Fußwurzel etwas an den Zehen ſtark ins Grünliche ziehend. Bemerkenswerth ift e8, daß diefer Nohrfänger, wie Calam. arbustorum, alnorum, canneti, salicaria, stagna- titis et hydrophilos und alle Subspecies der Sylvia (Cala- moherpe) phragmitis auet. im Jugend= und erſten Herbſt— Eleide 2 [hwärzlihe Fleckchen auf der Wurzel der Zunge. hat. Diefe Fledchen fehlen den gleihalten Vögeln der Calamoherpe palustris, musica et philomela und deswegen braucht man diefen Vögeln im Sommer nur den Schnabel zu öffnen, um ben den noch nicht einjährigen fogleich zu fehen, ob fie zu den erftern, oder. zu den letztern gehören, und wenn Jenes der Fall ift, ob fie alt oder jung find. Sch hoffe, daß die Mit: theilung -diefes ſehr fihern Kennzeihens Manhem angenehm ſeyn werde. Im Uebrigen ift diefes erfte Herbftkleid dem 2. fehr ähnlich, allein die Schwung» und Steuerfedern find frifch und. haben deutliche helle Kanten. Das JugenbdEleid ‚ähnelt dem der Cal. arundinacea fehr; allein e3 zieht auf dem Oberkoͤrper weniger in das Delfarbige und ift auf dem Unter: koͤrper heller, hat auch einen kleinern Schnabel. Zergliederung. Sein innerer Bau ift dem der Verwandten fehr ähnlich, der innere Schnabel iſt etwas rinnenartig, an der fcharfen Schneide nicht eingezogen, mit kaum bemerkbarer Mittelleifte. Der Rachen ift weit, der Gaumen breit mit langem, ſchma⸗ lem. Rise, deſſen nicht erhöhte Ränder. faum merklich gezaͤh— nelt und deffen Nebenteiften kaum bemerkbar find. Der Körs per ift wie, bey den Verwandten geftaltet; 2 Rippen liegen unter der Bruſt; die Lufröhre mittelweit, mit: ziemlich. har⸗ ten, aber fehr zarten Ningen, .deutlichem Muskelapparate und £urzen Aeſten. Die Speiferöhre, der Vor- und eigent- liche Magen wie bey den Verwandten; der Darm oben wie ein Raben-, unten mie ein Krähenfiel, 5 lang mit 2 engen, 3 langen, 6’ vom After entfernten Blinddärmen. Da fein innwendig röthlichbrauner, lederartiger Magen: mit Marken, Muskeln verfehen. ift, fo. alaube ich, daß weniger weiche ‚als harte Infecten, namentlih Kaͤferchen, feine Hauptnahrung ‚ausmachen. . Die in ihm gefundenen Inſecten waren fo zerries ben ‚daß. ihre Arten nicht zu erkennen waren. Er nimmt diefe ‚Kerbthiere nicht nur von den Nohrblättern und Rohrſtengeln, ‚Sondern füngt fie auch aus der Luft weg und lieſt fie von den Blättern, befonders denen der Erlen ab. Fortpflanzung. „Ueber fie. ift ſchon Einiges oben bemerkt. Die 4 Nefter diefes Vogels, welche. vor. mir, liegen, ähneln einander fehr. is 1847. Heft 1. 10 Man fieht auf ben erſten Blick, daß «8 Schilffängernefter fi denn fie haben die Geftalt und Bauart der Nefter ———— arundinacea; allein fie weichen in folgenden Stuͤcken ab. 1) Sind ſie lockerer gebaut; die Neſtſtoffe ſind nicht fo feſt in einander vers flochten, und. deswegen fehen fie auch auswendig nicht fo glatt aus. 2) Sind die Stoffe andere. Bey denen der Cal. arun- dinacea find es hauptfächlich fchmale Pflanzenblätter und Baſt⸗ freifen, welche das Neft bilden; bey den Neftern unferes Vo— gels fommen außer diefen noch weichere Stoffe hinzu, nament: lich Wergkluͤmpchen, Pflanzenwolle u. dgl. Inwendig find fie mit Grashaͤlmchen und zarten Blaͤttchen, aber weniger glatt und ſchoͤn ausgelegt, als bey Cal. arundinacea, Mir fanden bisjegt in den Neftern, welche zwifchen denen von Cal. arund. et palustris in der Mitte ftehen, 3 bis 4 Eyer, bey denen dieß, die Größe ausgenommen, derfelbe Fall iſt. Sie find ges wohnlic, doch nicht immer £leiner, als die der Cal. arundina- cea, ſtets fleiner als die der Cal. palustris, 7 lang und 54° breit, länglich oder etwas kurz eyrund, mit glatter, glaͤn⸗ zender Schale, weißlich, mehr oder weniger mattgruͤn uͤberflo⸗ gen, mehr oder weniger dicht mit olivenfarkigen, olivengrün= grauen und einzelnen braunen Fledchen und Flecken befegt. Diefe ftehen einzelner als bey Cal. arund., aber dichter als bey €. palustris. Inwendig find fie weißlich. Ueber die von mir der Verfammlung vorgelegten Vögel be: merke ic Folgendes. Der Herr Dr. Thienemann fagt ©. 5. der Rhea, meine Crueirostra bifasciata et leucoptera hätten ſich ald eine. Species erwiefen, auch ſey man geneigt gemwefen, die Crucirostra pityopsittacus, weil ich eine zwifchen ihr und meiner Crucirostra pinetorum mitten inne ftehende Gattung vorlegte, wieder einzuziehen. Hier ift er aber in großem Irr— thum, indem er feine Meynung als die der ganzen Verfamm- lung darftellt. Bey der folgenden Verfammlung in Dresden Auferte Herr Thienemann, er fey überzeugt, daß alle Kreuz: ſchnäbel der Erde nur einer Art angehörten; der Berfaffer und Her Schulz widerfprachen, und obgleich die Andern ſchwie⸗ gen, fo waren fie doch nicht Herrn Thienemanns Meynung, was ic ganz bejtimmt weiß. Es mürde zu weit führen, die Kreuzfchnäbel, fo weit ich fie Eenne, hier zu befchreiben; ich behalte mir für die Zufunft eine Zufammenftellung und Scil- derung diefer merfwürdigen Vögel vor. Was die Thurmfalfen, Cerchneis Boje, anlangt, be merke ich, daß ich eine Reihenfolge: vorzeigte, die allerdings Staunen erregte. Der Herzog Paul Wilhelm von Mürt- temberg, Königl. Hoheit, diefer berühmte und große Ornitholog geruhte mir. unter andern ‚merfwürdigen Vögeln auc)- feine Cerchneis rupieolaeformis zuzufenden. Sie ift der unfrigen auf dem. Oberkörper ähnlich, aber auf dem röthlichgefärbten Un: ter£örper der Cerchneis rupicola glei, von ihr aber durch den wenig gebänderten Schwanz unterfehieden. Dieſe Färbung zeige fi aber nur beim ausgefärbten Männchen. Zweh hier gefchoffene, gepaarte Paare ähneln. diefen egyptiſchen ſehr. Auch legte ich einen Thurmfalfen vor, deffen altes Männchen einen fajt oder ganz ungefledten Rüden und wenig gefledten Mantel hat, wodurch es ſich der Cerchneis cenchris nähert: Sch nenne ihn Cerchneis intereedens. Ein anderer Ihurmfalke nähert ſich diefem kleinen, der C. eenchris durch ‚die geringe Körpergröße; ich nenne ihn deswegen Cerchneis minor. Noch ein Thurmfalke, welcher in Ungarn und Griechenland lebt — fein Männchen: zeichnet ſich durch den dunfelgebänderten Schwanz und fein Weibchen durch. die hochrothe Farbe aus — 1* Suſemihl hat das Ießtere in feinem Werke abgebildet — fommt zuweilen auch hier vor; ich befiße ein vor vielen Fahren bier gefchoffenes gepaartes Paar mit den Jungen — die letztern unterfcheiden ſich auch durch die helle Farbe — und habe ihn auch fpäter bemerft. Sch nenne ihn Cerchneis taeniura, Der merkwürdigfte von allen meinen Thurmfalken aber, deffen Schwanz beim alten Männchen wie bey Rupicola ge: bandert ift, aber eine andere Grundfarbe hat, und deffen Schwungfedern in beiden Gefchlechtern viel mehr, als bey den Verwandten gebändert find, ift bier aͤußerſt felten — ich erhielt ein altes Männchen im Winter — und bildet, wie mehrere der vorhergehenden gewiß eine eigne Species, welche ich Cerch- neis fasciata nenne. Auc über die Thurmfalken, von denen ih 70 bis 80 Stud beſitze, hoffe ic) in diefen Blättern eine genaue DBefchreibung zu geben. Ueber die Schafftelzen habe ich ſchon eine lange Abhand— lung in diefen Blättern mitgetheilt; allein da ich durch die Ge: wogenheit Sr. Koͤnigl. Hoheit, des Herzogs Paul Wilhelm von Württemberg aus Egypten den Budytes calcaratus er— halten und aud) bier angetroffen, eine merkwürdige Schafftelze aus Südfrankreich und 4 aͤchte Budytes melanocephalus aus Griechenland befommen habe: fo hoffe ich wieder manches Neue über dieſe intereffanten Vögel zu fagen und behalte mir vor, über fie und die weißen Bachfteljen eine befondere Abhandlung zu geben. Ebenfo werde ich auch hoffentlich unwiderleglich darthun, daß Certhia familiaris et brachydaetyla zwey gut unterfihiedene und leicht zu erfennende Arten find. Am 23. September 1845, ſah ih, wie ich fchon oben be— merft babe, zum erften Mal in meinem Leben das berühmte und freundliche ZiebigE, jenen Drt, der nicht blos in der alten, fon- dern auch in der neuen Welt befannt ift, und in der Geſchichte der Naturmwiffenfchaften ſtets einen guten Klang haben wird. Unferm Naumann, auf welchen Deutfchland ftolz zu fern die gegruͤndetſte Urfache hat, und einigen Wenigen zu Liebe hatte ich die Reife unternommen und ich fage es denen, welche ihn nicht perfönlic Eennen, daß er allein mich für die Be: ſchwerden und Koften der Neife entfchädigt haben würde, Er iſt, wie alle Freunde der Ornithologie wiffen, ein Sechziger von mittlerer Größe, Fräftigem, unterfeßtem Körper, dunkeln Haaren und großen, fchönen braunen Augen, vollem Gefichte mit einnehmenden Zügen und ruhiger edler Haltung, fo daß man in ihm den lieben Mann und großen Forſcher fogleich er: Eennt. Seine Perfönlichkeit macht einen ungemein angenehmen Eindrud, der durch längeres Zufammenfeyn mit ihm nur ver: mehrt und befeftigt wird. Er fam mir mit einer Liebe, Güte und Freundlichkeit entgegen, welche ich nie vergeffen werde. Ehe ih von dem Eintritte in fein gaftlihes Haus, von den Lieben in demfelben und von den fchönen Umgebungen deſſelben fpreche, balte ich es für gut, Etwas über jene Gegend überhaupt zu fagen. Diefe ift in Bezug auf den Feld: und Gartenbau die feuchtbarfte, welche ich je fah. Sie hat einen herrlichen Ge: treideboden, der ſchwarz wie Kohle, eine Ziefe von 6 Ellen und eine außerordentliche ZriebEraft hat. Er eignet fich ganz befonders zum Bau des Luzernklees. Wenn dieſer gefäet ift, wird er jeden Herbft etwas mit Dünger bededt, deſſen übrig gebliebenes Stroh im Frlhjahre mit dem Rechen wieder entfernt wird. Durch diefen Dünger und die Frucht: barkeit des Bodens befommt er eine folche Kraft, daß er in guten Jahren in einem Sommer 6 Mal, in fchlechten 4 Mat abgemäht werden kann. Er ift dann jedes Mal 3 bie 4 Fuß hoch und fo herrlich, dag er getrodnet das Heu faft überflüffig macht. Ex dauert in jener fruchtbaren Gegend 20, 24 bis 26 Jahre aus und giebt grün und gebörrt ein vortreff: liches Viehfutter. Endlich wird der mit ihm bewachfene Ader toieder zum Getreidebau benugt. Allein ihn dahin zu bringen, ift Eeine leichte Aufgabe. Die Pflugfchaar und die gewöhnliche Hade vermögen auf einem folhen Ader nichts. Nur die ſtarke Nodehade richtet Etwas aus, um die armsdiden Wurzeln des zwanzigjaͤhrigen Klees zu entfernen. Iſt dieß geſchehen, dann wird der Acker gehörig zurecht gemacht und im nädıiten Früh: jabre mit Nuntelrüben, welche 3 Fuß von einander entfernt geftecft werden, aber auch -oft ein Gewicht von 16 Pfd. erreis chen, bepflanzt. Das 2. Jahr trägt diefer Ader Kartoffen und zwar. auch fehr veichlih. Im dritten Fahre wird er mit Roggen, im 4. mit Gerfte oder Hülfenfrächten, und oft nod) im 5. mit Hafer befüet, ohne daß er in diefen 5 Jahren ein einziges Mal Dünger erhält. Wo anderwärts kann das der Landwirth verfuhen? Deswegen fieht man auch in jener Ger gend die größten Kohl» und Krauthäupter, die- fchönften Bäume, hohes herrliches Gras und im den Zeichen eine Vege— tation, welhe Bewunderung erregt. Diefe auferordentliche Wegetation bemerkt man auch in Nau= manns Waäldchen. Sch betrat auch diefes, wie ich hernach fhildern werde, mit ganz eignen Gefühlen. In ibm ftehen die höchften Eichen, Afpen, Eichen, Buchen, Ulmen, Linden, Pape peln und Silberpappeln, welche man nur fehen fann. Der Herr Profeffer Dr. Naumann fagte mir, daß er vor einiger Zeit nach einer auf einem folhen Baume fisenden Ningeltaube gefchoffen hätte, ohne diefelbe zu erhalten, und munderte fich daruͤber. Allein ich verfiherte ihn, daß ich mich fehr wundern würde, wenn er fie von einer folchen Höhe herabgefchoffen hätte. Eine Silberpappel zog nach einer andern, weiche. unter allen, die ich je gefehen, bey Meitem die größte war, meine Auf— merkfamfeit ganz befonders an. Als ich fie bewunderte, fagte mie Herr Naumann „diefer fchöne Baum lag vor einigen 40 Sahren als ein Neis quer über den Weg. Da äußerte mein feliger Vater: „„Es ift doch um diefes Reis fchade, wenn e8 zu Grunde gehen follte.”" Er fchlug alfo neben ihm einen Pfahl ein und band es an. Diele Silberpappel hatte in diefer Zeit einen Durchmeffer von mwenigftens SO Zoll erhalten, war alfo in jedem Sabre mwenigfteng 8" im Durchmeffer gewachfen. Andreas Naumann hat diefes Laubholz größten Theils oder ganz angepflanzt und hatte zur Belohnung für feine Mühe nicht nur die berelihen Bäume, fondern auch noch eine andere Freude. Es fiedelte ſich nehmlich in demfelben bald eine große Schaar von Saatkraͤhen an, welche heute noch daffelbe bewohnt. Sie gab unterm großen Forfcher nicht nur Gelegenheit zu herrlichen Beobachtungen, fondern leiftete ihm und den andern Landiwirthen noch einen fehr wefentlichen Dienft. Vorher Eonnte Niemand in jener reichen Gegend Delfrüchte bauen, weil eine Art von Eleinen Käfern die zarten Pflanzen ganz wegfraß. Seitdem aber die Krähenfchaar in dem Laubwäldchen wohnt, gedeihen Raps und Nübfen vortrefflich, weil die Krahen jene SInfecten faft ganz ausgerottet haben. Es ift dieß ein neuer Beweis, welhen großen Nusen diefe fehr verfchrieenen Vögel im Haushalte der Natur leiften. . Nach diefer Abfchweifung fomme ich auf meinen Eintritt in Naumanns Haus zurüd, Der Hof ift ſchoͤn und geräumig, das hochliegende Haus eben: falls; aber dag Herrlichfte von Allem find die Bewohner, — 13 Freund Naumann empfing uns nebft feiner biedern lieben Gattin, feinen 3 liebenswürdigen Töchtern — die eine von ihnen ift jest in Dresden gluͤcklich verheirathet — und feinem braven Sohne mit jener Artigkeit, die gebildeten, und jener Herzlichkeie, welche guten Menfhen eigen ift. Wir waren Alte in diefem lieben Kreife fogleidy wie zu Haufe, obgleich das Außergewöhnliche des Orts Jedem fühlbar war. Das ift die Stelle, auf welcher die Deutfche Wögeltunde, wenn ich mid) fo ausdrücken darf, von Grund aus aufgebaut wurde. Ich erlaube mir, hier von mir felbft zu reden. Bechftein war ein Freund meines feligen Vaters und früher nur 2 Stunden von meinem Geburtsorte wohnhaft. Sch ehrte ihn fehr, als ich “aber die fülfche Beſchreibung des Schwatzamſelneſtes als neun: jähriger Knabe Tas, war für mich feine Glaubwürdigkeit dahin, Vieles Andere, was ich in früher Jugend für unrichtig er— Eannte, 5. B. das zeitige Brüten „der Elfter und des Warfer: ſchwaͤtzers (beide follen im Februar bauen), die ganz fulfche Befchreibung des Eisvogelneftes u. dal. verleiteten mir die Schriften diefes großen Mannes fo, daß ich fie gar nicht mehr fefen mochte. Da bekam ih Andreas Naumanns Vögel: were in die Hände, da war Wahrheit and Nichtigkeit in der Beobahtung; das war eigne Anfiht und ſchlichte, aber treue Darftellung. Wenn mir, einem von Friedrich Jakobs Gebildeten, aud die Schreibart zuweilen etwas drollig vorkam, fo uͤberſah ich das gern, fiudierte mit unermüdlihem Eifer und verdanfe die wenigen Fortichritte, welche id) in der deutfchen Voͤgelkunde gemacht habe, dem ältern Naumann ſchon gro— Ben Theil. Und wie viel «habe ich aus des Sohnes Werk gelernt. Diefes wird claffifch bleiben, fo lange deutfche Orni— thologie ftudiert werden wird. Es ift alfo natürlich, daß Zie— bigk der Glanzpunct der ganzen Reiſe für mic) und wohl alle Andern war. Unfer Naumann legte uns die Driginalges mälde feines herrlichen Werkes, auch die legtern, welche wahre haft prachtvoll find, vor, zeigte ung aber auch zugleich die BVerfuche, welche fein Water chne alle Anweifung im Zeichnen und Malen der Vögel gemacht hatte. Sch erinnere mich, daß es mehrere Kampfitrandläufermännden waren, welche er abge: malt hatte. Und wenn aud) Idiefe Abbildungen nur Berfuche find, fo zeigen fie doch den redlichen Eifer und das unermüd- Streben deg biedern Mannes, welcher dem Studium der Voͤ— gelfunde eine neue Richtung gegeben hat. Test gieng es hinaus in den Garten, welcher früher zum Theil ein Teich gewefen war. Da ſah man den Zaun, hinter welchem Laufchend die beiden Naumann, Bater und Sohn die Scilffänger in dem daran ftoßenden Teiche beobachtet hatten. Da ftand der Zwetfchenbaum, auf welhem ein Pirolpaar meh: tere Sahre hinter einander fein Neft an ein und biefelbe Aft- gabel angehängt hatte. — Auch in diefem Garten fah ich eine Vegetation, wie ich fie vorher nie beobachtet. Die Georginen, "welche unfer Naumann mit ganz befonderer Liebe pflegt, bil deten nicht nur Kugeln mit lauter röhrenförmigen Blaͤttchen, fondern hatten diefe zum Theil, wie man ber manden Pti: meln bemerkt, doppelt, indem aus der untern Roͤhre em zwehtes röhrenfürmiges Blatt gemachfen war. Und welch eine Maſſe von Blumen trug ein einziger Buſch! Es war eine wahre Freude diefe Pracht anzufehen. Ebenfo uͤppig fanden auch die Gemüfe. Schwertbohnen ſah ich hier Uber ihre 12 Ellen hoben Stangen hinausgemachfen und oben noch mit Boh— nen bebedt. Abnehmen fann diefe Niemand, fie bleiben häns gen, big die Stangen mit ihnen niedergelegt werden. Sm verfloffenen Sahre hat Hr. Naumann diefen Bohnen noch längere Stangen gegeben und auch Über diefe find fie hinaus: gewacfen. Jetzt traten wir, wie fchon oben bemerft wurde, in den fchönen Laubwald. Das ift der Ort, wo Naumann, der Vater Meifenhütten aufgerichtet und eine Schneuße ange: legt, in deren Nähe er feinen Vogelheerd aufgeftellt hatte. Hier lebte und wirkte er, bier war er in feinem Eiyfium, bier genoß er die glüclichften Stunden feines Lebens. Hier ruht auch feine fterbliche Hülle. Es war mir ungemein rührend, das Grab diefes edeln Manz nes zu fehen. Es ift an einer Seite des von ihm fo innig ges liebten Raubwuldes. Er hatte fich alles, was ein Schmud oder Denkmal heißen kann, verbeten. Und wozu brauchte auch diefer große Drnitholog ein Denkmal? Der Name Johann Undreas Naumann wird nie vergeffen werden. Sein Grab ift Nichts als ein flacher mit ſchoͤnem Raſen und herr— lihem Epheu — fo wollte e8 der einfache Mann — bededter, tings von Bäumen eingefaßter Hügel, Es war in der Pfingft- woche, am. 15. May 1826. als feine ſterbliche Hülle ohne alles Gepränge bier beftattet. wurde. Der frühe Morgen, . die Lirblingszeit des Seligen, war zu dieſer ernften Handlung ges wählt worden, und diefer Morgen war wunderihon, Die Sonne gieng glänzend auf, und warf ihre erften Strahlen auf das noch nicht ganz wieder ausgefüllte Grab. Das ganze Voͤ⸗ gelchor ſchien es zu wiſſen, daß fein vieljaͤhriger Freund, Ken— ner und Bewunderer zu Grabe getragen wurde. Die CEdelfin— Een ſchlugen, die. Grasmuͤcken fangen, die Mönche flöteten, die Pirole ließen ihren lauten Pfiff ertönen, die Tauben ruckſten, die Turteltauben girrten, die Goldammern zwitſcherten, die Ler⸗ chen ſchwebten ſingend uͤber dem Grabe hin und die Koͤniginn aller Saͤnger, die bewundernswuͤrdige Nachtigall ſchmetterte ſo laut und ſchoͤn, als fie nur konnte. Das waren die Grabge— fänge, mweldye die Bewohner der Lüfte ihrem Freunde und For: ſcher weihten. Waͤhrend diefes gefchab, ftand ein Freund des Abgefchiedenen abfeits des Begräbnifplages einfam und weinte bitterlih. Am andern Morgen fanden ſich die fchriftlihen Ergiefungen feines tieftrauernden Herzens an einem abgeftorbenen, ganz mit Epheu bekleideten Baumfchafte, welche ih gewiß zur Freude aller Ver— ehrer unferes Andreas Naumann hier mittheile: „Ein feifcher Erdenhügel deckt Dich nun, Du lieber, bied’rer deutfcher Mann. Ein heit’res, junges Grün umgittert dein Grab, Und liipelnd finjtert ein Blatt dem andern zu: „„Sier ruhet ein liebender Freund der Natur‘. Es fingt Philomele nun am Sarfophag Des edeln Forfchers der Natur, Und flagend in der Geifterftunde noch Bereinen ihre Töne ſich Mit jenem Geflüfter am traulichen Geſträuch, Und Flagend jingt die Nachtigall Am Mittag‘, wie im Früh- und Abenddunkel. »»»,Da fhlummert Er, der forfchend unſer Geſchlecht Die Elaffe, zu der wir gehören, fo hoch hat geehrt.‘ Und ehrend umfingen Dein einfaches Grab Hinfort und nach Jahren geftederte Freunde noch, Und ob Dein Gebein hier zu Staube fhläft, Du lebſt und Dein Name grünt fort und fort. Bor wenig Jahren zeigte die Natur, Indem fie Deinen Lieblingsort allhier Dom Zahne des Froftes ergreifen ließ, Daß Deines Lebens Faden nur noch kurz, Und Deiner Tage wenig würden feyn, 15 Doch was eritorben fehien, es lebet fort ; Der Ephen ranft ſich wieder nach) der Höh' Er firebet, die Schafte mit leblofem Haupt Auf's Neu zu befranzen mit chrendem Grün ", Zum heiligen Tempel der Ruhe den Ort hier zu weih'n — Merhvürdig, wie Dein Leben, fo Dein Tod, Der Höchit’ am Altar Deines Haufes Du Entſchliefſt an's Mayenfeſtes zweytem Tag, Und nach zwey Tagen kaum, fo felgte Dir Das jüngite Leben Deines Haufes nad), Das Kind, das einen Sommer erft erlebt +? Nimm liebend das freundliche Kind zum Begleiter Dir mit Und fende vom Vater der Liebe den Deinen hier Troſt.“ Mer follte nicht in diefe Worte einftimmen ! Andreas Naumanns Grab madte auf ung Alfe einen tiefen Eindrud und wir Alle verliehen dieſen ftillen heiligen Ort, auf welchen die erften fterbenden Blätter des Herbſtes fielen, mit tiefer MWehmuth. in jeder dachte an feinen, der Seinigen und feiner Freunde Tod und Alle fühlten tief, daß wir ung Alle vielleicht nie wiederfehen würden. Der nädfte, alfo der vorige Sommer hätte ung beynahe unfern lieben Naumann hinweggerafft; er war in Folge mancherley An: firengungen, welche. bey der fürchterlichen Hitze noch angreifen: der wurden, bald nad) der Hochzeit feiner Tochter fo ſchwer erkrankt, daß er faum am Leben erhalten werden fonnte. Möge er das Alter feines Waters erreichen ! Dieß ift nur eine kurze Schilderung unferes Aufenthaltes in dem berühmten Ziebige. Wenn wir, Naumann und ich uns hätten ausreden, d. h. unfere Erfahrungen und Beobachtungen hätten austaufchen wollen; fo würden wir, wie mir mein theu- ter Freund fchreibt, Monate dazu gebraucht, und ich würde dabey gewiß fehr Viel gelernt haben. Mir hatten ung fo lange in dem gaftlihen Haufe unferes Freundes aufgehalten, daß wir erft in völliger Finfterniß in Köthen ankamen. Vom Montage, den 29. September ift fchon oben die Rede gewefen, und darum eile ich, das, was auf der Nüdreife noch erwähnenswerth ift, bier kurz mitzutheilen. Dankbar ermwähne ich noch, daß mich die Herten von Homeyer und Zander reich) mit Vögeln befchenkten. Mir Alle reiften eingedenf der ſchoͤnen, genufreichen mit einander verlebten Stunden, auf mannichfache Weife belehrt und angeregt, am 30. September ab. Mehre von uns, welche den Weg nach Halle einfhlugen, hatten ein Coupe eines Mas geng zufammen genommen und unterhielten uns, da diefer weit von dem Dampfer war, noch recht gemüthlich bis Halle. Hier fuchte ich fogleih den Hrn. Dr. Burmeifter auf, weil er, obaleih ich von Köthen aus ihm die dringende Bitte aller Ans wejenden, zu uns zu fommen, fchriftlich mitgetheilt hatte, nicht erfchienen war. Doch zu meiner Freude fand ic) ihn von einer ihm zugeftoßenen Unpaͤßlichkeit wieder befreyt. Ich wurde von ihm und den lieben Geinen abermals mit der ſchon oben dank: bar erwähnten Güte empfangen und nach Tiſche in dag Unis verfitätsmufeum geführt, Obgleich mehre Naturalien, weil ges baut wurde, eingepadt und alfo nicht zu fehen waren, fo gab es doch für mich im der kurzen Zeit, die ih auf die Befich- tigung der Naturfchäge verwenden konnte, genug zu fehen. Um * Diefes Gedicht wurde, wie fon oben gefagt ift, an einem abge— fterbenen, mit Epheu bewachienen Baumſtamme gefunden. #* Divjes war des Hrn. Profeffers Dr. Naumann jüngfte Zochter, — 16 mich nicht fo ſehr zu zerſtreuen, hielt ich mich hauptſaͤchlich an die Raubvoͤgel. Da fiel mir denn beſonders ein Mander: falke auf, welcher fih dem Würgfalfen fo näherte, daß ich es für nötbig hielt, ihm ganz genau zu befehen, Er ftand im 1. Lebensjahre und hatte viel fchmälere ſchwarze Badenfkreifen, als ich je bey einem MWanderfalten fab. Allein e8 war und blieb dennoch ein Wanderfalfe. Er hatte nicht die helle Kopf: farbe, nicht die Eürzern Zehen und nicht den längern Schwanz des MWürgfalken; aber darauf mußte man auch genau fehen, um ihn richtig zu beſtimmen. Dann fielen mic 4 prachtvolle Habichtseulen (Strix uralensis L.) auf, welche in Oftpreußen gefchoffen und einander in Größe und Zeichnung fehr aͤhnlich find, aber von der naumannifchen Abbildung und einem Erem: plare des alten Bürger: Mufeums fehr abweichen. Sch erlaube mir hier nad einem Stüde, weldhes mir Herr Burmeifter, der mich, audy mit feinem fehönen Werke, Gefhichte der Schöpfung zu beſchenken die Güte hatte, nebft einigen oft indifchen Vögeln taufchweife abließ, eine kurze VBefchreibung zu geben. Sie ift 1° 9" par. Maaß lang, wovon der etwas ftufenförmige, fehr lange Schwanz 10", alfo beynahe die Hälfte wegnimmt; ihre Slügelfpige mift vom Bug an 1’ 1’, die fehr dicht befiederte Fußwurzel 1” 7%. Der große Schnabel ift borngelb, die mittelgroßen Nägel find hornſchwarz, an der Wurzel lichter. Ihre ganze Zeichnung ift eigentlich ein Ge— mifch von Graumeiß, Weißgrau und Braunfhwarz, auch das Braun, welches fie an den Schwungfedern hat, zieht nicht ins Roſtbraune, wodurd ſich Naumanns Abbildung und das alten= burger Exemplar auszeichnen. Der Schleier des fehr großen Kopfes ift weißgrau mit ſchwaͤrzlichen Federfchäften, ganz wie die Grundfarbe des Schleiers der Str. Lapponica, aber ohne dunkle Duerbinden. Die Einfaffung des Schleier weißgrau, braun und ſchwarzbraun geſtrichelt, gebandert und gefledt, nur am Kinne zieht diefer etwas in das Noftgraue. Der Oberkopf, Nacken und Hinterhals ift grauweiß, faft weiß mit breiten ſchwaͤrzlichen Laͤngeflecken; der DOberflügel hat längs des Mittel armfnochens (vom Ellbogen bis zum Handgelenfe) eine rein braune Farbe, wodurch. ein breiter Laͤngsſtreif gebildet wird; die längern Oberfluͤgeldeckfedern weißlih, bier und da rothgrau überflogen mit fbwärzlichen Querbinden. Die langen zerfchliffes nen Schulterfedern find weifigrau, mit fhmugigbraunen Laͤnge— flefen. In dem ftumpfen Flügel find die 4. und 5. Schwung: feder die Längften und gleich lang. Der Unterflügel ift weiß: lich mit ſchwärzlichen Quer-, an feinen Dedfedern mit, folden Kängefleden. Der Unterrüden ift graubraun, mit rundlichen gelblichgrauen Fleden und Kanten; der Echwanz, deſſen Aus ferfte Feder 2 Zoll Eürzer als die mittlere ift, wodurch er oben ftufenförmig wird, bat 12 äußert weiche, zugerundete Steuer— federn, welche auf weißgrauem Grunde 6 ſchwaͤrzliche, auf den beiden mittleren bräunliche breite Querbänder haben; der ganze Unterförper iſt grauweiß mit fchwärzlichen und fchwarzbraunen Laͤngeflecken, welche ſchmäler al$ auf dem Kopfe und Hinter: balfe find, an dem Unterbauche fehlen und ſich an den Unter: ſchwanzdeckfedern in mattbeaunen. herzfoͤrmigen Flecken und dunklern Federfchäften zeigen. Die Fuͤße find weißgrau, mit lichtbraunen, wenig bemerkbaren Fleckchen beſetzt, fo daß fie wie dunkler gewäffert ausfehen. Der Unterſchwanz ift weißgrau mit mattbraunen breiten Querbindern befeßt - ö — Da nun alle 4 Stüde dieſer ſeltenen Eulen ganz einerley Zeichnung hatten und unter diefen, wenn id) mich nicht ganz irre, beide Gefchlechter waren, die Eulen aber, wenn fie ‚das en7 Dunenkleid abgelegt haben, die Farbe und Zeichnung nicht äns dern; fo fcheint es mir ausgemacht, dag es unter ihnen zwey Species oder Subfpecied giebt, welche fich durch die Farbe und auch durch die Größe unterfcheiden — die mweißgrauen find die großen und die ins Noftfarbige oder doch Roſtgraue ziehenden die Eleinen — und "wahrfcheinlih, da alle diefe 4 aus Oſt— preußen kommenden ganz gleiche Zeichnung haben, klimatiſch verfchieden find, was fünftige Beobachtungen entfcheiden werden, "Außer diefen Eulen war mir im hallifhen Univerfitätsmufeum ganz befonders intereffant Lim.rufa et Meyeri. Der Herr von Homeyer hatte in Köthen über diefe Wögel eine Vorlefung gehalten und ihre Verfchiedenheit gänzlich geleugnet. Daß er bey den vielen Eremplaren, die er vergleichen Eann, und bey dem Eifer, 'mit welchem er das thut, eine Hauptftimme in dies fer Sache hat, ift gar nicht zu leugnen, allein ganz beyftim= men kann ich ihm doch nicht. Er behauptet, die großen Vögel unter diefen Sumpfläufern, welche er unterfucht, feyen ftets Weibchen geweſen. Dieß ift allerdings nicht zu beftreiten, allein ich fand unter diefen Meibchen größere und Eleinere, und unter diefen Männchen auch Vögel von verfchiedener Größe, bey wel- hen ſich diefe und namentlih die verfchiedene Schnabellänge nicht durch das verfchiedene Alter, da fie fih ſchon bey den jungen Herbftvögeln findet, erklären läßt. Der Herr von Ho⸗— meyer hat die große Güte gehabt, mir mehre von ihm felbft nach dem Geſchlechte genau beſtimmte Wögel von verfchiedener Größe zuzufenden, und ich war fo glüdlid, in unferer wenig waſſerreichen Gegend, am 18. September 1844. ein Weibchen im erften Herbſtkleide von Limosa Meyeri im Sleifhe zu er: halten. Jedoch deutlicher unterſchieden fah ich diefe Vögel nir— gends, als im hallifhen Mufeum. Hier ftehen alte Vögel im Hochzeit£leide von Limosa rufa et Meyeri und zwar von beis den Gejchlechtern und ihr bloßer Anblid reiht hin um einen Jeden zu Überzeugen, daß diefe beiden Sumpfläufer wenigftens 2 verfchiedene Subfpecies bilden. Mit dankbarem Herzen für die viele mir bewiefene Güte ver- ließ ih Herrn Burmeifter und die lieben Seinen und ging denfelben Abend nac Leipzig zuruͤck. Als eine Merkwürdigfeit vom Köthen, mo 8, wie gewoͤhn⸗ lich bey den Bahnhöfen, viele Haubenlerchen gab wurde mir ganz nahe bey dem dortigen Bahnhofe die Stelle gezeigt, an welcher eine Haubenlerche ihr Neſt unter einer Schiene ange: bracht hatte. Das Geräufh des nahen Bahnhofes und der Laͤrm der über die Schienen bingehenden Kocomotiven und Mägen hatte fie vom Bauen dahin nicht abgehalten und im Brüten nicht geftört; auch waren ihre Zungen glüdlidy ausge: krochen und würden auch ausgeflogen feyn, wenn nicht ein un- gezogener Knabe fie mit dem Neſte weggenommen hätte. Die erinnert an eine ähnliche Kecdheit eines andern Vogels. Sn Zella St. Blafii im thüringer Malde hatte vor vielen Fahren ein Müllerchen (Sylvia eurruca Dath.) in einen dicht an dem Schießhaufe, in welchem die gefertigten Gemehre probiert wer= den, ftehenden Stachelbeerbufch gebaut. Man muß den furdht: baten Laͤrm, melden 30 bis 100 mit’ doppelter Ladung ges füllte und mit einem Male abgefeuerte Flintenläufe in dem engen Raume verurfachen, gehört haben, um den Muth diefes £leinen Sängers zu bewundern. Die Erfchütterung der abge— ſchoſſenen Flintenläufe hatte den Eyern] nichts gefchadet. Die Sungen famen gluͤcklich aus und waren fo an das Krachen ge: wöhnt, daß fie auch nach dem’ Ausfliegen oft in der Nähe diefes Schießhauſes 'verweilten, van sum Zfis 1847. Aſft 1. — * m \ 18 Auf der Rüdreife nach Renthendorf fah ich nichts Mert- mwürdiges; am 2. und 3. Detober bemerkte ich noch ein Paar verfpätete Rauchſchwalben und Schaffteljen auf dem Zuge, der bey vielen Vögeln in vollem Gange war. In dem Garten des Herrn Fabrikbefigers Kunz in Schönefeld, welcher mic) mit mehren füdftanzöfifchen Vögeln zu beſchenken die Güte hatte und mir feine reihe Cyerfammlung zeigte, bemerkte ich Turdus musicus, Sylvia rubecula und Schwarzamſeln auf der Wanderung und unterweges traf ich Züge von Motacilla alba und Gefellfhaften von Authus pratensis, welche ‘auf der Reiſe nah Suͤdweſt begriffen waren und große Flüge von Feld-, Eleine Gefelfhaften von Baumlerchen und großen Schaa— ten von Staaren an, welche fih zur Wanderung anſchickten und deswegen fihon vereinigt hatten. Hier traf ich Goldhähne hen, Finken, Meifen, Kieiber, Rothkehlchen, Laubfänger (Phyllopneuste rufa) auf dem Striche, die Hausrothſchwaͤnze, weißen und gelben Bachſtelzen noch an ihren Brutorten, aber die Garten» und fchwarzföpfigen Grasmüden nicht mehr in den mit ſchwarzen Trauben bededten Fliederbüfchen, wo ich fie vor der Neife gelaffen hatte; fie waren fammtlich verſchwunden. Nachtrag, enthaltend Einiges über Taurien. Der Herzog von Köthen beſitzt eine Strecke Landes in Tau— rien, welche lediglich als Weideland benutzt wird. Er hat des— wegen dort 40,000 Schafe, gegen 1000 Pferde und etwa 800 Rinder, welche unter der Aufſicht eines Inſpectors von vielen Hirten geweidet werden. Auf dieſer ganzen Landesſtrecke be— findet ſich kein Dorf und kein Bewohner außer den eben ge— nannten. Der Inſpector dieſer Beſitzung, Herr W., ein ge— bildetee und unterrichtete Mann befand ſich bey unferer An- twefenheit gerade in Köthen und ich glaube, das mas er mir mittheilte, wird auch manchem Xefer diefer Blätter nicht unin- tereffant feyn. Diefe ganze Befikung des Herzogs von Köthen in Zaurien bildet eine von Bergen, Flüffen und Wäldern freye Ebene, welche blos mit hohem Grafe bedeckt ift. Diefes fteht toie in Unterungarn nicht fo dicht wie in unferm Vaterlande, fondern weit dünner, erreicht aber eine Höhe von 6 Fuß und darüber, woher es Eommt, daß das Vieh auch im Winter, felbft bey tiefem Schnee an den meit hervorragenden Pflanzenfpigen fein Futter findet. Diefes Vieh hat nun 2 Hauptfeinde. Der eine ift die Steppendiftel, der andere der Wolf. Die erftere ift be- fonders den Schafen verderblich, meil fie ihnen nicht nur einen Theil der Wolle entreift, fondern fie auch verwundet. Deswegen werden die Streden, auf denen fie Ueberhand genommen hat, im Herbfte, wenn die Pflanzenftengel düre geworden find, an: gezündet, und eine folche Stelle bietet, fo lange fie brennt, einen furchtbar prächtigen, wann fie aber ausgebrannt ift, einen Schauder erregenden Anbli dar, ift aber in wenigen Sahren wieder eben fo grün als früher, und von den Difteln großen Theils frey. Der andere Feind, der Wolf, ift den Heerden fehr gefähr- lich ; er greift nicht nur die Schafe und Rinder, fondern auch die Füllen an. Herr MW. hat mir darüber fchöne Beobachtun: gen mitgetheilt. Er fagte, daß kein Molf wage, ausgemachfene Dferde anzufallenz; er fchleihe um die Heerden herum, und gebe genau Achtung, ob fich ein Füllen von der Heerde ent= fernt habe. Er beachte dabey den Wind, und verberge fich ſorg⸗ fältig in dem tiefen Grafe. Glaube er ein folhes Füllen un= bemerkt angreifen zu koͤnnen, dann flürze er auf daſſelbe zu, 2 19 pade es an ber Kehle, reiße ihm bie Lufts, oft auch bie Spei- feröhre heraus und fehleppe es fort, um e& fern von ber Heerde zu verzehren. Aber es fen um ihn gefhehen, wenn er von ben alten Pferden bemerkt werde. Der Hengft ſtoße dann einen Ton der Wuth und der Warnung aus, welcher fonft nie, von ihm gehört werde, flürze ganz furchtlos und pfeilfchnell auf den Wolf zu und tödte ihn auf der Stelle, indem er ihn. von vorn angreife und mit den Vorberfüßen das Genid einfchlage. Here W. verficherte mich, diefes Schaufpiel mit angefehen zu ha⸗ ben, und fann es nicht fhön genug fhildern. Es gäbe nichts Smpofanteres, als den gegen feinen Herrn und Märter zah⸗ men und danfbaren arabifchen Hengft mit gefträubter Mähne, hoc aufgehobenem Schwanze und den Zeichen größter Wuth einen Wolf in fchnellftem Laufe verfolgen zu fehen. Der letz⸗ tere fen jedes Mal verloren, wenn er vom Hengſte bemerkt worden ſey, denn dieſer erreiche ihm fehr bald. Sobald er ihn getöbtet, Eehre er mit dem deutlichen Ausdrucke des Stolzes in feinem ganzen Wefen zur Heerde zurüd. ; Wenn ein Wolf eine Schafheerde antreffe, richte ee jeder Zeit großen Schaden an. * Er raube nicht ein Schaf, fondern er fpringe durch die ganze Heerde hindurch und reiße ein Schaf nad) dem andern nieder, Mehre von diefen erholen ſich wieder, allein die meiften find fo verwundet, daß fie fogleich oder bald nachher fterben. Deswegen wird auch, wenn ſich bie Wölfe vermehren, von Zeit zu Zeit Jagd auf fie gemacht. Da werben fie aber nicht etwa todtgefhoffen, fondern par force gejagt. Zwey Perfonen wählen die flüchtigften arabifhen Pferde aus, welche fie bhekom⸗ men Eönnen und fuchen auf ihnen figend einen Wolf auf. Herr TB. that dieß auch mit einem Diener aus jener Gegend. Sie trafen bald einen an und verfolgten ihn mit verhängtem Zügel. Die geht um fo leichter, da die Pferde aus Inftinft dem Molfe nahlaufen, und fein Wald, Eein Fluß oder fonft ein Hinderniß die Verfolgung aufhält. Nachdem fie 13 Stunden in ununterbrochenem, fchnellem Laufe dem Wolfe nachgejagt waren — jie hatten in biefer Zeit wenigftens 3 deutfche Meilen zuruͤckgelegt — warf fich biefer ganz erfhöpft nieder; allein der Diener fagte, er fey noch nicht reif zum Tode. Er wurde alfo von diefem mit einer Stange, welche ber eine der DVerfol« ger ftets bey fich trägt, wieder aufgefheucdht, und von Neuem verfolgt, bis er ſich noch ein oder zwey Mal niedergelegt hatte und endlich nicht mehr aufftehen Eonnte. Er redte nun den Kopf in die Höhe und fperrte feinen furhtbaren Nahen auf. Sept ftieg Here W. ab und zog eine Piftole hervor, um den Wolf todt zu ſchießen. Da rief fein Begleiter, man fehe daß er Eeinen Muth habe, wie viele Deutfhe, ein folder Wolf müffe mit der Knute getödtet werden. Da nahm Herr W. nicht ohne Furcht, wie er mir geftand, die Knute, gieng auf den Wolf zu, fhlug ihn zuerft auf die Nafe, dann in das Genick und auf den dritten Schlag lag er todt ba. Vorher ſchon Eonnte er ſich nicht mehr vom Boden erheben. ; Schon feit meiner Jugend habe ic vor der Knute den größten Kefpeet gehabt. Seitdem ich aber erfahren, daß man Wölfe mit ihr tobtfchlägt, begreife ich erft, was es heißt: „Unter der Knute ſtehen.“ Vor den Woͤlfen fuͤrchtet ſich uͤbrigens ein erwachſener Menſch in Taurien ſo wenig als in Schweden, weil ſie dieſe ungereizt nicht angreifen; fie find viel futchtſamer als man gewoͤhnlich * Died, Schrift fagt: „Der Wolf erhafchet und zerfireuet Die Heerde.“ 20 glaubt und nur ber quälendfte Hunger ober die Nothwendigkeit, ſich zu vertheidigen, Eann fie dahin bringen, einen Menfchen anzufallen. Da Zaurien keine Berge und Eeine Bäume hat, fo find alle dort Iebenden Vögel genöthigt, auf dem Boden zu brüten. Daher koͤmmt es, daß der Königsadler, der anderwärts feinen Horft auf den hoͤchſten Bäumen oder auf Felfen anlegt, in Zaurien auf den Boden nifter, fo daß das Neſt eines Eleinen Trappen, Otis tetrax, oft nicht weit von dem jenes Adlers entfernt ift. Diefes Land bietet überhaupt manches Merfwürdige dar; denn es hat mehre afiatifche Vögel, namentlih Anas mersa et rutila Linn., Glareola pratincola Pall. etc. Beim Horften des Goldadlerd auf dem Boden bemerfe ich, daß audy bey uns auffallende Abweichungen in Bezug auf das Brüten vorkommen. Es ift eine bekannte Sadhe, daß Anas boschas L, zuweilen in Krähennefter, und Anas tadorna L. nicht felten in hoble Bäume legt. Ebenſo fand ich fhon das Meft der Hohltaube in der Nöhre einer großen Fichtenwurzel in der Erde, das des weißfternigen Rothſchwanzes, meiner Ruticilla sylvestris (Motacilla phoenicurus L.) in einem Tichtendidichte zwifchen Heidelbeerfraut, das einer Singdroffel an einem Wafferriffe unter einem Nafenftüde, das des Haus: fperlings öfters im dichten Zdunen, das des Parus ater in ſelbſt gehadten Löchern in der Erde, das der roftgrauen Gras— müde auf einem Rapsader, in welchem auch ein Fuchs feinen Bau angelegt und feine Jungen zum großen Verderben der wenig entfernten Hühner und Gänfe glüdlih aufgezogen hatte, und ein Nabenfrähenneft in einer Scheune auf a rehm. Beyträge zur Ornithologie Frankens von Sohannes Jäckel, Pfarrvikar in Wendelftein bey Nürnberg. 1. Vultur einereus Gm. hat ſich fchon öfter nach Franken verirrt; ein altes ſchoͤnes Männden im Naturalien - Cabinet zu Erlangen ift am Fichtelgebirg bey Bayreuth erlegt worden, Anmerkung: Here Paftor Brehm fagt in der Beſchreibung feiner Reife von Renthendorf nad) Nürnberg - (Iſis 1837. IX. p. 586 ff.), er habe im Erlanger Cabinet einen Vultur fulvus gefehen, der auf dem Fichtelgebirg gefchoffen worden fey. Der dafelbft befindliche fahle Geyer ift aber aus Sar— dinien und der am Fichtelgebirg erlegte Geyer genannten Cas binets gehört nicht diefer, fondern der vorhergehenden Art an. Wahrfheinlih beruht Herrn Brehms weitere Angabe in feiner vollſtaͤndigen Naturgefchichte der Vögel Deutſchlands (Sfis 1840. VI. 613.), wo wiederum das Fichtelgebirge unter der Rubrik des Aufenthaltes genannt ift, gleichfalls auf diefer Verwechslung. 2. Falco tinnunculoides Natt. wurde im May 1840. bey Möhrendorf, eine Stunde von Erlangen gefhoffen; da auch das Weibchen von dem Schligen beobachtet worden ift, fo ift zu vermuthen, daß diefes Pärchen in der Umgegend gebrütet haben wuͤrde. 3. Falco tinnunculus L. In ganz Franken, hauptfächlich im gebirgigen Theile, aber aud in unferm Reichswalde fehr ger woͤhnlich. Einzelne bleiben in gelinden, ja felbit in ftrengen Wintern da; fo wurde in dem heutigen ungemein ſchneereichen 21 und Falten Winter 1846/47. ein durch Kälte und Hunger er ‚mattetes Maͤnnchen im Eifenbahnhofe von Erlangen durch einen Eifenbahnwärter erfchlagen. — Entozoen: Laemothrobium hastipes, Spiroptera leptoptera, fallax, Physaloptera alata, Echinarhynchus caudatus. 4. Falco rufipes Beseke. Wurde in neuerer Zeit einzeln am Dusendteic bey Nürnberg beobachtet, fol auch ſchon fruͤ⸗ ber in der Nähe unferer Stadt geichoffen worden feyn. Auch bey Erlangen wurde ein altes Männchen erlegt, welches im dortigen. Gabinet aufbewahrt wird. “5. Falco aesalon Gm, Mein verehrter Freund, Herr Dtt, Lehrer an der koͤnigl. Landwirthſchafts- und Gewerbſchule in Wunfiedel, deffen Güte ich viele fehr intereffante Mittheis lungen verbanfe, befigt einen Zwergfalfen, welcher eine Stunde von feinem Wohnorte bey Leupoldsdorf, am Fuße des Schnees berges, am Horfte gefchoffen worden ift; brütet demnach im Fichtelgebirg. Ferner fah ih in der Sammlung meines Freun⸗ des, des practifhen Arztes Dr. Brandt in Schwabach 2 bey Neuftadt a. A. gefchoffene Falken diefer Art, movon das eine Eremplar, ein fhönes altes Männchen, im July erlegt worden ift. Sonft fehen wir ihn nur als nordifhen Zugvogel im Winter und zwar felten. 6. Falco subbuteo Linn. Ueberall in ganz Franken; mehr ober minder gewöhnlich, in der Nürnberger Gegend ziemlich) felten, häufiger fhon bey Neuftadt a. A., im Steigerwald und im Fichtelgebirg am häufigften, wiewohl auch hier noch lange Eein gemeiner Vogel. Am 2. Auguft 1847. erhielt ich aus biefiger Gegend (Reichswald) ein altes Männchen, in deffen Magen ic) eine mohlerhaltene Noctua fimbria; 2 Geotrupes stercorarius, 3 Spondylus buprestoides, Steinchen und einige dürre Zannennadeln fand, woraus man erfieht, daB dies fer Falke auh auf dem Boden feiner Nahrung nachgeht. Heißt im Oberlande Schwalbenfalke; horftet, zieht im October weg und fommt bald mieder. : 7. Falco peregrinus Gm. Iſt bey Nürnberg, Fürth, Erlangen, Neuftadt a. U., Windsheim (Bergſchloß Hoheneck) und Bayreuth fowohl alt, als jung auf dem Striche erlegt worden; ich glaube nicht, daß er in Kranken brütet, 8. Falco palumbarius L. Allenthalben in allen größeren Waldungen das ganze Jahr hindurch ziemlich, theilmeife fehr häufig, fo im Franfenwalde, im Fichtelgebirgftode und dem unteren Bayreutherland (Auffees, MWiefentfels, Wonfees); ziem⸗ lich haufig bey Erlangen und Nürnberg im Neichswald ; dann bey Schwabah, Neuftadt a. A., Burgbernheim ufw. — En: to;oen: Ascaris depressa, Docophorus platystomus, Cal- pocephalum flavescens, ein Liotheum. 9. Falco nisus L. XAllenthalben das ganze Jahr gemein, horftet. — Ento;oen: Physaloptera alata, Ascaris depressa, ein Trichosoma. > 10. Falco leucopsis Bechstn. Sft früher in Franfen öfters gefchoffen worden und bey Nürnberg hat er gehorftet. Sest findet fich, obwohl die Goluber=Arten im Reichswalde ſeit— dem nicht feltener geworden find, Eeiner mehr in hiefiger Ge: gend, die an einzelnen ftarfen Baͤumen wohl nicht arm, doch bey weitem nicht mehr fo reich ijt, wie chedem, als diefer fel- tene Adler noch eine Zielde der Nürnberger Fauna war; ich glaube, daß er hauptfächlic deßwegen nicht mehr bey ung bruͤ⸗ tet, weil unfere Waldungen nicht mehr ruhig genug find. Sit in neuerer Zeit nicht einmal auf dem Zuge weder hier, noch überhaupt in Franken vorgefommen. Dody dürfte ein Schlan: 22 genadler, ber bey Saalfeld, alfo nicht weit von dem koͤnigl bayrifchen Kobaltbergwerfe Caulsdorf, gefchoffen worden ift, zu fränfifhen Fauna gehören. 11. Falco halietus L. In ganz Franken überall, wo größere Waldungen mit hohen Stämmen und fifchreichen Ges wäffern find, nicht felten; er horftet im Fichtelgebirg, im Stei— gerwald (3. B. Revier Koppenmwind), im Bayreuthiſchen (3. B. bey Aufſees), ferner Yalljährlih in einem oder 2 Paaren bey Nürnberg am nahen Dusendteih und bey Altenfurth (2 Stun- den von hier), dann an den Zeichen bey Dürrnfarndah, im Landgerichte Cadolzburg , bey Erlangen am Dechfendorfer Mei: her, und in der Revier Dormig; in mafferarmen Gegenden, wie 5. B. bey Burgbernheim uſw. trifft man ihn nur fehr fel- ten auf dem Zuge. 12. Falco albieilla L. Nur in ftrengen Wintern hie und ba auf dem Striche. Ein junger Seeadler wurde ganz nahe an Erlangen, während er Jagd auf Enten machte, die auf ber Regnig gelegen waren, gefchoffen, ein anderer, gleichfalls junger, wurde in Oberfranken bey Schwarzenhammer (nicht weit von Selb im Fichtelgebirg) erlegt. — Entozoen: Ascaris depressa, Echinorhynchus striatus, Docophorus platysto- mus, Holostomum macrocephalum, Filaria abbreviata. 13. Falco fulvus L. ein junger Steinadler wurde in der fränkifchen Schweiz bey Gößweinftein gefchoffen. 15. Falco lagopus Brünn. In mäufereihen Sahren während der Falten Jahreszeit befonters in Oberfranken nicht ungewöhnlih. Am 22. Febr. 1842. wurde bey Erlangen ein fchönes altes Weibchen, während es eifrig eine Kette Repphuͤh— ner verfolgte, gefchoffen. — Entozoön: Ascaris depressa. 15. Falco buteo L. Gemein in ganz Franken: im Fich— telgebirg und Frankenwald fehr häufig; horftet auch nicht felten bey Nürnberg, häufiger bey Burgbernheim, Rothenburg a. X. und im Steigerwald. Am 1. April 1845. erhielt ich einen, welcher erfroren, und noch feft an den Aft einer Fohre ange— krallt und fo herunterhängend gefunden morden war. Die ſchwarze Varietät ift mir nur einmal bey Nürnberg vorgefom: men. Im Magen eines Buffards fand ih: Hypudaeus arva- lis, Talpa europaea, Formica fusca, Byrrhus varius, Sitana lineellus, Coccinella XIV pustulata; Cntozoen: Ascaris depressa, Spiroptera leptoptera, ein Trichosoma, ein Do- cophorus. 16. Falco apivorus L. Zwar nicht felten, aber auch nicht gewöhnlich; er horfiet im Steigerwalde, bey Neuſtadt a. A., auch bey Erlangen. Im Magen eines noch fehr jungen Maͤnn⸗ chens fand ic) eine ziemliche Anzahl von Vespa germanica, einige Otiorhynchus ovatus, mehrere unfenntliche Hister, in der bursa Fabricii ein Distomum, im Gefieder 2 Eremplare Ornithomyia avicularia. 17. Falco milvus L. In Franken auf dem Zuge mwenig- fteng überall, horftend dagegen nur in manchen Strichen. Sehr häufig horftet er bey Markt Bürgel, Burgbernheim (Wildbad uſw.), Steinah a. E. (Endfeer Berg), bis hinab nah Rothen: burg a. T. in den fchönen Laubwaldungen des bortigen Höben: zuges; dann fehr hänfig im Fichtelgebirge, einzeln bey Neue ftadt a. A. bey Nürnberg im Neichswalde, auf dem Zuge ein= zeln, horjtend aber nur felten; body wurde vor mehreren Jah— ren bey Mendelftein ein Horft ausgefchoffen und die Alten vor dem Uhu erlegt und in dieſem Jahr hat ein Paar einige Stun» ben von hier im Forftrevier Engelthal gebrütet. In unferer 23 Gegend heißt er Milone, bey Burgbernheim Gorner, Guraar. Entojoen: Ascaris depressa. 18. Falco rufus Gm. Auf dem Zuge im Herbft und Frühling felten, fo am Steigerwald, bey Bamberg, Nürnberg. 19. Falco pygargus auet. wie die vorige; in diefem Fruͤh— jahr bemerkte ich ein altes Männchen bey MWendelftein, ein ans deres wurde zwiſchen Nürnberg und Erlangen gefchoffen. Mir iſt nicht bekannt, daß diefe Weihe irgeud wo in Franken vrütete. Schlufbemerfung. Here Dr. Küfter * führt für die Umgebung Erlangens und Nürnberg Falco naevius und Falco ater, und zwar. legteren mit der Bemerkung auf, daß er faft alljaͤhrlich vorkomme. Ich habe fie noch nicht gefehen, auch noch in feiner Privatfamme fung , deren ich viele fah, als aus Franken ſtammend, gefunden; kommen aber jedenfalls vor. 20. Strix nyetea L. gefchoffen worden. 21. Strix nisoria Wolf. wurde vor mehreren Jahren im Bayreuthiſchen auf der Flur bey Nauhenberg, Landgerichts Holifeld, auf der Hühnerjagd und eine zweite Falkeneule vor 3 Sahren bey Tanzenhaid, zwifchen Neuftadt a. A. und Er: langen erlegt. Herr Dr. Küfter führt fie als hoͤchſt felten auch für Nuͤrberg auf. 22. Strix pygmaea Bechst. Diefe fehr feltene Eule kommt öfter im Fichtelgebirg vor. Herr Ottt befam von da= her für feine Sammlung bis jegt 3 Exemplare. Zwey "erhielt er vor I Fahren mit einander; die eine davon wurde auf dem Revier Furthammer gerade in dem Momente gefchoffen, wo fie fi einen jungen Finken aus dem Nejte holte; geflügelt und noch lebend wurde fie meinem Freunde überbracht; fie ließ den jungen Finfen bis zum Tode nicht aus den Krallen, in welcher Situation fie auch in der erwähnten Sammlung ſteht. Das dritte Exemplar befam Herr Ott am 22. April 1847. von dem Stationsgehälfen Beer in Unterlind, Revier Fichtelberg, den er auf diefen Vogel aufmerkfam machte und der auch fos gleih 2 Stüd erlegte, wovon ihm aber nur eines, als zum Ausftopfen tauglich, zugefchiet wurde. Here Gantor Heu: mann in Monfees bey Bayreuth, ein ſehr fleißiger Sammler, bat einen Zwergkauz im Walde bey Auffees in der Bogen- fehneufe gefangen; fie wollte vermuthlich einen Vogel auf dem Bogen verfolgen, fieng fih und kam noch Iebend in meines Freundes Hände. — Im Fichtelgebirg brütet fie gewiß, doch) ift noch Eein Neſt aufgefunden worden. Herr Dr. Küfter führt fie auch für Nürnberg und Erlangen auf; aber an ihrem Vorkommen in den Umgebungen biefer beiden Städte muß feibft dann noch fehr gezweifelt werden, wenn man auch bie Grenzen der Erlanger Sauna nicht fehr eng zieht und nad) den meiften Nichtungen, wie dieß Here Küfter thut, eine vier- ſtuͤndige Entfernung als Endpunct annimmt. Es fteht auch diefe Eule in keiner Sammlung unferer Gegend, Sf nah Koh fhon in Franken * Spitematifches Verzeichniß der in der Umgegend Erlangens beob- achteten Thiere von 9. C. Küfter. Heft J. Erl. 1840, , Grinnerungsgabe der 23jten Verſammlung deutfcher Naturforfcher und Aerzte gewidmet von der Stadt Nürnberg 1845.: Beylage IV. Die zoologiſchen Verhältnife der Umgegend von Dr. 5, C. Küjter in Erlangen. Vögel S. 358 — 363, 24 25. Strix noctua Retz. Häufig in den meiften Theilen Frankens, fo im Steigerwald, bey Neuftadt a. U., Burgberns heim, im Bapreuthifchen, auch noch ziemlich häufig bey Erlan— gen, feltener in der Gegend von Nürnberg, brütet. 24. Strix Tengmalmi Gm. — dasypus Bechstn. Im Fichtelgebirge brütet fie nicht felten am Ausgange der Waldun- gen in der Mühe von MWalddörfern, ebenfo im Steigerwald und und einzeln 3: Stunden von Erlangen im Nürnberger Reichs— malde (Borftamt Sebaldi, Nevier Budenhof), Won letztge⸗ nannter Gegend fah ich bey meinem geehrten Freunde, Herrn Dr. Rofenhauer in Erlangen, einen lebenden Neftvogel und . in demfelben Jahr im Spatherbft ein altes Männchen im | Fleiſche. In Fürth fteht fie aug der Umgebung diefer Stadt in einem Privatcabinet und Here Heumann hat mehrere Eremplare in den Zhälern bey Feulersdorf, 2 Stunden: von Wonſees, auh in Auffees und Wüftenftein gefchoffen, aber ihr Neft nicht gefunden. — Entozoen: Taenia candelabraria. 25. Strix aluco L. Allenthalben gemein. — Entozoen: Echinorhynchus tuba, ein Holostomum. | 26. Strix flammea L. In ganz Franken; auf vielen | Kirchthuͤrmen in Dörfern und Städten (Burgbernheim, Erlan⸗ gen, Wunfiedel). — Entozoen: Echinorhynchus tuba, 27. Strix otus Z. In ganz Franken ein gemeiner Brütes und Strichvogel. — Entozoen: Ascaris vesicularis. 28. Strix bubo Z. Theilweiſe nicht felten. Im Fichtel- gebirge kommt fie nicht vor, als große Seltenheit wurde dort im Sahre 1844. bey Schönlind am Schloßberg ein Meibchen erlegt, in der Bayreuther Gegend (3. B. horftet ein Paar bey Kleinziegenfeld Landgerichts Weißmain, ein zweites lebt bey Nankendorf Landgerichts Hollfeld), dann in der fränfifchen Schweiz (Muggendorf, Weifchenfeld), ferner bey Plech und Egloffitein oberhalb Gräfenberg horften Uhue; von da ſtreichen einzelne bis in unfere Gegend herein; bey Nürnberg wurde ſchon bie und da einer erlegt. In den Speffartforften brüten fie ebenfalls. Here Dr. Brandt in Schwabad) erhielt einen bey Neuſtadt a. U. von einem Landmanne gefchoffenen Eranken Uhu. Bey der Section fand fih ein Stud von der Haut eines Igels, welches mit feinen Stacheln ziemlich tief in die bereits brandige Magenwand eingedrungen war. — Entozoen: Echinorhyn- chus tuba. 29. Strix brachyotos Forster. Kommt im Herbft oft " in großer Menge in Sranfen an und bleibt als Gaft die Win- termonate hindurch bey ung; wenn es wenig Mäufe gibt, ift fie felten. Im Winter 1844.)45. war fie bey Nürnberg fehr häufig. — Entozoen: Ascaris depressa. 30. Lanius excubitor L. Zwar nicht. haufig, aber audy) nicht felten. Stand» oder eigentlich Strichvogel; im Winter geht es ihm manchmal fehr Enapp, wie dieß im Winter 1847. der Fall war, mo ein Männchen bey. Erlangen lebendig mit ber Hand ergriffen wurde. Bey Burgbernheim heißt ev: Schät- terhaß; im Magen eines dafelbft -erlegten fand ich: Locusta verrucivora, Hypudaeus arvalis, die Raupe einer Sphinx tiliae, Poecilus cupreus, Agonum viduum, Me 31. Lanius minor Gml. In ganz Sranfen den Sommer über gemein; ich fand ihn häufig bey Nürnberg, Schwabach, Neuftadt a. A. Erlangen, bey Bamberg, Banz, Würzburg | und im Bayreutherland, in Oberfranken befonders häufig. Ahmet | die Stimmen anderer Vögel täufchend nach, ruft ſogar wie eim Repphuhn. — Entozeön: Spiroptera euryoptera. 00 25 32. Lanius ruficeps Bechst. In Franken der feltenfte Würger, doch bruͤtet er nicht gar felten bei Neuftadt a. A., im Steigerwalde, in den Umgebungen Nürnbergs und im Bay: veutherlande (z. B. bey Thurnau) auf moofigen Obftbäumen (wilden Birnbaumen x.) im Felde und meift nahe am Stamm. 33. Lan. collurio L. Seht gemein; brütet, Entozoen: Spiroptera euryoptera. Anmerk. Am Hahnentamm geht die. Sage, diefe Vögel hätten den Juden die Dornen zugetragen, aus welchen die Dornenkrone Chrifti geflochten wurde. Deßwegen wird den Bruten der Dornendreher von den Knaben vielfach nachgeitellt und falls man der alten habhaft wird, werden die unſchuldigen Thiere in heiligem Eifer auf alle Weiſe für das ihnen beygelegte Verbrechen: gemartert und getödtet, und es geſchieht nicht felten, daß ihnen die Füße ausge: tiffen. werden. 34. Corvus glandarius L. Ueberall gemeiner Stand= und Strichvogel. Im Kabinet zu Erlangen ſteht ein Eichelheher mit auffallend furzem Schnabel, wodurd) er ganz das Aus—⸗ fehen einer Meife im vergrößertem Maasftabe erhält. Entozoen: Spiroptera anthuris; im Gefieder Ornithomyia avicularia. 35. C. pica L. Allenthalben gemein. Ich befise eine Ael— fier, an welcher die untere Kinnlade 3 Linien par. M. über die obere hinausgeht. — Entoz.: Taenia serpentulus, Ascaris spiculigera, Distomum eirratum. 36. Corvus corax L. Sparfam verbreitet: im Fichtelge birge findet er fich nicht, im Bayreuthiſchen kommt er zumeilen auf dem Strihe vor und wird auf der Luderhütte gefchoffen, ebenfo im Hafgebirge, bey Burgbernheim und Steinach an der Ens, ſehr felten ift er bey Nürnberg, doch wurde auch hier vor mehreren Jahren ein Kolkrabe bey einem Xreibjagen im Spätherbft auf dem Revier Lichtenhof gefhoffen. Im Stei- gerwalde (3. B. bey Aſchbach) und im Hauptsmoorwalde bey - Bamberg aber horftet er in einzelnen Paaren auf fehr hohen Bäumen. Sm Sommer 1846 bat er bey Aſchbach ſtarke Berfolgungen erlitten und ift deßhalb feltener geworden. 37. Coryus eorone L. Altenthalben in Franken fehr ge: mein, 38. Corvus cornix L. Faſt in ganz Franken nur im Win: ter, dies gilt auch für die Umgegend von Nürnberg, wo fie, befonders bey großer Kälte, in die Dörfer, ja bis mitten herein in die Straßen und auf die Gebäude unferer Stadt kommt und oft in ziemlicher Anzahl vorhanden ift. Der verftorbene Wagler fhoß befanntlih einmal nicht weit von Nürnberg zu Ende Juny auf einen Schuß eine männliche Cornix und eine weiblihe Corone beym Nefte; diefes enthielt zwar auch keine Eyer, aber 2 noch nicht ausgebildete fanden ſich in der geoͤff⸗ neten Corone. Eine brütende Nebelfrähe gehört in der hiefigen Gegend zu: den größten Seltenheiten ; ich Telbft weiß fein zwey— tes Beyſpiel der Art und unfere aufmerffamften Säger und Forſtleute kennen dieſe Kräbe nur als MWintervogel: Im Fich- telgebirgsftocde bis herab nah Bayreuth) kommt “fie brütend neben der Nabenfrähe ziemlih häufig vor, mit welcher fie auch dort ſchon verpaart gefunden worden iſt. Entozven: Docopho- rus ocellatus, Menopon mesolencon, Nirmus uneinosus, Taenia serpentulus, Spiroptera anthuris. 39. ‚Corvus frugilegus L. Wie die vorige in den meiften Gegenden Franfens nur im Winter; im Fichtelgebirge brütet fie, aber: ziemlih felten, fo auch in kleinen Colonien in der Nürnberger und Erlanger Gegend; zahlreicher bey Weißenburg. Iſis 1848. Heft 1. 26 Im October und November kommt fie nach Oberfranken als Strihvogel in großen Schaaren, in die Nürnberger Gegend erſt, wenn fie vieler Schnee und ftarfe Kälte aus dem Ober: lande nady Süden treibt, im December, und verläßt unfere Gegend, bis auf die wenigen, welche brüten, wieder im Februar und März. 40. Corvus monedula L. Sehr gemein in Franken auf vielen Dorf= und Stadtkirchthuͤrmen, in alten Schlöffern (Sans: pareil ıc.), in Felfen (Pegnigthal bey Velden zc.). In fehr großen Schaaren faft auf allen Themen Nürnbergs, befonders auf denen der beiden Hauptficchen St. Sebaldi und St. Laurentii. In dem beurigen Sommer waren Ende July alle Dohlen aus unferer Stadt verfhwunden, was Veranlaffung zu mancherley Beforgniß und zu der Prophezeiung gegeben hat, es werde eine Peſt über Nürnberg fommen. Anfangs September aber famen zur Freude der Beſorgten alle Dohlen wieder. Viele bleiben im Winter bey uns. 41. Corvus caryocatactes L. In Naumanns vortreff: lihem Werfe heißt e8 Bd. II. ©. 138.: der Tannenheher nifte einzeln um Nürnberg. Es ift möglich, daß dies vor Jahren der Fall war, jest "aber wird, mie ich auf das Beftimmtefte verfichern Eann, diefer Wogel in hieſiger Gegend nie brütend gefunden; es gefchieht dies nicht einmal im Fichtelgebirge. Er erfcheint vielmehr in Franken überall nur im Herbft und Frühs jahr auf dem Strihe, und zwar in einer ziemlichen Reihe von Jahren gar nicht oder nur einzeln, in andern ungemein zahl reich, fo daß er das Land förmlich uͤberſchwemmt. Sn den Jahren 1804, 1835 und namentlib von Mitte September bis Ende October 1844 waren fie im Fichtelgebirge, bey Bay: reuth und Nürnberg, mie überhaupt in ganz Franken in er- ftaunlichee Menge vorhanden, Sc habe fehr viele geöffnet und fand zu meiner Verwunderung in ben Mägen und. Speiferöhren nur Snfecten, als: Geetrupes stercorarius, sylvaticus, He- lops ater, Hylurgus piniperda, Forficula aurieularia, Kä- fer aus den Gattungen Carabus, Cureulio, Locusta viridis- sima, bey einem etwa 25 Stud grüner, einen Zoll langer Noctua-NRaupen, die nicht mehr naher zn beftimmen waren, und, obmohl die Nüffe in diefem Jahre gut gerathen maren, nur bey einem einzigen die Bruchftüde einer Hafelnuf. 42. Sturnus vulgaris L. Altenthalben fehr gemeiner Brüte: und Zugvogel. Sch habe ein altes Männchen mit gelblich grauem Kopfe, Hals und Naden, fonft wie gewöhnlich gefärbt, erhalten. — Entoz.: Strongylus trachealis. 43. Gracula rosea Glog. in altes Männchen wurde am 29. Juny 1832 ganz nahe an Nürnberg erlegt. 44. Turdus viseivorus L. Ueberall in ganz Franken ge: mein. — Entoz.: Ascaris ensicaudata. 45. Turdus musieus L. Ganz wie die vorige. 46. Turdus pilaris L. Kommt altjährlih und oft in fehr großer Anzahl nach Franken, bleibt hie und da in Eleinen Geſellſchaften audh den Sommer über bey uns, ohne zu brüten, und im vergangenen Sommer bat fie in Franken wirklich gebrütet. Herr Gantor Heumann in Wonſees ſchreibt mic*: „Eine fehr merfwür- dige Beobachtung habe ich über diefe Wögel im Jahre 1830 gemacht. Es gab nehmlich in dem firengen Winter 1829 und 1830 fehr viele Krammetsvögel in unferer Gegend; ich bemerkte, daß fich welche noch im Frühling hier aufhielten, ja 17 bie * MWörtlich mitgetheilt, 2* 27 20 Stuͤck habe ih im Suny ben heißen Tagen gefehen. Ich ſchoß drey davon, welche ganz mager waren, und ließ dann die andern in Ruhe. Diefe Vögel, noch 13 an der Zahl, find wirklich im Sommer 1830 im Kiefergebüfh bey Schirradorf, 3 Stunden von bier, geblieben, haben fi von Würmern und MWachholderbeeren genährt, aber was mir das Yuffallendfte war, nicht gebrütet. Ich bin ihnen oft zu Gefallen gegangen, habe fie in ihrem Thun und Treiben beobachtet und mande Stunde verlaufht. Sie haben oft ihren Eauderwelfchen Geſang ange: ſtimmt, und waren luftig und munter, aber verliebt thaten fie nie, fo oft ich ihre Gefellfchaft befuchte. Später, ehe ihre Kammeraden wieder ankamen, ſchoß ich ein Männchen und ein Weibchen, da waren fie wieder fett und ihe Fleiſch gut;“ Herr Lehrer Ott in Wunfiedel fehrieb mir unter dem 2%. Suny 1847 Folgendes*: ., Vorige Woche wurde hier ganz nabe an der Stadt, bey der Ziegelhütte, die Wacholderdroffel, Turdus pilaris, brütend angetroffen; das Weibchen wurde vom Neſte weggeſchoſſen und liegt gegenwärtig bey mir, das Neſt mit den Ehern wurde leider zerſtoͤtt. Doch habe ich die Eyer⸗ ſchalen noch zuſammenſuchen laſſen, dieſe ſind von blaͤulich gruͤ⸗ ner Farbe. Man will dieſe Droſſeln ſchon mehrere Sommer hindurch an diefem Drte bemerft haben.’ Eine ſehr fhöne Varietät mit fhneeweißem Kopfe und Naden wurde vor einigen Jahren im Winter bey Nürnberg gefchoffen. 47. Turdus iliacus L. Kommt im Herbft und Frühjahr häufig auf dem Zuge durch Franken; einzelne bleiben in hieſi— ger Gegend wie im Fichtelgebirge den Winter über. — Entoz.: Taenia angulata, Ascaris ensicaudata. 48. Turdus torquatus L. In Franken nur hier und da auf dem Zuge: im Fichtelgebirge, im Steigerwalde und in ben bewaldeten Felfenzlgen des Pegnitz- und Wiefentthales (Velden, Muggendorf, Gößweinftein) altjährlih. Um Nürnberg fehr felten,, ift au ſchon bey Burgbernheim vorgekommen. — En: tozoen: Taenia angulata. 49, Turdus-merula L. Altenthalben gemeiner Niftvogel; eine alte ſchneeweiße Amfel, bey Nürnberg gefchoffen, fteht in einer hieſigen Sammlung, eine zwehte ganz weiße, aber noch junge Amfel (die Steuerfedern haben noch nicht bie gewoͤhn⸗ liche Länge) wurde bey Markt Erlbach, einige Stunden von bier, geſchoſſen und ift in meinem Beſitz. — Entozoen: Tae- nia angulata, Ascaris ensicaudata. 50. Turdus saxatilis L. Diefe Droffel, ein Rothſchwanz im Grofen, brütet in einzelnen Paaren in den romantiſchen Kelfenthätern Muagendorfs (bey Wüftenftein, Auffees, Wai— ſchenfeld, Rabeneck im Aufſees- und MWiefentthale) auf Felſen und Burgruinen in Löchern und Riſſen. An den genannten Drten gab es zur Zeit, als der Tyroler Freiheitskampf war, 1809 und in den darauf folgenden Fahren bis 1812 und. 1813 fehe viele Steindroffein. Seit diefer Zeit find fie dort feltener geworden. Noch vor ohngeführ 30 Sahren haben fie au in dem zerflüfteten Mauerwerfe der Feſtung Würzburg bey Weißenburg ziemlich zahlreich gebrütet; als aber bey erfolgter Reparatur an den Feftungswerken alle Riffe und Löcher, welche den Steindroffeln zu Brüteplägen gedient hatten, ausgebeſſert wurden, verfchwanden dieſe ſchoͤnen Vögel und find feitbem nicht wiedergekehrt. Auf der Burg Egloffftein und der nun— mehr eingegangenen Feftung Rothenberg ift fie [don auf dem Zuge öfter bemerkt und erlegt worden. | * Mörtlich mitgetheilt. 28 Sie fliege ftill in die Höhe und fingt abſchwebend ihr ſchö— nes Lied, ift Scheu, hat 4 — 5 Junge, und giebt, wenn man ſich ihrem Neſte nähert, die nämliche Stimme von-fidy, wie der ſchwarze Rothſchwanz (tithys), nur erfchallt diefer Angft: ruf in viel tieferem Tone, 51. Saxicola oenanthe Bechst. In ganz Franken gemein; namentlich in Oberfranken. Im Magen eines Männchens fand ih: Chrysomela cerealis, einige Trachyphloeus sca- brieulus, Poecilus lepidus, Sitona tibialis, Aphodius sor- didus in mehr denn 15 Eremplaren, die Larve eines Elater und eine Noctua-Rauve. Ihr größter Feind ift das Miefel, melches viele Bruten zerftort und, wenn es die alten Vögel verfehen, auch diefe tödtet. Im Oberland heißt diefer Vogel „Sommer: vogel“ denn wenn er ankommt, wird e8 bald warm und ſchoͤn; zieht weg. 52. Saxicola rubicola Bechst. Häufig in Franken; niftet in dee Umgegend von Nürnberg (Heroldsberg, Kalchreuth, Er: langen, Neuftadt a. U, Bayreuth, Wonfees. Zieht weg. 53. Saxicola rubetra Bechst. Ziemlich felten, fo bey Nürnberg, Neuftadt a. A., Burgbernheim, Bayreuth, am haͤu— figften nod) in der Gegend von Bamberg im Maingrunde. Zieht weg. 54. Sylvia tithys Lth. In Städten, Dörfern, Einzel- böfen, Steinbrüchen ze. fehr gemein. Es werben nicht viele Stadt = oder Dorflirchen bey uns gefunden werden fönnen, in welchen nicht ein Rothſchwanzpaͤrchen niftete; ihre Nefter bringen fie an Hochaltären, ‘auf Gapitälern, in gothifhen Ornamenten, auf Sacramentshäuschen, Engeln ıc. oft ungemein niedrig an. So ftand in diefem Jahre ein Neft mit 5 Jungen in der Kirche von Wendelftein auf einem Thuͤrmchen des Saeraments: bäuschens böchftens 5 Fuß über den Kirchenftühlen und in noch geringerer Entfernung über den Zuhörern, welche dort jeden Sonntag verfammelt find, ein anderes in der hart an der ftarfbefahrenen Straße liegenden Schmiedehütte, in welcher täglich Pferde befchlagen wurden und viel Gehämmer und Ge: raufh war, 9 Fuß von der Erde auf einem fehr fehmalen Balken; ferner fand ic) eines in einem Gefellfchaftsgarten unter dem Podium für die Mufit, wieder welche im Gartenhäuschen ıc. Vertreibt zuweilen die Hirundo rustica aus ihrem Neſte. — Ento;oen: Filaria abbreviata. Zieht weg. 55. Sylvia phoenieurus Zth. Einer der gemeinften Bö- gel Frankens; im Neichswalde in größter Anzahl vorhanden. Zieht weg. 56. Sylvia eyanecula Wolf. Auf dem Herbft und Früh: lingszuge häufig. Aus biefiger Gegend habe ich einige Male Männchen ohne den weißen Stern und im Frühjahr 1836 ein ſehr ſchoͤnes gewöhnlich gefärbtes Männchen erhalten, dag oben auf dem Scheitel eine große dicfangefogene und an der lins fen Wange eine kleinere Holzzecke (Ixodes rieinus) hatte; das Vögelchen war wohlgenährt, ſchmuck und lebendig in feinem Betragen und hatte augenfcheinlich durch diefe beiden Blutfau: ger nicht gelitten, 57. Sylvia luseinia Lth. Brütet nur in einem £leinen Theile von Franken, nehmlic gegen das Coburgifche hin, aber noch ziemlich haufig, fo in der Gegend von Weißmain, Lich: tenfels, Schney, aud in Bambergifhen bey Banz, ſoll fie — brüten; im übrigen Theile von Franken iſt fie nur auf dem Herbft und Frühlingszuge zu finden, meift felten, Sn der Nuͤrnberger Gegend und bey Burgbernheim werden jährlich in biefer Zeit nicht wenige gefangen. 29 Anmerk. Sylvia philomela Bechst., welcher Koſch als Aufenthaltsort Franken anweiſt, ift mir noch nicht vorges fommen. 58. Sylvia rubeeula Lth. Allenthalben gemein; zieht weg, bleibt aber in gelinden MWintern einzeln bey ung, mas aber doc manches mit dem Tode bezahlen muß. Ich fand an einem falten MWintermorgen ein folhes Roth: kehlchen noch lebend, aber dem Tode nahe; ich hatte es kaum in die Hand genommen, fo ftarb e3. Niſtet zumeilen in den Gärten ganz nahe an Dörfern, auch in denfelben; ein Neſt fand ich zwifhen dem Fenter und dem vorgefchlagenen Laden eines Gartenhaͤuschens. — Entozoen: Echinorhynchus poly- morphus. 59. Sylvia abietina Nilss. brütet, zieht weg. 60. Sylvia trochilus ZLth. Gemein; baut fih auf bie Erde von duͤrrem Grafe fein Neft und macht zuweilen zum Eingange deffelben aus demfelben Material einen gewölbten Gang, der einen halben, auch dreyviertel Fuß lang ift; hat 4—6 Sungez zieht weg. 61. Sylvia sibilatrix Bechst. In Franken fat durch— gängig ein gemeiner Vogel, fo in Oberfranken bey Bayreuth, aud) im Nürnberger Neichswalde ꝛc., niftet auf die Erde; zieht we 62. Sylvia hypolais Naum. Wenn audy nicht felten, doch auch nicht haufig, To bey Bayreuth und Nürnberg; wird hier gern im Küfig gehalten. 63. Sylvia palustris Beehst. Here Landarzt Kreß in Ebrach ſchoß fie im May 1839. im Schloßgarten zu Aſchbach am Steigerwalde; zieht wahrfcheinlih bey ung nur durch; fehr felten. - 64. Sylvia arundinacea Zth. Ziemlidy gemein; brütet an der Pegnig, Negnig, am Dugendteih bey Nürnberg uſw.; zieht weg. 65. Sylvia turdina Glog. Selten auf dem Zuge; ift bey Nürnberg vorgekommen. 66. Sylvia aquatica Lth. Brütet an der Pegnig gar nicht felten, auc an der reichen und rauhen Ebrach, häufig an der Ss: zieht weg. 67. Sylvia nisoria Bechstein. Selten; am Mann bey Wuͤrzburg fol fie brüten; ift bey Nürnberg auf dem Zuge er: legt worden. 68. Sylvia curruca Lih. und Zugvogel. 69. Sylvia einerea Lth. Wie die vorige, nur noch ges "meiner, befonderd im Dberlande (Bayreuth, Wonſees 2c.) fehr häufig. Hier um Nürnberg heißt fie: ——— deutſche Grasmuͤcke. Zieht weg. 70. Sylvia hortensis Bechst. Sn Fnten nirgends un⸗ gewoͤhnlich und ſtrichweiſe auffallend haufig, fo bey Wunſiedel, Bayreuth, Wonſees, Nürnberg, Yurgbeenheim. Zieht weg. 71. Sylvia atricapilla Zth. In ganz Franken mehr oder minder gemeiner Bruͤt- und Zugvogel. Auffallend ift die Ver: fhiedenheit des Meifenmünchgefanges in mancden Strihen; fo findet man bey Waſſertruͤdingen herrliche Sänger, gegen melde die der Nürnberger und Burgbernheimer Gegend, wo fie häufig find, als wahre Stümper erfcheinen. 4 Schlußbemerkung. Here Dr. Küfter führt fir Erlangen außer den obigen Sylvien noch auf: Sylvia phragmitis, lo- eustella et fluviatilis. Daß die beiden erften in Franken und Allenthalben gar nicht fetten, Allenthalben gemeiner Brüt: 30 bey Erlangen vorkommen, zweifle ich nicht im Geringften, aber ic) führe fie nicht auf, weil ich fie felbft noch nicht beo— bachtet habe, daß aber S. fluviatilis bey uns gefunden werde, ann ic kaum glauben. Auh Koch fagt, fie fen noch nicht in Bapern vorgefommen. Sylvia cariceti Naum. foll in Fran— fen angetroffen werden. 72. Cinclus aquaticus Bechst. In Oberfranken an allen Gebirgsbächen zu finden; im ganzen Fichtelgebirge z. B. an der Roͤslau, der Eger, der Steinah (bey MWarmenfteinad)), am Perlenbach bey Berneck, ferner in der fraͤnkiſchen Schweiz im Puttlah=, Auffees=, Miefentthalere, bey Freyenfels, Mug- gendorf, Streitberg, Pottenjtein, Weifchenfeld, ebenfalls im Pegnisthale und einmal, wiewohl nur als große Seltenheit, felbft ganz in der Nähe von Nürnberg, Brütet häufig unter Wehren und MWafferbauten innerhalb des Wafferfalles, duch welchen er hindurchfliegt, an trodnen Stellen. 73. Motaeilla alba Linn. Gemeiner Brüte= und Zugvogel. 74. Motacilla sulphurea Beehst. Brütet häufig in Ober franken (Fichtelgebirg, Bayreutherland ) und zwar fehr bald im Sabre, fhon im März und April; im Oberlande bleibt fie nicht ſehr einzeln an Bächen, die nicht zufrieren, felbft im ffrengften Winter; ift diefer gelind, fo ift dies etwas Gewoͤhn— liches; aud an der Negnig bey Erlangen habe ich fie ſchon im Winter angetroffen. Bey Nürnberg nur auf dem Zuge. 75. Motaeilla flava L. In ganz Franken febr gemein. Hält fih immer gern bey den Schafheerden auf, befonders im Fruͤhjahre, wann die Schafe gefhoren find; es ift luſtig anzu: fehen, wie diefe ſchoͤnen gefchäftigen Vögel den ganzen Tag mit den Heerden ziehen, wie fie unter den Schafen herumlau— fen, ihnen die Laufe unten vom Bauche wegfchnappen, wie fie ſich deßwegen manchmal auf die Schafe feßen und auf den— felben herumlaufen; man follte glauben, es müßten troß ihres flinfen Weſens nicht wenige hertreten werben. 76. Authus aquaticus Bechst. Kommt einzeln ober paar: weiſe im Winter nady Franken und in die Umgebungen Nürn: bergs, wo ich ihn mehrmals angetroffen habe; felten. 77. Anthus pratensis B. In Franfen gar nicht felten, niftet haufig auf dem Kreuzberg im Rhoͤngebirg, bleibt einzeln den ganzen Winter an Baͤchen und Flüffen, die nicht zufrieren oder offene Stellen haben; bey Nürnberg beißt. er wegen feines Locktons „Schnitzer“z auch iff bier im November 1832. ein Authus palustris Meisner gefchoffen worden. 78. Anthus arboreus B. Gemeiner Brüte- und Zugvogel, überhaupt einer unferer gemeinften Singvögel; er wohnt nicht in dichtem Hochwalde, fondern auf Fichtfchlägen mit Unterholz. Je größer ſolche Schläge find, defto zahlreicher bewohnt er fie, auh dann noch, wann dag Raub: oder Nadelholz ſchon eine ziemliche Höhe erreicht hat, nur darf es nicht zu dicht ftehen und der Boden muß viel hohes Gras ic. haben. Im ganzen Nürnberger Lande (Neihswald) wie im Bayreuthifhen ſehr gemein. 79. Anthus campestris B. Theilweiſe gemeiner Zug: und Brütevogel, bey Nürnberg, Neuftadt a. A., Ebrach am Stei- gerwalde bruͤtet er nicht ſelten, im Oberlande (Bayreuth, Won⸗ ſees) gemein. 80. Alauda alpestris Z. Kommt nur in ſtrengen Win— tern und ſehr felten nach Sranfen; früher wurde eine Alpens lerche bey Bayreuth erlegt und am 15. Februar 1831. wurde ein ſchoͤnes Männchen bey Nürnberg auf einem Vogelheerde mit Feldlerchen gefangen; dieß ſchoͤne Exemplar ſteht in der 31 Sammlung des Herrn Blepftiftfabritanten Ziegler in Nürn— erg. } 81. Alauda cristata L. In der Nürnberger und Erlanger Gegend, Sommer und Winter gemein. Im Winter auf allen Wegen und Chaufeen in Dörfern und mitten in den größten Städten anzutreffen; hier fucht fie in Gefellihaft von Haus— fperlingen und Emmerlingen auf Schrannenplägen, vor Saft: und Wirthshaͤuſern, wo Pferde gefüttert werden, im Roßmiſt auf den Straßen und da wo Küchenabgang ausgegoffen wird, ihre Nahrung. Im Oberlande brütet fie nicht und iſt dort felbft auf dem Zuge felten. — Exemplare mit einzelnen weißen Biürzelfedern habe ich mehrmals gefunden. \ 82. Alauda arborea L. In ganz Franken gemeiner Bruͤte— und Zugvogel. 83. Alauda arvensis L, In Franken die gemeinfte Lerche. Der Nürnberger Reichswald wurde in den vergangenen Jahren durch Raupenfraß (Sphinx pinastri, Bombyx monacha, No- etua piniperda) und Waldbrand ſchwer heimgelucht und «8 wurden dadurch weitgedehnte Streden von vielen Tagwerken gänzlich ruinirt. Hier, mitten im Wald zwifchen Nuͤrnberg und Mendelftein, ftehen jet an den Drten der ehemaligen Ver— wüftung fröhliche Kieferfaaten und Pflauzungen, zum Theil ſchon Büfhe von Manneshöhe und an einer unangepflanzten Stelle, wo die Maupen fraßen, fehöner Grasboden. Dieſe Schläge waren in diefem Sommer von mehreren Feldlerchen⸗ paaren bewohnt; ich habe zwar kein Neſt gefunden, ſie aber während des Sommers oftmals angetroffen. — Entozoen: Taenia platycephala, Distomum inſſatum. 84. Alauda calandra L. Steht aus der Umgebung Nürn- bergs in der oben erwähnten Sammlung des Herrn Ziegler. 85. Accentor modularis Koch. Niftet in Oberfranken in Wäldern und baut fein Neft niedrig in dichtes Nadelholzges büfch, brütet auch einzeln im Nürnberger Neichswalde, woher ih im May ein Neft mit Eyern fah, welches 14 Stunden von bier, im Langenlocher Steinbruch, gefunden worden ift; im Winter Eommen viele nordifhe Braunellen zu ung nad) Mittelfranken und überwintern zum Theil, 86, Emberiza miliaria L. Brütet hie und da in Franken ; fehr einzeln bey Nürnberg, häufiger bey Bamberg, am Stei⸗ aerwald, bey Banz und Kigingen, ferner bey Ebermannsftadt, Kirchehrenbach, Forchheim im Pegnitz-, Regnitz- und Main: Gebiete. An einem Grauammer fah ich eine merkwürdige Mon— ftrofität des Schnabels. Der Oberkiefer nehmlich befteht aus 2 Stark aufwaͤrts gekruͤmmten und übereinander ftehenden Xheilen, welche dadurch gebildet find, Daß der Höder aus dem Oberkiefer weit berausgewachfen und den legtern aufwärts gedrängt bat. Der hypertrophiſche Höder ift an feinem quer abgeftumpften Ende 1’ breit, glatt abgerundet und mit dem aufgeftülpten Oberſchnabel bis auf 24 verwachfen. Vom Mundwinfel bie an das Ende des Höders find. 94", bis an das Ende des Dberfchnabels 8 pariſ. Maaß. Der Unterkiefer ift normal. 87. Emberiza eitrinella L. Sommer und Winter fehr gemein. Sobald Schnee fällt, kommt ev in Dörfer und Städte, mit dem Schnee verfchreindet er auch wieder aus dinfelben. 88. Emberiza eia L. Herr Landarzt Kreß fab ihn ein: mal ten Aſchbach am Steigerwald, konnte ihn aber, da er feine Flinte bey fich hatte, nicht verlegen. | 89. Emberiza schoenielus L. Brütet hie und da in Fran: Een, nicht felten bey Ebrach, einzeln in hiefiger Gegend; auf dem Zuge häufiger, 32 90. Emberiza nivalis L. Kommt in fehr fchneereihen Wins tern in Eleinen Flügen zu ung in das Fichtelgebirg und bis in die Gegend von Nürnberg; im ftrengen Winter 1844 und 45, wurden hier am 23. März auf einem Vogelheerde mehrere ge: fangen, wovon ich einen etliche Tage unterhielt; auch im Win: ter 1846 und 47. find wieder Eleine Geſellſchaften von Schnee: ammern gefehen worden. 91. Emberiza lapponica L. hat Herr Ott einmal aus dem Bichtelgebirg erhalten. Anmerk. En. cirlas DL. ift in Franken ſchon vorgekom— men; ich habe ihn noch nicht gefehen. Emb. hortulana L. führe Dr. Küfter für Erlangen und Nürnberg als auf dem Zuge fehr felten auf, und nah Dr. Hahns fauna boica ift ein altes Männden der Emb. melanocephala im Dictober 1832. auf einem Vogelheerde bey Nürnberg mit Goldammern gefangen worden, wofür ich nicht gut ftehen will. 92. Fringilla coelebs L. Sehr gemein. In Nürnberg giebt es viele Finfenliebhaber und unter den Finfen vortreffliche Schläger, welche in hohem Preife ftehen, Der beliebtefte Schlag ift der fogenannte Würzburger, der doppelte oder glöcelnde Heiter (wegen feines Elingelnden Anfanges fo genannt); minder gut ift der einfache Neiter und unter den guten Schlägen der am wenigften gefchäßte der Petſchinger; fehlechte Gefänge find: der Kehrwifch, das Waigenbier, der Weitſchuh, die Putzfcheer, die Luzia. Sehr gute Schläge, wie man fie bier in erftaus nengwerther Vollkommenheit nicht felten hören kann, find meift | Kunfterzeugniß; man nimmt nehmlich junge Finfen zu der Zeit, wann die Schwanzfedern einige Ränge haben, aus dem Nefte, zieht fie auf und hängt fie neben einen alten guten Schläger. — Ein gefhädtes Finfenmännden wurde bey Erlangen erlegt und ich habe bey Nürnberg auf einem Vogelheerde einen faft rein: weißen Finken mit ducchfcheinenden Zeichnungen gefangen. Ens tozoen: eine Taenia. 93. Fringilla montifringilla L. Kommt im October und November in großen Schaaren zu ung; auf den hiefigen Wo: gelheerden werden öfters an einem Tage 200— 250 Gägler gefangen; einzelne. bleiben den Winter über bey uns, dieſe mi: ſchen fid dann unter die Buchfinken. 94. Fringilla domestica L. Aeußerſt häufig; ich ſah ein Neſt auf einem Wirthshausfchilde, welches an langer Eifenftange in die Straße heraushängt, fo angebracht, daß es von einem blechernen Dächelchen über dem Schilde gegen die Unbilden. der Witterung gefhüst war; ferner fah ich am Erlanger Schlof- gebäude mehrere Nefter, welche in den. Suloufieläden gebaut | waren; im dortigen Gabinet fteht ein hell=chocoladenbrauner | Sperling, der am ganzen Gefieder fein dunkleres Strichelchen hat; einen ganz weißen ſah ich in der Nähe von Nürnberg; auch babe ich bier auf dem Hauptmarfte ein Weibchen - mit einem merkwürdigen monftröfen Schnabel gefangen. Die obere Kinntade hat nehmlich im Bogen gemeffen 3 par. Maag, iſt ſtark abwärts gebogen und läuft von der Baſis big zu dem | quer .abgefchnittenen Ende in faft ganz gleicher Breite (am Ende 2" breit) fort; die normale Schnabelform ifl von dem mon: ftröfen Theil, welcher zum. größten Theile horngelblich iſt, durch fbwärzlich graue Färbung feharf abgegrenzt. Die untere eben= | falls mönftröfe Kinnlade ift um die Hälfte kuͤrzer, bogenförmig abwärts gekrümmt, an der vordern Hälfte in 2 Theile gefpals ten, die 2 Linien auseinander ftehen; der Unterfchnabel fchließt nur theilweiſe mit dem obern nothbürftig zufammen. Die | | | | | | 33 mimlihe Monftrofitie ſah ich am 8. September 1847. in einem Flug von Spagen bey Nürnberg. 95. Fringilla ‘campestris Schrank: In Franken faft ‚ebenfo gemein wie" der vorige. Here Dr. Küfber: führt ihn nicht auf. | $ j 96. Fringilla petronia Linn. Kommt hin und wieder bey Nürnberg (z. B. bey Mögeldorf,, eine Stunde von! hier) auf dem Zuge vor und wird zumeilen auf unfern Vogelmarkt ge— bracht; ich glaube nicht, daß er in Franken brütet. 97. Fringilla eoccothraustes Meyer. brütet: in: mandjen Strichen Frankens, wie im Steigerwald und Bapteutherlande ‚häufig bey Nürnberg habe ich ihn nur einzeln ‚oder in Eleinen Geſellſchaften auf dem Striche bemerkt. 98. »Fringilla pyrrhula ‚Meyer. Im Winter in ganz ‚Sranfen gewöhnlich, bruͤtend nicht uͤberallz im ‚Fichtelgebirg miftet er haufig, fo bey Bayreuth, Wonſees, Wunſiedel, auch bey Burgbernheim und Neuftadt a. Ar in Mittelfranken, » 99. Fringilla serinus: L. Bey Erlangen, wo ‚auch. Herr Brehm Anfangs May 1830, in einem Garten den Girlig fingen hörte, (fiel: mir auf seinem 'Spaßiergange an einem ſehr ſchoͤnen Srühlingstage ‚den 21: April: 1845., im Eichenmäldchen, wel⸗ ches am Fuße und zur Seite des MWelsgartens ſehr nahe an der Stadt liegt, ein noch mie gehörter Gefang auf, der aus mehreren Kehlen ertönte; bald gewahrte ich‘ in ‚den Wipfeln der Eichen und Kiefern dieſe Vögelchen , welche froͤhlich trillernd, ‚dem fingenden Baumpieper täufchend ähnlich, aus den Baum: kronen aufflatternten und unter. Gefang auf ihren Sitz wieder herabfehwebten; zwey ſolche Voͤgelchen, die ſich im fchnellen Fluge und mit gewandten Schwenkungen verfolgten und ein: mal ganz in meiner Naͤhe vorbeyſchwebten, ſetzten ſich endlich in geringer Entfernung auf ein niedriges Pflaumenbaͤumchen, wo ſie zwar nicht lange Stand: hielten, mir aber doch Gelegen= heit gewaͤhrten, ſie ſo genau zu ſehen, daß ich, was ich gleich vermuthete, auf das Beſtimmteſte erkannte, daß es Girlitze waren. Als ich nach Hauſe zuruͤckgekehrt war, las ich die Na= turgeſchichte ded serinusı bey Maum ann nach und fand zu meiner großen Freude in der Befchreibung die Eigenfchaften diefes Vogels, meine Beobachtungen und namentlich die von der Aehnlichkeit des fingenden Girlitzes mit dem fingenden Baum: pieper ‚wörtlich beſtaͤtigt. Auch ben Tennenlohe bey Erlangen und ganz nahe bey Nürnberg. auf der Deutſchherren-Wieſe ift er vorgekommen, fteht auch in Herrn Zieglers Sammlung aus hiefiger Gegend und wurde endlich im Fichtelgebirg beob⸗ achtet z brütet jedenfall® bey uns; } 100. Fringilla chloris Meyer. Das ganze Sahr in $ran- ken gemein; heißt bey Nürnberg „Wonig, “401. Fringilla cannabina L. Allenthalben gemeiner Bruͤ⸗ tevogel. 102 Fringilla flavirostris Z. Kommt in manchen Win⸗ ‚teen vor, fo 1827. und 1828, in der Gegend von Nuͤrnderg. 108. Fringilla linaria L. Sn manden Sahren in. Fran- ‚fen und. befonders in deffen Waldgebirgen im Spätherbft, und au Anfang. des Winters, ungemein häufig; in, vielen Jahren fieht man ſie dann wieder ‚gar nicht. ober mut felten in Eleinen Fluͤgen. ‚Sehr. viele gab es bey Nürnberg im Spätherbft 1847., wo fie „Zitſcher, Meerzeischen‘ heißen. “104. Fringilla carduelis L. In gang Franken) beſonders in der hiefigen: Gegend ſehr gemein ; auch iſt die ſchwarze Va— rietaͤt gar nicht ſelten. marrygi Iſis 1848. Heft. 1. — ———— 34 105. ‚Fringilia eitrinella Z, wurde fchon hie und da, Aber ſehr felten bey Nürnberg gefangen ; auf dem Fichtelgebirge iſt er ‚auch ſchon beobachtet worden z\ ob ver. bruͤtet, weiß ich nicht. 106. Fringilla spinus Z, brütet ungemein häufig im Fich⸗ telgebirge und im Bayreutherlande bis herab gegen Auffees nach Mittel: und Unterfranken und die Umgegend von -Niürn-’ berg kommt er nur ald Zugvogel, in manchen Sahren feltener, nur in Eleinen Flügen, in andern: in überaus großer Menge. So habe ich im Detober 1847. Flüge von vielen Hunderten ganz nahe an Nürnberg, dann an unſerem Dugendteih und vielen Stellen des Neichswaldes: gefehen, 107. Fringilla enucleator Meyer: Ein Pärchen in ber ſehr fchönen Sammlung der Herren Gebrüder Sturm dabier wurde in der Nähe sunferer "Stadt, ein einzelnes Männchen gleichfalls bey Nürnberg im: November 1829 gefangen. 108. Loxia taenioptera Gloger. In dem durch den Ber ſuch diefer Voͤgel für Deutfchland merkwürdigen Jahre 1826, kam biefer. ſchoͤne Kreusfchnabel auch in unſern fränkifchen Ges birgswaͤldern und ber Nürnberger Gegend ‚vor; im Jahr 1846. wurde er hier wieder ‚einzeln. bemerkt und gefangen. 109. Loxia curvirostra, L. brütet in unſern Gebirgswaͤl⸗ dern, wie im Sichtelgebirg., Im Dberlande wird er den Früh: ling und Sommer hindurch in. ungeheurer Menge gefangen und verfpeift. Im Steigerwwalde, der Nürnberger Gegend uf. iſt er nur auf feinen Nomadenzügen in Sahren, wo der "Nadel- holzfaame gerathen ift, im. Sommer und Herbft in bedeutender Anzahl vorhanden; in andern Jahren fieht man ihn wieder nur fehr felten oder gar nicht. 1 Unmerfung: Loxia pityopsittacus führt Herr Dr. Küfter für Nürnberg und Erlangen als einzeln und höchft felten auf; ich habe fie noch nicht in genannten Gegenden gefunden, und da auch mein Freund Herr Det fie troß aller Mühe aus dem Fichtelgebirge noch nicht erhalten bat, fo will ich, ob ich wohl an feinem Vorkommen nicht zweifle, diefen Kreuzſchnabel nicht. auf: zählen. 110. Parus eristatus L. Gemein ; breitet gerne hoch auf Nadelbaͤumen in alten oder unbenugten Eichhoͤrnchenneſtern, in denen fie auch bey ſtuͤrmiſchen Wetter ihr Nachtquartier auf: Thlagen; ift im Nürnberger Neichswalde faft gemeiner als die Zannenmeife und heißt ‚„„Koppenmeiste", 111. Parus palustris L. Ziemlich felten; brütet. 112. Parus ater L. XAllenthalben gemein. und wird in Nuͤrnberg, wo feit einem Sabre fchwere Strafen auf das Fan— gen berfelben gelegt wurden, fehr häufig im Käfig gehalten und Maͤnnchen, die gut pritfchen (fingen), werden theuer verkauft. In hiefiger Gegend „Tomeisle“ genannt. 113. Parus major L. Gemeiner, Brütevogel; eine Meife (fo heißt fie hier uusfchließlich), welche. ftey in meinem Zimmer herumflög, nahm jeden Abend ih Nachtquartier in einem mei- ner Stiefel, Entozoen: Taenia nasuta, Distomum ovatum. 114. ‚Parus coeruleus L. Ganz; gemein: _ Entojven: Taenia nasuta. - 115. Parus cyanus L. im Herbft 1809. wurde ein Männ- hen in Oberfranken bey Schney, bey Lichtenfels, gefchoffen. 116. Parüs eaudatus Z. Ziemlich gemeiner Strich⸗ und Brütevogel im ganz Franken; bey Nürnberg heiße fie wegen ken langen Schwanzes Pfannenſtiel“ im Oberlande ‚Schnee: meife.‘‘ | 3 35 117. Sitta europaea L. Inganz Franken gemein. Selbft in dem vergangenen fehr Ealten Winter habe ic) an Weihnach— ten 1846 im Reichswalde Spechtmeifen angetroffen; fie ift fehr zutraulich und Eommt, wie ich dieß im Thereſienhain bey Bam: verg ſah, in die nächfte Nähe der Menfchen auf Tiſche und Bänke. 118. Tichodroma phoenicoptera Temm. wurbe an den Burgruinen Muggendorfs mehrere Jahre lang im Sommer beobachtet und gefchoffenz flreiht fonft zuweilen bis in unſere fraͤnkiſchen Gebirge aus dem ſuͤdlichen Bayern herauf. 119. Certhia familiaris L. Ueberall gemein; niftet am tiebften in’ Höhlen, welche» durch zwiefelichte Bäume (Bruder: baume) entftehen, in die Niffe hohler Bäume; ein Neft fand id in einer Partie Hopfenftangen, die an eine Linde angeiehnt waren. — Die von Hin. Brehm aufgeftellte Certhia bra- chydactyla ift am Steigerwald, namentlih um Aſchbach, nicht feltener Standvogel; Herr Landarzt Kreß will fie fhon von Weitem am Lodtone von der familiaris unterfcheiden Eönnen. 120. Troglodytes parvulus L. Allenthalben das ganze Jahr hindurch; niftet in bemoofte Steinlöcher, in Holzklafter im Walde und fehr gerne in dem durch herabgefunfenes Erd: reich entblösten Wurzelwerke; fo fand ich ein Neft fogar in dem Hohlweg einer fehr frequenten engen Bicinalftrafe in den dichten Wurzeln einer Hede. Man glaubt, wenn er im Win- ter feinen Gefang hören läßt, folge anderes Metter, 121. Bombycilla garrula Vieill. kommt im Fichtelgebirge alle Fahre einzeln im Februar und März vor, in Schaaren nur in manden Sahren (der Sage nad alle 6 bis 7), fo 1834. und 1845.; nicht alljährlich fieht fie die Gegend von Bayreuth und Nürnberg, dev Steigerivald ufv. Nach Herrn Dr. Küfter kaum mehr zur hiefigen Fauna gehörig, weil ber Seidenfhmwanz feit 15 Jahren kaum mehr einzeln gefehen wor: den fey, und er felbft troß aller Mühe in den legten Sahren von feinem Dafenn feine Kunde erhalten habe, Zwar haben wir feit 1828/1829., wo es im Nürnberger» und Ansbacher Rande von diefen ‚fchönen Fremdlingen wimmelte und wo. fie felbft bis in die Mitte Nürnberg auf die alten Linden der Inſel Schütt Famen, die Seidenfhwänze nicht mehr in Maffe gefehen, aber nach Verlauf von 2 oder 3 Sahren find fie bis jest immer gefommen, wenn auch faft durchgängig nur felten und in Eleinen Gefellfhaften, dod auch zuweilen wieder zahl: reich; fo find in dem harten Winter 1844/1845. viele Seiden— ſchwaͤnze in der Nähe unferer Stadt gemwefen und im Winter 1846/1847. fam eine Gefellfhaft diefer Vögel auf einen hie figen Vogelheerd, wo mehrere Stüde gefangen und zu Markte gebracht wurden; auch fah ich vor 2 Fahren bey einem meiner Freunde ein altes Männchen im Fleiſche, welches erfroren im Reichswalde gefunden worden war. 122. Oriolus galbula L. Sn vielen Gegenden Frankens häufig, fo im Nuͤrnberger Reihewalde, bey Erlangen (Weißen⸗ dorf, Dormitz, Kalchreuth, Neufichen am Hetzles, wo große Kirfchgärten find), desgleihen haufig im Steigerwald, bey Bam- berg, Banz und im Bayreutherland. Noch am 6. September 1847. habe ich seine Eleine Schaar bey Nürnberg geſehen und 2 Stüde davon erlegt, das Weibchen und ein Funges, in deren Mägen icy viele Bombyx bucephala, = und mebrere ausge—⸗ wachſene Raupen der, Sphinx ocellata oder populi fand, „123. Regulus flavicapillus Naum. Sm Fichtelgebirge, dem bayerifhen Voigtlande und allen Nabelwälbern Frankens — — — 36 das ganze Jahr und beſonders während der rauhen Jahreszeit fehr gemein. | 124. 'Regulus igaicapillus Naum. In Franken gar nit häufig: #8 brütet bey Nürnberg , bey Ebrad) im Steigerwalde und in einem Xheile des Fichtelgebirges. Here Dr. Küfter) führt es auch für Erlangen auf. | 125. Muscicapa parva: Bechst. fommt nah Bechſtein einzeln in Franken vor und ſoll nach ihm dafelbft niften. Im‘ Herbft 1819. wurde ein Männchen unweit Neuftadt a. U. bey Brunm' erlegt. | 126. Muscicapa collaris Bechst.' bewohnt unfere Eichen- und Buchenwälder; im Steigerwalde den Sommer über häufig.” 127. Muscicapa luetuosa Temm. In den fhönen Wälz dern bey Burgbernheim und’ im Steigerwalde: nicht feltener Bruͤte⸗ und Zugvogel: Der nad anhaltendem fehr fchönen Fruͤhlings⸗ wetter am 18. April 1847. über einen großen: Theil Bayerns gefallene tiefe Schnee, welcher ſehr verberblich ſelbſt für härtere en war, hat nicht wenige dieſer zarten Fliegenſchnaͤpper ges toͤdtet. 128. Museicapa grisola L. Nirgends in Franken ſelten und ftrichweife ſehr häufiger Sommervogel: fo bey Erlangen auf dem Sclofberge, dem Wels: Garten, Rathsberge, ſehr häufig auch bey und felbft in Nürnberg, z. B. auf der alten Befte, bey Zirndorf, im Nürnberger Stadtgraben, und auf der) Rofenau und in der Stadt im Nonnengarten ꝛc., ziemlich haufig. bey Neuftadt a. U, nicht ungewöhnlid im Bayreutherland. In diefem Sommer brütete ein Pärchen fogar in dem von Wald umgebenen Wendetftein. Niſtet unter Dachlatten, auf Balken, auf Bäumen dicht am Stamme, Entojoen: Ascaris depressa. 129. Hirundo riparia L. brütet im Bambergiſchen, bey Banz; auch bey Erlangen an der Regnitz in Eleinen Colonien; im Sommer 1842. nifteten fie in der Mühe legtgenannter Stadt in den durch Hochwaſſer entftandenen fteilen Wänden des Baͤchleins Haderheim, da aber Eher und Junge ‚ausge: nommen und mehrere Alte gefangen wurden, haben fie biefen Brüteplag verlaffen. N 130. Hirundo urbiea L. Gemein; frißt gerne und in Menge die Trypeta arnicivora, weswegen fie zahlreich die Gebäude umfchwärmt, auf deren Böden Arnica montana liegt, — Entozoen: Filaria obtusa, Distomum ovatum, eine Taenia. 130. Hirundo rustica Z. Gemein. — Entojoen: Filaria obtusa,, Distomum maculosum. — Sm Magen’ einmal ein | | — Agonum parumpunctatum. His 132. Cypselus apus U. In ganz Franken den Sommer über fehr häufigz im Nürnberger Stadtgraben in größter, Ans zahl. Zieht in manden Jahren fehr bald weg, Im Jahre 1844., wo einen großen Theil des Sommers, hindurch. trübe, vegnerifche und herbftlichfalte und. nur fehr wenig fchöne Tage waren, bemerkte ich fchon in den erſten Zagen des July eine auffallende Abnahme in der Zahl der Seegler; nur wenige umfreisten noch das alte Schloßgebäude und am 7. July war nicht einer mehr zu fehen. In diefem Sommer zogen fie aus unferer Gegend am 27. Zuly alle fort; merfwürdig mar mir, daß ih am 27. Auguft 5 Seegler bey Wendelſtein bemerkte, die am nächften Morgen verfehwunden waren. \ 133. Caprimulgus europaeus- Z. Diefer für die Forfte ſehr nüsliche Vogel ift in ganz Franken gar nicht felten, fo im Steigerwald, Burgbernheim, Neuftadt a. U., befonders aber 37 im Neichswalde bey Nürnberg und Erlangen, wie auch im Bapreuthifchen. Heißt im Oberlande „Nachtklatſche““, bey Nürnberg „Nachtfalter, Wegflagge”. Im Magen fand id) Aphodius fossor, Geotrupes stercorarius, größere und klei⸗— nere Forſtnachtfalter. Entozoen: Docophorus macrocephalus, Distomum inflatum. ’ 134. Coracias garrulus Brunn. Ueberall in Franken, we: ‚nigftens auf dem Zuge anzutreffen, im Fichtelgebirg , Bayreuther Land, Haßgebirg, Steigerwald nur in der Strichzeit und zwar felten; in der Gegend von Nürnberg, Erlangen, Roth, Neus ftadt a. A. iſt fie als Bruͤtevogel ziemlich häufig: bey Nürn- berg brütet fie im Revier Erlenftegen, in den Steinbergen von Mendetftein und im Revier Unterferrieden (im Sahre 1812. häufig bey Boxdorf zwiſchen Nürnberg und Erlangen); aus der Erlanger Gegend erhielt ich während der warmen Jahreszeit 3 Mandelkrähen ‚die eine war am 23. May auf Atzelsberg, die andern am 2. Auguft bey Frauenaurach, die dritte bey Dech— fendorf gefchoffen; einer meiner Freunde nahm im Suny 1846. im Kosbachee Revier bet) Erlangen 3 Junge aus dem Neite; bey Roth ift fie ziemlich häufig im Revier Petersgemuͤud. Im Magen eines Maͤnnchens fand ich Reſte von einem Geotrupes stercorarius, 2. Geotrupes sylvatieus, 5 Locusta viridis- sima und verrucivora, bey andern auch viele Formica rufa und Acheta agrestis. Entozoen: Filaria coronata, Ascaris depressa, eine Taenia. 135. Merops apiaster L. Im Sahre 1777. wurden 15 Stud unweit Roth am Sand bey Unterſteinbach an der Haide in Mittelfranken gefehen und einige davon gefchoffen ; in neuerer Zeit hielten fih im Sommer 1830. ſechs Bienenwoͤlfe faft 2 Monate lang eine Stunde von Nürnberg auf der Feldflur des Dorfes Wetzendorf auf; in den darauf folgenden Jahren wur— den wieder 'einzelne bey Schniegling zwifhen Nürnberg und Fürth beobachtet. Herr Ziegler hat in feiner fchönen Samm: lung einen dahier erlegten, ganz jungen, noch nicht erwwachfenen Bienenfeffer; es ift kaum glaublich, daß derfelbe eine weite Laͤnderſtrecke bis zu uns ducchflogen baben Eonnte, weshalb e8 nicht unwahrfcheintich ift, daß ein Paar diefer fhönen Vögel in unferer Umgebung gebrütet hat, was ja auch ſchon im bes nahbarten MWürtemberg der Fall war, 136. Alcedo ispida L. In ganz Franken an größeren und Eleinen Flüffen gar nicht felten; im Winter fieht man ihn am Dusendteih bey Nürnberg an den Stellen, wo der Fifch- bach ein= und ausmimder, in ziemlicher Anzahl. Im harten Winter 1844/45. wurden Eisvögel todt auf dem Eife der Fluͤſſe und des Canals gefunden; im Januar fah id) einen Eisvogel, welchen der heranfommende Dampfwagen von einer großen Mafferlache bey Erlangen auffcheuchte, in unbedeutender Ent: fernung vor dem heranfommenden Zuge quer über die Bahns ‚linie fliegen. 137. Cuculus canorus L, Alfenthalben bekannt, legt feine Eyer meiftens in Rothkehlchennefter, "Ende Auguft 1847. er- hielt ich einen Kuduf, deffen Magen ſtark behaart und vollge: pfropft war von den Raupen der Bombyx bucephala, einer erwachfenen Sphinx pinastri- Raupe und Forficula auricularia, bey andern fand ich Sphinx Euphorbiae - Raupen. Im Dberlande fagt man, der Kuduf fomme und fehreye nicht eher, als bis ex feine Gurgel mit den Eyern der kleinen Singvoͤgel ſchmieren“ koͤnne (gleichfam um eine helle Stimme zu befommen). Was diefem Glauben zu Grunde liegt, ift Flar. Wenn man den erften Kuckuk fchreyen hört, foll man das Geld in der 38 Taſche ſchuͤtteln, dann gehe daffelbe das ganze Jahr hindurch nicht aus. 138. Picus martius L. In Franken nirgends ſeltener, aber auch nirgends gemeiner Stand = oder eigentlich Strichvogel; er bewohnt unfere größeren, befonders die gebirgigen Nadelwäl- ber: im Frankenwald, im Fichtelgebirg, im Bayreuthiſchen, und im Steigerwald brütet er ziemlich gewöhnlich, in geringerer Anzahl in hiefiger Gegend, doch ift er alljährlich in einzelnen Paaren im Nürnberger Neihswalde (im Sebaldie und Laurentii⸗ Fort) zu finden; fo brüteten 1844 zwey Paare im Revier Buckenhof bey Erlangen, in diefem Fahre mehrere bey Wendel- ftein, Eibach, Engelthal, Neuftadt a. A. (Revier Hohened). Sn den Laubmwäldern z.B. bey Burgbernheim ze. nur auf dem Striche. — Am Charfreytag 1845. wurde ein Männchen bey Nürnberg im Walde erfroren gefunden; er heißt hier: Holz: henne, Holsgiefer (Holzhahn) und wird von den Jaͤgern flır einen untrüglihen Werterpropheten gehalten, welcher durch vieles Schreyen den Witterungsmwechfel andeutet. 139. Pieus major L. In ganz Franken gemeiner Strid): und Standvogel. Im Magen: Cercopis spumaria, Lena vitellinae, Entojoen: Taenia crateriformis. 140. Pieus medius L. Ziemlich häufig in Franken, fo im Bapreutherland, im Steigerwalde, bey Burgbernheim und auch, wiewohl nicht häufig, bey Nürnberg. 141. Picus minor L. ein ziemlich feltenee Specht; bruͤtet im ÖSteigerwalde, bey Neuftadt a. A., Burgbernhrim, auch bey Auffees und Wonſees in Oberfranken; er bleibt im frengften Winter bey uns, kommt dann in Gärten auf Obftbäume, um die in duͤrren Blättern verborgenen Näupchen aufzufuchen. Hr. Dr. Küfter führt ihn für Erlangen und Nürnberg auf; ich zweifle nicht, daß er vorfomme, habe ihn aber noch nicht er= halten und noch nichts Gewiffes über fein Dafeyn erfahren koͤnnen. 142. Picus tridactylus L. wurde bis jetzt nur einmal in Franken und zwar bey Ebrach am Steigerwalde geſchoſſen. 143. Picus canus @m. brütet um Nürnberg, Erlangen, Neuftadt a. A. und im Steigerwald ziemlich häufig. Im Ma: gen: Formica rufa und signata. 144. Picus viridis L. In ganz Franken gemeiner Stridy: und Bruͤtevogel, Eommt in Ealten Wintern an die Scheunen in den Dörfern. Entojoen: Taenia crateriformis. 145. Jynx torquilla L. In Franfen nirgends felten ; zieht weg. 146. Upupa epops L. Im Bayreutherland nicht häufig, bey Burgbernheim, was auffallend ift, felten, fo auch bey Neu: ſtadt a. A., bey Nürnberg dagegen, 3. B. im Revier ' Erlen: ftegen, in den Mendelfteiner und Kornberger Steinbergen 1c., und bey Erlangen gewöhnlid. Sm Magen: Formica fusca, Acheta agrestis. 147. Columba oenas L. In ganz Franken, wie aud) in unferm Reichswalde häufig. 148. Columba palumbus L. wie die vorige. eine Taenia. 149. Columba turtur Z. im Sranfenwald, Fichtelgebirg, Bahreutherland, und in unſerm Reichswalde nicht häufig, aber alljaͤhrlich, brütet. 150. Phasianus colchieus L, Sm Sahre 1839. wurde ein Safan auf den Revier Prunn im Reichswalde gefchoffen, welcher, verſprengt, vielleicht aus den böhmifchen Wäldern zu uns gekommen ſeyn mochte; von der Roſenau bey Coburg, wo Entozoen: 39 fie in halb wildem Zuftande leben, ftreiht zuweilen ein Stüd zu ung herein und ein folder wurde bey Buttenheim im Bam: bergifchen erlegt. 151. Tetrao bonasia L. Im. Fichtelgebirge gibt es ziem— lich viele Hafelhühner, doch find. fie. ſeltener als das Auer= und Birkwild, In der Nühe des Pfeiffersberges, des Haberfteing, der Rouifenburg im Nevier Furthhammer brüten fie am häufig- ften; alhjaͤhrlich trifft man dort einige Ketten. Im Herbſt werden fie gefangen und im Winter kommen fie ganz nahe an Städte heran. Mein Freund Herr Ott traf im Fruͤhjahre 1844., wo auf dem Gebirge noh Schnee lag, auf dem Ka— tharinenberg bey Wunfiedel einen Hahn in einer Birkenanlage. Sm Sahre 1845, wurde auf der, Nevier Engelthal, einem ehe: mals nürnbergifchen Pflegamte, beim Herbſtſtrich ein fehr ab- gemagertes; Hafelhuhn gefangen, was als fehr große Seltenheit für unfere Gegend zu betrachten iſt; denn Jäger und Forft: leute, fowie die mir zu Gebote ftehenden Auszüge aus den Jagdmanualen vieler Nevierförftereyen über alles in den letzten 10 Sahren eingelieferte Federwild wiffen nichts von Hafelhüh: nern’ im. Reichswald. und überhaupt in unferer ganzen Gegend. Herr Dr. Küfter führt fie für Erlangen und Nürnberg auf. — Auch bey Münchberg habe ich ſolche Hühner angetroffen. 152. Tetrao urogallus L. ift nah Seren Dr. Küfters Angabe in der Nürnberger Gegend höchft felten geworden. Dies iſt unrichtig. Das Auerwild ift auf der Lorenzer Seite: des Reichswaldes, wenn auc nicht häufig, doch nicht im Gering- ften felten; fo in den Mevieren Ungelftetten, Prunn, Fiſchbach, Feucht, Altenfurth, Lauf am Holz, Forſthof, Lichtenhof, wo es Überall Standwild iſt. Manchen Revieren und Diftricten im Laurenzerforſt fehlen indeffen Die Auerhühner ganz und folche fehen fie entweder nie oder nur höchft felten und vereinzelt auf ihren kleinen Streifereven, fo die ganze Revier Eibach, wo aus: nahmsweiſe im Frühjahr 1846. eine Henne bey Maiach öfters angetroffen worden ift, und die Revier Kleinſchwarzenlohe dem größten Theile nach; bier trifft man fie nehmlich als Stand- wild nur öfflih von dev Nürnberg= Allersberger Straße gegen die Forſtey Altenfurth bin, wetlih von der genannten Straße; aber feit ungefähr 18 Sahren, wo fie noch bey Wendelſtein zu finden waren, aber ſtark verfolgt wurden, nie, ſelbſt auf dem Striche nicht. Nach einem Auszuge aus den Schufliften der Intendantur der Dffiziersjagd (ein Theil des Laurenzerfor— fies), welche ih der Guͤte des koͤnigl. Kämmerers und Obriſt⸗ lieutenants Hrn. Grafen v. Tryps verdanfe, murden auf oben benannter Sagd von 1838— 1847. ein, und zwanzig, auf der Nevier Prunn in demfelben Zeitraum 14, auf den Revieren Keucht und Altenfurth 41, zuſammen alfo 76 Stud. Auer biihner erlegt, im letztgenannten Jagddiſtriete in einem Jahr 9 Stud, und zwar 5 Haͤhne in dev Balzzeit und 4 Sunge im Sommer. Auf der Sebalderfeite des Neichswaldes find: fie als Standwild ziemlich felten und nur hie und da anzutreffen, doch kommen fie noch einzeln in der Revier Beringersdorf und Erfenftegen vor. Für Erlangens Umgegend befagt Hm, Dr. Küfters Angabe ganz das Nichtige; ich weiß mich. nur eines Falles zu erinnern, eine Henne wurde nehmlich bald im Fruͤh⸗ jahre eine Stunde von: Erlangen, bey Zennenlohe ‚gefchoffen. Aufer dem Reichswalde gibt es in der Nürnberger Gegend noch. Auerhühner als Standwild im Revier Schwand, Landges richts Schwabach, besgleichen im Revier Unterferrieden, Land» gerichts Neumark, in den gefchloffenen und zufammenhängenden Madelholziwaldungen von Lindelburg,, Schwarzenbruf, Dürren- — 40 hembach und Nerreth, wo nah dem Jagdmanuale des Herrn Revierfoͤrſters und koͤnigl. Kaͤmmerers Freyherrn v. Eb ner in dem oben angegebenen Zeitraume 15 Hähne in der Balzzeit gefchoffen wurden, aber weit mehr hätten erlegt- werden können, wenn man bier, wie in allen andern oben angegebenen Revie⸗ ten diefe Jagd hätte eifriger betreiben oder Alles wegſchießen und nicht auch hätte fehunen wollen. Nach diefem Allen wird mein obiger Widerfpruch gerechtfertigt feyn. — Aus den Heid: ecker Foriten im Oberpfaͤlziſchen ftreifen einzelne Haͤhne herüber nah Mittelfranken in die Revier Petersgemünd bey Roth, mo außer der Balzzeit feit einigen Jahren 4 Stüd find erlegt worden. Als Standwild findet er fich ferner im Steigerwalde altjährlih (im Frühjahr 1847. war z.B. ein Paar im Revier Koppenwind); und im Fichtelgebirg, im Bayreuthifchen (bey Thurnau) und im Speffart find ‚fie häufig. 153. Tetrao tetrix L. Im Fichtelgebirge und Bayreu— therland häufig, fo auch in der Gegend um Nürnberg. und Erlangen im Neichswalde, hier aber in ‚bey weitem gräßter An: zahl im Laurenzerforſt; außerhalb des Reichswaldes auch in be deutender Anzahl in den Nevieren Schwand und Unterferrieden, nicht felten im Steigerwalde, immer-feltener in ben, Nevieren Roth und Petersgemuͤnd. Im Heichswalde wurden auf, der Dffiziersjagd von 1838 — 1847. an Birkgeflügel eingeliefert 302 Stüd (im Jahr 1846.: 48., im: Sabr 1847.: 49 Stüd; wovon ein Jäger in einem Jahre 19 Birfhühner Alte und Junge fchoß); auf der Nevier Eibach wurden in genanns ter Zeit 71 Stud (davon 20 im Jahre 1847.), in einem Theile der Revier Fiſchbach 57 erlegt. — Im: Gefieder auf der Haut fand ich Ixodes rieinus: 154. Tetrao ‚lagopus Temm. Im Herbſt 1847. hielt ſich bey vielem Schnee ein folhes Huhn 2 Zage lang in einem Garten des Dorfes Steinach an der Ens, unweit Rothenburg a. T. auf, wohin 08 ſich mwahrfcheinlid aus dem benachbarten Mürtemberg, wo das Schneehuhn ſchon einige Male als veriers ter Vogel vorgekommen ift, verftrichen hatte. 155. Perdix einerea Lth. In ganz Sranfen in allen ge: eigneten Lagen febr häufig, ſo auch bey Nürnberg... Auf ber Hffiziergjagd wurden in 10 Jahren 1366, auf der Revier, Ei- bach 459 Stüd gefchoffen.. In dem aͤußerſt fehneereihen und kalten Winter 1844/45. gingen die Nepphühner zu Hunderten zu Grunde; der Hunger trieb. fie nicht ‚nur in die Naͤhe der Dörfer, ſogar bis in dieſelben hinein auf Dungftätten und wor die Thuͤren der Häufer und man’ fonnte fie «mit den Händen ergreifen;, die noch nicht: ganz abgematter waren, ſetzten ſich, wenn fie aufgefheucht wurden, auf die nächften Dächer, Eine Kette anfanglich aus 10 Hühnern. beftehend,, hielt fich längere Zeit hart. am Bahnhof der Suͤd-Nord-Eiſenbahn in Nürns berg auf; bier. ſah ich "mehrmals, ‚mie ſie dem mit langem Zug daherbraufenden Dampfwagen böchftens auf 20 bis 25 Schritte nach der Seite bin und zwar laufend auswichenz ſie Eonnten aber auch vor Hunger und, Elend. kaum mehr fliegen. — Mein Freund Hr. Heumann fchreibt mir aus Wonfees: „1845. find bey. Loͤſau, eine Stunde. von hier, unter, einem: Volke Repphuͤhner 5 Stuͤck ganz ſchneeweiße geweſen z folche durften nicht geſchoſſen werden, mithin habe ich keines bekommen; ich habe fie. aber. oft geſehen, bis fie nach und nach verkamen“. Eine ganz helle Spielart wurde in unſerer Gegend geſchoſſen. 156. Perdix coturnix Lth.: Im Fichtelgebirg nicht ſelten, im Bapreutbifchen gemein, ‘fo auch bey Bamberg, Pommers- felden, bey Thalmeffing , Eifölden, Alfershauſen; ben Nürnberg 4 ind. Fürth brüten nicht viele, häufiger. ‚find fie ‚be Erlangen, urgbernheim, ‚157. Otis tarda L. Kommt nur zuweilen als jeltener Strei— fer zu. und. Es wurden Trappen im ‚Bichtelgebirg, bey. Lichten- feld, bey Bayreuth, Nürnberg und Unterferrieden erlegt, der legtere auf einer, mitten im Walde liegenden Feldflur zu. Anfang December 1827. — Gutozoen: Taenia villosa, einmal. im ungeheurer Menge vorgefunden, ‚Otis tetrax L. Sol ſchon bey Nürnberg gefchoffen worden It. , en Oedienemus erepitans Temm, Sehr felten auf dem Zuge; nah Hrn. Dr, Küfter bey Nürnberg alljährlich. ‚.159. Charadrius vanellus Licht Alenthalben jehr gemein. — Entozoin: 1 Spiroptera, 1 Trichosoma, 1. Echino- rhynchus, Ascaris semiteres. - 160. Charadrius squatarola Glog. Ein. feltener, Gaſt in Branfen; im Altmühlgrund vorgefommen, — Entezoen: Echi- norhynchus polymorphus, 161. Charadrius auratus Suckow. Auf: dem Striche in Franken, uud auch in hiefiger Gegend, ziemlich ‚haufig. ,— Enz togoen: Ascaris heteroura, 162, Charadrius morinellus L. Als Zugoogel ſehr ein: zeln, ich, habe ein einziges Stud aus hiefiger Gegend geſehen. 163. Charadrius hiaticula L,, Erſcheint fehr felten. auf bem Zuge und ift bey Nürnberg am Dugendteich vorgefommen. Anmerf. Sr. Dr. Küfter läßt Charadrius auratus, mo- rinellus et hiatieula ‚aljährlich ‚in der Umgebung Nürn- bergs brüten. Es ift doch gar zu arg und das Alles fleht in einem Buche, das dem Andenfen an die Naturforicher- verfammlung- in Nürnberg gewidmet iſt! Die füdlichften Sommerwohnpläge des Goldregenpfeifers find die Küften ber Nordfee, Die des Mornelleegenpfeifers , eines Berg und Alpenvogels, die höchſten, kahlen Theile des Nie engebir: ges, und Char, hiatieula wohnt am Meereöftrande, oder in der Nähe deſſelben an Landfeen und moorigen Lachen; Plätze aber in Franken, wie an der Nednig, Negnig, dem Diain, wo. der »Halsbandregenpfeifer- allenfaus feinen Som— meraufenthalt aufichlagen könnte, find nur von dem Fluß—⸗ regenpfeifer bewohnt und es. bedarf noch. fehr der Beſtäti— gung, daß hiaticula überhaupt nur in einem beutjchen Binnenlande brütet. 164. Charadrius minor Meyer. In ®ranfen an allen un= fern Flüſſen und Nebenflüffen in geeigneten Plägen, den Sommer über häufig bey Nürnberg, Erlaugen, Bamberg, Würzburg und auch im Oberlande. 165. Totanus fuseus Leisl. Erſcheint zuweilen auf dem Dutzendteich bey Nürnberg in größerer Anzahl; ein Deännchen erhielt ich im vergangenem Jahre aus dem Altmühlgrund, 2 Stud wurden an der reihen und rauhen Ebrach im Herbſt er- legt. Nur auf dem Zuge. 166. Totanus calidris Bechst. Auf dem Zuge nicht un- gemöhnlich in Franken, fo in der hiefigen ‘Gegend. " 167. Totanus stagnatilis B. Ein Eremplar meiner Samm: lung wurde am 4. September 1844. bey Eibah, eine Stunde von Nürnberg, geichoffen. Im Magen fand ich: Uybius fuli- ginosus, Tipula gigantea, Agrion forcipula. "168. Totanus glottis B. Gleichwie Der. vorige nur auf dem Zuge; es wurden melde bey Nürnberg, Cadolzburg, Ebrach erlegt; nicht ſelten. a j Iſis 1848, Heft 1. 42 169. Totanus glareola Temm. In Franken auf dem Früh: jahr= und Herbſtzug; nicht ungewöhnlich. Entozoen: eine Tæ- nia, ein Distomum. 170. Totanus ochropus Tenm. Wie der vorige,” aber nod) ‚gewöhnlicher. 171. Totanus hypoleucos T’emm. Znge (auf der Aiſch, Pegnig, Ebrach). 172. Tringa pugnax Linn. Nur auf dem Zuge; bey Er⸗ langen und ‚Burg Ebrach wurden einige geſchoſſen. Entozoen: eine Trichosoma. 173. Tringa variabilis: Meyer. im Dugendteich gefchoffen. Tringa subarquata B, führt «Herr Dr. Küfter für unfere Gegend auf. 174. Limosa melanura Leisl. wurde 4 Stunden von hier bey Langenzenn, ein: zweites Gremplar in der Sammlung meines Sreunded, des Herrn Dr. Brandt, bey Erlangen gefchoifen. 175. Scolopax rustieula L. In manchen Jahren auf dem Durchſtrich jehr häufig in Franken: brütet auch bey uns, 3.8. einzeln in Burgbernheim, Neuſtadt, im Bapreuthifchen, auch im Revier Aurach, zwijchen Seuchtwang und Ansbach. Im ver: gangenen Sommer hat ein Paar, wovon ich die Eher gejehen habe, eine Stunde von Erlangen bey Bahersdorf gebrütet. 176. Scolopax gallinago L, Gemein in den beiden Wan: Derungsperioden. Ich Habe fie in dieſem Srühjahr in einem fumpfi- gen Walddifteicte bey Wendelſtein, die Lache genannt, am 6. Mah und darnach noch an mehreren Tagen mädern hören, wo: durch fie ſchon in jfrüheren Jahren, arbeitende Holzhauer ge: waltig erjchredt hatte. Durch den mädernden Srühlingsruf Die fer Schnepfe, welche fchon von den alten Deutfchen mit Donar dem Domnergotte, in Verbindung gebracht wurde und Gegen: ftand abergläubifcher Darftelungen war (daher die Namen Don- nerstagspferd, Donnerziege, Donnerbod‘, Simmelgziege*) wird nehmlich heut noch der gemeine Mann in Schrecden gelegt; von einem Orte, wo er das furchterregende Maͤckern gehört hat, fagt er, es gehe daſelbſt ein Geisbock um, d. h. der Teufel: in Bodögeftalt treibe dort fein Ween. — Entogoen: 'Taenia va- riabilis, 177. Scolopax gallinula L. Im Herbft und Frühjahr nicht felten ‚oft häufig; heißt bey Nürnberg „Vockerle“. 178. Numenius tenuirostris Vieill. Nach Hrn. Dr. K üfter find 2 Stüd bey Erlangen erlegt morden. 179. Numenivs arquatus Zth. Alljährlich auf dem Zuge bey Bayreuth, Erlangen, Nürnberg, Schwabach nicht felten. Numenias phaeopus: Zth. führt Sr. Dr. K üfter für Er: langen und Nürnberg, Ibis faleinellus 7. als äuferft felten für legtere Stadt auf. 180. Grus cinerea Bechst. Hr. Dtt in Wunftedel hat im Jahr 1843, einen Kahn Iebendig erhalten. In dem Revier Weißenſtadt wurden nehmlich eined Morgens 4 Stüd an einem Weiherdamm erftarrt gefunden; ein, Mann, der fie fo .antraf nahm einen Derjelben mit ſich, der. meinem Freunde zugeſchickt wurde; derſelbe wurde ſehr zahm und mehrere Monate unterhalten. In dem genannten Jahre wurden im Fichtelgebirge mehrere Kraniche gejehen. Einzelne ‚wurden beh Nürnberg (Revier Altenfurth), bey Schweinfurt, bey Aſchbach (1845.) geſchoſſen und vor mehreren Jahren zogen 9 Stüd über. Bommersfelden bey Bam⸗ Alljährlich auf dem Bieht durch; wurde fchon & en: Mythologie von Jacob Grimm. Göttingen, 1835, 9 “we. ® ”"n 4 b 3* 43 berg, von welchen aber trog aller Mühe feiner erlegt werden fonnte. — Entozoen: Ascaris'singuläris. Anmerf. Hr. Dr. Küfter fagt, Grus virgo ſey bey Nürnz berg mehrmals geſchoſſen worden z das Gejagte iſt nur dann richtig, wenn virgo, wie ich glaube, ein Schreibfehler Für einerea ift. Der Jungfernkranich ift im inneren Deutfch- land noch nie gejchoifen worden. 181. Ciconia nigra Bechst. Schwarze Störche wurden: in unforer Umgegend ſchon mehrere erlegt, — 3. B. an der fränki— schen Nezat bey Windsbach, an der Nednig bey Fürth, zwei san der Regnig und im Kosbacher Forſt bey Erlangen, zweh ‚andere bey Dürrnfarnbach und Dietenhofen, im Landgerichte Cadolzburg. — Entozoen: Strongylus'trachealis, Filaria labiata. 182. Ciconia alba Bechst. In Franken allgemein boc) nicht zahlreich verbreitet. Entozoen: Distomum ferox. 183. Ardea purpurea Gen. Ein Purpurreiher wurde bei) Dürenfarnbach, Landgerichts, Cadolzburg, geichoffen, ein zwehter hielt ſich im April 1845. einige Tage im Scyloßgarten zu Afch- bach am Steigerwalde auf, ohne daß er hätte gejchofjen werden fönnen; Denn er war äußerſt Scheu. 184. Ardea einerea L. Brütet im Fichtelgebirge ſehr zahl— reich, vorzüglich bey Marktleuthen, Schwarzenhammer, Selb; Himmelkron. In der Umgebung von Erlangen brütet er wahr: fcheinlich ; Denn. ich erhielt won dort: Fiſchreiher zu alle Jahres: zeiten. So anfehnlich. auch: noch wor. mehreren Jahren ein Reis berftand in dem ehemaligen Domainenwald, die Saardt genannt, war, ein Beſtand, weldyer zwiſchen den "Dörfern Hirchneuſees und Neudorf, Landgerichts Markt Erlbach, auf einem Flächen raum son etwa 6 Tagewerfen: faſt "durchgängig nur mit ſoge— genannten Holländer Fohrenftimmen bededt war, jo ſehr und gänzlich wurde dieſe Golonie «durch Veräußerung. und Abtrieb Diefer Waldung ruinixt. Einzelne Paare zerftreuten ſich in bie nahegelegenen Forfte, worin ſich noch einige. hohe Bäume be— fanden, nifteten, wurden: aber auch Dort Durch Jäger vertrieben. — In den Mägen gefchoffener Reiher fand ich: Cottus gobio, Perca fluviatilis, Cobitis barbatula, Sorex fodiens, ‚Hypu- daeus arvalis, Dytiseus marginalis. In dem aͤußerſt falten und fehnerreichen Winter 1844. und 45. erhielt ich aus der Gegend von ‚Erlangen im December und Januar ein altes Weib— chen und ein deögleichen Männchen, welche fo ungemein fett waren, daß ich Mühe mit dem Ausbälgen hattez dagegen wurde am 6. December 1844, ein fehr, ermatteter Neiher von einem Landmanne im Walde lebendig ergriffen und nach Haufe gebracht, wo Das ausgehungerte, zum Gerippe abgemagerte Ihier nad) wenig Stunden ftarb; in feinem Magen fand ich Inſectenreſte aus den Gattungen Cimex, Crabro, Otiorhynchus, Knochen— refte wahrfcheintich von einem Froſch, viele ſehr kleine Säme— reien , jedenfalls von Wafferpflangen, ‚und endlich 5 ganz er— baltene Saamenferne' von Viburnum opulus, — Eutozoen: Ascaris serpentulus, Echinorhynchus striatus, eine Filaria. 185. Ardea nycticora L. Ein jeltener Zugvogel; ein Stück wurde ganz nahe an Nürnberg auf ber Roſenau (Bleichweiher), ein anderes in Frühling 1834. bey Aſchbach geſchoſſen. 186. Ardea minuta L. Sie und da in der Gegend von Bayreuth, wo fie auch ‚brüten fol; bey Burgebrach wurde ein Gremplar erlegtz nach Sen. Dr. Küfter bey Nürnberg in eins zelnen Pärchen vorhanden, was wohl möglich: ift. 187. Ardea stellaris L. Kommt bie und da bey Bayreuth (Krögelftein), am Steigerwald (Aſchbach), bey Neuftadt u A., Nürnberg (Dugendteih, Mögeldorf, Ropftall, Engelthal ıc.) 44 und. bey Erlangen vor; ich glaube nicht, daß bie Rohrdommel auch in Franken brütet. 188. Phoenicopterus ruber L. Am 25. Junh 1811. og bekanntlich eine Anzahl junger Flamingo über Bamberg; in demſelben Jahre (den Tag konnte ich nicht mehr ermitteln) ſchoß Der Bruder meines Freundes Heumann ginen jungen Flamingo bey Kiſſingen. - 189. Recurvirostra avocetta Z. Wurde in ber Nähe von Nürnberg nad) einer mimbdlichen Mittheilung von dem Herrn Sturm zwiſchen Großreuth und Ziegelftein geliehen und ift nach Sn, Dr. Küſters Angabe einmal auch am Dutzendteich vor: gefommen. 190. Crex pratensis Bechst. Ueberall in Franken gar nicht felten; gemein um Nürnberg und Erlangen. , 191. Rallus aquatieus L. Im Sommer nicht felten; ich habe fie jchon im Winter (20. December) aus hiefiger Gegend erhalten. — Entozoen: Monostomum verrucosum, mutabile, Distomum holostomum. 192. Gallinula pygmaea Naum. Nicht felten am Mahn. 193. Gallinula pusilla Bechst. Am Dayn, an der Ebrach gar nicht felten; bey Burgbernheim auf dem Zuge. a 194. Gallinula porzana Lth. Bey Nürnberg, Grlangen, deüſtadt a. U, Roth, im Ebrachgrunde uſw. gar nicht felten z ich erhielt am 25. April 1846. ein lebendes Rohrhuhn dieſer Art, das ſich im Fluge an einer Paterne in der Vorftadt von Roth am Sand den Kopf ſtark angeſtoßen hatte, herabfiel ünd ergriffen wurde, — Entozotn? Eehinorhynehus lieollis, po- Iymorphus , versicolor,, ' Monostomum verrucosum, Disto- mum militare, holostomum. 199. Gallinula 'chloropus Zeh. In allen Tichen häufig, ſo auch dey Nürnberg und Erlangen. — Entogoön: Monosto- mum mutabile, ein’ Holostomum. ! 196. Fuliea atra T. Zuhlreich auf allen größen Teichen und Weihern, die einem freyem Mafferipiegel haben, ſo bei Nürnberg auf dem Dugendteich und auf dem Dechfendorfer Wei— her bey Erlangen. — Entozoen? Echinorhynehus 'polymor- phus, filicollis, ‘Monostomum vsrrucosun: , mutabile,' Stron- gylus trachealis. j 197. Sterna'fissipes Z. nigra L. Auf ihren beiden Wanz derungen auf unſern Flüſſen (Pegnitz, Regnitz, Ebrach) hier und Da nicht ſelten. — Entozoen: Docophorus fuscatus, hip- pocephalus. 5 198. Sterna hirundo L. Alljährlich beſucht fie auf ihrem Zuge unſere Gewäſſer; Hr. Ziegler in Nürnbürg bat wenig Tage alte Junge der gemeinen Seefchwalbe in feiner Sanımlung, welche in hiejiger Gegend an der. Rednitz ausgebrütet worden find. 199. Sterna minuta L. Sehr felten auf dem Zuge; Here Dtt erhielt, ein Gremplar im Fichtelgebirg. 4* 5 Anmerk. Herr Dr. Küfter führt Sterna leucoptera Schinz fir Nürnberg und Erlangen, als zuweilen vor⸗ kommend, auf. ur 200. Larus ridibundus L. ‚Auf unſern Flüſſen in den beiden Wanderungsperioden nicht ungewöhnlich, manchmal in beträchtlichen Schaaren. — Entozoön;. Taenia. porosa, Holo- stomum ‚spathaceum, Ascaris'spiculigera ‚ein Bothrioce- phalus. ’t solın j sonig 201: 'Larus tridactylus’Z. Auf der Wanderung an. unfern Gewäffern (Pegnitz, Regnitz, Wieſent, Aiſch) nicht ungewöhn? * lich. — Entozoen: Holostomum spathaceum. N, 45 202 Larus faseus:L. Kommt felten auf dem Zuge und meift im erften Winterfleide auf unjere Gewäſſer, fo hat ich fie von der Altmuͤhl "erhalten. Nach Hrn. Dr. Küfter ift fie bey Nürnberg Standuogel, was abſolut unmöglich iſt. — Entozoen: Docophorus lineatus, truncatellus, Ligula alternans , Spi- roptera obvelata, Strongylus purpureus, Ascaris depressa, Echinorhynchus polymorphus, 203. Larus minutus Pallas. If felten auf dem. Zuge, ein Stüd wurde auf unferm Dugendteich gejchoffen, wo fie aud) nad) Sen. Dr. Küfters Angabe jchon einmal ift brütend ges funden worden, was. ich fehr bezweifle. Auch führt derfelbe für unjere Gegend noch auf: Larus canus L. et L. marinus L. 204. Lestris parasitica Ill. Cine ſolche Meve wurde im Herbſt 1842. bey Schwarzenberg (bey Markt Scheinfeld in Mit— telfranken gelegen) geſchoſſen. Lestris crepidata Meyer. ift ſchon einige Male, wie Herr Dr. Küfter fagt, in Nürnbergs Umgebung gejchoffen worden. 205. Pelecanus onoerotalus L.. Ein Erenplar des Cabi- net3 in Erlangen ift bey Bahreuth gejchoffen worden. 206. Änser torquatus Bechst. Sehr felten auf dem Zuge am Mahn. 207. Anser albifrons B. An der Altmühl find fchon meh: tere erlegt worden. — Entozoen: Spiroptera anthuris, Stron- gylus trachealis, Monostomum verrucosum. ++ 208. Anser segetum B. Zieht im Späthherbft in unge: heuren Schanren! bey uns durch und bleibt im gelinden Wintern bis zum Frühjahr. 209. Anser ciuereus Meyer. Durch. ; ‘ 210. :Cygnus musieus Bechstein. xanthorhinus Naum. m Sabre 1829. wurde im Winter 4 Stück bey Holfeld an der Kainah in Oberfranfen und am Weihnachtstage 1844. ein Weibchen aus seinem Flug, von etwa 12. Exemplaren folcher ‚Schwäne bey Reichenſchwand, 4 Stunden von Nürnberg, ge— ſchoſſen; daß letztere ſteht Jin. Der wortrefflichen Sammlung. der Hrn. Gebrüder Sturm. Nach Sn. Dr. Küfter wird Cygn. musicus in unferer Gegend zuweilen auch brütend angetroffen. Wo jol wohl das ſeyn? Die Schwäne, welche bey uns brüten, find zahme Cygnus olor. — Entozoin: Docophorus confinis, Nirmus albatus, Strongylus trachealis, Monostomum mu- tabile, verrucosum, Distomum ovatum. 211. Auas tadorna L. Ein Eremplar ift auf der Pegnig bey Nürnberg _erlegt worden. . 212. Anas elypeata L. Kommt auf dem Zuge auf unjern ‚Gemäffern truppenweife oder einzeln vor. 213. Anas boschas L. In ganz Franken als Brütenogel zahlreich, To auch auf dem Dugendteih bey Nürnberg. — En— togoen: Taenia trilineata, Echinorhynchus plymorphus, filicollis, Amphistomum erraticum. 214. Anas acuta L. Ein Gremplar wurde bey Neuftadt a. U. erlegt, ift auf unfern Flüſſen ic. ein feltener Gaſt. „. 215. Anas strepera L. Einzeln auf ‚den Zuge. 216. Anas querquedula L. Kommt im. Serbft- truppweife duch Franken; einzelne niften beh und, fo brütete vor einigen Jahren ein Pärchen ganz in der Nähe von Nürnberg an einen Eleinen Weiber. j "217. Anas crecca L. Kommt auf ihren beiden Zügen ziemlich zahlreich zu uns; brütet aber auch’ bey uns in Franken "wie im Fichtelgebirg und der Gegend von Nürnberg. — Ento- zoen: Taenia laevis. Zieht truppenweife bey ung — — 46 218. Anas penelope Z. Ziemlich ſelten auf den Zügen. 219. Anas mollisima L. Im Herbſt 1834. wurde in hie: figer Gegend ein ſehr altes prachtvolles Maͤnnchen der Eiderente von einem Landmanne bey Dürenfarnbach im Land: gerichte Cadolzburg, geichoffen. Daſſelbe hielt ſich auf einen Weiher einige Tage lang allein und ohne große Scheu vor Menſchen auf und ift gegenwärtig, gut ausgeftopft, indem Be: fige des Hrn. Herrſchaftsrichters Wunder in Wilhelmsdorf, wo ich es geſehen Habe. So viel ich weiß, ift dies das erfte Beilpiel von den Vorkommen eines alten ausgefärbten Männ— chens in Deutſchland. — Entozoen: Spiroptera erassicauda. 220. Anas fusca L. Ein altes herrliches Männchen , wel: ches dahier in Hrn, Bieglers Sammlung fteht, wurde im Fe— bruar 1830. auf dem Weiher bey Mögeldorf, eine Stunde son Nürnberg, und ein zweytes altes Männchen im März 1838. auf dem Dugendteich gefchoffen. — Entozoen: Monostomum verrucosum. 221. Anas nigra L, Ein Eremplar ift bey Aſchbach am Steigermwalde geichoffen worden. — Entozoen: Strongylus no- dularis, Ascaris spieuligera 222. Anas fuligula L., Auf) dem Striche einzeln oder in Eleinen Flügen auf unſern Gewaͤſſernz auch bey Nürnberg auf der Pegnitz. — Entozoen: Taenia laevis, 223. Anas ferina. .L., Wie die vorige; brütet auch einzeln bey ung, ſo anı. Vichtelgebirge. 224. Anas nyroca Gm!. Kommt im Winter familienweife nad Scanfen, Mein Freund, Sr. Landarzt Kreß, ſchoß eine folche Ente im Sommer 1836. bey Aſchbach. Entozoen: Tæ- nia laevis, 225. Anas Slaeialis L. Im Januar 1821. wurde ein altes Männchen bey Gunzenhaufenyauf der Altmühl und im December 1826. ein Stück auf der Aiſch erlegt. 226. Anas clangula L. Kommt: faft alljaͤhrlich truppiveife, einzeln in jedem Jahre auf die fränkifchen Gewäſſer, jo auch auf die Pegnig und den Dutzendteich. — Gntozoin: Monost. mutabile, Spiroptera crassicauda, Echinorhynchus poly- morphus. 227. Mergus merganser L. Wird in firengen Wintern nicht felten auf unfern Flüſſen erlegt; fo wurde am 21. Ja— nuar 1842. ein herrliches Männchen auf: der Nednig ben Er— langen, ein anderes am 4. Januar 1845. auf einem Neben: flüßchen derſelben, einzelne am Fichtelgebirge geſchoſſen. Im Magen fand ich Cyprinus leueiscus. — Entozoen: Spiro- ptera erassicauda, Ascaris spiculigera. 228. Mergus serrator L. Selten am Maynz Herr Ott Hat ihn auch im Fichtelgebirg befommen. Herr Dr. Küfter führt den Mergus albellus für Nürnberg und Erlangen auf. 229. Haliaeus carbo ZH. Wurde einmal in der Charwoche auf dem Dusendteich, ei zwehtes altes Männchen ebenfalls bey Nürnberg, ein drittes bey Erlangen erlegt. — Entozom:ı Tae- nia scoleeina, Ascaris spieuligera, 'Echinorhynchus hystrix, 230. Colymbus eristatus L. Brütet einzeln im Fichtelge- birg, auch auf dem Dugendteich beh Nürnberg; auf dem Zuge auf-unfern Flüſſen und. Zeichen nicht ungewöhnlich. 231. Colymbus rubricollis L. Höchſt felten auf dem Zuge, einmal auf der Aiſch erlegt. 232. Colymbus auritus' Z. "Selten und, ſoviel mir befannt, nur auf dem Zuge. 47 232. Colymbus minor L. ger Bruͤtevogel. Colymbus cornutus kommt auf dem Main als ſeltener Win⸗ tergaſt vor; ich habe ihn aber noch nicht geſehen. 233. Eudytes septentrionalis ZU. Kommt hin und wies der in firengen Wintern nach Franken; einer wurde im Späth: berbit bey Leupoldsborf im Fichtelgebirg,, ein anderer an ber Pegnig bey Nürnberg geſchoſſen. — Entozoen: Spiroptera erassicauda, Distomum inflatum, Ascaris spieulisera, Ho- lostomum spathaceum, eine Taenia, ein Strongylus. 234. Eudytes glacialis L. Kommt in firengen Wintern im Jugend£leid nicht fehr felten auf unfere Gewäſſerz einzelne ſolche Taucher wurden bey Nürnberg auf der Pegnitz, bey Er: langen an der Regnig, bey Kisingen am Main geichofjen. Ueberal in Branfen ein häufi: The Transactions of the royal irisch Academy. Dublin. 4. Diefe Schriften werden in Deutfchland ziemlich felten und baher wenig Gelehrten zugänglic) feyn; Daher wollen wir über ihren Innhalt das Nöthige mittheilen. Sie ericheinen feit 1787. und theilen ſich in Naturwiſſen— fchaften (Science), fchöne (polite Literature) und Alterthums⸗ Wiſſenſchaft ( Antiquities). Sn den eriten Jahrgängen ift wenig Naturgefchichtliches; mehr Mathematiiches, Arftronomiihes, Phyſiſches, Deineralogifches, Anatomifched und Pathologifches; Füberwiegend ift das Antiqua- rifche, welches, wie ed und ſcheint, großen Werth hat. Wir können natürlich nicht die Titel von allen Abhandlungen angeben; jedes Fach enthält aber etwa ein halbes Dutzend auf etlichen 100 Seiten mit ziemlich viel Tafeln. Band J. 1787. S. 89. 87. 162. Wiſſenſchaften. Sieben Abhandlungen bis S. 89. über die Sternwarte, Sonnenringe, Mondsfinſterniß, Quadratur der Eur- ven, tragbares Barometer, Ausziehung der Eubifwurzeln, Pem- phigus, Zähne, Haare und Knochen in einem Eherſtock einer funfzigjährigen Frau, welde 25 Jahre früher ein Kind geboren hatte, mit 3 Tafeln. Ber der Schönen Literatur find 5 Abhandlungen äfthetifchen Inn- halts auf 87 Seiten, Bey den Antiquitäten find 7 Abhandlungen, auf 162 Seiten, faft ale mit Abbildungen: alte Innfchriften auf Grabmälern, Alter der Wollen - Manufactur in Irland, urfprüngliche Schotten in Britannien, gaelifche Gedichte, griechiiches Manuſcript in Du: blin, alte Münzen und Urnen, Band II. 1788. ©. 191. 90. 90. Der Innhalt ziemlich fo; Darunter R. Kirman über bie Kohlengruben ©. 157— 170. Unter den Antiquitäten, Gräber, Münzen, Alterthuͤmer in Kirchen, Kriegälieder, Sitten, Iheater ufw. Band III. 1790. ©. 180. 49. 85. Kirwan, Kohlgruben bey Blakelow S. 49 — 54. Taf. Young, über den Urfprung des gothiſchen Bogens S 55 bis 88. Sohn Eoofe, Befihreibung einer Dampfmafchine. bis 116. Taf. 1. 6. 113 48 Saturnd: Ring, Bexrölkerung von Irland, Verdichtung bes Alcohools und Waflers. Beicyreibung des Theater3 von Sagunt ufw. Band IV. Ohne Jahreszahl, wahrjcheinlih erfchienen 1793. ©: 187. 72. 54. G. Burromwes, Biftel-Deffnung in den Magen 177—182. Uriprung Der Gärtnerey in Irland. S. 3—20, Band V. Etwa 1795. ©. 324. 92 Kirwan, über den feurigen Uriprung fleiniger Subftanzen. ©, 51 — 82. Derfelbe, über bie neue Erde bey Strontbian in Schott: 1794. ©. 243-355. Gntdedt von Dr. Crawford 1790., bejchrieben von Sulzer in Mäners Journal, February 1791. 3. Fiſcher, Kohlengruben bey Whithaven in Cumberland. ©. 266 - 280. G. Graydon, über Die verfteinerten Fifche des Monte Bolca. ©. 281 — 318. Tafeln 3. Verzeichniß einer folden Samm— lung des Seren Bozza in Verona, mit lauter neuen Nanıen, Ueber das chineſiſche Schadhipiel. S. 55 — 63. 3.2: Band VL 1797. ©. 455. 102. 33. Wieder aftronomifche, geodätifche, meteorologifche, mathema= tische, phyſicaliſche und medieiniſche Abhandlungen, Darunter die Geſchichte eines Falls, worinn ungewöhnliche Würmer aus Dem Magen entleert wurden won S. Crumpe ©. 57—63. Fig. Die Abbildungen ſind ſchlecht. Eine Art Diefer fogenannten Würmer, wovon nur wenige ausgemorfen wurden, ift 1 par. Zoll lang und 1% breit, bat einen Kopf und 12 Ringel mit Füßen an den 3 erften, alio eine Käfer: larve. Bon der fleinern wurden fo viele ausgebrochen, daß fie nicht gezählt werden fonnten. Länge 4, vorn zugeſpitzt, Dice in der Mitte 15 beſteht aus einem Kopf und 10 Ringeln mit 3 Reihen von Füßen [Borften], eine Doppelte Reihe jeberfeits und eine doppelte von Fürzeren auf der Mitte Des Rückens, außer: dem 3 Borften nach hinten gerichtet. [It ohne Zweifel eine Muckenlarve mit zugefpistem oder vielmehr ohne Kopf.) Band VII. 1802. ©. 525. 79. 12. Taf. Kirwan, über Huttons Erdtheorie; über den erften Zus ftand der, Erde; Die Steilheit der Gebirge; chemifche und mine- ralogiſche Nomenclatur. ©. 3 — 76. J. Templeton, über, die Naturalifation der Pflanzen. ©. 111— 140. Charleville, Zerlegung der Torfaihen. S. 135 — 140. NR. Martin, Über die Minen von Glan. ©. 141 — 156. ©. Knor, Bemerkungen über dem Kelp. S. 207—214, NR. Chenenvir, über Die Menge des Schwefeld in der Schwefelſaͤure. S. 233 — 244. R. Kirwan, über die Variationen ber Armofphäre. 269 — 508. Band IX. 1803. 489. 172. 7. Afln, | MW. Rihardfon, über die Bafalt- Felſen bey Giant's —— ſeway und Belfaſt. S. 21 — 44. Derfelbe, über Huttons Erd-Theorie. ©. 423 — 467. Band X. 1806. 312. 176. 21. G. Mitchell, über das neue Metal Menacan und feine Erze, ©. 11 — 380. * ©. 35 Seite W. Richardſon, ‚über bie — — bis 108. 49 Little, über bie Metall- Compofition bey Refleriond - Te: Iefcopen. ©. 119 — 188. Th. Egan, über Harnftein. S. 229 — 308. RN. Kirwan, über die erfte Sprache der Menfchen. ©. 121 bis 176. Band XI. 1810. 211. 190. 244. W. Rihardfon, über nügliche Gräſer. Es werden hier aufgeführt: - Asrostis stolonifera. Dactylis glomerata ( Cocksfoot ). Festuca pratensis. Alopecurus pratensis (Foxtail). Lolium perenne (Rye-grass). Holcus lanatus (White-Grass). Poa pratensis. Avena flavescens. Unnüg ift Poa annua. Phleum pratense (Timothy- Grass). Bromus mollis (Goose - Grass). Festuca fluitans (Drain - Grass). Festuca ovina. Poa trivialis. Cynosurus eristatus (Dog’s-tail). Anthoxanthum odoratum. Band X. 1815. ©. 124. 188. Faſt nichts als ——— und Aſtronomiſches; nichts Antiquariſches. Band XIII. 1818. ©. 114. 189; 184. Th. Taylor, über das neue Mineral Kilinit bey Dublin. ©. 3— 11. J. Macartney, über die Rückenverkrümmungen. ©. 13-24. TR. Robinfon, über den Bau chemiſcher Defen. Seite 63 — 92. Taf. Derfelbe, über die Mittel, große Hitze hervorzubringen durch Verbrennung des Sauer: und Wafferftoffgafed. S. 93-107. ©. Kirwan, neue Luftpumpe. S. 109— 114. T. 1. 2. ER. Robinfon, über die voltaifche Electricität. S. 121 bis 128. W. Wallace, über die Veränderungen des menfchlichen Schrachs in berjchiedenen Lebensperioden und über deſſen Berun- ftaltungen. ©. 129 — 163. Unter den ſchönen Wifjenfchaften kommt vor: MW. 9. Drummond, über daß Leben und bie Schriften DOppiand. ©. 3— 45. — Er war geboren im letzten Jahr des Marcus Aurelius Antoninus zu Anazarba in Cilicien. Derfelbe, Analyfe zu Oppians Cynegeticis. S. 47-72. Diefe Auffüge tragen ſehr viel bey zum VBerftindniß des oft dunfeln Schrififtelerd und find daher von den Zoologen zu be achten. HM. Mafon, über eine Abbildung von Chriſtus auf einer beyh Cork gefundenen Meſſingmünze. S. 129— 150. M. Walfb, über ſolche Abbildungen auf hebräiſchen Münzen. ©. 161 — 173. Taf. 1. 9.3. Monk, Beſchreibung einer alten Abbildung im rothen Buch des Schatzamtes in Irland. S. 181 — 184. T. 1. Dieſe Zeichnung wurde gemacht im 11. Jahre der Negierung bes Königs Heinrich IV., aljo um das Jahr 1261. Wir führen diefe Abbildung an, weil Darauf viele Beamte abgebildet Iſis 1848, Heft 1. ©. 87— 119. 50 find, wovon zweh Brillen tragen, was übrigens dem Verfaſſer nicht aufgefallen ift. Einer begusft Daburch die Spige feiner Feder. In der Alterthums = Abtheilung fommt vor: Cäfar Olwah, über die — Forte in der Grafſchaft Cavan in Irland. ©. 123 — 127 Bisher das einzig gefundene in Irland, mährend e8 befanntlich mehrere in Schottland gibt. Sie ftehen immer auf großen Höhen, find viereckig und zeigen gegenwärtig nur wenig Ueberbleibfel,- mit Erde bedeckt und Iofen Steinen darum. Sie haben nur Brufthöhe, find durch und Durch verglaft, welche Verglafung aber erft 1—2 über den Fundament anfängt; dazwiſchen nur durch das Feuer verfärbte Steine. Daß irifche Fort ift Dagegen rund im Durchmeffer 34 Stab (Yard! = 3’). An der Süd— weſtſeite ragt ein Felſen 4 hoch hervor, den man zu verglafen und alfo zu verftärfen nicht für nöthig gefunden hat. Einen Graben fonnte man bafelbft nicht aufwerfen, denn ber Schiefer ift unmittelbar Darunter und Kalk gibt es eıft 4 Mei: len entfernt; dagegen Wald und Seide gibt es genug herum, womit man die Steine verglafen Fonnte. 900° davon ftehen 5 Steine 5' hoch, wahrfcheinlicy ein Druidenfreis, Band XVI. 1825. ©. 198, 228. 220, A. Nimmo, über die Anwendung der Geologie auf bie Zwecke der Schiffahrt. S. 39— 50. mit einer geognoftifchen Eharte von einem Theil Englands, W. Bald, trigenometrifche Vermeſſung von Mayo. bis 61. mit 5 harten. W. Edgemworth, auch darüber. ©. 63 — 66. °F. T. Mackah, Verzeichnig der Pflanzen Irlands. ©. 103 sis” 198. Bey den Namen fteht bad Borfommen. Nach dem linneiſchen Syſtem. Unter den Alterthümern kommen wichtige Sachen vor; darunter Ch. v. Gieſecke, über die norwegiſchen Niederlaſſungen an der Oſtkuͤſte von Grönland. S. 47—56 mit einer Charte. 3. Hardiman, ein Verzeichnig ber harten von Irland, welche in der Bibliothek zu Dublin aufbewahrt werden. Seite 57 — 7. Die älteſten, wie es fcheint, aus der Zeit der Königin Eli- fabeth, die meiften um das Jahr 1600. Unter den fchönen Wiffenfchaften. ift ein großer Aufſatz über die Principien des Rhythmus in Sprachen und Muſik, bejon- ders in englifchen Werfen, 1823. S. 1—21. und 1— 220. Band XV. 1823. ©. 201. 86. 293, If, T. N. Robinfon, neue Luftpumpe. ©. 13 —19. T. 1. 3. Soufton, über den Bau, den Mechanismus der Zunge des Chamäleond. S. 177— 201. T. 1. Diefe Abhandlung Haben wir fehon ausgezogen Iſis 1832. ©. 623. Xaf. 12., nad) dem Edinburger Journal 1829, ©. 161. Unter der ſchönen Literatur: 3. Scurry, Bemerkungen über die iriihe Sprade. ©. 3 bis 36. 2. C. Beaufort, über den Zuftand der Baufunft und ber Alterthümer vor der Landung der Anglo Normannen in Irland, ©. 101. mit 15. Ifn. Sehr wichtig; flelen vor Crom-Leac und viele Steinfäulen, Grabhügel, Thürme, Capellen und Kirchen, — ©. 51 51 Band XVI. 1830. ©. 130. 336. 400. WR. Hamilton, über die Theorie der Lichtftrahlen. ©. 4—62. ©. und 93 — 126, J. Mac Cullagh, über bie doppelte Lichtbrechnng in einem erhitallifirten Mittel. ©. 69— 78 R. 3. Graves, über etwas —— im Fußgelenk des Roſſes und über die Wirbel bey Delphiuus diodon. ©. 85-91. Bekanntlih kann dad Pferd ftehend fchlafen.. Das kommt nicht von der Anjtrengung der Muskeln her, fondern von ber Geftalt der Knochen im Fußgelenk ( Ankle or Hock-Joint), wodurd die leichte Biegung erft erfolgt, wenn ber Fuß. fchon etwas gebogen ift, alfo ziemlich fo wie der Storch jtehend ſchla— fen kann. Beym Roß ift e8 eine Art Scharnier zwifchen ‘dem Schien- und Sprungbein, welches leßtere eine, Gelenkflaͤche hat mit fat halbkreisförmigem Umriß, getheilt in zwey Leiſten, zwiſchen denen eine tiefe Grube. Am Ende des Schienbeins find. entſprechende Erhöhungen und Vertiefungen, welche in die des Sprungbeind eingreifen, wodurch ein vefter Halt entfteht; wird umftändlicher beichrieben. Delphinus diodon (Hyperoodon) wurde gefangen beh Dublin im Serbft 1829.53 16° lang. Nachdem der Rückgrath einige Tage eingeweicht war, fand ich, daß die Intervertebral-Sub- ftanz fich leicht ablößte, als eine Knochenſcheibe 4 dick mit Furchen und Löchern. zum Durchgang der Blutgefäße; find alſo Epiphufen, welche bey jungen Walen noch gar nicht mit den MWirbelörpern verwachfen find, fo daß man daran das Alter erkennen Fann. Findet man einen Wirbel, von dem dad Zwi- fchenbein abgelößt ift, fo hat er tiefe excentriiche Furchen, fonjt eoneentrifche Linien oder Furchen. In dieſem Fall ift das Thier ausgewachfen. An zwey Schäbeln waren rechte und Linfe Seite unfymmetrifch. J. T. Mackah, Über eine Heide in Kunnamara. ©. 127.128. Erica mediterranea; wird 3—5' body; auch in Portugal und auf Gorfica. Ebenda habe ich auch Menziesia polifolia (Erica dab- beoci L.) gefunden. Unter den ſchönen Wiffenfchaften: Zwey große Abhandlungen von W. H. Drumond und E. D’Reilly über die Authenticität von Offians Gedichten, wie fie in Macpherſons Ueberſetzung mitgetheilt find. ©. 3 bis 386. Seyen verfälfcht. Uuter den Alterthümern: J. D’Alton, über die alte Gefchichte von Irland. S.3-379. G. Betrie, über die Authentieität der, Annalen ber vier Meifter. ©. 381 — 393. Band XV. 1837. ©. 423. W. R. Hamilton, über die Lichtftrahlen. S. 1 — 144. 5. Lloyd, über die Licht - Erfcheinungen bey feinem Durch- gang längs den Achfen der zweyachfigen Erhftalle. S. 145 bis HD de 2. Derfelbe, ein Verſuch, die Beobachtungen des Erd- Mag: netismus zu erleichtern. ©. 159 — 169. Derfelbe, ein neuer Ball von Interferenz der Lichtſtrahlen. ©. 171 — 178. 5. MW Sweeny, über dad Clima von Ireland feit den älte- ften Zeiten. ©. 179— 233. E. Dany, über ‚ein neued Knallſilber und ſeinen Gebrauch als Prüfmittel für die Chlorine. S. 265 — 274, 52 J. Apjohn, über die Theorie des Moijtfulb —* ©. 375 — 292. ; Nichts über fchöne Literatur und Alterthümer. Band XVI. 1839. a Apj A neue Unterfuchungsart der Kite ber Gaſe. . 1— 116. Derfelbe, Zerlegung des Meteorfteind, gefallen bey Adair in ber Orafichaft Limerif am 10. September 1813. ©. 17-30. Gewicht 14 Pfund; befteht aus Eiſenkies, Eifen, Nidel, Ko: balt und Chrom, Kiefelerde, Talkerde. 3. Mac Eullagh, über die Geſetze ber Neflerion und Re: fraction der Gryftalle. S. 31 — 74. R. Mallet, über eine bisher nicht bemerfte Structure in manchen Irappfelfen der Grafichaft Galway. S. 75—79. E. Davih, über eine neue Gas: Verbindung von Kohlen: und Wajlerftof. S. 80 — 88, N. Ball, Bemerfungen über die Gattungen: der Robben in den iriſchen Meeren. December 1836. S 89— 89. T. 1-6. Seit mehreren Jahren glaubte ich 4 Gattungen am unferer Südfüfte unterfcheiden zu fünnen: da aber nur zwey anerkannt find, fo fammelte ich Stüde, fo viel ich fonnte von verſchiedenen Theilen der Küfte nnd fuchte befonderd diejenige zu beſtimmen, welche am häufigften vorkommt. Vor der Eutſcheidung aber wollte ich die Schädel ber Verfammlung zu Briftol vorlegen, wo Nilsfon aus Schweden gegenwärtigiwar, Gr erklärte, daß diefelben Halichoerus griseus (Phoca gryphus) fey. Unter: fcheidet ſich durch) einfache Backenzähne, faſt in der Geſtalt der. Delphine, während fie bey Phoca immer mehr als eine Wurzel haben. Bet) einigen Stücken von Halichoerus hat der hintere Backenzahn auch 2 oder mehr Wurzeln, ſcheint jedoch zufällig zu ſeyn. Diefer lebt im baltifchen Meer einfam; der unferige aber in kleinen Nudeln. Nilsfon legt ein großes Gewicht - auf bie Färbung, fo daß ich faſt glaube, Der unfrige fey verſchieden, weil fie wechfelt nach Alter, Jahreszeit und Geſchlechtz Fein’ Stück iſt darin dem andern gleich; die jungen Weibchen: find gelblich weiß mit etwas: langen Haaren, welche 6 Wochen nach dem Wurf abfallen und fürzeren, glängenderen Play machen, fehmugiggelb mit dunkelgrauen Flecken, welche allmählich ver— fhwinden, fo daß endlich der ganze Rücken matt und dunkel wird. Ein junges Männchen hat: Tange gelbliche Haare, auf dem Rüden bräunlich schwarz überlaufenz Nafe, Kinn, Baden und Gaufe (Palme) der Vorderfüße ſchwarz. Das Haar alter Weibchen von Halichoerus wird frumm, wann es troden ift und an der Oberfläche flach wie mit einen Meffer abgeichabt. Daher ficht das Thier filbergran aus, wenn ed gegen den Zur ſchauer ficht, umgekehrt ſchmutzig braun; Die Flecken nur fichts bar von der Geite. Die Schnurrhaare aller Nobben find in der Geftalt ausgezeichnet: Die von Halichoerus werden nad) einer Nichtung flach umd ftellenweije verengert; exfcheinen daher von oben gefehen linear, von der Seite halsjchnurförmig. Bey verfchiedenen Individuen tragen fie werjchiedene Farben. Diefe N Robbe unterfcheidet fich. Leicht von andern Durch die grabe Ge: ſichtsfirſte, Das wilde Ausfehen und geſtrecktere DVerhältniffe. Der Schädel viel Heiner al8 bey Phoca, deren Kirn eben fo groß ift, als bey einem zwepmal längeren Halichoerus und ihr Verſtand fcheint im umgekehrten Verhaͤltniß zu ftehen. Ich er kannte beym erſten Blick in der fchlecht ausgeftopften Phoca barbata von Donovan das Fell von Halichoerus; auch Nils— fon, Es fcheint die von Parſons befchriebene Tangleibige 53 Robbe zu ſeyn, melche jegt als Phoca barbata im brittifchen Mufeo ſieht. Everard Homes Schädel aus der Sübfee (Phil Trans. 1822. fig.) ſcheint nichts ander als der von Donovans Nobbe zu ſehn: denn ich Habe einen ganz gleichen bon einem Stück, daß ich ſelbſt geichoffen. Gaumenlöcher find ein guter Character für Halichoerus, wenn die Zähne fehlen: denn fie öffnen fich in oder an den Gaumenbeinen felbft, während fie ſich Hey allen Robben in den Oberfiefern öffnen. Bell hat unfere Robbe H. gryphus genannt. W. Thompfon von Belfaft erzäblte mir, daß ©. Matthews in ber Grafihaft Down eine junge und alte Robbe auf einem Felfen fah. Sie fingen das Junge und banden ed au ben Fel— fen, wo e8 wie ein Kalb ſchrie und die Mutter berbeylodte, Sie wurde gefhoffen; hatte Milch in den Ziten, war weißlich grau mit dunfleren Flecken und wog 3 Etr. und 18 Pf. Das Zunge 3° lang und geſchätzt 60 Pfd.; auf dem Rücken gelb, fonft blaffer ohne Flecken; Schnauze ſchwarz, Saar lang und Iind. Bor Jahren fah man oft 2—300 Robben auf dem Bel: fen beh Springvale, jest felten, weil die. Benölferung zugenom— men hat und bdafelbft eßbare Tange (Rhodomenia palmata, Porphyra vulgaris) fucht und Patella vulgaris. Thompfon hält diefe für Halichoerus gryphus; die Schrache davon hat er vom Strande mac) Belfaft gefchafft. Nicht weit davon be— fanı er auch eine Phoca vitulina. Ich bekam auch von der Küfte Sligo den Schädel von einem Stud, welches an den Hinterfüßen gefangen wurde. Er ftimmt ganz mit Sr. Cuviers Befihreibung von Phoca vitulina überein. Nilsson erklärt ihn für einerley mit feiner Ph. va- riegata. Gleiht Homes Figur von Schädel von den Ork— ney=Infen (Phil. Trans. 1822.): allein einige Zähne im Dberficfer wurden offenbar von einer andern Gattung eingefeßt. MWahrfcheinlih Hat Bell deßhalb diefe Abildung zu feiner Ph. groenlandiea gezogen, was ich für unrichtig halte: denu ber Zwifchenfiefer wird nicht an ben Nafenbeinen plöglich breit mie in der Nobbe vom Severn, welche er ebenfal3 für Ph. groen- landica hält. Am 30. September erhielt ich ein Icbendiged Stück aus ber Grafſchaft Sligo 3° 8“ Tang, unterfdjieden von Halichoerus durch furze Schnauze, hohe Stirn und große Augen. Naß ift es faſt ſchwarz, vermifcht mit weißlicher Schieferfarbe und an ber Bruft etwas heller; troden ift es hellyerlgrau. Es hatte in den Weichen lange fahle Haare, offenbar Die Ueberbleibſel eines allgemeinern Kleides; fie giengen aber nach einigen Tagen aus. Im Gras gieng ed ohne Furcht auf die ihm zunächfiitehen Verſon zu, und ließ fich nicht vom Wege abbringen, obſchon an ed jehr fchmerzhaft ſchlug mit einem fihweren Tuch. Um ch zu wehren, wendet es fich zur Seite und Fragt fehr tüchtig mit dem frenen Vorderfuß; e8 beißt felten, und ich habe es nie fo unangenehm Fnurren hören wie bie Halichoeri. Es hat nur eine fonderbare Manier vorwärtd zu kommen durch eine Art Hüpfen, wobeh ed auf der Seite liegt, die Vorderfüße auf der Bruft, die Hintern dicht beyſammen. Seine gewöhnliche Bewe— gung ift eine Art Galopp ziemlich ſchnell und anhalteud: denn es entfam einmal in der Nacht und fand ſich 14 Meile entfernt. Nach dem Fang fraß es 22 Tage nichts; feitdem aber recht gern Wittlinge (Gadus merlangns ), welche es ganz verſchluckt, den Kopf voran und etwas gequeticht. Man gibt ihm täglich 6 Pfd., würde aber mehr freffen. Es Eennt feinen Wärter und fieht ob er Fifche hat oder nicht. Es gibt immer acht, was vorgeht, und wenn fih ein Vogel im Käfig rührt, fo muß man lachen, PIECE SEHR = 54 wenn man fieht, wie gern es ihn fangen möchte. Zuerft heftet es die Augen darauf wie ein Jagbhund; dann ſtürzt es vor: wärt3 und zeigt fich fehr ärgerlich, wenn ihm der Vogel ent- wiſcht. Es ftarb plöglih im März; es fchien fehr zu gedeihen und wurde täglich zahmer. Ein andere wurde getödtet im October; im Magen halbverdaute Ammodytes lancea. Bell fagt, Nilsfon halte in Diefer Gattung (Ph. vitulina ) bie fchiefe Stellung der Badenzähne für ein untrügliches Kenn— zeichen. Ich Habe feitdem zu Paris gefehen, daß dieſe Stel: lung be Ph. vitulina weniger fchief war als bey vielen an— dern. Sie fommt von einer unvollftändigen Entwidelung Der Kiefer in ber Jugend Her, zeigt fich auch bey fehr jungen Ha- licehoerus und verfchtindet be) Ph. vitulina lang bevor der Schädel ausgewachſen ift, Fann mithin Fein Gattungszeichen feyn. Der Name Phoca vitulina muß beybehalten werden, jtatt Ph. variegata. Dr. Illey Hat das Schrach von einem im Severn getödteten als Ph. vitulina bezeichnet; ich fah e3 für verfchieden; Bell und Nilsfon erflärten e8 für Ph. groenlandica, ich finde aber bie Zähne breiter und Die Höcker tiefer getheilt, Die Lambdanath mit einen weniger rauhen Kamm und bie Xeiften vom Nafenbein ziemlich über Die Mitte der Seitenbeine weniger deutlich als bey Ph. groenlandiea, welche auch größer ift als die aus dem Se- vern; endlich ſah ich in Diefer Gegend nie eine Robbe, welche der Abbildung von Ph. groenlandica in Griffiths Cuv. oder in Bell3 british Quadrupeds gliche. Seitdem ſah ich zu Paris den Schädel von Ph. groenlandica, welche der franzoͤ— fiiche Gefandte aus Copenhagen gefhikt hat, aud) Fr. Cuviers Zeichnungen, und bin nun überzeugt, daß die Robbe aus dem Severn verfchieben ift. Sch glaube, daß es an der Sübfüfte noch eine vierte Gattung gibt mit einem größern Kopf und flumpferer Schnauze, wahr: ſcheinlich Ph. barbata. Ein Robbenjäger erzählte mir, er habe an der Küfte ein Männchen getödtet 19° lang; es Fämpfte mit einer andern von gewöhnlicher Größe und hatte weniger Haare als andere. Im Auguft 1829. Schoß ich ein altes Weibchen von Halichee- rus, welches ein Junges fäugte; Länge 7' 2”. Abgebildet find: Halichoerus gryphus, Schädel von meh- reren Seiten; Phoca vitulina ebenfalls mit den Schädeln und Zähnen, Blindfide und Venen ber Leber. IH. Knox, über Die Ifolirung der Fluorine. S. 127--134, Tafel 1. Derfelbe, über die Beftandtheile mancher ätherifcher Dele. ©. 135-148. Th. Andrews, über die Eigenfchaften der voltaifchen Kreife, worin concentrirte Schwefelfäure ber Leiter if. S. 149-156. 3. Apjohn, über eine neue Art von Alaun. ©. 157-161, Derfelbe, über eine neue Zufammenfeßung aus Pottafche, Jodit, Jodine und Zimmetöl., S. 162 — 170. NR. Kane, über eine Reihe Berbindungen von pyroacetiſchem Spiritus. S. 99 — 125. Unter den fchönen Wiffenfchafien: &. W. Wall, über die Natur und das Alter der ſanscri— tifchen Schriften. ©. 65 — 152. @ Sind, über die Fahre und Chelen der Aegyptier. ©. 153 — 198. Unter den Althümern Georg Petrie über die alten iri— ſchen Reliquarien, worin Die religiöfen Manuferipte und andere Reliquien aufbewahrt werden, ©. 14— 24, Taf. 1—5. 55 Derjelbe Über die Antiquititen vom Tara-Hill. S. 25 — 232. Taf. 1 — W. Thompſon (von Belfaft), über den iriſchen Haſen (Le— pus hibernicus) S. 268— 271. Der Earl von Derby machte zuerft im April 1833, auf die Verſchiedenheit dieſes Haſen aufmerkſam. Dann wurde er von Darrell, Jenyns, Bell’ um, Eyton aufgeführt. Dieſer Haſe war übrigens ſchon viel früher den Jägern, Pelz— haͤndlern und Köchen bekannt als kleiner mit ſchlechterem Balg und Fleiſch. Ich hielt ihn, als er zuerſt vorgelegt wurde, nur für eine Abänderung von Lepus timidus, dem er näher ſteht, als ven Lepus variabilis. Er wird num mit dem fchottifchen verglichen: Männchen 20%, Weibchen 2445 der fchottifche 224, Weibchen 21; Gewicht bey jenem 5 Pfd. 3 Unzen, bey biefem. 6 Pfd. 2 Unzen; bey jenem die Darmlänge 1% 10”, bey diefem 14; Schätel dort 34 8, bier 3" 9". Die Farben weitläufig beichrieben; der obere Theil des Schwan- 308 weiß mit einigen fchwarzen Saaren an der Wurzel, beym ſchot— tiichen die ganze Bauchfeite von den Vorderfüßen bis zur Schwanz: fpige weiß, der Hauptunterſchied, wodurch die Kürſchner beide unterfcheiten. Der Lepus timidus hat mehr Farben-Verſchieden— denheiten an Kopf, Ohren und Xeib, der Lepus hibernicus mehr an den Füßen, Nach Eyton haben beide zwölf Rippenpaare, aber der iriſche 13 Schwanzwirbel, der engliſche 16; beide 7 Lenden- und 4 Kreuze wirbel; Zähne gleich. Bey dem gemeinen Hafen find Ohren und Schwanz länger, der Kopf iveniger rund. Character des irifchen: Pelz oben gleichförmig matt. röthlich grau, Schwanz oben weißlich, Ohren und Schwanz fürzer ald Kopf. Er wird nicht nach Jahreszeiten, fondern mit dem Alter weiß, im fünften Frühling am Sintertheil, im fechiten auch an den Seiten, im 7ten überall mit Ausnahme des Kopfes, im achten ganz und gar, wie e8 fcheint ohne dad Saar zu wechjeln. Der Lepus variabilis fonmt auch in England vor auf hohen Ber: gen. Der irische Safe flieht fchneller vor’ den Kunden. Die Jäger behaupten, beive Gattungen, der irifche und gemeine, feßten 5mal im Jahr je —5 mit offenen Augen, laufen gleich davon; nah 3 Wochen verlafjen fie die Alten. Band XIX. 1843. A408. 158. 96. R. Kane, über die Natur und die Conftitution der Ammon— Berbindungen. S.1— WW. R. Patterſon, Befchreibung von Cydippe pomiformis (Bero& ovatus Flemingii) mit Bemerkungen über eine neue Bolina, beide an Irland, S. 101— 108. T. 1. Das Weſentliche dieſes Aufſatzes haben wir ſchon mit einer Abbildung gegeben in ver Ifis 1838, ©. 65. aus new philo- sophical Journal. Bd. XX. Nr. 40. 1836. Derfelbe, über Bolina hibernica. ©. 154 — 158, Holz: fchnitte 4. Iſt eine Fortfegung der vorigen Abhandlung. Er hat im July 1839. an der Orafichaft Down binnen einer halben Stunde 126 Stück in einem Neß gefangen, Ipäter feine mehr. Bewegung. nicht fo lebhaft als Cydippe pomiformis; ſchwimmt aufrecht, das Maul oben. Gine kleine Gervonia im Glas jepte fich mit. ihrem Stiel an eine Bolina, die zwölfmal größer war, und zog fie im Glas herum wie ein. Schleppſchiff. Abgelögte Wimpern ſchwingen 56 | mehrere Stunden lang, befonders bey ben vier Fühlfäden und ben A Ningen oder Deffnungen‘, woraud diefe Fäden getrieben werden. Unter dieſen Wimperbändern ſieht man zwey Waſſerſtröme auf und ab. Die Fühlfüden nehmen allerley Geftalten an. - Um ven Mund liegt ein weiplicher fchnurformiger Körper; auch um jede der Oeffnungen, woraus die Fühlfäden kommen. Der Leib iſt ganz durcbfichtig; im Finſtern nicht Teuchtend, außer bey Erſchütterung, wo ſich vorübergehende Funken zeigten. That man fie aber in ſüß Waſſer, fo erſchien fie plöglich mit zahl— lojen leuchtenden Kügelchen erfüllt, in Bewegung und ſchnell vers fchwindend z gleich nachher. zeigte fich die. Bolina todt auf dem Boten. Zwey große Gefäße mit je 20— 30 Bolinen in einem dunkeln Keller zeigten beym Umrübhren einen. grünlichen. Schein durch das ganze Wafferz im andern Gefäß wurde das Wafjer fo leuchtend, daß man nahe Gegenftände deutlich ſehen Fonnte, jedoch nur auf einen. Augenblict; die einzelnen Ihiere ſahen aus wie Pampen im Waffer, wurden noch leuchtender bey der Berüh— rung ‚ beſonders die Wimperreiben. An einem Tage wurde Dad Meerwaſſer nicht erneuert und ‚danm waren am andern Tage alle todt, das Waffer milchicht und. übelriechend, leuchtete nicht mehr bey dem Umrühren; mitbin war die Faulniß nicht Urfache. Nur dieſe Gattung und Bero& fulgens aus unferm Meere iſt leuch— tend. Meine Gattung ift verfchieben von den 8 Beroen, weich E. Forbes auſgezählt hat. B. hibernica: Geſtalt veränderlich, übrigens oval, rundlich und zufammengedrücftz durchfichtig, Die Lappen contractil und nur 4 jo lang als der Leib; Die längern Bänder gewimpert bis gegen ihr Ende; deßhalb und wegen der Fleinern Lappen ift das Thier etwas verichieven von Bolina Mertens, und fteht der ächten Beroen näher, ‚wielleicht ‚eine Mittelftppe ; übrigens verfchieten von B. ele- gans, welche bunfelvoth, und B. septentrionalis, welche hellblau, Die Abbildungen zeigen das Thier von vier Seiten; Länge 14 par., ohne Buchftaben in einzelnen Theilen, weßhalb die Beſchrei— bung nicht deutlich wird. Die andern Abhandlungen ‚betreffen. magnetifche, ‚optifche, eleetri⸗ fche, thermologifche und mathematische Gegenftande. &. 322—-328. 3. Muacartney, über die feinere, Structur des Hirns nom Chimpanie und von einem Blödjinnigen. T. 2. Das Hirn des erfteren abgebildet von der obern und untern Seite. Im Schön wiſſenſchaftlichen und antiquariſchen Theil find Münz zen und andere Alterthümer. Band XX. 1845. ©, 521, Diefer ganze Band enthält nichts als eine einzige Kndmarifihe Abhandlung über die Kirchenbaufunft Irlands vor dem anglos | normanniichen Einfall, und zwar einen Verſuch über Urfprung und Beftinmung der runden Thürme, von G. Petrie, mit nicht weniger als 256 Holzſchnitten. Die Thürme follen vorzüglich als Warten gedient haben. Band XXI. 1846. ©. 149. 104. Diefer Band enthält meiftens phyſicaliſche Aufſätze über Erd> | Magnetismus, Cryſtall-Reflexion, Erdbeben mit. 3 Tafeln; über ein Inftrument, welches Die Nichtung der Erdbeben ſelbſt anzeigt; | Kometen; auch Mathematiiches. Unter den jchönen Wiſſenſchaften über die 18. Dynaftie des Manetho; See Die Junſchriften in Fleinafen von F K. Bailie S. 114 4 7 4 Die Academie gibt nun auch heraus: Proceedings ot the royal irish Academy. II. Pars 1. 2. 295. 95. t.4. for J2 the Jear 1844. et45, Dublin 1846. 8. Wir haben davon nur dem dritten Band, Er enthält faft nichts als Mathematiiches und Phyſicaliſches, beſonders Magne— tifches und Meteorologiiches. &61—82, Nr. 7. Prof. Sarrifon, über die Luftröhre und ven Luftſack daran beym Casuarius novae Hollandiae, mit E Abbildungen. | Gefchichte der Natur von Dr. W. ©, Bronn. Stuttgard bey Schweizerbart. 1846. II. 2. S. 1— 640. Diefe Arbeit enthält Die Gefchichte des Erſcheinens der einzelnen organischen Weſen auf der Erdoberfläche, hier eine tabellarijche - Aufzählung der verfteinerten Pflanzen und Ihier-Oattungen, eben= j falls mit Angabe ter Formationen, gerade jo viel Schichten ala das Alphabeth Buchftaben hat, abgetheilt in Kohlen-Periode, Salz-, Oolith-, Kreide, Molaffe- und die neue Periode, auch vie Melttheile. Der Verfaffer zähft Pflanzen und Thiere auf nach natürlichen Spftemen. Das Planzenreich ift fertig; vom Thierreih ©. 73. die Pseudozoa, Amorphozoa, Polygastriea, Polypi, Poly- thalamia et Bryozoa bis Fiſche. Es find auch die lebenden Sippen aufgenommen und mit O bezeichnet. Wir müßen ung doch einmal erlauben, die von ung in unjerm Lehrbuch 1815. S. 15. aufgeftellten Sippen, welche feit Jahren meiftens anderen zugefchrieben werden, was auch hier geichieht, zurückzufordern. Es find unter don Schwämmen und Corallen folgende: A Acrocopora, Turbinaria, Favia, Pectinia, Undaria, Mycedium, _ Mussa; Manon, 'Tragium, Seyphia, Basta, 'Tupha, Fistula, Ventale, Epipetrum, Achilleum, Tethya, Mazina, Spon- 1 Be; Bugula, Scruparia, Falcaria, Halecium, Nigellastrum, - Pennaria, Nodularia, Placomus. n; Neue Deuffchriften der allg. ſchweizeriſchen Geſellſchaft für die gefammten Naturwiffenfchaften. Neuenburg. Band IX. 1847. 4. Taf. 13. I Diefer Band fchliegt fih wirklich an die beften academifchen Schriften an, fowohl in Rückſicht ver Wichtigkeit der Abhantlun- gen und der Genauigkeit der Abbildungen als der Schönheit des Papiers und des Drudes. Von Seite 116. — 275. entwidelt Dr. Nägeli feinen Ber: ſuch zur Begründung eines eigenen Syftems der Algen und Flo— zideen mit 10 Tafeln mierofeopiicher Abbildungen, nachdem er in n Seite 718. angezeigten Sten Bande die Eritif der früheren Syſteme geliefert hatte. Er fucht Hier vorzüglich die Familien zufegen durch ungemein zahleeiche mierofeopijche Unterfuchungen, indem er der Meynung ift, daß das Syftem ſelbſt noch nicht aufz geſtellt werden könne. Gr findet e8 nothwendig, die bisherige Glaffe in zwey zu theilen von gleichem Werte, in Algen und Flo- rideen, jene jo characterifiert: Zellen = Innhalt theilweife aus Iſis 1848, Heft 1. 58 Stärkeförnern und Sarbbläschen beftehend, "Feine Urzeugung; Bort- pflanzung gefihlechtälos, durch Keimzellenz dieſe jo: Zellen-Innhalt theilmeife aus Stärfeförnern und Farbbläschen beftchend; Feine Urzeugung, Fortpflanzung geichlechtlich; männliche Geſchlechts-Or— gane mit Samenbläschen ( Samenzellhen), welche nicht in einen zelligen Sad eingefchlofjen find; weibliche Gefchlechtsorgane ohne bejondere Hülle (Calyptra), mit Sporenmutterzellen, in denen vier SperialeMutterzellen, in jeder Derfelben eine Spore, entftehen ; Vermehrung (geſchlechtslos) durch Keimzellen, Zu den Algen gehören (bie Sippen, wobey fig. fteht, find ge— fehildert, die andern nur genannt): -1) Palmellaceae: Pleurococeus fig., Palmella fig., Diatomeae, Desmidieae. 2) Nostochaceae: Nostoc, Rivularieae, Oscillatorieae. 3) Bangiaceae: a) Lyngbyeae: Lyngbya, Hormi- dium, Ulothria, Draparnaldia, Stygeoclonium, Bangia, Stigonema. b) Ulveae: Prasiola, Porphyra fig., Pbycoseris, Ulva, Enteroniorpha tig., Zignoa. 4) Mesogloeaceae: a) Ectocarpeae: Ectocar- pus fig. b) Myrionemeae: Myrionema fig. , , e) Stilophoreae: Myriotrichia fig., Sphacelaria, Cladostephus, Elachista, Leathesia, Mesogloea, Chordaria, Stilophora, Scytosiphon, Cutleria. 5) Zygnemaceae: Spirogyra fig., Oedogonium, Bul- bochaete, Rhizoclonium ete. 6) Protococcaceae: Protococcus, Haematococecus, Chlorococeum, 7) Valoniaceae: Valonia fig., Hydrogastrum (Botry- dium), Caulerpa, Anadyomene. 8) Confervaceae; a) Conferveae. b) Acetabularieae: Acetabularia fig., Dasycla- dus fig., Acrocladus fig. c) Coleochaeteae: Coleochaete (Phyllactidium ) figur. h "o) Lichenaceae: (Flechten); die Calycieen und Graphi— deen zu den Pilzen, 10) Exococcaceae: Exococcus. 11) Vaucheriaceae: a) Bryopsideae: Bryopsis fig., Vaucheria fig. bh) Codieae: Udotea fig. 12) Zonariaceae: a) Chantransieae: Chantransia, Batrachospermum, Thorea. b) Padineae: Padina fig. c) Fuceae: Dictyota fig. Die Florideen werden folgender Magen eingetheilt: 1) Ceramiaceae: Callithamnion fig., Antithamnion fig., Poecilothamnion fig., Ptilota fig ‚ Griffithsia, Wran- gelia, Spyridia, Ceramium, Ptilota, Crouania, Dudresnaya, Bindera, Mierocladia, Naccaria, Gloiocladia. 2) Delesseriaceae. "a) Nitophylleae: Nitophyllum fig. h) Delesserieae: Delesseria fig., Odonthalia, Sphaerococeus, Acanthophora, Bonnemaisonia, Gelidium fig. c) Rhodomeleae: Polysiphonia, Dasya, Alsidium, Digenia, Rhodomela, Rytiphloea, Laureneia fig. 3) Rhiodomeliaceae: a) Plocamieae: Plocamium fig., Thamnophora. 4* 59 b) Chondreae: Iridaea, Chondrus, Callymenia, Cryptonemia, Gratelupia, Gigartina, Rhodomenia fig., Cry- ptopleura fig, Leptophyllium fig. €) Gracilarieae: Catenella, Furcellaria, Polyides, Dumontia fig., Halymenia, Gracilaria fig., Hypnea. 4) Lomentariaceae: Lomentaria fig., Champia. 5) Phyllophoraceae: Peyssonellia fig., Hilden- brandtia, Phyllophora, Tylocarpus. S. 1.—230. Dr. DO. Heer, die Infecten-Fauna der Ter: tiär-Gebilde von Deningen und von Radoboj in Groatien. Taf. 8. Das ift die erfte umfaffende und mit ungemeiner Gründlichkeit durchgeführte Unterfuchung, Beichreibung und Abbildung von vers fteinerten Kerfen, der man e8 auf den erften Blick anfteht, daß nur eine vollftändige Kenntniß aller Sippen und ihrer fleinften Theile die Beftimmung fo verſtümmelter Weberbleibfel möglich machte. Der Verfaſſer behandelt bier die Käfer, von Denen er nicht weniger al3 121 Gattungen befhreibt und in 134 Figuren abbilvet, von Deningen 103, von Nadoboi 14, von Parfchlug in Steyermarf 3, vor der Hohen Nhone im Canton Zug 2. Sie vertheilen ſich in 79 Sippen und 34 Sippfihaften. Die Deninger erhielt er aus der Sammlung von Carlsruh (ehmals bifchöffliche zu Mörsburg), der Lavaterſchen und der Univerjitäts-Samme lung zu Zürich, der von Donefchingen und der von Seyfried zu Gonftanz; die Nadoboier von Gräß durch Prof, Unger, Die Gattungen find aus folgenden Sippen. 1) Cymindis, Brachinus, Glenopterus n., Badister, An- chomenus, Argutor, Harpalus. 2) Dytiseus, Colymbetes. 3) Protactus n., Omalium. 4) Scaphidium, Silpha, Nitidula, Amphotis, Peltis, Tro- gosita, Dermestes, Byrrhus. 5) Hydrophilus, Hydrobius, Escheria n. 6) Coprologus n., Onthophagus, Gymnopleurus, Apho- dius, Melelontha, Rhizotrogus, Melolonthites n., Trichius. 7) Capnodis, Perotis, Ancylochira, Eurythyrea, Dicerca, Sphenoptera, Protogenja n., Füsslinia n., Buprestites n., Ischnodes, Cardiophorus, Diacanthus, Limonius, Lacon, Adelocera, Elaterites, Pseudoelater. 8) Telephorus, Malachius, Clerus. 9) Lytta, Melo&, 10) Cistela, Helops, Mycterus. 11) Clytus, Mesosa, Acanthoderes, Saperda. 12) Bruchus, Anthribites n., Rhynchites, Brachycerus, Sitona, Cleonus, Pristorhynchus, Lixus, Sphenophorus, Cossonus, Ourenlionites. 13) Donacia, Anoplites, Cassida, Lina, Chrysomela, Boreina, Gonioctena, Ciytra. 14) Coceinella. Zum Behufe diefer Unterfuchungen: war ber Verfaffer genötigt, das Geäder der Flügel und Flügeldecken genau zu ftudieren, be— fonderd um die gewöhnliche Zahl und die genaue DVertheilung herauszubringen ; eine fehr Iehrreiche Darftellung erläutert mit Abbildungen. Er nimmt 6 Sauptadern an, denen er neue Namen gibt, weil die älteren unpaflend feyen, was leider nur zu wahr ift. Indeffen wird eine bleibende Benennung erft möglich werden, mann die Bebeutung und gefegmäßige Zahl diefer Adern ermittelt ift. Was die Tafeln betrifft, fo muß man der genauen, nur durch das DVergrößerungsglas zu ermöglichenden Zeichnung, alles Lob ertheilen, bejonderd wenn man bebenkt, wie zerbrüct und zerriffen folche Eleine Geſchöpfe auf dem Steine liegen. 0 60 S. 1. — 71. 3.3. Bremi, Beyträge zu einer Monographie der Gallmücen, Ceeidomyia. X. 2. il. | Ohne Zweifel ift das Leben und Weben der Kerfe der wich⸗ tigſte Theil ihrer Naturgeſchichte. Sieht man von einzelnen Be⸗ obachtungen ab, To haben fich nur Reaumur, Rbſel und De: | geer auf umfaffende Weile mit diefem Theil der Naturgefchichte beichäftiget, bie Wohnungen ber Kerfe aber nur gelegentlich bez rückſichtiget. Das haben in der neueren Zeit Sammerfhmidt (Sie 1834. ©. 721.), Ratzeburg und Hartig ex professo getban, beſonders hat der erftere eine fehr vollftändige Claſſifica— tion der Pflanzen Auswüchle aufgeftellt, und der letztere viele durch die Gallweſpen verurfachte Geſchwülſte bekannt gemacht. Diefen | Arbeiten ſchließt fich der Verfaſſer mit ungewöhnlichem Eifer und großem Erfolg an, indem er eine große Zahl ſehr verſchiedener und ſonderbarer Auswüchſe beſchreibt und abbildet, welche von den Larven der Gallmücken verurſacht werden. Zuerſt beſchreibt er die Larven und Puppen und ſodann die Auswüchſe ſelbſt, welche er eintheilt in eigentliche Gallenbildungen und Taſchenbildungen mit weiteren Unterabtheilungen. Davon werden nicht weniger als 36 an ſehr verſchiedenen Pflanzen beſchrieben und größtentheils abgebildet ſehr deutlich und ſchön. Obſchon die Fliegen noch nicht überall bekannt find; jo hat er doc) denſelben Namen gegeben, weil man mit Recht annehmen darf, daß verfchiedene Auswüchſe auch von verfchiedenen Gattungen herrühren. Sodann theilt ver Derfaffer feine Beobachtungen mit über die Ernährung der Larsen, die Zahl der Generationen und die Schmaroger. Dann folgt ein Verzeichniß aller Gallmüden, mit Angabe ihres Aufenhaltes, worunter 57 befannte und 22 neue, endlich 14, wovon man nur ihre Erzeugnifje Eennt. Der Major Amfteinin Malans bejchreibt C. grandis, carnea et fasciata. N Zum Schluffe gibt der Verfaffer ein Verzeichniß der Pflanzen, in welchen er Larven dieſer Mücken gefunden bat. Diele Iehrreiche Abhandlung twird nicht verfehlen, die Aufmerk— famfeit der Entomologen auf ſich zu ziehen und Ddenfelben Luft machen, die fo merfwürdigen Pflanzenauswüchfe genauer zu ſtudieren. In diefem Band findet fich noch eine mathematifche Abhande lung von J. W. von Defhwanden über die Locomotiven für geneigte Bann, S.1—48 T. 1. Amtlicher Bericht über die 24. Berfammfung der Naturforfcher und Aerzte in Kiel im September 1846,, herausgegeben von den Gefchäftsführern berfelben, Profeſſor Dr. G. A. Michaelis uud Gtats-Rath Dr. 9. F. Scherf. Kiel in der academifchen Buchhandlung 1847, 4. 292, T. 4. Die Naturforfcher und Aerzte wurden in Kiel ebenfo freundlich aufgenommen wie aller Orten. Nicht blos die Gefchäftsführer, die Univerjität und die Stadt haben Alles aufgeboten, was ven perfönlichen und wiffenfchaftlichen Zwecken dienen und die Unters haltung befördern Fonnte, ſondern auch felbft der König und ber Herzog von Schleswig = Holftein, Chriftian Auguft haben auf eine großmüthige Art ihre Huld der Verſammlung angebeihen laſſen. Der König ließ eine Feſthalle im Schloßgarten bauen, weil es an einem hinlänglich großen Saal fehlte, und übernahm die Beftreiz tung ber Koften, welche nicyt durch den Beytrag der Mitglieder würden gedeckt werden. Er ließ übertieg aus Kopenhagen eine Sammlung son Thieren aus den nördlichjten Meeren nach Kiel fihaffen; deßgleichen feltne Dlineralien und Verfteinerungen; der 61 Herzog lub diefelbe zu einem Fruͤhſtuͤck in die fchöne Gegend ‚von Örafenftein ein. Bürger und Profefforen bildeten Commiſſionen für die Anz meldungen, die Feſte, die Sections = Verfammlungen ‚und die Naturalien-Summlungen; die Gefellfhaft der Harmonie räumte ihr Local zu den Abend»Unterhaltungen ein, und die Innwohner boten ihre Zimmer an. Das Mufeum der Alterthümer im Schloß, der bötanifche Garten, das academifhe Mufeum, worinn die Inſecten-Samm-— lung von Fabricius, ſtand den Naturforfchern offen; ebenfo die zoologifhe Sammlung des Herrn Noft, die ornithologifche und entomologifche des Juſtitiarius Boie, und die entomolo= gifche des Grafen zu Rantza u und die mineralogifche des Dr. Süerfen. — In diefen Dingen bemüht man fid) gewöhnlich zu viel, weil die Naturforfiher nicht Zeit haben, diefelben gehoͤ— tig zu benugen, oft Eaum zu befuchen und flüchtig anzufehen. Selbft der Verein des Gartenblumenbaues zu Hamburg hat zum 26. September eine Pflanzen = Ausftelung zu Hamburg veranftaltet. Um 18ten war Mufit im Schlofgarten, am 20 ften Dampf: bootfahrt nach Grufenftein; am 22 ften Goncert in der Fejthalle, am 23 ften Ball ebendafelbft. Eine Gefellfhaft von Damen forgte für die Unterhaltung der fremden Damen während der Sitzungen durch Ausflüge in die Gegend. Die Zahl der Fremden betrug 277., aus der Stadt 134. Die erfte Verſammlung wurde eröffnet von Prof. Michae: lis mit einer Nede, worinn er die phyſicaliſchen Berhättniffe der Dftfee fehilderte. S.11., nachher Verleſung der Statuten. ©. 27. Prof. Zeune aus Berlin über die Entftehung des Menichengefhlechts und deffen Racen. Prof. Schert: Gedaͤchtnißrede für Beſſel. S. 42. In der zweyten Sitzung wurde Aachen zum naͤch— ſten Verſammlungsort gewaͤhlt. ©. 48. Dr. Buek aus Hamburg: über die Taubſtummheit. ©. 56. Prof. Feffen aus Kiel: über die in ‚Beziehung auf Geiftes- amd Gemuͤthskranke herrfchenden Vorurtheile. ©. 64. Sn der dritten Sisung Prof. Derfted: über die Mefens = Einheit des Erfenntniß = Vermögens in dem ganzen Weltall. ©. 77. Prof. Forchhammer aus Kopenhagen: über die Beftandtheile des Meerwaffers, feine Strömungen und deren Einfluß auf das Clima der Küften-von Nord:Europa. ©. 102. Abſchieds- und Dankrede von Scherf und Mente ©. 109. Ein Verzeichniß der, auf Befehl des Königs, von Kopenhagen eingeihidten Naturalien. Haartbiere 49, Schädel 35, Vögel 87, Fiſche 98, gröntändifhe 51, Lurche 18, Weich: thiere in Branntwein 64, Schalen aus Grönland 51, Mine. alien 52. Fand» und Stewafferfchalen aus des Königs Privat-Samm: lung, eingefhict von deren VBorftand, H. Bed. Lurche aus dem Univerfitäts-Mufeum zu Kopenhagen 20. Meichthiere aus der Sammlung des Heren Kröyer; von Spisbergen 45, von Norwegen 90. Schalen vom Prof. Steenſtrup; Kerfe vom Juſtizrath Staͤger und Adjunct Jacobſen. Von der Univerſitaͤt zu Kopenhagen: Mineralien 46, Ber: fteinerungen, meiftens Schalen 124. ©, 123. Abtheilung für Zoologie, Anatomie und Phyſiologie. 62 Prof. Krahmer aus Halle: über den Mechanismus der Refpiration. ©. 131. Prof. Steenftrup aus Kopenhagen theilt Ra- na temporaria in R. oxyrhina et platyrhina ab, und bes fchreibt viefelben nad) Lebensart und Verbreitung, fpricht auch über die Geſchlechtsunterſchiede und die Lebensart der Fröfche, Kröten und Molche überhaupt. ©. 139, Juſtitiarius Bote: uͤber die Characteriſtik der Sippen; legt auch 22 Degenerationen von Pflanzentheilen, durch Ceeidomyia verurfaht vor, welche Bremi aus Zürich einge: ſchickt bat. ©. 146. Steenftrup: über einen 64 Sahr alten Larus marinus; neue Morfteinerung aus der Kreide von Seeland, Moltkia, zwifchen Corallium et Mopsea; ferner Cyathidium (Crinoidea). ©. 147. Boie: ©. 151. burtshilfe, Es wurde vieles vorgetragen und befprochen, was wir nicht mittheilen Eönnen, von Scuhr aus Celle, Ruete aug Göttin: gen, Grahl zu Hamburg, Krämer aus Göttingen, Münd- meyer aus Lüneburg, Kirchner aus Kiel, Rangenbed aus Kiel, Meyn und Michaelis ebendaher, Medel aus Halle, Edertfen aus Friedrihssurg, Sommer aug Kopenhagen. ©. 168. Ubtheilung für practifhe Pſychiatrie. Hier fprahen Engelfen aus Bremen, Jeſſen aus Horn— heim, Thygeſen aus Kiel, Sommer aus Kopenhagen. ©. 181. Abtheilung für Phyſik, Chemie und Phar— macie. Meyerftein aus Göttingen: über Magneto-Meter. Prof. Pfaff aus Kiel zeigt 27 Jahr lang verfchloffene Mil, und Fleiſchbruͤh; Waſſer vom Geyſer; Blauſaͤure; zeigt des Mechanicus Cramers magnetozelectrifche Mafchine, Prof. Rammelsberg aus Berlin: über die Producte, welche die Cyanure und Doppel-Cyanure beym Erhigen liefern. ©. 190. Prof. Himly aus Kiel: über bisher unbekannte Sauerſtoffſalze, welche fchwefeligfaures Gold-Oxydul mit den ſchwefeligſauren Alcalien bildet. Dr. Thaulow aus Cheiftiania: Zerlegung einer Perlafche. ©. 193. Abtheilung für Botanik, Forſt- und Land: wirthſchaft. Prof. Schleiden aus Jena: über die Erdapfelkrankheit. ©. 195. Schacht aus Altona: über die Pflanzen = Br= feuchtung zur Beftätigung der ſchleidenſchen Anficht, bey Cucumis sativus. ©. 197. Prof. Nolte aus Kiel: dungen, ©. 199. Dr. Münter aus Berlin: uͤber das Keimen von Eugenia jambos, die Samenlappen der Roß-Caſtanie. ©. 202. Prof. Nolte: Buchftaben in einer Buche vom Sabre 1726. ©. 203. Abtheilung für Mathematif, und Mechanik. Prof. Scherf: über die Verallgemeinerung des milfonifchen Lehrſatzes. S. 209. Premier: Lieutenant von Kauffmann aus Ko— penhagen: über die Dynamik der Materie, ©. 214. Prof. Scherk: neue Methode, die Zerfällung einer Zahl ufw., durch eine einzige Formel zu erfahren. Benfpiele vom ehlichen Leben der Störche. Abtheilung für Medicin, Chirurgie und Ge: zeigt Pflanzen» Mißbi!- Uftronomie 63 Astheilung von Conchyologie. e Prof. Steenftrup: Ueberficht der Land» und Suͤßwaſſer— Mollusten auf Island. Limnaͤen in Waffer von 43 0 E., bes fehreibt das Thier von Mytilus discors; umhüllt ſich ganz mit Byſſusfaͤden. Hier kann man billig fragen, was die Zerſplitterung in ſo kleine Fachabtheilungen nuͤtzen ſoll. Die zoologiſche Abtheilung iſt ohnehin beh allen Verſammlungen ſehr ſchwach vertreten ge: weſen. Ueberdieß wollen ja die andern Zoologen auch etwas von den Weichthieren hoͤren. Die Abſonderung iſt alſo in jeder Hinſicht unpaſſend. ©. 228. Abtheilung für Mineralogie, Geognofie und Geographie. Diefe Vorträge find am zahlreichſten und daher auch befon- ders zu haben, Die vier Tafeln gehören dazu. Gonrector Lucht aus Gluͤckſtadt fpricht Über einen Bohrver— ſuch zu einem artefifchen Brunnen, und legt Schicht = Proben big zu einer Tiefe von 478° vor. ©. 226. Dr. Volger aus Göttingen: über den nordifchen Tertiaͤr⸗ Boden. Dr.-Meyn: über das Vorkommen des Aſphalts im Granit, ©. 232. Dr. Zimmermann aus Hamburg: über die Schichten der Tertiär-Formation bey Nheinbed. Dabey eine Gharte mit Durchſchnitten. ©. 234. Lehrer Noft aus Kiel: über die Gefchiebe und Verſteinerungen Holfteins. ©. 236. Prof, Germar aus Halle: liche Kagerung der erratifchen Bloͤcke. &. 237. Dr. Bolger defgleichen. ©. 239. Prof. Plieninger aus Stuttgart: über den ver- fteinerten Macrorhynchus. i ©. 240. Dr. Zimmermann legt die Tertiaͤr-Petrefacte ben Rheinbeck vor und befpricht diefelben. ©. 244. Prof. Germar: über Verfteinerungen aus dem Steinfoblen: Gebirge bey Mettin, namentlid über einen auf rechten Baum. ©. 246. Dr. Meyn: über die Genftallifation des Struvits. ©. 2351. Weginſpector Bruhns aus Eutin: Geognoftifche Mierheitungen über Wagrien und Fehmern. Dabey eine Charte mit Durchſchnitten. ©. 257. Prof. Wiebel aus Hamburg: über die ehema: lige und jegige Größe der Inſel Helgoland. "&. 26%. Dr. Hornbed aus Kopenhagen: Über die mine⸗— ralifchen Worfommniffe auf der Infel St. Thomas. S. 264. Paftor I. Müller aus Hamburg und Prof. Miebet: über die Entftehung der Struvit-Cryſtalle; follen ſich in alten Cloaken bilden, beftehen aus phophorfaurer Ammoniak: ©. 214. über die urfprüng- Kalkerde. ©. 272. Dr. Bolger Über das Erdbeben am 29. July 1846. ©. 273. Kammerratb Kabell aus Oldesloe: über die geognoftifchen Verhaͤltniße des ſuͤdweſtlichen Holfteins. Dabey eine Charte mit Durchſchnitten und Bohrverfuchen. ©. 276. Pr. Zimmermann: über ein vermeintliches Kalkfloz ben Huͤlshorſt; dabey eine Charte mit Durſchſchnitten und Bohr-Verſuchen. S. 231. Prof. Forchhammer zeige Augit, ber ſich in Hornbiende und Gramat metamorphofiert bat. ©. 283. von der Intel Hawai. Seftreden, gehalten im naturgefchichtlichen Mufenm zu Frankfurt am Main vom Dr. 3. M. Mappes. Frankfurt bey Sauerländer, 1842. 8. 186. Der Berfaffer gibt hier in einer fehr anziehenden Sprache eine Gefchichte der von Dr. Sendenberg gegründeten Stif— tung, und der vorzüglich durh Dr. Cretzſch mars Eifer im Fahr 1817. zufammengetretenen naturforfchenden Gefelfchaft, woben es fich wieder zeigt, wie aus Kleinen. Anfängen fehnell etwas Großes werden fann, wenn nur wenige tüchtige Männer ernſtlich wollen, und wenn fie fich mit Vertrauen an das Wohl: wollen des Publicumg wenden, welches faft immer bereit ift, feine Hilfe zu gewähren, wenn man ihm nur Zeit und Dit bezeichnet, wo fie gern gefehen und in Ehren gehalten wird. Bey diefen Gelegenheiten hat der Verfaffer die Verbienfte der- jenigen Männer heeausgehoben, welche ſich der naturwiffenfchafts lichen Anftalt mit Liebe und Aufopferung angenommen: haben. Diefe Anerkennung und die Erhaltung des Andenkens ift eine Ermunterung für jeden Lefer diefer wohlwollenden und wahr: heitsliebenden Biographien. Voran gebt die Lebensgefchichte des merfwindigen Arztes Sendenberg und eine Darftellung feiner Stiftung, fowie der eigentlich daraus hervorgegangenen naturforfchenden Gefellfchaft. Diefer Vortrag wurde gehalten bey Eröffnung des Mufeums im November 1821. Sendenberg gab im Jahr 1763. 100,000 Gulden zur Herftellung eines Krankenhaufes, einer Anatomie, eines chemifchen Laboratoriums, eines botanifchen Gartens und einer Bibliothek. Diefe Anftalten wollten aber nicht recht gedeihen, und giengen endlich durch die Ungunft der Zeit faft zu Grunde, bis im Jahr 1817. durch die Bemuͤhun— gen der Doctoren Neuburg und Cretzſchmar mehrere Freunde zur genannten Gefellfhaft zufammentrafen und durch Sammlung von Beyträgen der Stiftung wieder aufhalfen. Sm Jahr 1821. betrug die Zahl der Mitglieder, welche jaͤhr— ih 1 Carolin zahlten, ſchon 267. Außer den Naturalien, welche nach und nad) angefchafft wurden, hat vorzüglich E. Nüppelt die Sammlung ungemein beteichert mit feltenen 64 Prof. Wiebel: über den fadenfoͤrmigen Obfidian Thieren, welche er auf wiederholten Neifen in Africa zufammenz | gebracht hatte, und Bethmann hat der Gefellfchaft mit groͤ⸗ ßeren Summen unter die Arme gegriffen, ſo oft ſie derſelben bedurfte, wenn ſie gelegentlich eine ganze Sammlung von einer Thierclaſſe erwerben konnte. Es ſind noch mehrere mit Rath und That der Geſellſchaft beygeſtanden, deren Namen wir un— moͤglich aufzaͤhlen koͤnnen. Das Buch gedenkt derſelben uͤberall mit dankbarer Anerkennung. Dann folgen Jahresberichte bis zum Jahr 1840. und Necrologe oder dankbare Erinnerungen an Gordier, Freyreiß, Völker, Wiefenhütten, Ehr— mann, H. Meyer, Wenzel, Söommerring, Neu: burg, Göthe, Stein, Beder und H. Meyer; im Jahr 1846. noch eine Biograpbie von Cretzſchmar, welcer fich um die Gefellfchaft und die Sammlungen fo befonders verdient gemacht hat, Nicht felten. hat der DVerfaffer mit feinen Jah— tesberichten die Behandlung eines wiffenfchaftlichen Gegenftandes verbunden, wie Über den. Einfluß des Geiftes auf körperliche Bildung, und über den innerften Bau einiger Gebilde des nz menfchlihen Körpers. Man darf diefe Schrift als einen wich ‚tigen Beytrag zur naturbiftorifchen Literatur Deutfchlands bes teachten und zugleich als eine Gefchichte von dem exfreulichen Fortſchritten, welche diefe Wiffenfchaft in der Gunft des Pub: licums gemacht hat. Populäres aftronomifches Handwörterbuch der Aftronomie, von Dr. 5. E. Nürnberger, geh. Hofrath. Kempten bey Danns heimer. Heft XIV. XV. 1847. 8. 19, 384, T. 7. Mir haben ſchon mehrere Hefte diefes ungemein fleifigen und nuͤtzlichen Werks angezeigt und. fünnen uns nur freuen, daß es einen fo rafchen Fortgang bat, und nun. bald vollftändig in den Händen des Publicums feyn wird: denn diefe Hefte gehen fhon: bis Schiefe der Ecliptik. Beſonders ausführlich find be— handelt die Mond :Ungleichheiten, der. Multiplicationd = Kreis, die Nachtgleichen, die Neben= Planeten, die Neigung der Bahn, die Oppofition, die Parallare, das Pendel, die Perturbationen, die Planeten und Planetoiden, die Uchfendrehung, der Saturn, der Schatten. Die Tafeln ftellen vor: die Monds-Dberfläche, den Saturnug-Ning, aſtronomiſche Inſtrumente ufw. Die Mineralogie leicht faßlich dargeftellt mit Rüdficht auf das Borfommen der Miner talien, ihre technifche Benugung, Ausbringen der Metalle ꝛc., von Tr von Kobell, Nürnberg bey Schrag, 1847, 8, 211, T. 1, Diefes Werklein ift wirklich fo gefchrieben, wie es der. Zitel befagt, für jederman leicht faßlich, welcher die Kenntniffe der allgemeinen Bildung befißt; wohlgeordnet, kurz und dennoch das Nöthige enthaltend. Woran die Cryſtallographie fehr büns dig vorgetragen mit Abbildungen; fodann ©. 35. die phyfifchen Eigenſchaften; S. 45. die chemifchen mit ftöchiometrifchen Ta: bellen. ©. 44. das Syftem, fo mitgetheilt. Elaffe . Nihtmetallifihe Mineralien. Ordnung I. Kohlenstoff: Diamant, Graphit, Steinkohlen, Ordnung I. Schwefel. Ordnung II. Fluoride: Flußfpath, Kıyolith. Ordnung IV. _Chloride: Steinfalz, Salmiak. Drdnung V. Nitrate: Salpeter. j Ordnung VI. Carbonate: Aragonit, Strontianit, Witheit, Kalkſtein ıc., Soda. Ordnung VII. Sulphate: Schwerfpath, Glauberfalz, Gyps, Aaun, Auminit ıc. Ordnung VII. Phosphate: Apatit, Lazulith, Wavellit, Ralait. Ordnung IX. Borate: Boracit, Borax. Drdnung X. Silicate: Quarz, Opal, Granat, Epidot, Me: conit, Seldfpath, Glimmer, Smaragd, Pyroxen, Amphibol, Talk, Zeolithe, Zone, Topas u. Ordnung X. Atuminate: Korund, Spinell ufw, Ordnung XII. Eis und reine Hydrate wie Diafpor uſw. Claſſe I. Merattifhe Mineralien ©. 137. Ordnung I. Arſenik: Gediegen, Nealgar , Operment, Phatma: colith uſw. Drdnung Il. Antimon uſw. — Iſis 1848, Heft 1. 66 Diptera Seandinaviae, disposita et descripta, auctore Dr. Phil. J. W. Zetterstedt, Prof. Lundae sumtibns regiis. VI. 1847. 8. 2163 — 2580. [Sriphiswaldiae apud Koch.] Obſchon ung Band V. noch nicht zugefommen iſt; fo halten wir es doch der Wichtigkeit wegen für nöthig, den Innhalt diefes Bandes anzuzeigen. Der Bf. geht, indem er die Arbeiten feiner Vorgänger be: nust, in vielen Dingen, befonders in der Herftellung der Fa— milien feinen eigenen. Gang, wie ein Mann nicht andere thun kann, welcher fo: wieljährige und fo ungemein fleißige Forſchun— gen angeftellt und ein fo großes: Zalent in Auffuchung der Kennzeichen und einen fo großen Scharfjinn in der Anwendung derfelben und im der Aufſpuͤrung der Verwandtfchaften an den Tag gelegt hat. Das bewährt fih auch in dem vorliegenden Bande auf diefelbe gründliche Weife, wie wir es fchon wieder: holt bey den früheren Bänden zu rühmen Gelegenheit hatten. Er erkennt zwar die meiften in der neueren Zeit aufgeftellten Tamilien an, ordnet fie aber anders, und fucht fie befonderg dadurch natürlich zu machen, daß er unpaffende Sippen heraug- nimmt und in andere Familien verfest. Im der Regel zieht er bey der Benennung der Familien die von feinem Landsmann Fallen gewählten Namen den andern vor und zwar mit Recht, da fie mit’ Ausnahme der Latreillifchen die Altern find. Wir haben die Anordnung derfelben ſchon mitgetheilt in der Sfis 1843. ©. 873. Wenn man bedenft, daB im Norden ziemlich) alle europaifchen Mudenfippen ihre Vertreter haben; fo Eann man diefes Werk einen Coder für die Mucken diefes Welttheils nennen. Diefer Band enthält die Familien 31 —34.: Ortalides, Opomyzides, Heteromyzides et Geomyzides Fallenii. Die erfte Familie hat fhon im vorigen Band angefangen; fie fest fid bier fort mit Sippe 154. Tephritis, wovon nicht weniger als 56 Gattungen befchrieben werden; Psairoptera 4 Sp.; Palloptera 7.; Sepsis 19.; Lissa 15., Sapromyza 35.; Lonchaea 13.; Lauxania 8.; Ulidia 1. Fam. 32. p. 2370. Opomyzides. Gen. 163. Calobata 3., Micropeza 1., Loxocera 4., Scatophaga 21., Tetanura 1., Opomyza 6., Tanypeza 1., Chyliza 3., Colobaea n. 1. (Opomyza bifasciella.) Fam. 33. p. 2430.: Heteromyzides. Gen. 172. Helomyza 28., Heteromyza 6., Actora 1., Orygma 1., Coelopa 3., Copromyza 16., Limosina 16., Piophila 16., Rhynchaea n. 1. Fam. 34. p. 2525.: Geomyzides. Gen. 181. Geomyza 9., Diastäta 5., Drosophila 23., Asteia 3., Stegana 2. Es folgt alfo noch) die Bearbeitung von Fam. 35—51. Die bis jegt befannten Arten aus der Familie der NRegenwürmer als Grundlage zu einer Monographie dieſer Familie, von W. Hoff: meijter, Braunſchweig bey DBieweg. 1845.) 43, T. 1; Der berühmte Saviany hat bekanntlich zuerſt im Jahr 1821. darauf aufmerffan gemacht, daß es nicht bloß eine Gattung von Regenwuͤrmern gebe, fondern daß man mehrere unterfcheiden könne Es wurden aber nur kurze Charactere da⸗ 67 von befannt gemacht, fo daß es fhwer war, biefelben zu er kennen. Der Vf. hat nun die Negenwürmer der norddeutfchen Ebene unterfucht und ebenfalls verſchiedene Gattungen gefunden, welche hier genau befchrieben und recht artig ‚abgebildet werden, ja er ftellt fogar 4 Sippen auf, wovon freylich einige nur fehr wenig befannt find. Won der eigentlichen Sippe Lumbrieus nimmt der Df. 16 Gattungen ald wirklich verfchieden an. Lumbricus agricola, die größte, wird umftändlich beſchrieben, nebft der Lebensart. Der Bf. hat viele Beobachtungen und Verſuche damit angeftellt , welche man mit Vergnügen und Bes lehrung lieſt. Bey den andern Gattungen faßt fi der Vf. Eürzer mit Ausnahme des Lumbrieus communis, welcher über: all verfommt mit verfchiedenen Abänderungen, befonders in der Farbe, Die Übrigen beißen L. rubellus, riparius, olidus, puter, stagnalis, agilis. Der Bf. gibt die Synonyme von Savigny und Duges an, hätte aber wohl beffer gethan, wenn er daraus Namen gewählt hätte, ftatt neue zu machen, Die andern Sippen heißen Helodrilus, Phreoryctes (Ha- plotaxis), Criodrilus. Eine Erklärung der Abbildungen Eöns nen wir nicht finden. Ob fie wohl unferm Exemplare fehlt! Denn es läßt fi) doch nicht denken, daß fo etwas follte vers geffen worden feyn. dene de Mammalium Systemate, Diss. inauguralis in Univ. monacensi, auct. Car. Frid. G. Me- dicus, Lutrinae. 1847. 8. 56. Der Df. befchäftiget fich hier vorzüglich mit den fogenannten Uebergangsformen, hebt diefelben hervor, und fucht fie gehörigen Orts unterzubringen. Man Eennt zwar diefelben, hat fie aber noch nie zufammengeftellt, wie hiee der Verf., wodurch fie beffer hervortreten und die Weberficht erleichtert wird, Er hat auch überall die Kennzeichen derfelben angegeben, welche an die verwandten Sippen oder Sippſchaften erinnern, und dadurch erhält die Schrift einen eigenthümlichen Werth. Dergleichen Uebergangsformen find Hapale, Nyetipithecus, Galeopithe- cus, Macroscelides, Cladobates, Condylura, Gulo, My- daus, Arctonyx, Ailurus, letides, Cercoleptes, Parado- xurus, Enhydris, Proteles, Otaria, Otolicnus, Tarsius, Petaurus, Amblotis, Echimys, Meriones, Pseudostoma, Bathyergus, Spalax, Saceomys, Tamias, Ptheromys, Chi- romys, Pedetes, Cavia, Bradypus, Ornithorhynchus, Hy- rax, Sus, Camelopardalis, Auchenia. Es find übrigens alle Sippen nad) den natürlichen Familien aufgeführt und überdieß erleichtern zwey Zabellen die Weberficyt der Verwandtfchaften und der Uebergänge, fo daß man dieſe Schrift nicht ohne Nugen vergleichen mird. Sie kann auf jeden Fall zu einer beſſern Gtaffification der Haarthiere bey: tragen. x Spftematifcher Inder zu Azaras Paxaros del Paraguay y Rio de la Plata, von Dr. ©. Hartlaub, Bremen bey Echünemann. 1817, 4, 29. Das Wert von Azara über die Vögel von Paraguay ift eines der wichtigften und nüßlichften über die Glaffe der Vögel, nicht bloß weil ex das erfte und vollftändigfte über dieſes un: befannte Rand ift, fondern vorzuͤglich wegen der mufterhaften E 68 Befchreibungen, und wegen der Nachrichten Über die Lebensart, Er hat aber leider die Vögel nicht fuftematifch beftimmen koͤn— nen, weil es ihm an den nöthigen Büchern fehlte. Sonnini bat zwar in feiner Ueberfesung ſich viel Mühe in der Beſtimmung gegeben, indeffen Vieles zweifelhaft gelaffen, und Vieles gar nit herausbringen koͤnnen; ebenfo ift «8 Dieillot ergangen. Einzelne Vögel wurden genauer beftimmt von Zemmind, den Prinzen Mar von Wied, Lichten— ftein, Leſſon, D’Drbigny, Darwin und Tfhudy. Bey alle dem blieben. nody viele zweifelhaft und viele gang unbeftimmt, endlich. find diefe Beftimmumgen in mehreren und meift theuren Werfen zerftreut, fo daß alfo ſchwer nachzukom— men ift. Es war daher ein guter Einfall von Dr. Hartlaub, alle Beftimmungen zu fammeln, zu berichtigen und für die offen gelaffenen die ihnen gebührenden Namen aufzufuchen. Dazu gehörte aber ungeachtet feiner großen ornithologiiden Kenntniffe dennoch auch ein großer Entfchluß: denn es war gewiß Eeine geringe Arbeit, ale von Azara angegebenen Gharactere zu lefen, zu beurtheilen und mit den Befchreibungen anderer Schrift: fteller oder mit den in den Sammlungen aufgeftellten Exem— plaren zu vergleihen. Das Altes hat der Bf. mit raftlofem Eifer gethan und auf diefe Art den Zoologen ihr Gefchäft un: gemein erleichtert, ja eigentlich erft moͤglich gemacht, wofür fie ihm gewiß zu Dank verpflichtet find. Azara bat nicht weniger als 448 Vögel befchrieben. Dar: unter bat man aber fhon 26 als Weibchen oder jüngere Voͤ— gel entdedt, Die Schrift ift in Tabellenform mit 4 Spalten. In der erften die fpanifhen Namen nad) der Reihe, in der zweyten die Seitenzahl des fpanifhen Driginals; in der dritten die Seiten: zabl von Sonninis Ueberfegung; in der ten der ſyſtemati— fhe Name, welchen die verfchiedenen Schrififteller gegeben ha— ben. Es find fehr wenig Vögel, welche der Vf. unbeftimnit laffen mußte. Das ift nun Alles fehr gut, aber es fehlt leider noch etwas ſehr Weſentliches, nehmlich zwey alphabetifche Negifter, eines fuͤr die ſpaniſchen und eines fuͤr die ſyſtematiſchen Namen, und zwar deßhalb, weil das Original unbegreiflicher Weiſe gar kein Regiſter hat, das franzoͤſiſche aber nur eines von den franzoͤſiſch gemachten Namen. Wer nun das Werk raſch benugen will, dem bleibt nichts anders als fich ſelbſt Negifter aus Hart- laub8 Buch zu madhen. Dem würde abgeholfen, wenn der Vf. diefe Negifter ſelbſt machte. Das Büchlein würde faft eben fo did werden wie das vorliegende und koͤnnte daher ebenfo gut felbfiftändig erfcheinen. Es müßten aber nicht bloß die neueften fyffematifhen Namen hinein, fondern auch die Älteren, wenigftens die von Cuvier: denn wer kann immer wiffen, unter welchem neufabricierten Sippennamen die Gattungen fteden? Es müßten auch die wilden Gattungsnamen binein, wie Sahobii, Pitagua, Pi- cui, Curucau, Teteu, Ipecuturi. Ein Verfehen ift e8 auch, daß das Format in Quart ift und man es daher nicht Eann anbinden laffen. Fauna der Borwelt mit fteter Berücfichtigung der lebenden Thiere, monographifch darge— ftellt von Dr. C. ©, Giebel. I. 2. 1847. 8, 218, Den erften Band diefes fehr fleifig und mit Sachkenntniß bearbeiteten Werts haben wir nach Verdienſt angezeigt; ber 69 ber vorliegende enthält die Vögel und Lurche, und ſcheint ung ebenfo volftändig mie jener zu ſeyn. Die verfteinerten Vögel find bekanntlich‘ Seltenheiten; indeffen hat ber Derfaffer hier doch mehr jufammengebracht, als wir. erwartet hätten. E83 £ommen vor Raubvögel, Finfen, Naben, Schwalben, Spedte, Papageyen, Tauben, Hühner, Strauße, "Sumpf: und Waſſer⸗ vögel. Voran eine Schilderung des Knochenſyſtems, wobey die Finger etwas ausführlicher hätten brhandelt merden koͤnnen. Bey jeder Familie iſt das Knochenſyſtem wieder beſonders aus einandergeſetzt und das geognoſtiſche Vorkommen im Allgemei— nen angegeben, bey den einzelnen Gattungen beſonders; dabey auch die Literatur und der Wohnort. Es ſind bis jetzt unge— faͤht 60 Gattungen bekannt, ohne die in America gefundenen Zusftapfen, die hier ebenfalls aufgeführt werden. ©. 41. folgen die Lurche, deren Zahl und Sonderbarkeit fehr groß ift. Ohne die Verfteinerungen wäre e8 nicht einmal möglich, das volftändige Syſtem der Lurche herzuftellen; denn die Ichthyo— fauren und Pterodactylen bilden eingenthümliche Familien, von denen feine lebendig übrig geblieben find. Der Bf. hat auch offenbar diefe Claffe mit Vorliebe und daher fehr genau und volftändig bearbeitet. Es wäre gut, wenn die Citate chrono— logiſch geordnet werden koͤnnten. Das ift zwar in manden Fällen ſehr ſchwer; indeffen fönnte man zufrieden feyn, wenn es in den möglichen Fällen geſchähe; auch wäre es nicht übel, wenn bey den feltenen das Gabinet genannt würde, wo die Eremplare aufbewahrt werden. Taſchenbuch für — und Schmetterlings- Sammler von 3. Berge. Stuttgart bey Hoffmann, 1847. JEL. 8. 360. T. 2. Der Vf. gibt hier eine practifche Anmeifung, Käfer und Schmetterlinge zu. fammeln, zu erziehen, zuzubereiten und auf: zubewahren, wie e8 ung fcheint, auf eine ſehr verjtändliche und nuͤtzliche Weiſe. Er befchreibt und bildet ab die Fanggeräth- fchaften, gibt Anleitung zu ihrem Gebrauh, zur Behandlung der Inſecten nah dem Fange, befchreibt die Geräthfchaften zum Ausipannen, die Käften oder Schubladen, zeigt die Mittel an, die Inſecten wor Zerftörung durch andere Inſecten zu fchligen, und lehrt überhaupt alles, was zu diefer Sache noͤthig ift. ©. 62. folgt ein fpftematifches Verzeihnif aller europäifchen Käfer: Species mit Angabe des Aufftellers und des Vaterlandg; auch find die Eippen der ausländifhen gehörigen Drts einge: tragen, mit Angabe der Zahl der Gattungen, wodurch die Ues berjicht erleichtert wird. Man findet hier die neueften Cippen aufgenommen. Die Zahl der europäifhen Gattungen beträgt 6586., der auslän- diſchen 15,813. ©. 279. folgen die europäifchen Schmetterlinge, deren Zahl 3918. beträgt; die ausländiihen werden auf 10,000 gefchäst. Monographia Heliceorum viventium, sistens descriptiones systematicas et criticas omnium hujus fa- miliae generun et specierum hodie cognitorum, auctore Ludo- vico Pfeiffer, Dr. Casselano. Lipsiae apud Brockhaus, Fase. I. 1847. 8. 160. - Bon bem Vf. welcher ſich ſchon ſeit Jahren durch ſeine Studien uͤber die Conchylien ruͤhmlichſt ausgezeichnet hat, kann | 70 man nicht anders als Genaues und Vollftändiges erwarten, Es fcheint ung, daß im diefer Schrift das Möglichfte erreicht ift, befonders in der richtigen Beftimmung und in der unges mein reichen Literatur und Synonymie bey den Gattungen, In diefem Hefte fommen vor Anostoma mit 3 Gattungen, To- migerus mit zwey, Streptaxis mit 23, Odontostoma mit 6, endlich Helix mit 415, noch lange nicht fertig. Der legten Sippe geht eine Zabelle vorher, in welcher nicht weniger als 1132 Gattungen angezeigt find. Daraus fann man ſchon den ungemeinen Fleiß, welhen der Bf. auf das Sammeln ver: wendet hat, ermeffen, wie nicht minder die Kenntniß und den Scharfſinn, welcher e8 ihm möglich machte, eine ſolche Tabelle zu entwerfen. Nur eines wäre dabey zu wünfchen, daß. die Charactere der Gattungen möchten Eürzer gefaßt werden. Eine kurze Befchreibung koͤnnte nachhelfen. Histoire naturelle des Inseectes. Apteres par €. Baron Walckenaer et Paul Gervais, Prof. a Montpellier. Paris chez Roret, IV. 1847. 8. 623. Pl.34— 52. (Nouvelles Suites à Bu/fon.) Diefes Merk ift num nach zehnjähriger Arbeit gefchloffen. Band I. HM. ift angezeigt in der Iſis 1844. 472., Band II. 1846. ©. 559. MWaldenaer hat fih fein ganzes Leben lang mit dem Studium der Spinnen befchäftiget, und man verdankt ihm eigent= lih das Spftem derfelben, welches gegenwärtig ziemlich allge— mein befolgt wird; auch hat er die meiften nun angenomme— nen Sippen aufgeftellt: denn die nicht angenommenen rühren größtentheild von andern her. Er hat in demfelben Bande viele derfelben eingezogen. Hier rührt die Einleitung und die Befchreibung der Gattun= gen der Myriapoden von ihm her, die Nedaction dagegen von Gervaisz die reichhaltigen Zufäße dagegen und Supplemente wieder von Waldenaer. In der Einleitung fpricht er vor— züglich Übet die Freßwerkzeuge und fucht fie anders zu beftim- men und zu benennen als Savigny, beffen Anfichten er uͤber— haupt Eeinen Beyfall fhenft, was ung leid thut, weil dadurch den empirifchen Beftimmungen wieder Vorfhub geleiftet wird: denn was foll man bey Drganen denken, welche fo heißen und fo aufeinander folgen: Levre superieure. Macheires. Palpes maxilliformes. Palpes labiaux. Levre inferieure. Mandibules. Urbrigend hat er die Unterfchiede zwifchen den Freßmerkzeu: gen der Scolopendren, Julen und Polpzoneen genauer ange— geben. Das Werk felbft beginnt mit der Schilderung der äußeren und inneren Koibestheile und ‚der Entwidelung der Jungen, fpricht über, die geographifche WVerbreitung und die verfuchten Giaffificationen, welche ganz vollftändig mitgetheilt werden. Die hier befolgte Glaffification fteht fo: Classis I. Diplopoda. Fam. 1. Pollyxenidae: Pollyxenus. Fam. 2. Glomeridae: Glomeris, Zephronia, Glomeri- desmus. 71 Fam. 8. Polydesmidae: Oniscodesmus, Cyrtodesmus, Polydesmus, Strongylosoma, Platydesmus. Fam. 4. Julidae: Lysiopetalum, Julus, Stemmiulus, Blaniurus. Fam. 5. Polyzonidae: phonophora. Classis II. Chilopoda. Ordo I. Schizotarsia. Fam. 1. Scutigeridae: Scutigera. Ordo I. Holotarsia. Fam. 1. Lithobidae: Lithobins, Henicops. Fam. 2. Seolopendridae: Heterostoma , Scolopendra, Cryptops, Theatops, Scolopendropsis, Scolopoeryptops, Newportia. Fam. 3. Geophididae: Scolopendrella, Geophilus. Dann folgen ©. 58. die einzelnen Sippen und Gattungen mit Characteren, Synonymen und. Befchreibungen, Vaterland, Mohnort, Größe — namentlich von Leach, Brandt und Newport. S. 336. folgen Zufäße zu Band III. ©. 363. Supplemente zu allen Theilen, worinn befonders bie von Koch aufgejtellten Sippen und Gattungen der Spinnen nacdıgetragen werden; ©. 523. folgt eine neue Glaffification der Spinnen. I. Theraphoses. Latebricoles: Mygale, Oletera, Calommata, Acantho- don, Cyrtocephalus, Sphodras, Missulena, Fili- stata. Polyzonium, Siphonotus, Si- II. Araignees. A. Binoculedes. 1. Crypticoles: Nops. B. Senoculees. : Tubieoles: Dysdera, Segestria. . Capteuses: Scytodes, Oecobius, Rack, Sicarius. C. Oectoculees. . Courenses: Lycosa, Dolomedes, Deinopis, Storena, Ctenus, Hersilia, Dolophones. 5. Voltigeuses: Myrmecia, Chersis, Eresus, Attus (Sal- tieus etc.)‘ 6: Marcheuses: * 9520 Delena, Arkys, Thomisus, Solenops, Eripus, Monastes, Philodromus, Olios, Clastes, Sparassus. 7. Niditeles; Clubiona, Desis, Drassus, Clotho, Othio- thops, Latrodectes. 8. Filiteles: Pholeus, Artema. 9. Tapiteles: Tegenaria, Lachesis, Agelena. 10. Orbiteles: Epeira, Plectana, Tetragnatha, Uloborus. 11, Retiteles: Episinus. 12. Aquiteles: Argyroneta, Auf diefe Weife find wohl an hundert Sippen eingezogen, welche wir unmöglich "bier angeben koͤnnen. Es ift freylich ſchlimm, daß die Bearbeitung diefes Werks zehn Jahre ges dauert bat und daher viele Nachträge und Aenderungen nöthig geworden find. Indeſſen hat man nun dod) etwas Ganzes und zwar dargeftellt von wirklichen Kennern, j Linyphia, Theridion, Uptiotes, Argus, 72 Susrutasm. Alyurvedas, id est Medicinae Systema a venerabili D’hanvan- tare demonstratum a Susruta discipulo, composito. Nunc primam ex Sanskrita in latinum sermonem vertit, introductionem, an- notationes et rerum indicem adjecit Doctor Fr. Hessler. Er- langae apud Euke. I. 1847. 8. 251. Wir haben ſchon bey der Anzeige des erften Theils darauf aufmerkſam gemacht, wie anziehend es für uns feyn muß, ein medicinifches Syſtem Eennen zu lernen, welches fchon vor einigen Zaufend Fahren in Indien aufgeftellt worden ift, wenn es aud) nur dazu dienen follte, die Neugierde zu befriedigen. Der Werth ift indeffen viel größer anzufchlagen. Es ergänzt einen Theil der Gefchichte, welcher. bisher noch gar nicht zur Kenntniß ges kommen iſt ; es zeigt. aber auch den Stand. der anatomifhen und nofologifchen und beſonders der therapeutifchen und phar— macologifhen Wiffenfchaft in der Urzeit des menfchlichen. Ges ſchlechts. Dabey lernt man eine ungemeine Maffe von Pflan- zen Eennen, welche zu jener Zeit ald Heilmittel angewendet wurden. Diefe Pflanzen hat der Df. gewiß mit unfäglicher Mühe nad) dem Linneifchen Syſtem bejtimmt, eine Arbeit, für welche ihm Botanifer wie Aerzte zum größten Danke ver: pflichtet find. Diefer Band enthält die Somatologie, welche mit den höch- ften philofophifchen Principien beginnt, alfo auch für die Philos fophie felbft von Wichtigkeit ift. Dieſer Abfchnitt enthält fo viel Sonderbares, daß man vor Verwunderung nicht weiß, wie man damit zurecht fommen foll. S. 49. folgt die Therapie, befonders reih an Mitteln aus dem Pflanzenreich, auch vieles über die Zeugung. Die Diätes tie ift fehe ausführlich behandelt. S. 209. Die Lehre von den Gegengiften. Der Vf. wird am Ende des Werks die indifchen Pflanzen- namen mit den linneifchen zufammenftellen, wodurd feinem Werke gewiß ein großer Gewinn zumachen wird. Man muß ihm zu diefer gewiß miühfamen Arbeit Muth, Ausdauer, Gefundheit und die nothigen Hilfsmittel wuͤnſchen, woran e8 ihm übrigens bisher nach den vorliegenden Proben nicht zu fehlen fcheint. Die Einathmung der Aether: Dampfe in ihrer verfchiedenen Wirfungsweife, nach eigener Erfahrung bearbei- tet von Dr. Med. Robert, Ritter von Welz, Würzburg bey Boigt, 1847 8. 28. K Dieſe Schrift enthaͤlt eigentlich die Erfindung einer neuen oder verbeſſerten Aether-Maſchine, obſchon es aus dem etwas unklaren Titel nicht hervorgeht. Die bis jetzt gebraͤuchlichen Ma: ſchinen, fo weit wir fie kennen, find allerdings noch ſehr unvoll⸗ fommen, indem fie entweder leicht zerbrechlich, daher ſchwer fortzubringen, oft zu theuer find, oder indem fie nichts als Ae— therdunft in die Lunge bringen und daher den Einathmenden der Gefahr des Erſtickens ausſetzen. Der Df. hat bey den. vielfältigen Yasrnbngen; welche Pro: feffor Textor im Sulius= Spital vom Aether. gemacht ‚hat, Gelegenheit gehabt, die. befte Einrichtung der Mafchinen und die befte Methode des Einathmens zu ftudieren, ja er hat felbft an fich und feinen Gameraden Verſuche angeftellt, und ift da— durch zu der verbefferten Einrichtung gekommen. Der Apparat 73 auch wirklich fo einfach als möglih, und befteht eigentlich ' bloß. aus einem blechernen Gefäß mit einer elaftifchen Röhre. Das Einathmen geſchieht ganz einfach durch beide Nas: Löcher, alfo auf ganz gewöhnlihem Wege; auch iſt die Einrich— tung getroffen, daß ntmofphärifche Luft zugleich mit dem Aether in die Lungen kommt, wodurch jede Gefahr des Erſtickens ver: mieden wird. Für die zweckmaͤßige Anwendung diefes Apparats liegt ein Zeugniß von Profeffor Textor bey. Er ift für 2 Kronenthaler zu Haben beym Drehermeifter Gerfter zu Mürzburg. Außer diefer Hauptfache ift num noch eine kurze Schilderung der Anwendung diefer der Menfchheit fo mwohlthätigen Entded- ung beygegeben, der Schwirrigkeiten des Einathmens durch den Mund, fowie der phnfiologifchen und pfychologifhen Erfcheinun- gen bey dem Einathmenden und endlich von den Vorfihtsmaaß: regeln. Wir zweifeln nicht, daß diefe Eleine Schrift den Aerz- ‚ten ſehr erwuͤnſcht feyn wird. Malfatti, neue Heilverfuche., Wien bey den Mechitariften, 1847. 8, 71. Diefe Eleine Schrift enthält wirklich merkwürdige Behand- lungen mehrerer Krankheiten, worüber ſich Viele wundern mer: den. Zuerft eine gelungene DVertilgung des grauen Staars am Df. felbft durch eine ganz neue Aufere Heilmethode. Er hielt das Auge oft über Moorerde mit heifem Waffer und bewirkte endlich nach Verlauf von mehreren-Jahren die Heilung: Diefe Derfuche werden hier genau beichrieben und beurtheilt. S. 35. fommt eine Abhandlung über die häufige Entftehung des Schwarzen Staars aus dem Raphagra, worinn die Erfennt- niß und Behandlung fowohl diefes Uebels als auch der Krank: beiten der Scädel- Suturen dargeftellt wird nebft mehreren Kranfheitsfällen, welche zu heilen dem Vf. gelungen war. Es fommt uns nicht zu, ein Urtheil über diefe Gegenftände zu fällen, wohl aber dürfen wir aufmerffam machen auf Anfichten und darauf gegründete Heilverfuche eines fo berühmten theores tiſchen und practifhen Arztes. Monstri vitulini quod dieitur Opisthomelophorus tetrachirus, Disquisitio anato- mica, auctore H. A. @. Richter. Rostochi 1847. 4. 24. tab. 1. Der Verfaſſer befchreibt bier und bildet ab das Knochenſyſtem eines Kalbe, dem auf dem Widerrift zwey Füße herausgemachfen waren, und zwar ganz einzeln: Mirbel, Schulterblätter FOber- und Vorderarm, Handmwurzel und Zehenglieder, ebenfo die Muse Eeln, Blutgefäße und Nerven. Diefe Knochentheile und das ganze Kalb find abgebildet. Riflessioni sopra il sistema Jinfatico dei Rettili, risposta del Dott. M. Rusconi alle Censure che il Prof. B. Panizza ha contro di lui publicate in una lettera diretta al Professore Alessandrini. Pavia 1845. 8. 123, Tavole 4. in rame e col. Bekanntlich hat ſich zwifhen den beiden im Titel genannten Männern ein Streit erhoben über das Verhältniß der Lymph⸗ Iſis 1848. Heft 1. 74 gefäße zu den Blutgefaͤßen bey dem Lurchen, ob nehmlich bie lesteren von jenen bloß umwidelt oder umrollt find wie ber Darm vom Gefröfe, oder ob fie wirklich im Lichten berfelben fteden, wie etwa ein Bleyſtift in feinem Futteral. Der Ver: faffer ſucht nun hier zu zeigen, daß dieſes Verhaͤltniß bey den verfehiedenen Ordnungen der Lurche auch verfchieden ift, und daß Profeffor Panizza diefe Unterfchiede nicht wahrgenommen habe, vorzüglich aber, daß er diefelben nicht habe wahrnehmen fönnen, weil feine Injections- Maffe, nehmlich dag Duedfilber, zu folchen Unterfuchungen nichts tauge, indem es die Gefäße ftellenweife ſehr unfoͤrmlich ausdehne und felbft jerreiße, mo: durch Ertravafate entftänden und daher der rechte Bau nicht zu erkennen wäre. Es märe unnöthig und auch faft unmög- lic), alle die Nachmeifungen, welche der Verfaffer hier dvorbringt, auszuziehen, indem die Schrift von jedem Anatomen doch felbft gelefen werden muß. Der Verfaſſer bedient ſich einer feinen Injectiong = Maffe, wodurch die Gefäße weder verdehnt noch zerfprengt werden, und gibt davon Abbildungen neben entfprehenden aus dem Werke von Panizza. Hier muß man nun geftchen, daß der Unterfhied im hoͤchſten Grade auffallend ift, und daß die vn Rusconi wirklich an Natürlichkeit, Deut: lichkeit und auch Schönheit nichts zu wuͤnſchen übrig laffen. Das Auge ruht mit Vergnügen auf diefen Gemälden, welche Nusconi mit großer Mühe und ungemeiner Geſchicklichkeit fetbft gezeichnet hat. Es find die Gefäße der Eingeweide, vor- züglich des Gekroͤſes, welche bier ſowohl im Ganzen als im Einzelnen dargeftellt find aus verfchiedenen! Ordnungen der Lurche, bald verkleinert, bald vergrößert, bald in natürlicher Größe je nad dem Beduͤrfniß, Arterien, Venen und Lymph— gefäße verfchieden illuminiert, mit ausführlicher Befchreibung der Figuren, Sie find entworfen nah Einfprigungen von Schildkroͤten, Froͤſchen, Schlangen und Molchen, faft überall zur Vergleihung die entfprechende Abbildung von Panizza daneben, und mit Anführung der früheren Arbeiten anderer Anatomen, wie Bojanus, Fohmann, Tiedemann, Lauth, beidver Weber, Johannes Müller und der ditern. Es ift gewiß, daß hier Unterfuchungen mitgethailt werden, wie wir fie noch nicht befigen, und daß fie von größter Michtigkeit find für das fo fonderdare Lymphſyſtem der Lurche, worauf Bojanus zuerft aufmerffam gemacht hat in feinem Meifter- werk über die Schildfröten, was aber erft durch den Berfaffer in allen Lurch = Ordnungen dargeftellt worden ift mit Hinmweifung auf die merkwürdigen Unterfchiede, welche dabey vorfommen. Das hat man offenbar feiner Geſchicklichkeit in der feinern Anatomie, feiner Einfprisungs» Methode und feinem Talent im Zeichnen zu verdanken. Was feinen Streit mit Panizza be trifft; fo muß man die. Entfcheidung deffelben der Zukunft überlaffen, Für uns ift es genug, die Aufmerkfamfeit der Ana: tomen auf diefe wichtige Schrift gezogen zu haben. Die Schrift ift eigentlich gegen einen gedrudten Brief vom Profeſſor Panizza an Profeffor Aleffandrini zu Bologna gerichtet, und befpricht vorzüglich zwey Fragen, wovon der Verfaſſer die eine als Hauptfrage, die andere als Nebenfrage betrachtet. Die erſte unterſucht, ob Panizzas großes Werk uͤber die Lymphgefaͤße der Lurche eine richtige Idee von der Geſtalt und dem Verlauf dieſer Gefaͤße gebe, und ob er die Zweige der Aorta geſehen habe, welche von den Lyuphgefaͤßen umhuͤllt find. Hinfichtlic des erften Punctes hat er, wie ge: 5* 75 fagt, Figuren aus Panizza's Werk copiert, und bie feinigen Daneben gejtellt, weldye er nach feiner Einfprigungs «Methode gezeichnet hat, fo daß man im Stande ift, die Verunftaltungen der Lymphgefaͤße in jenen Abbildungen leicht zu erkennen. Was die Aeſte der Aorta, nehmlich die Gefröss Arterien, welche von den Lymph-Gefaͤßen umhüllt find, betrifft; fo geſtehe Paz nlz;3a felbft in feinem Briefe, daß er in feinem Werke nicht davon gehandelt habe. Zweytens frage es fich, ob die von den Lymphgefaͤßen umbhüllten, aber von Panizza nicht gefehenen Aorten= Aefte in unmittelbarer Berührung mit ber Lymphe feyen. Das fey ein leerer Streit, weil Panizza felbit fage, daß diefes Verhaͤltniß nicht viel zum Fortfchritt der anatonifch= phpfiologifchen Wiffenfchaft bentrage. Panizza flellt als allgemeines Geſetz auf, daß bie Lymphe nie mit den Arterien in Berührung fey, weil von den innen Wänden der Lymph-Gefaͤße da und dort Füden abge- ben, fih an die Arterien heften und zu einer neuen Membran ausbreiten, welche die Berührung verhindere; Nusconi dagegen behauptet, daß biefe neue Membran nur eine Cinbildung fey, und dag man hierüber für die Lurche kein allgemeines Gefeg aufftellen Eönne; denn bey den Schlangen 3.8. ftede mes der die Aorta noch ihre Aeſte im Lichten der Lymph-Ge— fäße, fondern feyen nur davon umhüllt, wie der Darm vom Bauchfele; bey den Meer = Schildfröten ftede die Aorta gleihfam in einem doppelten häutigen Futteral, und bie Lymphe laufe zwifchen diefen beiden Sutteralen, fo daß fie nicht in Berührung mit der Aorta felbft Eomme; die Lymph— Gefäße, die in dieſes Doppel= Zutteral, welches nichts anders als der Milchs-Bruſtgang ift, münden, bilden verfchiedene Mafchen um die Gefrös- Arterien und Venen; bey der grünen Eidechſe (Ramorro) und dem Chamäleon ftede die Aorta im Fichten des Milchbruſtganges und berühre daher die Lymphe unmittelbar; bey den Froͤſchen endlich gebe es gar einen Milch— bruſtgang, fondern nur eine weite Gifterne, und hier fey nicht bloß die Aorta und die Gekrög- Arterien, ſondrrn aud) viele Venen in Berührung mit der Lymphe. Zwar habe Profeffor Panizza bey der Eidechfe und dem Chamäleon die Berührung der Lymphe mit der Aorte auch angenommen, bey den Fröfchen aber geſchwiegen, wahrfcheinlich weil fie feine allgemeine Lehre gänzlich ummwerfe. Sn einem gedrudten Brief an Prof. E. Weber zu Leipzig (Pavia 1847. 8. p. 4.) fagt er, daß er feitdem bey einem Froſch den Arterien» Stamm, der aus dem Grunde des Her— zens entfpringt, unterbunden, das letztere aufgefchnitten, das Blut ausgefogen darauf die weiße Flüffigkeit in das Herz habe fließen fehen, welche er vorher in die lymphatiſche Eifterne gebracht hatte. Alle Venen in ber Nähe des Herzens waren von der eingefprigten Flüffigfeit angefüllt und auch diejenigen, welche aus dem von Joh. Müller entdediten vorderen Lymph⸗ herzen entfpringen. Es war ihm unmöglich, eine Deffnung zu entdecken, durch welche die eingefprißte Flüffigkeit aus der gro— Ben Eifterne in die Venen hätte kommen Fönnen, und er glaube, daß fie durch Endosmofe hineingefommen wäre. Auch hat er aufs neue die Mitchfaft- Gefäße des Salaman: ders eingefprigt, und glaubt nun wahrgenommen zu haben, daß die von denfelben umgebenen Arterien, obfchon fie immer rings: um von der eingefpristen Maffe bededt waren, nicht in unmit- delbarer Beruͤhrung mit der Flüffigkeit geweſen, nicht wegen der von Panizza befprochenen neu entftandenen Membran, fon= ten weil fie, wie er jetzt zu fehen glaube, nicht im Lichten 76 des Lymph-Gekfaͤßes fteden, fondern von bemfelben nur ums volle find, fo daß er jegt fih nur zweifelhaft darüber aͤußern und nicht weiter daruͤber ftreiten wolle, weil der Hauptzweck feiner Schrift dahin gehe, zu beweifen, daß Panizza weder die wahre Geftalt diefer Gefäße, noch ihren Verlauf, noch ihr Berhältnig zu den Blutgefaͤßen gefehen habe, Bergleichende Anatomie und Phyſiologie der Infeeten, in Monographien bearbeitet von Fr. D. Stein, Dr. Philof., Euftos ber zoologifchen Sammlung. Berlin bey Dunder,. I. 1817. gr, 4, 139. Taf. 9. (10 Thle.) Das ift ein Werk, welches hinfichtlich feines Innhaltes und feiner Zeichnungen fih an die Werke von Lyonet und Herold anfchließen darf. Der Verfaffer ift nicht bloß ein gefchidter Anatom, fondern aud) ein ebenfo gefchidter und feiner Zeichner, der glücklicher Weife an Wagenfchieber einen würdigen Kupferftecher gefunden hat. Zugleich weiß der DVerfaffer, wor: auf es bey der Kerf- Anatomie ankommt, indem er ſich augen— ſcheinlich mit der gefammten hergehörigen Literatur befannt ges macht hat. Diefes Heft enthält die weiblichen Geſchlechts-Organe der Käfer in größter Ausführlichfeit und Genauigkeit durch alle Familien hindurch, die äußern wie die innern. Dabey fommt noch Manches zur Sprache, was den äußern Bau des Bau: ches, die Zahl feiner Ringel und Luftlöcher und dergl. betrifft. Dabey zeigt der DVerfaffer fehr oft, welhen Einfluß der Bau der genannten Theile auf die Herftellung der natürlichen Sipp: fchaften ausübt. Die Unterfuhungen find fo zahlreich, daß es unmöglich iſt, auch nur die zerlegten Sippen und Theile zu nennen, Nachdem das Einzelne aufs genauefte gefchildert und abge: bildet it, durchgeht der Verfaſſer ©. 115. die Familien nad) der Reihe. Die Erklärung der Abbildungen läßt nichts zu mwünfchen übrig, wohl aber entbehrt man ungern ein Regifter der zerlegten Sippen. Das Werk ift feinem Werthe und feiner Ausftattung nicht zu theuer. Pracht aber bey folhen Werken, nad denen fich nur die armen Gelehrten umfehen, aber keineswegs die prahlens den Bibliotheken, folte vermieden merden: wenigftens iſt das die Noten= Papier eine unnüge Verſchwendung. Unterfuchungen über den Flug der Bögel von I. 3. Prechtl, Director des polytechnifchen Inflituts, Wien bey Gerold 1846, 8. 260. Taf. 3+ iu Bol, Das ift ein wiffenfchaftliches Werk, über einen Gegenftand, der noch wenig bearbeitet und noch weniger ausführlich und gruͤndlich dargeftellt worden ift. Der DVerfaffer hat feit 40 Sahren in feinen Mufeftunden fich damit befhäftiget. E8 zer fäut in zwey Theile, einen anatomifchen und einen mathemas tifchen und will daher ftudiert feyn. Nachdem der Verfaffer Über die Gefhmwindigkeit des Fluges geſprochen, handelt er den Knochenbau ab, der hiebey in Be: trachtung Eommt, nehmlich des Numpfs und der Flügel, beut- ich abgebildet auf Tafel 1.5 ©. 29, die Muskeln nebft ihren Verrihtungen, mit Berhdfichtigung von Vicq-d'A zyr, Eu: 77 vier und Tiedemann; ©. 59. die Athem: Organe, befon- ' ders bie Luftfäde. ©. 783. folgt die Geftalt des Flügels, die DVerhältniffe feiner Theile und endlich die Geftalt des ganzen Körpers. Die Flügel, fowie die einzelnen Federn find auf Taf. 2 und 3. abgebildet von Vögeln verfchiedener Ordnung, um den ebenfalls verſchie⸗ denen Bau, die Zahl und Anheftung der Federn zu zeigen. ©. 115. betrachtet der DVerfaffer die verfchiedenen Slug = Bes wegungen. Im zweyten Theil ©. 133. folgt die Mechanik des Flugs, wobey der Widerftand der Luft, die Wirkung des Flügelfchlags zur Hebung und Vorwärts: Bewegung, fowie der Schwerpunct des Vogels mathematifhen Berechnungen unterworfen werden; nicht minder das Flügel: Gewicht, die Flügellänge, das Nieder fineen und Schweben, der Einfluß der Windftrömung, der Flug in die Höhe und die Muskelkraft, was alles mit der beym Verfaſſer bekannten Gruͤndlichkeit entwidelt ift. Das Buch ift daher unfers Erachtens ein wefentlicher Beytrag zur Miffenfhaft und wird gewiß den Benfall der Zoologen und Mathematiker fich erwerben. Der feinere Bau der Nebennieren beym Menfchen und den vier Wirbelthiers Clafjen, dargeftellt von Dr. Nlerander Eder, Profeffer zu Bafel. Braunfchweig bey Dieweg. 1816. gr. 4. 52. 7,2, Die Bedeutung der genannten Organe iſt noch in tiefes Dunkel gehuͤllt, obſchon ſich fhon tüchtige Anatomen mit der Ergrün- dung befchäftiget haben. nicht völlig aufgehellt werden; fo erhält man doch eine gründliche Kenntniß von ibrem microfcopifchen Bau und von den Beftand: Obſchon fie in diefer Schrift auch thrilen ihree Gewebe. Die Einfprisungen und das Microfcop ‚find mit einem folhen Fleiß, Gefhid und Scharfſinn anges wendet, baß es ſchwer ift zu fagen, welche von diefen Eigen- fhaften man vor der andern herausheben fol. Der Verfaſſer hat Nebennieren von Erwachfenen und Embryonen unterfucht, von Rindern, Pferden, Schweinen, Hunden und Kagen, Sn: fectenfreffern und Nagthieren, bey Vögeln, Eidechſen, Schlan- gen, Froͤſchen, Molchen, Schildkröten, Lachs, Hecht, Nafe. Nach einer Eurzen Einleitung über den microfcopifchen Bau der fogenannten Blutgefäß- Drüfen, wohin die Nebennieren ges bören, fchildert er diefen Bau, nehmlich die Zellen nebit ihrem Innhalt beym Menfchen und bey allen genannten Zhieren, mit ‚Angabe der Maaße und des chemifchen Verhaltens fowohl in der Rinden: als Markſubſtanz, fowie auch des Saftes, den “man ausdrüden kann. Diefe Unterfuhungen find fo zahlreich, daß man die Ausdauer des MDerfaffers bewundern muß. Die zufuͤhrenden Venen veräfteln ſich darinn bey den Schlangen „gleich der. Pfortader in der Leber, den Nieren und den Neben: nieren, woraus der Verfaſſer ſchließt, daß auch in den letztern eine Blutveränderung vorgehen müße, wie bey den andern, ob= ſchon der Ausführungsgang fehlt. S. 39. handelt der Verfaffer kurz von der Entwidelung ber Nebennieren, und dann betrachtet er ihr phyſiologiſches Gefcyäft, indem er jie mit den andern Blutdrüfen wie Milz, Thymus und Schilddrüfe vergleicht. Die Tafeln frellen Zellen vor mit ihrem Innhalt und dag Gefäßfnftem. Wir Eönnen unmöglich ben genaueren Innhalt diefer Unterfuhungen ausziehen; wir müßen denfelben dem Studio der Anatomen empfehlen. 78 De plumarum pennarumque Evolutione disquisitio microscopica, scripsit Carolus Reclam, Dr. M. Lip- siae apud H. Reclam. 1846. 8. 36. tab. 3. Ueber den Aufern Bau der Federn und ihre Anordnung ha— ben wir fhon mehrere gute. Abhandlungen von Wenzel, Friedrich Euvier, Nisfh und Burmeifter, Sunde- wall, aber noch feine durchgeführte vom microfcopifhen Bau der Gewebe und von deren urfprünglichen Entwidelung. Die- fer Unterfuhung hat fich der Verfaſſer mit großem Geſchick in der Behandlung des Microfcops und mit eben foviel Kenntnig der Gewebe überhaupt unterzogen. Er durchgeht alle anate= mifchen Theile derfelben und betrachtet ſowohl die Entwidelung des Flaums als der Schwungfedern ben ihrem erſten Hervor— fproffen im Ey; zugleich gibt er eine Eurze Gefchichte der ähn— lichen Arbeiten, fowie ein WVerzeichniß der einfhlägigen Schrif— ten. Die Abbildungen, vom Verfaſſer felbft gezeichnet, zei— gen das Hervorfproffen, die Zellen an verfchiedenen Theilen ufw., auch eine fehr einfache Brütmafchine, fo daß man diefe Eleine Schrift als einen wichtigen Beytrag zur vergleichenden Anatomie betrachten kann. Beyträge zur Kenntnig wirbellofer Thiere, mit befonderer Berücdfichtigung ber Fauna des norddeutſchen Meeres, von Dr. Heinrich Frey und Dr. Rudolf Leuckart. Braun— fhweig bey Vieweg. 1847. 4 171. T. 2. Diefe Schrift enthält wirklich einen Schatz von zootomifd- phnfiologifhen Unterfuchungen, meiftens neu oder critiſch, be— ftätigend oder berichtigend und zwar aus allen niederen Thier— claffen, befonders Polypen, Quallen, Muſcheln, Schneden, Mürmern und den niedern Gruftaceen. Die Berfaffer hielten fih zwey Sommermonate lang auf der Infel Helgoland auf, welche Zeit fie wirklich ungemein fleißig zugebracht haben, ſam⸗ melnd und zerlegend; was fih in Branntwein halten lieh, haben fie nach ihrer Ruͤckkunft zu Göttingen unterfucht. Es fommen hier die feinften und ſchwierigſten Aufgaben der vergleichenden Anatomie zur Sprache, die Gefchlechtstheile der genannten Thiere, Darm, Kiemen, Nerven, Gehör: Organe, Kiemen, Entwidelung, Metamorphofe ufw. Es find eigentlich viele Monographien, worinn die DVerfaffer beweifen, daß ihnen alles befannt ift, was die neuere feinere Zootomie entdedt und die Phnfiofogie gelehrt hatz auch zeigt ſich dabey eine große Uebung in der Behandlung des Microfcops. Die erfte Monographie handelt vom Bau der Actinien und Lucernarien, verglichen mit dem der andern Anthozoen; eine fehr gründliche und lehrreiche Unterfuchung. ©. 19. Zur Naturgefhichte der Hydroiden, befonders über die Metamorphofe der Sertularien zu Quallen. ©. 33, Ueber einige Organifationg-Verhältniffe der Quallen, von Wichtigkeit fuͤr die Glaffification. ©. 40. Einiges über den Bau des Priapulus; das Ende mit dem Anhängfel fcheine der Mund zu feyn. ©. 46. Anatomie von Teredo navalis. ©. 54. Zur Anatomie von Eolidia; über den merfwürdi: gen Bau des Darms, des Gefähfhftems und der Kiemen. S. 66. Ueber den Bau von Polycera. ©. 71. Zur Kenntniß vom Bau der Nemertinen, vorzüglich des fonft verkannten Mervenfpftems, des Nüffels und der Ger ſchlechtstheile. 79 &. 81. Ueber die Gehörorgane dev Wuͤrmer, befonderg ber Planarien. ©. 86. Ueber die Geſchlechts-Verhaͤltniſſe der Kemenwuͤrmer; meiſtens getrennt. ©. 91. Zur Entwidelungs:Gefhichte der Kiemenmürmer. ©. 100. Ueber den Bau der Gaprellen. ©. 110. Ueber den Bau von Mysis; ein Organ an den Schwanzfloffen, welches das Gehör: Organ feyn könnte; außer: dem eine voliftändige Anatomie und Entwidelung ; die Kiemen fehlen ; wahrfcheinlich vertritt der Ruͤckenſchild ihre Stelle, ©. 131. Einiges zum Bau der Schmaroger:Krebfe; Leber oder Fettkoͤrper, Gefchlechtscheile. ©. 136. Verzeichniß der zur Fauna Helgolands gehörenden wirbellofen Seethiere, von Leuckart allein bearbeitet. Nicht bloß ein Verzeichniß, fondern oft auch eine genauere Beſchrei⸗ bung und Zerlegung ſeltener, meiſt neuer Gattungen, beſonders Wuͤrmer und kleiner Cruſtaceen. Die wohlgelungenen Zeichnungen aus Cavallaris Werk— fiätten ftelen meiftens feinere anatomifhe Theile vor. Bhyfiologifche Studien von Dr. G. W, Tode, Bremen bey Schünemann. 4. 64, T. 3. ill, Bieljährige ſehr gründliche und. heurtheilende Beobachtungen über die Snfuforien mit vielen neuen Entdekungen, Anfichten und Ausfichten meiftens zur Beftätigung von Ehrenbergs Kehren, dem wir die organifche Kenntniß diefee Claſſe zu dans fen haben. Der Berfaffer geht hier die fuͤnf erſten Familien der darm- fofen Snfuforien durch, gibt die Glaffification, den Bau an und ſchildert die einzelnen Sippen mit zahlreihen Gattungen, welche er alle felbft beobachtet hat, mit critifhen Bemerkungen, wo— durch bald Gattungen vereinigt werden, bald ziweifelhafte veſt— geftellt, bald Bau, Lebensart und Vorkommen näher erörtert. Der Berfaffer zeigt eine ungemeine Gewandtheit in der Be— handlung. des Microfcops und der Mefjung der Eleiniten Zheile, fowie einen großen Scharffinn in der Erfennung des Baues und der Wegräumung der Zäufchungen. Zuerſt muftert er die Familie der Monadinen, fucht ihren Bau zu ergründen, ihre Fortpflanzung duch Theilung ulm. Dann prüft er die einzel: nen Gattungen von Monas, Microglena, Bodo uſw. Hier eine ſcharfe Gritit von Küskings Lehre über die Verwandelung der Snfuforien in niedere Algen-Formen. Das Mefen der Monaden bleibt noch immer ziemlich zweifelhaft. S. 28. muftert der Verfaffer die Crypto-Monaden und Bolvocinien auf ähnliche Art durch, befonders Gonium et Vol- vox. Gyges wird geftrihen; Volvox dem Thierreich ers halten. ©. 36. folgen die Vibrionien, worüber man fehr wenig weiß. ©.37. Die Desmidiaceen fehr ausführlich, befonders Eua- strum mit fehr ſchoͤnen, zahlreichen und großen Abbildungen Heft L- 1847, 80 auf Taf. 1. und 2. Der Verfaffer rechnet fie zum Xhierreich, Er bat fehr viele gefammelt, diefelben lang und vielfeitig. beobs achtet in einer Menge von Gattungen. Beſonders E. mar- garitiferum et rota. Hier gab es Vieles zu berichtigen, ©. 51. werden die. Glofterinen in gleicher Vollſtaͤndigkeit bes handelt und ebenfo abgebildet auf Taf. 3, Der Berfaffer laͤßt fie ebenfalls im Thierreich, ſcheint jedoch darüber zweifelhaft zw bleiben. Er befchreibt ausführlich ©. lunula, trabecula, di- gitus, acerosum, rostratum nebjt mehreren andern, Eine ſolche mufterhafte Behandlung muß endlich dag Dunkel aufklären und ficher zum Ziele führen. Man wird daher mit Sehnſucht die ferneren Hefte erwarten. Der Neben - Eyerftocf des Weibes, das längſt vermißte Seitenſtück des Mannes entdeckt. Gin Beytrag zur Entwicelungs = Gefchichte der Genitalien und Aufklärung der Zwitter— bildungen beym Menfchen und den Säugethieren, von Dr. G. &, Ko— belt, Prof. zu Freyburg. Heidelberg bey Groos. 1817, 8, 52, Taf. 3, Hier Liegt wirklich eine neue Entdeckung vor, obſchon e8 im Titel nicht deutlich genug angezeigt wird, wie denn der Wer: faffer im Entwerfen der Zitel nicht befonders gluͤcklich iſt. Er hätte heißen fellen: Ueber die Bedeutung der Wolffiſchen Körz per; denn diefe find es, um melche es fich handelt und deren Bedeutung der Verfaſſer wirklich entdedt hat. Es haben außer Wolff, der diefe Organe bey den Vögeln und außer ung, die wir fie ohne von dem vergeffenen, in keinem Lehrbuch angeführs ten Wolff etwas zu wiffen, bey den Haarthieren entdeckten (Deens und Kiefers Beyträge zur vergleichenden Anatomie ufw.), noch mehrere Anatomen, befonders Sacobfon fid mit. der Unterfuchung derfeiben befchäftiget;z aber wir haben: ihre weitere Entwidelung nicht beobachtet und find daher darüber im Dunkeln geblieben. Das ift num dem Profeffor Kobelt ge lungen. Er zeigt bier, daß fie fich beym Mann in den Neben: boden, beym Weib in ein ähnliches Neben: Drgan des Eyer: ftods verwandeln, und daß felbft der Eyergang oder die Mutter: trompete ein Theil derfelben ift. Demnach ift es auch möglich, daß bey den Säugthieren ſich Zwitter bilden, nehmlich auf der einen Seite ein Hode entfteht, auf der andern ein Eyerftod, Davon hat der Verfaffer ein Benfpiel gefunden. Dieſes, fowie die Verwandelung der Wolffifchen Körper ift ſehr fchön ab⸗ gebildet von $. Wagner, der fich bekanntlich ſchon durch viele andere anatomifche Abbildungen rühmlichft befannt gemacht hat. Wir Eönnen die fehr gründliche Darftellung von der Verwans delung der genannten Körper hier nicht mittheilen, da fie ohne Abbildungen nicht verftändlich wäre. a Eines ift ung indeffen nicht Elar geworben, nehmlich wie ſich die früher freyen Schläuche der Wolffiſchen Körper fpäter mit dem Hoden und mit dem Eyerftod in offene Verbindung fegßen oder Überhaupt fegen koͤnnen. Hier ift noch ein Stein des Anftoßes, den wegzuriumen dem Df. obliegt. Benbachtungen des verftorbenen Grafen von Gourcy Droitaumont und von Brehm über mehrere deutſche Vögel, mitgetheilt von dem Legtern, * Der Gartenrothſchwanz. Ruticilla arborea Dr. (Mo- tacilla phoenicurus Linn. Sylvia phoenieurus Lath.) In Wien Rothſchweif. Handbuh ©. 203. Vor ein paar Sahren hörte ich einen folchen Vogel den Ruf der Amfel und zwey Strophen ihres Gefanges fo laut und ſchoͤn nachahmen, daß ich unmöglid) glauben Eonnte, ein Noth: ſchwanz fänge fo ſtark, und mein Zweifel erſt dann gehoben wurde, als ich den fingenden Vogel mehrere Zage hinter einans ber ganz frey fißen gefehen hatte. Die Gartenrothfhmänze fingen ſehr fleißig den größten Theil des Jahres. Schade, daß ihr melandholifcher Lockton uit tack tack meiftens fehr oft nach einander ertönt. Auch Brehm hörte fhon Baumroth— ſchwaͤnze, befonders in Nadelwäldern, welche andere Gefänge taufhend nahahmten. = Der Hausrotbfhmwanz. Ruticilla titys Dr. (Sylvia titys Bechst. Motacilla atra Linn. Handbud. ©. 259, Wenn der Gefang diefes Vogels nicht: gewöhnlidy mit feinem Locktone anfienge; fo Fünnte man oft in Zweifel fommen, ob es wirklich ein Wogelgefang fen, den man hört, fo fonderbare Töne enthält er. ine Aehnlichkeit mit dem des Gartenroth— ſchwanzes läßt fich jedoch darinn nicht verfennen; allein in der Mitte Eommen gewürgte und Frächzende, dann recht tiefe Töne vor, welche gerade fo Elingen, als wenn eine, an einer Schnur bängende Kugel von Knaben ſchnell durdy die Luft gedreht wird, dann-andere, dem Schellen einer Glode ähnliche, endlich noch andere, welche das Knarren eines ungefchmierten Nades nach— ahmen. Alſo Abwechfelung genug, aber leider feine von har— monifchen Tönen! Der Ruf ift pfeifend, wie der des andern Nöthlings, aber das Tack tack wird nicht immer daran ges hängt; oft lodt er ohne Pfiff, bloß taͤck täd, fo viel Mal nach einander ausgeftoßen, daß es zwar unangenehm, mit jedod) nicht fo melandolifh, wie der Ruf des Gartenrothſchwanzes Elingt. Wenn diefer Vogel ſich durch fein Lied, welches zumeis len an das der Steinfhmäßer erinnert, jedoch fehlechter ift, dem Ohre nicht fehr zu empfehlen weiß: fo hat er doch andere Eleine Vorzüge für die Stube. Unter licht gefärbten Bögeln nimmt er fich fonderbar aus, und hebt durch feine duͤ— ftere Farbe die Schönheit der andern hervor; aud wird er außerordentlich zahm, trägt ſich huͤbſch, iſt ſehr munter, und fingt nicht nur den ganzen Zag fehr fleißig, fondern auch bey Kerzenlicht. *von G. * von G. Iſis 1848. Heft 2. 1848. Heft. * Der Gefang diefes Rothſchwanzes wird, wie er hier be- fhrieben ift, im mittleren Deutſchland nicht gehört, Nament: lich fehlen in dem, mie er da ertönt, die tiefen, dem Heulen einer von den Knaben mit einer Schnur gedrehten hohlen Kugel ' aͤhnlichen Zone. Auch feheint mir der Lockton von dem unfe— ver Hausrothſchwaͤnze etwas verfchieden zu feyn. Sch möchte den der unftigen mit tit tit tit bezeichnen, und bin feft überzeugt, daß er von ihm den Namen titys erhalten hat. Der Gefang unferer Hausrothfchwänze ift, wenigſtens das ganze Frühjahr hindurch, fehr Eurz, fängt Erachzend an, geht Enarrend fort und endet pfeifend, hat etwas fehr Eigenthümliches, aber durchaus nichts Angenehmes und wird. fehr wenig verändert. Der Vogel -mag fich bemühen wie er will, die Strophe feines Gefanges ift faft immer diefelbe. Der Unterfihied in den Gefängen des unftigen und des Wiener liegt vielleicht darinn, daß der letztere, wenigſtens nad einem von borther erhaltenen Vogel zu ſchlie— fen, von dem unfrigen als Gattung verſchieden ift, Merkwürdig ift es, daß diefer Rothſchwanz im Herbfte weit mehr Mandfaltigkeit im Gefange zeigt, als im Frühjahre. Er hat dann zwar auch feine Erächzende Strophe, welche er von den Firften der Gebäude hören läßt; allein wenn er in den Fliederbüfchen fißt und recht aufgelegt ift, fingt er eine Meile leife und recht angenehm fort. Er hat dann eine entfernte Arhnlichkeit mit der fühlen Grasmüde, wenn diefe im Ge: büfche leife fortfingt, und weicht fo fehr von der gewöhnlichen Strophe ab, daß man einen ganz andern Vogel, als unfern Rothſchwanz dem Gefange nach vermuthen follte. Jedoch giebt es nicht viele, welche diefe Fertigkeit befigen. Allein noch weit mebr als diefer Herbftgefang hat mich im vorigen Frühjahre die PVirtuofität eines Rothſchwanzes diefer Art in Staunen gefest. Die Firfte der hiefigen Pfarrwohnung ift fein Lieblingsaufent: haltsort, und dadurch gab er mir Gelegenheit, ihn genau zu beobachten. Zuerjt hörte ich feinen mir wohl befannten Eräch- zenden Gefang, dann ertönte das Tilltelltilltell, till: tilltilltell des grauen Laubſängers, der Phyllopneuste rufa. Ich fah mich, meil ed zu Ausgang des April war, zu welcher Zeit diefe Laubſaͤnger ſchon alle die naͤchſten hiefigen Umgebungen verlaffen und in den Fichtenwäldern ihren Stand» ort eingenommen haben, voll Verwunderung nad dem Elei- nen Raubfänger um. Mein Blick durchirrte die’ neben der Mohnung ftehenden, noch faft ganz blätterlofen hohen Kinden; aber umfonft; er war nirgends zu entdeden. Jetzt ertönte das Zilltell von Neuem, und nun fah ich deutlih, daß es der auf der Dachfirfte fisende Rothſchwanz war, welcher es her— vorbrachte. Einige Tage darauf ließ derfelbe Hausrothſchwanz die Locktoͤne des Erlenzaifig fo deutlich hören, daß auch ber * Bon B. 6 83 größte Kenner zwiſchen biefen Tönen und denen bes Zeiſigs nicht den geringften Unterfchied bemerken Eonnte. Er hatte diefe Töne von einem vor dem Fenfter hängenden Zeifige gelernt. Noch einige Tage fpäter brachte derfelbe Rothſchwanz die Lock— töne der Finfenmeife, Parus major Linn., und zwar befon: ders die pfeifenden und ſchnarchenden fo täufhend hervor, daß man es kaum wide geglaubt haben, wenn man ihn nicht ganz nahe vor den Augen gehabt hätte. Frehlich hörte er diefe Meife täglich um feinen Aufenthaltsort loden; allein er ift bis jest doch der einzige feiner Art, bey welchem ich diefe Nachahmungs= gabe gefunden. Ich bin neugierig, ob er kuͤnftig glücklich zu— Zckkommen, und, wenn dieß der Fall ift, die fremden Toͤne noch inne haben wird, * Die Steindroffel (Bunte Steindroffel), Petro- cossyphus saxatilis Boie. (Turdus saxatilis Linn.) Sn Wien Steinröthel. Handbuh ©. 99 bis 104. Bon diefen Vögeln giebt es nach dem Lande, woher fie ge: bürtig find, mehrere climatifche Varietäten oder, Subfpecies. Die Ungarifche finde ich nehmlich immer etwas ftärfer als die Defterreichifhe; allein ihre Farben find weniger prächtig, als bey dieſer, was ſich befonders im Prachtkleide zeigt. Diefe lehtere fommt mir ftets etwas fehlanfer und meiftens fehoner gefärbt vor, Unter ihnen zeichnen ſich durch die Schönheit ihres Gefieders diejenigen, welche in ben Felfen und alten Bur: gen bey Krems an der Donau niften, befonders aus, Sch hatte einige daher, welche herrliche Vögel waren. Die Steindroffel aus der füdlihen Schweiz ift auch fchwächer als die ungarifhe und hat einen auffallend längern Schnabel ale alle andern Vögel diefer Art, welche ich je in den Händen hatte. Sedo die abweihendfte von allen, bie ich je fah, wenn auch nur in ihrem erften Herbſtkleide, ift die, welche bey Koveredo in Südtyrol niftet, woher wir ein Mal 6 Stüd be: kamen. Diefe waren in allen ihren Theilen etwas kleiner als unfere einheimifchen Steindroffeln, was ſich bey ber genauen Ausmeffung mehrerer diefer Vögel ergab. Von dem Anblicke, welchen ſie gewaͤhrten, kann ich keinen beſſern Begriff geben, als wenn ich ſage, daß ſie wie beſchneit ausſahen, allein nicht gleichfoͤrmig, ſondern theilweiſe, ſo daß ſie auf einer Stelle ganz mattweiß waren, waͤhrend auf einer andern das Weiß durchſichtig war, und die gewoͤhnliche Zeichnung der Federn durchzuſchimmern ſchien. Da ich ihre ſonderbare Zeichnung damals ſogleich auf⸗ nahm, fo kann ich fie jetzt hier genau beſchreiben. Das Grau der Kleinen Federn, meldyes die Hauptfarbe ber jungen Steindroffeln im Herbfte bildet, ift nicht fo matt wie bey den unftigen, fonbern lebhaft und ſchimmert mehr ins Röthlihe; vom Kinne an zieht ſich das Weiß, fo breit ber Schnabel ift, als ein beynahe ganz weißer Streif ungefähr 4 Finger breit an der Kehle herab, von wo aus dann das Milch weiße rechts und links nach dem Hinterkopf hinlaufend und ſich an das ebenfalls weiße Genick anſchließend eine Art von Hals— band bildet. Unter diefem Weiß der Kehle fieht man an ber Gurgel einen Finger breit graue, mit Weiß und Rofteöthlich gemwäjferte oder gemifchte Federn, und von da an Läuft über die Dberbruft längs dem ganzen Unterförper ein meißer Streif herab, auf welhem nur hier, und ba, aber aͤußerſt wenige Eleine roſtroͤthliche Federfpigchen zu bemerken find, melche jedod an * Bon ©, 84 der Bruft, die ganz weiß erfcheint, fehlen. Nechts und links von diefem Streife ift der Übrige Theil des Unterförpers bis in die Weichen ſchwach roftröthlich, ftarE mit Weiß, befonders an den Seiten der Bruft vermifcht und mit fhwarzen Wellenlinien durchzogen, fo daß dag meifte Noftrötbliche in den Weichen und dag weiße Grau an der Bruft herrſcht. Der Kopf ift von der Stirn an bis gegen den weißen Naden hin wie bey unfern jungen Steindroffeln; vom Naden an geht die gleiche weiße Farbe fo über den ganzen Oberruͤcken herab, daß die großen Dedfedern faum %, und die hinten Schmwungfedern nur 1 Finger breit gewöhnlich gefärbte Endſpitzen zeigen. Doch gehört diefes Weiß nicht zu dem reinen, fondern ift mehr durdyfichtig und laͤßt die natürliche Farbe etwas erkennen. Diefes Weiß des Oberruͤckens fieht wie ein darauf geworfener Mantel aus. Bon den 3 Stüden diefer Vögel, welche ich täglich beobachtete, hatten 2 eine gleihe Zeichnung; der dritte zeigte etwas weniger Weiß und näherte fich in feiner Zeichnung mehr unfern hiefigen Steindroffeln. Die 3 andern zeigten auch viel Weiß, murden aber zu fchnell verkauft, als daß ich den Unterfchied in ihrer Zeichnung hätte auffchreiben Eönnen. Es braucht nicht bemerkt zu werden, daß der weiße led des Unterrücens bey ihnen, wie bey allen männlichen Stein— droffeln ‚vorhanden war, Obgleich diefe 6 Voͤgel aufgezogen zu ſeyn fchienen: Eonnten wir, ein Freund von mir, mwelder 2 davon kaufte, und ich, doch die Bemerkung machen, daß ihr Gefang nicht fo tieftönig, fondern feiner klingt und fehneller vorgetragen wird, als dieß bey unfern Steindroffeln der Fall iſt. Ob fie aber im wilden Zuftande diefelben Strophen, wie die unftigen befigen, Eonnten wir, da fie beim Vogelhaͤndler unter blauen Droffeln aufge— wachfen waren, und fich nach diefen gebildet hatten, durchaus nicht ergründen. Cie fangen jedoch herrlich und Außerft fleißig. Da diefe Steindroffeln, wie gefagt, nicht alle gleich gefärbt waren; fo ſehe ich diefe weiße, fchädige Zeichnung nicht als baracteriftifh, fondern als eine nur bey manchen Stüden vorkommende zufällige Ausartung an, welche fich jedoch nur in füdlichen Ländern findet, da fie auch an mehrern Steindroffeln in Dalmatien, wo es auch gewöhnlich gefärbte genug giebt, beobachtet wurde. Won den vielen hundert Vögeln biefer Art, fowohl aus Ungarn, als auch aus Dejterreich, welche ich bie jeßt in den Hinden hatte, zeigte nicht ein einziger auch nur die geringfte Spur von dieſer weißen Ausartung. Auch beſitze ich in diefem Augenblide wieder eine Steindroffel aus Roveredo, welche ganz denfelben feinen und ſchoͤnen Gefang, den jene hören liefen, hat, auch diefelbe Größe und Geftalt zeigt, wes— wegen ich glaube, daß fie aus demfelben Gebirge, wie jene ftammt; aber fie war, als ich fie in ihrem erſten Herbft£leide erhielt, ohne alle weiße Flecken. Noch muß ich binzufesen, daß nach der erſten Frühlingsmaufer, welche vollftändig war, — wieder ein Beweis mehr, daß mir in jenen Vögeln aufge zogene vor ung hatten — unfere fhädigen Steinröthel ben eine beimifchen ganz gleih wurden, und im July bdaffelbe Herbſt— Eleid, an dem feine Spur mehr von der weißen Zeichnung zu fehen war, mie diefe anlegten, Alle Steindroffein, aus melhem Lande fie immer ſeyn moͤ— gen, find wunderſchoͤne Sänger, die der gütige Schöpfer für den Genuß der Menfchen, welche, weil ihnen ihre Verhältniffe nicht erlauben, ſich an dem herrlichen Gefange der befiederten Banden der Natur in ihrem freyem Zuftande zu ergögen, bloß an Stubenvögeln ihre Freude haben müßen, erfchaffen zu haben 85 fheint! — Kein Vogel ift geeigneter, als fie, für dag Zimmer. * Das ganze Jahr ertönen ihre herrlichen Lieder und zwar nie fo laut, daß fie zu laͤſtig werden koͤnnten. Die Steidroffel ges hört in ihrem Frühlingskleide zu, den allerfchönften Voͤgeln und ift einer außerordentlihen Zähmung und Anhänglichkeit an den fie umgebenden Menfchen faͤhig; das Letztere bemerkt man fogar an den ſcheueſten Wildfängen in Bezug auf ihren Märter in fehe hohem Grade. Wohl fingen diefe herrlich und wie bey allen Wögelgattungen beſſer als bie aufgejogenen; allein diefe bilden ſich auch, wenn fie neben einem guten, alt gefan⸗ genen Lehrmeifter ihrer Art und andern fhön fingenden Vögeln aufwachfen, ein prächtiges Lied und find dann aus mehrern Urfahen vorzuziehen; nur muß man forgfältig darauf Acht ges ben, daß fie Erine Menfchenpfiffe lernen, meil fie fonft diefe bes ftändig wiederholen und dadurch unerträglich werden. Die auf: gezogenen färben ſich, weil fie vollftändig maufern, gewöhnlich jedes Frühjahr vollfommen aus, und erlangen, wenn man fic ‘viel mit ihnen abgiebt und fie frey im Zimmer herum fliegen läßt, eine ſolche Zähmung, daß fie ihrem Herrn auf den Ruf nachfolgen. Dagegen bleiben die Wildfinge gegen Fremde ftets ſehr ſcheu und überfpringen meiſtens die MWintermaufer ganz oder doh zum Theil und bleiben dann das ganze Jahr in ihrem unanfehnlichen Herbftkleide. * Ron den oben erwähnten Subfpecies der Steindroffeln ift die ungarifche, was ich jest, da ih 2 Std aus Ungarn durd) meinen Freund Petenyi erhielt, mit Sicherheit fagen Eann, mein Petrocossyphus saxatilis, von welcher ich jest fehr zweifte, daß fie in Dfterreich brütend vorkomme. Die zweyte, welche in Defterreich brütet und ſchwaͤcher, auch viel plattkoͤpfi⸗ ger als die Ungarifche ift, wurde nach meinem Freunde von mir Petrocossyphus Goureyi genannt; die Ste aus der ſuͤd⸗ lichen Schweiz, ausgezeichnet durch ihren langen Schnabel und platten Kopf, ift mein Petrocossyphus polyglottus. Die Ate endlich aus Suͤdtyrol und Trieſt foll Petrocossyphus exi- mius heißen. Sie ift Eleiner als alle andern, Eurzfchnäblig, hochkoͤpfig und artet nicht in Weiß aus. Uebrigens ftimme ich meinem Freunde in Hinſicht feiner Meynung über die weingefhädten Steindroffeln diefer Gattung ganz bey; denn auch ich halte ſie fuͤr ausgeartete Voͤgel, um fo mehr, da ich durch die Güte meines Freundes eines jener oben erwähnten Stüde befige, welches den Uebergang in die regelmäßige Zeichnung auf dag Vollftändigfte zeigt. Da es mir jest erft möglich iſt, die verfchiedenen Kleider diefer Vögel vollftändig zu befchreiben und auch eina Schilderung des bis jest noch ganz unbekannten Jugendfleides zu geben, fo laffe ich fie hier folgen. Die ungarifhe Steindroffel. Petrocossyphus saxa- tilis Boie. (Turdus saxatilis Linn.) Sie ift, wie ſchon bemerkt wurde, die größte unter allen, 9 6" ang und 16" 6" bis 17% breit. Das Weibchen ift ſtets etwas Eleiner, als dag Männchen. Fruͤhlingskleid. Das Miännhen. Der Schnabel, Fuß und Augenftern iſt braun, der erſtere am Winkel und innwendig gelb. Die Schwung: federn find matt fehieferfarben braun, der Kopf, Hals und der Hperriken fhön graublau, der Unterrüden rein weiß, ber Un: terförper vom Kropfe an und der Schwanz, die beiden mitt: * Bon B. — — 86 lern fchieferblauen Steuerfebern ausgenommen, prächtig hoch roftroth. Sm Herbftäleide ift die Zeihnung auch bey den alten Männchen meit weniger [hön; denn der ganze Oberkörper hat eine graue, kaum in das Graublaue ziehende Grundfarbe und fhmale ſchwaͤrzliche, mit breiter roftfarbiger Kante eingefaßte Querbinden, die legten werden an den Schwung = und Scwungdedfedern fehr breit; das Weiß des Unterruͤckens ift wenig bemerkbar; die Kehle ift graublau oder blaugrau, zumeis fen lichtgrau mit tiefgrauen und voftgrauen Federrändern, der hochroftrothe Unterförper mit braunen Querfleden, vor denen roſtgelbliche Spigenkanten ftehen, befest. Das Männchen im erften Herbft£leide unterfcheidet fich von dem alten durch die weit weniger fchöne Zeichnung, Der Dberförper iſt grau mit kleinen ſchwärzlichen Querfledchen und matt roſtgelben Federfpischen; die Schwungfedern ſchwaͤrzlich⸗ grau mit matt roſtgelblichen Spitzenraͤndern; der weiße Fleck auf dem Unterruͤcken oft ſo verdeckt, daß man zuweilen die Fe— dern erſt auseinander ſchieben muß, um ihn zu bemerken. Die Steuerfedern haben ſchiefergraue Federraͤnder; die Kehle iſt weiß: lich, auf ben Seiten mit weißlichen, ſchwarzgrau begrenzten Fleckchen, welche auch die Seiten des Halſes bedecken; der uͤbrige Unterkoͤrper roſtgelbroth mit braunen Querfleckchen, vor denen blaßroſtgelbe Spitzenkanten ſtehen. Das Jugendkleid. Dieſes weicht von allen andern ſehr ab, und iſt, weil man — auch uns begegnete dieß — das erſte Herbſtkleid für daſſelbe hielt, noch nicht beſchrieben. Schna— bel und Fuß ſind am getrockneten Vogel ſchwarzgrau, der ganze Oberkiefer iſt bis auf den hochroſtrothen Buͤrzel aſchgrau mit gelbgrauen Fleckchen vor denen ſchwarzgraue Querfledchen ſte— hen, der Schwanz wie im erſten Herbſtkleide. Die Fluͤgel mattfchwärzlih mit mattroftgelben Spisenfanten an den Schwung: und Oberflügeldedfedern; der Vorderhals aſchgrau— lih ohne Spur einer weißen Kehle mit ſchwarzgrauen Spißen: kaͤntchen, der Übrige Unterkörper graugelblidy mit ſchwarzgrauen Spisenfanten, welche nah unten fhmaler werden und am Bauhe faft ganz fehlen. Ich kaun diefes Jugendkleid der Steindroffel ganz bezeichnend befchreiben, wenn ich fage, daß e3 mit dem des jungen Baumrothſchwanzes die größte Aehnlichkeit hat. Die junge Steindroffel fcheint durchaus der junge Baum: rothſchwanz im Großen zu ſeyn, und die große Aehnlichkeit diefer beiden Kleider ift ein neuer Beweis fir die Verwandt: ſchaft diefer beiden, in allem Uebrigen fehr von einander abs teichenden Wögelarten. Diefe Verwandtſchaft Eehrt, jedoch weniger deutlich, in dem Pracht£leide der alten männlichen Vögel wieder. Den weißen Fleck, welchen die alte männliche Steindroffel auf dem Unterrücden hat, zeigt der alte männliche Baumrothſchwanz auf der Stien, die graublaue Kehle jener ift bey diefem ſchwarz; aber im Uebrigen hat die Zeichnung ber alten Frühlingsvögel bey beiden Arten eine fehr große Aehn— lichkeit. — Es ift leicht einzufehen, woher es kommt, daß dieſes Jugend⸗ kleid der Steindroffel bisher unbekannt geblieben iſt; fie tragt es nehmlich fo Eurze Zeit, daß der kaum ausgeflogene Vogel fhon in das erſte Herbſtkleid übergeht. Das Weibchen im ausgefärbten Kleide. Schnabel und Fuß lichter, als beim Männchen; der Oberkörper grau, etwas ins Afchgraue, auf dem Naden lichter, mit grauſchwar— zen Federfehäften, auf dem Buͤrzel mit ſchwaͤrzlichen, voftgelb: lich eingefaßten Querfleckchen, der Schwanz etwas Lichter, als 87 beim Maͤnnchen; bie Schmwungfebern und Oberfluͤgeldeckfedern braͤunlichgrauſchwarz mit dunflern Schäften und ſchwaͤrzlichen, heil eingefaßten Kanten, welche auf den Steuerfedern blaß roſt— farben find und bald verſchwinden; die Kehle roftgelblichweiß, auf den Seiten mit bräunlihen, dunkle, unvollfommne Strei— fen bildenden Fleckchen. Der übrige Unterförper roſtgelbroth, nah der Brut roftgelb, mit ſchwaͤrzlichen, oder fehr dunkel— braunen, hell gefanteten MWellenlinien, welche die Mitte des Bauches und den After frey laſſen, durchzogen. Sm erften Herbftfleide ift das Weibchen auf dem Ober: Eörper grauer und auf dem Unterförper heller und weniger fchön als das Männden — auf dem erftern fehlt der aſch⸗ graue Anflug beſonders auf dem Kopfe und Unterruͤcken und auf dem letztern iſt nicht nur die Grundfarbe etwas lichter, fonz dern auch die Binden find undeutlicher; allein der Hauptunter- ſchied und das untrügliche Kennzeichen ift der ganzlihe Mangel eines weißen Fleckes auf dem Unterrüden; an ihm erfennt man e8, zumal, wenn man die Federn verfchiebt, auf den erften Blick, Sm Sugendfleide find beide Gefchlechter nicht mit Si⸗ cherheit zu unterfcheiden; um die jungen Vögel, was natürlich für den Wögelfreund ſehr wichtig ift, bald nad) dem Gefchlechte zu erfennen, rupft man ihnen auf dem Unterrüden einigt Fe— dern aus; zeigen die neu hervorwachfenden eine Spure von Weiß, fo find es Männden; ift diefes nicht der Fall, fo hat man ein Weibchen vor fih. Die verfchiedenen Subipecies die: fer Steindroffeln weichen in- der Zeichnung wenig ab, mein alter Herbftvogel von Petrocossyphus polyglottus zeichnet fid) durch feine Schönheit aus; überall fchimmert der graublaue Grund durch. Allein, wie ſchon oben bemerkt wurde, die italieni- ſche Steindroffel, mein Petrocossyphus eximius hat die Eigenheit, daß fie öfters in Weiß ausartet; und ein auf dem Markte zu Trieſt erkaufter wilder Vogel im erften Herbftkleide, welcher vor mir fteht, hat eine fo breite weiße Kehle, daß man fie ſchwerlich je fo unter den andern Gattungen findet. Dieſe Eigenthämtichkeit ift um fo auffallender, je feltener diefe Er— ſcheinung im Suͤden ift; und bey diefen herrlichen Dreoffeln findet man gerade unter den am Suͤdlichſten lebenden die meis fien in Weiß ausgearteten Vögel. J Wie ſehr dieſe letztere den Namen Petrocossyphus eximius verdient, beweiſt Folgendes: *Ich beſitze jetzt aus Südtyrol ** feit mehr als 2 Jahren eine Steindroffel, gewiß die Eunftreichfte im Gefange, von faft 40 Stüden, welche ih ſchon hatte, und der ich nur den ein- äigen Vorwurf machen mußte, daß fie als ein aufgezogenet Vogel ihren angebornen Gefang nicht inne hatte. Obgleich fie ung durch ihre von felbft einftudirten Strophen und Triller, welche zuweilen an das Unglaubliche grenzen, mie auch durch die täufchende Nahahmung des Finfenfchlages, welchen ich fie von einem vortrefflihen blinden Schläger lernen ließ, ganz ent⸗ zuͤckte: vermißte ich doch immer gar ſehr die flötenden, ſchoͤnen Strophen des Naturgeſanges der wilden Steindroſſeln. Wie ſehr erſtaunte ich alſo, als ich dieſen Winter ploͤtzlich dieſe mir ſo lieben Strophen von meinem Vogel hoͤrte. Ich vernehme ſie jetzt taͤglich und zwar in einer Vollkommenheit, als haͤtte fie ſchon in ihrer Jugend auf den hoͤchſten Felſenſpitzen geſun— gen. Ganz unbegreiflich war mir die Sache, bis mir mein Bedienter verſicherte, es habe den letzten Sommer auf des Peétrocoss. eximius Br. »Von ©, 88 Nachbars Fenſter eine Steindroffel- geftanden, welche man in meinem Zimmer ben ganzen Tag hätte fingen hören, mas ic) freplid wegen meiner fünfmonatlichen Abweſenheit nicht wiſſen Eonnte, Meine aufgezogene Steindroffel hatte alfo ihren Naturgefang in Eurzer Zeit vollkommen, nur noch verfchönert aufgefaft, obgleidy fie 2 Sommer gebraudyt hatte, um den Tinkenfchlag ganz gut zu erlernen. Man fieht aus dem Vorhergehenden, daß die Steindroffeln einen auferordentlichen Werth für das Zimmer haben, und gez wiß von den folgenden, auch herrlich fingenden Blaubroffeln, deren Stimme, aber fir die Stube zu ftarf ertönt, den Vorzug verdienen. * Die blaue Steindroffel. (Blaudroffel, blaue Deoffel.) In Wien blauer Steinröthel. Petrocossyphus eyanus Boie. (Turdus cyanus Gm. Turdus solita- rius L.) Handbuch ©. 105—108. Die blaue Droffel hat in ihrem ganzen Wefen die größte Aehnlichkeit mit der Steindroffel. Aufgezogen wird fie ebenfo zahm, benimmt ſich gegen ihren Heren ebenfo zutraulich und zartlich, und auch gegen Fremde fo kirre, als jene, Vor eini- gen Sahren gab ich einem Freunde eine Blaudroſſel, welche jegt noch lebt und fo gut, wie der befte Haushund das Haus hütet; denn wenn fih Semand auf der Treppe nur hören läßt, fängt fie fogleich an, ein Paar gelernte Strophen, die fie ſich ſehr gut zu eigen gemacht hat, recht laut zu pfeifen und hört nicht auf, bis die Thüre geöffnet wird. Zritt ein Frauenzimmer herein: fo wird fie fogleih ruhig und ſtille; iſt es aber ein Mann: dann ruft und fingt fie eifriger, um ihn herbeyzuloden. Sobald er fih ihrem Käfige nähert, ſtreckt fie ſich mit ganz eigenen Gebehrben ihm entgegen, empfängt ihn mit ausgebreiter ten Flügeln, und fucht eines feiner Finger habhaft zu werden, um ihren Muthwillen tüchtig daran auszulaffen, daß Mancher ihn recht fchnell aus dem Käfiggitter herauszuziehen bemüht ift. Giebt man aber die ganze Hand hinein: dann fest fie fich au: genbliclich darauf feft, und man entzieht ſich nur mit Mühe und Gewalt ihren Krallen und ihren Schnabelhieben, Wird fie im immer frey gelaffen: dann fift es ein intereffantes Schau= fpiel zu fehen, mit welcher Schnelligkeit der alte Haushund, welchem fie einmal beynahe die Augen ausgepicdt hatte, das Weite gewinnt. Iſt aber eine folche Droffel mild gefangen, dann ift fie fo ſchwer zu zähmen, mie die Steindroffel, und bleibt gegen Fremde faft immer Auferft ſcheu. Allein auch in diefem Falle zeigt fie, wenn fie immer von ein und derfelben Perfon gefüttert und gut verforgt wird, eine befondere Anhänglichkeit an ihren Mär: ter; denn wenige Vögel mögen eine fotche Neigung zu dem Menſchen befigen, als diefe. So empfängt mein jesiger Wild: fang, den die Erfcheinung eines Fremden augenblicklich zum Schweigen bringt, deffen Annäherung aber ihn in die Junbäns digfte Furcht verfeßt, mic) und meinen Bedienten, da mir fie - feit 13 Sabre pflegen, fingend und mit denfelben zärtlichen Gebehrden, deren ich fchon einige Zeilen weiter oben bey dem aufgezogenen Vogel erwähnte. Sitzt zu Mittag ein ihm wohl bekannter Gaft bey Tiſche: dann fcheint er mit feiner Virtuo— fität prablen zu wollen; ift e8 aber ein Fremder: dann vernimmt man menig, und vor Srauenzimmern, bie er nicht täglich fieht, verftummt er ganz. * Bon ©. 89 Unſere Droffel unterfcheidet fich von der Steindroffel nicht nur durch ihre Zeichnung, fondern auch durch ihre einfache Maufer, welche bey jener doppelt if. Die Blaudroffel färbt ſich von ihrer Maufer an, nad) welcher fie dunkle Federraͤnder zeigt, immer fehöner aus, bis fie im Frühjahre im männlichen Ge— ſchlecht wunderfhön im berrlichften, dem Dufte auf einer reifen Pflaume an Zartheit ähnlihen Blau daſteht. Man findet un: ter ihnen lange, von fchlanfem Bau und mit langem Schnabel* und kuͤrzere mit dickerm Körper und Eürzerm Schnabel. Gegen Ende des erften Jahres iſt die Blaudroſſel ausgefärbt, allein alte Vögel find noch prächtiger gefärbt als die einjährigen. Die beiden Arten Steindroffeln haben viele Achnlichkeit in ihrem Gefange und beide find durch ihn und durch ihre Schön: heit fo ausgezeichnete Vogel, daß man unfchlüffig wird, welcher von beiden man den Vorzug geben fol. Wer einen fanften, floͤtenden, durch die Lieder vieler anderer Vögel bereicherten und ſehr abwechfelnden Gefang in feiner Wohnftube zu hören wünfcht: der wähle eine wild gefangene Steindroffel. Wer aber einen laut flötenden, fat das ganze Jahr fingenden Stubenvogel, welcher vom April an vom frühen Morgen bis in die Nacht feine Stimme faft ebenfo laut, wie die Schtwarzamfel ertönen Läßt, in feinem Zimmer haben will: der biete Alles auf, um ſich eine wild gefangene Blaudroffel zu verfchaffen, und er wird feine Mühe gewiß nicht bereuen. Erſt feitdem ich zwey MWildfänge dieſer Art — unter welche mein jeßiger, ein wahrer DVirtuofe, gehört — genau behorcht und beobachtet habe: weiß ich ihren Gefang nad) feinem wah— ten Werthe zu würdigen und muß ihn für einen der allerbeften und herrlichften Gefänge erklären. Nicht allein, daß er an und für fih ſchon außerordentlich) manchfaltig und abwechfelnd ift, es werden ihm auch noch mehrere Strophen aug den Liedern anderer Vögel auf das Täufchendfte eingemebt und er wird Über: dieß noch nach den verfchiedenen Stunden des Tages variirt. So trägt mein jetiger Vogel früh Morgens und Vormittags viele fchöne flötende Strophen zwar vor, verbindet fie aber zu dieſer Zeit mit den etwas rauhen Gurgeltönen, welche den bei— den“ Arten Steindroffeln eigen find und die Aehnlichkeit ihres Gefanges bewirken. Nachmittags aber vernimmt man bdiefe I fehr Selten. Da hört man von ihm nur langgezogene, hell pfeifende, viel lautere Töne, welche mit ganz leifen und feinen abwechfeln, und oft durch fo herrliche Zriller verbunden werden, daß man jedes Mal ftaunen muß, und kaum glauben kann, ein unabgerichteter Vogel finge fo meifterhaft Eünftlih. Ja ich habe mich davon feit überzeugt, daß die beiden Arten Stein— broffeln auf neue Zouren und Gänge ftubieren, und nicht felten war ich erftaunt, von Wögeln, deren Gefang ich ſchon feit I mehrern Fahren genau Fannte, ganz neue, oft prächtige Stro— I phen zu hören. Die meiften Blaubroffeln fingen bis tief in ihre Maufer binein. Diefe fängt meiftens im Auguft an, und bald nad) ihrer Beendigung hört man ihren ſchoͤnen Gefang wieder. Doc werden einige früher, andere fpäter laut. ie fingen viel in der Abenddämmerung und oft, wann laut gefprochen wird, oder N ein anderer Vogel den Anfang macht, laffen fie bey Kerzenlicht Fibre Leifen, angenehmen Töne hören. * Diefer Unterfchied ift fehr auffallend. Bey den aus Nordafrifa und I manchen aus Trieft ift der Schnabel am geftredteften, ‚die aus Südfrank— F reich ſtehen in der Mitte zwifchen ihnen und den Furzfchnäbligen dalma— N tinifchen. B. Iſis 1848. Heft 2. — 90 In der Furcht ſtoͤßt die blaue Droſſel zu wiederholten Malen ein gewiſſes Tack Tack aus, welches dem der Amſel aͤhnlich iſt, und wenn man ſie noch mehr aͤngſtigt oder gar in die Hand nimmt, hoͤrt man von ihr daſſelbe Uit, Uit, wie von der Steindroſſel. Allein die Blaudroſſeln find von der bei der Steindroffel erwähnten Eigenthümlichfeit, nach welcher diefe nach) einem großen Schred oder um einer andern Urfache willen das Futter mehrere Tage verfagt und wiederholt herumfpringt, ganz entfernt, befommen auch feine Ballen an den Füßen und find überhaupt viel ftärker und dauerhafter, als ihre nahe Vers wandte. Sm Käfige giebt man ihnen Sand, weil fie gern Körner davon verfchluden, und Eein Löfchpapier, weil fie es, wie alle großen Vögel, fogleich zerreißen. Auch brauchen fie einen großen Wafferteog, um ſich bequem hinein zu legen, und darinn baden zu koͤnnen. Menn man, wie bey mir, bie Schwarzamfel, die Blau: und Steindroffel nebeneinander ftehen fieht, und fie alle 3 in ihrer Haltung, ihrem Gefange und ihrem Betragen genau beob- achtet: fo bemerkt man leicht, daß die Blaudroffel der Amfel weit näher fteht, als die Steindroffel und wie ſchoͤn die Amfeln und Steindroffeln durd) die Blaudroffel mit einander verbunden werden, Shre Haltung, ihre Ruf tad, tad, ein Theil ihres Kiedes, befonders die hohen und lauten Strophen find amfelartig, während der andere Theil des Gefangs, nehmlidy die Öurgels töne, fo au ihr Benehmen gegen diejenigen, welche fie liebt, ihre Furcht vor Unbekannten, und ihre Art, fih in ſolchem Affecte zu ſtrecken und zu gebehrben, der Steindroffel eigenthuͤm⸗ lich find. Auch ift die blaue Droffel weit Eräftiger und dauer: haften, hat ftärkere Füße und badet ſich öfter als die Stein- droſſel, mworinn fie wieder der Amfel ähnlicher, als diefer ift. * Die Shwarzamfel. Turdus merula Linn. (Amſel. Stodamfel) Handb. ©. 111. Diefer Vogel ift ein, vortrefflicher Sänger, doc muß er wild gefangen feyn, fonft befigt er feinen Gefang nicht in der ganz zen Reinheit, lernt aber, wenn er aufgezogen wird, fehe gut ein Liedchen nachpfeifen. Die wild gefangene Amfel, welche ic) feit 5 Jahren befiße, fingt das ganze Jahr, 8 Tage vor der Maufer ausgenommen, und im Winter ift ihr leiſer Gefang aͤußerſt manchfaltig und außerordentlich angenehm; mir wenige ſtens gefällt ihr lang gezogener Ruf, fo wie der Vortrag einiger Strophen aus dem Gefange anderer Vögel ungemein wohl. Auch laͤßt fie ſich, feitdem fie Alter wird, manchmal anhaltend und laut bey Kerzenlicht hören, und dieß thun mehrere. Ob— wohl noch ſcheu hält fich diefe Amſel doch fo fehön wie in der Freyheit, und fingt felten fo laut, daß ich fie aus dem Zimmer geben mußte, Nach meiner Erfahrung fehreyen die Aufgezogenen viel durch— dringender, und nehmen gewöhnlich ſchlechte Töne an, werden aber viel zahmer. Meinem Gefchmade nad) gehört eine fleißig und gut fingende wildgefangene Amſel zu den allerangenehmften Stubenvögeln, fowie überhaupt jeder Vogel, welcher faft das ganze Jahr fingt, den vielen andern, die fih nur einige Mo— nate hören laffen, meit vorgezogen zu erden verdient. Im Auguft fangen fie zu maufern an, und werfen binnen 5 bis 6 Mochen alle Federn ab, wobey der Kopf am Lesten abmaufert. Auch im Fruͤhjahre verlieren fie manchmal viele Eleine Federn. * Don ©, 6* 91 Sie brauchen viel Waffer und viel Sand; denn fie baden ſich ſehr viel, und legen fi) dann in ben durch das Baden naß gewordenen Sand auf den Boden des Käfige, wo fie Stunden lang bleiben, und beftändig fingen. Bor einigen Jahren befam ich in Salzburg in der Mitte des April eine, das Jahr vorher gefangene, alte Amſel, welche alle Kennzeihen von Brehms Krainifher Amfel, Me- rulä Carniolica hatte, ein vorzüglichee Sänger war, und meh: rere halbweiße Schwung= und Steuerfedern, auch hier und da Eleine Flecken von diefer Farbe zeigte Sch freute mid, fehr über diefen Vogel, und Eonnte feine Maufer kaum erwarten in der Hoffnung, er würde noch weißer werden; aber leider wurde er im Gegentheile- nach dem Federwechfel am ganzen Körper recht tief ſchwarz. Dagegen hatte ih, als ich einen Monat fpäter nad Wien zurüdfam, die Freude, an meiner Amfel, die ih nun bereit8 in das neunte Jahr. befike, die Außern Schwungfedern des linken Flügels ganz rein weiß zu finden. Das Sahr darauf befam fie am denfelben Federn des andern Flügels diefelbe rein weiße Farbe, welche fie in der darauf folgen= den Maufer behalten hat. Sch kann nicht fagen, mie fchön fih an dem übrigens ganz tief ſchwarzen Vogel die durch bie weiße Farbe der aͤußern Schwungfedern fchneeweiß eingefaßten Flügel ausnehmen. Seit vielen Jahren habe ich die Bemer— Eung gemacht, daß meine Amfel im März viele Eleine Federn verliert, So fah ih im vergangenen Februar eine ſchwarzkoͤpfige Grasmüde ‚die Eurzen Federn — doch feine Deckfedern — in ungewöhnlichee Anzahl abwerfen. Dabey fang fie immerfort entzuͤckend ſchoͤn. Einen theilweifen Wechfel der Eleinen Federn zu diefer Zeit hatte ich beim Mönche ſchon öfters gefehen, _ wohl aber nie einen fo vollftändigen. * Sm Sommer 1834. fand ich meine Merula alticeps zum erften Male bruͤtend in hiefiger Gegend [und hatte die Freude, in ihre eine ganz vorzügliche Sängerin zu erfennen. Der Zon ihrer Stimme ift befonders durch feine Fülle und Stärke und der Gefang durch ſeine Abwechfelung fo angenehm, daß ich fie für die vorzüglichfte Sängerin unter den Amfeln der hiefigen Gegend erklären möchte, und nicht umhin kann, die Freunde der Stubenvögel auf diefe Amfel ganz befonders aufmerkfam zu machen. * Die Ringamfel. Merula torquata Gessn. (Meeramfel. NRingdroffel.) Turdus torquatus Linn. So mie ih in unferm Handbuh S. 214. ufw. angegeben habe, fingt diefer Vogel, wenn er ganz eingewohnt ift und gut gefüttert wird, durchdringend laut. In Salzburg begegnete es einem meiner Bekannten, daß ihm fein Hausherr drohte, ihm, wenn er feine gar zu fehr lärmende Ringamfel nicht abfchaffte, die Wohnung aufzufündigen. Da fie aber fehr fchon mar: wollte er fie nicht aus den Händen geben; er tödtete fie des— wegen und ftopfte fie aus, ** Es freut mich außerordentlich, ein Näthfel in Bezug auf den Gefang der Ningamfeln löfen und Beh fteins Ehre retten zu Eönnen. Mein verehrter Freund fagt in dem WVorhergehen: den wie früher, die Ningamfel habe einen fehr lauten Gefang, während Bechftein in feiner Naturgefchichte der Stubenvögel 3. Ausg. ©. 500. behauptet: Ihre Stimme ift heifer, hohl «Pond "Don, 7 Don B. 92 und ſchwach, ihr Gefang aber melodienreih und vergnuͤgt ſehr; a daß ein Rothkehlchen im Stande ift, denfelben zu über: chreyen. — Bechſtein war ein viel zu großer Kenner der Stubenvögel und die Wahrheit zu fehr liebender Mann, als daß er, wenn er eine Ningamfel mit einer folchen Stimme, wie fie von meinem Freunde befchrieben wird, befeffen hätte, die vorftehende Befchreibung hätte geben fönnen, Die ganze Sache wird aber ſehr erkläclih, wenn man annimmt, daß er und der Herr Graf zwey ganz verfchiedene Wögel befeffen haben, und fo ift es in der That. Ich erlaube mir deswegen, eine furze Zufammen= ſtellung beider Vögel hier zu geben, Die nordifheNingam: fet. Merula torquata auct. Das Männden Der Schnabel ift gelb, mehr grauen Anfluge. Der ganze Vogel ift, bie etwas Lichter fchattierten Flügel ausgenommen, ſchwarz, mit weißem Halbringe auf dem Uns tervorderhalfe. Sm Herbfte hat das Männ- chen allerdings auch weißliche Tederränder; aber fie find fhmal und verfchwinden im Frühjahre ganz. Weiße Fle— den in der Mitte der Federn hat es nie Das Weibchen ift wegen feiner breitern hellen Federkanten mehr gefledt, als dad Männdyen, allein auch im Herbſte weit weniger als Me- rula alpestris, und befommt im Sommer, meil diefe Kan ten faft oder ganz verſchwin— den, ein braunes Ausfehen, dag durch den graumeißen Ring gehoben wird. Das Jugendkleid Eenne ich nicht. Sie bewohnt das nördliche Die Alpenringamfel, Merula alpestris Br. im Fruͤhjahre. oder weniger mit einem tief Der Oberkörper ift ſchwarz, etwas fahl oder matt, der Uns terkoͤrper hat eine fehr gefledte und gefchädte Zeichnung : denn unter dem meißen Halbringe haben alle Federn des Vorder: Eörpers weiße, nie verfchwins dende Kanten, und bie meiften weiße Sleden in ber Mitte der Federn, toelde die Merula torquata nie zeigt, und mwelbe im Sommer am Deutlichften hervortreten. Sm Herbfte hat dag Männz chen ein fehr gefchädtes An— fehen, weil die Kanten der Fe— dern fehr breit find. Daffelbe gilt von dem Weibchen. Auch diefes hat wegen den weißlichen Federkanten und Spiegel auf der Mitte der Federn eine fehr gefchädte Zeichnung und im Herbfte, zumal im erften feineg Lebens fo breite graus weiße Federkanten, daß der Vogel um. diefe Zeit mehr‘ Weiß als Braunſchwarz zeigt. Sn der Jugend erkennt man den Vogel kaum noch. Der ganze Oberkörper iſt ſchwarz— braun, beim Meibthen mehr graufchwarz mit mweißlichgelben Schaftftreifen und hellen Fe— derrändern, welche auf dem Flügel, der durch fie ein ganz lichtes Anfehen erhält, am breiz teften find, auf dem ganzen Unterförper weißgelblih und fhwarz in die Quere gefledt, das Männden oft mit faft ganz weißer Kehle, Sie bewohnt die füblichen 93 Europa und wandert Tängft ben Gebirgsruͤcken durch Deutfch- land. Sie iſt die einzige, wels che im noͤrdlichen und mittlern Deutſchland vorkommt. Dieß kann ich mit deſto groͤßerer Gewißheit ſagen, da alle, wel— che ich aus dem noͤrdlichen Deutſchland, aus der hieſigen Gegend, aus den Gebirgen des Voigtlandes und von dem thuͤ⸗— einger Walde erhielt, zu diefer Gattung gehörten. Sie ift es, mwelhe Bech ftein befaß, denn eine andere Eonnte er in Thuͤ— ringen gar nicht erhalten, weil feine andere dort vorkommt. Sie hat den von diefem Vater Alpen, namentlich bie von Ty⸗ rol und Kärnthen und geht bis auf das Riefengebirge. Die, welhe Gloger dort erlegte, und alle, welhe id durch meine Freunde aus Salzburg, Tyrol, Kärnthen und Mien befam, gehören zu diefer Gat— tung. Sie ift es, welche der Here Mitarbeiter befaß und allein 'befisen kann, denn die nordifche ift unter 18 Stüden, welche ich aus den eben ges nannten Ländern befam, nicht vorhanden. Sie ift es‘, welche den lauten, bducchdringenden Gefang, wie er vorhin gefchil- dert wurde, hören läßt. der deutfchen Drnithologie an— gegebenen Gefang, und Eeines= weges bie lauten Pfiffe ihrer nahen Verwandten. So ift alles in der fehönften Drbnung, und das Ganze ein neuer Beweis, daß man nie Über eine Wögelgattung urtheilen kann und foll, bis. man die zu ihr gehörenden Stüde gefehen und auf das Sorgfältigite verglichen hat. Det kongelige danske Videnskabernes Seiskahs naturvidenskabelige og mathematiske Afhandlinger. Dritter Theil. M. 4 Kpft. Kopenhagen 1828. 1) S.I— XI. Verzeihniß der Gefhäftsführer und übrigen Mitglieder der Gefellfchaft. 2) Ueberficht der Verhandlungen der Gefellfhaft und der Ar— beiten ihrer Mitglieder, vom 31. May 1824. bis dahin 1827.; vom Prof. Orſted. ©. XV— XV. Prof. Reinhardt theitt einige ichthyo= togifhe Beytraͤge mit, unter welchen ſich DBefchreibuug und Zeichnungen von 2 neuen Arten der Gattungen Raja und Squalus befanden. Bey der erftern bderfelben, von ihm Raja alata benannt, haben die Brujtfloffen große Aehnlichkeit mit den ausgebreiteten Flügeln eines Vogels. Dieß entfteht dadurch, daß die Bruftfloffen ſich nicht, wie bey den übrigen Untergat- tungen von Raja, und felbft bis zu einem gewiffen Grade bey Mylobates, mit den Kopffeiten vereinigen, fondern von ihnen durch einen tiefen Einfchnitt getrennt werden, fo daß der Kopf völlig frey ift und zwifchen ihm und der Bafis der Bruftfloffen “ein Eurzer Hals fteht. Die Abweichung von der eigenthümlichen Fiſchgeſtalt, welche fich bey diefer merfwürdigen Familie in dem langen dünnen Schwanze zeigt, der feine bey den niederen Mirbelthieren urfprüngliche Beftimmung, das wefentlihe Be— mwegungsorgan des Thieres zu feyn, nicht erfüllen kann, wird bier noch merfliher durch die freyere Verbindung der Bruft: floffen mit der Nüdenwirbelfäule, wodurch fie dahin gelangen, der Drtsveränderung vorzuftehen. Mit der von Cuvier bes fimmten Untergattung Raja ſtimmt ſie ganz überein hinfichtlic) 94 der Schwanzform und der ungepaarten Schwimmfloffen, von denen eine Eleine die Schwanzfpige bildet und 2 Eleine Über der Küdenflihe des Schwanzes fisen; fo bat fie auch diefelbe Bildung der Zähne und diefelbe WVertheilung feharfer Stacheln auf dem Kopf und Schwanze. Die Heimath des befchriebenen Individuums ift unbekannt, — Die andere neue Art gehört zur Untergattung Spinax nah Cuvier. Es fiheint, daß fie bisweilen mit Squalus spinax L. verwechfelt werde, mit mel- chem fie in Geftalt und Größe übereinfommt, wogegen in der Zahnform und der Hautbefchaffenheit eine wefentliche Verſchie— denheit zwiſchen beiden Statt findet. Die neue Art ift bey Sulianehaab in Grönland gefunden worden, weßhalb ihr der Verfaſſer einen an den um die grönländifche Sauna fo hoch verdienten Otto Fabricius erinnernden Artnamen — Spi- nax Fahrieii — beylegt. Die 7 Arten der Untergattung Spi- nax, welche im nördlichen Fahrwaſſer, wie 2 von ihnen auch im Mittelmeere vorfommen, find mittelft der Zahnform leicht von einander zu unterfcheiden: 1) Spinax Acanthias. Dentibus similibus, utriusque maxillae serratis. 2) Sp. Gunneri (Squalus Spinax L.). Dentibus dis- similibus, maxillae superioris 3— 5 cuspidatis, infe- rioris serratis. 3) Sp. Fabricii. Dentibus similibus utriusque maxille 3—5-cuspidatis. Die Haut des letztern ift mit einer Menge Eleiner, fternför- miger, feharfer Erhöhungen befegt. Sn demfelben Beytrage wurde auch gezeigt, daß Salmo groen- landieus (die Lodde) zur Untergattung Osmerus gehört, und daß die von Bloch Notacanthus, von Fabricius aber fchon fruͤher Campylodon benannte Gattung eine eigene Samilie unter den Acanthopterygiern ausmachen muͤſſe. S. XVII— XIX. Entdeckung des Prof. Sacobfon, daß die Cryſtalllinſe (im Menfchenauge) mit dem Strahlenförper durch viele feine, aber ftarfe Fafern verbunden 'ift, zwifchen deren Deffnungen die Feuchtigkeit in den Petitifchen Canal treten Eann. Diefer war bis dahin fehr unvollfommen bekannt, und defihalb feine Function nicht zu ermitteln. Er wird von einer Membran gebildet, welche von der Hinterfeite der. Linfe über den vordern Rand der Glasfeuchtigkeit hinweg zum Strahl: lenkoͤrper geht, diefen bekleidet und durch deffen Fortfäse ſich in 2 Reihen von Faſern oder Strängen verwandelt, welche zur Kine gehen. In der Höhlung des Canals findet ſich noch eine Keine fehräg laufender Stränge, welche den Strahlenkörper mit der Haut des Canald verbinden. Zwiſchen den erftermähnten Straͤngen exiſtiren viele Deffnungen, durch welche die mäfferichte Feuchtigkeit Zutritt in den’ Canal befommt. Durch diefe Ent- deckung wird es begreiflich, wie die Linfe ihre Lage nach dem Abftande der Sehobjecte verändert. Iſt der Gegenffand nahe, fo zieht ſich die Jris, und wahrſcheinlich der Strahlenkörper, zuſammen und die Linfe ruͤckt vor; dagegen tritt ein Theil ber mwäfferichten Feuchtigkeit in den Canal, welcher ſolcher Geftalt einen Abzugsraum (Diverticulum ) für diefelbe bildet. Beim Sehen ferner Gegenftände findet ganz das Entgegengefeste Statt. Die vergleichende Anatomie beftätigt dies. Bey den Thieren, welche ein fharfes Geſicht haben, 3. B. Hunde, Kagen, See hunde, ift diefe Einrichtung ausgezeichnet bemerkbar. Bey den Raubvögeln, deren fcharfes Geficht fo befannt ift, exiſtirt nicht alfein der hier befchriebene Abzugsraum für die hintere Augen: v5 kammer, fondern auch ein ähnlicher für bie vordere, telcher zwifchen der äußern Fläche des Strahlenförpers und der Scle— rotica liegt; feine Faſern gehen vom aͤußern Nande der Iris nach dem Nande der Hornhaut. Er ift derfelbe, welcher bey den Säugethieren der Canalis Fontanae genannt wird, nur ift er bey den Naubvögeln weit mehr entwidelt. Zimlich aus— gebildet ift er auch bey den Seehunden. Diefe Abzuge: räume dienen auch dazu, daß das Auge big zu einem gewiffen Grade Drud und Stoß erleiden fann, ohne daß die Netzhaut dadurch Schaden nähme. — Pr. Sacobfon hält feine Ente deckung mit einer von ihm ſchon vor längerer Zeit (Nouveau Bulletin de la Soc. philomath. a Paris, Sept. 1813. — Blainville, Prineipes d’Anat. comp., T. I., p. 41 —44.) dargelegten Unterfuchung über die Sinne zufammen, in welder ee gezeigt hat, daß die Sinnesorgane in 2 Glaffen zu theilen feyen, in die hemifchen, zu denen er den Gefchmad und Geruch bringt, und die mehanifchen, unter denen er das Gefühl, Gehör und Geficht befaßt. Der legteren Claſſe gebören die Abzugsräume an, wie die ‚befchriebenen find. Das Ohr hut deren 3, nehmlih die Euſtachiſche Nöhre für die Luft in der PDaufenhöhle und den Ag:aeductus vestibuli und A. cochleae für den Vorhof und die Schnede. ©. KIX—XX. Deffelben Verſuche Über die Hautein- faugung der Mollusken. Er feste in einer bedeutenden Reihe von Verſuchen MWeinbergsfhneden (Helix Pomatia) der Ein: wirkung des eifenblaufauern Kalis aus und erhielt folgende Re— fultate: die ganze Oberfläche des Thiers, befonders aber die von der Schale bededte, ift in hohem Grade einfaugungsfähig. Das eifenblaufaure Kali geht fehnell und unverändert in die Blut— maffe über. Es Eann fehe lange circulieren, ohne daß die Blut: maffe dadurch leidet. Selbft außerordentlich geringe Mengen diefes Salzes biieben in diefem hellen Blute nicht unentdeckt durch chemiſche Prüfungsmittel. Das Blut fann auch fo viel diefes Salzes aufnehmen, daß dieſes mit Chloreifen eine tief dunfelblaue Farbe gibt. Gerinnt da3 Blut, fo heftet fih das Salz an den Eyweißſtoff. Die Menge des in das Blut auf genommenen Salzes vermindert fich allmählich und verſchwin⸗ det zulegt. Die Ausführungswege (Emunctoria) für diefen in dag Blut aufgenommenen fremden Stoff find die Lungen, durch welche nur ein geringer Zheil ausgefchieden wird, die Nieren, deren Wirkung ebenfalls gering ift, und die Leber, durch welche die größte Menge ausgefchieden und das Blut ge reinigt wird. Das eifenblaufaure Kali findet ſich daher nach) einiger Zeit in den Feuchtigkeiten des Magens und der Dürme und in den Ererementen, und zwar in demfelben Maße reiche licher, als fich das Blut armer in demfelben ausmeift. Liegt das Thier im Betaͤubungsſchlafe, fo geht die Ausfcheidung lang: famer vor fich, dagegen fchneller, wenn das Thier Nahrung zu fih genommen hat. Daß die Reinigung des Blutes bey den Meichtbieren durch die Leber gefchieht, kommt daher, daß diefe ben diefen Thieren die größte Menge von arteriellem Blur ems pfängt, und zwar tieß gerade her vom Herzen. Ben den Saug: tbieren, bey welchen die Leber eine im Verhältniffe zu. ihrer Maffe geringe Menge von arteriellem Blute empfängt, gefchieht die Neinigung dagegen duch die Nieren, welche dort weit mehr deffelben empfangen. Da die Meichthiere kein Iymphatifches Enftem befisen, fo geben dieſe Verſuche einen neuen Beweis für die Einſaugungskraft der Venen ab. ©. XX—-XXM. Prof. Schoum, Ueberſicht der Ver: hältniffe des Regens in Italien. 96 ©. XXIT—XXIV. Prof. Zeife, über Zanthogenfäure, ©. 3b. II, ©. 221 ff.) ©. XXIV—XXV. Prof. D erfted, über das Zuſammen⸗ drüden der Luft. (S. Bd. II. ©. 292 ff.) ©. XXV—XXVI Ueber die Verbindung des Chlors mit Thons und mit Kiefelerde. ©. NXVI—XXIX. Dr. Forchhammerr, zu Abhandt. Th. 1. ©. 245 ff. S. XXIX-XXXII. Meteorofogifche Beobachtungen des Land: phyſicus Thorftenfen auf Island und Anderer in Grönland. ©. XXXII—XXXM. Serihau, Bemerkung über Dr: gelpfeifen. ©. XXXIII -XXXIV. Prof. Gamborg, Zufag zu feiner Abhandlung über die Theorie der Lefekunft, in den Schrif: ten der Gefellfchaft f. d. J. 1803. ©. XXXIV— XXXV. Prof. Nyerup, über 2 Chro: nifen aus dem Mittelalter, Cronicon Eriei Regis und Chro-_ nica slavica incerti auctoris. ©. XXXVII— XXXIX. Mathematifches vom Lector v. Schmidten. S. XXXIX. Prof. Hornemann, uͤber den Inhalt des 21 ften Heftes feiner Flora danica. ©. XXXIX—LX. Prof. Jacobfon, über die Neben- nieren der Fifche. Er fand unter den Knorpelfifchen bey den Gattungen Raja, Squalus, Cyclopterus und Chimaera Dı- gane, welche den friiher von ihm angeführten Character tragen und defhalb als Mebennieren zu betrachten find; unter den an— dern Fiſchen (Pisces spinosi) fand er daffelbe bey Anarrhi- chas. &ie zeigen fich entweder als ein einfaches Organ, oder find auch doppelt. Die Lage und Form find verfchieden, indem ° fie bey einigen (Squalus) an der obern, bey andern (Raja) an der untern Fläche der Nieren liegen. Bey den erfteren find fie laͤnglich und cylindriſch, bey den letzteren flachgedrüdt. Die Fatbe ift weiß oder gelblih, und die Gubftanz, aus welcher fie beftehen (das Parenchym) weich und einförmig. Sie erhalten ihe Blut durch zuführende Venen, welche feine Zmeige, entwe— der der Spinalvenen, oder der zuführenden Nierenvenen find. Ihre zurücführenden Venen bringen dag Blut zu den zurüdführender Nierenvenen. Die Nebennieren find am größten bey Raja und Squalus, ſehr flein bey. Cyclopterus, Chimaera und Anar- rhichas, wo fie ſich wie ein Paar fleiner chlindrifcher Körper an der obern Fläche der Nieren zeigen. Bey Raja ſcheinen fie am meiften entwidelt zu feyn, da fie ziemlich groß und an Blutgefaͤßen reich find. In Form und. Lage ftimmen fie mit den Mebennieren der Fröfche überein, und die Nochen machen, aus diefem Gefichtspunct angefehen den Uebergang von den Fiſchen zu den Amphibien. i | ©. LX—LXI. Derſelbe über dag Iymphatifche Syftem bey den Amphibien und Fiſchen. Unter den erfteren hatte man es nur bey den Schildfröten gekannt. Der Df. findet eg bey alten Thieren der Glaffe aufs Vollftändigfte entwidelt; es läßt fich leicht in den meiften Organen, als dem Herzen ‚den Lun— gen, den Verdauungs-, Harn: und Gefchlechtsorganen und end: li in der ganzen Aufern Haut entdeden. Won bem der Säugtbiere unterfcheidet e8 ſich 1) durch den Mangel der fg. Inmphatifchen Drüfen, 2) durch die befonders großen Saͤcke oder Entinder (Sinus), welche e8 im Körper bildet. Diefe Sinus umgeben die großen Pulsadern; fie find innen mit Querfafern verfeben, welche dazu zu dienen fcheinen, ihre allzu ftarfe Er: meiterung zu verhindern. Bey den Batrachiern find die Sinus weit und fadfürmig, bey den langgeftredten Amphibien, den " ‚97 "Schlangen und Eidehfen, enlindrifch; die Stammpulsaber bey den Schlangen läuft von ihrem Anfange, bis fie den Schwanz erreicht, in einem folchen, ziemlich weiten, cylindrifchen Canale, ‚welcher der. Hauptftamm für das Iymphatifhe Syſtem ift und Verlaͤngerungen abgibt, welche die großen Aeſte diefer Pulsader begleiten und umgeben; 3) durch ähnliche große Höhlen oder Ganäle unter der Haut, deren einige mit ftarfen Muskelfaſern verfehen find; bey den Batrachiern findet ſich zu jeder Seite des Truncus ein folher Sinus, auf welchem ſich eine ftarfe Schicht von Muskelfafern ausbreitet; bey den Schlangen läuft zu jeder Seite des Körpers, vom Kopf an bis zum Schwanze binab ein cylindriſcher, mit ſtarken Musfelfafern umgebener Canal; diefe Sinus oder Ganäle ftehen in genauer Verbindung mit den angeführten Höhlungen fowohl, welche ſich innerhalb des Körpers, ald auch mit denen, die fich unter der Haut der Ertremitäten befinden; 4) durch die Art und Weife, auf welche die Iymphatifchen Gefäße aus dem Darmcanale entfpringen; die feineren, welche von den Därmen Eommen, bilden zwifchen den Darmhäuten längslaufende Ganäle, welche ziemlidy weit und auf mannigfahe Weiſe mit einander verbunden find; aus die— fen entftehen die größeren Gefäße und gehen von da zu den angeführten großen Süden oder Höhlungen; 5) dadurch, daß die Inmphatifchen Gefäße wenigere Klappen haben, ald bey den Säugthieren. — Daß die angegebenen großen Sinus oder Ca— näle dem lymphatiſchen Spfteme wirklich) angehören, bemeifen theils Einſpritzungen, theils Neforptionsverfuche. Ben den Fifhen hat er befonders den in der Bauchhöhle befindlichen Theil des Inmphatiichen Syſtems unterfucht. (Val. Hewfon, Hunter, Monro.) Das Spftem zeichnet fich bey diefen Thieren aus: 1) durch den Mangel der Iymphatifchen Drüfen in den angeführten Theilen, 2) durch die wenigen, aber frarfen Klappen, mit denen die lymphatiſchen Gefäße verfehen find, 3) durch die großen und auf manchfache Weife verbunde- nen Geflechte, welche fie bilden, 4) durch die längslaufenden Canaͤle, welche fich zwifhen den Darmhäuten befinden, und aus "denen die größeren Inmphatifchen Gefäße, ebenfo, wie bey den Amphibien, entfpringen. Ungeachtet aller angewandten Mühe Eonnte der Vf. die Ver— einigung der Inmphatifchen Gefäße und der Milzvene bey der Schildkroͤte, melde einige Phnfiologen gefunden haben wollen, nidyt gewahr werden. ©. XLU. Derfelbe, über Hermaphroditismus bey den Kröten. Man findet diefen ziemlich häufig. Die mifigebildeten Sndividuen gleihen den Männchen im äußern Habitus und befigsen, oberhalb ber vollftändig entmwidelten Hoden, zwifchen dieſen und den Fettanhängen, einen fehr Eleinen und mehr oder toeniger ermeiterten Eyerſtock und die Eyergänge, jeden feiner Seits an den Nieren. Die Eyergänge find immer viel Eleiner, als beym Weibchen, doc bey einigen dieſer Hermaphroditen vollftändig, erftreden fih vom obern Theile des Unterleibes big zum Maftdarme und find hohl. Ben anderen findet ſich nur ein einzemes Stuͤck diefes Organs, welches nicht mehr mit dem Maftdarm in Verbindung fteht. Seltner fehlt der obere Theil des Eyerganges, und, fo Auferft fein er auch feyn kann, ift er doch hohl und befißt eine obere Deffnung. S. XLII—XLIV. Pr. Jacobfon, über die Erzeugung der Malermufchel (Mya pictorum). ©. diefen Band, ©. 251 ff. &. XLIV—XLV. Pr. Schumaher, über guineiſche Pflanzen. ©. biefen Band, ©. 21 ff. Iſis 1848, Heft 2, 98 ©. XLV—XLVI. Pr. Zeife, über die Verbindung des Platinavorchlorides mit Weingeift, ©. XLVI. Derfelbe, über das aus der Asa foetida duch Deftillation auszufcheidende Xanthogenoͤl. S. XLVI—XLVIII. Pr. Derfted, über die Zufammen: drückbarkeit der Körper, und Über eine WVerbefferung von No: bili’s electromagnetifhem Multiplicator. ©. XLVIH—LIN. Pr. Bornemann, Entwidlung der moralifchen Idee. ©. LI — LIV. Pr. Kolderup-NRofenvinge legte eine Ueberficht der wichtigften Handſchriften der fchonifchen und fee: ländifhen Stadtrechte oder Handelsftädtegefege vor, welche in feiner Herausgabe der alten daͤniſchen Gefege abgedruckt wer: den follen, Dr. ©. LIV—LVI. rechnung ©. LVIL Pr. Hornemann, über Fucus (La- minaria) buceinalis. ©. diefen Band, ©. 379 ff. ©. LVII. Derfelbe, über die im 32ften Hefte ver Flora danica abgebildeten neuen oder feltenen Pflanzen. ©. LVITH—LX. Pr Sacobfon, Fortfegung feiner Bey: träge zur Anatomie und Phnfiologie der MWeichthiere, f. diefen Band, ©. 303 ff., und über einige in der Zeichmufchel ent: dedite Eingeweidewürmer, daf. ©. 298 ff. ©. LX—LXU Pr Schouw, Hauptrefultate der durch Brewfter veranlaßten, in Kopenhagen am 14ten und 15ten Sanuar 1827. gemachten Barometerbeobachtungen. ©. LXII. Dr. Forchhammer legte einige Bemerkungen über das falpeterfaure Quedfilbervororyd, als Prüfungsmittel auf Platin vor. ©. LXH—LXV. Derſelbe, Fortfesung feiner geogno— ſtiſchen Unterfuhungen, nehmlidy über Nügen, Lüneburg, Sege— berg und Split. ©. LXV—- LXVI Pr Derfted, fortgefeste Verſuche über die Compreffibilität der Körper, und über die Anwendung des electromagnetifchen Multiplicators zur Silberprüfung. ©. LAÄVI—LXVIH. Derſelbe, über eine von ihm er- fundene Art des Glodenfäutens. ©. LXVIT—LXX. Dr. Mynfter, über die Triebe (des Menfchen). ©. LXXI. Geh. Leg. R. Bröndfted, über eine merk: wuͤrdige, bey Paleſtrina gefundene Vaſe im Collegium des heil. Ignatius zu Rom. 3) S. 1-20. Allgemeine Methode für die In— tegration der Differentialäquationen, von H, ©. Schmidten. 4) ©, 21 —248. Beſchreibung guineiſcher Pflan— zen, welche von dbänifhen Botanifern, befonders vom Etaterath Thonning gefunden worden find, von $. ©. Schuhmacher. Et. Thonning bielt ſich faft 3 Sahre lang in Guinea auf und fammelte nicht allein Pflanzen, fondern befchrieb fie faft alle ausführlih an der Stelle felbft und bemerkte dabey die Anwendung der Pflanzen in der Heilfunft und Deconomie nebſt ihren im Lande felbft gebräuchlichen Benennungen. Beym Bombardement Kopenhagens 1807. verbrannte feine eigene Sammlung, er hatte an Vahl, Hornemann, Colsmenn und Schumacher aus feinem reihen Vorrath mitgetheilt. (Aus den erften Linneifchen Glaffen und der 1ften Ordnung ber Sten find Thonnings Pflanzen von Vahl in feiner Enu- 7 Nase, über die aͤgyptiſche Seit: 1 "99 meratio befarnt gemacht worden.) Da andere Dinge ihn be: fchäftigten‘, fo überließ er dem Xegtern feine Manufcripte, und diefer beſtimmte, was noch unbeffimmt war, fügte einige Arten nah Sferts (deffen „Reife nad) Guinea” 1788 in Kopenha= gen erfchienen ift) Herbarium hinzu, arbeitete die Synonymie und den größten Theil der Diagnofen aus und gab dazu einige Eritifde Bemerkungen. So entftand fhon vor geraumer Zeit die gegenwärtige Arbeit Über die Pflanzen Guineas. Die ganze Anzahl der Arten (etwa 500) ift für eine tropifche Gegend nur Elein, und es fcheint defhalb, wie nach verfchiedenen andern Nachrichten, daß diefer Theil von Africa ſich hinfichtlich des Pflanzenreihthums keineswegs mit andern. tropifchen Gegenden meffen Eönne, auch nicht mit Südaftica, deffen Flora eine ber teichften ift, welche wir Fennen. Der große Reichthum an Pal men und baumartigen Sarnen, melcher andere Laͤnder innerhalb der Mendekreife auszeichnet, fehlt hier; fo tritt auch Feine bes deutende Eigenthlmlichfeit in den Hauptformen hervor, Eine ausführliche Ueberficht der Vegetation im Allgemeinen und der pflanzengeograpbifchen Verhältniffe findet man in J. W. Hor- nemann, de indole plantarum guineensium, Havn. 1819, 4. Die von Thonning und Sfert unterfuchten Gegenden find vorzüglich die zwifhen I—6N. Br. liegenden Ga oder Akkra, Adampi, Aquapim, Kwahu, Wolta Krepeh und Fida. Bergig ift befonders Aquapim, etwas bergig das weſtliche Adampi und Ga; aber die Höhe der Berge ift nicht bedeutend, denn die Palmen gedeihen gut auf den höchften Kuppen. Zu ben nie— drigen Gegenden gehören: dag öftliche Adampi, Wolta Krepeh und Fida. Die wichtigften Flüffe in diefen Gegenden find die Wolta, welcher im September die benachbarten Streden, Sa— kumofho und Zojeng uͤberſchwemmt. Dort finden fich verſchie— dene große Lagunen, z. B. Augna Songo, Hier und da find große, die und unduchdringlihe Wälder, auch in den bergigen Gegenden. Auf den Bergen ift die Vegetation uͤppig; dagegen wird fie in den niedrigen Gegenden durch die Seewinde un: terdrückt. Die Temperatur ift im Schatten des Morgens 19 — 21 Ör., Mittags 22—27 Gr., Abends 20—23 Gr. R. In der Sonne fteigt das Thermometer auf 42 Gr. Wir geben hier das WVerzeichniß ber. in diefem Auffage ans geführten und fammtlich ausführlid (in lat. Sprache) befchries benen Arten: 'Usteria guineensis Vahl, Jasminum dichotomum, Schwen- ckia guineensis, Elytraria marginata Vahl, Justicia opaca Vahl, plicata V. hypocrateriformis V., Utrieularia Thon- ningii, Stachytarpheta indica V., Haaslundia opposita V., Boerhaavia diffusa, adscendens Vahl, Codarium nitidum, Piper guineense, Tonsella africana Vahl, Commelina um- bellata, simplex V., umbrosa V., Ficus umbellata V., lutea V., ovata V., ealyptrata F., mierocarpa V., Schoe- nus pilosus V., Scirpus antaretieus V., filamentosus V., obtusifolius Y., hispidulus V., Hypaelyptum filiforme PV. Fimbristylis pilosum V., scabridum P., Abildgaardia lan- ceolata Schum,, Cyperus margaritaceus V., scirpoides V., coloratus V., polyphyllus V., amabilis V., miero- stachyos V., patens V., pustulatus V., sphacelatus V., dilatatus Schum., angustifolius Sch., aristatus V., ligu- laris V., Mariscus alternifolius V., Kyllinga squamulata V., dipsacoides Sch., ereceta Sch., Fuirena pentagona Sch., Remirea maritima Anbl., Cenchrus barbatus: Sch., Pennisetum purpureum Sch. Digitaria reflexa Sch., nuda 100 Sch., Agrostis extensa Sch., congener Sch., Saccharım punctatum Sch.|, repens Willd., officinarum L., Aristida submucronata Sch., caerulescens Desf., longillora Sch., Andropogon contortus Willd., simplex Sch., teetorum - Sch., verticillatus Sch., guineensis Sch., canalieulatus Sch., Paspalus barbatus Sch., Eleusine glabra Sch., Chloris simplex Sch., pilosa Sch., guineensis Sch., pul- | chra Sch., Sorghum vulgare Willd., saceharatum W., Panicum pallide- füseum Sch., sphacelatum Sch., cauda ratti Sch., subangustum Sch., incanum Sch., collare Sch., lineatum Sch., latum Sch., serrulatum Sch., viviparum Sch., longifolinm Sch., deflexum Seh., sparsum Sch., plantagineum Sch., Manisuris granularis Swartz, Aira bi- color Sch., Poa turgida Sch., eachectica Sch., linearis Sch., eiliaris Willd., hippuris Sch., Hedyotis virgata Sch,, longifolia Sch., pentandra Sch., laneifolia Sch., Spermacoce globosa Sch, Staurospermrm ( Thon.) verti- ceillatum Sch., Octodon (TA.) filifolium ‚Sch., Diodia ma- ritima, scabra Sch., pilosa ‚Sch., Ixora nitida Seh., Pa- vetta genipaefolia Seh. , subglabra Sch., Scoparia duleis L. Cissusbifida Sch., triandra Sch.,eymosa Sch., Oldenlandia pentandra Reiz., Rivina apetala Sch., Coldenia procnm- bens L., Heliotropium strigosum Sch., africanum Sch, Plumbago auriculata Zmek., Convolvulus perfoliatus Sch., guineensis Sch., trichocalyx Sch., älicaulis F., involu- eratus Sch., diversifolius Sch., panieulatus Sch., cairicus V., pentaphyllus L., thonningii Sch., ineurvus Sch,, caeruleus Sch., rotundifolius, Sphenoclea zeylanica Sch., Nauclea africana W., Cephalina (Th.) esculenta Sch., Scaevola Lobelia L., Ueriana racemosa Sch., Psychotria triflora, multiflora, umbellata, kolly, obyallata Sch., (?) ehrysorrhiza, Phallaria horizontalis Sch., spinosa Sch., Benzonia corymbosa Sch., Stroemia trifoliata V., Cono- carpus pubescens Sch., Mussaenda erythrophylla Sch., elegans Sch., macrophylla Sch., Datura fastuosa L., Physalis angulata L., Solanum geminifolium, distichum Sch., nodiflorum Sch., atropo Sch., edule Sch., dasy- phyllum Sch., anomalum, Strychnos scandens Sch., Cor- dia guineensis, Ehretia eymosa, Bumelia duleifica ‚Sch. Rhamnus panieulatus, Celastrus laneifolius, Viola guine- ensis Sch., lanceifolia, Leea sambueina Willd., Mollia stellata Sch, Achyranthes mollis, geminata, Thonningii, nodosa V., Celosia splendens Sch., laxa Sch., Illecebrum obliquum Sch., sessile L., lanatum 4it.], Carissa duleis Sch., Gardenia ternifolia Sch., medicinalis V., Nerium scandens, Echites guineensis, Cynanchum subyolubile Sch., lancifolium Sch., scabrum Sch., Asclepias con- volvulacea Sch, muricata Sch., procera Ait., nuda Sch. Chenopodium guineense W., Gomphrena angustifolia V., ceylindrica Sch., Celtis zuineensis Sch, Hydrolea glabra Sch., Pharnaceum Cerviana L., Mollugo L., spathulatum Swartz, Wormskjoldia (Th.) heterophylla Sch., Evol- vulus azureus V., Drosera minor, Gisekia linearifolia Sch, “ Haecmanthus eruentatus Sch., Amaryllis nivea. trigona, F3 Allium guineense, Gloriosa angulata Sch., Gethyllis pi- losa Sch., Ornithogalum ensifolium, Sanseviera guineen- sis W., Alo& pieta W., Tacea involucrata Sch., Achras (?2) sericea Sch., Loranthus Thonningii, incanus Sch, Oryza sativa L., Flagellaria guineensis Sch., Helonias guineensis, Alisma sagittifolia W., Aponogeton subeonju- 101 gatus Sch., Combretum mueronatum Sch., corymbosum "'Sch., Ornitrophe thyrsoides Sch., magica Sch., trista- chyos Sch., Noltia tricolor Sch., Cupania edulis Sch,, Amyris anisata W., Ximenia americana L., Dodonaea repanda Sch., Paulinia uvata Sch., Cardiospermum hir- sutum W., glabrum Sch., Verea erenata Andr., Cassyta guineensis Sch., Sophora nitens Sch., Podalyria (?) haematoxylon, Bauhinia Thonningii Sch., Cassia Tora L., viscosa Sch., planisiligqua L., geminata V., Caesalpinia pulcherrima Sw., Guilandia Bonducella Hornem., Scho- tia simplicifolia, Adenanthera tetraptera Sch., Melia an- 'gustifolia Sch., Tribulus humifusus Sch., Gomphia flava Sch., Limonia (?) monadelpha, Jussieua linearis W., Quisqualis obovata Sch., Melastoma sessilis Sch., pro- strata, Trianthema flexuosa Sch., Malpighia alteruifolia Sch., Hiraea odorata. W., Erythroxylon emarginatum, Spondias aurantiaca Sch., Byrsocarpus coccineus Sch., puniceus Sch. (Forſetzung im folgenden Bande.) 5) ©. 249— 362. Beytrag zur Anatomie und Phnfiologie der Meichthiere, von & L. Sacobfon. Dazu 2 Kpft. I. ©. 251— 297. Unterfuchungen zur nähern Erläuterung der herrfchenden Meynung über die Erzeugung und Ent— widelung der Zeichmufcheln. Die bekannte Abhandlung, in welcher J. hbauptfächlich die Behauptung eines Leeumenhoek, Poli, Cuvier, Boja— nu, Treviranus, Pfeiffer u. U, befümpft, daß die £leinen, oft in der ungeheueriten Menge in den Kiemen der Fluß- und Teichmuſcheln vorfommenden zweyfchaligen Thierchen die Sungen dieſer Mufcheln feyen, dagegen die fchon früher von dem dänifchen Naturforfcher Rathke (in den Naturhist. Selsk. Skr., 1797., T. IV. H. 1.) dargelegte Anficht, daß fie Schma= roßerthiere der Mufcheln feyen, zu beweifen fucht. Rathke hatte diefen ſeyn follenden Schmarogern den Gattungsnamen Glochidium gegeben, welchen J. behält, die Species in den äußeren Kiemen der Anodonta anatina Gl. parasiticum nen- nend, Wir gehen hier nicht weiter fpeciell in die Abhandlung, da jene Anſicht, deren Befeftigung den Hauptinhalt ausmacht, längft durch des Carus gründliche Unterfuchungen und Darles gungen als unrichtig herausgeftellt worden ift. (S. deffen Neue Unterfuchungen üb. d. Entwicklungsgeſch. unf. Flußmuſchel, in den Acta Leopold., XVIII. 1.) (Bl. auch Blainville, Sfis, 1830. ©. 217 ff) II. ©. 298— 302. Befchreibung zweyer in der Teichmuſchel entdedter Eingeweidewürmer, Der Berf. fand außer einem auf den Anodonten lebenden Schmaroser, dem von dem eben genannten Rathke zuerft unterfuchten und von ihm fo benannten Thrombidium nota- tum (a. a. D. Th. IV. 9.1. ©. 173.), welches nachher C. Pfeiffer unter dem Namen Limnochares Anodontae be— fchrieb und abbildete (ſ. deffen Syſt. Befchr. teutfcher Land— und Suͤßwaſſermoll., Abth. II. ©. 27.), 2 Endozoenarten, nehm lih ein Diftom von microfcopifcher Kleinheit, ob in der Keber oder dem Darmcanale, blieb unbeſtimmt; es war cylindrifch, nahm aber durch bedeutendes Ausftreden und Zufammenzieben verfchiedene Geftalten an; der Mundnapf war rund und Elein, der Bauchnapf weit von ihm entfernt und viel größer, mit er— hoͤhtem Rande. (Taf. 1. Fig. 1—4.); dann, ebenfalls im Unterleibe der Zeichmufchel ein bis dahin mit feiner andern Form unter den Eingeweiderwürmern zu vergleichendes Thierchen, 102 welches indeffen K. E. v. Baer fhon 1827. umftändlich unter dem Namen Bucephalus polymorphus befchrieben und auch abgebildet hatte. (S. Acta Leop. XII. 2. ©, 570 — 589. Taf. XXX. Fig. 1— 27.) II. ©. 303 — 324. Anatomifche Unterfuhung der Cyclas cornea. ( Auszug.) Der Mantel befteht aus fehr feinen, durch ein lockeres Zellgewebe verbundenen Häuten. Er ift an der untern Hälfte des Thiers offen. Der freie Nand der Deffnung erſtreckt ſich vom vordern big zum hintern Schließmusfel, ift dic, feft, ohne Faſern und dunkel von Farbe. Oberhalb der Muskeln, befon- ders des hintern, verläuft eine Verlängerung des Nandes nach dem Nücden des Thiers hinauf. An der vordern und bintern Ede der Mantelöffnung befindet fich innen vor deren Raͤndern eine Querhaut, welche diefeiben vereinigt. Am vordern Winkel ift fie nur Elein und halbmondförmig. Die am hinten ift be— beutender und gebt von der Stelle, an welcher die Mantelrän: der zufammenftoßen, am hintern Schließmusfel nach untem und nimmt 4 der Länge des Nandes ein, wo ſich wiederum ein Eleinee Quermuskel findet; fie liegt etwas nach innen vor dem Mantelvande, welcher fein ift und zu jeder Seite diefer Quer— haut eine halbmondförmige Kippe bildet. In diefer Haut fieht man 2 runde Deffnungen, eine untere Eleinere, eine obere groͤ⸗ ßere. Druͤckt das Thier die Haut nach vorn hin, ſo nimmt ſie die Geſtalt eines flachgedruͤckten Cylinders an und endigt mit 2 roͤhrenfoͤrmigen Oeffnungen, welche eine Menge kleiner Faͤdchen umgibt. Dieſe Oeffnungen, von denen die obere zu dem Kie— mencanale fuͤhrt, mit welchem ſie verbunden iſt, die untere aber zur Mantelhoͤhle, find die Athmungscanaͤle (Tracheae). Wenn das Zhier im Schlamm liegt, fo blickt der hier beſchriebene Apparat hervorz da die Fadchen der Deffnungen aber fehr em— pfindlich find, fo zieht das Thier diefe bey der mindeften Beruͤh— rung zuruͤck, ſchließt die Schalen und fprigt dabey Waffer aus ber untern Deffnung. Der Fuß (Organon locomotionis) ähnelt, zufammengezogen, einer Pflugſchar; ausgeſtreckt übertrifft er den Schalendurch- meffer faft 2 mal. Er ift dann nach hinten dreyedig, vorn mehr flachgedrüdt und abgerundet, unten ganz flach; Farbe weiß; um das vordere Ende läuft ein rofenrother Nand. An den Unterleib des Thiers wird der Fuß durch fefte, ſtarke Bän- der geheftet, deren jedes feinerfeitS von der Schale an den hin— tern Schließmuskeln entfpringt und zu den vorderen geht. Sie laufen den Unterleib entlang, begränzen diefen und dienen ver= muthlih, wie bey den Übrigen Mufcheln, zur Anheftung der Fußmuskeln und der den Unterleib umgebenden Haut. Der Mund befindet ſich am vorderm Unterleibsrande dicht unter dem vordern Schließmuskel der Schalen. Er ift rund und von 4 Zentafeln umgeben, welche dreyedig, zugefpist, flahgedrüdt und alte faft gleich groß find. Den Magen umgibt die Leber. Der Darm macht ſogleich mehrere Biegun— gen, geht dann gerade durch die Eyerſtoͤcke nach dem hintern Theile des Unterleibes, fteigt wieder etwas nach vorn und oben gegen den Rüden hinan, bildet dort den legten Winkel und läuft nun nach hinten und. etwas nach unten, durch das Herz bis über den hintern Schließmuskel, wo er mit feiner äußern Deffnung endet. Er fcheint gewöhnlich mittels feines dunkeln, grünlihen Inhalts durch den Unterleib hindurch. Die Leber ift groß; fie nimmt den vordern und oben Theil des Unterleibes ein und umgibt den Magen, 103 Vom Nervenfpfteme flebt man deutlich das vordere P. Ganglien binter den Mundtentafeln und 2 Mervenftränge, welcye längs ber Unterleibgfeiten zu den hinteren, £leineren, Ganglien laufen. Die diefe Theile bekleidenden Häute haben eine gelbliche Farbe. Das Herz von Geftalt und Lage, wie in den Zeihmufcheln, ift leicht durch die dünne Mantelhaut des Nüdens zu fehen. Dak der Enddarm durch dafjelbe geht, ift fhon angeführt worden. Bon den 2 P. Kiemen fcheint beym Deffnen der Schale das innere, feiner Hervorragung nad) zu urtheilen, mehr denn doppelt fo groß zu ſeyn, als das aͤußere. Dies rührt aber nur von einer Verlängerung feiner Häute her, welche es an den Mantel und den Unterleib befeftigen. Die 2 jede Kieme nebmlich zufammenfeßenden und an deren converem ande in einander Übergehenden Häute weichen am obern Rande derfelben angeinander und gehen zum Mantel oder zu diefem und zum Seitentheile des Unterleibes um ſich dort zu befeftigen, Da— durch entfteht ein dreyediger Canal, welcher dem obern Rand der Kieme entlang läuft, der eigentlihe Kiemencanal. Er ift weit vollftändiger am aͤußern P., als am innern. Denn hier befeftigt. fih das innere Kiemenblatt nur an dem vordern und bintern Theile des Unterleibes und läuft über den mittleren Theil weg, ohne mit diefem verbunden zu ſeyn, woher der Ga: nal des innern P. eine länglihe, auf dem obern heile des Unterleibes befindliche Seitenöffnung hat. Der Canal des aͤußern Kiemenp. vereinigt ſich mit dem des innern am hintern Ende der Kiemen, wodurch ein mehr oder weniger Eurzer, gemein- f&aftliher Canal’ gebildet mird. Auf diefe Weife find die’ Ganäle bey mehreren Mufchelthieren, befonders unfern Zeich- mufchein, befhaffen; bey der Cyclas findet aber eine merkwuͤr⸗ dige Modification ruͤckſichtlich des Canals des innern Kiemen— paares Statt. Der Theil der Kiemenhaͤute nehmlich, welcher den Ganal bilden und die Kieme befeftigen foll, iſt, anftatt, wie bey den uͤbrigen Mufcheln, fehr fhmal zu fen, fo groß, daß er die Größe der Kieme zweymal übertrifft. Dadurch entfteht bier, anftatt eines Canales, eine bedeutend große Höhle. Diefe ift vorn größer, wird nad hinten £leiner und endigt fih in einen Eleinen und fehmalen Gang, weldyer mit dem gemein ſchaftlichen Canale zufammenftößt, der an der obern Deffnung der hintern Querhaut des Mantels befeftigt ift. Außer diefer Deffnung bleibt nun noch als die oben erwähnte Seitenöffnung des innen Kiemencanals eine große halbmondförmige Deffnung, Der durch die Häute gebildete Sad ragt weit vor das Aufere Kiemenpaar jederfeits binaus, und an ihm ift, fo zu fagen, die innere Kieme befeftigt. Diefe lauft defhalb nicht parallel mit dem dufern Kiemenpaar, fondern fteigt von vorn und une ten nach hinten und oben, wo fie mit dem hintern Ende des äußern P. zufammenftößt, welches nach entgegengefegter Rich tung verläuft. Die Eleinen, £eilformigen Abtheilungen oder enlindrifenen Höhlen zwifhen den Haͤuten der inneren Kiemen öffnen fich in den erweiterten Canal, den Kiemenfad. Durch das Microfcop fieht man in ihm” nebeneinander von oben nad) unten verlaufende Streifen, welche in ähnliche Theile der Kieme felbft übergehen und vermuthlic von den Blutgefüßen herrühren, welche zu diefer gehen und von ihr zurüdkehren. Feine Spitzen befisen die unteren Raͤnder beider Kiemen. Von den Zeugungsorganen fanden fih nur die Eyerftüde. Sie liegen, jeder feinerfeits, im Unterleibe, nehmen deffen bins teen Theil ein und werden vorn von der Leber und, den großen 104 Biegungen des Darms begränzt, deffen Ende zwifchen ihnen hindurch geht. Jeder befteht aus einer Menge kleiner cylindis ſcher an den Enden zugefpister Säde oder Gapfeln, melde diht an einander liegen, ohne mit einander verbunden zu ſeyn; fie find nur mittel8 eines der zugefpißten Enden an einer ſtar— fen Haut innerhalb des Eyerſtockes befeftigt. Dieſer Zuftand fhien der des unbefruchteten Enerftods zu feyn. Mit der Zeit nehmen die Saͤckchen an Größe zu, ihr freyes Ende wird abs gerundet, fo daß fie birnförmig werden. Der hintere Theil des Unterleibes ift dann erweitert; dann werden die Sädchen größer und ragen aus dem Unterleibe hervor, treten auch in den Kie— mencanal oder Kiemenfad, in welchem fie ſich aber nicht ans heften. In jeder der birnformigen Verlaͤngerungen entfteht ein Ey, aus welchem ſich ebenda das Junge entwidelt. "Hat diefes eine gewiffe Größe erlangt, fo berften die Häute des Südens und das Junge tritt frey in den Kiemenfad. Hier waͤchſt es ziemlich fchnell bis zur Größe einer Linfe, tritt e8 aus der halbmondförmigen Seitenöffnung in die Höhe lung des Mantels Jund verläßt, aus deren Deffnung tretend, die Mutter. Die Cyclas vermehrt fi) den ganzen Sommer hindurch , indem allmählich mehr und mehr der birnförmigen Verlaͤngerungen hervorwachſen. Die Eleinften Jungen haben 4° im Duchm. Sie find weiß, rund, etwas flachgedrüdt ; der Fuß ragt aus den Elaffenden Schalen, welche weich und faft bäuticht find, hervor. Sie gleihen, außer daß fie flach gedräcdt find, fehr dem Mutterthiere, Diefe zarten Sungen liegen im Kiemenbeutel unangeheftet an den Hauten, aber ein feiner Faden geht von ihnen in die Gapfel, in welcher fie zuerft entwidelt wurden. Man bemerkt feine fonderliche Bewegung an ihnen. Sie wachſen ziemlich fehnell. Die Schalen werden allmählich bleichgelblih, und der Fuß zieht fich mehr zufammen. Ueber 4'" groß geworden koͤnnen fie ihre Schalen volltommen ſchließen. Diefe werden bald härter, gemöldter, fchwefelgelb. Iſt das Sunge bis zur Größe einer‘ Linfe oder zum Ducch- meffer 13” gelangt, fo verläßt e8 die Mutter, Die Schalen des jungen Thierchens hinterlaffen beym Verbrennen Eaum eine Dann Spur von Kalferde, auch deren noch bey den größten Jungen fo wenig, daß fie beym Verbrennen ihre Form nicht behalten, fondern zerfallen. Eine Kupfertafel erläutert die anatomifhe Angaben. IV. ©. 324— 348. Ueber die Nieren der Weichthiere und über die Harnſaͤure, welche durch fie bey einigen dieſer Thiere abgefondert. wird. Dies ift die im erften Bande, ©. LI., erwähnte, im Sahr 1819. eingereichte Abhandlung, nun mit einigen Zufägen ver mehrt. Die Hoffnung, melde der Verfaffer fruͤher gehegt hatte, bey einer größern Reihe von Mollusfen die hierher gehörenden Unterfuchungen anftellen zu Eönnen, blieb ihm unerfüllt. In— deffen hatte er in den Zwifchenjahren Gelegenheit, mehrfach die Hauptrefultate derfeiben (f. Sfis, 1845. ©. 48— 49.) zu ber ftätigen. Außer den a. a. D. genannten Lungenſchnecken uns terfuchte er fpäter nody Limnaeus auricularius und Succinea amphibia und fand auc in deren Nieren Harnfäure. Wich⸗ tig iſt es aber, daß er dieſe nur bey den Lungenſchnecken, nicht aber bey den durch Kiemen athmenden Gaſteropoden, noch bey Ucephalen fand. undatum die Nierenfeuchtigkeit , und zwar in verfchiedenen Jah— reszeiten analnfirt, aber nie eine Spur von Harnfäure in ihe gefunden. Miöglicherweife gelte das Gefeg für die Wirbeithiere und möge auch auf die MWeichthiere (auf einen Theil der Sn: ’ Von jenen hatte er befonders von Buccinum 105 fecten und vielleicht mehrere wirbelloſe Th.) anzumenden fehn, daß diejenigen, welche Luft athmen, Harnfäure ab— fondern, die aber, weldhe durch Kiemen athmen, nicht. — V. ©. 348 — 362. Einfaugung und Aufnahme fremder Subftanzen in das Blut, dur Verſuche erläutert. Die Verfuhe wurden an Helix pomatia angeftellt und es ergaben ſich die folgenden Nefultate: 1) Die ganze im Gehäufe verborgene Oberfläche des Thiers befist die Einfaugungsfraft in hohem Grade; 2) durch diefe eingefogenes eifenblaufaures Kali geht allmählich in das Blut über, ohne dies anfcheinend zu verändern; 3) die eingefogene Subſtanz bindet ſich befon- ders an den Eymweißftoff des Blutes; 4) das abforbirte Salz fann lange mit dem Blute cireulieren, ohne daß die Lebens: functionen des Thiers daben zu leiden fcheinen; 5) es vermin= dert ſich allmählih im Blute und verfchwindet zulegt, langſa— mer, wenn das Thier Eeine Nahrung zu fid) nimmt oder be: fonders im Winterfchlafe, fchneller, wenn die Schnede Waffer einfaugen und freffen Eann; 6) die das Salz aus dem Blute wieder ausfcheidenden Organe find die Lunge, die Nieren, aber vorzüglich die Leber; 7) in demfelben Verhältniffe, in welchem das Salz im Blute abnimmt, nimmt es in der Galle und im Magen» und Darmfchleime zu; 8) ift e8 lange im Blute ges wefen, fo findet es fi auch in der Subftanz mehrer der feften Theile des Thieres; 9) da man,bisher kein eigenes abforbiren- des Syſtem bey den Weichthieren hat entdeden koͤnnen, fo ges ben die angeführten Thatſachen neue Beweife für die einfaugende Kraft der Venen ab. — VI. ©. 363. Geognoftifhe Beyträge, von G. Forchham— mer. 1ftes Stüd. (Die Infel Sylt.) VI. ©. 379—390. Ueber den Fucus buceinalis L., von I W. Hornemann. M. ill. Abb. VII. ©. 391— 412. Ueber die Wirfung der Luft auf den Regulator der aftronomifhen Pendeluhr und der Längenz uhren; von Urb, Sürgenfen M. 1. 8%. Bierter Theil. M. 2%. K. T. Kopenhagen 1829, 1) ©. I—XU. PVerzeihnig der Gefhäftsführer und übrigen Mitglieder der Gefellfchaft. 2) Ueberficht der Verhandlungen der Gefellfchaft und der Ar— beiten ihrer Mitglieder vom 31. Man 1827." kis dahin 1828.; vom Staatör. und Prof. Derfted. ©. XV— XV. Prof. v. Shmidten über die Glafffi- cation der mathematifchen Functionen. ©. XVII— XXI. Ctarse. Herholdt zeigte 4 menſch— lihe Mifgeburten vor, 3 denen das Herz fehlte, 1 ohne die eine Unterertremität uf. Er verglich ihre aͤußere Form und ihren innern Bau mit vielen früher befchriebenen Mifge- burten. Er theilte das Uterinleben — Entwidelung und Leben des Thieres im Uterus? — nah 2 hoͤchſt verfchiedenen Perioden ein, a) der der erften Bildung des Embryos, b) der der Entwidlung des Foͤtus. Mährend der erftern ‚zeigte fich der Blumenbachithe Nisus formativus als eine felbſtſtaͤndige Naturkraft (Affinitas vitalis), ohne von Innerva— tion oder einem Gentralfreislaufe unterftüßt zu feyn, Die Bil dung des Embryos betrachtete er als einen viralen Eryftallifa: tioneproceß, für welchen der Sruchtftoff, als Product der Em: Iſis 1848. Heft 2. 106 pfaͤngniß, die Bafis, und die Gebärmutterlymphe das naturbes flimmte Nutriment abgäbe, Aus den Abnormitäten mit Or— ganen in umgekehrter Lage, aus doppelten oder zufammenge: wachfenen Embryonen und aus mancherley DBarietäten oder f. 9. Naturfpielen, befonders in Form und organifcher Structur des Herzens und der Stammabern leitete er ab, daß Organe, Nerven und Adern, kurz das Rudiment des ganzen Embryos, nothwendig fich gleichzeitig bilden müßten, wenngleich einige Drgane während der vorfchreitenden Entwidelung als fichtbar vor den übrigen hervortreten. Alle primitiven Monftrofitäter dürf- ten dann, nach) feiner Anfiht, ihren Grund in einer geftörten Eryftallifation haben, infofern entweder die Gebärmutteriymphe der normalen Vitalität ermangelte, oder aus irgend einer andern Urſache an ihrer freyen Verbreitung in den Keim des Frucht: tropfeng verhindert wuͤrde. Jede organifche Function findet er ganz ‚unmöglih, fo lange feine Organe dynamiſch entwickelt find. Da alfo der Fruchttropfen wächft und fi zum Eye ummwandelt, ehe der Embryo fihtbar wird, fo: nimmt der Ver: faffer an, daß dies Wachfen — fo mie fpäter die Entwicelung des Mutterkuchens und Nabelftrangs, des Nabelbläschens und felbft des Embryog — von Imbibition, als Wirkung vital- chemifcher Anziehung zwifchen Fruchtſtoff und Mutteriymphe abhängig feyen. Indem der Verf. den naturbeftimmten Zermin für die volle Ausbildung der Fotus zum Grunde legt, fucht er zu beftim- men, wie lange Zeit erforderlich feyn möge, daß fich der Frucht: tropfen zum Fruchtey ummwandle. Im Schafe (deffen Traͤch— tigkeit 150 Tage dauert) wird, nad Haller, der Embryo erft am 19ten Tage fihtbar. Nah -Wolffs Beobachtungen fieht man dag Küchlein im Hühnereye (deffen volle Ausbrütung 504 Stunden erfordert) nach der 28. Stunde der Bebrütung. Nach diefen Datis berechnet der Verf., daß das Hühnerey, ehe es gelegt wird, bereits gleich 41 Brüteftunden entwidelt ſey — unb daß (von jenen 19 Tagen für die unfichtbare Entwideluug des Sachfembryos) 11,3 auf die Metamorphofe des Fruchttropfeng zu einem Eye, die übrigen 7,7 auf dag Hervortreten des Em: bryos felbft als fihhtbar verwandt worden feyen. Die volle Entwidelung des Küchleing erfordert alfo nad) der Berechnung nicht 504, fondern 545 Stunden, und der menfchliche Em: bryo, nah dem Verhältniffe zwifchen 280 Tagen (für die Schwangerfhaft des Meibes) und 150 Tagen (für die Trace tigkeit des Schafes) 35 Tage, ehe er fichtbar wird, nehmlich 20,8 Tage zur vorläufigen Bildung des. Fruchteyes. NRüdfihtlih der materiellen Entwidelung des Embryos ftüst fi der Verf. auf Proufts Beobachtung, das der Küch- leinembryo nach dem 7ten Brütetage nur wiegt 22 Gr., nad) den 14ten 70 Gr, und nach vollendetem Ausbrüten 555 Gr. Mit diefer geometrifch fortfchreitenden Entwidelung ftellt er die Entwidelung verfchiedener Säugethiere nah einem mitt— lern Gewichte ihrer Leibesfrüchte zufammen: Das des reifen Katzenfoͤtus wird angenommen zu 1650 Gr. — d. reifen Lammf. — 61440 - (80) — d. reifen Kalbsf. — 378640 - (48 %.) — d. neugebornen Kindes 61440 - (8%) und ftellt das Nefultat feiner Berechnuug in tabellarifhe Form dar, Mach diefer wiegt der menfchlihe Embryo kurz nach dem Verlaufe des 3. Monats (280:3—=934—35) 5 Unz. 36 Gr. n. d. V. d. 6. Mon. (186% Zage) 16 - 70 - am Ende d. Schwangerfchaft (dem 280: Tage) 1238 - —— 7 107 Der Verf. findet, daß das Herz bis nach dem Verlaufe bes 3. Monats weder organifh, noch dynamifch ‚entwidelt ift, um als Gentralorgan für einen Kreislauf im Embryo fungiren zu Eönnen. Er beftreitet defwegen die Nichtigkeit alles deffen, was ‚in Folge microfcopifcher Beobachtungen vom Punctum saliens gefagt worden ift oder vom Herzen als erftem und vorzüglich ftem Entwickelungsorgane für den zarten Organidmus. Nach feiner Anficht beginnt die Entwidelung aufen von der Periphes tie nach innen gegen dag Centrum durch Imbibition (vitale Anziehung) der Mutterlymphe, zuerſt durch die Oberfläche der homogenen Maffe des Organismus, fpäter zugleich von der Nabelblaſe aus, und endlich, wenn diefe nad dem Ablaufe der 8. Woche geleert worden ift, von dem Mutterfuchen und Na— belftrang aus, welche Organe unterdeß entwidelt worden find. Die-Nabelpulsadern bringen dann die Mutteriymphe durch die Art. hypogastricae zur Aorta und zu deren Aeſten ges gen dag Herz, um duch die Art. eoronariae den Stoff zu deffen materieller und dynamifcher Entwicelung abzugeben, — ohne daß jedoch etwas von bderfelben Lymphe (als durch die Valvulae semilunares verhindert) in feine Cammern treten Eönnte. Die Nabelvene bringt gleichzeitig ihre Lymphe zur Pfortader und unten Hohlader und auc aus diefer durch die Vena azygos zur obern Hohlader und zu deren Aeften, ohne in die Vorfammer-des Herzens zu ſtroͤmen. So — fügt der Verf. — wird dann im normalen Zuftande der Eleine Or— ganismus mit nährender Lymphe ohne Beyhuͤlfe durch einen Drud des Herzeng verfehen, bis diefes fich entwidelt hat und dann durch die Venae coronariae einen Ueberfluß feiner Lym— phe an feine rechte Vorkammer abgiebt und dadurch der Lymphe den Meg in beide Hohladern bahnt. Dann — und dann erft — fagt er — wird diefe Vorkammer zur Contraction ans geregt und beginnt ein ordentlicher Kreislauf durch die Aorta in umgekehrter Nichtung, fo wie fie im Foͤtus Statt findet. Die Periode fir das Leben des Foͤtus beginne in dem Augen— blicke, in welchem dag Herz (als ein Gentralorgan) feine Function antritt. Für die Nichtigkeit diefer Theorie ftellt der Verf. viele und vielerley Beweiſe auf, die befonders von Monftrofitäten hergenommen worden find. Man ſah — fagt er — niemals eine normal gebildete Leibesfrucht, welche nur eine Nabelpulgs ader oder 2 Nabelvenen gehabt hätte oder deren Nabelſtrang an einer unrechten Stelle in den Bauch getreten wäre, deffen Adern — wenn fie auch normal gebildet waren — fi nicht verbunden hätten, die Pulsadern mit den Art. hypogasticae und die Venen mit der Pfortader um. Mir Eönnen dem Verf, nicht weiter in feinen ausführlichen Bemerkungen folgen und fügen nur noch hinzu, daß er gegen die Sitte eifert, alle localen Abnormitäten in jedem einzelnen Monftrum als blos coeriftirend zu betrachten, ohne das auf normale oder abnorme Entwidelung binzielende Gaufalverhalten gehörig zu beachten, welches zwifchen ihnen Statt finden müffe. Er zeigte durch eine critifche Analyfe vielfältiger und verfchieden geformter Monftrofitäten die Wichtigkeit diefer feiner Anficht. S. XXI—XXIV. Prof. Schoum las eine Vergleichung der 3 wichtigflen europäifchen Gebirgsmaffen, der Alpen, der Pyrenaͤen und feandinavifchen Berge, als Probe einer vergleis chenden phyſiſchen Geographie vor. Es wird hier ein Auszug aus der Abhandlung gegeben, welche fpäter, etwas umgearbeitet 1829., als academifcheg Programm unter dem Titel J. F. Sſcho uw, Speeimen geographiae physicae comparativae; Havniae; 4. mit 3 lith. Tafeln erfchien. 108 ©. XXIV. Prof. Sacobfon berichtet Über eine vom Ars chiater ve Schönberg eingefendete gedruckte Schrift Über die Urt, auf welhe die Natur durchfchnittene oder unterbundene Pulsadern vereinige, und giebt zugleich) Nachricht von einigen Erfahrungen, die er im diefer Hiuficht felbft gemacht hatte. ©. XXIV—XXV. Der Uhrmacher U. Sürgenfen theilt feine Verſuche Über den Gang des Chronometers in verdünnter Luft mit. S. XXV—XVVI. Etatsr. Derfted, über die Zufams mendrüdung der Flüffigkeiten. ©. TXVII— XXVIII. Biſch. Münter, über eine Votiv: gemme mit einer Aesculapfchlange. ©. XXVIII. Etatsr. Show, legte eine Abhandlung uͤber die griechifche Mythologie vor. S. XXVIII. Prof. Rask las eine Abhandlung über die ältefte hebraifche Zeitrechnung bis auf Mofes vor, welche aud) gedrudt erfchienen ift. ©. XXVIII. welche feine Zweifel an der Aechtbeit von Ellen Brods Schenkbrief an die Frauenfirche in Kallundborg darlegte- ©. XXVVIT—XNX. Prof. Peterfen legte einen Bey: trag zur Erläuterung des Entſtehens und der Entwidelung der griehifhen Mythe vom Wegrauben des deiphifchen Dreyfußes durch Heracles vor. ©. AXX— AXXI. Bericht deg meteorologifchen Comites über feine Thaͤtigkeit feit feiner Errichtung ꝛc. 3) ©. 1— 236. Beſchreibung guineifcher Pflanzen, welche von dänifchen Botanifern, befonders vom Etatsr. Thonz ning gefunden worden find; von 8. C. Schumacher. ( Schluß.) ⸗ Hier finden ſich folgende Arten beſchrieben: Cactus tuna L. (nur mit dem Artcharacter aufgeführt), Psidium longifolium Prof. Nyerup legte eine Abhandlung vor, ' Sch., Eugenia coronata Sch., Lundia monacantha Sch, Chrysobalanus orbieularis Sch., Sesuvium brevifolium Sch., Argemone mejicana Hornem., Capparis tomentosa Lmck., erythrocarpos Willd., 'Thonningii Sch., reflexa T’hon., Triumfetta mollis Sch., Portulaca prolifera Sch., Cra- taeva guineensis Sch., Stereulia verticillata 7’Ah., Grewia carpinifolia Pers., Deinbollia pinnata Sch, Corchorus angustifolius Sch., polygonus Sch., muricatus Seh., Bue- lovia illustris Sch., Nynphaea maculata Sch., guineen- sis Sch., dentata Sch., Euphorbia drupifera Th., lateri- flora Sch., purpurascens Sch., trinervia Sch., chamae- syce Horn., Uvaria cordata Sch., eylindrica Sch., An- nona arenaria T’hn., glauca Sch., Bystropogoen coareta- tus Sch., Hyptis lanceifolia 7’R., Phlomis pallida Sch., mollis Sch., Ocimum guineense Sch., Thonuingii Sch., bispidulum Sch, dimidiatum Sch., lanceolatum Seh. suflrutescens 7%A., silvaticum T’%h., Solenostemon ocinoi- des Sch., Gerardia filiformis Sch., Bignonia tulipifera Th., glandulosa Sch., Premna quadrifolia Sch., Lantana an- tidotalis Sch., Erinus africanus D., Buchnera linearifo- lia Sch., aspera Sch., Achimenes sesamoides Sch., Se- samum radiatum Sch., alatum Th., Ruellia quaterna 7h., Barleria aurieulata Sch., Clerodendron capitatum, Vitex ferruginea Sch., cuneata Th., Avicennia africana Sch., Blepharis rubiifolia Sch., Cleome acuta Sch., eiliata Sch., Waltheria guineensis Sch., afrieana Sch., Melochia cor- ehorifolia Sch., Pistia Stratiotes F/. ziel., Connarus flo- 109 ribundus Sch., Adansonia digitata L. Sch., Bombax pen- 'tandrum Willd. Th., zuineensis Th., Sida linearifolia 7%. rugosa Th., scabra T'h., rostrata Sch., guineensis Sch., decagyna Sch., Urena- diversifolia Sch., Gossypium pun- etatum Sch., prostratum, Hibiscus versicolor Sch., tri- umfettifolius 7’%., tiliaceus Willd., strigosus Sch., Abel- moschus Sch., eseulentus W., surattensis Sch., conge- ner Sch., obtusatus Sch , Mimosa glaberima Sch., adian- tifolia Sch., guineensis Sch., pentagona Sch., procum- bens Sch., bicolor Sch., adstrinzens Sch., Polygala are- naria W. Sch., guineensis IW. Sch., Pterocarpus escu- lentus Sch., Sommerfeldtia obovata Sch., Ecastaphyllum Brownei Pers. (nur daracterifirt), Abrus precatorius L. Sch., Erythrina latifolia Sch., Crotalaria glauca Willd., geni- stilolia Sch, falcata Sch., striata Sch., Arachis hypo- gaea W. Sch., Phaseolus vulgaris W. (nur characterifirt), Plectrotropis angustifolia Sch., hirsuta Sch., Dolichos oleraceus Sch., obovatus Sch., ovalifolius Sch.. nervosus Sch., Stizolobium urens L. Pers., Glycine subterranea W., rufa, biflora Sch. hedysaro'des W., rhombea Sch., sub- lobata Sch., macrophylla 7’h., G.? dentata Vahl.. Cy- tisus guineensis. Sch., Robinia Thonningii Sch., multi- flora Sch,, eyanescens Sch., argentiflora Sch., Emerus aculeata Horn. She., pubescens Sch., Rathkea glabra Sch., Aesehynomene quadrata Sch., Stylosanthes guineen- sis Sch., Zornia diphylla Pers. (nur char.), Hedysarım rugosum Sch., ovalifolium Sch., lanceolatum Sch., del- toideum Sch., eranulatum-Sch., fruticulosum Sch., pi- etum Sch., Indigofera tetrasperma Sch., procera Sch., Thonningii Sch., guineensis Sch., tenella Sch., elegans Sch., pulchra W. Sch., glutinosa Sch., ferruginea Sch., ma- erophylla Sch., ornithopödioides Sch., hendecaphylla W. Sch., dendroides W. Sch., Tephrosia elegans Sch., lineata Sch., hirsuta Sch., linearis Sch., Citrus panicu- lata Sch, Lictuca taraxacifolia Sch., Bidens abortiva Sch., Cacalia uniflora Sch., Chrysocoma amara Sch., viola- cea Sch., Erigeron spathulatus Sch., stipulatns Sch., ‚exstipulatus Sch., Wahlenbergia globularis Sch., Eelipta punctata W. Sch., filieaulis Sch., Verbesina ciliata Sch., Bu- phthalmum scandens Sch., Coronocarpus helianthoides Sch., Selerocarpus africanus L. Sch., Canna rubra W. (vur char.), Amomum Zingiher Swurtz, Grana Paradisi W. (beide nur char.), Costus’arabieus W., Cureuma longa W., Or- chis filicornis 7’R., Limodorum artieulatum Sch., eilia- tum Sch., Typha australis Sch., Zea Mays L. (nut ar.), Olyra brevifolia Sch,, Seleria verracosa W. Sch., Tra- gia monadelpha Seh , Luffa scabra Sch., Haynea ovali- folia Sch., Amarantus polystachyus W., Caladium escu- tum W. (nur char.), Acalypha fimbriata Sch., ? dentata Sch., Croton trilobata W. Sch., Jatropha Curcas W., Janipha Manihot W. Sch., Phyllanthus. angulatus Sch., dio’cus, poly-permus Sch., capillaris Seh., Thonningü Sch., pentandrus Sch., sublanatus Sch., amarus Sch., Momordica anthelminthica Sch.. ? foetida Sch., Cueumis arenarius Sch., chrysocomus Sch., Bryonia foet'dissima Sch., deltoidea Sch., capillacea Sch., Thonningia san- guinea Vahl., Xanthoxylum polygamım Sch., Modekka diversifol’a, Phoenix spinosa Sch., Elais guineensis L, Borassus flabelliformis L., Hyphaene guineensis, Diosco- rea alata L., W., Ferreola guineensis Sch., Schousbea 110 cordifolia Sch., Flacourtia edulis Sch., Ophioglossum fihrosum Sch., Polypodium crassinerve Sch., pubescens Sch., angelieifolium Sch., Aspidium punetnlatum W., guineense Sch, Thonningii Sch., striatum Sch., aqua- pimense Sch., eirrosum Sch., Asplenium guineense Sch., Thonningüi Sch., Diplazium ineisum Sch., serratum Sch., Pteris spinulifera Sch., Adiantum palmatum Sch, ? sub- lobatum Sch., Marsilea fimbriata Sch., Azolla guineen- sis Sch. { 4) ©. 237— 256. Beſchreibung einer menfchlichen Mißge— burt mit verfehrter Lage der inneren Drgane, von 3. D. Herholdt. Das Hauptſaͤchlichſte iſt von dieſer (maͤnnlichen) Mißgeburt bereits im 1ften Theile, (S. XXXI. ff., ſieh Iſis 1845., ©. 46 —47.) mitgetheilt worden. Hier wird fie ausführlich beichrieben und ihr innerer Bau durch illuminirte Figuren auf den beiden dieſem Zheile beygegebenen Kupfertafeln erläutert. Beſonders merfwürdig war bey ihr die große Megelrichtigkeit, nad) welcher die — ob zwar in Hinficht auf Rechts und Links durchaus verkehrt liegenden — Dryane des Bauches fih in ihrer Lage zu einander verhielten. Sie war fo groß, daf, wenn man den geöffneten Bauch gegen einen Spiegel hielt, man in diefem ganz das Bild der normalen Lage fah. 5) ©. 257—320. Betrachtungen über Mifgeburten im allgemeinen, von demfelben. Eine ſchoͤne, der Geſellſchaft ſchon 1818 vorgeleſene Abhand- lung, welche aber zu groß iſt, um hier Platz zu finden. Fünfter Theil. M. 17 K. C. Kopenhagen 1832. 1) ©. I—XIM. Verzeichniß der Geſchaͤftsfuͤhrer und uͤbrigen Mitglieder der Gefellfchaft. 2) Ueberfihht der Verfamminngen der Gefellfchaft und der Arbeiten ihrer Mitglieder vom 31. May 1828. bis dahin 1832., von 9, C. Derfted. ©. XV—XVI. Prof. von Schmidten legte eine Ab: handlung über ein allgemeines Princip für die Theorie der Reihen vor. ©. XV. Staater. Herholdt las eine Abhandlung des Dr. Michaelis in Kiel vor, enthaltend die Befchreibung eines Kindes, deffen Bruſt- und Bauchorgane eine verkehrte Seitens lage, verbunden mit einer höchft merkwürdigen, abnormen Bile dung des Herzens hatten, und von 3 fehonen Zeichnungen be= gleitet. Aus den le&teren erfah man a) daß die Herzfammern eine freye Verbindung mit einander durch ihre Scheidemand hatten, b) daß die Aorta und die Art. pulm. beide aus der Lungenkammer des Herzens entfprangen, c) daß der Ductus arteriosus fehlte, und d) daß ein auffallendes Mißverhältniß zwifchen den amtlichen Herzhöhlen und der Gapnität der Stamm: adern Statt fand. — Das Kind befam in Folge diefer Ab— normitäten kurz nach der Geburt die Blauſucht nebft zuneh— menden afthmatifchen Anfällen, welche feinen Tod im Alter von 20 Monaten herbeyfübrten. S. XVU—XVII. Staatsr. Hornemann, fortgefegte Bemerkungen rüdfichtlich feiner Flora danica. ©. XVIN—XX. Prof. Reinhardt theilte die erfte Fort: fegung feiner ichthyologifhen Beytraͤge mit, welche 2 bisher 111 nur unvollftändig beftimmte Gattungen, den Berglachs (Ma- erourus) und den Vaagmaͤr (Vogmarus) umfafte, von wel: chen beiden fowohl das an den Polarkreis gränzende Nordmeer, als das Mittelmeer, Arten befigen. Menn man die nordifchen Arten der Gattung Macrourus mit den Lepidoleprus trachyrhynchus aus dem Mittelmeer vergleiht, fo findet man bey allen diefelbe ungewöhnlidy ftarke Entwidelung der mit dem Suborbitalfnochen verwachfenen und nad) vorn verlängerten Nafenbeine, welche ſich in der Mittel: linie faſt mit einander vereinigen und eine Über den Mund hin: überragende Wolbung bilden, unter welcher der Zwiſchenkiefer— knochen nad vorn und nach hinten bey der Verlängerung und Verkürzung des Mundes gleitet. Den Arten beider Gattun— gen gemeinſchaftlich find auch die unter der Haut in der obern Fläche der Kopfknochen befindlichen geräumigen, mit einander in Verbindung ftehenden Canaͤle, welche Prof. Dtto in Dres: laus, zufolge feiner Unterfuchungen 0e8 Lepidoleprus coelor- rhynchus et trachyrhynchus in Verbindung mit dem Gehör: organe gefest wifjen wollte, weiche aber gewiß, nad) der Structur der fie befleidenden Membran zu urtheilen, Schleim abfondern, zu deffen Ausleerung mehrere große Deffnungen in der Haut des Unterfiefers dienen. Noch größer wird die Ueber: einftimmung dadurch, daß der Kiemendedel, die Kieferfnochen, die Schlundknochen und deren Zähne fidy ben beiden ganz auf diefelbe Meife ausbilden, Nechnet man hierzu noch die großen Augen und die Hautfäden unter dem Kinne, fo hat man die volltommenfte Gleichheit in den Oattungsmerfmalen, die von der Kopfform entnommen worden find. Auch in der doppelten Ruͤckenfloſſe, von welcher die erſte dicht am Naden fist und £urz nnd hoch, die andere dagegen niedrig und lang iſt und ſich mit der ebenfalls langen Afterfloffe zu einer fpigigen Schwanz« floffe verbindet, endlich in der ſcharfen Schuppenbefleidung ftim- men -alle diefe Arten vollig überein. Diefelbe Form der Kopf: theile, der Floſſen und der Hautbedeckung vereinigt fonad) die nordifchen Arten mit den füdlichen zu einer einzigen Gattung, welche den Namen Macrourus, als den älteften, behalten tönnte; und diefe Gattung erhalt fomit eine größere geographis ſche Verbreitung, als die bisher angenommene. Ruͤckſichtlich der Beſtimmung der nordifhen Arten bot ein Sindividuum der fehr feltenen, von Stroͤm zuerft befchriebenen norwegifhen Art, welches das Eöniglihe Mufeum von Bergen ber im Sommer 1823 erhielt, Gelegenheit dar, die Art mit der grönlandifhen, von Fabricius befchriebenen und big jeßt für identiſch mit jener angefehenen, und zwar mit einem eben fo großen Individunm derfelben, vergleichen zu können. Die Berfchiedenheiten zwifchen beiden find durch die unmittelbare Bergleihung leicht aufzufaffen, und fo groß, daß die Anfor- derung des Spftems hier ganz mit der geographifchen Verbrei— tung übereinftimmt. Nicht bloß die Verfchiedenheit der Schup— pen, melche [hen Fabricius in feiner Fauna groenl., doc) ohne Einfluß auf feine Synonymie, bemerkt, unterfcheidet den geönländifhen Berglachs vom norwegifchen, deffen Schuppen mit kurzen, fteifen Borſten, wie die des Macr. coelorrh. des Mittelmeers, dicht befegt find. Er hat auch einen didern Kopf, größere Augen, eine fpisigere Hervorragung über dem Munde und ftärkere Zähne. Sowohl die erfte Nüdenfloffe, als auch der After fisen weiter zurücd, wogegen der Zwifchenraum zwifchen der ‚erften und zweyten Rüdenfloffe bedeutend Eleiner ift. Der Körper läuft ganz fpis in die Schwanzfloffe aus, während ſich 112 diefe mit einer Höhe von 6" am der Baſis der Schwansfloffe ben dem norwegifchen endigt. ; Da der grönländifche Berglachs durch Bloch's ziemlich gute Abbildung den Schthyologen fhon unter dem Namen Macrou- | rus rupestris allzu, befannt geworden ift, fo muß dev norwes nifche einen neuen. befommen, zu welchem ich den, Macrourus Stroemii, nad) dem Verfaffer der Befchreibung von Söndmör, welcher ung zuerft mit dem Fiſche befannt gemacht hat, vors ſchlage. Beide Arten find wiederum von den 2 Arten des Mittelmeers verfchieden. Bor ihnen fteht der M. coelorrhynchus dem M. stroemii, mit welchem id) ihn in natura verglichen habe, am nächften, unterfcheidet fid) aber von ihm hinlänglich durch die ſehr ovalen Augenhöhlen, den in der Schwanzfloffe fpigig auslaufenden Körper und dadurh, daß bey ihm der zweyte Strahl in der erften Nücenfloffe glatt, beym norwegifchen aber vorn fein fägezahnig ift. Der Baaygmär, Vogmarus islandieus, war bisher von den nordifchen Fauniften, nah trodnen und fehr befchädigten Eremplaren, unvolljtändig befchrieben worden. Ein im vers gangenen Herbfte bey Skagen an den Strand gemorfenes, faft vollftändiges und fich jest in der zoologifchen Sammlung der Univerfität befindendes Cremplar, wie auch ein anderes, bey den Färdern gefangenes, im koͤnigl. Mufeum aufgeftelltes ha= ben Gelegenheit zu einer genauern Unterſuchung gegeben, deren Nefultat ift, daß der Vaagmaͤr nicht zu den Linneiſchen Zuflofen, fondern zu den Brujtfloffen gehört, obgleich keins der Exem— plare erlaubte, die Länge der Strahlen zu befiimmen. Die unmittelbare Vergleichung des nordiihen Vaagmaͤrs mit 2 In: dividuen einer Fifchart im koͤnigl. Mufeum aus der Bay von Nizza und von Sardinien zeigt, daß diefe Gattungsform bis in’s Mittelmeer verbreitet ift, obgleich die Arten von einander verfchieden find. ; S. XX—XXI. Prof. Sacobfon legte die Fortfesung feiner Arbeiten über die Zermalmung der Steine in der Harn: blafe vor. S. XXI— XXI. Prof. Zeife, über feine Unterfuhun- gen binfichtli der Kraft des Phosphors, Metalle zu fällen ıc. ©. XXIV. Etatsr. Derfted fpach über eine neue, von ihm angeftellte Reihe von Verſuchen, um auszumitteln, wie man mit Vortheil galvanifche Apparate zur Hervorbringung fehr flarz fer Magnete anwenden fönne. ©. XXIV— XXX, Etatsr. Lehmann hatte die Ge ſellſchaft auf eine im Haven von Helfingor gefundene Steinmaffe | (eine Breccia) aufmerkffam gemacht und ihr Proben berfelben zugeftelft. Unterfuchung derfelben und ihres Inhalts von Nein: hbardt, Zeife und Forchhammer. s ©. XXX. Prof. Sibbern legte eine Abhandlung über die intellectuelle Anfchauung vor. &. XXXII—XXXIII. Biſch. Münter legte eine Abhande lung über Malereyen auf Vaſen und über andere Kunftwerke, welche die Geſchicht Memnons bdarftellen, vor. h ©. XXXIT— XXXIV. Biſch. P. E Müller, eine Forts feßung feiner critifhen Bemerkungen Über Saro, Bud 10-14. S. XXXIV—XXXVIL Prof. 3. Möller las einige Abfchnitte eines von ihm auszuarbeitenden Werkes, betreffend die Gefchichte König Chriſtians VI. j S. XXXVIII. Prof. Kolderup:NRofenvinge legte ein big dahin unbekanntes daͤniſches Seerecht vor, ꝛc. 113 ©. XXXIX. Bericht über eine Abhandlung des verftorbe: nen Thorlacius, betreffend die antife Erzählung, Hercules am Scheidewege. ©. XL. Bericht vom meteorologifhen Comité. S. XLI—XLII. Aftronomifhes vom Pr. v. Shmidten und Pr. Urfin. ©. XLIIH—XLIX. Etats. Herholdt theilte (1820.) in verfchiedenen Abhandlungen feine Unterfuchungen über Er⸗ zeugung, Eutwidlung und Geburt der Schlangen mit. Nach dem berfelbe bemerkt hat, daß man noch feine Gewißheit über die Paarungszeit und den Paarungsact der gemeinen Matter (Coluber Natrix) — welche der Vf. zum Gegenftande diefer Unterfuchungen machte — befige, es auch nicht ermittelt fey, in welhem Alter die Natter zuerft befruchtet werde, noch wie groß die Anzahl dee Eyer fey, welche fie aus jeder Traͤchtigkeit zu legen vermoͤge, betrachtet er das Natterey nach ſeinen ver— fchiedenen Entwickelungsgraden. Er vergleicht das Huͤhnerey mit dem Natterey und macht darauf aufmerkſam, daß jenes in eine zerbrechliche Kalkſchale, dieſes dagegen in eine zähe Pergamenthaut eingehüllt ift, fo auch, daß ſich im erftern eine Luftkammer, im legten aber nicht, findet. — Durch Verſuche fand der Vf., daß das Natterey ausdünfte und während bes Brütens, wie das Hühnerey, an Gewicht verliere. In mittel: mäfig warme, trodine Luft gelegt vertrodnet es binnen kurzer Zeit und der Embryo ftirbt; legt man e8 in reines Waſſer, fo fhwillt e8 auf, aber nach einigen Tagen ift der Embryo todt; welches auch erfolgt, wenn man dag Ey mit Firniß überzieht. Es ergiebt fi) daraus, daß eine angemeffene Ausdinftung und Einfaugung durch die Schalenhaut mefentlihe Bedingungen für die Etwidlung des Jungen im Nattereye find. Die zu diefer nöthige Temperatur ift zwifhen +20 — +6 R. Des: halb, meint der Vf., eriffire die gem. Natter weder in Grön= land und Seland, noch auf den Färdern oder nördlih von Helgoland. Endlich erfordert die Ausbrütung auch“ eine unge— ftörte Lage in einer fetten und feuchten Erde, welche beftändig in einer ſchwachen vegetabilifhen Gährung ſey. Die Natter ‚vermehrt fich deshalb am ftärkften in fumpfigen Gegenden und legt gewöhnlich ihre Eher in Miftbeete und alte Mifthaufen. Auf den jütländifhen und holfteinifhen Heiden giebt es des— halb feine Nattern. Der Vf. Eonnte zuerft (1829.) Eeine trächtige Matter befom- men und mußte feine Unterfuchungen deshalb auf fchon gelegte Eyer befchränfen. Er öffnete dag erfte am 25. July und fand da, wie in allen übrigen, den Embryo fo groß, daß er dem bloßen Auge fichtbar war, unterfuchte darauf täglich einige Eyer bis zum 26. Aug. , wo er das erfte reife Junge ausfriechen ſah. Was er in diefem Zeitraume von 32 Tagen wahrnahm, giebt die folgende Tabelle ſummariſch: Datum. Höchſte | Niedrigfte | Gewicht | Gewicht | Länge Temperatur. des Eyes. des Embryos. 25. Zuly |+ 18,608. + 12,8°0R-|76 Gran.) 4Gran. 9 in. 28. — 17,9 76 175 — 6 — 15 — 1. Aug. 123,8 11,5 |74— |11 — 22 — 5. — 18,6 109 173 — 18 — 31 — 9. — 20,0 12,5 71 — |17 — 42 — 13. — 17,7 10,1 169 — 21 — 54 — Deelgge 0 166 — 00.006” 21. — 16,8 82 165 — 31 — 78 — 26. — 13,5 64 160 — 36 — 90 — Iſis 1848. Heft. 2. 114 Dieſen 32 Tagen meint der Vf., ſeyen wenigſtens noch 4 Bruͤtetage als vor der Zeit, als er die Eyer bekam, verlaufen, hinzuzufuͤgen, wonach alſo bey der angegebenen Temperatur 36 Tage zur völligen Ausbrütung erforderlich gewefen feyn würden. — Das Ey verlor, wie die Tabelle zeigt, während des ganzen Vorgangs 16 Gran an Gewicht; dag mittlere Gewicht der reifen Jungen war etwa 36 Gr. und die mittlere Fänge 9". — Der Bf. ſpricht nun von feinen fpeciellen Beobachtungen während der Brütezeit. Am 25. Sul. fand er die Keimhaut (Blastoderma) ſchon als ein feines Netz organifiert, an der innern Fläche der Schalenhaut Elebend und mit feinen Blutge— füßen durchzogen, weldye an vielen Stellen in kleine rothe, gleich- fam fhwammichte Körperchen verzweigt waren, die er mit den Ketniedonen bey anderen ZThierclaffen vergleicht. Zwiſchen ber Keim: und der Dotterhaut lag einiges flüfjiges Eyweiß, wel- ches noch nicht kenntlich organifirt war. Die Dotterhaut hatte fhon viele Adern und war ganz von einem halbflüffigen, gel= ben Dotter angefüllt. In diefem fanden fich weder eine Cen— tralhöhle, noch Gentraladern. Etwas in der Mitte zwifchen den beiden Polen des Eyes lag außen auf der Dotterhaut eine Eleine cirkelrunde, feine und durchfichtige Sruchtcapfel ( Matrix s. membr. amnios) in welcher der Embryo nebſt einer Ernftall- hellen, dünnen Flüffigfeit (Liquor matrieis s. erystallinus) eingefchloffen lag. Diefe halt der Vf. für, verfchieden von dem erwähnten flüfjigen Eyweiß und für hoͤchſt wichtig für die be— ginnende Entftehung des Keims. Mährend der. Zunahme des Embryos weicht die Dotterhaut feitlih und einwaͤtts von ber Fruchtcapfel zurück, wodurch allmählich die Fruchtkammer (Ni- dulus embryonis) gebildet wird, in melcher die Capſel nebit ihrem Embryo während der ganzen Brütezeit ficher ruht und welche ſich allmaͤhlich im abfoluten Verhältniffe der Erweiterung der Fruchtcapfel zum Zunehmen des Embryos vergrößert. Im demfelben Verhältniffe wird auch der Dotter eingefogen, fo daß am Ende der Brütezeit nur der Embryo in feiner unveränder: ten fpiralen Lage das Ey füllt. Schon vom Anfang der Be: brütung fammeln fi die vielen Blutgefäße der Keim: und der Dotterhaut um die Fruchtadern in 2 getrennte Stamm: abern, welche den durch die Fruchteapfel zum Jungen gehenden Nabelftrang bilden. Wenn das Junge auskrieht, fo reißt die Stammabder der Keimhaut ab und ihr feines Aderneg bleibt in der Höhlung der Schalenhaut des Eyes zuruͤck; die Adern der Dotterhaut werden dagegen mit dem Foͤtus in der Geftalt eines Eleinen runden Schlüffels geboren, welcher duch einen Nabel- ftrang von 3” 2. an deffen Bauche hängt. Es dringt folglich Eein Meft des Dotters in den Foͤtus gegen das Ende des Bruͤ— teng durch den Nabel ein, deſſen Bedeckung fich ſtraff um die Eleine Schlange legt; eben fo wenig hat das Junge eine andere Piacenta, als feinen Dotter und die Keimhaut, jenen zu feiner Nahrung und diefe für die £osmifche Einwirfung. Allantois, Urahus und Dottergang fanden ſich nicht. — Aus der zähen Beſchaffenheit der Enfchale ergiebt es fih, daß das Junge diefe durchfehneiden muf, um ausfriehen zu koͤnnen. Der Vf. zeigte verſchiedene reife NMattereyer vor, am welchen fih 4—5 ſolche gefchnittene Loͤcher in der Schalenhant befanden. Dft hatte er nebft vielen feiner Freunde dag Junge den Kopf mehre Stun: den lang hinausſtecken fehen, bevor es auskroch. Wie das Junge die Durchſchneidung verrichte, blieb noch verborgen. Sobald es das Ey verlaſſen hat, kriecht es munter herum mit dem Nabelſtrange und dem Aderſchluͤſſel der Dotterhaut, welche erſt nach einigen Stunden abfallen. 8 445 . - Ueber die primitine Entwidlung des Embryos aͤußert fich der Df. zweifelhaft, da er Erin Ey aus trächtigen Nattern heraus: nehmen konnte. In den Eyern, welche ev zwifchen dem 25. July und dem 5. Aug. öffnete, fand er das Herz nicht puls firend; doch wagt er nicht gegen Blumenbach’s Beobach— tung, nach diefem negativen Beweiſe einen fo fpäten Termin als allgemeine Regel für die beginnende centrale Thätigkeit des Herzens anzunehmen. Der ganze zarte Embryo hatte vom Kopfe bis zur Schwanzfpige die Form der Matter, fo daß Feine univerfelle Metamorphofe fpäter Statt findet. Sein Nabel: ffrang ftand auch lange vorher, ehe man fich eine contractive Thätigkeit feiner gelatinöfen Adern denken Eonnte, im Zufam: menbange mit dem Nabel im Centrum der fpiralen Krümmung des Embryos. Der Df. findet es glaublih, daß die Ader der Keimhaut fich mit der Aorta communis und die der Dotter- haut mit der hintern Hohlvene verbinde und meint, daß die beiden, ohne mit einander im Ey zu anaftomofiren, als zufüh- rende Adern (Venen) für den Embryo fungiren, feloft nachdem das Herz feine centrale Ihätiykeit begonnen hat. Herz und Keber find die Organe, welche zuerst fichtbar in der Brufthöhie des Embryos zu Tage treten, ehe diefe durch die Integumente gefhloffen wird. Das Herz empfängt feine organifhe und dynamifche Entwidlung lange vor irgend einem andern Muskel im Körper deg Embryos. Sollte die Urfache biervon, fragt er, nicht in den halbmondformigen Herzklappen liegen, welche dem Blute Zugang zu der Textur des Herzens gewähren, wäh: rend fie, bis die Srritabilität auftritt, die Eingänge zu feinem Ventrikel verfchließgen? Er wuͤnſcht, daß mikroſkopiſche Forfcher genauer Nücficht auf diefe Klappen nehmen, ald es bisher ges ſchehen iſt. Der Vf. fand in ſeinen neugebornen Natterjungen keinen Nahrungsſtoff und nichts, was auf eine vorhergegangene Ver— dauung haͤtte ſchließen laſſen koͤnnen. Er ſchloß ſolche Junge in Tuͤten von weißem Papiere ein. Nach 10 Tagen fand ſich kein Flecken auf dem Papiere, als Spur von ausgeleertem Urin oder Excrementen. Dennoch war jedes, ohne die mindeſte Nahrung bekommen zu haben, um 2—3 Gran ſchwerer ges toorden. Ein paar Junge, welche von ihrer Geburt an, im Sept., £eine Nahrung befommen hatten, ließ er bis gegen dag Ende des Aprils hybernieren. Aus dem MWinterfchlafe erwacht waren fie eben fo munter, wie im Herbfte; an Gewicht aber hatten fie 3—4 Gr. verloren. Nimmt vielleicht das Natterjunge über: haupt Feine Nahrung zu fich eher, als nach dem erften Winter: fchlafe ? Das Athemholen der Natter unterfuchte der Df. an Sun: gen, welche er im Waſſer fchwimmen ließ. Sie ertranken alle, fo.fern fih nicht im Waffer ein fefter Körper zur Stuͤtze für ihre Nippen befand; in falzigem Maffer von erhöhter Tempe— ratur ertranken fie am fchnellften. Zwifchen dem 30. Auguft und 6. Septbr. ertranken die Jungen, welche er in ſuͤßem Waffer von + 9° frey herumfchwimmen ließ, nad) 72 Stunden, in falzigem Waſſer nach 12 Stunden, durch ein metallenes Gitter unter der Oberfläche von füßem MWaffer von + IN, gehalten nach 75 Minuten, ebenſo unter ſalz. W. — 20 — fen in ſuͤßes W. von + 300 R, gefegt nah 60 — unter ſolchem gehalten 10 — unter ſalz. W. von derſelben Temp. 3 — Aus den vom Vf. bey dieſen Ertränkungsverſuchen erlang— 116 ten Reſultaten leitet er ab, daß das Athemholen der Natter unter 4 Modificationen vor ſich gehen muͤſſe: a) als eine unmerklich wogende Bewegung der eingeathmeten Luft in der ſchwammichten (netzfoͤrmigen) und blafenförmi- gen Lunge, b) als eine Eräftigere gleichzeitige Zufammenziehung der beiden Lungenftüce, mittels welcher die Luft durch die lange Lufts töhre ausgeftoßen (ausgeathmet) werde, ec) als eine willkührliche Einathbmung während der Erweiterung der Brufthöhle durch eigene Einathmungsmuskeln, und d) als ein unwillkuͤhrliches, rhythmiſches Ein- und Augaths men während der Bewegungen des Thierd über einen feften Körper binweg, in fo fern diefe von den vielen Rippen dev Bruſthoͤhle abhangen, (Die Fortfepung diefer Beobachtungen folgt ©. LXV ff.) S. XLIX—L. Sacobfon über die Reſultate, welche er aus feinen Unterfuchungen über die f.g. Wolffifchen oder DE£en’fhen Körper gewann. ©. darüber feine Schrift, betit.: Die Dfenfchen Körper oder die Primordialnieren ꝛc. Kopenb. 1830. 4 In dänifcher Sprache ift diefelbe in dieſem ten Theile ©. 153 ff. abgedrudt. ©. L—LI. Derſelbe theilte die folgenden Beobachtungen mit, welche ev an den den Fotus bey den Saͤugthieren umge: benden Häuten gemacht hatte: a) die Mabelblafe (der Dotter) ift in einer eignen Haut eingefchloffen, welche fich in die Bauch— baut des Embryos fortfeßt und durch einen offenen Ganal mit dem Unterleibe in Verbindung ſteht; b) im Eye der Säugthiere - findet fich, wie im Vogeleye, Eyweiß; c) die Schafhaut (Am- nion) hat nicht die Form, welche man im allgemeinen annimmt, fondern ift mit 2 Verlängerungen (Cornua) verfehen; d) die Nabelblaſe liegt gewöhnlich an der linken Seite des Foͤtus, und in dem feltenen Salle, wenn fie ſich an der entgegenges feßten befindet, entfteht dadurch Eeine Veränderung in der Lage der Bruſt- und Bauchorgane beym Fotus; e) die Nabelblafe bat 2 hohle Verlängerungen (Cornua), welche den Chalazae im Vogeley entfprechen, welches ſchon Bojanus bemerkte; f) in den Auferen Lamellen der Aderhaut bilden ſich zuweilen Kalkkörper von derſelben Beſchaffenheit, wie die Enfchale bey den Vögeln, ©. LI—LV. Pr Reinhardt legte verfchiedene ichthyo— logifche Beyträge vor, welche durch die von ihm zum Zweck einer neuen Angabe von Fabricius’ Fauna groenlandica vorgenommenen Unterfuchungen entftanden war. Er machte zuerft auf den falſchen geographifchen Character” aufmerffam, welchen die geönländifche Fauna theils durch uns richtige Beftimmungen, theils durch die unvollftändige Aufzäh: lung der zu ihr gehörenden Arten zu treffen fcheine, die ſich niht in Europa finden, Der. hieraus entfpringende Mangel würde um fo füblbarer, alg die Lage von Grönland und feine Nähe bey Island es vorzugsweife zu einem Vergleichungspuncte für die Beftimmung der Verfchiedenheit in der Vertheilung der Formen nach den Rängegraden eignete. Die Beyträge enthalz ten mehre neue Beyſpiele der beiderley Unrichtigfeiten. Hiernach wird die revidirende Fifchfauna eine größere Anzahl fremder, theils unbekannter Arten aufzeigen, wahrend mehre europäifche Arten aus ihr verfchwinden werden. Sie wird dagegen in. ih: ren Familien und Gattungsformen ganz ihren nördlichen Cha= tacter behalten. Diefer wird befonders daraus hervorgehen, daß das Zahlenverhältniß zwifchen den Stachelfloffern (Acanthopte- rygii) und den Arten der Übrigen Ordnungen zufammengenom: ‘ 117 men (nah Cuvier für die ganze Fifchelaffe = 3:1), zum Vortheile der legteren ganz verändert und — 2:3 wird, un- geachtet die zahlreihe Karpfengattung, welche die Fluͤſſe und Seen des nördlichen Europas füllt, ganz fehlt. Der aus einer Bergleihung der Fifchverzeichniffe von Island bis zum Mittel: meer herborgehende Sag, daß die Stachelflofferarten nad) dem Aequator hin in einem weit größern Verhältniffe, als die Arten der Übrigen Fifhordnungen zunehmen, wird völlig be: ftätigt. Uebrigensg werden Gadus, Salmo und Cottus die berefhenden Formen ſehn, welches ein gemeinfchaftlicher Cha— racter für den nordlichften Theil des Meeres, fowohl zwifchen Amerika und Europa, als auch zwifchen Aften und Amerika, ift. Die dies Mal gelieferten. Beyträge umfaffen befonders bie Cottusgruppe, von welcher, aufer dem von Fabricius an— geführten C. scorpio, den Cuvier als eine eigne Art, C. groenlandieus, betrachtet, noch ein anderer unterfucht worden ift, welcher in der Strablenanzahl der ungepaarten Floffen mit dem europäifchen übereinffimmt, wonad eg noͤthig wird, die Bergleihung mehrer Individuen abzumarten, um eine beftimmte Kenntniß von der Verfchiedenheit der beiden Arten zu befommen. Eine dritte ſchließt fi an die Artenreihe aus dem Meere zwi— ſchen Kamtſchatka und Amerika, bey welcher der Stachel der Ede des vordern Knochens des Kiemendedels gezadt ift, und zu welcher Cottus dicerans, ventralis ete. nah Cuvier gehören. Die geönländifche, mit dem Namen C. tricuspis bezeichnete Art hat ungewöhnlih lange Bauchfloſſen. Die Strahlenzahl in den ungepaarten Sloffen ift 11, in den fehr hohen Nüdenfloffen 16, in den Afterfloffen 18 und in der Schmwanzfloffe 11. Die großen Bruftfloffen und die nahe zu= fammenftehenden Augen geben ihr viele Aehnlichkeit mit dem Cot- tus scorpioides Fn. groenl., Nt. 114.5 aber man müßte eine große Unvollffändigkeit bey Fabricius vorausfegen, wenn man fie zu diefem ftellen wollte. ©. scorpioides et Gobio Fn. groenl., No. 115. kamen bisher in den Sendungen aus Grönland nicht vor; daß der letztere nicht der gleichnamige eu= ropäifche ift, geht aus F.'s Eurzer Befchreibung hervor, So wie das Meer bey Kamtfchatka einige Fiſcharten darbie— tet, welche fih fehr den Groppen (Cottus) nähern, ohne doch zu diefer Gattung geftellt werden zu koͤnnen, fo befist auch das grönländifhe Meer eine folhe der nordeuropäifchen Fauna fremde Mittelform, welche aber mit feiner der bey Kamtfchatka vorkommenden vereinigt werden Fann. Dr. Pingel brachte dem k. Mufeum von feiner Neife nach Grönland. einen Fiſch mit, welchen dev Vf. ruͤckſichtlich der 2 Nüdenfloffen, der Sta: cheln auf dem. vordern Kiemendeckelknochen, der Strahlen in den Bauchfloffen und des Zahnverhalteng mit den eigentlichen Groppen Übereinftimmend fand, deſſen werhältnigmäßig Eleinerer Kopf, Form der Bruftfloffen, breiterer Augenrandknochen und in ſchmale, ſchiefe Querbaͤnder ausgebildete Haut eg nothwen— dig macht, eine eigne Untergattung aus ihm zu bilden, welche den Namen Triglops befommen hat, weil der Fifh auf den erften Anblick Aehnlichkeit mit einer Trigla hat, obgleich ev in anderen Beziehungen als ein Berbindungsglied zwifchen Cottus und Aspidophorus betrachtet werden Eann. Die einzige Art, auf welche diefe neue Gattung gegründet worden ift, ift nur nach dem 6° langen, in Branntwein aufbewahrten Individuum befchrieben worden, deffen unpaarige Floffen die folgende Strah— lenanzahl haben: Aſte NRüdenfloffe 12 dünne, biegfame Stadhel- ftrahlen, 2te Ruͤckenfloſſe 24 einfache, meiftens gegliederte Strahlen; Afterfloffe 25 Strahlen derfelben Art. Diefe große — 118 Strahlenanzahl iſt der Gattung Cottus ebenfalls fremd und noch mehr der Gattung Aspidophorus. Die noͤrdlichen Meere zwiſchen Aſien und Amerika auf der einen und zwifchen Europa und Amerifa auf der andern Eeite bringen die der Coctusgruppe untergeordnete Gattungsform Aspi- dophorus Lacep., Agonus Bl., hervor, von welcher Cu— vier in feiner Hist. des pois., Th. 4. 9 Arten anfftellt. In der geographifchen Wertheilung diefer Gattung, fo wie fie big: her angenommen worden ift, kommt eine auffallende Anomalie vor. Die einzige europäifche Art kommt von der biscajifchen Bucht bis zum nördlihen Island vor; 6 Arten verbreiten fich von den nördlihen japanifchen Inſeln bis nach Kamtfchatka, 2 dagegen, Asp. decagonus et monopterygius follen fich im tropiichen Meere bey Indien finden. Vor 2 uhren empfieng ‚der Vf. vom Kfm. Monrad von Julianehaab einen dort ges fangenen Asp., melcher fih ihm als A. decagonus BI. augs wies, obgleich dag Exemplar getrodinet war. In wiefern $. diefen Fifch vor Augen gehabt haben möge, als er den C, ca- taphractus als grönländifche Art angab, läßt ſich noch nicht beftimmen; die wenigen Worte aber, welche er dem Artcha— racter hinzufügt, zeigen auf eine andere Art hin. Auch von A. monopterygius hatte der Vf. mehre getrodinete Eremplare der Angabe nach aus Grönland erhalten; Bloch giebt als deffen Aufenthaltsort bloß das Meer bey Zranfebar an; aber Dr. Pingel brachte ebenfalls, 1829. ein Cremplar mit, wel ches unter feinen Augen bey Friedriihshaab gefangen und von ihm in Branntwein gelegt worden war. Seitdem erhielt dag Mufeum noh ein Gremplar aus Grönland in Branntwein. Die Eremplare flimmen ganz mit Bloch's Beſchreibung und Abbildung -überein, mit Ausnahme der eilf Strahlen in der Schwanjfloffe, nah ihm nur 6. Durdy diefe beftätigten That: fachen ift fomit der MWiderfpruch gehoben, welcher zwifchen der geographifhen Vertheilung der übrigen und diefer beiden Arten Statt fand, und die ganze Gattung weiſt fih nun als nördliche aus. Es ift unmwahrfcheinlich, daß fich diefe 2 Arten im grön- Ländifchen fowohl, als tranfebarifchen Meere, mit Ueberfpringung aller zwifchenliegenden Zonen, aufhalten und unfere Sammlung 5 Gremplare vom A. monopt. aus dem erftern befißen follte, während dag Parifer Mufeum, welches, nah Cuvier fo viele und große Sendungen aus Oſtindien erhielt, von daher nicht ein einziges Gremplar erhalten hat. Bloch, welcher überhaupt leichtfinnig bey der Angabe der Fundftellen der Fiſcharten zu Werke ging, erhielt feine grönländifchen, wie feine tranfebari= ſchen Naturalien über Kopenhagen, und hat hier vermuthlich eine Derwechfelung begangen. Ferner erklärte dev Bf., daß Perca norvegica (Sebastes norv.) Fn. gr., N. 121., Individuen aus Norwegen ganz gleih, Gasterostens aculeatus I. c. No. 122., von unfern dänifchen Arten verfchieden fey. Das LKestere gilt auch von Blennius Gunnellus, Nr. 108., welcher von dem Fifche, deffen Namen er führt, fehr verfchieden ift. Man trifft ihn in un: verändertem Anfehen von Sulianehaab bis Umenäd an, und er unterfcheidet fich unter Andern durch feine, mehre Alter hin- durch unveränderte Karbenzeihnung von dem europäifchen. Der Vf. giebt ihm den Namen Gunnellus groenlandieus. Eine neue, ausführlihe Befchreibung des Ophidium viride in diefen Beytraͤgen gründet fih auf 5, 2— 7“ lange Indivi— duen, vom and. Vahl aus Julianehaab gefandt. Der Vf. ift durch diefe nicht allein in den Stand gefest worden, bie Altersveränderungen der Art zu verfolgen, fondern fie auch 119 anatomifch zu unterfuchen, und hat das Nefultat erhalten, daß fie keineswegs mit der Aalgruppe zu vereinigen ift, von welcher fie ſich in mehrfacher Hinſicht entfernt, befonders durch bie Bil⸗ dung ihrer Kieferknochen, den Kiemendeckel von normaler Form und Groͤße, die Strahlen in der Kiemenhaut, welche kurz find, und die Lage der Kiemenöffnungen vor und über den Bruſt⸗ floſſen. Dagegen iſt ſie ſehr verwandt mit Ophidiam. Die Kieferknochen find bey beiden gleich gebildet. Sie hat dieſelbe Zahnform, wie O. barbatum et Vassalli hinſichtlich der Stelle, und die Zähne felbft bieten nur eine unbedeutende Verfchieden: heit im Bau dar. Die größte Verſchiedenheit liegt in der Kiez menöffnung, welche bey der grönländifchen Art Elein und rund und zwifchen das Hinterhaupt und die obere Ede der Bruſt— floffe gefteltt, bey Ophidium dagegen fehr groß ift und ſich vom Naͤcken big weit unter die Gurgel erftredt. Die inneren Abs meichungen find noch größer. Die Schwimmblafe fehlt ganz, und der darmförmige Magen öffnet fich, ohne eine Veränderung in feiner Nichtung nad dem Dünndarme anzunehmen, welcher 2 Kurze, Eegelförmige Blinddärme dicht an der Mündung befigt. Oph. viride wird daher eine eigne. Gattung bilden müßen, de— ten einzige bisher befannte Art 6 Strahlen in der Kiemenhaut, 44 in den Brufifl., 97 deutliche und getheilte in der Nüdenfl. bis zur Mitte des Schwanzes, und 71, von da an gerechnet, in der mit der Rüdenfl. zu einer fpisigen, Eurzen Schwanjfl. zu: fammenlaufenden Afterfl. hat. &. LVY—LVI. Pr. Zeife berichtete über feine ferneren Verſuche binfichtlich des Phosphors, Metalle zu reduciren, wie auch binfichtlih des mit Alkohol behandelten Platinchlorides. S. LVI. Pr. Forhhammer legte eine Abhandlung vor, in welcher er bewies, daß die meiften Thonarten durch Schwe— felwafferftoff und 2 mechaniſch gemengte Stoffe gefondert wer: den können uſw. N S. LVI-LVIN. Etatsr. Drfted theilte einen neuen electro— magnetiſchen Verſuch mit, defjen Ergebniß er mit der Ampe— ve’fhen Theorie unvereinbar hielt. &. LVIH—LIX. Derf. legte Betrachtungen vor über das Verhältnig zwiſchen Schall, Licht, Wärme und Electricitaͤt. Laͤnge der erwachſenen 402, des Kopfs 13, des Halſes 44, 11 „ de Jungen GONE rt Sn ET N Der (Zwiſchen-) Körper der erwachfenen Natter beträgt alfo 68 pr. C., des neugebornen Sungen 65 pr. C. der ganzen Länge. Da die Matter bekanntlich fein Zwerchfell befißt, fo bildet ihr Körper eine für die Bruft und Bauchorgane gemein- fehaftlibe Höhle. Die Vrufthöhle wird am richtigften nad) ber Länge der Lunge, vom Halfe bis zu den Epergängen, die Bauch— böhle vom hintern Ende der Lunge bis zur Cloake gerechnet. Nah genauen Ausmeffungen jener gemeinfchaftlichen Höhle (273° in der erwacht. N.) find die vorderen 127 zur Bruftz, die hinteren 146 zur Bauchhöhle zu rechnen; in der neugebores nen 27 zur Bruſt, die übrigen 32 zum Bauche; die Bruſt— Höhle fcheint fih beim Wachfen der Natter zuerjt im Verhaͤlt⸗ niffe zur Ränge des Körpers, ſpaͤter aber in ſteigendem Verhält- niffe zu entwiceln. Im der meugeborenen hatte die Lunge 27° = 2; von 90" (der Pänge des ungen); in einer erwachfes nen von 308’ hatte fie auch 0,3 dieſer Ränge, nehmlich 92"; in einem andern erwachfenen Natterweibchen von 356’ Länge ebenfalls 0,3, nehmlih 107. Dagegen fanden fi bey den folgenden gröfere Laͤngen: 120 ©. LIX—LX. Biſch. P. E. Müller legte den Schluß feiner Unterfuhung über Saro vor. ©. LX—LXV. Mathematifhes vom Cand. Sur. Juͤr— enfen. s ©. LXV—LXXI. Etatsr. Herholdt lag bie Refultate feiner im J. 1830. fortgefegten Unterfuhungen über Coluber Natrix vor. 57 erwachfene Individuen, welche er aus Juͤtland bekam, waren fämmtlich trächtige Weibchen, woraus er fchließt, daß die Zahl der W. die der M. bey diefer Matter weit Überfteige, — Das Gewicht der fämmtlichen 57 betrug 19 Pfd., das mitt tere Gewicht folglich 4 Pfo. Die Eleinfte war 308, die größte 504" Yang; hiervon ifb die Mittelzahl 406. — Der ausge: fhnittenen Eyer waren ungefähr 700, welche zufammen 64 Pf. wogen. — 8 diefer Natteru wählte der Vf. zur Unterfuchung; Mittelzahl ihrer Länge 402; mittl. Gewicht 2561 Gr.; der Eyer 856 Gr. — Die Mittelzahl der Eyer ift 13 für jede Matter. Zieht man von dem mittl. Gew. der Nattern das mittl. Gew. der Eyer ab, fo bleiben nur 1705 Gr, für das W., welches feine Eyer gelegt hat. Dieg Gewicht, auf die mittl. L. von 402“ vertheilt, giebt nur 4,24 Gr. für die Länge jeder Linie. Diefe Verhältniffe mit dem Refultate feiner vorigen Unterfuhungen (v, 1829.), daß nehmlich ein Natterjunges von 90°" Länge nur 36 Gran wiege, zufammengeftellt leiten den Df. zu dem Schluffe, daß die Entwidlung der organi- fhen Maffe der erwahfenen Natter 10 mal ftär« ker ift, als die des Jungen, welcher ftärkere Wahsthum dort auf eine größere locomotive Kraftfülle ( Stritabilität) im Verhältniffe zur Länge hindeutet. — Der Vf. fand während feiner mehrjährigen Unterfuhungen nie eine trächtige Schlange, welche fürzer als 300, und länger als 608“ gewefen wäre. Dies veranlaßt ihn, zu fragen: Erwacht der Paarungstrieb bey der weibl. Natter erft bey einer Länge von 3002 Iſt ihre volle Größe bier (im Norden) auf 508" befchräntt? Sn welchem ihrer Lebensalter weicht fie dann biefen verfchiedenen Lingen? Wie viele Fahre dauert ihre Fruchtbarkeit? Wie alt wird fie? — Eine vergleichende -Ausmeffung der ermwachfenen Matter und des Natterjungen gab folgende Nefultate: des Zmwifchenkörpers 273, des Schwanzes 72’ [2 „ ’ „ [23 17 von 372° anftatt beim Ausmeffen 112” zu haben, 114" — 380 — — 114 — 116 — 396 — — 119 — 128 — 420 — — 126 — 182 — 480 — — 144 — 158 — 504 — — 151 — 168 Die Lunge des Jungen iſt folglich relativ kürzer, als in der Natter von 372—504 L. Die Bauchhoͤhle muß ſich natür— lich nach dem Verhaͤltniſſe der ſich verlängernden Bruſthoͤhle verkuͤrzen. Die Lunge der Natter wird von den Phyſiologen nach 2 Ab: theilungen betrachtet, a) ihrem vordern, ſchwammichten Theile, . weicher fehr aderreich ift und als eignes Organ der Oxydation fungirt, und b) dem hintern blafenförmigen, welcher wenige Adern enthält und als Luftbehälter für die Athmung und ale Schwimmblaſe dient. Die ſchwammichte Lunge fand der Bf. beim Jungen, deſſen Brufthöhle 27" hielt, 14 L., die bla: fenförmige 13"; folglich nahm jene 52, dieſe dagegen 48 pr. 121 ’ ' G. der ganzen Länge der Bruſthoͤhle ein. 1. Ganze Lungenlinge 92%", Länge des ſchwammichten Theils ei a — — 114 — — — ———— TG ee — ———— 105 = er m ee u — nn 1 — — 158 — — — a a: a — Hiernach berechnet der Vf., daß der ſchwammichte Theil in ben erwachfenen nur 29, der blafenförmige dagegen 17 pr. C. betrage. Diefe Ungleichheit in der relativen Größe dev Blaſen— ungen ift, wie der Bf. meint, die Urfadhe, daß das Junge paarten Eyergänge fand der Bf. in dem Individuum von die Mittellänge allee 8 (1176: 8) Nie waren die beiden Cyergänge gleichzeitig voll von ent: wickelten Eyern. Sie lagen gewoͤhnlich der Länge nad im einen Gange, feltener auf beide vertheilt; im legtern Falle nahs men einige den vordern Theil des andern Ganges ein, fo daß Eeines neben dem andern lag. Die von den fämmtlidhen Eyern gebildete Kette endigte fih 12—14' vor der Cloake, welches legte Ende immer leer und zufammengezogen war. Da alfo die Mittellänge der Bauchhaut nur 147“ und jedes reifen Eyes 12— 14" beträgt, fo ift die Mittelzahl der Eyer, welche die Gänge faffen £önnen, höchftens auf 13 oder 14 anzufchla= gen, wenn fie auch gegen das Ende der Traͤchtigkeit ein wenig fhräg gegen einander gepreßt werden. Mehre Nattern koͤnnen wohl ihre Eyer an einer Stelle zufammen legen und die Eyer danach zufammenfleben. — In allen feinen trächtigen Nattern fand der Bf. auch noch viele Eleinere Eyer in den beiden Eyer: ſtoͤcken; fie ſchienen für die folgenden Fahre beftimmt zu feyn. Die größeren, befcuchteten lagen ganz frey, ohne alle Gefaͤß— verbindung mit dem Eyergange, auch fhwammen fie nicht in Eyweiß (wie Se ger gefehen haben will). Der Vf. überzeugte fich, daß das Matteren feine Decidua, keinen organifchen Zufammen: hang mit dem Mutterleibe habe. — In verfchiedenen N, fand der Vf. im Anfange des Julius, daß die Schalenhaut der Eyer fhon feft und zäh war; es waren aber noch keine Matrir, Eeine Blutgefäße und fein Embryo zu erkennen. Das Ey ent: hielt eine homogene, gelbliche, halb flüffige Feuchtigkeit; Dotter und Eyweiß waren noch nicht 'gefondert, der. erftere in eine feine Haut gehüllt, ein Theil des legtern halb geronnen und auf feiner Oberfläche faft feft, aber auch eine £leine Matrir, ges fült mit einer Elaren Feuchtigkeit und in diefer ein ſehr fei- ner, Zufammengerollter Embryo mit einem rothen, huͤpfenden Puncte in feinem Centrum. Die Matrir hatte im Durchſchn. 2— 34, Der Df. glaubt demnach jest, daß er bey der fruͤ— bern Mittheilung für die Ausbrütung des Nattereyes eine zu kurze Zeit angefegt habe, da das Herz Faum nach einer Ent: wicklung von 4 Tagen feine centtale Thaͤtigkeit beginnen möge, und daß die N. etwas zeitiger im Fruͤhjahre befruchtet werde, als er vorher geglaubt habe, — Das Eleine Herz des Embryos fuhr bis zum ten Tage fort, im Bauch der todten Mutter zu fchlagen, und es ſchien, als ob die Blutgefäße im Eye während deß ihre Entwidlung fortfenten. Der Bf. ſchnitt einen befruche teten Eyergang aus und legte ihn in einen Miftenften; aber Entwidlung und Herzfchlag des Embrhos hörten nach wenigen Tagen auf. Er unterband audy den Bauch trächtiger N. dicht Iſis 1818, Heft 2. 122 Folgende Längen fand er bey den Lungen der 8 erwwachfenen Nattern: 27, bes blaſichten 65 31, — — 76 37 — ee 7:90 33, — — 83 33, — — 88 39, — — 9 47, — — 111 48, — — 120 allezeit, wenn es unter Waſſer gehalten wird, während meniger Tage erteinkt, die erwachſene Matter dagegen mehre Wochen lang ihr Leben und ihre Munterkeit im Waſſer behalten Eann. Die nad der ganzen Länge des Bauch ausgeftredten 2 ge 308" 115" 504" 184" fang, 147" a von der Cloake, um zu erfahren, ob die Sungen nicht ihre volle Entwidlung im Bauche der Mutter erhalten und lebehdig geboren werden Eönnten. Aber die eine N. ftarb am Iten, die andere am 15ten Zage nad der Unterbindung. Bey der Se: ction fand der Vf. die Eyergaͤnge roth entzündet; die Eyer hatten eine vothgelbe Farbe befommen. Dotter und Eyweiß waren ausgedörrt oder gleichfam coagulirt, die Embryone eben: falls gelblich und todt. Die Ureteren der Mutter waren ihrer ganzen Ränge nach, wie die vorderen Enden der Nieren’ mit einem zähen, ſchoͤn perlfarbigen Urin angefült. Sm Darme keine Ereremente. Bey diefem Artikel frägt der Df.: in welchem Monate (unter welcher Temperatur) wird die N. be: fruchtet? Wachſen ihre Eyer ſchon in den Eyerſtoͤcken, ehe die Befruchtung gefchehen ift? Treten fie erft nad) der Befruch— tung fehnell nad) einander in die Eyergange? Athemholen der Natter. Das Mundftüd der langen Luft röhre liegt fo lofe an der langen Scheide der Zunge durch die Schleimhaut befeftigt, daß es während des Athemholeng vom Schlunde bis zu den Choaneen geradehin frey bewegt werden kann. Hält die N. den Mund gefchloffen, fo wird die Bewe— gung durch die ausgehöhlte Furche, welche von den 2 inneren Bahnreihen des Dberfieferd gebildet wird, genau begrenzt. Bey jedem Ausathmen ſtreckt fic die Luftroͤhre vorn nach den Choa- neen hin und erweitert fich ihre Mündung zu einer runden Deff: nung (Rima glottidis), durch welche dann die Einathmung ge: fbieht. Dann wird die Mündung wieder zu= und in den Schlund zurüdgezogen, bis hinter die Zahnfurche. Die Natter braucht folglich nicht, wenn fie finft, wie mehre Phnfiologen glauben, ihre Zunge über die Luftröhrenöffnung zuruͤckzulegen, um den Mangel des Kehldedels zu erfegen. — Hält man ih: ten Rachen aufgefperrt, fo gewahrt man deutlich den Rhythmus des Athemholens an der Bewegung der Luftroͤhrenmuͤndung. Unterbindet man die Luftröhre im Munde, fo verfchwinden au— genbliclich die medyanifhen Phänomene des Athemholens. Eine N., welche der Vf. nach der Operation im Waſſer (von 949 R.) ſchwimmen ließ, farb nach 44 Stunden, eine andere, nad) ſolcher am Schwanz in der Xuft aufgehängte, erſtickte ſchon nah) 1 ©t., eine dritte, welche er frey auf dem Boden herums Eriechen ließ, diberlebte die Operation um 5 ©t. Die vorer: waͤhnten Meffungen beider Lungenjtücde hatte er alle an N. vorgenommen, welche er folchermweife erftickt hatte, und immer, nachdem diefeiben durch die —— der Luftroͤhre verrathen 8 123 hatten, daß die Lungen mittels tiefer Cinathmung ausgebehnt worden waren. Der Bf. ernaͤhrte verfchiedene N. mit Tebendigen Fröfchen von verfchiedener Größe. ine trächtige N. von 403" L., welche am 15. July 5 Froͤſche kurz nach einander verichlungen hatte, wurde am 18. July duch Unterbindung der Luftröhre erwürgt; dazu wurde eine Schnur um den Bauch vor ber Gioafe gelegt, Luft in die Speiferöhre geblafen, und nachdem diefe nahe am Kopf unterbunden worden war, die Diffection vorgenommen, Der Bf. fand dann die Speiferöhre, gerade bis zum bintern Ende der Blafenlunge, eine Strede von 158’ entlang, ſtark von Luft ausgedehnt; aber in die Bauchhoͤhle hatte fich Eeine Luft hineingedraͤngt; die Speiſeroͤhre füllte faſt die ganze Bruſthoͤhle; Lunge und Leber waren gegen die rechte Seite und den Nüdgrath gedrückt; die rechte Aorta lief von der Baſis des Herzens fchräg unter der Speiferöhre von der rechten nach der linken Seite vorwärts, um fih 36’ weit hinter der Bafis des Herzens mit der Aorta communis zu vereinigen. Die ganze Speiferöhre war vom Halfe bis 32‘ vor ihrem Eintritt in den Bauch von gleicher Weite und von feiner Zertur, faft ohne fichtbare Blutgefäße; ihr übriger hinterer Theil dage— gen war merklich weiter, von fefterer Textur und befonderg reich an Blutgefüßen. Dies Ende des Canales lief fchräge, ein wenig gekrümmt von rechts nach links, um fi mit dem Ma: gen zu verbinden, Außer den ſich von vorn her nad) beiden Seiten um den Canal verzweigenden Blutgefüßen fand der Bf., daß'zugleich von den Gallengängen und felbft von der Gallen: blafe her verfchiedene Gefaͤßzweige von grünlicher Farbe zu dies fem hintern Stüde der Speiferöhre gingen. Als diefe N. 3 Tage, nachdem fie die Froͤſche verfchlungen hatte, aufgefchnitten ward, fanden fich diefe alle 5 in dem hintern Theile dicht vor dem Magen. Sie rohen nicht; ihre weichen Theile hatten allen Zufammenhang verloren und waren wie zerfloffen; das Skelett der beiden größten war noch ganz, die Schenkelfnochen waren gebrochen, welches ohne Zweifel durch das Einzwaͤngen in des Thieres Mund gefchehen war. Das Skelett der Eleine- ten war groͤßtentheils aufgelöft, Es erhellt hieraus, daR die Auflöfung der Nahrungsmittel im hinteren Xheile der Speife: röhre gefchieht. Der Eingang aus ihr in den Magen ift aud) zu eng, als daß er fo große zufammenhängende Körper durch— laffen Eönnte, und der Magen ſelbſt zu Elein, um fie zu faffen. Die eigentlihe Verdauung muß folglich im hintern Theile der Brufthöhle, neben der Leber, geſchehen; der eigentliche Magen dagegen, welcher zwifchen den Umbiegungen der nächft= liegenden Därme, ber Gallenblafe und dem Pankreas liegt, fheint, wie das Duodenum beim Menfchen, die Function zu haben, den Chymus in Nahrungsfaft zu verwandeln und ihn von den Excrementen abzufondern. — Die f, g. Cloake ift bekanntlich durch einen herzformigen Dedel (den Cloakenſchild) verfchloffen. Unter diefem ift fie mit einer Schleimhaut bededt, in welcher fich eine Deffnung für die Harnröhre, eine für den Enddarm, 2 für die Eyergänge und 2 für die Afterdrüfen bes finden. Die Cloafe bildet Eeine Höhle, Feine Anfammlungs: ftelle für den Urin und die Ercremente, fondern ift allein für die erwähnten Deffnungen zum Schuge beftimmt. Zunaͤchſt vor ihre hat die N. einen eigenthümlichen ‚Musfelapparat, wel cher fih auf 12 — 14 gegen die Bauchhoͤhle erſtrockt und das hintere Stud des Enddarmes ſowohl, als der Harnröhre und ber Eyergänge umgiebt. Er ift an den Rippen zu beiden Sei: ten befeftige und bildet gleichfam einen muscenlöfen Sad, wel her als ein gemeinfchaftlicher Ausleerungsmuskel, für die Ener, den Urin und die Ereremente wirkt. Der Vf. ſah diefen Up: parat einmal in feiner Thätigkeit. Cine erwachfene N. in einem halb mit Waffer angefüllten Cylinderglafe zog zuerft die Bauch: ftrede ftcaff zufammen, bob darauf den Cloakenſchild vorwärts gegen den zufammengezogenen Bauch auf und drängte die in- nere Bedeckung der Cloafenflihe nach unten und hinten, bis fid) die fämmtlihen Ausführungsöffnungen zeigten. Hierbey fpriste zuerft ein dünner Strahl eines weifen und etwas zaͤhen Uring, welcher das Waffer nicht trübte, etwa 3" aus der Harn⸗ vöhre und ſank dann zu Boden. die Zufammenfcdnürung des Bauchs auf, die Schleimhaut zog fih zufammen und das Schild ſchloß fich wiederum dicht an die Gloafe. in paar Minuten fpäter zeigten fich wieder die: felben Phänomene, und e8 wurden nun aus der hervorgetriebes nen Darmöffnung ohne den mindeften Aufenthalt in der Gloafe 2 £leine Klumpen eines ſchwarzen, zufammenhängenden Excre— ments ausgeleert, welche, wie der Urin, fogleih im Waffer zu Boden fanken. In der Cloake blieb Feine Unreinlichkeit nach diefen Ausleerungen zurüd. — Den Geburtsact der N. hatte der Df. Eeine Gelegenheit zu beobadıten. ©. LXXIU-LXXIV. Etats. Hornemann ſprach über die neuen und feltenen Pflanzen im 34ften Hefte: der Flora danica und zugleich über das, was bisher fir die Unterfuhung von Grönland in botanifcher Hinficht geſchehen war. ©. LXXIV—LAXVI. Pr. Neinhardet über 2 intereffante grönländifhe Fifche. Der eine derfelben bildet in der Familie der Gobioiden eine neue Gattungsform, welche das Zahnverz halten beim Serwolfe (Anarrh. Lupus) mit den Eleinen, vor den Bruftfloffen fisenden Bauchfloffen bey der Aalmutter (Zo- arces viviparus Cuv.) verbindet. Ihr generifcher Character befteht demnach aus den Kennzeichen, durch welche die genann— ten Gattungen, als deren unmittelbar‘ verbindendes Mittelglied fie zu betrachten ift, fih von einander unterfcheiden. Der große Kopf und die dien Lippen, die ftarfen Zähne und der hinter den Brufifloffen bis zur Schwanzfpige ſehr zufammengedrüdte Körper machen fie der erftgenannten Art fehr ahnlich, wogegen der etwas flachgedrüdite Kopf, der Fürzere Unterkiefer, die Eleinen Halsfloffen und die fih am Ende des Schwanzes vereinigenden Ruͤcken- und Afterfloffen die Uebereinftimmung mit: der ameris Ennifhen Aalmutter (Mitchill’s Blennius oder Zoarces la- brosus Cuv.), nad der unvollftändigen Befchreibung und ı der mittelmäßigen Zeichnung zu urtbeilen, fo ‘groß machen), daß man veranlaft werden möchte , beide für einerley Art zu halten, wenn es nicht ausdrüdlich bemerkt würde, daß der Gaumen bey Z. Jabr. glatt fey. Die in den dien Zwifchenkieferbeinen und dem ftarfen Unterkiefer bey diefer neuen Fiſchart ſitzenden Zähne find Eonifch, die und kurz, mit zugerumdeter Endfläche. Die längften fisen auf Knochenhödern im vordern Theile des Zrifchenfiefers; nach innen von ihnen ftehen andere, fleinere Zähne, und eine einfache Neihe ähnlicher nimmt den Übrigen Theil des Nandes ein. Die Zähne auf den Gaumenbeinen und der Pflugfhaar, welche bey den Aalmuͤttern ganz fehlen, find eben. fo geftaltet, wie die befchtiebenen. An der letztge— nannten Stelle nehmen fie nur das vordere , verbreiterte Ende des Knochens ein, wogegen fie beim Seewolfe in einer Reihe zu jeder Seite der Mittellinie'nach der ganzen Länge ded Knochens fisen und auferdem eine andere Geftalt habın. floſſen, durch deren Gegenwart fich die neue Gattung befonders 124 Nah diefer Ausleerung hörte, | Die Bauch-⸗ von Anarrhichas unterfheidet, figen Eurz vor den Bruftfloffen \ 125 und dicht bey einander. Sie find: nur 4’ fang oder machen a5 der ganzen Körperlänge aus und beftehen aus 2 einfachen und 2 getheilten. Strahlen. Die nicht weit hinter dem Naden anfangende Nüdenfloffe und die etwas vor. der Mitte des Bauchprofils auslaufende Afterfloffe ſtoßen am Ende des Körz pers jufammen und bilden fomit eine ungetrennte, etwas zuge— ſpitzte Schwanzfloffe. Der erfte Strahl in diefen beiden Floſſen iſt gegliedert, die folgenden find zugleich getheilt. Die breiten, zugerundeten Bruſtfloſſen zählen, jede, 19 mehrgetheilte Strah— Ten und find 1” 11 lang oder etwa — + der Körperlänge. In der Kiemenhaut, welche von dem £leinen Kiemendedel nicht bedeckt werden kann, ift die Anzahl der Strahlen 6. Die Fleis nen dünnen Schuppen liegen tief in der Haut, und ihr Rand ift rundum von: derfelben umgeben, ohne daß fie in Berührung mit einander kaͤmen, wodurch die Haut ein glattes und nacktes Anfehen befommt. Der diehäutige und geräumige Magen hat einen zugerundeten. Boden, dicht über welchem fich der untere Magen befindet. Pfoͤrtneranhaͤnge find nicht daz der fehr hau: tichte Dünndarm erweitert fih am Anfange zum Durchmeffer des Magens, zieht ſich aber nach kurzem Verlaufe bis auf 4 des. vorigen Durchſchnitts zufammen, Der übrige Theil des Darmcanaleds maht 2 Biegungen. Die Leber iſt kurz und zweylappig, und die große Gallenblafe liegt frey zwiſchen den Lappen, — Der Df. hat diefe Gattung in die grönländifche auna unter dem Namen Lycodes aufgenommen, um an ihre AehnlichEeit mit: dem Seewolfe zu erinnern. Die Art felbft ‚wird Vahlii benannt nah dem Einfender, dem in Grönland - reifenden |Maturforfcher, welcher das 14" Tange Exemplar im Magen eines Haififches (Seymnus borealis Scoresby) fand, ber in der Bucht bey Julianehaab gefangen worden war. Die zweite Art. gehört zur Gattung Paralepis Cuv.; deren fammtliche Arten ſich bisher, im. Mittelmeere fanden und zuerft von Riffo befchrieben ‚wurden. Es würde eine befondere Ano— malie feyn, wenn diefe fo viele Breitengrade überfpringen und ſich erſt wieder unter 610 N. Br. und einer fo viel weſtlichern Länge zeigen ‚follte, Es ift der Wahrheit gemäßer, anzunehmen, daß fie nur bis jest in den europaͤiſchen Küftenmeeren und der Mordfee nicht, beobachtet worden iſt. — Der Bf. hat nicht aus- mitleln Eönnen, ob der erfte Strahl in den unpaarigen Floffen ein dünner Stacheljtrahl fey, mit Sicherheit aber Eann er den zwei: ten Strahl für gegliedert und den dritten für getheilt erklären. In der hintern Ruͤckenfloſſe iſt er nicht im Stande geweſen, einen Strahl zu entdecken; wohl aber ſah er, daß die Haut, aus. welcher diefe Floſſe beſteht, geneigt wäre, ſich in feine Faſern aufzulöfen, welches auch der Fall bey der Kettfloffe eini- ger Lachsarten ift. Die grönländifche Art kommt der Parale- pis coregonoides Riss. fehr nahe und fcheint fib von ihr nur duch eine geringe Verfchiedenheit in der Strahlenzahl eini⸗ ger Schwimmfloſſen und darinn zu unterfcheiden, daß die Augen nebft der 1ften Rüdenfloffe, bey den grönl, 11” langen Indie viduen etwas näher nach der Kopfipise hin ftehen. Dieſe Art ward in der grönl.- Fauna obne eigenen Artnamen aufgenom- men, bis eine volftändigere Vergleibung mit beſſeren Erempl. von P. coreg. ausgeführt werden kann, als die im Mufeum vorhandenen find. Die Art kommt fowohl bey: Sulianehanb, als ben Kredrifshaab vor. —S. LXXVI—LXAXVI Pr. Jacobſon's Unterfuhung, ob die Primordialnieren einige neue Aufklärung Über die herma: phroditiihen Mifibildungen geben fönnen. ; ©. LXXVIII. Derſelbe theilte feine Unterfuchungen Über 126 bie temporären Kiemen bey den Hayen mit. An den Kiemen: Öffnungen kleiner Embryone zdiefer Guttung findet fi eine Menge feiner Faden, welhe Bloch bejtimmten, fie für die Jungen einer eignen Art anzufehen, welche er defhalb Squa- lus fimbriatus nannte. Blainville zeigte, daß fie. fich bey Embiyonen von Hayen und Rochen finden und — temporäre heile des Athmungsorganes feyen. Der Bf. beffätigt diefe Entdekung, zeigt, daß die DVerlängerungen Sortfesungen der eigentlichen Kiemen feyen und ben zunehmender Entwidlung verfchwinden, ferner, daß diefe temporären Kiemen fi) zu den bleibenden verhalten, wie die Primordiale zu den eigentlichen Nieren. ©. LXXVIII-LXXIX. Pr, Zeife über feine fortgefege ten Verfuche über die Wirkung zwifchen Chlorplatin und Wein: geiſt, ferner die über das Alfa = foetida = öl. S. LXXIX— LXXX. Gontreadm. Bardenfleth theilte eine Abhandlung Über die Drcane mit, —S. LXAX— LXXX. ‚Pe Schouw legte den Entwurf zu einer Darftellung. des Verhaltens der Menfchenracen zur um— gebenden Natur vor. ©. LXXXI-ãLXXXIV. Pr Fochhbammer Ila3 über eine Reihe von. Verſuchen über die Zufammenfegung und Ent- ftehung der Thonarten vor. x S. LXXXIV— LXXXV. Et. Drfted zeigte (eine neue, ſehr einfache. Geräthfchaft zur Ausmeffung großer Meeres: tiefen. ©. LXXXV— LXXXVI.. Pr. Sibbern legte eine Ab- handlung vor Über das Verhältniß zwifchen Seele und Körper. ©. LXXXVIL-LAXXXIX. Et. Hornemann über fel- tene oder. fonjt merkwürdige, im 3öften Hefte der Flora da- nica vorkommende Pflanzen und über das Verhaͤltniß der in Grönland gefundenen DVegetabilien, verglichen mit dem Verhaͤlt⸗ niß in anderen, befonderg polaren, Ländern. ©. LXXXKIX — XC. Pr Reinhardt gab Nachricht von 2 Erempl. des, Pagellus centrodontus Cuv., welche binnen 3. Monaten an den feeländifchen Küften.gefangen worden waren, vermöge deffen diefe Fifchart zum erften Mal in der dünifchen Fauna genannt werden kann. Das eine bey Gilleleje am 21. Febr. 1832, gefangene iſt faſt 19° lang, dag andere bey Dra— goͤe am 28. May 14", Die von Donovan in den Brit. fishes, Vol. IV. Taf. 89. von diefer Art gegebene Abbildung, melche dort den unrichtigen Namen Sparus auratus befommen bat, ſtimmt mit dem kleinern Eremplare im Ganzen überein. Beide Exempl. ftehen in der k. zool. Sammlung. Sn einigen binzugefügten Bemerkungen über die im daͤniſchen Küftenmeere vorkommenden ſeltenen Fifcharten Überhaupt wurde auf. die wichtigften Verhältniffe bingewiefen, ‚aus ‚denen die Seltenheit entjpringt» So befinden ſich einige dieſer Arten an den daͤni— ſchen Küften auf der aͤußerſten Gränze ihrer geographifchen Ver— theilung und folglih, nur in wenigen und zerftreuten Indivi— duen; zu ſolchen fönnen Labrax Lupus, Mugil Capito und Caranx vulgaris gerechnet werden. Andere Eommen weit über ihrer nördlichen oder füdlichen Gränze vor, und werden. deg- halb unregelmäßig und. zufällig gefangen; zu den erjteren gehoͤ⸗ ten unter anderen Mullus surmuletus, Pagellus centrodon- tus, Brama Raii und Scomber Esox Camperi: zu den le: teren Sebastes norvegieus und Vogmarus islandieus. Fuͤr einige befindet fich das daͤniſche Küftenmeer zwar noch in der Zone ihrer geographifhen Vertheilung; aber fie treffen dort nicht, oder nur ſpaͤrlich und unvollkommen die örtlichen Wer: 127 hältniffe an, welche ihnen zum Aufenthalte paflih find. Hier find insbefondere die nur die Klippenküften fuchenden Labrus⸗ arten zu nennen, welche ſich haͤufig, noͤrdlich ſowohl als ſuͤdlich von Baͤnemark finden. Noch macht Lampris guttatus ein Glied einer eignen Gruppe feltner Fifche aus, nehmlich folcher, welche bisher allenthalben Außerft felten und unregelmäßig ge— funden worden find. Won ihm wurde am 3. May 1852, bey uns ein Erempl. mittler Größe gefangen, deſſen Skelett ün E£, Mufeum aufgeftellt worden ift. Es ift das Ste von den Er., welche, fo viel man weiß, binnen 30 Jahren an den daͤniſchen Küften gefangen worden find, und eg ilt merkwürdig, daß alle 3 ‘an derfelben Stelle, nehmlid im Iſſefjord bey Jaͤgerspriis, angetroffen wurden, ©. XC-XCI. Pr. Sacobfon, über feine Methode der Blafenfteinzermalmung uſw. S. XCI—XCH. Derfelbe, Salze in mehrfacher Hinficht. ©. XVII—XCVM. Pr. Schouw, Vertrag zur Kennt nif von der Märmevertheilung im Jahre ufw. ©. XCVIN—C. Ein großer Theil der im Meere lebenden bauchfuͤßigen Weichthiere legt feine Eyer in lederartigen Gapfeln oder Gellen eingefchloffen, welche ſehr verfchieden geftaltet und auf verfchiedene Meife mit einander verbunden find. Dieſe ſich in Menge an mehren Stellen von Europa's Kuͤſten finden— den Eyhuͤllen ſind ſeit den aͤlteſten Zeiten bekannt und ſchon Ariſtoteles ſcheint ihre phyſiologiſche Bedeutung richtig auf- gefaßt zu baben.* In neueren Zeiten hat man diefe zum Theil aus dem Gefichte verloren, und in Esper's großem Merke über die Pflanzenthiere treten alle dieſe Körper als Thiere unter dem fftematifhen Namen Tubularia auf. Zwar machten gründliche Beobachter (wie Eltis, Bafter) aufmerkfam auf ihre wahre Natur; aber erft in ber neueften Zeit wurden die Maturforfcher duch Grant’s gluͤckliche Unterfuhungen (f. Brewfter’s Sournal f. 1827.) etwas näher mit dem Zuftande der Brut in diefen Eyhüllen bekannt. — Dr. Z ulnd legte eine Abhandlung über diefen Gegenftand vor, deren nähere Der: anlaffung einige Beobahtungen gewefen waren, welche er im J. 1825. an den Küften Braſiliens Über eime Art biefer Ey: hüllen in frifhem Zuftande gemacht batte und deren Haupt: refultate etwa die folgenden waren. Jede diefer Eyhuͤllen ent⸗ haͤlt eine außerordentliche große Anzahl Eyer oder junger Thiere; die letzteren weichen in Form und Bau weſentlich von den ge⸗ wachſenen Thieren ab und find namentlich mit einem Buͤſchel langer Haare verſehen, welche ſie mit einer außerordentlichen Hurtigkeit hin und her ſchwingen und mit deren Huͤlfe ſie mit vieler Leichtigkeit und Hurtigkeit in der die Hüllen ausfuͤllenden, eyweißartigen Fluͤſſigkeit umherſchwimmen. — ‚Bon diefen für die Miffenfchaft neuen Thatfachen ift eine fpäter ſchon durch) Grant beftätigt worden, nehmlich die Anmefenheit von Schwing: härchen bey diefen Thieren in der Fötalperiode. Dagegen wider: fetzt ſich der Bf. der Anficht Grant’s von den Verrichtungen diefer Schwingbärhen, nehmlich 1) daß fie an der Oeffnung der Huͤllen dazu dienen ſollten, das eindringende Seewaſſer durch ihre Bewegung in oͤfter erneuerte Beruͤhrung mit den über Chrom-Oxyde und * Sie führen bey den Fifchern verfchiedene Namen. Bey ben Grie⸗ en heißen fie weAinnga, bey den Nömern favago; heutzutage an den neapolitanifchen Küften mammana (Amme, weil die Fiſcher glauben, ‚daß fie den Seeſchnecken zur Nahrung dienen); an den frangöfifchen rai- 'sins de mer, an den dänifchen Artebälge (Erbfenfchalen). 128 jungen Thieren zu bringen, um bag Härten ber Schale zu bes wirken, 2) daß fie die Umdrehungsbewegung um feine Achſe bewirkten, welche der Vf. bey den Embryonen gewiſſer Arten der Meer: Gafteropoden beobachtet hatte, und 3) daß jie dem Embryo dienen follten, fich einen Weg durch die Eyhäute zu bahnen. Seine Gründe dagegen find 1) daß die Schale bey allen von ihm unterfuchten Arten gut ausgebildet war, ehe bie Hülle ſich geöffnet hatte, 2) daß die Drehung des Embryos um feine Achſe in ſolchem Falle als eine willtührliche Beweg- ung zu betrachten feyn würde, welche nicht angenommen werden fann, da die Bewegung beginnt, ehe irgend ein Organ, na: mentlich ehe nod) das Herz fich gebildet hat, und 3) da die Schwinghärchen wegen ihres feinen Baues zu dem letztern Ges brauche, welcher auch überflüffig zu feyn fcheint, nicht geeignet zu feyn fcheinen. Der Bf. neigt ſich dagegen zu der Mey: nung, daß diefe Schwinghaͤrchrn die fpäter in’ einer eignen Höhle eingefchloffenen Kiemenfämme feyen, welche in der Fötals periode aus dem Thiere hervorhangen (wozu Fifhe und Neptis lien mebre Analoga darbieten) und eine Zeit lang einer ihnen fonft fremden Function, als Bewegungsorgan, vorftehen. Diefen Bemerkungen fügt der Vf. eine detaillirte Beſchrei⸗— bung aller ihm befannten, hierher gehörenden Körper hinzu deren Unterfuchung bisher von den Zoologen verfaumt wmorder war. Die reihen Koncplienfammlungen in Kopenhagen festen ihn in Stand, ſowohl einige neue Arten aufzuftellen, als aud) befonders genauere Nachrichten über die Thiere, von mehren mitzutheilen, welche bisher nur nach ihrer Außern Form befannt gewefen waren. Die ganze Anzahl ift nad ihrem Baue und - ihrer DVerbindungsmeife in natürliche Glaffen und Unterabtheis lungen vertheilt und von jeder neuen oder unvolllommen be kannten Art eine Abbildung geliefert worden. Da ſich Ddiefer Theil der Arbeit des Vf. zu keinem Auszuge eignet, fo werden bier bloß die folgenden 2 Puncte, die ein mehr allgemeines Intereffe haben, hervorgehoben. Der erfte betrifft die Fort» pflanzungsart der Janthina, welche bisher noch in Dunkel ges hüllt war. Am Fuße diefes Thieres findet man oft einen lan- gen cylindriſchen Körper von einer Subſtanz befejtigt, welche im Aufern Anfehen dem Schaume des Meeres gleicht. Ueber die Bedeutung diefes Körpers find die Zoologen fehr nneinig ges wefen. Die meiften hielten fie für das Analogon eines Dedels, und Desmareft fand, als er auf die Auctorität der Fifher am Mittelmeere berichtete, daß fie dem Thiere zur Anheftung der Eyer diente, ftarfen Widerfpruch, befonders nahdem Home einige hiervon ganz verfehiedene Körper als die Eyer der Jan- | thina befchrieben hatte. Endlich glaubte Rang, die Sade ausgemacht zu haben, da er den ſchaumfoͤrmigen Körper an fer ner untern Fläche mit einer Menge eyformiger Körper beſetzt fand, welche er für die Eyer erklaͤrte. Der Bf. überzeugte fich, daß der legtere Maturforfcher der Wahrheit am nächften gefom: men ift, ohne fie jedoch ganz aufgefaßt zu haben. Der be fprochene Körper ift eine Eyhüllenmafle, welche ihren Plag bey einer natürlichen Vertheilung diefer Körper nicht weit von denen der Fasciolaria Tulipa und Pirula canalieulata findet, und die von Rang für Eyer gehaltenen Körper find Eyhuͤllen, von denen jede eine unzählige Menge von Eyern oder jungen Thier—⸗ chen, die legteren mit vollig ausgebildeter Schale, enthält. — Der 2te Punct betrifft eine Verſteinerung, welche fich im Kalk: fteine bey Farde findet und zwar in der jener ‚entfprechenden Shiht, die Forchhammer unter den Kalkſteinſchichten von Stevens Klint nachgewiefen hat. Sie befteht aus einer Menge 129 dicht an einander ftehenden, geraden, aufrechten Staͤbchen und rührt nach des Vfs. Meynung von einer Art Ephüllenmaffen von Weichthieren her, welche in feinem Schema zur Abtheilung unregelmäfig aufgewachfener Eyhüllenmaffen und. der Familie mit röhrenformigen Eyhuͤllen gehört, von welcher Familie fih, fo viel der Bf. weiß, in der jegigen Schöpfung nur Arten in den tropifhen Meeren finden. ©. C—CH. Et. Örfted theilte feine Erklärung von Fa = raday's magnetifch =electrifcher Entdeckung mit. ©. CII—CIV. Et. Werlauff theilte feine Unterfuchun- gen ber die Salbung und Krönung der norwegiſchen Könige im Mittelalter mit. ©. CIV—CV. Pr Kolderup-Rofenvinge legte eine Unterfuhung über eine bisher unbekannte dänifhe Schrift aus dem 1äten Sahrh. vor, melde über die Art des Rechtsganges bey ben geiftlihen Gerichten handelt. ©. CVI. Bericht des meteorologifchen Comités. 3) ©. 1—58. Anatomifhe Beſchreibung von fünf menſch⸗ lihen Mißgeburten; von I. D. Herholdt, Mit 12 Kupfertfin. 4) ©. 59—106. Ueber Abnormitäten der Nieren, nebft Bes ſchteibung einiger abnormer Nierenpräparate; von Schu⸗ macher. M. 2 Kupfıt. 5) ©. 107—140. Bemerkungen hinſichtlich der geometrifchen Darftellung der Lehre von den befonderen Xöfungen ber Differentialgleihungen; von Chr. Jürgenfen. 6) ©. 141—152. Das Eohlenwafferftoffige Chlorplatin-Am⸗ moniaf; von W. Chr. Zeife. 7) ©. 153—188. Die Oken'ſchen Körper ober Primor⸗ dialnieren; ein Bentrag zur Lehre von der Entwidlung deg Embryo's; von & Sacobfon. Mit 28. (S. vorn ©. XLIX.) 8) S. 189—264. Ueber Drcane; vom Contreadm. Bar⸗ denflech. Mit einer Karte, 9) ©. 265— 283. Unterfuhung über die Entftehung und die näheren Beftandtheile einiger der wichtigften Thonarten; von ©. Forhhammer. 10) ©. 289—342. Ueber den mittlern Stand des Barome⸗ terd am Meere; von J. F. Schouw. Sehfer Theil. Mit 13 Taf. Kopenhagen 1836/7. 1) S. V-XVI Verzeichniß der Gefhäftsführer und uͤbri⸗ gen Mitglieder der Gefellfchaft. 2) Ueberficht der Verhandlungen der Gefellihaft und der Ar: beiten ihrer Mitglieder vom 31. May 1832. bis dahin 1836.; vom Etatsr. Orfteb. ©. XX-XXl Et. Hornemann berichtete über das 36. Heft der Flora danica und gab einige Nachricht über die Rei- fon und Unterfuhungen des Gand. der Pharm., I. Vahl, in Grönland 1831. ©. XXI-XKXI Pr Reinhardt hatte in den legten 2 Sahren mehre von einander abmeichende Erempl. des mit dem ‚Ophidium viride Fn. groenl. übereinitimmenden Fifches aus ‚Grönland erhalten, von welhem er der Gefellfchaft im Jahre 1830. (f. diefe Schr., Tb. V. ©. LIX.) zuerft Nachricht ge: geben, und iſt dadurch in den Stand gefeßt worden, die tes fentlihen Charactere für diefe, von ihm jest Gymnelus be⸗ nannte, Gattung feftzuftellen. — Zugleich gab er in einer zum Iſis 1848. Heft 2, — 130 Drude beftimmten Abhandlung eine Ueberfiht der Veraͤnderun— gen, welche in dem VBerzeichniffe der grönläntifchen Wirbelthiere durch die neueren Entdefungen und genaueren Vergleichungen, welche feit der Herausgabe von des Fabricius Fn. groenl. gemacht worden, entftanden find. Es geht aus ihr hervor, daß unfere Kenntniffe von den grönl. Säugethieren feit Fab— ricius nicht fonderlich erweitert worden find. Weber die von ihm nach der Befchreibung der Grönländer aufgenommenen und ungewiffen Arten, Kappik (Mustela Gulo), Amorak (Ur- sus luseus) und den Seebären (Phoca ursina) haben wir feine neueren oder fichreren Nachrichten erhalten, Die Wal: fifhe, Kafchalotte und Delphine im grönl. Meere find größten- theils noch in derſelben foftematifhen Verwirrung, wie früher, und neuere Erfahrungen über ihre Lebensweiſe giebt e8 nur we— nige. Daß der Grindwall (Delph. globiceps Cuv.) an den grönl. Küften vorfomme, ift ein Zuwachs, welcher durch mehre an das naturgefchichtliche Mufeum gefandte Schädel von diefer Art beftätige wird. Mur eine einzige neue Urt, Mus (Hypu- daeus) groenlandicus ift, und zwar von Scoresby auf der DOftküfte des Landes entdedt, aber noch nicht auf den füd- lichen und weftlihen Küften gefunden worden. — Das Ber: zeichniß der grönl. Vögelarten hat dagegen große Veränderungen erlitten, theils durch richtigere Artbeſtimmungen, aus welchen z. B. hervorgeht, daß Strix Asio Fn. groenl. die für Ame- rika und Europa gemeinfhaftlidye Str. brachyotus, die Grau— gang Anas albifrons ift, uſw. theild durch die Entdedung von Arten, welche F. unbekannt geblieben waren. Diefe belau- fen ſich etwa auf 25 Arten, von denen der größte Theil ſolche Arten ausmacht, die Amerika und Europa gemeinfchaftlich be— fisen. Nur eine Art derfelben- finder ſich nicht in der nord— amerifanifchen Fauna verzeichnet, wohl aber in der europäifchen, wogegen 10 Arten entweder ausfchließlih amerikanifche find, wie Thryothanus paluster, Fringilla leucophrys, Hirundo rufa, Rallus carolinus, Numenius borealis und Platypus albeolus, oder nur felten in Europa vorkommen, dagegen haufig in Nordamerika, wie Loxia leucoptera, Scolopax grisea uſw. Durdy diefen Zuwachs zeigt ſich die gronl. Sauna näher mit der amerifanifchen, als der europäifchen, verwandt. Diefe Berwandefchaft wird noch mehr durch die Veränderungen ver: mehrt, welche fpätere Vergleichungen und auf fie gegründete neue DBenennungen und Entdedungen unbekannter Arten in Fabricius' Verzeichniffe grönt. Fifharten hervorrufen müßen, zu deren näheren Exläuferung biefer und mehre folgende Bey: träge dienen follen. Die Anzahl der neuen Fifcharten beträgt 17, von denen mehre in diefen Berichten fchon ermähnt morden find. Don der neuen Gattung Gymnelus glaubt der Vf. 3 Arten unterfcheiden zu Fönnen. S. XXII— XI. Pr. Sacobfon über die therapeutifche Anwendung des neutralen chromfauren Kali, S. XXII— XXX. Pr Zeife, über Schwefelverbin- dungen. J S. XXX— XXX Et. Orſted druͤckung des Waſſers. ©. XXXIL— XXXV. Pr. J. Möller legte eine Ab— handlung über die Einführung der Confirmation in Däne- marf vor. S. XXXV. Pr Molbed las die erfte Abtheilung der “von ihm verfaften „kurzen Ueberſicht der Geſchichte der daͤniſchen Sprache" (fpäter als Einleitung zu feinem danifhen Wörter: buche gedrudt erfchienen) vor. über die Zufammen- 131 S. XXXVI—-XXXVI Ueber die von Magnudfen, Molbeh und Forchhammer unterfuhte Runeninfhrift auf dem Runamo unfern Rönneby in Blekinge. S. XXXVIL—XLU. Beriht der Commiffion für das Brunnenbohren. S. XLIV—XLV. Pr. Reinhardt theilte Nachricht über eine bey Nennortalit im Diftricte von Sulianehaab gefangene Groppenart mit, welche in der grönländifchen Sammlung des k. naturgeſchichtlichen Mufeums aufgeftellt worden iſt. Sie findet ſich nicht in Cuvier's Hist. nat. d. poissons und ſcheint überhaupt noch nicht befchrieben zu ſeyn; wenigſtens ift fie eine für die grönl. In. neue Form, welche die Anzahl der Groppen in jenem nordweftlihen Meere auf 4 feigert. Cie hat den Namen Cottus uncinatus befommen und bietet eine neue Abweichung in dem für die Groppengattung angenomme: nen Zahnverhalten dar, welches auch Kiefer» und Pflugfchar zähmen beftehen ſoll. Die 2 grönländifchen Arten Cottus groenlandieus Cuv. et scorpioides Fabr. zeigen nebjt den europäifchen C. Scorpius, quadricornis, Bubalis et Gobio diefes Verhalten, wogegen der vom Df. früher befchriebene C. tricuspis M us. reg. oder des Fabricius C. Gobio feine Zähne auf der Pflugfhar, fondern deren bloß auf den Kiefern hat. Die neue Art, C. uneinatus, dagegen hat zugleih Zähne nicht altein auf der Pflugfchar, fondern auch auf dem Vorderſtuͤcke der Gaumenknochen. Es ift ein feltner Ball bey den Saͤug— thieren und felbft den Neptilien, daß eine Veränderung im Zahnverhalten nicht zugleich bedeutende Veränderungen im der generifchen Form der Arten mit ſich führt. Bey den Fiſchen dagegen, bey welchen die einfeitige Wirfungsart der Zähne leicht vergütet werden kann, giebt e8 mehre Beyſpiele diefer Veraͤn⸗ derlichkeit in dee Zahnform, verbunden mit Beftändigkeit in ber übrigen Gattungsform, fo daß fih kaum ein hinreichender Grund dazu finden laffen wird, 3 Gattungen aus den 3 grönl. Arten, C. scorpioides, trieuspis et uncinatus, zu bilden. Bey diefem letztern ftehen Übrigens die Augen noc näher. beys fammen, als bey C. scorpioides Fabr.; bey einem 4’ langen Exempl. beträgt die Breite des Stirnbeins zwifchen den Augen nur 2%, Die Staheln am Rande des Vordedels derKiemen find nur 2 an der Zahl, und von ihnen biegt fich die der obern Ede 'hafenförmig aufwärts und ift an der Wurzel mit: einer Eleinen vorragenden Spitze verfehen; endlich hat er von allen groͤnl. Arten die geringfte Strahlenzahl in den Nüden- und Afterfloffen, nehmlich in der erften Nüdenfloffe 8, in der zwey— ten 13 und in der Afterfloffe 11 Strahlen. Es waren bisher noch fo gut als feine ausgegrabenen Ueber: tefte von dem milden Stamme des Hornviehs (Bos Taurus ferus Cuv.), eben fo wenig vom Auerochfen (Buckelochſen, Bos Urus Cu.) aus Dänemark zur Unterfuchung der Kundi- gen gelangt, während die nicht felten vorkommenden und un— terfuchten Geweihe und Schädel vum Elenn binlänglich bezeugen, daß diefes in Älteren Zeiten auf den dänifchen Inſeln fowohl, als dem Feſtlande häufig lebte. Es Fann feinem Zweifel un: terliegen, daß die beiden genannten Dchfenarten zu derſelben Zeit ebenfalls in Dänemark ‚gelebt haben. Die inländiichen Torfmoore find aber noch nicht hinlänglich hierauf unterfucht worden. Pr. R. unterfuchte ein großes Stud der Hirnfchale des mil den Ochſen, mweldyes auf einem Zorfmoore, das 4 Meile von Troͤſtrup im Dbdenfe= Herred liegt, ausgegraben und im Herbfte 1833. an das k. Mufeum eingefandt worden war. An diefem 132 Schädel fehlt nur der vordere Theil de3 Stirn- und Grund» being nebft den ſaͤmmtlichen Antlisfnochen, wogegen die auf dem Stirnbeine figenden Enöchernen Hörnerzapfen vollfommen erhalten find. Diefer Schädel wurde mit einem ungewöhnlich großen Stierfopfe der zahmen Race verglichen. Die Form ber Stirn, ihre Länge und Flachheit und die Stellung und Richtung der Hörnerzapfen waren bey ben verglichenen Schädeln völlig gleih. Nah den Ausmeffungen einzelner Partien des ausge: grabenen Schädeld muß bderfelbe in feiner Vollftändigkeit eine Laͤnge von 29", gemeffen vom höchften oder mittelften Puncte des Hinterhauptsfammes bis zum vordern Rande des Zmifchen- Eieferbeing, gehabt haben, wogegen dieſe Ränge beym Schädel. des zahmen Stiered nur 20° beteägt. Die Entfernung der Wurzeln der Hornzapfen, oberhalb des Hinterhauptskammes gemeffen, beträgt bey dem milden 6 3’, ben dem zahmen 4" 5", vorn gemeffen ift diefe Entfernung beym erften = 10" 6°, bey dem lettern 7 94%, Der Umfang der Wurzel der Zapfen ift beym milden Ochfen — 13" 2%", beym zahmen ' 9" 43", Ränge der Zapfen, nach der concaven Seite gemeffen, 17" 9", nach der converen 24" 4“ beym wilden Ochfen, dagegen beym zahmen das ganze Horn nad der concaven Seite nur -10' 3", nach der converen 12” 4", Danach hat ber wilde Ochs auf feinem etwas größern Kopfe verhältnifmäßig doppelt fo mächtige Hörner getragen. Noch ift zu bemerken, - daß feine Zapfen ftark gebogen find, weßhalb auch die Entfer: nung zwifchen ihren Spigen (21° 9°) Eleiner ift, ald man nad) ihrer Länge vermuthen follte. Später erhielt dag Mufeum ein Stirnbein derfelben Ochfenart mit vollftändigen Hornzapfen aus dem Ulvemofe (MWolfsmoor) auf dem Stammgute Nofen: holm. Dieß Moor-foll etwa 25 Ellen über der Meeresfläche liegen und an der nördlichen und nordmeftlichen Seite von wald: bewachfenen Höhen umgeben, auch erſt feit Menfchengedenfen duch angebrachte Abzugsgräben zugänglich, gemacht worden ſeyn. Der Schädel wurde ganz unten auf dem Boden: des Moore 3 Ellen tief unter der Oberfläche gefunden. _ Cinige Jahre früher hatte man in demfelben, aber 4 Ellen tiefer, ein 3’ langes Hirfchgeweih und einen noch auf feiner Wurzel ftehenden Baum: ftubben (von den Entdedern für den einer Buche gehalten) gefunden, auf welhem man deutlich Arthiebe wahrnahm. Der Schädel wurde ganz und noch zufammenhängend angetroffen; aber er wurde beym Ausgraben zerbrohen und nur das Stienbein er halten; die übrigen Knochen find mit Ausnahme der Nafen- beine, eines Stuͤckes vom Oberfiefer und einiger anderer, welche nachher gerettet wurden, verloren gegangen. Das Stirnbein ift etwa von benfelben Dimenfionen, wie das des oben erwähnten Schädel. Die Hornzapfen find auc eben fo lang, aber ein wenig dünner und weniger gebogen, fo baß der Abſtand zwifchen ihren Spisen 29" beträgt. 4 ©. XLVI—LXVIN, Ueber Jacobſon's Methode der Lithotritie. S. XLVIIIXLIX. Pr. Sacobfon theilte einige Beob⸗ achtungen uͤber den Guineawurm (Filaria medinensis, Dra- cunculus ete.) mit ... Er hatte die im Norden ſeltne Ge— legenheit den ganzen Cyclus der Zufälle, welche er hervorbringt, zu beobachten. Der Kranke, ein 13jähriger Burfche, Mulatte, in Guinea geboren, empfand 7 Monate nach) dem Berlaffen feiner Heimath die Symptome der Anmwefenheit des Wurms. Nach vorbergegangenen Schmerzen bildete fih am aͤußern Knoͤ— chel des rechten Fußes eine Beule, welche aufbrach, und aus welcher nebft dem Eiter einige röhrenförmige Stüde, aus einer 133 ziemlich feften Haut gebildet, bervorfamen. Da zu vermuthen war, daß es Stüde eines Hautwurms wären, fo fuchte man nad), ob deren noch mehrere eriftierten. Pr. J. entdedite bald einen auf dem Rüden defjelben Fußes. Er durchſchnitt nun die Haut, fand den Wurm und zog ihn auf die ſchon von den älteften arabifhen Aerzten angegebene Meife aus, indem er ibn nehmlich allmaͤhlich hervorzog und ihn um ein Stüdcen Holz widelte So befam er bald den ganzen Wurm heraus. Diefer war über eine Elle lang, cylindriſch, über 4“ dit und gleich die überall , die Enden‘ fegelförmig, etwas flachgedrüdt; Farbe milhweiß. Die Wunde, aus welcher der Wurm bervorgezogen worden war, beilte binnen Kurzem. Aber einige Zeit danach wurde wieder ein Wurm in der Naͤhe des Knoͤchels entdedt. Hier war der Verfuh, ibn berauszuzieben, erfchwert und ver- urſachte Schmerzen. Das erfaßte Ende riß ab, [und nun er- folgten, Entzündung, Geſchwulſt und fchmerzhafte Geſchwuͤre, welche erſt nach geraumer Zeit heilten. Indem der Wurm zerriß, floß eine milchweiße Feuchtigkeit aus, welche, wie das Microfcop zeigte, von einer unzähligen Menge lebender Mürms hen wimmelte. Sie waren 1 lang. Die vorderen 3 ihres Körperd waren. eplindrifch, etwwas flahgedrüft an den Seiten, ‚das Vorderende Eonifch ; das. hintere Viertel wurde von einer ſehr feinen Spige gebildet. Die Würmhen waren überall durchſichtig. Im cenlindriihen Theile liegen ſich jedoch deutliche Zeichen von Eingeweiden erbliden. Sie waren ſehr lebendig, ‚bewegten ſich wie Vibrionen und‘ rollten fich fpiralförmig zus fammen. Aber an diefer Bewegung nahm nur der cylindriſche Körper Theil. J. hatte die Thierchen 6 Tage lang im Waffer lebend. Er nahm darnach den Wurm, welchen er herausgezogen barte und ‚fand aud in. ihm Junge von derfelben Befchaffenheit und Größe, wie die eben erwähnten, und beftätigte dadurch die von Rudolphi* gemachten Beobachtungen. — Da man in mehreren Filarien (nehmlich F. fusca et sanguinea ) lebende Sunge gefunden bat, jo ift es wahrſcheinlich, dag die ermähnten Wuͤrmchen, obgleich fo verfchieden von dem Hautwurm in der Form, doch feine Brut ſeyen, deren Menge in einem für uns nod) unerflärlihen Verbältniffe zu dem wenigen Individuen des Mutterthiers ſteht, welche ſich bey einem einzelnen Menfchen finden. Daß die Länge des Wurms in Folge der fortfchreitens den Entwidlung der Brut zunehme, ift zu vermuthen. Mög: lich wäre es auch, daß ben der zunehmenden Entwidlung der Brut das Muttertbier ftürbe, die Jungen dagegen in der zuruͤck⸗ gebliebenen Haut deſſelben zu. leben fortführen, deren erfte Mem⸗ bran eine röhrenförmige Scheide oder einen Balg bildete, wel: her bliebe, um den Jungen zur Mohnung oder zum Aufent: „haltsorte zu dienen... ©. XLIX—LV. Dr. Zeife berichtet über feine ferneren Arbeiten binfichtlih der Schmefelverbindungen. S. LV—LVI. Br Forhbammer über ein neues Mi- neral aus den Gruben bey Arendal, weldes er Derftedin benannte, und auf deſſen merkwürdige Sfomorphie mit Zircon er aufmerfjam machte. ©. LVI—LVIII. Briefliche Mittheilungen einiger von Dr. DW. Lund auf feiner zwenten braſilianiſchen Reife gemach⸗ ter Beobachtungen. — Regelmäßige auf der Hinüberfahrt an: geftellte Beobachtungen mit einem Spmpiezometer. — Ueber * Nicht von Lichtenftein, wie das Driginal ſagt. S. Rudolphi, Entozoor. Synopsis, p. 206. D, Ueberj, — — 134 das Leuchten des Meers. — Nirgends ſah Hr. L. daſſelbe ſtaͤrker, als vor der Bucht von Rio Janeiro, wo die Kielſpur des Schiffs fo ſtark leuchtete, daß man dabey in völlig dunkler Naht feine Schrift leſen Eonnte. Eine genaue Unterfuchung ergab, dab die leuchtenden Puncte Eleine Cruftaceen waren. — Ueber die brafilianifhe Pflanzenwelt. > ©. LVIU—LX. Der Polytechniker Jerichau legte eine Abhandlung darüber vor, die Berichtigung der Waͤrmeeinwirkung auf das Heberbarometer zu erfparen. Die Gef. ließ nad) den gemachten Angaben ein Barometer anfertigen, welches. fehr nügli befunden ward. (Die Abd. ift in diefem Bande, ©. 189 ff. abgedrudt worden.) ©. LX— LA. Etatsr. Bröndited las 3 Abhandlun- gen vor, 1) über eine antiksgriechiiche Ierracotta-Vafe aus den Ruinen von. Vulci, 2) über eine fehr alte griechiſche Vaſe ebendaher und 3) über eine antifgriechifche brennthönerne und bemalte Vaſe, bey Girgenti auf Sicilien gefunden: S. LXIM, Juſtizt. Molbeh, über die finnifhen und lappifihen Volksftamme, als Bewohner des fcandinavifchen Nordens. S. LXIT—LXXI. Ueber die Runeninſchrift auf Runamo (vgl. S. XXVI.) und Erklärung derfelben vom Pr. Finn Magnuffen. ©. LXXIII—LXXV. Mathematiſches vom Pr. Ramus. ©. LXV—LXXII. Pr Reinhardt, welher duch ° neue im Herbſte 1854. von Grönland angefommene Sendun- gen von Naturalien in den Stand gefegt ward, feine Unter: fuchungen über die grönländifchen Fifche fortzufegen, theilte eine genauere Beſtimmung der von ihm nach einem einzigen Exem⸗ plar aufgeftellten Uebergangsgattung zwifchen Zoarcaeus und Anarrhichas, benannt Lycodes, mit. Erſt 3 Sabre danach) glüdte es. ihm von Fiskenaͤß einen Fiſch derfelben Gattung zu erhalten, welcher viele Aehnlichkeit mit L. Vahliüi hatte, aber doch in einigen Beziehungen von ihm verfchieden war; da in- deſſen das zulegt erhaltene Eremplar ein Meibchen, das früher bejchriebene aber ein Männchen war, und da die Formverſchie⸗ denbeit nach dem Gefhlehte ſich noch nicht unter beftimmte Regeln in der Fifchelaffe hat bringen laffen, fo fchien es richtie ger zu ſeyn, neue Materialien zu erwarten, um nicht durch eine in Farbe und Maaß ſich ausdrüdende Formverfchiedenheit verleitet, 2 Arten aufzuftellen, wo die Natur nur eine gebildet bat, oder-auf der-andern Seite unter einer Benennung 2 wirk⸗ lid verſchiedene Arten zufammenzumengen. Im vergangenen Herbite wurden aus Omenak (unter etwa 71 Gr. N. Br.) 2 wohl erhaltene Fiſche von derfelben Gattung eingefandt, beides Männhen; von ihnen ſtimmte der eine in den relativen Maas: fen, Steahlenanzabi und Zeihnung mit dem in der grönländ. Sammlung des Mufeums aufgeftellten Weibchen uͤberein, der andere dagegen, welche eine vonder. des eritern ganz verfchies dene Zeichnung beiist, hat dieſelbe Strahlenanzahl, diefelben re— lativen Maafe und dieielbe Bildung der untern Magenmündung, wie L. Vahlii. - Somit bat die G. Lycodes 2 Arten im groͤnl. Meere, welche fih von 60 — 71 Gr. N. Br. verbreiten ; von der einen bejist das Mufeum ſowohl Männdyen als Weib: hen, vonder andern nur 2? Männden. Dieſe neuen Unter: fuhungen ließen die Kennzeichen der Gattung und der Arten ſchaͤrfet beftimmen, welche bier aus det zum Drude fertigen Abhandlung ausgezogen werden. Genus-Lycodes. Corpus elongatum, antice incrassa- tum, rostro conico, trunco compresso, cauda ensiformi. 135 Squamae corporis rotundae minutae tenuissimae euti im- mersae, Os dentibus validis, intermaxillaribus, mandibu- laribus, vomerinis et palatinis armatum; rietus mediocris. Membrana branchiostega utriusque aperturae eum jugulo eonnata, radiis 6, apertura branchiali angusta postica. Pinnae ventrales obsoletae brevissimae latiusculae, jugu- lares. Pinnae dorsualis et analis longissimae, apicem caudae eircumdantes, radiis artieulatis divisis. Vesica natatoria nulla. — (Genus inter Zoarcaeum et Anarrhi- cham medium.) Sp. 1. Lycodes Vahlii. Corpore faseiato, capite parum depresso, pinnis dorsuali et anali squamis minu- tissimis adspersis, illa radiis 117, hac radiis 91, ano’ ante medium gastraeum sito. Hab. in mari groenlandico prope Julianehaab et O- menak. Sp. 2. Lycodes retieulatus. Corpore reticulato, cap. compressiusculo, pinnis dorsuali et anali nudis, illa rad. 95, hac 75, ano fere in medio gastraeo sito. Hab. in mari groenl. ad promont. Fiskenaess et ad Omenak. S. LXXVIT— LXXVIO. Derfetbe befchrieb einen bis dabin unbekannten Fiſch, von welchem er ein ein einziges Er: emplar in der vom Fiſkenäß im Herbfte 1834. an das Mufeum gekommenen Sendung angetroffen hatte. Der Fiſch geh rt zu Guviers Gadini; aber die Gattung Gadus L. hat nod) Eeine Untergattung, zu welcher er zu rechnen wäre. Mit der Unter gattung Brotula (Enchelyopus barbatus Bl. Schn.) ffimmt er zwar darinn hberein, daß Nüden und Afterfl. ſich an der Spitze zu einer ungefonderten Schwanzfl. verbinden und daß die verhältnigmäfig lange Bauchfl. einftrahlig ift und vor den Bruftfl. fißt; aber von ihr ſowohl, wie von der ganzen Gattung Gadus, unterfchieden ift er darinn, daß er 8 Strahlen in der Kiemenbaut und auc Zähne auf den Gaumenfnoden hat und hinter dem After ein merkwürdig gebautes Äußeres Zeugungs— glied trägt, welches vermuthen läßt, daß bey der Befruchtung eine Paarung ftattfinde und das MW. lebende Junge gebäre. Er bat eine mit einer Drüfe verfehene Schwimmblafe, welche in Form und Lage etwas Befonderes zeigt. Nach diefen und mehreren Verhältniffen ſcheint diefe Fiſchart zu einer eigenen Gattungsform gebracht werden zu müffen, welche der Verfaſſer Bythites (BvSirng, in der Tiefe befindlich) zu nennen vor fehlägt, weil der Fiſch nach Angabe der Srönländer fih in arofer Tiefe aufhalten fol. Das befchriebene Eremplar it ein Männchen, 63° I. Sein Milhfad ift ſchon ausgebildet, wel— ches die Angabe der Grönländer, daß er die Größe einer erwach- fenen Phoca hispida erreiche, bezweifeln läßt. Genus Bythites (ex familia Gadinorum). Corpus breve antice incrassatum, ore fere truncato, abdomine compresso, cauda ensiformi. Squamae corporis minutae imbrieatae. Os dentibus acutis intermaxillaribus, mandi- bularibus, 'vomerinis et palatinis armatum; rietus medio- cris. Menbr. branchiost. utriusque aperturae invicem connata, sub jugulo libere suspensa, rad. 8, apertura am- pla infero-postica. Pinnae yentr. obsoletae, filiformes, longiusenlae, jwgulares. Pinnae dors, et anal. longae, apicem caudae cireumdantes, radiis articulatis et divisis. Membrum virile conieum, erassum, post anum 'situm, apice tripbyllo, papilligero. | 136 ‘ Specimen unicum huius generis in mari groenl. prope Fiskenaess captum. ©. LXXVIHL— LXXIX. Pr. Sacobfon über die thera- peutifche Anwendung einiger Chrompräparate. ©. LXXIX—LXXX. Pr. Zeife bericjtet über feine fer neren Unterfuhungen über die Zanthogeniäure und ihre Ver: bindungen. ©. LXXX—LXXXWV. Dr Lund hatte aus Brafilien Bemerkungen Über die Vegetation auf den inneren Hochebenen Brafiliens, befonders in pflanzenhiftorifcher Hinficht, mitgetheilt. Die Abhandlung, aus welcher hier Fein Auszug gegeben werden kann, folgt, ganz abgedruckt, in diefem Bande, ©. 145 ff. ©. LXXXIV—LXXXV. Et. Dorfted über die in Ko: penhagen nah Gaußens Beobahtungsweife angeftellten magne- tiichen Beobachtungen. ©. LXXXV— XCIV. Geh. Leg. R. Bröndfted las eine Abhandlung, betitelt Werfuch einer populären Darftellung der Eigenthümlichkeiten Griechenlands, auch hinfichtlid) der phufifchen und geographifchen Verhältniffe diefes merfwürdigen Landes vor. Auszug aus derielben. { ©. CXV—XCVIN. Et. Werlauff, Verträge zur Ge: fchichte des nordifchen Bernfteinhandels. ©. XCVIM. Pr. Molbecd über den verftord. Bifhof P. E. Mülter, ©. XCVINM—- CI. Br Madvig legte eine Abhandlung vor über das Geflecht in den Spraden, befonders dem Sans ſkrit, Griechiſchen und Lateinifhen. Auszug. ©. CHL— CV. Pr Dluffen legte eine Unterfuhung über die Parallare des Mondes vor. Auszug. S. CVI—CVM. Et. Hornemann berichtete über das 37fte Heft der Flora danica, f ‘ ©. CVI Pr Sacobfon theilte Ferneres über feine Litho- Elaftifche Methode mit. S. CVI—CIX. Pr. Reinhardt theilte eine von Ab= bildung begleitete Veſchreibung des isländifhen Baagmär (Trachypterus Bogmarus Valenc.) mit, welcher bey den Fardern im Sommer 1828. gefangen worden war und über welchen er der Gefellfhaft einen vorläufigen Bericht im Winter 1829. ertheile hatte. (S. Th. V. S. X.) Da das im Branntwein aufbewahrte Eremplar die Naden: und Bauch floffen faft ganz vollftändig befist, und beym Empfange, 10 Tage nachdem es eingefangen worden, feine ungepaarten Stoffen unbefchädigt und noch roth gefärbt waren; fo hat die Zeichnung (von Schoußsboe) eine Genauigkeit erlangt, welche Eeine bis— ber gelieferte auch nur annäherungsmeife befüße. Seit 1829. fcheinen die Befchreibungen diefer Art durch Unterfuhungen befferer Eremplare nicht vervollftändigt worden zu feyn. Yarz relt hat in feiner Hist. of. brit. fishes, p. 191. feine Zus fäse nad) eigenen Unterfuchungen liefern fönnen; er hat rüd- fihtlid) der englifhen Sauna nur Flemings Beſchreibung und Abbildung eines an den fchottifchen Kuͤſten gefangenen Sn: dividuums benutzt; ift aber die Reftauration des verftümmelten Eremplard in jenem richtig ausgeführt worden, fo kann dieß Eremplar nicht einmal zur Gattung Trachypterus gerechnet werden. Valenciennes hat im 10. Th. der Hist. nat. d. poiss. zu den älteren Befchreibungen dieſer Art einige feiner eigenen Unterfuhung eines getrodineten Exemplars vem Mord: cap entnommene Bemerkungen hinzugefügt. Es herrſcht einige Verfchiedenheit in den angegebenen relativen Maaßen zwiſchen diefem und dem fürdifchen Eremplar, welche aber wohl vom 137 Eintrodnen herrührt. Die Strahlenanzahl in ben Rüdenfloffen beider ſtimmt faft- ganz überein; es läßt fich aber nichts Schar: fes auf der Oberfläche der einzelnen Strahlen beym lestern fühlen, wie ®. es vom feinigen angibt; denn die einfache Reihe ſehr Eleiner Stacheln, welche fich längs der Bafis der R. Fl. binzieht, kann bier wohl kaum gemeint feyn; dagegen find fehr kleine und zerftreute Stacheln auf den Strahlen der Schw. Tl. fihtbar fowohl, als fühlbar, V. befchreibt den legten Stachel an der Wurzel der Schw. Fl. als auf dem legten Schilde der Seitenlinie bey feinem Exemplar |fißend; beym fär. Eremplar ift das nicht der Fall; jener 2getheilte, kurze Stachel fit mit feinem beiberſeits ſchildfoͤrmig ausgebreiteten Grundtheile im ſchar— fon Rande des Schwanzendes, und die Scilderreihe der Sei⸗ tenl. fest ihren Lauf über ihn und weiter nach hinten gegen die Wurzel der Schw. Fl. fort; hinter und dicht an ihm ſitzt noch ein dünnerer, aber beweglicher Stachelftrahl; beide zuſam— men koͤnnten eher als eine |gegen das Schwanzende ftehende rudimentäre Afterfl. betrachtet werden, welche ſich in eine andere, unter der Schw. Fl. unmittelbar liegende Partie von 4 fehr furzen und dünnen, allgemein überfehenen Strahlen fortfegte, die wie die verfrüppelte andere Hälfte der Schw. FI. ausfehen. Das abgebildste Eremplar hat nur 2 große fhmwärzlihe Fleden auf feiner filberglänzenden Seite, welhe noh nah 8 Fahren eben fo. deutlich find, wie beym Gmpfange des Fifches. Die Totallaͤnge dieſes Exemplars von der Spike des gefchloffenen Mundes bis zur Wurzel der Schw, Ft. ift = 43" 6'"; der Kopf ift in derfelben 74, die Schw. FI. 6% mal in ihr ent: halten; die größte Höhe, am Ende nehmlich des erften Drittelg der Zotallänge, geht auf diefe 54 mal, Die Kiemenmembran hat 6 Str., die Br. Fl. 10—11, B. Ft. 6, 1fte R. Ft. 5, 2te 172, Schw. Fl. 8 Strahlen. ©. CIX—CXIL. Pr. Reinhardt lieferte die Fortfegung feiner ichthyologifhen Beyträge zur Fauna Grönlands. Zuerft die DBefchreibung und Abbildung einer aus verfchiedenen Hans delsplägen in Nord- und Südgrönland im Jahr 1834. einge: fandten neuen Fiſchart, welche fih durch 4 Schleimöffnungen führende Linien zu jeder Seite auszeichnet, und der er bis auf weiter den Namen Clinus unimaeulatus gab und für nahe verwandt mit Cl. punetatus hielt. Später hat Hr. Kröyet‘, mit jener vorläufigen Beftimmung unbekannt, dem Bf. Nach— richt mitgetheilt, daß er-auch die Befchreibung einer folchen Fifch- art aus Grönland entworfen, die er wegen der großen Anzahl der Seitenlinien zu Cuviers Gattung Chirus gerechnet und Ch. praecisus benannt habe. * Die Abhandlung befchäftige ſich daher zuerft mit der Unterfuhung der Frage, ob die größere "Anzahl von Seitenlinien (hier Richtungslinien für die den ‚Schleim ausmerfenden Deffnungen) bey einer Fifchart diefe von der Gruppe entfernen dürfe, zu welcher fie nach der Ueberein- ſtimmung der meiften übrigen Organenſyſteme zu ftellen ift. Die Spftematifer feinen z. B. bey der Glaffification deg Ba- trachus punctatissimus den Seitenlinien diefen Einfluß nicht eingeräumt zu haben. Nun ift die neue Art in mwichtigen Theilen von der Gattung Chirus verfchieden, obzwar hinfichtlich der Zahl der Seitenlinien eine intereffante Aehnlichkeit zwifchen dem grönländifchen Firhe und der Gattung Chirus aus dem Meere bey Kamtſchatka Statt findet; dagegen hertſcht ſowohl * Diefe Beichreibung ift fpäter in Kröyers Naturhift. Tids— ffr. Bd. 1 ©. 25. erſchienen. (S. Ifis 1840. ©. 653— 650.) Iſis 1848. Heft 2. 138 im ganzen Habitus, als in ben meiften Organen eine vollkommne generifche Uebereinftimmung zwifchen ihm und des Fabricius Blennius punctatus. Das hat ben Verf. zu einer Vergleis hung der mwichtigften Organe fämmtlicher ihm !befannter Arten der Samilie Blennius L. veranlaßt, welche im geenl. Meere vorkommen, aus welcher er dag Mefultat zieht, daß diefe Arten rüdfichtlich des Zahnverhalteng, der Kiemenhaut, der Schleims> Öffnungen, des Verdauungscanales und der Noogenfäde in 3 Gruppen oder Untergattungen zu vertheilen feyen, nehmlich die Gunnellus- Gruppe mit einer als eine Querfalte unter dem Halfe verwachfenen, mit 5 Strahlen verfehenen Kiemenhaut, £einen oder fehr wenigen Zähnen auf dem Pflugfcharbeine und feiner Art von Geitenlinien; diefe Untergattung enthält die Arten Gunnellus groenlandicus (fasciatus Bloch) et affi- nis; die Lumpenus- Gruppe mit einer nach hinten freien Kie— menhaut mit 6 Strahlen, einer Seitenlinie ohne Schleimöff- nungen und mit Zähnen auf der Pflugfhaar; zu ihr gehören Lumpenus Fabricii (Blenn. Lumpenus Fn. groenl.), medius Mus. reg. et aculeatus Mus. reg.; beide find neue Arten; und endlich fehlägt er den Namen Stichaeus für die Ste Gruppe vor, welche ebenfalls 6 Str. in der freien oder ganz vorn zufammengewachfenen Kiemenhaut, Zähne auf der Pflugfhar ſowohl als auf den Kiemenbögen und eine oder mehrere mit Schleimöffnungen verfehene Seitenlinien hat, zu denen er den Blenn. punctatus Fabr. und die in der Ab: handlung befchriebene neue Art, Stichaeus unimaculatus, technet, deren 6 der Befchreibung zum Grunde liegende Exem— plare in der Länge zmwifchen 7 2" und 8" 10° variiten. In einem zweyten Beytrage theilte der Vf. Abbildungen und Befchreibungen von 2 neuen Sifcharten mit, von denen die eine der von Strom in die nordifhe Fauna eingeführten Art der Gattung Scopelus (Se. borealis Nilss.) verwandt, aber in der Strahlenzahl und der Stellung der Schleimöffnungen etwas verfchieden von ihre und Se, glacialis benannt worden it. Sie bat 12 Strahlen in der R. Fl.; die Strömifhe foll nur 9 haben; jene hat 17 Str. in der A. Fl.; von diefer gibt Strom 10, Nilsson 15 an. Die dem Mufeum nad) und nad überfandten 6 Eremplare find alle aus den nordlichften Eolonien, als Omenak, Nitesbane und Jacobshavn. Größe variirt zwifchen 2— 34”. — Die andere Art gehört zur Gat: tung Motella und unterfcheidet ſich von allen andern befannten nordifchen Arten oder Abarten derfelben durch ihre ſilberglaͤn— zende Farbe, ihren forellenartigen, ftumpfen Kopf und befonder durch) die ſchwach ausgefchnittene Schwanzfloffe. Sie war zuerft im Mufeum unter dem Namen M. unicirrata aufgeftellt, unter welcher unpaffenden Benennung fie feit einigen Jahren einigen Mufeen mitgetheilt ward. Jetzt führt fie den Namen M. argentata in der grönländifhen Sammlung. Die feit 1831. eingefandten zahlteiben Exemplare find faft alle gleich groß und gewiß ganz jung. Sie Eommen nur aus dem Suͤ— den und zwar dem Diftricte von Julianehaab. Länge 2% — 3" Das nördliche Grönland fcheint auch eine unbeſchrie— bene große M.-Art zu befigen, nad) 2 aus dem Magen einer Kappenrobbe genommenen, fehr befchädigten Eremplare zu ur— theilen, welche im J. 1834. von Omenak eingefandt und in derfelben Sammlung unter dem Namen M. Ensis aufgeftellt wurden. Sie zeichnet fich durch die Ränge des erften Str. der vordern, abortiven R. Fl. aus, welcher faft fo lang ift, wie der Kopf, ferner dadurch, daß der After weiter zuruͤck ſitzt, als bey M. Mustela. 9* 139 Endlich ſchloß ſich diefer Vertrag mit der Bemerkung, daß es im greönländifhen Meere außer dem Cyclopterus Liparis Fabr., welhen man wegen des befonders lofen Anliegeng der Haut Liparis tunieata nennen fönnte, noch eine Art gebe, welche in ihrer Zeichnung viele Aehnlichfeit mit der von Yar- tell in feinen Brit. fishes abgezeichneten europäifhen Art hat; da das Mufeum aber nur ein einziges, nicht vollftändiges Eremplar von ihr befist, fo kann noch Eeine fichere Beſtimmung ftattfinden. ©. CXI—CXU. Dr. Lund hatte aus Brafilien die erfte Abhandlung von einer Reihe ſolcher über die dortigen Kalkftein- höhlen eingefandt. In den Gebirgsketten zwifchen dem Frans cescofluffe und dem Rio das Velhas, wie auch in den Thal ftrichen des letztern kommt eine große Menge von Höhlen vor, von denen die bier befchriebene Lappa nova de Maquine in der Serra. de Maquine eine‘ der merfwürdigften ift. Da die inneren Theile derfelben noch nie von einem menfhlihen Fuße betreten worden find, fo hat Dr. Lund urfprünglihe Verhält- niffe entdeden Eönnen, welche die meiften europäifchen Höhlen nicht mehr darbieten, - Die Formationen find hier Zhonfchiefer, Kiefelfchiefer und Kalkftein aus der Uebergangszeit, und im letz— tern findet ſich die befchriebene Höhle, deren ganze Länge in einer Richtung von N. nah S. 1440' beträgt, und welche im Durchſchnitte eine Höhe von 3SO—40' und eine Breite von 50— 60° hat. Sie ift durch die Stalaftitmaffen in 12 ver- ſchiedene Abtheilungen getheilt, von denen nur die. erfteren 4 vor dem Beſuche Lunds befannt und die 3 innerften befonders von einer folhen Schönheit waren, daß feine Begleiter bey dem erften Befudy auf die Kniee fielen und austiefen: Milagro, Deus he grande! (Wunder, Gott ift groß!) Die Schichten des Bodens in den Höhlen find von der Dberflihe nach unten: 1) eine einige Zoll die Ninde von ſtalaktitiſchem Kalkfteine, welche auf der Oberfläche wiederum mit einer Haut von Staub überzogen ift, die nur aus Knochen= ftagmenten und Thon beftehtz; auch enthält der Stalaktit felbft diefelben Knochen. Folgendes find die Thierarten, welche alle noch in diefem Theile Brafiliens leben, die diefe Weberbleibfel geliefert haben: Cervus rufus, Coelogenys Paca, Cavia A- perea, 6 Arten Fledermäuſe und 4 Arten der Gattung Mus, Lepus brasiliensis und Strix perlata, Die Iettere, die bra— filianifche Höhleneule, hat nach den Beobachtungen des Verf. befonders zur Anfammlung der Knochen Eleiner Thiere beyges tragen, welche fie als ihren Raub in die Höhle eingefchleppt bat. 2) Eine Schicht von ziegelrother Erde in einer Mächtig- Eeit von einigen Zoll bis zu mehreren Fuß. Sie beiteht aus Thon und Kalk, häufig zu einer feften Maffe zufammengefittet, und enthält edige Blöce von dem Kalffteine des Felfens, wenig Geroͤlle (Quarz, Bergeryftall und ein Stüd Bafalt mit Dlivin) und eine auferordentlihe Menge Knochen aus jet vergangenen Schöpfungen. Sie ift außerdem von Salpeter durchdrungen. Die Thiere, deren Nefte fich bier finden, find: eine Antilope von der Größe eines großen Bodes, von der jich viele Knochen finden, ein Megatherium, von welchem nur die Weberbleibfel von 2 Individuen gefunden worden find, und die Knochen eines Vogels etwa von der Größe einer Taube. 3) Unter diefer Schicht findet fich wieder eine Stalaftitrinde, welche eine weiße, mehlartige Schicht, wahrfcheinlid von verwittertem Kalkfteine bedeckt. Diefe Schichten find ganz ohne Knochen. Der Verf. fchließt aus feinen Beobachtungen, 1) daß bie Kalkfteinhöhle lange vor der Zeit gebildet worden fen, in welcher 140 die rothe Erde mit den Rnochen abgefegt ward, und daß eine große Stalaktitbildbung ſchon in diefer fruͤhern Periode ftattges funden habe; 2) daß die rothe Erdfchicht mit Knochen mit den befannten Knochenſchichten in den europäifchen Höhlen überein= ftimme; 3) daß die große Maffe diefer Knochen weder durch. Raubthiere in die Höhle eingefchleppt, noch, als lofe Knochen, hineingefpühlt oder al8 Aas hineingetrieben fey, fondern daß die Antilopen vor einer Ueberſchwemmung in einer ganzen Schaar in die Höhle geflüchtet und bier ertrunfen fenen. Er findet nehmlich, daß die Knochen nicht zerbrochen oder zerfaut und daß fie individuenweife beyſammenliegen, melches nur möglich war, wenn fie vom Fleiſch umgeben in die Höhle Eamen; endlich fhließt er aus der bekannten Lebensweiſe der Antilopen, nad) | welcher fie freie Pläse fuchen und eingefchloffene Stellen feheuen, daß die alten ſich nicht in die Höhle haben zuruͤckziehen fünnen und dort geftorben feyen, und aus dem einförmigen Grade der Erhaltung, daß alle Knochen zu ein und berfelben Zeit in die Höhle gefommen feyn müffen. ©. CXM— CAM. Pr. Reinhardt theilte Auszüge aus einem Briefe des Dr. Lunds aus Lagoa fanta in der Provinz Minas Geraes vom 2. Nov. 1835. mit. — Lund unter= ſuchte auf feiner ferneren Neife in Brafilien noch 19 Höhlen, welche fümmtlid die in feiner im vorigen Jahr vorgelefenen Abhandlung dargelegten Anfichten von ihrem geognoftifchen Ver: halten beftätigten. Er fammelte mehrere merkwürdige Aufkläs rungen Über die näheren Umftande, welche bey der großen Ueber— ſchwemmung ftatt gefunden haben müffen, über die Gewalt der— felben und über ihre Nichtung in Südamerica von N. nah ©. überzeugte er fich durch neue Thatfachen. Von Säugthierver: fteinerungen traf er nur in 2 von den 19 Höhlen 3 Arten an, verfchieden von denen in der Maquinehöhle; 2 derfelben gehören Miederfäuern an, melde viel größer waren, als irgend «eine der jest in Brafilien lebenden Arten diefer Ordnung und, mie es fcheint, generifch von ihnen verfchieden; die Ste ift ein Me— gatherium, ungefähr von der Größe des Elephanten. ©. CXII— CXV. Pr. Forchhammer legte eine Ab— handlung über die Kohlenformation von Bornholm vor. S. CXV—CXVI Derf. über den höhern Wafferftand auf Bornholm uf. S. CXVI— (XXI. Derf. las eine Abhandlung, in wel— cher er theilg eine Methode zum Analyfieren derjenigen Eiefelz fauren Salze angab, welche eine in Salzfaure auflögliche Ver— bindung vom Protoryd und Deuteroryd des Eiſens enthalten, theilg eine Neihe Analyfen von Mineralien aus biefer Claſſe der Eiefelfauren Salze mittheilte. ©. CXXI—CXXI. Die Gefellfchaft empfieng eine Lebers fit der Gebirgsformationen auf Porto fanto und Madeira vom Srafen Vargas Bedemar, welcher fi) auf diefen Inſeln wegen geognoftifher Unterfuhungen aufhält. S. CXXIT— (XXIII. Et. Derfted legte einige neue Ber: ſuche über die electrifche Kettenwirfung vor. : ©. CXXIUT—CXXV. Dr. Pingel legte eine Abhandlung über den von Porphprgängen durchbrochenen rothen Sandſtein im füdlichen Grönland vor, S. CXXV. Bitliothecar Dluffen gab eine Ueberficht der Kryſtallformen des Epidotes. 3) ©. 1-—-70. Das Mercapten (eine Verbindung aus 4 Theilen Kohlen, 12 Theilen Wafferftoff und 2 Theilen Schwefel), mit Bemerkungen über einige andere neue 141 5 x Producte der Schwefelweinfäurefalze, wie auch bes ſchwe— ren Meinöles durch Sulfurete; von W. Chr. Zeife. 4) ©. 71— 96. Anatomiſche Unterfuhung der Jacob: fonifhen Anaftomofe und des Ganglion Arnoldiz von H. Bendz. Mit 6 Kftfln. Mir müffen uns: hier begnügen, nur die Refultate diefer Un: terfuhung zu geben, weldes folgende find: 1) Es eriftirt eine Berbindung zwifchen dem Nervus petrosus superficialis und glossopharyngeus, welche von Jacobſon befchrieben und nah ihm die Sacobfonifhe Anaftomofe benannt worden ift: 2) fie gibt bey ihrem Verlaufe über das Promontorium Zweige an das Foramen ovale et rotundum ab, ferner fteht fie duch einen Zweig, in Verbindung mit den auffteigenden Nerven vom Gangl. cervicale supremum; 3) es eriftiert ein Gangl. auf der innern Fläche des N. max. inf., welches nach dem Ent— decker G. Arnoldi genannt wird; 4) dies gehört zum vegetati⸗— ven Nervenfyfteme vermöge feiner Strnctur, Farbe und Verbin— dungen; 5) es gibt Zweige an den N. buccinatorius, masse- tericus, temporalis superficialis, communicans faciei, al- veolaris * und die Sacobfonifche Anaftomofe ab; 6) ber den Tensor tymp. regierende Nerv kommt vom N. pteryg., nicht vom Ganglion, wie Arnold behauptete; dadurch wird jener ein willführliber Muskel; 7) das G. Arnoldi kann nicht otieum oder auriculare benannt werden, da es nicht in dem Berhältniffe zur Function: des Tensor tymp. fteht, wie A. e8 ' annimmt; 8) da8 G. Arn. ann, zufolge der zwifchen dem 5ten Punct und den Nüdenmarksnerven beftehenden Aehnlichs feit mit einem Ganglion des N. intercost. magnus verglihen werden und gehört zu der Gangliengruppe längs den großen Nerven: und Arterienftimmen in der Bafis des Schaͤdels. 5) ©. 97 — 1233. Neue Unterfuhung über die Kanthogens füure und ihre Verbindungen; von W. Chr. Zeife. 6) ©. 129 — 144. Fortfegung von Nr. 4; von Bend;. Mit 2 Kfeefin. (Unterſ. beym Menfchen.) 7) ©. 145— 188. Bemerkungen über die Vegetation auf den inneren Hochebenen Brafiliens, befonders in pflanzen: gefhichtliher Dinfiht, von Dr. P. W. Lund. 8 ©. 189— 206. Ein Verhalten zwifchen den XTheilen des Luftdruckmeſſers, durch welches derfelbe feinen Stand gegen den Einfluß der Wärme felbft berichtigt; von E. B. Serihau. 9) ©. 207 — 248. Ueber Höhlen in Kalkftein im Innern von Brafilien, welche zum Theil foffile Knochen enthals ten; 1fte Abh.; von P. W. Lund Mit 1 T. Mir Eönnen rüdfichtlich diefer Abhandlung bier nur auf den von ung überfegten Auszug ©. CXI— CXI. verweifen. 10) ©. 249 — 264. Reduction einer Claffe von Integralen, die den elliptifchen verwandt find; von EC. Namus, 11) ©. 265— 306. Unterfuchung derfelben CI. von Integr.; Fortf. d. vor. Abb. von demf. 12) ©. 307—332. Ueber Höhlen im Kalffteine im Innern von Brafilien, welche zum Theil foff. Knochen enthalten ; 2te Abb.; von P. W. Lund. Mit 3 8. Handelt von der Höhle Lappa da cerca grände. * Diefe Verbindung Hat der Verf, jedoch nur beym Pferde und bey der Kage mit Beſtimmtheit gefehen. Gr konnte noch nicht ermit- teln, ob e8 Zweige an den N. pterygoideus fendet, 142 13) ©. 333 — 356. Neue Unterfuhung über das brennbare -Chlorplatin; von W, Chr. Zeife HKongl. Vetenskaps- Akademiens Handlingar för ar 1844, Stockholm 18146. 444 ©. und 13 T., aud 1 Ch. Diefer Band enthalt 10 Abhandlungen und 6 Biographien. 1. ©. 1— 16. Ueber die Doppelfalze des oralfaureen Chrom— oxyds; von N. S. Berlin. Dabey Taf. 1. I. S. 17 — 26. Bericht über die Art und Weiſe, auf welche das Reichsnormalmaaß practifh auf den Etalon aufgetragen worden ift; von E. Littmann. II. S. 27—120. Ichthyologiſche Beyträge; von M. W. v. Düben und J. Koren. Dabey Taf. II. II. „Wir erlauben uns hiermit, der K. Ac. d. W. die Beſchrei— bung einiger Fiſche vorzulegen, welche, neu für die ſcandinaviſche Fauna und zum Theil auch für die Wiffenfhaft, während der legteren Jahre an der norwegifchen Weſtkuͤſte angetroffen, wor— den find. Der Eine von ung bat auf einer Neife längs dem größgern Theile diefer Küfte, der Andere während eines mehrjäh- tigen Aufenthalts in Bergen Gelegenheit gehabt, die meiften diefer Fifche zu beobachten, Für die Kenntniß anderer — und unter ihnen mehrerer der intereffanteften — find wir und die Miffenfchaft dem Bergen’fhen Mufeum verpflichtet. Hr. Stiftes amtmann Chriftie, der Stifter und erfter Vorfteher deffelben, hat eine Neihe von Fahren bindurdy der norwegifchen Fauna eine ununterbrochene Aufmerkfamfeit gefchenkt, und [von ihm rührt die Entdedung mehrerer der hier zuerft befchriebenen Ar— ten ber. Verſchiedene derfelben, welche feit mehreren -Sahren im Bergen’fhen Mufeum aufbewahrt worden find, hatte der für die MWiffenfchaft zu früh dahin gefchiedene Stuvig abzu— zeichnen und zu befchteiben angefangen; aber die eben begonnene Arbeit wurde durch feine Neife nad) Neufundland und feinen dort erfolgten Tod unterbrochen. Hr. CHriftie und die übri- gen Vorfteher des gen. Mufeums haben uns nun gütigft er— laubt, diefe Fifche zu unterfucdyen und fie neben unferm eignen Bunde zu beſchreiben.“ „Yon den 12 Arten, welche hier als neu für die feandinav. Fauna aufgenommen werden, fcheinen 5 auch neu für die Wif- fenfchaft zu fenn und ein paar derfelben Gattung anzugebören, welche man bisher für tropifche und der europäifchen Fauna ganz fremde angefehen hat. Won den übrigen find 5 fchon von den englifchen Küften, eine (Sternoptyx Olfersii) nur von den wärmeren Theilen des atlantifhen Meeres und eine (Se- bastes imperialis) nur aus dem Mittelmeere befannt. Es verdient bemerkt zu werden, daß feine von ihnen allen in Grön= land gefunden worden ift, wie auch, daß die neuen Gattungs- formen (Polyprion, Beryx, Chironectes, Sternoptyx und Le- padogaster), melde bierdurdy mit in die norwegifche Sauna kommen, der grönländifchen ſaͤmmtlich fremd zu feyn fcheinen. Auch diefe Entdekungen tragen fomit nad) ihrem Maafe ebenfo, wie Neinhardts genaue Uuterfuhungen der grönländifchen Thierformen zur fernen Verminderung der Aehnlichkeit bey, von welcher man vor nicht langer Zeit annahm, daß fie zwifchen der Fauna von Grönland und Norwegen oder der des nörd- lichften Amerikas und Europas ftattfände. Bon diefen Arten find 7 Afanthopterngier und I Malafo- ptewygier; wonach folglicy der Zuwachs für unfere Fauna rela— 143 tiv. weit größer von den erftern wird. Acht (4 UE. und 4 Mat.) find beſtimmt als Standfiſche oder als foihe zu betrachten, welde ſich das ganze Sabre hindurch an Norwegens Küften finden und ſich dert fortpflanzen 5; alle größeren von diefen Ar: ten find den nerwegifchen Fifchern unter eigenen Namen wohl bekannt. Dagegen fommen die Arten von Polyprion, Beryx, Sternoptyx und Cbironectes vielleicht nur fporadifch an den norwegifchen Küften vor.“ Es folgt bier nun die ausführliche Beſchreibung der 12 Arten. Diefe find: Polyprion Cernium; Beryx borealis Düb. et K. (Capite altitudine corporis sesquibreviore, antice armato spi- nis 6, quarum 2 ad latera oecipitis, 2 in rostro et 2 validae, divergentes, bifidae, sub narib, ad latera rostri; squamis praeeipue dorsi et caudae asperis, spinulosis. Br. 8, D. 4-+-18, P. 16, V. 1.-+ 10, A. 44 27, C..57820 +4; long. 12”): Sebastes imperialis Cuv.; Gobius Nils- sonii D.et K. (Elongatus, eompressus, sublinearis; pinnis dors. remotis, anteriore biradiata, posteriore et anali ra- diis 20 aequalib.; pectorali latissima, radiis 30, caudali emarginata. Br. 5, 1 D. 2, 2 D. 20, P. 30, V.?, A. 20, 6.8 +15 + 8; long. 155°); Gobius Stuvitzii D. et K. (Elongatus, compressiusculus, pinnis dors. remotis, ante- riore humiliore, 5-radiata, posteriore radiis 12, postice sensim deerescentib.; caudali emarginata. Br. 5, 1D. 5, 2 D. 12, P. 15, V. 2, A. 14, €. 10-+ 13 + 10, long. 1-75); Lophius eurypterus D. et K. (Radio capitali 1mo sequentib. 2 plus quam duplo breyiore, terminato in eylindrum transversum, crassum, eiliatum; pinnis omnib. amplis, pectoralib. extensis aream totius corporis aequan- tibus. 1 D. 3,2 D. 12, P. 17, V.1-+5, A. 11,058, longit. primi speeim. 33, alterius 31‘); Chironectes ar- eticus D. et K. Laevissimus, appendieibus cutaneis ra- ris, sparsis, validis, subeylindrieis, basi vaginatis et cor- pori arete appressis, apice pinnatis. D, 12. P. 10, V. 5, A. 7, €. 10; long. 17); Sternoptyx Olfersii Cuv.; Ga- dus (Merlangus) Potassoa Risso; Motella (Couchia) ar- genteola Montagu; Rhombus Megastoma Donov. und Le- padogaster bimaculatus Penn. Schließlich folgen noh Be: merfungen über den Cyclopterus minutus Pall., welder, nach den Beobachtungen der Df., wahrſcheinlich nur ein junger Cyel. Lumpus ift. Abgebildet find auf den genannten Zafeln Beryx bor., Gobius Nilssonii et Stuv., Lophius eurypt., Chiron. aret., Sternopt. Olf., Lepadog. bimac, und Cyel. minutus. IV. ©. 121— 210. Methodifche Ueberficht der wiederkaͤuen— den Thiere, Linnes Pecora; von C. J. Sundemall. Dazu Taf. 13, 14. Die Ueberfegung in der Ifis, 1846., ©. 564 ff. Der Cervus lobipes ©. 561. heißt nicht fo und audy nicht labipes et latipes, fondern C. albipes. V. ©. 211— 228. Ueber das Hautffelet der Holothurien ; von M. W. v. Düben und J. Koren. Dabey Taf. IVEVZ Die Holothurien werden mit nicht menigerem Rechte, al bie Grinoideen, Afterinden und Echiniden mit dem Namen Echino— termen belegt, indem ſich bey ihnen allen, wenigftens allen nor: * Mir fünnen die Abbildungen nicht geben, dennoch werben Die Figuren angeführt, damit diejenigen, welche das ſchwediſche Original haben, vergleichen fünnen, Re, 144 difhen oder den Arten, welche wir Gelegenheit zu unterfuchen gehabt haben, in die Haut abgelagerte harte, Ealkartige Theil- chen finden. Vey einigen Gattungen, wie Cuvieria und Sy- napta, find diefe fo groß oder dicht geftellt und in die Augen fallend, daß fie felbft der Aufmerkfamkeit der erften Befchreiber nicht haben entgehen Fönnen. Selten findet man jedoch ihre Befhaffenheit etwas genauer angedeutet. So enwähnt Delle Chiaje* zadiger Sterne in der Spige der Papillen bey Hol. Columnae; Quoy und Gaimard erwähnen ** Eleiner po— Ingonaler Scheiben in der harten. Haut der H. spinosa, und Grube** aus fteindarten Koͤrnern zufammengefegter Erhö- bungen bey feinem Psolus granulatus. Befonders find ine deffen die merkwürdigen Haken in der Haut der Synapta von mehreren Schriftitelleen erwähnt worden; aber der Exfte, wel— her diefe Gebilde genauer unterfuchte, war Quatrefages, + welcher biy feiner meifterhaften Befchreibung des Hautſkelets der Synapta Duvernaea meit entfernt war, zu ahnen, daß analoge Gebilde ſich bey den meiften, wenn nicht allen, Holothurien finden. Won Thyone Fusus hat der Cine von uns ++ das Haurffelet unterfuht und befchrieben, und fortgeiegte Unter- fuhungen der Haut bey unferen übrigen Arten haben die ges genwärtige Abhandlung hervorgerufen. Nachdem fie ſchon aus: gearbeitet war, erfuhren wir, daß die Structur der Holothurien- baut auch anderswo der Gegenftand von Unterfuhungen gewe— fon ift und daß U. Cofta in der Academie des Aspirans Na- turalistes 1843. zwey Abhandlungen über. diefen Gegenftand vorgelefen hat; wir fennen diefe aber nur aus furzen Auszügen‘ in den Annales des sciences naturelles, 2de ser.. T. XIX, p. 394, fo daß wir noch nicht wiffen, wie viel Gemeinfchaft liches mit den unftigen Cofta 8 Unterfuhungen haben mögen. Um die Ealfartigen Theile in der Haut der Holothurien deuts lid) und fehön zu fehen, muß man eine dimne Hautfchicht unter das Microfcop bringen und ein menig Fauftifches Kali hinzu— thun, welches alle animalifhen Stoffe durchfichtig macht oder endlich ganz auflöft und den Kalk allein und rein zuruͤcklaͤßt. Der übrigbleibende Stoff ift in größeren Maffen (wie die Schup⸗ pen auf Cuvieria squamata) £reideweiß; in £leineren Stüden zeigt ev fich unter dem Mictofcope ganz farbelos und durchſichtig. In Säuren loͤſt er fich mit ſtarkem Braufen auf, und fein Hauptbeftandtheil ift Eohlenfaurer Kalk. Bey genauerer Analyfe würde aller Wahrfcheinlichkeit nach feine chemifhe Zufammen fesung mit der der Echinidenfchalen gleichartig befunden werden. Er ift Außerft hart, fpröde und brüchig, wie Glas; auch die Eleinften Fragmente zeigen immer einen fcharfen Bruch, ganz wie Eleine Glasftüde (f. einige ſolche Fragmente Fig. 38.); aber merkwürdig ift befonders die außerordentlich regelmäßige Form, in welcher diefer Stoff abgefegt wird, wie e8 aud) die eignen Figuren find, welche daraus bey jeder Art entftehen, Man bewundert die ftrenge Negelmäßigkeit, mit welcher das Skelett der Seeigel und Seefterne conftruiert iftz aber nicht weniger regelmäßig und nicht weniger ſchoͤn, wenn gleich von microfcopifcher Kleinheit, find die Formen, in denen ſich der * Memorie, T. III, p. 67; die Sterne, undeutlich gezeichnet, Taf. 35, fig. 15. »* Voy. de l’Astrolabe, Zooph., p. 118, **« Actin., Echinod. und Mürm., ©. 38. + Ann. d. sc. nat., 2de serie, T.XVII, p. 19. +4 5. Roren im Nyt Mag. f. Naturvidenff,, Bd. 1IV.,9. 3 p. 203, Taf. 1, 145 Kalk in der Haut der Holothurien ablagert. Derfelbe Grund: typus fcheint fich Überall durch diefe Gebilde hinzuziehen, aber fo manchfach mobdificiert, daß die Kalkſtuͤckchen bey jeder Art eine eigne, characteriftifhe Form haben, So verhält es ſich wenigftens bey allen hiefigen Arten, von welchen wir, Synapta mitgerechnet, 14 £ennen, deren Characterifierung und Befchreis bung wir einer [der hier zunachft] folgenden Abhandlung vorbe- halten und wir £önnen auf feine Weife auch ältere, in Wein— geift aufbewahrte Eremplare diefer Arten fo ficher beftimmen, wie durch das microfcopifche Betrachten eines Eleinen Haut: ſtuͤckchens. Dieſe Kalkſtuͤckchen kommen vor: a) in der äußern Haut des Körpers (f. z. B. die Hautftüde, Fig. 8, 9, 28, 29, 53, 56) bey allen unferen Arten, außer dem Thyonidium commune nob. (Cucumaria Forbes), dem jede Spur von Kalk’ in der Haut des Körpers felbit fehlt, bey welchen fich jedoch in der Spige der Füße, auf der Mundhaut und den Tentakeln ebenfalld Kalkftüde, wie ge: woͤhnlich, finden. — Bey den Arten, bei melden die Haut ungleich beſchaffen ift, find es auch diefe Kalkftüdchen; fo bey der Gattung Cuvieria, bey welcher fie auf Nüden und Seiten zu großen Schuppen verwachfen find, unter dem Bauch aber ein ganz anderes Anfehen haben Die Arten, deren Haut am bichteften mit folhen Kalkſtuͤckchen belegt ift, Eönnen nicht zer- berften; fo Cuv. squamata, Cucumaria Hyndmanni (fig. 8 —9) et lactea. b) Sn der Spitze der Füße (Saugröhren) findet ſich ftets eine mehr oder meniger runde und regelmäßige Kalk: fcheibe (Fig. 22, 34, 52), welche hier eine nothwendige Bedin- gung für das Saugvermögen zu feyn ſcheint. ine dgl. Scheibe findet ſich in der Spitze der Füße bey allen Echini (Fig. 63), aber, fonderbar genug, nicht bey den Afterien. ec) An den Seiten der Füße findet fih Kalk unter ganz anderen Formen, nehmlich als verlängerte Querftüde. Solche finden fih nicht immer; aber die Füße, welche dicht mit ihnen belegt find (bey Cuc. Hyndm., fig. 12, €. elon- gata: Thyone Fusus), fönnen nicht eingezogen werden. d) Sn der Haut der Zentafeln findet fih immer Kalk, und immer unter anderen Formen, als in der Haut des Körpers. Nicht felten findet man Kalkſtuͤckchen von ganz verfchiedener Form an der Baſis der Zentakeln und in deren Spise (Cuv. lact., Thyonid. commune, Thyone Fus.) aber bloß bey Th. Fus. findet man, unter einander vermengt, 2 ganz verfchiedene Formen. — Die Haut zwifchen den Tentakeln und dem Munde enthält auch meiſtens Kalkſtuͤckchen, die mehr ' oder weniger denen an den Zentaleln gleichen. Unregelmäßige, unter einander verwachfene Kalkklumpen kom—⸗ men bloß in der Körperhaut bey der größten unferer Arten, der Cucumaria frondosa, vor (Fig. 1). Ben allen anderen trifft man mehr oder weniger regelmäßige, beftändige, oft befonderg fommetrifche und fdhöne Formen an. Grundtypus: dünne, cylindriſche Kalkſtuͤckchen, welche ſich gern ſtark veräfteln und ausbreiten, und zwar faft immer in derfelben Ebene, wodurch ſich die Aefte wieder begegnen und mit einander verwachfen, folcherweife Scheiben von größerer oder Efeinerer Ausbreitung und mehr oder weniger regelmäßiger Form, von runden oder ovalen Loͤchern dicht ducchbohrt, bildend. — She Anwuchs gefchieht immer am Rande, indem aus diefem neue Aeſte ausfproffen, welche ſich allmählich verlängern, bis fie Iſis 1818. Heft 2. 146 ſich bald wieder begegnen und bilden. As Benfpiele Eönnen dienen Fig. 25. (eine unvollendete Scheibe), 24. (eine voll ausgebildete), 3—4, 7, 50. In ges wiffen Scheiben erfcheint diefe Bildung ftetig fortgefegt, 3. B. Fig. 39, 405 oft aber hat fie ein gewiffes Marimum, und wenn dieſes erreicht worden, fproffen feine Aeſte weiter hervor, fondern die Kante bleibt ganz und abgerundet, 3. B. Fig. 18, 17, 31, 57 — 60. a) Am voheften vorgebildet findet man diefen Typus in den geraden, höderigen (aus Aeften gehauenem Brennholze gleichen- den) Stüden, weldye die Haut der Tentafeln bey Holoth. in- testinalis Ascan. et Rathke, mollis Sars (fig. 33.) et tremula L. (elegans Muell.) bedecken. Die vielen Höder deuten einen Anfang zur Veräftelung an, verlängern ſich aber felten zu einem wirklichen Afte. Noch feltner verwachfen die Enden zweyer Aefte und bilden eine Dehfe oder ein Loch. Auf den Zentafeln der Synapta inhaerens find die Kalk: ftüde ganz fein und dünn (Fig. 62.), bogig, faft wie Rippen ausfehend, aber an beiden Enden gewöhnlich (doppelt) zwey— fpaltig. — Saft ganz folhe kommen auch bey den Echini, an den Seiten der Füße, vor (Fig. 64.). b) In der Mitte gebogen, mit einem größern Koch in der Mitte und einem kleinern an jedem Ende, finden fie fih an den Seiten der Füße bey Cucum. Hyndm. ($ig. 13.), wo fie fo dicht liegen, daß fie fogar den trodnen Fuß ausgefpannt halten; und ſchon unter einer fhwachen Loupe erfcheint der Fuß ganz aus feinen, dicht zufammengehäuften Nadeln zu be— ftehen (Fig. 8, 21). An den Seiten der Füße bey Cucum. lactea (fig. 5) und Thyone Fus. (fig. 46) finden ſich ähnliche Stüde, aber gerade, verbreitert in der Mitte und an beiden Enden, doch fo, daß die Verbreiterung am ftärkften in der Mitte ift, wo die Köcher zahlreich (typiſch 4 bey beiden, obgleich nach Form und Stellung verfchieden) find, und geringer an den Enden, wo ſich nur ein größeres Loch oder mehrere Eleinere finden. In der Spike der Tentafeln treten fie bey Th. Fus. unter einer andern Form (Fig. 48.) auf, gerade oder gefrümmt, in der Mitte ziemlich ſchmal und drehrund, an beiden Enden ver- breitert, abgeplattet und von mehreren, gewöhnlich fehr unregel- mäßigen, Löchern durchbohrt, vor, Ebenfalls eine unregelmäfige Form, aber mehr abgeplattet und am breiteften in dee Mitte, nehmen die Kalkitüde an der Bafis der Zentakeln bey Cuc. lact. (Fig. 6), an den Tentakeln von CE. frondosa und O. assimilis rod., ferner an den Seiten der Füße bey der letztern an. e) Eine eigne Form, in welcher die Veräftelung ihr Maris mum erreicht hat und oft gleihfam aus Mangel an Raum genöthigt wird, aus der urfprünglichen Fläche herauszutreten, fommt, mit Stüden von ganz anderer Form gemengt, an den Tentafeln von Thyone Fus. vor (Fig. 47), — und eine andere fonderbare Form (Fig. 55), melche in ihren Veraftelungen oft wunderbar das feinfte Laubwerk nahahmt und ebenfalls aus Mangel an Raum bisweilen genöthigt wird, aus der urfprüngs lichen Ebene heraugzutreten, findet man an den Zentafeln der Thyone Raphanus nob. d) Die gewöhnlichfte aller Formen iſt die Ausbreitung zu regelmäfigen Scheiben, deren Bildung und Anwuchs mir fchon erwahnt haben. Ihre Die kann fehr verfchieden feyn. — Die dien (Fig. 2, 3, 9—11, 50, 54) haben immer didere 10 durch Verwachſung neue Löcher * 147 Scheidewände zwiſchen den Loͤchern, und die Loͤcher ſelbſt ſind verhaͤltnißmaͤßig kleiner. — In den dünnen (ſ. z. B. Fig. 24, 31) find die Scheidewaͤnde viel dünner und die Form des Gan— zen ift gewöhnlich zierliher. Ihre Typus ift gewöhnlich hoͤchſt conftant und regelmäßig, z. B. Holothuria intestinalis (Fig. 31): ein großes Loch in ber Mitte, umgeben von 8—9 etwas klei— neren und aufen an diefen gewöhnlich noch ein oder das andre Eleine, dreyedige. — H. tremula (Fig. 24): in der Mitte 4 größere, gleich große Löcher, deren Zwifchenwände ein Andreas— kreuz bilden, und auswendig 12 Eleinere. — Thyonidinm pel- lucidum (Fig. 17): in der Mitte 4 Löcher, welche fich fehief durch£reuzen und von 12 etwas fleineren umgeben werden; aber die Form dieſer Scheiben ift nicht fo beftändig, wie die der beiden vorhergehenden. Dft wird eins der 4 inneren Löcher kleiner, als die anderen, oder ganz obliteriert, und dann ver— mindern ſich auch die Auferen an Zahl oder werden unregel— maͤßig (vgl. Fig. 15). — Synapta inhaerens (H. inhaer. Maell., eine Urt, welche der S. Duvernaea Quatref. fehr nahe fteht, aber doch, nach der Form der £alkartigen Theile und einigen anderen Characteren zu fchliegen, von ihr verfchieden zu ſeyn ſcheint): ein Loc im der Mitte, umgeben von 6 gleich großen (Fig. 57, Kalkſcheibe von einem ganz jungen Eremplar); diefe 7 Köcher finden ſich, bloß unregelmäßiger, in der ausges mwachfenen Scheibe (Fig. 55 — 60), und der ganze Zuwachs iſt eigentlich nur nad) der einen Seite hin gefchehen, wo der Uns ker fich anheftet. Hier haben ſich noch mehrere neue Köcher gebildet, aber Eleinere, als bie urfprünglichen 7, und ohne be: fondere Ordnung und Symmetrie. Befonders zeichnen ſich diefe Scheiben dadurch aus, daß der Rand der Löcher geferbt und eingefchnitten iſt; die Buchten feheinen mit dem Alter immer größer und tiefer zu werben. Ganz nach demfelben Typus gebildete Scheiben finden ſich in der Spige der Zentafeln bey Cucum. lact, (Fig. 7), und auch diefe wachfen in der Negel bloß nach einer Seite bin. Faft überall, wo folhe dünne Scheiben vorfommen, haben fie in der Mitte einen vertical auffteigenden Theil, gebildet nad) demfelben Typus, wie die Scheibe, d. h. beftehend aus dünnen Aeſten, die unter einander verwachfen find und mehr ober we: niger regelmäßige Köcher bilden, Am Körper von Th. Fus. (Fig. 43), und auch an beren Tentakeln (Fig. 45), fieht man von jeder Scheibe in der Mitte 2 fotche Aeſte auffteigen, verbunden durch einen Dueraft an der Baſis und einen die Spike hin und fomit ein ovales Loch ein⸗ ſchließend, woneben jeder Aſt gewoͤhnlich in der Spitze geſpalten iſt, gleichſam als Andeutung einer weitern Veraͤſtelung. Bey Hol. intest. (Fig. 30—32), H. trem. (Fig. 20 — 27) und Thyonid. pellucidum (Fig. 15— 16) find dieſe aufſteigenden Aeſte an der Zahl 4, zuſammen gleichſam einen Thurm oder eine Krone bildend, welche beſonders bey H. intest. eine vor— zuͤglich fehöne Form und 2 Köcher zu jeder ihrer 4 Seiten hat, Sn der Spige ift jeder Aſt auch hier gewöhnlich zweyfpaltig, aber bisweilen fehiegen aus dem das Ganze oben zufammenhal: tenden Ninge mehrere ungelmäfige Baden oder Spiken aus (Fig. 27). Derfelbe auffteigende Theil fcheint es zu fenn, welcher ben Synapta (8. 57—60) auf eine fo eigene Weife modifi— ciert vorfommt und den befannten Unter bildet’, welcher auferz dem hier nicht fenfreht von der Mitte dev Scheibe aufſteigt, fondern ſich unter einer fehr fehiefen Neigung an deren eines Ende heftet. — Eine, wie es fcheint, analoge Bildung kommt in den Tentakeln um den Mund der Spatangi vor. Diefe 148 Tentakel löfen fih am Ende pinfelähnlih in eine Menge Raps pen auf, und in der Mitte eines jeden fochen Lappens liegt eine lange Kalknadel eingefchloffen (F. 66). Jede Nadel fitst mit ihrer Bafis fenfrecht an einer Eleinen Ereisrunden Scheibe geheftet, welche von einer Menge feiner Löcher durchbohrt ift (F. 67. eine folhe Scheibe von oben), und von der Scheibe erheben fich gegen ihre Mitte mehrere Aefte, die ſich bald zu einem einzigen Stamme vereinigen, welcher die lange Nadel ausmacht, die hier dem auffteigenden Theile auf den Scheiben der Dolothurien zu entfprechen fcheint. Eine gewöhnlich große und von zahlreichen Löchern durch— brochene Scheibe nimmt die Spige der Füße bey allen Holo— thurien ein. Meiftens ift fie cirkelrund (F. 22, 34.), mit unz vollendetem, gleihfam ſich fortbildendem Nande; aber bey Thyone Raph. hat fie eine eigne Form ($. 52.) und befteht aus einem hoͤchſt unregelmäßigen, 8— 9: ftrahligen Sterne. Ben Cuc. Hyndm. et elongata, ben denen die Seiten der Fuße fo dicht mit Kalkſtuͤckchen belegt find, ift die Scheibe an der Spige faft ganz rudimentär ($. 14.), und bey Thyonid. comm. fanden wir fie in hohem Grade variirend, von einer großen, vorzüglich ausgebildeten Scheibe (3. 22.) bis ganz Elein, unregelmäfig und faft rudimentär ($. 23.). — Sin der Spitze der Füße bey den Echini fommt aud eine große Kalkfcheibe vor, aber von einer noch ſchoͤnern und compliciertern Form (3. 63.). Sie ift dort zuerft von Monro beobachtet, nachher von Erd! und mit größter Genauigkeit von Valentin (in deffen großem Werke Über die Anatomie de3 Ech. lividus, welches das 4te Heft von Agaffiz’s Monographies des Echi- nodermes ausmacht) befchrieben worden. — Analoge, faber nicht fo regelmäßige Gebilde finden fi in der Spike der Ten- taculae buceales bey den Echini (f. Valentin) und bey den Spatangen (3. 65.), bevor die pinfelähnliche Veräftelung des Stammes beginnt. Merkwürdig ift e8, daß in den Füßen der Geefterne der Afteriaden fowohl, als der Ophiuren), wenigftens bey denen, welche wir bisher unterfucht haben, jede Spur von Kalk fehlt. Man fieht bloß unter dem Mikroſkope in der Spike der Füße der meiften Afterien eine Art von musculöfer Scheibe, gebildet von radiirenden Falten und Fafern, welche vom Centrum gegen die Peripherie auslaufen und in mefentlichem Zufammenhange mit dem Saugvermögen der Füße zu ftchen fcheinen. Ganz ähnliche Falten und Musgkelfafern bat Valentin in den Saugfcheiben der Echini, außen am Kalfringe, gefunden; aber in denen der Holothurien haben wir von ihnen nie eine Spur angetroffen. e) Gewoͤhnlich haben die Scheiben die Tendenz zu einer ab— gerundeten Form und bleiben folchergeftalt immer von einander ifoliert; bloß an den Tentakeln |der beiden Arten, aus denen wir die Gattung Thyonidium gebildet haben, breiten fie fich mehr unregelmäßig an allen Nändern aus und verwachfen dann gewöhnlich mit einander zu einem zufammenhängenden, obgleich leicht zerbrechlihen Netze (8. 21.). f) Alle Scheiben, von denen big jeßt die Rede gemefen ift, waren dünn, mit großen Löchern und ſchmalen Zwiſchenwaͤn— den; — aber es giebt auch noch eine andere Form, nehmlich dicke Scheiben, mit dien Zwiſchenwaͤnden und kleinen Loͤ— chern. Diefe finden ſich nie an anderen Stellen, als in der Körperhaut, fiken da, wo fie fich finden, immer dicht zufams mengehäuft, und ſolche Arten Eönnen daher nie zerberften, wenn fie nicht, wie Cuvieria Phantapus und Thyone Raphanus 149 an einem der Körperenden eine duͤnnere und duͤnn bedeckte Haut beſitzen. — Auf den diden Scheiben findet fi nie ein auf: fleigender Theil. : Bey Cue. laet. haben die Scheiben eine eigne, befonders regelmäßige Geftalt. Typus (3. 3.): 2 größere, nach der Länge etwas ovale Köcher in der Mitte, über und unter diefen 3 be— deutend Eleinere, unter fich gleichgroße oder dag mittlere ges woͤhnlich etwas größer. — Geht die Ausbildung weiter (8. 4), fo Eönnen fih nah aufen von diefen noch 2 foldhe Köcher, bilden, ufw. Die Scheiben find dic, mit welligem und hödes tigem Rande, und zeichnen ſich vor allen unferen übrigen For: men durch die Eigenthuͤmlichkeit aus, daß die bervorftehenden Biegungen, bier zu diden Hödern erhöht, nicht den Löchern gegenüberjtehen, fondern ihren Zwifchenraumen. — Bey Cuc. assimilis ($. 2.) et Hyndm. (5. 8— 11.) und am hintern Ende von Th. Raph. (5. 53, 54.) find die Scheiben größer, mit befonders dien Zwiſchenwaͤnden und kleinen in regelmäßige Quincunxe geftellten Löchern. Diefe Scheiben deden einander mit den Kanten wie Schuppen, und von folhen ift auch der Uebergang nicht fo groß zu den wirklichen Schuppen, melche den größten Körpertheil bey Cuvieria bedecken. — Auf dem Körper von Th. Raph. (F. 49—51.), auf welchem die Scheis ben oder Schuppen eine andere Form befißen, liegen fie fo dicht gehäuft. daß die ganze Schuppenbededung eine einzige, zuſam— menbängende und compacte Maffe ausmacht, deren einzelne Theile ſich nicht ohne Schwierigkeit abfondern Laffen. g) Man denfe fih nun eine folhe Maffe in mehrere grös ßere Theile verwachſen, fo hat man eine mit großen Schuppen bedeckte Oberfläche, tie bey der Gattung Cuvieria. — Die Schuppen auf der C. squamata (%.35—38.) beftehen aus einer, nach den verfchiedenen Stellen 3—4:faben Schicht von Eleineren Kalkfcheiben, weiche auf den erſten Anbli ganz wie die gewöhnlichen gebildet zu ſeyn fcheinen, obgleih dem Anfcheine nad) die Zwifhenwände im Bruch ein cryftallinifches Gefüge zeigen; aber bey näherer Unterfuhung findet man bald, daß die Löcher bier nicht offen, fondern mit einer glashellen Kalkmaſſe angefüllt, dagegen die Zwifchenwände nicht folide, fondern fein veticuliert find. Am beften überzeugt man ſich biervon, wenn man eine Schuppe zwifchen 2 Glasfcheiben zer= malmt, nachdem man borher durd) Kali ihre organifchen Ber ftandtheile aufgelöft hat. F. 38. zeigt Bruchftüde einer fo zer— brochenen Schuppe, etwas ftärfer vergrößert, als die beiden vorigen Figuren, Man unterfcheidet ein paar größere, folide Kerne (a, b) unter der Maffe von Fragmenten, in welche die zwifchenliegende, fein veticulierte Subſtanz zerfplittert ift. 3. 38c. zeigt ein etwas größeres Fragment von diefer Subftanz, in welcher die Neticulation deutlich ift. Hier giebt es fonach 2 verfchiedene Subftanzen: die eine bildet die Ausfüllung der Gellen in der Form fefter und folider Körner; — die andere, veticuliert, wie gewöhnlich, verbindet die größeren Kalkferne und bildet folchergeftalt Mafchen in dem Netze, welches ſich unter dem Mikrofkope zeigt. Ein ganz ähnliches Verhalten bat Va— Lentin von den Stacheln der Echini angezeichnet, wo er zwis fhen la substance simple und la substauce calcaire reti- eulde unterfcheidet. Ben allen von uns unterfuchten Holo⸗ thurien haben wir bloß die lestere gefunden, jene Gattung aus: genommen. An der Oberfläche der Schuppe fieht man, ſchon unter einer Coupe (F. 35.) Andeutungen der erhöhten Kalkkerne, auferdem aber auch einige erhöhte, geförnte Körner, unregels mäßig über die Oberfläche zerftreut; diefe find weit zahlreicher 150 bey C. Phantapus, deren Schuppen dagegen dünner und mehr in die Haut eingefenft find. Die Schale der Echiniden und ihre Stacheln, wie die ber Afteriden find deutlich auf diefelbe Weife, wie diefe Schuppen, aus einer Menge dünner, von zahlreihen Löchern durchbohrter Kalkfcheiben gebildet. Um ſich ganz von diefer Arialogie zu überzeugen, braucht man bloß, wenigſtens fo viel die Echini betrifft, einen Blick auf eine der zahlreichen mikroſkopiſchen Fi— guren der Schale, der Stacheln und anderer aͤußerer Theile diefer Thiere zu werfen, melde in Valentin's Werke vor: kommen. F. 68., nach V. copiert, ftellt ein Stück der Sub— ftanz dee ſ. g. Ariftoteleslaterne dar. Diefe Textur ift es, welche die Ealkichten Theile des Seeſterns und Serigeld fo porös und leiht macht, und in den erhöhten Mändern der Stacheln mit allen deren Zähnen und Löchern findet man noch die Spuren aller der Eleinen Kalkfcheibchen wieder, wie diefel= ben in ihrer ‚einfachften Form bey den SHolothurien auftreten. Selbft dgl. einfachere Formen vermißt man doch nicht bey den Echini, bey denen in der Mundhaut und in den aͤußeren Kie- men Eleinere, ifolierte Kalkfcheibchen (f. Valentin) vorkom— men, welche in hohem Grade denen der. Holothurien gleichen. So verräth fich alfo auch in der microfcopifhen Structur des Haurfkelettes die große Analogie, welche ſich durch die ganze Elaffe der Echinodermen hindurchzieht. Wir find bey diefer Darftellung vielleicht zu fehr ing Einzelne gegangen; aber wir haben es für intereffant gehalten, befonders um die ausgezeichnet beftändige Form zu zeigen, welche die Kalkſtuͤcke bey jeder Art annehmen. Unter unferen 14 Ar: ten gibt es keine, bey welcher fie keinen eignen Typus hätten, und wie characteriftifch und leicht zu erkennen diefer ift, davon fann man fich vielleicht ſchwerlich einen richtigen Begriff machen, wenn man nicht felbft diefe Stüdchen unter dem Microfcope gefehen hat. Man pflegt mit Grund die Holothurienarten als duferft ſchwer mit Sicyerheit unterfcheidbar und beftimmbar anzufehen. Wenige Naturforfcher haben Gelegenheit, fie lebend zu betrach- ten, und die im Mufeum aufbewahrten Er. find meifteng nicht zu erkennen und koͤnnen alfo unmöglich beftimmt werden, felbit mit Hülfe der beften Befchreibungen und Abbildungen *. Auch berefcht in der ganzen Syſtematik und Artenbegrenzung der 9. noch heute eine unglaubliche Verwirrung. Eben als ein Mittel, um mit weit größerer Sicherheit, als bisher gefchehen ift, bie Arten der H. zu beflimmen, dürfte fonach die Hautſtructur feineswegeg zu verachten zu fenn, fondern im Gegentheile von vieler Wichtigkeit werden. Für ung ift fie, beim Beftimmen der einheimifchen Arten, ein fichrerer Wegweiſer, als irgend etwas Anderes gewefen, und fie gewährt den großen Wortheil, daß felbft die alten, in Weingeiſt liegenden, oder auch trocknen Er. gleich anwendbar find. Schon aus einem noch fo Eleinen Hautſtuͤckchen ift man durch fie in den Stand gefegt, mit ber größten Sicherheit die Art zu beftimmen, und fo befchwerlich es fcheinen möchte, dazu das Microfcop anwenden zu müfen, fd dürfte dennoch diefer Ausweg der einzig mögliche feyn, um endlic, einmal Ordnung in das Chaos zu bringen, in welchem fih die Arten der H. bis auf diefen Augenblick befinden. Die * „Les Holothuries, une fois raccornies dans une liqueur conservatrice, on ne peut plus en tirer aucune partie pour la determination des especes.“ @Quoy et Guimard, Voy. de l’Astrolabe, Zooph. p. 15. 151 Anwendung diefer Methode auf die feandinavifchen Urten macht den. Gegenitand einer eignen Abhandlung aus. — (Es ift die folgende, Nr. VI.) Auch in anderer Hinficht möchten vielleicht fortgefegte Unters fuchungen über diefe Formen zu intereffanten Nefultaten führen. Es ift befannt, welche große Rolle die Crinoideen und Edini- den in der Fauna der Vorwelt gefpielt haben. Auch von Alte riaden bat man nicht eben fo wenige Spuren aufgefunden, obs gleich deren lodrerer Bau ihre Erhaltung ſchwieriger machen mußte, und die H. koͤnnen ebenfalls in den älteren Perioden der Erde nicht ohne Nepräfentanten gewefen feyn. Dujardin foll gezeigt haben, * daß die Verfteinerung aus dem Parifer Becken, welche man Dactylopora genannt und zu den 300: phyten geſtellt hat, nichts Anderes, als die Haut einer 9. fey, die der Gattung Cuvieria nahe geitanden habe, und vermuth- ih werden fortgefegte Unterfuchungen auf diefem Wege zu vielen ähnlichen Entdeckungen leiten. (Hier folgt die Erklärung der Figuren.) VI. ©. 229 — 328. Ueberfiht der feandinavifchen Echino⸗ dermen; von Denſelben. Dazu Taf. VI—XI. Eine hoͤchſt ſchaͤtzbare Arbeit, welche eines Auszugs nicht fähig ift, aber unverkuͤrzt ind Deutfche überfegt zu werden verdiente, damit fie ihres reichen Innhalts wegen Gemeingut würde. Aufzählung ber fämmtlihen in den feandinaviichen Meeren bis dahin gefundenen Echinodermen mit beftändiger Angabe der Funde und Aufenthaltsorte , Bemerkungen Über ihre Familien, Gattungen und Arten, Bellimmung und genaue Befchreibung neuer, wie neue Beftimmung und Befchreibung vieler bereits früher aufgeftellter Arten machen den Innhalt aus. Unter den Gattungen finden fi) 2 neue, eine nehmlich zu den Ophi— uren, Ophiopeltis D. et K. (neben Ophiomyxa und Ophio- scolex zu ftellen), und eine zu ben Holothuriaceen, Thyonidium D. et K. (faft zwifchen Cucumaria und Thyone die Mitte haltend), gehörende. Neue Arten gibt es, unter der Gefammtzabl von 61, 14, nehmlich 2 Alecto, 1 Ophio- scolex, 1 Opbiopeltis, 1 Solaster, 1 Astropecten, 3 Echi- nus, 1 Brissus, 2 Cucumaria und 1 Thyone, Die fämmt: lichen ſcandinaviſchen Arten find folgendermaßen vertheilt: ** 4) Crinoidea - 2 2) Asteridea a) Ophiurae 1 b) Asteriae 1 3) Echinodea a) Cidarides 1 b) Echinus L. Agass. 6 c) Clypeasteriae 1 d) Spatangi 5 4) Holothuriacea a) Pedata 13 b) Apoda 1 Erläuternde trefflihe Steinzeihnungen begleiten die Abhand⸗ fung und gereichen ihr zu nicht geringer Zierde. * Institut, 1842., p. 316. x »e Die Arten find faͤmmtlich aufgeführt in der Ofversigt af K. Vet.-Akad.’s Förhandl. för 1845. und aus diefer in Hornſchuchs Archiv feand. Beytr. uſw. , Th. I. ©. 436 ff., die neuen Arten und die 2 neuen Gattungen au) mit ihren Characteren. Anm, d. Ueberſ. 152 ° VII. ©. 329 — 345. Beobachtungen binfihtlich ber mitt» lern Wafferhöhe der Dftfee bey Galmar, früher und jegt; von P. U. Siljeftröm. Dazu Zaf. XII. (Charte.) VI. ©. 347 — 354. Verſuche zum Beftimmen des Atoms i — des Schwefels und Goldes; von J. Ber: zelius. IX. ©. 355 — 361. Unterſuchung eines neuen, Vttererde und Titanſaͤure haltenden Minerals von Buoͤ in der Ge— gend von Arendal in Norwegen; von A. Erdmann. ( Das Mineral wird, dem Prof. Keilhau zu Ehren, Keilhauit genannt. Kleſel 30, Kalk 18, Kit. 29, Hıt. 9, Th. 6.) X. ©. 363 —406. Ueber eine Eulerifhe Formel, von C. 3. Malmften. ü ‚©. 407— 444. Biographien von Carl Erik Kjellin, Graf Carl Guftaf Spens, Carl Fredrik Liljewald, Guftaf Sobann Billberg, Guftaf Adolf Lager— beim, Graf Magnus Brahe. 1sta Häftet. Stockh. 1847. vielen Tabellen. Die Stodholmer AUcademie der Wiffenfchaften giebt von jest an ihre Verhandlungen heftweife heraus, damit die in fie auf: genommenen Aufſaͤtze gleih in den Buchhandel gelangen, fo wie fie eben gebrudt worden find. Das uns vorliegende 1fte Heft für 1845. enthält 5 Abhandlungen. 1) ©. 1—19. Ueber die Indianerſtämme in den Republifen La Plata und Banda oriental, nebft Befchreibung und Abbildung eines nad Schweden gebrachten Individuums vom Stamme der Puelches. Dazu die 2 St. T. Mir geben hier, da die Abhandlung nicht ganz uͤberſetzt ge liefert, werden Fann, den über diefelbe vom Prof. Retzius in der Öfversigt af K. Vet. Ak. fürhandl. 1845., ©. 167 bis 68., abgeftatteten Bericht. „Der Vf.“, 3. Tarras, k. ſchwed. und norw. General conful in Montevideo, „nimmt an, daß die Ureinwohner. der genannten Nepublifen vorzuͤglich aus den folgenden Hauptftäm- men beftanden, nehmlich gegen die Granzen von Brafilien und Paraguay aus den Guaraniern, gegen die Gränzen von Chili aus den Araucanern, endlich in den Übrigen inneren Laͤnderſtrecken von La Plata und B. oriental aus den Char: ruern. Unter der leßtern Benennung befaßt Hr. T. nicht allein vorzugsweife fo genannten Charruer in Uruguan, fondern aud die Stämme der Chayos, Chanas, Guenoas, Martidanes, Mooanes, Varos, Minoanes, Caaiguas, Bajaez und Tapes, ferner die Nanquelches und Puelches füdlih vom 2a Plata: Fluſſe, welche Iegtere von DVerfchiedenen zu den Uraucanern ger rechnet werden. Mit der gemeinfchaftlichen Benennung Charrua umfaßt der Vf. ſonach alle Stämme, welhe D’Drbigny Pampeaner genannt hat, von denen die leßteren Stämme die Bevölkerung eines großen Theils von Patagonien ausmachen. Die Araucaner fowohl, als die Guaranig, find friedliebende Nationen, melde einen gewiffen Grad von GCivilifation anneh- men; aber die Charruaner oder Pampeaner find diefer ganz un: zugänglich. Sie leben in beftändigem Kriege, unter fich ſowohl, als mit ihren Nachbaren. Aus diefem Grunde find fie von den Präfidenten Nofas und Rivera in den Republiken La Di. und B. or. faſt ausgerottet worden. Die einzigen noch unabhängigen Indianer aus diefen großen Länderftreden haben fid) in die großen, von civilifierten Nationen bisher unbefuchten För ar 1845. Mit 2 St. Taf. und 153 Waldungen zuruͤckgezogen, welche die Spanier el gran Chaco nennen; von. der ganzen übrigen Charruabevölferung wurden die Männer im Kriege getödtet, die Weiber und Kinder gefans gen genommen und theils nad den Städten, theils nad) groͤ⸗ ßeren Höfen auf dem Lande vertheilt, um als Sklaven ges braucht zu werden. Die Sprache der Charruaner hat Aehn— lichkeit mit der Guaranifprache. Sie haben ſich während länger als. 3 Sahrhunderte, als die graufamften und unbezähmbarften aller americanifhen Voͤlkerſchaften erwiefen; fie lebten in Polys gamie, ernaͤhrten fih von Jagd und Fifhfang, und ließen ſich ein beraufchendes Getraͤnk aus Mais, wilden Beeren, Wurzeln und Honig von ihren Meibern, welche überhaupt bey ihnen alle Arbeiten verrichteten, bereiten. Die Männer führten als Waffen Lanze, Wurfſpieß und Schleudern (fpan. Bolas arrojadizas, Wurfkugeln). Sie wurden von Tubochos, Häuptlingen über 80 — 100 Familien, vegiert, deren Würde in gemwiffen Familien erblih war und dem älteiten Sohne zufiel. Der Oberbefehl im Kriege wurde ducch die Mahl entfchieden. Sie nahmen zwey unfichtbare Wefen als Macht Über fie habend an, ein gutes, Tupa, und ein böfes, Annang. Dem erftern waren fie mit Ehrfurcht und Ergebenheit zugethan; das andere fürd)e teten fie, Die Puelches-Indianer, welche in ben legteren Sahrzehen- den den öftlihen Theil der Provinz Buenos Aires bis Patago: nien hin bewohnten, find von demfelben Volke, wie die f. 9. Patagonier; von einem Individuum diefes Stammes ift eine Zeichnung duch Hrn. W. v. Wright verfertigt worden. Es ift ein Mädchen, welhes Hr. v. Tarras i. J. 1832. in der Stadt Patagones hat Eaufen laffen und im Jahre darauf nad) Schmeden mitgebraht hat. Es ift braungrau von Farbe und Elein von Wuchs; fein Schädel hat vollfommen die Form eines Lappenfchädels; aber die Kinnladen ftehen faft wie bey einem Neger hervor. Diefelbe Form bemerkte man aud bey den Charruern, welche 1833. in Paris gezeigt wurden, und von denen ſich im Mufeum des carolinifchen Inftitutes ein Abguß befindet. Sn diefem wird aud) der Schädel eines Araucaners aufbewahrt, an welchem die Hirnfchale ebenfall8 kurz und vier edig ift, und die Kinnladen vorfpringen, wogegen die Guara= nier vermuthlich laͤngliche Hirnfchalen haben.‘ 2) ©. 21—63. Neue fhmwedifhe Homopteren, be: fchrieben von E. H. Boheman. „Die Claſſe der Hemipteren ift während einer Zeit von etwa 80 Jahren oder feitdem inne 1761. die legte Ausgabe ſei— ner Fn. sueeica erfcheinen ließ, in unferm Lande nur von Fallen, welcher in mehreren Abhandlungen auc über diefen Theil der ſchwediſchen Sn. Licht zu verbreiten firebte, und zus legt von Zetterftedt in deffen Insecta lapponica., bearbeitet worden. — Linne führte aus der Hemipterengruppe, welche man Homoptera benannt hat, nur 24 Arten als ſchwediſche auf. Diefe wurden von Fallen bis auf 84 und von Zet— terftedt wieder um 26 Arten vermehrt, fo daß die ganze nun be£annte Anzahl fih auf 110 beläuft. — Beim Drdnen der entomologifhen Sammlungen des Reichsmuſeums haben fid) mehrere ausgezeichnete, theild ganz unbekannte, theils für. die fEandinavifche Fauna neue Homopterenarten vorgefunden, von denen ich geglaubt habe, in gegenmwärtiger Abhandlung, und zwar um fo mehr, Kunde geben zu müffen, als irgend eine umfaffendere Arbeit hinfichtlich diefer Thiere in unferm Water: Lande nicht fo bald zu erwarten feyn dürfte.” Es. werben hier nun 32 Arten (lat.) characteriſirt und umſtaͤndlich befchrieben, Zfis 1848. Heft 3, 154 nehmlich 1 von Eupelix, 4 v, Deltocephalus, 3 v. Athy- sanus, 8 v. Thamnotettix, 7 v. Typhlocyba, 1 v. Bytho- scopus, 5 vd. Jassus und 3 v. Delphax. 3) ©. 65—73. Verfuh zur Beftimmung des Atomgemwichts des Chroms; von N. J. Berlin, 4) ©. 75 — 156. Ueber die Bedeutung bes Zeichens x, Log. b (x), Sin. x, Cos, x, Arcsin. x, Ärccos. x in der analytifhen Mathematit; von E. G. Björling. 5) ©. 157— 264. Aufſatz, betreffend das fchwedifche Volks: zählungscomptoir (Svenska Tabellverket) und die Volks— menge uf. im Reiche während der feit 1815 zulegt ver: - floffenen 25 Jahre; von J. U. Leyonmard. Beyträge zur Kenntnig wirbellofer Thiere mit befonderer Berudfichtigung der Fauna des norddeutfchen Meeres von Dr. 5. Frey und Dr. R, Leudart. Braunfchweig bey Vieweg 1897, 4. 170. % 2, Das ift eine fehr fleifige und michtige Arbeit, welche ſowohl für die Geſchicklichkeit als die literarifchen Kenntniffe der Ver— faffer ein günftiges Zeugniß ablegt. Die Schrift enthält eigent- lich Zerlegungen der Polppen, Quallen, Würmer und der Eleinen Krebsarten mit feinen microfcopifchen Unterfuhungen ihrer meift noch zweifelhaften anatomifchen Syfteme, befonders des Darms, der Adern, Nerven und Gefchlechtstheile, worüber man bald Beftätigung erhält, bald neue Entdeckungen. Die Arbeiten der Andern find Überall verglichen und beurtheilt. Befonders wich: tig ift die Anatomie. der Actinien und Lucernarien, der Eolidien, Memertinen, die Gehörorgane und Geſchlechts-Verhaͤltniſſe der Würmer, Dabey ein Verzeichniß der bey Helgoland vorfom- menden wirbellofen Meerthiere. \ Abgebildet find innere Theile von Actinia, Veretillum, Lu- cernaria, Pelagia. Teredo Eolidia, Polycera. Tetrastemma, Borlasia, Convoluta, Monocelis, Leuco- dorum, Syllis, Amphibothrium, Fabricia, Aonis, Nereis, Ammotrypane. Mysis, Caprella, Lernaea. Diefe Schrift fördert wirklich die vergleichende Anatomie und wird Vieles beytragen zur richtigen Stellung mancher Thiere im Syſtem. Befonders ift aufgeklärt der Daum der Polnpen, das Nervenfpftem bey Borlasia, die Gehörorgane bey den Würs mern und die Gefchlechtstheile bey den meiften der genannten Thiere. Rischiarimenti e Rettificazioni ai Generi ed a qualche specie della famiglia de’ Zoofitari sar- cinoidi od Alcionari stabilita dal S. de Blainville, del Dr. G. D. Nardo, Ac. 1845. 4. 12. (Annali del Regno lom- bardo - veneto.) Diefe Berichtigungen beziehen fih auf Blainvilles Acti— nologie. Briareum. Blainville glaubt: Gorgonia mollis Olivii gehöre zu diefer Sippe: Eeineswegs, denn die Achfe ift hornigefibrös und befteht nicht aus büfchelformiaen Nadeln, 10 * 155 Lobularia. Blainville hält L. digitata et manus dia- boli für einerley, wahrfheinlih auch L. exos et arborea. Vielleicht richtig für die beiden erften, aber nicht für die beiden Iestern, da L. arborea über 6’ hoch wird, L. exos nur einen. Sn Wien gibt e8 drey Gattungen, wovon ich eine Dendrodoum arboreum nenne, die andere D. arbuscula, die dritte D. ba- eulum. Aleyonium asbestinum Boeconii ftelle ic auf als As- bestia typica; Aleyonium palmatum Lmk. (exos L.) als Exos palmatum, wozu als zweyte Gattung Aleyonium stel- latum neben Aleyonidia Edwards. Zu Lobularia digitata wird Aleyonium ramosum Ellis t. 32 geftellt und A, exos Spix, Aun. Mus. XII, t, 33: aber beide find einerley. Ich ftelle zu der Sippe nur L. di- gitata et conoidea. Dazu vielleiht auch L. aurantiaca. Aus L. conoidea hat Fleming die Sippe Cydonium gemacht. Aleyonium glaucum fcheint Exos näher zu ftehen. Cornularia multipennata et subviridis bilden vielleicht eine eigene Sippe. > Ale. flexibile, flavum, flabellum et viride ftelle ih auf als Aleynia. Zu Lob. digitata gehört auch B. Juſſieu's ſchoͤne Arbeit in den Mem. Il. Ac. Paris. 1742. Anthelia. Sch glaube wohl, daß Olivi's Thier Aleyo- nium epipetrum Linne fey; Ginnanis Figur 101. aber zu meiner Donatia obvolvens gehöre (Iſis 1834. 714.), zu An- thelia olivii aber Ginnanis Lichenoidi t. 54. 55. fig. 110 bis 112, nicht zu Alcyonium exos L. Aleyonium domuneula Olivii gehört nicht zu Antheaia, fondern zu den Eiefelhaltigen Schwimmen Suburites m. (Iſis ebd.) Aleyonium. Schon Dlivi feste 1792. einige zu ben Pflanzen; Gärtner machte A. eydoneum et schlosseri zu Botryllus und nannte fhon eines A. ascidioides; Nenier zeigte 1793., 1804. und 1807., daß mehrere gallertartige Als cnonien als Mollusca acephala, Ascidioidea zu betrachten feyen, und ftellte feine Sippe Polieitoie wirklich zu den. Afci- dien. Savigny beftätigte 1816. die Entdedung Neniers durch fhöne Beobachtungen und geftügt auf die Entdedungen von Peron und Le Sueur. Renier vervllkommnete dieſe Sache im Jahr 1828. (Opuse. scientifici di Milano 1793.; Prodromo di Osservazioni etc. Venezia 1804.; Tavole per la Classificatione ete. Padova 1807.; Tav. sinnontiche, Pa- dova 1828.) Renier hat fhon 1807., alfo 9 Jahr vor Ölainville, die neue Gflaffe- der Schwämme unter dem Namen Politrimi aufgeftellt, und dazu die Alcyonien ohne Polypen. Um dieſe Ehre haben ihn die Neueren gebraht. Lamarcks Sippe Te- thia 1812. ift Reniers Aleyone 1804. und, 1807.; Sa— vignys Lobularia 1816. ift Reniers Alcyonaria 1804. Palmonellum. Iſt zu ftreihen. Die Meerfeige des Ellis T. 17. Fig. CBD p. 97. ift Aplidium fieus S.; Aleyonium fieiforme Lamarck (Marsigli t. 16. fig. 79. p. 87.) ift ein Eiefelbaltiger Schwamm, meine Rayneria dura. Aleyonium fieus Olivii ift nicht A. ficus L. G. und nicht A. ficiforme Lmk.; fondern mein Suburites ficus (Gin- nani Opere posthume t. 47. fig. 98. p. 41. Halichondria fieus Johnston (1842, fig. p. 77.) ift Ray- neria dura, Cliona ift meine Vioa (Annali Se, del Regno lombardo 1839., Bianeoni in Annali di Bologna 1841.) Jobnfton 156 nennt fie Halichondria celata, und weiß nicht, daß diefer Schwamm Schalen und Steine ausfrißt; auh Dujardin glaubt (Diet. ’Orbigny 1841.), die Löcher würden von Wuͤrmchen und nicht von der Clione gemacht, obſchon niemand folhe Wuͤrmchen gefehen bat. Spongia terebrans gehört zu meiner Vioa. Grants Cliona hat Polypen mit 8 Fühlfäden und macht feine Gruben. Nomencelator zoologicus continens nomina systematica generum animalium tam viven- tium quam fossilium secundum Ordinem: alphabeticnm disposita etc. Auctore L.Agassiz, Prof. Soloduri apud Jent et Gass- mann. Fasciculus XU. 1846, 4. 393. Diefes große und mühfelige, deßhalb über alle Maaßen nüß- liche Werk ift nun vollendet. Es enthält bey den Namen bie Auffteller, Bücher, da8 Jahr, die Ableitung und die Familien oder Claffen, wozu fie gehören, Endlich auch die gleichen Na— men, wenn fie in der BotaniE vorfommen, Der Hauptnugen befteht nun darinn, daß man nicht nur jedes Wort hier findet, fondern auch den Verfaffer, ſodaß man das Driginal leicht nach- fohlagen kann. Ein anderer Nusen ift faum weniger groß, nehmlich, daß in Zukunft nicht wieder Namen gewählt werden, die fchon vergeben find; endlich, daß hoffentlich einmal die Bar: barey in der Benamfung aufhört, weil überall die Ableitung, befonders aus der griechiichen Sprache gegeben if, Mehr zum Kobe diefes Werks zu fagen, ift ganz unnöthig, und etwa vor— kommende Fehler darinn aufjufucen, wäre Eleinlih. Die ge fammte Welt der Naturforfcher ift dem Verfaſſer zum hoͤchſten Danfe verpflichtet. Bulletin de la Classe physico-mathematique de l’Acad&mie imperiale des Sciences de St. Petersbourg. Leipsic chez L. Voss. Tome V. 1847. 4. t.6. Nr. 9. und 10. ©. 129. 9. von Baer, über ben li- terärifchen Nachlaß von Caſpar Fr. Wolff, im Archiv der Petersburger Academie. Gegen 150 Tafeln über Doppel-Mifgeburten; darunter auch) eine beiderley Gefchlechts. Bericht ausführlich, befonders auch über die damaligen Zeugungs:Zheorien. Das MWichtigere davon foll gedruckt werden. Nr. 11. ©. 161. U. Graf Keyferling, Beſchreibung einiger vom Dr. A. Th. von Middendorff mitgebrachter Geratiten des arctifhen Sibiriend. T. 1—3. Ausführlich) befchrieben und fehr fhon von W. Pape abs ebildet, i . ; C. middendorffii, hedenstroemi, eccomphalus, eich- waldi. i Nr. 12. ©. 177. Prof. Claus in Kafan, Über die neuen Metalle, welche Prof. Ofann in Platin- Rückftand aufgefun- den hat. S. 186. 5. Fritzſſche, über eine vortheilhafte Aufſchlie— fung des Osmium - Iridiums, ©. 189, 3. F. Brandt, über die Ausrottung einer pas 157 raſitiſchen Krebsart (Cyamus? rhytine) und eines Eingewei⸗— dewurms. Steller beſchreibt (Novi Comm. petr. II. p. 298. et 324.) ein: Schmaroger = Sniect in den Hautſpalten des genannten Thiers. Mahnt an C. gracilis und wegen Mangel der Athem: Anhänge am zweyten und dritten Ringel an Leptomera. Der Verfaſſer denet daher e8 fey eine neue Sippe, etwa Sireno- eyamus. Steller fpriht auch von Afcariden im Zwölf fingerdarm. Ne 13. ©.19. F. G. Struve, Beobadhtungen über den neuen Planeten Astraea. > ©. 196. Boriffiak, über den Xerolithen bey Merkhne: tſchirskaia Stanisa am 13. Detober 1843. ©. 199. Mar, Herzog von Leuchtenberg, Unterfuchung ber Kupfervitriol:Auflöfung zu galvanoplaftifhen Arbeiten. Nr. 14. ©. 209. 9. Jacobi, galvanifhe und electro: magnetiſche Verſuche. Nr. 15. ©. 225. Dr. J. F. Weiße, Doxococeus glo- bulus nebſt 3 neuen Infuſorien. Mastigocerea lunaris, A- eineta cothurnata, Orcula trochus t. 1 ©. 230. Baer, über mehrfache Formen von Spermato= zoen in demfelben Thier. Er hatte vier verfchiedene Formen in Froͤſchen befchrieben, fpäter Siebold zwen Formen in Pa- ludina vivipara;z Koͤlliker hielt fie für verſchiedene-Entwicke— lungg-Formen. Nun hat Baer 4 Formen ben Paludina ges funden, bey Fröfchen andere im Herbſt und andere im Früh: ling; er hält fie daher für bejondere Gattungen. ©. 231. Derfelbe, Bericht aus Trieft, November 1845., über £ünftlihe Befruchtung. Solche gelang befanntlich bey Froͤſchen, Fiſchen, Kerfen und ſelbſt Hunden, fogar nah Hun— ter bey einem Menfchen. Sm Auguft machte der Verfaſſer folhe DVerfuche zu Genua mit Eyern von Afeidien, Meer-Fgeln, welche gelangen. Es zeigt fich die befannte Dotter-Theilung; die erfteren fchwammen fchon nah 24 Stunden herum in der Geftalt von Gercarien, ftarben aber bald; die letztern bewegten ſich ſchon nad 16 Stunden ſahen aus wie die erften Larven der Aurelia aurita; dann wie Beroen; ftarben am 4. Zag. Bey Trieft verfolgte er die Ent— widelung des Meer-Igel-Eyes big zur Theilung in 32 Dotter: Körper. Wann der Embryo die Eyhülfen verlaffen hat und fih mit Hife von Gilien bewegt, hat jedes Körnchen der Zelle nod einen beutlichen Kern, die alle von dem urfprünglichen Kern des Eyes abzuftanımen feinen. In diefem Falle wäre alfo die Präeriftenz des neuen Individuums vor der Befruch- tung feinem Zweifel mehr unterworfen. Baer bat diefen Kern des Keimbläshens ſchon abgebildet Figur 18. feiner epi- stola de ovi Genesi 1827. Nr. 16. 17. ©. 241. Dr. C. Claus, über die chemi— ſchen Verhältniffe des Rutheniums, verglihen mit denen deg Iridiums. ©. 262. Menetries, über einige Schmetterlinge, welche Dr. Stubbendorff in Sibirien gefangen. Papilio machaon, mnemosyne, aglaia, pales, euphro- syne, athalia. « Erebia stuhbendorflii n.: alis rotundatis, fuseis, utrin- que fascia submarginali, nervis interrupta, antieis disco macula subovata, posticis subtus macula obliterata, ferru- gineis. Ad fluvium Khorma. Chelonia caja, plantaginis; Lithosia complana. 158 ©. 265. N. Nordenſkiöld, Beſchreibung des Diphanits in den Smaragd-Gruben des Urals. ©. 267. ©. Erufelt, über die practifche Anwendung bes activen Volta-⸗Meters. Holzfchnitt. Nr. 18— 20. ©. 273. G. von Helmerfen, geognos ftiihe Bemerkungen über die Steppengegend zwifchen ben Flüffen Samara, Wolga, Ural und Manytfch, gefammelt von A. Noͤ— ſchel. T. 1. Berfteinerungen. ©. 294. Prof. & F. Kaͤmtz, über die Wind-Verhältniffe an den Nordküften des alten Veſtlands. ©. 314. Hamel, über einen Schädel des Dodo in Ko= penhagen. - Diefer Schädel ftammt aus des Paludbanus Sammlung zu Enthunfen 1651. und wurde befchrieben von Olearius 1666. Der Berfaffer hat auch den zu Drford gefehen und von beiden Abgüffe befommen. Länge etwas über 8 englifche Boll, Breite 34. 1638 wurde zu London ein lebendiger Dodo gezeigt. Das Gefhichtlihe. Er wird einen Abguß vom ganzen Vogel verfertigen laffen. ©. 318 H. Jacobi, über galvanoplaftifhye Reduction mittelft einer magneto⸗electriſchen Mafchine. Nr. 21 und 22. ©. 321. Prof, Abich, geologifche Skizzen aus Trans-Caucaſien. © 343, U Morig, über Coulombs Verfahren, bie Cohaͤſion der. Flüffigkeiten zu. beftimmen. Nr. 23 und 24. ©. 353, Philadelphine, meteoros sifche Beobachtungen zu Tiflis. ©. 376, Mar, Herzog von Leuchtenberg, über die Bil: dung und die Beftandtheile eines ſchwarzen Niederfchlags bey der Zerfegung des Kupfer-Vitriols durch den galvanifchen Strom. ©. 383: Brandt, über die Sendungen von Naturalien von Wosneſſensky aus den ruffifcheamericanifchen Colonien. Gegen 6000 Stüd zoologifche und zootomifche Gegenftände : darunter en Wal-Schrach, ein Schädel der Rhytina. Es erfheint nun aud ein Compte rendu vom beftändigen Secretär Fuß. Band VI. 1846. Nr. 1. S. 1. Blöde, Tabelle über die Aerolithen zu Petersburg. In Rußland gefallen 11 Stüd, Nr. 2 und 3. ©. 17. H. Jacobi, galvanifhe und electrosmagnetiiche Verſuche, T. 1. ©. 44, 6, A. Meyer, über die ruffifchen Zimmetrofen. ©. 46. J. F. Brandt, über die oben genannten Schrach⸗ Reſte der Rhytina von der Berings-Inſel. Der Schädel deutet auf größere Verwandtſchaft mit dem Manati als dem Dugong. Ne. 4 und 5. ©. 49. J. Fritzſche, Über. die Samen von Peganum harmala. Farbenftoff, Harmalin und Alcaloide. ©, 72, O. Struve, Beobahtungen über Bielas Co: met, Taf. 2. ©. 77. W. Struve, über die Benamfung. des neuen Cometen von Le VBerrier. — Neptun. ©. 80. Heß, über die Behandlung des Platin: Minerals. Ne. 6. ©. 81. J. Trisfhe und H. Struve, über die Dsman-Ogmiumfäure. Nr. 7. ©. 97. Prof. Pirogov, neue Methode der Ein: führung der Aether - Dämpfe bey hirurgifchen Operationen. — ©. 99. ©. von Helmerfen, über die Herausgabe feiner’ Neife nach dem Altai, geologifch. ©. 104. 9. Jacobi, Vereinfachung der Uhrmerke. 159 ©. 106. Dr. 3. F. Weiße, viertes Verzeihniß der De: tersburger Infuſorien. Dabey 2 neue: Vaginicola gemella, Triarthra cornuta, T. 1. NM. 8 ©. 113. A. Th. von Middendorff, vor Läufige Anzeige bisher unbekannter Mollusken, als Vorarbeit zu einer Malacozoologia rossica (December 1847.). Es werden bier folgende neue Gattungen lateinifch befchrieben von der ruffifchen nordoftafiatifchen Küfte. ) Chiton stelleri, pallasii, brandtii, mertensii, eschscholtzi, wosnessenskii, merckii, lividus, serobiculatus, sitchensis, ©. 123, Dr. Peters, Beobachtungen des Neptung zu Pulkowa. Mr. 9. ©. 129. Mar, Herzog von Leuchtenberg, weitere Unterfuhung des ſchwarzen Niederfchlags an ber Anode bey Zerfegung des Kupfer-Vitriols durch den galvanifchen Strom. Bon Wichtigkeit. ©. 132, € U Meyer: ein Paar Worte über Centaurea phrygia. —— ©. 135. Helmerfen, Aulosteges variabilis, ein neuer Brachiopod mit articuliertem Schloß aus dem Zechſtein ‚Ruf: (ande (Drendurg). Taf. Ausführliche Befchreibung mit 25 Figuren diefer neuen Sippe, welche zwifchen Orthis et Leptaenı zu fellen ift. Nr. 10 und 11. ©. 145. Hamel, coloffale magneto- electriſche Mafchine zum Verfilbern u d Vergolden; ausgeführt in Engelland; bier ausführlich befchrieben, ö &. 155. D. Doöpping und H. Struve, Verfuche über Fäulnig und Gährung. Viele Verſuche mit tbievifhen und pflanzlichen Subftanzen, welche wichtig zu feyn feinen. ©. 175. Kaͤmtz, über Localwinde. Nr. 12, ©. 177. Mar, Herzog von Leuchtenberg, Bey: träge zue galvanifchen Vergoldung. ©. 187. Middendorff, gedrängter Ueberblick der Re— fultate einer Bearbeitung der ruſſiſchen Chitonen. Der Verfaffer zeigt hier den Innhalt an von feinem erften Hefte der Beytraͤge feiner Malacozoologia rossica, worinn de Anatomie diefer Thiere nebft 10 neuen Gattungen gegeben wird, Die erftere enthält viel Neues, namentlich die Entdek— fung von Speiheldrüfen, die man bis jeßt geläugnet hat, woraus hervorgeht, daß diefe Organe allen Schneden zukommen, ferner Schlundfäde, Bewegungs-Blafen faft wie bey den Echi⸗ nodermen; Borſten im Innern der Oberhaut; beſonderer Druͤ⸗ ſenbau an den Eyerſtoͤcken; Nieren, Zunge, verſchieden von der bisher ſogenannten, welche er Reibplatte nennt; Magen zuſammengeſeßt; Muͤndungen der Eyerleiter; Herz nicht vom Maſtdarm durchbohrt; Erguß des Bluts in die Bauchhoͤhle; endlich Vereinigung aller neuerlich aufgeſtellten Sippen in eine einzige. Mr. 13. S. 198. Helmerſen über Middendorffs geognoſtiſche Beobachtungen in Sibirien. S. 196. Buniakowskhy, Über die unbeſtimmte Analyfe. Mathematiſch, franzoͤſiſch. Dabey ein Compte rendu für 1846. vom beſtaͤndigen Se— cretaͤr Fuß. Nr. 14. ©. 209. Ferd. Minding, uͤber den Roͤſſel— ſprung auf dem Schachbrett. - &.222%. Guſt. Cruſell und Lenz, über Galvanocauſtik. 160 Nr. 15. ©. 225. Prof. Abich, leinige Notizen über die Drographie von Dageftan mit 3 Charten auf einem Foliobogen. Eine gedrängte Darftellung diefes Theils des Caucaſus, eigent- lich des Hauptkamms deſſelben und der nördlichen Nebenkaͤmme vom Fluß Naridon an, Terek, Argun bis zum öftlichften Koiffu und den Quallen des Samur; daneben zur Berglei: hung die Andeskette dieß= und jenfeits des Aequators; April 1847. ©. 236. 6, U. Meyer, über die fogenannte Manna von Sawel, welhe am 22. März 1846. nad) einem heftigen Ge: mitter im Regierungs-Bezirk Wilna gefallen feyn fol. Es waren Körner von der Größe einer Nuß und Hafenuß von gallertartiger Subftanz. Jod färbte fie blau und das Microfcop zeigte £eine organifhe Structur. Man fand fie nur auf aus: gebreiteter Wäfche und darunter auf dem Raſen. Der Ver: faffer hielt fie daher für nichts weiter als ſtark gekochte Stärke von Erbäpfeln. Nr. 16. ©. 241. J. Fritzſche, Unterfuhungen”über die Samen von Peganum harmala. Chemifche Zerlegung des Harmind und der damit gebildeten Salze. Allgemeine öfterreichifehe Zeitfchrift für den Landwirt, Forfimann und Gärtner, ein Centralblatt für die Ergebnifje wifjenfchaftliher Forfhung und practifcher Erfahrung des Inn- und Auslandes, herausgegeben von Dr. C. &, Sammerfhmidt, Wien bey Gerold. 1846, 4, 498, Das ift eine fehr nuͤtzliche Zeitſchrift, wodurch die Natur: wiffenfchaften ins practifche Leben eingeführt werden. Cie ift ungemein fleißig vedigiert und befpricht alles, was nur immer Bezug auf die genannten Fächer haben fann. Entdeckungen, Erfindungen, Verbefferungen, Rathſchlaͤge, Nutzen und Schaden, Bücher, Zeitfchriften aller Länder über Landwirthſchaft, Getraid- bau, FSutterbau, Weinbau, Gartenbau, Obftbau, Wiefen, Forft- wefen, Zierz und Kunftgärtnerey. Ferner Viehzucht, Seidenzudt, nüsliche Pflanzen und Thiere, Hauswirthfchaft und Baufunft. Bergwefen, Botanik, Chemie, Geographie, Geologie, Aſtro— nomie, Technologie, Handel, Heilfunde, Kunft, Mechanik, Meteoro- logie, Mineralogie, Phyſik, Phyſiologie. Völkerkunde, Sprachkunde, Statiftit, Veterinarkunft, Zoologie. _ Verwaltung, Biographien, Maaß und Gewicht, Gefelfchaften, Rehranftalten, Preisfragen, Neifen uw. Schon aus diefen Titeln erfieht man, daß eine nähere An— zeige dieſer Zeitfchrift unmöglich ift. Zugleih wird mit ihr herausgegeben ein Eleineres Blatt unter dem Titel: Der Univerfalift oder Anzeiger des Neueften im Gebiete des Lebens und Wiffens, worinn Eleinere Gegenftände, Entdedungen, Berichte und dgl. mitgetheilt werden. Diefe Zeitfchrift fcheint uns für das eigente lich practifche eben, alfo für das große Publicum von befon= derer Michtigkeit zu feyn. Auch wird der eigentliche Natur: - ferfher darinn auf Vieles aufmerfam gemadht, was ihm fonft entgehen würde, befonderg in der Botanik und- De Zoologie. — m — — - m „Sſis“ beigelegt. oder beigeheftet, und ‚befragen die Infertionsgebühren für die Zeile oder deren Raum 2%, Nor. Beribt. über die im Laufe des Sabres 1847 au — 8 w . Qn,» 3 Literari ſcher Anzeiger. 1848. NM I. ss — — — — — —e —— Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften „Blätter für literariſche Unterhaltung‘ bei: u erſchienenen neuen Werfe und Fortfegungen. Metenftücke zur Geſchichte des ungarifhen Schußbereins. Gr. 12. Geh. 16 Nor. Bor. Ne. Ta und 75. . Albert (%.), A complete Dictionary of the English and German languages. — A. ud. E.: Vollfſtä Aypine® Taſchen⸗ Wörterbuch der aan und dentfgen Sprache. 16. Ge: heftet I Ihe. 10 Ngr., gebunden I Zhle. 16 Nor. I gleicher Einrichtung und Ausftattung —— ebendaſelbſt: Petit Biotionnaire ‚complet frangais- -allemand' et allemand-frangais, compose d’apres les meilleurs ouvra- zn le Dietionnaire de l’Academie frangaise etc. par J. 4. ——— Seconde edition. 8. 1844. Geheftet ANgr., gebunden 1 hl Ehrifiliches Lendachtsbuch für alle Morgen und Abende des ganzen Jahres. Im Vereine mit mehreren evangelifchen Geiſttichen herausgegeben von Dr. ©. Friederich. In zwei Bänden oder 18 Heften. Erftes und zweites Heft. Gr. 8. Jedes Heft I Near. Bis. zum Schluffe des Sahres 1848 wird das Werk, defien vollſtän— dige —— in 18 Heften. die Vexlagshandlung ausdrü &lid gas rantirt, Beftimmt in den Händen der Abnehmer fein. os den Papieren einer Berborgenen, 5. Geh. Die Bekenntniß ſchriften der evangeliſch⸗re for⸗ mirten Kirche. Mit Einleitungen und ren herausgegeben von Dr. &, &, A. Böel. Gr 8. 2 Zhir. 20 Nor. Ebendafelbit een — bereits: Concordia. Die: ſymboliſchen Buͤcher der evangeliſch— —— Art: mit ——— herausgegeben von A. K e. &r. 8. 1830. 1 Thlr. 15 Nor. — 8 4 Husgewählte Bibliothekder Elaffiker des Aus⸗ Iandes, Mit.biographijch-literarifchen Einleitungen. Er⸗ ſter bis vierundſechszigſtet Bahd. Gr.12. 1841—47. Geh. Die erfchienenen Bände Diefer Sammlüng find unter beſondern Titeln —— zu erhalten: Bremer, Die Nachbarn. Vierte Auflage. 20 Nar. — IIL Gomeh, Snehtr, Gaftro, überfegt von Wittich 20 Nar, —— Dante, Da& neue Zehen, überfest von FKörfter.. MWNar. — V, Bremer Die — des re Vierte Auflage. I0 Ngr.— VI. VI. Bre⸗ "mer, Nina Dritte Auflage. 20 Ngr. — U. IX. Bremer, Das aus. Vierte, Auflage, ‚20:Ngr. —. X. Bremer, Die, Familie 9. weite Auflage. 10 Nor. — XI. prevofe run, D ER der Manon Lescaut, überfest von Bülow. 20NIE. I. Dente, Lyriſche Gedichte, überſeßt und erklärt von ga Hlesiepen: und Witte. Zweite Auflage; hr. 1 12.Ngr. — XIV. Zaffoni, Der geraubte Eimer, überfegt von rn 1 hir. 9 Kar. — XV. Bremer, Kleinere Erzählungen, ‚JO Ngr. — XVI. Bremer, Streit und Friede. Dritte an = 10 Nar. — XV, Voltaire, Die Hentiade, überfegt von Schröder. 1 Ihle.— XVIII. Guſtav IU., Schaufpiele überfegt von ” . * 10. den Blättern fü J Eichel. er ONE — KIN. Sjäberg (Vitalis), Gedichte, überfegt von Kannegieper. 20 Nor. — KX—XAU. —— Das Deka⸗ — überſeßt von Witte. Zweite Auflage. 2 Zhle 15 Nor. — XIU—XXV. Dante, Die aöttlihe Komödie, überfest von Kanne= — Bierte Auflage. 2 Ihle15Ngr. — KRVI, Celeftina. Eine dramatifche Novelle. Aus dem. Spanifchen überfest von Bülom. 1 Thle. 6. Ngr. — XXVH. XXVIll. Somadenn batta'e ii Märhenz fammlung, überfestvon Brodhaus. 1Ihle. 18 Mar. — XXIX, XXX. Bremer, Ein Tagebuch. 20 Ngr. — XXXIL XXX. Same, &yrifche va überjest von Börfter, Zweite Auflage. 1 The. 15 Nor. IX. Hitopadefa. Aus dem Sansteit überfegt von Müller. 20 san. — XXKXIV. XXXV, Indiſche —— Sn OuFTDen, Nachbil⸗ dungen don Hoefer. 2 Thlr. KXXVI—XXXV Ealderon, Schauſpiele, überfept von Martin 3 Thlr. — — XL. Dante, Proallgr Säriften, überfept von. Kannegieber. 2 Shlr..—XLI. XLU. Bremer, Sn Dalefarlien. PO Ngr. — XLIH-—LIU. Sue, Der ewige Jude. 3 Thlr. 10 Nor. —LIV. LV. Mahiavelli, Florentiniz ſche Gefhihten „ überfegt von Keumont. 32m —LVE &adi’s Kofengarten, überfet von Graf. 1 hir. 6 Ngr. — LVH. Hereit- lang, — * Wieſter der Gothen, überfegt von Heine. 2UNgr. LV IX. Tafſſo, Das Due Serufalem, UbeHIeBE von Stremmur, De Auflage. 1 Thlr. — LX—LXI. Stael, Delphine, Zweite Auflage. 2 Zhlr. — LXIU. vScoTo, Lepte Briefe des Sacopo Drtis, überfest von Lautſch. weite Auflage. 1 Thle. — LAIV. Holberg, Nils Klim’s — die Unterwelt, überfegt von Wolf. Zweite Auflage. 1 Thlr. N Bilderſaal. Darftelungen aus den Gebieten: der. Kunft, der Wiffenfhaft und des Lebens. Erftes und, zweites Heft. (Nr. 1—428.) Großfolio. Geh. Iedes Heft 16 Nar- Diefer „„Bilderfaal’” enthält eine Auswahl der vorziglicften im Bejis von F. A. Brockhaus in Leipzig befindlichen Solzſchnitte und Eliches, von denen zundabei bemerkten Preifen ſcharfe Abklatſche abgelaflen werden. Blätter für literariſche Unterhaltung. (Heraus- geber: Hs — — Sahrgang 1847. Zäglich eine Nummer.‘ Gr. 4: 12 Zhlr. u Breitags ausgegeben, kann aber. auch in Monatsheften bezogen werden, 3u den unter Nr. 8 und: 35 genannten Beiföriften. erſcheint ein Eiterariſcher Anzeiger, für literariſche Ankündigungen aller Art deſtimmt. Für die gefpaltene Zeile oder.deren Raum werden 2/,:Ngr, berechnet. Segen Vergütung von 3 Ihlrn. werden befondere. ‚Beilagen‘ u. dgl. r TIEEEGEIDSN, — und gegen Vergütung von 1 Shlr. 15 Mar. der Iſis beigelegt oder. beigeheftet. Carus (8. G.) Syſtem der Phyſiologie. Zweite, vollig umgedrbeitete und ſeht vermehrte Auflage. In zwei "Binden. Erftes und zweiten, Heft. ‚Sr. 8. Preis eines pres 1 Th. Dief ne iſt dem Verlage don MH, Weichardt in Leipzig in den won. F rockhaus übergegangen und erſcheint jept in einer neuen Auflage , die in 6⸗8 Heften ausgegeben wird. — — em ‚Berfaflungsfenge. 17 Bol. Nr. rn: und en Leipziger Repertorium der deutschen und ausländischen, Literatur Herausgegeben von Dr. E, G. Gersdorf. 1848. Gr. 8. 12 Thlr. Wöchentlich erscheint ein Heft von %/, Bogen. Beigegeben ist der Zeitschrift ein Bibliographischer Anzeiger; in welchem Ankündigungen mit 2 Ngr. für die Zeile berechnet wer- den; besondere Beilagen u. dgl. werden gegen Verzütung von 1 Thir, 15 Ngr. beigelegt. Dem ersten Hefte des neuen Jahrgangs ist von Seiten der Redaction folgende Erklärung vorgedruckt: "An die Leser. Das Repertorium der Literatur, das im J. 1334 begründet eine Reihe von Jahren die in den Bändern deutscher Zunge erschienenen neuen Schriften ausschliesslich, seit 1943 auch die wichtigeren des Auslandes verzeichnete und eine ansehn- liche Zahl derselben durch längere oder kürzere Bespre- chungen zur näheren Kenntniss des wissenschaftlichen Publi- cums brachte, kann bei der jährlich wachsenden Menge lite- rarischer Erscheinungen den Anfoderungen, die an eine solche Zeitschrift zu stellen sind, forthin nicht entsprechen, wenn nicht einige wesentliche Aenderungen in der innern Einrichtung desselben eintreten. Eine Vollständigkeit aueh nur in der Angabe der Titel zu erreichen ist selbst in der deutschen Literatur nicht möglich, während anderseits unter den Druckschriften, welche auf den Büchermarkt kommen, eine nicht geringe Zahl entschieden unbedeutender. Bro- schüren. und trivialer Bücher sich befinden, durch deren Verzeichnuug Nützlicherem der Raum entzogen wird. Un- ter sorgfältiger Berücksichtigung der Literatur des Auslan- des soll daher von jetzt an nur in den eigentlichen Wissen- schaftsfächern jene Vollständigkeit erstrebt werden, welche man bisher auch in der Belletristik, Volks- und Jugendlite- ratur, Technologie, Land- und Hauswirthschaft u. s. w. zu erreichen bemüht war, die ausführlichere Besprechung nur auf die wichtigeren Werke beschränkt, der dadurch gewon- nene Raum aber für eine grössere Zahl kurzer, gedrängter Berichte zweckmässiger verwendet werden. Bei der stren- gen Unparteilichkeit, deren die Redaction sich bewusst ist, hofft dieselbe unterstützt von tüchtigen und bewährten Mit- arbeitern das Vertrauen, das bisher ihr zu Theil geworden, auch ferner sich zu erhalten, durch die getroffene Einrich- tung die Bekanntschaft mit der neuesten Literatur in einem weiten Kreise wesentlich zu fördern, und somit eine freund- liche Aufnahme ihrer ernsten und wohlgemeinten Bestre- bungen zu verdienen. ı Januar. Heft 1—4. Diese Hefte enthalten ausser einer Reihe kürzerer An- zeigen nachstehende ausführlichere Artikel: Literaturgeschichte. Barthold, Geschichte der frucht- bringenden Gesellschaft. — Theologie. Baumgarten-Cru- sius, Compendium der christlichen Dogmengeschichte. Bd. 1. — Baur, Lehrbuch der christlichen Dogmengeschichte. — Böckel, Die Bekenntnissschriften der ‚evangelisch-reformirten Kirche. — Hagenbach, Lehrbuch der Dogmengeschichte. — Kromm, Praktischer .Commentar über das Evangelium des Matthäus. Bd. 1. — Noack, Die speculative Religionswis- senschaft. Jurisprudenz. Holsschuher, Theorie und Casuistik des gemeinen Civilrechts, 2. Bd. 2. Abth. — Philosophie. Fischer, Die Metaphysik. — Hanusch, Grund- züge eines Handbuchs der Metaphysik. — Tafel, Die Fun- damentalphilosophie. — Vorlünder, Wissenschaft der Er- kenntniss. — Mathematische und Naturwissenschaf- ten. Bulletin de la Societe imperiale des naturalistes de Moscou. Tom. XVI—XX. — Eisenstein, Mathematische Abhandlungen. — Karsten, Auswahl neuer Gewächse Vene- zuela’s. — Kolenati, Meletemata entomologica. Fasc. I—V. — Moricaud, Plantes nouvelles d’Amerique. — Schönherr, Mantissa secunda familiae Curculionidum. — Classische Alterthumskunde. Canina, L’antica citta di Veii, — Geschichte und Biographie. Barthold, Deutschland und die Hugenotten. Bd. I. — Böttiger, Tegner’s Leben. — Hegel, Geschichte der Städteverfassung von Italien. Bd. 2. — Möller, Historisch-biographisches Handwörterbuch. Bd. 1. — Pulte, Organon der Weltgeschichte. — Länder- und Völkerkunde. Ross, A voyage of discovery in the Southern regions. — Jüdische Literatur. Rapaport, Rechtsgutachten der Gaonim. — Rosenberg, Rechtsgutach- ten des Rabbi Jehuda Ascher. — Bibliographie. — Personalnotizen. Leipzig, im Februar 1848. MP. A. Brockhaus. Neue Piano -Compositionen von Stephen Heller, welche durch alle solide Musikhandlungen zu haben sind. Stephen Heller gehört zu den poesiereichsten Componisten der Gegenwart; er ist, gleich Chopin und Mendelssohn, Dichter; seine Werke sind Original-Schöpfungen. Op. 29: La Chasse (Die Jagd), Op. 34: Die Forelle, Op. 35: Tarantella, sind von Liszt, Döhler u. A. sehr oft in Concerten gespielt worden; seine Etuden, Op. *46, 45, 16, gehören zu den Studien des Pia- nofortespiels in den Conseryatorien der Musik in Paris, Brüssel, Leipzig und Wien, Die musikalischen Zeitungen rüh- men die duftige Poesie, die Frische, die Feinheit der Aus- arbeitung, das echt Claviermässige, überhaupt das originale Element in Heller’s Compositionen. (S. Recensionen über > Valses brill,, Op. 42—44, 13 Morceaux, Fantaisie, 30 Etudes et 25 Etudes Op. 45 etc. in der Neuen Zeitschrift, Leipz. u. Wiener musik. Ztg., Musik-Salon etc.) Neu sind erschienen: Venitienne, Tarantelle (2. veränderte Aus- gabe), Fiantaisie, Serenade, Scherzo fantastique, Röveries, Valse brillante pour Piano, Op. 52—5). Preis 20 — 25 Sgr. , Berlin. Schlesinger’sche Buch- und Musikhandlung, In meinem Verlage ift neu erfchienen und durch alle Buch⸗ handlungen zu erhalten: = Buplands Üovellendichter. Uebertragen und mit biographiſch-kritiſchen Einleitungen “von Wilhelm Wolfſohn. Erster und zweiter Cheil. Gr. 12. Geh. 3 Thlr. Inhalt. I. Helena Hahn: Diehelaleddin; Utballa. — Alerander Wufchkin: Die Gapitainstochter. — I. Nikolaus Pawlow: Der Maskenball; Der Namenstag; Eine Million; Der Yatagan. Leipzig, im Februar 1848. F. N. Brockhaus. Druck und Berlaa von 8. HM. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger, 1848. Diefer Literarifhe Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitfäriften „Blätter für Titerarifche Unterhaltung“ und „Sfis beigelegt oder beigeheftet, und befragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile oder beren Kaum 2%, Nor. & 8 . Börg . Raltfhmidt (2. Bericht über die im Laufe des Sahres 1847 bei FR Brockhaus in Leipzig erſchienenen neuen Werke und Fortſetzungen. (Fortfesgung . Hereulann (A.), Eurih, der Weiefter der Gothen. Aus dem Portugieſiſchen uͤberſetzt von G. Heine. Gr. 12. Geh. 20 Ngr. . Holberg (2,), Nils Klim’s Wallfahrt in die Unterwelt. Aus dem Lateiniſchen überfegt von E. ©. Wolf. Zweite Auflage. Gr. 12. Geh. 1Thlr. . Briefe von Wilhelm von Humboldt an eine Freundin. Zwei Theile. Gr. 3. Geh. 4 Thlr. 12 Nor. (S: Eh. ©), Zehn Gebote der Diä⸗ tetif. 8. Geh. I Zhlr. Ifis. Encyklopädifche Zeitſchrift, vorzüglich für Natur: geihichte, vergleihende Anatomie und Phyfiologie. Her— ausgegeben von Oken. Jahrgang 1847, 12 Hefte. au — Sri} Gr. 4. 8 Zhlr. i g r. Mit einem Farfimile. 36. ‚Qulie und ihre Haus, Eine Reliquie. Von einem “ Epigonen. Gr. 12. Geh. 1 Zhlr. 37. Sürgens (8), Zuther’s Leben, Erſte Abthei- lung: Luther von jeiner Geburt bis zum Ablaßftreite. 1483—1517. Erfter bis dritter Band. Gr.$. 184617. Geh. 7 Thlr. 15 Nor. Mit dem dritten Bende ift die erfte Abtheilung: diefes Werks deen- digt und bilder ein für jih vollftandiges Ganzes. 1 9.), Meueftes und voll⸗ ſtandigſtes Fremdworterbuch, zur Erklärung aller aus fremden Sprachen entlehnten Wörter und Ausdrüde, welche in den Künften und Wiſſenſchaften, im Handel und Berkehr vorkommen, nebft einem Anhange von Eigennamen, mit Bezeichnung der Ausſprache bearbeitet. Zweite Auf- lage. (In 8 Heften zu INgr.) Gr. 8. 2 Zhlr. ANgr. Sn 2einwand gebundene Eremplare des vollitändigen Wer: kes werden zu dem Preife von ? Thir. 15 Nor. geliefert. Roman. Drei Theile. Geh. 5 Zhir. Bon dem Berfafjer erihien in demfelben Verlage: — —_ iliams Dicht: ee ee Zwei Theile. Die WBaldenfer. Cin Roman. Zwei Theile. 8. 1836, 4 Ihlr. Die S Zrauerjpiel in 5 Aufzügen. 8. 1836. 20 Nar. Regina. Cine Herzensgefhidte. Gr. 12. 1842. I Zhlr. 6 Nor. Zeronifa. Eine Zeitgeisichte. Zwei Theile. Gr. 12. 1844, 3 Shlr. — Ein Roman. Zweite, vermehrte und verbefierte — e. Drei Theite. Gr. 12. 1844. 5 Thir. . Koenig (5.), Die Elubiften in Mainz. Ein . Körte (W.), Die Sprichwörter und ich⸗ prich nd ſprich ichen Redensarten der Deutſchen. Nebſt aus Rr. 41. 43, 44. 49. III.) den Redensarten der deutſchen Zehbrüder und aller Prak tik Großmutter, d. i. der Sprichwörter ewigem Wetter Kalender. Geſammelt und mit vielen ſchönen Verſen, Sprüchen und Hiſtorien in ein Buch verfaßt. Neue Aus⸗ gabe, Gr. 8. Geh. 1 Thlr. Die Kurmarf Brandenburg, ihr Zuftand und ihre Verwaltung unmittelbar vor dem Ausbruche des franzo» ſiſchen Krieges im October 1806. Won einem ehemaligen böhern Staatsbeamten. Gr. 8. Geh, 2 Ihlr. 20 Ngr. 2. Neue SJenaische Allgemeine Literatur- Zeitung. Im Auftrage der Universität zu Jena re- digirt vom Geh. Hofrath Prof. Dr. #. Mand; als Geschäftsführer ;- Geh. Kirchenrath Prof. Dr. M, E. Schwarz , Geh. Justizrath Prof. Dr. A. D. J. Mi- chelsen, Geh. Hofrath Prof. Dr+D. &. MHieser, Prof. Dr. A. Snell, als Specialredactoren. Jahrgang 1847. 312 Nummern. Gr. 4. 12 Thlr. Wird Freitags auegegeben. Anzeigen werden mit 11% Nor. für ben Raum einer geſpaltenen Zeile und.befondere Beilagen u.dgl. mit 1 Xhlr. 15 Nor. berechnet. 2pebeli (S. 8), Grundzüge einer Metho⸗ DiE des geſchichtlichen Unterrichts auf Gym⸗ nafien. Sendfhreiben an den Eonfiftorial= Director Seebeck in Hildburghaufen. Gr. 8. Geh. 15 Ngr. Bon dem Berfaffer erfhien bereits ebendafeldft: ei Weltgeſchichte in Umriffen und Aus führuugen, Ecſter Band. 6r. 8. 1846. 2 Thlr. ® 4 Gregor von Tours und feine Zeit vornehmlich aus feinen Werken gez ſchildert. Ein Beitrag zur Geſchichte der Entitehung und eriten Entwide- lung romaniſch⸗germaniſcher Berhältnifie. Gr. 8. 1839. 2 Thlr. 25 Nar. MHassaloup (I. 9.), Logarithmisch- irigonometrische Hülfstafeln. Ein zur. Ho- rizontalprojection der auf schiefen Ebenen gemessenen Längen, wie auch zu nivellitischen und .markscheide- rischen Arbeiten unentbehrliches Handbuch für Geo- meter, Markscheider, Ingenieure, Chaussee- und ‚Was- srhadbeante Gr. 8. Geheftet 3 Thlr. 18 Ner.; gebunden 4 Thlr. ar. ——— Der Neubau für die Föniglihe Gemäldegalerie in. Dresden. Vonaesr.srser m. 8. Geh. ANgr. Sm Sahre 1845 erfhien ebendafelbft: u ER SIR RE einlaline naldefamminug au Dresden. 9. 4 Ngr, 37:7; 46. 47. 48. 49, 51. 52. 53. 54. . Ber neue Pitaval, Oertel (F. M.), Genealogische Tafeln zur Staatengeschichte der germanischen und slawischen Völker im 19. Jahrhun- derte. Nebst einer genealogisch - statistischen Ein- leitung. Nebst einem bis zu Ende 1846 fortgeführten Nachtrage. Quer 8. Cart. 1 Thlr. 15 Ngr. — — — Die Jahre 1845 und 1848. Erster Nachtrag zu den genealogischen Tafeln des 19. Jahrhunderts. Quer 8. Cart. 16 Ner. Wie durch diefen erften Nahtcag, fo wird au für die Zukunft dies ſes Werk durch jährliche Nachträge ſtets volfftändig erhalten werden. Pfeiffer (L.). Monographiz Heliceo- rum viventium. Sistens descriptiones systematicas et criticas omnium hujus familiae generum et specierum hodie cognitarum, Fasc. I et II. Gr.8. 2 Thlr. 20,Ngr. Sn 5-6 Heften wird das Wer? vollftändig fein. Das Pfennig: Magazin für Belehrung und Unter haltung. Neue Folge. Fünfter Zahrgang. 1847. 52 Num- mern. Nr. 209— 260. Mit vielen Abbildungen. Schmal gr. 4. 2Thlr. ! Wird wöchentlich und monatlid; ausgegeben. In_das Pfennig⸗ Magazin werden Ankündigungen aller Art aufgenommen. Bür die gejpaltene Zeile’oder deren Raum werden 3 Ngr. berechnet und be= fondere Beilagen u. dgl. gegen Vergütung von %, Thlr. für das Zaufend beigelegt. Der erfte bis zehnte Sahrgang des Pfenzig: Magazin often zu: fammengenommen ftatt 19 Thlx. 15 Nor. im herabgefcepten Preife.nur 10 Thlr; der cerfte bis fünfte Sahrgang 5 Thlr. ber fehöte bis zehnte Sahrgang 5 Zhle., einzelne Jahrgänge 1 *hlr. IONgr. Der Neuen Volge eriter bis vierter Sahrgang (1843—46) koſten jeder 2 Thlr. Ebenfalls im Preife herabgefept find folgende Schriften; Mennig - Magazin für Kinder. Fünf Bände. Früher 5 Ihr. Jetzt 2 Thle. 15 Nor. Einzelne Sahrgäange 20 Nor. R Sonntags: Magazin. Drei Bände. Früher 6 Lhle. Ießt 2 Tpfe. h i National - Magazin. Ein Band. Früher 2 Zhle. Jetzt 20 Nar. Leptere vier Bände zufammengenommen uur 2 Thlr. Eine Sammlung der. intereffans teften Eriminalgefchichten aller Länder aus älterer und neuerer Zeit. Herausgegeben von J E, Hitsig und W. Häring (W- Alerzis). Erſter bis zwölfter Theil. Gr. 12. 1842—47. Geh. 23 Zhlr. 24 Nor. Der erfte Theil Boftet 1 Thlr. 24 Ngr., der. zweite.bis zwölfte Theil jeder 2 Thlr. Polis (8 H- 8), Die europäiſchen Ber- faffungen feit dem Jahre 2789 bis auf Die neuefte Zeit. Mit gejchichtlichen Einleitungen und Erläuterungen. Vierter Band. —— von Fr Büuiau. Erſte Abtheilung. Gr. 8. 1 Thlr. 21 Ngr. Der erfte bis dritte Band (2. Auflage 1833) koſten I Thlr. 10 Nar. — Diefelben enthalten: I. Die gefammten Verfaſſungen des deutſchen Staa⸗ tenbundes. (4 — WVNgr.) — U. Die Verfaſſungen Fraukteichs, der Niederlande, Belgiens, Spaniens, Portugals, der italienifhen Staaten und ber ionischen Snfeln. 2 Thlr.) — IM. Die Verfafjungen Polens,- der freien Stadt Krakau, der Königreiche Galizien und Lodomerien, Schwedent, Norwegens, der Schweiz und Griehenlands. (2 hir. 15 Nr.) Die neu erſchienene exrfte Abtheilung des vierten Bandes bildet auch mit dem erften Bande ein befonderes Werk unter dem Titel: — — —, Sie Berfaffungen des deutſchen Stantenbundes ſeit dem Jahre 1789 bis auf die neueſte Zeit. Mit gejhichtlichen Er: läuterungen und Einleifungen von 8. 9. 2. Polig. Fortgefegt von F. Bülas. Drei Abtheilungen. Gr. 8. Geh. 5 Zhlr. Posner (L.), Handbuch der speciellen Fathologie und Ther»pie. Erster bis dritter (letzter) Band. Gr. 12. 1845—47. Geh. 7 Thlr. Der erfie Band: Acute Krankheiten”’(1845), koftet2 Thlr., d Band: „Chronifche Krantheiten, 7 sin en 5 der dritte Band: „Chroniſche Krankheiten. ‚weiter Theil.“ (1847) 2 Thlr. 18. Ngr. Pritzel (6. 4), Thesaurus litersturae botanicae omnium gentium inde a rerum botanicarum 5. 56: 97. [> 2 59. 60. 61. 63. 64. 65. 2. Ruth (G.), Geſchich initiis ad nostra usque tempora, quindecim millia opera recensens. Erjte bis dritte Rieferung. ‘Gr. 4. Jede Lie: ferung auf feinftem Maſchinenpap. 2 Thlr., auf Schreib- Belinpap. 3 Zhlr. Naumer (von), Vorleſungen über di alte Gefchichte. Zweite ———— Auflage. —* Bände. Gr. 8. Geh. 5Thlr. 20 Ngr. — — — Lede zur Gedachtniß— feier König Friedrich's IE, gehalten am Be Sam 1847 in der Fönigl. preuß. Akademie der Wiffenfchaften. Erfie und zweite Ausgabe. Gr. 12. Geh. 4 Nur. Bon dem Berfaffer ex] unter Anderm ebendafelbitz r Geſchichte Europas feit dem Ende des 15. bis —— Band, Gr. 8. 1832—43. 20 Sapepundertg. TR Geſchichte der Hohen il i i re rue Le ’ —— En — — Die Kupfer und Karten der erſten Auflage koſten 2 Xhlr. Rebekka und Amalia. Briefwechſel zwiſchen einer Seraelitin und einer Adeligen über Zeit- und Lebensfragen. Gr. 12, Geh. 1 Ehe. 6 Nor. . Nellftadb (E), Gefammelte Schriften. Neue Folge. Erfter bis fechöter Band. Gr. 12. 1846—47. Geh. 6 Thlr. Die erſte Folge (12 Bände) erſchien in vier Lieferu 184; koſtet 12 Shit. ; diefelbe enthält: 1812. Dritte Yuflage. an aa ee re ——— EN — Nevellen. — Aus⸗ wahl aus der Neifebildergalerie. — VBermifchtes. — Vermi Schrif— 5 — ſat er er Neuen Folge eriter bis fehster Band enthält: Algi i im Sabre 1830. Zweite Auflage. — Be —— — Leipziger Bepertorium der deutschen und ausländischen Literatur. Unter.-Mit- wirkung der Universität Leipzig herausgegeben von Hofrath und Oberbibliotkekar Dr, W. &. @ers- dorf. Jahrgang 1847. 52 Hefte. Gr. 8. 12 Thir. Erſcheint in wöchentlichen Heften von 2—3 Bogen und wird Frei⸗ tags ausgegeben. Dieſer Zeitfhrift ift ein Bibliographiſcher Auzeiger, für literariſche Anzeigen aller Art beſtimmt, beigegeben und An= kuͤndigungen in demſelben werden für die 83 ober deren Raum mit 2 Nor. berechnet, beſondere Beilagen u. dol. gegen Vergütung von 1 Ehlr. 15 Ngr. beigelegt. . Rogge (FW), Gedichte, Vierte, ſtark ver: mehrte Auflage. Gr. 12. Geh. 2 hir. Ross (&.), Handbuch der ehirurgischen Anatomie. Erste Abtheilung: Chirurgische Anato- mie der Extremitäten. Gr. 8. Geh. 20 Ngr. te der italieniſchen Poefie. Zwei Theile. Gr. 8. 1844— 47. Geh. 6 Zhlr. Der erite Theil erſchien 1844 und koſtet 2 Thle. 24 Ngr., der zweite Theil (1844) 3 Thlr. 6 Ngr. Schmid (A. EH. S-), Handbuch des gegen: wärtig geltenden gemeinen deutfhen burger- lichen Rechts. Bejonderer Theil. Erfter Band. Gr. 8. Geh. 2 Thlr. Diefes Werk, welches alle gemeinfchaftliche Snftitute des Privatrehts, auch diejenigen, welche lediglich auf dem einheimifchen Rechte beruhen, gu behandeln. beftimmt ift, wird in act Bände zerfalen, von denen der ehte den allgemeinen Theil umfaffen wird, die übrigen aber ben befon- dern Theil bilden. Der erfte Band hat das Eigenthumsrecht zu feinem Gegenftande. Schubert (8), Handbuch der Forfihemie. Mit 127 in den Zert eingedruditen Holzſchnitten. Sn fünf Beten. Erftes und zweites Heft. Gr. 8. Jedes Heft Nor. { Schufelktan (8), Gefhihtsbilder aus Schles: wig-Holftein. Gin deutiches Lefebuh. Gr. 12. Geh. 1 Zhle. 10 Nor. —* — — Ebendaſelbſt iſt erfchienen : —* leſe J s des iten. Dritte X e, zeitgen eingeleitet SS muierte, 8 1a 1 Mal a Der Beſchluß folgt.) Ä' 2 Im Verlage von M. Simion in Berlin find folgende Werke foeben erfihienen und durd alle Buchhandlungen zu erhalten: Sokrates und CHriftus, oder: Die logifhe und ethi- ihe Vernunft der philofophifhen und geoffen- barten Religionslehre. Bon Theod. Heinfius. Mit dem Bildniß des Berfaffers. Preis 25 Sgr. Aus der Zeit und aus dem Lehen. ‚Eine Erzählung, allen Bolköfreunden gewidmet von Ferdinand Schmidt. Preis 12 Sgr. Dramaturgie. gen a 10 Sur. Allgemeine Literaturgefhichte. Yon Theodor Mundt. Zweite, vermehrte und verbefferte Ausgabe. Kieferung 1-9. a 79, Ser. Sohn Ford's dramatifhe Werke, überjegt von Dr. M. Wiener. Erfter Band: Das gebrodene Herz, Zrauer- fpiel. Mit einem Vorworte von L. Tieck. Preis I Thlr. 15 Sgr. Spiegel der Frauen des Alterthums, für die reifere weib- liche Jugend. Von F. D. Nicolas. 3 Bände. Preis 2 Thir. 22%, Ser. (Der erfte Band: Götterlehre der Griehen und Römer — vortrefflih zum Unterriht — apart 22"), Sur.) Sugend-Bibliothef, herausgegeben von Guſtav Nierig. Sahrgang 1848. Erftes Bändchen. Subferiptions- Preis für 6 Bände und Weihnahtsbuh 2 Thlr. Die Großmutter. Sugend = Erzählung von G. Nierig. Preis 10 Ser. z Der Eantor von Seeberg. Iugend-Erzählung von G. Nie: rig. 2. Auflage. Preis 10 Sgr. Mutterliebe und Brudertreue. Iugend:Erzählung von ©. Nierig. 2. Auflage. Preis 10 Sgr. Das wüjte Schloß. Iugend- Erzählung von ©. Nierig. 2. Auflage. Preis 10 Sgr. Belifar. Iugend- Erzählung von ©. Nierip. Preis 7%, Sgr. Die Deportirten in Auſtralien. A. Winter. Preis 10 Ser. Der Glüdsfhiffer. Cine Seemanns-Erzählung (für die Zu: gend) von H. Smidt. Preis 10 Sgr. Vöglein Roth und Vöglein Blau. Dramatifhes Mär: hen für große und Eleine Kinder. Bon der Verf. dev Häs- chen⸗ und Käshen-Gefhihte. Mit 4 Zeichnungen von Th. Hofemann. Preis 10 Sgr. j Schaufpiele für die Jugend und gefellihaftlihe Kreife. ne von 8. &. KRannegießer. 7.—9. — a5 Sgr. Michael de Ruiter. Bon H. Smidt. 4Bände. Taſchen⸗ ‚ausgabe. Preis I BI Volks⸗Taſchenbuch für 1548. Herausgegeben von K. Stef- fens. Mit Stahlftihen und Holzfchnitten. Preis 10 Sgr. Der Hausfreund in Hütten und Palaften. Herausgegeben von K. Steffens. Fünfter Band. Preis I Ihe. 5 Sur. Bon Theodor Mundt. In 10 Kieferun- 3. Auflage. Jugend = Erzählung von Soeben ift erfchienen und in allen Buchhandlungen zuhaben: Ilius, Pamphilius und die Ambrofia. Bon a SEO In unserm Verlage ist erschienen und durch alle Buchhand- lungen zu beziehen: Longet (F. A.), Anatomie and Physiologie des Nervensystems des Menschen und der Wirbel- thiere mit-pathologischen Beobachtungen und mit Ver- suchen-an höhern Thieren ausgestattet. Eine von dem Französischen Institut gekrönte Preisschrift. Aus dem Französischen übersetzt und mit den Ergeb- nissen deutscher, englischer und französischer For- schungem aus den letzten Jahren bis auf die Gegenwart ergänzt und vervollständigt von Dr. 9. A. Hein. Mit lithographirten Tafeln. In zwei Bänden. Erster Band in6 Lieferungen, Gr.8. Geh. 4 Thlr, 15 Ngr. Eine Uebersetzung von Longet’s «Anatomie et Physiologie du systeme nerveux», welche dem Buche seinen Werth als Quelle für die Beobachtungen‘ und Ansichten eines der ausgezeichnetsten lebenden Experimentatoren erhält, und durch eingeschaltete Zusätze mit allen irgend wichtigen Leistungen der letzten Jahre auf das sorgfältigste vervoll- ständigt, darf sich der günstigsten Aufnahme versichert halten. Als eine Ergänzung der in letzter Zeit sich immer mehr vervielfältigenden Arbeiten über allgemeine Nerven- physiologie, muss sie, an.der Seite der neuern Arbeiten in der Nervenpathologie, insbesondere den Pathologen will- kommen sein, indem sie vor Allem eine möglichst voll- ständige und ins Einzelne gehende Zusammenstellung über die specielle Nervenphysiologie darbietet. Leipzig, im März 1348. Brockhaus & Avenarius. Neueſtes Wert von 9. Warren. Im Berlage der Unterzeichneten ift foeben erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Jetzt und Einft. Erzählung bon ©. Warren, Berfaffer von „Zehntaufend im Jahr“ und „Tagebuch eines Arztes’. Aus dem Engliſchen überfeht von Dr. A. Diezmann. 2 Theile. Gr. 8. Preis I Zhlr. Diefer Roman fand in England fo großen Beifall, dag im einigen Zagen die erfte Auflage vergriffen. wurde. Es bildet diefes Werk auch den 4. und 5. Theil der von uns unfer dem Zitel: — Britannia. Englands vorzüglichſte Romane und Novellen. veranftalteten Sammlung der vorzüglicäften neu erfcheinenden Romane und Novellen Englands in deuffcher Ausgabe. Band 1—3 enthält: „Sames der Berurtheilte”, einer der wirfungsreihften Romane diefes Verfaſſers. Berlin, im Februar 1348. Duncker & Humblot. Bücher - Auction. Den 15. Mai d. 3. wird in Göttingen-die vom weil. Pro- feffor E. Bundfer nachgelaſſene Bibliothet, vorzüglich reich: haltig im ‚Sache der Surisprudenz, Philologie und Urkunden: Sammlungen, verfteigert werden. Der Katalog ift in allen Buch⸗ handlungen vorräthig oder Bann durch dieſelben bezogen werben. Vandenhoeck & Muprecht. Zeitſchrift hiſtoriſche Theologie. In Verbindung mit der von &, F. Illgen gegrün- deten hiftorifch-theologifchen Geſellſchaft zu Leipzig beraus- "gegeben von Dr. €. W. Wiedner. Jahrgang 1848. Gr. 8. 4 The. Säprlich erfiheinen vier Hefte. Inſertionsgebühren für den Raum einer Zeile 1%, Ror.; befondere Beilagen u. dgl. werden gegen Bergutung von 1 Thfr. 15 Nor. beigelegt. . Erftes Heft. h Inhalt: I. Die auf dem Religionsgefpräh zu Marburg im Zahre 1529 aufgejegten fünfzehn Glaubens» und Unions-Arti- Bel; nach der wiederaufgefundenen Driginalfchrift zum erften Male veröffentlicht von 9. Heppe. — II. Die Einweihung der höhern Landesſchule zu Sena am 19. Mär; 1548. Bon €. Schmid. — IM. Die Hriftliche Kirche in den Vereinigten Staaten Nordamerikas. Nach ihrem neueften Beftande darge— ftelt von W. Klofe. — IV. Die Diffenters in England. - Dargeftellt von W. Chlebus. Eeipzig, im März 1848. £ F. A. Brockhaus. Soeben sind erschienen und durch alle solide Musikhand- lungen zu haben: 9’ Ferd. Gumbert’s, Auswahl von 12 neuen beliebien Gesängen aus Frankreich für eine Singstimme mit Begleitung des Piano. 2 Lief. a 17), Sgr. Dieselben mit französischem Text à 5 Sgr. In Frankreich haben diese Compositionen von Grisar, Niedermeyer, Labarre, Fuget, Arnaud, Masini, Adhemar und Comone in vielen Concerten Furore gemacht, sodass in kurzer Zeit mehre Auflagen nöthig geworden sind. Die deutsche Bearbeitung des beliebten Liedercomponisten Gum- bert wird gewiss sowol bei Künstlern wie Dilettanten glei- chen Anklang finden, Gunmbert. Fünf Lieder von Geibel, Heine ete. für eine tiefe Stimme mit Piano, Op. 23. 20 Sgr. Brufm, Der Traum der ersten Liebe von @eibel “ für Sopran oder Tenor mit Piano. Op. 95. 12'% Sgr. , Der arme Taugenichts für eine tiefe Stimme mit Piano. Op. 98. 12%, Ser. Berlin. Schlesinger’sche Buch- und Musikhandlung. Zur gefälligen Beachtung. Die Verjteigerung der hinterlajjenen Bibliotheken der Herren Korftmeifter St. Behlen, Dr. Weißenfee und Prof. Dr. Brand, welhe am 15. Februar beginnen follte, muß einge: tretener Umftände wegen bis zum 3, Mpril verfchoben werden. Kataloge find durch alle Antiquare und Buchhandlungen zu beziehen von SH. Pergah in Afchaffenburg. In dem Verlage von Grockhaus & Moenarius in Leipzig erfchien foeben und ift in allen Buchhandlungen vorräthig: THE ENGLISH READER. Neues engliſches Leſebuch für Anfänger, enthaltend Teichte Erzählungen in Profa mit Erklärungen für den Schul- und Selbſtunterricht. Von James Ralph, Lehrer ber englifhen Sprache in Dreöben. 8. BVelinpapier. Geh. 12 Nor. Eine Auswahl von Erzählungen, welde ſich durch Klarheit und Reichtigkeit des Stils, jowie durch Kürze und Gediegenbeit des Inhalts auszeichnen. Anfänger in der englifhen Sprade werben durch den Gebrauch diefes Buchs in Eurzer Zeit fih in den Stand gefegt fehen, die bedeutendern Erzeugniffe der eng= liſchen Profa zu lefen. Bor einigen Monaten erfchien von Ddemfelben Berfaffer: A Guide to English conversation. Anleitung zur eng- lifchen Converfation, nebft kurzen grammatikalifchen Anmer- kungen für Schulen und zum Selbftunterriht und einem Eleinen Wegweiſer auf dem Gebiete der englifchen Literatur. 12. 1847. Geh. 12 Ngr. Ein praktifder Leitfaden, der den Schüler in den Stand fept, in kurz zer Zeit über gewöhnliche Dinge geläufig zu fprechen. 3 Für das Studium des Franzöfifchen ift zu empfehlen: Die widtigften Synonymen der franzöſiſchen Sprade nah Girard, Noubaud, Boifte und Andern, erklärt und mit Beifpielen clafjifcher Autoren verfehen. Ein noth= wendiges Hülfsbuch für Zöglinge höherer Kehranftalten. Von A: Waldow. Gr. 8. 1847. Geh. 10 Nor. Soeben ist erschienen: Zeitschrift für deutsches Alterthum herausgegeben von Moriz Haupt. Sechsten Bandes drittes Heft. Gr.8. Brosch. Preis 1 Thlr. Diesem Hefte ist ein ausführliches Register über die bis jetzt erschienenen 6 Bände dieser Zeitschrift beigegeben. Leipzig, im Februar 1848. BYeidmann’sche Buchhandlung. Durch alle Buchhandlungen iſt zu erhalten: Bollftändiger HAND-ATLAS über alle Theile der Erde. In 45 Siarten. Eolorirt I Thle., ſchwarz 18 Nor. Diefer Atlas empfiehlt fih durch feine Boll— ſtaändigkeit, namentlich in Bezug auf die deut⸗ fchen Bundesftaaten, fowie duch überaus billi- en Preis ganz befonders zum Schul und andgebraud. Leipzig, im März 1848, x 2 Ss. 0. Brockhaus. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Literariſcher Anzeiger, 1848. MV. > 5 P: 2 — IV Ban Dieſer Literariſche Anzeiger wird den bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Zeitſchriften „Blätter für literariſche Unterhaltung‘ und „Iſis“ beigelegt oder beigeheftet, und befragen die Inſertionsgebuͤhren für die Zeile oder deren Raum 2%, Ngr. Beri t uͤber die im Laufe des Jahres 1847 ei F. A. Brockhaus in Leipzig erfchienenen neuen Werfe und Fortſetzungen. (Beſchluß aus Nr. 2V..) 66. Schulze (E), Die bezauberte Roſe. Ein ro- | TI. Zaufffirden-Engiburg (Fanny, Gra⸗ ‚Drei Theile. Baffp (Dorquato), Das befreite mantifches; Gediht. Miniatur - Ausgabe. einband 1 Zhlr. Sn Pracht: Staeı (Anne Rouife Germaine de), Delphine. Aus dem Frangöfifchen. Zweite Auflage. Gr. 12. Geh. 2 Thlr Von: der: Verfafjerin erſchien früher in demfelben Verlage: De l’Allemagne. Nouyelle edition, preecdee d'une intro- duetion par Charles F;ancois Dominique de Villers et‘ enrichie du teste original des morceaux traduits, 4 vols, 12. 183, 3 Thle. 20 Nor, : Zehn Sabre meiner Verbannung. 8.1822. 2. Thle, 10 Ner, . Zalvji, Gefhichte der Enlonifation von Neu: England, Don den erften Niederlaffungen dafelbft im Sabre 1607 bis zur Einführung der Provinzialverfaffung von Maffachuffetts im Sabre 1692. Nach den Quellen bearbeitet. Nebft einer Karte von Neu⸗England im Sahre 1674. Gr. 8. Geh. 3 Thlr. 15 Nor. Ben der Berfafferin exfhien früher bereits: ebendafelbit: I Berfuh einer gefhihtlinen Eharakterifif dee Volkslie⸗ der germanifer Mationen, it einer Ueberjiht der Lieder außereuropäifger Bölterfchaften.. Gt, 8. 1840. 3 Thlr. 10 Nar. Die ünerhtbeit der Lieder Dfftan’s und des Macpherfon’fhen Sſſian's insbefondere. Gr. 8, 1830. 20 Nar. , Hiftprifhes Taſchenbuch. Herausgegeben von 12 von Raumer. Neue Folge. Neunter Sahrgang. Mit dem Bildniffe F. von Raumer’s. Gr.12. 1848. 2 Thle. L5Ngr. Die erfte Folge des Hiſtoriſchen Taſch enbuch, zehn Zahrgänge (1830 —39), foftetim herabgejestenPreife zufammengenommen 10 Thlr.; der erfte bis fünfte Jahrgang 5 Thlr. der ſechſte bis zehnte Sahrgang 5 Ihlr., einzelne Sahrgänge I Thle. 10 Nor. Die Sabrgänge ber Neuen Tolge koſten 2 Thlr. bie‘? Thle. 15 Nor; Serufe: fem, Aus dem Stalienifchen überfegt von 8. Streckfuß Vierte Auflage. Zwei Theile. Gr. 12 Geh. I Ih, Ben der. erften Auflage dieſer Ueberfegung (mit gegenüberges drudtem Driginaitert) ift noch ein, Elsiner, Vorrath. vorhanden, von dem remplare zu dem herabgefehten Preife ven 20 gt. abgelaffen werden. \ f Sn ebendemfelben Verlage erfchien: Taffo (Eorquato), Auserlefene Inrifihe Gedichte. Aus dem Stalienifcyen überfegt von K. F örfter. Mit einer Einleitung ; „Ueber orquato Zaſſo als lyriſcher Dichter.” Zmeite, vermehrte und verbefferte Auflage. Zmei-Theile--Gr. 12. 1844. 1 Xhlr. 15 Nor. . Ungarifhe Zuftände, .» Programm der Sppofition. . Urania, Die preußziſche Verfaſſung vom 3 Feb fin), Die — von Sappyen, Gr. 12. Geh, 1Thlr. 15 Ngr. Ebendafelbit erfthien von der Verfafferin: Die Shwärmerin. Criählung.. Gr. 12. 1846. 1 Thle. 12 Ngr. PTischendorf (C.), De Esraelitarum per mare rubrum transitu. Cum tabula. Gr. 8. Geh. 8 Ngr. lieber die Wirren der Gegenwart. Betrahtun: gen, den Abgeordneten des Vereinigten Preußifchen: Land⸗ tages gewidmet von Emeritus. Gr. 8. Geh. I Nur. Erfte Auflage und zweite vermehrte Auflage. Gr. 12, Geh. 1 Thir Aus der zweiten Auflage wurde befonders abgedrudt : Nachtrag zur erften Auflage der Schrift: „Ungarifhe Zuftände”. Gr. 12. Gh. 4 Ror. Taſchenbuch auf das Jahr 1848. Neue Folge. Zehnter Jahrgang. Mit dem Biloniffe $. von Raumer’s. 8. 1848. Cart. 2 Zhle. 15 Ngr. ’ Von frühern Sahrgängen der Urania find nur noch einzelne Exemplare von 1836-38 vorräthig, die im Herabgefesten Preife zu 12 Nor. der Jahrgang abgelajjen werden. Die Zahrgänge der neuen Volge for fien 1 Shlr. 15 Nar. bis 2 Thle. 15 Nat. “2'- an Bildnife F. von Raumer's jind Abdrüde ind, zu 10 Ngr. Beit (M.), Ber Entwurf einer Verordnung über die Berhältniffe der Juden in Preußen und Das Edift vom 11. 13 1813, Gr. 8. Sch. 8 Nor. ruar 3844 Abdrud. Gr. 8. Geh, Volks Biblinthek, 134547, Geh. 4 Lhlr. } a jest erfijienenen Bände diefer Volks-Bibliotbek 1. Joachim Nettelbeck. Bon J. Eh. a. Hafen, Zweite Auflage. 1845. 1 Zhle. h I. Der alte Heim. Bon & W. Keßler Zweite, mit Iufägen vermehrte Auflage: 1846. Lk Xpir. 1. Die Sprichwörter und ſprichwörtlichen Ne: densarten Der Deutſchen. Bon W. Körte. Neue Ausgabe. 1847. 1CThlr. 1V. Der deutſchen Auswanderer Fahrten und Schickſale. Von. Ger ſtäck er. Nit einer Karte der Vereinigten Staaten von Nordamerika. 1847. 1Thlr. Nebft einem Anhang. Erſter und zweiter 4 Nor. Erfter- bis vierter Band. Gr. 8. 80. Deutfches Volksblatt. Eine Monatfhrift für das Bolt und feine Freunde. Dritter Jahrgang. 1847. 12 Hefte. Gr. 8. 1 Zhlr. Der erfte und zweite Jahrgang koften jeder 24 Nor. 81. Bon einem deutfhen Solbaten. Erſte und zweite Auflage. Gr. 12. Geh. 1 Ihe. 18 Nor. 32. Werder (Bertha von), Altes Lieben, neues Hoffen. Roman. Gr. 12. Geh. 1 Thlr. 24 Nor. 83. Zeitfhrift für die hiſtoriſche Theologie. In Ber: bindung mit der von E, F. Illgen gegründeten hiſtoriſch— theologischen Geſellſchaft zu Leipzig herausgegeben von Dr. EH. 8. Niedner,. Jahrgang 1847. 4 Hefte. Gr. 8. 4 Thlr. Snferate auf den Umſchlägen werden für bie Zeile mit AYz, Mor,, befondere Beilagen u, dgl. mit 1 Thlr. 15 Nor. berechnet. 84. Deutfhe Allgemeine Zeitung. Verantwortliche Redaction: Profeffor F. Bülau. Sahrgang 1847. Täglich mit Einfehluß der Sonn- und Fefttage eine Num- mer von I Bogen. Hoch 4. Pränumerationspreis viertel- jährlich 2 Zptr. Wird Nahmittags für den folgenden Tag ausgegeben. Snfer- ttonsgebiühren für denRaum einer Zeile ANgr. Beſondere Bei— la gen u. dal, werden nicht beigelegt. 85. Zestermann (A. Ch. Adf.), Die antiken und die ehristlichen Basiliken nach ihrer Entstehung, Ausbildung und Beziehung zueinander dar- gestellt. Ausführliche Bearbeitung der von der Acade- mie royale des sciences, des lettres et des beaux-arts de Belgique gekrönten Preisschrift „De Basilicis libri tres“. Mit 7 lithographirten Tafeln. Gr.4. Geh. 3Thlr. &5” Exemplare des lateinischen Originals „De Basilieis libritres‘‘ sind m demselben Preise ebenfalls durch F. A. Brockhaus zu beziehen, Rafael von Urbino und sein Vater Giovanni Santi. Von J. D. Passavant. Zwei Bände. Gr. 8 1839. Mit 14 Abbild. in einem Atlas in Grossfolio. Velinpap. 18 Thlr., Prachtaus- gabe (mit Kupfern auf chines. Pap.) 30 'Thlr. Bon diefem Werke wird jegt in der Ausgabe auf Velinpapier der Text ohne den Atlas zu 8 Thlr. der Atlas ohne den Tert zu 10 Thlr. einzeln abgelaffen. . Die Preife des ganzen Werks bleiben in beiden Ausgaben unverändert die bisherigen. Preisherabsetzung. Nachſtehende Schriften meines Verlags, die zuſammen eine vollſtändige mit mehr als 500 Abbildungen verjehene Eleine Bibliothek zum Studinm der Naturwiſſenſchaften bilden, erlafle ich jetzt zu beigefügten fehr ermäßigten Preifen: Anleitung zum Selbititudium der Mechanik, Zweite Aufl. (Früher 12 Ngr.) Jetzt 4 Ngr. — Sydroſftatik und Yöraulif. (8 Nor.) 4 Nor. — Pneumatik, (3 Nr.) Nor. — Akuſtik. (3 Nor.) 4 Ngr. — Pyronomik. Zweite Aufl. (I-Ngr.) 4 Nor. — Sptif. Zweite Aufl. (12 Ngr) 4Ngr. — Elektricität, Galvanismus und Magnetismus. Zweite Aufl. (I Ngr.) 4 Ngr. — Mine: zalogie. (22. Nor.) ENIr. — Kryftallographie. GNgr.) ANgr. — Geologie, (265 Nar.) 8 Ngr. — RBerfteinerungs- Eunde. (15 Ngr. 8 Ngr. — Chemie (22Ngr.) 8 Ngr. — Bergbau und Hüttenkunde. (IF Ngr.) 8 Ngr. — Me⸗ teorologie. (12 Nor.) 4 Ngr. — Anfangsgründe der Botanik, Zweite Aufl: (20 Ngr.) 8 Ngr * Erschienen ist und in allen Buchhandlungen zu haben: . .Dantis Alligherä Divina Comovedia hexametris latinis reddita ab Abbate dalla Piazza Vicentino. Praefatus est et vitam Piazzae adjecit i Carolus Witte. Gr. 8. Geb. 2’, Thlr. Engl. Lwdbd. 2Y, Thlr. ‚ Diese die grossartige Dichtung des unsterblichen Dichters in lateinischer Sprache zum ersten Male vollständig ge- bende Bearbeitung eines ausgezeichneten Gelehrten Italiens wird von dem gesammten philologischen Publicum wie von allen Verehrern Dante’s willkommen geheissen werden. In unferm Berlage ift foeben erfchienen: LOUIS BLANG, Histoire de la revolution francaise. Tome deuxzieme. In-8. I Thlr. Daffeibe in deutſcher Ueberfegugg: Gefchichte der franzöfifchen Revolution. Zweiter Band, in 5 Lieferungen. 1 The. 7, Ngr. Zeipzig, im März 1848. Brockhaus & Avenarius. Das resp. Publicum wird zur Vermeidung jeglicher Täuschung aufmerksam gemacht, dass das hier allgemein beliebte Polkaständchem, welches mit grossem Erfolg im mehre Theaterstücke eingelegt und in verschiedenen Arrangements (für Piano, zu vier Händen, für Orchester, für vier Männerstimmen, für eine Singstimme) im Druck erschienen, von August Schäffer compo- nirt worden ist. Beim Ankauf ist auf den Namen des Componisten gemau zu achten! Berlin. Schiesinger’sche Buch- und Musikhandlung, Soeben wurde versandt und ist durch alle Buchhandlungen zu erhalten: — Die operative Chirurgie I. N. Dieffenbach. Elftes Heft. Gr. 8. Preis eines Heftes I Thir. Die Vollendung dieses Werks erleidet durch den Tod des berühmten Verfassers keine Verzögerung, vielmehr darf der Schluss desselben, nach einer dem elften Hefte bei- gedruckten Erklärung, in aller Kürze erwartet werden. Das Material liegt bereits vollständig vor und bedarf nur noch einer letzten Redaction, die einer Bestimmung des Verstor- benen gemäss sein Neffe, Herr Dr. Bühring, übernommen hat. Leipzig, im März 1848. FE. A. Brockhaus. x Soeben ist vollständig erschienen: DR. FREIHERR VON REDEN RE. VERGLEICHENDE KULTUR-STATISTIK Gebiets- und Bevölkerungs-Verhältnisse der GROSS -STAATEN EUROPAS. Mit vielen Tabellen. Gr. 8. Eleg. geh. 2 Thlr. 7, Ser. Wir führen über dieses Buch das Urtheil eines namhaften Publicisten an: „Gründlich, lichtvoil und in an- sprechender Form stellt es uns das Material vor Augen, aus-welchem Europas Gegenwart und Zukunft mit Sicherheit beurtheilt werden kann. Man sollte denken, dass kein Staatsmann, Politiker und Publicist, .kein grosser Kaufmann und Gewerbtreibender u. s. w. eines Werkes entbehren kann, welches die Grossstaaten nach allen äussern Bedingungen und Erscheinungen ihres Daseins schildert und jede einzelne Grossmacht durch die Vergleichung mit den übrigen in die überraschendste Vergleichung versetzt.“ Der Reichthum des Werkes kann aus der Inhaltsanzeige entnommen werden: Das Gebiet. I. Belegenheit, Grösse, Länderbestand. II. Politische Eintheilung, Bestand der einzelnen Theile. AI. Physische Eigenthümlichkeiten. Bodenbeschaffenheit: Land (Flachland — Gebirgsland) — Gewässer — Klimatische “ Verhältnisse — Bodenerzeugnisse. — Die Bewohner, I. Verbreitung und Zahl der Bewohner; deren Zunahme und Abnahme; Wohnorte, Wohnstellen; Familien; Trauungen, Geburten, Sterbefälle, Ein - und Auswanderungen; Geschlecht, Alterstufen; städtische und ländliche Bevölkerung. U. Stamm-Eintheilung, Sprachverschiedenheit. III. Religionsverschie- denheit. TV. Körperliche und geistige Eigenthümlichkeiten, Lebensweise, Gesundheitszustand. V. Beschäftigungsweise. Wie das Buch einerseits zur Vervollständigung jedes geographischen Werkes dient, so kann es anderseits in seinem ersten Theile ein solches für die Grossstaaten dem Staatsmann etc, ersetzen, da dieser Theil auf dem heutigen Standpunkt der geographischen Wissenschaft in schöner charakteristischer Sprache bearbeitet ist. Berlin. Alexander Duncker, königl. Hofbuchhändler. Reue naturwiſſenſchaftliche Werke aus dem Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig, welche durch alle Buchhandlungen zu beziehen find. Enrus (K. S.), Syſtem der Phyſiologie. Zweite, völlig umgearbeitete und ſehr vermehrte Auflage. In zwei Theilen, oder 6—8 Heften. Erftes bis viertes Heft. Gr. 8. Jedes Heft 1Thlr. Mit dem vierten Hefte iſt der erſte Theil vollftändig. Giebel (E. ©), Fauna der Vorwelt mit fleter Berürkfichtigung der Iebenden Thiere. Mono: graphiſch dargeftellt. In vier Bänden. Erfter Band. Gr. 8. Geh. 5 Thlr. 18 Nor. Diefer erſte Band (die Wirbelthiere enthaltend) beſteht aus drei Abtheilungen, von denen jede ein für ſich abgefhlofienes Ganzes bildet; die erſte Abtheilung: Die Säugetbiere der Vorwelt, koftet 1 Thlr. 18 Ngr.; die zweite Abtheilung: Die Vögel und Amphibien der 2orwelt, 1 Ihle. 10 Ngr.; die dritte Aotheilung: die Fiſche der Vorwelt, 2Ihlr. ONgr. Der zweite Band wird die Gliederthiere, der deitte und vierte Band die Bauchthiere behandeln. Pfeiffer (L.), Monographia Heliceorum viventium. Sistens deseriptiones systematicas et eriticas omnium hujus familiae generum et specierum hodie cognitarum. In zwei Bänden, ober 5—6 Heften. Erſtes bis drittes Heft. Gr. 8. Jedes Heft 1 Thlr. 10 Ngr. Dad dritte Heft bildet den Schluß des erften Bandes. Pritizel (& A.), Thesaurus literaturae botanieae omnium gentium inde a rerum botanica- rum initiis ad nostra usque tempora, quindecim millia opera recensens., In 3 Lieferungen. Erfte bis dritte Lieferung. Gr. 4. Jede Lieferung auf feinftem Mafchinen- papier 2 Thlr., auf Schreib-Belinpapier 3 Thlr. Schubert ($.), Handbuch der Forfihemie, Mit 127 in den Text eingedrudten Holzichnitten. In fünf PeiE Erftes bis viertes Heft. Gr. 8. Jedes Heft Nur. DaB Bange wird in kurzer Zeit volftändig in ben Händen der Ab— nehmer fein. Thienemann (F.A.L.), Die Fortpflan- zungsgeschichte der gesammten Vögel nach dem gegenwärtigen Standpunkte der Wissenschaft, mit Abbildung der bekannten Eier. Mit 100 colorirten Tafeln. In zehn Heften. Erstes und zweites Heft. (Strausse und Hühnerarten, Flugvögel, Steig- vögel, Saugvögel, Singvögel.) Bogen I—12 und Tafel I-XX. Gr. 4 In Carton. Preis eines Heftes 4 Thir. Das dritte Heft, Bogen 13—18 undixafel XXI—XXX. (Singvögen ift zur Verjendung fertig. : Preis- Ermässigung. " Um die Anschaffung der Zeitschrift für deutsches Alterthum, herausgegeben von Moriz Haupt, namentlich für die erst mit dem 6. Bande eingetretenen Abnehmer zu erleichtern, haben wir den Preis der ersten fünf Bände von funfzehn Thalern | auf acht Thaler herabgesetzt, wofür dieselben von jetzt an durch alle Buch- handlungen zu erhalten sind. Leipzig, im Februar 1848. Weidmann’sche Buchhandlung. Bei F. A. Brockhaus in Leipzig erfcheint in einigen Wochen das erſte Heft eines in hohem Grade intereffanten und zeitgemäßen Werks unter dem Zitel: . — Die Gegenwart in Heften zu I Ngr., ein in ſich abgefchloffenese Werk und zugleih ein Supplement zu allen frühern Auflagen des Converſations Sexikon fowie namentlich eine Neue Folge des fo fehr verbreiteten Converfations-Lerifon der Gegenwart bildend. Sn allen Buchhand- lungen des In- und Auslandes werden Beftellungen darauf angenommen. Bei Julius Helbig in Altenburg erſcheinen aud für 1848; Hitzigs Annaglen der deutſchen und ausländi— ſchen Triminalrechts pflege, fortgeſetzt zuerſt von Dr, W. L. Demme, jeßt von Dr. Herm. Sb: Schletter, Jahrgang 1848. Gr. 8. Broſch. 8 Thlr. und ift das Sanuarheft bereits an alle Buchhandlungen ber- fandt. Dafjelbe enthält: Die Ermordung des Großrath Leu zu Eber- {01% Nah den von Heren Alt» Obergerichtspräfident Dr. Rafimir Pfyffer mitgetheilten Actenftüden. — Zur Ge: ichichte des deutſchen Strafrechts. Auszug aus einer Eurbairi- ſchen Snftruction, die zu Anfang des 18. Jahrhunderts erlaffen wurde. — Zur Gefchichte der Lehre von den außerordentlihen Strafen und von der Abfolution von der Inftanz. Bericht der Suriftenfacultät an den Landgrafen Georg II. von Heffen- Darmftadt. — Der Scharfrichter im Gebiete der gerichtlichen Medicin. — Formfehler, *) Diefer Höchft intereffante Rechtsfall, der dad größte Auffehen unter den Gebildeten von allen Farben ertegte, dürfte diefem Hefte, das auch einzeln a 24 Nor. zu haben ift, einen ganz befondern Werth verleihen. Neu erichien foeben und ift in allen Buchhandlungen zu erhalten: Hanbbud gefammten Hausthierzucht für Landwirthe. Bon J. 8 ECh. Dieterichs. Gr. 8. Geh. 1 Thlr. 21 Ngr. Die Grundfäge der Hauöthierzucht recht allgemein bekannt, fie zu einem Gemeingut des landwirthſchaftlichen Publicums zu machen, ift der Zweck, den der mit diefem Zweige der Land» wirthfchaft wohlvertraute Verfaffer in diefem Werke ſich vorges feet hat. Landwirthe, die beftrebt find von der Viehzucht den Nugen zu ziehen, den fie gewähren fol und den man von ihr verlangen Fann, werden diefes Handbuch als eine zeitgemäße und wichtige Erfcheinung auf ihrem Gebiete willfommen heißen. Zeipzig, im März 1848. F U. Brockhaus. En vente à la librairie Broekhaus & Avenarius a Leipzig: Elements du droit international, par Menry EFheaton, 7 Ex- Ministre des Etats- Unis d’Amerique pres la Cour de Prusse, 2 volumes in-8. 1848, Prix: 4 Thlr. L’auteur a reuni dans cet ouvrage, destine a l’usage des diplomates et des hommes d’Etat, l’ensemble des regles.de conduite qui doivent €tre observ&es en temps de paix et en temps de guerre, Une table des matieres bien complete, et un index ajoute à la fin de l’ouvrage, en rendent lusage tres-commode. : Oeſterreichiſche militairifche Zeitfchrift. 1847. Zwolftes Seft, Diefes forben erfchienene Heft enthalt folgende Auffäse: 1. Die Schlacht bei Amberg am 24. Auguft 1796. — U. Sce⸗ nen aus der Gefchichte des 2. k. Hufarenzegiments Szekler Ne. Il in den Feldzügen 1793 — 98. Dritte Abtheilung. — IM. Neuefte Militairveränderungen. — IV. Berzeichniß der in den Jahrgängen der Defterreihifchen militairifchen Zeitſchrift von 1811 bis einschließlich 1847 enthaltenen Aufſaͤtze. — V. Ans Fündigung des Werks: „Das Bud vom Erzherzog Karl! — VI. Bekanntmachung des Schluffes vom Jahrgange 1847 der Defterreichifchen militairiſchen Zeitfchrift. Wien, im Februar 1848. 1 Draumüller & Seidel, 8. &. Hofbuchhändler. Enteressunte Neuigkeit! 4 — — Soeben erſchien und iſt in allen Buchhandlungen zu erhalten: Spren. „Honni soit qui mal y pense,‘* 16. Gehefter 1 Thle.; gebunden I Thle. 8 Nor. Zeipzig, im März 1848. \ EM. Brockhaus. Drud und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Die Dotterfurchung nad ihrem Vorkommen in der Thierwelt und nach ihrer Bedeutung, von Dr. Franz Leidig, eine von der mediciniſchen Pacultät in Würzburg im Jahre 1847. gefrönte Preisſchrift. T. L Abſchnitt L Snfuforien. Diefe Thiergruppe nehme ich bier im: Sinne der neuren Spftematit, d.h. mit Ausfhluß der ‚Näderthiere, bey welchen, wie weiter unten zu erſehen, ganz. andre Verhältniffe, obwalten. Die Frage, welche nun bey den Infufionsthiecchen in der bes zeichneten Umgrenzung in Betracht kommt, ift dies pflanzen ſich die Infuſionsthierchen durch Eyer fort oder niht? Man hat dieſe Frage verfchieden beantwortet, wie es eben bie, Kenntniffe des Forfchers und‘ die principielle -Sdee eines Zeitraumes, von der denn doch. mehr oder weniger faſt jeder Bearbeiter beherrſcht wird, forderten. So fpricht der dänifhe Staatsrath D.F- Miülter'(Animaleula infusöria fluviatilia)etimarina 1786.) von Eyern der Infuforien bey Enchelys spathula, Vibrio in- testinum: in postica extremitate ova quatuor vel quinque sphaerica, Kolpoda nucleus : ovis raro et; quidem paueio- ribus , ferner 'bey Leucophra notata, Triehoda gibba, Tri- choda striata, Bursaria truncatella: ova tris vel quinque sphaerica, rufa. Herr von Gleichen (Auserlefene microſcopiſche Entdeckun— gen 1777 und Abhandlung über die Saamen: und Infu ions⸗ tbiechen 1778) erzählt: von Eyerſäckchen, die die Infuſions— thierchen nachſchleppten ; befchreibt auch eine Vorticelle, an wel⸗ cher er kleine Kügelchen am Ende des Styles dieſes Thierchens (nach ihm Legroͤhre) ſah. Nachdem er manches über, diefe ver- muthliche Legroͤhre und Kügelhen geſprochen, frägt er: „Wer follte wohl daran zweifeln, daß dieſe unbeweglichen. Kügelchen etwas andre, als wahre Eyer ſeyn koͤnnten?“ Dieſem - confe= quent gibt er weiter «unten: ald mögliche Vermehrungsweiſe die: fes Infuſionsthierchens auch die durch Eyerlegen an. Allein die hier genannten "Naturforfcher, ſo wie alle diefes Zeitabfchnittes nahmen es mit dem Begriffe eines Eyes nicht ſehr ferupulös: Irgend wie, gefärbte Körner oder Blafen galten ihnen’ als Eyer. Sie druͤcken ſich deßhalb auch: unbeftimmt aus. O. F. Müller z. B. bemerkt in der Characteriſtik ſei— nes Kolpoda nucleus, man ſehe in der Mitte des Körpers “eine Blaſe eum granulo seu ovulo. Von den hellen Kugeln der Kolpoda meleagris; glaubt Mülfer hinc ovula esse, vix duhium est.“ Bey Röfel findet, man »in- der, Beſchrei⸗ bung feines „Despelein= oder mifpelförmigen. Afterpolypen“ die Angabe: Fes find in ſelbigem verſchiedne dunkle und, faft ‚ganz ſchwatze Körner wahrzunehrnen, melde wohl Ener feyn Eönnten, ' (111.615.) Shrea nE' (Fauna .boiea. Il. 1803-2. 15. fg.) in der Einleitungzu feiner Aufgußthierchen ſpricht ſich in Betreff der Fort- Iſis 1848. Heft 3. pflanzung fo aus: „es giebt andere, die ſich eben fo gut durchs Zertheilen, al3 durch eine Art von Saamen oder Eyern oder vielmehr eyerartige Knoſpen fortpflanzen’‘. Eben fo unbeftimmt bey dem Sichel = Larghalsthierhen, Trachelius falx): „ſein heller Leib ift öfter mit zwey bis drey dunkeln, grünen Kugeln ges füllt, die aber feine Ener find, fondern entweder Eyerfammlun: gen, oder. bloßer Unrath, der von einem runden. Bläschen, das dem Thiere zu ‚gehören fcheint, umgeben. iſt.“ Auffallend und der Beobachtungsgabe des Mannes ein gutes Zeugnig augftellend, ift eine YUeußerung des Herrn von Glei— hen: „die Blafen, fo man gemeiniglic für Ener oder junge Thierchen in dem Leibe des erwachfenen hält, find vielmehr, wie ich. vielfaltig ‚bemerkt habe, öfters nichts andres, als Wirkun— gen der Aufbläbungen der musculöfen feinen Haut des Thier— chens, die oft eben fo gefchwind wieder verfhmwinden, als ent— ſtehen. Es iſt dahero ungemein. ſchwer »......die mahren Eyer oder Jungen, in, dem Leibe der Mutter, von den erft ge- dachten Aufblähungen der Haut, mit Gewißheit zu unter ſcheiden.“ Selbſt Ehrenberg, dieſe große Autoritaͤt in der microſco— piſchen Thierwelt, hat nach einer vorgefaßten Anſicht Eyerſtoͤcke und. Eyer im Koͤrper der Magenthierchen herauszufinden ges fucht. (Zufäße zur Erkenntniß großer otganifher Ausbildung in den Eleinften, thierifchen Organismen. Abhandig. d. Berl. Ac. 1835. 156.) Ehrenberg beobachtete regelmäßige Fugel = oder enförmige periodifch den ganzen Körper des Thieres erfüllende, ‚zu andren Zeiten aber fehlende Körner von oft lebhafter Färbung. Diefe Körner erklärt Ehrenberg für Eyer. Beſonders wird von ihm Stentor .polymorphus für diefe Beobachtung em— pfohlen. Doch geiteht Ehrenberg, nie den wirklichen. Act des Außfriechens eines jungen. polngaftrifchen Thieres aus einem folhen En gefehen zu haben. Uebrigens fcheinen. die, rundliche Form der Körper, befonders aber. ihre lebhafte oft grüne, ‚gelbe, braune, tothe oder milhweige Färbung Ehrenberg zu dieſer Annahme beftimmt zu, haben. i Die neuſten Unterfuhungen -Uber den. Bau der Infuſorien die.an dem von, Ehrenberg gedeuteten Drganifationsverhält- niffen gar manches in Frage ftellen, haben die, von: ihm: bezeich- neten Eyer als ſolche verworfen. . Die, Erfahrung. hatı nehmlich gezeigt, daß ein Körper, den man als primitives Eh in der Thierreihe erkennt, immer ganz confequent. feſtgehaltene Form⸗ verhaͤltniſſe traͤgt. So weiß man, daß Eyhuͤlle, Dottermaſſe, Keimblaͤschen und Keimfleck nothwendige Requiſite eines primi⸗ tiven Eyes ſind. Alle dieſe angefuͤhrten Eytheile fehlen aber durchaus den von Ehrenberg und den früheren Forſchern als 163 Eyer der Infuforien angefprochenen Körpern. Daraus ergibt fih der MWiderfpruh von Siebold (Lehrbuch der. vergl. Anatomie 1845. 23.) und feine Behauptung, daß die Snfuforien fid) niemals durch Eyer fortpflanzen, von Ehrenberg aber theils Parenchymkörper, Pigmentförper, theils zerfallene Nah: tungsftoffe willkürlich für Eyer genommen wurden. Menn ich in diefer Sache auch meine Stimme hier abgeben fol, fo muß ih mic) auf die Scite derer ftellen, welche die Eriftenz der Infuforien=Eyer läugnen. Bey manchfachen Be: obachtungen der Drganifationsverhältniffe, forvie des Lebens und Zreibeng dieſer Thierchen, obwohl ich meine Aufmerkfamkeit fpeciell auf den fraglichen Punct richtete, ift mir big jegt nichts vorgefommen, was auf Fortpflanzung durch Eyer hätte fchlie: Ben lagen. "Vermehrung durch Theilung und Knofpenbildung dagegen, habe ich nicht felten zu fehen Gelegenheit gehabt, und zwar in der von v. Siebold und Köllifer (Miegmang Arch. 1847, Hft. 1.) angegebenen Meife, d. h. durch voran= gehendes Einfchnüren des Kerns und erft darauf folgende Ein— und Abfehnürung des Infuſoriums. Dagegen liegen neure Unterfuhungen von Focke vor über die Fortpflanzungsweiſe von Loxodes Bursaria. Sm Spätherbft und Winter fah diefer Naturforſcher fehr blaffe Eremplare, deren in der Mitte des Leibes gelegenes und von Ehrenberg für Hode genommenes dunkles Drgan in mehre Kreife abgegrenzt war, von melden jeder Kreis außer zwey contractilen Blafen wieder ein dunkles Drgan enthielt, fo daß diefe Kreife als junge Individuen nicht zu verfennen waren, deren Austritt aus dem Körper der Mutter auch wirklich beobachtet wurde. Man fann nur den Wunſch v. Siebold’s theilen, daß Focke feine intereffanten Unter: fuhungen hierüber in fpeciellerer Meife recht bald veröffentliche. (Amtliher Bericht über d. 22. Verfammlung deutfh. Natur: forfh. und Yerzte in Bremen. 1844. II. 110. u. v. Siebold Sahresbericht in Müll. Arch. 1845.) Bolypen. Aus diefer Thierclaffe habe ih, dba mir nur die Fauna des Binnenlandes offen fteht, an Hydra und Aleyonella im Sep: tember und Detober 1846. Beobachtungen über die erften Vor: gänge bey ihrer Entwicklung ausgeftellt. Ich werde deßwegen zuerft von den genannten Süßwafforpolypen mittheilen, was Andre und ich felbft gefehen, dann erft was in diefer Beziehung von Seepolypen befannt geworden ift. Eine nicht geringe Gonfufion befteht im Betreff der Hydren⸗ Eyer. Gerade vor 100 Fahren wurden diefe Eyer zuerft bes obachtet von Bernhard Juffieu, nachdem nidyt ſehr lange vorher die Suͤßwaſſerpolypen felbft von Trembley zum all: gemeinen Erftaunen in unſren Gemwäffern entbedt waren. Hier: auf bezüglich heißt e8 in den Abhandlungen d. ſchwediſch. Aca- dem. 1746. &. VII. ©, 211.: ‚Einen weißen Vielarm von diefer Urt fah Herr Bernhard v. Zuffieu mit Eyerkflum: pen, einen unten auf jeder Seite, an einem folchen Orte, da vermuthlic war, daß die Zeugung vorgehen koͤnnte. Weil Herr Zuffieu daffelbemal verreifen mußte, hatte er nicht die Ge- legenheit zu fehen, was aus diefen Eyern wurde. Hr. Neau: mur hatte dem Herrn Trembley Feine vollftändige Nachricht von dieſer Beobachtung ertheilet, daher meynet der Ieftere in feinem Buche, dieſe angegebenen Eyer wären andre Erhöhun: gen, bie fi bey den Polypen fonft befinden’, Röfel führt genau an, mas ec über die Entſtehung der Hydreneyer gefehen, giebt auch Tab. LXXXIII. Fig. 1 u. 2. — — — —— 164 eine fr feine Zeit gute Abbildung. Weil er aber nach mehr: monatlicher Beobadjtungs-. feine MWeiterentwidlung bemerken Eonnte: „mußte ich meine Meynung, in diefen Kugeln Eyer zu finden, fahren laffen, und nunmehr hielte ich fie vielmehr für eine Krankheit, welche den Tod der Polypen befoͤrderte“. IH. 502. Die Forfcher nach Nöfel erklärten die an der Schwanzbafig vorkommenden Kugeln bald für Eyer, fo Pallas „hanc per ovula propagationem ipse bis meis oculis perfeetam ob- servavi“, Wagler (der Braunfchweigifche Leibmedicus), zum Theil Blainville. Us Eranthem oder als angefchwollne Körner der Subftanz oder als Infuforien wurden fie ausgege- ben von Schrank, Schweigger, Boryde St. Vincent. Erft von Ehrenberg wurde dieſe Eybi’dung "in neufter Beit wieder. Elarer erkannt. und die bekannten ſchoͤnen Abbildun= gen geliefert. (Abhandlungen d. Berl. Acad. a. d. J. 1836.) V. Siebold's Verdienfte werde ich gleich näher zu bezeich- nen haben. Duiardin fpricht noch in neufter Zeit den Hydrarien ächte Ener ab. (Compt. rend. T. XXI. und Fror. N. Nat. 1846. 808.) Er nennt fie Zwiebelchen, nach ihm: Theil eines leben⸗ den Körpers, der gleich der Knofpe einen, eignen Mittelpunct der Lebensthätigkeit erhält, und fich gleich ihr felbftftändig zu entwickeln beftimme iſt; der aber zu einem gewiſſen Zeitpuncte mit den Geweben und den Functionen des Muttergeſchoͤpfes außer Zuſammenhang tritt, und in welchem der Lebensprozeß eine Zeitlang ſchlummern fann, da das Zwiebelchen durch eine Hülle geſchützt ift, welche die Fähigkeit befist, ſpaͤter ſich aus— zudehnen. Mas ich felbft über Bildung, Beftandtheile und Entwidlung der Hydra = Eher (denn folche find fie unzweifelhaft) beobachtete, ift folgendes. Unter der glashellen, farbloſen Cutis fammelt fih nah und nad) Dottermaffe van. Letztres geſchieht unter Bildung von Drnamenten‘’ aͤhnlichen Formen. Nach und nad) verlieren! ſich die Gruppirungen mit dem -allmählichen Rund— werden des Ey’s. Sein Innhalt befteht aus. ziemlich großen Fettkörpern, die bey Anwendung von Effigfäure ihr fettartiges Anſehn verlieren, ohne ſich in Geftalt und Größe zu verändern (2), aus Molekularkörpecchen, in einem zähflüffigen Fluidum fufpendirt.. Beim Einreifen und darauf erfolgenden Ausfließen des Eyinnhaltes werden die Fett: und Molekularkörperchen: von dem Dotterfluidum zum zellenähnlichen Haufen eingefchloffen. Wichtig ift die Frage nach Keimbläschen und Keimfled. DB. Siebold erklärt: „Ein Keimbläschen und Keimfled ift in den Hydra =» Eyern nie deutlich wahrzunehmen". Auh Laurent’sı Angabe, daß die Eyer von Hydra vulgaris grisea nicht con: centrifch zweyblafig gebildet feyen, fondern nur eine einzige Subftanz von fubblaftodermifcher Natur enthalten (Müllers Arch. 1841. CXL.) ift wohl 'gegen die Eriftenz des Keimbläs- chens gerichtet. "Diefen Behauptungen "muß ich widerſprechen. Sch fehe in’ den meiften Eyern das Keimbläschen auf dag deut⸗ lichfte. Es Liegt fehr oberflächlich, weshalb es bey det Com— preffion des Ey's gleich über die Dottermaffe vorfptingt, und enthält in der Negel nur einen, in ſeltenen Fällen zwey bis: drey Keimflede, Sn Eyern, die den Furchungsprozeß noch: nicht durchgemacht, aber vollfommen rund ſind, vermiſſe ich das Keimbläschen jederzeit. nme Der Furchungsprozeß der Hydra» Ever ift von v. Siebold. zuerſt gefehen worden. „Sonderbarer Weife geht an den Eyern von Hydra ein Durchfurchungsprozeß vor fich, noch ehe fic die felben von den Polmpen getrennt und ehe fie ſich mit der harten) wie nach innen getheilt aus. zeuge in ihnen einen feinkoͤrnigen Innhalt. 165 ſtacheligen Schale umgeben. haben“. Sch habe. dieſes Phaͤno⸗ men in der oben genannten Jahreszeit an vielen Individuen der Hydra vulgaris aurantiaca geſehen. (Hydra fusca ſah ich um: diefe Sahreszeit fih nur durch Sproffen fortpflanzen.) Auffallendes Licht ift zu feinem Erkennen foͤrderlich. Vergebens ſuchte ih) ins Neine zu kommen über das Vorhanden- oder Nichtvorhandenſeyn der Kerne der Furchungskugeln. Nur das erfchien mir gewiß, daß fie niht von Membranen umhüllt wa= ren. Eyer, die bereits an Blätter, Unterfeite, der Steine ans geheftet find, erlauben durchaus Eeinen Ruͤckſchluß, ja fie find im Gegentheil‘ fehr raͤthſelhaft. Auch v. Siebold erklärt, den’ Beginn der Entwidlung des Embryos nicht! zu wiffen, noch fah er je die ungen aus den Eyern hervorfchlüpfen, was Pallas und Laurent’ gefehen 'haben . wollen. Ich unters fuchte viele gelegte Eyer nach verfchieden langer Aufbewahrung, fah aber immer nur die Fett: und Molefularkörperchen. Bon den Fettkoͤrperchen fagen meine hierüber gemachten Notizen aus, daß diefelben -nur der Minderzahl nad) rund, fetttropfenähnlich glänzend feyen, die meiften hingegen feyen verlängert, fahen Behandlung mit Efjigfäure ers Als’ weitre Veraͤn— derung erkannte ich das Confiftenterwerden des Eyinnhaltes, in Folge deffen beym Einreifen der Hülle der Dotter nichtmehr gleihmäfig ausfloß, fondern in gefrümmter wurmförmiger Ges ftalt, mit ziemlich ſcharfen Contouren hervortrat. Aleyonella stagnorum. Der Eyerſtock des Federbufchpoly- pen erftredt fich befanntlich bandförmig vom untren Ende des Magenblindfades in die Leibeshöhle hinein, an welchem ſich immer nur wenige Eyer entwideln. Die primitiven Eyer beftehen aus einer. zarten Hülle, und wenigem feinförnigen Dotter. Niemals fah ich in den Eyern der Alcyonella stagnorum ein Keimbläshen, obſchon ich fie in’ fehe frühem Stadium ſah und ſo wenig mit. Dotter angefüllt, daß darunter liegende Körper deutlich durchſchimmer— ten. Ob v. Sie bio ld ein Keimbläschen mit: Keimfledt gefehen, ift zweifelhaft, denn feine Angabe, daß in den Eyern der Bryozoen fehr früh Keimblaͤschen und Keimfleck ſich verlieren, könnte auch daraus hervorgegangen feyn, daß man bdiefe Gebilde als jederzeit nothwendige Requiſite des primitiven Eyes ı betrach- tet. Ich möchte: vielmehr glauben, daß das Keimbläschen nie} mals in den Eyern der Aleyonella exiſtirt. Bemerkenswerth erfcheint mir in dieſer Beziehung, daß auch andre, Forfcher in andren Polnpeneyern kein Keimbläschen auffinden Eonnten. So vermißte Diratrefages bey einem von ihm nur aufgefunde— nen Polypen, Eleutheria dichotoma dag Keimbläschen (Ann. d. science. nat. T. 18. und Muͤll. Arch. 1843:) Auch bey Synhydra parasita, ein andrer von Duatrefages neu auf: aefundener Polyp, waren die Eyer ohne Keimbläshen: (Annal. d. se. nat. T. 20. 1843. und Müll. Arch. 1845.) Ferner Eonnte Rathke an den Eyern von ‚Coryne squamata fein Keimbläschen im Snnren erkennen. (Wiegmann's Arch. 1844.) Wan Beneden. fab manche Eyer der Tubularien ohne ‚Keimbläschen ſich in einen Embryo ummandeln. (Müll. Ach. 1845. S. 111.) Nah all! Diefem liegt es mir näher, anzunehmen, daß das Keimbläschen in den primitiven Eyern mancher Thiere,, for hierin -specie bey Aleyonella , fehle und das‘ primitive Ey in diefem Falle eine Belle «repräfentire mit Membran und Eörnigem Innhalt ohne Zellenfern. Findet an den Eyern des Federbuſchpolypen Dotterfurhung ſtatt? In ſo weit meine Beobachtungen reichen, muß ich dieß — — — — — 166 verneinen. So lange die Eyer von ihrer zarten, farbloſen Hülle umgeben‘ find, ſieht man die Fett- und Molekularkoͤrperchen ſich mehren, und nad) dem Oeffnen des Ey's von dem Dotter— fluidtum bie und da zu Haufen zufammengehalten. Werden die Eyer von ihrer derben dunklen Huͤlle umfchloffen (als folche von Nöfehifür Saamen von Wafferlinfen genommen), fo kann man nur aus dem herausgelaffenen. Innhalte den. etwaigen Fortgang der Entwidlung auffaſſen. Aber an ‚einem: gelegten En ‚ı welches ich in den. Monaten. September und October 1846. unterfuchte, glückte es mir, ‚eine Verändrung der. Dotter- maffe zu bemerken, ausgenommen, daß, wie, oben bey den Hydra-Eyern, die | Confiftenz des. Dotters zunimmt. Leider fehlt Aleyonella der Würzburger Fauna und aud) die Hybra- arten find. fo felten, daß ich an die Unterfuhungen des Herbftes jest im Frühling keine neuen anfnüpfen kann. Anlangend die Seepolypen, ſo wurde totale Furchung bey Campanularia genieulata gefehen von Lowen. (Wieg- mann s Arch. 1837. Th. 1.) Doch hielt er dieſe Einſchnuͤ— rung erſt in zwey Haͤlften, dann Vervielfaͤltigung jeder Haͤlfte fuͤr ſich bis zu einer Anzahl von mehr als dreißig, fuͤr eine Monſtroſitaͤt und frühzeitig begonnene Selbſttheilung der, Jun— gen. Die hiezu gegebenen Abbildungen find ſehr ſchoͤn und oft copirt, Wohl möchte auch van Beneden bey den Tubularien den Turchungsprozeß geſehen haben. Wenn nehmlih van Bene: den verfchiedne Fortpflanzungsweife der Tubularien in der Art aufführt, daß ‚ben der einen das Ey ſich ohne Furchungsprozeß in einen Embryo umwandelt, bey der andren Fortpflanzungs: weife ein ähnlicher Dotter fich traubenartig ‚vermehrt: und eine Menge mit einem Keimbläschen verſehene Eyer ‚hervorbringt; fo findet man! die: Frage v. Siebold’s fehr gerechfertigt, ob van Beneden nicht bey Tester Fortpflanzungsweife den Durchfur— hungsprozeß des: Ey's für seine. Eyervermehrung. angefehen und bey erftrer denfelben ganz überfehen habe, (Recherch. sur l’embryogenie ‚des Tubulaires: in. den, Memeir. d. l’Acad. Bruxell. 1844. und Müll. Ach. 1845.) Afalephen und Ehinodermen. Weil uͤber die erften Entwidlungsvorgänge beider Zhiergrup: pen bis jetzt nur von wenigen Arten etiwas- bekannt ift, Schrei: ber diefes garnichts aus eigner Anfchauung kennt, da er noch nicht dag Glück hatte, am. Meeresftrande Unterfuchungen. an— zuſtellen, ſo hat et es vorgezogen, beide Thierclaſſen zufammen kurz zu beruͤhren. Ehrenberg ſah und zeichnete ‚Dottertheis lung bey Medusa aurita. (Abhandlungen d. Berl: Ac. 1835.) Deutlicher erkannte v. Sieb old an den Eyern derfelben Me: duſe (Froriep Notiz Bd. EN. 1081:), daß nach. dem Schwinden des Keimbläschene Furchungen des Dotters eintre— ten. Sars beſtaͤtigte die v. Siebold'ſchen Beobachtungen an Medusa aurita und Cyanea capillata. (Wiegmanns Archiv 1841. Hft. 1.) Koͤlliker ſah Furchung ben Pelagia noctiluca. Ruͤckſicht⸗ lich der naͤheren Verhaͤltniſſe kam er zu dem Reſultate, daß die Furchungskugeln von keiner Membran umgeben ſind, und die Dotterhaut, während der erſten Stadien wenigſtens vor- handen iſt. Die wenigen Beobachtungen, welche über die Entwicklung der Echinodermen gemacht worden ſind, beſchraͤnken ſich bis jetzt nur auf die Aſteroiden. Nach Sars findet bey den Eyern von: Echinaster sanguinolentus und Asteracanthion Mülleri 167 vor ber Umwandlung des Dotters in einen infuforienartigen Em: Brno totale Furhung ſtatt. (Wiegmann's YArdiv 1837. Th. 1.) Helmintben. Won Siebold hat das Verdienft , zu einer Zeit, ſwo man der Dotterfurhung noch wenig Aufmerkſamkeit ſchenkte, diefelbe auch bloß bey Fröfchen und Fiſchen "mit "Sicherheit, aber ‚ohne Einfiht in das Weſen derfelben befannt war, nachgewieſen zu haben, daß diefe merkwürdige Erfdreinung aud an ber Dotter: maffe mehrer Rundwuͤrmer ſich finde, (Burdach, die Phy— ſiologie als Erfahrungswiſſenſchaft, Bd. Il. 2. Aufl 1837.) Bis jetzt ſind auch die Nematoden die einzige Ordnung der Helminthen geblieben, an deren Eyern Dotterfurchung beobach⸗ tet wurde. (Wenn Biſchoff (Kaninchen-Ey p. 66.) das Ey, mwelhes Mayer von Distoma eylindrienm abbildet, "als gefurchtes betrachtet, fo beruht dies wohl auf Taͤuſchung.) Ben Ascaris nigrovenosa, acuminata, suceisa, oseulata, labiata ete. Strongylus auricularis, filaria, dentatus, :Fi- laria inflexo-caudata, rigida. Sphaerularia 'Bombi, Cu- cullanus Emydis lutariae wurde Dotterfurchung gefehen, wäh- rend bey andren Ascaris, Cueullanus-Arten die Beobachtung ein andres Entwiclungsfhema berausftellte. Die Eyer der bezeichneten Helmintben find für das Verffänd- niß des Furchungsprozeffes von großer Wichtigkeit geworden. Die Leichtigkeit nehmlich, mit welcher man ſich bier dag Beob— achtungsmaterial verſchaffen kann, die geringe Dottermaffe, bie bequeme Handhabung des Dbjectes,, die Möglichkeit an einem Ey unter dem Microfeop die fuccefiiven Vorgänge zu verfolgen — all" Dieg hat! die tüchtigften 'Sorfcher bewogen, ihre Stu— dien an Nematoden= Eyern zu machen, als es ſich handelte um Aufklärung uber Werfen und Bedeutung des Furchungss prozeſſes. Und es iſt Jedem, der fich in den jetzt darüber obwaltenden Discuffionen eine 'eigne Meynung bilden will, zu rathen, fich zuerft an die leicht zu habenden Rundwurmeyer zu wenden. In dem zuletzt angebeuteten, Sinne — ‚Aufklärung des We— ſens und der Bedeutung des Furchungsprozeffes — find von großer Michtigfeit die Arbeiten von Bagge (Dissertatio de evolutione Strongyli 'aurieularis et Ascaridis acuminatae viviparorum. 'Erlang. 1841.); Kölliker (Beytrige zur Ent- wicklungsgeſchichte wirbellofer Thiere. Mil. Ach. 1843.); Reichert (Der Furchungsprozeß und "die, fogenannte Zellen— bildung um Innbaltsportionen (Muͤll. Arc. 1846.) Bagge’s Differtation, unter dem Einfluß: von Si ebold’s geſchrieben, gab als weſentlich Neues das DBerhalten der ſchon früher von v. Siebold in den Furchungskugeln dev Entozoen: ever bemerften hellen Flede, zur Dottertheilung felbft. Nach ihm geht nehmlich jeder Theilung der Furchungsfugel eine Thei— fung bes hellen Bläschen — von Bagge als kernloſe Zelle erklärt — voran. Der ganze Vorgang der Furchung if bey den genannten Würmern nah Bagge furz der: in den bes feuchteten und in dem Uterus angelangten Eyern fchwindet das Keimbiäschen. Hierauf zieht ſich die Dottermaffe von der Ey: haut zuruͤck und erfcheint von einer eignen feinen Hülle inner halb der Dotterhaut umfchloffen. Nun tritt in dem Centrum des Dotters ein helles Bläschen, auf, welches ſich alsbald in zwey zu zerlegen beginnt. , Gin jedes dieſer Blaͤſschen begiebt fih in dem Dotter gegen einen der Pole des eyfoͤrmig geſtal⸗ teten Dotterg, und fobald fie hier eine beftimmte Stelle tinges 168 nommen haben, ‚beginnt die Theilung des Dotters, der ſich jetzt in zwey Maffen um jene Bläschen gruppiert. Sodann: tritt in. jedem: diefee Bläschen eine abermalige Zerlegung ein; die Dottermaffe: folgt derfelben und. ſo theiten ficy die Bläschen und die Dottermaffe fort und fort, bis der ganze Dotter ‚end: lich einer Brombeere gleicht, diel.aus Kugeln. zufammengefeßt ift, deren jede ein helles’ Bläschen einſchließt. Später konnte ev legtre nichtmehr an den Dotterfugeln erkennen. Aus den fih nun immer mehrenden und Eleiner „werdenden Dotterkugeln wird nun der, Embryo unmittelbar aufgebaut, Durch Bagge's Arbeit auf die Eingeweidewuͤrmer aufmerk- fam gemacht, nahm Koͤlliker auch dieſe zum. Geyenftande feiner Unterfuchungen. Er beſchreibt den Furchungsprozeß bey Ascaris nigrovenosa, acuminata, suceisa, wobey er die An— gaben Bagge’s und v. Siebold's theilweife beftätigte. Drauf förderte er die, gegenftändliche Erkenntnig des: Furchungs— progeffes einen Schritt weiter durch die Entdeckung eines Kleinen, der Wand des hellen, Bläschens ‚anliegenden Kerns. Er erklärte deshalb dieſe Bläschen‘ als Zellen, nannte fie Embryonalzellen und machte wie Bagge die Furchung abhängig von der ‚Eis ftenz und Vermehrung diefer feiner Embryonalzellen. Die Reichert'ſche Darftellung des Furchungsprozeſſes an Strongylus auricularis kann ihrer Natur nach erſt im zweyten Abſchnitt zur näheren: Würdigung: fommen. Noch habe ich-ruͤckſichtlich der Frage, bey welchen. Nund- wuͤrmern Furchung fich findet, eine Beobachtung benzufügen. Sch erkannte nehmlich die betreffende Erfcheinung auch. bey An- zuillula fuviatilis im März 1847. Dieſer Wurm iſt Iebenz dig gebärend. Die Gefchlehtsöffnung befindet ſich in der Mitte des langen Körpers, ftellt eine Querfpalte dar, auf papillen= artiger Hervorragung, Man: trifft. ‚Individuen; angefüllt mit Eyern, vom zweyten Fuchungsftadium an bis zu entwicelten, im Ey aufgerollten Jungen. Der Dotter iſt ziemlich grobkoͤr— nig, aus jeder Furchungskugel buchtet ein heller Fleck hervor. Ob auch Kerne der hellen Flecke vorhanden: feyen, verfahr ich, nicht. i \ ; Strudeltwürmer. Bis jest ift bloß über die Entwidlung der Planarien durch v. Siebold und Fode (über PlanariaEhrenbergii, in den Annalen des Wiener Muſeums der Naturgefhihte Bd. J. Abth. 2. 1836.) "Manches befannt geworden.“ u % Meine auf die‘ erfter Bildung des Ey's gerichteten. Stubien an Planaria und Polycelis find ohne Reſultat ı geblieben.) Ge⸗ legte Planarineyer habe ich nicht wenige unterſucht. Ihr Inn— hatt bot ſich mir unter zwey Foͤrmen dar— su ——— War noch keine Embtyonalgeſtaltung vorhanden, ſo beſtand entweder) der Eyinnhalt nach‘ feiner" ganzen Maſſe aus den gleich näher zu characteriſirenden Zellen, oder er beftand in ſei— ner groͤßren Innbaltspartie aus einem Haufen von Fettkoͤrper— ben und Fettblaͤschen der verfchiedenften Größe, aud Bläschen oder Tropfen von hellem, durchſichtigem, nidyt fettartigem‘ Aus— ſehen. Die übrige Dottermaſſe bildeten Zellen, welche die be— zeichneten Elementartheile in manchfacher Gruppirung als Inn⸗ halt beſaßen. Dieſe Zellen ſind von fehr verſchiedener Geſtalt, rund, oval, ausgebuchtet, mach einer oder mehren Richtungen verlaͤngert, mitunter ganz regelloſe Formen bildend. Unter dem‘ Innhaltskoͤrperchen läßt ſich in den meiſten Faͤllen eines heraus— finden, welches die andren an Größe uͤbertrifft und wohl als Zellenkern bezeichnet werden könnte. WX 169 Un biefen Zellen machte v. Siebold die merkwürdige Ent- deckung einer Art periftaltifcher und antiperiftaltifcher Bewegung, wodurch die Beſtandtheile einer jeden Zelle hin und her gefche- ben werden. Diefe Contractionen einer elementaren Zellenmem- bran haben die Aufmerkfamkeit der Phyfiologen in nicht gerin= gem Grade erregt. Es mögen wohl manche Forfcher darauf ausgegangen feyn, fich dieſe eigenthiümlichen Bewegungen zur Anſchauung zu bringen. Erft durch Kölliker jedoch (Wieg- manns Archiv 1846. 4. Heft) wurden die Erfahrungen von Siebolds beftätigt. Köllifer nimmt, geftügt auf die Er: fahrungen bey andern Thieren, an, daß diefe Zellen feine andern find, als diejenigen, die überall unmittelbar nach dem Furchungss proceß entftehen. Der vorhin befchriebene Eyinhalt: Anmwefenheit von Fettköcperchen und entwicelte Zellen, die Fettkoͤrperchrn als Innhalt bergend, veranlaffen mich, diefer Meynung beyzutreten. Mas aber die Contractiongerfcheinungen der Zellen betrifft, fo muß mich ein befonderes Mißgeſchick verfolge haben, denn noch nicht ift e8 mie gelungen, diefe Bewegungen wahrzuneh— men. Anfangs freylich unterfuchte ich die Dottermaffe immer mit Maffer verdünnt, fpäter ohne Waſſer. Auh Kölliker führt an, daß er die Bewegungen nur bey Zuſatz von Speichel gefehen und auch dann lange nicht in allen Fällen, Leicht kann man fich davon überzeugen, daß-in einem Ey mehrere Embryonen zugleicy fich ausbilden. Allerdings eine ſehr auffallende Erfcheinung, wenn diefe mehreren Embryonen aus dem urſprünglich einfachen Haufen der Zellen, die in Folge der erften Entiwidelung fidy gebildet haben, entftehen. (Koͤll.) Embryonen, deren Entwidlung fchon weit vorgefchritten ift, flimmern an ihrer Oberfläche, die ſtabfoͤrmigen Körperchen der Hautihicht fommen beym Druck zum Vorſchein. Der con- tractile Schlund ftredt fi hervor. Die Hautfhicht fah ih an folgen Embryonen hell, doc ohne deutlich erkennbare Zellen: ſtructur. Die dendritifchen Veräftelungen des Darmcanals jedoch beftanden aus Zellen der manchfachſten Größe, mit verfchiedenem, bald Eleinförnigem, bald fetttropfenähnlichem Innhalt. Manche umfchloffen endogene Zellen. Rotatorien. Die Eyer der Raͤderthiere wurden ſchon mehrfach gezeichnet und beſchrieben. Roͤſel gab im Jahre 1745. Abbildungen der Eyer von dem gefelligen Eeulenförmigen Afterpolypen”. „Die Eyer find allezeit etwas dunkler von Farbe, als die Kreatur feibft, und ungeachtet felbige braunlichtgelb ausfieht, fie felbft aber mit lauter fehr zarten Körnern von einerley Größe und Form angefüllt zu feyn fcheinen, fo find fie doc ziemlich) durchſichtig.“ II, 594. Ehrenberg gab die Entwidlung mehrerer Räderthiere, überfah aber den Furchungsproceß, obgleich mehrere von ihm abgebildete Motatorieneyer fih in der Furchung befanden, z. B. T.LV. Fig. VII, 4. Tab. LXIV, Fig. Il, 3. des großen Sn= fuſorienwerks. Koͤlliker wies zuerſt nach, daß ſich das Ifragliche Phaͤno— men auch auf die Räderthiere erſtreckt und zwar an den Eyern von Megalotrocha albo-flavicans. „Die Furchung iſt total und bietet fich meift bey einer einzigen Gruppe von Individuen in allen Stadien von ben allererften bis zu denen, wo die Kugeln nur noch 0,003‘ meffen, zur Beobachtung dar. Sie jeigt wenig von dem bey andern Thieren Abweichendes und hat nur in Beziehung auf ihr Vorfommen bey einem fo niedern Thiere Überhaupt und wegen der Verhältniffe der in den Fur: Iſis 1848. Heft 3. 170 chungskugeln eingefchloffenen Bläschen, größere Wichtigkeit. Was die Ießteren anbelangt, die durch Zerdrüden der Eyer leicht iſo— liert und fo einer genaueren Unterfuchung unterworfen werden Eonnten, haben diefelben einmal ganz beftimmt Zelfchen mit zarter Membran und hellem flüffigem Innhalt, und zweytens enthielten fie alle einen, oder, wie ich in einem einzigen Falle ſah, zwey wandftändige fehr große, homogene Kerne. — Sn den Eleinften Kugeln, die ich fah, Fonnten wohl noch die Em— bryonalzellen, nicht aber deren Kerne wahrgenommen werden.“ (Froriep N. Not. No. 596, 1843.) Im July und Auguft 1846. fah ich die Furhung an ben Eyern der Notommata centrura, welche in der Enmweißfchicht der Phyſaeyer ſich eingenijlet hatte und hier colonienmweife lebte. Es ift hier die Furhung allerdings nicht ſehr in die Augen fpeingend, fondern fie verlangt ein fchärferes Zufehen, Sch fah damals deutlich die hellen Bläschen der Furchungskugeln, Eonnte aber nicht deren Kerne erkennen. Doc) lege ich hierauf Eein Gewicht, glaube vielmehr, daß ich fie eben überfah, weil mein Auge noh nit an deren Auffuchen gewöhnt war. Im October 1846. gelang e8 mir, auch die Megalotrocha albo-flav. (fie mangelt den Würzburger Gewäffern) zu beob- achten, mo ich von ber Nichtigkeit dee Köllikerfchen Erfah: rungen betreffend die Eriftenz der hellen Bläschen und deren Kerne mich Überzeugen Eonnte. Noch babe id im April 1847. totale Furchung gefunden bey einer Euchlanis, die in Geſellſchaft von Rotifer an Asellus aquaticus in ziemlicher Menge ald Schmaroger getroffen wird. As auffallend verdient noch hervorgehoben zu werden, daß ich nie im Keimbläschen ausgebildeter Eyer einen Keimfleck gewahr werben Eonnte. An den Ehern der Iebendig gebährenden Näbderthiere fucht man vergeblich nad) Furchung. Ueberhaupt erblicke ich an den Eyern diefer Thiere manches Sonderbare. So fieht man als feühefte Enform Zellen mit durchfichtigem bläschenförmigem Kern, die bey weiterer Entwidlung einen feinförnigen Innhalt erhalten. Sn letzterem find eingebettet zwey Bläschen, wovon das eine einen feinförnigen Innhalt befist, in dem zumeilen wieder ein bis zwey helle Flecken erfcheinen. Das andere Eleinere Blaͤs— chen ift heil, ohne koͤrnigen Innhalt. Auch in den Eyern einer Tardigraden: Art (Emydium), welche in Dachtinnen ich vorzüglid) fand, habe ich nach Furchungsers fheinungen gefpäht, doch fand ich nichts derartiges. Auch aus den Befchreibungen Doyeres (Annal. d. scienc. nat. 1840. T. XIV.) ſpricht nichts für Furchung der Zardigradeneyer. Das Ey von Maerobiotus Oberhäuseri, welches auf Planch. 14, fig. 15. abgebildet erfcheint, möchte man auf den erften Anblick bin für gefurcht halten, allein diefe maulbrerartige Geftaltung des Eyes ift bedingt durch „tubercules arrondis“ auf der Eyhuͤlle. Wenn ich nun gleich keine Furchung an meinen Emydium- Eyern entdedte, fo machte id) doch eine andre neue Beobachtung an denfelben. Der Dotter zeigt nehmlich daffelbe Phaenomen, das bis jegt bey Mollusken, einigen Entozoen, Afalephen, Po: Inpen, Fifchen, Froͤſchen, Saͤugethieren als Notationgerfcheinung bekannt wurde. Die Dotterfugel fehe ich (Febr. 1847.) in langfamem Rhythmus in der Enhülfe fih ummälzen. Letztere umgibt den Dotter fehr genau, fo das Gilien, die doch wohl auch hier die bewegende Urfache find, nicht unterfchieden werden Eönnen. Eyer, die noch feine Notation zeigen, enthalten einen feinförnigen Dotter, deffen Molekule gegen das Genttum mehr 11” 171 angehäuft find, baher die Peripherie lichter erfcheint. Das ganze Ey hat einen Stich ins Roͤthliche. Eyer mit Rotation befigen außer dem gegebenen Innhalt noch lichte Bläschen (Zellen? ). Ningelwürmer. Schon 1839. beſchrieb Filippi den Furchungsproceh bey Clepsine. (F. de Filippi: sopra l’anatomia e lo sviluppo delle Clepsine. Pavia 1839. und? Müllers Arch. 1842. CLX.) Nach ihm nimmt der Dotter während der Entwidlung eine abgeplattete Form an und zerflüftet in ſechs Portionen, welche in ihrer Mitte ein fiebentes Dotterftüd einfchliefen. Hierauf zerkluͤften diefe fieben Dotterſtuͤcke, das fiebente mittlere zuerft in £leinere und immer Eleinere Stüdchen, wodurch die ganze Oberfläche der Dottermaffe zulegt ein granuliertes Anſe— hen erhält. Ueber daffelbe Genug hat Grube in neuefter Zeit eine Dar: ftelung der Entwidlung gegeben. (Unterfuhungen über die Ente wicklung der Anneliden (Clepsine) 1844., und Müllers Ars div 1845. ©. 93 und 122.) Grube fah bey dem Durdy: furchungsproceß diefer Eyer nur acht Meridianfurchen entftehen, daher der Dotter der Glepfineneyer niemals brombeerartig zer— Elüftet, In jedem der Dotterfegmente entfteht ein Eleiner ku— gelförmiger mit einem grauen Centrum verfehener Körper, wel hen Grube Wandungskugel oder Wandungsballen nennt. Diefe Wandungsballen werden von den Dotterfegmenten aus: geftoßen, und nach dem einen Pol des Eyes bingedrängt, wenn fie fich vermehren, und zulegt ein dreyediges Feld bilden, das als Embryonal= Feld die Grundlage zur Leibeswandung des Embryos abgibt. Die Zerklüftung des Dotters in feiner Aufeinanderfolge zu ftudieren, langte mir die Zeit nicht zu, da wegen des dießjaͤhrigen fpäten Frühlings erft gegen Mitte May Clepsine Eyer legte. Doc) kann ich aus eigner Anfchauung Folgendes fagen. Das Keim bläschen befißt eine wechfeinde Zahl von Keimfleden. Bisweilen fehe id) nur einen runden Keimfled, der ein bis drey Flecke zeigt, ganz das Ausfehen von Cavitäten bietend. In andern Fallen finden ſich zwey bis drey Keimflede. Waren mehrere vorhanden, fo übertraf immer einer die übrigen an Größe. Der Dotter des reifen Eyes befteht aus Fett£örperchen von molefulärer Größe bis zu einer Größe, die die der Stearintäfelchen des Froſchdot— ters erreicht, nur find fie nicht vieredig, fondern rundlidy oder auch verfchieden eingebuchtet. Die größten Fettkörperchen find, fo fange fie in der Dottermaffe eingebettet liegen,, von einem hellen Hofe umgeben. Nah angewendetem Drud breitet fic) der helle Raum aus; Grube nimmt ihn für eine dag Fett— koͤrperchen umfchließende Hülle, auf mich macht er immer nur den Eindrud einer zähen Flüffigkeit, die das Fettkoͤrperchen um: f&hloffen hält. Die Fettkörperchen ohne die dubioͤſe Hülle, fowie die Molekularkörperchen find von dem Dotterfluidum zu ver: fchieden großen Kugeln zufammengeballt, die bey Anwendung von Drud ihre Geftalt leicht verändern, an ihrer Peripherie Körperchen verlieren, bey ihrem Zufammentreffen mit einer andern Kugel mit diefer zufammenfließen. Werden die größeren Dotter- förperchen einem fehr ſtarken Drud ausgefeßt, fo fehwindet der fie einfchließende helle Naum, bey fortgefegtem Drud verlängern fie fi) walzenfoͤrmig, fließen an den Enden zufammen und formieren fo lange Stäbe. Grube befchreibt unter den Snnhaltskörperchen des befruch- teten Eyes auch „Kernkugeln“ d. h. ganz farblofe, ducchfichtige 172 Eugelige Körper ohne irgend einen characteriftifchen Glanz. Ich habe diefe Kugeln auch gefehen, kann fie aber nur für Zropfen de8 Dotterfluidums halten, dem ſich zufällig ‚audy einige Mole- Eularkörperchen ankleben Eönnen. Wenn v. Siebold glaubt (Müll. Ar. 45, 73.), die Wan dungsfugel oder. der Wandungsballen Grubes entfpreche höchft mahrfcheinlich der Embryonalzelle von Kölliker, fo kann ich dieß nicht gelten laffen. Vielmehr entfpricht der Wandungs— ballen Grubes einer Furchungskugel, infofern ſolche ein Con— glomerat von Dotterförperchen darſtellt mit bläschenförmigem Kern und Kernkörperchen. Ich habe mic, nehmlich aufs voll- £ommenfte überzeugt, daß auch bey Clepsine die hellen Blaͤs— hen (graues Centrum Grubeg) Kerne befiken, gewöhnlich zwey, hie und da drey. Sie find, fo lange die Furchungskugeln noch eine gewiffe Größe befigen, fehr ſchwer zu erfennenz fie müffen fo eigentlich gefucht werden und zwar von einem Auge, das diefe Körperchen ſchon bey andern Thieren gefehen hat. Sie find von blaffen Conturen, zarten Anſehens, brechen das Licht nicht ftart, Mit dem Kleinerwerden der Furchungskugeln — MWandungsballen Grubes — werden fie deutlicher. In den Kernen der jüngften Furchungskugeln findet ſich häufig nur ein Körperchen, aber fo groß und deutlih, daß es felbft weniger geübte Augen anfichtig werden. Es hat jeßt auch einen Stich ins Gelbliche. Werden die Furchungsfugeln duch Drud zerftört, fo Eleben die frey gewordenen Kerne leicht an einander, und es bietet ſich nicht felten ein Bild dar, dag man als endo= gene Bildung deuten koͤnnte. So viel von Clepsine, nun zum Blutegel. In feiner Ent- widlungsgefchichte des medicinifchen Blutegels, die E. H. We— ber 1828. in Meckels Archiv mittheilte, hatte er den Fur— chungsproceß des Dotters nicht erkannt. Neuerdings aber (Muͤl— lers Arch. 1846.) hat er ihn am Ey des medicinifchen Blut: egels beobachtet. Nach ihm fchreitet derfelbe nicht ganz regel mäßig fort (hat alfo wohl AehnlichEeit mit der folgenden Ne- phelis). Dagegen unterfchied Weber in den entftehenden Ab: theilungen eine runde Zelle und an diefer wieder einen deut— lichen Nucleus. Von einer endogenen Zellenbildung Eonnte ſich Meber nicht überzeugen, wohl aber, daß ſich nad) und nach der größte Theil des Dotters in viele große und Eleine, neben ein= ander liegende, Eugelrunde, durchfichtige Zellen verwandelt, von welchen die meiften einen deutlichen Kern befigen und daß bey Bildung diefer durchfichtigen Zellen, allmählich die überaus Eleinen zahlreichen Körnchen, die die Dotterfubftanz unducchfichtig machen und ihr eine Farbe geben, verfchwinden. Ueber die Entwiclungsgefchichte von Nephelis vulgaris hat H. Frey genaue Beobahtungen angeftellt. (Fror. N. Not. 1846. Nr. 807.) Gelegte Eyer Iaffen Feine Spur des Keim: bläschens mehr erkennen. Dagegen fah Frey jene räthfelhafte Zelle, welche auch bey allen Mollusten vorfommt und Bi— fhoff für den Nahkömmling des Keimfleds erklärt. Frey überzeugte ſich, daß diefe Zelle für die nachfolgende Dottertheis lung ohne Bedeutung if. Den Vorgang der Dottertheilung ſah Frey in einer eigenthümlichen Meife eintreten, Won der Zweytheilung des Dotters bis zur Viertheilung hatte der Vor: gang nichts Abmweichendes. Im Innern jedes Kugelfegments ſah man die Embryonalzelle. Nach außen lag unverändert das Blaͤschen. Weitere Theilungen des Dotters Eonnten nun nicht aufgefunden werden. Frey hat niemals etwas gefehen, was einer Achttheilung, einer fogenannten Maulbeerform des Dot— ters entſpräche. Mas ſich als nächftes Stadium präfentierte, 173 mar eine aus drey mit einander verbundenen Kugelfegmenten beftehende Maffe. Im jedem Kugelfegmente ift noch die Em— btyonalzelle erkennbar. Der mitlere Theil dagegen, wo diefe 3 Abtheilungen zufammenftoßen, ift verdidt und hierin fand Frey vier neue, in andern Faͤllen ſechs oder acht dunkle, deutlich ge— kernte Zellen. Vorausgeſetzt, daß keine Zwiſchenſtufen exiſtieren, wie Frey annehmen zu müſſen glaubt, möchte er es hypothe— tifh fo erklären. ing der vier Segmente des viergetheilten Dotters hat feine Form und Lage verändert. Es ift mehr nad) dem Gentrum hingeruͤckt, zwiſchen die beiden benachbarten fich eindringend. Nimmt man noch hinzu eine Umwandlung feiner Form in eine mehr glatte und breite, fo hätte man jene Form des Dotters und jene Verdidung des Gentrums erklärt. In ihm ift nun jene Zellenbildung vor ſich gegangen. Meine eigenen Unterfuchungen über die genannte Egelart beftätigen volltommen die Freyifchen Angaben. Nur das habe ic) hinzuzufügen, daß auch bey Nephelis vulg. die Kerne der Furchungskugeln Kernkoͤrperchen befisen, nicht bloß die Zellen des Mittelftüdes nach der Viertheilung, bey welchen fie freylich augenfälliger find. Sch gehe jest über zu Branchiobdella, an deren Eyern nad) meinen Erfahrungen der Furchungsproceß ebenfalls vorkommt. Da noch Controverfen beftehen, melcher Theil des Thieres als Eyerſtock gelten foll, fo füge ich nach eigenen Unterfuchungen vorher etwas hierüber bey. Die Drüfe hinter dem Penis, welche eine weiße Eörnige Maffe zu beiden Seiten de8 Darmes dar: ſtellt, fich über dem Darm brüdenförmig verbindet, fo daß dies fer, wie durch einen Ning verläuft, und ſchon Ddier für den Eyerſtock gehalten hat, ift wirklich der Eyerftod. Denn aus dem Thiere herauspräpariert, zeigt er deutlich Eyfeime und ent— widelte Eyer, letztere erfcheinen gegen die Peripherie des Eyer— ſtocks, enthalten eine feinförnige Dottermaffe, Keimbläshen und Keimfled, Wenn die Dottermaffe fehr zugenommen hat, fo hängt das Ey tie durch einen Stiel mit dem Eyerftod zus fammen. Wie aber die Eyer nad) außen gelangen, und von woher fie die aͤußere Eyhülle erhalten, ift mir durchaus unbe: kannt geblieben. Furchung anlangend, fo fah ich diefebe von den erften Sta— dien bis zur Muulbeerform, doch ift zu ihrer Erkennung aufs fallendes Licht exforderlih. Die, Furchungskugel diefer Eyer gehören zu den wenigen, bey welchen es mic bis jest nicht ges lang, der hellen Bläschen (Kerne) anfichtig zu werden. Bey ber Behandlung der Furchungskugeln mit Effigfäure treten Bläschen von verfchiedener Größe auf, dabey Auferft zart und blaß. Ihre Zahl wächft in geradem Verhältniffe mit der Ab- nahme ber Fettförperchen. Lumbrieus terrestris. Schon lange her ift e8 allgemeine Klage der Zootomen, daß die Kenntniffe der Gefchlechtsverhältz niffe dieſes Ringelwurmes noch im Argen liegen. Dem Plane diefer Abeit gemäß babe ich mein fpecielles Augenmerk auf Eyerſtock und primitive Eyer gerichtet, befonders in Betreff der neuern Unterfuchungen von H. Meckel (über den Geſchlechts— apparat einiger bermaphroditifchen Thiere, Müllers Arch. 1844). Dieſer Forfcher nimmt die rundlichen, gelben, braunen oder weißen Lobuli auf den birnförmigen Hoden für Eyerftöde, und deren fonderbare, fhon von Henle und Hofmeifter gefannten, mit Naviculae - ähnlihen Körperchen angefüllten Zellen erklärt H. Meckel für die Eyer des Negenwurmes. 174 Die „Spindelzellen’ nimmt er ald Wahrungsdotter, ben Eörnis gen Innhalt als Bildungsdotter und glaubt, daB Dotter, bie in zwey nicht ganz getrennte Rappen getheilt find, ſich furchen. Sch babe diefe von H. Medel als Eyer des Regenwurmes angefprochenen Körper vielfach unterfucht und wüßte den Mek— Eelfhen Zeichnungen noch eine Neihe Variationen beyzufügen. Sn den hypothetiſch gefurchten Enern kommen felbft, um das Bild täufchend Ähnlich zu machen, in der fürnigen Maffe der Dotterhälften, beym Drude in jeder Hälfte die hellen Slede zum Vorfchein. Allein ich kann diefe Körper nimmermehr für Eyer halten. Hat man die primitiven Eyformen faft über die ganze Thierreihe vor Augen gehabt, fo drängt ſich beym Anblick diefer in Stage ftehenden Negenwurmeyer fogleich der Zweifel auf: fol denn der Regenwurm allein fo abfonderliche Eyer befigen! Zum Vergleich unterfuchte ich einen nahen Verwandten des Regen— mwurms, den von Henle befchriebenen und benannten Enchy- traeus albidus auf die Steuctur feiner Eyer. Diefe Unnelide ſchließt ſich aber rücfichtlich der elementaren Eyerftodebildung ganz an ben Eyerftod von Branchiobdella an. Er beiteht aus Eugligen Haufen primitiver Zellen. (Zellenmembran, helles Blaͤsſschen als Kern mit einem Kernförperchen.) Allmaͤlich ſam— melt ſich feinkoͤrnige Dottermaffe zwifchen Zellenmembran (Dots terhaut) und Keimbläshen an, big die primitive Zelle ganz davon erfüllt, nur auf angewendeten Drud fein Keimbläschen, welches befonders in halbreifen Eyern zwey große Keimflede birgt, erfennen läßt. (Auch die Spermatozeiden des Enchy- traeus verhalten ſich wie die von Branchiobdella d. h. fie bes ftehen aus einem fpivalförmig gemundenen Theil und einem langen zarten Haaranhang.) Für die Anficht, daß die von H. Meckel für Eyer des Nez genwurmeg genommenen Körper Eeine folchen feyen, fondern pa= vafitifhe Bildungen, fpricht noch folgendes. Diefe Körper fin: den ſich durchaus nicht bloß an der von H. Medel als Dvar gedeuteten Stelle. Ich ſtieß auf welche, die in ber Haut in der Nähe der Gofchlechtscheile faßen. Auffallend ift es ferner, daß fich diefe Körper häufiger bey nicht ausgewachfenen Negenz würmern finden als bey ausgebildeten Sudividuen, Demnach fehe ih mic) nicht veranlaft, der Medelfchen Deutung beyzutreten, fondern ein andres Organ als Eyerſtock zu bezeichnen. Dieſen ſuche ich in den runden, gelben, dem Darmkanal naͤher liegenden Koͤrpern. Sie ſind kryſtallreich und was für mich entſcheidend iſt, ſie fuͤr Eyerſtock zu halten: ihr Junhalt beſteht aus denſelben Fettkoͤrperchen, wie die Dotter— maſſe vieler anderer Thiere. Ueber Entwicklung dieſer Eyer zu Embryonen kam ich zu keinem Verſtaͤndniß. Wohl ſah ich von dem hier als Ovar bezeichneten Organ einen Gang abgehen, in dem fich verſchieden aufgerollte Würmer (Embryonen?) fanden. Sm Dvar felbft trafen fich dann mehrere rundliche Hülfen, die der Größe nach als zurlickgebliebene Eyhüllen gelten konnten. Am Schluffe ber Dotterfurchung der Annelideneyer ift noch eine Beobachtung Koͤllikers anzufuͤhren (Muͤll. Arch. 1848.). Koͤlliker traf bey einer kleinen Nereis Eher, deren Dotter in vier, mbryonalzellen enthaltende Furchungskugeln zerfallen waren; andere Ener ließen nur zwey Furchungskugeln wahr— nehmen, wovon eine jede diefer Kugeln bald zwey, bald nur eine Embryonalzelle enthielt. Acephalen und Eephalophoren. Bey diefen Mollusten wurde Dotterfurhung ſchon vielfältig gefehen und abgebildet. Unzmeifelhaft find bie Eyer, melde 175 Garus in feinen neuen Unterfuchungen über die Entwicklungs⸗ geſchichte der Flußmuſchel (Nov. Act. Leop. XVL) auf Taf. 11, Fig. 1. abbildet, gefucchte Eyer, an denen ich den weißen Fleck als Embryonalzelle deuten moͤchte, obſchon Carus ſie fuͤr abgeſtorbene Eyer aus den Kiemen der ‚Unio tumida und durch die fuͤnfeckige Zeichnung ihrer Oberflaͤche merkwürdig erklaͤrt. Mas er ©. 27. von einem Ungleihwerden der Peripherie der Dotterkugel fpricht, von einem Zelligwerden des Dotters, iſt nur auf den Furchungsproceß zu beziehen. Auch Pfeiffer hat den in Nede frehenden Vorgang gefehen, wenigſtens in einem vorgerüdten Stadium, denn Fig. 10. auf Taf. 11. in feiner Naturgefhichte deutfiher Land» und Suͤß⸗ waſſermollusken Bd. II. iſt ein gefurchtes Ey. In der Erklaͤ⸗ rung ſagt Pfeiffer: „ber Dotter oder dag Nudiment des Foͤtus vergroͤßert ſich auf Koſten des Eyweißes und zeigt eine zellige Structur.“ Sehr wahrſcheinlich iſt auch die Beobachtung Milne Ed⸗ wards' über die Entwicklung der zufammengefesten Afeibien Hieher zu ziehen (Müllers Arch. 1842., CLXXX.) Es fpricht nehmlich diefer Naturforfcher von auffallenden Veraͤnde⸗ rungen, welche die Eher nad) ihrer Befruchtung erleiden, indem der Dotter ein himbeerartiges Unfehen befommt. Kölliker bat in den Eyern von Botryllus und zweyen andern zufammengefeßten Aſcidien die eine runde Zelle enthal⸗ tenden Furchungskugeln des Dotters wahrgenommen (Müll. . 1843.). ee ſah Kurchung bey Anodonta am erften Zage nach dem Legen (Annal. d. sc. nat. Tom. V. p. 323. Bl.12; fig 1); Dumortier bey Limnaeus ovalis ( Annal. d. sc. nat. T. VII. p. 141. pl. 3 fig. 9. ete). Pouchet ebenfalls bey einer Limnaeus-Xrt (Fror— Not. 138.). Nach ihm be: fteht der Dotter des Eyes der Limnden in dem Augenblide, mo daffelbe gelegt wird, aus ſechs dicht an einander liegenden Zellen. Während ber fernen Entwidlung ifolieren fid) dieſe Zellen vollſtaͤndig von einander, und es entſtehen in den Zwi— ſchenraͤumen derfelben bald neue Zellen, wodurch ber Dotter nad 24 Stunden bie Form einer Erdbeere erhält, während auch der Durchmeſſer der Zellen ſich vermehrt. Sars (Bericht Über die Verfammlung deutfcher Naturfor- fher in Prag 1837. ©. 187.) befchreibt Dotterfurhung bey Tritonia Ascanii, Aeolidia bodoensis und Doris muricata. „Vom zweiten Tage an (nach dem Legen) zeigt ſich eine Neihe merfwürdiger regelmäßiger Theitungen des Vitellus oder Ent: wicklung von Gegenfägen darinn. Am Anfang des zweyten Tages theilt ſich nehmlich der Vitellus in zwey, am Ende des⸗ ſelben Tages viele ſchon in vier; am dritten Tage ſind alle in vier getheilt und viele ſchon in acht. So geht es nun mit den Theilungen fort, bis der Vitellus am zehnten oder elften Zage an feiner Eugligen Oberfläche die feinjte Granulation zeigt.“ Sn den Furchungskugeln der Aeolidia papillosa erkannte Köl: Liter helle, runde Zellen (Müll, Ach. 1843.). Ban Beneden und Windifhmann fahen Furchung bey Limax agrestis und erfterer bey Aplysia depilans (Etud. embryogöniques. Brux. 1841. Ann. d. sc. nat. Tom. XV. p. 123.) Diefe erften Theilungen der Dottermaffen hält van Beneden für Zellen, ohne indeffen diefe Stage genauer zu ana⸗ Infieren. Beym Beyinn der Theilung erfcheint an ber Ober: fläche des Dotterg eine Eleine, oft auch eine zweyte Zelle, welche jest auch bey andern Eyern gefehen wurde und wovon nachher ein Näheres. 176 Jacquemin hat in feiner Entwicklungsgeſchichte der Pla- norbis cornea die erften Stadien des Furchungsproceſſes über: fehen, nur die von ihm als „vitellus malades‘“ genannten Figg. 8 und 9 gehören zum Theil fpätern Furchungsſtadien an (Nov. act. nat. cur. T. 18, 1838.) Rathke befchrieb den Theilungsproceß an dem Dotter von Limnaeus, Helix und Unio in der Art, daß aus ihm nad einiger Zeit 30 — 40 Zellen entftehen; diefe vermehren fich, indem die jüngern immer f£leiner find als die Altern, und in gleicher Weife mehrt fich die Zahl der Furchen des Dotters, bis er wieder ganz glatt erſcheint (Fror. N. Nat. Nr, 517 und 518). Ueber die Furchung der Actaeonen erfahren wir durch C. Vogt von dem bey Mollusfen fonft Bekannten Abweichendes (Fror. N. Nat. Nr. 795, 1846. oder Ann. d. se. nat. 1846.). „Ich babe mid) davon überzeugt, daß fich der Dotter in acht Fragmente theilt, und zwar findet bey diefer Species der fon= derbare Umftand ftatt, daß die zuerft enttehenden 4 Theile des Dotterd nicht jeder in zwey Kugeln zerfällt, wie dieß bey den andern befannten Arten geſchieht; Fondern daß vielmehr die vier urfprünglih vorhandenen Kugeln keine wahrnehmbaren Veraͤn— derungen erleiden, und daß zu ihnen vier weit Eleinere Kugeln hinzutreten.“ Meine eigenen Unterſuchungen in den beiden treffenden Thier— claſſen erſtrecken ſich ͤber Cyclas, Limnaeus, Physa, Palu- dina (impura), Limax. Bey Cyelas gluͤckte es mir bis jetzt nicht, ein Ey im Fur— hungsftadium zu ecbliden. So viel ih auch XThiere öffnen mag, immer finde ih nur primitive Eyer (mit fehr wenigem Dotterinhalt, Keimbläschen mit zwey bis drey Keimfleden) — und als nächfted Stadium gleidy mehr oder weniger entwickelte Embryonen. * Die genannten Gafteropoden, an denen ich fpecielle Erfah: rungen machte, bieten fehr übereinftimmende Verhältniſſe. Nicht zur Sache gehört es, daß die Dotterförperchen bey den verſchie— denen Arten in verfchiedener Quantität vorhanden find, monad) fih die Farbe der Dottetfugel richtet: fo ift bey Physa bie Dotterkugel blaffer, al$ bey Limnaeus, beide übertrifft an In— tenfität der Färbung die Dotterfugel der Paludina impura. Anlangend die Perfiftenz der Dotterhaut, fo fah ich fie bey Physa nod vorhanden, als der Dotter fehon in 16 Kugeln zerlegt war, bisweilen fah ich fie bey Paludina imp. ſich deut- lich über die beiden gleich näher zu würdigenden, aufen auf dem Dotter befindlichen, Körperchen binziehen. Später fcheint fie zu ſchwinden, denn in vielen Fällen war es mir unmöglich, mic) von ihrer noch fortdauerden Exiſtenz zu überzeugen. Wenn der Dotter die Andeutung gibt (an Limn. vulg. be= obachtet), daß er in die beiden erften Furchungskugeln zerfalle, die Trennungsfurche auch ſchon deutlich hervortritt, und zwar als heller Zwifchenraum, in dem feine Dotterförperchen fihtbar find; fo zeigt fich der Trennungsfurche zunächft eine lichtere Partie, einen Kreisabfchnitt bildend, der die Gontur der andern Fur— chunqskugel ergänzt. Diefe lichtere Zone verfchwindet mit dem vollfommen Getrenntſeyn der beiden Kugeln. Sie bat ferner ein eigenes Anfehen. Es bilden nehmlich die Dotterförperchen ” Sch Habe jeßt auch Gelegenheit gehabt, Unionen auf Furchung zu unterfuchen. Auch hier erfennt man in den Kernen der Furchungs— fugeln 2 — 3 RKernförperchen auf das deutlichſte. 177 in dünner Rage Ringe um belle Flecke. So lange diefe Er- fcheinung bteibt, ift die Grenze zwifchen den beiden Furchungs— Eugeln eine breite Lücke, woben man ſich auf das deutlichfte von dem Nichtvorhandenfenn einer die Dotterabfchnitte einfchliegenden Membran überzeugen Fann. Eine befondere Aufmerkfamfeit habe ich den beiden zwiſchen Dotter und Dotterhaut (wenn diefe noh vorhanden) befindlichen Körperchen geſchenkt. Gewöhnlich find zwey vorhanden, von denen das eine hie und da fich jals anfcheinende Elementarzelle mit Membran, bläschenartigem Kern und Kernkörperchen dar— ſtellt, das andere ein mehr gerunzeltes Anfehen, als ob es in der Auflöfung begriffen wäre, zeigt. Won legterer Beſchaffen— beit trifft man diefe Körperchen in den meiften Fällen. Am ebeften trifft man fie noch mit Zellencharacter beym Beginn der Furhung. Auch ihre Entftehung habe ich wahrgenommen. Sie treten nehmlich als tropfenförmige Flüfigkeit aus dem Dotter hervor. In diefem Stadium erkennt man fie mit breis ter Baſis der Dotterfubftanz aufligend. Sie löfen fih von dem Dotter ab eine fpärliche Zahl Dotterförperhen mit fich nehmend und erfcheinen fo in ihrer Abtrennung: vom Dotter als Bläschen, die Dotterförperchen als Innhalt. Der blaͤschen⸗ förmige Kern muß ſich wohl erft fpäter bilden, wenn e8 über haupt zu einer Bildung fommt. Ih kann nicht umhin, bier eine Beobahtung über dieſe Körperhen an Nephelis vulg. bier anzufügen, die mich aufs vollfommenfte überzeugte, daß diefe Körperchen wenigfteng anfangs tropfenföormige Gebilde find. Un frifch gelegten Eyern des genannten Thieres fah ich drey vollfommen ifolierte Körperhen. Leichter Drud bewirkte aber, daß fie fich zufammenbewegten, an den fich berührenden Rändern zufammenfloffen und fo eine drepgelappte Figur bildeten. Jede Furchungskugel befist einen Kern (Embryonafzelle, Köl: lieer). Mur bey den beiden erften Furchungskugeln Eonnte ich ben durchfallendem Lichte weder im unverlegten Zuftande, noch bey Druck Kerne erkennen. Hingegen läßt eine Erfcheinung bey auffallendem Lichte auf die Gegenwart von Kernen auch in den erften Furchungskugeln fließen. Die bezeichnete Beleuchs tung nehmlich bringt an der Oberfläche der Furchungskugel einen runden lichtern Flek zur Anfchauung, in deflen Umkreis die Dotterkörperhen dichter angehaͤuft find; Furz das Bild ift das- felbe, welches Furchungskugeln mit auch fonft erfennbarem Kern bey auffallendem Lichte geben. Weil aber in den größeren Dot— terabfchnitten die Zelle gegen die Oberfläche liegt, fo ift fie na- türlich bey auffallendem Lichte nur dann erkennbar, wenn fich eben diefe Seite dem Auge des Befchauers zufehrt. - Die Kerne aller Furchungskugeln enthalten ein oder zwey Kernförperchen, die leicht zu erbliden find. In Phyſaeyern fehe ih in den Kernen der Furhungszellen, wenn ſchon Dotterrota= tion eingetreten, immer nur ein Kernförperchen. Mit dem Kleinerwerden der Furchungskugeln nimmt auch bey den beob- achteten Mollusfen die Größe der Kernkörperchen zu. As fpecififhe Erfcheinung der Molluskeneyer fällt mir auf, dag beym Zerdrüden der gefucchten Eyer die Dotterflüffigkeit gern in Troͤpfchen auftritt, die bey Limnaeus gewoͤhnlich Feine Dotterkörperchen einfchließen, bey Paludina (imp.), aber allezeit ein Dotterförperchen in fih haben, und fo das Bild einer Zelle ‚geben. Das oben berührte fledige Ausfehen des Dotters bey der Theilung in zwey Hälften an der Zheilungsfurche hängt wohl hiermit zufammen. Sfis 1848, Heft 3, 178 Cephalopoden. Eine ſehr umfaſſende Darſtellung des Zerklüftungsproceſſes der Cephalopoden verdanken wir Koͤlliker in ſeiner ausge— zeichneten Arbeit „Entwicklungsgeſchichte der Cephalopoden 1844”, Es findet ſich an den Eyern dieſer Thiere das einzige für die wirbelloſen Thiere mit Sicherheit erkannte Beyſpiel einer par— tiellen Furchung des Dotters. Ihren Sitz haben die Furchen immer und beſtaͤndig am ſpitzen Pole der Eher, da wo im uns befruchteten Ey das Keimbtäschen ſich befand. Im erften Sta- dium der Furchung erhebt ſich der Dotter wahrfcheinlih in einem einfachen Hügel, (Kölliker wurde nehmlich diefes Stadiums nie anfichtig.) Im zweyten Stadium ift die einfache Erhaben- heit des Dotters in zwey Hügelchen gefchieden, die übrigens ungemein wenig über den Dotter erhaben find. Sie find durch eine längliche, in der Mitte ſchmale und tiefe, an beiden Enden weitere und feichtere Furche von einander getrennt, fie find. von Eeiner- befonderen Hülle umfchloffen, und. jede enthielt in ihrer Mitte eine mit Eleinem Kern und flüffigem Innhalt verfehene Embryonafzelle. Im dritten Stadium finden fih vier Fur: &bungshügel, alle an Größe gleich und genau Viertelskreiſe dar- fiellend. Die Zufammenfegung der vier Abfchnitte verhält fich wie im zweyten Stadium. Das vierte Studium umfaßt die Zerfällung der Furchunge- ftelfe in acht Abfchnitte. Im fünften Stadium tritt ein neues Moment ein, nehmlidy die Bildung von zweyerley Furchungs⸗ bügeln, fo daß diefes Stadium fechzehn Hügel zählt, acht innere in Ringe geftellt, in ihren Umriſſen rund oder rundlich vieredig und act aͤußere von der befchriebenen Bildung der früheren Stadien. Das fehlte Stadium beobachtete Kölliker nicht. Als fies bentes betrachtet er ein Ch mit 43 Furdhungshügeln, von denen 16 Segmente (äußere Hügel), die andern 32 Kugeln waren. Die ſich furchende Stelle bat fich ziemlich weit über den Dotter verbreitet. Sechzehn Kugeln waren im Ringe geftellt, in ihrer Mitte die 16 andern Eleinern mehr unregelmäßig ges lagert, doch fo, daß an einigen Stellen eine Andeutung einer ebenfalls ringformigen Anlagerung fih fand. Das achte Sta= dium verhält fi) wie das vorhergehende, nur find die Segmente ſchmaͤler, länger und verdoppelt. Im neunten Stadium find die Segmente breiter geworden, bey Verminderung ihrer Länge, Zu den 32 Kugeln des vorigen und vorvorigen Stadiums find 32 neue binzugefommen, welche zu den Segmenten die bezeich- nete Stellung einnahmen. So weit fonnte Kölliker die Furchung Schritt für Schritt verfolgen; über die weitern Vor— gänge fam er zu dem Refultate, daß die Segmente zulegt ſich in Furchungskugeln verwandeln duch Abfhnürung ihrer Spige fammt der Embryonafzelle. Der übrige Theil verflacht ſich und gleicht fih mit dem Dotter aus. Diefe Beobachtungen machte Köllifer an Sepia oflicina- lis. Die Verhältniffe eines gefurchten Eyes von Loligo sa- gittata, welches Koͤlliker unterfuchte, laffen glauben, daß die erften Entwidlungsvorgäinge von Loligo denen von Sepia ähns lih find. Auch bey ’Tremoctopus und Argonauta fließt Kölliker nah etwas vorgerüdteren Entwidlungsftadien, daß die erften Durchfurchungsmomente des Dotters ſich ähnlich wie bey Sepia verhalten. Eruftaceen. < Bifchoff bezeichnet in feiner Entwidlungsgefhichte des Ka— nincheneyes Rathfes Figuren als gefurcht, auh I. Müller 12 179 (Handbuch der Phnfiologie) Führt Buchung als bey Cruften- thienen beobachtet auf. Rathke felbft war (Fror. N. Nat. Mr. 517 und 518) noch ungewiß, ob bey Cyclops, Daphnia, Gammarus fluviatilis, Gammarus locusta, Asellus aquaticus, Crangon vulgaris und Astacus fluviatilis ein Furchungspro⸗ ceß ftattfindet. Erd! (Entwidlung des Hummereyes 1843.) Eonnte feine Spur von Furchung beym Astacus wahrnehmen, während nach ihm die Entwidlung des Embryo des Cancer maenas wahrichein- lih_mit einer Durchfurchung des Dotters beginnt. Auch in feiner neueften Arbeit über diefen Gegenftand (De animalium erustaceorum generatione, Regiomonti 1844.) fah Rathke nur bey Careinus Maenas, Gammarus fluviatilis und Locusta einen gewohnlichen Surchungsproceß, fah dagegen nichts Aehnliches beym Flußkrebs. Kölliker (Müll. Arch. 43.) fah beym Crangon einige fpätere Stadien der Furchung, wo die Surchungskugeln, die ganz denen von Sepia ähnlich waren und Embryonalzellen mit deut— lichem Keen in ſich fehloffen, eine Scheibe bildeten, die von einem Pole des Eyes ausgehend immer größer wurde und end- ih den ganzen Dotter umfchlo®. Ferner traf Koͤlliker in Neapel bey einem Weibchen von Pyenogonum ign. spee. unter andern ziemlich ausgebildeten Embryonen in der Bruttafche ein Ey aus den erften Entwidlungsftadien, in dem der Dotter gerade in vier gleich große Kugeln zerfallen war, deren jede eine Eleine runde Zelle in ihrem Innern enthielt. Ueber dag Vor— handenſeyn eines Kerns ließ ſich nichts beftimmen. Ebenfo beobachtete Kölliker totale Furchung bey Ergasi- lus gibbus und einem cyclopsartigen Thier im Golf von Neapel. Ueber die früheften Veränderungen des Eyes der Myriapoden entnimmt man aus der Arbeit Newports, daß fie in Ab— ändrung der Größe und des Anfehens der Zellen beftehen (Fror. N. 451). Sch unterfuchte auf ihre erften Entwidlungsvorgänge Asta- cus fluviatilis, Gammarus pulex, Asellus aquaticus, Cy- elops, Cypris, Daphnia, Lynceus. Gammarus pulex. Die Eyer diefes Gruftenthieres, die man vor der Furhung in dem äußeren Brutſack antrifft, beſtehen aus Fetttropfen, Molekularkörperchen und einem zaͤhen Dotter— fluidum. Das Keimbläschen ift in diefen Eyern verfhmwunden. Der Furchungsproceß hat in der Aufeinanderfolge feiner Er— fheinungen einen von dem der bis jest abgehandelten Xhiere verfchiedenen Typus, bedingt wohl durch die Elementartheile des Dotters. Man trifft Eyer, deren ganze Dottermaffe in zwey Hälften getheilt ift, deren eine Hälfte fi unter den Augen bes Beobachters in bie nächften Furchungskugeln theilt. Als augen: fällig während diefes Actes erfcheint, daß einige Fetttropfen erit über die Contur des Dotters heraustreten, als ob letzterer fich auflodern wolle, plößlidy aber wieder zuruͤckweichen und nun bie Suche auftritt, die ſich allmählich von oben nach unten ausbil- det. Betrachtet man ein folches gefurdytes Ey bey auffallendem Licht, fo erfcheint ein Theil der Fetttropfen weiß, die meiften andern braun. Nach der Stellung, die die meißen einnehmen, möchte man glauben, daß fie an der Surhung nicht betheiligt feyen, indem fie fich über die Furche megziehen. Drey ſolche Tropfen fah ich in einem Ey mit 4 Segmenten in der Lüde zroifchen Dotter und Enhülle. Bis zur Viertheilung des Dotz ters bringt ein leifer Drud in jedem Dotterfegmente einen hellen led zum Vorfchein, doch ift e8 mir nie gelungen, ihn nad) dem Einreißen des Eyes herauszufinden, und feine Eigenſchaften 180 zu erfahren. Die Molekularkörperchen Übrigens find jetzt noch ohne Ordnung zwifchen den Fetttropfen vertheilt. So bleiben ' die Erfheinungen big zur Maulbeerfurhung. In diefem Sta: dium trifft man die Molefularkörperchen befonders angehäuft an einem Pol des Eyes und zwar als Haͤufchen um helle Bläschen mit 2 oder 3 Kernkörperchen, hie und da nur eing, dann aber mit bisquitförmigem Habitus. Von diefem Pole aus fieht man als naͤchſte Stadien diefe Häufhen von Molekular— förperchen mit ihren eingefchloffenen Bläschen ſich über den Dotter hin vermehren, bis fie ihn völlig umgeben. Auch der fotttropfige Dotterinnhalt furcht fich fort, bis die Fetttropfen zu immer kleineren Haufen zufammen fich formen, die zu derfelben Zeit, wo die Furchungskugeln der Molefulärmaffe ihre Zellen: membran bilden, auch von Membranen umgeben werden. Könnte man durch die Beobachtung nachweifen, daß die in den Fett tropfen: Furhungsfugeln beym Drude erfcheinenden hellen Flecke fhon die Charactere der fpätern Molefular-Furchungsfugeln be= fäßen, dann daß fie, wie dieß Grube von Clepsine angibt, von den Dotterfegmenten ausgeftoßen würden und nach dem einen Pol fih drängten, fo hätte man das verbindende Mittelglied, mas außerdem noch fehlt. Astacus fluviatilis. Mit Ausnahme der Furchung der Del- Eugen, die ich hier nicht wahrnahm, find die Verhältniffe des Fluͤßkrebſes diefelben wie die de$ Gammarus. Auch bey ihm befteht der Dotter aus gefärbten und farbfofen Fetttropfen und Motekularkörperchen. Die fich aus letzteren bildenden Furchungs— kugeln verhalten fich rücfichtlich ihres Kerns und Kernkoͤrper— chens wie die entfprechenden Theile bey Gammarus. Asellus aquatieus. Der Dotter ift gebildet aus heilen farb: loſen Delkugeln von verfchiedener Größe. Co lange die Dot— termaffe vom Einfluffe des Waſſers bewahrt bleibt, erſcheint nur ſehr wenige feine mofefuläre Maffe dazwifben. Hut aber Waſſer eingewirkt, fo machen fich zwifchen den Delfugeln und ſelbſt in diefen molefuläre Niederfchläge. Diefe geringe Quan— tität Molekularkörperchen und ihre Feinheit ift auchsdas einzige Moment, welches geringe Differenzen fett zwifchen der Furchung von Asellus und Gammarus. Die Furchung der hellen Oel— kugeln findet nehmlich bey Asellus ganz; wie bey Gammarus ftatt. Nur die Furchungskugeln der Molekularkörperhen find fehr zart, faft duchfichtig, eben wegen des geringen feinkoͤrnigen Innhalts. Der Kern hat deutliche Kernkoͤrperchen. Sie ſind entweder einfach, länglich, eingekerbt, bald doppelt, nahe bey— ſammenliegend, oder weiter von einander entfernt. In manchen Faͤllen ſehe ich die Kernkoͤrperchen. Entomostraca. Die von mir. unterſuchten Entomostraca verhalten fich verfchieden nach den Formelementen des Dotters und dem entfprechend auch in den Furchungserfheinungen. Cy- clops und Cypris nehmlich befisen bloß feinkörnige Dotter- maffe ohne Delkugeln und fo ſehe ich auch bey Cyelops totale Furhung mit den gewöhnlichen Furchungskugeln und Kernen, Kernkörperchen hade ich damals nicht gefehen. Die Dotterzerflüftung bey Cypris (fusca) habe ich nad) vielem vergeblihen Suchen bloß bey ſtarkem auffallendem Licht, (Zampenliht und Sammellinfe) erkannt. Ueber Kerne und Kernförperchen der Furchungskugeln bin ich bey Cypris zu feinem Abſchluß gefommen. Daphnia und Lyneeus reihen fih an die höheren Gruften- thiere rückfichtlich ihres Dotters, deffen Formelemente verfchieden große Delkugeln und (wenige) Molefularförperchen find. Fur— dung wie bey Gammarus und Asellus habe ich nicht bemerkt, 181 allein die Producte, wie fie bey den legtgenannten Thieren aus der Furchung hervoraehen, erblidt man aud) bey Daphnia und Lynceus, d. h. die Oelkugeln find fpäter gruppenweife: in Zellen eingefchloffen, und die Molekularkoͤrperchen finden ſich in gerinz ger Anzahl in der blaffen Zellenfhicht, die den Dotter umwaͤchſt. Mrachniden. Rathke nimmt ben Spinnen nach Unterfuchungen an, Ly- cosa saccata feinen Furchungsproceß an. Es befteht nach ihm der Dotter diefer Spinne ſchon fogleich nach dem Legen aus lauter verfchieden großen Zellen, deren jede mehrere Eleine Zellen und einige Fetttröpfchen einfchließt. Die Eleineren Zellen ent— halten die eigentliche gelbe klare Dotterſubſtanz. Rathke glaubt, daß fie fhon vor der Befruchtung vorhanden find, dagegen nad) derfelben ſich jene, mehrere der erftern und einige Fetttropfen einſchließenden größeren Zellen bilden. Die naͤchſten fodann bey der Entwidlung des Eyes auftretenden Erfcheinungen fcheinen zu beweifen, daß ſich von der eyweißartigen Fluͤſſigkeit, welche fi zwifchen den größeren Zellen befindet, eine größere Quan— tität an die Oberfläche des Dotters begibt, und in ihr Moleku— Iarkörperchen entftehen. Aus diefen geftalten fich Zellen, welche aus einer Äußeren Wandung, einem zellenartigen, Elaren Kerne und jenen Molekülen, und 1—6 hellen Eleinen Bläschen als Snnhait beftehen. Diefe Zellen bilden eine, einfache Schicht um den Dotter und ftellen den Keim oder die Keimhaut dur. (Fror. N. N. 517 und 518). } Kölliker Übrigens nach Beobachtungen am Scorpion läßt die von Rathke als Zellen des unbefruchteten Eyes befchrie: benen Gebilde nicht als ſolche gelten; fondern erklärt fie für Delfugeln und fucht die meitern Beobachtungen Rathkes als vielleicht: einem partiellen Furchungsproceß angehörig zu denken (Müll. Arch. 1843.) Der neuefte Autor über diefen Gegenftadd iſt von Wittich: observationes quaedam de aranearum ex ovo evolutione. Halis Saxon. 1845. Er unterfcheidet im Dotter die Delkugeln und die Mokekularförperchen (Substantia granulosa). Letztere laͤßt er einen partiellen Furchungsproceß durchmachen in der Art, "daß, während vor der Befruchtung die Molekularförperchen ohne alle Ordnung den Delkugeln beygemiſcht find, nach der Bes fruchtung ſich an einer Stelle, wo nachher die erfte Embryonal= anlage erfolgt, fammeln. . In. diefem Körnerhaufen fand von Wittich belle Bläschen, umgeben von Molekularkörperchen. Diefes betrachtet er als das erfte Stadium der Dottertheilung. Nah und nad) verbreiten fih die hellen Bläschen mit ihren fie umgebenden Molekularkörperchen. über den ganzen Dotter bin. In diefem Stadium laßt von Wittich fie nicht als Zellen gelten, zulegt aber „chemica quadam vi ab externo granulorum strato membrana cellulae formatur.‘* Sch habe aus der Abtheilung der eigentlichen Spinnen die Eyer der Argynoneta aquatica unterfucht. Auch bier be— fteht der Snnbalt der gelegten Eyer aus verfchieden großen Del: Eugeln ‚und Molekularkörperchen. Ratheke nimmt diefe Delkugeln im Dotter der Lycosa als Zellen, ich kann fie aber nach ihrem. ganzen Verhalten gegen Drud und Waffer, mit Kölliker und von Wittich nicht als Zellen gelten laffen. Betrachtet man die Eyer von ' Argyn. ag. bey auffallendem Licht, ſo gewaͤhren fie einen zier— lihen Anblid. Sie fehen aus, um ein Bild zu gebrauchen, wie die Oberfläche eines Naͤh-Fingerhutes. Die großen Fett tropfen entfprechen den Gavitäten defjelben, die Räume zwifchen — — — — — —— 182 dieſen fuͤllen die Molekularkoͤrperchen aus, die bey auffallendem Licht weiß erſcheinen. Furchung des fettropfigen Dottertheiles habe ich nicht geſehen; was dagegen die Bildungsvorgänge der Molekularkoͤrperchen betrifft, ſo kann ich nur die Angaben von Wittichs beſtaͤtigen. Etwas aber iſt von Wittrch entgan⸗ gen. Es ſind die vorhandenen zwey bis drey Kernkoͤrperchen in den hellen Bläschen. So lange die Furchungskugeln noch eine gewiffe Größe beſitzen, find fie ſchwer zu erfennen , unters fheiden ſich aber für das hierauf geübte Auge durch ihre zarte Contur und geringe Lichtbrehung unverkennbar von den etwa anklebenden Dottermolefularförperchen. Es ift zur Unterfuchung nothwendig, den Einfluß des Waffers zu vermeiden. Waſſer verdunfelt die Oelkugeln, macht fie gelbbraun, erzeugt in ein= zelnen einen Eörnigen Miederfchlag. Cine Veränderung, wie fie am fettropfigen Dotter aller Arthropoden nach meinen Erfah: tungen vorkommt. Aus der Ordnung der Acarinen fpähte ich nach Furchung bey dem Acarus follieulorum (Macrogaster platypus Miesch.), bey der Krägmilbe des Menfchen und der Kate, bey Acarus plumiger, Hydrachna eoncharum, verfchiedenen Limnocha- res, Dermanyssus avium. Die Haarfadmilde fand ich in der Nafe faft aller Zeichen, die ich im December 1846. hierauf unterfuchte, felbft in der Nafe kleiner Kinder, Ich verfchaffe fie mir einfach dadurch, daß ich mit der Pincette einen Theil der Nafenfpise ſtark Eneipe und das dadurh aus den Haarfollifeln hervortretende Secret durchſuche. Was ich Über diefes Thier in dieſer fpeciellen Frage mitzutheilen habe, ift folgendes. In dem feinförnigen Innhalte des Hinterleibes mit feinen weißen Eugligen Maffen, deren Be: ziehung zum Fortpflanzungsgefchäft auch Mieſcher vermuthet (Müll: Arch, 1843. XVI.), ſehe ih Bläschen mit bisweilen deutlihem Kern, das Ganze umhüllt von Eörniger Maffe, aber ohne einfchließende Membran. Waͤre auch diefe vorhanden, fo möchte man wohl nicht daran zweifeln, daß es Ener feyen. Die Körper, die ich häufig in der Umgebung des Schmarosers finde (fieh die ‚beygegebenen Abbildungen), und die fich wohl auf Entwidlungsftadien beziehen, find mir unverſtaͤndlich. Wil— fon foll übrigens Eyer ſowohl als Embryonen diefes, auch für die Syſtematik unbequemen Thieres gefehen haben, Noch finde ich zu bemerken, daß manche Individuen mit ungemein langem, ſchlankem Hinterleibe felbft bey dem ftärfften Drud feine Schienen. des Vorderleibes, die doch ſonſt ohne alle weitere Manipulation am erften in die Augen fallen, er— Eennen laſſen. Vielleicht eine andre Species. oder Entwicklungs⸗ verfchiedenheit 2 Gluͤcklicher bin ich mit der Krägmilbe des Menfchen gemefen. Es laͤßt ſich hier der Furchungsproceß wenigftens in den erften Stadien faſt fo deutlich. als bey manchen Entozoen betrachten. Demungeachtet hat ihn Eich ftedt überfehen,, obgleich er die Eyer im Leibe des Thieres fah. (Ueber die Krägmilben des Menfhen, ihre Entwicklung und ihr DVerhältnig zur Käse, Fror N. 1846. N. 821.) Der Dotter befteht aus bloß molefulärer Maffe. In den Furchungskugeln, die ohne Mem- bran find, Fam mir nie ein helles Bläshen zu Gefiht. Sn den fpätern Stadien der Furhung ift das Ey angefüllt mit zarten Bläschen, in ihnen. weniger Eörniger Innhalt. An einer, raudigen Kage bot fich überflüffiges Material zur Unterfuhung dar. Uebrigens verhälte fi) Sarcoptes cati in Bezug auf Furchung, wie die menfhliche Krägmilbe. Das Ey furcht ſich im Leibe der Mutter fo lange fort, bis das ganze 183 En rundfiche Dotterconglomerate befigt. In diefem Stadium muß die Austreibung des Eyes aus dem mütterlichen Körper erfolgen, denn alle Stadien von bier aufiwärts erblidt man nur in gebornen Eyern. Auch bey Sarcoptes cati ift e8 mir uns möglich, Kerne der Furchungskugeln zu fehen. Auffallend war es mir, weder in dem primitiven Ey Iber Krägmilbe des Menfchen, noch der Kae ein Keimbläschen wahr: nehmen zu fünnen. Gelbft in noch unteifen, feinen, und noch wenig Dotttermaffe enthaltenden Eyern war feiner heraus: zufinden. Dermanyssus avium.. Die Eyer diefer Milbe find fehr in die Länge gezogen, nehmen ein Drittel der Größe der ganzen Milde ein. Wo Furhung zu erbliden war, zeigte fie fich analog der der Krägmilbe. In Betreff der Kerne der Zur: chungskugeln gilt auch daffelbe negative Nefultat. Die von Ucarinen big jegt angegebenen Furchungserfcheinuns gen betreffen immer Dotter von bloß molekulären Elementar theilen; treten aber zum molefulären Innhalt noch Fetttropfen hinzu, fo folgt der Entwiclungstypus der Spinnen, fo 5. B. bey Acarus plumiger. Verſchiedene Limnochares - Arten, fowie Trombidium holosericeum befißen einen braun oder ziegelroth gefärbten Dotter. In allen reifen Eyern der Lim- nochares und Trombidium holos., fo lange fie noch im Mut— terleibe find, auch noch feine Embeyonalentwidlung begonnen hat, denn letztere erfolgt erſt, wie ich mich überzeugte, im ges legten Ey, läßt ſich Feine Spur eines Keimbläscyens mehr entdeden. Gelege Eyer, in denen die Embryonalanlage ſchon ſich for- miert, verhalten fih in der Geftaltung ihrer Elementattheile, nach dem vorhin bezeichneten Typus d. h. der fetttropfige Dot— terinnhalt ift, zu größeren oder. Eleineren Haͤufchen von heller Gontur umgeben, vereinigte. Die Embryonalanlage felber aber befteht aus Bläschen mit molekulaͤrem Innhalt. Ob diefe Bläschen eine weitere Gliederung befigen, konnte ich nicht ermitteln. Noch habe ich bey allen genannten Acarinen nach Sperma= tozoiden gefucht, aber bey keinem Individuum Elementarformen gefehen, die als foldhe zu deuten gewefen wären. Inſeeten. An den Eyern von Chironomus zonatus, tricinctus, Si- mulia canescens, Donacia erassipes, beobachtete Koͤlliker keine Theilung des Dotters. (Observationes de prima in- sectorum genesi, adjceta articulatorum evolutionis cum vertebratorum comparatione, 1842.) Dod wollte er fie nicht in Abrede ftellen, indem er glaubte, daß er vielleicht nicht Gelegenheit gehabt habe, die Eyer bald genug nach dem Legen zu unterfuhen. Die Angabe Bifhoffs (Kaninheney), als hätte Koͤlliker bey einer Fliege Theilung des Dotters gefehen, bezeichnet Kölliker als auf einem Mißverſtaͤndniß beruhend. Unregelmäßige Euglige Gruppierungen des Dotters habe er be— merkt, die er aber nicht für Furchung des Dotterd halte. In feinem jüngften Auffag über „zur Lehre von den Furchungen““ fpricht er den Inſecten partielle Buchung zu (Wiegmanns Ach. 1847. Hft. 1.) Nach meinen Unterfuhungen verhalten ſich die Infecteneyer wie die Eyer der vorher abgehandelten Ar— tbropoden-Drdnungen bey Anmefenheit von Delfugeln im Dotter. Dieſe letztern habe ich in feinem Inſecteney einen Furchungs: proceß durchmacen fehen, wohl aber bilden, wenn zugleich Mo— le&ularförperchen als Dotterbeftandtheil vorhanden find, diefe 184 fih zu Furchungskugeln um, die den fetttropfigen Dotter um— wachſen. Befteht aber der Dotter bloß aus Fettkugeln, fo fieht man als erftes Entwicklungsmoment glashelle Bläschen, in denen mir der Zellencharacter nicht immer deutlich geworden ift, auf gleiche Weife den Dotter umwadfen. Damit fiimmen aud) die Abbildungen überein, welche Herold in den Unrerfu- ungen über die Bildungsgeſchichte der wirbellofen Xhiere im Ey als erfie Dotterveränderung von Sphinx ocellata auf Tab. Il. figg. 2 et 3, von Bombyx quereus Tab. IV. figg. 3 et 4, Bombyx mori Tab. VI. figg. 12, 13, 15 ete. gibt. Meit die häufige Undurdhfichtigkeit der Eyhuͤllen dev Inſecten— eyer, die Mühe, fie bald genug nach dem Legen zu erhalten, für die Unterfuhung hemmende Dinge find; fo habe ih, um diefen Uebelftänden auszumeichen, mic noch an einige lebendig gebährende Infecten gewendet. Dazu wählte ih Coceus adonidum, Aphis- und Dorthesia- Arten. Bey Coceus adon. find die erften Entwidlungspro- ducte glashelle Bläschen, welche den Dotter umgeben und feinen Kern mit Sicyerheit wahrnehmen laffen. Was aber die Ent- wicklung der Aphis- und Dorthesia-Atten betrifft, fo bieten dieſe ſehr abweichende Verhältniſſe. Die Eyerftodsröhren der vivi- paren Weibchen enthalten in ihrem oberften Ende gegen zmölf Zellen mit bläschenformigem Kern. Eine diefer Zellen fondert fih vom übrigen Haufen ab, waͤchſt und dehnt dadurch die Eyerftodsröhre zu einer zweyten Anfchwellung aus. Gleichzeitig treten feine (Dotter) Körperchen als Innhalt der Zelle auf. Die dritte Anſchwellung der Eyerftodsröhre läßt eine doppelte Subftanz in fich erkennen. Die Außere hellere Schicht befteht aus Eleinen Zellen, die innere Subftanz ift aus einem Haufen Molekularkörperchen gebildet. Die vierte Anfchwellung hat bloß die bezeichneten Zellen als Innhalt, der Haufen Molekularkoͤr— perchen in der Mitte ift verſchwunden. In den nächftfolgenden Eyern treten Windungen auf, die auf ein Zerfallen der Zellen- haufen zu Embrhonalgebilden hinweifen, bis fich allmählich die vellfommene Embryonalgeftalt herausgebildet hat, was ich hier nicht fpeciell befchteiben will. Die Eyerſtocksroͤhren der oviparen Weibchen anlangend, fo habe ich der Befchreibung von Sie— bolds (Fror. N. X.) nur Folgendes hinzuzufügen. So— wohl die obere als die untere Kammer ift von fehr zarten und blaffen, durch Waffer leicht zu Grunde gehenden Epithelzellen ausgekleidet. Ferner befteht der Kern der Zellen der oberen Kammer ( Eyerkeime) aus einer gallertartigen Grundfubftanz und einzelnen eingebetteten Fettkoͤrperchen. Endlich ift in dem ausgebildeten , vollkommen reifen Ey ber untern Kammer immer noch das Keimbläshen zu erbliden, In den gelegten Eyern, welche ih unterfuchte ( Dectob. und Novemb. 1847.), war das Keimbläschen geſchwunden, eine weitere Entwidlung aber noch nicht wahrzunehmen. Fiſche. Schon v. Baer hatte 1834. nach ber Wichtigkeit, die er den Dottertbeilungen des Batrachiereyes zufchrieb, ahnliche Vorgänge bey den Fifchen vermuthet. Doch ſah er felbft Eeine gefurchten Fiſcheyer. Baumgärtner war hierüber in Bezug auf die Forelle zweifelhaft geblieben. (Beobachtungen über die Nerven und das Blut.) Da wies Rusconi, nad gelungener kuͤnſt— licher Befruchtung, obwohl er vorher gegen Bär zuverfichtlich behauptet hatte, daß in den Eyern des Flußbarfches Eeinerley Urt von Furchen ſich bilde, nach, daß auch dag Ey der Fiſche vor der Bildung des Embryos die von den Batrachiern her | 185 bekannten Metamorphofen durchmache (Müll, Arch. 1836.). ‘ Er beichreibt die Dottertheilung behm Weißfiſch und ber Schleie fo: „kurz nach der Befruchtung verliert das Ey feine ſphäriſche Geftalt und nimmt eine birnförmige an; auf einem Theil feiner Oberfläche entfteht nehmlich eine Art Anfchmwellung, ähnlich der von Sauggläfern hervorgebrachten; Die Eleinen vorher zer: freuten Dotterförnchen fanmeln fih on ber Baſis dieſer Ans ſchwellung. ‘Eine halbe Stunde nad) diefer Veränderung erfchei= nen auf der vorragenden Stelle des Dotterd zwey Furchen, die ſich im rechten Winkel fchneiden ; eine DViertelftunde fpäter zeigen ſich zmey neue Furchen zur Seite der erfien, fo daß der vorra— gende Theil des Dotterd, der früher aus vier Rappen beitund, nun in 8 Lappen getheilt ift. Nach Verlauf einer Biertelftunde ift jeder Diefer 8 Lappen wieder in 4 getheilt durch 6 neue Furchen, Die fich im rechten Winfel-freuzen, jo daß nunmehr Die Zahl der Rappen vervielfältigt ift. Nach einer halben Stunde treten mehrere neue Surchen auf, Die fid) mit den erften kreuzen; Dadurch werden Die Lappen abermals kleiner und jo zahlreich, Daß jte fich Faum mehr zählen laffen; fort und fort bilden ftch neue Furchen, Die Lappen werden Fleiner, verfchwinden endlich völlig und die vorragende Stelle des Dotterd it wieder fo glatt, wie vor dem Erſcheinen der erjten Furchen. Das Rusconi auch Dotterfurhung beym Hecht wahrge— nommen, laßt ſich wohl aus dem Auflage „über künſtliche Be— fruchtung von Fischen uw." Müll. Arch. 1840. entnehmen. Aus diefer Darftelung Nusconis gieng alfo hervor, daß ber Dotter des Fijcheges nur eine ‚partielle Furchung erleide, C. Vogt wichtige Unterfuchungen über die Furchung eines andern Fiſches, des Corregonus Palaea (Agassiz, histoire naturelle des poissons d’eau douce. Neuchatel 1843.) beziehen fich neben dem Nachweife der Furchung auf das Wie und Wodurch Diefes Proceſſes und können deßhalb erft im 2ten Abſchnitt zur Beſprechung Fommen. Mir jelbft gehen rückſichtlich der Furchung der Fifcheyer bis jest alle Erfahrungen ab, Da der Laich, den ich mir Diefen Früh— ling verfchaffte, um einige Stunden in feiner Entwidlung vorges rüdt war. Künftliche Befruchtung vorzunehmen habe ic) Feine Gelegenheit gefunden. Amphibien. Dieſe Thiere nehmen das Intereſſe bey der Furchungsfrage ganz beſonders in Anſpruch. Denn an den Eyern des Froſches, dieſes von den Phyſiologen nicht hoch genug zu ſchätzenden Thieres wurde dad Phänomen der Dotterfurchung zuerſt geſehen. Zwar findet man überall Prevoſt und Dumas als die erften Beobachter des Furchungsproceſſes angeführt. Allein die Sache ift weiter zurüd zu datieren: denn, wie ich fehe, hat Swam- merdam die Zirflüftung der Dotterfugel in zwey Hälften fchon wahrgenommen. Bibl. natur. Tab. XLVIII. gibt er in figg. V, VI, VI, VII, IX, X. die bildliche Darftellung des von ihm hierinn Erkannten. Wenn er im Tert ©. 813. fagt: porro observabam Ranunculum universum, notabili admo- dum sulco sive plieatura, in duas veluti partes dividi,‘* fo gebt dieſes aus feiner embryologiſchen Grundanficht — Prä- formation des Embrhos und deſſen bloße Entwidlung — hervor. ‚Dielen suleum vel plicaturam corporis Ranuneuli nennt er übrigens primjtus a me animadversam. Wundern muß man ſich demnach, dag Swammerdam Die meitern Theilungen überfah. Iſis 1848, Heft 3. 186 Röfel (Histor. Ranar. nostrat.) überfah beym Grasfroſch Furchungserſcheinungen. „Der Dotter verändert ſich nicht," be- merkt er bey dem hier in Frage ftehenden Stadium. Dagegen fah er unverfennbar bie erfte Zerfüllung des Dotterd in zweh Hälften vom CH des Laubfrofcheg: „an dem Laich murde ih infofern eine Veränderung gewahr, daß fih ein jeder Dotter in zwey runde Körperlein theilte.“ Nach Diefen beiden Forfchern feheint bis auf Prevoft und Dumas Niemand die trefende Dotterveränderung bemerkt zu haben, und e3 gebührt den beiden franzöſiſchen Beobachtern das Nerdienft, dieſe Dottermetamorphofe zuerft als ein Ganzes erfaßt und das Intereffe der Phhfiologen hiefür angeregt zu haben, Sie theilten nehmlich mit, daß eine Dotterfugel, die zu einem Froſche werden fol, vorher non einem Nee genmetrifch vertbeilter Furchen überzogen wird. (Annal. d. se. nat. Pr. Serie Tom. I. p. 110.). Sie gaben auf Atl. Tom. II. Pl. 6. Abbildungen. Letztere copiert Carus in feinen Erläuterungstafeln zur ver— gleichenden Anatomie. Heft II, 1831. Nachdem der Furchungsproceß des Froſchdotters noch von mehreren gejehen und abgebildet worden war, jo von Rusconi (Developpement de la grenouille commune 1826., 10 Jahre fpäter gab er auch eine Darftellung hiervon am Tritoney in Müll. Arch. 1836.), von Baumgärtner in feiner Schrift über Nerven und Blut, war es v. Bär, welcher dieſe Erſchei— nung des Srojchdotterd ausführlich bearbeitete und weiter führte, (Die Metamorphofe des Eyes der Batrachier vor der Erfcheinung des Embryo, Müll. Arch. 1834.) Er theilte die Metamor- phofen in mehrere Momente. Erfte Umbildung, äußerlich kennt— lich durch die Entftehung der erften DMeridianfurche. Das Weſen dieſes erſten Moments ſetzt v. Bär darein, daß die Dotterkugel ſich in zwey Hemiſphären zu theilen beginnt. Zweyte Umbildung. Erſcheinen der 2, Meridianfurche, Dadurch neue Spaltung ber Halbkugeln in zwey DViertelfugeln. Dritte Umbildung durch eine Aequatorialfurche fest eine Iheilung der Dotterfugel in 8 recht: winklige Kugeldrenede. Vierte Umbildung: Theilung der Dotter- kugel in acht Maſſen durch die dritten Meridianfurchen. Fünfte Umbildung: Theilung des Dotters in 16 Maffen durch Parallel: furchen, Brombeerform, Sechſte Umbildung: Serfallen in 64 Dottermaffen: Himbeerform. Siebente Umbildung: Theilung in centrale und peripheriiche Maffen, Chagrinform. Achte Umbil- dung: Sandfteinform. Neunte Umbildung: Ginheit der Dotter- fugel. Zebnte Umbildung: der Keim und Einleitung zur Ab— gränzung des Embryos. An allen Batrachiern hatte man bis dahin totale Furchung gefunden. C. Vogt machte aber bekannt, daß die Geburtähel- ferfröte abweiche, indem fich nur partielle Dotterfurchung bey ihr finde. (Entwidlungsgefchichte der Geburtähelferfröte, Alytes obstetricans. Solothurn 1841.) Diefe-Arbeit aber, fowie die an Batrachiereyern gemachten ' Studien von Bergmann, Reichert, Bifchoff, Köllifer beziehen fich eigentlich auf Die Ergründung des Weſens der Fur- hung, deßhalb von ihnen im 2. Abfchnitt. Aus demfelben Grunde gehörten meine eigenen Unterfuchungen dorthin, doch kann ich nicht unterlajfen, hier gleich Einiges behzufügen. Ich habe eine nicht geringe Eyermaffe der verjchiedenen Ba— trachier mehr oder weniger auf ihre Entwicklung unterfucht. (Rana tempor., Bufo cinereus, Bombinator igneus (dieſer eignet fich bejonder8 gut), die an manchen Orten felten vorkom— mende Bufo variabilis, Hyla arborea, Triton taeniatus und cristatus.) 42 * 188 Eine Membran ber Furchungskugeln anzunehmen, habe ic) feine Gründe gefunden. — Befondere Mühe habe ich daran gez wendet, in ben erften Dotterfegmenten die wohl ficher vorhandenen Bläschen (Kerne) aufzufinden, bin aber durchaus nicht ind Reine gekommen. Es ift auch wohl jehr dem Zufall anheim gegeben, wenn es gelingt, Die Kerne dieſer großen Dotterabichnitte ifoliert zu erblicken. Von der Brombeerform an find fie Deutlich zu erfennen. Die Gigenfchaft derfelben Gebilde beym Clepsine- Ey, nach zerftörter Burchungsfugel an einander zu Eleben und das Bild einer endogenen Entwicklung zu bieten (ſieh oben be) Clepsine) fehe ih auch an den Kernen der Surchungsfugeln Der Batrachier. Ob in einer Furchungskugel auch zwey Kerne ſich finden (Kölliker), davon konnte ich mich nicht vergewiſſern. Dagegen kann ich die Angaben Köllikers über Dad Vor— handenfeyn von Kernförperchen volllommen beftätigen. Es wun— dert mich, daß ein fo trefflicher Beobachter wie Bifchoff ſich bis jegt nicht. von der Eriftenz folcher Kerne in den Bläschen der Furchungsfugeln des Froſches hat Überzeugen können. In den meiften Fällen find es zwey helle blaffe Körperchen, wie es beym Drud und Sfolieren fcheint, der Wand des Bläschend ans liegend, Mit dem Kleinerwerden der Surchungsfugeln werden jte deutlicher, verlieren nach und nach ihr zartes, blafjes Ausſehen und befonmen einen Stich ind Gelbliche. Was ic Schon von den Kernen der Furchungsfugeln mehrerer Thiere zu erwähnen Gelegenheit hatte, ihre Veränderung Durch Waſſer nehmlich, gilt auch von den Batrachiern. Auch bey ihnen erzeugt fich in den treffenden Gebilden, wenn fie vollkommen ifoliert find, und dem Einflug des Waſſers ausgeſetzt, ein mole- kulärer Niederſchlag. Die Entwicklung der beſchuppten Amphibien reiht ſich bekannt— lich an Die der Vögel, indem ihnen ein Amnion und Harnſack zukommt, welch beide Gebilde den nackten Amphibien abgehen, Da feine Beobachtungen über Die Furchung beym Vogeley vor: liegen, die Uebereinftimmung aber in der Entwicdlung ber be ſchuppten Amphibien und ber Vögel eine große ift, fo find Die Beobadhtungen, Die Kölliker bey den erſtern angeftelt hat, Doppelt interejfant. Kölliker fahnehmlich an einem Eidechfeney partielle Furdung. Das Ey trug an einer Stelle, die dem einen Pole näher lag, 6 Burchungshügel. Bier von dieſen Hügeln waren von berfelben Größe und kleiner al3 die andern zweh, Die wiederum von gleichem Umfang waren. Die vier Eleinern ſtan— den im Biere, die größeren fo, Daß ihre Kängenaren einander parallel waren und jede verlängert in den Durchmeifer von je zwehen ber fleineren übergieng. Die innere Structur der Fur— hungshügel konnte Kölliker nicht erforſchen. Bögel. Obwohl die Claffe der Vögel dad Centrum ift, um welches fih ale Beobachtungen über Entwiclungelchichte drehen (Va - lentin), fo bat doch noch fein Forſcher, man müßte denn Die fpärliche Notiz Bergmanns ausnehmen, durch Beobachtung erhärtet, wie e8 beym DVogeleye um die Furchung jtehe. (Berg mann bemerkt zwar (Müll. Arch. 47.), daß er im Frühjahr 1845. auch im Keime des aus dem Opiduct genommenen Vo— gelenes Zellentheilung oder Dotterfpaltung geſehen, gefteht aber gleich zu, daß Die Beobachtungen zu abgeriffen waren, fum zu einer befondern Mittheilung Anlaß zu geben. Ich opferte in diefem Fruͤhjahre verfchiedene Singvögel dieſem Zwecke, habe aber nicht die Freude gehabt, Eher im Eyleiter anzutreffen. Bey der großen Analogie übrigens, Die, wie ſchon —— — 188 vorhin bemerkt, in der Entwicklung der beſchuppten Amphibien und der Vögel beobachtet wird, kann man wohl getroſt der Meynung Köllifers beytreten, der, ohne Dotterfurchung des Vogeleyes geſehen zu haben, die Sache ſich fo denft: die Ent: wiclung des Huͤhnchens beginnt mit einer durch Die Entjtehung von einer Generation von Gmbryonalzellen nad) der andern be= ginnenden, partiellen, auf einen fehr geringen Theil des Embryo— nalpoled ausgedehnten Furchung; Dann bildet fich der fogenannte Keim, Die Keimfchicht oder das Keimblatt, indem die Furchungs— fugeln fich in der Fläche vermehren und zugleich kleiner werden, (Eephalopoden ©. 128.) 5 Säugethiere. "Die Acten über den Furchungsproceß der Säugethiere find durch die befannten vortrefflichen Unterfuchungen Biſchoffs bie auf Weniges geichloffen. Dan muß auch Bifchoff beypflichten, wenn er ausfpricht, daß durch feine Nachweifung des Dotter- Theilungsproceffes bey den Säugethieren dieſer Proceß erft eine allgemeinere und größere Bedeutung erhalten, und feitdem auch größeres Interefje erregt habe. Denn es liegt einmal in der Natur vieler Menfchen, in der übrigen Natur etwas erft dann für recht bedeutungsvol zu halten, wenn es fich auf den edlen Er zunächit bezieht oder gar bey ihm als Teibliche Form auftritt. Doh hat fhon von Bär, wie dies Bifchoff nachweiſt, gefehen, daß das Ey des Hundes im Ghleiter in Kugeln zerlegt iwar: „superficie non laevi et aequali, sed granulosa, totus enim globulus e grannlis constat dense stipatis.“ Es ift dieß einer der vielen Fälle, wie fie in der Siftorie der Natur— wijfenfchaften fo häufig borfommen, daß Etwas zwar geſehen, aber zu feinem weitern Verſtändniß ausgebildet wird, Deßhalb iſt Biſchoff vollfommen berechtigt, Die Priorität der Entdeckung be3 Surchungsprocejfes bey den Säugethieven auch gegen Barry in Anspruch zu nehmen, Auf der Naturforfcherveriammlung in Freyburg 1838. ſprach er zuerft feine hierüber gemachten Er— fahrungen aus, fpäter gab. er die Detailunterfuchungen und Ab— bildungen in feiner Entwiclungsgelchichte der Säugethiere, und in feinen. Monographien über das Kaninchen- und Hundeey. Beym Eintritt der Eher in Die zweite Hälfte des Eyleiters beginnt ein totaler Dottertheilungsprocef. Die bis dahin ein= fache Dottermaffe theilt fich in zweh etwas elliptiche und mehr oder weniger gegen einander abgeplattete, in einem Ey auch) über einander greifende Maffen. Biſchoff verfolgte Die Zerle— gung Des Dotters bis zu 36 zählbaren Kugeln beym Kaninchen, 16—32 beym Hunde. Die Furchungskugeln laßt Bifchoff nicht für Zellen gelten, weil fie von feiner noch fo feinen Deem- bran umgeben find, fondern die Dotterförperchen nur durch ein Bindemittel zufammengeklebt werden. Jede Dotterfugel enthält ein fehr zartes, Das Licht ſehr jtark brechendes Bläschen. Ganz entfchieden ſpricht ſich Biſchoff gegen die Eriftenz eined Kerns in dieſen Gentralbläschen aus. Beym Hunde und Kaninchen finden fich im Anfange der Theilung zwey oder drey Bläschen zwifchen Dotter und Zona. Bifchoff Häll fie für Nachkommen des Keimflecks und Hat ihnen früher eine wichtige Nolle bey der Fur— hung zuerkannt. Doch geben mir meine Beobachtungen über Die Bilz dung und DVerfümmerung biefer Körperchen bey den Gafteropoben (1. 0.) die Ueberzeugung, daß fie beym Furchungsproceß nicht weiter betheiligt find. 189 Abſchnitt I Bedeutung der Dotterfurchung. In der Auffaffung und Deutung diefer Erfcheinung Taffen fich zwey Epochen feſtſtellen: bie Zeit vor der Schleiden-Schwannifchen Zellenlehre und die Zeit, ald diefer neue gemonnene Gedanke feine weitere Anwendung fand. Die Anfichten der Vorzeit der Zellenlehre über Dotterfurchung haben nur hiftorifches Intereffe. Swammerdam, den id) oben als den nannte, ber die erfte Furchungslinie am Frofchdotter zuerft ſah, nahm dieſes ald Anhänger der Präformationstheorie für Sheilung des Ranuneculus ſelbſt. — Prevoft und Dumas geben ihr Glaubensbefenntniß Dadurch ab, daß fie der in Rede ftehenden Erfcheinung den Namen Jurchungsproceß gaben, indem ihnen Die regelmäßige und ſymmetriſche Linienbildung auf der Dberfläche des Dotters, Die geomettifche Form der Furchen ald das MWefentliche erfchien. Es entgieng ihnen aber, daß die Fur: chen fich nicht bloß auf die Oberfläche des Dotters bejchränfen, fondern in die Tiefe dringend, den Dotter förmlich zertheilen, te ſelbſt alfo nur fichtbare Epalten, Grenzen von Theilungen Der Dottermaffe find. Dieſes erfannt zu haben ift Das Verdienſt v. Bärs. Seine hierauf geftügte Deutung dieſes Proceſſes aber, daß durch die Theilungen alle Dottermaffe dem Einfluffe des flüchtigen nnd flüfjigen Beftandtheiles des befruchtenden Stoffes ausgelegt werde, fand ihren Gegner in Rusconi. Diefer Na- turforfcher argumentierte ſehr richtig, Daß Die Eyer den Einfluß des Samend bereits erfahren haben, wenn die Furchen auf ihrer Oberfläche erfcheinen, Diefe felbft aljo nur Folgen der fortſchrei— teuden Entwicklung find. Carus machte im. naturphilofophifchen Sinne darauf auf: merffam, wie Diefe merkwürdigen Iheilungsfurchen auf der. Ur: Sphäre des werdenden Thierleibed erft dann recht bedeutungsvoll werden, wenn man auf Die Wichtigkeit geometrifcher Berhältniffe in ihren genetijchen Gonftructionen bey der IThierbildung ber: haupt und bey der Metamorphofe der Kugel ald der Urform alles Organifchen gebührende Rückſicht nimmt. Mayers Deutung, die wohl mit feiner Monadentheorie zu— fammenhängt, ift mir unverftändlich. „Der fogenannte Zerflüf- tungsproceß des Dotterd ift die Urbewegung und Urundulation be3 Keimringed mit feinen innern planetarifchen Ningen und Kugeln, was bey dem Ey der Vögel durch die Salonenbildung angedeutet ift, wodurch Die Umgeftaltung und Umbildung des Kreiſes in Die verfchiedenen Formen geſchieht.“ (Behträge zur Anatomie der Entozoen, Bonn. 1841.) . Wie nahe Baumgärtner daran mar, den Furchungsproceß dem. heutigen Standpunet entiprechend aufzufaffen, erfieht man “aus dem, was er über feine fecundären Bildungsfugeln fagt. (Müll. Arch. 1835) As dad Mie und Wodurch dieſer Vormbildung gibt er eine forıdauernde und verjchiedenartige Bes wegung durch Anziehung und Abſtoßung der einzelnen Dotter: kügelchen. Anders geſtalteten ſich die Dinge, als die ſo folgenreiche Schleiden-Schwanniſche Zellenlehre auch hier eine einheitliche Vor: ftellung hervorrief. Gleich von vorn herein, fo wie noch jetzt find ale Forſcher, die den treffenden Gegenftand aus eigener Anſchauung fennen, darüber einig, daß Zelenverhältniffe beym Furchungsproceſſe im Spiele ſeyen. Shwann felbft Hatte einen Zufammenhang zwifchen Zellenbildung und Dotterzerflüftung ver— muthet, au I. Müller (Ar, 1859. CLXNXIV.) hatte als - 190 Referent der. v. Sieboldifchen Beobachtungen über die erſte Entwilung der Eher von Medusa aurita bemerft „die Fur— ungen Des Dotters ftehen höchſt wahrfcheinlich mit dem Zellen bildungsproceß in. Verbindung.” Doch waren es erſt die Arbeiten Bergmann, Reicherts, C. Vogts, Biſchoffs, Köllikers, welche Tpeciell hierauf eingiengen, und wenn Diefe Forfcher auch im Einzelnen ausein— anberwichen, jo erübrigte denn Doch mehr oder weniger Der Grund: gedanfe, daß der Furchungsproceß ein Zellenbildungsact fey, wenn gleich nicht nad) dem Schwannifchen Zellenbildungsichema. Ohne erft die Anfichten der genannten Gmbrhologen aufzufühe ren, nehme ich gleich die hierüber curfierenden Tagesfragen auf, wodurch von felbft die einzelnen Theorien ihre Wuͤdigung finden, Die Puncte, um welche fich vor Allem die Controverfen drehen, find folgende (Kölliker): 1) Natur und Vermehrung ber Furchungskugeln, 2) Entwidlung der Kerne der Furchungskugeln und Bedeutung. derfelben für Die Furchung. Rückſichtlich des erſten Bunctes erfannte man die Furchungs— Fugeln der frühern Stadien als Klümpchen von Dotterförperchen, ungeben häufig von einem hellen Saum, in der Witte bed Klümpchens ein heller Fleck. Iſt nun Diefer helle Saum eine Die Dotterförperchen umfchließende Menıbran, oder bloß die Gränze der zähen Slüffigfeit, welche Die Dotterförperchen zufammenhält? Beide Deutungen haben. ihre Vertreter gefunden, indem Duboid und Reichert für eine Membran fich ausfprachen, Bergmann, C. Vogt, Bifhoff und Kölliker fich gegen bie Griftenz einer Membran in den früheren Stadien fid) erklärten. Son: derbar genug nehmen beide Parteien ihre Sauptgründe von Ders felben Erſcheinung, von der Endosmoſe durch Waſſer nehmlich. Nah Reichert find es die Diffufiondverfuche, welche unter günftigen Umftänden zum ganz fichern Beweiſe von der Anweſen— heit ‚einer Membran um die Furchungskugel benutzt werden fünnen. Biſchoff (Kaninchen-Ey S.72) hingegen und beſonders Kölliter nehmen eben von dem Verhalten der Furchungskugeln gegen Waffer ihren Hauptbeweis gegen Die zellige Natur derfel- ben. So ſagt Kölliker (Wiegmanns Arch. 1847. Hft. 1. ©. 10 und 11): „ſetzt man ben (Furchungs-) Kugeln Waffer zu, fo mifcht ſich Daffelbe der hellen Subftanz, die ih Grund: oder Verbindungsſubſtanz nennen will, entweder ganz gleichmäßig ober nur. an einzelnen. Stellen beh. Im legtern Fall entfteht niemals ein Bild, das für das. Dafeyn einer Zellenmembran fprechen könnte, indem die VBerbindungsfubftang gleich nach dem Zufage des Waſſers und ohne daß das lagen einer Membran voran—⸗ geht, da und. dort in Geftalt von Warzen fich vortreibt, welche Herz porragungen unmittelbar. und. ohne Gränze in den unveränderten Theil derfelben Subſtanz übergehen, wohl aber kann in Dem extern Fal ein zellenähnliches Gebilde entitehen, namentlich wenn bie Kugeln vorwiegend aus Körnern beſtehen. Hier vergrößert ſich nehmlich die Kugel allmählich und. umgibt jich, oft ziemlich) pollftändig, mit einem hellen Saume, der nach augen fiharf ber grängt ift, und mehr oder weniger täufchend einer Zellenmembran ähnlich fieht. Daß jedoch auch beh fo bewandten Umftänden von einer Membran feine Rede ſeyn kann, ergibt ſich ganz bes ſtimmt Daraus, daß bey einem und bemfelben Thier Die Fur⸗ chungskugeln bald dieſe bald jene Form annehmen, aus der einen in die andere übergehen oder Zwiſchenformen zeigen, wie 3. B. auf der einen Seite gleichmäßig ausgedehnt und mit einem hellen Saume umgeben find, auf ber andern einen oder zwey Warzen: fürmige Vorſprünge befien,“ 191 Diefe Angaben kann ich durchaus beftätigen. Ich halte auch Diefen Streitpunet für erledigt, man müßte denn abftchtlich ben Beobachtungen etwas Anderes unterlegen wollen. Dabey muß ich auch bemerken, Daß die Kluft zwiſchen ben beiden Anfichten mir nicht fehr groß erfcheint. Ale angeführten Autoritäten nehmlich, welche die Membranen der Burchungfugeln früherer Stadien laͤugnen, geben an, daß die Furchungskugeln gewiljer fpäterer Stadien an ihrer Oberfläche fih mit Membranen bes Heiden. Wo iſt aber da die Gränze zwifchen Membran und Nichtmembran zu ziehen? So lange die Berbindungsjubftang in ihrer ganzen Maſſe einen gleichmäßigen Conſiſtenzgrad hat, nehmen wir eben die Furchungshügel als hülenlos, hat aber die äuferfte Schicht der Grundfubftang ſich (durch chemifche Diffe- renzierung) verdichtet, ift fie fefter geworden, fo ift ung bie Bur: chungskugel in eine Furchungszelle übergegangen, * Mie vermehren fih nun die Furchungsfugeln? Hier ftehen fich wieder Anfichten gegenüber. Bergmann, Bifchoff, C. Vogt, Bagge, Köllifer, Eofte fahen die Furchungskugeln nur durch Theilung ftch ‘vermehren, Reichert Durch emdogene Bildung. Letzterer Forſcher hat feine frühere Anficht von dem bey der Furchung allmählich fortfchreitenden Geburtsacte vielfach eingefchachtelter Mutterzellen theilmeife aufgegeben und nimmt jeßt den Furchungsproceß als eine Zellenbildung um Innhaltsportio— nen und ihre Vermehrung in der Art, daß innerhalb eines größeren zwey Fleinere Furchungskugeln entjtehen, und erſt nad) dem Schwinden der Mutterzellenmembran frey werden. Diefe Darftelung ift nach meinen Erfahrungen eine rein künſtliche, und nirgends weifet eine Gricheinung darauf hin, während man ſich, beſonders bey Nematodenchern, häufig überzeugen Fan, daß durch Theilung ſich die Furchungskugeln vermehren, indem an den Tänglich fich geftaltenden Kugeln eine quere Furche entfteht, die allmählich tiefer greifend, Diefelbe zulegt in zwei Hälften zerfällt, Der zweyte wichtige in der Surchungslehre betrifft die hellen Flecke in den Furchungsfugeln. Was find fie für Körper, wie vermehren fie jtch, welche Bedeutung haben fte für die Furchung? Anlangend die Natur Derfelben, fo ſtimme ich, wie dieß ſchon der erfte Abſchnitt beurfundet, vollkommen mit Köllifer ein, d. h. ich halte fie für Bläschen, die conftant Sternförperchen bes ſitzen. Diefe Kernförperchen, welche bekanntlich Kölliker ent deckt hat, deren allgemeines Vorfommen aber Neichert beftreitet, fo wie fie auch Bifhoff fir Die Säugethiere und den Froſch in Abrede ftelt, find wefentliche Beftandtheile der hellen Bläs— hen. Meine vorliegenden Unterfuchungen vermehren hierüber die Erfahrungen Köllikers, indem fie die Anweſenheit Diefer Körperchen bey gar manchen Thieren nachweifen, von denen bis jegt deren Vorkommen noch nicht befannt war. Ich Fann nicht unterlaffen, hier meine Zweifel an ber Bifchoffifchen Ber hauptung, daß fie beftimmt bey Säugethieren fehlen, zu Außern: bat diefer fonft vortreffliche Beobachter fte beym Froſche, wo fie doch ganz beftimmt vorhanden find, überjehen, jo fünnte ihm wohl auch ähnliches beym Kaninchen und Kunde widerfahren feyn. Während ich alfo über die Natur der hellen Flecke ber Fur— chungskugeln ala Bläschen, ſowie über Die Kernförperchen als weientliche Bertandtheile der Bläschen vollkommen Kölliker beyſtimme, Fann ich mich mit dieſem Naturforfcher durchaus nicht _— — ” ‚Leider Habe ich mir über die nähere Beichaffenheit ber Furx— chungekugeln mit ölfugligem Innhalt, 3. B. bey Gammarus, feine Motigen gemacht, um fie hier parallelifieren zu können. 192 einverftanden erklären rückſichtlich der Vermehrungsweiſe ber hellen Bläschen. Köllifer läßt diefelben fich Durch endogene Bildung vermehren, indem er in feltenen Fällen größere Kerne ber Fur: chungskugeln traf, Die zwey Tochterferne einfchlojfen. Beh aller Hochachtung, die ich für dieſen ausgezeichneten Forſcher hege, möchte ich denn Doch glauben, daß er fich hierinn getäufcht hat, Niemald bin ich bey meinen Unterfuchungen Kernen begegnet, die als Mutterzellen Tochterzellen eingefchloffen hätten, wohl aber entjtcht eim täufchendes Bild ber endogenen Zeugung, wie ich oben bey Cleps. und den Batrach. angegeben, durch Die Eigen— ſchaft der Kerne der Furchungsfugeln nach Zerftörung der letztern an einander zn Eleben, jo daß man ben ganzen Vorgang mit den Augen verfolgt haben muß, wenn man nicht getäufcht werden will. Vielmehr Fehre ich, befonderd nad Unterfuchungen an Entozoeneyern, zu der Anficht, Die von Bagge geltend gemacht worden ift, zurück, d.h. zur Vermehrung der sterne der Fur— hungsfugeln durch Theilung * Damit habe ich aud) meine Ueberzeugung über die Bedeutung der Kerne der Furchungsfugeln für die Furchung angedeutet, Ich halte nehmlich dafür, daß Die Vermehrung Der Kerne bie Theilung der Kugel bedingt, und nicht die Kerne fecundar (Reiz chert) in den Inrchungsfugeln entftehen, wie dieg auch) C. Vogt in feiner Embrhologie des Actions annimmt. ** Ich habe zwar im erjten Abfchnitte bemerkt, daß ich in den Furchungskugeln mehrerer Thiere Die Kerne vermißte, fchreibe dieß aber beſonders ungünftigen Verhältniffeu zu und noch nicht ausgebildeter Ver— trautheit mit Diefem jchwierigen Gegenftande. Damit wären Die Hauptfragen in der Furchungslehre umgrängt, und e8 ließe fich dad Nefultat fchlieplich fo faſſen: die erfte Ent— widlung der Thiere nach gefchehener Befruchtung und Schwinden des Keimbläschend beginnt Damit, daß der Dotter fich zu Zellen umzugeftalten beginnt. Dieſer Zellenbildungsact ſetzt als äußere Erſcheinnng Die fogenannte Dotterfurdhung. Die Bildung der Furchungskugeln ift abhängig von der Entftehung heller bläschen— formiger Kerne mit Kernförperchen. (Wie diefe beiden Gebilde entjtehen, ob aus der Flüſſigkeit des Keimbläschens, ift durch Beobachtung noch nicht ermittelt.) Um dieſe fammeln fich, von einer zähen Flüſſigkeit ( Köllikers Grundſubſtanz) zufammen= | gehalten, Die Dotterelemente zu anfangs hitllenlofen Saufen, Die Vermehrung der fo gebildeten Furchungskugeln gefchieht durch Theilung, nie durch endogene Bildung. Selbft die Vermehrung des Kerns, welche immer der Theilung der Burchungsfugel vor— angeht, gefchieht Durch Theilung und nicht durch endogene Bil- dung. Ob auch das Kernförperchen zum blaschenförmigen Kern in gleichem Verhältniſſe fteht, wage ich nicht zu behaupten, In den erften Stadien find die Furchungsfugem ohne Membran; fpüter bildet fich Die Nindenichicht der Grundfubftang zu einer Membran um, wodurch die Surchungsfugeln zu Furchungszellen iwerden, welche nun durch weitere Differenzierung in Die fpecififen Gewebe des Embryo übergehen. * Aud Bifhoff (Hundeey S.46) äußert: „mir ſcheint der Annahme einer Theilung jener Bläschen Nichts pofitiv im Wege zu ſtehen.“ Noch läßt Eofte (Fror. N, Not Nr. 800, 1846.) den Kern der Furchungsfugel fich einfchnüren, und in zwey befondere Kügelz chen ſich fpalien, worauf jedes derfelben wieder zu einem Mittelpunct wird, um welchen her die benachbarten Körperchen ſich gruppieren. * Bey Alytes nahm er fie für die freygewordenen Keimflecke. Indeß hat Köllifer (Gephalop. 124) duch unmittelbare Beobachtung nachgewieſen, daß die Keimflede und die Bläschen der Furdungsfugeln der Batrachier ganz heterogene Dinge find. Ä #05, " Typiſch unterfiheiden ſich Die einzelnen Ihiergruppen, je nach: dem der Dotter in feiner ganzen Maffe diefen Zellenbildungs— proceß durchmacht, oder nur ein fleinerer oder größerer Theil deffelben. Darnach bildete Köllifer die Eintheilung der Fur— chung in totale und partiale. Totale fommt vor bey Polnpen, Strablthieren, Quallen, vielen Weißwürmern, Molusfen mit Ausnahme der Eephalopoden, Nädertbieren, Anneliden, niedern Gruftaceen, manchen Arachniden, vielen Batrachiern und Säuge— thieren; partielle findet fich bey Cephalopoden, Arachniden, höhern Gruftaceen, Infecten, Fifchen, Batrachiern, zum Theil bey Saus riern und höchſt wahrfcheinlich bey den Vögeln. * Daß jedoch dieſe Abtbeilungen nicht ſcharf ausgeprägt find, zeigen meine Beobachtungen an Gammarus und Asellus. Sier furcht fich der molefuläre Dotterbeftandtheil, wie es jcheint, für fih und ebenfo der ölfuglige. Der Vorgang bey Clepsine ift ‚ganz analog, Die großen Furchungskugeln haben ald Innhalt Die großen Fettförper, entiprechend den Delfugeln der Arthropoden, die fleinern enthalten bloß molefuläre Maſſe. Ja ſelbſt bey den Batrachiern finden ſich Die fogenannten Stearintäfelchen in den innern größern Surchungsfugeln, die zur Conftruction der veges tativen Organe dienen, während die äußeren Fleinern auch die Eleinern Settförperchen als Innhalt wahrnehmen lafjen, Erflärungen der Abbildungen. Taf. J. Fig. 1. En von Ascaris nigrovenosa. Die, Grunbfub- ftanz zweyer Surchungsfugeln ift durch Wafferendosmoje hervor= gedrängt, geht aber continuierlich von einer Furchungskugel zur andern. } : Fig. 2. Eh von Ascaris nigrov. comprimiert. Erſte dur: chungskugel mit 2, Kernen und deutlichen Kernförperchen. Figa. 3,4, 5, 6. Eyer von Gammarus pulex in verſchie— denen Surchungsftadien. Big. 5. ftelt ſchematiſch die in Diefem Stadium durch Druck bemerften hellen Flecke der Furchungsku— geln dar. dig. 7. Eine Furchungskugel, wie fie nach) dem Einreißen des Ehes Fig. 6 unter den ölfugligen Dotterfegmenten zum Vor: ſchein kommt. Figg. 8 — 11. Furchungskugeln von Asellus aquaticus. Zeigen die Art der Vermehrung der Kernkörperchen. Fig. 12. Macrogaster platypus aus der Naſe des Menſchen. Primitive Eher in ſeinem Hinterleibe. Figg. 13 — 17. Körper, welche ich Häufig in der nächſten Umgebung dieſes Schmarogers finde, und die wohl in nächiter Beziehung zu feiner Entwidlung ftehen. Figg. 18— 20. Eyer von Sarcoptes hominis in verſchie— denen Entwidlungsftadien. Figg. 21 — 25. Eyer von Sarcoptes cati in verſchiedenen ‚ Entwielungsftadien. Fig. 26. Ey von Limnaeus vulgaris in zmweh Furchungs— kugeln zerfallen. Stelt das im Tert bemerkte Ausſehen ber lichten Zone bar. * Im jümgfter Zeit hat Eofte die Dotterzerffüftung auch bey den Bögeln, beſchuppten Amphibien und Ruorpelfiichen gefehen (Fror. N. Not, Nr. 36, 1847.) Iſis 1848. Heft 3, — — — ,⸗ 194 Ueber die Charaetere der Vögel. Bon 8 aup So fehr ich alle Berfuche, die Claſſe der Vögel durch analoge Formen in eine Reihe zu verfnüpfen, mißbillige, ebenfo halte ich das Beſtreben von Männern, audgezeichnet ſowohl durch Geiſt und Talent, als große Gelehrſamkeit, für total verfehlt, wenn es dahin zielt, durch anatomiſche oder äußere Kennzeichen die Or- nithes in zwey ungleich. ‚große Ordnungen: Oscines et Cla- matores zu zerfällen, indem durch das Dafeyn oder den Mangel des Singmusfelapparat3 Feine Ordnung bezeichnet werden kann. Soll confequent nach Diefen Muskeln am untern Larynx ein- getheilt werben, jo müffen Die Clamatores noc) weiter in folche getrennt werden, Die feine unb in folche, die ein Musfelpaar befigen. Keine Muskeln befigen befanntlich die Alcedidae und Upupa, und 2 Musfelo haben Cypselus, Caprimulgus ete. Iſt das Daſehn oder Fehlen oder die Zahl von Muskeln am untern Larynx maßgebend bey den Ornithes, fo muß es es auch bey. den übrigen Ordnungen ſeyn. So: zeigen die Falconidae, Strigidae und Vultur einereus 1 Muöfelpaar, während dem Sarcorhamphus papa, gryphus und Cathartes aura ber untere Kehlfopf ſammt den Muskeln nah Cuvier, Rudolphi und Yarrell fehlt. Die Acecipitres müffen demnach ebenfals in zweh Ordnungen zerfallen und Vultur cinereus würde von den Vulturidae getrennt, Beh den Brevipennes fehlt ber untere Kehlfopf und mithin auch die Muskeln. Sie müßten deßhalb mit den Genera Ciconia, Platalea, die gleichen Man: gel haben, von. den übrigen Grallatores zu trennen feyen; ebenfo die Psittacidae von ben Zygodaetyli mit einfachem Muskelpaar und denen, ‚welche gar feine zeigen. Die Tauben zeigen ein Paar, während den Huͤhnern alle fehlen. Hätten fich diefe Gelehrten, welche einem fo einfeitigen Kennzeichen eine fo hohe Bedeutung beylegen, ſich zuerft gefragt, was den Vogel zum Vogel macht und die Ornithes zu Ornithes; fo würden fie leicht ermittelt haben, daß ber fünfpaarige, wie ein- und dreh— paarige Muöfelapparat und wie ber untere Larynx ein Kenn: zeichen (der Claſſe der Vögel ift, weil er in feiner Claſſe ber höheren Thiere mehr auftritt, Sie hätten ferner gefolgert, daß die Ordnung, mworinn er in feiner höchften Vollkommenheit auf- tritt, am Deutlichjten die Claſſe der Vögel darftellt, weil der Ge— fang ebenfalls ein Kennzeichen der Glaffe der Vögel ift. Ein feelensoller und harmoniſcher Gefang bezeichnet jedoch nicht den wahren Vogel, fondern bey ben Ornithes die höchften Formen.” Haben wir einmal alle Formen der wahren Vögel, Ornithes‘ sive Passeres, geordnet; jo werden wir finden, daß ſtets Die sollfommenjten Sänger in der erften Subfamilie ihrer Familie fi) befinden, Um dieß Elar zu machen, gebe ich eine Ueberficht der Ornithes, die ih an zweh Puncten, wie ich glaube, ber- befjert habe. I. Conirostres. 1) Fringillidae, 2) Artamidae, 3) Sturnidae, 4) Buphagidae, 5) Alaudidae. II, ‚Fissirostres. 1) Museicapidae, 2) Hirundini dae**, 3) Eurylaimidae, 4) Coracidae, 5) Ampelidae. * Nach dem Dafeyn des Singmugfelsapparats ift noch nicht der fihere Schluß zu ziehen, daß der damit verfehene Vogel auch den Na— men Sänger verdient, weil auch die Raben (Corvidae) ihn befigen, die fo wenig Melodie in ihrem Frächzenden Gefchrey hören Iaffen, als die Vögel, die ihn gar nicht befigen.. Der Wohllaut der flötenden Lod- töne der Tringidae läßt fid) gewiß nicht mit dem heißeren Gefchrey der Raben vergleichen, und. Doch befigen dieſe feinen Singmusfelapparat 13 195 III. Syndactyli. 1) Momotidae, 2) Meropidae, 3) Buce- rotidae, 4) Alcedidae, 5) Pipridae. IV. Dentirostres. 1) Luseinidae, 2) Oriolidae, 3) Cor- vidae, 4) Laniidae, 5) Paridae. V. Tenuirostres, 1) Certhidae, 2) Trochilidae, 3) Upu- pidae, 4) Sittidae, 5) Meliphagidae.* Mit den Schwalben Habe ich die Ziegenmelfer verbunden und an die Stelle der letztern die Naben placirt, Die in ihrer jegigen Stellung die Analogien erklären, welche die Alcedidae und La- niidae im Aeußeren, Färbung und Lebensart mit ihnen gemein haben. Die Hirundinidae: zerfälle ich 1) Hirundinae, 2) Cypseli- nae, 3) Podarginae, 4) Caprimulginae, 5) Steatorninae, Bey den Schwalben (Hirundinae) zeigt fih der Spaarige Musfelapparat; während die Cypselinae und Caprimulginae nur einen aus 1 Paar Muskeln beftebenden haben und Den Podarginae und Steatorninae wahrſcheinlich derſelbe ganz fehlen wird. Be) den Artamidae et Buphagidae fcheint der 5paarige Musfelapparat ganz zu fehlen, ebenfo vielleicht der Mehrzahl der Sturnidae. Ob alle Alaudidae ihn beiten, ift eine Brage, Die nicht gelöft ift. Beh den Muscieapidae wird dem größeren Theil der Unter- familie der fünfpaarige Musfelapparat fehlen. Der ganzen dritten Unterordnung Syndaetyli, die nur einfache Familien ohne Sub: familien befigen, fehlt er wahrfcheinlich gänzlich, was eine Ana— Iogie mehr mit den Brevipennes ift. Bey den Tenuirostres fehlt er gänzlich Upupa, welche eben- falls den Iten Rang einnimmt. Die 4te Unterordnung Dentirostres enthält die vollendetften Sänger; allein es ift noch zu ermitteln, ob alle Genera der 5 Beobachten wir die Arten der wirklich fingendenTVögel, fo finden wir Arten in einem und demfelben Genus, die den Namen Sänger faum verdienen, wie die Machholverdroffel unter den fonft fchön fingenden Drofieln. Selbft der Gefang der Sylvien und Finfen ift von fo verfchledenem Merth, als es Arten gibt und bey allen diefen gibt es indiviouelle, Vir— tuofen und Stümper. Wenngleich der Singmusfelapparat zur Hervorbringung eines an— haltenden und zufammenhängenden Gefangs unumgänglich nothwendig it; fo muß. doc zu diefem Apparat noch etwas Geiſtiges kemmen, wo— durch fich die Arten und Individuen von einander unterfcheidem. Die bey weitem größte Zahl melodifcher Sänger enthalten die Finken und die Luseinidae (wohin ic auc die Dreffeln rechne), welche deßhalb auch die Lieblinge aller gefühlwollen Menfchen geworvden find, Beiden Tamilien habe ich in ihren Untersronungen den erſten Rang gegeben, weil ich einen geiftigen Gefang mit als ein Kennzeichen des erſten Ran— ges anfehe. Ich gebe den Sängerfchwalben ven erſten Rang, weil ihr zirpender, zufammmenhängender Gefang in Vergleich zu den Schreytönen der Cypselinae etc. noch Geſang genannt werden Fann. + Die Bamilien, welche die Autoren noch aufzählen und hier fehlen, gehören als Subfamilien in die hier verzeichneten Familien, Man alanbe deßhalb nicht, daß ich fie der Natur gemäß nicht unterbringen könnte. So ‚gehören die Turdidae zu den Luscinidae, von denen, wie ſchon Nitzſch, bemerkt, fie Feine wefentlichen anatomifchen Kennzeichen unterſcheiden. Die Paradiseidae find die Unterfamilie, weldye den Hühnertypus darſtellen. Bey einer fpeciellen Bearbeitung der Oriolidae et Corvidae wird es ſich heraus ſtellen, in welche von diefen fie zu ftellen find: Die Coliidae gehören zu den Finfen, den Pelifuntypus in diefer Familie darftellend. , Ebenfo wird eine: ſehr bedeutende Zahl von Unterfamilien fallen müffen, die Häufig nichts weiter find als ein Genus mit feinen Subgenera. Man denke an meine: Falconidae, in welchen die Subfumilien Circiuae 196 Familien ihn beſitzen.“ Im dieſer Abtheilung enthalten nur Die Luscinidae et Oriolidae angenehme Sänger; die Corvidae, Lanidae et Paridae enthalten feine Virtuofen, und die Naben, hätten fie Eeine Fähigkeit, die menfchliche Sprache nachzuahmen, fo würde man nicht glauben, daß an ihrem untern Larynx der Musfelapparat wie der der Nachtigall beichaffen ift. Bey den Tenuirostres fehlt er vielleicht, 6bi8 auf die Cer- thidae et Sittidae, allen Familien, wenn er nicht in der ober— ften Familie, der Meliphagidae auftritt. In der Familie Cer- thidae fehlt er der Subfamilie Dendrocolaptinae. Zu wünſchen wäre ed, daß die Anatomen ihre Anordnung nad) dem Dafeyn des Singmusfelapparat3 und nach dem Man— gel befjelben bereits vollſtändig durchgeführt hätten, weil ſie Dann felbft vor ihrem künſtlichen Product erjtaunen würden und ihre Unterfuchungen bejjer verwenden lernten. Der jegige Stand der Unterfuchungen ift freylich Stüdwerf, und die Gelehrten, Die ſich mit fo mühevollen und Foftipieligen Unterfuchungen befallen, können und werden erwiedern, Daß alle, die an ihr Eintheilungs— prineip nicht glauben, warten follen, bis alle Kauptformen unter= fucht und danach geftellt jind. Gegen alle dieſe Erwiederungen ift jedody zu bemerken, daß dem natürlichen Sinne es durchaus entgegen ift, die Üypselinae, diefe Grundforinen der Hirundi- nidae, ber Fissirostres, der Ornithes und aller Vögel von den Hirundinae zu trennen, weil fie 4 Paar fait microfcopiiche Muskeln am untern Larynx weniger haben und feine Sänger deßhalb find. Wenn deshalb Die Gelehrten die Verwandtichaft der Cypselinae mit den Hirundinae läugnen und behaupten, daß die Cypselinae bey den Clamatores die Hirundinae als eine analoge Familie wiederholen; fo Fann man nicht umhin, zu bemerfen, dag dieß ein falfcher Begriff von Analogie ift. Eine Folge von falfch angewandter Analogie ift auch die zu nennen, wenn Nitzſch aus den Oypselinae eine eigene Ord- nung Macrochires bildet, zu der Sundewall ebenfalld nach falfch verwandten Analogieen die Trochilidae bringt. Die Tro- chilidae repräfentieren bey den Teenuirostres die Cypselinae, oder was Daffelbe fagen will, Die Cypselinae ftellen als Unter— familie und als Familie Hirundinidae den nämlihen Typus vor, wie die Trochilidae in ihrer Unterordnung die Tenui- rostres; d. h. fie ftelen den wahren DWogeltppusi durch jehr lange Sand, lange und fpige Schwingen, Furze Armjchwingen, enorm entwicfeltes, faft den ganzen Bauch verbedendes Sternnm, ungebeuer entwickelte Bruftmusfeln, und auf Koften der Flügel Außerft kurze Füße dar. Beide Familien zeigen Die gewandteften und ſchnellſten Slieger. und Polyborinae fich als einfache Genera der Milvinae et Buteo- ninae herausgeftellt haben. Ebenfo wird eine noch größere Zahl von Genera und Subgenera zu degradieren ſeyn, wie e8 bey meinen Falconidae der Fall war, In diefer habe ich ja folgende Genera der Autoren 1) Eryihropus, 2) Hypotriorchis, 3) Hierofalco, 4) Strigiceps, 5) Gampsonyx, 6) Limnaetus, 7) Spizastur, 8) Mieronisus, 9) Melierax, 10) Morphnus, 11) Thrasaetus, 12) Herpetotheres, 13) Gymnogenys, 14) Spilornis, 15) Ichthyaetus, 16) Haliastur , 17) Archibuteo, 18) Baza, 19) Cymiudis, 20) Daptrius, 21) Milvago, 22) Phal- cohaenus als Genera geftrichen und fie in ihre wahren Genera verſetzt. Eine große Zahl, ald Genera aufgeführt, wird fich als Nominal- subgenera erweifen, wie Brachypterus, Craxirex, Avicida, Hy- droictinia etc. * Pitta, ein Theil der Iten, die Naben repraef. Unterfamilie bes, ſitzt ihn nicht, ebenfo wird er Colius bey den Finken fehlen, 197 — Zwiſchen den Cypselinae et Trochilidae herrſchen Analo⸗ gien, weil fie in jeder andern Beziehung fo total verfchieden find, während ben den Cypselinae et Hirundinae Affinitäten nicht allein im Totalhabitus, fondern in der ganzen Lebensart gebieten, fle nicht zu trennen. So hat Naumann nicht im entfernteften daran gedacht, die Segler von den Sängerfchwalben zu trennen, obgleich Nitzſſch Die Mehrzahl feiner Unterfuchungen in deſſen Werk niedergelegt hat, weil er jeinem natürlichen Gefühl für das Schickliche, feinem gelehrten Freunde gegenüber, treu geblie- - ben if, Wenn die Anatomen folche Trennungen gebieten, ferner bie Pitta von den Drojfeln, die Ampelis von der Bombyeilla etc. getrennt wilfen wollen; jo folten Männer, wie Naumann, Brehm, Schlegel, 5. Boie dagegen auftreten und ihre Meinungen in die Wagſchale Legen, um: zu fehen, welche die leichteren find. Aeußere Kennzeichen, wie die Bedeckung der Fugmwurzel, Bil- dung und Zahl der Schwingen in Uebereinftimmung mit Dem Dafeyn oder Mangel des Singmusfelapparats zu bringen, wie e8 Hr. Cabanis in Wiegemannd Ardiv 1847. ©. 186. gethan Hat, Tauft ebenfalls auf Künftlichfeit hinaus. Die ge: ftiefelte Tarſe findet fich allerdings am häufigften bey den Or— nithes und eine Andeutung zeigt Nisus, dem ich deßhalb wie den Ornithes den 2ten Nang bey den Accipitrinae gegeben babe: Daß die geftiefelte Tarfe jedoch Die höchften Vögel ber zeichne, ift ein großer Irrthum. Kein Ornitholog wird Nisus über die Falconmae als vollfoninmere Formen ftellen wollen, obgleich letztere Feine geftiefelte Tarfen zeigen. Dieſe Meynung des Herrn Cabanis fan fein Glück machen, weil die Papa— gehen die höchſt organifierten Vögel find, und eine total geſchie— nelte Fußwurzel mehr an den Amphibienfuß erinnert, als ein folcher mit Federn oder feinen Kornſchuppen belegter. Die Pa: pageyen nehmen den erften Nang ein, weil fie dad größte und vollfonmenfte Gehirn befigen. Sie ftehen an der Spitze, obgleich fie feinen geitiefelten Fuß vorzeigen können. Ich muß offen befennen, daß ich fchon längft den Glauben aufgegeben habe, große und felbjt viele Fleinere Abtheilungen ſcharf und präcis Durch äußere oder innere Kennzeichen zu haracterijieren. So bin ich nicht im Stande, meinen ſämmt—⸗ lichen Unterfamilien der Falconidae Kennzeichen zu geben, wo: durch fie den Laien auf den erften Blick erfennbar wären. * So fünnten etwa die Falconinae durch den im Knochen bes gründeten Eckzahn, durch runde in den Knochen eingebohrte Nas fenlöcher,, verwachſene Wirbel des Numpfes uw! bezeichnet wer— den, wenn Harpagus nicht wäre, deſſen Naſenlöcher am ‚Ende einer weichen Haut jigen, und wenn Polyborus und Ibieter nicht eriftierten, welche die Nafenlöcher eingeboßrt und Spuren * Mären alle Glieder der übrigen Familien der Accipitres, wie namentlich die Gypogeranidae, Gypaetidae et Vulturidae vollitäan= dig in der Jegtwelt erhalten, dann würde es um die ſcharfe Chataceriitif der Falconidae et-Strigidae ebenfo ſchlimm ausfehen, als es ver Fall bey den Subfamilier ‚der Falconidae ift. Es wären 3. B. bey den Nulturidae noch viel mehr Formen, wie der Cathartes (Gypohierax Rüpp.) angolensis, vorhanden, welche der Syſtematik Verlegenheit bereiteten. Die jeßigen Glieder diefer verarmten und faft gänzlich ver— -nichteten Familien zu characteriſieren, iſt freylich Kinderfbiel, jey es durch "Außere oder immere Charactere. Die Schmierigfeit umd vielleicht Unmög⸗ lichkeit ) mit Worten den Totaleindruck der Samilien bey den Subord= nungen Conirostres, Dentirostres, Fissirostres und Tenuirostres zu ſchildern, wird fich zeigen, wenn von andern oder mir diefe Familien monographifch behandelt werden, Es wird fich diefes nicht allein bey den förperlichen, ſondern auch geiftigen Eigenfchaften herausftellen, 193 von Eckzähnen und Ausfchnitten am Unterkiefer befigen. Troß dem wird. fein Ornitholog den Harpagus mit. feinem total ver— fchiedenen ſperberähnlichen Flügelbau und geſchilderter Iarfe zu einem Aceipitrinus, und. die Polyborus- und. Ibieter - Arten zu Edelfalken ſtempeln wollen. Entfernte ich den Stelzovogel oder Sperbertypus' Circus aus ber Subfamilie Milvinae; jo könnte ich zur Noth Diele Durch lange Flügel,: kurze Tarfen, mehr oder minder tief gegabelten Schwanz bezeichnen, wenn Das Sub- genus Gampsonyx in dem Genus Elanus nicht wäre, das furze Slügel und feinen gegabelten Schwanz befigt. Gampsonyx ift jedoch nach dem ganzen Totalhabitus, Schnabel, Fußbau jo durch und durch ein Blanus, daß er nie und nimmer aus diefem Genus entfernt werden kann. Dieſes Subgenus ift bereits für Die jetzige Syftematif ein ſehr fataled, welches den Eintheilungs— prineipien derſelben Sohn ſpricht. Nicht alle Aceipitrinae zeigen eine hohe, gefchilderte, (öfters individuell gefhuppte) Tarſe und furze* Flügel: denn es gibt mit ziemlich langen Flugeln und. unterfegten Tarſen. Bey den Aquilinae fehen wir Tange und fehr kurze Flügel und faft ale möglichen Xarfenbekleidungen: ald mit Federn, Schildern, mit ziegelformigen und ſpitzigen Schuppen, treten auf. Bey den Buteoninae findet fich das nämliche und bey den Pernis tritt, Da8 Subgenus Baza auf,; welches, an Hierax_ er= innernd, kein Anfänger, einmal, auf feine VBerwandtichaft auf: merflam ‚gemacht, mehr von. den Pernis entfernen wird. Auch dieſes Subgenus iſt, wie, es bereits ſich gezeigt hat, für den jetzigen Syſtematiker, der an, feine Wiederholung. der Typen glaubt, ein ſehr mißliches. in jchwer zu ftellender Falke, ſagt Guvier und placiert ihn zu den Eoelfalfen, Ich Fann bey allen dieſen verfchiedenen Unterfamilien nur das eine, allein beſtimmte jagen, Daß in Diefem oder jenem Genug, welches. fi) und feiner Unterfamilie den feften Rang anweilt, dieſer oder jener Grundthpus ausgeſprochen ift und dag bey den * Miele neuere Ornithologen” betrügen fich und die Wiffenfchaft, wenn, ſie nach der Tarfenbefleivung, nach, dem Bau des Flügels, nach dem Singmusfelapparat uf. die Familien bezeichnen wollen, weil alle diefe an und für fich vortreffliche Charactere gewiffe Grundformen bes zeichnen. Alles diefes habe ich bereits gefagt :' allein ich werde, wo ich Gelegenheit finde, gegen das jetzige Unwefen ankaämpfend, jitets die von mir erkannten Wahrheiten bis zum Ueberdruß der Lufer wiederholen müſſen. Wahrheiten fünnen niemals oft genug repetiert werden und ich werde fie fo lange wiederholen, big ich die von mir verlangte Neform erreicht habe, Werden daher obige Charactere gewählt, fo müffen noth— wendig die analogen Familien zufammengeftellt werden, und wir fchiffen mit vollen Segeln dem künſtlichſten Syſteme zus Menn die Herren Cabanis und Tſchudi, die mit ihrem Eifer und ihrer Jugend der Miffenfchaft noch manchen Nusen bringen Fünnen, fich von ihrem Irrwahn heilen wollen, fo bitte ich fie, nad) Flügel= und Fußbau die Kalconidae eingutheilen, Den Einwand, daß bey jeder Ordnung neue Eintheilungsprincipien gefucht werden müffen, lafje ich nicht gelten, weil in der Natur die ſtrengſte Conſequenz herefcht und was bey den Ornithes gut ift, auch feine Amvendung bey den Accipi- tres finden muß. Verfolgen die jesigen jüngeren. Ornithologen ihre Principien ; _fo- werden wir, bald. eine zahlloſe Menge Ordnungen aus den Ornithes hervorwachſen jehen, fo werden fie aus den Trochilidae eine Ordnung bilden, wie aus den Upupidae, Alcedidae, -Buceroti- dae etc. Sie werden bey den Falconidae Subgenera wie Gampso- nyx (Elanus), Herpetotheres'(Circa&tus), Baza sive Hyptiopus . (Pernis) zu Genera erheben und fie in total verfchiedene Unterfamilien bringen, deren Zahl fie ohnedieß fehr vervielfältigen müſſen. Um dieſe fünftlihen Ordnungen zu bevölfern, werden dann alle Subgenera zu ©enera ufio. erhoben werden, 199 Falconidae die übrigen Genera, je nachdem fie ben einen oder andern Typus der Falfen: 1) Hierax, 2) Nauclerus, 3) Ge- ranopus, 3) Pandion, 5) Ibieter darjtellen, um dieſe genannz ten Grundformen, welche den Papagey,- Schwalben=, Stelzuogelz, Pelikan- und Huhn-Typus repräfentieren, fich gruppieren. * MWie man die Glieder der Edelfalfen, Weihe, Habichte zus fammenftellt, ehe man nach ben verſchiedenen Analogien der Genera ihren Rang anweiſen fann, ift feine Nechenfchaft zu geben, weil es gefühlt ſeyn will, was zuſammengehört. Mit einem Wort, der Toralhabitus (will durchs Auge und Die Seele des Beſchauers begriffen ſeyn und kann mit Worten nicht: wie bergegeben werden. Sollen ſich Die Formen richtig ftellen, ſo müffen fie fich reimen, und, wie dem Dichter feine Negeln von Academien vorzufcjreiben find, fo ift dem Zoologen Fein Recept zu geben, wie er vorerjt fich Die Familien, Unterfamilien uw. zufammenftelle, um ſpäter Durd) Analogien Rhythmus in die Gliederung zu bringen. - Der Gelehrte maß in feine Wiffenfchaft den hohen Sinn für das Ewig Schickliche mitbringen, ohne welches er mit aller Ge— Iehrfamfeit und Dialeftif ftet3 ein Stümper ift und bleiben wird. Mit diefem hohen Sinn fludiere man in der Natur die Formen, um bed Zufammenftellungen in Mufeen das allein Wahre zu treffen. JH wir mit Worten den Totalhabitus nicht auszubrücen vers mögen, was allein dem genialen Maler vergönnt iſt; fo find be jeder naturhijtorifchen Arbeit, namentlich wenn eine Grund⸗Idee durchzuführen iſt, gut nach dem Leben ftubierte Abbildungen un— entbehrlich; denn was dad Auge fieht, das glaubt das Herz, Nyt Wagazin for Naturvidenskaberne, udgives af den Physiografiske Forening i Christiania. Dahl. V. 3. 1847. 8. Diefe Zeitfchrift feheint noch immer in Europa kaum beachtet zu werden, obfchon fie e8 in vollem Maaße verdient, wie wir fhon durd wiederholte Anzeigen bewiefen haben. Sie enthält in allen Zweigen der Naturwiffenfchaften wichtige Abhandlun: gen, vorzüglich aus der Phyſik, phyſiſchen Geographie, Chemie und Mineralogie, auch aus der Zoologie, wie das vorliegende Heft beweiſt. Die dänifhe Sprache ift freylich ein Hinderniß für die Verbreitung; allein in Deutſchland foilte fie eg nicht feyn, da man in wenig Wochen, ja vielleicht in einer e8 fo weit bringen kann, daß man mit Hilfe des Woͤrterbuchs einen in fein Fach fehlagenden Auffag zu überfegen im Stande ift. Diefes Heft enthält: 1) O. 3. Bro, Gefege für die Fortpflanzung des Lichtes in ifophanen und einachſigen cruftallifierten Körpern. Nach dem Allgemeinen werden hier befonders organifche Koͤr— per betrachtet, wie Zuder, ätherifche Dele, Morphin, Chinin ufw., Bergeryftall, 2) 3. Koren und Danielfen, zoologifche Benträge. ©. 253. 1) Beytrag zur Entwiclungdgefchichte der Tubularien, Iſis Taf, I. Die Entwicklung der niedreren Thiere iſt erft in der neueften Zeit mit der Genauigkeit ftudiert worden, welche ‚diefe in Wahr: 200 heit verdienen, und unter ben Polypen find befonders die feulen- und glodenförmigen Gegenftand der Aufmerkfamkeit und Untere fuhung der Naturforfcher geworden. Schon Ellis und Cavolini erwähnen die Fortpflanzungs- weiſen diefer Thiere; fpäter haben Grant, Meyen, Kijter, Dalyeli, Rapp, Lowén, Sars, Steenfirup, van Beneden, R. Wagner, Köllifer, v. Nordmann, QDuatrefages und Dujarbdin diefen Thieren eine befondere Aufmerkjamfeit geſchenkt und Benträge geliefert, welche zur Aufklärung ihrer Entwicklungsgeſchichte dienen, Wo ſolcherweiſe eine einzelne Familie zum Gegenftande ber Aufmerkfamfeit für fo viele tlchtige Forſcher geworden it, da müffen entweder die Unterfuchungen mit bedeutenden Schwierig- feiten verbunden feyn, oder Mangel an Uebereinftiimmung in den Beobachtungen ftatt finden, welche ihre Wiederholung er= beifht, um zu fichreren Nefultaten zu gelangen, Was das Erftere betrifft, fo verlangen folhe Unterfuchungen, daß man fi) eine längere Zeit hindurch auf einer Stelle, um fie wieder: holen zu fönnen, aufbalte, wie man aud) genau, mit der Jah: tegzeit befannt feyn muß, in welcher fie am beften anzuftellen find. Schon hieraus erfieht man, wie ſchwer e8 für die Nas turforfcher feyn muß, welche nur eine kurze Zeit lang Gelegen— beit haben, fi an den Stellen aufzuhalten, an denen ſolche Thiere vorfommen, nur einigermaßen vollftändige Beiträge zu liefren. Das Andere betreffend, _nehmlih den Mangel an Uebereinftimmung, welchem man bey den Schriftftellern fo häufig begegnet, fo. beruht diefer gewiß weniger auf fehlerhaften Beobachtungen, — denn die Namen der oben erwähnten For— fher bürgen zur Genuͤge für ihrer Wahrnehmungen Zuverläffig- keit, — als auf den verfchiedenen, bey jenen Thieren ftattfin= denden Entwidlungsweifen. Die Erfahrung hat nehmlic ges lehrt, daß verfchiedene Gattungen von Keulenpolnpen bedeutende Modificationen hinfichtlich ihrer Entwidlung zeigen, und es ift nicht ſchwer, fib aus dem Grunde jene jo oft fehlende Ueber- einftimmung zu erklären. _ Jeder Beytrag, welcher entiveder eine gemachte Unterfuhung befräftigt, oder eine oder die andere Modification binfichtlih dee Entwicklung erläutert, wird gewiß nicht unmwillfommen feyn; aus welchem Grunde wir auch ge: glaubt haben, unfere Unterfuchhungen über die Entwidlung der Tubularia larynx nicht zurüdhalten zu dürfen. Sn den erften Lagen des Septembers begaben wir uns nach Solsvig, 14 Meile weftlih von Bergen, beſonders in der Abfiht, um ung mit den zufammengefegten Afcidien befannt zu machen, welche dort in Menge vorkommen. Wir hatten bier Gelegenheit, eine große Menge von Exempl. der Tubularia larynx zu erhalten, und da diefe mit Gapfeln verfehen waren; fo befchloffen wir, fie mitteld des Microfcopes zu unterfuchen. Diefe Tubularie figt in Eleinen Büfcheln auf den Wurzeln der großen Zangarten. * Die Polypen beftehen befanntlid aus einer langen, dünnen, drehrunden, häutichten Röhre, welche an der Baſis etwas fehmäler und quergerungelt iſt. Die am Ende der Zweige fisenden Polnpenköpfe find Eeulenförmig, dicker als die Nöhren, an der Spise mit einer Mundoͤffnung verfehen und von 2 Reihen Zentafeln Eronförmig umgeben. Zwifchen dem aͤußern und innern Kranze ſitzen die bekannten Gefchlehtsorgane, Diefe haben Aehnlichkeit mit Trauben, find 6—8 an der Zahl und mitteld Furzer Stiele an dem Polnpenkopfe befeftigt. Sede Traube befteht aus 6—8 Capfeln, deren einzelne bitnförmig und an der Spike mit 4 Klappen verfehen find, zwifchen denen ſich eine Deffnung findet. Die ziegelrothe Maſſe, aus welcher 201 bie Polnpen zum Theile beftehen, verlängert fich durch die Stiele hindurch, welche die Generationscapfeln tragen, und felbft in diefe hinein, wo fie ſich keulenfoͤrmig endigt. Diefer keulen⸗ förmige Theil ift von: der Höhle der Evercapfeln durch eine durchſichtige Membran getrennt, weldhe ihn umgibt und ſich auf die rothe Maſſe hinab verlängert. Mit diefer fommen die Ever vermöge der erwähnten Membran nicht in die geringfte Verbindung, welches füglich der Fall bey den Campanularien in deren früheren Periode ift. Die ziegelrothe Maffe zeigt fih unter dem Mi- erofcope als aus einer Menge von Zellen von 5 Mm. Durchm., verfehen mit Kernen von Zn M., beftehend. Zwiſchen den Zellen civeulierte eine feinförnige Flüffigfeit. Die in der er- wähnten Höhle liegenden Eyer waren von einer Membran ums geben, hatten eine fphärifche Form und beftanden aus einer fein geförnten Maffe; denn der Keimfled und. die Keimblafe waren bey allen von uns unterfuchten Eremplaren verſchwun— den. In der Peripherie und im Gentrum des Eyes lagen die Dotterkörner dichter aufeinander, und redyt auf diefen Stellen bemerkt man zuerft, daß die Drgane fi entwideln. Bey Eyern, welche in der Entwidlung meiter fortgefchritten waren, bemerkten wir 2 Enopfformige Herborragungen auf dem Dotter, die erften Spuren der anfangenden Tentakeln. Allmählic ent: ftehen mehrere ſolche Enopfformige Erhabenheiten von verfchiedes ner Größe, und in ihrem Centrum beginnt ein kaum fichtbarer Höder hervorzutreten. Die Enopfformigen Tentakeln nehmen allmählih an Größe zu, fo daß die Jungen in diefem Stadium überaus viel Aehnlichkeit mit Seefternen haben, melde 8 oder 10 Arme befisen. Die Membran ift oft noch nicht geborften, und man fieht oft in diefem Stadium das Junge mit einges bogenen Tentakeln gegen die Concavitaͤt der. Scheibe liegen. So wie die Anzahl der Tentakeln ſich vermehrt und fie ſich vergrößern, nimmt auch die höderförmige Erhöhung an Größe zu, fo daß fie jet die Form einer Fegelfürmigen Hervorragung auf der Scheibe bekommt. In der Mitte diefer Hervorragung bemerft man nun ziemlich den vierfaltigen Magen, am aufern Ende mit einer Vertiefung, welche man leicht für eine Oeff— nung halten £önnte; und von der Bafis hängen 16 Tentakeln herab, welche jest bedeutend länger als der Körper find und unten in eine £leine Scheibe endigen, welche Auferft dicht mit Eleinen blafenförmigen, mit einem £leinen Stachel verfehenen Drganen befegt find. NRapp*) gibt 15 Zentafeln an; aber einer derfelben Fann leicht feiner Aufmerkfamkeit entgangen feyn. An der Baſis der Tentakeln haben wir bey einigen Eremplaren die von Köllifer, Krohn und van Beneden beobachteten Gehörorgane gefehen. Ihre Anzahl Haben wir nicht zu beftim- men vermocht. Wann ber junge Polnp feine volle Größe er= reicht hat, fo bewegt er ſich Eräftig im der Capfel; aber erft, wann das Sunge die 16 Zentafeln befommen hat, fieht man 8 durch die Gapfelöffnung heraustreten und ſich mit vieler Leichtigkeit, gleich den Medufen, bewegen. Die Capfeln dienen ſonach zur Ausbrüteftelle für das Ey und zum Schugorte für den jungen Polnpen im frühern Alter. Hat, aber das Junge eine foldye Größe erreicht, daß es ein felbftftändiges Leben füh- ten Eann, fo verläßt es die Capfel, welche dann, indem fie ihre Beſtimmung erfüllt hat, zufammenfhrumpft und hinſchwindet. Mir haben ung überzeugen koͤnnen, daß die Sache ſich wirklich fo verhält; denn da wir, um die Beobachtungen fortzufegen, ® Neber die Polypen im Allgemeinen und die Actinien insbefondere, ©. 15 Iſis 1848, Heft 3. 202 uns im October vor. I. nach der’ genannten Stelle von neuem begaben,, fanden wir eine unzählige Menge von Möhren ohne Polypen, und bey den Erempl: ‚welche noch Polypen enthiels ten, waren die Generationsorgane ganz zufammengefchrumpft, fo dag wir bloß die Stellen, auf denen die Capfeln gefeffen hatten, an einigen unebenen Erhöhungen auf dem Polypen: Eopfe erkennen fonnten, Merkwürdig ift es jedoh, daß wir beftändig Eyer, und niemals Spermatozoen fanden, welche doch U. Krohn *) bey Tubularia indivisa und H. Rathke * bey Coryna squamata wahrgenommen haben. Aus ven hier mitgetheilten Beobachtungen erfieht man, daß diefelbın im Mer fentlihen mit dem üÜbereinflimmen, was van Beneden bey den Campanularien gefunden bat. Doch unterfcheiden fih die Zubularien von den Campanularien dadurch, daß fie weniger Eyer haben, daß diefe nicht in der fleifchartigen Maffe entwidelt werden, und daß Feine Zellenbildung im Eye vor ſich geht, wie van DBeneden diefe nachgewieſen hat. Die Tentakeln bey den jungen Zubularien treten ohne eine beftimmte Drbnung hervor, und daher fommt es, daß man Junge mit einer ver fhiedenen Anzahl derſelben, als 2, 8,:10,.12, 16, fieht, welches der Fall bey den jungen Campanularien nicht iſt, bey denen alle Zentafeln mit einem Mal hervortreten.. Wie fern die Co— rynen mit den Campanularien, oder mit den Tubularien Über: einftimmen, muß die Zeit lehren. R. Wagner hat in- der Capfel der Coryne aculeata Eyer beobachtet, welche mit Keim: bläschen und Keimfled verfehen waren. | 2) Bemerkungen zur Entwidlung der Mollusken. Taf. IL Im vergangenen Jahr erhielten wir von der Geſellſchaft der Wiffenfhaften in Drontheim eine Unterftügung, um uns in den Stand zu fegen, eine Einſammlung für das dortige Mu- feum zu bewerfjielligen. Unter mehreren anderen Sachen, die mir ben diefer Gelegenheit erhielten, befand ſich auch der Laich von mehreren Mollusten, befonders Nudibranchien, welchen wir aufzubewahren beſchloſſen, um uns die intereffanten Beob- achtungen vor Augen zu führen, welhe Sars und Lowén hinfihtli ‚der Etwidlung diefer Thiere angeftellt haben. Das erfte Dinderniß, welches uns bey dieſen Unterſuchungen entge— gentrat, war, daß die Jungen Eurze Zeit nachdem fie die naus tilusartige Konchylie erhalten hatten, ſtarben. Wir verfuchten, um die weitere Entwidlung und die nachfolgenden Metamors phofen, welche diefe Thiere nothwendig durchlaufen muͤßen, wahrzunehmen, alle erdenkliche Mittel, fie längere Zeit hindurch am Leben zu erhalten; es gelang ung dies aber nicht Länger, als 6 Wochen hindurch, und in diefer Zeit erlitten fie keine Metamorphofe Unter diefen Umftänden war es natürlich, daß das, was wir hinzufügen Fonnten, nachdem zwey fo ausgezeich- nete Forſcher jene Thiere zum Gegenftand ihrer Unterfuchungen gemadyt hatten, fo unbedeutend werden mufte, daß wir es gar nicht berührt haben würden, wenn wir nicht dadurch Ver: anlaffung befommen hätten, über einige Embryone von Mollus: fen zu fprechen, die wir in der Hülle der Aseidia venosa ge funden hatten. Bey diefen find wir fo gluͤcklich geweſen, das Herz nebft den, 2 Hauptabern zu fehen, welche ſich in die run: * Cinige Bemerfungen und Beobachtungen über die Gefchlechts- verhältniffe bey den Sertularinen, Müller’s Archiv, 1843. ©. 180, * Bemerfungen über die Coryna squamata, Wiegm. Archiv, 1844, Bd. J. ©, 155, 13* 203 den, mit Schwimmbhärchen verfehenen Lappen verzweigen. Wir wollen nun zuerft das Menige mittheilen, welches wir über die Entwidlung der Nudibranchien hinzuzufügen haben. Das blafenförmige, ovale Organ, welches ſich in dee Nähe des Afters befindet und von Lowenund Sarg zu den Fort: pflanzungsorganen gerechnet worden ift, haben auch wir beob— achtet; wir Eönnen aber diefen Schriftftellern darinn nicht beys pflihten, es für ein felbftftändiges Organ zu halten. Wir has ben Grund zu glauben, daß es nichts anderes fey, als die Umſchlingung und Erweiterung, welche der Darm beftändig an diefer Stelle macht, ehe er fich endigt*). Die Bewegung, welhe Sars und Lomen im Magen bey den Embryonen beobachtet haben, rühren von feinen Cilien her, welche nicht allein den Magen, fondern aud den Darm nad) feinen ganzen Länge befleiden. Diefe fegen die im Magen und Darme ein- gefchloffenen Dotterkügelchen in eine rollende Bewegung. Cs ift hochft merkwürdig, daß Sars, welcher doch mit fo großer Genauigkeit die entwidelten Organe bey den Embryonen beob> achtet, das Herz nicht gefehen hat, Es fand ſich bey allen Embryonen, welche wir eine längere Zeit hindurch lebend erhal— ten Eonnten, und wie haben uns bey derfelben Gelegenheit Übers zeugt, daß das Herz gleichzeitig mit dem Darmcanale gebildet wird. Es liegt ungefähr in der Mitte des Körpers, hinter der Speiferöhre, und hat die Geftalt einer ovalen Blaſe, welche ſich beftändig erweitert und zufammenzieht. Indem das Herz fi) zufammenzieht, ergieft es die Blutkuͤgelchen in die Höhle des Körpers, und indem es ſich erweitert, nimmt es fie aus der Höhle auf. Vom Herzen ausgehende Gefäße exiſtiren nicht. Mehr über die Circulation wird unten vorkommen. . Um Schluffe des Januars vor. J. erhielten wir eine Aseci- dia venosa, deren Hülle überall mit einer Menge von Blafen befegt war, welche viele in einer eyweißartigen Feuchtigkeit ein= gehuͤllte Eyer umfchloffen. Anfangs glaubten wir, daßes Eyer der Afcidie feyn möchten, welche in. der Hülle ausgebrütet wuͤr— den; bey genauerer Unterfuhung. der Blafen aber fanden twir, daß fie nicht in der geringften Verbindung mit ihr fanden, und wir überzeugten ung hievon noch mehr, als wir an der Spiße der Blafen Spuren einer vorhergegangenen Oeffnung fanden, welche jeßt von einer Membran verfchloffen war: &o wie nun die Eyer an Größe zunahmen, würden die Blafen dünner, und als die Embryone einen gewiffen Grad der Entwidlung erreicht hatten, zerplagte die Haut, welche die Deffnung verſchloſſen hatte, und Zaufende von Embryonen fehwammen munter im Maffer herum. Nachdem wir einige von ihnen durch das Mi— crofcop betrachtet hatten, fanden wir nicht mehr in Zweifel darüber, daß es Junge von einem oder dem andern Mollusk feyn müßten, welches feine Eyer in die Hülle diefer Seeſcheide legte, um fie dort ausbrüten zu laſſen. Die frey "umher: ſchwimmenden haben viel Aehnlichkeit mit Nudibranchienjungen und find wie diefe mit einer nautilusartigen Conchylie verfehen, in welche fie fich hineinziehen, 'wenn fie gereizt werden. Der Kopf des Thierchens iſt ziemlich di, etwas zugefpigt und mit 2 Augen verfehen, binter denen fich in der Nähe des Fußes die 2 Hörorgane befinden. Vom Kopfe gehen 2 runde, mit Schwimmhaͤrchen verfehene Lappen aus, in denen 2 Hauptgefäße fihtbar find, welche aus der Baſis der Lappen entfpringen und * Sr. Cand. Löberg, welcher unferen Beobachtungen mit vielem Intereſſe beywohnte, war derſelben Meynuug. 204 ſich darauf in denſelben ſo verzweigen, daß ſie ein Gefäßnetz bilden, in welchem ſich eine Menge ovaler Deffnungen findet. Hinter den Lappen entfpringt eine gefaltete Hülle, welche fich um die Conchylie fchlägt, die fie ganz einfchlieft und fih am Fuße befeftigt. Vorn ift die Hülle fo befchaffen, daß das Thier fie zurüdfchlagen Eann, wenn es ſich ausftredt. Der Fuß ift mit feinen Cilien und außerdem mit einem hornartigen Dedel verfehen, welcher dazu dient, den Eingang zur Conchylie zu verfchließen. Die Mundöffnung ift rund und umgeben von einem fehr dicken Ninge; die Epeiferöhre lang und ziemlic) fhmal. Der Magen ift länglih und ſehr groß; auf feiner äußern Fläche findet man einen koͤrnigen Körper (die Leber) ; die innere ift überall mit feinen Gilien beſetzt. Ein großer Theil des Darms war bey den Embryonen nod) nicht entwidelt, welche wir zur Unterfuchung hatten. Etwa in der Mitte des Körpers, hinter der Epeiferöhre, lag dag Herz in Geftait einer ovalen Blaſe, welche fich fehr Erüftig erweiterte und zufammen=. 309. Wenn das Herz fi) zufammenzieht, fo ergießt es die Blutkuͤgelchen in die Höhle des Thiers, wo diefe die fich in der Höhle befindenden Dotterfugeln in lebhafte Bewegung ſetzen; darauf macht e8 eine Schwingung und nimmt, indem es ſich erweitert, die in der Höhle befindlichen Blutkügelchen wieder auf. Aus der Höhle wird das Blut von dem einen der 2 Ges fäße, die fi) in den Lappen befinden, aufgenommen und, nach— dem es dort die nöthige Veränderung erlitten hat, von dem andern in die Höhle zuruͤckgefuͤhrt. Hieraus ergibt e8 fich, daß die Lappen bey den Embryonen fowohl als Bewegungs-, wie auch lals Athmungsorgane fungiren. Wir mollen bey diefer Gelegenheit aufmerffam darauf machen, daß die Embryone vom Buceinum undatum mit ähnlichen Lappen verfehen find, in welchen fich ebenfalls Gefaͤßverzweigungen finden, daß zwi— ſchen diefen Gefäßen auch eine Menge ovaler Deffnungen eriz ftiert, und endlich, daß diefe Lappen, fo wie die Embryone wachfen, an Gröfe abnehmen, bis fie endlich fpurlos verfchwin: den. Da wir bald eine ausführlidie Entwidlungsgefhichte des Buceinum undatnm tiefen zu fönnen hoffen; fo wollen wir bier bloß aufmerkfam darauf machen, daß die Embrnone Eeine andere Metamorphofe erleiden, als die, daß die runden Lappen verfchwinden, daß das Herz, die Gefchlechtsmerfzeuge und deut- lihe Spuren von Kiemen eher, als der Darmcanal gebildet werden und daß die Embryone mit feiner nautilusähnlichen Conchylie verfehen find. Die bleibende Conchylie bildet fich etwa zu derfelben Zeit, wie die nautilugartige bey den Nadt- fiemern. Cie bejteht anfangs aus äußerſt dünnen leicht zer brechlichen und regelmäßigen Stüden, melde gleihfam durch Nähte vereinigt werden. So wie die Zungen an Gröfe zus nehmen, fommen mehrere Stüde zu den bereits gebildeten binzu, und auf diefe Weiſe bildet ſich der unterfte Theil der Conchylie; darnach bilden fich die Windungen allmahlic heran. 3)’ Beytrag zur Entwiclungsgefchichte der Cirripedien. Taf. II. Prof. Lowén hat in der Öfversigt af K. Vet. Ak. För- handl. f. 1844. p. 192. [daraus in Hornſchuch's Archiv fEand. Beytr. z. Naturgefh. Bd. I. ©. 433. ff.] eine zur Gattung Alepas gehörende neue Art, befeftigt gefunden in der Haut der Squali spinax, et glacialis, befchrieben. Diefe kommt bier an der Küfte nicht feiten auf Sq. Spinax vor, bey welchem fie fi) gemeinhin im Nüden oder an den Seiten, doch ſtets in der Nähe der Floffen befeftigt findet. She zuge: 205 zundeter Stiel figt tief in den Muskeln, fo daß von ihm nichts als big diefe nebft der Haut durchſchnitten worden find, zum Borfcheine kommt. Es ift audy zu bemerken, daß beftändig 2 Erempl. neben einander figen. Nach lange vergeblicher Mühe erhielten wir endlich im Januar vor. J. frifche Erempl., und zwar ihrer 2 gleich nachdem fie gefangen worden waren. Wir brachten fie in ein Glas mit Seewaffer in der Koffnung, die Larve diefes merkwürdigen Thiers fennen zu lernen, welche Er— wartung auch nicht getäufht ward, da wir am naͤchſten Mor— ‚gen eine Menge von Thierhen umherfhwimmen fahen. Nach— dem mir. zuerft diefe Thiere unter dem Microfcop betrachtet hatten, unterwarfen wir die in den Eyerplatten ſteckenden Eyer einer Unterfuhung und fahen nun nicht allein, daß die Eyer ähnliche Thierchen enthielten; fondern beobachteten zugleich meh— tere Larven, welche die Eyhuͤllen verliefen. Um die Entwick— lung weiter verfolgen zu £önnen, bemühten wir ung, jene beim Leben zu erhalten; aber unfere Bemühungen waren vergebens; denn nah 3 Tagen ftarben fie, ohne. eine Metamorphofe bes ftanden zu haben. Ungeachtet wir alfo nur das erfte Ent— widlungsftadium Fennen gelernt haben, glauben wir doch, daß ſelbſt diejer Eleine Beytrag nicht unmwillfommen ſeyn werde, bes fonders da man, fo viel ung befannt ift, noch nichts von der ‚Entwidlung diefer Gattung weiß. Der mit einem ovalen, durchfichtigen, membranöfen Schilde bedeckte Körper der Larve endigt fi hinten in einen grofen, ftarfen, fagezähnigen Stachel, weldyer aus 5 Gliedern befteht. Don der Bafis des Stahels gehen 2 etwas zartere, ebenfalls fägezähnige Stacheln aus, deren Spitzen divergiren und etwa bis zur Mitte des ndftachels reihen. Die Larve hat 6 Paar Fuͤße. Das 1fte ift ziemlih fur; und etwas plump, ver— ſehen mit einem ein wenig didern Grundgliede und in 2 fteife Borjten auslaufend. Das 2te ift bedeutend länger als das 1fte, an der Wurzel ziemlich did, gegen das Ende zuge= fpist und in 5 Borften auslaufend, deren mittlere die längfte ift und an deren Baſis 2 Eleine Glieder ftehen. Das Ite nach ‚Länge, Form und Bau wie das 2te. Die übrigen 3 Paar nehmen allmahlih an Größe ab; übrigens verhalten fie fich nach Form und DBorftenzahl, wie 2tes und 8tes. Spuren von Aus gen oder überhaupt von anderen Organen, als den erwähnten, haben wir nicht beobachtet; es fteht freylih in der Mitte des vordern Randes der Larve ein dunkler Flecken; da ſich aber aͤhnliche Flede auch zwifchen den Dotterfügelhen finden, fo koͤnnen wir jenen nicht für ein Auge halten. Die Farbe des Thiers ift ſchwach gelbbraun; die Länge der Larve, gleich nach- dem fie die Eyhuͤlle verlaffen hat, „EG Mill., die Breite Rs Mil. , 4) Bemerkungen zur Bipinnaria asterigera. Taf. II. Diefes Thier iſt zuerft von Sara (Beffrivelfer og Sagt: tagelfer ufw., 1835. ©. 37—38. Taf. 16. Fig. 40.) befchrie- ben und ‚abgebildet worden. Im Septbr. 1842. hatte der Eine "von ung (Koren) Gelegenheit, ein foldhes zu beobachten, und "äußerte damals die Vermuthung, es möchte ein Entwicklungs⸗ ſtadium eines Seeſterns feyn, wie er auch den Dr. Sars “aufmerffam darauf madıte, daß außer der von. ihm befchriebe- nen Darmröhre: noch eine andere exiſtirte, melhe vom Rüden des Seefterns ausginge. Durch fpätere Unterfuhungen find wir nicht allein darüber zur volllommnen Gemißheit gelangt, daß dieß Thier nichtd Anderes als eine Entwidlungsftufe eines 206 Seefterns iſt; fondern wir haben uns auch überzeugt, daß bie erwähnte Röhre fih wirklich an der bemeldeten Stelle findet. Im Dctbr. 1846. war die Bucht von Bergen voll von einer folhen Menge von Salpen, daß es unmöglicy war, ein Glas voll reines Seewaffer zu fhöpfen; fondern die Hälfte des Glaſes füllten diefe Thiere an. Da fih unter den Salpen eine bedeutende Menge von Bipinnariae asterigerae fand, ſuch- ten wir ung mit der Organifation dieſes merkwürdigen Thiers befannt zu machen, und brfamen dadurch Gelegenheit, den be= reits gemachten Beobachtungen einige nene hinzuzufügen, deren Mittheilung hier vielleicht nicht ohne Intereſſe feyn würde. Mir wollen zuerft von dem Schwimmapparate reden, dann den Seeftern befchreiben und fo erklären, in welcher Verbindung diefer mit jenem fteht. Der Schwimmapparat ift durchfichtig, cylindriſch, niederge— drüdt, hat eine Länge von 30 Mm. und endigt, indem er fhmäler wird, hinten in eine flache, herzförmige Floffe. Etwas vor dieſer fißt auf der vordern, Fläche eine lanzettförmige , Schwimmfloffe. Das vordere Ende des Schwimmapparates ift mit 12 flachen, lanzettförmigen Zentafeln verfehen, die in 2 Reihen fisen. In der oberften Reihe gibt es 8, von denen 2 oben, die Übrigen an den Seiten, und zwar fo fisen, daß ſich jederfeit8 3 befinden, welche die Seiten fowohl vollig, als auch einen Theil der hintern Fläche des Schwimmapparates beden. Unterhalb diefer fisen 4 Tentakeln von derfelben Form, wie die befchriebenen, und deden zum Theile den Nüden des Seefterns. Alte diefe Zentakeln find in beftändiger Bewegung, wenn das Thier ſchwimmt, und dienen ihm hauptfächlich als Bewegungs- organe. In der Mitte des vordern Endes befindet fich eine Deffnung, welche in die Höhle des Schwimmapparates führt. Diefer ift an der vordern wie an der hintern Fläche mit einer Haut bekleidet, welche gegen die Seiten hin aufhört und da— durch 2 frey hervorftehende Ränder bildet, zwiſchen denen fich alfo ein Raum befindet, den fie nicht bededt. Nachdem die Haut vorn die oberen 2 Tentakeln be£leidet hat, bildet fie eine Biegung mit der Converität nach oben. Unter diefer findet fich eine andere Biegung von derfelben Form und gebildet vom bintern Theile der erwähnten Haut, nachdem fie die übrigen 10 Tentakeln bekleidet hat. Es ift zu bemerken, daß, fowie auf dem Schwimmapparate beftändig eine Stelle exiſtirte, welche nicht von der Haut beffeidet war, ſich auch eine ahnliche auf den Tentakeln befindet; denn nachdem die Haut fih um bie ©eiten der Tentakeln gefchlagen hat, bildet fie einen vorſtehen— den Rand auf denfelben. Auf den Seiten des Schwimmaps parates fowohl, wie auf den Zentafeln finden ſich Cilien. Betrachtet man ein Stud der Haut unter dem Microfeop, fo.fieht man fie aus einer feinförnigen Maffe beftehen, in wel: cher fih eine Menge Eleiner, unregelmäßiger Kalkſtuͤcke findet, unter denen jedoch einige auch nadelförmig find. Unter der Haut liegt eine Muskelfhicht von Quer- und Längsfafern, durch deren Hülfe die Tentakeln ſowohl als der übrige Theil des Schwimmapparates fich ſtark nad) der Länge und Breite zu: fammenziehen fönnen. Der Seeſtern, deffen größte Exempl. 5 Mm. im Durd: meſſer hielten, hat. eine mennigrothe Farbe und ift mit 5 Eur: zen Strahlen verfehen, die gemeinhin fo lang find als die Scheibe breit if. Der Rüden ift conver, der Bauch plan. Bey einigen Erempl. war der Nüden bedeutend conver und trug nur die Spuren von 9 Strahlen. 207 In der den Ruͤcken und die Seiten befleidenden Haut findet fih ein Kalknetz, und von diefem entfpringt eine Menge von Stacheln. Diefe find flah, mit 4—5 Paar Deffnungen ver— fehen, fhmäler am Grunde, und endigen in 3 hervorftehende Spitzen, deren mittlere die, längfte ift. Gewöhnlich entfpringen 4—5 folche Stachein von einem fleinen Kalkhoͤcker. Jeder Stachel ift von einer Membran umgeben, fo daß er ausfieht wie ein enförmiges Vlatt mit einer hervorragenden Spitze, An den Seiten der Strahlen ſteht eine Neihe langer Stacheln. Die Füße find zirmlich lang und figen in 2 Reihen, Die Mundwinfelplatten find breit und dreyedig; vorn iſt jede „mit 2 Paar Stacheln verfehen, und an den Seiten finden ſich aͤhn— liche Staceln, wie auf dem Rüden. Non inneren Organen haben wir nur den Darmcanal beob- achtet, welcher überall gleih did war und feinen. Blinddarm Batte. Er beginnt von der Mundöffnung, macht eine Biegung von links nach rechts und tritt auf dem Nüden hinaus, to er in der Nähe des Centrums des Seeſterns eine cHlindrifche Möhre bilder, die ſich beftändig zufammenzieht und dadurch zur Ausleerung der Excremente beyträgt. Der Darmcanal ift mit Muskelichichten aus Quer- und Längsfafern verfehen und auf der innern Fläche mit einem $limmerepithelium bek:eidet, Dom Ruͤcken, dicht bey dem freyen Ende des Darms, geht eine cy= lindeifche, etwa 3 Mm. lange Röhre aus, hochroth von Farbe, und fest fi eine Strede weit in den Seeſtern hinein fort. Diefer fteht bloß durch diefe Nöhre in Verbindung mit dem Schwimmapparate, an welhem fie vorn befeſtigt iſt. Shre bintere Wand ift etwas gebogen und länger als die vordere, welche in der Mitte der ganzen Länge nach gefpalten iſt. Die Roͤhre ift mit einer Muskelſchicht von ziemlich ftarken Quer⸗ und Laͤngsfaſern, und ihre innere Flaͤche mit Flimmerepithelium verſehen. Mittels dieſer Muskeln kann ſich die Roͤhre ſtark zuſammenziehen, nach der Breite, wie nach der Laͤnge, und die Spalte ſich zugleich erweitern und verengern. Wann der See⸗ ſtern ſich vom Schwimmapparate trennen will, beginnt die Roͤhre, ſich ſehr ſtark zuſammenzuziehen, und nad) mehreren wiederholten ſtarken Contractionen ſchnuͤrt fie ſich dicht am Ruͤcken ab. Der nun von dem Schwimmapparat befreyte See— ſtern gieng auf dem Boden des Glaſes umher. Daß die Roͤhre fich in der See auf aͤhnliche Weiſe abſchnuͤrt, haben wir oft gefehen, und nicht felten fahen wir mehrere Schwimmapparate mit der Roͤhre verfehen, welche durch ihre hochrothe Farbe ſo— gleich unfere Aufmerkſamkeit auf fich zog, umher treiben. Nicht felten bewegt fich diefer mehrere Tage hindurch, nachdem er vom Seofterne getrennt worden ift. Ben näherer Unterfuhung des Seefterns nach der Trennung von jenem bemerften wir außer dem hervorragenden Darm aud eine Spalte an ber Stelle, an welcher die Nöhre gefeffen hatte. Da wir an vielen Exempl. beftändig die Spalte an bderfelben Stelle wahrnahmen und feine Spur einer Madreporenplatte entdeden fonnten; fo vermuthen wir, daß diefe bey diefem Seeſterne dadurch gebildet werde, daß die Deffnung ſich mit Kalk fülle. Leider ftarb der Seeftern nah einigen Tagen, fo daß wir diefe Vermuthung durch Eeine Beobachtung haben beftätigen Eonnen. Da fi auf dem Rüden des Seefterng feine Spur von Athmungstentafeln findet, fo kann e3 wohl faum bezweifelt werden, daß bie Köhre als Nefpivationsorgan fungiere. Nachdem nehmlich das Waffer durch die erwähnte Deffnung am Schwimmapparat in diefelbe eingedrungen ift, wird es duch die Athemröhre in die Höhlung des Seefterns hinabgeführt, und nachdem es dort benukt wor— 208 ben iſt, wieder ausgeführt, damit das frifche Waffer vor neuem einftrömen koͤnne. Unfere Unterfuhungen bey diefem Seeſterne haben das fichere Nefultat gegeben, daß das Sfelet der Seefterne, wie. das Haut- felett der Seeigel und Holothurien, aus dünnen, von vielen Deffnungen durchbohrten Kalfplatten erbauet ift. Die Platten werden aus Eleinen Kalfkryftallen gebildet, welche fih an den Enden zufammenfügen und auf diefe MWeife ein Loch bilden. Indem nun mehrere dgl. zu den bereits gebildeten hinzukom— men, entftehen mehrere ſolche Köcher und am Ende hat man eine mit vielen Deffnungen durchbohrte Kalkplatte. Allmaͤhlich fült fi nun die Deffnung mit Kalk, und indem mehrere Schichten ähnlicher Platten fi auf einander legen, verwachſen diefe fchließlich, und man bat dann ein volllommenes Skelett. Diefer Seeftern gehört zu der Familie der Seefterne mit 2 Tentafelreihen und einem After. Da die inneren Organe nod) nicht entwicelt waren; fo haben wir ihn zu feiner beftimmten Gattung ftellen koͤnnen. 5) Virgularia christii n. sp. Tab. II. Dr. Kröyer hat aufmerffam darauf gemacht, daß mehrere Sattungen von Seethieren, welche die falte Zone mit der tem= perirten oder der warmen gemein hat, in der erftern eine be= deutendere Größe als in den legteren erreichen. Er hat ferner beobachtet, daß die Große bedeutend zunimmt, je mehr fich die Gattung dem Polarmeere nähert, und es durch Beyſpiele belegt, daß dieß der Fall mit einer ganzen Menge von Cruftaceengatz tungen ift. Die von ung hier zu befchreibende, dem Morden angehörende Seefeder beftätigt zur Genüge die Beobachtungen diefes kundigen Naturforfchers, indem fie nicht allein die größte Art ihrer Gattung, fondern, fo weit wir wiffen, die geößte aller befannten Seefedern ift. Der Polppenftod erreicht bey ihr im allgemeinen eine Länge von 1 Elle 4“ und eine Dide von 4", Er ift faft ganz ges ad, allenthalben etwa gleich dick; doch ift dag oberfte Ende etwas gebogen. 2 der Fänge des Stodes find auf beiden Sei= ten mit Polppenzellen beſetzt. Diefe find einzeln an dem Stiele befoftigt und ftehen in abwechfelnden, fchief nach oben gewende— ten Reihen, welche vorn zufammenftoßen, etwa 5 Zellen in jeder Reihe; doch machen die unterften Neihen eine Ausnahme, da fih in diefen felten mehr ald 2—3 in jeder Reihe finden. Zwifchen den Neihen fieht man oft zerffreute Zellen. Die hin= tere Fläche ift glatt und ohne Zellen. Die Zellen find koniſch, etwa 13 lang und endigen in 2 Spitzen; doch machen au) bier die Zellen eine Ausnahme, welche in der Nähe des poly: penlofen Stieles figen, da diefe viel Eleiner als die übrigen find. find cylindeifch , etwa 14° lang und in der Mitte mit einer runden Mundöffnung verfehen, um melde 8 lanzettförmige, etwa 1" lange Zentafeln ſtehen. Daß die Polypen fich in die Zellen zuruͤckziehen Eönnen, zeigen die in Weingeiſt aufbewahrz ten Erempt., bey denen ein Theil der Polypen zurüdgezogen ift. Das untere Viertel des Polnpenftodes (der polypenlofe Stiel) ift in der Mitte ein wenig’ dider, nimmt allmählic ab und endigt in eine ftumpfe und etwas gebogene Spitze. Der in der fleifchichten Maffe des Polnpenftiels eingefchloffene Falk: artige Knochen ift mit einer Haut umgeben; er ift hart und fein unteres DViertel in der Mitte ziemlich dick und ein wenig vieredig mit abgerundeten Kanten; er nimmt gegen das Ende ab und endigt in eine fnorpelartige Spige. Der übrige heil Die Polypen fommen aus den Enden ber Zellen hervor, 209 bes Knochens iſt dagegen cylindriſch und nimmt an Dide gegen das obere Ende ab, wo er faft fadenförmig wird. Ein Knochen von diefer Seefeder, welcher fange Zeit in dem Mufeum der biefigen "Stade aufbewahrt worden iſt, hat eine Länge von 2 Ellen 8", und feine größte Dice beträgt 34’. Die Farbe des tebenden Polnpenftodes foll hochroth feyn; bey den in Wein: geift liegenden Exempl. war fie brauncoth. Diefe Seefeder kommt nicht eben felten in bedeutenden Tiefen in den Lofoden vor. Mir haben fie nach d. Hrn. Stiftsamt- mann Chriftie benannt, welcher dag hiefige Muſem geftiftet und uns jene gütigft zur Beſchreibung mitgetheilt hat. Won den bisher bekannten Seefedern nähert fie ſich fehr der Vir- gularia juncea Linn., aber außer durch die bedeutende Größe und Dide, die fie erreicht, unterfcheidet fie fich von diefer auch durch den ftärfern und didern Knochen fowohl, ald dur den Mangel an Zloffen, melde der V. juncea zugefchrieben werden. Erklärung der Figuren. Taf. I. Figur 1. ein Büfchel von Tubularia larynx mit: Gapfeln, worinn Eyer und Sunge in verſchiedenen Entwidelungsitadien, ziemlich vergrößert. a) Büfcelftiel. b) Die rothe Maffe. ec) Die Membran, welche diefelbe umgibt. d) Höhlung, worinn fich die Eyer entiwideln. e) Die 4 Klappen am Gipfel jeder Klappe. f) Eapfel: Deffnung, durch welche die Jungen austreten. Fig. 2. ftellt ein Ey vor. a) Die aufere Membran, b) Dotter. ig. 3. Ein Ey, deffen Entwidlung beginnt. a) Die Aufere Membran, b) Dotter mit zwey Enofpen- formigen Vorragungen. Fig. 4. Ein Junges, welches 8 Enofenförmige Vorragungen erhalten hat, gefeben von oben. Fig. 5. Ebenfalls ein Junges mit 10 Fühlfäden. Fig. 6. Ein Junges von der Seite gefehen, ebenfalls mit 10 Fuͤhlfaͤden, etwas weiter entwidelt. ; Sig. 7. Ein Junges mit 12 Fühlfäden. : a) Die coniſche Hervorragung an der Scheibe, b) Magen. c) Hörorgane. d) Züplfäden. Fig. 8, Ein ausgewachfenes Junges mit 16 Fühlfäden, Bud: ſtaben wie oben. j Fig. 9. Zwey Gapfeln, wovon bie, eine ein ausgemwachfenes Junges zeigt, grad im Begriffe die Capfel zu verlaffen; die an— dere dagegen leer, im Einſchrumpfen begriffen. Big. 10. Ein Fühlerfaden eines Jungen ſtark vergrößert, Big. 11. Im Driginal T. 2. Fig. 1. Larve von Alepas squalicola ‚aus einer Eyerhülfe genommen und von der Baud- feite gefehen, vergrößert. dig. 12. (2.) Eine Larve in der Eyhülfe eingefchloffen, vom Küden gefehen. Fig. 13. (3.) Eine Larve von der Seite, Fig. 14. (4.) Ascidia venosa, in deren Hülle eine Menge DBlafen, melde Laich von einem Meichthier enthalten. a) Eine Blafe mit Laih angefüllt. b) Die verfchloffene Deffnung einer folchen. Iſis 1848, Heft 3. 210 Fig. 15. (5.) Ein Embryo diefes MWeichthieres von der Seite gefehen und ſtark vergrößert. a) Hülle deffelben. b) Nautilusartige Schale, e) Mantel. F d) Einer von den runden mit Schwimmhaaren verfehenen appen. ed) Auge, f) Hörorgan, 8) Fuß, h) Dedel, i) Speife: röhre, k) Magen, I) Darm, m) Leber, n) Dotterkugeln, e) Herz, p) Blutkugeln. dig. 16. (6.) flelle den Kopf vor mit ben Gefaͤß-Verzweig— ungen in den zwey runden mit Schwimmhaaren. verfehenen Lappen, 600 mal vergrößert. Fig. 17. (7.) Schale von oben. Fig. 18. (im Driginal 8. 3. 3.2.) Ein Stuͤck vom Stiel der Virgularia christi mit Zellen und Polypen, ungefähr 1 Mal vergrößert. 3 aa) Polypen=Zellen. bb) Polypen. Fig. 19. (Driginal T. 4. Fig. 2.) Meerftern mit dem vor: berften Theil des Schwimmapparat3, vergrößert. aa) Die 2 oberften Fühlfäden. bb) Die 6 Seitenfühlfäden. ec) Die 4 unterften Fühlfäden. d) Die oberfte Biegung. e) Die unterfte Biegung. f) Der Leib des Meerſterns. e) Darm. h) Athemröhre. Fig. 20. (3.) Meerftern von oben, vergrößert. a) Darm, b) der. vorragende: Theil deffelben, c) Athem- vöhre, Big. 21. (6.) Die Eleinen Gryftalle, "woraus die Platten ger bildet werden, vergrößert. a) Ein Kalkſtuͤck, das ein Loch ausfüllt, vergrößert. Fig. 22. (7.) Ein Stud des Kalfneges nebft Stacheln. Big. 23, (8.) Ein Stachel vergrößert Konzil. Vetenskaps- Akademiens Handlingar För är 1845., 2 dra Häftet; Stockholm 1847. Mit 4 Tafeln, Diefes Ae Heft macht den Schluß ded Bandes der Ver: handlungen der Königl. ſchwediſchen Academie der Wiffenfchaften fuͤr das Fahr 18454, (Heft 1. angezeigt, Iſis S. 152.) 1) ©. 265— 330. Methodifche Ueberficht der wiederfäuen- den Thiere, Zinne’s Pecora, von. & J. Sunde: wall. Fortfesung und Schluß des. im Bande der Ber: bandlungen f. 1844 abgebrochenen fyftematifchen Theile diefer Abhandlung; val. Iſis 1846,, S. 593—599.) (Fam. 5. Antilopina. Continuatio.) 26. Antilope Pall. Ungulae totae compressae. Pili tenues, depressi sulcati. Rhinarium obsoletum. Cauda mediocris. _ h a) Gazellae Blainv. pars. (Typicae.) Sinus sebacei ante oculos, curvati. Aures acutae, longae, dimidium enput excedunt. Cauda mediocris, flocco apicis parvo. Ungulae altae; ung. spuriae parvae, obtusae. Cornua maris valde annulata, plerumque eximie Iyrata; feminae 211 varie formata, sed in A. sübgutturosa desunt. 1. Antil. Dama, «. orientalis (A. Dama Licht., Ruepp., Ehrenb. A. Addra Benn.) ß. occidentalis (A. Dama Pall., Mhorr et Nanguer Benn.) 2. A. Soemmerringii Cretzschm. 3. A. laevipes nob. Kevel Fr. Cuv. et Corine Id. Var. duae. 4. A. Dorcas (L.) «. (A. Isidis, die Isis-anti- lope Licht. A. Dorcas ld) ß. (A. Kevella Pall, see. Buff.) *) Macula nasi nigrieante (Kevel Buff.) **) Mae. nasi nulla. y. (A. Dorcas Pall.) *) dilutior. **) fuscior (Gazelle Buff. Kevel gris Fr. C., A. Cuvieri Ogilb.) d. (A. arabica Ehr. Licht.) e, (A. Bennetti Sykes.) 5. A. leptoceros Fr. C. 6. A. subgutturosa Gueld. Licht. ) b) Radii generis, vix ulla diagnosi communi describen- di. 7. A. gutturosa Pall. 8. A. tatarica (L.) A. Saiga Pall. 9. A. Cervicapra Pall. 10. A. Hodgsoni Abel, Wagner. 11. A. Euchore Forst. Sparrm. Licht. 12. A. melampus Licht. 99, Dieranoceras Ham. Sm. Mazama Og. Pili erassi, spongioso-'cellulosi (cervini). Ungulae acutae, po- stice dilatatae. Cauda brevis. Sinus lacrymales, rhin. et ung. spur. desunt. 1. D. fureifer. Fam. 6. Caprina. Ungulae spuriae magnae, globoso- tumidae. Ungulae ordinariae altae, compressae. Labrum sulcatum. 98. Ovis L. < Aegoceros Pall. Wagn. Rhinar. null. Frons declivis, plana. Nasus elongatus, convexo- arcuatus. Ungulae acutae, acute marginatae, postice humiliores, latiores, corneo -einctae. «&) Sinus laer. evidentes. Cornua retrors. directa. 4) ©. Aries L. Aeg. Ovis Pall. Wagn. (©. guineen- sis L.?2) 2) O. Argali Pall. (Varietates alpium septen- trionalium quinque?) 3) O. Musimon Schreb. (Varieta- tes 4 alpium merid. europ. et asiat.?) ß) Sinus laery- males? Cauda? Cornua ad latera directa, apice retrospe- ctante. 4) O. Nahoor Hodgs. 5) ©. Burrhel Blyth. y) Sin. laer. nulli. Cauda paullo longior. Corn. apice divergentia (Ammotragus Blyth.) 6. O. Tragelaphus Cuvier. 29. Capra DL. <{ Aegoceros Pall. Rhinarii inter nares rudimentum. Frons declivis, convexa. Ossa nasi breviora recta. Ungulae totae compressae, intus non, postice vix nisi paullo, humiliores, apice ‚obtuso -tritae, solea convexa, elastica (pulvillata). «. Aures dense pilosae. Cornua maris maxima, coch- leato-curvata. 1) C. pyrenaica Bruch et Schinz. 2) C. caucasica Gueld. Wagn: (Aegoc. Ammon Pall.) ß. Au- res dense villosae. Corn. & maxima, fere in uno plano curvata, äntice late planata. 3) C. Ibex L. (cum var. Sarda). 4) C. sibirica Ehr. et rec. (Aeg. Ibex Pall.) cum var. 2bus. y. Aures breyissime pilosae. 5) C. Valie Ruepp. 6) C. Beden Forsk. Wagn. d. Aures appresso- pilosae; Cornua tota compressa. 7) €. Hircus L. (Aeg. Capra Pall. Wagn. Schreb.) cum var. 3bus. 7b) C. Aeg- agrus Pall. e. Cornua utriusque sexus parva, sublaevia, teretia. 8) C. montana Harl. 29b. Rupicapra H. Sm. Capella Keys. et Blas. Cornua ad mediam frontem appropinquata, parva, erecta, teretia, apice retrorsum uncinata, acuta. Ungulae in la- 212 tere interno humiliores. C. Rupicapra Z. (Antilope Ru- picapra Pall. et rec.) cum var. öbus. 29c. Hemitragus Hodgs. Kemas Ogilb. Nares paullo latius distantes, macula rhinarii interjecta (paullo majore, quam in Capris. Linea facialis reeta. Cornua (saltem f‘) brevia, lata, antice appropinquata, carina an- tica compressa, alta, porrecta. 1) H. Jharal Hodgs. 2) H. hylocrius (Og.) 30. Nemorrhedus Ham. Sm. Rhinarium magnum; ungulae postice convexo-prominulae, solea lata. «& Ma- jores, sinu laerym. distineto, parvo (Capricornis Ogilb.). 1) N. sumatrensis. (Penn. Fisch., Ant. Duvaucelii Ham. Sm.) 2) N. bubalina (A. bubalina Hodgs.) 6. Minores. sinu lacr. nullo 3) N. Goral (Hardw.) 4) N. erispus (Temm. Wagn.) 31) Oreotragus. Pars Traguli 7. Sm. Rhin. magn. Ungulae altae, postice compressissimae, solea vix ulla, (apice tritae). 1) O. Saltatrix Bodd. Jardine. Cohors 2da. (Tylopoda Illig.) Solea pedis calcatoria digitis ambobus communis, us- que sub apicem phalangis primi extensa. Fam. 7. Camelina. 32) Camelus L. Illig. Digiti lati, solea fere orbi- culari, antice paullum ineisa, conjuneti. Dorsum tubere maximo, compresso, carnoso instructum. 1) C. arabicus Arist, Plin. Desm. (C. Dromedarius L., C. Dromas Pall. 2) C. bactrianus L. 33) Auchenia Ill. Digiti angustiores; solea antice, ad medium usque fissa. Dorsum laeve. 1) A. Lama Brandt. Wagn. (Cam. Glama L.) «. Fera (A. Hua- naco Auct.) ß. Domestica (A. Lama Auct.) y. Dome- stica (Cam. Pacos L., sed vix T'schudi. A. Alpaca Desm.) 2) A. Vicunna (Mol.) Digitigrada., Appendix I. Pecora dubia et genera incerta, olim inter Antilopas enumerata. 1) A. lervia Pall., 2) A. Kob Erzxl., 3) A. quadri- scopa Ham. Sm., 4) A. adenota Ham. Sm., 5) A. For- fex H. Sm., 6) A. Zebra Gray, 7) Subgen. Raphicerus H. Sm., a. A. acuticornis Blainv., b. A. subulata H. Sm., 8) A. torticornis Herm., 9) A. grandicoruis Herm. Porro A. Mazama H. Sm., A. Temmamazama A. Sm., Capra jubata Schreb. Appendix II. (S. 297—316.) Sn diefem 2ten Anhange befpricht der Bf. die „„Pecora Linnaei‘ oder diejenigen Wiederfäuerarten, welche Rinne befchrieben hat, um zu erklären, welche Arten den von ihm angegebenen Namen eigentlich bezeichnen, und darzulegen, wie viele diefer Thiere zu feiner: Zeit befannt waren. Darauf folgen, von ©. 316—324., mehrere Addenda und Gorrigenda und endlich, von ©. 324. bis zu Ende, ein Index nominum atque synonymorum Antiloparum. 2) ©. 331—359. Anfihten, betreffend die organifche Zufam: menfegung, von Jak. Berzelius. ‚213 3) ©. 361 — 425. Unterfuhung über die Efectricität im vertheilten und gebundenen Zuftande, von P. ©. Mund v. Roſenſchoͤld. 4) ©. 427—439. Vier neue Arten von Suͤßwaſſer-Cruſta⸗ ceen aus dem fübdlichen Afrika, beſchrieben von ©, Lo— wen. Zaf. IT—VI. Die Nachrichten, melde wir bisher von Branchiopoden und Entomoftraceen fremder Welttheile erhalten baden, find fehr wenig zahlteih und unvollftändig, befonders im Vergleiche zu denjenigen, welche wir von den höheren Ordnungen der Gru= ftaceen befisen. Aud find die erfteren, nicht bloß in unferm Clima, fondern, mie es fcheint, auch unter den füblichen Him— melsftrichen, im allgemeinen fo £lein und unbedeutend, daß fie dem weniger aufmeckfamen: Forſcher leicht entgehen. Die bis jest bekannten erotifchen Arten der Süßwaſſer— Branchiopoden find leicht aufgezählt, Es find Apus Guil- dingii Thomps., Weftindien, A. caudatus Say, Florida, Limnadia mauritiana Guer., Mauritius, L. coriacea Hald, Nordamerika, Cyzicus Bravaisii Aud., Algier, Estheria da- halacensis Ruepp., Nubien, „Branchipus stagnalis Lmck.“ Gould, Maffachufets. Aber in diefem Eurzen Verzeichniffe fehen wir gleichwohl Feine für Europa fremde Gattungsform; denn Estheria und Cyzieus find ſynonym, und die Art, welche Audouin zuerft aus Bona erhielt, ift Isaura ceycladoides Joly, welche aud im füdlichen Frankreich Tebt. Und wenn mir hier hinzufügen, daß Daphnia und Cypris auch in Nords Amerika nnd Cyclops auf Mauritius gefunden worden find, und daß unter den höheren Gruftaceen die Gattung Aftacus fih in allen Welttheilen zeigt, Thelphuſa menigftens in der ganzen alten Welt; fo fcheint es, daß die Gruftaceen der füßen Waͤſſer, wie deren Mollusken, über die Erdoberfläche mit einer Einförmigfeit verbreitet find, melche befonders bemerkbar wird, wenn fie mit der abmwechfeinden Manchfaltigkeit verglichen wird, welche dag Meer in diefen Thierclaſſen überall darbietet. Die 4 Arten, welche ich hier befchreiben will, zeigen in biefer Hinficht feine bedeutende, Abweichung. Es find ein Cyzicus, ſehr ähnlich dem C. Bravaisii et dahalaceusis, eine Limnetis, eine neue der Gattung Limnadia ähnlicye Gattung , ein Bran— chipus, welcher fich nahe an feine bisher befannten Verwandten fliegt, und ein Broteas, eine neue Gattung aus der Cyclo— penfamilie, welche wenig von Gpyclopfine abweicht, Diefe alle find vom Hrn, I. Wahlberg im Natallande, unter 264 ° - fübl. Br. und 29° öftt. 2. in Eleinen Suͤmpfchen mit. Elarem Waſſer nahe dem gewöhnlichen Mege von Port Natal nad) „Salzpfanne“ des Makkalisberges, zwiſchen dem Krokodil- (Doli) und dem Affenfluffe (Zjoane), gefangen worden. Die folgenden Arten werden in lateinifcher Sprache umſtaͤnd⸗ Lich befchrieben und auf den angeführten: Tafeln nebft ihren ein= zelnen Theilen ſkizziert abgebildet. Cyzicus Aud. Audouin, Ann. de la soc. entomol,, VI. 1837. Bull. p. X. (Fevr. 1837). — Estheria Ruep- “de sc. nat., 2de serie, XVII. 293. i \Cyzicus australis, n. sp. C.. rostro producto, spini- | gero; pedum parib. 21, setis antennarum exterio- rum 10 —11-articulatis, cauda aculeis eirc. 13 inaequalibus armata. Long. 3,45 Millim., Alt. 2,25. pel, Mus. Senk. II. 119. (1837). — Isaura Joly, Ann. 214 Hab. in paludibus terrae Caffrorum Natalensium, unde specimina 2 retulit J. Wahlberg. Limnetis, n. gen. Limnadiae et Cyzico af. Anten- nae internae biarticulatae; cauda brevis, truncata, ap- pendicibus facie inferiore destituta. Limnetis Wahlbergi, n. sp. Long. feminae 3 Millim. Alt, 2,3 M. — Hab. cum praecedente. Vidi spe- cimina 3. Branchipus Latr. [non Schaefl.] Branchipus cafer, n. sp. B. thorace inermi, lamina pedum superiore externa majore integra; mas: fronte in rostrum lunatum produeta, antennis primariis longis flexuosis, ad basin intus appen- dice lacinulata, brevi. L. 15 Mill. Hab. cum praecedentibus. Broteas,n. gen, Cyclopinae M. Edw. et Euchetae Phil. aff. Annulis thoraeis 5; antennis primariis multi- articulatis; secundariis biramibus; pedib. natat. 8, bifidis, ramo externo 3-, interno 2-articulato, pedib. Sti p. dis- similibus, pluriarticulatis, pedib, maxillarib, 3 tiis longissi- mis, apice falciferis; abdomine in mare annulis 6, in fe- Q mina 3. Broteas falcifer, n. sp., L. 4. Millim. Hab. cum prioribus. 5) ©. 441 —458. Drnithologifche Beobachtungen auf einer Neife in der Ume-, Pite- und Lule= Lappmark im Soms mer 1845., von C. G. Lömwenhjelm. Da die Academie ſchon einige Anzeichnungen ähnlicher Art durch meine. Hand von einer früheren Neife in Lappland, im Sommer 1848., entgegengenonimen hat [f. K. Vet. Ak. Handl. för ar 1843. p. 385 ff. , überf. Iſis 1846. ©. 693 ff.]; fo glaube ich, auch diefe Beobachtungen von einer fpätern und ausgedehnteren Neife nch zum Theile denfelben Gegenden, welche ich, mie jene, in Gefellfhaft des Prof. P. F. Wahl: berg und des Mag. N. I. Anderfon machte, darbieten zu dürfen. Ehe ich mich zum eigentlichen Gegenftande diefer Mittheilun- gen wende, will ich einen flüchtigen Blick auf den Gang und die Ausdehnung der Reife werfen. Mir nahmen unfern Weg von der Stadt Ume, welche wir am 2. Junius verließen, nad) dem Kirchfpiele von Lyckſele Lapp⸗ mark, in deſſen Kicchdorfe wir ung zum erften Mal nad) einer 13 meiligen Fahrt längs der Flüffe Ume und Windel eine län= gere ‚Zeit aufhielten. Die Natur trug hier noch nicht den Cha— racter der Lappmark; vielmehr. gli) die Gegend dem eben ver: laffenen Wefterbotten. Am: 10. Sun.‘ festen wir die Reife toiederum auf und längs dem Ume-Elf, und dann auf dem Sudtfluffe fort, wonach wir unfern Weg über Land. nad dem Windel- Elf nahmen, welcher, obgleich mit manden Uns terbrechungen, bis Sorfele befahren ward, in deſſen Pfarthofe wir am 15. Suny anfamen. Hier zeigt fih das Land als lappländifch, Bey dem majeftätifchen Fluſſe ſahen mir einen und den andern Eleinern Berg, und in den Wäldern läßt fich der muntere, gelächterähnliche Laut des Schneehahns hören. Bis hieher war die Meife meifteng gegen Nordweſt gegangen; jest wurde fie aber fafl nach Norden gerichtet. Won Sorfele aus gelangten wir, nach einer Wanderung von 4 Meilen und Hinrudern auf dem großen, mit Inſelchen befäeten Ud-Jaur 215 — (Ud⸗See), am 18. Juny nad) dem durch P. Lae ſtadius ſo bekannt gewordenen Arjeploug, auf deſſen Pfarrhofe wir gaſt— frey aufgenommen wurden. Bon bier nahmen wir am 23. Juny eine Ausfahrt längs dem Horn = Awan, bis zu deffen oberem Ende, vor, wo mir den Berg Peliekajſi (Ohrenberg) beftiegen und unterfuchten, und daneben die Ereurfion big nad der ehemaligen Silberfchmelz: hütte von Adolfſtroͤm am Lais-Elf ausdehnten. Daft die ganze Zeit hindurch gina unfer Aug innerhalb der Birkenregion vor fih, in welder Sylvia sueeica, Fring. Montifringilla et Linaria nebft Lagopus subalpina in größerer Menge vorfas men, ale ich es auf irgend einer andern Stelle gefehen habe. Mon diefer befonders ergiedigen Fahrt zurückgekehrt trafen wir am 1. Zul. wieder in Arjeploug ein, verließen e8 aber wieder am Sten, wo mir uns gerade nach Norden wendeten. Durch Mäder, Über Berge und Seeen ziehend legten wir 13 Meilen zuruͤck und kamen am 8. July in Quickjock an. Von den hier faſt taͤglich unternommen Bexgexcurſionen verdient die nach dem Alkawaͤre vom 24—29. July als vorzuͤglich lohnend erwähnt zu werden, obgleich ſich die waͤhrend des ganzen Sommers borherrſchende unguͤnſtige Witterung auch waͤhrend jener Zeit nicht verlaͤugnete. Die Menge der erjagten Voͤgel zwang mich, da fie fo ſchwer bey einem Aufenthalt auf den Bergen zu ver— wahren und zu erhalten war, mich früher, als ich es beabfic)- tigt hatte, nach Quickjock zurüdzubegeben. Auf dem Pfarrhofe zu Quickjock hatte ich das Vergnügen, bis zum 13. Auguft zu verweilen, wo wir uns nad Arjeploup zuruͤckwendeten, welches wir am 19. Auguft verließen, unfern Meg über Arwidsjaue nach Skellefte nehmend, wo wir nad) diefem langen Streifzuge am 1, Septbr. eintrafen. Verzeichniß der Vögelarten, welche in der Ume- und Pite⸗ Lappmark, wie auch den Kitchfpielen Jodmod und Quick— jock und Lulelappmarf vorkommen, * 1) Falco Gyrfaleo; ein W. erlegt am Berge Peliefajfi in Pitelappm, am 25. Jun. 2) F. peregrinus; felten, an den Bergen. (gl. V. Ak. Handl. f. 1843. p. 387., Iſis 1846. ©. 695.) 3) F. subbuteo; felten. (Vgl. eben da, S. 388. Iſis eben da.) 4) F. Lithofalco; gemein in der Nähe der Berge. 5) F. Tinnuneulus; hier und da; bey den Kicchdörfern Lyck— fele und Arjeploug, aud auf den Bergen bey den Seen Tjeggelwas und Wihrijaur. 6) F. palumbarius; hier und da in ber Mabelholzregion. * 7) F. fulvus; hier und da in der ganzen Nadelwaldregion. 8) F. Albieilla; ein Er. ließ fich beim Hornaman am 30. Sun. bliden. 9) F. Haliaötus; gemein; auch gefehen beim Wihrijaur am 29, Sul. von Anderfon, 10) F. Buteo; felten; kommt zwar in ganz Weſterbotten vor, überfteigt aber Enum die lappmärkifche Grenze. * Die einigen Vögelarten beygefebten Buchftaben deuten auf unten über fie vorfommende Bemerkungen Hin. * Die Gintheilung der Negionen ift nah Nilsfon’s Fauna, Th. I. ©. 104. gemacht werben, 216 11) F. lagopusz; gemein, fowohl in der Maldregion, als aud meit hinein im Gebirge, 3. B. auf dem Alfamware am 27. Sul. 12) Strix nyetea; gemein auf den Bergen in gemiffen Sahren, nehmlich wenn die Lemminge ihre Züge anftellen; zwifchen diefen felten. 13) Str. nisoria; gemein in der Waldregion, fleigt auch in bie Birfenregion auf dem Gebirge hinauf. 14) Str. Bubo; hier und da in der Nadelholzregion. 15) Str, brachyotus; felten; doch habe ich fie auf den Ber— gen gefehen, 16) Str. lapponica; vorzüglich in den Lemmingsjahren, fonft fpariam. Aus der Gegend von Jockmock habe ich Er. 1843. fowohl, als 1845. erhalten. 17) Str. liturata; hier und da in der untern Waldregion, 18) Str. Tengmalmi; hier und da bis zum Gebirge. 19) Cuculus canorus; gemein in der ganzen Waldregionz kommt auch auf den Bergen vor. (S. Nils ſ. Fauna, 1. ©. 114.) 20) Picus martius; hier und da in der unten Nadelwald: region. 21) P. major; hier und da in der Nadelwaldregion. 22) P. leuconotus; felten; ließ ſich einmal auf, der. Reife 1843. im Aug. beim Nandijaue in dee Jockmockslapp⸗ mark fehen, 23) P. minor; hier und da in der ganzen Nabelmaldregion, hatte am 30. Sun. eben bey dem Berge Isfjat am Hor: nawan gebrütet. 24) P. tridactylus; der. gemeinfte Specht der lappl. Wälder 3 geht auch an den Seiten der Berge, fo weit Nadelwald fteht, hinauf. 25) Corvus Corax; hier und da; in größerer Anzahl auf ben Bergen. 26) 0. Cornix; hier und da in der Nadelwaldregion, fparfam bey Quidjod, gemein bey Sorſele. 27) €. Pica; (a) in der untern Nadelwaldregion; feltener als die vorige Art. 28) Garrulus infaustus; gemein in der ganzen MWaldregion der angegebenen Gegend, geht an den Seiten der Berge bis in die Birfenregion hinauf; hatte flügge Sunge am 11. Sun. in Lyckſelelappm. 29) G. glandarius; fporadifch verfommend; „im Herbfte bey Lyckſele — Quickjock“. („Wird innerhalb des Polkreifes nicht gefunden”. ©. Nitsf., In. 1. ©. 137.) | Caprimulgus europaeus; felten. In der: Gegend von Sorfele wurde gegen Wahlberg eines Vogels erwähnt, melcher der Befchreibung nach kein anderer, als diefer, feyn Eonnte. Cypselus apus; gemein; erfcheint auf den: Bergen. Hirundo rustica; gemein in der ganzen Waldregion. Diefe Art war die einzige ihrer Gattung, welche bey Adolfs ſtroͤm am 27. Jun, vorfam. H. urbica; noc) gemeiner, als die vorige; in Menge an den Häufern und Kirchen fowohl, ald an den Selfenabs abhängen, niftend, H. riparia; bier und da; an gewiffen Stellen zahlreich; Lyckſele — Quidjod. Museicapa grisola; hier und da; Lyckſele, Hornafwan, Quidjod. \ 30) 31) 32) 33) 34) 35) 217 36) 37) 41) 42) 43) 44) 45) 46) 47) 48) 49) 50) 51) 52) 53) -53) 55) 56) 57) 58) 59) M. atricapilla; hier und da nad) dem Fuße der Berge bin. Lyckſele, Fuß des Peliekajfi am Hornafwan, Quidjod. Lanius Exeubitor; hier und da in den Wäldern näher an den Bergen; zwifchen dem Horn = Afıvan und Zjeggel- was, bey Quidjod u, a. m, St. Turdus viseivorus; bey Lyckſele ſam 4. Jun, (Vgl. V. Ak. H. 1843., Iſis 1846. ©. 697.) T. pilaris; gemein, befonders auf den Bergen in ber Birkenregion; audy beim Wihrijaur (Anderfon.) T. musicus; (b), an verfihiedenen Stellen, big an die Seiten der Berge, doch fparfum. T. iliacus; gemein, fo weit Nadelwald waͤchſt. T. torquatus; (ec) nicht felten in der Nachbarſchaft der Berge, auf denen er bis: zum eigentlichen Gebirgsrüden [Köl, mit angehängten Artikel Kölen] und bisweilen ın Gegenden berefchend, welche über alle Vegetation hinaus— liegen, vorkommt, T. Merula; (d) hoͤchſt fparfam. Cinelus aquatieus; in der Waldregion in der Nähe der Berge. Sellin der Lappın. im Winter u. Sommer erfcheinen. Motacilla alba; gemein, bis zum Gebirge, fo weit Aders bau getrieben wird und Schweden ſich angefiedelt haben. M. flava, var. capite maris nigricante; gemeiner, als die vorige Art geht fie vielleiht etwas höher hinauf. Anthus pratensis; gemein auf allen Gebirgsplateaur, geht in die oberfte Weidenregion hinauf, und bisweilen noch höher. — Hatte, wie die Motacillae, am 20. Auguft allgemein: begonnen, wegzuziehen. A.arboreus; hier und da in der Waldregion ; Lyckſele, Quickj. Saxicola Oenanthe; gemein weit hinein im Gebirge, kommt auch in der ganzen Nadelwaldregion vor. 8. Rubetra; (e) fparfam; bey Quidjod wurde fer Neife auch ein Paar angetroffen. Sylvia hortensis; fparfam; auf beiden Neifen nur ges hört am Fuße der Berge in dortigen üppig bewachfenen Thaͤlern, z. B. bey Adolfſtroͤm, Quidjod und Hornaf: wan am Peliefajfi. S. sueeica; gemein in der Nähe der Berge und auf de— ten Seiten in Menge, in der Birken und Weidenregionz geht weit hinein in's Gebirge, z.B. auf den Zuofi am Wihrijaur (Anderfon). S. phoenicurus; gemein in der ganzen Nabelwaldregion bis nad) den Seiten der Berge hinauf. S. Trochilus; gemein, geht an den Bergen bis in bie Birkenregion hinauf. Accentor modularis; fparfam; Quidjodsberge in der Waldregion. Parus major; fparfam, ſcheint mehr dem niederen MWalds lande, wie Jodmod, Arwidsjaur uſw., anzugehören. P. sibirieus; gemein in der ganzen Waldregion von der Grenze von Lyckſele-Lappmark bis zu dem Bergen, auf welhen er in die Birkenregion hinein vorfommt, Im Herbfte fah ich diefe Art uns bis zum Stafıva = Sumpf im Kicchipiele Skellefte folgen. P. paluster; wenn gleich fparfam, kommt diefe Art doch bey Quidjod und an verfchiedenen anderen Stellen vor, Scheint, fo wie die vorige an Menge gegen Norden zus nimmt, abzunehmen. Regulus cristatus; fparfam. (Vgl. V. Ak, H. 1843. p. 395. Iſis 1846. ©. 698.) Iſis 1848. Heft 3, auf bies 60) 61) 62) 63) 64) 65) 66) 67) 218 Alauda arvensis; (f) im Fruͤhling fporadifch vorfommend bey Quidjod und Lyckſele. Mehrere Paare hörten und fahen wir niftend bey Badſtutraͤsk im Kirchfpiele Stenfele (65° n. Br.) A. alpestris; Quidjod, felten. (gl. V. A. H. 1848. p- 395. Iſis a. a. O.) limberizz eitrinella ; gemein; Lydfele, Adolfſtroͤm, Quick⸗ jo& uw. E. hortulana; gemein; wie bie vorige, E. Schoenielus; gemein, befonders näher den Bergen und an deren Ceiten in der Birken und Meidenregion. E. nivalis; gemein auf allen Bergen in der Schneeregion, tets höher hinauf, als die folgende. E. lapponica; (g) zahlteih in der Meidenregion auf den niedrigeren und ebenen Bergen, die in einer Entfernung von dem höhern Gebirgszuge ſtehen; auf diefen in gerin= ger Anzahl. Im der Waldregion kommt fie im Sommer nicht vor. Fringilla domestica; hier und da auf den Höfen; Lyd: fele, Sorfele, Arjeploug, Ijomotis ufw. Am Fuße der Berge habe ich diefe Art nicht gefehen. . montana et flavirostris habe ich in Lappland nicht bemerft.) Fr. caelebs; fparfam, doch bis zum Gebirge hin, Fr. Montifringilla; gemein; an den Seiten der Berge bis in die Birkenregion hinauf. Fr. linaria; gemein; geht weit in die Berge hinein und fommt bis oben unter den oberften Weiden vor. Fr. Spinus; fparfam in der Waldregion; Lyckſele, Sor— fele, Quidjod. Pyrrhula vulgaris; fparfam in der Nadeltwaldregion, aud) bey Quidjod. Loxia eurvirostra; gemein in der ganzen MWaldregion — Lyckſele, Adolfftrom, Quidjod, [Columba ſ. Bem. g.] Tetrao Bonasia; fpatfam; gegen den Fuß der Berge bey Quickſock find Familien angetroffen worden. T. Urogallus; in der ganzen MWaldregion im Sommer ziemlich gemein, im Winter bisweilen in großer Menge (Fiytt-tjäder [Iug= Auerhahn]). Geht an den Bergen fo hoch hinauf, wie die Kiefer Mälder bildet. * T. Tetrix; felten in den hoͤhern Theilen der LappmatE, nach Mefterbotten hin ziemlich gemein. Findet fi) länge dem Luleelf nicht weiter, als bis nah Jockmock. Lagopus subalpina; (h) gemein befonders in der Nähe der Berge, wie auch auf diefen im größter Menge in der Birkenregion. — Bey Wihrijaur (AUnderfon). L. alpina; (i) auf den Bergen in der Weiden- und Schneeregion. Charzirius Hiaticula; einige Male an den Seen in der Nadelwaldregion gefehen; zahlreich hier und da auf den Bergen an Seen und Bächen, auch an den Rändern der ewigen Schneeftellen, wenigftens bis zum höchften Ge: birgsruden hinan. * Nach eigner Erfahrung und den Angaben, welche Haben gefammeltwer= den fünnen, geht der Auerhahn gegen Norden und gegen die Berge meiter, als der Birkhahn. „Tetrao Urugallus , fehr gemein in Enare bis hinauf zum nördl. Ende des Enare-Sumpfes ꝛc.“ „Am nördlichiten zeichnete ich Tetr. Tetrix bey Kittilä an.’ Malm, Kröy. Tivgjfr., neue Reihe, Bd, EL, S. 203., Iſis 1846., ©, 459. (Kittilä 67° 30° u. Br.) 14* 219 Ch. Morinellus; hier und da auf hohen, ebenen Berg: beiden; bisweilen in Schaaren hoch in der. Schneeregion, Die Schaar beftand nur aus alten Vögeln, meiftens Weib). Ch. apricarius; in großer Menge auf allen Bergen in der ganzen Weidenregion. Ch. helveticus; niftet vermuthlih, wenn gleich fparfam, weit hinein im Gebirge in den Gegenden von Alkaware und Sulitjelma. Grus cinerea; brütet auf mehreren Mooren in den Kirche fpielen Lydfele und Arwidsjaur; geht aud bis nördlich vom Luleelf. Numenius phaeopus; findet fih, obgleich in geringer Anzahl, fomwohl auf den Sümpfen der Waldregion, als den Gebirgsmooren, welche nicht fo hoch liegen. Tringa Temminckii; hier und da auf den begraften Pla— teaux der höheren Berge unter der niedrigen Weide an Seen und Bächen. Totanus hypoleucus; fehr gemein gegen den Fuß ber Berge. T. Calidris; an denfelben Stellen mit Tringa Temmin- ckii, immer zahlreicher, je weiter nad) dem hohen Berg: rücken — folglich) weit über der Birfenregion. Im J. 1843. zeigte fi) ung fein Individuum diefer Art, T. Glareola; gemein bis zu den Bergen. T. Glottis; (k) bier und da in der ganzen Maldregion, aber befonders auf den Mooren am Fuße der Berge. Scolopax Gallinago; auf den Mooren bis in die Wei— dentegion hinauf. Sec. Gallinula; ſehr fparfam gefehen nur auf den Mooren in der Nähe von und auf den Bergen in der Meidentegion. Phalaropus hyperboreus; foll vorfommen, obgleich ich fein niftendes Paar gefehen habe. Wird im Frühjahr und Herbſt gefchoffen. (S. V. Ak. H. 1843. p. 402, Sfis 1846. ©. 702.) Sterna Hirundo; mehrere Paare liegen fic) auf dem Ud— jaue am 18. Sun. bliden. Larus eanus; (1) erfhien, wenn gleich Mparfam, auf mehreren der großen Seen; auf den höheren Bergen wur: den mehrere Paare beobachtet. Lestris Buffonü; (m) auf den höheren Bergheiden in gewiffen Sahren in großer Menge, 3.8. 1845. Sm Sahre vorher fand fie fih auch, obzwar nicht in folcher Menge; aber 1843. fah ic) feine. Cygnus musicus; (n) auf den Mooren in der Wald— gegend; in größerer Anzahl weiter gegen Norden. Anser segetum; (0) auf denfelben Stellen, wie Cygnus. A. albifrens; (p) in großer Menge auf gewiffen Seen zunächft dem Gebirgsruͤcken. 99) Anas elypeata; (q) felten bey Quidjod niftend, 100) A. Boschas; bier und da an Waldſeen. 101) A. acuta; (r) hier und da, nicht felten. 102) A. Penelope; gemein bis zum Gebirge. 103) A. Creeca; gemein bis zum Fuße der Berge. 104) Fuligula eristata; (s) gemein bis nach den Bergen. 105) F. Marila; (s) auf den Wafferläufen näher am Gebirge. 106) F. fusca; (s) gemein herrſchend bis zum Gebirge, 107) F. nigra; (s) noch gemeiner als die vorige; 108) F. clangula; fehr gemein bis zum Gebirge. 109) F. glacialis; (t) am Gebirge, aber befonders auf diefem auf hochliegenden Seeen. 80) 81) 82) 85) 84) 85) 86) 87) 88) 89) 90) 91) 92) 96) 97) 98) 220 110) Mergus Merganser; gemein an ben größeren MWaffer- läufen in der MWaldregion. 111) M. Serrator; noch gemeiner, geht big in bie Birkens tegion auf den Bergen hinauf, 112) Colymbus arcticus: (u) gemein auf den größeren Waffer: laufen — geht auch hoch hinauf zwifchen die Berge, wie an den Alkajaur und Wibrijaur. 113) ©. septentrionalis; gemein — mie ber vorige, Bemerfungen über einige der hier aufgezählten Wögelarten nebft Hinzufügung einiger in den oben genannten Gegenden fporadifch vorkommen der Species, Caryocatactes guttatus. Der große Zug diefer Vögel, wel cher im Herbft 1844. den mittlern und füdlichen Theil der fEandinavifchen Halbinfel überfhwemmte, dürfte ſich auch über den nördlichften erftredft haben. Bey der Kirche von Lyckſele traf ih Federn von einem Sndividuum an. In Sorſele und Quickjock zeigte man mir ausgeftopfte Nußknacker, welche dort im Det. 1844. gefchoffen worden waren, Ihre Barbenzeich- nung und ihre Gierigkeit nad) Fleifch hatte aufmerkfam auf fie gemacht. Sturnus vulgaris ward auf diefer Reiſe in der Stadt Ume beobachtet, in welcher einige Paare am 1. Sun. ihre Neft auf den Giebeln der Häufer errichtet hatten. a) Corvus Pica fand fid) bey Lyckſele, war felten bey Sorſele, ließ fich auf der früheren Neife bey der „Kirchenſtadt“ Sodmod fehen, wurde aber nicht in Quickjock und Arjeploug angetroffen. An letzterm Orte war er indeffen im Frühlinge diefes Jahrs gefehen worden, auch fagte man, er fen dort fruͤ— ber in Menge gefunden worden, vor 3 Sahren aber auf ein- mal ganz verfhmwunden. Auf der Neife von Arjeploug über Arwidsjaur nad) Skellefte fahen wir die Elſter nicht eher, als in dem legten Dorfe der Pitelappmarf, Glommerstraͤsk. b) Turdus musicus ließ fid) auf diefer Reife mehrmals hören, nehmlich bey Lyckſele am 6. Sun,, bey Sibmitspoult nahe beym Ubjaur am 17. Sun., am Fuße des Peliefajfi am Hornafwan am 28. Jun., in dem üppig bewachfenen Thale am Fuße des Akkaspakte in der Gegend des Zjeggelmas die ganze Nacht hindurch fingend am 4. Jul., endlid bey Quick— jo auf den Snfelhen am 9. Sul. ce) Turdus torquatus fand ich niftend nur in den Gebirge- zügen, dort aber auf den meiften größeren Steinftüden, ſowohl am Fuße dev Berge, bis hinab in die Nadelholzregion, als oben auf diefen unter dem ewigen Schnee, befonders da, wo ſich etwas Waſſer in der Nähe fand. Am See Wihrijaur ſoll er bey An— derfon’s Beſuch dafelbft am 29. Jul. auch vorgekommen feyn. Wie gewöhnlich war diefer Vogel außerordentlich fcheu, obgleich er Eleine Junge hatte; ihr Nettungsmittel warimmer, wiedas der Sun: gen vom Steinfchmäger [Saxicola Oenanthe ] und Miefenpieper [Anthus pratensis], weit zwifchen die Steinblöde hineinzufriechen. d) Turdus Merula glaubte ich kaum in fo hoher nördlicher Breite anzutreffen; doch hörte ich feinen herrlichen Gefang am 10. Sun, nahe beim Kattisafwan in Lydfelelappmarf und am 30. In. am Ufer des Hornafwan am Fuße des Berges Deftra Jsſjack. e) Ich kann nicht unterlaffen, zu erwähnen, in welches an= genehme Erftaunen wir mehrere Male über unfern gewöhnlichen braunfehlichen Steinfhmisger (Sax. rubetra) geriethen, deffen Gefang in diefen. Gegenden aus helleren und weit ‘fchöneren Zönen beftand, als die, welche man von ihm flets im Früh: 221 linge, ja die ganze Nacht hindurch, im mittleren Schweden zu ‘ hören befommt. Es mußten einige Eremplare gefchoffen wer— den, um mich zu überzeugen, daß es der genannte Vogel wirk— lih war, welcher fang. Sylvia abietina hörten fir an mehreren Stellen auf ber Reife von der Stadt Ume nad) Lydifelelappm. am 2—3 Jun., ferner am 29. Auguft in der Gegend von Skellefte, fingen, wo wir auch Sylvia Rubecula fahen. f) Alauda arvensis läßt ſich zeitig im Frühjahre bey Lyck— fele hören; fpäter foll fie verfchwinden; ein in diefem Frühjahre bey Quickjock gefchoffenes Er. zeigte man mir. Der einzige Drt in dee Lappmark, an welchem ich diefen Vogel fah, war Badftuträse, ein Dorf im Kicchfpiele Stenfele (65° n. Br.) Hier hörten wir am 12. Sun. mehrere Er. aug der Höhe über den Adern ihren fchonen Gefang herabtrillern. g) Emberiza lapponica fand ich niffend nur auf den Ber— gen; Fam in Menge auf dem Peliekajfi vor, wo fie bis in die oberften Meiden hinaufftieg; nachher fand ich fie am zahlreich- fen bey unferm Zuge über die Berge Gajtsats und Skeltaware, gelegen zwifchen den Seen Zjeggelmas und Saggat, am 5. Sun, Auf den höheren Bergen, wie dem Walli und am Als kaware fah ich fie in ganz geringer Anzahl. Auf der frühern Reife ſah ich 2 Junge an den erwähnten Stellen, auf diefer aber nur eine Familie auf dem Walliberge, Der Emberiza nivalis entgegengefest fcheint der lapplaͤn— difhe Ammer vorzugsweife ebene, grasreiche Bergebenen zu bes wohnen, deren Höhe kaum die Schneegrenze erreicht, deren fumpfige Weidenregion aber um fo ausgedehnter ift. Auf fol chen Stellen brütete er in Gefellfchaft von 4—7 Paaren in jedem Salicetum, und obgleich der Vogel Eyer hatte, war er doch ſehr ſcheu. Mehrmals fab ich ihn mit ftoßweife flattern= ‚den Flügelfchlägen ſich hoch in die Luft erheben und hörte dabey feine hellen und vollen Toͤne herabtrillern. Nicht einmal im oberften Zheile "der Birkenregion fand ich dieſe Art niftend. (S. Nilsf. In) \ Den mir auf. der Reife mitgetheilten Nachrichten zufolge findet fi Columba Palumbus und noch weniger Col. Oenas weder in MWefterbotten, noch in Umelappmark. Col. Turtur ward bey Quickjock geſchoſſen (f. die Neife von 1843.) und feit> dem auch im Herbfte aller folgenden Sahre, den Nachrichten des Paſt. Bjoͤrkman zufolge, gefeben. hy) Lagopus subalpina ſchien ſich im Auguſt, da die Jun— gen fluͤgge geworden waren, vom Walde hinauf in die Weiden— region zu ziehen. (©. Nilsf. Sn.) Dies ſchließe ich daraus, | daß, als auf dem MWalliberge bey Quickjock vier Tage hinter einander mit Hühnerhunden gejagt und jeden Tag auf 20 die: ſer Vögel erlegt worden waren, doch feine Verminderung ders ſelbn bemerft ward, obgleih dies Jahr nicht als reich an Schneehuͤhnern betrachtet und die Jagd immer in derfelben Ge- gend des Berges angeftellt wurde, nehmlich in einem Bezirke, welcher etwa 3 Meile lang und einige Büchfenfchüffe breit war. Auf denfelben Stellen, auf denen am Tage zuvor die Jagd nor fid) gegangen war, fanden fih immer von neuem große Junge "vor. Die Einwohner diefer Gegenden glauben, daß die fo be= ſchwerlichen Müden und Kriebelmüden (ſchwed. Knotten) dies Hinaufziehen nah dem Berge veranlaffen. i) Lagopus alpina kam dies Jahr hoͤchſt fparfam vor. Nur ein einziges Männchen und ein Weibchen mit Jungen ließ fich auf denfelben Stellen bliden, auf denen unfer Gang im 3. 1843, ihrer 10 aufſcheuchte. 222 Die beiden Schneehlihnerarten hatten etwa 8 Tage früher als i. J. 1843. gebrütet, k) Totanus Glottis. (Vgl. Malm a. a. 9. ©. 206, Iſis 1846. ©. 460.) Seine 4 birnförmigen Eyer find gelb: lich weiß, mit rothbraunen Flecken und Puncten dicht uͤberſaͤet. Scolopax Rusticenla ließ ſich in "Mefterbotten nahe der Lappmarksgrenze auf dem Wege zwifchen der Stadt Ume und Lyckſele nach den Waldhöhen ziehend am 3. Jun. beym Son: nenuntergange ſehen. I) Am 12. Aug. ward ein Individuum eines Paares von Larus fuscus gefchoffen, welches fih am Saggatjaur bey Quickjock aufhielt. Diefe Art fowohl, als L. canus, werden im Srühlinge, und befonders bey den in diefer Zeit und in dies fen Gegenden fo gewöhnlichen Weftftürmen, theils paarmweife, theild in größeren Schaaren, auf den großen Seen in den Rapp: marfen vorkommen. (In den Vet. Ak. H. f. 1843. [f. Iſis 1846. ©. 702.] habe ich einen Irrthum begangen, indem ich für Lestris den Namen Skaoli angab, welcher bey den Lappländern für die Möwen gilt. ) m) Lestris Buffonii (Boje), L. Cephus ( Bruenn., Keyserl. et Blasius). Diejer Vogel, welcher den Lappen fowohl, als auh den in der Lappmark mwohnenden Schweden, unter dem Namen Sfaiti wohl befannt ift und, ihrer Angabe nad), alle Fahre auf Heiden und Mooren in der Nähe groͤße— tee oder Eleinerer MWafferläufe auf dem Hochgebirge vorfommt, wurde von mir fehon auf der vorigen Neife gefucht, obzwar damals vergebens ; diesmal aber gingen meine eifrigen Wünfche in diefer Hinſicht beffer in Erfüllung, und ich bekam vielfäls tig. Gelegenheit, die Lebensweiſe des intereffanten Vogels zu ftudieren. Auf der innerhalb der Schneeregion weit ausgedehnten Heide auf dem Berge Peliekajfi ward das erfte Er. angetroffen und, ohne irgend eine Scheu, bliden zu laffen und auf der ebenen Erde liegend gefchoffen. Diefes, ein Männchen, befand ſich bier, wie es fhien, ganz einfam. Sch fah nachher Feine Skaiti eher, als bis ich auf der Reiſe nad) dem Alkaware am 25. Sul. etwa 6 Meilen in dag Gebirge vorgedrungen und zum Gebirgsthale Waflja gekommen war; dort traf ich einige Paare an, welche umber flogen. . Se weiter unfer Zug gegen den Ge— birgsruͤcken vorfchritt, defto zahlreicher kamen diefe Vögel vor und erfchienen am Alfaware in der größten Anzahl. Beym Vorwaͤrtsziehen Über, fumpfige Bergebenen an Baͤchen, Seen und Mooren fowohl, wie auf trocknen, fleinigen Berggipfeln, ja an der ‚Seite der DBergesfpigen oben unter dem ewigen Schnee kam diefer Vogel paarweife herumfliegend und jeden ungewohnten Gegenftand genau durchmuſternd vor, ob nicht etwa einige der vielen Kameraden Etwas zurüdgelaffen haben möchten, welches feiner großen Gefräßigfeit und Raubgierigkeit Befriedigung gewähren Fönnte. Unaufhörlich fah man. diefe leichten Ruftfeglee mit ihrem hüpfenden Fluge den Himmels— taum durcheilen und die fchönften und leichteften Werfungen oder. Wendungen machen, um entweder auf ihre auserfehene Beute niederzuftoßen, oder ihre Gameraden zu verfolgen und ihnen auszumeichen. Dabey und während fie ung, aus Ber forgniß um ihre Jungen, folgten, ließen fie ftets, in welcher Tageszeit es feyn mochte, ihr rauhes, böfes Gefchrey I-i-i-äh, je-äh—je-äh—je-äh erfchallen und kamen auf dem Fluge fo nahe, daß wir Steine und Stöde auf fie werfen Eonnten und id) im Stande war, fie mit dem feinften Sperlingsdunft 223 nieberzufchießen. Die Jungen verbargen ſich fo gut, daß wir nur ein einziges fahen. Die erlegten Skaiti waren fehr fett, und der Innhalt ihres Magens befland in Beeren von Empetrum nigrum, einer großen Schnakenart (Tipula speculum), unzerflüdelt ver— fhludten Lemmingen, Vögeleyern und Käfern, 5. ®. Nebriae. Obgleich Möven vorkamen, fah ic doch feine Leftris diefelben angreifen; wohl aber fah ich eine Skaiti niederfchießen- und gleich wieder auffteigen,, heftig verfolgt von einem Bergfchnee: huhne, welches den Friedensſtoöͤrer verjagte und feine vielen klei⸗ nen Jungen rettete. Keine von den Skaiti, welche ich fah und erlegte, war in der Furbe den Lestrides parasiticae gleih, von welcher Art ich viele Er. gefehen habe und beſitze. Bey den erfteren find die unteren Korpertheile weiß, bey den legteren graubraun. Mehrere Male ſchoß ich das M. mit feinem W., melde fid) in der Farbe gleih waren. (Vgl. Nilff. Fn.) Die verlän: gerten mittleren Schwanzfedern find bisweilen 15° lang und reihen 7—9 fiber die anderen Schwanzfedern hinaus. (Bey der gemeinen L. pärasitica beträgt die Länge des ganzen Schwanzes 8", und die mittleren Federn find nur 3° Länger als die anderen.) Die Farbe des Kaufs ift bey L. Buff. biey: grau mit hier und da ſchwarzen Flecken; Schwimmhaut ſchwarz. Das Ausſehen dieſer Berg-Raubmoͤven ſtimmt ganz mit der Diagnofe in Keyf. und Blaſ. „Die Wirbelthiere Europa's,“ ©. 240., von L. Cephus überein, ausgenommen darinn, daß die Füfe dort als gelb bezeichnet werden. n) Cygnus musieus brütet in allen den drey angegebenen Lappmarken und gehört nicht fo ſehr dem Gebirge an, als vielmehr dem mwaldigen, mit Mooren und Sümpfen angefüllten Theile. „An Gebirgswaͤſſern“ (vgl. Nil sſ. In.) habe ich ihn nie gefehen, auch davon Feine Nachricht erhalten; wohl aber brütet und maufet fich diefer Vogel auf „großen öden Feldern”, „weit von der Menfchen Wohnungen‘ gelegenen Sümpfen und Seen unterhalb der Berge in dem weit ausgedehnten Wald— ande von Lappland. In einem Neſte in der Gegend von Badſtuträsk fanden fih am 13. Jun. 8 Eyer. Anser einereus wird bisweilen, wenn gleich felten, im Früh: ling in Gefelfhaft mit der folgenden Art gefchoffen- 0) Anser segetum traf ih auf der ganzen Reiſe vom Stöttingsfiell bis zum Luleelf an, und er kommt auf ben mei- ften größeren Mooren, melde etwas abgelegen in den großen wuͤſten Waͤldern befindiih find, vor; aber im großer Menge dürfte er erft nördlich vom Luleelf auf den großen, meilenlangen Mooren im Kirchfpiele Gelliware, 3. B. dem großen Muddus, vorkommen. Sn den von mir befuchten Gegenden geht er nie His zum eigentlichen Gebirge hinauf und ſcheint mit Cygnus musiens diefelben Aufenthalsörter zu theilen. In der Stadt Rule fah Prof. Wahlberg auf der frühern Neife eine zahme Saatgang, melche auf dem Markte ging und mit gemeinen Gänfen zufammen weidete. p) Anser albifrons * fommt im Sommer nur auf bem Hochgebirge auf Mooren, Heiden und Grasplägen vor, melde fo liegen, daß er ſich bey enttandener Gefahr ſchnell ing Waſſer * ch berichtige hier einen Drudfehler in den V. Ak. H. f. 1843. p- 407. [dis 1846. ©. 702- 3.], wo die Wörter leucopsis und al- bifcons ihre Plätze umtaufchen müßen, —— — — — 224 werfen und durch Schwimmen oder Tauchen (in der Mauſe— zeit) feinen Feinden enttommen kann. In großen Schaaren halten fidy diefe Gänfe auf dem Wihrijaur an der Sirfags bucht, Staddajaur, Kafakjaur, welcher von "dem lappifchen Namen der Günfe, Kaſak, feine Benennung erhalten hat, auf. Hier, in den großen, für den Menſchen faft undurch— dringlichen Weidenmwäldern verbergen fie ſich und werfen ihre . Schwungfedern am Ende des Julius ab; die Woche, im mels cher dies am beften vor fich geht, nennen die Lappen ebenfalls Kafak, weil es dann Zeit it, fie mit Hunden zu jagen. Hierbey werden fie entweder von den Hunden gebiffen, oder aus dem MWeidengehölz hervorgetrieben und von dem Lappen erfchlagen, welcher im Voraus feinen Plag an dem See ge: nommen bat, verfichert, daß die Gänfe ihre Nettung im Waffer fuchen werden. Hierbey follen fie ſehr ſchnell fpringen. Auf einer Jagd ein Dugend zu tödten, wird fuͤr nichts Großes ge: rechnet, Ein Anser leucopsis, eine Gans mit ſchwarzen Füßen, ift, fo viel man ſich erinnern kann, niemals bey Duidjod, noch auf allen den vielen Stellen, auf denen ich fonft deßhalb Nach— frage angeftellt habe, gefchoffen worden ; die beiden oben ange— führten Arten aber werden gut befchrieben. q) Anas elypeata. Man zeigte mir im Quidjod die Füße und den Schädel einer in diefem Fruͤhjahre dort gefchoffenen weiblichen Ente diefer Art, deren M. auch fehr genau befchrie: ben ward. Im vergangenen Fahre hatte man oft dieg oder ein ähnlicyes Paar gefehen, welches an der Stelle Junge gehabt batte. (Vgl. Jägarfürb. Tidskr., 1832. p. 293.) Wenn gleih in geringer Anzahl, niftet doc diefe Art innerhalb des Polkreiſes. r) Anas acuta. Zu den Nahrungsmitteln dieſes Vogels gehören auch Die Beeren von Vaceinium Myrtillus. Bey Ar- widsjaur ſchoß ich am 10. Aug. ein M., welches nebft mehreren anderen Kameraden aus dem Walde aufgeicheucht wurde, in wel— chem es fich wahrjcheinlich, um fid) zu verproviantieren, aufge halten batte, denn feine ganze Speiferöhre war voll von Hei— belbeeren. 5) Fuligula eristata, Marila, fusca et nigra (in der Quid- joder Gegend Smawigg, Storwigg, Storfwärta und Lillfmärta genannt) bejigen Die 3 Lappmarken gemeinfchaftlid. F. Marila war von ihnen Die am wenigften gemeine. F. fusca ſah ich auch auf innerhalb ber Birfenregion befindlichen Gebirgäfeen, und man behauptete, fie brütete und maufte ſich Dort. Gonft fam fie in größerer Menge auf den Seen im Waldlande vor. t) Fuligula glacialis habe ih nur in der Nachbarfchaft der eigentlichen Berge und weit hinein in diefen auf fleinen Seen und Sümpfen in der Weidenreg on in der Nähe des Gebirgd- rückens geſehen. Cine große Schaar wurde fauf dem Alkajaur, und eben audgebrütete Junge wurden in der Nähe am 26. July eſehen. 8 Phalaerocorax Carbo fol dieſen Frühling zu Fünfen am Nredigerhofe in Arjeploug und andere Individuen Diefer Art follen in den Srühjahren hier und da in Lappland bemerkt worden feyn. u) Colymbus areticus ward bey Päuraure in Lulelappm., mit feinen 2 Jungen auf der Mutter Rücken figend, ſchwimmend erblickt, und ald der Taucher erfchraf und tauchte, folgten auch Die Kleinen, auf ihrem fichern Plage ſitzen bleibend, mit unter das Wajler. 225 Man Fann fich denken, welche Menge ziehender Seevögel fich im Frühling in der Nähe des Gebirges findet, wenn ein Mann beym Aufthauen des Eifes mit feiner Büchſe 170 Gänfe, Schwäne und Enten erlegen kann. Dieß geichah im Frühlinge bey Adolf- ſtröm, und man erinnere ſich dabey, daß jeder Schuß nicht mehr ala höchftend zwey Vögel tödtet. 6) S. 459 — 470. Biographie des Profeffors N. ©. Sef⸗ ftröm. Bulletin de FAcadémie royale de Sc. et Belles Lettres de Bruxelles. Tom. XII. 2. part. 1845. 428. Pl. Die Thätigkeit diefer Academie ift ungemein groß. Das zeigt fih ſowohl in dem Bulletin ala in den Me&moires, Die vor— liegenden Eleineren Auffäge find, fo zahlreich, daß wir fie unmöge li) anzeigen können, bejonderd die aſtronomiſchen, meteorologi- ſchen und telurifchen, wofür befonderd Quetelet raftlos thätig it, fowohl in eigenen Beobachtungen ald auch in Anregungen. Defgleichen find viele Auffäge über Antiquitäten, alte Gebäude, Chroniken, alte Poeſien u. dgl. in biefen Schriften, welche für den Geichichts- und Kunftforfcher gewiß von großer Wichtigkeit find. ©. 3. Quetelet, Berichte über einen Cometen, Witterung, Erdbeben, Schlogen u. dgl. ©. 15. Martens et Galeotti, Enumeratio. syno- ptica Plantarum ab H. Galeotti in Regionibus mexica- nis colleetarum. Scrophularineae, Pedalineae. ©. 36. Baron von Ryckholt, geologiſche Meberficht Über die Sippe Chiton. Eine große Abhandlung mit vielen Gattuns gen und 4 Tafeln Abbildungen, nehmlich Ch. tornacicola, ner- vieanus, scaldianus, mosensis, turnacianus, mempiscus, priscus, viseticola, gemmatus, eburonicus, legiacus, cordifer. ©. 73. ift ein Bericht von Schayes über ein Manufeript in der burgundijchen Bibliothef von dem Geographus Raven- nas, viel reichhaltiger ald das Gedrudte. S. 96. Atmoſphaͤriſche Erſcheinungen aus ben Ehronifen bes fünften Jahrhunderts vom Canonicus von Ram, Cometen, Finfterniffe, Erdbeben, Hungersnoth, Kälte. S. 101. Ueber die Frauenkirche zu Dornid, von B. C. Du "Mortier, mit 9 ſehr fchönen Tafeln: Grundriß, Aufrig und iluminierte Säulenfnäufe. S 134. Bericht Über eine Monographie von Lilium von Spar. S. 142. 9. Duprez, über bie Electrieität beym Berplagen einer Blafe durch die Luftpumpe, &. 146. 9. Nyſt, neue Gattungen von Bulimus, mit iduminierten ſehr ſchönen Abbildungen auf 3 Tafeln: B. fun- ckii, labeo, melanocheilus, taeniolus, popelairiana, ©. 161. Baron von Reiffenberg, über die in ben Gedichten des Mittelalterd vorkommenden wunderbaren Waffen und Roſſe. &.205. Quetelet, meteorologifche Beobachtungen zu Brüffel. Tabellen ; auch) son andern Orten. S. 239. ©. D. Weftendorp, einige für Flandern neue Cxyptogamen; meift Pilze. &: 257. Martens. und Galeotti, mericanifche Pflanzen, Convolvulaceae, Polemoniaceae, Hydrophylleae, Hydro- leaceae. Iſis 1848, Heft 3. 226 S. 23855. B. & Dumortier, Beobachtungen über die Erdapfel = Krankheit. ©. 301. J. G. Crahah, Prof. zu Löwen, über Sturm neue Theorie des Sehens. ©. 318. €. Wartmann, Prof. zu Laufanne, über die Induction be der Electricität. ©. 335. €. von Selys:Longhamps, Aufzählung ber befannten Baftarde in der Sippichaft der Anatiden. Er bringt hier 25 zuſammen, wovon er 15 felbft gefehen und 17 noch nicht bekannt find; 5 davon find zweifelhaft, Die Baftarde gehören meiltens zu polygamijchen Hausvögeln; find meiftens unfruchtbar; Die von einer, Brut gleichen fich felten ; haben Zeichen von beiden Eltern, Nur 3 Baftarde waren nicht ganz unfruchtbar; von Anser eygnoides et cinereus, Cy- guus olor et immutabilis, Anas boschas et acuta. 1) Ein Baftard der genannten Schwäne ſoll mit dem Weib: chen von Cygnus immutabilis wieder Junge erzeugt haben. 2) Baftard von Cygnus musicus mas et Anser cinereus fem.; nicht ficher. 3) Baſtard von Anser leucopsis et canadensis; einer paarte fih mit C. canadensis ohne Erfolg, 4) Anser canadensis m. et einereus f. Dieſer Baftard bringt jährlich wieder -Vaftarde hervor, welche unfruchtbar find. ° — Nicht deutlich genug, nehmlich nicht gefagt, ob fie Ener legen oder nicht. 5) Anser cinereus m. et canadensis f. 6) Anser eygnoides m. et canadensis f. Weibchen ge- paart mit A. canadensis et erythropus (albifrons) et eine- reus (domestieus), unfruchtbar. 7) A, leucopsis et cinereus; die Baftarde unfruchtbar unter fih und mit andern Gänfen, 8) A. erythropus (albifrons) et leucopsis. 9) A. eygnoides et cinereus. Gin Baftard Hat mit einer weiblichen Hausgans wieder Baftarde hervorgebracht, ähnlicher der legtern; wenig fruchtbar. 10) A. einereus m. et cygnoides; pflanzen ſich fort, und daher vielleicht der Unterfchied unfered H. eygnoides von den chineſiſchen. 11) A. cygnoides m. ‚et Tadorna aegyptiaca, 12) A. cinereus ferus et cinereus domesticus. 13) A. einereus et Cairina moschata, be) Buffon. 14) Pleetropterus gambensis et Tadorna aegyptiaca. 15) Cairina moschata m. et Tadorna aegyptiaca; bei Pallas. 16) Tadorna aegyptiaca et Anas boschas, var. immanis. 17) Tadorna vyulpanser m. et Anas boschas. Ein ſolcher Baftard, brachte mit einer weiblichen Ente wieder Baftarde her- vor; andere nicht, auch nicht unter. fich. 18) Cairina moschata m. et boschas. Dieſe Baftarde entftehen wild und zahm; und wurden genannt Anas purpureo- viridis et bicolor. 19) Anas boschas m. et Cairina moschata, 20) A. boschas et boschas variegatus; fruchtbar; hieher A. adunca — curvirostra, 21) A. boschas m. et acuta. 22) A..acuta.m..et boschas. Ein folcher Baftard brachte einen neuen hervor mit A. acuta fem. 23) A. querquedula, et Rhynchaspis celypeata. 24) A. sponsa m, et Fuligula cristata. 15 227 25) Fuligula elangula? et Mergus albellus. Hieher ge hört wahrfcheintih Eimb eds Mergus anatarius oder Brehms Clangula angustirostris (Iſis 1829. 400; 1831. 299. T. 3.). 26) Gallus domesticus m. et Anas boschas in Zaubes Beyträgen zur Naturkunde des Herzogthums Lüneburg. 1769, ©. 257. — hoͤchſt unwahrſcheinlich. ©. 356. Martens, über die Erdapfel-Krankheit, ſoll ſich durch ein Miasma durch die Luft fortpflanzen. — Wir däch- ten, wenn man un$ einen ganzen Sommer lang in$ Maffer legte, wie es den Erdäpfeln im Jahre 1845. geſchehen iſt; fo wuͤrden wir auch faulen. Es bedarf daher zur Erklärung der Erdapfel: Krankheit Eeiner fublimen Theorien und auch keiner Pilze. ©. 376. Marchal, auch darüber. Band XII. Th. 1. 1846. 812. Pl. Die Academie wird neu organifiert im December 1845. Diieſer Band enthält wenig Naturhiftorifches ; dagegen fehr vieles Aber Gefchichte und Kunft; auch Mathematiſches. ©. 64: Selys, über die periodifchen Erfcheinungen. ©. 70. A. Quetelet, über die Leibes-Verhältniſſe und Kräfte von Wilden aug America, ©. 76. Ban Beneden: über die Embryogenie, Anatomie und Phnfiologie der einfachen Aſcidien. Sehr wichtige Unterfuhungen. Das Junge ift geſchwaͤnzt und treibt fich herum, Er hat bey einer alten Augen entdedt, rund um beide Möhren; bey Embryonen nod) andere zwiſchen beiden Röhren. Diefe verfchmwinden. Sie find Zwitter; der Samen entleert ſich durch mehrere Deffnungen in die Kloafe (Auswurfsröhre); die Eyer dagegen nur durch eine Die Spermatozoiden find nicht Thiere, fondern entfprechen den Blut— kuͤgelchen. Die Afe. pflanzen fich durch Ener und Sproffen fort. Er fpricht ſich gegen den Generations-Mechfel aus. Der Dotter theilt ſich in viele Bläschen und die Keimhaut legt ſich um den ganzen Dotter herum. Der Embryo hat feine Saugnäpfe. Das Thierreih ſoll nach der Lage des Dotters in 3 Haufen getheilt werden mie das Pflanzenreih. Die Wirbelthiere find Hppocotyledoner, die Gliederthiere Epicotpledoner, die Weich: und Strahlthiere Allocotyledonerz die leßtern zu theilen in Weich— thiere, Polypen, Würmer, Echinodermen, Nhizopoden, Infuforien und Schwämme. Die Afcidien bilden eine eigene Ordnung. Die Cirripeden find Epicotyledoner und ftellen fich zwifchen die Mpriopoden und Anneliden. Zu den Polnpen gehören die Bryo— zoen, Medufen, Anthozoen und Alcyonien, Unter den Würmern verfteht er bloß die Eingeweidewuͤrmer. Zu den Rhizopoden gehört auch Noctiluca miliaria. Die Campanularien find Eeine Medufen und diefe Eeine Anthozoen, obſchon fie es in der Su: gend find, mie die Anthozoen zu “diefer Zeit Medufen. Die Hydren find Süßwaffer- Medufen. Die Aſcidien gehören zu den Mollusken, weil fie ein Herz haben. ©. 117. Roulez etz klärt ein Vafen-Gemälde und bildet eg in fehönen Umriſſen ab. ©. 162, 233 und 304. QDuetelet, Periodifhe Phäno= mene, welche er von verfchiedenen Gegenden erhalten: Pflanzen, Sternfchnuppen, Erdbeben. ©. 166. Baron Du Bus, Otis houbara et Sterna leucoptera haben fich in Belgien gezeigt. ©. 187. Marchal, eine große Abhandlung über den Auf: ftand des Civilis. ©. 226. P. F. Verhutft, über die Vermehrung der Be: völkerung. ©. 245. 3. J. 9’ Dmalius d'Halloy, über die dilus vianifhen Barren (Nehrungen). 228 ©. 252. Franz Reuter, Zerlegung des Waſſers von Mondorf im Lüselburgifchen. ©. 257. Ban Beneden, über zwey verfteinerte Wale von Antwerpen: Ziphius planirostris et longirostris. ©. 307. D' Omalius, über problematifhe Formationen des abgelegten Bodens von Marcel de Serres, ©. 334. Selys, über Loxia leucoptera et bifasciata (taenioptera); ausführlich befchrieben mit den Synonymen, dem Vorkommen und der Lebensart. Er führt folgende Gattungen von Kreuzfchnäbeln auf: Loxia pityopsittacus, curvirostra (montana?), himalayana, americana, leucoptera (faleiro- stra), bifasciata. ©. 339. Baron von Reiffenberg, Bericht Über die Bedeutung der Maurer: Zeichen auf den Steinen im Mittelalter. ©. 373. Baron von Saint Genois, Hiftorifhe Nach— tiht über Rubruquis (Ruysbroek). ©. 555. Lamont, Über Erd- Magnetismus. ©. 551. D'Omalius, über die Succeffion der lebenden Weſen; paläontologifch. ©. 592. L. von Konind, Bemerkung über einige Ver: fteinerungen von Spisbergen. ©. 723. Mailly, über die Sonnen: Finfternig am Iten Detober 1847. ©. 744. Herrid in America, Über die Nordlidter, das Zodiacal-Licht und die Sternfchnuppen. ©. 751. Weiße, über die magnetifche Declination zu Krakau. Band XI. Th. 2. 1846. 8. 498. ©. 3. Dan Beneden, über die Urfache des Leuchtens des Meeres bey Dftende von Dr. Verhaeghe. Geſchichtliches, Aufzählung der leuchtenden Thiere. Das VBorzüglichfte darunter fen Noctiluca miliaris. ©. 105. Elias Wartmann, Prof. zu Paufanne, über einen fonderbaren Negenbogen und eine Feuerfäule. ©. 162. 3. ©. Stas, über die Beftandtheile des Acetals. ©. 272. Dr. Köne, Prof. zu Brüffel, über die chemiſchen Functionen des Maffers. ©. 348. Quetelet, Pflanzen. ©. 351. Martiug, Über die geometrifhe Anordnung ber Palmen » Blätter. ©. 356. ©. Thuret, über die Zoofporen der Algen; nicht bloß bey den untern, fondern auch den obern Zangen. ©. 415. Konind, über 2 verfteinerte Brachiopoden aus China mit einer Tafel. Spirifer cheeliel et Terebratula yuennamensis. ©. 442. Morren, über die belgifhen National-Blumen und biftorifchen Gärten. Geſchichtliches Uber die Pflanzen, wichtig, befonders über den Apfelbaum, die Zulpen, religiofe und abergläubifhe Pflanzen. Band XIV. Th. 1. 1847. 8. 622, ©. 10. Quetelet, periodifche Erfcheinungen von verſchie— denen Drten eingegangen. ©. 20. Martens, über Bizios, Profeffors zu Venedig, Bereitung der Schießwolle. ©. 25. Fr. Gerard zu Paris, über die Mobification der Formen der organifchen Mefen; Antwort auf des d'Omalius Succeffion ufw.; er glaubt, daß die Gattungen im Laufe der Zeiten ſich allmählich in andere verwandeln fünnen, über die natürlichen Epochen der 229 ———— ©. 49. Die Stadt Ypern ſetzt einen Preis von 3000 Fr. für ihre Gefchichte aus. ©. 138. Quetelet, über die Verhältniffe der Menfchen, welche groß oder Elein find. ©. 151. 9. Donny, über die Verrälfhungen des Mehls und des Brods. \ ©. 170. Eloin, neue Sicherheits - Lampe. ©. 206. Prof. Louyet, Verſuche über die voltaifche Bes legung des Eifens mit Zink, ©. 212.” D'Omalius, für die Gentral-Wärme der Erbe. ©. 224. Gahard, Einführung des Anbaus des Erdäpfel und der Sau-Erdaͤpfel in Belgien. Die legtern wurden um 1720. eingeführt; die erftern 1704. ©. 286. Kreil zu Prag, über die geodätifchen und mag— netifhen Beobachtungen in Defterreih. Geographiſche Längen und Breiten von vielen Drten. ©. 292. U. Dumont, über den Werth des paläontologifchen Characters in der Geologie. Er fchließt, daß analoge Weſen gelebt haben zu verfchiedenen Zeiten, daß die organifhen Reihen verfchiedener Breiten haben anfangen fönnen zu verfchiedenen Zeiten mit analogen Gattungen; daß zu gleicher Zeit dieſe Mefen verfc)iedener geographifcher Zonen verfchieden gewefen. ©. 312. J. Kir, die Erdäpfel feyen fchon (gegen Ga: Hard) durch Cluſius eingeführt. ©. 315. Somme, Anatomie eines Drang: Dutans aus Sumatra. Männdyen zwifhen 2 und 3 Jahren; Höhe 80 Gentimeter, Rumpf 39; 12. Rippen, 4 Lendenwirbel, 4 Kreuze mwirbel; an allen Fingern Nägel; hat einen Luftfad vorn zwifchen der Fuftröhre und dem Kehlkopf mit 2 Xöchern, wie faft bey allen Affen, daher der Mangel der artieulierten Stimme; Wurms Fortfag des Blinddarms 15 Gentimeter; beym Menfchen nur 10, ©. 361. D. Toilliez, Über die celtifchen Steinwerkzeuge in Belgien, Hämmer, Aexte, Keile, Meffer ufw. Beftehen mei: fteng aus Kiefel, einige aus glimmerreihem Quarz, Phtanit und Diorit. ©. 409. QDuetelet, periodifhe Erſcheinungen zugefchidt von verfchiedbenen Drten. ' ©. 429. Plateau, Verſuche über die Figuren einer flüffie gen Maffe ohne Gewicht im Gleichgewicht. ©. 432. 4. 3. Maas, Profeffor zu Namur, über das Gluͤhen der Metalldrähte in einer Flüffigkeit, welche man durch Salvanifieren zerfeßt. ©. 441. Martens, über. die Conftitution ber chlorohy: driſchen Säure. e ©. 448. Van Beneben, ein Wort Über die Fortpflan- zung der niedern Thiere, mit einer Zafel. Die Campanularien, Zubularien und Sertularien find befannt: fich fehr nahe verwandt. Die beiden erfteren bringen ein me— dufenartiges Sunges hervor, haben alfo den fogenannten Gene: rations-Wechſel. Der Berfaffer wünfhte nun auch zu wiffen, ob bey den Sertularien etwas Aehnliches vorfomme und gieng- deßhalb nah Dftende. Dafetbft bemerkte er an Thoa halecina Eyer:Gapfeln an den Seiten:Zweigen mit &— 5 volllommenen Epern, wie bey den andern Sertularien. Außerdem wachen aber aus der Subftanz diefer Gapfeln zwey Polypen hervor ganz gleich den Polypen an ben andern Zweigen; find auch mit der Stengelhöhle in Verbindung. In einer folhen Capfel fand fi unter den Eyern ein anderes, worinn ungefhwanzte Sper- matozoiden zu feyn fchienen. Abgebildet Fig. 1. Bey Sertularia cupressina (Fig. 2— 5) finden ſich ähnliche 230 Capfeln mit 8S—10 Eyern, welche bey der Reife herausfallen; aus der Capſel felbft aber wachfen Eleine Polypen hervor; diefe Gattung ift alfo bloß eyerlegend. Auf Pholas candida fand er eine fehr Eleine Campanula- ria, deren Fühlfäden unten durch eine Spannhaut verbunden find, wie bey Fredericella im füßen Waffe. Er will fie Campanulioa nennen. Fig. 6. Campanularia volubilis brachte unter feinen Augen eine Medufe hervor ganz verfchieden von denen aus andern Gattun: gen, nicht hutförmig, fondern wie eine Beroe, nur mit 4 Fühl- füden. Es gibt bekanntlich ähnliche bey den Tubularien und Syncorynen. Diefe Gattung heißt bey Lamoureur Clytia. Es gibt alfo Sertularien, die bloß Eyer legen und andere, welche auch Medufen hervorbringen, fo daß man nicht weiß. wie man die Sippe beflimmeu foll. Die Tubularien, Campanularien und Quallen, vielleicht auch die Sertularien, durchlaufen die nämlihen Zuftände der Entwidelung: aus dem Ey eine gewimperte Larve, welche fich vermehren Eann durch Ausläufer und Knofpen, wodurch ein Polypen⸗Stock entfteht. In diefem zeigt fich eine andere Forts pflanzung, nehmlich durch Theilung, wodurch bey den Medufen die Form Strobila entfteht; bey den Polnpen die Eyer-Capfeln mit den beweglihen Embryonen; bey beiden trennt fic das Thier vom StoE unter einer neuen Form, fhwimmt herum, die Ge— ſchlechtstheile entwideln fih und bringen Eher hervor. So mie aber die Polypen nicht nothwendig durch den Quallen= Zuftand gehen müffen, ebenfo ift nach Sars der Polypen-Zu= ftand nicht nothwendig für die Qualen, und es Eönnen die legtern unmittelbar Quallen hervorbringen, wie die Polhpen unmittelbar andere Polypen, ohne Vermittelung der Quallen-Form. Die Fortpflanzung der Salpen hat man nicht recht verſtan— den, weil man glaubte, daß die getrennten Thiere ſich auf dies felbe Art vermehrten, wie die vereinigten, was nicht der Fall ift. Die einen bringen Knofpen hervor, die andern Eyer. Die Salpen find bey ihrem Ausfchliefen aus dem Ey wie die Qual- len, Sertularien, Zubularien ufw. Zuerſt leben fie getrennt, und fpäter £reibt diefes aus dem Eh gefommene Sndividuum mehrere Knofpen, welche die fogenannte Kette bilden. Diefe geben Eyer, woraus getrennte Embryonen entftchen, während der erfte nur Knofpen hervorgebracht hat. Das ift der ganze Sinn von der Fortpflanzung der Salpen. Es ift ein Baum, der aus dem Korn entfteht, und nachher Knofpen treibt. Die Fortpflanzung der Tänien und Bothriscephalen ſcheint der der Salpen zu gleichen mit dem Unterfhied, daß die erfte aus dem Ey Eommende Generation wie bey den Quallen eine verfchiedene Form hat von der zwehten, welche aus Knofpen entfteht. Die Glieder diefer Würmer trennen ſich und jtellen den letzten EntwidelungssZuftand vor Wie beä den Qualen und Salpen ift es diefe Generation, worinn ſich die Geſchlechts— theile entwideln. Die Hhdren, Blattläufe und mehrere Anneliden zeigen eine ähnliche Erfheinung. Müller entdedte bey Nais die erſte Fortpflan= zung durch Knofpen, Milne Edwards bey Myrianida fa- seiata, Sars ben Filograna implexa. Wie bey den früher genannten zeigt ſich auch hier die Entftehung des Geſchlechts erft nach einer oder mehreren Knofpen= Generationen; es find aber hier die Individuen aus Knofpen und Eyern einander mehr gleih. Die erfteren, welche Knofpen hervorbtingen, find ohne Geſchlecht; die legteren find allein damit verfehen. Stellt 231 man biefe Thatſachen zufammen, fo verfhwinden die fogenann- ten Anomalien. Ben den einfachen Afeidien gefchieht die Zeugung durch bie unmittelbare Metamorpbofe; bey den zufammengefehten fcheint ed anders zu feyn; denn nad) Sarg fommen aus dem Larven: Zuftand aggregierte Aſcidien. Diefer Zuftand der Entwidelung, mo diefe Ihiere die Kaulquappen =» Geftalt und Sinn: Organe haben, ftellt ohne Zweifel den Poiypenjtand der Quallen und Gumpanularien vor. Die Afidien führen ung auh auf den Weg, um, die von Steenftrup angegebene Entwidelung der Cercarien zu be greifen, welche fih nad) einigen Generationen in Diftomen ver— wandeln. Ben den legtern kaͤme auch eine Knofpen = 3eugung vor; fie geht aber wie bey den Aſcidien nicht auswendig, ſon— dern innwendig vor fih, und die Mutter dient fo zu fagen nur als Scheide oder Uterus für die folgende Generation. Deßhalb fagte Leblond, der diefe Erfheinung nicht verftanden hat, er habe einen Eingeweidwurm in einem andern gefunden, nehmlich den Tetrarhynchus appendieulatus in Distoma longicolle. Diefer Theil der Zoologie bedarf fehr der Reviſion. Auch hat Mleſcher unrichtig von der Metamorphoſe der Filaria Piscium in Trematoden geſprochen. Bey den Cercarien iſt es eine Gemmiparite exogene; bey den Diftomen eine Gemmiparite indogene. Wir haben alfo Generationen, welche ihren unmittelbaren Eltern gleihen, und andere, welche nur den mittelbaren gleich feben, nehmlich derjenigen Generation, welche vor derjenigen her gebt, woraus fie unmittelbar entftanden find. Diefes ift die Erſcheinung, welche bey den Salpen auffiel und welder man den Namen Generationg-Wechfel gegeben hat. Man kann diefe Eigenthümlichkeiten der Vermehrung mit einem Wort ausfprehen, wenn man fagt: dieſe Thiere haben zweyerley Art von Fortpflanzung, eine durch Eyer und eine andere durch Knofpen, und die genetifchen Entwidelungen durch» taufen ganz verſchiedene Zuftände in jedem der beiden Fälle. Es gibt eine Reihe von Metamorphofen für diejenigen, welche aus einem Ey kommen; aber feine für diejenigen, twelde aus Knofpen entftehen. Die erfte Generation entipricht allein der in den höhern Thieren. Es ift mithin kein Wechfel beh diefen merkwürdigen Fortpflanzungen. Die Abbildungen find fehr ver- größert und deutlich. B ! Eu ©. 435. Gatefloot, über einen römifhen Tumulus zu Saventhem (Septemtombae) bey Brüffel. Mar hoch 55°, Umfang 380. Darinn ein Steingemölbe mit Urnen, Gläfern, Erzlampe, goldenem Ring und 6 römifchen Münzen, worunter Nero, Antonin und Fauſtina. — Aiſo wirklich ein roͤmiſcher und kein celtiſcher Grabhuͤgel. S. 562. J. G. Crahay, Verſchiedene Maſchinen zum Unterricht in der angewandten Mathematik und Phyſik mit Ab— bildungen. Zur Theorie des Hebels, des Keild, zur Miſchung der Dämpfe und Gafe. Nouveaux WMemoires de l’Academie royale de Sciences et Belles Lettres de Bruxel- les. Tome XIX. 1845. 4 Pl. (chez Muquardt.) Mir haben ſchon oft die große Thätigkeit diefer Academie und die Wichtigkeit ihrer Abhandlungen gerühmt und muͤſſen es aud) hier wieder thun. 232 Boran das Verzeihniß der Mitglieder: einheimifche 30, Cor« tefpondenten 10 in den Naturwiffenfchaften, 18 und 9 in der Literatur; außerdem viele auswärtige Mitglieder. 1) Martens, Prof. zu Löwen, Unterfuhungen über bie Variationen der electro =motorifhen Kraft des Eifens. ©. 1—46. 2) P. I. Ban Beneden, Prof. zu Löwen, Unterfuchun- gen über die Anatomie, Phyfiologie und Entwicelung der Bryo— zoen bey Oſtende. S. 1— 31. mit zwey Tafeln. Der Berfaffer behandelt hier die Sippe Pedicellina, aufge ftellt von Sars, aber ſchon von Ellis abgebildet auf feiner T. 28. Fig. 5 und 6. E E und F, auch bey Boſc unter dem Namen Hydre jaune (Vers II. Pl. 22. fig. 2.) Milne Edwards hat das Thier nachher Lusie genannt, der Ber: faffer früher Crinomorpha. u Polyp it nicht nadt, fondern ftedt in einem zarten tod. Das Thier wird nun umſtändlich befchrieben. Es hat Aehn: lich£eit mit den Vorticellen, ift aber viel größer, 3— 4 Milli: meter lang, und es Eommen mehrere aus einer gemeinfchaftlichen Wurzel; fieht aus wie ein Mayblümchen mit beweglichen Staub: fäden; ſteht zwifchen den Afcidien und, den Bryozoen, gehört aber zu den legtern und pflanzt fich ſowohl durch Knofpen als Ever fort; aus beiden aber kommt diefelbe ZThiergeftalt. Die Zahl der Fühlfäden ift 12; fie find hohl und gewimpert; der Darm ift Ereisförmig; der Mund in der Mitte, der After am Rande, der Magen ift gelb, was vielleihyt an eine Leber erin= nert; ein Kreisfauf war nicht zu bemerfen, auch feine Nerven. Sie find Zwitter wie die Afcidien; die Spermatozoiden beweg⸗ lih mit Kopf und Schwanz, daneben [hwanzlofe, wahrfcheinlich junge. Die Entwidelung der Knofpen und der Ener wird bes fhrieben und abgebildet. Die Synonyme find: Hydra fusca, Lusia et Crinomor- pha; die Gattung Pedicellina belgica, auf allerley Mufchel- ſchalen als kleine Büfchel wie Moos. Die Abbildungen find fehr groß und deutlich fowohl vom Thier als von den Eyern. 3) P. F. R. von Ram, Nector der Univerfität Löwen, Unterfuhungen über die Grabmäler der Herzoge von Brabant zu Löwen. S. 1—48 mit 7 Tafeln in Fol. ill. 4) 3. 3. von Smet, Canonicus zu Gent, hiſtoriſche und eritifhe Abhandlung über Balduin IX., Graf von Flandern und Hennegau, 1195. — 1202, ©. 1— 34. 5) Baron von Neiffenberg, Bibliothecar zu Bruͤſſel, über den älteften mit der Jahrszahl verjehenen Holzfcnitt. ©. 1—33 mit einer Taf. in Fol. ill. Die Altefte Abbildung diefer Urt von 1423. ſtellt den heiligen Chriftoph dar; die vorliegende ift von 1418., ftellt dar die Sungfrau mit dem Kindt, Katharina, Barbara, Dorothea und Margaretha. Daben eine große Geſchichte der Gravierfunft überhaupt, auch der Schickfale ſolch alter Abbildungen. 6) Derfelbe, der Feldmarfhal Prinz Carl Joſeph von Liane S. 1— 71, Eine intereffante Schilderung diefes merkwürdigen Mannes, feiner Schidfale, feiner Wige, mit Anz gabe feiner zahlreichen Werke. Er ift geftorben zu Wien 1814. — Wir benugen diefe Gelegenheit zu bemerken, daß der Herr Baron von NReiffenberg jede Gelegenheit benußt, die Deut: fhen ein Peuple reveur zu fhelten. Er hat gut reden im Lande der Preffreiheit. Wenn er fein Lebelang unter der In— fpiration der Ungft gefchrieben hätte; fo würde er wohl aud dunkle, verfchrobene und drehbare Phrafen träumen gelernt haben. 232 7) 3. Roulez, Mitglied der Academie, Nachricht Über ein Leichen Bascelief zu Arezzo. ©, 1—14 mit einer Tafel in Fol. ; ftellt eine Anpusung vor. 8) Quetelet, Beobachtungen über periodifche Erſcheinungen. © 1—%. Das ift ein ganzes Buch über die unter der Keitung des Verfaffers angeftelten Beobachtungen zu Brüffel, anderer zu Loͤ— wen, Gent, Dijon, Lüttich, Oftende, Kochen, Valognes, Parma und in Engelland; zum Bewundern zahlreich, über Meteorolos gie, Magnetismus, Ausfhlagen der Bäume, Blühen, Reifen und Blattfall von einer Menge Pflanzen; defgleichen über den Zug der Vögel, das Erfcheinen der Haarthiere und der Kerfe. 9) Derfelbe, Zufammenftellung der magnetifhen Beobach— tungen zu Brüffel. S. 1—38 mit 2 Tafeln. Man muß wirklich den Fleiß von fo vielen Beobachtungen, welche wohl in die Zaufende gehen, bewundern. Das fordert eine Ausdauer, welche nur wenige Menſchen haben mögen. Band XX. 1847. 4. Tafeln. Voran die Mitglieder: der Mathematik und Phyſik 13, der Naturgefhichte 14, der Correfpondenten 8; der Literatur und der politifchen und moralifhen Wiffenfhaften 29, der Corre— fpondenten 11; der fhönen Künfte und zwar für die Malerey 8; Bildhauerey 4; Kupferftecheren 2, Baukunſt 4, Muſik 5, Literatur der Künfte 6, Correfpondenten für alle 9. 1) Ban Beneden, Unterfuhungen über die Embryogenie, Anatomie und Phyfiologie der einfachen Aſcidien. © 1— 66 mit 4 Tafeln. Eine fehr wichtige Abhandlung, welche wir um des Raumes willen nicht ausziehen fünnen; ohnehin müßte man die Abbils dungen dabey haben. Das Woefentlihe wurde auch fehon bey der Anzeige des Bulletins ausgezogen. Boran eine ausführliche Geſchichte nebft der Literatur von Bohadfh an 1761. bis 1844., wohl die bollftändigfte Kite ratur, welche wir bis jest haben. Sodann folgt die Anatomie, zuerft der Außeren Theile, fodann der Eingemweide ; die Leber fehr verfümmert; das Venenblut zwifchen den Eingeweiden; das Herz röhrenförmig, treibt das Blut hin und her, und fchlägt 709 Mat in der Minute; hat Deffnungen;z dabey ein Bläschen mit Kalf:Concretion, Riemen. ©. 29. Die Gefchlechtstheile: pflanzen fi) durch Knoſpen und Eper fort, was fhon Bohadſch gefehen hat, find Zwitter mit zwen Hoden und zwey Eyerftöden paarig wie bey den Mufheln, jene mit mehreren Ausführungs-Gängen, melde ſich in die fogenannte Cloake, nehmlic die Ausmwurfsröhre öffnen, die Spermatozoiden haben Kopf und Schwanz. Es gibt zweh Eyergänge, welche fich in die Cloafe öffnen. ©. 34 folgt die Embryogenie, welche der Verfaffer Stuffe für Stuffe verfolgt hat; der Dotter befommt die Geftalt einer Erdbeere, indem ſich viele Bläschen entwideln, der Embryo hat einen Schwanz wie die Kaulquappen und ein Auge. Die Keim: haut legt ſich um den ganzen Dotter herum, wie bey den Mus ſcheln; bey den ‚Gephalopoden und Gafteropoden liegt er auf dem Naden, bei) den höheren am Bauch. ©. 49 folgt die Glaffification, woben der Verfaffer beſonders das Verhältnig des Dotters zum Leibe berüdfichtiget. ‘Er nennt die oberen Thiere deßhald Hypocotyledoner, die Öliederthiere Epicotyledoner, die andern Allocotyledoner, und ord- net die legtern fo: Iſis 1848, Heft 3. 233 A. Mollusken. 1) Gephalopoden. 2) Gafteropoden. 3) Acephalen. 4) Tunicier; Salpen, Pyroſomen, Afeidien, Polyafcidien, Perophoren (A. sociales). B. Polypen. 1) Bryozoen. 2) Medufen. 3) Anthozoen. 4) Alchonien. C. Ehinodermen. ©. 59. Beſchreibung und Abbildung neuer Gattungen: A. ampulloides, vitrea, rustica, grossularia. Anatomie und Entwidelung nad) der erften Gattung. 2) 3. Kir, Prof. zu Gent, Unterfuhungen über die Flora eryptogamica von Flandern. ©. 1—51. Der Verfaffer befchreibt hier, daß dritte Hundert. Moofe, Flechten, Pilze, Zange. 3) P. F. Derhulft, Prof. der Mathematit, Zweyte Abs handlung über dag Geſetz der Vermehrung der Bevölkerung. in den Niederlanden. ©. 1— 32. 4) A. Dumont, Prof. zu Lüttih, Abhandlung über die Erdformationen der Ardennen und des Rheins. S. 1— 163, Eine ſehr umftändliche geognoftifche Schilderung aller einzel nen Gegenden von faft ganz Belgien, mit einigen Holzſchnitten. 5) Gachard, Archivar, Abhandlung Über die Publication der pragmatifchen Sanction des Kaifers Carl VI. in den Nie: Es find derlanden. S. 1—22. 6) Duetelet, Beobachtungen der periodifhen Erfcheinuns gen. ©. 1— 174. Hier wieder ungemein zahlreiche Tabellen über Meteorologie, Erd: Magnetismus, Erdwaͤrme, Nordlichter, Belaubung, Zug der Vögel, angeftellt in Brüffel, Löwen, Gent, Engelland, Malabar, Chriftiania, dabey S. 172 Beobahtungen über Größe und Gewicht verfchiedener Menfchen von Prof. Gluge. Veberficht der Arbeiten und Deränderungen ber fchlefifchen Geſellſchaft für vater- ländifche Culture im Jahr 1846. Breslau bey Graf. 1847. 4. 320 und 52. Mir haben die Einrihtung und den Reichthum diefer Ar— beiten fchon oft zu rühmen Gelegenheit gehabt. Dieſe Gefell: ſchaft berüdfichtigt fat alle allgemeinen Zweige des menfchlichen Miffens, und theilt fich in nicht weniger als 10 Fächer: Nas turwiffenfchaft, Entomologie, Botanik, Erdkunde, Medicin, Deco: nomie, Technologie, Geſchichte, Pädagogik, Kunft. Wir Eönnen in der Folge nur die Naturgefchichte berüdfichtigen, muͤßen aber bemerken, daß vieles vorhanden: ift aus Aftronomie, Phyſik und Chemie, fo wie aus den andern genannten Zweigen. ©. 43. Mineralogie Srankenheim, über den Struvit. Rendſchmidt, über einige Mineralien um Lömwenberg. Schade, über ein Mergellager bey Saabor. Lehmann, Über die geognoftifchen Verhältniffe von Kreuzburg. Strang, über die Geftaltung und Entftehung der. Grater, 15* 235 ©. 49. Göppert, ob bie Steinkohle aus Pflanzen ent ftanden, welche am Orte wuchſen oder andersmwoher geſchwemmt wurden. ine Aufgabe der Haarlemer Geſellſchaft, für -deren Loͤſung der Profeffor den doppelten Preis erhalten hat. ©. 53. Derfelbe, über die Verfchiedenheit der Kohlen: lager Schleſiens. Bi: ©. 56. Os wald, über bie Petrefacten von Sadewig: ein großes Verzeichniß. ©. 65. Boologie. Scholtz und Stüge, neu entdedte Schneden in Schlefien. ©. 68. Phyfiologie. Levh, über dag Geſetz der Gewohnheit, ©. 70. Botanik. Göppert, über den Roſt des Getreides. ©. 73. Entomoleogie Keßner, über fchlefifche Tachyporinen: Cantharis nigricor- nis, sudetica n., rufescens n., Eccoptogaster pruni, graci- lis n., Haltica, worunter 5 neue. ©. 85. Schilling, über die fchlefifchen Gattungen von Bembidium, Donacia, Haltica; viele Gattungen, characterifiert. ©. 94. Schummel, feltene Rhynchites. Gravenhorft, über mehrere Gattungen von Staphylinus und die Zugheufchrede. ©. 100. Schneider, die Gattungen von Hemerobius in Schlejien. ©. 102. Letzner, Raupe von Sesia mutillaeformis unter der Rinde der Apfelbäume, ſchaͤdlich. ©. 104. Scholtz, Prodromus zu einer Rhynchoten⸗Fauna von Schlefien. ine große Abhandlung, welche bis ©. 164 läuft mit Synonymen und vielen Bemerkungen. ©. 165. Derfelbe, Entwidelungs:Gefhichte von Xylo- phagus marginatus. ©. 166. Schummel, Limnobia quadrimaculata, Bo- litophila bimaculata n., Eurina quadristriata n. ©. 169. Botanik. Goͤppert, über die Wachsthums-Verhaͤltniſſe der Abieti— neen; ©. 171. Ueberwallung der Tannenftöde; ©. 176. Bey: träge zur Kenntniß der Balanophoreen. Stehen am beten in der Nähe der Cycadeen und Farren. ©. 178. Derfelbe, über die foffile Flora der Graumade. S. 184. Wimmer berichtet Über die von verfchiedenen Botanikern in Schlefien aufgefundenen Pflanzen. Katurwiffenfchaftliche Abhandlungen gefammelt und durch Subfeription herausgegeben von W. Haidinger. Wien bey Braumüller und Seidel, I. 1847. gr. 4 475. Die Gerechtigkeit fordert zu fagen, daß im der neueren Zeit Defterreich durch naturhiftorifche Gefellfchaften zuerft von Böh: men aus wieder mit der gelehrten Welt in Verbindung trat und zwar durch die Verhandlungen des boͤhmiſchen Mufeums, welche wir nie verfehlt haben, rühmlich anzuzeigen. Sie be: ſchraͤnkten fih zwar auf fehr Eleine Hefte, bemwiefen aber doc den großen Eifer der Böhmen. Größer, reichhaltiger und präch: tiger traten nachher plöglih die Annalen des Wiener Mufeums auf, welche aber leider nicht die hinlängliche und verdiente Unterftügung fanden, Unter den verfchiedenen Hemmniffen — — — — 236 des literarifchen Verkehrs von Defterreich mit der übrigen Welt machten wir gelegentlich aufmerffam auf den Francatur-Zwang, welcher aber nun glüdliher Weiſe größtentheils gehoben ift, und fo kann man denn audy eine glüdlichere Zeit für Die ge— tehrten Geſellſchaften Defterreichs hoffen, befonders feit dem durch den Eifer des Erzberzogg Johann eine Academie in Wien gegründet worden ift. Diefer größeren Beruͤckſichtigung ber Michtigkeit der literarifchen Gefellfhaften von Seiten der Re— gierung haben wir wahrſcheinlich auch die Herausgabe der vor= liegenden Abhandlungen zu danken. Sie fchliefen fich wirklich ſowohl durch Innhalt als Schönheit des Papiers, des Drucks und der Abbildungen an die beſten academiſchen Schriften an, und es iſt zu erwarten, daß die gelehrte Melt dieſen Anftren- gungen entgegenfommen wird; wenigſtens thut die Nedaction alles Mögliche, um diefen Erfolg bervorzubringen durch Zufen- dung von Exemplaren an die Academien und naturhiftorifchen Geſellſchaften von ganz Europa, fo wie durch Anerbietung von Tauſch gegen periodifche Schriften. Es würde ein mwochenlanges Studium erfordern, um einen gehörigen Bericht über den Innhalt diefer zahlreichen und gro— fen Abhandlungen zu verfertigen; das zu thun bey deutfchen Merken halten wir auch eher für fehädlich als nüsfich, da jedem die Gelegenheit gegeben ift, folche Werke fich felbft zu verfchaffen ober wenigfteng won Bibliotheken zu befommen. Soviel feben wir aber wohl, daß die Auffäge mit Sachkenntniß ausgewählt und gediegenen Innhalts find. Uebrigens gibt die Nedaction monatlich: Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Nature wiſſenſchaften in Wien heraus, wovon wieder Nr. 7—14., vom November 1846. bis Juny 1847. 8. ©. 500. in unfeın Händen find, und wovon wir fhon den erften Band angezeigt haben. Der zweyte ift in aͤhn⸗ licher Art behandelt. ö Indem Quartbande finden fih nun folgende Abhandlungen : 1) Haidinger, über den Pleochronismus des Amethyſts. 2) F. W. Noffi, neue Arten von Arachniden 'des Faif. Mufeums, ©. 115 befchrieben und mit Bemerkungen über verwandte Formen bekleidet. Die Charactere lateinifch, Größe und Vaterland. Attus linearis, imperialis, conicus, kotschii, seniculus, endaerys, taurinus, chrysonotus, trilineatus, myrmecinus, myrmecoides, leucomelas. Eresus fulvus, kollari, imperialis, walckenaerius, acan- thophilus. Opilio acanthopus; Platylophus heegeri. 8) Fr. Ritter von Hauer, über die Gephalopoden bes Mufchelmarmors von Bleyberg in Kärnthen. ©. 21. 8. 1. Der prächtige Mufchelmarmor ift allerwärtd bekannt. Er erhält fein Farbenfpiet von Ammoniten» Schalen, welche aber bisher wenig beachtet und nody weniger befchrieben worden find. Das gefhieht nun hier fehr genau von mehreren Gattungen, welche wohl erhalten herauszubefommen der Werfaffer fich bes müht hat. Außerdem fand er viele in den Sammlungen des Dberbergamts zu Klagenfurth, des Herrn von NRofthorn, Sauper, Lipold, von Sacomini, Mühlbahher, Ho: lenia und Sorger. Beſchrieben werden folgende: A: floridus, johannis austriae, jarbas. Nautilus sauperi; Orthoceras. 4) ©. Neiße, über Endophyten der Pflanzenzellen, eine gefegmäßige, den Samenfaͤden oder beweglichen Spiralfafern / 237 analoge Erfcheinung. ©. 31. 2.2. ill. ine wichtige Ab⸗ handlung, deren Sunhalt wir aber unmöglich angeben fönnen. Es entftehen wirklich Fadenpilze in den Zellen wieler Pflanzen, befonders der Dchiden und vieler anderer Monvcotyledonen, Ihre Entwidelung ift verfolgt und abgebildet, ftimmt für Ge- neratio aequivoca, und erflärt die Samenfäden für Thiere. 5) H. St. Lobarzewski, Muscorum. frondosorum species novae halicienses, p. 47. Hier werden umftändlich beſchtieben: Omalia besseri, Hypnum pelitnochroon, intor- toplicatum; Leskea polenburgii; Leptohymenium elaio- chloron, 6) Haidinger, über die Pfeudomorphofen nah Steinfalz, ©. 65. in gründlicher Auffag, wie man es bey diefem Mi- neralogen gemohnt: ift. 7) Derfelbe, der Afpafiolity als Pfeudomorphofe nach Gordierit nebft Bemerkungen über Metamorphismus. ©. 79. 8) ©. Göth, über die Hagelftürme in Steyermarf. ©. 93. Haidinger, Nachtrag dazu mit Figuren der Schloßen. 9) Haidinger, über den Hauerit aus der Ordnung ber Blenden, S. 100, mit Abbildungen. 10) 4. Patera, chemifche Analnfe deffelben, ©. 107. Kie⸗ felerde 1,2, Schwefel 53, 64, Mangan 42, 97, Eifen 1, 30. 11) Sr. von Hauer, über Caprina partschii von Gofau in den öfterreichifhen Alpen, ©. 109. 3. 3. Ausführlich bes "&rieben, hat Schloßzähne, bat Aehnlichkeit mit Diceras und ſteht am beften bey Chama. 12, V. Streffleur, die Erſcheinungen der Ebbe und Fluch unter dem Cinfluffe der Rotation. ©. 115. 3.4. Der Ver: faffer ftellt befanntlich ein eigenes Syſtem über die gegenmwär- tige Bildung der Erde auf, und leitet die meiften Formen der: felben von der Rotation ab. Das gefchieht nun auch bier fehr gelehrt und umſtaͤndlich über Ebbe und Fluth. Die Tafel ſtellt die Flutbftunden auf der ganzen Erde dar. 13) Haidinger, über dag Schillern von Gryftallflächen. ©. 142 mit Abbildungen, welche die verfchiedene Zuruͤckwerfung des Lichtes von mehreren chemifhen Salzen und anderen Kör= pern darftellen. 14) R. Kner, über die beiden Arten Cephalaspis lloydii et lewisii Ag. und einige Diefen zunaͤchſt ftehende Schalenreſte, ©. 159. 8%. 5. Er erhielt ein Stud von einer Schale oder Schild aus ber Graumade von den Ufern des Dniefters in Galizien, unterfuchte den Bau microfcopifch, vergleihend mit der Sepien-Schulpe und fand, daß diefe von Agaffiz zu den genannten Fiſchen, jedoch zweifelhaft geftellte Verſteinerung wirklich zu den Sepien gehöre und jene Fifhgattungen daher zu flreichen feyen. Cephalaspis Iyelli fen dagegen wirklich ein Fiſch. Er nennt feine Verfteiue- tung Pteraspis. 16) 8. Prüfer, über die Cryſtallform des‘ Lazuliths, ©. 169. X. 6. Umftändlihe Entwidelung mit genauen Abbils dungen. 16) 3. Pesval, Integration ber Differential- Gleihungen von Linearform. S. 176. Eine große Abhandlung. 17) Sr. von Hauer, neue Gephalopoden aus dem rothen Marmor von Ausfee. ©. 257. 8. 7,8, 9: Ausführlihe Befchreibung mit ſchoͤnen und deutlichen Abbil- dungen von folgenden Gattungen. Orthoceras reticulatum n., alveolare, convergens n., dubium n. Nautilus sauperi n., breuneri n., barrandi n. 238 Goniatites haidingeri n, Ammonites gaytani, ausseeanus n., layeri n., simonyi n., jarbas, noduloso -costatus, striato falcatus n., credneri; tornatus n. 18) 8 E. Hammerfhmidt, Beſchreibung einiger Oxyuris- Arten. ©. 279. 8. 10. Genaue anatomifche Unterfuhungen und Abbildungen dieſer ungemein Eleinen Wuͤrmchen aus den Därmen von Käfern und Schricken. In Vögeln und Fifchen fcheint man noch Eeine gefunden zu haben. Es werden folgende Gattungen befchrieben : O. brachyura au® dem Darm der Larve von Rhizotrogus, 4“ (ang; O. blattae orientalis, 13"; ©. gracilis aus der £arve einer Melolontha, Eeine Linie lang; O. dilatata aus der Larve von Cetonia marmorata, nur $'" fang: O. laticollis aus der Larve von Cetonia stictica, faum $ '" lang. Es ift dem Derfaffer gelungen, Darm, Eyerſtock und männliche Theile ganz deutlich zu entwideln und abzubilden. 19) 3. von Pettko, geognoftifhe Skizze der Gegend von Kremnis. ©. 289. T. 11., die geognoftifche Charte der Gegend. 20) U. von Morlot, über Dolomit und feine Fünftliche Darftellung aus Kaltftein, ©. 305. Haidinger ift zuerft auf den Gedanken gekommen, daß der Dolomit habe entftehen koͤnnen durch wechfelfeitige Zerſetzung des Kalks und des Bitterfalzes, wobey Gyps und Eohlenfaure Zalkerde entfteht. Nah Wöhler, Mitfherlih und L. Gmelin geht diefer Proceß auch umgekehrt vor: aus Dolomit und Gyys bildet ſich nehmlich Bitterfalz und Eohlenfaurer Kalk. Haidinger nimmt an, daß diefed in der frehen Natur ges ſchehe. Um diefes zu beweifen, hat nun der Verfaffer Verſuche angeftellt, welche bier befchrieben werden. Dabey Holzfchnitte vom Ausfehen des Dolomits. 21) Sr. Simony, meteorologifhe Beobachtungen auf dem Dachſteingebirge, ©. 317. Diele Tabellen nebft T. 12, vor- ftellend den Hallftätter Gletfcher, 22) U. Löwe, Über den Nickelarſenikglanz (Gersdorffit) von ‚Schladming in Steyermarf und von Pradendorf in Oberungarn. ©. 343. Schwefel 15, 85, Arſenik 47, 82, Nickel 28,21, Eifen 8,62. 23) Sranz von Hauer, über die Koffilien von Koröd in Siebenbürgen, T. 13. Verzeihnig von Schneden und Mu: fheln ; abgebildet Cardium kübeckii, spondyloides, Voluta rarispina, 24) 3. Barrande, über die Brachiopoden der filurifchen Schichten von Böhmen. ©. 357. T. 14—22. Ein großes Verzeichniß von Schalen nebft ihrer Glaffification und einer geognoftifhen Darftellung ihres VBorfommens. Die Abbilduns gen find fo zahlreich, daß wir fie nicht aufführen Eönnen. Mir halten e8 für einen unglüctlichen Gedanken, daß der Berfaffer zu Gattungsnamen faft lauter Subjtantiva gewählt hat, eine unerträgliche Laft für das Gedächtniß. Man follte nicht bloß für die Bereiherung der Naturgefchichte etwas thun, fondern auch für ihre Erleichterung. Warum foll man dem Lernbe: gierigen zumutben, Namen zu behalten wie T'erebratula vul- tur, thetis, melonica, eurydica, philomela, ypsilon, securis, passer, sappho, thisbe, ceres, circe, baueis, harpyia, me- gaera, calypso, ephemera, phoenix, umbra, monaca, fa- mula, princeps, henrici ufw.? Der BVerfaffer befchreibt von Terebratula 81 Species, Pen- tamerus 10. 239 Im nähften Bande follen befchrieben werben Spirifer 28, Leptaena 29, Orbicula 6, Lingula 2, Chonetes 3. Es find faft alle neu. Aus diefer gedrängten Anzeige des Innhaltes wird man hin= länglich die Mancfaltigkeit und den großen Werth diefer Ab— handlungen zu erkennen im Stande feyn. J Synopsis Hepaticarum, aucitt. Gottsche, Lindenberg et Nees ab Esenbeck, Hamburg apud Meissner. Fasc. V. 1847. 8. 625 — 834. Mir koͤnnen nun den Schluß diefes gründlichen Werks ans zeigen, was die Hauptfache ift: denn über den Reichthum, die Eintihtung und die fleißige Bearbeitung haben wir. fhon ges fprohen. Es wird aber unfern Xefern lieb feyn, die Claffifica- tion, welche alle bis jest bekannten Xebermoofe der ganzen Welt in fich begreift, Eennen zu lernen, um fo mehr, da fie viele neue Sippen enthält. Tribus I. Jungermanniacae. Hemicyllum I. Foliosae. Subtribus 1. Gymnomitria: Haplomitrium, Gymno- mitrium, Acrobolbus, Sarcoseyphus, Alicularia. Subtr, 2. Coelocaules: Gottschea. Subtr. 3. Jungermannideae: Plagiochila, Scapa- nia, Jungermannia, Sphagnoecetis, Liochlaena, Pleuranthe, Lophocolea, Harpanthus, Chiloseyphus, Gymnoscyphus. Subtr. 4. Geocalyceae: Gymnanthe, Saccogyna, Geocalyx, Gongylanthus. Subtr. 5. Trichomanoideae: Calypogeia, Lepido- zia, Mastigobryum, Micropterygium, Physiotium. Subtr. 6. Ptilidieae: Trichocolea, Polyotus, Sendt- nera, Ptilidium. Subtr. 7. Platyphyllae: Radula, Madotheca. Subtr. 8. Jubuleae: Priopteris, Thysananthus, Pty- chanthus, Phragmieoma, Omphalanthus, Lejeunia, Frullania. Hemieyelum Il. Frondosae. Subtr. 1. Codonieae: Fossombronia, Androeryphia, Petalophyllum, Zoopsis. Subtr. 2, Diplomitrieae: Steetzia (Blyttia). Subtr. 3. Haplolaeneae: Symphyoggna, Pellia, Blasia. Subtr. 5. Aneureae: Aneura. Subtr. 5. Metzgerieae: Metzgeria, Podanthe, Tribus I. Monocleae: Catobryum, Monoclea. Tribus Ill. Marchantieae, Subtr, 1. Lunularieae: Lunularia, Plagiochasma. Sublr. 2. Jecorariae: Marchantia, Preissia, Sauteria, Dumortiera, Fegatella, Reboulia, Grimaldia, Duvalia, Fim- briaria, Rhacotheca. Subtr. 3, Targionieae: Targionia, Cyathodium. Tribus IV. Anthoceroteae: Dendroceros, Blandowia, Anthoceros, Notothylas (Carpolipum). Tribus V. Aiccieae: Duriaea, Sphaerocarpus, Corsinia. Oxymitra, Riceia. 240 Hn diefem Heft find befchrieben die nachgetragenen Gattun- gen der Sippe Plagiochila bis zum Ende. Dabey ein Re: gifter der Gattungen, Flora dalmatiea sive Enumeratio stirpium vascularium, quas hactenus in Dalmatia lectas et sibi observatas descripsit, digessit, rariorumque iconi- bus illustravit Robertus de Visiani, dalmata sibenicensis, Med. Dr., Prof. Patavii. Lipsiae apud Hofmeister. Vol. Il. 1848. 4. 268. tbb. 26. Bey der Anzeige des erften Bandes Iſis 1845. ©. 473. haben wir die Einrichtung dieſes ſehr reichhaltigen und fehr fleißig bearbeiteten Werkes angegeben; hinzufegen wüſſen wie nur noch, daß außer dem Character bey jeder Gattung auch die Synonyme, Abbildungen und Fundort angegeben find, ſowie auch die Abarten; bey den neuen Gattungen noch eine ausführs lichere Befchteibung. Der Verfaffer entfchuldigt ih in der Vorrede wegen des verfpäteten Erfcheinens diefes Bandes; Faum nöthig: denn mer diefe Arbeit nur anfieht, begreift fogleich, daß fie nur durch raftlofen Fleiß, viele Geduld und lange Zeit herzujtellen if. Man Eann fid) ohne Zweifel darauf verlaffen. Wie der Verfaffer in der Vorrede fagt, haben ihm befonders die neugefertigten Sippen und Gattungen, die feit einiger Zeit Mode geworden und wo— durch fehr oft die nächften Verwandten weit von einander ges trennt worden find, am meiften Zeit weggenommen, Er hat daher hier feine Anfichten über Sippen und Gattungen mitgetheilt. Diefer Band beginnt mit den Plantagineen und endigt mit den Gentianeen. Er enthält Gattangen 505— 1999, alfo faft 600, eine gewiß fehr große Zahl für den Kreis der genannten Tamilien. Abgebildet find: Anthriscus trichosperma, si- Genista pulchella n. cula. Centaurea divergens n., fri- Libanotis nitida n, Seseli promonense n|, glo- biferum n, j Helleborus multifidus n. Draba elongata. Vesicaria mierocarpa. Farsetia dalmatica n. Campanula caudata n. Veronica saturejoides n. Alsine fasciculata. Silene graminea n., tommas- sinii n. Dianthus racemosus, sau- guineus u, Integer. n, Rhamnus infectoria, Pyrus cuneifolia. Cytisus weldeni n., spine- scens. derici n., incompta n. Anthyllis aurea n- Medicago crassispina n. Trifolium succinctum n., dal- malicum n. Astragalus argenteus n. Lathyrus aristatus n, Carduus bicolor n, Anthemis pseudocota n. Pterotheca nemausensis, Trichoerepis bifida n. Chamaemelum [uniglandulo- sum n, Crupina vulgaris, crupina- strum n. Amphoricarpos neumayerin. Echinops neumayeri n. Die Abbildungen find fehr groß und ſchoͤn in Kupfer geftochen, halb fchattiert. als loben, Drud und Papier Eann man nicht anders * Encyclopüdiſche Zeitſchrikt, vorzuͤglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von 1848. Heft MM Der Preis von. 12 Heften ift 8 Thlr. fächf. oder 14 fl. 24 &£r. rheiniſch, und die Zahlung‘ iſt ungetheilt zur Keipziger Oſtermeſſe des lanfenden Jahres zu leiften. Man wendet fih an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken find, Cs wird ge⸗ beten, dieſelben auf Poſtpapier zu ſchreiben. Das Honorar für den Bogen ſechs Thaler preuß. Cor. Unfranfierte Bücher mit der Poft werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Zert oder Umfchlag die Zeile ſechs Pfennige. Bon Anticrititen (gegen Ifis-Recenfionen) mird eine Quartfeite unentgeltlidy aufgenommen. Leipzig, bey Brockhaus. Anzeigen. Soeben ist bei ©. A. Schwetschke und Sohn in Halle erschienen und in allen Buchhandlungeu zu haben: Taxidermie oder die Lehre, Thiere aller Classen am einfachsten und zweckmässigsten für Naturaliensammlungen auszustopfen und aufzubewahren , praktisch bearbeitet von Dr. Joh. Friedrich Uaumann, Herzogl. Anhalt. Professor der Naturkunde etc. etc. Zweite gänzlich umgearbeitete und vielfach vermehrte Auflage. Mit 6 Taf. Abbildungen. gr. 8. geh. Preis 1 Thlr. (1*/, Fl. rheinl.) Zur Morphologie ber Harn: und Geſchlechtswerkzeuge der Wirbeltbhiere in ihrer normalen und anomalen Entwicklung. Von Dr. Heinrich Meckel, Privatdozent an der Univerfität Halle-Wittenberg. Mit 3 Tafeln Abbildungen. gr. 8. geh. a 24 Sgr. Soeben erschienen im Verlage des Unterzeichneten und sind durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Thienemann (Dr. F. A. L.), Die Fortpflanzungsgeschichte der ge- sammten Vögel nach dem gegenwärligen Standpunkte der Wissenschaft, mit Abbildung der bekannten Eyer. Mit 100 colorirten Tafeln. Drittes Heft. (Singvögel.) Bogen 13 — 18. und Tafel XXI — XXX. Gr. 4. In Carton. Preis 4 Thlr. Das erste und zweite Heft (Strausse und Hühnerarten, Flugvögel, Steigvögel, Saugvögel ) erschienen zu demselben Preise 1845 —1846.; das Ganze wird in 10 Heften vollständig sein. Rhea. Zeitschrift für, die gesammte Ornithologie. Im Verein mit ornithologischen Freunden herausgegeben von Dr. F. A. L. Thienemann. Erstes Heft. Mit einer illuminirten Tafel. Gr. 8. 1846. 1 Thlr. 10 Ngr. Pfeiffer (EL), Monographia Heliceorum viventium. Sistens descriptiones systematicas et criti- cas omnium hujus familiae generum et specierum hodie cognitarum. Viertes, vder zweiten Bandes erjtes Heft. Gr, 8. Geb. Jedes Heft 1 Thle. 10 Nor. Die beiden legten Hefte des Werks werben ebenfalls noch im Laufe diefes Jahres geliefert werden. Thesaurus literaturae botanicae omnium gentium inde a rerum boltanicarum initüs ad nosira usque lempora, quindecim millia opera Curavit ©. A. Pritzel. recensens. Erfte bis vierte Sieferung. Gr. 4 Sede Lieferung auf feinftem Mafchinenpapier 2 Thir., auf Schreib: Belinpapier 8 Thlr. F. A. Brockhaus. 1848. Dert W. Det Kongel. Danske Videnskah. Selsk. natur- vid. og math. Afhandlinger. Siebenter Theil, Mit 22 Tafeln, Kopenh. 1838, 4.* 1) S.I—X. Verzeichniß der Gefhäftsführer und übrigen Mitglieder der Gefellfhaft. 2) ©. 1-64. Ueber die bornholmifchen Kohlenbildungen ; von 6. Forhhammer Dazu 4 Tafeln. 3) &. 65-82. Der Vaagmär (Trachypterus Vogmarus), befchrieben von Joh. Reinhardt. Dazu 2 Tafeln. Das bier befchriebene und abgebildete Er. des Vaagmaͤr's iſt das vorläufig im Sten Theile dieſer Schriften, ©. XIX,, und im Sten Theile, S. CVII ff. erwähnte, 1828. bey den Saröern gefangene. — Es eriftitte noch feine brauchbare Ab: Bildung von diefem Fiſche, denn die beiden älteren Driginalz zeichnungen von ihm, nehmlidy die von Dlaffen (Reife igjens nem Island, Th. I. ©. 592. Taf. 43.) und von Brünnid (Ne Samling af det Kongel. Bid. Selſk. Str. Th. TI. ©. 408. Taf. B. Fig. 1—3.) find nach unvollftändigen und trockenen Erempl. verfertige worden, und Bloch hat fie (Syst. Ichth. Tab. 101.) noch ſchlechter wiedergegeben. Faber giebt in feiner Naturgefh. d. Fiſche Islands, ©. 68. einige Bemer- ungen nach einem aͤußerſt mangelhaften Er. aus Island, wor über Hr. R. fich bier umſtaͤndlich ausfpricht. Ueber die Be— ſchreibung und Abbildung, welche Flemming im Mag. of Nat. Hist. Vol. IV. p. 215. fig. 34., und danah Yarrell in den British fishes, Vol. I. p. 191. geliefert hat, fpricht fih Sr. R. meitläufiger aus, als in der oben angeführten Stelle im 6ten Th. S. CVIL. Befhreibung: Der ftarf zufammengebrüdte oder ſchwerd⸗ foͤrmige Körper behält bis über die Hälfte feiner Länge, oder in diefem Er. vom Naden bis 11’ vor dem Schwanzende ber Mirbelfäule mit verhäftnigmäfig geringer Abweichung diefelbe Höhe, da am beiden Enden dieſer Strede die Höhe nur 4 niedriger ift, als ungefähr in der Mitte deffelben, wo ſich die größte Höhe des Körpers befindet. Schon dadurch umterfcheis det er-fih von 2 Arten aus dem Mittelmeere, mit mehr als 160 Strahlen in den Nüdenfloffen, zufolge der Höhenmaße, welche Valenciennes für diefe angiebt, nehmlich vom Trach. Falx und Tr. Iris. Ben diefen 2 Arten fällt die größte Hoͤhe in die Nähe des Nadens, wovon fie allmählich bis zur Schwanz floffe abnimmt. Tr. liopterus foll nad) ®. einen weit dünnern Schwanz haben, als der Vogmarus. Kopf und Körper find filberglängend; doch wird die glänzende Flaͤche vorm durch das ſchwarzgraue Profil des Kopfes und an den Seiten durch 2 dunkle, längliche, fehräge Flecken abge ſchnitten, während fie oben faft ihrer ganzen Länge nad durch = Bo. LIT. ift ausgezogen in der Iſis 18343. ©. 44.5; Bd. IT— VI. in der Iſis 1848. S. 93.5; Bd. VIII. in der Iſis 1849. ©, 732, is 1848. Heft 4. die hochrothe Rüdenfloffe und die auf dem Schwanzende ſich wie ein dreiediges Segel erhebende Schwanzfloffe begtaͤnzt wird. Der Silberglanz rührt von einer dünnen Schicht der Oberhaut her; Schuppen fehlen. Unter dem glänzenden Ueberzuge ift die Haut durch vertiefte Linien, welche ſich negformig Ereugen, in ſehr Eleine, flache, bald runde, bald edige Erhöhungen abgetheilt, Nah dem Bauchrande hinab, und befonders an beiden Seiten von deffen fcharfer Kante werden dieſelben zu papillenförmigen Marzen von bedeutender, aber Feinesmegs Enöcherner Feftigkeit. Sie nehmen an Größe hinter dem After ab und verfchwinden gegen das Schwanzende. Durch die Anzahl der dunklen Fleden an den Körperfeiten bekommt der V. Aehnlichkeit mit dem Tr. liopterus, welcher nah Valenciennes aud nur 2 hat. Sie ftehen aber beim DB. weiter nad) hinten, da der vordere am Anfange des zweiten Viertels der Totallaͤnge, der hintere dagegen etwa auf ber al der Laͤnge fteht, dazu auch beide näher beieinander beim r. liopt. : Das gezeihnete Er. hat eine Totallänge von 43" 6" von der Spike des eingezogenen und gefchloffenen Mundes an big zum Ende der Mirbelfäule gemeffen; bei vorgefchobenem Ober: Eiefer ifE dagegen die Länge 44” 7". Die größte Höhe des Körpers, welche hier bey 20" von der Mundfpige oder 4" vor dem After Statt findet, geht 54 mal, die Höhe in der Nadens gegend aber (etwa 6” vom Mundende), faft 7 mal auf die Totallänge; die letztere Höhe toird wiederum 30” von der Mundſpitze angetroffen. 2” weit von der letztern Stelle oder 3% von vorm gemeffen, geht die Höhe 72 mal in die Total⸗ känge; aber von hieraus nimmt fie ſehr ſchnell ab, fo dag jie in einem Abftande von 36 faum -!, der Zotallänge und bey 40° Abſtand nur etwas über „15 beträgt. Die größte Dice fälft in die Partie des Kopfes, an welche ſich der Kiemendedel beftet, und geht 4 mal auf die Höhe an diefer Stelle oder 5 mal in die größte Höhe; da hingegen, wo fich dieſe letztere befindet, ift die Dide nur 7%; derfelben. Sie nimmt bis zum fhmälern Theile des Schwanzes hin ab. Der Körper ift in der Region der Seitenlinie am dickſten und wird gegen dag Rüdens und Bauchprofil hin immer dünner, befonders gegen dag erftere fo dünn, wie die Klinge eines Tiſchmeſſers, wogegen ſowohl die aufrechten Dornen der Rüdenwirbel, als die zwiſchen ihnen fiegenden Stuͤtzknochen für die Strahlen der Nüdenfloffe in ih: ten Umriffen an der Oberfläche der dünnen Haut kenntlich werden. Der Kopf, von der Mundipige bis zum Hinterrande des Kiemendedels, geht 74 mal auf die Zotallinge, Er ift folglich) faft fo fang, als in der Nadengegend hoch. Sein unterer Rand bildet einen nach vorn auffteigenden Bogen, welcher in der Mundöffnung mit dem fich gerade nad) vorn und nur ſchwach fenfenden Stirmprofile zufammenftößt; dadurch wird der Unterkiefer bey gefchloffenem Munde far aufwärtäfteigend und 16 243 wendet fi der Mund nady oben (Os superum). Sinft der Unterkiefer in horizontaler Stellung herab, fo ſchießt der Ober: Eiefer fehr hervor und wird dann etwas länger, als der Unter— kiefer. Das DVorfpringen des Oberkieferd beim Deffnen des Mundes ift auch bey diefer Art ſehr ſtark und beträgt faft 4 der Kopflänge. Wir bemerken es als etwas Ungewöhnliches, daß das ganze blattförmige Dberkieferbein dem ſich vorſchieben⸗ den Zwiſchenkieferbeine folgt, da jenes hier nur an dem eben= falls blattförmigen perpendieulären Stüde und der horizontalen ſtielformigen Stirnverlängerung deffelben und nicht an dem Pflugfharbeine und dem mit dieſem articulivenden Vorderende der Gaumenbeine befeftigt ift, mie dies fonft ‚bey den meilten Fiſchen, felbft denen mit vorfchiebbarem Munde, Statt findet, wogegen das Dberfieferbein bey dieſen, wenn der Mund ſich vorfchiebt, an den genannten Knochen befeſtigt bleibt und der Verlaͤngerung nur folgt, indem es ſich um ſeinen Befeſtigungs⸗ punct dreht und die Richtung ſeines freyen Endes verändert, welches dadurch vorwaͤrts gezogen wird. Die Geſtalt der Kiefer, Form und Stellung der Kiemen- deckelknochen, die ftrahlenförmig auslaufenden Buchen und Gru= ben auf diefen Knochen, auf den Kieferbeinen und dem Stirn— beine flimmen im ganzen fo mit der ausführlihen Beſchreibung überein, welche Walenciennes von dieſen Theilen bey Tr. Falx giebt, daß wir auch rüdfihtlih des Vaagmaͤrs auf fie vermweifen koͤnnen. Das Zabnverhalten fcheint bey unſrer Art einige Abweichun— gen von dem, welches in ber Abbildung fowohl des Tr. Iris (Hist. nat. d. poiss., Vol. X. Tab. 297.), als des Tr. Spi- nolae (daſ. T. 296.) dargeftellt wird, in welchen die Zähne im Ober- und Unterkiefer faft aufrecht. ftehen, und obgleid) der Mund mehr als halb gefchloffen ift, fichtbar werben. Bey der Beſchreibung der Zähne des Tr. Falx wird die Stellung nicht erwähnt. Beim Vaagmär find die Zähne in den Kiefern ſpitz dinn=Eeilförmig, faft liegend, mit den Spitzen gegen den Schlund gekehrt. Im Zwifchenkiefer figen nur 4 Zähne etwas einwaͤrts vom Rande, 2 in jedem Knochen; die inneren find doppelt fo groß, wie die äußeren, doc nur wenig über 2'" Lang. ‚Im Unterkiefer ſtehen die Zähne dem, äußern Rand etwas näher und ganz an der Spitze deffelben, an der einen Seite ihrer. 4, an ber andern 3, und find von ungleicher Größe. Am vordern Ende des Pflugfcharbeins fteht Lothrecht in ber Mittellinie ein einziger, faft 3" Langer fpigiger Zahn. Uebri— gens fühlt man feine ftarken Nauhheiten, weder hinter dem Zahne, noch auf den Gaumenbeinen; auf den legteren foll es der Salt feyn bey Tr. Falx nah Valenciennes. Die oberen Schlundfnochen find mit fpisigen, etwas gebo— genen, 1‘ langen Zähnen befegt. Die unteren fcheinen ganz zu fehlen. Die fehr großen Augen ſitzen in einer Ereisrunden-Orbita und nahe am Stirnprofile. Vom unten Augenrandknochen (O. infraorbitale Cuv.) giebt ed nur ein vom Naſenbein herabs hängendes Rudiment. Der Längsburchmeffer der Orbita geht 34 mal auf die Kopflänge und 2% mal auf die Höhenlinie, welche durch den ſenkrechten Durchmeſſer des Auges gezogen wird, deffen Mitte ein wenig mehr als die halbe Kopflänge von der Spike des gefchloffenen Mundes entfernt ift. Die Iris ift filbermweiß, ihre Breite etwas größer, als der Durch⸗ meffer der Pupille. Die ſehr Eleinen Nafenlöcher führen in enge Nafenhöhlen; fie liegen über dem vordern und oberen Theile des Augen- 244 höhlenranbes. ift nur eine Eleine Spalte, dag zweite, oval, liegt ein wenig höher. Die Zunge ift vorn etwas breiter, mit zugerundetem Rande, oben concav; unten flach Eielformig. nach frey und kann mit Leichtigkeit lothrecht geftellt werden, als ob fie im Stande feyn Eönnte, Eleine Stüde gegen den Schlund bin zu werfen. Die Kiemen, in der gewöhnlichen Anzahl, find Elein, die Bögen kurz und die Kaͤmme nicht fo breit, wie bie Bögen nebft den auf ihrem Mundhöhlenrande fißenden Eurzen und diden Strahlen. Diefe fißen in 2 Reihen, die längften in der Aufßern. Die Neihen nehmen an Höhe von der innern nach der Aufern Kieme.ab. Die Spike diefe Strahten ift mit 4—5 fehr feinen, ftechenden Stacheln befett. Die jederfeits die 6 Strahlen der Kiemenhaut tragenden Kno— chen (Cornua ossis hyoidei) find ſchwerdfoͤrmig zufammenge= drüdet und fehr breit an dem fich an das Zungenbein heftenden Ende, welches über: jenes zwifchenliegende. Bein hervorragt und einen fcharfen, vorfpeingenden, kurzen Kiel bildet. Die Seitenlinie beginnt im Naden, fteigt zuerſt faft lothrecht gerade über die Mitte der Orbita nieder, worauf fie eine Strede weit fchief nach hinten und unten läuft, bis fie hinter den Bruft- floffen einen Abftand vom Bauchprofile erreicht hat, welcher etwas Eürzer ift, al8 der vom Rüdenprofile, an derfelben Stelle gemeffen, von welcher fie nun in ‚gerader Linie ihren Lauf bis zum Ende des Schwanzes -fortfeßt, auf deſſen fhmalem Theile fie nahe dem untern Rande zu liegen fommt, Sie ift ihrer ganzen Ränge nach mit Eleinen, länglichen Knochenſchildern be— det, in deren Mitte ſich ein furzer, mit der Spike vorwärts gerichteter Stachel erhebt. Die Schilder nehmen fammt ihren Staheln an Größe bis zum dünnen Theile des Schwanzes zu und von da wieder bis zum Ende der Linie; doch if der letzte Schild bedeutend größer, als die in der Mitte der Seitenlaͤnge. Die Schildreihe feßt fich über den am aͤußern Schwanzrande ftehenden zwentheiligen Eurzen Stachel fort, fo daß die legten Schilder theils Über, theils hinter ihm liegen. Nah Valen— cienne’s Befchreibung der Seitenlinie bey Trach. Iris (Hist. d. p. Vol. X. p. 339.) würde der zwentheilige Stachel, deſſen Baſis ſich fattelformig erweitert, der legte Schild in ber Seis tenlänge feyn. Die Eurzen Bruftfloffen fisen näher am Bauchrande, als an der Seitenlänge und faſt gerade nach außen der Spige bes Kiemendedeld. Die Verlängerung ihrer Anfaglinie wuͤrde fhräg über die Iris nach unten von der Wupille laufen. In der rechten Floſſe zahlt man 11, in der Linken nur 10 Strahlen. Die Bauchfloſſen eriftiren nur noch in ſehr kurzen Stumpfen der Strahlen; diefe fisen dicht am Bauchrande nach einer Richz tung, mit ihm faft gleichlaufend und hinter den Beufifl. Die Strahlenzahl ift 6. Don der vordern Rüdenfloffe oder Nadenfloffe find ebenfalls nur noch die unterften Stumpfen der Strahlen, 5 an ber Zahl, übrig, der vorderfte etwas dicker als die übrigen, figt 5" 81% von der Spiße des, gefchloffenen Mundes entfernt. Der Zwi⸗ ſchenraum zwifchen diefer und bee. zweiten Ruͤckenfloſſe beträgt die doppelte Entfernung zweyer Strahlen von einander. Die zmeite oder lange Rüdenfloffe hat 172 Strahlen, von denen der 1fte 6‘ 1" von der Mundfpige entfernt fteht, der legte 4” vom Ende der Wirbelfäule. Sie fängt ſehr niedrig an, nimmt langfam an Höhe zu, bis fie etwa am Anfange bes legten Viertels der Zotallänge ihre größte Höhe erreicht, welche bey diefem Individuum 3” 11" oder etwa bie halbe größte Sie ift ihrer ganzen Länge Das größere liegt dicht an dem Nande, und , 245 Höhe des Körpers beträgt,’ von wo fie wieder, aber ftärker bis zum legten Strahle abnimmt, welcher etwas länger ift als ber erfte. Die folgende Tabelle zeigt die Zu- und Abnahme der Str. an Länge: Strahlen: After. 18tee 71ſter 1O5ter 120fter 150fter Länge: Fl 9 gt z 10’ 3“ 11 zu 10“ Yu yu 172fter g. Tr Alte Strahlen find dünne, biegfame Stacheln, ohne bie ges ringfte Spur von Querftreifen. An ihrem Articulationgende erweitern fie ſich in einen fattelförmigen Schild, auf deffen Mitte fi ein Eurzer, gebogener Dorn befindet, wodurch eine Reihe kleiner ſcharfer Rauhheiten längs der Wurzel der ganzen Floſſe entſteht. Die Strahlen ſind fuͤr das Gefuͤhl und durch die Lupe betrachtet, ganz glatt; Valenciennes dagegen fand fie an feinem Er. ein wenig fcharf. Als eine vom After weit nach hinten geruͤckte vubimentäre Afterfloffe Eönnte der gegen das Ende des Schwanzes hin ſte— hende Eurze, zufammengedrüdte und zweytheilige Dorn betrachtet werden, deffen längere Spige fih nad vorn, tie die andere und fürzere fih nach hinten gegen die Schtwanzfloffe wendet. Daß derfelbe beim DB. nicht für ein der Schildreihe der Sei— tenlinie angehörendes Glied angefehen werden kann, iſt oben bargethan worden. Unmittelbar hinter dieſem breiten Dorne ſteht ein anderer, dünner und beweglicher. Als Fortfegung dies fer rudimentären Afterfloffe Eönnten wir die unterhalb der Schwanzfloſſe ftehenden 4 feinen Strahlen betrachten, welche wir fonft als das Supplement der _entwidelten, aufrechtftehenden hal⸗ ben Schwanzfloffe betrachten müßten; daß aber diefe letztere Deu— tung nicht die richtige fey, zeigt die Inſertion der Strahlen, welche auf dem vorlegten Schwanzmwirbel und dem untern Rande des folgenden Statt hat. Die Schwanzfloffe, welche mehr oder meniger aufrecht gehal— ten wird, hat 8 Strahlen, von denen der Auferfte jederfeits der längfte ift und fich zu einem der 2 mittelften, welche die Für jeften find, wie 4:3 verhält. Die mittelften fühlen ſich ſcharf an; bie Außeren thun es meniger, durch die Lupe betrachtet zei- | gen fich die erfteren mit vielen fehr Eleinen, die letzten mit weit wenigeren Dornen befest. Beim Deffnen der Bauchhöhle fanden ſich die Leber, die Milz und die Mihfäde, für welhe ich nehmlich 2 ſtrangfoͤr— mige Körper halte, welche fich zu beiden Seiten vom hintern Ende der Bauchhoͤhle bis zum Magen erftredien, theils vermwe: fet, theils fo verändert, daß ihre Geftalt nicht zu erfennen war; nur der Verdauungscanal war noch in dem Zuftande, daß er ſich unterfuchen ließ. Der Raum der Bauchhöhle nimmt gegen ihren Boden zu bedeutend ab, indem befonders die Kante des Bauchs allmählich höher wird. Der Maftdarm tritt daher aus dem Boden der Bauchhoͤhle als eine kurze und fehr enge Röhre lothrecht in den After hinab. Der Magen fowohl ald der Darmcanal waren leer; nur in dem mit Blindröhren verfehenen Theile des Dünndarms (dem Zmwölffingerdarme) fand fih eine fpärliche, gelbgraue, dide u vermuthlich urfprünglich der Inhalt der Blind» roͤhren. Die von Val. gegebene Beſchreibung des Verdauungscanals vom Tr. liopterus paßt im ganzen auch auf den des V.; doch finden einige ſpecielle Verſchiedenheiten Statt. Der ganze Canal iſt durch 2 Klappen in 3 Hauptpartien abgetheilt; der Magen nehmlich wird vom Dünndarme durch ... 246 den in den Zwoͤlffingerdarm Eegelförmig eintretenden untern Magenmund abgefchloffen, der Dünndarm wieder vom Did- darm durch eine von der inneren Wand meit in die Darmhöhle hineinragende dünne Hautfalte. (Val. erwähnt ber legtern Klappen in der Befchreibung des Tr. liopt. niht. Die erfire muß bey diefem eine andere Form als beim DB. haben.) Der Magen hat in feinem leeren und deßhalb zufammenge: zogenen Zuftande die Form eines darmartigen, 12” langen Ke— gels, deffen Durdymeffer an der Bafis oder gleich hinter: dem Schlunde 9", in der Mitte 7“ und endlich 1“ weit vor ber Spite des Kegels oder dem Boden des Magens nur 8“ bes trägt. Etwa 24" wor der Spitze des Kegeld geht die Pars pylorica ventriculi als ein £urzer Gylinder von 93°’ Länge und 6" Durchmeſſer unter einem fpigigen vordern Winkel vom Magen aus. (Diefe Partie liegt ungefähr am Anfange des legten Fünftels der Zotallänge, des Magens, alfo näher am Magengrunde oder an der Spige des Kegels, als bey Tr. liopt., bey welchem er ſich im letzten Drittel der Magenlänge nad) Bal. befindet.) Die Muffelhaut ift im erften Viertel des Magens dick, heilbraunroth, und. befonders ſtark ausgebildet if die aͤußere oder ringformige Schicht. Allmaͤhlich wird die Mus- kelhaut und mit ihr die Magenwand dünner. Auf der innern Magenfläche erheben ſich 6 Längsfalten, welhe vom Schlunde nah dem Grunde gerade hinablaufen, ſich aber ausglätten, bes vor fie den legtern ganz erreichen. Der untere Magenmund felbft vage als ein 24 langer, an der Baſis 14 breiter, am -feiner Spige mit enger Deffnung verfehener Kegel in den Zwölfs fingerdarm hinein; diefer hat bey feinem Anfange eine ein wer nig größere Weite in der Pförtnerpartie. ... Das erfte nach vorn gegen das: Bwerchfell laufende Stuͤck des Dünndarm, etwa 7“ lang, hat zwar innmwendig eine ges ringere Weite, als der Magen; aber durch die vielfältigen, im Duͤrchſchnitte 7° langen Blindröhten (appendices pyloricae), mit denen er in feinem ganzen Umfange dicht befest iſt, be— kommt es, von außen angefehen, einen. größern Durchmeffer, ald der Magen. Diefe Blindröhren find durch loderes Zell: gewebe verbunden, und die Bauchhaut (Peritonaeum) überzieht das Ganze zu einer ebenen und glatten Oberfläche. Am An: fang und Ende des Darmftüds find fie etwas kürzer und fißen, wie gefagt, an deſſen ganzer Oberfläche dicht gedrängt; doch find fie nach Zentgegengefegten Längslinien gleihfam nach 2 Seiten geftri- hen, fo wieman Haare von einander fcheidet, indem man fie längs eis ner Linie nach 2 Seiten kaͤmmt. Die Blinddärme erhalten dadurd) das Anfehen, als wären fie zweyreihig (distichi), und fo möchte man nah Val. glauben, daß fie wirklich dey Tr. liopt. wä- ven; aber bey unfree Art iſt diefe Stellung nur fcheinbar, denn man fieht die Deffnungen an der innern Darmflaͤche allenthal- ben gleich dicht vertheilt ftehen, auf diefelbe Weiſe, auf welche fi) die feinen Deffnungen in dem mit unzähligen Blindroͤhr— chen verfehenen zweiten Mugen vieler Inſecten zeigen; nur einer einzigen fhmalen Linie entlang find fie, weniger zahlreich. Der Darm geht nady dem-Aufhören der Blindröhren noch 8. weiter nach vorn, macht dann eine Biegung und läuft zwifchen Magen und Zmölffingerbarm, aber mit dem legten berwachſen, zuruͤck, bis er die Pförtnerpartie erreiht bat, an welcher Stelle der Dünndarm mit der erwähnten zweiten Klappe aufhört. Dieſer Theil hat fehr dünne Wände und eine ges ringere Meite, ald das vorangehende Stüd; feine innere Fläche zeigt fih dem bloßen Auge völlig glatt. Jene Elappenförmige Falte liegt fo, daß fie den Durchgang verfperrt, wenn ber Darm⸗ 247 innhalt nach vorn druͤckt; auch läßt fich durch eine hinter bies fer Klappe gemachte Deffnung ſchwer Luft einblafen. Das auf die Klappe folgende Stüd, 11 lang, kann als Diddarm be: frachtet werden; es ift anfangs weiter als die zweite Partie des Dünndarms und hat eben fo dünne Wände; aber auf feis ner innern Fläche fieht man ein unregelmäßiges Net von niedrigen alten. = S. 83-196. Ichthyologiſche Veyträge zur geönländifchen Fauna; von Demfelben, Einleitung, enthaltend Zufige und Veränderungen zu dem Fabrieius’fhen Verzeihniffe geönländifcher Wirbelthiere. Es find jest mehr ald 50 Jahre verfloffen, ſeitdem das Fab— rictus Fauna groenlandica gedruckt erſchien. In dieſem hin— laͤnglich bekannten Werke hat der berühmte Vf. alle die Thier— arten fyſtematiſch zu beſtimmen und zu benennen geſucht, welche er Gelegenheit hatte zu fehen, oder von denen er fih während der 6 Sahre (von 1768—74.) feines Aufenthalts in Grönland Kunde verfhaffen konnte. Die eigenthümliche Lage des Landes, der große Mangel an zuverläffigen Nachrichten von beffen ver⸗ ſchiedenen Thierarten, die Beruͤckſichtigung des ganzen Xhier: reiche, und die vielen gründlihen Beſchreibungen theild neuer Arten, welche das Buch) enthält, mußten dem Werke die ver— diente Anerkennung der damaligen europäifchen Zoologen ver: heißen, welche ihm auch in hohem Grade zu Theil ward, Sieht man auf die Umftände, unter denen die Fin. gr. ausgearbeitet wurde, auf den Zuftand, in welchem ficjder befchreibende Theil der Zoologie damals fich felbft Überlaffen und ohne Leitung ber vergleichenden Anatomie befand, und auf die Vorbereitung in der Wiffenfhaft, welche der nach Grönland gehende Miffionär ſich hatte verfchaffen fünnen; fo wird man Anlaß zu dem Wunſche befommen, daß der Vf. in einer fpäteren Periode fei: nes naturgefhichtlihen Studiums Gelegenheit gehabt hätte, eine auf neue und unmittelbare Vergleihungen begründete Um: arbeitung feines Werkes vorzunehmen ; vermuthlich aber ift bie Schwierigkeit, die zu einer folchen Reviſion nothwendigen Thier⸗ arten in Grönland eingeſammelt zu erhalten, das größte Hinz derniß eines ſolchen Vornehmens gewefen. Sn feiner langen und der Naturgefchichte oft zugerandten Thaͤtigkeit fuchte F. indeffen in mehreren Abhandlungen, theil$ in den Schriften der K. Geſellſchaft der Wiffenfhaften, theil in denen der Öefellz ſchaft der Naturgefhichte die von ihm in der Fn. gr. gegebe: nen Nachrichten ber die in diefelbe aufgenommenen Thierarten zu berichtigen, zu vervollfländigen und zu vermehren. Grönland ift vermöge feiner großen Ausdehnung faft als ein Feſtland zu betrachten und follte demnach in feiner Fauna eine größere Eigenthuͤmlichkeit zeigen, als Inſeln zu zeigen pflegen. Es bildet mittel® feiner Lage zwifchen Island und Spigbergen auf der einen, und der Kabradorküfte nebft den Ländern nörd- lich von der Hudfonsbucht auf der andern Seite fo zu fagen einen Uebergang von Europa nad Amerika. Cs bietet deshalb einen vorzuͤglichen Vergleihungspunet bey den Unterfuchungen über die Werfchiedenheit dev FBormenvertheilung nad) der geo— graphifchen Länge in der nördlichen Polarzone dar, Hal— ten wir ung nun bey diefer DVergleihung an die ſyſtema— tifchen VBenennungen in F.'s Fn. gr., wobey mir uns bloß auf die Betrachtung der MWirbelthierreihe beſchraͤnken wollen; fo foßen wir nur auf fehr wenige Namen, welche und nicht an die Fauna der europäifchen polaren und zunächft angräns zenden Zone erinnerten; fomit laffen fie den europäifchen Cha: tacter jener hervortreten. — —— — —r ⸗ 248 A. Saͤugthiere. Hier erinnert ein Stuͤck von der Hirnſchale eines Moſchus⸗ ochfen, welcher auf einer Eisfcholle in dag grönländifche Küften- meer hineingetrieben mar und Anleitung gab, den Bos grun- niens (moschafus) in bie grönländifhe Sauna aufzunehmen, uns an die gegenüberliegenden Küftenftreden und Inſeln des borealen Amerika’s, wo fich diefe große Ochſenart im Sommer findet. Selbft auf der Meivilleinfel findet fie fih im Früh: jahre ein. Von Waſſerſaͤugthieren treffen wir zwar eine für die europäifhe Sauna damals noch unbekannte Art, den Unar: na£ (Monodon spurius) an, welche ader fpäter auch im eu: ropaͤiſchen Nordmeer angetroffen worden ift. Die übrigen frem- den Namen, ald Ursus luscus und Phoca ursina gründen fih auf Berichte von Inngeborenen, wobey zu bemerken ift, daß Ursus luscus doc bdaffelbe Thier als Mustela Gulo feyn würde, wenn fih F.'s fpftematifher Name für Amarok auf die Beſchreibung eines Grönländers gründete, welches nicht glaublih ift. Es ift nicht unmwahrfcheinlih, daß Amarok der nordamerifanifhe Wolf fen, melcher nach neueren Vergleichun— gen vom europaͤiſchen verfchieden if. Dieß Thier traf Roß auf der Metvilleinfel an, und die Streifereien der hungrigen Woͤlfe erſtrecken fih oft weit, fo daß es fich wohl denken läßt, daß einige einzelne zufällig aud ad und an nad) Grönland fommen Eönnen, wo fie ebenfalls Nennthiere antreffen, deren fonderbare Züge in diefen Gegenden ihren Verhaͤltniſſen nach noch nicht gehörig aufgeklärt worden find. Die Veränderungen, welhe F.'s Säugthierverzeichniß durdy neuere Vergleichungen und Gntdedungen erhalten bat, find nicht bedeutend, Der Hafe ift von einigen Naturhiftorifern als eine neue Art er- kannt worden, welche verfchieden von dem hauptfächlich im nörd- lihen Europa vorfommenden Hafen ift, der im Winter weiß wird (Lepus variabilis), und den Namen Lepus glacialis befommen hat; Andere aber finden Eeinen hinreichenden Grund zu einer folhen Unterfheidung beider. Scoresby hat auf der DOftküfte von Grönland, zwifhen 71 und 720 N. Br. eine Nagerart entdeckt, welhe Dr. Traill Mus (Hypudaeus) groenlandicus benannt hat. Diefe beiden Arten Eommen auc) auf der Dftküfte der nordlid von der Hudſonsbay liegenden Linder und Inſeln vor. Die geönländifchen Seehundsarten haben feit deren naturgefchichtlihen VBearbeitung von $. Eeinen Zuwachs erhalten. Indeſſen finden fich im Eöniglihen Mufeum 2 ausgeftopfte Seehunde, welche eine genauere Unterfuhung verdienen, als die Zeit für jest erlaubt. Der eine ift zu feiner Zeit aus Godthaab vom Kapt. Holboll als eine Va— rietät dev Phoca hispida eingefandt worden; er iſt von einer fhwarzbraunen Farbe mit Eleinen unregelmäßigen und zerfireus ten Flecken und vom Haarwuchſe jener Art, Den andern hat der Kaufmann Fleifcher in Omenak gefhidt. Er ift gelb- lihweiß, ohne Fleden und hat einen reinen, glänzenden und glatten Haarwuchs. Endlich war 3. das Vorkommen des Grindehval's an den grönländifchen Küften unbekannt; das na= turgefchichtlichtlihe Mufeum hat mehrere Schädel von. diefer Urt aus verichiedenen Handelsftädten erhalten. B. Vögel. Bey den groͤnlaͤnd. Landvoͤgeln fommen ein paar fyftematifche Benennungen vor, welche ung an die meftlich Tiegenden Länder erinnern; aber diefe beiden amerifanifchen Arten find nach Ber f&hreibungen von Grönländern aufgenommen worden. Mas die 249 eine betrifft, fo ift feit 50 Sahren Fein Vogel aus Grönland befannt geworben, welcher fih uns als Parus bicolor darbie— ten Eonnte. In Hinfiht auf Strix Asio finden wir in den neueren Entdedungen Grund anzunehmen, daß F. fih in der Erklärung eines: beftimmten Ausdruds in der mündlichen Br: ſchreibung der Grönlander von diefer Eule geirrt habe. Es ift die Angabe der großen Ohren, welche die fpftematifche Beftim- mung in der Fn. gr. veranlaßt hat: F. hat nehmlich jene Uns gabe auf die verlängerten Federn der Stirn gedeutet, der Groͤn⸗ länder aber hat ohne Zweifel unter feinem Ausdrude die wirk— lihen Ohrklappen verftanden, welche bey einigen Eulenarten eine ausgezeichnete Größe befigen, wie es in der That. bey Strix brachyotus der Fall ift, auf deren Ohrklappen die Worte, au- rieulis margine ciliatis, in F.'s Bemerkung vortrefflich paffen und zur Beftätigung meiner Meynung dienen. Str. brachyo- tus ift mir vor vielen Jahren vom damaligen Golonievermwalter Monrad in Julianehaab zugefandt worden. Das Eremplar mar -in der Bucht Tunnudliorbik, gerade da, wo nah F. ſich Strix Asio finden follte, gefchoffen worden. Ein anderes Er. ebenfalls aus dem Diſtricte von Julianehaab habe ich vor ein paar Sahren erhalten. Da Str. brach, ein Europa und Nord: amerika gemeinfchaftlicher Vogel ift, ich auch Er. von ihr von den Färdern erhalten habe, auf welchen fie, ſchriftlichen Nach— richten zufolge, vegelmäßig jeden Frühling, wenn gleich in ſehr geringer Anzahl ankommen foll; fo wird es hoͤchſt wahrſchein— ih, daß fie auch auf Island vorfomme, und daß die unbe: Eannte Eulenart, welche Dlaffen Taf. 46. abgebildet hat, und die verfchieden benannt worden iſt, ebenfalls Str. brach. fey. Wiefern nun die große Aehnlichkeit zwifchen den nord: europäifchen DVerzeichniffen von Landvögeln und dem in der F. gr. gelieferten von eigenthümlichen europäifchen Arten, oder von ber Menge arftifcher Arten herrühre, welche alfo der ganzen arktifhen Zone gemeinfchaftlih find und folglich der grönländis fhen Sauna feinen. eignen Charakter mittheilen koͤnnen, oder von Unrichtigkeit im Namengeben in der Fn. gr., ift hier nicht der Ort zu unterfuchen.* Die fiherften Führer bey dies fen Unterfuchumgen werden die Vögelarten feyn, welche fich nur in der Brütperiode nach der arftifhen Zone begeben, den Win: ter aber in der Nähe der tropifchen Zone oder. in dieſer felbft zubringen. Von ſolchen Voͤgeln beſitzt Groͤnland nur eine ein— zige, ganz europaͤiſche Art, nehmlich Saxicola Oenanthe. Da dieſe den verſchiedenen americaniſchen Faunen durchaus fehlt, die Gattung Saxicola ſelbſt nur einen ſich ihr naͤhernden Re— praͤſentanten in Saxicola Sialis hat **; fo muß dieſe Art nad) Grönland, und von da wieder zurüd nah dem Süden über Europa ziehen, welches ebenfo der Fall mit Numenius Phaeo- pus ſeyn muß, welcher in Grönland regelmäßig, aber in fehr geringer Anzahl, vorzufommen fcheint. Die MWaffervögel, welche die größte Anzahl der grönländifchen *Eine bis auf die geringften Maaß- und Farbennuanzen ſich er ſtreckende Bergleichung grönlandijcher und europäifcher Individuen hat war in den neueren Zeiten in den grönländifchen Adlern, Falken, Wald: hühnern, Naubmösen, ivervögelu, Cistauchern u. f. w. cigne Arten erblicken laſſen wollen, welche von den europäijchen Arten, deren ſyſte— matifche Namen fte bisher geführt haben, verfchieden feyenz; es feheint aber als ob die angegebene verfchiedene Localität großen Einfluß auf diefe Verfchiedenheiten ausgeübt habe. *Selbſt als Gattungsform it diefe Art fo verfchieden von der eu— ropäifchen Saricola = Gattung, daß neuere Syſtematiker eine eigene Gattung aus ihr bilden. Sfig 1848, Heft 4. 250 Vögel ausmachen, find in Europa vorzugsweiſe Polarvoöͤgel, feyen diefe nun Standvögel, oder halten fie ſich dort nur in der Brüteperiode auf, und die iſt die Urfache, aus welcher fie großentheils der alten und neuen Welt gemeinfchaftlich werden; wir treffen denn aud) in F.'s Verzeichniffe Feine einzige Art an, welche wir auch nicht aus den europäifchen Faunen fannten. Die Vermehrungen, welche das Verzeichniß der grönländifchen Voͤgelarten, befonders in den Testen 8 Jahren erhalten hat, find fehr bedeutend, und da fie zum Theile den Character diefer Fauna verändern; fo ſcheint es paffend zu fenn, eine Weberficht von ihnen in diefer Einleitung zu geben, welcher dazu beſtimmt ift, das Uebergewicht eigenthüimlichee oder americanifcher Mir beithiere Über die außfchließlich 'europäifchen in Grönland zu ge: ben. Diefen Zuwachs verdanken wir befonders dem Gapitän: lieutenant Holböll, dem um die naturgefchichtliche Unterſu⸗ chung Groͤnlands verdienten Reiſenden Vahl und verſchiedenen Anderen, welche Sendungen von Naturalien an das koͤnigliche Muſeum gemacht haben. Um die geographiſche Ueberſicht der Vertheilung deſto dent— licher hervortreten zu laſſen, wollen wir dieſe neu hinzugekom⸗ menen Voͤgelarten unter den folgenden Rubriken auffuͤhren. J. Zuwachs an Vögelarten, welche Europa und Nordamerika gemeinſchaftlich ſind. 1) Falco peregrinus. Ich habe nur 2 Individuen aus Gröntand gefehen. Diefe Art Hält fih nah Rich ard ſon im Sommer um die Hudſonsbucht und an den Küften des arkti— [hen Meeres auf. Parry bradte mehrere Erempl. von der Melvilleinfel mit. 2) Strix brachyotus findet fih in Nordamerika fehr häufig in den Pelzländern. zur, Sommerzeit. Richardſon traf fie zum 679 N. Br. an. Am Fort Franklin wurde ein Meib: - am 20, May gefhoffen; es hatte große Dotter im Eyer: ode. * 3) Anthus aquatieus. Charles Bonaparte fomohl **, als Rihardfon** machen Alauda rufa Wilsonii zu ber: felben Urt, wie den europäifhen Anthus 'aquaticus. Das *) Temmind erzählt im 1ſten Supplemente zum Manuel d’orni- thologie p. 44. er habe 2 Cremplare der Strix lapponica, welche in Groͤnland gefödtet worden, erhalten, Wir haben unter den zahlreichen Individuen der Strix nivea, welche binnen 16 Jahren aus allen grön= ländifchen Difteicten an das Mufeum eingefandt worden find, nie dieſe Eule dorther erhalten. Die Angabe des Weges, auf welchem die zweh Sndividuen gebracht, und am welcher Stelle in Grönland fie erlegt wor- den feyen, würde diefe neue Localität gegen den Zweifel gefichert haben, welcher leicht dadurch entftchen wird, daß die Benennung ‚‚Orönlande- fahrer’ auf alle die Schiffe angewendet wird, die in den Elbegegenden und in Dänemark zum Seehund-, Wallroß- und Wallffchfange, nach Oſten ſowohl, als nad Weſten von Grönland ausgerüſtet werden, von denen nur eine febr geringe Anzahl mit dem Sande ſelbſt communicirt. Inzwiſchen Liegt in ven Flimatifchen, Verhältniffen Fein. Widerſpruch, da nad) Rihardfon Strix einerea, welche mit Str. lapponica fynonym ſeyn foll, in Nordamerica big zum 68° N, Br. Hinaufgeht, dagegen Str. nivea noch unter 759 angetroffen wird, Mit dem meit nördlichen Vorfommen diefer Tegtern Art läßt ſich auch ihr zahlreiches Vorkommen in Grönland, leicht vereinigen, ”? Annals of the Lyceum of- Nat. Hist. of New-York, Vol. Il. p- 90., wo er ihn Anthus Spinoleita nennt, *"% Fauna horeali-americana, Vol, II. p. 231. Tab. 44. 10* 251 Mufeum hat mehrere Eremplare von verfchiedenen Drten her zwifchen Sulianehaab und Holfteinborg von einer Anthus-Art empfangen, welche mit dee Wilfon’fchen übereinftimmt, deren Schnabel aber etwas dünner und deren Hinterzehenklaue ein wenig mehr gebogen ift, als bey Anthus aquaticus. Auch in der Größe, aber befonders in der Farbennuance ift die Der: ſchiedenheit zwifchen den europäifchen und den grönländifchen Individuen merklih. Es wurden 2 Individuen, Männchen und Meibchen, von Wahl am Bord des Schiffes am 13. April 1828. unter 599 44 N. Br. und 20 9’ W. von Gr. gefangen. 4) Alauda alpestris, von welcher Capt. Holböll ein Er. bey Godthaab angetroffen hatte, welches fich jest in ber euro— päifchen Sammlung des k. Mufeums befindet, Es mar ein altes Männchen in vollfommener Sommertracht, wie man aus der größern Sntenfität der gelben Farbe und daraus erfieht, daß die matter gefärbten Federfpigen auf dem Kopfe ſchon ab— genußt find. Aus diefer einen Erfahrung läßt ſich kein Schluß auf das Vorkommen diefer Art in Grönland machen ; befannt- lic) ift fie des Sommers in Nordamerica ein fehr häufiger Po= larvogel, während fie den Winter in den Zmwifchenftaaten und den füdlichen Staaten zubringt. Sie kommt eben fo häufig in Afien vor, mo fie ein Wintervogel im füdlichen Siberien ift; nur wenige Eommen nad) dem füböftlihen Europa. Das Mu: feum befist ein Individuen, welches in der Nähe von Dresden gefhoffen worden ift. 5) Loxia leucoptera fcheint von der Natur nicht beflimmt zu fen, in dem von Nabelhölzern entblößten Grönland ihre Nahrung zu finden, und nur ein Zufall ann das im Mufeum von daher befindliche Eremplate in fo ungünftige Naturverhaͤlt— niffe gebracht haben. Das wie eine Mumie eingetrodnete Er. ift von einem Grönländer vom öftlidhen Lande, welcher einen Handelsplas auf dem füdlichen Lande auffuhte, als eine große Seltenheit mitgebraht worden und im Zaufchhandel an den dortigen Kaufmann Monrab in Sulianehaab getommen, tel: her es dem Mufeum verehrt hat. Einige Federn im Schwanze und in einem Flügel find ausgeriffen; übrigens iſt e8 vollftän- dig, obzwar zerfnittert. Die Art iſt von der gemeinen dur) ihre geringe Größe, ihren ſchwaͤchern Schnabel und ihre 2 wei— Ben Duerbänder auf den Flügeln ausgezeichnet. Das Er. hat eine frifche, rothe Farbe auf der Bruft, und danach zu urthei— len ift e8 ein Männdyen. Diefe in Europa feltene Art foll aud in Afien vorfommen, aber auch da nicht haͤufig; ihre eigentliche Heimath feheint Nordamerica zu feyn, wo man fie quer Über dem ganzen Beftlande von Dften nad) Weſten als Standvogel bis zum 689 N. Br. antrifft. 6) Calidris Arenaria fol der Angabe nad) in Grönland felten feyn, von wo das Mufeum nur ein Eremplar erhal ten hat. 7) Vanellus melanogaster. Das Mufeum hat nur ein Eremplar aus dem Diftricte von Godthaab erhalten. Nach mündlicher Mittheilung foll ee einzeln zwifchen den Schaaren des Charadrius pluvialis vorfommen. Da man ihn nad) Richard ſon gerade hin bis zu America's nördlichfter Polar: geänge, obgleich nicht zahlreich, antrifft, fo wird fein regelmaͤßi⸗ ges Vorkommen in Grönland wahrſcheinlich, wo er wohl mit Brachvögeln (Charadr.) vermechfelt wird, wie ber fuftematifche Name des eingefandten Erempl. auf dem angehefteten Zettel ergab. ) Tringa islandica kommt, doc), wie e8 ſcheint, fparfam im 252 füdlichen Grönland in ber Brütezeit vor, da ich dort ſowohl alte Sndividuen in der Sommertracht, als junge Vögel, erhalten babe; er foll weiter nördlich hinauf, befonders zwifchen Jacobs— havn und Dmenaf, nah Vahl's Angabe, häufiger werden. Man hat ihn fo weit hin angetroffen, als die englifchen Expe— ditionen nach dem Norden von America vorgedrungen find. 9) Podicipes cornutus. Das einzige meines Wiffens aus Grönland hergefommene Er., welches zugleich vermuthen läßt, daß der Vogel dort auf einigen Klippeninfeln brüten müße, ift von Vahl gefendet worden. Es ift ein junger, am 12. Nov. 1828. bey Nennortalif im Diftricte von Julianehaab gefchoffe: ner Vogel. Vielleicht mag er fid), ungeachtet feiner Jugend, auf dem Zuge von Island befunden haben und durch Sturm von feinem Wege abgetrieben worden feyn. 10) Larus leucopterus. Diefe zuerft von Faber bey fei: nem Aufenthalt auf Island entdedte, befchriebene und benannte Art findet fich in größter Menge und allenthalben längs der grönländifhen Küften vom Cap Farvel bis Dmenat — im Minter und Sommer —; brütet in großen Schaaren an den Seiten der Klippen, 11) Larus Sabini wird unter diefer Rubrik nach Beobach— tungen von Sabine aufgenommen, welcher diefe neue Art auch bey Spisbergen antraf. Die erften Er. wurden nad Eu— ropa vom Prof. Giefede gebracht. Sie (M. und MW.) was ven auf dem Hundeeyland im Det. 1806. gefhoffen morben. Giefede verehrte die beiden Er. dem kaiſerl. Mufeum in Wien. Im den hiefigen Mufeen rehlt diefe Art noch. 12) Lestris pomarina. Das Mufeum befigt von dieſer nur 2 Sindividuen, ein alted und ein junges. 13) Lestris Buffonii fcheint im nörbdlihen Grönland nicht felten zu feyn, wo er auf den auferften Inſeln brüten foll. 14) Puffinus Anglorum. Das Mufeum erhielt nur ein Eremplär, welches unter den grönländifchen Küften gefchoffen worden iftz fonft ift e8 von Beobachtern auf Grönland nicht gefunden worden, wogegen | 15) Puffinus einereus nach Gapt. Holboͤll nicht fo felten bey ſtarkem Nebel aus der See weit in die Buchten hineingeht. Das Mufeum hat 2 Individuen aus Grönland erhalten. 16) Thalassidroma Leachii. Ueber das Vorkommen biefes Vogels in Grönland hatten wir nur unbeflimmte Nachrichten vom Kfm. Möller in Fredritshaab, als Holböll von Godt: haab 2 Er. mitbrahte, welche er dem k. Mufeum verehrte. Sie entfprechen durchaus der von Temmind in feinen Ma- nuel d’ornithol. gegebenen Beſchreibung. Nah Holboͤll Eommt diefe Art nicht felten an den grönländifchen Küften vor, fogar in den größeren Buchten. Ch. Bonaparte berichtet, daß er nicht felten bey Nemwfoundland fey. (Annals of the Lyceum of Nat. Hist. Vol. Il. p. 361.) Die Art ward zu⸗ erft nach Individuen von den nördlichen britifchen Inſeln bes ffimmt. - 17) Cygnus melanorrhynchus. Ein Er. wurde vom Capt. Graah vor Cap Farvel gefchoffen, das einzige meines Wiſſens in Grönland angetroffene. Der Balg deffeiben befindet fich im naturgefchichtlihen Mufeum, Ohne Grund wird er für vers ſchieden von dem isländifchen gehalten, welches doch der ©ings fhwan in den Pelzländern von America nah Richardſon feyn foll, welcher ihn Cygnus Buceinator nennt. 18) Anser hyperboreus. Muß zur Brütezeit in Grönland vorkommen; denn die 2 Eremplare, welche das Mufeum von 253 dort erhalten’ hat, find beide in ber Tracht ber jungen Vögel und im Herbſte gefchoffen. 19) Anser albifrons. Es ift nicht. unwahrfcheinlich, daß das in einer Abhandlung in der Zidsferift for Naturvidenffas bene, H. 7. erwähnte Individuen von Anser segetum, wel: ches in einem befonders ſchlecht abgezugenem Balge beftand, von mir unrichtig gedeutet worden und es ein ‚junger Anser albi- frons gemwefen fen, von welcher Art ich ſpaͤter faft jährlich ein oder das andere Er., von alten fowohl, als jungen Vögeln, erhalten habe; nur bey einem Er. war der Bauch faft ganz ſchwarz. Er fol in großer Menge auf den Infelhen in einem Süßwafferfee gegen den 689 N. Br. brüten. 20) Anas acuta. Hält fih nah Rihardfon vorzüglich auf den Seen in den noͤrdlichen Diftricten auf und brütet bey barren grounds in Nordamerica, kommt aud), obgleich frey— lich felten, in Norxdgrönland vor. Das Mufeum hat aus Ome— nak, etwa unter 710 N. Br., ein M. in volllommener Tracht erhalten. Auch vom Fiſkenaͤß ift ein Eremplar eingefandt worden. 21) Anas Crecca. Diefe von Vahl ein einziges Mal auf der Dftküfte angetroffene Art Eommt, nach dem empfange- nen Individuum zu fliegen, hier und da auf der Meftküfte bis nach Jacobshavn vor, welches der nördlichfte Ort ift, von welchem ich fie erhalten habe; doch fcheint fie in allen Diftris cten felten zu feyn. 22) Anas perspicillata. (ft abgebildet in Nilffon’s Sum. Figurer till fEandin. Sn. H. 14. Taf. 115.) Es fcheint als ob der von Capt. Graah, in deſſen Reiſe, ©. 143. er: wähnte Vogel, welcher beim Eisblinfen, Golberger Heide, 64 10' N. Br., gefangen und deffen Kopf auf Zaf. 8. Fig. 4. abgebildet worden ift, ein Männchen diefer Art gemwefen feyn müffe. In der arktifchen Zone des americanifchen Feftlandes kommt fie nah Rihardfon brütend an den Meeresküften vor und hält fi auf dem Herbftzuge um die Hudfonsbay und auf den Süßwafferfeen im Lande, fo lange das Waffer offen ift, auf. Später hat das Mufeum von Holböll ein fehr gutes Er. eines alten M. im Minterfleide befommen, welches im Diftricte von Godthaab gefheffen worden ift. U. Zuwachs an Vögelarten, welche der öſtlichen Hemiſphäre eigenthümlich angehören. 1) Vanellus cristatus. in Er. wurde im Jahr 1820. am 7. San. nicht weit vom Fiffenäß gefhoffen und vom ver: forbenen Kammerrathe Heilmann dem Mufeum gegeben. Es war ſchlecht behandelt und ein erwachſenes Minnchen. Es iſt nicht unfere Meynung, diefen Vogel als der grönländifchen Fauna angehoͤrende Art aufzufuͤhren, ſondern nur dieſe merk— wuͤrdige Abweichung von der gewoͤhnlichen Zugesrichtung anzu⸗ zeichnen. Der Kibitz wird eben ſo wenig, weil er einmal dort geſchoſſen ward, als groͤnländiſche Art zu betrachten ſeyn, wie ber ſchwarze Ibis (Ibis Faleinellus) als eine der islaͤndiſchen Fauna angehoͤrende, weil ſich eine Schaar von 10—12 In⸗ dividuen am Anfange des Sommers 1824. am ſüdlichen Ende dieſer oceaniſchen Inſel gezeigt hat. * Auch die Jahreszeit, in welcher der Kibis gefhoffen ward, ift merkwürdig; fie deutet * Die meiften wurben geſchoſſen, wodurch das Fönigl, naturhiſto⸗ riſche Muſeum in den Beſitz von 5 Gr. kam, von denen 2 ausgeſtopft und aufgeftellt wurden, Alle 5 waren voll ausgefärbt, 254 auf ein langes Herumflattern von einer Stelle zur andern hin. Faber bemerkt in feinem Prodr. d. isl. Ornithol., daß ber Kibitz, welcher in Island niemals brüte, ſich bisweilen im Spät= herbfte dahin verirre, welches namentlid in den Sahren 1818. und 1820. Statt fand. ' 2) Numenius phaeopus. Das Vorkommen diefer europäi- fhen Art in Grönland neben einer nordamericanifchen Art ders felben Gattung, welche im naͤchſten Abfchnitt angeführt werden wird, ift erft in den legten Sahren beobachtet worden. Gie ſcheint felten zu feyn., Das Mufeum hat in den Jahren 1831, bis 35. nur 5 Er., von den Colonien Omenak und Godhavn im Norden, und von Frederikshaab und Julianehaab im Sü- den erhalten. Alle waren voll ausgefärbt und ganz ausgewache fen; das eine iſt wegen des längern Schnabels für ein Weib: chen zu halten. Außer diefen Id haben wir Nachricht von ein Paar an anderen Handelspläken angetroffenen; es fehlt ung aber an Kunde über das Briten des Vogels und die ganze Zeit feines Aufenthalts in Grönland, wenn gleich die ung zus gekommenen Sndividuen beweifen, daß derfelbe vom nördlichften bis zum füdlichften Theile des Landes vorfomme, und da jene in verfchiedenen Fahren gefchoffen worden‘ find, fcheint die Art Eeine in Grönland nur zufällig anlangende zu feyn. Sie fommt befanntlid) auf Island fehr häufig vor. Ihre Ankunft dort geſchieht nach Faber's Beriht am Ende des April® und am Anfange des Mayes, und fhon in der Mitte des Septbrs. iſt fie wieder ganz verſchwunden. II. Zuwachs an Vögelarten, welche Nordamerica eigenthümlich find ‚ oder dort vorzugsweife vorfommen. 1) Sylvia —? (Tab. 1. Fig. 1.) Wir Eönnen nicht genau beftimmen, zu welcher Art diefer Eleine Sänger gehöre, da das einzige Eremplar, welches das Mufeum befist, und welches bey Godthaab gefhoffen worden ift, einige Federn verloren hat. Er kommt der Sibilatrix unter unften europäifhen Sylvien am naͤchſten rüdfichtlih. der Farbe und des Ausfehens, ift aber merklich Eleiner, fein Schnabel ein wenig Fürzer und ſtaͤrker. Die grüne Farbe ift lebendiger und meiter verbreitet, den Unter- theil grünlichgelb, die Mitte des Bauchs weißlich; über den Augen erfcheint fein gelber ober anders gefärhter Strih. Er fol nad einer mit ihm im Berliner Mufeum angeftellten Ver gleihung die meifte Aehnlichkeit mit, einer unter dem Namen Sylvia mexicana dort aufgeftellten Arten haben, aber doch ver— fchieden von diefer feyn. Richardſon führt nur eine Sylvia an, welche in Nordamerica fo hoch nah, Norden zieht, daß fie moͤglicherweiſe auch nach Südgrönland kommen koͤnnte. Dieß iſt S. aestiva, welche noch unter 680 N. Breite bruͤtet, obs zwar ihre Winterzone gegen den Mendefreis hin liegt. Doch Eann die grönländifche Sylvia fein Weibchen und Eein ‚junger Vogel diefer Art feyn. 2) Troglodytes palustris. Bon diefem befist das Mufeum ein Er., welches ich früher angeführt und zum Theile in einer Abhandlung über grönländifche Vögel (Tidſkr. f. Naturvidenfe. Jahrg. I. 9.1. ©. 74.) befchrieben habe, ich aber damals wegen Mangel an literarifchen Hülfgmitteln nicht mit Sicher- heit benennen fonnte. Es warb in der Mitte des Mayes bey Godthaab gefchoffen. Meines Wiffens ift der Vogel ſeitdem nicht wieder in Grönland vorgefommen, und es läßt fich folge lich nicht beſtimmen, ob er eine dort niftende Art ſey; dieß ſcheint inzwiſchen nicht annehmbar zu fepn, da die Art einer 255 füdlichern Zone angehört, wenigftens nah Niharbfon, wel: cher fie nur bis zum 550 N. Br, öftlih von den rocky mountains, und dort nur felten und nur als neftbauend anges troffen hat; ihre Brütezone nimmt nad) ihm die Strede zwifchen 40 und 559 Nördlicher Breite ein; den Winter bringt fie dagegen in Florida und Louifiana zu. Das Er. des Mufeums, welches am Fiffenäg vom Kaufmann Heilmann am 10. Detbr. 1823. gefhoffen worden ift, hat einen ftärfern Schnabit als der europaͤiſche Zaunfchlüpfer ; der Kopf ift oben braunſchwarz, in der Mitte von der Schnabelwurzel bis zum Hinterkopf etwas heller. Von den Nafenlöchern Läuft jederfeitg über bie Augen ein grauweißes Band gegen das Hinterhaupt zu. Bon der Augengegend zieht fich jederfeits ein ſchmales, roͤthlichbraunes Duerband hin, welches fich von beiden Seiten her im Naden vereinigt und unterhalb deffen die Dberhalsfedern braun mit einem weifien Flecken längs des Schaftes find. Die Grundfarbe ift oben rorhbraun, auf dem Rücken ohne dunkle Querbaͤnder, welche ſich auch in den oberen und unteren Deckfedern des Schwanzes nicht finden. Keine hellen Flecken an der aͤußern Fahne der großen Schwungfedern, welche ſpitziger, als beim eu— ropaiſchen Troglodytes ſind. So wie bey dieſem ſind bie rorhbraunen Schwanzfedern, Schwungfedern zweiter Ordnung und inneren Flügeldeckfedern mit ſchmalen ſchwarzen Querbän: dern gezeichnet. Gurgel, Unterhats, Bruft und Baud find graulihweiß, an ben Seiten ein wenig ing Roͤthliche ziehend. 3) Fringilla leucophrys (Tab. 1. Fig. 2.) ſcheint regel: mäßig als neftbauender Vogel Grönland zu befuchen. Im Herbfte hat man ihn in Eleinen Schaaren in Mittelgeöniand gefehen, Holboͤll hat ihn au im Anfange des Auguſts ans getroffen; ein altes Männchen aus dieſer Jahreszeit, ſteht im &, Mufeum; e8 ward am 16. Aug. 1824. 12 Meilen tief im Sande geſchoſſen. Holboͤll börte deutlich an feiner Lockſtimme, daß fein Meibchen oder feine Sungen in der Nähe wären, Das Neſt des Vogels it Übrigens noch nirgends in Grönland ger funden, auch fein Antommen und MWegziehen noch nicht beob: achtet worden. Rihardfon giebt an, daß feine Bruͤtezone fih in Nordamerica von der öftlichen Seite der rocky Moun- tains zwifhen 53— 680 N. Br. erftrede, und daß er ſchon im füdlichen Theile diefer Zone Standvogel fey. Sein Winter: ‚ aufenthalt ift in den nördlichen und mittleren americanifchen Staaten; aber fhon in der Gegend von Philadelphia unter 409. N. Br. ift er nah Ch. Bonaparte ein feltmer Win: tervogel. Sein Vorkommen als eines regelmäßig niftenden Vogels in Grönland ftimmt fonach ganz mit den climatifchen Vechaͤltniſſen überein, unter denen er über das norbamericanifche Feſtland vertheilt ift. Diefe hübfche Wogelart gehört zu der felben Abteilung der Finfengattung, tie bie europäifchen und afiatifchen Arten Fringilla rustica und Fr. Pityornis, zu einer Uebergangsform zwifchen den Finfen und Ammern (Em- beriza), und werden defhalb von einigen Fauniſten zur einen, von anderen zur andern Gattung geſtellt. Bey dem männlichen Er. des Mufeumsift der ganze Oberkopf und Naden fhwarz, welche Farbe durd 3 weiße Längsbander abgefchnitten wird, von welchen das mittlere, welches ein wenig oberhalb des Ca— piſtrums anfängt, das breitefte iſt. Die 2 anderen find fchmäler und fangen, jedes feinerfeits, unmittelbar über und vor ben Aus aenlidern an. Alte 3 laufen im Naden zuſammen, welcher daher faft ganz weiß von Farbe ift und an jeder Seite ein ſchwarzes Querband hat; die Federn des Mittelruͤckens und die großen Flügeldeckfedern haben einen weißen Fleck. Hinterruͤcken — 256 und Oberfteiß braum, Gurgel weiß, Hald- und Bruftfeiten bläus lihgrau, Mittelbauch graulichweiß, Unterfteiß ſchmutzig röthlichs gelb. Schwanz lang, feine Federn wie die der Flügel mit fhmalen hellbraunen Außeren Kanten. 4) Hirundo americana Wils. Das Vorkommen dieſer Schwalbe in Grönland ift wohl als zufällig zu betrachten, ba das einzige mir befannte Individuum von daher den Grönlänz dern, als es gefangen wurde, ganz unbekannt war; es wurde beim Fiskenaͤß nach einem fehr heftigen Sturm aus Suͤdoſt gefangen und von Vahl an das Mufeum gefhidt. Auf dem amerifanifchen Feftlande geht dieſe Urt bis Über den Polarkreis, und Nihardfon (a. a. O. ©, 329.) hat fie am Forte Good Hope unter 6739 N. Br. niftend angetroffen. In den Tem— peraturverhältniffen fcheint daher Fein Grund zu liegen, daß fie nicht regelmäßig wenigfteng in Südgrönland vorkommen fönnte; doch ift die Temperatur der Brüteperiode vielleicht auf dem Feſt— Iande felbft unter 67° N. Br. größer, als in Grönland unter 63 Grad. 5) Numenius hudsonicus (borealis Wils.) (Tab. IL) Es ift merkwürdig, daß 2 Arten der Gattung Numenius, eine von jedem Feftlande, in der Brüteperiode auf Grönland zufammen: treffen, daß alſo die eine im Herbfte nah Südoft zieht, um ſich ihr Winterguartiee in der alten Melt zu fuchen, während bie anderenach Suͤdweſt geht, um vor dem Eintritte der ſtrengen Jahres⸗ zeit Amerika zu erreichen. Wirhaben im Vorhergehenden darzulegen gefucht, daß N. phaeopus in wenigen Individ. in Grönland vom 60 bis 700 N. Br. brüte, eine Brütezone, welche ungefähr mit der Niftezone der europäifhen Art zufammenfällt. Daß auch Num, huds., wenngleic) in nod) ‚geringerer Anzahl, regelmäßig nach Grönland fomme, fcheinen die 2 Eremplare, welche das Mufeum von daher unter dem Namen Num. phaeopus er- halten hat, zu zeigen; denn fie find von berfchiedenen Orten ber, dag eine von Jakobshavn, das andere von Godthaab; fie find in zwei verfchiedenen Fahren gefangen worden, welches es wahrfcheiniih macht, daß ihre Ankunft zufällig gewefen fey. Mit diefer Meinung fcheint zwar Rich ard ſon's Beobachtung nicht Übereinzuftimmen, nach welcher als die nörblichfte Gränze diefer Art, als neftbauenden Vogels, in Nordamerika der 60 fte Grad N. Br. angenommen wird; aber e$ ift wahrfcheinlid, dag diefe etwas zu füdlich angefest worden ift; denn nach demfelben Schriftſteller ift die Art unter 549 N. Br. noch bloß ein zur Niftezone und von diefer wieder zur Minterzone, welche gegen den Wendekreis gefeßt wird, durchziehender Vogel. Diefe Art, welche die 3 weißen Yingsbänder auf dem Kopfe mit N. phaeop. gemein hat, unterfcheidet fich von diefem dadurch, daß die Farbe des Hinterrüdens nicht weiß, wie bei ihm, fondern von derfelben Farbe, roie der übrige Rüden, iſt, worinn fie Aehnlichkeit mit der europäifchen größern Art, N. Arquata, hat. Das im Mu: frum aufgeftellte Exemplar ift nah Holboͤlls Angabe ein Weibchen, E3 ift merklich Eleiner, als ein mit ihm verglichenes Maͤnnchen von N. phaeop., ebenfalls" aus Grönland, Die Fänge der Fußwurzel beträgt bei der letztern 2” 44“, bei N. huds. nur 2" 13"; die der mittleren Zehe beim erftern 14 5", beim legtern 1" 44". Die mittleren Schwanzfedern haben bei N. phaeop. 9 helle Quexbänder, die helle Spige der Federn mit eingerechnet, bei N. huds. dagegen 11. 6) Scolopax grisea.. Da dag Mufeum nur einen einzigen Balg von diefer Art befist, welche i. J. 1824. vom Fiskenäß eingefandt ward; fo. läßt es fih nicht beffimmen, ob bloß zus 257 fällige Urfahen dieg Individuum nach einem für die Art un: gewöhnlichen Aufenthaltsorte getrieben haben. Da fie indeffen nah Rihardfon den 7Often Grad N. Br. zur nördlichen Gränze ihrer Brütezone hat, fo würde nichts Auffallendes in ihrer jährlichen regelmäßigen Ankunft in Grönland feyn. Der Balg war beim Empfange fehr zerknittert und befchmiert; doch ließ fich die Art deutlich an der Eurzen Haut, welche die äußere Zehe mit der mittlern bis zum Ende des erften Fingergliedes verbindet, an den 12 Schwanzfedern mit zahlreichen Querbän: dern, an dem weißen Schafte der 1ften Schwungfeder und endlich) an dem weißen Hinterrüden erfennen, Uebrigeng paßt ihre Farbe und Zeichnung: beffer zu der Beſchreibung, welche Nilffon von dem Paikulfchen Eremplar * geliefert hat, und zu der von Temmind mitgetheilten. Vermuthlich ift ſowohl das erft erwähnte, als das groͤnlaͤndiſche Exemplar im Herbfte gefhoffen worden und folglich in ihrer MWintertracht. 7) Rallus carolinus müffen wir zu den Vögelarten zählen, welche zufällig nach Grönland verfchlagen werden. Ein erwach- fenes Weibchen diefer Art ward bei ‘der Golonie Sukkertoppen (65° 20’ N. Br.) am 3. Oct. 1823. gefchoffen. Das Mus feum -erhielt den fchlecht behandelten Balg im Jahre darnach. Zur Vergleihung diente bei feiner Beftimmung ein von St. Croix eingefandtes Individuum eines Meibchens von derfelben Urt. Richardſon hat den R. carol. als brütenden Vogel bis zum 629 N. Br. angetroffen. 8) Platypus Barrowii findet ſich regelmäßig, aber fehr fpärs lich, in Grönland, wo er gewiß feine noch unbefannten Brut: pläge hat. Die gemöhnlihe ſchlechte Beſchaffenheit der von daher zu ung gebrachten Haute ift die Urfache gewefen, daß man ihn höchftens fir eine Abart des Platypus Clangula ans gefehen hat. So ift das ältefte Eremplar im k. Mufeum in den erften Fahren betrachtet worden, und das in der Revifion der grönländifchen Vogelarten erwähnte Individuum * ift dahin zu bringen. Erſt das von Graah mitgebradhte und dem Mus feum gefchenfte beffere Eremplar *** erregte eine genauere Unter: fuhung. Es ſcheint nun fogar nad dem, was das Mufeum befißt, zweifelhaft zu feyn, ob Pl. Clang. in Grönland vor: Eomme, obgleich er im nördlichen Island häufig ift und feine Sungen befonderd auf Myvatn ausbrütet, wogegen Pl. Barr. fehr felten auf diefer Inſel vorkommen fol, Da beide Arten fih auf den erften Blick fo fehr gleichen, daß fie leicht verwech— felt werden Eönnen, wenn man nur eine von ihnen vor Augen bat, und da die Abbildungen des Pl. Barr. noch fparfam in den zugänglicheren ornithologifhen Werfen vorfommen; fo ift eine nach dem Eremplar des Mufeums verfertigte Zeichnung für diefe Abhandlung in Kupfer geftohen worden (Tab. III.). Es ift hauptſaͤchlich die größere Ausbreitung der ſchwarzen Farbe des Kopfes am Halfe hinab und deren Spielen ins Blaue zu- gleich mit der dreyedigen Form des weißen Flecks zwifchen Auge und Schnabelwurzel bei Pl. Barr., was zuerft die Aufmerkfam: Eeit auf ‚eine Werfchiedenheit beider Arten erweckt hat, da bei dem Männchen von Pl. Clang. die ſich nicht fo weit erſtreckende Man iſt jeßt davon überzeugt, daß dies Eremplar nicht in Schwer ben gefchoffen worden ift, welchem nad) der wichtigfte Beweis für das Vorkommen diefer Art in Europa weafällt. ** S, Tidsſkrift f. Naturmwidenfk., Jahrg. 2. 5.1, S. 55., Nr. 10, ** S, Underfögelfes-Reife til Oftfyften af Grönland, af MW. A. Graah, ©. 194, wo er mit dem grönländifchen Namen Aualortalif bezeichnet wor— ben if. Anas Clangula führt bey Fabricius den grönl. Namen Kärtlutorpiarfuf, , Sfis 1848. Heft 4. 258 ſchwarze Farbe bed Kopfs ſtark ind Grüne fpielt und der meiße Fleck faft rund ift. Bei fortgefegter genauerer Vergleihung findet man mehrere Verfchiedenheiten; fo erftreden ſich die lan— gen Federn am Hinterfopfe bei Platyp. Barr. weit hinab auf dem Dberhalfe und find fomohl länger, als auch fpisiger, wo- durch der Federbufch länger und vollftändiger, als ben Pl. Clang., bey diefer Art wird. Auf den Flügeln ift bei ihr weniger/weiß, als bei diefer, Der Schnabel ift bei Pl. B. etwas höher und breiter an der Wurzel und etwas ſchmaͤler nach der Spitze hin, als bei dem andern, Der Fußmurzelfnochen ift 1” 6'' lang bei Pl. B. und nur 1” 5 bei Pl. Cl. Rihardfon hat beide Arten öftlih von den rocky Mountains als Zugvögel angetroffen, doch Pl. Cl. mit einer weit höher nördlich liegenden Gränze für ihre Brütezone, nehmlich 68 N, Br., während diefe Gränge für Pl. B. unter 57° N. 3. fällt; danach möchte man vielmehr vermuthen, Pl. Cl. in Grönland anzutreffen. 9) Platypus Albeola ift die legte nordamerifanifche Vogel art, welche wir für die grönländifche Fauna, aber vielleicht bloß als zufälligen Zuwachs zu ihr, anzuführen haben. Das Erem: plar diefer Eleinen Ente, welches dus Mufeum befist, ift ein erwachfenes Weibchen, welches von Holböll bei Godthaab angetroffen worden und das einzige mir befannte von Grönland iſt. Rihardfon fagt, diefe Art Eomme in großer Anzahl auf den Flüffen und Süßwafferfeen in den Pelzländern zugleid) mit Pl. Clangula vor, welcher fie in der Lebensweiſe und der Tauchfaͤhigkeit gleicht. Er fest die Gränze für ihr nördliches Vorkommen unter den 68 N. Br, Hiermit ſchließe ich das Verzeichniß des Zumachfes, welchen die grönländifche Vögelfauna, fo weit er zu meiner Kenntniß gelangt ift, in den legten Decennien befommen hat. in be: deutender Theil diefer Arten ift,freilich zufällig; aber das Anz führen dieſer kann mit der Zeit dazu beitragen, die Urfachen zu ermitteln, welche das nicht feltene Verſchlagen eines Vogels nach einer ungewöhnlidyen Aufenthaltsftelle bewirken. Andere find dagegen ohne Zweifel regelmäßige Zugvögel, obgleich in menigen Individuen. Durch diefen Zuwachs haben die eigenthümlichen amerifanifchen Arten das Uebergewicht über die der öfklichen Halbkugel ausfchließlih angehörenden Arten erhalten, und da: durch ift auch die Hauptverfchiedenheit zwifchen der isländifchen und der grönländifchen Wögelfauna beftimmt worden. cC. Fiſſche. Die Vermehrung, welche die grönländifche Fifehfaunga feit des Fabricius Bearbeitung erhalten hat, wird, fo weit ich durch Autopfie, oder durch die Befchreibung Anderer Kenntniß von ihr erlangt habe, überfichtlich in dem von erläuternden Bemerkungen begleiteten Werzeichniffe bei diefer Einleitung geliefert werden, *)' Sch habe e8 als bequem für den Leſer betrachtet, ein anderes Verzeichniß vorauszuſchicken, welches aus des Fabricius Fn. gr. ausgezogen worden ift und die Namen aller der Fiſcharten ent= hält, welhe vom Df. in fein Werk aufgenommen worden find, damit die Veränderungen um fo deutlicher in die Augen) fallen mögen. * Da das Mufeum von verfchiedenen der neuen Arten nur ein In— dividuum beſitzt und dies bisweilen beſchädigt ift, fo wird die vellftändige Beichreibung derſelben einige Zeit lang in Erwartung mehrerer und beſſerer Eremplare ausgefeßt werden. Dieſe Erwartung iſt auch die Urfache, aus welcher diefe Einleitung fo fpät erfcheint. 1 259 — 260 Dis Fabricius Verzeichniß *14. — alpinus (?) Fn. groenl. Nr. 125. der grönländifchen Fifcharten, aus deffen Fauna groenlandica *15. — stagnalis — — — 126* ausgezogen und nach Cuvier's Syſtem geordnet. — — —— — En nn, Bem. Die in diefem Verzeichniffe mit geſperrter Schrift gedrud- "18. Clupea Harengus a un a nn ten Artnamen find neueren Dergleihungen zufolge von +19, = 4 Einerasichohis rt ER F. unrichtig angewandt worden und koͤnnen nicht als Synonyme zu den europäifchen Arten geftellt _werden, welche diefelden Namen führen. Die Artnamen, ohne laufende Nummer und in Klammern eingefchloffen, müffen ganz aus der grönländifchen Fauna weggelaffen merden, ohne dag man im Stande wäre, andere Namen an ihre Stelle zu fegen. Ein * vor der laufenden Nummer be: deutet, daß ich die Art aus Grönland erhalten habe, Ein + hinter den Artnamen ift 3.8 Zeichen, daß bie Art nur nach der Beſchreibung der Grönländer ober nach der Anz gabe anderer Schriftfteller von ihm aufgenommen worden ift. Ein * nach der legten Mr. einer Art bedeutet, daß F. diefe für neu hielt. 1fte Ordnung, Pisces acanthopterygii. *1. Cottus Scorpius Fn. groenl. Nr. 113. *2. — 5corpioides — — — 114 *8. — 660bio — — — 14186. *4. — cataphractus — — — 112, *5. Perca norvegica — — — 121. *6, Gasterosteus aculeatus — — 122. *7. Blennius Gunellus — — — 108% +8. — Lumpenus — — — 10909. F.bemerkte nicht, daß die letzgenannte Fiſchart eine neue und unbefchriebene ware; ex hielt fie für Zinnes Pl. Lumpenus Syst. N. Ed. XII, T. 1., P. 1., pag. 444., welche Anſicht er in einer fpätern Abhandlung’ (Naturhiftorie Selſkabets Skr., Th. 1., H. 2., ©. 86.) vertheidigte. Aber jene Linneifche Urt, welche zuerft in Arredis Syſtem aufgenommen worden, ift meiner Meinung nach nur eine Namenart oder ein Synonym zu Bl. viviparus. Artedi gründete das Artfennzeichen für Lumpenus auf eine Befchreibung, welhe Willoughby (Hist. pisc. p. 120.) von einem Fiſche geliefert hat, den er auf dem Fiſchmarkt in Antwerpen unter dem Namen Lumpen angetroffen hatte. Lieft man die Beſchreibung aufmerkfam durch, fo wird man in vielen den Bl. vivip. wieder erkennen; befonbers etin= nert die angegebene Form der Rüdenfloffe ganz an diefe Art. Zwar führt Willoughby auch BI. vivip. als eigene Art an, Eannte diefe aber nur aus Schöneveldts Befchreibung. Der Artname Lumpenus hat ſonach in ber Fn. groenl. feine be— ftimmte und eigene Bedeutung erhalten, wogegen er früher nur ein Synonym mar, und Eann daher jeßt beibehalten werden; ohne hinteichenden Grund aber gibt F. der isländifchen und norwegiſchen Art denfelben Namen. *9, Blennius punetatus Fn. groenl. Nr. 116. Fabricius hatin den Naturhiftorie Selft. Skr., Th. IL, 9.2., ©. 84.) eine Revifion diefer neuen Urt geliefert. *10. Anarrhichas Lupus Fn. groenl. Nr. 97. (Anarrh. minor +) — — Mb (Zeus Gallus +) — — — 416. 41. Labrus xoletus — — — 120. 2te Ordnung. Pisces malacopterygii abdominales. *12. Salmo Salar + Fn. groenl. Nr. 123. 13. Salmo Carpio 124. Ste Ordnung. Pisces malacopterygii thoraeici. *20. Gadus Aeglefinus Fn. gr. Nr. 100. 5. bat in feiner Abhandlung über den Steinfuch in ber neuen Sammlung der K. danffe Vid. Selft, Sfr, Th. IIL, ©, 438., Anm. k. ſelbſt Zweifel über die Richtigkeit diefer Be— ffimmung geäußert, indem er dort fagt, „er fei doch nicht ganz fiher, ob e8 der rechte Kuller (Schellfiſch) ſei.“ *21. Gadus Callarias Fn. groenl. Nr. 101. *22, — Morrhua (?) — — — ‚102. *23. — barbatus — — — 60— *24. — virenst — — — 404. 25. — Merlueust — — —. 105. 26. — Molva + — — — 106. 27. — Brosme + — — — 107. *28. Coryphaena rupestris — — 111. 29. Pleuronectes Hippoglossus — — 117. *30 — Cynoglossus — 118. Von der unrichtigen Benennung ber legten Art hat fih F. fpäter völlig überzeugt; in feinen neuen zoologiſchrn Beiträgen (in diefen Schriften, Th. L, ©. 45.) nennt er fie Pl. pinguis.- Die von diefer und den 3 andern Schollenarten dort gegebenen Federzeichnungen find ganz verfehlt. *31. Pleuronectes platessoides Fn. gr. Nr. 119,* Sn den eben erwähnten Beiträgen findet man eine vevidirte Befchreibung diefer Art. *32. Cyclopterus Lumpus 92. #35. — spinosus 03. $ Diefe Art bat F. in einer Abhandlung in den Naturh. Selſk. Skr., Th. IV., H. 2., ©. 26 ff. richtig als neu und unbe— fehrieben gemefen, als er fie in die Fn. gr. aufgenommen hatte, erkannt. Da der gegebene Artname von einer Art hergenommen worden ift, welche wenigftens nicht zur Gattung Cyelopterus gehört hat, fo kann Feine Verwechslung durch ihn veranlaßt werben. F. gibt eine Abbildung von dem Fiſche in der ange: führten Abhandlung ; eine andere hat Schneider im Systema ichthyol, Tab. 46., geliefert. 34. Cyelopterus minutus +35. — Fn, groenl. Nr. Fn. groenl. Nr. 94. Liparis — — 96. Pisces malacopterygii apodes. Fn. groenl. Nr. 96. 99.* 98. 4te Drdnung. 36. Muraena Anguilla *37. Ophidium viride *38. Ammodytes Tobianus 5te Ordnung. Pisces chondropterygii. +39. Squalus Carcharias Fn. groenl. Nr. 89. Obgleich die Benennung unrichtig ift, fo ift fie doch überein- ftimmend mit der Benennung der nordifhen Fauniſten derfelben Art ſowohl zu jener Zeit, als in einer weit fpätern Periode, (Squalus Pristis 7) Fo. groenl. Nr. 91. 40. Squalus Acanthass — — — 88. 44. — maximus nern‘; *42. Raja fullonica m aa *48. Myxine glutnosa+ — — — 334 661 Man hat Fein Bedenken getragen, in diefer Liſte bei 3 Ar— ten die laufende Nummer wegzulaffen, nicht allein weil man Grund hat, anzunehmen, daß die dem Namen entfprechenden Fifhe in diefer fpftematifhen Bedeutung in Grönland nicht vorkommen; fondern auch weil wir nie mit einiger Wahrfcein= lichkeit würden ertathen Eönnen, welchen Arten diefe Namen wohl. angehören koͤnnten, wie wie es doch annehmlich finden Eönnen, daß Gadus Brosme, melde noch nicht unter, den von Grönland \eingefandten Fiſchen angetroffen worden iſt, mittels einer mißverftandenen Auffaffung der Beſchreibung von Groͤn— ländern durch F. mit einer Urt der G. Motella verwechſelt worden ſeyn koͤnne, aus welcher das groͤnländiſche Küftenmeer 3 Arten beſitzt. Wie fehwierig es feyn werde, herauszufinden, wohin der Name Anarrhichas minor gehöre, welchen F. nad) Glahn aufgenommen hat, fieht Jeder leicht ein, der da weiß, daß diefe Art ſelbſt hoͤchſt zweifelhaft ift., Daß Zeus Gallus fih im geönländifchen Meere fände, ift hoͤchſt unwahrſcheinlich; und Squalus Pristis ift endlich nicht einmal nad) einer Be: f&hreibung von Grönländern: aufgenommen worden; denn dann wuͤrde man bei einer fo ausgezeichneten Form ganz ficher gehen, fondern blos’ als eine literarifhe Zugabe, die vom Df. ſelbſt zweifelhaft aus den Anzeichnungen von Martens, Ander: fon u. M. hergenommen worden iſt. — Es verdient als ein Beweis von der Fähigkeit der Grönländer, Formen aufzufaffen und ſich mit Beftimmtheit auszudrüden, bemerkt zu werden, daß von den Arten, welche F. bloß nach den ihm von Grönländern mitgetheilten Beſchreibungen aufgenommen hat, 3 in den legten 4 Sahren aus Grönland eingefandt worden find; 2 derfelben Salmo Salar und Myxine glutinosa, find wirklich die Arten, deren Namen fie führen, und Gadus virens (der Sey) nähert fih wenigftens feiner Art: fo ſehr, daß Jeder, welcher den ‚nor: norwegifhen Sey nicht gefehen hat, fondern, wie der Vf. dieſer Bemerkungen, ihn nur aus unvollftändigen Befchreibungen kennt, - bloß einzelne Zweifel darüber anführen Eann, ob die grönl. Art mit ihm identiſch feyn möge. Neues fuftematifches Verzeichniß der. grönl, Fifcharten, ent: worfen nad) der Fn. groenl., nach fpäteren Entdeckungen und Vergleichungen und nach den Fifchen, welche fid im Herbfte 1835. in. der grönl. Sammlung des Königl. na= turhift. Mufeums aufgeftellt befanden. * Dies neue Verzeichniß hat die Namen theils aller derjenigen Arten beibehalten, welche ſich bei der Verleihung in der Fn. groenl. als richtig benannt fanden, theils aller derjenigen, deren Bergleihung richt ftatthaben Eonnte, entweder, weil der Fiſch noch gar nicht von Grönland her eingefandt worden war, oder weil die eingefandten Eremplare nicht fo befchaffen waren, daß eine zuverläffige und hinreichende Unterfuchung mit ihnen hätte vorgenommen: werben Fünnen; nur die 3 in der vorhergehenden Lifte bezeichneten Arten find hier ganz ausgelaffen worden, doch laͤßt es fich nicht bezweifeln, daß nach einem fpäter revidierten Berzeichniffe noch mehrere der früheren Arten werden weichen müffen, 3. B. Spinax Acanthias u. f. w. Dagegen find hier die Veränderungen in den Artnamen aufgenommen, welche fpätere Bergleihungen nothwendig gemacht haben, und mit allen den Arten vermehrt worden, welche nad Herausgabe |der Fin. br. * Diefe Ginleitung ift im Frühlinge 1835. redigirt, doch find die duch fortgefegte Vergleihungen gefundenen richtigeren Anſchauungen nach— her Hinzugefügt worden. 262 im groͤnl. Küftenmeer entdeckt worden find. * Der größte Theil diefes Zuwachfes ift erft in den leßteren 6 Sahren bekannt ge: morden; nur der merkwürdige Campylodon wurde vor mehres ten Jahren von D. Fabricius nah einem ihm von Godt- haab aus eingefandten Eremplar befchrieben und abgebildet. Die foftematifhen Gattungsnamen in diefem neuen Verzeichniffe find nah Cuv. Regne anim., 2de ed. aufgenommen worden. Nur in ein paar Fällen, in denen die Gattungsformen der neuen Arten in Uebereinffimmung mit den Grundfäßen der neueften Syſtematik ebenfalls für neue angefehen werden muß— ten oder wo die befannte Art zu der Gattung, deren Namen fie führte, nicht geftellt werden Eonnte, 53. B. Ophidium viride, ift ein neuer Name für die neue Gattung vorgefchlagen worden. Wenn ein anderer Artname der grönländifcher Art beigelegt werden mußte, fo ift die Benennung des Schriftftellers ange: nommen worden, welcher zuerft den Irrthum bemerkte, oder, wenn diefer nicht zuvor angegeben, ein neuer Name, als noth— wendig, gebraucht worden; in diefem Falle fteht Mus. Reg. nah) dem Artnamen, welches bedeutet, daß die Art unter der neuen Benennung im. Königl, naturh, Mufeum aufgeftellt worden ift. Unter den entweder ohne unmittelbare oder nach einer unvoll= ſtaͤndigen Vergleihung aufgenommenen Artnamen find einige zweifelhafte unter den erfteren, weil die geographifche Vertheilung dagegen zu feyn fcheint, z. B. Labrus exoletus, unter den legteren, weil nad) den einzigen oder mehreren ſchlecht erhaltenen Eremplaren die Selbftftändigfeit dee Art nicht genau zu bes flimmen war. Bei folhen Zweifeln fteht ein Fragzeichen hinter dem Artnamen. Die übrigen beigefegten Zeichen haben diefelbe Bedeutung, wie im vorigen Verzeichniffe, Die bedeutenden Cinfammlungen zoologifcher Gegenftände, befonders Fifhe und niederer Thiere, melche in den legten 4 Sahren durch die verfchiedenen Etabliffements in Grönland ver- anjtaltet worden find, haben es möglich gemacht, dieß Wer: zeihniß zu tedigieren. Außer dem Botaniker Wahl, welcher Grönland mehrere Fahre in naturgefchichtlicher Hinſicht bereift und nicht wenige. wichtige Beiträge zur Vollftändigkeit des Derzeichniffes geliefert, und dem Doctor Pingel, welder von feiner Neife verfchiedene intereffante Fifhe und Weich: thiere mitgebracht hat, haben mehrere in Grönland an— ſaͤſſige Männer bereitwillig zum Sammeln von Materialien mitgewirkt, nad) welchen eine neue Ausgabe von Fabr. Fn. groenl. mit der Zeit ausgearbeitet werden Fonnte. ** ** Die von englifchen Seefahrern in den Polarmeeren gemachten Ent— derungen find theils wegen Unvollftändigfeit in der Beftimmung der von ihnen angeführten Arten, theils weil fie dem gegenüberliegenden oder nord— amerifanifchen Küftenmeer anzugehören. feheinen, nicht (alle aufgenommen worden. * 5m Sommer 1832, ift mit dem Anlegen einer befondern Samm— lung für die grönländifche Fauna begonnen worden. Cie ift dazu beftimmt, alle in Grönland und feinen Meere vorfommenden Fifche, Glieder-, Weich— und Strahlthiere aufzunehmen. Ueber die bisher gefammelten Fifche ft das fyftematifche Verzeichniß bereits fertig. Cie find in 112 Cylinder- gläfern aufgeftellt ; fo find auch von den übrigen genannten Thieren 80 Arten aufgeftellt und verzeichnet worden, die größte Anzahl von ihnen fteht aber noch in Magazingläfern, Diefe Sammlung wird wichtig für die Bergleihung der Thierformen innerhalb und in der Nähe der arftifchen Zone unter verfchiedenen geugraphifchen Längen werben; ext wenn ähnliche Sammlungen für die Labradorfüfte und das Küftenmeer nörblid) von der Hudfonsbai, von den Norblanden und der Finnmarf, von Kamtfchatfa und der Beringsftraße entftehen, wird bie Vergleichung zwifchen den Faunen diefer verfchiedenen Länder erſt mit Genauigkeit anzuftellen ſeyn. 263 Ungeachtet dieſer mehrjährigen VBeftrebungen hat body mehr als der Ste Theil der Fabricius'ſchen Thierarten noch nicht verglichen werden koͤnnen, obgleich die Anzahl der für die grön= ländifhe Fauna neuen und zum Theil unbefchriebenen fehr bedeutend angewachfen if, Da das Einfammeln nody fort gefest wird, dürfen wir mohl hoffen, daß das Mangelnde all: mäbhlich werde vermindert und das Meue bedeutend vermehrt werden. Der Name ber (evften) infender ift im folgenden Verzeichniffe nur bei den neuen oder Fabricius nicht zu Ges fiht gefommenen Arten angeführt worden. Die neuen Arten werden in den nad)folgenden einzelnen Beiträgen ausführlicher befchrieben, während die unmittelbar auf das Verzeichniß folgen: den Bemerkungen nur einige vorläufige Erläuterungen über einzelne Arten geben werden. Pisces acanthopterygii. *1. Cottus groenlandieus Cuv. Fn. groenl. Nr. 113. *2. Cottus scorpioides Fabr. Fn. groenl. Nr. 114.* *3. Cottus trieuspis-Mus. Reg. Fn. groenl. Nr. 115. *4, Cottus uneinatus Mus. Reg. Aröe, von Nennortalif. *5. Triglops Pingelii Mus. Reg. Dr. Pingel, Frederikshaab. *6. Aspidophorus decagonus Bl. Fn. gr. Nr. 112, *7. Aspidophorus monopterygius Bl. Dr. Pingel, Ste: derikshaab. *8. Sebastes norvegicus. Fn. gr. Nr. 121. *9. Gasterosteus loricatus (?) Mus. Reg. Engholm, $tes derikshaab. *10. Gasterosteus dimidiatus (?) Mus. Reg. Fn. groenl. 11. Campylodon Fabrieii Mus. Reg. Nat. Selsk. Skr. *12. Clinus unimaculatus Mus. Reg. Kielsen, vom $i- f£enäf. Fleischer, von Omenak. Aröe, Sulianehaab. Clinus punctatus Fabr. Fn. gr. Nr. 110.* Clinus Lumpenus Fabr. Fn. gr. Nr. 100. Clinus medius Mus. Reg. Kielsen. Fifternäß. Clinus aculeatus Mus. Reg. Fasting, Godhavn. Gunellus fasciatus Bl. Fn. gr. Nr. 108. Gunellus affinis Mus. Reg. Vahl. Julianehaab. Lycodes Vahlii Mus. Reg. Vahl Julianehaab. Funch. Dmenaf. Lycodes retieulatus Mus. Reg. Möller. Fiſkenaͤß. Funch. Dmenaf. *21. Anarrrhichas Lupus. Fn. gr. Nr. 97. 22. Crenilabrus exoletus (?) Fn. gr. Nr. 120. +13. *14. *15. *16. *17. *18. *19. *20. Pisces malacopterygii abdominales, *23. Salmo Salar Fn. gr. Nr. 123. Wahl. Godthaab. 24. Salmo Carpio (?) Fn. gr.%;Nr. 124. *25. Salmo alpinus (?) Fn. gr. Nr. 125. *26. Salmo stagnalis Fn. gr. Nr, 126.* 27, Salmo rivalis Fn. gr. Nr. 127.* *28. Mallotus arcticus Fn. gr. Nr. 128.* Ich ſchlug fpäterhin vor, aus diefer neuen Art und aus Clinus punctatus eine neue Gattung unter dem Namen Stichaeus zu bilden (Bivenff, Selff. Aarsberetn. 1835. — 1836., wo ©. 11., 3, 5. Kiemen- bögen ft. Gaumenbögen fteht). Da ich feit 9: Jahren die geönländifchen Fiſche bearbeitet und diefe Art i. 3. 1834. benannt habe, fo wird man es entſchuldigen, daß ich meine Benennung ftehen bleiben laſſe. Daß Herr Kröyer fpäter diefen Fiſch erhielt und früher feine Benennung drucken ließ, if befannt 5 er wußte aber doch, daß ich feit längerer Zeit eine um: faſſende Arbeit über die grönländifchen Fiſche unter den Händen hatte. — — 264 . Paralepis borealis Mus. Reg. Vahl. Julianehaab und Engholm. Frederikshaab. . Scopelus glacialis Mus. Reg. Funch. Jacobshavn. . Clupea Harengus Fn. gr. Nr. 129, Pisces malacopterygii thoraciei. . Gadus agilis Mus. Reg. Fn. gr. Nr. 100. . Gadus Callarias Fn. gr. Nr. 101. . Gadus Morrhua (?) + Fn. gr. Nr. 102. Engholm. Frederikshaab. . Gadus Ovak Mus. Reg. Fn. gr. Nr, 103. . Merlangus virens + Fn. gr. Nr. 104. Engholm. Frederifshaab. 37. Merluceius vulgaris + Fn. gr. Nr. 105. 38. Molva vulgaris + Fn. gr. Nr. 106. 39. Brosme vulgaris + Fn. gr. Nr. 107. . Motella Mustela L. Holböll. Godtbaab. . Motella Ensis (?) Mus, Reg. Fleischer. Omenak. 2. Motella argentata Mus. Reg. Vahl. Zulianehaab. . Bythites fuseus Mus. Reg. Kielsen. Fiſchkernaͤß. . Maerurus rupestris Bl. Fn. gr. Nr. 111. 45. Hippoglossus vulgaris Fn. gr. Nr. 117. . Hippoglossus pinguis Fabr. Fn. gr. Nr, 118. . Citharus platessoides Fabr. Fon. gr. Nr. 119.* . Cyelopterus Lumpus Fhn. gr. Nr. 92. . Cyelopterus spinosus Fn. gr. Nr. 93. 50. Cycelopterus minutus Fn. gr. Nr. 94. . Liparis (?) Fn. gr. Nr. 95. Pisces malacopterygii apodes. 52. Anguillae species (?) Fn. gr. Nr. 96, . Gymnelis viridis Fn. gr. Nr. 99. * *a. Gymnelis punetulatus Mus. Reg. Möller. $i- fEernäß. *b. Gymnelis lineolatus Mus. Reg. Motzfeld. Su: lianehaab. . Ammodytes dubius (?) Maus. Reg. Fn. gr. Nr. 98. Pisces chondropterygii selachii. 55. Selache maxima Fn. gr. Nr. 90. 56. Spinax Acanthias (?) Fn. gr. Nr. 88. . Spinax Fabrieii Mus. Reg. Monrad. Julianehaab. . Seymnus borealis Scoresb. Fn. gr, Nr. 88. *59. Raja radiata Flem. (?) Fn. gr. Nr. 87. *60. Myxine glutinosa + Fin gr. Nr. 334. Monrad. Zus lianehaab. Zufaß. *61. Himantolophus groenlandieus Mus. Reg. Holböll. Godthaab. Erlaͤuternde Bemerkungen zum vorſtehenden Verzeichniſſe nach der laufenden Artnummer. Nr. 1. Vergleichung mehrerer Individuen von Groͤnland und aus dem Sunde haben mich von der Richtigkeit der Meinung Cuviens überzeugt, daß der groͤnlaͤndiſche C. Scorpius von dem europäifchen verfchieden fen. Der bedeutend größere Kopf zeichnet den grönländifchen fogleich aus. Die vielen Abweichun= gen in der Farbe und der Anzahl der Knochenhöder im Naden bei diefer Art Eönnten zur Aufftellung mebrerer Arten auffors 265 dern, wenn nicht die Webergänge ſolche zweifelhaft machten; auch Eennt man durchaus nichts von der Lebensweife, dem Auf: enthaltsverhalten und der Fortpflanzung. Nr. 3. Den €. trieuspis gab ich im der Ueberficht der Ver— “Handl. der Gef. d. Wiff. in den Jahren 1829.— 1830. als neu für die grönländifche Fauna an; ich finde aber jest bey neuen Vergleihungen mehrerer Eremplare, daß er fchon in der Fn. gr. angeführt ift. Von den vielen Groppen nehmlich, bie ich feit den letzteren 5 Jahren aus Grönland erhielt, paffen 2 Arten ſehr gut zu den Befchreibungen des C. Scorpius Fn. gr. und C. scorpioides, die Ste, obſchon nicht mit C. Gobio übereinftimmend, muß alfo wohl der mit diefem Namen in der Fn, gr. belegte Fiſch ſeyn. Hierzu kommt, daß ich. die Erem: plare diefer 3 Arten gerade in dem Mengenverhältniß erhielt, welches dem von Fabr, angegebenen Anzahlverhältnig der Ars tenindividuen in Grönland entfpricht, die meiften Exemplare nehmlich von C. groenl. Cuv., weniger von C, tricuspis Mus. Reg. und ſehr wenige von C. scorpioides, welche nah 8.8 Ausfprudy auch die feltenfte feyn foll. * C. trieuspis fommt dem €. ventralis Cuv. aus dem Meere von Kamtſchatka ſehr nahe. Nr. 4. Fand fich unter mehreren Eremplaren von C. groenl. et trieuspis von Nennortalit, Sie hat Zähne auf den Gau— menbögen, welche den übrigen Cottis fehlen; ferner machen die dichtftehenden Augen und die geringe Strahlen-Zahl in den Rückenfloſſen fie fogleich Eenntlih. Ausführlicheres über ihn ſ. in der Ueberficht d. Verhandl. im 6 ſten Bd, dieſer Schriften, ©. XLIV—.V. ⸗ Me. 5. Es find nur die ein wenig größere Breite des Augenrandfnochens, die Form der Bruftfloffen, die zahlreicheren Strahlen in den Rüden» und Afterfloffen und befonders die Squamae verticillatae, wodurch diefe von mir aufgeftellte neue Gattung (f. die genannte Ueberſicht, Bd. 5. diefer Schrift, ©. LII) einige Aehnlichkeit mit Trigla pini und Tr. lineata befommt und fie von der Groppenform entfernt. Das a. a. O. bemeldete Exemplar, auf welches. ſich die erfte Beſchreibung der Gattung und Art gründete, war unter Groppen bey der QDuanned 2 Meilen füdlih von Frederikshaab am 27. April 1829. 20 Faden tief heraufgefifcht worden; erft 4 Jahre fpäter bekam ich ein anderes, viel jüngeres Eremplar von Sydpröven und endlich ein Ites, ein ausgewachſenes Meibchen mit vollen Rogenſaͤcken i. J. 1834. von Nennortalif. Nr. 6. Da $.’3 Cott. cataphr. nicht die europäifhe Art fen, ift fchon früher dargethan werden; daß er mwahrfcheinlich Bloch's Agonus (Aspidophorus Lae.) decagonus fey, wie ich damals vermuthete, wird in einem folgenden Beytrage voll ftändiger dargelegt werden, Nr. 7. Bol. Br. 5, ©. LIH—LIV. Ne: 9 und 10. Mill man die Grundfäße gelten laſſen, welche Cuvier bewogen, die europäifhen Stihlinge in 7 ver: ſchiedene Arten zu bringen, fo werden die von Grönland einge: fandten zahlreichen Eremplare 2, wie es fcheint, von den bis— her befchriebenen etwas verfchiedene Arten ausmachen muͤſſen; doch läßt ſich dieß erſt nach einer Vergleihung aller Arten ausmachen. Nr. 11. iſt von O. Fabricius nach einem ſchlecht erhal- tenen Exemplar im 4ten Theile, Aten H., ©. 21., der Natur: * Auch nur an diefer Art allein fand Kröyer F.'s Lernaea go- bina (f. deſſen Naturh. Tivsffr., Bd. L, ©. 283.) Jfis 1848, ‚Heft 3, — — — — 266 hiſtorieſelſt. Sfr. befchrieben und auf Taf. 9. abgebildet worden. Zu derfelben Zeit etwa ward ein Fiſch, angeblid aus Dftindien, von Bloch in feinen „Auslaͤndiſchen Fiſchen“ unter dem Na— men Nothacanthus befchrieben und auf Taf. 431. abgebildet, welcher die größte Aehnlichkeit mit dem Camp. Fabr. hat. In deffelben Schriftftellers Systema piseium, in welcher bie frühere Abbildung auf Zaf. 77. unter dem Namen Acanthonothus Nasus wiedergegeben wird, heißt e8, der Fifh fey aus dem isländifchen Meere, und ein Gitat aus den Naturhiftoriefelft. Sfr. läßt vermuthen, daß entweder Bloc oder der Heraus: geber Schneider ihn für einerley Art mit F.'s Fifhe ange: fehen habe. Cuvier hat fpäter das Bloch iſche Eremplar nachgefehen und danach im Sten Th. d. Hist. d. poiss., p. 467. fi. eine neue Befchreibung und auf Taf, 241. eine neue Abbildung geliefert, nach welcher die in Blochs Zeichnung an— gegebenen dunfeln Duerbänder des Körpers ganz fehlen, meil Guvier in dem fo lange in Branntwein aufbewahrten Exem— plar feine Spur mehr von ihnen ſah. Aber-auc in anderen Beziehungen iſt feine Befchreibung und Abbildung von den Blodifhen etwas abweichend. Das Eremplar, nach welchem 3. feine Beſchreibung und Abbildung entwarf, ift noch vorhan- den, aber als eine halb getrodnete Haut, welche einmal auf Pappe oder einer Ausfüllung von Werg befeftigt geweſen iſt. Beym Vergleichen dieſes Stücks mit C.s Belchreibung ı und Abbildung fallen einige Abweichungen in die Augen, von denen die an den Bauchfloffen die größte ift. C. gibt einen einzigen und fehr kurzen Stachel außer den 8 gegliederten Str. an, aus melden diefe Sloffen beſtehen; Fr.s Eremplar hat dagegen 3 Stacheln, von denen der Außerernur 1’, dev mittlere 2 über die Haut hinausreicht, der Ste, an der Spitze getheilte aber, ift etwa halb fo lang, als die längften Strahlen der Floffen. Diefe Anzahl der Stacheln hat 3. auch in feiner. Befchreibung ange: merkt: da Bloch 2 Stacheln in den Bauchfloffen angibt, muß der eine ausgeriffen worden feyn, ehe das Eremplar in Cu— viers Hände fam. Cuvier und Bloc) geben 10 Rüden: ftaheln an, Fabricius's Eremplar hat nur 9. Nach den Erfteren ſtehen 13 Stacheln vor der Afterfloffel, nach dem Leg- tern 14, welche ich aud) gezählt habe, Fügt man dazu noch einige relative Maaße, fo möchte es fcheinen, als ob der Camp. Fabr. und Noth. Nas. 2 verfchiedene Arten derfelben Gattung wären; man fann aber nach dem fehr mittelmäßigen Zuftande jener beiden Exemplare feine fihern Schlüffe machen, Mr. 12. empfieng ich im Herbfte 1834. vom Fiſkernaͤß und hielt fie zuerft für eine Var. vom Clinus punctatus, erkannte aber nachher die merflihen DVerfchiedenheiten beider, und jener erhielt nach dem großen dunkeln Flecke am Anfange der Rüdenz - floffe dicht neben der Bafis mit hellerer Einfaffung den Namen unimaculatus. In demfelben Herbite Fam auch das erfte Er: emplar von ihm aus Omenak (70° 41 N. Br.) und von Sydpröven im Diftricte von Julianehaab an. Er bat aufer der obern auch bey Cl. punetatus vorkommenden, verkürzten mit Schleimöffnungen verfehenen Seitenlinie noch 3 andere gleichgebildete Linien, von, denen die mitten auf der Seite die längfte ift, obzwar fie die Schwanzfloffe nicht ereriht, und die untere auf dem Bauchprofile hin- und zum Theile mit der von der andern Seite zufammenlaufenden die kuͤrzeſte. Die Größe ift von 7” 2” bis zu 8 10'% Strahlen der Rüdenfloffe 48; alte Strahlen find Stachelftrahlen, in der Afterfloffe 2 Staheln voran, dann weiche Strahlen, denen wieder 2 Eurze Stachelſtrahlen folgen. 17* 267 Mr. 15. fehe ich für verfchieden von Cl. Lumpenus an. Er ift ganz einfarbig, hat einen Fürzern Körper und einen lün= gern und dickern Kopf, deſſen Unterkiefer etwa gleich lang mit dem Oberkiefer ift. After etwas meiter zurüd, als bey Lum- penus. Er hat 14 Strahlen in den Bruftfloffen und deren relative Laͤnge ift verfchieden von der bey Cl. Lump., wodurch die Floffe eine andere Geftalt befommt; dagegen ift die Strah— lenzahl in Rüden» und Afterfloffen diefeibe. Die Membran von der Rüden und Afterfloffe läuft bis zur Mitte der aͤußer— ften Strahlen der Schwanzfloſſe. Ruͤckſichtlich bes größeren Kopfes nähert er fich der folgenden Art, von welcher er fic) übrigens leicht unterfcheiden läßt. Mr. 16. läßt fich leicht von den Übrigen grönländifhen Cl. unterfcheiden. Sein verhältnißmaßig großer Kopf bat weit größere Augen und einen kuͤrzern Unterkiefer, als bey den vorigen. Die vorderen fehr Eurzen Stacheln der Nüdenfloffe find durch) Eeine vollftändige Membran mit einander verbunden, fondern faft frey. Form der Bruftfloffe ebenfalls verfchieden, Länge der mittlern Strahlen nimmt nehmlidy ab, fo daß die Floffe am Rande einen Eleinen Ginfchnitt befommt. Die kurze Schwanzs floffe ift geraderandig, bey dem übrigen ſtark zugerundet. Nr. 17. ift früher von mir als neue Art unter dem Namen Gun. groenlandicus aufgeftellt worden. Indeſſen paßt die unvolftändige Befchreibung, welche Bloch im Syst. pisc., p. 165., vom Centronotus fasciatus gegeben hat, recht gut auf ihn, obgleidy die Zeichnung zu derfelben, Tab. 37., nur in der Hauptfache, nehmlid) den 2 dunfeln Querbändern an den Augen Aehnlichfeit mit dem grönländifhen Sifhe hat. Das wichtigſte hiergegen Einzuwendende würde feyn, daß Centr. fasc. nah Bloc von Trankebar feyn ſoll; aber die von mir früher dargelegte Unrichtigkeit in der Angabe der Zundftelle von Aspi- dophorus decag. et monopteryg. ſchwaͤcht diefe Einwendung völlig. Ne, 18. ift in der Zeichnung durchaus verfchieden von Gun. fase., hat auch nicht deffen Strahlenanzahl-in der Ruͤckenfloſſe. Er nähert ſich fehr dem eutopäifchen, aber die ovalen Fleden der Ruͤckenfloſſe und ihr höheres Hinaufgehen zu den Geiten der Floffe fcheinen nebft einigen anderen Eleinen Verfchiedenheiten feine Trennung von ihm zu erheifchen, und zwar um fo mehr, als fich diefelden auch nach Alters- und Gefchlechtsverhalten zeigen, Er ift im ganzen mittlern und füblihen Küftenmeere zwiſchen Holfteinborg und Julianehaab ziemlich verbreitet, Nr. 19. verbindet verfchiedene Gattungsformen mit einander. Sm Zahnverhalten hat er einiges Gemeinfchaftliches mit Anarrh. Lupus, mährend er in Anzahl und Stellung der Floſſen mit der Gattung Zoarces Cuv. übereinjtimmt, wogegen bie Form der Schuppenbebedung bey allen 3 diefelbe ift. Beſonders viele Aehntichkeit hat er mit der nordamerifanifchen Aalmutter, Mi: tchitl’s Blennius labrosus *, von welcher indeffen das Zahn: verhalten ihn ganz trennt. Das im 5ten Bande diefer Schrif: ten, ©. LXXV., erwähnte Eremplar war allzu befchädigt, als dag Artkennzeichen hätten von ihm entnommen werben Eönnen. Sm Herbfte 1834. empfieng ih vom Paſt. Fund, in Omenak ein Eleineres, aber gut erhaltenes Cremplar. Vom Dr. Thie: * Bol, The Fishes of New York described and arranged by 8. L. Mitchill, M. D. in den Transactions of the litterary and philosophical Society of New York, Vol. I., d. 355 — 492. Die Abhaublung ift von 6 Kupfert. begleitet, welche miltelmaͤßige Abbil- dungen von einer großen Anzahl Fifche enthalten, x 268 nemann in Dresden empfieng ich einen ihm unter dem Na⸗ men Blennius Lumpenus von Island gefandten ausgeftopften Fiſch. Er ift ſchlecht ausgeftoprt, auch etwas verſtuͤmmelt, beweist aber doch, daß die G. I,ycodes auch bey Island vorkommt. Ob er Lye. Vahlii fey, kann ich. indeffen nicht beſtimmen; in der Form der Zähne fommt er mit ihm überein. Nr. 20. Von diefer neuen Art empfieng ich im Herbft 1833. - einen Nogenfifh, vom Kfm. Möller, damals auf dem Fi: ſkenaͤß. Er war aus dem Magen eines Haififches heraugge- nommen; Zeichnung und Schuppen wohl erhalten. Da «8 nicht möglih war, ihn mit dem Vahliſchen Eremplar der vorigen Art in der Hinficht zu vergleichen, fo blieb es unbe— ftimmt, ob er von derfelben Art war; ein von Fund im Herbfte 1834. gefandtes Eremplar mit derfelben Zeichnung und Schuppenbedekung, und welches ein Milchner war, zeigte, daß beide eine eigne Art bilden müffen, welche von der vorigen we— fentlidy verfchieden ift, durch eine geringere Verbreitung der Schuppen fowohl, als durd) die neßförmige Zeichnung an ben Körperfeiten, Nr. 23. Vahl fandte von Godthanb die Lachsart, welche die Gronländer Kapiſalirkſoak nennen, und in beffen Be— ſchreibung Sabricius den Salmo Salar zu erfennen glaubte. Das eingefandte Eremplar ſtimmt auch fo mit dem gemeinen Lachſe überein, daß die nicht fehr große DVerfchiedenheit in eini- gen wenigen relativen Maaßen, 5. B. der Kopflänge, der Ent— fernung des Kopfes von der Ruͤckenfloſſe uſp. und ein Strahl mehr oder weniger in einigen Floffen keine Artsverfchieden- heit nad) einem einzigen 20" langen Individuum begründen faßt, welches ein Männchen war und mit einem 30’ langen Individuum eines Nogenfifches von Bornholm verglichen ward. Bis auf weiter erhält er daher den Artnamen Salar. Nr. 24. — 26. Ich kann zwar unter den Forellenarten, welche das Mufeum aus Grönland befitt, wenigftens 2 vers fhiedene Arten erkennen, welhen Fabriciusfchen Benennungan fie aber entfprechen, muß ich noch dahin geftellt feyn Taffen, bis eine größere Anzahl beffer erhaltener Individuen mich in ben Stand feßt, die Formen durch verfchiedene Alter hindurd voll ftändig zu vergleichen, da mir keine Nachrichten über Lebensweife und fpeciellen Aufenthalt der gefendeten Stuͤcke mitgetheilt morden find. Nr. 29. ift wohl ficher die von Fabr. in der Fn. gr. als Clupea Encrasicholus aufgeftellte Art und unmwahrfcheinlich, daß die wahre Cl. Ener. im grönländifchen Meere vorfomme, Sie wird ſchon bey ung im norwegifchen Küftenmeere fehr felten, wird ferner nicht von Mitchill (in der cit, Abh.) unter den Fifchen einer Zone erwähnt, welche ſich fo weit gegen Süden von Nordamerica erftredt, daß fie zum Theil in ſich die dem Mittelmeere zufommenden climatifchen. Verhältniffe aufnimmt, und wo fie ihrem füdlichen Aufenthalte zufolge vorkommen müßte, wenn fie fo weit gegen Weſten gienge, und wo fie zugleich, da fie in fo großen Schaaren lebt, ſchwerlich uͤberſehen werden Eönnte, Es ift ſehr wahrfcheinlih, daß F., welcher gewiß Cl. Eneras. nicht aus Autopfie Fannte, die Eremplare des filber: glänzenden Fifches, welche er oft im Magen der Seehunde an= traf (ſ. Fn. gr., p. 183.), unrichtig gedeutet habe und dieſe Paralepis borealis gewefen feyen, welche fih nah Wahl und mehreren Gorrefpondenten im füblihen Grönland fehr oft im Magen der Seehunde findet. in die Lachsfamilie geftellt worden, weil fowohl ihre Rüden: als ihre Afterfloffen nicht allein gegliederte, fondern fogar auch) Die Gattung Paralepis ift hier — 269 —— getheilte Strahlen befigen, und daß dieſe fhon mit dem 2ten Strahl von vorn her, beginnen. Die Zte Rückenfloſſe iſt eine wirkliche Fettfloffe von derſelben Textur, wie die bey Scopelus und bey Mallotus arcticus. Die grönländifche Fifhfammlung im Mufeum hat nur die 2 im 5ten Band diefer Schriften, ©. LXXV.--LXXXI, erwähnten Eremplare erhalten. Das gegen bekam es im Herbft 1833 eines aus Island; es war nicht weit von Neifavig gefangen morden und ffimmt ganz mit den groͤnländiſchen Eremplaren überein. Nr. 30, Das einzige 1832. eingefandte. Exemplar hatte bedeutend durch Reibung gelitten, fo daß der glänzende Ueberzug faft allenthalben verfhwunden und nur wenige der vertieften Puncte längs des Bauchprofiles beider Seiten noch geblieben waren. Ein großer Theil der Schwanzfloffe war zerbrochen. Die Art ift indeffen vermöge der Strahlenzahl in der Rüden: floffe, welche dert bis auf 12 fteigt, und im der Afterfloffe, welche 17 iſt, als verfchieden von dee duch Ström in den Naturhiſtorieſelſt. Sfr., Bd. Il, H.2., ©. 15., befchriebenen und Zaf. J., Fig. 2. abgebildeten, aber nicht benannten Art, die Nilffon Scopelus borealis genannt hat, zu erfennen. Sie foll nah Strom I Strahlen in der Nüdenfloffe und 10 in der Afterfloffe (in diefer dagegen nah Nilifon 15) haben. Mr. 32. ift darinn verfchieden vom Gad. Aeglefinus, deffen Namen er in der Fn. gr. führt, daß der Oberkiefer ein wenig kuͤrzer, als der Unterkiefer, der Kinnfaden Eurz und haarförmig und die Schwansfloffe nicht winfelförmig, fondern bogenförmig eingefihnitten ift. Die Seitenlinie ift dazu fchmal und gleich farbig, beym Schellfüfche dagegen breit und fhwarz, und der ſchwarze Fleck gleich hinter den Bruftfloffen fehlt nah Fabr. (Fn. gr., p. 143.). Ich habe ihn feiner leichten und hurtigen Bewegungen halber agilis benannt. Nr. 34, Vom Saraudlirkſoak der Grönländer, welchen 5. nad) der ihm mitgetheilten Befchreibung für Gad. Morrhua hielt, empfieng ich nur ein Gremplar von 25° Länge. Er unterfcheidet fi) in der Zeichnung bedeutend und in den telatis ven Maafen etwas von der Dorſchart, welche die nordifchen Fauniften Gad. Morrhua nennen, wenigftens von der aus dem Kattegatt. Ehe der grönländifche in mehreren und an Größe verfchiedenen Exemplaren verglichen werden Eann, läßt fich nichts Sicheres über die. Setbftftändigkeit der Art ausmachen. Er hat defhalb keinen beftimmten Artnamen erhalten, und zwar tum fo weniger, als wir es nicht für erwiefen halten. fönnen, daß der Kabliau von Nemwfoundland einerley Art mit dem fcan: dinaviſchen ſey. Mitchill nimmt freylih (a. a. O. ©. 365.) diefe Tdentität geradezu anz aber die Art ift, fo viel ich weiß, nicht unmittelbar verglichen worden, und der Bf. führt noch in der Differentia specilica die auf den nordifhen Kabliau nicht paffenden Linne iſchen Ausdrüde an. Nr. 35. Fabricius' Gad. barbatus ift fehr verfchieden vom europäifchen Gad. barbatus 222. und überhaupt Eeine der befannten europäifchen Arten. Beide Kinnladen find etwa gleich Tang bey wenig offenem Munde, oder. der Unterkiefer ift nur unbedeutend £ürzer, als der Oberkiefer, bey gefchloffenem. Schwanz: floffe mit ſehr flachem bogenförmigem Ausfchnitte, und die wie gervöhnlich gebogene Seitenlinie von der Farbe der Seiten. Farbe und Zeichnung des Körpers fehr aͤhnlich denen des Gad. Callarias. Bis diefe Are mit nordamericanifhen Arten der Gattung Morrhua verglichen werben Eann, fteht er im Mufeum unter dem grönländifchen Namen Ovak. 270 Ne. 36. Eine fpätere Vergleichung mit einem. mir von Nilffon zugefendeten norwegifchen Exemplare vom virens hat mich gelehrt, daß 8.8 hypothetifche Beftimmung die richtige ſehz denn die unbedeutenden Verfchiedenheiten, welche einige relative Maße darbieten, bleiben fehr unficher, weil die Exemplare des Mufeums in trocknes Salz gelegt worden und dadurch unregels mäßig zufammengefhrumpft find. Die Strahlenzahl in den ungepaarten Floſſen ſtimmt ruͤckſichtlich der Nüdenfloffen ganz mit dem überein, was Linne in der Fn. suec. anführt, nehm ich 1ſte Nüdenfloffe 13, 2te 20, 8te 19. Die Afterfloffen weichen etwas von jener Angabe ab, denn die Lfte hat 26, die 2te 22 Strahlen. Daß e3 nicht Sabineg von Leach be= nannter Gadus polaris feyn £önne, zeigt die Strahlenzahl in beiden Afterfloffen; ob er dagegen für den G. carbonarius Sab. zu halten fey , welcher an der Weſtkuͤſte der Davisftraße gefangen ward, läßt fich wohl nicht fo leicht ausmitteln, da feine Kennzeichen hinzugefügt worden. Nr. 41. Diefe neue Are ift noch fehr unficher, da fie nur auf 2 aus dem Magen einer Phoca eristata, welche bey Ome- nat (71 — 720 N. Br.) gefangen ward, herausgenommenen Individuen gegruͤndet worden iſt. Beide find befhädigt. "Sie zeichnen fich durch die Ringe des 1ften Strahles der vordern, unentwidelten Rücenfloffen aus, welcher faft fo lang, als der Kopf ift. Es find nur 2 Fäden da, einer an jedem Nafenloche, ' und der After fißt weiter zuruͤck, als bey Mot. Mustela. Mr. 42. unterfcheidet fib von allen europäifchen Arten der Gattung dadurch, daß die Schwanzfloffe flach bogenförmig ein: gefchnitten ift, trägt 2 Hautfäden an der Spike des Kopfes, einen vor jedem Naſenloche und einen unter dem Kinne, und hat eine weiße, filberglänzende Farbe. Strahlenzahl der Kiemen— haut die. normale der Dorfchgattung, nehmlich 7. Der untere Magenmund wird von 8 einfachen Blinddärmen umgeben, Keine Schwimmblafe. Won mir nach und nad) zugefommenen 10 Individuen war feins unter 2” 7" und Eeing über 2“ 11'" fang. In den geöffneten Cremplaren fanden fich feine deutlichen Spuren von Fortpflanzungsorganen; die Individuen waren alfo wohl ſehr jung. Nr. 43. iſt unter der ‚grönländifhen Benennung Amerſu— lak eingefandt worden, Es folgt unten feine Befhreibung im „Zten Behtrage.“ Nr. 44. In einer noch nicht gedrudten, der Gefellfchaft mitgeteilten Abhandlung (f. Bd. 5 diefer Schriften, ©. XVIII — XIX.) habe ich zufolge unmittelbarer Vergleihung bewiefen, daß der groͤnlaͤndiſche Berglachs eine von der an den norwegi— ſchen Küften vorfommenden und von Strom und Gunne— tus befchriebenen werfchiedene Art fen. Da die Bedeutung der Benennung Maer. rupestris den Schtbyologen allgemein und » vollftändig nah, Bloch s Befhreibung und Abbildung (Ausland. F.« Taf. 177.) grönländifcher Eremplare befannt war, fo fhien es das Nichtigfte zu feyn, die-grönländifche Art im frühern Bes fise des fyft. N. Maer. rupestris BI. zu laffen und ber not: megifchen einen neuen zu geben, und zwar nad) ihrem erften Entdeder, weßhalb ich fie M. Stroemii nannte. Nilffon hat (Prodr. ichth. scand., p. 51.), wofern feine Art eben diefe ift, welches zu vermuthen fteht, obgleich die aufgefte Iten Urtkennzeihen auf das Bergenfche Individuum nicht paffen, welches ich verglichen habe, fie Lepidoleprus norvegicus genannt. 271 Nr. 47. Wenn man nah Cuviers Grundfägen (im Rögn. animal.) in der Bildung der Untergattungen verfahren will, fo ſcheint es, daß Pleuron. platessoides et limandoides BI. eine ſolche bilden muͤſſen, die ihren Plag zwifchen Platessa und Hippoglossus befime. Diefe Untergattung hat, wie Pla- tessa, die Zähne in den Kinnladen in einer einzigen Reihe, unterſcheidet ſich aber von ihr durch den groͤßern Rachen und die ſehr ſpitzigen, weiter von einander ſtehenden und im Vor⸗ dertheile der Kinnladen längeren Zaͤhne, welche in beiden Zwi— fchenfieferbeinen mit regelmäßig bis hinab zu deren Mundwins kelende abnehmender Länge ftehen, während bey Plat. die Zähne ftumpf und etwa glei) fang find; im vechten Arme des Ober: Eieferbeing (an der Augenfeite des Kopfs), ftehen entweder feine oder nur 2— 4 Zähne. Die neue Untergattung wird ben großen Nahen und die fpisigen Zähne mit, Hippogl. gemein haben; bey diefer Gattung aber find die Zähne vorn in ben Kiefern in mehrere unregelmäfige Reihen geftellt und: an Größe abwechſelnd, während fie in einer Neihe, an Länge regelmäfig abnehmend bey der neuen Gattung ftehen, welche ſich durch 8 Strahlen in der Kiemenhaut von Platessa ſowohl als von Hippogl., unterfcheidet, welche, wie die von mir unterjuchten Arten der Übrigen Untergattungen nur 7 Strahlen befigen. Mir Eönnten diefelbe Citharus nach einem von Nondelet Citharus asper benannten Fifche des Mittelmeers nennen, welchen Guvier für den fih in der Nordſee aufhaltenden Pleuron. Jimandoides BI. anſieht; aber es fcheinen noch feine Sndividuen aus den beiden Localitäten verglichen worden zu feyn. Nr. 53. Daß Fes Ophidium viride nit unter die Gat— tung Ophidium zu ſtellen fey, ift fehon früher (1. dief. Schr. 3.5, ©. LIV.— LV., und Bd. 6, ©. XXI.) dargethan worden. Sie bildet eine eigene Gattungsform, welcher von ihrer ganz nadten Haut Gymnelis benannt worden ift. Beh) den von mehreren Stellen in Suͤd- und Mitielgrönland in den legten 3 Jahren eingefandten Individuen, zeigt ſich eine bedeu— tende Derfchiedenheit in den Flecken der Nüdenfloffe und in der Zeichnung des Körpers, aber nur eine geringe in den rela— tiven Maafen. Es ift nody nicht möglich geweſen, zu beſtim— men, ob diefe Individuen verfchiedenen Arten angehören; aber ich werde hoffentlich durch beffere Eremplare dazu in Stand gefegt werden. Die auffallendften Varietäten find im Ver: zeichniffe vorläufig mit eigenen Namen bezeichnet worden. Mr. 54. Es ift mie noch nicht möglich gewefen, zu ermit— ten, zu welcher von ben europäifchen in der legten Zeit ges trennten Arten, Tobianus und Lancea, ber grönländifhe To— biasfiſch gehöre, ober ob er eine von beiden verfchiedene Art fey, doch möchte ich mich aug mehreren Gründen für die legteve Meynung erklären, weßhalb er in die grönländifche Sammlung auch unter dem Namen Amm. dubius aufgenommen. worden ift. Bey diefer Art beginnt die Nücdenfloffe gerade vor ber Spige der zur Seite des Körpers ausgeſtreckten Bruftfloffe, wie ben Amm. Tob., mit welchem fie aucd die mit einem kurzen Stirnftiele verſehenen Zwifchenkiefer gemein hat, aber ihr Kopf ift bedeutend kuͤrzer, als bey ihm, bey welchem der Kopf ſich zue Totallänge wie 1 zu 44 nad) Yartell verhält, wogegen bey A. dub. Gmal in derfelben enthalten iſt; bey einem 8“ 1% fangen Individuum von diefem mar der Kopf 1. 45"! lang. Die Stellung der Augen näher an der Mundfpige, als an der äußern Kante des Kiemendedeld und den ein wenig zus ſammengedruͤckten Körper hat die geönländifche Are mit den utopäifchen Amm. Lancea gemein. Sie hat auch eine größere 272 Anzahl von Strahlen in der Rüden: und Afterfloffe, nehmlich in der. erften 64, in die letztern 33 (Fabr. zählte 67 und 34), wogegen nah Yarrell A. Tab. 55 in der Nüden- und 29 in der Afterfloffe, Lancea 51 in der Rüden= und 25 in der Afterfloſſe hat. \ Nr. 56 ſcheint vom Verzeichniffe der grönländifchen Fiſche tweggeftrichen werden zu müffen. Sch habe Squal. Acanth. noch nie, weder von Sulianehaab noch von Frederikshaab, von beiden Stellen her dagegen mehrere Male die neue Art, Spinax Fabricii Mus. Reg. (f. diefe Schriften Th. 3, ©. XVI.), be⸗ kommen, welhe Fabr. alfo wohl für Sp. Acanth. genommen haben dürfte, Um Schluſſe diefer Bemerkungen’ will ich noch über einen mehrfach merkwürdigen geönländifchen Fiſch berichten, welcher aber leider in einem folhen Zuftande angelangt ift, daß fein Platz im Syſteme nicht feftzuftellen, noch auch eine befriedigende Beſchreibung von ihm zu geben ift. Das Eremp. wurde nach brieflicher Mittheiltug von Holböll nach einem ſehr heftigen Sturm bei Godthaab auf dem Strande gefunden. - Naben und Möven hatten ſchon den größten, Theil der Bauchflaͤche vom Ufter bis zur Schwanzfloffe aufgefreffen und aus dem Kopfe, deffen Knochen ſtark zerbrochen maren, mehrere Stüde heraus— gehadt. Von den Kiemen und den -Sinnesorganen war nichts und von den Eingeweiden maren nur Stüde übrig. Es wurde in Salzlake gelegt und Fam beim Mufeum in halb flüffigem Zuftande an. Daß der Fifch zu den Knochenfifchen gehöre, zeigt die Tertur der Knochen hinlaͤnglich. Diefe find fibrös, doch eben fo cellulög, wie bey Cyelopterus, Lophius und nod) genauer, wie bey Orthag. Mola. Ferner kann er ſyſtematiſch unter die Knochen- fifhe mit beweglichen Kinnladen geftellt werden; denn die Zwi— ſchen- und Seitenfieferbeine verhalten‘ ſich auf die gewöhnliche Weiſe, fowohl rüdfichtlid der Bildung und der Lage, als ber Beweglichkeit, und find beide mit mehreren unregelmäßigen Reihen fonifcher, ſpitziger uud hohler Zähne befegt, von denen die in der hintern oder innern Neihe die größten find; fie nehmer an Größe in den nach außen hin folgenden Neihen ab und ragen in der Außerften kaum über die Hautoberfläche hinaus, Die größeren Zähne find in den Kieferfnochen nicht feſtgewachſen, fondern nur durch eine elaftifche Haut mit ihnen verbunden, weshalb fie gegen den Schlund hinabgebogen werben fünnen, wie viele Zähne, befonders die des Gaumens, beim Hecht und bei anderen Fifchen. Die Kiemen find aus den geräumigen mit glatter Haut be⸗ kleideten und in eine große, runde, hautgerandete Oeffnung hinter den unteren Ecken der Bruſtfloſſe faſt wie bey Lophius piscatorius ſich endenden Kiemenhoͤhlen herausgeriſſen. Daß der Fiſch zu den Weichfloſſern gehoͤre, zeigen die Strahlen der Ruͤckenfloſſen, welche alle gegliedert ſind, und von denen ſchon der Zte zweitheilig iſt. Da der, Bauchrand vom After an bis zum Anfange der Kehle ganz ift, fo feheint man annehmen zu fönnen, daß, wenn er zu den Bauchfloffern gehörte, man ent⸗ weder die Bauchfloffen, oder Spuren von ihnen an der Stelle, an melcher fie gefeffen hätten, fehen müßte; da dies aber nicht der Fall ift, fo wird e8 mwahrfcheinlich, daß der Fiſch entweder zu den Bauchfloſſern, oder zu den Nacktbaͤuchen gehört habe. Obgleich er in vielen Stüden Aehnlicykeit mit dev Gattung Cyclopterus hat, bin ich doch mehr geneigt, ihn zu den Nackt— bauchen zu rechnen , unter denen er jedoch ganz ifolirt und ohne Vebergang zu irgend einer Gattung der Ordnung fehen würde, zur Spige der längften Zweige gegen 8", 273 Das Eremplar ift von der Spige des Unterfiefers, welcher ein wenig Über den Oberkiefer hinausreicht, bis zur Spitze der Schwanzfloffe 23° lang. Korper am Mundwinfel faft fo breit, als hoch, doch die Breite etwas geringer, gegen den Schwanz mehr und mehr zufammengedrüdt, fo daß zuleßt die Höhe um mehrere Male größer, als die Breite, wird; Vauch fheint conver und hangend gemwefen zu feyn. Die größte Höhe Über der Mitte des Bauches iſt etwa 24 mal in der Totallaͤnge enthalten. Die ganze Form des Fifches hat einige Aehnlichkeit mit der ber Antennarii; nur ift der Kopf oben fehr flach. Die Haut er: innert fehr an Cyclopterus spinosus; fie ift mit einer Menge großer, niedrig kegelfoͤrmiger Knochenplatten verfehen, deren Mittelpunct in eine Eurze, glatte, ftumpfe Spitze ausläuft, unter welcher tiefe, unregelmäßige Furchen nach dem Rande auslaufen, fo daß ihre Oberfläche fternförmig geftreift wird. Sie haben einen Durchmeffer von 10 — 14" und eine Achſe, welche 2 bis 4" Hält, und etwa 14 — 16“ von einander entfernt. Auf dem Kopfe giebt es Eeine folhe Platten, Die Membrana branchiost. hat 6 Strahlen. Bruftfloffe Eurz, mit 12 Strahlen. Nüdenfloffe, dicht an der Schwansfloffe ſitzend, hat 9 Strahlen. Ein Theil der Schwanzfloffe ift abgeriffen und im zuruͤckge— bliebenen Stüde befinden ſich 5 Strahlen, Der Theil, welcher dem Fifch ein befonderes Anfehen giebt, und durch mwelchen man auf den erften Anblick verleitet werden fönnte, in ihm einen Antennarius oder Lophius zu fehen, ift ein 64" Tanger und 2 dicker Knochenftrahl auf der Mitte des Kopfes. Cine dide, mit Eleinen tief liegenden Schuppen befegte Haut bedeckt diefen Knochen, wodurd der Strahl im Ganzen einen Durchmeffer von 44" oder die Dicke des Feder: field von einem Adler befommt. Der Knochenftrahl felbft ift auf einem beweglichen Grundbeine, wie die Strahlen einer Ruͤckenfloſſe, eingelenft, nur mit dem Unterfchiede, daß daffelbe horizontal auf dem Profile des Schaͤdels in einer vertieften Rinne liegt, in melcher es durch eigne Muskeln etwas vor— und ruͤckwärts bewegt werden kann. Bon diefem Knochen gehen andere Musfeln zum untern Ende des Strahles, durch welche diefer aus der horizontalen in die perpendiculäre Richtung verfeßt wird. Man Eann diefelbe Bildung, nur nach vermindertem Mapftabe an den fehr dünnen, aber langen Strahlen auf dem Kopfe eines Loph. piscat. wahrnehmen. Am obern Ende des Strahles breitet ſich die bedeckende die Haut in eine rhom— bifhe Scheibe aus, deren Seiten parallel mit denen des Kopfes find. Von der obern Ede diefer Scheibe geht ein dicker, etwas zufammengedrücter Hautfaden aus, welcher fih in 2 kurze Fäden theilt, die gewiß bedeutend länger geweſen find, als jetzt, da ihre Enden einen abgeriffenen Rand zeigen. Won jeder Seitenecke läuft ein ähnlicher, aber viel längerer, Faden aus; der hintere von beyden ift doppelt zweitheilig und, bis zur Spiße der längften Fibrille 5" 4, der vordere dagegen nur dreitheilig. und 4" 8 fang. An der Bafis der Scheibe beginnt eine Eurze Doppelteihe von Fäden am obern Ende des Strahles und deffen hinteren Rande. Jede Weihe fißt an der ausmwendigen Seite des Randes und befteht aus 5 dicht auf einander folgens den und an Ränge bedeutend abnehmenden Fäden; beide Neihen zufammen haben dennoh 5 Paar Faden. Das oberfte Paar derfelben tbeilt fich in 2 ungleich lange Zweige, deren fürzerer wieder zweitheilig ift. Länge diefer Fäden von der Wurzel bis Die folgenden 4 Paar find ungetheilt; das 1fte 64°, das unterfte 1%‘ lang. Sfis 1848. ‚Heft 3. ? 274 Die Haut auf den Fäden ift ebenfalls mit Eleinen runden, tief liegenden Schuppen bedeckt. Der Fiſch verbindet offenbar, als merkwuͤrdige Uebergangs— form, mehre entfernt von einander ftehende Gattungsformen; bis auf weiteres ift er mit dem Namen Himantolophus groen- landicus bezeichnet worden. Die Vergleichung der beiden obigen Verzeichniffe zeigt, daß die Zahl der groͤni. Fiſche, nad Streihung von 4 Arten in dem Fabricius'ſchen, von 43 auf 60 in dem neuen geftiegen ift. Unter jenen 43 find 8 größtentheils europäifche Arten, welche ich bisher nicht habe aus Grönland erhalten Eönnen, deren Vorkommen dort alfo durch dies Verzeichniß nicht als beftätigt erachtet werden kann, obzwar faum zu zweifeln ift, daß ſich eine oder die andere Art wirklich dafelbft finde, z. B. Squalus maximus, Pleuron. Hippogl., eine Aalart u.f.w. Die übrig gebliebenen 35 Artnamen befaffen 13, melde ver: ändert werden müffen, von denen 8, und unter ihnen der neue Gattungsname Gymnelis viridis, nicht in der europäifchen Fauna vorfommen; eine Art, nehmlid) Paralepis bor. (Clup. Encras. des Verzeihn.) ift feitdem auc im isländifchen Meere gefunden worden. Schon durch die nothwendige Veränderung fo vieler Artnamen in Fabricius grönländifcher Fifch = Fauna bat diefe einen großen Zuwachs von ſolchen Fiſchen befommen, welche fie verfchieden von der europäifchen machen, und die in dem ältern Verzeichniffe fi nur auf einige wenige Arten, als Cott. scorpioid. , Pleuron. platessoid. uf. befhränfen. Aber diefe Werfchiedenheit vergrößert ficy noch bedeutend durch die 18 im 2ten Verz. hinzugefommenen neuen Arten. Unter diefen giebt es Gattungsformen, nehmlich Triglops mit 1 Art, Ly- codes mit 2, Campylodon (Notacanthus) mit 1, Bythites mit 1 und Himantolophus mit 1 Art, welche neu find; nur eine einzige derfelben ift Eürzlich als in Europa vorfommend be- kannt geworden, nehmiich Lycodes im isländifchen Küftenmeere mit einer noch nicht völlig beftimmten Art. Von den übrigen 11 Arten giebt e8 nur eine in der europdifchen Sauna, nehmlic) Mot. Mustela; eine ift zweifelhaft al$ neue Art, Gasterost. dimidiatus; die übrigen wurden bisher nur im grönländifchen Meere angetroffen. Es geht fonady das Hauptrefultat aus diefer Vergleichung hervor, daß die groͤnlaͤndiſche Fifchfauna ruͤckſichtlich der Gattungs- fowohl, als der Artformen von der europäifchen bedeutend verfchieden, und daß faft die Hälfte ihrer Arten noch nit in dem fo nahe angrenzenden igländifchen Küflenmeer angetroffen worden find. Es thut mir Leid, daß ih, und hauptfächlih aus Mangel an Materialien, nicht im Stande bin, hier eine BVergleichung der geönländifhen Fifchfauna mit ber ihr nach der geographis ſchen Ränge entgegengefegten oder den Fifchen des Meeres bey Kamtfchatka vorzulegen. Sch habe für diefe Fifche nur des Pal— lals Zoographia rosso-asiatica und die von Zilefius in den Schr. d. Kaiſ. Ac. v. St. Petersb. gelieferten Monographien benugen fönnen; aber in beiden find die Vefchreibungen oft fo unvollftändig, daß man, ohne die Driginale zu fehen, wozu Guvier zum Theile Gelegenheit gehabt hat, Eein Urtheil über die Arten wird zu fällen vermögen. Ein Theil diefer Fifche ift zwar in Cup. und Bal.’s großem Werke revidirt worden ; diefeg aber enthält bis jest nur den größten Theil der frachelz floffigen Knochenfiſche; für die ſchwierigſten und in beiden Mesren artenreihen Gattungen, Salmo und Gadus fehlt es noch an folcher Kritit. Soll ferner die Vergleihung im Detail zuverläffige Refultate liefern, fo müffen entweder die groͤnlaͤn⸗ 18 \ 275 difchen Fifche blog: mit denen von der afiatifhen Dftküfte ver- glihen werden (aber in den Verzeichniffen findet es ſich nicht allemal angegeben, ob eine Art im afiatifchen oder im america> nifchen Küftenmeere angetroffen worden ift, und man muß dem— zufolge beide zufammen nehmen), oder e8 muß auch auf ber andern Seite zugleich die Oſtkuͤſte des noͤrdlichſten Americas mit zur grönländifchen Fauna gezogen werden (theild aber liefern die englifhen Polarreifen zu wenig und zu unbearbeitetes Ma: terial, theils Fann man in dem, was die Americaner geliefert haben, nicht vecht weit über 530 N. Br. hinausfommen), In: deffen verfchafft ein Blick auf die Verzeichniffe, welche man über die Fifche beider Meere entwerfen kann, doch einige nicht uns wichtige Nefultate. Die Anzahl der Arten wird in beiden un— grfaͤht Diefelbe werden, wenn man bie füdliche Gränze für das Eamtfchatkifche Meer auf den 50% und die nördliche auf den 66% N. Br. anfest, wonach fie ſich von den nördlichen kuru— lifchen Inſeln bis zum Oſteap auf der afiatifchen und bis zur Kotzebuebucht auf der americanifchen Seite erftreden wird, Die arönländifche Fauna dagegen wird zwifchen der Suͤdkuͤſte des Diftricts von Sulianehaab und der Colonie Upernavik, als dem nördlichfien Puncte, von welchem dag Mufeum Beyträge em: pfangen hat, oder zwifchen 60— 739 N. Br. ihre Ausdeh— nung haben. Es find nur wenige und größtentheils diefelben Familien in beiden Saunen, denen die Fifcharten derfelben angehören; es find die Familien Cyelostomi, Plagiostomi, Anguillares, Di- scoboli, Pleuroneetini, Gadini, Clupeoides, Salınonei, Gobioides (doch nur deren eine Abtheilung oder Unterfamilie Blennioides) und endlich die Familie Scorpioides, welche an beiden Stellen vorkommen. Die grönländifhe Fauna zeigt in der Fe'ſchen Gattung Campylodon, mwelhe Cuvier zu den Scomberoides rechnet, die einzige Ausnahme hiervon; denn das Vorkommen des Labrus exoletus nah F. ift noch allzu ungewiß, um die Labroiden in diefe Zufammenftellung mit auf zunehmen. Kamtſchatka's Fauna bat im Trichodon Stelleri Cuv.*) einen Repräfentanten der Percoides vor der grönlän: difchen voraus, ausgenommen die merfwürdige Gattung Chirus, falls man aus diefer eine eigene Familie bilden wollte *). Vielleicht Eönnte noch die Familie der Cyprinoides hinzugefügt werden, welche in Grönland durchaus fehlt. Die Familien, welche die zahlreichften Arten in der einen Fauna enthalten, enthalten fie audy in der andern. Die meiften Arten baben in beiden die Groppen, die Schleimfifche, die Doriche und die Rachsgruppe. So finden wir aus ber erften Gruppe 8, oder, werden die Rabradorküfte und die Fifche der nördlich von derfelben liegenden Ränder mit gerechnet , 10 Arten in der groͤn— tändifchen Sauna, während dag afiatifch = amerifanifchhe Meer 12 Urten zahlt. Won den. Schleimfifchen, den Seewolf mit ge— rechnet, giebt e8 in Grönland 8 Arten, und ungefähr diefelbe Anzahl bei Kamtfchatka ; das Meer dev lestern ernährt 6 Arten der Dorfchfamilie, das geönländifche dagegen wenigſtens 10. * Hist. nat. d. poiss, Vol. III, p. 154. Tab. 57.; Pällas Zoogr. ross.-asiat. Vol. III. p. 235. wo er Trachinus Trichodon genannt wird, Tileſius hat in ben Mem. de l’Ac. Imp. de St. Petersb., Tom. IV. Tab. XV. Fig. 8, 9. eine Abbildung von ihm geliefert. Rückſichtlich der Anzahl und Bedeutung der Seitenlinien hat biefe Bamilie eine analoge Form in Grönland unter den Schleimfifchen, nehmlich den Clinus unimaculatus. 276 Die Fifhe aus der Lachsfamilie machen im. legteren 7 — 8 Arten aus, wogegen gewiß die erftere eine etwas größere Anzahl aufmweifen wird, wenn man erft bie in Pallas Zoogr. ross.-as, zu jener gehörenden Arten genauer wird beftimmen koͤnnen; dieſe aber fcheinen zu wenigern Gattungen zu gehören. In jeder der verglichenen Saunen enthalten folglich die angeführten 4 Saunen bedeutend mehr, als die Hälfte ihrer fämmtlichen Arten, Der größere Theil der, Gattungen der ftachelftcahligen Knochens fifche ift beiden Saunen eigen; fo finden wir Cottus, Aspido- phorus, Sebastes, Gasterosteus, von den Schleimfifchen wenigftend Gunellus und Clinus und endlich Anarrhichas; auch aus den anderen Familien giebt e8 mehrere gemeinfchaft- lihe Gattungen, als Salmo, Mallotus, Clupea, Gadus, Merlangus, Hippoglossus, Cyelopterus, Liparis, Anguilla und Ammodytes unter den. gliederftrahligen Knochenfiſchen. In jeder Fauna finden ſich aber auch ‚mehrere Gattungen in der einen, welche der andern fehlen. So im grönländifchen Meere die ftachelftrahligen Knochenfifchgattungen Triglops, Lycodes und Campylodon , welche dem kamtſchatkaiſchen Meere fehlen, welches dagegen wieder Trichodon, Hemilepidotus, Blepsias und Chirus vor jenen voraus hat. Faft alle diefe 7 Gattungen find zugleich. den entfprechenden Meeten eigen- thuͤmlich. Auch unter den ffrahlenfloffigen Familien hat die eine Fauna einige Gattungen vor der andern voraus; Paralepis Scopelus, Motella, Macrourus, Bythites, Citharus und Gymnelis finden fih nur in Grönland, die Gattung Platessa nur bei Kamtfchatka, nicht in Grönland. Von den rundmün= digen Knorpelfifhen hat Grönland die Gattung Myxine, Kam: tſchatka Petromyzon voraus. Bei den Arten wird die Verfchiedenheit noch größer. Es verfteht ſich von felbft, daß die Gattungen, welche eine der Saunen voraus hat, diefer ſchon eine bedeutende WVerfchiedenheit in den Arten mittheilen; fo bat Grönland 10 Gattungen unter ‚den Knocenfifhen, welche nicht bei Kamtfchatfa vorkommen; diefe enthalten wenigftens 14 an der letzteren Stelle fehlende Arten, welche bedeutend mehr, als 4 ihrer fammtlichen Arten aus: machen. Die Unterfuchung wird alfo nur die gemeinfchaftlichen Gattungen umfaffen, deren Anzahl aus den Knochenfifchen fich auf 17 beläuft. Dieſe bieten befonderg bei den ftachelftrahligen nur wenig oder Eeine Uebereinftimmung ruͤckſichtlich des Inhalts an Arten dar, wie fih aus dem Folgenden ergeben wird. Bon den grönländifchen Groppen kommt nad) der mit der. Gattung in Cuv. et Val. Hist. d, poiss. vorgenommenen Reviſion Feine einzige Art im Meere von Kamtfchatfa vor. Wir finden nur zwifchen einigen Arten eine große Aehnlichkeit, z. B. zwifchen Cott. .groenlandieus Cuv. und C. Jaok. Cuv. und zwiſchen C. tricuspis Mus. Reg. und O. ventralis Cuw., wogegen C. scorpioides et uncinatus Mus. Reg. feine entfprechende Urt im öftl. Meere zu haben fcheinen, welches dagegen im C. pistilliger et diceraus Arten befist, mit denen feine grönlän= difche verglichen werden fann. Aspidoph. decag. Pl. ift in vieler Nüdficht verſchieden von A. acipenserinus Pall. ,. und die. andere geönländifche Art, A. monopt. fteht noch ganz allein im Syſtem. Der grönländifhe Sebastes — Seh. nor- vegicus, weicht von dem nordafiatifhen S. variabilis Pall. durch die mwenigeren und meniger entwidelten Stacheln auf. den Kopfknochen, die abweichende Strahlenzahl in den Floffen und die Farbe des Körpers ab, Bon den Schleimfifchen findet ſich Eeine Art in beiden Saunen, ausgenommen der Seewolf; die Arten diefer Familie, welche im Meere bei Kamtfchatka vor= 277 kommen, feinen, nad des. Pallas kurzer Befchreibung zu urz theilen, ſogar theis Formen von Untergattungen barzubieten, welche von den groͤnlaͤndiſchen verſchieden find; indeſſen machen die Arten, deren rudimentäre Bauchfloffe vorzüglich. .aus einem Eurzen, fpisigen. Stachel befteht, oder die Gunellusform, die größere Anzahl aus. Blenn. rosaceus Pall. ſcheint fogar die Form der Bauchfloffe der Gattung Gunellus mit der der Schwanzfloffe bey der grönländifchen Gattung Lycodes zu vers einigen. Wenigſtens iſt die eine kamtſchatkaiſche Art, von Stiche ling, nehmlich Gasterost. obolarius als verfchieden von der grönländifchen angegeben morden. Bon den 22 im obigen Verzeichniß aufgejtellten ftachelftrahligen Fiſcharten kommt alfo nur der Seewolf bei Kamtfchatka vor. Die gliederftrahligen Fiſche fcheinen einige mehrere gemeinfchaftlihe Arten, als bie vorige Abtheilung,, darzubieten; wenigftens werden aus beyden $aunen Gadus Morrh. et Callar. und Hippogl. vulgaris an= geführt. Sm Ganzen werden, wenn man die revidirten Vers zeichniffe beyder Saunen durchgeht, kaum über 7 grönländifche Sifharten im Meere bei Kamtfchatfa vorfommen. Diefelbe Vermehrung und zum Theile veränderte Benennung, welche nach tem Dbigen das Fabricius’fhe Verzeihniß der geönländifchen. Wirbeithiere treffen, werden fich auch auf feine Verzeichniffe der Ringelwuͤrmer, Krebsthiere, Weidy und uns fymmeteifhen Thiere erfireden; dies geht aus den reihen Materialien, welche das Königl. Mufeum dazu. befist, hervor. Aus allen genannten Gruppen find neue Arten, aus einigen fogar neue Gattungen befchrieben worden. So befißt das Mufeum mehrere Arten von Annulaten aus Grönland, als Babricius in feine Fauna aufgenommen. hat, obgleich. faft alle feine Lumbrici und. die Gattung Spio noch nicht einges fandt worden find, und dennocd feinen nur 7 — 8 Arten auf Urtennamen in der Fauna groenlantica zurldgeführt ‚werden zu fünnen. Unter den aufgeftellten Eommen Arten. der Gattung Nereis, Phyllodoce, Nephthys und Glyceris aus der Familie der Nereiden, aus den Gattungen Aricia, Ophelia und Cir- ratula in der Familie der Uricier vor; und außer dem eigent: lihen Arenicola ift eine neue ‚zu derſelben Familie gehörende Gattung, Eudora, aufgeftellt worden, : Einen ähnlichen: Zu= wachs bieten die Krebs- und die Meichthiere darz von den letzteren iſt außer verſchiedenen neuen Arten auch eine neue Gattung, nahe verwandt. mit Bursatella Blainv., aufgeftellt worden. Aus der. legten Thierreihe enthält die Sammlung aus “ Grönland unter Anderm außer. einer. Siphunculus - Art auch eine neue Untergattung aus der Familie, der Holothurien. oder einen gigantiſchen zur Comatula- Gattung ‚gehörenden. Haar: ftern, deffen einzelne Stacheln 8" lang ſind. Die ichthyologifhen Beiträge, denen das Obige zugleich als vorläufige Ueberficht dient, werden theild, Beftimmungen.. neuer Öattungen, wo ‚deren Einführung mit, den von Cuvier be- folgten... Grundſätzen uͤbereinſtimmt, nebſt Befchreibung - ihrer neuen und groͤnlaͤndiſchen Arten, theils Beſchreibungen neuer Arten ans bereits aufgeftellter Gattungen, enthalten... Da die Drdnung, in welcher die Beiträge ‚auf einander. folgen werden, abhängig von der. Ankunft hinreichender Materialien: beim Mu: feum und von ihrem Zuftande gewefen ift, fo dürfte eine ſy— ftematifche Reihenfolge nicht in Anwendung: Eommen £önnen. Nach dem vorgerücten Abdrucke der Einleitung empfing das Mufeum den dritten Theil von Richardſon's Fauna boreali- americana (Lond. 1836.), welcher, von den Fifchen handelt. Das Werk foll alle die Fiſche aufnehmen, welche. in einer Strede 278 von ber nordamericanifchen MWeftküfte quer über das Feftland bis zur grönländiihen Dftfeeküfte vorfommen. Die Breite diefes, zwifhen 70 — 759 N. Br. beginnenden Gürtels ift hoͤchſt un— gleich und erſtreckt ſich ſo unbeftimmt gegen Süden hin, daß einige Fiſche der nördlichen Freiſtaaten auch befchrieben werden, Nur das, mittlere, große Stück diefes Gürtels hat der Verf. bes reift, weßhalb er. befonders die Sufwafferfifche der Gattungen Cyprinus, Salmo, Coregonus, Acipenser uf. aus dem an Flüſſen und Seen fo ungemein reichen Innlande oder den f. g. Pelzländern. und. ihrer nächften Umgränzung unterfucht und nach der Natur befchrieben hat; aber weder das weftliche, noch dag öftliche Ende der Zone hat er befucht. Die americanifchen Fifche an der Weftküfte hat er daher, ohne etwas Neues von ihnen mittheilen zu. fönnen, vorzüglich nah Pallas und Zilefius angeführt und. zugleich. die bis dahin erfchienenen Theile von Cuvier's Hist. d. poiss. benußt. Die großen Fifhe führt er ung mit wenigen Ausnahmen nach der Anleitung, welche 8.8 Fn. gr. dazu giebt, wor, und es feheint nicht, daß er in den englifchen Mufeen Fiſche aus jener Localität gefehen oder fie mit Erempl. von anderen Stellen her verglichen habe. Wonach wir alfo bloß zu fragen haben Eönnen, ift, ob bie Fiſcharten in F.'s Fn. gr. an den amemericanifhen Küften des Polarmeeres angetcoffen, ob F.'s unrichtige Beftimmungen berichtigt und die neuen Arten vom Verf. gefunden worden ſeyen. Aus der Cottus- Familie find nur C. groenl. (Cuv.) und Sebastes norveg. (Cuv.) an den nordamericanifchen Küften gefunden worden, Vom erſten liefert der Verf. eine Befchreis bung und eine gute Abbildung (Taf. 95, Fig. 2) nach einem Exempl. von Newfoundland, und, bemerkt zugleich, daß Cap. 3.6 Rof ben O. 4-cornis, welcher in der Appendix zu Parry's und Sohn Roßens Polarreifen angeführt wird, für diefe Art halte. C. uncinatus finde ich nicht unter den ameri- canifchen Gottusarten, wohl aber eine andere Art, welche Zähne auf den Gaumenbeinen, wie jene bat; aber diefe Art ift, ein Suͤßwaſſerfiſch aus dem Columbiafluſſe. Sie ift durch ihre zahl- reicheren Strahlen in den Nüden- und Afterfloffen und durch ihre fcharfe Haut hinreichend. verfchieden von der großen Art und hat den Namen C. asper befommen; er ift abgebildet Taf. 95. C. scorpioides et Gobio In. gr. (trieuspis Mus. Reg.) werden bloß nah F. angeführt. Ebenſo C. (Aspidoph.) ca- taphr.; dagegen nimmt er A. monopt. nah) Cup. als eine neue große Art auf. Außer Notac. Nasus (Campyl. Fabr. Mus. Reg.), welchen ernah Bloch und Cuv. angiebt, nimmt er ftatt Zeus Gallus Fabr. nad) Guvier’s Hppothefe Lampr. guttata in die große Familie auf, wozu er einen Grund: mehr darin findet, daß Serome Smith fie unter den Fifchen von Maffachufet3 an= führt 5; aber derfelbe Schriftfteller ‚berichtet auch, daß Zeus Fa- ber damals vor Kurzem in der Boftonbai angetroffen worden ſey *, und dieſe Art paßt gewiß. beffer zu dem von den Grön- landern befchriebenen Fifche. Die -F.fchen: Arten der Gobioides werben unter den Be— nennungen der En. gr. aufgenommen. Als Blenn. Gunellus L. wird. ein im Branntweine ganz verbleichtes Erempl., melches R. von. der. Labradorfüfte bekommen hatte, beſchrieben. Die Strahlenzahl in der Ruͤckenfloſſe ftimmt mit der beim europaͤi⸗ ſchen Gunellus vulg. und der. andern grönl. Art, G. affın. * Nat. Hist. of the Fishes of Massachusets by Jer. V. C. Smith M. D. Boston, 1833, p. 308. 219 M. R. überein; R. reſtaurirt aber die durch den Branntwein vernichtete Farbe dadurch, daß er bie einer andern von 5. in der Fn. gr. befchriebenen Art auf diefen Fiſch überträgt! Von Clinus-Arten erwähnt er nur die beiden Fe'ſchen Arten punet, und Lumpen., von denen er aber feine angetroffen hat. Die 3 neuen Glinusarten fommen im Bude nicht vor, und ruͤck⸗ ſichtlich der 2 Lycodes-Arten dürfen wir nur bie Beftimmung von Sabine’s Blenn. polaris lefen, da die Fa. bor.-am. aufnimmt, was Sabine und Roß früher haben druden laffen. Es ift vorzüglich die Lachsfamilie, von welcher dieſe Fn. wichtig für die Vergleihung der Arten fen wird. N. nennt außer dem von ihm felbft nicht angetroffenen eigentlichen Lachſe die 4 F.ſchen Arten und aͤußert dabei, daß 8. Carpio Fabr. wohl fein S. Hoodii, S. alpinus F. fein S. nitidus und S. stagnalis F. fein S. alipes ſeyn fönnte; S. rivalis F. würde dagegen, falls er nicht ein junges Individuum einer der 3 Br wähnten ijt, eine wirklich neue, von ihm in Nordamerica nicht gefundene Art feyn. Fiſche, welche zu Paralepis und Sco- pelus zu bringen wären, werden nicht erwähnt. Sn 3.8 Gad. Aeglef. et barbatus hat der Verf., und, wie e8 fcheint, ohne fie gefehen zu haben, 2 von denen, deren Namen fie tragen, verfchiedene Arten erkannt. Er bat die erftere G. Fabrieii genannt — in unferm Verzeichniſſe heißt fie G. agilis — und die legtere G. Ogak nad) der Benennung einer Dorfhart von den boothifchen Eskimalen, weldye nicht weiter befchrieben wird. G. virens F. hätt er für gleih mit G. po- laris F., und bei G. Brosme F. bemerkt er, daß eine ihr ähnliche Urt, Brosme flavescens, bei Newfoundland vorkomme. Won Motella wird feine einzige Art angeführt, und Fein Fiſch £ommt vor, welcher zu Bythites zu bringen wäre. Hinſichtlich des dem Verf. nicht vorgefommenen grönl. Berglachfes folgt er Guvier, die grönf. und die norweg. Art für diefelbe und als die eine aus dem Mittelmeere, zu halten. Ophid. vir. ſcheint nebft ihren vielen Varietäten an der Oſt⸗ kuͤſte von Mordamerica nicht gefunden worden zu feyn; über Oph. Parryi, welche wohl eine Gymnelis- Art ift, befommt man feine weitere Nachricht, als die von 3. C. Roß mitge: theilte. Der Sandaal von Newfoundland befommt den Na: men Ammod. Lancea Cuv., wogegen der Verf. meint, daB $.8 grönl. Art Amm. Tobian. Cuv. oder die von Bloc) (Taf. 72, Fig. 2) abgebildete Art fei. Erfter Beytrag. Die Gattung Lycodes und ihre 2 geönländifchen Arten. (Dazu Taf. V, VL) (S. das oben zu Nr. 19 und 20 des legten Werzeichniffes Bemerkte.) Schilderung der Gattung. Körper länglich. Groͤßte Höhe verhält fi zur Länge = 1:9 oder 10. Kopf viel vier, als Körper; Breite und Höhe im Naden nehmlich etwa gleich groß, Körper aber gleich hinter den Bruftfloffen ſtark zus fammengedrüdt, fo daß der lange Schwanz ganz Elingenförmig wird. Dicke des Kopfs wird durch den fehr vollen, den Unter: kiefer fchließenden Muskel vermehrt. — Die runden, dünnen, Eleinen Schuppen find mit ihrem ganzen Rande flach in die Haut niedergefentt und von der Dberhaut überzogen, ftehen entfernt von einander und geben diefer, da fie in der Mitte heller find, das Anfehen, als fey fie mit fehr vielen cirkelrunden, heilen Puͤnctchen bezeichnet. Schuppen find weich, ſcheibenfoͤr⸗ mig und firahlenförmig geſtreift. Jene Verbindungsweiſe der 280 Schuppen mit der Haut, welche auch bei Anarrchichas und Zoarcaeus vorkommt *, iſt bei den Fiſchen ſehr felten und giebt noch mehr Veranlaffung, diefe 3 Gattungen in eine Gruppe zufammenzuftelfen. — Zähne ſtark und koniſch, von feftem An- ſehen, an der Baſis verbreitert, ohne Schmelz; finden fidy auf dem Unterkiefer, den kurzen, aber jtarken-Zwifchenfieferbeinen, dem Pflugfcharbeine und dem vorderen Stüde der Gaumenbeine; da der Unterkiefer bedeutend Fürzer, als der Oberkiefer, fo fhlagen die meiften Zähne des Unterkiefers mit denen unter dem Gaumen zufammen, und die vorderen Zähne des Ober: kiefers ſcheinen ſonach mehr dazu beftimmt zu feyn, in den Raub veft hinein zu hauen, find hier deßwegen vorn am größten. Sm Unterkiefer find fie Dagegen vorn Eleiner, ald an den Seiten. Sm Zahnverhalten fteht die Gattung zwifchen der ſchwachen Aalmutter und dem ſtark beißenden Seewolfe. Kiemenhaut mit 6 Strahlen oder fplitterförmigen Knochen, die in Länge und Breite vom vordern big zum hintern etwas zunehmen ; die Mem- bran felbft geht von beiden Seiten gleih vor den Bruftfloffen in die Haut der Bruſt über und verfchmilzt mit ihr, wodurch die Kiemenöffnung eng wird und fih ganz nach hinten richtet; deffen ungeachtet ift die Kiemenhöhle geräumig, da die Mem— bran fo weit ift, daß fie unter den ſehr kurzen Kiemendedel nicht hineingezogen werden kann. Bei der Aalmutter findet die— feibe Form der Kiemenhaut Statt, und beim Seewolfe ift fie nur darin abweichend, daß fie 7 Strahlen hat, nicht 6, wie gewöhnlich angeführt wird. — Bauchfloſſen mit 4 Strahlen, fisen bedeutend vor den breiten, zugerundeten Bruftfloffen, find ſehr kurz, machen nur Zi; der Zotallänge aus und find 6mal kuͤrzer, als die Bruftfloffen. Solche Stoffen Eönnen nichts zum ſchnellen Schiwimmen beitragen und gewiß unendlich wenig zur Veränderung der Richtung; wir betrachten fie daher als Ru— dimente oder materiellen Ausdrud einer tief gefunfenen oder auch ganz dahin gefunfenen Thätigkeit. Sie fehlen beim See— wolfe ganz und haben menigere Strahlen bei der Aalmutter, obgleich fie bei diefer verhältnigmäfig etwas länger find. Strahlen in Rüden: und Afterfloffen deutlich gegliedert, und, mit Aus— nahme des 1ften und 2ten in jeder Floſſe, getheilt. Beide Floffen find lang, Nüdenfloffen nehmlich gegen das Ende des vordern Dritteld des Müdenprofils und Afterfloffen gegen die Mitte des Bauchprofils anfangend, beide bis zur Außerften Spige der Wirbelfäule laufend, wo ihre legten Strahlen zuſammen— treffen. Keine Seitenlinie. — Aufenthalt wohl ſicher im Grunde des Meeres, womit ihr feltenes Vorkommen zufammenzuhängen fheint. — Die in der, etwa + —1 der Totallaͤnge einneh- menden Bauchhöhle liegenden VBerdauungsorgane haben Vieles mit denen der benannten verwandten Gattungen gemein und durch fie mit den meiften übrigen DBlennien nah Guvier, Der Magen befteht aus einem geräumigen in einen runden Boden fih endigenden Kardiatheil, welcher fi unter einem rechten Winkel in einen fehr Eurzen, abgeftumpft Eegelfürmigen Theil, dem untern Magenmunde entfprechend, umbiegt. Anfang des Dünndarms befondere weit und in dieſer ermeiterten Strecke fehr diinnhäutig. Der ganze Darmcann! maht 2 Windungen und erweitert fich im legten Fünftel feiner Ränge in einen Dick⸗ darm. Leber Aappig; Lappen langlih. Gallenblafe frei im Winkel zwifchen den Lappen hangend, Milchſack doppelt; Ro— * Bloc) Hat die Nalmutter (Deutfchl, Fiſche, Taf, 72) ganz unrichtig mit squamis imbricatis ‚abbilden laſſen. u 281 genſack einfach. Niere ungetheilt, lang und ſchmal, am dickſten zunächft dem After; nimmt die Schwangvene in fid) auf. Harn⸗ blafe faft rund. Gattungscharacter nach obiger Schilderung: Lyeodes. Corpus elongatum, antice incrassatum, rostro obtuse conico, trunco compresso, cauda ensiformi. Squamae corporis rotundae, minulae, tenuissimae, cuti immersae, Os dentibus validis, intermaxillaribus, mandibularibus, vo- merinis et palatinis armatum; Rictus mediocris. Membr. branchiost. 6 radiata, utringue jugulo connata, apertura branchiali angusta postica. Pinnae ventr. obsoletae, bre- vissimae, latiusculae, jugulares. Pinna dors. et anal. longissimae, apicem caudae circumdantes; radiis articulatis divisis. Ves. nat. nulla. Inter Zoarcaeum et Anarrhicham genus medium. Es giebt 2 Arten der Gattung in Grönland. 1. Lycodes Vahlii. (Tab. V.) L. corpore fasciato, capite postice parum depresso, pinnis dorsuali et anali squamis minutissimis, adspersis, illa rad. 93, ano ante medium gastraeum sito *. Körper lang; größte Höhe, etwas hinter den Bruftfloffen, zur Zotallinge bei einigen — 1:9, bei anderen = 1:10; größte Breite, über den Wangen nur unbedeutend größer, als größte Höhe, Dom Naden an nimmt die Breite allmählich, aber ſtark ab, während die Höhe von Bruftfloffe bis After nur wenig, fo daß fie bei diefem nur doppelt fo groß ift, als die Berufifloffe und 3" von der Schwan;fpise faſt 8mal fo groß, als fie. Körper folglih Elingenformig in die Schwanzfpige aus: laufend, welches noch dadurch vermehrt wird, daß Rüden und Schwanzfloffe fih am Schwanze vereinigen. Bauch-, wie Rüden: profil zugerundet. After etwas Über dag Ende des vordern Körper: dritteld hinaus liegend. Kopf, befonders fein vorderer 3, merf- lich niedergedrüdt, zugleich breitefter Körpertheil. Keine Seiten= linie **; erft nach abgezogener Haut erfcheint eine Gränzlinie zwifchen den Muskelfchichten. Kopf und Bruftfloffe nadt. Uebriger Körper mit Eleinen, dün— nen, faft cirkelrunden, ſtrahlenförmig geftreiften Schuppen, welche in £leinen Entfernungen von einander mit ihrem ganzen Rande in eine flahe Grube der Haut eingefenft find, und durch ihre bellere Farbe dem dunklern Grunde des Körpers eine feingefledte Zeichnung mittheilen. Sie nehmen an Größe vom Kopfe nad dem Schwanze und von der Mitte der Seiten nad) Rüden- und Bauchprofil ab; größte von 3 im Durchmeffer. Auf den Rüdenfloffen weicht die Schuppenbebedung bis zu 3 ihrer Höhe, auf der Afterfloffe nicht ganz bis zur halben Hohe, Grundfarbe bei dem faft feit einem Jahre in Branntwein aufbewahrten Individuum dunfel graubraun, auf. Kopf und Afterfloffe heller. 6 fattelförmige, breite, graugelbe Querbänder von Rande der *) Swonyme fcheinen nicht vorzufommen, wenn es nicht ehva Benz nant’s pustulated Blenny in feinem Zuſatze zur Arctic Zoology wäre. Subine’s Blenn. polaris: imberbis, pinn. an., caud. et dors. unitis, fanu wegen des Stachelſtrahls der Bauchfloſſe wicht hierher ehören. Y *+) Der Berf. ſah fie ſpäter ¶ · ſ. Anm. S. 224) an einem vorzüglich) aut erhaltenen Exempl. von 184” Länge, bei welchem fie vom Kiemen= deckelwinkel anfing, ſich aber bald zwijchen den Echuppen verlor, D. Heberf. Iſis 1848, Heft 4. { 282 Rüdenfloffe herabfteigend ; vorderftes. fehmätftes und. Eürzefteg, folgende breit, tiefer nad) der Afterfloffe hinablaufend, welche das. legte erreicht, während dag hinterfte oder Gfle die ganze Schwanzſpitze einnimmt *, „Augen ein wenig näher der Kopffpise, al dem Nuden; ihr Längendurchmeſſer 8mal in der Kopfflaͤche enthalten; fcheinen wegen der ungleihen Durchſichtigkeit der die Cornea bedeckenden Haut länglic zu ſeyn; ftehen nahe am Feilformigen Stirnpro: file, deshalb nahe an einander, und um fo mehr, als dag Stirnbein felbft ohne, Haut nur 14 breit. Iris roͤthlichgelb. Sederfeits nur ein Nafenloh, am Ende einer kurzen, etwas Fegelförmigen, etwa 1’ langen Röhre. Zunge Eurz, fehr did, mit converer, von meicher, glatter Haut gebildeten Oberfläche. Schließmuskel des Mundes befonders voluminds, vorzügliche Urfache des. breiten Kopfs. Jedes Zwifchenfieferbein pyramidal, das breite Ende vorn, das fpigige nach hinten und etwag nad) unten, iſt £urz, etwa Smal in der Länge des Kopfs enthalten, diefe von der Spitze des Kinnendes an gemeffen, und Zmal Eürzer, als die fplitterformigen Seitenfieferbeine, welche einen ſehr fpigen Winkel mit dem Pflugfcharbein bilden, nähert. fic) damit der horizontalen Lage bei gefchloffenm Munde, welche Lage auch der Unterkiefer hat. Zwiſchenkiefer fomohl, als der £urze Unterkiefer find mit dider, lippenförmiger Haut bededt. Rachen groß. Zähne (über deren Stellung f. d. Gattung) cy: lindeifch-Eonifch, mit etwas zugerundeten Spigen, an der Bafis etwas dider, ohne Schmelz, fo auf einem kurzen Knochenhöder ſtehend; Achſe bis 3 der Länge hohl; erfte Schicht um fie fcheint von anderer Subftanz zu feyn, als äußere; fieht man duch den Zahn, fo fcheint ein milchweißer Kegel von einem faft duchhfichtigen, auch die Spitze bildenden, eingefchloffen zu feyn ; wird. der Zahn in der Mitte quer durchſchnitten, fo zeigt ſich im: Mittelpuncte eine Deffnung, uıngeben von einem fchmalen, milchweißen, und dieſer von einem breitern Kreife. Auf den Bwifchenfieferbeinen Zähne vorn in 2 unregelmäßigen Reihen, deren vordere die längſten enthalt, unter denen wieder die mitt: leren die größten. Zähne der hinteren Reihe fehr fchief geftellt, mit der. Spige nad) dem Schlunde. Auf dem unterften Theile dagegen ftehen die an Größe abnehmenden und etwas fpißeren Zähne in einer einfahen Reihe. Sm Unterkiefer ftehen die Eürzeren Zähne vorn in mehreren unregelmäßigen Reihen. Vordere Zähne des Eürzeren Unterkiefers treffen nicht auf die Zähne des Zwifchenfieferfnohens, fondern des Pflugfcharbeins; dieſe find kürzer als jene, aber eben fo geftaltet und in einer runden Gruppe auf dem vorderen Theile des Knochens ſtehend. Die einfahe, kurze Zahnreihe auf dem Baumenbein befteht aus 8 Zähnen won derfelben Geftalt und etwa auch Größe, wie. die lestgenannten; fie ftehen fehr dicht an einander. Die verbreiterte Enochenartige Bafis, welche bei den Zaͤhnen des Unterfiefers er- wähnt ward, findet ſich auch bei allen übrigen. Die Zähne der Schlundknochen find die Eleinften. Durch den Gebrauh ver- andern fih die Zähne bedeutend; bei einem 14’ langen Indiv. find die auf dem Kieferbeinen fehr kurz und ſtumpf, und auf *) Nur im jüngern und mittlern Alter find diefe Duerbänder. feharf gezeichnetz je älter und größer der Fiſch wird, defto heller wird die Grund- farbe, und I nicht einförmig, fondern ftellenweife; und fo wird die bandfarbige Zeichnung mit dem Alter undeutlicher. Das Individuum, von welchem die (dem Driginale) beigefügte Abbildung. gemacht worden ift, war nur 10% lang. Schon bei 1’ langen Grempl. werden die Quer— bänder undeutlicher, 18 * 283 dem Pflugfhar- und den Gaumenknochen bildet die Endfläche ein Kugelfegment. Die die unteren Augenrandfnohen (Ossa infraorbitalia) bedeckende Haut ift ziemlich did, und defhalb entdedt man ohne Präparation nichts von jenen; nad) folcher aber findet man die ganze Reihe flacher Knochen ſich von der Nafengrube bis zu der hinter der Drbita liegenden Ede in einem großen, nieder⸗ haͤngenden Bogen hinziehend. Vorderes dieſer Knochen, wie ge: möhnlich, größtes und mehrere Malr größer, als die folgenden. Bei den erfteren 6 diefer Knochen, welche, wie alle flahe Kno⸗ hen, aus 2 Platten mit zwifchenliegender Diploe beftehen, reicht die untere, bier innere, Platte über die obere hinweg und ift im diefer Partie dimn und Enorplicht; dadurch entiteht im Vereinigungswinkel beider Platten eine Rinne, in welche ein big zum Vordedel und zum Nacken hinauf laufender Hautcanal, welcher in Verbindung mit einem andern fteht, der an der vordern Spite des Unterkiefers beginnt, mo er eine £leine Deffnung hat, und durch eine Neihe von Gruben mit zwifchenliegenden ver= bindenden Furchen hindurch, welche in der unteren Kante des Kieferfnochens eingegraben find, bis zu dem befchriebenen Canal in dem Vockiemendeckel hinauf, weiter geht. in ähnliches Ganalfpftem findet ſich bey mehreren Dorfharten, dem Berg: lachs und befonders den Sciänciden. Menn die Haut etwas trocknet, fo ſinkt fie in die Gruben hinein, und diefe werden dann auf der Oberfläche fihtbar. Die Canäle dienen zur Schleim⸗ Abd: und Ausſonderung. Kiemenöffnung und Membran f. bei der Gattung; erftere mißt & der Kopfböhe (bey der Aalmutter fund dem Seewolfe nur 3). Kiemen furz und niedrig; vorderer oder unterer Arm des äußeren Kiemenbogens, wie gewöhnlich der größte, nur von J der Kopflänge; binterer oder oberer nur von J ber Länge der vorderen Mundhöhtenfläche der Kiemenbeine mit 2 Reihen kur— zer, Eegelförmiger Anochenhöder; die der innern Reihe die längs ften. Spuren von accefforifchen Kiemen, beftehend aus 6—7 auf einander folgenden Fibrillen an gewöhnlicher Stelle. Bauchfloſſen leicht zu Überfehen; fißen in einer Entfernung, welche nur wenig größer, als ihre ganze Länge, vor den Bruft: floffen; 4 gegliederte Strahlen, beren äußerer ungetheilt, übrige an der Spite zweitheilig. Bruftfloffen, breit und rund, fehr ähnlich denen des See⸗ wolfs, fteben fo, daß ihre Grundlinie, wie bei diefem, faft ſenk— weht auf die Achſe des Körpers fteht. Baſis, am Bauchprofile beginnend, über halb fo hoch, als der Körper an diefer, Stelle. Länge der Floffen S4mal in der Zotallänge enthalten, und gröfte Breite der natürlich ausgefpannten Sloffen etwa der Länge gleih. Strahlen bei 2 Eremplaren 19 20 * Teer Strahl (0. oben) längfter, 1fter oder oberfter um J länger, als unterfter, kuͤrzeſter, nicht halb fo lang, als Tter. Alle Strahlen, ausge— nommen ber 1fte, getheilt. Sie nehmen etwas an Dide vom oberften bis zum unterften zu. Die fie befteidende Haut, tie beim Seewolfe, ziemlih did und an den letzten 8 Strahlen am Rande ein wenig ausgefhnitten, mittelft deffen die Strahlen: fpiße frei vorragt. : Ruͤckenfloſſe beginnt am Ende des erften Viertels ber Ränge tes Körpers, und verläuft, wie bei ber Gattung bemerkt ward. Sie behält in ihrer größten Länge etwa diefelbe Höhe, und mit * Bey einem Grempl. find in der linken Sloffe 19, in der rechten 20 Strahlen, eine bei den Brufifloffen der Fiſche nicht feltene Ab- weichung in der Symmetrie. 284 Ausnahme bes vordern und Hintern Theils find die Strahlen gleich lang; doch befommt die Floffe nicht die Höhe, welche die Zange der Strahlen vermuthen ließe, da diefe, durch eine dicke Haut verbunden, nicht fenkrecht aufzurichten find. Die größten find 134° lang, die in der Schwanzfpige ftehenden bei dem erwähnten 18° lang, Indiv. nur 4", Anzahl der Strahlen bis zur Mitte der Schwanzfpige bei einem Exempl. 116, bei einem andern 117. Ale Strahlen gegliedert; nur der 1fte und die in der Schwanzfpige ungetheilt, übrige zweitheilig, und die im größern mittlern Stüde der Floſſe fogar doppelt zweitheilig. Schuppenbekleidung der Floſſe fhon erwähnt. Afterfloffe etwas vor der Mitte der Körperlänge, in Eurzer Entfernung vom After beginnend, ganz von derfelben Bildung, Hautbededung und Strahlenform, wie Nüdenfloffe, ift unbe— deutend niedriger, als dieſe. Won ihrem Anfange bis zum mitt- leren Strahle der Schwanzſpitze 93 Strahlen bei einem, 94 bei einem anderen, 91 bei einem dritten Exemplare. Ueber die inneren Theile kann ich nur Folgendes mittheilen: Die Höhle, in welder das Herz mit feinen Theilen, von der gewöhnlichen Form bei den Kinochenfifchen, der eines ftum= pfen Kegels, durch deffen nach vorn gerichtete Spike die Aorta nad den Kiemen tritt, und deffen Grundfläche von dem Zwerch⸗ felle gebildet, welches fie von der Bauchhoͤhle trennt und von den von der Leber und den Nieren fommenden Denen durch— bohrt wird. Die Wölbung diefer Höhle wird von den unteren Schlundknochen mit ihren Muskeln, die Seiten und der Boden werden vom unteren und horizontalen Arme des f. g. Knochen: gürteld der Bruſtfloſſen oder dem vorderen Theile des Ober— armbeins mit den die Floffen bewegenden Muskeln gebildet. Hier iſt dieſe koniſche Höhle kurz und ftumpf, Längsachfe nur 10” *, Durchmeſſer der Grundfläche 5’. Höhle inwens dig bekleidet mit einer dünnen Pleura, die fih ganz dicht an die Wände anfchließt und keine Duplicatur zur Bildung eines eigenen Herzbeutels abgiebt, fondern mit welcher das freiliegende Herz nur durch den voranliegenden Saccus venosus und bie heraustretende Aorta verbunden ift, an welchen beiden die Pleura feftgewachfen ift. Der geräumige venöfe Sad liegt der Quere nach ganz im Zwerchfelle mit feiner hintern Fläche, in welche die Venen von den hinter dem Zwerchfelle liegenden Theilen ein— münden, während die Venen aus dem Kopfe von vorn hinein= tretend die Enden deg Sades bilden. Er ift durch einen kurzen Ganal mit dem großen, auf dem Rüden der Herzkammer und des Aortakegels liegenden 8““ langen Herzohre verbunden, wel— ches mit feinen Seiten über die Hälfte der Herzkammer umfaßt. Die dreiedige Herzkammer, mit ftumpfen Rändern und abs gerundeten Eden, wendet fih mit ihrer Grundfläche gegen die Scyeidewand und mit ihrer fhrägen Spike nach vorn. Länge 64, Ducchmeffer der Grundfläche 4. Wände musculös; aber eine gefonderte Muskelbündel an’ ber inneren, glatten Oberfläche. Vom Herzohr ift fie nur durch eine dreieckige Klappe abgefchloffen. Aortafegel, von bderfelben hellrothbraunen Farbe, wie die Herzkammer, fdrlieft fih mit feiner fchiefen Grund: fläche an die ſchraͤge Fläche dev Herzkammerfpige jo, daß fie etwas Uber einander greifen; Länge nur 4, Vaſis 2" breit; gemugehg — ’ " Da das zur Unterfuchung benugte Individuum 184 444 lang ift, fo geht die Achfe der das Herz umfchliefenden Höhle 21mal auf die Körperlänge oder ift Amal fürzer, als die Bauchhöhle; dabei ift aber nicht zu vergeffen, daß jene Höhle nur ein Theil der Brufthöhle eines Säugethiers, und deren größter Raum beim Fiſche in den Kiemenhöhlen zu jeder Seite des Kopfs zu fuchen ift, hoͤhle vorragende Hautfalte gefchieden. 285 E zieht fi vorn unmerklich zufammen und geht als Aorta weiter. Klappen nicht deutlich. Aorta giebt, aus der Brufthöhe heraus: getreten, fogleich 2 dicht an einander ftehende Aeſte ab, deren hinterer der Eleinere; er fteigt in den hinteren (inneren) oder Aten Kiemenbogen hinauf; der vordere, etwas flärfere, geht zum ten Kiemenbogen. Aus dem Zwifhenraume, welcher von gleicher Länge mit dem zwifchen den Aortakegel und dem erften Heraustreten der Aeſte ift, geht wieder jederfeits eine Arterie aus, welche, dicker, als der letztere, fih zum 2ten Kiemerbaden begiebt; nach einem ungefähr eben fo langen Zwifchenraume fpaltet fich der zurücigebliebene Stamm und fendet durd) feine Aeſte das Blut in das 1fte, vorderfte Kiemenpaar. After am vorderen Ende einer länglichen, flachconveren, gez rungelten Vorragung, in deren hinterem Ende die Harnöffnung 5 alfo Eeine Cloake (Stand des Afters f. unten in der Zabelle der Ausmeffung.) Farbe des Peritonäums ſchwarzbraun, fhmust an den Fin- gern ab; ift auch auf der, als ſtarke und völlig zufammen= hangende Mefenterien an Magen, Darm und Gefhlechtsorgane gehenden Verlängerung des Peritonaͤums zu fehen. Länge der Bauchhoͤhle von 4 der Zotallänge, beim unterſuchten Indivi— duum 3" 10. Die obere und längere Partie des Magens (Pars cardiaca) iſt chlindriſch und etwas über 4 der Bauhhöhle lang, biegt fih in ihrem hinteren Ende unter einem rechten Winkel um und geht eine Strede weit rechts. Dies Stüd bildet die Pars pylorica, welche ſich gegen ihre Einmündung in den Zwölf: fingerdarm etwas zufammenzieht. Magenwände von vefter Zers tur; Muskelſchicht dick. Auf der Oberflaͤche mehrere Laͤngs— falten vom Schlunde herab, weiter nah hinten duch Quer— falten vereinigt, wodurch größere Gellen entftehen, auf deren Boden Eleinere, negbildende. Die Falten werden defto niedriger, je näher. dem Boden des Magens und die Gellen laufen mehr nach der Länge; find in der Pförtnerpartie fehr niedrig. Magen- mund groß und nur durch eine ringförmige, vorfpringende, dünne Falte vom Zwölffingerdarm getrennt, welche wegen feiner größten Weite über die ganze Peripherie der Einmündung herausragt. Länge des Darmes 3 der Körperlänge oder bier 11 8", alfo Zmal länger, als Baͤuchhoͤhle. Der Darm macht mehrere auerlaufende Windungen und eim paar Eurze längslaufende; be= ginnt als Zwoͤlffingerdarm mit einer die der Pförtnerpartie faft um die Hälfte überragenden Weite; wird allmählich) enger und bleibt dann ungefähr fo, bis er fih am Anfange feines legten Achtels, als Dikdarm, von neuem erweitert. Zwölffingerdarm dicht am Pförtner an 2 entgegengefegten Seiten mit einer fehr flahen Vorragung, gleihfam Rudimente zweier Blindröhren. Darmwände dünn; Oberfläche etwa von demfelbtn Ausfehen, wie das mittlere Stud des Magens; doch Cellen Eleiner, größte und zufammengefegefte im vordern, ermeiterten Ende des Zwölf: fingerdarmg, dann im Dünndarm größere und zufammengefeßtere, als in den Übrigen Theilen des Dünndarmes. Dickdatm vom Dünndarm ducdy eine ringförmige, doch nicht weit in die Darm- Im untern Deittel des Dünndarms fanden ſich Mufchelfchalen, unter ihnen 2 Exemplare von Nucula arctica Gray, deren eine 1’ lang, 2 von Nucula tenuis und eine Hiatella byssifera. Der Darmfcleim ent= hielt 12 Erempl. eines länglichovalen 2” langen 4 breiten Diftomes, mit einer Sauggrube in der Spige und einer groͤßern in der Mitte des Körpers, 286 Leber wenig länger, ald Magen, und von geringem Umfange. Die vordere Bafis hat in der Länge nicht einmal 4 der ganzen Länge der Leber; ihre Maffe ift dreiedig, vorn abgerundet; obere Fläche, auf welcher (Fiſch auf der Bauchflaͤche ftehend) der Magen ruht, etwas concav, untere dagegen Eielformig; Kiel vorn in einen Eonifchen, zum Zwerchfell hinangehenden Za= pfen auslaufend. 3 Leberlappen, deren mittlerer ſehr Eurz; tech= ter längfter, linker fhmälfter; beide fehr dünn, fat blattförmig gegen das hintere und am rechten Rappen breite und zugerumbete, am linken aber fpisige Ende werdend. Zmifchen den 3 Lappen die kugelrunde Gallenblafe, welche ganz frey auf dem Rande de3 mittleren Lappens ruht und nur durch Gallengänge und einige Fäden vom Bauchfell an die Leber gehefter ift. Blaſen— gang geräumig, öffnet fich hinter der einen erwähnten Vertiefung in den Iwölffingerdarm, Milz, umgeben und gehalten vom Mefenterium, begränzt von 3 Slähen, von denen die vordere, längfte, fih ganz dicht an den Magengrund ſchließt und nad ihm ausgehöhlt ift. Dbere und untere breite Floſſe in der fcharfen, ruͤckwaͤrts ges richteten, mittleren Ede und den von ihr ausgehenden Rändern zufammenftoßend, Eden zugerundet, doch die rechte mehr aus: laufend. ‚ Sämmtlihe Individuen des Mufeums find weit außerhalb der Zortpflanzungszeit gefangen; denn die Milchfäde find dünne, faft bandförmig zufammengedrüdte, längliche Körper, S—4mal länger, als breit, gelbgrau, ducch Verlängerungen der Bauch haut an die Bauchdecke in deren letztem Drittel zu jeder. Seite des Dickdarmgekroͤſes angeheftet. Rechter Sad merklich länger, als linker, An ihrem. hinteren Ende vereinigen fich die beiden Ausführungsgange in einen geräumigen Samengang, welcher deutlich fhmäler wird, indem er fi) an den Hals der Harn- biafe legt, und fih, fo viel ich fehe, in eine gemeinfchaftliche Mündung mit diefem öffnet. Unter 7 Individuen ift nur ein Rogenfifh 121 lang; unterfcheidet fid) von einem eben fo großen Michner durch einen verhältnißmäßig Eürzern Kopf und den etwas weiter nach hinten ftehenden After, Nur ein Rogenſack; diefer vorn fogar ohne Einfhnitt; liegt im hintern Drittel der Bauhhöhle, ift oval und ganz zufammengefallen; innere faltige Fläche mit vielen, fehr feinen, runden Körnern befegt. Niere jederfeits als zwei duͤnne Lappen unter dem Naden; vereinigen. fih bald zu einer unter der Bauchdede liegenden und an ihr feſtgewachſenen, vom Bauchfelle bedediten ſchmalen Maffe, melche, an Dide zunehmend, bis zum Grunde der Höhle fort Läuft, wo fie in ihr hinteres Ende die große, nah Jacobſon's Entdedung fih arteriell in die Nierenfubftanz vertheilende Vena caudalis aufnimmt. Der Zuftand der Eingeweide erlaubte es nicht zu unterfuchen, ob. diefe Vene in Verbindung mit dem Pfortaderfpfteme der Leber ftehe, melches fich auf verfchiedene Meife bei den meiften Knochenfifchen zeigt. Nur eine Nieren= vene, welche etwas nach der rechten Seite der Oberfläche geht, während ber weit duͤnnere Harngang, nach entgegengefegter Ric): tung laufend, links liegt. Diefer Gang tritt gegen das Ende der Niere in die langgeſtreckte Harnblafe, von deren Deffnung fhon die Rede war. 112 Wirbelbeine, deren 25 Bauchwirbel. Der vorbefte hat feine Rippe, die übrigen 24 haben fämmtlidy Rippen. Aſte von biefen längfte und, wie 2te, mit dem Körper des Mirbelbeins unmittelbar articulivend ; Ste fchon befeftigt an dem kurzen Seiten: dorn ; die folgenden Seitendornen werden allmaͤhlich länger und defto kuͤrzer die von ihnen getragenen Rippen. Bon den 85 Soll. Lin. Schwanzwirbeln haben die erften etwas größere Länge, als Höhe; Der ARETAN DE Strahl... ee jer.,nc nme me 10, allmäblich werden beide Dimenfionen etwa gleich groß, und end: “ " 6dfse RA te ee 5 113 li nehmen fie am Umfange ab, und zwar um fo mehr, je u Söfler ee "z näher fie dem Ende der Wirbelfäule kommen. Z " a ae RR — Lycodes Vahlii fommt, nad den eingefandten Exempl. zu urtheilen, an der grönlaͤndiſchen Kuͤſte etwa 10 Breitegrade 53 vor. Vahl ſandte das erſte von Nennortalik im Diſtriete von Julianehaab, von woher 4 Jahre ſpaͤter ein anderes anlangte. Kielfen ſandte 4 Exempl. vom Fiſkernaͤß, und Funch eins von Omenak. Größe von 10 — 185”. Er lebt wahrſcheinlich in großen Tiefen. Alle Sndividuen, von denen angegeben worden, wie man fie erhalten habe, find dem Magen deg Scymnus borealis Scor. entnommen. Der Magen aller Individuen war leer; daß der Fiſch aber von zweyſchaligen Meichthieren, menigftens zum Xheile, lebe, ergiebt der oben bemeldete Fund von Mufchelfchalen im Darme. Ausmeffungen 3on. Ein. Ganze Laͤnge des Körpers von der Mundfpige big zum Ende des mittleren Strahles im Schwanze . Laͤnge des Kopfes bis zur Spike des a vom Kiemendedel » » » Ringe des Unterfiefers von "feiner Spike big zu feinen Gelenkflaͤche - » — BITTEN Bis zur Mitte der Hupille Von der Mundſpitze bis zur Baſis der Baucfloffe a „Bruſtfloſſe . — —A | 3 2 1 3 [2 ”v [2 v ” ” 4 fr „ » Spise der angedrüdten "Beuftfloffe 5 61 Bon der Mundfpise bie zum Anfang de Rücenfloffe 4 10 „ zur Mitte des After . . 72 Des Kopfes Höhe über der Mitte der Pupille 1.024 „ v Breite [2 „ [7 or N — Hohe über den Kaumuskeln Sure 11211777 ” Breite ” v 2 3 Dis Körpers Höhe an der Baſis der Bruftfloffe — 110 ” [2 Breite vo ” .. 1 5 2 RE Höhe über dem "After man ee u v Breite ” ” Kr 114 y Höhe am Anfange bes legten Viertels der Zotallänge PET — 10} Des Körpers Breite am Anfänge. des legten Viertels beenkotatlängeumte) ed -Anilen 665 Der Bauchfloffen ine -» 2 2 2 nn. 5 » Brufifloffen Ifter Strahl . 2» 2» 2 2.2... 1- * Ater a a 1 ED I Ser u, nebft Ttem und Item, langſte DE IRRE 10T! < Bu Der Bruftfloffen 12ter Sirahi 2 A an = 19er 00 108 — Ruͤckenfloſſen 1fter, ungetbeilter. Strahl 06} 4 3 LI NS ro U * 24fter „ . SE mpm sic os — * 54ſter ee or Tr v " Ye „ 2 re 2 r Strahlen am Schwamende 4 2. Lycodes reticulatus. (Tab. VI.) Lycodes corpore reticulato, capite postice compres- siusculo, pinnis dors. analique nudis, illa rad. 95, hac rad. 75, ano fere in gastraeo medio sito, Zur Unterfuhung hat ein Mildyner von etwa 14” Länge gedient. Körperform fo übereinftimmend mit der des vorigen, daß nur eine genauere Vergleihung die DVerfchiedenheiten zeigt; ift im Verhältniffe zur Ränge etwas höher; bei diefem Eremplare größte Höhe 3’ 10", nimmt nicht fo ſehr nad der Schwunzipige ab, Schwanzende daher bier höher und ftumpfer oder mehr zugerundet. Berner Kopf ein wenig größer (vgl. die Maße), in feiner vorderen Hälfte ebenfalls niedergedrüdt, Höhe aber gegen die Nackengegend zunehmend, mobei diefe etwas zufam= mengedrüdt wird. Höhe verhält fih zur Breite im Naden = 22:21 (bei L. Vahlii dagegen = 19:27). Schuppen wie beim vorigen, aber nur halb fo groß, auch eine fleine Partie des Körpers bedeckend; nehmlich außer Kopf und Bruftfloffe find auc die ganze Bauchfläche, ein größerer Theil der Seite hinter den Bruftfloffen, der vordere Theil des Hochrüdens und beide ungepaarte Floffen ganz nackt; Schuppen alfo nur auf einem Streifen der Seite vor dem After und auf der ganzen Seite hinter diefem. Farbe wie beim vorigen, Zeichnung aber anders, indem die hellen Querbänder die ganze Höhe derfeiben einnehs men, und die 5 dunflen Querbänder netzfoͤrmig gezeichnet find ; vom 1ften Querbande läuft eine ſchwarze Linie fchräg über die Nüdenfloffen bis zu deren Nande, vom 2ten und Zten gehen 2 folhe Linien, eine von jeder Ede aus. Kopf ebenfalls auf dem graubraunen Grunde mit ſchwarzen, nesförmig fich Ereus genden Linien. Augen, Nafenlöcher und Zunge wie beim vorigen, auch fo die Mundbildung; nur der Zmwifchenkieferfnochen etwas ftärker und länger; feine abfolute Länge fo groß, wie bei dem 18 langen Lye. Vahlii. Zaͤhne ohne wichtige Abweichungen in Stellung und Zertur, find nur ftärker, ſpitzigkoniſch und mehr gebogen, und ihre Zwifchenräume größer. Seitenzähne des Unterbiefers bedeutend größer, als die des Zmifchenfiefer- being, auf welchem fie 8mal E£leiner, als auf dem vordern Ende des Unterfiefers, find. Auf dem Pflugfcharbein nur 5 Zähne; 10 auf den Gaumenbeinen, viel arößer und weiter auseinander ſtehend, wodurd die Zahnreihe länger, als bei Lyc. Vahlii, wird; Abnutzung der Zähne hier bei einem weit höheren Alter weit geringer, als beim eben genannten. Kiemenhaut mit 6 Strah- len, vereinigt ſich mit der Halshaut; Kiemenöffnung daher eben fo geftaltet, wie beim vorigen. Kiemenbögen und -Kämme etwa eben fo relativ groß, wie dort. Bauchfloſſe mit 4 etwa 42" langen, fehr dicht zufammen jtehenden Strahlen. Länge der Bruftfloffe geht faft 8mal auf die Totallängez Länge der Strahs len wenig verfchieden vom äten bis 10ten, Floffenrand daher mehr abgeftumpft. 20 Strahlen in jeder Floffe, deren unterfte über den eingefchnittenen Hautrand etwas vorragen. Alſo die⸗ ſelbe Hauptform dieſer Floſſe, wie beim vorigen. Ruͤckenfloſſe beginnt hier etwas mehr nach hinten; Abſtand der Mundſpitze vom Aften Strahle derſelben 3}mal in ber Totallaͤnge enthalten, 289 oder, mit anderen Morten, After Strahl ein wenig vor bem Ende des 1ften Endes der Totallänge, Sie ift vorn niedriger, wird aber allmählic) etwas höher, als beim vorigen, wodurch das Schwanzende noch breiter und zugerundeter wird. Bis zur Mitte der Schwanzfpise 93 Strahlen, melche gegliedert und, mit Ausnahme des Ajften, getheilt find. Afterfloffe, in der Mitte des Bauchprofils beginnend, ift etwas höher, als Rüden: floffe, hat 75 Strahlen, ſaͤmmtlich gegliedert, mit Ausnahme des vorderften, getheilten. Die die Strahlen verbindende Haut ift dünner und nadt, weßhalb diefe Floſſen mehr aufgerichtet werden fönnen *. Bauchfell weiß, etwas filberglängend, fendet aus feiner" Mitte unter: der Rüdenwölbung ſtarke Mefenterien aus, welche die Eingeweide: fefthalten. Lange der Bauchhöhle geht 83mal in die Totallänge, bey diefem Individuum mißt fie 4 3", Bauch⸗ hoͤhle geräumiger, Magen länger, Darm weiter nad Verhältniß, als bey Lye. V. Magen vom Zwerchfell bis zu feinem Boden 2 40"! lang, fonft wie beim vorigen. Seine innere Fläche iſt in 3 beftimmte Zonen geheilt; in der vordern haben bie Längsfalten das Uebergeriht und zwiſchen ihnen ftehen nur wenige Gellen; in der mittlern herrſcht die Zellenbildung; der vorftehende Rand der größeren Cellen ift niedrig, und die von ihnen eingefchloffenen: £leineren Zellen find: fehr häufig; der Bo— den de3 Magens endlich ift faft ganz glatt und wird erft gegen den untern Magenmund. zw mieder gefaltet. Diefer ſelbſt ift durch eine vorfpringende Ningfalte vom Zwölffingerdarm getrennt; letzterer iſt in feiner’ ganzen Länge geräumiger, als bey Lye. V., feine innere Oberfläche ift mit ſtarken, häufigen, ſchiefen Quer: falten , gleihfam Wiederholungen der genannten Klappe, und nur niedriger, beſetzt; zwiſchen ihnen Eleine, niedrige, fchiefe Laͤngsfalten. Noch mehr zeichnet ſich der Iwölffingerdarm da= duch aus, daß die Eleinen Hervorragungen zu jeder Seite des Darmes glei unter dem Magenmunde hier kurze, die, Eegel- förmige Blindröhren (Appendices pyloricae) find. Die Falten merden im übrigen Theile des geräumigen Darmes weniger hoch; 14% entfernt vom After trennt eine Ringfalte den Dünn- und Dickdarm. Leber, Milz und Nieren eben fo gebildet, wie bey Lye. V., die erfte auch son derfelben abſoluten Größe in dies ſem um 4" Eteinern Individuum, als jenem 8zoͤlligen. Milz bier aber faft doppelt fo groß. Milchſaͤcke zufammengefallen und flahgedrüdt, länglih, in der Mitterunbedeutend breiter, als an den zugerundeten Enden. "Liegen und find eben fo befeftigt, wie beym vorigen. Laͤnge 23", Breite 6", Dide 14%, Bey einem Weibchen des Mufeums zeigt fich die Gefchlechtg- verſchiedenheit in der Körperform fo, wie beym vorigen, in einem kleinern Kopfe, einer längern Bauchhoͤhle und ſchwaͤchern Zähnen. Beym Männden geht die Kopflänge Llmal, beym Meibhen 44mal auf die Totallängez bey jenem fteht der After von der Mundfpige um 6 11, bey’ dem 10” langen Weib: hen dagegen um 5 ab. Des Meibchens Zahne find’ mehr abgenusst, als bey jenem Männchen, welches vermuthen läßt, daß jenes aͤller fen und folglih das Männchen eine bedeutendere Größe erlangen möge. Magen und Darm; wie beym Maͤnn⸗ em, Leber auch eben fo geformt, nur'verhältnifmäßig größer, nehmlich abſolut gleich‘ groß in beiden Individuen, Milz da= gegegen verhaͤltnißmaͤßig merklich Eleiner beym Weibchen. Rogen⸗ #) Der Verf. hat vergefien, in dieſer Befchreibung der Ceitenlinie zu erwähnen, welches er fpäter (S. 224) felbit, mit dem Hinzufügen bemerft, daß dieſelbe ſich eine lange Etrerfe weit an diefem Exemplare wahrnehmen laſſe. Der Ueberf. Ifis 1848. Heft 4. — — — — 290 ſack einfach, bünnmwandig, ohne Einſchnitt, ausgedehnt von faft reifen Rogenkörnern, bienföormig, 1’ 6" lang, vorn am Ende 1” 1’, am bintern Ende 84 breit; Ausführungsgang fehr Eurz, hinter dem After ausmündend. Eyer brandgelb, von der Größe eines Hanfkorns. Geht eben fo weit nah Norden, wie Lye. V., ob auch fo weit nah Süden, ift mir unbekannt; das Fiffernäß ift die füdlichfte Stelle, von welher das Mufeum den Fiſch befißt. Ausmeffung des befhriebenen Milchners. Zotallaͤnge ad I, 0 re 18 “ Koprestange LT ne — —— Laͤnge des Unterliefe 1 Don Mundſp. bis zur Mitte der Pupille.. .16 F vo Bafis der Bauhfloe . » 27 ” w „u u n Buftiflfe...3 5 4 4 „ESpitze derfelben. » 2.2.56 hr Ir v„ » Aften Strahl der Rüdenflofe 4 44 3 ” vn» Mitte des Afters . . 611 Höhe des Kopfs über der Mitte der Pupille . . . 1 7% Breite‘ beffelbenn?ebent‘da-d 1," „su. 1 Höhe deffelben Über den Kaumuskeln ; . 0.21% Breite „ u, 13 a RE 3 E15 BEN it Des Körpers Höhe am After . . 16 u v De NER ar Is n Höhe am Anfange des legten Körperviertele 1 1 ” 7 Breite „ 7 n v v — Länge der Bauhfofe - » v2. —44 * „Bruſtfloſſe 1ſten Strahlhs.. . 2, 1 N. n den TEN ARTE 4 Hl h Sn SRTEIEDNETT DER DZ ni » * 12ten „ DIE —68 " F n legten „ RITTER O Der Rüdenfloffe 1fter Stihl . . 2 2 ev 53 5 * Itero Er Den, DO ARE 3 Hi Baer 3 Fi Whfteerd pi Dad iine Dazu ZPRT Der mittlere Strahl im Shwane v2. — 68 Der Afterfloffe Ifter Stel . » 2. N Wr 2 6 7 „Eſter 9, IT, ——40 se, Me rg er ” „ o8fter „ LA FRI —⏑⏑— Zweyter Beytrag. Die Gattung Bythites und ihre Art. (Dazu Tab. VII VII.) Ueber diefe neue Gattung und Art, von welcher dem Verf. nur ein Erempl. zugefommen, ift fehon vorläufige Anzeige im 6ten Bande diefer Schriften (S. LXXII— VII.) gemadt worden (f. unfern Auszug aus demfelben aus der Iſis). Daß der Fifh als der Dorfchfamilie angehörend betrachtet werden müffe, wird hier im Anfange gründlich auseinander gefegt. Dann folge eine volftändige Characterifirung der Gattung, nehmlich: Gen. Bythites. Corpus breve compressum, antice incrassatum, ore fere truncato, cauda ensiformi. Squamae corp. rotundae, minutae, imbricatae. Lin. lat. tubulis exsertis cutaneis compacta, interrupta, Os dentib. acu- 291 tis intermaxillaribus, mandibul., vomerinis et palatinis armatum; Rictus mediocris. Membr. branchiost. utriusque aperturae invicem connata sub isthmo libere suspensa; rad. 3; apertura ampla infero-postica. Pinnae ventr. obsoletae 1-radiatae filiformes longiusculae, jugu- lares. P. dors. et anal. longae, apicem caudae eircum- dantes; rad. articulatis, divisis. Membrum conicum, crassum, post anum horizontaliter porrectum, apice 3-phyllo papilligero. Ves. nat. canali pneum. nullo. Bythites fuscus. (Tab. VII.) Lang, befonders hin: ten ſtark zufammengebrüdt und fpigig auslaufend, vorn abges ftumpft. Größte Breite und Höhe in der Nackengegend; Hoͤhe nimmt im erſten Drittel der Länge unbedeutend, und erſt hinter dem After bedeutend, ab. (S. die Tabelle unten.) Farbe bey dem feit faft 2 Jahren im MWeingeift aufbewahrten Erempl. ſchwarzbraun, etwas in grau fpielend; gegen das Bauchprofil heller, unter dem Bauche wie ſchwach angelaufenes Silber. Floſſen etwas dunkler als Ruͤcken. — Haut auf Kopf, Hoch⸗ ruͤcken, um die Bruſtfloſſe, unter dem Baud und laͤngs der Bafis der Rüden: und Afterfloffe ganz nadt, an den Körperz feiten aber mit ſehr Eleinen Schuppen, welche auf der legten Hälfte des Schwanzes bis zur Bafis der Floſſen gehen; fie liegen dachſteinartig; größte 3" im Durchmeſſer, theils cirkel⸗ rund, theils oval; ſtark vergroͤßert zeigen ſich hellere und dunklere concentriſche Ringe, die letzteren werden von abwechſelnden dunklen und hellen Puncten gebildet. Kopfhaut beſetzt mit ſehr kurzen, koniſchen Faſern. — Seitenlinie etwas uͤber dem Gelenkwinkel des Kiemendeckels beginnend, laͤuft parallel mit dem Rüden: profil und wenig entfernt von ber nadten Partie des Hochruͤckens, hoͤrt in dieſem Verlaufe faſt gerade vor dem After auf, faͤngt aͤber tiefer nach unten, etwa in der Mitte der Seite, wieder an und laͤuft von da gerade gegen das Schwanzende hin. Sie wird von ſehr kurzen und in kleinen Zwiſchenraͤumen auf eins ander folgenden, hervorragenden Hautroͤhrchen gebildet, welche in keiner Verbindung mit den im Verlaufe der Seitenlinie lie— genden Schuppen ſtehen, ſondern zwiſchen je 2 Schuppen frei aus der Haut treten. — Kopf iſt dickſter und höchfter Theil des Körpers. Stirnprofil läuft breit in den Zwiſchenkiefer hinab, und Unterkiefer ift etwas aufwaͤrtsſteigend, wodurch das vordere Profil fehr ftumpf und zugerundet wird; dadurch große Aehn— lichkeit mit der Kopfform der eigentlichen Blennii, befonders Bl. ocellatus, deffen Kopfhöhe gegen die Dicke jedoch größer, als bey Bythites. Gegen den Wand des Oberkiefers hin in der lippenförmig angefchwollenen Haut faft parallel mit dem Lippenrande iederſeits 3 Deffnungen. Bläft man Luft im einen derfelben, fo ſchwellen mehrere Gänge oder Candle unter der Haut zu beiden Seiten des Kopfs, befonders in der Gegend det Ossa infraorbitalia, des Präopereulum’s und des Nadens, anz zugleich wird auch ein Canal an der unteren Fläche jedes Arms vom Unterkiefer aufgeblafen, an deffen Spitze ebenfalls eine Deffnung an jeder Seite fteht. Hier alfo diefeiben ſchleim— abfondernden Candle, wie bey Lycodes und überhaupt in der Dorfchfamilie fo häufig, befonders beym Berglachſe, nur bier in verfchiedener Anzahl und anders vertheilt. — Mund groß, Rachen ziemlich weit, Zwifchenkiefer im der Nuhe unter der lippenförmig aufgeworfenen Haut verftedt, wie bei Lycodes, mehreren Schleimfifchen und Motella. Zwifchenkieferbeine ma⸗ hen 2 des Oberkieferrandes jeder Seite aus; dag. Uebrige zu: nächft den Mundwinkeln bilden das Seitenkieferbein und die daffelbe bedsdende Haut. Ihren Rand befegen kurze, ſpitzige 292 und ſchwachgebogene Zähne, dicht an einander in mehreren un— regelmäßigen Neihen ftehend, die zufammen eine Lange, ſchmale, vorn nur wenig. breitere Gruppe bilden. — Das fchmale, am untern Ende etwas breitere Seitenkieferbein wagt nur wenig über den Mundwinkel hinaus, ift mit den gewöhnlichen Liga— menten an den Mundwinkeltheil des Unterkiefers und an dem Bwifchenkiefer geheftet und ganz zahnlos. — Auf der vorbern Partie des Pflugfcharbeins eine Zahngruppe von der Form eines gleihfchenkligen, mit dee Baſis gegen den Schlund gekehrten Oreyecks, deffen vordere Ede abgeftumpft ift. Bey der Dorſch— gattung hat diefe Gruppe die Figur eines Halbmonds oder im der Grundlinie tief eingefchnittenen Dreyecks. , Zähne: faſt bop= pelt fo lang, als die auf dem Bwifchenfiefer, fonft ‚eben fo geformt. Vorderſtuͤck der Gaumenbögen ebenfalls mit mehreren, in länglichee Gruppe dichtftehenden Zähnen von der Größe der auf dem Pflugfcharbeine. Zaͤhne des Unterkiefers in Größe und Form, wie: die des Zwiſchenkiefers, ftehen am dichteften und find am längften vorn; der Zahnfkreif wird ſchmaͤler (d. i. der unregelmäßigen Neihen werden wenigere) und die Zähne werden fürzer gegen die Mundwinfel hin. — Schlundknochen mit den Eürzeften und ftumpfeften Zähnen, welche dicht an ein= ander gedruͤckt ſtehen. Unterfte Zähne 2 fcymale, Eurze Strei⸗ fen bildend ; oberfte jederfeits in einer innern großen und 2: äußeren fehe Eleinen Gruppen von rundlichem Umriffe. — Augen weit nach vorn und dicht am Stirnprofile- Dadurch eine neue Aehn— lichkeit zwifhen Bythites und. den eigentlichen Blennii. Durdy= meffer des Auges 6mal Eleiner, als Kopflänge. Farbe der Jris noch ſtark gelblih. — Hinteres, größeres Nafenloch viel näher dem Augenringe, ald dem Mundrande; anderes, Eleineres, mit⸗ ten zwifchen beiden, kann durch einen vom Rande ausgehenden Eleinen Hautlappen gefchloffen werden. Naſenhoͤhle jederfeits nicht ‚voll den halben Raum zwifchen Augen: und Mundrand einnehmend. Die durch eins der Nafenlöcher eingeblafene Luft dehnt bloß die Nafenhöhle aus, aber feinen der Schleimcanäte; eben fo wenig dringt die im diefe eingeblafene Luft in die Nafen= höhle ein. Aehnliche Stellung und Bildung der Nafenlöcher befist Blenn. Pholis, wogegen bei anderen Blennii, als ocel- latus, Pavo ete:, die fehr kleinen Naſenloͤcher jeder Seite dicht bey einander ftehen. — Zunge furz, breit, vorn zugerundet, in ihrer ganzen Länge am Boden der Mundhöhle feftgewachfen, mit glatter, weicher Oberflaͤche. — Kiemenöffnung fehr groß, indem der Kiemendedel ſich hoc) oben einlenft und die Kiemen= haut ſich erft gegen den Winfel des Unterkiefers hin mit der andern Seite vereinigt, wodurch der ganze Iſthmus frey und fihtbar wird. Diefe Verbindung der Kiemenhäute ift diefelbe, wie bei den grönl. Olini, aber. ganz verſchieden von der bey ben eigentlihen Blennii, Pholis, Aſcanius's Brosme tou- pee und den Gunelli, auch, aber weniger, von der bey den Dorfcharten. Größere Weite der Kiemenöffnungen ift natürliche Folge einer folhen DVerbindungsart. Die gerade Linie von der Eintenkung des Kiemendedels bis zur Vereinigung beider Mem: branen, und welche die Sehne des vom hintern und vom untern Rande des Kiemendedels und der Kiemenhöhle gebildeten Bogens ift, 1° 1" lang. Kiemenhöhle ift fo weit, daß fie unter dem Dedel nicht Plans hat; wird mittelft 8 faft drehrunder Strah— Ien, deren vorderer, wie gewöhnlich, Eürzefter, ausgefpannt und geftügt. — Kiemen fehr Elein, nicht fo fehr wegen der Kürze der Kiemenbögen, als wegen der fehr niedrigen Kimme (14 hoch). Jeder Kiemenbogen mit 2 Reihen £leiner, glatter halb— Eugelförmiger Höder auf der einwärts zur Mundhöhle gewen= 293 beten Fläche, Keine Nebenkiemen an ber inneren Fläche des Dedels; aber durd) die dünne Haut fcheint ein ähnlicher blauer Körper Hinduch, wie beym Dorſche. — Bauchfloſſen lang, fadenförmig, weit- nach vorn an der Kehle oder vor der Baſis des Iſthmus; fcheinen, jede, aus einem einzigen, an ber Spise geſpaltenen Strahle zu beftehen; zieht man aber die Haut ab, fo findet man 2, fehr dünne, ganz dicht an einander figende, gegliederte, in eine faſt ſcharfe Spige auslaufende Strahlen. Länge des ganzen Strahles 10%. — Bruſtfloſſe unbedeutend näher dem Bauchprofile, als dem Nüden. Da die Mittelhandfnochen etwas länger, als gewöhnlich, fo feheis nen die Strahlen auf einem Eurzen und breiten Arme zu ſtehen. Floſſen, ausfpannt, ſehr breit, doch mehr wegen ber gro— Ben Anzahl der Strahlen — 31 in jeder — als wegen deren Dice und der Weite der zwifchen ihnen fißenden Haut. Strahlen fehr dünn, deutlich gegliedert, die laͤngſten bis zur Mitte getheilt. After, oberftee Strahl und naͤchſtletzter, SOfter, etwa gleich groß, 34" lang, Tter und 23jter etwa 84, 16ter und 17 ter die längften, 12; zwifchenliegende Strahlen in gleichem "Verhältniffe zus oder abnehmend; dadurch wird bie ausgefpannte Floffe ſtumpf eyförmig werden. Form und Strahlen- zahl bier ſehr verfchiedin von denen beym Berglachſe (Macrurus) und den: Gadi Z., welhe 3 Rüdenfloffen haben; erftere da— gegen mehr entfprechend der Form bey den übrigen Dorfchgats tungen, als Molva, Motella, Brosme und beſonders Rani- ceps, noch mehr aber der bey den Schleimfifchen, bey denen aber auch die Strahlenzahl geringer ift. — Rüden: und After: flofe am Ende des Schwanzes zufammenlaufend und diefen mit Strahlen umgebend, — NRüdenfloffe beginnt am Ende des erften Drittels der Totallänge; ift unten mit einer fo dichten, nadten Haut bededt, daß die Strahlen gar nicht hindurch zu fehen find, wogegen’ das letzte Drittel der Strahlenlänge frei ift. Diefe. Enden ragen als haarformige Fibrillen über die dicke Haut hinaus. Vordere Strahlen Fürzefte. Länge allmählidy zuneh— mend, bis fie fehon im erften Viertel der Floffe 8" beträgt; am Ende des Schwanges find die Strahlen 71" lang. 94 Strah: fen bis zur Mitte der Schwanzfpige; füämmtlich gegliedert, außer dem iften, einfachen, tiefgetheilten, mit jedem an der Spiße wieder gefpaltenen Aſte; 2ter und menige andere zwifchen den übrigen nur einmal, und zwar bloß in der Spiße, getheilt. — Afterfloffe ein wenig hinter der Mitte des Körpers beginnend; der vorderfte Strahl gerade gegenüber dem 28ſten Strahle der Rüdenfloffe. Bis zur Mitte der Schwanzfpise oder bis zum legten Strahle der Rüdenfloffe 75 Strahlen, eben fo lang und fo befhaffen, wie die der Nüdenfloffe; nur ift ſchon ber 1fte Strahl der Afterfloffe tief getheilt. — Bauchhöhle 1” 104 Tang, am weiteften vorn, niebriger und fchmäler gegen den After hin werdend. Peritonaͤum weiß, glänzend, dick und fehr dicht; feine fibröfe Textur felbft dem bloßen Auge deutlich; fpannt fih, indem es fi nicht unmittels bar zur Woͤlbung fchließt, in der halben Höhe der Bauchhöhle, als horizontales Zwerchfell zwiſchen dem untern Theil der Höhle, in welchem die Verdauungsorgane, die Milchfäde und die Harn: blafe liegen, und dem obern, in welchem die felbftftändige Schwimmblafe und die Nieren. Eine folche vollftändige Ab— theilung der Bauchhöhle in 2 Etagen oder Höhlen, eine über ber andern, ift mir bey feinem unferer inländifchen Fifche be: Eannt. Im hintern Drittel der Bauchhöhle ſteigt das Perito- näum unmittelbar zur Wölbung hinauf und bekleidet die Ober: fläche des Endftüdes der Nieren, fo daß in diefer Partie nur 294 eine Höhle Statt hat. Jene Tage des Peritonäums vereint mit feiner Textur, die vorn durch daffelbe gehenden Blutgefaͤß— firänge und der in feinem hintern Theil hinaustretende Harngang geben ihr viele Aehnlichkeit mit der Schwimmblaie des Dorfes. Sie hat jedody nicht die ſtarke, convere Oberfläche, welche die Blafe des Dorfches auszeichnet, auch nicht die vielen Falten am Rande, wo die äußere fibröfe Haut der Blafe an den Seiten: wänden der Bauchhöhle feftgewachfen ift, und endlich wird fie von feiner andern Haut bededt, wie die Schwimmblafe des Dorſches. — Nachdem der vom Schlunde * hinabfteigende Canal durch einen Einſchnitt im vordern, an die Scheidewand der Bruſthöhle ftoßenden Rande des Peritonaͤums in den untern Raum der Bauchhöhle getreten ift, erweitert er ſich allmählich als Magen. Kacdiatheil 1 14°" lang, Pylorustheil, unter einem. ftumpfen Winkel gebogen, nur 3" Tang, im hinten Magengrunde fegelförmig zuſammengezogen. Vom Schlunde laufen viele feine Falten der Länge nach auf der innern Ober: flaͤche, vereinigen ſich näher am Pplorustheile in wenigere, aber breitere Falten mit vielen Eleinen, niedrigen Gellen auf deren Dberflähe und in den zwifchenliegenden Kuchen. Unterer Ma— genmund durch eine ftarfe Ringfalte vom Dünndarme getrennt. Diefer im Anfange (Zwölffingerdarm) meiter, als der übrige Darmcanal, fehr dünnwandig, vorn mit 2 Eurzen, Eegelförmigen, gerade über einander ftehenden Blindröhren (App. pylor.), die fih fo dicht am Pförtner öffnen, daß deffen Ningfalte beym Durchgange des Chymus gegen die Deffnungen drüden und fie ſchließen muß. Allmaͤhlich wird der Darm enger und bekommt den halben Durchmeffer des beginnenden Zwölffingerdarms. Erjt 8" Kinien vom After erweitert er fi etwas, es werden feine Winde dicker. "Dies Eleine Stud ift durch eine niedrige Nings falte, wie bey den Fifhen gewöhnlich, vom voranliegenden Theile getrennt und wohl als Dickdarm, oder vielmehr Maftdarm, zu betrachten. Auf der ganzen innern Oberfläche des Darmes ftehen viele Maſchen, am Anfange des Zwölffingerdarms und im Did darm am bichteften. Länge des Darms 4“ 6%. Er läuft 2Zmal nad) vorn gegen die Scheidewand der Brufthöhle und 2Zmal zurüd, endigt ſich zulegt in die Baſis des erwähnten Außengliedes, in welcher er ſich in den After öffnet. Der ganze Berdauungscanal, Mundhöhle mitgerechnet, folglich über 7' lang. — Die verhältnigmäßig nicht fehe große Keber ift un— vollständig 2lappig. Linker Lappen faft fo lang, als Bauchhöhle, aber flah und fo ſchmal, daß feine faft überall gleiche Breite 6mal auf feine Ränge geht. Nechter Lappen fehr kurz, nur} fo lang, als linker, Im Winkel zwifchen beiden die eyförmige Gallenblaſe, welche ſogleich beym Deffnen des Bauchs in bie Augen fiel, wegen ihrer ungewöhnlichen Größe und ihrer hellen, Hraugrünen Galle. Unter unfern innländifhen Fiſchen hat kei⸗— ner eine fv große Galle, und nur bey Uranoscopus erfcheint fie mir nody größer. Länge derfelben hier bey Bythites etwa 9", und 64"! größter Duerdurchmeffer. Blafengang 9“ Tang, öffnet fich in den Zwölffingerdarm gleich hinter der einen Blind: röhre. Sie befommt die Galle aus der Leber durch mehrere Hauptftämme, welche in den Gang dicht am Blafenhalfe ein: münden. Im Anfange des letzten Dritteld des Ganges eriveiz tert er fich wieder in eine länglichovale Partie, die fich wieder in einen fehmalen Gang zufammenzieht. In diefe erweiterte * Sch fand im Schlunde 2 Erempl, einer Praniza, welche viel Aehn—⸗ lichfeit mit der von Montague in den Transact. ofthe Linn. Soc., XI., 1., befchriebenen Pr. caerulata hat, 295 Partie werden ein Paar Hauptftämme von ben aus ber Leber Eommenden Gallengingen aufgenommen, — Milz nicht groß, flachtgedrüdt, oval, liegt neben dem Magenboden. — Alle diefe Organe find mittelft ſtarker Mefenterien an das horizontale Peritonäum geheftet. — Milchſäcke, ebenfalls durch ein Band an dag Peritonaͤum gebeftet, jeder feinerfeits neben dem letzten, zum After gehenden Ende des Darms, faft cylindriſch, nur unbedeutend dünner in ihrem Vorderende, vereinigen ſich hinten in einen gemeinſchaftlichen Grundtheil (alſo Testiculi didymi) von etwa ihrer halben Länge, von welchem der kürzere Aus: führungscanal ausgeht, der ſich in das Außenglied verliert. — Bon Harnwegen fieht man nur den die Bauchhaut durchbohrenden Harngang, welcher gerade zu der zwifchen der gemeinfchaftlichen Bafis der Milchſaͤcke und der Bauchhaut liegenden Harnblafe geht. Bey diefer iſt der größte Durchmeffer nad) ber Quere, und ihre beiden langen Seiten find etwas eingeſchnitten, durch welchen Einfchnitt der Harngang in die Blafe und auf ber ans dern Seite die Harnröhre aus ihr tritt, welche fomit viel Form⸗ aͤhnlichkeit mit der Harnblaſe der Froͤſche hat. Die Harnroͤhre verſchwindet bald an derſelben Stelle, an welcher ſich der Samen⸗ gang verliert. — Das mehrberuͤhrte Außenglied bildet auf dem Bauchprofile, etwa gleich entfernt von Mund⸗ und Schwanz: fpise, einen nad) hinten vorragenden, faft horizontal liegenden, ftumpfen Kegel, deffen ſchiefe Grundfläche fi) nach vorn un— mittelbar in die Bauchkante fortfegt. Es ift 5" lang, an der Baſis 24" breit, gegen die Seiten aber 2". After 13° innen vor der Baſis. Am Rande des ftumpfen Endes des Kegels verlängert fi die Haut becherfoͤrmig um. die Endflaͤche. Becher am Rande in 3 Lappen getheilt; 2 gehen vom obern Theile * des Randes aus, liegen dichter beyfammen und. durch einen weniger tiefen Einfchnitt getrennt; bagegen ift jeder von ihnen durch einen tiefen Einfchnitt vom untern Lappen getrennt. Ale 3 find etwas zurüdgerollt und von einem Eleinen Einfchnitt in der Mitte des Mandes nierenföormig. Aus der inneren Seite des untern Rappens, tief unten im Grunde, entipringt ein kegel⸗ foͤrmiger Zapfen von 4" Durchmeſſer an ber Baſis, und 2 Länge. Er ragt etwas über den Rand hinaus, gleich einem Piſtill aus eines Kelches Boden. In der Spike ift eine Deff- nung, durch welche eine Schweinsborfte eingebracht ward, Diefe Papille feheint vorzüglich ald Paarungsorgan anzufehen zu ſeyn. Innwendig fuͤllt ein lockeres Zellgewebe und Fett die Zwiſchen⸗ . räume zwiſchen Haut und Samengang nebſt der Haunröhre; denn diefe 2 Candle find die längften, da ‚ber Maſtdarm fich gleich an der Bafis des Kegels nach außen öffnet. Der Samen: gang wurde vom umgebenden Zellwegebe log praͤparirt und eine Sonde in die gemeinſchaftliche Baſis der Milchſaͤcke eingebracht und durch den ganzen Gang und die Spitze der Fegelfürmigen Papilte hinausgeführt. An dieſe gehen von der innmwendigen Stäche der Haut einige Muskelſtraͤnge; fie fcheinen wie ein zus rüdziehender Muskel wirken zu Eönnen, Die Harnröhre fheint nicht in die Papille zu gehen, fondern endigt ſich im Grunde des DBechers, gerade über dem Eintritte des Samenganges in die Papille vor dem Einfhnitte, welcher die zwey oberen Lappen trennt; wenigftens blieb eine in die Harnröhre gebrachte Sonde bier ſtecken. — Die rothbraune Nierenmaffe ift, mie: bey fo vielen Fifhen, am dieften in dem hinten, zunächft am After * Bey der Befchreibung dieſes Organs ift der Fiſch als auf der Bauchkante ruhend, betrachtet worden, wonach alſo die Ausdrücke „oben“ und „unten“, „vorn“ und „hinten“ zu verſtehen find. 296 liegenden Theile, wo fie den ganzen Raum zwiſchen Rüden: wirbeln nnd Bauchhaut ausfüllt, fo daß diefe hier fie dicht berührt. Sie wird nach einer Länge von 8" ploͤtzlich bedeutend dünner und ſchmaͤler, ſetzt fi wie ein fhmales Band nad vorn, auf eine kurze Strede fichtdar, darauf aber über die Schwimmblafe und bededt von diefer, aber der Wölbung der Höhle dicht angedrüdt, fort; unter dem Hinterkopfe wird fie wieder etwas dicker und breiter. Sie ift in ihrer ganzen Länge zu einer einzigen Niere verwachfen, die mit einem Harngange verfehen ift. (S. weiter über diefen oben.) — Schwimmblaſe liegt im vordern Theile der Abtheilung und reicht vom Hinter ende des Schlundes bis zur Mitte der Höhle Die fih auf: geblafen vorfindende Blaſe war regelmäßig oval; befteht aus 2 Häuten, deren Aufßere fo di, wie die Bauchhaut und eben fo auch) dicht und von fibröfer Zertur. Farbe milchweiß. Die innere, fich von der aͤußern fehr leicht Löfende, ift in ihren Theis len wenig zufammenhangend, fhmust an den Fingern ab und iſt filberglängend; fonady ganz wie diefelbe Haut beym Dorfche. Von der Außern Haut gehen an der Oberfläche, befonderd wo fie ſich der Nüdenwölbung und den Seiten zufehrt, viele Fa— feen, wie Ligamente, ‘ab, durch welche fie an diefe Theile, ge= beftet wird, Die Blafe ift durch ähnliche, aber weit wenigere Faſern an die Bauchhaut geheftet, fo daß. ein weit: freierer Kaum zwiſchen Blafe und Bauchhaut ift, als zwifchen erfterer und der Bauhhöhlenwölbung. Inwendig ift fie da, mo die Blutgefäße heraustreten, mit einer Drüfe von Form, Zertur und Farbe, wie die in der Blafe des Dorfches, verfehen. Zoll. Lin, Totallänge bon der Mundfpige big zum Ende der Strahlen in, dee Schmwanzigiße.- une. un enrreir na ee Totallänge bis zum Ende der Wirbelfäule. . . » Bon der Mundfpige bis zur Mitte des After . . „ Spise des Kiemendedels der angedrücten [2 1 ” "” v ” ” ” [2 v Brultfloffe_e , ernennen, Bon der Mundfpige bis zur Baſis der Bruftfloffe . "” " u „u ” ” Bauchfloffe . zum 1ften Strahle d. Nüdenfl, „ Afterfl. | oo n PD a [22 ” ” ” [23 [2 [2 34 Be, * „zur Mitte der Pupille .. 54 Vom obern Ende des Iwiichenfieferbeins bis zum. un: . tern Ende des Seitenkieferbeing ... » 0... —11l Länge des vordern Arms des Iften Kiemenbogens — 8 Höhe des Körpers Über den Naden. © x 2.....1 38 Breite über den Wangen . 2 2. 0.0 2 0,5 „— 410 Höhe, am After „ ress.er anne verae, Breite. DafeldfE_ .e -0,..02. 20, 00 000 Höhe am Anfange des legten. Drittels des Körpers . — 9 Dicke DAJELDIE en .e m 3 has: ‚ern ee ee Zufaß zu dem fuftematifchen Verzeichniffe der grönländifchen Sifche, enthaltend 2 neue Arten. —8* 1. Mir wurde ein Gasterosteus, als von Grönland geſchickt, aus der Sammlung des naturgefhichtlichen Vereins zugefandt. Er ift vorfchieden vom oben angeführten Gast. loricatus durch 4 Stacheln vor der meichftrahligen Nüdenfloffe, die völlig nadte Haut auf dem ganzen Stüde, vom Grundbeine der Bauchfloffe an bis zur Schwanzfloffe, den Mangel eine Kiels an der Seite 297 bes Schwanzes, und endlich durch; die Fürzere Entfernung der Mundfpise vom After, Von der andern angeführten Art, G. dimidiatus, welchem er hinſichtlich der Schuppen Ahntich. ift, unterfcheidet er fich ‚ebenfalls durch die 4 Stacheln und außerdem durch einen fpigigeren Kopf, Eleinere Augen, niedrigern Körper and verhältnißmaͤßig längere Bruftfloffen. Er ſcheint dem euro= paͤlſchen G. liurus Cup. näher zu kommen. Er hat bis auf Weiteres den Namen Gast. gymnurus erhalten. 2. Im Herbft erhielt ich vom Fiffernäß 2 Exempl. einer neuen Lumpenus⸗ (Glinus-) Art, melche fuͤr Grönland neu und vorläufig L. grachlis benannt: worden ift. Sie weiht von den übrigen groͤnl. Arten: duch den Mangel an Zähnen auf den Gaumenbögen * ab und ift durch ihren Eleinern Kopf, die ge zingere Entfernung. der Mundfpise vom After, ferneu den fchlan= fern Körper, die ‚größeren Augen und längeren Bruftfloffen von der durch Kroͤher befchriebenen isländifchen Art ** verfchieden, deren Strahlenzahl, nehmlich 73 in der Ruͤckenfloſſe und 50 in der Afterfloffe, fie hat. Iſt mit der. normwegifchen zu wergleihen, welcher fie mir am naͤchſten zu ffehen fcheint, ehe ihre Selbft: ftändigfeit ausgemacht werden kann. Abgebildet find zu dieſer "Abhandlung, auf. T. L Sylvia mexicanae aff. und Fringilla Jeucophrys, T. U. Numenius hudsonieus Lath., T. II, Anas -Barrowii Richards, T. IV. der Stirnbüfchel von Himantolophus grönlandieus, T. V. Lycodes Vahlii, T. VL. Lye. retieulatus, T. VII, Byihites fuscus, T. VII. Organe der. Bauchhoͤhle deffelben, 7) ©. 197-207. Bentrag zur. Theorie der pe— riodifhen Kettenbrüde, von C. Ramus. 6) ©. 209— 220. Ueber den Klinometer und deſ— fen Nugen, von Louis de Eonind. 7) ©. 221— 228. Zufag zudem erften Beytrage zur geönländifchen Sauna, von I. Reinhardt, enthaltend eine dritte grönl. Lycodesart. Lycodés seminudus: corp. concolore, ab apice usque ad angulum anteriorem pinnae analis nudo; capite postice compressiuseulo; pinnis dorsuali analique nudis, illa rad. 91, hae 71; ano post medium gastraeum sito ’**. Sm Herbſt 1837 kamen hier aus Grönland unter Anderm einige . Erempl. ven Lycodes, und unter ihnen eines von -Dmenaf durch den Paft. Fund an, welches mir zu einer eigenen, dem L. reticulatus ‚verwandten: Art: zu gehören fcheint, welche hier fo eben characteriſirt ward. Die gleih in die, Augen- fallende Berfchiedenheit beydiefem Fiſche iſt die große Koͤrperſtrecke, auf welcher Feine Schuppen ftehen, weßhalb hier auch die Seitenlinie weit leichter und meiter zu verfolgen ift, als beym L. reticulatus. Bey diefem erftredt ſich die Schuppenbedefung- am. Ende des Schwanzes bis ein gutes Stud von der Spike der dem Körper angedrüdten Bruft: -floffe entfernt, bey der neuen Art dagegen nur in einer. per pendiculären, vom Winkel der. Afterfloffe bis zum Ruͤckenprofile * Die grönl. Lumpenusformen fönnten nad) den Zähnen in folgende Abtheilungen gebracht, werden: a) Zähne auf den Gaumenbögen, dazu Clinus Lumpenus et medius, b) auf denfelben und dem Pflugichars bein, dazu Cl. aculeatus, und ce) Feine Zähne auf den Gaumenbögen und dem Pflugfcharbeine, dazu CI. gracilis. * Vgl. Naturhiſtoriſt Tidsſtrift, Bd. 1., ©, 32. (Blenn. lampeti- formis. Walb.) überf, Iſis, 1840, S. 658. i — Die Aufnahme einer neuen Art ver einer Gattung führt öfters einige Veränderungen im Artcharacter für die Bereits bekannten Arten Herz bei; auch hier find die in dem Beytrage gegebenen Artfennzeichen bey einer neuen Bearbeitung der Gattung zu modificiren. j Iſis 1848. Heft. 4. — 298 gezogenen Linie. Schuppen nach, Verhältniß etwas Fleiner. Es fönnten bier indeffen auch Schuppen weggefallen ſeyn, wie es wohl bey einigen: Fifhen bey zunehmendem Alter gefchieht. Die neue Art iſt einfarbig; fehr oft ift aber das Gefleckte Ausdrud jüngeren Alters; Seitenlinie unter den 3 Arten am deutlichen bey dieferz ihe Anfang, wie gewöhnlich, an dem vom Kiemen= dedel mit dem Hinterhaupte gemachten Winkel, von wo fie in einem flachen, mit der Gonverität nach vorn und unten gerich- teten Bogen zur Mitte der Seite IÄuft, in welchem fie bie zum Schwanze, aber doch minder deutlich in dem fehuppenbe- deckten Theile, weiter läuft. Schleimöffnungen Elein. Won ein und demfelben Ausgangspuncte mit der rigenlichen Seitenlinie beginnt eine andere, ebenfalls von Deffnungen gebildete, höher nad oben und faſt parallel "mit dem Ruͤckenprofile verlaufende Linie, derem Deffmingen nur 11, und welche mitten zwifchen der Bafis der Bruſtfloſſe und dem After aufhört: In diefer Richtung ftehen bei L. retie. nur ein Paar Deffnungen. Mag aber die Unterfchiede beider Arten am meiften begründet, find die relativen Maße, Anzahl und Größe der Zähne und die Strablenzahl. Das Erempl. ift ein Milchner von 17” 1 Totallaͤnge; es wurde mit dem 14 5 langen Milchner von L. retic, ver glihen, welcher zur Beftimmung im erften Beytrage gedient hatte. — Kopfform diefelbe "bey beiden (Ausmeſſ. f. unten). After ficht hier 8 8 von der Mundfpige, wenig hinter der Körpermitter Ferner hinterer Koͤrpertheil niedriger nach Ber: haͤltniß, als bey L. retic. Bruftfloffe weit Fürzer (in beiden Exempl. unabbenugt) ;' vgl, die Mafe, aus denen fich auch nody einige andere Unterfchiede ergeben. — Zähne aud) hier kegel— förmig, frisig und auch ruͤckwaͤrts gebogen ; ihre Stellung auch, wie bey L. retic., wogegen fie in jeder Hinfiht bey seminu- dus klein find, welches von Feiner Abnutzung herrührt, da fie auch hier fpigig find. Zähne aber hier zahlreicher; auf dem 14" langen Zwifchenfieferbein in der einzelnen Seitenreihe 18, anf jedem Gaumenbogen 19, — Kopf nach Berhältniß hier größer, Augen aber Eleiner. — Strahlen der Kiemenhaut und " der Bauchfloffe nicht merflich verfchieden; in der rechten Bruſt— floffe aber 21, in der linken 22 Strahlen. Nüden: und After: floffe verhaͤltnißmaͤßig weniger Hoch; Strahlen in der eıftern 91, in der legten 717 befchaffen wie L. retie. — Bauchhöhle verhältnifmäßig Fürzer (abfolut etwa bey beiden gleich lang), weil der um fo viel längere Kopf das Zwerchfell zwifchen die Höhle, in welcher das Herz liegt, und die Bauchhoͤhle mehr zuruͤckdraͤngt. Peritonaͤum mit graubraun abſchmutzendem Ueber- zuge. Eingeweide ohne fonderliche Werfchiedenheit. Abfolute Länge des Magens gleich; diefer hier leer und ſtark zuſammen— gezogen. Die 2 Blinddarme von Form auch gleich, bier aber etwas kleiner. Milchſaͤcke, deren linker 1" 2, rechter 1'' lang, etwas. dider, als bey, La retie. — Das Erempl. ward am Ende des Frühlings gefangen. Mappe. Zoll, Lin. Totallänge vom vordern Ende des Oberfiefers bis zur Shwatzpige .3 net 67 Länge des Kopfs oder bis zum hint. Ende d. Kiemend. 4 11 ni 9, Mteektefers: Ann, og) Ppnni Agna092206 Bis zur Mitte der Pupile „Det Durchmeſſer des Auges vi En) 4Bey.L. retie, 7) 19* 299 — 300 Fe! ! Sou. ein. uͤberſandt, welche Ueberbleibfel einer Arbeit von Bibern waren, Don der Mundfpige bis zur Bafis ber Bauchfloffe » 3 63 yon. denen fich eine Familie an dem Eleinen Fluffe Gräna in Do " 7) Mitte d. Bafis d. Bruſtfl. 4 11 Medelpad aufgehalten und dort Häufer ſowohl, als Dämme, w Spitze der oedrlichen aufgefuͤhrt hatte. Jetzt, ſeit einigen Jahren war ſie jedoch von "Beufiflofe . .. 6 7 port vertrieben worden und hatte ſich, der Ausfage nach, zweh Kon der Mundfpike bie zum Aften "Strahl der Rüdenfl. 5 7 Meilen weiter, nach dem Fluffe Lama begeben, wo fie auch Höhe des Kopfs über den Kaumuskeln . . + + 2 5 ſchon wieder den Anfang mit Häuferbauen gemacht haben foll. Breite des Kopfs eben da. 2 nn een nen 2 4 ©. 11—12. Scomber Thynnus und Brama Rayi, an Des Körpers Höhe am After 2 nen. dl 9 Schwedens Kuͤſten gefunden. ww. DBeeite.bafelbft, . ,. — 11 ©. 13 —15. Ueber die Meerfauna von Norwegen. Auszug * ” Höhe am Falange des — Viertels der Totallaͤnge . le Des Körpers Breite dafeibft. . ; . + . Der Bauchfloſſe Länge. . or Sat 2 Ränge der Bruftfloffe Iften Sirahls — dar v u ten u” Sn er * 8ten a sank fer a 4 Mer: — * — — RÄT SIT Er BO PR. Länge ber Ruͤckenfloſſe 1ften ; e Alfenz Ei ee 11441-491118, a1 I — — 7 u 7 24ften v wein» 2 ı v ” [2 44ften v . + D * — + 58ſten „. (des längften) . 1 2 v 7 70ften „ N Re TR NER 4 Länge ber Ufterfloffe Üftena unten 7. seien. 8 ah u v 7 12ten 7 va are 3 u v u 24ften v — u 1 1 48ften v * * * * 104 „Ssſten — 10 8) ©. 229 — 326. Grönlande "Ampbipoden, von H. Kroͤyer; nebft einigen andermeitigen Farcinologifchen Zugaben von demfelben. Mit 4 Taf. Abb. Diefe merthvolle, auch in befonderem Abdrude zu befommende Abhandlung ift bereitd in der Iſis, 1842, ©. 475 —47T, angezeigt und befprochen worden. 9), ©. 327—392. Anatomifhe Unterfuhungen über die Clione borealis, von D. Fr. Eſchricht. Mit 3 Taf. Abb. Eine werthvolle Abhandlung, deren Snnhalt aber mitzutheilen wir hier Üüberhoben feyn koͤnnen, da fie, etwa gleichzeitig mit dem dänifchen Originale, auch für fich, deutfch in Kopenhagen erfchienen und alfo unfern Landsleuten längft befannt ift. (S. Iſis, 1839, ©. 77 — 78.) Oefversigt af Kongl. Vetenskaps-Akademiens Förhandlingar. o Första Argängen, 1844. 226. M. 4 T. Stockholm 1845. 263. 8. Der erfte Jahrgang diefer Ueberſicht der Verhandlungen der koͤnigl. Akademie der MWiffenfchaften in Stodholm enthält Fol: gende: ©. 1—4. Ueber das Atomgewicht des Zinks; von X. Erdmann. ©. 4—9. Beriht von Sundemwall über De Selys Longehamps’ Faune Belge und Malherbe’s Faune ornithologique de la Sicile. ©. 10. Ueber das Vorkommen des Bibers in Norrland. Prof, Huf hatte mehrere Baumftüde und abgebiffene Späne aus einem Briefe des Freih. vu. Düben. Es werden hier mehrere für die nordifche Fauna neue und noch wenig unter fuchte, vom Brieffteller bey Chriftiansfund angetroffene Fifche, Crusftaceen, Annulaten, Mollusken und Zoophyten aufgeführt. ©. 17—19. Ueber Enallfaure Salze; vom Freih. Ber: zelius. ©. 20. Ueber DOrnithichniten; von demfelben, aus einem Briefe von I. Johnſton. ©. 20— 22. Ueber die Beltimmung der Dfterzeitz von Selander, ©. 23. Zurteltauben bey Quidjod in Lulea Lappmarf. Kommen dort jährlich als Zugvoͤgel an, feheinen aber ihren eigentlichen Aufenthalt in den höheren Gebirgsgegenden zu haben. (Wahlberg.) ©. 25. Mus minutus von W. v. Wright in der Ge: gend von Kuopio in Finnland entdedt. ©. 26 — 27. Ueber die (Herings:) Fifcheren bey Bohuslän; von Eckſt roͤm. ©. 29 —31. Ueber das Atomgewicht des Eiſens; von L. Swanberg und Norlin. Bericht uͤber deren Abhandlung von Berzelius und Moſander. ©. 32. Analyſe eines Darmconcrementes; von L. Swans erg. ©. 32. . Ueber die (Mirbelthier:) Fauna von Lappland. Sn einer zum Drude beftimmten Abhandlung über jene vom Gand. Loͤwenhjelm werden für Lulea Lappmark aufgeführte Säug- thiere 11—12, Voͤgel 89, Amphibien 4 und Fifhe 10. ©. 33. Schwebifche Urten von Myodes und Sorex, be- fhrieben in einer Differtation von W. Liljeborg (betit. Obss. zoologicae; Lundae 1844.). €s find M. schisticolor n. sp. (Supra, plaga ferruginea latiore in tergo excepta, schisti- color, infra parum dilutior. Cauda basin unguium posti- corum pedum porrectorum assequitur. Ungues pedum post. iisdem pedum ant. majores et colore dilutiores) und Sorex pygmaeus Pall. (©. die Befchreibung beider Thiere, aus den Vet. Ac. Handl., Iſis, 1846, ©. 689 ff.) ©. 33—35. Schmwedifhe Arten von Sorex und Hypu- daeus. Briefliche Mitteilung von Nilsfon über einige für Skandinavien neue Säugthiere, welche ausführlic) in der Skan- dinaviens Fauna befchrieben werden follen. Drey neue Arten: Sorex pumilus Nilss., Schwanz dünn, von der Körperlänge, mit langen Haaren bedeckt, zwifchen denen die Ringelung nicht fihtbar ift und mit einem fpisigen Haarpinfel geendigt; Kopf faft fo lang, wie der ganze übrige ri Farbe oben roſt⸗ graubraun, unten weiß. Laͤnge 1“ 45 ſchwediſches Maß, Schwanz 1“ 3“ (mit den Haaren 1” 41); Lemmus me- dius N., dem L. agrestis aͤhnlich, aber etwas größer und dunkler, mit etwas längerem Schwanze und ganz ohne bie hintere Eleine überzählige Schmelzfalte auf dem mittleren obern Badenzahne; L. insularis N,, dem L. agr. noch ähnlicher 301 und mit Zähnen, wie diefer, aber längerm Schwanze (13 — 2) und etwas größeren Ohren. Hr. N. gab. dazu auch folgende Aufftellung der‘ G. Lemmus Geofr. A) Alle Badenzahn: flreifen im Zidjad. 1. Hypudaeus. Mittlerer Badenzahn oben mit 8 Seitenfanten außen, 2 noch größeren innen, ohne Spur einer dritten. Dmnivon a) Erdratten. Ale 3 Seitenfanten jenes Zahnes gleih groß und ſcharfwinklig. L. amphibius (Mus amph. L.), medius N. b) Erdmäufe. Bordere aͤußere Seitenkante des genannten Zahnes viel Fleiner, als die anderen. L. Glareola ..., rutilus (Mus rut. Pall.), 2. Arvicola. Mittlerer Badenzahn oben mit: 3 Seiten: kanten außen, 3 innen, deren 2 den äußeren gleich, Ste Eleiner. Pflanzenfteffer.- L. insularis M., agrestis (Mus agr. L.), arvalis: (M. arv. Pall.), lestere noch nicht in Schweden ge: funden. B) Streifen des hintern Badenzahns faft parallel, die der übrigen im Zickzack. 3. Myodes. Schwanz fehr kurz, ungefähr von halber Kopflänge, kuͤrzer als Hinterfüße oder gleich mit diefen. L.'norvegicus N. Klauen der Vorderfuͤße viel größer als die der Hinterfüße; schisticoler Lilj. Klauen der Hinterfüße größer. ©. 35 — 36. Verſuch einer Gruppirung und Revifion der ſchwediſchen Ephpdrinen von. Chr. Stenhbammar. Bericht über die Abhandlung von Bohbeman und Sundemall. Sie ift fpäterhin in die Vet. Ac. Handl. aufgenommen. ©. Sfig, 1846, ©. 639. ©. 36. Botanifhe Beobahtungen ıc. von Beurling. Eben da aufgenommen. ©. Iſis, a. a. D. ©. 37—38. ‚Ueber Rhaphium flavipalpe Zett. Mahl: berg macht aus diefem und Rh. maculicorne Zett. die Gat: tung Thinophilus, welche er (fat.) characterifirt, fo auch Th. flavipalpis. ©. 38 — 41. Ueber Avaren- Slavenfhäbdel; von A. Retzius. R. hatte von Hyrtl den in Oeſterreich ausgegrabenen Schädel eines Asaren und 2 Schädel von Gzechen, ferner 2 Schaͤdel von Polen erhalten. Nah Schafarik (Stawifhe Alterthümer) waren die Avaren (welche nah ihm im Jahre 557 in Europa eindrangen) ein türfifch = uralifches Baftardvolf, von dem auch nod jest mächtige Stämme im Kaufafus leben, wo fie tapfer gegen die Ruſſen mitfochten. Die alten Avaren gehörten nad) dem genannten Schädel zu den Gentes brachycephalae or- thognathae (©. Iſis, 1845, ©. 418.). — Ferner behauptet R. gegen Edwards d. Aelt., daß die Karaiben zu den G. dolichocephalae prognathae gehören. (Der Aufſatz fteht über: fest in Hornſchuch's Arhiviffand. Beitr, S. 149 — 151.) ©. 41 —44. Ueber die magnetifche Snelination und Decli— nation in Stodholm ; von Hanfteen in Chriftiania. ©. 44— 47. Thermometerbeobadhtungen bey ſtarker Kälte. Aus einem Briefe von J. ©. Clafon, dat. Furudal 27. Fe bruar 1844. ©. 47—48. Beobachtung eines Meteors. Aus einem Briefe vom Pr. Adermann, dat. Fahlun 11. März 1844. ©, 48 —53. Ueber nordifhe Meer-Mollusken; von Lovén. Es werden von Oymnobrandiern characterifirt (in lat. Sprache) die Gattungen Aegires n. g., Stiliger Ehrenb., Cloelia n. g., Hermaea n. g. und Diphyllidia Cuv. nebft ihren an der Bohuslänifhen Küfte entdedten Arten, Aeg. punctilucens (Polycera punctil. d’Ord.), St. modestus n. sp., Cl. for- mosa n. sp. (alia hujus gen. species est Doris fimbriata Vahl), Herm. bifida (Doris bif. Mont.) et venosa n. sp.‘ Diph. lineata Otto, ferner noch 33 andere Species aus der⸗ 302 felben Ordnung, als an der ſchwediſchen Meftküfte gefunden erwähnt. — Ueber die Entwidelung mehrerer Mollusken und die Geftaltungen ihrer Jungen. Mit einer T. ©. 57—60. Berichterftattung über dag im vergangenen Jahre bey der Akademie DVorgefallene. ©. 61—62. Bericht über Sundemwall’s Abhandlung über den Bau des Vogelfluͤgels, welche in der Sfis, 1846, er — ff-, nebſt beygefügter Tafel, uͤberſetzt mitgetheilt wor— en iſt. ©. 62— 64. Schwediſche Trilobiten. Lowén. Characte— riſirung von Calymene elavifrons Dalm. et ornata Dalm. in lat. Sprade. ©. 64— 68, Neue Dipteren von Norrbotten und Lulea Lappmark. Wahlberg. Es werden hier lateinifch characte— rifirt Helophilus affinis, lapponieus et bottnicus, Brachyopa cinerea, Scaeva latimana, Mesembrina resplendens, Se- lachops n. gen. (e fam. Agromyzidum, ebenfalls characterifirt) flavocineta, fämmtlid neue Arten. ©. 68. Erderhebung; Kälte. EEftröm. Beträchtlihe Er: hebung der Infel Kelkero im Sti- Fjord (zwifhen Tjoͤrn und Druft) feit 15 Sahren. ©. 69. Beftätigung von Resius’ Befchreibung flawifcher Schädel durch Beobadhtungen van der Hoeven's an 12 ruffifchen und einem polnifchen Schädel. ©. 71—76. Ueber den electrifhen Geruh; aus einem Briefe von Schönbein, nebft Bemerkung von Berzelius. ©. 76—79. Beriht von 8. Swanberg und Mo- fander über 3 Auffäge vom Apotheker Hylten=Cavallius, nehmlich über ein neues Löfungsmittel des Kautfhudes, eine einfache Methode, den Indigo zu prüfen und einige Bemerfun- gen, den Leim betreffend. r ©. 80—81.. Beſchreibung des Tetrao hybridus Jagopo- dioides Nilss, 2 und I; von Sundemall. ©. 82. Sorex, Arvicola. Derfelbe gab folgende Zufäge zu der von ©. 33 ff. angezeigten Abhandlung von Nilsfon: 1) Diefer bemerkte nach dem Drude der le&tern, daß er, neben dem fchmwedifchen Arvicola agrestis, den ausländifchen arvalis nur angeführt habe, um zu bemerken, daß fie beide verwechfelt worden feyen und: fich Der erftere, fo viel man wiffe, in Schwe- den nicht finde, daß er aber zufolge der Bildung feines mittlern obern Badenzahnes zu der an bderfelben Stelle aufgeführten, untergeordneten Gattung Hypudaeus gehöre. 2) Die Sorices find nah N. die gefräßigften aller Raubtbiere. Sie leben aus— fhlieglih vom Raube, von Würmern, Inſecten, am liebften vom Fleifhe von MWirbelthieren, freffen fich unter einander grim- miger auf, als andere Thiere, und verzehren verhältnigmäfig ungewöhnlich viel. — ©. berichtigt hiernach die von ihm felbft auf die Auctorität Anderer gemachte, wie es feheint, durchaus unrichtige Angabe (f. Iſis, 1845, ©. 572), daß die Spik- mäufe auch Pflanzenftoffe fräßen. ©. 82 —83. Bericht über den Heringsfang bey Tjoͤrn von Ekſtroͤm. ©. 83 — 91. J. A. Meſch, Verzeichniß der Saͤugthiere, Voͤgel und Amphibien, welche ſich um Upſala finden. Die Arten jeder der 3 Claſſen machen faſt die Hälfte aller ſkandi— navifhen aus. Wenn man nehmlich die Zugvögel und die zu— fällig erſcheinenden Wögel abrechnet, fo bleiben für die Fauna von Upſala 27 Säugtbiere, etwa 120 Vögel und 10 Amphi⸗ bien; bey bderfelben Abrechnung, wie auch der der Wallfiſche, die dem Lande nicht angehören, für ganz Skandinavien 54 Säug- 303 thiere, 343 Vögel, 18 Amphibien. Am Schluſſe Bemerkungen über mehrere Arten. S. 91— 9. Swanberg. S. 95 —105. Boheman lad den Schluß feiner natur: gefchichtlichen Neife im vergangenen Sommer in den Lappmars Een Lules, Sodmod und Quidjod. Zoologiſch und botaniſch. S. 105-106. Große Züge von Gryllus migratorius in Oftgothland, vom Stud. v. Yhlen u. A. im September 1843 beobachtet. S. 106 — 110. Neue Dipteren von Norrbotten und Lulet Lappmark; von Wahlberg. Hortfegung. (©. ©. 64 —68.) Tachydromia atra, Paramesia tenella, Rhamphomyia pa- radoxa, modesta et poplitaea, Hydrophorus alpinus, Me- deterus paradoxus und Simulia ferraginea. S. 110-116, Norwegens Meerfauna. (Vgl. ©. 13— 15.) Aus einem ſpaͤtern Briefe vom Freih. v. Düben. Hier wer: den 13 fir Skandinavien und unter ihnen 6. für. die Wiffen: ſchaft neue Fifharten aufgeführt. Die legteren find: Urocen- trus (Percoiden, Beryx zunächftftehend) ruber , Gobius 'Stu- vitzii et linearis, Lophius eurypterus, Chironeectis sp., Lepadogaster norvegicus (die doch nicht alle ganz ficher neu find). Ferner werden die norwegifchen Ecinodermen, 62 an der Zahl, verzeichnet. Endlich wird einer zufammengelegten Aktinie und einer ganz fonderbaren Lernaͤe (auf dem Rüden von Squalus Spinax gefunden) erwähnt: Die erftere ſcheint eine Mamillifera zu feyn. Sie finder: ſich fo feft mit Sand ineruftirt, daß dieſer gleichſam der Subftanz des Thieres ein- verfeibt zu feyn fheint, und alle gefundenen Eremplare waren von einem Pagurus bewohnt. ©. 116. Neues Seethier. Lovén. Chaetoderma n. g. (Echinoderm.) Corpus vermiforme, teres, gracile, seto- sum, sc. aculeis teefum confertissimis, simplieib., rectis, ab antica parte postica versus sensim majoribus. Os in ant. fine inflata, angustum, in disco situm orbieulari, leviter convexo; Anus’ in fine post. hiante, breviter tu- bulosus; Branchiae 2, basi anum amplectentes, pin- natae, retraetiles et cum ano intra cavitatem infundibuli- formem recondendae. O. nitidulnm n. sp. argenteo- nitens, disco branchiisque flavicantib.; long. 8”, — Hab. in argilla fundi 15—40 org. ad oras Sueciae oceid. — Animalculum singulare a Priapulis, Bchiuris, 'uti videtur, haud alienum, eorumque familiae interea adnumerandum. — Iſt auf Taf. II. abgebildet. ©. 119— 121. Ueber die Laichzeit des Herings; won Ekſtroͤm. ©. 122124. Ein früher nicht beobachtetes Verhalten des Alkohols zur Schwefelfäure; von &. Swanberg. ©. 124— 126. Beobahtung der Achlya prolifera auf einem lebenden Cyprinus Idus; von Areſchoug. Mineralogifche Analyfen, mitgetheilt von ©. 127. Doppelfalze von oralfauerem Chromoryde. Dr. Berlin. ©. 128. Leimkochung; von Cavallius. Ergänzung des Berichtes v. ©. 76— 79. ©. 129— 130. Unterfuhung und Befchreibung eines 'mon- ftröfen Kalbes; von U. Retzius. ©. 130-132. Weber Bonsdorff's Befchreibung der Gebiennerven des Schafes, Helfingfors, 1843 ,,4., 284 ©., 7 Taf.; von U. Regius. (Die Schrift iſt ſchwediſch ge- ſchrieben.) | 304 ©. 132—133. Ueber Bend zens Beytr.zur vergl. Anat. des N. glossophar.,; vagus, accessorius Will. et-hypogl. bey den Reptilien (danifch gefchrieben), Kopenhagen, 1843, 4., 40 ©., 10 Taf.; von demfelben. ©. 133 — 136. Sfandinaviens Hafen. Nilffon hat die früher von ihm als 2 Abarten betrachteten fEandinavifchen Hafen binlänglich beftimmt verfchieden gefunden, fo daß er fie jest als 2 Arten aufftellt, nehmlich als Lepus borealis, MNilss., Skand. Fn, 18205 — Var. collinus, Il. Fig., Pl. 19,.— Wird im Winter ganz weiß; bloß die Spike des Dhres ift ſchwarz;z das Fell auf dem Grunde weiß odernblaß; und — canescens N. — Lep.bor. var. silvatieus, UI. Fig., Pl. 22. — Wird im Winter blaugtau ;- unten weiß; Ohr ander Spike und am groͤßern Theile des hintern Randes ſchwarz; Fell im Grunde grau, Sundewall beftätigt die Artverfchiedenheit. Er fah bey Unterfuchung ziemlich vieler Individuen beiderley Art nie einen Uebergang zwifchen beiden. L. borealis findet ſich durch ganz Skandinavien, doch auf der fchonifchen Ebene nur als ein feltener Fremdling, wogegen er nördlich bis an die Küften des Eis: meeres geht. L. canescens: ift dies gemeine Art in Schonen, findet. fih im ganzen Göthalande nebft dem vorigen; um Stock⸗ holm und dem ganzen Swealande trifft man ihn in gewiffen Gegenden anz auf der Ebene von ‚Upfala ift er. weniger gemein, als der vorige; nach Norden wird er feltner, findet. fich aber doh bis zum Storſſoͤ in SIemtland. Beſtimmte $ormver: fehiedenheiten bieten die 2 Arten, nach S., kaum dar. — Bon L. timidus unterfcheiden fich beide durch den furzen, ganz weißen! S Hwanz, während jener einen längern, oben ſchwarzen Schwan; bat, und vom L. glacialis in Nordamerika, und Grönland dadurch, daß diefer nur ein. Büfchel Haare auf der Ohrenfpige trägt, daß feine Klauen an der Spige breit, ſtumpf, niedergedrückt find und der Hinterfuß um etwa 1’ Eürzer ift. — Prof. Cederſchoͤld führten bey diefer Gelegenheit an, daß er von einem fehr glaubwürdigen Manne erfahren, dieſer hätte aus einem trächtigen. Dafenweibchen die Sungen genommen, und diefe wären am Leben geblieben und von einer Katze aufgefaugt morden, &. 136— 138. Ueber bafifchphosphorfaure Kalkerde; von Berzelius. ©. 143 — 144. Ueber Gevöllviefen; von Nordenffiöld. ©. 144 — 146. Weber die Lichterſcheinung beym Außladen hydroelectriſcher Säulen; Auszug aus einen Briefe vom Prof, Bunfen in Marburg. ©. 146 — 148.) Ueber Vereinigungen von Chlorkohle mit Schwefelfäuerlich£eit, mit! Dityonfäure (Unterfchmwefelfäure) und mit Salpeterfäurez aus einem. Briefe von Dr. Kolbe in Marburg. ©. 148— 150. Ueber: Zwiebelölz aus einem Briefe. vom Prof. Nedtenbaher in Prag. ©. 150 — 151. Ueber Metacetonfäure; von demfelben. ©. 151 —153. Ueber das Berhalten der Schmwefelfäure zum Alkohol; von & F. Smwanberg (Bezieht ſich auf den von ©. 122 ff. angeführten Aufſatz.) J ©. 153 — 154. Wahlberg fand im Sommer 1844 ein für Schweden neues Inſect in Menge auf Tanacetum vul- gare, nehmlich Aphis Tanaceticola Kaltenbr. Es enthält einen rothen Farbeftoff, welcher es verdienen möchte, im tech nifcher Hinficht näher unterfuht zu werden, cl 305 ©. 144. Wahlberg theilte ein Verzeichniß von 33 Pflan- zen mit, welche aus Samen aufgewachfen waren, die 10 Jahre lang (in Stodhelm) tief in der Erde gelegen hatten. ©. 155. Zwey für die ffandinav. Fauna neue Gattungen und Arten von Staphplinen werden von Boheman angeführt. Es find Hygronoma dimidiata und Habrocerus capillari- cornis Erichs. ©. 155— 159. Verzeihniß und zum Theil (lat.) Diagno: firung von 26 Infecten, welde unter den Ameifen leben; von Boheman. ©. 159— 161. Beriht von Sundewall über bie von J. Wahlberg, welcher im Kafferiande reift, aus Südafrica eingefandten naturgef&hichtlihen und ethnographifhen, unge mein reichen Sammlungen. - Danach wird. eine, der Meinung des Einfenders nah, neue Affenart, welche ev Cercopithecus Samango benannt hat und die zu den größten Arten ihrer Gattung gehört, von ©. folgendermaßen befchrieben : C. einereus: pilis flavescente variegatis, capite nigro, pallido-punctato sine fascia frontali pallescente; brachiis totis nigris. — adultus longitudine ad basin caudae 0,59; caudae long. 0,77. Facies nigricans genis totis .dense pilosis, colore corporis. Labium superius usque ad nasum et inferius cum mento sparse albido- pilosa; macula ante genas nigra. Aures intus et margine albido pilosae. Gastraeum pallescens. Pili gulae et juguli lanati, deusi, breves, albidi. Antipedes tantum in antica humerorum: parte variegati. x Pedes post. extus obscure cinerei, albido-variegati. Manus omnes nigrae.. Cauda a basi ad medium albida, linea superiore fusca; dein sensim nigra. — 2 parum minor, 'similis mari. — Pulluli usque a longitudine 0",25 colore parentum. Dieſer Affe ward von W. fchaarenmeile im Lande der Ama— zulufafern einwärts von Port Natal im Mat und Junius 1841 angetroffen. Er hält fich im dichteften Walde in den Baum— fronen auf. Kann man nahe an diefe Affen heranfommen; fo bteiben fie fill fisen und verbergen ſich im Laube, fo daß. man den. einen nad) den andern. herabſchießen kann. Gewöhnlich aber fliehen fie davon, wenn der Jaͤger noch weit entfernt von ihnen if. Im Mai und Junius batten fie Eleine- Junge. — Die erwähnten Kaffern nennen diefe Affenart Samango. ©. 161. Myodes schisticolor. Worzeigung eines Exem— plars aus Dalefarlien. — 2 Junge von Kuopio in Finnland waren früher (von W. v. Wright) gefherft, und das eine von Sundemwalt:in den V. Ak. H.F. 1840., p- 20 (f. Iſis, 1845., ©. 111), als Junges von Arvicola rutilus beſchrieben worden, S. bemerkt, daß er damals die Badenzähne des Eremplars nicht gefehen habe. — M. sch. hat als Junges ſchon die Farbe der Alten; vermuthlich iſt dies auch der Fall bey A. rut. ©. 161 — 162. Sundewall fah in einer zoclogifchen Sammlung in Gothenburg eine bey der. Stadt gefchoffene Mo- tacilla alba mit ſchwarzem Ruͤcken und von einerley Art mit M. Yarrelli. Er betrachtet fie als Abart und meint, ſie moͤge ſchen früher in Norwegen gefehen worden ſeyn, vielleicht einen Theil (den weftlichen 2) des Landes regelmäßig bewohnen. Dies Eremplar moͤchte ſich an die ſchwediſche Kuͤſte verirrt haben, wie eine Mot. flava cap. nigro, welche ©. 1838. bey Gothenburg fah (f. Iſis, 1845., ©. 125): ©. 162 — 1063. Oestrus Hominis. (Vgl. Iſis, 1843;, ©. 297, und 1845., ©. 131. ff.) Sundewatl zeigte eine Iſis 1848. Heft 4. 306 Larve biefer noch umbefannten Fliege, "die er in der Verſamm⸗ lung zu Ehriftiania von Eſchricht erhalten, welcher dort 3 ſolche aus Dänemark vorgezeigt hatte, Bemerkungen über diefe Larven und ihr Vorkommen. ©. 163— 164. Von einem 12jährigen Mädchen ausge: brochene Fliegenlarven, mehrere 100 an der Zahl. Sie ge⸗ hörten irgend einer. gemeinen Art an, doch blieb es ungewiß, welcher. A. Regius meinte, fie wären als Eyer mit Speife in den Magen: gelangt. ©. 167—171. Ueber den Zug der Kraniche. In Schwe: den über denfelben angeſtellte Beobachtungen, mitgetheilt von Sundewall, ©. 171—172. Ueber die Namen Grus, Numenius und Graeulus; von Sundewall. ©. 172—176. (Vielfach tadelnde) Beurtheilung eines Auf faßes von Wilde in Saunders New Letter etc., 30. Apr. 44., über Irlands ältefte Bewohner; ven demfelben. ©. 176. Gottland’8 Vogelfauna. Berichtigungen und Zus füge von Andiree zu feiner Ueberficht der. Vogel Gottlandg (Iſis, 1845., ©. 269 ff. — wo der Name der Inſel un: richtig Gothland gefchrieben: ift). Berihtigungen: Corvus Corone. Vorkommen bey G. ungewiß und dem Verf. unbefannt. Upupa Epops felten, hedend, Zugvogel. Grus cinerea gleichfalls und bloß während des Zuges. Ciconia alba fi, str) hr Ardea cinerea ” v „ v v n Numenius phaeopus hier und da und bloß während des Zuges. Bufäße: Sylvia Hypolais höchft felten, heckend, Zugvogel, Totanus Glottis felten F 7 Anas Querguedula ‚, n pr Fuligula eristata „ m r Charadrius helveticus höchft felten, während des Zuges: ©. 176— 177. Vorkommen der Sylvia. suecica als Zug: vogel bey Stodholm Ausgangs September und Anfangs October. ©. 183 —187. Beriht über 3 von C. J. Koene in Brüffel eingefandte Abhandlungen chemiſchen Innhalts. ©. 188. Ueber Sicherheitsventile für Dampfpfannen, von Jonſon; Bericht darüber von Lilljehööf. ©. 188 — 191. Ueber den Zug des Caryocatactes gutta- tus; von Sundemwall, ©. 191— 192. Anguillula Tritiei. Lo wén zeigte, Weizen: Eörner vor, welche Eran£haft mit einer weißen Maffe angefüllt warten, die, wie der Einfender (Lehrer Lindgren am land- wirthfchaftlihen Inſtitute zu Degeberg) gefunden hatte, aus einer großen Menge lebender Würmchen beftand, Lo wén be— mer£t dabey, daß diefe Sache zuerft vor 50 Jahren von Roff- vebi und Steinbud , ſowohl beym Weizen (Anguill. [Vibrio] Tritiei, als beym Straufgrafe (Anguill. Agrostis) entdedt, fpäter von Bauer gründlich unterfuht und von biefem bie Fortpflanzung des Thiers und feine merkwürdige Fähigkeit, fich wieder zu beleben, nachdem es lange troden und: dem Anfcheine nad) todt gelegen, aus einander gefegt worden fey * Neferent [2 n * Hier find einige Unrichtigfeiten und Ingenauigfeiten. Erſtlich wird nicht angeführt, durch welches Mittel in diefem Falle die Wiederbelebung gefchehen ſey, obzwar es fich wohl vertehen mag, daß fie durch Befeuch— tung. bewirft worden. Ferner: Die erfte Entdeckung der Weizen 20 307 zeigte einige dev Wuͤrmchen vor, welche, aug den trocknen Weizen: Eörnern herausgenommen, nach einigen Stunden wieder zu Leben und Bewegung gebracht wurden, und machte zugleic) auf die große Uebereinftimmung in der Drganifation der An- guillula und der Nematoideen aufmerkfam. ©. 192 — 194. Neues Citriped, zu den Cirr. pedunculata gehörend, Alepas Squalicola Loven (A. involuero' hiante atrocaeruleo, pedibus muticis, pedunculo laevi, elavato. Long. sine pedune. 30"m-; hab. in Squalo maximo et Spi- nace maris septentr., pedunculo cuti eorum immerso), wird von Loven bekannt gemacht, umftändlicd) (lat.) beſchrie— ben und abgezeichnet. Hat an den Schultern ein Loch wie der Eyergang der Mufcheln. ©. 194— 198. Ueber die Bildung der Hemifphären und des Markbogens des Gehirns; von A. Retzius. (©. bie Ueberfegung des Auffages nebft den zu ihm gehörenden Figuren in Hornſchuch's Archiv feandinavifcher Verträge zur Nature gefhichte, Bd. L, ©. 429 ff., Zaf. IV., B.) ©. 205—210. Beytrag zur Gefchichte einiger Salze; von Berzelius. ©. 210— 211. Entdedung einer Methode, eine Subftitu- tion des Chlors mittels Wafferftoffs zu bewerkſtelligen; briefliche Mittheilung von Bunfen. ©. 211— 213, Drmithologifche Notizen. Ueber den Zug ber Motacilla flava und über das Vorkommen der Emberiza Schoeniclus in Schweden von C. G. Loͤwenhjelm, ferner intereffante Nachrichten Uber Strix nyetea, und einige Furze Notizen Über das Vorkommen von Falco islandicus, Charadr. Morinellus, den beyden Lagopus-Arten und Sylvia atricap. et troch., von Liljeborg. ©. 213 — 214. Ueber Binnenfeefifhe in Norwegen; vom eben Genannten. ©. 214— 215. in Scomber Thynnus (44 Ellen lang) aus Bohuslaͤn. Sundewall. ©. 215 — 217. Ueber das Hautſkelett der Holothurien. Bericht uͤber eine von M. v. Düben in Lund und J. Koren in Bergen uͤber dieſen Gegenſtand eingeſandte Abhandlung von Lovén und Sundewall. ©. 217 — 219. Neue Dipterengattung aus Lulen Rapp: älchen gefchah durch Needham im Jahre 1743. ©, Bafer’s Bey: träge zum nüßlichen und vergnüg. Gebrauche und DVerbefferung des Mikro: ffops, 1754., ©. 327 — 343, N. fowohl, als B., beobachteten auch ſchon die Wiederbelebung der getrockneten Thierchen durch Befeuchtung, Lepterer nach 4 Fahren trockenen Liegens (B. a, a. O.). N. machte feine Entdeckung 1745. in feinen New microscopical discoveries be— kannt. Roffredi veröffentlichte feine Beobachtungen an ven „Anguilles du ble rhachitique ou du faux ergot‘ aud) ſchon 1775 (in Rozier, Obss. sur la Physique, 1775, p. 218). und Steinbucd endlich machte erft die fermigen am „Orasälchen, Vibrio Agrostis“ i. J. 1798, wo er diefe im Fruchtfnoten von Agrostis capillaris im Junius ent- det, neben welchen er aber noch eine ‚andere Art aus dem Fruchtknoten von Phalaris phleoides gefunden hatte, und veröffentlichte fie im Na— turforſcher, St, 28, ©, 233 — 259. — Bauer’s Obss. mier. sur la suspension des mouvemens musculaires du Vibrio Tritici ftehen, aus den Philos. Transactions, 1823,, T. CXIII., p. 1 sq., überfeßt, in den Ann. d. sc. nat., 1824., T. Il., p. 154— 167. B. Fonnte nach 5 Jahren 8 Monaten trocknen Liegens keins der Aelchen durch Anfeuchtung wieder beleben. — In neuerer Zeit hat auch Du— jardin die Wieverbelebung der Meizenälchen, und zwar häufig und nad) 4 — 5jähriger Aufbewahrung der brandigen Körner, theils in einer durch Deuchtigteit gefättigten Atmoſphäre, theils durch. unmittelbares Anfeuchten bewerkſtelligt. (S. f. Hist. nat. des Helminthes, p. 243.) Anm, d, Ueberf. 308 mark, Amphipogon, aus der Familie der Agromhziden, und deren Art A. Spectrum, werden von Wahlberg ausführlich (lat.) befchrieben, auch eine Zeichnung der legtern beygefügt. ©. 219— 222. Mineralanalyfen; von L. Swanberg. ©. 222—223. Nachrichten von reifenden Naturforfchern (Smith, Munk v. Rofenfhold und J. Wahlberg). ©. 226. Eine Tabelle über die Barintionen der magnes tifhen Declination in Stodholm am 29, und 30. November 1844. Zweiter Jahrgang. 1845. 263. Mit 2 Taf. Stockholm, 1846. ©. 1—9. Ueber Platina-Refiduum und über Ruthenium; vom Prof. Claus in Kafan. ©. 9. Pyrophyhllit, in Schweden gefunden, ©. 9— 12. Neue feandinavifhe Fiſche, fammtlich bey Nors wegen gefunden, ſchon im vorigen Sahrgange der „Dfverfigt‘, ©. 111, erwähnt, bier aber von den dort genannten Bf. beftimmter benannt und bezeichnet. Es find Polyprion cer- nium Valenc., Beryx borealis n. sp. (Urocentr. ruber. Oefvers. I.), Sebastes imperialis Cuv., Gobius Nilssoni n. sp. (G. linnear. Oefvers. I.), G. Stuvitziin. sp., Lophius eurypterus n. sp., Chironectes arcticus n. sp., Sternoptyx Olfersii Cuv., Gadus (Merlangus) Potassoa Risso (G. alb. Yarr. Oefvers. I.), Motella argenteola Montagu (M. glauca Yarr.), Rhombus Megastoma Donov., Lepado- gaster bimaculatus Penn. (L. norvegicus Oefv. I,), Cy- clopterus minutus Pall. ©. 12—13. Eine Larve von Cossus Ligniperda folk im Magen eines Schafes ‘gelebt haben [?]. Briefliche Mitthei- lungen vom Bergmwerksverwalter Grill ©. 18 — 14. Eine Kage füugt junge Eichhoͤrnchen auf; von demf. ©. 17—18. Entdedung eines neuen Metall$, Niobium, von H. Roſe in Berlin. ©. 18 — 19. Don. Brieflihe Mittheilungen über daffelbe von Schönbein; Bemerkung von Berzelius. ©. 19— 21. Ueber 2 vegetabilifhe Salzbafen aus dem Samen von Peganum Harmala. Brieflihe Mittheilung vom Dr. Fritzſche in Petersburg. | ©. 25—26. Ueber: das Metall Aluminium; Briefliche Mittheilung von Wöhler. 3 ©. 26 — 32. Ueberfiht der Pecora. Anzeige der in der Sfis (1846., ©. 564 ff.) bereits überfegt mitgetheilten „Me— thod. Ueberf. der wiederk. Thiere“ von Sundewall. S. 32 — 34. Ueber die Höhe des Kinnekulle feines’ Hügels in der fEaraborgifchen Landshauptmannfchaft]; von Litjehööf. ©. 34— 37. Neue Erdarten in Zirkonen. L. Swan: berg und Norlin. ©. 57 —45. Einige fragmentarifche Nachrichten von neuen Stoffen im Eudialyt; von &. Swanberg. ©. 45 — 46. Unterfuhung des hepatiſchen Mineralwaſſers von Sandefjord in Norwegen; von Berlin, ©. 46— 56. Bemerfungen über einige bisher nur unvoll Eommen. befannte fhwedifche Tritobiten; von Lovén. Die bier befprochenen und umſtaͤndlich (lat.) befchriebenen, auch auf Taf. I. fauber abgebildeten Arten find Ceraurus 'erenatus Enmr, Proctus (Calymene) coneinnus Dalm., (Asaphes) Stokesii Murch. et (Calym.) elegantulus Angelin., Trilo- bites (Calym.) verrucosus D/m., Metopias (Ampyx?) pachyrrhinus DI. und Lichas (Entomostr.) laciniatus Wahlenb. et cicatricosus Loven. 309 ©. 57—72. Reifeberiht von J. Wahlberg, batirt Kapftadt den 5. Sanuar 1845. [Steht vollftändig — von Greplin uͤberſezt — in Hornfhuh’s Archiv, Bd. J., ©. 413 — 429.] ©. 78 — 77. Neues (das ältere in ber Defverfigt, J., ©. 113 ff. gegebene vermehrendes und zum. Zheile berichtigens des) Verzeichniß der -ffandinavifchen Echinodermen z von Duͤben und Koren. ©. 81—82. Ueber das Don; von Plantamour- (in Genf), Schonbein und Berzelius. ©. 82— 83. Neue Modification des Nidelorydes, entdeckt von Genth in Marburg. ©. 83 — 85. Einige Mineralanalyfen; von Scheerer in Chriftiania. ©. 85 — 586. Bericht über eine Abhandlung von Berze- lius über die Atomgewichte des Schwefels und des Goldes. ©. 86— 88. Analyſen von Cer- und Vttererde= haltigen Mineralien, von Berlin. ©. 88--90. Ueber D:rthiten von Stodholm; von 8, Swanberg. ©. 90—93. Ueber das Atomgewicht des Chromes; von Berlin. ©. 93. Ueber die Wafferhöhe bei Calmar; von Silje⸗ fröm. Nach feinen Beobachtungen ift, wenn überhaupt: eine Erhöhung des Landes bey Calmar Statt findet, dieſelbe faft unbemerebar, und während der legten Sahrhunderte hoͤchſt uns bedeutend und geringer gewefen, als man bisher gemeint hat. 95 — 97. Ueber Abweichungen der Magnetnadel; von Sef⸗ ftröm. ©. 97—98. Ueber Strix passerina L.; von Sundes wall. Beobachtungen an einem bey Stodholm im Anfange bes Aprils 1845 lebendig gefangenen Eremplare. — Ueber ihr ſonſt feltenes, ſeit Detober 1844. aber ziemlich allgemeines Vorkommen in: ganz Schweden. ©. 98. Neues Borfommen des Oestrus Hominis im Lat: venzuſtande. Mittheilung von Esmark in Chriftiania, ©. 99 — 104. Beobachtungen über Malta’s Frühlings: vegetation; vom "Gand. Nyman. ©. 104— 111. Ueber f[hwedifhe Trilobiten; von Lovén. (Bortfegung. von ©. 56.) Ueber. die Gattung Trinucleus Murch. und umftändliche (lat.) Characteriſirung derfelben und ihrer 2 fchwedifchen Arten Tr. (Asaphes) seticornis His. et (Entomostracites) granulatus Wahlenb., ferner Über die Gat— tung Cybele Lover, Characterifitung derſelben und ihrer Art C. (Calym.) bellatula Dim. . Beide Arten werden auch auf Zaf. II. abgebildet. Endlich find noch zur. leßtern Gattung angeführt: Cyb. (Cal.) verrucosa D/Im., (Trilob.) velata Schloth. et. (?) Cal. bellatula D/m.? Eichwald, Sil. Schicht. Esthl. p. 66. ©. 115—116. Ueber das Don; brieflihe Mittheilung von Plantamour, beobachtet vun Marignac., ©. 116 — 119. Ueber Menfenfkelette und Werkzeuge, ausge gegeaben auf Deland, deren einer im Umriſſe abgezeichnet bey: gefügt fteht; von A. Retzius. ©. 119— 120. Beſchreibung und Umrißzeichnung eines Ruffenfhädels; von demfelben. } ©. 120— 123. Malakologiſche Notizen, die nordifchen Gephalopoden umfaffend; von Lovén. Es werden hier auf: geführt: Eledone -cirrosa Beck., Sepiola Rondeletii Leach (in 2 Var.), Rossia Owenii Ball (?) et glaucopis n. sp., 310 Ouychoteuthis Bergii Licht., Loligo vulgaris mi. ct media L. Angl., :Ommatostrephes Todarus d’Orb. und Sepia offieinalis Z. Befchrieben werden (lat.) die 2 Var, von Sep. rond., Rossia ow. et glaucopis. ©. 123—126.. Ueber den Winterfchlaf des Eichhörncheng; von I. W; Grill, Die Sade bleibt noch zweifelhaft. ©. 127—130. Ueber Hybriditäten des Birkhuhns u. a. Vögeln von Sundemwall. Es kommen nur bey 4 Familien der. Vögel dgl. wor, nehmlich bey den Fringillariae, Hirun- dineae, Gallinae und: Anates. Die bekannten. Beifpiele wer— den aufgeführt und zum: Theil auch. befchrieben. ©. 130— 131. Ueber fterite Birkhühner und zahme Hühner; von Demfelben. ©. 131 — 132. Ueber die Fortpflanzung des Kreuzſchnabels; von Demf. 2 Beifpiele davon, daß diefe auch in hohen Breiten (63% nördl. Br.) im Winter gefchebe. ©. 132— 135, Stärfe und Nichtung der magnetifchen Kraft, beob. in Stodholm; von Liljehoͤoͤk. ©. 135 — 140. Ueber das Atomgewicht des Queckſilbers; von 8. Swanberg. ©. 145 — 149, Iridium von Osmium und NRuthenium zu ſcheiden. Berzelius. ©. 149152. Metallurgiſche Analyſen ; von & Swanberg. ©. 162 — 154. Graf Bjoͤrnſtjerna zeigte einige merk— wuͤrdige Bücher und Schriften vor. ©. 154— 164. 31 füc die ſchwediſche Fauna neue He— mipteren= Arten (fämmtlidy zu den Cicadae L. gehörend), (lat.) harakterifitz von Boheman. ©. 164—165. Ueber den Sommeraufenthalt ded Dom: pfaffen; von Sundewall. Obgleich es im allgemeinen richtig ift, daß diefer im Winter im mittleren Schweden höchft gemeine Bogel im Frühlinge nördlich zieht, fo ergiebe ſich doch aus Be— obadhtungen, daß auch eine fehr bedeutende Anzahl noch im mittleen, vielleicht: ſelbſt im füdlihen. Schweden, ſo wie in Deutfchland, zuruͤck bleibt. ©. 166. Verſchiedene ornithofogifche Notizen, betr. den Auf— enthalt von Garrulus infaustus, Ampelis garrulus , Caryo- catactes guttatus und Oygnus musicus, ferner das Neft der Hirundo esculenta. ©. 167— 168. A. Retzius' und Sundemwall’s: Bericht über eine Abhandlung des’ Gen.» Confuld® Tarras in Monte: video über die Indianerſtaͤmme in der Plata- und Drientalce- publif, nebft Befchreibung und Zeihnung eines nad) Schweden gebraten Individuums (eines Mädchens) vom Puelches-— ftamme, ©. 168— 169, Ueber die Snfelgruppe Juan Fernandez. und ihre Bewohner; vom Kauffartheis Seecadetten Ankarſwaͤrd. ©. 173, Ueber dag Ozon; von Berzelius, ©. 173—174. Ueber das Senföh Wertheim, Bers zelius. ©. 174— 175. Berzelius. ©. 175. Ueber Anwendung von Glasſcheiben ſtatt Kupfer— platten zum Graviren. Berzelius über die von Böttger in Frankfurt und Bromeis in Hanau gemachte Erfindung. ©. 176. Ueber Mazonit. Sohnfton. ©. 176— 177, Weber ein neues Silbererz; von. L. Swan: Ueber das Taurin. Redtenbadher. berg. &.177— 181. Ueber bie vermeintlichen. elektrifchen Organe bey den nicht eleftrifhen Rochen; von U. Regius, 311 &. 181 — 182. Ueber den Bau des Glaskörpers im Auge. Bericht von A, Retzius über einen Auffas darüber von Hans nover. S. 182 — 187. Aus einem Briefe, dat. Aden, 29, Juni, ven dem reifenden Naturforfcher Freiherrn v. Düben. ©. 187— 188. Eine Phoca aus dem Ladoga; gehört zu Plı. annellata Nilss., ift aber weit dunkler, faft wie ſchwarz, feibft auf der Bauchfeite und den Füßen, gefärbt. Die ring: förmigen weißlichen Flecken gleichen ganz denen ber Ph. an,, find aber nur auf der Bauchfeite recht deutlich. An den Seiten find fie unterbrochen, und auf dem Rüden erfcheinen nur Eleine, undeutliche Nefte derfeiben. in anderes Gr. bderfelben Bar. aus dem Saimen in Finnland ſcheint jenem ganz zu gleichen ; ein drittes (2, während das N) ift etwas größer, als das erfte, und feine fchwarze Färbung ift nicht fo rein. - Die beyden feßteren Er. ftehen im zool. Mufeum zu Lund, das erftere im Reihsmufeum zu Stockholm. — Es follen fi) auch Phoken im MWenerfee finden (?). Sundewall. ©. 188— 189. Fernere Nachrichten über Myodes schisti- color; brieflihe Mittheilung von C. H. Wegelin. ©. 189 — 191. Ueber das Vorkommen des Vespertilio Nathusii und des Myoxus avellanarius L. in Schweden. — Mus islandieus Z’hienem. ift nichts Anderes, als die in ganz Scyweben gemeine Abart von M. Musculus, unten weiß, ge— wöhnlich mit gelblicher Gränze zwifchen dem Bauch und der Farbe der Seiten, ferner mit gelbem Fleck auf der Bruſt. — Hypudaeus medius Nilss., von welchem das Mufeum mehrere Exemp. aus Lappland erhalten hat, ſtimmt völlig mit Blafius’ und Wayner’s Befchreibung des II. ratticeps überein, In— deffen fcheint es noch zweifelhaft zu fen, ob Dies Thier aus dem füdlichen Rußland identifch mit dem M. med. fey, welcher in Scandinavien nur hoch oben in Lappland vorfommt. Sun: demall. S. 114—192. Einiges über den Häring wie aud über Makreelen- und Dorfhfang; von Efftröm. S. 201-202, Ueber die Fettbildung bey IThieren, mit Beziehung auf Medel’s Schrift, De genesi adipis in mam- malibus; von Berzeliuß. ©. 202 — 204. Ueber die Zufammenfegung des Seewaſſers; Mittheilung von Forchhammer. ©. 204— 205. Ueber Arfenit in Mineralwäffern , in der Erde und in Sumpferzen; Brief von Waldner in Karlö- ruhe, nebft Bemerkungen von Berzelius. ©, 205— 211. Ueber die Verhältniffe, von welchen die vers fchiedene Ausdauer der kupfernen Schiffbefchläge abhängt; von Akerman in Fahlun und Berzelius. S. 211—212. Ueber den Nickel: Ertrag in Schweden; vom Letzteren. ©. 212. Magnetifhe Beobachtungen, im Sommer 1845. in Haparanda gemacht von Liljehödf. S. 212— 213. Bezeichnung des Waſſerſtandes bey Boffe- kop im Altenfjord. Mittheilung von Dewfelben, S. 2313 — 214. Ueber die Farbenveränderungen der Pflanzen in der Lappmark; von Wahlberg. ©. 219— 225. Beriht von Poppius und Ekſtroͤmer über eine Abhandlung von Leyonmark, betreffend Schwedens Volkszählungscomptoir (Tabellwerk) etc. feit dem J. 1815. S. 225. Ueber einen ungewöhnlichen Hagelfall am 5. July 1845. in der Gegend von Weſterwick; mitgeth. von Berzeliu sg, 312 ©, 226 — 228. Ueber bie Löfung algebraifchee Gleichungen; aus einem Schreiben von Malmften. ©. 223 — 231. Bemerkungen bey der Transformation mul: tipfer Integrale; von U. F. Smwanberg. . ©. 231—232. Kalfanalyfen; von Swanberg. - ©. 232 — 234. Ueber Sternfhnuppen; von Selander; nebft einer am 11. Mai 1845. auf dem Obfervatorium zu Neapel gemachten Beobachtung. ©. 235. Ein Coluber laevis von 7" Länge hatte eine Blindfhleihe von 44' Länge verfhludt. Beobachtung vom Dr. Hanfen in Norrköping, mitgetheilt nebft Bemerk. von Sundemwall. ©. 235. Berfchiedentliches Vorkommen des Myoxus avella- narius in Schweden. Mitth. von C. G. Lö wenhjelm. ©. 236— 237. Entwidlung einer Kartoffel ohne Erde, Feuch: tigkeit und. Licht, beobachtet vom Dr. Segerftedt. ©. 243 — 253. Beſchreibung eines Abyſſinier- und Ba: futofaffer - Schädels; von AU. Retzius; nebft fehr intereffanten, diefem mündlich von [dem am 13. Auguft 1845. aus. Afrika zuruͤckgekehrten] I. Wahlberg gemachten Mittheilungen über die Bafutokaffern. S. 253 — 254. Ueber den Zweck ber Fußbiltung der Ta: ydromiden, von P. Wahıberg. Es find in diefer Familie bey beyden Gefchlechtern die Schenkel der 2 vorderen Fußpaare, oder wenigftens die des mittlern, bedeutend verdidt und unten gewöhnlich mit fteifen Haaren verfehen, welche wie die Zähne eines Kammes, in Neihen ftehen, Die Schienbeine der Zwi— fohenfüße find außerdem nah der Rundung der Schenkel ge: bogen. Die Zachydromiden find Raubthiere und leben von andern, weichen Inſecten, deren Säfte fie ausfaugen. Ich fah eine Tachydromia Macula Zell. einen Raub mit einem ber verdickten Beine faffen und ihn mit der gebogenen Tibia gegen die fteifen Nandhaare des Schenkels drüden, wodurch er feſt— gehalten ward, big die Fliege ihn getödtet und ausgefogen hatte. Aller WahrfcheinlichEeit nach bedienen fich alte diefe kleinen Raub— fliegen mit ähnlicher Fußbildung derfelben eben fo und würden fid) ohne fie der Muͤcken und anderer Snfecten, welche oft größer find als fie fetbft, nicht zu bemachtigen vermögen. ©. 254— 257. Ueber neue fhwedifhe Suͤßwaſſer-Mollus—⸗ Een; von Hanfen. Es find Paludina achatina Zmck; Pal. inflata n. sp. in 2. Var. (werden befchrieben), Unio ater. Yills.; Anodonta rostrata Rossm. et complanata Ziegl. und ein neues (?) Pisidium. Meteorologifhe Beobachtungen, vom Stodholmer Obſerva— torium finden fich in biefem Jahrgange, ©. 24 für das Jahr 1844., S. 79 für San., 80 Febr, 114 März, 144 April, 172 Mat, 189—200 Sun. —Uug., 217 Septbr., 242 Dctbr. und 261 Nev. 1345. Den Schluß des Jahrganges machen ©. 262 und 263 Ter: minbeobachtungen über die magnetifchen Declinationsvariationen in Stodholm am 21 und 22 Febr., 30, 31 Mai, 29, 30 Aug. und 28, 29 Novbr. 1845. 311 Generum et speeierum Mineralium secundum Ordines naturales Synopsis, omnium, quotquot adhuc reperta sunt, mineralium nomina complectens; ‚adjeetis syno- nymis et veteribus et recentioribus ac novissimarum Aralysium chemicarım summis, scripsit E. Fr. Glocker. Halae apud Anton. 1847. 8. 349. Es iſt nicht zu laͤugnen, daß eine Tateinifche Terminologie der Mineralogie hoͤchlich noth thut. Die Botanik ift fo zu Tagen ganz latemiſch; die Zoologie wenigſtens zur Hälfte; die Mine: ralogie hat es nie zur gelehrten Sprache gebracht. Die Namen burzeln daber wie Schnellfugeln, aus allen Sprachen, Laͤndern, Bergen und Bergwerken, Flüffen, Menfchen, Beftandtheilen, mit allen möglihen Endungen in it, lith, In ufw.; faft alle haben über die merkwürdige Eigenfchaft, daß fie barbariſch Klingen. Diefem Uebel ift ficherlich nur abzuhelfen durch die Lateinische Sprache. Allein hier kommt nun eben die Noth mit den Prinz eipien. Auf welches Fundament follen die Namen gegründet und nach welcher grammatifchen Negel follen fie geformt wer— den? Es gebührt dem Profeffor Breitbaupt die Ehre, zuerft den Verſuch der Iateinifhen Terminologie gewagt zu haben in feinem „Bollftändigen Handbuh der Mineralogie Tert 1841,” Mie fern es ihm gelungen ift, mag hier uner= örtert bleiben. Das Schlimme tritt aber fhon zu Tage, daß Profeffor Glocker deffen Terminologie nicht glaubt annehmen zu dürfen und daß wir mithin gleich, beym erften Anlauf zwey Terminologien haben. Diefes Uebel rührt ohne Ziveifel daher, daß man fich über die Principien noch nicht vereinigt hat, oder vielleicht, daß man noch yar nicht Elat daruͤber geworden ift. Unfers Bedünfens muß hier jede Willkuͤhr ausgefchloffen werden, vor allem Namen von Orten und Menfchen, welche mit den Eigenfhaften der Mineralien nichts zu fchaffen haben. Nun kann aber ein Streit entftehen, ob Mathematit, Phyſik oder Chemie das Princip der Namengebung feyn fol. Wie in der Zoologie und der Botanik die Benennung wo möglih nach den Drganen gebildet wird; ſo follte e8 doch wohl auch bey den Mineralien gefchehen. Ihre Organe aber, find offenbar die Be: ftandtheile und keineswegs die Geſtalt und die phyſiſche Eigen— ſchaft. Wir halten ung daher überzeugt, daß das Princip der Namengebung die Chemie feyn muͤße. Daben kommt freylic) der Uebelftand entgegen, daß die meiften Sippen zwey Namen haben müßten, twofern die Lateinifche Sprache gewählt wird, mie etwa Sulfas ferri aut Fertum sulfurieum. Ssft bier nicht zu helfen, fo muß man ſich an die griechifche Sprache wenden, welche die nöthiyen Zufammenfeßungen wohl erlauben würde, Darüber mögen die Spftematifer nachdenken und vorzüglich ſich bemühen, gewöhnliche und kurze Wörter, nicht aber feltene und vielfpibige zu fuhen. Vorher muß man aber allen Scharf finn aufbieten, um zu fehen, ob nicht Tateinifche Zufammen: fegungen möglich wären, wenn aucd einiger Zwang in Anwen: dung gebracht werben müßte. Kann mun Aurotellurites, Ou- proplumbites, Iridosmium uſw. machen; fo wird man auch Sulphuriferrum, Silieiferrum und dergleichen machen dürfen! Mas nun das vorliegende Bud) betrifft; fo hat ſich “er Verfaſſer an feinen vortrefflichen Grundriß der Mineralogie 1839. gehalten, denſelben erweitert, verbeffert, wo «8 nöthig war. Das Buch ift ungemein reich in Genera und Species und man muß fich wirflih wundern, wie es dem WVerfaffer möglich war, alle, in der ganzen -Welt gemachten Entdeckungen bis auf die neuefte Zeit zufammenzubringen. Iſis 1848. Heft 4. 312 Mir Eönnen begreiflicher Meife nicht ins Einzelne eingehen und wollen daher nur ein Mufter geben von’ der Behandlung bes Gegenftandes. Ordo I. Anthracitae, I. Anthraeitae non bituminosi. (Pondus specificum — 1,2, — 2, 2.) E 1. Graphites (Gtaphit). Species 1. Graphites lenis — milder Graphit, Reißbley, Plombagine, Black lead. Var. 1. Graphites lenis crystallinus, a. Gr. J. cr. lamellosus (Blätteriger). b. Gr. I. cr. squamosus ( Schuppiger). ce. Gr. J. er. radiatus ( Strahliger). Var. 2. Graphites lenis solidus (Dichter m. Graphit). 2; Anthraeites (Anthracit). Spec. 1. Anthracites splendens — glänzender Anthracit, Glanzkohle; W. Kohlenbiende ufw. Kilkenny- coal etc. Bey den neuen Gattungen, welche in dem deutfchen Bud) noch nicht enthalten find, werden die Beftandtheile angegeben ; unten in Anmerkungen die Ethmologie. Weberhaupt ift das Bud mit großem Fleiße und vieler Sachkenntniß bearbeitet; auch feibft die Namen der Griehen und Römer find angeführt, wenn fich dergleihyen finden; ferner nicht bloß die Gattungen unter “ihre Sippen gebracht, fondern auch die Varietäten und ſelbſt die Abaͤnderungen in den Farben. Das Spftem fteht übrigens in feinen Hauptabtheilungen fo: Classis I. Mineralia anthracodea et bituminosa. Ordo I. Anthracitae. I. Anthracitae non bituminosi. Il. Anthracitae bituminosi. Lithauthrax, Ordo II. Asphaltitae. I. Asphaltitae bituminosi. Petrelaeon etc. ll. Asphaltitae acidiferi — Mellites etc. Classis I. Mineralia sulphurea. Ordo III. Thiolithi. Sulphur. Ordo IV. Cinnabaritae. 1. Cinnabaritae arseniferi. — Citrites (Raufchgelb) ete. 11. Cinnabaritae 'hydrärgyrifeti. III. Cinnabaritae pyrargyritoidei. — Pyrargyrites (Roth: gülden) etc. IV. Cinnabaritae sphaleritoidei. — Sphalerites (Zint: blende) etc. Ordo V. Lampritae. I. Lampritae tellurici, ll. Lampritae galenici. II. Lampritae siderici. — Sternbergites. IV. Lampritae antimonici. V. Lampritae bismuthici. VI. Lampritae galenostibici. VII. Lampritae chalcostibitoidei,— Tetraedrites (Sahlerz). Ordo VI. Pyritae. I. Pyritae leuconicolini ete. — VI. Pyritae xantho- nicolini. Classis I. Mineralia metallica. Ordo VII. Metalla I— I. Classis IV. Mineralia oxydata. Ordo VIII. Metallolithi. — I. I. Ordo IX. Amphibolitae. — I—X. Ordo X. Sclerolithi. — I—. 20* 313 Ordo XI. Pyromachitae. — I—V. Ordo XII. Zeolithi. Ordo XII. Argyllitae. — 1. 1. Ordo XIV. Margarophyllitse. — IAIII. Classis V. Mineralia salina. Ordo XV. Hydrochaleitae. — I— II. Ordo XVI. Barochaleitae. — I— VI. Ordo XVII. Halolithi. — I— VII. Ordo XVIII. Hydrolyti. — I. I. Ein vollftändiges Regiſter erleichtert die Benugung des Buches. Prodromus Systematis naturalis Regni vegetabilis editore et pro parte auctore Alphonso De Candolle. Pari- siis apıd Masson. Lipsiae apud Michelsen. XI. 1847. 8. 736. Diefer Band ift faft ganz von deutſchen Botanikern bearbeitet und zwar von Reuter zu Genf, Chr. G. Nees von Efen- bed zu Breslau und J. C. Schauer ebd.; der größte Theil des Buches ift jedoch die Arbeit von Nees. Reuter hat die Drobanchaceen behandelt von ©. 1 bis 45; Nees die Ucanthaceen von 46 — 519; Schauer die Phrymaceen ©. 520. und die Verbenaceen ©. 522 — 700., De Gandolle die Myoporaceen ©.701. bis 716.; das Uebrige enthält Nachträge und Regiſter. Die Bearbeitung ift Übereinftimmend unter fi) und mit den früheren Banden, die Ueberficht der Sippen je voran, bie Cha— tactere der Gattungen ziemlich groß, fehr vieles neu... An der Genauigkeit ift bey den genannten Schriftitelleen nicht zu. zwei— fein; die Quellen überall reichlich angeführt. Bey einem folchen Zufammenwirfen von vielen Botanifern ift zu hoffen, daß dieſes große Werk werde zu Ende geführt werden. Plantae javanicae rariorer, adjectis nonnullis exoticis in Javae hortis cultis, descriptae auctore J. K. Hasıskarj. Berolini apud Förstner 1848. 8. 554. Bekanntlich hat der DVerfaffer mehrere Jahre lang auf Java fehr fleißig gefammelt und manche feiner Beobadhtungen in ber Klora und in van der Hoevens Zydfchrift bekannt gemacht. Hier gibt er ung nun ein fpftematifches Werk mit Characteren und fehr ausführlichen Beſchreibungen nebft Citaten, auch aus Rheede und Rumph, wo es vorkommt. Das ift daher eine wichtige und fehr danfenswerthe Arbeit, welche der MWiffenfchaft Nutzen und ihrem Verfaſſer Ehre bringen muß. Der Verfaſſer gibt die wichtigften Synonyme und auch die indifchen Namen, deren Bedeutung bisweilen erklärt if. Wer Eennt nicht die Wichtigkeit der indifchen Floren für MWiffenfhaft und Leben? Sind fie gründlich bearbeitet wie hier; fo bedürfen fie. Feiner weiteren Empfehlung. Der Verfaſſer führt 399 Gattungen auf und ordnet fie auf folgende Art. A. Agamae. a. Angiosporae: Algae, Fungi, Lichenes. b. Gymnosporae: 1. Arhizae: Hepaticae,* Musci. 2. Radicatae: J,ycoperdiaceae, Filices, Equisetaceae. 314 B. Gamicae. a. Athalamicae: Rhizocarpeae. b. Thalamicae. 1. Gymnospermae. 2. Angiospermae. ' Monocotyledoneae. Dicotyledoneae. Dann werden die Pflanzen aus folgenden Familien befchrieben. Equisetaceae, Salviniaceae. Monocotyledoneae: Gramineae, Cyperaceae, Com- melynaceae, Alismaceae, Flagellarieae,; Melanthaceae, Pontederiaceae. Liliaceae, Smilaceae, Ophiogoneae, Hydrocharideae, Hypoxideae, Amaryllideae, Bromeliaceae., Orchideae, Zingiberaceae, Cannaceae, Musaceae, Aroi- deae, Pandaneae. Dicotyledoneae: Menispermaceae, Anonaceae, Dil- leniaceae, Berberideae, Capparideae, Papayaceae, Cucur- bitaceae, Piperaceae, Moreae, Urticaceae, Monimiaceae, Laurineae, Hernandiaceae. Polygoneae, Nyctagineae, Pittosporeae, Celastrineae, Hippocrateaceae, Rhamneae, Begoniaceae, Euphorbiaceae. Dipterocarpeae, Ternstroemiaceae, Clusiaceae, Hyperi- cineae, Aurantiaceae, Meliaceae, Sapindaceae, Polygalaceae. Oxalideae, Malvaceae, Stereuliaceae, Büttneriaceae, Tiliaceae. Saxifragaceae, Papilionaceae, Moringeae, Mimosecae, Amarantaceae, Portulacaceae, Staphyleaceae, Oenothereae. Rubiaceae, Ampelidene, Araliaceae, Umbelliferae. Sapotaceae, Ebenaceae, Ericaceae, Labiatae‘, Verbe- naceae, Asperifoleae, Scrophularineae, Acanthaceae, Bi- gnoniaceae, Gesneriaceae, Solanaceae, Convolvulaceae, Goodeniaceae, Compositae. Disquisitiones anatomico - comparativae de Membro piscium pectorali, institutae in Museo regio berolinensi a €. Mettenheimer, Dr. Med. Berolini apud Hirschwald. 1847. 4. 64. tbb. 2. Man brauht von diefer Schrift nur ein Blatt nach dem andern vom erften bis zum legten umzufchlagen, fo fieht man, daß der Verfaffer ein Philolog ift: nirgends eine Auffchrift, kein Hauptftüd, Abſchnitt, ja nicht einmal ein Abfag. Fängt man an zu leſen, fo erkennt man fogleih, daß ber Verf. ein gewandter Philolog ift, welcher durch Weberfluß an Material die Wörter fo Eünftlic) zu fügen weiß, daß er ben Leſer zwingt, das Gemälde mwieberholt anzufehen, wenn er unter feheiden will, welcher Figur Beine und Arme: zugehören. Der Stoff felbft aber iſt anziehend. und befonders bie allfeitige und kenntnißreiche Darftellung deffelben reizt zum Lefen. Hat man. aber einmal angefangen, fo fann man nicht eher aufhören, als bis der Athem ausgeht und einem das Bud aus der Hand fällt. Man laffe e8 aber ja nicht liegen, ohne das legte Wort mit dem Bleyſtift bezeichnet zu haben, weil man fonft nidjt mwiffen würde, wo man fortfahren fol. So fann man e8 einige Tage machen und nad) und nah zu Ende fommen. Dafelbft findet man eine Erklärung. der wirklich fhönen Abbildungen von Hugo Troſchel und C. F. Schmidt, an der man aus ſchnaufen und fich wieder erholen kann. 315 Das ift alfo die Noth der Philologie. Was nun” den’ Inn⸗ halt betrifft; fo Eann man nicht anders als denfelben hoͤchlich loben ſowohl in Hinficht des Fleißes als der Beurtheilung. Der Verfaffer hat alle Auffäge dieſer jungen Literatur geündlic) duchhgemuftert und eine große Menge Bruſtguͤrtel an den Ber— liner Fiſchſkeleten verglichen und deren Knochen gedeutet, in feiner Beurtheilung aber vergeffen, daß es vor 40 und 30 Jah: ten noch fein Dutzend Fifchffelete in ganz Deutfchland. gab und Jeder ‚die größten Anftrengungen maden mußte, um fid) einige größere Fiſche zu verfchaffen; er hat vergeffen, daß da= mals noch gar nichts in der Deutung diefer Knochen gefchehen war und daher Jeder fein, Nachdenken anftrengen mußte, um ſich nur. einigermaßen zurecht zu finden; er hat vergeffen zu bedenfen, daß es nun, nachdem Andere die meiften Knochen nach vielen vergeblihen Verfuchen beftimmt haben, leicht if, einen und den andern unbeftimmten oder unrichtig beftimmten in feine Bedeutung einzufegen. In wiefern das Legtere dem Berfaffer gelungen oder nicht gelungen ift, wagen wir nicht zu fagen; denn dazu wäre nicht bloß eine Wiederlefung aller Aufs fäße von Geoffroy und Guvier, felbjt unferer eigenen nö= thig; fondern felbft die Bereifung und Vergleihung von großen Sammlungen. Das fönnen wir aber den Zootomen fagen, daß diefe Schrift wichtig iſt und daß fie die große Mühe, fich durch diefelbe zu arbeiten, nicht fcheuen follen, Monographien der Sängetbiere, bearbeitet von Prof. H. R. Schinz, mit Abbildungen von J. Kull. Zürich bey Meyer» Heft XVII 1848, Kl, Fol. 6 Tfln. ill, Mieder ein recht hübfches Heft!, die Figuren groß, und tie es fcheint, richtig gezeichnet, auf jeden Fall forgfältig illuminiert. Es werden nun ziemlich alle Antilopen geliefert feyn, alfo eine Sammlung der Gattungen von der reichhaltigften Sippe, mas man faum irgendwo finden wird. Diefe Vollftändigkeit wird dem Merk gewiß auch zu großer Empfehlung dienen. Diefes Heft enthalt: Antilope euvieri von Mogador. A. olgilbyi von Fernando Po. A. bennettii aus Deccan. A. Kob vom Gambia. Sus leucomystax mit dem Schädel befonders, aus Japan. Sus penicillatus gleichfall® mit dem Schädel und dem Jun⸗ gen, aus Weitafrica; befindet fih in der Sammlung zu Bafel und ift hier zum erften Mal abgebildet und befchrieben. Neuere Beyträge zur Schmetterlingsfunde mit Abbildungen nach der Natur, Herausgegeben von C. 8. Freyer. Augsburg beym Berfaffer und in der Niegerfchen Buchhandlung, Heft 81— 86. 1846. und 1847, 4, T. 481 —516. ill. Die Einrihtung und die Ausftattung diefer Hefte ift fchon binlänglich bekannt. Bemerken müffen wir aber hier, daß der Berfaffer zwar die Flügeladern anzugeben pflegt: da fie aber durch die Sllumination manchmal undeutlich werden; fo waͤre es erwünfcht, wenn er, wo es nöthig ift, die Flügel auch. be— fonders bloß in Umtiffen darftellte, vorzüglich bey den Schwär: m 316 mern und Nachfaltern. Das kann freylic nur gefchehen durch Abreibung der Schuppen. Hat man aber mehrere Eremplare, fo ift fol ein Umriß mehr werth als die Erhaltung eines Eremplars. Diefe Hefte enthalten: T. 481. Hipparchia briseis, mit Puppe und Raupe auf einem Grashalm; erhalten von Doctor Niderl in Prag. Die Pflanze ſollte jedesmal ſyſtematiſch genannt feyn. T. 481. Euprepia curialis m. et f., mit Puppe und Raupe auf einer Pflanze; eingefchidt von Stenz, ber fie mit Kopffalat ernäbrte, T. 483. Orthosia leucographa m.; eingefchidt von Natlhy in Ungarn. Sig. 2. Apamea illyria n.; leingeſchickt von Sch mibt in Laibach. Fig. 3. Ophiusa ludiera f.; aus Ungarn, Fig. 4. 0. lubrica n.; von Kindermann. T. 484. Gortyna flavago f.; mit Puppe und Raupe auf einer Walddiſtel. T. 485. Ophiusa rectangularis, mit Puppe und Raupe auf Celtis; von Stenz bey Noveredo gefunden. T. 486. Psodos moeroria n.; von Kindermann Sohn, aus dem Ural, Sig. 2. Acidalia consentaria n.; ebendaher. Fig. 3. Cidaria passeraria n.; von der Schlüdenalpe auf Kräutern. Fig. 4 Zerene alaudaria n.; von Dr. Niderl aus den öfterreichifchen Alpen. T. 487. Lycaena adonis m. et f.; mit der Raupe auf Coronilla minima; von Dr. Niderl. T. 488. Gastropacha ariae m. et f., mit Puppe, Ge- fpinnft und Raupe auf einer MWeidenart auf Alpen. T. 489. Noctua negleceta, mit Puppe und Raupe auf einer Eichez von NatlY. T. 490. . Heliothis ononis m. et f., mit Puppe und Raupe auf Ononis. T. 491. H. dipsacea, mit Puppe und Raupe auf Ci- chorium intybus, frißt auch Hypochoeris. T. 492. Chilo phragmitellus m. et f.; mit Puppe und Raupe auf Schilfeohr; von W. Krösmann in Hannover. T. 493. Melitaea deione, aus Südfrankreich. . Fig. 2. Argynnis selenia mas n. Auf Wiefen am Led. fig. 3. 4. Hesperia caeca; von Dr. Nickerl auf den Tyroler Alpen, T. 494. Lithosia arideola Hering; Falter, Puppe und Raupe auf Aira canescens, von Hering, bey Stettin. Fig. 2. Psyche stetinensis Hering. m. et f., mit Puppe und Raupe im Sad; von Hering. T. 495. Xanthia sulphurago, mit Puppe und Raupe auf Acer campestris; von Ft. Schleyer in Jena. T. 496. Catocala pacta suecica m., mit Puppe und Raupe auf einer Meidenart; von Dr. Schmidt in Danzig, aus Schweden, und Sievers: in Petersburg. T. 477. Brephos parthenias, mit Puppe und Raupe auf Birkenzweig, ' ' %. 498.! Boarmia einctaria m. et f., mit Puppe und Raupe auf Biscutella. Z. 499. Hipparchia Iyllus, von Zeller aus Sicilien. Sig. 2, 3, Hipparchia statilinus, von Dr. Schmidt um Danzig. 317 T. 500, Gastropacha crataegi m, et f., mit Puppe, Gefpinnft und Raupe auf Zitterpappeln, T. 501. Nonagria fulva; bey "Augsburg, an feuchten Maldftellen im Scilfgras. Fig. 2. Leucania hesperica, von ber Infel Creta. Fig. 3. Agrotis tripuncta n., am Led. ig. 4. Mamestra albicolon, T. 502. Cuecullia lactucae, mit Puppe und Raupe auf Prenanthes, T. 503. , Catocala pacta suecica f, mit Puppe und Raupe auf einer Weide, von Sievers um Petersburg. T. 504. Larentia flavieinetaria, mit Puppe und Raupe auf Saxifraga petraea; von F. Schmidt in Layhbach. T. 505.: Hesperia unicolor (tages), von Dr. Frivald z⸗ En aus den griechifchen Inſeln. $ig. 2. Psyche uralensis, von Kindermann, &ig. 3. Gastropacha suberifolia fem, von Weißen; born in Weimar, aus Spanien, Fig. 4. Ophiusa gentilitia, von Weifenborn. T. 506. Zygaena contaminei, von Zeller aus Eicilien. Fig. 2. Z. dahurica mas, von Weißenborn. . Fig. 3 4. Z. syracusia, von Zeller aus Sicilien. T. 507. Agrotis fennica, von Zaufher aus dem Nor: den von Kaſan und Drenburg. Sig. 3. Mamestra cervina, von Weifßenborn aus dem Ural. Fig. 4, Orthosia cavernosa, von Weißenborn aus dem Ural. T. 508. Xylina ingenua, von Weißenborn aus den griechifchen Snfeln. Fig. 2. Cucullia propinqua, von Weißenborn, Fig. 3. C. pustulata Eversmann. fem., von Weißen- born aug Kafan und Drenburg. Fig. 4. Catocala separata, von Frivald zky aus den griechiſchen Inſeln. T. 509. Plusia auriſera mas et f., von Weifenborn aus Spanien. Fig. 3. Polia farinosa n., von Kindermann. $ig. 4. Hadena baltica Hering., von Stenz und Weißenborn. T. 510. Boarmia defessaria n. Fig. 2. Acidalia affiniaria, von Weißenborn aus Engelland. 315 Fig. 3. Crocallis dardouinaria mas et f., von Wei: Benborn aus Frankreich. T. 511. Lycaena bavius Eversmann, von 5. Lederet in Wien, von Zaganrog. 3ig. 2. Colias pelidne mas et fem., von demfelben, aus Labrador, ig. 4 Pontia eupheme, von demfelben, vn Sarepta. T. 512. Lycaena iphigenia, von demf., von Bruffa. Fig. 3. Pontia glauce, von demfelben, aus Portugal. Sig. 4. P. chrysidice, von demf., aus Griechenland. X. 513. Hesperia paniscus var., von demf., bey Wien. dig. 2. 5. H. pumilio, von demfelben, aus Stalien. Fig. 4. Chimaera appendiculata var. m., von Sarepta. T. 514. Simyra eogene mas et fem., mit Gefpinnft und Raupe auf Wolfsmilh; von Lederer aus Sarepta, 2. 515. Nonagria phragmitidis mas, von demfelf ben, aus Deutfchland. Sig. 3. Agrotis ericae mas, von demfelben aus Suͤd— frankreich. dig. 4. Episema hirta mas, von bemf., von Sarepta. T. 516. Hadena dentigera mas, von Sarepta. Sig. 2. Xylina oculata, von Kederer, bey Wien, Sig. 3. Polia canescens, von demfelben aus Suͤd— franfreich. Fig. 4. Xanthia puniceago fem., von dbemfelben, von Sarepta. 3ig. 5. Acidalia perpusillaria, von demfelben von Sarepta. dig. 6. Acidalia sulphuraria Lederer, von demſel⸗ ben, von Sarepta, Außerdem find bey jedem Hefte kurze Bemerkungen uͤber verſchiedene Falter, nehmlich: Bombyx pyri, carpini, spini, caecigena, tau, vinula, er- ninea, carmelita, dietaea, dietaeoides, bicoloria], tremula, arundinis, hectus. Argynnis arsilache. Gastropacha castrensis. Plusia eugenia, concha, modesta. Albert Kindermann, der Vater, ift geftorben in Ofen am 14. November 1846., alt 67 Jahr; fein Sohn fammelt fort und wird ſich wahrfheinlid) in Odeſſa niederlaffen. ———e — — e — Berichtigungen zu dem Aufſatze uͤber Leeuwenhoek's Leben und Verdienſte, Iſis, 1847., 9. 12, ©. 915 — 926. ©. 915. 3.2. I. van fl. von. ©. 915. 3.2. I, Leeuwenhoek fl, Leeuvenhoek. ©. 918, Ann, 4,1. Birch ſt. Brich. ©. 92, 3.3. I, Craanen ſt. Cranen. S. 923. Ann * 3. 11. 1. de myne, fl, domyne. ©. 925. 3:25. 1. 3ten fl. Aten. ©. 926: Anm, 3.10, v. u. l. meinem Schen fl, meinen Sachen. Im Verlage von 6. Froebel in Rudolstadt erschien soeben: Arbeiten NATURFORSCHENDEN VEREINS ın Riga. Redigirt von Dr. Müller und Dr. Sodoffsky. Eriten Bandes drittes und viertes veft. Mit 7 Tafeln Abbildungen. reis 14 Str. Inhalt des ganzen Bandes: Vorwort. — Verzeichniss der Herren Mäcenaten. — Heft 1. Zur Flora der Ostseeprovinzen von Dr. F. A. Buhse. — Ueber Nephrodium Filix mas von Apotheker ©. A. Heugel, — Einiges über die Blattwespen im Allgemeinen, nebst einer tabellarischen Uebersicht der Gattungscharacteren und über die in Liv- und Curland beobachteten Arten, mit einigen Bemerkungen dazu von B. A. Gim- merthal. — Ueber die Metamorphose des Schmetterlings von Dr. W. Sodoffsky. — Das Mikroskop und seine Leistungen von Dr. €. E. v. Mercklin. Heft 2. Alexandri Lehmanni Reliquiae botanicae, sive Enu- meratio plantarum in ilinere per deserta Asiae mediae ab A. Lehmann annis 1839 ad 1842 collectarum, seripsit Al. Bunge, med. Dr., Bot. Prof. P. ©, in univ. Dorpatensi etc. (ce. T. I— Ill.) Doppelheft 3 und 4. Ueber die in Riga’s Umgebung vorkommenden Atriplex - Arten vom Apotheker C. A. Heugel. — Naturgeschichte des Bombyx Neustria , Ringelvogels (Tab. I. Fig. 1—9.) von Dr. W. Sodoffsky. — Ueber Botys venosalis Lienig n. s. p. (CT. 1. Fig. 10.) von Major von Nolken. — Ueber die Analogieen des Chroms mit dem Eisen und Mangan von N. Neese, Apotheker. — Beiträge und Ergänzungen zu den geologischen Verhältnissen des Orenburgischen Gouvernements und der westlichen Ural- Seite, insbe- sondere über vorweltliche Thier-Reste im West-Uralschen Kupfersand- stein (System permien) und im Bergkalke (Tab. IV.) von Major Wan- genheim von Qualen. — Beobachtungen über einige in krankhaft faulenden Kartoffeln gefundene Acarier und Dipteren-Larven und be- obachte!e Metamorphose einer neuen Fliegenspecies und einer bekannten Blattwespe (Tab Ill. Fig. 1—5.) von B. A. Gimmerthal. — Practische Bemerkungen über Tödtung, Bereitung, Bewahrung und Er- ziehung der Schmetterlinge behufs der Sammlung (Tab. Il. Fig.b.) von Dr. W. Sodoffsky. — Beurtheilung des Werkes „Entwurf einer systematischen (Darstellung des Mechanismus der von N. Copernieus entdeckten Weltkörper-Bewegung mit allen ihren Folgen v. E. U. Ewertz. Mitau 1846. 8. S. 270 u. 3 Taf.“ von Apotheker N. Neese. — Ueber die Eneriniten-Kalksteine von Pawassern von Major Wan- genheim von Qualen. — Beitrag zur Lehre vom Schmerz des Schmetterlings von Dr. W. Sodoffsky. — Chemische Notizen über Chloroform und tanninsaures Eisenoxydul von C. Frederking, Apotheker in Riga. — Die Kartoffelkrankheit in den Ostseeprovinzen Kur-, Liv- und Ehstland in den Jahren 1846 und 1847. (Tab. IV. Fig. 1— 10.) von Dr. ©. E. von Mercklin. — Verzeichniss der gegenwärtigen Mitglieder des Naturforschenden Vereins zu Riga. Sunhalt der Iſis 1848. Heft IV. Seite 241. Auszüge aus den Abhandlungen der dänischen Gefellfchaft der Naturwiffenfchaiten VII. 1838. Reinhardt, über Trachypterus Vogmarus. Derfelbe, über grönländifche Wirbelthiere, beſonders Vögel und Fifche. Derfelbe, über die Fische aus der Sippe Lycodes et By- thites, 247. 279. Seite 299. Auszüge aus der Meberficht der Verhandlungen der Stodholmer Academie. 1844. u. 1845, 314. Bücheranzeigen von Öloder, De Candolle, Haßkarl, Mettenheimer, Schinz und Kull, Freyer. 318. Berichtigung zu dem Aufſatze über Leeuwenhoeks Leben, Eingegangen: Entomologifches von 3. in G.; 0.9. in M.;v. ©. in M. Bücher, E. Heeger, Beyträge zur Schmetterlingsfunde oder Abbildungen und Befchreibungen neuer fieilianifcher Schmetterlinge. Wien. 1838, ar El. B. C. Brühl, Anfangsgründe der vergleichenden Anatonne aller Thierclaffen, zum Selbſtſtudium. Wien bey Mörſchner. Heft 3. 1817. 8. 254 Tafeln 19 in groß 4. Vetenſtaps-Akademiens Handlingar für Ar 1845. Stodholn 1847. 8, 474 nebit vielen Tabellen. Tafeln 6. Dfverfigt af k. Vetenſtaps-Akademiens Förhandlingar. 1846, 8. Nr. 7— 10. T. 2. — 1817, Ne. 1-6. T. 6. Zetterstedt, Diptera Scandinaviae. Lundae. V. 1846. 8. p. 1739 — 2162, Schönherr. Mantissa secunda Familiae Curculionidum. Holmiae 1847. 8. 86. } Pritzel, Thesaurus Literaturae botanicae. Lipsiae apud Brockhaus. Fasciculus Ill. 4. p. 161 — 240. I Goulds Monographie der Ramphaſtiden, mit Zufäßen von 9. und M. Sturm. Nürnberg. Heft IV. 1847. fl. Fol. T. 8. ill, M. Sturm und A. Schniglein, Verzeichniß der phan, Pflanzen um Nürnberg und Erlangen. Nürnberg bey W. Sturm, 1847, 8. 1838. Safob Sturm, Deutfchlands Fauna im Abbildungen nah der Natur. V. Heft. 19. Käfer, Nürnberg b. DVerfaffer, 1847. kl. 8, 120. T. 315 — 360. ill. Deffen Deutfchlands Flora. Pilze von G. Preuß. Heft 25. 26, 1818. fl. 8. T. 21. E. Fr. Glocker, Generum el Specierum Mineralium Syn- opsis. Halae apud Anton. 1847. 8. 349, A. v. Morlot, Erläuterungen zur geolegifchen Weberfichtscharte der nordöftlichen Alp. Wien bey Braumüller 1847. 8, 212, 1 Ch. in Fol. ill. Derfelbe, über Dolomit und feine Fünftliche Daritellung aus Kalk— ftein, Ebendaſ. 1847. 4. 11 Holzſchnitte (aus Haidingers naturw. Abh. 1. 6. — Memoria per servire alla Stor. (Ixodes). Torino. 1848. 4. 38. (Mem. acc. Tor. Tome IX.) nat. d. Issodi. Serie II. J [4 (=: 1848. wett. V Beyträge zur Naturgefchichte der Kerfe, in Beziehung auf ihre verfehiedenen Lebenszuftände, ihre Beinde in jedem Zuſtande, und ihre Nahrung, mit erläuternden Federzeichnungen von 6, Heeger in Wien, Tafel IN. — VI. Obwohl im Gebiete der Kerffunde in gegenmwärtiger Zeit fehr viel für die Erweiterung der lebensgefchichtlichen Kenntniß diefes, nicht nur Beachtung verdienenden, fondern aud in vieler Be— ziehung wichtigen Imeiges der Naturgeſchichte geſchieht, nament= lih von Bouhe, Hartig, Ratzeburg u, m. a.; fo bleibt dem Freunde diefer geifterhebenden Wiffenfchaft doch noch immer ein weites Feld offen zu nüslichen und aufflärenden Beobach— tungen in Bezug auf Lebensweiſe und nähere Kenntnig der Körpertheile, was ung immer mehr und mehr beweift, wie nöthig es ift, das fo lange WVerabfäumte nachzuholen. Die Verhälts niffe der erften Stände zu erforſchen, fcheint den mehrften ein zu fchwieriger Gegenftand und auch zu wenig lohnend. Sch habe mic) feit meiner Jugend in den wenigen Muße— ftunden bemüht, meine Aufmerffamfeit auf diefen Zweig zu richten, um die Zweifel über Art und Abart durch genaue und vielfache Beobachtung der verfchiedenen Kebenszuftände zu löfen, und die Stellung diefer Thiere in der fyftematifchen Ordnung deutlicher zu zeigen, fo wie aud) ihre Nüslichkeit oder ihre nach— theiligen Einwirkungen auf Haus-, Garten:, Feld: und Forft: Wirthſchaft zu erforfchen. Ben diefer Gelegenheit wurde ich zugleich uͤber viele Unrichtigkeiten und Undeutlichfeiten älterer Forſcher, denen nicht fo viele Hülfgmittel und Vorarbeiten, wie uns dermalen zu Gebote ftanden, belehrt. Da meine Forfhungen ſich größtentheil auf Eleine Kerfe bes ziehen; fo habe ich, um die Verhältniffe ihres Baues und ihrer Körpertheile mit Beftimmtheit angeben zu Eönnen, Alles mittels des Micrometers Unterfuht, und darnach auf vergrößerte Mir crometer= Ubdrücke Igezeichnet, und bin daher im Stande, die Verhaͤltniſſe dev Eleinften Beftandtheile mit Beftimmtheit anzu: geben, und für die Genauigkeit einzuftehen. Bey Beſchreibung der Gegenftände und ihrer Theile beyutze ih im Allgemeinen die Ausdrüde von Kirby’s und Bur— meifters Drismologie; bey Benennung der Farben aber fo viel möglich die angenommenen technifchen oder die in der Kunft gebräuchlichen Namen. Möge jeder Freund der Wiſſenſchaft meine Arbeiten nachſich⸗ tig und wohlwollend beurtheilen, und meine Abſicht, das eigent— lich Fehlende und Nöthige der Kerffunde nah Möglichkeit zu erforfchen und hierdurch, diefer Wiffenfchaft, als auch der Oeco— nomie nüßlich zu feyn, berüctfichtigen. Möge Feder verfichert feyn, daß es mich fehr erfreuen würde, wenn diefe meine Er— fahrungen und Arbeiten von Männern vom Fache geprüft, das Richtige beftätigt, das Mangelhafte wohlwollend berichtigt und das Fehlende nachgetragen würde. Iſis 1848. Heft 5, Noch mehr Vergnügen würde e8 mir aber machen, wenn ich durch diefe Arbeiten Nachahmer zum Beobachten erweden follte. In diefem Falle würde ich mit größter Bereitwilligkeit jeder Anfrage mit Rath und That nach meinen Kräften begegnen, und die mir, durch raftlofen Eifer und viele Aufmerffamkeit Eund gewordenen Vortheile im Auffuben und Beobachten des Lebens und Mebens der Kerfe an die Hand gebem, Mödling unmweit Wien im November 1847. 1. Gen. Paropsis Olivier. Spartophila Chevrolat. Chry- somela sexpunctata Fabr. (Tab. I.) Duftschm. Fn. III. 204.65.; Dejean Cat. ed. II. 427. Lebensgefhihte. Die im Herbft: unbegattet gebliebenen Käfer überwintern an feuchten Stellen, unter abgefallenen Blät: tern, aud) unter Moos, kommen im März oder April bey guͤn— fliger Witterung auf ihre Nahrungspflanze, den Luzernerklee (Medicago sativa), nähren fih an warmen Zagen von den zarten Blättern, begatten ſich bey Sonnenfhein, bleiben einige Stunden in Begattung, wo dann nach einigen Stunden das Meibchen an die Unterfeite der Blätter verfchiedener folcher Pflanzen zu 8 bis 15 Eyer nebeneinanderftehend abfegt und mit einem dünnen Schleim: befeftigt, aus welchen nad) 10 bis 14 Zagen die Eleinen Raͤupchen ausbrehen, fih Anfangs von den zarten Blättern junger Zriebe naͤhren, nach 8 oder 10 Ta— gen ſich das erfte Mal, nach, ähnlicher Zeit das zweite Mal, und in ſolchem Zeitraume auch dag dritte Mal bauten, Nach weiteren 8 bis 10 Tagen verlaffen fie das Sutter, um ſich ohne Gehäufe, ganz unverwahrt, auf der Erde zur Puppe zu verwandeln, woraus der Käfer nach 10 bis 14 Tagen, ohne die Puppenhaut abzuftreifen, vollkommen ausgebildet erfcheint. Es entwidelt fi alfo vom Zage des abgelegten Eyes zwiſchen 6 bis 8 Moden der Käfer. Meil die Witterung und Temperatur fehr bedeutenden Ein— fluß auf die Zeit der verfchiedenen Verwandlungen ausüben; fo brechen von einer Brut nicht alle Naupchen zugleich aus; eben fo wenig. geben die Häutungen und Verwandlungen regelmäfig vor fih; daher kommt es alfo, duß, wie bey vielen anderen Kerken oft ſchon Anfıngs May und bey günftiger Herbftwitte: rung oft bis Ende Detober alle Stände, Eyer, Larven, Nym— phen und Käfer zu gleicher Zeit an ein und demfelben Drte Ra... find. Sie richten daher in warmen Jahren, auf feuchtliegenden Miefen mit Luzernerklee, oft bedeutenden Schaden an, welchen 21 323 der aufmerkfame Deconom durch öfteres Ueberftreuen mit Gyps oder Afche und durch öfteres Abmähen (Abfchneiden) befeitigen Eann, indem dadurch jedesmal eine Menge von Eyern und Far: ven getödtet werden, und fo auch für die Zukunft diefes Uebel befeitigt wird. Befhreibung. Der Käfer felbft ift fhon fo gut und oft fammt feinen Theilen befchrieben und abgebildet, daß beffen Beſchreibung hier in wiffenfchaftlicher Beziehung ald Überflüffig erfcheint; um aber dem Deconomen oder Gartenfreunde ihn kenntlich zu machen, gebe ich folgende Furze Befchreibung. Er ift 24 bis 3 Linien lang, 13 bis 2 Linien breit, faſt gleich breit, vorn und hinten abgerundet; dunkel zinnoberroth (ziegelroth); Kopf ſchwarz, Bruftkaften mit zwey ſchwarzen Puncten; Fluͤgeldecken von der Schulter mit zwey, gegen die Mitte mit 3 ſchwarzen laͤnglichen Mackeln; Schildchen ſchwarz; Beine braun, der Leib unten ſchwarz. Die Eyer find 4 Linie lang, halb fo did, faft cylindriſch, am oberen Theile auf einer Seite mit einwärts gekruͤmmter Spise, welche auf der innern Seite bi gegen die Mitte des Eyes ausgehöhlt ift; am unteren Ende etwas verfchmälert, ab— gerundet; faft hautig licht gelb (bla gummiguttifarben), faft glatt, bey ſtarker Vergrößerung dicht, aber zart und rund ge= mafert, glänzend. Die Eleinen Raͤupchen find beym Ausbrechen ſchwarz, raub, werden nad) jeder Häutung bläffer, erhalten nad) ber dritten einen ſchmutzig gelblihen Grund, auf welchem die Ineutralfar- benen (blaß fhmärzlih braunen) Waͤrzchen fichtbar werden, wodurch fie fih dann von ähnlichen leicht unterfcheiden Laffen. Sie etreihen eine Länge von vier, und eine Dide von zwey Linien, und in biefem Zuftande ift der Kopf etwas mehr als halb fo breit als der Körper, halb fo lang. als breit, neutralbraun (fhwärzlih braun) un: gleich punctiert. Der Vorderbruft:Abfcehnitt (Prothorax) hat oben an beiden Seiten ein abgerundetes länglidyes Schildchen, hornig hart, von Farbe wie der Kopf, in deſſen Mitte eine blaffe läng- liche Mader. Mittels und Hinterbruft-Abfchnitt find gleich bezeichnet und faft gleich breit und lang, haben an beiden Seiten ein fihelförmig einwärts gebogenes Schildchen, am Vorderrande ſechs Eleine runde, gegen den Hinterrand zunächſt den Sichel: fleden ein größeres rundes, innerhalb diefer zwey etwas größere länglihe Wärzchen, Der vierte bis einfhlieglih neunte Keibring find durchweg gleich gezeichnet, in ihrer Länge und Breite wenig unterfchieden; am Vorderrande eines jeden diefer fünf Leibringe find 8 Eleinere, am Hinterrande 6 größere runde, gleichmweit entfernte Wärzchen, mit 5 bis 6 fehr Eurzen, ſchwarzen Borſten. Der zehnte Keibring unterfcheibet ſich durch zwey parallele fchmale Schildchen, mo neben dem vordern an beiden Enden ſich ein Eleines MWärzchen befindet; der 11 te ift in feiner Mitte mit einem ftumpfdreyedigen Schildchen, an beffen beiden Seiten gegen den Vorderrand ein Wärzchen fteht, bezeichnet; der 12tte, die Afterklappe oder der Cremaster, ift nur halb fo breit alg der 11te, faft ganz mit einem ftumpfdreyedigen Schilde, wel— cher mit Borften bewimpert ift, bedeckt; uͤberdieß befindet ſich an jedem Leibringe, den 2ten, Sten und leßten ausgenommen, denen auch die Luftlöcher ( Spiracula v. Stigmata) fehlen, über 324 ben Luftloͤchern noch. ein Wärzchen von ber Größe ber am Hin⸗ terrande neben ben Sichelfleden ftehenden. Die 18 Luftlöcher find rund und ſchwarz, fo klein "als die Eleinen Wärzchen. Die Unterfeite bes Leibes, der Oberfeite an Farbe gleis chend, hat wie alle Larven diefer Hauptgruppe an ben 9 lebten Leibringen Eeine Füße, ift aber mit hornigen Wärzchen, welche wie die ber Dberfeite mit kurzen Borſten beſetzt find, bezeichnet, und zwar: die ſechs erfteren vom Hinterbruftringe find gleich; in der Mitte ein bohnenförmiges querüber liegendes Schildchen, gegen den Vorderrand an beiden Seiten zwey gleichweit entfernte Eleine, gegen den Hinterrand zwey folche etwas größere MWärz- hen; der 7te und. Ste (eigentlich 10te und 11te) haben ebens falls das bohnenformige Schildchen, aber an den Seiten ftehen zwey Eleine Märzchen vor einander, und gegen den Auffenrand, zwifchen den Eleinen, noch ein größeres bey erfterem; dem Letz— teren fehlen die Eleinen Wärzchen. Das legte oder Afterglied ohne alle Auszeihnung, nur hat der etwas vorftehende runde After zwey Laͤppchen, welche als Nachfchieber dienen. Die ſechs Vorderfüße faft fo lang als der Leib breit iſt, mattfchwarz, dreygliedrig, wodurch Schenkel, Schiene und Fuß fhon deutlich dargeftellt find, von dicht horniger Maffe; alle drey Glieder gleich lang und gleich did, die Klaue aber ift etwas ſchmaͤler als dag dritte Glied, den dritten Theil fo lang, aber gegen innen ſtark ausgefchnitten und am Grunde des Aus- ſchnittes mit 4 fehr Eurzen Zähnen. Die Füße find aber nicht, tie gemöhnlich, genähert, fondern- faft am Außenrande der drey Bruſtabſchnitte eingefügt. Befhreibung der Mundtheile der Larve. Die Oberlippe dünn, hornig, gelbbraun, + fo breit als der Kopf, nur halb fo lang als breit, am Grunde grad, gegen vorn fait halbfreisformig, vorn in der Mitte breyedig ausge: fhnitten, an beiden Seiten des Ausfchnittes mit drey. bis fünf feinen Zähnen befegt. Die Unterlippe an Farbe und Maffe der Oberlippe gleich, halb fo breit als diefe, am Unterkopf fell angewachfen, vorn wellenförmig, in der Mitte mehr vorragend und mit zwey Bors ften befeßt; an den Seitenvorragungen fißen die drengliebrigen Taſter, deren 1ftes Glied noch einmal fo breit ald lang, das 2te wenig länger und mehr als halb fo breit, das 3te aber noch einmal fo lang, aber nur 4 fo breit und Eegelförmig, auch mit einer dem Gliede gleich langen Borſte befebt. Oberkiefer feft, hornig, dunkelbraun, am Grunde mehr als halb fo breit, aber faft noch einmal fo lang als die Ober— lippe; der Nücen viertel£reisförmig gebogen, die Kaufläche mit 5 kurzen abgerundeten Schneidezähnen. Die Unterkiefer weich, dünnhornig, gelbbraun, beftchen nur aus Kauftüd und Taſter. Das Kauftüd ift fo lang als der Oberfiefer, 3 fo breit ald lang, faft gleich breit, vorn abgerundet und mit Borften befegt; das Taſterſtuͤck wird an der Mitte des Nüdens durch eine dornähnliche Erweiterung gebildet. Die Taſter find dreygliedrig, etwas mehr als halb fo lang und beynah fo breit als dag Kauſtuͤck; 1ftes Glied vieredig, halb fo lang als dag 2te; tes beynah fo lang als breit, am Grunde wenig verfhmälert; dag te Glied Eegelförmig, faft fo lang als die beiden vorigen zufammen; nur dag 2te ift mit einigen langen Borften bewimpert. Die Fühler figen an den Seiten des Kopfes gegen vorn 325 zu, zweygliedrig, ſehr Eurz in häufiger Vertiefung entfpringend ; erftes Glied blaßbraͤunlich, faft tellerföormig; zweytes ſchwarz, kuglig, mit drey ſehr Eurzen VBorften. Die Puppe bat die Größe und Form des Käfers, beyläufig 3 Rinien lang, 2 Linien breit, ift anfangs gelblich weiß, dann find die Augen und.die Oberfiefer die erften Gegenftände, welche ſich färben. ; Die Fühler liegen unter den feitwärts gebogenen Vorder: und Mittelfügen, von welchen das legte Paar unter den am Unters Teib zufammenftoßenden Flügeldecken verborgen ift. Die Flügel: deden reihen bis zum 5ten Leibabfchnitt; die Leibabfchnitte fo wie die ganze aͤußere Form haben nichts befonders Bemer— kenswerthes; das Afterglied aber ift halb fo breit und eben fo lang als das vorleßte, faft dreyedig, mit zwey getrennten, kur— zen Dornen am aͤußerſten Ende; übrigens ift die ganze Puppe dicht mit Eurzen, weißen Härchen bewachfen. Als ihre Feinde im Larven-Zuftande find mir bisher bekannt folgende. zwey SFliegenarten: Anthomyia floralis Fall. und Tachina bisignata Meig., von welchen die Lebensgefchichte und nähere Befchreibung auch folgen wird. Er£lärung der Abbildungen. Spartophila sexpunctata, tab. Ill. A. Das Ey. B. Die vollfommen ausgebildete Larve. B. 1. Oberlippe, 2. Unterlippe mit den Taſtern, 3. biefe Zafter mehr vergrößert, 4. Oberkiefer, 9. Unterkiefer, 6. Vorderfuß. - C. Puppe von unten. Diefe Abbildungen fo wie die folgenden find von dem Ver— faffee nad) der Natur und dem Micrometer gezeichnet. 2. Gen. Clypeaster And., Gryphinus Reditb. Marsham. (Tab, Il.) Redtenbacher, Fauna Austr. pag. 573. - Gylienhal, Ins. Suec. IV. 516. 2. Lebensbefchreibung. Die Käfer und Larven überwintern in feuchter Miftbeeterde oder Ealtem Gartenmift, Eommen im Frühlinge bey warmen Tagen ins Freie, begatten fi) im Suny und Suly, auch mand)= mal noch im Auguft unter. faulem Pflanzendünger bey‘ Tage, und bleiben oft mehrere Stunden in Begattung, wo das Männ- chen auf dem Weibchen figen bleibt und fich von felbem herum: tragen läßt. Sie halten fi) am liebften, in meinem Garten, in Menge unter faulen Kohlblättern, während der Sommer: monate in allen Lebenszuftänden auf; andern Tags nach der Begattung legt das Weibchen die Eyerchen, gewöhnlich nur ein- zen, an faule Pflanzenbeftandtheile im Verborgenen ab, aus melchen nach 9 bis 10 Tagen. die Larven ausbrechen, und fich während aller 3 Häutungen, die in Zwiſchenraͤumen von 8 bis 9 Tagen ftattfinden, von faulen, feuchten Pflanzenbeftandtheilen wie die Käfer nähren; nach der dritten Häutung verwandeln fie fih nah 9 bis 10 Tagen zur Puppe, aus welcher nad weitern 10 bis 12 Tagen der Käfer kriecht. Dom Ausbrehen aus dem Ey bis zur Verpuppung behalten bie Larven einerlen Form und Farbe, und zu jedesmaliger Haͤu— tung Eleben fie fi durch einen zarten Schleim, wie die Larven der Goceinelliden und mehrerer anderer Käfergattungen, mit dem After an Pflanzenbeftandtheile an. lateralis, 326 Befchreibung ber verfchiedenen Verwandlungszuſtaͤnde. Das Ey 4 Ein, lang, halb fo did, faſt walzig, oben und unten abgerundet, häutig, milchweiß, glatt, glänzend. Die Larven, volllommen ausgewacfen, 3 Kin. lang, 4 Ein. breit, eigentlich gelblihweiß; da aber der ganze Körper, ziemlich dicht, mit graufihen Schuͤppchen, ſtatt mit Haaren befegt ift, fo erfcheinen fie graulich. Der Kopf bildet ein abgeftumpftes Dreyed; am Grunde mehr als halb fo breit als der Vorderbruft » Abfchnitt, hornig, braun, an den vordern Seiten etwas eingebogen, hinten etwas abge: rundet, und unter dem Vorderbruft:Abfchnitt verborgen; in. den beiden hinteren Winkeln die runden, ſchwarzen, ziemlich großen, erhabenen Augen. ö Da meine. in Weingeift aufbewahrten Larven zur Zergliede— tung untauglid) wurden; fo werde ic) die Mundbeftandtheile derfelben in der Folge nachtragen. Vorderbruſt⸗Abſchnitt 4 fhmaler als die übrigen Leibabſchnitte, nicht ganz halb fo lang als breit, in der Mitte deſſelben vier braune, hornige Schildchen, welche zufammen die. Hälfte ber Iberfläche einnehmen und eine, durd) ein häutiges Kreuz mit gefenkten Seitentheilen getrennte, runde Scheibe bilden, wodurch die vordern beiden Theile noch einmal fo groß. als die beiden bintern werben; die. 9 folgenden Leibabfchnitte haben nichts Ausgezeichnetes, und find in ihrer Breite und Länge Imenig unterfchieden, nur nehmen die zwey legten berfelben etwas an Breite und Ränge ab; der 11te Abfchnitt ift beynah um die Halbſcheid ſchmaͤler, aber. etwas länger als der vorige, mit zwey allmahlih in Haut übergehenden, dreyedigen hornigen Scild- hen, melde mit der breiten Seite gegen vorn, mit der Spitze gegen den After gekehrt find; der Hinterrand diefes Abfchnittes ift in der Mitte, etwas eingefchnitten; der 12te oder Afterab- ſchnitt ift nit halb fo breit und faum halb fo lang als ber elfte, halb rund, braun, hornig, nadt, zum Xheil unter dem vorlegten verborgen, Der erſte und die beiden legten Leibabchnitte find an ben beiden Seiten, die übrigen auf der ganzen Oberfläche mit grauen, ſehr Eurz behaarten Schuͤppchen befegt. Diefe Schüppchen find beynah, Eegelfürmig, mit der Spitze gegen unten, bey vollfommen ausgewachfenen Larven 1; Lin. lang, 25 Lin. breit, zum Theil oben gerade abgeftugt, zum Theil abgerundet, an den beiden letzten Leibabſchnitten größtentheils gefpist. Die Puppe gewöhnlich eine Linie fang, 3 Lin. breit, gelb- lichweiß, enförmig; der Kopf abwärts geneigt, anliegend, kaum 4 fo breit als die Nymphe, fo lang als breit, gegen den Mund verfchmälert, fehr fumpf; die Augen rund, faft halb fo breit als der Kopf, die Fühler unter den Schenkeln der Vorderfüße verborgen ; die Unterlippentafter fehr groß, faft fo groß als ber Kopf, enförmig; der DVorderbruftfaften bildet vorn einen Halb- kreis, umfchließt den vierten Theil der Nymphe, faft fo di als der Kopf, und ift am Rande mit Eurzen, weißen, oben gefnöpfe ten Häcchen beſetzt; die Schenkel aller 6 Füße unregelmäßig herzfoͤrmig, faft noch einmal fo breit und lang als der Kopf; die Tarfen der beiden vordern Paare unter den Schenfeln, die des legten Paares unter den Flügeldecken und von diefen ganz bededt. Die Fihgeldeden fehr abgerundet, reichen bis an den fünften Leibabfchnitt und laffen in der Mitte nur einen Raum des Leibes von der Haͤlfte ihrer Breite unbedeckt; die Hautfluͤgel ragen in der Mitte gegen unten zu nur ſehr wenig vor; die 5 327 legten und unbebedten Reibabfehnitte find allmählich) verfhmälert und verkürzt, fo daß der legte kaum & fo breit als die Nymphe und faft nur 4 fo lang als breit iſt; am Ende ragen 2 Eurze "abgerundete Zäpfchen vor. | Der Käfer ſelbſt ift fhon oft und deutlich befchrieben, fo daß ich die Wiederholung derfelben für überflüffig halten darf; da aber meine Beobachtungen in Bezug der Mundtheile von denen anderer Autoren nicht unbedeutend abweichen, fo halte ich deren genauere Darftellung und Befchreibung für zweckmaͤßig. Dberlippe hornig, gelbbraun, 4 fo breit als der Kopf und halb fo lang als breit, an den Seiten ftarf abgerundet, an der Murzel grade abgeſchnitten, an den Seiten abgerundet, vorn in der Mitte eingebuchtet, die ganze Oberfläche ziemlich dicht mit £urzen gelben Borſten bewachſen. Unterlippe mit den Zaftern fat fo lang und breit als die Oberlippe, dünnhernig, gelbbraun, beynahe vieredig ; bie Zunge bäutig, vorn gerade abgejtußt, von der Lippe bedeckt; die Zafter zweygliedrig; erſtes Gliedes beynah laͤnglich vieredig, fo breit als die Unterlippe, zweytes Glied 4 fo lang und faſt fo breit als das erfte, mit fehr kurzen Härchen bewimpert; Kinn fo breit als die Kippe, nur 4 fo lang als breit, hornig, gelbbtaun, an der Wurzel verſchmaͤlert und gerade abgefchnitten. Dperkiefer hornig, geibbraun, um die Hälfte länger und an der Wurzel etwas mehr als halb fo breit als die Dberlippe ; Kauflaͤche faſt häutig, gerade, nur unten etioas vorragend, ber Ruͤcken ftart gebogen, der Gelenkkopf ziemlich groß, ſtark vorcagend. Unterkiefer faft noch einmal fo lang als bie Oberkiefer, dünnhornig, gelbbraun; die Angel 4 fo lang als die Unterkiefer im Ganzen, faft dreyedig abgeftumpft; der Stiel hat beynah die Form und & öße der Angel, der Rüden etwas eingebogen; das Tafterftüct kaum 4 fo lang und nicht halb fo breit als der Stiel. Die äußeren Taſter zwengliedrig; erftes Glied fehr groß, faft halb fo breit, aber fo lang als bie Oberlippe, birn= förmig, an der Wurzel verfhmälert; zweytes Glied nicht halb fo lang als das erfte, und kaum halb fo breit als lang, faft. tegelförmig, oben abgerundet, beide mit Furzen Borften bewach⸗ fen; innere Taſter etwas länger als dag erfte Glied der Außeren Tafter, kaum 4 fo breit als lang, oben etwas verdidt, mit 2 geraden, einmwärtsftehenden Zähnen, unten gegen innen fege für- mig gehohlkehlt; Kauſtück faft hautig, etwas kürzer und fehmäler als die inneren Zafter, oben fehr Furz behantt. Fühler zwifchen den Augen eingefügt, zehngliederig, 3 län: ger als der Bruftkaften; erftes Glied 4 fo lang als die gan— zen Fühler, fat halb fo did als lang, walzig, etwas gebo— gen, unbehaart; zweytes Glied halb fo lang und beynah fo breit als das exfte, am Grunde etwas verſchmaͤlert; drittes bis einfchlieflich jiebentes gleich lang und breit, faft fo breit, aber nur 4 fo lang als das zweyte; das achte Glied faſt wie das zweyte; das neunte Glied beynah nur halb fo lang und fo breit als dag achte; dag zehnte etwas länger und vorn breiter ale das achte, gegen innen fchräg abgeftußt; die neun legteren mit einigen gelben Borften, und bas legte am obern Runde mit Eurzen Haaren bewimpert. Obwohl ich fehr viele Larven erzog, erhielt ich doch Feine Pa— vafiten als ihre Feinde, Erklaͤrung der Abbildungen. Gryphinus lateralis, tab. Ill. D. A. Das Ey, 328 B. 1. Die Larve, 2., 3. die Schüppchen derſelben. C. Die Puppe von unten. D. 1. Die Oberlippe des Käfers, 2. Unterlippe, 3. Oberkiefer, 4. Unterkiefer. 3. Simulium colombaschense. müde (Taf. IV.) Rhagio colombaschensis Fab.: ent. Syst. IV. 276. 22, Musca colombaschensis Gmel.: Syst.nat. V. 2866.324. Simulium reptans Latreille: Genera IV. 269. Atractocera pungens Panz.: Faun. Germ, CV. 8. Atractocera maculata? Meig.: Claſſ. d. Zweyfl. I. 95. 3. Simulia maculata? Meig.: Syſt. Beſchr. d. Zweyfl. 1.294. Diefe fo berüchtigte Fliege verdient ihrer wirklich bedeutenden Schaͤdlichkeit und Gefährlichkeit wegen mehr Beachtung, als ihr von Naturforfchern, von den Behörden und Decenomen bisher geſchenkt wurde: denn ihre Erfcheinen im Banat und in Ungarn überhaupt in großer, daher ſchaͤdlicher Menge ift keineswegs fo felten, als man zu vermutbhen berechtigt zu ſeyn fcheint, weil nur felten über deren wirkliche Schädlichfeit etwas öffentlich be= kannt gemacht wurde. Schon oft erhielt ih Gelegenheit, mich durch unzweydeutige Berichte von der kaum glaublihen und auffallenden Gefährlichs keit dieſes Inſectes zu Überzeugen; denn wenn auch mande Nachrichten hierüber von Unfundigen und Uebertreibung lieben= den Berichterftattern auf eine Art entftellt wurden, daß für den Naturforſcher die Sahe augenfcheinlic als unmahr erfckeinen mufte; fo war mir doch durch die Berichte des aufmerkffamen und eiftigen Sammlers, G. Dahl, welcher den Frühling und Sommer 1827. im Banat zubradyte, wenigftens Elar geworden, daß dag Erfcheinen einer unglaubliben Menge fehr gefährlich fey. Der Ueberfall ift bey heißer Witterung aͤußerſt nachtheilig felbft für Menfchen. Der Ueberfallene hat von großem Gluͤck zu fagen, wenn er fo viel Gegenwart des Geiftes behält, ſich ihrer durch ſchnelles Laufen, Einhuͤllen des Kopfes und der Hände zu ermehren, und nur mit verlegten Augenliedern und Nafenlochern davon zu fommen. Us fie im Jahre 1845. auf der Herrfchaft Forazeft und Umgebung im Banat, Krafchover Comitat, wieder fehr häufig und dem dortigen Viehſtande fo nachtheilig wurden, daß viele Hundert Schafe zu Grunde giengen, erhielt ich durch die Aufmerfamfeit des Herrſchaftsbeſitzers, Herrn Winfler von Forazeft, mehrere Hunderte in Weingeift aufbewahrte, zur Uns terfuhung vollEommen geeignete; und aus diefen Unterfuchungen ergab fich mir nun fehr deutlich die Urfache der fo auffallenden, ſchnell entzündlichen WVerlegungen; denn ſowohl die fchnabelar= tige Oberlippe als auch die Unterkiefer find mit Zähnen befegt, womit nicht nur die zarten, fo leicht verlegliche Theilen viele Ver— wundungen (mehr als 90) erleiden; fondern auch beym Erſchla— gen oder Erdrüden der Fliegen die verlegenden Beftandtheile in den verwundeten Stellen zurück bleiben und dadurch die Ent: zundung vermehren, Befhreibung der Fliege und ihrer Theile Größenverhältnig. Die Meibchen find meiftens zwey, die Männchen eine und eine halbe Lin. lang; der Kopf faft fo breit als der Bruftkaften. Der Leib des Weibchens beynah dreymal, des Männcheng kaum zweymal fo lang als dieſer; die Füße wenig länger als der Leib, die Hinterfüße am längften; die Fühler Kolumbacfer Kriebels 8329 mehr als halb fo lang als ber Bruftfaften; die Flügel fo lang, aber faft noch einmal fo breit als die Fliege; das Schildchen fo lang und beynah fo breit als der erfte Hinterleibsring. Farbe, Kopf, Bruftkaften und Leib ſchwarzgrau; Fühler braun, grau fhimmernd; Füße blaßgelb, an den Gelenken und die Zarfen dunkel graubraun; Schwingen weiß; Flügel irifirend, Befchreibung der Körpertheile beider Gefchlechter. Kopf beynah herzformig, ſchwarzgrau, glatt; Geficht licht: grau, epformig gemölbt, dicht mit fehr kurzen Härchen und_mit einzeln zeritreuten lichtbraunen Borſten; Stirn 4 fo breit als der Kopf, gegen vorn um 4 verfhmälert; der fehnabelartige Mund verlängert, gelbbraun. Dberlippe gelbbraun, hornig, von auffen mit dem grauen Geſichte verwachfen, vorn verdünnt und etwas verfchmälert, am Grunde aber faft um 4 erweitert, beynah dreymal fo lang als breit, in der Mitte eine beinartige, lichtbraune, fchneidige Keifte, welche fich gegen die Wurzel bedeutend erhöht. Unterlippe gelbbraun, hornig, auffen flach, etwas: länger und breiter als die Dberlippe, gleihbreit, nur vorn etwas ver= ſchmaͤlert, und vorn wenig eingebuchtet; innen figen am Rande diefer Einbuchtung zwey bewegliche, gegen einander fehr gekruͤmmte, fhwarze, an der Wurzel kuglige Häkchen; an beiden Seiten zwey gerade Keiften, welche an der Wurzel fifchangelartig ges kruͤmmt und gefpist find; in der Mitte iff eine hornige Pike (alte Tanzenartige Waffe) verkehrt eingelegt, welche mit ihren ©eitentheilen an die Leiften, mit dem Vordertheile an die von vorn hereinragende hornige Spiße, gegen hinten in eine fehr lange Spige auslaufend, in der Kinnhaut verwachſen ift; die Zwifchenräume find häutig ausgefüllt. Zunge ebenfalls gelbbraun, fehr flach, hornig, faft fo lang und breit alg die Oberlippe, vorn verfchmälert, in der Mitte von vorn herein, den vierten Theil der Ränge nach, ſchmal ge trennt, beide Seitenränder, von der Spike big gegen dag Ende der Trennung dicht mit fehr zarten gelben Haͤrchen befegt; an der Wurzel abgerundet, mit feinen braunen Seitenleiften; die beiden Seitenrander in der Mitte etwas eingebuchtet. Am Grunde der Zunge befindet fich Überdieß ein Theil oben, welcher wohl die Stelle der Gaumenzäpfhen bey Menfhen vertreten mag; bdiefer ift wenig fchmäler als die Zunge, faft noch einmal fo lang als breit, vorn und hinten verfchmälert, fehr dünn, hornhäutig, oben und unten dicht mit gelben Haͤrchen bewach— fen, die Wurzel braun hornig, fehr fein, mit zwey nadten Seitenſpitzen. Oberkiefer fo lang als die Oberlippe, hornig, braun, drey— gliedrig, alle 8 Glieder faſt gleich lang und gleich dick, erſtes Glied faſt viereckig, alle vier Wände in der Mitte etwas zu— fammengedrüdt, die innere gegen unten verfchmälert; zweytes dem erften fehr ähnlich, nur wenig ſchmäler, aber etwas länger, die innere Fläche mit Borften befest, an der Unterfeite mit einer ſchwammigen ausdehnbaren Haut; drittes Glied gegen auffen gemölbt, hornig, gegen innen beynah flach, häutig, aufs fhwellbar, mit runden, fehr bünnhäutigen Vertiefungen, aus deren Mitte eine Borfte entfpringt, zwiſchen dieſen aber mit kurzen Haͤrchen bewachſen. Unterkiefer gelbhornig, fehr dünn und platt, das Kauſtuͤck 2 fo lang und halb fo breit als die Oberlippe, gegen vorn er— weitet, dann zugefpist, am Rande des ermeiterten Theiles, an beiden Seiten mit 10 bis 12 rofendornähnlihen, einwärts ges frümmten, unbeweglihen Zähnen; die innern Taſter etwas Iſis 1848, Heft 5. — — — — —— 330 kuͤrzer und ſchmäler als das Kauſtuͤck, mit der Wurzel neben dieſem ſtehend, hornig, gelb, etwas gegen auſſen gekruͤmmt, meſſerfoͤrmig, vorn zugeſpitzt, in der Mitte etwas verſchmaͤlert, von der Spige bis gegen die Mitte an beiden Geitenrändern mit einer zwoͤlfzaͤhnigen Säge, gegen auffen gekehrt, die innere Fläche bis’ zur Wurzel herab gehohl£ehlt; die Angel ift mit dem Baden verwachfen, braun, hornig, bildet aber ein rechtwinkliges, mit der obern Spige abgeftumpftes Dreyeck, an deſſen äufferen Seite der Stiel auffistz diefer ift faft fo lang und breit alg das erfte Zafterglied, vorn etwas verdickt und abgerundet, hornig, braun; das Zafterftüc liegt unter diefem, dünnhornig, gelb, halb fo lang als der Stiel und an der Wurzel etwas. breiter, auffen ſchräg abgefchnitten. Aeuffere Taſter dreygliedrig, beynah um die Hälfte Länger als die innern, die beiden erſten Glieder braun, hornig, die innere Seite häufig; erſtes Glied beynah den dritten Theil fo lang als der ganze Taſter, faft Feilformig, unten abgerundet, am Ende gegen auffen ſchraͤg abgefchnitten; zweytes Glied etwas fürzer und ſchmaͤler als das erſte, an der Wurzel beynah zur Spige verfchmälert, gegen innen fchräg abgefchnitten; Drittes Glied häutig, ſchlauchartig, gleich weit, 4 länger als das zmente, 2 fo did als lang, grau, mit fehr furzen ſchwarzen Härchen geringelt. Augen groß, beynah halbEuglig, 4 Lin. im Ducchmeffer, die Seiten des Kopfes bildend, mit Eleinen, runden, erhabenen Zellen, gegen 1020, im Leben roth, im Zode ſchwarz. Fühler eilfgliedrig, gleich die, kaum merklich von Glied zu Glied verfchmälert, dunkelbraun, weißlich, kurz behaart; beym Männchen: erftes Glied faſt nur halb fo lang als breit, nadt; zweytes fo breit und noch einmal fo lang als das erfte; drittes bis einfchließlich achtes halb fo lang und wenig fchmäler als das zweyte; neuntes und zehntes faft um die Hälfte fchmä- fer, aber beynah fo lang als dag achte; elftes Fegelförmig, ftumpf, wenig fürger, aber nur 4 fo did als das zweyte. Beym Weibchen erftes und zmentes Glied faft wie beym Männhen, drittes wie das zweyte; viertes bis einfchließlich fiebentes fo breit, aber nur halb fo lang als das dritte; die 3 folgenden find auch gleihh um 4 fchmäler, aber auch um 4 län- ger als die vorhergehenden; leßtes fo lang und nur halb fo die ald das zwente, Bruftkaften hornig, hart, etwas länger als breit, abge— rundet, ſchwarzgruͤn fchillernd, mit fehr kurzen lichtgrauen Härchen. Anmerkung Mir fanden, wie ich ſchon bemer£te, meh— vere Hundert beiderley Gefchlechts zu Gebote; ich Eonnte aber an feiner einzigen die von Meigen angegebenen 3 ' ſchwaͤrzlichen Linien auf dem Rüden des Bruſtkaſtens entdeden, obwohl ich ganz beftimmt überzeugt bin, daß diefe meine unterfuchte und zergliederte Müde die Colum: - bacfer Kriebelmüde iſt. Auch ſtoßen beym Männchen die Augen nicht zufammen, fondern find beynah wie beym Weibchen getrennt; endlich vers legen. mit ihren Theilen nicht nur die Weibchen, wie Meigen annimmt, fondern auch die Männchen, da ihre Mundtheile gleich- artig gebildet und gezähnt find. Schil dchen den vierten Theil fo lang und um 4 fehmäler als der Bruftkaften, halbrund, Farbe und Behaarung wie beym Borderbruftfaften. Es bildet eigentlih den obern Theil der Mittelbruft (den Mittelbruftkaften). Zr x — r — 331 Der Hinterbruſtkaſten ragt an beiden Seiten des Schild⸗ chens als zwey hornige, braune, faſt gleichſeitige Dreyecke vor, welche beynahe die Laͤnge des Schildchens haben. Vorderbruſt lichtgrau, faſt fo breit und wenig kuͤrzer als der Vorderbruſtkaſten; vorn gerade abgeſchnitten, hinten abge— rundet, durch eine Furche getheilt. Mittelbruft lichtgrau, hornig beynah fo breit, aber um 4 fo lang als die Vorderbeuft, faft unter diefer verborgen, fo daß die Mittelfüße Enapp am Ende der Vorderbruft eingefügt find; von da ziehen ſich ihre Seitenwände fchräg gegen vorn an den Bruſtkaſten hinauf. ! Hinterbruft ebenfalls blaßgrau, hornig, Ränge und Breite wie die Mittelbruft, zieht fich aber hinten gerade gegen das Ende des Schildchens hinauf, Eurz, grau, am Hinterrande haarig und mit längeren Haͤrchen bewimpert. Schwingen zwengliedrig; erftes Glied honig, lichtbraun, ſo lang und doppelt ſo breit als die beiden erſten Fuͤhlerglieder zuſammen; zweytes Glied kolbig, haͤutig, weiß, mit feinen, kur— zen, und weißen Härchen dicht bewachſen; faft viermal fo lang als dag erfte; der Stiel fo lang, aber nur 4 fo breit als die runde Kolbe. \ Hinterleib neungliedrig, im Leben, beym Weibchen felbft nach dem Eyerlegen etwas breiter als der Bruftfaften, beynah eyfoͤrmig, die vier erften Ringe gleich lang, fleiſchig, gelblich braun; erſtes Glied an den beiden Seiten eine ſchwarze, drey— eckige, ſchwarzbehaarte Makel, die drey folgenden mit mehr oder weniger mattdunfelfhwarzen, didhäutigen und feingefucchten Schildchen; die drey folgenden ebenfalls faſt gleihlang, hornig, grauſchwarz, meiftens grünlic) fhimmernd; das vorlegte Glied ift oben wenig kuͤrzer als das vorhergehende, ift aber gegen unten big zur Spige verfhmälert; das Afterglied ift ſchwarz, halb ſo lang und breit als voriges, abgerundet, zweytheilig und dicht, aber ſehr kurz ſchwarz behaart. Beym Maͤnnchen ſind die vier erſten Leibringe faſt nur halb fo breit, und Jkuͤrzer als beym Weibchen, aber ganz dun= £elmattfchwarz (fammmetfchworz ), diehäutig, feingefurcht; bie 4 folgenden um 4 breiter ald die vorhergehenden, hornig, ſtark gewölbt, grünlichfchwarz; das letzte derfelben unten zur Spitze verfchmälert; das Afterglied ſehr kurz, einziehbar, mattſchwarz, kurz ſchwarz behaart, abgerundet. Anmerkung Meigen bat das bey trocknen Muͤcken ſehr Eleine, oft verborgene Afterglied überfehen. Süße fo lang als die Müde, die hinteren um -%, länger als die vier vordern; die Schenkel nur um wenig kuͤrzer als die Tarfen, dreymal fo breit als die Fühler, halb fo did als breit, blaß gelblichbraun, am Ende fhwarzbraun; die Schienen gefärbt wie die Schenkel, die der Vorderfuͤße 4 kürzer, bie ber Mittelfüße fo lang, und die der, Hinterfüße faft 4 länger; alle nur wenig fchmäler als die Schenkel, Die Zarfen der, Vorder: füße bedeutend ftärker als die der andern ſchwarzbraun; erftes Glied fo lang als die 4 andern zufammen, an der Wurzel etwas gekruͤmmt und verfchmälert; das zweyte 4 fo lang ale dag erſte; drittes und viertes Glied wenig kürzer und fchmäler als das zweyte; fünftes nur halb fo dick als das zweyte, Folbig, fehr gebogen; der Mittel: und Hinterfüße erſtes Glied etwas länger als die vier folgenden zufammen, fehr platt, kaum 4 fo die als hoch, die Unterfeite gehohlfehlt, die beiden untern Sei⸗ tentaͤnder mit vielen kleinen ſtumpfen Zaͤhnen geſaͤgt, blaß gelb⸗ lichbraun, an beiden Seiten mit drey kurzen Dornen und mit 332 kurzen Borſten zerſtreut beſetzt; zweytes Glied 1 fo lang, aber doppelt fo did als das erſte, faſt gleich did; am der Wurzel lichtz⸗, vorn ſchwarzbraun und mit zwey fehr Eurgen geraden Dornen bewaffnet; drittes Glied 4 Eürzer, doch kaum 4 fchmäler, aber gebaut, gefärbt und bewaffnet wie dag zweyte ; viertes Glied beynah 4 länger und noch einmal fo breit als dag dritte, fehr platt, tief und fchmal in der Mitte ausgefchnitten, beide Sei- tentheile unten mit ſehr Eurzen, krauſen gelben Haͤrchen bepol- ftert, wie dieß bey Käfern haufig vorfommt, Die ausführliche Befhreibung der Larve und ihrer Theile von Simulium ornatum folgt naͤchſtens. Erklaͤrung der Abbildungen. Simulium colombaschense, t. IV. A. 1. fem. . 2. Kopf von vorn. Fühler des Meibcheng, C. des Männchene. . Dberlippe, E. Unterlippe, F. Zunge, Oberkiefer, H. Unterkiefer. a. Kauftüd deffelben, mehr vergrößert. . b. Innerer Taſter, defgleichen. I. Gaumen = Zäpfchen. K. 1. Zarfen von der Seite, 2. von oben. Sxp> ma 4. Gen. Chionea araneoides Dalınan. (Tab. IV.) Dalm. Svensk Handlingar. 1816. p. 102. tab. 2. Macquart Dipteres I. p. 118. tab. 3. fig. 5. Meigen 3weyflügler, VII. p. 37. tab. 67. fig. 4. Öattungsharacter nah Meigen, Fühler borftenförmig, zehngliedrig, erftes Glied walzig, zwey— te8 am Ende verdidt, drittes Eurz, Euglig, die folgenden dünn verlängert, am Ende haarig. Zafterglieder faft gleich. Slügel fehlen. Artbeſchreibung (mwahrfcheinlich nach vertrockneten Ind.). Kopf braͤunlich ziegelfarbig; Scheitel mit vorwärts gerichte— ten Haaren, Ruͤckenſchild bräunlich, glatt, ins Afchgraue fchimmernd. Hinterleib braun, mit afchgrauen Linien, an den Seiten behaart. Ufterzange des Maͤnnchens wagrecht, zweyhgliedrig; des Meibchens zweyklappig, die Klappen über einander. liegend, bie obere länger, ſchmaͤler, aufgerichtet, aus zwey Lamellen beftehend. Beine ziegelfarbig, verlängert; Schenkel did, die intern faft fo lang als der Leib. Diefes fonderbare Thierchen findet fih in Schweden, in den Mäldern den ganzen Winter über auf dem Schnee, befonders auf dem frifch gefallenen. Drey Linien lang. Zeichnung nad Macqguarl Den Aten Sinner 1841: und den ganzen Monat hindurch, beh einer Zemperatur von 1 —4 Graben unter O, fand ich in der Nähe eines Eleinen Quellmaffergrabeng unmeit meines Gar: teng bey Mödling auf dem Schnee Eriechend ) ziemlich viele In— dividuen einzeln, beiderley Geſchlechts, jedoch bedeutend mehr Meibhen ale Männchen diefes ausgezeichneten Kerfes. Selbe begatteten fi, auch bey Tage im Freyen, und da fie längere Zeit in Gopula blieben, fo fand ich oftmals des Mor: gend Paare in diefem Zuftande erfroren. Im gefperrten Raume aber begattete fi) ein und daſſelbe Weibchen mehrmals, jedoch mit verfchiedenen Männchen, mo= 333 nach fie weiche ovale Enerchen zerftreut und auch bis 10 auf einmal, jedboh nur. an fehr feuchte Stellen ablegten. Sm Jahr 1846. jedoch fand ich in derfelben Gegend und Zeit nur zwen: . Den 2ten Sünner 1847. aber fund ich Abende mehrere, daher. gieng ich den Kten und 6ten bey 1 bis 2 Grad unter Null bey Tage und Abends, und fand, daß die bey Zage fichtbaren nur zufällig aufgeftörte find, und daß fowohl die Eingefperrten als auch die im Freyen, erſt gegen 5 Uhr Abends gewöhnlich erwachen, fpäter auf Nahrung nnd Begattung ausgehen. Dieß veranlafte mich, den Gten Nachts, nach frifchgefallenem Schnee, um 8 Uhr Abends mit einer Laterne verfehen an einen Ort mich zu verfügen, wo ich nach meinen Beobachtungen mit Grund mehrere in ihrem Treiben zu finden, Gelegenheit er: warten durfte, ; Ich fand mid) auch nicht getäufcht: denn ich traf in einem Eleinen Umfreife mehr als 50 berumftiechen, und fah, tie fie aus dem Maffergraben herauf auf den Schnee Eletterten, mo die Weibchen, fobald fie ein Männchen mitterten, fich beeilten, ihm nahe zu kommen, dann fich feiner förmlich bemächtigten und zur Begattung bradten; Andere aber, melche ſchon be: feuchter waren, wieder dem MWaffergraben zugiengen. Bey mir im gefperrten Raum und im falten Zimmer giengen biefe Handlungen wie im Freyen des Nachts vor fih, und bie meiften Weibchen legten ihre Eyer in fehr naffe Erde ab, nur wenige fegten diefe an Örasftengel an. = Wie wenig Wärme fie vertragen, überzeugte ich mic dadurch, baß bey Sonnenfchein im Freyen gar feine zu finden find, und einige, welche ich kaum drey bis vier Minuten in der hohlen Hand trug, abgeftorben waren. Im gefperrten Raume mit fehr naffer, mit Gras bewachfener Erde, zu welcher ich öfter etwas Schnee that, lebten die meiften 10 bis 14 Tage im falten Zimmer. Ihre Feinde in dieſer Falten Zeit find die Spinnen, Clubiona atrox De Geer. und Lycosa paludosa Hahn., weldye ihnen Abends auf dem Schnee nachfegen. Befhreibung. Sröfenverhältnif. Sowohl Männchen als Meibchen variieren in Größe von zwey bis vier Linien Länge und % bis % Linie in der Breite; jedoch ift letztere Größe bier felten ; der Kopf im Verhältnif zum Körper ziemlich klein, beynah fo lang als Pro- und Mesothorax zufammen; der Leib dreymal fo lang als diefe drey zufammen; die Füße etwas länger alg das ganze Inſect; die Fühler kaum fo lang als der Kopf, Farbe und Bekleidung. Kopf graubraun, Augen ſchwarz, Fühler und Tarſen dunfel, alle übrigen Theile lichtfatt cinnober = oder eifenoderfarben, ziem= th duchfichtig; Leib graulichoderfarben. Faft alle Theile dicht mit fehr Eurzen dunfelbraunen Härchen, und zerftreut mit licht: braunen ziemlich Tangen Borften betwachfen. Körpertheile. Kopf faft enfürmig, Scheitel fehr gewölbt, am Naden etwas eingebuchtet, von der Stirn bis zum Saugrüffel verſchmaͤlert, ein Drittheil fo lang und ein Drittheil fo breit: als der Kopf, dieſe Verfhmälerung an beiden Seiten gegen das Kinn hinab bogig ausgefchnitten, der Hinterkopf mit ziemlic) langen vorwärts yeneigten Haaren weitfchichtig befeßt. Augen fehwarz, rund, etwas gegen vorn auseinanderftehend, — — — ⸗ —⸗ 334 an ben Seiten bes Kopfes ſehr erhoben, jedes aus 120 runden concaven Augen : Zellen beftehend. (Punctaugen fehlen ) Bühler fechsgliedrig (nicht zehngliedrig), gegen innen neben den Augen auf einer Erhöhung fehend, vorwärts geneigt, nur wenig fürzer als der Kopf, getrennt; erftes Glied walzenförmig, faft den dritten Theil fo lang als das ganze Fühlhorn, ein Deittheil fo di als lang; zweytes Glied keulenfoͤrmig, gegen vorn verdidt, an der Wurzel fchmäler und fo lang als das erfte; das deitte faft herzförmig, gegen vorn verfchmälert, nur 3 fo lang und an der Baſis etwas breiter als das zweyte; viertes, fünftes, fehftes faft gleich lang) und did, nur dag legte etwas kuͤrzer und dünner, zufammen faft fo lang und faum halb fo did als das zweyte; alle Glieder fehr Eur; und dunfel- braun, dicht behaart. Ueberdieß ſind das erſte und zweyte Glied mit zwey, das dritte mit einer Reihe ziemlich langer, brauner, kreisfoͤrmig ſte⸗ hender Borſten; die drey letzten Glieder aber, jedes mit vier bedeutend laͤngeren und duͤnneren gelben, gegen vorn gerichteten Haaren am Vorderrande beſetzt. Taſter fuͤnfgliedrig, vorgeſtreckt, halb ſo lang als der Kopf, gegen unten faſt in der Mitte des Saugers eingefuͤgt, auf einer Erhoͤhung ſitzend; erſtes Glied kurz, beynah kuglig; zweytes Glied dreymal ſo lang als das erſte, drittes ſo lang als das zweyte, gegen vorn verdickt; viertes fo lang als das dritte; fünftes etwas laͤnger als das vierte, alle, bis auf das dritte, faſt walzig, alle mit kurzen, braunen Haͤrchen dicht beſetzt und” gegen den oberen Rand mit einigen im Kreiſe ſtehenden, ziem— lich langen, lichtbraunen Borſten, welche aus haͤutigen Vertie— fungen entſpringen, beſetzt. Saug ruͤſſel halb ſo lang und ein Drittheil ſo breit als der Kopf, duͤnnhornig, nicht einziehbar, in der Mitte bedeutend verſchmaͤlert; vorn herzfoͤrmig, weißlich, etwas gewoͤlbt, und mit zarten kurzen Haͤrchen beſetzt; Mundoͤffnung mit zweh gelben, zart und dicht gelb behaarten, nicht uͤbereinander, ſondern (da die Oeffnung abwärts nach der Ränge beſteht) einander gegen⸗ uͤberliegenden Lippen verſehen, unter welchen ſich ein ſchwarzer faſt dreyeckiger Fleck befindet. Fluͤgel fehlen. Schwinger blaßlichtbraun, kurz und dicht behaart, zwey— gliedrig; 1ſtes Glied den 4ten Theil fo lang, aber eben fo breit als das 2te, am der Wurzel verfchmälert, hornig; 2tes häutig, feulenförmig, einwaͤrts gebogen. Der Bruftfaften (Thorax) ift fehr deutlich in drey Ab: theilungen gefondert, nehmlich in den Vorderbruftfaften (Prothorax); biefer ift Elein, fo breit als der Kopf, aber kaum halb fo fang als breit, vorn bebeutend verfchmälert, dadurch faft dreyedig, wenig gemölbt, bornig, hart; den Mittelbruftfaften (Mesothorax), welcher vorn fo breit ift als der Prothorax hinten; der Hintertheil um 4 breiter, und fo lang al& vorn breit ift, faft viereckig; in feinen hintern Auſſen⸗ winkeln ſitzen in einer runden haͤutigen Vertiefung die Schwin— ger; in der Mitte iſt er rund erhaben, ebenfalls hornig und hart; den Hinterbruftfaften (Metathorax), der etwas breiter ald der Mittelbruftkaften, jedoh nur fo kurz als der Vorder: beuftfaften ift; feine Oberfläche ift häutig, aber mit einem hor- nigen, länglicy vieredigen Schildchen, welches mit einer Reihe gelber Borften beferst ift, größtentheils bedeckt. Die Vorderbruft (Prosternum), fo lang und breit als der Prothorax, befteht nur aus drey Xheilen, nehmlich aus 335 einem Schildchen, welches vorn bogig und hinten in ber Mitte mit einer Spige. nad) die Länge der Vorderbruft theilt, und kaum bi3 an den dritten Theil der Länge derfelben reicht; und aus den beiden Brufttheilen, welche durch eine Furche getrennt, vorn abgerundet, hinten aber gerade find, und in deren äußeren hin- teren Winkeln die Hüften (coxae) der Vorderbeine eingefügt find. Die Mittelbruft (Mesosternum) fo breit, aber um den vierten Theil Eürzer als der Vorderbruftfaften, hat die Form der Vorderbruft, nur reiht das vorn gerade Schildchen mit feiner Spige bis an den Hinterrand, Die Hinterbruft (|Metasternum) fo breit und faſt noch einmal fo lang als der Hinterbruftkaften, befteht auch nur aus drey Theilen, jedoch der Mittelfchild mit dem geraden breiten Theile am Hinterrand, reicht mit feiner Spige bis in die Mitte der Länge, die beiden andern Brufttheile find im Uebrigen durch eine Furche getrennt und gränzen mit ihrem gerade Theile an die Mittelbruft, die Hinterbeine find aber wie bey den beiden vordern Brufttheilen im Hinterwinfel eingefügt. Der Hinterleib des Weibchens ifl bis zum Aftergliede dreymal fo lang als der Thorax, vor der Begattung gleich breit, etwas breiter ald der Metathorax, mit dem After aus neun ziemlich eingefchnürten Segmenten beftehend, von melchen die erften fechs gleich breit und faft gleich lang, mit einem die Halfte der Oberfläche bededienden, harten, abgeftumpft vieredigen Schild— chen verfehen find; auf jedem dieſer Schildchen, befinden fich nach der Breite zwey Neihen feiner, gelbbrauner Borſten; die zwey folgenden, das fiebente und achte Segment nehmlich, find etwas fehmäler, nur halb fo lang als die vordern, und ohne Auszeihnung. Das Afterfegment, welches aus drey Zheilen, nehmlid dem eigentlichen Segment, der obern Zange und dem untern eg = Apparat befteht, iſt, die Zange ungerecynet, den vier ten Theil fo lang als der übrige Hinterleib, ganz aus horniger Mafle und mit zerftreuten Borften befegt, an der Bafis etwas ſchmäler als das vorlegte Segment, und läuft in eine ftumpfe Spitze aus, welche von der obern Afterzange umfchloffen ift, die beiden Seiten deffelben haben der Fänge nah, von der Bafis bis zur Wurzel der Zange, eine faft in der Mitte der Waͤnde fich gebogen hinziehende Kante, und abwärts gegen die Legſcheide eine ſchwache Furche. Um Unterleib find bis zur Afterzange nur ſechs Leibringe (Segmente), ganz aus horniger Maſſe gleich breit und gleich lang, an den Seiten ftark abgerundet und bogig, weitſchichtig und unregelmäßig mit gelben Borſten befest. Die obere Afterzange befteht aus zwey getrennten Theilen > diefe find fo lang als der Thorax, etwas breiter als die Schen® £el, aber flach, gegen die Spike aufwärts gekruͤmmt, und er: halten dadurch eine fhmerdfürmige Geftalt, koͤnnen feitwärts, auf» und abwärts bewegt werden; an ber Bafis find fie aber verdickt, oben und an der Innenſeite etwas.bogig ausgefchnitten. Die untere Afterzange befteht aus einem Theile, der aber an der Bafis des letzten Unterleibe-Segments ſchwach bogig aus— gefchnitten, aufwärts gegen das letzte Oberleibs- Segment eine ftumpfivinklige Spige.bildet, fonft aber faft Euglia iſt, gegen die Afterzange eine fpise Scheide, bildet, welche big über die Hälfte derfelben hinausreicht und fich dort an diefelbe anſchließt; ruͤck— wärts aber bis über die Hälfte der Kugel in eine Spike aus: läuft und an deren Vorderrand bedeutend erweitert ift; inmendig bat aber diefe Scheide eine ‚von der Spige bis an den Theil der. Kugel reichende Rinne, 336 Der Hinterleib des Maͤnnchens iſt im Leben fo breit, aber dreymal fo lang als der ganze Bruftkaften; oben, den After mitgezählt, aus 9, unten aus 8 Segmenten beftehend, hievon find die erjten zwey faft glei langen und gleich breiten wie die fünf naͤchſtfolgenden noch einmal fo lang als dieſe, alfo alle fieben mit einem hornigen Schilde, welcher gegen vorn all maͤhlich in Haut übergeht und mit zwey Reihen gelber Borften bewachſen ift, verfehen. Das 8te ohne Auszeihnung ift nur den Lten Theil fo lang, und 4 ſchmäler als dag 7 te. Das Ite oder After» Segment befteht aus zwey hornigen Abtheilungen, dem Knauf und der Zange, wovon der erfte einen faft £ugligen, auf der Dberfläche ſehr ausgefchnittenen, in der Mitte eingedrüdten Theil bildet, an deffen beiden Seiten die Zange, je ein einwaͤrts gekruͤmmter, innen ausgefchweifter, ein= wärts beweglicher und fatinoberbraun horniger Zangentheil fist, an deffen innerem Ende fich wieder ein Eleines rundes dunkel— braunes, fehr kurz und dichtbehaartes Wärzchen, welches mit den gegenüberftehenden, durch eine fehr blaß gummiguttgelbe, fehr dehnbare Haut am Grunde verbunden, befindet. Sn diefe beiden Zangentheile ift dann wieder ein auf> und eimwärts gekruͤmmter horniger Haken eingefügt, welcher nne halb fo lang als der angefügte Kolben ift. Ben der Begattung öffnen ſich diefe Zangen noch weit über die Breite des Leibes und e8 treten zwifchen ‚den beiden Kolben= Zangengliedern zweh blaßgelbe, diünnhornige, die Länge der Zan— gen erreichende Theile von zylindeifher Form heraus, deren Enz den verfchmälert, ftumpf, eins und aufwärts gekruͤmmt find. Am obern Nande, in Mitte der Verbindungshaut und der Einbuchtung des Knaufes tritt dann das eigentliche Begattungs— glied ſetwas länger als die Zangenfolben heraus, welches in Form, Farbe und nervöfer Befchaffenheit dem menfchlihen männlichen Zeugungsgliede ganz gleicht und nad) dem Begattungs= Acte wieder unfichtbar wird. Uebrigeng find die hornigen Theile des Aftergliedes alle, mehr und weniger, mit £urzen, in runden, häutigen Vertiefungen ent fpringenden Borften unregelmäfig bewachſen. Die fieben Leibeinge unten find mie beym Weibchen ganz hornig, licht fatinoberbraun, meitfchichtig und ohne Drdnung, zerftreut mit gelben Borſten hefest. Die ſechs Beine find hey beiden Gefchlechtern faſt gleich lang, an der Bruft faft gleichmweit entfernt. Die vordern und mittlern beym Weibchen fo lang als ber Hinterleib im Leben, die hintern aber beynah um bie Hälfte länger als dieſer. Beym Männchen find die "beiden vordern Paare faft um zwey Viertheile, die hinten noc) einmal fo lang als der Hinterleib. Die Hüften (Coxae) der Vorder und Mittelbeine, find halb fo lang als die Fühler und halb fo breit als lang, vorn etwas erweitert; die der Hinterbeine etwas länger und bedeutend ſchmäler. Die Schenfelhälfe (Trochanteres) find beym Weibchen an den Hinter:, beym Männchen an ben Vorderbeinen beynah halbkuglig, faft Eleiner ald die Augen, an den Mittelbeinen bey beiden Gefchlechtern faft eben fo Klein, Eeilförmig, an der Wur— zel verfchmälert, beym Weibchen die der Vorderbeine bedeutend größer als die übrigen, auch Feilförmig, und die ber -Dinterbeine des Männcheng beynah noch einmal fo lang als bie Übrigen und cylindrifch. Die Schenkel (Femora) find von den Vorder- und Mittel: beinen bey beiden Geſchlechtern faft gleich lang und dick, den ® 337 Viertheil fo lang als die Beine, im der Mitte etwas verbidt, die der Hinterbeine auc bey beiden Geſchlechtern gleih, 4 fo lang als die Beine, faſt gleich dic, Die Schienen (Tibiae) find bey beiden Geſchlechtern, an alten ſechs Beinen faft fo lang als die Schenkel, an der Wur— zel verfchmälert, faſt cylindriſch. Die fünf Tarſen-Glieder, welche bey beiden Geſchlech— tern halb fo breit als die Schienenenden find, haben eine faft gleihe Dide und find gegen innen etwas platt gedrüdt; das erfte, das längfte, ift an den zwey erften Paaren etwas mehr als halb, an den Hinterbeinen $ fo lang als die Schienen; das zwente aller ſechs Füße kaum halb fo lang als das erfte der Worderfüße, das dritte faft halb fo lang als das zweyte und bedeutend dünner; das vierte und fünfte bey dem Weibchen wie das dritte, beym Männchen aber ift das. vierte fo lang als dag dritte, an der Baſis aber dur einen einwaͤrts ſtehen— den abgeftumpften Dorn breiter, gegen vorn fehr verſchmaͤlert, das fünfte an der Baſis noch mehr verfhmälert, gegen vorn aber breiter, gegen innen fchräg, aber gefchnitten, vorn ſehr ab— gerundet, etwas eingefchnitten und ſo lang als das vierte. Die zwey erſten Glieder licht, die drey Testen dunfelbraun, alle mit kurzen braunen Häcchen dicht, und mit zerftreuten kurzen Bor— ften bewachfen. Die Klauen find ungezähnt, wenig gekrümmt, bey dem Männden mehr als halb fo lang als das fünfte Tar— fenglied, beym Weibchen aber bedeutend kürzer; auch ragt beym Meibchen neben. den Klauen an beiden Seiten aus dem legten Tarfengliede aller ſechs Füße ein Dorn hervor, welcher halb fo lang als diefe ift. ; Die Klauen find aber auch bey beiden Gefchlehtern nicht unmittelbar in das legte Tarfenglied eingefügt, fondern es ift bier ein eigenes horniges Glied, an welchem ſich diefe, das Haft: läppchen und die Ferſe befinden. Diefer bornige Theil, welchen ich Haftläppchendedel nenne, ift faft fo lang als die weibliche Klaue, an der Bafis verſchmaͤ— lert und halbrund ausgefchnitten, gegen die Mitte doppelt fo breit, hier find in ſtarker Einbuchtung die Klauen eingefügt, von da wieder. verfchmälert, vorn etwas erweitert, aber herzfürs mig eingefchnitten, Bon der Mitte, wo an beiden Seiten die Klauen beginnen, beginnt auch unter diefen das weiche und Enorplige Daftläpp= hen (Arolia), weldyes mit der Hälfte feiner, Länge über den hornigen Dedel hinausragt, hinterwärts aber mit der unter dem legten Fußgliede verborgenen Ferfe, melche ebenfalls Enorplig, dicht und gelb behaart ift, durch eine häutige Röhre in Verbin— dung fteht. a Das Ey ift, wie es vom Weibchen gelegt wird, milchweiß, teübe, faft gewöhnlich eyformig und dichthautig, an einem Ende mit einer furzen gekruͤmmten Spige verfehen; wird aber nad) 5 bis 8 Tagen fhmusig braͤunlich. Ungeachtet aller bisher angewandten Pflege Eonnte ich aus meinen von befruchteten MWeibern im gefperrten Raume erhaltes nen Eyern felbft bis Ende Julh 1846. das Ausbrechen von Maden nicht erwirfen, und auch in felben fein gebildetes Em: bryo entdeden. Indeſſen hoffe ich, foll meinen raftlofen Bemühungen die Er: forfchung der noch fehlenden Kebenszuftände eines fo ausgezeichs neten Thierchens nicht entgehen. Erflärung der Abbildungen. Chionea araneoides, t. IV. 1. Weibchen, 2. Männchen. Sfis 1848. Heft 5. 338 3. Ey, 4. Schwinger, 5. Fühler, 6. Saugrüffel mit den Zaftern, von unten. 7. Legſcheide von der Seite, 8. von unten. 9, Die zwey legten ITarfenglieder des Weibchen, 10. die— feilben des Männchens. Afterglied des Maͤnnchens, 12, Kopf von der Seite. 13. Klauenglied von der Seite. 14. Daffelbe von oben, a. Klauenmündung, b. Serfe, e. Haftlappchen. 5. Gen. Holoscolia Hüb., Harpipteryx Trtsch. forficella. (Tab. V,) Hüb. Tin. Tab. 50. fig. 343. foem. Trtsch. Th. IX. B. II. Seite 36, Ueberwintert als Näupchen der 2ten Generation auf trodenen Miefenplägen in loderer Erde oder unter Steinen im ſchlauch— ähnlichen meißen Gewebe, in welchem aud die Häutungen vor fi gehen, kommt ſchon im April bey günftiger Witterung des Nachts zum Vorſchein und ernähret fih von den jungen Trie— ben und Blättern des Schaffhwingels, Festuca ovina; ver- wandelt fi) gegen Ende May, indem fie fich in der Erde, oder an die Unterfeite höchfteng fechszölliger Steine, ein ziemlich feftes weißes Tönnchen fpinnt, zur Puppe, aus welcher gewöhnlich nad) 12 bis 15 Zagen des Morgens der Schmetterling aug= bricht, die Puppenhülle aber im Toͤnnchen zurüdläßt. Nah 24 Stunden erfolgt Abends gleih nah Sonnenunter- gang die. Begattung, wo beide längere Zeit unter Gräfern in derfelben verweilen, das Weibchen aber erft gegen Morgen die weißen Eyerchen entweder zerftreut auf die Erde fallen läßt, oder auch einzeln an die Unterfeite der Blätter des Schafſchwin— gels anfeßt. Nach 10 bis 14 Tagen entwideln fich die Eleinen vöthlichen Raͤupchen, welche bey trodener Witterung nicht felten des Nachts ihre eigenen Gefchwifter fangen und freffen. Selbft die ausgewachfenen Raͤupchen find noch fo zart, daß fie. beym Einfammeln durch etwas unachtfames Berühren leicht befchädigt werden und zu Grunde gehen. Ihre drey Häutungen gehen ziemlich regelmäßig zwifchen 9 und 10 Zagen: jedesmal vor fich. Von der legten Häutung bis zur Verpuppung dauert e3 größ- tentheil8 10 bis 14 Tage, der Schmetterling entwidelt fih aus diefer aber gewoͤhnlich erft nad) 14 bis 20 Tagen, Befhreibung. Das Ey ift weiß, häutig, faſt cylindriſch, unten flach, oben ftumpf abgerundet, mit ungleiben Vertiefungen, fehr ahnlich dem Hute einer Morchel (Phallus esculentus), gewoͤhnlich 4" lang, 75” breit. Die Raupe bleibt in allen Häutungen gleich bezeichnet, nur ihre Grundfarbe ändert, vom faft Nofenroth der Sugend bis zum Nöthlihbraun nach der Iten Häutung; vollfommen ausge: wachen gewöhnlich 4" lang, 2" did. Kopf, Schildchen, Wärzchen und Afterklappe hornig, Sati⸗— nober braun. Erſterer faft rund, Stirn dreyedig, Hinterkopf tief dreyedig ausgefohnitten, nur 4 fehmaler als der Vorderbruft- abſchnitt; dieſer Abfchnitt 4 fehmäler als die folgenden, die Schild⸗ chen darauf viereckig abgerundet, ſtark getrennt, die ganze Ober— flaͤche bedeckend, in jeder Ecke ein dunkelbraunes Waͤrzchen mit einer kurzen Borſte; Ater und Zter Abſchnitt (Mittel- und Vorderbruſt) mit ſechs gleich weit entfernten, in einer Querreihe ſtehenden Waͤrzchen; die naͤchſtfolgenden ſieben Leibabſchnitte ſind 22 339 faft gleich lang und gleich breit, mit zwey Neihen Waͤrzchen, in der Mitte erweitert, vier an jeder Seite; das zehnte oder vorletzte Glied ſo breit und lang als das erſte, und ſechs März: hen in einer Reihe; das Afterglied halb fo breit, aber faſt ſo lang als das vorletzte, ſtumpf dreyeckig, an den beiden hinteren Seiten etwas eingebuchtet. Die Waͤrzchen alle find mit 5 bis 8 mehr oder weniger kurzen Borften befekt. Die Athmungsloͤcher klein, rund, lichtbraun, hornig. Saͤmmtliche Füße haben die gewöhnliche Form. Die Puppe, der Hauptanficht na, von gewöhnlicher Form, größtentheils 3 Lin. lang, ſchwach 1 Kin. breit, lichtſatinober— braun; die Flügelfcheiden reichen bis zum 6ten Leibabfchnitt; die Fühlhörnerfcheiden find am Saume der Flügelfcheiden um: gefchlagen, die runden Augen ziemlich erhaben; das vorvorlekte oder Ste Glied von unten, ift auf der Bauchfeite in der Mitte eingekerbt; das letzte bildet an derfelben Seite rechts und links zwey gegen Außen verdickte Wuͤlſte, welche gegen innen bogig zugeſpitzt, ſich in der Mitte am innern Rande vereinigen, der Mitteltheil hat eine laͤngliche Vertiefung und iſt am Ende gerade abgefchnitten. Am Rüden bildet der Vorderbruſtkaſten einen faft doppelt fo langen als breiten, gegen vorne abgerundeten, gegen hinten verfchmalert abgerundeten Schild, an welchen fich der, gegen hinten verfhmälerte, gerade abgefchnittene, mit zwey Eleinen runden Puſteln befegte Mittelbruftkaften, an den fich wieder der gegen hinten etwas erweiterte Hinterbruftfaften amfchließt, welcher gegen vorne mit zwey, gegen hinten mit vier fleinen Puſteln befegt ift. Die beiden naͤchſtfolgenden Keibabfchnitte haben gleiche Länge und faft gleiche Breite, find gegen vorn mit 6, gegen hinten mit 4 Pufteln bezeichnet; der fünfte und fechste Leibabſchnitt find etwas länger und breiter als die beiden vorhergehenden, haben gegen vorn 2 bedeutend erhabene, und 4 kleine flächere gegen hinten; die drey folgenden find gegen ben Hinterrand im⸗ mer mehr und mehr verſchmaͤlert, und bloß mit zwey erhabenen, faft ftumpf Eegelförmigen Pufteln beſetzt; das vorletzte Glied ift 4 fehmäler und eben fo lang als das zehnte, aber ohme alle Auszeichnung; das legte hat Die vorn befehriebenen Umeiffe umd ift flach. Außerdem hat das Ste bis 10te Glied, alfo jene, welche mit mehr erhabenen Puftelm bezeichnet find, an beiden Seiten Über den Athmungsöffnungen eine dicke, vorn ſtark einwaͤrts gebogene, und zwey dünnere gerade Borften, welche fo lang als die Glie— der find. Der Schmetterling ift bey Hübner Eenntlich abge: bildet, bey Treitſchke a. a. D. nothdärftig befchrieben, Da diefer Schmetterling im Spfteme eine befondere Gattung bildet, deren Kennzeichen noch nicht hinlaͤnglich bezeichnet find, fo verſuche ich e8, folhe genauer anzugeben, wodurch eigentlich Einftig Gattungen beftimmter gefondert und den wirklich nächft vertvandten zugereiht werden können. Kopf rund, hinten flach abgefchnitten, halb fo groß als der Bruftkaften, ohne Mebenaugen, Schüppchen erhaben, vorwärts eneigt. r Augen und, erhaben, mit runden Zellen, an den Seiten des Kopfes fißend. } Kühler fadenförmig, fo lang als der Schmetterling, Säglie- berig, vorn neben den Augen eingefügt; Lftes Gtied groß, Euglig, unbefchuppt; 2tes etwas größer, Eeilförmig; alle übrigen gleich I 340 breit und glei) lang, nochmal vorn fehr verfchmälert. Saugrüffel doppelt, zufammengewahfen, lang, dreyfach aufgerolit. Zafter II. a., faft nochmal fo lang als der Kopf, exftes Glied fehr kurz, zweites ſechsmal fo lang als dag erſte; drittes etwas länger, aber kaum % fo breit als das erfte, faft kegel⸗ förmig; alle dicht mit mehr oder weniger langen Schuppen befest. Bruftkaften fat nochmal fo lang, aber 4 breiter als der Kopf. { Hinterleib mit neun Abfchnitten, etwas mehr als doppelt fo lang, als Kopf und Bruftfaften. Flügel im Ruheſtand dachfoͤrmig Über den Hinterleib lie— gend, den Leib gänzlich. bededend, Vorderflügel etwas breiter und länger als der Leib, in eine Eurze gekruͤmmte Spige auslaufend; die Randfeldhauptadern mit vier Seitenadern,; Mittelfeld mit 5 von der auswaͤrtsge— kruͤmmten Natbfeldhauptader gegen die Spige gleichentfernt lau— fenden Adern; Nathfeld mit zwey Seitenadern, Hinterflügel faft gleic breit, gegen das Ende in eine Spitze verfhmälert; Nandfeld nur mit einer geraden Hauptader; Mittelfeld mit drey in der Mitte getrennt entfpringenden, bis an den Außenrand reichenden; Nathfeldhauptader mit drey gegen den Saum auslaufenden Nebenadern. An der Wurzel gegen den Vorderflügel entfpringt ein horniger, borftenähnliher Dorn, welcher neben dem Vorderrand gegen die Spige gerichtet, und fo lang als der Xeib breit ift. Süße gleich lang, fo lang als der Hinterleib, an der Wurzel genahert, Schenkel und Schienen gleich lang, leßtere mit zwey inneren und einem äußeren Dorn, die fünf Zarfenglieder zu— fammen fo lang als die Schienen. Befhreibung der Art. Der Kopf mit weißen, langen, fchmalen, vorn abgerundeten und auch gerade abgeftugten, erhaben ftehenden Schüppchen be= wachen, Fühler mit ſchwarz und weißen Schuͤppchen umguͤrtet (ge: tingelt) und unter den Schhppchen mit drey Reihen Borften befegt; die ſchwarzen Schuͤppchen, fo lang als die Glieder (35 Lin,), find gleich breit, zwey: und dreyzaͤhnig, die weißen, wenig Fürzer und fehmäler, vorn abgerundet, unter dieſen bei- den Arten fißen noch zerftreut weißliche längliche und abgerundete Schuͤppchen von halber Länge („5 Lin.). Augen im Leben voth, im Tode ſchwarz, viermal fo groß als das zweite Fühlerglied. Saugrüffel graulich, mit ſehr kurzen grauen Haͤrchen dicht beſetzt, ſehr fein gerumzelt, "gegen vorn verichmälert, die Deff- nung mit zwey s=artigen (5) dunfelbraunen hornigen Keiften beſetzt. Tafter, 1ftes Glied oben etwas eingebuchtet, unten gegen vorn tief, aber ſchmal eingekerbt, hinten und vorn gegen unten ſchraͤg abgeſtutzt, mit ſehr kurzen (3% Lin.), weißen, vorn ſehr ſo lang als breit, das letzte aber erweiterten Schuͤppchen. Ates Glied an der Wurzel fo die als das Afte, in der Mitte bedeutend verdidt, oben gegen das äußere Ende verfchmälert, fo daß das gerade abgeftugte Ende nur halb fo di als die Mitte ift; Stes Glied kegelfoͤrmig, zugeſpitzt. Alle drey ſind von gelblich horniger Maſſe, ſehr ungeregelt, mit vielen runden, haͤutigen, ſeichten Vertiefungen, mit erhoͤhten Ringen, in deren Mitte die Schuͤppchen eingewurzelt find. Die 341 Schüpphen des zweyten Gliedes haben dreyerley Form; bie oberen find meiß, 4 fo lang als das ganze Glied, vorn fehr erweitert, mit 3 Abrundungen, von welchen die mittlere nicht unbedeutend vorraget; von den unteren, welche ſchwarz find, ift der größte Theil fat fo lang als das Glied, der andere Theil nur halb fo lang, aber nochmal fo breit als diefe; beide Arten dreyfpisig, jedoch nur letztere gekerbt. Der Bruſtkaſten weiß, mit einer ziemlich breiten Mittel- und beiderfeit3 einer ſchmalen, blaß Eaifergelben Laͤngslinie. Der Hinterleib mit neun Abfchnitten; die drey erſten nur halb fo lang und fehr wenig fehmäler als die folgenden, die beiden erften ſchmutzig weiß, oft auc grau, der dritte am Grunde gelbbraun, am Ende blaßgrau; vierter bis einfchließlich achter halb fo lang als breit, am Grunde gelbbraun, in der Mitte grau, am Ende weiß befchuppt; letzter Abfchnitt fo lang als die vorigen, in eine Spige auslaufend, blaßgrau. Vorderfluͤgel. Vorderrand weiß, faft in der Mitte des Randfeldes eine ſchwarze, ziemlich ftarfe Linie, der übrige Theil des Mandfeldes mehr oder weniger blaß £aifergelb, gegen bie Spise auf den zwey legten Seitenadern ſchwarz; Mittelfeld weiß mit drey ſchraͤgen, fchmalen gelben Duerbändern, wovon die erfte an der Wurzel des Flügels entfpringt und fich unten mit der Mathfeldbinde vereinigt, die ziweyte mit einer ſchwarzen Spike, die dritte mit einem ſchwarzen Puncte endigt, die fünf gegen die Spige gehenden Adern ſchwarz; Nathfeld weiß, am Rande mit einer gelben Laͤngsbinde, weldye gegen die Spiße ſchwarz eingefaumt iſt; die Spige mit drey, durch zwey fchmale weiße Linien getrennte ſchwarzen Linien, welche am unteren Rande in eine ſtarke ſchwarze Linie zufammenfliegen und dann die ab» waͤrts gekruͤmmte Außerfte Spitze bilden, wovon aber die erfte den Flügelfpigenrand umfaßt und innen gelb begraͤnzt ift. Hinterflügel ganz blaßgrau, am Ende mit zwen grauen und zwey weißen Linien befranfet. Süße weiß, Dornen an den Schienen gelbbraun, nur fo lang als das erfte Tarſenglied; Tarſenbildung die gewoͤhn— liche, an der Wurzel etwas fchmäler als am Ende; erftes und zweytes faſt nochmal fo lang als die folgenden, das le&te etwas kuͤrzer und fehmäler. Die Zeugungstheile habe ih noch nicht unterfucht, werde fie aber gelegentlich nachtragen. Die verfchiedenen Schuppenformen find auf der Tafel abges bildet und ihre Standorte angegeben. Feinde habe ich noch feine entdedt. September 1845. E. Heeger. Srflärung der Abbildungen, Holoscolia forficella t. V. C. Die Raupe von oben. Kopf derfelben von vorn, entfchuppt. Derfelbe von oben. Die Puppe von unten, E. von oben. Eingerollter Saugrüffel. 1., 2. ſehr vergrößerter Mund deffelben. Der Falter. Entfhuppter Vorderflügel, C. entfchuppter Hinterflügel. 1. Sehr vergrößerte Schuppen des Vorderflügels. a. Schuppe von der Auferen Spige, b. aus der zweyten Reihe, ec. der dritten, d. der vierten, e. der fünften. f. Schuppe aus der Thmwarzen Linie auf der Mitte des Mandfeldes, gg. Schuppen ber gelben Theile auf der Oberfläche des Flügels, h. der weißen heile. BPaA=DNp — — 342 II. aa. Schuppen vom Scheitel des Kopfes, a*. deßgleichen von der Seite angefehen. b. Schuppe von der Seite des Kopfes. e. Schuppe vom Grunde unter den Kopffeiten. II. a. Taſter aus drey Gliedern beftehend. 1., 2., 3. Schuppen vom Mittelglied, 4. vom britten, 5. vom Wurzelglied. f Die 5 letzten Glieder eines Fühlhorns. 6. u. 7. Schuppen aus der vorderen Reihe, 8. aus ber hintern Reihe, 9. vom Grunde unter diefen beiden. V. Schuppen von der Spise der Hinterflügel. 10., 11. von der äuferften Spige, 12. aus der zwey⸗ ten Reihe, 13. Hinterfranzen. VI. Schuppen von der Oberfläche des Hinterflügels. 14. vom Vorderrande, 15. vom Randfelde, 16. vom Mittelfelde, 17. vom Nahtfelde. 6. Coleophora Hüb. saponariella Scheffer. Tab. VI. Noch nirgends befchrieben noch abgebildet. Diefer in meinem Garten nun einheimifhe, fonft aber noch immer in Deutfchland feltene Schmetterling, wurde ſchon im Sabre 1840 in der Gegend von Mödling, unweit Wien, bon meinem Freunde, Herrn Scheffer, einem bisher wenig be= Eannten, aber ſehr aufmerkfamen Entomologen und Botaniker, entdedt und benannt, aber noch nirgends befchrieben; da ich aber deffen Nahrungspflanze in meinem Garten in Menge wach— fen laffe, fo fiedelte derfelbe fih da an, und gab mir Gelegen- heit, feine vollfommene Lebensgefchichte zu beobachten. Der Schmetterling entwidelt fich erft gegen Mitte July, auch oft erft Anfangs Auguft des Morgens vor Sonnenaufgang und ſucht fi dann Abends nad) Sonnenuntergang ein Weibchen zur DBegattung, bleibt dann längere Zeit in folder ruhig zwi⸗ ſchen den Pflanzen, wo das Männchen ruͤckwaͤrts, gewöhnlich abwärts gekehrt, in entgegengefegter Richtung fit. Andern Tags des Morgens vor Sonnenaufgang fett das Meibhen die Eyerchen einzeln an die Unterfeite der Blätter junger Triebe der Saponaria offieinalis an, aus melden nach fehs bis acht Zagen die jungen Räupchen ſich entwideln. Ein Weibchen legt gewöhnlich nicht mehr als fünfzehn bis zwanzig Eyerchen. Die Raͤupchen verfertigen ſich gleich Anfangs aus den zar- teften Beftandtheilen der Pflangenblätter und ihrem Gefpinnfte, weiße ſchmale länglich runde Saͤckchen, welche fie mit der Zeit nad) Bebürfniß verlängern und erweitern, und-volllommen aus⸗ gebildet, nad) der Lange, weiß und grau geftreift, am Ende mit drey dreyeckigen Kappen, mit fich herumtragen. Die Swifchenzeit und die Zahl ihrer Häutungen ift mir noch nicht gelungen zu ermitteln, fie bleiben fich aber in jedem Alter gleich gefärbt und gleich bezeichnet. Beynahe ausgewachfen, verbergen fie ſich unter Laub, oder auch zwiſchen Steinen, an welchen fie ihr Saͤckchen, um da zu überwintern, anfpinnen, von wo fie fih Ende Suny oder Anfangs July wieder losbeißen und ſich mehrere Tage nähren, indem fie fih, wie früher, zwiſchen die Blatthäute einfreffen und die Zwifchenfäfte (Parenchym) verzehren, fo zwar, daß fie manchmal mit zwey Dritttheilen ihres Körpers zwiſchen den Blatthäuten find und nur mit den Hinterfüßen das Sädchen halten. Nachdem fie ſich zur Verwandlung an ruhigen Pläsen, mei- ſtens nabe an ber Erde, wieder an trodene Gegenftände ange: IV. b. 343 ö fponnen, kehren fie fih nod vor ber Verpuppung im Saͤckchen um, nehmlich mit dem Kopfe zu unterſt; nad) acht big zehn Tagen geht die Verwandlung zur Puppe vor fih, woraus ber Schmetterling nad zehn bis vierzehn Tagen erfcheint, der, nicht wie die meiften Schmetterlinge, mit verkruͤppelten Slügeln, fondern vollkommen ausgebildet in die Welt tritt, Befhreibung. — Das Ey iſt, wie ſchon vorn geſagt, weiß, faſt haͤutig, glatt, ltaͤnglich, faſt gleich dick, unten flach, oben abgerundet, kaum + Sin. lang, 75 Lin. did. Die Raͤupchen find vollfommen ausgewachfen nicht ganz 3 Kin. lang und meniger als % in. did, blaß fatinoberzbraun, die erften drey Leibringe (der ganze Bruftkaften) ftärfer gefärbt als die Übrigen, der Kopf, die Schildchen auf den drey erften und auf dem legten Leibringe hornig, Licht bifterbraun. Der Kopf faft rund, aber die Hinterhälfte fat ganz unter dem Morderbruffringe verborgen, die Stivne dreyedig, bis in die Mitte des Kopfes reichend, mo die innere Spitze fehr abgerun= det iſt; neben den Außeren Spitzen figen die fehr kleinen ſchwar⸗ zen runden Augen, neben dieſen die faft eben fo kleinen zwey— gliederigen Fühler. Die Dberlippe bünnhornig, gelb, fo breit als die Stirn, halb fo lang als breit, am Vorderrande mit einzeln fiehenden Borften bemwimpert. Unterlippe mit dem Sinne dur eine harte Haut ver wachfen, in der Mitte herzförmig, fo lang, aber nur 4 fo breit alg die Dberlippe, am Vorderrande mit furzen Härchen dicht beſetzt; die Lippentafter zweygliederig; erftes Glied vieredig, halb fo lang, aber faft fo breit als die Unterlippe, zweytes kaum Jſo groß als das erſte, vorn etwas verſchmaͤlert, am Ende mit einer Borfte. Dberficfer nicht vorragend, von innen faft rund, ſchuͤſſel⸗ artig ausgehöhlt, vierzähnig, von unten an der Wurzel faft fo breit als lang, oben fehr verfhmälert, dit Zähne einwaͤrts ges kruͤmmt. Unterkiefer ohne Angel nur halb ſo breit, aber um die Hälfte länger als die Oberkiefer; die Angel groß dreyeckig, mit dem längften Winkel gegen innen, alle drey Seiten etwas eingebuchtet; der Stiel faft enförmig, oben mehr verengtz die Taſter zwengliederig; erites Glied faft nur halb fo lang als die Unterlippentafter, aber bald fo breit als dieſe; zweytes Glied fo lang, aber nur halb fo breit als dag erfte; an der Spitze mit einer Borſte; Kauſtuͤck faft fo lang, aber nur halb fo breit als der Stiel am breiten Orte, vorn mit ftarfem Haarbuͤſchel. Vorderbruftleibring faſt nochmal fo breit als der. Kopf, vorn etwas verfchmälert, 4 fo lang als breit, die Schildchen faft vieredig, mehr als die Hälfte der Oberfläche deckend, gegen außen abgerundet, fehr wenig getrennt. Mittelbruftleibring fo lang, aber etwas breiter als der vorige, am Hinterrande zwey, wenig getrennte, faſt drepedige ſchmale, vor biefen, gegen das äußere Ende je ein Eleineres, faft rundes, und an den Seiten, fchon gegen außen, ein eben folches braunes diinnhaariges Schildchen. Hinterbruftleibring etwas länger, aber nur fo breit als vorhergehender, bey den meiften, auch in gleicher Richtung gegen außen, eine rundliche braune Madel. Die fieben folgenden Leibringe find alle gleich lang und breit, faft fo lang und breit als der Hinterbrujtleibring ; an jeder Seite gegen außen ein fehr kleines, blaffes, duͤnnhorniges Waͤrzchen, in der Mitte eine feine, ſchwachvertiefte Querlinie; der eilfte 344 Leibring fo breit, aber um 4 ſchmaͤler, gezeichnet aber wie die vorigen; der legte oder zwoͤlfte Keibring beynahe nur halb fo lang und breit als der zehnte, dreyeckig, gegen hinten fehr ab= gerundet, fat ganz mit dem hornigen Schilde bedeckt, die beiden Hinterfüße ſtets vorragend. Die Puppen find großentheils faft zwey Linien lang und 4 Linie did, licht fatinoberbraun, glatt, daher glänzend, oben im Viertelzirkel abgerundet, gegen unten verfchmälert. Der Kopf ift vorn kaum 4 fo breit als die Puppe, wenig fürzer als breit, in der Mitte etwas eingefchnitten; die Scheiden der Taſter find durch die Scheide des Saugrüffel3 getrennt und uͤberreichen kaum die Hinterbruft, die Nüffelfcheide aber reicht bis an den zweyten Hinterleibsabfchnittz die Flügelfcheiden fehr lang, bis an die Mitte des letzten Leibrings reichend; die Fuͤhlerſcheiden laufen am Innerrande der Flügelfcheiden herab und find nur wenig fürzer als diefe; die der Füße zwifchen jenen ber Fühler, davon reichen die der WVorderfüße bis an den fünften, die der Mittelfüge beynahe bis in die Mitte des fechsten, und die der Hinterfüße faft bis an den legten Hinterleibsring; ruͤckwaͤrts bildet die Vorderbruftabtheilung den Viertelkreis und ift nur 4 fo lang als breit; die Mittelbruftabtheilung ift nur halb fo breit als die Puppe, und nicht länger als breit, faft herzformig hinten in eine Spike auslaufend; die Hinterbruft etwas. breiter, aber auch etwas kürzer als die Mittelbruft, in der Mitte der Seiten- ränder etwas erweitert und mit zwey kleinen, runden, ſchwach erhobenen Pufteln befest; die Flügelfcheiden reichen hier nur_bis an den vierten Hinterleibsring; erfter Hinterleibsring am Grunde fo fhmal als die Hinterbruft, um 4 weiter gegen hinten, mit zwey Pufteln obiger Art; die ſechs folgenden Ninge, mehr als nochmal fo breit als lang, mit zwey Pufteln gegen den Vorder: and, fo genähert wie die vorigen, und zwey bedeutend mehr erweiterte gegen den Hinterrand; der vorlegte Keibring etwas Eürzer und beynahe um 4 fchmäler als die vorhergehenden, hat aber wieder nur zwey Puſteln; der legte fo lang, aber nur halb fo breit als die Mittelleibringe, ift gegen hinten verſchmaͤlert, ſtumpf und in der Mitte etwas eingedrüdt; wie bey fehr vielen Goleophoren=Arten, jteht auch hier an den Seiten gegen unten ein horniger Auswuchs, der aber bey diefer Art mit drey Spitzen, von welchen der mittlere am längften ift. An den Seiten des 5ten bis einfchließlich achten Ringes, befindet fich je eine, gegen den Leib ſtark gefrümmte ftarfe Borfte, wodurd es erklaͤrlich wird, daß die Puppe in den Sädchen hängen bleibt. Da durch Herin Zeller für diefe Gattung die Merkmahle fehon genauer unterfucht und befanntgemacht find, fo unterließ ich vorläufig bey diefer Art die Zergliederung des Schmetterlings, werde aber foche feiner Zeit nachtragen, indem id fchon aus mehreren Familen diefer Gattung genauere Unterfuchungen der Kopf» und anderer Köperbejtandtheile, wie bey Holoscolia, bearbeitet habe, ich befchränfe mich daher hier nur auf die Art— beſchreibung des Schmetterlings; weil aber bey Zeller von diefer Gattung der Aderverlauf der Flügel noch nicht bekannt gemacht wurde, und er zur Verdeutlichung meiner Befchreibungs- weiſe umumgänglich erforderlich -ift, fo darf ich ſolche nicht unterlaffen. Der entfchuppte Borderflügel ift beynahe mefferformig, mit ſehr ftarker Randfeldaußenader, welche fich gegen die Mitte der Flügellänge verläuft. Won der inneren Nandfeldader entfpringen gegen aufen vier gleichweit von einander entfernte, fehräg gegen die Spiße ftrebende Mebenadern, fo daß die legte mit dem Ende der Hauptader eine ſehr fpigmwinklige Gabel bildet und die Flügel: 345 fpige in ſich einfchlieft, Das offene Mittelfeld ift ohne Adern und bedeutend fchmäler als die beiden anderen Felder. Das Nathfeld, deffen innere Hauptader ohne Zweige am Hinterrande von der Spige bedeutend entfernt: endigt, hat in ber Mitte eine Lingsader, welde an der Baſis mit einer fpiswinkligen Gabel entſpringt. ar Der entfhuppte Hinterflügel hat beynahe die Form einer vorn fehr verfehmälerten Lanzenfpige ; das Nandfeld hat aud) eine fehr ſtarke äufere Nandader, welche aber nur wenig verfchmälert bis in die Flügelfpige reicht, die innere Ader ift ohne Zweige, fehr dünn, an der Wurzel ſtark auswärts gebogen und ſchließt innerhalb der Spise, faft ein Viertel der Nandeslänge, an bie Aufenwandader an. Das Mittelfeld ift etwas breiter, als das Nandfeld, enthaͤlt Eeine Ader und geht daher bis in die Flügel- ſpitze. Das Nahtfeld ift an der Wurzel beynahe fo breit, als die beiden andern Felder zufammen, hat feine ftärffte Ader in der Mitte, welche an der Wurzel gleich neben der Nandfelds ader entfpringt und fich fchräge durch die Mitte des Feldes, bie an die Mitte des hinteren Randes ziebtz; aus diefer entfpringt an der Wurzel, gegen. den äußeren Rand, eine dünne Laͤngs— ader, welche in dev Mitte, des Feldes ſich bis in die Hälfte deg- felben zieht; eine andere entjpringt gegen innen unweit der Murzel der erftbenannten Ader, welche ſich anfangs gegen das Mittelfeld biegt, dann aber faft gerade mit diefer in gleicher Richtung läuft, und am Hinterrande in der Länge endiget, wo fi die innere Nandfeldader an die außere anfchlieft. An dee Wurzel der Nandfeldaufenader entfpringt, wie bey Holoseolia forfieella, im einer wunden Pfanne ein beweglicher borniger Dorn mit einer Kugel am Grunde, in obiger Pfanne befeftigt und 4 fo lang als der Vorderrand des Flügels, einen Achtelzirkel bildend. Größenverhältniß des Schmetterlings, Die Schmetterlinge find gewöhnlich zwey und eine halbe, felten drey Pinien lang; der Kopf etwas breiter als lang, halb fo lang als der Bruftkaften; Fühler fehr dünn, wenig Fürzer als der Schmetterling; Bruftkaften 4 länger als breit, etwas mehr ald 4 des Hinterleibes lang; der Hinterleib alfo dreymal fo lang als der Bruftkaften; die Vorderflügel mit den Franzen fo lang als der ganze Körper, Eaum 4 fo breit als lung; die Hintere flügel wenig Eürzer und beynahe nur halb fo breit als die Vorderflügel: die Füße fat fo lang als Bruſtkaſten und Hinter: leib zufammen ; die Schenfel wenig Eürzer als die Schienen ; die Tarſen zuſammen fo lang als die Schenfel. Befonders zu bemerken ift bey Coleophoren, Clachiften und den meiften anderen Gattungen der meiften Schaben, die. im Vergleiche genen andere größere Schmetterlingsyattungen ganz befondere Größe der Schuppen, welche bey dieſer Art fo groß find, daß 24— 30 die größte Breite. der Vorderflügel, 18—22 die Breite der Hinterflügel, 8 die obere Breite des Hinterleibes bebeden, und 12 — 14 die Glieder des Fühlhorng umringen. Befhreibung des Schmetterlings. Der Kopf rund, blaß bifterbraun, die Schuppen glatt "auf: liegend; die, Augen rund, Elein, ‘an den Seiten des ‚Kopfes gegen hinten. Die Kühler gleich über den Augen eingefügt, fadenförmig, die mehrften Glieder ander Wurzel fchwarz oder braun, vorn weiß geringelt beſchuppt; drenkiggliederig ; erſtes Glied fehr klein, rund, ohne Schuppen; zweptes fechsmal fo lang und dreymal fo breit als das erſte; drittes nicht ganz halb fo lang und 4 Iſis 1848. Heft 5. 346 fo breit ald das das zweyte, beide fehr blaß lichtbraun; viertes und fünftes fo groß als dag dritte; die folgenden 18 Glieder um 4 länger, aber nur fo di als das fünfte, alle zwanzig fhwarz und weiß gevingelt ; die folgenden 6 um etwas Eleiner, das Iegte halb fo Elein als das zwanzigfte, alle fieben weiß befchuppt. . Zafter und Wurzel des Saugrüffels ſchmutzigweiß befchuppt. Bruftkaften licht bifterbraun mit weißen Seitenlinien. Hinterteib einfärbig blaß graubraun, Männchen und Meib- ” am After mit einem Schuppen und Haarbüfchel wie ab: geſtutzt. Vorderfluͤgel licht biſterbraun mit zerſtreut ſchwarzen Pup⸗ pen; die Randfeldaußenader ganz, dann deſſen innere Haupt: ader, von der Spike bis etwas über die Mitte, und die ganze Nahtfeldinnenader kreideweiß befhuppt, die Flügelfpige an den beiden Rändern in gleicher Länge, bis zum Ende der Nahtfeld- ader, mit langen weißen Schuppen £urz beftrichelt; die Franzen am Nahrfeldfaume aſchgrau, reihen von der Spike bis in die Hälfte des Saumes, find an der Spige faft halb, am Ende gegen die Zlügelmitte faft anderthalbmal fo breit als die Flügel. Hinterflügel und deren Franzen ganz einfärbig, blaß grau: braun, die Franzen am ganzen Randfeldfaume halb, faſt andert- halbmal fo lang als der Flügel an der Wurzel breit. Süße alle weiß und blaßbraun gemifcht, befchuppt; bie Schenkel 4 fo did als lang; die Schienen 4 fo dick alg lang, unter der Mitte einen, am Ende zwey ftumpfe Eurzbefchuppte Dornen, faum 2 fo lang als die Schienen; die 5 Zarfengl. blaßbraun und ſchmutzig perlweiß geringelt; erftes Glied faft fo lang als die übrigen vier zufammen; die drey folgenden gleich lang und breit; das legte das Eleinffe. Die Klauen braun, nicht fehr gekrümmt, ungezähnt, fehr Elein. Die Klauenflappe 4 fo groß als das legte Glied, rund, Licht: braun, wollig bepolftert. Schuppenbildung fehr einfach; jene des Vorderfopfes und der Seiten zunächſt den Augen 4 fo lang als der Kopf, vorn 4 fo breit als lang, abgerundet, nicht gerade, fondern im Sechstel— zirfel gebogen; die des HDinterfopfes etwas länger, 4 fo breit als lang, dreyfpisig, etwas weniger gebogen. Die braunen des Bruſtkaſtens nicht halb fo Tang als bie des Kopfes, 4 fo breit als lang, vorn und hinten abgerundet; die weißen der Seitenftreifen eben fo lang und breit alg die braunen, vorn zmeptheilig, abgerundet; die ſchwarzen der Fühler faft fo fang als die des Kopfes, kaum 4 fo lang als breit, die weißen 4 länger, aber merklich ſchmaͤler als die ſchwarzen, beide Arten dreyzähnig. Die Schuppen des Hinterleibes und der Füße find der Form nach denen der Fühler gleih, nur die des Hinterleibes etwas größer, jene der: Füße mehr oder weniger Eleiner. Die ſchwarzen, dunkel- und lichtbraunen Schuppen der Border: fluͤgel etwas mehr als halb fo lang als die des Kopfes, aber mehr als 4 fo breit als lang, drey= und vierzähnig; die weißen fo lang, aber auch viele bedeutend Fürzer als die des Kopfes, immer aber fo breit als) jene des Bruftkaflens, die braunen zu⸗ naͤchſt der Achſel (Wurzel) halb ſo lang, aber etwas ſchmaͤler als die braunen des Vordertheiles, einige etwas kuͤrzer, abge— rundet, andere wieder etwas breiter, mit einem ſpitzen und zwey abgerundeten Zähnen. Die haarigen Schuppen der Franzen aller vier Fluͤgel mehr ober. weniger lang, die laͤngſten bedeutend länger als die Vorder: flügel breit, die Eürzeften kaum 4 fo lang als jene; alle Eürgeren 22 # 347 vorn zweytheilig, die längften breptheilig, fo aber, daß ber deitte erſt faft in der Mitte eines der beiden entipringt. Als ihre Feinde im Raupen: und Puppenzuftande erhielt ic durch Zucht am meiften Macropalpus n. sp., felten Hemiteles pulchellus Grv. und zweymal einen noch nicht bey den neuen Autoren befchriebenen Chelonus. October 1847. Er£lärung der Abbildungen. Coleophora saponariella t. VI. A. 1. die Raupe, 2. Dberlippe, 3. Unterlippe mit ben Ta— ſtern, 4. Oberkiefer von innen, 4*, derfelbe von oben. Puppe von unten, C. von oben, Das Ey. . Der Falter. . Entfhuppter Vorderfluͤgel. . Entfehuppter Hinterflügel. . Schuppen des Kopfes, a. a*. der Stirn, b. b*. bes Hinterkopfes. c. d. des Bruſtkaſtens. . Der Fühler, e. der Vorderreihe, f. der Hinterreihe, . Der Vorderflügel, g. fhwarze, h. weiße. . i. k. der Oberfläche der Hinterflügel. l. m. der Franzen der Vorder- und Hinterflügel. 202 2 A. von Pokorky Jorawko, einige Bemerkungen uͤber das letzte Tarſusglied der Hymenopteren. T. VI. unten (Bull. de Moscou Tome XVII. 1844. 149.) Eine hübſche und nüsliche Beobachtung. As der Ballen (Pulvillus) am legten Zarfusgliede bey den Dipteren, womit jie fih an glatten Fäden halten Können, entdedt war, fuchte und fand man einen ähnlichen Bau bey den Hpmenopteren, wo man es aud Ballen nannte. So Reaumur V. 8. 26. Fig. 7. Degeerll. X. 32. Fig. 12. T. 39. Big. 33. 8%. 41. Fig. 11. Latreille Fourmis p- 32. Huber Abeilles II. p. 94. Fourmis p. 8. Brandt und Ratzeburg mebdicinifche Zoologie T. 23. Fig. 7—10. %. 25. Big. 1. 2. Leach hat diefen Ballen bey den Immen als ein Saugorgan (Sucker) betrachtet. Ein reicher Zeidler in Rußland, Profopomwitfch, hat Bie— nenkoͤrbe machen laffen, worin die Bienen ihre neuen Zellen hoch über den alten Waben bauen müfen, Zu folchen Zellen fteigt die Königinn nicht hinauf und legt daher eine Eyer hinein. Auf diefe Weiſe erhalt man ganz reinen Honig, weil Eeine Larven hineinkommen. Der Verfaſſer glaubte nun, das muͤße vom Bau der Fuͤße abhaͤngen. Dieſe zu unterſuchen hatte er nicht Gelegenheit ge— habt, wohl aber die von Arbeitern. Da iſt nun der ſogenannte Ballen ein ſehr zuſammengeſetztes Organ. Dieſer Bau iſt nun abgebildet auf T. 6. Fig. 1. 2. unten. Er hat noch denfelben gefunden bey den Weibchen von Bombus, Xylocopa, Dasypoda (Trachusa), Andrena, Vespa, Po- listes, Crabro, Cimbex, Tenthredo, Dolerus, Cynips, Chaleis, Scolia hortorum. Der fogenannte Ballen zwifchen den Klauen zeigt fich wirklich als ein Eleines haͤutiges, meißliches und behaartes Kiffen, be: fonders bey einem frifh abgefchnittenen Fuße. Es Eräufelt: fich zwar bald, wird aber wieder gefpannt, wenn man den Fuß ins Waffer legt. Fig. 1. zeigt die untere oder Sohlenfeite, Fig. 2. den Fußruͤcken. 348 Das Zehenglied, woran die Klauen fisen, fest ſich deutlich vom vorigen oder fünften Zarfusglied A ab und zeigt am Ge: len? a eine Vertiefung b, mworein ſich das Klauenglied ſchlagen und an das Glied A legen kann. Reaumur betrachtet daher mit Necht das Stud, welches die Klauen trägt, als ein fechstes Zehenglied (Mem. V. 4. p. 291.). Diefes Glied befteht nun aus den hornigen Klauen c, e. Bon ihrer Bafis gehen zwey ebenfalls hornige und elaftifche Zweige d, d ab, welche ſich zu einer Leiſte e verbinden. Diefe ftößt an einen hornigen und glänzenden Ring S, S, den ich Bügel (Stapes) nenne, wegen feiner Geftalt. Diefer Ring endigt ſich auf der Ruͤckſeite des Fußes Fig. 2. in 2 hornige Stüde g, g, welche unter einem Mintel an einander ftoßen. In dieſem hornigen Gerüft liegt ein hautigee Sad h, h, meldher am Gelenke des erften Gliedes und zwar am innern Grunde der Klauen anfängt, an der Keifte fortläuft, durch den Bügel geht und fodann dünner wird. Diefer Sad ift behaart an den Seiten, am Ende aber nadt und hat an feinem Gipfel einen Spalt 0, der leicht zu fehen ift, wann er wirkt. Schlägt die Biene die Klauen ein, fo legt fih die Leiſte e genau in die Vertiefung b am Gelent a, wodurch der Sad auch eingefchlagen wird und man feine äußere, nehmlich obere Seite fieht. ‘ In diefem Zuftande hat man diefen Sad abgebildet und für einen Ballen gehalten, was er nicht ift, fondern ein ächter Saugnapf, was ganz unzweifelhaft wird, fobald man ihn in feiner Wirkung fieht. Dazu braucht man nur die Biene auf einem Glaſe laufen zu laffen; noch beffer, wenn man den abge= ſchnittenen Fuß fogleich auf ein glattes Glas legt, daffelbe umkehrt und die Sohle des Fußes mit dem Microfcop betrachtet. Dieß ift mir bey Dolerus niger et gonager oft gelungen. Der Saugnapf legt fih dicht an das Glas und man fieht, daß die Längsfpalte des Sacks wirkt wie der Napf der Blutegel. Ben der Biene ift mir dag nie gelungen. Thut man aber auf ein Slastäfelhen einen Tropfen Honig und diefes in einen Becher mit einer Biene, fo füngt diefe bald an den Honig zu leden. Nimmt man fodann das Zäfelchen heraus, fo fieht man durch eine ftarfe Lupe die Wirkung des Napfs; auch wenn man den Kopf einer Stednadel ſachte zwifchen die Klaue eines abge- ſchnittenen Fußes drüdt oder einen vertcodneten Fuß etwa 2 Stunden in lauem Waffer gemeicht hat. Diefes Werkzeug ift daher ganz von dem der Dipteren verfchieden. Hier zeigen die Ballen eine häutige, einfache oder getheilte Fläche, oder es liegen zwey Ballen aneinander. Sie find mit Eleinen Deff nungen überfäet, welche nichts anderes find als Haftroͤhren. Sch habe dergleichen Ballen auch zwifchen den Zarfusgliedern - einiger Hymenopteren bemerkt, wie Dolerus niger et gonager, Cimbex vitellinae etc. Die Eypfeliden bes Berliner Mufeumg. Bon A. V. Streubel. Bekanntlich Haben die Segelfchwalben oder Cypſeliden (Cyp- selidae) nur den Habitus und einige unwichtige Merkmale, welche mit der ähnlichen Nahrungs- und z. Ih. auch Bewe— gungsweiſe in Beziehung zu ftehen fcheinen, mit den echten Schwalben oder Hirundinen gemein; durch den el. Nitzſch ift es unwiderleglich Dargethan worden, daß fie eine Abtheilung der Mafrochiren, deren andere Abtheilung Die Trochiliden oder Ko— lubri bilden, ausmachen ober doch jedenfals neben den Trochi— 349 liden ihre Stelle finden müßen. * Die Makrochiren beiten un— ſireitig das ausgebildetfte Flugvermögen: ſie figen faft nie, fliegen *Ob die Cypſeliden wirklich mit den Trochiliden zu einer Familie Macrochires (Nitzſch, Syſtem der Pterylographie, herausgegeben von 5; Burmeifter. Halle 1840. ©. 122.) oder Longimanae Bur- meister (Handb. der Naturgefch., Berlin 1837. IL. S. 766.) vereinigt werben dürfen, will ich freilich noch dabingeftellt Infien, und glaube ich, dag Nitz ſch hierüber felbit nicht vollftändig im Klaren war, indem er fein großes Gewicht auf den Werth und Nang der natürlichen Gruppen legte, So fagte diefer große Meifter der Ornithologie im 1. Bande von Naumann’ Naturgefch. der Vögel Deutfchl. (2, Aufl., Allgem, Eins feitg. , Anatomie), die Vögel bilden eine Familie im Thierreiche. Die Picarienfamilie Lipoglossae Nisfh’s iſt u. A. auf die Verkümmerung des Ingeſtionsorgans gegründet, und hat ſelbſt davon ihren Namen erz halten. Bey den Picinen und Makrochiren wird dagegen die fo ſonder— bare Schnellzunge der Pieinae verae und der Trochilidae nicht als Hauptcharacter betrachtet, und reicht nicht hin, diefe eben nicht ganz kleine Gruppen resp. von den Rhamphaſtiden und Bucconiven und von. den Eypfeliven zu trennen. Es wäre meiner Anficht nach nicht unmöglich, daß die Cypſeliden fo gut wie die Gaprimulginen eine Familie für ſich ausmachen, oder aber — und dieß kommt mir noch viel wahrfcheinlicher vor — daß die Trochiliden, Eypfeliven und Gaprimulginen nur eine Bas milie Hemiprocnidae, Schwalfe, bilen. Die Vögel aller drey Fa— milien fangen fliegend ihre aus Kerfen beftehende Nahrung und zeigen auf ihren Grenzen manche Annäherung an einander, die Gattung (Genus) Hemiprocne durch den metallifchen Cchiller der Farben bey einigen Che— lidonien und ſelbſt Salanganen an die Trochiliden, die Gattung Cypselus an Caprimnlgus, wo fogar die Phalangenzahl nicht ganz normal iſt. Die Trochiliden find Tag-, die Cypſeliden Dimmerungs =, die Caprimul- ginen Nachtichwalfe. Da bey Tage die wenigiten Kerfe umherfliegen, To hätten die Kolibri verhungern müfen, wenn fie nicht ein Mittel beſäßen, bie in Blumenröhren oft vor der Tageshise Schutz fuchenden, und von Nektar lebenden Käfer, Summen, Muden und Siefer zu erhaſchen. Deß— halb bedurften fie die, den übrigen Mitgliedern der Trugſchwalben- oder Schwalffamilie nicht zugefommene Schnellzunge und den feinen, dünnen, langen Schnabel, Die übrigen zum Verdauungsavparate gehörigen Drgane werden in allen drey Gruppen der Familie wefentlich diefelben feyn, denn die Unterfchiede Hinsichtlich der Blinddärme halte ich hier nicht für weſent— lich. Alle Genera der Familie Haben einen vorn auffallend flachen, hinten erhöhten Schädel, große (bey Cypselus und Caprimulgus nad) Deffz nung des Rachens von innen fichtbare) Augen, ftarfen Hals, ziemlich kur— zen Rumpf, ſehr entwickeltes Gabel- und Bruftbein, ſehr entwickelte Schwung- und Steuerfevern, oft einen Gabelſchwanz, nicht felten eine Federhaube (felbft bey Gaprimulginen noch im Rudiment als dichter Schei— telfederftreif vorhanden), furze Füße, meift ſchwache Krallen ufw. Immer find zehn Handſchwingen in jedem Flügel, und zehn Steuerfevern vorhans den» Bey einigen Caprimulginen läßt fich, faft wie. bey Cypselus, vie Daumenzehe nad) vorn fchlagen. Die Bürzeldrüfe it nadt, ohne Feder: franz. Die L:bensweife ift, wenn man von den durch das Nahrungsfuchen zu den verfchiedenen Tages= und Nachtzeiten, wonad) die Hemiprocniden oder Longimanen in Tags, Abend- und Nachtvögel zerfallen, hervorge— brachten Modiftcationen abfieht, im Ganzen bey den drey Unterfamilien dieſelbe. Sie bauen Feine ſehr Fünftlichen Nefter, legen nur wenige Eyer, brüten nicht mehrmals des Jahres — wenigftens nicht in den gemäßigten Himmelsſtrichen — find fehlechte Fußgänger und z. Th. (wenigſtens Cyp- selus und Caprimulgus), mehr oder weniger ungefchickte, Plantigraden, fliegen vortrefflich, freien Inſecten, erhafchen diefelben fliegend, haben eine haßliche Stimme ufw. — Ic muß‘ geftehen, ich fehe nicht ein, weßhalb man die Gaprimulginen- von den Macrochiren ausfchlieft, und wohl gar mit den Kufufen vereinigt hat. — Genaue Anatomien von allen Gattun— gen der Hemiprocniden \ind wünfchenswerth; aber es iſt dabey unerläßlich, dag man wiſſe, welche Species man unter dem Meſſer hat, da es nicht unmöglich, daß man in Folge anatomifcher Unterfuchungen zur Aufitellung noch mehrer neuer Genera, befonders in der Familie der Trochiliven, ſich bewogen fühlen wird nach Auffindung äußerer, bisher überfehener Chara— etere, welche mit der inneren Organifation in Einklang flehen. So will — nach Mittheilung des Herrn Cabanig — ver frühere Reifende in Me- rico, jegige Handelsgärtner und Blumenzüchter, Hr. Deppe im teopifchen America einmal einen Kolubri über ſich bemerkt Haben, der eine fchmet= 350 äußerſt ſchnell, machen fliegend mit ber größten Geſchwindigkeit die jchwierigften Wendungen, und nehmen Die, größtentheils aus Kerfen beftehende Nahrung im Fluge ein. Ihr feingebauter Schnabel hat zwar, je nach dem Typus der Unterfamilie, eine ſehr verfchiebene Geſtalt; denn er ift bald kurz und breit, bald lang und ſchmal; aber die Slügelform bleibt faſt immer Diefelbe, indem der Flügel ftets fehr lang und fchmal und dabey mehr oder weniger fabelförmig gebogen ift; auch) find die erften zweh Handſchwingen vhne Ausnahme die längften und meiftens gleich lang; höchſt felten it Die zweite, und auch dann noch kaum merklich, Fürzer ald die erfte. Die Füße find immer Elein und der Schwanz jedesmal zehnfederig und häufigft gabelfürmig, zus weilen auch gerade oder gar abgerundet und ſelbſt £eilfürmig, fowohl in der einen al3 in der anderen Unterfamilie, Zmifchen den Contourfedern finden fich Feine Dunenfedern, aber jene ha= ben einen dunigen Afterfchaft. Die Bürzeldrüfe ift nadt. — Sowohl unter den Kolubris finden ſich einige trübgefärbte Ar— ten, namentlich die größeren Formen, al8 auch andererfeits unter den Cypſeliden mehre mit ſtark metallifch ſchillerndem Gefieder vorkommen, Don den Trochiliden unterfcheiden ſich die Segelſchwalben durch folgenden Character: Der Schnabel ift kurz, dreyedig, am Grunde flach und mehr oder weniger breit, tief Elaffend, mit meift ovalen oder nierför— migen Naglöchern oben an der Baſis. Kontourfedern mit gros ßem Afterfchafte; Feine Dunen auf den Federfluren, wohl aber auf den Rainen; die Schwanzfedern find ftet3 mehr oder weni— ger merklich Hart und elaftich=fteif, und dienen zum Anftäm- men beim Klettern. Die Hinterzehe ift ein wenig höher ange— fett ald die Vorderzehen. Die Zunge ift Feine Schnellzunge. Die Ohrfpeicheldrüfen find enorm entwicelt und fondern -eine Veimartige Materie ab. Das Kleid der Jungen enthält mehre weißlich gefäumte Federn, namentlich) auf der Dberfeite Des Rumpfes, an den Flügeln u. ſ. w. Die ungeachtet des fortdauernden Zuwachfes an neuen For— men eben nicht fehr zahlreichen Arten, find mehr oder weniger ſchwalbenähnlich, und bauen, gleich den Sirundinen, ein ange Flebtes Neſt; fie gehen mehr oder weniger unbeholfen und Die Häkler Eriechen bloß, aͤhnlich den Fledermäufen, mit benen- fle auc) in der Fußbildung ziemlich übereinfommen, und erheben ſich oft nur mit großer Mühe, und nie ‚durch einen Sprung mit den Füßen von ebener Erde, die fie auch nur: zufällig berühren, in die Luft, fliegen aber fehr geſchickt. Sie maufern ſich, wie Die ternde, trompetende Stimme hören ließ. Herr Deppe foll fo glücklich gewefen ſeyn, fich des Vogels zu bemächtigen, foll ihn unterfucht und beim Aufſchneiden des Halfes eine gewundene Luftröhre, ähnlich der des Kra— nicmänncheng, gefunden haben. Dieß Eremplar habe er in Weingeift an die Divection des Berliner Mufeums in der Vorausfeßung, daß man den fonderbaren Bau gleich gewahren würde, ohne, weitere fchriftliche Notiz daruber geſchickt. Man habe hier jedoch dieſe eigenthümliche Organiſation überfehen, und das betreffende Individuum wegen des Schnittes im Halfe für genaue anatomifche Unterfuchungen nicht mehr geeignet gehalten und wahrjcheinlich verfauft. Nach feiner Rückkehr von der großen, vieljährigen Reife habe Deppe u. N. ſich bey Geh. N. Lichtenftein nach dieſem Thiere erfundigt und nun in Grfahrung gebracht, daß man. dafjelbe nicht weiter unterfucht Habe. Alle fpäteren Nachſuchungen nad) demfelben feyen vergebens gewefen. — Da in Meingeift aufbewahrte Hemiprocniven oft ſchwer zu beftimmen find, fo wird es Noth thun, daß fie ftets mit einer Etiquette verfehen feyen, fullte diefe auch nur eine auf einen Katalog fich beziehende Numer enthalten, 351 Schwalben, jährlich nur einmal, und zwar im Februar oder März. Ai große Verfchiedenheit von den ihnen im Habitus aͤhn— lihen Schwalben wird im Obigen hinreichend dargethan feyn ; an eine anatomifche Vergleichung beider Familien haben wir und noch nicht zu machen gewagt, weil dazu eine Unterfuchung von Hemiprocne und Pseudoprocne unerläßlicy ift, aber Das nö— thige Marerial fehlt. Man darf gegenwärtig drey Gattungen untericheiden: I. Cypselus //l. = Apus Bechst. — Mieropus Meyer et Wolf, beutih Häfler. Diefe Eypfeliden haben unter allen Vögeln die Längften Flügel; ihr Schwanz ift jtarf gabelförmig, und die wohl ftetd, oder doch gewöhnlih am Laufe befiederten Füge haden befanntlicy den fonderbaren und ausgezeichneten Gyaracter, Daß Der zwengliederige Daumen, faft wie die anderen Zehen, nach vorn gerichtet (eine Wendezehe) ift, und Die Mittel- und Außenzehe gleid) der inneren nur drey Phalangen haben. Das Dberarmbein ift überaus furz * und hat ſehr breite Apo— phyſen, das Gabelbein ift oval und das Bruftbein ohne Aus: fehnitt unten, wie bei den Kolibris. Mit Hirundo fonmen die Häfler darinn überein, daß die Zunge kurz und an der Spitze gefpalten, Daß dag Siphonium und die Armpatelle (jederfeits) vorbanden iſt; auch Die Bejchaffenheit der Rumpf- und Keber: zellen ift ziemlich einerley, und das Pankreas ift bey Beiden Gattungen Doppelt. — Das kunſtloſe Neft ift ſehr merkwürdig, weil alle darinn vermifchten Subftangen mit einem ſchnell trock— menden, gummiähnlichen Leim, der ficher sin den zwey, ungeheuer großen Ohripeicheldrüfen ( — nad) Anderen im Vormagen, wel: ches Organ und jedoch zu Diefem Zwecke zu wenig entwickelt ericheint —) bereitet wird, und fich mit dem übrigen Speicyel uſw. des Vogels innig vermifcht, überzogen find. Die Ever find eigenthümlich geftaltet, walzenförmig = eliptifch, d. h. liberal ziemlich gleich Dick, aber an beiden Enden wie abgerundet, und gleich denen der Senfterfchwalbe rein weiß. Alle hierher zu ftellenden Arten gehören der alten * Welt an und find meiften- theils Africaner. Mit Sicherheit find folgende Sormen zu Cypselus zu reinen: a) Schwanz ungemein ftarf gegabelt: Cypselus parvus Mus. Berol. * — Seimath: Nubien. Ich Habe nur drey im Berliner Mufeum als Weibchen bezeich— nete Individuen gefehen. Kopf ihwärzlichhraun, der übrige Ober: leib mehr oder weniger mausgrau; Flügel faft fchwarzz; Vor— derhald weißlich, mehr oder weniger deutlich grau überflogen, der übrige Unterleib graubraun. Der fleine dreyedige, vertiefte Fleck des vorderen Augwinfels ift weniger auffallend ſchwarz, a!s bey den meiften Gattungsverwandten und übrigen kerffreſſen— * Zamwadzfi fpricht in feiner Fauna der galiziſch-bukowiniſchen Wirbelthiere (Stuttgart 1840.) ©, 85, von der „Kürze des Schulterkno— chens und der Breite feiner Anhänge”, was auf einer Derwechfelung des Humerus mit der Scapula beruht, "* Bol. unten Pseudoprocne cayennensis. ** Leffon führt in feinem Traite d’ornithologie unter Hirundo als vierte Art der Untergattung Apus einen Martinet petit auf, welcher, der kurzen Befchreibung nach zu urtheilen, vom obigen Cyps. parvus Ittig, verſchieden iſt; denn jener wird characterifiert: „„Brun-noir, A Eoree ns gueue peu — Cu viex erwähnt dieſer Form nicht in feinem Regne animal, und in der Voigti deſſelben finde ich fie ebenfalls nicht. j Porgtiisen MAeIFgunG 352 den Vögeln. Der Schwanz ijt fehr tief gabelförmig gefpalten, feine feitlichen Bedern an der langen Spige allmählich verfchmä- lert; die Flügel reichen beynahe bis an die Spite der äußerften Steuerfedern und find wie bey den Übrigen Gattungsverwandten fehr deutlich fäbelförmig gebogen; Läufe befiedert; alle vier Zehen nach vorn gerichtet; nadtz Schnabel ungeachtet feiner Kleinheit noch ziemlich Fräftig, mit ftarfer Beftederungsichneppe am Nas: loche. Körperlänge ohne Schwanz etwas über 34”, Flügellänge 4" 10; äußerſte Schwanzfeder faft 31” lang, die darauf fol- gende gut 2 1”, die wittelften beynahe 1” 5% Iang, ber Lauf 33 hoch. Mittelgehe ohne Nagel 2", Kralle faſt ebenjo lang, Daumenzehe 14%, Mundſpalte 54 lang, Schnabel von der Stirnbefiederung an bis zur Spige 2% Tang und 21 breit, (Berliner Muſeum, Cypselus, Stück 14, 15, 16; von Sem: prich und Ehrenberg aus Nubien eingefandt, 2) * Ob hierher noch Cyps. pygargus (Teemm. pl. col. 460. fig. 1.)? BVgl. weiter unten, b) Echwanz von der ben Uypselus gewöhnlichen Gabelform: C, melba Zllig- = Hir. melba Linn. = Mieropus al- piuus alior., der Alpenhäkler. Allgemein bekannt. Heiz math: Südeuropa und Africa. ©. apus Illig. = Hir. apus Linn. = Mieropus mura- rins alior. ete., der Thurmbäfler. Noch bekannter. C, caffer Mus. Berol. Stim und Augenbrauen ſchmutzig aſchgrau, Scheitel etwas. Dunfeler und mehr. braunlich; Kehle und eine breite Querbinde über den Bürzel glänzend weiß; Blü- gel- und Steuerfedern mattichwarz, etwas grünlich ſchillernd; einige Armichwingen mit großem, weißem Flecke, mehre untere Flügeldeckfedern weiß gefaumt; einige der oberen Deckfedern der Flügel und des Schwanzes zuweilen mit einigem violetien Schil- ler, übrigens ſchwarz; alle übrigen Theile glänzend. zußfarben, anı Dberleibe mehr rußichwarz, am Unterleibe mehr dunkelruß— braun. Die ſehr fehmalen, jäbelfürmig gebogenen Flügel ragen ungefähr um 4— 4 iiber die äuperften und 2” über die mit telften Federn des ftarf gabelig ausgefchnittenen Schwanzes hin— aus; der Yauf ift befiedert und ziemlich ſtarkz Die ſämmtlich nad) vorn gefchlagenen Zehen find furz und mit fräftigen Krallen verfehen; der Eleine Schnabel ift ziemlich ſtark, Hat eine kleine DBefiederungsichneppe auf dem Oberkiefer und eyförmige Nas— löcher. Körperlänge bis zu den Spigen der mitteljten Steuer- federn über 5°, ohne Schwanz 4; Flügellaͤnge bis. 53; mit- telfte Steuerfedern 1’ 7”, äußerſte 3" 2 lang, Lauf 34“ hoch, Mittelzehe ohne Nagel 24", Nagel 2%”, Daumenzehe 14° lang, Schnabellänge 23, Schnabelbreite 24, (Ber: liner Muſ. Cypselus, Stück 9 und 10. Aus dem Kafferlande eingelandt von Dr. Krebs. — Im Halliihen. Vufeum fand ich ein Individuum derfelben Art, ohne Angabe des Baterlandes, übrigens mit nicht völlig ausgewachfenem Gefieder, indem Die zweite Schwungfeder am dortigen Gremplare die längfte ift. — Herr Eichtenftein gibt in feinem. Doublettenverzeichniffe noch ferner ald Heimath Nubien an.) — — — Eine jehr ähnliche Form, welche fi im Berliner Mufeum (sub N. 11.) befindet und angeblich aus Bengalen flanmt (von Hr. Delbrüd * Boigt a. a. O. führt noch einen Cypselus murinus Lichtst. („Mäufegran, mit blaſſer Kehle; die äußeren Schwanzfedern fehr lang. Nubien“) auf. Sch finde unter meinen Papieren Feine diefen betreffende Notiz. Den Lichtenſtein'ſchen Doubletten- Katalog Habe ich gegenwärtig nicht zur Hand. Ich möchte ‚aber glauben, daß ber C. murinus als Synonym zu C. parvus gehört. er 353 herrührend), ſcheint mir der Fugendzuftand von C, caffer zu feyn; denn an diefem Individuum zeigen alle Federn mit Aus: nahme der des Rückens und. Schwanzes, der oberen Flügel- und Schwanzdeckfedern, hellere Ränder und find beionderd am ganzen Unterleibe Deutlich weiß geſäumt; nur die Bruftfedern haben einen, und ſehr matten Glanz; die Befiederungsjchneppe des Oberſchnabels ſehr deutlib; Schwanz weniger ftarf. gegabelt als bey €. caffer adult., indem die Außerften Schwanzfedern nur um 11 länger als die mittelften find. Die Heimath die— fer Art wäre demnach Die Tropenzone Der alten Welt. — — — Im, Berliner Mufeum fand ſich noch eine Eleinere Form (Cyps. No. 22.) aus dem Kafferlande (ebenfalls aus einer Krebsifchen Sendung), ald Darietät von. Cyps. eaffer angegeben; fie iſt aber meiner Meynung nach ein echter Cypsel. abessynicus, welche Art in demfelben Muſeum fhen vor einer Reihe von- Jahren. ald neu aufgeftellt worden ift. Zur Beftätigung meiner Vermuthung möge hier ‚Die Be— fchreibung de3 Individuums in Rede folgen: Stirn bräunliche grau, bejonders nach dem Schnabelgrunde. zu rojtfarbig anges flogen; Kopf. und Hals mit, Ausnahme der weißen Keble glän— zend ſchwärzlich-bronzefarben; Ruͤcken glänzend tiefrußihwarz ; Unterleib rußſchwarz; Flügel und untere Schwanzdeckfedern matt braunfhwarz; Bürzel ſchmuzigweiß, welche Farbe. eine nach, den Weichen hinlaufende, breite, halbmondfürmige Querbinde bildet; Schwanz ſchwarz, ‚matt grüm fchimmernd. Befiederungsſchneppe Deutlich, aber Schmalz; Nasloch oval; Lauf: befiedert; Die vier, nad vorn gerichteten, ‚Zehen kurz, mit. ſehr kräftigen, Dicken Krallen ; erfte Schwinge nicht völlig. ausgewachſen, kürzer als die zweite; Schwanz kaum gabelig. - Körperlänge (einſchließlich Schwanz) 4 83°" und überhaupt 5° lang, Kauf 44‘ hoch. In diefe Abtheilung (b) der Gattung dürfte. vielleicht auch ber Cypsel. velox auet., le Martinet velocifere Xevail- lant's gehören, wenn feine Daumenzehe in der Abbildung (Le Vaill. Afrique V. 113. pl. 244.) durch ein Berfehen nad) hinten gejhlagen wäre und im Leben mehr oder. weniger nad) vorn fände. Die Läufe find befiedert. „Tout* le plumage est d’un noir fonce à reflets bleus sur tout, le dessus de la.tete, des ailes et la queue, et .d’un noir pur sous le eorps. Les yeux sont rougeätres, les pieds et le bee sont bruns. La queue est tres-fourchue; les ailes fort longues depassent celleci pres de deux pouces, lors- quelles sont ployees..— Habite en hiver la cöte de lest du Cap.“ Kaum fom man: über die Stellung diefer Species im Zweifel ſeyn. Was Levaillant's Martinet à croupion blanc (Afrique pl 244. fie. 1.), den auch Leſſſon in ſeinem Traite, p.267. mit ber höchſt lakoniſchen Diagnoſe „brun, à eroupion blanc‘ ** als fünfte Species. der Gattung aufführt, eigentlich ſehn mag, weiß ich nicht, In der Levaillant'ſchen Abbildung * Sch Fopiere die Furzen Bejchreibungen, auf die ih beſonde— res Gewicht lege, weil nichts befchwerlicher if, als in Mufeen, tie nicht zugleich mit einer maturhifterifchen Bibliothek ausgejtattet find, die nöthigen Bücher. zur. Vergleichung herbeyzufchaffen. *Vo igt in feiner Heberfegung von Cuvier's Resne animal macht es noch ſchlimmer. Im Originale werden in einer Note ald ver— ſchiedene Arten angeführt: Hirundo sinensis; — le martinet a eruu- pe blanche; — le Marlinet velocifere etc. Voigt hält, vielleicht nicht mit Unrecht, die beiden erften Species für iventifh, und gibt fol— gende fonderbare Diagnofe: „Rußbraun, fat ſchwarz. — Die Flügel: deckfedern des Unterrüdeng weiß.” Mas hat man unter Flügel- Iſis 1848. Heft 5. — u \ 354 ift dieſem Vogel eine Tange, wirklich vollſtändig — aber mit Recht? — nach hinten gejchlagene Hinterzehe, ein befiederter Lauf, ein echter ftarfer Chpjelus s Schnabel und ein merklich gegabelter Schwanz gegeben. Das Thier ſoll unſerm Thurm— häkler (Cyps. apus) verwandt fern und ähnliche Farben haben. Zur Bequemlichkeit derjenigen Lefer, welche das Revaillant’fche Werk nicht befigen und aus Feiner Bibliothek entleihen fünnen, folgt hier Die Levaillant'ſche Beſchreibung: „Ce Martinet est de la taille à peu pres de notre Martinet noir (aljo Cyps, apus) et Jui ressemble totalement, pour les couleurs, à l'exception qu’il a du blane sur les cotés du-bas du erou- pion, ce qui ne s’apergoit pas quand les ailes sont plo- yees. Mais.ce qui se voit bien chez lui, e’est que les dernieres plumes des.ailes, qui s’approchent le plus pres du dos, sont aussi marqudes de blane sur leurs barbes internes. . Il n’existe aucune: autre difference entre les mäles et les femelles de cette espece, si non..que le noir est plus brun chez l’une que chez l’autre. lis ont les yeux d’un brun-jaunätre. — Le Martinet à eroupe blanche est tr&s-abondant au Cap de Bonne-Esperance; plus familier que celui à gorge blanche (Cyps. melba); il s’approehe des maisons et vit dans. les mêmes lieux que les hirondelles, sans cependant se meler avec elles; il s'empare même à force ouverte.des nids de ces. der- nieres (— comme chez nous les moineaux franes? —) pour y faire sa ponte qui est de quatre ocufs blanes. Au defaut de ces nids vol£s, il pond dans les trous de murs ou dans des crevasses de rochers. — Il est bien ä regretter que ces indications sont insuffisantes et qu’aueunnaturaliste fran- sais n’ait liyre une description, plus exaete de cet oisean, dont l'economie differe en quelque .6gard de celle de notre martinet, sourtout par rapport à la nidifieation. 1 parait, qu’il faut en faire une; esp&ee distinete, mais je ne suis pas en état de lui assigner la place qu'elle doit oceuper dans le systeme. Le feu grand Cuvier a ega- lement regard& le martinet en question eomme une espece differente des autres et l’a rangee parmi les martinets proprement dits à coté de la Hirundo sinica (Latham, Index ornitholegieus I. p. 682. No. 35.), mais on ne peut se fier à son arrangement des martinets et des hiron- delles. Mr. Voigt a meme eu le courage de reunier ces deux especes en une seule. Cependant la maniere de voir de ce Monsieur, sourtout ce qui regarde le genre Hi- rundo de Linnaeus, a en general peu de commun avec les efforts des autres'naturalistes. e) Schwanz kaum ausgefchnitten, faft gerade.. C. abessyniens' Mus. Berol. Bon Hemprich und Eh— tenberg dem Berliner Mufeum (Cyps. Stud 32.) aus Abej- fonien eingefandt. Stirn heilbräunlicy- grau, der übrige Kopf graulicht raun, Der ſchwarze dreyedige Fleck am vorderen Aug- winkel markiert; Kinn und Kehle weiß, ber übrige Hals etwas glänzend rußbraun; Rüden, Bruft und Bauch rußfchwarz; über den Bürzel läuft eine breite weige Querbinde, Die ſich nach den Weichen bin erftredt; der Schwanz fammt jeinen oberen und deckfedern des Unterrückens zu verftehen? So etwas findet, ſich nur noch im Artikel Cirrhitus der Erſch-Gruber'ſchen Encyclopädie (1. 17. Bd ©. 294.). Wer nicht den franzöſiſchen Tert daneben hat, kann aus der Voigtifhen Dingnofe nimmer Hug: werben. 23 355 unteren Deckfedern und Die ganzen Flügel mattbräunlich ſchwarz. Die Steuerfedern find an ihrem Ende ziemlich abgerundet, Die Schwungfedern etwas weniger; Die Außerfte Schwanzfeder ragt unmerflich über Die mittelften- hervor und ift Faum 2’ Tänger als diefe, daher der Schwanz am Ende auch faft gerade er- fcheint, befonderd wenn er etwas ausgebreitet ift. Läufean den Borderfeiten befiedert; Zehen ziemlich kurz und Di, mit fräftigen, ſtark gebogenen, fpigen Krallen, alle vier Zehen deut— lich nach vorn gerichtet. Schnabel ziemlich Fräftig, etwas Die, mit großen oralen Naslöchern, und an deren Außenſeite eine kurze Befiederungsichneppe zeigend. “Ganze Länge, mit dem Schwanze 44’, Flügellänge 4" 11’, äußerte Schtwanzfedern nicht ganz 13, ‚mittelfte beynahe 19" Yang, Lauf 44" Hoch, Mittelzehe ohne Nagel 24" Kralle derfelben 23°, Daumen: zehe 13“ Yang, Schnabellänge 3’, Schnabelbreite 21“, Länge der Mundfpalte 64. Vgl. hiemit die oben bey Cyps. cafler gemachten Bemerkungen, Anhang zu diefer Gattung: Temmind gibt noch in feinen Planches ceoloriees (No. 460. fig. 1 et 2.) die Abbildungen von given Gppfeliden, Deren Befchreibungen Teider fo dürftig find, daß man Daraus nicht erjehen kann, ob die beiden Ihiere zu Cypselus oder zu He- miproene gehören. Im erſteren alle müßten fie wohl zu ber Abtheilung geftellt werden, in welcher ber Cypselus parvus figuriert. Vom Cypselus pygargus Temm. möchten wir dieß mit Zuperficht hoffen, da er befiederte Läufe in der Abbildung hat; anders geht e8 ung in Betreff des Cyps. ambrosiacus Temm., der mit nadten Laufen dargeftellt ift. Unglücklicher— weife find die Temmindifchen Abbildungen nicht immer fo rich: tig, wie fie fauber angefertigt erjcheinen, und der Tert ift oft überaud mager und unvollftändig, nach einer von der im Ma- nuel d’Ornithologie (Vol. I—II.) befolgten meifterhaften Me— thode ganz abweichend verfaßt. Im Halle'ſchen Mufeum habe ich ein ald Cyps. pygargus Temm. beftimmtes und der zitier- ten Abbildung ziemlich ähnliches Individuum gefehen, Das zwar nicht im vorzüglichften Zuftande fich befindet, wenigftens nicht fo gut conferbiert ift, Daß ich daran die Zehenglieder hätte mit der nöthigen Genauigfeit zählen können. Dieß Exemplar beſitzt aber, und wie e8 mir fehien, von Natur, nadte Läufe, obgleich Pro: feffoer Burmeifter Damals fich gegen mich mit großer Be: ſtimmtheit dahin ausſprach, Daß die Befiederung des Laufes in Folge mangelhafter Confervation verloren gegangen — wogegen jedoch auf mein Befragen der Confervator des Mufeumd, Herr Beyer, mir erklärt hat, Daß dieß mindeftens nicht unter fei= nen Händen flattgefunden habe — und deßhalb auf Diefen Mangel der Laufbefiederung nicht Rüdficht zu nehmen fey, Sehr lieb würde es mir dieß Mal feyn, wenn Sr. Prof. Burmeis fter Recht Hätte, weil alsdann meine oben gegebene Gattungs- Diagnofe Feine Ausnahme zu erdulden haben würde. Da ic) in— deffen mich durchaus nicht erinnern kann — meine in Halle ges ſammelten fchriftlichen Notizen enthalten Teider in Bezug auf diefe Angelegenheit eine Lücke; doch müßte ich mich gewaltig irren, wenn mich hierin mein Gedächtniß täufchte — irgend eine fihere Spur von Abnugung des Gefiederd, und noch viel we— niger der Bedeckung des Laufes troß ber genaueften Nachfuchung “ wahrgenommen zu haben, indem gar feine Ueberrefte von abge— tiebenen Federn noch die Stellen, wo dieſe gefeifen haben könn— ten, an ber Fußwurzel fichtbar waren; fo nehme ich vorläu= fig an, daß die Läufe nie befiedert geivefen find, daß daher bie 356 Form in Nede eine Ausnahme * von ber Negel macht, und daß die Temminck'ſche Abbildung ‚entweder unrichtig ift ober einer anderen Art angehört, ald das erwähnte Halle'ſche Eremplar. — In jedem Falle bleiben an einigen der von Levaillant und von Temmind abgebildeten außereuropäifchen (vermuthlich echten) Cypselus-Xrten die Phalangen der Zehen, und viel— leicht zuweilen felbft die Schwanzfedern, zur größeren Sicherheit zu zahlen übrig. C. pygargus Temm: (1. e. fig. 1.). Vom Vorgebirge ber guten Hoffnung. Die Faͤrbung ftimmt in vielen Stücken mit C. abyssinieus überein, aber der Schwanz ift ſtark gabelför- mig. Die Flügel find wie bey allen Eypfeliden ſäbelförmig ge: bogen und ſchmal; der Lauf ift Defiedert; von den Zehen find nur Drey nach born gerichtet, indeſſen dürfte auch Die Daumen zehe ſich nach vorn ſchlagen Taffen. Die von Temmind ge gebene ſehr kurze Beſchreibung Tautet: „Ailes de six lignes plus longues que la penne exterieure de la queue. Une large plaque blanche couvre le devant du cou et une bande transversale de cette couleur sur le eroupion; sommet de la tete d’un gris elair' (bey dem erwähnten halle'ſchen Eremplare fand ich den Scheitel weißlich = roftgrau —), passant par demi-teintes au brun-noirätre sur l’oceiput; manteau d’un noir parfait; ailes et queue d’un gris brun, mais teint de noirätre vers le bout des pennes; le des- sous du corps et poitrine d’un brun 'noirätre à legers reflets d’acier poli. Longueur totale 5 pouces et demi.“ Das hallefche Eremplar, welches dem C. pygargus Temm. fo ähnlich ift, dürfte, wie oben bemerkt worden, einer anderen Species, mit nadten Laufen, angehören, die ich Cypselus nu- dipes nennen würde. Zwar hat Hartlaub dieſen Namen ſchon einer Hemiprocne, und zwar einer Acanthyllis gegeben, aber, wie mir fcheint, fehr unpajfend; denn, wie gejagt ift fein Cypselus nudipes fein Cypselus, und ſämmtliche mir befannte Arten der Abtheilung Acanthyllis haben nadte Läufe. Auch hat Deleffert die Mangelhaftigfeit des Namens ber Hartlaub’- fhen Species gefühlt und dieſe, fie freylich wie eine neue Form bejchreibend, umgetauft. (Vgl. weiter unten). €. ambrosiacus Temm. * (1.e fig. 2.) = Hirundo se- negalensis Briss. — Hir. amerieana Lath. nee Wils. (fide Tenm.). Nach der Abbildung find die Flügel wie bey den übrigen Cypſeliden ſtark ſäbelförmig gebogen und ſchmal; der Schwanz fehr gabelig ausgefchnitten, wie bey C. pygargus Temm. oder Hirundo rustica; die Läufe nackt (?); drey Ze— ben nach vorn und eine nac) hinten gerichtet, welche Te&tere vielleicht nach vorn gefchlagen werden Fann. Diefe Art ftammt, glei) dem C. pygargus, vom Worgebirge der guten Hoffnung, Die Temminck'fche Befchreibung lautet kurz: „Les ailes très longues, aboutissent à l’extremite des tres-longs fils de la penne laterale de la queue; cette penne tres-effilee et subulee depasse les autres pennes de la queue de plus d’un pouce. Toutes les portions supcrieures de cette * Nebrigens kommen in mehren Gattungen zugleich Formen mit nadt- ten und folche mit befieverten Läufen vor. Ich erinnere an ‚Falco La- gopus, Hirundo urbica, die in biefer ‚Beziehung gerade im Gegenſatz zu unferem Cypselus ſtehen, und, weil die Abweichung dort noch mehr zu bebeuten hat, Typen eigener Subgenera oder von Sectionen ber Gat— tungen ausmachen, ** Nicht zu verwechfeln mit Hirundo ambrosiaca Linn. Gmel. th. z 357 petite esp&ce sont d’un gris cendre plus ou moins nu- ance de brun; le’ dessous est d’un blanc grisätre, plus elair sur le devant' du cou- qu’au ventre et à l’abdomen. Longueur totale 5 pouces 6 lignes.“ Daraus läßt ſich nicht viel machen, und e3 ift gerade nicht unmöglich, Daß Die Art nicht einmal ein Cypselus fondern ein Hemiprocne fey. II. Pseudoprocne mihi, deutih Schwaͤlk (. * — Hier müßen wir den fehr merfwürdigen Cypselus cayennensis Mus. Berol. — Pseudoprocne cayennensis nobis — Hirundo eayennensis Lath. Gm. aufführen. Es ift dieß die erfte Art Cypſeliden, welche 6. CupierYim Regne animal (I. p. 396. note 1.) mit großem Unrechte zu Hirundo geftelt und neben Hirundo urbica Linn. (alfo in die Abtheilung Chelidon Boje) geftelt hat. Dieſer Mifgriff war Schuld daran, daß alle ſpäteren Autoren gleich jenem großen Meifter Die große Ver— wirrung in die jogenannten Schwalbenvögel (Chelidones seu Fissirostres seu Hiantes) brachten, fo daß e8 Dielen zulegt, ſelbſt nachdem fchon längſt Die Nisfchifchen Entdeckungen allge= mein bekannt waren, unmöglich fihien Die Gattung Eypselus son Hirundo zu trennen. “Denn, wenn die Hirundo cayen- nensis, welche nicht bloß ein fehr Fenntlicher Cypſelide ift, ſon— dern fogar den Habitus des Genus Cypselus zeigt, zu Hirundo geftellt wird; fo dürfte man fich nicht wundern, wenn alle Se 'miprofnen gleichfalls unter den Sirundinen hätten Platz nehmen müßen, was jedoch zum Theil, aber nur durch Temminck's Aus torität verhütet worden ift, indem Cuvier die Cypselus my- staceus Less. et Garn., Cyps. comatus Temm. und C. longipennis Temm. (— leitztere war anfänglid) von dem ges nannten niederländifchen Naturforfcher für eine Hirundo: ausge: geben worden; fpäter hat derjelbe den Fehler aber ſelbſt berich- tigt —) zu Cypselus brachte. Sehr merhnürdig bleibt es auch hierbey.noch, daß Cuvier den Cypselus senex Temm. unter Die Hirundines ordnete. In der Voigt’ichen Ueberfegung des Regne animal ift nicht bloß dieſelde Confuſion geblieben, fondern dieſe ift jogar noch anfehnlicd vermehrt worden; denn bier ift die Hemiprocne torquata. s. Hir. albicollis als zwei Species in zwei Gattungen, nehmlich ala (6 **) Cypselus al- bicollis Temm. und als (46*) Hirundo.albicollis. beichrieben, befigleichen der Cypselus ambrosiacus Temm. als (8°) Cyp- selus ambrosiacus und ald (26*) Hirundo amhrosiaca, wie fih ſchon aus den zitierten Abbildungen ergibt, Die, much nebſt dem dazu gehörigen Texte Voigt's alleinige Quelle waren, denn nach der Natur hat er a. a. O. feinen Cypselus und feine Hirundo bejchrieben. Diefe feine Mifgriffe find um fo beflagenswerther, da mirflich eine Hirundo ambrosiaca Lath. Gm, exiftiert und ebenfo eine Hirundo torquata, Lin. Gm., deren Namen unter den bisherigen Umftänden leicht zu Ver— wechfelungen mit Cypselus ambrosiacus und Hemiprocne torquata DBeranlafjung geben fonnten. Ferner hat er eine Hirundo Tapera bejchrieben, welchen Linnäifchen Namen man bald auf eine Hemiprocne aus der Abtheilung Acanthyllis mit abgenugten Stacheljpigen ber Schwanzfedern (— und zwar = Den deutſchen Namen Shmwalf, eine nieverfächfifche Form für Schwalbe, führen in einigen Gegenden Deutfchlands die Thurmhäfler, aber weber die Hirundinen noch die bey ung einheimifche Tagfchläfergattung Caprimulgus, auf welche man in Büchern mit Unrecht den Namen in Nede übertragen hat, indem dieß Genus den viel finnigeren, volksthüm⸗ licheren, und ich möchte faft fagen, poetifchen Namen Siegen= oder Geiß- melfer führt, und felbit im Habitus Feine Nehnlichkeit mehr mit ten Schwalben zeigt, ] 398 auf Hem. acuta, Cyps. spinicaudus), bald auf eine echte Hirundo mit deutlich gabelfürmigem Schwanze bezogen hat; und ebenſo ſteht bey ihm Temmincks Cypselus senex, mit zehn- federigem Schwange ufw., neben. der Hirundo fucata, mit zwölffederigem Schwanze, Laufbekleidung und Flügelbau der echten Singvögel. Derfelbe Vorwurf trifft in noch höherem Maße Eichelberg (Verfafferd eines Lehrbuches der Zoologie, Zürich 1842.)ound Trofchel (Herausgeber des zu feiner Zeit trefflich gewefenen Wiegmannifchen Handbuchs Der Zoologie, 2. Auflage *, Berlin 1343.) *. Denn 1840. war Nitzſch's Syſtem der Bterplographie erfchienen ; in demſelben Sahre hatten Blafius und Graf von Keyſerling über die Laufbedeckung der Singvögel in Wiegmann’3 Archiv und in ihrer europäifchen Wirbelthierfaung gehandelt, und ein Jahr fpäter Hat Sunde- wall die Entdeckung der abweichenden Befiederung des Flügels der Singvögel befannt gemacht und namentlich in den nord— deutſchen Mufeen (zu Halle a./S., Berlin ufiw.), Die er 1841. befuchte, darüber verhandelt! "** Don der Pseudoprocne cayennensis — Cyps. cayennens. Mus. Ber. befindet fih im Berliner Muſeum nur ein Exem— plar (Cypselus, No. 2.), welches vom Grafen son Hoff: * In der -erflen Auflage diefes Buches vom Jahre 1831. ©, 96. finden ſich allerdings noch die Sulanganen in der Gattung Hirundo; aber damals hatte der treffliche, leider viel zu früh veritorbene und für Berlin unerſetzliche Verfaſſer noch) nicht ‚Gelegenheit gehabt, Salanganen zu un— terfuchen ; fie fehlten damals noch dem Berliner Mufeum, wie überhaupt zur Gattung Hemiprocne gehörige Formen, mit Ausnahme einiger Chä— turen (H.torq., pelasg.), welche er aus eigenem Antriebe und von allen Zoologen zuerft zu Cypselus gezogen hat! Die zweite Auflage, welche für unfere Zeit fehr mager geblieben ift, gibt auf S. 99. und 100,, wie fo überaus häuſig (ſelbſt auch Seite 607—614!!!!) einen ganz genauen, unveränderten Abdruck der erſten Auflage. ** Mag foll man dazu fagen, dag Kaup, der fich fpeciell mit den Singvögeln befhäftigt hat, und eine hübſche Sammlung zu feinen Arbeiten benugt, auch mehre neue Vögelarten auf— geitellt hat, im feinem Handbuche ( „Das Thierreich in feinen Haupt— formen‘) I. 1. ©, 108 — 117.) die Cypſeliden und Caprimulginen noch mit den Hirumdinen in eine Familie Bringt, obſchon er Glogers Handb. d. Naturgeſch. d. deutfchen Vögel, und daher auch Nitz ſch's Entdeckun— gen fannte*! H. esculenta und H. pelasgia bringt ev natürlich in die Gattung Hirundo und verweilt dabey ©. 117. fehr naiv auf die Ana= tomie von Cypselus Apus. *** Außer den Unterfchieden in der Laufbekleidung und der von Sun— dewall entdeckten Befteverungsart des Flügels (vgl. u. A. Miegmann- Erihfon’s Archiv für Naturgefh. 1845. Jahrg. IL; in der Ber— liner Voſſiſchen Zeitung war diefe Entdeckung fchon 14 Jahr früher in einer Anzeige über d. Acad. d. Wiſſenſch. zu Stockholm befannt gemacht, und mehre Preußiſche Mufeumsbeamtete: hatten ſchon 1841. unmittelbar von Sundewall felbit ſich über die betreffenden Berhältniffe des Flügel- baues belehren lafjen), wie auch dem in der Anzahl der Steuerfedern zei— gen die Hirundiniden noch denjenigen von Nikfch in feinem Syſtem der Pterylographie S. 104. und ©. 120, 122 und 124. erwähnten — und von Hrn. Cabanis (nad) dem amtlichen Berichte über feinen exiten Vortrag in der Gefellfch. naturforfch. Freunde zu Berlin) wieder entdeck— ten — Character der Singvögel, welcher in der Zahl und Entwicklung der Handfehwingen begründet ift. Die Hirumdinen Haben nur neun Hand— Schwingen; es fehlt ihnen daher die erfte ganz, und die zweite iſt die längfte von allen, Die Eypfeliven, Cayrimulginen und Trochiliven haben zehn Handſchwingen; es ift daher bey ihnen die erfte völlig entwicelt und mit oder nächſt der zweiten (und zumeilen auch der dritten) die längſte. Schon Brehm, duch Nitzſch über den Werth) diefes Characterd der DVögelgruppen genau unterrichtet, gibt in feinem ausgezeichneten Lehrbuche der Natgſch. aller europ, DBögel (Jena 1823.), von jeder Gattung bie Anzahl der Echwungfedern richtig an, — Berwechfelungen von Hirundi- niden mit Cypfeliven find daher bey gehöriger Betrachtung der äußeren Bewegungsorgane (Flügel, Schwanz, Füße) rein unmöglich, 359 mannfegg berrührt; es ift von bejfen Reiſenden, Sieber, aus Bahia geſchickt worden. Wie bey allen übrigen Chpfeliben ohne Ausnahme, fo ift auch Gen dieſem Thiere der Schwanz nnr zehnfederig, bie Hinterſeite des Yaufes in eine Unzahl, ungeachtet der Befiederung durch die Lupe Deutlich erfennbarer Schüppchen oder Täfelhen getheilt, der Flügel ſtark ſäbelförmig gebogen, ſchmal, mit hinreichend lan⸗ gen Deckfedern verſehen, von denen die größeren bis über die Mitte der Armſchwingen hinausragen, und an der Außenſeite des Vorderarmes mit Reihen ſogenannter umgefehrter Federn verſehen, welches Letztere jedoch am ausgeſtopften Individuum nur ſchwer und unvollftändig zu erkennen iſt, weßhalb ic) auch die Anzahl der series perversae nicht angeben fann. Die ganze Tracht des Ihieres, dad derbere Gefieder, namentlich auch die größere ‚Steifheit der Steuerfedern und Handſchwingen, der zehnfederige Schwanz und die ſäbelförmige Krümmung der Hand⸗ ſchwingen ſind aber bey allen Eopfeliden allein ſchon fo augenz fällig, daß es rein unmdglid) ift, in natura eine Hirundo mit einem Eypfeliden zu verwechſeln. Br Es blieb mir daher in Betreff der Hirundo cayennensis nur noch zu ermitteln übrig, ob fte ein wahrer Cypselus oder eine Hemiproene ey. Ihre Läufe find befiedert, Die Zehen furz, bie großen Krallen ſtark, ſehr gebogen ud ſpitz, der Schnabel etwas dick und kräftig, Die Naslöcher groß, und mit einer furzen Befiederungsichneppe an ber Aufenfeite, ähnlich wie bey Cypselus abyssinieus. Hiernach wäre unfer Vogel wahr: fcheinlich ein Cypselus. Die Hinterzehe ſcheint ſehr gut nach vorn geichlagen werden zu können, Dagegen vollſtändig nach hin— ten gerichtet, ſich in einer erzwungenen Lage zu befinden, Auch geſtehen einige Autoren zu, daß alle vier Zehen nach vorn gerichtet jepn können; fo 3. B. fteht in Latham’s Index ornithologieus die Art in Rede als Hirundo cayennensis unter den Formen, die ihre fänmtlichen vier Zehen nach vorn tragen. Die würde faft beweifen, Daß wir e8 mit einem echten Cypselus zu thun haben; wenigſtens iſt an eine Vereinigung mit Hemiproene nicht mehr zu Denfen. Der ficherfte Character bleibt jedoch Die Anzahl der Phalangen der einzelnen Zehen. Das von mir gejehene Gremplar war leider ohne vollkommen genügende Sachkenntniß zubereitet: ſeine Daumenzehe fand ich nach hinten gezerrt und Die Vorderzehen fo gewaltſam gekrümmt, daf eine Zählung Der Zehenglieder nur nad) langer genauer Prüfung möglich war. Hier zeigte mir nun der äufere Uns fchein ein von Cypselus ganz abweichende® und Dem normalen Thpus folgendes Verhältniß: es waren Die Dritte. und. vierte Zehe nicht dreygliederig, ſondern tie Anzahl der Phalangen ftimmte mit der bey Hemiprocne und Hirundo überein. Ob: gleic) ein Irrthum von meiner Seite bey der unglücklichen Be⸗ ſchaffenheit des Exemplares gerade nicht ganz unmöglich wäre; fo habe ich doch in G. Cuvier, dem ferupulöfeften Zoologen ſeiner Zeit, einen bedeutenden Gewährsmann für meine Angabe, fo daß die Richtigkeit dieſer nicht zu bezweifeln iſt. Im Ba: riſer Muſeum befinden. ſich nehmlich, und zwar fon ſeit Buf⸗ fon und Briffon, Exemplare der Hirundo cayennensis L., und jedenfalls ift auch ein Skelet dieſes Vogels in der genann- ten größten ofteologiichen Sammlung der Welt vorhanden. Gupier gibt nun (. c. p. 395.) von Cypſelus folgende Cha: ractere an: „‚leurs pieds, trèͤs courts, ont ce caractcre fort partieulier, que le pouce y est dirig€ en avant pres- que comme les autres doigts, et que les: doigts moyen et externe n’ont chacun que'trois phalanges comme V'in- 360 terne. La brievet@ de leur humerus, la largeur de ses apophyses, leur fourchette ovale, leur sternum säns échan- erure vers le bas, indiquent, m&me dans le squelette ä quel point ces oiseaux sont disposes pour un vol vigou- reux ete.“ Bu Gppfelus hat er die Hirundo cayennensis nicht geſtellt, obſchon der Habitus fehr für eine. ſolche Verei— nigung ſpricht; ein Beweis, daß diefer Vogel den Character der Gattung nicht an fich trägt und im Sfeletbaue mefentliche Ab— weichungen, wovon die den Ausjchlag gebende nur Die normale Bhalangenzahl ſeyn kann, darbietet. Zwar hat Cubier au Cyps. mystaceus, C. comatus, Cyps. longipennis troß der verjchiedenen Phalangenzahl zu Cypselus gebracht, aber erſt in der zweiten Auflage feines Regne animal, und im. Vertrauen auf Temminck's Angaben (vgl. deſſen Recueil de planches coloriees, no. 268.) und verleitet Durch die Tracht Diefer Thiere, Die Länge ihrer Flügel, die fübelförmige Krümmung ihrer Außerften Schwungfedern und dem ſo ausgezeichnet tief ga= belfpaltigen Schwanz mit den verlängerten äußerft jchmalen ſeit— lichen Steuerfedern. Genauere Unterfuchungen über Die mit der Herausgabe der erften Auflage des Regne animal: entded- ten neuen VBögelarten hat er felbjt nicht mehr angeftellt noch anftelen fünnen, Da es ihm hierzu bekanntlich ganz und gar am Zeit gebrah. Don Hirundo gab er bloß folgenden kurzen Gattungscharacter: „Ont les doigts des pieds et le ster- num disposds comme ‘dans le grand nombre de passe- reaux.“ Hierauf folgt die Bemerkung: „Quelques-unes (des Hirondelles) ont Zes pieds revetus des plumes jusquauz ongles; leur pouce montre encore un peu de disposition @ se tourner en avant; leur queue est fourchue et de grandeur medioere.“ Namentlich werden als zu dieſer Ab— theilung gehörig aufgeführt: Hirundo urbiea, Hir, cayennen- sis, H. ludovieiana, H. rupestris, und ber von Euvier angegebene Character paßt auch volftändig auf alle vier Arten, * Hätte Cuvier fchon die Zahl der Echwanzfedern, den Flügel- bau und Die übrigen pterylographifchen Verhältniffe, die genetzte Bekleidung der Hinterfeite Des Yaufes zu berucfichtigen verftan- den, fo wäre er ficher Davon abgehalten werden, Die Acanthyl- lis- Arten, Cypselus senex T’emm. (welchen er nur aus der ungenügenden Temminck'ſchen Abbildung — vgl. Hemiprocne senex — fannte, und iwenn folche richtig wäre, mit Recht zu Hirundo geftellt oder, doch von Gypfelus getrennt hätte!!), Die Salanganen und die Hirundo cayennensis für Schwalben zu halten, und er hätte fich indie Nothwendigfeit verfegt geſehen, die" Chpfeliden al8 eine von Hirundo verfchiedene Familie zu trennen und mehre Gattungen in derſelben aufzuftellen. Die Hirundo cayennensis unterfcjeibet fi) von Cypselus außer Durch Die normale Anzahl der Zehenglieder noch durch Die Form der Naslöcher und durch Veftederung der Zehen. Auch ift Fein echter Ehpfelus der neuen Welt bekannt. Won Hemi- proene weicht fie bedeutend durch Habitus, düſtere Färbung des Gefieders, Dicke, Furze, befiederte Läufe und ftarfe befiederte Zehen ab, und jede Vergleichung in natura belehrt ung im erften Augenblicke, Daß eine Vereinigung unferer Cypſelidenform mit Diefer Gattung rein unmöglich iſt. Ich trage Daher feinen Augenblick Beben- fen, die Hirundo eayennensis für den Thpus eines neu zu * Man fagt allgemein, Hir. rupestris habe nackte Läufe: indeffen find dieſe doch oft mit grauem Flaunie bedeckt, wen auch nie fo beftedert, wie bey den drey anderen Arten. \ 361 fhaffenden, von Cypselus und Hemiprocne gleich verfhicbenen Genus zu erklären, und dieſem den Namen: Psendoprocne bey: zulegen. 3 Schließlich möge die Beſchreibung der. Art Pseudoprocne cayennensis nobis = Hirundo cayen. Lin. hier folgen. Der Hut wie faſt der ganze Leib iſt ſchwarz, nach Anderen (vielleicht an noch nicht lange getödteten und vor Staub: be⸗ wahrten Individuen?) violettſchwarz; vom Nasloche bis zu dem tieffehwarzen dreyeckigen Flecke am vorderen Augwinfel einige weiße Sederchen (— andere Autoren fprechen von weißen Zügeln; ich habe jedoch nicht ‚gefunden, Daß Die, überdieß nur wenigen weißen: Federchen ſich hinters Auge erſtrecken und: dort. wieder zu einer Binde vereinigen — ); Vorderhals und Halsſeiten weiß, welche Farbe auf dem Hinterhalſe noch. einen damit zuſammen— hängenden Halsring bildetz Die zweiten Deckfedern der Flügel jollen zuweilen braun feyn, und weiße Ränder haben, "was ich an dem vom mir gejehenen, wohl hinreichend: auägefürbtem Exem— plare nicht gefunten habe: Mehre (— mwahrfcheinlich alle —) Cypſeliden haben in der. Jugend blaß oder weiß gerandete Yes benz, daher halte ich ale Gremplare: unferer Art; in Rede mit braunen, weiß oder weiplich geſaͤumten Flügeldeckfedern für jus gendliche Individuen. — Der Schwanz: ift ſtark gegabelt; Die Flügel reichen bedeutend tiber Die aͤußerſten Schwanzſpitzen hinaus; die Fahnen der Handſchwingen und Stewerfedern haben ein zus geipigtes Ende; Doch find die der letzteren allmählich zugelpigt und jchon eine, fleine Stredie von der Spitze merklich verfchmäs lert, während Die Spitze der Schwungfedern ungleich zugeſchärft, Daher ſchief, an der einen ‚Seite conper, an der anderen concav iſt; fogenannte Winfelausichnitte fehlen gänzlich, wie bey den übrigen, Formen. Körperlänge (ohne Schwanz) 34, Flügels länge 4” 7, Außerfte Schwanzfeder 2” 44%, mittelſte 1% 2%, Mittelzehe ohne Nagel 24”, Kralle berfelben 234, Hinterzebe ohne Nagel 12’ lang; Länge der Mundfpalte 8%, Schnabelz länge, fo wie die Schnabelbreite 23’, Ill. Hemiproene Nitzsch. ‚ deutſch Segler. Die Füße find normal gebildet, alſo mit Drey Zehen nach born und einer nach hinten, und mit regelmäßiger | Pbalangenzahl (d. h. die hintere oder Daumenzebe zwey-⸗, innere drey-, mittlere: vier-, äußere Zehe fünfgliedrig); in der Regel find. auch die Zehen etwas länger und merklich Dinner als in den vorgehenden Gat— tungen; die Läufe ſchwächer als bey: Oypselus und wahrſchein— lich immer nadtz ‚Die Naslöcher meift nur fpaltformig; der Schwanz gewöhnlich etwas Fürzer und meift ‚nicht: ſo ſtark (— oft gar nicht —) gegabelt, als bey den gubelichwänzigen Arten des Genus Cypselus, mit welchem Hemiprocne im Uebrigen übereinfommt, obichon fie ficy in der Tracht jehr den Hirundis nen nähert. * Die hierher gehörigen Formen leben vorzugs— weife in den heißen Ländern Aſiens und Americas, und können in mehre ‚Sectionen vertheilt werden. a); Acauthyllis Boje, = Chaetura Swains., deutſch Stahelihwanziegler Der Schwanz -ift nicht gabelfür= mig ausgeſchnitten, fondern. gerade oder. etwas, abgerundet, und die einzelnen Steuerfeden find mit ftacheligen Spigen verſehen, * Bol, die zweite Anmerkung zur allgemeinen Betrachtung über das Gem Pseudoprocne. — Es wären auch von Intereſſe die Armſchwin— gen bey den verfchiedenen Gatfungen und Untergattungen der Hemiprocni— ben oder doch ver Cypſeliden, weil die Anzahl der Schwanzfedern hier variirt und man vielleicht auch) darauf! bey Aufitellung der Gruppendjaractere befondere Nücficht nehmen kann, | Iſis 1848. Heft 5. 362 d. 6. die fehr fteifen, ſpitzigen Schäfte ſtehen am. Ende über die Sahne, welche an der Spitze aus verkuͤmmerten Aeſten beſteht, und hier bald gaͤnzlich abgerieben wird, herbor. Mehre: zum Theil ehr gut befannte Arten, Lelche ſich nach ihrem: Aufents halte in zwey Gruppen, nehmlich die Bewohner ‘der weitlichen und die der öftlichen Semifphäre wertheilen laffen; z. B. e) Americaner. (Mit jpaltförmigen Naslöchern.) Hemiproene pelasgia — Hirundo pelasgia auect. — Chaetura pelasgia Steph. Bonap. = Acanthyllis pelas- gia Boje etc, = Cypselus pelaszius Wils. (Am. Ornith. V. pl. 39. fig. 1.), Mus. Berol. Hem. acuta Nitzsch. — ?Hirundo acuta Zath. ete. = Cypselus acutus Pr. Max a Neowd. — ?Cypselus spi- nicaudus Temm. — ?? Hirundo tapera quorund. Hem. torquata — ÜCypselus torquatus Illig. (Mus. Be- rol.) = Cypselus collaris Pr. Max., Temm. — Hirundo collaris Pr. Max. (olıim) — Hirundo albicollis Pieill. — Cypselus albicollis alior. Eite. 6) Afiaten. (Mit ovalen Naslöchern?) Hem. leneonotos — Cypselus nudipes Hartlaub — Cypselus leuconetus Delessert (Guerin, Magaz, Zool. 1840. Ois., pl. 20.) — Dftindien. Hem. gigantea = Cypsel. giganteus, Hasselt (Temm. pl eol. 364.) = Hirundo gigantea Cuv, Pte. Sch habe nur. folgende Formen zu ſehen Gelegenheit gehabt: Hem. acuta Nitsch. * Im Halle'ſchen Mujeum, ohne Anz gabe der. Seimath, mit folgender Etiquette: ',;? Cypselus spi- nicaudus Temm. — Cyps. acutus — Hirundo tapera Bris- son.“ — Kopf, Nüden, die obere, Seite der Flügel und des Schwanzes find ſchwarzbraun, meiftentheild etwas grünlich und bläulich jchillernd 5 faſt Die ganze Unterjeite und Der Bürzel mehr oder weniger bräunlich-grauz; Die Kehle (der obere Theil des Vorderhalſes) und die Mitte des Bürzels faſt weiplich; die un- teren Schwanzdeckſedern grünlichichwarz, Die Unterfeite Der Steuer- federn dunfelchocoladenbraun, «Die Mundipalte reicht bis unter den vorderen Augenrand, an welchem fich der. fihwarze dreyeckige Fleck nicht ſehr ausgeprägt zeigt; eine ſehr Eleine Befiederungs— ſchneppe erſtreckt ſich von der Stirn auf, das kielförmige Meſor— rhinum, eine andere, etwas größere, längs des äußeren Randes der Naslöcher, welche noch ziemlich oval find und ‚schief nach vorn und innen laufen. Der Schwanz üt ziemlich, gerade, faſt unmerflich abgerundet; feine Stachelfpigen nehmen nach, Der Mitte ſeines Endes an Länge zu, Die der. äußerſten Schwanzfe— dern find nur 13, die der. mittelften Steuerfedern aber 3 lang; die unteren. Deckfedern bedecken Die Häfte des Schwanzes. Die Krallen find mit Ausnahme derer, der. Sinterzehe für, He- misprocne etwas unförmlicy, feitlich zufammengedrüdt, hoch, am unteren Rande daher wenig, ftärfer auf der Rückenkante ge= bogen, meijt etwas flunpf. Die Hinterzehe ift, obſchon es von einem rühmlichft bekannten ‚Zoologen einjt mit: Heftigfeit mir gegenüber abgeleugnet worden, etwas Höher angefegt ald Die Vor: derzehen, was bey allen. Eppieliden, namentlich ‚bey Der Gattung Cypselus ftatt hat. Sowohl eine von mir gefertigte Zeichnung, * Ofr. Nittz ſch, Syſtem ver Pterylographie, herausgegeben von 9. Burmeifter (Halle 1840.), ©. 123. ; 23 363 als auch eine andere biefer Specied vom Profeffor Burmeiz fter, welche ich beide vor mir habe, und von denen letztere — ob in Folge der Flüchtigkeit, mit ber ſie entworfen ift? denn weder finde ich etwas darüber in meinen Notizen noch in meiner Zeichnung angemerft, objchon es doch eine bemerfenswerthe Ab⸗ fonderlichkeit wäre — an ber Hinterfeite des Laufed einen Feder⸗ ſchopf darftellt, zeigen mir das erwähnte Verhältniß der hinteren Zehe zu den vorderen ganz flar. Die ganze Körperlänge be trägt 4 7°", Blügellänge vom Bug bis zur Spite ebenſo; Länge des Schwanzes ohne Stacheln 17°"; Lauf 5* hoch; Mundfpalte 44 in gerader Linie (d. h. ohne die Krümmung zu meſſen) 2"; Höhe des Schnabeld an feinen Grunde 14'";5 Länge der Mittelzehe ohne Nagel 3‘, der äußeren 2%", ber inneren 2‘, der hinteren 13, Nagel der Mittelzehe 13, der Außenzebe 14", der Innenzehe 14, ber Hinterzehe * lang. — Ob dieſe Species wirklich die Hirundo Tapera Briss. ift, läßt fich wohl fehr ſchwer fügen. Unmöglich wäre ed gerade nicht, Denn es brechen zumeilen Die Schwanzitacheln mancher Aeanthyllis-Arten ab, und dieß Fünnte ja vielleicht auch der Hir. Tapera begegnet geweſen ſeyn. Es gibt: übrigeng faum widerfprechendere Angaben, als die Der neueren Naturforfcher über die Hir. Tapera. Im Berliner Muſeum z. D. befindet ſich eine Form unter diefem Namen in ber Gattung Hirundo. Ei— chelberg (Lehrbuch der Zoologie. Zürich 1842. I. ©. 183.) rechnet die Briffonfche Species in Nede fogar, wie auch ben C. senex Temm., zu den Schwalben mit gabelfürmigem Schwanze! Wie fommt er wohl dazu? Eine zweite Art dec Section Acanthyllis habe ih zwar im halleſſchen Mufeum geſehen; aber zu der Zeit, als ich mich mit der Reviſton der Cypſeliden beichäftigte, nicht zur genaueren Anz fiht erhalten. Bi Hem. pelasgia. In den Mufeen zu Berlin, Sale, Leipzig und auch in PBrivatfammlungen uſw.; im Berliner Muf. Stück 23., 24 und 25. der Gattung Cypselus. Oberleib mehr oder weniger ruß= oder ſchwarzbraun, am Kopfe faſt ſchwarz, nach dem Schwanze zu allmählich heller werdend, und dieſer nur ganz matt ſchwärzlich hellbraun; über dem Auge zuweilen ein hellerer oder weißlicher Streif, der mindeſtens ebenſo oft auch fehlt; Flügel ſchwarz; Vorderhals ſchmutzigweiß, mehr, oder weniger, befonders nach der Bruft zu ind Graubraune übergebend ; Die ganze übrige Unterfeite tief rußbraun, mit fehr matten Schiller. Schwanzende gerade, mit elaftifchen Stacheln, welche in der Re: gel nach der Mitte zu merflih am Länge zunehmen, zureilen überall fehr kurz find und Hin und micder fogar ganz fehlen! Die wie immer fehr beutlich ſäbelförmigen Flügel weit über den Schwanz hinausreichend. Die nadten Läufe und bie Zehen mittelmäßig; Krallen gebogen, dünn, feitlic) zufanmengebrückt, fehr ſpitzig. Schnabel ziemlich Fräftig, mit zumeilen nicht ganz deutlicher Befieberungsfchneppe und fpaltförmigen Naglöchern ; der Schwarze, Dregedige, vertiefte Fleck am vorderen Augwinkel deutlich. Ganze Länge mit Schwanz über 5", Schwanz 1“ 11°, mittelfte Stacheln meift 3, äußerfte 14 lang; &lügel- länge 4 5; Kauf 44" hoch, Mittelgehe ohne Kralle 23", Die Kralle 13, Hinterzehe ohne Nagel 2' Tang. Heimath das ſüd⸗ liche Nordamerica (z. B. Carolina uſw.) Hem. torquata. Eine durch Größe und Zeichnung fehr auf— fallende Art. Mehr oder weniger rußſchwarz mit mattem Glanze; im Naden ein großer halbmondförmiger weißer Fleck, und ein ähnlicher, aber noch meit größerer am Vorderhalſe; oft pereiniz gen fich beide Flecke zu einem vollftändigen Halsringe. Flügel 364 etwas weniger ftark ſäbelförmig gebogen, ald bey den meisten übrigen Enpfeliden, ragen über den wie immer zehnfederi— gen, mehr oder weniger geraden Schwanz über 13” (nad) Temmind u. X. fogar 21%) hinaus; die ftachelipigigen nadten Schaftenden gewöhnlich nach der Mitte ded Schwanzes zu an Länge zunehmend, bei) den verfchiedenen Individuen von verſchie— dener Länge bis faft oder ganz fehlend. Schnabel ziemlich Eräfz tig, mit mehr oder weniger deutlicher Befiederungsſchneppe, deut— lichem dreyedigen Flecke an den vorderen Augwinfeln, und faſt fpaltförmigen, nach hinten etwas: erweiterten Naslöchern. Die Läufe find nackt und ziemlich Tang (denn während ih z. B. be) Hem. pelasgia die Laufhöhe zur Körperlänge wie 1:1314, zur Länge der Mittelgehe wie 65:39 oder wie 1:4434 verhält, fo ift bey Hem. torquata dad Verhältniß ber Höhe bed Laufes zur Körperlänge wie 1:93;, zur Länge der Mittelzche wie 29: 15. oder wie 1:95! —), die Zehen mittelmäßig, die Krals len mäßig groß, feitlich zufammengedrüdt, ziemlich ftarf gebogen und fpig. Ganze Länge des Vogels (incl, Schwanz) 74", 84” und 9“ (resp. nach folgenden Individuen des Berliner Muſeums, Cypselus, Stüf 7. und 8., Brafilien, geliefert von Beske; 34, im October 1840. gegeb. von Schomburgf), und nah Temmind u. X. auch nur, obgleich ausgewachſen (!), aber wohl in gerader Linie gemefjen (2!) 64, Schwanz 3", Slügellänge fat 81, Laufhöhe 113, Länge der Mittelgehe ohne Nagel 6", der Kralle derjelben 44, der Sinterzehe ohne Na— gel 4“, Schnabellänge 43, Schnabelbreite 3, Heimath: Brafilin. — Nah) Bieillot (Vieillot et Oudart, gal.d. ois. II. p. 189. et 306. pl. 120 — 121. et K. fig. 5. etc.) haben die Männchen ein vollftändigeres, weißes Halsband, die Weibchen aber ftatt deffelben die zwei) halbmondförmigen Flede, welche felbige8 ausmachen und bey ihnen ein fiärfer unterbros chenes Halsband bilden, meiter getrennt. Es hat dieſe Angabe allerdings viel Wahrhfcheinlichkeit für ſich; Vieillot drückt ſich jedoch fehr pofitivo aus: „Hirundo albicollis. Hirundo nigra, collo albo. Le mäle de cette espece a le bec, les pieds et le plumage noirs, avec un demi-collier blane sur le dessus du cou et un plastron de cette couleur en dessous, La femelle n’en differe qu’en ce que le plastron sont moins apparents. Longueur totale 9 pouces. Rap- porte par Mr. de la Lande du Bresil.“ Ich glaube nicht, daß man die Sache für ausgemacht halten darf, fondern daß Dieillot bloß aus Analogie, welche andere Gattungen darbie— ten, gefchloffen hat. So viel mir befannt ift, hat er nur bie trodenen, ausgeftopften Bälge des Pariſer Mufeums und einiger Naturalienbändler bey feinen ornithologifchen Arbeiten benutzen können; und Leider ijt er in feinen Angaben noch unzuberläfft- ger ald Leffon, wofür fogar feine Behandlung der Gattung Hirundo und der Species in Rede einen fehlagenden Beweis liefert. Er gibt a. a. O. eine Meberficht der Chelidoines, deren erfte division bey ihm die alte große Gattung Hirundo bildet, welche er als folche (ald Genus) beybehalt. Diefe theilt er in folhe Formen ab, deren Schwanz zwölf Steuerfedern enthält, und in folche mit zehnfeberigem Schwanze. Es würden dem— nach Diefe beide Gruppen fehr gut den jegigen Familien Hirun- dines und Cypselidae entiprechen. Uber zu den erfteren rech- net er ausbrüdlich, indem er fe fogar als erläuterndes Beyſpiel vorführt, die Hirundo albicollis (nebft 59 anderen Arten, die er in feinem Syſteme gewiß pele-mele geordnet hat); von den letzteren (Ehpfeliden), zu denen nun dieſe Art feiner Annahme nah — er bat vieleicht ein Individuum mit gänzlich abgebro- a 365 chenen Schaftenden ber Echmwanzfebern, aber doch nimmermehr mit zwölf Steuerfedern vor fich gehabt! — nicht gehört, gibt er folgende Notiz: „Hirondelles acutipennes, dont une a ete trouvee à la Nouvelle:Hollande, toutes les autres en Amérique.“ Dieſe Behandlungsweije der Ornithologie lehrt, zumal, da fie Feinesweges im genannten Werke nur ein Beyſpiel darbietet (andere liefert 3. B. die Betrachtung der großen ats tung Perdix Lath.), daß man noch an frifchen Individuen von der Richtigkeit oder Unrichtigkeit der DVieillor’fchen Angabe in Bezug auf die aͤußere Gejchlechtöyerfchiedenheit bey Hem. tor- quata fich zu überführen hat. Man wird nm fo mehr fein Augenmerk hierauf zu richten Haben, da Die betreffende Ange: legenheit ein doppeltes Intereffe Dadurch gewinnt, daß (vielleicht mit Ausnahme einiger Chelidoniae) bei) feiner anderen Enpie: lidenform bisher eine jo bemerkliche Gejchlechtäuerfchiedenheit mit Beftimmtheit aufgefunden worden if. Die Hemiprocne leuconotos ift wegen ihrer Tebhaften, me: talliichen Färbung, wodurch fie an Chelidonia mahnt, merk: würdig, während Hem. gigantea durch ihre Größe an Hem. torquata erinnert. Beide fenne ich nur aus Abbildungen. Am Schluffe diefer Fleinen durch die Schwanzftacheln fo aus— gezeichneten Gruppe ſehe ich mich dadurch, daß eine große Anz zahl moderner Ornithographen aus Acanthyllis ein eigenes, felbftändiges Genus machen, zu einer Darüber bejonderd ſpre— chenden Bemerfung veranlaßt. Gewiß mird jeder, der die Or: nithologie wiſſenſchaftlich betreibt und es verfchmäht, dieſelbe durch eine Unzahl unhaltbarer neuer Genera (welche einen uns nöthigen Balaft abgeben, und nur dazu zu dienen fcheinen, das Bischen Name der Autoren hervorzuheben) * vermehrt zu jehen, nad Durdjlefung der obigen Befchreibungen von Hem. pelas- gia, H. torquata, H. acuta und der folgenden von H. fumi- gata e3 billigen, daß ich die Gattung Chaetura s. Acanthyllis einziehe, und als bloßes Subgenus betrachte. Wie wir ſehen werden, läßt jich megen der Hem. fumigata feine fcharfe Grenze zwiſchen Acanthyllis und der Abtheilung der 'Senes ziehen; und überdieg ift ja der Gattungscharacter der Chäturen fogar individuellen, nicht einmal feruellen noch Altersverſchiedenheiten unterworfen! Auch bieten andere Gattungen‘ ganz etwas Ana= loges dar. So fagt z. B. Temminck in feinem trefflichen Manuel ' d’Ornithologie (Analyse du systeme general, page LXI. no. 14. note 2.): „La supposition est erronee que le caractere principal des Echenilleurs doit consister dans les tiges raides et piquantes des plumes 'de leur eroupion;; plusieurs oiseaux qui ont les pieds, le bee, les formes totales et le plumage des trois echenilleurs de Le Vaillant, ne pourraient plus &tre admis dans ce genre, parceque les plumes egalement raides et fortes, ne sont pas terminees de pointes piquantes.* Wie wir ſchon im Bamiliencharacter angegeben haben, fo find auch bie * Mie viele Species. durch Einführung neuer Genera umgetauft wer den, zeigt fehr fchon des Herrn Cabanis „Avium Conspectus quae in republica Peruana etc. collectae sunt a Dr. J. J. de Tschu- di‘ ın Wiegm, Arch. f. Ntgſch. X. Jahrg. 1.Bd.; und doch find bier troß der fo fehr veränderten Nomenclatue viele’ fehlerhafte Namen geblieben, z. B. Sycalis luteocephala Cab. (Il. c. pag. 291.) — — An’ einem gewiffen Drte bringt man es durch dergleichen Betrebungen und durch Verwendung angefehener Gönner fogar dahin, Mitglied einer vom Staate öffentlich anerkannten und. unterflügten Naturforfchergefellichaft zu werben, welche daneben die größten Männer der Wiſſenſchaft in ihre Mitte aufgenommen hat, 366 Schäfte der größeren Contourfedern, namentlich der Steuerfedern, bei den Cypſeliden hart und elaftiich -fteif! b) Schwangfedern nicht ftachelfpigig oder doch nicht mit nack⸗ ten Schaftipigen endend, jondern mit bis ans Ende Taufenden ahnen. @) Hemiproene sensu strictiori, seuCypseloides. Schwanz gerade oder nur ſehr ſchwach (gabelig) ausgejchnitten; bie äußeren 'Steuerfedern nad) der Spitze zw nicht auffallend verſchwälert. Gefieder‘ von trüber Färbung. Lauf von mittehmäpiger Lange oder ziemlich lang. N) Mit geradem "Scywanze. Südamericaner. Senes seu Hemiprocne proprie sie dictae. Hem. fumigata — (ypselus fumigatus Jo. Natt. (Ber: liner Muſ., Oypselus, No, 12. Paraguay. Bon Io. Nat: terer gegeben. Mit ausgefärbten Gefieder. — No. 13. Bra= filien. Bon Müller geliefert. Ein jugendlicyes Individuum). Mahnen ſchon unfere Befchreibungen der worhergehenden Hemi— procnen daran, vie Gattung Acanthyllis einzuziehen, ſo zeigt die gegenwärtige Specied, wie durchaus unhaltbar das eben ges nannte Genus ift. Der am Ende ganz gerade abgeſchnittene Schwanz der Hem. fumigata hat zwar ſpitzig endende, fehr ſteif- elaftifche, aber nicht Dornartig über die Fahnenbärte hervor: ftehende Federfchäfte; fondern die Fahnen reichen 'bi8 and Ende derjelben, und find bis kurz vor der Spige breit, dann aber theild ganz feicht ausgefchnitten, theils doch, wie bon der Spige aus an den Seiten des Endrandeg bejchnitten, jo dad dad Schaft: ende mit einigen, meift jehr kurzen, — von der Spite der Feder anfangend — an Länge zunehmenden Bartfäferchen verſehen ift und eine ſehr Eleine Stachelfpige bildet. Die Farbe des Gefieders ift ein trübes Rußbraun, an der Unterfeite des Körpers ſchwach feidenglängendz; obere Fleine Flügeldeckfedern ſchwärzlich; Stirn und DVorderhals etwas ind Graue ziehend; die Unterfeite der Steuerfedern matt grünfchimmernd. Die unvermauferten Jungen find von matterer und blaſſerer Färbung, haben einen mehr grauen Sut, und ihre ſämmtlichen Federn, mit Ausnahme der einfarbigen Halsfedern, find weißlich gefäumt, befonderd an den Slügeln. Der Schwanz ift, wie gefagt, gerade abgefchnitten, und- beſteht wie bei allen Cypſeliden ohne Ausnahme aus zehn Steuerfedern; die fäbelförmigen Flügel reichen weit über. ben Schwanz hinaus; der nadte Lauf ift nur mäßig lang; an ber Außenfeite der Naslöcher befindet fich eine Befiederungsfchneppe, und am vorderen Augwinkel zeigt fh, wie bei Den übrigen Ar- ten und vielen Ferffrefjenden Bögeln der ſammetſchwarze, brey= efige, aus ganz furzen Federn gebildete led. Ganze Länge (inel. Schwanz) 5" 73", des unvermauferten Vogels 54 44; Blügellänge 3" 64, Schwanzlänge 1” 10°, Laufhöhe 54“, Länge der Mittelzehe ohne Kralle 43, des Nagels diefer Zehe 24, der Hintergehe ohne Nage 34, Schnabellänge 24 und Schnabelbreite 27%. Daterland: das heiße Südamerica. N In diefelde Abtheilung gehört der von Temm. pl. col.397.) beſchriebene Cypselus Senex Temm., von welcher Species wir der beſſeren Verftändlichkeit und Ueberfiht wegen die a. a. D. gegebene Beſchreibung folgen laffen: „Ce Martinet res- semble par les couleurs du plumage au plus grand nom- bre de ses congeneres (— doch wohl nur im Jugendfleide —); une couleur brune de suie, legerement lustree, est re- pandue sur toute la livree; nous lui donnons le nom de vieillard, parceque sa t&te parait grise, toutes les plu- mes de cette partie et celle.de la nuque »etant 'bordees d’un lisere blanc; l’oeil est tr&s.-enfonce dans Forbite ; 367 N en avant! de det organe se trouve un petit faisceau de plumes veloutees d’un noir. parfait; la fine pointe est nioire et les pieds sont d’un brum, noirätre.. Longneur totale 7". Le doigt posterieur est. articule interieure- ment, reversible en avant, et tous les autres doigts sont prehensiles; le tarse est long et les ongles tres-erochus; la queue est courte et ponrvue de baguettes raides, mais leur pointe, (quoique forte et elastique, n'est point munie d’un prolongement Epineux ; les ailes depassent la queue d’un pouce et demi; la pointe du bee est extraordinai- rement petite.‘‘ — Was mit Diefer überaus flüchtigen Be⸗ ſchreibung zu machen iſt weiß ich nicht; aber ſie iſt ganz in der von Temminck in feinen Plauches coloriees durchge— führten Manier abgefaßt, welche von Der im trefflichen Manuel WOrnithologie befolgten Methode himmelweit verſchieden iſt. In der vorliegenden Beſchreibung z. B. führt der berühmte Or- nithograph mehre generiſche Charactere ala ſpecifiſche an, wie den: ſchwarzen Fleck vor dem Auge, und. hat mich dadurch ges nöthigt, meine Beſchreibungen der Arten. Dur) eine jedesmalige Berlichfichtigung deſſelben zu verlängern, Entweder muß Dieies Fleckes bei allen Arten erwähnt werden, oder nur bei Angabe der Gattungsfenngeichen.. Einem Temmind gegenüben,, hätte das Letztere von mein.e «Seite nicht genügt. Berner, muß es nach ter Beithreibung des Oypselus senex jiheinen, als ſeyen die" Stachatipigen der Steuerfedern bey Acanthyllis beiondere Anfäge, während fie in der that doch nur Die fahnenloſen Spi— Bein der harten Schäfte ſind uſp. Daß es fid bey Betrachtung des Cyps. senex nur um eim jugendliche, unvermauſertes In⸗ disidurum handelt, ergibt ſich aus den weißen Federſäumen (und dem grauen Kopfe). Man könnte im Verſuchung gerathen, den Eyps Senex für das Junge von Hem. fumigata zu halten; Dagegen fprech.n aber folgende Temminck'ſche Angaben: 1) Ganze Lange 7 300. Die Hem. fumigata (nad) der Krümmung ge: meflen 53) ift bedeutend Fleiner, und das Temminck'ſche Maß ſcheint nicht Kleiner als unſer Zollſtock (gleichfalls der Pariſer Fuß) zu ſeyn. Vgl. Hem. torquata. * Das Junge (H. se nex) tann dod) nicht bedeutend größer ald das volfonmen ause gewachſene Thier ſeyn. 2) Das ganze Gefieder iſt etwas glän- zend, was bey Hem. fumigata nicht der Ball iſt. — 8) Die Hinterzehe iſt wie behy Cypselus nach. vorn wendbar.“ Bey Hem. fumigata läßt ſich dieß an ausgeltopften Greimplaren nicht allein nicht erkennen, ſondern man muß darnach ſogar Das Gegentheil vermuthen, indem der außere Fußbau ganz wit den übrigen Hemiprocnen, deren Muskulatur. freplich ebenjo ‚wenig bekannt ift, übereinſtimmt. — 4) L’oeil est tres-enfonce dans Vorbite.: . Dieß läßt fich zwar am ausgeſtopften Greni- ylare nicht ſehen; wahrfcheintich hat aber Temminck jagen allen: die. AUughöhlränder feyen nicht bloß nicht vorſprin— * Leider erhält man felten richtig abgetheilte Zollſtöcke. So find: drey Stück, die ich befise, unrichtig; der in Naumann’s Naturgefchiehte der Mögel Deutichlands vorgezeichnete Leipziger Fuß (— die einzelnen Zolle find ſchon unter einander höchſt ungleid —) und die zwey in Bedh- frein’s Gemeinnügiger Naturaefch. Deutfchl. angegebenen Maßſtäbe find geichfalls fehlerhaft; der Zollſtock, deſſen ſich Joh. Natterer Beviente, und auf, feinen. vier, Längsflichen den Parifer, Londoner, Rheinländiſchen und Wiener Fuß mit den Unterabtheilungen diefer Maße darſtellte, zeigte mir (anno 1838.) auch einige Mängel. Dieß wolle man gefaͤlligſt bey Duechlefang der Furzen, von A Wagner publizierten, Diagnofen der yon Natterer in Brafilien entvechten Slatterer (Chiroptera)be- rüfichtigen. r 368 gend; ſondern ſogar (durch abfallende Flaͤchen der umgeben⸗ den, knöchernen Theile) eingezogen; und dergleichen zeigt Henm fſumigata zu plump,und zeige auch andere Schnabelbildung wie auch anders geformte Spitzen (Enden) der Steuerfedern. — Wahrſcheinlich iſt alfo der Cyps. Senex ber Jugendzuſtand einer von Hem. fumigata verſchiedenen Art, welche ſich zu dieſer un— gefähr jo verhalten mag, wie in Deutſchland Cypselus Melba zu Cyps. Apus. Keinenfalls kann jenem in der Wiſſenſchaft der bloß auf die Farbe des Jugendgefieders bezügliche, unrichtige Trivialname senex, noch der jetzt eine andere Bedeutung als früher habende Gattungsname Cypselus verbleiben, weßhalb mir für dieſe Cypſelidenform, wenn fie ſich als ſelbſtſtändige Art bewähren ſollte, den Namen Hemiproene Temminckü seu Temminckiana nach den ſtrengen Regeln der Nomenclatur vor— fihlagen. Da die Mode, die Unterabtheilungen der Subgenera niit eigenen Namen zu belegen, fidy allgemein. geltend gemacht bat, obſchon ſie ebenfo wenig. reelle Vortheile als wirkliche Nachtheile gewährt, fo haben wir den Namen Sener auf Die, die beiden jo nahe verwandten und gewiß. Beide im Jugendzu— ftande fehr 'greisfarben ausſehenden Hem. fumigata et Hem. Temminekii entbaltende, Eleine Gruppe übertragen, um Doch noch eine Anwendung von ihm zu machen und ihn zur Erins nerung an Die Temminck'ſche beyzubehalten, 3) Mit Schwach gabelfürmigem Schwanze. Schnabel ohne Deutliche Befiederungsfchneppe längs des Nasloches. Aſia— ten. Salanganae, Hem. Salangana nobis Hem esculenta ‚alior = Cy- pselus eseulentusjauet. plur. = Hirundo esculenta Linn., nee Cup. (Regne animal I. p. 396.) 0% (Xehrbib. Zool« 1. S. 458.). Hut Schwarz; Hinterhald nußbraun ; Rüden grünlichfchwarz 5 Vorderhals hell mausgrau, etwas roſtfarbig uͤberlaufen; Bruft und Bauch mehr ins Bräunliche, ziehend ; Flügel ſchwarz z Oberfeite des Schwanzes bläulichſchwarz, Un— terſeite deſſelben grünlichſchwarz; untere Deckfedern des Schwan—⸗ zes matiſchwarz mit grünlichem Schimmer. Die nackten Läufe verhältnißmäßig etwas (oft nur um ein Geringes) kürzer als bey den meiſten vorgehenden Arten; Zehen ſchmächtig, mit klei— nen Nägeln. Naslöcher beinahe ſpaltförmig, ohne deutliche Be— fiederungsichneppe; der Dreyedige Fleck an dem vorderen Aug: winfel wie gewöhnlich. - Der Schwanz ſchwach ‚gegabelt z..bie Flügel beynahe über denſelben hinausragend, wie, bei) den übris gen Arten ‚gebogen. - Ganze Länge (incl. Schwanzlänge) 43% Blügellänge 4 54; Länge der mittleren Steuerfedern beynahe 2, der äußerften 2” 24, der Mittelzehe ohne Nagel 3.4, ihrer Kralle noch nicht 2, der Hinterzehe 135 Luufhöhe nur 44%, Sthnabellänge 23%, Breite des Schnabeld, wie immer an der Baſis deſſelben gemeſſen, 24 Heimath Dftindien, (Berliner Viuf., Cypselus, Stud 28. Oftindien. TZemmind). — Nach Leffon hat man mehre Varietäten, Die vieleicht ebenfo viele Arten find, zu unterfcheiden. In feinem Traite d’Ornithologie, p. 279. (Hirundo, 8) Hirundo p. s. d. No. 20.) fagt er: Hirondelle Salangane; Hirundo eseulenta Linn. Brune, grise en-dessous, à gorge rousse. Ha- bite Pondichery. Varietes: a) A gorge ‚blanchätre et brunatre. Habite Timor (Mäuge). b) Melangee de bru- naätre, ' Habite les iles’ Malouines (Quoy). €) Noire. Habite lile de Bourbon (Commerson). Man hat fpäter felbft fünf Specied untericheiden wollen: Hirundo gelatinosa, Hir. borbonica, Hir. philippina, Hir. malaisia , Hir. ua- 369 lensis. Leider Fann ich mich nicht aus Erfahrung darüber aus: forechen, ob dieſe Unterfcheidungen fich rechtfertigen laffen. Wenn ich nicht irre, fo befindet ſich auch im halle'ſchen Muſeum eine der von mir bejchriebenen, hinfichtlich ber Größe entiprechende Salangane. Als ich mich mit der Shnopfis der Cypſeliden be= fchäftigte (anno 1842.), hatte ich jedoch feine Gelegenheit, Diez felbe zu unterfuchen. Weber die Nefter der Salanganen (In— Dianifche DVogelnefter, nids.d’Aleyons, nidi Aleyonum) brauche ich mich hier nicht zu verbreiten, da ich darüber nichts Neued berichten kann. Man findet alles darauf Bezügliche fehr ſorg— fältig zufanmengetragen in Dfen’s allgem. Naturgefchichte für ale Stände VII.. ©. 96. u. fg., womit noch zu vergleichen it: Schierbrand’s Bericht in Wiegmann's Archiv 1840. 1. ©. 393. — Den wifjfenfchaftlichen Trivial- oder vielmehr Spe— cie8- Namen esculenta habe ich umgeändert, weil dad Thier ſelbſt nicht ‚gegelfen wird, fondern das Neft; ich habe daher itatt jenes Namens nad) den Regeln der Nomenclatur den in ber Heimath üblichen, wahrhaften Trivialnanıen Salangana gewählt, Hem. fucivora mihi = Hem. fuciphaga Thunbg. ec. = ?Hir. esculenta alior. (e. g. Cuvieri |. c.), die kleine Salangane.. Hut, obere Flügel und obere Schwanzded: federn grünlichichwarz; Rüden ſchwarzbraun; Schwungfedern braunfhwarz; Schwanz blauſchwarz; Kinn ſchwarzbraun; Hals und Weichen faffebraun, etwas ing Graue ziehend, Vorderhals etwad mattgrün fchillernd; Bruft faft rein weiß; Der übrige Unterleib grünlichbraun mit großen, weißen Flecken; die unteren Deckfedern des Schwanzes mit breiten, reinweißen Säumen oder Randflefen. Füge zart und dünn; Läufe ziemlich hoch, wenige ſtens verhältnißmaͤßig höher als bey vorhergehender Species ; Zehen Kein, wie bey allen Semiprocnen drey nad) vorn, eine nad) Hinten und innen gerichtet; Nägel ſchwach. Schnabel Elein, ohne deutliche Befiederungsſchneppe am Nasloche; Nas- Löcher Ipaltformig; Fleck am vorderen Augmwinfel wie gemöhnlic). Schwanz etwas gabelfürmig; die wie bey Den übrigen Formen gefrunmten Flügel über jenen (den Schwanz) 114” hinaus: zeichend. Ganze Körperlänge mit Einfchlug der Schwanzlänge 34, Blügellänge 2 länger al3 jene; Länge der äußerjten Steuerfedern 14, Der mittelften 14”; Mitteljehe ohne Nagel 2", Kralle derjelben 14”, Sinterzehe ohne Nagel faft 14 1.3 Laufhöhe 33 — 32”, Schnabellinge und. Schnabelbreite 13, Länge der Mundfpalte (mie immer von der Schnabelfpige bis zum Scheitel der Mundwinfel in gerader Linie gemeffen) 33, Heimath: Dftindien, (Verl. Muf., Cyps. Stud 27. Dftindien. Temmind) — Das Eremplar des halle'ſchen Mufeums babe id nicht unterfuchen Fonnen. — Da der Trivialname fucipha- gus eine vox hybrida, nehmlich Halb Tateinifch, halb griechiſch it, fo babe ich ihn ganz lateinifiert und demnach den wiſſen— ſchaftlichen binären Namen diefer Salanganenart in Hemiprocne fueivora umgewanbelt. 8) Schwanz fehr ſtark gabelfürmig; Die äußerſten Steuer: federn ungemein verlängert, am Ende eine ziemliche Strecke weit ſehr bedeutend verichmälert und Dadurch fuft mit linienförmigen Spigen ; Läufe (wie inner bey Hemiproene) nadt, aber auffallend furz (mephalb man in etwas. uns genauen Abbildungen leicht den befiederten Unterſchenkel für den Lauf halten nnd diejen alsdann befiedert glauben kann). Die Bofiederungsfihneppe längs der jpaltförmigen Naslöcher ijt meiſt undeutlich, der Kopf Dagegen hat ges wöhnlich einen eigenthümlichen Federputz, entweder Dart Iſis 1848, Heft 5. ; 370 oder Holle oder Schopf u. dal. m. Das ganze Gefieder befigt in der Negel eine, jonft in dieſer Unterfamilie (Cypselidae) ſehr felten vorfommende lebhafte Färbung und oft ſelbſt ſtarken Metallglanz, oder zeigt doch mins deſtens eine ſehr gefällige Vertheilung von am ſich mehr oder weniger trüben, „aber durch befondere Nianeirungen berfihönerten nnd durch Ginmifchung ‘von Weiß fehr ge: bobenen Farben, Bewohner der Sunda- Infeln und an— derer Eylande des Indiſchen Oceans und der Südfee (3. B. Neu-Guinea. — Chelidonia nobis*). + Auftralier. Hem. mystacea = Cypselus mystaceus Less. (Iesson et Garnot, Voyage de la Coquille I. p. 647.; Atl. sect. ornith. pl. 22.) = Hirundo mystacea Cuv. — Die Flügel find in der Abbildung gewiß nicht ganz richtig dargeftelt, denn fie erſcheinen Darinn fchwalbenartig, d. h. gerade und breit an— ſtatt ſchmal und ſäbelförmig gefrümmt. Eine fehr ausgezeichnete Art mit Schnurrbartfedern und ohne Vietallglanz; in Neu— Guinea heimiſch. Ich kenne diefe Form nur aus der oben an— geführten ſchönen Abbildung und der dazu gegebenen ziemlich de— taillirten Beſchreibung. Nach jener ſcheinen Die Läufe etwas Länger zu feyn als bey dem folgenden. Ob dieß wirklich in der Natur fo it? Im der Befchreibung fteht bloß: „Les tarses sont courts, nus.“ Die Länge der Tarfen ift nicht angegeben, obſchon bemerkt worden ift: Körperlange 11”, Schwanz 6“, Daumenzehe mac) hinten gerichtet 6 Tang, Mittelzehe 94, Krallen eben nicht Eräftig (peu forts). Im Uebrigen fteht die Art durch den Knebelbart der Hem. comata ziemlid nahe, ob: gleich fie auffallende Verſchiedenheiten von biefer in Menge dar— bietet, um ſogleich ald bejondere Art erfannt zu werden, +7 Wiaten ſehr furz. Mit metalijchen Farben des Gefieders. Läufe Hem. comata — Cypselus comatus Temm. in Erem: par habe ich im Berliner Muſeum (Cyps. No. 33. Auguft 1840. Beyerhaus. Ohne Angabe der Heimath) gefehen. Es weicht in mancher Beziehung, Doch Teicht, von der Temminck'⸗ ſchen Befchreibung ab. Hier Die Belchreibung dieſes Indivi— duums. Hut metalliich blau, am Scheitel etwas ing PWiolette ziehend; Kinterhauptsfedern etwas verlängert, eine Haube Bils dend. Ueber die Augen läuft vom Nasloche aus eine ſchmale, glänzend weiße Binde, deren legte Federn fehr lang und etwas nach innen gekrümmt find, und fo die Haube begrenzen. Vom weißen Kinne läuft eine ähnliche weiße Binde, deren Kedern aber fürzer find, unter die Augen fort; Die letzten Federn find ebenfall8 länger als die anderen, und bilden den fogenannten Myſtax. Unter diefer meißen Binde befindet fich eine andere, breitere, aber weit weniger feharf begrenzte Binde, die ſchmutzig— blau ift, und etwas ing Bronzefarhene jpielt. Don derfelben Farbe ift der ganze Hinterhals; der übrige Vorderhals, Die Bruft und der ganze Rücken nebft Bürzel und obere Schwanz- deckfedern bronzefarben. Bauch ſchmutzigweiß; Steiß und untere Deckfedern des Schwanzes glänzendweiß. Die Flügel ſind blau, beſonders lebhaft und ſchön glänzend ihre Deckfedern, demnächſt auch die Außenfahnen der Handſchwingen; an der Innenfahne * Xeltöovıx (sc. Hemiprocne), fem. vom adj. yeAuöovuos, ſchwalbenãhnlich. 24 371 der Armſchwingen findet fi) ein großer weißer Fleck, im Uebri⸗— gen find die Armſchwingen gleich den inneren ahnen und Spi- gen der fünf legten (fürzeren) Handſchwingen mattſchwarz, etwas grünlich ſchillernd. Der ſehr gabelförmige Schwanz ift ſchwarz, matt blau und grün ſchimmernd; feine vier Außerften (— zweh jederfeits —) Steuerfedern find ſehr ſchmal, bejonderd nad) ber Spige zu; im Ganzen wie bey allen Gppfeliden zehn Steuer: federn. Die fäbelförmigen Slügel reichen bi ang Ende ber äußerften, tiber Die übrigen fehr verlängerten Steuerfebern, Füße fchwach, mit drey Zehen nach vorn, einer nach hinten; der fehr furze Lauf bat ungefähr die Länge ber Hinterzehe, Körperlänge (ohne Schnabel und Schwanz, aber nach den Biegungen ges meſſen 4” 1, äußerfte Steuerfedern beinahe 3', mittelfte 1’ 54°", Schnabellänge 23°, ganze Körperlänge daher ungefähr 63, Schnabelbreite am Grunde der Naslöcher 2", Mundſpalte 7, Laufhöhe 23, Länge der Mittelzehe ohne Nagel 33, des Nageld 14, der Sinterzehe ohne Kralle 22”, Flügellänge 43%. Bon feinem Faftanienfarbenen Ohrflecke fteht in meinen Notizen nichts. Temmind fagt (Planches color. No. 268.) von feinem Cypselus longipennis (!): „On reconnait le mäle a une grande tache d’un beau marron qui couvre le me&at auditif, elle n’existe point dans la femelle.“ In ben übrigen Untergattungen der Cppfelidenfamilie findet fich mei— nes Wiffens ein ähnlicher Gefchlechtsunterfchied niemals. If aber die eben angeführte Temmind’fche Angabe richtig, fo darf man wohl mit Sicherheit aus der Analogie folgern, Daß Das eben von mir befchriebene Individuum ein Weibchen ift, und daß Temmind in den Planches culorieces, no. 268. ein Männ- hen abgebildet und befchrieben hat. Die von ihm gegebene Beſchreibung weicht von der unferigen in manchen Stüden ab, weßhalb wir zur Dergleichung feinen Text bier wiedergeben: „Des plumes tres-longues, acuminees et d’un blane pur, s’elevent sur les cötes de la tete et forment une bande qui de la base du bec passe sur les yeux et se ren- verse en huppe courbee sur la nuque; celles du men- ton, peu longues, mais serrees, passent en bande trans- versale au-dessous des yeux; les dernieres plumes de cette rangee sont tres-longues et se dirigent vers le dos en moustaches detachces; les plumes bronzees du sommet de la tete sont aussi tr&s-longues, de même que celles du devant du cou, dont la teinte est d’un vert sombre et metallique; une petite tache marron marque la region des oreilles; le dos, les scapulaires, le cou, la poitrine et le ventre sont d’un vert cuivre- bronze (?); les couvertures des ailes, leurs pennes et celles de la queue, d’un gros-vert à reflets metalliques; le bout des srandes couvertures des ailes, une partie de l’abdomen et les couvertures du dessous de la queue, sont d’un blanc pur; la queue est composee de dix pennes tres fourchues (c. a. d. la queue est fourchue!); on ne voit point de difference dans les sexes (??). Longueur totale 5 pouces 8 lignes. La patrie de cet oiseau est l'ile de Sumatra.“ — Wahrfcheinlih hat Temmind nur Männchen vor fih gehabt. Ich glaube nicht, daß das von mir bejchriebene Individuum einer anderen Art angehört. Was Temmind von der Barbe des Bauches fagt, feheint nicht ganz richtig zu feyn, und auf Mißveritand der ornithologifhen Drismologie zn beruhen. Wahrfcheinlich befolgte hier der Verfaſſer die fehler: hafte Lichtenftein’fche Terminologie, welche durch eine vielfache Copierung (4. B. in Loreck's Fauna Prussica, Vögel, T. 1. 372 Lig. 1—2.) der Abbildung, die der genannte Berliner Profeffor vor Jahren hat lithographiert erfcheinen laſſen, ſich an vielen Orten Eingang verfchafft hat, obgleich Lichtenfteins Worgänger im Amte, der audgezeichnete Drismolog Slliger eine weit zwedmäßigere Terminologie geliefert hat. Die Bruftgegend des Vogelkörpers Fann natürlich nur durch das Bruftbein beftimmt werden, und ber Bauch ift dann ber bahinterliegende Theil; jede andere Deutung ift gewiß unzuläffig. Sicher hat aber Teute mind den unterften Iheil des Vorderhalſes (einen Theil ber Kropfgegend) und den vorderften oberften Theil der Bruft in der von ihm gegebenen Belchreibung der Hemiproene in Rede mit dem Namen Bruft belegt, und ben Reſt der Bruft mit zum Bauche gerechnet. Wäre dieß nicht der Sal, fo dürfte es ſich hier um eine neue Species handeln. Nach der Temminck'ſchen Abbildung zu urtheilen, wäre auch der Lauf großentheils befie— dert. Dieß ift jedoch nicht der Fall; höchſtens erſtreckt ſich die Befiederung des Unterfchenfel3 auf den oberften Theil ber Fußwurzel, und auch Dieß glaube ich nicht. Am ausgejtopften Gremplare läßt fich über dieß Letztere Feine ganz fichere Auskunft erhalten, wenn man nicht anders etwa Die Federn in Unordnung bringen, und das Stück verderben will, Hem. longipennis — Cyps. longipennis Temm. (pl. col. 83. fig. 1. texte. — Unter der Abbildung fteht irrthümlich Hirondelle longipenne) = Hirundo longipen. Reinwardt. Diefe Art Hat unter allen von mir gefehenen Die kürzeſten Läufe. Die Temmind’fche Befchreibung weicht ebenfalls etwas von dem von mir zu befchreibenden Individuum ab, weßhalb fie zur Ver- gleihung hier fichen möge. „Un vert fonce tres- brillant couvre le sommet de la tete, la nuque, les cötes du cou, le haut du dos, les scapulaires et les petites cou- vertures des ailes; un vert-bleuätre forme la teinte re- pandue sur Jes ailes et sur la queue; les pennes moyen- nes des ailes, les plus proches du corps, sont blanches ou blanchätres; tout le dessous: du corps cendre, à Pexception du milieu du ventre et des couvertures infe- rieures de la queue qui sont blanes; une partie du dos et le eroupion sont teints de cendre - verdätre. Lon- gueur totale de 8 ä 8 pouces et demi. Habite les iles de Java et Sumatra.“ In der Abbildung find bie Läufe wohl nicht gut Dargeftellt und Die Flügel ſchwalbenartig (gerade und breit), während fte in Natur fchmäler und gefrümmter find. Die Hauptfarbe ded Berliner Eremplars ift ein metallifch glän— zended Kupfergrün; Die meiften Federn mit blauen Rändern. Sandfchwingen und Oberfeite des Schwanzes ſchwärzlich; Unter— rüden, Bürzel und obere Dedfedern des Schwanzes fat roftgrau ober afchgrau mit einem Striche ind Noftfarbene. Zügel ſchwarz. Dhrgegend fchön roſt- oder Eaftanienroid — das Individuum ift Daher nad) der Temmind’fchen Theorie für ein männliched anzufehen. Der ganze Vorderhals aſchgrau mit ſchwachem roftfarbenen Anfluge, Bruft etwas dunkeler, Weichen noch dun—⸗ feler afchfarbig, aber gleichfalls ind Roftgelbliche ziehend; Bauch, Steiß und untere Schwwanzdedfedern weiß. Unterfeite der Schwin= gen des Schwanzes mehr oder weniger matt braunſchwarz, uns tere Slügeldedfedern gleich den oberen grün, Die Hinterhauptdr federn find etwas verlängert; die nicht befonders ftarf ſaͤbelför— migen Flügel reichen 75 über Die Spiten ber aͤußerſten Steuers federn des fehr tief gabelförmig andgefchnittenen, zehufeberigen* * Sch Habe dieß oben jedesmal angegeben, wenn es zweifelhaft ſeyn Tonnte, und ich nachgezählt habe, 373 Schmwanzes hinaus. Die Läufe find ſehr kurz, noch kürzer als Die Hinterzehen, und nadt. Der Schnabel, wie bey der vor— bergehenden. Form, ohne Befiederungsfchneppe längs der ſpalt— förmigen Naslöcher. Körperlänge (ohne Schnabel und Schwanz) gut 42, Länge der äußerften Steuerfedern 34“, der mittelften gut 13%, Flügellänge beynahe 6, Laufhöhe 34", Länge ber Mittelzehe ohne Krale 53, der Hinterzehe ohne Nagel 34, Mundfpalte 74, Schnabellänge 3, Schnabelbreite 23, ‚ Berlin. Muf., Cyps. No. 29. Oftindin. Temmind). Temmind macht in feiner Befchreibung dieſes Vogels auf zwey Umftände aufmerfjam, welche auch bey den übrigen Che: lidonien in Betracht Fommen. Er fagt: je älter die Individuen find, deſto merflicher tritt dDa8 Blau der Federränder und ein grünliches Blau auf den Flügeln und dem Schwanze hervor; und das Weibchen hat feinen Eaftanienrothen Fleck an ber Ohr: gegend. Die Hem. longipennis ift in Oftindien, auf Java und Sumatra angetroffen worden. Temminck glaubt, daß Horsfield's Hirundo Klecho als fynonym hierher zu ziehen fey. Alsdann hätte Diefer Name die Alteräpriorität für fich, und müßte Dem, jet nicht mehr daffelbe bedeutenden — es fünnten mehre Arten ihn führen — Namen vorgezogen werden; es würde aljo die Hem. longipennis wahrfcheinlih Hemip. Kle- cho umzutaufen ſeyn. Ich fenne die DVigors = Horöfield’fche Beſchreibung nicht. Da, wie ich gezeigt habe, bey berfchiedenen Autoren eine große Eonfufion nnd Unordnung in Betreff der CHpfeliden Herrfcht, und diefe nur eine Folge der bisherigen, ziemlich allgemeinen Unfenntniß dieſer Kleinen Thiergruppe ift: da ferner bisher von Zoographen im Ganzen wenig gethan worden ift, jener Un: kenntniß zu ſteuern, vielmehr miehre Arten noch gar nicht be: fchrieben, fondern nur mit ſehr kurzen Diagnofen verfehen, an— dere unzulänglich oder unrichtig befchrieben waren; fo glaubte ich nicht unrecht zu thun, ‚wenn ich meinen obigen Verfuch einer Synopſis der Segelfchwalben, welcher allerdings Feine Anfprüche auf Volftändigkeit macht, veröffentlicht. Ich hatte eine Der: gleihung des betreffenden Materials der verfchiedenen Mufeen Deutichlands feitend der Zoologen, welche in denfelben arbeiten, vor Augen, und hoffe, daß meine Arbeit etwas Dazu beytragen werde, daß bald eine vollftändige Monographie dieſer Vögel— gruppe von einem größeren Zoologen, als ich bin, publiciert werden könne. Beyträge zur Ornithologie Frankens von Johannes Jäckel, Pfarrvifar in Wendelftein bey Nürnberg. Borbemerkung: Seit der Veröffentlichung meiner erften Beytraͤge ıc. Iſis 1848. I. 20 ff.) find mir „Behtraͤge zur Kenntniß der bayrifhen Fauna vom Heren Akademiker Dr. A. Wagner" * zu handen gekommen. In der Vorausfegung, daß diefelben manchem Leſer diefer Zeitfchrift unbekannt feyn "dürften, werde ich aus denfelben dasjenige, was Franken be— teifft, in wörtlihen Auszügen geben. Es wird hierdurch theilg * Gelehrte Anzeigen, herausgegeben von Mitgliedern der Fönigl. bayeri⸗ ſchen Afademie der Wiſſenſchaften. München 1846. No. 82 und 83. 11. Bögel pg. 662? — 671. 374 vieles Neue für unfere Fauna, theils manche, yır wud da faft wörtliche Beftätigung meiner früheren Angaben beygebradyt wer: den. Mas im Folgenden unter der Chiffer W „„.,...” mit: getheilt wird, ift diefen Beyträgen Wagners entnommen. Die Notizen über die Vögel der Umgebung von Neuſtadt an der Aiſch (in Mittelfranken) verdanke ich der Güte meines geehrten Freundes, des Herrn Dr. Brandt in Schwabad (bey Nürnberg). 1. Vultur einereus Gm. bey Bamberg vorgekommen *. 2. Falco tinnuneulus Z. Auch bey Neuftadt, wo er ges mein ift, bleibt mancher den Winter über da. 3. Falco rufpes Bes. Am 12. May diefed Jahres be= obachtete ich ganz in der Nähe 8 Stuͤck diefeg niedlichen Falken an unferem Dusendteih. Sie jagten in einer ziemlich freien Gegend in einiger Entfernung von ber den Teich begrenzenden Kieferwaldung über einer fumpfigen, in den Hauptweiher vers laufenden Wieſe nah Beute. Auch am Fuße des Hohenlands- bergs (in Mittelfcanken) wurde vor einigen Jahren ein Pärchen des Nothfußfalken auf der Krähenhütte erlegt. Zieht bey uns durch. 4, Falco aesalon Gm. Wolf erhielt feine meiften Exem⸗ plare aus Franken im September und Detober, eines im No: vember, ein anderes im Januar, ein in der Maufer begriffenes im März. Winkel! fah ihn einmal inFtanfen, und zwar im November. Brandt erhielt aus der Neuftädter Gegend nur 2 Eremplare, ein Männchen im Frühjahre zu Ende des Schnepfenftrichg, ein anderes, wie f[hon erwähnt, im Suli 1847. 5. Falco peregrinüus Gm. Nah Windell in Franken Hedvogel; Brandt fhoß im Aiſchgrunde ein altes Weibchen, als es eben auf ein Paar Enten (Anas nyroca) Jagd machte. 6. Falco palumbarius L. Einer meiner Bekannten fing bey Lindelburg, in der Gegend von Altdorf in Mittelfranken, einen Habiht im Stoß. Da er ihn wollte am Leben .laffen, übergab er den Vogel, deffen Fänge mit einer ſtarken Schnur zufammengebunden worden waren, einem feiner Arbeiter zum Nachhauferragen. Der Gefangene entkam aber unterwegs das durch, daß er die linke Hand des unvorfichtigen Trägers krampf— haft padte, fo daß der Mann vor Schmerz und um fi zu befreyen, die gebundenen Fänge losließ. Acht Tage darnad) wurde nun dieſer Naubvogel in Burgthann bey Altdorf, wo er mit noch gebundenen Fangen auf eine Henne fehlgeftoßen hatte und fic nicht mehr zeitig genug erheben Eonnte, von Herbey⸗ eilenden erfchlagen. Auf einer Mühle bey Wendelſtein wurde in diefem Winter ein „Hacht“ nach fleifigen Befuchen im Tau: benfchlage gefangen. Aus der Nürnberger Gegend erhielt ich in diefem Frühjahr Eremplare von Feucht, Eibach und Zerzae belshof, wo er horftet. 7. Falco nisus L. Heißt in unferer Gegend, „Hächtle”, eine Benennung, welche auch andern Eleinen Naubvögeln beys gelegt wird. 8. Falco leucopsis Bechst. Ein fhönes altes Eremplar diefes Adlers wurde im Fichtelgebirge bey Selb erlegt und ziert die Sammlung meines Freundes, des Heren Det in Munfiedel. 9. Falco haliaötus L. Kommt nidyt ungemöhnlic bey Markt Dachsbach im Aifchgrunde vor und mag wohl dort auch Iſt nach Graf von der Mühle * Korrefpondenzblatt des zoologiſch⸗ mineralogiſchen Vereines in Regens⸗ burg 1848, pg. 28, 375 horften. Im der Nähe dieſes Ortes wurde vor einigen Jahren das Gerippe diefes Falken auf einem noch lebenden Karpfen (Schlagmutter) feft eingefrallt, gefunden. ' Ban 10. Falco fulvus L. Soll nad) Windell in den gebirgi— gen und waldigen Gegenden zumeilen horften, h 11. Falco naevius Gml. Nah Windell zuweilen auch in den waldigen und gebirgigen Gegenden Frankens, meift nur da, wo Gewäffer find, die nie ganz zuftieten. 12. Falco lagopus Brunn. Nicht bloß in mäufereichen Jahren und während der fälteren Jahreszeit, ſondern jaͤhrlich und zu jeder Jahreszeit hat ihn Brandt, obwohl nicht häufig, in der Uingegend von Neuftadt, Illesheim, Steinbach, Suggen⸗ heim beobachtet und erhalten; von Illesheim wurde ihm z. B. ein ſolcher Buſſard mit einem Pirol, beide im Fleiſche, einge⸗ liefett. Auch Herr Ott in Wunſiedel ſchreibt mir, daß er den rauhfuͤßigen, am weißen Schwanze fogleich Eenntlichen Buſſard im Fichtelgebirge ſchon oͤfters im Sommer beobachtet, ihn auch im Juli vorigen Jahres gefeben habe. Meine beiden Freunde haben feinen Horft gefunden, nach dem Dbigen mochte aber £aum daran zu zweifeln feyn, daß er bey ung bruͤtet. Ein Männchen erhielt ich in dieſem Minter von Rödelfee in Unter On Esico apivorus > — — gar nicht e fi aſt fo haufig als F. buteo, welcher dort gemein iſt. — a ne L. Sn diefem Sabre ift der Milan in mehreren Paaren in hiefiger Gegend anzutreffen. Am 4 May ſah ih ihn über dem Dusendteiche Ereifen, am 9. May und 47. Suny beobachtete ich ihn bey Wendelſtein, am 12. May im Reichswalde bey Pillenreuth. Haͤufig am ganzen Hahnen⸗ kamm, wo er „Gurd“ heißt; im Nies heißt er „Gurä“, bey Burgbernheim, wie ſchon erwähnt, „Guraar, Gorner.“ 15. Falco pygargus auet. Bruͤtet bey Pommersfelden (Nevier Sachsbach) an der reichen Ebrach und im untern Aiſch⸗ grunde (von Dachsbach an abwaͤrts, die Aiſch entlang bis zu ihrer Einmündung in die Regnitz), einer überaus fruchtbaren, an Wiefen, Getraidefeldern und Gemäfler reichen Gegend, die von einem Theile des Steigerwaldes und andern größeren und Eleineren Waldungen begrenzt ifl. 16. Falco cineraceus Montagu. In der Gegend von Tanzenhaid bey Meuftadt Eommt fie vor und brütet gegründeter Permuthung nach daſelbſt; wenigftens wurden ſolche Weihe im Sommer erlegt. Die Gegend um Zanzenhaid ift weniger fruchtbar als die vorige, hat weniger Kornfelder, mehr Miefen und Weiher an Weiher, zwifchen welchen ber Seebad der is zuflieft. ne ni uralensis Pall., macrura Natt. Wurde be= Eanntlih von Wagler in einem Fichtenwaͤldchen bey Erlangen Se Strix pygmaea Bechst. Laͤßt zur Paarungszeit im Fichtelgebirge ihren Ruf fleißig hoͤren. Nach beſtimmten Aus⸗ ſagen von Jaͤgern, die ſie beobachtet haben, bruͤtet ſie in hohle Blume und hat gegen 4 weiße, den Staareneyern an Größe i er. ah ae Tengmalmi Gmil. Auch Windelt führt fie fie Franken als Standvogel auf ,i der ‚haubare, gefchloffene Nadelwaͤlder zu feinem Aufenthalte zu wählen feine, 20. Strix aluco L. Ziemlich) häufig in Eichenwaͤldern und ſolchen Nadelwaldungen, die mit alten Eichen untermiſcht ſind, ben MWendelfiein, Feucht, Neuftadt, Suggenbeim, durch den ganzen Steigerwald und Hahnenfamm, 376 21. Strix flammea L. Iſt um Neuftadt nicht felten, brütet auf dem Bergfhloffe Hoheneck bei Windsheim. 22. Strix bubo L. Bey Neuftadt (Tanzenhaid, Hoheneck) ift der Uhu nur Strihvoge. — WW. pg. 665. „Im Innern des Fichtelgebirges hat er keinen ftandigen Sig; außerhalb des- felben findet er fi) 3. B. bey Berne in der Delfchnig, im Korftamte Horlach, bey Lauenſtein (Falkenſtein); das fränkifche Suragebirge bietet ihm insbefondere in feinen zerflüfteten Dolo— mitfelfen einen bequemen Bergungs- und Brütort dar und man findet ihn deshalb am verfchiedenen Puncten deffelben, wie 3. B. bey Lichtenfels, Muggendorf, den Felfengehängen der Altmuͤhl. Sm Innern des Speſſarts * und der Rhoͤn wird er dagegen nicht angetroffen, font aber horftet er an einzelnen Puncten Unterfranfens, namentlich an den Felfigen Uferwänden des Main= thales bey Karlstadt, Retzbach und felbft in der nächften Um— gebung von Würzburg an der Feſtung Marienberg, wo jährlich unge ausgebrütet werden. 23. Strix brachyotus Forster. Sn der Nähe von Neu: ſtadt ift fie ebenfo, beynahe noch mehr verbreitet, als Strix otus, welche dort gemein iſt. Mean findet die Sumpfohreule auf ' ehemaligen, nun ausgetrodneten, mit Binfen und Riedgras hoch bewachfenen MWeihern, auf naffen, mit derley Gräfern be: ftandenen Schlägen, in Kartoffelädern und zwar das ganze Jahr hindurch, befonders im Herbfte auf der Hühnerjagd, wo fie oft vor dem Hühnerhunde aufitebt. 24. Lanius excubitor L. Bey Neuftadt nicht häufiger Stand: und Strichvogel; ich erhielt ihn im verfloffenen Winter viermal aus hiefiger Gegend; im Februar fand ic im Reiche: walde die Federn eines folhen, wahrſcheinlich von einem größe- ten Naubyogel verfpeisten Würgers; brütet bey Wenbelftein und Köthelbah bey St. Wolfgang. 25. Lanius minor Gml. Niſtet nahe an Nürnberg auf den Kaſtanienbaͤumen des Judenbühles. - 26. Lanius ruficeps Bechst. Brütet in einzelnen Paaren in der Nähe von Wendelftein, Kornburg; im Schauerheimer Walde dagegen, 3 Stunden von Neuftadt, brüten ziemlich viele. Den erften rothkoͤpfigen Würger fah ich in diefem Jahre am 1. May und fand im Magen eines erlegten eine Maul— wurfsgrille. 27. Lanius collurio L. Ben Kornburg und Wendelſtein gemein; in den Mägen von erlegten Würgern diefer Art fand id) Cieindela campestris, Anisoplia horticola. 28. Coryus corax L. Horftet in der Umgebung von Neu: ſtadt alljährlich in mehreren Pärchen, namentlih in den Re— vieren Hoheneck, Muͤnchſteinach (Baudenbach), Dachsbach; bey Schwabach bruͤtete dieſer Rabe bis vor ungefaͤhr 10 Jahren alljaͤhrlich im Heidenberg, in jedem Jahre einen neuen Horſt auf den hoͤchſten Nadelbaͤumen beziehend. Wegen des großen Schadens aber, den dieſe Raͤuber der Jagd zufuͤgten, hat man ſie nach vieler Muͤhe endlich ausgerottet. Auf dem Zuge aber kommen ſie noch alljaͤhrlich durch. 29. Corvus cornix⸗L. Um Würzburg und von da bie zum Kurbeffifchen, in ganz Unterfranken hat fie Windelt während eines Sjährigen Aufenthaltes nicht ein einziges Mat gefehen; im vergangenen Winter waren viele in hieſiger Gegend, * Menn ich in meinen früheren Beyträgen fage, daß Strix bubo auch in den Speſſartforſten brüte, fo beruht diefe Angabe darauf, daß ich einen lebenden Uhu fah, welcher aus dem Speffart ftammt. Den Ort, wo er ausgebrütet wurde, kann ich freylich nicht näher angeben, Uebri— gens ſpricht Wagner nur vom Innern dieſes Waldgebirges. 377 Mit der ſchwarzen Krähe und Eifter kommt fie im Winter bey Schnee gerne auf die Pläse im Felde, mo Schweine mit an- gezündeten Strohwiſchen gefengt werden; ſchon während diefes Gefhäftes treiben fie ſich in der Nähe der Menſchen herum und fommen, fobald die Stelle von denfelben frey ift, heben, um die Getraidtekörner aufzulefen, welche noch in den Stroh: ähren verborgen waren. Weniger, als ihre nahe Verwandte, finder fie fih da, wo gefchlachtet worden, auf den Düngerftätten ein, um Abgänge an Blut und Gedärme zu verzehren, häufiger fieht man fie da, wo ausgedrofhen wurde, auch geht fie Men— fehenforh an. 30. Corvus frugilegus L. Im verfloffenen Winter waren viele in hiefiger Gegend. Im Aiſch-, nody mehr aber im Ehe— Grunde, welcher unterhalb Neuftadt in den erfteren mündet, macht fih der Saatrabe auf dem Herbftzuge und vorzüglih im Frühling bemerflih, wo fie oft fchnarenmeife auf die frifchges aderten Felder fallen und dem Bauersmann hinter dem Pfluge folgen. 31. Corvus monedula L. Im legten Winter blieben faft alle Dohlen in Nürnbere. Brandt ſchoß ein Eremplar, an welhem fih der Dber: und Unterkiefer ſtark Ereugen. 32. Sturous vulgaris L. Im Jahre 1840. kamen die erften Staaren am 23., 1847. am 18. und 1848 am 14. Februar in unferer Gegend an; am 1. May Ddiefes Jahres waren ſchon hie und da Junge ausgefrohen. Ein Männden, das im einem Kobel an meiner Scheuer fich angeſiedelt hat, macht die verſchiedenen Tone des Kibitzen täuſchend ähnlich nad. 33. Turdus viscivorus L. Brandt fand ein Neft, das brütende Meibchen auf den Eyern fikend, an einer etwas ub= hängigen Stelle im Walde auf dem Boden. 34. Turdus musicus L. Häufige Brütvogel in den Wen: delſteiner und Kormburger Steinbergen. 35. Turdus pilaris L. Auch nah Winckells perſoͤnlicher Beobachtung brütet er zuweilen in unfern Laubiwaldungen. Das von ihm gefundene Neft ftand in der Krone einer alten Birke und enthielt 5 Ener. Benläufig erwähne ich, daB Herr Dr. Brandt um Pafjau Eleine Geſellſchaften diefer Droffel den ganzen Sommer über bemerft bat. 36. Turdus merula L. Im Langenloher Steinbruche zwi⸗ fhen Nürnberg und Mendeljtein, dann in unferen Steinbergen und in dem ſchoͤnen Schwarzachthale bey Geſteinach (Glasfchleife oberhalb der befannten Guſtav-Adolphs-Hoͤhle) befonders häufig. 37. Saxicola oenanthe Bechst. Kam in hiefiger Gegend in diefem Sahre an am 18. April und brütet an den Stein- haufen am Kanal ben Röthenbach. 38. Sylvia tithys Zeh. Sm Sahre 1846, kamen fie bey und an am 5., 1847 am 23., 1845 am 18. März. Das Pärchen, welches fich im vorigen Fahre auf dem Sacraments= häuschen der hiefigen Kirche unter der Drgel anbaute, niftete heuer wieder an derfelben Stelle; am 7. May waren feine Jungen ausgebrütet. Wegen der großen Störungen, welche die erfie Brut verurfachte, ließ ich 3 nach einander friſch gebaute Neſtchen megnehmen, bis ſich die Vögel entfchloffen, die Kirche zu 'verlaffen. Sm Jahre 1846 gab es fhon am 17. May vollfommen flügge, mit den Alten fliegende Junge. Dies, fowie ihe frühes Erfcheinen, fhon am 5. März, war Folge des un: gemein gelinden Winters und fehr baldigen Srühjahre. — Große Weißlinge (Papilio crataegi) verihluden fie mit den Flügeln, wenn diefelben nah kurzem Verſuche nicht abgeftoßen werden Eonnten. Iſis 1848. Heft 5. 378 39. Sylvia phoenicurus Lth. Die erften Waldrothſchwaͤnze hörte ich in diefem Jahre in unfern Steinbrüchen und Gärten, forwie im Reichswalde am 26. April. 40. Sylvia luscinia Zth. Nachdem Wagner in feinen Verträgen ic. ermähnt hat, daß die Nachtigall am vielen Orten Niederbayernd, wie in der Oberpfalz, von Vogelftellern ausge: rottet worden if, führt er pg. 666 alfo fort: „In Franken hort man ebenfalld an vielen Drten die Klage, daß fortwähs renden Nachſtellungen diefe lieblichften aller Sänger immer mehr vermindern. Um Nürnberg find fie bereits Faft ganz, um Er: langen und Forchheim vollſtändig verfhwunden, um Bamberg wenigftens felten geworden. Sonſt waren fie in den quellen= reihen Laubwaldungen des Hahnenkamms fehr häufig, aber duch den’ Wegfang werden fie auch dafelbit immer feltener. Am zahlreihften finden fie fich in den Muingegenden, und zwar weit mehr in den unteren, als in den oberen. Um Kulmbach, Lichtenfels, Eltmann noch ſpaͤrlich, ſtellen fie fih um Mainberg und Schweinfurt und hinüber nach Gerol;hofen überall in den Gärten und an den MWaldfäumen der Niederungen ein. Zahl: reich ift die Nachtigall um Würzburg, wo allenthalben im Hof: garten und in den bufdigen Anlagen um die Stadt herum ihr Gefang gehört wird. So findet man fie am Maine fort bis Afhaffenburg, wo fie ebenfalls in den Gärten und Feldhölzern zahlreich niſtet.“ Hierzu muß ich, bemerken, daß die Nachtigall in der Nürns berger Gegend nirgends als’ Brütsvogel gefunden wird; es ift unmöglih, daß ein Paar auffommen fann; denn faum läßt fih ‚eine Nachtigall hören, fo ift fie der Gegenftand eifriger Nachftellungen, welchen fie bey ihrer befannten Neugierde nur in den wenigiten Füllen entgeht. Auf dem Zuge aber ift fie in unferer ganzen Gegend gar nicht felten; fo find mir im Fruͤhjahte 1847. mit Gewißheit 7 Stüd bekannt geworden, welche nur auf der eine Stunde langen Strede der Schwarzach von Wendelſtein bis zu ihrer Wereinigung mit der Rednitz ges fangen wurden, Sm Sclofgarten von Erlangen hatten ſich im May 1845. zwey Männchen niedergelaffen, die mehrere Tage lang, ihren herrlichen Geſang vernehmen ließen und ficher- lid geblieben wären, um zu brüten, wenn nicht beide twegge: fangen worden wären. Um Neuftadt Eommt fie auch nur auf dem Zuge vor und zwar felten; früher haben aber einzeime Paare daſelbſt gebrütet. Je weiter man nach Unterfranken Eommt, defto häufiger wird die Nachtigall, und bey Kitzingen brütet fie ſchon, wiewohl nicht häufig, doch alle Jahre in einzelnen Pärchen. Es waͤre zu wünfhen, daß auf das Halten einer Nachtigall im Käfig eine beträchtliche jährlihe Steuer gelegt würde; da— durch Eönnte, da Verbote des Wegfangens wenig oder eigentlich gar nichts nuͤtzen, der Ausrottung diefer Königin der Sänger gefteuert und ihre Miederanfiedelung in früher von ihr bewohn⸗ ten Gegenden noch am erften möglich gemacht merden. 41. Sylvia philomela Bechst. Nach Wagler um Nürn- berg, Bamberg, Würzburg. 42. Sylvia. rubecula Lth. 1846. famen die Rothkehlchen nad) einem» ſehr gelinden Winter ſchon am 24. März bey uns an, 1847. waren am 28. und 1848., nachdem einzelne 2 Tage feüher erfchienen waren, am 19. März alle Büfhe mit ihrem Sefange erfüllt: 43. Sylvia-abietina Nilss. Am 29. März hörte ich in diefem Fahre die erſten Raubfänger diefer Artz brütet in unjern Steindergen, im Schwarzachthale ala 2 379 44. Sylvia trochilus Lth. Die erften hörte ich in dieſem Zahre am 6. April; im Reichswalde ungemein häufig. 45. Sylvia sibilatrix Bechst. Um Neuftadt_nicht häufig. Bey Wendelſtein, wo auf den Schuͤtten unferer Steinberge bie fhönfte Vegetation der Umgegend ift, und Eihen, Weiden, Pappeln, Afpen, Birken, Fichten, Tannen, Fohren und eins zeine Laͤrchen bunt dur einander ftehen, dann bey Ochenbrud und Grünsberg an der Schwarzah, im Reichswalde in allen geeigneten Lagen, in Nürnberg auf der Schmaufenbud, bey Fürth auf der alten Vefte, und bey Erlangen auf dem Burg: und Rathsberg nicht felten, bie und da häufig. 46. Sylvia hypolais Naum. In Gärten in der Nähe von Städten und Dörfern brütend, fo bey Nürnberg (Rofenau, Hummelftein), felbft in ber Stadt im Nonnengarten. 47. Sylvia curruca Lth. Kam 1848. am 22, April bey ung an; gemein. 48. Sylvia einerea Lth. Ganz wie bey der vorigen; nur noch gemeiner; fo bey Nürnberg, Schwabah, Wendelftein. 49. Sylvia hortensis Bechst. Brütet in unfern Stein⸗ bergen, auf der alten Feſte bey Fürth, dem Burgberge ıc. bey Erlangen und heißt in. hiefiger Gegend: welſche Gragmüde. 50. Sylvia atrieapilla Ltk. An den nämlihen Drten, wie die vorige. 51. Cinclus aquaticus Bechst. Bruͤtet in ber Umgegenb von Nürnberg, in dem duch feine pittoresfen Selfenpartieen fehr intereffanten Schwarzachthale auf ber 4 Stunde langen Strecke von Gefteinah bis zu dem Eoloffalen Bau ber Nerrether Eanalbruͤcke, wo ſich des Fluſſes grünes Gewaͤſſer, einzelne Sandbänfe und Kiesinſelchen bildend, zum Theil über Selen: und Kiesgrund durch das enge, herrlich bewaldete Thal drängt. Am 3. April diefes Sahres traf ich zu meiner großen Freude ein Paar Wafferfhwäger an dem Werke ber dortigen Glas: ſchleife. Am 8. und 9. May, wo ich das mir benachbarte Thal wieder beſuchte, fand ich abermals nur dieſes eine Paar, von deſſen Daſeyn den dortigen Werkleuten, unter welchen eifrige Vogelliebhaber ſind, nicht das Geringſte bekannt iſt; ich ver— mutbe daher, daß fich daſſelbe erſt in neueſter Zeit hier nieder: gelaffen habe. An ber ganzen übrigen Schwarzach, welche aufer diefer kurzen, für den Wohnplatz eines Waſſerſchwaͤtzers geeigneten Stelle nur noch bey Gruͤnsberg etwas Felſen hat, fonft aber durch ebenes Wieſenland und Wald fließt, möchte wohl ſchwerlich ein zweiter Standort diefes Vogels feyn. 52. Motacilla sulphurea Bechst. Brütet in mehreren Paaren auf der eben befchriebenen Strecke der Schwarzach; am 3. April hatten fie Eyer, am 8. fluͤgge Junge, die überall bin mit den Alten flogen. Bey Neustadt bruͤtet fie haufig ; mehrere überwintern dort jährlich und halten fich dann an war: men Quellen und an den Kloafenausflüffen der Stadt auf. 53. Motacilla flava L. Um Neuftadt auf den fumpfigen Miefen des Aifchgrundes feltener als bie vorhergehende brütend; bleibt nicht Über den Minter da. 54. Anthus aquaticus Bechst. Beſucht ung auf dem Herbfizuge und zieht mit kommenden Fruͤhjahre wieder fort; findet fih während ber ganzen angegebenen Zeit bey Neuftadt, aber bey weitem feltner ald der Miefenpieper. 55. Anthus pratensis Bechst. Sm Afchgrunde gar nicht felten auf allen fumpfigen Wiefen brütend und an offenen Waf: fern überwinternd. Anthus palustris Meisner, hat Brandt alle Jahre im Spätherbft und Frühling auf feinem Zuge be: obachtet; er ift nach ihm viel feltener als ber Miefenpieper 380 und durch feine dunklere Färbung, wie buch fein größe Ausfehen, ſchon von Ferne leicht — —— ee 56. Anthus arboreus Bechst. Den erften Baumpieper hörte ich in diefem Sahre am 16. April im Reichswalde, am 18. jenes Monats war der genannte Wald und unfere Stein- brüche in allen geeigneten Lagen von ihm belebt. 57. Anthus campestris Bechst. Um Neuftabt gar nicht felten ; doc) ift er mehr im Aifchgrunde, als auf den ihn ein- ſchließenden Höhen, auf den Fluren da vorzüglich gerne, wo diefe von Kleinen oͤden Fleden unterbrochen find; auch bey Schwabah (Haag, Steppersreuth, Neumühle, Zennenlohe) brütet er nicht felten. 58. Alauda cristata L. Um Neuftadt im Sommer nicht felten, im Winter in der Stadt. Vor ungefähr 8 oder 9 Jah— ten waren dort noch Feine Haubenlerhen zu fehen, daher die erften, als. fremde Wögel, bie Aufmerffamkeit des gemeinen Mannes erregten. Seit genannter Zeit vermehren fie ſich jährs li mehr und brüten auf den in der Nähe der Dörfer und der Stadt gelegenen Aeckern. Ich traf fie im Sommer nir= gends häufiger, als auf den Aeckern längs der Nuͤrnberg-Fuͤrther⸗ Eifenbahnftrede, dann bey Nürnberg an der Bärenfhanze, am Bahnhof der Suͤd-Nordbahn, bey St. Peter und -auf dem Ludwigsfelde (Peterhaide) ꝛc. Im Winter ift fie alljährlich in großer Anzahl in und bey allen Städten und Dörfern unferer Gegend, immer in der Nähe der menfhlihen Wohnungen ans zutreffen. Auch bey Schwabach brüten einzelne Pärchen. 59. Alauda arborea L. Kam 1846. am 25., 1848. am 28. Februar bey uns an. 60. Alauda arvensis L. Kam 1846. am 8., 1847. am 18., 1848. am 11. Februar bey uns an. 61. Accentor modularis Koch. Um Neuftadt meiftens nur auf dem Frühlingszuge beobachtet; im fchneereichen Winter 1847 wurden mehrere gefangen, die wahrfcheinlich dafelbft über: tointerten. ‚ 62. Emberiza miliaria L. Brütet den ganzen Aiſchgrund entlang nicht gar felten. Jedes Pärchen behauptet feinen abs gegrenzten Bezirk und macht ſich bald, durch den Gefang des Maͤnnchens, den es auf einem frei ftehendeu Baume fleißig hören läßt, bemerklich. Beſonders liebt er als Wohn- und Brütpläge folhe Lagen, wo fette Getraidefelder und Wieſen zufammenftoßen; in dem ſchoͤnen Pegnisgrunde zwifchen Nürn: berg und Fürth brütet er in diefem Sommer in: ziemlich vielen Daaren. 63. Fringilla coelebs L. Hatte in diefem Jahre am 7. May Zunge; wird in der Gefangenfhaft 14—16 Jahre alt. 64. Eringilla montifringilla L. Nach lange anhaltendem, ſehr fhönem Frühlingswetter fah und hörte ich nody am 23, März 1848. einen. einzelnen Gägler auf den Zannen., eines hiefigen Steinbruches zu einer Zeit, wo ſchon feit einigen Za= gen die Gimpel aus unferer Gegend verfbmunden waren. Ein» zelne bleiben den Winter Über bey ung und kommen dann in Gefeufhaft von Wonigen (Fring. chloris) in die Dörfer herein. 65. Fringilla coccothraustes Meyer. Brütet in ber. Um— gegend Neuftadts, namentlich im Reviere Hohened, um Zrauts- Eichen, jedoch nicht häufig, kommt mit feiner Brut zur. Zeit der Reife in die Kirfchenanlagen, wo er im Frühjahre unter den Bäumen oder an fonnigen Stellen, wo der Boden frey von Schnee ift, an Rainen ufw. die Kirſchkerne aufſucht; im ver= gangenen Sanuar erhielt ih ihn aus hiefiger Gegend, wo ex nicht brütet, fondern nur auf dem Zuge vorkommt. 381 66. Fringilla pyrrhula Meyer. Fehlt ala Brütevogel nicht leicht, wo größere Waldungen find. Um fo auffallender ift es mir, daß ich trotz aller Aufmerkfamkeit ihn in unferem Reichs⸗ mwalde und namentlih in den Steindrühen, die ganz für ihn geeignet wären, im Sommer noch nicht habe bemerken können. Sn diefem Winter waren fehr viele in unferer Gegend; nach dem 19. März war feine „Haile mehr bey ung zu fehen. As Stubenvogel wird er von Perfonen, die mit Gicht. oder Rothlauf behaftet find, gern in dem Wahne gehalten, als leite er ben Krankheitsftoff vom Menfhen ab. Um dies zu bemerf- ftelligen, wird ein ſolch armes Geihöpf nur von dem Patienten gefüttert und mit dem Waffer, womit fi der Kranke Morgens den Mund reinigt, getränft, was frehlich den Vogel frank macht und meift auf eine erbärmliche Meife zu Tode martert, aber eine abſcheuliche und überdies ganz nuglofe Thierquälerey ift. 67. Frinzilla cannabina L. Brütet häufig bey Wendel flein und Nürnberg. 68. Fringilla flavirostris L. In Jahren, in welhen es Zitfher (Fring. linaria) bey uns gibt, fehen wir auch biefen fhönen Finfen in Franfen. So war er in dem vergangenen Winter 1337 in Eleinen Gefellfhaften in der Nürnberger Ge: gend; 3 Stud, 2 Weibchen und ein fehr fhönes altes Maͤnn⸗ hen, mwurden lebend zu Markte gebraht. Das Männden, welches ih im Käfig halte, war anfangs ungemein ſcheu, fing jedoch fhon am zweyten Zage feiner Gefangenfhaft zu fingen an. Seinen Gefang, bey welchem e3 meiitens mit dem einen Fuß auf dem Springftängchen ſteht, mit dem andern fich an das Drahtgitter feines Käfigs hält, läßt es vom früheften Morgen bis an den fpäten Abend ungemein fleißig hören, Derfelbe hat nur eine fehr entfernte Aehnlichkeit mit dem Gefange des Hänf- lings, die bey weitem größte aber‘ mit dem des Zeifigg, und fehlte nicht das befannte Strumpfwirkerſtuhl-Finale des legtern am Gefange diefes Finfen, fo Fönnte man leicht glauben, einen Zeijig fingen zu hören. Eigenthümlich ift ihm eine kurze Strophe, die wie orrerr Elingt. Unter dem Namen „Steinhänfling‘ ift er den Vogelftellern hiefiger Gegend wohl befannt, und jeden- falls nicht fo felten, als man glauben mag. Sch füttere dies Voͤgelchen mit Rübfamen und etwas Hanf, woben es fi fehr wohl befindet. Im May verfhmwand die wachsgelbe Farbe ſei⸗ nes Schnabels; derfelbe ift jegt horngelblihweiß mit ſchwaͤrzlich⸗ grauer. Spige. 69. Fringilla linaria L. Schon früher habe ich erwähnt, daß es im Spätherbft 1847. fehr viele Zitfcher in unferer Ge: gend gab. Je mehr es zuminterte, im defto größeren Schaaren Eamen fie an, fo daß man Flüge von mehreren Hunderten fehen Eonnte. Am 20. December 1847. traf ih am Ludmwigscanale im Reihswalde eine Schaar von mindeftens 400 Stüd, die fo genau Stand hielten, daß id den ganzen Winter hindurch bis zum 8. März 1848., wo alle Leinzeifige aus unſerer Ge: gend verihmwunden waren, ficher darauf rechnen Eonnte, fie jeden Tag an derfelben Stelle anzutreffen. Sie fuchten ihre Nahrung an den auf den Böihungen des Canals über den Schnee her= vortagenden dürren Pflanzenftengeln. Auf den Erlen unferer Steinberge, den Birken an der ganzen Schwarzach, befonders bey Ochenbruck, im Reichswalde, bey Erlangen, Nürnberg, Ansbach waren fie überall in außerordentliher Anzahl vorhanden; fo wahrfheinlih in ganz Franken. j 70. Fringilla carduelis L. Im Aiſchgrunde und der Ge- gend von Neuftadt, tie in ben hiefigen Steinbergen gemein. — — — 382 71. Fringilla spinus L. War bis zu dieſem Fruͤhjahre fehr häufig bey uns; bruͤtete in der Gegend von Neuſtadt im Hohenecker Revier, in den Ullſtaͤdter und Suggenheimer Wal: dungen, wie auch im Steigerwalde. 72. Loxia taenioptera Glog. Auch Wagler gibt als Det ihres Vorkommens Nürnberg an. 73. Loxia curvirostra L. Us Brütevogel jährlih um Neuftadt in. den Nevieren Hohened und Mündfteinah, als Strihvogel in Fichtenfaamensteihen Jahren im Maffe, außerdem in Eleineren und größeren Zügen. Im Sabre 1833 waren fie bey reichlicher Nahrung bey Neuftadt und Nürnberg ungemein häufig. Unter den, zahlreichen Gefellfhaften diefes Kreusfchna: bels befand ſich aud bey Neuftadt 74. Loxia pityopsittacus Bechst., ſchon in ziemlicher Ent» fernung durch feine tiefere Stimme von den Gattungsverwandten zu unterfheiden. Das Verhaͤltniß des Vorkommens diefer Spe— ces zu der vorigen, mochte fi) immer wie 1 : 60 verhalten haben. 75. Parus cristatus L. Hart an einem fehr befuchten Wirchshaufe im Reihswalde baute ſich in diefem Frühling ein Paar Haubenmeifen in einem mäßig dien, Eernfaulen, etwas über Manneshöhe reihenden Pfahle an, welcher zum Anbinden von Pferden dient und keine zwey Schritt von den Sommer- fisen entfernt fteht. Das Eingangsloch ift oben und wurde von den Vögelchen recht hübfch ausgemeißelt. Obwohl fie von Neugierigen fehr oft von ihren Eyern herausgejagt wurden und täglich viel Fuhrmwerk an ihrem Brüteplage vorübergeht, haben fie das Neft doch nicht verlaffen, fondern ihre Eyer ausgebrütet. 76. Parus palustris L. In den Waldungen um Neuftadt, befonders in den Uuftädter und Suggenheimer Waldungen, in ben hiefigen Steinbergen ıc. gar nicht felten ald Stand» und Strichvogel. 77. Parus major L. Ich fand ein Neft, wozu der Vogel durch einen zerbrochenen Ziegel gelangte, unter dem Dache eines Sartenhäuschens. 78. Parus caudatus L. Bey Neuftadt als Brütevogel ziemlich) einzeln; bey Nürnberg, Wendelftein, Erlangen gar nicht felten. 79. Certhia familiaris L. In unſerer ganzen Gegend fehr häufig. Den der Certhia brachydactyla Brehm beygelegte Geſang habe ich in diefem Fahre bey Nürnberg und MWendel- fein 8mal gehört, und muß geftehen, daß die Verfchiedenheit deffelben auffallend ift; eines diefer Männchen habe ich in einem nahen Steinbruche über eine halbe Stunde beobachtet; es fang fehr fleißig und, ohne einen Ton zu Ändern, immer diefelbe Melodie; audy an den beiden andern, die ich gleichfalls längere Zeit belaufchte, Eonnte ich nicht bemerken, daß ein Individuum wechſelsweiſe die beiden, von einander fo fehr verfchiedenen Ge: fänge vorträgt. Jedenfalls verdient die Gefchichte der Baum: läufer noch recht genau in der freyen Natur und zwar nicht durch die Brille vorgefaßter Meinungen ftudirt zu werden. 80. Troglodytes parvulus L. In unfern Steinbergen und dem benahbarten Schwarzachthale bey Gefteinadh, wo er überall die fchönften Brütepläge findet, ungewoͤhnlich häufig. Im Walde zwifchen Dechfendorf und Koſchbach bey Erlangen, wo alte Rüftern (Ulmus campestris) ftehen, brüten viele in die dicht aus den Enorrigen Stammauswüchfen hervorfproffenden jungen Zriebe. An einem fehr Ealten Decembertage diefes Winters fah id) von dem Fenfter meiner Wohnung aus einen Zaunkönig unter lauten Zerrre feine Nahrung auf einem Birnbaume fuchen. 383 Eitig erkletterte denfelben eine Kae; anftatt num zu entfliehen, flog das kecke Vögelchen dem lauernden Feinde furchtlos ent: gegen und bipfte ganz in der Nähe der Kate, beftändig lodend und Büdlinge machend, glei als wolle es fie höhs nen, in den Zweigen umber, flog dann auf eine nahe Mauer, von welcher #8 bald wieder, den früheren Muthwillen erneuernd, auf den Baum zuruͤckkehrte. 81. Bombyeilla garrula Vieill. War im vergangenen Wins ter in ungemein großer Anzahl in Franken, im Fichtelgebirge in folcber Menge, daß fie nicht mehr einzeln, fondern 13 bis 14 Stuͤck auf einen Schuß erlegt wurden; man fing viele, hielt fie in Kaͤfigen und mäftete fie mit Weinbeeren, wodurch fie einen Auferft angenehmen Gefhmad erhielten und zum Erſticken fett wurden. In der Nuͤrnberger Gegend erfhienen fie, kaum in geringerer Anzahl, nicht mit Schnee oder ſtuͤrmiſchem Met: ter, fomdern bey noch guter herbftlich angenehmer Zeit zu Ende Movembers und am Anfang des Decembers in ftarken Flügen. Sn den Anlagen vor ‘den Thoren Nürnbergs, im englifchen Garten beh Fürth, bey Wendelſtein, bey Ober- und Unter ferrieden fab ich fie auf den Vogelbeerbaͤumen in größeren und kleineren Schaaren von 10 big zu 50 Stüden. Im Reichs: walde, in welchem es nur fehr wenig Vogelbeerbaͤume gibt und oft auf ſtundenweite Entfernung kaum ein einziger zu finden ift, leerten fie jedes einzelne Stämmen ab und kamen in dem mir benachbarten Kirchdorfe Kornbury bis mitten in dag Dorf auf etliche Eleine Vogelbeerbaͤumchen, welche auf ber aiten Kırch: mauer ftehen. Ende Februars verfhmanden fie wieder aus un— ferer Gegend. In ihren Mägen fand ich Vogel- und Miftel: beeren. 82! Oriolus galbula L. Um Neuftadt ziemlich häufig, bey Mendelftein und in der Umgegend, wo fie häufig find und den reinen Nadelmald bewohnen, kamen fie in dieſem Jahre am 1. Mai an. "83. Regulus flavicapillus Naum. In den hiefigen Stein⸗ bergen, wo es haͤufig niſtet, ließ ich am 28. April ein Neſtchen von einer Fichte abnehmen, welches 9 Eyerten enthielt. 84. 'Museicapa collaris Bechst. Brütet in den alten Eichenbeftänden um Neuftadt, 5. B. im Schauerheimer Walde. 85. Muscicapa luetuosa Temm. Selten auf dem Herbit- zuge bey Neuftadt. 86. Muscicapa grisola L. An vielen Stellen des Reichs: waldes anzutreffen und bey MWendelftein in den Brüchern fehr häufig; brütet auf der Inſel Schütt in Nitnberg. 87. Hirundo urbica L. Kam in diefem Jahre, troß der baldigen Frühlings» und lange anhaltenden fehr fchönen Witte: rung, fpät und in geringer Anzahl bey ung an; einzelne fah man vom 29, April bis 3. May; bis zum 9. May waren alle anaefommen. 88. Hirundo rustica L. 1846. kamen die erften am 5., 1847. am 16. April, 1848. ſehr einzeln am 30. März, mehrere am 4. April bey uns an. 89. Cypselus apus Illig. 1846. kamen fie wegen des fehr baldigen Frübjahres fehon am 17., 1848. am 30. April bey uns an. Briütet an allen älteren Kirchthuͤrmen und alten hohen Gebäuden, in MWendelftein in den Riſſen des Kirchthurmes und des, durch den dafelbft geborenen und in der Meformationgzeit bekannt gewordenen Eatholifchen Theologen Cohläus, gefhicht- lich intereffanten Schloffes. 90. Caprimulgus europaeus L. Ein Ende May bey Wen- deiftein 'erlegtes Männchen diefes den Wäldern fehr nuͤtzlichen 384 Vogels hatte 10 Sphinges, fo viel ich noch zu erkennen ver— mochte Sphinx pinastri, 5 £leinere Froſtſchmetterlinge und einen Geotrupes stercorarius im Magen. 91. Coracias garrula }Brunn. Der Blauheher ſcheint nur oder doc) vorzugsmeife in Gegenden vorzufommen, welche Sandboden, haben, und fein Sommeraufenthalt ift, wie bey mehreren andern Vögeln, abhängig von der Befchaffenheit der Holzbeftände, fo daß er mit dem Abtriebe der hohen alten Stämme, welde ihm Brütepläge boten, fir lange Zeit aus einer Gegend verfchwindet, wo er zuvor gar nicht felten gewefen war, Er brütet in hiefiger Gegend nicht ungewöhnlich: 1 Paar 3 Stunde von MWendelftein, mehrere Paare bey Röthenbach, bey St. Wolfgang, fo aud) in der Nähe des Dorfes Sper- berslohe, dann im Mevier Unterferrieden bey Nerreth und Bayriſch⸗ Hembach in wenigſtens 6 Paaren, einige Paare im Reviere Feucht, befonders gegen Altvorj zu, dann bey Gereuth, zwiſchen Kaswang und Korndburg im Landgerichte Schwabach, in ber Nähe lepgenannter Stadt im Nevier Kammerftein in den ſchoͤ⸗ nen Waldungen des. Deidenberges, bey Nürnberg auf dem Ree vier Keaftshof, bey Zirndorf im der Fürther Gegend, in der Neuftädter Gegend bey Roggenbach, Uehlfeld, Rennertshofen, Hagenbuͤchach, endlich in Unterfranken. bey Miltenberg. Ein am 24, Juny dieſes Jahre bey Unterferrieden erlegtes altes Weibchen hatte im Mayen 3 Gryllotalpa, 2 Spondylis bu- prestoides, 1 Geotrupes stercorarius, Hylobius abietis, einen Gryllus. 92. Merops apiaster L. Wagler beobachtete ein Pärchen bey Nürnberg im Jahre 1825. 93. Alcedo ispida L. Brütet häufig am ganzen Laufe der Schwarzach. 94. Cueulus canorus L_ Kam in diefem Jahre im Reichs— walde am 22. April an. Auch in hiefiger Gegend hält man den Kuckuk für einen weisfagenden Vogel und herrſcht der Volksglaube, daß, wer ihn im Frühling zum erſten Male ſchrehen hört, von ihm die Zahl feiner noch zu erlebenden Sahre erfahren könne. Die Frage, die man deßwegen an den Vogel richtet und die hier jedem Kinde befannt ift, lautet: Kuduf, alter Moh (Mann)! Wie lang leb' ich noeh? Daß dieß ‚mit einem aus früher Zeit fich herfchreibenden, weite verbreiteten Volksglauben zufammenhängt, ift unverkennbar. Im Niederſaͤchſiſchen iſt diefe Frage: Kuduf vam häven, Wo lange fall if leven? in andern Gegenten: { Kuckuk, Bäckerknecht, Sag mir recht, Wie viel Jahr ich leben foll? * Die in hiefiger Gegend übliche Benennung des Kuckuks „alter Moh“ Eann ich mir nur nach einer, der Sage vom ewigen Juden ähnlichen Erzählung erklären. Diefe ift folgende: Chriftus ging an einem Bäderladen vorüber, wo frifches Brod duftete, und fandte feine Sünger hin, ein Brod zu bitten. Der Bäder ſchlug es ab und wurde zur Strafe dafür in einen Kuckuk verwandelt (Bäderkneht) *. Da er nun als Kuduf bereits feit beynahe 2000 Sahren fchreit, heißt er wohl biltig ein alter Mann. Deutſche Mythologie von Iafob Grimm. Göttingen 18%. pg. 389 ff. “+ Deutiche Mythologie von Jakob Grimm, Nachträge pg. 704. 385 Menn man die oben angeführte Frage an den Vogel gerichtet bat, muß man nadhzählen, wie oft er ruft; dies gibt dann der Anzahl der Lebensjahre. 95. Picus martius L. Einzeln im Revier Schwand und Feucht; auch im Speffart, wo er für einen fichern Wetter (Regen:) Propheten gehalten wird. 96. Picus medius L. Bey Neuftadt bey weitem häufiger, als: major, weldyer dort gar nicht ungewöhnlich iſt, vorzüglich in den dortigen alten Kichenbeftänden; häufiger noch als der Grünfpeht. Auch bey Schwabach ift er nicht felten. 97. Pieus minor L. Kommt bey Neuftadt felten, doch etwas häufiger ald martius vor, welcher dort, wie überall, der feltenfte Specht if. Im Sommer und in nicht firengen Wins tern hält er fih am liebften in Zaubwäldern auf und Elettert, Nahrung fuchend, alle, auch die Außerften Zweiglein ab, Im Winter, befonders bey frenger Kälte, Eommt er in die Gärten, insbefondere hört man ihn da an den in Koppeln. ftehenden Hopfenftangen piden, wo er die unter den wenigen anklebenden dürren Rindenftüden verborgenen Inſecten hervorſucht; er. ift wenig fcheu. 98. Picus canus Ginl. Hat den Aufenthalt mit dem Grün: ſpecht in Franken gemein, fcheint aber ausfchließlicher die Laub: hoͤlzer zu lieben und ift nie fo haufig wie jener. Auch er fommt im Winter an die Gebäude der Dörfer und fucht in den Mauers rigen die darin verborgenen Inſecten, vorzüglich liegen, Coc- einella septem- et bipunctata; brütet bey Neuftadt, in hie ſiger Gegend bey Feucht, auf dem Schmaufenbud bey Nürnberg. 99. Picus viridis Gml. Sn Laub: und Nadelwäldern bey Neuftadt, Schwabah, Wendelftein; befonders liebt er alte Eichenwaͤlder, bewohnt aber auch Obftgärten und einzeinftehende angegangene Bäume, 100. Upupa epops L. In der Neuftädter Gegend ift der Miedehopf nirgends häufig, obwohl er ſich in den Laubwaͤldern, vorzüglich. in den alten Cichenbefländen, die fehr haufig auch als Vieh- und Schaftriebe benugt werden, fehr gern aufhält; bey Schwabach, Wendelftein, Roͤthenbach bey St. Wolfgang und Gefteinah ift er häufig und ich habe noch nirgends fo viele angetroffen, ald in der genannten Gegend. In diefem Sabre fah ich dag erfte Paar in unfern Steinbergen am 8. April. 101. Columba oenas L. In den hiefigen Steindergen und den benachbarten Wäldern eine gewöhnliche Taube; fie kamen heuer am 10. März an. 102. Columba turtur L. Bey Neuftadt nicht häufig in den Revieren Ullftadt, Schwarzenberg, Muͤnchſteinach; bey Schwa- bach (Heidenberg, Ungentbal, Obermainbah, Dttersdorf) gibt es viele, im Revier Schwand, Lichtenhof, Fiſchbach ift fie nicht ungewöhnlich und heißt in hiefiger Gegend Hirſetaube. 103. Tetrao urogallus Z. Am 17. März 1848. erhielt ich für meine Sammlung einen herrlichen Hahn, welcher 3 Stunde von bier, bey Roͤthenbach bey St. Wolfgang geſchoſſen wurde und 74 Pfund bayriichen Gewichtes hatte. Im Februar traf ich einen bey Nerreth an der Pyrbaumer Straße (Nevier Unter ferrieden) , wo auch ein anderer Hahn, den ich in Händen hatte, gefcheffen wurde. Im diefem Fruͤhjahre waren auf dem Reviere Feucht geyen Altdorf hin 4 Falzpläge, Die Auerbühner wuͤr⸗ ‘den fih im Reihswalde bedeutend vermehren, wenn die Wal: dungen ruhiger wären und nicht jo manche Nefter von den Leſeholzſammlern aufgefunden und der Ener beraubt wuͤrden; gewiß gehen auch nicht wenig Junge duch Raubzeug und fonftige Unglüdsfälle zu Grunde, ſo fand einer meiner Bekannten mehrere Iſis 1848, Heft 5. 386 nod) kleine Sunge tobt in einem tiefen MWaffergraben, aus wel- chem fie fi nicht mehr heraushelfen konnte. Das Alles ift Urſache, warum das Auerwild im Laurenzer Walde eher im Ab: als im Zunehmen if. Auch im Revier Schwand, wo fih Auerwild in den oͤſtlich und ſuͤdlich gelegenen, mit dern Revier Unterferrieden zufammenhangenden Waldungen, und zwar in der Gegend von Nerreth, Duͤrrenhembach, Sperberälohe bis herab auf 4 Stunde vor Schwand findet, hat ſich diefer Wild: ftand in den legten 5 bis 6 Jahren fehe vermindert; im Durch— fhnitt wurden feit den legten 10 Sahren, von 1847 an ruͤck⸗ waͤrts gerechnet, nur 4 bis 5 Stüd jährlich erbeutet, Um Neuftadt wurden in den letzten 3 bis 4 Jahren im Herbft 2 verftrichene Hennen geichoffen. 104. Tetrao tetrix L. Im Laurenzer Walde findet ſich wohl das meifte Birfwild in den Revieren Lichtenhof, Klein— [hwarzenlohe, Fiſchbach. Im Reviere Feucht waren fie früher gleichfalls fehr zahlreih, fo daß einer meiner Bekannten in einem Sabre 17 Hühner auf der Salze [hießen Eonnte; in die fem Feübjahre wurde auf genanntem Reviere nur ein Hahn erlegt. Diefe Verminderung mag ihren Grund in den jährlich gefchloffener werdenden Waldungen haben. Bemerkenswerth ift die allmählige Verbreitung dieſes Vogelwildes in der Gegend von Neuftadt. Es wurden hier nämlich vor ungefähr 16 Jah— ten nur einzelne, gleichſam verftrichene Individuen wahrgenom⸗ men; feit 6 bis 7 Jahren haben fie fi in der Art vermehrt, daß fih 3. B. im Reviere Ullſtadt, welcher zum größten Theil Laubwaldung hat, mehrere Falzplaͤtze, noch mehr in den Rech: tern⸗Limburgſchen Nevieren bey Markt Einersheim befinden und in der näheren Umgebung von Neuftadt, wo mehr Nadelwal- dung ift, alljaͤhrlich einzelne Paare brüten. Ebenfo verbält es fid) bey Burgbernheim, wo fie fich ebenfalls feit einigen Fahren in den Illesheimer MWaldungen angefiedelt haben und ſeitdem jährlih vermehren. "Am 27. November vorigen Jahres, wo noch angenehme Spätherbftwitterung war, hörte ich einen Hahn zwifchen 2 und 3 Uhr Nachmittags auf einer Fohre im Reichs- walde und einzelne in diefem Frühjahre fhon am 15. Februar in den Frühftunden zmwifchen 8 und 9 Uhr, aber noch nicht auf der Erde falzen. Das Mittelwaldhuhn ift meines Wiſſens im Reichswalde noch nicht vorgefommen und Sägern und Forftleuten unbekannt. W. pg. 669. „Die Oberpfalz hat die 3 Arten Waldhühner an vielen Puncten aufjuweifen, doch ift das Haſelhuhn dag: jenige, dag an Verbreitung und Menge den beiden andern, welche mitunter häufig find, nachfteht. Ein ähnliches Verhaͤltniß ergibt fi für Dberfranfen und bey Bamberg, Forchheim und Ebrach zeigen fih noch Birfhühner, während die Verwandten fehlen. Im Nuͤrnbergſchen und Ansbachiſchen find Auer= und Birfhühner nur an fehr wenigen Orten vorhanden, Hafelhühner aber gar niht. Im Sebalderwald ift nur das Birkhuhn * in mäßiger Anzahl vorfindiih, im Laurenzi- und Altdorferwalde (Feuht, Prunn, Ungelftetten und Röthenbach) gefellt ſich noch dag Auerhuhn bey. Beide Arten zeigen fih auch, doch felten, * In meinen frühern Beyträgen fagte ih, daß das Auerhuhn als Standwild einzeln noch hie und da im Sebalderwald, wie auf dem Revier Beringessdorf und Grlenftegen, vorfomme. So war es allerdings bis in die neueſte Zeitz nehmlich bis ohngefähr 1840., wie id) Das aus eigener Erfahrung weiß, und es mir durch Freunde, die auf benannten Nevieren ſtationiert waren, beſtätigt wurde, Auf neuerdings geftellte Anfragen. er- fuhr id, daB bis zu oben angegebener ‚Zeit dafelbft noch Stand-Auerwild vorhanden geweſen, in den darauf folgenden Jahren aber allmählich ver 25 387 ben Schwand * (Schwabach) und Hifpoltftein; bey Neuftadt an der Aiſch, Ulftadt und Markt Einersheim kommt das Birkhuhn allein und als Seltenheit vor. Im Eichftädtifchen gibt ed weder Auer: noch Hafelhühner, obſchon erftere fonft im Diftricte Hellerberg vorhanden waren; von Birkhühnern halten ſich einige Familien im Forftreviere Schernfeld auf. Auch im Pappenheimifchen find e8 nur die Birkhühner, die dafelbft, ob: gleich ebenfalls ſehr fpärlich, zu finden find. Im Speffart und auf der Rhön ſtellen fich wieder die 3 Arten mit einander ein, aber audy hier ift das Hafelhuhn dasjenige, welches die mindefte Frequenz hat.‘ 105. Perdrix coturnix Lth. Brütet einzeln bey Wendel— ftein, in dem fehönen Rednitzgrunde bey Fürth ſchon häufiger. 106. Otis tarda L. Ein ſchoͤner Hahn wurde zur Zeit der Hühnerjagd vor ohngefähr 8 Jahren bey Uffenheim erlegt; MWagler erhielt ein im Herbſt 1827 bey Nürnberg erlegtes Weibchen. 107) Oedienemus crepitans Temm. Ein Triel wurde vor mehreren Jahren an der Ehe, einem Nebenflüßchen der Aiſch, bey Neuſtadt erlegt. 108. Charadrius vanellus Lichtenst. Brandt erhielt einen jungen jährigen Kibitz, welcher auf einer Seldireibjagb am 15, Jänner 1840. bey Suggenheim und einer Temperatur von Mors gend — 129, Mittags 5, 30 und Abends — 14, ION, ge: fchoffen wurde. 109. Charadrius auratus Suckow. Zieht im Aifchgrunde aljährlich im Frühjahre in Eleinen Gefelfchaften durch, feltener und dann mehr vereinzelt, meift paarweife im Herbſt. Am 10. März dieſes Jahres traf ich eine Schaar von ungefähr 25 Stück diefer Negenpfeifer auf dem Espan von Schweinau bey Nürnberg. 110. Charadrius morinellus L. Brandt fah vor mehre: ren Jahren im Frühling 3 Mornell-Regenpfeifer im Aifchgrunde unter Staaren und Kibißen. 111. Totanus glareola Temm. Im Aifchgrunde und an ben umliegenden Teichen und Weihern im Srühling und Herbft nicht Selten, 112. Limosa Meyeri Leisl. Gin Gremplar, das gegen- wärtig in einer Privatfammlung in Augsburg fteht, wurde bey Markt Dachsbach im Aifchgrunde erlegt. 113. Scolopax rusticola L. Sehr einzelne Schnepfen lies Ben fich in diefem Jahre ſchon am 4. März in hiefiger Gegend sehen, am 14. befjelben Monats gab es fchon viele, um Lätare (2. April) nur noch wenige, die nicht mehr falzten. Einzeln brüten fie bey uns; am 13. May erhielt ich von Schwabach 3 lebendige, fait flügge Junge, auch brütet fie jährlich auf ber be: nachbarten Revier Feucht. Sie würde in bey weitem größerer Anzahl ihr Gehecke bey und machen, wenn nicht im Srühjahre, ſchwunden fey. Mit ber Wagner'ſchen Angabe Hat es feine vollfommene Richtigkeit. Einzelne Streifer fommen nod) vor, * Das Auerwild Fann man als felten auf ver Revier Schwand bezeich- nen, das Birkwild ift es aber durchaus nicht, es findet fich daſelbſt in grö- Berer Ausdehnung und Anzahl ale jenes in den Waldungen beyy Schwand, Leerſtetten, Wenbelftein, Nerreth, Dürrenhembach, Sperberslohr, Harrlach, Meckenlohe, Hofitetten, Prnppach. Es gibt ziemlich viel Birkwild in dem Theile der Reviere, welche an den Reichswald und an die Unterferrieder— Waldungen angrenzenz gegen Roth hin wird es allerdings felten und bey Roth und Petersgemünd, wie fchon bemerkt, von Jahr zu Jahr feltener ; bie jährliche Ausbeute der Revier Schwand beträgt feit den leßten 10 Sahren alljährlich 8 bis 10 Stüd, — 388 ſo lange ſich Schnepfen hören und ſehen laſſen, an ihnen ſo viel Bee und dadurch gar manche Standfchnepfe erlegt würde, 114. Scolopax gallinago L. Brütet bey Wenbelftein in einem fumpfigen Walddiftrift (Lache), ferner 3 Stunden von da an dem hinter Röthenbach liegenden fogenannten Ganal=Rejer- soir, einem Weiher, durch welchen der Gaurbach dem Ganal zufließt, auch auf dem Nevier Feucht bey Fürth (Zirndorf), und endlich bey Schwabach an mehreren Plägen, fo z. B. in wenig- ftend 3 Paaren am Heidenberg auf dem fogenannten Mösle, und bey DOttersdorf Faum 30 bis 40 Schritte von den Käufern auf einem Eleinen naffen Grunde. Brandt hörte am leßtgenannten Orte am 28, May das Mäckern einer gallinago; ald er hin- blicte, fuhr die Schnepfe 3 bis 4 Fuß in die Höhe, ftürzte fich mit ihrem mädernden Geſchreh auf eine Nahrung fuchende Haus— taube, Die wahrfcheinlich den Jungen dieſes Vogels nabe gekom— men war, und nun erfchroden in höchſter Eile ſich in ihren na— hen Schlag flüchtete, 115. Scolopax gallinula L. Im Herbſt und Frühjahr bey Neuftadt nicht felten. 116. Numenius arquata Lth. Zieht alljährlich in ben beiden Wanderungsperioden durch den Aifchgrund. 117. Grus cinerea Bechst. Bor einigen Jahren wurde ein Kranich in der Nähe von Dentlein am Forſt bey Veuchts wangen gefchoffen. 118. Ciconia nigra B. Ein junges Männchen wurde am 1. October 1841. bey Wilhermsdorf erlegt und auch fchon meh: tere Exemplare an den fogenannten Streitweihern bey Neuftadt beobachtet und gefchoffen. 119. Ciconia alba B. Don ben 2 in Nürnberg niftenden Paaren, kam 1845. das eine, Männchen und Weibchen mit einan= der, am 28. März an und zog am 18. Auguft mit 2 Jungen ab; 1846. kam ein Storch am 12. März, der andere am 2. April, bauten ein frifches Neft, weil das alte abgeworfen worden war, und zogen den 28. Auguft mit einem Jungen wieder ab; 1847 kam am 3, April ein Storch und am 14, der andere, brüteten und zogen am 26. Auguft mit 3 Jungen ab; 1848 Famen beide Störche den 2. April, auf dem andern Nefte, das in Nürnberg fteht, am 28. März an. In Roth am Sand, wo ein Paar auf dem Schloffe Ratibor brütet, kamen fie 1846. am 6. März an. In Fürth und Wendelftein waren lange Jahre Storchnefter; da fie abgenommen wurden, find ihre Bewohner verſchwunden, fie machen aber noch alljährlicdy ihre Befuche, Die Kinder in Nürnberg rufen, wenn fie einen Storch fliegen fehen: „Garn—⸗ dieb!“ Im Aiſch- und Ehegrunde iſt er faſt in jedem Kirchdorfe an— zutreffen und im untern Aiſchgrunde ſtand ehemals ein Neſt auf einer Weidenkoppe. W. p. 670. „Von ber Donau an nordwärts iſt in Bayern Die eigentliche Heimath der Störche. Schon in ber Oberpfalz werden fe zahlreicher; dem ganzen Fichtelgebirge, felbjt noch Bayreuth und Kulmbach, gehen fie ganz ab, befto häufiger find fie im Bambergifchen, um Gerolzhofen und in ganz Mittelfran- fen, wo fie allenthalben in Städten und Dörfern (3.8. in Nürnberg, Erlangen, Bayersborf, Forchheim, Bamberg, Gun: zenhaufen, Ansbach ufw.) als willkommene Sommergafte ſich ein- ſtellen. In Unterfranken wird der Storch wieder feltener und niftet 3. B. nicht in der ganzen Umgegend von Würzburg, wäh: vend er im Forſtamte Afchaffenburg häufig vorkommt,“ 389 120. Ardea nycticorax L Brandt erhielt im Herbft einen folcyen jungen Reiher aus der Neuftädter Gegend. 121. Ardea minuta L. An der Rebnig bey Schwabach wurde fchon vor mehreren Jahren ein Eremplar erlegt, und Ende May 1848. erhielt Brandt einen ſolchen Reiher Iebendig, wel- cher an einer Mühle bey Schwabach mit der Hand ergriffen wurde, solfommen gefund und ſchon nach wenigen Tagen fehr zahm geworden ift. 122. Ardea stellaris L. Wurde auf dem Zuge mehrmals bey Dachsbach geſchoſſen. 123. Rallus aquaticus L. Bey Dachsbach. 124. Gallioula chloropus Lih. Um Neuftabt faft auf allen Weihern, die nur etwas Schilf zum Verſtecke haben, felbit zunächft der Stadt in den Streitweihern ufw., im Ullſtädter Schloßgraben. 125. Fulica atra L. Auf einigen Weihern bey Dachsbach brütend ; ben Thun, zwiichen Bahersdorf und Forchheim, fehr gemein, ed werden hier ſtets eigene Jagden auf dieſes Geflügel gehalten. 126. Larus tridactylus L. Zieht durch den Aiſchgrund und wurde bei) Nennertöhofen erlegt. 127. Larus fuseus L. Ein Eremplar im Jugendfleide wurde bey Emsfirchen in Mittelfranken geichoifen. 128. Lestris pomarina Temm. Wurde nach Wagler auf einer Wieje bey Nürnberg beobachtet. 129. Lestris parasitica Il. Brandt erhielt ein Eremplar lebend, welches ermattet auf dem Felde bey Kadolzburg in der Nähe von Nürnberg ergriffen worden war, 130. Cygnus musicus Bechst. Bel Neuftadt zeigten fich vor mehreren Jahren einige Schwäne und blieben einige Tage da, e3 fonnte aber feiner erlegt werten. 131. Anas clypeata L. Wird im Aiſchgrunde einzeln erlegt. 132. Anas boschas L. Ohngefähr 10 Paare brüten in biefiger Gegend an dem ſchon erwähnten Canaljervoir, einige bey Schwabach. Als Zugvogel belebt fie um Neujtadt aljährlich im Herbft, vorzüglich aber im Frühjahre den Fluß und die um— liegenden Weiher, brütet aber wegen des jchonungslofen Verfah— rend gegen fie nur an jehr wenigen. 133. Anas acuta L. Zwey Männchen wurden Anfangs März bey Gunzenhaufen auf der Altmühl gejchoffen und wird von hier nicht ungewöhnlicy nach Nürnberg zu Marfte gebracht. Auch auf den Weihern bey Brunn in der Nähe von Neuftadt fommt fie vor. Dreyviertels-Ente. 134. Anas querquedula L. Bey Brunn nicht allzufelten. 135. Anas creeca L. Im Aifchgrunde auf ihren Wanbde: — beſonders im Frühjahr in anſehnlicher Anzahl durch— ziehend. 136. Anas penelope L. Wandert jaͤhrlich auf dem Früh— lingszuge durch den Aiſchgrund und iſt hier, wenn der Fluß ausgetreten iſt und den Grund überſchwemmt hat, ſehr zahlreich; fo auch auf den Weihern bei) Brunn, Dachsbach und im Alt mühlgrunde. 137. Anas fusca L. Schon früßer wurde ein Eremplar biefer Ente bey Schweinfurt auf dem Main gefchoffen, ein an= beres im März 1819. auf einem Weiber bey Weißenbach-Detter (in Unterfranken, Landgericht? Brüdenau) wahrgenommen, ein drittes, und zwar ein junges Männchen, welches ich im Fleifche in Händen hatte, Anfangs März diefes Jahres auf er Altmühl beh Gunzenhauſen geſchoſſen. 390 138. Anas fuligula L. Als Zugvogel auf ber Regnig. 139. Anas ferina L. Auf ihren Wanderungen im Alt- mühlgrunde, 140. Anas nyrocä L. Nicht felten auf dem Durchzuge im Aiſchgrunde, im Fluſſe und auf den Weihern. Brandt traf ſchon einzelne Paare im Frühjahre, jowie noch fehr junge Erem- plare im Herbſt. 141. Mergus merganser L. Wird im Aifhgrunde öfter beobachtet im Januar 1845. wurde ein Männdyen bey Bayers- dorf erlegt. Im vergangenen Winter waren fie häufig in Fran— fen: fo zeigten jih am 15. Februar 1848. unweit Roth am Sand (bey Schwabach) auf dem Flüßchen Roth 9 Stück, bey Erlangen gleichfalls eine Kleine Schaar foldyer Säger, wovon an jedem der beiden genannten Orte ein ſchönes Männchen ge— {hoffen wurde; 2 Eremplare ſah ich im Fleifche, wovon das eine auf der Altmühl bey Gunzenhaufen, das andere bey Fürth auf der Nednig erlegt wurde. Im Magen eines jolhen fand ich Cyprinus leueiscus. 142. Mergus serrator L. Ein Männchen wurde dieſen Minter bey Gunzenhaufen auf der Altmühl geſchoſſen. 143. Mergus albellus L. Männchen und Weibchen wurde in Diefem Winter bey Röthenbach, in der Nähe von Erlangen, am 13. Februar bey Hochwaſſer ein Weibchen auf der Schwarz- ach, 4 Stunde von Wenbelftein‘, gefchofien. Bey dem Deffnen fand ich einen 5 Zol langen Weißfiſch. 144. Colymbus cristatus L. Brütet in biefem Jahre auf dem Dusendteich bey Nürnberg. 145. Colymbus minor L. Brütet um Neuftadt auf vielen Weihern; jo auch in der Nürnberger Gegend. 146. Colymbus cornutus L. Ein junges Eremplar wurde in der Neuftädter Gegend bey Brunn erlegt. Öfversigt af Kongl. Vetenskaps - Akademiens Förhandlingar. Ill. Ar- gangen, 1846, Stockh. 1847. 203. 8. Dazu 2 Tafeln. ©. 1—3. Ueber Faraday's Entdeckung, betreffend die Rotation. von polarifirtem Lichte um den Pol eines ftarken Magnet. Brieflihe Mittheilung vom Prof. Böttger in Frankfurt a. M., nebft Bemerkungen von Berzelius. S. 3—9, Chemifhe Entdefungen; von Redtenbader. Sie betreffen das Taurin, die Del», Elaidin=, Cholefterin- und die Choloidin- Säure mit Salpeterfäure, Delfäure mit Sal⸗ peterfäure, Butterfäure in den Hilfen von Ceratonia Siliqua, Metacetonfänre durch Gährung und flüchtige Dele aus Plantae cruciatae. S. 9— 12, Ueber die Convergenz der Serien; von Malm: en. ©. 12—13. Ueber den Einflug der Ankerform auf die Tragekraft von Hufeifenmagneten; von U. 3. Swanberg. ©. 14— 16. Groppit, ein neues ſchwediſches Mineral, 8. Smwanberg. S. 16—18. Beriht aus einem Briefe von E. Mund von Roſenſchoͤld, datirt Afuncion im Paraguai, 10. Jan 1845., über feine Reife in Südamerika. ©. 18— 20. Ueber die Fifcherei in Bohuslän während des Sahres 1845., von Ekſtroͤm. ©. 25—27. Ueber arfenikfaure Salze; vom Apoth. Set: terberg in Wimmerby. 391 &. 27-31. Ueber ein nenes Mineral (Afpafiolit); von 5 er in Chriſtiania. N A —32, * eine neue organiſche Saͤure (welche noch nicht benannt wird); von Woͤhler. S. 3238. Ueber Struvit, ein neues Mineral; vom Apoth. in Hamburg. En ns Knallluft; von Bunfen. ©. 34— 35. Ueber Käfeftoff und Milch; von Mulbder. ©. 36. Ueber die Schmelzungstemperatur der Dsmiumfäure ; von &. Smwanberg. ©. 36 — 57. Mathematifches von Malmften. ©. 3740. Ueber Loxia bifasciata Dr., von Sunde- wall. Berfciedentliches Vorkommen diefes Vogels in Schwe⸗ den, im Winter von 1842, wie auch im Novbr. 1845 in England. Iſt von L. leucoptera Gm. verfhieden. Es giebt folgende Arten von Loxia, welche hier aud aufgeführt und (lat.) charakterifirt werden: L. Pityopsittacus Bechst., cur- virostra L., fusca Vieill., bifasciata Br. et leucoptera Gm. S. 40—44. Verzeihniß der von Lundberg i. J. 1837. in Dalekarlien beobachteten Vögel (116 am ber Dahl), einge theitt von Sundewall. &. 44— 46. Ueber den Bau ber Muskel: und Nervenfafer ; in Ghriftiania. — die Gattung Turbonilla Leach; von Lowen, die Gattung wird hier auch nebft ihren Arten (dat.) charakteriſirt und durch Zeichnungen auf Taf. I. erläutert. ©. 50-- 54. Nachrichten vom Freih. v. Düben aus Afien 45. Se Berichte über folgende 4 der Akademie über- fieferten Abhandlungen: 1) Unfichten über die organifche Zus fammenfesung von Berzelius; 2) Unterfuhung Über Electri⸗ cität im vertheilten und gebundenen Zuſtande, von P. ©. Mund v. Rofenfhöld; 3) Methodifche Ueberfiht der Miederkäuer, von Sundemall, und 4) über 4 neue Arten von Süfwaffereruftaceen aus dem füblichen Afrika, von Lowén. Mr. 3. enthaͤlt Zuſätze zu der Abhandlung in ben Vet, Ac. H. £, 1844. Die von Lowen angeführten und chgrakteriſirten Krebfe find Cyzieus australis Lov., Limnetis Wahlbergü Lov., Branchipus cafer Lov. und Broteas falcifer Lorv. ©. 61 — 64. Ueber das Ruthenium, von Claus in Kafan. &. 64—69. Ueber Verwandlungen der Citronenfäure, Mitz i von Plantamour. te, —— Methode, um das Waſſer waͤhrend Wa— ſchens mit kochendheißem Waſſer warm zu erhalten; von Demſ. Mit einem Holzſchnitte. ©. 70-77. Einige Beiträge zur Kenntniß der feldfpath- artigen Mineralien in den ſchwediſchen Urgebirgen; von Aler. Erdmann. * ©. 78 — 80. Die Phosphormenge in einigen der Eiſenerze aus dem Kirchfpiele von Grangjerde in Dalefarlien, zu metall: urgifchem Zwecke beftimmt, von 8. Swanberg. ©. 80-83. Zwei neue ſchwediſche Grhllusarten, nebft einigen die Orthopteren betreffenden Bemerkungen; von Bohemann. Sene find Gr, elegans Charp. et frigidus n. sp. und werden hier umftändlich (lat.) beichrieben. } S. 83— 87. Ueber Nanotragus spiniger Temm.; von Sundemwalt. Ein fihöner, Iehrreicher, aber feines Auszugs faͤhiger Aufſatz. F S. 88 — 89. Ueber Mus. striatus et pumilio; von Sun⸗ demwall. M. striatus L. ift ein Junges von M. barbarus L. 392 — Von Sparrmann’s M. pumilio eriftirt das von ihm felbft aus Afrika mitgebrachte Eremp. im Reihsmufeum zu Stodholm (im Weingeiſt). Es ift nichts anderes, als ein neugeborene® Junges vom gemeinen M. pumilio (M. vittatus Wagn.) und alfo nicht ferner als M. pumilio Sparrm. zu bezeichnen. ©. 89—= 90. Mathematifches; von Björling. ©. 95 — 94. Berädelius, Über das Bleihungsvermögen des Ozons. ©. 94— 97. Derfelbe, über Pfeudo- Gayluffit. ©. 95— 100, Ueber eine bemerkenswerthe Claſſe von un- endlichen Reihen; von Björling. ©. 100— 103. Ein Inftrument zur Verftärkung der Con- tact= electricität, wodurch Funke und Schlag bemerkbar werden. U. 8. Smwanberg. ©. 103 — 104. Ueber eine Abhandlung von J. ©. Agardh, betitelt: Anadema, eine neue Algengattung. Die einzige Art der hier charakterifirten — paradoren —, zur Confervenfamilie gehörenden Gattung ift im indifhen Meere zu Haufe. — Der Verf. geht ferner in eine Unterfuhung der Grundfäge ein, welche die Syſtematik der Algen im allgemeinen beftimmen müffen, und ftellt, mit den bisherigen unzufrieden, 7 neue Gattungen für die gefammte Algenfamilie auf. Sie ftügen ſich hauptſaͤchlich auf phufiologifche Charaktere; dennocd find diefe Gattungen aud) praftifch leicht zu erkennen. ©. 109. Mannaregen in Kleinafien. Berzelius. ©. 109 — 110. Hoibring's Wärmeanftalt. Derfelbe. ©. 111. Wafferhaltige fohlenfaure Kalkerde. Sceerer in Chriſtiania. ©. 111—112. Kalkoligoklas oder Hafnefjordit in Schweden gefunden. L. Smwanberg. ©. 112— 114. Ueber die Bewegung der Slüffigfeiten in Gefäßen. Edlund. ©. 114— 118. Ueber Zugvögel. Sundemall. ©. 118—121. Neue Säugthiere aus Südafrika, von J. Mahlberg mitgebraht. Sundewall, Es find: Cercopi- thecus Samango Wbg., Pteropus Wahlbergi Sund., Rhi- nolophus cafer S., Vesperugo Dinganii W., subtilis S. et scotinus S., Sorex cafer S., Meriones (Khombomys) mac- calinus S., Mus incomptus S., Mus paeduleus '$., Her- pestes parvulus S. und Canis adustus S. Alle werden: (lat.) charakterifirt, außer dem erften, deffen bereits in dieſer Ueber- fiht für 1844. Erwähnung gefchehen ift. S. 122—123. Hypudaeus rufocanus, eine neue ſchwediſche Urt. Derfelbe. Ward in Lappmarf und hat ſich fpäter fehr zahlreich im Norden gezeigt. Das erfte Eremp., weldyes Herr Sundemwall ſah, war bei Ultamaara von Malm, 1842, gefunden, damals aber für eine zufällige Abart von Hyp. ru- tilus gehalten worden. Gin neues Eremp. aber, twelches im Frübjahre 1845. von Karefuando anfam, ließ eine beftimmtere Verfchiedenheit der beyden Formen vermuthen, welches im ver- aangenen Herbfte durch 6 Erempl. aus Lule= und Pitelappmark völlig bejtätigt wird. Diefer H. gleibt dem H. rutilus fehr, untevfcheidet fih aber von ihm durch eine ſtark afchgraue Farbe an den. Körperfeiten und nur 3 innere Winkel (mit nur 2 zwifchenliegenden Falten) am hinten obern Badenzahne. H. rut. bat 4 innere Winkel (getrennt durh 3 Falten) an demfelben. Diefe Verfchiedenheiten wurden ganz conftant und der Farben— verfchiedenheit entfprechend bey beyden Formen befunden; aber e3 mag hier bemerkt werden, daß die Zahnform nicht allemal 363 für ganz bejtimmt bey jeder Thierart anzufehen: feyn dürfte, Hr. ©. hat nehmlich bey H. agrestis et amphib. einige Eteinere Variationen in ihrer Form und bey H. Glareola einige fo be= deutende gefunden, daß er fein Bedenken tragen würde, fie als 2 ganz verfchiedenen Arten angehörend anfzuftellen, wenn er nicht vollfommene Ziwifchenformen gefehen und gefunden hätte, daß faum 2 Er. der. genannten Art ganz gleich gebildete Zähne befigen. Charakter der neuen Art: Hypudaeus rufocanus n. sp. obscure canus, dorso verticeque rufis; cauda brevi. Long. circ. 100 millim., cauda 20 (c. pilis 30); planta c. u. 19. Dentes fere H. amphibii: molaris superior posticus sinubus internis tantum 2; medius angulis internis 2 rotundatis, absque angulo superyacaneo. Inferior po- sticus sat obliquus; anticus sinubus internis 4, externis, sat obliquis, 3. Ungues antici posticis fere minores. Venter pallescens, non albus. Cauda grisea, superne fuscescens; dense pilosa, angustior quam H, rutili. Aures majusculae a vellere minus perfecte occultatae. Hab, in Lapponia (saltem in reg. betulino -silvatica), in campis et domibus, tentoria in Lapponum quoque inlestans. ©. 123 — 125, Säugethiere in Lappland. Loͤwenhjelm. Es werden hier die Säugetbiere namhaft gemacht, welche Hr. 2. im vorigen Sommer in Pites und Lule-Lappmarf angetroffen bat. (gt. Vet. Handl, f. 1843., ©. 385— 7, Iſis, 1846, ©. 693 —4). Mustela erminea et minor f&hienen gemein in der Nähe ber Berge zu ſeyn. Bey Arjeploug und Duidjod befchrieb man beide vecht deutlich. ; Mustela Martes, gemein am Fuße der Berge unter weit ausgedehnten Steinhaufen in der Waldregion. Er wird dort im Winter mit Hunden gejagt, und ein Mann Fann big 30 Felle und darüber zufammenbringen. Sorex fodiens et vulgaris keineswegs, wie e8 fcheint, felten in der Mühe der Berge, in der Waldregion. Den letzteren nennen die Leute Skarmus, weil er im Winter oft auf der hartgefrornen Schneefüfte (Snöskara) angetroffen wird. Mus Musculus, nach meiner Erfahrung, mehr im. öftlichen Theile von Lappland, als nadı Weften hin, in der Nähe der Berge, (Von M. deeumanus, Rattus et silvaticus ward mir Eeine Kunde, Vielleicht finden fie ſich im öftlihen Theile, in welchem ich mid) weniger aufhielt). Sciurus vulgaris foll in gewiffen Jahren befonders- zahlreich fenn; ich fah fehr wenige. Sein Fell macht aber einen wefent: lichen VBerfaufsartikel der Innwohner aus, Myodes Lemmus, Bon diefem fand ich 1843 Eein Er.; aber jegt (1845.) hatte er wieder angefangen, ſich auf den Bergen zu zeigen, und ic, befam alte und junge. Alle, die ih fah, waren fehr fuchtfam und fuchten fidy zu verbergen; zur Mehr feste ſich Feiner. Vieles hatte man von diefem Thiere zu berichten. So fagte man, daß ihnen, als fie zulegt, 1849, ihre Auswanderung vorgenommen hätten, eine Menge grauer MWaldmäufe vorausgegangen, diefe von den Lemmingen ver- trieben, fie felbft aber von einer Menge Hermeline, Eulen und Habichte verfolgt worden mären. So fügte man auch, daß ihre Züge mit unbeflimmten Zwifchenzeiten vor ſich giengen. Sie waren 1823, 1859 und 1840 ausgezogen, und man glaubte beobachtet zu haben, daß, wenn fie nach Mordoft zögen,, fie lange fort blieben, wenn nach Suͤdweſt aber, fie bald zuruͤckkehr⸗ ten. Mährend der Züge merfen fieSunge, und man glaubte, fie Hätten Eeinen beftimmten Punft, von welhem fie ausgiengen, Iſis 1848, Heft 5. y 394 fondern ihr ganzes Leben beftände in einem unaufhörlichen Hin- und Herftreifen. Hypudaeus agrestis, fehr gemein in’ der Nähe der Berge und auch hoc) auf diefen, weithin in die Schneeregion. Von allen Mäufearten trifft man diefe am höchften hinauf an. Vom Alkavare brachte ih am 23. July ein Er. mit, welches be: fonders hellfarbig war und halb erwachfene Junge hatte, Hypudaeus medius, gemein, befonders in Dalefarlien am Fuße der Berge. Seine Lebensweife iſt wie die des vorigen und beyde helfen die Ackerruͤcken zerftören, welche die Anfiedler an: gelegt haben. Auf den Bergen felbft fand ich diefe Art nicht. Hypudaeus amphibius ließ fidy hier und da an Flüffen und Seen bliden. Ein ſich duch feine großen, hakenfoͤrmigen Krallen auszeichnendes Eremp. ward mitgebracht. Hypudaeus Glareola, in der Waldregion, näher den Bergen, Hypudaeus rufocanus, Von den 6 mitgebrachten Eremp. waren 3 im Winter in einem Zannenftubben todt gefunden worden; die übrigen wurden theils in Wohnzimmern zu Quic- jock, theils in der Badftube in Arjeploug gefangen. Sie waren dem Volke wohl bekannt. Castor Fiber findet ſich jest nur in wenigen Eremplaren. Die Bevölkerung des Landes und die Vertilgungsluff der Innwohner haben es bewirkt, daß dies Thier nun faſt verſchwunden iſt. Sm Biberfluſſe Gäfver-Elf), 4 Meile weſtlich vom Abbor: traͤsk (einem Sumpfe) im Pite Lappmarkiſchen Kirchſpiele Ar— widsjaur ſollen ſich in vorigen Zeiten Biber in Menge aufge: halten haben. Bor 3 Jahren fieng man dort im Winter 3 und im vergangenen Winter einen, vielleicht den Iegten, Sie follen dort Wohnungen gehabt haben und diefe zum Theil noch in Erhaltung feyn. Lepus borealis fam fowohl in der MWaldregion, als auf den Bergen’ dor, auf diefen fogar dem hohen Bergruͤcken nahe in einer Entfernung von 8 — 10 Meilen vom nächſten Walde, hoch oben in der Schneeregion. In Lule- und Pitelappmark finden fich, nach meinen Beobach— tungen, folgende Saͤugthiere: Ursus Arctos, Gulo borealis, Mustela Martes, erminea et nivalis D., Canis Lupus, Vulpes et lagopus, Sorex fodiens et vulgaris L., Seiurus vulgaris, Hypudaeus amphibius, medius, agrestis, Glareola et rufocanus, Myodes Lemmus, Castor Fiber (r.), Lepus borealis (und Cervus Tarandus zahm). Außerdem als Hausthier bey den Anſiedlern der Hund, das Pferd, das Rind, die Ziege und das Schaf, ferner vielleicht in den niedrigeren. Gegenden (aber fiher nicht in Quickjock). Mus Musculus, von welchem die Lappen gar nicht beläftige werden. ©. 125— 133. Inhaltsanzeige zweyer ausländiſcher Werke, ©. 135 — 134. Mittel der Peſtanſteckung zuvorzukommen. M. Regius. ©. 134— 160. Die Meermollusken des Nordens; von Lowen. Ein, fehe merthvoller, nad) den von mehreren fEandinapifchen Naturforſchern bisher. beobachteten und gefammelten Arten aus— gearbeitetee Index Molluseorum litora ‘Scandinaviae -occiden- talia habitantium. Zum Zheile find die Ordnungen, Gattun- gen und Arten charakterifict, auc, andere Bemerkungen hinzu= gefügt und die Aufenthaltsgegenden bey jeder Art angezeigt. ( Fortfegung folgt.) ©. 166 — 168. Ueber Baron Reihenbah’s DVerfuche binfihtlih des Einfluffes der Dynamiden auf Erankhaft reigbare Nerven; von Berzeling, 25 f 395 ©. 168— 169 Ueber die Zufammenfeßung des Seewaffers ; von Forhhammer. (Vgl. diefe Öfversigt, II., 202.) ©. 169 — 177. Weber organifche Entiwidelung ohne voran= aehende-Gellenbildung ; von Boed in Chriftiania. (Vgl. ©, 44.) Der Verf. meint eine folhe in der Linfe des Auges (befonders von Fifhen) annehmen zu Eönnen, ift indeffen darüber bisher zu £einem fichern Nefultate gelangt. Auch die Knochenbildung fcheint ihm auf eine organifche Bildung ohne directe Celfenbildung hinzubeuten, ©. 177 — 178, Boheman. ©. 178—179. Neue Urt der Gattung Chionea (Chion. erassipes, aus 2appland); von Demfelben. ©. 180— 182, Ueber die Fifherei im Bohuslänz von Ek— from Mit einer Bemerkung von Lowén. ©. 180 — 204. Die Meermollusfen des Nordens; von Komen. (Fortfesung und Schluß des S. 160 abgebrochenen BVerzeichniffes. ©. 209 — 212. Ueber Schönbein’s Schießbaumwolle. (Woͤhler. Berzelius.) S. 212 — 214. Neue Mineralien. Brieflihe Mittheilung vom Prof. Breithaupt in Freyderg an Berzelius. Jene find? Konihalcit aus Andalufin, Piftomefit aus dem Salzburger Kreife, Plinian vom St. ‚Gotthard und von Ehrenfriedersdorf, Caftor und Pollur, 2 aus Deufen im Elba: Granite, Zygadit vom Harze und Kaffiterit aus Cornwall, ©. 214— 215. Ueber die MWanderheufchrede, von Wahl: berg. Sie befucht auf ihren Zügen nah Weften nicht felten die füblihen und mittleren Gegenden von Europa und ift auch bisweilen, obgleid in geringer Anzahl, im Norden gefehen wor- den. De Geer traf fie im Jahre 1748 beim Löffta= Berg: werk an. Seitdem ift fie bey uns felten gefunden morden, meiftend in warmen Sommern in ben öftlichen Landſchaften. Sch fing in Stodholm ein Er. 1834,, und Hr. v. Vhlen beobachtete einen Zug von ihnen 1843. in nordöftlicher Nich- tung über den Brawid. Auch beym Slättbad hatte man daffelbe beobachtet. Ich befam am Ende des Augufts d. J. eine nicht geringe Menge in Schonen, ferner ein Er. wiederum in Stodholm. Alle mir zu Gefihte gefommenen ſchwediſchen Individuen waren männlihe, nur De Geer hat weibliche, als in Schweden gefunden, angeführt. Diefen Umftand macht ber leichtere Flug der Männchen erklaͤrlich, da die Oſtſee von ihnen paifirt werden muß. Sie fliegen mit der Leichtigkeit eines Vogels, ziehen, wenn fie verfolgt werden, höher hinauf und ziehen dann fo weit, ald das Auge fie verfolgen Eann. Daß fie fi meiftens auf der öftlichen Küfte Schwedens zeigen, Eommt na= türlih daher, daß die meiften in der Gegend bleiben, in welcher fie das erfte Land antrafen. Diele fommen im Meere um; ich fah fie an mehreren Stellen auf den Strand getrieben. ©. 215. Wahlberg führte als ein DBeifpiel von langer Ausdauer der Keimfraft eines Pflanzenfaamens an, daß ein Sicyos angulatus, melcher vor 20 Sahren im Garten des ca= rolinifchen Inſtituts zu Stodholm cultivirt worden, aber erft jest, nad) einem tiefen Aufgraben des Bodens, wodurch der Same an die Oberfläche gebracht worden, wieder zum Vor: ſchein gekommen, in 2 Monaten zu einer Staude gediehen mar, welche ein mehr, ald 10 Ellen langes und 4—5 Ellen hohes Bretterſtuͤck dicht bekleidete, ja, wenn die Zweige nach beyden Ueber die Pygmaena fuscaria, von 396 Seiten ausgeftredt wurden, eine Länge von etwa 20 Ellen. befam, Derfelbe zeigte eine Nodenähre aus der Stodholmer Gegend mit 16 Seitenverzweigungen vor. ©. 215 — 218. Ueber Phryganea phalaenoides et panthe- rina. SIntereffante Nachrichten Über beyde nebft ihren Charat: teren von Boheman und Löwenhjelm. ©. 218— 219. Nachrichten von dem reifenden Naturforfcher E Mund af Roſenſchoͤld. ©. 219—220. Testudo graeca, in Schweden gefunden. Hr. Sundemwall zeigte ein Iebendes Exemplar einer folchen vor, welches von einem: Arbeiter nahe bei Kalmar gefangen worden war, Der Ungabe nach war e8 in der Paarung mit einem andern, welches fi) unter einen Steinhaufen verloren hatte, angetroffen worden; ferner follten noch zwey vor der Stadt wohnende Perfonen dgl. Thiere gefehen und ihnen, als gefährlih, aus dem Wege gegangen feyn, endlich follte auch noch die Schale von einem Er, vorhanden ſeyn, welches der erwähnte Finder im verwichenen Sahre, nebft 7 daſſelbe be: gleitenden Jungen (2) angetroffen haben wollte. Das nun an das Mufeum gefchenfte Er, ift in einigen Zeitungen in ber Mitte des Augufts unter dem Namen Emys lutaria erwähnt worden. Es ift aber (— wie ſchon deffen Einfender, Dr. Pe— terfon, bemerkte —) eine wirflihe Testudo graeca L., Bonap. (Iconogr. della Fn. ital ete.) Größte Länge der Schale 43” ſchwed. M. (115 Millim.), fonac etwas geringer, als die gewöhnliche Länge (von 5—6'') derfelben Artin Stalien. Hr. Sundemwall vermuthet, daß die gefundenen Er, einer Gefangenfchaft entfchlüpft feien, da die Art fonft nur aus den das Mittelmeer zunaͤchſt umgebenden Ländern bekannt ſei. In— deffen möge jenes fchon vor mehreren Jahren gejchehen feyn. Es fey nehmlich nicht unwahrſcheinlich, daß einigermaßen er- wachfene Er. viele Fahre hindurch die dortigen Winter im MWinterfchlafe zubringen Eönnten; doch fey es nicht denkbar, daß, wenn ihrer auch mehrere noch in berfelben Gegend lebende eri= flirten und auh in einem fo warmen Sommer, mie der [eßte gewefen, lebhaft genug zum Verrichten der Paarung werden Eönnten, fie fi dort fortzupflanzen im Stande wären. Ganz anders verhalte es fich mit Emys lutaria, von welhen Schalen in Schonen und Dffgothland gefunden worden feyen. Sie leben nehmlich in Deutſchland, dejjen Klima nicht fo bedeutend von dem ſchwediſchen abmweiche, im freyen Zuftande. ©. 221 — 222. Neue Antilopenart, vom Baron W. v. Duͤ— ben mitgebracht und von diefem (lat.) charakteriſirt und be- fohrieben. 2 Er., A und 2 wurden auf der Inſel Chapani (von dem Engländern French Island genannt), 2 engl. Meilen von der Inſel Zanzibar gelegen, getödtet. Düben bildet aus ibr die neue, zwiſchen Neotragus und Nanotragus (Sam. der Silvicaprinae‘) zu ftellenden Gattung Nesotragus, mit bem Char. Vertex laevis, rhinarium 3 narium aequans, finus lacrymalis arcuatus, cauda mediocris, ungulae spuriae desunt, und nennt die Art N. moschatus, melde er fo harakterifirt: Auriculae 4 capitis aequantes. Coroua maris 20 annullata, in fem. desunt. Occiput gibbum, Wemer: Eungen dazu von Sundewall. ©. 222— 223. Museicapa collaris Bst. (M. albicollis Temm.) von Meves auf Bottland gefunden. Sundewall, ©. 223. Legterer führte auch an, daß Meves theils felbft einige Wögelarten auf Gottland angetroffen habe, die in den Andree’fhen Verzeichniffen über die auf diefer Infel vorfoms 397 menden Vögel (Vet. Ak. Handl. för Ar 1841., f. Iſis, 1845., ©. 269 ff. und diefe Oefversigt för Ar 1844., p. 176.) nicht aufgezeichnet fehen, theils aus den Sammlungen von der Inſel, welche der Gonful Chaffeur „an Wisbyh gemacht und dort aufgeſtellt, theils aus den von J. Wahlberg an das Reichsmuſeum in Stodholm gefchenften, noch einige dazu aus— gemittelt, wodurch die gottländifche Voͤgelfauna einen Zuwachs von den folgenden 10 Arten befommen bat. Falco eineraceus. Hedend am 9, May 1834. I. Wahl: ı berg. — lagopus L. Junger Vogel auf dem Herbftzuge, Chafs ſeur. Strix nisoria. Zufällig. Julius. Chaſſeur. Museicapa collaris. Heckend. Meves. (Bem. M. atricapilla ſcheint als gottländifcher Vogel zweifelhaft zu feyn.) Anthus campester. Hedend, 8. Sunius 1841. Chaffeur, — pratensis. Auf dem Herbftzuge im Auguſt. Meves, Sylvia Curruca. Hedend im Auguſt. Meves. — hortensis, Hedend, gemein. Meves. Alauda arborea. Auf dem Frühlingszuge am 27. May 1844. Chaſſeur. Loxia Pityopsittacus. Gemein im Auguſt. Meves. (Bem Meves traf L. curvirostra nit auf der Inſel an.) ©. 223—225. Ueber den Namen Muscicapa. Hr. Sunbes wall ſchlaͤgt für Muscicapa atricapilla Z. und M. collaris Bechst., welche mit M. grisola nicht vereinigt bleiben Fünnen, den Gattungenamen Hedymela (jdvwsirjg, suavite canens) vor und. nennt die erftere H. atricapilla, die andere H. collaris. ©. 231— 233. Talkerdehydrat ein Gegengift. gegen Arſenik. Berzelius. Bon Buffy entdedt, und aud) Gegengift gegen Sublimat, Brechweinftein und Salze von giftigen Pflanzen: alfalien. ©. 233. Ueber Schiegbaumtwolle. Prof. Dtto in Braunfchweig. zelius. ©. 234 — 247. Sundewall's Berichterſtattung, durch Tabellen belegt, uͤber an verſchiedenen Orten gleichzeichtig in Schweden gemachte zoologiſche Beobachtungen. Dieſe betreffen das Vorkommen, Erſcheinen und Verſchwinden von Saͤugthieren, Voͤgeln, Amphibien, Fiſchen und Inſecten, beſonders die Zug— zeit der Voͤgel. S. 248. Ueber Sylvia suecica. Lilljeborg in Lund ſah ſie am 7. September vor. Jahres während ihres Zuges durch das ſuͤdliche Schweden und ſchoß zwei juͤngere Maͤnnchen an dem Tage in der Naͤhe der ſuͤdſchoniſchen Kuͤſte. S. 248 —260. Ueber die Fiſcherey in Bohuslän. Ekſtroͤm. ©. 250— 252. Etwas über den neuen Planeten. Se— lander. ©. 252. Ungeheure Schwärme von Aphis bursaria am 2. October 1846 beobachtet in und bey Södertelje vom Apoth. Lidman und geringere bey Söderköping von Wahlberg. ©. 252 —274. Malakologifhe Notizen. Auffag von Lo: wen über die geographifche Verbreitung der ſkandinaviſchen Meermollus fen. ©. 283 — 291. Berzelius. Bereitung derfelben nach Bemerkungen dazu von Ber: Verfuhe Über die Schießbaumwolle von ©. 291 —298, Ueber das Atomgerwicht der Talkerde und. 398 deffen polymerifomorphifche Erfegung durch bafifches Waffer ; vom Lector Scheerer in Chriftiania. ©. 298 — 309. Ueber eine verbefferte Conftruction des electti= ſchen Duplicators; von P. S. Mund von Rofenfhölb. Dazu Taf. II. ©. 209 — 310. Ueber die des Abends nad) warmen und hellen Sommertagen bey fchneller Abkühlung nach Sonnenunter: gang häufig entftehenden Nebel über Flüffen, Seen und ſum— pfigen Gegenten; von demfelben, ©. 310— 311. Nachtrag zu den gleichzeitigen Beobach— tungen ©. 234 ff. S. 311— 312. Foſſiler Bär in Schonen. Briefliche Mit theilung von Nilsfon. Es find verfchiedentlidh in Torfmooren des füdlichen Schonens Zähne von Ursus spelaeus ausgegraben worden, Die legten empfing Hr. N. im Dectober 1846 aus einem Xorfftiche unter dem Järe (dem hohen Gries: und Steinwalle, welcher parallel mit dem Strande in der ganzen Strede von Yftad bis Falfterbo hinlaͤuft). Nach dem Berichte hierüber fügt er hinzu: „Nachdem diefe Entdedung gemacht worden war, begann ich. unfere fammtlichen foffilen Knochen aus Torfmooren genauer mit denen zu vergleichen, ‚welche ſich in den Knochengrotten von Deutfchland ıc. finden, wonach es fih bald ergab, daß wir in unferen Zorfmooren ſchon einen großen Theil derjenigen Thiere gefunden haben, die ſich in deut- fhen Knochengrotten finden und die Überhaupt in Zorfmooren vorkommen Eönnen, d. h. mit Ausnahme der größeren und Eleineren Raubthiere außer dem Bären ꝛc. So haben wir [don das foffile Pferd (auch unter dem Jaͤre gefunden), das foffile Rennthier, den foffilen Hirfch, das foffile Reh und Elenn — fämmtlich größer, als die jeßt lebenden, ihnen zunaͤchſt ftehenden Arten, ferner den Bos primigenius et Bison priscus und Emys lutaria." „Was die meifte Aufmerkfamkeit verdienen dürfte, ift, dag Alles, was wir unter dem Säre finden, dort feit Sahrtaufenden gelegen und gleizeitig gelebt haben muß. Der Jaͤre ift mit einem Mat über fie hergefchüttet worden. Er ift ein dem Archiv aufgedrüdtes und erſt in den legteren Jahren gebrochenes Siegel. Unter dem Siegel liegen in demfelben Archive, in welhem Knochen von beutfchen Grot= tenthieren liegen, auch Sagbwaffen und andere Werkzeuge der aͤlteſten Einwohner des Landes. Sch habe von folchen jegt eine ganze Eleine Sammlung, welche aus Pfeilen von Beuerftein und Knochen, Sagdlanzen uſw. befteht. Es kann jegt Eeinem Zweifel mehr unterftellt werden, daß die Menfchen, von denen man Knochen in deutfchen Knochengrotten unter denen von f. g. antediluvianifchen Thieren angetroffen hat, gleichzeitig mit dieſen Thieren gelebt haben.“ ©. 313— 314. Ueber den Alaunſchieferbruch bey Latorp in Nerike. E. C. Norlin. ©. 314—315. Ueber ein Doppelſatz aus ſchwefelſaurer Talkerde mit fchwefelfaurer Eifenorydul und Waffe. Gentele. ©. 317— 319. Ueber die Zufammenfegung der Galle. Von Berzelius; nebft brieflicher Mittheilung an denſelben von Mulder. ©. 319 — 322, Verfuche über die Schießbaummolle, von Mefterling und Staaf. ©. 322 —323. Ueber bie Gewichtsvermehrung bey der Ver⸗ le: der Baumwolle in Schiegbaummolle. L. Swan: berg u © 324 — 326. Beitrag zur Theorie ” höheren Differenzial- coefficienten. Malmften. 399 ©. 327 — 332. Ueber Koften und Unterhaltung der Eifen: bahnen; von v. Sydom. Den einzelnen Nummern diefes, wie des vorigen Jahrgangs, find Tabellen über die monatlichen meteorologifchen Beobachtun⸗ gen auf dem Stockholmer Obſervatorium beygefügt. Syſtem der Aſteriden, von Dr. Joh. Müller und Dr. Fr. H. Troſchel. bey Vieweg. 1842, 4. 135. T. 12. Das ift ein Hauptiverk fir die Glaffification und Charactes tifierung dev Meerfterne, von denen die Derfaffer eine Menge neue zufammengebracht haben. Dr. Zrofchel ift deßhalb nach Paris und Straßburg gereiſt. Dr. Muͤller nach Leipzig, Wien, Trieſt, Lund und nn außerdem wurden ihnen Eremplare n vielen Zoologen zugefchickt. seen geht bie Literatur, Ueberficht, das Regiſter, die Er: Elärung der Tafeln und eine Eurze Gefchichte nebft dem Wer fentlichen tiber den Bau der Thiere. Dann folgt die Ueberficht der Familien und darauf ©. 14. die Befchreibung der Gippen und Gattungen, mit Angabe aller Citate. Die DBerfaffer theiten die Echinodermen in 4 Drbmungen: Holothuriae, Echini, Asterida et Crinoidea. . Die Asterida in zwey Zünfte: Asteriae et Ophioridae. Die Afterien zerfallen in 3 Familien. Tribus I. Asteriae. Fam. I. Vier Tentaketreihen der Bauchfurchen; After : 1. Asteracanthion n. glacialis, rubens etc. 15 Species. Fam. II. Zwey Tentakelreihen; After: 2. Echinaster n, spinosus, solaris. 11 Sp. 3. Solaster (Crossaster) papposus, endeca. 2 Sp. 4. Chaetaster n. (Nepanthia) subulatus. 3 Sp. 5. Ophidiaster (Linckia, Daetylosaster, Tamaria, Ci- stina) miliaris. 12 Sp. . 6. Seytaster n. (Linckia) variolatus. 7 Sp. 7. Culeita discoidea. 4 Sp. 8. Asteriscus n. (Asterina anseropoda, Palmipes), pal- mipes (membranacea), verruculata. 15 Sp. 9, Pteraster n militaris OÖ. Müller. 1 Sp. 10. Oreaster n. (Pentaceros, Goniaster) reticulatus (len- tiginosus), turritus (nodosus). Sp. 16. 11. Astrogsnium n. (Hippasteria, Goniaster, Pentago- naster, Tosia), phrygianum (equestris). Sp. 9. 12. Goniodiseus n, (Paulia, Randasia, Anthenea, Hosia), pentagonus, regularis. Sp. 9. 13. Stellaster equestris Retzius. Sp. 2. 14. Asteropsis n. (Gymnasteria, Porania) pulyillus. Sp. 4. Ns. Archaster n. typicus (stellaris). Sp. 3. Fam. IH. Zwey Tentakelreihen; fein After. 16. Astropecten (Stellaria, Asterias) aurantiacus, bispi- nosus, pentacanthus. Sp. 23. 17. Ctenodiseus n. polaris (cornieulatus). Sp. 2. 18. Luidia (Hemienemis) savignii (eiliaris), Sp. 3. Tribus II. Ophiuridae, p. 79. Divisio 2. Ophiurae. Fam. I. Vier Genital » Spalten in jedem Interbra— chialraum. Braunſchweig 400 1. Ophioderma n. longicauda (lacertosa). Sp. 3, 2. Ophiocnemis n. marmorata. Fam. II. Zwey Genital-Spalten. 3. Ophiolepis n. eiliata (texturata), filiformis, seolopen- drica (aculeata). Sp. 17. . Ophiocoma nigra. Sp. 18. . Ophiarachna n. incrassata. Sp. 4. . Ophiacantha n. setosa (rosularia Gr.). Sp. 2. - Ophiomastix n. annulosa. Sp. 1. . Ophiomyxa n. pentagona. Sp. 1. . Ophioscolex n. glacialis n. 10. Ophiothrix n. fragilis, tricolor. Sp. 18. 11. Ophionyx n. armata, scutellum. Sp. 4. Divisio 2. Euryalae, 12. Asteronyx n. loveni n. Sp. 1. 13. Trichaster palmiferus. Sp. 1. 14. Astrophyton (Gorgonocephalus) verrucosum, arbore- scens (mediterraneus) Sp. 8. Die Zafeln find ſehr ſchoͤn gezeichnet von Hugo Troſchel, und geftochen von C. Haas. Sie enthalten nicht die ganzen Zhiere, was zu viel Naum würde weggenommen haben; fon: dern nur einzelne Xheile, aber ebendefhalb mit großer Genauig- feit, felbft der einzelnen Stacheln und Warzen. Es wäre gut gewefen, wenn man ben einzelnen Theilen der Figuren Buch: ftaben gegeben und eine ausführliche Erklärung der Tafeln bey» gefügt hätte. Q2anm oRe >) Imndieis Generum Malacozoorum Primordia auctore A.N.Herrmannsen, Dr. Med. Cassellis apud Fischer. I. 2—5. 1846. 8. p. 105— 637. I. 6—8. 1847. p- 1— 352. Die Einrichtung diefer Schrift haben wir in ber Sfis 1847. ©. 316. hinlaͤnglich angezeigt. Sie enthält die Namen der Ciaffen, Ordnungen, Zünfte, Sippfhaften, Sippen und Unter: fippen ; die Aufiteller, Zeit, Bücher, Ableitung und Synonyme und ift in jeder Hinficht gründlich durd)gearbeitet und Teiftet mithin Alles, was man von einem folhen Wörterbuch verlangen kann. Man muß den Plan und den ungemeinen Fleiß des Verfaſſers dankbar anerkennen; das wird fih auch im Abſatz bewähren: denn eine folhe Schrift war höchft noͤthig. Druck und Papier find ſchoͤn: allein an die Natur eines Mörterbuchs war dabeh nicht gedacht. Ein Regifter will fo fchnell, als mög: lich den Namen geben und muß daher auch fo eng al8 mög: lic) gedruckt ſeyn. Gefperrter Satz und ſtark eingezogene Zeilen ſtehen bier damit im Widerſpruch: fie vergrößern nicht bloß das Werk um das Doppelte uud vertheuern um dag Doppelte, fon- dern nehmen auch die doppelte Zeit im Auffuchen weg, indem man zwey Blätter aufſchlagen und zwey Seiten durchlefen muß, ftatt einer, einzigen. Ueberhaupt follte folh ein Innhalt in einen Band gebracht werden, wie es bey jedem wohlüberlegten Mörterbuch der Kall ift. Uebrigeng hat. der Verfaſſer faft das Unmögliche geleiftet, alles wohl geordnet, fo daß es leicht zu finden, fetbft die botanifhen Synonyme find angezeigt, Diefe Hefte laufen von Rotalites bis Pterotracheidae, ein Beweis, daß der Verfaffer die Arbeit fehen fertig hat und man daher in Eurzer Zeit in dem. Befike derfelben feyn wird. —— — — — —— — + Encyelopadifche Beitfchrift, vorzüglich für Naturgefchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von = [0] 1848. re A a. ° Zafer VII. Der Preis von 12 Heften ift 8 Zhlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 Xr. rheiniſch, umd die Zahlumg iſt ungetheilt zur Leipziger Dftermefle des laufenden Sahres zu leiten. Man wendet fih an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu fchiden find. Es wird ae- beten, diefelben auf Poftpapier zu fchreiben. Das Honorar für den Bogen ſechs Thaler preuß. Cour, nn Unfranfierte Bücher mit der Poft werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umfchlag die Zeile ſechs Pfennige. Bon Anticritifen (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Duartfeite unentgeltlich aufgenommen. EEE. Leipzig, bey Brockhaus. Anzeigen. Soeben ist erschienen: 1) Entomologicon monacense. Pars I. Co- leoptera. Monachii apud Auctorem Dr. Joannem Gistel (via luitpoldiana Nr. 6. IV scal.) 16"°, (Vel.- Pap.) Preis 1 4. 40 %° rhn, 2) Eiusdem operis Pars Il. Hymenoptera. Ibid. Preis 1 #£. rhein. 3) Ejusdem operis Pars. Ill. Lepidoptera. Ibid. Preis 1%. 40 % rhein. 4) Museum defuncti entomologicum pretiosum. (Coleoptera, Hymenoptera, Lepidoptera, Hemiptera, Orthoptera ete. sistens. Monachii apud Auctorem (ut supra). 8°. Velinpapier. Preis 1/4. 30 X” rhein, 5) Collectio gisteliana entomologica. Mo- nachii apud Auctor. (ut supra). 8° maj. (Velinpapier.) Preis 1 4. 21 % rhein, Diese Schriften, für die Wissenschaft gewiss von Wichtig- keit, kommen nicht in den Buchhandel, und sind nur auf feste Bestellung bei dem Verfasser als Eigenthümer und Verleger zu erhalten. Briefe werden nur portofrei angenommen. In allen Buchhandlungen ift zu haben: Beiträge zur nähern Kenntnif der Pa- lingenia longicauda Olivier yon C. Cornelius. Mit 5 Tafeln naturgetreuen Abbil- dungen. gr. 8. Elberfeld, Büſchler'ſche Verlags— Buchhandlung. 1848. 15 Ar Diefes Werkchen enthalt eine Abhandlung über ein höchſt interef- fantes Thier unter den Inſecten — die langſchwänzige Ein: tagsfliege Der Verf. hatte Gelegenheit, den alljährlich wie: derfehrenden Flug diefes nur an wenig Stellen in Europa vor: fommenden Thieres mehrere Iahre nad) einander zu beobad)ten, und theilt in feiner Arbeit viel Neues über Pebensweife, Fort: pflanzung,, über einzelne Körpertheile, namentlid über die bisher gänzlich unbekannten Freßwerkzeuge deſſelben ꝛc. mit, Faunula monacensis cantharologica. Collegit Dr. Johannes Gistel. „Quis enim fortunae bonis ditatus botanicam entomologiamque apprime colet? Quis in sole exustus, pede ce- leri montes agrosque percurret? Ille solus qui natura dotatus fuerit, qui vini, eibi somnique minime benignus, pane secundo lacteque contentus, tuguria rusticosque non spernit. Carolus de Villers. Coleoptera. scarabaeoides 3 elongatus 6 Cybister Curtis. neglectus Er. 18 Pelocantharina. var. lunatum 6 Hydraenaeidae Gist. roeselii 18 chalconotus Kug. 12 Hydrophilidae Leach. bipustulatum 6 Hydraena Nugelann. Colymbetisidae Gistel. guttatus Pay. 12 Hydrophilus Fabr. marginatum 4 longipalpis Marsh.6 Acilius Lea. bipunctatus 9 piceus Lin. 21° Cercyon Leach. nigrita Müll. 12 sulcatus Lin. 9 maculatus Lin. 10 lcmaleus Gistel. littorale Gy I. 10 gracilis Müll. 8 Graphoderus Eschs. abbreviatus 12 caraboides 6 haemorrhoum Gyl. 6 Maeronychidae Gist. bilineatus Deg. 12 didymus Ol. 15 Hydrobius Leach. haemorrhoidale 4 Philhydrus Duftschm. cinereus Lin. 12 sturmii Schö. 12 oblongus Hbst. 6 plagiatum Er. 8 aeneus Müll. 12 zonatus Hoppe 15 paludosus 12 fuscipes Lin. 4 rufum Gtu. 8 Georyssidae Gist. Hydaticus Leach. var. testaceus We- testaceus 6 anale Payk. 8 Limnichus Zieg. stagnalis 24 sterh. 15 nitidus Kno. 8 melanocephalum L. 4 sericeus D uf. 10 transversalis 9 congener. Pay. 18 melanocephalus 6 flavipes 4 Georyssus Latr. hybneri 12 agilis Fab. 10 bicolor Payk. 12 minutum G yl. 4 pygmaeus 12 _ Colymbetes Clairv. uliginosus Lin. ' 12 griseus 6 atomarium 3 Parnidae Gistel. striatus Lin. 12 femoralis Payk. 15 marginellus 4 pygmaeum Illig. 6 Parnus Fab. paykullii Erichs. 24 affınis Payk. 12 Var. affınis Pay. 9 quisquilium Lin. 6 prolifericornis 6 fuseus Lin. 9 Laccophilidae Gistel. minutus Lin. 6 centrimaculatum St. 6 punetulatus Müll. 12 Rantus Eschs. Laccophilus Leach. striatulus En. Col.m. 6 Sperchalidae Gistel. aurieulatus Kn. 10 grapü Gyl. 30 hyalinus Deg. 6 limbatus Pay. 10 Sperchaeus Fabr. Heteroceridae Gistel. notatus 10 minutus 4 Eleobius Gistel. emarginatus 15 Heterocerus Fabr. pulverosus Kno. 10 Noterus Clairv. truncatellus 6 pertyanus Gist. 20 marginatus 12 infuscatus Er. 18 semipunclatus 9 Berosus Leach. Helophoridae Gist. minutus Dj. 12 consputus Stu. 27 erassicornis 6 signaticollis Meg. 12 Helophorus Mac Lea'y. R adspersus 10 Haliplus Latr. luridus Lin. 6 nubilus ‘6 Hydrocantharina. collaris Payk. 10 elevatus Pan. 12 Myopinus Gist. grandis III. 12 Dytiscidae Leach. bistriatıs Bergst. 18 obliquus 6 acatoides Wal. 15 aquatieus Lin. 10 Dytiscus Geoffr. Hybius Erichs. ferrugineus Lin. [3 Cyllidium Erichs. granularis Lin. 6 latissimus Lin. 60 ater Deg. 10 impressus 6 seminulum Pay. 6 griseus Hbst. 4 dimidiatus Bergstr. 36 4-guttatus Boisd. 12 ralicollis Deg. 6 Cyelonotum De). nanus Stu. 8 marginalis Lin. 18 fenestratus 10 var, marginepunet. pillula Lin. 4 Hydrochus Leach. eircumeincetus Ahr 24 fuliginosus 4 Panz. 6 Sphaeridiidae Leach. costatus Dej. 12 eircumflexus 36 Agabus Leach. lineatocollis Mrsh. 12 Sphaeridium. erenatus 15 punctulatus 42 bipustulatus Lin. 3 fluviatilis Aube. 15° *) Pretia (rhenana, crucigeri 60 = 1 2.) adfıxa pariter specierum raritatem aut vulgaritatem ostendunt et ad mutuam commutationem offeruntur entomoloziae fautoribus. I en, 1848. Bear -t ‘VE Ueber den heutigen Zuftand unferer Kenntniſſe von Weſtindiens Ornithologie, von Dr. ©. Sartlaub. Die in Heft VI. 1847. 601. viefer Zeitichrift mitgetheilte ver: gleiihende Zufammenftellung deffen, was von der Ornithologie der weftindiichen Injeln zu unjerer Kenntnig gelangt ift, bedarf drin— gend einer Ergänzung. Es find nehmlich, feitdem jener Verſuch niebergeichrieben wurde, mehrere zum Theil ſehr wichtige und interefjante Beyträge zur Naturgefchichte der Vögel Weftindiend veröffentlicht, und vor Allem ift unferer jo unvollftändigen und lückenhaften Bekanntſchaft mit Jamaica's Vögelwelt von verſchie— denen Seiten her die erfreulichſte Bereicherung zu Theil geworden. Philip S. Goſſe's Werk „The Birds of Jamaica“ gehört zu den anziehenditen zoologiichen Schriften, die wir jemals gelejen zu haben ung erinnern. Leidenſchaftliche Vorliebe für Naturwiſ— fenfchaft und fir zoologifche Erforſchungen insbefondere führte den und von früher al3 „Canadian naturalist* wohlbefannten Ver: faſſer nach Jamaica, wo. er fich längere Zeit aufhielt und die fo wenig. befannte ornithologifche Sauna der Infel zum Gegenftanve feiner Studien machte. Alle feine Mittheilungen tragen das Ge— präge von Naturtreue und Wahrheit; alle verrathen den geübten und gewilfenhaften Beobachter. Neben dem unentbehrlichen, aber nothwendig trosfnen Detail an Beichreibungen, Mejjungen und Anatomie führt und Goffe die anmuthigften Lebensbilder aus der Gejchichte ‚der Vogel Jamaica's vor. Mit glühenden Farben weiß er, nicht unfundig der Botanik, wie es fcheint, Die reiche Pflanzenwelt: Liefer herrlichen Tropeninfel in feine Schilderungen zu verflechten, und mit ungetheiltem Intereſſe folgt man ihm auf feinen ornithologifchen Wanderungen in das nächtliche Dunkel der Wälder, in die gewürzhaft duftenden Pimentogebüfche, in die end- Iofen Sümpfe des Labaritafluffes, wie zu den ‚einfamen Klippen— infen der Pedro Keys, dem Zufluchtsorte von Tauſenden viel: artiger Seevögel. Wie ſchon das Titelblatt andeutet, wurde Goffe bey feinen Forſchungen auf das eifrigfte und erfolgreichfte unterſtützt durch Richard Hill, einem in Spaniſch Town anſäßigen vieljährigen Freunde der Ornithologie. Auch Ichöpfte er reichlich aus dem 5 Foliobände ftarfen Manuferipte eines Dr. Nobinfong, welcher um Die Mitte des vorigen Jahrhunderts als Arzt in Jamaica lebte, fich außerordentliche Kenntniffe der Botanik und Zoologie diefer Inſel erwarb und dieſelben in einem handfchriftlichen Wer niederlegte, welches fich im Beſitze der Jamaica Society in Sing: fton befindet. Iſis 1848. Heft 6. Don den 185 DVögelarten, welche Goſſe's Werk aufzäflt, werden 58 nur namhaft gemacht; von den übrigen 127 werben bey allen genaue Meffungen der wichtigeren Iheile, bey vielen anatomifche Specialitäten oder Färbungsangabe der Weichtheile, als Iris, Füße, Mundhöhle, bey 50 entlich genügend ausführliche Beichreibungen mitgetheilt. Letztere betreffen zunächft die wirklich oder vermeintlich neuen, dann aber auch einige bisher nur un= vollſtändig bekannte Arten, welchen erft durch Goſſe's Wieder: einführung ihre Stellung in ber ornithologifchen Reihe gefichert wird. : Die Nomenclatur ermangelt mitunter ceritifcher Schärfe und läßt. mehrfach Berichtigungen zu, wie weiter unten gezeigt werden fol. Der bey weitem wwichtigfte und anziehendfte Theil des Sof fe 'ſchen Buches bleibt aber der biographifche. Eine wahre Fülle neuer Beobachtungen und Thatfachen tritt und aus demfelben entgegen, und wır können e8 ung nicht verfagen, ven Lefern der Iſis in der Kürze einige Proben diefer Schilderungen mitzutheilen. So beißt es 3. B. von Todus viridis, deſſen Lebensweife bisher fo gut wie unbekannt war: „In allen Theilen von Ja— maica, welche ich befuchte, ift der Todus ein gemeiner Vogel. Auf dem Gipfel der Blucfieldberge, an 3000 Fuß über der Mee- resfläche, und vorzüglich da, mo der einft angebaute Grund mit einen faft undurchlichen Dieficht von Piper geniculatum (Joint- wood) überwuchert ift, ift. er beſonders haufig. Schon von wei— tem leicht ‚erfenntlich an dem glänzend grasgrünen Gewande und dem carminrothen Kehlfleck ift er doch ein fehr zahmer Vogel; aber tiefe Zahmheit fcheint weniger aus Zutraulichfeit als viel— mehr. aus Gleichgültigkeit hernorzugehen. Wir haben manches Grenyplar mit. dem Snfeetenneß gefangen oder mit einer Gerte zu Boden gefchlagen, und man fieht die Eleinen Jungen nicht felten einen von hinten befchleihen und durch Ueberdecken der Hand fangen. Er iſt der allgemeine Liebling und führt den Namen Robin Redbreast. Ich habe ven Todus niemals an dem Bo— den angetroffen; er hüpft zwifchen den Zweigen niedriger Bäume herum, haſcht nach Eleinen Inſecten und gibt gelegentlich einen Hagenten pfeifenden Ton von ſich. Noch gewöhnlicher fit er geguldig auf einen Zweige, den Kopf eingezogen, den Schnabel aufwärt3 gerichtet, das lockere Gefieder aufgebläht und dadurch weit größer erſcheinend, als er wirklich ift. Er fiheint dann ein ſehr ſtupides Anfehen zu haben; wer ihn aber genauer beobachtet, wird bemerken, wie er feine fonderbar ausſehenden grauen Augen raſch nach allen Seiten umherſchweifen läßt, wie er ſich dann 26 409 plöglich auf einen Turzen Ausflug begibt, etwas in ber Luft er- ſchnappt und Dann zu feinem Zweige zurückkehrt, um es bort zu verzehren ufv. Auch das Brütgefhäft des Todus wird aud- führlich befchrieben. „Nach Art der Eiseögel gräbt er fih, um zu niften, eine Höhle in die Erbe. Abfalende Flußufer oder bie Ränder ausgetrocneter Lachen werden zu dem Behuf von feinen ſchwachen Füßen ausgehöhlt und am Ende dieſer 8 bis 12 300 tiefen unterireifchen Behaufung niftet der Vogel ficher und unge ſehen.“ — Auf Seite 99. bifchreibt Goſſe eine Lieblingälocalität des Trochilus polytmus, einen ſchmalen Waldpfad auf der Höhe der ſchon erwähnten Bluefieloberge folgendermaßen: Die erfrifchende Kühle dieſes Weges, feine nie unterbrochene Ginfamfeit, verbunden mit der eigenthümlichen Pracht der Vegetation machten ihn zu einem meiner liebften Zufluchtsorte. Nicht ein Baum, von Arms— dicke bis zu der Niefengröße der weißgrauen Feigen: und Baum: wollenbäume (Ceiba eriodendron) entbehrt des Schmuckes fan= taftifcher Parafiten: Begonien mit wachsartigen Blüthen und Far— renfräuter mit behaarten Stengeln klimmen an ben Stämmen hinauf; ungeheure Bromelien ſchießen aus ben größeren Gabeln und befranzen die horizontalen Aefte; verfchiedenartige Orchideen mit verflochtenen Wurzem und groteöfen Blumen ſchwanken von jedem Zweige herab, und lange Lianen hängen, dem Tauwerke eines Schiffs vergleichbar, von den höchften Aeften herunter oder er= fireefen fih von Baum zu Baum, Glegante Baumfarren und Tchlanfauffteigende Palmen find Häufig; bier und da ſchwenkt die wilde Plantane oder Seliconie ihre langen flaggenartigen Blätter 410 aus dem niebrigerenı Gebüfch Herbor, und in ven bunfelften Win- keln nickt über mobdernden Holztrümmern die noble Aehre eines prachtoullen Limodorum. Nichts ift prunfend oder überladen, alles iſt feierlich und ernft, aber alles it ausgezeichnet fchön. Dann und wann vernimmt man die langgezogenen abgemeffenen, wunderbar lieblichen Laute des Solitaire (Myiadestes genibar- bis Sıo.), ohne den geheimnißvoll verborgenen Sänger zu fehen, gleichlam wie die Lobeshymne eines Engels. Unwillkührlich fteht man til, um zu horchen und zu bewundern. Das kleinere Buſchwerk befteht großentheild aus einer zu den Serofularinen gehörenden Pflanze, welche man Glass-eye-berry nennt und deren Blüthen, obgleich wenig ſchön an Form und Farbe, ben langſchwänzigen Golibri vor allen andern anziehen. Dieſe Büfche find zu feiner Zeit des Jahres ohne Blüthen und ihre fcharlach- rothen Beeren zieren immer denfelben Stengel wie diefe. Und bier ift es, wo man allezeit darauf rechnen kann, den reizenden T. polytmus anzutreffen.‘ Don Cathartes aura wird folgende auf Jamaica allgemein befannte, aber höchſt merkwürdige und unbegreiflicde Thatfache erzählt. „Der Aurageier hat eine wollüftige Vorliebe für bie fchwarze Senne und die ſchwarze Puterhenne der Hühnerhöfe; er fol bey folcher Gelegenheit feinen Befuch mit einem an Wuth gränzenden Eifer machen; Furcht überfümmt dann die Senne und der plögliche Angriff endet mit einer Begattung, nach welcher bie felbe erfranft und ſehr baleftirbt. Eine Urt von carcinoma uteri ift die Folge.“ Folgende Vögelarten werden von Goſſe als jamaicaniſch aufgezählt. Cathartes aura. Buteo borealis. _ Falco anatum, F. columbarius. (Morphnus urubitinga.) (Pandion carolinensis.) (Nauclerus furcatus.) *Ephialtes grammicus, n. Sp. Strix pratincola. Chordeiles virginianns. *Nyctibius jamaicensis. *N. pallidus, n. sp. Acanthylis collaris. *T’achornis phoenicobia, n. sp. (nov. gen.) Niftet in den Kolben und Blü— tenfcheiden der Kofospalmen. Steht Cyp- selus ſehr nahe, Cypselus niger. Mimus polyglottus. Sc. aurocapillus. Parula americana. Sylvicola coronata. S. pensilis. S. aestiva. *S. eoa, n. Sp. S. discolor. S. canadensis. Setophaga rutiecilla. *Myiobius pallidus, *M. tristis n. sp. (Turdus mustelinus.) Trichas marylandica. Vermivora pennsylvanica. Seiurus noveboracensis. *S. pannosa, n. Sp. *S, pharetra, n. sp. *Corvus jamaicensis. *Quiscalus crassirostris. *Icterus leucopteryx. Dolichonyx oryzivorus. *Tanagra zena. ( Iſt unrichtig beftimmt und muß heißen: T. nigricephala Ja- mes., ſpäter als Spindalis bilineatus von Jardine abgebildet.). Pyranga rubra. * Tanagrella ruficollis. *Euphonia jamaica. *Coturniculus tixiorus, D. 8p. Crithagra brasiliensis. *Spermophila anoxantha, ı. sp. Sp. bicolor. *Sp. adoxa, n. Sp. *Pyrrhula violacea. n. Sp. *Hirundo poeciloma, n. sp. *H. euchrysea, n. sp. Procne dominicensis. Todus viridis. Ceryle aleyon. Certhiola flaveola. C. maritima. (Gehört nicht zu Cer- thiola.) *Lampornis mango. *Trochilus polytmus. *Mellisuga humilis. Mniotilta varia. *Merula leucogenys. *M. jamaicensis. *M. stolidus, n. sp. Tyrannus dominicensis. *T. caudifasciatus. T. crinitus. *Tityra leuconotus, n. sp. Gray. (Iſt aber iventifch mit Pachyrhynchus ater- rimus, Lafren. Rev. zool. IX. und mit Pachyr. nigrescens, Cabanis in Erichs. Arch. 1847. Vireo noveboracensis. Vireosylva olivacea. (Ampelis carolinensis.) *Ptilogonys armillatus. Cyanocorax pileatus. *P. Robinsonii, n. sp. (Guiraca ludoviciana.) Ara tricolor. A. (aracanga.) A. (ararauna.) A. (militaris.) Conurus flaviventer. Psittacus agilis. Ps. leucocephalus. Picus varius. * Centurus radiolatus. * Saurothera vetula. *Piaya pluvialis. 41 | Coccyzus americanus. C. seniculus. Crotophaga ani. *Columba caribaea. €. rufina. *O. leucocephala. * Turtur leucopterus, * Zenaida amabilis. Chamaepelia passerina, *Peristera jamaicensis. *Geotrygon sylvatica, n. gen. et sp. n. Wurde aber etwas früher von La - fresnayeals „Columbigallina versi- color“ beichrieben: Rev. zool. 1847. *Geotrygon montana. * Starnoenas cyanocephala. Numida meleagris. Ortyx virginiana, Aegialites melodus. A. vociferus. A. (semipalmatus.) (Charadrius virginianus.) (Squatarola helvetica.) (Strepsilas interpres.) Egretta nivea. E. candidissima. E. caerulea E. ruficollis n. sp. Herodias virescens. Ardeola exilis. Nyeticorax americanus. (Ardea herodias.) (Egretta leuce.) (Botaurus minor.) (Platalea ajaja.) (Ibis rubra.) (Numenius longirostris.) (N. hudsonieus.) Pelidna pusilla. Aetitis macularius. Totanns chloropygius. T. flavipes. T. melanoleucus. Gallinago Wilsonii. (Tringa canutus.) (Calidris arenaria.) (Catoptrophorus semipalmatus.) (Rusticola minor.) Aramus scolopaceus. Rallus longirostris. R. concolor, n. sp. Ortygometra carolina. ©. minuta. *O. jamaicensis. Porphyrio martinica. Gallinula galeata. Fulica americana, « Himantopus nigricollis. (Reeurvirostra americana.) Phoenicopterus ruber. *Dendrocygna arborea. D. autumnalis. * Anas maxima, sp. n. Cyanopterus discors. *C. inornatus, n. Sp. Erismatura spinosa. *E. ortygoides, n. sp. (Chen hyperboreus.) (Anser canadensis.) (Dafila acuta.) (Poecilonetta bahamensis.) (Mareca americana.) (Aix sponsa.) (Querquedula carolinensis.) (Rhynchaspis celypeata.) (Chaulelasmus streperus.) (Anas obscura.) (A. boschas.) 412 (Cairina moschata.) u (Oidemia perspicillata.) (Fuligula americana.) (F. affinis.) (F. rufitorques.) (Nyroca leucophthalma.) Pelecanus fuscus. Sula fusca. S. (fiber.) S. (piscator.) S. parya, auct. Sehr interefjanter Be— richt des Hr. Hill über ein gefangenes — dieſer ſo ſehr wenig bekannten tt, Fregata aquilus. Phaeton aethereus. Thalasseus cajanus. Th. (cantiacns.) Hydrochelidon fuliginosus. (Megalopterus stolidus.) (Sterna argentea.) (Hydrochel. nigra.) (Xema atriecilla.) (Tbalassidroma sp.?) *Alca —? „In den „Bluemountains‘* hoch hinauf nach ven Gipfeln zu eriftiert ein. ſonderbarer höhlengrabender Vogel, den mar „Bluemountain Duk“ nennt. Er fol Füße mit Schwimmhäuten haben und einen Erummen Papageyfchnabel, Er bewohnt Höhlen in den Klippen und fol an 10 Fuß tief graben. Seine Nah— rungsweile ift unbefannt” uſw. Diele Beobachter beftätigten dieſe Thatfache, aber Goſſe vermochte fich Fein Eremplar zu verfchaffen. Podilymbus carolinensis? (ift wohl eine neue Art: brevirostris Gray.) Podiceps dominicus. Etwa 44 der hier aufgezählten Arten find als im engeren Sinne des Wortes weftindiiche (*) zu bezeichnen; von den übrigen gehört neben einer Anzahl über Europa und America zugleich werbreiteter, die Mehrzahl nordamericanifchen, Die Minder- zahl füdamericanifchen Formen an. Die nur nominell aufgeführ: ten find im DBerzeichniß eingeflammert. Eine zweyte vorzugsweife die Ornithologie Jamaicas berück— fichtigende Arbeit von weit geringerem Umfange und ungleicy ge— tingerer Wichtigkeit ift W. Denny’s „Einige Bemerkungen über Turdus minor. Sylvicola pusilla. S. minuta. S. maculosa. Circus americanus. Haliaetos niger. Accipiter pennsylvanicus. Strix asio. -Hirundo fulva. Caprimulgus carolinensis. Tyrannula virens. T. fusca. Ale diefe Arten folen nah Denny auch auf Cuba vorfom- men. Daß der Verfaſſer aber z. B. Trogon temnurus, Tana- Fringilla tristis. F. savanna. Sturnella magna. Vermivora solitaria. die geographifche Verbreitung der Vögel in Weftindien: Annals and Magaz. of Nat. Hist. vol. 19. p. 464. Denny glaubt annehmen zu dürfen, daß wenigftens die Hälfte der Vögel Ja— maicad auch in Nordamerica, dagegen höchſtens ein Fünftheil der— felben zugleih in Südamerica vorfomme, Vieles laſſe auf eine große Uebereinftimmung der Ornithologie Mexicos und der gro— pen Antillen ſchließen. Folgende Arten, welche in Goſſe's Verzeichniß fehlen, führt Denny ald von ihm in Jamaica beobachtet an: Picus carolinensis, Tyrannula saya. Sarcorhamphus papa. ( Zufällig.) Polyborus brasiliensis. Circus: rutilans. Muscicapa ferox. Trochilus furcatus. Icterus dominicensis, grella gularis, Caprimulgus jamaicensis, Picus percussus, Piaya pluvialis etc. auch als „, beobachtet in Jamaica und Cuba’ 43 | aufführt Fönnte Zweifel erwecken am ber Zuberläffigkeit feiner Anz gaben. Es ift in der That faſt unglaublich, daß ein fo auf: fallender Vogel, wie Trogon temnurus, ſich fo befähigten Bes obachtern wie Hill und Goſſe gänzlich entzogen haben jollte, Daſſelbe gilt hinfichtlih der Piaya pluvialis von MacLeay und Ramon de Sagra. Noch führt Denny für Jamaica und Cuba die mericanifche Pipilo maculata Swains. auf, Ob mit Recht laffen wir nebft manchen anderen feiner Ungaben da— bin geſtellt. Tobago. Sir William Jardine's Arbeit über bie Ormithologie dieſer Infel ift zum Schluß gekommen. Außer den fhon von uns auf Seite 613. mitgetheilten Arten werden auf Kirks Beobachtungen umd Sendungen hin namhaft gemacht: Trogon collaris Vieill. (Südamerica), Ceryle aleyon (Rorb- amer.), Ceryle americana (Südam.), Galbula leptura S w. (Sübam.), Selerurus atrogularis S w. (Südam.), Synallaxis terrestris Jard. n. sp., Dendroeinela turdina Licht. (Süvam.), Dendrocolaptes susurrans, n. sp, Sit- tasomus griseus, n. sp., Thryothorus striolatus Sw. (Südam.), Troglodytes furva V. (Südam.), Sylvicola aestiva (Nordam.), Sylvicola parus (Nordam.), Vireo gilvus N. (Nordam.), Seiurus aquatiens Sw. (Nordam.), Mimus gilvus V. Nordam.), Turdus jamaicensis L. (Südam.), Turdus xanthoscelus Jard. n. sp., Tyrannus crudelis Sw. Nordam.), T. erinitus L. (Norvam.), T. audax Sm. (Süd— am.), Tyrannula Traillii Aud. (Norvam.), T. oleaginea Licht. (Süvam.), Milvulus savanna (Nordam.), Platyrhynchus can- cromus Temm. (Südam.), P. flaviventris Spix (Süvam.), Setophaga rutieilla L. (Nordam.), Elania pagana Spix (Süb- am.), Pachyrhynchus niger Sw. (Südam.), Thamnophilus doliatus L. (Süvam.), Myiothera scapularis V. ( Sivam.), Metopia pareola L. (Südam.), Tanagra cana Sw. (©.), Tachyphonus leucopterus Gm. (©.), Tiaris jacarina L. (©.), T. omissa Jard. n. sp., Spermophila fusciventris Bodd. (S.), S. ignobilis Sp. (S.), S. misya V. (©.), Cas- sicus eristatus Gm. (©.), Sturnella gujanensis L. (©), Chrysoptilus rubiginosus Sw. (©.), C. Kirkii Melh., Cen- turus tricolor Gm. (S.), Crotophaga rugirostris Sw., Coc- cyzus erythrophthalmus V. (N.), Certhiola flaveola (©.), Coereba eyanea L. (©.), C. caerulea L. (S.), Phaetornis hirsutus Gm. (©.), Campylopterus. ensipennis Sw. (©.), Trochilus mellivorus L. (S.), T. mango L. (S.), T. mo- schitus L. (S.), T. Audeberti Less. (S.), T. erythrono- tos Less. (S.), Columba rufina (S.), Peristera jamaicen- sis Gm., P. frenata v. Tschudi (?), Chamaepelia talpa- coti T. (©.), Ortalida ruficauda Jard n. sp., Cha- radrius virginianus, ‚Ch. semipalmatus, Strepsilas iuterpres, Catoptrophorus semipalmatus, Totanus flavipes V., T. chloropygius V., T. macularius L., Tringa pectoralis Bon, T. pusilla Leisl., Scolopax Wilsonii Ord. (N.), Rallus variegatus Gm. (©.), Porzana carolina L. (N.), Gallinula galeata Lichst., Porphyrio martinieus Gm., Ardea hero- dias L. (N.), Egretta eaerulea I, Ardeola virescens L., Nycticorax cayanensis Gm. (©.), N. Gardeni Gm, Mycte- ria americana L. (©.), Fuligula marila L. (N.), Querque- dula carolinensis Jard., Podiceps carolinensis Gm., Sula fusca Gm., S. piscator L. (S.), Fregata aquila L., Phae- ton aethereus L., Anous stolidus L., Sterna fuliginosa Gm., St. Dougallii Mont., St. cajana Gm,, Xema atricilla L., Puflinus obscurus Gm. 414 Es geht aus biefem etwa 100 Arten. umfaffenden und wahr: fcheinlich ziemlich volftändigen Verzeichniß der fürnmericanifche Character rer ornithologiichen Fauna Tobago’ deutlich hervor; wir ftoßen nicht nur auf eine jehr überwiegende Menge ſüdame— ricanifcher Arten, fondern auch auf eine nicht geringe Anzahl Acht füdamericanifcher Formen; nicht unwichtig ericheint envlich in die— fer Hinſicht das Verſchwinden der eigentlich weftindifchen Gattun— gen, Kirk's Gatalog zählt weder eine Todus-| noch eine Sau- rothera- Art auf. Un Beobachtungen. über die Lebensweiſe ein— zelner Arten ift diefe wichtige Arbeit reich, So wird, um nur eins anzuführen, von Prionites bahamensis vie intereffante That: fache mitgetheilt, daß dieſer Vogel nah Art der Tukans feine Nahrung, Eidechſen, Schlangen ufw., mit der Spite des Schnabels ergreift und diefelbe mittelft einer emporjchnellenden Bewegung des Kopfes gleichlam in die Kehle hinabſtößt. In Bezug auf Portorico und Trinidad haben wir. bie Angabe einer Altern Quelle nachzuholen. Man findet nehmlich in Ledru’s Befchreibung der unter Baudin’s Leitung 1796. un= ternommenen naturwiſſenſchaftlichen Grpedition nach MWeftindien (Deutjche Ueberſ. Spreng. Biblioth. der Reif. Band 46.) ein kur— zes fehr unvollftändiges DVerzeichniß der Vögel Trinidads und ein weniger dürftiges der Vögel Portorico's, wahricheinlich ver— faßt von Mauge, welcher dieſer Unternehmung als Zoolog beygegeben war. Erſteres umfaßt 28, letzteres 88 Arten. Die meiſten derſelben wurden von Capt. Baudin der Pariſer Sammz lung einverleibt. Dieſen Catalogen zufolge würden auf Trinidad noch vorkommen: Ibyeter aquilinus (Falco nudicollis Daud.), Psittacus gouarouba Gm., Ps. melanocephalus, Ps. ara- canga Daud, Rupicola aurantia (?), Sarcorham- phus papa, Cathartes aura; auf Portorico Ibyeter aqui- linus, Cathartes aura, Strix nyetea, Psittacus guja- nensis, rufirostris et aracanga, Picus striatus, passerinus et carolinus, ° Saurothera vetula, Coceyzus dominicus et minor, Crotophaga major et ani, Turdus plumbeus, Mus- eicapa eoronata et ruticilla, Pipra musica, Rupicola au- rantia (2?) ete. Daß aber ferner Picus major, Picus ben- galensis Daud. et Parus caeruleus als auf Vortorico vor— kommend aufgeführt werden, muß gerechte Zweifel an der Zuver— Läffigfeit der Beſtimmung erwecken. Sinfichtlich der ſehr unwahr— fcheinlich Elingenden Angabe des3 Vorkommens von Strix nyctea auf diefer Tropeninfel wollen wir bewerfen, daß Serzog Paul Wilhelm von Würtemberg (einer jchriftlichen Mittheilung zus folge) diefe merfiwürdige Eule auf Cuba zwar nicht ſelbſt erlegte, wohl aber ein kurz zuvor erlegtes Gremplar in der Nähe des Ingenio de la Provideneia bey einem Schweizer nach deutjcher Art am Haufe angenagelt fand, Gründliche und umfafjende Unterfuchungen über Die Gattungen Todus und Saurothera verdanken wir Lafresnaye. Diefer Naturforicher glaubt die ſehr verworrene Spnonymie des Todus viridis ver Autoren folgendermaßen feftftellen zu müffen: (Rev. zool. X.) 1. Todus viridis (typus) Lafr. — Browne, Hist. of Jam. 1756., p. 476. — Rubecola viridis elegantissima, Sloane. — T. viridis, Gosse, Birds of Jam. p. 7. — Swains. Flycatch. Vign. Auf Jamaica. 2. Todus dominicensis Lafr. — Todier de St. Domingue, Buff. Pl. ent. 585. 1, 2. vol. 8. p. 95. — Todus, Briss. IV. p. 528. — Vieill. Galer. U. p. 198. pl. 124. Auf Domingo und Martinique, | 409 2 3. Todus’portorieensis, Ad. Lesson, 18383. — Less. Compt. Buff. (1847:) p. 263. — T. multieolor, Gould, Icon. Av. 1839. — T. multicolor, d’Orb. Orn. de Cuba, pl. 22. Auf Cuba und Portorico. 0 4. Todus mexieanus, Less. Ann. des Se. nat. 1838. — Compt. à Buff. (1847.) p- 263. Um Tampico im Mexico. 5. Todus subulatus, Gould in Mus. Soe. Lond. von Domingo. Lafresnaye fcheint geneigt, diefe Art nur für eine DVarietät des T. dominicensis zu Halten. Er unterfcheibet ſich von letzterem durch den auffallend ftärfer zugefpisten Schnabel, Die Saurothera-Arten wären nach Laf res nay e's Unterfuchung ſo feſtzuſtellen: 1. S. jamaicensis, Lafr. — Cuculus major rostro longiore et magis reeto, Sloane. — C. jamaicensis, ma- jor, Klein. — €. vetula, Gm. — S. vetula, Gosse. Auf Jamaica. 2, S. dominicensis, Lafr. — Cuculus jamaicensis longiroster, Briss. (excl. synon.) — Le Tacco, Buff. enl. 772. (exel. syn.) Auf Domingo. 3. S. vetula, Vieill. Gal. pl. 38. p. 25. (exel. synon.) Das Vaterland nicht befannt. 4. S. Merlini, Ram. de Sagra. tinique. Wir fügen hinzu, daß auch der Herzog von Würtemberg die auf Domingo vorfommende Art beftimmt untericheidet. — Sihließ- lich haben wir einer neuen Cymindis-Art von Cuba zu gedenfen, welche Sohn Caſſin in Silliman’s Journal für Sept. 1847, beſchreibt und welche er C. Wilsonii nennt. Das’ Erenplar bes findet jich im academiſchen Mufeum zu Philadelphia. Unfere Vermuthung, daß Corvus’ erythrophthalmus, Pr. Wür- temb. identisch feyn möchte mit O. americanus Aud., war irrthümlich; erfterer bildet eine ausgezeichnete neue Art. | Bon Cuba und Mar: Naturgefchichtliches aus den Vereinigten Staaten von Nordamerica, Die Flüge des Petersuogeld (Procellaria pelagica Linn , Hydrobates Faeroeensis Graba et Brehm. , Thalassidroma Wilsonii Bonap. Synop. p. 867.), welche unier Schiff, feitdem es den Ganal verließ, ununterbrochen begleitet hatten, gewährten mir auf der ganzen langweiligen Seereife eine anges nehme Unterhaltung; Denn es vergieng buchftäblich fein einziger Tag bis zu unferer Ankunft im Delaware-Fluſſe, ohne Daß fie fich zeigten. Der Flug des kleinen Vogels iſt leicht und ganz ſchwalbenariig. Hatte ich zuweilen mehrere Stunden lang feinen einzigen gefehen, fo erfchienen plötzlich Schaaren von fünf: zig und mehr, oft aber auch nur zwey oder drey. Sie blieben vorzugsmeile in den Wellenfurchen hinter dem Schiffe, feltener flogen jie an deſſen Seiten oder vor Demfelben hin. Dft warf ich ihnen fleine Stürfe Speck oder Fett in das Meer; fie bes merften das Geringfte jogleib und flatterten um daſſelbe herum, indem ihre Füße faum die Oberfläche des Waffers berührten. Nehme ich den hieſigen Colibri (Trochilus colubris Zinn.) aus, jo habe ich nie einen Vogel gefehen. deſſen Flattern dem eines Schmetterlings, auch in. der Haltung der Flügel, fo ſehr gliche, ald das Des Petersvogels; es iſt unbefchreiblich reizend. Sp wenig jemals einer Diefer Vögel Brod, überhaupt etwas An» deres, als Speck uud Fett aufnchmen wollte, jo menig gelang Iſis 1848. Heft 6. — — — — 410 es mir, einen mittelſt einer kleinen Fiſchangel, mit welcher ich verſehen war, zu fangen, ungeachtet unſer Capitain mir Goffnung Dazu machte und einige Knaben auf dem Schiffe ſehr eifrig wa— ren, meine Bemühungen zu unterftügen. Während die deutichen Ornithologen und der americanifche Nuttall verfichern, daß Die Ihierchen auf den Färöern brüten, weißt ihnen Wilfon bie Bahama- und Bermuda -Infeln, wie Florida für diefes Ge- ſchäft an, Audubon auch Nova Scotia. Wie dem auch ſeh, die Flugkraft diefer Vögel ift wirflich erſtaunenswerth; viel- leicht gibt es kaum etwas Aehnliches in der Natur. Uebrigens bat die Aufklärung unferes Jahrhunderts auch die Matrofen von ihrem Aberglauben geheilt; wenigftens ſah ich bey Eeinen ber unfrigen irgend ein Zeichen der Furcht vor den Vögeln. Der gewöhnliche Name, den ſie ihnen geben, ift mother Carey’s chiekens; fein Uriprung verliert fi) in Ungewißheit. Nur einmal ſah ich einen folcyen Vogel im Tauwerke unſeres Schif- fes ſitzen; es war ziemlic) fpät am Abend, und einer der Steuer: leute zeigte ihn mir. Die Erfeheinung der Vögel in größerer oder geringerer Zahl hat während unferer Neife niemals Sturm verkündigt. New-Foundland gegenüber, wo immer Dichte Nebel herrſchen, fah ich, als wir zuerft Eißberge bemerkten, noch eine andere Species des Sturmvogeld, jedoch war ich außer Stante, fie zu beſtimmen. In der Nähe der americanifchen Küſte, etwa unter dem 420 N. Br. flog ein großer dunkel gefärbter Vogel über unfer Schifi, aber in fehr bedeutender Höhe. Der Anblick der americanijchen Küfte, wenn man in den De- Taware hineinfährt, it dem von Norddeutſchland außerordent- lich ähnlich. Der Boden ift ſandig und mit führenartigen Baͤu— men bewachfen. Mit gefpanntejter Aufmerkſamkeit blickte ich um mich und ergößte mich befonderd an manchen mir neuen Baumformen, namentlich an den hiefigen Cedern, Die Dichtbelaubte, dunfelgrüne, ſehr regelmäßig Fegelförmige Wipfel bilden; auch) bewunderte ich Die wunderfchöne Lage mancher Städte an dem majeſtätiſchen Strome und am Abhange fanft anfteigender Hügel. Nur einige Waſſervögel ſah ich noch auf dem Fluſſe und hoͤrte die lieblihe Stimme eines Fleinen Sängers vom pennfplvanifchen Ufer her. ' In Philadelphia ſah und hörte ich zuerft den viel gepriefenen Epottsogel (Turdus s. Orpheus polyglottus), deren da viele in Käfichen gehalten werden. Er ift ſehr ſchlank gebaut mit außerordentlich langem Schweife, wie alle Turdi, denen man den Namen Orpheus gegeben hat, nehmlich rufus und felivox, Sein Gefieder ift grau; er hat eine weiße Winde auf den Flü— geln, am Unterteibe ift er del. Ale americanifchen Ornitho— logen fämpfen für den unbedingten Vorzug befjelben vor unferer Nachtigall; wenn ich aber auch gern geftehe, daß feine Stimme fehr vol und ſchön, und daß fein Talent der Nachahmung be— wundernswürvig ift; fo fonnte ich Doch, mit fo günftigen Vor— urtheilen ich auch gekommen war, durchaus feine Vergleichungen anftellen, einmal weil der Character des Gefanges beider Vögel jede unmöglich macht, und weil ich zweitens wirllich den Schlag der Nachtigall nach meinem Gejchmade dem des Spottvogels unendlich vorziehe. So urtheilten auch die Meinigen und viele andere Deutjche, Die ich um ihre Anficht befragte. Der Gefang des Spottvogeld ift fehr laut; er ertönt anhaltend in der Stille der Nacht, vorzüglich bey Regen und beim Heranziehen eines Gewitterd. Auch fchien mir der Mondichein den Sänger gar fehr zu befeuern. Seit ich Hier bin, habe ich jehr oft gelefen, man müffe, um den Vogel recht zu würdigen, ihm hören, wo 26” 411 er lebe; da entfalte er die bezaubernde Macht ſeiner Stimme, indem er mit ſeinem natürlichen Geſange die von andern Vögeln erborgten Töne miſche; im Bauer fen fein Geſang nur künſtlich. Noch hat es mir nicht gelingen wollen, ihn in Maryland oder Virginien zu belauſchen, wiewohl ich nicht denke, daß dieß meine Anficht ändern werde, fo gewiß ed auch ift, daß ein jung aufs gezogener Vogel nie dag wird, was ein altgefangener oder im Freien lebender iſt. Die vorzüglichſte Eigenſchaft der Spott⸗ droſſel bleibt doch eben ihre Nachahmungsgabe auch im wilden Zuſtande, wie alle Kenner eingeſtehen. Er wird ſehr einfach mit Maismehl in Waſſer oder Milch und gelegentlich mit etwas Fleiſch ernährt, bey welchem Sutter er ſich Sahre lang hält. Gr font im Bauer feinen langen Schweif ſehr, ſo daß ich mich nicht erinnere, jemals einen anders, als mit unverletztem Schweife geſehen zu haben. Man kauft ihn in Philadelphia jung das Stück zu 1 bie 2 Dollars (à 1 Nthlr. 12 Ggr.) uns gefähr) ; alt Foftet er 10 bis 15, in Boſton 20 bis 30 Doll. Borzügliche Sänger werden zuweilen mit 50 bis 100 Dollars bezahlt. } Sp vorgerüchte Jahreszeit — ich Fam gerade am 4. July in Philadelphia an, an jenem enthuftaftifch gefeherten Tage der er: rungenen Unabhängigkeit, und Die entfegliche Hitze von mehr als 300 R., die herrfchte und die felbit am Abend und während der Nacht fich nicht zu vermindern ſchien, weil entweber durch die Lage der Stadt fern vom ber See, ober durch ihre ‚Größe jeder Luftzug verhindert wird, gaben mir feine Selegenpeit, ir⸗ gend einen Eindruck des Vogelgeſanges im Freyen mir zu ver⸗ fchaffen. Ich gieng zwar oft hinüber an das linfe Ufer des Delaware in den Staat New-Jerſehy, weil Da ein kleines Stück Wald befindlich iſt, welches der Cultur noch nicht zum Opfer fiel; aber ich hörte Da nur Den wunderlichen Auf des Katzenvogels (Orpheus felivox), der genau dem Geſchreh einer Kate gleicht. Auch ſchoß ich dem Vogel da jpäter und bie braune Drofiel (Turdus s. Orpheus rufus); allein unbefannt mit dem fehnell zerfegenden Clima America's mußte ich Die Vögel ſchon am Tage darauf wegwerfen, ungeachtet ich ſie im Keller aufbewahrt hatte. Im September jagte ich oft nach Vögeln in ben ſumpfigen Niederungen des Delaware, nur war dieſe Be⸗ ſchaͤftigung nicht ganz gefahrlos wegen der Menge der Jäger, die son und nach allen Seiten hin jchoffen. Es famen wirflich auch einige Unglüdsfälle in der Zeit vor. ine lebendige Ralle (Rallus virginianus), die ich kaufte, ließ fich nicht erhalten; fie war ſchon zu ſehr gefchwächt, als ich fie befam. Ungeheuer war Die Menge von Quiscalus versicolor Vieill. Audub. Bonap., Gracula quiscala Linn. Wils. trog des unauf— hörlichen Schießend unter fie. Außerdem fand ich noch viele hiefige Sylvien (Sylvieolae Nutt.; fie find gewiß America eigenthümlich), Die ich aber alle nicht beftimmen fonnte, weil ich theils noch nicht orientiert, theils fonft beſchäftigt und noch ohne geeignete Bücher war. Manche Ereurfionen dem Delaware hinauf nach dem zomanz tifch gelegenen Manahunk, zwey Stunden von Philadelphia, und durch das laufchige Felsthal, durch welches ein heimliches Flüßchen, die Wiffahiecou wie ein Bild der Unſchuld und Nude dahin gleitet, nah) Germantown waren in ornitholo: giſcher Hinficht fir mich ohne Bedeutung; ich fah faſt nur Mei: fen, namentlid) Parus atricapillus Linn. Wils., die jo ehr der deutſchen Finken-(Kohl-) meiſe ( Parus major) in Allem gleicht, nur nicht in dem Tone Pnik, daß man bey einem flüchtigen Blicke glauben Fönnte, Diefe vor fich zu haben, Nur 412 in Manayunf faßen auf ben gereiften Diftelköpfen Schaaren des americanifchen Stieglitzes (Carduelis tristis, hier black win- ged yellow bird genannt). Der Vogel hat die Größe, den Lockton und den Gejang bes beutfchen Stieglies, aber die Farbe eined ſchön gelben Ganarienvogeld mit fchwarzen Flügeln. Ich fand ein Neft deffelben am 24. Septb.; es enthielt Junge. Der Dogel fängt immer erft im Julius am zu brüten, was unter ben hiefigen Vögeln einzig und ohne Beyfpiel ift. Einige Raub— vögel fah ich auch in der Luft Freifen. Am Ende ded September trat ich eine bebeutende Reife an über New: Morf und Bolton durch die Staaten New-Hampfhire und Vermont, dann quer Durch das Gebirge, Die Green moun- tains nah Troy am Hudfon, und auf Diefem zurück nach New— York, von da wieder nach Philadelphia. In der Nähe von Bofton entzückten mich zahlreiche Flüge des blauen Vogels (Sia- lis Wilsonii), Die untermifcht mit Finkenarten umberftreiften. Der Rüden, Kopf und Schweif des Thierchens ift vom herrlich- ften Stahlblau, und man fann ſich nichts Reizenderes denken, ald e3 im Sonnenfcheine fliegen zu fehen. Der Vogel gleicht dann einem blauen Pfeile, der durch die Luft dahin fährt. An der Bruſt ift er ziegelroth, amı Unterleibe weiß. Das Weibchen, dem die Jungen ähneln, ift weniger ſchön; das Blau ift grau überflogen und Das Roth verwifcht. Bekanntlich) werden dieſe Vögel und die Schwalben hier fehr begünitigt; man fieht in Städten fowohl, ald auf dem Lande meiſtens Firchenähnliche Eleine Häufer, welche oben an hohen Stangen oder au den Mauern der Gebäude befeftigt find: in ihnen errichten Die Vögel ihre Nefter, und erziehen die Jungen. Sonſt niftet der blaue Vogel in Baumlöcher, gewöhnlich Dreymal des Jahres. Don der erften Hälfte des Septembers an, fieht man zahlreiche Flüge befonderd auf Wiefen und an baumbepflanzten Wegen Heuſchre— en fangen. Es gelang mir in dieſem Herbſt nicht, ein altge- fangenes Männchen am Leben zu erhalten, ungeachtet ich ed mit Heuſchrecken fütterte. Die ſchnelle Reife von Bofton durh New-Hamſhire nach Vermont gab mir Feine Gelegenheit zu irgend einer Bemerfung. In Brattleboro, einer fleinen Stadt im Staate Vermont, am herrlichen Connecticut zwifchen Bergen romantifch gele— gen, blieb ich beynahe vierzehn Tage lang und machte, wiewohl anfanas mit fehr unvollkommenem Jagdgeräthe verfehen, täglich Ereurfionen. Freylich muß ich befennen, daß mich die Herrliche Gegend, Die ganz den Character ded Thüringerwaldes hat, mit ihren unzähligen Hügeln, Bergen, Thälern, Schluchten und Fel- fen zu fehr feifelte, als daß ich eifrig nach Vögeln oder andern Thieren hätte jagen follen. Oft befuchte ich phantaftifch Die Fel- fen binabhüpfenden Cascaden, oft die Wafferfälle, die überall wie im luftigen Spiele taumelnd in die Thäler fpringen; oft ftand ich oben auf erhabenen Puncten und ergögte mich an den male- rifchen Fernfichten, die mich nicht felten an mein Thüringifches Vaterland erinnerten. So glaubte ich einmal wirklich die alte Leuchtenburg be) Jena vor mir zu fehen. Sch ſchoß aber doch auch einige Vögel, namentlich Turdus minor, die man für eine Nachtigall halten möchte, wenn man nicht die großen, herzs fürmigen, dunfeln Flecken an der Bruft ſähe; ferner Regulus tricolor Aud., Sylvia regulus Wils. (Wilfon hat das Männchen, Bonaparte das Weibchen abgebildet) nebft einigen Finken. Ic fah Den Garrulus cristatus, fieng eine Schlange (Coluber sirtalis), wie einige Salmander in einem ftehenden Gewäſſer. Die Scenerie der nordamericaniſchen Wälder im Herbſt genoß 413 ich auf dieſer Reife in vollen Zügen. Sie ift oft gefchilbert, aber nie wird irgend eine Schilderung auch nur eine annähernde Vorftellung von ihrem Zauber zu geben vermögen. Die außers ordentlich große Menge verichiedener Baum und Straucharten, die hier neben und durch einander wachjen, und die fehon während des Frühlings und Sommers die fchönften Schattierungen vom lichteften Gelbgrün 6i8 zum fatteften Dunfelgrün hervorbringen ; ferner der Umftand, dag überall Nadel» mit Laubholz vereinigt wächſt, bewirfen die herrlichjten Contrafte. Gegen dad Ende bed Septemberd, noch vor den erften Fröften, ficht man fid) die Ahorn= arten gelb färben; bald werden fie Dunfelroth und wetteifern dar: inn mit dem Sumach, Der in mehreren Speried hier mächft. Dazwifchen ſieht man Gelb in allen Nüancen, eben jo Grün, auh Braun. Dieje mannichfachen Abftufungen, Gruppierungen und Mifchungen der Farben verbunden mit dem Anblide der ganzen Landſchaft mit den weißen Käufern, die alle Säulenhallen und grüne Fenfterläden haben, mit den Hügeln, grauen Felſen, Flüſſen und Seeen verleihen dem americanifchen Herbſte einen fo eigenthümlichen, den ganzen Menſchen fejfelnden Character, dag damit fchwerlich irgend etwas Anderes Fanıı verglichen werden. Vermont iſt auch der eigentliche Ahornzucker-Staat; man ſieht die Spuren der Anbohrungen an allen erwachſenen Zuder: ahornbäumen. Die Deffnungen find ziemlich ſorglos Durch hin— neingetriebene Pflöde verfchloffen, ohne daß die Bäume von dieſer an jedem jährlich wiederholten Procedur zu leiden ſcheinen. Seitz dem der Rohrzuder fo fehr billig geworden ijt, kann die Ahorn— zuderfabrication nur im Kleinen für einzelne Familien vortheil— haft jenn, und zwar in Gegenden, mo dad Brennmaterial noch feinen Werth hat. Die Notwendigkeit, den Ahornfaft, der bins nen 24 Stunden gewonnen ift, jedesmal dann zu verfieden, weil er bet) längerem Stehen unfehlbar fauer wird, trägt auch Das Ihrige Dazu bey, jenen Zweig der Imduftrie umftändlicher zu machen, ald die tafcheilende Zeit noch geftatten will, und ihn alfo zu beichränfen. Während ich die Green mounfains, ein an Naturfchönheiten reiches Gebirge, mit oft Faum gelannten, wenigſtens kaum noch gewürdigten mineralifchen Schätzen kreuzte, fah ich eben fo wenig irgend etwas für die Naturgefchichte Intereffantes, als während meiner Fahrt auf dem herrlichen Hudſonfluſſe von Iron big New: Morf. Die Ufer deffelben gleichen denen des Nheines gar fehr, wiewohl fie bey weitem nicht fo Hoch find. An manchen Stellen breitet fih der Strom zu einem weiten See aus, fo daß man in der Mitte fahrend, die Daran liegenden Häufer in großer Ferne liegen ficht. Es ift hier nicht der Ort, denfelben zu fchils dern; nur fann ich theild die Herrliche Lage von Weftpoint, der americanischen Militairfchule, wo der als Naturforfcher bes kannte Prof. Bailey ald Lehrer wirft, nicht unerwähnt laffen, theils muß ich es menigitens berühren, daß überall an den Ufern des Hudſons denfwürdige Pläge gefunden werden, welche im Befreyungsfriege ihre Bedeutung erlangten. Kaum war ich an dem Orte, den icy zu meinem bleibenden Aufenthalte erwählte, einigermaßen eingerichtet, jo ftrebte ich mich in der Gegend für naturgefchichtliche Ereurfionen zu oriens tieren. Diefelbe ift für dergleichen Zwede überaus günftig. Etwa zwey Stunden von dem atlantiichen- Meere entfernt, bietet fie Die größte Abwechſelung von Thälern und Höhenzügen; Wald und Flur, Flüſſe und Bäche nebit einer großen Menge von Seen, wie ungeheurer Felfen und fumpfige Moorgründe eignen fe zum Aufenthalte ſehr verfchiedener Thiere. Gleichwohl war der 414 nächfte Eindrud, ben die Natur Hier auf mich machte, der einer großen Leerheit an Thieren. Oft gieng ich tagelang umber, ohne irgend einen Vogel zu fehen. Im Anfange des Winters ſchoß ich zwey alte Männchen und ein folches Weibchen des Kreuzſchnabels (Loxia curvirostra Linn.), ferner ein Männchen des Schneefinken (Fringilla hiemalis Linn.). Mehrmals fah ich Den Garrulus eristatus und oft die hiefige Krähe (Corvus Americanus) ; diefe jedoch ift fo vorfichtig, daß es mir ſelbſt bis jegt noch micht gelungen ift, fie zu erlegen. Don den Maffen von Eichhörnchen, deren ich überall erwähnen hörte, waren nur die Spuren im Schnee zu fehen; nur ein— mal lief Sciurus Hudsonius, welcher dem deutſchen Eichhörn- chen außerordentlich ähnlich ift, vor mir iiber den Weg. Im December d. v. Jahres hatte mein Sohn, als er Abends um 9 Uhr von einem Bekannten zurüdfehrte, einen fo fonder- baren Vorfall mit einem Stinfthiere (Mephitis americana), daß jeder Americaner, welcher davon hörte, behauptete, nie etwas Aechnliches erfahren zu haben. Mein Sohn nehmlich bemerkt, in- dem er langſam einen viel benugten Fahrweg am. baumfreyen Abhange eines Hügeld herunter geht, Daß ein vierfüßiges Ihier unter Ausftoßung von zum Theil wunderlichen, Enurrenden Tö— nen quer über das Feld langſam auf ihn zukommt. Begierig zu fehen, was für ein Ihier es fey, und mas es beabfichtige, bleibt er ftehen, e8 zu erwarten. Auch zögert es nicht Tange, fondern fält ihn, nahe genug gefommen, fo fort an und beißt fih in den untern Theil feiner Beinfleider feft. Nur mit Mühe vermag er es vom fich abzufchütteln, und es durch Fußtritte zu tödten. Mit feiner Beute beladen, kehrte er vol Freude heim; die Dunkelheit des Abends und der Eifer, des Thieres Herr zu werden, hatte ihm nicht verftattet zu bemerfen, was wir fogleich fanden. Es verbreitete ſich, als wir Die Sausthür öffneten, uns geachtet der Knabe noch) ziemlich fern war, ein jo durchdringen: der, abicheulicyer, übrigens -noblauchähnlicher Geruch, der gleich das Haus und alle Zimmer durchdrang, daß wir alle über Die Natur der gemachten Beute nicht zweifelhaft bleiben Eonnten. Einige und befreundete Familien, Die und eben befuchten, bra— chen eilig auf; wir zum Haufe Gehörenden fonnten das freylich nicht. Der Geruch war wahrhaft fürchterlich; er wirkte auf mic) und einige lieder meiner Familie wie ein Brechmittel. Alles Lüften, Räuchern u dgl. Half Nichts; nur der Zeit blieb es vorbehalten, und nad) und nach eine geläutertere Atmofphäre zuzuführen. Selbſt nad) Verlauf eines Monates war ber Ge- ruch zu fpüren, wiewohl doch nicht das getüdtete Stinfthier felbft, fondern nur ber Knabe mit feinem, von demſelben beneßten Klei— dern in das Haus gefommen war. Seine Stiefel rochen, wenn fie warm wurden, über vier Monate lang, troß Dem, daß wir fie in’ den Rauch hHiengen und mit Chlorwaffer und Chlorkalk behandelten. Das Thier festen wir dem Schnee und dem Froſte aus; denn ich gedachte ed auszuftopfen. Leider! war es ent: ſchieden unmöglich, und ich mußte es gefchehen laſſen, daß es im Garten vergraben wurde; indeß fonnte man die Stelle, wo dieß gefchehen war, noch im Auguft d. 3. durch den Geruch finden. Sch habe fehr häufig diefen Geruch im Frehen da bemerkt, wo ein Stinfthier worübergegangen war. So ſcheint nahe bey mei- nem Haufe ein beliebter Wechfel dieſer Thiere zu feyn; man kann, verfolgt man den dieſen freuzenden Fahrweg, auf 50 Schritte in die Runde es faum aushalten. Oft verfündigt plöß- lich entftehender Geruch das Herannahen eined Stinkthieres; man verfchließt dann eilig Thüren und Fenſter auf das bichtefte. Deffenungeachtet dringt er in die Käufer, ohne aber Länger 415 darinn zu bleiben. Es fol im, Frehen, feiner. Meberlegenheit über feine Feinde ſich bewußt, ſehr langſam gehen; manche Hunde aber werden Doc) nicht abgeſchreckt, fondern beißen es tobt, wo fie es finden. Einen folchen bejigt einer meiner Nachbarn, Das Ihier raubt gern junge Küchlein, um derentwillen man vor ihm ſehr auf feiner Hut feyn muß. Der eine von den Söhnen Audubon’s, der kürzlich von einer naturhiftorifchen Neife nach Texas zurückgekehrt ift, hat verjchiedene Species der Mephitis von dort mitgebracht. Je weniger mir der Winter gebracht hatte, defto ergiebiger erwies fich der Frühling, Im Ausgange des Februars Echrten bereits die Wanderdroffeln (Turdus migratorius, bier Robbin genannt) zurüd. Sie führen den Namen fehr uneigentlid);, Denn e3 find wahre Strichvögel noch unter 429 30 N. Br., unter ber ich lebe... Zwar jah ich jie nicht an meinem Wohnorte, der hoch am Abhange eines Hügels liegt, aber wohl eine ‚Stunde von hier in einem warmen Thale zu jeder Zeit des verfloffenen Winters. Im März erlegte ic) Picus villosus. Die kleinen Eichhörnchen (Sciurus striatus Klein., Sec. .carolinensis Briss.) famen in großer Vienge aus ihren Erdlöchern ‚hervor, und erfüllten Die Wälder mit ihren gellenden Pfiffen. Schaaren von Fröfchen fchrieen in den Sümpfen, manche mit vogelartigen Tönen, manche mit folchen, daß man eine. ftraff zwilchen zwey feften Puncten ausgelpannte, abwechſelnd gejdmellte dicke Darm: faite hätte glauben follen tönen zu hören, Die Fringilla me- lodia ließ überall auf den hölzernen Umzäunungen Der ‚Felder (Bencen) ihren kurzen Gefang hören. Ich traf den Lepus Americanus Erxl., L. Hudsonius Pallas. oft; Arvicola hirsutus war mir ſchon vorher nicht felten aufgeſtoßen. Noch fpäter erfchienen Die Schildfröten und Schlangen, von denen ich weiter unten noch bejonders Iprechen werde. - Inder Mitte Des May waren die meiften Vögel da; Nefter jedoch waren um dieſe Zeit nur wenige vorhanden. Die meiften wurden von Dem an- gegebenen Zeitpuncte an erft gebaut. Ich hörte den Ruf des Caprimulgus vociferus Wils., Antrostomos vociferus Bon, der genau Elingt, wie Die Sylben Wippurmill, wie der Vogel bier auch genannt wird. Diefer Nuf hat etwas Wunderlicbes ; man hört ihn Anfangs vom Hereinbrechen des Abends am. die ganze Nacht hindurch, nach und mach erjchallt er immer ſpäter, bis er zulegt ganz aufhört: Vor dem beginnenden Zuge des Vogels am Ende des Auguſts, hörte ich ihn dieſen Sommer wie— der, nur nicht fo anhaltend. Unter den biejigen Eingvögeln fteht Orpheus (Turdus) ru- fus, die braune Droffel, hier Trasher oder ferruginous Trush genannt, unbezweifelt oben an. Der Geſang dieſes Vogels gleicht allerdings dem des deutſchen Turdus musicus, dem er freylich, wie es mir jcheint, an Kraft weicht; auch fehlen ihm Die herrlichen lauten Pfiffe. Dagegen bat die braune Droffel feinen einzigen unangenehmen Ton. Cine nahe bey meinem Daufe rief Dasid, jo dab es ein Sproffer gewiß nicht. befler kann. Das Ihier ift ſehr ſchlank und ſchön und beweift großen Muth, wenn feinem Nefle Gefahr droht. Seine gelbgefaͤrbte Iris gibt ihm ein eigenthümliches Anfehen ; auch Das rothbraune Gefieder mit der grauweißen, gefleckten Kehle und Bruſt und den weißen Binden auf Den Flügeln kleiden ihn ſchön. Das Neſt findet man niemals im Walde, ſondern außerhalb deſſelben auf Dem frehen Felde, oft über zweyhundert Schritte davon entfernt, unter einem Buſche auf der blogen Erde, oder in einem folchen. Einmal traf ich es auch im einem Buſche auf einem mit Bäu— men bewachſenen Feldhügel. Der Vogel ift ſowohl- auf dem 416 Frühlingszuge, ald beim Nefte mit: einem Cchlaggärnchen Teicht zu fangen; bie Jungen erzieht man, wie Die der Deutichen Drojf- fen. Ich hörte hier oft jagen, eine altgefangene braune Drofjel fen im Bauer nicht zum Singen zu bringen; dad werde ich nun jchnell genug erproben, weil ich deren ein halbes Dutzend, alte und junge, bejige, Der braunen Droffel im Gefange folgt der Katzenvogel (Mimus felivox Bon., Turdus felivox Pieil. — Orpheus felivox Aud. (Birds of North America, nicht im größeren Werke), Turdus lividus Wils.). Cr ift bedeutend Fleiner, als Die vorhergehende, grauſchwarz oder ſchwarzgrau gefärbt mit tieffchwarzer Kopfplatte. Der Gefang des Kaßenvogels, Der feis nen Namen von einem unangenehmen, durchaus Fagenartigen, in Angft und Gefahr ausgeftogenen Yaute erhalten hat, Elingt wie der leiſe Geſang des deutſchen Mönches (Sylvia atricapilla); er ift überall grasmückenähnlich, nur bedeutend lauter. Es gibt Individuen, deren Melodie jo Lieblich und ſchön ift, Daß man fie bewundern muß. Trotz Der Verfolgung, dem das harmlofe Ihierchen in manchen Iheilen von Nordamerica ausgelegt ift, weil man e8 der Zerftörung mancher Gartenfrüchte bejchuldigt, findet ſich der Kagenvogel überall in Menge ſowohl als Bewoh— ner der Wälder, als bufchiger Gärten. Sein Neft ift ſtets in einem Dichten Strauche oder in den untern Zweigen eines Tanz nen= oder Cederbaumes erbaut, häufig ganz nahe bey menſch— lichen Wohnungen. In der Gefangenfchaft gibt e8 kaum einen zutraulicheren, angenehmern Vogel, ats ihn. Er wird gefangen und behandelt, wie jede andere Droſſel. Hierbeh will ich bemer- fen, Daß das für dieſe bier gewöhnliche Futter, Maismehl mit Warfer oder M.Ich, welches auch andere infectenfreffende Dögel und Finfen als Zufoft erhalten, ſich mir als ausgezeichnet bewährt. An 25. May d. I. kehrte ich von dem, Fange eines Paares der braunen Droffel heim, deſſen Junge ich ebenfalls mitnahm, als ich Das Nıft eines Kleinen gelben Vogels bemerkte, den ich ſchon oft vorher gejehen hatte, ‚ohne von ihm etwas Anderes zu wiffen, ald daß er zu den Splvien gehörte. In dieſem Neſte waren Drey junge, noch jehr Kleine Vögel. Es gelang mir nicht jo fihnell, wie e8 wegen Der. gefangenen Drofjeln nöthig war, der alten, zu dem entdeckten Nejte gehörigen Vögel habhaft zu werden; Daher mußte ich mid) denn Damit begnügen, Das Meft mit den Jungen allein mit mir zu nehmen. Nach Kaufe ges fommen, bemerkte ich erſt, Daß Die Drey in. dem Nejte befindlichen jungen Vögel von gar ſehr verfibiedener Größe waren: einer von denſelben war ‚größer, als ein junger Sperling, Die beiden andern faſt jo Flein, wie junge Zaunföniges Die genauere Un: terſuchung zeigte noch eine Menge anderer Unterſchiede in Der Schnabel- und Fußbildung, in Der Farbe des Rachens und der geichloffenen Augen, fo wie in Der ganzen Geftalt des Körpers. Die £leineren Jungen gehörten der Sylvicola aestiva Swains., Sylvia aestiva Lath., Sylvia eitrinella Wils. ( bier Summer yellow bird) an; Daß Der größere cin junger Kuhvogel (leterus pecoris Temm., Audub., Emberiza pecoris Wis, Fringilla pecoris G@mel., Molothrus pecoris Swaius. Bon.) fey, durfte ich nicht bezweifeln, da es mir befannt war, Daß Diefer Vogel mit dem deutſchen Kuckuke die Gigenthümlichkeit theilt, feine Eyer in Die Nefter anderer Vögel zu legen, ftatt jelbft zu niften. Ich erzog Die jungen Wögel und. befige in dem Kubvogel ein ſchönes Männchen. Zu Anfange des Junius nahm ich ein Ey des Kuhvogeld aus Dem Mefte der Wilſonsdroſſel 417 (Turdus Wilsonii), welches ich im nächften Jahre meinem ge- liebten Freunde Brehm fenden werde. Bekanntlich iſt Wilfon der erfte Ormitholog, welcher auf dieſes Factum aufmerffam machte. Wenn er jedoch der bey ihm ©. 193. (Ausg. von Dr. Brewer. Bofton 1840. 8.) befindlichen Beobachtung des Dr. Potters in Baltimore, daß man ftet3 nur das Junge des Kuhvogeld, nie Die desjenigen in dem Nefte finde, der das Ch habe ausbrüten müßen, nicht widerfpricht und deßhalb benftimmt: fo wird Diefe Durch meine oben erzählte Erfahrung widerlegt. Doch bat ſchon Nuttall dieß, wiewohl nicht ausdrücklich, doch durch feine Angabe ©. 194. Band 1. (Landbirds). Zweyte Ausg. Bofton 1840. 8. gethan. - Um fo mehr it es Daher zu verwundern, daß Audubon in feinem neueften Werke (Birds of North America) Bd. 4. ©. 19. (unten) gerade wieder Daffelbe fagt, was Wilfon fälfchlich ges lehrt hatte. Gin Naturforicher von folcher Bedeutung, wie Au—⸗ dubon iſt, ſollte fich ein foldyee Ignorieren der Vorgänger auch in den geringfügigften Dingen nie zu Schulden kommen laſſen: er fchadet dadurch gar jehr, weil nur Wenige in Der Lage und geneigt find, immer wieder von born anzufangen und das Material kritiſch zu fihten. Konnte er vielleicht im vor: liegenden Falle auch Nuttall's Angabe nicht Durch eigene Beobachtung betätigen, ſo war Diejer al8 ein Drnitholog von fo raftlofem Fleiße und von fo unverdroffenem Forſchungseifer denn der AUnführung und Berückſichtigung werth. MWilfon bemerft ©. 190. (in der ermähnten Ausgabe), er babe nie mehr als ein Ey des Kuhvogels in dem— felben Neſte gefunden; Nuttall bat (©. 194.) deren oft zwey Darinn angetroffen; Audubon wiederholt S. 19. die Angabe Wilfon’s, abermald ohne Erwähnung feines naͤchſten Vorgängers Nuttall. Ih fann hierüber nun noch nichts aus eigener Beobachtung jagen; fo viel aber fteht feft, daß Audu— bon, wie ich durch viele andere Facta nachweifen Fünnte (3. B. um noch eins anzuführen, Hinfichtlich der Eher der Carduelis tristis, deren Farbe und Zeichnung Wilfon und Audubon ganz falfch ang-ben, während Nuttall, um Wilfon zu ver: beffern, eine große Zahl von Meftern dieſes Wogeld im botani: fhen Garten zu Cambridge forgfältig unferiucht bat; ferner noch Die unrichtige Angabe über den Neſtbau dieſes doch fo überaus gewöhnlichen Wogels), oft zu feinen Nachtheile von Wilfon abhängig und nicht Eritifch ift. Auch bat- er dem Männchen des Kuhvbogels ein ganz natunvidriges Colorit in fei- ner Abbildung gegeben. Das Thierchen ift nicht graußraun an Kopf, Nacken, Hals und Schwanz, ſchwarz am Unterleibe und blaugrau auf den Flügeln; ſondern es ift ganz und gar ſchwarz überall mit herrlichem blauen und grünlichen Schimmer im Sonnenlichte. Ih bin Davon fern, Audubon's verdienten Ruhm Ärgend- wie fihmälern zu wollen, der ganz unabhängig von meinem Lobe oder Tadel feititeht; aber die Wahrheit ift größer, als das Anjehen eines Menfchen, und wäre er auch der bedeutendfte, Der Irrthum eines berühmten Mannes ift Doppelt und dreyfach gefährlicher, als der eines ‚unbefannten. Was mich betrifft, fo leugne ich nicht, daß ich die Angaben AUudubon’s, die ich nicht “prüfen kann, nad) folchen Bemerkungen oft im Zweifel ziehe. Was ein Naturforfcher nicht ſelbſt gefehen hat, fol er nie jo erzählen, als hätte er es geſehen, am wenigiten, wenn tüchtige Maͤnner unmittelbar vor ihm das Gegentheil lehren. Einen ſehr ſchönen Anbli gewährt das Männchen des Bal— timore-Oriols — bier fine hang bird ober golden robin is 1848. Heft 6. | 418 genannt (Teterus Baltimore Daudin, Oriolus Baltimore Wilson.). Sein brennend rotbgelber Unterleib glänzt herrlich im Sonnenfcheine, und macht mit dem grünen Laube der Bäume den fchönften Gontraft. Sein Neft ift außerordentlich Funftreich verfertigt, und hängt an dünnen Zweigen hoher Bäume wie ein Beutel. Im der Gefangenfchaft wird er ungemein zahm. Sch fieng innerhalb weniger Tage im Auguft 9 Stück, von denen ich aber nur 3 behielt, in einem gewöhnlichen Schlagbauer, in welchem eine Fringilla melodia faß. Der Gefang dieſes Vogels ift jehr angenehm und voll; indeß find die Individuen hierinn ſehr verfchieden. In den legten Tagen des May gieng ich Tangfam durch) einen Föhrenwald, während oben die legten Strahlen der untergehen: den Sonne den fehmalen Weg befchienen, dem ich verfolgte, Das Geräuſch einiger Waldinäufe reizte mich, Diefe zu beobach- ten; ich blieb daher ruhig ftehen, Da bemerkte ich einen grün- lichen Vogel, der über mich dahin fchwebte; ihm folgte unmittel- bar ein brennend rother mit ſchwarzen Flügeln. Beide fetten ſich nicht fern von mir auf einen frey hervorragenden Baum— zweig, jo daß ich hinreichende Muße hatte, fie zu betrachten, Ich darf fagen, daß ich von der Pracht des rothen Vogels, dei- fen Gefieder eben Durch das Grün der Bäume fo fehr gehoben wurde, ganz bezaubert war. Ich "hatte Die Tanagra rubra (hier Scarlet Tanager oder black winged summer red bird) in beiden Gefchlechtern vor mir. Ein Neft zu finden, oder auf irgend eine Weile mir Alte zu verfchaffen, gelung mir nicht, wiewohl ich fogar entfchloffen war, die ungeheuren Preiſe der biefigen Vogelhändler nicht zu fcheuen, Gegen den 15. May erfchienen Die hieſigen Reisvögel — fie eigen hier Bob — o — inf — (Dolichonyx oryzivorus Swains. Bon. — Icterus agripennis Bon., Emberiza ory- zivora Wils.) und belebten feuchte Wiefen mit ihrem ſonder— baren Geſange. Die Töne folgen fich wie auf der Flucht und hören fich lächerlich an. Dft fingt der Bogel im Bluge, was auch der Baltimore-Driol zumeilen thut. Der Barbenwechfel feines Gefiederd ift höchft merkwürdig. Wenn er anfonımt, fo ift dad Männchen tief ſchwarz mit ſchönem vorangenfarbenen Fleck im Nacken und mit einigen weißen Streifen; nach) der Maufer wird er gelbgrau und geftrichelt. Er gleicht dann gar fehr dem Weibchen des deutſchen Goldammers (Emberiza citrinella ), dem das Weibchen das ganze Jahr hindurch Ahnlih iſt. Es wird im Herbſt zu Taufenden für die Küche erlegt. In der Mitte des May und fpäter wieder im Auguft ſah ich im Freyen Coecothraustes ludovieianus Nutt., Fringilla ludovieiana Bon., Loxia rosea Wils., einen prachtvollen Vogel von der Größe des Ddeutfchen Kirfchfernbeißerd. Seine Bruſt ift prächtig dunkelroſenroth, der Unterleib weiß und der Oberkörper weiß und ſchwarz gemifcht. Er wird ale Sänger geſchätzt; indeß habe ich ihn noch nicht gehört, ob ic) gleich ein jchönes Männchen befige. Zu derfelben Zeit kam mir auch die feurig rothe Erythrospiza purpurea Bon., Fringilla purpurea Gmel. Wils. — Loxia rosea Vieill. wiederholt vor; ich fieng deren felbft ziwey. Jedenfalls brütet Diefer Vogel in hieſiger Nähe; denn ich ſah ihn einmal zu Anfange des Ju— lius fliegen. Sein Gefieder ift nach der Maufer in Gelb unten, Grau oben verändert. Fringilla eyanea Wüs., Bon., Au- db. kaufte ich vor der Mauſer. Das Thierchen war über und über ſchön fornblumenblau; jett ift e8 grau, hier umd da bläus lich überflogen mit einigen blauen Flecken. Fringilla (Embe- riza) melodia ift ſchon oben genannt worden; F. socialis 27 419 findet fich eben fo häufig ober noch häufiger. F. iliaca fieng ich) im Frühlinge zufällig. Ueber die verfchievenen, bier Iebenden Specied von Vireo Vieill. kann ich noch nichts Anderes fagen, ald daß fie künſt— liche, hängende Nefter bauen und nad Verhaͤltniß zu den hieſi— gen Vögeln hübſch fingen. Zweh Neſter verfchiedener Species mit Jungen hatte ich; jedoch ed war unmöglich, fie am Leben zu erhalten. Sie wurden im eigentlichen Sinne des Wortes von DVogelmilben, von denen alle Vögel hier weit mehr heimge— fucht werden, als in Deutichland, getödtet. Setzte ich fie auf ein Stückchen Flanell, jo war Diefes augenblicklich von Den Milben bedecktz; ja das Stöckchen, mit dem ich ihnen Butter reichte, mußte nach jedem Biffen, den ein junger Vogel berührt hatte, evt ſchleunig gereinigt werden; fonft liefen die Milben fogleich von dieſem auf Die Hand und verbreiteten ſich von ba über den ganzen Körper, wo fie ein unerträgliches Jucken ver— urfachten. Ein Neft von Coceyzus Americanus Bon. Aud., Cucu- lus Carolinensis Wils., Cuculus Americanus Lin., fand ich, aber es wurde zerflört, che Die drey Jungen erwachſen genug waren, fie mit mie zu nehmen. Daß ich Fein Neſt von Der jo häufigen Fringilla erythrophthalma Lin. Audub., Emberiza erythrophthalma Wils. fand, war nur zufällig; Denn der Vogel ift überall ſehr haͤufig. Hübſch gezeichnet mit Braun, Schwarz und Weiß, hüpft er gern auf der Erde im trodenen Laube ums ber, fo daß ich anfangs meinte, Schlangen oder Fleine Vier— füßler darinn raufihen zu hören, Undufhörlich ftößt er feinen einfürmigen Lockton, der wie Piwink klingt, aus. Zwey Unftände find mir hier beſonders aufgefallen. Alle Vögel nehmlich, welche zu den Sylvien gehören, haben entweder gar feinen, oder einen ganzunbedeutenden Gefang,. Deßhalb Hat fie auch ſchon Nuttall Sylvicolae genennt, und fie Dadurch von den deutſchen Sylvien zu unterjcheiden gefucht. In Deutfchland waren die Syloien meine Lieblinge; hier wird dieß nicht der Fall werden. Sodann gibt es wenigftens in meiner Umgebung faft gar feine Waffervögel ungeachtet der Seen, Sümpfe und marſcharti— gen Wiefen. Ich habe freylich Die Seefüfte noch nicht bejuchen und durchforfchen können, fo nahe ich bderfelben auch mohne, An den Wochentagen beſchränkt mich meine Zeit, und des Sonn— tags darf man nicht jagen. Sogar Alcedo aleyon, der ame— ricanifche Eisvogel verirrte fh nur im September hierher; und diefer fol Doch an Bächen und Seen fo fehr gewöhnlich. feyn. Ich habe der Fliegenfchnäpper und Schwalben abftchtlich Feine Grwähnung gethan, weil fte eines fpecielen Studiums würdig find, das ich noch nicht einmal begonnen habe; auch nicht ber Raubvögel, deren ich nur wenige fah, wie der Spechte — ich fchoß nur Picus villosus — und anderer. Ich werde indeß fortfahren, alles mir im Laufe der Zeit Aufftoßenbe zu beobach- ten und den Leſern Diefer Blätter mitzutheilen. Die Zahl der Siugethiere ift in meiner Nachbarfchaft außers ordentlich gering, wenn man von den Eichhörnchen abfteht. Ich kann mit Ausnahme des oben erzählten Falles mit dem Stinfthiere über keins berfelben irgend Etwas jagen. — Amphibien, nament- lich Sröfche und Kröten, giebt e8 in fo großer Menge, daß man von Sonnenuntergange an ihr Gefchrey Die ganze Nacht hin— burch hört. Der riefige Ochfenfrofch, den ich fehr oft fah und fieng, fängt erft im Junius an zu brülen. Man hört feine dumpfe Stimme, Die ganz genau dem fernen Brüfen eines Och- fen gleicht, fehr weit in der Stile der Nacht. Eins meiner 420 Eremplare mißt 17 ol in ber Länge. Die Farbe ift ſchmutzig grün, Nach Eleinen grünen Sröfchen aus ber Gattung Hyla, Die ich in Philadelphia fieng, habe ich vergebens gefucht. Bon den Schlangen ift Coluber sirtalis, ein harmloſes hier, am häufigſten; feltener ift fehon die ſchwarze Schlange (Coluber constrietor). Nach den Zeitungen wurde im Aug. v. 3. eine bey Reading in Pennſylvanien getödtet, Die 15 Fuß lang war. Gewöhnlich beträgt ihre größte Länge nur 6 Fuß. Wunderſchön ift die niedliche grüne Schlange (Coluber vernalis Dekay). 8 ift nur zu bedauern, daß das herrliche Grasgrün ihres Oberförpers ſich in Spiritus zu einer bläulichen Farbe verändert. Sie wird an 2 Fuß lang, aber nicht mehr als 3 bis 4 Linien did. Ich fing noch andere, wie Coluber eximius Dakey und Coluber saurita Lin., endlich Coluber ordinvatus Lin. Die Slapperfcylange ( Crotalus durissus Kalm.) ift zwar durch ganz Nordamerica bis tief nach Canada hinein verbreitet; aber ich habe noch feine angetroffen. Sie weicht der fich mehrenden Bevölkerung. Träger, wie fie ift, greift fie nur gereizt oder zufällig getreten Menfchen an; Daher geho- ren Unglücsfälle durch fie zu den größten Seltenheiten, Don den Schildfröten find die häufigften Emys guttata Schneider und Emys pieta Schneider, Ich fieng ſie ſehr oft, bejonders im Frühling. Cine Emys pieta fprigte mir im Junius, da ich fie im Walde nicht weit von einem Sumpfe fand und aufhob, einen dicken Strahl von Wajfer auf Die Hand, wie Die Sröfche oft tfun. Emysaurus serpentina Lin. wird nicht felten 15 bi8 20 Pfund ſchwer; ihr Fleifch ift als Speife zu Suppen beliebt. Sie ſchnappt nah Allem, mas man ihr vorhältz ein größered Gremplar fann mit Leichtigkeit einen Fin— ger durch Die Kraft ihrer Kinnladen zerbrechen, weßhalb der Fang eine folchen mit großer Vorſicht gefchehen muß. Unter den Inſecten gibt es fchöne Schmetterlinge und Käfer, deren Diele mein Sohn gefammelt hat. Manche, wie Heuſchre— den und Gryllen, machen ein unausftehliches Geräuſch, haupt- fachlich des Nachts. Dom Ende des Aprils an bis zum Ende des Septembers führen theild die Fröfche, theils fpäter Diefe In— fecten ein abfcheuliches Concert auf, fo dag man ſich von Dem Schreyen in der Natur, wie es hier Statt findet, gar feine Dorftellung machen Fann. ine Menge von winzig kleinen roth— braunen Ameifen find in den Häuſern fehr läftig; in den Wäls dern gibt es mehrere fehr große Arten. Die abenteuerliche Ge: ftalt de3 Limulus Polyphemus Latr. Say., Monoeulus Polyphemus Lin. fiel mir, als ich das fonderbare, Thier zus erſt fah, fehr auf. Es gleicht in der Farbe und in der Härte der Schale einer großen Seefrabbe; es hat aber einen efelhaften, fehr langen Schwanz. Unbeſchreiblich ſchön ift in warmen Sommerabenden das Bliten großer Leuchtfäfer auf Wiefen und an Waldrändern. Der Eindrud, den Die hiefigen Wälder auf den Ankömmling machen, ift Fein fremdartiger; nur wenige Bäume haben in Deutfchland Feine Nepräfentanten. Herrlich ift das Laub der vielen Eichenarten; die Caftanie, Die nur eine Spielart der euros päifchen feyn fol, ift der gewöhnlichfte Baum nach den Eichen- und Tannenarten. Ihre Früchte werden roh und geröftet in Menge verzehrt. Unter den ftrauchartigen Pflanzen: finden fich viele prächtig blühende; fo Azalea nudiflora an fumpfigen Stellen, Kalmia glauca fowohl auf dürrem, fandigen, als auf feuchten moorartigen Boden, Die vielen Arten von Vaceinium tragen Die wohlfchmecendften Beeren in unermeßlicher Fülle. Die meiften Diefer Arten bilden 6—8 Buß hohe Büfche, andere find 421 Hein, glei) Den deutſchen Heidel- und Preißelbeerfträuchern. Auch finden fich vortreffliche Brombeerenarten, Die Virginiſche Erdbeere (Fragraria Virginica), die einzige hier einheimiſche Art, trägt nicht ſehr reichlich und ihre Früchte ſind oft ſauer. Lilium Philadelphieum mit den dunkelorangenfarbenen, wie Lilium Canadense mit den röthlichen gelben Blumen find beide häufig. Lobelia Cardinalis ſchmückt die ſumpfigen, torfigen Niederungen. Spiraea tomentosa blüht auf trodenem Boden, Polygala paucifolia in feyattigen Wäldern. Auf dem Wafler der Seen ſchwimmen die großen, weißen, £öftlich duftenden Blüten der Nymphaea odorata und Die gelben der Nuphar advena. Auch die Sarracenia purpurea mit ihren braunen Blumen und mit den Becher bildenden Blättern entfteigen dem Waſſer. Newton bey Boſton. Dr. Carl Siedhof. Anm. Vorſtehende Notizen ſind bereits vor Weihnachten 1846. geſchrieben. Seitdem habe ich manche Beobachtung und einzeine Entdeckungen gemacht, welche ich demnächſt zum Abdrucke einſenden werde. 8,8. ueber das allmählige Fortrücken der Vögel von Brehm. Keinem Gefchöpf auf der Erde wird es fo Leicht, fich von einem Orte zum andern zu begeben, ald dem Vogel, und deßwe— gen finden wir auch bey dieſen gefiederten Thieren die Derändes zung des Orts am Auffallendften. Man bringt nach ihr die Bügel in verfchiedene Abtheilungen. Sie find entweder 1) Stand= oder 2) Strich- oder 3) Zugvögel. Zu den erftern gehören in unferm gemäßigten. Simmelsftriche nur wenige Arten. Der verfchmigte Hausſperling ift einer der befannteften und der voll» fommenfte Standvogel; denn viele von dieſer Art verlaffen ven Hof und Garten, ver fie erzogen hat, oft im ganzen Leben nur felten und nur auf furze Zeit, und dennoch werben wir weiter unten fehen, daß auch diefer Vogel zumeilen aufhört, ein Stand» vogel zu feyn. Die Krähen und Elſtern find oft Stantuögel, wie die Goldammer, aber nicht immer daſſelbe gilt von manchen Meifenarten, ven Birk und Feldhühnern und andern. Ein Achter Standvogel ift gewöhnlich der Auerhahn. Er fteht im Winter oft mehrere Tage auf ein und demfelben Baume, von deſſen Zweigen er ſich nährt. Weit mehrere Vögel ſind Strichvögel, d. h. ſolche, welche in einem gewiſſen größern oder kleinern Umkreiſe herumſtreichen. Zu ihnen gehört eine ſehr große Zahl; namentlich muß man darunter zählen viele Tag- und Nachtrauboögel, die meiften fra- henartigen Vögel, den großen: Würger, viele Spechte, Kleiber, Mauer: und Baumläufer, Meifen, Zaunkönige — fie ziehen fich im Winter an die Quellen — Feldſperlinge, Waldgoldammer, Grauammer, Grünlinge, Kernbeißer ac. ; doch, vie bey weitem grö— fere Zahl unter. unfern deutfchen Vögeln gehört zu ven Zug = vögeln und zwar aus dem einfachen Grunde, iweil fie da, wo fte im Sommer Ieben, im Winter feine Nahrung finden würden. Dieß ift der Fall bey den meiften Raub, ſowohl Tag: als Nacht- raubvögeln, bey allen fchwalbenartigen, bey mehreren krähenarti— gen Vögeln, bey allen eigentlichen Infectenfrejfern — Piepern, Bahftelzen, Schafftelzen, Droffeln, Sängern, Golvhähnchen und andern, ebenfo bey allen Sumpf» und Wafferbögeln. Sie ver: laffen im Spätfommer oder Herbft ihre Heimath, ziehen in warme Länder und kehren im Frühjahr in die erftern zurück. Nur allmählige Fortrücken ift ein freiwilliges. 422 manche Meerbewohner machen davon eine Ausnahme; denn mo das Meer offen ift, Eönnen ſie fich auch im Winter ernähren. Depwegen gehen auch manche von ihmen 3.8, die Eivergänfe, Lummen, Larbentaucher und Ulfe wenig, ja viele gar nicht ſüdlich. Daß dag Streihen und Ziehen der Vögel in einem Jahre ftärfer als. in einem andern und überhaupt von gewiffen Umſtän— den abhängig iſt, braucht kaum bemerkt zu werden, da e8 fich von ſelbſt verfteht. \ Jedoch es gibt Vögel, welche nicht regelmäßig, fondern nur in manchen Sahren im Herbft ihr Vaterland verlaffen, dahin gehören mehrere hochnordifche, namentlich die Schneefäuze, Strix ny- etea L., die Sperbereulen, Strix nisoria auet., die Sei: denfchwänge, Bombyeilla Driss., die Lein zeiſige, Lina- ria Brehm., vie Safengimpel, Corythus Cu. u. dgl. Sie erfcheinen nur zumweilen in unferm Vaterlande, die 3 letzten Sippen wahrfcheinlicdy nur Dann, wann die ihre Nahrung aus— machenden Sämereien in ihrer Heimath nicht gerathen find, Endlich gibt es noch Vögel, welche ftch Durch Stürme oder aus und ganz unbekannten Urfachen fehr weit von ihrer Heimath ver— irren: dahin gehören mehrere amerikanische und afrifanifche Vögel, welche in Europa, ja in Deutichland erlegt wurden, So beftgt Schreiber diefeg einen in unferm DVaterlande erlegten Kleinen Adler (Aquila minuta),e inen langſchwänzigen oder Strauskukuck, den man in Eghpten brütend findet, jogar einen braunen, auf Island er- fchoffenen Ibis (Ibis faleinella), veffen nörvlichfter bisher bes kannter Brütplag Unterungarn ift. Solche Vögel nennt man verirrte Vögel. Es gibt aber auch Vögel, welche gar feine bejtimmte Seimath haben, fondern ihren Brütort nach den Umftänden in dem einen Jahre dahin, in dem andern dorthin ver— legen. Dahin gehören tie Kreuzichnäbel, welche ftets da niften, wo der Fichten- und Kiefernfaamen gerathen ift. Weil diefe Vögel wie die Zigeuner fich überall, wo ihnen ihr Tifch gedeckt ift, heimathlich nieberlafjen, Hat fie Schreiber diefes zigeunerartige Vögel genannt, was allgemeine Geltung gefunden hat. Allein dieſes Alles follte hier nur angedeutet werden, um bad Folgende einzuleiten. Deßwegen ift alles nur kurz behandelt, ba es ohnehin großentheils ſchon befannt ift. Aber new ift Die Beobachtung, daß man bey den Vögeln, wie bey manchen Schmetterlingen ein allmähliges Sortrüden in Bezug auf bie Brütpläße bemerkt. Darunter iſt nicht eine, wenn man fo fagen darf, gezwungene Ortveränderung zu verftehen, fondern eine freiwillige. Es ift klar, daß der Schwarz- fpecht (Dendrocopus (Picus) martius) da ald Brütongel ver- ſchwinden muß, two man alle alten Waldbäume fällt, weil er dann in feinen fein Neft anbringen kann. Er wird fich- an folchen Orten nicht einmal zur Zugzeit aufhalten, weil er feinen ausge— höhlten Baum antrifft, in welchem er übernachten kann. Dieſes Es wird nicht unin- tereffant feyn, einige Benfpiele davon anzuführen. Schon Landbeck (Chr. &), ein ausgezeichneter Ornitholog, hat beobachtet, daß der italienifche Sausfperling (Pyr- gita (Fringilla) eisalpina, von welchem Temmind und Andere behaupten, daß er nur jenfeit3 der Alpen lebe, von einem uner= klaͤrbaren Drange nach Norden getrieben bereits über bie Alpen gefommen und im einem ſchönen Thale dieſſeits derſelben heimiſch geworden ſey. Ueberhaupt Hat man bey dem Sperlinge bemerkt, daß er mit dem fortſchreitenden Anbau der Felder vorwärts geht und dann da wohnhaft wird, wo er früher nie geweſen iſt. Es iſt aber daraus zu erkennen, wie lächerlich es iſt, die verſchiedene Farbung des Hausſperlings aus dem Einfluſſe des Himmelsſtriches 423 erklären zu wollen, da wir beutlich fehen, daß der über bie Alpen gekommene feine Zeichnung beybehält, ja daß in Egypten alle diefe verfchiedenen Färbungen vorkommen. Eine Heine fehr £urzfchnäblige Dohle, Monedula septentrio- nalis Brehm., gehörte vor 30 Jahren dem Norten an. Schrei ber dieſes erhielt fie im Jahre 1821. aus Helſingöer, ſpäter aus Bommern, jegt ift fie die in Altenburg gewöhnlich brütende. Die Nebelkrähe, Corvus cornix Lin., war früher jenfeitd ver Elbe, bey Leipzig zur Brützeit nicht. Später ſah fie ver Berfaffer dieſes nicht nur bey Leipzig, fondern auch bey Altenburg, ja fogar in der Nähe feines Wohnorted zur Brützeit. Der Schleierfauz, Strix flammea L., gehörte jonft dem nördlichen Deutfchland an und fam nur im Winter in Das mitt: lere. Jetzt brütet er nicht nur in und um Altenburg, ſondern auch in und um Gotha ziemlicd) häufig. Die gelbe Schafftelze, Budytes flavus Boje. (Mota- ceilla Sava L.), brütete vor 40 Jahren an der Unſtruth, 6 Stun⸗ den unter Langenſalza. Im Jahre 1827. traf fie Schreiber dieſes zu Ende des Junius, alfo zu ihrer Brützeit, am der Apfelftent, 3 Stunden von Gotha an. Die Haubenlerche, Galerida (Alauda) cristata Boje, lebte vor AO Jahren an der Unftruth ebenda, wo die Schafftelze wohnte. Im Jahre 1827. war fie zwifchen Weimar und Erfurt. Bor 10 Jahren gab es nicht einen einzigen Vogel diefer Art in Oftfriesland, namentlich in der Nähe von Aurich. Seitdem aber tiefes Land von Kunftftraßen durchzogen ft, hat ſich ihre Freun— dinn, Die Kaubenlerche dort eingefunden und heimijch gemacht. Sa was Das Sonderbarfte ift, eine Subfpecied derſelben mitt an die Stelle der andern. In Weftphalen an der Nuhr bey Witten lebte vor 20 Sahren eine kleine, ziemlich plattköpfige Sauben: lerche, die Galerida viarum Brehm. Der Verfaſſer tiefes erhielt 6 Stück von dorther, die er noch befist. Im Jahr 1842. befand er fich Telbft an Ort und Stelle und 5 Stück ver dort erbeuteten Saubenlerchen (unter ihnen ein gepaartes Paar) find nicht Galeridae viarum, ſondern Galeridae cristatae. Die erſtern find wahrfcheinlich weiter norbweftlich oder mejtlich gezogen. Im May 1830. fang eine Haubenlerche auf dene Ho— fpitale bey Neuſtadt an der Orla und fchon hofite ver DVerfaffer diefes, daß fich dieſer Liebliche Vogel in der hiefigen Gegend hei— mifch machen werde; alein das nächfte Jahr war viefed Paar verſchwunden; der Aufenthaltsort mußte ihm nicht zugefagt haben. Ausgewandert aus der hiefigen Gegend find 1) die Wiede— höpfe, Upupa epops Lin. Vor 40 uhren nifteten fie in der hiefigen Gegend. Die Bäume, in denen fie damals brüteten, fihn zum Theil noch und waren im Jahre 1813., als ver Ver: faffer Diefes hierher Fanı, noch im ziemlicher Anzahl vorhanden. Alein die MWiedehöpfe fehlten und fehlen noch jest. Nur im Sahre 1830, brütete ein Paar 3 Stunte von hier in einem Apfelbaume. Das Weibchen wurde über den Jungen ergriffen und Dem Schreiber dieſes gebracht. Das Männchen blieb am Leben, hat aber feinen VBrütort nie wieder aufgefucht. In ver Gegend von Dresten nifteten die Wiede höpfe noch vor wenigen Jahren; ob noch jest, kann Schreiber dieſes nicht fagen. Der Wiedehopf ift bier jest ſelbſt auf dem Zuge win feltener Vogel. Verſchwunden ift ferner aus der hiefigen Gegend: Der rotbEehlige Steinſchmätzer, Saxicola rubetra, welcher vor 30 Jahren 2 Stunden von hier niftete und jetzt aus— gewandert ift. Herner der Schwarzfehlige Steinfchmäger, Saxicola rubicola Lin. Diefer überhaupt feltene Vogel brütete im Orl- und Novathale an teilen, fonnigen, mit Dorngebüſch 424 oder Eleinen verfrüppelten, dichten Fichten bewachfenen Hügeln, wenn auch nicht häufig, doch zu mehreren Paaren. Seit 6 Jahr ren find diefe Vögel, ohne daß ihre Wohnpläge im Geringiten verändert worden mären, gänzlich verfchiwunten, ja je meiden jeßt die hiefige Gegend fo, daß man nicht einmal einen auf dem Zuge mehr antrifit, einen einzigen ausgenommen, welcher zu Ende des Septembers hier bemerkt wurde. Da dieſe Steinſchmätzer ſelten find, ließ ihnen der Verfaſſer dieſes feinen Schug im vollſten Maaße zu Theil werden; er fehonte fie und ließ fie fehonen ; allein diefer Umftand hielt fie dennoch nicht ab, die Gegend zu verlaflen. Ausgewandert find ferner: Der rothföpfige Würger, Lanius ruficeps; auch er brütete einzeln in der hiefigen Gegend, der Schreiber diefes fand ihre Nefter und ſchoß Alte und Junge derfelben. Allein feit dem Sabre 1828. hat er feinen zur Brützeit bier mehr angetroffen, ja ſie find felbft zur Zugzeit äußert felten. Die großen Haſel— nußftauden, auf welchen das legte hier niftende Paar im Jahre 1828. fein Neft angebracht hatte, ftehen noch; aber es hat fich fein Paar daſelbſt wieder heimisch gemacht. Am 20. May 1836. traf der Schreiber diefes 2 Stunden von Delisich ein Baar dieſer Vögel in einem Eichenwalde an, welches ganz heimifch daſelbſt zu feyn fchien; denn das Männchen fang fehr eifrig; am andern Tage mar es dennoch verſchwunden. Eingavandert in die hiefige Gegend find: 1) die Stieglige, Fringilla carduelis L. Im May 1830. fand fie der Schreiber dieſes Äußerft haufig unter Koburg, 3 Stunde von der Stadt auf der Straße nach Bamberg, wo fie auf den die Kunftftraße zierenden lombardifchen Pappeln nifteten. Früher und fpäter brüteten fie im Saalthale von Naumburg bis über Jena herauf. In dem heißen und troduen Sommer 1842, aber verdorrten die Difteln auf ven nackten Kalfbergen des Saalthales oder trugen wenigftend feinen, die Stieglige nührenden Samen. Sp waren Diefe genötigt, jene Gegend zu verlaffen. Sie zogen fi nun im Rodathale herauf und nifteren in ihm. Es ſcheint ihnen aber bier fo gefallen zu haben, daß fie jeren Sommer auch in dem zulegt verfloffenen in ihm gebrütet haben. Aus dem Saalthale fcheinen ganz verſchwunden zu feyn: Die Steinfperlinge, Pyrgitae petroniae. Sie waren im Jahr 1812. und 1813. überall in den alten Thürmen und Felſen, namentlich im Fuchsthurme, auf der Xobedaburg, in der Felſenwand bey Nothenftein, nicht weit von Kahla, auf der Ru— dolphsburg bey Köfen und an ahnlichen Oxten. Ja ver Berfaffer dieſes war fo glücklich, won daher die bis dahin noch unbekannten Eyer dieſes feltenen Vogels zu erhalten und fie befannt zu machen. Im Jahre 1840. fehlten dieſe Vögel in den Felſen von Rothen— ftein, 1843. in der Nupolphsburg und jeßt auch in der Lobeda— burg, welche die früher dort wohnenden Dohlen und Thurmfalken ebenfalls verlaffen haben, ohne daß Jemand den Dohlen over Steinfperlingen nachgeftellt hätte. } Gingewandert in die hiefige Gegend find: i Die Baſtardnachtigallen, Hypolais Drehm. Sie zeig- ten fich wor wenigen Jahren noch nur auf dem Zuge, feit 4 Jah: zen aber brüten fie im hiefigen Pfarrgarten und anderwärts. Ihr hevrlicher Geſang fällt den Bewohnern unferer Thäler fo fehr auf, daß ſchon Diele derſelben den Berfaffer diefes gefragt haben, was es für Vögel feyen, Die To herrlich fängen. Von dem im biefigen Pfarrgarten niftenden kann man das freylich nicht jagen; denn das daſelbſt wohnende Männchen ift ein wahrer Stümper. Es fängt recht ſchön zu fingen an, hört aber mit einem Male 425 auf und ſchweigt oft mehrere Tage, daß man glaubt, e8 fey fort. So unangenehm dieß dem Freunde des Vögelgefangs ift, fo wich- tig ift es für den Naturforfcher; denn dieſer kann aus dem ſtüm— perhaften Gefang denſelben Vogel, welcher nun ſchon dad zweyte Frühjahr hier ift, mit Sicherheit wieder erfennen und fehen, wie lange er den vielen, ihm drohenden Gefahren glücklich entgehen wird. Noch wurde voriges Frühjahr hier brütend gefunden ein anderer Vogel, welcher ſchon feit mehreren Jahren in unfere Thäler ein geiwandert ift und jett hier und da wohnt; dieſes ift der Wendehals, Iynx torquilla Lin. Vor 30 Jahren Iebte er im Saalthale und brütete nicht im unferm Rodathale; allein feit einigen Jahren ift er in unfere Thäler eingezogen und da ihm Schonung geworden ift, hat er fich in ihnen ausgebreitet und heimifch gemacht. Er niftet jest feit 3 Jahren in dem hie— figen Pfarrgarten in einem hohlen Birnbaume und gilt den hie figen Bewohnern als ein Bote, der jchönen Jahreszeit; denn wenn er ſich hören läßt, jagen fie, ift das ftürmifche Wetter vorüber. Gewichen ift aus unſern Thälern: Der Kolfrabe, Corvus corax. Gr war in ihnen nie häufig; allein 2 Paare brüteten doch jo wenig weit von dem hiefigen Pfarrhauſe, daß fie vor der Paarungszeit einänder öfters Befuche abſtatteten. Es war ein fchöner Anblick, wenn dieſe bei— den Paare in der hohen Luft herumfchwebten, Kreife bejchrieben und die ſchönſten Schwenfungen ausführten. Allein jeit mehreren Jahren fieht man nur einen oder den andern vorüberfliegen, ob es gleich hier noch viele hohe Kiefern gibt, auf denen fie horſten könnten. Im Februar 1847. hatte fich ein Paar hier wieder eingefunden; allein im Anfange des März verſchwand es. Ebenſo ift aus unjern Wäldern verſchhunden: Der Nachtkauz, Nyctale Brehm, (Strixdasypus Bechst.) Diefer merfwürdige, durch feinen Bau, bejonders durch den feines Kopfes mit den jehr großen Ohrmufcheln, wie durch fein Betra— gen audgezeichnete Vogel war zwar niemals Häufig in der hiejigen Gegend und ift es wohl auch nirgends; allein er fam doch vor und brütete bey und. Der Verfaſſer dieſer erhielt Eyer und mehr: mald Junge. Er horftete in hohlen Buchen und Fichten. Das letzte Neft wurde im May 1827. in einer hohlen Fichte 20 Mi— nuten von hier aufgefunden. + Nun fol zwar nicht behauptet werben, daß feit jener Zeit fein Nachtkauz diefer Art in unfern Wäldern gebrütet habe; allein das ift außer Zweifel, er ift in den legten Jahren verfchwunden; denn feit 4 Jahren erhielt der Schreiber diejes, der alle merkwürdigen Vögel der Gegend durch die Güte der Jagpberechtigten und der Sagdfreunde befommt, nicht einen einzigen folchen Kauz, was er ſehr bedauert, da er ein ſehr interejfanter und nüglicher Vogel ift. Eine andere Eule, welche ji) bey uns heimifch zu machen ſcheint, ift Der Steinfauz, Athene passerina Boje (Strix passe- rina Bechst.) Vor 30 Jahren noch war er im Saalthale bey Jena; ſpäter gieng er im Rodathale weiter herauf und im vorigen Sahre (1847.) horftete ein Baar 3 Stunde von hier in einem Napelwalde. Die hohlen Bäume in demjelben fonnten ihn nicht angezogen haben; denn dieſe gibt es nicht darinn. Die Anweſen— beit des Paares wurde mir gemeldet. Sch begab mich jelbft an Ort und Stelle und juchte den Horſt mit den Jungen lange ver— gebens, bis ich ihm endlich in einer Kaninchenhöhle entdeckte. Zu ihr alſo hatte dieſer jonft jo ſcheue nnd gern hochfigenve Vogel feine Zuflucht genommen, unt feine Brut zu machen und an dem neuen Uufenthaltsorte bleiben zu fünnen. Wem fallen va nicht die ausländifchen Steinkäuze ein, welche fih in die Ameiſenhaufen Iſis 1848, Heft 6. 426 Löcher graben, um in ihnen ihre Eyer auszubrüten. Unfer Kauzs paar zeigte durch fein Horſten in der Erde feine Berwandtichaft mit den ihm ähnlichen ausländifchen Arten. Aus unſern Ihälern ift ausgewandert: Die Uferfhwalbe, Cotyle riparia Boje. (Hirundo ri- paria Lin.) Sie fehlte vor 30 Jahren unferer Gegend und wurde int Saalthale gefunden. Bor 10 Jahren zog fie fich big Roda herauf und es niftete eine Gefellichaft von 8 bis 10 Paa— ren in ven fteilen Ufern der Roda unterhalb der Stadt. Vor 5 Jahren waren wenige Paare oberhalb Noda, 2 Paare fogar hatten fich bis eine Stunde von hier in einem Steinbruche Löcher gegraben. Vor 2 Jahren fogar waren 2 Paare bis 1 Stunde von hier heraufgefommen; allein im legten Sommer war im ganzen Nodathale nicht eine einzige mehr zu fehen. Ste waren wahrfcheinlich wieder in das Saalthal zurüdgefehrt. Sehr merfwürdig ift ed, daß bie eine Subſpecies aus einer Gegend verfchwindet und eine andere an ihre Stelle tritt Dieß ift der Fall in unferer Gegend mit dem Kirfchfernbeißer, Coceothraustes, und dem bunten Staare, Sturnus vul- garis Lin. Don dem erften gab e8 noch vor 10 Jahren in unfern Ihälern nur die größern GSubfpecies, nehmlich den Coc- cothraustes cerasorum et fagorum et planiceps Drehm. Diefe find feit mehreren Jahren verſchwunden. An ihre Stelle ift eine viel Eleinere Subſpecies, die des Coccothraustes minor Brehm. getreten. Don dieſer letztern erhielt Schreiber dieſes im Srübjahre 1845. ein gepaartes Paar, im Sommer 1846, einen jungen und im Januar 1847. fogar 2 gepaarte, eine Stunde von bier erlegte Paare. Gin vor 3 Jahren aus Ungarn erhaltenes ganz junges Männchen gehört dieſer letztern Sub— ſpeeies an. Vor 30 Jahren brüteten hier 2 Subſpecies von Staaren, nehmlich Sturnus domesticus et sylvestris Brehm. Später fam der Sturnus septentrionalis, welcher auf Färoe wohnt, dazu. Ein Paar äußerſt feinfchnäblige Staare erhielt der Ver— faffer biefeg vor mehreren Jahren aus Kärnthen. Jetzt it Stur- nus sylvestris aus der hiefigen Gegend ganz, und Sturnus do- mesticus faft ganz verfchwunden. Dagegen aber ift ein lang= fchnäbliger, welcher mit dem in Oriechenland wohnenden große Aehnlichkeit hat und Sturnus longirostris — Schreiber dieſes bejist davon 4 gepaarte Paare — und ein dem Sturnus tenui- rostris ähnlicher Vogel eingezogen. Diefe höchſt merkwürdige Erſcheinung ſoll fünftig in einer befondern Abhandlung Aber Die Staare Europas genauer beleuchtet werden. Daß fie höchit merkwürdig ift und den großen Werth der genauen Unterjcheivung der Vögel nach Subſpecies deutlich zeigt, wird jeder Unbefangene einräumen. In ter Nahe von Altenburg findet man unter den eingewan— derten Vögeln den mordifchen Rohrammer, Cynchramus septentrionalis Brehm. Im Jahre 1842. brütete dort Cyn- chramus stagnatilis, wovon der Verfaſſer diefes im Jahr 1822. ein gepaartes Paar ſchoß. Im vorigen Sommer aber hielt er ein in der Nähe von Als tenburg zu Ende des Julius erlegted altes Weibchen von Cyn- chramus septentrionalis, welcher früher nur auf dem. Zuge bey und gefunden wurde. Beſonders bemerfenswerth iſt diefes allmählige Fortrücken und dieſe Veränderung des Brütortes der Vögel bey den Schilffängern, Calamoherpe Boje. Der Ber: faffer dieſes hat fich mit diefen höchſt intereffanten, aber ſchwer zu beſtimmenden Vögeln mit bejonverer Liebe beichäftigt; und 2 429 bofft deßwegen von ihnen auch in Bezug auf, die Veränderung ihres Aufenthaltgortes etwas Neues fagen zu können. Sm Sabre 1807— 1809. brüteten bey Jena oberhalb der Ra— fenmühle Calamoherpe arbustorum et salicaria Brehm. ; fpäter verſchwanden fie und find nicht twiebergefehrt. In einem Teiche des Rodathales ſchoß der Verfaffer dieſes im Jahre 1820. Die ächte Calamoherpe arundinacea, welche damals unfer No: dathal bewohnte und in mehreren Teichen zu finden war. Zwey Jahre ſpäter brütete im demſelben Teiche Calamoherpe alnorum Br. Der Verfaſſer dieſes ſchoß Alte und unge Der zweyten Brut, ließ aber von der erſten Brut Junge leben, um dieſe Sub— ſpecies in der Gegend zu erhalten, allein im nächften Jahre war der Teich von Calamoherpe canneti Brehm. bewohnt. Einige Sabre ſpäter brütete im dieſem Teiche Calamoherpe hydrophi- los Brehm., bey welchem der DVerfaffer die höchſt merkwürdige Beobachtung machte, daß nad) dem Tode des alten Männchen ein folche8 von Calamoherpe arbustorum die Stelle des um⸗ gekommenen einnahm und die verwaiſten Jungen mit auffütterte. Später entdeckte er durch die Güte ſeines Freundes, des Herrn Paͤſtors Zander in Barkow in Mecklenburg, einen höchſt merk: wirdigen, nach feiner Ankunft in Sichtendisfichten Lebenden, zwiſchen Calam. arundinacea et palustris in der Mitte ftehenden Nohr- fänger und nannte ihn Calamoherpe pinetorum,. Er befam ihn auch aus Pommern, aus der Lauſitz, und hat fichere Nach⸗ richten, daß er auch in Mainz und Weſtphalen vorgekommen iſt. Zu ſeiner großen Freude niſtet dieſer Vogel ſeit dem Jahre 1845. in den Teichen des Rodathales, aber nur in wenigen Paaren — im Sommer 1847. war nur ein Paar vorhanden; im Jahre 1845. aber bewohnte ein Baar denfelben Teich, welcher, wie wir gefehen haben, ſchon mehreren Nohrlängergattungen zum Aufent» haltsorte gedient hatte. Daß alle dieſe Beobachtungen ‚ohne die genaue Unterfcheidung der Subſpecies nicht möglich geweſen wäre, leuchtet auf den erften Blick ein. Jedoch der merkwürdigſte von allen hier eingemanderten Vögeln ift ohne Widerrede die Wachhohderdroſſel, Turdus pilaris L., und zwar die Subſpecies, welche Schreiber diefes Turdus fusco-lateralis benannt hat. Diefe Droffeln, hier Zeimer, in Thüringen Krammet sbögel genannt, haben ihn von Jugend auf ſehr intereffiert. Denn fie waren bie Lieblingsjagd feines Waters, der den Söhnen zu Liebe für ſte Schlingen und Spren- kel aufftellte und in der Nähe der Vogelbeerbäume, Hütten baute, aus dehen fie gefihoffen wurden. Er freute ſich deßwegen ehr, als ihm ein Officier von den großen Flügen erzählte, welche in Champagne überwintern ſollten, noch mehr, ald ihm ein Forſtbe⸗ amter, der Liefland bereiſt hatte, von den Brütorten und den Neſtern dieſer Vögel eine genaue Schilderung gab, welche er durch Bojes Tagebuch Über die Zeimer in Norwegen beftätigt fand. Im Sahre 1823. erhielt er von feinem theuern Seyffertig auf Alsdorf die Nachricht, daß die Zeimer dort nifteten. Im Früh⸗ jahre 1816. waren ſte den legten April noch hier und ed war Hoffnung vorhanden, daß fie hier brüten würden; allein dieſe Hoffnung gieng nicht in Erfüllung; nur das fchlechte Frühlings— wetter hatte fie fo lange hier zurüdgehalten. Won dem Herrn Freyherrn von Seyffertig befam aber Schreiber dieſes zu feiner großen Freude Eyer, Junge und gevaarte Alte des Turdus pilaris und hatte vie Freude, das Jugendkleid zuerft zu befchreiben und befannt zu machen. Im May des Jahres 1837 traf er noch fleine Flüge in den Gichenwälbern und auf den ſumpfigen Wieſen vor ihnen bey Brinnis, A Stunden hinter Leipzig und 1% Stun- den von Delitzſch an, und erhielt die DVerficherung, daß dieſe 430 Droffeln ſchon in den bortigen Eichenwäldern geniftet hätten. Der Here Dr. Gloger machte dann auch befannt, daß er den Zeimer fchon ald Jüngling bey Breslau brütend gefunden hätte, Im Jahre 1840. verficherte der Naturforfcher, Herr Dr. Dehne auf der Soflösni bey Drespen, daß feit ein Baar Jahren die Zeimer in feinen Umgebungen und zwar in Kiefernwäldern eins zeln nifteten. Wie groß aber war die Freude des Verfaſſers dieſer Zeilen, als er am 18. Julius 1847. ein gepaartes Paar Turdus pila- ris (Turdus fusco-lateralis Brehm.) erhielt, welches 14 Stunde von hier gefchoffen worden war; daß das Weibchen gebrütet hatte, zeigt fein großer Brütfleck; und das ftarfe Gejchrey ver beiven Alten, ehe ſie erlegt wurden, bewies deutlich, daß fie Junge hats ten. Da es meine Gefchäfte nicht erlaubten, den Ort bald ſelbſt zu befuchen, fandte ich einen meiner Söhne mit dem gemefjenen Auftrage, Alles aufzubieten, um die Jungen, wenn auch tobt, aufs zufinden ; allein feine Mühe hatte feinen Erfolg, ed war nichts von den Jungen zu entdecken. Später bejah ich mir den Ort ſelbſt. Es war ein kleiner Kiefermvald, welcher bon Wiefen, zum Theil auch feuchten eingefchloffen ift und auf der Vorderſeite einen Teich hat. Sonft zeigte diefer Ort nicht? Beſonderes. An einem andern Orte, ebenfall® 14 Stunde von hier und ebenfo weit von Geroda, wo das genannte Baar geniftet hatte, fol auch ein Zeimerpaar gebrütet und feine Jungen glüdlich aufgebracht haben. Iſt Dieß der Fall, dann hat der Schreiber diefed bie Hoffnung, in fünftigem Sommer alte und junge Zeimer in ber biefigen Gegend lebend zu fehen. So viel fteht aber feſt, daß diefer Vogel, welcher vor 40 Jahren nicht norbweftlicher, als in Liefland geniftet hat, jet bis zu ung, alfo mitten nad) Sachlen vor: gedrungen und hier heimifch geworden ift, was das almählige Fortrücken auf das Volftäntigfte beweift. Veber den Bau der Diphyiden von A, Coſta. [Erſchienen im Juny 1840. ] Mir haben den Innhalt von Coftag Fauna del Regno di Napoli ſchon angezeigt Iſis 1846. ©. 706. Da diefes Werk in Deutfchland wenig verbreitet zu feyn fcheint und doch manches enthält, was der Beachtung werth iftz fo theilen wir dasjenige mit, was ung wichtig und eigenthümlidy zu feyn feheint. Das ift der Fall mit dem oben genannten fonderbaren Thier, von dem man noch feinen deutlichen Beariff hat. Leider find die Abbildungen dabey auf 3 Zafeln nicht fharf genug; einige davon werden wir fpäter liefern auf Zaf. X. Wenn fih der Bau wirklich fo verhält, wie der Verfaffer angibt; fo Fann man fich wenigftens eine Vorftellung davon machen, was ung fchon ein großer Gewinn zu feyn fcheint. Diphya. Characteres essentiales: Animal gelatinosum, hyalinum, ut plurimum pyramidale; basi apertura ampla, apice detruncato, pervio; apertura ab altera parte homo- genea, animalis viscera ampleetente, clausa. Characteres naturales: Animal liberum, gelatino- sum, capsula bipartita; parte anteriore pro brachiis et visceribus: posteriore pro genitalibus. Os et Anus in aperturae anterioris limbo. Oviductus in partis posticae 429 extremitate. Figura varia, polyedra, subpyramidata, apice acuto vel detruncato. Wie der Name anzeigt, fo bat man bdiefe Thiere betrachtet als zufammengefegt aus 2 Individuen, jedes vom andern ver: fchieden. Das ift aber ein Irrtum. Die meiften Beobachter hatten Eeine lebendigen Stuͤcke und fonnten daher ihre Organi— fation nicht begreifen, was um fo weniger möglih war, als man diefe Eleinen und zartlihen Wefen nicht anatomieren und noch weniger ihre Gefaͤßſyſteme einfprisen Eonnte. Mur die wiederholte Beobachtung von Xebendigen läßt die einzelnen Dt: gane, Eingeweide und Gefäße erkennen, und dazu iſt diefe Durchfichtigkeit ſehr behuͤlflich. Die gewöhnliche Gattung iſt D. bipartita, zuerſt beobachtet von Bory an Africa, dann von Quoy und Gaymard bey Gibraltar, welche 5 Sippen aufgeſtellt haben, weil eines der Sndividuen verſchieden geſtaltet iſt. Diphya, Calpe, Abyla, Cuboides, Navicella et Enneagona [characterifiert]. Cuvier ftellte fie zu den Quallen und zwar zu den hydro— ftatifhen; Blainville zu den Salpen. Der Name Diphya ift nicht paffend, weil die zwey Stüde nicht zwey Individuen find; der Name Disoma wäre beffer. Diphya bipartita t. 4. Die Geftalt wird befchrieben; die Subftanz ift eine derbe Gallert wie die Schale der Cymbulia. In den Höhlen liegen die Eingeweide. Im Eleineren [vor: dern] Stüd, das zwifhen dem Quer-Einſchnitt und der vordern Spitze [des hintern Stud] ſteckt, ift eine ovale Deffnung a f.2., inn= wendig mit einem häutigen Saum, wodurch dag Lichte verengert wird wie bey den Salpen. Diefe Deffnung geht in eine Höhle ab [auf der Bauchfeite] voll Waſſer, welches durch die hintere Deffnung b in eine Eleinere Höhlee geht. Diefe ift anfangs weit, wird allmählich enger und endigt in einen feinen Ganal f, welcher fi) etwas windet und fodann fich wieder erweitert zu einem großen Darmd [im hintern Stud]. Diefer läuft ein gutes Stüd fort, immer ziemlich gleich weit, bildet [bey 3 der Lange des hintern Stüds] faft eine Spirale g, ſchlaͤgt ſich [faft in der hin- tern Spige des hintern Stüds) um h, Läuft wieder vorwärts faft bis an den Anfang des Hintern Stücks k, wo er verbunden mit andern Gefäßen, welche mit den Kiemen in Verbindung ftehen, wieder ruͤckwaͤrts läuft [im vordern Stüd]. Ganz hinten, da wo er ſich endigti, hat er eine Art Sphincter f. 5, mwodurd er fi) aber nicht nady außen öffnet, fondern in die zweyte große Höhle des hintern Stuͤcks xx, welche fih an deffen vorderm Ende weit öffnet I. [Diefes ift die Höhle im Nüden des hintern Stüds]. Neben der zuerft genannten Höhle ab im vordern Stüd [auf der Bauchfeite] liegt eine andere engere [Nüdenhöhle] yz, worinn die Kiemen und der Eyerſtock ck. Diefe hängen am Darmfpftem an feiner engften Stelle f [binten im vordern Stück) und füllen die Ruͤckenhoͤhle ungefähr 3 aus. Am andern [vordern]) Ende e find fie frey und können ſich verlängern bis zur Mündung diefer Höhley, ſich aber auch bis zur Hälfte verkürzen. Der Com: plex diefer Organe feheint aus einer Art Trachea zu beftehen, ftellenweife mit Blättchen oder Röhrchen beſetzt wie die Anhaͤng— fel oder Zähne an den Kiemen der kammkiemigen Schneden, zwifchen Schläuchen oder Bläschen, welche fich verlängern und verfürzern, fich erweitern und verengern, auf Tauſend Arten fich biegen und auch ihre Deffnungen verändern. Sie haben die Geftalt von ovalen Gloden und hängen mit einem Ende an einem gefüßurtigen Stiel, das andere Ende frey und offen. Der 430 Complex endigt fih in 2 folhe engere und längere Bläschen ee. Der Wechſel ihrer Geftalt läßt mich vermuthen, daß es Athem: organe find, befonders die Eleinern Gefäße in den genannten Blaͤttchen f. 3, deren viele zwiſchen den Schlaͤuchen gemiſcht ſtehen. Ich glaube auch, daß zwiſchen dieſen Schlaͤuchen die Eyer oder die Keime liegen; jedoch habe ich ſie nicht ganz entſchieden gefunden, Wenn das Thier durch die Verfchlechterung des Meerwaffers feine Lebenskraft verliert; fo verlängert fi der Plexus der Kiemen und der Eyerftöcde ez Über alle Mafen und tritt aug der Deffnung y heraus, durch welche das Waffer hineinfommt, um diefelben zu benegen. Das ift der Zuftand, worinn Bory, fo wie Quoy und Gaimard das Thier gefehen haben. So lang aber das Thier voll Leben ift, verlängert und verkürzt es von Zeit zu Zeit diefen Complerus von Schläuchen, während die Leibeshöhle ab [des vordern Stud] fi zufammen zieht und das Maffer erneuert, gerade fo wie die Afeidien. Diphya tetragona t. 3. Wird befchrieben, laͤßt fich aber ohne Abbildungen nicht deut: li machen. Es fommt bier Folgendes vor. Born in dem hintern größeren Stüd liegt ein gelber Kern von Baucheingeweiden nebft dem Herzohr. Am Rande der großen Höhle find zwey Eleine Köcher, wovon das eine dem Canal entfpricht, morinn die Speiferöhre, die Kiemen und die Eyerftöde liegen; das zweyte der After: Deffnung. Diefe Ganäle begegnen fi) am gegenüberliegenden Ende und umfaffen den Eingeweid— Kern, wo fich diefe Organe fo mit einander vermengen, daß man ihre Anaftomofe nicht entwiceln kann. Indeſſen öffnet ſich dafelbft der vordere Theil und läßt diefe Drgane durch, um fich mit zwey Organen im Eleinern würfelförmigen Stüd zu verbinden. Nimmt man die Eingeweide aus dem genannten Ganal heraus und betrachtet fie unter dem Microfcop, fo bemerkt man einige Kügelchen, getrennt von einem Complerus ähnlicher aber Eleinerer Kügelchen, welche an Gefäßbündeln hängen in einem Naume mit einem deutlichen violetten Körper, an deffen Mitte eine Art Druͤſe. Weiter dahinter ein anderes Gefäß, das in ein Paren- chym geht, worauf die Kiemen anfangen fich zu zeigen, welche die ganze Höhle ausfüllen, fich verlängern und verkürzen; wird das Thier fhwächer, fo hängen fie zu der Deffnung des großen oder bintern Leibesftüds heraus. Am vordern Ende diefes Stüdg zeigen ſich 4 Gefäßäfte, die fi bald dem Auge entziehen. Diefe Gattung würde in die Sippe Calpe gehören, fehr aͤhn— li) der Calpe pentagona. Leſſon mennt, Calpe pentagona fey nur das untere Stud von feiner C. polystoma. Mein Eremplar ift ganz. Später fam dazu ein Nachtrag in Folge von neuen Unter: fuchungen. { Es wurde gefagt, daß in dem Canal yz des vorbern Stüds deutliche ingeweide liegen und außerdem die Kie— men und die Eyerftöce, einige Gefäßbündel und viele Kügelchen. Bey andern ganz frifchen und vielleicht reifern Eremplaren babe ih den Complerus der Kiemen beffer unterfcheiden Eonnen. Jede befteht aus einem Körper, gefräufelt wie eine Haarflode mit einem fleinen anal zur Seite oder menigftens einer Falte, welche eine Art Gefrös bildet. Sie find goldgelb und ihrer viele, jede fehief an der andern hängend und Eyer dazwifchen in Trauben verbunden. Bey manchen Individuen fieht man da und dort in derfelben Höhle ein Junges an einer Art Stiel, welches in diefem Sade lebt und zu Zeiten Schaum aus feiner 431 größern Höhle treibt, twas ausfah, ald wenn es huftete. Der Schaum fam indeffen nie ganz heraus, fondern trat wieder in die Höhle zuruͤck. Daraus wird es Elar, daß die ungen fid) in demfelben Ganal entiwideln, worinn die Kiemen und Eyer— fiöde enthalten find. Das läßt auch glauben, daß fie durch Eyer und Knofpen fich Fortpflanzen können. E3 wurden oben zweh Organe in der Höhle des würfelför: migen Stüdes erwähnt als vielleicht gehörig zur Fortpflanzung. Bey genaner microfcopifcher Unterfuhung in Meerwaffer über: zeugte ich mic), daß eines davon zum Kreislauf und zur Ath: mung gehören. Der Verfaffer hat darinn 14 Stunden lang eine Ereisförmige Bewegung von Kuͤgelchen verfchiedener Größe bemerft. Es ſcheint unferm Eremplare des Werks ein Blatt zu fehlen, worauf noch einiges ftehen muß, nebſt der Erklärung diefer Tafeln. So viel gebt indeffen aus dieſer Schilderung hervor, daß diefes Thier viel zufammengefester ift, ald man geglaubt hat, und daß es ohne Zweyfel höher ſteht als die Quallen. Nah den Abbildungen ift die Größe des Thiers ( beide Stüde zufammen) gegen 1" lang und 2—4“ did. Annmales de la societ& entomologique de France. Paris chez Mequignon- Marvis. Tom. VI. 1837. p. 513 et 128. ©. 5. Laporte, Comte de Castelnau (Auditeur au conseil d’etat à Paris): Verſuch einer Gefchichte der entomo— togifchen Geſellſchaften. Benust ift hierbey: Newman, the Grammar of Ento- mology. Die erfte ift die Societas aureliana zu London, welche be= reits 1745. beftand. Sie wurde 1748. durch den Brand ihres Haufes ‚aufgelöft, „bildete fich aber 1762. von neuem und dauerte noch 1766. 1780, entftand dafelbft die entomologifche Gefellfchaft. 1801. bildete fich wieder die aurelianifche unter Hamorth; aufgelöft im Sahr 1806. Sn demfelben Jahr entftand die Entomological Society, gab 1812. 3 Hefte Transactions heraus; aufgelöft 1813. 1822. bildete fich die entomologifche Gefellfchaft Großbritta= nieng; vereinigte fich nach 2 Fahren mit dem zoologifchen Klubb der linneiſchen Gefellfchaft. 1825. entftand der entomologifche Klubb aus 8 Mitgliedern, und begann 1832. dag entomological Magazine, wovon jeßt 17 Nummern in 4 Bänden erfchienen find. 1835. wurde er reorganifiert, behielt aber immer nur 8 Mitglieder nebft Corre— fpondenten, verfammelt ſich monatlich, legt eine Sammlung und Bibliothek an. 1832. entftand die Societe entomologique de France. 1833. bildete fich zu London die entomological Society, melche jest 200 Mitglieder hat; gab bis jetzt 3 Bände Trans- actions heraus. 1836. bildete fi zu London eine Geſellſchaft der practifchen Entomologie, die fich wöchentlich verfammelt. Zu diefen Gefellfchaften fommen die von Bonn und Feipzig, und fo fann man ſich eine genaue Idee machen von den ver: fhiedenen gelehrten Vereinen, welche bis jeßt zu diefem Zwecke fich gebildet haben [!]. 432 Es wäre wohl der Mühe werth, daß jemand eine Gefchichte der entomologifhen Gefellfhaften in Deutfchland bearbeitete; die Bienengefelfhaften wären aufzunehmen und ihre Werke beyzufügen. : ©. 13. Donzel (zu &yon) Crocallis lentiscaria t. 1.; im April gefangen bey Hierſum (Hieres). ©. 15. U. Zefebvre: Argynnis selenis t.1.; an ber Molga von Eversmann. ©. 19. Pierret (zu Paris): Satyrus abd-el-Kader; Argus abencerragus; Zygaena zuleima t. 1. Barbarey. ©. 25. Serville: Neue Mantis, Toxodera denticulata t.2. Java; nach Acanthops neben Thespis. ©. 31. Goureau (Hauptmann zu Collonge, Ain.): Weber das Schrillen (Stridulation) der Kerfe, t. 3. 4. Gibt feine folhe unter den Nevropteren, Dipteren und Ap—⸗ teren: die merfwürdigften find unter Gryllus, Locusta, Acri- dium et Cicada: man nennt ihr fcharfes und langweiliges Geraͤuſch Singen, was es aber nicht ift, weil es nicht aus dem Mund kommt; eine Stimme fönnte man es nennen, wenn es von der Luft in den Droffeln hervorgebracht würde, aber nicht, wenn es bloß durch Neiben, Tönen der Häute entiteht. Die Kerfe haben keine Stimme: man follte fie daher nicht fingende, fondern muficierende nennen. Es ift ein Serthum, wenn man gefagt hat, daß die Töne entftehen durch Austreiben der Luft aus den Köchern des Thorax (Revue entomologique I. p. 161. Ill. p. 101.). Latreille fagt, das Geraͤuſch bey den Drthopteren entfteht entweder durch Reiben der Flügeldeden an einander oder der Schenkel an den Deden und Flügeln; und das ift richtig. Gryllus campestris. Das Ey lebt an der Erde; ein Weibchen legte mir nur 4. Die Larven fchliefen aus Ende July, halten fih auf am Ausgang eines Eleinen Erdlochs, mo fie auf Naub lauern; des Abends Eriechen fie herum und hüps fen wie Kröten, beionders nach einem Gewitter; vielleicht, um einen trodneren Ort zu fuhen. Das kann wohl audy zu der Sage vom Krötenregen Veranlaffung gegeben haben, Die Lar— ven überwintern in ihrem Loch; im Frühjahr machen fie ſich an fonnigen Drten ein anderes, mworinn fie fi verwandeln und Eyer legen. Als Larve und Puppe find fie jtumm. Die junge Fliege ift weiß und weich, kann nicht tönen; wird aber bald braun, die Deden hart, und dann fünnen fie fchrillen, aber nur die Männchen, wobey fie im Eingang ihres Loches figen, um die Weibchen zu loden. Sobald eines ankommt, geht es ihm entgegen, berührt es mit den Fuͤhlhoͤrnern und Andert die Töne; fie werden fanfter und untermifcht mit einem ftärferen Eurzen Zon ß regelmäßig wiederholt in Eurzen Zwiſchenraͤumen. Sie machen dann Eleine Spaziergänge in der Nähe der Wohnung, das Maͤnnchen voraus, kriechend, immer fohrillend; fucht ruͤckwaͤrts gehend unter dag Weibchen zu fommen, melches endlich auf das Männchen feige. Sie find ſehr ſcheu, fehweigen glei) und ziehen fich ing Loch zurüd. Geht man im Felde, fo ſchweigen ſie alle in der Nähe. Maͤnnchen und Weibchen aber in einer Schachtel werden bald vertraut, liebkoſen ſich und ſchrillen; beſſer ift es, wenn man 2 Maͤnnchen zu einem Weibchen ſperrt, weil fie dann eifriger werden. Sie halten fid von einander entfernt, und rufen das Weibchen laut; begegnen fie ſich, fo greifen fie einander mit ihren ftarfen Kiefern an; gewöhnlich wird eins aufgefreffen. Sie können lang hungern, wie Thiere überhaupt, welche ihren Fraß auf der Lauer erwarten. Sie reinigen oft ihre Fühlhörner, indem fie fie durch die Kiefer zies 433 hen; aud die behaarten Anhängfel ihres Bauchs, indem fie diefelben zwifchen den Dornen an ihren Hinterfüßen durchziehen. - Sn den Schachteln fieht man fehr gut, wie fie fehrillen, Das Männchen legt ſich auf die Bruft, ſtreckt die Füße aus, hebt den Hintern in die Höhe, erhebt die Deden und reibt fie ſchnell an einander. Schneidet man eine ab, fo bewegt fich die andere vergebeng, Die Dede befteht aus einer. dünnen, trodenen, ducchfichtigen Membran, welche tönt, wenn man fie hin und her biegt. Sie befteht aus 2 Lagen, zwifchen denen 4 Längstippen liegen, Umftändtich befchrieben und abgebildet t. 3., aber nicht befonders beutlih. Reibt e8 die Deden ſtark an einander, fo entfteht der laute Ton; veibt e8 nur die innern Ränder, fo entfteht der fanfte. Hebt man bey einem todten die Deden mit einer Na= del auf und reibt fie an einander, fo entfteht auch der Ton. Die Decken des MWeibchens ‚haben Feine Längsrippen, fondern nur Mafchen. An der äußern Seite der Schienbeine unter dem Knie beider Geſchlechter findet fich eine Längliche perlweiße Platte, melde eine £leine Höhle bedeckt; fehlt den Larven und Puppen; Nusen unbekannt. Die behaarten Bauchanhaͤngſel beider Gefchlechter find hohl; Nutzen unbekannt. Gryllus domesticus. hat Bau der Deden und Zon dem vorigen gleich. Im Laͤndchen Gex findet ſich noch Gryllus sylvestris, wel⸗ cher zu einer andern Zeit erſcheint, die Larve im Frühjahr, die Fliege Ende Auguft bis zum Winter; manche auch noch im Hornung, unter Steinen, nicht in Löchern. In Schachteln benehmen fie fi wie die erfte Gattung, aber der Ton ift fhwäcer. Kleiner als die erfte und die Deden nur halb fo lang als der Bauch, die rechte oben hart und braun, die linke weich und meißlih mit ſchwaͤchern Nippen. 8.3. F. 5 —7. Un den VBorderfüßen auch die Platte oder Spiegel. Gryllotalpa find den Gärten fehr fhädlih. Ich hörte fie nicht ſchrillen und in der Schachtel ftarben fie nah 3 Tagen, wahricheiniih aus Hunger, weil fie jagen. Man kann aber das Schrillen bey lebendigen und todten hervorbringen, ‚wenn man die Deden über einander reibt. Ihr Bau, T. 3. 5. 3. 4, ziemlich wie bey dem erften, aber fhmwächer, fo wie der Ton, der dem Weibchen fehlt; Erin Spiegel, aber Schwanzfaͤden. Hier gibt es noch Xya variegata, eine fehr Eleine Werre im Sand der. Rhone, im Frühjahr und im ganzen Sommer; macht Gänge und fpringt fehr hoch mit den verdickten Dinterfchenfeln. Die Hintertarfen beftehen aus 2 parallelen, unarticulierten. Zehen, je mit einer Klaue; Unterfchied. von der Werre. Decken glatt mit 2 ſchwachen Nippen; kann wahrſcheinlich nicht ſchrillen. Locusta; bringt die Toͤne hervor wie Eryllus durch Reiben der Decken auf einander, die linke oben, beide von einander ver— ſchieden. Bey den langfluͤgeligen ſchrillen nur die Maͤnnchen; bey den kurzfluͤgeligen oder Ephippiger auch die Weibchen. Die Männdyen loden damit die Weibchen, bisweilen 3 —4 auf einem Zweige beyfammen, fehrillend um die Wette, aber in verfchiedener Höhe, mwahrfcheinlih, wenn das Tonorgan etwas verlegt ift. Abgebildet Fig. 8. — 10. von einer Tangflügligen L. verrueivora. Dedenbau befchrieben mit ihrem fogenannten Tonorgan oder der Trommel. Kiünftlich Eonnte er das Schrillen nicht hervorbringen, weiß auch überhaupt nicht recht, wie es hervorgebracht wird. Die Tangflüigeligen wie L. verrueivora, viridissima , lilifo- Iſis 1848, Heft 6, 434 lia, chrysea ete. haben ähnliche Tonwerkzeuge, aber nur die Maͤnnchen tönen. Ephippiger weicht ganz ab, weil auch das Meibchen die Tonorgane hat und fingt. Hat Eeine Flügel, fondern nur fehr kurze Deden, verborgen unter dem Tergum des Prothorax; beftehen eigentlid nur aus dem Zonorgan. Sie fißen auf Büfchen und fingen fehr laut ungefähr fo, al$ wenn man mit dem Fingernagel über einen Strehl hin und herfaͤhrt. Diefer regelmäßige Gefang unterfcheidet fih von dem der Locusta vi- ridissima, welches ein fchnelles Reiben ift, worauf einige Ruhe folgt. Die Tonwerkzeuge find nicht ſymmetriſch und auch das der Männchen verfcieden von dem der Weibchen; die linke Dede liegt oben, I. 4. 5.1—3. Ich fand aucd auf dem Gebüfch eine andere, mahrfcheinlich Anisoptera, wovon nur das Männchen Deden hat und fingt; das Weibchen Eaum fichtbare, fingt nicht. Bey allen Heuſchrecken findet fich in den Seiten des Hals— ringels Über den Vorderhüften ein eigenthümliches Drgan, Hebt man die Seitenränder des Prothorax auf; fo bemerkt man jwen Gruben im Thorax mit einer weihen Membran ausges füttert; aug ihrem Gipfel geht eine Röhre in den Schenkel bis zum Knie. Man Eann diefe Höhle fammt der Röhre heraus- ziehen, Unter dem Knie ift jederfeits eine durchfichtige Erhoͤ— bung, melde eine Höhle bedeckt, in welcher die Roͤhre endigtz hat viel Aehnlichkeit mit dem Spiegel bey den Gryllen. Diefes ganze Organ findet ſich bey beiden Gefchlechtern, auch den Lar— ven und Puppen; ift fein Luftloh, kann fich nicht fchließen und öffnen; an den 4 achten Luftlöchern des Thorax zeigen fi Luftblafen unter Waſſer. Acridium hat ein ganz anderes Zonorgan, auch in den Deden, aber nur erkennbar, wenn man während des Singeng genau Acht gibt. Das Zonwerkzeug ift nicht bey allen Gat— tungen gleich vollkommen. Die auf Büfchen fingen beftändig, 8— 10 Secunden lang und dann eine Ruhe von 2—3 Se— cunden. Kommt nad einiger Zeit ein Weibchen, fo fliegen fie auf einen andern Buſch. Bemerken fie ein folches, fo fingen fie lauter; nähert, es fich, fanfter. Die auf der Erde fingen weniger laut und nur, wenn fie ein Meibchen bemerfen: dann laufen fie ihm entgegen, machen in geringer Entfernung Halt, und tönen fo fanft, daß man es Faum hört. Bleibt das Weib— chen ruhig, fo fpringen fie auf daffelbe, bringen die Enden ihres Bauches an einander und paaren fich. Will eines fingen, fo ftellt es fich auf die 4 vordern Füße, fhlägt die hintern Schienbeine in eine Rinne der Schenfel und treibt mit den letztern ſehr fchnell die Slügeldeden; die guten Sänger faſt unausgefegt, die andern nur 2— 3 mal. Bisweir. len fiebt man auch welche in ähnlicher Bewegung, ohne daf man einen Ton hört; vielleicht dennoch hörbar für die Meib- chen. Die laute Schnarrheufchtede auf Gebuͤſch oder Gras ift 20 Millimeter lang, grünlich braun, Halsringel braun mit ſcharfen Längsgräthen und 3 Querfurchen ; hintere Schienbeine roth mit ſchwarzen Knien; die Schienbeine haben zwey Neihen rothe Dornen. mit fhwarzen Spitzen; Flügel durchfichtig, fo lang als Deden und Leib. Zonorgan, nehmlich die Nippen befchriebet T. 4. Fig. 9. Sie können fingen bey abgefchnittenen Scienbeinen. So ift e8 auch bey Acridium biguttulum, bey welchem auch die Deden durdfichtig find. Bey den ftillern find fie undurchfichtig und haben Eleine Mafchen mit fchwachen Nippen: fo bey A. caeruleum, germanicum, italicum und einem auf dem Sand der Rhone; Flügel himmelblau, Deden 435 und Leib grau mit bläulihem Staub, die erftern mit zwey toe- niger fatten Querbändern. Das legte hört man kaum. Bey den Weibchen find die Deden glatter; fingen nicht, obſchon fie oft die Schenkel an den Deden reiben. Man kann auch bey den todeen den Ton hervorbringen, aber fehr ſchwach. Beym Fliegen bringen Locustae et Acridia ein Geraͤuſch hervor, dag mit der Stridularion nichts zu fchaffen hat. Es ift ihe Sumfen, welches durch das Zittern des Thorax und der Flügel entfteht. Die Luftlöcher am Halsringel haben nichts dabey zu thun. Unter den Fluͤgeln am erſten Bauchringel iſt jederſeits eine Hoͤhle bey Maͤnnchen und Weibchen. Linne und Latreille (Museum d’ hist. nat. VII.) meynen, fie trage zum Schrillen bey. Sch habe mid) nun vom Gegentheil Überzeugt, obſchon ich es felbft auch gemeynt habe (Revue entom. III. p. 101.). Sch habe fie mit Zalg zugefchmiert, bey andern durchſtochen und zereiffen, obne ihren Nutzen zu erfahren. Sie find nicht bey allen Acridien gleich, bald tiefer, bald flücher; finden ſich auch bey Karven und Puppen. Am bdeutlichften bey Acridium migratorium. Findet fih bey allen genannten ‚fchrillenden Kerfen, mit Ausnahme der Werre. Diefe Höhle ift mit einer durchfichtigen, dünnen Membran bededt; vielleicht das Hoͤror— gan. Ob vielleicht die Röhre im Worderfuß bey den Gryllen auch ein folches ift? Bey Tetrix fand ich das Tonorgan nicht auf den Flügel: decken und nicht die rauhen Schenkel zum Streichen; auch nicht die Höhlen im erften Bauchringel, fo daß ich fie für ftumm und taub halte; auch kuͤnſtlich kann man feinen Ton hervor= bringen. ‚Cieada. Das Zonorgan befchrieben und abgebildet X. 4. Fig. 13 —15. Cicada orni fommt hier nicht vor, aber bey Bellegarbe, woher ich eine befommen habe. Die Tonhöhle am Bauch ift durch eine hornige Scheidwand getheilt und mit 2 Platten wie mit einem Laden oder Dedel bededt; enthalten auf der Bauchfeite eine gefaltete Haut und ein gefpanntes Blatt, den Spiegel; auf der Nüdenfeite auch eine gefaltete zum Zönen fähige Haut, das Trommelfell, welches durch einen Muskel von der Scheidwand ber in Bewegung gefegt wird. Beym Singen fieht man nirgends eine Bewegung. Hält man fie fo, daß der Bauch frey iſt; fo fingt fie wie gewöhnlich; druͤckt man aber die Dedel an, fo wird der Ton ganz ſchwach; hält man den Bauch in die Höhe, daß die Dedel offen bleiben; fo wird der Ton ganz laut. Die Dedel liegen veft und der Vaud) ift beweglih. In der Freiheit hebt und fenkt fie daher den Bauch, je nachdem die Töne ſtark oder ſchwach feyn follen, Um zu fehen, was in den Zrommeln vorgeht, fchnitt ih ein Stuͤck aus dem Nüden. Der Ton wurde ftärfer, das Trom— melfell zitterte und wurde bald conver, bald concav. Reau— mur hat alles vortrefflich befchrieben und gedeutet. V. Mem. IV. Die Gattungen von Tibicen haben ein ſchwaches Gefangorgan. Reaumur mepnt, die Trommelhöhlen verftärkten den Zon: allein Solier hat fie ohne Schaden zerriffen. Das Weibchen hat fie auch und ift dennoh ftumm. Solier hat bemerkt, daß die Luft dabey eine Rolle fpielt. Das Luftloch deg Me- sothorax geht in die Brufthöhle und nicht in eine Luftröhre, fo daß man fanen Eönnte, diefe mit der Bauchhöhle communi- cierende Höhle ſey nichts als erweiterte Luftröhre, Er wird feine Beobadytungen bald bekannt machen. 436 Andere Geräufh machende Kerfe. Käfer, Wanzen, Immen und Falter. Nicht wichtig, mit Ausnahme von Sphinx atropos, wovon man die Urſache noch nicht recht weiß, Die andern reiben glatte Theile ihres Skelet— tes an einander, nicht, um die Weibchen zu rufen, fondern um Schmerz und Furcht auszudrüden. Beide Gefchledhter der Cerambyces reiben das Praesceutum bes Mesothorax an den innern Rand des Prothorax; ebenfo Lema. Undere haben ihr Zonorgan am Ende des Bauches. Co- pris, Geotrupes, Öychrus, Falciger echii ziehen den Bauch unter die Deden und dann reibt fi dag Tergum des lekten Ningels und die Seitenränder der andern am Rande der Deden. Die Necrophoren haben ihr Zonorgan auf dem Tergum des Aten Bauchringels; befteht aus 2 parallelen, vorfpringenden Linien, die wie die Verlängerung der Dedennaht ausfehen, T. 4. 5. 18. Ziehen fie den Bauch unter die Deden, fo reiben diefe Linien ſich an ihrem hintern Rande. Das kann man alles kuͤnſtlich hervorbringen. Auch Hygrobia et Pimelia follen einen Laut hervorbringen. Unter den Wanzen nur Meduvius einen fehr fchwachen ; fie bewegen den Kopf fchnell auf und ab, wobey ſich der Hals am Prothorax treibt; der Hals ift ein horniges, glattes Ringel. Unter den Immen macht Mutilla ein Geräuſch, menigftens M. europaea. Das Xonorgan liegt auf dem Tergum des Sten Bauchringels als ein glattes und glänzendes Schildchen, 35.15. Schiebt e8 diefes Ningel in das zweyte; fo reibt fich das Schildhen an der innern Seite deffelben; bey beiden Ge— ſchlechtern. Ich glaube, daß auch Sphex sabulosa ein Geraͤuſch macht. Im Herbſt ſah ich eins graben; es hatte den Kopf im Loch, den Bauch in die Höhe und arbeitete fleißig. Dabey hoͤrte ich eine anhaltende Stridulation wie bey einem Eleinen Acridium; feine Flügel: und Gliederbewegung, außer den Kiefern. Spinx atropos läßt einen Elagenden Ton hören frey und gehalten. Reaumur hielt e8 für ein Neiben des Rüffeld an den Palpen. Pafferini fest das Organ in eine Höhle des Kopfs, welche eine Verlängerung des unächten Ruͤſſel-Canals iſt; die Luft fkreift hinein nach dem Belieben des Thiers (Re vue entom. 1. p. 173.). Lorey fagt, die Luft Eomme ſchnell aus 2 Höhlen am Bauche. Im Herbft 1835. hatte ich einen, der fhon 2 Tage an de Nadel ſtak und daher nur wenig fchrie. Ich rollte den Rüff L ab, hielt ihn am Grunde mit einer Kneipzange, um die Palpen abzuhalten und das Ausftreichen der Luft; er ſchrie aus allen Kräften. Sch fah nirgends eine Bewegung. Sch zupfte die Haare unter dem Bauch an den zwey erften Ningeln ab und fand feine Höhle, das Thier war jedoch todt, 1836. befam ich einen fehr lebhaften, und fand an jeder Seite des Bauches auf dem erften und zweyten Ringel je eine doppelte Höhle, Fig. 20. Die des erſten Ningels befteht aus einer glatten durchfichtigen Haut wie das Trommelfell der Cica— den; die zweyte ift mit einer weichen und mit feidenartigem Flaum bedeckten Haut ausgefüttert. Das Thier kann fie nach Belieben öffnen und ſchließen. Mill es fchreyen, fo öffnet es biefelbe, und man fieht ein langes Büfchel von fahlen Haaren heraus- kommen, welche ſich öffnen und wirbein. Diefes Büfchel hängt am obern Theil der Höhle des erften Ningels und verdedt, wann es liegt, beide Höhlen. Diefe Bewegungen fcheinen mit 437 dem Zone zufammenzuhängen; wie er aber hervorgebracht wird, faͤllt nit in die Augen. Sch fehnitt daher ein Stud vom Bauchringel ab, und fah daran einen großen, meißen Muskel, wie der, melcher die Flügel der’ Muden bewegt; er ftößt an den Rand der Höhle des erften Ringels, und fpielt ohne Zwei— fel eine Rolle beym Schreien. Die Membran unter der Lupe zeigt Fein Loch, wodurch die Luft gehen könnte. Als ich durch Zufall die auf dem Finger liegende hornige Bauchplatte, die innere Seite nad) oben, bewegte; fo hörte ich-einen ſchwachen Zon, den ich oft wiederholen Eonnte, wenn ich die Platte hinz- und herbog. Er kam alfo von der Höhle des erften Ringels, welches conver wurde; der Muskel macht es wahrſcheinlich abs wechfelnd concav und conver; alfo Aehnlichkeit mit Cicada. Unter den Falten führt man noch als einen Sänger das Männdien von Chelonia pudica an, welches ich nie leben- dig hatte. Alte genannten Singferfe haben alfo eine dünne, trodene, durch: fihtige und fonore Membran, welche entweder wie von einem Bogen beftrichen oder von einem Muskel ing Zittern gebracht wird; die Luft hat nichts dabey zu fchaffen. Die Trommeln find entfernt von den Luftlöchern. Die Kerfe find daher Feine Sänger, fondern Muficanten. ©. 77. Donzel (zu yon): Ueber die Paarung einiger Schmetterlinge. Sch habe bemerkt, daß von den im Fluge gepaarten bald das eine, bald das andere Gefchleht der tragende Theil ift, je nad den Sippen. Strenge Sippen find: Thais, Parnassius, Argus, Argynne. Sie werden fi daher auch gleichfürmig paaren; und wenn Abweichungen vorfommen, fo werden fie verfchiedene Sippen andeuten. So ift es bey Pieris crataegi, welche [bon von Linne zu den Heliconiern und nicht zu den weißen Danaiden geftellt wurde. Zwingt man.P. brassicae, rapae, daplidicae während der Paarung zum Fliegen, fo wird das Weibchen vom Männchen getragen; fo ohne Zweifel auch bey P. napi, callidice et chloridice. Bey P. crataegi da= gegen fah ich das Männchen vom Weibchen fortgetragen und zwar fo, daß jenes kein Lebenszeichen gab. Bey den Pieriden haben die Worderflügel nur 9 Rippen, bey P. erataegi 10, weil ſich hier die Rippe von der Cellula dis- coidalis aus -in 3 Zweige theilt. Macht den Uebergang von Parnassius zu Pieris, wie Doritis Apollinus von Thais zu Parnassius; foll daher Leuconea heißen, wie man Leuco- phasia gemadt hat für P. sinapis et lathyri. Pieris glauce, belia etc.. folten aud eine Sippe feyn, wie P. eupheno et cardimines die Sippe Anthocaris wurde. Bey Thais medesicaste, hypsipyle trägt das Meibchen. Bey Pieris brassicae, rapae, daplidice das Männdıen. Ben Colias edusa, hyale ete. defgleichen. Den Thecla acaciae, spini, filieis ete. das Meibchen. Ben Argus corydon, escheri, adonis, meleager etc. das Männchen. Ben Argynne daphne, aglaia ete. das Weibchen. Bey Melitaea athalia, didyme etc. defgleichen. Bey Satyrus cordula, megaera, nephele, justina etc. beßgleichen. Vanessa cardui, atalanta und felbft prorsa werden fich wohl anders betragen als V. antiopa, polychloros ete., weil fie fih anders benehmen. ©. 83. Leon Dufour: Ueber einen Gallapfel von Erica scoparia. 438 Im September fah ih an den Gipfeln der Befenheibe Eu: gelige Köpfchen wie eine unentwidelte Aehre, aus gedrängten und veränderten Blättern, wie es ſchon Clufius vor 240 Sab: ten bemerft hat. Hist. rar. I. p. 42. fig. Diefe Galläpfel find 6'” lang und 5 did, und beftehen aus angefchwollenen Blättern, die innern behaart. Sie find aber nur die Hüllen der eigentlichen Gallen in den Blattwinfeln, nehmlich der ver= änderten Blüthenfnofpen, woran man die 4 Kelchblätter erkennt; darinn das Ey oder die Larve oder das Gefpinnft, bisweilen 16 beyfammen. Es find darinn zweyerleh Kerfe. Der Urheber des Gallapfels ift eine Cecidomyia, welche oft einen Schmaroger hat, Eulo- phus. Die Larve der erfteren frißt die Blume auf, ift mweiß- lich, 1" lang, aus 13 Ringeln mit dem Kopf und etwas ber haart. Macht fidy) ein meißliches häutiges Gefpinnft und über- tointert darinn; verpuppt fich ſpaͤt, wird fchwarz; die Füße fheinen durch. O. ericae scopariae: dilute sanguinea, thoracis dorso nigrescente, alis subfumosis villosis, pedi- bus nigrieantibus; antennis maris 17 articeulatis, distincte moniliformibus, longe birsutis, feminae 15 articulatis, filiformibus. Long. 1, &ieht aus wie C. bicolor, im Juny. Eulophus. Fuͤhlhoͤrner achtgliederig (nicht fieben), bey dem Meibchen die 3 legten Enopfförmig. Huͤpfen wie Cynips et Chaleis; Flügel lang und gefreuzt. E. ericae: niger, glaber, subnitidus; oculis fuseis, pe- dibus pallidis, femoribus nigris, apice pallidis, alis imma- eulatis. Longitudo 3, Sm Kelch von Verbascum pulverulentum wohnt aud) eine Cecidomyia, worinn Eulophus verbasci: pallide rufescens, glaber, oculis fusco sanguineis, oceipite, puneto pectorali abdominisque dorso nigris, alis immaeculatis. Long. 1". ©. 93. 9. Graells (Prof. zu Barcellona): Bemerkungen über die Erfcheinung der Gebrionen (Jaͤnner 1837.). Die Bücher fagen, fie erfchienen nad) dem Regen gegen die Hundstage, Sie zeigen ſich allerdings gleich nach dem erſten Regen, der übrigens nicht ein Gewitterregen zu ſeyn braucht; fommen aus Loͤchern, wenn die Erde erweicht iftz fliegen hurtig herum und balten bisweilen auf dem Boden an, um die Weibchen zu ſuchen. Diefe fteden bloß die Mündung ihres weiten Eyergangs heraus. Mo man gegen ein Dusend Männchen auf dem Boden bey: fammen fieht, findet man ficher ein Weibchen; am häufigften GC. xanthomerus. Die Männchen verſchwinden und man findet nur noch foldhe, welche bey zu ftarfem Regen ertrunfen find. Ende July ſah ih nach einem Gemitter eine Menge; des andern Tags lagen alle im Waffer, Das Jahr 1830. war ſehr troden. Erſt am ten October Fam ein Negenguß ohne Donner und gleich darnach Eamen fo viele hervor, daß fie eine Molke bildeten. 1831. fand ich in einem Garten einen Cebrio nad) dem Auguft, obſchon es nicht geregnet hatte. Es war aber ein Bach dafelbft. Acht Tage fpäter kam ein Gewitter und dann zeigten fie fih zu Tauſenden in den vorher trodenen Fel— dern, aus runden Löchern. Sm Jahr 1836. hatte es nicht geregnet bis zum 21. September. Am 24. July: begoß ich den Boden in einem Felde und nad) zwey Zagen fand ich einige Weibchen, aber Eeine Männchen. In einer Schachtel lebten fie bis zum September ohne Nahrung. Nah dem 21. September fanden ſich mehrere Männchen und Weibchen. Sie 439 find alfo in der Erde ſchon verwandelt, Eönnen aber wegen ber Trockenheit nicht heraus. lectricität hat keinen Einfluß. ©. 101. M. Spinola (zu Genua): Ueber eine Gruppe der Bupreftiden. Der Verfaffer gibt eine Tabelle der von ihm angenommenen Sippen, infofern fie zu Latipalpes gehören; characterifiert dies felben und führt die Gattungen auf. Latipalpes. — Fühlhörner fägenförmig. A. vom vierten Glied an: Zähne dreyedig; Schildchen. a. punctformig; tes Fühlhornglied. N 1. nicht länger als tes 1. Dicerca. 2. fo lang als 1ftes und 2 te8 zufammen 2. Latipalpis. b. breit und fünfedig; Schwanzende ſpitzig; zweytes Fühlhornglied rund. 3. Lampra. B. vom 5ten Glied an: Zähne vieredig; viertes Glied laͤnglich; drittes a. nicht länger ale zweytes, Xeib platt 4. Perotis. b. noch einmal fo lang als 2tes, Leib walzig 5. Lampetis. ©. Bom 6ten an: Zähne rundlich; zwehtes und drittes Glied rund, viertes und fünftes walzig. a. Halsringel überall gerandet, Schildchen fehr Elein j 6. Polybothris. b. Halsringel nur nad) hinten gerandet, Schildchen quer 7. Apateum. 41. Dicerca aenea, berolinensis, acuminata, moesta. 2. Latipalpis pisana. 3. Lampra conspersa, rutilans, festiva. 4. Perotis cuprea (metallica), unicolor, lugubris, striata n., buqueti n. 5. Lampetis bioculata, valens, composita, fastuosa, ga- lamensis, chalybeata, goudotii. 6. Polybothris sumptuosa (croesus), carcharias, eivetta, ancora n., aeneo-maculata, cassidea (collieiata), chalco- chrysea, sexfoveolata n., lamina (flesus, complanata), so- lea, cassidioides, rhombus, platessa, lamina Ä/., rotundata. 7. Apateum calceatum (luczotii); forte et aureo-pilosa, scapularis, analis, goryi, marginata. Wahrſcheinlich folgt Psiloptera tessellata, dynasta; Te- « mognatha. Sch winde in Soliers Abhandlung (Anno 1833.) nro, 12. Capnodis die Sippen fo folgen laffen: 13. Chrysesthes; Euchroma; Pelecopselaphus; Dicerca ; Latipalpis; Lampra; Perotis; Lampetis; Polybothris; A- pateum; Psiloptera; 18. Temognatha etc. ©. 123. Guenee: Ueber die Lebensart der Bryophila algae. Nach Jahrgang 1836. Bulletin p. 46. foll die Larve in Zwei— gen leben wie Cossus ete.; die Karve lebt gewöhnlich an den Stämmen und Zweigen, deren vom Thau erweichte Flechten fie frißt. Sobald die Sonne fommt, verbirgt fie fich unter die Ninde oder Flechtenbüfchel, und fo hat fie fich wahrſchein— lih einmal in einen hohlen Zweig geflüchtet. Sch habe aus derfelben Naupe Br. algae et receptrieula (stridula) erhalten, find mithin nur eine Gattung; wahrſcheinlich aud) Br. cal- ligrapha Hübner. 530. et mendacula 620. ©. 125. *orey (Dr. med. zu Marfeille): Ueber einen Cryptocephalus, welchen ich zu Suza in Piemont 1802. entz dedt und an Dejean gefcbict babe. Er nannte ihn En. loreyi. Im Jahr 1813. zeigte mir Pafferini zu Flovenz eine Zeichnung von einem andern, Von Bonier zu Dijon be: 440 Fam ich noch ein Stüd, gefunden zu Poully-en-Auxois; von Solier eine Zeichnung. Es gibt alfo 4 Stud in den Summe lungen. ©. 129. Boyer de Fonfcolombe: Monographie der Kibellulinen von Air (Hornung 1837.) t. 5. 6. Charactere und Synonyme nebft Bemerkungen, Gharpentierg Horae entomologicae, [Der Anfang fteht Band VIL ©. 75.] 1. Aeschna formosa, vernalis, maculatissima, mixta, affinis, irene n., rufescens, annulata, foreipata, ungui- eulata. ©. 129. VI. Fortfegung. 2. Libellula depressa, quadrimaculata, cancellata, cae- rulescens fig, olympia n. fig., brunnea n. fig., ferruginea, flaveola, nitens n. fig. vulgata. Fortfegung VI. S. 547. 3. Agrion virgo, haemorrhoidalis, barbara, viridis, pi- eteti, fusca, platypoda, pulchella, puella, elegans, agle n., caerulescens n., anrantiaca, sanguinea, rubella. Ale ab— gebildet. VI. ©. 151. Solier: Goleopteriden VII. Adelostomites. Schon gegeben., 5. 173. Guenee: Agrotis villiersii n. t. 8., wie A. obeliseca. A. ruris Hübner. — obelisca. A. ruris Godurt — aquilina. ©. 177. Pierret: Hadena latenai n., wie dentina; auf Gletſchern t. 8. ©. 179. Bonerde Fonfeolombe: Ueber zwey dem Del- baum ſchaͤdliche Schaben, t. 8. fig. 4.5. Der Baum wie feine Frucht haben viele Feinde, darunter aub Sphinx atropos et ligustri, jedod mehr megen ihrer Größe als Menge. Ich habe die Zodtenkopfraupe ziemlich häufig darauf gefunden, die Blätter und Schöffe freffend; die von Sphinx ligustri nur einmal; beyde an allen Sasmineen, jene auch fehr gemein auf Erdäpfeln. Eine Schabe greift Blätter und Knofpen an. Ende Win: ters fieht man auf der Oberfläche braune Flecken, darunter ein Eleines Koch von Koth umgeben; darinn eine Raupe fadendid, 2” fang; geht oft heraus in die Knofpen, welche fie benagtz wird wegen ihrer Menge fehr fchädlich, befonders am Var und bey Nizza. Schszehn Füße; bräunlich oder graulich grün, ein brauner Hornfleden auf Hals und dem legten Ringel, bisweilen jederfeits Schwarze Flecken, gelblich gegen die Luftloͤcher. Kopf gelblich mit 2 ſchwarzen Flecken. Leib faft haarlos; Puppe im März, laͤnglich, gelblich grün, von einigen Faben umgeben, wahrfcheinlich in den Schrunden der Rinde. Schabe im April mit umgerollten Flügeln, ſchwaͤrzlich marmoriert, hinten mit Franzen; bintere afchgrau mit großen Franzen; Leib grau, Bauch gelblich; binten mit Haarbüfhel. Fühlhörner faſt fo lang als Leib, Palpen laͤnglich und dreygliederig, abwärts ge: richtet, etwas ftruppig, Ruͤſſel Eurz, Kopf behaart, am hintern Schienbein ein großer Sporn, womit fie fpringt. Tinea? oleella n.: Antennis filiformibus, intus subser- ratis, tibiis postieis medio calcaratis, saltatoriis; cinerea, nigro submarmorata, erueä viridi-griseä, intra folium oleae latente; nobis. Eine andere Raupe wohnt im Kern der Dlive. Das Ey wird wahrfcheinlich das Fahr vorher in die Knofpe gelegt. Die Olive wählt, die Raupe frißt den Kern auf, bohrt fih anfangs Sep— tember neben dem Stiel heraus, läßt ſich fallen und verpuppt Er Eennt ‚441 fih, in den Winken der Schadhtel, nahdem fie ein graues, dünnes Gefpinnft gemadt. Die Dliven fallen ab, und man findet dann die Raupe noch in den flehen gebliebenen. 3" fang, glatt, graulich grün marmoriert, 4 ſchwarze Länge: ftriche auf dem Rüden und 2 foldye Flecken hinter dem Kopf. Puppe geiblih; nah 10 Zagen die Fliege faft wie die vorige, etwas größer, dunfelgrau, kaum marmoriert; Fühlfäden dünner und Palpen weniger ftruppig. Tinea? olivella. Antennis filiformibus, intus subserra- tis, tibiis posticis medio calcaratis, saltatoriis; einerea; eruca viridi-griseo marmorata, intra nucleum olivae de- gente; nobis. Die Aehnlichkeit beyder Falter und zum Theil felbft der Raupen hat den Herin Bernard vermocht, beide für einerley zu halten ungeachtet des verfchiedenen Aufenthalts, in feinem gekroͤnten Auffag Über den Anbau des Delbaums (Mem. Ac. Marseille 1782.); die Minier- Schabe lege die Eyer an bie Bluͤthenknoſpen, wo dann die Naupe in die Dlive Erieche; zum zweyten Mal würden fodann die Eyer auf das Blatt gelegt, woraus die Minier- Raupe komme. Allein die Raupen find doc zu fehe verfchieden. Zwar gibt es bey vielen Faltern 2 Bruten: aber hier legt die Minier-Scabe die Eyer im April, wo die Blüthenfnofpen noch nicht entwicelt find; fie mögen nun bis Mitte Juny, wo die Eleine Dlive kaum fichtbar ift, unent— widelt liegen bleiben ungeachtet der Wärme des Fruͤhjahrs. Auch wäre die Nahrung beider Bruten zu fehr verfchieden. Die Schabe der Dlive Eönnte auch mieder auf die Blätter legen: allein man findet den ganzen Sommer durch bis zum Winter feine minierten Blätter mehr auf dem Baume. Bose bat Bernards Meynung in feinem n. eours d’agrieulture auf Treu und Glauben angenommen; Duponcel ift meiner Mey nung. Es gibt noch andere fehr Ähnliche Falter, die fich nur dur ihre Raupen unterfcheiden, wie Sphinx nicaea et eu- phorbiae, Pieris brassicae et rapae. Bernard glaubt auh, daß die Krebsbeulen an den alten Zweigen der Bäume von den Biffen der Minier- Raupen an den Sproffen verurfacht würden, was hoͤchſt unwahrſcheinlich ift. Ueberdieß ift die Minier-Naupe fehr gemein um Air, und doch fiept man in den Dliven» Gärten den Krebs nicht; er kommt nur bey größern Bäumen in heißern Gegenden vor. Indeſſen fagt mir Herr Laure, ein ausgezeichneter Landwirth, es lebte wirklich eine Naupe in diefen Krebsfnorren. Da, wo die Bäume nicht hoc werden, wie bey ung, koͤnnte man die angegangenen Blätter pflüden vor dem März; dag müßte aber allgemein gefcheben.. Die der Frucht felbft find ſchwerer zu vertilgen; man müßte Ende Auguft, wann fie anfängt abs zufallen, den Baum fhütteln, und dann alle Oliven irgendwo verfchließen. Zur Zeit der Lefe kann man auch etwas Del daraus geminnen. Sch habe diefe zwey Gattungen nie fliegen fehen; wahrſchein— weil fie e8 nur bey Nacht thun. Vielleicht wäre es gut, Feuer anzumachen Anfangs April und Mitte September. Duponchel fest hinzu: Doctor Pafferini hat im Gior- nale d’Agricoltura della Toscana 1832. gefagt, daß Tinea accesella Hübner den Dlivenbäumen fehr fchade. Sie ift ganz von den hier befchriebenen verfchieden. ©. 189. Aube: Ueber die erfien Stände von Agrilus viridis t. 8. fig. 6— 12. Audouin bat Larven gezeigt, die er für Buprestis bero- linensis bielt (Bulletin 1836. p. 17.). Die andern Mitglieder Iſis 1848. Heft 6. 442 hielten fie aber für Longicornes, idy auch; feitdem aber haben mic) Beobachtungen über den Srethum belehrt. Audonin hat eine andere Larve gezeigt unter der Rinde eines jungen Birn: baums und auch vermuthet, fie fey ein Bupestris (©. 70.). Ich war glüdlicher und fonnte einen Agrilus dur alle Zu: fände verfolgen. Im März fand ih im Wald von Boulogne junge Birken, ganz zerfucht von Kerfen wie Rüftern und Eichen von Scoly- tus, aber mit andern Zeichnungen. inige waren abgebrochen, und da fah ich unter der Ninde der Stumpen mehrere Larven, die ich für Longicornes hielt. Ich riß einige Stumpen aus und trug fie heim. Sie verpuppten fich erft anfangs May und Erohen aus am 12ten Juny als Agrilus viridis. Die Lar— ven fehen ziemlich aus wie die von Audouin aus dem Birn- baum, melde ib auch für Agrilus halte. Larve zehn Millimeter lang; Leib aus 13 Ningeln nad) der Abbildung fammt dem Kopf]; lang, vorn breiter, etwas niedergedrüdt; das erfte Ningel oder der Kopf am didften, oben mit einer Furche; zweytes und drittes Fürzer als die folgenden, wovon die 7 naͤchſten faft gleich groß, werden jedoch nach hin= ten ſchmaͤler; eilftes nnd zmölftes kuͤrzer; das dreyzehnte et- was größer als das zmölfte und hinten mit zwey hornigen Dornen bewaffnet. Keine Füße. Färbung blaßgelb, Maul und Dornen bräunlih. Oberkiefer kurz, ftark, fpisig und etwas ausgefchnitten. Oberlippe fehr Elein und winklig, untere rund— lih und behärelt; Unterkiefer innwendig mit fleifen Haaren ; ihre Palpen kurz, erfte Glieder kaum fichtbar, letztes fehr groß und oval [nad der Abbildung drepgliederig ], Zippenpalpen fo furz, daß ich die Glieder nicht zählen Fonnte. Richtet in diefem Walde große Verwüftungen an, indem fie zahlreich zwifchen Rinde und Holz gewundene Furchen nad allen Richtungen frißt, mwodurd die Bäume abfterben. Vor der Verpuppung macht ſich die Larve eine Eleine Höhle; der Käfer beißt fi ein Loch durch die Rinde wie das Koch eines Barkofens, der Bauch am Bogen. Die Glieder der Fliege feinen durch die Puppenhaut. ©. 143. Duponchel: Ueber die Häutung der Raupe von Charaxes jasius. In meiner Iconographie des Chenilles habe ih die Ver: wandelung nah Chavannes zu Laufanne befchrieben. Drey Sabre nachher befam ih am 12ten Jänner 6 Raupen von Hyeres; 3 ftarben, meil fie in der Häutung waren; 3° andere feste ich auf einen Arbousier (Arbutus unedo) in eine Kam: mer bey 15° Reaumur; find jest am erften März faft ausge— wachen, haben fich aber nur einmal gehäutet. Sie freffen fehr gut. Bey allen Raupen, die ich bisher aufgezogen habe, haͤutet fi der Kopf mit dem Leibe und alles bleibt aneinander, ob— fchon fid) die Kopfhaut in 3 Stüde theilt; fo daß die abgelegte Haut wie eine ganze Naupe ausfieht, beſonders wenn fie be: haart ift, wie bey Chelonia. Ganz anders bey Jasius. Der Kopf fällt befonders ab und zwar ohne ſich zu theilen; zwey Minuten nachher erfolgte die Häutung des Leibes. Drey Tage vor der Haͤutung fiehr man den Kopf, der gewöhnlich nach hinten gerichtet ift, mit feinen Kiefern in magrechter Lage: dann richtet er ſich allmählich auf und fteht faft fenkrecht, fo duß er am legten Tag oben fait ganz vom erften Ringel getrennt ift, und uur noch unten dar— an hängt. Dann ſchwellen die 3 erften Ningel an, und die Raupe zieht den neuen Kopf zurüd, modurd der alte abfällt; fogleich 28* 443 ſchwillt der neue dreymal fo groß an, und es fproffen daraus wie benm alten 4 Hörner oder Dornen binnen 2—3 Minuten. Dann erft fpaltet ſich die übrige Haut wie bey den andern. Mährend der 3 Tage vor der Häutung fproffen am Hintern Rande des erften Ningels 4 roſenrothe Höder, die Spuren der 4 Hörner. Im der vierten Abhandlung von Reaumur if nur von gewöhnlichen Raupen die Rede, aber, er citiert Malpighi, welcher beym Seidenwurm den neuen Kopf fait über dem er— ften Ringel gefunden habe. Reaumur meynt, dieſer Kopf babe fich nicht entfernt vom andern gebildet, fondern fih nur nach binten verlängert, weil er im alten nicht Platz hatte. Das ift richtig: er bildet fi nicht auf Koften des erften Ringels, fondern er gleitet zum Hinterhauptsloch heraus und vergrößert fich im erften Ningel. Es gibt noch andere Raupen, welche ſich wie Jasius verhal- ten, wie Nymphalis et Apatura (Sylvains et Mars), Da aber diefe Naupen hoch auf Bäumen figen; fo hat man fie nicht beobachtet. Nachtrag. Sie verpuppten ſich am 15ten, 20. und 28. Aug., fhloffen aus am 29., 31. May und am 3. Juny des Mor: gens um 7 Uhr bey einer Wärme von 16°, (zu Marſeille.) S. 199. Solier: Ueber das Schrillen der Kerfe, beſonders den Geſang der Cicaden. Keaumur hat nur todte beobachtet, aber dennoch ben Bor: gang gut erklärt; ich kann es nad) lebendigen beftätigen. Sn der Freyheit find die Gicaden fehr ſcheu, und fliegen beym geringften Geräufch fort; mit Vorfiht Eann man ihnen jedod) fehr nahe Eommen. Gingt ein Männchen, fo bewegt ed den Bauch fehnell, wodurch es fih den von Reaumur genannten Dedeln nähert und fernt. Zu diefer Bauchbewegung kommt ein Beben des Tergums des Mesothorax. Der Gefang er- ſcheint als eine einzige fchnell wiederholte Note. Nach einiger Zeit wird er ſchwaͤcher, und dag Kerf bringt dann einen ſchwaͤ⸗— chern und gezogenen Ton hervor, faft wie das Pfeifen der Luft, wenn fie aus einem kleinen Loch ſtroͤmt. Dieſe Art von Aus: athmen habe ich nur bey der gemeinen Cicade bemerkt. Denn die Aefchen-Gicade (Tibicen orni) hält plöglih am und läft £ein Pfeifen folgen. Ich handle jest nur von der gemeinen. Beym Beginn des gezogenen Tons hört alle Bewegung auf, Eommt aber bald wieder und damit der Gefang. Diefes Wechſelſpiel dauert fo lang als das Kerf fingt. Das Pfeifen zeigt mithin eine Ruhe an, aus Ermüdung, oder um eine Modulation hineinzubringen. Wird e8 erfchredt; fo flößt es einen einzigen ftarfen Schtey aus, fprigt meiftens durch ben Hintern eine geruchlofe Feuchtigkeit ziemlich weit aus, und fliegt davon. Sch habe eine ziemliche Menge beobachtet und es bey allen fo gefunden. Nun wird das Drgan befchrieben wie Neaus mur, aber genauer. Das Drgan befteht aus 4 Höhlen, eine im Metathorar (Cavitas thoracica), die 3 andern im Bauch, wovon die mitt tere Cavitas abdominalis, die zwey feitlihen Cavitates so- norae heißen follen. Die zwey lestern fehlen bisweilen oder find fehr Elein mie bey der Sippe Tibicen. Sie enthalten die tönende Membran oder das Zrommelfell. Die Cavitas thoraeica ift von den Eingeweiden vorn in der Bruft getrennt durch eine dünne Hornwand mit einem ſenkrech— ten Spalt; in diefe Höhle öffnet fi ein großes Luftloch, was Reaumur nidht gefehen. Die Höhle ſteht mit der Cavitas abdominalis in Verbindung, an der unten 2 ftarke Muskeln liegen mit einer Scheibe, die durch eine Sehne 444 mit dem XTrommelfell verbunden iſt. Die fonoren Hoͤh— len liegen an den Seiten des Bauches. Die Zrommelfelle trennen fie von der Cavitas thoracica. Sie haben unten eine Deffnung, modurd fie mit der Außern Luft communicieren, wann der Bauch aufgehoben iſt. Diefe Organe find unten und auswendig bededt von 2 großen veftitehenden Platten, wahrfcheinlich Wergrößerungen de8 Epim&re metathoraeique. Faͤngt man eine, fo ſchreyt fie anfangs viel lauter, rührt Bauch, Tergum des Thorar und Flügel, wenn fie frey find. Die blafigen Rippen an der Wurzel der letztern ſchwellen f[chnel _, an und fallen ein, Bald wird das Kerf ftill, zappelt aber fort. Das Zappeln ift mithin nicht die Urfache des Tons, welcher augenſcheinlich von der Willkuͤhr abhängt. Druͤckt oder plagt man e8, fo ſchreyt es wieder; das Pfeifen fommt aber nicht. Es Elinge faft wie St, wenn man Stille gebieten will. Sch glaube, daß beide von einerley Organ fommen. Die Dedel thun nichts dabey, ändern ihn wohl ab, und befchügen die ſchillernden Membranen oder Spiegel. Schneidet man fie ab, fo wird der Ton noch ſtaͤrker. Beym Schreyen fallen und fpannen fich die Spiegel. Als "ic diefelben wegnahm, gieng der Ton dennoc) fort, nur ſchwaͤcher. Dann entfernte ich die biegfamen Membranen in der Cavitas thoracica; tönte dennoch, aber viel ſchwaͤcher. Sch zerriß endlich das Trommelfell der ſonoren Hoͤhlen; toͤnte fort, aber ſehr ſchwach; ich nahm ſie ganz weg, und dann hoͤrte aller Ton auf; ſo auch bey einem andern. Einem dritten ſchnitt ich bloß die Fluͤgel ab, und ſodann vom hornigen Bauchringel, welches auswendig die ſonoren Hoͤhlen bildet, um die Trommelfelle ſehen zu können. An ihrem obern Theil find zwey Falten wie Bläschen, welche anſchwellen und zufammenfallen. Spaltet man die Haut fenfrecht zwifchen die— fen blafenförmigen Falten, fo hört der Ton faft ganz auf, und man fieht die zwey Theile der Membran beben. Einer andern fehnitt ic) den untern Theil des Bauches -ab, um die Muskeln zu ſehen; tönte fehr deutlich, jedoch ſchwach; indeffen bemerkte ich mit der Kinfe Feine Bewegung an. den Muskeln. Sch zerrte mit einer Nadel daran, aber fie zer— tiffen; Reaumur bat aber Töne dadurch hervorgebracht. Sch fhnitt daher den untern Theil der Cavitas thoracica weg, und ſah, daß von der Scheibe der Muskeln eine Sehne zwiſchen die zwey blafenförmigen Falten gieng. Bewegt man diefe Scheibe, fo zieht die Sehne die fonore Membran an; läßt man fie ſchnellen, fo entfteht der Ton. Nach der Entdedung ber Sehne, dem vorzüglichften Erreger de8 Tons, fpaltete ich wieder die fonore Membran, fo daß ein Theil derfelben von der Sehne getrennt war; diefer Theil bebte fort wie der andere, Nun unterfuchte ich ein neues Stüd, dem ich nichts als die Dedel weggefchnitten hatte, Ploͤtzlich bemerkte ich eine gelbliche Maffe in die Cav. abdomin. verrüdend und fie faft ausfüllend; fie Fam von hinten her aus dem Abdomen und zog ſich wieder zurück, und feheint nichts anders als die Bauchein- geweide zu feyn. Sch halte es bloß für einen Zufall. Weit beym Singen dag Tergum des Mesothorax beftändig bebt; fo ſchnitt ich etwas vom Abdomen ab, um die Cav. thoracica zu fehen, und bemerkte dann ein Beben in der Membran vorn in diefev Höhle; auch bemerkte ih beym Schreyen, daß die Klappe des Luftlochs am Mesothorax fid viel fehnellee bewegt als fonft. Doc habe ih auch diefe Schnelligkeit ohne Ton gefe= ben, aber nie den Zon ohne ‚Diefelbe, Nach diefen Beobachtungen find alfo die Trommelfelle ficher- lich der Sig des Tones, und fie werden bewegt durch die Seh— 445 ‚nen und Muskeln. Es frägt fi ich nur,’ ob die Luft dabey nicht insg Spiel Eommt, was ich wirklich glaube: denn die Luftlöcher des Metathorax öffnen fich in die Cavitas thoraeica; und die Membran, womit diefe Höhle ausgefüttert ift, ſcheint nichts als eine Erweiterung der Droffeln zu feyn. Außerdem kommt die Luft fonft noch herbey. Die Futterhäute der Cav. thora- cica et abdominalis find. voll Luftröhren, welche ſich wahr: fcheinli mit ihren legten Zweigen in diefe Höblen öffnen. Auch die großen Seitendroffeln fcheinen Luft herbeyzufuͤhren. Sie erneueet fich ohne Zweifel, wie bey uns in der Paufen- höhle durch die euftachifche Röhre. Ich erkläre mir nun den Gefang fo. Das Kerf bewegt da= bey den Bauch; der Rüden des Prothorax bläft fih auf und fällt zufammen, wodurd eine Art Beben entfteht. Da die Dedel die Spiegel und die fonoren Höhlen bededen; fo würde der Ton faum bemerkbar feyn, wenn dag Kerf den Bauch nicht erhübe. Die Dedel find gleihfam das Blätthen (Clef) der Blasinftrumente. Mährend der fehnellen Wiederholung des Tons muß das Thier auch ſchneller athmen, um die Höhlen zu füllen und die Häute zu fprengen, fo daß der von dem Trommelfell und der Muskeln hervorgebrachte Ton ftärfer wird. Diefeg Beben wird wahrfcheinlich vermehrt durch die Luftftröme beym Athmen, befonders die große Seitendroffel, welche unten an das Zrommelfell ftößt. Die Bewegung des Tergums des Thorax vermittelt vielleicht den fehnellen Strom in der Röhre, Das Beben des Trommelfells theilt fi der Luft in der Cav. abdomin. et thorac. mit, und pflanzt den Ton weiter. Das Pfeifen erkläre ich fo. Das Kerf wird durch das Sin— gen müde und muß wieder Athem holen, woben eg durch die Stigmata metathoraeica die Luft aus den Höhlen freichen täßt. Dadurch entfteht diefes Pfeifen, welches wirklich ſich hö— ren läßt wie Luft, welche aus einem Eleinen Loch einer Blaſe fommt, wenn man fie zufammenzieht. Da der Schrey, wenn man es fängt, Eurz ift; fo fommt es nicht außer Athem und bringt daher diefes Pfeifen nicht hervor. Da die Trommelfelle bey der Aefchen-Cicade (Tibicen orni) feitwärts nicht bededt find; fo braucht fie beym Singen den Bauch) nicht zu bewegen, um die fonoren Membranen zu ent: blößen. Die Bruftbewegung hat jedod) ftatt, aber weniger ges fhwind, dauert auch nicht fo lang als bey der gemeinen. Auch dauert die Ruhe länger und das pfeifende Ausathmen hat nit ſtatt. Ich muß nod von einer Eigenthuͤmlichkeit der gemeinen Gi: cabe reden, auf welche mich der Apotheker Boyer zu Air auf: merkſam gemadt hat. Nähert man fich pfeifend, während eine Cicade fingt; fo ſteigt ſie ruͤckwaͤrts etwas herunter, um ſich dem Pfeifer zu naͤhern. Bietet man ihr ſachte einen Stock; ſo geht ſie dar— auf und läßt ſich ruͤckwaͤrts daran herunter, hält manchmal an, als wenn fie borchte und kommt endlidy ganz herunter, einmal dem Herrn Boyer bis auf die Nafe, wo fie fort fang, während er pfiff. Sie fcheint alfo Gefallen daran zu haben, und auch aus bloßem Vergnügen zu fingen. Noch muß ich etwas von dem Öchrillen der Chelonia pu- diea mittheilen. Oft wurde ih an Sommerabenden durch ein fonderbares und ſtarkes Geräufh von einem Kerfe genedt, das ich nicht fangen Eonnte. Sch glaubte, e8 komme von einer Heuſchrecke. Ein junger Sammler aber belehrte mich, daß es nur von einem ſchwachen Falter herfomme, der Chelonia pu- diea. Duponchel fchrieb mir darauf, daß fhon Villiers 446 davon geredet habe im erften Bande dieſer Annalen ©. 203. Hier fand ich, daß der WVerfaffer diefes Gefchrill zweyen Höhlen zufchreibt an jeder Seite der Bruft beym Urfprung der hintern Flügel, welche ich vergebens gefucht habe, Dagegen fand ich an jeder hintern Hüfte eine große Blaſe, welche allerdings an der Bruft zu hängen fcheint. Loͤſt man aber die Hüfte ab; fo geht die Blafe mit. Sie ift dreyedig, hat einwaͤrts in der untern Fläche Querrippen und darüber zweh Längsfurchen mit einer großen Falte. Diefer Theil der Blafe ſteckt zwiſchen den Hüften der Mittelfüße, welche an der Aufern Seite Bürften haben, von denen ich glaube, daß fie den Ton hervorbringen, indem die Hüften der Hintern Füße ſich gegen dieſe Bürften beivegen, wodurch fie gezwungen werden, auf den Rippen der DBlafen zu ſpielen. Diefe wären mithin die Geige und die Mittelhüften die Bogen, Es ift übrigens gewiß, daß das Kerf diefes Geſchrill in feiner Gewalt hat. Ich habe es oft fliegen . fehen und fumfen hören, ohne daß es fein fonderbares Geſchrill zugleich hervorgebracht hätte. Manche Entomologen fehreiben das Geigen der Longicornes dem Neiben des Grundes des Prothorax an den Flügeldeden zu. Das ift nicht der Fall, Während fir Kopf und Protho- rax auf und abbewegen, reiben fie dag Tergum des legtern auf einem glatten Theil des Schildchens und dadurch wird das Gefchrey hervorgebracht. Selten erreicht hiebey der Grund des Prothorax die Flügeldecken. Lacordaire hat bey dem Cacicus americanus (unter den Akifiten) einen ftarfen Ton bemerkt. Sch habe ihn felbft her vorgebracht durch das Neiben der Hinterfchenfel an den Quer: tippen der Seiten der Fluͤgeldeckel. Bey den Pediniten bringen die Männchen ein ſchwaches Ge: taufch hervor, in dem fie die Bauchfpige an dem hintern Rande der Flügeldeden reiben. Das Schrillen wird mithin auf fehe mandfaltige Art hervorgebracht: bald durch Reiben zweyer har— ter Körper auf einander, bald eines harten Körpers auf einer Membran, bald durch Zerren einer Membran. ©. 219. Guenee: Ueber einige neue Sippen unter den Eulen: Faltern. Die Noctuäliden ziehen jegt die Aufmerkfamfeit auf ſich. Man kann aber darinn keine neuen Sippen aufſtellen, wenn man nicht auf die früheren Staͤnde ſieht. Die Fuͤhlhoͤrner und Palpen ſind ſehr veraͤnderlich, oft bey den naͤchſten Gat— tungen, etwa mit Ausnahme von Agrotis et Orthosia, ſo daß ſie faſt nur als Gattungszeichen dienen. Bruſt und Bauch ſind zwar mehr verſchieden als bey den Tagfaltern, aber doch oft gleich beh ſehr entfernten Gattungen und Sippen. Flecken der Fluͤgel, Geſtalt der letztern, Ruͤſſel und Fuͤße helfen auch wenig aus, Mit Ausnahme von Triphaena et Cucullia müßte man alle in eine Sippe ftellen, wie die meiften Franzo— fen es gethan haben. Erſt jest fängt man an, wie die Deuts ſchen zu den erften Ständen feine Zuflucht zu nehmen, aber auch hier find Schwierigkeiten. Wenn man fich einerfeit$ wun— dert, daß unverträgliche Gattungen in denfelben Sippen ftehen wie Pelyodon et Exoleta, Satellitia et Vaceinii, Basili- nea et Oleracea, Petrorrhiza et Linariae ete.; fo muß man anderfeits fragen, mworinn eine Menge Hadena von Ma- mestra unterfchieden find, warum mehrere Xanthia von Or- thosia getrennt, da fie fih in Eeinem Stande unterfcheiden. Boisduval hat darauf aufmerffam gemaht, Treitſchke im Supplement einiges verbeffert; Curtis und Stephen haben zwar einige gute Sippen gemacht, aber dabey viele fchlechte. 447 Es fheint mir, man fönne zu den Sippen ber Deutfchen wohl einige der Engländer fegen, wie Ceropacha, Rusina, Xylo- phasia ete. und noch einige einjchieben. Die Noctuäliden laffen fi in. 3 Unterzünfte bringen, a) Amphipyrides. 1. G. Amphipyra spectrum. 2. G. Syntomopus cinnamomeus, 3. G. Philopyra (Pyrophila) tragopogonis. b) Orthosides. 1. Episema? 2 Taeniocampa, 3 Xanthia, 4 Orthosia, 5 Cerastis, 6 Dasycampa n. rubiginea, 7 Mecoptera n., satellitia, serotina ? e) Xylinides. 1. Xyliva, 2. Cucullia, 3. Calocampa, 4. Cloantha, 5. Xylocampa n. lithorhiza, ramosa, 5. Cleophana. (Kortfegung ©. 311.) Vollſtaͤndige Claffification der.Noctuo- Bombyciden. Obſchon die Sippennamen dieſer Zunft nicht neu ſind; ſo iſt es doch die Anordnung und der Character; daher muß ich die Zunft ganz darſtellen. Als fertige Kerfe haben die erften Sippen diefer Zunft nod) einige Aehnlichkeit mit den Notodontiden und Bombycoiden durch die wollige Begleitung des Thorar, die Kürze der Füße und des Rüſſels, fowie der untern Palpen; aber die Endfippen ſtim— men ganz mit den Moctuäliden überein. Das ächte Bund un: ter ihnen ift die Lebensart der Naupen, welche in felbjt ver: fertigten Zellen wohnen, wie Clostera und mandye Tortrix, indem fie mit Seide zwey oder mehrere Blätter verbinden. So vor der Luft befhüst bleibt ihre Haut weich und nadt, bigs weiten felbft mit einer Art Firniß überzogen, wie Nonagria, Gortyna, Agrotis. Sie find alle fehr flach und haben nur eine Brut, im Frühling und am Ende des Sommers, Um fie zu befommen, muß man die Bäume fehr fehütteln; und dennoch fallen die von Ceropacha nidt. Die Puppen find hinten Eegelförmig; einige violett befchlagen wie Catocala. Allein diefer Character findet fih auch bey ſehr verfchiedenen Gattungen und darum hat man unrichtig Noctua trapezina zu Cosmia geftellt, und Mania maura zu Catocala. Die Fliegen halten ſich untertags an Bäumen, den Vorder: theil etwas gehoben, die Flügel fehr geneigt. Noetuo - Bombyeidi (Noctua Linne, Noctuelites La- treille.) Character. 1. Ceropacha (Tethea, Cymatophora) Character. ©. ri- dens, octogesima, or, flavicornis, diluta, ruficollis ; fluctuosa, bipuncta. 2. Cymatophora! oo, viminalis. 3. Tethea (Oymatophora) retusa, subtusa, ambusta. 4. Cosmia dilfinis, affınis, pyralina. Bis hieher habe ich Eeine Drdnung befolgt, nun will ic) aber die Neihe der Zünfte angeben. 1. Bombyeoidi. 10. Orthosidi. 2. Pseudo - Bombyeidi. 11. Xylinidi. 3. Bryophagidi. 12. Heliothidi. 4. Nonagridi. 13. Ctenoceridi. 5. Leucanidi. 14. Plusidi. 6. Noctuelidi, 15. Catocalidi. 7. Amphipyridi. 16. Ophiusidi. 8. Miselidi. 17. Noctuoidi. 9. Hadenidi. 18. Noctuo - Phalaenidi. 448 Diefe Zünfte enthalten 80 Sippen, wcvon 10 von mir; auch follte man noch neue machen, ben den legten Sippen und bey den zahlreihen Agrotis et Orthosia. Man fennt jegt über 100 europäifhe Gattungen der Noctuäliden. Tribus IH. Bryophagidi- (Noetuaelidi). Bryophila (Poeeilia) glandifera (lichenes), perla, al- gae (spoliatricula, receptricula, calligrapha?, menda- cula?), ereptricula (troglodyta?), fraudatrieula, deceptri- eula, raptrieula? (lupula? ravula), furvula , anomala. Tribus IV. Nonagridi. (Noctuaelidi.) Nonagria phragmitidis, extrema, fluxa (fulva), despecta, ulvae, neurica, hospes, nexa, paludicola (guttaris), can- nae (arundinis), sparganii, typhae (fraterna ?) 2 Gortyna (Celsia) celsia, flavago (rutilago), luteago, micacia, leucostigma (fibrosa). Tribus V. Leucanidi. 1. Apamea (Miana), nyetitans (fucosa, chrysographa), imbecilla, latruneula (strigilis, a@rata), captiuneula, fu- runcula, sufluruncula, ophiogramma, didyma (secalina, nyetitans H., unanimis H.), unanimis, gemina, infesta (an- ceps), testacea, dumerilii, 2. Mythimna (Segetia) xanthographa, implexa, turca. 3. Leucania conigera, albipuneta, lithargyria, zeae, vitellina, musculosa, comma (congener?), pudorina (im- pudens?), congrua, riparia, L. album, punetosa (putre- scens?), albigutta, loreyi, obsoleta, amnicola, caricis, Si- eula, bathyerga, straminea, impura, lutosa, elymi, pal- lens (ectypa, pallida). 4. Simyra venosa, nervosa, dubiosa? 5. Caradrina trilinea, bilinea, respersa, plantaginis (am- bigua), blanda (superstes?), alsines, lenta, morpheus (ta- raxaci?), fuseicornis, aspersa, ecubieularis, exigua (ful- gens?), lurida, pygmaea, stagnicola, palustris, dupon- chelii, kadenii. 5. Rusina (Agrotis) tenebrosa. Tribus VI. Nocetuelidi. 1. Heliophobus (Episema et Hadena) graminis (trieu- spis, baetica, optabilis B., albineura, leucophaea, hirta, pilosa (hirta B.), popularis, vitalba. 2. Agrotis. crassa praecox (praeceps). lata sagittifera. obesa trifida. valligera. simplonia. endogaea. ericetorum. puta (renitens, lignosa, sor- decora. dida?) latens (ignicola). spinifera. pyrophila. sagitta. lueipeta. signata. nyctimera. ripae. valesiaca. cursoria. fusca. fumosa? (nigrieans, rubri- dumetorum. cans, fuliginea, carbonea, _ birivia. ursina?) grisescens. forcipula. renigera. signifera. cataleuca. senna (valdensis). helvetina. ravida. fugax. polygona. fimbriola (maravignae). 449 —— 450 multangula. eruta. treitschkü. dentina (latenai ? ). rectangula. tritici. peregrina (contribulis). atriplieis. andereggii, vitta. aliena H. distans (suberis). ocellina. einerea. oleracea. saportae. alpestris. corticea, pisi. protea. dianthi. exclamationis (unicolor ?) suasa (remissa?, aliena). roboris. lydia (agatina). trux (terranea?) thalassina (achates, gemi- ocelusa (didymoides). flammatra. cos. na H.). fovea. aquilina (ruris, montana, segetum (segetis, fervida?) genistae. solieri. fietilis? praticola?) annexa, contigua. adusta. villiersii. suffusa. aeruginea (chioleuca). satura. obelisca — (ruris H., re- saucia (aequa). convergens. amica. cussa). agricola. proxima. fribolus. 3. Xylophusia (Xylina) Jateritia, polyodon, lithoxylea, glauca (hyperborea?). feisthamelii. petrorhiza (musicalis ?), rurea (combusta), hepatica (cha- racterea, hepatica), scolopaecina, putris, pulla® virens? 4. Glottula n. (Cocytia) paneratii, encausta. 5. Noctua (Graphiphora) euprea, faceta, conflua, um- brosa, bella, punicca, lepetiti, porphyrea, baja, augur, brunnea, festiva (dahlii @.), dahlii, depuneta, rhomboi- dea @.), ditrapezium (tristigma), sigma (signum), €. nig- rum, musiva, leucogaster, plecta, candelisequa, glareosa (geminum, intactum). 6. Cerigo (Mythimna) cytherea (texta), prospicua. 7. Triphaena linogrisea, chardinii, interjecta, janthina (unxia?), orbona (comes, consequa, adsequa, prosequa), subsequa (connuba), fimbria (solani), pronuba (innuba). Fortfegung VIL p. 107. Tribus VII. Amphipyridi. 1. Mania (Mormo) typica (venosa), maura. 2. Amphipyra speetrum. 3. Syntomopus n. eipnamomea (conica, perfusa). 4. Philopyra (Pyrophila) pyramidea, perflua, eſſusa, livida, tetra, tragopogonis. Tribus VII. Miselidi. 1. Valeria oleagina. 2. Miselia orbiculosa, oxyacanthae, bimaculosa. 3. Chariptera n. (Miselia) culta, aquilina (rumica), gem- mea, serpentina. Fortfesung ©. 201. Tribus IX. Hadenidi. 1) Dianthoecea (Polia ete.) conspersa, albimacula, fili- grana, capsincola, silenes, tephroleuca, echii, compta magnolii, caesia, cucubali, corsica, carpophaga (perplexa). 2) Ilarus (Eremobia, Xanthia) ochroleuca. 3) Polia Iuteocineta, dysodea, serena, capsa (montico- la), chi, canescens, suda (galii), senescens, pumicosa, (senilis), senex, venusta, nigrocineta (xanthocyanea, xan- thonista), rufieineta, flavieineta, asphodeli, polymita (spe- ciosa?), templi, platinea, lichenea, viridieincta. Hadena. cespitis. albicolon. lutulenta. furva. aethiops. pernix (maillardi?). persicariae (accipitrina?). chenopodiphaga. rubrirena. sodae. brassicae. chenopodii. Iſis 1848. Heft 6. odontides. 5) Aplecta n. (Polia etc.) serratilinea, occulta, nebu- losa (plebeja), herbida (prasina? jaspidea?), advena, clan- destina, tineta, occulta, jodea, empyrea, lucipara, scita. 6) Phlogephora meticulosa. 7) Eurhipia adulatrix, blandiatrix, 8) Eriopus pteridis, latreillii (quieta ?). 9) Thyatira derasa, batis. , 10) Gonoptera (Calpe) libatrix. Fortfegung VII. p. 473. Tribus X. Orthosidi. 1) Trachea (Achatia) piniperda (fiammea). 2) Taeniocampa n. (Orthosia, Cerastes, Gloea, Semio- phora) gothiea, rubricosa, instabilis (contracta?), opima (firma), populeti, stabilis, graeilis, carnea, rubella, minio- sa, ambigua (cruda). 3) Orthosia caecimaeula (neglecta), acetosellae, oxalina, ypsilon, farkasii, lota, macilenta, congener (iners), laevis, ilicis. 4) Anchoscelis n. (Orthosia) nitida, humilis, acrotoides, pistacina (lychnidis, serina, rubetra, schoenobaena, canaria), litura (depuncta?, ornatrix?), haematidea. 5) Euperia n. (Cosmia) trapezina, abluta, fulvago. 6) Cirroedia n. (Xanthia) xerampelina (centrago). 7) Xanthia ferruginea, rubecula (ochreago), gilvago (palleago H.), palleago Tr.?, silago, aurago (rutilago), ce- rago (flavescens), fulfurago, citrago, eroceago. 8) Ceraspis (Gloea) buxi, ruticilla, erythrocephala (gla- bra), intrieata, silene (dolosa), spadicea, vaccinii (polita). 9) Dasycampa n. (Cerastis) rubiginea. 10) Mecoptera n. (Cerastis) satellitia, serotina. Tribus Xl. Xylinidi. 1) Xylina conformis, zinckenii, merckii (ripagina, sim- plex)., rhizolitha, leautieri (sabinae, lapidea?), petrificata, oculata. 2) Calocampa vetusta, exoleta. 3) Cueullia, verbasci, scrophulariae, Iychnitis, caninae, tha- psiphaga, Blattariae (scrophulariphaga),.asteris, dracuneuli, spectabilis, santonici, abrotani, gnaphalii, absynthii, arte- misiae, argentina, argyrea, lactea, tanaceti (campanulae), umbratica, chrysanthemi, chamomillae (calendulae?), san- tolinae, lucifuga, Jactucae. 4. Cloantha (Dipterygia) solidaginis, perspiecillaris, ra- diosa (lyncen), hyperici, australis, conspicillaris (melaleu- ca), pinastri. ; 29 451 5) Xylocampa n. (Xylina) lithorhiza (operosa). 6) Epimetia n. (Cleophana) ustulata (lurida). 7) Cleophana (Calophasia) eymbalariae, cyclopaea, y- vanii, anarrhini, dejeanii, serrata, antirrhini, linariae, platy- ptera (tenera), opalina, lauteti, 8) Chariclea (Xylina, Heliothis) delphinii. Kortfegung Band X. 1841. ©, 53. Trib. XI. Heliothidi. 1) Heliothis purpurites, marginata, incarnata, armigera, peltigera, scutosa, dipsacea, ononis. 2) Trypana n. cardui, cognata. 3) Anarta amissa, algida (richardsoni?), funebris, vidua (tristis, rupestris), melaleuca, frivaldzkyi, cordigera, myrtilli. Heliodes n. rupicola (heliophila), arbuti. - Trib. XIL Plusidi. 1) Plusia divergens, devergens, mierogramma, diasema, ain, parilis, interrogationis, gamma, ni, daubei, circum- scripta, eircumflexa, jota (percontationis, anchora, inscri- pta?), mya, accentifera, quaestionis, chalsytis, festucae, bractea, aemula, aurichalcea, aurifera, chrysitis, deaurata, concha, moneta, consena, modesta, illustris. 2) Abrostola urticae, asclepiadis, triplasia. Trib. XII. Calpidi n. 1) Calpe (Calyptra) thalietri. Trib. XIV. Ophiusidi. 1) Cerocala sabulosa. 2) Ophiusa algira, punctularis, lineolaris, geometrica, stolida, cailino, illunaris. 3) Toxocampa n., eraccae, viciae, limosa, rectangularis, lusoria, pastinum, ludiera. 4) Ophiodes n. lunaris, tirrhaea. Trib. XV. Catocalidi. 1) Catephia ramburi (adepta), leucomelas, alchymista. 2) Catocala fraxini, elocata, nupta, dilecta, sponsa, pro- missa, conjuncta, pacta, electa, optata, pellex; neonympha, hymenea, paranympha, vestalis, conversa (agamos?), cal- linympha, disjuncta, eutychea, nymphagoga (nymphaea?), diversa. S. 217. Fortfesung und Schluß. X. 1841. Trib. XVI. Phalaenoidi. Raupen nadt und glatt mit 16 Füßen, wovon bie 4 Zwi⸗— ſchenfüße Eürzer; auf Bäumen. Verpuppung an der Erde. Diefe Falter gehen durd) Brephos in die Phaläniden über; fie mahnen durch alles an die Spannenmeffer; die Raupen glatt und dinn auf Baͤumen; fallen nicht ganz herunter; die Falter im evften Fruͤhling fliegen leicht und zwar bey Zage. Brephos parthenias, notha, puella. Trib. XVII. Acontidi. Raupen geftredt und verjüngt, etwas behaart, nur zwey Paar Hautfühe; auf Kräutern; Puppen in Gefpinnften mit Erdkör— nern. Flug bey Tage. Obſchon Spannraupen hängen fie doch durch ihre Kebensart mehr mit den Noctuellen zufammen als die vorige Zunft. Die Zlügelfarben find fcharf getrennt; mah— nen an die Heliothiden. Acontia graellsii, malvae, aprica , cerintha, ris, titania, solaris (albicollis), Juctuosa, insolatrix. Trib. XVII. Noctuophalaenidi. Den Raupen fehlt gewöhnlich ein oder zwey Paar Hautfüße, wohnen im $reyen, Puppen im Gefpinnft von Seide oder Erde, Fliegen Elein, Flug bey Tage. calo- 452 Diefe Zunft muß in ber Folge getheilt werben; naͤhern ſich ben Pyraliden. 1) Euclidia mi, fortatilium (flexuosa), glyphica, mnnita, triquetra (angulosa?), monogramma (Metoptria). 2) Anthophila vespertina, Kindermanni, flavida, flava, Kaekeritziana. 3) Micra n. (Erastria et Anthophila) purpurina, rosina, ostrina (aestivalis), parva, coneinnula, minuta, viridula, elichrysi, paula. 4. Leptosia n. (Bryophila) mendaculalis, velox (anomala), dardouini?, polygramma. 5) Erastria paryula, venustula, numerica?, candidula, atratula, fuscula. 6) Hydrelia n. argentula, unca. 7) Agrophila sulphurea. 3) Phytometra aenea, sanctiflorentis. 9) Haemorosia seitula, albicans, renalis (renifera). 10) Oratoscelis n. communimacula. 11) Glaphyra n. parallela, pura, glarea, lusitanica, amoe- na, obliterata (wimmerii?), 12) Microphysa regularis, inamoena, suava, jucunda. Index methodieus. p. 235. Hat Aenderungen erlitten, weil die Arbeit fich durch mehrere. Sabre 309. Fam. 2, Nocturni. Divisio Noctuae. Trib. I. Bombycoidi. 1) Semaphora n. psi, tridens, cuspis. 2) Apatela leporina (bradyporina). 3) Acronyeta ciceris (paradoxa), megacephala, alni, stri- gosa (favillacea), ligustri, menyanthidis, rumieis, auricoma (pepli), euphorbiae, euphrasiae (cyparissiae, esulae, ab- scondita?). 4) Colocasia geographica. 5) Diphthera coenobita, ludifica, orion (aprilina). Trib. I. Noctuo-Bombyeidi. 1) Ceropacha ridens (xanthoceros), octogesima, or, fla- vicornis, diluta, ruficollis, fluctuosa, bipuncta (undosa). 2) Cymatophora viminalis (saliceti, scripta), oo (fer- ruginago). Trib. II. Biryophagidi n. 1) Bryophila glandifera (lichenes, par), perla, ereptri- cula (troglodyta?) algae (strigula, spoliatricula, mendacula, calligrapha, receptricula?) fraudatricula, deceptrieula (ra- ptricula), Jupula (ravula?), furvula. Trib. IV. Leucanidi n. 1) Hydrilla caliginosa, uliginosa, palustris (chavannii), obliterata ? 2) Caradrina morpheus, lenta, gluteosa, exigua (ful- gens), pygmaea, cubicularis, selini, germainii, aspersa, ustirena (terrea?), kadenii (flavirena, fuseicornis), alsines, blanda (taraxaci?), plantaginis, respersa, bilinea, trilinea. 3) Simyra venosa, dubiosa?, dentinosa, nervosa. 4) Leucania elymi, lutosa, pallens (ectypa?), impura, straminea, bathyerga, sieula, amnicola, riparia, L. album, obsoleta, loreyi, zeae, montium, cyperi, seirpi, caricis, dactylidis, punctosa (putrescens?), alopecuri, congrua, comma (turbida, littoralis?), pudorina, impudens?, muscu- 453 losa, vitellina, conigera, lithargyria (anargyria), albipun- eta, turca, 5 5) Nonagria phragmitidis, despecta, extrema, junci, fluxa, ulvae, neurica, hessii (neurica), hespes, nexa, hes- perica, paludicola (guttans), cannae (arundinis), sparganii, typhae (fraterna). Trib. V. Apamidin. 1) Jaspidia celsia. 2) Gortyna lunata (borelii), flavago, 3) Hydraecia n, cupraea, leucostigma (fibrosa), micacea (eypriaca), nyctitans (fucosa) 4) Mithymna imbecilla (nexa, alpina). 5) Miana signalis, duponchelii?, microglossa, captiun- cula, suffuruneula, furuncula (vietuncula, erratricula?), strigilis (praeduncula, latruncula, rubeuncula ?). 6. Apamea ophiogramma, didyma (nictitans, secalina), unanimis, gemina (remissa, anceps). 7) Glottula n. encausta, pancratii. 8) Luperina cespitis, virens, rubella; luteago (olbiena), testacea, desyllesi, dumerili ; basilinea infesta (anceps, aliena, renardii?), elota; aliena, abjecta (fribolus), furva, albicolor, maillardi, bugnioni, zeta, pernix (clandestina), serratilinea, rubrirena (feisthamelii). 9) Crymodes n. groenlandica, exulis, gelata, borea, sommeri, templi. 10) Xylophasia leineri, scolopaeina, hepatica (characte- rea, hepatica), aquila?, rurea (putris, combusta), musica: lis (lithoxylea), lithoxylea, polyodon (radicea), lateritia (molochina), petrorhiza (comma), zollikoferi. Trib. VL Noectuelidi. 1) Triphaena pronuba (innuba), subsequa, orbona (comes, connuba), fimbria (solani), janthina, interjecta, chardinyji, li- nogrisea. 2) Cerigo eytherea (texta). 3) Segetia implexa, xanthographa. 4) Rufina tenebrosa. 5) Noctua leucographa (lepetitii), umbrosa, conflua, faceta, punicea, bella (quadratum), baja, collina, festiva (dahlii, congener?), dahlii, brunnea, rhomboidea (stigma- tica), triangulum (sigma), ditrapezium (tristigma), C. ni- grum, sigma, depuneta (mendosa), hebraica (I. geminum), glareosa (I. intactum), chaldaica, candelisequa, sobrina, porphyrea, plecta, leucoyaster, musiva. 6) Agrotis augur, dumetorum?, squalida, senna, ravida, pyrophila, sibirica?, nyctimera, lucipeta, valesiaca, renige- ra, policola, fimbriola (maravignae), confusa, lateus (igni- cola), grisescens, gilva, decora (nivalis), simplonia, sagitti- fera, helvetina, birivia (honnoratina), eataleuca, fugax (lu- cernea), praecox (praeceps), polygona, ocellina, alpestris, “ reetangula (andereggii), multangula (rectangula), ericae, agathina, lidia, tritici (erecta), sabuletorum, siliginis (se- liginis, segnilis), recussa (telifera), obelisca (ruris, prati- cola, villiersii n.?), fammatra, aquilina (vitta, ruris, fieti- lis, unicolor), fumosa (vilis?, ursina, fuliginea?, carbo- nea?), fusca, cursoria, ripae (desyllii), desertorum, putris (liguosa), trifida, signifera, forcipula, agricola, saucia (aequa), einerea, obscura ?, (corticea, fem. sordida), exela- mationis, trux (lenticulosa, terranea), cos (tephra), sicula, egetum (segetis) suffusa, sagitta, signata, erythroxylea, 454 Ds spinifera, endogaea (sabulosa), puta (lignosa, renitens), valligera, lata?, crassa (tritici), obesa, baetica, optabilis. 7) Pachetra n. leucophaea. 8) Heliophobus popularis (graminis, lolii), vittalba, hir- ta, hispida, odites. 9) Neuria grammiptera, cancellata, saponariae. 10) Charaeas graminis (tricuspis), albineura ? Trib. VI. Orthosidi. 1) Trachea piniperda (flammea). 2) Episema gruneri, trimacula (hispana, unicolor, tersa). 3)2 Taeniocampa n. cinctum, gothica, rubricosa (mista), opima, instabilis (firma), stabilis, populeti, graeilis, hy- perborea, carnea, miniosa, ambigua (cruda), munda. 4) Orthosia caecimacula, vetula, neglecta, acetosellae, oxalina? upsilon, farkasii?, lota, macilenta, congener (suspecta, iners), laevis, ballotae (Kindermannii), ruti- cilla, serpylli. 5, Anchocelis n. neurodes, humilis, subjecta (agrotoides), nitida, pistacina, haematidea, litura (ornatrix), 6) Cirroedia n. ambusta, xerampelina. 7) Gonoptera libatrix. 8) Trethea retusa, subtusa. 9) Cosmia diffinis, affinis, pyralina. 10) Euperia trapezina?, abluta, imbuta, fulyago, cal- theago. 11) Xanthia evidens?, pulmonaris, ferruginea (macilenta), rubecula (ochreago), argillacea, miniago, rufina, gilvago (palleago, lineago), erythrago, aurago (rutilago ), silago, cerago (MHavescens), cerago H., sulphurago, puniceago, ci- trago, croceago. 12) Cerastis buxi (daubei), intricata, erythrocephala (glabra, dolosa ?), silene, spadicea, vacecinii. 13) Mecoptera n. satellitia (mac. croceis), serotina (orbona), Trib. VII. Hadenidi. 1) Valeria oleagina, jaspidea. 2) Miselia oxyacanthae, bimaculosa, orbiculosa ? 3) Chariptera n. aprilina, eulta, adjuncta, gemmea. 4) Dianthoeecia alhimacula (coneinna), eonspersa, compta, (viscariae n.?), magnolii, filigrana (polymita), xauthofusca n., xanthocyanea, caesia, silenes, dianthi, capsincola, cu- cubali, tephroleuca, corsica, capsophila, carpophaga (per- plexa), echii. - 5) llarus n. ochroleuca. 6) Polia canteneri, dysodea, luteocinceta, serena, monti- cola, cappa, chi, canescens, suda, pumicosa (asphodeli), senilis, senex, platinea, nigrocineta (xanthomista), magni- fica, anilis, eaerulescens, ruficincta (dubia?), flavicincta (meridionalis?), calvescens, polymita (ridens), dumosa, argillaceago (venusta), lichenea, viridieincta, scoriacea (capreae). 7) Hadena Jutulenta (sedi), aethiops (nigricans), serpen- tina, persicariae, brassicae, arctiea?, solieri, adusta, sua- sa (aliena), oleracea, pisi, splendens, grandis, thalassina (achates), genistae, contigua, alpigena, rectilinea, atripli- cis, dentina (latenai, ongspurgeri?), glauca (aperta), lap- po, treitschkii, marmorosa (odontites), leucodon, peregri- na (contribulis), trimenda, chenopodii; sodae, occlusa, sa- portae, distans (suberis), protea, roboris (cerris), proxima, convergens, aeruginea (chioleuca), mioleuca, fovea, lu- cipara. 455 8) Aplecta n. empyrea, jodea n., satura, pavida (char- dioyi), amica?, tincta (hepatica), advena, nebulosa (ple- beia), speciosa, occulta, implicata, chenopodiphaga, herbida. 9) Polyphaenis prospieua (nebulifera n.), xanthochloris? 10) Phlogophora seita, meticulosa. 11) Eurhipia adulatrix, blandiatrix. 12) Eriopus latreillii?, pteridis. 13) Placodes amethystina, virgo, spencei. 14) Thyatira batis, derasa. Trib. IX. Xylinidin. 1) Xylina conformis, zinckenii, merckii (ripagina), rhi- zolitha, lapidea (leautieri, sabinae), petrificata, oculata. 2) Calocampa vetusta, exoleta. 3) Cueullia verhasei, serophulariae, Iychnitis (rivulo- rum?), caninae, scrophularivora, blattariae, thapsiphaga, serophulariphaga, prenauthis; virgaureae, asteris, lucifuga, lactucae, umbratica, biornata, chamomillae ( calendulae), chrysanthemi?, leucanthemi, santolinae, mixta, cineracea, lignata, santoniei, dracuneuli, balsamitae, gnaphalii, xeran- themi?, abrotani, absynthii, pontica, campanulae, tana- ceti, lactea, splendida (argyrea), magnifica, argentea, ar- temisiae, spectabilis. 4) Aporophila n. australis. 5) Cloantha solidaginis, ramosula n., perspicillaris, ra- diosa (Iyncea), hyperici, conspiecillaris (melaleuca), pinastri. 6) Xylocampa n. ramosa, lithorhiza (operosa). 7) Epimecia n. ustulata. 8) Cleophana eyclopaea, eymbalariae, yvanii, anarrhini, dejeanii, penieillata (chaenorrini), serrata, antirrhini, lina- riae, platyptera (tenera), opalina, laudeti. 9) Chariclea delphinii. Trib. X. Heliothidi. 1) Heliothis purpurites. marginata, boisduvalii (incar- nata), armigera, peltigera, scutosa, dipsacea, ononis. 2) Anthoecia cardui, cognata. 3) Anarta amissa, algida, vidua (tristis, nigrita, fune- bris? rupestris), melaleuca (moesta), frivaldskyi, cordi- gera (albirena), myrtilli. 4) Heliodes n. rupicola (heliophila), arbuti (heliaca). Trib. XI. Plusidi. 1) Plusia divergens, devergens, micrögramma, diasema, ain, parilis, interrogationis, gamma, ni, daubei, eircum- scripta, jota (ancora), mya, aerea, accentifera, quaestionis, chalsytis, festucae, bractea, aemula, orichalcea, aurifera, zozimi, chrysitis, deaurata (auren), concha, moneta, con- sona, modesta, illustris. 2) Abrostola urticae, triplasia, asclepiadis, Trib. XII. Calpidi:n. 1) Calpe thalietri. Trib. XII. Amphipyridin. 1) Mania typica (venosa), maura. 2) Amphipyra spectrum, cataphanes, dilucida. ‚ 3) Syntomopus n. einnamomea (perfusa). 4) Philopyra n: pyramidea, perflua, effusa, tetra, livida, tragopogonis. > Trib. XIV. Ophiusidi n. 1) Exophila n. rectangnlaris, procax ? \ a - 456 2) Toxocampa n. craccae, viciae, orobi, ludiera, pa- stipum, lusoria, astragali, limosa. - 3) Ophiusa illunaris, ephialtes (nubilaris), algira, trian- gularis, geometrica (parallelaris), stolida (cingularis), cailino. 4) Cerocala scapulosa. 5) Anophia n. ramburii (adepta), leucomelas. 6) Catephia alchymista. 7) Ophiodes n. Iunaris, tirrhaea (auricularis). Trib. XV. Catocalidi. 1) Catocala fraxini, elocata (uxor, marita), nurus ?, nu- pta (coneubina), dileeta, sponsa, promissa (mneste), con- Juneta (conjuga), paeta, eptata (amanda, selecta), electa, pellex, neonympha, nymphaea (vestalis), conversa, aga- mos, paranympha, nymphagoga, disjuneta, callinympha, protonympha, hymenea, posthuma ?, eutychea. Trib. XVI. Phalaenoidin. 1) Brephos parthenias, notha, puella (spuria). Trlb. XV. Acontidi. 1) Acontia graellsii, malvae, aprica, cerintha, caloris, titania, insolatrix, solaris (albicollis), luctuosa. Trib. XVIH. Noctuo-Phalaenidi. 1) Euelidia mi, fortatilium (fexuosa), glyphica, munita, triquetra (angulosa), mpnogramma. 2) Anthophila flavida flava, Tort. kaekeritziana), vesper- tina?, kindermannii? 3) Micra n. purpurina, rosina, ostrina (aestivalis), par- va, conninnula, viridula n., minuta, elichrysi, paula. 4) Leptosia n. velox (anomala), mendaculalis, dardouini ?, polygramma, 5) Erastria parvula, venustula, numerica, eandidula, atratula, fuscula. 6) Hydrelia n. argentula (olivea), unca. 7) Agrophila sulphurea. 8) Phytometra aenea, sancti florentis ? 9) Haemerosia scitula, albicans, renalis (renifera). 10) Oratocelis n. communimaeula. 11) Glaphyra n. parallela, pura, glarea, lusitanica, amoe- na, obliterata (wimmerii). 12) Microphysa regularis, inamoena, suaya, jucunda. VI. S. 229. 3. Desjarding: Ueber Alucita xylostella. Verwuͤſtet in den Küchengärten auf der Inſel Moris den Kohl (Brassica oleracea) und die Kohlrüben, indem von den Blättern nichts alg die Nippen übrig bleiben; auf einem Blatt fisen oft 100 Raupen. Diele diefer Schaben werden von Vögeln und Gedonen gefteffen. Man fängt viele, wenn man ein Ficht auf eine Platte mit Waſſer ſtellt. Mein Diener trägt oft des Morgens Tauſende folder Schaben in die Teiche, wo fie gierig von den Fifchen Gouramy et Carpes gefreffen werden. Die leßtern find Dules rupestris et vittata; Cy- prinus carpio fommt bey uns nicht vor. Raupe und Falter werden befchrieben. Jene ift gelblichgruͤn, Kopf graulib; 6 Füße, 2 leere Ningel, 4 Paar Bauchfuͤße und ein Nachfchieber. Kinge 4" mit fteifen, fchwarzen Haaren; an Kopf und Seiten ein röthlicher Fleden. Sünger ſchadet fie am meiften, befon= ders im Auguft, lebhaft, hängt fich oft an einen Faden 10" lang, macht ein ftarfes Gefpinnft, wie Nachen an den Rippen; Puppe gelblich, dauert nur eine Woche. Ich ftelle fie zu den 457 Tineiden. Obſchon die Schriftfteller fagen, fie lebe auf Geiß— blatt und Nelken; fo halte ih doc) die meinige für Alucita xylostella L., La teigne.& bandelette blauche Geoffroy Il. 196. No.35. Auf denfelben Pflanzen findet ſich eine ans dere Alueita mit einer ſehr ſchwachen weißen Linie auf den Flügeln. ©. 235. Bemerkungen darüber von Dupondel. Die Beſchreibung ftimmt ganz mit unferer A. xylostella überein, und ich halte fie auch dafür, obfchon fie dort Kohl frißt. Va- nessa cardui findet fih auch am Cap, V. antiope s. morio in Nordamerica, Acherontia atropos, Deilephila nerii et celerio gehen bis an die Inſel Morig, Plusia gamma bis an die Gränze von China” ©.239. I. Desjarding: Neues Kerf der Infel Morig, Naucoris rugosa. Lebt unter Steinen und in Zelsfpalten dicht am Meere, und nidyt im Waſſer felbft. ©. 243.- Serville’s Bericht darüber. Gehört zur Sippe Mononyx, hat aber weder Flügeldeden noch Flügel, fondern ein fehr großes Scildhen, welches Desjardins für vers wachſene Fluͤgeldecken angefehen hat; Eönnte defhalb eine eigene Sippe feyn, ©. 245. Aegyptus. ©. 247: T. Lacordaire (Prof. zu Lüttich): Weber die Mohnpläge der Melafomen. Solier hat in feiner Abhandlung die Wohnorte nicht über= all richtig angegeben, auch zu viele Sippen gemacht, fo wie bey den Bupreftiden und mahrfcheinlich auch bey den Coleopte— riden. Sch will jest bloß von den Nyctelites fprechen. Bue— ros-Ahres und Chili liegen 350 Stunden von einander und dazwifchen die Anden; daher die Thiere meiftens verfchieden. Der Boden von Buenos=Ayres thonig, ohne Gerölle und faft ohne Sand, ohne Baum und Straub; von Fettpflanzen nur Agave americana; alles eben und nur mit Kräutern bededt; daher fait feine Melafomen; nur einige Scotobius; im fandis gen Montevideo ganz andere Kerfe. Buenos: Ayres 240 Stun: den lang thonig; erft beyn San-Luis de la Punta in der Mitte der Pampas fandig, mit Fett» und Oalzpflanzen und andern Kerfen, 400 Stunden lang, 80 breit bis zu den Ans den, wo Mendoza liegt, überall von Cactus umgeben; diefer Strich heißt la Traveria. Dafelbft viele Melafomen: Psec- tracelis, Cerostena, Epipedonota , Mitragenius , Ento- — ete., wovon nicht eine einzige Gattung bey Buenos⸗ yres. In den Anden andere Gattungen einiger der vorigen; dann Praocis wie in Chili. Auf der Weſtſeite Pflanzen und Kerfe anders. Es iſt alſo nicht erlaubt zu fagen: In Buenos-Ahres und Chili; davon kenne ih nur 4 Käfer. Nyctelia nodosa nur in Chili. Psectracelis , an beiden Seiten ber Anden , felbft in Merico. P. diseicollis, nur ben San -Luis, gemein. Ps. mammil- loneus, Anden, Oſtſeite 8000’. Cerostena deplanata, nur in der Traveria, 4000° hoch. ©. vestita bey Mendoza. ı Mitragenius, nur in der Zraveria zwifchen San-Luis und Cordoba. Auladera andicola, Weftfeite 11,500*. Epipedonota ebenina in der Zraveria von Mendeza bis San-Luis. E. erythropus, bey Mendoza, jowie die andern, Iſis 1848, Heft 6. Bar th elemy: Procrustes duponcheli n. 458 Entomoderes, wo Mitragenius. En. erebi nur bey San: Ruig, ©. 257. Baron Feifthamel: Ueber Pachypus ex- cavatus, Meibchen: erft kuͤrzlich entdedit in Corfica, ohne Flügel und Deden, einzig unter den Blätterhörnern, fonft nur bey den Serricornes wie Drilus et Lampyris. Beſchrieben und ab» gebildet m. et f. t. 8. fig. 14., auch in Gene’s fardinifchen Kerfen, ©. 261. Doyere (Prof. zu Paris): Bemerkungen über einige Wanzen und Falter, Füße von Wanzen 2.9. Kocht man Fußwurzeln von Ve- lia rivulorum, fo fommt aus dem 2ten und 3ten Glied ein weicher Ballen auf der untern Seite nur bey den Männchen; bey Velia currens nur bey den Weibchen. Ben Gerris feine, Entiprehen wohl nicht den Ballen oder Saugnäpfen der - Pen: tatomen, Muden, Schriden und vieler Falter, Leon Dufour fagt bey Naucoris, Corixa fehle der Tro— hanter an den vordern Füßen, was nicht der Fall ift. Fig. 1. und 5. — Ueber die Endorgane der Zarfen bey den Tagfal— tern. Xaf. 8. Papilio, Parnassius, Thais haben einfache Klauen; Colias et Pieris gefpaltene oder gezähnte, Latreille ftellt zu denen mit einfachen Klauen: Danaus, Idaea, Heli- conius, Acraea, Cethosia; zu denen mit gefpaltenen Klauen: Argyonis, Melitaea, Vanessa, Biblis, Nymphalis, Mor- pho, Brassolis, Satyrus. Ben Argynnis (aglaja, paphia, euphrosyne), Heliconius eallicopis et Cethosia julia find diefe Organe am deutlich ften. Die Klauen groß und einfach, unten mit einer Rinne: darinn ein Ballen oder Saugnapf auf, einem Stiel, darum gewidelt ein häufiges Blaͤttchen mit 2 fingerförmigen Verlaͤn— gerungen, welche man für die Klauen=Zähne angefehen; auch bey Pieris rapae. Bey Papilio et Parnassius (apollo, phoebus) finden fi) nur die Klauen, eine nur halb fo lang als die andere, Bey Pieris rapae Klauen Eurz und gefpalten, Ballen groß, Blaͤttchen oder Manfchette mit einem Fortfaß. Bey Colias hyale Klauen groß und gefpalten, Manfchette wie vorher, aber ohne Ballen. Danais aleippus. Klauen einfach, Ballen und Manfchette Elein. Acreae porta, ebenfo. Heliconius callicopis wie bey Argynnis. Bey Cethosia zmeyerley Bau. Bey Ü. juno et penthe- silea Ballen und Manfchette fehr Elein, Klauen faft grad, wie bey Danais alcippus. Ben Cethosia julia wie bey Argynnis et Heliconius cal- licopis. Ebenſo bey Melitaea cynthia. Vanessa hat einen fehr Eleinen Ballen und nur einen Fort= fas an der Manfchette. So bey V. io, antiopa, urticae. Zatreille hat richtig Papilio et Parnassius von Pieris et Colias nah den Klauen unterfchieden; aber nicht fo Da- naus, Heliconius, Cethosia etc. von Argynnis, Vanessa, Biblis ete. denn nur bey Acraea horta fand ich die Klauen gefpalten, dagegen bey Argynnis et Vanessa wirklich nur ein- fach; gleihen. binfichtlich des ganzen Apparats den Heliconius callicopis et Cethosia julia. ©. 271. €. Blandhard: Monographie, von Phoraspis unter den Blattinis. 29* 459 Die Blattae waren fhon den Griehn und Römern be: Eannt unter dem Namen Silpha, wie fchon Latreille vermuthet, mag mir aber gewiß ift. Ariftoteles führt eg nur einmal an (VI. 17.), indem er feine Silphae mit Empis und den Coleopteris zu denjenigen ſtellt, weiche die Haut auf einerley Art wechfeln, woraus fich freylich nichts folgern läßt, aufer daß es allgemein bekannte Kerfe waren, Diofcorides (11. 38.) fagt nur, fie lebten da, wo man Brod büfe, was auf Blatta paßt; aber auch auf Tenebrio et Grylius, welchen festen jedoch die Alten unterfcheiden. Diofcovides fest hinzu, die Eingeweide der Silphen würden mit Del zerrieben gegen das Ohrenweh gebraucht; fo Plinius. Ariftophanes fpricht in feinem Frieden von Sphon- dyle, was mit Blatta überfegt wird; er fegt hinzu, es laſſe bey der Flucht einen ſehr ftinfenden Geruch fahren, was wohl zu Blatta paßt. Die Wanzen flinfen nur, wenn man. fie fängt. Indeſſen geben auch Carabi et Blaps Geftanf von fih, und dazu Eönnte Sphondyle auch gehören, meil Ariſtote⸗ les ſagt, er paare ſich wie die Mucken und Scarabaͤen; die Pferde wuͤrden kreuzlahm, wenn ſie den Sphondyle oder Sta- phylinus fräßen. Plinius fagt, es ſey eine Schlange, welche den milden Wein fraͤße. Waldenaer meint deßhalb, es fen eine große Larve, was aber auf den Sphondyle des Ariſto— phanes nicht paßt: denn es gibt Feine Larven, welche laufen und ſtinken, außer etwa die Wanzen, welche keine Aehnlichkeit mit den Schlangen haben. Das Sphondyle des Plinius Eönnte ein Wurm oder Myriapod ſeyn; der des Ariſtoteles paart fih und ift mithin Eeine Larve. Plinius erwähnt Blatta an zwey Orten XI. cap. 34. et XXIX. cap. 39. Er fagt, fie flöhen das Licht und hielten ſich an ſchmutzigen, feuch- ten Orten auf; ihr Fett fen gut mit Mofenöl gegen das Ohr— weh ufw. Man machte daraus mehrere Gattungen: bie Moles beilten die Warzen; Myloecon, welche bey den Mühlen wohn: ten, beilten den Ausfag; die dritte Gattung ſtinke, fey hinten fpisig und fehr gut gegen alte Gefchwüre, Kropf, Kraͤtze u. dergl. Die Blattae Moles fcheinen die der neuern zu feyn, Sil- phae des Diofcorides; Latreille hält Myloecon für Te- nebrio molitor; die dritte Gattung für Blaps wegen des ſpi— tzigen Hinterleibs und des Geſtanks, was wohl paßt. Horaz nennt Blattae et Tinea alg Kleiderverwüfter ( Satirae 1. 3. 119.), wo alfo das erfte wohl auf unfere Blatta paßte. Virgil (Georg. IV. p. 242.) technet unter die Bienen: finde die Blattae mit dem Beynamen Lucifugac, fie drängen in die Stöde, was mir unbekannt ift. Das Beywort Luei- fugus paft nicht zu Clerus, weldhe die Sonne lieben. Seine Blatta fönnte auch Acherontia atropos feyn, welder nad) Sonnenuntergang in die Bienenftöde zu dringen fuche, um Ho— nig zu freffen. Mittelalter. Suidas (am Ende des Iten Sahrhuns derts) fagt, die Silpha der Gefäße iſt ein Zhierlein. Turnebus (1512.) nennt Blatta die Schalen der Purpur— fhneden (Adversaria XVII. cap. 17. et XVII. cap. 23.). Später fagt er, de Nicolas Phales kakaumenes überfege ich mit Blatta oder mit Schmetterlingen, welche um bie Lichter fliegen; find alfo wohl Phalänen. Mouffet (1634.) fpriht viel von Blatta und bildet BI. orientalis ab. Linne hielt Corydia petiveriana für eine Cassida; Dru-> v9 beſchrieb eine Blatta (IM. t. 50. f. 3.), woraus Serville 460 Phoraspis gemacht hat, pieta; dazu eine andere, pallens. Alle ſchoͤn gefärbt mit harten Fluͤgeldecken und gemwölbt, wohl nicht Lichtfeinde und nicht ftinkend. In America, von wo fie nicht auf Schiffen kommen, wie die Achten Blattae, die in der ganzen Welt häufig find. Doumerc hat in Brafilien und Guyana Phoraspis ges fangen. Er fand fie zwifchen den Blüthenfcheiden des Welſch⸗ forns und Zuckerrohrs Elumpenmweife, wie die großen Cassidae auf den Blättern. Sie fliegen aber ſchnell davon, wie Blatta livida et pallida bey uns zur Heuzeit, Er fand fie nie in den Hütten, wo die Kakerlaken Schuhe und Gaffavenbrod fra: fen. Blaberus fängt man nur in den Wäldern. des Drinoco des Abends an faulen Bäumen. Er teilt die Blattinae in ——— et Agricolae, welche im Felde die Gerealien freſſen. oviel. Sch ſehe nicht ein, was Blatta livida et germanica mit Phoraspis zu thun haben. Jene fand fich nur unter faulern Zaub. Blatta germanica et livida leben im Feld. Blatta americana in Häufern und Sciffen. Bl. lapponiea in den Wäldern um Paris und in ben Hütten der Lappen, wo fie ger doͤrrte Fifche frißt. Phoraspis ift ganz anders gebaut, Nun folgen die Charactere, Phoraspis t. 10. pallens — India orientalis; atomaria, — Guadeloupe; conspersa — Brasilia; luteola, flavipes ibid. ; pantherina — Domingo; fastuosa — Birasilia, leu- cogramma, cassidea, pieta, nigra — Brasilia. Alle abge: bildet t. 10. 11. 299. Feiſthamel, drey neue Falter t. 12. — Cleophana serrata; Acontia graellsii, Hispania, Antocharis damone in Sicilia. 303. Pierret: Satyrus prieuri, arcanioides. ria t. 12. 309. Dupondel: Purpuricenus loreyi, &. 12. 311. Guenee: Glaffification der Moctueliden. 369. H. Lucas: über die Spinnen Actinopus, Pachy- loscelis, Sphodros tab. 13. Ein critifcher Auffas, worinn die Synonyme fo veftgeftellt find. A. Kiefer fpisig. 1. Actinopus rufipes (Pachyloscelis r., Cratoscelis r., Sphodros lucasii.) Barba- 2. A. audouinii (Pachyloscelis). 3. A. walckenaerii (Sphodros abbottii m.) B. Kiefer jtumpf. 4. A. abbottii (Sphodros abbottii fem., milberti m.) 5. A. nigripes (Sphodros abbottii m. Walck.) 6. A. tarsalis (Sph. lucasii m. W.) 7. A. fulvipes. Diefe Gattung Eönnte wegen der Augen ufw. eine eigene Sippe werden, Calommata fig. Bey Hersilia findet fih im Tarsus ein überzähliges Glied; bey Actinopus nigripes et tarsalis ein ſolches in den Palpen, fo daß die Zahl 6 ift, aber nur bey den Männchen, Actinopus fteht neben Eriodon et Atypus; man kannte aber die Kuftlöcher nicht. Dann folgt der Character der Sippe und von A. audouinii ig. ©. 393. Feiſthamel: Ueber dag Abfterben der Bäume im Park von Vincennes 1835. Scolytus pygmaeus fey nicht Schuld daran, fondern Trodenheit. Schon früher gegeben. 461 _—— "©. 397. Goureau: Ueber das Schrillen (Stridulation der Kerfe). Im fechften Bande wird gefagt, das Schrillen finde fih nicht unter den Muden, Beym Fluge entfteht das fog. Sumfen, theils durch das Beben der Flügel, theils der Ringel des Thorax, theils der Luft. Es gibt zweyerled Sumſen; ein tieferes beym Fluge; ein fhärferes in der Nuhe, aber nur bey gewijfen Gelegenheiten, nehmlich vor der Paarung. Es entfteht wie dag erftere durch faft unmerfliches Beben der Bruftringel und der Flügel; fehr oft bey Syritta pipiens; aber auch bey Chrysotoxum areua- tum. Sch fah im Sum zwey Chrysotoxum arcuatum auf einem Zweig, welche fcharf tönten einige Secunden lang, aufs flogen, fich wieder fegten und tönten, gleichfam ſich antwortend. Zu derfelben Zeit fah ich zweh Merodon auf einem Blatt in der Paarung, das Männchen oben, umfaffend den Hinterleib des Weibchens mit den 4 hintern Füßen; die Flügel halb aus: gebreitet und tonend oder pfeifend. Die eigentlihe Paarung folgte etwas fpäter. Die Dornen an den Schenfeln der Maͤnn— chen bey den Syrphiden dienen wahrfcheinlich zum Halten. Auch die Bienen bringen den feinen Ton hervor, ehe fie fhwärmen mollen. [Hält man eine Stubenfliege an den Flügeln, fo Bringt fie bisweilen den ſcharfen Ton hervor duch Beben der Füße, was ich mwiederholt ganz deutlich gefehen habe, D.] 401. Bottin Defylles ( Friedensrichter zu St.» Severes le Vicomte, Manche): Ueber die Naupe von ÜUrapteryx sambucata. . Ein Spannenmeffer hinten fo die wie Feberfiel, glatt mit 10 Füßen; Färbung fahl; 3 gefpaltene Höder, wovon 2 auf dem fechften, einer auf dem Iten Ningel. Luftlöcher gelblich) mit f[hwarzem Ring. Ausgewahfen Ende May auf Sambu- eus nigra, frift aber auch das Laub von Acer campestre, aber nur bey Nacht; bey Tag fteif unb verkehrt. Spinnt lo— der einige Blattftüde zufammen, und hängt fie an einen Zweig, frey baumelnd. In einem Glas fegte fie fi mit den 4 Hin: terfüßen an den Papierdedel, heftete daran zwey Fäden gegen 2“ fang und ließ fie neben fich herunter hängen. Dann nagte fie einige Stüde von Blättern ab, und beveftigte fie an den Fäden 9" meit vom Dedel. Dann biß fie ein Stüuͤck aus dem Papier fo groß, wie ein Piard. Sch Elebte ein anderes Stud Papier auf das Loch, welches fie wieder Ereisförmig aus: nagte, zwiſchen den Bruftfüßen hielt und zu ihrem Haufe ver— wendete. Sch zerriß dann ein Papier von der Größe eines Thalers und ſteckte die Stude dur das Koh. Sie benugte 'diefelben fogleich zu ihrer Wohnung, welche ganz unregelmäßig ausſah, die Eleinern Blatt- oder Papierftücde oben. Dann bog fie den Kopf nach oben, erweiterte ihre Wohnung, entfernte mit Kopf= und Bruftfüßen die zu nahe liegenden Stüde, und verband die entfernteren mit neuen Fäden, fo daß die Wohnung innwendig birnförmig wurde, während fie auswendig unfoͤrm⸗ lich blieb. Die Deffnung des Gefpinnftes nur foweit als ihr Leib. Sie blieb immer mit den hinteren Füßen an ihrer Stelle, hatte aber zwey Drittel des Worderleibes im Gefpinnfte verbor: gen. Nach zwey Tagen war 08 fertig. Dann glitt jie alle maͤhlich ganz herunter, Eehrte fih um, daß der Kopf zur Deff- nung fam, verftärfte fie mit einigen Faden, ohne fie zu ver- fchliegen, fehlug den Kopf auf den Leib und blieb ruhig in der ſchaukelnden Hängmatte, 407. Goureau: Über die unbemerkbaren Töne der Kerfe. Bey diefen Thieren ift das Stillſchweigen oft nur ein ſchwacher 462 Zon, den wir nicht hören; dennoch dauert das Schwingen der Theile fort, wird aber nur ſchwaͤcher. Ber dem Männchen von Locusta punetatissima fah ich die fchrillende Bewegung der fur: zen Deden ohne einen aut: fie rieb beide übereinander 8 — 10 Secunden lang, hörte auf und fieng mieder an, alfo ab» fihtlich. Das tönende Feld ift auf den Deden, ift Eleiner und weicher ald bey andern und tont nicht, wenn man es reibt. Große Muden und Immen fumfen laut; die Eleinen fehr ſchwach. Sie haben auch ein fcharfes Pfeifen, was man hört, wenn man fie zwifchen die Finger nimmt, Menn man e8 nicht hört; fo fühlt man doch noch das Beben des Halsringels (Corselet;, wodurch es hervorgebracht wird. Das Gefühl ift alfo feiner als das Gehör. Es ift Schade, daß man nicht ein Ton verftärfendes Snftrument hat. 411. Dupondhel: Sind die Kennzeichen von den Raupen wichtiger zur Glaffification als von den liegen? Die Derfaffer der Wiener Schmetterlinge waren die erften, welche diefelben bloß nad) den Raupen ordneten: allein fie Eannten die Raupen nur von der Hälfte. Diefer von den deuts fen Entomologen fo gepriefene Catalog ift daher nur eine Zäufhung. Dennoch liegt er der Klaffification von Ochſen— heimer und Treitſchke zum Grunde: indeffen haben fie auch Kennzeihen von den Fliegen gewählt, und ihnen ſelbſt den Vorzug eingeräumt, aber fo unbeftimmt ausgedrüdt, dag man fie in feine Tabelle bringen koͤnnte. Später hat Dalman in den Stodholmer Abhandlungen zwey Glaffificationen der Zagfalter gegeben eine nach den Flie— gen, die andere nach den Raupen. In Godarts und meinen Lepidopteres de France find oft die Charactere der Raupen angemendet, befonders von den Phaläniden an, aber nur im zweyten Nang, fo daß die Kenn: zeichen der Fliegen die Sippe allein veftftellen. Boisduval hat in feinen leones und im Species genc- ral die Charactere der Naupen vor die der Fliegen geftellt, aber mit Unrecht. Buenee hat endlich die Kennzeichen bloß von den Naupen genommen, und die der Fliegen fire unbedeutend gehalten, Dies ſes Verfahren ift nicht zu billigen. Die Kennzeichen dürfen nicht von dem findlihen Zuſtande genommen werden, befonders da die Natur die Gefchöpfe haupt- fächlich unterfcheidet, damit fie bey der Paarung fich finden. Ueberbieß wechfeln die Raupen ihre Haut, und bisweilen felbft die Geſtalt. Man kann allerdingg manche Naupen leichter unterſcheiden als die Fliegen, weil man von jenen weniger fennt, mährend die zahlreicher bekannten Falter in einander übergehen. Endlich find die Raupen ſchwer zu finden, und fie geben auch die Kennzeichen nur im Leben, Sch glaube daher nicht, daß die Raupen unter die Charactere der Sippen aufgenommen werden dürfen, obſchon fie zur Glaffification beytragen koͤnnen. Uebrigens zeigen die Raupen eben fo viele Unregelmäßigfeiten als die Fliegen in ihren fippifchen Characteren. 417. U. Moriffe (von Havre): Ueber einige Falter, 2of.. 14.0 j Durch Schiffe aus Südamerica befam ich viele Eryciniden. Sie find faft alle Elein von lebhaften Farben, Tracht verſchie— ben: Erycina et Zeonia wie die gefhwänzten Ritter, Neme obius tie £leine Melitaea; Helicopis wie Thecla; Dioph- thalma wie Satyrus; andere wie Heliconiden, Nymphaliden, Hefperiden ufw. Flug raſch; ruhen unter den Blättern. 463 1. Eryeina licarsis (rhetus, butes), thia, aristo- dorus. 2. Diorina laonome (iphinoe m.) 3. Zeonia periander (iphinoe), aulestes (auletes), tedea (aulestes m.), Iysippus, meliboeus (pyretus), octavius (chorineus), morissei (xantippe ?), heliconides. 429. 3. Macquard: Bemerkung über die Sippe Pan- gonia t. 15. Kennzeichen. Man hat befonders auf den Nüffel gefehen: allein er wech: fett ſehr; enthält jedoch bey den Männchen 4, bey den Weib: chen 6 Borften, welche bald lang, bald kurz find; die Lippen bald die, bald fehr klein; Palpen wechfelnd. Der letzte Theil der Fühlhörner befteht aus 8 Gliedern, wichtig, obſchon auch ben Acanthomera et Rhaphiorhyncha. Die Aeuglein wech— fein, auch der Bauch und die Flügelzelfen. Unveränderlicher Character ift der Sporn an den Hinterbeinen und die 8 Glieder des Endſtuͤcks der Fühlhörner. Man Eann fie nicht in meh: rere Sippen trennen. Sie faugen fein Blut, wie Tabani, fondern Honig aus Blumen, flatternd; die mit kurzen Nüffeln jedoch mögen Blut faugen, wohnen in der Nähe der Wend- Ereife in der ganzen Welt. Es werden namentlid) aufgeführt 29, worunter 20 neue, nicht characterifiert. 439. Ch. Bugnion (zu Laufanne): Vier neue Falter aus Syrien und Aegypten Zaf. 16. Syntomis mestralii; Episema pierreti; Ophiusa syriaca; Xylina lefebvrei. 444, Pechioli (zu Pifa): Neue Käfer aus Stalien t. 16. Apotomus rufithorax, Anthaxia passerinii. 449, Pierret: Gortyna borelii t. 16. Frankreich. 453. Aube: Verſuch über Monotoma t. 17. M. conicicollis, angusticollis (formicetorum), picipes (Latridius monotomus), brevicollis, americana,, spinicollis, quadricollis (angustata? bicolor, pallida?), longicollis, qua- drifoveolata. 471. 9. Donzel (zu Lyon): neue Falter aus den niebern Alpen Taf, 18. Agrotisıtelifera, gilva, honnoratina. Polia dumosa, Apamea ayuila; Melanthia breviculata; Larentia muscosata. 481. Solier: Antwort an Lacordaire über den Wohn: ort der Melafomen. ©. 247. Er hatte nur eine Abfchrift von Lacordaires Auffas. Dann führt er mehrere auf, deren Wohnort ihm von verfchie= denen Entomologen genannt worden ift. 497. Cherminier: Beobachtungen über die Lebensart ber Kerfe auf Guadeloupe. Die Scorpione find bafelbft nicht fo zu fürchten, wie auf andern Inſeln; ihr Stih brennt, aber Del und Ammoniak oder Ammoniak Seife hilft gleih. Finden fih unter Steinen in Mauerfpalten, unter Dielen und Zapeten und freffen Kerfe, bäuten fih nach dem Alter 1 — 2 mal jährlih. Die Mutter vertheidigt ihre Jungen. Sie bedienen fid ihrer Scheeren mit großer Gefchidlichkeit. Ebenfo Chelifer, find aber nicht häufig und nicht fhädlic). Die Juli an fchattigen und feuchten Orten unter faulen Bau: men, Julus maximus ſehr gemein, die andern neu. Nicht ges fahrlih, fo lang fie nicht den Eleberigen Saft erbredhen, der fehr aͤtzend ift. Er fprigte einem Kinde in die Augen, und es verlor unter großen Schmerzen das Geficht. 464 Bon den Scolopendern gilt, was von den Scorpionen; find übrigens wenig gefährlich. Scolopendra morsitans ziemlich gemein, verfolgt die Blatte und frißt ihre Bruft auf, wird aber eine Beute des Seincus bilineatus. Der Biß von Sec. ter- restris, Bête a mille pieds bleue, ift gefährlicher als der von voriger, obfchon fie Eleiner. In der Regel find fie Kerffreſſer; es gibt jedoch einige Erdfreſſer; wohnen in fau— len Stämmen unter Steinen, Dielen und felbft in Schränfen, einige find Nacht=, andere Tagwandler; am häufigften nad) Regen, fehr lebhaft und hurtig. Unter den Käfern gibt es mehrere fchädliche, befonderg Der- mestes, Anthrenus et Byrrhus; indeffen die auf Guadeloupe alle eingeführt wie Dermestes lardarius et pellio. Für die fohädlichften für Papier und Bücher halte ich D. chinensis. Die Meibchen zerreißen im September den Nüden der gebundenen oder gehefteten Bücher mit den Kiefern, und legen die Eyer hinein. Die Larve maht nun Gaͤnge nad) allen Seiten, Sft gelblihweiß, mit 6 Füßen, ftarken Kiefern, bleibt lang eine Puppe, anfangs weiß, dann rothbraun. Die Fliege Eriecht her raus, ift ſehr hurtig und ftellt ſich todt ftundenlang. Sie greift die Bücher erft an, wann fie durch Einfaugung der Luftfeuch— tigkeit fchmwerer geworden find, was in heißen Rändern bald ge— fhieht, bey Folianten mehrere Unzen. Es hat fih dann im Papier Stärfe und Zuder gebildet. Alte Bücher werden nicht angegriffen, auh manche englifhe und deutfche nicht, wahr: fheintich, weil das Papier von jenen aus Baummolle gemacht wird; vielleicht auch der Kleifter nicht aus Mehl, fondern aus Schleim von Fecideen. Solch’ Baummollenpapier bricht jedoch leiht in den Salzen. Man hat fih viele Mühe gegeben, dies fen Käfer aus Bibliothefen, Ganzleyen und Archiven entfernt zu halten duch Bifam, Kampher ufw., aber umfonft; indeffen bat der erftere bisweilen genüßt, mehr aber die Quedfilberfalbe. Bittere Stoffe und von giftigen Pflanzen wie Lobelia fatua, longiflora, strieta, Hippomane maurinella, Spigelia an- thelmia nüsten auch nichts. Man muß die Bücher in Glas: fohränfe ftellen. Sublimat war das einzige, was half, aufgelöft in Alcohol. Aud) kann man damit allein die getrockneten Pflanzen erhalten, fo wie die Bälge und Kerfe, Der merkwuͤrdigſte Käfer ift Scarabaeus hereules. Er fchneidet die Zweige einiger Bäume ab; aber der Schaden ift nicht groß. Die ungeheure Larve Iebt von Mulm, wie einige Geotrupes. Um diefen fchönen Käfer zu befommen, thut man am beften, wenn man Seidenholz, oder Leimbaͤume (Sapium aucuparium) füllt. Nach einigen Zagen fhwist Schleim aus mit einem befondern Geruch, und dann fällt der Käfer gierig auf den Stamm oder den Stumpen. Die Eyer von einer Melolontha tödten die Hühner, welche fie freſſen, beißen Goldförner (Graines d’or) und liegen in Mift oder friſch umgewuͤhltem Sandboden. Das einzige Mittel, das Thier zu vetten, ift, ihm den erften Magen aufzufchneiden, und dur lau Waſſer die Körner auszufpühlen. Ma näht ihn fodann fammt der Haut zu. So aud) bey Columba, Pavo, Gallus, Numida et Meleagris, wenn fie zu viel Welſch— korn gefreffen haben, oder wenn ihnen Sifhgräthen fteden ge— blieben find. Die Passali leben in Holzmulm. Bruchus aus Europa eingeführt, ſchaden den Huͤlſenfruͤchten. Attelabi et Curculiones ſchaden auch in dieſem Lande dem Mehl, Bisquit und den Oblaten. Brenti leben unter Rinden und in faulem Holz. Calandra granaria iff auch ba. 465, Der Palmen» Nüffelkäfer legt die Eyer erft, wann ber foge: nannte Palmkohl abgefchnitten ift. Man findet die Larven im Marke der Areca oleracea: manche Perfonen find leder dar: nad. Der Prionus des Bombax findet fid) im faulen Stamm von Bombax et Adansonia. Einige Lamien, Callihromen, Gapricornen leben ald Larven unter Rinden, in Stämmen und Wurzeln. Saperda her- minieri (Forstroem in Stodholmer Abhandlungen 1816. hat ein fonderbares Betragen. Diefer Käfer legt feine ſtarken Kies fer an einen Zweig, meiftense von Mimosa inga, fliegt ſchnell in einem Kreis herum, und fchneidet in menigen Augenbliden denfelben durch, auch wenn er 1—13” did ift. Um ihn zu fan= gen, fchneidet man Cincona montana et floribunda ab und fogleih kommt er ſchaarenweiſe, um die Rinde zu benagen, man braucht aud nur die Rinde von einem Baum abzuziehen, um ihn anzuloden. Sch glaube, fie fchneiden die Zweige durch, um Sägmehl zu befommen, und ihre Eyer hineinzulegen. Es findet fih auf dem Plateau de la Soufriere, auf dem dos d’ane, aux Trois Rivieres. Forficula fommt nur in Nordamerica vor; die Blattae find die Hauptplage der Golonie. Ihre plumpen Geftalten ftechen ſehr ab mit ihrer Schnelligkeit, ihre Gefraͤßigkeit mit ihrer Vor: fiht und Schlauheit, ihr Appetit ‘zu mwohlriechenden Dingen mit ihrem Geſtank, ihre Lichtfcheu mit ihrer Wahrnehmung bes Tons, den fie oft durch Anfchlagen hervorbringen, das Pu— gen der Männchen mit ihrem fchlechten Appetit für verdorbene Speifen. Sie freffen alles, Leder und Blumenbiätter, und theis len unfern Speifen ihren Koth und GeftanE mit. Am fchädlichften find der Kakerlac (Blatta giganten), Ra- vet (Blatta orientalis); weniger, und von den Städten entfernt Blatta surinamensis , americana, nivea, brasiliensis. Ich halte alle für eingeführt, mit Ausnahme von Blatta gigantea, orientalis et americana. Die Werren verwüften die Gärten; mehrere Gattungen: bes nagen die Gemüspflanzen; heißen hier Criquet. Unter den Hemipteren ift Coccus Cacti, welche ich 1809, eingeführt habe, am merfwürdigften. Noiſette entdedte die: fes Eoftbare Kerf bey Charlestown. Der Coceus auf Cactus opuntia ijt die wilde Gochenille, ſehr häufig und verfchieden von der unfrigen. Cochenille hält ficy unter den vor dem Wind gefhüsten Zweigen und überwintert in der Erde unter den Wur: zeln; kommt im Frühjahr auf die Stengel, wo die Weibchen ſogleich befruchtet werden. Sch fchiffte 300 Pflanzen aus Süd: Carolina ein am 2ten Auguft, brachte aber nur 8 fruchtbare Meibchen auf einem einzigen Blatt nach Guadeloupe wegen der Stürme ufiv. Da ich feinen Nopal fand; fo feste ich fie auf Cactus tuna, wo fie fich fhon in der Nacht vermehrten. Die Männchen leben nur Eurze Zeit. Man erzieht fie jest im Garten der Regierung. Puppen von verfchiedenen Kibellulen und Aefchnen im Ma: gen des Viehs bringen davinn - fehleihende Phlegmafie hervor, und felbit den Tod, befonders da, wo e8 nur Suͤmpfe gibt mit wenig Waffer, fo daß das Vieh fie mit verfchludt. Sie beißen fo arg, daß man fie loslaffen muß, bisweilen bis auf's Blut; e8 entiteht ein Brennen, und fodann ein Einfchlafen des Fingers, Die Zermiten fehaden in Wäldern und Häufern. Termes et Hemerobius pulsatorius frift ſich in die Dielen und läßt oft nur dünne Schichten der Oberflächen übrig. In der Nacht hört man ein beftändiges Klopfen, worlber man bisweilen er- Iſis 1848. Heft 6. 466 ſchrickt. Latreille fest ihn zu Psocus. Cs ift ſchwer zu fagen, wie er in die Dielen, Schwellen und Pfoften kommt; denn man nimmt das Loc nicht wahr. Er greift alle Holz arten an, doch weniger das innländifhe und das harzige; zer— feißt alles Geräthe aus Europa von Eichen-, Aefchen:, Cafta: nien= und Pappelhol;, und zwar mit einer Schnelligkeit, daß man es nicht begreift. Sie find nicht zu vertilgen.. Man mwäfcht das Holz mit ſchwacher Rauge oder Seife; ich habe gerathen, dad Geräth mit verdünnter Schwefelfäure zu beftreis hen, oder fonft zu bemalen. Sie dringen meiftens durch das Hirnholz ein. Sie heißen hier Pous de bois de la Martini- que, woher fie in Citronenkiften gekommen feyn follen. Dft wandern fie in Bücher und Pflanzen = Sammlungen, wenn man fie nicht alle acht Zage unterfuht. In ſoviel Zeit freffen fie zollgroße Löcher duch. Sie verrathen ſich zweymal des Jahrs duch die Menge der Flügel, welche eine der drey Arten verliert, Ich glaube, fie find von den Neutris. [Das ſtimmt nicht mit der beftehenden Meynung überein.] Die Achten Termiten find T. fatalis s. bellicosus, de- structor s. arborum et morio. ®ielleiht ift T. viarum einerley mit bellicosus. Die Gattungen find ſchwer zu unter fheiden. Ihre Lebensart ift bekannt. Ihre Mefter werden zu Raͤucherungen gebraucht bey Viehkrankheiten, befonders bey MWundframpf. Tenthredines freffen bisweilen das Laub in den Gärten ab, Die zahlreichen Ameifen werben oft fehr ſchaͤdlich, beſonders in ben Zuderpflanzungen. Die wichtigiten find Formica rufi- pes, sexscutata, foetens (aus Africa), albipennis, sac- charivora (fourmi fou); pallipes, unispinosa, megacephala (fourmi arada aus Africa), cephalotes, haematoda. Ihre Wohnplaͤtzr find fehr verſchieden, Häufer oder Wälder; einige ftechen ſchmerzhaft. Sie find fo häufig, daß fie oft Feigenbäume zu Grunde richten, indem fie fich zwifchen den Wurzeln einquartieren. Man vergiftet fie mit Syrup und Ar— ſenik, Bleyzucker, Spigelia anthelmia (Brinvillers). Das ficherfte Mittel aber gegen Zucerameifen ift täglich einige Mal Rindshufe hinzulegen, und die daran gefrochenen Ameiſen zu erfäufen. Eine Bember verwandelt ſich fehr fonderbar im Sande am Meer. Nach einigen Tagen bemerkt man eine Art Vegetation wie Lecideen mit Zweigen, welche in einen Knopf endigen ; heift Mouche vegetante; eben fo eine Weſpe, die es auch fo macht in Thonboden. Ich halte diefe Ausfchwisungen für die Wir— £ungen des Stichs einer Schlupfwefpe. Diefer Körper ſteckt immer zwiſchen dem zweyten und dritten Fußpaar. Einige Sphex maden ihre Wohnungen in die Erde in den Zimmern; andere in verlaffene Köcher von Grabronen, welche todtes und lebendiges Holz durchbohren, Die Welpen machen Nefter wie Papier, an Laub, unter Dächer oder in die Erde, in hohle Bäume, Kirchen ufw. Die Biene aus Europa hat ſich ſehr vermehrt in hohlen Baͤumen; auch thut man fie in alte Kiften und Fäſſer. Es gibt wenig Eerffreffende Vögel. Der Honig ift gut, wird aber fohleht, wenn die Bienen in den Zuderfiedereyen rauben, ver: liert feinen Mohlgeruch, und befteht zur Hälfte aus Syrup. Das thun fie indeffen nur, wenn es an’ Blumen fehlt. Ho: len fie ihn auf Solanen, fo wird er beraufchend. Es gibt eine andere, die man aber wenig Eennt, wahrfchein- lid) eine Melipone, Ihr Honig ift ſchwarz und unbrauchbar ; das Wachs dunkelbraun, biegſam und wohlriechend, wurde zum 467 Siegeln gebraucht, ift aber jegt felten: es wäre brauchbar für Graveurs. Bulletin entomologique 1837. S. 2. Audouin fagt, Scolytus zerftöre wirklich die Mäl- der fowohl als Karve, als auch als Fliege, vorzüglich die Eichen und Rüftern, Zur Paarungszeit find fie fehr hungrig und bohren Köcher durch die Ninde, woraus der Saft fließt, und dagegen Negenwaffer bineinfommt. Die Stellen werden fhwarz. Die Larven thun das Shrige. Scolytus pygmaeus greift vorzüg: lich die Eichen an; Feiftbamel mennt, der Hauptfchaden komme doch von der Trodniß ber. S. 6. Guerin befommt von Pory aus Cuba einen Por- cellio, verfchieden von P. rudis; foll heißen P. poeyi. Iſt dort ſehr häufig. S. 9. Audouin zeigt, daß Cizycus (Limnadia) bravaisii et tetracerus fo wie Lynceus getrennten Gefchlechtes find. ©, 34. Dr. Lead ſtirbt am 25. Auguft 1836. an der Cholera in England. ©. 39. Doyere: Ueber die Gefchledytstheile der Gicaden. ©. 51. Serville verfertigt einen Zeig, welchen, man fehr vortheilbaft ftatt Kork "in Inſecten-Kaͤſtchen thun kann. Der Quadratſchuh Eoftet ben ihm 40 Gentimen, Paris, rue de Buf- fault nr. 21. ©. 54. Chevrolet fand Amara trivialis die Samen von Anagallis sylvatica freffend; Nambur ben. Zabrus. inflatus Grasaͤhren; Neiche einige Bembidien Gras; Audouin einige Eoceinellen Blätter der Bryonia. Audouin fagt: Rhynchites bacchus verwüfte die Apfel- baͤume bey Rouen, ©. 57. Brulle und Audouin: Über die Vermüftung der Reben bey Argenteuil durch Tortrix pilleriana; auch bey Ma: con; in Deutfchland lebe fie auf Stachys germanica. Brull zeigt eine Traube (am 2. Auguft), benagt von. Eu- molpus vitis, welcher. die Beeren mit. den Kiefern zerreißt; durchnagt auch das Laub. S. 59. Bugquet zeigt Schiffgzwiebad aus dem Tajo in Dortugall zerfreffen von einem Cucujus, einem Silvanus, zwey Apate, ‚einer Cerandria und Trogosita. caraboides, ‚Fliege und Larve. Nah Audouin hat Joyeuſe 1773. in einem Büchlein „Histoire des Vers etc.“ eine Schabenlarve befchrieben, welche den Schiffszwieback zerftörte. 67. Wesmael: über Zmitterfalter. Der Scolytus destructor, welcher die Rüftern zu Brüſſel zu Grunde richtet, wird von’ Bracon initiator bewohnt, mel- cher feine Eyer durch, Nindenfpalten in die Karven zu bringen weiß. Im Frühjahr findet man’ in den Gängen unter: der Rinde feine braune Gefpinnfte 2—3"' lang. 68. Milne Edwards: über verfteinerte Krebfe. Die Bra- ehyuri find die hoͤchſten und zulegt entftanden: denn man hat unter dem terfiären Boden nur menige gefunden, aber viele über der Kreide. Die Anomuren, welche zwiſchen den Bra— chyhuren und den Macruren ftehen, in Altern Formationen, wie Kreide und Jurakalk; die lektern als die untern Krebfe ſchon im Muſchelkalk; die Zrilobiten als die noch tiefen Gruftaceen fiben in der Uebergangsgzeit, und zwar ganz allein. 70. Mormolyce phyllodes wird von Serville und Le— pelletier (Eneyel. meth. X. p. 725. 1825.), fowie von Klug zu den Truncatipennis gefteltt. 468 75. Paccard (zu Chälons fur Saöne), hat bemerkt, daß die Noctuen vorzüglich auf die Bäume fliegen, welche voll von DBlattläufen fißen, und daß fie deren Honigfaft faugen, befon= ders auf Salix hermaphrodyta, Prunus spinosa et Cerasus mahaleb 81. Graf Dejean bemerkt, daß die Eyer von Anthre- 7— oft Jahre lang unentwickelt in gutverſchloſſenen Kaͤſtchen bleiben. Audouin ſagt, ebenfo die Eyer von Branchipus et Apus, welche beide auf häufigen Negen warten. Die letztern feyen im Jahr 1818. in Menge erfchienen, weil die Fluͤſſe alle Ebe— nen uͤberſchwemmt hätten. [Uuh in Deutfchland, ohne Zweifel, weil 1816. und 1817. Negen= und Hungerjahre waren.] Audouin erzählt, er habe die Muscardine den Larven von Saperda earcharias et Galeruca alni mitgetheilt. Aube: Er habe oft Muden am Fenſter gefehen von einer weißen Maffe umgeben, den Sporen dieſes Pilzes, welcher fie getödtet habe. Audouin fest hinzu, er habe Mucken mit die- fen Sporen beftreut und getödtet. Boisduval fagt, die Motte Hebe befomme auch die Muscardine, wenn man fie im Dunfeln hält. ©. 83. Mesoclastus — Hypocephalus. Boisduval zeigt ein Inftrument, Necrentome; ein Blech: gefäß mit doppelter Wand. In den Zwiſchenraum gießt man MWaffer und läßt es Eochen. In den Mittelraum thut man Kerfe, in welhen Schmaroger und Eyer binnen einer Viertel— ftunde zu Grunde gehen. Alle andern Mittel gegen fchädliche Kerfe in den Käften feyen unzureichend. ©.89. Wesmael: Die Made von Xylophaga margi- nata verwandelt ſich in der eigenen Haut wie Stratiomys, aber die Puppe ſteckt noch in einer Haut wie bey den Schnafen. Mibildungen von Nymphalis populi. ©. 93. Turpin fagt, das Thierchen, welches Groß und Roberton befommen haben, aus Staub von einer Art Lava mit Kiefelfeuchtigfeit und Kochfalzfäaure durch Electriſieren, ſey ein Acarus, wie Acarus casei: foll Acarus horridus heißen. Wesmael: Die ungewiffe Vespa muraria Linne gehöre zu Symmorphus, der Nebenfippe von Odynerus neben O. crassıcornis. Erläuterungen zur geologifchen Meberfichts- Charte der norböftlichen Alpen; ein Entwurf zur vorzunehmenden Bearbeitung der phyficalifchen Geographie und Geo: logie ihres Gebietes, von A, von Morlot. Wien bey Braumüller, 1847, 8. 212. T. 1. in Fol. ill. Es kommt uns ein Urtheil uͤber Werke dieſer Art nicht zu, wohl aber eine Art Pflicht, ihr Daſeyn bekannt zu machen, wenn ſie geeignet ſind, die Aufmerkſamkeit auf ſich zu ziehen, was ung hier allerdings der Fall zu ſeyn ſcheint. Es hat fi) unter dem Schuß des Errherzogg Sohann, dem Defterreich fo viele naturwiffenfchaftliche und landwirthſchaftliche Anftalten zu danken bat, im Sabre 1846. zu Gräß ein geos gnoftifch = montaniftifher Verein für Snner-Defterreich und das Land ob der Eng gebildet, welcher den aus der berlihmten Berg: academie zu Freyberg hervorgegangenen Verfaffer als Commiffar angeftellt hat, um vor der Hand eine allgemeine Orientierungs— 469 und Recognofeierungg-Reife ir den genannten Ländern zu machen, Zu diefem Behufe durchwanderte er Ober- und Unter-Steher— mark bi8 an die Drau, Kärnthen, das Salzkammergut, Ober: öfterreich und die anftogenden Theile von Tyrol und’ Bayern. Die gefammelten Ergebniffe trug er num auf die hier bebgegebene Gharte mit einem illuminierten Durchſchnitt von Malnig über den Rathhausberg, Eckſtein, Gaſtein, Lend, den Schneeberg, Golling, Hallein, Untersberg, Teißenberg bis Traunſtein. An verſchie— denen Orten find dem Werke Holzſchnitte beygefuͤgt. Nach allgemeinen Betrachtungen uͤber die geologiſchen Ent— deckungen "und Theorien behandelt der Verfaſſer die Findlinge ©. 59., fodann das ältere Diluvium, die jüngern TertiärsFors mationen, den Miener Sandftein, den Nummuliten-Sandftein ; fodann die Secundär-Formationen, ©. 108.: Kreide und Gruͤn⸗ fand, Alpenkalk, Trias oder Sandftein, Steinkohlen-Formation, Uebergangs-Gebirg, cryſtalliniſches Schiefer-Gebirg. ©. 139. im zweyten Abſchnitt folgen die abnormen Gebilde: Granit, "Serpentin, Erzgänge, Gyps und Steinfalz, Trachyt, Bafalt, Mineral-Gräber. Im dritten Abfchnitt ©. 165. folgt die Entwidlungsgefhichte der betrachteten Theile; im vierten ©. 178. die Anwendung der Geologie auf verwandte Wiffen: haften und Kuͤnſte und ihr Nutzen für dag materielle Leben. Um Schluſſe ©. 188. ift die wichtigfte Literatur über Schriften, Chatten und Sammlungen; ſodann noch ©. 202. über bie Eifenerzlager von Hüttenberg und Lölling in Kärnthen, Man ſtoͤßt in diefer Schrift auf viele wichtige Bemerkungen und eigenthüimliche Anfichten, welche gewiß zur Förderung jener Geo: gnoft und der Wiſſenſchaft beytragen. Thesaurus Literaturae botanicae omnium Gentium, euravit G. A. Pritzel. Lipsiae apud Brockhaus. Fasc. II 1847. 4. p. 161. — 240. Mir haben die Einrichtung diefes ungemein nüslichen Werks ſchon mitgetheilt und fonnen uns nur freuen, daß e8 wahrſchein— lich ſchon mit dem nächften Hefte fertig wird: denn das vor: liegende Heft geht von Linnaeus bis Rajus, fo daß alfo nur noch menig Buchftaben übrig find. Mit der Zählung der Ausgaben des linneifchen Syſtems ift es ſchwer ing Neine zu Fommen, was übrigens weiter nichts ſchadet, da die meiften davon nur Nachdrucke find. Er felbft hat 5 Auflagen veranftaltet. J. II. VEX. XII.; die zwifchen- liegenden find Nachdrucke in verfchiedenen Ländern. Linnes übrige Schriften find hier alfe aufgezählt, faft endlos. — Zur Nachricht dient dem Werfaffer, daß der Entwurf von Okens philoſophiſchem Pflanzenſyſtem 8. ©. 110. in Dietrih8 Gar- ten= Sournal 1813. ftebt. Flora oder allgemeine botanifche Beitung, tebigiert von Dr. A. F. Fürnrohr, Prof. Regensburg 1847, 8. 812, „A, Man muß der Nedaction diefer Zeitſchrift das Zeugnig geben, daß fie alles Mögliche thut, um alle Entdefungen in diefer Wiſſenſchaft zu fammeln und gehörig verarbeitet den Leſern 470 mitzutheilen. . Es ift daher der Innhalt fo mandfaltig, daß eine Aufzählung deſſelben unmöglich und nichts‘ weiter nöthig ift, ald zu fagen, daß fie fortdauert und jährlich an Werth zu: nimmt. Es find hier wichtige Abhandlungen über die Hiſto— logie, Drganologie, Phyfiologie, Pathologie und Chemie der Pflanzen, Ebenfo verhäft es fich mit der foftematifchen Botanik, der geographifhen und der angewandten, Kleinere Auffäge behan- dein die Gefchichte, die Hilfsmittel, Zeitfchriften, die gelehrten Vereine, Pflanzen Sammlungen und Perfona-Notizen. Durch mehrere fehr vollftändige Negifter ift für den bequemen Gebrauch geforgt. Das muß man befonders loben, weil leider noch immer Bücher erfcheinen, denen ein Negifter zu geben die DBerfaffer vernachläfigen. Dentfchlands Flora von Dr. J. Sturm. Nürnberg. Pilze. Heft 25. 26., bearbeitet von Preuf, 1848, 12, 46, 2.1,.— 24. ill, Diefe niedlihe Flora ift allgemein bekannt und gefhäßt. Die Beſchreibungen und Zeichnungen find von Preuß, Stich und Illumination von Sturm; Überall Vergrößerungen und ein- zelne Theile. Hier abgebildet: Uredo agropyri. Fusidium arundinis. Buccinia sertata, Sporidesmium clavaeforme. Torula longispora, farinacea, rosea, pedicellata. Acremonium album. Anodotrichum carneum. Blastotrichum buccinioides. Septosporium instipitatum. Cladosporium stromatum, maerocarpum, rectum, peni- cilloides. Helminthosporium altum. Trichaegum atrum. Psilonia deflexa, Menispora alba. Rhinotriehum atrum, repens. Trichostroma olivacea. Polyactis simplex. Souvenirs d’un Voyage dans V’Inde ex&cute de 1834 — à 1839. par Adolph Delessert. 1813. 8. 134. et 407. pl. 35. Der Verfaſſer ift der Neffe des berühmten Benjamin De: Lefferts. Er hat die Reife eigentlich zum Vergnügen gemacht, aber doch fehr fleißig Pflanzen und Thiere gefammelt. Er ſchil— dert recht artig Gegenden, Städte und Menfchen und gibt auf mehreren Zafeln Abbildungen von ber erfteren und von einigen Gebäuden. Er befuchte die Inſel Bourbon und Moris, Pon- dichery, Galcutta, Malacca,, Java, Bombay und kam über Aegypten zuruͤck. Dazu eine Charte, welche übrigens ganz Afien, Auftralien, Afrika und Europa enthält, Auf der Inſel Moris bemerkt er Graeula tristis (Martin), welche die vielen Heufchreden zerftören, den Bengali (Fringilla amandava). Paris, 471 Man baut vorzüglich Zuderrohr, Getraide (bl&), Baumwolle und Indigo. Es gibt dafelbft Affen, große Bledermäufe, die als Kederbiffen gegeffen werden, Papageyen und wilde Ziegen. Aus den Blättern des Baquois (Pandanus odoratissimus) madıt man Säde zur Verfendung des Zuders. Die Wurzeln von Mimosa lebbek et farnesiana verbreiten einen fehr übeln Geruch. Auf der Infel Bourbon Eoflet ein Sclave 1500 Frken; man rechnet feine Sahresarbeit 500, feine Nahrung aus Neiß, Welſchkorn und Manioc 120, Kleidung 15. Sie arbeiten von 5 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abends; dazwifchen 2 Stunden Ruhe. Bey Pondichern tüdtete er eine Niefenfhlange; auf der Halb- infet Malacca jagten fie Tiger, nehmlidy banden im Walde eine Kuh an einen Pfahl und lauerten auf einem Baum, bis ein Tiger fam. Auf Java pflanzt man vor die Häufer den Pohonzaffıam (berber Baum, Tamarindus indiea) wegen des Schattens ; häufig den Waringuin (Ficus benjamina) auf Gräber, voll Schmaroger mit fhönen Blumen. Das befte Holz zum Schiff: und Hausbau liefert der Pohon jattir (Tectona grandis) ; hartes Holz iſt nöthig wegen der Zermiten. Außerdem Gambir (Gutta gambir), Funis uncatus Rumph. Pinang (Areca catechu), Sagobaum (Borassus gomutus), die größte Palme, wovon eine Zraube ein Mann faum tragen kann. Ihre Hülle enthält einen giftigen Saft, Höllenwaffer, womit die Snngebornen die Pfeile vergiften. Aus dem Gafte des Stammes machen die Chinefen den Palmmein (Zoddy) und den Arrac, auch Zuder; ferner Seile, endlich eine ſchwammige Subftanz zum Kalfatern der Schiffe, auch eine Art Stärke, welche nur die Armen effen. Er wähft nur auf Bergen, die GCocospalme am Strand. Das gewöhnliche Bauholz kommt von den Rafamala (Li- quidambar r.), Ki=bima (Pinus dammara), Houron (Laurus gemmiflora), Manglit ( Laurus mangliet), Palaglar menjak (Dipterocarpus retusus et trinervis). Aus dem Pohon faret (Fieus elastica) gewinnt man ein Harz zu Fackeln. Die Früchte des Rarad) (Laurus sebigera, Sapindus sa- ponaria) enthalten ein Fett, das als Seife benust wird. Die Früchte des Piſangs (Musa paradisiaca) find fehr ſchmackhaft; unreif geröftet dienen fie al8 Brod; reif fchmeden fie febr füß. Der König der Früchte (Gareinia mangostana) ift fäuerlich, gefund und Auferft ſchmackhaft, ſieht aus wie eine reife Granate mit brauner, harter Ninde, enthalt ein fchneeweißes Mus, den eßbaren Xheil. Die efbaren Schwalbennefter genießt man in Suppen und Badwerfen, auch in Ragout. Ein reicher Mann hat eine Höhle auf einer Inſel nur 2 Stunden von Java, die ihm jährlich 70— 80,000 Piafter einbringt. Die Nefter werden nach China verführt. Beym Sammeln fteigen einige Leute ganz nadend, damit fie nicht ftehlen koͤnnen, auf Bambusleitern in die Höhle bin- unter, nachdem fie vorher von einigen Priefteen den Eegen ber £ommen haben. Das Picul von 125 Z/. Eoftet 3000 Piafter, 50 Neſter mahen 1 @%.; die fchlechteren Nefter, nachdem die Sungen ausgeflogen find, Eoften nur 800 Piafter. Der Büffel ift das Hausrind; unfer Rindvieh ift dafelbft wenig geſchaͤtzt; die Pferde find klein. * 472 Es gibt daſelbſt Tiger, Leoparden und Nashoͤrner. Auf die Tiger iſt ein Preis geſetzt, weil jährlih 2— 800 Menſchen von ihnen gefreſſen werden. Man toͤdtet etwa 100. Die Javaneſer haben indeſſen eine aberglaͤubiſche Verehrung fuͤr die Tiger und tragen ihnen umgeſtandenes Vieh in den Wald, um von ihnen geſchont zu werden. Bey Pondihery fhoß er Cursorius coromandelicus, Tetrao umbellus [?] und den wilden Pfau, der ganz dem zahmen gleiht; Ibis religiosa, wilde Kaken, Corfac, Schafal, ge: ftreifte Hyäne, Dachs, Cervus axis, Wildſchweine, Hafen; ben Gyngy unweit Madras Bären, Stachelfchweine, ich: hoͤrnchen, Grocodille, Affen und wilde Hunde (Canis primae- vus). ie verfolgten einen Cervus axis, find felten und follen dem Tiger als Vorläufer dienen. Auch ein Tiger wurde ges fhoffen, find aber felten. Die großen Fledermäufe werden heilig gehalten und dürfen nicht gefchoffen werden: dennoch erlegte er 4 auf einen Schuß, worauf aber die Innwohner ihn mit Steinen verfolgten. Auf der Infel Bourbon baut man Zuder, Kaffee, Cacao, Baumwolle, Nägelein, Muscatnuß, Zimmet, Taback, Reiß, Welfhkorn, Weizen (froment), Igname, Pataten. Calcutta ift eine prächtige Stadt mit 600,000 Snnwohnern. Neife nach den Neelgherries = Gebirgen. Unterwegs zu Zirou= twanellore eine fchöne Pagode, worauf ein ganzes Regiment Affen, welche von den Bramanen ernährt werden. Zu Salem find die Häufer mit Affen bedeckt, welche oft die Ziegel abreifen, um Korn und dergleichen zu holen, in ben Bazaren felbft Früchte und Gemüße; find Cercopithecus fau- nus. Man baut Holcus sorgho, Baumwolle und Zuder; Nerium tinetorium überall. Die Neelgherries beftehen meiftens aus Gneiß; dafelbft wilde, fehr gefährliche Büffel. Es ift merfwürdig, daß die meiften Kerfen auf der Hochebene zu ben europäifchen Sippen gehören und felbft manche Gattungen nicht verfhieden find, wie Coceinella septempunetata, Vanessa cardui, Polyommatus baeticus, Colias palaeno, Lithosia pulchella. Ueberhaupt hat er mitgebraht 1048 Gattungen: Aptera 25, Coleoptera 423, Orthoptera 121, Hemiptera 216, Neuroptera 24, Hymenoptera 49, Lepidoptera 163, Di- ptera 27. Im zweiten Theil ©. 1— 107. werden nun die Thiere bes ſchrieben und fehr ſchoͤn illuminirt abgebildet von Verſchiedenen; die Wirbelthiere vom Verfaſſer felbft. S. 14. Das wilde Nind von Indien (Bibos frontalis) t. 1, zuerft abgebildet von Rambert in Linnean Transactions VII. t. 4., und fpäter von $riedr. Guvier, Mammiferes Livr. 42. unter dem Mamen Bos silhetanus, aber niht gut; von Hod- gfon beffer befchrieben al8 Bibos subhaemachatus 1837. pag. 499. in Zeitfchr. der bengalifchen Gefellfhaft heißt im Lande Gauri-gau; Rippen 13, der Buckel nicht bloß ein Fettklumpen, fondern eine Verlängerung der Stachel :Fortfäte der erften Rü- ckenwitbel. Hodgfon hält ihn für den Urus der Alten. Länge 10%, Widerriſt 54. ©. 15. Der wilde Hund des Himalaya, Buanfu (Canis primaevus H.) t. 2. Ein wahrer Windhund von fuchsrother Farbe im ganzen Hi: malaya vom Sutledge bi8 zum Burampoutre; hat nur im Unterkiefer 6 Badenzähne, Schwanz bufhig, auch in den Nee üheries = Gates in Coromandel in Nudeln von 3—10., gräbt nicht. Befchrieben von Hodgfon in Asiatie Researches XVII. 2. 223. 473 ©. 18. Sciurus delessertii Gervais T. 3, Schädel T. 4. Zu den Eichhörnchen gehören Arctomys, Spermophilus, Pteromys, Tamias, Sciurus, befonders aͤhnlich durch den Schädel: Unteraugenhöhlenloch Eiein, foramen ineisivum am innern Rande der Zwifchenkiefer, Eein Gaumenloh. Myoxus gehört nicht dazu, fondern zu den Mufeiden nach dem foramen infraorbitale. Castor dagegen, den man mit. Myoptamus ver- einige, ſteht Arctomys näher, befonders im Schädel und dem foramen infraorbitale: er ift gleihfam das Waffer - Murmel: thier. Ascomys gleicht zwar durch diefes Koch Seiurus, Ar- ctomys et Castor und entfernt fich dadurch von Ctenomys et Aspalomys, entfernt fich aber von allen durch die Richtung des genannten Canals und durch die Geftalt des Schaͤdels. Die Eihhörnhhen haben: je 4 Höderzähne; bey manchen fteht jedoch noch ein fehr Eleiner vor. denfelben, der mit Unrecht als ausfällig betrachtet wird. Ein aͤhnlicher Zahn jteht auch bey den Fledermäufen oben vor den Backenzaͤhnen. Sciuropterus und Tamias ftehen fih im Schädel fehr nah; ebenfo Pteromys et Arctomys. 1. Macroxus (Guerlinguet) haben einen kurzen aufgedunfes nen Schädel, oben nur 4 Badenzähne. r 2. Der Schädel ift flah und breit, die Mafenbeine kurz und flach bey den großen indifchen Eichhörnchen, auch oben nur 4 Badenzähne. Sc. malabarieus, maximus, aureiventer etc. 3. Andere indifche haben einen aͤhnlichen Schädel, aber das Geſicht ift fehmäler und die Nafenbeine weniger gebogen, oben 5 Badenzähne. Sec. rafflesii, hippurus, flavimanus, grisei- venter, bilineatus et bivittatus. Der leßtere ift ein Mäcroxus, welche nur in America vorkom⸗ men, wie Sc. aestuans ete. und den europäifchen mehr gleichen. 4. Die africanifchen haben eine flache Stirn, Eurzes Geficht, gewölbte Hirnfchaale, 4 Badenzähne. Sc. annulatus, getu- lus, abyssinicus (Xerus). Bey den amerifanifchen ift der Schädel länger und kruͤmmer, die Nafenbeine etwas geneigt, bald 4 bald 5 Badenzähne. ‘Sc. capistratus und: viele andere, f 6. Sm heißen Amerika ift bey Se. stramineus et rufiven- ter die Stirn etwas gemölbt, die Krümmung des Schaͤdels zwiſchen den Augen gebrochen, aber: der Schädel länger und die Geſichtsfirſte fchmäler als bey Macroxus und den andern. Die Tamias find auch weit zerftreut, aber ihr Schädel ift nicht fo verfchieden ; ſchmal und etwas gebogen, wodurch fie ſich den Spermophilen nähern, wie auch durch ihren Aufenthalt auf dem Boden. Zahnhöder mehr vorfpringend , fünfter Zahn, wenn er. vorhanden ift, etwas größer. Dazu Sc. hudsonius, striatus ete. in America, Se. erythropus et fossor in Africa, andere in Indien, mie Se. palmarum. Beh den leßteren Badenzähne 3, Daumen verfümmert, “daher Funan:bulus Lesson: allein Se. insignis hat einen ordentlihen Daumen wie die americanifchen Tamias und die vorgeblihen afiatifchen Maeroxus. In Indien gibt es daher 4 Tamias: Sc. pal- marum, tristriatus, delessertii et insignis. Sc. delessertii. Länge 13 C. M., Schwanz 14, brauntoth, unten fhmußig gelb, auf dem Rüden 3 Eurze braune Bänder, Schwanz nicht zweizeilig, Beben 4, 5, Ohren mäfig ohne Pinfel, Baden- zaͤhne 3, Hirnſchale gemölbt. Neelgherrieg: Abgebildet find auch Schädel. von Sciurus insignis t. 4, rafflesii t. 5, aureiventer t. 6., jene Badenzähne 3, diefe $. ö ©. 23: Vögel, Iſis 1848, Heft 6. 474 Chloropsis eurvirostris Sw. (auriventris) t. 7. Museicapa (Siva) strigula H. t. 8. Cypselus (Chaetura) nudipes H. (lenconotus) t. 9. Francolinus hardwickii Gray (nivosus) t. 10. Turdus (Merula) nigropileus Fresnaye. Timalia subrufa Jerdon (Poecilorhyncha). Crateropus lafresnayi n., griseiceps n. Museicapa rufula Fresnaye. Pica bottanensis n. Orthotomus- flaviventris n. &.33. Ringelthiere, befchrieben von $. E. Guerins_ Meneville. Cicindela aurofasciata (crucigera, lepida). Helluo tripustulatus (quadrimaculatus, Macrocheilus bensoni). Orthogonius lateralis. Chlaenius bilunatus (neelgheriensis), lafertei, Orectocheilus semivestitus, Campsosternus latreillei. Campsosternus delessertii (Elater). Parastasia obscura t. 11. Barymorpha n. bimaculata t. 11. Popilia splendida (regina) t. 12. Goliathus (Trigonophorus) delessertii t. 12. Centrognathus n. subrugosus t. 11. Guathocera olivacea, Macronota picta. Cetonia malayana, goryi, rufovittata, Lucanus bicolor (gazella). Passalus neelgherriensis, Mecocerus_ gibbosus. Episomus montanus. Baridius neelgherriensis. Phyliocerus fabrieii, subfasciatus. Dorysthenes montanus. Euchroa n.. dimidiata. t. 14. Pelargoderus tessellatus t 14. Saperda (Sphenura) quadrinotata, multiguttata. Centrura n. costata. Crioceris eruciatus. Chlamys indica. Chrysomela rajah. Coceinella (Epilachna) delessertii. —- Choeradodis truncata t. 15. — Fulgora delessertii t. 16., subocellata t. 16. Papilio. delessertii t. 17., neptunus t. 18., (nephelus) t. 19., brama (palinurus). Danais (Euploea) chloe. Argynnis emalea. Vanessa eudoxia t. 20. Satyrus(Cyllo)neelgherriensis t.2 1, adolphei, chenu t. 21. Polyommatus nyseus t. 22. Hesperia (Thymele) benjaminii. Sphinx (Deilephila) vigil t. 23. Macroglossum hylas. Gynautocera marginata t. 25., maculata t. 25., phalae- naria t. 24, distineta t. 24., aflinis t. 24. Hazis malayanus t. 23. Euchelia' gratiosa t. 26. Callimorpha? marchalii t. 26. 30* saturnus 475 Arctia montana t. 26. indica. Bombyx flavicollis t. 27., collaris t. 27., adolphei t. 27. Zerena fasciaria t. 26. Eubolia indicaria t. 26. Die Abbildungen find fehr fhön illuminirt; bey Parastasia, Barymorpha, Centragnathus einzelne Theile; bey den Faltern die Flügeladern meift deutlich; die Beſchreibung ausführlid. Nieuwe Verhandelingen der eerste Classe van het K. nederlandsche Instituut van We- tenschappen, Letter-Kunde en Schoone Kunsten te Amsterdam. A. by Müller. I. 1827. 4. 301. tbb. Mir haben leider nicht die Forfegung von biefen Schriften. Da fie jedoch in Deutfchland weniger verbreitet zu feyn fcheis nen, als fie verdienen, fo wollen wir wenigftens unfern Leſern anzeigen, daß fie manch Natuchiftorifches enthalten und daher nicht unbeachtet bleiben follten. Voran geht ein Bericht über die Arbeiten der erften Claffe und über den gegenwärtigen Zuftand derfelben, Werzeichniß der Mitglieder und dgl. S. 1 — 36. Dann beginnen die Ab: handlungen. ©. 1. 3. F. Serrurier, über große und Eleine Bauern- güter uſw. ©. 29. ©. Moll, Abhandlung über die Spiegeltelefcopen. ©. 55. D. ©. Bangma, über die Rettification der El: lipſe und Hpperbel mit einer Tafel. ©. 145. 3. M. E. van Utenhove, über die Beſtaͤn— digkeit der Gentrifugalkräfte, T. 1. ©. 155. ©. Sandiford, Bemerkungen über den Bruch) des Schenkelhalfes, T. 2. ©. 175. © H. a Roy, über den Gebrauch des Leber thrans in der Rhachitis ete. ©. 187. ©. VBrolik, über eine fonderbare Mißbildung des Gefichts eines Lamms, T. 4., mit Abbildung des Kopfes und des Schäbdels. S. 217. © 3. Thomaffen a Thueffint, über bie Heilung eines Bruchs und die Bildung eines kuͤnſtlichen Arms, Taf. 1. &. 229, F. E. Verbeeck, über einen undurdhbohrten After und den Mangel des Herzbeuteld bey einem ausgetragenen Kind. Eine Tafel mit dem Herzen. S. 241. G. Moll, einige Verſuche über den Wärmegrad des Maffers, mann es am dichteften. ift. ©. 257. P. M. Bouesnel, ein Mittel, das Bleyerz mit viel Eifenkies fehmelzbar zu machen. ©. 265. ©. Reinwardt, Beobachtungen über den geo- gnoftifchen Zuftand der Infel Aruba und das darauf vorkom= mende Gold, mit einer Charte. ©. 282. P. Koning, Profeffor zu Utrecht, Beobachtung eines allmählichen Abfterbens in Folge von einer Menge Wür- mer in der Leber und Galtenblafe. 3 Zafeln mit Abbildung der Leber und eines ungeheuren Klumpens von großen Afcariden, ©. 295. ©. Vrolif, über eine rankenfoͤrmige Entwidlung der weißen Lilienblumen. Taf. Band II. 1829. 247. S. 1. % van Beek, über die Bewahrung bed Kupfers der Schiffe vor Oxydation vermittelft des Galvanismus. Taf. 476 ©. 39. 9. 3. Thyſſen, über die Bildung von Afters membranen, Eine Zafel. h ©. m G. Sandifort, über die Entwidlung der Hörner, nis 7% Dieß ift eine große Abhandlung über die Bildung und Ber: bildung der Hörner bey dem Nashorn, den Rindern, der Giraffe und den Hirfchen. Was wir, mie wir glauben, zuerft: gelehrt haben, daß bie Hörner des Nashorns nichts anders als zufammengeklebte Haare find, wird hier als ausgemacht hingeftellt. Er theilt fie ein in nadte, wie die des Nashorns und der rinderartigen Thiere; und in die mit Haut bededte, wie die der Giraffe und Hirſche. Darauf wird das Hifforifche angeführt und fodann die allmaͤh— lihe Entwidelung gefchildert, befonders beym Hirſch. Die Ta- feln enthalten große Abbildungen und ftellen vor die Entwicke— lung des Horns beym Nashorn, die Hörner von einer fieben- jährigen Kuh, das Horn der Giraffe nebſt dem Schädel, die Hörner des Rehs nebft einer Mifbildung derfelben, dergleichen von einem Hirfch, deffen Hoden verlest worden. Die Abbildungen find fehr fleißig bearbeitet, gezeichnet von Sandifort felbft und geftochen von Veelmaard. ©. 107. 3. van Utenhove, über den Unterfchieb zwi: fhen fphärifchen und parabolifchen Spiegeln zu Xelefcopen. ©. 113. M. Beyerind, über die Bewegung des Waſſers in den niebderländifchen Ganälen ufw. Dabey zwey Charten über den Rhein und die Waal oberhalb Doesburg, Arnheim und Nimwegen. ©. 153. W. Vrolid, über eine vermuthliche zweyte Gat- tung von Rennthieren, T. 1. 2, Der BVerfaffer bemerkt, daß fehon mehrere zwey Gattungen angenommen haben, aber ohne die Unterfchiede anzugeben. Er befam aus der Sammlung von Klinfenberg zu Ütrecht zwey Schädel, wovon ein jüngerer aus Norwegen lang war 0,34, breit zwifchen den Augenhöhlen 0,15; bey einem fehr alten aus Lappland 0,31; 0,15, alfo viel fürzer bey gleicher Breite. Bey dem erftern läuft auch die Gefichtsfirfte ziemlicy grad fort; bey dem letztern ift fie dagegen vor den Stirnbeinen eingebrüdt. Beym erjten find auch die Nafenbeine etwas gemwölbt, beym legtern flach und hinten mit einem Höder verfehen; der Zwi⸗— fchenfiefer beym erften lang, beym andern Eurz; endlich ift das Os supramaxillare, accessorium, welches er früher entdeckt hat, nehmlich jederſeits zwifchen dem hinten Ende der Zwiſchen— Eiefer und dem vordern der Mafenbeine, beym zweyten Schädel beffer abgefegt. Außerdem findet fich ein Schädel im Reiche: mufeum zu Lehden, welcher dem zweyten gleicht; ebenfo ber von Samper abgebildete Fig. 1. und der Garibou von Alles mand in Buffons Supplement, aus Nordamerica. Der Verfaffer denft nun, man follte das americanifche Driginal als Subgenus aufftellen unter dem Namen Alce, das Thier aus Norwegen Eönnte den Namen Ceryus tarandus behalten, das aus Lappland Cervus (Tarandus) platyrhynchus: fronte ele- vata, regione interorbitali excavata, rostro lato, obtuso. Die Abbildungen find groß und deutlich, vom Verfaffer felbft gezeichnet, Schädel mit den Gemweihen von. der Seite und das Nafenitüd von oben. Die Geweihe find auch etwas verfchies den; indeffen fpricht der Verfaſſer nicht darüber, mahrfcheinlic) weil einige Untegelmäßigfeiten dabey vorkommen, weldhe Miß- bildungen zu fern fcheinen. — Später famen in das Reiche: mufeum zwey Schädel der neuen Gattung von Spißbergen ges bracht 1818, durch ein englifhes Schiff von der Nordpol: Er- 477 pebition. Diefe Schädel ſtimmen mit dem früher befchriebenen überein, fo daß man alfo nicht an eine Verbildung denken kann, welche etwa durch Zähmung entftanden wäre. ©. 161. 6. M. van Dyk und X. van Beek, Unter: fuhungen über das Schwarze in Meliszuder, X. 1. 2. Es ſind fternformige Kügelhen von Conferva mucoroides, ©. 197. 3. ©. ©, van Breda, über das Vorkommen des Dolomits ben Durbun in den Ardennen, &. 1—5. Fol. mit Durchſchnitten und Anſichten. ©. 207. ©. Vrolik, über die Veränderungen, welche die Zulpenzmiebel während ihres Wachsthums erleidet, 1 X. ©. 217. A. van Beef, über einen Farbenmeffer, 1 T. ©. 35. 3. ©. ©. van Breda, Über eine neue Gat— tung von Delphin, 2 X. Diefes Thier wurde wahrfcheinlih an den niederländifchen Küften ausgeworfen, was jedoch. der Verfaſſer nicht deutlich fagt. Es gehört zu den fpisihnauzigen Delphinen, wovon ein Schädel zu Paris, weldyen- Cuvier zu D. frontatus rechnete. (Oss. foss.) Diefer Schädel ffimmt mit dem des neuen Thiers überein, welches übrigens von D. frontatus verfchieden ift, was auh Cuvier felbft anerkannte (Oss. foss. V. 1. p. 400.) Leſſon ftellte dag neue Thier zu den Delphinorhynchen unter dem Namen D. bredanensis mit D. geoffroyi, coronatus, malayanus, maeculatus. Diefe find von den gewöhnlichen Del— phinen durch eine fehr lange und dünne Schnauße unterfchieden, welhe vom Vorderkopf nicht durch eine Grube: getrennt ift. Der Unterkiefer ragt etwas vor, Zähne oben und unten 46, nicht flah; fondern fpisig, die Bruftfinnen find am Hinterrand ausgefchweift mit einem Zipfel in deffen Mitte; die Rüdenfinne iſt hinten ausgefchweift; die Schwanzfinne mondförmig mit einem Einfchnitt in der Mitte. Leib 8* Tang, Schnauze 1 der ganzen Länge, bis zur Bruftfinne $, zur Rüdenfinne die Hälfte, nehmlich die letztere fteht in der Mitte. D. bredanensis: rostro valde acuto, fronte plana, pin- nis pectoralibus falcatis, margine postero medio gibbo, caudali lunata emarginata. Abgebildet ift das ganze Thier, Kopf oben, Kiefer von innen, Zahn im natücliher Größe (13 parifer); Schädel groß von oben und der Seite. ©. 241. 9. C. van der Boon Meſch, Beſchreibung eines neuen Cichhörnchens und Paftors, 2 T. Seiurus redimitus: Caput superum, collum posticum, dorsum et cauda fusca. Gula, collum anticum, pectus, abdomen, artus anteriores toti, posteriores intus et pedes pallide rufi. Taenia alba in latere utroque per femur et tibiam ducta. Pili ab auribus ad oris angulum usque ar- cuatim äntrorsum, antice ab humero ad ulnam retrorsum erecti. Long. corporis 7 6’, capitis 2”, caudae 9", Diefes Kragen-Eichhorn hat ziemlidy die Größe des gemeinen ; Nagzähne weiß, Kopf ftumpf, Iris braun, Ohren Elein, runde lich ohne Pinfel; Daumenftummel vorn fehr Elein, Schwanz lang behaaart, zweyzeilig, länger als Leib. Stammt wahr: fheinlih aus Dftindien. Abgebildet in natürlicher Größe, ill. Pastor corythaix: crista in oceipite plicatilis, plumis densis, apice truncatis. Color corporis unicolor, chalybeo- ater, viridi-aeneo resplendens. Macula utrinque infra oculos et longe major ad pectoris latera albae. Remiges fusce cinnamomeae. Pedes snbyalidi, flave rufescentes. 478 Wahrſcheinlich aus Oſtindien. Abgebildet in natürlicher Größe it. Wagler hat ihn fo genannt in feinem Systema Avium 1827. Rendiconto delle Adunanze e de’ Lavori dell’ Accademia delle Scienze Sezione delle Societä reale borbonica di Napoli I. 1848, 4. 160. 61 - 140. Tab. 1. Es haben in der neuern Zeit die meiften gelehrten Gefell- fhaften angefangen, Berichte über ihre Verhandlungen heraus: zugeben. Bon den vorliegenden befigen wir zwar nur den erſten Band: dennoch wollen wir den ung betreffenden Innhalt an: zeigen, damit unfere Leſer ungefähr wien, was hier zu finden it. Das Mathematifhe, Phyſiſche und Chemifche laffen wir weg. Befonders wichtig ſcheint ung zu feyn eine Abhandlung von ©. Gafparini über den Bau der Spaltmündungen bey den Pflanzen, worüber ein Beriht ©. 17, die Abhandlung felbjt mit einer Zafel von fchönen Abbildungen. Der Ber: faffer behauptet, diefe Mündungen |feyen nicht durchbohrt; er hat darunter eine lange DBlafe gefunden. Die Abbildungen find nach Cereus peruvianus gemacht. S. 49. Derfelbe, Befchreibung einiger feltener oder neuer Pflanzen. Geranium bruttium (villosum), Sedum nebro- dense; Fumaria alexandrina, flabellata. ©. 82. Zenore, Bemerkungen zu Sibthorps Flora graeca. Die Arbeit, diefer Flora begann 1796 und darauf wurden jährlih 300 WE Sterling angewiefen. Der erfte Band des Prodromus erfchien 1806 mit 1472 Gattungen, Der zweite 1823. geht bis zur Gattung 2688. Der erſte Band des Werkes felbft 18075 von da an gieng es fehr langfam wegen des Stichs der Tafeln, fo daß bis 1840 nur 9 Bände fertig waren. Die erften fieben Bande unter dem Präfidenten der linneifhen Geſellſchaft I. €. Smith enthalten 700 Zafeln, von der Monandria bis zu Vicia. Dann trat Prof. Lindley ein. Das Merk ift fo theuer, daß man es nur in fehr wenig Bibliotheken findet; in Stalien nur in der großherzoglichen zu Florenz, in Paris nur in der von B. Deleffert. Tomus I. 1807. Tah. 1 — 100. T. 8. Veronica agrestis, varietas byzantina est V. bux- baumii Tenore. Flora neap. I. t, 1. T. 28. Salvia argentea L. — S. argentea Ten. differt. An S. argentea graeca vel T. patula? T. 36... Ixia_bulbecodium iſt nicht Linne's Pflanze; [fheint Parlatores Romulea linaresi zu feyn]. T. 37. Gladiolus communis L. = Gl. segetum sive imbricatus (dubius). T. 38. ‚Gladiolus triphyllus 8. T. 44. Cyperus comosus S. — An var. Ü. rotundi ZL.? T. 45. Cyperus radicosus S. — Idem ? T. 48. Andropogon halepensis S. = A. schreberi Host. Tomus IH. 1813. Tab. 101 — 200. T. 106. Scabiosa eburnea S. T. 108. Se. argentea L. T. 114. Se. coronopifolia $. —= Sc. cerenata Cirillo. Die beyden erften hält der Verfaſſer für einerlen. T. 144. Plantago lagopus L. Pl. eriostachya m. differt. 479 T. 178. Lycopsis variegata L = chusa). T. 179. Echium plantagineum Mant. — E. violaceum Neap. — E. plantagineum Neap. = E. grandiflorum. T. 180. Ech. pustulatum S. non — E. vulgare Bert. T. 185. Cyclamen latifolium S. (hederaefolium). T. 186. €. repandum S. = C. vernum, hederaefolium Neap., neapolitanum Ten., linearifolium. T. 194. Convolyulus althaeoides L. = C. hirsutus Ten. €. althaeoides Neap. s. italicus differt. Tomus UI. 1819. Tab. 201 — 300, T. 207. Campanula versicolor, differt a ©. Rosani m. T. 218. Phyteuma limonifolium = Ph. collina et Campanula virgata. T. 224. Verbascum phlomoides — V. samniticum m., differt, V. macranthum. Tomus IV. 1823. Tab. 301 — 400. T. 332. Ornithogalum nanum diflert ab O. exscapo. T. 350. Colchicum latifolium Smith. — C. byzantinum, non bivonae. T. 408. Silene nocturna — L. bullata (An- S. neglecta m. T. 409. Silene vespertina — S. canescens m., non S. bipartita, eiliata et obtusifolia. Tomus VI, 1827. 501 — 600. T. 524. Ajuga chia V. — Ajuga chamaepitys. T. 525. Aj. iva W. T. 543. Satureja montana L., non subspinata Bert. T. 555. Lamium rugosum W. — L. laevigatum var. Neap. T. 567. Thymus graveolens S.; Th. spinulosus, Th. graveolens Biberstein. — Th. pallescens Ten. T. 598. Scrophularia canina L., differt. Tomus VII. 1830. 601 — 700. T. 651. Erodium petraeum W. — E. apenninum Neap. non E. petraeum Gouan, W. T. 676. Ononis columnae W. T. 677: Ononis cherleri L. Die legte Pflanze in Linnes Herbario ſtimmt nicht mit der Belchreibung und ift nich Gerard Pflanze, welhe Savi daher ©. mollis nennt. Lindley bringt die Pflanze in Line nes Herbario zu ©. columnae, parviflora; man folle den Namen O. cherleri ausmerzen und für 3. 677. ©. reclinata fegen: fon. O. mollis: Allein ©. reclinata 2. ift nicht O. mollis Savi, fondern enthält zwei Gattungen, ©. reclinata L., Gussone et Tenore; ferner O. reelinata — ©. mollis. Es wäre daher beffer, man behielte den Namen ©. mollis für ©. reclinata t. 677. und ftellte unter ©. columnae t. 676. den Namen O. cherleri L. Herb., parviflora. T. 692. Orobus sessilifolius non ©. digitatus. T. 699. Vicia polyphylla S. = VW. rosani Ten. (Bi- vonae non Bivoneae), non V. polyphylla Desfontaines et tenuifolia Roth. Tomus VIU. 1833. Tab. 701 — 800, T. 701. Vicia melanops S. non V. tricolor et tri- flora. 480 T. 706. Cytisus hirsutus L. — O. lamarckii Ten,, triflorus Yahl. non Heritier et Willdenow. Tomus IX. 1836. Tab. 801 — 900. T. 805. Crepis neglecta L. non Cr. cernua Ten., de qua differunt ©. strieta, polymorpha et virens. T. 812. Hedypnois rhagadioloides W. Lindley ftedt dazu meine H. tubaeformis et cretica Ca- vanilles, non Linnaei, weil Sibthorp auf Tab. 813. Linnes H. cretica abbildet. Nach den angefchwollnen Blü- thenftielen gehören beide zu H. tubaeformis, aber H cretica Cavanilles ift verfcieden. De Candolle verbindet fie mit H. rhagadioloides L. nebft einem Dusend andern unter dem Namen H. polymorpha — H. rhagadioloides der Flora graeca ift H. eretica L. und zwar beyder Tafeln 912 und 813. Beſſer wäre es, man bebielte den Namen H. tubae- formis, dazu H. eretica Z. et H. rhagodioloides S.; ebenfo den Namen H polymorpha DC. für H. eretica Cov. non L., dazu H. rh. Z. non S. und alle Synonyme von DC. T. 828. Cnicus eynaroides W. — Cirsium lobelii Ten., non Cnieus eynaroides W. T. 833. Onopordon elatum S. = O0. virens DC., T. 851. Santolina.alpina = Lyonetia alpina non abro- tanifolia et Anthemis montana. T. 862. Conyza saxatilis S., non O. rupestris et ge- miniflora. T. 876. Bellis annua L, = B. dentata DC. T. 896. Achilles magna Z. non A. sylvatica Ten. Tomus X. 1840. Tab. 901 — 950 T. 938. Orchis undulatifolia Bivonae non O. tephros- _ anthos } T. 949. Pinus maritima Lamb. et Will. = P. hale- pensis; ambo una species. P. pinaster = P. nigrescens et P. bruttia. Mit der legten Hälfte diefed Bandes wird das Werk ge: f&loffen ſeyn. Nr. 2. 1842, ©. 103. M. Melloni, über die Färbung einiger Säfte und der Häute des Auges. ©. 114. A. Nobile, über Ebbe und Fluth bey Neapel (Hebung der Küfte). ©. 129. U. Scacchi, Cryſtallformen des Sommits. ©. 130. R. Philippi, geognoftifche Skizze über Galabrien. No. 3. 1842. ©. 71. Fr. Briganti, neuer Pilz auf geffampfter vulca= nifcher Erde in einem Meg des botanifchen Gartens zu Neapel, Agaricus (Omphalia) caliculus: fuliginosa nigrescens, Long. 5", ©. 72. G. Gafparini, Cerinthe gymnandra n., C. as- pera. In Cultis prope Neapolim. : ©. 76. P. La Cava, über die geognoftifchen Verhältniffe bes Schwerfpaths bey Geran in Galabrien. ©. 86. Doctor N. A. Philippi zu Caffel, geologifche un conchyliologifhe Bemerkungen über das füdliche Stalien und icilien. — — — Chemidotus Illig. caesus Dufts. 6 Hydroporus Clairv. 12 - pustulatus 9 elegans III. 12 marginicollis Aube& 15 depressus 12 alpinus Payk. 12 var. borealis Gyl. 18 halensis ' 6 flaviatilis Leach. 1% affınis Stu. 15 griseostriatus Gyl. 12 parallelogranımus Ahr. 12 alternans Grav. 9 piceipes 6 confluens 6 enneagrammus Ahr. 15 dorsalis 6 elevatus Stu. 9 ovatus Stu. 12 palustris Lin. 10 erythrocephalus L. 4 var. marginalis W e- sterh. planus 6 var. pubescens EyI. 6 marginatus Duf. 15 melanocephalus St. 10 var. scaphula Stu. 6 notatus Stu. 9 angustatus Stu. 9 nigrita 4 tristis Payk. 6 granularis Lin. 6 pietus 6 var. arcuatus 6 geminus 6 var. trifidus 9 unistriatus Schr. 8 lineatus 6 reticulatus 6 inaequalis 6 decoratus G yl. 8 Hyphydriidae Gistel. Hygrobia Latr. tarda Hbst. 24 Hyphydrus Illig. ovatus Linn. 6 Gyrinidae Leach. Gyrinus Lin. natator Lin. 3 mergus Ahr. 15 minutus 10 Geocantharina. Cieindelidae Leach. Cicindela Lin. campestris Deg. 6 var. maculata Gis. 9 var. connata Heer. 10 v.nigrescensHeer. 12 hybrida Lin. 12 var. interrupta Gis. 15 riparia Meg. 6 danubialis Dihl. 6 transversalis Dej. 9 sylvicola Meg. 12 germanica Lin. 12° Taridae Gistel. Tarus Clairv. humeralis 8 homagricus D u fts. 15 vaporariorum Lin. 24 Demetrias Bonel, unipunctatus Cr. 6 atricapillus Lin. 12 Ocaeus Gistel. linearis Ol. 12 fasciatus 9 4-notatus Jenk. 6 4-maculatus 6 fenestratus 18 agilis 6 marginellus 12 glabratus Duf. 18 foveola Gyl. 8 truncatellus 6 quadrillum Dufts. 6 Liaeidae Gistel. Encrates Gistel. cyanocephalus 6 hyperici West. 24 chlorocephalus E. H. 6 erux minor Lin. 12 Aptinidae Gistel. Brachinus Weber. erepitans Lin. 6 explodens Dufts. 12 sclopeta 12 Masoreus Zieg. wetterhalli Gyl. 30 ScaritidaeMacLeay. Clivina Latr. fossor Lin. var. sanguinea Leach. collaris Hbst. Dyschirius Bon. chalceus Erichs. 10 nitidus De). 12 politus Dej. 18 thoracicus 6 aeneus Zieg. 12 eylindrieus Dej. 18 semistriatus Dej. 12 gracilis 15 gibbus 6 Cychridae Gistel. Cychrus Fabr. rostratus Lin. 15 attenuatus 24 Carabidae Gistel. Procrustes Bon. coriaceus Lin. 12 Carabus Lin. catennlatus 30 monilis 36 arvensis 40 cancellatus Ill. 6 emarginatus Duf. 24 tuberculatus -Glv, 24 granulatus Lin. 12 v. interstitialis D f. 18 nodulosus 72 auronitens 24 nitens 21 purpurascens 30 violaceus Lin. 15 marginalis 120 glabratus 24 nemoralis LII. 20 convexus 12 hortensis Lin. 21 intricatus Lin. 24 irregularis 24 Callisthenisidae Gist. Calosoma Web, sycophanta Lin. 60 inquisitor Lin. 20 Nebriaeidae Gistel. Leistus Fröhlich. ferrugineus Lin. 60 terminatus Pan. 12 Nebria Latr. livida Lin. 36 piceicornis 12 brevicollis 6 gyllenhalii Schö. 30 Alpoeus Bon. castaneus Bon. 24 Patrobus Meg. excavatus Omophronisidae Gist. Omophron Latr. limbatum 36 var. femoratum Gi- stel 48 Elaphridae Gistel. Pelophila Dej. borealis 80 Blethisa Bon. multipunetata Lin. 12 Elaphrus Fabr. uliginosus 18 cupreus Stu. 20 riparius Lin. 6 aureus Müll. 18 Tachypus Meg. caraboides Ol. 8 pallidipes Gist. 15 flavipes Lin. 4 Notiophilus Dumeril. aquaticus Lin. 6 palustris Duf. 6 biguttatus 6 var. semipunctatus 8 Callistidae Gistel. Panagaeus Latr. erux major 12 v. trimaculatus D j. 18 4-pustulatus Meg. 12 Callistus Bon. lunatus 12 Lissaucheniidae Gist. Lissauchenius Gist. agrorum Ol. 18 marginatus Lin. 24 schrankii Duf. 15 Ziegleri Gist. 18 nigricornis Payk. 6 tibialis De. 24 holosericeus Pk. 18 Rembidae Gistel. Oodes Bon. helopidoides 12 Licinidae Gistel. Licinus Latr. depressus Payk. 18 Pogonidae Gistel. Badister Clairv. bipustulatus 6 var. lacertosusK o. 12 eltatus Pan. 12 umeralis Bon. 6 Pristonychidae Gist. Matulus Gistel. flavicornis 21 var. nigripennis Gs. 36 Pristonychus De. terricola Ol. 21 Calathidae Gistel. Calathus Bon. cisteloides Hellw. 6 atratus Gist. 20 fulvipes Gy. 12 fuscus 6 micropterus Duf. 8 ochropterus Stu. 18 melanocephalus L. 6 suleicollis Gist. 30 Synuchus Gyllenh. nivalis Illig. i2 Sphodridae Gistel. Sphodrus Clairv. leucophthalmus L. 12 Anchomenidae Gist. Anchomenus Bon. angusticollis 6 prasinus 6 livens Gyl. 20 pallidipes Gist. 6 oblongus 6 Amolyntus Gistel. marginatus Lin. 9 impressus Pan. 6 austriacus 12 sexpunctatus Lin. 6 var. ericeii Kno. 12 elongatus De. 15 tibialis Stu. 12 parumpunctatus 6 viduus Kug. 6 lugens Zieg. 12 moestus Dufts. 12 versutus? Stu. 20 lugubris And. 12 niger Dej. 12 gracilis Stu. 12 fuliginosus Kno. 8 piceipes Gist. 10 Loricera Latr. pilicornis 8 Olisthopus De). rotundatus Payk. 6 Pterostichidae Gist. Enchores Gistel. punctulatus 6 cupreus Lin. 6 versicolor Stu. 12 alfıinis Stu. 9 nemorensis Dahl? 12 dimidiatus 18 striatopunctatus St. 24 caeruleo-virens St. 24 lepidus Payk. 6 tibialis Gist. 15 Argutor Meg. vernalis Pan. 6 longicollis Duf. 12 interstinctus Stu. 6 rotundicollis Duf. 15 strenuus Pan. 6 Pygmaeus Stu. 12 Omaseus Zieg. melanarius Illig. 6 melas Creu. 4 gracilis Stu. 15 nigritus 6 anthracieus III. 6 aterrimus Payk. 12 tripunetatus Wsth. 24 Steropus Meg. coneinnus Stu. 9 madidus 12 aethiops Kug. 12 v. montanus leer. 12 v.brunneipes Creu. 12 Platysma Bon. picimana Creu. 30 Adelosia Stephens. oblongopunetata. 10 Pterostichus Bon. — niger 6 fasciatopunctatus 30 erythropus villa . 24 atratus Gist. 60 metallieus 6 Abax Bon: striola 6 carinatus Duf. 20 var. porcatus Dfts. 9 ovalis Meg. 6 parallelus Duf. 6 Molops Bon. elatus 12 alpestris Gist. 30 terricola 6 v. montanus Heer. 12 v. brunneipes Cru. 12 Broscidae Gistel. Broscus Panzer. cephalotes Lin. Zabridae Gistel. Zabrus Clairv. gibbus 12 Agronomaeidae Gist. Percosia Zimmerm. 8 patricia Oreu. 8 Celia Zimmerm. ingenua Duf. s fusca Stu. 18 monticola Findeli 10 munieipalis Duf. 8 erratica Duf. 6 bifrons G yl. 6 grandicollis Zimm. 9 infima Kun. 12 Agronoma Gistel. acuminata Payk. 12 sinutata Gyl. 6 vulgaris Lin. 4 obsoleta De;. 6 trivialis Gyl. 6 plebeja Gyl. tricuspidata Stu. 10 spreta Zimm. 9 communis Kug. 6 familiaris D uf. 6 ovata Fab. 8 tibialis Zimm. 12 Bradytus Steph. eonsularis Duf. 6 apricarius Payk. #6 fulvus Deg. 10 Leirus Zimmerm. spinipes Lin. 12 Leiocnemis Zimmerm. nobilis Oren. 12 Harpalidae Gistel. Anisodactylus De). signatus K ug. 15 binotatus 4 var. spurcaticornis Zimm, 12 nemorivagus Duf. 8 ealceatus Creu. 15 suturalis Zieg. 12 funigatus Crew. 12 Philochthas Steph. Alloius Gistel. lerrugineus Lin. 15 llavicollis Stu. 20 obliquus Stu. 15 pygmaeus 4 germanus Lin. 10 hottentotta Duf. 20 harpalinus Dej. 15 laticollis Meg. 15 celer 4 Opnlıonus Zieg. fulvipes 12 exiguus Duf. 24 Bembidium Gistel, velox Erichs. 10 Sabilicola'Päan.ı 45 luteicornis Duf. 18 Bradycellus Erichs. paludosum Pan. 6 tenellus Erichs. 15 obsenrus 5 laevicollis D uf. 18 pubescens Payk. 18 impressum 12 sturmi Panz. 21 chlorophanus Znk. 8 satyrus Kno. 10 collaris Payk. 10 foraminosum Stu. 12 doris Kug. 6 azureus F. 15 rubripes Crew. 15 Trechidae Gistel. striatum 10 guttula 6 cordatus Duf. 15 hirtipes Pan. 15 Trechus-Clairv. Ocys Gistel. biguttatus 6 rupicola Stu. 15 depressus Duf. 10 micros 21 bipunctatus Lin, 24 obtusus De). 10 puncticollis Payk. 4 var. melampus D uf. 16 paludosus G yl. 6 Peryphus Meg. bipustulatas Stu. 6 signaticornis Duf. 15 impiger Meg. 10 rivularis Gyl. 6 decoralus Giskuna27 atriatus St 8 interstitialis Stu. 15 coracinus Stu, 12 minntus f 10 realen 18 Lopha Meg. eurvipes Gist. 30 tardus Gyl. 8 ochreatus D ej. 18 modestus 8 4-guttata Der 4 Stomis Glairv. froehlichii Stu. 15 otbtusus Er. 18 lunatus And. 15 4-pustulata 9 pumicatus Pan. 6 serripes Duf. 15 Epaphius Leach. andreae 6 4-maeulata Lin. 6 rostratus Duf. 12 fuseipalpis Zieg. 12 secalis Pag. 8 fluviatilis Dej. 15 articulata Pan. 8 Harpalus Latr. anxius Du ſ. 12 Blemus Zieg. ustulatus O1. 20 Ptomatocantharina. ruficornis Payk. 3 Servnso Braun 12.- Salate GneN...d0 obsoletus Dj. 18 Byturidae Gistel. griseus Kug. 4 llavitarsis Stu. 12 Bembidüdae Steph. fasciolatus Stm 21 Byturus Latr. Asch 12 _ vernalis D ul. 4 Fachys Meg. | caeruleus Dej. 20 — 6 var. azureus Pan. 12 Stenolophus Meg. seutellaris Dej. 18 tibialis Stu. 10 var, piceipes Gis. 8 distinguendus Duf. 4 vaporariorum 6 bistriatus Meg. 12 decorus Zenk. 6 fumatus 8 var. confusus De). 15 melanocephalus Z. 18 5-striatus Gyl. a var.tricolor Wsth.30 Dacneidae Gistel. honestus And. 15 vespertinns Kug. 12 nanus Gyl. 12 distinetus De). 27 Daene Latr. v.gravenhorsti Kll.20 - Acupalpus Latr. 4-signatus Oreu. 10 fulvipes Stu. 36 sanguineicollis 12 var. ignavus Stu. 18 eonsputus Duf. 20 Notaphus Meg. rufipes Ross. 15 pallida Find. 20 piger Duf. 13 dorsalis 6 undulatus Stu. 4 erythrocnemus Prr. 20 rufifrons 12 discoideus 20 meridianus Lin. 4 ustulatus Lin. 8 stomoides D j. 30 bipustulata 8 (Fortſetzung folgt auf dem Umfchlag zu Heft VI.) humeralis 6 — — — — a — ——— nn Sunbalt der Iſis 1848. Heft VI. Seite 497. Hartlaub, über die weſtindiſche Ornithologie. 409. C. Sied hof, Naturgeſchichtliches aus Nordamerika: Procel- laria, Turdus polyglottus, rufus et felivox; Mephitis, Icterus pecoris etc. 421. Brehm, über das allmähliche Fortrücken der Vögel, 430, Coſta, über den Bau der Diphyiven. 431. Auszüge aus den Annalen der entomologiſchen Geſellſchaft in Frankreich, VI. 1837. 432. Goureau, über das Schriflen der Kerfe; auch 461. 437. Leon Dufour, Sallapfel an Erica scoparia. 438, Graells, über die Erfcheinung der Gebrionen. 439. Sypinola, über die Buprejtiven. 440. Boyer de Bonfcolombe, über zwey dem Oelbaum ſchädliche Schaben. 441. Aube, über die erſten Stände von Agrilus viridis. 442, Duponchel, Häutung der Rauve von Charaxes jasius. 443. Solier, über den Geſang der Cicaden. Seite 446. 457. 457. 458. 461. Guenee, Claſſification der Noctueliden. Desjarding, über Alucita xylostella. Lacordaire, über die Wohnpläge der Melafomen. Doyere, über die Ballen und Klauen der Wanzen und Falter, Blanchand, über Blatta der Alten. Botin, über die Raupe von Urapteryx sambucata. 463. %’Herminier, über die Lebensart der Kerfe auf Guadeloupe. 468. Bücher von Morlot, Pritzel, Fürnrohr, Sturm, 470. Auszüge aus Delefferts Reife in Indien. 475. Auszüge aus den Berhandlungen des Inſtituts zu Amfterdam I. II. 478, Auszüge aus den Berichten der Academie zu Neapel. I. 1848, Tenore, Bemerfungen zu Sibthorpg Flora graeca. Tafel VL. gehört zu Jäckel s Aufſatz, Heftl. S. 25, 31, 32, Umfchlag. Bücheranzeigen. Faunula monacensis cantharologica. Collegit Dr.. Gistel. Eingegangen: Ueber Gallerien ufw. von J.; Cistela von H.; Falter der Met: teraun von Fi. Bücher. Dr. H. E. Brandeis, Memoires et Observalions pour servir Aa l’etude et au traitement des Maladies mentales. Stras- bourg chez Levrault. Fasc. I. 1839. 8. 149. Dr. 3. Giftel, Naturgefhichte des Thierreichs für höhere Schulen. Stuttgart bei Hoffmann. 1848. Fol. 220. T. 1— 32, ill. (Diefe Tafeln find die Supplement = Tafeln aus Okens allgemeiner Naturgeichichte). Sahresbericht der nafurforfchenden Gefellfchaft zu Emden, 8. 26, Memoires de l’Acad&mie de Bruxelles XXI. col. XXU. 1848. 4. (chez Muquard). 1848, 1848. 4. thb. 2. Memoires couronnes de l’Academie de Bruxelles XXI. 4. t. 16. Annuaire de l’Academie de Bruxelles. XIV. 1848. 12, 184. Bulletins de l’Academie de Bruxelles pour 1847. 8. 525. t. 3, 1848 Quetelet, sur le Climat de la Belgique. Bruxelles. II. 1848, 4. 75. Idem,Rapport sur l’etat et les travaux de l’observatoire:royale. 1847. 8. 16. : Dr. Th. Trorler, über das Wefen des Scheintodes und dem durch Aether und Chloroform erzeugten Zuſtand. Bern 1848, 8, 63. Mitteilungen der naturforfchenden Geſellſchaft in Zuͤrich. Zürich bey Höhr. 1848, Heft IL 8. Mittheilungen der naturforfchenden Gefellihaft in Bern 1848, 8, bis Nr, 134, ° ——— — — — — + Encyclopadifche Zeitſchrikt, vorzüglich für Naturgefchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von Sy a oO 1848. DE ft... VE Der Preis von 12 Heften ift 8 Thlr. fächf. oder 14 fl. 24 &r, rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiften. ’ Man wendet fi an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beytraͤge zu ſchicken find. beten, diefelben auf Poftpapier zu fchreiben. Das Honorar für den Bogen fehs Thaler preuß, Cour. Unfrankierte Bücher mit der Poft werden zurüdgemiefen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umfchlag die Zeile ſechs Pfennige. Von Anticritiken (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen, Es wird ge⸗ Leipzig, bey Brockhaus. Faunula monacensis cantharologiea. Collegit Dr. Johannes Gistel. _ Cryptophagidae Gist. Antherophagus Meg. nigricornis 12 silaceus Hbst. 15 Cryptophagus Hbst. Jumatus G yl. fungorum Pan. acutangulus G yl. affinis Stu. vini Pan. erenatus pilosus Gyl. lycoperdi scanicus Lin. subdepressus Gyl. abietis? Pag. Atomaria Kirby. fimetarii G yl. castanea Stu. dumetorum Vogt. 1 fuscipes G yl. umbrina G yl. atra Gyl. assimilis Stu. 12 nigripennis Payk. 6 pusilla Pay. 6 Orthoperus Erichs. atomus Gyl. 10 Ephistemus Westwd. globulus Gyl. 8 westerhauseri Gist. 15 Limnesius Erichs. SSOSWN SSETÄANNNSEH$SHDO caricis G yl. 6 typhae Gyl. 12 Mycetaea Curtis. subterranea 18 Ptilopteriüdae Gist. fasciculare Hbst. 12 punctatum Gyl. 12 plumigerum L esm. 12 mieroscopium G st. 15 ferrugineum Gist. 15 fuscum Gist. 15 pusillum G yl. 12 Carpophilidae Gist. Ips Fabr. 4-pustulatus Lin. 12 4-punctatus Hbst. 12 4-notatus 12 4-guttatus 15 ferrugineus 12 destructor Gis. 15 Carpophilus Leach. hemipterus Lin. 24 biguttatus Stu. 30 Mycetophagidae Gist. Mycetophagus Fabr. 4-maculatus 6 variabilis 6 var. lunaris 6 atomarius 6 multipunctatus Pan. 6 Triphyllus Megerle. bifaseiatus 6 punctatus 6 fumatus Lin. 12 Triboliidae Gistel. Tribolium Mac L. castaneum Hbst. 12 ? fagi Gist. 18 Erotylidae Gistel. Triplax Fabr. russica Lin. 12 thoracica Gist. 40 aenea Hbst. 6 rufipes 12 bipustulata 6 Colydidae Gistel. Nemosoma Desmarst. elongata Lin. 15 Colydium Fabr. elongatum 15 filiforme 12 sulcatum 36 Rhizophagus Hbst. ferrugineus Pay. 8 depressus parallelicollisSch. 9 quereus Gist. 15 bipunctatus Hbst. 18 bipustulatus 6 politus 6 affinis Dj. 8 dispar Pay. 6 Bothriderisidae Gist. Ditoma Gistel. erenata Panz. 6 unicolor Gist. 10 Bothrideres De). contractus 24 Lyctus Fabr. canalieulatus 6 pubescens Pan. 6 Latridiidae Gistel. Corticaria Marsh. fenestralis erenulata Gyl. denticulata G yl. serrata Payk. linearis |Payk. transversalis G yl. fuscula G yl. similata G yl. umbilicata Beck. Latridius Hbst. elongatus Gyl. 10 acuminatus Payk. 8 angusticollis Müll. 10 foveola Beck. 6 ferrugineus Gyl. 6 gibbosus Hbst. 4 porcatus Hbst. 3 brunneipennis Bek. 6 Monotoma Hbst. piceipes Hbst. longicollis G yl. Psammachus Boudier. bipunctatus Cerylonidae Gi stel. Synchita Hellwig. juglandis Schn. 8 Cerylon Latr. deplanatum Gyl. 6 histeroides 6 populi Gist. 15 Dermestisidae Gist. Dermestes Lin. lardarius Lin. 4 - — QQOCOSCOGOGOO je 2} (Sortfeßung.) vulpinus 6 murinus Lin. 6 laniarius Illig. 10 tessellatus 8 bicolor 10 Attagenus Latr. pellio Lin. 2 var. unicolor Gist. 3 schaefleri Hbst. 8 20-guttatus 18 Megatoma Latr. undata 6 Tiresias Steph. 2 serra 12 Trogodermum Gistel. elongatulum 36 Trivagidae Gistel. Trixagus K ug. adstrietor Hellw. 12 Cyehramidae Gistel. Pocadius Erichs. ferrugineus 10 Cychramus Kug. ater Hbst. 12 luteus Kug. 12 4-punctatus I1lig. 24 Cryptarcha Schuckrt. strigata imperialis Gyrovaga Gistel. bipustulata Lin. sordida rufipes Lin. 4-pustulata flexuosa Epuraea Erichs. 10-guttata fervida G yl. silacea Hbst. melina? Erichs. aestiva Lin. neglecta Heer. obsoleta parvula Stu. pygmaea Gyl. pusilla III. florea Erichs. melanocephalaMsh. 10 u -_ Denon oe num vw an ⸗ limbata 6 Soronia Erichs. grisea Lin. 12 punctatissima 12 Amphotis Erichs. marginata 8 Omosita Brichs. depressa Lin. 4 colon Lin. 8 discoides 6 Meligethes Stephens. rufipes Deg. 1 pedicularius Gyl. tristis Schüp. aeneus convexus Schüp. subrugosus G yl. viridescens dulcamarae 111. solidus Illig. Catheretes Herbst. SDR TRrRnNn GL pedieularius Lin. 6 sambuci Märk. 8 Brachypterus Kugelan. scutellatus Panz. 8 urticae Kug. 6 bipustulatus 6 rufilabris Latr. 6 Scaphidiidae MacLy. Scaphidium Fabr. 4-maculatum 6 Scaphiosoma L each. agaricina 8 globula Nees. 10 Cholevaeidae Gistel. Choleva Latr. angustata 8 agilis Ill. 6 castanea And. 6 fusca Panz. 6 striata Duf. 10 chrysomeloides P z. 12 tristii Panz. 8 nigrita Erichs. 12 -morio 10 fumata Spenc. 6 sericea 8 Colon Sturm. minutus De. brunneus Latr. fuseulus Erichs. Agyrtes Froehlich. castaneus Fröhl. Peltisidae Gistel. Peltis Fabr. grossa Lin. 21 ferruginea Lin. 15 Necrophilidae Gist., Thymalus Latr. limbatus 24 Silphaeidae Gistel. Oiceoptoma Leach. . mar thoracica Lin. 12 rugosa Lin. 6 Thanatophilus Leach. sinuatus 6 dispar Hbst. 12 opacus Lin. 6 Silpha Linn. carinata 24 obscura Lin. 6 punetulata Wsth. 10 tristis III. 12 nigrita Creu. 24 alpina Bon. 24 laevigata. 12 4 - punctata 12 reticulata 10 Phospliuga Leach. atrata Lin. 6 Necrodisidae Gistel. Necrodes Witkin. littoralis Lin. 24 Necrophoridae Gist. Necrophorus Fabr. humator 24 vespillo Lin. 10 vestigator Hers. 15 fossor Brichs. 15 ruspator Erichs. 18 sepultor Charp. 24 mortuorum 12 Histerisidae Gistel. Hister Lin. 4-maculatus Lin. 6 4-notatus Scrib. 12 unicolor Lin. 6 fimetarius Hbst. 10 merdarius E. H. 15 cadaverinus E. H. 10 carbonarius E. H. 8 Purpurascens 6 Sinuatus Payk. 12 bissexstriatus 6 bimaeulatus Lin. 6 senarius Stu. 6 corvinus Germ. 8 12-striatus Payk. 12 Hetaerius Godet. quadratus E. H. 12 Dendrophilus Leach. punctatus Illig. 12 Paromalus Erichs. parallelepipedus bst. 8 flavicornis Hbst. 6 Gaprinus Erichs. rotundatus 10 nitidlulus 6 immundus Gyl. 10 aeneus 6 opacus? Stu. 12 virescens Payk. 12 conjungens Payk. 10 rufipes Payk. 12 4-striatus Payk. 10 metallicus 12 Hololeptaeidae Gist. Platysoma Leach. frontalis Payk. 10 depressa 6 oblunga 9 angustata E. H. 12 Onthophilidae Gist. Plegaderus Erichs.] caesus 6 vulneratus Pan. 12 Onthophilus Leach. striatus 12 Abraeus Leach. globulus Creu. 12 globosus E. H. 12 nigricornis E.H. 6 minutus 12 Byrrhidae Gistel., Nosodendron Latr. fascieulare 20 Byrrhus Fabr. omatus Panz. 18 signatus Stu. 18 dianae 15 lineatus Stu. 24 pillula Lin. 4 var. oblongus Voig. 6 fasciatus 12 dorsalis 12 arcnatus Zenk. 12 variıs 6 murints 6 J 8 1848. De t,.vo, Bericht über die achte Verſammlung der ungariſchen Naturforſcher und Aerzte zu Oedenburg 1847., von Dr. Hammerſchmidt. Borüber find die fhönen Tage von Aranjuez für Dedenburg! Die Berfammlung der ungarifhen Naturforfher und Aerzte am 11. Auguſt hier eröffnet, wurde geftern den 18. ge: ſchloſſen, und heute zerftreuten ſich die Mitglieder derſelben nad) allen Richtungen bin. Ueber 480 größtentheils fremde Theil— nehmer und Mitglieder der Gefellfchaft und die an die Vers fammlung ſich anfnüpfenden Feftlichkeiten brachten ein reges Leben und frohe Beweglichkeit in das einfache Leben der Oeden— burger. Dankbar muͤßen die Fremden die Gaftfreundlichkeit dev Bewohner Dedenburgs, die forglihe Umficht der Leiter und Vorſteher der Yerfchiedenen Anjtalten des Adminiſtrators von Rohonczy, des Stadihauptmanns Pfeiffer, des Bürger: meifters Martiny, die unermüdlihe Ihätigkeit des Vorſtan— des der Gefellfchaft, des Vicepraͤſes N. Nathes v. Kubinyi und der Secretäre Hrn. Dr. Töpler und Toͤroͤk, anerken— nen; insbefondere aber wird die Anerkennung, welche durch den hochgebildeten Fürften Paul Efterhazy der Wiffenfchaft hier zu Theil wurde, gewiß manchen Funken entzunden zu erhöhter Geiftesthätigkeit und in. der nächften Zukunft nachhaltige Früchte bringen. Wir bezeichnen diefe Verſammlung in jeder Hinficht al3 eine ber befuchteften und intereffanteften unter den VIIL ungarifhen Verfammlungen. Unter den fremden Notabilitäten bemerfen wir den durch feine zoologiihen Forfhungen weltbe— Eannten Prinzen Carl Bonaparte, Prinzen von Canino aus Rom — den k. Leibarzt Huß aus Schweden, den Sekr. der mineralog. Gefellfchaft aus Petersburg v. Pott, den Als terthumsforſcher geh. Hofe. Neigebauer aus Breslau. — Die nachbarlich brüderliche geiftige Einigung zwifchen Defterreich und Ungarn fand durch eine zahlreiche Nepräfentation von Dfterreichern, ingbefondere von Wienern ftatt, welche diefe Ver: ſammlung befuchten, wir bezeichnen desfallß die Hrn.: Bili— ne&, Dr. Braun, Dr. Czikanek, Freyh. Doblhof-Dier, Dr. Eifenftein, Fladung, Dr. Goldmarf, Dr. Gra— nihftädten, Dr. Hammerfhmidt, Nitter v. Hauer, Dr. Hayne, EuftosHedel, v. Hocheder, Dr. Hörnes, Dr. Kanfa, Dr. Kollar, Dr. Kron, A. Miesbad, Dr. Mojififowih, Dr. Natterer, Dr. Steffel, SEofis, Dr. Sterz sen., Dr. Vis zanek, Dr. Boigt, Pf. Watt: mann sen. und jun., Zahnarzt Weiger, Dr. Wenzel, v. Ze— pharawic u.a. Die meiften derfelben betheiligten fich durch Vor— träge an den Arbeiten der Gefellfhaft und fanden eine ehrende Anerkennung in der Aufmerkfamkeit und der Theimahme, welche von Seite der Ungarn den deutfchen Vorträgen zu Theil wurde. Aus Siebenbürgen waren anmefend der kk. Academiker Graf Kemeny, Pf. Fuß, Pf. Müller, und v. Friedenfels — mir begegnen den -gefeyerten Namen unferes Meftors Iſis 1848, Heft 7. der ungarifchen Aerzte, dem Stifter der Verſammlung Dr. Bene sen. aus Peſth, Dr. Bene jun., Pf. Aranyi, Dr. Balagh, Braffay, Brüned, Friwalzky, Gebhardt, Graf Gyulai, Groß, Halas, Hanak, Kif, Kubinyi dem hochverehrten Vicepräfes und defien Bruder Ferencz, ei- nem Kovacz, Sebeften und Julo, Jedlik, Lugenbas her, Nendtwih, Baron Oczkai, Peterfy, Petenyi aus Peſth, Pettko aus Schemnig, Popier, Rohonczy, Dr. Sandorffy, Schmidt aus Laibah, Dr. Töpler, Toth, Törödf, Dr. Wagner aus Peftb, Zipfer aus Neuſohl u. a. m. Es wurden 4 allgemeine Sigungen abgehalten, und zwar am 11., 14. und 17. zu Dedenburg und am 15. zu Eifen- ftadt; bey der Eröffnung, dann zu Eifenftadt, und bey der Schlußſitzung prafidirte ©. Durchlaucht Fürft Paul Efter- bazy. — Außerdem fanden täglich noch Sectionsfigungen für Medizin, Phyſiologie, Zoologie, Botanik, Mineralogie, Geo: logie, Chemie, Phyſik, Geographie, Gefhichte, Alterthums— kunde, Zechnologie und Landwirthfchaft ftatt, wozu ald Ge: etionspräfidenten die Hrn. Dr. Sandorffy — Prinz Bo: naparte und Baron Oczkai — Kubinyi Ferencz, Graf Kemeny — Jedlik — Rohonczy und Kif, zu Secre— tairen die Hrn. Kovacs Sebaftian, Hana, Zoth, Wen: jel, Davas, Simon, Peterffy, Mayer erwählt wurden. Die erfte allgemeine Sigung wurde am 11. durh S. Durchl. Fuͤrſten v. Eſterhazy mit einer Begeifterungsrede eröffnet, worauf Kubindi ald Vicepräfes und Dr. Toͤpler als Secr. die Anmwefenden bewillfommeten und zur Vorlefung der Sta: tuten, zur Vorftellung der Deputirten und zur Mittheilung der eingelangten Schreiben gefchritten wurde, Unter den abgehalte: nen Vorträgen müßen wir jenen des Dr. Töplers ale den in- tereffanteften bezeichnen; er gab eine Gefchichte von Dedenburg, von feiner Gründung bis ins 16. Jahrhundert. Es ift zu hoffen, daß diefe werthvolle Arbeit ebeftens dem deutſchen Publicam zugänglich werde. Hierauf forderte Pf. Zipfer die Anwe— fenden auf zur Gründung eines geognoftifhen Vereins für Ungarn, indem er die Wichtigkeit einer wiſſenſchaftlichen Durch: forfhung des Landes beraushob und auf die in Steyermarf und Tyrol durch derley Vereine gewonnenen Refultate hinwies. Es wurde defhalb eine Subfeription zu 5 Fl. für den Theil— nehmer eröffnet, woben fih S. Durchlaucht mit 400 FI. EM. betheifigte. Endlich mahte Dr. Mojififowich den Antrag zur Ausfchreibung einer Preisfrage für die befte Beſchreibung eines ungarifchen Badeortes. In der 2. allgemeinen Sitzung am 14. Auguft wurde der größte Theil der Zeit mit Borlefung der Sectionsprotocolle zugebracht. Es ift dieß eine unnöthige, nicht zu vechtfertigende Beitverfplitterung, wovon man bey den deutfchen Berfammlungen längft abgegangen iſt. Biel zweck— maͤßiger erfcheint e8, damit alle Mitglieder an den Sections: - 31 483 Verhandlungen möglihft theilnehmen koͤnnen, bie Anzeige der Hauptgegenftände, welche in jeder Section am nächften Tag verhandelt werden, früher durch einen Anſchlag in dem gemein fhaftlihen Verfammlungsorte befannt zu machen, und dann eine fehr gedrängte Anzeige des wirklich Verhandelten als Pro⸗ tocolauszug in dem gedruckten Tageblatt des nächſten Zages erfcheinen zu laffen. Auf dieſe Urt weiß man voraus, was man zu erwarten hat; man kann ſich vorneherein beſtimmen, welcher Section man beywohnen will, und viel ſicherer über das wirklich Verhandelte nachträglich noch Auskunft ‚erlangen, während bey den in aller Eile und oft böchft unvoliftändig und unverftändlich abgelefenen Protocollen ein großer Theil des Der: bandelten, insbefondere aber die Namen ber Vortragenden meis ftens gar nicht verjtanden und gehört werden. Der Zweck, den die Vorlefung der Seftiomsprotocolle erreichen fol, wurde hier fehlechterdings nicht erfüllt; ein großer Theil des Verhandelten mußte wegen Mangel an Zeit doch übergangen werden, vieles wurde in der Eile ganz undeutlic und unverständlich, und die Geduld der Zuhörer fo ermüdet, daß bey den nachfolgenden Vorträgen ſchon der größte Theil der Zuhörer fich verloren hatte. Es ift dieß ein Uebelftand, der bey unferen deutfchen Perfammlungen duch Einführung der Tageblätter und dadurch vermieden iſt, daß erſt in der letzten allgemeinen Sitzung ein ſehr gedraͤngter Auszug der wichtigſten Sections-Verhandlungen itgetheilt wird. J RN befchloffen, daß eine dieffallfige Abanderung in der nächften IX. Verſammlung ftatt finden folle. Hr. Vicepraͤſi⸗ dent Kubinyi ſchlug hierauf vor, aus der Mitte der gegen: wärtigen Verſammlung eine Deputation zu der im nächften Monate ftatt findenden Verſammlung der italiänifchen Natur: forfcher, und zur Verſammlung der deutfchen Naturforfcher und Uerzte zu fenden. Dagegen erhob fich eine Stimme, welche bemerkte, daß die ungarifche Verfammlung zum Befuche der deutfchen und italiänifhen Verfammlung feine beſondere Ein: ladung erhalten habe, es daher unangenehm wire, wenn eine hiefige Deputation dort ald ungeladene Gäfte empfangen würde. Dagegen erinnerte Dr. Hammerfhmidt, daß er mit feinen anmwefenden Freunden Kubinyi Ferenz und Pf. Bipfer mehrere deutſche Naturforfcher = Berfammlungen befucht babe, ſich daher auf deren Zeugniß berufen Fönne: daß es den Sta— tuten der deutfchen Naturforfcher= Verſammlung entgegen ſey, ben Privaten oder Körperfchaften befondere Einladungen zu ma⸗ chen, daß jedoch Jederman, dem es um Foͤrderung der Wiſſenſchaft zu thun iſt, brüderlich aufgenommen werde; er erinnert, daß nament⸗ lich bey der Verſammlung zu Breslau den als Repräfentanten der ungarifhen Nation anmwefenden Ungarn Kubinpi und Zipfer auch ohne vorausgegangene Einladung die größten Aus: zeichnungen erwieſen worden ſeyen. Auch Dr. Mojiſiſo— wich wies darauf hin, daß die Wiſſenſchaft keine Graͤnze, keine Nationalitaͤt kenne, daher nicht erſt eine Aufforderung ab⸗ gewartet zu werden brauche, um zur Foͤrderung der gemeinſamen Wiſſenſchaft das Seinige beyzutragen. — Es wurde ſohin die Beſchickung der naͤchſten italiaͤniſchen und deutſchen Naturfor⸗ ſcher? Verfammlung zu Venedig und Aachen durch eine Depu⸗ tation befchloffen. Hr. Brüned hielt hierauf einen Vortrag über Roboth⸗ Abloͤſung, welcher zu einigen Debatten Veran: laſſung gab, in Folge deren befchloffen wurde, daß die Befpre: hung von derley in das Gebieth der Politik gehörigen Ange: tegenheiten nicht in den Bereich der Verhandlungen einer natur forfchenden Geſellſchaft gehöre. Hr. Pf. Zipfer rügte fohin —— 484 in einem humoriſtiſchen Vortrage bie Tendenz gewiſſer Tag⸗ blaͤtter, welche den Hauptzweck der Naturforſcher-Verfammlung nur im Eſſen und Trinken darzuſtellen ſuchen und ſich daruͤber luſtig machen, wenn die Naturforſcher bey Gelegenheit ihres Zuſammenſeyns auch eſſen und trinken. Anerkannt iſt das Eſſen und Trinken ein unabweisliches Lebensbeduͤrfniß, welches Jederman betrifft, aber eben ſo wenig kann es Hauptzweck des einzelnen gebildeten Menſchen feyn, als es Hauptzweck dieſer Verſammlungen werden koͤnnte! Was uns betrifft, ſo koͤnnen wir uns bey dieſer Gelegenheit die Be— merkung nicht verſagen, daß deutſche und ungariſche Verſamm— lungen in Bezug auf das dabey von den Anweſenden beobach— tele Benehmen ſich weſentlich unterſcheiden. So fanden wir uns unangenehm beruͤhrt durch den Mangel der richtigen Auffaſſung der ſocialen Verhaͤltniſſe, nach denen man, wenn einmal etwas be— ſchloſſen, die individuelle Anſicht dem gemeinſchaftlichen Beſchluſſe zum Opfer bringen muß. Wenn es nicht zu verkennen, daß die Verleſung der Protocolle hoͤchſt laͤſtig war, ſo war es doch der Beſchluß der Mehrzahl und daher unrecht und unzart, die allgemeine Sitzung in fo großer Anzahl zu verlaſſen; unſchick— lich aber war e8 im höchften Grade im Nebenzimmer ſich zu Tiſche zu fesen, und während Zipfer den Vortrag hielt, daß Effen und Trinken nicht Hauptzwer® der Verfammlung fey — durch Zeller und Gläfergeklive und laute Gefpräche bey offenen Thuͤren zum Theil einen Gegenbeweis zu diefem Vortrage zu liefern. Ebenſo berührte uns der Lärm, welcher bey den Vorträgen die Thätigkeit und Mittheilung nur ftört, höchft un= angenehm. Iſt ein Gegenftand intereffant und wichtig, fo giebt fich die Anerkennung durch die Stille zu erkennen, welche man auch ohne lärmende und zeitraubende Aufforderung frey— willig eintreten läßt, und womit man der Mittheilung folgt; e8 bedarf der „Hajuk“ und „hört hört" nicht, um fidy Ges hör und Anerkennung zu ’verfchaffen, und mir müßen es wenigftens als eine fehr Läftige und unfcidlihe Gemohn- beit bezeichnen, wenn der endlos laͤrmende Nuf nach Ruhe den Medenden felbft nicht zu Wort fommen läßt — fo wie ein immerwährendes auf die unbedeutendfte Mittheilung folgendes Eljen (Bravo) als Anerkennung werthlos wird. Zum Schluffe machte Kubinyi Ferencz eine Mittheilung über vaterländifche Alterthümer, und Dr. Viszanik hielt einen Vortrag über die Errihtung von Serenanftalten in Ungarn. Am 15. Augnſt wurde der Gefellfchaft die Auszeichnung zu Theil, von ihrem hohen Präfes, Fürften Efterhazy nach Eifen- ftadt geladen zu werden. Die Reife ging in einem endlofen Zug von MWägen von Dedenburg über Kroisbach, Mörbifch nach Nuft. An den Ufern des Fertö Tava (Neufiedlerfee) wurden die Ankommenden von den Einwohnern Ruſt's mit einem Früh: ſtuͤcke zwifchen feftlih mit Laub und Reiſig gefhmüdten Laub: gängen bewirthet. Während man. früher auf dem Wege dahin Gelegenheit fand, den günftigen Stand der hiefigen Weinkultur und die Fruchtbarkeit der Rebe zu bewundern, fo gab fich hier Gelegenheit aud) die Güte der Seeweine zu beurtheilen; andere fuchten im erfrifchenden Seebade Erholung — morauf die Keife über Margarethen, bekannt durch den großartigen Stein— bruch, welcher feit Sahrhunderten bereits Baufteine, Senfter und Thürgemänder und Gefimfe nach Wien liefert und eine jährliche Rente von 12000 Ft. dem Fürften Efterhazy abwerfen fol — nad Eifenftadt. : Es wurde dafelbft die 8. allgem. Sisung unter dem Vor: fige des Fürften abgehalten. Bey derfelben machte Kubinyi 485 Ferencz eine Mittheilung Uber eine, von ihm in Beremend in Ungarn aufgefundene, höchft intereffante Knochenbreccie, die aus mehr denn 20 verfhiedenen Zhierfnochenreften zufammens gefegt ift. + Dr. Bene jun. aus Pefth hielt hierauf einen hoͤchſt wichtigen Vortrag pfpchiatrifchen Innhaltes, in Bezug auf die humanere Behandlung der Irren, welcher zu Debatten DVeranlaffung gab, woran die Hrn. Dr. Mojififowih, Viszanik, Watt: mann, Hormath, Rohonczy, Kubinyi, Toͤroͤk, Das laß Theil nahmen und die zu dem Befchluffe führten, daß die Errihtung von permanenten Anftalten für die Ueberwachung der Sanitätsverhältniffe Ungarns auf dem Landtage veranlaft wer— den möchte. Zum Schluffe fprah Dr. Hammerfhmidt aus Wien über die Nothivendigkeit einer Richtigftellung und Vereinfachung ber einheimifhen Münz-, Maaß- und Gewichtsverhältniffe und deren wünfchenswerthe Einigung mit den Nachbarftaaten., Nach: dem derfelbe im Allgemeinen die noch beftehende und zweckloſe Vervielfältigung insbefondere in Bezug auf Maaß- und Ge: toihtsverhältniffe in Deutfchland und in Ungarn angedeutet, fohin die nationaldconomifche Wichtigkeit und den Einfluß einer Vereinfachung auf die Foͤrderung des internationalen Verkehres und den Welthandel hervorgehoben hatte, fihloß er mit den Morten: „Wenn wir die Schwierigkeiten erfennend die Er— füllung unſerer Hoffnungen noch nicht von der naͤchſten Gegen— wart erwarten, fo dürfte aber wenigftens fchon jeßt an der Zeit als zweckmaͤßig und leicht ausführbar erfcheinen, daß von jedem Staate die in feinem Bereiche üblichen Münzen, Maaße und Gewichte durch Sachverftändige, wobeh insbefondere die Land— wirthſchafts⸗ oder Gelehrtengefellfchaften Einfluß nehmen fönnten, erheben, ihre MWerthe im Vergleiche zu irgend einer anderen MWertheinheit mathematifch genau beftimmt, fohin hierüber unter Autorität der Staatsverwaltung richtige und verläßlihe Münze, Maaß- und Gewichts» Tabellen verfaßt und veröffentlicht wer: den; daß endlich die gefeglich beftimmten Normalmaaße in mehreren Duplicaten bey verfchiedenen Anftalten (3.8. den polytechnifchen Inſtituten, Zimentirungsämtern, Gentralbehörden) hinterlegt werden, die wirkliche Handhabung der gefeßlich be— flimmten Maaße aber von beflimmten Behörden gehörig über— wacht werde. Iſt einmal die Nichtigftellung, die genaue Merthbeftimmung erfolgt, fo wäre ein Schritt vorwärts für die Vereinfahung und Einigung in Aufitellung eines einverftänd- li mit den Nachbarſtaaten zu. beftimmenden, möglichft gleich- formigen und einfachen Münz-, Maaß- und Gewichtsfyftemes vorbereitet und nicht mehr unmöglich, jedenfall® aber wenigfteng fuͤr die Nichtigftellung einheimifher Muͤnz⸗, Maaß- und Ge: wichtsverhältniffe viel gewonnen. — Nur Mangel an innerer Kraft erfchöpft fih in Klagen, wo Nugen und Zweck anerkannt und eine Aenderung möglich ift. — Die Snftitutionen Ungarns find von der Art, daß bey einer diefer hochherzigen Nation innewohnenden Thatkraft, guter Mille die Ausführung ermög- lichet. Möchte es mir gelingen, ſchloß Dr. Hammerfhmidt feinen Vortrag, welcher von allen Seiten die vollfte Anerfen- nung erhielt „Sie meine Herrn als Vertreter der Intelligenz und der practifchen Wirkfamkeit eines durch feine Snftitutionen gefegneten Landes, wo der rege Sinn für das Gute mit der Kraft der Ausführung ſich paart, in der angedeuteten Art ans zuregen, eine Nechnungs= und Werth Einheit im eigenen Lande und zugleich ein nahahmungsmürdiges Vorbild für ganz Deutſch⸗ land aufzuftellen ! 486 Um 33 Uhr verkündete Kanonendonner die Beendigung ber Sigungen, worauf man ſich zur gemeinfchaftlichen Zafel im Fuͤrſten-Saal vereinigte, Ueber 500 Zheilnehmer der Gefell- f&haft wurden hier an 3 Haupt» und einigen Neben Tafeln von ©, Durchlaucht dem Fürften Efterhazy auf dag glänz zendfte bewirthet. Das Mahl, das durch feine Anmefenheit verherrlicht war, wurde von der herrlichften Laune belebt, der Saal wiederhallte von Hajuk's, Toaften, Eijen's, Kanonendonner, Glaͤſergeklirre und der geraͤuſchvollen Muſikproduction eines dop— pelten Muſikchores. Nach der Tafel fuͤhrte der Fuͤrſt einen Theil ſeiner Gäſte durch die großartigen Gartenanlagen, und bewies bey dieſer Gelegenheit wieder, wie ſehr derjenige, welcher ſelbſt hochgebildet iſt, wahre Bildung zu wuͤrdigen verſtehe. Die Ruͤckerinnerung an ſo freundlich-herzliche Anerkennung geiſtigen Strebens wird ſtets widerhallen in dem Herzen der Betheiligten und zu neuen Beſtrebungen anregen! Nachdem die Geſellſchaft ins Schloß zuruͤckgekehrt war, hielt noch Pf. Aranyi aus Peſth einen Vortrag uͤber die anatomiſche Structur des Menſchenherzens und demonſtrirte denſelben an einem aus Gutta-Percha gemach— ten Präparate. Die Ruͤckfahrt nach Oedenburg wurde vom herrlichſten Wetter beguͤnſtigt. Die Schlußſitzung fand am 17. Auguſt ſtatt, nach Beſich— tigung der Viehausſtellung. Nachdem die Sectionsprotocolle verlefen waren, hielt Pf. Lutzen bacher einen Vortrag Über aufgefundene Alterthümer, Dr. Balogh ſprach über Einfüh: rung von Medizinal = Collegien und der Nothwendigkeit in mes dizinifchegerichtlichen Fällen, die Stimme der Aerzte einzuvernehmen, und Hr. Secretair v. Toͤroͤk wies die ausgezeichnet günffigen ftatiftifchen Verhaltniffe des Dedenburger Gomitates in einer ges wählten Rede nad. Man fchritt hierauf zur Wahl des nächften Berfammlungs: ortes, wozu Pefth beftimmt wurde, da von andern Orten feine Einladungen dazu erfolgten. Zum Präfidenten wurde der Gründer diefer Verfammlung, dee anwefende Dr. Bene aus Peſth, zum Vizeprafes Hr. Baron Joſeph Eoͤtvoͤs, zu Secretairen Hr. Pf. Arandyi aus Pefth und Hr. Dr. Ko: vatz Julius, derzeit in Wien, ernannt, die Zeit der Eröff- nung jedodh auf den S— 10 Auguft, der Sigungen auf den 11—17. Auguft 1848. feftyefest. Der gefeyerte Fürft fprach hierauf einige herzliche Worte des Abfchiedes, welche von dem Hrn. Vicepräfidenten Kubinyi mit dem gefühlteften Danke erwiedert wurden, Die dem Fürs ften vom k. Rathe Kubinyi zum Beweis der Verehrung über: reichte Denkmuͤnze, die wohl getroffene Büfte des hochverehrten Fuͤr— ften darftellend, überrafchte ihn angenehm. Dr. Töpler hielt hierauf noch eine Abfchiedsrede, worinn er dem Durchlauchtigen Fürften für die Uebernahme des Praͤſidiums und feiner Theil: nahme, den Vicepräfidenten, den Mitgliedern der vorbereitenden Commiffionen, den Bewohnern Dedenburgs für ihre Mitwirkung und Aufopferungen feinen Dank darbrachte und heraushob, wie ehrend wiſſenſchaftliche Beftrebungen feyen; er fchloß mit dem MWunfhe: „Mögen diefe glänzenden Benfpiele nicht ohne Wir— fung bleiben. Möge die Kunde von diefer Achtung, welche Huldigung der Wiffenfchaft zu Theil geworden, von einem Ende des Daterlandes zum anderen Ende laut erfhallen und die Sugend unferer durch die herrlichen Thaten ihrer Ahnen welt: berühmten Gefchlechter aneifern, daß auch Ifie den hoben Werth der Wiffenfhaft erkennen und ihre Kräfte und reichen Schäge zur Förderung derfelben bereitwillig opfern, und fo un: 487 fer Vaterland, deffen politiiche MWiedergeburt bie ganze Melt fo freudig begrüßt, auch in literarifcher Beziehung erheben! " Mir muͤßen den Dedenburgern die Anerkennung sollen, daß ihmen die Beſtrebungen: den Fremden den Aufenthalt moͤglichſt intereſſant und in wiſſenſchaftlicher oder nationaloͤconomiſcher Bezie⸗ hung inſtructiv, anderſeits durch gemuͤthliche Feſtlichkeiten moͤg⸗ lichft angenehm zu machen, vollkommen gelungen ſey. Gewiß wird jeder in der Erinnerung an die in Dedenburg ducchlebten Tage mande freudige Nüderinnerung nod) Jahre lang, viel leicht für die Lebenszeit bewahren; mancher hat dort theuere Freunde gefunden oder gewonnen, gewiß jeder in feinem Sache wenigftens Etwas gejehen oder gehört, was ihn intereffiert, manches Neue erfahren, was ihn zu neuer Geiſtesthaͤtigkeit, zu Beobachtungen oder Verfuchen anzuregen geeignet ift. — Jeder, der offene Augen und ein offenes Herz mit ſich brachte und Sinn für Auffaffung des Gemeinnüsigen und für Verbreitung des Miffenswürdigen hat, wird nicht unbeftiedigt ſich entfeunt haben. Die Dedenburger hatten durch Zufammenftellung ihrer naturwiffenfchaftlichen Privat = Sammlungen, durd) eine Blumen: und Fruͤchte-, dann durch eine Induftrie und Viehausftellung vedlich geforgt, den Fremden eine befriedigende Anſchauung der einheimifchen Natur= und Induſtrie-Producte zu verfchaffen ; die naturwiffenfchaftlichen Sammlungen fowie eine Sammlung von Alterthuͤmern war durch die Bereitwilligkeit der Hrn, Baron Oczkay, Kubinyi, Bipfer, Miesbach, Gallus im Theatergebaude ziemlich veichhaltig ausgeftattet, und enthielt bes fonders in Bezug auf Petrefacten manches Werthvolles; auch die Blumenausftellung zeichnete fih durch die von Den. Hof— fer aus Dedenburg zur Anfhauung gebrachte Blumenflor vor: theilhaft aus. Wir waren überrafcht, fehr vieles wirklich Neuss, und hier fowie in deffen ausgezeichnet fhönem Garten Pracht eremplare zu finden, welche eine geregeite Gultur und die wiffen: fchaftlihen Kenntniffe ihres Pflegers beurfunden. Beſonders ausgezeichnet fanden wir die Obſtausſtellung; fie gab ein ſchoͤ— ns Bild von der großen Mannigfaltigkeit und dem hohen Eul- turftande der hiefigen Obftbaumzucht. Bekannt ifts, daß die Dedenburger Gegend von jeher durch ihren Obbſtreichthum fich vortheilhaft auszeichnete; das gedörrte Dbft wird von hier aus weit hin verfchiet und diefer unter dem Namen Dedenburger Obſt bekannte Handelsartifel ift ebenfo berühmt geworden als 23 der Dedenburger Wein und Ausbruch ift. In der nächften Umgebung finden wir bereits characteriftifh die echte Kaftanie, - als Repräfentanten der füdlicheren Vegetation; wir funden eine Auswahl der herrlichften edelften Obſtſorten an Pfirfichen, Apri— £ofen, Melonen, Pflaumen, Neineclauden, Weinteauben, Apfeln, Birnen, Kirfhen aus der Umgebung und Cedras und Drangen von ausgezeichneter Größe aus dem Fürftlihen Garten zu Eis fenftadt. Inſtructiv war insbefondere eine Sammlung von Meinreben in Töpfen, worinn die moichtigften Nebforten der Umgebung von Dedenburg ausgeftellt wurden. Hr. Carl Fuͤrſt, ein practifcher Denolog aus Dedenburg, hatte 16 Arten aus Dedenburg, I. ©. Schreiner 5 Sorten aus Ruſt, und Hr. Foͤdiſch, Hofgaͤrtner aus Eifenftadt, 12 Arten von dort ausgeftellt. Unter den in der Snduftrie= Augftellung erponirten fertigen Weinen zeichneten fich jene der Prn. Slan» dorffer, Doffer und Braun aus Dedenburg vorzugsmeife aus. Die ausgeftellten landwirthfchaftlichen Nohproducte gaben ein ſchoͤnes Zeugniß von dem Fleife der Bewohner und der Fruchtbarkeit dieſes Landftriches. Einer der außgezeichnetften Erponenten war Hr. Preyf, Pächter der ftädtifchen Pufte 458 naͤchſt Oedenburg, welcher einen gaͤnzlich unfruchtbaren Flächens raum von 400 Soden (eine fogenannte Puſta) in den frucht— barften Grund verwandelt hatte; eine eigene Commiſſion, welche von der Verfammlung zur Unterfuhung feines Gulturftandes beftimmt wurde, äußerte ſich hoͤchſt günftig Über deffen ausge— zeichnete Bewirthichaftung; eine ausführlichere Befchreibung wer: den die Gefellfchaftsverhandlungen liefern. Auch die Maulbeers Baumzuht und die Seidenzucht, die in Dedenburg betrieben wird, ift ruͤhmenswerth. In Dedenburg felbft befinden fich 2 Actiengefellfchaften, eine Altere und eine jüngere, welche gegen: wärtig die fämmtlichen nicht unbedeutenden Maulbeer= Planta= gen in Pacht hat, und heuer gegen 12 Gentner Coccons erzeugte. Die in ter Induſtrie-Ausſtellung ausgelegte Nohfeide war von ausgezeichneter Qualität, Man kann die Beſtrebungen der Direction und des Hrn. Infpectors Gallus nur rühmend anerkennen. Die climatifhen Verhältniffe find, der vorliegenden ausge— zeichneten Rohſeide nach, fo wie in Bezug auf den Gulturjtand der in der Plantage vorkommenden Maulbeerbaumforten für die Seidenzucht vollfommen entfprechend, und fordern daher von felbft auf, diefen fir Dedenburg fo hochwichtigen Zweig der Ur— production und der Induſtrie gehörig auszubeuten, Auch von mehreren Privaten wird die Seidenzucht in Dedenburg betrieben, von einzelnen bis zu 1 Gentner Goccons erzeugt; eben fo wird auch in Großzinfendorf, Egyed, Pinnyn, Roͤtoͤk, Szerdahelly Seidenzucht getrieben. Eine großartige Excurſion brachte die Geſellſchaft am 13. Auguſt/ Nachmittags in das Brennberger Steinkohlenwerk, welches Hr. Alois Miesbach in Pacht hat. Mehrere hundert Perfonen fuhren unter dem „Gluͤck auf” der feitlich geſchmuͤckten Bergfnappen, deren Zahl mohl 200 überftieg, in die mit Grubenlichtern und Lampen erleuchte Grube ein. Die Mächtigkeit des Kohlenlagers beträgt zwiſchen 5—6 Klaftern. Die Kohle, der älteren Braunkohlenformation angehörig, ift glänzend ſchwarz, von mufchligen Bruch, brennt mit heller lichter Farbe und läßt beim Verbrennen 10 — 12%, Ruͤckſtand; jährlich werden gegen 300,000 Enter. Kohlen und Gries gewonnen, und zum Gebrauche der Stadt Dedenburg, für mehrere Fabriken und für die Ziegelöfen am Wiener Neu: ftädter Canal verwendet; der Preis ift loco Brennberg 15 Kr. CM., die Kleinkohle 7 Kr. EM. der Zentner, — Der Abbau befteht in eimer Art Firftenbau, mit weldyem in den von oben nad unten von 2 zu 2 Klafter geführten tagen die mittelft der Haupt= und Querftreden aufgefchloffenen Pfeiler abgebaut werden. Behufs einer gleichförmigen Forderung wurden neuerer Zeit duch den Pächter Hrn. U, Miesbach drey grofe Schächte angelegt, und die ganze Grube mit Eifenbahnen durchs zogen; über zwey diefer Schächte find Pferdegöpel erbaut, über den dritten Schacht aber eine Dampfmafchine aufgeftellt, welche die zufeßenden Wäſſer bemültigte und zum Wafferheben und zur Kohlenförderung benugt wird. Der Abend des 15. Augufts wurde durch einen Ball, den bie Naturforfcher zu Ehren der Dedenburger im Cafino gaben, vers herrlichet, woben man Gelegenheit fand, die Schönheiten Deden- burg's zu bewundern — der Nachmittag und Abend des 16. Auguft, aber wurde durch ein Feſt im Neuhof erheitert. Tau— fende der Bewohner Dedenburgs aus allen Ständen wogten in den reicherleuchteten Anlagen des Neuhof: Gartens auf und ab, ober fchaarten fih um Gruppen von Randleuten, die in ihren feftlichften National» Trachten National: Tänze aufführten, was 489 ein recht intereffantes,' Harmlofes, durch fein unangenehmes Er—⸗ eigniß getruͤbtes Volksfeſt bildete. Die am 17. Auguft hier ftatt gehabte Viehausftellung war nur von geringer Bedeutung und konnte mit Nüdficht auf die im Lande befindliche Schafz, Pferdes und Nindviehzucht nicht - genügen. Da diefe Ausftellung die erfte der Art war, fo fcheint ber Antheil-der Viehzuͤchter daran noch zu gering geweſen zu ſeyn; außer einigen Maftfchweinen fanden wir Nichts von bes fonderer. Bedeutung. — Nachdem die Verfammlung am 17. feyerlich gefchloffen war, wurde den Mitgliedern noch zum Ans benfen an diefe Verſammlung eine vom Meduilleur Böhm aus Wien trefflih ausgeführte Denfmünze ausgehändigetz dies felbe druͤckt ſymboliſch die Vereinigung der Aerzte und der Na— turforfcher, über dem Stadtwappen Dedenburgs, und durch eine Innſchrift umgeben von einem Kranze aus Feld» Obftfrüchten und Blumen die Widmung aus. Am 18. Auguft machte ein Theil der noch in Dedenburg anmefenden Mitglieder eine Excurſion nach Forchtenftein. Se. Durchlaucht Fürft Eſt erhazy hatte die Vorforge getroffen, daß die Angefommenen, nachdem fie dag Schloß und die Schaßs Eammer befucht hatten, aufg herrlichffe bewirthet wurden. Bes fonders danfenswerth war die duch Hrn. v. Camefina ge leitete höchft zweckmaͤßige Aufftellung der Schäße jener welt: berühmten Schatzkammer in den Sälen des Schloffes, wodurch die Befichtigung den Anwefenden fehr erleichtert wurde. Bey der Zafel fehlte e8 nicht an Trinkſpruͤchen; es wurde ber bruͤ— derlichen Einigkeit der beiden Nachbarländer manches Lebehoch und Eljen dargebracht. Möge ſich diefer Wunſch durch die That verwirklichen; der biedere Defterreicher wird mit dem edlen Ungarn Hand in Hand gerne auf der Bahn des Fortfchrittes vormärts fchreiten; beide werden ohne ihre Nationalität aufgeben zu müfßen auf diefem Wege in Einigkeit erftarfen und das gegenfeitig gewünfchte Biel um fo ficherer erreichen. Gegenſei— tiges thatkräftiges Streben nah Vervollfommnung wird gegen: feitige Achtung vor der MWiffenfchaft und ihren Anhängern er: zeugen, und aus diefem Wettkampf ein edlerer Sieg hervorge— ben, ald Schwert und Lanze je zu erfämpfen im Stande wären. . Am Scluffe fprah Dr. Hammerfhmidt im Na: men der. anwefenden Fremden einige Morte des Dankes an den verehrten Vicepraͤſes Kubinyi und überreichte ihm eine von den. anweſenden fremden NMaturforfchern gefertigte Dank— adreffe, worinn Kubinyi erfucht wurde der Dollmetfch der Empfindungen des Danfes zu feyn bey ©. Durchlaucht dem Fürften Efterhazh für feine Freundlich=herzliche Begegnung womit er die Gefellfhaft auszeichnete — bey den Vorſtehern des Comitates und der Stadt für ihre. Umficht — ben den Leitern, der Anftalten, namentlich den Secretairen Dr. Toͤpler und Toͤroͤk für ihre Aufopferung — bey den lieben Bewoh— nern ‚Dedenburgs für ihre Gaftfreundlichkeit, „Ein Theil der Gefellfhaft beftieg nach der Tafel die Aus— fiht an der Rofaliencapelle und ergögte fich an der herrlichen Fernſicht. Auf der Höhe unter Gottes blauem Himmelgzelte erfchloß ſich noch manches Freundes = Herz in geiftiger Einigung, als um 4 Uhr die Abfchiedsftunde ſchlug. Manche, welche die kurze Zeit des Beyſammenſeyns zu Freunden gemacht, trennten ſich hier vielleicht für das ganze: Leben, fir immer — gewiß wird aber Viele die nächfte Verſammlung wieder vereinen, und dann werden auch die Abwefenden in ihrem Gebächtniffe leben. — Möge: der Geiſt der Einigung, der fich hier erkennbar machte, fortan fih in immer größern Kreifen verbreiten. Eintracht und Sfis 1848, Heft 7. — . 490 Einigung in ber Miffenfchaft wie im Leben, werden den Beiben edlen Nachbarländern den ftärfften Schugwall nad Außen, eine unerfchütterliche Grundfefte den gegenfeitigen heimathlichen Intereſſen gewaͤhren! Beobachtungen über die Stubenvögel vom Grafen von Gourey und Brehm, (Fortfegung Iſis 1846. ©. 5.) * Der Erlenzeifig. Zeifig. Fringilla spinus Linn. Dieß Voͤgelchen wird gleich zahm und fingt wenige Tage, nachdem es gefangen ift. Obgleich fein lauter Kodton nicht unangenehm ift, Elingt er doch nicht fo fchön, als der des Stieg: litzes. Daffelbe gilt von feinem Gefange, welcher, obwohl ab- wechfelnd und nicht fchlecht, doch mit einem langen, harten, ftets einformigen Schluß endigt. Sc hörte ein Mal einen MWildfang, welcher viel aus dem Geſange der Baſtardnachtigall vortrug. Er ſingt das ganze Jahr, er mag in der Wärme oder Kälte hängen. Bekanntlich kann man ihn zum Waſſer— und Futterziehen abtichten, Er wird mit zerdrüdtem Hanfe gefüttert, Frißt aber fehr gern Tannenſaamen, mit welchem man die Wildfinge am beiten aufbringt. Er ift ſtets munter, ba— det und pust fich beftandig, und ift allein ebenfo vergnügt, als in einem Gefellfehaftsfäfige unter andern Vögeln. Bey mit fohlief ein Wildfang in den erſten Nächten feiner Gefangen⸗ ſchaft oben an der Woͤlbung des Kaͤfigs mit den Fuͤßen haͤn— gend, den Ruͤcken nach unten gerichtet, obwohl kein Mangel an Sitzſtangen war. * Der Stieglitz. Fringilla carduelis Zinn. fine Diftelzeifig. Ein ebenſo ſchoͤner Vogel als guter Sänger, deſſen abwech- felndes Lied oft fehr laut ift, und von vielen das ganze Jahr gehört wird. Die größern gelten für die beten Sänger, kom— men aber felten vor. *** Schon fein Lockton Elingt fehr angenehm. Er wird außerordentlich zahm und laßt fid) zu allerhand Eleinen Kunſtſtuͤcken abrichten. Nach feiner Maufer, welche in ben Sommer füllt, verliert ihre Zeichnung, befonders das fchöne Roth viel von dem eigenthümlichen Glanze, jedoch weniger, wenn ber Vogel oft an ber Luft, als beftändig im Zimmer hänge. Im Februar und März erhalten jedoch die meiften, und zwar ohne Federwechfel ihre fchonen glänzenden Farben wieder. Man füttert fie mit Mohn, bey ung aber mit zer- druͤcktem Hanf und Hirfen, und giebt ihnen oft. etwas Gruͤ— nes, als Salat, Wegerich, Mäufegedärm u..dgl., was ben allen Saamen freffenden Vögeln zu beobachten iſt. Bekommen fie dazu viel Waffer und Sand in den Käfig, dann leben fie fehr lange, * Es iſt fenderbar, wie der Sommeraufenthalt die- fes Vogels wecfelt. Früher habe ich in der hiefigen Gegend nie einen jungen Stieglitz gefehen — ber nächfte Brütort der- Diftel: * Bon 6. +# Non ©. * Auch, in unferer Gegend gibt man dem großen Stieglige, mei- ner Carduelis septentrionalis, welcher hier nicht nur häufig ift, ſon— dern auch, befonders im Saalthale brütet, im Gefange den Borzug, der ihm auch wegen bes ftärfern und vollern Tones gebührt, B. * Bon B. 31* 491 felben mar die Strede zwifhen Roda und Jena; benn im Saalthale be) Jena waren fie fhon lange den Sommer und Minter hindurch häufig; — allein im Sommer 1836. brüteten mehrere Paare 3 Stunden von hier, was früher nie geſchah. Fa fie waren fo eifrig, daß ich von der zweiten, vielleicht von der dritten Brut Junge befam, denn ich erhielt 3 kaum ausgeflo- gene, welche ich mit den Alten am 12. September erlegte. Der Grund diefer merkwürdigen Erfcheinung war offenbar fein anderer, als der, daß an ihren eigentlihen Aufenthaltsorten die ungewöhnliche Dürre diefes Sommers die Pflanzen, deren Saͤmereyen den Stieglisen zur Nahrung dienen, verbrannt, und diefe Vögel genöthigt hatte, in unfere wafferreichen, durch viele Bäume und die Eigenthümlichkeit ihres Bodens gegen die zu große Trockenheit geſchuͤtzten Thaͤler ihren Sommeraufenthalt zu verlegen. So wie die Diſteln in den Wäldern reichen Sag— men trugen, verfchwanden fie aus den Gärten und zeigten auch, daß fie in ihnen nur nothgedrungen einen Aufenthaltsort gefucht hatten. Diefes wurde auch dadurch beftätigt, daß im Fruͤhjahre 1837. nicht einer zu fehen war. Der * Der Grauammer. Emberiza miliaria Linn. Strumpfwirker In Wien Braßler. Der Lockton diefes Vogels ift viel ſtaͤrker und tiefer als der des Goldammers, Mir kommt er ungefähr vor wie ze, zere, ze zep. Sein Gefang ift noch einfacher, leifer, feiner und eintöniger als der ded Goldammers und ähnelt wirklich etwas dem Schnarren eines Strumpfwirkerſtuhles. Er Elingt unge— faͤhr fi iiiiiife, das Se, etwas gebehnt, bildet den Schuß und das Ganze wird etwas gezogen, Der Grauammer hat in feiner Farbe fehr viel von einer Xerche, und erinnert durch ‚die Stärke feines Schnabels fogleih an die Kalander= oder Am— merlerche. Er hält fich viel auf dem Boden feines Käfigs auf und fchläft des Nachts ſtets auf demfelben. Wenn er fo im Sande fteht, kann id) mic, des Gedankens nicht erwehren, daß er in feiner Geſtalt, befonders in der Woͤlbung feines Kopfes, und in der Befchaffenheit feines Halfes viele Aehnlichkeit mit einer Eleinen Wachtel hat. Anfangs ift er fo ungeftüm und fcheu, daß er, damit er ſich nicht ganz zerfchlägt, in einen holz zernen Käfig gefperrt werden muß. Nach einigen Monaten aber wird er zahml, und zeigt dann ein ziemlich ruhiges und träges Naturell; denn er figt meiftens mit einem Fuße auf dem Springholze und fingt. Doch ift ev Iebhafter, als der Fett: und Zipammer, Emberiza hortulana et cia, und £ömmt in feinem Betragen, indem er viel auf Neinlichkeit hält, fih in feinen Waſſertrog legt, täglich tüchtig badet und recht emfig pust, dem Goldammer viel näher. Er frißt Hirfen, Haferförner und Hanf, am liebften aber Leindotter, Mehlwuͤr— mer und frifche Ameifeneyer. ** Auch in der Freiheit hat ber Grauammer in feinem gan: zen Weſen viel Abweichendes von den Ammern. Erftens hat er einen ganz andern Flug, er ühnelt in ihm, zumal dag Männ- chen zur Paarungszeit mehr einem Staaren als einem Ammer, und hält, befonders wenn er auf eine eigne Weiſe von einer Baumfpige zur andern flattert, die Flügel und den Schwanz fo, daß fie ein Dreyeck bilden. Auch hier hat er etwas Träges in feinem Wefen; denn er fißt ftundenlang fein Strumpfwir— Eerlied leiernd auf einer Stelle. Dieß gefchieht, was die andern * Bon ©. * Von B. 492 Ammern nie thun, nicht ſelten auch auf dem Boden, beſonders auf Wieſen, auf denen er oft geradezu im Graſe ſitzt. Er hält fich überhaupt gern auf der Erde auf und bekommt da— durch, obgleich er durch feinen harten und großen Borfprung vor dem Gaumen der vollfommenfte aller europäischen Ammern ift, wie durch feine Farbe etwas Lerchenartiges. Allein in feinen Bewegungen hat er dieß gar nicht; denn fein Hüpfen und fein Flug hat im Vergleich mit dem rafhen Gange und dem ge» wandten Fluge der Kerchen etwas Schwerfälliges. Merkwürdig ift 08, daß diefer Vogel von Dften nach Weften fortrüdt. Vier Stunden hinter Reipzig in der Gegend von Delisfh war er vor wenigen Sahren zur Brutzeit fehr einzeln. Im Frühjahre 1836. traf ich ihn dort nicht felten, ja fogar ſchon diesſeits Leipzigs in der Gegend von Pegau an. * Der Goldammer,. Emberiza eitrinella Linn. merling, in Wien Ammering. Ein fehr ſchoͤner häufiger Vogel, deffen ganz einfacher Ges fang befonders im Freyen lieblich klingt. Denn im Zimmer, too er fich gewöhnlich in der Mitte des Februars zuerft hören läßt, wird das ewige Cinerley feines kurzen Liedes oft ermü- dend. Im Salzburgifhen, wo diefe Vögel außerordentlich häufig find, hörte ih oft mand)e, welche ihren Gefang mit Eleinen Variationen vortrugen. * Beſonders fiel mir einer auf, welcher ihn mit einem doppelten Schluffe, zuerft mit einem recht hohen, dann mit einem viel tiefen endigte. Bon allen Vögeln läßt der Goldammer fein Lied in der vorgerücten Jah: reszeit am längften hören, und da fein Lockton zip zip zip auch recht lieblich ift, fo wird er dadurd) dem Wanderer in Ge: birgsgegenden lieb und werth. Im Käfige ift er ſtets munter, badet und putzt fich fehr viel, fordert daher einen großen Waf: fertrog, wie auch Sand zum Freffen. Mit Haferkörnern oder Hirfen läßt er ſich ſehr gut erhalten, ** Dor Kettammer. Emberiza hortulana Linn. Sartenammer Drtolan. Aus Trieft bekam ich eine fehr Thöne Varietät diefes Vogels, ein Männchen mit einem weißen Schwanze, der nur einen aͤu— Berft fchtwachen, gelben Anflug hatte, und deffen Endſpitzen et= was dunkler waren. Auf den Flügeln waren aud weiße Fle— Een, auf dem linken fogar 2 zu fehen, von denen einer auf der Schulter, der andere in der Mitte der Schwungfedern ftand. Diefer Ortolan war flärfer als der, welchen ich früher aus Dalmatien erhielt, und hatte aud einen tiefern Lockton als diefer. Er fraß ſehr gern Mehlwürmer und Fam des Tages und felbft des Nachts bey Kerzenlicht faft nie von feis nem Freßtroge weg, wodurch er auch in einigen Wochen uns geheuer fett wurde. Das Nachtigallenfutter wollte er aber durchaus nicht freffen, und befam deswegen bloß Hirfe. Ein anderer mit diefem zugleich nad Wien gebrachter Ortolon hatte auch in der Mitte jedes Flügels einen weißen Fleck, aber ges woͤhnlich gefärbte Steuerfedern. Uems Der + Der 3ipammer. Emberiza cia Linn. ammer.) Ein bey uns einheimifcher Vogel, von welchem alle Jahre im März bey ſchoͤnem Wetter auf dem Lockbuſche, bey fpäte ( Gerften- * Pon ©. == Daffelbe bemerfte ich einige Male, fogar fremde Töne darinn, B. *** Bon G. — Don ©, 493 Schnee in Nesen einige gefangen werden. Ich hatte: mehrere im Käfig, von denen der eine fehr, die andern aber wenig fcheu waren. Wenn fie ganz eingewöhnt find, zeigen fie ſich als ruhige, träge Voͤgel, deren Benehmen viele Aehnlichkeit mit dem des Fettammers hat. Sie freffen haftig und viel, am liebften Hirfen, wohl auch Leindotter und Hanf, Mehlwürmer aber rühren fie nicht an. Ihr Locken ift ganz ammerartig zii zip zip etwas mehr gezogen, als bey dem Goldammer; ebenfo ähnlich ift der Gefang beider Vögel, nur ift der des Zipam— mers feiner. Bevor ihn der Wogel beginnt, läßt er mehrmals fein Zip Zip hören, wobey er mit dem Schwanze wippt, ins dem er ihn auf= und abwärts bewegt. Vor der eigentlichen Singzeit hört man den Vogel mehrere Wochen lang fein und leife dichten. Er frißt Sand, und badet fi, indem er fich ganz in den Waſſertrog legt, doch nicht fo oft als der Gold: ammer. Ben dem legten, welchen ich im Käfige hatte — ich erhielt ihn gleich, nachdem er gefangen war, in der Mitte des Märzes — maren die aͤußern Steuerfedern beynahe um 3 Zoll fürzer als die mittlern; was mir eine Frühlingsmaufer anzudeuten fchien. Sch unterfuchte daher andere mit diefem gefangene Zip- ammern und das Fahr darauf die allererften, welche zu befom= men waren. Da ich bey keinem neue Federn entdedte, fo bin id) nun überzeugt, daß es eine bloß zufällige Erfcheinung war.* Diefe Vögel fcheinen jährlich bey uns zuzunehmen, wenigftens wurden die Jahr zu Ende März ihrer weit mehr, als fonft gefangen. * Der Fihtenammer. Emberiza pityornus Pall. - Diefer Vogel fteht zwifchen den andern und den Rohram: mern, Cynchramus Boje mitten inne. Er hat gleiche Größe mit dem Fettammer, und unterjcheidet fih von allen Ammern durch den weißen oder weißlichen Fleck auf der Mitte des Ober: kopfs. Er hat mit dem Rohrammer einige Aehnlichkeit; denn das Männchen zeigt feinen fhmwarzen Kopf mit einem breiten weißen Streifen von der Hinterftirn bis zum Naden, und einem folchen. ſchmalen über dem Auge; zwifchen diefen beiden bemerkt man die ſchwarze Grundfarbe des. Kopfes in einem breiten Streifen; ein folder roftrother geht durch das Auge, und vers einigt fich, indem er unter den weißen Baden hinlaͤuft, mit der gleichgefaͤrbten Kehle, wodurch eine ſehr ſchoͤne Kopfzeichnung bewirkt wird; der uͤbrige Oberkörper, die Schwung- und Steuer— federn mit eingefchloffen, ift ammerartig mit 2 weißlihen Bin- den über die Flügel, der weiße Unterförper ift an der Oberbruft und den Seiten graulic und roftfarben gefledt. Das Weib— hen hat weit weniger fhöne Farben als das Männden, unterfcheidet ſich aber vorzüglih von ihm durch die weniger fhöne Kopf- und Kehlzeihnung; denn diefe ift weißlich, mit einigen roſtrothen Flecken eingefaßt, der Kopfſtreif ift fchmugig- weiß und nur von ſchwaͤrzlichen Fleden eingefaßt, und das Uebrige ähnelt dem Kleide des Rohrammerweibchens. = — Obwohl ich diefen fchönen, in unferm Vaterlande hoͤchſt ſeltenen Vogel ſelbſt zu beſitzen die Freude nicht hatte, ſo kann = Etwas ganz Aehnliches bemerkte ich zu Anfang May 1829. bey einem Goldammer, und früher bey mehrern kleinen Vögeln. Die fpät ausgebrüteten verlieren nehmlich in der erften Herbſtmanſer zuweilen nicht alle großen Federn; diefe und befonders die Steuerfedern werben dann im nächiten Frühjahr erft erneuert, = Bon B. — ** Bun 494 ” id) mich doch nicht enthalten, ihm auch aufzuführen, denn ich fah ihn zweymal gezähmt. Das erſte Männchen, welches ich beobachtete, war jung und befand fich mit vielen Vögeln von allerhand Arten in einem großen Gitter, wo e8 recht vergnügt zu feyn fchien. Der andere aber, ebenfalls ein Männchen, war ein alter, ganz ausgefärbter Vogel, der fehr ſchoͤn ausſah. Auch diefer war Anfangs mit Ganarienvögeln in einem großen Vogelhaus ein- gefperrt, war fehr verträglich und ebenfo munter als fpäterhin, wo ich ihn wieder beobachtete, und dann in demfelben Käfige allein fand. Dieß Mal fiel mir feine geringe Wildheit auf, die . mir erlaubte, ihn vecht genau anzufehen, und mid an feiner fhönen Kopfzeihnung zu erfreuen. Er wurde mit Hitfen, Hanf u. dgl. ernährt, und befand fich daben recht wohl. Sm April fang er fein, leife und noch nieht ganz verftändlich und lodte Außerft felten. Doch verſicherte fein Befiser, der Lockton feine ihm mehr ammerartig zu Elingen, als der Gefang, in welhem er, menigftens fo lange er leife fang, nichts einem Ammerliede Aehnliches gefunden haben wollte. Diefer Vogel war zu Ende Februar bey Wien gefangen worden. * Der Rohrammer. Emberiza schoenielus Linn, fperling. Ein folher Vogel, der alle Merkmale eines zweyjaͤhrigen Maͤnnchens im Herbftkleide trug, und zu Anfang Octobers ge— fangen worden war, fam am 2. December darauf in meine Hände. Ich fand ihn weniger fcheu, als alle feine Verwandten. Sn Diefem Kleide hat er viele Aehntlichkeit mit einem Haus: fperlingsmänndyen im Herbſtkleide; allein feine Haltung ift ganz anders; denn er trägt fich ſchlank, und wippt beftändig und ſtark, befonders wenn er an die Luft Fommt, mit dem Schwanze, indem er ihn von unten nad) oben bewegt. Dbmohl er der £leinfte unter den einheimifchen Ammern ift, hat er doch den ftärkften und am meiften gezogenen Lodton von allen, ein durch— dringendes Ziehe, zieh. Er ift viel Iebhafter als der Orto— lan, jedoch weniger alg der Goldammer, Im Februar fah ich noch Eeine Veränderung in der Färbung feines Kopfes, deffen Federn unten ganz ſchwarz waren, mas man nur bemerfte, wenn man fie aufheb, an der Kehle war er aber fchwärzer als da ich ihn befam, auch wurde fehon der Ring im Genide deut: licher und fichtbarer. Sm Frübjahre mauferte fih der Vogel niht. Sch fütterte ihn bloß mit Hirfen, bey welchem er recht gefund blieb. Er war fein ſtarker Freſſer; am liebften verzehrte er Mehlwürmer, die er ganz zerftüdelte und fo nach und nad) verzehrte. Sein Gefang ift fharf und unangenehm und zeich- net fich von dem aller andern Ammern fehr aus. ** Erft vorigen Sommer habe ich diefen Vogel wieder im Freyen beobachtet. Er fist gern auf einzel ftehenden Bufchz, Rohr- oder Getraidefpisen, wenn Getreideäder an Zeichen lie gen, und läßt hier feinen ganz eigenthümlichen, aus wenigen fcharfen, faft fhneidenden, durchdringenden Tönen beftehenden kurzen Gefang ertönen, flieht aber fogleih, wenn man ihm nahe fümmt. Das Weibchen Eriegt man zur Brutzeit gar nicht zu fehen. Da ich diefe Vögel zu den verfchiedenften Jah— regzeiten felbft im Jaͤnner im Freyen beobachtet, nachdem ich fie gefchoffen, unterfucht habe, erlaube ih mir über die Farben- veränderung derfelben Einiges zu fagen. Die Rohrammern, die Cynchramus schoenielus Boje. Rohrſchirf, Rohr— + Pon ©, + Don B, 495 Goldammern, die Schnee= und Lercheniporner, die Bergfinfen, Hausiperlingsmännchen und andere haben in Bezug auf ihre Karbenveränderung etwas ganz Eigenthümtliches. Die dunfeln Farben des Kopfes und Ruͤckens find nehmlich unter grauen oder braunen Federfpigen verftedt, und bald nach der Herbft: maufer, der einzigen, welcher diefe Vögel unterworfen find, ganz verborgen. Dieſe Federſpitzen beſtehen aus ſehr wenig haltbaren Fahnenfaſern, und werden deswegen, und weil ihnen wenig Säfte zugeführt werden, nach und nach und zur Paarungszeit ganz abgerieben. Sie fallen in der Freyheit faft wie duͤrre Blätter von ſelbſt ab. So kommt dann bey dieſen Voͤgeln ohne den geringſten Federwechſel auf eine ganz natuͤrliche Weiſe, beſonders bey den Maͤnnchen das ſchoͤne Kleid zum Vorſchein. Bey alten Voͤgeln geſchieht das fruͤher als bey den ein jaͤhri⸗ gen. Die alten Rohrammermännchen find ſchon zu Ende des März ausgefaͤrbt, während es bie einjährigen, welche überhaupt die Schönheit jener nie erlangen, erft im May find. Bey den Hausfperlingen dauert dieß noch viel länger, denn von diefen fieht man die alten Männchen erft zu Ende des Junius, bie einjährigen erft zu Ende des Julius ausgefürbt. Sn der Ge: fangenfhaft findet man aus leicht zu begreifenden Urfachen diefe Perinderung des Gefieders nie fo vollkommen und fhon, als in der Freyheit. Daß 08 Übrigens von den Rohrammern in Hinfiht ber Größe und dee Schnabelgeftalt höchft verfchiedene Gattungen giebt, bemerke ich nur bepläufig; die vollftändige Befchreibung diefer verfchiedenen Gattungen gehört nicht hierher, weil die Rohrammern als erbaͤrmliche Sänger für den Freund ber Stu: benvögel wenig Werth haben. * Der Schneefporner. Plectrophanes nivalis Mey. (Emberiza nivalis Linn.) Schneeammer. Schnee: vogel, Diefen Vogel befaß ich zweymal; ee war aber ftets fo mild, daf ich nie einen fingen hörte. Ich fütterte ihn mit Hirſe. Nur in ſehr kalten Wintern wird er um Wien gefangen. ** Die Schneefporner find in ihrem Werfen durchaus Feine ächten Ammern, ſondern halbe Lerchen; denn fie fliegen ganz anders als jene und laufen wie diefe. In der hiefigen Gegend gehören fie zu den größten Seltenheiten; ic traf nur zweymal dieſen Vogel in unſerer bergigen Gegend an, einmal im De⸗ cember, und einmal im März. Der eine, ein ſchoͤnes altes Männchen war allein und fra die am Wege ftehenden Gras: faͤmereyen; er batte in feinem Lodtone eine entfernte Aebnlich- keit mit einem Stieglige, fo daß ich erſt glaubte, diefen zu hoͤ⸗ ven. Sm Fluge aͤhnelte er etwas den Bergfinken und den Feldlerchen, den legten, wenn dieſe eine kurze Strecke weit flie= aen, ohne zu flattern, Der andere war unter Berg: und Edel: finfen und fo ſcheu, daß ich ihn nicht erlegen konnte. Sn Norddeutſchland kommt er öfters vor, ja er ließ ſich in einem alten Winter fogar mitten in Berlin nieder. + Dor lerhengraue Sporner, Lerhenfporner. Plectrophanes calcaratus Mey. (Emberiza calcarata Temm. Fringilla Lapponica Linn.) Diefer fchöne nordifhe Vogel erfcheint noch viel feltener bey ung als der vorhergehende. . Der, welchen ich hatte, war Außerft wild, und fraß fehr gern Hirfen. Nachdem ich ihn 14 Zage * Bon G. — * Bon B. — ** Don B. 496 damit gefüttert hatte, gab ich ihm auch Leindotter, und fey es bloßer Zufall, oder fhadete ihm diefer, der im falten Zimmer hängende früh noch ganz gefunde Vogel war Abende tobt. * Die Kalanderlerche. Melanocorypha calandra Boje. (Alauda calandra Linn.) (Sandbuh ©. 127.) Auch in dem Gefange der Kalanderlerchen bemerkt man eine außerordentliche Verſchiedenheit. Der Herr Dr. Schmabe, Phyſicus zu Grofentudftädt bey Weimar, ein ebenfo großer Kenner als Freund der Stubenvögel, beſitzt eine in. ber Umge— gend gefangene Kalanderlerche fchon feit mehrern Jahren, welche nicht nur bald eingewohnte, fondern auch recht zahm murbe, Sie zeigt allerdings die von ung gerühmte Fähigkeit, anderer Vögel Gefünge nachzuahmen, aber in einem weit geringern Grade als eine Haubenlerche, welche er zugleich beſitzt. Auch in der Stärke der Stimme fteht fie den von uns geſchilderten weit nah. Sch babe fie noch nicht gefehen, vermuthe aber etwas Aehnliches, wie bey den Ringamfeln, nehmlich eine große Verfchiedenheit in der Singfertigkeit nach den verfchiedes nen Gattungen. Ein ächt italienifche, oder gar fardinifche iſt die des Herrn Dr. Schwabe gewiß nicht. Sie wäre. nicht in der Näbe von Weimar gefangen worden; offenbar ift es eine aus Süpdoft, oder aus Oſt; denn nur eine ſolche kann fih in die Mitte von Deutfchland verfliegen, und es ift mir ſehr wahrfceinlich, daß die dort wohnenden den italienifhen an Herrlichkeit des Gefangs weit nachſtehen. * Die Haubenlerche. Galerida eristata Boje. (Alauda eristata Linn. Handbuh ©. 131.) Außer den von mir auc in unferm Handbuche ©. 132. bes fhriebenen 3 Gattungen diefer Vögel, nebmlid der Galerida eristata (hober Scheitel), und der Galer. viarum (niedriger Scheitel) und der Galerida undata (ftark ins Roſtgraue zie— hende Grundfarbe auf dem Oberkörper) giebt es noch eine 4, welche in der Bildung des Kopfes der Galer. viarum nahe fteht, aber ſich durch ihre geringe Körpergröße von allen deut— lich unterfcheidet. Sch nenne fie Galerida pagorum. Sie lebt in der Nähe von Leipzig neben der Galerida cristata und füdlichee al8 Galerida viarum, weldye ſich im Gegentheile durch ihre bedeutende Größe vor allen andern auszeichnet. Beim Singen haben alle Gattungen die Eigenthaͤmlichkeit, daß fie ih: ten mannigfaltigen Gefang oft ftundenlang ſchwebend ertünen laſſen, und fic) nach Beendigung deſſelben faſt ſenkrecht aus der Luft herablaſſen. Dieſer Geſang hat etwas recht Angeneh⸗ mes, obgleich ec nicht ſehr laut klingt. Denn er ift weit ſchwaͤ— her als der der Haidelerche. Die Haubenlerchen fteigen fingend fo hoch, daf fie das menfchlihe Auge kaum noch, erblicken kann, und laffen von dieſer Höhe herab ihre lieblichen Strophen er— tönen. Aber auch im Gefange diefer Lerchen ift ein ſehr gro— fer Unterfchied. Die Meifterin unter ihnen ift Galerida via- rum, welche am meiften nördlich zu leben ſcheint; ich erhielt fie wenigfteng zur Brutzeit aus der Gegend von Berlin, waͤh— rend ich die beiden andern deutfchen Gattungen bey Leipzig zu derfelben Zeit erlegte. - Daher vermuthete ich, daß eine, welche ich im September 1832. über der Schloßkirche von Wittenberg hörte und wegen ihres lauten, vollen, flötenden und abwech- felnden Gefangs, nicht genug bewundern Eonnte, zu meiner Ga- lerida viarum zu rechnen fey; denn die beiden bey Leipzig \ * Bon B. — * Don B. 497 wohnenden Gattungen, nehmlid) Galerida eristata et pagorum fingen weniger ſtark, voll und abwechfelnd als ihre nahe Der: wandte: Da die über Wittenberg ſchwebende mich durch ihren Herbftgefang ſchon fo erfreute, wie würde fie mich durch ihren Frühlingsgefang entzudt haben! Im Sitzen ertönt diefer Ges fang nie fo vollftändig als im Fluge; auch hört man ihn ges wöhnlih nur in den WVormittagsftunden, und in großen Ab: fägen. Denn es iſt natürlich, daß das liebe Thierchen, wenn es nach ftundenlangem Gefange die Luft einmal verlaffen hat, nun einige Zeit nach Nahrung herumlaͤuft. Es ift fonderbar, daß die Haubenlerhen in der Freyheit weit weniger als in der Gefangenfchaft von fremden Gefängen annehmen. Man hört auch dort Manches von ihnen, was ihnen nicht eigenthümlich, fondern erborgt ijt, aber fo weit, wie in der Gefangenfchaft geht dieſes lange noch nicht; denn ihr eigner Gefang tönt lange Zeit ununterbrochen fort. Dagegen fagt der ſchon genannte Here Dr. Schwabe, feine Haubenlerdye ‚Twahrfcheinlich Gale- rida viarum, fen im Nahahmen und Vortragen fremder Voͤ— gelgefänge eine wahre Meiterinn, fie eigne ſich die Gefänge der um fie herumhängenden Vögel auf eine ſolche Weiſe an, daß man fie nicht genug bewundern koͤnne. In der Freyheit haben alle Haubenlerhen das Eigenthuͤm— liche, daß fie gern. auf erhöhten Orten figen. Sie laufen des= wegen nicht nur gern auf den Dächern, befonders den Stroh: bachern, fondern auch auf Erdhaufen und ganz vorzüglich gern auf den die Gärten einfaffenden Lehmwänden herum. Ebenſo lieben fie die Wege, befonders die um die Dörfer; man trifft fie deswegen faft nur da an, wo fich breite Wege um. die Dörfer herumziehen. Im Minter wandern fie weit weg, und kommen dann zumeilen fogar in die Städte, wie im Jaͤnner 1837. nad) Auma, wo fie bey tiefem Schnee auf dem Markte herumliefen. - * Die Haidelerche. (Baumlerdye.) Galerida nemorosa et arborea Br. (Alauda nemorosa et arborea L.) Handb. ©. 122. Auch neuere Beobachtungen haben mich überzeugt, daß bie im Handbuhe ©. 123. befchriebene Galerida arborea und ©. 124. als Nachtfängerinn bezeichnete Haidelecche allerdings viel feltener al8 die andere verwandte deutfche, bis jeßt befannte Urt hier. vorfommt, und daß unter diefen die recht guten Nacht: fängerinnen zu den Seltenheiten gehören, weswegen diefe von den Liebhabern fehr hoch gehalten werden. Außer den beiden bereits von mir befchriebenen Gattungen giebt e8 in Norddeutfch: land, namentlid in der Nähe von Berlin eine dritte, meine Galerida desertorum, welche den beiden andern ähnlich, aber merklich Eleiner als diefe ift, und auch einen viel Eleinern Schna— bel hat. Ihren Gefang Eenne ich nicht aus eigner Anhörung; allein er foll fehr angenehm Elingen, Daß die Gattung richtig ift, beweifen 2 gepaarte Paare, welche ich befiße. Hier habe ich fie noch nicht angetroffen. Wie weichlich die Haidenlerchen find, ha'lmich zu meiner Betrübniß der tiefe, am 7. April 1837. gefallne Schnee gelehrt. Er toͤdtete diefe herrlichen Sängerinnen unferer Ge— gend fo, daß von 6 bis 8 Paaren, welche man in andern Jah— ten in der hiefigen Gegend antraf, kaum noch ein Paar lebt. Sie waren fo heruntergefommen, daB felbft die eingefangenen bey. der beften Pflege-mit wenigen Ausnahmen zu Grunde gin- gen. Mie lange wird es dauern, ehe diefe lieblichen Sängerin: * Bon B. * Iſis 1848, Heft 7. 4 498 nen toieder in der fonft gewöhnlichen Zahl unfere Berge bele- ben werben! Auch auf dem thuͤringer Walde trifft man in dieſem Fruͤhjahre aͤußerſt wenig Haidelerchen an. * Die Feldlerche. ©. 119. Die Beobachtung der Feldlerchen hat mich feit der Heraug- gabe unfereg Handbuchs fehr befchäftigt, und ich Eann nicht umhin, diefe meuern Beobachtungen bier mitzutheilen. 1) Habe ich. gefunden, daß die Berglerche, Alauda montana, nicht bloß auf den hochliegenden Schlägen und Wiefen, fondern auch auf den die Berge bededenden Getraidefeldern vorkommt, Ich babe fie hier angetroffen, und von ihnen Eyer, Junge und ein gepaartes Paar erhalten. Ihr Gefang ift fehe fchön, laut, voll, anhaltend und abwechfelnd: allein ich gebe doch, wie wir weiter unten fehen werben, dem ber eigentlichen Feldlerche, der Alauda arvensis den Vorzug. Bergige Gegenden verlangt die Berglerche durchaus, fie bewohnt unfere Höhen, die Saatlerche unfere Thäler. 2) Habe ic) herausgebracht, daß Alauda agrestis, die Ader- lerche ſchon in Pommern namentlich in der Naͤhe von Anklam bruͤtet. Ein zur Brutzeit bey Verdin erlegtes Paar hat dieß außer allen Zweifel geſetzt. Allein uͤber den Geſang dieſer Lerche kann ich nichts Entſcheidendes ſagen, denn ich habe ihn nicht am Brutorte gehoͤrt. Anders iſt es mit 3. Der Feldlerche. Alauda arvensis Linn. Diefe habe ich nun genau beobachtet. Sie bewohnt in un: ferm Vaterlande die großen, weiten, getraidereichen Ebenen, na⸗ mentlich die in der Gegend von Leipzig. Sie ift es, melde unfere hiefigen DBogelfänger die Mehlierche nennen. Sie bält fid) vorzugweife auf den Feldern auf, am liebften auf denen, auf welchen das Getraide nicht zu hoch fteht. Deswegen trifft man fie, wenn der Noggen groß wird, hauptfächlich in dem Sommergetraide, auf den Kleeaͤckern und fogar auf den Brady: feldern an. Selbſt wenn fie in hohes Wintergetraide einfällt, verläßt fie es bald wieder, um das niedrigftehende aufzufuchen. In unferer Gegend trifft man fie nur auf dem Zuge, befondere auf dem Frühlingszuge an. Ihr Gefang ift fehr ſchoͤn. Sie feige ſchraubenfoͤrmig zu einer ungeheuern Höhe hinauf, und verweilt 5, 8, zuweilen fogar 10 Minuten herrlich fingend in der Luft; dann ſteigt fie beftändig fingend und ſchwebend, zus lest fchießend herab. Ihr Gefang ift zwar nicht abmechfelnder als der unferer Lerchen, aber voller, lauter und flötender, und deswegen ziehe ich ihn dem Gefange aller andern Kerchen vor. Sie ift offenbar die vollendetfte Sängerinn von allen Feldlerchen und darum wähle fie der Liebhaber des Lerchengefanges zu feinem Stubenvogel. Man Eennt fie leicht an dem kurzen, etwas di— den Schnabel, und dem nur fanft gewölbten Kopf. Neu ift * Die Wiefenlerhe. Alauda-pratorum Br. (Alauda arvensis Linn.) Sie unterfcheidet fih von der vorhergehenden 1) durch dis etwas geringere Größe; 2) den ziemlich geſtreckten, vor dei Nafenlöcheen zufammengedrüdten Schnabel; 3) den fehr platten Kopf (fie hat den flachften Kopf unter allen); und 4) die deut: lichen weißen Spigen an den meiften Schwungfedern 2, Ord— Alauda arvensis Linn. Handbuch *Von B. — * Don B. 32 499 nung. Sie bewohnt die großen, grasreichen Wieſen ebener Ge: genden, wie es mir fcheint, befonders diejenigen, welche etwas feucht find, ohne fumpfig zu feyn, und fommt nur auf kurze Zeit in die Saaten. Sie lebt neben der Feldlerche, Al. ar- vensis, unterfcheidet fich aber von ihr ſchon durch den Lockton; diefer ift fo verfchieden, daß beym Locken felbft. dem Kenner anderer Lerchengattungen ganz unbekannte Zöne vorfommen, Eigenthuͤmlich ift ihr ein langes Flatteın des Männcheng über der Stelle, wo das Weibchen fist, und der Gefang jenes ift weit weniger fchön und voll, als der der anderen Gattungen, nach meiner Meynung der ſchlechteſte unter allen, weswegen ſie für den Liebhaber wenig Werth hat. Sie frißt Saͤmereyen und Inſecten und legt 3 bis 5 graue, dunkler gewaͤſſerte Eyer. * Der Baumpieper. Anthus arboreus Bechst. Bon Neuem habe ich die Baumpieper der Nadel= und Laub: hölzer am Brutorte beobachtet. Sie unterfheiden ſich wie in Brehms Handbuhe der Naturgefhichte der Vögel Deutfch- ande ©. 326 — 327. auseinandergefegt ift, durch die Schna— belläinge. Anthus foliorum hat den längften, Anthus her- barum den kürzeſten Sthnabel, und der des Anthus juncorum ſteht mitten inne, Der erftere liebt die Laubhölzer und der zweyte geht hoch auf den Alpen hinauf. Der Schlag diefer verfchiedenen Gattungen (Subfprcies) hat allerdings viele Aehn— lich£eitz allein fie unterfcheiden ſich doch, obgleich es fehr ſchwer ift, diefe Unterfchiede genau anzugeben, weil man feine Gelegen— beit hat, fie neben einander zu hören; auch dürfte es nicht leicht fenn zu fagen, welchem unter diefen Sängern der Vorrang ge: buͤhrt. Sch möchte den Anthus herbarum den andern vor— ziehen, alfein bier tritt der Umftand ein, daß der Gefhmad verfchieden ift. * Don den Wiefenpiepern, Anthus pratensis Bechst. Handb. 210 — 212. giebt es, wie ich fhon in unferm Merfe gezeigt habe, mehrere Gattungen. ine neue, meinen Anthus acurostris, welche nach meinen legten Beobachtungen in 2 ver= ſchiedene zerfälft, und fich von den Verwandten durch feine ges tinge Größe und den Außerft dünnen und geſtreckten Schnabel ſehr auffallend unterfcheidet, befaß ich im Frühjahre 1837. Es war am 9. April bey dem tiefen Schnee unter einem Nachtie gallgärnchen gefangen worden, und Fam ganz abgemagert in meine Hände. Sch fütterte ihn, weil ih nicht genug Mehl: würmer hatte, mit Fliegen, Xarven, Schmetterlingen und andern Inſekten. Er trug fich fehr fhön, und "wurde bald zahm, ja er fieng fogar zu fingen, oder vielmehr zu dichten an, was wie ein Zeifiggezwitfcher Elang. Allein er befam Budeln an den Füßen und ftard am 4. Man. — Dor große Brachpieper, mein Anthus arvensis +, merklich größer und am Schnabel ftärker als der gewöhnliche, wurde, ob er gleich) gewöhnlich nicht hier ift, im Sommer 1835. von mir beobachtet und erlegt. Er hat faft ganz das Betragen und den Lockton des gewöhnlichen, allein fein Geſang ift durch einen teilferartigen Ton von dem des gewöhnlichen fehr ausge: zeichnet, und deswegen ganz anders und viel beffer. Be *** Von Bi +6. Brehm's Handbuch S. 1012 — 1013. 500 * Die gelbe Schafftelge. Budytes flavus Boje. (In Wien gelbe Bachſtel ze.) Handb. ©. 297. Diefer Vogel empfiehlt ſich mehr durch feine Schönheit, als durch feinen einfachen Gefang. Diefer befteht gewöhnlich nur aus dem etwas variirten Lockton fip, zier, frie, und einer ziemlich tiefen und melodifchen Strophe, welche ſich ebenfo fehr dem Gefange der ſchwefelgelben, als dem der weißen Bachftelze nähert. Das Tempo iſt ſchneller als bey der eriten, aber lang— famer als bey der legtern, und die Töne find nicht fo laut als bey diefer; der Gefang ift alfo ein Mittelding zwifchen dem der beiden genannten Vögel; allein er gefällt mir, ob er gleich einfacher als der der weißen Bachftelze ift, doch beffer als der diefes Vogels, weil er durch feinen fo lauten Ruf, als diefe bat, verdorben wird. Ueberhaupt fand ich, daß unfere im Zimmer nicht fo ducchdringend locdt als die weiße, und deswe— gen ift fie mir weit angenehmer. Sedoch fingt fie nicht im Herbite, was die weiße Bachſtelze fleißig zu thun pflegt; auch wird fie nicht fo bald zahm, wie diefe, gewöhnt ſich aber ebenfo leicht, tie fie an das Zopfenfutter, welches beide äußerſt gern freffen. Unfere Schafftelze maufert vollftändig im Julius, und verliert im Fruͤhjahre die Eleinen Federn wieder. Sie braucht einen langen Käfig, um ſich auslaufen zu Eönnen. * Sm May 1835. beobachtete ich von Neuem diefe Schaf: fteize an ihrem Brutorte. Das Männchen erfcheint, wenn es mit feinem Weibchen gewandert ift, gewöhnlich früher auf die fem als das Weibchen, fegt fich auf einen erhabenen Ort, am liebften auf einen Pfahl oder einen auf einer Wieſe einzeln ftehenden Buſch oder Zweig und Täßt feinen höchft einfachen Gefang hören. Man vernimmt da gewöhnlich nur, gerade wie ben der ſchwefelgelben Bachftelje den Hauptton, nehmlich das Zier, Frie, felten die melodifhe Strophe; den angenehmen Lockton fluͤi hörte ich nur im Fluge, befonders beim Aufflies gen, und zwar von dem Weibchen, fo oft als von dem Männ- hen. Die Singzeit dauert in der Freyheit bey unferm Vogel kaum 2 Monate, ** Zu meiner großen Freude habe ich feit dem May 1835. die ſchwarz- und grauföpfigen Schafftelzen (Budytes melano- cephalus, atricapillus, einereocapillus, caniceps et atri- genalis), Motacilla melanocephala Lichtenst. et einereo- capilla auet. Italicorum in hiefiger Gegend angetroffen, von denen eine Eurze Befchreibung vorläufig an die Iſis abgegeben worden ift. Sch bemerfe hier über diefe fehönen Vögel nur Folgendes. Sehr mit Unrecht, hat man diefe fehönen Voͤgel, unter denen fich befonders die ſchwarzkoͤpfigen wegen des ſchoͤ— nen Abftiches, welchen da8 Schwarz der Baden gegen das Gelb des Unterkörpers bildet, fehr ſchoͤn ausnehmen, für vecht alte der gewöhnlichen Art gehalten, und zwar aus dem Grunde, weil es audy in Egypten und Nubien, wie in Dalmatien nicht viele der fehönen Art giebt. Allerdings befinden ſich unter den von Hemprich und Ehrenberg aus jenen beiden afticani- ſchen Ländern nach Berlin gefandten 30 Stüden, welche ich felbft in dem herrlichen Berliner Mufeum fah, meines Wiffens nur 3 ſchwarzkoͤpfige Schafftelzen. Aber dieß bemeift nichts Anderes, als daß die ſchwarzkoͤpfigen Schafiteljen in Egypten und Nubien nicht häufig find. In Griechenland brüten fie nicht felten. Die hiefige Gegend befuchen diefe fchönen Voͤgel nur felten, aber in £leinen Gefellfchaften, ja fogar gepaart, * Don ©, — * Don B. — *** Don B. > 507 wovon ich mehrere Beyfpiele in meiner Sammlung aufmweifen Eann. Der Hauptunterfchied befteht be) allen den genannten in dem Mangel des weißen Augenftreifs und in den dunfeln Baden, obgleich mandye eine Spur des heilen Streifes zeigen. Sie haben im Locktone — ihren Gefang habe ich nie gehört — große Aehnlichkeit mit den gewoͤhnlichen Schaffteljen. Da aber befonders die ſchwarzkoͤpfigen viel fehöner als dieſe find, verdienen fie von den Liebhabern vorzüglich beachtet zu werden. An einem andern Orte werde ich mic) ausführlich) über diefe merkwürdigen Wögel erklären. "Die Nadenbahftelze. (Weiße Bachſtel ze. Trauer— bachſtelze. Adermännden.) Motacilla cervicalis Br. (Motacilla alba et yarrelli auct.) Diefe Bachſtelze kenne ich als eigne Gattung feit dem März 1835., obgleich ich fie früher fchon gefehen und erlegt, and) aus: geftopft hatte. QIemmind erwähnt fie in feinem Man. d’Or- nith. als eines Baftardbs von der weißen und Zrauerbachftelze, und in Wahrheit, fie fteht zwifchen den beiden genannten Voͤ— geln mitten inne. Sie ift etwas größer als die weiße Bad: ftelze, und jung, einjährig und im Herbft£leide, ges woͤhnlich aub im weiblichen Geſchlechte fhwer von ber meißen zu unterfcheiden, im Alter aber fehr Eenntlich. Das mehrjährige Männchen im Fruͤhjahre. Die Zeichnung ift wie bey der weißen Bachftelze; allein fchöner und herelicher; doch den Dauptunterfchied zeigt der Oberkörper; denn das Schwarz des Hinterkopfs geht bey ihr über den Nacken, nicht felten ſogar über den Oberruͤcken herab, fo daß diefer beym fisenden Wogel größtentheils ſchwarz ausſieht, was gegen die ſchoͤnen breiten weißen Binden auf den Flügeln ab: ftiht. Solche alte Männchen, welche aber fehr felten find, ſtehen den Trauerbachftelzen weit näher al8 den weißen. Schwer rer find die einjahrigen Männchen, die Herbſtvoͤgel und die Weibchen von denen der weißen Bachflelzen zu unter ſcheiden; allein bey den Männchen und den alten Weibchen ift das Schwarz des Hinterkopfs ſtets meiter herab verbreitet als bey denen der weißen Bachftelze. Die Jungen unterfcheis den ſich von denen diefer am leichteften duch die breitern Flü- gelbinden. Sie zieht in Eleinen Gefellfehaften hier dur — nur fehr wenige Paare brüten in mandyen Sahren in der hie: figen Gegend — hält ſich treu zu ihres Gleichen, befucht vor— zugsmeife die gewäfferten, den Ealten Winden nicht ausgefeßten Miefen, fommt nicht auf die Gebäude, iſt ziemlich, oft fehr fheu, hält ſich faft immer im Felde und auf den Wiefen auf und niftet aucd fern von den Dürfern in hohlen Bäumen oder in Erdlöchern. Ihre Ener find denen der weißen Bachftelje ganz ähnlih, und ihre Lieblingsnahrung kleine Waſſerkaͤfer. Ihr Geſang ift weit beffer als der der weißen Bachftelze, ub er gleich dem diefes Vogels fehr ähnelt. Er ift voller, ftärfer, manch— faltiger und länger dauernd, alfo in. jeder Hinficht dem der Verwandten, welche fie auch an Schönheit übertrifft, vorzuziehen. *Das Blaukehlchen. Cyanecula. (Sylvia Suecica Lath, Motaeilla Sueeica Linn.) In Wien Blaufehlden, Blaufröpfl. (Handb. ©. 148.) Der Blaufehlhengefang hat etwas ganz Eigenthümliches, nehmlich ein leyerartiges Schnurren, bey welchem diefe Vögel auch bie pfeifenden Zöne hervorbringen, fo daß man. glaubt, fie fangen mit zweyerley Stimmen, Meiner Meynung nach be: * Bon B. ** Bon ©, 902 ſitzen fie außer dieſem Leyen Eeine eignen Strophen; denn alles Uebrige, was fie hören Iaffen, find Kodtöne oder Theile der Gefünge anderer Vögel, Deßwegen haben auch die meiften viele unangenehme Töne, welche fie von den Reihern, andern Sumpf= und mehrern Waffervögeln, neben denen fie wohnen, entlehnen, und welche fie oft nach einander und, wenn fie recht in der Hiße find, aus vollem Halfe wiederholen, Ebendiefe MWiederhofung der Strophen, leider gewöhnlich die fchlechtern, wobey jede für ſich ausgeftoßen und nicht mit der folgenden , verfchmolzen wird, macht diefen Gefung viel weniger angenehm, als die dem Blaufehlchen eigenthuͤmliche Kunft, fih Theile von fremden Liedern anzueignen, erwarten läßt. Doch ift bey ihnen, wie bey allen Vögeln, der Unterfchied im Gefange fehr groß, und mandes Männchen gehört zu den allerangenehmiten Saͤn— gern. Unter den vielen, die ich beſaß, von demen die meiften einen Fleinen weißen Stern, andere gar feinen hatten, waren. bie fhönften und lauteften Sänger ein Männchen , das alle Merk: male trug, die mein Freund Brehm feiner Cyanecula Wolßi zuſchreibt und ein anderes, welches ich jet befise, und von welchem weiter unten die Rede ſehn wird. Diefe Cyanecula Wolfii ahmte mit ſtarker herrlicher Stimme den Gefang der Feldlerche, der Rauchfchwalbe, der Blaumeife, das Tadtad der Amfel, den ganzen Wachtelfchlag, das Quaken des Laubfroſches und mehreres Andere in recht tiefem Tone nad). Mein jesiges — es trägt einen ganz Eleinen weißen Stern, * wurde als juns ger Vogel in Salzburg auf dem Herbftzuge, auf welchem dort ſehr viele junge Blaukehlchen erfcheinen, gefangen. Don allen, welche ich bisher hatte, fang Eeins fo ſchoͤn und fo laut; auch hat es gar feinen unangenehmen Ton. Mit tiefer, flötender Stimme macht es täufhend nad) mehrere - Gaͤnge aus den Liedern der Nachtigall, des Rothſchweifes, des Moͤnchs, des Stiegliges, der fahlen Grasmüde, den ganzen Gefang der Rauchfchwalbe, den Ruf des Wuchlelweibchens, den Lodton des Edelfinfen, das Zirpen der Grylle uſp. Das Meifte davon lernte es zwar bey einem meiner Würger und andern Vögeln, auch ſingt es oft bey Kerzenlicht fo laut und fchön, wie bey Tag und verſtummt höchftens ein Paar Monate im ganzen Jahre. Diefes Blaufehichen ift mir ein Beweis, daf Jemand, welcher zu feinen vielen Ctubenvögeln einen vorzuͤg— lihen Sänger diefer Urt anfchaffen will, fih vor allen nach einem jungen Herbftmänncen umfehen muß; denn diefes nimmt dann von allen e8 umgebenden Sängern fehr viel an. Allein ein jedes, auch das befte bleibt fowohl in der Kunft, als auch im angenehmen VBortrage hinter einem guten vothrüdigen Wür— ger weit zuruͤck. Alte diefe Vögel, fie mögen im Herbfte oder im Frühjahre gefangen werden, Laffen fi) bald hören. Ja die letztern fingen oft fhon am Sten oder Aten Tag ihrer Gefangenfchaft und die meiften merden fehr bald zahm. Die Blaukehlchen vermaufern ſich im Julius und Auguft in Zeit von 5 und 6 Wochen, bey welcher Maufer ihre Kehle viel von ihrer Schönheit verliert. Die alten weißfternigen Männkhen befommen bey diefem Federwechfel ihren weißen Stern mieber, die jungen aber erhalten einen blaßroftrothen, der oft von der fat gleich gefärbten Kehle kaum zu unterfcheiden ift, und bleiben bis gegen den folgenden März in diefer unan— ſehnlichen Tracht. Schon im Februar fängt jedoch eine theil: weife Maufer an der Gurgel nnd Kehle an und jet befommt * Wahrfcheinlich eine noch nicht ganz ausgefärbfe Cyanec. Wolfii. B. 503 der Vogel das herrlihe Blau und den glänzendmweißen Stern ; denn die roftrothen Federchen fallen ab und machen den fchon gefärbten Platz. Soll ein foldes junges Blaukehlchen der Pracht, welche es im freyen Zuftande zeigt, nahe kommen: fo muß es fo viel als möglich zu diefer Zeit täglich in der Luft oder zwiſchen den Fenftern ein Paar Stunden lang bleiben koͤnnen. Auf dieſe Art gelang es mir, da milde Witterung es erlaubte, dem früher erwähnten jungen Vogel, welcher den gan— zen Winter hindurch nicht ein blaues Federchen zeigte, bis gegen Ende März zu einer beynahe ebenfo fchon gefärbten Kehle, als er im frenen Buftande befommen hätte, zu verhelfen, und es machte mir viele Freude, diefe langfame Maufer recht genau beobachten zu können. Wohl wird im Zimmer das Blaukehlchen an der Kehle immer bläffer und unanfehnliher; doch bin ich überzeugt, man kann dadurch, daß man e8 im Srühjahre, wie auc vor und während der Sommermaufer viel an die Luft hängt, diefer Entfärbung etwas vorbeugen. Die Blaufehlhen bekommen nad einigen Jahren mei— ftens ftarfe Schuppen an den Füßen, die man, wenn fie ihnen zu läftig werden, durch Baden weich machen kann, und dann mit Vorfiht und Sorgfalt ablöfen muß. Auch befommen fie oft Entzindungen an den Zehen, welche anfchwellen und Budeln zeigen. Meiner Erfahrung nach ift diefe Krankheit, da fie durch innere Urfachen erzeugt wird und gewöhnlich die Darre zur Folge hat, bey diefen und allen Sängern unheilbar. Allein feitdem ich anftatt des Fleifches füßen Quark füttere, iſt diefes Uebel bey Eeinem meiner Vögel mehr vorgefommen, und mein vor 17 Monaten gefangenes Blaukehlchen fteht mit fo ganz veinen Füßen da, als wäre es geftern noch in der Aue geflogen. Diefe Vögel verlangen gutes Futter und vieles Waſſer zum Baden, auch alle Tage einige Mehlwürmer, Da fie gern ge rade auslaufen, dürfen fie nicht in einen zu Eurzen Käfig ges fperrt werden. * Sp der Freyheit fingen die Blaufehlchen zumeilen fchon auf dem Zuge, manche, befonders alte Maͤnnchen, recht laut und fhön. Das Wolfifche hat in der Megel von den andern einen bedeutenden Vorzug in der Stärke und Schönheit des Gefanges, welcher zumeilen faft fehlagartig Klingt. Es ift eine merkwürdige Erſcheinung, daß unter den verfchiedenen Blaus Eehlchengattungen die Herrlichkeit des Gefanges in einem ges wiffen Verbältniffe mit der Farbe der Kehle fteht. Denn das mit dem großen weißen Sterne, meine Cyanecula leucoeyana, hat das menigfte und bläffefte Blau, aber aud) den ſchlechteſten Geſang. In der Freyheit erfolgt die Hauptmauſer im Julius und Auguſt, und die Fruͤhlingsmauſer geht bey den einjaͤhrigen Voͤ— geln — die alten zeigen nur zuweilen eine Spur davon — wie bey den eingeſperrten vor ſich; denn man findet im An— fange des Aprils Blaukehlchen, deren Kehle ganz friſch vermau— ſert iſt, ja zuweilen ſogar noch Kiele zeigt. Da, wie wir geſehen haben, junge Herbſtvoͤgel fuͤr den Liebhaber der Stuben— voͤgel beſonders wichtig ſind: bemerke ich noch, daß man dieſe nicht nur an dem blaßroſtgelben Stern und dem wenigen Blau an der Kehle, ſondern auch an den hinterſten Schwung- und an den langen Oberfluͤgeldeckfedern erkennen kann; dieſe haben nehmlih ben den jungen Herbftvögeln roftgelbe Spisen oder Spikenfanten, von denen bie alten Vögel * Bon B, 2 504 auch nicht die geringſte Spur zeigen. Durch dieſe kann man ſelbſt bey dem ſchwediſchen und öſtlichen, Cyanecula Suecica et orientalis, bey denen die alten im Herbſte auch roſtfarbige oder roftgelbe Sterne haben, die jungen Vögel leicht von den alten unterfcheiden. Uebrigens ift wenigftens um Renthendorf die Gefahr, einen alten anftatt eines jungen Herbſtvogels diefer Gattungen zu befommen, nicht fehr groß; denn unter 15 männ= lien Herbftblaufehlhen findet man höchſtens ein altes Männchen, oft oder vielmehr gewöhnlich find alle 15 jun= ge Vögel. *Der Sproffer. Luseinia philomela Br. (Motacilla luseinia major Linn. In Win Aunachtigall (Handb. 861.) Auch um Salzburg erfcheint dee Sproffer auf dem Herbft- zuge, aber fehr einzeln; denn in einem Sabre werden höchftens 2, meift junge Vogel auf den Markt gebracht. Der Mann, welcher fie fängt, und welcher leider der einzige dort lebende verftändige Vogelfteller ift, behauptet, fie in den Auen um den fhönen Wolfgangfee 8 bis I Stunden oftwärts von Salzburg zu befommen. in dortiger Beamter, ein großer Kenner der Sproffer und Nachtigallen, gibt mir über die Erſcheinung diefer Bögel in den dortigen Auen folgende Nachrichten, welche viels leicht nicht ohne Intereſſe feyn möchten. Sch laffe ihn felbft fprehen: Im Frühling und zwar im Monat May ziehen die Nachtigallen vom füdlihen Tyrol nach Defterreih und nehmen ihren Weg gewöhnlich durch die Auen der Flüffe, diefen entlang, weil, wie befannt, um diefe Zeit die meiften Inſecten dort ans zutreffen find. Bey Salzburg habe ich felbft dieſe Wögel in den Auen, befonders bey der Ausmündung der Saale in die Salzach, ungefähr 1 Stunde von der Stadt angetroffen. Die zuerſt anfommenden find meiftens Männchen, welche dem Zuge vorangehen und hier fo lange warten — benn leider bleibt keins den Sommer hindurch bey ung — bis die Weibchen, welche fie durch ihren aus einem einfachen Pfiffe beftehenden Ruf an- loden, nachgefolgt find. In den legten Tagen des Augufts und den erften des Septembers ziehen die Nachtigallen in wärs mere Laͤnder wiede zurüd, und fommen dann in viel größerer Anzahl als im Frühjahre durch unfere Auen, und da habe ich ſelbſt Sproffer unter ihnen bemerkt. Diefer Zug dauert ge= wöhnlih 8 Tage; jene Sproffer hatten ſich vermuthlich ver- fpätet und dann dem Zuge der Nachtigallen angefchloffen. Es find dieß Achte ungarifche Sproffer, mit recht dunkler gemufchels tev Bruft, die einen fchönen und reinen Schlag haben. Einer davon fieng fchon bey mir 2 Jahr nach einander nach feiner Maufer wieder zu ſchlagen an, und ließ fic ununterbrochen bis zur Mitte des Septembers hören, ſchwieg dann bie Ende No: vember und fieng im December wieder zu fingen an, was, wie befannt, bey einem Sproffer eine große Seltenheit ift. , Auch ich gebe meinen Sproffern und Nachtigallen nie Fleifch, fondern füttere fie im Winter blog mit geriebenen Semmeln und Möhren, füßem Quarke und dürren Ameifeneyern; dazu gebe ich ihnen täglich fomwohl bey Tage, als Abends bey Licht fo viel lebendige Mehlwuͤrmer, als fie annehmen wollen; im Sommer aber, zu welcher Zeit ich fie bloß mit feifchen Amei— feneyern füttere, erhalten fie Eeine, Bey diefer Art, fie zu er: - naͤhren, fchlagen fie Außerft fleißig und bleiben fo gefund, daß mie noch nie ein folcher Vogel erkrankt iſt. In Folge einer * Bon ©, 505 vieljährigen Erfahrung glaube ich behaupten zu Eönnen, daß bie Sproffer, welche am Oberkörper recht ſchmutzig braunroth aus: fehen, Nachtfchläger, jene aber, bey welchen dieſer Theil mehr ins Afchgraue fhimmert, Tagſchlaͤger find. Auch ich hatte in Saljburg einen, in den Umgebungen biefer Stadt gefangenen fehr ſchoͤnen Acht ungarischen Sproffer. * Here Kaufmann Herfurtb in Hainihen (fieh deffen Mit— tbeilungen über die Fortpflanzung der Sproffer, ©. 69. des Handbuchs) fhreibt mir im Julius °1837., daß er feit der Herausgabe unferes Handbuches die Fortpflanzung der Sproffer, da er nun, duch Erfahrung belehrt, die Hinderniffe habe bes feitigen fonnen, mit dem beflen Erfolge zu feiner großen Freude betrieben habe. Die Nachtigall. Luscinia Br. (Sylvia luscinia Lath. Motaeillı luseinia Linn. Handbuh ©. 73. In Wien MWaldnahtigall (Handb.) Sowohl in Ungarn, als in Defterreich gibt es herrlihe Saͤn— ger von diefer Art, und id) babe ſchon mehrmals aus diefen Laͤndern Nachtigallen gehabt, welche wahre Virtuoſen waren. Dennoch muß ich befennen, daß der fchöne Gefang der ſchwarz— Eöpfigen und Sperbergrasmüden mir im Zimmer mehr Freude gewährt, al3 die zwar herrlichen, ſehr mandyfalti= gen, aber aud gar zu lauten und durdydringenden, fehr lang gezogenen Töne diefer weltberühmten Sängerinn. Wer fih an “ihren. fchönen Liedern ‚den ganzen Winter in feiner Wohnitube ergögen will, wird von dem Gefange feiner ſchwaͤcher fingenden Bögel, wenn feine Nachtigall recht fleißig iſt, wenig geniefen; denn fie übertönt alle Singvögel, wie es diefen Winter bey mir wieder der Fall war, in welchem ich die befte Nachtigall, welche ich je hatte, fehon in der Mitte des Januars mweggeben mufte, weil: bey ihrem Schlage der Gefang aller meiner vielen Voͤgel für mid) verloren gieng. Doc halte ich mir faft jeden Win: ter eine, da ich die Bemerkung gemacht habe, daß die meiften Bögel, welche die Nachtigall, wenn auch nur ein Paar Monate gehört haben, viel von ihrem herrlichen Geſange annehmen. Mird mir die Nadıtigall zu laut, dann gebe ich fie weg. Ein Paar Nachtigallen, welche mit einander wetteifernd fchlagen, find für Semanden, der feine andern Vögel hält und nicht an Kopffchmerzen leider, etwas Entzuͤckendes. Niemand liebt den Nachtigallenſchlag mehr als ich, aber im Freyen! Wie viele Stunden bringen wir alle Jahre im May in dem wahrhaft prächtigen Faiferlihen Larenburger Garten zu, um bdiefen liebs lichen, dort fo häufigen Sängern zuzuhören, Die Nachtigallen haben den Vorzug vor den Sproffern, daß fie gewöhnlich früher], zumeilen fehon im November zu ſchlagen anfangen und fleifiger ‚als diefe im Gefange find. Won denen, welche in den Salzburger Auen gefangen werden, gibt es meh— rere, welche beynah das ganze Fahr fchlagen, oder wenigſtens gleich nach der Mauſer wieder zu ſingen beginnen und ſich dann einige Wochen hindurch hoͤren laſſen. Wirklich hoͤrte ich in Salzburg faſt zu jeder Zeit des Jahres Nachtigallen ſchlagen, namentlib am 16. October beym Wogelhändler, wo 4 folche Bögel, welche er. vor ein Paar Monaten gefangen hatte, ſchon halblaut fehlugen. Da beynah alle Nachtigallen, welche dort gehalten werden, zu derfelben Zeit und wie diefe, als junge Herbftvögel ‚gefangen werden, fo mag dieß die Urfache feyn, * Von B. *Von G. Iſis 1848. Heft. 7. 506 daß fie viel länger und fleißiger, als unfere Ungatifchen und Defterreichifchen ſchlagen, welche alle als alte Vögel im Früh: jahr gefangen werden, von denen fich aber auch fuft nie eine vor dem November hören läßt. Daher ift den Liebhabern dieſer herrlichen Sänger zu rathen, ſich ftets um junge Derbft- vögel zu bemühen; diefe beſitzen ſchon den wahren Schlag und vervollfommnen ihn noch, befonders wenn fie einen recht guten, alten Vogel hören. Von jenen Nachtigallen, welche durch die erwähnten Salzach— und Saalauen ziehen, kann man 2, ja auch 3 verfciedene Gattungen oder Gubfpecies, oder, wenn man lieber will, clima= tifhe Varietäten unterfcheiden. 1) Eine, welche am Vorberförper mehr oder weniger, ‚öfters auch ganz grau ift, wohl auch einige Mufcheifleden zeigt, und am Körper. etwas ftärfer als unfere gewöhnliche ift. Sch fah mehrere dergleihen, welche an der Bruft fo dunfel und gemu— fhelt waren, daß id) fie von vorn in einiger Entfernung gefehen beynah für Sproffer gehalten hätte. Diefe wird in Salzburg und der Umgegend den andern gewöhnlich vorgezogen, weil ihr Schlag ſchoͤner ift, und ihre Strophen ſich, da fie die Töne nicht fo lang zieht, denen des Sproffers nähern. Auch bey Münden, wo es feine Standnachtigallen gibt, erfcheint fie auf dem Zuge; denn id) fah dort zwey derfelben im Käfige. Sch halte fie für Brehms Luscinia megarhynchos. Anmerkung. Diefe Nachtigall Eommt auch bey Renthendorf auf dem Zuge vor. Ich nenne fie Luscinia intercedens. Brehm. 2) Unfere gewöhnliche Nachtigall, welche in Defterreich Tebt und in Ungarn fo haufig brütet, daß vom dorther alle Früh: jahre viele Hunderte auf den Wiener Markt gebracht werden. Sie ift am Unterförper weißlich und ein wenig ſchwaͤcher, als die vorhergehende. — Noch zu einer sten Warietät feheinen mir einige Individuen zu gehören, melche am ganzen Unterförper viel reiner weiß und fo außer= ordentlich lang und geftredt find, daß fie dem Sproffer in der Länge wenigftens nichts nachgeben. Es find herrliche, ftarke und laute Schläger, welche ich nur hier antraf. Wer diefe auffallend großen Nachtigallen neben den Fleinen Stalieniichen oder Südtyrolifchen, welche ich hatte und von denen ich jegt ncc eine aus der Gegend von Nom befige, die Brehm Lus- einia Itala genannt hat, fehen würde, müßte, und wenn er noch fo fehr der Zertheilung einer Art in mebrere Gattungen entgegen wäre, hier doch 2 verfchiedene anerkennen; denn der Unterfchied ift zu auffallend. Ich befige jegt wieder eine Nachtigall, welche an der Grenze der römifchen Staaten gefangen ift. Als ich fie befam, fehlug fie, ließ fi) aber feit einem Monate bey mir nicht hören. Der Uebergang des Fleifchfutters zum Zopfenfutter brachte bey allen Böyeln, welche ich diefen Winter Eaufte, diefelbe Wirkung here vor; alle blieben zwar ſehr gefund, hörten aber ganz auf zu fingen. Während des Gefangs der, Vögel ift es alfo gemagt, diefen Verſuch vorzunehmen, weil der Topfen Eühlt. Dieſe Nachtigall, auf deren Lied ich mich fehr freue, foll unendlich fhon, aber nicht ſo laut, wie die unferigen fehlagen, was mit dem von Küfter über die Sardinifhen Nachtigallen Gefagten übereinftimmt. Es heit nehmlich Iſis 1835., Heft I. ©. 218. von ihnen: 328 507 — * Sylvia luscinia. Italieniſch und Sardiniſch Rossignolo. Die Nachtigall iſt am allen etwas baumreichen Drten gemein. Hinfihtlih der Färbung weicht fie faft gar nicht von der des Feftiandes ab, nur find die obern Schwanzdedfedern graulich weißgelb, und die ganze Unterfeite etwas mehr gelbgraulic, vorzüglih an der Bruft. Die Nachtigall wählt zu ihren Aufenthalaltsorten nicht zu hohe Berge lieber, als Ebenen. Nah Cetti ift fie fehr haͤu— fig bey Igleſias; ic fand fie zahlreich bey Nurri, weniger haͤu⸗ ſig, ja nur einzeln bey Cagliari, da hier nur wenige Gaͤrten und gar keine Gehoͤlze ſind. Die Stimme der ſardiniſchen Nachtigall ſchien mir zwar etwas ſchwaͤcher, aber faſt melodi⸗ ſcher zu ſeyn, als die unſerer Nachtigallen.“ Naͤchſtens wird Brehm in dieſen Blaͤttern etwas Ausfuͤhr— liches uͤber die Nachtigallen mittheilen. Nach meinen Erfahrungen find die Nachtigallen nicht fo zärtlich, als die Sproffer; denn fie Fommen nicht nur jedes Frühjahr 2 bis 3 Mochen früher als diefe an, fondern dauern auch bey fchlechterem Futter im Käfige länger aus. Man muß aber nie unterlaffen, diefen beiden Wögelarten dide Sitzſtangen zu geben, weil duͤnne ihnen leicht Leichdornen und andern Schaͤ— den an den Füßen zuziehen. Die Sisftangen mit Tuch zu überziehen, taugt gar Nichts, weil ſich das Ungeziefer unter dem Tuche einniftet. Wie gern mande Nachtigall im Geſange mit einer andern wetteifert, mag Folgendes beweifen. Vor 4 Jahren mufterte ich einen folhen Vogel feiner Faulheit halber aus. Da er aber einen ausgezeichnet fhönen Schlag hatte: erbat ſich ihn einer meiner Freunde, Bey diefem fieng er nie vor dem März zu ſchlagen an, und ließ ſich dann noch fparfam hören. Vorigen Winter gab ich abermals eine Nachtigall weg und zwar aus ganz entgegengefeßter Urfache, nehmlich, weil fie fhon im Ja— nuar durch ihren durchdringend lauten Schlag, welder von 10 Uhr Morgens bis Abende im Dunfeln unausgefegt ertönte, alle meine Vögel uͤberſchrie. Da ich nun dem Freunde zwar nad feinem eignen Wunfche den fchlehten Vogel gegeben, wollte ich) ihn aud in den Beſitz des guten fegen. Kaum war diefer in fein Zimmer gebracht, fo ſchlug er wirklich ſchon, und nad) einigen Tagen ließ fich die alte, fonft fo faule Nachtigall, ob— gleih die Mitte des Januars kaum voruͤber war, aud) hören, und ſchlug anhaltend. mit der andern fort. Diefe lettere fieng dieß Jahr — ich kaufte fie als einen unlängft gefangenen jungen Herbftvogel — am 22. November wieder zu ſchla— gen an, und die alte, welche ſich fonft vor dem März nie ver= nehmen ließ, fhlug abermal® am 12. Sanuar ſchon und fingt feitdem laut, fleißig und wunderſchön. = Das Metteifern im Schlagen der Nachtigallen findet man in der Freyheit ebenfo wie im Zimmer, wevon ich mid) von Neuem im May 1835. in der Gegend von Leipzig überzeugt habe. Man bemerkt da deutlich, wie eine die andere an Staͤrke zu überbieten ſucht, und ein ſchlechter Schläger, wenn er merkt, daß er mit einem vorzüglihen nicht fortfommen fann, nicht felten verftummt, gleihfam als fhäme er ſich feiner Ohnmacht. Sa, e8 kommt zumeilen vor, daß eine mit einer nahe wohnen: den. wetteifernde Nachtigall, wenn bie ihe zum Verdruß ſchla— gende ſchoͤne Touren vorgetragen hat, diefelben Zouren vorbringt, aber fie an Stärke und Rundung der Töne zu übertreffen fucht. * Mitgetheilt von B. “+ Don B. —— 508 Es ift eine wahre Freude, einen folhen Mettffreit mit anzu— hören, und ich bin feft überzeugt, daß diefes Ningen nach Voll: endung dem Schlage erſt die wahre Herrlichkeit gibt. Daher mag es aud fommen, daß man nur da, wo die Nachtigallen häufig find, ausgezeichnet gute Schläger hört. Es ift befannt, daß diefe Königinn der Singvoͤgel gewöhnlich) nur ein Mal und zwar im Sommer maufert. Die gilt von den in der Sreyheit lebenden, wie von den eingefperrten; allein am 16. May 1835. befam ich eine Luseinia megarhynchos, welche nicht nur friſch vermauſerte Schwung: und Steuerfedern hat — fie war am 4 May gefangen und ſtarb, jedoch nicht bey mic am 16ten — fondern audy am ganzen Körper in voller Maufer fteht. Sie hat defwegen ganz das Kleid eines alten Herbftvogeld und ift mir nie fo vorgefommen; fie zeichnet fih auf den erften Blick duch ihren ungewöhnlich dunkel ges fürbten Unterförper aus. Auch die von meinem Freunde be- ſchriebene lang geftredte, welhe, wenn fie ſich als Subfpecies beftätigt, Luseinia graeilis heißen kann, glaube ic zu befißen, aber nur ausgeftopft. Ich befam fie jedoch im Fleifche, aber nicht aus der biefigen Gegend, fondern aus Böhmen, wo fie in der Nähe von Prag gefangen wurde. Sie hat ganz bie oben angegebenen Merfmale an ſich; denn auch fie zeichnet ſich durch ihre Lange und ihren fehr ins Weißliche fallenden Unter: Eörper aus. Sie ift fo geftredt, daß fie manchen Sproffer an Länge übertrifft. Allein ic) wage nicht eher über die Sdentität diefes Vogels mit dem oben aufgeführten etwas Beftimmtes zu fagen, als bis mir eine Vergleihung beider vergönnt ift. Eine ſehr merfwürdige Erfheinung unter diefen Wögeln find die Doppelgänger, in Wien Zweyfchaller genannt. Sie laſſen befanntlih im Schlage Zouren vom. Sproffer und von der Nachtigall hören und haben bey den Liebhabern wenig Werth, Allein was find fie® Bilden fie eine Mittelgattung oder find fie wirkliche Baftarde? Die Entfcheidung diefer Frage ift fehr ſchwer und mir, weil mir die Gelegenheit, viele derfelben zu beobachten, fehlt, gaͤnzlich unmoͤglich. Auf jeden Fall geht aus dieſer Erfcheinung die fehr nahe Verwandefchaft der beiden Mei- fterfinger unwiderſprechlich hervor. Mein Freund, der Herr Appellationsrath Käuffer, befaß im Sommer 1834. einen folben Bogel — was aus ihm geworden, weiß ich noch nicht — über weldyen er, diefer große Kenner, felbjt zweifelhaft war, Er hatte faſt das Anfehen der Nachtigall, aber der aͤchte Kenner bemer£te auf den erften Blick, daß er in der Geftalt und Zeich- nung von den gewöhnlihen Nachtigallen abwich. Allein ein Sproffer war e8 gar nicht; denn er hatte weder die dunkle Farbe teffeiben auf dem Oberkörper, noch die Mufchelfleden vor der Bruft. Sein Lodton aber — er: ſchlug leider in jenem Sommer noch nicht — war ganz fprofferartig und deß— wegen mußte ihm jeder, welcher, ohne ihm zu fehen, locken hörte, für einen Sproffer halten. Iſt eg mir möglich, über ihn weis tere Nachrichten zu bekommen, fo follen fie noch mitgetheilt werden. Herr Grüng aus Limbach ſchreibt mir am 22. Juny 1837. über die Nachtigalten: „Weber die Nachtigallen habe ich in Bes zug auf die Fortpflanzung derfelben feine Beobachtung machen fönnen, weil ich Ungluͤck mit ihnen hatte. Ich faufte mir bey einem hieſigen Wogelhändler, welcher zufällig 1 Männchen und 2 Weibchen aus Leipzig mitbradte, ein Paar new gefangene Vögel, und feste fie in das Gartenhaus. Ungefähr den dritten Tag darauf ließ fih das Männchen hören, wurde aud, täglich ſchoͤner im Schlage, und ſchon hatte es ganz das Anfehen, als 509 wenn beide Gefchlechter ſich vereinigen mollten. Des Nachts waren fie fehr unrubig. Ungefähr am 11. Tage fah id) in den Morgenftunden, daß das Männchen den Oberfchnabel zerbrochen hatte. Nun blieb. mir nichts Anderes übrig, als das Maͤnn— hen zu tödten, und weil ich fein anderes an feine Stelle brin- gen Eonnte, das Weibchen in Freiheit zu fegen. Gern hätte ih mir alle Mühe gegeben, um zu fehen, ob fich die alten Nachtigallen diefmal beym Auffüttern drr Jungen beffer helfen würden, als die früher gehaltenen, von deren ungeſchicktem Be: tragen ich Ihnen ſchon Nachricht gegeben habe." Sehe merkwürdig find die Beobachtungen des Herrn Ober: poftmeifters Elten in Berlin. Er fchrieb mir früher von einem ſchoͤnen Nachtfchläger, einem ungarifchen Sproffer. Da id ihm den Wunſch zu erkennen gab, diefen Vogel zu fehen, hatte er die Güte den herrlichen Nachtfchläger nach der Herbftmaufer zu tödten und mir ihn fehr ſchoͤn ausgeftopft zuzufenden. Er hat eine fehr dunkle Farbe, fonft aber ganz die gewöhnliche Zeich- nung der polnifchen Sproffer. Zu gleicher Zeit hatte er die Sreundlichfeit, mir einen Zweyſchaller auch ausgeftopft zu übers fenden. Dieſer ift größer als alle Sproſſer, welche ich je ſah, auf dem Dberförper wie an den Schwung. und Steuerfedern ebenfo dunfel als diefe, auf dem Unterförper aber fajt ganz wie die Nachtigallen gezeichnet, d. b. liht und ohne alle Mufchel- floden. Der Vogel hat etwas ganz Ausgezeichnetes und durd)- > aus nichts Baftardartiges an fih. Aehneln die andern Zwey— ſchaller diefem: dann find es gewiß Feine Vaſtarde. Einen ganz ähnlichen Vogel erhielt ich durch meinen Eohn, den Pharz maceuten, aus Limbach bey Chemnig in Sachſen. Er ftarb am 3. December 1845. im Käfige und flammt auch aus Polen, Der Befiger rühmt den ſtarken Schlag deffelben, ſcheint mir aber zu wenig Kenner zu ſeyn, um einen Zweyſchaller beurtheis len zw Eönnen, für welden ich ihn wegen feiner großen Aehn— lichkeit mit dem eben befchriebenen halten muß. Der Herr Baron von Loͤwenſtein auf Lohſa bey Baugen hatte die Güte, mir eine ungarifhe Nachtigall zuzufenden. In ihr erfannte ih auf den erſten Blick meine im Handbuch be— f&hriebene Luscinia peregrina. Es freut mic) fehr, das Va— terland diefes Vogels angeben zu Fönnen. Eine hoͤchſt wichtige und den Liebhabern der Stubenvögel Außerft angenehme Beobachtung hat der fehon genannte Herr Dberpoftmeifter Elten in Berlin über die Sproffer und Nach) tigallen gemadht. Er hat nehmlich durch Verſuche herausges bracht, daß es möglich ift, die Zagfchläger in Nachtfchläger zu verwandeln. Es ift befannt, daß es für den Liebhaber nichts Herrlicheres ‘gibt als einen ächten Nachtfchläger vom Sprof: fee oder von der Nachtigall. Um nun einen Tagfchläger in emen Nachtfchläger zu verwandeln, beobachtete er fol: gendes Verfahren. Er verdeckte den Käfig des Sproffers oder. der, Nachtigall an 3 Seiten fo, daß ec an diefen ganz finfter und nur an der einen hell war. Sobald es die Früh: lingswitterung erlaubte, ſtellte er diefen auf 3 Seiten verbedten Kaͤfig auf ein Blumenbrett und zwar fo, daß die offene Seite nach dem Fenfter gekehrt. ift.. Bey einbrehender Nacht ſetzte er 2 brennende Lichter innwendig auf das Fenfterbrett. Dadurch wird der Vogel nicht nur wach erhalten, fondern auch bald zum Locken veranlaßt. Den zweyten Abend wird daffelbe Verfahren beobachtet und che 8 Tage vergehen, fängt der Sproffer oder die Nachtigall, wenn der Verſuch gelingt, zu fchlagen an und ift in wenigen Nächten Machtfchläger geworden. Iſt dieß ge: ſchehen, dann: thut man die Kichter weg und hat anftatt des 910 wenig werthoollen Tagſchlaͤgers einen Eoftbaren Nachtichläger erhalten. Herr Elten fchreibt mir, daß ihm diefer Verſuch fo gelungen fey, daß er von 2 Tagfchlägern einen zum Nacht: ſchlaͤger gemacht habe. Es bedarf keiner Verſicherung, daß die Verwandlung für den Liebhaber von größter Wichtigkeit iſt. Nachtrag zur Abhandlung in Brehms und von Gourcys Handbuch ıc. ©. 4, ꝛc. über den Gefang der Bögel überhaupt und der Nachtigallen und Sproffer ins Befondere von Fr. W. R.....ı Der Gefang eines jeden Vogels hat etwas Characteriftifches, wodurch er fi von dem anderer unterfcheidet. So ift der Schlag des Sproffers majeftätifh, der der Nach— tigall brillant, der Gefang der großen grauen Grasmüde hoͤchſt anmuthig und der des Roth— kehlchens melandolifh zu nennen. Die Feldlerhe finge frohlih und die Waldlerhe (Haidelerche) fhwärmerifd zaͤrtlich. Manche Voͤgel, wie 3. B. der Fitis und der gemeine Fine, der Plattmönd und die große graue Grasmüde haben fehr ähnliche Strophen des Gefanges; fie werden aber mit einer ganz verfchiedenen Art und Weife des Tons oder auf einem ganz verfchiedenartigen Inſtrumente hevvorgebracht. Diefeg ift beym Fitis flötend, beym gemieinen Finken Elingelartigz bey der großen grauen Grasmüde tönt es ebenfalld wie eine Flöte, beym Ueberfchlage des Plattmondhs aber pfeifenar: tig oder faft wie eine Elarinette. Die gedahte Gras- müde rollt ihren flötenartigen Gefung in der Attffimme in gleicher Stärke vom Anfange bis zu Ende fort, und je länz ger und langfamer die geichicht, defto fchöner fingt fi. Der Gefang des Plattmönhs hingegen fängt leiſe an, wird immer ffärker und ſchließt mit obgedachtem, ganz lauten Ueberſchlage, der in einem hoͤhern Tone als bey erwaͤhnter Grasmücke erfolgt, und gleichfalls, je länger er dauert, defto fchägbarer iſt. Se langfamer, ziehender und vom Piano zum Forte mechfelnder die Zone des Rothkehlchens find, um fo beffer iſt daffelbe, und es gehört ein ‚gutes Rothkehlchen unftreitig zu unfern anmu— thigften Singvögein. Namentlih werden fie, wenn fie jung aufgezogen werden und bey einer Zippe hängen, vorzüglich. Die Singdroffel hat unter unfern vaterländifchen Wögeln die meifte Abwechfelung in den Strophen, und ein Virtuofe diefer Art ruft oft das David fo fhon als ein Sproffer. Zu $. 2. Der Profeffor Poͤppig erzählt in feiner höchft intereffanten Reiſe nach Chile, Peru und auf dem Amazonen-Fluſſe, während der Jahre 1827. bis 1832. Leipzig 1836. 2. Band, ©. 201. „Sn dem tiefften Dunfel der Mälder Perus, wo die Vögel in der Regel ebenfo fonderbare Töne hören laffen, ald «8 in Braſilien der Fall ift, lebt vereinzelt ein wunderherr— licher Sänger. Man bleibt lauſchend und gleichſam 'feft- gebannt ftehen, wenn feine Klänge, die durchaus mit Nichts zu vergleichen find als mit dem Klange Eleiner Glasgloden, viel: fach moduliert, allein mit der richtigften Beobachtung der In— teiwallen in eine regelmäßige Melodie vereint, aus den Baum: mwipfeln leife und langfam herabtönen. Es liegt etwas unbe- ſchreiblich Sanftes, man möchte fagen, etwas Ueberirdiſches in biefem Glodenfpiele, beffen Neiz durch das öde Schweigen des 511 weiten Waldes und die Unſichtbarkeit des uͤberaus kleinen Saͤn— gers vermehrt wird. Man vermoͤchte um feinen Preis den endlich bemerkten zu tödten, den fein einfaches braunes Gefieder unter der Menge glanzvoller und vielfarbiger Tanagras und Gertbien leicht überfehen läßt. Die Peruaner nennen ihn den Organiften oder den Floͤten⸗ ſpieler, in Lima ſpricht man von ihm als von einem ber merk— würdigften Bewohner der unbekannten Wälder im Dften, und die Altern Beſchreiber diefer Gegenden erwähnen ihn mit Be: wunderung. Diefer Vogel um ein Dritttbeil Eleiner als unfer gemeiner Sperling fommt außer den Wäldern nicht vor, und wohnt aud da nur an den dicht verwachfenen Drten. Sch habe ihn bis zur Mündung des Huallaga bemerkt, allein nicht in Ega oder weiter hinab am Umazonos. Sein Gefieder ift hellbraun und einfarbig. Sch brachte nur ein einziges fpäter der Sammlung der Univerfität Leipzig geſchenktes Gremplar nad Europa, welches ein Indier erlegt hatte, da ich ſelbſt es nie vermochte, den kleinen Vogel, der nur waͤhrend ſeines Liedes ſichtbat wird, herabzuſchießen. Mit Sylvia pratensis Lath. (Roitelet de Buenos Ayres, Buff. pl. enlum. VI. p. 730.) ftimmt er in der allgemeinen Beſchreibung fehr überein, jedoch veranlaffen mehrere Umftände zu glauben, daß er eine neue Art darftelle und eigentlih den Grasmuͤcken (Currucae), nicht den Splvien, die von Behftein und Cuvier mit Recht be- ſchraͤnkt wurden, angehöre. Die Peruaner erzählen, daß er die Gefangenfchaft nicht ertrage.“ Zu $. 4 Neulich fah und börte der Verfaffer diefes einen fogenannten Halbröder oder Doppelfchaller (Zweyſchaller), welcher zwar das Anfehen und Inſtrument, oder bie Art und Weiſe des Tong des Sproffers hatte, von dem er aber meiter nichts als Nachtigalltouren vernahm, welche jedoch biefer höchft fleißige und unermübdliche Sänger mit auferordentliher Stärke und Fülle vortrug. Zu $. 5. Einen zwifchen dem des ungarifchen und polniſchen Sproffers gleihfam inne liegenden Schlag bat ein Sproſſer Galliziens, welchen der Verfaſſer fo eben befikt. —— Waͤhrend der Mauſer und bis 4 Wochen nachher gebe man den Nachtigallen und Sproſſern lieber lauter friſche oder doch nur ein wenig abgetrocknete Ameiſeneyer, indem ſie alsdann, was wuͤnſchenswerth iſt, ſchneller abmauſern. Wer ein ſchoͤnes Singconcert in feiner Stube haben will, halte auf lauter Virtuoſen in ihrer Art, und bezahle fuͤr ſolche lieber noch einmal ſo viel als für Stuͤmper; denn ſie koſten daſſelbe Futter und die nämliche Pflege und Wartung. Wer ſich bloß auf das kleinſte Cabinet der Singvoͤgel beſchraͤnken will: halte von dergleichen Virtuoſen einen ungariſchen Sproſſer, eine große graue Grasmuͤcke, eine MWaldlerche, und zwar eine ſolche, mas fehr felten der Fall ift, welche in der Stube laut, rein und fleißig fingt, ingleihen ein Rothkehlchen. Wer meh— rere halten will, füge diefen noch eine Nachtigall, eine Sing- und Steindeoffel, einen Plattmönc und eine Feldlerche, ſowie andere nach feinem Gefchmade vorzügliche Sänger hinzu. Kann man beym Sterben feinen Verluſt leicht wieder erfegen, fo halte man von jeder Art nur einen Vogel; denn mehrere flören nicht nur einander im Gefange, fondern man hört aud) bey 512 vielen Vögeln feinen vor den andern beutlich fingen, wenigſtens ift, um dieß zu vermögen, ein befonderes Zalent erforderlich. Der Kleiderverfertiger, Here Johann Martin Schmidt in Dresden, ein langjähriger, großer Kenner theilt folgende fehr fhäsbare Erfahrungen mit: „Manche Achte Sproffer haben we— der Mufchelfleden an der Kehle, noch find fie größer, ja oft Eleiner als die Nachtigallen, und von diefen an Farbe und Geftalt kaum zu unterfcheiden, Untrüglich unterfcheidet fich der Sproffer von der Nachtigall nur dadurh, daß bey erfterem die Zragfeder unter dem Schwanze weiß und mit kleinen Xropfen, oder geflammt, bey legterer hin— gegen gelb find. Unter ven Sproffeen ift der polnifche in der Negel auf der Bruft nnd den Flügeln dunkler, der un- garifche aber grauer oder fahler und der großen grauen Srasmüde ähnlicher. Dem Schlage de3 polnifchen Sproffers ift außer dem foges nannten Zitfheuch das Dobrilud und Schubriad eigen- thuͤmlich, und er ift rauher und ftärfer als der des ungarifchen. Man füttere die Spuoffer und Nachtigallen ohne Möhren und Fleifch mit Quark, welcher weder zu brühen noch zu preffen, fondern alle 2 Tage frifch und etwas troden zu Eaufen ift, fo daß er ſich Erlimelt, und gebe ihnen die Hälfte dergleihen Quark und die Hälfte gedörrte Ameifeneyer, ohne folhe zu brühen, täglih mit 4 Mehlwürmern, in und 4 Wochen nach der Maus fer lauter frifche Ameifeneyer ohne Mehlwuͤrmer. Auf die Zeit von Michaelis big Dftern braucht man für jeden Sproffer uns gefähr eine Dresdner Metze getrodneter Ameifeneyer. * „Das Niefen der Sproffer kommt hauptfächlih von zu naffem Sutter her; man gebe ihnen daher trockenes.“ Bey ber fallenden Sucht fchneide man von einer vordern, nicht hintern Klaue (Nagel) fo viel ab, daß es biutet, und halte fie in laues Maffer, den Kopf aber tunfe man einige Mal in Ealtes Maffer ein. Daß die Sproffer und Nachtigallen, Grasmüden und andere Sänger ihren Zug zur Nachtzeit halten, fieht man beutlidy an ihrer Unruhe zu diefer Zeit im Gebauer. Ein Mann, welcher einige 20 Sabre lang Sproffer aus Ungarn und Polen geholt hatte, gab an, daß diejenigen Sproffer und Nachtigallen Sieen wären, welche einen dictern Kopf vorn mit mehr Federn auf dem Schnabel und diefen Fürzer und dicker hätten, da hingegen bey den Maͤnnchen der Schnabel fpisiger eingelegt und länz ger fey. *** * Mir zweifeln nicht, daß dieſes Futter gute Dienfte leiftet; allein es ift zumal da, wo die Ameiſencyer nicht häufig find, ein jehr theures und deßwegen dem von meinem Freunde, dem Seren Grafen angegebenen und durch mehrjährige DVerfuche bewährt erfundenen, ſehr wohlfeilen Uni— verfalfutter weit nachzuſetzen. Br. ** Gegen das Niegen der Sproffer geben ihnen Einige Mehlwürmer, eingewicfelt in eine Mirtur geftoßener Eyerfchalen, Ziegelmehl und unge— falzener Butter, ingleichen in das Saufen weißen Candiszucker und halliſche Stärfe. Gin anderer Kenner empfiehlt gegen diefe Krankheit der Lunge geſtoßenen Zucer, auf das Futter geitreut, und nod) ein Anderer täglid) 3 bis 4 Mehlwürmer in Althäufaft eingetaucht, und wenn dieß noch Nichts hilft, rohen Speck dünn und lang gefchnitten, in Pfeffer eingetunft, oder einen ausgehöhlten Mehlvurm mit Pfeffer angefüllt, und will davon gu= ten Erfolg gehabt haben. Nur würde nicht viel Pfeffer hineinzuthun und täglich bloß eine ſolche Portion zu geben feyn. *** Diefe Unterfcheidung ſcheint mir fehr begründet zu ſeyn, weil man bey vielen verwandten Wögelarten etwas Aehnliches findet. Die ift nehm- lich der Fall bey den meiſten Piepern, bey Blau= und Rothlehlchen, weißen Vachſtelzen, Baumrothfchwänzen u. dgl. Ich were auf dieſen Gegenftand 513 Man gebe ben Sproffern zuweilen eine Käferlarve aus einem Umeifenhaufen oder einen Kellerwurm. - Sn Chemniß füttern Mandye täglich Kuheuter gekocht und gerieben, Ameifeneyer und Quarf, * Das Rothkehlchen. Lath. Motacilla rubecula Linn. kroͤpfl. (Handb. ©. 147.) Wenn zwey diefer Vögel in einem Zimmer oder in zwey Ne— benzimmern hängen, pflegen fie um die Wette mit einander zu fingen, was eine Art von Echo bilder und fich fehr ſchoͤn aus— nimmt. Wohl mag dann und wann der fhwächere Vogel dem ftärkern nachgeben müffen, was ſich einmal bey mir zutrug. Dody ſcheint ihnen bey gleicher Stärke der Stimmorgane der Wettgeſang eine Kieblingsunterhaltung zu feyn, wie e8 mit jegt 2 Fahre hinter einander mein altes nun neunjähriges Roth— kehlchen bewies. Für ſich allein fingt e8 nehmlich faft nie mehr; da ich aber den Nothfehlchengefang ungemein liebe, fo Faufte ich mir vorigen Winter ein anderes und zwar einen vorzüglichen Sänger. Kaum war diefes im Zimmer, wo es fogleich fang, als das alte wahrhaft vergnügt wurde und wieder auflebte; denn ehe 3 Tage vergiengen, wetteiferten beide fo im Gefange, daß e8 eine wahre Freude war, ihnen zuzuhören, Später aber brauchte ich den Platz des jungen Rothkehlchens für einen neuen Vogel und entfernte diefes. Als es das Alte nicht mehr hörte, ſchwieg es gänzlich und ließ, ehe diefes wieder in das Zimmer gebracht worden war, Eeinen Ton von ſich hören, Sobald eg aber mit dem Gefährten wieder metteifern Eonnte, fang es wies der fo fhön und laut als vorher. Diefen Winter wiederholte ic den Verſuch und der Erfolg war derfelbe. Im Alter werden diefe Vögel oft blind, wie e8 bey dem oben erwähnten der Fall war, welches vor 2 Sahren ohne befannte Urſache ein Auge verlor. Früher fütterte ich eins 11 Jahre, welches mehrere Monate vor feinem Tode ganz blind wurde. In Salzburg fah ich mehrere Rothkehlchen mit ganz weißen Schwung: und Steuerfedern, welche nur an der äußerften Spike Etwas von der gewöhnlichen Farbe zeigten, andere, welche nur weiße Flügel hatten... Sie waren fehr huͤbſch anzufchauen, und ich Eaufte ein Paar davon; aber in der erftien Maufer befamen fie die gewöhnliche Zeichnung. Rubecula Br. (Sylvia rubeeula Sn Wien Noth- ** Beobachtung über diefe Barbenveränderung des Rothkehlchens und einer Lerche. Eine merkwuͤrdige nicht leicht erklaͤrbare Beobachtung habe ich ſchon mehrere Jahre hinter einander an einigen meiner Stu: benvögel gemadt. Es ift mir nehmlih in der Maufer nun das zweyte Mal ein Nothfehlhen faft ganz weiß geworden, Sch glaubte die Urfache diefer Erfcheinung im hohen Alter deg Vogels fuhen zu müffen, weil ich ſowohl bey der Fütterung als übrigen Behandlung diefer Thierchen die ftrengfte Ordnung und Neinlichkeit beobachte. Ich gab diefes Rothkehlchen, Brehms Rubecula pinetorum, welches noch Überdieß ein guter Sänger war, weil ic den Grund der Ausfärbung im Alter fuchte, weg, um feine Stelle durch ein junges zu erſetzen. Diefes Frühjahr *— meine Aufmerkſamkeit richten und die über denſelben gemachten Beobach— tungen bekannt machen. Ueberhaupt haben Vogelfänger und Vogelhändler oft einen ſcharfen Blick. Br. "Bon ©. ; ** Bon Dr. Richter. : Iſis 1848, Heft 7. — — — —— —⸗ 514 verſchaffte ich mir einen einjaͤhrigen Vogel dieſer Art, es war Brehms Rubecula foliorum Diefes gewoͤhnte, wie es bey jungen Voͤgeln faſt immer der Fall iſt, bald ein, fang aus⸗ gezeichnet ſchoͤn und wurde bald zahm. Zu Anfange des Sep— tembers fieng es an ſich zu mauſern; ich war ſehr begierig und ſieh da, hatte ſich das erſte an den Fluͤgeln und dem Schwanze weiß gefaͤrbt, ſo wurde dieſes faſt ganz weiß. Das erſtere, wie mein jetziges befanden ſich während der Mauſer ſehr wohl, und dieſes fieng, ſobald es ſich vermauſert hatte, wieder laut zu ſingen an. Was mag wohl die Urſache dieſer Erſcheinung ſeyn? Dieſes zu wiſſen, intereſſiet mich um ſo mehr, weil ich von meinen Bekannten, welche Voͤgel halten, nichts Aehnliches erfahren habe. Liegt es an der Nahrung? Iſt mein Futter zu gut oder zu ſchlecht? Bringt die Einſperrung dieſe Erſcheinung hervor oder ruͤhrt ſie daher, daß dieſe Rothkehlchen, weil meine Fenſter mit Blumentoͤpfen beſetzt find, etwas dunkel hängen? Ich will aus der Beantwortung dieſer Fragen den Grund der Erſcheinung aufzufinden ſuchen; ob es mir gelingen wird, bezweifle ich ſelbſt. Auf jeden Fall waͤre es gut, wenn auch Andere ihre Meinung daruͤber mittheilten. Ob meine Fuͤtterung zu gut oder zu ſchlecht ſey, beantworten meine Vögel am beſten dadurch, daß fie ſtets geſund bleiben. Zu gutes oder zu ſchlechtes Futter vertragen die Voͤgel nicht lange. Die Erfahrung lehrt, daß eine zu gute Nahrung den Thieren eher eine dunflere als eine hellere Farbe bringt, weil fie die Lebenskraft erhöht, eine dunkle Farbe aber ftets auf er böhte Lebenskraft hinweiſt. Schlecht füttere ich keins meiner Thiere aus moralifchem Grunde. An der Fütterung kann e8 alfo nicht Liegen. Daß diefe Rothkehlchen im Käfige gehalten werden, kann auch nicht die Urfache ihres Weißwerdens feyn. Andere halten fie auch in Bauern, ohne daß fie ihre Farbe verändern, und den meinigen laffe ic) noch uͤberdieß einen großen Theil deg Jahres Frey im Zimmer herumfliegen. Dunkel hängen die Käfige diefer Vögel nur kurze Zeitz denn ſchon im Februar fommen fie an die Senfter. An Neinlichkeit, friſchem Sande, Gelegenheit zum Baden u. dal. fehlt es ihnen Feinen Tag. Ich möchte dennoch die Urfache diefer Erfcheinung im Futter fuchen und zwar in zu gutem und reihlihem. Dieſes "erzeugt ein Uebermaaß von Säften und geht, anftatt auf Fettbildung im Allgemeinen zu wirken, in einer bedingten Veränderung nach den Flügeln und dem Schwanze zu und fpricht fich in der Veraͤn— derung der Federfärbung aus. Oder liegt es, wie bey den Hausthieren, z.B. den Hühnern, bloß an der Zaͤhmung, durch welche der urfprüngliche Character nad) und nach verloren geht. * Noch Etwas über das Weißwerden der Vögel. Da mein Freund Richter münfcht, daß ich auch meine An- fiht über das Weißwerden der Vögel mittheile, fo laffe ich noch Etwas darüber folgen. Daß diefe Veränderung gewöhnlich nicht in den Individuen felbft begründet ift, beweift das Vor— hergehende. Die beiden Rothkehlchen, welche der Herr Graf befaß, wurden bey ihm wieder, wie fie ohne Zweifel früher in der Freyheit gewefen waren; fie befamen die regelmäßige Zeich— nung. Ihre Ausfärbung bey dem DVogelfieller hatte offenbar in örtlichen oder Nahrungsverhältniffen ihren Grund. Diefer * Bon DB, 33 515 fiel bey meinem Freunde weg und bie gemöhnliche Farbe Eehrte zurüd. Etwas ganz Uehnliches begegnete dem Kern Grafen bey einigen Steindroffeln. Er bekam fie aus der Gegend von Trieft, und als er fie erhielt, waren fie großen Theils weiß. Sch bin feſt überzeugt, diefe Ausartung mar Folge der Zaͤh— mung; denn in der erften Maufer, welche fie ben ihm überftanden, erhielten fie ihre gewöhnliche Zeichnung wieder. Er hatte die Güte, mir den Balg eines nach der Maufer geftorbenen Männ- chens zu ſchicken. Diefer gehörte einem 1% jährigen Vogel an und zeigt wie dag weißbunte Kleid unter dem regelmäßig ges färbten untergeht; felbft Schnabel und Füße find auffallend licht gefärbt. Eine Art von Schwäche feheint mir dieſe Ausfärbung in Mei ſtets zu verrathen. Man behauptet, daß man durd) öfteres Ausziehen der Schwung und Steuerfebern das Weiß— werden derfelben bewirken koͤnne, und dieß ift mir gar nicht uns mahrfcheinlih. Sch habe, weil mir meine Vögel zu lieb find, diefen Verſuch nie angeftellt; allein einem Kreuzfchnabel, mel chem ib, um ihn bald wieder mit vollftändigem Gefieder zu haben, die abgefchnittenen Schwungfedern eines Flügeld auf ein Mal auszog, dadurch alfo den Vogel fehr ſchwaͤchte, um fo mehr, da feine Maufer erſt vor wenig Wochen vollendet war, wuchfen diefe mit weißen Spitzen wieder nah. Hätte ich fie alfo noch einmal ausgeriffen, fo ift fehr zu vermuthen, daß fich das Weiß am ihnen weiter herauf erſtreckt hätte. Se befam ein Zeihhuhn, welches ziemlich fchlechte Pflege genoß, in der Maufer mehrere zum Theil weiß gefärbte Schwungfedern, Daß diefe in Folge der Schwäche des Vogels diefe Farbe angenom= men hatten, fieht man vorzüglich an der Geftalt und Beſchaf— fenheit diefer Federn; denn fie find weder fo groß noch fo ſtark als die andern, alfo in jeder Hinficht verfrüppelt. Auch hatte ich den oben ſchon angeführten Imerggimpel, Pyrrhula minor Homeyer., welcher durch einen unglüdlichen Zufall den einen Fuß fo zerbrach, daß er krumm heilte und dem Vogel beym Gehen ganz im Wege war. Um ihm Etwas nachzuhelfen, mußte ic endlich, weil der Fuß von Neuem zerbradh, ihm die⸗ fen ganz abnehmen. Er war feit diefer Zeit, ob ich ihm gleich, um ihn wieder Eräftig zu machen, lauter Hanf gab, ſehr ſchwaͤch⸗ lich, mauferte ſich jedoch vollfommen; allein feine Schwung: und Steuerfedern find faft alle an der Wurzel weiß, fo daß der Schwanz an der hintern Hälfte weiß erſcheint. Ebenſo ſah ih in Gotha einen Kolfraben, welcher auch nicht ſonderlich abgewartet wurde, mit einigen weißen Schwungfedern. Diefe Thatfachen bemeifen unwiderſprechlich, daß eine gewiffe Schwähe das Weißwerden der Vögel im Käfige verurfacht. Und diefe mag wohl in den meiften Fällen in nicht gang ziwed= mäßiger Nahrung ihren Grund haben. In mie weit dieß bey den Rothkehlchen meines Freundes Richter der Fall iff, kann ich freilich nidye mit Gewißheit fagen; allein eine Schwäche war ed ohne Zweyfel und nach meiner Anficht ein Mangel an Zufluß von Säften, welcher diefe merkwürdige Erfcheinung her vorbrachte. Wird die Urfache gehoben, dann muß natürlich auch die Wirkung ſchwinden. Etwas ganz Anderes ift es bey ben in der Freyheit in Weiß ausgearteten Vögeln. Hier ift es eine Schwäche der Indivi— duen felbft, deren Grund noch ſchwerer als bey den in der Ge: fangenfchaft weiß werdenden anzugeben ift. Sch made auf mehrere von mit felbft beobachtete Erfcheinungen dieſer Art aufmerkfam. Früher weiß idy ein Paar Rabenkrähen, welches gemöhnlih in das Weißliche mehr oder meniger ausgenrtete 516 Zunge ausbrachte. Hier war es offenbar eine individuelle Schwäche der Eltern, oder eines derfelben, welche bey der Fortpflanzung mitwirkte und_fic in dem Meißwerden der Jungen zeigte. Dann befam ih 2 junge, fchneeweiße Rauchſchwalben, welhe unter 4 Geſchwiſtern die einzigen ausgearteten waren; ebenfo 2 Hausfhwalben, 2 ausgeflogene ganz meiße Eiftern, von denen daffelbe gefagt werden muß. Auch wurden in einem andern Dorfe 2 weißlihe Eiftern bemerkt und erlegt, welche ebenfalls die einzigen der Brut waren. Endlich befam ich einen jungen weißen Eichelheher, der allein ausgeartet war, eine weiß gewor— dene weiße Bachftelze und fmehrere weiße, oder gelblichweiße Sperlinge, welche theils einzeln, theild als Geſchwiſterpaare be= obachtet und erlegt wurden. Es ift kaum anzunehmen, daß alle die alten Vögel, welche diefe in Weiß ausgearteten Jungen zeugten, im nächften Fahre, nachdem dieß gefchehen war, ge: ftorben waren, und dennoch erfchien Fein weißer Vogel wieder unter ihren Sungen. Hier war es alfo eine vorübergehende Schwäche der Eltern, welche das weiße Gewand ber Kinder zur Folge batte. Aber merkwürdig ift der Umftand, daß ein Vogel, je mehr er bomefticiert, defto mehr in Weiß ausartet. Deßwe— gen ift unter allen zahmen Vögeln der Kanarienvogel derjenige, welher am Meiften in Weißlich oder Gelblichweiß oder Gelb ausgeartet ift, und zwar fo fehr, daß man gar Feinen in unferm Baterlande mehr findet, melcher die Zeichnung der wilden voll ftändig zeigte. Der Grund bavon ift leicht einzufehen: dadurch, daß der Kanarienvogel im Zimmer gezogen wird, ift er fo ver— weichliht, daß die Farbe der Schwäche ben ihm zur herefchenden geworden iſt. Die Haushühner und Pfauen leben mehr im Freyen und deßwegen find die meißen unter ihnen zwar nicht felten, aber man findet noch Hähne und Kennen, welche den wilden in der Zeichnung täufchend äbnlich find, ja bey den Pfauen ift dieß die gewöhnliche Zeichnung. Die Perlhühner find noch nicht fehr lange gezahmt und deßwegen noch fo wenig verweichlicht, daß man fehr felten ganz weiße unter ihnen an— trifft. Etwas Uehnliches zeigen die Zruthühner. Die Enten und Gänfe find lange gezähmt und großen Theils gemöthigt, eine von ihrer natürlichen verfchiedene Lebensart zu führen; deß— wegen gibt e8 unter ihnen viele in Weiß ausgeartete und unter den letztern wenige, unter ben erftern gar feine, den wilden völlig gleich gefärbte. Denn wenn man aud glaubt, ein zah— mer Entrich gleihe dem wilden völlig in der Zeichnung, fo wird eine genaue Vergleihung bald zeigen, daß dieß nicht der Fall ift, am menigften am Kropfe; denn noch habe idy nicht einen einzigen gefehen, welcher hier fo fhön und fo weit herab roth- braun gefärbt gemefen wäre als die wilden. Die Tauben find unter allen Hausvögeln die freyeften; denn fie fliegen von ihren Schlägen aus wie aus den Selfenhöhlen im freyen Zuftande, und defwegen gibt es unter ihnen fehr viele, melde den noch jest wild lebenden im der Zeichnung ganz ähnlich find, ja wenig ganz weiße. Selbft die Lachtauben haben troß ihrer Fortpflan- jung im Zimmer ihre urfprüngliche Zeichnung behalten, fo daß bey ihnen die Ausartung in Weiß zu einer großen Seltenheit gehört. — Diefe bier angeführten Gefege paffen fogar auf die wilden Voͤgel. Schwalben und Sperlinge leben dem Menfhen am Nächften und defwegen findet man unter ihnen die meiften weiß gefärbten. Die Feldfperlinge wohnen weiter entfernt von ben Menfhen als die Hausfperlinge; darum kommen gewiß 20 weiße oder weiflichgelbe Hausfperlinge auf- einen fo gefärbten Feldfperling. Die Segler niften zwar in den Gebäuden, aber 517 am liebften in den Thürmen und machen ſich mit den Menfchen wenig zu fchaffen. Darum fieht man auch Feine weiße unter ihnen. Die Elftern wohnen unter den Krähenvögeln dem Menfhen am nähften, darum haben fie die meiften in Weiß ausgearteten unter fih. Die Rabenkraͤhen leben dem Menfchen näher als die Saatkrähen und haben audy mehr weißlich ge= färbte Junge als diefe. Der hohe Norden bewirkt eine ähn: liche Erfcheinung, aber aus ganz andern Gründen, beren An- gabe nicht hierher gehört. Daß das Meißwerden in einer Art von Schwäche feinen Grund hat, habe ich ſchon in diefen Blättern „gezeigt. Sch babe nehmlich bemerkt, daß es unter den zahmen Gänfen da die meiften weißen gibt, wo fie am mwenigften Waſſer haben, alfo von ihrem Element entfernt weniger Fräftig find als ander: mwärts. Eine Beobachtung aber bey den zahmen Kaninchen be= weift dieß umtiderfprehlih. Meine Söhne hat'en zahme Ka= ninhen in einem Schweinskofen. So lange fie in diefem ein= gefperrt waren, warfen fie lauter weiße Jungen obgleich keins der Eltern weiß war. Späterhin arbeiteten fie fih durd und liefen frey herum. est warfen fie lauter graue Junge. Aus dieſen leßtern Beyſpielen geht unwiderſprechlich hervor, daß die Ausartung in Weiß Folge einer gewiffen Berweihlihung oder Schwäche ift. Allein merkwürdig ift der Umftand, daß ein in der Freyheit in Weiß ausgearteter Vogel diefe Farbe zeitlebens behält. Auch die Gefangenfhaft hat bey ihnen auf die Veränderung des Gefieders Eeinen Einfluß. Wer alfo unter feinen Stubenvögeln gern in Weiß ausgeartete hat, muß fich folhe anfchaffen, welche in der Freyheit weiß geweſen find. Diefe bleiben ſtets unverändert. Mein Freund Richter batte in feinem Gefellfchaftskäfige mehrere Jahre einen weißen Sperling, fpäter 3 weiße Rauchſchwalben; alle ftarben nad) meh: teren Sahren in ihrem fchneeweißen Gefieder und find heute nod) in meiner Sammlung zu fehen. Forhandlinger ved de Skandinaviske Naturforskeres fjerde Möde, i Christiania den 11— 18. Juli 1844. Christiania 1847. ©r, 8, 434 ©, und 2 Taf, (Verhandlungen bei der vierten Zufammenkunft der ſkandinavi⸗ fen Naturforfcher, in Chriftiania, vom 11-18 Juli 1844. ©. 1—9. Einleitendes. Schon bei der Verfammlung in Stockholm im Fahre 1842. waren für die gegenwärtige Prof. Hanfteen zum erften, Prof. Holft zum zweiten Mortführer und Prof. Boed zum Secretär gewählt worden. Die Anzahl der von ©. 2—5 namentlich aufgeführten Mitglieder betrug aus Dänemark 39, aus Schweden 33, aus den verfchiedenen ande- ren ändern 5, aus Norwegen 99. — Sn der vorbereitenden Zufammen£unft am 11. Juli wurden zum dänifchen Generalfec- retär der Oberarzt Manfa und zum fehwedifchen Prof. Re— tzius erwählt, ferner die Anzahl der allgemeinen Zufammen- Fünfte auf 3 befchränft. 1. ©. 109— 115. Allgemeine Verfammlungen, ©. 9— 15. Prof. Hanfteen, Eröffnungsrede, ©. 15— 33. Conferenzrath Örfted, Ueber das Auffaffen der Natur durch das Denken und durd die Einbildungskraft, 1 518 ©. 33 —51. Prof. U. Resius, über die Form bes Bein: gerüftes des Kopfes bei verfchiedenen Völkern. ine fehr werth: volle Abhandlung, welche aber zu groß ift, um bier ganz über- fest gegeben werden zu koͤnnen, und zu einem Auszuge ſich nicht eignet, ©. 535 — 67. Prof. Forchhammer, Ueber den allgemeinen Einfluß, welhen die Wafferpflanzen, namentlich die Zangarten, auf die Bildung der Erdoberfläche haben. ©. 68— 70. Freih. Leop. v. Buch, Bemerkungen über den Nugen naturwiffenfchaftlicher Sammlungen im allgemeinen und über die Vortrefflihkeit der mineralogifhen Sammlungen bey der Univerfität in Chriftiania insbefondere. S. 70— 77. Dr. C. U. Sonden, Einige Worte über die Nothwendigkeit, die Pflege der Geifteseranken in den fEandina- vifhen Reichen zu verbeffern. S.78— 92. Prof. Efhricht, Ueber die Bedeutung de Formverſchiedenheit der Hirnfchale und des ganzen Kopfes. ©. 93 — 109, Prof. Nilsfon,-Beitrag zur Kennntnig vom Daſeyn und von der Thätigkeit des Menfhen in Skandinavien waͤhrend der vorhiftorifchen Zeit. Man hat verfucht, die allmähliche Ausbildung des Menfchen: gefchlehts und feiner einzelnen Stämme al3 einen Gegenftand naturwiffenfchafflicher Fotſchung zu betrachten; man hat anneh- men zu fönnen und zu müffen geglaubt, daß es für das ganze Gefhleht und für eine jede Verzweigung deffelben Zeitperioden gegeben habe, welche weit vor der Gefchichte liegen, und von benen dieſe ung daher Feine fichere Aufklärung gewähren Eönnen. Die Geſchichte gründet ſich auf 'gefchriebene Urkunden; diefe aber fegen eine fhon weit vorgefchrittene Bildung voraus. Auf den unteren Stufen der Gultur fichend fchreibt der Menfch Eeine Sahrbücher; geräufchlofe und alltägliche Begebenheiten werben bald vergeffen, von den größeren Ereigniffen, blutigen Siegen, verheerenden Kriegen oder vermwüftenden Naturummälzungen wird ben Kindern und Kindesfindern erzählt, und diefe tragen ihres Theils die Berichte wiederum ihren Abkommlingen vor. Auf diefe Weiſe entfteht die Tradition, die Sage, die Morgenröthe der Gefchichte in jedem Lande. Die vorhiftorifhen Zeitperioden für das Menfchengefhleht und feine verfchiedenen Stämme koͤnnen fonac nicht aus ber Gefhichte entnommen werden; eben fo wenig Eann irgend ein anderer Theil des menfchlihen Wiffens, als die vergleichenden Forfhungen, zu denen auch die vergleichende Sprachforfchung gehört, ung einen fihern Beſcheid über fie geben. Man hat geglaubt, daß es zunächft die Sache der Naturwiffenfchaften fei, diefe Verhältniffe zu unterfuchen und zu ermitteln, und zwar eben aus dem Grunde, meil der Menfch während jener Zeits perioden dem Naturzuftande am nächfte ftehen und gerade deß— halb auch überall auf der Erde fi) am meiften ähnlich fei. Die vergleichende Methode, bey jeder Naturforfhung angewandt, ift demnady auch bey der Unterfuchung der vorhiftorifchen Zeit= perioden des Menfchengefchlechts anwendbar. Wo die in der Vorzeit dahingegangenen Generationen uns ihren Nachlaß in, der Erde aufbewahrt haben, da Eann diefer, verglichen mit jegt an anderer Stelle vorhandenen gleichgeftalteten Waffen und Werkzeugen und Geräthfchaften uns eine fichere Kunde von der Lebensweife und dem Culturgrade des Stammes, welcher fie benugte, verfchaffen, und Skelette, befonders Schädel, aus vorzeitlihen Grüften durch Vergleichung mit denen noch leben- der Volksſtaͤmme, ung Nachricht geben von dem Stimme , dein 519 . fie angehörten *). Dazu kann auch bie vergleichende Sprach forfchung, behutfam angewandt, nad) ihrem Maße beitragen. Die vergleichende Forfhung, die Naturforfhung, geht fol- hergeftalt mit ihren Unterfuchungen Über das Menfchengefchlecht viel weiter zuruͤck, als die Geſchichte. Gleichwohl muß idy daran erinnern, was ich bereits an einer andern Stelle zu Tage ges fegt habe, daß die Entſtehung und das erfte Auftreten des Menichengefchlechts niemals Gegenftand naturgefhichtlicher Un: terfuchung werden Eönne. Diefe kann erft da beginnen, wo das Menfchengefchlecht fi [hon Uber die Erde verbreitet und in ver— fchiedene Stämme getheilt findet. Aber merkwürdig ift die That— fache, daß, fo weit unfere Kenntniffe bisher ſich in diefer Hin— ſicht erſtrecken, das Verhalten Statt findet, daß der Forſcher, nach welchem Lande er auch ſeine Blicke wenden mag, entweder ungebildete Staͤmme, oder Ueberbleibſel von ſolchen, welche auf der niedrigſten Stufe der Bildung geſtanden haben, antrifft. Noch ein anderes, eben fo merkwuͤrdiges Verhalten findet Statt, auf welches ich auch fhon einmal früher mich beehrt habe, die Aufmerkfamkeit der Gefellfhaft zu richten, daß nehmlich jene Ueberbleibfel aus dem unterften Stadium der Bildung ſich überall auf der Erde, wo Menfhen gelebt haben, völlig gleich find und fomit andeuten, daß alle Stimme von demfelben niedrigften Gulturgrade ausgegangen find und, fo zu fügen, inftinctartig ihre Werkzeuge und Waffen, um fi ihre Nahrung durd) Fiſch— fang und Jagd zu verfchaffen, geformt haben. sh, beſitze oder ſah menigftens ganz gleiche Werkzeuge, Menfchenftämmen an— gehörig von diefem niedern Culturgrade, aus ben weitgetrennte— ften Ländern der Erde, aus Skandinavien und Tierra del Fuego, aus Mejico und Japan, aus Penfilvanien und Nufland, Ich habe die Ehre gehabt, in der Verfammlung zu Stodholm einen Theil diefer Werkzeuge vorzuzeigen und an den Zag zu legen, woran ich jet erinnert habe, daß der Menfch auf feiner unters ften Bildungsftufe ftehend, fih überall Werkzeuge von derfelben Art und Form aus Stein, Knochen, Muſchelſchalen, Holz oder andern harten und brauchbaren Materien gefchaffen habe. In einigen Ländern werden diefe Geräthfchaften noch jetzt gebraucht; in den meiften findet man fie bloß in der Erde aus einer fo weit gelegenen Zeit, daß Feine Erinnerung bis zu ihr binan= reicht. Allmaͤhlich haben entweder diefelben Stämme den Ges brauch gefchmolzener oder gefchmiedeter Metalle Eennen gelernt, oder es find auch andere Stämme eingewandert und haben aus anderen Gegenden den Gebraudy der Metalle und mit dieſem eine höhere Gultur eingeführt. Das Iestere ift offenbar der Fall hier in Skandinavien gewefen. Wir fönnen hier zu Lande deutlich drei ſcharf begränzte Bildungsperioden unterfcheiden. Sn der erften benußten die hiefigen Landesbewohner nur aus Stein, Knochen ufw., nie aus Metall verfertigte Werkzeuge und Waffen (bier wurden einige fteinerne Geräthfchaften aus orwegen, und dem Alterthumermufeum in Chriſtiania zuge: en vorgezeigt); in der zweiten henusten fie Werkzeuge und Waffen aus Metall, aber nicht aus Eifen, fondern nur aus Erz (hier wurden erzene Waffen aus Norwegen vorgezeigt) ; in der dritten Waffen und Merkzeuge aus Eifen. Mie viele Volksftämme hier in Skandinavien auf dem nieds tigen Gulturgrade geftanden haben, um Werkzeuge und Waffen nur aus Stein zu benugen, wiſſen wir zwar noch nicht beftimmt, *) Bol. dag von mir über diefen Oegenftand Gefagte in den För- handl. ved de skand. Naturf, 3dje möte, p. 131 — 132, Iſis, 1845,, ©, 404 ff.); Studier och Kritiker, 1844., N. 19 ff. 520 7 fo viel miffen wir aber, daß ber Polarflamm , welcher jegt nach den nördlichen Zheilen der Halbinfel verdrängt lebt, ehemals in weit füdlicheren Gegenden, als jet, gewohnt und dort fteinerne Geräthſchaften gebraucht hat. Wie lange dieſe niedrigite Bil- dungsperiode in Sfandinavien gedauert hat, Eönnen wir nicht ausmitteln, aud nicht genau beftimmen, feit wie vielen Jah— ven fie hier aufgehört habe; daß fie aber in die graueſte Wors zeit zurüdigehe, Eönnen wir daraus fließen, daß unfere Ge fhichte gar nichts und kaum unfern Alteften vorweltlihen Sagen irgend etwas Zuverläffiges von ihr zu melden haben; und daß diefer Zuftand der Wildheit eine fehr lange Zeit hindurch ge— dauert habe, Eönnen wir aus der Befchaffenheit der Steinwerk⸗ zeuge ſowohl (vgl. Ur-Invanare, I., 1., p. 72.), als aus deren großen Menge und gleichen Art, wenigftens in den füblichen Theilen von Skandinavien, fchließen. Aus Gründen, welche hier aus einander zu fesen die Zeit nicht geftattet, habe ich fhließen zu Eönnen geglaubt, daß das Aufhören diefes Stabdi- ums, mwenigftens im füdlichen Skandinavien, unferer Zeit nicht näher liegen £önne, als etwa 3000 Sahre; — vielleicht tritt e3 von ihr weit weiter zurüd. . Zunächft nach diefer Periode find, zu verfchiedenen Zeiten und aus verfchiedenen Gegenden her zwei Berfchiedene Arten der Bildung in Skandinavien aufgetreten, die eine von Weſten, die andere vermuthlich weit fpäter, von Dften*) her. Das legtere, merkwürdige Verhalten ift, fo viel ich weiß, zuerft an den Tag gelegt und gründlich bemwiefen morden von Hrn. Prof. Rudolf Keyſer hierſelbſt, in deſſen vortrefflichen. Ab— handlung Om Nordmaendenes Herkomft og Folke- Slägt- skab [Ueber Herkunft und Volksverwandtfchaft der Normänner], in welcher der gelehrte Sprachforfcher auch in der Hauptfache zu demſelben Nefultate gelangt ift, zu welchem mich ein ganz anderer Weg geführt hat. Die Ältere diefer zwei Bildungsperioden, welche fchließlih ‚vor der juͤngern verſchwand, hat alfo bey ung in der Erde Geräth- fhaften und Waffen von Erz hinterlaffen. Diefe Waffen und Geräthfhaften und Schmudfadhen find nicht allein dem Stoffe, fondern auch der Form und vor Allem den auf ihnen gezeich- neten Verzierungen nach von den der dritten Periode angehören= den, felbft wenn diefe Schmudfachen aus Erz find, fo ver: ſchieden, daß fie mit ihnen nicht gut vermwechfelt werden Eönnen. As Beifpiel vom Ausfehen der erzenen Schmudiachen im Ei: fenzeitalter Eann „Urda”, IL, PL. 16, Fig. 1., ©. 372. dienen. Man fann deffen Zierrachen nie mit denen des Erzzeit- alter8 verwechfeln. Auf dies merkwürdige Verhalten hat, fo viel ich weiß, Einer der ausgezeichnetften Althumsforſcher Dä: nemarks, Hr. Juſtizrath Thomfen in Kopenhagen, zuerſt aufmerffam gemacht. Ein oder der andere Antiquar hegt noch heut zu Zage bie Meinung, daß es ein und berfelbe Volksſtamm hiefigen Landes gewefen fei, welcher fich zuerft ſteinerner Geräthfchaften bedient und fpäterhin fi, bey feigender Bildung, Waffen aus Erz gefhaffen habe, Wer Gelegenheit gebabt hat, die vorwelt— lien Ganggrüfte oder die f. g. Halbfreuzgräber, in denen Merkzeuge von Stein und Pusfachen aus Bernftein verwahrt werden, mit den Steinfiften oder Steinrahmen zu vergleichen, in denen die Kupferwaffen liegen, Fann jedod) Eeineswegs diefer *) Don Süden. (Spätere Bemerkung.) Vgl. Nilssons Inträdestal i Witterh., Hist. och Antiqgr. Akademi i Stockholm den 17. Dec. 1844. 521 Meinung beipflichten, eben fo wenig wie der, welcher bie Schaͤ— del, die bey den Steingeräthfchaften angetroffen werben, mit denen, melde bey den Erzwaffen liegen, verglichen hat. Die Steingeräthfchaften und die Erzwaffen haben offenbar verſchie— denen Stämmen angehört. Sch fagte, die Erzwaffen fenen von Weſten her in's Land gekommen. Es ift befannt, daß man fie hauptfählid nur in den füdlihen und weſtlichen Gegenden unferer fEandinavifchen Halbinfel antrifft. In Schweden ift dies meiftens in Schonen, Halland, Bohuslän der Fallz Hier in Norwegen kommen fie nicht zahlreich, aber doch, wie es mie feheint, auch nicht gerade feiten vor, und fo auch in unferen Küftengegenden. In dem ſchönen und reichen, vom Prof. Keyfer angelegten und ‚ges ordneten Altertbums= Mufeum der Univerfität hier in Chriſtiania werben verfchiedene Erzfachen aus Norwegen aufbewahrt. Und in einem Briefe, welchen icy vor zwei Tagen von dem ausge: zeichneten Alterthumsforfcher, dem Stiftsamtmanne Chriftie in Bergen erhielt, wurden mir folgende intereffante Mittheiluns gen gemacht: „Es wird vielleicht nicht ohne Intereffe für Sie feyn, zu erfahren; daß in unferen Grabhügeln faſt jährlich Erz— ſachen gefunden werden, und zwar nicht bloß Pusfachen , ſon— dern auh Waffen” ı.. — „Das Mufeum hat neulih ein großes, ſchoͤnes, zmweifchneidiges Schwert erhalten” uf. Sor nach kommen fie auch auf der Meftküfte von Norwegen und folglich längs der Meftküfte von Skandinavien, wenigſtens weit nah Norden hinauf, vor. Diefelben Erzwaffen trifft man in noch größerer Menge in Dänemark, England, Schottland, Ir— land, Frankreich, Stalien, Spanien ufw. an. Und, was in hohem Grade unfere Aufmerffamkeit verdient, ift, dab Homer in der Odyſſee eben dergleichen Eupferner Waffen, als während der ältern Bildungsperiode der Griechen im Kriege mit Troia anges wandte, — fpisiger Eupferner Schwerder, Eupferner Lanzen ꝛtc. Erwähnung thut. Sa! aus mehreren fichern Quellen weiß ich, daß man in der Erde alte Kupferwaffen aus der griechifchen Vorzeit, verfchönert durch diefelben Zierrathen, wie die bey ung in der Erde zu findenden, angetroffen bat. Im Mufeum des Louvre habe ih in Stalien ausgegrabene £upferne Waffen und Putzſachen gefehen, die den unftigen fo aͤhnlich waren, als waͤ— ten fie mit ihnen aus denfelben Schmelzformen hervorgegangen. Herodot berichtet über‘ Kupferwaffen derfelben Art bey den Maffageten, und in mehreren Büchern des alten Teſtaments gefchieht Eupferner Waffen, als von den Philiftern, einem phoͤ— nicifhen Stamme, mit denen die Juden, als fie Kanaan eins nahmen, blutige Kriege führten, gebraucht, Erwähnung. Noch 480 Sabre nach diefen Ereigniffen waren die Phönicier Meifter der Suden in der Kunft, in Kupfer zu arbeiten, und Salomo ließ Künftler von Tyrus kommen, um die erzenen Verzierungen im Zempel zu Serufalem zu verfertigen. Nach dem, was wir über die Aehnlichkeit der Erzwaffen und beren Verzierungen in vielen verfchiedenen ändern angeführt haben, hat man guten Grund, weniaftens zum Anfange zu vermuthen, daß diefe Waffen und die Bildung, von welcher fie Zeugniß ablegen, ſich von ein und derfelben Stelle aus, von irgend einer Küfte des Mittelmeers, Über. das füdliche und weft: lihe Europa verbreitet haben und von da aus allmählich bis zu unferm Norden ber gelangt feyen. Man hat Urfache zu ver: mutben, daß fie fih von einem in technifcher und. commercieller Hinfiht am höchften in der Vorzeit ftehenden Volke — den Phönictern —aus verbreitet haben, ohne daß wir jedoch def: halb berechtigt wären, e3 feyen die Phönicier hier jemals wohn: Iſis 1848, Heft 7. 522 haft gewefen, ja felbft, es hätten diefelben auch nur unfere Küften befucht. Denn die Fabricate eines handeltreibenden Vol— es Eönnen durch Handel und Zaufh unter zwifchenliegenden Völkern leiht zu Stämmen gelangen, welche niemals von demjenigen befucht worden find, von welchem die Fabricate zuerft ausgiengen. Der Engländer Hearne erwähnt etwas dgl., bes treffend daͤniſche Kabricate, welche von Kopenhagen nach Grön- land gebracht worden und die er weit im Innern des nördlichen Amerikas angetroffen habe. Aus den hier dargelegten Datis will ich deßhalb weder ſchlie— fen, noch e8 läugnen, daß die Phönicier die Küften von Scan— dinavien befucht haben; nur das will ich bemerken, daß die Schädel, welhe man meiftens neben Erzwaffen bey uns an— teifft, Eeime phönicifche find, — fo weit ich bis jest phönicifche Schädel Eenne. Dennoh wollen wie weiterhin fehen, ob wir nicht andere Veranlaffungen zu der Annahme haben, daß bie Phönicier ihre Handelszuͤge und vielleicht ihre Colonien bis nad) den Küften des Sundes und der Mordfee ausgedehnt haben. KRüdfichtlich der dritten feandinavifchen Bildungsperiode, welche mit den Eifenwaffen eintrat und noch jest fortdauert, will ich bloß daran erinnern, daß diefe aus der heidnifchen Zeit am zahl« veichften in Norwegen und dem obern Schweden vorkommen, Das Alterthumsmuſeum in Chriftiania befigt herrlihe Samm- lungen von denfelben. Diefe vorweltlihen Waffen aus Eifen koͤnnen wir wohl bis zum 7ten oder 6ften Jahrhunderte zuruͤck bey ung verfolgen, und man findet fie in der Erde auch in den Ländern öftlih an der Dftfee. Was ich hier Eurz angeführt, habe ich nur erwähnt, um an das hohe Alter unfers fcandinavifchen Nordens als MWohnftätte für Menfchen und Feld für deren Thätigkeit zu erinnern. Ich habe dieß etwas ausführlicher, als es hier geſchehen Eonnte, in meinem Verfuche „Om skandinaviska Nordens Ur-Invanare* [Ueber die Ureinwohner des fc. Nordens] darzulegen gefucht. Mir wollen nun verfuchen, einen andern Weg zu betreten und zu fehen, ob diefer uns nicht zu demſelben Refultate — dem hohen Alter unfers Nordens, als Mohnfis von Menſchen und ihrer Thätigkeit — führen werde, Wir wollen verfuchen, für diefe Art der Forfhung eines der merfwürdigften der vielen merkwürdigen Phänomene zu benugen, melde die Geologie Scandinavieng darzubieten bat, nehmlich die allmähliche Erhe— hebung der feandinavifchen Küfte über das Niveau des Meeres. Dies Phänomen ift jest fo allgemein befannt und anerkannt, daß ich mir bloß erlaube, in größter Kürze an baffelbe zu erinnern. Lange fhon hatten Fifher und andere Küftenbewohner an der Dftfee bemerkt, daß Scheeren und Klippen, welche fi in ihrer Jugend kaum über der Wafferfläche gezeigt hatten, in ihrem weiter vorgefchrittenen Alter hoch über derfelben ftanden. Man fchrieb dieß damals einem allmählihen Sinken des Meeres, nicht einem Steigen des Landes zu, und es entftand dadurch der fa möfe Streit über die Wafferverminderung in der Oſt— fee, welcher vor etwa hundert Jahren mit vieler Hige von beiden Parteien geführt wurde. Diefer Meinungsftreit jedoch, fo ungereimt er auch an fich felbjt war, hatte den Nutzen, daß verſchiedene Waſſermerkzeichen an der Oſtſeekuͤſte eingehauen oder ſonſt beſtimmt wurden. Sm Sabre 1807. machte Hr. Bar, Leop. v. Buch eine geologifche Neife längs der norwegifhen Küfte von Drontheim bis zum Nordcap, von da durch Lappland nach der Oſtſee und längs deren öftlihen Küfte zurüd. In Folge auf der Reiſe 33 923 angeftelltee Beobachtungen ſprach Bud zuerft die Wahrheit aus, daß nicht dag Meer es fey, welches finke, fondern das Land, welches ſteige. Um das Jahr 1820. ließ die Academie der Wiffenfbaften in Stockholm dur ihre Mitglieder Brunkrona und Hältfteöm die oben erwähnten Wafferftandszeichen an einer langen Strede der Oſtſee unterfucen, woraus das Re⸗ ſultat hervogieng, daß das Land ſich in gleich langer Zeit weit mehr in den noͤrdlicheren, als den ſuͤdlicheren Gegenden derſelben Kuͤſte gehoben habe, und ſeitdem iſt es durch Beobachtungen dargethan worden, daß die ſuͤdlichſte Spitze der Halbinſel ſich waͤhrend der letzten Jahrhunderte nicht bloß nicht gehoben, ſon⸗ dern im Gegentheile geſenkt habe und daß ſomit, im Allgemei⸗ nen: geredet, eine Schaukel-Bewegung* fkattfinde. Auf der weftlichen Küfte von Scandinavien war Die Erhe⸗ bung des Landes ebenfalls an verſchiedenen Stellen bis ‚gegen das Mordeap hinauf wahrgenommen worden, und ich, erinnere mich noch, daß, als ich 1816. die norwegifhe Küfte von Dront- heim bis Bedo bereifte, ih durch Buchs „Meife dur Norwe⸗ gen,“ welche ich ſtets zur Hand hatte, aufmerkſam auf Con⸗— chylienbaͤnke gemacht ward, die aus denfelben Mufcheln und Schneden beftehen, melde noch jest im Meere an unfern Kürten leben, und welche Bänke mehrere Faden über dem Meeres: niveau gelagert fanden. Im Folge derfelben Anleitung fah id) folhe auf der Lurd, der Bodoͤ und mehreren Stellen, auch in verfchiedenen Küftengegenden, in denen ein Erdſchreiten * bie Schichten bloß gelegt. hat. Mährend einer vom Hrn. Bar. Berzelius und dem Htn. Prof. Brongniart 1824. vorgenommenen, Neife wurde es dargethan, daß die Conchylienbaͤnke in horizontalen Schichten gelagert find und ſich neben ihnen an der verticalen Granitwand feftgewachfene Lepaden und Korallen finden. Durch diefe Ber obachtung war es fonady erwiefen, daß die genannten Conchylien- baͤnke nicht durch Stürme oder andere noch gewaltfamere Ka: taftrophen dahin, mo fie legt; liegen, aufgemworfen find, fondern daß fie fih in aller Ruhe in horizontalen Lagen unter ber Meeresfläche gebildet und fich über diefe, nebft den Bergen, nachher: allmaͤhlich emporgehoben haben. An den Seiten des Bohuͤsberges ficht man, bis zw mehreren hundert Zuß über ber Meeresflähe, den alten Stand mit feinen tundabgefchliffenen Kieſeln in horizontalen Haufen (Schichten) liegen und auf ihnen bisweilen noch feftfigende Balanen, welche jedoch bey der euften Berührung abfallen, welches Alles zeige, daß fie ſich ahme eine Kataftrophe und in der größten Nuhe, wie auch ſehr langfam, aus den Mogen zu ber jekigen Höhe emporgehoben haben. Diefeibe Erſcheinung auf ſenkrechten Bergwaͤnden weit über der Meeresfliche feftgewachfener Cirripedien und Korallen habe ich om mehreren Stellen zu feben Gelegenheit gehabt, und während der. hiefigen VBerfammlung hat Norwegens ausgezeichneter Geo» (09, Hr. Prof. Keil hau, uns eim befonders ſchoͤnes Phaͤno⸗ men dicht hier bey der Stadt gezeigt, Serpula triquetra nehm: * Sm Originale Baskul-rörelse. Baskul ift das franzöftfche Bas= cule, eine Schaufel (ete.) , ein ftangenförmiger Körper, etwa an einem Brummen, um den Eimer hinabzufenfen und heraufzuziehen, — der fich an einem Ende hebt, wenn er am andern gefenft wird. D. Meberf. ** Grdfchreiten (Jordskred) nennen die Schweden bie, in ihrem Norden nicht feltene Exfcheinung, wenn durch die ungeheure Stoßfraft von Lawinen ein Stud Land aus feiner Lage gefehoben wird und folcherweife vorwärts gleitet oder fchreitet, wovon u. a, die älteren Verhandlun— gen der Stodholmer Academie Beyſpiele mittheilen, Sch verbanfe diefe Erklaͤrung vem Hm. Dr. Dahlbom. D. Meberf. 524 ih, in Menge feftfigend an einer Klippe beynahe 170° hoch über dem Niveau des Meeres. Nachdem es duch dgl. Thatfachen vollig Elar zw Tage ges legt worden. ift, daß die Condyylienbänfe fih in Ruhe unter der Meeresfläche gebildet, haben fie ohne Zweifel ein großes Intereffe für die Geologie fowohl, als für die ältefte Geſchichte des Menfchengefchlehts in Scandinavien, erhalten. Von einer diefer Bänke, ihrer Höhe Über der Meeresfläche und ihrem merkwürdigen Innhalte werde ich mir die Freiheit nehmen, hier in der Kürze zu reden. Man hat nehmlich in den legten Jah— ven an 3 bis 4 Stellen im Bohuslän in jeßt hoch über der Meeresfläche liegenden Conchylienbaͤnken Menfchengerippe gefun= den, deren Lage fowohl, wie die der Conchylienſchichten über ihnen, zeigen, daß die Menfchen dort nicht begraben worden, fondern zu der Zeit, als die Bänke noh unter der Meeres— fläche ftanden, verunglüdt und umgefommen find. Zwey Men— fchengerippe wurden im vergangenen Jahre beym Griesausgra— ben in einer Conchylienbank auf Stängenäs in Bohuslän ges funden. Zuerſt wurden nur die Schädel aufgenommen. in gegenmwärtiges Mitglied der Gefellfchaft?, Hr. Predigeradjunct Holmberg, welcher nach erhaltener Nachricht darüber fich zu der Stelle hin begab und das Uebriggebliebene von diefen Ske— fetten ausgraben ließ, bezeugt, daß fie etwa 3° tief unter der Dberfläche der Bank und die Schalenbane in ganz unverfehrter horizontaler Schicht über ihnen, gelegen haben. Da das aus meinen Unterfuchungen hervorgegangene Reſultat ganz und gar auf der Nichtigkeit der erwähnten Wahrnehmung beruht, daß die Conchylienbank unverfehrt über den Skeletten lag, fo wünfche ich die Aufmerkfamfeit der Gefellfchaft darauf zu richten. (Hier wurde eine - Zeichnung von der Page der Sfelette vorgezeigt.) Die SEfelette lagen: mit den Köpfen eine Elle weit von einander und mit den Körpern nach umgleichen Richtungen in D. ©. O. und W, ©, W., fo daß fie mit einander einen jtumpfen Wins kel bildeten. Die beiden Köpfe lagen in derfelben Ebene; aber ! die Beine des einen Gerippes lagen etwa 2° höher, als der. Kopf. Bey dem einen waren die Beine mehr ausgefperrt, und der eine Arm lag über dem Korper, der andere war ausgeftreckt. * Sch befuchte mit Hrn. Holmberg zufammen, auf der Her: veife, die Stelle und kann es bezeugen, daß über der horizonta— len Aushöblung, aus welcher man die untern Ertvemitäten des einen Gerippes berausgegraben hatte, Das Schnedenlager unge: ftört mit den Muſchelſchalen in horizontaler Richtung und das Ganze in horizontaler Schichtung lag, fo daß in demfelben feine Verruͤckung bemerkt ward und nicht das; Geringfte von Damme erde eingemengt war, welches ohne Zweifel der Fall fenn würde, wenn die Leiche dort von. oben. her eingegraben worden wäre. Set liegt die, Conchylienbank von einer: 4— 6" mächtigen Schicht von Dammerde bededt. Ich werde von der Höhe der in Nede ftehenden Conchylienbank über der Meeresflaͤche und dem Zeitraume, welcher höchft wahrfcheinlich während ihrer Er— bebung auf diefe Höhe verftrichen iſt, fprechen, wann ich erſt einiger anderen Erhebungen Erwähnung gethan haben werde, für welche wir mit ziemlicher Sicherheit die Zeiträume: beftim- men fünnen. Sch will mit wenigen Worten daran erinnern, daß man im den legtern Jahren junebene und unregelmäfige Hebungen im * Sn Sfeberwall (Duilles Härad, Bottna = Kirchfpiel) fand man vor 10 Sahren in einer Conchylienbank ein Menfthengerippe in faft auftechter, etwas hintenüber geneigter Stellung, 525 8 Bohuslän wahrzunehmen geglaubt hat,‘ fo daß ſich Stellen, welche einander ganz nahe liegen, ungleich erhöht hätten. Diefe Erhebungen möchten aber doch wohl bey weitem nicht fo bes deutend ſeyn, als man geglaubt hat. Hohmberg, welcer unfern von den Stellen, wohnt, wo jene beobachtet worden find, wird bey einer andern Gelegenheit ausführlicher daruͤber fprechen. Die Landerhebungen, deren ich hier erwähnen werde, halte ih für vegelmäßige und homogen auf eine lange Strecke des Landes’ einwirfende, 1) Bey Gunneby auf der Inſel Zjorn (in Bohuslän, ungefaͤhr 580) fand ich im vergangenen Herbſte eine Neihe ı platter Samiliengrabhügel nahe dem Strande des Hakefjord. Beym Graben in der Mitte von einigen derfelben fand ſich eine Zhonurne mit verbrannten Knodyen und Spuren von vers toftetem Eiſen. Diefe Grabhügel find demnach heidniſche, gez hören aber ohne Zweifel der lektern Zeit des Heidenthums an, doch wohl nicht der allerlegten, in welcher die Sitte der Leichen- vetbrennung bereits abgefchafft war. Diefe Hügel Eonnen daher unferer Zeit nicht näher liegen, als etwa 900 oder 1000 Jahre. Bey meiner Neife hierher befuchte ich die Stelle wieder, in Be: gleitung Holmbergs; wir maßen mit einem Nivellitinffrument einen der Hügel und fanden feine Bafis 12’ über der mittlern Meereshöhe. So nahe dem Strande man auch zu jener Zeit die Grabhügel aufzuführen pflegte, kann man doch nicht anneh— men, daß man fie fo niedrig legte, daß bie erfte beſte Melle fie hätte überfpielen müffen. Die geringfte Höhe über der Meeresfläche, welche wir für die Baſis des Huͤgels annehmen Eönnen, da fie gelegt ward, ift wohl 2—3', wonach denn 9 bis 10° von den 12 Übrig bleiben. So hätte folglich die Ba— fig diefes Grabhügels ſich nicht über 1‘ im Jahrhunderte wäh: tend der legtvergangenen 9 oder 10 Saͤcula erhöht, 2, Bey Marftrand (auf der Koo), nur etwas über 1 Meile von der leßgenannten Stelle, ficht man ein Warferftandszeichen i. J. 1770. eingehauen. Diefes, ftand im verwichenen Fahre, in welhem. Holmberg e3 maß, ungefähr 10” hoch. über der mittlern Höhe des Meeres.* Ich ſage ungefähr; denn es ift ſehr ſchwer, ja meiftens unmöglich, hier an der Nordfee den mittlern Wafferftand auf Zolle zu beſtimmen. Dies Zeichen hat fih demnad etwa um 9— 10” in 73 Jahren gehoben, welches auch ungefähr 1’ für das Jahrhundert ausmadıt. 3) Auf dem Gullhohm (58° 10°) wurde Lnellsi. 5. 1884. eingehauenes Waſſerſtandszeichen beobachtet; e8 war aber dort noch keine bedeutende oder recht bemerkbare Erhebung zu fehen. 4) Beym Trälebergs-Kil, nahe der Lyſe-Kirche (etwa 580 20°) befinden ſich heidnifche Grabhügel, welche nach der Meffung ſich etwa 17° hoch Über dem Meere mit der Bafıs liegend zeigten, Nehmen wir nun auch an, daß diefe der leften Zeit des Heidenthums angehören und dem Strande ganz nahe lagen, fo Eönnen wir doch Feine größere Erhebung für fie her: ausrechnen, als von etwas über 13’ im Jahrhunderte, * Diefe Beobachtung ſtimmt ziemlich mit der überein, welche tiber daffelbe Zeichen in den Vet. Ak. Handl. f. 1806. angeführt wird, mo e3 heißt, dag das Zeichen i. 3. 1804. (alſo 34 Jahre fpäter) nicht ganz 4% hoch (d. h. wohl etwa 4—5’) über der Mittelhöhe des’ Waſſers ‚ Hand, welches auch ungefähr 1’ auf das Jahrhundert ausmacht, In den— felben Handl. f. 1823., ©. 38., wird angenommen, daffelbe Zeichen er= hebe ſich im Jahrhundert um 25 aber ficher iſt die Meffung, welche S. 26 Z angeführt wird, bey niedrigem Waſſer gefchehen. - - — —— 926 5) Bey Holma wurden Hügel gemeffen, welche daffelbe Ne: fultat lieferten. 6) Bey Fjellbada (ungef. 580 35°) liegt mitten im Ha- fen eine Schere, genannt Gudmundsffärer (die Gudmunds— fchere), welche in hohem Grade die Aufmerfamkeit der Forfcher’ verdient. „Eine Zradition in. jener Gegend, von welcher auch Kalm in feiner Neife berichtet, und die ebenfalls von Dedman, wie vom Paſtor Holmberg (Bohusläns Beskrifn., I., ©. 20) angeführt wird, meldet, daß, als der Teste Eatholifche Priefter, Gudmund, i. 3. 1632., genöthigt ward, feine Gemeinde in Quille zu verlaffen und abzuziehen, feine Pfarrfinder ihn bis an den Strand begleiteten, wo er Abfchied von ihnen nahm und unter Anderem den Wunfch Auferte, es möchte ein Wunder gefchehen, welches anzeigte, ob feine oder Luthers Lehre die rechte wäre. Darauf ſtieg er in fein Boot und fegelte ab; aber einige hundert Elfen weit vom Strande ftieß das Boot auf eine verborgene Schere, welche man früher nie bemerkt hatte, und flug um. Gudmund ertrant, und die Schere befam von ihm den Namen und heift noch heutiges Tages die Gud— mundsſchere. in 83 jähriger Greis berichtete Ralmen 1742., daß in feiner Kindheit (alfo um d. J. 1662. oder 1664. und fomit etwa 130 Jahre nah Gudmunds Verunglüdung) die Schere über das Waffer heraus gewachfen fey, und zwar fo weit, daß man einen Hut habe auf fie feßen koͤnnen (Kalme Reife, S. 166.). Nach der Form der Schere in ihrem höch— ften Theile war fie wohl damals ungefähr 7—8' hoch. Sm 3. 1842., alfo ein Jahrhundert fpäter, da Kalm im Bo: huslän reifte, ftand die Gud mundsfhere etwa 2’ über der MWafferfläche (daf. ©. 156—7) und war fo groß, wie der Fußboden eines mittelmäßigen Zimmerd. Bel) meiner Herreife ſah ich die Schere, wo fie ſich 4’ 1“ über dev mittlern Waſſer— höhe befand; ihr Arealinnhalt foll etwa 1700 D. Ellen betra= gen (Vgl. Holmb. Boh. Beskr., 1., p. 20). Diefe Schere ift demnach etwa um 2° im legten Säculum gewachfen, und war nach derfelben Berechnung i. J. 1532., wo Gudmunds Boot auf ihr umſchlug, eine blinde, ungefähr 2’ unter der Mee- tesfläche ftehende Schere. Und ungefähr fo niedrig mußte fie wohl eben gemwefen feyn. Sie ftand folglich i. J. 1532. — 2’ unter der Meeresfläche, — 1662, — 7 bis 8“ über derfelben, 1742. — 2' über derfelben, — 1844: — 4° über derfelben, und ift demnach regelmäßig um 1’ in jedem Zeitraume von 50 Jahren während der letztverfloſſenen 300 Jahre geftiegen. 7) Bey Strömftad (etiva 580 57°) geben alte Fifcher, auf deren lange Erfahrung man ſich verlaffen zu koͤnnen fcheint, an, daß die Scheeren fih um 1’ etwa mährend einiger und 30 Sabre, folglih um 3’ etwa auf das Sahrhundert gerechnet, gehoben haben. Dieß ffimmt auch ziemlich ‚mit dem überein, was alte Fifher und Lootſen auf der Kofterd 1742, Kalm berichteten (f. defjen Reife 76, 82). Wenn wir num alle diefe Meffungen und die mit ihnen über- einftimmenden Angaben vergleichen, fo finden wir, daß baffelbe Verhalten an Schwedens Weſt- und Oſtkuͤſte ftattfindet, daß die Erhöhung gegen Norden zunimmt, Die Conchylienbank mit Menfchengerippen, deren ich erwähnt habe, liegt auf dem Gute Roosägor, unter 58% 25°. Sie ift weit entfernt vom Meere, und ihre Höhe Eonnte nicht ohne einen Zeitverluft, welchen die Neife nicht geftattet haben würde, genau erforfcht werden; ich fand fie aber im Niveau mit der r 927 Höhe eines Berges auf der entgegenfegten Seite des Abnfjord, deffen Höhe von mehreren erfahrenen Anmwefenden zu etwa 100° angegeben ward. Unalogifh mit den Mefjungen längs der ganzen bohuslänifchen Küfte erhebt ſich dag Ufer unter 58° Yyär um etwas weniger, ald 2’ im Jahrhunderte, welches für 100° einen Zeitraum von zwifchen 4 und 5000 Jahren gibt. Sch bin jedoch weit entfernt, es für bewiefen und gewiß zu halten, daß die Conchylienbank und die in ihr gefundenen Men: fchengerippe diefes hohe Alter haben. Wir haben vielleicht fein Recht, zu ſchließen, daß die Erhöhung während der früheren Sahrtaufende eben fo langfam vor fich gegangen fey, wie jie ſich jest zeigt; aber ohne Zweifel ift es bemerkenswerth, daß wir fie auf ein ganzes Sahrtaufend zurück verfolgen Eonnen, und daß fie während diefes langen Zeitraumes nicht fhneller vor fich gegangen ift, als fie jest gefchieht. Ich bin der Mei- nung gewefen, daß diefe Data es verdienten, den Naturforfchern Sfandinavieng vorgelegt zu werden; denn ich bin überzeugt, daß die Naturwiffenfchaften durch das Anfammeln vieler Beobach— tungen auch in diefer Beziehung uns eines Tages zu fiheren Pefultaten verhelfen werden. Das hier Dargelegte dürfte als eine Anleitung zu ferneren Unterfuhungen anzufehen feyn. Der Naturforfcher muß ſich zwar vor neuen Hppothefen hüten, aber vielleicht eben fo fehr vor alten. Manches Alte wird vielleicht für Thatfächliches gehalten, welches bey näherer Prüfung ſich als durchaus unerwiefen darbietet. Das Nefultat deffen, was ich hier vorgelegt habe, ift meiner Meinung nah nun folgendes: 1) daß die Weftküfte Schwedens fi) hebt und daß dieſe Hebung, wie auch die der Oftfüfte, nach Norden ftärker ift; 2) daß die Hebung menigftens nicht abge= nommen hat, fondern während der leßtvergangenen 300 Sahre, ja des legten ganzen Jahrtauſends, ununterbrochen fortgeſchritten ift, und daß 5) die in der Gonchylienbanf gefundenen Gerippe Menfchen angehört haben, welhe im Meere umgefommen find, als die Banf noch unter dem Meeresfpiegel ftand, daß fie demnach fehr alt find und einer Zeit angehören, von welcher uns unſere Gefchichte Feine und unfere vorwelctlichen Sagen kaum einige Kunde geben. Unter folhen Umftänden würde e8 ohne Zweifel von großem Sntereffe feyn, zu erfahren, welchen Volkſtaͤmmen der Vorzeit jene SEelette angehört haben. Leider wurden fie zerbrochen. Ale Knochen waren verfalft und folglich ſehr zerbrechlich. Dennoch befam Paft. Holmberg ben obern Theil (die Ca— Iotte) eines der Schädel ziemlich vollftändig und theilte ihn mir mit. Obzwar ih, durch einen Zufall verhindert, der Gefellfchaft heute dies Bruchſtuͤck nicht mittheilen fann, fo will ic doch etwas Näheres über daffelbe anführen. Sc habe bet) deffen Unterfuhung Pr. Retzius meifterhafte Abhandlung „Ueber die Schädelformen der Nordbewohner” [f. Müllers Archiv, 1845., Iſis 1845. 417.] zu Grunde gelegt, welche Über die, bierher gehörenden Gegenftände ein fo Elares Licht verbreitet und in ihren wenigen Blättern dem Ethnologen und Alter— thumsforfcher mehr wahre Aufklärung gibt, als ganze früher vollgefchriebene Bande. Das in ihr dargebotene Syſtem ift zu gleicher Zeit fo einfach und leicht faßlich, daß ein Jeder e8 ans menden kann, und doc im Grunde fo tief gedacht, daß es den anfpruchvollften Forderungen der reinen Miffenfchaft Genuͤge leiftet. u in ber Conchylienbank gefundene Schädel hat, biefem Spfteme zufolge, Eeinem Homo brachycephalus angehört, und 928 demnach nicht dem Lappenftamme, welcher ſich durch einen £urzen Kopf mit abgeftugtem Hinterhaupt und großen Scheitel- hödern auszeichnet; er hat einem H. dolichocephalus ortho- gnathus angehört, unterfcheidet ſich aber bedeutend von dem gegenwärtigen norwegiſchen oder norcänifhen Stamme, von welhem Pr. Negius bey einem Vortrage bier zwey Schädel vorgezeigt hat, deren einer aus einem alten, heidnifchen Grab— hügel, der andere, ihm ganz gleiche, vom biefigen Anatomiefaale entliehen war — zum Beweife, daß der Stamm, wie Pr. Retzius zum voraus gezeigt, Sahrtaufende hindurch feine Form unverändert behalten hat. Einen ganz ähnlichen, aug einem Samiliengrabhügel auf Doͤtten ausgegrabenen, dem Mufeum in Bergen zugehörenden habe ich das Vergnügen, hier vorzuzeigen. Er unterfcheidet fih aud von den Schädeln des fimbrifchen Stammes, welche meiftens mit Erzwaffen zufammen, wenigftens im füdlichen Schweden, angetroffen werden. Ich beſitze eine ganze Reihe von ihnen, die alle einander gleich find, Der in Rede ftehende Schädel aus der Conchylienbank zeich- net ſich beym erften Anblide durch feine minder gewöhnliche Größe und feine eigene Form aus. Cr ift Länglich, oben flach conver und breit, befonders an den Schläfen, !wo er bedeutend breit und conver ift; über der Naſenwurzel hat er Eeine ſtarke Einſenkung, und die Stirn iſt aufgerichtet, aber nicht hoc. Diefelbe ausgezeichnete Schädelform ift, fo viel ich weiß, bloß dreymal im füdlichen Skandinavien, jedes Mal zufammen mit zierlihen Waffen aus Erz, angetroffen worden. * (NB. Es find jedoch nicht Schädel von der gewöhnlichen Form, welche neben den Erzwaffen angetroffen werden.) Diefelbe Form zeigt beynahe der Schädel des letzten Königs von Irland, O' Con⸗ nor, und faſt ganz und gar diefelbe ein vorweltliher Schädel, welchen ich vor einigen Jahren aus einer uralten f. g. phönis ciſchen Katakombe auf Malta erhielt. Sch will £ein beftimmteg Nefultat ausfprechen; denn ich habe zu wenige Materialien dazu. Sch ziehe auch Fein folhes aus der Sache, erwähne bloß die Thatſachen und laſſe einen Jeden fich felbft die Schlüffe bilden, welche er für die richtigften halt, nachdem er nehmlich die hierhergehörenden Documente unterfucht hat. Sollte eg fi indeffen aus fortgefeßten Unterfuchungen mit völliger Gewißheit ergeben, daß die Phönicier in eimer fernen Zeit ihre Züge und Handelscolonien auch nach unferen Küften ausgedehnt haben, fo dürfte danacı Verfchiedenes aus unferer alten heidnifchen Zeit eine ganz andere Erfiärung erhalten als bisher, z. B. die Spuren einer Sonnenverehrung (der Baals- oder Baldurscul- tus), aus Feuern, welche in der Johannisnacht angezündet wurden, die bier im Norden fo hell ift, daß man bloß. den Nauch, aber nicht die Flamme fieht, — ein Cultus, welcher fiher im Norden nicht entftanden ift (wie dieß auch der fcharf- finnige Buch ſchon in feiner oft citirten Neife bemerkt hat) und mit feinen Tanzen um Feuer auf den Bergen ufw. eine unverkennbare Aehnlichkeit mit dem phönicifhen Sonnencul- tus hat. ©. 109— 112. Admiral Bille, Ueber die Anfprüche der Seefahrt an die Sorgfalt der Gelehrten und der Auctoritäten. * Im Vorbengehen will ich erwähnen, daß die übrigen, neben biefen Schädeln gefundenen Knochen allemal ungewöhnlic, groß waren. Gin Schenfelfnochen und ein Schienbein, welche nebft dem Schädel aus ver Eonchylienbunf hervorgeholt wirden, deuten eine Körperlänge von über 7° ſchwed. M. an. ’ 529 1. ©. 116—174. Die Section für Phnfit, Chemie und Mathematik. ; Mortführer Prof. Keyſer, Secretäre Cap. Scan: berg und Cand. Philos. Broch. ©. 116—137. Dr. Lewy, Ueber die Machsarten (aus dem Thier- und dem Pflanzenreiche.) ©. 138 — 140. Prof. Scharling, Fortgefegte Verſuche zur Beftimmung der Menge von Kohlenfäure, welche ein Menfch in 24 Stunden ausathmet. (©. den Bericht Über die dritte Zufammen£unft der fc. N., ©. 269.) ©. 140— 143. Gontreadmiral Ville, Urt, die Zte Differenz zu corrigiven. ©. 143 — 144. Prof. Boed, Ueber den Bau einiger or: ganifchen Körper binfichtlicy der mit ihnen vorgenommenen che— mifchen Glementaranalyfen. ©. 145 —147. Pr. Keyfer, Ueber den Einfluß des Magnetismus auf die Bildung des Dianenbaums. ©. 147—156. Pr. Hanfteen, Refultate einer 18 Mo: nate langen Reihe magnetifcher Beobachtungen in Chriftiania, u. ſ. w. ©. 157— 167. Derſelbe, Ueber den Gebrauch des In— clinationsinftrumentes. ©. 169— 174. Derfelbe, Vorſchlag zu einer allgemein zu befolgenden Ordnung bey meteorologifhen Beobachtungen. II. ©&.175—221. Die Section für Botanik und Pflan= jengeographie. Mortf. Biſchof EC. Agardh, Secr. Dr. Med. C. 5. Hartman und Doc. T. Liebmann. ©. 175—176. Doc, Liebmann, Ueber die centrosame: ricanifchen Palmenformen. ©. 176— 177. Adj. J. Ugardh, Ueber Pflanzenver: twandlungen. Pr. Hornfhuc hatte bey der Verfammlung in Stodholm 1842. angeführt, daß eine neue Erfahrung e8 beftätigt hätte, es koͤnnten ſich Linſen (Ervum Lens L.) durch Gultur oder Baftardirung den Umftänden nah in Erbfen (Pisum sativum L.) oder Widen (Vieia sativa L.) verwandeln, audy des Hrn. Agardh 5 Papiercapfein mit Samen, alle mit der Auffchrift Ervum Lens L., aber in der Form übergehend von Linſen zu Erbfen, mitgetbeilt. Hr. U. hatte einen Theil derfelben aus: gefüet, die Gewächfe während zweyer Fahre cultiviert, und zeigte den noch in den Capſeln enthaltenen Reſt der urfprünglichen Samen vor. Die Mitglieder der Section fanden in der einen Gapfel wirkliche Linſen, in der andern wirkliche Erbfen und in den 3 übrigen Widen. Die aus diefen Samen entftandenen Pflanzen, welche der Section gleichfalls vorgezeigt wurden, ſtimm— ten mit diefen Beftimmungen überein; fie bejtanden nehmlich in Linfen, Erbſen und Widen, ohne alle Zeichen des Uebergange. * In Beziehung bierauf führte A. an, wiefern Algen d em Anfcheine nah in einander übergehen koͤnnen. Bifchoff Agardh hatte einen ſolchen Uebergang vor langer Zeit zwiſchen Conferva mirabilis und Sphaerococeus mirabilis und er felbft neulich zwifchen Conferva catenata und einer neuen Grate- Ueber eine neue * Hornfhudh hat fi gegen diefen Bericht von I. Agardh fürzlich in der Flora f. 1848. ausgefprochen. (S. ven befondern Ab- bru feines Aufjages, Ueber Ausartung der Pflanzen, in derfelben, S. 41, Anm.) D. Ueberf. Sfis 1848, Heft 7. — — — e e et — 530 lonpia beobachtet. Dieſe Conf. cat. war nehmlich fo von der parafitifchen Grat. bededt, daß man, ohne die Entftehung diefer legten wahrzunehmen, die Conferve für verwandelt in die Gra— teloupie halten mußte. Aber U. hatte genau beobachtet, wie die Favillidien * der Grateloupie fi) an den Stengeln der Con— ferve befeftigt, danach ſich ausgebreitet und eine felbftftändige Vegetation begonnen hatten, ohne den Wegetationsproceß der Gonferve zu zerftören oder zu unterbrechen. Die gleichzeitige Entwidlung der beiden Gewaͤchſe wurde durch Zeichnungen und Eremplare erläutert. — Biſch. U. glaubte, die Conferve werde durch grateloupiöfe Maffe angefüllt, ohne dadurch zu vergehen, und hielt dies Factum für defto intereffanter, als hier ein viel tobufteres Gewaͤchs von feftem, flachem und gefiederten Baue ſich parafitifh auf einem weit zarteren von ganz anderer Bes fhaffenheit befeftigen Eonnte. Es wurde indeffen bemerkt, da das Verhaͤltniß zwiſchen den angeführten Gewächfen fehr ver= fhieden fen von dem bey den gewöhnlichen Parafiten, indem die Grateloupie ihre Nahrung nicht aus dem Muttergewächfe, fon: dern aus dem umgebenden Medium entnehme. — Liebmann führte an, er habe eine Menge analoger Fälle bey Hypnaea museiformis wahrgenommen, welche in den tropifchen Meeren parafitifh auf Algen aus allen Gruppen wachſe, und daß die— felbe in einzelnen Localitäten fo befchwerlich fey, daß man fich nur mit Mühe gute Eremplare der vorfommenden Algen ver: ſchaffen Eönne, weil diefe ftetS von jenem Schmaroger über: wachſen feyen. } ©. 177—190. Doc. Liebmann hielt einen Vortrag Über neue Wurzelparafiten aus den Samilien der Balanophoren, Cy— tineen, Drobandinen und Monotropieen, fämmtlih Formen der mejicanifhen Flora. ©. 190— 192. Doc. Arrhenius, Beobahtungen über das Treiben der Gewächfe im Winter durch Eis oder Eiswaffer. ©. 193. Apoth. Möller, Ueber einige von ihm entdedte Beftandtheile der Kichenen. ©. 193. Prof. Boed legte den anatomifhen Bau der Gorallinen und Nulliporen dar und zeigte, daß derfelbe ganz mit dem der Pflanzen übereinftimmte, fo daß diefe Formen aus dem Thierreih in das Pflanzenreidy verfest werden müßten. Der Mortführer bemerkte, daß Acetabularia jegt als eine zu den Algen gehörende Pflanze ebenfalls betrachtet worden ſey. J. Agardh und Liebmann Auferten ihre Zweifel über die Pflau— jennatur diefer Formen und führten mehrere Gründe an, aus denen fich zu ergeben ſchien, daß fie zu den niederften Thier— formen zu ftellen wären. ©. 193—197. Doc. Liebmann leitete die Aufmerkſam— £eit der Section auf einige biologifhe Merkwürdigfeiten ben mehreren mejicanifhen Arten der Gattung Cuscuta. ©. 197—199. Derfelbe zeigte eine neue Orchideengat— tung, zu den terreftren Formen Mejicos gehörend ( Androchi- lus campestris Liebm.), weldye fidy durch die Gegenwart eines vollftändig entmwidelten Staubgefäßes mit Filament und angehefteter Anthere auszeichnete. ©. 199— 201. Cand. Lange, Vorſchlag zu einem Tauſch— vereine für (befonders) nordifhe Pflanzen. * Im Driginale fteht Fovillidier. Warum ſchreibt man fortwäh- rend Fovilla ete., da doch das Wort Favilla heißt und das an und für ſich finnlofe Fovilla nur durch einen Drudfehler entftanden feyn fann? — (Bol, Agardh, Biol, d, Pfl., S. 355, — D. Ueberſ. 34 531 S. 21. Hr. Mathefius zeigte einige für bie ſchwediſche Flora intereffante Pflanzen vor. ©. 201. Einiges Botanifhes mitgetheilt von Verſchiedenen. S. 02 — 204. Doc. Liebmann, Erläuterungen hin: fichtlich des Guaco, ©. 204 — 214. Derfelbe legte Abbildungen von 4 neuen mejicnnifchen Cycadeen vor und las darauf eine Abhandlung über den Pla der Cycadeen im Spfteme, namentlich) in Hin: fiht auf Reichen bachs Anfichten. ©. 214. Derfelbe, Erläuterungen über die Zonaria deusta Auct. ©. 15— 218: Prof. Blyet, Ueber einige Eritifche normwegifche Pflanzen, befonders in Hinfiht auf Gun: nerus Angabe und fein Herbarium, unter Vorzeigung der dazu gehörenden Exemplare. ©. 219. Doc. Arrhenius, Ueber einige Nubusarten. ©. 219—220. Mag. Derfted, Ueber die Bedeutung der Lippe in der Blüthe der Orchideen. ©. 221. Doc. Liebmann legte 46 colorirte Foliozeiche nungen über blühende mejicanifhe Orchideen vor, welche einem Eünftigen Werke über diefe Familie einverleibt werden follen. II. ©. 222 — 280. Die Section für Zoologie und Zooto mie. Mortf. Prof. Nilsfon, Vicewortf, Prof. Eſchricht, Secr. Prof. S. Lowén und Gand. Esmarf, ©. 222 — 227. Bar. v. Düben, Ueber einige für Scans dinaviens Fauna neue Fifche. Verſchiedene der hier angeführten Fiſche wurde erft fpäter nah Art und Synonymie näher beftimmt. Vgl. unfern in der Iſis ©. 303 ftehenden Auszug aus der Ofversigt af K. Vet. Ak. förhandlingar für ar 1844. ©. 227 — 223: Doc. Dahlpom, Ueber eine für die fand. Sn. neue Sapyga. ©. 223— 229. Derfelbe, Ueber gewiffe Sphex - artige Hpmenopteren. ©. 2330—231. Cand. Esmarf, Ueber einige fuͤr die feand. Sn. neue Fifche. ©. 231 -—232. Pr. Boed, Ueber eine neue Art Sagitta, — einige Gpmnobrandien und die Gefchlechteverhältniffe bey einigen Akalephen und die Entwidlung diefer, wieder Zubularia und Syncoryna. ©. 2332 — 233, Cand. Esmarf führte als für die fcand. Sn. neue Gephalopoden, Loligo sagittata. und Sepiola Ron- deletii an, Lowén nod dazu eine Onychoteuthis. Kerner wird. bier nach verfchiedenen Datis dargethan, daß auch Sepia offieinalis an der fcand. Küfte vorfomme. ©. 33—235. Doc Dahlbom, Ueber die Larve des Emphytus suceinetus. ©. 235 — 237. Derfelbe, Ueber die Verfchiedenheit zwi⸗ ſchen Nematus Ribesii ef 'conjugatus. ©. 237—238. Derfelbe, Ueber die Verfchiedenheit zwi: [hen Linnes und De Geers Tenthredo salieis, ©. 238 — 240. Derfelbe, Ueber das Eyerlegen und den Larvenzuftand der Tenthredo crassa Fallen. S. 240 — 241. Prof. Sundemwall, Ueber die Larven ber Zenthredinerigattung Fenusa. ©. 241 — 246. dj. von Düben, Ueber den Bau der Haut bey Holothurien. ©. die von uns überfeste Abhandlung ang den Vet. Ak. II. f. 1844. in der Iſis, 1848. ©, 143 ff. 932 ©. 246— 247. Prof. Sundemalt dußerte hinſichtlich Dübens Darlegung über Echinodermen, daß er vor mehreren Fahren, da er Gelegenheit gehabt habe, viele frifche Echini zu fehen und deren fg. Pedicellarien zu betrachten, geglaubt habe, aus guten Gründen diefe letzteren als die Organe anzufehen, welche die Stacheln erzeugten, fo nehmlich, daß jeder Echinus- ſtachel urfprünglih in der Baſis eines Pebicellarienflieles ges bildet würde, welches nicht hinterte, daß die Pedicellarien außer- dem für andere, wichtigere Zwecke vorhanden wären. Die Stiele diefer Organe figen, nah S.s Angabe, immer auf den Eleinften Wärzhen, melde zwiſchen den größeren zerſtreut ftehen, und außer der Größe eine ganz eben ſolche Form, wie fie, haben. Innerhalb der Bafis des Stiels finder fich ſtets ein Eleiner Stachel, welcher fehr den Eleinften der wirklichen Stacheln gleicht, aber aus 4 Stüden in der Geftalt von Lamellen befteht, fo daß jede Lamelle eine der Kanten bildet, die man an den Sta— cheln findet. Die zufammengefeste Kalfnadel hat eine Gelenk: flähe und unten, gegen das Wärzchen hin, eine Art von Hals, faft mie bey den eigentlichen Stacheln. Hat fich der Stachel fo weit ausgebildet, daß die Stüde verwachſen, fo fcheint bie Pedicellarie abzufterben und mwegzufallen. ©. batte dies Letztere nicht gefehen, noch ſich fonft von der Nichtigkeit feiner Vermu— thung überzeugen koͤnnen; aber er meinte, gefunden zu haben, daß die Wärzchen, auf denen die Pedicellarien figen, fid nur nahe an den Kanten auf jedem Stüde der Schale, in denen jedes Stud anwaͤchſt, finden. Es ift auch deutlich zu fehen, daß die Zahl dee Wärzchen und Stacheln mit dem Alter auf jedem befondern Schalenftüde zunimmt, Die Eleine zufammen: geſetzte Kalknadel fheint von Erdl in f. Abh. üb. die Haut- organe der Echini (Mien. Ann., VIII.) unter dem Namen eines Sfelettes, zufammengefegt: aus ,, Stäbchen”, befchrieben worden zu feyn; aber er fcheint die Lage diefes Skeletts in dem Stiele unrichtig aufgefaßt zu haben. ©. 247— 250. Pr. Boed theilte hinfihtlih der Duͤ— benfchen Beobachtungen folgende Bemerkungen mit: Zufolge der Unterfuchungen,, welche er mit den in der Haut bey einigen Echinodermen, namentlich der Holothuria elegans und des Asterias rubens, vorfommenden Kalkablagerungen vorgenommen hatte, mufte er annehmen, daß die Höhlungen, in welchen die verfchiedentlich gebildeten Kalktheile liegen, die in ihnen liegende unorganifhe Maffe nicht fo umgeben, daß fie für diefe eine genau: begrängte Form darböten, wonach man glauben möchte, die Wände der Höhlung bedingten das ver— fchiedene Ausfehen, welches der Kalk erhalten hat, «dadurch, daß fie diefen bey feiner Entwidlung unmittelbar umgränzt haben. Es fchien ihm dagegen gewiß zu fenn, daß die Kalkablagerungen nur ſehr wenig und bloß in ihrem äußerften Umfange die Wände der Höhlung berührten und: ſich alfo mit ihrem verſchiedenen Ausfehen ohne eine unmittelbare, materielle Einwirkung der innern Fläche der umfchliegenden Haut bildeten, welche fonach bloß als ein Abfonderungsorgan: für eine Falfhaltige Feuchtigkeit zu betrachten wäre, aus welcher ſich die fefte Kalkmaſſe durch eine, Art Gryftallifation abfeste, Unterfucht man folche Kalkpartikeln bey polarifiertem Lichte, fo wird man finden, daß fie zwar aus Kalfnadeln zu beftehen feinen, melche fich auf verfchiedene Weife und in verfchiedenen Stellungen an einander fügen, daß fie aber doch immer einen fo völlig durch die ganze Maffe gehenden, regelmäßigen Mole: cularbau haben,: daß fich, unabhängig von irgend einer zufam- mengefegten außen Form, in ihr doch nur eine beftimmte optifche 933 Achfenrihtung findet. Die bey Asterias rubens vorfommen: den neßförmigen und mehr unregelmäßigen Zufammenfügungen oder die fternförmigen oder mie gothifches Bauwerk fo hübfch verbundenen Kalknadeln der Holothuria elegans zeigen das optifche Phänomen fo, als wäre jedes zufammenhangende und von einem Mittelpunct aus entwidelte Stud der in Rede ſte— benden Kalkpartieen aus einem einzelnen Kalkfpathernftalle vers fertigt, in welhem man mit Bohrer und Grabftichel nach ver— ſchiedenen Nichtungen bin Köcher und Vertiefungen ausgearbeitet hätte. Die auf diefe Weiſe bewirkte zufammengefegte äußere Form, welche von der, welche die Kalkipathmaterie durch Cry— ftalifation annimmt, fehr verfchieden ausfällt, würde dennoch nichts zur DWerinderung in den zuruͤckbleibenden Theilen der moleculären Anordnung des angewendeten Kalkfpathbruchftüces bewirken, wonach diefes die von ihr abhängigen eigenthümlic) optifchen Phänomene ganz unverändert zeigen würde. Man erfieht hieraus, daß während der Entwidlung dieſer verſchieden geformten Kalfablagerungen in der Haut der Echinodermen der Anfag der Kalkmolechlen in ber einmal begonnenen Ordnung ganz unabhängig oder ohne Einwirkung irend einer aͤußeren Form, welche entftehen Eönnte, fortgefest werde, Da nun aber die Außere Form diefer Kalkablagerungen eben “fo wenig. von der innern moleculäcen Anordnung abhängig ift, als fie diefe zu modificieren vermag, und man auch nicht ans nehmen kann, daß fie durch irgend eine unmittelbare materiell begränzende Einwirkung der umfchließenden Wände der Hoͤh— lungen, in denen ſich die Kalkpartifein ausbilden, bedingt fen, man aber doch findet, daß diefe, wie Hr. von Düben es ge: nauer nachgewiefen hat, eigenthümliche. und die verfchiedenen Thierarten ganz beftimmt characterifierende Formen beſitzen; fo wird man zu der. Annahme gezwungen, daß. die verfchiedene äußere Form durch einen dynamifihen Act, durch ein auf die Kalkmaterie ſich äußerndes Zuſammenwirken derfelben Kräfte, welches übrigens den Character der Thierart bedingt, und durch eine partielle Unterdrüdung der fonft die Kalfmaterie für fich beherrfchenden Thatigkeit, hervorgebracht fey. Man fcheint hier- nach einen fprechenden Beweis dafür zu haben, daß die in den anorganifchen Körpern herrfchenden und gewiffe beftimmte Ver: hältniffe bedingenden Kräfte in den innerhalb des Umfangs der organifchen Körper abgefegten und an der Lebensthätigkeit des organifchen Körpers nicht eigentlich, theilnehmenden anorganifchen Materien nicht fehlen oder unmwirkfam feyen, daß fie aber zum Theil in ihrer fonft deutlich fichtbaren Thätigkeit durch die den Bau und Character des organifcdyen Körpers bedingenden Kräfte modificiert oder behindert werden. Diefe Kräfte ‚geftatten im in Rede ftehenden Falle der unorganifhen Materie — dem Eohlen= fauern Kalle —, eine gewiffe, beftimmte und durch jede einzeln eingefchloffene Kalkpartie ganz regelmäßig fortlaufende Molecular: anordnung anzunehmen, als. ob fie. ein Cryſtall wäre, aber nicht, daß eine Äußere, mit der der Materie innwohnenden und unabs bängigen Thaͤtigkeit Übereinftimmende Begraͤnzung fich bildete. Die äußere Form wird nicht allein zu einer der anorganifchen Natur fremden modificiert, fondern, ungeachtet man diefelbe Materie hat und diefe zwar uͤberall von: berfelben Molecular- anordnung ift, erhält fie doch für die verſchiedenen Tierarten eine verfchiebene Aufßere Form. Die, des Thieres Artcharacter bedingende Thätigkeit ftört nicht allein die anorganifche Thaͤtig— Eeitseichtung, fondern modificiert fie auf eine beftimmte und für die verfchiedenen Thierarten verfchiedene, ‚unabmweifbare und eigen- thuͤmliche Weiſe. 534 Das ſolchergeſtalt beſprochene Phänomen ſteht hinſichtlich der aus ihm gezogenen Schluͤſſe nicht ifoliert da. Die Otolithen bey den Fifchen, welche ſich in membranöfen, verhältnigmäßig ſehr weiten Höhlen, alfo nicht durch eine direct begränzende materielle Einwirkung der Wände diefer Höhlen, entwickeln, er— halten doch einen für jede einzelne Fifhart fehr characteriftifchen inneren und außern Bau, ohne daß fich ein verfchiedenes Ma: terial und eine von folhem abhängige verichiedene moleculäre Anordnung darböte. Ein ganz analoges Phaͤnomen, obſchon einem zufammengefeßten organifchen Stoffe geltend, finden wir in der Entwidlung der Amylumkoͤrner bey verfchiedenen Pflan- zen, von welchem in der Verfammlung zu Kopenhagen die Rede wir. Man findet aud) diefelbe, die Materie beherrfchende, von der Artindividnalitüt ausgehende, deutlich ausgefprochene Ein: wirkung bey der Entwiclung der Vogelfedern (f. unten bey der Section f. Anthropot. u. Phnfiol.), wie fie fih auch bey der Entwidlung vieler anderer Formen organifcher und anorganifcher Materien in organifchen ‚Körpern nachweilen läßt. ©. 250. May. Mathefius zeigte einen Myoxus avel- lanarius aus Meftgothland vor. ©. 250. Pr. Rettzius, Ueber dag Eigenthümliche im Baue der Bauchſpeicheldeüſe bey einigen Nagethieren. ©. 250— 255. Adj. v. Duͤben, Ueber die norwegifchen Echiniden. Es werden bier die folgenden 13 Arten aufgeführt: Cidaris papillata Flem. (non Ech. Cidaris Z.), Echinus esculentus L. (E. Sphaera Mauell, Forb., E. elobilormis Lmek. sec, Agass.), Flewingii Forb., elegans Dueb. (te- sta depressa, coceinea; seriebus 20 tuberculor. majorum distinetissimis, nunquam interruptis, seenndariis inferne nec numero nee magnitudine auctis; spinis raris, cocci- neis, apice albis, primariis 2plo 3plove longioribus); nor- vegicus Dueb. (testa depressa, pallide flavescente, apice maculis subquadratis 5 rubris (s. virentib.) notata; serieh. tuberculor, distinetissimis, licet valde raris et interruptis; spinis raris concoloribus, pallide flavis; primariis paueiss., sed praelongis); miliaris Leske, negleetus Lmek., Echino- eyamus pusillus (Spat. pus. Mll.), Spatangus purpureus (Echinus purp. Mil.), Brissus Iyrifer Forb., Brissus sp. dub. (vel Mieraster Agass. — Br. canalifero aff. sed, uti videtur nov. Sp.), Amphidotus cordatus Penn. (Spat. ar- euarius Lmck.), ovatus (Spat. ov. Leske). ©. 255. Pr. Lowén, Ueber eine neue Echinodermengat- tung, Chaetoderma nitescens. (ft fpäter, unter dem Na: men Ch. nitidulum, in der Ofversigt af K. Vet. Ak. För- handl. för 1844., p. 116., Tab. I., characterifirt und abge- bildet worden, Iſis S. 303.) ©. 255... Pr. Sundemwall zeigte eine Zeichnung ber wahrfcheinlichen Larve einer Forficulina aus Bahia vor. Er nannte das 5. Mill. lange. und fehr ſchmale Thierchen vorläufig Condylopalama agilis, ©. 256 — 262. Conſerv. Raſſch, Zoologifche Bemerkungen auf einer laͤngs der norwegifchen Küfte von Stavensheft bis Stat gemachten Reife. ©. 62 —263.. Düben, S.Lomen, Nilsfon, Raſch und Sundemwall. Discuffion über die Eriftenz; der See— ſchlange, deren Reſultat war, daß alles Uber diefe Berichtete unbewiefen und unficher fey. ©. 264—266. Adi. v. Düben, Ueber die norwegifchen Afteriden. Es werden bier. nur die neuen Arten (lat.) characte— riſiert, nehmlich Solaſster fuseifer, Astropecten Parelii, Chri- 535 stii et tenuispinus, Luydia Sarsii und Ophiopeltis securi- gera. Außerdem werden als neu für die feand. In. aufge: fübrt Pteraster militaris O. F. Mil., Ctenodiscus polaris Sab., Ophiolepis squamata M. et Tr. et Ballii Forb. und Ophioscolex glacialis M. et Tr. ©. 266—268. Derfelbe, Ueber einige norwegifche Acti— nien nad Unterfuhungen von ihm und Koren. Die alte Gattung Actinia kann jegt als eine ganze Familie betrachtet werden, welche mehrere ſehr ausgezeichnete und ſcharf begränzte Gattungen enthält, von denen an der feandinavifchen Küfte 4 vorkommen, Actinia sensu striet., Anthea, Edward- sia und Mammiillifera. Alte Arten, außer einer einzigen, die bisher bey ung gefunden und befchrieben worden find, befeftigen ficy mittels einer breiten, cirkelrunden Bafis, und ihre Tentakeln fönnen vollfommen ein: gezogen werden; fie gehören folglich alle zur Gattung Actinia im engern Sinne, von welcher die Gattung Cribrina Ehrbg. wohl nur als eine Unterabtheilung betrachtet werden fann, Die Gattung Anthea Johnst. unterfcheidet fid) von Actinia dadurch, daf die Tentakeln gar nicht eingezogen werden koͤnnen. Eine große Art, Anth. Tuediae Johnst., kommt an unferen Küften vor; gleihfam zum Erfage dafür, daß die Zentafeln nicht einziehbar find, haben fie eine bisher bey Feiner nordifchen Actinie, wohl aber bey vielen Arten der waͤrmeren Meere, bes merkte Eigenfchaft bekommen, die nehmlich, bey der Berührung einen brennenden Schmerz in der Haut zu erregen. Die mi: kroſcopiſche Unterſuchung zeigt die Neffelorgane (mie fie von Költiker und R. Wagner befchrieben werden) fehr deutlich und groß und nicht bloß auf den Tentakeln in größter Menge, fondern ouch, obgleic ihrer wenigere und dünner geftellte, auf fer Haut des Körpers, wo fie bey einer Actinie früher kaum befunden ſeyn dürften. — Die Art variiet fehr in der Farbe; gisweilen find die Zentafeln dunkel purpurfarben, und dann beheint auch ihre brennende Eigenfchaft viel ftärfer zu ſeyn, als bey bläfferen Eremplaren, fo wie diefe gewöhnlich vorfommen. Bey dem erſten Eremplar, welches ung zukam, verbrannte fic) Koren fo, daß er einen Ausfhlag auf den Händen befam, welcher dem Neffelausfchlage glih und 4 Wochen lang dauerte. Unter dem Namen Edwardsia hat Quatrefages neulich eine Gattung aufgeftellt, welche der Gattung Actinia nahe fteht, doch aber im Habitus und in mehreren wefentlichen Characteren von ihr abweicht. Die zu ihr gehörenden Ihiere find verlän- gert, cylindriſch oder edig, der mittlere Theil des Körpers ift mit einer dien, opafen Haut bededt, wogegen beide Enden einen ganz dimnen und ducdjfichtigen Ueberzug haben, und nach Gefallen ausgefhoben oder in den mittlern Theil hineingezogen werden Eönnen. Das vordere Ende umgibt ein Kranz von Ten— tafeln, das hintere Fann fich an andere Gegenftände anheften, obgleich bey weitem nicht fo feft, wie bey den eigentlichen Acti— nien. Von diefer Gattung fanden wir beym weſtlichen Nor: wegen 2 Arten; die eine, E. Sarsii mob. ift die Sarsifche Lecythia brevicornis; die andere, E. tuberculata nob., ift neu, ausgezeichnet durch einen achtedigen Körper, welcher längs der Eden mit dichtftehenden, erhabenen Hödern befest ift. In den wärmeren Meeren hat man mehrere den Actinien nahe verwandte Formen gefunden, welche zufammengefegte Thiere ſind und vermoͤge deſſen einen Uebergang zu den Polypen der Madreporen vermitteln. Eine ſolche Uebergangsform iſt die Gattung Mammillifera Le Sueur, cylindriſche, lederartige Thiere, aus einer gemeinſchaftlichen, ausgebreiteten Baſis hervorgemach- 536 ſen, oben ſich oͤffnend und ſchließend wie Actinien und mit einem doppelten Tentakelkranz um die Mundoͤffnung. Eine Art, M. inerustata nob. kommt bey Bergen vor; fie iſt fo feft mit Sand incruftirt, daß diefer gleihfam der Subftanz des Thiers einverleibt zu feyn fcheint, und alle Gremplare, die wir fahen, waren von einem Pagurus bewohnt, melcher fich eine Höhle in der Maffe des zufammengefesten Thiers geformt hatte, Die Mundöffnung umgeben 40 Tentafeln in 2 Kränzen, und außerdem ift der aͤußere Rand 20 zähnig, gleichfam: gebildet durch einen Außern Kranz von verwachfenen Tentakeln. Länge den Wänden der innern Höhlung hängen 20 fadenähnliche, geſchlaͤn— gelte Eyerftöde. ©. 268. Mag. Derfted fprach über eine feltne Form von Actinia und ein in derfelben gefundenes Diftom, — theilte die Befchreibung einer neuen Annulatengattung mit und erklärte die Entwidlung von den Jungen der Annulaten, — ſprach über Chtorottais und deffen Gehörorgan, und — befchrieb die Ent: wicklung von Pebdicellina. ©. 268. Pr. Eſchricht zeigte eine fehr große Filarie aus einer mejicaniſchen Locufta vor, ©. 269. Derfelbe zeigte eine Dipterenlarve, welche unter der Haut eines Menfchen gelebt hatte. Eine andere von Esmarf erwähnte, an bderfelben Stelle’ gefundene Dipterenlarve, von welcher er Eremplare aufbewahrt hatte, wird bier von Sundewall (lat.) befchrieben. [Vgl. die Verhandl. d. Zufammenf. in Kopenhagen, ©. 295 —296., über. Ifis, 1843., ©. 298, Vet. Ak. H. f. 1840, p. 63— 68, überf. Iſis, 1845., ©. 131— 134, Öfvers. afK.V.A. Förh. 1844., p. 162, und biefelbe f. 1845, p. 98. Iſis 305.] ©. 269. Pr. Resius zeigte verfchiedene mifroffopifche Zahnpräparate und Injectionen der Gallengänge und Blutge> fäße der Leber vor und fprah über Bau und Function der verfhiedenen Mägen bey Delphinus Phocaena. ©. 269— 270. Pr. Lowén zeigte ein neues Girriped aus der Haut von Haififchen vor. [Dieß ift in der Ofvers. af K. V. Ak. Förh. 1844., p. 192—194., Tab. Ill., unter dem Namen Alepas Squalicola von Lomen befchrieben und ab- gebildet worden. Iſis 307]. ©. 270. Pr. Boed zeigte Abbildungen von verfciebenen Planaridenarten vor und heftete die Aufmerffamfeit auf ver: febiedene Puncte in deren Drganifation. Derſelbe erwähnte einiger Verhältniffe des Baues und ber Entwidlung der Polygastrica Ehrb. Die Hauptpuncte diefes durch [vorgezeigte] Abbildungen erläuterten Vortrages werden bier mitgetheilt. Es war ihm bisher nicht geglüdt, bey irgend einem Poly- gastricum E. einen folhen Bau des Darmcanales zu finden, wie Ehrenberg diefen in feinem großen Infuſorienwerke, Tab, XXXL, Fig. 1, 4, und XXXII, 1,10, abbildet. Ueberall, wo er mit Deutlichkeit eine Darmhoͤhlung fehen Eonnte, beftand diefe aus einem weiten Sade, in welchem bie Ingeſta — ver- muthlih durch ein Zlimmerepithelium — ſehr oft im Kreife umbergewälzt wurden. Daben zeigte es fich fehr allgemein, daß die zur Mundöffnung bingeführten Theilhen, 5. B. von Indigo, in einem Sclunde angefammelt und zu Fugelförmigen Maffen zufammengeballt wurden, welche darauf in den großen Magen hinabgefhoben und, nachdem fie in diefem circeuliert hatten, durch eine Afteröffnung, meiftens ohne vorher zermalmt oder zertheilt zu feyn wieder ausgejtoßen wurden. Beſtehen die Ingefta aus ungefärbten und burchfichtigen, gelatinöfen Beftandtheilen, fo 937 fehen fie aus, wie Eleine Wafferteöpfchen, melde im Parenchyme des Thiers liegen; aber bey ihrem Umbherwälzen in der großen Magenhöhlung verhalten fie fich ganz fo, wie die mehr gefärbten. Ob die Eleinen Körnchen, welche man fo allgemein bey den Polygaftrica findet, und die Chrenberg als Eyermaffen bes teachtet, folche bisweilen feyn mögen, wollte Hr. B. nicht ent: fcheiden; aber bisweilen zeigen fie fich fo, als wären fie in der Haut eingefchloffene fehr feine, ſtark depolarifiende Kryſtalle. Ben Bursaria vernalis fah er die grünen Körnchen in der Magenhöhlung wie Ingefta umhergewälst. Daß die bey vielen P. vorkommende contractile Blaſe ein männlicdyeg Samenorgan wäre, fam ihm nicht wahrfcheinlid) vor. Er hatte bey einer großen Borticelle ganz unbezweifelt gefehen, daß diefe Blafe mittels der Zufammenziehungen die in ihr enthaltene Flüffigkeit in einen Canal ausleerte, welche fich nahe dem After öffnete, und das mit einer folhen Kraft, daß die Flüffigkeit die vor ihr liegenden Ereremente fortfchob, Hier Eonnte alfo die contractile Blafe als eine Urinblafe betrachtet werden, mwelche die im Körper angehäufte Überflüffige Waffer: menge, die in den Magen durch das unaufhörliche Verſchlucken der als NMahrungsftoff aufgenommenen und im Waffer erweich: ten Zheilchen gelangt war, aufnehme und vielleicht auch abfon= derte. Bey Arten, bey denen man deutlich fieht, daß, wenn die contractile Blafe fich zufammenzieht, die in ihr enthaltene Slüffigkeit in mehrere, wie Strahlen auslaufende Ganäle hinein- gepreßt wird, die fich in mehrere Theile des Thiers vertheilen und zwar, tie es fcheinen möchte, in das zwiſchen der. großen Magenhöhlung und der Außern Oberfläche befindliche Parenchym binein, wie z. B. bey Paramecium Aurelia, fönnte man wohl fhwerlid) jene als Harnblafe deuten, e8 möchte denn feyn, daß ſich die mehrfachen Candle an verfchiedenen Stellen nach außen öffneten; denn obgleich in dem Falle ein folcher verzweigter Ausführungscanal mit demjenigen, wag man bey der Harnblafe der höheren Thiere findet, nicht übereinflimmen würde, fünnte man fi hier eine Analogie mit den verzweigten Schleimaus— führungsgängen denfen, welche bey Fifchen vorfommen, durd) welche auch eine nicht geringe Menge Waffers aus dem Körper ausgeführt wird. Eine Fortpflanzung durch Eyer hatte er noch nicht beobachtet, möchte auch eine ſolche für norhiwendig gehalten werden.” Da— gegen hatte er fehr genau den bey den P. vorfommenden Thei- lungsproceß verfolgt, welcher ibm ganz räthfelhaft erfchien und mitunter, tie ibm däuchte, auf eine Bildung durch wechfelnde Generationen bindeutete. Befonders wurde er zu der Vermu— thung des Vorkommens einer folhen durch die Unterfuhung des Formirens einiger zu den Volvocinae Ehr. gehörender Thiere geleitet, welche während der Theilung allmählich eine andere Geſtalt und einen andern Character annehmen. Es ſey deßhalb möglich, daß man finden werde,-es ſeyen Polygaftrica zufolge ihrer Form anfcheinend verichiedenen Arten, ja Oattungen und Familien angehörend, doch nur verfchiedene Entwicklungsformen ein und derfelben Thierart, und daß diefe bisweilen bey ihrer Entwidelung mehr das Anfehen eines vegetabilifchen, als eines animalifchen, Organismus habe. ©. 27%. Pr. Nilsfon fprad uͤbor die feandinavifchen Säugthiere. ©. 272—273. Doc. Dahlbom theilte eine Beftätigung der Vermuthung mit, daß die Blattwefpen fich bey Hungerg- noth angreifen und auffreffen. Sfis 1848. Heft 7. — — — 938 ©. 273 — 276, Derfelbe, Ueber Galläpfel, verurfacht von Blattweſpen, nehmlich Nematus viminalis, Amerinae, Capreae et intercus.). i ©. 276— 277. Derfelbe, Ueber die parafitifche Lebens— weife der Mutilla europaea. . ©. 277 — 280. Derfelbe, Ueber die Lebensweiſe des Diodontus tristis und Alyson- Ratzeburgi. ©. 230. Adj. v. Düben zeigte eine neue, ungewöhnlich große Pennella, melde auf einer Balänoptera lebte, und eine andere Lernäe von einer, wie eg fchien, neuen, der G. Diche- lesthium verwandten Gattung, gefunden auf Anthea Tuediae. Iv. ©. 281—296. Die Section für Mineralogie und Geologie. Wortf. Leop. v. Buch, Secr. Prof. FSochhammer. ©. 231. Lect. Scheerer, Ueber Polykras und Malakon, — zeigte auch einige auf: der Hittero vorfommende Mineralien vor; — Pr. Forchhammer zeigte Ceramites Hisingeri Lieb. aus dem Alaunfchiefer auf Bornholm und in Schonen; — L. v. Buch, Ueber Verfteinerungen, welche die Formatio— nen, in denen fie ſich finden, auszeichnen; — Präf. Murchi— fon, Ueberjicht der hervotretendften Kormationen im europäifchen Rußland uſw.; — Lect. Scheerer, Mikroſk. Unterf. mehrerer Mineralien (f. Poggend. Anmerk., LXIV, p. 153 u. 162); — zeigte mehrere feltene norwegifche Mineralien; — Mag. Nordin, Ueber die geologifhe Bildung von Wermland ufw. ©. 281— 237. Pr. Nilsfon, Ueber eine vor Kurzem in Halland gefundene Kreidebildung, nebft Bemerkungen über die geologifche Gonftitution des füdlichen Schwedens. ©. 287. Kurze Anzeigen. Mafhmann, Forchham— mer, Paſt. Björn. 9. 287 -295. Praͤſ. Murchiſon, Anfichten über die Claffification der geologifchen Schichten in der Uebergangsfors mation bey Chriftiania. ©. 296. Lect. Scheerer), Ueber mehrere feltnere norwe— gifche Mineralien. (©. Poggend, Anm., LXV, p. 276. V. ©. 296 — 302. Die Section für Pharmacie. Mortf. Apoth. Möller, Secr. Apoth. Trier. ©. 296— 299. Apoth. Trier zeigte und befprach einige neuere fübamericanifhe Droguen. ©. 209 — 301. Derfelbe, Bericht über Verſuche mit Vegetabilien auf Veranlaffung von Bouis und Ure’s Anga— ben über die Wirkung der Benzoefäure auf den Urin. ©. 301 — 302. Einzelne Notizen von Berfchiedenen. VI. S. 305 —331. und Phnfiologie. Mor Pr. Efhriht, Ser. Prof N. H. Lowén, Prof. Stein. ©. 308. Pr. Eſchricht zeigte eine Chflopenbildung bey einem Kalbe und eine andere Cyklopen- und Sitenenbildung bey einem Menfchen vor. 2 ©. 505 —305. Pr. Negius, Ueber die f. g. Ossa me- tacarpi pollieis et met. halluecis. ©. 305— 8306. Derfelbe, Ueber Verdoppelung des Os cuneiforme primum. ©. 306—316. Prof. Huß theilte Dr. P. H. Malm: ſtens Bemerkungen mit, „Ueber die vegetabilifhe Natur ber Krankheit, welche Mahon unter dem Namen Teigne ton- 34* Die Section für Anthropotomie 539 dante (Squarus tondens) befihrieben, und die man allgemein als identifh mit Willans Porrigo decalvans angefehen hat.’ [Diefe intereffante und gründliche Abhandlung ift fpäter (1845.), noch bedeutend erweitert, befonders abgedrudt unter dem Titel Trichophyton tonsurans, harskärande Mögel, ete. af P. H. Malmsten, in Stockholm erfchienen. ine Ueber: fegung diefer, mit einer Tafel gegierten, Schrift von Ereplin hat den Jahrgang 1848. des Müllerſchen Archivs eröffnet.) ©. 317— 318. Pr. Boed, Ueber Form und Entwidlung der DVogelfedern. S. 318— 319. Kurze Angaben von Verfchiedenen. ©. 319 — 325. Pr. Eſchricht, Ueber den Centraltheil des bewußtfennlofen Nervenlebens. ©. 325— 326. Einige kurze Notizen. ©. 326 — 330. Pr. Retzius, Ueber zwey Fälle von Miß— bildung mit Verkürzung des Rumpfs durch Verſchmelzung der Knochen mit einander (Nanocormus Gurlt.). ©. 330. Pr. Eſchricht, Angabe über 2 Blinddärme von Negern, einen mit fehr großem, einen andern mit ſehr Eleinem Murmfortfage. VI. ©. 331-403. Die Section für practifhe Medicin. Mortf. Prof. Retzius. Vicewortf. Pr. Huß und Kect. Conradi, Ser. Prof. Sonden, Dr. Faye. S. 331— 345. Dberarzt Dr. Djörup, Ueber die Dpe- tation des Empyems. ©. 345. Lic. Blih (u. U.) über Eklampſie bey Schwan: geren und Gebärenden. ©. 345 — 346. Oberarzt Dr. Manfa zeigte ein für die Behandlung der Klumpfüße neu erfundenes Fußbrett. ©. 346 —350. Stabshir. Prof. Müller, Bemerkungen über Revaccination nebft Ueberſicht der bey der dänifchen Armee von 1835 — 1843. inel. vorgenommenen und deren Refultate, ©. 351. Corpsarzt Danieldfen, Ueber Elephantiasis Graecorum. ©. 351 — 352. Brigadeayzt Dr. Hjort ermähnte und zeigte einige Formen von tuberculöfen Hautkrankheiten. Bemer— kungen Anderer Über diefen Gegenftand. ©. 352. Diftrietsarze Lehmann, Ueber die wäfferihte Feuchtigkeit des Auges. ©. 353 —356. Stabtarzt Dr. Ewert, Ueber die Heilung ber Gretinenfinder, ©. 356— 361. Prof. Huf, Ueber Typhusfieber. ©. 361 — 363. Derfelbe, Bericht über einen Vorſchlag zur Bewerkfteligung einer feandinavifhen medicinifchen Geo: raphie. 3 ©. 363— 372. Dberarzt Bremer, Bemerkungen über denfelben. ©. 372—377. Dr. Wiftrand, Ueber die richtige Weife, die forenfifche Medicin in Scandinavien zu bearbeiten. ©. 377. Gorpsarzt Egeberg (u, A.), Ueber die Behands lung des Plattfußes. ©. 378— 382. Diecuffionen über die Elephantiafis (f. ©. 351 — 352) und über Typhus (f. ©. 356 — 361). ©. 382— 383. Stadtphyſ. Döderlein zeigte ein 14jäh— riges Mädchen von cretinartiger Deformität, und theilte litho— graphirte Abbildungen von bemfelben aus. ©. 383— 387, Dr. Lang, Ueber ein endemifches Fieber auf Gottland, beobachtet und befchrieben vom Dr. Andree in Wisby. — — 540 ©. 387 — 389. Diftrictsarzt Heinr. Lehmann, Ueber eine eigne Hemiparalyfe de8 Musculus reetus ext. oculi. ©. 390— 392%. Discuffion Über einen Vorfhlag des Pr. Huf zur Neorganifation der bey der Verfammlung in Stod: holm niedergefegten permanenten medicinifchen Gomiteen. ©. 392 —401. Dr. $aye, Ueber die Behandlung der un: gentuberculoſe; nebft Bemerkungen von Anderen. ©. 401 — 402. Prof. Dtto, Bedenken binfichtlid des Comites f. ©. 561 ff. [Mehrere bloße Angaben von Vorträgen find hier ganz mweggelaffen worden.) ©. 404— 417. Bericht Über das, was feit der legten Zus fammenfunft in Norwegen zur Beförderung der Naturwiffen: fchaft gefchehen ift. ©. 418 —434. Zugabe, enthaltend den Bericht über Teft: lich£eiten, welche bey diefer Zufammenfunft ftattgefunden haben, Gedichte uſw. The Troansaeti ons of the linnean Society of London XX. 2. 1847. 4. p. 163—357. t. 10—14. Diefes Heft enthält I größere Abhandlungen, alle wichtig, wie man es an diefen Schriften gewohnt ift. IX. ©. 163. 5. D. Hoofer, Verzeichniß von Pflanzen der Galapagos-Inſeln mit Befchreibung der neuen Gattungen. Es find hier 239 Gattungen aufgeführt mit Angabe des Fundorts, die neuen lateiniſch charakterifirt und befchrieben. Der Verfaffer hat eine Sammlung von der antarctifchen Expe— dition mitgebraht; Charles Darwin hat ihm die feinigen von der Reife mit dem Schiff Beagle gegeben; Prof. Henslow die von des Gapitäns Fitzroys Neife.. Nah Darwin weicht diefe Flora ven allen andern ab. Fungi: Schizophyllum commune. Lichenes 2—4. Usnea plicata; Borrera leucomelas ; Sticta aurata. Hepaticae 5— 10. Novae: Jungermannia pungens. Musci 11—12; novi: Macromitrium scabrisetum. Filices 13 —39.; novi: Polypodium pleiosoros, palea- ceum; Hemionitis pinnata; Adiantum parvulum, henslo- wianum; Asplenium nigrescens. Gramineae 40—57.; novae: Paspalum penicillatum, longepedunculatum; Setaria...; Eutriana pilosa (ex America E. affınis, gracilis); Calamagrostis pumila; Cype- rus rubiginosus; Mariscus brachystachys. Commelyneae 58. C. agraria Hypoxydeae: 59. H. erecta. Orchideae: 60. novae; Epidendrum spicatum. Piperaceae: 61—63.; novae: Peperomia galapagen- sis, petiolata, flagelliformis. Urticeae 64 — 68. Euphorbiaceae 69—86.; novae: Euphorbia recurva, amplexicaulis, nummularia, diffasa, viminea; Acalypha par- vula, cordifolia, flaccida , velutina, strobilifera, renifor- mis; Croton scouleri, macraei. Amarantaceae 87— 96. novae: Brandesia echinoce- phala, Alternanthera subscaposa; Jresine ed monstonei; Bucholtzia nudicaulis, glauceseens, filifolia; Froelichia nudicaulis. 541 Phytolacceae 97 et 98. Nyctagineae 99— 103. novae: Pisonia floribunda. Plumbagineae 104 et 105. Pl: scandens, tomentosa ? Verbenaceae 106—112. Acanthaceae 113. Dicliptera peruviana. Rubiaceae 114. Tetramerium n. sp. Boragineae 115—126. novae: Galapagoa n. (Col- denia et Rhabdia) darwini (herba), fusca, 'Tournefortia rufosericea, pubescens; Cordia leucophlyectis, linearis, re- voluta, scouleri. Scrophularineae: 127 et 128. Scoparia duleis. Labiatae 129 — 132. novae: Salvia prostrata. Solaneae 133— 141. novae: Solanum edmonstonei; Dietyocalyx n. (Daturia) miersi; Acnistus ellipticus. Convolvulaceae 142— 146. novae: Ypomoea line- arifolia, tubiflora. Apocyneae 147.: Vallesia glabra. Godenoviae 148. Scaevola plumieri. Lobeliaceae 149. L. xalapensis. Compositae 150—172. novae: Lorentea gracilis, subsquarrosa; Erigeron tenuifolium, lancifoliun; Hemi- zonia squalida. | Desmocephalum n. (affine Elvirae) inelegans (herba ). Microcoetia n. (affinis Elvirae et Milleriae) repens. Macraea n. (Heliopsidea) laricifolia (frutex). Scalesia incisa, pedunculata, darwinii, gummifera, afli- nis; Wedelia tenuicaulis; Jaegeria gracilis, prorepens; Spilanthes diffusa; Chrysantbellum pusillum; Aplopappus lanatus. Umbelliferae 173 — 174. Heloseiadium laciniatum, leptophylium. Lorantheae 185. 176. novae: Viscum henslowii, ga- lapageium. Rubiaceae: 177—191.: novae: Borreria dispersa, linearifolia, subereeta, perpusilla, ericaefolia, parviflora, divaricata, falcifolia. Chiococca trisperma; Psychotria rufipes. Portulaceae: 192. novae: Sesuyium edmonstonei. Pleuropetalum n. darwinii (Suffrutex ?) Loaseae: 194. novae: Acrolasia squalida. Passifloreae 195 — 197. novae: P. lineariloba, tri- dactylites, puberula. Ficoideae 198 — 199. Opuntia galapageia. Cucurbitaceae: 200— 201. novae: Sicyos villosa; Elatherium cordatum. Myrtaceae: 202. novae: Psidium galapageium. Rhizophoreae: 203. Rhizophora mangle. Leguminosae: 204— 221. novae: Crotalaria pube- rula; Dalea parvifolia, tenuicaulis; Phaca edmonstonei; Desmodium filiforme; Rhynchosia reticulata; Phaseolus mollis. Rhamneae: 222. novae: Piscaria pauciflora. Simarubeae 223. Castela nicholsonii var, Celastrinae 224. novae: Maytenus obovatus, Spondiaceae 225. novae: Spondias edmonstonei. Xanthoxyleae 226. Xanthoxylum pterota, Zygophylleae 227. Tribulus cistoideae. : Sapindaceae 228. Cardiospermum molle. Byttneriaceae 229. novae: Waltheria reticulata. —u — — — 542 Malvaceae 230 - 223. novae: Sida depauperata, te- nuicaulis. Caryophylleae 234 et 235. Drymaria glaberrima ; Mollugo verticillata. Polygaleae 236. 237. novae: P. obovata, galapa- geia. Uruciferae 238. Senebiera pinnatilida. Menispermeae: 239. Cissampelos pareira. X. ©. 235. J. D. Hoofer, die Vegetation der Gala: pagos= Infeln, verglichen mit der vom feften America. Diefe 10 Infeln liegen unter dem Aequator gegen 600 eng= liſche Meilen von Guayaquil, find ganz vulcanifh mit Berge hoͤrnern 3000 — 4700' body und waren bis vor kurzem gänz: lich) unbewohnt; daher die eigenthümliche Flora mit 123 Gat: tungen, die nirgend3 anderswo vorfommen; fonderbar, daß es daſelbſt faft Feine Monocotyledonen qibt, kaum 4 foviel als Dicotyledonen. Am bäufigften find: Filices 28, Compositae 28, Leguminosae 24, Euphorbiaceae 18, Rubiaceae 15, Solanaceae 13, Gramineae 12, Amarantaceae 10, Ver- benaceae 9, Cyperaceae 7, Boragineae 7., Cordiaccae 6. Das Umftändlihere laͤßt fidy nicht ausziehen. X. ©. 263. W. Griffith, über Ambrosinia ciliata Rozburgh. Tab. X. — XII. Sit £eine Ambrosinia, fondern eine Cryptocoryne Fischer. Sn Schott et Endlicher Meleteinata |. p- 6. Der Character ift hier genauer gegeben und Alles umftänd- lich Lateinifch befchrieben. Roxburgh hat noch A. spiralis, retrospiralis et unilocularis. Schott zieht zu Cr. auch Caladium ovatum (Karin-Pola Rheede), deſſen Frucht aber etwas verfchieden ift; Rumphs Arum aquaticum gehört nicht dazu. Es wird nun die Entwidelung des Saamens fehr um— ftändlich gefchildert. Abgebildet find die Bluͤthenkolben, Staub: beutel, Entwidelung des Samens. und des Keimes zu verfchies denen Zeiten. XII. 277. ©. Newport, über den mäfferign Dunft, welcher aus den DBienenftöcden kommt. Zur Zeit, wo die Bie— nen ihren Stod lüften, entwidelt ſich im Innern ein Dunft. Gegen Ende de8 Sommers bemerkt man auf dem Stüßbrett eine fchwärzlihe Materie, welche einige Zoll über das Flugloch herausgeht. Im Anfange glaubte ic), das feyen ausgemworfene Theile oder zerftreuter Blüthenftaub oder Wachs, was aber nicht der Fall iſt. Nach einer Eühlen Nacht bemerkt man des Mor: gens früh am Flugloch einen feuchten Zug, bisweilen felbft in Tropfen, was vielleicht von dem Athem oder der Ausdünftung herfommt. Schon: Huber hat bemerkt, daß die verdorbene Luft heraus und die reine hineingeht, und meine Beobachtungen beftätigen e8. Die Berührung beider Ströme fchlagen die Feuch— tigkeit nieder. Sch fchnitt den Boden von einer Glasflafche und pafte ihn genau vor das Flugloh, fo daß alle Luft duch mußte. Waͤhrend einer Nacht fammelte fih 14 Drachme Slüffigkeit von der Zemperatur 69 Fahrenheit, die Aufere 524. Die Bienen waren im Stod ganz ruhig. Des Morgens, wo die Bienen unruhig wurden und daher mehr athmeten, flieg die Temperatur höher. Wahrſcheinlich entwicelt fich dabey auch Koh— lenſtoff, welcher ſich abfegt und den ſchwarzen Ueberfchlag bildet. X. S. 281. Derfelbe, über die Fortpflanzung‘ der Blattlaͤuſe. Die Sache iſt bekannt: Ich wollte aber unterſuchen, ob ſie wirklich zu einer Zeit lebendige Junge, zur andern Eier legten, und ob nicht in dieſen Eyern ſchon fertige Junge ſteckten. Im x 943 Anfange des Novembers 1842. waren bie jungen Schöffe ganz mit flügellofen Blattlaͤuſen bededt ohne Eyer. Ich ftellte den Stock in ein ungeheites Zimmer, warm 45 — 50°. Als eine Woche fpäter die Wärme abnahm, bemerkte ich einige mit Flügeiftummeln; fie hauteten fich nad) einigen Zagen und ent— widelten ſich vollftändig. Die meiften waren Maͤnnchen; zur gleichen Zeit zeigte fich eine Menge noch fehr junge. Am 30. war die Zahl der geflügelten fehr vermehrt; darunter auch viele, die nur Flügelftummeln hatten ; überdieß eine große Menge ſchwar— zer ovaler Eyer, nicht bloß an den Schöffen, fondern auch an den Zweigen. Am Hintern einer Blattlaus fah ich zwei Eyer hängen. Das Ey befteht aus gelbem Dotter und darum etwas wenig Glahr; der Dotter aus Zellen mit Kern und einem grofen Keimbläschen mit einem deutlichen Fleck. Das Bläschen ift 3 oder 4 mal größer als die Zellen, und verſchwindet erft einige Zeit nach dem Legen, al’o verfchieden von dem Ey anderer Kerfe. Das Bläschen ift fo beftandig, daß es erft nach meh— teren Secunden verfhwand, nachdem-ich ein friſch gelegtes Ey unter dem Microfcop zerdrüdt hatte, Um das Legen genauer zu beobachten, fette ich 4 Blattläuſe auf einen abgefchnittenen Nofenzweig in ein verftopftes Glas in einem Zimmer von 55— 60° F. Zwey davon waren Maͤnn— chen im Puppenzuftand nur mit Slügelftummeln; die zwei an: dern waren große flügellofe Weibchen. Am 2. December bey 58 Fahrenheit bemerkte ich mit Ueberrafhung, daß fie lebendige Sunge bervorbrachten. Ein Weibchen war fdon damit fertig; das andere war im Begriff des Gebaͤrens. Der Hintere dee Sungen voran; der Kopf blieb einige Zeit fteden; die Füße Elammerten fich ſchon an Die Pflanze, die Mutter hob fi von Zeit zu Zeit und ſchien dur einen ſchwachen Ruck das Junge zu entfernen. Diefes verlor mehrmals den Halt, faßte aber wieder an und fo wurde nach und nach der Kopf bervorgezogen; ih fah Feine Hülle zuruͤckbleiben. Die ganze Geburt dauerte etwa 5 Minuten. Das Junge kroch nun langfam fort und die Mutter ftete ihren Schnabel wieder in die Pflanze. Es ift alfo wahr, daß die Blattläufe zu einer Zeit Eyer, zur andern Sunge legen. XIV. ©. 285. Hugh Salconer, Beichrribung der Pflanze der Asa foetida in Mittelafien. Narthex: calycis margo obsoletus. Petala — ? Stylopo- dium plicato-urceolatum. Styli filiformes demum re- flexi. Fructus a dorso planocompressus, margine dilatato cinctus. Mericarpia jugis primariis 5, 3 interme- diis filiformibus, 2 lateralibus ohsoletioribus margine con- tiguis immersis. Vittae in valleeulis dorsalibus plerumque solitariae (valleculis lateralibus nune sesqui-vel bivit- tatis); commissurales 4— 6. variae inaequales, exteriori- hus saepe reticulatim interruptis. Semen complanatum. Carpopborum bipartitum. Umbellae peduneulatae, com- positae, Involuerum utrumque nullum. Genus inter Peu- cedaneas, calycis margine edentato, fruetus vittis magnis, commissuralibusque inaequalibus, et involuero utroque nullo, distinetum. Narthex nuneupatum a vocabulo v&oI78, apud Dioscoridem Ferulae attributo. N. asa foetida: caule tereti simplici, petiolis dilatatis aphyllis instructo, foliis radicalibus faseieulatis; petiolis triseetis segmentis bipinnatisectis: Jaeiniis lineari-lin- gulatis obtusis inaequilateralibus integris vel varie sinuatis deeurrentibus. Asa foetida disgunensis. Kaempfer Amoc- nitates. Exot. p. 535. 544 Ferula asa foetida. Linn. Mater. Med. p. 79. De Cand. Prodr. IV. 173; Lindl. Flor. Med. p. 45. Hab. in aprieis inter saxa in valle „Astore“ vel „Husso- rah“ dieta prope Indum, ultra Cashmeer; indigenis Daradris „Sip“vel „Sup“. „Sup.“ Legi fructigerum prope Boos- thon, 21° die Septembris 1838. Eine fchlanfe ausdauernde Pflanze 5—8' hoch, Wurzel fpindeiförmig 1’ lang, oben 3" di mit dunfelgeauer runze— liger Dberfläche, Über dem Boden mit haarförmigen Fafern, Ueberbleibfel der früheren Jahre; Doldenftrahlen 10 — 20, 2—4' lang, fruchtbare Döldchen Eopfformig mit 10—20 fehr kurzen Strahlen; die unfeuchtbaren mit 235 — 30, Blüthen klein; Blumenblätter der unfruchtbaren Elein, fchief, ungleich feitig, fpisig, ohne verlängerten Zipfel? Früchte reifen nur 7—15 in dem Dötdchen, elliptifh, 6" lang, 4 breit, blatt= förmig, vöthlich braun in der Mitte, glatt; Blumen weiß? Seit Kämpfer fcheint niemand die Pflanze auf ihrem Stand: ort gefehen zu haben; meine Cremplare gleichen den feinigen, welche ſich im brittifhen Mufeum befinden. Er gibt nur 5 oder 6 Strahlen in den Doldchen an, wahrfcheinlich weil er fie nur reif gefehen hat. Lindley gibt 20— 22 Vittae an den Früchten an, was zu Ferula paßt, aber nicht zu meiner und Kämpfers Frucht. Im botanifhen Garten zu Saharunpur zeigen fich die Blätter im Frühling und nicht im Spätjahre wie Kämpfer von feiner Pflanze in Perfien fagt. Narthex unterfcheidet fich durch ihre Bluͤthen, Früchte und Blätter wie bey Paeonia fehr von allen Ferulis; findet fi niht in Auchers perfifcher Sammlung im brittifhen Mufeum, aud) nicht in W. Hookers Herbario und niht in Boiffiers Diagnoses Plantarum orientalium. Sch traf die Pflanze im September 1838 wild im Thal Aftore, einem Mebenthal des Indus hinter Kaſchmir auf dem Ruͤckweg nah Thibet. Der Jubbar Khan, der Dardoh Rajah der Gegend, dem ich fie zeigte, fagte fogleih, es waͤre die Pflanze, welche das Heeng oder die Asa foetida des Handelg liefeve. In der Sprache der Dardoh oder Dangree (Daradri Arriani) heißt die Pflanze Sip oder Sup und die jungen Schöffe werden im Frühjahr als ein fehr gutes Gemüfe gepriefen. Die Dardoh ziehen daraus Fein Gummiharz. Im Aftorethal ijt fie nicht häufig; es fcheint die öftliche Gegend zu ſeyn, wo- fie vor: fommt.. In demfelben Thal fand ich Prangos pabularia, Py- rola, Pinus gerardiana, Bupleurum, Statice, Ribes, Po- dophyllum, Epipactis, Sambucus ete. Ich fand fie nicht in Blüthe, nur einige Döldchen mit unfruchtbaren Blüthen, hin und mieder mit einem Blumenblatt. Sch pflanzte einige Wur— zeln im Garten, welde zwar ausfchlugen, aber bey meiner Ab— reife noch nicht blühten. ine davon gab mir etwas Asa foe- tida ganz gleich derfelben im Handel. Das ift erwähnt in Royles Productive Resources of India p. 223. Die Asa foetida ift des Plinius Lafer, nicht Hopos ey- renaicos aus Cyrene. Scheint am häufigften vorzufommen in den perfifchen Provinzen Khoraffan und Laar, und von da ſich auszubreiten einerfeitö in die Ebenen von Zurfiftan am Drug nördlich dem Gebirge Hindukufh, wo Burnes fie gefehen zu haben ſcheint (Travels I. 243.); anderfeit3 von Beludyiftan durch Kandahar und andere Provinzen von Affghanijtan zur öftlichen Seite des Industhales, wo fie aufhört in Aftore. Diefer ganze Strich hat ein trodenes Clima, angezeigt durch ein weißes Band in der hygrometrifchen Charte von Berghaus. Sie erſtreckt fich nicht nach Kaſchmir, obſchon dafelbft Prangos haufig wächſt. - 545 Außer dem Gummiharz wird auch bie Frucht aus Perfien und Affghaniftan in Indien eingeführt unter dem Namen Anjudan, weil fie von ben inngebornen Aerzten haufig ange— wendet wird: Anjudan ift der Name, welden Avicenna dem Samen des Heengfth oder Hultent gibt. Es wird damit noch eine andere Doldenfrucht eingeführt unter dem Namen Dugu (offenbar verwandt mit Daucus) als ein Erfagmittel für Anjudan. Das ift die Frucht einer Achten Fe- rula und eine von. den zweyen auf den nordindifchen Märkten, welche Dr- Royle anführt und. welche vielleiht auch Lind— ley meynt. Befchreibung: Mericarpen breit, elliptiſch, etwas conver in der Mitte, duͤnn mit breitem Nande, 31 —5'' lang 21—3 breit. Nüdenteiften 3, fadenförmig, nur wenig er haben, die feitlichen weniger deutlich, geben dem Nand einen verdicten Saum. Vittae dorsales etwa 4 in jeder Rinne, unterbrochen, verzweigt und neßförmig verbunden; Vittae com- missurales ungefähr 10, weiter von einander als die auf dem Rüden; die ganze Frucht ftrogend mit Milchſaft, ſtinkt lauch— artig ungefähr wie Asa foetida; diefe Frucht kommt in den= felben Säden, worinn Asa foetida und fann daher damit leicht verwechfelt werden. Sch babe eine andere Doldenfrucht in Dr. Royle's Samm- lung unterfuht, welhe SG. Macneill aus Perfien als wilde Asa foetida gebracht hat; fie ift weit von Narthex et Ferula unterfchieden und gehört zu einer ganz andern Sippfcaft. XV. &.239. 9. Falconer, über Gamoplexis, eine neue Sippe der Orchideen. Gastrodiac. Gamoplexis orobanchoides. In Montibus emodensibus, 7000 ped., herba tripedalis; Rhizoma tube- rosum %. 13. XVI ©. 297. ©. Newport, Naturgefhichte, Ana: tomie und Entwidelung des Delfüfers, des Meloe eicatricosus insbefondere. T. 14. (Gelefen im Novbr. 1845.) Das ift eine große, fehr genaue und gründliche Abhandlung, wie man es be) diefem Naturforfcher gewohnt iſt; die Zeich: nungen: find: von ihm felbft, meiftens microfcopiih ungemein deutlich und lehrreich. Die Abhandlung befteht eigentlic aus zweyen, über. Meloe und Strepsiptera, beide erfchöpfend in literarifcher, naturhiftorifcher und anatomifher Hinficht. Wir bedauern, daß wir diefe Abhandlung nicht ganz und mit den Abbildungen geben koͤnnen. Wem übrigens diefe Gegenftände wiſſenſchaftlich am Herzen liegen, der wird mohl englifch ver: stehen und im Stande feyn, fich die Linnean Transactions zu verfchaffen. Es ift bekannt, daß die Larven des Oelkaͤfers Schmarohzer an andern Kerfen, befonders Immen find, und daß man fie bald ale Pediculus apis, bald als eigene Sippe, Tri- ungulinus andrenetarum aufgeführt hat. Das Verfehen wurde fpüter erkannt: allein die eigentliche Kebensart und befonders die Berwandlung blieb im Dunfeln. Darüber nun bat der Ber: faffer viele Beobachtungen angeftellt, befonderd was die aus— gewachfene Larve, die Puppe, den Aufenthalt betrifft und die: jenigen Kerfe, an welchen diefe Larven fchmarogen. Seine Beobachtungen hat er gemacht 1830. an Meloe proscarabaeus, violaceus et cicatricosus, alle drey wenig verfchieden m Geftalt und Lebensart, an fenkrechten Wänden von Thon und Sand, worinn die Bienen gewöhnlich bauen, Die Käfer erfcheinen im März, ebe die Pflanzen biüben, von denen fie fih naͤhren, nehmlich Ranunculus acris et Leontodon taraxacum, deren Blumen fie gierig freffen und auch die Blätter der legten. Sie lieben die Sonne und faufen gern Iſis 1848, Heft 7. 946 Waſſer, daher man zu Haufe die Pflanzen negen muß; die Paarung dauert oft 2— 3 Stunden, wobei dag Weibchen fort: frißt. Die genannten Gattungen panren ſich eingefperrt auch untereinander aber nicht im Freyen. Das Eyerlegen folgt nach mehreren Tagen und zwar in der Erde, worinn fie eine Grube machen unter Gras, wohl 1—2'" tief, womit fie in ‚einer halben Stunde fertig find. Das Legen dauert einige Stunden und dann wird das Koch mit Erde zugeſcharrt. Die Ever lie- gen darinn in einem Haufen. Die Larven fihliefen aus nach 5—6 Wochen. Sie legen die Eyer auch unbefruchtet, ſcharren aber dann das Koch nicht zu. Sie legen 3—4 mal in Zwi— fhenräumen von 2 zu2 Wochen, zuerft am meiften 3— 4000. In einem Eherſtock fand der Verfaſſer 2109, in beiden alfo 4218. Die Männchen fterben bald, die Weibchen nach einigen Wochen, un das Ende des Aprils oder May. Nun folgt die. Befchreibung der Eyer und Larven. Dieſe find anfänglich hellgelb; der Leib aus 14 Ringen mit dem Kopf, der Hinterleib alfo aus 105 Fühlhörner vor den großen, fhwarzen Augen fünfgliedrig; Oberkiefer fehr dünn und fpisig ; Unterkiefer did, kurz mit bdreygliederigen Palpen, Unterlippe ſchmal, Palpen kurz und dreygliederig; am legten Bauchringel Nachſchieber. Füße ziemlich lang, aus Hüfte, Schenkel, Schien— bein, am Zarfus drey krumme Klauen. Die Larven find fehr lebhaft und laufen ſehr fchnell, auch an Glas ziemlich wie Spamnenmeffer. Länge 1’. Das ſtimmt mit den Beobach— tungen der meiften andern überein; Geoffroys Larve fcheint zu Timarcha tenebricosa zu gehören, weil fie dem Alten gleich ſeyn ſoll, was bey Meloe nicht der Fall iſt; fie wird auch nie ſchwarz. Aus Eyern gelegt am 8. April kamen die Larven am 25. May. Nach 10 Tagen, wo es wärmer wurde, Erochen fie aus der finftern Schachtel und liefen hurtig herum, als wenn fie etwas fuchten. Er that ihrer 400 in eine Slafche, worinn einige Lebendige Gurculionen und ein Malachius bipustulatus, an welchen leßtern fie ſich fogleich hiengen, daß er wie Staub bedeckt war. Die meiften blieben daran mehrere Stunden, ſtar— ben aber nady 14 Zagen. Am 13. Suny fand er einen folchen Schmaroger an einer Volucella mystacea; am 10. Sul einen an Osmia spinulosa, hinten auf dem Thorax; ftecte den Kopf zwifchen den Thorax und Bauch); diefer Schmaroger war aber ſchwarz und hatte braune Augen, ganz gleich dem, melden Kirby an Andrena fusca gefunden hat (Apes II. 168.), verfchieden von Linne's Pediculus apis et Triungulinus Andrenetarum Leon Dufour (Ann. Sc. nat. 1828.); viel- leicht die Larve von Cantharis vesicatoria Zier (Bull. Se. nat. Janvier 1830.) Man findet diefe Schmaroger vorzüglich an Grabimmen und an Muden, welche diefe Neſter als Schmaroger befuchen. Sie werden ohne Zweifel dahin getragen durch die Bienen oder die Muden. Ich fand die ausgewachfenen Larven im Neft von Anthophora retusa; fie wurden gefunden an Andreniden, Eu— ceren, Dsmien, Anthophoren und Hummeln, welche alle in die Erde graben; san den bienenförmigen Volucellen, ihren Schma= togern. Ohne Zweifel lettern die Meloe» Larven in die Blu: men und bangen ich dafelbft an die Bienen oder Muden. Ich babe einmal eine Menge folch” Eleiner gelber Larven zwifchen den Blumen des Loͤwenzahns gefunden. Im Lichte find fie fehr unruhig, bey Nacht aber unbeweglih. In Glaͤſern figen fie immer oben; kehrt man fie um, fo laufen fie gleich herauf; 547 daher fuchen fie auch wahrſcheinlich an hell gefärbte Blumen zu kommen. i Es frägt fih nun, ob fie in den Bienenneftern den Bluͤ— thenftaub freffen oder die Larven felbft. Ich feste eine Menge Rarven in die Zellen einer alten Honigwabe, mworinn fie ganz ruhig blieben; dann feste ih am 23. Juny mehrere 9 Tage alte Larven in Nefter von Anthophoräa retusa, mworinn Larven und Blüthenftaub. Cine durchbohrte fogleich die Haut der Bie— nenlarve mit ihren Oberfiefern; den andern Tag waren fie aber alle fort und die Bienenlarven mit ihrem Futter unverfehrt. Dann that ih 3 Larven der Anthophora von verfchiedener Größe je in eine Glasröhre und that zu jeder 5—6 Meloe: Larven. Anfangs fammelten ſich die letztern an jener und ſchie— nen an ihr ſich zu nährenz des andern Tages aber nad) 18 Stunden fand ic) fie wie gewöhnlich oben in der Nöhre, auch nod nad) 42 Stunden, fo daß ich ſchließen mußte, daß die Larven von M. proscarabaeus et violaceus nicht an ber balb= oder ausgewachfenen Larve von A. retusa fehmarogen. Da fie aber allemal die Karven angriffen, fo durfte man vermuthen, daß fie ſich von ganz jungen, fo eben ausgefchloffenen Larven nährten ; ich hatte aber von Melo& eicatricosus nur ausgewachſene Kar: von und Puppen aus ‘den Neftern von A. retusa. Sb be: merke hier, daß ich dafelbft nie Larven fand von M. violaceus und proscarabaeus, obſchon die Käfer auf den anftoßenden Wieſen ganz gemein waren. Die Larven können fehr lang hungern 15 —20 Tag, nachdem fie ausgefchloffen. Sch habe fhon gefagt, daß die Käfer am häufigften find um die Mitte des Aprils, daß fie am Ende desfelben oder am An: fang des May die Eyer legen ; daß diefe nad) 3 oder 4 Wochen ausichliefen, alfo am Ende May oder Anfang Suny. Das ift auch die Zeit, wo die Anthophoren ihre Nefter an der Som— merfeite machen und wo ſchon viele ihrer Ener ausgefchloffen find. Sch zweifle nicht, daß auch zu diefer Zeit fich die Meloes Larven an die Bienen hängen, wann diefe Blüthenftaub fuchen. Die Bienenmade wählt zu diefer Zeit fehr ſchnell, befonders bey folcher Temperatur etwa von 80° Fahrenheit; wenigſtens find fie ausgewachfen im July und verpuppt am Anfang des Augufts. Zu diefer Zeit befam ich auch Meloe Larven, und um die Mitte Puppen von beyden. Erſt im jesigen Herbft fand ich im October drey Kaferlarven in einer Zelle mit einer lebendigen Puppe ber Anthophora. Sie ſahen ganz anderd aus als die ausgewachſene Meloe: Larve, hatten aber doch die wefentlihen Kennzeichen; die Dberkiefer ſpitzig, aber viel Eürzer, mehr wie bey Pflanzen freffenden Ker— ten; die Schwanzborften auch verkürzt und im Vegriffe zu ver— ſchwinden. Füße fehr Eurz und die Klaue einfah. Obſchon ich nicht behaupten Eann, daß es eine Meloe-Larve fen; fo glaube ich es doch; dabey bin ich überzeugt, daß fie nicht an der Bie— nenlarve fhmarogen, obſchon fie in einer Zelle mit einer Bie— nenpuppe waren, ſondern daß fie ſich nur unter der Puppe ver ſtecken. Sie fcheinen nur die Ueberbleibfel zu freffen, welche die Made bey ihrer Verwandlung zurüdgelaffen hat, und id) zweifle nicht, dafi ihr Futter der Teig des eingefammelten Bluͤ— thenftaubs ift. Sollten diefe Stüde bey ihrer Entwidelung fi wirklich als Meloe- Larven ausweifen, fo wäre es ausge: macht, daß fie nur von Pflanzenftoffen Teben, obſchon fie in Kerfneftern vorfommen. (Später zeigte e8 ſich, daß aus diefen Larven Cryptophagus cellaris entftand). Nah Giwilding fhmarogt Horia maculata an ber weftindifchen Holzbiene, Xy- locopa teredo (Linn. Transact, XVI. p. 316.) 5948 Geoffron’s Larve, bie er für die einer Meloe hält (Mist. Ins. I. p. 377.) kann nicht der Meloe cicatricosus angehören, eher die von Friſch (Heft VI. T. 16.) Es ift gewiß, daß die von M. cicatricosus fid mehrmals häutet und daf fie vor der Verpuppung fehr did, faft unbeweglich wird und bie Schwanzborften, die Fühlhörner und die langen Füße verloren hat; ftatt der legteren nur 6 Höder. So fand id) fie oft im Auguft und September in einer verfchloffenen Zelle, welche faft fo groß ift als die der Anthophoren, aber nicht fo glatt und fo oval, fondern mehr länglih und innwendig etwas untegels mäßig; die Larve mißt dann 2, hat 14 Ringel und 10 Paar Euftlöcher, Kopf Elein mit kurzen höderförmigen Fühlhörnern, Palpen und Füße; die abgeftreifte Haut hinten am Leibe, zeigt unter dem Microfcop die längeren Glieder, welche fie in ihrem lebhaften Zuftande hatte, aber die zwey Mebenklauen find ver fhwunden und die Oberfiefer find härter und ftumpfer gewor- den. In ihrem. legten unbehülflihen Zuftande bleibt fie nur wenige Tage; dann fpringt die Haut auf dem Rüden des Thos rar auf. Nah 10—14 Tagen ſtreift der Käfer die duͤnne Puppenhülfe ab, bleibt aber den ganzen Winter in der Zelfe- XVI. 321. Derfelbe, Fortfegung, gelefen im Sanuar 1847. Hier folgt nun die Anatomie aller drey Zuftände und Ver— gleihung mit den verwandten Sippen, namentlich mit den Ano- plura (SKieferläufen) et Strepsiptera, mit denen fie im Lars venzuftand und in Geftalt viel Aehnlichkeit zeigen. Bau und Lebensart ffimmen immer mit einander überein. Aendert fich der Bau, fo ändert fich auch die Lebensart; zeigt aber der Bau ein Uebermanß oder eine Verkuͤmmerung, fo behält doch die Lebensart Aehnlichkeit. Der Bau der Meloe=Rarve findet fi) auch bey Lytta vesi- eatoria (Brandt und Ratzeburg me. Zool. ©. 120. T. 119.), hat aber nur ein Paar Schwanzborften ftatt zwey, ift anfangs auch gelb, wird aber bald ſchwarz; Kirbys Pe- dieulus melittae an Andrena fusea und nah mir an Osmia spinulosa unterfcheidet fich faft auch nur durch die fhwarze Farbe. F. Smith fand ähnliche fehr zahlreih in den Blumen von Ranunculus aeris, aber eine gelb gefärbte an An— dreniden, mie ic) an Volucella, welche als Schmaroger in Hummelneftern vorkommt; an Nomaden, welche fehmarogen bey Eucera, Andrena et Colletes. Ent. Trans. Il. 4. 294.; ferner bey Halictus. Ich fund Nomada shepperdana im Neft von Colletes. Solche gelbe Larven ben den genann- ten Bienen fanden auh Gordart, Frifh, Neaumur, De- geer, Waldenaer (Halietus 1817. 85.), Zigny (Hist. Ins. VII. 647.) und Catreitfe (Hist. Nat. Crust. X. 380); der legtere an Gras wie ich. Die ſchwarzen Larven find verfchieden von meinen drey Melot, größer und ſchwärzer, die Füße braun, alfo einerley mit Pe- dieulus Melittae, ähnlih den gelben Nomada, welche einer Meloe gehören; auch mit’ zwey Paar Schwanzborften, wovon die außern Fürzer, Klauen drey; Kopf aber mehr geftredt, fo wie der Prothorax. Waldenaers gelbe Larve an Halietus elephas hat ſchwarze Schwanzborften, das Außere Paar länger, alfo eine andere Gattung. 3 Schmidt befam feitdem Melo& abdominalis (M. pro- scarabaeus) im Neft von Saropoda sive Colletes, im März. Goudot fand auf den Gordilleren in Columbien Tetraonyx flavipennis, wahrſcheinlich aus Hummelneftern (M. de Zool. 1844. t. 141). Mylabris ſchmarotzt wahrfheinlih nah Geb: 549 ler in den Neftern von Immen in Sibirien (Mem. de Moscou VII, 1829.) Gene fand die Larven von Apalus bimacn- latus denen von Meloe fehr ähnlich (Westwood Introduction I. 299.) Die Larve von Sitaris ebenfo (ibid. 294. fig. 34.). Audouin und Pecchioli fanden die Eyer von Sitaris so- lieri in Menge an Rosmarin» Blumen bey Pifa (Annal. Ent. 1839. p. 47.) Aubouin fand Sitaris humeralis im Neſt einer Anthophora; Rambur in Zellen von Smmen im Boden. Alle diefe Kerfe fcheinen mithin Schmaroger in Sms men-Meftern zu feyn. Andere verwandte Käfer haben diefelbe Lebensart, z. B. Horia; Cissites maxillosa et testacea auf Sava fol in Balkenlö- ern leben (Silbermanns Revue Nr. 3.). Won Cerocoma weiß man nichts. Meniger verwandte Sippen find doch Schmaroger. Rhipi- phorus paradoxus foll die Eyer in Wefpennefter legen (West- wood Introd. I. 296.) Symbius Blattarum ſchmarotzt in Blatta americana, Geftalt wie Sitaris (Iſis 1831. 1212.); Ph. fennieus (Pelecotoma ) fhmarogt an Chrysis (Man: nerhbeim Revue Zool. 1844. 64.). Rh. paradoxus hat zum Scyhmaroger ein Anomalon und diefes eine Eleine Chalcidida, Hope Ent. Trans. I. 1.. Ob die Mordellen Schmaroger find, weiß man nicht; ihr Schwanzftachel macht es aber wahrs ſcheinlich, fo wie bey Coelioxys (Newport, Ent. Proc. 1844. 103.). Die Strepsiptera zeigen mandye Aehnl,ichkeit mit Meloe im Bau der Larven’ und in ihrer Lebensart, und aud mit den Anoplura. Nun folge ©. 330. eine ausführlihe Darftellung des Baus und der Entwidelung der Strepsiptera “mit Aufzählung der gefammten Kiteratur und der Gefdyihte, mit vorzügliher Beruͤck— fihtigung der merfwürdigen Entdeckungen von Siebold (Dan- ziger Schriften 1839. und Erihfons Archiv 1843. 137.). Wir Eönnen diefe Darftellung nicht ausziehen. Der Berfaffer hat übrigens auch viele eigene Beobachtungen anzuftellen Ge: legenheit gehabt. Er befam Stylops aterrimus an Andrena trimerana. Er vergleicht die Strepfipteren mit Meloe in Bau und Lebens: art und fcheint fie alfo, obſchon er es nicht ausdrüdlich fagt, für Käfer zu halten, wodurch Burmeifters ſchon lange aus: gefprochene Anficht eine Beftätigung erhält. Er zweifelt nicht, daß die Larve von Meloe ein wahrer Schmaroger ift; aber man weiß noch nicht ob fie in den Leib der Bienen felbft ein- dringt oder nur eine Wunde macht; doc ift das legtere wahr: fheinlih, weil der Verfaſſer die zuleßt abgeftreifte Haut einer Meloe:Larve in der Zelle einer Anthophora gefunden hat; alfo ziemlich fo wie Scolia flavifrons an der Larve von Orye- tes nasicornis ſchmarotzt. (Pusserini Osservazioni. Pisa 1840., Firenze 1841.) Nach den fpisigen Oberfiefern zu urtheilen, weldye die Meloe-Larve anfangs hat, fpäter aber ftumpfe befemmt, muß man annehmen, daß fie zuerft an der Bienenlarve zehrt, zulegt aber am Blüthenftaub, was nachher der Käfer fortſetzt. Die oben genannten drey ſchwarzen Larven in einer Zelle mit einer Puppe von Anthophora gehören dem Cryptophagus cel- laris an. Der Verfaffer hat ihre Entwidelung bis zur Fliege verfolgt. Die Larven lang 4'', fett, weiß, Iebhaft, Leib aus 14 Ringeln mit Ausnahme des Schwanzringel®, welcher als Nachſchieber dient; an jedem Ringel einige Haarbüfchel; Fühl- hörner- viergliederig, Augenpuncte; die Oberkiefer kurz und dic, 550 wie bey Pflanzenfteffern, Palpen fabenförmig, Unterlippe gefpal: ten. Prothorax breit, Meso- et Metathorax weich, nicht ver fhieden von den Bauchringeln; Füße kurz, hornig, mit einer Klaue; Ringel vor dem After mit zwey Eurzen, hornigen Grifz fein. Sn einem Glas in der Zelle mit der Bienenpuppe griffen fie die Ießtere nicht an, fondern lebten von dem übrigen Unrath der Larven; fahen aus wie Opilus mollis (Waterhouse Ent Trans. 1. t. 6. fig. 1.), waren aber verſchieden; lieben dag Trodene. Anfangs Jaͤnners 1846, verliefen fie die Zelle und gruben fich ein wenig in die Erde; verpuppten ſich am Ende des Monats, Puppe wie Diaperis boleti; krochen aus am 25. Hornung; anfangs weiß und ſchwach 5 Tage lang, ſcheuten das Licht; blieben in ihren Löchern bis zum 8. März und waren Cryptophagus cellaris. Abgebildet find Melo& cicatricosus m. et fem., Kopf, Larve, Puppe. — Ey, Larve von M. violaceus, Oberkiefer, Unter: fiefer. Küfer in der Zelle von Anthophora. Stylops aterrimus sive melittae fem., mas; Larve bes Stylops an einem Haar von Andrena trimerana, Ep, Embryo. Larve von Uryptophagus cellaris, Puppe; alles ſehr ver: groͤßert. Wemoires de l’Institut national des Sciences et Arts pour l’an quatre (1796.) de la Republique. Sciences malhematiques et physiques. Tom. 1. Paris, Thermidor an 6. 4°. 46. 623. tab. 14. Als wir den Innhalt der neueren Bände diefer Schriften be- ginnen wollten, wußten wir feinen rechten Anfang zu finden ; daher ſchien es ung am beften, bis auf den erften Band zurück— zugehen, um fo mehr, ta dieſes Werk während der Nevolution wenig nach Deutfchland Fam und daher auch wenig angeführt wird. Wir heben nur das eigentlih Naturhiftorifche heraus. ©. 36. van Mons, über Girtanners Verfuche, um zu beweifen, daß Wafferftoff Die Grundlage der Kochlalzfäure fey. ©. 49. Hauy, über das Gefüge der Zeolithe. ©. 58. Belletier, über den Strontian. ©. 169. Ch. 2. L'Heritier, über ven Einfiuß der Kälte son 1796. auf die Birnbäume. ©. 250. H. U. Teffier, Ackerbau auf den canarifchen Infeln. S. 233. 3.4. Chaptal, über die Emährung der Pflanzen. &. 377. Daubenton, Verfuche mit Hausthieren. ©. 387, Derfelbe, über Sippen - Charactere. ©. 478. Desfontaines, über die Organifation der Mono: cotyledonen. T. 2—6. ©. 503. Bentenat, über Phallus tab. 7. ©. 543. Daubenton, über eine Verfteinerung des Berges von Terre noire an der Loire. Aftroit. ©. 549. Teſſier, über den Kleber des Weizens. ©. 558. Tenon, über das Zahnen des Menfchen und des Pferdes. T. 8—14. Tom. II. an. 7. 155. 516. Pl. 11. S. 23. Gradmeſſung zur Beſtimmung des metrifchen Syſtems. ©. 1. Gupvier, über die lebenden und verfteinerten Elephan= ten. °. 2—6. ©. 23. Vauquelin, Krankheit der Rüſtern. ©. 40. Bortal, Bewegung im Rückenmark. ©. 57. Foureroix um Vauquelin, über tie Schtvermte. ©. 65. Martin, über die Gewürzbaume in Guyana. 91 S. 75. 2%. © Richard, über einzuführende Pflanzen in Guyana. en Kin: S. 246. Coulon, Verfuch über den Saftlauf. 2 &. 312. WBentenat, Epigaea repens t. 9.; Goodenia ovata t. 10. —— S372 Lacepede, über das Auge von Cobitis anableps. Tome Ill. an 9. 117. 519. S. 69. Cuvier, über Daubentong Werke &. 337. Sabatier, Veränderungen ber Kreislauf» Organe des Fötus. 5 N S. 454. Racepede, neue Glaffification der Vögel und ver Haarthiere. 584. Tome IV. an 11. 104, S. 1. Ventenat, Monographie von Tilia. X. — S. 209. Labillardiere, neue Palme Areng (Saguerus). SD S. 219. Desmareft, über Prismen in Gyps bey Paris. Tome V. an 12. 260. 447. S. 121. Achard, über Numfelrübenzuder. S. 16. Des mareſt, über die Schichten des Montmartre. S. 103. Vauquelin, Cels uud Ventenat, über Ro- binia viscosa. S. 155. Desfontaines, Anbau des Dattelbaums. &. 197. Billars, verfteinertes Holz an der Eisgränze. S. 383. Lelievre, iiber den Uranit. S. 417. Ramond, Über den rothen Schnee. Tom. VI. Mem. de l’Institut des Sciences, Lettres et Arts. 1806. 84. 619. Rumford, über die Wärme, S. 134. Lacepede, über die Gattungen von Myrmecophaga. &.219. Desmareft, über die Vulkane. T. 6—9. &.369. Fourceroir und Vauquelin, über Das Guano und den Tabaſchir. ©. 386. Desfontaines, über Convolvulus jalappa. 2, le ©. 423. Desmareft, verfteinerte Mufcheln [Sippuriten]. 35.13.214. Tom. VII. 1. Me&moires etc. de l’Institut national de France. 1806. 286. 387. S. 63. Guvier, Bericht über die Arbeiten der phyflealifchen Claſſe. S. 117. Lacepede, über Dolomieu's Werke. S. 169. Gupier, über M. Adanfon. S. 189. Delambre, über Briſſon und Coulomb. &. 66. Ventenat, über Adonis capensis, Anamenia et Calomeria. S. 168. Foureroir und Vauquelin, Zerlegung der Ge— treide= und Hülſenſamen. Tome VII. 2. 1806. 177. Vauquelin, Zerlegung bed Saftes von Carica ©. 71. ©. 50. papaya. &. 59. Derfelbe, über die Beryll- Erde. S. 9%. Dorf. und Foureroir, Zerlegung des Elfenbeins, ©. 119. Desmareft, Beſtandtheile der Stoffe aus alten Gräbern. T. 1—4. Tome VIH. 1. 1807. 115. 373. S. 1. Berichte über die Arbeiten, 592 ©. 1: Ventenat, über die Pflanzen in feinem Werke: Jardin de Cels. ©. 68. De Candolle, über die Emährung der Pflanzen. S. 95. Xelievre, über den Menit. ©. 164. Bauquelin und Nobiquet, über Aiparagin. ©. 159. Vauquelin, über Titan und Anatas. ©. 214. Derfelbe, Zerlegung der Haare. ©. 259. Derjelbe, Platin in Ejtremabura. ©. 307, Bosc, über die Eichen in Branfreich. Tom. Vllt. 2. 1807. 226. ©. 142%. DVentenat, über Samyda et Casearia. ©. 204. Boureroir und Bauquelin, Zerlegung ber Zwiebeln. Tom. IX. Memoires etc. de l’Institut de France. 1808. 218, 362. 77. S. 53. Cubviers Bericht über die Arbeiten. S. 97. Derf., Ventenats Biographie. S. 109. Derf., Bericht über Gall un Spurzheims Anatomie des Hirns. S. 169. Derſ., Bericht an Napoleon über die Fortſchritte der Naturwiſſenſchaften feit 1789. S. 195. Bode, Über den Anbau der Eichen. ©. 2859. Chaptal, über die Barben zu Pompeji. S. 236. Foureroir und Vauquelin, über den thieri- fihen Schleim. ©. 251. 2a Billardiere, neue Palme, Ptychosperma gracilis. Tuf. ©. 303. Mirbel, über die Entwicelung und das Wachs— thum der Pflanzen. T. 1—8. S. 331. Derſ., vergleichente Anatomie der Pflanzen, beſon- berd der Blüthen. T. 1. 2. Tome X. 1809. 98. 565. ©. 51. Euviers Bericht über die Arbeiten. S. 546, Mirbel, über den Zuftand der Pflanzen-Anatomie. - Tome XI. M&moires de l’Institut imperial de Frauce. 128. 347. 183. &. 45. Cusiers Bericht Uber die Arbeiten. S. 97. Derf., Fourcroixs Biographie. ©. 1—278. Cuvier und Aler, Brongniart, minera- Iogiiche Geographie von Paris, mit einer Charte, einer Tafel Durchfchnitte und einer Tafel DVerfteinerungen. ©. 1. Mirbel, über Samen und Keimung, ©. 47. Bosc, neuer Eingeweidenurm, Tetragulus ca- viae. Taf. ©. 50. Derf., neuer Eingeweidewurm, Dipodium apia- rium. Taf. ©. 51. Lelievre, Vorkommen des Corunds in Piemont in einer Art Granit. ©. 121. Berthollet, über die Zerlegung thieriicher und pflanzlicher Stoffe. ©. 142. Malus, über die Brechungs-Achſe von Eryftallen und organifchen Stoffen. Tome XII. 1811. 144. 280. 274. &. 79. Euvier, Bericht über die Arbeiten. © 1. Rihard, über die Syprochariden. T. 1—9. ©. 82. Derfelbe, über die Angustura-Rinde (Bonplan- dia). Taf. ©. 121. 1810. Palifot De Beauvois, über die Anordnung 353 der Blätter und die, Verivandelung der Rindenſchichten in Holz, T.4. 2 X ‘ Tome XIII. 1812, 132. 371. 288. ©. 1.) Dei Lambre, Bericht über die mathematifchen Arbeiten. ©. 81. CEupier, Bericht über die phyſikaliſchen und. naturs hiftorifchen Arbeiten. ©. 51.) Balifot de Beauvois, über die Cypereen. S. 227. Berthollet, über vie WVaceination, Tome XIV. Me£moires etc. de l’Institut de France. . Paris 1818. 236. 392. ©. 117. Cusiers Bericht. ©. 1. Ramond, Höhenmeffungen der Monts d’or und des Departements von Buy de Dome. ©. 249. Girard, über Capillar-Anziehung. T. 3. Tom. XV. Memoires de l’Academie royale des Sciences de TInstitut de France. 1816. I. Paris 1818. 154. ©. 113. Eupiers Bericht. ©. 275. Biot, Anwendung der Licht- Polarifation auf die SE. 347, Chaptal, über den Zucker der Runkelrüben. Tome XVI. 1817. II. 170. 445. Taf, ©. 1. Berichte über die Arbeiten. ©. 1. Xeffier, Trag- und Brützeit. ©. 493, Labillardiere, Ankleben der Laubfröfche. Tome XV. 1818. II. 502. 230. Taf, &. 1. Berichte über die Arbeiten. Tome XVIN. 1819. 1820. IV. Paris 1824. 346. 356. Taf, S. 1. Berichte über bie Arbeiten. Tome XIX. 1821.,1822. V. 1826. 382. 533. Taf, ©. 1. Berichte) über die Arbeiten. ©. 56. Portal, Darmentzindung. Tome XX. 1823. VI. 1827. 176. 612. Taf. S. 83. Bericht Uber die Arbeiten. 1813—13. Taf. S. 81. Ramond, über die Vegetation des Pie du Midi de Bagnieres. Tome XXI. 1824. VII. 1827. 224. 624. S Bericht über. die Arbeiten. ©. 395. Delille, über Benincasa cerifera. ©. 473, Cordier, ber die innere Wärme der Erbe, S. 570. Sourier, Wärme der Erde. Tome XXH. 1825. VII. 1829. 248. 127. Taf, ul. S. 89, Bericht über die Arbeiten. ©. 1. Biot, über. die Geftalt der. Erde. S. 57. Jacobſon, Entwidelung der Eyer der Süßwaffer: mufcheln. ©. 139. Mirbel, Entwidelung des Baftes, Taf. 1.2, Tome XXIII. 1826. IX. 1830. 250. 684, Taf, S. 97. Bericht über die Arbeiten, S. 125. Seron de Villefoffe, über vie Hochöfen und Metalle in Frankreich, ©. 239. Boiffon, Berhältniffe der Knaben und Mädchen, S. 455. Flourens, über die Cirkel-Canäle im Ohre der Vögel und Haarthiere. ©. 378. Derf., Verfuch über das Nervenſyſtem. S. 499, Portal, Erweichung des Herzens. ©. 591. Girard, Mapftäbe der Alten, Iſis 1818, Heft 7, 594 = bee Mirbel, Baudes Pflanzgen-Eyes, December 1828. af. 1—1 Tome XXIV. 1827. X. 1831. ©. 103. Bericht über die Arbeiten. S. 53, Flourens, Mechanismus des Athmens bey den Fiſchen. 218. 625. Taf. ©. 607. Derf., über einige Krankheiten der Vögel: ©. 625, Der ſ., Wirkung des Rückenmarks auf den Kreislauf. Tome XXV. 1828. XI. 1832. 281. 895. Taf- ©. 119. Bericht über die Arbeiten, ©. 1. Becquerel, über den Töpferthon von Autenil. ©. 101. 369. Flourens, über die Verlegungen des Hirns. ©. 313. Serullas, Eryftallifation des Chlors, — er Geoffroy St Silaire, über ein vierfüßiges ind. S. 583. Serres, über zwey verwachſene Kinder, T. 1— 20. Tome XXVI. 1829. 1830. XII. 1833. 104. 623. Taf. 4. ©. 3. Geoffroy St. Silaire, über die Gaumenbeine befonders bey Crocodilus et Teleosaurus. ©. 27. Derf., über ven Girnſchädel der beiden letztern. T. 1. © 43. Derf., tiber Teleofauren im Roogenftein von Caen. ©. 63. Derf., über die äußeren Einflüffe auf die Verände— rung der IThierformen, beſonders der Teleofaurier, ©. 93. Derf,, über die Ohrknochen der Grocodille und Te— leofaurier, ©. 181. Derf,, über die Vorderzähne der Nagthiere als Edzähne, ©. 483, 531. Flourens, über den Mechanismus des Wie— derkäuens. Tome XXVII. 1832; 1833. XIII. 1835. 105. 707. Taf. ©. 1. Flourens, Zuſammenziehung der Venen beym Froſch. ©. Ir Dewrſ. Vernarbung des Rückenmarks und der Nerven. ©. 17. Derf,, Symmetrie der Lebens-Organe. S. 314. Becqwerel, Formen de3 Kalkſpaths. ©. 337. Mirbel, Zerlegung der Marehantia. 1831—33. ar 1-8 il. 37a WARE ‚ Uber. den Bau der Staubbeutel und des — Taf. 8-10. 437. Biot und: Berfoz, DBeränderungen der Stärfe * deg Gummis durch die Säuren. Tome XXVII. 1834. XIV. 1838. 138. 702. Taf, 2. ©. 1. Flourens, Lobrede auf Georg Cubier, mit einem Verzeichniß aller feiner Arbeiten. ©. 59 Dutrochet, über den phyftologifchen Nutzen des Sauerjtoffgafes. ©. 81. Derfelbe, über den Mechanismus des Athmens ber Kerfe. ©. 105. P. Turpin, über die Organogenie der Pflanzen aus zuſammengeklebten, conferbenartigen einfachen Pflanzen. ©. Magenpie, über das Geräuſch des Herzens, ©. 573. Serres und Nonat, über die Darmausfchläge in der Cholera. T. 1.2. Tome. XXIX. 1835. XV. 1838. 39. 651. ©. 1. 313. Auguſte von St. Hilaire, der —— von Reſeda. . 31. Bericht über Cofte’s Unterfuchungen über. die Erzeugung Der —— ©, 355. Turpin, microfeopifche Unterfuchungen über das Baregin, T. 1, Nostoc. 33 * Taf. 2. über den Bau 555 S. 419. Derf., über ein news Organ, Biforin in bem Zellgeivebe der Blätter der Aroiden. T. 1. &.495. 3. Dumas, Unterfuchungen in der organischen Chemie. Tome XXX. 1837. XVI. 1838. 239,555. Taf. S. 1. Flourens, Lobrede auf R. % Desfontaines mit Angabe feiner Arbeiten. S. 21. Derf., Lobrede auf J. I. von Fabillardiere; deßgleichen. S. 1. Guvier, Bericht über die Arbeiten von 1830 u. 1831. ©. 41. Chevreul, über die Färberey- S. 117. 4. St. Silaire, über die Myrfineen, Sapoteen, und Die ver Ebene des Nabels parallelen Embryonen, S. 169. Flourens, über den Mechanismus des Wieder— käuens IH. S. 387. Adolph Brongniart, über die Natur der Pflanzen in verfchiedenen, geologischen Epochen, Tome XXXI. 1838. XVII. 1840. 188. 855. T. 16, ©. 1. Flourens, Lobrede von A. L. von Juffieu, mit ‚einem DVerzeichniß feiner Schriften. ©. 37. Turpin, über das Zellgewebe der Aepfel und Bir- nen und die holzigen Coneretionen, verglichen mit den Kalktheil- chen im Mantel der Wegjchnede, T. 1—4, ©. 93. Derfelbe, über Wein: und Eſſtggährung. T. 1. bis 9. Pilze. &. 201. Derj., mierofcopifche Unterfuchungen über die Milch. 12 Bile, &, 835. E&hevreul, über Värberey. Tome XXX. 1840. XVII. 1842. 28. 827. Taf. 27, ©. 1. Flourens, Lobrede auf Friedrich Gupier mit einem Berzeichniß feiner Arbeiten. ©. 1. Poiſſon, über das Gleichgewicht und Die Bewegung der eryitallifterten Körper. ©. 217. Milne Edwards, über bie Baer En Afeivien. T. 1—8 ill. (auch befonders zu haben.) ©. 327, Dulong, über die thierifche Wärme, ©. 327. Bouffinganlt, über die Verbeſſerung des er- fchöpften Bodens. ©. 385. Savigny, über Augenübel; Nebel, Ninge u, dgl. S. 439. Dutrochet, über den Kreislauf in Chara fra- gilis. Taf. ©. 505. Becquerel, Einfluß der Electricität auf dieſen Kreislauf, ©. 515. Graf von Öafpari, über die Fortfchritte in der Seidenzucht. ©. 727, Mirbel, neue Beobachtungen über dad Cambium in der Wurzel der Dattelpalme, T. 1—10. ©. 799. Derfelbe, Anatomie der, Wurzel von age: Caladium, Vanilla, Pandanus et Dracaena. T. 11, Memoires presentes par divers Savans a l’Academie royale des Sciences de Vlustitut de France. Sciences mathematigues et physiques. Paris. Tome I. 1827. 4. 799. Nichts für und, enthält blos Mathematifches, Phyſicaliſches und Ghemifches von 1815 an. Ban 556 Tome Il. 1830. 813. Diefer ganze Band enthält nichts anderes als bakı Mugen⸗ ſyſtem von Doctor J. B. Robineau:Desvoidy, von St. Sauvere, Dep. Yonne unter dem Titel Essay sur les Myo- daires. Das Merk ift fehr durchgeführt und enthält eine Menge neue Sippen und Gattungen mit den Characteren, auch Vieles über die Lebensart und Entwidlung. | Deffenungeachtet wird das Merk wenig beachtet, wahrfcheinlich weil Abbildungen fehr len und alle Synonyme, fo daß es faſt unmöglich iſt nachzu= fommen. So wie das Merk ausfieht, müßte man Alles für neu halten, was doch unmöglicd der Fall fenn kann. So hat fih der Verfaſſer feine mühfame Arbeit felbft verdorben. Ueber— dieß iſt nicht einmal ein Negifter über die zahlreichen Sippen vorhanden, obfhon fie größtentheild neue Namen haben, Seine Eintheilung ift folgende: Fam. I. Calypteratae. A. Zoobiae. Tribus I. Oestrideae, Genera 6. Tribus II. Entomobiae. Sectio 1. Macromydae: Dejeania, Echinomya. G. 8. Sectio 2. Anthophilae: Linnaemya, Bonellia. ©. 4. Sectio 3. Microceratae: Crameria etc. G. 9. Sectio 4. Gonidae: Rhedia ete. G. 3. Sectio 5. Thryptoceratae: Germaria, Syphona (Bu- centes). G. 8. s Sectio 6. Brachyceratae; Miltogramma. G. 3. Sectio 7. Graosomae: Hebia, Melia. G. 5. Sectio 8. Faunidae: Belvosia. G. 18. Sectio 9. Eryeinae: Phryno. G. 6. Sectio 10. Agridae: Zenillia. @. 4. Sectio 11. Bombomydae: Sturmia. G. 5. Sectio 12. Tachinariae: Tachina. G. 5. Sectio 13. Macquartidae: Maequartia. G. 6. Sectio 14. ‘Sericoceratae: Mieroptera. G. 6. Sectio 15. Ptiloceratae: Phyto G. 3. Sectio 16. Ocypteratae: Icelia, Ocyptera, Phania. G. 12. Sectio 17. Gastrodeae: Gymnesoma. G. 2. Sectio 18. Oecemidae: Myopa, Zodion. G. 3. Sectio 19. Dufouridae: Dionaea. ©. 6. Sectio 20. Gayateae: Nyctia, Morinia. G. 9. B. Botanobiae. p. 280. Tribus I. Phasianeae: Trichopoda, Xysta, Phasia. G.8. C. Sarcobiae. a. Viviparae. Tribus I. Macropodeae: Estheria, Dexia, Prosena. G. 18. Tribus II. Theramydae: Peckia, Myophora ( Sarco- phaga). G. 7. b. Oviparae. Tribus 1. Museidae. a. * Muscidae floricolae: Clytho, Gesneria. @. 5. b. ** Museidae zoomyae: Stomoxis. 6. 6—8$, e. *** Muscidae armentariae: Plaxemya, Musca, G. 9 u:que ad 12. d. ** Muscidae vagantes: Mesembrina. G. 13 — 18. e. Muscidae tomentosae: Stomina. G. 19 — 22. f. Muscidae rostratae: Idia. @. 23 —26. g. Muscidae testaceae: Bengalia. G. 27 — 30. 957 b. Museidae caeruleae: Muffetia, Achias. @. 31 —34. i.. Muscidae metallicae: Amenia. G. 35— 39. Fam. II. 'Mesomydae. p. 469. \ Tribus I. 'Larvae muscivorae. Aricinae: Fellaea, Lispa. 6. 21. Tribus II. Larvae rhizophagae: Limosellae: Caricea. 6. 3. Tribus II. Larvae coprobiae: Anthomydae: Drymeia, Anthomya. G. 15. | Tribus IV. Larvae phyllophagae. Pegomydae : Pego- mya. G. 5. Fam. II. Malacosomae. p. 606. Tribus I. Larvae merdivorae. Scatophaginae: Thyreo- phora, Scatophaga. Gen. 8. Tribus II. Larvae succivorae: Terenidae: Estelia. G.9. Tribus IH. Larvae putrivorae; Malacomydae: Leria. G. 4. Fam. IV. Palomydae. p. 658. Tribus I. Palomydae: Loxocera, Sepedon, Tetanoce- ra. G. 24. Fam. V. Phytomydae. p. 700, Tribus J. Myodinae: Oscinis. G. 25. Tribus II. Thelidomydae: Calobata, Micropeza. G. 7. Fam. VI. Aciphoreae. p. 748. Tribus I. Aciphoreae: Tephritis. Fam. VIl. Napeelleae. p. 780. Tribus I. Larvae phytophagae: Hydrellideae: Ochte- G G. 17. ra. G.7. Tribus H, Larvae putrivorae. Putrellideae: Sphaero- cera. G. 12. Die. Abtheilung nach der Lebensart der Larven ift nüglich, wofern man ſich darauf verlaffen Eann. Wir haben alle bey andern Schriftftelleen vorkommenden Namen aufgeführt; die übrigen find neu: viele nah Menfchen gewählt, viele fehon vor— handen, felbft in der Botanik, Wenn man fich die Mühe ge: ben wollte, feine Öattungen mit ſchon befannten zu. vergleichen, fo würde man manche herausbringen: für. die Synonymie und die Lebensart koͤnnte es einigen Nutzen haben. Tome III. 1832. 623. Tab. 7. Außer geodätifchen Vermeffungen der Pyrenaͤen, Beftimmung des magnetifchen Aequators ufw. ift hier eine Abhandlung über die Reifung der Früchte von Couver— bel. ©. 206— 241. Es ift eine Beantwortung einer Preisaufgabe Über die Be— ftandtheile der Früchte zu verfchiedenen Zeiten und über die Ver: Anderung der Luft. Dabey das Gefhichtlihe und eine Tafel, nicht ‚ausziehbar, J. Geoffroy St. Hilaire, zoologifhe und phyſiologiſche Unterfuchungen uͤber die verfihiedene Größe der Thiere und Men- fen. S. 503— 572. Eine fehr fleifige und mwohlgerathene Arbeit, die ſich aber au nicht ausziehen läßt. Der Verfaffer betrachtet die Gränzen der Größe bey den Haarthieren; fodann die Veränderungen nad der Lebensart, der Wohnung, Nahrung, der Gegend, des Glimas ; fodann diefelben DVerhältniffe bey den Hausthieren, den Fleiſch— und Pflanzenfreffeen, den Vögeln und endlich bey den verfchies denen Menfchenarten. 558 Tome IV. 1833. 720. Tab. 36. Diefer Band enthält eine für die Anatomie der Kerfe fehr wichtige Abhandlung von Leon Dufour. Anatomifhe und phyfiologifche Unterfuchungen Über die He— mipteren. ©. 129—462 mit 19 Tafeln. Diefe Abhandlung ift übrigens auch befonders zu haben zu Paris bey Bachelier und es wäre daher ein Auszug davon ganz uͤberfluͤſiſg. Der Verfaffer behandelt alle Syſteme, Ver- dauung, Fortpflanzung, Athmung, Empfindung, Ruͤckengefaͤß und die Organe, welche einen Geruch, von fich geben. Nach den anatomifchen Unterfchieden ordnet er die Qualfter auf fol: gende Art: Sectio I. Heteropteres. Fam. 1. Geocorises: Scutellera, Pentatoma, Coreus, Alydus, Pyrrhocoris, Lygaeus, Capsus, Miris, Phymata, Aradus, Cimex, Reduvius. Fam. 2. Amphibieorises: Gerris, Velia. Fam, 3. Hydrocorises: Naucoris, Nepa et Ranatra, Corixa, Notonecta. Sectio II. Homopteres. Fam. 4. Cicadaires: Cicada, Fulgora, Cixius, Issus, Ledra, Cercopis, Aphrophora. Fam. 5. Psyllides: Dorthesia, Fam. 6. Aphidiens. Tome V. 1838. 729. Tab. 17. . Bourjot St. Hilaire, Bericht über eine Abhandlung über den Mechanismus der Nafenathmung bey den blafenden Malen, befonders in Bezug auf die Verzweigung des Gefichte- nerven. ©. 507 — 512. Er befchreibt bey Delphinus phocaena die Wafferfide und die Muskeln, von denen fie zufammengedrüdt werden; ebenfo die Muskeln, welche die Maslöcher erweitern. Die Vertheilung der Sefichtönerven ift eigenthuͤmlich und beftätigt Carl Bells Benennung: Athemnerve des Geſichts. Alle zufammendrüden- den Muskeln der MWafferfücde und der ermeiternden Luftwege in der Naſe befommen Faden von genannten Nerven. Er ent: fpringt zwifchen den olivenförmigen und firangförmigen Körpern auf dem verlängerten Mark von dem Glossopharyngeus et pneumogastricus, geht zu den genannten Muskeln, gibt aber feine Zweige zu den Lippen, welche nur Fäden vom suborbita- lis paris quinti erhalten. Jener Nerv dient alfo bier nicht zur Mimik wie bey Menfhen und den. Zhieren. Schnitte man bey den Walen diefen Nerv unter dem Auge ab, fo wür: den fie nicht mehr Athem holen Eönnen. G. Breſchet, anatomifhe und phufiologifche Unterfuchungen über das Ohr der Fiihe. ©. 607-729. &, 1-— 17. Diefe Abhandlung des berühmten, leider auch zu früh ver: ftorbenen Verfaffers ift auch befonders erfchienen und allen Ana= tomen befannt; in der Iſis angezeigt 1840., ©. 308. Tome VI. 1835. [sic]. 952. Tab. 37, A. Duges, Unterfuhungen über die Offeologie und Myo⸗ logie der Batrachier, ©. 1— 216. T. 1— 18. Auch diefe große Abhandlung ift "befonders erfchienen und fhon hinlänglich bekannt; in der Iſis angezeigt 1844,, ©. 799. P. J. F. Turpin, Abhandlung über die Krankheitslehre der Pflanzen. Phyſiologiſche Beobachtungen uͤber die hornfoͤr— migen Auswuͤchſe an den Blättern der Linde (Tilia platyphyl- los)... ©,217= 240. 2.1.2% 559 Darinn finden fih Milben, welche der Berfaffer Sarcoptes Gallarum tiliae nennt, foll nad, Zatreille zur Sippe, Ytrium gehören, welche nirgends befchrieben zu ſeyn fcheint. Er vers folgt die ganze Entwidelung; hat anfangs nur 2 Sußpaare ; ausgewachfen 4, Eeine Augen und Fühlhörner,, Bauch weißlich und weich, Gröfe „1, Millimeter. Der ‚Sarcoptes scabiei ift einerley mit S. casei. Der Verfaffer denkt, die Eyer fallen mit dem Blatt auf den Boden und. die Jungen Eriechen ſodann im nächften Frühjahr auf die Bäume. Diefe Dinge find, ab- gebildet T. 1., auch Fumago eitri et persicae 2. 2. Roulin, über einige Veränderungen der Hausthiere, wenn fie aus der alten in die neue Melt geführt worden. . ©. 319 bis 352. Die Beobachtungen wurden während 6 Jahren in Columbien gemacht an’ Schweinen, ‘Pferden, Efein, Schafen, Geißen, Nin- dern, Hunden und Kaben. “Die Schweine, wurden zuerft ein eeführt und verwilderten in ganzen Heerden, obfchon es daſelbſt viele Caguar und Jaguar gibt. Diefe Schweine heißen Co— chons marrons und find mager, die Ohren aufrecht, Fär— bung ſchwarz. —J Sie Rinder hatten ſich bald ſo vermehrt, daß man im Jahr 1587. 35,000 Haͤute ausfuͤhrte. Die Haare ſtehen ſehr dünn und es gibt ganz nadte. Die Efel haben ſich faft gar nicht verändert, find nicht ver wildert, aber die Pferde, jedoch nicht in großer Menge)‘ find meiftens braun. r Die Hunde haben ſich auch wenig verändert, find meiſtens £leiner als unfere Schäferhunde; auf den Infeln haben fie das Bellen verloren; man weiß nicht zu welcher, Zeit. Die Katzen find nicht verwildert, ebenfo nicht die Schafe und Geifen, Tauben, Truthühner, Pfauen. ‚Die Gänfe und Hühner legen weniger Eyer; die legteren haben fich, verändert. G. 3. Martin St. Ange, über den Bau, der Cirripeden und ihr Verhältniß zu den gegliederten Thieren. S. 511 bis Gar. Diefe wichtige Abhandlung ift ebenfalls felbftftändig erfchienen, angezeigt in der Sfis 1844., ©. 624. { Roulin, Über die Gefchichte des Tapirs und eine neue Gattung auf den Anden. ©. 557 — 640. i Das Weſentliche diefes Auffages haben wir mitgetheilt in der Iſis 1833., ©. 213. aus den Annales des Sciences naturelles. Hier iſt das Hiftorifche viel ausführlicher. behan- delt. Es ift eigentlich eine ganze Naturgeſchichte diefes Thiers. Die neue Gattung ift der Pinchaque, abgebildet T. 1., Schä: dei T. 2, von andern Zapiren und dem Palaeotherium 2. 3. ©. 948 — 952. ift ein Nachtrag. Die übrigen Abhandlungen find chemifh und mathematifc. Band VIL 1841. und VIN. 1843, find auch heraus, Die Entwicelung des Menfchen und des Hühnchens im Eye zur. gegenfeitigen Erläuterung nad) eigenen Beobachtungen zufammengeftellt und. nad) der Natur in Stahl: ftihen ausgeführt von Dr. M. E. Erdl, Prof. 1. 1845. 4. 140, 31 Doppeltafeln. Der Berfaffer hat befanntlich ſchon mehrere vortreffliche Ar— beiten in ber vergleichenden Anatomie, beſonders in der micro- — — Leipzig bey L. Voß. 560 ſcopiſchen und in der Entwickelungs-Geſchichte geliefert. Das Vorliegende uͤbertrifft aber alle an Wichtigkeit des Gegenſtandes, gruͤndlicher und ausharrender Beobachtung, an Geſchicklichkeit in der Zeichnung und an Schoͤnheit und Feinheit der Tafeln, welche vom Verfaſſer ſelbſt geſtochen wurden, ſo daß man dieſes Prachtwerk als ein unvergaͤngliches Denkmal betrachten muß, welches ex ſich ſelbſt geſetzt hal. Es wetteifert mit den ſchoͤn— ſten und muͤhſamſten Kupferwerken der Art, mit denen von Lyonet, Poli und Bojanus. Es iſt unmoͤglich, anzugeben, was alles in dieſem Buche uͤber die Entwickelung des Huͤhnchens und des Menſchen iſt geleiſtet worden. Das wuͤrde auch nur einen geringen Begriff geben. Es muß Wochen lang ſtudiert und jeder Buchſtabe der Figuren mit der Erklärung verglichen werden. Der Band. zerfällt in zwey Theile, wovon der erſte die Be: ftandtheile des Eyes und die natürliche Page des Embryos und feiner Häute S. 1— 74. ‚mit 13 Doppeltafeln. Ydarftellt, die eine die Umriſſe mit der Bezifferung | der ‚einzelnen Theile, die andere die fehattierte Ausführung auf ſchwarzem Grunde, Zuerft das Ey durchſchnitten und, fodann die Veränderung feines Innhalts nah Stunden und Tagen der Bebrltung; ſodann die Entwidelung der einzelnen ‚Organe, de8 Cmbryos bis zum 13. Tage, wo alle Theile fertig find, indem fich fpäter nur die Groͤ— ßen-Verhältniſſe ändern. Die 3 erften Zafeln find ilfuminiert. Der zweyte Theil enthält die Entwidelung des Menfchen in ähnlicher MWeife auf 17 ausgeführten Stahltafein und 16 Um: rißtafeln mit den ausführlichen Erklärungen der einzelnen Theile. Wer weiß, wie felten man wohl erhaltene Eyer vom Menſchen befommt, der wird begreifen, welche Aufmerffamteit und Mühe es Eoftet, die nöthige Zahl zufammen zu bringen. Die Unter- fuchung derfelben und das Verſtaͤndniß der einzelnen Theile des Embryos hat überdieß Schwierigkeiten, gegen welche die Unter- fuhung des Vogeleyes eine Keichtigkeit ift, nicht bloß, weil man ſich bey dem letztern jeden Zuftand der Entwicklung felbft fchaffen kann, ſondern weil auch alle Theife viel -leichter und Elarer ing Auge fallen, Gibt es irgend einen Gegenftand, wo die feit einem halben Menfchenalter "gepredigte Mahnung der Natur— philofophie Anwendung finden muß; fo ift es die Entwidelung der Thiere und Pflanzen, nehmlich, daß bier feine empiriſchen fo genannten reinen Unterfuhungen etwas nützen, fondern daß man voraus wiffen müffe, was zu fuchen ift. Man nennt zwar diefe Unterfuchungen vorgefaßte Meynungen, nach denen man fehe, was man wolle. Die neueſte Zeit hat diefe hochmüthige und alles Denken veradhtende Behauptung zu Schanden gemacht. Jetzt gibt es wohl keinen: Naturforfcher mehr, der nicht fich fchamte zu geftehen, daß er etwas: blind gefunden "habe, ° Auch fetbft, wo diefes der Fall ift, will er doch ‚vorher ausgedacht haben, was er fuchen will. Das ift das Ergebniß der früher von den. Empirikern ſo verachteten Naturphiloſophie. Nun möchten fteylicy viele glauben machen, daß fie es wären, welche durch ihre Empirie zu philofophifchen Betrachtungen gekommen wären. Dieſe Freude kann man ihnen laffen, bis die Geſchichte fpricht, welche wohl einftens beweifen wird, daß die gegenwärtige ganze Entwidelungslehte felbft bis auf den Begriff der Wiffens, fhaft ein Product der Naturphilofophie ift. Erdls Merk iſt ein empiriſches Monument berfelben. j — —— RL — — — aeneus 12 nitens 12 punctatus Germ. 15 Syncalypta Dillwgn. arenaria Stu. 12 ?setiger I1lig. 12 Simplocaria Ourtis. semistriata 111. 10 minuta 12 Anthrenidae Gistel. Anthrenus Fabr. scrophulariae Lin. 6 museorum Lin. 6 verbasei 4 varius 6 glabratus 12 Trinodes Megerle. hirtus 10 Phoberidae Gistel. Trox Fabr. perlatus Scrib. 12 sabulosus 6 hispidus 8 scaber Ltn. 4 Geotrupidae Mac Ly. Armideus Zieg. typhoeus Lin. 30 Geotrupes Latr. stercorarius Lin. 4 sylvaticus 6 vernalis Lin. 12 Bolboceras Kirby. mobilicornis 24 var. testaceus 20 Copridae Mac Ly. p. Copris Fabr. lunaris Lin. 12 gistelianus Jen. 48 Onthophagus Latr. austriacus Pan, 30 medius Kug. ' 10 affinis Stu. 8 coenobita 6 fracticornis Presb. 6 var. xiphias 10 nuchicornis Lin. 6 nutans 12 lemur 12 taurus Lin. 12 capra 12 schreberi 4 furcatus 6 semicornis Pan. 12 ovatus Lin. 4 Oniticellus Ziegler. flavipes 15 Aphodiidae Gistel. Aphodius Fabr. fossor Lin. var. ruber Hbst. foetens fimetarius Lin. foetidus serotinus Creu. scybalarius var. conflagratus hydrochoerus rufescens sordidus lugens Creu. nitidulus merdarius Fab. rufus Stu. » — -OaRvvrannn I O O obscurus 12 lutarius Fab. 12 prodromus Brahm. 4 pubescens Stu. 10 eonsputus Creu. 10 contaminatus 12 stieticus Pan. 9 maculatus Stu. 10 melanostictusSchp. 9 inquinatus 6 v. centrolineatus P n. 6 tessellatus Payk. 6 luridus 10 pecari 12 rufipes 6 serutator 30 erraticus Lin. 4 subterraneus Lin. 3 caerulescens We- sterh. 18 haemorrhoidalis 4 terrestris constans Meg. 12 granarius Lin. 6 putridus Creu. 6 tristis Pan. 6 pusillus Hbst. 5 arenarius 10 bimaculatus ' 6 plagiatus Lin. 12 4-maeulatus Lin. 12 4-guttatus Hbst. 8 sus 12 testudinarius 10 scrofa 8 elevatus 12 sabulicola Illig. 12 suleicollis Ill. 12 Orycterocantha- rina. Dynastidae Mac Ly. Oryctes Illig. nasicornis 24 var. aries Jablo. 36 Phyllocantharina. Phyllurgaeidae Gist. Anomala Megerle. julüi 12 var. frischii 9 var. oblonga 12 Anisopliaeidae Gist. Anisoplia Megerle. agricola 8 fruticola 18 horticola Lin. 2 var. ustulatipennis Villa “4 Melolonthaeidae Gist. Melolontha Fabr. fullo Lin. 48 vulgaris 3 hippocastani 6 nigripes Gist. 21 Rhizotrogus Latr. vertumnus Pall. 24 solstitialis Lin. 9 aprilinus D uf. 20 cunicularis Scop. 24 ater 214 Omalopliaeidae Gist. Omaloplia Megerle. brunnea Lin. 12 pellueida Lin. 24 ruricola 30 Hopliaeidae Gistel. Hoplia Illiger. squamosa 6 praticola Dufts. 12 philanthus Hbst. 12 squamulosa Wsth. 18 minuta Pan. 15 Paniscidae Gistel. Osmodermum Burm. eremita Linn. 21 Gnorimus Encyclop. variabilis Lin. 24 nobilis Lin. 6 Paniscus Gistel. fasciatus Lin. 8 zonatus Germ. 10 Valgus Scriba. hemipterus Lin. 12 Cetoniadae Mac Ly. Cetonia Fabr. fastuosa 30 affinis And. 24 metallica 15 angustata Germ. 24 obscura Dufts. 12 aenea Gyl. 24 floricola Hbst. 6 marmorata 18 aurata Lin. 6 var. piligera Zieg. 6 stictica Lin. 8 hirta 8 Dendrocantharina. Aesalidae Gistel. Aesalus Fabr. scarabaeoides 24 Coryptieidae Gistel. Sinodendron Fabr. eylindricum Lin. 12 Lucanidae Kirby p.p. Lucanus Lin. cervus Lin. 12 var. brachytrophius Gist. 15 capreolus 18 Dorcatidae Gistel. Burdo Gistel. parallelipipedus L. 10 Ceruchus Mac Leay. tenebrionoides 36 Platycerus Latr. caraboides Lin. 8 rufipes, 12 Buprestidae Lech. p.p. Acmaeodera Eschs. taeniata 18 Dicercaeidae Gistel. Dicerca Eschs. calcarata 48 sahlbergi Gist. 60 acuminata Pall. 48 Anaglyptisidae Gist. Anaglyptes Gistel. merianus Gist. 24 Pteroteidae Gistel. Ancychlocheira Eschs. rustica Lin. 18 punctata 24 8-guttata Lin. 18 Polybothrisidae Gst. Dendrochariessa Gist. rutilans 22 Actenodeidae Gistel. Melanophila Eschs. decastichma 18 tarda 18 Tamina Gistel. chrysostigma Lin. 36 affınis 12 Anthawiaeidae Gist. Anthaxia Eschs. candens 72 salicis 15 saliceti I1lig. 21 foveolata Ubst. 12 laeta 18 nitidula Lin, 12 cichorũ Ol. 12 millefolii 18 chamomillae? Dh. 20 umbellatarum 18 4-punctata Lin. 4 Agrilidae Gistel. Coraebus Lapor. bifasciatus 120 pruni Panz. 100 rubi Lin. 18 amethystinns Ol. 12 graminis Pan. 12 Agrilus Meg. biguttatus 15 sexguttatus Ubst. 18 sinuatus Ol. 15 linearis 6 tenuicornis Zieg. 15 olivaceus Gyl. 24 suleicollis De. 8 viridis Pan. 6 eyaneus Ol. 12 angustulus Ill. 8 hyperiei Creu. 12 filum K.og. 15 Tracheidae Gistel. Trachys Fabr. minuta 6 pygmaea 12 Lissomidae Gistel. Ceratophytum Laprte. elateroides Latr. 72 Eucnemis Ahrens. capucinus Ahr. 48 Microrhagus Eschs. pygmaeus 24 Paean Gistel. einctus Panz. 12 Xyloecus Serv. alni 20 testaceus Hbst. 15 Dairaeidae Gistel. Daira Gistel. filiformis ‚12 Cratonychidae Gist. Cratonychus De). .castaneipes Payk. 6 niger 6 Adeloceraeidae Gist. Agrypnus Eschs. atomarius 21 Adelocera Latr. fasciata Lin. 18 varia 18 Lacon Lapor. murinus Lin. 3 ElateridaeLeach.p.p. Elater Fabr. p. p. rufus 48 undulatus Deg. 30 serutator Obst. 32 hirtus Hbst. 6 alfinis Payk. 12 longieollis 10 haemorrhoidalis 6 inunctus Pan z. 12 vittatus 6 stieticus Pan. 6 obscurus Schö. 4 Campylidae Gistel. Campylus Zis. rubens Pan. 30 linearis Hbst. 21 mesomelas Lin. 12 Dendrometridae Gist. Dendrometrus Gistel. eyanens Meg. 15 eylindrieus Pay. 10 nigripes Gyl. 6 mus II. 12 serraticornis Pk. 12 minntus Lin. 6 var. parvulns Zieg. 4 Iythrodes Germ. 6 bructeri 10 bipustulatus Lin. 6 Cardiophorus Eschs. thoracieus 12 ruficollis Lin. 12 discicollis -Hbst. 18 biguttatus 12 rufipes Fab. 10 equiseti Hbst. 10 advena 12 einereus Hbst. 15 albipes Meg. 12 Ampedidae Gistel. Ampedus Megerle. sangnineus Lin. 6 purpuratus Schk. 10 ephippium 10 praeustus 12 erocatus Zieg. 6 ustulatus Payk. 15 balteatus Lin. 6 tristis Lin. 18 nigrinas Payk. 6 auritus Hbst. 6 nigrotinetus W sth. 40 sanguineicollis Hellw. 18 Cryptohypnus Eschs. riparius Fab. 6 4-pustulatus 6 lapidicola Westh. 8 minimus De. 10 Oophoridae Gistel. Drasterius Eschs. bimaculatus 12 pulchellus 8 Steatoderidae Gist. Steatoderus Eschs. ferrugineus Lin. 48 var. melanothorax Gist. 60 Diacanthidae Gistel. Corymbites Latr. haematodes 12 signatus Pan, 24 cupreus 18 aeruginosus 18 pectinicornis Lin, 12 castaneus Lin. 15 assimilis G yl. 6 tessellatus Lin. 12 affinis Payk. 12 quereus G yl. 12 Diacanthus Latr. eruciatus Lin. 18 holosericeus 6 aeneus Lin. 12 var. germanus L. 12 var. pretiosus G St. 15 latus 6 impressus 12 metallicus Zieg. 30 Arneidae Gistel. Fructuarius Gistel. canescens Märk. 10 advena Stu. 9 pilosus 6 gilvellus Zieg. 6 var. fusculus Meg. 6 sputator Lin. 4 segetis Bjerk. 4 brunneicornis Stu. 6 obseurus Lin. 6 pallidulus Illig, 4 flavicomis Pan. 6 dimidiatus Stu. 6 Arneus Gistel. brunneus Lin. 10 fugax 10 Dolopius Meg. marginatus Lin. 6 Ectinus Eschs. aterrimus Lin. 6 Adrastus Meg. limbatus 6 KB a a nn — — var. humeralis Zg. 8 var, saturalis Zieg. 8 pygmaeus 6 Xylocantharina. E noplüdae Gis tel. Tillus Fabricius elongatus 60 hyalinus Rosenh. 80 unilasciatus 18 Enoplium Latr. sanguineicolle 70 Opilonidae Gistel. Opilo Latr. mollis Lin. 12 domesticus Stu. 12 Thanasimiidae Gist. Manoscopes Gistel. alveariıs 12 favarius Illig. 12 apiarius 6 samiel Gistel. 18 Thanasimus Latr. formicarius. 6 pectoralis Stu. 8 4-maculatus 30 Necrobiaeidae Gistel. Necrobia Oliv. chalybea Kno. 12 violacea 6 ruficornis Stu. 15 troglodytes Gist. 9 Ptilinidae Gistel. Ptilinus Geoffr. peetinicornis 8 costatus G yl. 10 Ayletinidae Gistel. Ayletinus Latr. pectinatus 10 ater Panz. 12 Dorcatoma Fabr. bistrtata Payk. 12 bovistae E. H. 12 alfinis Stu. 12 Ochina Zieg. Carpini H' bst. 18 Dryophilidae Gistel. Anobium Fabr. tessellatum 10 pertinax Lin. 8 rufipes 10 striatum Illig. 6 nitidum Illig. 8 mölle Lin. 6 pini Erich. 9 abietis 6 longicorne Kno. 10 “paniceum 4 minutum 3 Dryophilus Chevro. anobivides Chev. 16 ‚pusillus Gyl. 15 Ptinidae Gistel. Hedobia Zieg. pubescens imperialis Lin. 15 Ptinus Lin. sexpunctatus Pz. 6 für Lin. 4 raptor Stu. 6 latro 5 rufipes 5 fuscus Stu. 6 erenatus 6 Gibbium Scopoli. apterum Geolfr. 8 Mezium Curtis. affine Stur. 15 Microtrocteidae Gist. Cis Latr. reticulatus 12 boleti 6 fucatus Dj. 6 micans 6 hispidus Payk. - 9 festivus Block. 10 mandibularis Gyl. 6 larieinus Reichb. 6 glabrieulus Gyl. 8 nitidus 6 cornutus 9 fronticornis Schö. 6 Bostrichidae Gistel, Bostrichus Fabr. stenographus Duf. 4 typographus Lin. 12 larieis 4 eurvidens Germ. 6 bidens 6 chalcographus 6 suturalis Ratzeb. 8 tubereulosus Hbst. 10 micrograpbus Pan. 6 bicolor Ilbst. 4 autographus Kno. 9 villosus -F ab. 10 brevis Panz. 10 Xylotrophus Gistel. domesticus Lin. 6 lineatus Gyl. 8 Cryptorgus Erichs. pusillus Gy!. 6 einereus Gyl. 6 pityographus Rtzb. 8 minutus Gist. 10 Cryphalus Erichs. piceae Ratzeb. 6 asperatus Gyl. 6 abietis Ratz, 6 tiliae 8 Platypus Hbst. eylindrieus 12 (Fortſetzung folgt auf dem Umfchlag zu Heft VI.) Sunhalt der Iſis 1848. Seite Seite 451, Sammerfhmidt, Bericht über die Verfammlung der ungariz 536. ſchen Naturforscher und Aerzte zu Dedenburg 1847. 540, 490, Gourey und Brehm, Beobachtungen über die Etubenvögel. — Fringilla spinus, carduelis; Emberiza, Cynchramus, Ple- 542, etrophanes, Melanocorypha, Galerida, Alauda, Anthus, 543. Budytes, Motacilla, Cyanecula, Luseinia, Rubecula. 545. 510. Kr., Nachtrag über die Nachtigallen. 550. 513, Richter und Brehm, über das Weißwerden der Vögel, 555. 517. Verhandlungen der feandinavifchen Naturforfiherin Chriftianial844. 859. 518, Nilsfon, über die Menfchen in Scandinavien in der vorhiſto— rischen Zeit und über die Hebung von Scandinavien. 531. Düben, Sundewall und Böck, über den Bau der Haut der Schinodermen. 535. Düben und Koren, über die Actinien. Eingegangen: Hoofer, Newport, Heft VII. Umfchlag. Faunula monacensis cantharologica. Apate Fahr. capueina Lin. 12 Eccoptogastridae Gst. Eccoptogaster Herbst. scolytus 6 destructor Ol, 10 pygmaens 6 intricatus Koch. 8 pruni Ratzeb. 8 rugulosus Koch. 8 earpini Erichs. 10 Hylurgidae Gistel, Hylesinus Fabr. crenatus 6 fraxini 6 var. varius Ol. 6 Iylastes Erichs. ater 6 brunneus Er. 8 angustatus Hbst. 6 opacus III. 10 palliatus Gyl. 6 var. paykullü Zieg. 6 polygraphus Lin. 6 ferrugineus Stu. 8 Hylurgus Latr. ligniperda 24 Dendroctonus Erichs. piniperda 6 var. testaceus 6 minor Hart. 8 pusillu Kn. ° 7 Carpocantharina. Dryophthoridae Gist. Dryophthorus Schü P- Iymexylon Rhynchalidae Gist br Rhyncholus Creutz. ater Lin. 12 poreatus Müll. 8 truncorum Schüp. 9 Böck, über den Bau und die Entwicelung der Infuſorien. Auszüge aug den Linnean Transactions XX. 2, 1847. Verzeichniß der Pflanzen der Oalapagos = Infeln, Newport, über Die Fortpflanzung der Blattläufe. Balconer, über die Pflanze der Asa foetida, Naturgefchichte von Meloe cicatricosus. Innhalt ver Memoires de l’Institut de France, I-XXXI. SInnhalt der Memoires presentes. } Anzeige von Erdls Entwickelung des Menfchen und Huͤhnchens im Ey. IAVI. Collegit Dr. Gistel. Giftel und Bromme, neueftes und vollftändigftes Handbuch der Na= Bücher, A. Eder, einige Beobachtungen über die Entwicelung der Nerven des electrifchen Organs von Torpedo galvanii (Zeitſchrift für w. Zoologie 1. et 8. 38, 47 Fig.) Dr. 3. 5. Bulte, Drganon der Meltgefchichte. Cincinnati, bey Radde in Newyork. (Leipzig, bey Köhler,) 1846, 8, 124. Dr. Bernhard Stark, —— Stuttgart, bey Hoffmann, 481. 640: T. 35—32 ill. Kunft und Schule; zur deutſchen Schulre⸗ Jena bey Feommann, 1848. 8, 36, kief. IV. 1848, 8. form, Dr. 2, Mauthner, Rede zur Einweihung des erflen (en ihm gegrün⸗ deten) Kinderfranfenhanfes in Wien. 1848, ⸗ñ —— ———— — * Encyclopädiſche Beitfchrift, vorzüglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von je) 1848. Heft VvM. Der Preis von 12 Heften ift 8 Thle. fächf. oder 14 fl. 24 Xr. cheinifch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Reipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiften. Man wendet fih an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beyträge zu ſchicken find, Es wird ge— beten, diefelben auf Poftpapier zu fehteiben. Das Honorar für den Bogen fechs Thaler preuß. Cour. Unfrankierte Bücher mit der Poft werden zurüdigemiefen. Einrhegebühren in den Zert oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Bon Anticrititen (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartfeite unentgeltlid) aufgenonmen. Leipzig, bey Brodhans. Anzeigen. So eben ift bei ung erſchienen und in allen Buchhandlungen zu haben: Nomencelatoris zoologici INDEX UNIVERSALIS eontinens Nomina systematica classium, ordinum, familiarum et generum animalium omnium, tam viventium quam fossilium, seeundum ordinem alphabetieum unieum disposita, adjectis homonymis plantarum, Auctore Dr. Louis Agassiz2. 8. geh. X und 1136 ©, AThle. oder 6 Fl. 58 Kr. 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Brockhaus in Leipzig und ist durch alle Buchhandlungen zu erhalten: Die epidemische Cholera; ein neuer Versuch über ihre Ursache, Natur uud Behandlung, ihre Schutzmittel und die Furcht vor derselben. Von Dr. K. 3. Bleidler, k. k. Rath und Brunnenarzt zu Marienbad etc. Erste Abtheilung. Gr. 8. (180 Seiten.) Geb. 1 Thlr. Die erste Abtheilung dieser in gegenwärtigem Augenblicke doppelt wichtigen Schrift zerfällt in folgende 3 Capitel: I. Die Furcht vor der Cholera, U. Die Schutzmittel gegen die Cholera. I. Die äussere oder epidemische Ursache der Cholera. S. 168: „Findet die nicht-mikroskopische Wis- senschaft ihre schuldig gebliebenen Gründe gegen ein infuso- riell animalisches Choleramiasma nicht, so sind jetzt schon alle Räthsel und Widersprüche der Epidemie zwanglos gelöst und vereint. Alles ist erklärt!“ ) Die zweite Abtheilung (230 Seiten): „Der Krankheitsprocess der Cholera und seine Behandlung‘‘, wird zu demselben Preise in einigen Wochen ausgegeben werden. Geschichte der Medicin, bearbeitet von Dr. E&. Morwitz. Erster Band. Gr. 12. Geh. 2 Thlr. Dieses Werk bildet den ersten Band der vierten Abtheilung der „‚Eneyelopädie der medicinischen Wissenschaften“, welche unter Redaetion des Dr. A. Moser bei dem Unterzeichneten erscheint. Die vorhergehenden Abtheilungen enthalten: Il. Handbuch der topographischen Anatomie. Von Dr. L. Roehmann. 3 Thlr. H. Handbuch der speeciellen Pathologie und Therapie. Von Dr. L. Posner. 3 Bände. 7 Thlr. Der erste Band umfasst die acuten Krankheiten (2 Thlr.); der zweite und dritte Band die chronischen Krankheiten (7 Thlr.). II. Die medieinische Diagnostik und Semiotik. Von Dr. A. Moser. 2 Thlr. Das Chloroform in seinen Wirkungen auf Menschen und Thiere. Nach grösstentheils eigenen Erfahrungen bearbeitet von Dr. A. Martim und Dr, I. Binswanger. Hr. 8. Geh. 28 Ngr. # —6. 1848. 1 VIII. Einige Bemerkungen über die Möglichkeit, die Witterung durch genaue Beobachtung des Betras gens der Vögel und anderer Thiere im Voraus erfennen und beftimmen zu können. Bon Brehm, Man Hat Schon verſchiedene Verſuche gemacht, die Witterung im Voraus zu erfennen, weil ed für verſchiedene Geichäfte des menschlichen Lebens, beſonders für die Landwirthfchaft von größter Wichtigkeit ift, die bejondere Beichaffenheit der Witterung voraus— zufehen. Diefe Verfuche haben zwar bis jegt einen fo wenig glüd- lichen Erfolg gehabt, daß der befannte Reim entjtanden ift: Mer fih auf Wetterpropheten verläßt, Erfrieret die Ohren und wird durchnäßt. Allein dieß darf ung doch nicht abhalten, Diefen höchft wichtigen Gegenftand zu unterfuchen und wo möglich zu erforfchen, und deß— wegen glaubt der Unterzeichnete entfchuldigt zu fein, wenn er e8 wagt, die Löſung diefer ſchweren Aufgabe auf einem bisher noch nicht betretenem Wege zu verfuchen. Das ficherfte Mittel, die Wit- terung im Voraus zu erkennen, fiheint mir das Betragen der Thiere überhaupt an die Hand zu geben. Daß fie die Veränderung der— felben im Voraus fühlen, leidet feinen Zweifel. Eine jeve Haus: frau fagt, wenn die Kagen an den Möbeln, Körben und vergl. fragen: „Es wird Wind oder gar Sturm kommen,“ und Die Weiffagung geht in Erfüllung. Jeder Hirtenfnabe fpricht, wenn die Bremfen und Fliegen Menfihen und Ihiere Vormittags unver— ſchämt ftehen: „Wir werden Nachmittag Gewitter haben,“ und diefe fteigen dann gewiß am Simmel auf, wenn fte auch nicht über die Gegend hereinbrechen ſollten. Aber mit diefer Erſcheinung haben wir jest, da wir zuerft von den Vögeln handeln wollen, nicht zu thun; wir müffen ung zunächft auf das allein befchränfen, was und das Betragen der lieben gefiederten Geſchöpfe in dieſer Beziehung an die Sand gibt. Daß diefe Lufttbiere, wie fte Oken nennt, die befondere Beichaffenheit der Witterung im Vor: aus fühlen, läßt ſich ſchon aus ihrer zartern Organiſation vers muthen, geht aber auch aus dem Zuge derſelben unwiderſprechlich hervor. Denn nicht Mangel an Nahrung — dieje ift vor dem Wegzuge der Vögel im Ueberflujfe vorhanden, was Das viele Fett der meiften,, 3. B. der Droffeln, erchen, Pieper, Schnepfen, Strand: Täufer, Gänje, Enten, Taucher und vieler anderer beweiſt — fon- bern ein DVorgefühl der fommenden, ihnen die Nahrung entziehen- den Witterung veranlaßt fie zur Abreile von und. Aber auch aus ihrem übrigen Betragen läßt fich Tihließen, daß fie eine Ahnung der Witterung haben. Ich glaube deßwegen aufmerfjam., machen zu müffen: 1) auf diefes Betragen im Allgemeinen; 2) auf dag in Bezug auf die Brut; 3) auf das während und vor dem Zuge. 1. Wenn ungünftige Witterung bevorfteht, d. h. wenn im Früh: jahr. oder Herbſt Regen und im Winter Schneegeftöber im An— zuge iſt, bemerkt man an vielen Vögeln eine ganz ungewöhnliche Iſis 1848. Heft 8. Unruhe. Die Krähen (d. h. die Rabenkrähen), die Edelfinken die Grünlinge, Goldammern und, wenn ſie hier ſind, die Berg- finfen u. a. m. verfammeln fich in großen oder Fleineren Flügen und zeigen in ihrem Betragen etwas ganz Eigenes, Die Raben- frähen figen da mit hangendem Gefieder und Haben ein traurige3 Anfehen, fo daß fte ihre gewöhnliche Munterfeit ganz verloren zu haben fcheinen. Die Eleineren Vögel aber, befonders die Evel- und Bergfinfen, die Veldlerchen, die Goldammern und Grünlinge find dann ſehr unruhig, fte fliegen auf ven Feldern bald dahin, bald dorthin, halten ſich nirgends lange auf und find ungewöhnlich fcheu, lo daß dieſe fonft wenig vorfichtigen Vögel ſchwer zu fchießen find. In diefer Stimmung find fie den Vogelfängern beſonders unans genehm; denn fie gehen dann fehr ungern auf bie Lockbüſche, weil ihres Bleiben nirgends ift, und ſchwer in bie Nee auf den Vogelheerde. Die Vogelfänger fagen dann von ihnen: „Es it nichts mit ihnen zu machen, das Wetter ſteckt ihnen im Kopfe, fte thun nicht gut,” und ſchließen aus diefem Betragen mit Sicher. heit auf ungünftige Witterung. Die Seevögel verlaffen bei An- näherung des Sturmes das hohe Meer und fuchen Schuß an ven Küften oder auf Klippen und befonders in ihren Höhlen, ja fie fallen dann zuweilen auf die Schiffe nieder, Die Sturmvögel haben ja davon den Namen erhalten, daß ihre häufige Erfcheinung bei den Schiffen Sturm anfündigt. Sie find deßwegen den See: leuten verhaßte Vögel. Sn der guten Jahreszeit bemerkt man beſonders an dem Be- tragen der Schwalben — fie fliegen niedrig und fingen wenig — und an den Staaren — dieſe rotten fich dann felbft zur Brutzeit zuſammen = das Herrannahen anhaltenden Negenwetterd. Vor einem Gewitter im Frühjahr ift der Gefang ber Vögel am herr= lichſten. Dann ſchlagen die Nachtigallen und Edelfinken ſo laut, als ſie können, die Grasmücken fingen aus voller Kehle, die Laub— fänger flöten ununterbrochen, die Lerchen trilern und in der ganzen Vogelwelt zeigt fih ein ungemein reges Leben. Es ift, als woll- ten die befiederten Geſchöpfe fo recht ihre Freude über ihr Dafein und die ihnen wohlthuende Wärme ausdrücken, ehe das Unwetter losbriht. An einzelnen Bögen fann man auch das Herannahen des Regens erkennen. Der Edelfink ſtößt dann zur Paarungs⸗ und Brutzeit ſeinen bekannten Ton „jörk, jörk,“ im Thuͤringiſchen „Waſſerruf genannt,“ oft nach einander aus; der Schwarzſpecht fliegt mit lautem Geſchrei Abends zu ſeiner Schlafſtelle, der Grün— ſpecht ſchreit ebenfalls ſtark, und die Haushähne laſſen beſonders des Nachts ihr Krähen öfter als gewöhnlich. hören, Auch fagt man allgemein, daß bie hahnfedrigen Haushennen, d. h. folche Hennen, welche zu legen aufgehört haben, im Gefieder" ven Häh— nen ähnlich werden, und wie diefe Frähen können, nur dann diefeg Krähen ertönen laſſen, wann ſchönes Wetter fich in unfreundliches verwandeln wid. Manche Vögel zeigen auch das kommende Thauwetter im Winter an, Die Rabenfrähen, Nebelträhen, Dohlen und Eiftern werden = 36 963 dann wahrhaft heiter, vie Ichteren laſſen ihre gadernden, dem Plau— dern ähnliche Töne hören, und alle Frähenartige Vögel ſehen ſchmuck und vergnügt aus. Die MWahholverbroffeln und Schwarzamfeln aber haben ihr ſcheues Weſen in Etwas verloren und find deßwe— gen bei der Annäherung des Thauwetters Leichter, ald früher, zu erlegen. 2 Zur Vorausbeſtimmung der Witterung auf längere Zeit iſt aber von größter Wichtigkeit die genaue Beobachtung der Fort— pflanzung der Vögel und zwar im Bezug 1) auf ihre Zeit, 2) ihren Ort und 3) ihre Befchaffenheit. Geſchieht die Fortpflanzung fehr früh, fo kann man mit Sicher: beit auf ein fchöned und zeitig eintretendes Frühjahr rechnen. Diele Vögel brüten bei und jährlich 2 Mal; dahin gehören die Staaren. Machen dieſe zeitig im April zur Brut Anftalt, fo haben wir einen guten Mai zu erwarten; denn in ihm brauchen fie fehr viele Infecten zur Auffütterung ihrer Jungen, welche fie in einen £alten, vegnerifchen Mai nicht finden. Tritt diefer legtere ein, dann legen fie zu Ende des Aprils, wohl gar zu Anfang des Mai ihre Eyer, jo daß die Auffütterung ihrer größern Jungen in den Sunius fält, in welchem es ihnen nie an Nahrung fehlen fann. Sie machen aber in diefem Fall nur eine Brut. Zumei- len erfolgt die Begattung der Hausvögel ungewöhnlich früh im Jahre. Dieg ift namentlich in dieſem Jahre der Fall. Schon im Januar fah ih die Begattung der Saustauben und zahmen Enten, ja ich fand fihon in Diefem Monate junge Saustauben, und ſchloß daraus fogleich auf einen ungewöhnlich gelinden Win- ‘ter, was fich vollfommen beftätigt hat. Ebenfo kündigt die ſpäte Brut der Vögel einen guten Herbſt an: Schon ald Knabe be— merkte ich mit Verwunderung in Der Saferernte noch brütende Kauchichwalben und daß es am 1. Sept. noch brütende Wachteln gab; ver Herbſt war aber auch in diefen Jahren ein ſedr warmer, fo daß die Jungen der beiden genannten Bögelarten nicht nur auf— wachfen, fondern auch ihren Wegzug ausführen fonnten. Etwas Aehnliches babe ich bei den wilden Taubenarten, namentlich bei Columba palumbus et venas beobachtet, Von der leßteren Art fand ich einft im September noch ein brütendes Paar. Der Herbſt war Außerfi günftig. Im Anfang des September 1845. fahen wir hier eine Columba palumbus, welche ihr Neſt eben vollendet hatte und fich zum Legen anſchickte. Sie wurde leider geftört und verließ das Neſt; wäre dieß jedoch nicht geſchehen, fo hätte fte bei der ungewöhnlich günftigen Herbftwitterung des Jahres ibre Jungen recht gut aufziehen und mit. auf die Wanderung neh— men können. — Mehrmald fand ich im Auguft brütende- Feld: hühner, deren Junge zu Anfang des Septembers noch ganz Klein waren; der Herbft war dann ftets jo fchon, daß ſie am Leben blieben, während bei der Außerft ungünftigen Witterung des Ju: nius und Julius des Jahres 1845. Taufende von ihnen umka— men. Einft erhielt ich die Nachricht, daß zu Ende des Septem— bers nicht weit von meiner Wohnung junge Goldammern im Nefte faßen. Ich fand fte faft flügg; und der October wurde fo ſchön, daß fte alle auöfliegen und fich vermaufern Eonnten. Daffelbe war mit jungen Fichtenrohrſängern ( Calamoherpe pinetorum), einer von mir Fürzlich entdeckten Species diefer intereffanten Vögelſippe, welche in dieſen Blättern beichrieben werben fol, der Fall geivefen. Ih fand fie in der legten Hälfte des Augufts des vorigen Jahres, und nahm fie aus. Die andern eben fo ſpät ausgekrochenen ver— mauſerten fich zum Theil noch auf der Wanderung. In diefer Hinficht ift das Frühjahr 1846 höchſt merfwürbig. Die Safen waren zum Theil fchon zu Weihnachten trächtig, die im Januar gejegten Jungen kamen auch glücklich auf. Ic fah einen Teiche. m” am 6. März von ber Größe eines alten Kaninchens. Auch bie Vögel erfchienen ungewöhnlich bald. Am 16. Febr. war bie erfte Motacilla alba hier und am 2. März der erfte Hausrothſchwanz. Sa, weiße Störche und Staaren haben in Deutfchland, felbft im nördlichen überiwintert. Bei Wittenberg wurden in der Mitte bes Januars beide Arten, bei Wolfenburg an der Mulde die legtere den ganzen Winter gejehen. Am 16. Januar bemerkte ich ein gepaartes Paar von Motacilla sulphurea, veffen Männchen fang. Ebenſo paarweife Jah man die Rabenfrähen, Elftern, Feldhühner u. dgl. Jederman erwartete bei der fehr gunftigen Witterung eine recht zeitige Brut der vielen Vögel, da doc) die Haushühner, Haus: tauben und zahmen Enten legten. Aber dieſe erfolgte nicht. Selbſt in der Mitte des Aprils hatten wiele Rabenkrähen, Elftern, Dohlen und anvere frühzeitig niftende Vögel entiveder noch Feine, oder doch nicht alle ihre Eyer gelegt. Sie hatten alſo offenbar eine Ahnung von der ungewöhnlich Falten Witterung des April und geben einen Beweis, dap dieſes Ahnungsvermögen fie viel ficherer leitete, als manche Menfchen, welche ihre Gärten und Felder fehr früh be— ftellten und dadurch manchen Schaden erlitten, Ebenſo wichtig, als die Zeit ift auch 2) der Drt, an wel: chem die Vögel ihr Neft anbringen. Manche von ihnen find freilich fo an diefen gebunden, daß fie mit ihm nicht wech— feln können, namentlich die Sumpffchnepfen , Strand, Waller, Küſten-, Strandläufere, Enten, Taucher, Steisfüge und andere. Bei vielen von diefen kommt es freilich vor, daß bei ungewöhnlis chen Ueberfchwemmungen, wie der Junius des Jahres 1845. fie brachte, Taufende von Eyern zu Grunde gehen. Bey antern aber ift dieß nicht der Fall; diefe haben in der Wahl ihres Neftplages eine gewiffe Freiheit und benugen fie, Durch ihr DBorgefühl von der Beichaffenheit der Witterung geleitet, zu ihrem Vortheile. Da— hin gehören in ver hiefigen Gegend die Eisbögel und Kiebige. Die erftern brüteten hier an einem Fleinen, nicht weit von den Quel— len erſt gebildeten Bache nur in folchen Srühjahren, in denen fte an großen Bächen oder an Flüſſen wegen des forttauernden Re— genwetter8 und des dadurch bewirften trüben Waſſers wenig Nah: rung für ihre Jungen finden würden.“ Deswegen waren fie zur Brutzeit bejonderd in den Jahren 1816., 1817. und 1835. hier. Es ift aber befannt, daß diefe Jahre im Mai und Junius jehr viel Regen hatten. Bey den Kiebigen habe ich in ben letzten Jahren merkwürdige Beobachtangen gemacht. Diefe Vögel niften gewöhnlich nicht in den nächſten Umgebungen von Renthendorf, weil diefe hoch Liegen und trocken find, fondern wenigſtens 5/, Stunden von hier ent= fernt. Im April 1843. wurde gefagt, daß mehrere Paare Kie- bige bei dem hiefigen Vorwerke auf den Saatfelvern eines Berges ihren Wohnplatz aufgefchlagen hätten. Ich fand fie felbft dort und erhielt bald darauf ein brütendes Weibchen mit feineu Eyern, bet) denen es gefchoffen war. Daß das Brühjahr und der Som: mer jenes Jahres fehr naf waren, ift bekannt. Im April 1845. meldete mir einer meiner Söhne, er habe bey dem Vorwerke wieder 3 Paare Kiebitee bemerkt. Diefe Nachricht war mir ſehr unan- genehm, weil fie mich auf ein naſſes Jahr fehliegen ließ, und ber Erfolg hat gezeigt, Daß ich mich in meiner Vermuthung nicht ges. irrt hatte. Die Negengüffe des Mai waren jo fürchterlich, daß die Eyer oder zarten Jungen der Kiebige, wären fie an ihren gez mwöhnlichen Brutorten gewejen, ohne Rettung hätten zu Grunde * Cie können befanntlich nur im hellen Waſſer die Fiſchelchen erfennen und fangen; deßwegen gehen fie hier bei trübem Bachwaſſer am bie hellen 564 565 gehen müſſen. Unſere Berge waren aber bei biefer ganz unge— möhnlich naffen Witterung jo feucht, daß dieſe Kiebige für fich und ihre Jungen Nahrung fanden, und die Saaten auf ihnen fo dicht und hoch, Daß die legtern fich im ihnen verbergen Eonnten. Etwad Aehnliches bemerft man bei dem Wachtelfünige (Urex pratensis). Nimmt diefer bey feiner Ankunft feinen Aufs enthalt an over in großen Sümpfen: dann Fann man gewiß fein, daß ein dürrer Sommer folgen wird. Die Sümpfe trocdnen dann ſoweit aus, daß Lie Wachtelfönige trocdene und graßreiche Plätze genug finden, auf denen fie leben, Futter fuchen und ſich verber— ‘gen fönnen. Wird ein gewöhnlicher, d. h. weder ein fehr trockner noch ein nafjer Sommer: dann leben und niften dieſe Vögel auf den mit Riedgras (Carex) bewachſenen Wiefen, welche dann hohes Grad bekommen und ganz für diefe Vögel geeignet find. Suchen aber die Wachtelfönige im Srühjahre weder tie Sümpfe, noch) die mit Riedgras bewachlenen Wiefen auf, fondern begeben fich auf die Felder, namentlich in die Waizen-, Gerſten-, Klee, Widen- oder Erbienfelver, dann kann man mit Sicherheit auf einen naſ— fen Sommer vechnen. Noch deutlicher bemerft man dieß bey vielen Sumpf und Waſſervögeln, welche auf großen-Brüchern wohnen, So verfammeln fich auf den großen Brüchern bey Ahlsdorf, nicht weit von Herzberg, im April viele Wiefenpieper, Kiebige, Waſſer- und Strandläufer, nanıentlich Totanus ochropus, Machetes pugnax, Actitis einetus, Totanus calidris, viele Teich» und Wafferhühner, Rohrhühner, Krieck-, Knäck- und Stocdenten, ſchwarze Seeſchwal— ben u. dgl. Bleiben viele von dieſen da, um zu brüten: dann kann man mit Sicherheit darauf rechnen, daß dieſe Sümpfe ihr Waſſer behalten, daß es alſo Fein ſehr trockner Sommer wird, In andern Jahren tritt das Gegentheil ein; die Brücher ſind ganz voll von Waſſer; aber die oben genannten Vögel weichen ſämmt— lich, und verlaſſen die Gegend. Dann iſt es keinem Zweifel unter— worfen, daß dieſe Sümpfe austrocknen und wir einen dürren Som— mer bekommen. Unſer berühmter Naumann erzählt eine hierher gehörige merk— würdige Thatinche. Cine Graugand, Anser einereus, hatte in einem fehr großen Teiche gebrütet und ihre Jungen glüdlich aus— gebracht. Einft in der Nacht war die ganze Gänfefamilie verſchwun— den, obgleich der große Teich noch Waffer genug hatte. Bald dar auf wurde fie in einem viel Eleinern Teiche wieder gefunden. Der Grund diefer Auswanderung zeigte fich bald; denn der Sommer wurde fo troden, daß der große Teich, der Brutplat der Grau— gans, ganz wafjerleer wurde, während ber Kleinere, in welchen fie eingewandert war, fein Waſſer behielt. So habe ich bemerkt, daß die Uferfchwalben zuweilen die großen Flüſſe verlaffen, wenn ihre Ufer nicht ſehr hoch find, und ſich an Bäche mit fehr hohen jteilen Ufern begeben: Dann kann man mit Sicherheit auf ein an Ueberſchwemmungen reiches Jahr rechnen. 3. Aber auch die Befhaffenheit der Bruten ift in Bezug auf das DVorauserfennen ver Witterung von Wichtigkeit. In den Sungerjahren 1816. und 1817. Iegten viele Inſecten— froffende Vögel weniger Eyer als in anderen. Ich fand in ihm eine Museicapa-(Butalis) grisola, welche auf 2 Eyern brütete. Die Witterung wurde aber auch fo Falt und regneriich, daß fie gewiß nicht mehr, als 2 Junge hätte ernähren können. Noch merkwürdiger war mir aber eine Beobachtung, welche ich im Früh— jahre 1843. an den Ihurmfalken der hiefigen Gegend machte. Es waren damals 7 Paare ungefähr in dem Umfange einer halben Quadratmeile. Diefe Paare hielten fich treu zufammen, waren fehr munter, lebten an den Niftplägen, Grüteten aber nicht, zwey Paare ausgenommen, deren Nefter ich auch bald fand, In beiden 566 frochen die Jungen aus, kamen aber nicht zum Ausfliegen. Die in dem einen ftarben Hungers, als fie noch klein waren, die in dem andern wurden mit größter Anftrengung der Alten ernährt, fo lange es möglich war; allein als fie zu fielen anfingen, fand ich erft eins Derjelben, 2 Tage fpäter ein zweites unter dem Horfte liegen, und das dritte war wahrfcheinlich auch, wie feine Gefchwi— fter, Hungers geftorben und in dem Horſte liegen geblieben. Die d andern Paare der Hiefigen Gegend hatten alfo viel flüger ges handelt, daß fie gar nicht verfucht Hatten, zu brüten; denn e8 gab in diefem Jahre 1843. hier fehr wenig Mäufe und die Infecten machten fich fo felten, Daß die alten Ihurmfalken Eaum für fich Nahrung fanden, ihre Jungen alfo gar nicht groß füttern fonnten. Aaders war e8 im Srühjahre I845. Da die Kiebige, wie ſchon bemerft wurde, diefelben Orte, wie im Jahre 1843. zu ihrem DBrutorte gewählt hatten: fo war ich neugierig, was die Thurm— falfen thun würden. Diefe machten es aber nicht fo, wie im Jahr 1843., in welchem nur wenige Eyer legten, fondern fie brüteten alle, und thaten recht daran, denn die ungeheuern Negengüffe hin- derten fie bei der Auffuchung ihrer Nahrung, da die Temperatur immer hoch war und es bei der Wärme der Luft viele Infecten gab, nicht, und fie waren ale im Stande, ihre Jungen aufzu— ziehen. Daraus, daß diefe Thurmfalken brüteten, fchloß ich fo- gleich auf eine andere, d. h. wärmere Witterung, als im Jahre 1843., und der Erfolg. hat diefe Vermuthung vollftändig ge— rechtfertigt. Noch muß ich eine -befondere Klugheit rühmen, welche eine Baftardnachtigall meiner Umgebung in ihrem Neftbau zeigte. Ich habe ſchon früher befannt gemacht, daß die Kreuzfchnäbel ihr Neft da bauen, wo e8 durch einen Dichten, über dem Nefte ftehenden Zweig gegen das Hereinfallen des Schnees geſchützt ift. Etwas ganz Achnliches war bei dem Nefte diefer Baftardnachtigall vor— geſehen worden. Sie hatte nehmlich ihr Neft in einem: Flieder— bufche unter einem fo dicken Afte angebracht, daß es von dieſem wie von einen Dache bedeckt wurde und bey den ungeheuern Re: gengüffen, welche viele Nefter zu Grunde richteten, unverfehrt blieb. Wir fehen aus dem Geſagten, daß die Befchaffenheit der Brut bey Erkennung ber kommenden Witterung bon großer Wichtigkeit ift, und deßwegen, wie ihre Zeit und ihr Ort genau beobachtet werden muß, wenn man mit Sicherheit über tie Befchaffenheit ber folgenden Witterung im Voraus urtheilen will. Daſſelbe gilt aber auch endlich von 1) vem Zuge der Vö— gel, und über diefen muß hier noch Einiges bemerkt werden, Daß die Vögel nicht durch augenbliclichen Mangel an Nahrung, fondern durch ein Vorgefühl des fpäter eintretenden Winters zum Wegzuge veranlagt werden, habe ich ſchon oben bemerkt. Einiges Wenige wird dieß deutlich machen. Die Mauerfegler verlaſſen unfer Vaterland fchon im Auguft, obgleich ihre Nahrung in dieſem Monate noch im Ueberfluffe vorhanden ift. Daſſelbe gilt von der Museicapa parva, der Calamoherpe palustris und vielen an— dern, welche fpäter wegziehen. Allein dieſer Zug erleidet nach den Umftäinden große Veränderungen, und die genaue Beobachtung der- felden kann zum DVorauserfennen der Witterung fehr wichtig wer— den. Sf der Herbftzug wenig bedeutend, d. h. ift die Zahl der durchiwandernden oder von ung wegziehenden Vögel gering, und geht er ohne Eile von Statten: dann kann man ficher Darauf rechnen, daß weder eim früher noch ein ftrenger Winter folgen wird, Iſt aber der Herbſtzug ftarf, geht er rafch von GStatten, bringt er Fremdlinge mit, welche in anderen Jahren nicht erſchei— nen: dann ſteht ein ftrenger Winter in Ausſicht. Eine Vergleichung des Vögelzuges des Herbſtes 1844, und 1845. wird die Belege 567 zu diefer Behauptung liefern. Der Zug im Auguft 1844. war fchon ziemlich lebhaft wegen ber Rohrſaͤnger, die er brachte, und der Fliegenfünger, die er durchführte. Allein weit wichtiger war der September. In ihm erfchienen die feit dem Herbfte 1856. bier nicht vorgefommenen Nußfnader, Nucifraga caryocatactes, in mebreren Subfpecies (jedoch Nucifraga alpestris et brachy- rhynchos ausgenommen), in folder Menge und Verbreitung, wie es feit 50 Jahren nicht der Fall gewefen war. Diefe Ge: birgsvögel uͤberſchwemmten ganz Deutfcland; benn fie waren nit nur häufig auf allen deutfchen Gebirgen, fondern auch in den Ebenen, eben fowohl in Suͤd-, als in Norddeutfhland, an den Küften der Oſt-, wie der Nordſee. Derfelbe Monat brachte dem Unterzeichneten eine Lestris parasitica, Telmatias ma- jor und Limosa Meyeri. Die legtere war auch in 33 Jah— ven in der hiefigen Gegend nicht erlegt worden. Sehr häufig war der Durchzug der Eichelheher und vieler anderer Vögel. Später Eamen die Buntfpechte, die Droffelarten, Strand und Mafferläufer, Enten und viele andere, Der aufmerkfame Voͤ— gelfenner ſchloß aus diefem Wögelzuge fogleich auf einen ſtrengen Winter und der Erfolg hat bewieſen, daß der Schluß richtig war. Wie ganz anders war der Zug der Voͤgel in dem zuletzt ver— floffenen Herbfte! Die Schilffänger zögerten mit ihrem Weg— zuge fo fehr, daß viele erft im September wegreiften. Bon Nußknackern erfchien nicht ein einziger; die Eichelheher und Buntfpehte manderten gar nicht, fondern blieben hier; von Fremdlingen erfchienen nur eine Gefellfchaft von Columba livia und eine Ciconia fusca. Die Staaren waren nod zu Ende des November bey Nenthendorf, in der Nähe der Mulde und Elbe den ganzen Winter; an den Ufern des letztern Fluſſes wurden auch, wie ſchon oben bemerkt worden ift, in der Mitte des Januars weiße Stöcche gefehen. Es mar defimegen dem Unterzeichneten lächerlih, wenn man im vorigen Herbfle einen Ealten Winter prophezeite. Der Vögelzug überzeugte mich von dem Gegentheile, und der Erfolg entſprach ganz meinen Er- wartungen. Beſonders wichtig iſt in hieſer Beziehung der Zug der Sumpf⸗ und MWaffervögel, vorzüglich an den Seeküften. Erſcheinen im Herbfte an den Ufern der Dftfee Eiderganfe, Lummen und Alte: dann ift mit größter MWahrfcheinlichkeit ein Falter Winter zu erwarten; wenigftens im Norden tritt diefer gewiß ein. Schon der ältere Naumann fagt, daß man, wenn die Saat: gänfe die Gegend verlaffen und füdmweftlich ziehen, man mit Sicherheit auf tiefen Schnee in kurzer Zeit rechnen koͤnne. Etwas Aehnliches habe ich bey den Saatfrähen bemerkt. Wenn diefe zu Taufenden im Anfänge des Decembers auf den Fluren vor dem thüringer Walde liegen und dann fiidweftlich über denfelben ziehen, folgt in kurzer Zeit Schnee mit ftrenger Kälte. Hoͤchſt merkwürdig war in diefer Beziehung der fonft weit mes niger die Witterung voraus verfündende Frühlingszug der Vögel in diefem Jahre. Wie wir oben gefehen haben, kamen manche Vögelarten fehr zeitig bey ung an. Schon im Februar waren einzelne Graugänfe, Rohrammern und Feldlerchen bey Bautzen; bier erfchien die erſte Feldlerche am letzten Januar, die erfte weiße Bachftelze fchon in der Mitte des Februars und bald, am 24. dieſes Monats, waren fhon mehrere hier, Bey Neumied zeigte fich Ruticilla atra et Phyllopneuste rufa ſchon am 1. März, der erfte Hausrothſchwanz erfchien hier fchon am 2. März, die Rothkehlchen und Singdroffeln waren fchon zu Ende des Februars bemerft worden. Aus diefem frühen Er— fcheinen vieler Frühlingsvögel hätte man allerdings auf ein zei⸗ 568 tiges Frühjahr ſchließen Eönnen, wenn ber Vögelzug in biefer Urt fortgegangen wäre, Allein dieß war nicht der Fall. Schon in der erften Hälfte des März, ja ſchon im erften Viertheile diefes Monats ftodte er plöglih; ja manche von den angekom— menen Vögeln z, B. die Hausrothſchwaͤnze verſchwanden wieder von bier, da fie ſich von unferen hochliegenden Gegenden in die Niederungen begaben. Mehrere kamen fogar fpäter als fonft bier an, namentlid die meiften Hausrothſchwaͤnze, Fichtenlaub⸗ fänger, Blaukehlchen und mande andere. Hieraus und aus dem Zögern beym Neftbau Eonnte man leicht auf fpäter ein- fallende Ealte und rauhe Witterung, wie fie ung der April ge: bracht hat, mit Sicherheit fchließen. Ebenfo ift das lange Verweilen der nordifchen Zugvögel in den biefigen Gegenden ein fehr fchlimmes Zeichen. Im Früh: jahre 1816. waren im April Zaufende von Bergfinfen (Frin- gilla montifringilla) und viele Wachholderdroffeln hier. Von den erftern fhoß ih ein Mal 12, ein anderes Mal 10, und ein drittes Mal 9 Stud auf einen Schuß, faſt lauter Vögel im reinen Hochzeitkleide, und von Turdus pilaris erlegte ich noch ein gepaartes Paar am 30. April. Won den letztern habe ih zwar am 9. May 1836. einen Flug in den Laubmwäldern bey Delisfh angetroffen; allein das ift dort, da fie nur wenige Meilen von jenem Drte brüten, feine Seltenheit, hier aber mir nie vorgefommen. Der legte Bergfink in jenem Unglüdsjahre wurde von mir am 9. May bemerft. E83 bedarf Eeiner Er— mwähnung, daß der Grund diefes langen Verweilens der nordi- fen Vögel in unferer Gegend in der fehr traurigen Frühlings: mitterung jenes Jahres, die im Man fortdauerte, ja im Sunius noch anhielt und das Mißjahr brachte, zu fuchen iſt. Es ift eine befannte Sache, daß der Aberglauben in dem Erſcheinen fremder Vögel, wie in andern ungewöhnlichen Dingen eine Urfache des kommenden Unglüds fucht. Kein Naturfor= fher wird fo thöricht feyn, dem gemeinen Manne hierin beyzu— ffimmen. Allein wenn, wie wir gefehen haben, die Ankunft fremder Vögel in Menge oder das lange Verweilen vieler, mit befonderer Witterung in Verbindung fteht: fo laßt fich wenig— ſtens folcher Aberglauben fehr leiht und natuͤrlich erklären. Es ift nun nur noch übrig, Einiges von den andern Thier— claffen anzuführen, was hierher gehört. Bon dem Betragen des Nindviehes und der Kaken babe ich fehon oben gefprochen. Es ift eine befannte Sache, daß, wenn ſich die Murmelthiere bald eingraben, ein zeitiger Winter zu erwarten iſt. Das zeigt ich felbft bey den in der. Gefangen— ſchaft Lebenden, wenn fie der freien Luft ausgefegt find. Jeder Jäger weiß, daß, wenn die Nehe bald zu Holze gehen, Regen— wetter eintritt; fie thun dieß, um fich ihr Bette (Lager) troden zu erhalten; denn fie liegen ungern naß. Feſt bin ich Überzeugt, daß in diefer Hinficht die genaue Beobachtung der Snfecten von größter Wichtigkeit ift. Sch bin zu wenig Entomolog, um mid) darüber gehörig verbreiten zu Eonnen. Sch führe nur Etwas an. Wenn im Sommer die Bienen ihre Drohnen bald tödten: fo kann man mit Sicherheit auf einen ungünftigen Nachſommer rechnen. Raffen fie diefe aber lange leben, dann wird die Witterung des Nachfommers eine gute und für die Bienen günftige ſeyn. Auch die Wespen find ebenfalls in diefer Beziehung beachteng- werth. Bringen die meiften derfelben ihre Neſter in der Erde an, oder hingen diefelben in dem Gebüfche auf, dann wird ein trodner Sommer. Bauen aber die meiften in die Gebaude unter die Daͤcher oder an folhe Drte, an denen fie vor dem 8 569 Regen geſchuͤtzt ſind, dann iſt mit groͤßter Wahrſcheinlichkeit ein naſſer, oder doc) regneriſcher Sommer zu erwarten. Selbft die Negenwürmer find in diefer Beziehung nicht zu verachten. Graben fie fih im Herbſte tief ein: dann wird ein Ealter Minter mit ſtarkem Frofte; liegen fie aber flach unter der Oberfläche des Bodens, dann ift es gewiß, daß wir einen Winter befommen werden, in weldhem der Froft nicht tief in die Erde eindringt.f" Allgemein wird behauptet, daß, wenn fich die Wickler recht forgfältig einhüllen, ein ftrenger, und, wenn fie ſich meniger verwahren, ein gelinder Winter eintritt. Doch das Angeführte wird heffentlih binreihen, um zur genauen Beobachtung des Betragens der Wögel und der andern Thiere in diefer Hinfiht aufzumuntern. Die an den Külten mwohnenden Naturforfcher werden wegen der vielen Maffervögel, die fie beobachten Eönnen, für diefen Zweck viel Wichtiges mit: theilen Eönnen. Es dürfte defwegen nothwendig fern, daß fich die Zoologen vereinigten und ihre Beobachtungen in einer viel gelefenen Zeit— fhrift zeitig niederfegten. Dann fönnte man dieſe zuſammen⸗ ftellen, forgfältig vergleihen und Ergebniffe gewinnen, welche für die Randwirthichaft, den Garten» und Weinbau ꝛc. von Bedeutung fenn müßten und dazu dienen würden, die Natur: geſchichte auch unferem mehr auf das Meaterielle als auf das Wiſſenſchaftliche gerichteten Zeitalter zu empfehlen. Die Gallerien und nackthornigen Phycideen befchrieben von P. C. 3eller. Sm Bau der Kopftheile und Flügel bieten die Phycideen eine Menge hoͤchſt auffalender Verſchiedenheiten. Es märe Feine Frage, ob fie zur Errihtung von Gattungen zu benugen feyen, wenn nicht der Umftand Bedenken erregte, daß faſt alle diefe Verfchiedenheiten nur in dem einen Geſchlecht, dem männlichen, vorfommen. Diefes Bedenken hat man auch wirklich erhoben und deßhalb nah andern, auf beide Geſchlechter anwendbaren Unterfchieden gefuht. Man bat fie in der Flügelzeihnung zu finden geglaubt und demnach allebandirten Arten von den unbandir- ten abgefondert. Wie trügerifch dies Merkmal ſey, muß jeder Ken- ner aus Erfahrung wiffen, denn nicht allein kommen Arten (im männlihen Gefhleht) vom verfchiedenften Bau darinn überein, * fondern es gibt auch Arten von fo unbeftimmter Zeich: nung, daß man nicht weiß, ob man fie zu den bandirten oder zu den unbandirten ftellen foll; ſelbſt Varietäten derfelben Species fommen vor, die zu beiden Hauptabtheilungen gehören würden. Von diefer Methede kann Niemand Gebrauch machen, der wahre Genera begründen oder auch nur die verwandten Species einander nähern will. Ebenfo wenig laffen ſich Genera auf die Lebensart der Raupen gründen, wie es Guenee bey ben Moctuen gethan hat und nad) langem, öffentlihem Streit mit Dupondel, der diefe Methode beftritt, auch bey den Micro: fepidoptern auf echt Treitſchkiſche Manier ferner zu thun * 3. 3. Guenees Genus Nlithyia (Index ©. 83.) begreift die 3 unbandirtflügligen Arten: Argyrella (Neph.), Carnella (Pemp.) und Rosella (Myel.), von denen die legte einfache, knotenloſe Fühler und cylindriſche Marillartafter, die2te fnotige Fühler und vinelartige Marillar- tafter, die erſte Fühler wie die Zte und cylindriſche Marillartafter hat, Ss 1848, Heft 8, 570 entichloffen if. Wenn er nicht nachzuweiſen im Stande ift, da$ die Raupen von Eph. ihterpunetella, Eph. elutella, Myel. eribrum in ihrem Bau Verfchiedenheiten haben, fo werden feine Genera Plodia, Ephestia, Myelophila keinen An’prub auf Dauer maden dürfen; denn wenn fich die eine Raupe von trodnen Pinienfamen, die andere von trodnen Snfecten, die dritte vom Diftelmark (1) nährt, fo erweiſt fich diefe Verfchies denheit in der Nahrung ſchon dadurch als unmefentlich, daß die Raupe von Eph. elutella getrodnete Früchte fo gern verzehrt wie Brot, Chocolade und getrodnete Inſecten.“ Außerdem wohnen aber diefe Raupen auf gleihe Meife in feidenen Röh: ten, die fie zue Verwandlung verlaffen, weichen alfo weder von einander, noch von den übrigen Phycideen in der Lebensweiſe ab. Die den beiden Gefchlechtern der Phycideen gemeinfchaftlichen Merkmale find: der Aderverlauf in den Flügeln, das Dafepn oder Fehlen von Ocellen, die Richtung und Geftalt der Lippen: tafter, die Länge oder Kürze des Saugrüffels. Aber mit diefen Hülfsmitteln allein wird man gewiß nicht die einander nächft verwandten Arten zufammenbringen; dazu ift durchaus die Be: tücfihtigung des Baues der Männden nöthig. Aus diefem Grunde babe ih, meiner früher befolgten Me: thode getreu, die Zufammenftellungen ohne Rüdfiht auf das weiblihe Gefhleht gemacht. Ob man diefe als Genera wird gelten laffen, ift mir dabey ganz gleichgültig. Gewiß muß, mann die Genera durchaus umfaffender aufgeftellt, ein guter Theil meiner Genera als Unterabtheilungen feftgehalten werden ; ob in derfelben Folge, wie ich fie aufftelle, das ift eine Frage, die ich gern verneine. Denn von den europäifchen Phneideen werden in meiner Arbeit twenig mehr ald 4 enthalten feyn; nehme ich dazu die fremden — und alle Erdtheile bringen Arten her: vor, und gewiß nicht in geringer Zahl — fo wird mir Teicht begreiflih, welche Manchfaltigkeit von Formen ſich noch vorfins den muß, und mie durch diefe ein ganz anderes Berhältniß der Verwandtſchaft der Genera d. h. Gruppen bedingt werden möge, als es mie bey meiner geringen Artenzahl erfcheinen mußte. Am unvollftändigften iſt mir die DVerwandtfchaft der Arten meine® Genus Myelois klar geworden. Hier bleibt meinen eignen und fremden Nahforfhungen noch ein ergiebiges Feld. Einen Theil der Schuld trägt die Unvollftändigkeit des Mate- tinls, die mich, vorzüglich wo mir nur das weibliche Gefchlecht befannt war, nöthigte, der Species einen Platz aufs Gerathe: wohl anzuweiſen. Wahrfcheinlih hätte die Unterfuhung des Flügelgeäders, von der ich noch fehr viel erwarte, hierben gute Dienite geleiftet, wenn fie nur, namentlich bey den Vorder— flügeln, obne Zerftörung der oft einzelnen Eremplare möglich gewefen wäre, Eine Fülle von befannt gemachten Namen wird man in meiner Ürbeit vergebens ſuchen. Der Grund ift der, daß diefe Arten auf eine Meife befchrieben find, die ihre Verwandtſchaft nicht erkennen läßt. Ueberhaupt möchte es rathfam feyn, Feine Phycideenſpecies, deren verwandſchaftliches Verhältnif d. h. ihr Genus nach meinen Begriffen, nicht unzweifelhaft ift, ferner zu befchreiben, wenn man nicht beide Gefchlechter befist und nicht alle zur Beftimmung des Genus erforderlihe Angaben machen fann. Hierzu gehört mehr, als fi mancher vorftellt. Die Befchaffenheit meines ** Die Raupe von Myel. crihrum frißt in ver Wirklichkeit die Sa— men der Difteln, gleichwie Hom. nimbella die von Jasione montana; beider Nahrung ift im Mefentlichen gleich. 36* 571 Materiald verhinderte mid in manchen Fällen, biefer Anforde: rung zu entſprechen; fie muß alfo manden Fehler entfchuldigen. Damit Andere, welche neue Phycideen befchreiben wollen, dieſe Fehler vermeiden können, fo gebe ich einige Bemerkungen über die Theile, welche für die Beftimmung der Verwandtſchaft wid) tig find. 1) Am Kopf bilden die Schuppenhanre auf dem obern Theile des in feiner Breite wechfelnden Geſichts eine nad den Arten fehr mobificierte Convexität. Db Ocellen über den nicht immer gleidy geftalteten Augen vorhanden find, läßt ſich, wenn man ganz ficher feyn will, nur nad) gänzlicher Abreibung der umgebenden Schuppen erkennen. Die Fuͤhlerbeſchaffenheit, bey den Weibchen ſehr gleichfoͤrmig, iſt bey den Maͤnnchen hoͤchſt manchfaltig; die genaueſte Beruͤckſichtigung verlangt der untere Fühfertheil; hier wird n.bit anderen mehr in bie Augen falten den Dingen nicht aus der Acht gelaffen werden Eonnen, ob über dem Wurzelgliede ein Eleiner Ausfchnitt vorhanden ift (Homoeo- soma). Die Marillartafter follten immer volftändig abgelöft werden, um nad ihrer Eigenthuͤmlichkeit ganz ficher befchrieben werden zu Eönnen; wahrſcheinlich wird fih mir mancher Fehler darinn nachweiſen laſſen. Die Lippentaſter ſind in derſelben Species ſtets von einerley Geſtalt und Richtung; dieſe und ihre Beſchuppung iſt anzugeben, und gut wäre es, wenn man ſtets das Verhältniß der Länge der Glieder auch an den entfchuppten Zaflern wüßte. Der Saugrüffel hat nicht überall biefelbe Länge. 2) Der Thorar. Einige Arten haben im männlichen Ge: ſchlecht an der Bruſt einen Schuppen= oder Haarbuſch unter den Hüften verftet (Epischnia), und wahrfcheinlic find noch mehr Eigenheiten in der Bekleidung der Bruft zu entdeden. Bon den Beinen zeigen die hinten eine bemerfenswerthe Befchuppung und Behaarung, und die Schienen der Mittelbeine haben nicht felten eine ausgezeichnete Färbung. Die Berhaffenheit der Kral- fen und Haftlaͤppchen ift wegen des Haarſchuppenkleides ber Füße ſchwer zu unterfuchen, wird aber mandes Befondere haben, das die Mühe der Unterfuhung lohnt. An den Flügeln iſt zunächft der Aderverlauf höchft wichtig, und wenn man nicht den der Vorberflügel anzugeben vermag, weil die Entſchuppung nicht ausführbar ift, * fo darf doch der in den Hinterflügeln nie unangemerft bleiben, da man ihn ftets ohne Befhädigung richtig erkennen kann; fpäter möchte fich wohl auch die genauefte Kennt— niß des Aderverlaufs der Vorderflügel als unentbehrlich aus— weiten. Bey den eigentlichen Phycideen habe ich noch Feine Ver— fchiedenheit im Fluͤgelgeaͤder bemerkt; eine defto größere aber bey den Gallerien; es ift mie nicht ganz unwahrfcheinlich, daß auch beh eigentlichen Phycideen eine, wenn auch geringere Ungleichheit vorfomme. — Manche Männchen haben am Vorderrande der Vorderfluͤgel auf der Unterfeite eine fehr zu beachtende Beſchup⸗ pung (Ephestia, Melissoblaptes). Noch größere Verſchieden— heit zeigen die Hinterfluͤgel. Die Beſchaffenheit des Vorderran— des läßt ſich am beſten von der Unterſeite erkennen. Un der Bafis ift bisweilen ein unbefchupptes Fängsgrübchen, von beiden Seiten auf den Längsadern mit einem Haarkamm eingefaßt. Selbft die Falten find nicht immer ohne Auszeihnung (Nyete- gretis). 3) Der Hinterleib bietet im getrodneten Zuftande der Unterfuchung die meifte Schwierigkeit und ift eben deßhalb von mir noch gar nicht zur generifchen Unterfcheidung benußt worden; nur die leicht zu beobachtende Befchaffenheit des weib— lichen Regeftachels habe ich hier und da angemerkt. Es ift ganz * Meine Methode des Präparierens ber Flügel wodurch ich jebt immer zum Ziel gelange, werde ich gelegentlich einmal mittheilen. 572 unzweifelhaft, daß die äußern männlidyen Genitalien ber Phy— cideen (ebenfo mie bey den Moctuen) recht auffallende Verſchie— benheiten darbieten und zur Firirung der Genera zu benußen fenn werden. Zu diefem Zwede find fie im frifchen Zuftande unmittelbar zu befchreiben oder doch für eine fpätere Unterfuchung tauglich zu präparieren. Don den feit meiner Bearbeitung der Enotenhornigen Phy— ciden (Iſis 1846.) erfchienenen Glaffificationen der Phycideen durch Dupondel* und Boisduval ** habe ich fiir meine Zwecke gar nichts gebrauchen fönnen. Letzterem, der die Gallerien und Phycideen in 23 Genera auflöft — vorläufig ohne Merkmale — verdanfe ich jedoch die Kühnheit, meine 7 Genera vom Sahre 1839. auf die Zahl 21 zu erhöhen. — Einen Verſuch, die ges fammten Treitſchkiſchen und einen Theil der fpäter entdeckten Phycideen bloß mit Hülfe der Vorberflügelzeichnung Eenntlich zu machen, bat Herr Diaconus Schläger in den Berichten bes fepidopterolog. Tauſchvereins (Sena 1842. ff.) ©. 105— 118. geliefert. Div. EL Galleriae. Antennae setaceae, simplices, articuli basalis squamae in apice subtus in dentem squamaceum productae. Ocelli nulli. Epistomium latum, squamae epistomü in tegmen antice truncatum productae. Haustellum brevissimum, squamatum. Palpi labiales maris breves, articulo ultimo acuto, intus excavato, nudo; feminae, Squamati, elongati, porreeti. Alae anteriores; venasubdorsalis ad basim furcata. Die Gallerien, die entfchieden den Phycideen näher ftehen, als jeder andern Familie, unterfcheiden ſich doch wieder fo fehr von ihnen, daß fie ftets als eigene Abtheilung derſelben angefehen werden müffen. Wie die Phncideen haben fie einen nad) den Sefchlehtern verfchiedenen Bau der Lippentaſter. Die weiblichen Rippentafter haben nichts Ausgezeichnetes. Sie find breygliedrig und von folher Länge, daß fie ein beträchtliches Stud über das Gefiht hervorftehen. Die männlichen dagegen find kurz, aufgebogen und in den Gefichtsfchuppen wertet. Ihr End: glied ift fchmal, fehr fpiglaufend und auf der dem Geſichte zugefehrten Seite nadt und Eahbnförmig ausgehöhlt, auf der entgegengefeßten- Seite aber etwas. befihuppt. Das Ge: fiht ift von auffullender Breite, und die Schuppen bilden ein die Taſter verdeckendes, vorn gerade abgefchnittenes Dach. (Nur das Genus Achroea hat flach anliegende Schuppen auf dem ſteil herabfteigenden Geficht.) Fühler find einfach borftenformig und haben in dem Schuppenzahn an der Spike des Wurzel: gliedes Feinen ducchgreifenden Unterfchied von den Phycideen. Er ift auch nicht bey allen Galerien von gleicher Ausbildung. Ebenfo fommt ein Mangel der Deellen auch bey Phycideen vor. Die Flügel haben vor denen der Phycideen dag voraus, daf aufden vordern die Subdorfalader fih an der Baſis in eine Gabel fpaltet. Eine DVerfchiedenheit in dem Geäder der DVorderflügel nach dem Geſchlecht habe ich bei) den Phyci— deen nicht bemerft. * Catalogue methodique, des Lepidopteres d’Europe par Duponchel. Paris 1844. * Europaeorum Microlepidopterorum index methodicus pars I. Paris 1845. 573 Die wenigen, bis jegt befannten Arten ber Gallerien find aber im Fluͤgelgeaͤder der Geſchlechter meift fehr verfchieden ; nach ihm laffen fih, mit Hinzuziehung einiger anderer Merk: male, die von den Autoren feftgeftellten Genera fixieren, Es find folgende 4: j 1) Galleria: Antennarum dens articuli basalis distin- ctus. — Alarum ant. vena subdorsalis ad furcam appen- diculata; maris cellula media opaca valde producta. Ala- rum posteriorum vena mediana quadrifida. 5 2) Aphomia: Antennarum dens articuli basalis distin- ctus. — Alarum ant. vena subdorsalis sine appendice; maris cellula media opaca latissima, ad marginem posti- cum usque extensa. Alarum posteriorum vena mediana trifida. 3) Melissoblaptes: Antennarum dens articuli ba- salis obsoletus. Alarum anteriorum vena subdorsalis sine appendice: maris basis juxta costam incrassata; cellula media angusta, non opaca. Alarnm posteriorum vena subdorsalis trifida. 4) Achroea: Antennarum dens articuli basalis distinctus. Alae anteriores sine appeudice venae subdorsalis; cellula media angusta, non opaca. Alarum posteriorum vena sub- ‚dersalis trifida; prima subdorsalis obsoleta. 1. Gen. Galleria Fabr. Die einzige Art diefes Genus zeichnet fih auf den erften Bid durch die Geftalt des Hinterrandes der Vorderflügel vor allen Phycideen aus; er ift feiht ausgerandet, beym Männ- hen tiefer als beym Weibchen, und vor dem Innenwinkel, in den die Subdorfalader mündet, hat er noch eine Eleine Ausbuch— tung. — Sn beiden Gefchlechtern hat die Subdorfalader unter: halb der Gabel einen fchräg gegen den Innenrand gerichteten, ihn aber nicht erreichenden und fpiß endigenden Fortfaß. Die Mittelzelle des Maͤnnchens ift breit und reicht über 3 der Tlügellänge hinweg, alfo ungewöhnlid weit gegen den Hinter: tand, doch noch lange nicht fo weit wie bey Aphomia colo- nella. Die Flügelhaut in ihr ift eben fo wie bey Aphomia verdidt, gelblich und von truͤbem Ausfehen. Die obere Sub: coftalader läuft nahe an der untern, eigentlichen ; biefe fendet 4 Aeſte in den Vorderrand und endigt in der Flügelfpike. Die Medianader ift in 4 Aeſte getheilt. Die Querader ift fein, in einen einfpringenden Winkel gebrochen, über welchem die Hilfs: ader von ihr nad) dem Hinterrande läuft. — Beym Weibchen ift die Zelle wie gewöhnlich fchmal, ihre Haut von Eeiner be: fondern Befhaffenheitz die Querader ift nach innen conver und in der Mitte fehr verdünnt. — Auf den Hinterflügeln ift "die Medianader in 4 Aeſte aufgelöft; die erfte Subdorfalader ift ganz vollkommen. — Geſicht und Stirn find fehr breit und dit mit Schuppenhaaren be£leidet, die ein vorn gerade . abgefchnittenes Dad) bilden. 1. Mellonella Z, Alis anterioribus margine postico retuso, fusco-cinereis, derso fusco-maculato; maris alis posterioribus fusce- scentibus, feminae albidis. > Reaumur Mem. III., 1. pag. 333 et 357, tab. 19. fig. 10 — 18. Röfel Snf. Beluft. 3. Zaf. 31. Fig. 1—6. ©. 242. Phal. Geom, cereana Linn. Syst. Nat. 1, 2. 874. 574 282. alis griseis, area dorsali complanata exasperato- carinatis, scutelli apice albo ( Reaum. 3. t. 19. fig. 14. 15.) Galleria cereana Fabr. Suppl. 462, 1. Galleria cereana Latreille Gen. erust. IV. p. 231.621. Galleria cereana Steph. Cat. 7411. — Illustr. IV. ; p 295.1. Euviers Thierreich überf. von Voigt V., ©. 568. Tinea cerella Fabr. 3, 2. pP. 287.2. Tinea. — Hübn. fig. 25. (mas) Text ©. 21. Bienen: bau : Schabe. : ; Galleria cerella Zincken in Germars Mag. IV. ©. 234. 1. Galleria cerella Tr. IX., 1. ©. 511 —X., 3. ©. 268. Alis antieis griseis, ad marginem internum strigis lon- gitudinalibus abbreviatis purpureo-fuscis; scutello nigro, apice albo; maris alis antieis pallidioribus, postice re- tusis, — Kollar Vzchn. ©. 88. Galleria cerella, Gallerie de la cire Duponchel. pl. 282. fig. 5. pag. 225 — Cat. 325. Galleria cerella Zttstdt. Ins. lapp. 992. Obs. 2. Galleria cerella Guenee Index method. 70. Phal. tin. mellonella Linn. S. N. 1, 2. 888. 375. alis canis postice purpurascentibus, striga alba, scutello nigro, apice candido. Ph. tin. mellonella L. Faun. 358. 1383. Tin. mellonella Fabr. 3,2. ©. 305. 79. — *Fuesly Schweiz. Inf. ©. 42. 829. — Schrank Faun. boic. Il, 2; ©. 128. 1861. Tin. mellonella WV. ©. 134. Honigſchabe. — ed. Dlliger 2, ©. 82. — ed. v. Charpent. ©. 102. Galleria mellonella (Z.) Iſis 1838, ©. 720. 190. — 1839. ©. 180. * Galleria mellonella Curtis brit. entom. XIII, pl. 537. m. et fem. Galleria mellonella Schtef. Schmtauſchbericht. 2. (1840.) ©. 12—5., (1844.) ©. 15—8., (1846.) ©. 12. Galleria cerealis Hühn. Cat. 369. 3538. Galleria cereella Zversm. Faun. 539. 3. *Galleria cerea, the honey combmoth Haworth. 392. „Noct. mellonina Haworth. prodrom. 13. Unter den Phycideen hat die Honigmotte die Widlerform der Borderflügel am meiften. Beide Gefchlcchter find nicht fo un— ähnliih, wie Tr. faat, und nur bey Linne und feinen Ab- ſchreibern find fie als 2 Arten behandelt. Das Männchen ift Eleiner als das Weibchen und leiht an ben braungrauen Hinterflügeln zu erkennen. Größe veränderlich nach der NeichlichEeit der Nahrung. ‚Männchen. Kopf gelblich hellgrau; an das Stirndach legt ſich die braunliche Behanrung ber Kippentafter und bildet Damit einen ftumpfen Kegel. Nüffel von wenig mehr als Kopflänge. Fühler gelbbräunlih mit didem MWurzelgliede; es ift obenauf braungelblich befchuppt, unten nebft dem Haarzahn weiß. Rüden: ſchild meift heller als der Kopf, mit feinen, braunen Puͤnctchen beftreut. Das Schildehen mit einem gelbbraunen, in der Mitte meißem Schuppenbufche, von. welchem ein brauner Längsftric) über die halbe Thorarmitte zieht. Beine weißlich, die 4 vordern durch reichliche braune Beftäubung braͤunlich grau. Hinterbeine nur an den Füßen und in einem Bändchen vor der Schienen: fpise braungrau. Alle Fußglieder an ber Spike weißlih. Hin— terleib bräunlih grau und mit hellen Segmenträndern und hellerem Bauche. 975 Vorderflügel 6—4g lang, kurz und breit, am Vorder⸗ rande fanft, am Innenrande ſtärker auswaͤrts gebogen, am ber Mitte des Hinterrandes tief eingedrüct, faft ausgerandet, unters halb des dadurch entftehenden Zahnes, auf dem Ende des erſten Aftes der Medianader, ift noch ein kleiner in den Hinterwinfel übergehender und durd bie Franzen verbunfelter Eindrud. Grundfarbe afhgrau, doch nur längs der Flügelfalte rein, gegen den Vorderrand immer ftärfer bräunlic unterlaufen und vor zuͤglich am Worderrande braun beftäubt. "Die Adern der Fl: gelfpige find braun. Der Innenrand bis zur alte ift fahlgelb: ih und fehr reichlich rothbraun befchuppt und gefledt. Die braunen Schuppen in der Flügelfalte bilden etwa 4 laͤngliche Schuppenwuͤlſte. Nur eine hintere Querlinie ift ſchwach ange: deutet durch einige kurze, ſchwarze Laͤngsſtrichelchen; „fie macht einen ſpitzen, ungleichſchenkligen Winkel. Franzen braͤunlichgelb mit braunroͤthlichen Fleckchen. Hinterfluͤgel gelbbraͤunlichgrau, hell gegen ben Innentand, am dunkelſten am Sinterrande gegen bie Spike. Franzen ſchmutzig grau, uͤber der gelblichen Baſis von einer ſchwaͤrzlichen, gefleckten Schattenlinie durchzogen. Unterſeite etwas glaͤnzend grau, laͤngs des Vorderrandes roͤth⸗ lich, am Hinterrande dunkler grau, die Querlinie aus parallelen, braunen Langsſtrichen beftehend, iſt deutlicher, als auf der Ober— feite und fest ſich über den Hinterflügel fort. Die Vorderflügel: franzen find viel dunkler und größer braunfledig als oben. - Das größere Weibchen hat einen flacher gebogenen Vorder: rand und einen fehr feicht eingedrücten Hinterrand der 8— 6“ langen Vorderflügel; diefe find am MVorderrande und am Bor: derrinfel tiefer gebräunt und haben eine deutlichere Querlinie und dunklere Franzen als beym Männchen. Hinterfluͤgel breis ter, weißlich, um die Spise und an einem Theile des Hinter- randes bräunlich grau fehattirte Franzen wie beym Maͤnnchen, nur auswärts viel weißer. Die ganze Unterfeite heller, fonft gleich. — Kopf und Rüdenfhild find dunkler, braͤunlich gelber; Stirndah an der Seite weiß. Die Lippentafter, welche fi an daffelbe anlegen und in horizontaler Richtung darüber hinaus: reihen, find unten braun angeflogen. Legeſtachel bervorftehend. Der im mittlern und in einem Theile des nördlichen Europas einheimifche Schmetterling lebt nur im Wachfe der Honigbienen und ift hier und da häufig. Er erfcheint zuerft im Frühling, dann zum zweiten Mal im July, Die zweyte Generation dıbermwintert als Raupe von fehr ungleicher Größe und als Puppe ; einzelne Schmetterlinge erfcheinen nod im Dctober und in der warmen Stube im November. Die Raupe ift cylindriſch, hinten und vorn ein wenig verduͤnnt, weißlich oder gelblich weiß, mit ſehr blaffen, nur unter der Loupe fichtbaren gelb» bräunlichen wie gewöhnlich geftellten Wärzhen, auf denen ein ziemlich langes, Elares Haͤrchen ſteht. Das Nackenſchild iſt quer, halb eyfoͤrmig, honigbraͤunlich, etwas glänzend, in ber Mitte längs durchſchnitten. Kopf ziemlich klein, berzförmig, dunkler, mit braunen Kinnbaden. Afterfchild glänzend, gelblich), ohne Auszeihnung. Beine etwas kurz, honigbräunlih, kaum dunkler als die Xeibesfarbe, die Mittelbeine mit vollftändigen Hakenkränzen. — Die mittlern Ringe des Leibes fchimmern bisweilen obenauf bräunlid) von der genoffenen Nahrung, und dann erfcheint eine Ruͤckenlinie. — Die Raupe lebt zwifchen dem Wachs in Nöhren aus meißer Seide, die mit Körncen ihree Nahrung, bauptfächlich aber mit ihrem Korb fehr reichlich bekleidet ift. Der braune Koth bildet platt gedruͤckte Cylinder mit 2 tiefen Längsfurchen auf jeder Fläche und gewöhnlich) 576 8—6 feichtern Querfurchen, mwodurd die Raͤnder geferbt er fheinen. In ber Röhre Eriecht die Raupe mit Leichtigkeit vor— und ruͤckwaͤrts. Zur Verpuppung begibt fie fich gewöhnlich heraus, Sie fpannt an einem paffenden Gegenjtande ein längliches, feftes, weißfeidenes mit Koth und anderem Unrath überflebtes Gefpinnft, deffen Kopfende beym Auskriechen des Schmetterlings in einer Klappe leicht aufreißt. Die Puppe ift gelblich, an den Flügels decken lebhafter, auf dem Nüdenfchilde gebräunt. Sehr aus: zeichnend ift ein brauner, feiner Kiel, welcher vom Hinterrande des Kopfes anfängt und fich verbünnend und niedriger werdend bis zum Ende des Sten Hinterleibgringes ununterbrochen bleibt, dann aber nur in der Mitte der Ninge als Längsftrich hervors tritt. Der bräunliche‘ ftumpfe Gremafter läuft in 4 braune, ftumpfe Spisen aus. Die Puppe ift beweglih. Dauer des Puppenftandes im Sommer 14 Zage bis 3 Wochen, 2. Gen. Aphomia Hübn, Aphomia * Hübn. Cat. 1816. (Ilithyia Latr. fam. nat. 1825.?) Melia Curt. Steph. Mit der vorigen Gattung ftimmt fie in der Deutlichkeit des Fuͤhlerzahns, der dichten Gefichtsbehaarung und deren Geftals tung überein. Um von der verfchiedenen Geftalt des Hinter- randes der Worderfeite zu ſchweigen, fo fehlt der Anhang der Subdorfalader gänzlih. Bei den Weibchen ift der übrige Ader- verlauf in beiden Gattungen gleich; defto verfchiedener haben ihn die Männchen. Sn Aphomia ift die trübgefärbte Mittel- jelle bis faft am den Hinterrand verlängert und von gar Feiner Querader begrenzt; dabeh breitet fie fich fo weit gegen den Vorderrand aus, daB die Eubcoftalader demſelben ganz nahe Läuft. Diefe Aber ift dünn, ihre Aefte kurz und gegen die Flügelfpike fehr zart. Die Hilfsader fehlt durchaus. Die dünne Medianader fpaltet fi gar nur in 2 Aefte. Auf den Hinterflügeln fehlt vor den Medianaderäften der Galleria einer, und die Endgabel ift Länger. 1. Colonella Linn. Alis anterioribus margine postico integro, maris ru- fescenti-albidis, postice, costa strigisque duabus olivaceis; feminae virescenti-cinereis, strigis duabus fuscis, puncto interjeceto nigro. Entomolog. Zeitung 1843. ©. 363. — 1844., ©, 131. Phalöne à ailes à rouleau applati De Geer Inſ. 2, 1. ©. 343. (Männden?). Phalene à ailes roulees (Weibchen). Phalaena convoluto-plana Retz. Gen. et Spec. De Geer 51. (Weibchen). Phalaena cana nigro punctata Retz, ib. 51. (Wbchen). Phal. Tinea colonella Bun Syst, Nat. 1,2. 883. 346. alis oblongis einereis, punctis duobus atris ante strigam x à point noir. ib. ©. 343. * Agaffiz tadelt diefes Wort mit Recht; es follte Aphomoea heißen. Doc glaube ich es weder corrigieren, noch mit dem fpätern llithyia vertaufchen zu dürfen (welches von Agaffiz angefochten wird, vielleicht, weil es bey Latr. nicht richtig gefchrieben ift, was ich nicht nachfehen Fann). In Cuvier, überfegt von Boigt, zieht Latreille zu llithyia Pempel. carnella und andere Arten, deren „männliche Füh— ler eine fnotenförmige Auftreibung haben”; alfo ächte Phyeideen — und in den Fam. nat., überfegt von Berthold, fehe ich weber das Genus haracterifirt, noch eine typiſche Art angegeben. Melia ift der Name einer Pflanzengattung, 977 curyam undulatam obsoletam. — Faun. Suec. Ed. I, 279. . und ſcharfem Vorderwinkel. 912. — Faun. Suec. Ed. II, 353. 1358. — * Clerck Phal. tab. 3. fie. 8, — Fabr. Ent. syst. 3, 2. 288. 5. — Donovan nat. hist. of british ins. 8, 28. pl. 263. fig. 2. (fem.) Wien. Verz. ©. 133. Röthlichgraue Schabe mit ſchwar— zem Mittelpundt: — ed. Illiger 2, ©. 81. — ed. v. Char- pentier ©. 101. — Schrank Faun. boic. 2, 2. ©. 99. 1784. ſchwarz⸗ punctirte Gemeinfchab. — Hübn. fig. 23. Zadichtbandirte Schabe ©. 22. Galleria colonella Zincken in Germ. Mag. IV, p. 238: alis superioribus oblongis griseis, linea ante cilias atro alboque varia, scutello albo immaculato. Maris alis su- perioribus basi canis, feminae punctis (uno vel) duobus in medio nigris. — Treitfhfe IX, 1. ©. 46. — X, 3. ©. 156 u. 268. — Bouché Naturgefch. der Infecten I, ©. 124. — Kollar Verzchn. ©. 88. — Zetterftedt Ins. lappon. 992. Obs. 2. — Schleſ. Schmttlgstaufchbericht 2 (1841.) S. 14 — 3., (1842.) S. 16. — Gallerie colonie Dup. Lepid. X, 251. pl. 282. fig. 6. — Cat. 325. — Serrih- Schäffer Iopogr. v. Ne gensb. 3, ©. 195. 914. — ». Siebold Preuß. Provinzial: blättee XXV, ©. 421. — Eversm. Faun. Volg. 538, 2. Ilithyia colonella Stephens Cat. 7412. — Curtis Brit. Entomol. XII, Text zu 587. Phal. tin. Sociella Linn. Syst. Nat. 1, 2. 883. 345: alis oblongis einereis, antice albidis, postice striga pal- lida. — Faun. Suec. ed.I. 278. Phal. 905. — Ed. Il. p- 353. 1359. — * Clerck Pbal. tab. 3. fig, 11. Ilithyia sociella (mas, fem.) Steph. Illustr. IV. p. 296. 1. Galleria sociella (Z.) Iſis 1839. ©. 180. 2. — ©. 319. 145. — 1845, ©. 268. — Schleſ. Schmtaufhbericht 4. (1843.) ©. 15.—5. (1844.) ©. 11.—8. (1847.) ©. 13. — 9. Tiedemann Preuß. Provinzialblätter Jahrg. 1845. ©. 15.--5. (1845.) ©. 534. Melia — Guenee Index 70. Tinea tribunella Häübn. fig. 22. zadenftriemige Schabe ©. 22. — Wien. Vzchn. ©. 319: röthlichgraue, zadenftriemige Schabe. — ed, Illiger 2, ©. 81. — ed. v. Charpent. ©. 102. — Schrank. Faun. boie. 2, 2. ©. 99. 1785. zaden: ftriemige Gemeinmotte, Crambus colonum Fadr. Supplem. 469. 32. Lithosia socia Fabr. Supplem. 460. 6. Melia socia Steph. Cat. 7413. Aphomia socialis Hübn. Cat. 369. 3540. Aphomia colonalis Hübn. Cat. 369, 3539. *Crambus colonatus, the green-shaded, Haworth 274. *Noctua colonina et sociina Haworth Prodr. 13. Beide Geichlechter ſehr unähnlich, daher früher als verfchiedene Arten angejchen. Männchen: Kopf und Rückenſchild weißlich. Stirnbufh an den Seiten und vorn bräunlich; Fühler auf dem Rücken weiplich ; die Beichuppung des Wurzelgliedes an ber Spitze faum ein wenig verlängert. Hinterleibsruͤcken etwas gebräunt. Beine weißgrau, röthlich angeflogen; Mittelfchiene vor der Spitze, Hin- terfchiene vor dem obern Dornenpaar mit einem graubraunen, ſchrägen Bändchen. Vorbderflügel 6— 7“ lang, ziemlich geſtreckt mit merklich converem Vorder- und wenig converem Sintertande Iſis 1848. Heft 8. 578 Dorderrand mit Ausnahme ber Baſis bräunlidy grün, wie der Raum vor dem ſchwarz und gelb: lich abwechfelnd punctierten Hinterrande. Zmifchen Bafis und erfter Querlinie ift die Grundfarbe weißlich, nad) vorn etwas röthlich, gegen den Innenrand mit einzelnen braunen Stäubchen. Ein ſchwarzer Punct nahe an ber Baſis. Hinter der rörhlich braunen, ſtark zwesfpigigen erften Querlinie ift der obere halbe Raum rothbräunlih, der untere bis zum Innenrande röthlich mweißgrauftaubig. Die zweyte Querlinie wird nur an ihrem unterjten zackigen Ende deutlich. Franzen röthlichbraungrau, an der Baſis und vor dem Ende von einer verloſchenen, hellen Linie durchzogen. Zwiſchen den beiden Querlinien zeigen fich ander Subcoftalader gewöhnlich 2 ſchwarze Striche in einiger. Entfer= nung von einander. Unterfeite grau, im der Mittelzele befonders gegen die Baſis gelblich; Vorderwinkel dunkelgrau; vor ihm ein braunes Fled- chen auf dem Vorderrande. Hinterrandlinie faft fo deutlich. wie auf der Oberſeite. Innenrand ftriemenartig weißlich. Sinterflügel Gel bräunlichgrau, außen ein wenig. verdunfelt. Auf der Unterfeite ift die Randlinie fchärfer, ſchwärzlich mit gelb⸗ lichen Puncten. Auf dem letzten Drittel des Vorderrandes iſt ein brauner Fleck, der ſich in eine ſehr verloſchene, graue Zaden- binde oft weit fortfeßt. Das Weibchen meift wie die größern Männchen, doch auch darüber (Vorderflügel 72 lang) und darunter (ein Gremplar 44"), iſt auf Kopf und Rückenſchild viel dunkler und röthlicher; ebenjo find Die weit heroorftehenden, zufammengedrüdten Lippen- tafter, deren Enbglied auf der Unterfeite deutlicher abgefegt ift als auf der Oberſeite. Das MWurzelglied der Fühler läuft un: terwärts an der Spitze in einen deutlichern Schuppenzahn aus als beym Männchen. SHinterleib bräunlich, Beine ſchmutzig gelblich; die Fußglieder an der Baſis grau. Vorderflügel etwas Eürzer, am Vorderwinkel nicht fo ſpitz, graus oder braunröthlich, am Vorderrande grünlich. Die beiden braunen Querftreifen Divergiren weiter von einander, indem den innere ſich an feiner obern Hälfte ganz gegen die Baſis zu frümmtz fie find zadichter und auf den abgemendeten Seiten licht ſchattirt. Zwiſchen beiden unter der Subeoftalader ift ein großer, efiger, tiefſchwarzer Punct, und bisweilen vor ihm in gleicher Höhe ein Eleiner. Die Sinterrandzeichnung ift wie beym Männchen. Sinterflügel und Unterfeite wie bey Diefem, Die erftern etwas kürzer. Auf der Unterfeite der Vorderſtügel ift der Worderrand firiemenartig grauröthlich, und die Flügelfpige nur wenig dunkler ald die übrige Fläche, Colonella ift durch das mittlere und weit in das nördliche und füblihe Guropa verbreitet. Auch in den Vorbergen bes Urals findet fte fich, doch felten (Everömann),. In Toscana entdeckte fie Mann (männliches Exemplar verglichen). Sie fliegt in Toscana (bey Antignano in den Apenninen) fchon zu Ende May; auch Tr. gibt den May als Erfcheinungszeit an, indem er 2 Generationen vermuthet. Sch felbft fieng fie nur im Juny und July an Mauern, Baumſtaͤmmen oder am Laube von Ge- firäuchen, in denen fie Abends fliegt. Sibend hat dag Männ- hen unter der Spite der Worderflügel einen bis in den Sinter- rand gehenden Längsfniff. — Die Raupe Iebt in den Neſtern der Steinhummeln (Bombus lapidarius) und anderer Summel- arten (Stephens) und der Vespa vulgaris (Lienig). Sie ift der von Gall. Mellonella ähnlich, gelögrau mit einzelnen, braunen Punchwärzchen, braunem Nacken- und Afterfchilde und vothem Kopf. Sie verpuppt fich im Herbſt (Tr.) wohl meift 37 579 außerhalb des Hummelneſtes und wohl ftetö gefellichaftlich. Ihr längliches, beiberfeitö zugeſpitztes Gefpinnft ift feſt und ſchmutzig weiß; es ift mit einem dünneren, aber zähen Gefpinnfte über: zogen und dieſes mit fein zerbiffenem Holze oder Erde Dicht be— fleidet. Die röhrenförnigen Ueberzüge liegen ber Laͤnge nach an einander. Die (leere männliche) Puppe ift hellgelbbräunlich; ihr Kremafter, von oben gefehen, ift am End gerade abgefchnitten, jederfeits in einen Fleinen Höcker verlängert ; das darunter liegende und davon Überragte Afterende ift zugerundet. Anmerk. 1. Wenn dem zuerft befannt gemachten Namen, als welcher auch der in der Neihenfolge frühere anzufehen - ift, der Vorzug vor jedem Altern gebührt, fo muß der Name des Männchens dem des Weibchens nachftehen; denn in der Fauna suec. fteht Colonella (no. 1358.) vor So- ciella (no. 1359.). Daß Sociella Linn. das Männchen unferer Art fey, leidet feinen Zweifel; darum ift ed bemer- fenswerth, daß Linne fie ald spirilinguis und nasuta zu fehen glaubte, und daß er letzteres in Dem Syst. nat. noch recht bekräftigt, indem er bey) Colonella jagt: palpi duo prominentes, distantes, ut in antecedeuti. — Von Co- lonella iſt weder die Diagnofe, noch die Beichreibung fon= berlich ſchön; die Abbildung bey Clerck hat wahrfcheinlich beffer zu dem Namen geführt als Linnes Worte, 3. Gen. Melissoblaptes 2. Melia Guende. Galleria fam. Melissoblaptes Z. Iſis. In diefer Gattung ift der Schuppenzahn fehr ſchwach und tritt nur als eine feitliche Verdickung hervor. Auf den verhältniß- mäßig fchmalen Vorderflügeln fehlt ber Anhang der Sub: dorſalader, und die Mittelzelle Hat in beiden Gejchlecytern gleiche, unausgezeichnete Geftalt und Membranconfiftenz. Die Sub- coftalaber endigt über der Flügelfpige im Vorderrande und hat einen Aft weniger als bey Galleria und Aphomia. Das Männchen hat eine befondere Auszeichnung in der DBorder- randzelle an der Baſis; ſchon am unverfehrten Flügel macht fich die Stelle ald eine Längliche beulenförmige Auftreibung bemerf- bar, und gegen das Licht gehalten ift fie braun und durchfichtig. Bon Schuppen entblößt erfcheint Die Flügelmembran gelblich und aufgeblafen, wie Doppelt und mit einer gelben Maffe ausgefüllt; am Ende fteht ein Haarſchopf Heraus auf der Linterfeite des Flügels. Auf ben SHinterflügeln ift die Medianader in drey Aefte aufgelöft, und bie Ste Subdorfalader ift ſehr fein und zart. 1. Foedellus FR. Alis anterioribus angustis, nigricantibus, nimbis duobus subfaseiatis albidis (in mare ferrugineo - suffusis); capillis thoraceque albidis. Galleria foedella Z. Iſis 1839., ©. 180. 3. — Du- ponchel Cat. 326. — Guenee Index 71. Größe und Geftalt durchaus wie Mel. bipunctanus. Die eine Querwolfe ber fchwärzlichen Vorderflügel befindet fih vor, die andere hinter ber Mitte Auch Die Flügelbafts ift weißlich. Bon biefer Art fah ich ein Pärchen aus FR's Sammlung, welches Kindermann im September Nachts bey Ofen ge fangen hatte. Wahrfcheinlich ift die Lebensmeife biefelbe wie bey M. bipunctanus. Eine ausführliche Beichreibung fehlt mir. 2. Bipunctanus Cartis. Alis anterioribus elongatis sublinearibus, cinerascenti- 580 bus, lineola annuloque disei fuseis, striga postica diluta obsoleta. Galleria anella Zincken in Germ. Mag. IV., ©. 243. 3. alis superioribus oblongis griseis, punctis duobus centralibus nigris subocellatis, scutello albo apice fusco. — Tr. IX, 1. ©. 44. X, 3, ©. 267. — 3. Iſis 1839.. ©. 180.4. — Schleſ. Schmtauſchb. 2. 1841. ©. 12. — IV. (1843.) ©. 15. Ilithya sociella No. 2. Steph. Illustr. 4, 296. Melia anella Guen. Ind. 71. Melia bipunetana ( Haw.) Curtis Brit. Ent. V., Xert zu 201— Steph. Cat. 7414. fem. major a) mari similis, costa al. ant. obscuriore. b) al. ant. griseo-rufescentibus, costa magis brunnea; sigois mediis distinctis. c) alis ant, fumatis, signis vix conspicuis. Diefe Art ift mit der folgenden bisher verwechfelt worden. Sie unterscheidet ſich von ihr durch folgendes: Ihre Vorderflügel find viel jchmäler und geftredter; ihr Vorderrand ift faft gerad— linig; die Binde fteht dem Sinterrand näher und ift verlofche- ner und fpigwinkfliger gebrochen, und ihr oberer Schenfel geht weiter gegen den Vorderrand zurück; Der erfte der 2 ſchwarzen Mittelpuncte ift geftredter, ſtrichförmig, mir Fleinerem weißen Kern oder oft ohne benfelben. Die Sinterflügel find ſpitzer und lichter gefärbt. Gewöhnlich ift das Männchen viel Fleiner ald das Weib: hen (Vorderflügellänge 53 —5 gegen 63 — 74"). Kopf und Rückenſchild ſchmutzig röthlich weißgrau, Schildchen an der Spitze mit braunem Schuppenbüſchchen. Stirnbuſch unten und vorn bräunlich. Fühler bleich, am verdickten Wurzelgliede wie der Kopf gefärbt. Hinterleib vorn gelblich, nach hinten grauer, an den Seiten der Ringe büſchelig beſchuppt; Rückenmitte kielförmig. Beine hellgrau, auf der Lichtſeite grauröthlich angeflogen. Vor— derſchiene ganz, Mittelſchiene außer an der Baſis und der Spitze graubraun. Vorderflügel lang und ſchmal mit fehr fanft converem Vor— derrande, ftumpfen Vorderwinfel und gerundetem Sinterrande, grau, am Vorderrande am dunfelften, unter der Subeoftalader mit verloſchenem, undeutlich begrenztem, röthlichem Längsſtreif, ber ich gegen die Baſis bis auf den Vorderrand erweitert und in welchen: die beiden Mittelzeichen auf lichterem Grunde liegen. Bon der erften Querlinie ift bisweilen der obere Theil als ein fehr fchräg vom Vorderrande herabgehender, nad) * gerich⸗ teter Strich zu erkennen, der über der Längsfalte aufhört, oder von dort an unter einem rechten Winkel und ſehr verdünnt und unkenntlich zum Innenrande zieht. Von den beiden Mittelzeichen iſt das erſte meiſt ein ſchwarzes Laͤngsſtrichelchen, ſelten ein läng— licher Ring, mit weißlichem Kern; das zweite iſt größer, deut— licher, laͤnglicher, auch mit weißem Kern. Die zweite Querlinie iſt lichter als die Grundfläche und einwärts dunkler und von braunen, verloſchenen Strichelchen auf den Längsadern eingefaßt; ſie macht unter dem Vorderrande einen kurzſchenkligen, gegen außen geöffneten und in gleicher Höhe mit den Mittelzeichen langſchenkligen, einwärts geöffneten Winkel, deſſen unterer Schen- kel dem Hinterrande näher iſt als dem zweiten Mittelzeichen. An dem Hinterrande liegen ſchwarze Puncte, die gelbgrauen Franzen ſind dunkler bandirt. Hinterflügel mit ſcharfem Vorderwinkel lichtgrau, gegen den 581 Hinterrand in graubräunlich übergehend. Franzen licht wie bie Flügelbaſis. Unterſeite faſt einfarbig bleich gelbgrau, etwas glänzend; der Vorder- und Hinterrand an den Aderenden meiſt mit je einem braunen Puͤnctchen. Hinterflügelfrangen am helften. Das Weib: hen, das nur felten fo flein wie ein großes Männchen ift, hat geftrectere Vorderflügel (deren Geftalt daher noch mehr von der des Anellus abweicht). Kopf nnd Rüdenfchild dunkler röthlich grau; Hinterleib bräunlicher mit jtärferem Rückenkiel und hervorſtehen— den Regeftachel. Die um die Länge des Stirndaches hervorſte— henden Lippentafter find horizontal, an der Spitze geſenkt, graus braun oder dunkelgrau. Beine hellgrau; Die Vorderfchiene, ein breites Band der Mittelfchiene und ein Anflug vor der Spiße der Hinterfihiene braungrau; Fußglieder grau mit weißlichen Enden. — BVorderflügel bisweilen wie beym Männchen gezeichnet und gefärbt, nur dunfler am DVorderrande und ftaubiger — oder Var. b) braunröthlih, am Vorder» und Innenrand gebräunt, mit fcharfen Miitelzeichen auf lichtem Grunde und deutlichen braunen Puncten am SHinterrande — oder Var. c) Rauchbraun und Afchfarbe gemengt; auf Kopf und Nüdenfchild herrſcht letz⸗ tere vor, auf den DVorderflügeln jene, und daher ijt von den Binden kaum die Spur zu bemerken; und auch die 2 Mittel zeichen find faft verdeckt. — Die Hinterflügel und Die ganze Unterfeite des Weibchens find etwas dunkler und einfarbiger als beym Männchen. Mel. bipunetanus ſcheint über den gemäßigten Theil bes nördlichen Europas verbreitet zu fehn?: In Deutjchland lebt er ficher in Schleſien an mehreren Stellen, in der Mark bei) Frank— furt, in Pommern am Oftfeeftrande bey Swinemünde (!Pritt-— wig — 2 Eremplare) — in Sachſen bey Leipzig ( Hübner) — ferner bey Braunfchweig (Zinden) — in der Provinz Pofen bey Rawicz — in England (wenn die Art wirklich bie ſelbe und nicht die folgende iſt). Er bewohnt dürre, begrafte Sandpläge im July und Auguft und bis in den Anfang bed September und hält ſich bey Tage ganz ftil. Erft nach Son: nenuntergang kommt er hervor. Am tiefften fteigt er an Kraut: ftengeln herauf und an denfelben herum, beftändig mit den Flü— geln vibrirend und fi) dadurch von weitem verrathend. Ge: wöhnlich halten fich mehrere Männchen an einer Pflanze. Ihre Thätigkeit feheint faft die ganze Nacht Durch zu dauern; da bie meiften Gremplare abgeflogene oder zerriffene Flügel haben. Werden fie geftört, fo figen fie ftil da; bey noch ftärferer Stö— rung fallen fie auf den Boden und liegen, auch der Färbung > nad) einem bürren Hölzchen ähnlich, Tange ftil. Fliegen fcheint ihre Sache wenig zu feyn. Wo mehrere Männchen an einer Pflanze in Thätigkeit find, ift auf die Anmwefenheit eines Weib: chend zu fihließen, das fich aber ruhiger halt, nicht flattert und Daher oft unentdedt bleibt, zumal, wenn ed wie ein Stüdchen altes Holz daliegt. Es ift viel Seltener als die Männchen. Menn das Mäunchen an einem Stengel ftilfigt, fo hat es die Stellung einer Myelois, nur daß es den Kopf geradeaus hält, ftatt ihn aufzurichten. Die Fühler find dabey über den Rüden hingelegt und mit ihren Spigen genähert oder gefreut, Zweh Paar Kniee fichen zu beiden Seiten des Ihorar hervor; Die Flügel liegen mit ihren Enden über einander, fo daß das hintere Ende des Ganzen beynahe diefelbe Breite hat wie das vordere. Die Raupe lebt nah Duponcel in den Neftern be Bom- bus terrestris; ich halte dieß für eine bloße Muthmaßung. Da Hunderte von Schmetterlingen bidweilen über einen großen Platz, wo ich gar feine Hummeln bemerkte, ziemlich gleichmäßig 582 verbreitet find; fo eauth⸗ ich eher andre, im Sande und in lockerer Erde niſtende Hymenoptern als Wirthe dieſes Paraſiten. Merkwürdig iſt es, daß Mel. Bipunctanus als Schmetterling der Oelkrankheit gar nicht unterliegt. Anmerk. Treitſchke hat ſeine Beſchreibung ziemlich Wort für Wort nach der Zindenfchen gemacht; ich glaube alſo, fie bey unferem Bipunctanus anführen zu müffen, obgleic) bey Wien wahrfceinlih nur Amellus wohnt. — Auch die Stephens'ſche Art fann ich nur vermuthungsweife bieher ziehen, da feine Angaben feine beftimmende Mo— mente haben. 3) Anellus S. V. Alis anterioribus elongato-ovatis, einerascentibus, costa obscuriore, annulis duobus disci fuscis, striga postica di- luta distinctiore. Tinea anella , Wien Vzchn. ©. 135. graugemifihte Schabe mit Mittelringen. — ed. Jllig. 2, p. 91. — ed, v. Charp. p. 116. — Fabr. Ent. syst. 3, 2. 299. 56. — Koll, Verzeichniß S 88. ? Galleria anella Eversm. Faun. 838, 1 cae elongato-ellipticae ete. Galleria — Gallerie annulaire, Duponchel Hist. nat. des Lepid. pl. 282. fig. 7. p. 261. — Dup. Cat. 326. ? Melia — Guenee Index. p. 71. Tinea sociella Hübn. fig. 24. p. 22. Zugefellte Schabe. Seine SHauptunterfchiede von Mel. bipunetanus find jchon bey dem Teßtern angegeben. Anellus fiheint gewöhnlich größer zu feyn, als Bipunetanus. Die Färbung auf dem Rückenſchilde ift in beiden Gefchlechtern gleich ; Die Schulterderfen an den Rän— dern bräunlich angelaufen. - Am Mittelfchenfel (des ungarischen Pärchens) ift ein dicker, brauner Längsjtrich. Dorderflägel am Vorderrande fehr merklich conver, von Täng- lich eyförmiger Gejtalt, am Kinterrande abgerundet, röthlich grau, dunfel beftäubt, am Vorderrande zwifchen den 2 Querlinien am dunfelften. Die erfte Duerlinie ift beym Weibchen ganz Deut- lid), und am DVBorderrande weniger gegen die Baftd zu gerichtet ald ben Bipunctanus, gegen das Mittelfeld dunkel fchattirt. Das Wurzelfeld behm Männchen gegen den Vorderrand, beym Weibchen ganz röthlih. Das Mittelfeld beträchtlich fchmäler als be) Bipunetanus, ift in beiden Gefchlechtern zwifchen der Me— dian- und Subeoftalader röthlich und enthält in gleicher Stel lung die 2 jchwärzlichen, weißgefernten Ringe, beren erjter. der Länge nach zufammengedrüdt, der 2te beym Weibchen . größer und faft nierenförmig gegen außen ausgehöhlt if. Die zwehte Querlinie fchärfer als bey Bipunctanus, aber zu einen weniger fpigen Winfel gebrochen, weiter vom SHinterrand abftehend, ein- wärts auf den Adern won ziemlich fcharfen, ſchwarzen Längs— ftrichelcyen eingefaßt. Das Hinterrandfeld ift einwärts am Duns felften, und etwas röthlid angeflogen. Am Hinterrande hat jebe Ader am Ende einen ſchwarzen Punct, am DVorderrande einen kurzen ſchwarzen Strich, Stangen grau, ſchattig bandiert. Das verglichene Weibchen hat 8,3; Vorderflügellaͤnge. Hinterflügel breiter und Alumpfer als Mel. bipunctanus, bunfler bräunlich grau, nach außen gebräunt, behm Weibchen etwas heller, Unterfeite dunkler, bräunlicher, an ben Enden der Vorberflügel: abern mit beutlicheren braunen Puncten oder Fleckchen. Alae anti- 583 Anellus bewohnt bie fübliche Hälfte Europas; er Fommt vor: bey Wien (W. DB. im Auguft: Kollar) — in Ungarn (ein Pärchen von Metzner zur Anſicht) — in Toscana (von woher ich ein Männchen habe) zu Ende May be) Salviano und Mon— tenero (Mann). Ohne Zweifel gehören auch hierher die von Treitfchke aus Sieilien, von Duponchel aus Corſica erhal tenen Gremplare. Grftere waren: „kleiner, lichter, weißgrau und die fchwarzen Ringe der Vorderflügel kaum kennbar, mehr wie einzelne Puncte.“ (Tr.) Anmerk. Hübners Figur gehört ficher hierher, läßt die Art ziemlich gut erfennen, könnte aber in den Vorderflügeln noch etwas breiter jeypn. Hübn. führt ald Vaterland die Gegend von Wien und Leipzig an, hat alfo auch den Bipunctanus gefehen, aber offenbar ben Anellus abgebildet. Nach feiner und Treitſchkes Angabe ftelt erein Weibchen vor; für die— ſes ift das Bild theils zu flein, theils mangeln ihm die hers vorſtehenden Lippentafter. — Duponchels Bild und Beſchrei— bung fann ich nicht vergleichen. 4. Gen. Achroea Hübn. (Achroia). Zum Unterfehiede von den 3 vorigen Gattungen hat Achroea ein. glattfchuppiged, ſenkrecht abjteigendes, unten zurückgehendes Geſicht, und kurze, dicke Lippentafter, Die nur wenig unter dem Geficht Hervorftehen und eine geneigte Lage haben. Ihre Fühler haben das Wurzelglied durch Schuppen verdeckt und am Der ges wöhnlichen Stelle einen ftumpfen, höckerförmigen Zahn. Die länglicyen Borderflügel (mur die weiblichen find mir befannt ) find länglich und am Vorder: und Innenwinfel ganz abgerundet. Ihre Subeojtalader fpaltet fich wie bey Melissoblaptes in 4 Uefte, alfo einen weniger ald bey Galleria et Aphomia; die Mittel- zele hat gar nicht? ausgezeichnete, und die Subdorſalader ent- behrt des Anhanges, den Galleria befist. Auf den Hinter— flügeln zertheilt fich die Medianader nur in 3 Aeſte, wie in den 2 vorigen Gattungen; von den Subdorfaladern ift bie mit— telte ftarf und wie gewöhnlich; Die dem Innenrande nächfte ift ſehr obfolet und läßt ſich nur Durch Die Doppelloupe ziemlich Deutlich, von der Slügelmembran unterſcheiden; Die 3. ift etwas deutlicher. Die Franzen find länger ald bey alen andern Phh— cideen. Der Hübnerſche Gattungsname Achroia (von «yxgoıc, Farblofigfeit) mußte fprachgemäß in Achroea verwandelt wer: den; vergl. Agaffiz Inder. 1. Grisella Far. Alis anterioribus luteo-griseis, unicoloribus, capillis di- lute ferrugineis. Tin. grisella Fadr. Ent. syst. 3, 2 p. 289. 10. alis oblongis obscure einereis, immaculatis, capite fulvo. Gall. alvearia. Fabr. Suppl. p. 463. 2: alis fusco- cinereis, immaculatis, capite fulvo. Galleria alvearia Steph. Cat. 7410. Gall. alvearia Dup. Cat. 326. * — Dup. Suppl. IV, p. 127. pl. 60. * — alvea, the honey-moth Haworth Ins. 392. Achroia — Steph. Illustr. IV, 294. 1. Bombyx cinereola Hübn. fig. 91. Achroia cinereola Hübn. Cat. 163. 1689. Meliphora alveariella Guenee Index 70. Sie hat im äußern Anſehen einige Aehnlichkeit mit Oecoph. — — mo — 584 flavifrontella, entbehrt aber auf ben Vorderflügeln ber braunen Flecke und hat ein breited, abſteigendes Geficht, ganz kurze, nie derwärts gerichtete Tafter ftatt der langen, hornartig aufgebogenen. Der ganze Kopf hell roftgelb mit glatt anliegenden Haarſchup⸗ pen. Bühler des Weibchens fchwach geferbt, nach oben gezäh— nelt und faferig; Wurzelglied fehr verdict, in einen ftumpfen Zahn auslaufend, hellbraun. Taſter faum von Augenlaͤnge, ziemlich di, fpis, horizontal, etwas abwärts geneigt, voftgelb, auf ihnen liegen Die kurzen Dicht behaarten Marillartafter. Rüſſel furz, braungelb beſchuppt. Beine braungelblich, glatthaarig, matt feidenglängend. Sinterleib eben fo, am Bauch heller. Lege— ftachel gelblich, hervorſtehend. Vorderflügel 5" lang, Tänglich, mit converem Vorderrande, abgerundetem Vorderwinkel, ganz einz farbig ftaubig lehmgelbgrau ohne Zeichnung. Hinterflügel fehr geipißt, viel heller und reiner grau, etwas feidenartig glänzend mit ausgezeichnet langen Franzen. Unterfeite grauer, die Vorderflügel dunkler als bie Hinterflügel. Zweh vom Profeſſor Zetterftedt ald eine ihm unbefannte ſchwediſche Art erhaltene Gremplare weichen jehr bedeutend und vielleicht fpecifilich ab, wenn fie nicht das andre Gefchlecht find, Beide find gleichen Gefchlechts; aber ihre zerjtörten Hinterleiber laffen über Das Gefchlecht Feine Enticheidung zu; ihre Fühler find Dieter, tiefer geferbt, ala bey dem oben bejchriebenen Weibchen und Daher vielleicht männlich. Kopf bleichgelb, im Bau gar nicht abweichend. Alle Flügel geftredter und viel Xleiner, Die ordern nur 31’ fang, bleich graugelb, faft ohne dunklere Stäub- hen, mit mehr Seidenglang, Hinterflügel weißgrau. Diefe noch wenig befannte Schabe lebt in Frankreich (Paris Fabriciug), überall in Bienenftöcden und ihre Flugzeit ift der Juny und July (Dup. Cat.) — in England. Bey London und in Devonihire im Juny (Steph.) — in Schweden, wenn Die 2 fchwedifchen Gremplare biefer Art angehören — vielleicht auch in Deutfchland; ic) erhielt 2 Weibchen von Dr. Serr.- Schäffer, Die wahrfcheinlich aus der Gegend von Negensburg ſtammen. Anm. 1. Fabr. bejchreibt feine Tinea grisella mit einem Caput hirtum, fulyum. — Da er in Suppl. den Na- men in Galleria alvearia umänbdert, fo folgt daraus, daß entweder Diefe alvearia nicht unjere glattföpfige Art ift, und das ift fie doc) nach allen Zeugniffen, oder Daß wir nur ihren ältern Namen grisella anzuerkennen haben. Denn einmal publicirte Namen wilführlich zu ändern, hat der Namengeber fo wenig das Recht wie jeder andere. Anm. 2. Hübners Bomb. cinereola fann feine andere Art feyn; fie hat die Größe, Flügelgeftalt und Färbung unferer Artz nur die Fühler find zu dünn, und die Stirn ift zu ſchmal — Abweichungen, Die bey Hübner nichts bedeuten. — Och— ſenh. zog biefes Bild anfangs fragweife zu feiner Lithos, gilveola (3, ©. 137.), Fam aber ‚von dieſer Zufammenftel- lung fpäter mit Recht ab (4, ©. 52. Griseola). 5. Gen. Doloessa, infra. Div. I. Phycideae. Antenne setacex, in mare saepe supra basim arcuat®. Ocelli duo aut nulli. Epistomium angustius, squamis aut appressis aut in co- nulum compositis. Palpi labiales in utroque sexu subaequales - squamati. Alarum anteriorum vena subdorsalis simplex. Ein geſchlechtlicher Unterfchied Fommt nicht bey den Lippen- 585 taftern vor, die hier bey beiden Gefchlechtern faft ganz gleid) und ſtets am Endgliede bejchuppt und unausgehöhlt find, wohl aber ‘in den Marillartaftern mancher Gattungen, indem fie bey dieſen im männlichen Gefchlechte in einen langen Haarbuſch auslaufen, der dem weiblichen Gefchlecht fehlt. — Das Geficht hat nie Die Breite wie bey den Galerien, und wenn fich die Schuppen bef- felben verlängern, fo bilden fie fein vorn abgefchnittnes Dach, fondern einen Kegel von vwerfchiedner Ränge. — Das Flügelge— äder weicht von dem der Gallerien darin ab, daß beide Geſchlech— ter darin gang übereinftimmen, und daß die Subdorfulader der Vorderflügel an der Baſis nicht gabelfürmig gefpalten ift. Nach der Bildung der Fühler gibt ed zwei) Grnppen der Phh— cideen:: 1) männliche Fühler über der Baſis mit einer Biegung und in dieſer mit einem jtarfen Schuppenbuſch bekleidet; kno— tenbornige Phyeideen. 2) männliche Fühler, wenn fie eine Biegung befigen, doch ohne den Schuppenbufch, nur bey einigen Gattungen mit fehr furzen, etmas geftäubten Schüppchen befleidet: nackt— bornige Phyeideen. Die legtern ſchließen ſich den Gallerien am nächſten an. Die Genera unterfcheiden fi) nach folgendem Schema: 1. Antenn® mascul® setacex sine arcu, simplices, basi inermes. a) Ale anteriores mascule subtus sine fasciculo pilo- rum, posteriores integerrimæ simplices. 7 palpi squamis appressis, articulo ultimo acuto. * thorace bivittato (palpis porrectis): Eucar- phia. 11. * thorace unicolore: Myelois.-9. 44 palpi squamis appressis, articulo ultimo truncato, emarginato: @lyphoteles. 6. rt palpi hirsuti (porrecti): Asarta. 10. 5) Als anteriores sine fascicnlo pilorum, posteriores: 7 margine antico emarginato: Eccopisa. 7. + margine antico integro, foveola basali hyalina: Nyctegretis. c) Als anteriores mascule subtus ad basim faseiculato- pilosae: Ephestia 2. 2. Antennæ mascul® setacex, sine arcu, supra basim brevissime exeise: Homoeosoma. 3. 3. Antenne mascule supra basim lateraliter arcuate, squamularum barba laterali in areu: Cryptoblabes. 5. 4. Aut. nase. setaceæ vix arcuatæ, articuli basalis squa- mis in dentem productis: Acrobasis. 4. 5. Ant. masc. supra basim arcuate, dorso exaspera- te; ocelli distincti. a) palpi maxillares breves filiformes. - * pectus masculum sine fasciculo pilorum: Hypo- chalcia. 12. - * pectus masc. fasciculo pilorum armatum: Epi- schnia. 13. b) palpi-maxillares penicillo terminantur: Gymnan- eyla. 15. ce) palpi maxillares desunt: Ancylosis. 14. 6. Antenne mascule supra basim arcuate, dorso ex- asperatae; ocelli nulli: Anerastia. 1. Iſis 1848. Heft 8. ng = 586 Gen. 1. (6.) Anerastia Hübn. Ocelli nulli — antenne maris setacex supra basim arcuatz, in sinus dorso subasper®, femine simplices. Kpistomii squamule in conum obtusum composit«. Palpi maxillares aut nulli ‘aut filiformes. — Jabiales elongati porrecti acuminati vel adscen- dentes. Haustellum subnullum, Al anteriores pulverate (strigis nullis vel obsoletis) ; ven® subcostalis furca in costam exit; mediana trifida. — posteriores: ven® subcostalis et mediana trifide. Oviduetus biarticulatus, articulo primo magno cylin- drico, secundo conico. Dom folgenden Genus nur verfdieden durch die Krümmung der Bühler oberhalb der Baſis. A. Palpi horizontaliter porrecti. 1. Lotella Hüdn. Alis anterioribus pulverulentis, rufescenti-canis, vitta costali dilutiore, striola media obscuriore; posterioribus griseis. Tinea lotella Hübn. fig. 354. (fer fehlecht). Phyeis lotella Tr. X, 3. p. 171 et274. — H. Schffer. tab. (ined.) 13. fig. 90. — , phyeide lavee Dup. VII, pl. 283. fig. 6. p. 277. — miniosella Zecken. in Germ. Mag. 3, p- 126. 6. Tr. 9, 1. p. 155. palpis porrectis, anten- nis nudis;. alis anticis miniosis, margine cras- siore pallido. — Eversm. Fauna 551. 9. Oncocera miniosella Steph. Cat. 7456. Araxes — Jllustr. IV, p. 315. 1. Anerastia — Z. Isis 1839. p. 177. 1. — Lienig Isis 1846. p. 266. — Guenee Index 84. — Ye Schmtbl. V, (1844.) p.15. — IV, (1843.) . 14. Tlithyia Dup. Cat. 321. Var. 5) Vitta costali alarum ant. obsoleta. Phyeis lotella Tr. 9, 1. p. 156. Palpis porrectis, an- tennis nudis, alis ant. testaceo-pulverulentis. — Zinck. Germ. Mag. 3, p. 126.7. — AH.-Schffr. tab. (ined.) 13. fig. 91. 92. Tinea pulverella Hübn. fig. 454. Oncocera lotella Steph. Cat. 7457. Araxes — Illlustr. IV, p. 315. 2. j Don der folgenden Art trennt ſich Lotella ficher durch den Mangel der Staubbinden auf den Vorderflügeln, von Ablutella durch die ftaußgrauen Sinterflügel ftatt weißer, In ber därbung der DVorderflügel hat fie einige Aehnlichfeit mit Vulneratella ; allein dieſe befigt fehr deutliche Marillartafter und entbehrt ber Fühlerbiegung. Größe ſehr veraͤnderlich, indem es Eremplare wie kleine Acr. consociella und andre wie Homœosoma nebulella gibt. Rüden: ſchild röthlich grau; Kopf heller mit ſehr merklichem, abgeſtumpf⸗ tem Stirnkegel. Fühler bräunlich gelb, geferbt, beym Männchen über der Bafts fanft gekrümmt, und in der Concavitaät mit einen etwas rauhen Schuppenftreif, übrigens find fie fo wie die Dün- nen, borftenförmigen weiblichen Fühler mieroſcopiſch pubescirend 37* 587 gefrangt. Maridartafter fehlen in beiden Gefchleihtern. Lippen: tafter von 4facher Augenlänge, horizontal ausgeſtreckt, an der Baſis verdünnt, vor der Mitte am dickſten, dann allmählich zuge: fpigt, reichlich befchuppt, mit auf ber breiten Oberfeite lockeren Schuppen, auf der fielartigen Unterjeite Dicht anliegend beſchuppt; Gndglied etwa 4 fo lang, wie das 2. Glied. Rüſſel ſehr kurz dünn, ſchuppig. — Beine auf der Lichtſeite röthlich grau beſtäubt, an den Hinterſchienen heller. Hinterleib bleichgelblich. Der horn⸗ artige, glänzend braungelbe Legeſtachel des Weibchens iſt zweh⸗ gliedrig; das 2. Glied ſteckt tief in dem röhrenförmigen erften und ift fternhaarig an der Spibe. Borderflügel ſchmal mit gerundetem Hinterrande und ftumpfem Borderwinkel, mehr oder weniger Iebhaft ſtaubröthlich, auf den verdichten ganz hellen Adern mit grauen Stäubehen. Der Vor⸗ derrand iſt bis zur Subcoftalader ſtriemenartig ganz hell, hinten almählich dunkler beftäubt. Bisweilen fehlt dieſe Strieme, und nur die Längsadern des Vorderrandes zeigen ſich etwas Lichter als die Grundfarbe. Der Innenrand ift mehr oder weniger veich- lich grau bejtäubt. Die Querader ift entweder mit einem grauen Stridy, oder mit 2— 1 Puncten bezeichnet oder ohne alle Aus⸗ zeichnung. Hinterflügel ſtaubgrau, etwas heller gefranzt. uͤnterſeite ein wenig glänzend, gelblich, ſtaubgrau, auf den Hinterflügeln heller. "zu Diefe Art ift ſehr verbreitet; fie lebt in Lievland (Lienig) — in Finnland (1 Weibchen bey Helfingfors auf einem Sandplage am 1. July son Tengftröm). — im Oouv. Kafan im Juny (Eversm.) — in Ungam bey Peſth (Tr.) — in Sthlefien (bey Naumburg am Queis (v. Ti.) — ben Ologau und Neufalz (3.) — bei Brieg: (von Prittwig) — im Brandenburgifchen bei Sranffurt und Berlin (3.) — in Sachen bey Dresden (v. Ti.) und bey Weißenfels (Fri⸗R.) — bey Braunſchweig im July (Zinf.), in England an der Seeküſte von Cumberland und San cafhire im Junh (Stephens). Sie wohnt anf dürren Sand: flächen und Hügeln, fit bey Tage an den Grashalmen ſehr feft nahe am Boden und fliegt nur Abends und Morgens leicht auf; gewöhnlich findet fte fich in ziemlicher Anzahl beyfammen, Die Weibchen find felten. Auf einer Fläche figend trägt der Schmet- terling Die Flügel flach conver und hinten Dem Boden dicht an⸗ liegend, Die Tafter find gerade außgeftredt, ruhen aber nicht dicht aneinander, indem fie durch die Haarſchuppen des 2. Glie⸗ des daran gehindert werden. Das Rückenſchild zeigt ſich ganz glatt. Die Fühler find über daſſelbe zurückgelegt und reichen über daffelbe hinweg bis in die Gegend der Duerader. Sitzt der Schmetterling an einem Grashalm, jo deckt ber eine Flügel ten andern zum großen Theil. Der Vorderförper iſt ein wenig aufs gerichtet. Ihre Raupe Iebt im Sande an den Büfchen von Aira canescens, Festuca ovina und ohne Zweifel auch an Calamagrostis epigejos, vielleicht auch an andern Gräſern. Sie baut ſich ziemlich lange, unregelmäßige Röhren aus Seide und Sand zwifchen den Wurzelföpfen und den im Sand verſteck⸗ ten Theilen der Grashalme. Da manche Röhren leer ſind, ſo läßt ſich vermuthen, daß ſie von Zeit zu Zeit als nicht. mehr zwedmäßig verlaffen und mit neuen vertaufcht werden; andere Röhren find mit zermalmten Grasftüdchen angefült. Immer eu⸗ digen fie an einer Grasſcheide, dem Zielpunete der Raupe, ich fand manche Raupe in einem Grashalme ſtecken mit gegen die Röhre gerichtetem Kopf. Große Raſen enthalten bie Raupen— wohnungen oft in Menge, Um bie Einrichtung leicht zu über: bliden, was beym Audrupfen nicht gut geht, da vieles zerflört 988 wird; fo hob ich mit einem Stemmeifen den ganzen Rafen aus dem Sande und fhüttelte den Sand ab. Auf dieſe Weife er: hielt id) auch Die ‘Buppen. Die Raupe, erwachſen 3" lang, ift eylindriſch, etwas flach mit plöglid) verdiinntem Ende, beingelblidy, mehr oder weniger Iebhaft gefärbt, faltig, pubescirend, bejonders am Kopfe mit Elaren Härchen. Kopf Kein, faft oval, honiggelb, mit- fcdwärzs lichem Gebiß, zum größten Theil im Protborar ſteckend; dieſer hat ein glattes, ebned, etwas glänzendes, aber nicht abweichend gefärbtes Nadenfchild. Das Afterfchild hat gleichfalls die Farbe des Körperd und ift wie der Kopf länger behaart, weil dieſe beiden Iheile bei) der Lebensart der Raupe am empfindlichften feyn müffen. Die Beine alle klein und fehr furz, Die Bauchfüße mit volftändigen Hafenfränzen. Der Inhalt des Magens fcheint von der obern Seite in Den mitteliten Abjägen in mattjchwärze licher Farbe durch. Hat ſich Die Naupe eingefpennen, fo wird fie reiner geld. — Sie riecht auf einer nur etwas glatten Fläche fehr langfanı, Dad aus Seide und Sandförnchen bereitete Gchäufe, das fei- ner Structur nach große Aehnlichkeit mit den Bhryganeenhäufern hat, ift langkegelförmig mit ziemlich feharfer Spitze und abge: ftußter lockerer Baſis; an Diefer befindet fich der Kopf der Puppe. Diefe Gehäufe fheinen fehr dauerhaft zu ſeyn; denn ich fand viele Teer, andre mit Sand angefüllt, fo daß fie mir fchon 1—2 Jahr alt zu feyn fchienen. Sie werden getrennt von der Raupen: röhre angelegt, weshalb ſte beym Ausjchütteln eines Raſens her: ausfallen; bisweilen fand ich in einem, Grasbuſch drey. Die Buppe ift zart, ſchlank, hellgelb, wie die Raupe furz vor der Verwandlung; ihre Stirn ſtuwpf zugelpigt; Die Luftlöcher ald braunliche Puͤnetchen deutlich. Sie bewegt ſich Leicht. Wie viel Zeit fie bi8 zum Ausfriechen braucht, ift mir nicht befannt. Am 12. Juny erſchien mir das erfte Männchen. Anm. 1. Hübners Fig. 334, ift in meinem Eremplar des Werkes fo gänzlich mißrathen, daß ich unfere Art Darin ſchwer— lich je gejucht Haben würde. Wenn bie Tafter zu furz und die Vorderflügel zu fpis find, fo ift Das ein Fehler, der mir bey Hübner werig auffällt; allein die Färbung der Flügel ift von der der Lotella höchft verfihieden. An den Vorder: flügeln haben Die Adern gar feine Auszeichnung, dafür iſt der, Borderrand in einer Strieme heil braunröthlicy wie der Hin— terrand, und die Hinterrandlinie ift dick und braun; die Hin— terflügel find am Hinterrande in anfehnlicher Breite noch dunk— ler ald die Vorderrandftriemen. Vielleicht ift in andern Exem— plaren des Hübnerfchen Werfes dieſe Figur gang anders gefärbt. — Figr. 454. pulverella, wozu vermuthlich Kuhlwein das Driginal (geliefert Hat, iſt weniger natunvi- dDrig, wenn aud nicht recht Fenntlich; Die Vorderflügel find aber bier zu breit, und der rechte Hinterflügel zu ftumpf. Diefe Bar, hat fein Mittelzeichen und feine Borderrandftrieme. Anm. 2. Die Treitfchkifche Angabe, daß die Art bey Schandau fliege, beruht auf einem Irrthum. Herr v. Fifcher fing fie außer bey Dresden nur bey Naumburg am Queis auf trodnen, fandigen Lehden. 2. Transversariella FR. in lit. Alis anterioribus pulvereo -rufescentibus, 'vitta costali pallida, nebulis duabus intus convergentihus transversis striolaque interjecta obsenrioribus, (1 mas. mus. FR.). Diefe Art, ſehr kenntlich an den 2 nebelartigen Querftreifen, ift übrigens der Lotella jehr ähnlich. 589 Größe einer mittleren Lotella. Marilartafter dem Stirnkegel angelegt, ziemlich lang, fadenförnig. Lippentaſter gefaltet wie bey Lot., aber länger, fchlanfer, auswärts dunkler grauröthlic). Nüffel fehlend. Fühler denen der Lot. gleicygebaut, aber mit einer noch fehwächern Biegung, die jedoch gleichfals einen etwas rauhen Schuppenftreif trägt. Slügel breiter und nad) hinten mehr erweitert, mit fchärferen Vorderwinkel, angenehmer braun gelbröthlicy, gegen den Innen: rand gelichtet, gang ohne abweichende Beftäubung der Längsader. Am Worderrande läuft eine bleichgelbliche Strieme, Die bis an die Subroftalader reicht, fich verjüngt und ganz fpig im Vor: berwinfel endigt. Bon der Schulter aus ift der Vorderrand auf 4 feiner Länge gebräunt. Vor der Flügelmitte geht vor dem Rande der Strieme ſchräg bis dicht an den Innenrand ein fid) verdünnender, breiter Schattenftreif an der Stelle der erften Quer: linie; ein noch breiterer zieht an der Stelle der zweiten, dem Hin— terrande parallel, und ziemlich gerade ald eine Binde querüber, Auf der Querader ift ein verloſchner, dunklerer Strih. Fran: zen wenig heller als die Grundfarbe. Hinterflügel ftumpfer als bei Lot.; fie fo wie Die ganze Unterfeite haben Die Färbung der Iegtern Art. Das Weibchen ift unbefannt. Vaterland: die Gegend von Ragufa (8. R.) 5. Venosa Z. Alis anterioribus stramineis, fasciis duabus irregulari- bus venisque longitudinalibus rubris. Epischnia — Z. Isis 1847. p. 31. 159. Baterland: die Küfte von Kleinaften bei Kellemijch. — Was ich für Ocellen anfah, find zwei dunfle Stellen in einiger Ent: fernung von den Fühlern und dem Augenrande, auf welchem Die Schuppenhaare dünn und fternartig jtehen. Wirkliche Ocellen, die fich näher an den Augen finden müßten, kann ich nicht ent: decken. Deshalb ftelle ich Die Art lieber zu Anerastia. Wil man fie wegen der Marillartajter Davon trennen, jo muß dies noch viel,mehr mit Limbella gefchehen. *4. Pudicella Zinken. Alis anterioribus pallidis, atomis sparsis sanguineis mi- mutissimis. Tinea pudicella Germ. Reife nach Dalmatien ©. 280. 463. pallida, alis eonvolutis, superioribus eblongis apice rotun- datis flavis, atomis minutis sanguineis; inferioribus latio- ribus pallidis, subtus omnibus corporeque pallidis. Phyeis — Zincken in Germ. Mag. 3, p. 125. 5. Anerastia — Z. Isis 1839. p. 177. 3. Hithya — Dup. Cat. 321. „Sie hat die nächfte Uehnlichfeit mit Miniosella (Lotella var. a.), ift aber noch etwas größer und überall ftrohgelb ges färbt; felbft die Hinterflügel, die nur wenig bläffer find. Taſter Tehr lang, vorgeſtreckt und etwas gefenft. "Fühler ohne Haar: knoten. Oberflügel gleich breit, mit blaßrothen, nur durch eine gute Loupe fichtbaren Atomen beftrent. Germar fing fie im nördlichen Dalmatien.’ 5. Ablutella Z. Alis anterioribus stramineis, posterioribus albis (1 mas. mus. FR.) Anerastia — Z. Isis 1839. p. 177. 4. Guenee Index 85. Phyeis — H. Schffr. tab. '(ined.) 6. fig. 39, 590 An den Merkmalen der Diagnofe Leicht fenntlich. Größe einer fleinen Lotella. Rückenſchild, Kopf, Taſter und Vorderflügel hellrothgelb. Bühler boritenförmig, ohne Biegung, mit micro: feopiichem Flaum gefranzt. Stirnfegel länger als bei Lotella. Maxillartaſter fehlen. Lippentafter von der Länge und Geftalt wie bei Lotella. Rüſſel fehlt. — Beine etwas heller gelb als Die Vorderflügel. Hinterleib gelblichweiß. Vorderflügel ſchmal, hinten ein wenig mehr erweitert als bei Lotella, mit zugerundetem Worderwinfel. Nur an der Vereini— gung mit der- Querader und der Veedianader erfennt man eine Kleine verdunfelte Stelle, als den untern Mittelpunkt. Franzen ein wenig heller als die Fläche. Hinterfluͤgel viel ſchmäler und geſtreckter als bei Lotella, ein wenig glänzend, weiß, nur am Rande blaßrothgelblich. Fran— zen weiß. Unterfeite glatter, fonft wie Die Oberjeite. Vaterland vermuthlich Sicilien. 6. Punctella (us) Tr. Alis anterioribus latiusculis, stramineis osseisve griseo- venosis, puncto medio strigaque punctorum postica fuseis; posterioribus griseis. Chilo punctellus 7’r. 9, 2. p. 268, alis antieis strami- neis, serie punctorum nigrieantium - EIN SD BIN. Crambus punctellus, Cramb. ponetue Duponchel VI, p- 124. taf. 273. fig. 4. Dup. Cat. 319. Phyeis punctella 4. Schffr. tab. (ined.) 12. fig. 85. Anerastia punctella Z. Isis 1839. p. 177. 2. Z.1. 1847, p. 31.157. et 767.339. Guenee Index 85. Daß diefe Art, bie an ihren ftaubigen, ſchmutzigen, ſtroh- oder beingelben, hinten mit einer Querreihe ſchwarzer Puncte gezeich- neten Vorderflügeln kenntlich ift, von Duponchel mit Unrecht unter Crambus beibehalten wird, habe ich an der zweiten Stelle der Iſis bewiefen. Ebendaſelbſt findet fich auch die Beſchreibung der DVorderflügel, die ich hier nicht wiederhole; id) gebe blop das dort Fehlende. Größe veränderlih, faft immer mie Die der größten Lotella oder auch darüber. Kopf und Rückenſchild in der Farbe der Bor: derflügel. Männliche Fühler gelblich, zufammengedrücdt, mit zu— fammengedrängten, ferbig gezähnten Gliedern gegen Die Baſis, gegen die Spite gezähnt, fteifhaarig gefranzt, an der Bafis ohne Biegung, aber auf dem Rüden der erſten 5— 6 Glieder mit dichter, anliegender, Leicht vergänglicher Befchuppung. Weibliche Fühler viel feiner, einfach borftenförmig ohne Zähne. Stirnfe- gel anſehnlich; am ihn Tegen fich die Lippentafter, die noch um mehr ald feine doppelte Länge über ihn Hinwegragen und länger find als bey Lotella; fie find zuſammengedrückt, zugeipigt und haben vor ihrer Hälfte Die größte Die; ihre Außenfeite ift etwas dunfel angeflogen. Marillartafter fehlen. Rüſſel rudimentär. Deine bleichgelb, die vordern auf der Kichtfeite verdunfelt. Hin— terfchienen etwad zufammengedrüdt, gegen das Ende auf der Rückenſchneide haarſchuppig. Hinterleib graugelblich mit Hellerem Afterbuſch; bein Weibchen iſt Fein Legeſtachel ſichibar. Vorderflügel ſchon beſchrieben. — Hinterflügel ſtaubgrau, mehr oder weniger gelblich gemiſcht, mit hellgelblichen Franzen; beim Weibchen iſt Die ganze Fläche hellgelblich und ein wenig glänzen— der als beim Männchen. 591 Unterfeite Gräunlich grau, beim Weibchen ehr Hell; ber Vor: derrand der Vorderflügel und die Franzen blaßgelb oder doch graugelb; die Hinterflügel gegen den Innenrand gelichtet, Die an den Ufern des mittländiichen Meeres in Guropa und Aſien, vieleicht auch in Afrika einheimifche Art lebt na Tr, auch in Ungarn und fliegt zu Ende May, im Jung und ſelbſt noch im Auguſt, wohl nur in einer ſehr uugleichen Generation. B) Palpi labiales erecti, a) reeti, articulo ultimo erassiusculo. 7. Vulneratella Z. Alis anterioribus pallidis, longitudinaliter latissime ru- fescenti- venosis ( mas.) Var. 5) vibieibus tantum duabus prope dorsum rufe- entibus (mas.) * Epischnia — Z. Isis 1847. p. 769. 342. Diefe der Lotella einigermapen ähnliche Art hat fihlanfere Zafter, einen Schuppenftrich auf dem Rücken ber faſt unkenntlich gekrümmten männlichen Fühler, kürzere Vorderflügel und auf dieſen die Längsadern dunkelfleiſchröthlich oder ſchmutzig roſenſar⸗ big angelaufen ; Mittelpunfte und Querlinien fehlen völlig. Ich habe Vulneratella im Verzeichniß italieniſcher Falter nd. beſchrieben. Sie fliegt bei Mefjina und Syracus im Junhy und July. b) arcuati, articulo ultimo gracili acuto. Hypsotropa‘. 8. Limbella Podevin nov. sp. Alis anterioribus stramineis, puncto venae transversae gemino fusco, limbo anguste fusco-violaceo; palpis externe fuseis. N Phycis — H. Schffer. tab. (ined.) 6. fig. 38. In der Größe etwas über Vulneratella, Vorderflügelgeſtalt wie bei Punctella; die Tafter und Slügelgeftalt geben dem Thiere einige Aehnlichkeit mit einer Anchinia aus Der Abtheilung B. Rückenfchild und Kopf ſtrohgelb. Fühler gelblich, zuſammen⸗ gedrückt, ungekerbt; auf dem Rücken über dem Wurzelgliede mit einigen gröpern, dachziegelartig über einander liegenden Schuppen, deren Enden etwas aufgerichtet ſind. Stirnbuſch kurz fegelförmig, an ber Seite und vorn unten lehmig braun. Die dünnen, ſpitzen, daran liegenden Marilartafter reichen etwas über ihn hinaus. Lippentafter jo lang wie Kopf und Rückenſchild zuſammen, alſo ausgezeichnet lang, ſehr zuſammengedrückt, von der Baſis aus gegen das Ende des zweiten Gliedes erweitert, an der Rücken⸗ hälfte gelbbraun, übrigens blaß ſtrohgelb; das Endglied ziemlich fchlant, ſpitz, mit wenigen abſtehenden Haarſchuppen, braun. Saugrüffel kurz, fpiral, beichuppt. Beine bleichgelb, auf der Lichtfeite der Vorderbeine bräunlich angeflogen. Hinterleib bräun⸗ lichgelb durch die gelblichweiße Beſchuppung hindurch ſchimmernd; Afterbuſch weißlich. Vorderflügel ziemlich breit (4 lang), gegen den convexen Hinterrand erweitert, am Vorderwinkel zugerundet, ftrohgelb, am Morderrande bis zur Subeoftalader ftriemenfürmig lichter. Vorder⸗ randbaſis braun. Auf der Subdorjalader an der Stelle der ſonſti— gen erſten Binde iſt ein ziemlich großer brauner Punkt. Zwey eben ſolche ſtehen auf dem Queräderchen unter einander. Ihnen etwas ferner als dem dunkeln Hinterrande ſteht eine dem letztern *) vwog altitudo — roimeıv Deetere — ob palpos sursum lexos. 592 parallele Reihe brauner, verlofchner Längsſtrichelchen, faft auf jeber Längsader eins. Der SHinterrand ift in einer fchmalen Binde mit den Franzen gleicyfarbig braunviolett. Hinterflügel ſchmäler und mit gerundeterem Hinterrande ald bey Lotella, jehr He gelblid) grau, mit verdunfelter Hinterrand⸗ linie. Franzen mit ſehr verlofchener, dunkler Querlinie nahe ihrer Baſis. Unterſeite der Vorderflügel gelblich, gelbbräunlich dicht beſtäubt; nur der Vorderrand iſt in einer nach hinten zugeſpitzten Strieme ebenſo wie der Innenrand bis zur Falte reiner gelblich. Hinter randlinie violettbraun ; Franzen violettlich braun mit Dunkler, ver= lofcyner Querlinie nahe an der gelblichen Baſis. — Hinterflügel trüber ald auf der Oberfeite, Das einzelne Männchen, zugleich das Original zu H. Schäf- fers Bild, wurde von Mann im Juny auf dem Schneeberge am Alpenfteig gefangen; nah) Manns Nachricht fliegt Limbella auch im Auguft und. ift felten. Gen. 2. (7). Ephestia Guenee. Ephestia et Plodia Guenee. Myelois p. Z. Antennae in ulroque sexu simplices setaceae. Öcelli duo. Epistomium planum vel squamis in conulum minutum compositis. Palpi maxillares breves, filiformes. Palpi labiales breviusculi, adscendentes. Alae anteriores angustae (bistrigatae) in mare sub- tus ad basim fasciculo pilorum sub costa re- condito. Alae posteriores elongatae, vena mediana trifida. Die hier vereinigten Arten flimmen in den jchmalen Border: flügeln und den geſtreckten Hinterflügeln und deren Geäber überein; ihre ungebognen, gleihmäßig beſchuppten Bühler, jo wie bie furzen, ſpitzen, behaarten Viarillartafter lafjen fie nicht von Mye- lois trennen. Was fie davon trennt, ift die Beichaffenheit der männlidhen Vorderflügel. Hier erhebt fich, von oben be= trachtet, Der Vorderrand nahe der Baſis in einer ſchwachen Bie— gung nad) außen, Die bey mancher Art eine dunkle Färbung aus— zeichnet; ſie ift mit langen Schuppen befleidet, Die, eng an einan- der liegend, ſich nach unten umbiegen und in Haarſpitzen endigen; fie dienen ald Hülle für einen aus Der Baſis entjpringen- den Saarpinfel, der nur Die halbe Länge feiner Hülle er— reicht. — Auf den Hinterflügeln hat die Medianader einen Saar: Fanım nahe der Bafis, und eine Haarflode fist auf ber Ba— fis der erften Innenrandader; dieſe Flocke ift am wenigften auss gezeichnet bey Abstersella, am meiften bei Elutella. Interpunctella hat einen deutlichen Schuppenfegel im Geficht. Diefe Auszeichnung reicht hin, fie nicht generijch von Elutella zu trennen; wahrfcheinlid” wußte Guenee ſo wenig um Diefe, wie um eine andere im Baue der. fraglichen Arten, fondern er. be: rücfichtigte bloß die Nahrung der Naupen. Der Öattungsname Ephestia (domestica) bezieht fich auf den, Aufenthalt der Elu- tella. Was Plodia bedeuten fol, ift mir durchaus unbefannt. Don Guenees 8 Arten gehören Ceratoniella und Chry- sorrhoeella beftimmt nicht hierher. 1. Eiutella Hübner. Alis anterioribus angustis, cinereis, strigis duabus di- lutis undulatis, dorso rufescenti, punctis mediis duobus 593 fuscis confluentibus; pösterioribus antice attenuatis canis, (mas.) flocco gemino flavido basali. De Geer Abhandlungen I, 16. p. 84.2? — Reaumur Mem. j 3, 1. p. 353. taf. 19. fig. 19—21. Tinea — Hübn. fig. 163. p. 33. 5. Abgewäfferte Schabe. Phycis — Zincken in Germ. Mag. 3, p. 175. 42. — — Tr. IX, 1. p. 194. Palpis recurvatis, anten- nis nudis, alis antieis cinereo-pulverulentis, li- neis duabus transversis albidis obsoletis, et X, 3. p. 276. — Kollar Vzchn, p. 90. — Z. Isis 1838. p. 723. — — Phyeide effac& Dup. VII, p. 204. tab, 279. fig. 8: — Catalogue p. 324. Phyeita — Steph. Cat. 7430. — Illustr. IV, p. 304. 4. Ephestia — Guenee Ind. 81. Nephopteryx ablutatis A. Cat. 870. 3553. Myelois — Z. Isis 1839. p. 176. 6. — p. 343. 183. — 1847. p. 30. et 763. — v. Tdm. Preuss. Prov. 1845. p- 533. — Lienig Isis 1846. p. 266. — Schles. Schmtau- schbl. IV, 1843. p. 14. — V, 1844. p. 15. Var. 5) mas.: alis posterioribus exalbidis. Var. c) fem.: striga alarum ant. posteriore fusca distineti. Bon Myel. ceratoniae durch fehr beträchtliche Kleinheit, den röthlichen Innenrand und die nur wellige erfte Querlinie der Vor: derflügel, den fehlenden Aft der Medianader der Hinterflügel ver— ſchieden. Näher fommt ihr Abstersella; dieſe ift aber auch fo groß, wie Elutella nie wird, hat in der zweiten Querlinie der DWorderflügel im mittelften Drittel eine ftarfe, nach. außen convere Biegung und entbehrt auf den Sinterflügeln die 2 großen gelblichen Haarfloden. — Cinerosella, in gleicher Größe mit Abstersella hat den DVorderrand der Vorderflügel bis zur 2. Querlinie weißgrau und einen ftarfen, braungrauen, von der— felben neben den Mittelpunften herabziehenden Schattenftreif, — Biviella fommt mit Elutella in der Größe überein; aber ihre erfte Querlinie auf den Vorderflügeln ift faft gerade, fteil und wie Die zweite breiter Dunfelgerandet; auch bilden die Mit: telpuncte einen deutlichen Querftrih. — Oblitella endlich iſt größer ald Elutella und hat auf den Vorderflügeln einen an die innere Seite der erften Querlinie gelehnten |gelbbraunen Innen— tandfled. Elutella ift eine der fleinften Phyeideen in veränderlicher Größe, meift unter Rosella. Nüdenfchild, Kopf, Beine -und Vorderflügel ftaubig grau. Fühler gelblich grau, einfach borſten— fürmig, pubescirend gefranzt. Obergeſicht flach conver, platt— ſchuppig. Marillartafter etwas Dicht befchuppt; grau. Xippen- tafter von faft doppelter Augenlänge, fanft aufgefrümmt; ziem— ih dünn, zufammengedrüdt; außen dunfelgrau; Gndglied deut: lich abgejegt, dünner, fpis, von mehr ald halber Länge des 2. Gliedes. Rüſſel ftarf, beichurpt. Beine auf der Schattenfeite fhmusig weiß, auf der Lichtfeite an den Yußgliederenden weiß: lih. Sinterleib mit breiten, gelblichen Ningrändern und eben ſolchem Afterbufch. Vorderflügel ſchmal und lang, am MWorderrand conver, wie ben Myel. ceratoniae und Eph. abstersella, mit wenig her— vortretendem Vorderwinfel und gerundetem Sinterrand. Der ganze Innenrand His zur Falte ift rörhlichgrau oder auch fahlgelblich, mehr oder weniger ‘rein. Die 2 Querlinien find etwas heller Iſis 1848, Heft 8, 594 als die Grundfarbe, mit dunkler grauem und nicht breitem Rande, am DVorderrande am Dunfelften gerandet, Die erfte ift fchief, etwas wellig und außen dunfler eingefaßt, als innen; Die zweite gleichfalls etwas wellig mit einer kleinen Ecke und darunter ein- wenig auswärts gekrümmt. Die beiden jchwärzlichen Mittelpuncte find verlofchen, zuſammengefloſſen, nicht felten, bey dunklern Weibchen gar nicht zu bemerfen. Die verlofchne Hinterrandlinie befteht aus zuſammenfließenden, ſchwärzlichen Puncten. Hinterfluͤgel gegen den Vorderwinkel verengt, ſehr lichtgrau, mit ſehr blaſſer, braͤunlicher Randlinie. Beym Männchen ſind ſie heller und haben als beſondre Auszeichnung 2 bleichgelbe Haar— flocken; die erſte bildet einen auf der Baſis der Medianader ſitzen— den Strich der Länge nach niedergelegter Haare; die zwehte iſt kraus und büſchelförmig und ſitzt auf der erſten Innenrandader; zwiſchen beiden iſt die Fluͤgelbaſis kahl. Unterſeite etwas glänzend, einfarbig, Vorderflügel dunkelgrau, Hinterflügel meißlichgrau. Var. a) ein Männchen hat überall ein bleiches Gelb bey- gemiſcht, und den Hinterleib faſt ganz in dieſer Farbe; der Raum zwiſchen der zweyten Querlinie und dem Hinterrande der Vorderflügel iſt am dunkelſten grau auf der Fläche, der Innenrand gelblich; die Hinterflügel vorzuͤglich hell, und auch die ganze Unterſeite ungewöhnlich licht. Var. b) ein hellgraues Weibchen von gewöhnlicher Größe; die erſte Querlinie kaum erkennbar; die zwehte iſt einfach braun, in gewöhnlicher Geſtalt, gegen den Innenrand weniger dunkel, von der Ecke dieſer Linie geht ein bräunlicher Schatten durch den untern Mittelpunct hindurch. Dieſer Schmetterling lebt als Hausungeziefer faſt in ganz Eu— ropa, und nah Löws Beobachtung auch in Kleinaſten. Seine Raupe nährt ſich von Brot, getrodneten Feigen, wahrfcheinfich auch von Chocolade, und vorzüglich gern von getrodneten Inſec— ten. Cine genaue Befchreibung befigen wir von ihr noch nicht, (vergl. Tr.) In Italien fand icy die Raupe häufig im Winter in eigen, und dann im Herbſt in meinen Infectenfammlungen. Der Schmetterling fliegt vorzüglich im Juny und July, kommt aber einzeln ſogar beh ung mitten im Winter vor. Die in Gär- ten und Wäldern angetroffenen Gremplare haben ſich wahrfchein: li nur ans den Käufern verflogen; dergleichen habe ich felbjt gefunden, und einft hatte ich Gelegenheit, eine fehr zahlreiche Generation in einem Bauernhaufe zu beobachten, von welcher einzelne Mitglieder ſich bis in den nahen Wald verflogen Hatten und fih hier von Stämmen abflopfen liegen. 2. Abstersella Z. Alis anterioribus angustis cinereis obscurius pulveru- lentis, dorso dilutiore, strigis duabus dilutis obsceurius et ‘ ad costam nigro-marignatis, puncto gemino medio nigro. (1 mas.) ° Myelois — Z, Isis 1847. p: 763. 334. So groß und geftaltet wie Myel. chrysorrhoeella, aljo viel größer als Elutella, mit fürzern Taftern, anders gejtalteter. erfter Querlinie der Vorderflügel (fie macht nehmlich auf der Subdor- falader einen nicht ausfpringenden, wie die Iſis fagt, fondern einen einfpringenden Winfel), einer ftärferen Krümmung der 2. Querlinie, einer feinen, ſchwärzlichen Einfaſſung derſelben am Vorderrande, zwey ziemlich deutlichen, weitgetrennten Mittelpuncten, auf den Sinterflügeln ohne Die gelblichen Flocken im männlichen Geſchlechte ꝛc. — Die Befchreibung habe ich in der Aufzählung 38 595 italiänifcher Falter gegeben, — Diefe Art lebt um Catania zu Ende Juny. R N 3. Cinerosella (FR.) Alis anterioribus angustis obscure griseis, antice cane- scentibus, strigis duabus dilutis, priore paulo ante me- dium, fuscescenti-marginatis, punetis duobns mediis fuscis inferne nebula fuscescenti-terminatis. (1 fem. nach Mann.) Myelois — FR. Isis 1839. p. 176. — Ephestia Guenee Ind. 81. Phyeis — H.Schff. tab. (ined.) 11. fig. 76. Gin wenig kleiner als bie vorige, mit verhältnigmämäig Fürs zern Vorderflligeln, deren Vorderrand in anjehnlicher Breite weiß: grau ift, und Deren mehr genäherte Querlinien breiter als bey Abstersella und Elutetla braun gefäunt find, Ein vorzügliches Merkmal gibt der braune Schatten, welcher von dem Anfange der zweyten Querlinie her ſchräg bis unter den zwehten Mittels punct zieht und ben weißgrauen Raum ſcharf begrenzt. Rückenſchild und Kopf Iehmgelblicigrau. Fühler deögleichen, ſehr kurz faferfpigig. Beſchuppung auf dem Obergeſicht etwas locker, flach conver Marillartaſter kurz, ſtumpf. Lippentaſter von 14 Augenlänge, nicht ſehr did, zufammengedrüdt, ſtumpf, dunk— Ier als der Kopf; Endglied von halber Länge des zweiten Gliedes. Ruͤſſel ſtark, befchuppt. Beine ftaubgrau, etwas fihattirt. Hin- terleib gelbgrau mit bleichen Ningrändern und lehmgelbem After: buſch, aus welchen der kurze Legeftachel hervorſteht. Vorderflügel verhältnigmäßig etwas kürzer und breiter al& bey Elutella et Abstersella, doch immer noch beträchtlich ſchmal mit abgerundetem VBorderwinfel, bräunlich grau, am Vorderrande bis zur Medianader weißgrau, gegen Die Baſis dunkler beftäubt. Bon der erſten Querlinie ift nichts als der bräunliche Außen— fihatten vorhanden, weiter an die Slügelmitte gerückt ald bey den zweh andern Arten, mit einem einfpringenden Winfel unter der Subeoftalader. Die zwehte Querlinie, verlofchen nnd grau, ift dem Sinterrande näher ald bei Abstersella und in einen breis ten, am Vorderrand dunflern Schatten gefaßt. Von den Mit: telpunsten ift der obere ziemlich groß, braun und etwas verloſchen; der untere ift ein Außerft Kleines Pünctchen, beide im hellſten Theile des meißgrauen Raumes. Bon dem dunfeln Schatten, womit Die zweyte Quetlinie anfängt, geht eine Fortſetzung ſchräg einwärts bis unter dad 2. Mittelpiinetchen und, verſchwindet Dann an ber Flügelfalte. Längs bed Hinterrandes ift der Grund weiß: grau beftäubt; die Hinterrandlinie aus braunen Puncten zufam- mengefeßt; Franzen Dunfelgrau. Hinterflügel ftumpfer am Vorderwinkel als bey Abstersella et Elutella,. fehr blaß bräunlich, am Hinterrande ſchmal ver Dunfelt, Unterfeite etwa3 glänzend bräunlichgrau, kaum mit einer Anz deutung Der zwehten Querlinie, Bon diefer Art fing Mann zu Anfang Junyh einige Gremplare am Lichtenftein bey Mödling (2 Meilen von Wien) an jungen Kiefern, ; Anmerf. Cinerosella FR., in der Iſis a. a. O. aufgeftelt, beſitze ich nicht; nad) einem ungarischen Pärchen der F. Rös— lerftammifchen Sammlung entwarf ich folgende Diagnofe, die fi) auf dag Mannifche Eremplar nicht ganz gut anwen- den läßt: „Alis anterioribus pulvereo-canis, dorso latius pallescen- tibus, siriga priore fracta obsoleta fuscescenti, striga‘po- 596 steriore cana fuscescenti-marginata, puncto medio fusco. Größe der Acr. consociella; die Flügel ſchmäler. Die gebrochne erfte Querlinie, welche den Rand eines weißgrauen, bindenför= migen Naumes bildet, und die Farbe des Innenrandes unterfcheiz det die Art von jeder andern Myelois. Nücdenfchild und Kopf dunkler als der Innenrand der Vorderflügel.” — 5. Schäffers Abbildung, vieleicht nad) einem Mannifchen Eremplar entiwor- fen, ſchließt fi) meiner Diagnofe gut an. 4, Bigella Z. n. sp. Alis anterioribus cinereis, ex basi nigricantibus, strigis duabus appropinquatis canis, late nigricanti- marginatis, priore media, fracta, antice abbreviata, posteriore undu- lata. (1 mas. mus. M. 1 fem. mus. FR.) Bon der Größe einer mittlern Elntella, von diefer fehr ver: fchieden durch breite, ſchwärzliche Ränder der zweh Duerlinien, son denen bie erfte faft genau in der Slügelmitte und ziemlich fenfrecht auf dem Innenrande fteht. Rückenſchild und Kopf ftaubgrau. (Obergeficht abgerieben.) Fühler Horftenförmig, faferzähnig, braͤunlich. Marillartafter dünn und fpig. Xippentafter von 14 Augenlängen, dünn, ſpitz, auf gebogen, ausmärtd dunkler grau ald einwärts; Gndglied von mehr als halber Länge bes zweyten Gliedes, feinfpigig. Nüffel zufammengerollt, beſchuppt. Beine und SHinterleib ftaubgrau. Afterglied ſpitz mit gelblich weißen Schuppenbüfchchen am Ende und wenig hervorftehendem Legeftachel. Vorderflügel lang und ſchmal, in der Geftalt wie bey Elu- tella, an den helften Stellen weißlichgrau; von der Baſis big zur erften Querlinie ſtaubig fchwärzlich, außer am VBorderrande bis zur Subeoftalader. Die Querlinien faft weißlih; Die erfte fteht faft in der Flügelmitte ziemlich fenfrecht auf dem Innenrandez fie ift unten verdickt und auf der Medianader zu einem flumpfen Winkel gebrochen, deſſen oberer Arm dünn ift und nur big zur Subeoftalader reicht; fie ift mit ſchwärzlichem Chatten auf beiden Seiden gerandet; der auf der äußern Seite eribeitert fich beträchtlih am Vorderraude. Die zweyte Duerlinie geht mit dem Hinterrande parallel und ift am untern Eude etwad ver— Diet; auf der Mitte krümmt fie fich fanft gegen augen ober bil- bet einen fumpfen Winfel; auf der innern Seite ift fie ſchärfer ald auswärts ſchwärzlich fchattirt. Das helle Grau des jehr verengten Mittelfelded wird durch die ſchwärzlichen Einfafjungen der beiden Querlininien fehr verengt, am meiften nahe am In= nenrande, Das Mittelzeichen befteht in zwey verlofchenen, brau= nen, Kleinen Puncten chief übereinander, Der Raum vor ber ziemlich feinen, punctirten, braunen Sinterrandlinie ift hellgrau, etwas dunkel beftäubt. Pranzen grau. Hinterflügel gegen den Vorderwinkel verengt, Jichtgrau, mit hellbrauner Nanblinie. Uinterfeite der Vorderflügel hellbräunlich grau mit einer Anz beutung der zwehten Querlinie; Hinterflügel hellgrau. Das einzele Weibchen (erwähnt in der Iſis 1839, ©. 176.) fol aus Sicilien ftammen; dad Männchen it aus Toskana, wo Herr Mann die Art bei) Antignano in den Morgenftunden, doch felten, aus bürren Zäunen Elopfte. 5. Biviella FR, nov. sp. Alis anterioribus einerascentibus, basi posticeque obscu- rioribus, strigis duabus canis, priore subreeta multo ante medium, posteriore undulata, strigula interjecta fuscescenti. (mas. mus. M., fem. mus. FR.) 997 Don der vorigen, deren Größe fie hat, ſehr verfchieden durch eine mehr fhiefergrau Grundfarbe, einen bräunlichen Strich als Mittelzeichen, Die ‚weit vor der Mitte ſtehende, faft gerade erfte Querlinie. Rückenſchild und Kopf lehmgelblichgrau. Fühler bräunlich, beym Männchen deutlich gefranzt. Schuppen des Obergeſichts einen furgen Kegel bildend. Lippentaſter kaum von doppelter Au: genlänge, aufiteigend mit horizontale Endgliedem, mittelmäßig dick, etwas zufammengedrüdt; Das. zweyte Glied über der Baſis des 3. in ein Schuppenbüjchchen auslaufend; Das ftumpfe, längliche End: glied Fürzer als das 2, Rüſſel flein und verftedt. — Beine bräunlich grau, mit weißlichen Gliederrändern ; Sinterfchienen -zufammengedrücdt, weißgrau, dunkel beftäubt. — Sinterleib grau, mit gelblichem Afterende des Weibchens, Borderflügel lang und ſchmal, mit deutlichem. Vorderwinkel, grau, etwas ind Schieferfarbne, von der Bafid aus ſchwärzlich grau bis an die erſte Querlinie. Dieſe weniger fcharf ald die 2., fein und bel, ſteht weit nor der Mitte, etwas fihräge auf dent Innenrand; fie ift ziemlich gerade, beym Männchen ‚macht fie auf der Subdorfalader einen einipringenden Winfel; auswärts ift fie breit ſchwärzlichgrau eingefaßt, Die 2. Querlinie divergirt nach oben mit dem Sinterrande; fie ift ſchwach wellig und macht nur auf der Mitte eine ſchwache, nach außen convere Krümmung ; ihre Einfaffung auf der Innenſeite ift breit und erweitert fich gegen ben Innenrand; auf der Außenfeite füllt fie den Raum bis zu dem wenig verdunfelten Sinterrande aus. Im breiten Mittelfelde liegt ein graubrauner, nicht ſehr ſcharfer Strich auf der Querader, Doppelt jo weit von ber erften als non der 2. Querlinie entfernt, nicht weit von ber Einfafjung ber legtern, Franzen grau. Hinterflügel nad) vorn verdünnt, weniger als bey Elutella, bellgrau mit faum verdunfelter NRonbdlinie, Unterfeite ftaubgrau, auf den Sinterflügein Heller, auf Den Borderflügeln mit einem hellen Vorderrandfleck ald Anfang der 2, Querlinie. Das Männchen hat die Vorderrandbafis der Vor: derflügel mit Dichten, langem, hellgelblichem Filz belegt, der, indem er (ob bloß durch Das Spannen?) fid) nach vorn audbreis tet, won der Oberfeite betrachtet, den Vorderrand etwas eripei: tert erſcheinen läßt. (Wen Elutella mas jehe ich auch Diefen dichten Filz; aber er hat feinen Einfluß auf das Ausſehen Des Vorderrandes.) Vaterland: die Gegend von Wien, Einige Exemplare ſieng Mann am 3. Jung 1842 bei Tivoli an Eichen; das Fiſcher— che ‚Exemplar ift aus dem Prater, 6. Oblitella Z. Alis anterioribus angustis cinereis, obscure pulvereis, strigis duabus dentatis, dilutis, priore maculae dorsali luteofuscae acclinata, striola (punetove) media fusca (1 mas. mus. M., 2 fem. mus. FR.) Mit noch fchmälern Vorderflügeln ald EluteHa, unter den Schwmalflüglern ausgezeichnet durch Den großen gelbbraunen Ins nenrandfled, der fih an Die innere Seite ber exften Querlinie anlehnt. Größe über Elutella, faft wie Chrysorrheella. Kopf, Rüden- ſchild und Vorderflügel ſehr Heil ftaubgrau, und mehr oder we— niger dicht mit ſchwarzbraunen Stäubchen beftreut; beym Männchen bleibt die Grundfarbe am reinften. Obergeficht gerundet, faft glattjchuppig, unten weißlich. Marillartafter deutlich, Hellgrau, zeichlich beſchuppt. Lippentafter von doppelter Augenlänge, ziem⸗ Genen.) — 598 lich di, fehr zufammengedrüdt, aufgefrimmt, faft dem Gefichte anliegend, meißgrau, außen bräunlid) beftäubt; Endglied nur von 4 Länge des 2. Gliedes, deutlich abgelegt, zugeſpitzt. Rüſſel ftark, beſchuppt. — Beine hellgrau; Füße obenauf braun mit meißlichen Gliederfpigen; Mittelfchienen mit braunem Fleck vor der Spige. — Hinterleib lichtgran, auf dem Rücken braun be ftäubt; After weißgrau ohne hervorſtehenden Legeftachel. Vorderflügel ſehr ſchmal, nach hinten ſehr wenig erweitert, mit abgeſtumpftem MVorterwinfel, beym Weibchen viel vreichlicher fchwarzbraun beftäubt als beim Männchen, und zwar Dichter ge: gen Die Baſis ald gegen den Sinterrand, An Der Baſis liegt auf der Subeoftalader ein braunes Fledchen. Die 2 Querlinien find wenig heller ald Die Grundfarbe. Die 1., weit vor ber Mitte liegend, ift fihräg, wenig nad) außen sonper, am Dors derrand erweitert, auf der Subdorfalader mit einfpringendem Winkel; auf der Außenfeite ift fie braunfinubig eingefaßt; auf der Innenfeite lehnt ſich an fie ein bis zur Medianader beraufs reichender Innenrandfleck, der Iehmfarben oder zimmetbraun und mit fihmargbraunen Stäubehen ſtellenweiſe verdeckt iſt. Die 2, Querlinie it ein wenig nach innen conver gezähnelt, einwärts Dunkler gefäumt ald auswärts, befonders in den Einſchnitten und am Vorder: und Inmenrande, Das Mittelzeichen ift beym Männchen und einem Weibchen ein ziemlich dicker, brauner Strich; be) einen Weibchen ift nur Die untere Hälfte deſſelben übrig. Unter ihm gegen die 1. Querlinie Hin Hat das Männdyen eine lehmgelbliche Wolfe; und der übrige untere Naum des Mittel- feldes und Die Einſaͤumung der 2. Querlinie hat etwas lehmgelbe Beimifhung, die bey den Weibchen unter ber braunen Beſtäu— bung gang verfchwinbet. Der Hinterrand Hat eine braunftaubige Linie, Die ſich behm Männchen in deutliche, ſchwarzbraune Puncte trennt und weit vor der Flügelfpige aufhört. Branzen grau wit dunklern Schattenlinien überzogen. Dinterflügel bey den Weibchen durchfcheinend, lichtgrau, beym Männchen dunkler, am Sinterrande bräunlich; Franzen weiß. Uutevjeite Der Borderflügel faubgrau, nur behm Männchen mit einem hellen Vorderrandfled als Anfang der 2, Quefplinie. Hinterflügel heller als die Oberfeite, weißfrangzig. Diefe Art Iebt in Sieilin (F. Rößl., Mann) — in Un— gan am Neufteblerfee (F.R.) und bey Wien, mo Mann 2 Exemplare bey Mödling am Lichtenftein am 2. Jun) 1838. fing. 7. Interpunctella Hübn. Alis auterioribus angustis rufescentibus basi flavis. stri- gis duabus signoque medio plumbeis. Tinea — Hübn. fig. 310. Phyeis — Tr. 9,1. p. 196. Alis antieis basi flayi- dis, apice einereo ferrugineoque nebule- sis, lineis duabus transversis plumbeis, puncto medio ferrugineo; postieis albidis — 10, 3. p. 276. — Kollar Berzeignif p. 90. — —, Phycide entreponctuee Dup. VIl. p. 224. - pl.280. fig. 5. — Catalogue pag. 224. Plodia — Guenee Index 80. Myelois— Z. Isis 1839. p. 176.5. — 1847. p. 80. 1654. Mit feiner andern Art zu verwechſeln, in der Größe gleich Elutella oder ‚darüber, Rückenſchild und Kopf röthlich. Füh— ler bräunlich,, puhescirend gefranzt. Schuppen des Obergefichts loder. Maxillaxtafter Elein, Lippentafter von Doppelter Augenlänge, aufgebogen mit Horizontalem Endgliede, mittelmäßig bie, etwas 599 zufammengedrüdt ; bräunlich roth; Endglied zugefpigt, von } Ränge de3 2. Gliedes. Rüſſel aufgerollt, beſchuppt. — Beine braunröth- lich mit fehr ſchmalen, weißlichen Gliederränden. Sinterleib röth: lichgrau, ohne hellere Afterfpige und ohne vorftehenden Legeftachel. Morderflügel ſehr ſchmal, hinten wenig erweitert, mit fchrägem Hinterrande und ſtumpfem Vorderwinfel, von der Baſis bis zur 1. Querlinie gelb, dann roth mit bräunlicher Beftiubung. Die 1. Querlinie fteht nahe vor der Mitte, fchräg, wenig nach außen conver; die 2. dünnere Querlinie, dem Hinterrande parallel, er reicht wie jene weder den Vorder, noch ben SInnenrand, Das Mittelzeichen ift ein ziemlich großer, verflofner Fleck und, wie Die ‚Querlinien, etwas glänzend bleygrau. Franzen grau. Hinterflügel zugeipigt, hellgrau mit bräunlicher Randlinie. Unterfeite einfarbig glänzend, heil ftaubgrau. Die Raupe, von Hrn. Schmidt in Laibach entdeckt, von Treitſchke beichrie- ben, lebt in den [Früchten der Pinie den Winter ‚hindurch; der Schmetterling erfcheint im April und: Vai, nah Dupon- chel auch im Auguſt. Das Vaterland ift die Küfte des Mittel- ländifchen Meered. Wahrfcheinlich werden Die Eyer wie von Neph. abietella, Myel, terebrella an die Zapfen gelegt, wäh: rend fie noch an den Bäumen hängen. Mir ift Die Art in Ita- lien nicht zu Geficht gefommen. Ein fehr ſchönes Männchen wurde von Hrn. Hopffer bey oder in Berlin gefangen. Gen. 3. (8). Homoeosoma Curt. Phycidea Z. Lotria Guende. Phycis ex p. Tr. Dup. Antenne setacex, simplices, (maris) supra articu- lum basalem ceonstrictae. Palpi maxillares breves, eylindrici, epistomio incumbentes. — Jabiales mediocres adscendentes, compressiusculi, tenues. Haustellum spirale. Al anteriores angustule (obsolete bifasciatae); ven subcostalisramus ultimus simplex in costam exit. Alæ posteriores: venz subcostalis ramus anterior bre- viter furcatus; vena mediana trifida. Die ald Homoeosoma vereinigten Arten bilden einen natür— lichen Verein, den im männlichen Geſchlecht die Fühler auszeich- nen; fie find ohne Biegung und ohne rauhe Beichuppung, haben aber auf der Rückenſeite und über dem Wurzelgliede einen kur— zen Ausfchnitt, erjcheinen aljo hier ald zufammengeichnürtz auf der Bauchfeite find fie ſchwach geferbt. Beide Gejchlechter zeich— net der Aderverlauf Der Flügel aus; der legte in den VBorderrand auslaufende Aft verläuft ganz einfach ohne die gewöhnliche Ga— bel; auf den Hinterflügeln hat der in den Vorderrand endigende Aſt der Subeoftalader eine furze Gabel; Die Miedianader ſpaltet fi in drey Aeſte. Die Arten bewohnen einen großen Theil des gemäßigten und warmen Guropad und reichen felbft bis nach Finnland hinauf; fie leben in der Ebene und dem Kügellande, wohl in ber Regel in 2 Generationen. Der ältefte, auf H. sinuella gegründete Gattungsname ift der Eurtifche, Der Daher einzutreten hat. 1. Nebulella S. Y. Alis ant. angustatis, dilute gilvescenti-griseis, costa late cana, postice fusco-squamata, punctis duobus ante, duo- bus post medium fuscis, posterioribus canis subpellueidis. Phal. Tin. nehulella, afchgraue Schaben mit fchwarzen Pune— ten. Wien Vzchn. ©. 140, 52. — Illiger Ausg. I. S. 108. — ». Charpentier ©. 145. 600 Tinea nebulella Hübn. fig. 157. p.33. Silbergraue Schabe. — Schrank Fauna boie. Il, 2. p. 123. Neblichte Schabe. Phycis nebulella (Zin.) Germ. Mag. 3. p. 173. alis an- ticis glaucescenti-cinereis, margine anteriore punc- tisque aliquot sparsis fuseis (sec, fig. Hübn.) Ph. Tr. IX, 1. p. 169. (Singn. Zin.) X, 3. p. 274. — — Fauna Volg. 554. 18. — Kollar Verzchn. Phyeita nebulella Steph. Cat. 7428. — Illustr. IV, p.303. al. ant. glaucescenti-albidis, punctis strigaque po- stica interrupta fuscis. Phycidea nebulella Z. Isis 1839. p. 178. — 6.-Schffr. Topogr. von Regensburg 3. ©. 195. 901. — Sclef, Schmtauſchbl. IV, (1843.) ©. 14. — VII. (1848) © 7. — VII. (1846.) ©. 12. — v. Tiedemann Preuß. Provinzialbl. 1845. ©. 553. Lotria — Guenee Index p. 83. Epischnia muscerdalis Hübn. Cat. 371. 3561. Var. b) capite, thorace alisque anterioribus cretaceis, his circa venam subdorsalem vix gilvesentibus. (spec. fem. mas. Mann.) Var. c) ut a, sed minor, alis brevioribus. Don der folgenden verfchieben durch beträchtlichere Größe, viel hellere Färbung, und auf den Vorderflügeln ein: breiteredg Wei längs des DVorderrandes, ohne reichliche Beymifchung von brau— nen oder ſchwarzen Stäubchen, fo daß auch der Ton des Weißen anders erfcheint; ferner hat Nebulella als erfte Querlinie nur 2, nicht 3 braune erlofchne PBuncte, Vorderflügellänge bis 5", Kopf und Thorar fehr Heil ſtaub— grau, mit beingelblichem Anftrich, etwas glänzend. Obergeſicht einen ſtumpfen Segel bildend, glattichuppig, Daran lehnen fich die fürzeren fadenfürmigen, etwas dicken Marillartafter, Lippen— tafter von mehr als doppelter Augenlänge, aufgekrümmt, über Den Gefichtöfegel hervorragend, zufammengedrüdt; Das dünnere End— glied iſt ſtumpf und auswärts ‚braungrau angeflogen. Rüſſel hellgrauſchuppig. Bühler bleichgelblich hellgrau, beym Männchen fehr ſchwach geferbt und microſcopiſch gefranzt. Deine heller als das Rückenſchild, auf der Lichtſeite braunlich beftäaubt, am meiften die vordern; Die Süße jedoch haben weißliche Gliederfpigen, und die Mittelichiene hat vor Der Spite ein verlofchened, weiß- lies Bändchen. — SHinterleib hellgrau, etwas glängend, mit belem Mittelkiel, hellen Seitenrändern und hellern Enden ber Segmente. Bauch hellgrau, gewöhnlich zu jeder Seite mit einer Reihe braungrauer, flecenartiger Längsſtriche. Afterbuſch fahl: gelb, beym Maͤnnchen abgerundet, beym Weibchen zugeſpitzt mit heryorſtehendem Legeftachel. Vorderflügel ſchmal und lang geftredt, Hinten etwas erweitert, ohne fcharfen Vorderwinkel, etwas glänzend weißgrau, auf der größern Innenhälfte mit fahlgelblicher Beymiſchung. Die Vor: Derrandrippe ift von der Wurzel aug fchwarzbraun; vom 2. Längs- Drittel an geht eine bräunliche Beltäubung längs des Vorder randes fich weiter ausbreitend bis zu der 2, Querlinie. Unter halb dieſer Betäubung bleibt der Grund ftriemenartig rein; Die Flügelmitte ift wieder bräunlic) beftäubt, und der Raum zwifchen der Medinnader und dem Innenrande nimmt die fahlgelbliche Färbung an. Die erfte Querlinie it gar nicht vorhanden, ſon— dern ihre untere Sälfte Durch zwey, mehr oder weniger Dunkle, fchwärzliche oder braungraue Fleckchen angedeutet, von Denen das größere auf der Subdorfalader, das Fleinere dariiber und mehr / 601 auswärts fteht. Auf dem Queräderchen ftehen 2 Eleine-Puncte über einander, ber größere, mehr ſtrichähnliche ift der untere, Unter ihm zeigt fid) auf der Subeoftalader gewöhnlich ein Dünnerer Längsſtrich. Die zwehte Querlinie ift fehr verlofchen, fehr breit, dem SHinterrande faft parallel -und mit dunkler Beftaubung ein= gefaßt. Am Hinterrande ift eine meift unsolftändige Reihe brau— ner Buncte, Branzen einfarbig hellgrau. Sinterflügel etwas durchſcheinend, grauweißlich, gegen den Vor— berrand hin allmählich dunkler; die Adern find dunkel und Die Randlinie graubraun; Die Franzen weißlich. Die noch glänzendere Unterfeite ift am Dunfelften grau am Borderrand der Vorderflügel und Lichter fich einwärts, ebenjo ift es auf den beträchtlich hellern Hinterflügeln. Ale Border- ränder haben nahe am Ende ein verlojchenes, helles Fleckchen. Bar. b) ein Weibchen aus Rußland, hat ein wenig. breitere Borderflügel, mit reinerem Wei und außen am DWorderrande fehr wenig Beitaubung, Daher ein viel reineres Weiß, in welz Ges nur ein fehr verdünntes Fahlgelblich auf der Innenrandhälfte gemischt it. Die fchwarzen Fleckchen find eher Wuncte, und der obere auf der Querader it Faum fenntlih. Sinterrand ohne Punctreihe; nur dunkle Stäubchen find vor demfelben. Auf der Unterfeite ift der Sinterrand ziemlich breit weißlich. Kopf und Rückenſchild find faft gang weiß. Der Sinterleib Hingegen hat auf weißem Grund einen breiten, braunen Doppelftreifen und eine an den Segmenteinfchnitten braun unterbrochene, weiße Rückenmitte. Ungeachtet Diefer Abweichungen Fann ich in dieſem Eremplar feine eigene Art erfennen. Dar. c) (zwey Männchen) bildet ein Bindeglied, zwijchen Nekulella und Nimbella. Diefe Art lebt in Rußland in den Worbergen des Urals und an der untern Wolga zu Ende Mah und im Junh (Eversm.) und in Finnland bey Selfingfors, wenn die Gremplare (Dar. c.) wirflih zu Nebulella gehören. In Ungarn (F.R.). In Preu— Ben, bey Danzig nicht hänfig (v. Tiedem.). In Deutfchland fand fie jih in der Mark Brandenburg bey Frankfurt a. d. O.; in Schlefien bei) Glogau (3.) — Bey Breslau und bey Volpers- dorf im Gläziichen ( Scylef. Taufchblatt); im Deftreich bey Wien auf Wiefen zu Gnde May und im Auguft (Kolt.); ın Bayern um Ingolftadt im Juny und July (Schrank); bey Regensburg felten an Difteln auf Viehweiden (H.:Schff.). Im Franfreic) um Paris (Guenee). In England im Juny bey Darenthwood und Epping Foreſt (Steph.) — Ben Glogau fliegt Nebulella ziemlich felten auf dürren, fandigen Plätzen der Kiefer- und Bir- kengehölze; auf einem Brachader fing id) mehrere an Carduus nutans. Ihre Erſcheinungszeit ift der Juny, July und Auguft, — Die von Tr, befchriebene Raupe fol die der Nimbella fein Unmerfung. Ueber Phyeis nebulella Dup. ſehe man bey Nimbella. 2: Nimbella Z. Alis ant. brevioribus, angustatis, dilute cervinis, costa late cana, punctis tribus transverse posifis ante medium duobusque venae transversae fusco-nigris, posterioribus fuseescenti- cinereis. Phycidea — Z. Isis 1839. p. 178. — 1845. p. 266. — 1847. p. 768. Phyeis —, Phycide nuageuse Dup- pl. 234. fig. 1. p. 349. — Cat. p. 324. \ Lotria — Guenee Index 83. Iſis 1848. Heft 8, 602 Phyeis — H.-Schff. tab. ined. 12. fie. 79. Phycis nebulella, Phyeide nebuleuse Dup. hist. pl. 279. fig. 5. p. 197. — Cat. p. 324. Var. 5) minor, alis anterioribus cinereis, ceterum ut in var. a); posterioribus canis subpellueidi-. In der Stammform ſehr auffallend verichieden von Nebulelt; Durch) Die allgemeine, viel braunere Färbung, die Fürzeren, brei- teren DVorderflügel, die fchärferen Buncte auf denjelben. Die feineren Varietäten fommen indeß der Nebulella oft auferordent: lich nahe, indem fie in der Worderflügelbreite abändern, und felbft der Dritte Punct, der oberfte der 3 die erfte Querlinie andeu— tenden ift nicht immer fcharf und deutlich fihtbar. Die Artrechte der Nimbella haben daher noch nicht die nothiwendige Sicherheit. Nimbella wird nie fo groß wie die größte Nebulella (Wor- derflügellänge höchſtens 5”). Färbung des Kopfes, des Rücken— fchildes und der fürzeren, nach hinten etwas mehr erweiterten Vorderflügel Helrehbraun. Der Vorderrand der legtern ftriemen- artig weißgrau mit dunkler braunen Stäubchen beftreut als bey Nebul., Die dabey der Strieme eine mehr aus der Grundfarbe bervortretende Färbung laffen; am Worderrand felbft iſt die Strieme Dicht braun beftäubt, am breiteften hinter Der Flügelmitte, Die Subdorfalader ift weißgrau beftäubt mit 2 ſchwarzbraunen Buncten oder Fleckchen an der Stelle der gewöhnlichen Onerlinien. Ueber dem erjten befindet ſich auf der Medianader ein größeres Fleck— hen Sund nahe über dieſem, mehr einwärts ein meift fcharfer, brauner Punct in dem weißen Grund ber Strieme. Die zwen Punetflecke auf Den Queräderchen find fchärfer als bey Nebul. Die Querlinie dahinter ift ganz verlofchen, einwärts durch ein paar braune Strihe auf den Adern, auswärts durch dunklere Beftäubung mehr gehoben; ihr Anfang auf dem Worderrande ift meift Deutlich). Der wieder heflere Sinterrand hat bier und Da_einen Dunklen, verlofchnen Bunct. Franzen braunlich grau mit hellern Querjchatten. Hinterflügel ftumpfer als bey Nebul., mehr gelb bräunlichgrau mit wenig verdunfelter Randlinie. Unterfeite Dunfelgrau, auf den VBorderflügelm am bunfelften; nur dieſe haben im DBorderrande als Anfang der Hintern Quer— linie ein verlofchenes, Helles Fleckchen. Var. b) iſt oft jehr Fein (ein Weibchen von Meffina hat 23 DVorderflügellänge; die Grundfarbe grau ohne die röthlich braune Behmiſchung oder nur in fehr geringem Grad; die Hinterflügel jo bel wie bey Nebulella. Nimbella lebt in Lievland (Lienig), Deutfchland, Italien bis nad) Sieilien hin und im griechifchen Archipelagus. Die Stammart fliegt bey Ologaw zu Ende May und den ganzen Juny hierdurch am trodnen, Fräuterreichen Anhöhen, an denen ihre Raupe die Blüthen der Jasione montana bewohnt; bisweilen ift fie hier Häufig. Einzeln traf ich fte auch im feuchtem Gehölze, . wo feine Jasione wächſt. Diefe Stammart fand Sr. v. Fifcher bey Dredden und Schandau, wo er ihre Raupe in den Blüthen des Aster chinensis entdeckte; Hr. Diaconus Schläger in Jena ſchickte mir 2 etwaß. fleinere Gremplare, deren Färbung ſchon etwas weniger Gebräunted hat, und die ihm wahrfcheinlich aus den Blüthen und Früchten der. Althaca rosea audgefrochen wa- ren. In Böhmen lebt diefe Stammart bey Reichſtadt (8.-R.) Die kleinen Eremplare, Var. b) erjcheinen meiſtens im Sommer, vielleicht alö 2. Generation bis im die Mitte des Augufts, Im Italien (Campagna von Rom, Berge von Meffina, an denen auch Jasione wächſt) erhielt idy nur die fleinere Variet. b im July 38* 603 (Meffina) und zu Anfang September. Hr. Mann fing gleich: falls nur dieſe in Toscana bey Livorno, Salviano, Antignano, Pofignano; ſchon zu Ende April und im Mayh flopfte er fie, doch ziemlich felten, aus Zäunen. — Auch das von Löw auf Stand)io gefangene Gremplar ift Bar. b) — Die Raupe: habe ich in dem Fruchtboden der Jasione oft gefunden, aber nicht be- fehrieben. Rah F.-R. Verficherung ift fie die von Treitſchke bey Nebul. bejchriebene. Anmerk. Duponchels Abbildung der Nimb. ift zwar etwas roh, mit zu vielen und zu fcharfen fchwarzen Puncten auf den DVorderflügeln; gibt aber im Ganzen eine richtige Vorftels lung von Nimb. Fr.-Rößl. und Guenee find ber gleichen Peynung mit mir, Daß Dup. Nebul. nur Nimb. jey. In der Abbildung find die DVorderflügel fo dunkel wie bei der Stammart (nad dem Text: d’un gris cendre). 3. Binaevella Hübn. Alis anterioribus brevioribus griseis antice albidis, ma- eulis duabus (superiore magna) ante medium punctisque duobus venæ transvers&, fusco-nigris, posterioribus fusce- scenti-einereis. Tinea binevella — Hübn. fig. 383. Phyeis — Zin. Germ. Mag. 3. 156. 29.: palpis recur- "yatis, antennis nudis, alis antieis albis, maeulis dua- bus geminis nigris — Treitschke IX, 1. 168. — X, 3. 274. — Eversm. Faun. Volg. 554. 17. Phyeis —, phycide geminee Dup. hist. pl. 279. fig. 6. p. 201. — Cat. 324. Phycita — Steph. Illustr. 4, 303. 2. Lotria — Guénée Index 83. Tineid. Binaevella 9.- Schf. tab. (inedit.) 12. fig. 80. ? — petrella ib. fig 81. Ihre Artrechte find durch bie verhältnipmäßig fehr breiten Vor: derflügel ziemlich gefichert, wenigfteng mehr als die Der Nimbella. Kopf und Rückenſchild weißlich, ftaubgrau überflogen. Taſter (meines einzelnen, etwas verflogenen Weibchens) dünner als bey den 2 vorigen, an der untern Hälfte weiß, an ber obern braun. Nüffel weißſchuppig; Fühler weißlich. Beine weißlich, auf ber Lichtfeite graubräunlich überflogen; Füße am bunfelften mit weiß- lichen Gliederenden. An der Mitte der SHinterfchienen ift ein dunkles, verlofchenes Bändchen. Sinterleib grau, am After gelb: lich. Vorderflügel 34 mal fo lang, wie breit, 4,5" lang, an der Vorderhälfte weißlih, an der Innenrandhälfte heller oder dunfler gelblichgrau, auf der ganzen Fläche mit einzelnen brau— nen Stäubchen. An der Stelle ber erften Querlinie find zwey ſchwarzbraune Flecke ſchräg übereinander; ber Fleinere auf ber Subeoftalader, der größere über der Falte. So ift es in Hüb— ner& Abbildung und dem Männchen, das ih aus Fr.-Rößl. Sammlung vor mir hatte, bey meinem weiblichen Gremplare verlängert fich der untere Fleck bis zum Innenrande und. bildet mit dem obern zufammen, von dem er nur wenig getrennt ift, eine ziemlich voAftändige, chief einwärts gelegte, oben abgebrochne, fchmwarzbraune Binde. Die zwei weit davon entfernten, ſchwarz— braunen, ſcharfen Punetflecke des Queräderchend find fehr ge— nähert und fliegen einwärts faft zufammen. Die nicht weit hin- ter ihnen folgende Querbinde ift einwärts an der obern Hälfte von einem braunen Schattenftreif eingefaßt, auswärts blos dunk— ler fchattirt, am Vorderrande aber braun geſäumt; in der untern Hälfte ift fie faft verloſchen. Am hellern Sinterrande find ein 604 paar verlofchene braune Puncte. Der Innenrand ift am Mittel: felde braun angeflogen. — Sinterflügel bräunlid) grau, gegen die Balls Hin gelichtet. Ein Mittelzeichen (wie in Hübners Bild) fehlt. — Unterfeite bräunlih grau, am Vorderrande der Worderflügel am dunkelſten, von Da aus einwärts fich Lichtend. Der nod) fehr feltene Schmetterling wurde von Zinden am Harz auf einer Bergwiefe im Juny entdedt. Diefes Eremplar bildete Hübner ab. Einzelne Exemplare erhielt Treitfchfe aus Ungarn und von La ybach, und Fr-Rößl. aus der Schweiz. Das Stephenfifche Eremplar wurde in England bey"Broden- horft im July gefangen. In Rußland wurde die Urt beobachtet: in Lievland (in Gärten, felten, Lienig!), im Gafanifchen ge— gen Ende Juny und in den Vorbergen des Urals (Everömann). Anmerkung. Herr.-Schäffers Abbildung gibt Die bei- den erften Flecke der Borderflügel ziemlich flein und am Sin- terrande eine vollftändige Neihe ungleich großer Puncte; auch ift Die ganze Figur bejonders flein. Sie gibt dem Gedanken an eine Zufammenziehung der Binaevella mit Nebulella mehr Spielraum, ald mein natürliches Gremplar. — Pig. 81. fieht der Fig. 80. fehr ähnlih, fo daß der Gedanfe an ein Zu— famengehören fehr nahe liegt. Der Unterfchied fcheint darin zu beftehen, daß die Worderrandhälfte der Vorderflügel ganz weiß, Die Innenrandhälfte fahlgelb ift, und die 2. Duerlinie faft aus dem DVorderwinfel, ftatt weiter einwärts entipringt. Da aber die Gattungdmerfmale nicht mit abgebildet find, fo ift es leicht möglich, daß beide Schaben nicht einmal in einerlch Genus gehören. 4. Sinuella Fabr. Alis anterioribus pallide ochraceis, faseiis duabus irre- gularibus ac margine postico fuscescentibus; posterioribus fusco-cinereis, eiliis omnibus pallide ochraceis. Tinea sinuella Fabr. Ent. syst. 3, 2. 308. 94. Phycidea — Z. Isis 1839. p. 1783—1847. p. 769. 341. — — H.- Schff. Topographie v. Regensburg 3, p. 195. 902. Lotria — Guenee Index p. 82. Phyecis elongella Tr. 9, 1. 202. alis antieis testaceis, maculis confluentibus fuseis; postieis einereis — X, 3, p- 277. — K. Verzeichn. 2, p. 90. Phyeis elongella, phyeide allongee Dup. hist. pl. 282. fig. 3.5; mas. p. 245. 1456. — Dup. Cat. 324. Crambus sinuatus Far. Suppl. p. 474. 62. * Phyeis gemina, the twin barred knothorn Haw. 497. Phycita — Steph. Cat. 7435. Homoeosoma — sSteph. Illustr. 4, p. 312. Var. 5) al, ant. margine postico non obseurato. Phycis flavella, Phyeide blonde. Dup. hist. pl. 284. fig. 6. fem. (nach Dup. mas.) p. 291. 1472. An der Hellochergelben Grundfarbe und den ebenfo gefärbten Hinterflügelfrangen leicht zu erkennen. . Große einer mittlern oder kleinern Nimbella. Kopf, Rüden- ſchild und Vorderflügel bellochergelb. Männliche Fühler etwas di, gelbbräunfich, kaum Fenntlich geferbt, bicht microfeopifcy gefranzt. Geſicht zugerumdet mit anliegender Beichuppung. Lip- pentafter von doppelter Augenlänge, aufgekrümmt, über Das Ge- ficht herborftehend, etwas dünn, lehmbräunlich, innen und unten heller gelb. Rüſſel gelbgraufchuppig. Beine bleichgelb, auf ber 605 Lichtfeite gebräunt, an ben Glieverenden weißlich. Hinterleib bräunlich grau, anf den 2 erften Ringen größtentheild hellocher- gelb, ebenfo die Sinterränder der übrigen Segmente, Der After- buſch ochergeib, beym Weibchen ein gelber Legeftachel. Vorderflügel bis 5“ lang, von der Geſtalt wie bey Nim- bella, hell ochergelb in wechfeinder Höhe, am Worderrande, bes ſonders des Mittelfeldes gebräunt. Die erfte Binde ift gezähnt und winflig, nicht fehr Scharf, am Vorderrande erweitert; etwas einwärts geneigt: Das Mittelfeld hat die Breite des Wurzelfel— des; es wird hinten von der zweyten, auswärts geneigten, etwas geraderen auc) gezähnten und oben erweiterten Binde begrenzt. Ihr ſehr nahe ift der zufammenfließende Doppelpunct des Quer: üderchend. Der SHinterrand ift in beträchtlicyer Breite bindenar= tig gebräunt; feine Farbe wie die der 2 Querbinden ift gelb: bräunlich, Die des Doppelpunctes dunkler. Breite und Geftalt ber Binde ift etwas veränderlih. Branzen heller als die Grund— farbe. SHinterflügel einfarbig braungrau, hinten wenig dunkler. Fran— zen bleich ochergelblich, nahe an der Bafis von einer braungrauen Linie durchzogen. Uuterfeite braungrau, auf den Vorderflügeln bisweilen mit durchfcheinendem Gelb. Franzen heller ald auf der Oberfeite, die der Hinterflügel ebenſo gezeichnet. Bar. b) ift mir nicht vorgefommen. Das von Dupondhel abgebildete Weibchen ift groß und hat die 2. Querlinie am Vor« derrand wenig verdickt, und fo wie Die 2 Mittelpunete ziemlich matt. Der Sinterrand ift gar nicht verdunfelt. — Sie fommt ſchon im füblichen Deutfchland vor: bey Wien im July auf Sutwaiden in Gebirgägegenden bey Mödling (Kol: lar), bey Regensburg felten (H.-Schff.) — ferner in Ungarn (F.-R.) — in Frankreich in der Normandie (Dup.) und in andern nördlichen Gegenden 3. B. um Chateaudun (Guenee) und im Süden nicht felten (Dup.). — In England im Walde von Epping im Juny (Steph.) — In Italien wohl überall — Gorfica (—Bremi!) — GSicilien: bey Shracus im Mad (3) — Kirchenſtaat: um Rom, auf dürren Waideplägen im Auguft und September (3.) — in Toscana: bey Ardenza, Mon: tinero, Antignano, Pifa zu Ende April und den Man Hindurch an trocknen Wegen und auf Hutwaiden nicht felten (Mann). Sinuella fommt alfo in 2 Generationen vor. Die Raupe ift unbefannt; denn die Treitſchkiſche ift der Sinuella fremd. Anmerk, 1. Treitfchfes Eitate find fämmtlich zu ftreichen. Obgleich er von „allen ältern Beweiſen“ fpricht, nach denen die Tin. elongella Wien Verzchn. ©. 141. zur Hübnerfchen Elongella fig. 174. gehört; fo zeigt doch der Vergleich der Schiffermüllerfchen Sammlung, zufammen mit der Dia- gnofe des W. V. (beinfarbige Schabe), daß die Schabe ber Therefianer, in welcher Fr.:R. eine obsoletella erfannte (Beyträge ©. 225.) nicht die fehr mwahrfcheinlich zu Oec. chenopodiella gehörige Hübnerſche Elongella feyn fann (Vergl. Fr.-R. Beytraͤge ©. 200.) Die ſchmalen lanzettför— migen Hinterflügel der letztern beweiſen hinreichend, daß dabeh an feine Phhcidee zu. denken iſt. Daſſelbe iſt der Fall mit T.variella Hübn. 106., die wohl mit Recht für eine Varietät ber fehr veränderlichen Plutella fissella angejehen wird. Aus Treitſchkes irriger Anficht über das Zufanmengehören ſei— ner Art mit den 2 Hübnerſchen muß die unfere Sinuella fo fchlecht bezeichnende Diagnofe erklärt werden; fie folte auf alle fäljcplich angenommenen Varietäten paffen. Anmerk. 2.4 Die Stephenfiiche Homoeosoma gemina fol graue Hinterflügelfrangen (cilia ashy) haben. Nach ihrer übrigen Befchreibung aber und nach dem Gremplar, das Que: nee mit dieſem Namen ans England erhielt, gehört fie ficher zu unferer Sinuella, Gen. 4. (9). Piesmopoda. — G. 5. (10). Crocidomera, infra. Gen. 6. (11). Acrobasis. Z. Phyeis p. Tr., Dup. Myebois p. Z. Antennae setaceae, maris supra basim subdepressae dorsoque conferte squamato, articulo basaliinterne unidentato, feminae simplices. Ocelli distineti. Epistomium planum, squamis appressis vel convexiu- sculum. Palpi maxillares filiformis, epistomio acclinati; labiales mediocres adscendentes, compressi epistomium paulo superantes. Alae anteriores strigatae; venae succostalis furca api- calis in costam exit; vena mediana quadrifida (consociella); posteriores: vena subcostalis trifida, mediana quadrifida (consoeiella). Die Fuhlerbildung des Männchens gibt das Hauptmerkmal des Genus: das Wurzelglied hat am obern Ende einen einwärts gerichteten Schuppenzahn; die folgenden Glieder machen einen fhwachen Bogen, in welchem fie flach gedrüdt und mit anlie- genden Schuppen bekleidet find; die auf die Biegung nächftfol- genden Glieder haben öfters auf dem Nüden fleine Schuppen- zähne. — Beym Weibchen fehlen ale biefe Auszeichnungen. — Cristella macht eine Ausnahme, indem der Schuppenzahn bes Murzelgliedes ganz ftumpf und die Fühlerbiegung mit Schuppen- zähnchen bekleidet if. Angustella hat eine Audzeichnung an ben fehr erweiterten und zufammengebrüdten Taftern, auch be— findet ſich am Anfange der Fühlerbiegung ein zwehhöckriger Schup- penwulft. Die Vorderflügel find mit zwey Helen, dunkel eingefaßten QDuerlinien und 2 Mittelpuneten oder einem Mondzeichen gegeich- net; an der erften Querlinie haben mehrere Arten Querwülfte aud verlängerten, aufgerichteten Schuppen. 4) Acrobasis pr. palpi labiales subteretes, articulus antennarum basalis dente distincto armatus. 1) Obtusella H.; 2) porphyrella Dup.; 3) amoe- nella Mtzn. n. sp.; 4) obliqua Z.; 5) celusinella Z.; 6) bithynella Z. n. sp.; 7) consociella A.; 8) so- dalella Z.; 9) tumidella Zincken; 10) rubrotibiella Mann. B) Trachonitis”. palpi labiales subteretes; articuli antennarum basalis dens obsoletus; curvaturae dor sum squamato denticulatum. 11) cristella H. ©) Alispa Z.** palpi labiales compresso-dilatati, arti- culi antennarum basalis dens obtusus, curyaturae ini- tium squamato-tubereulatnm. 12) angustella Hübn. * zo@yUg, asper. ** Aisrog laevis, & privativum. 607 A) Acrobasis. 1. Obtusella Hübn. Alis anterioribus murinis, strigis albidis tribus nigro marginatis, spatio inter primam ac secundanı nigro, lunula media nigra in spatio albido. Tinea — Hübn. fig. 215. p. 35. 16. widlerförnige Schabe, Phyeis —, phycide obtuse Dup. VIL, p. 221. 1447. pl. 280. fig. 4. — Cat. 323. — — F.v.R. Beytraͤge S. 152. Taf. 57. Big. 3, a-c. Myelois — Z. Isis 1839. p. 177. 16. — — H.-Schff. Zopogr. v. Regensb. 3, ©. 195. 899. Rhodophaea — Guenee Index 75. In diefem Genus ausgezeichnet durch ihre düftere ſchwarzgraue Färbung ohne Beymiſchung von Roth und Gelb. Am ähnliche ften fteht fie der Pempelia betulae (Holosericella F. R.), mit melcher ſie bis auf $. v. Röslerſt. für einerley Art (Obtu- sella) galt. Unferer Acrobasis fehlt auf den breiten Vorder— flügeln ber ftarfe Schuppenwulft zwifchen den 2 erſten Querli— nien; ihre Mondſichel ift auswärts weißlich ausgefüllt, und im Mittelraum am der zweyten fonftigen eriten Querlinie ift auf der Subdorfalader ein weißlicher, ziemlich großer Fleck. Größe einer mittlern Acer. eonsociella. Rückenſchild und Kopf fihwarz- grau, Stirn des Männchens oberhalb der Fühler weißlich. Die weißlichen Fühler borſtenförmig, bräunlich; die männlichen Haben auf der innern Seite des ftarf verdickten Wurzelglieded am obern Ende einen ftarfen, abftehenden Zahn aus Schuppen; das 2. Glied ift verdidt und gerundet; Die folgenden 3—4 find auf dem Rücken dunfel und Dicht befchuppt mit einzelnen, aufgerich- teten Schuppen. Die übrigen Ringe find grau mit verdumfelter Baſis. Beine rauchbraun, an den Schienen= und Fußgliederen⸗ den weißlich; Mittelfchienen unter Der Mitte mit ſchwarzem Bänd— hen; Imnenfeite der ganzen Sinterbeine ſchmutzig weißlich. Kin: terleib braun, an allen Sinterrändern der Ringe und am After gelblich oder weißlich. Vorderflügel ftumpfer und etwas breiter als bel) Consoeiella, fchwärzlichgrau mit dunkler Baſis. Nicht weit von derſelben zieht fchräg nach außen eine weißgraue, ein= wärts ſchwarzrandige, oben etwas erweiterte Linie. Der auf fie folgende Raum it Faum mit etwas gröbern Schuppen ald an— berwärt3, ſchwarz bis zu einer dunfelgrauen, nach außen con= vexen und hinten tiefichwarzrandigen QDuerlinie Das Mittel- zeichen ift Schwarz und befteht in einem fchmarzen, am beiden Enden verdicdten Mondfteich, deſſen Goncavität weißlich ausge füllt iſt; es ſteht fat. in der Mitte zwifchen der vorigen und der 3. Querlinie. In demſelben Mittelraum befindet fich eine weiß: liche, ziemlich große Stele, die fih an die zweyte Querlinie anlehnt und über die Subcoſtalader hinweg bis zum Innenrand reicht. Die 3. Querlinie geht ein wenig gefchlängelt, fat Dem Hinterrande parallel und macht in der Höhe des Mittelzeichens eine ſtärkere, einwärts connere Melle; Diefe Linie ift einwärts tiefſchwarz gerandet, auswärts von einem breiten, fchwärzlichen Schatten begleitet. Der Hinterrand wird Durch eine faft zufam: menfliegende Neihe Schwarzer Puncte bezeichnet. Franzen duukel mit ſchwärzlicher Schattenlinie vor der Mitte, Hinterflügel grau, am Hinterrande bräunlich und zu einer Randlinie verdunfelt. Franzen grau mit heller Wurzellinie. — Unterfeite grau, am Vorderrande der Vorderflügel am Dunfelften, In einiger Entfernung von dem Sinterrande läuft eine ſchwärz— liche Scyattenlinie querüber, Die ſich am Vorderrande veritärft und bläffer über das vordere Drittel der Hinterflügel hinmegzieht; 608 fie wird auf den Vorderflügeln auswärts von einem weißlichen Schatten begleitet. — Das Weibchen feine Eigenthümlichkeit in Färbung und Slügelbreite. Diefe Art Lebt faft nur im füdlichen Deutichland und in. ber Schweiz (— Zürich: Bremi!), Mann erhielt einige Erem— plare in Wien in einem Garten an Birnbäumen, F.⸗R. ein einzelnes in Nixdorf in Böhmen neben einem Garten. Nach Sr. Metzners Mittheilung fing der verftorbene Ruhlwein 3 Erem: plare (die ich fah) auf feinen Gurte Bieberteich, auf dem rech— ten Oderufer einige Meilen von Sranffurt. Anmerf, Die von Kollar im Berzeichnig der Schmetterlinge Niederöfterreich aufgeführte Phyeis obtusella ift zufolge der Auskunft bey F.-R. 1. c. einerley mit Pempelia perfluella. — Treitſchke's Phyc. obtusella 9, 1. 190. gehört zu Pemp. betulae. 2. Porphyrella Dup. Alis ant. rufo-cinnamomeis, albo nebulosis, strigis dua- bus albidis, punetis duobus fuseis in linea disci longitu- dinali alba. (1 mas. mus. Mann.) Phycis porphyrella, Pbycide porphyre Dup. Hist. VII, p- 191. 1434. pl. 279. fig, 2. — Lat. 324. — Guenee Index 78. — 4H.- Schff. tab. (ined.) 5. fig. 29. Sehr ausgezeichnet auf den röthlich zimmetfarbenen Vorderflü- geln durch Die Dicke, weiße Linie auf der Medianader, die fich am Ende erweitert und hier Die zwey Mittelpuncte trägt. Größe wie Rubrotibiella ; die Borderflügel ſind aber geftrec- ter und ihr Sinterraud fchräger zugerundet. Rückenſchild und Kopf von der Farbe der Borderflügel. Obergeficht locker be— fhuppt. Fühler. borftenfürmig, beym Männchen faum geferbt, ſchwach pubescirend gefranzt, bräunlic) mit Dunfeln Ringeinfchnits ten, über dem Wurzelgliede ein wenig eingedrüct und weiplich glattihuppig ; das Wurzelglied braunlichgelb, oben und einwärts mit einem fpisen, horizontalen Zahn. Mearillartafter ziemlich anfehnlic), anliegend, bräunlichweiß. Lippentaſter bon zwey Augenlängen, aufgefrummt, über Dad Geficht hinaufragend, mäßig Diet, fehr zufammengedrüct, zimmmetbraun, am erften Gliede und dem Aufange des 2. ſchmutzig weißlich; das Endglied Halb jo lang wie dad 2. Glied, eiförmig, fat ftumpf. Rüſſel ftarf, weißlich befchuppt. — Vorderbeine und Hinterfüße mit weißlichen Gliederenden (Mittelbeine fehlen). Hinterbeine ſchmutzig hellgelb; Schiene an der Baſis und in einem großen Bande vor der Spitze ſtaubbraun — (Hinterleib angeleßt ). Vorderflügel röthlich zimmetfarben mit vielen weißen und weiß— ſtaubigen Stellen. Baſis hell, mehr ochergelb, mit ſchwärzlichem Fleck unter der Medianader. Die erſte Querlinie, ſehr weit gegen die Baſis, unregelmäßig, auf der Medianader weit gegen die Baſis hin verlängert, dann auf der Subdorſalader einen noch größern, gegen Die Baſis vorſpringenden Winkel bildend; aus— waͤrts iſt ſie breit und unregelmäßig ochergelb gerandet. Die zwehte Querlinie iſt weißlich und dünn; fie bricht ſich am Ans fange ihres zwehten Drittels zu einem rechten Winkel und läuft dann in einem großen, gegen außen converen Bogen nach dem Innenrande nahe am Hinterwinkel. Das Mittelfeld iſt ſehr groß, röthlich zimmetfarben ; Die Subdorfalader hat einen großen, nach außen gefpigten, weißen led; in der Höhlung der 2, Duerlinie geht ein weißer Staubftreifen über die Aeſte ber Mes Dianader. Diefe ſelbſt ift won Der ochergelben Einfaſſung der 609 erften Querlinie an bis auf die Anfänge ihrer Aeſte in beträcht— licher Breite weiß und enthält den untern braunen, ftrihähnlichen Punct; über dieſem iſt ein weißer, furzer Längsſtrich angeſchloſ— fen, in welchem man den obern braunen, kleinen Punct bemerft, und von Diefem aus geht eine weißliche Beſtaͤubung fehräg zum Borderrande vor der 2. Querlinie. Hinter diefer Querlinie ift der Raum weiß mit braunröthlichen Stäubchen und ochergelbem Hinterrande; Die Hinterrandlinie- ift röthlich zimmetfarben, an den Adern mit einwärts gerichteten Spigen. Branzen grau mit dunklern Scyattenlinien überzogen. Hinterflügel ftaubgrau mit Dunffer Randlinie und. hellen Fran: zen, die nahe der Baſis von einer zarten, bräunlichen Linie um— zogen find, Unterfeite graußraun, auf den Sinterflügeln Tichter. Die 2. Duerlinie ſcheint verlofchen von der Oberfeite Durch und jegt fih auf 4 der Sinterflügel fort. Vaterland nad) Duponchel Corfica und Spanien. Manns Eremplar jol aus Rußland ſtammen. 3. Amoenella Mtzn. n. sp. Alis ant. cinereo-purpureis, striga ante medium lata flavida nigro fissa, litura. disei pallida sine punctis distin- etis, striza postica cinerea tenui; capite collarique ochra- ceis (1 fem. mus. Milzn.) Ob diefe Art wirflich zu Acrobasis gehört, muß bie Ent: deckung bes Männchens erſt entjcheiden. Sie iſt jchr audge: zeichnet durch ihre fait bottergelbe Barbe auf Kopf und Kragen und Die heilgelbe, breite erfte Querlinie auf den flarf geröthe: ten DBorderflügeln. Größer als 'Tumidella, im Ausmaße der 2 folgenden Arten, Kopf hellgelb, mit dunflern Schattirungen. Bühler bräunlidy, am Wurzelgliede und 2—3 der folgenden Glieder Tehmgelb. Stirnwulſt furz, fegelfürmig. Lippentafter Dicht am Gefiht auf: gerichtet, nur unterwärts gebogen, jonft ziemlich gerade, zufam mengedrüdt, nach ober, merklich verjüngt, blaßgelb, röthlich ber ſtaͤubtz das auswärts bräunliche, am Ende blaßgelbe Endglied ift faum 4 jo lang wie Dad 2. Glied, welches deutlich abge: fegt und unten ein wenig gebogen, ſonſt gerade ift. Marillar- tafter klein, blaßgelb, anliegend. Rüſſel befchuppt. Kragen dunkel ochergelb, Rückenſchild violettgrau, Schulterdecken mit ge: zötheter Spige und hellgelbem Iunenrand. Bruſt heilgelb, Vor— derbeine braunroth mit weißlichen Schienen= und Fußgliederen- den. Mittelbeine graubraun, Schiene mit bunfelrother Wurzel- hälfte und weißlicher, ſchräger Spige und meiplichen Dornen (Hinterbeine fehlen). Ale auf der Schattenfeite blaßgelb und die Mittelfchiene mit braunen Bändchen vor der Spitze. — Hin— terleib Dunfelgrau mit fehr breiten, blaßgelben NRingrändern, Die fih auf den erften Segmenten weit gegen Die Bafis verlängern, und folcher Farbe der Seitenränder und des Bauches. After: ende breit Dottergelblich. Vorderflügel 5 lang, in ber Geftalt mie von Acer. tumi- della, dunfel grauroth in dem Tone wie bey Pempel. faecella. Weit vor der Mitte ift eine breite, hellgelbe, fchwach gegen außen ‘gebogene Duerlinie, am DBorderrande verengt, eine vom Innenrande bis zur Subdorfalader reichende rauchichuppige, ſchwarze Linie enthaltend, und auswärts von der Subcoftalader an roſtroth jchattirt. Mittelpunete find: nicht vorhanden; aber an. ihrer Stelle ift ein weißlicher Nebelflek, unter melchem: der Grund bis zum Innenrande eine fchiefergraue Miſchung annimmt. Die 2. Duerlinie it dünn, ſchwach gelägt, lichtgrau, nicht fehr Sfis 1848. Heft 8. 610 deutlich mit einer großen, flachen Krümmung, beren Höhlung gegen innen gerichtet ift; am WVorderrande ift fie weiter Yon ber Spite entfernt, ald am Innenrande. Vor der braunen Hinter: randlinie ift ber Orund grau beftäubt. Franzen röthlidygrau mit Dunkeln Querfchattenlinien. Sinterflügel an der Baſis ftaubgrau, etwas durchfcheinend, ge: gen den. Sinterrand zu gebräunt mit brauner Randlinie, Fran: zen lichtgrau, init gelblicher feiner Bafallinie, Unterfeite bunfel ftaubgrau, an der Baſis der Sinterflügel am hellſten, ein wenig vwiolettlich fihillernd. Am Borderrande der Vorderfiügel Liegt gegen die Spige ein helles, verlofchenes Sledihen, als Anfang der nicht weiter fihtbaren 2, Querlinie. Auf den Hinterflügeln if fie bis zur Slügelhälfte ziemlich deut: lich vorhanden. Franzen wie auf der Unterfeite. Vaterland: die europäifche Türkeh (Metzner). 4. Obliqua Z. Alis anterioribus einereis, obscurius sordidis, striga alba externe nigra rufoque marginata ante medium, lu- nula media nigra lituram obliquam fuscescentem tangente, striga postica argute serrata. Myelois — Z. Isis 1847. p. 31. 156. Aehnlich der Consociella, größer, aber mit fchmälern, fpigern Vorderflügeln und mit einer Mondfichel ftatt ber Doppelpuncte, einer mehr vieolettgrauen Grundfarbe auf denfelben, mit. viel ſchärfer gelägter hinterer Querlinie ꝛc. Die 2 folgenden Arten haben beträchtlich fchmälere Vorderflügel und Mittelpuncte ftatt der Mondjichel; Clusinella unterſcheidet fi) von obliqua außer: dem Durch weniger röthlichen Ton ber fchattigen Stellen ber DVorderflügel und den ftärfern bräunlichen Schatten unter ber Viondjichel, von Bithynella durch Die dunklere Vorderflügelbafis und den Mangel fcharfer Een an dem Schatten unter dem Mit: telgeichen. Bon ähnlichen Myelois-Arten unterfcheidet fie ihr Fühlerbau. Ihre erſte Duerlinie auf den Vorderflügeln liegt merklich näher an ber Balls ald am Mittelzeichen; fie ift weißlich und nach außen conver, gegen die Baſis nicht fcharf begrenzt, gegen bie Mitte zu dunkelgrau fchattirt und an den untern 3 durch eine tiefihwarze, grobe Schuppenlinie gerandet, welche wieder ihrerfeitd auswärts von einer dünnen, nach oben verjuͤngten, glatten, hellrothen Linie eingefaßt ift. Eine umftändliche Befchreibung Diefed von Loͤw auf Rhodus im April gefangenen ſchönen Maͤnnchens |. Iſis 1847, ©, 31. 5. Clusinelia n. sp. Alis anterioribus angustis purpurascenti cinereis, striga alba externe fusco rufoque marginata ante medium, pun- etis duobus disci nigris, striga postica serrata. (1 mas. mus. Mann.) Etwas größer ald Acrobasis obliqua (Borberflügellänge ru), diefer am nächften verwandt. Die Vorderflügel find ſchmälet, der Farbenton röthlicher, der Schatten unter dem Mittelzeichen verlojchenerz das Mittelzeichen befteht nicht im einer Mondfichel, fondern in 2 Puncten, Kopf, Rüdenihild und Vorderflügel helgrau, mit purpurner Beymiſchung. Bühler geferbt, pubescirend gefranzt; der Bahn des Wurzelgliedes ftarf, faft horizontal; der Rüden der 2 fol- genden Glieder dunkelſchuppig. Stirnwulſt ſtumpfkegelig, mit unterwärts anliegenden Maxillartaſtern. Lippentaſter vom mehr als doppelter Augenlänge, zuſammengedrückt, breit, ftumpf, we⸗ 39 611 wenig aufgefrummt, obenauf am 2. Gliede mit aufftrebenden Haarfhuppen, wodurch das Endglied doch nur wenig deutlich abgefegt erfcheint. Weine lichtgrau, die vordern auf der Licht: feite, fo wie alle Füße braunroͤthlich, an den Gliederenden hell: grau; Mittelbeine dunklergrau angeflogen, auf dem Enddrittel der Schiene mit brauntothem Bändchen; Hinterbeine hellergrau, Schiene am Enddrittel geröthet. — Hinterleib ftaubgrau, an den Ningrändern und dem Bauch bleichgelblich. Vorderflügel fhmal, nad hinten allmählich ermeitert, mit etwas ftumpfer Spige und fanft gerundetem Hinterrande, Bas fis dunkel. Noch vor dem erften Drittel ift die helle, weißlich— graue, fanft gewoͤlbte Querlinie; fie ift auf der converen Seite ohne fcharfe Begrenzung; auswärts aber auf dem Vorderrand: drittel fchattigbraun gerandet, auf den übrigen 3 bildet eine etwas rauhe, feine braune Linie und eine ihr ſich anfchließende, doppelt fo breite, hell rothe, außen dunkel befchattete die Ein: faffung. Das Mittelzeihen befteht aus 2 dunfelrothbraunen, ſehr deutlichen, edigen Puncten; der untere iſt der größere; fie ftehen in der Lichtung, die fchief nach dem obern Ende der 2. Querlinie hinzieht, und unterwärts von einem ziemlich breiten, braunröthlichen Nebel begrenzt wird, der unter dem 2, Mittel: puncte hin nad) der Mitte des Innenrandes zieht und ſich hier in der Grundfarbe ziemlich verliert. Die 2. Querlinie, in der Mitte zwoifchen den Mittelpuncten und dem Hinterrande lau: fend, ift ſcharf gefägt, einwärts von einer feinen, braunrothen Linie, auswärts von einer breitern und hellern Schattenlinie eingefaßt, welche ſich am Vorderrande fehr verdunkelt bis nahe an die Flügelfpige hinzieht. Am Hinterrande ift eine Reihe ediger, braunrother Puncte, und der Raum davor, der die Grundfarbe bat, ift vom Innenwinkel aus ſchmal und vor der Flügelfpige fehr erweitert. Franzen grau, außen bunfler. Hinterflügel heil ftaubgrau, am Rande, befonders gegen den Vorderwinkel, etwas gebräunt. Franzen mit heller Wurzellinie. Unterfeite wenig glänzend, hellgrau, an den Worderrändern und auf den Vorderflügeln auch am Hinterrande röthlich ange flogen. Hinterrandlinie ſcharf. Worderflügel dunkler als die Hinterrandflügel. Die 2, Querlinie ift verlofhen fichtbar, am beften am Vorderrande; auch am Vorderrande der Hinterflügel ift die Spur einer Querlinie deutlich. Bon diefer Art fing Mann 5 Eremplare in jungem Ei— chengehölz ben Pratovechio in Toskana. Ein Männchen ſchickte er mir als Myelois legatella zur Anficht. 6. Bithynella n. sp. Alis anterioribus angustatis subpurpureo-cinereis, striga ante medium cana externe rufo marginata, punctis disci nieris duobus, litura sub iis angulata, striga postica ser- rata diluta (1 fem.) Betraͤchtlich größer ald Consociella, mie eine mittlere Ru- brotibiella, glei der Obliqua et Clusinella, denen fie auch ſehr ahnlich ift. Aber der Bithynella Vorderflügel find ſchmaͤ— ler; ſtatt des Mondfichelzeicheng haben fie zwey weit getrennte Puncte, und der Schatten, der von der 2, Querlinie ab un: ter dem 2. Mittelpuncte hinzieht, hat gegen bdiefelben fcharfe, ſchwaͤrzliche Eden. — Consociella hat ein mehr geröthetes oder violettliches Grau auf den viel kuͤrzern Vorderflügeln; eine ſchwaͤcher gezähnte hintere Querlinie und an dem Schatten un: ter den Mittelpuncten gar eine deutlichen Eden. Wegen ber großen Arhnlichfeit ber Bithynella mit Acrob. obliqua glaube | 612 ih nicht zu irren, wenn ich fie zufammen in biefed Genus ftelle. ; Kopf und Rüdenfhild mit: röthlich braunen, an Wurzel und Spige hellgrauen Schuppen bededt, daher arau mit röthlichem Anftuge, auf der Stien mehr weißgrau. Obergeſichtsſchuppen loder und eine fehr ftumpfe, Fegelformige Erhöhung (kürzer als bey Obliqua) bildend. Taſter aufgekrimmt, zufammen- gedruckt, grau, dunfelbeftäubt; Endglied ftumpf, laͤnglich eyfoͤr— mig, zufammengedrüdt, einmwärts weißgrau. Fühler bräunliche grau. — Beine lihtgrau, die vordern auf der Fichtfeite dunkel. Mittelfchienen mit braunem Bändchen unter der Mitte. Hin: terbeine ſehr heil, faſt weißlidy; die Schienen am Anfangr des 2. Drittel auf dem Nüden mit deutlihem Haarbufh. Alte Füße dunkelgrau mit weißlihen Gliederenden. Hinterleib grau mit reichlicher gelber Befchuppung des Afterfegments. Vorderflügel fhmal und lang geftredt, nad) hinten wenig erweitert, roͤthlich fchiefergrau. Die erfte Querlinie ift wenig nad) aufen gebogen, weißgrau, einwärts nicht fcharf begrenzt, auswärts aber am Vorderrande, wo fie fic einwärtg biegt, dunkelgrau fchattirt, darunter in größerer Breite, als fie felbft hat, bis zum Snnenrande ziegelroth gerandet, von welcher Farbe fie jedoch durch eine dimne Meihe ſchwarzer, loderer Schuppen gefchieden wird. Meit ab von ihr fteht das Paar ſchwarzer Puncte; der untere ift viel’ größer als der obere, und beide find auf ihrem hellen Grunde fehr deutlich. Die zweyte Querlinie ift fägig und macht einen ſtaͤrkern Bogen als bey Obliqua und Consoeiella; fie ift ziemlich verlofchen, menig heller als die Grundfarbe, auswärts rochbräunlich ſchmal geran— det, nur am Vorderrande breiter und fehwärzlicher. Won hier aus geht ein fchmwärzlicher Schattenftreif fehräg herab, unter dem 2. Mittelpuncte hin und fich erweiternd bis zur Subdor— falader; er bildet an feinem obern Theile fcharfe Eden, die durch den meißgrauen, fie begleitenden Grund, in welchem die 2 Puncte ftehen, um fo mehr hervorgehoben werden. Zwiſchen diefem Streif und der 2. Querlinie ift der Raum neblicht grau und getrübt. Am Hinterrande gebt eine Reihe Schwarzer Puncte, die zu einer Linie an einander ftoßen. Franzen hellgrau mit dunflerer Querlinie und am Ende dunkler gefärbt. Hinterftügel hellftaubarau, kaum am Hinterrande ein wenig dunkler. Franzen mit lichter Bafallinie. Unterfeite ein wenig glänzend hellgrau; auf den dunklern Vor— derflügeln laͤßt fich Eaum der Anfang der zweyten Querlinie am Vorderrande entdeden. i i Das einzelne gut erhaltene Eremplar wurde von Dr. Löw aus der Gegend von Bruffa in Kleinafien mitgebracht. Da ich früher über dag Genus, wozu es gehört, unficherer war als jest, fo unterließ ich die Befchreibung in der Aufzählung Elein- afiatifcher Falter, 7. Consociella Hübn. Alis anterioribus latiusculis violaceo-cinereis, striga ante medium albida, nigro-marginata, plaga rufescenti acclinata, punctis duobus disci nigris cano-cinctis, striga postica undulata diluta. Tinea — Hübn. fig. 328. * (Larv. lepidopt. VIII. Tin.) Phycis consociella Zincken in Germ. Mag. Ill. p. 138. — — Tr. IX, 1. p. 187. palpis erectis, “ antennis nudis, alis ant. purpureo cinereoque nebu- 613 ‚ losis, striga transversa baseos arcuata nigra. X, 3. p. 276. — Phycide associee Dup. VII p. 218. pl. 282. fig. 4?) — Catalog. p. 323: — (Guenee Index 76. Myelois — Z. Isis 1839. p. 177.14. — 1847. 764.338. — AH.-Schff. Zopogr. v. Negensb. 3, p. 195. 897. — Schleſ. Schm. Tauſchverinsber. III, (1842.) ©. 16. — IV. (1843.) ©. 14. Phycita — Steph. Cat. 7437. — Illustr. IV, p. 306. 14. Nephopteryx consocialis Hbn. Cat. p. 370. 3591. Phyeis tumidella Dup. VII, tab. 282. fig. 3. b. Unter den einheimifchen Arten am naͤchſten verwandt mit Tumidella Zincken, befonders Eenntlih an dem violettlihen Purpurgrau der Vorderflügel und der bis zur erften Querlinie nicht roftgelben, fondern roͤthlichgrauen Baſis; das Männchen hat Eeinen weißen, fondern einen trüb und dunfelgrauen Ober: £opf. — Rubrotibiella ift größer und bat auf den Vorderflü- gein noch weniger purpurrothe Beymifhung und an der Baſis ein Häufchen ziegelrother, abftehender Schuppen, die der Con- sociella ganz fehlen. Ueber die italienifhe, naͤchſtſtehende So- dalella f. m. bey diefer nah. (Nr. 8.) Consociella ift in der Größe veränderlih, bisweilen nur wie eine größere Eph. elutella, gewöhnlic etwas unter Acr. tumidella. Kopf und Ruͤckenſchild röthlich braungrau, letzterer etwas purpurroͤthlich überflogen. Fühler braͤunlich; das graue Wurzelglied hat einwaͤrts oben einen ſtarken, ſpitzen, faſt hori= zontalen Schuppendorn; nur die zwey folgenden Glieder ſind beym Maͤnnchen etwas breitgedruͤckt und auf dem Ruͤcken ſtaͤr— ker beſchuppt als die uͤbrigen Glieder. Obergeſicht gewoͤlbt mit anliegenden Schuppen. Lippentaſter aufgkruͤmmt, zuſam— mengedruͤckt, von maͤßiger Dicke, gegen das Ende verduͤnnt, mit deutlich abgeſetztem, ſtumpfſpitzigem Endgliede, auswaͤrts dunkelroͤthlichgrau, einwärts hellgrau. Vorderbeine dunkel roth— braungrau, Fußgliederenden wie an allen Beinen weißlich. Mit— telſchiene dunkel roͤthlichgrau am Enddrittel unter einem brau— nen Baͤndchen bindenartig hellröthlichgrau. Hinterbeine hellgelb— lich, auf der Lichtſeite an den Schienen graufleckig. Fuͤße grau mit weißlichen Gliederſpitzen. Hinterleib ſtaubgrau mit breiten ſchmutziggelben Hinterrändern der Ringe und rothgelbem After: ende des Meibchene. Vorderflügel nach hinten erweitert, violettlich purpurgrau, am fhönften im Mittelfelde,- in welchem 2 fcharfe braune Puncte über einander ftehen, jeder mit hellgrauem, faft meißlichen Hof eingefaßt. Naͤher gegen die Bafis ald gegen die Mitelpuncte, ift eine ziemlich grade, fehräge, grobfchuppige, ſchwarze Quer: linie, einwaͤrts wird fie von einer mweißlichen, gegen die Baſis nicht ſcharf abgefegten, ziemlich breiten Linie gerandet; auswärts ift fie am Vorderrande breit und fehr dunkelrothgrau ſchattirt; an ihren untern 3 lehnt ein hellrother, nicht fehr auffallender Streif, der ſich gegen den Innenrand erweitert und auf diefem ſteht. Mitten zwifhen den 2 Mittelpuncten und dem Hinter: ande geht eine, hellgraue, etwas wellige Querlinie, die am oberften Drittel eine Ede gegen die Mittelpuncte bildet und am Innenrande am hellften und breiteften ift; fie ift am leb— hafteften am Vorderrande, braunroth gefäumt, Von ihrer Ede läuft ein matter, braunrother Schattenftreif unter dem zweyten Mittelpuncte herab und verfchwindet auf der Subcoftalader; er verfließt öfters mit dem Saume der 2. Querlinie. Am Hin= terrande zieht eine Neihe ſchwarzbrauner, nicht fehr fcharf aus: 614 gedrüdter Puncte hin. Franzen ‘grau mit einer ftärfern und 2 fehr fhwachen dunfleren Duerlinien. Hinterflügel bräunlichgrau, am Rande dunkler. Franzen mit heller Wurzellinie. > Unterfeite etwas glänzend bräunlichgrau, auf den Vorderfluͤ— geln dunkler; hier fcheint die 2. Querlinie verloſchen, am beut: lichften auf dem Vorderrande, einwaͤrts dunkel gerandet, dicht am DVorderrande geht beym Männchen ein ſchwacher Strich aus der Baſis hervor, der ſich zufpist, einwärts gelblich einge= faßt ift und ſich am Anfange des 2. Lingsdeittels der Border: flügel verliert. Ein bey Neapel gefangenes Männchen ift fo Elein, ‚wie bie durch Eärglihe Ernährung erhaltenen Eremplare, die Grundfarbe grauer, die Zeichnungen verlofchener, der obere der beiden Mittel- puncte fehlt beynahe, und der untere ift nur Elein. — Diefe Art fliege bey Neapel (15. Aug.) — in der Schweiz (Dup.) — in Srankreih um Paris (Dup.) — in England bey Coom— be⸗ wood zu Ende Juny (Stephens), in Deutfchland. bey Augsburg (Hbn. Regifter zu den Tafeln) — und Regensburg (9.:Schffe.) — bey Braunfchmweig im Juny im Grafe un: ter Eihen (Binden) — bey Dresden. und Schandau- (von Tiſcher) — Frankfurt a.d. D. und Glogau zu Ende Suny und July an Eichen, und zwar nur am Laube, aus welchem der Schmetterling aufgefheucht mit großer Schnelligkeit hervor: ſchießt, um nach kurzem Fluge wieder an einem DBlatte feinen Nuheplag zu nehmen. Er ift, nicht häufig zu finden. Seine Raupe dagegen war vor einigen Sahren in großer Menge zu Ende May und im Inny faſt an allen Eichenſtraͤuchern vor— handen und an den von Lip. chrysorrhoea abgefteffenen Eichen am leichteften zu entdeden. Sie bewohnt die. fleinen Zweige an Daumen und Sträuhern, am liebften in Sandgegenden. Hier legt fie an Stengeln oder Blattſtielen eine etwas fefte, weißliche Röhre an, die wenig weiter ift als ihr Körperumfang beträgt; dieſe liberzieht fie mit ihrem Koth und anderem Un— rath, daß von der weißen Farbe menig zu fehen bleibt. Aus dieſer Hauptröhre, die ihre Körperlänge wenig übertrifft, treibt fie ganz durchfichtige und dünne Seitenröhren nach den Blättern bin, und in. diefen begibt fie fih an ihre Nahrung durch einen faft trichterformig erweiterten Ausgang. Ben Gefahr flüchtet fie fi bis in ihre verftedte Hauptröhre, Sie ift ſchlank, ſchwefelgelblich mit 5 bräunlichen Laͤngslinien am Oberförper, mit honiggelbem Kopf und glänzendem Naden. Körper chlindeifh, vorn und hinten ein weig verjüngt; Kopf nicht groß, honiggelb mit wenigen, braunen Puncten. Das alanzende Nadenfchild ift ehenfo gefärbt und braun punctirt. Grundfarbe des querfaltigen Oberkörpers blaß fchwefelgelb mit 5 gelbbraͤunlichen Längslinien; die Rüdenlinie ift die breitefte und ſchaͤrfſte; die 2 zu jeder Seite derfelben find ziemlich nahe an einander. Im gelblihen Grunde fieht man durch die Loupe fehr Eleine, ſchwarze Punctwärzchen. Unterkoͤrper weniger ange- nehm gelb; Beine heller; Bauchfüße Elein und zart. Die Haare, die hier und da auf dem Körper ftehen, find ziemlich lang und Elar. Das Afterfchild hat einige fternförmig geftellte bräunliche Pünctchen. Zur DVerpuppung geht die Raupe aus ihrer Wohnung auf den Boden und verpuppt fi in Erde, Moos x. in einem mweißlichen, ziemlich dichten Gefpinnft. In der Gefangenfchaft hat es ihe nicht gefchadet, wenn fie keine Erde erhielt, fie ne dann ihr Gefpinnft mit Koth oder anderem trocknem nrath. 615 — Puppe honigbraun, auf den Hinterleibsringen mit eingeſtoche⸗ nen Pünctchen, am meiften auf dem Rüden und gegen die Morderränder. Der rethbraune Afterkegel hat auf der Rüden: feite einen ſchwarzen Wulftring und zu jeder Seite der Spitze 2 gebogene Häkchen. In etwa 14 Tagen kriecht der Schmet- terling aus. Anmerk. Duponchels Phyc. consociella fann nad) ber Befchteibung recht gut hierher gehören. - Seine Abbildung ift aber fehr abweichend und kaum diefelbe Art; fie hat breitere Vorderflügel und ftatt der Mittelpuncte eine weißgefüllte Mondſichel; die erſte Querlinie iſt gelblich und hat einwärts einen rothen Innenrandfled. Dagegen gehört feine Tumi- della fig. 2. b. zu Consociella, worüber man Tumidella Anmerkung 2. nachſehe. 8. Sodalella n. sp. * Alis anterioribus latiusculis purpureo-cinereis, striga ante medium albida nigro-marginata, plaga rufescenti ac- clinata, punetis duobus disci nigri cano-einctis, 'striga postica undulata late arcuata diluta. Der Consociella äuferft ähnlich, anfcheinend bloß durch bes trächtlichere Größe und helleres Purpurroth verfchieden. Die fpecififchen Unterfchiede meiner 2 Eremplare bejtehen in Folgen: dem. Der Zahn des Murzelglieder der Fühler ift kuͤrzer und ftumpfer. Die Vorderflügel find gegen die Baſis hin etwas weniger verfchmälert. Die hellvothe, an den rauhen Rand der erften, etwas ſteilern Querlinie angelehnte Fleck weicht ein wenig höher hinauf gegen den Worderrand. Von den beiden Mittel: puncten ift der untere viel größer als der obere und bey dem einen Eremplare edig; er fteht in einem hellen weißlichgrauen Ringe, wie denn auch der helle Raum des Mittelfelded weißli- cher ift al8 bey Consociella. Die hintere Querlinie macht eis nen tiefern ‚gegen das Mittelfeld geöffneten Bogen ; ebenfo zeigt fie ſich auch auf der Unterfeite. Hier ift der Worderrand ber Vorderfluͤgel in einer fehr dünnen Linie heil ochergelb, und der fhwarze aus der Murzel entfpringende Strich der Consoeiella mas fehlt gänzlich; in der Vorderrandzelle ift an der Baſis ein bleihgelbliches Haarbuͤſchchen ftatt des laͤngern, innen gelbbraus nen, außen tiefſchwarzen der Consociella. Auf diefer wie auf der Oberſeite aller Flügel ift die Färbung heller; auch hat der Hinterleib ein viel bläfferes und mehr gelbgemifchtes Grau an der Wurzel der Segmente. — Vaterland Toscana. 9. Tumidella Zincken. Alis anterioribus purpureo-cinereis, basi late rufo-fer- ruginea, striga ante medium albida, nigro - marginata, plaga rufescenti acclinata, punctis disci duobus nigris, striga postica ceinerascenti; capillis maris exalbidis. Phyeis — Zincken in Germ. Mag. 3, p. 136. 15. — — Tr. IX, 1. p. 179. palpis erectis, antennis nudis, alis ant. ferrugineo griseoque nebulosis, striga baseos transversa nigra albae adnexa, et X, 3. p.275. — H.-Schff. tab. (ined.) 7. fig. 45. — Guénée Index 74. Phycide — Phycide enflle Dup. VII, p. 215. pl. 280. fig. 3a. — Cat. p. 523. Phyeita tumidella Steph. Cat. 7436. Myelois — Z. Isis 1839. p. 177.15, — Schl. Schm- tauschbl. IV, 1843. p. 14. 616 *Phycis verrucea, the warted kuot-horn Hauwth. Phyecita tumidana Steph,. Illustr. IV. p. 305. 9. Tin. verrucella Hübn. fig. 73. p. 35. 13, Zophodia tumidalis Hübner Cat. p. 370. 3557. Don Consociella leicht zu unterfcheiden durch die bis zur weißen Querlinie reihende Bafis der Vorderflügel und im männs lichen Gefchleht durch den gelblichweißen Kopf. Naͤher fteht aber die größere Rubrotibiella; diefe hat auf den Vorderflügeln nur einen rothjteinfarbenen Schuppenhaufen und fo gefärbten Vorderrand, während der übrige Raum bis zur Querlinie grau: gelblich ift; ihre Grundfarbe ift viel bläffer, ihre Mittelfchienen find nicht rothbraun, fondern hellroth. Kopf des Männchens weißlih, des Weibchens grauröthlich. Gefichtsfehuppen glatt anliegend, daher kein Stirnhöder. Füh— ler gelblich, durd) graue Gliedereinfdynitte geringelt; Wurzelglied beym Männchen weißlicy und mit ftarfem-Höderzahn oben ein= märtd; das zweyte Glied hat auf dem Rüden ein. kleines Zähn- hen. Die folgenden Glisder find in der deutlichen Biegung flach gedrüdt und mit Schuppen befleidet, durch welche die Gliedereinſchnitte verdedt werden, alsdann haben 5—6 auf dem Nüden Schuppenzähnchen. Beym Weibchen ift das Wur— zelglied graugelblich. Lippentaſter zufammengedrüdt, nad oben ein wenig verdünnt, außen am Wurzelgliede hellgraugelblich, an den 2 folgenden Gliedern rothgrau; das Endglied ift faft fo lang wie das 2., deutlich abgefeßte, zugelpiste. Marillartafter vorn braun. — Nüdenfhild roͤthlich lehmfarben. Bruſt gelb: lichweiß wie die Scha:tenfeite der Beine. Lichtſeite der Vorder— beine rothbraungrau, Mittelſchenkel obenauf hellgrau beftäubt; Mitrelfchienen rothbraun; Enddrittel gelblich weiß mit grauer Beftäubung in der Mitte. Hinterfhenfel und Schienen gelbs lich und unterwärts grauftaubig. Ale Füße auf der Kichtfeite graubraun mit. heilgelblihen Glieberfpigen. — Hinterleib grau mit breiten, hellgelblichen Ningrändern und folhem Bauche. Afterende roſtgelblich. Vorderflügel ein wenig fchmäler als bey Consociella, an ber Bafis bis zur Querlinie roftroth, am dunfelften neben dem Ruͤckenſchilde. Die Querlinie ift dünn. und weißlich, fchräg, feht wenig gekruͤmmt, auswaͤrts von der Subdorfalader an grobfchuppig ſchwarz gerandet, dahinter mit einem angelehnten, toftrotben, breiten led, der auf dem Innentande ruht; über ihm ift die Querlinie dunkel braunroth fhattirt. Die beiden fhräggeftellten Mittelpuncte find braun, etwas verlofchen und befinden fi in dem lichtgrauen, von der 2. Duerlinie herab- kommenden und bis zum Innenrande reihenden, nirgends fcharf begrenzten Raume. Der hintere Fluͤgeltheil ift rotbbraun, nur vor dem Hinterrande grau beftäubt. Die 2. Duerlinie ift dünn, lichtgrau mit großer, flacher, etwas melliger Krümmung zwi⸗ ſchen 2 einmwärts gerichteten Eden. Am Hinterrande zieht eine verlofchene Reihe fchwarzer, faſt zufammenfließender Puncte. Franzen grau mit dunkler Schattenlinie vor der Baſis. Hinterflügel einfarbig hell graubräunlih. Franzen mit gelb: licher, feiner, Bafallinie. Unterfeite etwas glänzend ftaubgrau, auf den Vorderflügeln dunkler; auf diefen hat der Worderrand eine gelbliche Strieme, die vor. dem gelblichen Anfange der zwenten Querlinie aufhört; auch die Vorderflügel haben ein folches Fleckchen vor der Spike. Tumidella lebt in England (nicht ſehr felten in Epping— Foreft und Darenthewood: Steph.) — in Schweben (ein Weibchen von Kinnekulle duch Boheman) — im nördlichen 617 Stankreih (um Paris in Gehölzen ziemlich gemein: Dup.) — in der Schweiz bey Züridy (1 Eremplar von Bremi zur Ans fiht) — in Deutſchland in verfchiedenen Gegenden um Heiz delberg (woher ich ein Weibchen fah) — um Augsburg (Hüb- ner) — Wien (Fr) — Braunſchweig im July, gern niedrig im Graſe (Zinden) — in Medelnburg und um Nirdorf in Böhmen (F.:R.) — um Dresden, Schandau und Goͤrlitz (v. Zifher) — um Berlin und Glogau in Eicyengehölzen, - meift in Gefelfhaft der Consociella, und ganz daffelbe Be: tragen zeigend, daher nicht leicht zu fangen, im Juny und July. Auch aus Ungarn erhielt Fr.:R. Cremplare, Die Raupe, bey Zinden und Treitfchfe befchrieben, lebt an Eichen, ähnlich wie die von Consociella. Vor mehreren Jahren fand und erzog ich fie häufig; ſeit— bem zeigte fich aber an derfelben Stelle nur Consociella, die ich früher da nicht gefunden hatte. — Die Verpuppung gefchieht nah Zinden an der Erde, aber auch ohne Nachtheil in einer bloßen Schadhtel in einem lodern meifen Gewebe. Die Puppe ift honigbraun in veränderlicher Dunkelheit; das Afterende ift verbunfelt und trägt am Ende 6 gebogene Häkchen, wovon die mittelften 4 fehr gedrängt ftehen; die 2 Außern aber etwas abgebogen find, Die meiften. Schmetterlinge krochen mir in den legten Zagen des Juny und den erften des Suly aus; doch erſchien mir auch ſchon ein Maͤnnchen in den erften Ta⸗ gen des Juny. Anmerk. 1. Daß Tumidana PP. zu der folgenden Art gehört, hat Fr.-R. in feinen Beyträgen augeinandergefegt. Unmerf. 2. Dupondel fagt, die Art fen ſehr veränder- ih in der Grundfarbe der Vorderflügel, die fich bisweilen violettlih oder bläulich zeige, und gibt als eine Warietät Big. 3.b. Allein diefe Figur, die id jeßt nicht vergleichen fann, ift zufolge meiner Notizen eine fichere Consociella mit zu weißlicher Worderflügelbafis.. Auch ift Tumidella nad meinen Erfahrungen feiner merflihen Veraͤnderlichkeit unterworfen. 10. Rubrotibiella Mann. Alis anterioribus Jlutescenti-griseis, basi ipsa sanguinea, striga ante medium albida, exasperato nigro-marginata, punetis disci duobus fuseis, striga postica cinerascenti; capillis pallidis. Phyeis — F.-R. Beyträge ©. 158. Taf. 60. Fig. 2. — — Dup. Cat. 324. — * Supplem. IV, p. 123. pl. 60. — Guenee Index 74. Tortr. tumidana, lichtgrauer Wickler mit zwey röthlichen Schmuliten. Wiener Verzchn. ©. 179.19. — Illiger IL ©. 64. —- v. Charpentier . 80. Shre Hauptunterfchiede von Tumidella find bey der lestern erwähnt worden. Größe weit über Tumidella, wie die der Myel. suavella. Kopf ftaubig hellgelb. Fühler ebenfo mit. grauen Gliederein— fhnitten. Der Zahn am Murzelgliede der männlichen Fühler ift länger und dünner als bey Tumidella; ebenfo der Eleinere über dem MWurzelgliede; die Schuppen in der Fühlerbiegung find an— gedrüdt und weißlichgelb; die 6 folgenden Glieder haben auf dem Rüden, jedes einen furzen Schuppenzahn. Obecgeſicht anliegend befhuppt. Marillartafter weißlichgelb; Xippentafter wie bey Tumidella ; auswärts röthlich grau beſtaͤubt. — Ruͤcken⸗ Iſis 1848, Heft 8. 618 ſchild gelblihgrau; Kragen außer am Rande dunkelroth. Bruft: feiten meißlih. Schattenfeite der 4 vordern Beine und die Hin- terbeine bleichgelblih. Auf der Kichtfeite find die Worderheine graubraunftaubig. Die Mittelbeine an der Schenfelmitte braun lich und rothftaubig ; ihre Schienen find hell blutroth, am End— Drittel fcharf abgeſetzt, bleichgelb mit röthlihen Staͤubchen. Hin— terichienen rothftaubig und auf der Rüdenfchneide nahe an der Baſis mit einem gelblihen, etwas abftehenden Haarbuͤſchchen. Alle Füge auf der Lichtfeite grau, die hintern am hellften, mit hellen Gliederenden. Hinterleib am Anfange hell lehmgelb, mit unterbrochner, grauer Baſis der Segmente; dann grau mit hellgelben Ringraͤndern. Bauch bleichgelblich, Afterbuſch lehm— gelb. Vorderfluͤgel 47; — 5 Tang, breiter und kuͤrzer als bey Tumidella, lehmgelblichgrau; die Baſis ſelbſt iſt mit großen hellblutrothen Schuppen bekleidet, und ebenſo iſt der Vorder— rand bis zur erſten Querlinie gefaͤrbt; der uͤbrige Raum zwi— ſchen dieſer Linie und der Baſis iſt hell lehmgelb. Die erſte Querlinie iſt weißlich, ſchraͤg, wenig gebogen, nur am Vorder— rand mehr nach innen gekruͤmmt und hier auswaͤrts braun ſchattirt, oft mit rother Beſtäubung des Vorderrandes beym Männchen; von der Subcoſtalader an bis zum Innenrande bildet ein ſchwarzer, ziemlich breiter Schuppenwulft»den Außen— tand der Querlinie, und er felbft hat eine bisweilen recht f&harfe, blutrothe Linie als Außenrand. Hinter ihm ift das Mittelfeld anfangs bräunlich verdunfelt, dann allmählich lehm⸗ gelblich) grau oder faft grau, und in dem lichteften Theil ſte— hen die 2 etwas trüben, braunen Mittelpuncte. Die hintere Querlinie ift verlofhen, in dem gekruͤmmten Theile ftärfer fü- gezähnig als bey Tumidella und auf beiden Seiten von bräun= lihem, rothftaubigem Nebel eingefaßt, welcher fih vor dem Hinterrande lichtet, am WVorderrande aber am meiften verdun- £elt. Am Hinterrande geht eine Reihe verlofchener brauner Puncte. Franzen gelblichgrau, erft mit dunflerer, dann mit hellerer Querlinie. Hinterflügel braungrau, am Hinterrande wenig dunkler. Frans zen fehr lichtgrau, mit gelblicher, feharf grau gefaumter Wurzel: linie. Unterfeite ffaubgrau, am Vorderrande gelblich, bisweilen hell: roth angeflogen, wie die Flügelfpise immer. Die Vorderflügel am bunelften grau; fie haben den Anfang der 2. Querlinie als eine graue, hinten gelb eingefaßte Linie. Die Hinterflügel haben diefelbe Linie bis zu der Flügelhälfte. Diefe Art lebt bey Wien in Cihenwäldchen nicht häufig im July und Auguft (Fr: R.) — und bey Paris (Ouenee), Ein ſchoͤnes fiher hierher gehöriges Weibchen beſitze id) aus ber Gegend von Frankfurt a. d. O. Rubrotibiella mag alfo ziemlich verbreitet, nur wenig beobachtet feyn, Anmerf. Tort. tumidana Wien. Vzchn. paßt ſchon nadı den Morten der Diagnofe beffer. hierher al8 zu Tumidella; FR. fah aber auch die 2 Eremplare der Schifferm. Sammlung, und dieſe ſind nichts anders als unſere Art. Huͤbner und Treitſchke, die dieſe Exemplare fuͤr die vo— tige Art erklärten, haben ſich geirrt, was bey 2 ſoaͤhnlichen Arten leicht möglich iſt; auch ich habe mein Frankfurter Ex— emplar, das ich ſchon feit vielen Fahren befise, früher nur für eine Varietaͤt angefehn. — 39% 619 Münchner Berein gegen Thierquälerey, gegründet von Hofrath Dr. Berner, Es war allerdings an der Zeit, daß man auch in Deutfch- land. gegen die Barbarey des Menfchen gegen die Thiere auf: trat. Da die Gefeggebung unbegreifliher Meife fih darum nicht beflimmerte; fo ift eg um fo lobenswerther, daß die Ein— zelnen fid) zufammenthun, um die Sitten zu mildern und Mit: leiden in die Gemüther zu pflanzen. Die Gefege werben nachkom— men und find fchon gefommen. Haben die Thiere auch feine Rechte, fo haben fie doch Schmerzen und der Staat hat das Recht, Muthwillen und Graufamfeit zu beftrafen und zu hin— dern, nicht bloß, weil die Mißhandlung der Thiere diefelben wild, krank und toll, mithin dem Menfchen gefährlich macht, fondern aub an und für fih, weil ſolche Menfhen aud roh und gefährlich für andere Menfchen werben. Es liegen ung mehrere Schriften des Vereins vor, welche nicht bloß feinen großen aufopfernden Eifer bezeugen, fondern auch den mohlthätigen Einfluß, den er während feines Furzen Beitehens ſchon ausgeübt hat. Viele Hundert man kann fa: gen, ſchon Taufende haben fi dem Verein angefchloffen und unterftügen ihn mit Beyträgen. Der Prinz Eduard von Al: tenburg hat ſich an bie Spige geftellt und die bayerifche Regie: rung fo mie mehrere andere haben auf bie Veranlaffung des Vereins bereits Gefeke gegen die Thierquälerey erlaffen, fo daß zu hoffen ift, es werde diefe Schande auch durch die Geſetzge— bung von der Menfchheit genommen werden, Die vorliegenden Schriften find: Sahresberichte von Dr. Berner für 1843, 1845, 1846 und 1847. in Tafchenformat, worin Nechenfchaft gegeben ift von der Thaͤtigkeit des Vereins nebft Aufzählung der zahlreichen Mifhandlungen der Thiere und deren fchlimmen Folgen; ebenfo ift die Art und Weiſe mitges theilt, wie die Thiere zu behandeln find. Beym erften Bericht ift ein Auffas Ueber die Pflichten gegen die Thiere von 3. J. Zagler. S. 1—38. welcher mufterhaft genannt werden kann und in die Hande Aller Eommen follte, die mit Thieren umgehen. Er enthält eine Art Pſychologie der Thiere und zeigt die ſchlimmen Folgen der Miß— handlungen. Ein ähnlicher Auffag: Ueber die Pflichten gegen die Thiere von S. Egger, Stadtpfarrer in Memmingen, liegt dem Jahrg. 1847, bey. Sn ben Berichten werden die Beyſpiele aufgeführt, wie das Vieh mißhandelt wird, befonders’ dag Schlachtvieh beym Zrang- port und in den Schlahthäufern und felbft in der Küche. Dem Rindvieh fallen oft auf dem langen Zransport die Klauen von den Füßen; die Kälber werden von den Hunden gepeinigt oder man läßt ihnen die Köpfe vom Karren herunterhängen. Das Ein: fpannen des Hundes, eines der Wuth unterworfenen Thieres ift hoͤchſt gefährlich. Pferde werden oft von rohen Burſchen fo auf den Kopf gefchlagen, daß fie toll werden und mit dem Fuhrwerk davon gehen. Kälber und Schweine ftiht man im Schlachthaus und rüttelt fie hin und her, damit das Blut gehörig ausfließe, eine Nohheit, der Fein gefühlvoller Menfch zufehen kann, und body läßt man Kinder daben ftehen, wodurch fie leauen, fich aus der Graufamkeit nicht8 zu machen, den Vögeln 620 die Jungen zu nehmen, ben Fröfchen die Schenkel abzufchneiben, während ein Schnitt vorher in das Nüdenmark hinter dem Kopfe fie gleich empfindungslos machen Eönnte. Ebenfo fchlagen fich bie Mägde mit den Aalen viertelftundenlang in der Kuͤche herum, wäh tend ein Schnitt hinter dem Kopfe fie gleich tödten würde.” Hieran ift frenlich bloß die Unmwiffenheit fhuld. Aber wozu haben mir denn Schullehrer und Pfarrer? Mit Donnern gegen die Suͤn— den macht man die Menfchen nicht beffer, fondern mit dem Unterricht in den Verfahrungsarten und den Handgriffen bey ihren Gefchäften. Unferes Erachtens follte in den Schlacht— bäufern Eeine andere Toͤdtungsart erlaubt feyn, als durch Meißel und Hammer, wodurch dag verlängerte Rüdenmark hinter dem Kopfe mit 2—3 Schlägen vom Hirn getrennt und das Thier augenbtiflich getödtet wird. Der. Meißel muß aber fo breit feyn, daß er auch die DVertebral: Arterien dutchfhneidet, damit das Blut ausfließen kann. Es find Spuren vorhanden, daß meh: tere alte Völker diefe Methode befolgt haben. Genera et species Palmarum, collegit, descripsit et Iconibus illustravit Dr. D. F. Ph. de Mar- tius. Monachii apud Auctorem, Lipsiae apud Fr. Fleischer 1823 — 1845. fol. imp. p. 145-304, tab. 102-170. col. Diefes Prachtwerk ift nun vollendet. Das legte Heft ift noch nicht in unfern Händern, foll aber, wie wir hören, fertig feyn. Diefes Werk ift die raftlofe Arbeit eines halben Lebens. Schon im Jahr 1817. wurde der Verfaffer von Mar, König in Bayern mit Dr. Spir nah Brafilien gefhidt, um dafelbft die bota— nifchen und zoologiſchen Schäge zu fammeln, zu unterfuchen, abzubilden und damit die MWiffenfchaft zu fördern, Sm Sahr 1820. zurüdgefehrt machten ſich beide fogleih an die große Arbeit, Spir für die Zoologie, Martius für die Botanik, Schon im Jahr 1824. gab der Verfaſſer ein Programm her: aus: Palmarum familia, wovon mir die Glaffification in der Sfis angezeigt haben 1824. ©. 875, Zu gleicher Zeit erfchienen Thon die 3 erften Hefte diefes Prachtwerks mit 67 Tafeln, deren Schönheit, Genauigkeit, Neu: heit und wiffenfchaftlicher Werth fogleih in ganz Europa Er- ftaunen und Freude erregten. Wir haben diefe Hefte nach ih— tem hohen Verdienft angezeigt in der Fig 1825. ©. 868. Don der Thätigkeit des Verfaſſers kann man ſich einen Begriff machen, wenn man bedenkt, daß ebenfalls fhon im Sahre 1823. vier: undzwanzig Tafeln feiner nova genera et Species erfchienen find von ihm und Zuccarini gemeinfchaftlich bearbeitet, auch angezeigt in der Iſis ©. 874. und die Fortfegung bis Tafel 200 im Sahrgang 1828. ©. 276. Die Kortfekung der Palmen bis Tafel 101. wurde angezeigt 1828. ©. 275. Nun ift in unferm Bells das Heft VIII, erſchienen 1845.; geht bis Zafel 170. Xert bis Bogen 152. ©. 304. Diefe Abbildungen wollen wir nun angeben. Nachgetragen find: Tab. 50. A. Copernicia cerifera, Wurzelſtock, Rifpe mit Blumen und Früchten, beide zerlegt wie überall. — 75. D. Bactris longipes, Blatt und Kolben; Cocos bo- tryophora, bloß der unreife Kolben mit ber Scheibe, — 77. A.Diplothemium maritimum, Strunk, Blüthen und Sruchtfolben. 621 1 — Tab. 102. Corypha rotundifolia, Metroxylon Sagu, Sa- gus elata, Areca catechu in drey Landſchaften. — 103. Thrinax multiflora, Sabal adansoni. Kolben mit Zerlegungen ber Blüchen und Früchte, wie überall, was wir. daher in der Folge zu erwähnen unterlaffen. — 104. Thrinax brasiliensis; aud Blätter. — 105—6. Seaforthia elegans. — 107. Caryota urens. — 108. Caryota urens, Borassus flabelliformis, Cory- pha umbraculifera, Arenga saccharifera, Nipa fruti- cans, in Landfchaften. — 109. Seaforthia elegans, Livistona humilis, Lodoicea sechellarum, in Landfchaften. — 110. Livistona humilis. — 111. Diefelbe als Baum. — 112. Calamus reinwardti. — 113, Calamus equestris, — 114. Plectrocomia elongata, — 115. Ceratolobus glaucescens, — 116. Plectrocomia elongata, Calamus ornatus, mela- nolomus, extensus. — 117. Daemonorops melanochaetes. — 118—19. Zalaeca wallichiana, — 120. Chamaerops humilis, Phoenix dactylifera, in Landfchaften. — 121. Borassus flabelliformis. — 122. Lodoieea sechellarum. — 123. Zalacca blumeana. — 124. Phoenix pusilla, Chamaerops humilis. — 125. Daemonorops melanochaetes, Chamaerops ex- celsa, hystrix. — 126. Chamaerops elatior, ein ganzer Wald. — 127. Corypha taliera, umbraculifera. — 128. Oalamus equestris, Scaforthia ptychosperma, in einer Landfchaft. — 129. Seaforthia ptychosperma. — 130. Sabal umbraculifera. — 131. Hyphaene thebaiea, in einer Landſchaft. — 132—33. Hyphaene thebaica. — 134. Lieuala peltata. — 135. Lieuala spinosa, acutifida, rotundifolia. — 136. Zalaeca wallichiana, Phoenix paludosa, Harina caryotoides, Phoenix pusilla et sylvestris, in Land⸗ ſchaften. — 137. Brahea duleis. — 138. Acrocomia mexicana, Chamaedorea schiedeana, in. einem Wald. 139. Bentinckia coddapanna. 140..Morenia poeppigiana, in einer Landfhaft. 141. Morenia poeppigiana, 142. Kunthia montana. 145. Hyophorbe commersoniana, Dypsis forficifolia. 143. Rhapis flabelliformis. 145. Livistona inermis, in einer Landfchaft. 146. Livistona chinensis, inermis. 147—48. Arenga obtusifolia. 149. Areca triandra, 150. Areca nibung, 151, Areca sapida, in Landſchaft. 192. Areca sapida. EFFErFEF DEE 622 Tab. 153. Areca pumila, nibung. — 154. Hyophorbe commersoniana, Latania commerso- nii, Areca rubra, alba, erinita, in &andfchaften. — 155. Areca crinita, alba, rubra, monostachya. — 156. Oreodoxa oleracea, regia. — 157. Orania porphyrocarpa. — 158. Dypsis pinnatifrons, Seaforthia reinwardtiana, malaiana. — 159. Metroxylon rumphii, — 160. Calamus platyacanthos, oblongus. — 161, Martinezia caryotaefolia, Latania commersonii, Jubaea spectabilis. — 162, Lieuala peltata, Caryota urens, Borassus fla- belliformis, Brahea duleis, multiflora in 2andfchaften. — 163. Thrinax argentea, Oreodoxa oleracea. — 164. Phoenix reclinata, in Landfchaft. — 165. Desmoncus lophacanthus. — 169. Syagrus mikaniana, amara, hotryophora, co- coides, eomosa, Elaeis melanocoeea, Arecina? Fru- etus, — 167. Attalea princeps, blepharopus, maracaibensis, eohune, maripa, gomphocoeca, Cocos lapidea ; Fructus, — 168. Attalea humilis, mierocarpa, — 169. Orbignia humilis, dubia; Attalea cephalotes, excelsa, speciosa, phalerata. — 170. Orbignia phalerata, Der Text ift, wie fchon früher bemerkt, ganz vollftändig, mit Character, Citaten, Befchreibung, Vorkommen, Erklärung der Abbildungen. Darin find auch Mittheilungen von Andern, befonders von Poͤppig. Das werden wir hinter den Gattun: gen bemerken Beſchrieben find nun hier: p. 145. Bactris longipes Pöppig, chloracantha P., campestris P., chaetospatha. p- 145. Desmoncus prunifer P. . 149. Trithrinax n., brasiliensis. ©. 153. Folge eine neue Glaffification mit ber Literatur und den Characteren der Sippen und Gattungen. Dabey eine neue Reihe von Zafeln mit Buchſtaben bezeichnet von R an bis 3 VL Diefe Tafeln enthalten Wurzelitod, Blätter, Keiz mung, Tracht. Tab. R. Chamaedorea elegans, schiedeana. Tab. S. T. T. Attalea funifera, Cocos coronata, schizophylla, Sabal umbraculifer.. T. U. T.V. T. W. T.X. Ger- minatio. T. Y. T. Z. Germinatio. T. Z. I. Flores, T. Z. I. Habitus: Chamaerops, Sabal, Diplothemium, Areca, Phoenix, Chamaedorea, Cocos, Acrocomia, Oreo- doxa?, Euterpe. T. Z. II. Altitudines geographicae palmarum. — Z. IV. Germinatio. | } — Z. V. Fructus. — Z. VI. Stomata etc. ' — Z. VII. - Cellulae et Vasa. Die Claffification fteht nun fo: Fam. I. Arecinae. 1. Chamaedorea (Nunnezia) elatior, schideana , elegans, oblongata, concolor, gracilis. 2. Hyospathe. 3. Morenia poeppigiana, fragrans. ©. 157. . Kunthia montana. . Hyophorbe commersoniana (indica ). . Bentinckia coddapanna. . Leopoldinia. . Euterpe. . Oenocarpus. . Oreodoxa oleracea. 11. Areca catecha, triandra, sapida, nibung, crinita, alba, rubra, pumila, monostachya, wallichiana, nenga, co- ronata, Spieata, glandiformis, vestiaria, madagascariensis. 12. Dypsis (Noronha) pinnatifrons (gracilis), forfieifo- lia, hirtula. 13. Seaforthia (Ptychosperma) elegans, ptychosperma, reinwardtiana, malaiana, dicksoni, disticha, gracilis, ory- z&formis (globulifera), sylvestris, montana, saxatilis (hu- milis), rumphiana , jaculatoria. 14. Orania porphyrocarpa, regalis. 15. Harina ( Wrightea, Wallichia) caryotoides, rumphii. 16. Iriartea (Ceroxylon) orbigniana, phaeocarpa, la- marckiana. 17. Arenga (Gomutus) saccharifera , obtusifolia. 18. Caryota urens, sobolifera, mitis, propinqua, maxima, furfuracea, rumphiana, Fam. I. Ceratolobus glaucescens, Daemonorops melanochaetes. Plectrocomia elongata. . Zalacca wallichiana, blumeana. Calamus equestris, ornatus, viminalis, platyacanthos, oblongus, melanoloma, scipionum, petraeus, latifolius, aureus, concinnus. C. rotang, pseudorotang, monoicus, verus, ruber, ca- lapparius, fascieulatus, polygamus, extensus, gracilis, ' quinquenervius, penicillatus, platyspathus. C. draco, heliotropium, guruba, rudentum, melanacan- thos, nitidus, tenuis, haenkeanus, ciliaris, discolor, rhom- boideus. €, caryotoides, australis, secundiflorus, mirabilis, hu- milis, erectus, amarus, dioicus, barbatus, heteracan- thos 46. 6. Metroxylon rumphii, laeve, longispinum, mieracan- thum, filare, elatum, microcarpum. 7. Raphia taedigera, vinifera, ruffia. 8. Mauritia. 9. Lepidocaryum. Fam. I. . Borassus flabelliformis, aethiopum, ihur. . Lodoicea sechellarum. . Latania commersoniü, loddigesii. . Hyphaene thebaica, coriacea. . Bentinckia coddapanna. . Geonoma. . Manicaria (Pilophora‘). — 0⏑— Lepidocaryinae. arwnn Borassinae, SV PODND— Fam. IV. Coryphinae. 1. Corypha taliera, umbraculifera, elata, gebanga, syl- vestris. 624 2. Licuala peltata, spinosa, acutifida, rumphii, horrida, paludosa, longipes, flabellum, pilearia, pumila, gracilis, elegans, glabra, nana, ternata. 15. 3. Perieycla Bl. penduliflora. 4. Livistona humilis, inermis, chinensis, rotundifolia, australis, jenkinsii, martiana, gaudichaudii. 5. Copernicia cerifera, tectorum. 6. Brahea duleis. 7. Sabal umbraculifera, adansoni, mexicana. 8. Trithrinax. 9. Chamaerops humilis, hystrix, excelsa, martiana, mo- einni, biroo. 10 Rhapis flabelliformis, humilis, major, javanica, co- ehinchinensis. 11. Thrinax multiflora, parviflora, argentea, pumilio, radiata, barbadensis. i 12. Phoenix dactylifera, sylvestris, paludosa, reclinata, pusilla, farinifera, acaulis, spinosa. Fam. V. Cocoinae. 1. Desmoncus lophacanthos, rudentum, horridus, lon- gifolius, leptospadix. 2. Bactris infesta, socialis, inundata, brongniartii, chæ- torrhachis, major, pallidispina, plumeriana, faucium, mexi- cana, praemorsa, erosa, acanthocnemis, acanthophylla, pavoniana, chaetophylla. 3. Guilielma speciosa, insignis, macana. 4. Martinezia caryotaefolia, truncata, corallina, aipha- 5. Acrocomia mexicana, totai, sclerocarpa, lasiospata. 6. Astrocaryum (Toxopheenix) chonta, huaimi, para-maca. 7. Elaeis (Alfonsia) guineensis, melanococca. 8. Cocos yatay, }australis, pityophylla, petraea, lapi- dea (Lithocarpus). 9. Syagrus mikaniana, amara, botryophora, cocoides, comosa. 10. Diplothemium maritimum, littorale, torallii. 11. Jubaea (Molinaea) spectabilis. 12. Maximiliana crassispata, regia, insignis. 13. Attalea humilis, compta, excelsa, speciosa, prin- ceps, blepharopus, cephalotes, phalerata, maripa, co- hune, amygdalina, spectabilis, maracaibensis, mierocarpa, gomphococca. 14. Orbignia phalerata, humilis, dubia. Bey diefem Merk befindet ſich bekanntlich die Anatomie ber Palmen von Dr. Hugo Mohl, wodurch man erft einen Be: griff vom Bau der Palmen und befonders vom Verlauf ber Gefäße erhalten hat. Diefe Abtheilung enthält den Zitel: De Palmis in genere. Strucetura Palmarum und geht von ©. I—LI. Taf. A—Q. Diefe Abtheilung enthält den Bau der Palmen, Zellen, Gefäßbtindel, ihre Werfchiedenheit in verfchiedenen Stämmen, Bergleihung diefer Stämme mit andern Monocotyledonen und mit den Dicotyledonen, Anatomie der Wurzel, der Blätter, Verzweigung, Kolben, Scheide, Blüthe, Grops, Frucht, Sa: men, Keimung, Ueberficht, Erklärung der Zafeln- Die Tafeln übertreffen bekanntlich Alles an microfcopifcher Zeichnung, Genauigkeit, Schönheit und Größe der Figuren, was mir der Art befisen, eine große unſaͤgliche, viele Jahre er— forderliche Arbeit, Uebung in der microfcopifchen Beobachtung 625 und Geſchicklichkeit im Zeichnen: denn der Verfaſſer hat’ diefe vielen Figuren ſelbſt verfertiget. Kürzlich find dem Werk die verfteinerten Palmen beygegeben worden von dem berühmten Botaniker Fr. Unger, fo daß alfo nichts mehr fehle, was die MWiffenfchaft bis jetzt in diefer Familie geleiftet bat. De Palmis fossilibus seripsit Fr. Unger p. LIM-XCVI. tab. 3. Nach der Einleitung über das Gefchichtlihe und Geogras phifche folgen die einzeinen Sippen und Gattungen, alles ſehr genau befchrieben und das Neue abgebildet. A. Caudices. 1. Fasciculites didymosolen fig., cottae fig., anomalus fig., lacunosus fig., antiguensis fig., withami, palmaei- tes fir , perfossus, partschii fig., ffadungi, sardus. 2. Palmacites echinatus, crassipes, B. Folia. 3. Flabellaria parisiensis, lamanonis, rhapilolia, oxy- rhachis, verrucosa, erassipes, martii fig., major, haerin- giana, maxima, borassifolia, chamæropifolia, antiguensis fig. 4. Phoenieites pumila, spectahilis, salicifolius, angu- stifolius. 5. Zeugophyllites calamoides. C. Inflorescentia. 6. Palaeospathe n. sternbergii, aroidea. D Fruetns. 7. Burtinia faujasii, coccodes. 8. Baccites cacaoides, rugosus. Dann folgt ein Verzeichnif der Palmen nad den geologi= fhen Formationen, fo wie eine Zahlveryleihung diefer Palmen mit‘ den andern verfteinerten Familien, wobey die Palmen die Nummer 43 haben, die Algen 119, die Calamarien 109, die Farren 444, die Bärluppen 207, die Zamien 100, die Tan— nen 141, die Käschen 93, die Hülfen 55, alle andern weni- ger ald 43; im Ganzen 1648. Zur Vergleihung find noch abgebildet: Equisetum colum- paris, Psaronius helmintholithus, brasiliensis. &. LXXI. folgt von Martius nod eine Abhandlung: De Palmarum formatione. Zuerft von der Wurzel, dem Stamm und der Richtung, von deffen Gefäfbündeln, deffen Verzweigung, Nichtung, Länge, Dide und Geftalt; von der Ninde, dem Holz. Ferner vom Stärfemehl, Zuder, von der Kiefelerde; ſodann von den Blät: tern, befonders nad) ihrer Entwidelung. So viel befiken wir gegenwärtig. Es folgt, wie ſchon ge— fagt, noch ein Heft, worinn alfo wabrfcheinlih der äußere Bau der Blüthen und Früchte noch, dargeftellt ift. Die foifile Flora von Parſchlug, von Prof. Sr. Unger ———— Zeitſchrift IX, 1. 1847. 8. — Dieſes iſt eine neue Arbeit des Verfaſſers, der befanntlich feit einigen Jahren in feiner Chloris protogaea die Abbil- dungen von verfteinerten Pflanzen herausgibt. Nach Innhalt diefer Abhandlung und wie der Verfaffer felbft fagt, gibt es auf der Erde feinen befannten Ort, der eine fo reiche Flora der Mormwelt befäße wie Parfhlug im untern Muͤrzthal in der Steyermark. Diefes 8 Meilen lange That Iſis 1848, Heft 8. . 626 wird nun geognoſtiſch beichrieben 5 dabey ein Durchſchnitt der Schichten, worinn das Kohlenfloͤz mit den Pflanzen, Pech- und Schieferkohle nebft Braunkohle; die meiften Blätter, liegen im Mergelfchiefer und im Scieferthon. S. 17. folgt bie Aufzäh- lung der Pflanzen, wobey der Berfaffer heraushebt, daß ihre naͤchſten Analogien fich in America finden. Es find meiftenz Bäume, welche ihre Spuren hier zurtid'gelaffen haben und zwar größfentheilg Zapfen und Kaͤtzchenbaͤume. Sie werden auch mit denjenigen verglichen, welche U, Braun beffimmt hat aus den Steinbrüchen von Deningen. . Beide gehören zu den fpätern tertiären Ablagerungen. Parfchlug unterfcheidet ſich aber dadurch daß ihm faft alle Thier-WVerfteinerungen fehlen, welchen Unter- ſchied der DVerfaffer darein fest, daß hier fließendes Waffer, dort aber ftehendes gewefen. Die Zahl der Pflanzen beträgt nicht weniger ald 141 Gattungen aus folgenden Sippen: Xylomites. Salix Ceanothus. Sphaerites. Daphnogene. Rhamnus 4. Museites. Fraxinus. Juglans 6: Equ'setum, Sideroxylon. Rhus 7. Adiantum, Achras. Myrtus. Pteris. Symplocos. Pyrus 3. Isoetites. Styrax. Crataegus. Culmites. Rhododendron. Cotoneaster. Cyperites. Azalea. Rosa. Smilacites. Andromeda. . Spiraea. Widdringtonites. „ Vaccinium 4. Prunus 4. Callitrites. ß Ledum, Amygdalus. Taxodites. Cornus. Robinia. Pinites 7 sp. Capparis. Gleditschia. Comptonia 3sp. Acer 4. Amorpha. Myrica. Sapindus. Glycyrrhiza. Betula. Celastrus 3. Cytisus. Quereus 12 sp. Evonymus. Bauhinia. Carpinus 2 — Ilex 5. Phaseolites 4. Ulmus 3 — Prinos. Cassiä 4, Celtis. Nemopantlıes. Acacia. Liquidambar3sp. Paliurus. Mimosites. Populus 4 sp. Illustrationes Plantarum orientalium, auctoribus Comite Jaubert et:E. Spach. Paris chez Roret, Livraison 21—25. 1817. fol. Diefes ſchöne Werk hat einen rafchen Fortgang; verdient ihn auch: denn der Text ift gediegen, die Abbildungen fehr fchön, genau mit fehr zahlreichen Zerlegungen; gewöhnlich ein Zweig, bey Kräutern auch wohl der ganze Stod. Der Text mit voll: frändigen Beſchreibungen und genauen Erklärungen der Figuren. Diefe Hefte enthalten: Tab. 201. Allosorus cuspidatus. . Wendlandia kotschyi. . Erodium absinthioides. . Erodium sibthorpianum. . Clypeola lasiocarpa. . Clypeola chaetocarpa. . Chartolepis tournefortii. . Chartolepis biebersteinii. . Hymenocephalus rigidus. « Phaeopappus armenus. . Phaeopappus gymnocladus. 40 627 Tab. 212. Phaeopappus microcephalus. —- 213. Phaeopappus aristatus. — 214. Hyalea mucronifera. . H. pergamacea, . H. leuceoides. . H. stenophylla. . Amblyopogon incanescens. . Callicephalus nitens. . Serophularia chrysantha. . Ser. orientalis. . Ser. olivieri. . Ser. boissieriana. . Isatis platycarpa. . Sameraria armena. — 226. Amygdalus spartioides, arabica. . Amygd. scoparia. . A. furcata. . A. eburnea. . A. horrida, elaeagnifolia. . Vaccaria grandiflora. . Malachium caeruleum. 3. Campanula phrygia. . Gentiana olivieri. . Swertia persica. . Bupleurum papillosum. . Tordylium aucheri. . Zozimia anethifolia. . Echinophora trichophylla. . Echin. platyloba. . Echin. tournefortü. . Pyenocycela tomentosa. . Pyen. spinosa. . Reaumuria hirtella. . R. mueronata. . R. filifolia. . R. squarrosa. . R. hyrecanica. . Ebenidium lagopus. . Ebenus montbretii. 4 Preeis des Caracteres generiques des Insectes, disposes dans un Ordre naturelle par le Citoyen Latreille, Pa- ris chez Prevot, Libraire Quai des Augustins et & Brive chez F. Bourdeaux, imprimeur libraire, ä Brive de l’imprimerie de F, Bourdeaux, an 5 de la Rep. 8. XIV. 208. 1 tableau in fol. Da diefes Buch Überhaupt in fehr wenig Händen der Naturfor- ſcher zu ſeyn fcheint und daher viel Zweifel und Streit über die Priorität unter den Naturforfchern ift; fo halten wir e8 für vortheil⸗ haft, die bier aufgeftellten neuen Sippen aufzuzählen. Wir laffen die orthographifchen Fehler, wie fie im Buche ftehen. Der Ver: faffer hat diefelben in feinen fpätern Werken zum Theil felbft berichtiget. Das Buch ift wahrfcheinlich nody in Paris zu haben. Die Buchhandlung Levrault zu Straßburg kann e8 liefern. Es Eoftet 4 Franken. Das Jahr 3 der franzöfifhen Nepublik entpridht dem Jahr 1797, indem die Sranzofen vom Jahr 1793. an datiren. In der Vorrede gibt der DVerfaffer einen kurzen UWeberblid der Geſchichte. ES muß hier bemerkt werben, daß biefes Buch — 628 24 dag erfte ift, worinn die Eintheilung der Thiere in Wirbel: und wirbellofe gedrudt ift. Die Stelle lautet fo: Les Definitions du motinsecte, qu’on.a donndes jus- qu’ä ce moment me paroissent encore ou trop longues ou insuffisantes. En voici une qui me semble aussi tran- chante que preeise: Animal sans vertebres, dont le corps et e pattes sont de plussieures pieces; 1. On remarque dans touts les Animaux, exceptes les insectes et les vers, une charpente osseuse, qui est remplacce dans ceux- ei par une enveloppe plus ou meins dure. 2, Cette char- pente osseuse, les membres, tels que les pieds, les ailes ect. sont recouverts par une peau continue, tandis que le corps des insectes, mais surtout leur pattes, sont une suite de pieces distinetes les unes des autres, ayant une peau partieuliere qui les renferme. La separation des vers et des insectes est bien marquee daus l’existence des pattes qui se voient dans ceux-ci et non chez les pre- miers. Les appendices des vers sont des especes de nageoires ou d’ouies. Ils ne sont pas d’ailleurs ongui- eules. \ Hier könnte e8 zwar fcheinen, als wenn der Verfaſſer unter den mirbellofen Thieren nur die Kerfe und Wuͤrmer gemeynt hätte: man muß aber bedenken, daß zu jener Zeit unter dem Namen Würmer aud die Weichthiere und Zoophyten begriffen waren. Wer nun nichts anders als dieſes Buch lieft, Eönnte glauben, der DBerfaffer wäre wirklich der Begründer diefer Ein: theilung. Ein Fahr fpäter erſchien: G.|Cuvier, tableau el&mentaire de l'histoire naturelle des Animaux. Paris an VI. [1798.] Darin werden bie Thiere noch eingetheilt in weiß und roth- blütige: indeſſen wird ©. 1. Th. II. der Ueberfegung von Wie s demann gefagt: „Die weißblütigen Thiere haben nicht fo viele Kennzeichen mit einander gemein als die rothblütigen; ja dieſelben fcheinen fogar nur negativ zu feyn, wie z. B. die Abweſenheit einer Mirbelfäule und eines innern Knochengeruͤſtes überhaupt uſw.“ — Sn den Lecons d’Anatomie comparee. Paris an VIII-XIV. [1800-6.] werden die Thiere Band I. ©. 65. [©. 53. der Ueberfegung von Forriep und Medel] ohne weitere Bemerkung einge: theilt in MWirbel- und wirbelloſe. Sn Lamarcks Systeme des Animaux sans Vertehres. Paris an IX — 1801. fteht ©. 6. Folgendes: Depuis plusieurs anndes je fais remarquer dans mes Lecons au Museum, que la Consideration de la presence ou de l’absence d’une colonne vertebrale dans le corps des animaux, partage tout le rögne animal en deux gran- des coupes tres-distinguees l’une de l'autre, et que Fon peut en quelque sorte considerer comme deux grandes familles du premier ordre. Je crois &tre le premier quil ait etabli cette distine- tion importante, à laquelle il paroit qu’aucun Naturaliste n’avoit pense. Elle est maintenant adoptee par plusieurs qui lintroduisent dans leurs ouvrages, ainsi que quel- ques autres des mes observations, sans en indiquer la source. Tous les animaux connus peuvent donc £tre, distingues d’une maniere remarquable. 629 1.° En Animaux A vertebres. 2.0 En Animaux sans vertèbres. Auch hier Eönnte es noch zweifelhaft bleiben, mer ber erfte Begründer dieſer Eintheilung iſt. Diefen Zweifel löft aber Latreille felbft mit folgenden ausdrüdlichen Worten in feiner Histoire naturelle gen. et partic. des Crustaces et des Insectes. Paris an XIl. [1804.) 8. p. 15. Les Poissons terminent ainsi l’histoire des animaux, appeles d’abord animaux ä sang rouge, mais que de nou- velles observations obligent de nommer, pour plus grande exactitude, vertebr‘s. Tous les naturalistes modernes savent que nous devons cette distinction rigoureuse a lil- lustre professeur Lamarck. 1) Animaux, qui ont une epine dorsale, formee d’une suite d’os ou de vertebres. 2) Ont avoit pressenti, depuis longtems, cette distin- ction. Je crois meme, dit le c&lebre Lyonet, dans ses Remarques sur la theologie des insectes tom. I. p. 84., qu'un des caracteres les plus propres pour distinguer les inseetes du reste des animaux, seroit de poser qu’ils n’ont pas de squelette interieur., Je definissois aussi l’insecte en 1795.; animal sans vertebres, à pattes de plusieurs pieces. (Prec. des caract. gener. des insectes.) Der Derfaffer theilt die Käfer [nach dem Vorgang des ältern. Etienne Louis Geoffroy’s Histoire abregde des insectes. Paris 1762. 4.] nach der Zahl der Tarfusglieder ein, ohne aber die Namen Pentamera etc. auzumenden : jeboch ftehen diefe Käfer noch durch einander. Auch ftellt er Fami— lien auf, gibt ihnen jedoch nur den Character ohne die fpäter eingeführten Benennungen ‚ wie Zamellicornen u. dgl. Bey den Sippen ift leider fehr felten oder vielmehr faft nie eine tnpifhe Gattung genannt. Das Eann man jedoch in ſei— nen fpätern Werfen finden. In der. Tabelle theilt er die Kerfe in 14 Glaffen. 28. ( Dytiseus). 630 30. ( Cicindela). 29. Lesteva, Drypta. 31. Stenus. Orthoptera p. 79. Oxybelus. Parasiti p. 175. Hemiptera p. 83. Sapysa. (Pediculus ). Hydrometra. Lepidoptera Acephala p. 176. Poekilloptera. p- 140. Nycteribia. Asitaen, Aglossa. Carios. Aleyrodes. Ypsolophus. Leptus. Neuroptera p. 96. Yponomeuta. Atomus. Oecophora. Argas. Psochus. Adela. — — 55* Orneodes. Cheyletus. NE Diptera p. 150. Bdella. Hymenoptera Psychoda. u p. 105. Ogcodes. Er) ar Proctotrupes. Cyrtus. Ur u. Diapria. Mulio. T in Iv hus. Orussus. Sicus. £ seo s'yP Gasteruption. Coenomyia. 3 Astata. Dolichopus. Entomostraca Psammochares. Zodion. p: 190. Myrmosa. ISpE- —— Phora. Crustacea p. 193. Psen. Suctoria p. 172. Careinus. — (Pulex) Entomon (Squilla). sso. ee Thysanoura 173. Myriapoda p.199. Pemphredon. (Lepisma). Cyamus. Der Verfaffer hat auch: die andern Claffen ſchon in Familien, jedoch ohne Namen und nody ziemlich durcheinander. Da er indeffen auch bier die Bahn gebrochen hat, fo wollen wir fie ausheben mit Hinzufügung der wichtigeren Sippen. Orthoptera. Familiae: 1. Forficula, Blatta. 2. Grylius, Locusta, Mantis. 3, Truxalis, Acridium, Acheta. Hemiptera. 1. Cimex, Coreus, Lygaeus, Miris, Reduvius, Acan- thia, Gerris, Hydrometra, 2. Ranatra, Nepa. 3. Notonecta, Naucoris, Corixa, Membracis, Tettigonia. Asiraca, Thrips, 1. Coleoptera. 9. Thysanoura. 2. Orthoptera. 10. Parasiti (Pediculi). — — 11. Acephala (Acari et Ara- 4. Neuroptera. neae) 5. Hymenoptera. L 6. Lepidoptera. 12. Entomostraca. 7. Diptera. 13. Crustacea. 8. Suctoria (Rhyngota).. 14. Myriapoda. Die neuen Sippen find nun: Coleoptera p.1. Familiae: 13. ( Cantharis.) 1. Platycerus [ Geoff] 14. Neerobia, 2. Geotrupes. 15. (Lampyris). 3. [Hydrophilus]. 16. Throscus. 4. Proteinus (Spheridium). 17. Dascillus, Elodes. 5. [Hister]. 18. (Ptinus), 6. Dacne, Choleva. 19. Uleiota. 7. Orthocerus (Hispa), Ele- 20. Cis. dona, Pedinus (Helops). 21. Phloiotribus. 8. Leiodes, Cnodalon, Py- 22. (Cureulio ). tho). 23. (Bruchus). 9. (Mordella). 24. ( Cerambyx). 10. (Cistela). 25. ( Chrysomela). 11. (Oedemera). 26. Cercus, Byturus. 12. (Lagria). 27. (Endemychus.) 4. Cicada, Fulgora, Poekilloptera. 5. Aphis, Aleyrodes. 6. Psylla, Chermes. Neuroptera. Ephemera. Libellula, Agrion, Aeshna. Myrmeleon, Ascalaphus, Hemerobius, Psochus, Ter- mes. Perla, Nemoura. Chauliodes, Semblis, Phryganea, Panorpa, Raphidia. Hymenoptera. . Urocerus. . Sirex, Tenthredo, Cimbex. ee Fr Do 631 . Proctotrupes, Cynips, Leucospis, Diplolepis, . Diapria, Orussus, Ichneumon, Gasteruption, Evania. . Astata, Sphex, Psammochares, Larra. Tiphia, Myrmosa, Mutilla, Dorylus, Formica. . Trypoxylon, Psen, Ceropales, Mellinus, Nyssu. Chrysis, Parnopes. . Pemphredon, Oxybelus, Crabro, Bembex. 10. Masaris, Vespa, Philanthus, 11. Sapyga, Scolia. 12. Hylaeus, Andrena. 13. Nomada, Apis, Eucera, > EN Wu 2 Lepidoptera. 1. Papilio, Hesperia, Sphinx, ‚Sesia, Zygaena. 2. Bombyx, Hepialus, Cossus, Noctua, Phalaena, Py- 3. Hyblaea, Aglossa. 4. Ypsolophus, Tinea, Yponomeuta, Oecophora, Adela, Alucita, Orneodes, Pterophorus. Diptera. 1. Scathopse, Keroplatus, Bibio, Psychoda, Tipula, Culex. 2. Ogeodes, Cyrtus, Empis, Mulio, Bombylius, Vo- lucella, Asilus. Sieus. Coenomyia, Dolichopus, Tabanus. . Stomoxis, Myopa, Zodion, Conops. Ceria, Syrphus, Rhingia, Nemotelus. Stratiomys, Midas. .. Rhagio, Thereva, Anthrax. . Lispe, Phora, Musca, Oestrus, Hippobosca. anmnrR Suctoriu: Pulex. Thysanoura: * Lepisma, Forbicina, Podura. Parasiti: Ricinus, Pediculus, Acephala. . Nycteribia, Carios, Leptus, Atomus, Argas, Jxo- des, Cheyletus, Pycnogonum, Bdella, Smaris, Lymno- chares, Hydrachne, Eilais, Trombidium, Acarus,, Carpais, Tyroglyphus, Siro, Chelifer, 2. Tarentula, Aranea, Galeodes, Scorpio, Phalangium. Entomostraca. 1. Amymoma, Nauplius, Cypris, Cytherea, Daphnia, Cyelops, Polyphemus. 2. Argulus, Caligus, Limulus, Lynceus. Crustacea. 1. Cancer, Pagurus, Scyllarus, Hippa, Galathea, Astacus, Squilla, Gammarus, Careinus, Entomon. Myriapoda. Asellus, Cyamus, Oniscus, Julus, Scolopendra. Nieuwe Verhandelingen der eerste Klasse van het K. Nederlandsche Instituut van Wetenschappen, Letterkunde en schoone Kunsten te Amsterdam by Sulpke. XIII. 1848. 4. 351. 136. Tab. 20. Die holländifchen und belgifchen Academien wetteifern jetzt mit einander, und man muß allen dag Xob eines unermüdlichen Fleißes ertheilen. Dieſer Bund enthält mehrere fehr wichtige » Auffäpe. 632 ©. 1. U. 9. van der Boon Meſch, über die Urſachen von der Schlechtigkeit und der ‚fehnellen Wergänglichkeit des Papiers und Über die Mittel diefe Fehlern zu entdeden. ©. 27. 3. I. Stamfart, über die verhaͤltnißmaͤßige Menge der Wärmeftrahlen der Sonne, welche im Luftkreiſe verloren geht, nach Beobachtungen zu Amfterdam. ©. 63. Meteorologifhe Beobachtungen von J. 8. Haß: karl auf 3 Neifen nach Oſtindien, mitgetheilt von R. van Rees. 2% ©. 81. ©. J. Verdam, Berträge zu der Betrachtung ber Lemniscaden, frummen Linien in dee Geftalt der liegenden Ziffer ©. T. 1. ©. 163. NR. van Rees, über die Vertheilung des Mag: netismus in Magneten. T. 1. ©. 185. N. Numan zu Utrecht, Beyträge zur anatomi- ſchen * phyſiologiſchen Kenntniß der Hörner des Rindviehs. T. 1-4 Der Verfaſſer handelt hier nach einer kurzen Angabe des Geſchichtlichen von der Entwickelung, dem Wachsthum und der Stellung der Hoͤrner; ferner von ihrer phyſiologiſchen Beziehung zu den Geſchlechtstheilen und von der Wirkung des Verluſtes derſelben auf die Thiere. Abgebildet ſind Durchſchnitte der Hoͤrner und des Hornkolbens, Gefaͤße und Nerven, welche dazu gehen. Es iſt eine fleißige und verdienſtliche Arbeit, ©. 267 -360. F. U. G. Miguel, Revisio critica Casuarinarum. T. 1—12. Eine vollftändige Monographie diefer Sippe mit dem Hifto- tifchen, Drganographifchen und Syſtematiſchen. Voran eine Tabelle über die Gattungen, deren nicht weniger als 81; fo= dann eine ausführlicher Befchreibung. mit Synonymen und Gi- taten. Es find faft alle abgebildet, gewöhnlidy mit den Blü- tbentheilen befonders. Neu find: C. brunoniana, mierostachya, drumondiana, thuyoides, tephrosperma, preissiana, lehmanniana, selagi- noides, baxteriana, leptoclada, cunninghamiana, fraseriana, rigida, trichodon, hygeliana, cristata. Ein großer Theil ffammt aus den Sammlungen von Sie: ber und Preiß, Tydſchrift voor de Wis- en Natuurkundige Wetenſchappen, uitgegeven door de eerſte Klaſſe van het F, Nederlandſche Inflitnut van Wetenſchappen, Letterkunde en ſchoone Kunſten. Amſterdam, Londonck. I. 1—3. 1848. 8, 183, Taf. 3. Nachdem leider mehrere holländifche naturwiffenfchftliche Zeit: fhriften eingegangen find, war e8 allerdings nothiwendig, wieder einen Verfuch zu machen. Da er von der Landes - AUcademie ausgeht, welche mehr Kräfte als der Einzelne bat; ſo iſt laͤn— gere Dauer zu erwarten, obfchon bey einem fo Eleinen Volks— ziweig wie der holländifche ſich kaum hinlaͤnglich Abnehmer fin⸗ den werden: gehen ja felbft in Deutſchland Zeitſchriften dieſer Art fhleht. An Material fehlt es den Holländern nicht, auch nicht an tüchtigen Naturforfchern, wohl aber an Freunden der Naturkunde, woruͤber indeffen noch überall geklagt wird, obfchon diefe Wiffenfhaft dem Mohlfeyn der Völker mehr Hilfsmittel geliefert hat als irgend eine andere. Man genießt aber, ohne fib darum zu befümmern, woher es kommt. Einzelne Männer arbeiten fih ab und opfern ihr Vermögen ohne Anerkennung. - 633 Indeſſen find doch die Naturmwiffenfchaften nicht mehr vers achtet und fie haben daher wohl nody Gnade zu erhoffen. Das Inſtitut gibt zum Theil- hier Nechenfchaft von feiner Thätigkeit, nimmt aber auch fremde Abhandlungen auf. Der Beforger der Zeitſchtift iſt W. Brolif, Secretaͤr des Ins ſtituts. Dieſe Hefte enthalten: 1) Bemerkungen über die Entſtehung der Auswuͤchſe in ben Hauzähnen der Elephanten in Folge von eingefchoffenen Kugeln von ©. Vrolik. ©. 3. 2) Bemerkungen Über die fternfundigen Beobachtungen von Chriftian Hupygeng, von F. Kaiſer. ©. 7. Mit einer Tafel über die Nebel beym Drion. 3) Ueber die Anwendung des Cyans gegen das Verfaulen des Holzes von E. SG. Glavimans. ©. 25. 4) Ueber einige neue und feltfame Cycadeen im botanifchen Garten zu Amfterdam von F. A. W Miquel. Es werden bier Lateinifch befihrieben Dioon imbricatum n., edule, angu- stifolium n., Ceratozamia longilolia n., intermedia n., me- xicana, brevifrons n., robusta n.. boliviana; omnes e Mexico. ©. 35. 5) Ueber die Verbindung zwifchen den Gefühle: und Bewe— gungsnerven von Schröder van der Kolf. ©. 44—62. 6) Einige Abweichungen in der Geſtalt des Kopfes bey einem Nautilus pompilius von 3. van der Hoeven. ©. 67. Taf. 1. 7) Ueber die Lage der Fliegenmaden im Leibe der Naupen, von U. Brants. ©. 74. Abgebildet auf Tafel 1. Tachina in Trachea piniperda; machen eine Ausfadung in der Haut. 8) Bemerkungen über den abwechfelnden Zeitraum in Ent- widelung und Stillfiand der Pflanzen - Organe von H. C. van Hall. ©. 83, 9) Fortfegung Über Cycadeen von Miquel. ©. 103. 10) Ueber die chemiſche Veränderung der Nahrungsmittel bey der Verdauung von ©. J. Mulder. ©. 110. 11) Ueber den Zuftand des Landbaus in Schottland von P. 5.9. Stromberg. ‚©. 117. 12) Beobahtungen über das Wachsthum der Frucht von Cucurbita maxima von G. Vrolik. ©, 127. 13) Ueber die Verwandtſchaft der Polygaleen von Miguel. ©. 134. Es gibt bekanntlich mehrere vom gewöhnlichen Bau abmei- chende Blüthenformen, deren Deutung den Scharffinn fdyon mehrerer Botaniker im Thätigkeit gefebt hat: fo die Orchiden, Scitamineen, Balfamineen, Nefedaceen, Graͤſer. Dahin gehören auch die Polngaleen, deren Blüthen verfchieden gedeutet worden worden find von Adanfon, L. Suffieu, R. Brown, De -Sandolle, Kuntb, Bartling und Endlidher. Der Verfaſſer wendet nun auch dabey feinen Scharffinn an, unter: ffüst von Beobachtungen an Mifgebilden, von Vergleihungen und Abmägungen und fommt endlich zu der Ueberzeugung, daß der Blüthenbau am meiften mit den Gäfalpinien libereinftimmt, was auch fhon Kinne angedeutet hat. Zu diefem Behufe gibt er Holsfhnitte von Polygala, einer Polygala monstruosa, Securidaca, Caesalpinia. Am Schluſſe ftellt er die Range ordnung der Sippen bar. I. Polygaleae verae: Ovarium biloeulare, Semina albuminosa. Ifis 1818. Heft 8. 634 a) Calyx triphyllus; Squama petaloidea, nana, inter petala lateralia et anticum accessoria, 1) Salomonia, Badiera, Comesperma, Catacoma. b) Calyx triphyllus; Squama ‚inter Petala utrinque nulla accessoria. 5) Mundia, Monnina, Bredemeyera, c) Calyx pentaphyllus, Petala 5, 8) Carpolobia, Muraltia. d) Calyx triphyllus; Petala 5 cum Squamis acces- soriis; Oyarium (pseudo-) uniloculare, oyula in placentis 2 oppositis parietalibus 2 — 6. 10) Xanthophyllum. Genus hujus sectionis corolla depauperata abnorme: Soulamea, Il. Polygaleae spuriae, inter hune ordinem et Caesalpinieae intermediae : ovarium uniloculare; Semina exalbuminosa; alae deciduae. a) Calyx pentaphylius, raro triphyllus; ovula duo collateralia, 12) Krameria. b) Calyx triphyllus. 13) Seeuridaca. Nun werden noch die Gattungen von Securidaca aufge: zählt und geordnet, ihrer 36. Diefe Abhandlung verdient überlegt zu merden. 14. @. H. de Vriese, Lastraea microchlamys, nova Filicis species javanica in Horto lugduno batavo culta, p- 155. — Descriptio. 15) Ueber die Anwendung des electrifchen Funkens bey mi- croſcopiſchen Unterfuhungen, auf ſchnell bewegte Körper, von U. van Beek. ©. 157. 16) Ueber das Beftehen von 3 Hauptachfen, welche durd) irgend einen Punct eines veften Körpers gehen von R, Lo— batto. ©. 166. 17) Beſchreibung einer von ihm entworfenen Fallbrüde von DW, N. Rofe CE. 172. Taf. 18) Ueber eine Blumen : Entwidelung an den Ausläufern von se americana von W. H. de Briefe. ©. 182 bis 185. Berhandlungen der ſchweizeriſchen naturforfchenden Gefellfchaft bey ihrer Berfammlung zu Schaffhauſen im Heumonat 1847. 8. 303, In der Eröffnungsrede S. 1— 15. ſchildert der Präfident, Laffon bie geognoftifhen Verhältniffe des Cantong, gibt eine Ueberfiht der Pflanzen und eine Gefchichte der in Schaffhauſen vor vier Jahren geſtifteten naturforſchenden Geſellſchaft nebſt einer kurzen Anzeige der bis jetzt geſammelten Naturalien, Dann folgen die Protocolle der Sitzungen, groͤßere Vorträge von X. Braun über Hydrod'etyon und die beweglihen Samen bey den Algen; von Dr. Du Bois Aufzählung der verfteinerten Haarthiere, welche Prof. von Nordbmann bey Odeſſa entdeckt bat; H. Bremi über die Scildläufe; Prof. Jung über Herpes eircinnatus und eine Eyerſtocks-Krankheit, Prof. Kol: liker über die Veränderungen der Blutkuͤgelchen. ©. 69. Verzeichniß der Mitglieder und der Gefchenke. ©. 68. Prof. Schönbein, ber das Verhalten des Stick⸗ ornds zu Metalloryden, über die Wirkungen des Ozons, über die Uebermanganfäure, eine fympathetifhe Dinte. 40 * ©. 276. 635 ©. 91. F. W. Clemens, Über die Wirkung des Aethers auf Thiere und Pflanzen. S 108. Shönbein und Jung, Über den Liquor sul- phurico - aethereus constringens. ©. 115. Prof. Eder, über die Veränderungen der Blut: £örperchen in der Milz; anatomifche Unterfuhungen über die primitiven Formen des Kropfes. ©. 126. Prof. v. Siebold, Über die Wanderungen ber Helminthen, ©. 132. Prof. H. R. Schinz, Über die geographifche Verbreitung der Säugthiere. ©. 160. 4. Seiler, Ueberfiht der Thiere im Canton Schaffhauſen. S.176. Allerley: Geſchenke, Bibliothek, Verhandelungen der Cantonal-Geſellſchaften. ©. 257 — 303. Verzeichniß der Pflanzen im Canton Schaff- haufen von J. C. Laffon. Berichte über bie Mittheilungen von Freunden ber Naturwiffenfchaften in Wien, geſammelt und herausgegeben von W. Haidinger. I. Suly bis De: cember 1847. Wien bey Braumüller. 1848. 8. 497, Mir haben das Frühere mit feiner Einrichtung ſchon ange zeigt. Diefer Band enthält eine ſolche Menge Vorträge, daß wir fie unmöglid nennen Eönnen. Das beweift ben Eifer der Miener Naturforfcher. Das Mineralogifhe und Geognoftifche überwiegt bey weitem das Botaniſche und Zoologifhe; in allen Fächern Eommen aber werthvolle Mittheilungen vor, fo daß die⸗ felben alle Aufmerkfamfeit verdienen. Gern wird man erfahren, daß in einer Sandgrube bey Nicolsburg unweit Fünfkichen eine Unterkiefer Hälfte des Dinotheriums gefunden wurde mit dem mohl erhaltenen nad) abwärts gebogenen Stoßzahn. Arbeiten des naturforfchenden Vereins in Riga, rebigiert von Dr. Müller und Dr. Sodoffsky. Rudolſtadt bey Fröbel. J. 3. 4. 1848, 8. 357 —A34. Diefe Hefte folgen raſch auf einander, ein Beweis von dem Fleiße diefer Geſellſchaft; die vorliegenden enthalten 12 Abhand= lungen verfchiedenen Innhalts aus allen drey Neichen, welche die Aufmerkfamkeit der Naturforfcher verdienen. 1. © A. Heugel, über die in Riga's Umgebung vorkom: menden Atriplex-Arten. ©. 257. Sehr ausführliche Be⸗ f&hreibung von folgenden Gattungen mit biftorifchen und criti⸗ ſchen Bemerkungen: A. patula, augustifolia, littoralis, hor⸗ tensis. 2. Sodoffsty, Naturgeſchichte der Bombyx neustria, T. 1. Nebſt der Beſchreibung und Schilderung der Lebensart auch der Vertilgung dieſer den Obſtbaͤumen ſo ſchaͤdlichen Raupe. 276. 3. Major von Nolken, uͤber Botys venosalis von der Frau Lienig. Eine ſehr umſtaͤndliche Beſchreibung des Fal—⸗ ters. ©. 283. \ 4. N. Neefe, über die Analogie des Chroms mit dem Eifen und Mangan. ©, 290. 636 5. Major Wangenheim von Qualen, Berträge und Ergänzungen zu den geologifchen Verhältniffen des orenburgifchen Gouvernement3 und der weftlichen Uralfeite, insbefondere, über vormweltlihe Zhierrefte im wefturalifchen Kupferfandftein und im Bergkalt. S. 298. T. 1. Rhopalodon nebft mehreren an- dern, welhe Eich wald befchreiben wird, Übrigens eine genaue Schilderung des Geognoftifhen. Die Tafel ftellt einen geogno: ſtiſchen Durchſchnitt vor, 6. B. A. Gimmerthal, Beobachtungen uͤber einige in krankhaft faulenden Kartoffeln gefundene Acarier und Dipteren— Larven Er fand darinn 3 Milben, wovon zwey beſchrieben und ab— gebildet, aber nicht benannt werden; Larven von lateriden, Brachelytren und Bembidien, ein Myriapod und mehrere DipterenzZarven: Phora annulata et Sciara vittata, beide abgebildet; Sciara longipes et Psychoda humeralis. 7. Derfelbe, beobachtete Metamorphofe einer neuen Slie- gen-Species und einer bereits befannten Blattwelpe. ©. 329. Phora bovistae n. Nematus appendicularis. 8 W. Sodoffsky, practifhe Bemerkungen über Tödtung, Bereitung, Bewahrung und Erziehung der Schmetterlinge be— hufs der Sammlung ©. 331. Die hier gegebenen Bemerkungen, DBerfahrungsarten und Handgriffe werden den Sammlern von Nutzen feyn. 9, MN. Neefe, Beurtheilung eines Werks von Emwerg über den Mechanismus der Weltkoͤrper- Bewegung. ©. 343. 10. Wangenheim von Qualen, über den Enceiniten= Kalkftein von Pawaffern by Schlok. ©. 348. 11. Sodoffsky, Beytrag zur Lehre vom Schmerz des Schmetterlinge. ©. 359. Der Schmerz äußert fich bald mehr, bald weniger. Der Ver— faffer glaubt, daß das often der Nadeln vorzüglid den Schmerz hervorrufe. 12. G. Frederking, hemifhe Notizen über Chloroform und tanninfaures Eifenorydul. ©. 365. 13. Dr. C. €. v. Merklin, die Kartoffelfrankheit in den Dftfeeprovinzen 1846 und 47. ©. 369. ? Ein ausführlicher und gründlicher Auffag mit Anwendung des Microfcops und chemifcher Neagentien. Der Verfaffer un: terſucht auch die Urfache der Krankheit, die Anftekung und die Mittel. Dabey Abbidungen auf T. 4, der faulen Erdäpfel und des Zellgemebes. Daben find noh 3 Tafeln, welche zu Bunges Auffas ©. 115. gehören: Streptoloma desertorum, Chartoloma pla- tycarpum, Octoceras Lehmanni Odontography, or a Treatise on the comparitive Anatomy of tlıe Teeth, their physiological Relations, mode of Development and microscopic Structure in the Vertebrate Animals, by R. Owen, Prof. London et Paris, Bailliere I. 1840-45. gr. 8. 74. 655. II. Atlas 37. tab. 150, Diefes Merk ift einzig in feiner Art, wenigftens in der mi- erofeopifhen Darftellung des Zahngewebes und felbft groͤßten—⸗ theild in der Darftellung des Gebiſſes. Der berühmte Ver: faffee hat fchon ſehr vieles für Zoologie und vergleichende Ana— tomie befannnt gemacht, alles vortrefflich, und dieſe Wiſſenſchaft 637 in hohem Grade fördernd. Diefes aber ift fein größtes Merk, durch jahrelange Arbeiten und durch fcharffinnig ausgedachte Mittel hergeftellt, zum Theil von ihm felbft gezeichnet, größten: theild von Aldous, Dinkel und J. Errleben, mehrere von Werner, meiftens auf Zink geftochen, alles mit unges meinem Fleiß, mit Gefhid und Gefhmad. Der Verfaffer hat fi) feine Blaͤttchen aus den Zähnen fägen laffen, fo daß fie durchſichtig wurden und das Gewebe fo wie die Gefäße zur Anfhauung brachten. Man ift jest durch diefes Merk fo weit gekommen, daß man nicht felten im Stande iſt, aus einem bloßen Zahnfplitter die Claffe und felbft die Sippfchaft und Sippe der Thiere zu beftimmen, ein Hülfsmittel, welches bes fonders bey den Verfteinerungen von hoͤchſtem Vortheil ift und wofür man dem DVerfaffer nicht genug danken Eann. Der erfte Band enthält bloß den Tert. Voran über Bau und Beftandtheile der Zähne Überhaupt mit dem Gefchichtlichen ; fodann das Allgemeine Über den Bau, die Zahl, Geftalt, Stel: lung , Entwidelung ıc. der Fifchzähne. Darauf folgen die Zähne der einzelnen Sippen nah den Sippfchaften; Cycloſto— men, Plagioftomen, Ganoiden, Gtenoiden, Cycloiden. ©. 179. ebenfo bey den Lurchen und zwar wieder im All gemeinen, fodann bey den Molchen und Fröfchen, den Schlan= gen und Echfen, wobey faft alle Sippen, felbft nad) den neuern Zerfällungen dargeftellt werden z. B. Siren, Axolotl, Meno- branchus, Proteus, Amphiuma, Menopoma ete. ©. 296. Die Zähne der Haarthiere; die hornigen der Mo— notremen und Male; die Knochenzähne der Zahnarmen, der Wale, der Beutelthiere, Nagthiere, Kerffreffer, Fledermaͤuſe, Affen, des Menfchen, der Reißenden, der Hufthiere, worunter viele verfteinerte. Die Tafeln ftellen nicht bloß die Gewebe vor microfcopifch vergrößert in Durchſchnitten der verfchiedenften Richtungen, fon= bern auch fehr häufig die Schädel, die Lage und die Stellung der Zähne. Aus dem Verzeichniß der Sippen wird man den Reichthum biefer Unterfuhungen fo wie die raftlofe Arbeit er— fernen, von der Mühe und dem Scharfjinn der Vergleihungen und von den Hinweifungen der Sippen im Syſtem nicht zu reden. Folgende Sippen find abgebildet: Silurus. Notidanus, Rhinoptera. Chaetodon. Zygaena. Callorhynchus. Pelamis. Carcharia Chimaera. Sphyraena. Sceymnus. Galeus. Pimelopterus. Goniadus. Trygon. Acanthurus. Otodus. Lepidotus. Platax. Pristis. Placodus. Crenidens, Cestracion. Sphaerodus. Trichiurus. Squatina. Pyenodus. Sargus. Hybodus. Gyrodus. Aplodactylus. Acrodus. Lepidosteus. Boops. Aetobates. Holoptychius. Priodon. Ptychodus. Rhizodus. Boridia. Psammodus. Diodon. Pagrus. Strophodus. Tetrodon. Bdellostoma. Cochliodus. Balistes. Myxine. Ceratodus. Dentex. Petromyzon. Petalodus. Chrysophrys. Lamna. Ctenodus. Mierodon, Odontaspis. Rhina. Phyllodus. Spinax. Myliobatus. Labrus. Pisodus. Hypostoma, Rhinelepis. Acanthicus. Sudis. Osteoglossum. Salmo. Myletes. Scarus. Dictyodns. Saurocephalus. Lophius. Anguilla. Muraena. Barbus. Schizothorax. Leueiscus. Tinca. Cyprinus. Lepidosiren. Anarrhichas. Menopoma. Proteus. Axolotl. Siren. Amphiuma. Rana. Triton. Plethodon. Dendrodus, Labyrinthodon. Anisodon. Cladeidon. Jguanodon. Megalosaurus. Palaeosaurus. Hylaeosaurus. Goniopholis. Lithosaurus. Notosaurus. Pterodactylus. Varanus, Ichthyosaurus. Caecilia. Amphisbaena. Ophisaurus. Python. Crotalus. Trigonocephalus. Hydrophis. Iguana. Uromastix. Lacerta. Chamaeleo. Thecodactylus. Scincus. Thoryctes. Cyelodus. Mosasaurus. Pliosaurus. Iguanodon. Leiodon. Polyptychodon. Plesiosaurus. Gavialis. Alligator. » Marmorosaurus. Cardiodon. Crocodilus. Ornithorhynchus. Balaenoptera. Oryeteropus. Mylodon. Scelidotherium. Megalonyx. Bradypus. Choloepus. Megatherium. Priodon. Tatusia. Dasypus. Giyptodon. Toxodon. Narwhal. Platanista. Hyperoodon. Delphinus. Physeter. Diprotodon. Nototherium. Tapirus. Zeuglodon. Halicore. Manatus. Dinotherium. Halitherium. Thylacinus, Dasyurus. Phascogale. Myrmecobius. Perameles. Didelphys. Amphitherium. Phascolotherium. Phalangista. Petaurus. Phascolarctus. Hypsiprymnus. Macropus. Phascolomys. Hystrix. Dolichotis. Cavia. Lepus. Sciurus. Pteromys. Spermophilus. Arctomys. Castor. Myoxus. 683 Dipus. Meriones. Mus. Orycteromys. Arvicola. Dasyprocta. Coelogenys. Hydrochoerus. Hydromys. Chrysochloris. Scalops. Talpa. Sorex. Erinaceus, Centetes. Solenodon. Glisorex. Gymnura. Ericulus. Vespertilio. Glossophaga. Rhinolophus. Nycteris. Phyllostoma. Desmodus. Pteropus. Galeopithecus. 7 Cheiromys. Tarsius. Stenops. Lemur, Lichanotus. Otolienus. Hapale. Cebus. Mycetes. Ceropithecus. Macacus. Cynocephalus. Semnopitheens. Hylobates. Simia. Homo. Canis. Mesgalotis. Proteles, Viverra. Cynogale. Hyaena. Felis. Machairodus. Galictis. Lutra. Gulo. Mellivora. Mephitis. Enhydra. Meles. Procyon. Nasua. 639 Arctietis. Antilope. Hippotherium, Cercolvptes. Bos. Acerotherium. Ursus. Mesgaceros. Rhinoceros. Hyaenarctos. Alce. Sus. Phoca. Camelopardalis. P.1acochoerus, Pelagius. Camels. Choeropotamus. Stenorhynchus. Anoplotherium. Hyracotherium. Halichoerus. Palaeotherium. Hippohyus. Otaria. Macrauchenia. Merycopotamus. Cystophora. Lophiodon. Hippopotamus, Moschus. Coryphodon. Hexaprotodon. Auchenia. Anthracotherium. Mastodon, Ovis. Equus. Elephas. Neue mieroſcopiſche Unterſuchungen über die feinere Textur der Retina beym Menfchen, bey den Wirbelthieren, Gephalopeden und Inſecten, nebft vorangefchicten Betrachtungen über die fugeligen Form» Elemente des Nerven - Eyitems, von Dr. Ph. Bacini, überf. von Dr. H. 3. Freyburg bey Wangler. 1847. 8. BAT. Pacinis Entdeckungen in der microfcopifchen Anatomie find ruͤhmlich befannt, und das gibt fehon die Ueberzeugung, daß man auch bier Neues und Gründliches finden wird. Da ita- fienifhe Bücher bey uns immerhin ſchwer zu erhalten find; fo wird die Ueberfegung mit Dank aufgenommen werden. Cie ift, wie wir wiffen, von einem bereits befannten Zoologen und Arzt, fcheint ung treu zu feyn und ift auf jeden Ball fließend zu lefen. Die Abbildungen auf einer Quarttafel find recht huͤbſch und deutlich. Der Verfaffer unterfcheidet in dem Hirn und der Retina und den peripherifhen Ganglien außer den gewöhnlichen Ner⸗ venfaſern vier kugelige Elemente: Granula nervosa, Nuclei nervosi, Cellulae nervosae et Corpuscula gangliaria. Sie werben hier abgebildet. Dann folgen ©. 14. Unterfuchungen über die feinfte Zertur der Retina, ebenfalls mit Abbildungen. Der Verfaſſer unterfcheidet 5 Schichten, gibt die Dice derfelben an und befchreibt ihre Elementartheile fehr genau in verſchie⸗ denen Thieren. ©. 73. ſtellt er critiſche Betrachtungen an über die Unterfuhungen anderer Schriftfteller, wobey vorzüglich die deutfchen berüdfichtigt werden. Diefe Arbeit wird Daher des allgemeinen Beyfalls nicht entbehren. Anfangsgründe der. vergleichenden Anatomie aller Thierelafien zum Selbſtſtudium, erläutert durch mehr als 4000 Figuren auf 120 Tafeln von B. C. Brühl. Wien bey Mörfchner,. Liefg. .—U. 1847. 8. T. 1—19. Duerfolio, Diefes ift wieder eines von den faſt überfleißigen zootomifchen Merken, deren in der neuern Zeit Über verſchiedene Thierclaffen, befonders Infuforien und Kerfe erfcheinen. Diefe 19 Zafeln enthalten nichts anderes als Knochengerüfte von Fiſchen bis in die Eleinften Theile zerlegt und theils vom Verfaffer felbft ges zeichnet, theils von Engelsberg, ungemein deutlich und auf das genauefte mit Buchftaben bezeichnet, fo daß man jedes ein— zelne Knochenftüc leicht herausfinbet, mas bey diefer Thierclaſſe von großem Werth if. Um eine Veurtheilung des Einzelnen zu liefern, müßte man gradezu jede andere Arbeit bey Seite legen, und mehrere Mocen bloß zum Studium diefes Werks verwenden. Wir muͤſſen es daher bey dieſer allgemeinen Em— pfehlung laſſen, wollen jedoch fo viel möglich die Fifchgattungen angeben, welche der DVerfaffer unterfucht und abgebildet hat, fo wie die Einrichtung bes Textes. 649 Was nun das Leßte betrifft: fo denke man ſich eine ganz umftändlihe Dfteologie des Menfchen, worinn jeder Knochen mit feiner Geftalt, feinen Löchern, Fortfägen und Verbindungen befchrieben ift. Das Merk verweift daher beftändig auf bie Figuren und ift im Grunde eine beurtheilende Erklärung ders felden, mit beftändiger Nüdfiht auf die Bearbeitungen der fruͤ— heren Schriftfteller, befonders Guvier, Rofenthal, Spir, Gleoffroy St. Hilaire, Bojanus, Carus, Medel, Agaffiz, Köftlin, Stannius ufw. Unfere Arbeiten darüber in den erften Jahrgaͤngen der Iſis, befonders 1823. fcheinen ihm kaum befannt geworden zu feyn und unfer Programm Über die Bedeutung der Schaͤdelknochen, Frankfurt bey Wefche 1807. hat er ganz aus dem Spiel gelaffen, was auch in einem folchen Werke, das bloß anatomiſch, nicht phufiologifh feyn kann, an feinem Orte feyn mag. Deßhalb beginnt er auch nicht mit der Mirbelfäule, fondern mit dem Schädel, Er wählt hiezu als Mufter den Karpfen, in deffen Schä- del zwar die Anordnung und der Sinn der Knochenftüde nicht fogleih in die Augen fällt, wie bey menchen Meerfifchen, bes fon ers den Gaden, was aber dagegen den großen. DVortheil ge währt, daß diefer Fiſch überall zu haben ift und fich daher vor: züglih zum Selbſtſtudium eignet. “Die Knochentheile dieſes Fiſches nehmen die 4 erften Tafeln ein. ©. 17. wied der Schädel befchrieben nach allen feinen Ver— bältniffen, Seiten, einzelnen Knochen, Verbindungen, Löchern, Leiſten ufw. ©. 112. folgt das Kiemengerüft. Bis ©. 124. behandelt der Verfaffer die genannten Theile des Karpfenfchädels, jedoch mit Seitenbliden auf andere Fifche, woraus man mithin auf die Ausführlichkeit diefer Arbeit fchließen kann. Dann folgen Darftellungen vom Schaͤdel des Lepidosteus, Polypterus, Pleuroneectes. ©. 135. folgt die Wirbelfiule mit den Rippen und dem Bruſtbein; zuerft wieder vom Karpfen als Beyfpiel für die Knochenfiſche; S. 170. die Knochen der Ertremitäten. ©. 181. wird dag Knochenfpftem der Knorpelfifche faſt ebenfo umftändlih behandelt: der Schädel vom Stoͤr, Chimaera, Callorhynehus, Hayen und Rochen, Bdellostona, Petromy- zon, Ammocrotes, Branchiostoma, Lepidosiren. ©. 221. folgen die Wirbel, Nippen und die anderen Anhängfel der Knor⸗ peififche, und erdlich die Ertemitäten. Zur Bergleihung finden fih noch Figuren von vielen andern Fiſchen, z. B. Perca flu- viatilis, Jucioperca, Scomber, Ephippus, Salmo, Ophice- phalus, Anabas, Osphromenus, Aulostoma, Muraenophis, Zeus. Esox, Trigla, Cobitis, Clupea, Silurus, Vomer, Synan- ceia, Zanclus, Sparus, Lethrinus, Ophidium, Alosa, Scor- paena, Tetrapterus, Serranus, Muraena, Coryphaena, Lo- phius, Balistes, Uranoscopus, 'Echeneis, Fistularia. Xiphias, Lepidopus, Chironeetes, Belone, Trachinus, Mugil, Lichia, Holocentrum, Teuthis, Cottus, Brama, Pe- gasus, Batrachus, Symbranchus, Synodon, Tetrodon, Ci- tharinus, Centriseus, Gadus, Exocoetus. Man kann auf jede Tafel 40 Figuren rechnen, die meiften original, woraus man einen Begriff von dem Zleife des Ber: faſſers ſich ungefähr bilden Eann. Der Zitel entfpricht nicht ganz dem Buche. Es find nicht bloß Anfangsgründe, fondern es ift ein Goder der Dfteologie der Fiſche, in welchem fich jeder Zoolog Raths erholen Eann. m — J Faunula monacensis cantharologica. Collegit Dr. Johannes Gistel. Cossonidae Gistel. Cossonus Fabr. linearis 12 ferrugineus Clrv. 12 eylindrieus Gistel. 18 Phloeophagus Schuh. lignarius Marsh. 12 Rhynchophoridae Gst, Calandra Clairv. granaria Lin. 3 Sphenophorus Schönh. decustatus Lin. 12 Baridiidae Gistel. Baridius Schoenh. absinthii Panz. chloris Fab. caerulescens Scop. chlorizans Müll. lepidi Müll, t-album Lin. eylindricus Gyl. Meeinidae Gistel. Meecinus Germar. pyraster Hbst. Cionidae Gistel. Cionus Clairv. scrophulariae Lin. verbasei thapsus bortulanus Marsh. olens blattariae solani var, spinosulus Mg Carpolinus Gistel. pascuorum Gyl. veronicae Germ. beccabungae Lin. labilis Hbst. rufirostris Stu. teter antirrhini Payk. bipustulatus Ross. I linnariae Panz. ellipticus Hbst. campanulae Lin. Namophyeidae Gist. Nanophyes Schö,. Iytheri 6 Cleogonidae Gistel. Orobitis Germ. eyaneus Lin. 15 Centorhynchidae Gist. Acalles Sehönh. camelus 24 hispidulus Beck. 18 Centorbynchus Schüp. RQAOCO Su — 2 ⏑⏑——9⏑500 suturalis cinerascens Nees. assimilis erysimi var. eyanens Stu. contractus Marsh. si Chevro. floralis Payk. ericae Gyl. echiüi horridus Panz. raphani -» SS PR DRrURDDSD invasor Hbst, 6 eruciger Hbst. 4 8 trimaculatus ehrysanthemi Müll. 6 arquata Hbst. 9 melanosticetus Mrs. 9 quadridens Panz. 7 marginatus Payh. 6 pruni Stu, aflinis West. 7 denticulatus Schra. 6 sulcicollis Gy. 10 napi Koch. 6 hirtalus Schüp. 6 trog!odytes 4 var. pusio Pan, 6 pubicollis Dh. 4 Rhinonceus Schoenb. castor 6 bruchoides 6 ineonspectus Hbst. 10 pericarpius 6 subfasciatus Gyl. 6 guttalis Grav. 6 ?amiphibius Beck. 8 Poophagus Schönh. sisymbrii 8 suflriani Gist. 10 ?erinaceus 6 Tapinotus Schö,. sellätus 12 Rhytidosomus Schö. globulus Hbst. 10 Coeliodes Schönh. quercus 6 subrufus Hbst. 7 rubicundus Payk. 7 guttula 6 didymus Lin. 6 geranü Payk. 10 serratulae Gist. 12 Mononychus Schüp. pseudaeori Cryptorhynchidae Gst. Camptorhinus Schö. statua 15 Cryptorhynehus 11lig. lapathi Lin. 6 sterleri Gistel. 7 Lypriüdae Gistel, Bagous Germ. binodulus Hbst. 12 eollignensis Hbst. 12 Trachodisidae Gist. Trachodes Schüp. hispidus Lin. Styphlus Schönh. setiger Beck. 15 Phytobidae Gist. Orchestes Illig, & querens F x seutellaris Ol. 6 var. flavus West. 8 haematicus Germ. 9 “15 rufus Ol. 8 semirufus G yl. 8 alni Lin. 12 ilieis 5 12 fagi Lin. 6 (Sortfegung.) lonicerae 6 populi 7 salieis Lin. 6 signifer Creu. 8 rusci Hbst. 8 bifasciatus 12 weidenbachianus G st. 15 decoratus Schüp. 12 ?scintillans ? 12 Jota Gyl. 9 saliceti 9 Anoplus Schüp. plantaris G yl. 12 roboris Su ffr. 15 Phytobius Schmidt. velatus Beck. 9 comari Hbst. 12 4-tubereulatus 6 Acalyptus Schö,. sericeus Dhl. 10 carpini Hbst. 12 Gibynes Schö. vulpinus Meg. 6 viscariae Lin. 6 potentillae Koch. 6 Tychiidae Gistel. Mieronyx Schönh. eyanea De;j. 6 Jungermanniae Reich. 6 Tychius Germar. ö-punetatus Lin. 6 venustus 6 tomentosus Hbst. 10 Junceus Reich. 6 piceirostris 4 var. einerascens Gyl. 4 var. niger Gist. 4 var, ferrugineus Gist. 4 Coryssomerus Schö. capucinus Beck. 18 Balaninidae Gistel. Amalus Schönnh. scortillum Hbst. 1 Balaninııs Ger mar. venosus K.no. nucum Lin. var. tigrinus Meg. cerasorum Payk. villosus crux lanuginosus Wsth. 1 brassicae Anthonomus Germ. druparum Lin. 6 pedicularins Lin. 4 6 6 NSN2::Vn7R © pomorum Lin. incurvus Germ. melanocephalus 6 varians 6 rubi 6 Brachyonyx Schö. indigena Gyl. 18 Lignyodes Schö. enucleator Pan. 16 Ellescus Megerle. scanicus 12 bipunctatus Lin. 9 Hydronomus Schö. glabrirostrisHbst. 12 Grypidius Schö. equiseti 12 brunneirostris 15 Dorytomus Germ. vorax 12 tremulae 6 variegatus Meg, 9 aflinis Gyl. 9 taeniatus 6 majalis Gyl. 6 pectoralis 6 var. arcuatus 6 tortrix Lin. 10 nigrifrons Gistel. 10 dorsalis 6 Erirhinidae Gistel. Erirhinus Schönh. bimaculatus 15 seirpi 6 acridulus Lin. 6 var. punctum 8 festucae Hbst. 12 nercis Payk. 12 Scardamyetisidae& st. Scardamyctes Gistel, violaceus Lin. 6 phlegmaticus Hbst. 8 cerasi Lin. 6 asphaltinus Steph. 8 pruni Lin. 6 flavieornis Sehö. 9 Pissodisidae Gistel. Pissodes Germ. piceae Illig. 6 abietis Lin. 6 notatus 6 harcyniae Hbst. 12 piniphilus Hbst. 18 Larinidae Gistel. Rhinocyllus Germ. latirostris Latr.. 12 olivieri Schö. 12 Larinus Schüp. Jaceae 12 planus 10 carlinae Ol. 1 biguttatus? Stu. 12 Lixus Fabr. paraplecticus Lin. t5 iridis Ol. 18 ascanii Lin. 20 purpurens Stu. 15 algirus Lin. 12 bicolor Ol. 21 einereus Stu. 12 filiformis 6 bardanae 18 Otiorhynchidae Gist. Otiorhynchus Germ. niger 8 villosopunctatus Zg. 8 tenebricosus Hbst. 10 var. niger Schö. 8 var. ater Gyl. 12 multipunctatus 18 (Fortſetzung folgt auf dem Umfchlag zu Heft IX.) no irritans Germ. 12 unicolor Hbst. 12 geniculatus Germ. 12 laevigatus 6 corruptor Jaeq. 18 lavandus Kay. 12 perdix O1. 18 gemmatus 12 lepidopterns 12 fraxini Dh. 10 orbienlaris 15 manrus G yl. 8 piceipes 6 centropunctatus Meg. 10 raucus 8 septentrionis Hbst. 10 porcatus S) hirticornis Hbst. 6 ligustiei Lin. 10 cunicularis Schö. 12 zebra 10 austriacus 12 elaboratus Schö. 10 asperipennis Schö.12 pinastri Hbst. 9 ovatus Lin. 6 var. pabulinus Pz. 9 Trachyphloeidae Gist. Peritelus Germ. griseus Ol. 6 Iythargyreus Meg. 6 lanuginosus Creu. 4 Omias Germ. seminulunn gracilipes Panz. flavipes Stu. hirsutulus villosulus Meg. brunneipes O1. Trachyphloeus Germ. scabrieulus Lin. 6 waltonianus Gist. 10 squamosus Schneid. 10 setarius Schö. 6 spinimanus Germ. 6 Phyllobiidae Gistel. Ptochus Schö. wansun flavipes Germ. 9 Phyllobius Sehö. calcaratus 6 var. Scopoli Meg. 8 var. coelestinus Mg. & pyri Lin. 4 arborator Hbst. 6 argentatus Lin. 6 maculicornis Germ. 6 harlachingensis Gist. oblongus Lin. 4 mus 12 sinuatus vespertinus var. serotinus Meg. betulae uniformis Mars. piceipes Stu. pygmaeus Gistel. viridicollis NIT AN Innhalt der Iſis 1848. Heft VII. Seite 572. 576. 579. 563. 586. 592. 599. 606. 630, 627. 636. Galleria mellonella etc. Aphomia colonella etc. Melissoblaptes foedellus etc. Achroea grisella etc. Anerastia lotella etc. Ephestia elutella etc. Homoeosoma nebulella etc. Acrobasis obtusella etc. Martius, Glafjification der Palmen. Die von Katreille new aufgeftellten Kerffippen. Dwen, Berzeichnig der Thiere, deren Zahnbau er mierofeopifch ab⸗ gebildet Hat, Seite 619. 626. 631. Bücher von Berner, Zagler und Egger, Martius. Bücher von Unger, Jaubert und Syad. Bücher: Verhandlungen des niederländiſchen Inftituts NIM.; Deſſen Zeitſchrift 1.5 Verſammlung zu Schaffhauſen; Haidingers Mit theilungen III.ʒ Verein zu Riga 3. 4, 639. Bücher von Pacini, Brühl, Umfchlag. Mierofeope und Waagen, von Zeiß in Jena. Bücheranzeigen. Faunula monacensis cantharologica. Collegit Dr. Gistel. Verkehr. LESs hiermit angezeigt, daß die Iſis mit dieſem Jahrgang geſchloſſen wird. Sehnjährige Regiſter finden ſich im Jahrgang 1826, 1836: u. 1846. Eingegangen: Büder. L. Pfeiffer, Monographia Heliceorum viventium. Lipsiae ap. Brockhaus. Fasc. IV. 1848. 8. 160. lbid. Fasc. IV. Pritzel, Thesaurus Literaturae botanicae. 1848. 4. 241 — 320. Thienemann, Fortpflanzungs-Gefchichte der Vögel. Ebend, Heft II. 1848. 4. 97—144, Taf. 21—30, ill. (Eyer.) Strickiand and Melville, the Dodo and its Kindred, or the History, Affinities and Osteology etc. London by Reeve. 1848- 4. maj. 141. tbb. 17. Dr. A, Reuß u. 5. Carl, Recept> Tafchenbud) der Cliniken zu Würze burg. Grlangen bey Enfe, 1848. 183, Dr. M. Berty, die Bewegung durch ſchwingende mieroſcopiſche Organe — und Pflanzenreich. Bern bey Fiſcher. 1848. 4. 42. af. 3. B. Cotta, Briefe über A. von Humboldt's Kosmos, Leipzig bey Meigel. 1848. 8. 357. Dr. 4. A. Berthold, Lehrbuch der Phnfiologie. Aufl. IN. Göttingen bey Vandenhoeck. 1. 1848. 8. 640, 2. Wachler, die Gifen-Erzeugung Ober-Schleſiens. Oppeln bey Raabe. 1847. kl. A. 96. Derfelbe, die Eifen= Erzeugung Nieder: Echlefiens und der Graffchaft Glatz. Ebend. 1848. 68, un. + Encyclopädiſche Beitfchrift, vorzüglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von Ds [6] Der Preis von 12 Heften it 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 &r. rheiniſch, und die Zahlung ift ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiten. Man wender ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auch die Beyträge zu ſchicken find. beten, bdiefelben auf Poftpapier zu fchreiben. Das Honorar für den Bogen ſechs Thaler preuß. Cour. Unfrantierte Bücher mit der Poft werden zuruͤckgewieſen. Einrhägebühren in. den Text oder Umfchlag die Zeile ſechs Pfennige. Bon Anticrititen (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartfeite unentgeltlid, aufgenommen. — — — — — EP EEE nm m nn oT en Sonnen po So op m Egg ser en, Es wird ge⸗ Leipzig, bey Brockhaus. 643 Anmerk. 4. Cristella WV. hellgraue Schabe mit ſchwar— zen Randflecken ©. 139. 28. eriftirt fchon lange nicht mehr in Shiffermüllerse Sammlung und ift ald ganz vers loren zu betrachten. Die Stellung zwifchen Arten wie Ci- nerella, tremella (populella), turpella (pinguinella Tr. nicht betulinella), listerella (populella Lin.) ıc. lehrt fhon, daß diefe Cristella Feine Phycidee gewefen ſeh. C. Alispa. Hübn. Alis anterioribus angustis carneo-cinereis, striga priore plagae transverse atrae scabrae adnata, lineolis 1—2 di- sci nigris , striga posteriore serrata; palpis compresso- dilatatis. Tinea — Hübn. fig. 68. (ſchlecht) p. 33. Ereisfledige Schabe. Phycis — Zincken in Germ. Mag. 3, p. 157.30. — Her.-Schaeff. tab. (ined.) 5. fig. 32. Phycis — Tr. IX, 1. p. 195. Alis ant. cinereo ne- bulosis, macula magna ante medium nigra — £ et X, 3. p. 276. Phycis — Dup. Cat. 324. Nephopteryx angustella Z. Isis 1839. p. 179. 9. — . Schles. Schmtauchbl. IV, 1843. p. 15. — — Guenee Index. 80. Nephopteryx gracilalis Hübn. Cat. 370. 5553. * Phyeis angustea, the small ermine knot-horn. Haw. ? Phycita angustella Steph. Cat. 7438. Die fhwalfte Vorderflügelform in diefem Genus; aufer die ſem Merkmal haben die Vorderflügel ftatt der beiden Mittels puncte eine oder auch 2 feine ſchwarze Fängsfteichelchen und die Zafter haben ein außerordentlich erweitertes 2. Glied. Größe wie Pempel. adornatella. Nüdenfhild und Kopf wie die Vorderflügel röthlichgrau. Sirnwulſt ftumpf Eegelformig, ziemlich anfehnlich, violettgrau oder dunkelgrau. Wurzelglied der Fühler did, am obern Ende einwärts mit jtumpfem Köder und darüber am Anfange des nächften Gliedes mit ziemlich an— fehnlihen Doppelhöderchen, die Biegung ift fehr merklih und auf dem flachen Rüden mit hellen, anliegenden Schuppen bekleidet; die darauf folgenden 4—5 Glieder haben auf dem Rüden je ein Schuppenzaͤhnchen; die Peitiche ift gelbgrau, und die Franzenhaare find ziemlich lang. Un den weiblichen Fühleen fehlen die Höder und die Biegung und die Franzen find kurze Marillartafter mit auseinander ftehenden, längern Schuppen. Lippentafter ziemlich lang, aufgekruͤmmt, bis über den Stirnwulft hinwegreichend, ftarf zufammengedrüdt und ers weitert, zumal am 2. Glied, deffen Schuppen unter dem Ends gliede in einen abgerundeten Bufch verlängert find; das Endglied ift eyförmig. Das Wurzelglied ift hellgrau, die 2 folgenden Glieder graurdthlich, das 2. am Ende, und das leßte unters waͤrts gebräunt. Nüffel auf dem Rüden befchuppt. Beine grau, die vordern auf der Kichtfeite und alle Füße braunlic) mit hellen Gliederenden, Die 4 hintern Schienen find auf der Fichtfeite hellroͤthlichgrau, vor der Spitze mit dunfelgrauem Baͤnd⸗ chen, die Hinterfchienen außerdem noch mit einem Bändchen an der Mitte. Hinterleib grau mit hellen Ningrändern. Vorderflügel ſchmal, am Vorderrande an der hintern Hälfte sonder, aud) am Hinterrande merklich gerundet, und mit fehr rt 2. Angustella. 6414 ftumpfem Vorderwinkel, lichtgrau mit hellwöthlicher Beymifchung befonders van der Innenrandhaͤlfte. Vor der Mitte liegt ein ſtarker, fchwärzlicher Streif von aufgerichteten MWulftfchuppen, welcher auf ‚dem Innenrande fteht und bis zu der Subcoftals ader hinauf reicht; gegen die Baſis hin begleitet ihn bis zur halben Flügelbreite vom Innenrande aug ein fhwärzlicher Strich, der aber aud bisweilen fehlt. Auswärts faßt den Wulſifleck eine bogige, rothbraune, nach außen convere Duerlinie ein. Statt der 2 Mittelpuncte find [hwarze, Eurze Längslinien, deren obere bisweilen fehlt, die untere aber in einem hellgrauen Länge: fteich fteht. Die hintere Querlinie bildet mehrere ſcharfe Win— kel, ift oberwärts braun, unterwärts ‚mehr roth und auswärts von einer verlofchenen, hellgrauen Linie der Grundfarbe geiüumt. Am Hinterrande ftehen einige ſchwaͤrzliche Purcte, deren oberfter, weit unter der Spike, der größte und deutlichite ift, Hinterflügel beynabe durchfcheinend, ſchmutzig weißlih, am Vorderwinkel gebräunt, mit bräunlicher Hinterrandlinie. Franzen über der Baſis mit bräunlicher, verlofchener Quer: linie. Unterſeite der Hinterflügel wie oben, nur am Vorder— vonde verdunfeltz WVorderflügel einfarbig dunkelgrau, gegen den Vorderrand hin am dunkelften. Beide Gefchlechter find übereinffimmend gefärbt. Angustella ift felten und erft in wenigen Gegenden entdedt worden: in Ungarn (Tr.) — bey Wien (FR.) — in Sad: fen bey Dresden und Schandau (v. Ti.) — bey Frankfurt a/D. und Glogau. Die Raupe (bey Zreit. befchrieben) lebt nad) v. Fifcher in der Mitte July zwifchen zufammengerollten Blät= tern des Euonymus europaeus und. verfertigt zu Ende des Monats ein fchneeweißes, pergamentartiges Gefpinnft an Rin— den, Steinen und Mlauerwerf. Der Schmetterling erfcheint nach 14 Tagen. Nah 3. v. R's. Beobachtung Eommt die Raupe auch im Herbft vor und gibt den Schmetterling im naͤchſten Sahre (ein Männchen am 15. April 1842.). Irre ich nicht, fo fand F. R. die Raupen an den $rüchten des Euonymus. Anmerk. 1. Hübners Abbildung ift ficher unfere Art, aber ſehr ſchlecht; die Vorderflügel zu lang, der ſchwarze (Wulſt)⸗ Fleck viel zu weit gegen die hintere Querlinie gerücdt, und die Querlinie zwifchen ihm und der Bafis ift in der Wirklichkeit gar nicht vorhanden. Unmerf. 2. Stephens Phyeita angustella: alis angu- stis albidis, einereo-nebulosis strigaque undata nigri- cantibus — (Cat. 7432. Pyeis angustea Haworth) — wozu er Hübners Figur mit 2 anzieht, ift fo abmeichend befchrieben, daß ich fie nicht zu unferee Art rechnen kann. Er befchreibt fie fo: ,, Vorderflügel fhmal, weißlich, mit ſchwachem afchgrauen GewolE und 2 fehr zarten, braunen Querlinien vor der Mitte und einer andern fehr bogigen hinz terwärts, alle von dunflerer Farbe; nahe dem erjten Paare ift ein dunkler Fleck, und 4 andere genäherte und in einem Viereck aufgeftellte gegen den dunkeln; am Hinterrande ift eine ſchwache Reihe ſchwarzer Puncte; Hinterflügel weiß. — In Gärten an MWaldrändern um London im Suny, nicht fehr gemein; aud) im New-Foreſt.“ Gen. 5. (9). Cryptoblabes n. g. Epischnia p. Z. Antennae setaceae, maris su pra basim breviter curvae, sinu squamis expleto, feminae sim- plices. } 645 Ocelli adsunt. Epistomium planum, squamis appressis. Palpi maxillares breves, acuti. — Jlabiales tenues, recurvi, acuti. Haustellum spirale, squamatum. - Alae ant. angustae (bifasciatae), posteriorum vena me- diana quadrifida. Oviductus fem. exsertus. Den dünnen, zuruͤckgekruͤmmten Labialpalpen nad) fteht die einzelne Art der Gattung Acrobasis nahe, und wenn fie an dem Wurzelgliede der Fühler einen Schuppenzahn befäße, fo fönnte fie darin als befondere Abtheilung ftehen. Diefer fehlt aber dem Männchen ganzlih. Es hat dafür über dem Wur— zelgliede eine Krümmung; aber zum Unterfchicde von allen Phy— cideen befteht fie nicht in einer nach unten gerichteten Biegung des Fuͤhlerruͤckens, fondern der Fühler kruͤmmt fih, und zwar nur ſehr kurz, feitwärts nah außen, und in der Bie— gung, alfo auf der innern Seite ift ein niedergelegter Schup: penhaufen, deffen Spige nicht ganz das Ende der Biegung erreicht. — Die Medianader der Hinterflügel hat noch die Aus: zeichnung, daß die unterften zwey Aeſte, alio der 3. und 4., ihren Urfprung dicht an dem Queräderchen haben; , bey Acro- basis ift die Endgabel fehr weit davon entfernt, und der 2. Aft entfpringt an der Querader felbft. Cryptoblabes, noxam clandestinam habens, von xov- nreıv und Blaßr. 1. Rutilella FR. Alae ant. angustae, fusco-rubentes, strigis duabus ca- nis, opposite obscure marginatis, posteriore tenuiore ser- rata, punctis duobus (strigulave) venae transversae fuscis. Epischnia — Z. Isis 1839. pag. 178.1. — 1845. p. 266. 1. _ Schles. Schmtauschbl. IV. (1843.) p. 15. TV, (1835:.p; 11. Phycis — Guenree Index p. 79. — Dup. Cat. p. 324. Größe und Geftalt der Glyptoteles leucacrinella. Kopf und Nüdenfild rothbraun, heilbeftäubt. Fühler bor— ftenföormig, bräunlich, heller geringelt, das verdickte Wurzelglied auf der NRüdenfeite mit weißem Längsftrich, vorn braun; der Schuppeubufh in der Biegung grau. Geſicht mit glatt— anliegenden Schuppen. Lippintafter von doppelter Augenlänge, dünn, aufgekruͤmmt; fpis, vörhlihbraun, innen weißftaubig; das Endglied deutlich abgefegt; faft von 4 der Zafterlänge. Ruͤſſel aufgerollt mit braun und weißlich gemifchter Befchups pung. Beine auf der Schattenfeite etwas feidenglänzend, fehr hell ftaubgrau; an den Füßen dunfler mit hellen Gliederenden ; auf der Kichtfeite find fie rothbraun, weißlich beftäubt, befon= ders die vordern an den Hüften, und mit mweißlichen Glieder: enden; das braune Bandchen von der Spike der Mittelfchienen und das an der Mitte der Hinterfchienen ift fehr deutlich. Hinz terleib braungrau mit hellern Ningrändern und grauggelbem Bauche; Legeftachel kurz, gelb. Borderflügel 4 Tang, ſchmal, hinten etwas ermeitert, mit fanft converem Vorderrande und ziemlich fcharfem Vorderwinfel, düfter braunroth, im Mittelfelde gelichtet durch reichliche, weiß— liche Beftaubung. Baſis dunkel, dann ſchwache, graue Beftäu: bung, worauf am Anfange des 2. Laͤngsdrittels ein ziemlich grader, meißlicher, einwaͤrts geneigter, bindenformiger Querftrich — —— — — —ñs 646 folgt. Er hat nur ſehr ſeichte Ausbiegungen, die ſchärfſte, ge— gen das Mittelfeld geöffnete auf der Subdorſalader, und iſt einwärtd wegen der grauen, daran ftoßenden Beſtaͤubung menig ſcharf gerandet, auswärts aber durch eine fehr breite Verdunk— lung der Grundfarbe begren,t und abgefhnitten. Das breite Mittelfeld ift am ſchwächſten gegen den Innenrand beftäubt. Es enthält auf der Querader, von der erften Binde doppelt fo weit entfernt wie von der 2., auf hellerem Grunde entweder 2 genannte Puncte oder einen fchrägen Querftrich, beides ziem— lich verlofhen und in brauner Farbe. Die hintere Querlinie convergirt oben ein wenig gegen den Hinterrand, ift dünner ale die Dorderbinde und etwas verlofchener, ſchwach gezähnt, mit einem ftärfern Zahn dem Mittelzeichen gegenüber und einer auch einwärts gerichteten Ede dicht ber der Subdorfalader; fie ift auf beiden Seiten ziemlich breit von der verdunfelten Grund- farbe eingefaßt; nur auswärts am Vorderrande verbreitet fich die graue Beftäubung, welche vor der wenig deutlichen Hinters randlinie herzieht, meiftens bis an die Querlinie felbft. Franz zen braungrau. Hinterflügel dunkel bräunlichgrau, einfarbig. Franzen nicht heller, nahe der Baſis mit der gewönhlichen, dunfeln, kaum merflichen Linie durchzogen. Unterfeite dunkelbraungrau; Vorderfluͤgel dunkler mit verlofches nem Mittelzeihen und noch verlofchenerer hinterer Binde; auf den Hinterflügeln ift das Dueräderhen etwas erhaben. Ein Weibchen, von Hrn. af Tengftröm am 28. Juny in Finn- land in der Gegend von Helfingfors gefangen, ift ein wenig kurz— flügliger und auf den Vorderflügeln von dunfelbraungrauer Grunds farbe, nur die innere Einfaffung der hintern Querlinie hat einen febr merklichen, bluthrothen Anſtrich; die der Vorderbinde ift ſchwarzbraun und breit. Der feltene Schmetterling fliegt in Rußland, bey Helfingfors in Finnland und Kofenhufen in Kievland — in Preußen bey Danzig v. Ziedemann! — in Böhmen bey Nirdorf und Reichſtadt im Mai ziemlich felten (F. R.) — in Sclefien bey Glogau und Lauban; ic) fing ein Pärchen in einem Erlgehoͤlz, wo id) es von Stämmen flopfte, am 23. May und 12. Suny. Anmerk. Hierher gehört vielleicht: Phycita bistriga (HJaw.) Stephens Illustr. IV. 305, 8. „alis ant. angustis, stri- gis duabus albis, postieis fuseis (83 — 9). Border: flügel fchmal, purpurroth mit einem faft geraden, weißen Querſtrich (streak) vor der Mitte und hinter demfelben mit einem 2.5, etwas gekruͤmmten und gegen den Innenrand ſchraͤ— ger werdenden; die Farbe zwifchen diefen Auerftrichen ift von . hellerer Farbe (of a brichter hue) als der Neft des Flügels; nahe dem Hinterrande ift ein fehr ſchwacher, welliger, etwas blaſſer Duerftrih und am Rande felbft eine Reihe von Elei- nen, bräunlichen Puncten; Sranzen duͤſterroth. SHinterflügel bräunlih. — Nicht felten um London an Rändern von Ge: - hoͤlzen und Wäldern im Juny.“ — Unfere Art hat, wenig— ftens in den 5 von mir gefehenen Eremplaren, auf den Vor: derflügeln keine Hinterrandpuncte, und von einer Binde da= vor kann gar nicht die Nede feyn. i Gen. 6. (10). Glyptoteles n. g. Antennae simplices, nudae, sine arcu, Ocelli distincti. Epistomium planum. Haustellum spirale. 647 Palpi maxillares breves, filiformes, epistomio incum- bentes. Palpi labiales medioeres adscendentes maris supe- rius compressi, antice et inapice emarginati; fe- minae filiformes, simplices, acuti. Alae ant. obsolete bifasciatae, posteriorum vena mediana in quatuor ramos dividitur; margo anterior maris prope basim penicillo pilorum longorum iustructus est. Diefe nur im männlihen Geſchlechte ausgezeichnete Gattung ſteht nah ihrem Habitus und der eigenthümlichen Behnarung des Vorderrandes der Hinterflügel dem Genug Eecopisa fehr nahe. Es unterfcheidet fie aber der Mangel der Ausbuchtung diefes Randes und die 4, nicht Zäftige Medianader der Hinter flügel. Won diefen Haaren liegt ein Theil der Länge nach auf der Fläche unter dem Innenrande der Vorderflügel; ein anderer Theil fteht nach vorn ferebend, als ein ſchwarzer Buſch hervor. Bon allen Gattungen ift aber Glyptoteles durch den maͤnn— lichen Taſterbau verfchieden. Das letzte Glied ift nehmlich fehr flach zufammengedrüdt und am Ende gerade abgefchnitten und ziemlich tief ausgerandet; der Vorderrand hat 2 Kerbzähne, und die Befchunpung des vorlegten Öliedes bildet einen 3. Kerbzahn an feinem obern Ende. — Beym Weibchen find die Lippentafter zu dünn, fadenförmig, etwas zufammengedrüdt, und das laͤng— lihe Endglied läuft in eine Spike aus. Die einzige Art lebt in feuchten Gehölzen der Ebene, 1. Leucacrinella (Tischer in lit.) n. sp. Antennarum fuscescentium articulus basalis in dorso, epistomium palporumque artieulus ultimus exalbida (mas). Alae ant. fuscescentes, fasciis duabus dilutis, nebulosis, opposito fusco-marginatis, puucto fusco gemino obsoleto in vena transversa. Anus exalbidus. ? Phyeis — Herr.-Schffr. tab. (ined.) 10. fig. 70. In der Größe der größten Myel. elutella. Kopf des Männ- chens braun, mit big nahe an die Fühler blaßgelbem, flachge— druͤcktem Geficht. Fühler braun, nad) oben gelblicher, auf dem Rüden des Murzelgliedes fo wie die obere Hälfte der Taſter blaßgelb; die untere Hälfte der legtern graubraun, Nüffel brauns lih, auf dem Nüden graugelblich befchuppt. Beym Weibchen ft der ganze Kopf mit feinen Theilen düfterbraun, außer an dem Nüden des MWurzelgliedes der Fühler. — Ruͤckenſchild braun. Beine graubraun, auf der Schattenteite fowie an den Glie— derenden der Füße hellgrau. Hinterleib hellbraungrau, am Nande des vorletzten Ringes und dem ganzen Afterfegment blafgelb, fowie die breiten Nänder der Bauchringe. Der weibliche Lege: ſtachel lehmgelb. Vorderfluͤgel ſchmal mit wenig ſcharfem Vorderwinkel, duͤſter braun, auf der Vorderhaͤlfte des ziemlich engen Mittelfeldes und vor dem Hinterrande durch Grau gelichtet. Die erſte Binde iſt grau, verloſchen, ſchief einwärts gelehnt, auf der Median— ader mit einem ausſpringenden, auf der Subcoſtalader mit einem einſpringenden Winkel, gegen das Mittelfeld dunkelbraun breit gerandet; fie ſteht weit gegen die Fluͤgelmitte. Die 2, Binde läuft dem Dinterrande, von dem fie ziemlich fern bleibt, paral- let, mabt 2 Schwingungen, ift dünner als die 1. Binde, und om Borderrand am dunfelften braun gerandet; ihre innere braune Einfaffung Läuft am dunfeln Innenrande mit dev der erften Binde zuſammen. Die 2 braunen Puncte der Quexrader ſind 648 nicht fehr deutlich und bisweilen etwas in einanbergefloffen, Die verlofchene Hinterlinie braun; Franzen braungrau. Hinterflügel braungrau, ziemlich dunkel, mit wenig außgezeich- neter, dunflerer Nandlinie. Die wenig helleın Stanzen haben nahe der Bafis eine dunflere Querlinie, Unterfeite braungrau, feidenglänzend ; der dunklere Vorderrand der Vorderflügel hat vor der Flügelfpike ein ſehr verlofcheneg, helles Fleckchen, als Anfang der 2, Duerlinie, welches aber auch fehlt. Der feltene Schmetterling-mwurde in Sachſen bey Dresden (v. Zifher!) und in Schlefien bey Glogau gefunden; er fliegt im Juny in Erlgehoͤlzen, von deren Aeften ich ihn ein paarmal abklopfte. Anmerk. H.:Schäffers Abbildung ift fehr zweifelhaft und läßt die Art gar nicht erkennen. Das Wurzelglied der Füh— ler ift viel zu dick gegen die legten, die wieder ihrerfeitd zu fein find. Die Vorderflügel find etwas zu breit, 'und gang einfarbig, nur mit drey von der Baſis ausgehenden, ungleich) langen Rängslinien, die wehl die Hauptadern vorftellen follen, die doch bey Leucaerinella ſich durchaus nicht bemerklich machen. Von Binden, Querfchatten und Mittelzeihen, die meine 4 Eremplare entfchieden und deutlich befigen, zeigt das Bild auch nicht eine Spur. Gen. 7. (11.) Eecopisa n. g. Antennae setaceae, in utroque sexu absque sinu basali. Conus epistomii squamaceus truncatus. Palpi maxillares filiformes breves. Palpi labiales adscendentes, compressi, articulo termi- nali brevissimo, Alae anteriores (obsolete strigatae) plaga infra ad ba- sim appresso-squamata, eiliis obumbrata; venae subcosta- lis furca in costam exit, Alae posteriores in margine anteriore profunde ex- cisae, sinu piloso, vena subeostalis furcata, mediana trifida. Höchft ausgezeichnet unter allen mir befannten Gattungen der Phycideen, aber ſehr wahrfcheinlich nur im männlichen Ges ſchlecht, durch den tiefen, dicht und langhaarigen Ausichnitt des Vorderrandes der Hinderfluͤgel. Der Gattungsname ift von &xx070T@, excido (part. aor. pass.) 1. Effraetella (Kollar in lit.) n. sp. Alae anteriores fumatae, striola disei medii fusca, striga postica diluta; palpi alaeque omnes ad basim infra fla- vidae. Aehnlich der Glypt. leucacrinella, fir welche fie leicht auf den erſten Anblif genommen werden kann; fie hat aber ein braͤunliches, Eein gelbliches Dbergeficht, auf der Unterfeite der Vorderflügel, mwenigftens das Männchen, fehr auffallende hell— gelbe Stellen — und auf den Hinterflügeln eine nicht dreymal, fondern nur Qmal gefpaltene Medianader — der großen, gene: riſchen Verfchiedenheiten nicht zu gedenken. Faſt fo groß wie die genannte Art (DVorderflügellinge 34%). Nüdenfchild, Kopf und Vorderflügel ebenfo düfter, wauchbraun. Haarſchuppen des Gefichts zu einem ſehr Furzen, gerade abgeftusten Kegel zuſam— mengeneigt. Fuͤhler hellbraun, an dev Bauchfeite Eerbig geſaͤgt mit zufammengebrängten Gliedern; Wurzelglied ohne Auszeich- 649 nung. Taſter alle ſehr blaß iſabellgelb. Marillartafter kurz, fadenfoͤrmig, abwaͤrts geneigt. Lippentaſter von etwa 3 facher Augenlänge, aufgefrümmt, zufammengedrüdt, dag 2. Glied drey— mal fo lang als das erfte, erweitert, an der untern Seite mit abftehenden Schuppen; auswärts fo hellgelb wie einwärtd; Ends glied fehr Eurz, ftumpf, dünn, braun, Ruͤſſel gelbfchuppig. — Beine bräunlihgrau; Schienen und Füße der 4 hintern Beine auswärts reichlich braun überflogen, einwärts etwas ſchimmernd bleichgelblih; Fußglieder mit bleichgelben Spitzen. Hinterfchiene zufammengedrüdt, nad unten allmählic) erweitert, auf der Nüdenfchneide gegen die Spige mit etwas abftehenden Haar— fhuppen gefiedert. — Hinterleib bräunlihgrau, am Bauch nad binten heller gelb; der verdickte Afterbufch in der Mitte gelblich, an jeder Seite braun. Worderflügel ziemlich ſchmal, ſtumpf— fpigig mit fanft gerundetem Hinterrande, rauchbraun, gegen die Baſis am Vorderrande am bdunfelften. Die erfte Querlinie fehlt. Das Mittelzeihen ift ein brauner, kurzer, nicht ſehr auffallender Strih. Die 2. Querlinie, in der Mitte zwifchen den Mittelzeichen und dem Hinterrande, ift ſchwach geſchlaͤngelt und fehr verlofhen. Die dunfeln ftaubgrauen Franzen ftehen durch «eine feine gelbliche Bafallinie von dem wenig verdunfelten Hinterrande ab. Hinterflügel ftaubgrau. Franzen mit heller Bafallinie. Unterfeite einfarbig glänzend ftaubgrau, auf den Vorderfluͤ— gel dunkler. Hier ift an der Baſis ein länglicher bi8 zum Anz fange des 2. Flügeldritteld reichender, duch anliegende fchwefels gelbe Schuppen gebildeter led. Er wird einwärts von der Medianader begrenzt, die neben feinem obern Ende, fo wie die Subdorfalader an feiner Mitte eine Reihe ziemlich langer, über ihn bin geneigter Haare trägt. Hinter feinem fpiß zulaufenden Ende ift der Vorderrand — gleihfam zu einem Pterostigma — verdunfelt und dunkelbraun. An den Hinterflügeln befindet fih auf dem Ende des erften Drittels ein ziemlich tiefer, run= der Ausſchnitt; deffen Nand mit: bleichgelben, dichten, ungleich— langen Haaren beiegt ift. Zwifchen dieſem Ausfchnitt und der Flügelbafis it der DVorderrand braun. Die Subcoftalader ift bis zum Ausjchnitt ebenfo wie die Medianader bis zum erften Gabelaſt ſehr auffallend dicht fchwefelgelb befhuppt. Die Mes dianader QZmal gabelfpaltig, der 2. Gabelaft beginnt nicht weit von der ſehr fchrägen Querader. Mann fing diefe Art bey Livorno und Antignano. (in Toskana) an dürren Zäunen felten. Sch fah nur das befchriebene Männchen. Anmerk. Ich befige ein von mir bey Glogau gefangenes Meibchen, dasich, wie ich mich nun Überzeuge, mit Unrecht bisher zur Glyptot. leucacrinella zog. Es bat ganz die Größe des Männchens von Ece. effractella. “Die Vorderflügel von derfelben Farbe und Zeichnung, nur mit verlofchnerem Mit: telzeichen, haben. die gleiche: Geftalt, außer daß fie ein wenig breiter find. Hinterflügel -gleichgeftaltet und gefärbt. Die Unterfeite aller Flügel ift — wie ſich erwarten läßt, ganz ohne die Auszeichnung des Männchens, ganz ohne Gelb, ohne verdunfelten Worderrand der Vorderflügel, ohne Aus: ſchnitt der 2 Hinterflügel, einfarbig bräunlichgrau. Die Mes dianader hat wie Effr.ctella drey Aeſte ftatt der 4 der Leu- eacrinella! Fühler bräunlich, borftenförmig, ungekerbt. Das faft flahe Gefiht braun; der Nüffel bleichgelb befchuppt! Kippentafter viel fchlanfer als bey Effractella, mit beträcht- licherem Endgliede, auswärts rauchgrau und nur auf der innern Seite mit demfelben glänzenden, blaffen Gelb. Beine Iſis 1848. Heft. 9. - — — — — 650 - dunkler und weniger auffallend und hell an den Fufglieders enden, — Db diefes Eremplar troß feiner Abweichung doch eine Effractella oder ob es eine eigne Art ift, muß die Zukunft lehren; daß es aber in daffelde Genus gehört, halte ich für gewiß. Gen. 8. (12). Nyctegretis n. g. Antennae setaceae simplices. Epistomium planum squamis adpressis. Palpi maxillares filiformes. — labiales elongati, reflexo-erecti, compressi, articulo ultimo longo. Alae anteriores bistrigatae; venae subcostalis furca in costam exit; vena mediana quadrifida; posteriores: venae suhcostalis et mediana trifidae — foveola (maris) supra basim vense subdorsalis hyalina, ciliis medianae obtecta. Diefes Genus, welches den Fühlern nad) zu Myelois gehört, bat fchon in feinen langen, ganz aufgebogenen Taſtern und deren langem Endgliede etwas Ausgezeichnetes; die Hauptauszeich— nung bildet aber die fchuppenlofe Stelle an der Bafis der Hinz terflügel beym Männchen, welche man am beften erblidt, wenn man den gefpannten Schmetterling gegen das Licht: hält. Sie bez findet ſich gwifchen der Medianaderbafis und der gekruͤmmten Bafis der dritten Subdorfalader und wird von den Franzenhaa— ren der erften überfchattet. Die Falte zwifchen beiden Adern tritt in der Flügelmitte als ein Laͤngskiel hervor. Beym Meib- hen fehlt die Grube und diefer Laͤngskiel. Vermuthlich wird Achatinella nicht die einzige Art in dies fem Genus bleiben. Der Gattungsname bezieht ſich auf bie Flugzeit des Schmetterlings; er it von vVE (nox) und Eyeigo (excito) abgeleitet, 1. Achatinella Hübn. Alae auteriores griseo-rufescentes, strigis duabus rectis valde convergentibus interne late rubiginoso - marginatis strigulaque interjecta albis. Tinea — Hübn. fig. 451. Phycis —, Phycide agate Dup. Il. p. 226. 1449. tab. 280. fig. 6. — Cat. p. 324. ; — — Etersmann Fauna Volg. 561. 35. Myelois — Z. Isis 1839. p- 177. 8. — Lienig Isis 1846. p. 266. 4. — H.-Schaeffr.. Topogr. 3, p. 194. 894. — Schles. Schmtauschbl. IV, 1843. p. 14. — Guenee Index 81. Sehr Eenntlih an dem langen Endgliede der Taſter, der röthe lichen Grundfarbe der Vorderflügel, den geraden, weißen, ein= wärts breit braunroth fehattirten Querlinien. Gröfe der Acrob. consociella. Kopf und Ruͤckenſchild grau— vö:hlich, bisweilen mit etwas Violettfhimmer, Fühler röthlich- grau, beym Männchen auf dem Rüden aͤußerſt fein, fügezähnig, auf dev Bauchfeite glatt, microſcopiſch pubescirend. Schuppen zwifchen den Fühlern loder, auf dem Geſicht glatt. Maxillar— tafter dünn, ziemlich lang» » Lippentafter von 24 Augenlaͤnge, ziemlich dick, far zufammengedrüdt, aufgeftümmt, weit über das Gefiht hinaufreihend, auswendig röthlih grau. Das 2. Glied auf der untern Schneide mit einem braunen Fleck, das Endglied. ganz braun, fo lang V das 2. Glied, einfoͤrmig, — 651 — fpißer. außen braunftaubig, am dunfelften an den Füßen, deren Spitzen weißlich grau ſind; Hinterſchiene in der Mitte mit einem ver: loſchnen, braunen Fleck und wie die Mittelfchiene vor der Spike mit einem folchen bindenförmigen Fleck. — Hinterleib graugelb- lich, beym Weibchen ohne hervorftehenden Legeftachel. Vorderflügel ziemlich ſchmal, nach hinten erweitert, mit gerundetem Vorder: und Hinterrande und deutlichen Vorderwinkel grauröthlid), von der Bafis bis zur erften Querlinie in zunehmender Stärke roth: braun. Die erfte Querlinie liegt ſehr ſchief und ift faſt gerade, ziemli dünn, weiß nad innen ſcharf begrenzt, nah außen meifftaubig eingefaßt. Die Querlinie füngt ganz nahe am Bor: derwinkel an und ift dünn, gerade, weiß und einwaͤrts breit rothbraun gerandet. Das Mittelzeichen ift, genau betrachtet, ein brauner fhiefer Strich, ber auswärts ſchmal weiß gerandet ift und nach innen einen langen, bräunlichen Schatten wirft. Franzen bräunlichgrau. Hinterflügel beym Männchen fpiger als beym Weibchen, ſtaub⸗ grau, am Nande leicht roͤthlich angeflogen. Die Baſis der grauen Franzen bildet eine heile, auf beiden Seiten dunkelgrau eingefafte Linie. Unterfeite etwas glänzend bräunlichgrau, auf den dunklern Vorderflügeln mit verlofchner 2. Querlinie und braunem Bor: derrandfleck vor derfelben ald Anfang des dunkeln Schattentans des. Achatinella iſt weit verbreitet, aber, wahrſcheinlich wegen ihres naͤchtlichen Fluges, wenig bekannt. Sie lebt in Piemont bey Bugnanco im July (Dup.) — in Bayern bey Regens⸗ burg im Auguft gefellfhaftlih mit Noct. paula auf Gnapha- lium arenarium — in Medienburg (F. NR.) — in der Mark Brandenburg bey Frankfurth aD. und in Schleſien ben Glogau (3. — in Lievland felten (Lienig) — im Cofanifchen und in den Vorbergen des Urals im July und Auguft (Eversm.) Sie bewohnt trodne, Eräuterreiche, windftille Anhoͤhen, nicht immer, wo Gnaphalium arenarium waͤchſt, hält fich ben Zage ganz ftil und kommt nur am Abend zum Vorfchein, zu welcher Zeit fie leicht zu fangen ift. Bey Glogau fing ich fie in dem beißen Sommer 1846. am 4. July fhon zum Theil verflogen. Gen. 9. (13). Myelois Hübn. Antennae setaceae, in utroque sexu simplices sine arcu. Ocelli (plerisque) duo. Epistomium squamis in conulum compositis aut ap- pressis. Palpi maxillares breves filiformes. — labiales squamati, adscendentes, recurvi aut por- recli. Haustellum spirale. Alae simplices, posteriores integrae, vena mediana in 3 —4 ramos divisa. Pectus inerme. Pedes simplices. Diefes Genus enthält die Arten, die an Fühlen, Marillar: taftern und Flügeln im männlichen Gefchledht feine und alfo noch viel weniger im weiblichen eine Auszeichnung haben. Nachdem Ephestia, deren Männchen auf ber Unterfeite der Vorderfluͤ⸗ gel einen langen Haarbuſch befist, — Acrobasis , deren männ- fiche Kühler jein Schuppenzahn am Murzelgliede auszeichnet, — Cryptoblabes, mo bie Fühler über dem Wurzelgliede eine ſchwache feitliche Biegung zeigen, — Glyptoteles, deren maͤnn⸗ Rüffel aufgerollt, beſchuppt. — Beine roͤthlich grau, 652 liche Zafter ein Amal ausgerandetes Endglied und deren mann liche Vorderflügel einen ähnlichen Haarbuſch wie Ephestia ha= ben — Eeccopisa, mit einer tiefen behaarten Auscandung am Vorderrande der männlichen Hinterflügel. — Nyctegretis mit einer Elaren Längsgrube an der Bafis der männlichen Hinter flügel; — und Asarta mit rauhhaarigen Lippentaftern und kur— zen Beinen — abgefondert worden find, bleibt doch ber Inbe— griff des fehr reducirten Genus ein fehr heterogenes, zu fortges fegter Prüfung aufforderndes Gemifh. Zur Erleichterung der Ueberficht habe ich folgende Unterabtheilungen gemacht. A. Palpis adscendentibus recurvisve a) vena alae posterioris mediana quadrifida, «) alis anterioribns latis non faseciatis. 1) rosella, 2) eirrigerella, 3) incompta, 4) eri- brum, 5) eribratella. ß) alis ant. latis obsolete faseciatis. 6) erudella, 7) contectella. y) alis ant. latis distinete fasciatis. 8) terebrella, 9) dulcella, 10) legatella, 11) sua- vella, 12) advenella, 13) epelydella. 6) alis ant. angustis. 14) umbratella, 15) welseriella, 16) tetricella, 17) ceratoniae. b) vena al. post. mediana trifida. 18) argyrogrammos, 19) transversella, 20) os- seatella, 21) compositella. B. Palpis rectis, horizontalibus. a) alis ant. vena mediana trifida. 22) convolutella. 6b) alis post. vena mediana quadrifida; palpis maxillari- bus distinctis. 23) cantenerella, 24) gilveolella, 25) saxella, 26) confiniella, 27) ilignella. c) alis post. vena mediana quadrifida; palpis maxilla- ribus maris obsoletis, feminae distinetis. 28) Rippertella. A) Taſter auffteigend oder zuruͤckgekruͤmmt. a) Medianader der Hinterflügel vieräftig. @) Vorderflügel breit, unbandirt. 1. Rosella Scop. Alis anterioribus roseis, basi dorsoque late albidis, ca- pillis vitellinis. Phal. rosella Scop. Fauna. Carniol. p. 245. 624. Myelois — Z. Isis 1839. p. 176.1. — 1847. p.761. 330. — Schles. Schmtauschbl. IV, 1843. p. 14, — 9.:Schäff. Topogr. v. Reg. 3, ©. 194. 891. lithyia — Guenee Index 84. Phal. pudoralis W.V. p. 124.40. Zünsler mit weißen roſenroth gefleckten Oberflügeln. — Ausgabe von SI: tiger H, S. 28. 40. — v. Charpentier S. 22. — Sabr. Ent. syst, 3, 2. ©. 233. 392. Eurhodope — Hübn. Cat. p. 371. 3566. Tinea pudorella Hübn. fig. 63. et 318. p. 36. 20. Roſenrothfleckige Schabe. Phyeis pudorella Zincken in Germ. Mang. IH, p- 134. 13. 653 Phycis — Tr. IX, 1, p. 149. palpis erectis, anten- nis nudis, alis antieis albis, vitta rosea; posti- eis einereis, eiliis albidis X, 3. p. 273. — Kol: lar Oeſtr. Shm. ©. 89. — Schl. Schmtehbl. II, 1841. p. 12. III, 1842. p. 16. Hithyia — Duponchel VII, p. 152. Ilithyie pudique pl. 276. fig. 4. — Dup. Cat. 320. Eine der Eleinften Phycideen, wie Eudorea dubitalis; leicht Eenntlih an dem fchönen Nofenroth der am Innentande weiß: ihen Vorderflügel. —— — Fuͤhler gelbbraͤunlich. Taſter duͤnn, aufge⸗ kruͤmmt, wenig an dem flachen Obergeſicht hinaufreichend, ſpitz, etwas zuſammengedruͤckt, lehmgelb, an Baſis und Spitze heller. Marillartafter ſehr Elein, Enofpenförmig. Ruͤſſel did, braun ſchuppig. Ruͤckenſchild gelblihweiß. Beine Ichmgelb, auf ber Lichtfeite etwas gebräunt. Hinterleib graubraun, am Bauche viel dunkeler, Afterbuſch gelb, beym Maͤnnchen hell und ſtark. Vorderfluͤgel ziemlich kurz, breit und hinten erweitert, weiß oder gelblichweiß in betraͤchtlicher Breite am Innenrande und in einer nach hinten verduͤnnten Linie auf dem Vorderrande, die nicht ganz die Spitze erreicht; uͤbrigens dunkel roſenroth. Vor der Spitze kommt eine weiße unten erweiterte Linie vom Vor⸗ derrande herab, die mehr oder weniger deutlich ift. Bisweilen zeigt fi auf der Querader ein dunkles Pünctchen. Hinterrand: linie dunkelbraun, did; Franzen hellbraun. Der Vorderrand felbft von der Baſis bis zur Mitte braun. Ma a Hinterflügel heilbraungrau mit dunfler Randlinie; bie Scans zen haben vor den Vorderwinkel am Vorderrande bisweilen einen töthlichen Anflug. 2 vn glänzend gelbbräunlich; die Vorderfluͤgel am dunfelften, vor dem Hinterrande bisweilen in einer verlofhenen Binde hellgelblich, welhe Farbe auch am Vorderwinfel der Hin= terflügel etwas ſichtbar wird; diefe find am Innenrande am hellſten. — Das Weibchen iſt an dem langgeſpitzten Ende des Hinterleibes kenntlich. Die ſiciliſchen Exemplare ſind kleiner und haben auf den Vorderfluͤgeln ein reines Weiß. Rosella, von Scopoli zuerft befchrieben, lebt in Krain auf Eräuterreihen Hügeln ziemlich felten (Scop.) — in Oeſterreich auf Bergwiefen (auf der Zürkenfhanze im Juny und Sum: Kollar) — auf einer zwifhen Bergen liegenden Waldwieſe (Tr) — in Ungarn (Tr.) — um Regensburg (H.⸗Schff.) — um Halle und in der Deſſauer Haide (Zincken) — in Schleſien um Breslau, Scarſine (Schmtauſchbl.) und Glogau — in der Mark Brandenburg um Frankfurt und Bieberteich (dem Wohnſitz des verftorbnen Kuhlweins). Sie bewohnt bier Eräuterreiche, fonnige Hügel zu Ende Juny und Anfang July und fliegt bey Tage nicht gern auf, weßhalb ich fie ſchon ein paarmal mit dem Keſcher abgeſtreift habe; am liebſten er— ſcheint ſie nach Sonnenuntergang und iſt ſchwer zu fangen. An einem Abend wurde auf einem mit Wein bepflanzten Huͤgel beh Bieberteich eine große Menge geſammelt. * Außerdem fin⸗ det ſich dieſe Art wahrſcheinlich im ganzen ſuͤdlichen Europa: Duponchel erhielt ſie aus dem mittaͤglichen Frankreich, und ich fing fie nicht ſelten zu Ende May und im Anfang Juny in Sicilien bey Spracus. 2. Cirrigerella Zincken. Alis anterioribus griseo-luteis vel ochraceis, posterio- 654 ribus fusco-einereis, cilis pallidis; capillis ac thorace ochraceis. Phyeis — Zincken in Germ. Mag. III, p- 133. 12, Palpis erectis, alis anterioribus lutescentibus, postieis plumbeis flavo- ciliatis. — Germar Faun. 4, 19. Myelois — Z. Isis 1839. p. 176. 2. — Lienig Isis 1846. p. 266. 1. — H.- Schffr. Topogr. von Regensburg 3, p. 194. — tab. (ined.) 10. fig. 67. llithyia — Dup. Cat. 320. An den ganz einfarbigen Vorderflügeln und der faſt dotter: gelben Farbe des Kopfes und des Nüdenfchildes zu erkennen. Ruͤckenſchild und Kopf heil dottergelb. Männliche und weibliche Fühler borftenförmig, microfcopifc) gefranzt, gelbgrau, gegen die Bafis gelber, am Wurzelgliede dottergelb. Lippentafter etwas über das flahe Geficht heraufcagend, aufgefrummt, ziemlich dünn, zufammengedrüdt, feinfpigig. Marillartafter deutlich, dünn, fadenförmig. Ruͤſſel ftark, gelb, auf dem Rüden gelbfchuppig. Beine ochergelblich, auf der Kichtfeite mehr oder weniger reich: lih grau angeflogen. Hinterleib dunkel grau, an der Baſis gelbftaubig, an der Spitze heil dottergelb, Vorderflügel viel geftredter als bey Rosella, beym Weibchen fürzer als beym Männchen, nach hinten erweitert, grau lehm⸗ farben, an der Bafis gelber, bey manchen Eremplaren (wey Weibchen) ganz in der Faͤrbung des Ruͤckenſchildes. Der Vor: derrand ſeibſt ift von der Schulter aus big vor die Mitte braun; die Franzen grau oder gelblich. Hinterflügel einfarbig bräunlichgrau mit lichtgelben Franzen. Unterfeite braungrau, die Vorderflügel am dunkelften und an der Spite in einen fid mehr oder weniger am SHinterrand her: abziehenden Fleck gelb beftäubt. Franzen der Hinterflügel hell. Diefe Art ift etwas veränderlic in der Färbung und Flügel: geftalt. Ein Weibchen meiner Sammlung (aus Böhmen) hat wie gewöhnlich geftredte Vorderflügel; diefe find Aber an ber Innenrandhaͤlfte ohne Grenze yegen die dunkle Vorderhaͤlfte blaß ochergelblich, ebenſo wie die Franzen. — Zwey Weibchen, die mir Dr. Mettznner als die wahre Cirrigerella zur Anficht ſchickte, haben offenbar kürzere Vorderflügel. Das fchönfte Eremplar hat ganz ochergelbe WVorderflügel mit etwas helleren Franzen, und auf der Unterfeite die hintere BVorderrandhälfte, die Bafis und den Hinterrand hellgelb, auch die Beine ohne grauen Anflug. Bey dem zweyten geflognen Weibchen find die Vorderflügel nicht ganz fo kurz, fondern halten die Mitte zwi⸗ ſchen den 6 vor mir befindlichen Exempiaren und dem oben befchricbenen Weibchen ; dagegen find die Hinterflügel am Vor: derwinfel etwas zugerundeter. Die Farbe ift vom Fluge heller, auf der Unterfeite wie bey den andern Cremplaren; doch die Beine auf der Lichtfeite ziemlich reichlich beftäubt. Ben Braunſchweig am Weißdorn [doch wohl zufällig?] ein- mal im July (3inden) — um Regensburg (H.-Schff.) — in Böhmen bey Reichſtadt, wo Mann mehrere Eremplare an Aderrainen fing (F. R.) — in Medienburg (F. R) — Bey Frankfurt a/D. fing ih ein Männhen, daß ic nicht mehr befige, zu Anfang Julh auf einer dürren, bewachfenen Sand: höhe; Mesner fing dort die 2 furzflügligen, oben befchriebenen Weibchen. Zweh Männchen und ein Weibchen, die meinen 2 böhmifchen Männchen gleichen, erhielt er aus der Gegend von 659 Fiume, wahrfcheinlih dburh Kindermann. Eommt die Art im July vor (Lienig). Anmerkung. Die Abbildung in der Fauna ift fehr mifra- then: mit zu breiten Flügeln und grüner Farbe auf den Vor: derflügeln und eher einer Tortr. viridana als unfrer Schabe ahnlich. Auch in Lievland 3. Incompta Z. Alis obscure griseis, epistomio, dorso haustelli, palpis anoque Jluteis. Myelois — Z. Isis 1847. p. 30. 153. Kleiner als die vorige, dunkler, auf den Vorderflügeln ohne gelbe Beymifhung, ohne gelbe Hinterflügelfranzen, mit braun: grauem Ruͤckenſchilde. — Die Befchreibung fieh in der Aufs zählung Eleinafiatifcher Falter. Zweh Männchen und ein Weibchen von ber füdweftlichen Seite Kleinaſiens von Loͤw zu Ende April und im May ge fangen. 4. Cribrum S. V. Alis anterioribus 'niveis, grosse atro-punctatis, poste- rioribus antice fumatis, segmentis abdominis medis in basi nigricantibus. Tinea alis argenteis, corpori eircumvolutis, fascia du- pliei transversa punctorum nigrorum,. Le manteau a po- ints, Geoffroy hist. des ins. II, p. 190. 21. Reaumur Memoires Il, p. 288. et 337. pl. 39. fig. 5. 6. (Raupe). Noctua eribrum W.V., weiße, fhmarzpunctirte Eule, ©. 68. 8. — Ausgabe von Slliger I, ©. 178. 8. — Stliger Magazın I, ©. 80. 8. — Siebförmige Eule Schrank Faun. boic. II, 1. p. 514. 1511. Setina eribrum Schrank |. c. II, 2. p. 166. 12. Bombyx eribrum Fabr. Ent. syst. 3, 1. p. 487. 248. Myelois eribrum Z. Isis 1839. p. 176. 3. — 1847. p. 762. 331. — Lienig Isis 1846. p. 266. — H.-Schff. Topogr. v. Regensburg 3, ©. 197. 893. — Schles. Schmtauschbl. IV, 1843. p. 14. — V, 1844. p. 15. — v. Tiedemann Preuß. Provinzialblätt. 1845. ©. 533. f Tinea eribrumella Hübn. Beytr. 1, 1. p. 29. t. 4. fig. W.-II, 1, p. 24. t. 3. fig. 5. Lispe cribrella Tr. 9, 1. p. 205. — Zetterstedt Ins. Japp. 947. — Costa Fauna. Neapolit. 7 Tinea cribrella Hübn. fig. 67. p. 36. Diſtelſchabe. Schm. des Bodenfers (1800). ©. 38. 316. Myelophila eribrella, Myelophile tamis Dup. VII, p. 302. pl. 285. fig. 1. — Cat. 327. — Schles. Schmtauschbl. II, 41. — Guenee Index 83. Myelophila eribella Tr. 10, 3. p. 174. et 277. — cribella Isis 1838. p. 698. 151. Oncocera cardui Steph. Cat. 7453. — Illustr. IV, p- 313. 1. * Palparia — the thistle ermine Haworth 484. Myclois medullalis Hübner Cat. p. 371. 3562. Von den größten Arten der Phycideen, ausgezeichnet durch die fhmarzen Puncte auf weißen Vorderflügeln — ähnlid darin — — .—_— 656 der viel Eleinern Eudorea pupula ( Lin. I, p. 273.), am naͤch⸗ ften aber der Myel. cribratella, welche ſich nur durch Eleinere Puncte der etwas kuͤrzern Worderflügel und die ganz weißen Hinterflügel fo wie den einfarbig weißen Hinterleib unterſcheidet. Beide Arten haben darin eine Auszeihnung vor den andern Arten diefer Gattung, daß auf den Hinterflügeln die Endgabel der Ziel verhältnißmäßig nur halb fo lang, wie gewöhne lich ift. Gröfe gemöhnlic Über der von Pemp, carnella, bisweilen auch darunter, Nüdenfhild, Kopf, Fuͤhlerruͤcken, Zafter und Nüffelfchuppen ſchneeweiß. Maͤnnliche Fühler ſehr zart gefranzt. Dbergefiht etwas loder beſchuppt. Kippentafter etwas Über daf- felbe hinaufreihend, mittelmäßig, zufammengedrüdt, fpis, auf dem Nüden des zweyten Gliedes mit einem ſchwarzen Filed. Marillartafter dünn, weiß. Beine auf der Schattenfeite weiß, auf der Lichtſeite beraucht mit weißgelblichen Gliederenden, Vor: derhüften an der Baſis weiß. Mittelfchienen weißlicy mit ſchwar— zem Fleck vor der Spike; Dornen fhmusigweiß. — Hinterleib auf dem Ruͤcken weißlich, vom dritten Gliede an der Bafis der Ringe braungrau, beym Weibchen in geringerer Ausdehnung; Bauch braungrau, an den Seiten mit weißen Schuppenbüfcheln der Ringe. Afterbuſch des Münncheng gelblich weiß, an der Seite grau. Vorderflügel ziemlich geftredt, nach hinten erweitert, weiß, am WBorderrande etwas vergelbt. An der Baſis liegt auf der Subcoftalader ein dider, ſchwarzer Punctz-auf der Stelle der erften Querlinie liegen zwey, der größere über der Subcoftalader, der Eleinere auf der Subdorfalader; der darauf folgende befin= det fich auf der Medianader näher an jenen, als an den zwey Puncten der Querader. Die Querlinie wird durch 6 in uns gleichen Zwiſchenraͤumen aufgeftellte Puncte bezeichnet; der 1., 3. und 6. find die ftärkften, der 2. iſt etwas einwaͤrts geruͤckt. Der Hinterrand hat eine Neihe von 6 Fleinen Puncten. Hinterflügel etwas durchfcheinend, weiß, längs des Vorder— und Hinterrandes grau angelaufen mit dunkler Hinterrandlinie. Stangen ganz weiß, Auf der Unterfeite find die Vorderflügel rauchgrau, längs des Vorderrandes in einer am Worderwinfel erweiterten Strieme gelbftaubig und vor demfelben mit einem braunen, herabgehen= den Strich. Hinterflügel weiß, etwag violettlich ſchillernd, braͤun⸗ lich geudert, längs des Vorderrandes grau angeflogen und vor der Spitze deffelben mit einem braunen Wifch wie auf den Vor: derflügeln. Alle Franzen fchneeweiß, nur die der Vorderfluͤgel bisweilen auswärts gebräunt. Das Weibchen hat etwas fürzere Vorderfluͤgel. Ein ſyracuſiſches Männchen hat die Puncte der Vorderfluͤgel ſehr grob und an den Mittelfüßen die Gliederwurzeln weiß in größerer Ausdehnung als gewöhnlich. Diefe Art ift über das ganze gemäßigte und einen Theil des warmen Europas verbreitet. Am weiteften gegen Norden wurde fie in Lievland (Lienig), Süpfchweden (Zetterft.) und Süd— england (Stephens) beobachtet. Im füdlichen Italien. fand Gofta fie in der Provinz Calabria ultra; ich ſelbſt fing ein Eremplar bey Syracus am 15. Juny. Die Raupe lebt ‚in Kletten und Difteln aller Urt, aud in Inula helenium (nad, Reaumur) zehrt den -Fruchtboden und die darin ſteckenden Früchte aus und begibt ſich ausgewachfen zum Ueberwintern in die Stengel, in welche fie ſich hineinbohrt. In einer Höhle des Markes bringt fie den Winter zu. Um diefe Höhle zu verfertigen, beißt fie das Mark ftüdweife ab und bringt es 657 unter fih. Diefe Biffen hat man für ihren Koth gehalten, ob⸗ gleich fie unverdbaut und dem Marke des Stengels ganz gleich find. Die Verpuppung gefchieht zu verfchiedener Zeit im Früh: jahr, und der Schmetterling erfcheint im Juny, July und Aus guft. Eine Befhreibung der Raupe ſieh bey Treitſchke. Den Schmetterling, der bey Tage nicht leicht fliegt, Elopft man im Ganzen ziemlich felten aus Difteln: Cnicus lanceolatus, Carduus nutans, Onopordon acanthium. Die Raupe hat viel von Schneumonen zu leiden. 5. Cribratella Z, Alis omnibus albis, anterioribus subtiliter nigro-puncta- tis: abdomine albo. Myelois — Z. Isis 1847. p. 762. 332. Sie ift kaum wie die Eleinfte Myel. eribrum und ficher eine verfchiedne Art; ausgezeichnet durd) verhältnifmäßig Eürzere Vors derflügel, feinere Puncte (doch ganz in derfelben Stellung), ganz weiße Hinterflügel und weißen Hinterleib und faft unges fledte Beine. Die Befchreibung fehe man in meiner Aufzäh: lung italienifcher Falter. Das fhöne männliche Exemplar fing ich am 3. July an Dijteln auf den Dünen füdlih von Catania. 8) Vorderflügel breit verlofchen bandirt, 6. Crudella n. sp. Alis anterioribus hrunnescenti-griseis, strigis duabus dilutis opposite fuscescenti-marginatis, priore paulo ante medium, spatio interjecto ad. dorsum infuscato, puncto medio obsoleto. Myel. eruentella F. R. in lit. — Herrich-Schäffer tab. (ined.) 4. fig. 28. Sie hat wie die folgende die Größe der Hyp. ahenella, mit der fie aud) in den verloſchnen Querlinien und der faubigen Grundfarbe eine gewiffe Aehnlichkeit zeigt. Mit der Contectella hat fie die bedeutende Annährung der erften Duerlinie an die Mitte und den ſchwachen Ausdrud eines Mittelpunctes vor den folgenden Arten voraus; von Contectella unterfcheidet fie der Mangel der bis zur zwehten Querlinie teichenden weißlichen, dichten Beftaubung, ob aber als wirkliche eigne Species, fcheint mir nicht ausgemacht. Rüdenfchild blaßichmfarben, bräunlich angeflogen. Kopf heller, mit fanft gewölbtem, glattfhuppigem Dbergeficht. Taſter von wenig mehr als Kopflänge, aufgefrümmt, anliegend, etwas über das Dbergeficht hinausreichend, fahlgelblich zufammengedrüdt, mit abgefestem, ſpitzem Endgliede, welches beym Meibchen 4, beym Weibchen 4 der Länge des 2. Gliedes hat. Marillar: tafter dünn, fpiß, über der Nüffelbafis gegen einander geneigt, zweygliedrig; das untere Glied hat oben feitwärts einen zerſtoͤr— baren Haarbufh. Fühler mit verdicktem MWurzelgliede, borften- förmig, am untern Drittel am dickſten, braͤunlich mit zartem Flaum gefranzt. — Bruft, Schattenfeite der Beine und Bauch ſchmutzig weißlih. Beine auf der Lichtfeite fahlgelb, beym Männ: hen braun angeflogen, mit weißlidyen Fußgliederenden. — Hin— terleib obenauf fahlgelbgrau oder lehmgelbgrau mit heilgelbichem Afterbuſch. Vorderfluͤgel lehmgelblichgrau, beym Weibchen mehr leder— gelblich. Die breiten Querlinien find ſehr wenig heller als die Grundfarbe und. treten nur. durch die Einſaͤumung mehr her: Iſis 1848. Heft 9. 5 — — . .[. 658 vor. Die erſte liegt faſt auf der Flügelmitte und iſt in ihrer obern Haͤlfte faſt verloſchen; unter der Medianader macht ſie einen ziemlich ſpitzen Winkel nad außen, auf der Subdorſal— aber einen flumpfen nach innen; letzterer ift auf beiden Seiten mit reichlichem, rothbraunem oder braunem Staube eingefaßt, der fpige Winkel faſt nur auswärts, und diefe Beſtaͤubung verlängert fich bis zum WVorderrand, wo die Querlinie einwärts gebt. Die 2. Querlinie, an der gewöhnlichen Stelle, geht faft dem Hinterrande parallel, hat aber Über der Medianader und der Subdorfalader einen gegen das Mittelfeld gerichteten Winkel, und zwifchen beiden macht fie einen gegen das Mittel: feld geöffneten, fchwach gezähnten Bogen ; das Vorderranddrittel ift auch ſchwach gezähnt und einwaͤrts dunkler und fchärfer ges fäumt als auswärts. Das verengte Mittelfeld ift auf der Me- dianader hell mit einem braunen, ziemlich verlofchnen Puncte: unter dieſer Ader ift der ganze Raum bi zum Innenrande dicht braunftaubig. Der Innenrand hat nahe der Baſis einen mit langen fchmalen Schuppen befegten Streif. Die Hinters randlinie ifE braun, ganz oder unterbrochen. Franzen bräunlich- grau, beym Weibchen am Außendrittel hellgrau. Hinterflügel braunlichgrau, beym Meibchen fehr licht, am Hinterrand kaum verdunfeit: die Nandlinie ift braͤunlich und wird auf den hellgenuen Franzen von einer bräunlichgrauen Liz nie begleitet. Unterfeite der Vorderflügel dunkler als die Hinterflügel, bräun— lich, im WVorderwinfel bleichgelb beftäubt und mit folcher Kinie längs des DVorderrandes. Auf der Querlinie ift ein helles, doch ſehr undeutliches Strichelhen. Hinterflügel gelblih ftaubgrau mit bräunlicher Randlinie. Franzen wie auf der Dberfeite, Von den zwey befchriebnen Eremplaren ijt das eine, Herrn Mann gehörig, vermuthlich männlihen Geſchlechts; es ift in alten Theilen dunkler und hat einen fpißern Vorderwinkel der Vorderflügel und gelblichere Hinterflügelfcanzen als da8 2. Exem— plar aus der Sammlung F. R's.; bey diefem ift das Mittel- feld der DVorderflügel mehr braunroth beftäubt, und es Fann meiblih feyn, obgleich fein Hinterleib ganz und gar nicht zuge= fpist und am After ebenfo reichlich behaart ift als jenes. Beide ſtimmen im Fühlerbau genau überein und fcheinen danach nicht feruell verfhieden. Mir fcheinen fie zu einer fehr veränderlicyen Urt zu gehören, Manns Eremplar ift aus Rußland, das F. Rſche aus der Gegend von Dfen. Beide wurden mir als Cruentella FR. zugefhidtz da der Name aber nur auf das F. R'ſche etwas paßt, auf da8 andere gar nicht, fo mußte eine Aenderung ein= treten. Anmerf. 1. Ein 3. Exemplar — Fimbriatella Metzner aus der Tuͤrkey — ftimmt mit dem Mannifchen fehr genau überein, namentlich in der Befchaffenheit der Duerlinien der Vorberflügel. Abweichungen find folgende: Es ift etwas größer und fehr wenig heller; der Mittelpunct auf den Vor— derflügeln faum zu erkennen; die Beftaubung des untern Theiles des Mittelfelded fchwächer; der obere Winkel der 2. Querlinie in der Ede felbft verlofchen und ohne dunfle Ein: faffung. Die Hinverflügelftanzen find fo meiß wie beym F. R'ſchen Eremplar. Auf der Unterfeite find die Hinterflü- gel ganz hell, mie bey diefem, und die Vorderfluͤgel auch längs des ganzen Hinterrandes gelblich beftäubt. — Einen fehr er- beblichen Unterfchied geben die Fühler; fie find ſehr ſtumpf Eerbzähnig und fehr deutlich haarfranzig, alfo viel ; 42 659 länger behaart als jene beiben Exemplare. Leider find die Tas fter bis auf das MWurzelglied abgebrochen. — Es ift mir wahrſcheinlich; daß diefes Eremplar das Männchen, bie beis den oben befchriebenen Eremplare aber Weibchen, und zwar dag eine mit duͤnnem Hinterleib und etwas geftrectern Vor— derflügeln ſey. Anmerk. 2. Drey Eremplare entweder dieſer ober einer nächft: ftehenden Urt habe ich noch aus F. R's. und Metzners Sammlung vor mir. Sie ſtimmen darin überein, daß von der erften Querlinie gar nichts, und von der 2. nur eine ſchwache Spur zu fehen ift. Das Megner’fche — Impu- rella Metzner aus Ungarn — ift am beften erhalten, Es hat die Größe des F. R'ſchen Exemplars von Crudella (Cru- entella F. R.), aber etwas breitere Worderflügel. Kopf, Ruͤckenſchild und WVorderflügel haben zur Grundfarbe ein fehr fahles Ledergelb, das ſich nur auf den legtern vor dem Hin— terrande etwas verdunfelt. In gleichem Verhältniß find auch die Hinterflügel, die ganze Unterfeite und der Hinterleib viel lichter als dort. Fühler ganz wie dort, mit nicht zu unter— fcheidenden Gliedern und gleich furzem Franzenflaum. Zafter gleich, nur heller; Hinterleib jtumpf nnd breitbüfchlig geendet, alfo fcheinbarer männlidy als bey Crudella. Vorderflügel mit ſehr verlofchnem, lehmgelbem Mittelpunct auf der Median: ader, und davor gar feine Binde. Die 2. Querlinie breit und fehr verlofchen, in einem fanften, gegen den Hinterrand converen Bogen zwiſchen den beiden Ges genrändern ausgefpannt, ohne die Biegungen wie bey Cru- della, wenigfteng mit kaum merflicher Ausbiegung anftatt der. bey jener fo ausgezeichneten; fie hat einwärts einen ſchwa— hen Nand von wenig verdunfelter Grundfarbe; merklicher verdunkelt ift der Raum zwifchen ihr und dem Hinterrande. Die lichtgrauen Franzen haben erſt eine dünnere, dann eine breite, bräunlihgraue Querlinie. — Die bleichen Hinterflügel find noch heller als bey dem präfumirten Weibchen der Cru- della: fo auch die Unterfeite der Flügel, mo die vordern in der Mitte faft gar Eeine graue Verdunfelung zeigen. — Die 2 andern Eremplare hält F. R. für Männden und Weib: chen einer Art Luridatella F.R., als welche fie auh von H.-Schaͤff. Taf. 4. Fig. 22. 23. abgebildet find. Das als Männchen angenommene befist nur noch die Wurzeln der Kühler, an denen fich die Befchaffenheit der Behaarung nicht mehr erkennen läßt. Es iſt erheblich Eleiner als die bis jetzt befchriebnen Exemplare. Kopf und Zafter, fo wie der Übrige Körper wie beym Manniſchen Eremplar der Crudella, nur am ‘Hinterleibsrüden und den Beinen heller. Vorderfluͤgel breiter, ähnlich geftaltet der Mesnerfchen Impurella, fo heil gefärbt wie Metzn ers Fimbriatella. Von der erften Quer- linie ift wegen der hier augenfcheinlichen Abftäubung auf bei: ben Flügeln fehr wenig zu fehen. Ben fehiefer Haltung der Flügel bemerke ich ihren untern Theil auf derfelben Stelle wie bey Crudella, freylih nur in ſchwacher Spur, mit dem Winkel auf der Subcoftalader; auf und an diefer ift der Mittelraum nur wenig dunkler, als der übrige Raum, ohne braune grobe Stäubhen. Mittelpunct ſehr verlofchen. Die 2. Duerlinie breit, ohne feharfe Grenzen, unter der Mitte mit einer gegen den Hinterrand converen Biegung, bie bey weiter nicht fo ſtark wie bey Crudella iſt; fie ift weder ein= noch auswärts auffallend dunkel fchattirt; wor dem Hinterrande ift der Raum licht, von den hervortretenden Adern durch—⸗ fchnitten, SHinterflügel hell wie Crudella fem. Auf der Un⸗ 660 terfeite find bie Vorberflügel an dem Vorberwinfel wenig merk: bar beſtaͤubt. H.⸗Schäffers Fig. 23., nach demfelben Exem— plav gegeben, hat zu geſtreckte Vorderflügel, zu Eleine Hinz terflügel und auf den erftern die erite Dnerlinie viel zu mare fire und auf der Subdorfalader falfh ausgedrüdt, die 2. aber einwärts zu ſcharf, auswärts zu ſchwach gerandet, — Diefes Eremplar erhielt $.R. von Guenee als Phye. ru- fella Dup. — Rufella D. VII, pl. 277. fie. 6. p. 170. (aus Gorfica) ift in der Abbildung auf den breitern Vorder: flügeln heller und bleicher gelb und mit fehr deutlichem, ver— dunfeltem Mittelfelde; nach der Befchreibung find diefe Fluͤ— gel rothgelblichgrau (gris-roussätre) und haben eine röthlich- braune, hellgeſaͤumte Mittelbinde (d.h. Mittelfeld), die fich gegen den Vorderrand lichtet und erweitert. Sehr gern nehme ich diefe Rufella (Cat. 324, Mitte) als Lucidatella FR. an. Das dritte Eremplar endlih, als Weibchen der Lueidatella betrachtet, wurde an F. R. von Hrn. Rudolph Schmibt aus Meißenfels gefchidt, ohne daß es doc), wie mir feheint, in der Gegend diefer Stadt gefangen feyn wird. 8 zeichnet fi) durch fehr bedeutend breite Vorderflügel aus, und möchte hier nad) menigftens von Crudella weſentlich verfchieden ‚u feyn feinen, wenn man nicht die Zwifchenglieder in der Flügelbreite berlicfichtigt. Größe. wie Crudella fem. Fühler und Taſter nicht verfchieden. Farbung des Kopfes, Nüdenfchildes, Hinters leibs und der Flügel wie Crud. mas. Die Vorderflügel find in dem Raume zwifchen der 2, Querlinie, dev Medianader und der Bafis verwifcht, und auch ein wenig am Innenwinkel, wo— durch der dunfle, braune Grund hervorteitt, den wir in Hr.= Schäffers Fig. 22., mo die Vorderflügel zu fehmal find, als die natlırliche Färbung angegeben ſehen. Daher ift von einer Querlinie nichts zu bemerfen. Die 2. Querlinie ift ganz ver— loſchen und nur in ihren untern % erkennbar; hier ift die Bie— gung ungefähr wie bey Crud.; eine dunflere Cinfaffung wie bey H.-Schffr. in der untern Hälfte gegen den Hinterrand ift in der Wirklichkeit nicht vorhanden, Von einem Mittelpuncte ift bloß auf dem Linken WVorderflügel etwas fichtbar. Franzen bräunlihgrau. Hinterflügel wie bey Crud. m. gefärbt, am Vor— derwinfel ein wenig ftumpfer. Ganze Unterfeite gleichfalls etwas: heller, zumal auf den Hinterflügeln. Diefeg Gremplar erklärt EN. für Dupondels Phycis impurella VII, pl. 277. fig. 7. p. 171. Cat. 322. Deren gleichgeftellte Vorderflügel — auf 3 einfarbig ziemlich dunfel braun, auf dem aͤußerſten Drit— tel licht — ftimmen allerdings fo wohl, daß ich gegen diefe Be— ffimmung nichts einwende, wenn ich auch weiß, daß der höhere Grad von Dunfelbeit bey Luridat. nur durch Abftäubung ent= ftanden if. Duponchels Befchreibung: d’un gris- brun luisant, s’Celaireit en roussätre vers leur extremite, avec la frange brune beftätigt die Nichtigkeit der Abbildung. Der helle Raum hat am innern Rande eine Biegung auf der Stelle, mo die Querlinie der Crud. fie zeigt. Im Vergleih mit H.— Schaͤffers Figure ift die Duponchelſche allerdings fehr abs weichend ; aber nach den obigen Bemerkungen können die Ab- weichungen nicht geltend gemacht werden. Endlich bemerkt mir F. R. noch, daß er ein Eremplar feiner Luridatella befige, dem auch die Spur der 2. Querlinie fehlt. Mie viel wahre Arten bier verborgen diegen, muß die Zufunft lehren. Daß fie fich zunächft ftehen würden, leidet Eeinen Zweifel. Mögen es aber mehrere feyn oder mag alles in eine fehr veranderliche Art zufammenfallen; fo geht doch daraus ficher x 661 hervor, daß bie Phycideen nicht nah dem Vorhandenfein und Mangel der Querlinien in Genera zerlegt werden Fönnen; fonft worden die naͤchſten Arten und felbft die Narietäten einer Art nicht zu einerley Genus gehören. 7. Contectella F.R. Alis anterioribus cano-farinatis, postice brunnescenti- bus, strigis duabus dilutis opposite brunnescenti-margina- tis, priore paulo ante medium, puncto medio brunneo, H.- Scheffer tab. (ined.) 4. fig. 27. Von Crudella, der fie in der Lage der Zeichnungen auf ben Borderflügeln, dem Bau der Fühler, Taſter und Flügel ganz gleicht, unterfcheidet fie fich für den erften Blick ſeht auffallend ducch die mweißgraue, braun beftreute Farbe auf 2 der Länge der Vorderfluͤgel. Daß diefer Unterfchied fpecifiich fen, möchte ich nicht beftimmt annehmen. — Die 2 Eremplare der F. R'ſchen Sammlung, wovon eins das Driginal zu H.-Schff's. Abbil: dung ift, ftammen aus dem Uralgebirge (bey Spod: 3. R.); das eine fteht in der Größe wenig über der als Weibchen ans genommenen Urud., das andere ift noch etwas größer, Flügel: geftalt wie bey diefer Crud.; nur bey der größern Conteet. find die Vorderflügel ein wenig geftredter. Nüdenfchild und Kopf in der Färbung der Crud. m. Fühler beider Eremplare gleich gebaut und nebft den Zaftern genau vom Baue der Urud. f.; auch ber Hinterleib endigt eben fo platt und mit Schuppen dicht buſchig bejest und hat das Anfeben eines gewöhnlichen männli: hen Hinterleibs. Beine auf der Lichtſeite gebräunt, Mittelfchiene auf dem Rüden an der Bafis mit länglicher Haarflode. Vorderfluͤgel mit Ausnahme der Bafis und des Naums zii: fhen der 2. Querlinie und dem Hinterrande weißgrau, am hell ften und reinften zu beiden Seiten der Medianader, am Innen— und Vorderrande und zwar am erften mehr uud dunkler, braun= ftaubig. Die Lage und Geftalt der Querlinien ift wegen ihrer Uebereinftimmuag mit Crud. nicht weiter zu befchreiben. Die erfte Querlinie ift auswärts am Vorderrande am dunfelften, wie mit einem braunen led gerandet. Mittelpunct deutlich. Die 2. Querlinie ift einwärts über und unter der Mittelbiegung am dunkelften gefüumt. Hinter ihr ift der Grund lehmgelb, im Vorderwinkel gebräunt. Randllnie braun, nicht fharf, ganz oder in Stüde zerfchnitten. Die langen Schuppen am Innenrande nahe der Baſis find lehmgelb. Franzen bräunlih grau, mit brauner Querlinie nahe der Bafis und mit breiter, brauner Ver: dunfelung, bis vor ihre Enden. — Hinterflügel ein wenig heller als Crud. m. Franzen fehr hellgrau mit brauner Linie nahe der Baſis. Unterfeite behm größern Exemplar dunkler als beym Eleinern und am Vorderwinkel der Vorderflügel fehr wenig beftäubt, uͤbri⸗ gens ganz wie bey Crud. f., auch mit dem hellern Strichlein auf der Duerader der. Vorderflügel. Anmerkung. Duponchels Phyeis advenella pl. 278. fig. 1. p. 174. fieht nach der Copie des DBorderflügels, die ic mir davon einjt machte, unferer Art ſehr unähnlich, doch ann fie recht gut bierhergehören, falls der Bau der Zafter nicht abmeicht, was ſich aus dem Text gar nicht erfehen läßt. Die Vorderflügel find den Zerte nach röthlich gelbbraun mit bläulichweißen Atomen befiet. Don biefen Atos men zeigt die Abbildung gar nichts; aber diefe Bezeichnung der Farbe ift gerade die fir unfere Art angemeffene, und es 662 ift faft angemeffener, fie als aufgetragen, denn als Grunde farbe anzufehen. Die 1. Querlinie läuft wie in der Abbil: dung nahe der Flügelmitte. Duponchel nennt fie fo wie die 2. dunkler braun als die Grundfarbe und leicht pur: purfarben“; er mennt damit die dunfeln Gegenränder, denen ich freplich nichts Purpurfarbnes anfehen kann. Auch iſt zu erinnern, daß die Eden derfelben in der Abbildung keineswegs denen unferer Art entfprehen; aber fie ſtimmen aud nicht nach der Befchreidung, nach welcher fie bufchig ſeyn müffen. — Das 2. ald fem. abgebildete Exemplar ift faft einfarbig und breitflügliger. — Gehört nun auch diefe füdfranzöfifche Urt, die mit unferer Myel. advenella 7, nichts gemein hat, auch nicht zu Contectella, fo ſcheiut fie doch wenigſtens nächft verwandt mit ihr zu feyn und nebft Contectella, Cru- della, Fimbriatella, Impurella, Luridatella et Rufella der Aufklärung über ihre Artrechte noch ſehr zu bedürfen. x) DVorderflügel breit, deutlich) bandirt. 8. Terebrella Zincken. Alis anterioribus fusco-nigris, fascia ante strigaque post plagam costalem albidam, puncta duo nigra continentem albidis. Phycis — Zincken in Germ. Mag. 3, p. 162. 33. — Tr. 9, 1.192. Palpis recurvatis, antennis nu- dis, alis anticis nigro alboque nebulosis, pun- cto gemino medii nigro et X, 3, p. 276. — Duponchel Cat. p. 323. Myelois — Z. Isis 1839. p. 177. 10. — Schles. Schmtauschbl. IV, 1843. p. 14. Kenntlih an den ſchwarzbraunen Vorderflügeln, auf denen die erfte Querlinie als eine weiße Molke hinuͤberzieht und im Mittelfelde am Vorderrande ein großer, weißer Fleck hängt, ber die 2 fhwarzen Mittelpuncte enthält. Größe wie Acrob. tumidella oder darüber. Kopf und Rüden: fchild dunkelbraun. Geſicht flach conver, glattſchuppig, in ber Mitte etwas hell. Fühler in beiden Gefchlechtern borftenförmig, braͤunlich, microſcopiſch pubescitend gefranzt. Maxillartaſter ſpitz mit einem Seitenzahn, über der Ruͤſſelwurzel gegen einan⸗ der geneigt, braun, unten weißlich. Lippentaſter von doppelter Augenlaͤnge, aufgekruͤmmt, ziemlich duͤnn, zuſammengedruͤckt, außen braun, innen heller, am Wurzelgliede weißſchuppig; das ſcharf abgeſetzte Endglied länglich ſpindelfoͤrmig, faſt von der Laͤnge des 2. Gliedes. Nüffel ſtark, feine Beſchuppung mie die unter dem Kinn fchneeweiß. — Bruſt und Schattenfeite der Beine filbergrau; Kichtfeite der Worderbeine braun mit hellen Gliederenden. Mittelbeine an Schenkel und Schiene weiß, braun beftäubt; das Kinn fo mie das Bändchen vor dem Ende der Schiene braun; Fuß ſchwarzbraun mit ſehr fchmaler, meißlicher Spike der Fufglieder. Hinterbeine ebenfo, nur an der Schiene gebräunter und mit breiterem Bande. — Hinterleib braun mit hellen Ringrändern, hellem Bauh und After; beym Weibchen ift er gelb, und ein Legeftachel fteht daraus hervor. Vorderflügel ziemlich breit, nach hinten merklich erweitert, mit beutlihem Vorderwiukel, braunſchwarz. Statt der erften Querlinie zieht eine mwolkige, weiße, bier und da edige Binde ſchief querüber weit vor der Mitte. Die 2. Querlinie ift dünn, etwas gezahnt, unter dem Vorderrande durchbrochen, dann ge= 663 gen außen conver. Der Mittelraum ift in einem großen, fchlecht begrenzten, am Worderrande mit breiter Bafis hängenden Fleck, weiß, in deſſen unterem Ende die 2 ſchwarzen, ſtarken, nicht immer getrennten Puncte liegen; von ihm an ift bie Grund: farbe des Mittelfeldes bis zum Innenrand gelichtet. Vor den fhwarzen Hinterrandpuncten iſt der Grund gleichfalls aufgehellt. Franzen mit heller, feiner Wurzellinie wie an den Hinterflügeln. Hinterflügel dunfel braungrau, bisweilen mit verdunkelter Querader. Unterſeite braungrau, auf den Vorderfluͤgeln dunkler. Die weiße Querlinie der Oberſeite ſcheint matt durch und ſetzt ſich ein wenig auf die Hinterflügel fort; fie iſt einwärts durch einen ftarfen, ſchwarzbraunen Schatten gerandet, der fih am Bor: derrande beider Flügel zu einem ſchwarzbraunen Schattenfled erhöht. Die beym Maͤnnchen hellen Hinterflügel haben eine dunkle Querader. Die Raupe lebt nah Zinden in ben verfümmerten Zapfen der Rothtanne (Pinus abies), während Neph. abietella bie reifen Zapfen bewohnt; fie frißt die Samen und bringt manch⸗ mal den Winter in den Zapfen zu; gewoͤhnlich geht ſie im Herbſt in die Erde. Ihre Beſchreibung ſieh bey Zincken und Treitſchke. — Der Schmetterling iſt noch wenig bekannt, wahrſcheinlich weil er bey Tage ſehr verborgen ſitzt und aus der Raupe gewonnen werden muß. Er fliegt im Juny und July im Fich⸗ tenwalde nnd wird von Stämmen geklopft. Zincken entdeckte ihm bey Braunfhweig; Mann fing ihn felten bey Reichſtadt in Böhmen im May. Ich felbft Elopfte am 20. Sum ein verflogenes Männchen von einer Fichte ab bey Salzbrunn im Nadelwalde am Fuße des Hochmwaldes; feine eigentliche Flugzeit fheint mir dennoch der May und Juny zu fehn. Die Angabe Treitſchkes, daß er im Meißner Hochlande faft haufig fey, beruht auf einer Verwechſelung mit Pempel. carbonariella; Herr v. Tiſcher hat ihn dort gar nicht gefunden. 9. Dulcella F.R. n. sp. Alis anterioribus canis, strigis duabus flexuosis interne latissime, externe angustius fusco marginatis, priore pr&- ter costam ochracea, puncto magno medio fusco. (mas. mus. F. R.) H.-Schäffer tab. (ined.) 7. fig. 47. Dulcella fteht mit den folgenden 4 Arten in naher Vewandt— f&haft, wie der große braune Fleck auf der innern Seite der - erften Querlinie zeigt; fie hat aber MWeißgrau zur Grundfarbe, kein Roth oder Violettgrau, und zeichnet ſich dadurch befonders aus, daß die beiden Querlinien der Vorderflügel, von denen die erite größtentheils roͤthlich ift, einwaͤrts fledartig fehr breit braun= gerandet find. In der Mitte iſt nur ein an der braunen Ein: faffung der 2. Querlinie hängender Punct, aber fehr groß und faft wie ein dicker Querſtrich. Größe der Terebrella. Nüdenfchild und Kopf dicht braun? grau beftäubt. Fühler hellgrau mit dunflern, feinern Ringein— ſchnitten, borftenförmig, ganz ungezähnt, zart gefranzt. Ober— geficht flach gewoͤlbt, glattfhuppig, unterwärts hell. Marillar- tafter fpiß, anliegend, bräunlich, Lippentafter von doppelter Augenlänge, etwas über das Gefiht hinaufragend, auf— gekrümmt, mäßig did, zufammengedrüdt, an der Baſis weiß, abftehend befhuppt; das 2. Glied aufen an der obern Hälfte | 664 braun und an der Schneide etwas buſchig befhuppt; das End— glied etwas fürzer, fehr deutlich getrennt, laͤnglich oval, ſpitz, auswendig braun, nne an der Bafis und Spige und auf dem Rüden weißlich. Ruͤſſel ſtark, weißlich beſchuppt. — Hals und Bruft weißlich. Vorderbeine an der Spitze des weißjtaubigen Schenkels braun; Schiene weiß, an der Bafis und in einem breiten Gürtel vor der Spike braun; Fuß braun mit weißen Gtliederenden. (Mittelbeine fehlen). SHinterbeine ſchmutzig weiß bräunlich beftäubt; die flahe Schiene hat auf dem Rüden an der Baſis einen Haarbuſch und vor der weißlichen Spike einen band: ähnlihen Fleck; Fuß hellbraun mit weißlichen Gliederenden. — Hinterleib ſehr hellgelblich ftaubgrau mit ziemlich anfehnlidem Afterbufch. Vorderflügel breit, nach hinten etwas erweitert, mit deutlichem Vorderwinkel, im Grunde weißgrau, doch rein nur am Vorder: tande des Mittelfeldes. Die 1. Querlinie ift ziemlich weit ge gen die Mitte geruͤckt, fchräg ausmärts conver, am Vorderrande weiter gegen den Borderrand herumgebogen, ſchwach mwellig, aus waͤrts braun gefaumt, am obern Drittel mit verdidtem Saume; fie ift roͤthlich, am Vorderrande, wo fie ſich eweitert, ganz weiß; von der Subcoftalader an hat fie bis zum Innenrande einwärs zur Ginfaffung einen großen, braunen Fleck, welcher feinerfeits gegen die Bafis eine meißlihe, faft unterbrochene Einfaffung hat. Der ganze Raum bis zur Bafis ift dicht braunbejtäubt, am Innenrande mit vöthliher Beymifhung. Die 2. Querlinie ift fein, ungezähnt, bloß mit einer ftarken Biegung nah außen unter dem oberften Drittel, Übrigens dem Hinterrande ziemlich parallel; fie ift braun eingefaft, und zwar bildet die Einfaffung gegen das Mittelfeld einen fehr großen Schatten, zwifchen wel chem und der erften Querlinie die meißliche Grundfarbe nicht ſehr braunftaubig ift; nur am Vorderrandwinfel ift die Einfal- fung auf diefer Seite fehr ſchmal; dafür aber dunkler. Nach außen ift der fchattige Nand von dreyfacher Breite der Linie und am oberften Drittel gleichfalls am dunfelften. Bis zum Hinterrand hat der meißlihe Grund ſchwache, braune Beftäubung, außer am Innenwinkel, den der braune Schattenrrand der Quer= linie erreicht. Der Mittelpunct (der obere) ift ſchwarz, fledar- tig und reicht in den dunfeln Schatten der Querlinie hinein; es fheint als ob der untere dadurch verdeckt ift. Vor dem Hinter tande liegen 7 —8 dide, fehwarzbraune Punkte, Franzen dun— Eelgrau mit zwey dunfeln Schattenlinien, Hinterflügel heil gelblich ftaubgrau mit bräunlicher Randlinie. Unterfeite der Hinterflügel wie auf der Dberfeite, nur am Vorderrande braunlich angeflogen; die dunkleren Vorderflügel find am Hinterrande und am Vorderwinfel gebräunt, und haben am erftern heilgelbliche Aderenden und am Worderrande vor dem Außenwinkel einen hellgelblichen, braun eingefaßten Querſtrich, den Anfang der 2., kaum angedeuteten Querlinie. Vaterland: Ungarn. 10. Legatella Hübner. Alis anterioribus violescenti-fuseis, macula baseos ex- asperata; fascia ante medium alba, externe ad dorsum rubro-marginata, striga postica cinerascente; lunula inter- jecta nigra. Tinea legatella Hübn. fig. 71. (ſchlecht). Phycis — Tr. IX, 1. p. 189. Alis antieis cinereo- fuscis, albo-nebulosis, puncto baseos elevato stri- 665 - gaque ferruginea intus albo- septa, lunula media nigra. — X., 3, ©. 173 und 275. - — Kollar Oeſtr. Schm. ©. 90. Phyeis — Zincken Germ. Mag. 3, ©. 149. 24. — Herrich- Schäffer tab. (ined.) 7. fig. 46. Phycis — Phycide léguée Dup. Vil., ©. 231. pl. 284. fig. 2. (Eenntlih.) — Cat. pag. 323. Myelois — Z. Iſis 1839. ©. 177. 13. Rlodophaea — Guende Ind. 75: Zophodia legatalis Hübn. Cat. ©. 370. 3556. Von den folgenden gleichfalls mit dunfel violettgranen Vor— derflügeln verfehenen Arten unterfcheidet fie ſich durch anſehn— lihere Größe und auf den Vorderflügeln duch den in beiden Geſchlechtern vorhandnen rauhſchuppigen Fleck nahe der Baſis; außerdem hat fie zum Unterfchiede von. Suavella und Adve- nella auf denfelben Flügeln in der Mitte eine ſehr beutliche Mondfichel ftatt 2 ſchwarzer Puncte; die viel £leinere, auch an der hinten Querlinie blutroth gerandete Epelydella hat ftatt der Sichel einen dien, geraden Querftrid). Größer ala Suavella, wie Neph: roborella, aber noch breit: flügliger al3 erſtere. Nüdenfhild und Kopf braungrau, etwas roͤthlich ſchimmernd. Fühler fadenformig, beim Männchen ſehr ſchwach gekerbt, aber ftärfer pubescirend gefranzt, als beim Meibchen, gelbbräunlicy mit dunklen Einfhnitten. Dbergelicht flach gewölbt, faſt glattſchuppig. Marillartafter, braun, fpis, mit feitlicher Verlängerung, auf der Nüffelbafis ruhend. Lippen= taftee von weniger als doppelter Augenlänge, ſtark zufammen= gedruͤckt, nach oben verdünnt, auf der Schneide etwas rauh— fhuppig, außen braun, innen meißjtaubig ; das Endglied an der Baſis und Spite weißlich; das 2te Glied länger, dider, am Ende faft ſchief abgefhnitten; dag erfte Glied weißlich beſchuppt. Beine braun, weißſtaubig, mit weißen Enden der braunen Fuß: glieder, auf der Schattenfeite ſchmutzigweiß. Mittelſchiene mit braunem Bande vor der bandähnlichen, meißgrauen Spike. Hinterfchenkel und Schiene weiklich, Ießtere auf dem Ruͤcken der Bafis mit hellem Haarbufh und braungrauer Endhälfte. Hinz terleib braungrau, am Bauch heller, mit gelblihem Afterbufch des Meibchens und hervorftehendem Legeftachel. : Vorderflügel 5,65 — 25" lang, an dee Baſis breiter als beh Suavella, hinten erweitert, mit ſanft gewölbten Hinterrande und fiharfem Vorderwinkel, dunfel violettgrau mit hellern und braunern Stellen. Die erſte Querlinie, weit vor dee Mitte, weiß oder milchweiß, etwas fhief und nah außen conver, in der Mitte eingedrüdt; einwärts iſt fie nicht Icharf begrenzt, fons dern gebt in die weißbeftäutte Grundfarbe über; diefe verdunfelt fih mehr gegen die Balls, wo auf der Medianader ein brauner, aufiträubender Schuppenwulſt fist, »zwifchen welchem und der weißen Beftfubung der Innenrand purpurröthlich gefärbt: ift. Auswärts ift die Querlinie ſcharf braun gerandet und, vor— züglich oberwärts, braun fehattiert; der untern Hälfte fchließt fi ein fchmaler, auf dem Innenrande ftehender, purpurröthe liher Fle& an. Die 2te Querlinie ift fehärfer begrenzt, dünner und grauer, wellig gezahnt, im mittlern Drittel gegen den Hin— terrand conver; ibe Anfang auf dem Vorderrande ift faft weiß und auf beiden Seiten am bunfeljten braun eingeraßt; die Aus Fere Einfaffung bitdet ein bis zum Vorderwinkel reichendes Dreyeck; übrigens ift fie einwaͤrts viel dunkler und ſchmaͤler gefiumt als auswärts; vom Anfange des 2ten Drittel geht ein Schatten unter dem fhwarzen Mittelzeichen herab und ver— [hwindet gegen den Innenrand. Das Mittelfeid iſt dunkel, Ife 1818, Heft 9. — — — — — 666 = am bunfelften am Vorderrande bey der erften Querlinie, und hat eine weißftaubige oder hellgraue, vom Worderrande bey der 2ten Querlinie berabreichende Stelle, in welcher auf der Quer— ader, der Zten Querlinie viel näher als der erften, die tief ſchwarze, feine, ‚an beiden Enden verdickte Mondfichel fteht. Hinterrand nad einer grauen Beffäubung mit einer Reihe fhwarzer, faft zufammenhängender, ediger Puncte. Franzen dunkelgrau, mit dunklern Querlinien. Hinterflügel. gelb bräunlichgrau, am SHinterrande etwas ges bräunt. Franzen heller mit dunffer, feiner Linie nahe ber Bafis. 3 Unterfeite der Vorderfluͤgel graubräunlih. Die 2te Quer= linie ſchimmert verlofhen durch, und fest fi auf den Anfang der Hinterflügel fort; ihr Anfang auf den Vorderflügeln ift weißlich, und eimwärts tiefbraun eingefaßt. Die braune Hinter randlinie aller Flügel wird durch die gelbliche Linie der Frans zenbafis fehe gehoben. Die hellen, fehmugiggelblichen Hinter: flüget haben einen bräunlichen Vorderrand und eine verdunfelte Querader. — Beide Gefchlechter find ganz gleichgefürbt. Dieſe feltne Art lebt im Juny und July in Deden in Uns garn (Try FR.) — bey Wien am Kahlenberge im Gebuͤſch im Zuly und Auguft ziemlich felten (Rollar) — bey Schön: brunn an einer Lehne Abends um Dornheden felten (Mann) — in der Schweiz, wo die Raupe auf Rhamnus (Nerprun) gefunden wurde (Dup.) — in Böhmen (Mann). — Nach Tr. auch um Dresden zwiſchen Schlehen- und Weißdornbuͤ— ſchen; doch hat v. Tiſcher ſie mir nicht als ſaͤchſiſch ver— eichnet. Anm. 1. Die ſehr verfehlte Huͤbne rſche Abbildung — Bor: derflügel zu ſchmal, braungrau chne vielette Beymiſchung, obne purpurröchlihe Einfaſſung der viel zu geraden erſten Querlinie ufw. — iſt wohl die Urſache, daß die Art mehr— fach verfannt wurde. DupondeLls Abbildung ift viel beffer und unverkennbar, obwohl ihr gleichfalls: die violettliche Beymifhung fehlt. Sonderbater Meile zieht er fie im feis nem Gatalog zu Suavella. — Stephens befchreibt feine Phyeita legatella fo: Hustr. 4., ©. 310.: „Alis antieis griseo fuscove-cinereis, strigis duabus obsoletis satu- ratioribus, postieis fuscescentibus (12—13''). Hüb= ner 712% VBorderflügel grau oder braͤunlich afchfarben mit dunklern und lichtern Schatten, einer faft geraden: [!] dunk— (een Querlinie in der Mi te, und einer. 2 bogigen zwiſchen Mitte und Hinterrand, welcher letztere eine Neihe dunkler Punkte hat; zwifchen den Querlinien ift ein. blaffes Zeichen, worinn 1-2 fhmwarze Puncte ſtehen [!]. Weniger reichlich als Roborella und Cristella, um. London, Ende Juny.“ — Wem fih nun nad) diefer leichtfertigen Be: ſchreibung die gemeynte Art fchwerlich je wird erkennen laffen, fo fteht doch ſoviel feit, daß fie Hübners Legatella nicht feyn kann. — Eversmanns Phye. legatella Faun. 558. 28. — an der niedern MWolga zu Ende May — fell auf den Vorderflügeln nur griseo-fusca, albo - pulverata ſeyn, die 2 Querlinien genähert, die Mondfichel verlofchen haben; ihre Hinterflügel follen weißfranzig ſeyn. — Dagegen wird von dem rauhen Schuppenfleck, den purputrotben Fle— Een, der violettlichen Beymiſchung geſchwiegen; ich. zweifle alfo fehr, daß unfere fo ausgezeichnete Legatella hier ges meynt fen. Anm. 2. Tin. Legatella Wien. Vzchn. ift Geom. spartia vgl. v. Charp. ©. 101. 49% 667 Anm. 3. Sn ber Sfis fteht duch) einen Drudfehler: „grauen Fleck“ ftatt rauhen. 11. Suavella Zincken. Capite palpisque fuscescentibus; alis ant. violascenti- fuscis, strigis duabus cinereis, priore obliqua antice cae- sio-ampliata interne ad costam maculae atro - purpureae acclinata, punctis duobus fuscis mediis cano - einctis. Phycis — Zincken in Germ. Mag. 3., ©. 140.17, — Germ. Faun. 9, 20. — — Tr. IX, 1. S. 276. Palpis erectis, anten- nis nudis, alis antieis obscure purpnreo ca- noque nebulosis, macula communi baseos sanguinea. — X, 3. ©. 276. — — Dup. Cat. 323.* Supplem. 4. ©. 124. pl.60. Myelois — Z. 3fis 1839. ©. 177. 12. — 9.5 häffer Topogr. von Regensburg 3, ©. 194. 896, — Schleſ. Schmtaufhbl. 3, 1842. ©. 16, Rhodophaea — Guenee Index. 74. Kleiner als Legatella, aͤhnlich gefärbt, aber fogleih an den 2 ſchwarzen Puncten auf weißlihem Grunde flatt der Mond: ſichel der Worderflügel zu erfennen; von Advenella am leich— teften unterfchieden durch den Mangel roͤthlicher Farbe an Ober— Eopf, Taſtern und Beinen, von Epelydella durch die 2 zarten, weitgetrennten Mittelpuncte der Vorderflügel ftatt der 2 groben zufammenfließenden ꝛc. Größe etwag veränderlih, wie Acrob. Rubrotibiella oder etwas darunter. Ruͤckenſchild vöthlihbraun, Kopf heller, im etwas loderfhuppigen Gefiht graubraun. Fühler bovftenförmig, ganz ungezähnt, fehr zart flaumhaarig gefranzt, hellbraͤunlich mit dunklen Gliedereinſchnitten. Marillartafter kurz, braun. Lippentafter kaum von doppelter Augenlänge, ſehr zufammen= gedrückt, aufgefrimmt, tiber das Gefiht hinaufreihend, außen braun, an der Baſis und innen weißlid bejtäubt; Endglied abgefeßt, kürzer als das 2te Glied, eyförmig, ſpitz, nicht zus gefpist. Ruͤſſel ftark, weißgrauhaarig. — Beine dunkelgrau: braun, an den Öliederenden und der Innenſeite ſchmutzig gelb- weiß; Mittelſchiene grauſtaubig, am Ende bandartig weißgrau mit vorhergehendem vollſtaͤndigem, ſchwarzem Gürtel. Hinter: ſchenkel und Schiene ſchmutzig weißlichgelb, erſterer an der Baſis, ietztere auf der Unterſeite und vor der Spitze gebraunt; am Rüden der Schienenbafis ein gelbliches Haarbuͤſchchen. — Hin: terleib graubräunlich, nad hinten dunkler, mit gelblichen King: raͤndern; Afterbufch braun, innen gelb. Vorderfluͤgel geftreciter ald bey Advenella, nach hinten er: weitert, mit ſcharfem Vorderwinkel, dunkel violettgrau, bier und da verdumfelt. Die erfte Querlinie ift ſchief, nach außen con= ver, boaig mit flärferer Bucht auf der Subdorfalader, weiß, in der Mitte verdumkelt, an ihrer obern Hälfte einwärts von einer weißgrauen Beftäubung begrenzt; am der untern Hälfte ruht an ihr ein erſt blutrother, dann fchmarzbrauner Sinnen: randfleck, den die helle Betäubung gegen die dumkle, brauns roth überflogene Bafis begrenzt. Wie bey Advenella find an diefer die Schuppen etwas groß und loder, ohne den Schuppen= wulft der Legatella zu bilden. Auswärts ift die erſte Quer: linie fein ſchwarzbraun gefäumt, und an der oben Hälfte tief violettbraun fhattirt. Die 2te Querlinie ift hellgrau, dünn, willig, mit der gewöhnlichen Krümmung im Mitteldrittel, und vielettbraun oder auswaͤrts auch purpurbraun gefäumt; am Vorderrande aber, wo fie weißlich wird, begrenzt fie einwaͤrts 668 ein fchwarzer Strich, auswärts ein bis in bie Flügelfpige reis chender, ſchwarzer Fleck. Das Mittelfeld ift dunfel und ent= hält 2 ſtets weit getrennte, ſchwarze Puncte in dem 'untern Ende eins am Worderrande hängenden, nirgends fcharf begrenz= ten, graumweißen Dreyeds, das ſich bis zur zweyten Querlinie bin erſtreckt. Jeder der beiden Puncte liegt auf einer nod) hellen Stelle diefes Dreyecks. Vor dem Hinterrande ift der Grund hellgrau beftäubt; die Randlinie aus ſchwarzen Puncten oder Strichelchen zufammengefegt. Franzen dunkelgrau mit dunklern Querlinien ſchattiert. Hinterfluͤgel hellgelblich graubraun, am Hinterrande verdun— kelt. Franzen heller mit bräunlicher Linie uͤber der Baſis. Unterſeite ſchimmernd mit brauner Hinterrandlinie, Vorder— fluͤgel graubraun, Hinterfluͤgel gelblich ſtaubgrau. Erſtere zeigen die Ate Querlinie verloſchen, doch mit ſcharfem Anfange, und einwaͤrts dunkel ſchattiert. Die Hinterfluͤgel ſind auf der Vor— derhaͤlfte gebräunt. Die Raupe lebt an Schlehenſtraͤuchern, am liebſten recht alten auf trocknem Boden. Sie ſpinnt ſich braune Roͤhren und befleidet fie mit Koth und anderem Unrathe; diefe find zähe und erhalten ſich Jahre lang, fo daß man an ihnen im Winter die Sträucher leicht erkennt, auf welhem Suavella fih aufhält. Wenn aber, wie nicht felten, an demfelben Afte mehrere Jahre lang hinter einander-eine Wohnung aufgefchla= gen wird, fo findet man mehrere Nöhren an und über einanz der, von denen doch nur 1 oder 2 bewohnt find. Die be- wohnten laffen ſich ohne weitere Unterfuhung daran erkennen, daß von ihrer Mündung an ftrahlenartig Seidenfäden gegen die Blätter ausgefpannt find. Won Fußlänge, wie Zinden fagt, habe ich Feine Wohnung angetroffen. Die Befchreibung der Raupe fieb bei Zr. und Zinden. Don den am 26. May gefammelten Raupen, die fidy in einem fchneeweißen, mit Schmutz überzognen und an den Boden der Schachtel angeleg= ten Gefpinnft verpuppten, erhielt id die Schmetterlinge zu Ende Suny und Anfang Suly; ſehr wenige Elopfte ic) im July aus Schlehengeſtraͤuch ind Gras, in welches fie ohne zu fliegen herz abfielen. Das Auskriehen gefchieht gegen Abend. Menn der Schmetterling kann, fist er an einem Stielchen, mit dem Kopf aufwärts, fih fat nur mit den Hinterfüßen haltend. Die Flügel biegen ſich dabey um den Stengel herum und berühren fich faft mit den Spigen, als ob fie dazu bey: tragen, das Thier in feiner Stellung zu erhalten. Won den Mittelbeinen ftehen die Kniee feitwärts hervor; fie werden gern fo gehalten, daß das ſchwarze Schienenbandchen ſich an den ſchwarzen Saum der erften Querlinie der Vorderflügel anfchließt; ihre Süße tragen wenig zur Stuͤtze des Körpers bey. Die Vor: derfüße, dicht an der Bruſt liegend, berühren ſich mit ihren Enden und ftügen alfo den Körper durchaus nicht. Die Fühler ruhen auf der Höhe der dachformig gewölbten Flügel, Der Kopf ift etwas zurüdigebogen. Das gelbliche Schildhen, das am gefpannten Schmetterlinge gar nicht auffällt, ftiht im Si: gen gegen die dunkle umgebende Färbung fehr auffallend ab. Uebrigens war der Schmetterling felbft in der Schachtel an den dürren Schlehenäften leicht zu überfehen. — Morgens ließ er fih am fchwerften zum Auffliegen bringen; doch feiten gelang ed, ihn ſogleich anzufpießen, fondern er flog dabey ab und Eroch umher. k Er lebt in Frankreich (Guénée) (Tr) — bey Wien, wo ich die Gefpinnfte nicht felten fa) — Regensburg (H.-Sch aͤ f⸗ 669 fer) — Braunfhweig (Binden) — Breslau (Mode) — Glogau nicht felten. Anm. 1. Dupondel citiert feine Legatella, die auch bie unfrige ift, wohl nur unabfichelid und aus Verſehen bey Suavella; denn wozu follte er die Abbildung der Suavella noch einmal. geben, wenn-er fchon eine gab? Anm. 2. Stephens Phyeita porphyrea Cat. 7441. I- lustr. IV., ©. 306. 13 £önnte hierher gehören, wenn fie gegen Consociella nicht zu £lein und wenn auch etiwag Über das graumeiße Dreyeck des Mittelfeldes gefprochen wäre. Er be: ſchreibt ſie ſo: „Alisant. badio caesiogne variis, macula trian- gulari saturata costali, striga basali valde obliqua, li- neola [que] apieis albis. 84’. Vorderflügel Eaftanienbraun und taubenhalsfarbig bunt mit einem dunfeln, dreyedigen Fleck gegen die Mitte des Worderrandes, einer fehr fhrägen, ſchwachgekruͤmmten, weißen Querlinie nahe der Baſis und einer kurzen, weißen Linie an der Spitze, von wo eine blaffe, wellige Linie zum Hinterwinfel herabgeht; im Mittelraum find zwey düftere Puncte. Franzen roͤthlich. Hinterflügel bräunlicy mit blaffen Franzen. — Gefunden im Epping Fo— reft um die Mitte Juny und auch im New »Foreft.“ 12. Advenella Zincken. Capite palpisque rufis; alis ant. purpureo -cinereis, stri- gis duabus badio-marginatis, punctis interjectis duobus distantibus fuscis subobsoletis. Phycis — Zincken in Germ. Mag. 3., ©. 141. 18. — Germ. Fauna IX., 21. (ein ganz unfennt- lihes Bild.) Phycis — Tr. 9., 1. ©. 184. palpis erectis, antennis nudis, capite rufo; alis antieis badio cae- sioque nebulosis, und 10, 3. ©. 276. Myelois — Z. Iſis 1839. ©. 177. 11. — Lienig. Iſis 1846. ©. 266. — Herrih-Schäffer. Zopogr. v. Regensburg 3, ©. 194. 895. Schleſ. Schmtaufhbt. IV., 1843. ©. 14. Der Suavella fehr nahe, aber leicht von ihr zu unterfcheiden durch den lebhaft heilrothen, nicht röthlihgrauen Kopf, außer: dem aber ift fie breitflügliger, mit mehr rother Beymiſchung, auf grauen Grund geftellten, und dadurch wenig hervortretenden Mittelpuncten ufw. — Noch näher fteht fie der Epelydella, die aud auf den Worderflügeln viel Dunkelroth beygemifcht, und einen, wenn auch etwas bräunlich gemifchten, rothen Kopf hat; allein diefe hat auf den fhmälern Vorderflügeln ein paar dide, zufammenfließende Mittelpuncte, die auf dem hellen Grunde fehr deutlich hervortreten, und bie weniger fchiefe erfte Querlinie ift auf der untern Hälfte faft zu einem weißen Fleck erweitert. Größe der Suavella. NRüdenfhild braunroth, Kopf lebhaft hellroth. Fühler gelbbräunlich mit dunklern Einfhnitten, faden— förmig, ungezähnt, zart pubescirend gefranzt. Dbergeficht etwas loder beſchuppt. Marillartajter dunfelroth, etwas dick. Lippen— tajter aufgeftummt, von doppelter Augenlänge, über das Ge: fit hervorftehend, mäßig did, fehr zufammengedrüdt, blutcoth ; Endglivd menig Eürzer als das zweite Glied, länglich eyfoͤrmig, ohne ſcharfe Spike. Nüffel dic, mit vöthlicher und weißfchim: mernder Befchuppung. Worderbeine an ben Hüften blutroth, fonft graubraun mit weißlihen Gliederenden. Mittelbeine vöth- lich braungrau mit weißgrauem, bandförmigem Ende der Schiene. Hinterbeine bräunlih, nur-am Schenkel, der Oberfchiene und 670 ben Fußgliederenden gelblih. — Hinterleib braungrau mit gelb: lihen Hinterrändeen der Ninge und rothgelbem After. Vorderflügel breit, hinten erweitert, mit feharfem Worders winfel, purpurröthlichgrau, im Wurzelfelde verdunfelt. Die erſte Querlinie, weit von der Mitte, ift ſehr fchief, in der Mitte mit fehe ftumpfem, abgerundetem Winfel, grau, in der Mitte hellroth, am untern Drittel weißliher und einwärts an einen erſt hellrothen, dann braunen Innenrandfleck gelehnt, der gegen die Bafis zu durch eine hellgraue Beftäubung begrenzt wird. Die Querlinie ift auswärts mit einer braunen Linie ein= gefaßt und an der obern Hälfte fehr dunfel purpurbraun ſchat— tiert; an der untern aber grenzt fie an den hellften Theil des Mittelfeldes. In einem meniger hellen Theil deffelben liegen die 2 getrennten, braunen, nicht fonderlich auffallenden Mittel: puncte. Die te Querlinie ift hellgrau und purpurbraun ges randet; auswärts ift der Nand breiter und fchattiert; Übrigens ift fie gezähnelt, in ihrem Mitteldrittel mit einer fehr merfli= hen, nad aufen converen Biegung; ein ſchwacher, dunkler Schatten, der bisweilen fehlt, geht von ihrem obern Drittel fhief neben dem untern Mittelpunct herab. SHinterrandlinie braun, etwas unterbrochen. Franzen roͤthlichgrau mit dunklern Schaͤttenlinien. Hinterfluͤgel braͤunlichgrau, mit kaum dunklerer Randlinie und wenig helleren Franzen. Unterſeite ſchimmernd braungrau, mit dunkler Randlinie und matt durchſcheinender zweiter Querlinie; die Hinterfluͤgel ſind gegen den Innenrand lichter und heller gefranzt. Das Weib— chen iſt nur an den Fuͤhlern und dem Hinterleibe kenntlich. Die Raupe lebt an Weißdorn im May und Anfang Juny, nach Zincken in einem weißen, roͤhrenartigen Geſpinnſt. Ihre Beſchreibung ſieh bey Tr. Der Schmetterling erſcheint Ende Juny und im July, iſt ſelten und lebt ſehr verſteckt. Ich habe ihn einſt am 23. Juny von einem Weißdornſtrauch auf einer Waldwieſe abgeklopft; er fiel ind Gras, und ich fah ihn nur zufällig. Ein Weibchen erhielt ih am 27. July in einer Dede, die Eeinen Weißdorn enthielt. Endlich Eroch mir ein fehr fcho- nes Paar am 3. July aus, deffen Raupen, wenn ich nicht irre, an Schlehengeſtraͤuch gelebt hatten. Die Art wurde gefunden: bey Regensburg (H.:Schffer.) — bey Braunfhmweig (Zin: den) — bei Glogau (3.) — in Lievland (Lienig) und in Finntand bey Helfingfors 23. July 46. (Nylander) — in Schweden (1 Weibchen aus Smaland: Boheman!); überall feiten. Ein ſchoͤnes Meibchen erhielt ih aus der Heidelberger Gegend zur Beftimmung. Anm. 1. Ueber Phycis advenella Dup. vgl. die Anmerkung zu Contectella. Unm. 2. Da Zinden aus Verfehen die beiden Mittelpuncte der Vorderflügel unerwähnt läßt, fo fhweigt Tr. darüber gleichfalls, und ebenfo Stephens. Obgleich letzterer den Kopf als lebhaft roth bezeichnet, fo zmweifleich doch, ob feine Urt hieher gehört, da feine Befchreibung ungenau iſt. Sie lautet: „Alis antieis badio caesioque nebulosis, capite rufo. 8, Vorderflügel rothbraun, an der Baſis mit einer mweißlihen Querlinie vor der Mitte und einer andern bogigen dahinter; der Raum dazwifchen Faftanienbraun, mit Tauben— halsfarbe gemwölft, dann bis zur Spige rothbraun. Franzen röthlih. Hinterflügel graubraun mit weißlichen (!) Franzen. Kopf und Zafter lebhaft roth. Selten, zu Ende Suny, in Darenthiwood und New Foreft. 671 13. Epelydella FR. Capite rufescente, palpis fuscescentibus , alis ant. fuseo- euesiis, strigis duabus einereis, priore prope dorsum al- bo-ampliata, interne, posteriore externe sanguineo - mar- ginatis, punetis duobus interjeetis grossis coalescentibus fuseis. Myelois — Sfis 1839. ©. 177. {ben Suavella). — — Schles. Schmtauschbl. IV. 1843. ©. 14. Phycis — H.- Schäffer tab. (ined.) 7. fig. 48. Piel Eleiner alg Suavella und Advenella, mit erfterer in der Flügelgeftalt übereinfommend; fie hat zum Unterfchiede von beiden auf den Vorderflügeln 2 dide zufannmenfließende Mittel: puncte, ein ence:eg Mittelfeld, die erſte Querlinie mehr gegen die Mitte gerückt, viel weniger ſchief geftellt und faſt fledartig weiß erweitert. Von Advenella, der fie am naͤchſten ſteht, uns terfcheiden fie noch) insbefondere die braunen, nicht dunkelrothen Tafter, von Suavella die blutrothe Einfaffung der 2ten Quer⸗ linie der Vorderflügel auf der aufern Seite. Ruͤckenſchild dunkelbraunroth, Kopf ſchmutzig roſtroͤthlich, auf dem flachgewoͤlbten Obergeſicht braͤunlich. Lippentaſter wie bey Advenella geſtaltet, braun, an der Baſis und anf der innern Seite weißgrau beftäubt. Die Beine find dunkler braun und auf den hellen Stellen beftäubter, ganz ohne North. Hinterleib graubraun mit deutlichen, gelblichen Hinterrändern der Ninge und folhem After. Borderflügel violettlihgrau, wolkig verdunfelt, am der Baſis röthlichbraun. Die erſte Querlinie, ziemllich weit gegen die Mitte geruͤckt, fteht ziemlich gerade; nur am oben Drittel kruͤmmt fie fih mehr gegen bie Baſis, und hier ift fie auswaͤrts ſehr dunkel rothbraun ſchattiert. Sie erweitert ſich in ihren un⸗ tern 2, ift hier weiß und auswärts nicht fiharf begrenzt, eins wärt® aber an einen dunfelbraunrothen Innenrandfleck gelehnt, der einwäits durch helle Beſtaͤubung fehlecht begrenzt iſt. Die %te Querlinie ift dem Hinterrande näher ale bey Advenella, wellig gezäbnelt, mit ber Kruͤmmung im mittelften Drittel wie dort; auswärts bat fie eine blutrothe Kinfaffung, die am Vor⸗ derrande in Braun übergeht; einwaͤrts iſt fie braungeſäumt und dunkel fchatiert; von dem Anfange ihres 2ten Drittels geht ein breiter Schatten neben den Mittelpuncten vorbey bis zum Innenrande. Die 2 groben, ſchwarzbraunen, zufammens fließenden Mittelpuncte ftehen in dem lichten Naume, der fich von der weißlichen Verdickung der erften Querlinie hinuͤberzieht bis zum Vorderrande bey der zweyten Querlinie. Vor dem Hinterrande tritt die graue Grundfarbe hervor. Die Randlinie Leſteht aus ſchwarzen Puncten. Franzen dunkelgrau, mit ſchat— tigen Querlinien. 9 Hinterfluͤgel braͤunlichgrau, mit ſehr ſchwacher Randlinie; Franzen mit feiner, bräunlicher Querlinie nahe der Bafid. Unterfeite ſchimmernd, braungrau. Vorderfluͤgel mit ziemlich) deutlicher Ater Querlinie, die einwaͤrts dunkel gerandet iſt, und bis auf den Anfang der hellern Hinterfluͤgel fortſetzt. Auf der Querader jedes Flügels iſt ein ſehr verloſchner brauner Strich. Dieſe ſeltne Urt lebt an altem Schlehengeſträuch bey Glogau auf trodnem Boden, als Raupe in Gefellichaft mit der von Suarella, deren Lebensweiſe fie auch haben muf. Mir find aus einer Maffe Raupen, die ich als Suavella geſammelt hatte, nebft diefer Art und Tortr. Achatana 6 Exemplare Epely- della, Männchen und Weibchen, ausgefrochen, im July. Ein einzelnes verflognes Maͤnnchen fieng ih am. 18. Juny gegen 672 Abend an einer Anhöhe, die Fein Schlehengebuͤſch erzeugt; es kann aber weiter hergefommen ſeyn. 6) Vorberflügel ſchmal. 14. Umbratella Tr. Alis exalbido-osseis, anteriorum strigis dnahus sinua- tis obsoletiuseulis punctoque interjecto fuseis. (fem. mus. Mann.) Galleria — Tr. IX., 2. ©, 266 — X. 3., ©, 267. — Dup. Cat. 326. Melia — Guence Ind. 71. Treitſchke muß die Merkmale der Zindenfhen Gat— tung Galleria nicht verftanden haben, als er dieje Art in dies felbe aufnahm, und wenn ich nicht ein von ihm felbft beftimm= tes Eremplar vor mir hätte, würde ich nimmermehr aus feinen Angaben auf eine Myelois gerathen haben. Ob es aber in unfer Genus Myelois gehoͤrt, bleibt noch zu enticheiden; es hat einen angefeßten weiblicyen, ficher fremden Leib, dabey aber un= verfälfchte und, wie es fcheint, weibliche Fühler; ben dem Man— gel eines jichern Männchens bleibt mithin. das Genus noch problematifch. Größe des Melissobl. bipunetanus mas; die Flügel find aber beträchtlich breiter, Kopf bleichgelb, dunkler als Ruͤcken— ſchild haarig gefranzt, mit verdicktem Wurzelgliede. Obergeſicht flach gemwölbt, mit dicht anliegender Beſchuppung. Maxillar— tafter ſehr Elein, weißlih. Xippentafter von 1% Augenlänge, ziemlich dünn, aufgekruͤmmt, aber nicht: anliegend, bleih, aus: wärts braunlich angelaufen; das Endglied fpik, von kaum 4 des 2ten Gliedes. Ruͤſſel fehle oder rudimentär. Bruſt meißlich; Beine bleihgelblih, nach unten grau angelaufen. Hinz terleib auf dem erſten Ninge fo heil wie das Ruͤckenſchild (der übrige Theil ift nicht Acht). Vorderfluͤgel etwas geſtreckt, nach hinten erweitert, mit fehrt= gem Hinterrande und abgeftumpften Worderwinfel, fehr bel beingelb (bey Ir. ſchmutzig bleichgelb). Die 2 Querlinien find etwas verlofchen, braun. Die erfte fteht ziemlich fenftecht, auf 4 der Flügellänge, reicht aber nicht über die Medianader weg zum VBorderrande; fie bildet auf der Subdorfalader einen faſt rechten, nach außen geöffneten Winkel. (Treitſchke erwahnt fie in der Diagnofe, übergeht fie aber in der Befchreibung.) Der braune Punct auf der Querader ift deutlich und der; 2ten Querlinie viel näher als der erften. Die 2te geht fchief, dem Hinterrande parallel und kruͤmmt ſich am Vorderrande meit einwärts; auf den Aeſten der Medianader braunlich fehattiert. Statt einer braunen: Punctreihe am Hinterrande, von der Ir. fpricht, find kaum braunlihe Stäubhen zu ſehen. Franzen weißlicher als die Fläche, . Hinterflügel gegen den Vorderwinkel fehr verengt, alfo mit wenig converem Hinterrande, heller als die Worderflügel, mit kräuniicher Hinterrandlinie. Unterfeite der Worderflügel bräunlih mit dunflerer, durch— fheinender 2ter Querlinie; Hinterflügel bleich, am Worderrande grau angeflogen, mit der Spur) der Fortfegung der Morder- flügelbinde. Das Exemplar ift nah Manns Bericht aus Sieilien; im Wiener Mufeum find, nach derfelben Auskunft, mehrere Exem— plare vorhanden, darunter größere als das befchriehne, Zr. zeigt als Vaterland Dalmatien an. 673 15. Welseriella FR. Alis anterioribus albis, fasciis duabus nigricantibus, priore lata, posteriore dentata; punctis interjeetis duobus nigris, inferiore elongato. (fem. mus. Mtzn., F R.) Phyc. Welseriella FR. in lit. — H.-Schäffer tab. (in- ed.) 12. fig. 83. Myelois cretariella Metzner in lit. Nur zwey Weibchen, daher auch hinfichtlich de8 Genus uns fiber, fehr Eenntlih an den weißen, zweymal ſchwarz bandierten Vorderflügeln. Größe einer Eleinen Pemp. carnella. Kopf und Rüdens ſchild weißlih, auf dem Gefidt und den Kragendeden grau angeflogen. Fühler mit weißem Rüden, borftenförmig, ſehr zart flaumhaarig gefranzt. Obergeſicht flach gewölbt, faſt an— liegend ſchuppig. Maxillartaſter uͤber der Ruͤſſelwurzel gegen einander geneigt, fadenfoͤrmig, auswärts grau, weißſpitzig. Lip— pentafter von 14 Augenlänge, ziemlich dünn, zufammengedrüdt, aufgefriimmt, weiß, auswärts gefhwärzt, nehmlich an ber Mitte des Endgliedes und in einem drepedigen Sled am 2ten Gliede; deffen untere Schneide und das dritte Glied find weiß; das 2te Glied ift am Ende grade abgefchnitten, das Ste fpik, von halber Fänge des Aten. Beine weißlih, an den Fußglie— dern mit Ausnahme der Spigen grau; eben fo ein Bändchen vor der Spike der Mittelfchiene, und ein Fleck vor der Spike der Hinterfchiene; die WVorderbeine auf der Kichtfeite grauftaubig. Hinterleib hellgelblich ſtaubgrau, mit hellgelbem After. Vorderflügel ziemlich geftredt, nah hinten fanft erweitert, mit gerundetem SHinterrande, und faft abgerundetem Vorder: winkel, weiß, mit einzelnen braunen Stäubchen beftreut, bier und da, befonderg am Innenrande, etwas reichlicher. Die Quers linien zeichnen fi) auf dem weißen Grunde nicht aus, dafür aber ihre Grgenrinder als breite, ſchwarzbraune Binden. Die erfte ftebt auf 4 der Fänge, am Vorderrande etwas gegen die Baſis geneigt, und gegen den Innenrand allmählich verdidt. Die 2te Binde ift dünner, auf dem Anfange des 2ten und Sten Drittel mit einer ftärfern, einwärts gerichteten Ede und bazwifchen etwas gezaͤhnt; fie ift am Vorderrande am didften ; von ihrer obern Ede geht ein fchwärzlicher Schattenftrich unter dem 2ten Mittelpuncte hin und vereinigt fich mit einem grauen Schatten, der zwifchen der Falte und der Subdorfalader Liegt, und bi8 an die erfte Binde reicht. Die 2 ftarken Mittelpuncte find länglich, der untere größer und geftredter, fie find der Zten Binde näher als der erften. Am Vorderwinkel ift ein fchwärz: liches Schuppenhäufchen als Hinterrand der fonftigen zweyten Querlinie, und diefer zieht ſich bis in die Franzen des Vorder: winkels. Am Hinterrand liegt eine Neihe weit getrennter, uns gleicher ſchwarzer Püncthen. Franzen weniger weiß als die Flaͤche. Hinterfluͤgel ſehr licht ſtaubgrau, am Hinterrande verdunkelt, ohne Randlinie. Franzen heller als die Flaͤche, mit gelblicher Baſallinie. Unterſeite braͤunlich weiß, auf den Vorderfluͤgeln am bunfel- ſten mit ziemlich deutlicher Hinterrandlinie. Die 2te Binde ſcheint als ſchwacher Schatten durch, und hinter ihr zeigt fich die weißliche 2te Querlinie ziemlich Eenntlih, auch auf den Vor: derrand der Hinterflügel fortgefegt. Herr Metzner erhielt fein Eremplar aus Raguſa; das FT: fhe fol aus Ungarn ffammen. Sfis 1848. Heft 9, 674 16. Tetricella SV. Alis omnibus fumatis, anterioribus angustis obscuratis; ano luteo ferrugineove, palpis breviusculis acutis. Tin. tetricella, düfter glänzende Schabe Wien. Verzeichn. ©. 138. 22. — Ausg. Illiger I. ©. 103. 22. — v. Charp. ©. 135. Tin. tetricella Hübn. fig. 241. Tin. — Fabr. Ent. syst. 3, 2. ©, 303. 69. Phycis — Guen. Ind. 78. Crambus tetrix [!] Fabr. Supplem. ©. 473. 57. Phycis chrysorrhöella Zincken in Germ. Mag.3., ©. 170. 38. — — Tr. 9, 2. ©.270. alis ant. sericeo -fuscis im- maculatis, ano luteo, und 10, 3. ©. 273. — — Herrich- Schäffer tab. (ined.) 10. fig. 68 llithyia — Dup. Cat. 521. Myelois — Z. Iſis 1839. ©. 176. 4. ?Phycis tetricella Dup. Cat. — * Supplem. 4. ©. 200. pl. 246. Durch ihre düfteren, faft einfarbigen, rauchbraunen Flügel faft ohne Spuren von Querlinien im ganzen Genus audges zeichnet, nur oberflächlich der Glypt. Leucracrinella ähnlich, bey welcher helle, dunkel gefäumte Querlinien auf den Worders flügeln fichtbar find, und deren letztes Zafterglied ftatt fein und fpis, fheibenformig und oben ausgerandet ift. Sn der Größe etwas über der vorigen Art. Der ganze Körs per hat wie die Worderflügel eine tiefe rauchbraune Farbe. Fühler beim Männchen kaum Eenntlich geferbt, flaumig gefranzt. Obergeſicht flach conver, glattſchuppig. Marilfartafter deutlich, grau, zugefpigt. Lippentaſter von faum 13 Yugenlänge, zuſam— mengedruͤckt mit dünnerem, fpigem Endgliede; das Wurzelglieb ift am hellften grau durch meißlihe Beſtaͤubung. Nüjfel ftark, dunfelfchuppig. Beine an ben Öliederenden etwas grau [chims mernd; Hinterfchiene ohne Haarbuͤſchel an der Vaſis der Ruͤ— denfchneide. — Afterfpise lehmgelb befchuppt, beim Weibchen in beträchtliher Ausdehnung roftgelb mit kurzem, hervorſtehen— dem, an ber Spitze fternhaarigem Legeflachel; bey meinem lo: gauer Männchen ift bloß das Ende des Afterbufches lehmgelb. Vorderflügel lang, ſchmal, nad hinten ziemlich erweitert, mit etwas fchrägem, gerundetem Hinterrande und ftumpfem Vorderwinkel, Eaum glänzend, rauchbraun, unter der Loupe mit fehr Eleinen, hellgrauen Staͤubchen. Nur bey ganz reinen Exem— plaren laffen fih die 2 Querlinien und dag Mittelzeihen als dunkle Schatten bemerken; die erfte Querlinie ziemlich fenfrecht, die zweite in dee Mitte etwas gefrummte dem Hinterrande parallel; das Mitrelzeihen als ein Strich auf der Querader. Gewöhnlich fieht man aber von dem allem nichts oder nur die Andeutung der zweyten Querlinie. Hinterflügel gegen den Vorderwinkel zugefpigt, einfarbig, heller als die Vorderflügel. Unterfeite glänzend, dunkler als die Oberfeite der Hinterflügel, ohne Zeichnungen. Der feltne Schmetterling lebt in Savoyen (Guenee) — in Ungarn (Tr., Men.), bey Wien (WV.) und in Schlefien ; ich fieng ein Pärchen, wovon dag Männden ganz friſch, das Weibchen ſchon fehr abgeflogen, bey Glogau am 16. May. 1840. am jenfeitigen Oderufer am Rande eines Kiefergehölzes, aus deffen Nadeln ich beide Eremplare nicht weit von einander am 43 675 Spaͤtnachmittag abElopfte. Ein ungemein lebhaft gezeichnetes Weibchen, deffen Vorderfluͤgel die 2te Binde einwärtd von einem ſchwaͤrzlichen Strich begrenzt, und der Mittelfled ziemlich groß und gerundet iſt, erhielt ih von Heren af Tengftröm aus Zinn: land zur Anficht. Anm. 1. Tr. fieht auf den Vorderflügeln Spuren von hellen Querlinien, aber irrig. Anm. 2. Hübners Abbildung ift zwar ſchlecht gerathen, in dem die Vorderflügel zu fpit und zu licht, die Hinterflügel zu Elein find, und der Hinterleibsſpitze die gelbe Farbe fehlt, weßhalb Zinden, Tr. und id) hier £eine Chrysorrhoeella vermutheten; fie gehört aber fo beftimmt hieher, wie die nach der Schiffermüllerfhen Tetricella gelieferte Befchreis bung bey Fabricius; denn v. Charpentier und $. v. NRöstlerft. fanden in der Sammlung diefe Art, und nad letsterem ift das Eremplar ganz rein und vollfommen. Der fpecififche Name ift von tetrieus, nicht aber, wie Sabt. meynt, von tetrix abgeleitet. 17. Ceratoniae Z. Alis ant. angustis, canis einereisve, strigis duabus di- lutis, opposite obscuro - marginatis, priore angulata, pun- etis disci 3—4 nigrieantibus, obsoletis; posterioribus antice attenuatis albidis. Myelois ceratoniae Z. Iſis 1839., ©. 176. 7. — 1847. ©. 764. 335. Phycis ceratoniella Schmidt, F. v. Rösist. Beytr. ©. 147. Zaf. 56 und 57. — — Dup. Cat. ©. 322. — Schles. Schmtauschbl. III., 1842. ©. 16. — VI, 1845. ©. 11. Ephestia ceratoniella Guénée Ind. 82. Am ähnlichften den Epheſtien Abstersella und Elutella, aber größer, auf den Vorderflügeln mit breiterem, dunkelgrauem Rande der erften Querlinie und auf den Hinterflügeln mit 4 Aeſten der Medianader ftatt mit 3. Größe dem Geſchlechte nach verfchieden, das Männden wie Myel. Compositella oder darüber, das Meibchen wie Myel. Grossulariella. NRüdenfhild und Kopf grau mit dunklen Hinterrändern des Kragens, der Schulterdecken und des Schild: bens. Kühler grau, beim Maͤnnchen ſehr undeutlich gekerbt, und etwas länger pubegcirend gefranzt, als beim Weibchen. Obergeſicht mit ſchwacher, durch lockere Beſchuppung gebildeter Converitaͤt. Marillartafter ziemlich ſtark, grau bunt. Lippen— tafter von doppelter Augenlaͤnge, ſanft aufgekruͤmmt, ziemlich diinn, zuſammengedrückt, bräunlichgrau, weißlich beftäubt; das dünnere Endglied hat mehr als die halbe Länge des 2ten Glie— des und ift ziemlih ſpitz. Rüſſel aufgerollt, befchuppt. — Bıuft und Schattenfeite der Beine grauweiß; Lichtfeite der letz— tern dunkelgrau beftiubt; Mittelfchiene am Ende bandartig grau— weiß, davor mit f[hmärzlihem Gürtel; Hinterfchiene geaumeiß, an der untern Hälfte grau mit weißlichen Dornen. Hinterleib grau, beim Weibchen mit hervorftehendem Legeftachel. Vorderflügel lang und ſchmal, nad) hinten ermeitert, am Vorderwinkel etwas abgerundet, afchgrau, beim Meibchen dunk⸗ fer. Baſis verdunkelt. Die erfte Querlinie weit vor der Mitte, fchief, ganz hellgrau, zwifchen den Längsadern nad außen con: ver, auf der Subdorfalader mit ſtarkem, einfpringendem Wins kel; fie iſt einwaͤrts ſchlecht begrenzt, auswärts aber bunfelgrau 676 fhattiert. Die 2te verloſchne Querlinie geht dem Hinterrande ziemlich nahe, ift wellig und einwärts dunfel eingefaft und nahe am Vorderrande mit ftärferem Schatten, der ſich öfters neben dem 2ten Mittelpunct hinabzieht. Der Hinterrand hat eine Reihe ſchwaͤrzlicher Punete. Franzen grau. Die 2 fchwärzs lichen Mittelpuncte find nicht immer deutlich; der untere hat unter und hinter fich bisweilen noch ein fchwärzliches Pünctchen. Hinterflügel febr nach vorn verengt, alfo mit wenig converem Hinterrande, ſchmutzigweiß, mit bräunlicher NRandlinie. Beim Maͤnnchen ift der obere Theil der Diecoidalzelle ſchwach bes ſchuppt, braͤunlich ſchimmernd. Unterſeite der Vorderfluͤgel dunkelgrau mit ſchwacher Spur der Aten Querlinie; Hinterflügel grauweißlich, am Vorderrande ftriemenartig grau. Das Maͤnnchen ſcheint auf den Vorder: flügeln im Anfange der Diecoidalzelle einen kleinen, länglichen, unbefhuppten Fleck zu befigen. Die Raupe lebt in den Früchten des Johannisbrotbaums (Ceratonia siliqua), in Kaftanien, vielleicht auch in Walmüffen, in den Liden der Krämer. Die harten Samen der Ceratonia beißt fie nicht an. Sie ift röthlihmweiß mir braunem Kopfe, Nacken: und Ufterfchilde mit braunen MWärzchen. — Ob der Schmetterling feine Eyer an die unceifen Srüchte legt, ift noch ungewiß, doch nicht wahrſcheinlich. Vielmehr fcheint er nebft Eph. Elutella und Interpunctella auf die angehäuften Vor: räthe angewiefen zu ſeyn, und bey den Menfchen als Ungeziefer zu leben. Er bewohnt die Küften deg mittelländifchen Meeres; man Eennt ihn ſchon aus Apulien, Sicilien, Copern und Spa: nien. Nach dem Schleſiſchen Schmetterlingstaufhbericht wurde er ſchon in Schlefien aus der Raupe gewonnen. A. b. Medianader der Hinterflügel drenäftig. 18. Argyrogrammos Z. Alis anterioribus exalbidis postice gilvescentibus, stri- gis duabus arcuatis argyreis, serie punctorum atrorum ante cilia. Myelois — Z. Iſis 1847. ©. 29. 152. Sehr ausgezeichnet durch die 2 Silberlinien auf der blaß— ochergelben Hinterhälfte der Vorderfluͤgel. Geftalt der Rosella, aber die Größe beträchtlich geringer. Auf den Hinterflügeln bat die Medianader nur zwey Geitenäfte, und die Querader läuft in fie aus, dem untern Afte gegenüber. Vaterland, die Gegend von Macri im füdlihen Kleinafien, two das einzelne Männchen von Löw am 21. May gefan- gen murde. 19. Transversella Dup. Alis anterioribus cinereis, antice albo-farinatis, macula transversa ante medium flava, puncto medio nigro. Phycis — Dup. VII. pl. 284. fig. 10. pag. 355. — Cat. 324. ? Dup. VI. pl. 278. fig. 6. pag. 182. Epischnia — Guenee Index 81. Myelois — Z. Iſis 1847. ©. 766. 537. Das Nöthige Über diefe in Sicilien, Corſika und Suͤdfrank— reich vorfommende Art, über deren fpftematifche Stelle erft noch duch die Unterfuchung des Männchens entfhieden werden muß, habe ich in meiner Abhandlung über die italienifchen Fal— ter a. a. D. gefagt. 677 20. Osseatella Tr. Alis anterioribus angustis, dilute rufescente - griseis, nebula prope basim brunnea, striga postica diluta brun⸗ neo-marginata, ciliis apieis nigricantibus; posterioribus albis. Phyeis — Tr. IX. 1. ©. 199. Alis ant. pallide flavis, faseia apieis fusca, lineola albida undata di- visa, serie punctorum nigrorum ad marginem externum. X. 3. ©. 276. — Dup. Cat. 523. — Herrich - Schäffer tab. (ined.) 12. fig. 84. Durch die ganz weißen Hinterflügel und die brandig ſchwar— zen-Vorderrandfranzen der Spige der Vorderflügel fehr ausge: zeichnet. — Größe nah) Tr. wie von Neph. Dahliella; mein Eremplar ift aber anfehnlich größer, wie ein Eleineres Weibchen der Myel. ceratoniae. Ruͤckenſchild, Kopf und DVorderflügel ſeht heil roͤthlich ſtaubgrau; Kragen an der Seite brauncoth, Fühler einfarbig heil bräunlich, microſcopiſch pubescirend. (Ge: fiht abgerieben.) Marillartafter dünn, fadenförmig. Lippen: tafter von 14 Augenlänge, mittelmäßig di, fehr zufammenges gedrüdt, auffteigend, mit ganz aufgerichtetem Endgliede, bleich— gelblich; das 2te Glied am Ende braun; Endglied braun, fpib, von $ Länge des 2ten Gliedes. Ruͤſſel Elein, zufammengerolit, befchuppt. Die ganze Unterfeite bleichgelb, etwas glänzend; Beine bräunlich beftäubt, am dichteften auf den Füßen. Hinter: leib fehr hell gelblich weifigrau. Die fhmalen Vorderflügel find nad) hinten erweitert, mit faft zugerundetem Vorderwinkel und converem Hinterrande, fehr blaß röthlichftaubfarben, am hellſten am Vorderrande. Am Sinnen: tande richt weit von der Bafis liegt ein brauntother, nad vorn geneigter Schatten, der bis zur Medianader reiht, und aus: märts durch eine braune, verlofchne, dünne Linie begrenzt wird, Eine erfte Querlinie ift nicht fihtbar. Auf der Baſis des Vor: derrandes und darunter fteht je ein brauner Punct; ein ftärferer dicht am Vorderrande vor der Flügelmitte. Die hintere Quer: linie ift in der Mitte zu einem gegen innen geöffneten, ftum: pfen Winkel gebrochen und roͤthlich braun ungleihmäfig geran: det; ein rothbrauner Schattenftreif zieht von ihr unter der Querader bin, auf welcher man feinen Mittelpunct wahrnimmt. Die Einfaffung der Querlinie wird gegen den Worderrand hin mehr [hwärzlih und ſchließt an die brandig ſchwarzen Vorder— randfranzen. Der Hinterrand ift mit Eleinen, nicht ſcharfen, braunen Puncten bezeichnet. Franzen dunkler als die Flügel- flähe, auswärt3 gegen die Fluͤgelſpitze hin gebräunt. Hinterflügel gegen den Vorderwinkel verengt, durchfcheinend, weißlich, mit gelbliher Randlinie. Unterfeite der DVorderflügel ftaubgrau; die hintere Querlinie fcheint matt durch, und iſt auswärts am Vorderrande mit einem braunen Fleck begrenzt. Randlinie braun. Hinterflügel wie oben, nur am Vorderrande ftriemenartig braunftaubig. Mein einzelnes Eremplar fcheint weiblih zu ſeyn, obgleich es Eeinen hervorftehenden Legeftachel hat; ob alfo das Genus richtig beſtimmt ijt, wird erſt die Kenntniß des Maͤnnchens entfcheiden. Vaterland: Sicilien. kommen, Anm. Bergleihe die Anmerkung zu Nephopt. serraticornella Iſis 1846. ©. 734. Mir ift die Art dort nicht vorge L 678 21. Compositella Tr. . Alis anterioribus angustis cinereis, fuscescenti- nebu- losis, strigis duabus rufis, prioris latere interno interrupte nigro-scabro, punetis duobus mediis fuscis; palpis com- presso - dilatatis. Phyeis — Tr. X. 3. &. 171. und 274. R Myelois — Z. Iſis 1839. ©. 177. 9. — Phyeide composee Dup. VII. ©. 230. pl. 282, fig. 2. — Cat. 322. Pempelia — Gueuce Index 76. Ihre 2 helftothen Querlinien auf den WVorderflügeln zeichnen fie in diefem Genus aus, geben ihr aber mit Neph. Wagne- rella und den Pempelien palumbella und albariella eine große Aehnlichkeit. — Größe einer gut genährten Acrob, Consociella. Rückenſchild und Kopf braungrau,. Fühler borftenförmig, un: geferbt, pubescirend gefranzt, braͤunlich. Obergeſicht mit einem £urzen, unten grauen Schuppenmulft. Marillatafter fcheinen ganz zu fehlen. Xippentafter von doppelter Augenlaͤnge, aufge: kruͤmmt, reichlich beſchuppt, zufammengedrüdt und dadurch im 2ten Gliede fehr erweitert; die Schuppen der untern Schneide ftehen ab, fcheinen fich aber leicht zu verfliegen, weßhalb das Glied nicht immer dieſelbe Scheibenform hat. Das ſtark ab: gefegte Endglied ift kurz, eyformig und ſtumpf oder in ein paar furze Spigen auslaufend; es ift dunkler als der Übrige Zafter, der auswendig grau, innwendig weißftaubig iſt. Ruͤſſel meiß- grauſchuppig. — Beine braungrau mit lichten Gliederenden ; die Mittelfhiene hat vor der Spitze ein breites, braunes Wand. Hinterfhiene auf der Rüdenfhneide an der Baſis mit einem anliegenden Haarbuͤſchel. — Hinterleib bräunlihgrau, beim Männchen hinten etwas platt, mit ausgerandetem Afterbuſch. Vorderfluͤgel ſchmal mit abgeſtumpftem Vorderwinkel, im Grunde weißlichgrau mit reichlichem, braͤunlichgrauem Gewoͤlk. Baſis dunkel, vor der erſten Querlinie mit weißlichgrauem Nebel. Die erſte Querlinie iſt weit vor der Flügelmitte ſchief, nad) außen conver, etwas wellig, auf der Subdorſalader mit einem Eleinen einfpringenden Winkel, roth, dunkelbraun gefäumt, auf der innern Seite unter jeder Lüngsader mit einem Eleinen, tiefſchwarzen Schuppenmwulft eingefaßt, der fid) aber leicht vers wifht. Die 2te, ebenfo gefärbte, aber einwaͤrts dunkler braun als auswärt® gefäumte Duerlinie hat unter dem erften Drittel einen einfpringenden Winkel und geht dann etwas auswärts gekrümmt zum Innenrande; fie ift ſchwach mellig und in der Deutlichkeit des Winkels veränderlih. Zumeilen zeigt fie ſtatt deffelben bloß eine Ermeiterung, die fih in minderer Stärke auf der Subdorfalader miederholt. Das Mittelfeld zeigt die Grundfarbe am reichlichſten, und ift gegen den Innenrand am meiften überfchattet; ein Schatten geht vom Winkel der 2ten Querlinie herab, und über dem oben Mittelpuncte hängt eine kleine Wolke am Vorderrante. Die Mittelpuncte find ſchwarz⸗ braun; der untere größere, etivag gedehnte, liegt am Ende der mweißgrauen Medianader. Der Raum zwifhen der 2ten Quer: linie und dem durch eine braune Punctreihe bezeichneten Hinter: vande iſt mehr oder weniger dunkel beftäubt. Franzen grau braͤunlich. Hinterfluͤgel heil graubraͤunlich, heller gefranzt. Unterfeite braͤunlichgrau in veraͤnderlicher Tiefe; ebenſo ver- aͤnderlich iſt der Ausdruck der in hellerer Grundfarbe durchſchei⸗ nenden zweiten Querlinie, von welcher bisweilen nichts als die 679 braune innere Einfaffung am PVorberrande ber Worberflügel zu fehen iff. Bey einem Exemplar ift nur diefe ald Querlinie fihtbar, und der Raum dahinter bi8 zum Hinterrande gelbz lichgrau. Dieſe Art iſt in der Hoͤhe und Tiefe der Grundfarbe, ſowie des Rothen in den Querlinien veraͤnderlich. Ihr Geſichtswulſt, der Mangel der Maxillartaſter, die ſcheibenfoͤrmige Erweiterung der Lippentaſter, die Ausrandung des abgeplatteten Afterbuſches werden kuͤnftig eine andre ſyſtematiſche Stellung veranlaffen. Sie fliegt in Ungarn (Tr. FR.), bey Wien (mehrere Erem: plare v. Mann) und bey Zürich (ein fchones Weibchen zur Unfiht von Bremi). Unm. Tin. compositella Fabr. ift Tortr. Gundiana. — Duponchel erklärt in feinem KupferwerE Compositella, die bey ihm zu violettlih dargeftellt ift und der ſchwarzen Schuppenwülfte ganz entbehrt, für eine mögliche Warietät der Palumbella und ftellt fie im Catalog auch dicht dahinter. Unter feine verfchiedenen Bilder der Palumbella vgl. Anm. 3. zu Pemp. palumbella. B. Taſter gerade, horizontal ausgeftredt. a) Medianader der Hinterflügel dreyaftig: Zophodia H. 22. Convolutella Hübn. Palpis porrectis; alis ant. angustis fuscescenti-einereis, juxta costam albidis, strigis albidis duabus dentatis, priore externe lato fusco-marginata; lunula (punctisve duobus) venae transversae fusca. Tin, convolutella 4. fig. 34. ©.33. Eingewidelte Schabe. Myelois — Z. Ifis 1839. ©. 177. 17. — 1845. ©. 266. 6. — Schles. Schmtauschbl. 8. (1846.) SMl2. Phycis — Geenee Index ©. 79. Phyeis grossulariella Tr. IX. 1. ©. 172. palpis porreetis, antennis nudis; alis anticis cinereo - cane- scentibus, fascia baseos transversa nigra — IX. 2. ©.272. — X.3. ©,275. — Kollar. B;dn. ©. 90. — Zincken Germ. Mag. III. ©. 144. 20. — Eversmann Faun. Volg. 556. 22. — Phycide du groseillier Dup. Hist. pag. 206. pl.279. fig. 9. (ſchlecht.) — Dup. Cat. 322. Myelois grossulariella H.- Schäffer Zopogr. v. Regensb. 3. ©. 195. 900. Zophodia grossularialis Hübn. Cat. 370. 3558. Bon den Arten der nächften Abtheilung trennt fie fogleich der Mangel eines Aftes der Medianader der Hinterflügel; Feine hat ferner eine fo brauntihgraue Grundfarbe, und die Außere Einfaffung der erften Querlinie fo dunkel und breit. Größe der Myel. Cantenerella. Müdenfhild und Kopf bräunlichgrau, letzterer oft etwas heller. Fühler fehr ſchwach— geringelt, bräunlihgrau, einfach borftenformig, microfcopifch pubescirend geftanzt. Gefichtsfegel kurz, zugerundet. Marilz Lartafter kurz, fadenförmig, auf den Lippentaftern ruhend, diefe von doppelter Kopfeslänge, ziemlich did, zuſammengedruͤckt, ho: eigontal, braun, am Wurzelgliede und innen meißlih; das zweite Glied nach hinten verdidt; das Endglied 4 fo lang, — — — — — 680 nicht ſchlank, abgeſtumpft braun. Ruͤſſel fpiral, braͤunlich weißgrau beſchuppt. Beine hellgrau, die vordern auf der Lichts feite gebräunt, die Mittelfchiene vor der Spige mit braunem Bändchen; Sinterfchienen etwas haarig; alle Füße bräunlich, an den Öliederenden weißlih. — Hinterleib bräunlich mit hellen Ningrandern, hellerem Bauche und aſchgrauem Afterbufh, beim Weibchen mit honiggelbem, gefranztem Legeſtachel. Vorberflügel ſchmal, nad) hinten erweitert, mit etwas cons verem Morderrande (deffen größte Gonverität am Ende des Mittelfeldes) und abgeftumpftem, deutlichem Vorberwinkel; Hins terrand fanft conver., Grundfarbe grau mit etwas hellbräuns liher Beymifhung; vom Vorderrand aus im 1ften und 2ten Felde bis zur Medianader weißlich,, mehr oder weniger bräuns lichgrau und beftäubt. Die erfte Querlinie ift weißlih, etwas einwärts geneigt, zu einem Winkel gebrochen, der feine gegen das Mittelfeld gerichtete Spige unter der Medianader hat; fie ift einwärts unten dis zu 3 ihrer Höhe ziemlich breit braun ges füumt ; auswärts hat fie einen ganz vollftändigen, breiten, braus nen Rand, der fich gegen den Worderrand zu verfchmälert. Das Mittelfeld ift breit und faft am meißeften am obern Rande der Medianaderz das Mitteljeihen ift ein braunes, wenig ſchar— fes Möndchen, das ſich oft in 2 genäherte Fleckchen auflöft. Die hintere Querlinie ift dem Hinterrande faft parallel, viel verlofchner als die erfte, fügezähnig, -Fisweilen hier und da uns terbrochen; ihre Einfaffung ift ein brauner Schatten, der aus: märts eine ziemlich breite, aber nicht ſcharf begrenzte Binde bildet. Bis zum Hinterrande ift der Grund hellgrau, ftaubig; am Hinterrande geht eine Neihe brauner Puncte, Franzen bräunlichgrau. Hinterflügel ftaubgrau. Die Medianaber ift bis zum erften Afte langhaarig gefranzt. Randlinie braͤunlich; dicht hinter ihr folgt eine duͤnnere, bläffere auf den hellgrauen Franzen. Unterfeite bräunlichgrau, auf den Worderflügeln dunkler mit einem hellen DVorderrandfledchen vor ber Spitze, das einmwärts dunkel begrenzt ift, und fich bisweilen fehr verlofchen als Binde fortfeßt. Hinterfluͤgelfranzen weißgrau. Der nicht ſelten etwas ſchaͤdliche Schmetterling lebt in Gaͤr— ten an Stachelbeer= und Sohannisbeerfträuhern, an deren Zweigen er bey Zuge fist und am Abend im April und Ans fang May fliegt; er findet ſich wohl überall in Deutfch: land; doch wurde er in Schlefien noch wenig aufgefunden, aus ferdem in Ungarn (Tr.) — in Srankreih (Dup.) — in Ruf: land: in Lievland bey Kofenhufen (Kienig), im Gouv. Kafan im May und Anfang Suny (Eversm.) — Die Raupe lebt von ben Früchten der genannten Sträucher; fie verräth ihre Gegenwart dadurch, daß die Beeren in Gefpinnft gewidelt find und reifer erfcheinen als die Übrigen des Strauches. Anm. Phal. convolutella Wien. Vzchn. „lihtgraue Schabe' ift nicht unfere Art, obgleih Hübner fie im Text zu feinen Abbildungen daflır ausgiebt. Die Diagnofe paßt gar nicht auf die Stachelbeerfchabe, und überdies enthält Schiffer: müller’s Sammlung ald Convolutella 2 Eremplare — nicht eins, wie v. Charp. ſagt, — wovon das eine Cr. luteellus fem., das andre Cramb. contaminuellus if. Später nahm Hübn. fir feine Convolutella den Namen Grossulariella an; allein dazu hatte er Eein Recht, weil er den vacant gewordnen Namen Conyolutella dafür ſchon verbraucht hatte. 861 B: b. Medianader ber Hinterflüigel vieraͤſtig; Marillartafter deutlih (Bradyrrhoa*). 23. Cantenerella Dup. Palpis porreetis, alis ant. dilute ochraceis, strigis dua- bus divergentibusalbidis angulatis, priore intus late ochraceo- marginata, litura prope basim cinerea; lunula media albida, Myelois — Z. Sfis 1847. ©. 765. 336. — Phyeis ra- vella H-Schffr. tab. (ined.) 5. fig. 30. Var. b) Strigis opposite fusco-cinereo marginatis, spatio interjecto einerascenti, Phyeis — Phyeide de Cantener Dup. Hist. p. 347. pl, 284. fig. 8. — Dup. Cat. 524. — Gnenee Index 79. Var: c) ut b) sed lunula media nulla, strigis distinctio- ribus. Diefe der folgenden Gilveolella nächjt ftehende Art, von ber fie fih durch die fchärfern, dunkel gerandeten Querlinien der Vorderflügel unterfcheidet, habe ich in der Iſis a. a. D. aus— fuͤhtlich beſchrieben. Sie lebt an den Küften des Mittelmeeres auf trodnem, begraftem Boden; ich fand fie in Sicilien bey Syracus und Meffina zu Ende May und Anfang Juny, und bey Rom zu Ende Auguft. — Nach Dup. lebt fie in Cor— fica auf dürren, felfigen Stellen im July, und nah Gue= nee im füdlihen Franfreih. FRE. von H.:Schäffer ab- gebildetes und von mir gefehenes Eremplar ift von Raguſa. 24. Gilveolella (Mt:n.) Tr. Alis ant. dilute gilvis, fasciis duabus albidis obsoletis, punctis duobus venae transyersae fuscescentibus obsoletis. Phycis — Tr. IX. 2. ©. 271. Alis antieis flavo - testa- ceis, nitidis, fasciis duabus obsoletis albis — X.3. ©. 275. — Guenee Index 78. — F. v. Röslst. Beytr. Taf. 28. Fig. 2. a. b. ©. 49. — Dup. ©. 324. Myelois — Z. Iſis 1839. ©. 177. 18. Durdy die ungefäumte, breite Querlinie der Vorderflügel von Cantenerella verfcieden, von der Größe der Convolutella. Kopf und Rüdenfchild bleichgelb, dunfel beftäubt, an den Raͤn— dern des Gefihts, des Kragens, der Schulterdeden meißlich. Gefichtskegel fehr kurz. Fühler bleichgelb, fadenförmig. Lip: pentafter von doppelter Kopfeslänge, faft horizontal, zufammen- gedrückt mit abwärts geneigtem, verdünntem Endgliede, dag 4 fo lang wie das zweite Glied ift, außen von der Rüdenfchilde: farbe, innen und unten weißlih. Nüffel fpiral, weißgelb be: fhuppt. Beine gelblichweiß, auf der Kichtfeite gelbbräunlich angeflogen. Hinterleib heller als der Rüdenfhild, am Bauch) meißlich. Vorderflügel fahlgelb, am Vorderrande etwas heller, in ber Mittelzelle faft am dunfelften. Nicht weit von der Baſis ift der Grund auf der Innenrandhälfte fledartig gelichtet; darauf kommt, etwas näher dem Mittelzeihen als der Baſis, die mehr als bey Cantenerella einwärts geneigte, weißliche erſte Binde, die etwas zadig ift, fih nad unten erweitert und gar Feine ſcharfe Befaumung hat, fo daß fie wenig hervortritt. Das Mittelzeihen, in 2 braunlichen Puncten beftehend, ift fehr ver: lofchen, oder nur eine verdunfelte Stelle der Grundfarbe. Die * Bowdvg, lentus — 620, fluo. Iſis 1848. Heft % 682 zweite Binde ift ziemlich gerade, ſchmaͤler als die erfte, ſchwach wellig gezähnt, gegen den Hinterrand nach vorn etwas conver: Hirend, am Vorderrande verlofhen; die Aefte der Medianader treten etwas erhaben hervor, und fo ſcheint diefe Binde von ihnen zerfchnitten. Hinterrandlinie wenig verbunfelt. Franzen weißlich mit bleichgelber Schattenlinie. Hinterflügel ftaubgrau mit etwas fchärferem Vorderwinkel als bey Cantenerella und mit dunkler, wenig ſcharfer Rand— linie. Franzen weiß, nahe der gelblichen Bafis mit einer ſtaub⸗ grauen Schattenlinie durchzogen. Unterfeite gelbbräunlichgrau, auf den Hinterflügeln heller; alle tanzen weiß. Baterland: das füdliche Ungarn, bey Temeswar (Tr. FR.) Unm. Treitſchke's Diagnofe nennt die Vorderflügel wohl durch ein Verſehen glänzenb (denn fie hat gar feinen Glanz), und die Befchreibung bezeichnet fie nicht recht als truͤbweiß mit einzelnen, gelbbraunen Atomen beftreut, da ein zufammenhängendes, gleichföormiges, nur an den oben ange= führten Stellen abgeftuftes Fahlgelb fie dedt. In FR ’s. Abbildung haben fie eine viel zu grünliche Nüance und viel Längsftreifiges. Auch find die Hinterflügel am Hinterrande zu breit gebräunt und gegen die Bafis zu fehr gelichtet. Mein einzelnes weibliches Eremplar ift mir von FR. mitgetheilt wor: den; die andern. aus feiner und Metzner's Sammlung ge: fehenen Eremplare hatten aber auch Feine andre Färbung. 25. Saxeella FR. nov. sp. Palpis porrectis; alis ant. albidis fuscescenti - pulvereis, strigis duabus, priore angulata interne, posteriore te- nuiore externe late ochraceo-marginatis; punctis venae transversae duobus fuscis albido circumdatis (mas.) Phyeis Saxeella 4.- Schäffer tab. (ined.) 5. fig. 35. In diefer Abtheilung zeichnet fie fi durch die 'auf den ab— gewendeten Seiten breit ochergelb gefäumten 2 Duerlinien ber Vorderflügel aus und von der auch fo gezeichneten Aneyl. cin- namomella durch breitere Vorderflügel und die weißliche Grund: farbe ſtatt bräunlicher oder röthlichgelber. Ruͤckenſchild und Kopf weißlich, braunftaubig;. Gefichtsfegel fehe kurz. Männliche Fühler deutlich geferbt und dicht Eurz= feanzig. Lippentaſter von beynahe doppelter. Kopflange, horizon- tal mit etwas geneigtem, ziemlich kurzem, verdünntem, fpigem Endgliede, weißlich, außen braͤunlich angeflogen. Nüffel fpiral, weißlich befchuppt. Beine weißlich; die vordern auf der Licht: feite gebräunt, die andern etwas bräunlich angeflogen, Hinter leib gelbbräunlich hellgrau mit weißlihem Afterbuſch. Vorderflügel von der Geftalt wie bey den zwey vorigen, doc) mit etwas convererem Vorderrande, auf mweißlichem Grunde mit braunen und fpärficheren Iehmgelblihen Stäubchen auf der In— nenrandhälfte dichter beftreut, als gegen den Vorderrand. Baſis durch folhe Stäubchen verdunfelt. Die erfte Querlinie nahe der Mitte, viel näher dem Mittelzeichen als der Baſis, nad) innen geneigt, zadig, nach innen von einem großen ochergelben, auf dem Innenrande fikenden und den Vorderrand nicht erreis chenden, auf den Adern braunftaubigen Fleck begrenzt, nad) außen von einer braunftaubigen Linie, welche fic auf der Medianader zu einem braunen Fleckchen verdidt und auf der Medianader zu einem hellern und Eleinern, in dem ſtark zuruͤcktretenden Winkel der Duerlinie. Das Mittelfeld hat die Medianaber weiß, und darunter einen ochergelblichen, braunftaubigen Nebel: fleck, über melchem auf unbeftäubtem Grunde der untere, braune 43 683 Mittelpunet liegt; der darüber liegende ift weniger deutlich, weil er oben an graue Beſtaͤubung grenzt. Die hintere Querlinie ift dünner und fchärfer als die erſte, ziemlich grade, parallel dem Hinterrande, ſchwach mellig, mit einer kurzen einwärts gerich— teten Ede dem Mittelzeichen gegenüber und einer beutlichern über dee Subdorfalader; fie ift einwärts von einer braunen, oben dunklern Staublinie eingefaft. Am Hinterrande ift eine Keihe großer, brauner Puncte. Franzen hellgrau, braunftaubig. Hinterflügel weißtich ftaubgrau, gegen den Hinterrand etwas verdunfelt, mit heilbrauner Randlinie. Franzen weiß mit gelb- licher Wurzellinie. Unterfeite der Vorderfluͤgel bräunlichgrau mit bunflen Fran— zen; moeißlihgrau, am Worderrande gebräunt; Hinterrandlinie bräunlich; Franzen wie auf der Oberſeite. Die 2 vor mir befindlichen Männchen der ER ’fchen Samm— lung, wovon dag eine von H.-Schäffer abgebildet wurde, ftammen von Ragufa. Anm. Eversmann’s Phycis fulvostrigella Faun, Volg. 562. 36. ftimmt fehr gut mit Saxeella, außer daß ihre Vorberflügel griseae find, daß der (große) gelbe erfte Fleck ein Theil der erften Querlinie feyn fell, daß der Hinterrand Eeine Punctreihe hat (wenigftens wird darüber gefchwiegen), und daß die Größe des Schmotterlinges nur gleich der von Nyet. acha- tinella ift. Diefe Art findet; ſich in den Vorbergen des Urals. %6. Confiniella Metzner nov. sp. Palpis porreetis antennis, serratis; alis anterioribus mi- nus angustis, cano-griseis, basi obscuriore, strieis dua- bus albidis, priore interne, posteriore utrimque latissime luteo-marginatis, punctis venae transversae duobus_ fu- scis. (mas.) Sie hat das Anfehen einer Aneylosis; aber ihre Vorder— fluͤgel find viel breiter, die männlichen Fühler ſcharf fägezähnig ohne Biegung. Won ähnlich gefärbten Pempelien trennen fie die langen horizontalen Zafter. Größe der Pemp. carnella oder der Myel. convolutella. Ruͤckenſchild heil ftaubig, gelbgrau, Kopf noch heller. Fühler borftenförmig,, einfach, bleich, ſcharf gefügt, mit kurzen Borften: buͤ cheln gefranzt. Geſichtskegel fehr kurz; darunter ſtehen die Marillartafter hervor. Lippentafter von Nüdenfchildslänge, ziem= ih die, in der Mitte verdickt, dann allmählich zugefpist, außen hellbraun, innen heller, am Wurzelgliede weiß. Ruͤſſel fpiral, befchuppt. (Beine unvolftindig.) Vorderbeine auf der Licht feite ſtaubig gelbgrau, mit hellen Fußgliederfpigen. Hinterleib braungrau mit langem, bleichgelblihem Afterbufch. Vorderflügel 64° Lang, ziemlich. breit, hinten erweitert, mit beutlihem Vorderwinkel, im Grunde fehr heil, ſchmutzig weiß: grau, an der Baſis reihlih mit Lehmgelb gemifcht. Die erfte Duerlinie ift näher dem Mittelzeichen als der Bafis, undeutlid), ziemlich fteil, gegen außen conver, nicht dick, weißlich ; einwaͤrts ift fir von einem großen lehmfarbnen Fleck begrenzt, der. bie zur Subcoftalader binaufteicht, ‚über. welcher am Vorderrande hin bis zue Baſis ein gleichfarbiger Laͤngsſtrich gebt; auswärts ift fie am Vorderrande fchmal braͤunlich fchattig gerandet, und wird von je einem braunen Fleckchen auf der Medianader und auf der Subeoftalader berührt. Das Mittelfeld ift ganz heil in einem Raume, der fih vom Innenrande an der erften Quer: finie hin erſtreckt, und ſich fehr erweiternd, den ganzen Vorder: rand einnimmt. Don den 2 weit „getrennten, truͤbbraunen Puncten der Querader ift dev untere länglich, und berührt ben 684 bunflen Theil des Mittelfeldes, Die 2te Querlinie ift wenig gebogen, ziemlidy dünn und ſcharf, mit undeutlichen Zähncen, über der Subcoftalader von dunklerer Karbe überdedt; ihre Eins faffung von lehmigbräunticher Farbe ift fehr breit, einwärts an’ der obern Hälfte am fchmaljten und dunfelften, und unter den Mittelpuncten dag Mittelfeld zu mehr als der Hälfte füllend ; auswärts bildet fie eine breite Binde, die fih von dem hellz grauen Raume vor den vrrloichnen, braunen Hinterrandpuncten nicht ſcharf abfondert. Franzen braungelblih mit dunflern Scattenlinien. Hinterflügel braungrau, gegen den Worberwinfel verbunfelt und mit verlofchner, dunkler Nandlinie. Franzen hellgrau, nahe der gelblichen Baſis mit dunkler Schattenlinie. Unterfeite braunlib grau; alle Borderrander haben nahe am Vorderwinkel ein helles, verloſchnes Fleckchen; die Vorderfluͤgel haben an der Baſis der Vorderrandzelle ein merkliches Schup: penhaarbüfchchen, und die Scuppenhaare des Vorderrandes felbft legen fich etwas gegen die Unterfeite, doc) der Länge nach an. Die Hinterflügel find heller. Das einzelne Männchen der Mesnerfhen Sammlung ift aus der Türkei. 27. Dignella FR. Palpis porreetis, alis ant. minus angustis, postice latio- ribus, cinereo -fuscescentibus, strigis duabus obsoletis, opposife punctis fuscis notatis, punctis duobus venae transversae fuscis. (mas.) Myelois — Z. Iſis 1839. ©. 177. Phyeis — H.- Schäffer tab. (ined.) 6. fig. 41. (m.) 42. (£.) — Dup. Cat. 324. — (Gruenee Index 78. ? Phyeis dilucidella, Phyeide luisante Dup. hist. p. 184. 1430. pl. 278. fig. 7. — Cat. 324. Megasis — Guenee Ind. 71. Sn der Größe etwas über Pemp. ornatella, fenntlih an den tiefbraunen, kurzen Längsftricheln, die als innere Einfaffung der Zten Querlinie der Vorderflügel dienen. Ruͤckenſchild und Kopf roͤthlich braungrau. Fühler braͤunlich, ziemlich di, Beine des Maͤnnchens dicht flaumhaarig geftanzt. Geſichtskegel Eurz, dichthaarig, dunkel. Xippentafter von doppelter Kopflänge, die, zufammengedrüdt, horizontal, ftumpf, mit furzem, wenig ge: fondertem Endgliede, graubraun, am Ende dunkler, innen und an der Baſis hellgrau. Nüffel fpiral, befhuppt. Beine bunfel bräunlichgrau mit hellen Gliederenden. Hinterleib heller a8 das Nücdenfchild, am Ende mit einem ftumpfen Haarbufch. Vorderflügel 54" lang, länglich, nach hinten erweitert, am Hinterrande conver, am Vorderwinkel abgerundet; dunfel röthe (id) braungrau, auf der Vorderrandhälfte mehr grau, einwärts mebr vöthlih. Die zwey Querlinien verlofchen, die zweyte viel weniger als die erſte; diefe fteht faſt in gleichem Abfiande zwi: fhen der Baſis und dem Mittelzeichen, ziemlich fenfrecht, wellig gebogen und auswärts auf den 3 Hauptadern, wo fie deutlicher erfcheint, von ſchwarzbraunen, Eurzen Laͤngsſtrichelchen beruͤhrt, von denen das oberſte das ftürkfte iftz; auf der Subdorfalader it auch einwaͤrts der Querlinie ein Eurzes, braunes Strichlein. Die Querader trägt zwey deutliche, ſchwarzbraune, laͤngliche, eckige Puncte. Die zwehte Querlinie iſt von der mehr. röth- lichen Grundfarbe in den Zwiſchenraͤumen der Adern durchs ſchnitten, ziemlich gerade, am WVorderrande felbft ven zwey v.r: wifchten, braunen eingefaßt, deren äußere den Vorderwinkel 685 einnimmt. Als weitere innere Begrenzung biefer- Querlinie er: fcheinen kurze, ſchwarzbraune Längsftrihe auf den Adern; Bas terland: Ungarn. Anm. Mein einzelnes Männchen ift am Worderwinkel mehr abgerundet, als Schäffers Fig. 41. und hat eine mehr röth- liche als gelbliche Beymifchung in der Grundfarbe. Die ſchwarz⸗ braunen Striche als hintere Einfaffung der zweyten Quer: linie find bey meinem Eremplar nicht vorhanden, welches dafür die Striche der innern Einfaffung viel fhäfer zeigt. Wahr: ſcheinlich ift die Art veränderlib. Duponchels dilucidella ſcheint hierher zu gehören; fie haben eine fehr gelbbräunliche Grundfarbe auf dem ſcharfwinkligen VBorderflügel (D’un gris roussätre) und die erfte Querlinie nur in UWiberreften auf den zwey Hauptadern, hier aber auf beiden Seiten von ei: nem fchwarzen Strich eingefaßt. Die zweyte Querlinie ift einwärts nur von fiharfen fchwarzen Puncten begrenzt; das Mittelzeichen ift ein fhwarzer Querſtrich (nady dem Text nur un point), und fchräg über ihm nach aufen trägt: der Vor: derrand noch ein ſolches Strichelhen. Vaterland das füd- lihe Frankreich. — Der Name Dilucidella ift älter als llignella. B. c. Mebdianader der Hinterflügel 4 äftig; Marillartafter bes Maͤnnchens faft fehlend, des Weibchens deutlich. (Mega- sis Guenee.) ; 28. Rippertella Bdv. Palpis porrectis: alis ant. elongatis, postice dilatatis sordide fusco - cinereis, serie postica transversa striolarum longitudinalium nigrarum , lineolis longitudinalibus ante mar- ginem posticum in venarum interstitis nigris; fem. plaga transversa ante medium nigra. Anerastia — (Bdv.) Z. Iſis 1839. ©. 177. 6. Phyeis — Dup. Cat. 322. — Megasis Guenee Ind.71. Phycis — Herrich- Schff. tab. (ined.) 10. fig. 65. (mas) 66. (fem.). Phycis prodromella, phyeide precoce Dup. hist. p. 161. 1417. pl. 127. fig. 1. a. (mas), b. (fem.) Ausgezeichnet durch die Größe und durch die ſchwarzen Laͤngs⸗ finien am Hinterrande der. Vorderflügel. Rüdenfhild und Kopf fhmusig hell braungrau. Gefichts- Eegel ganz kurz. Fühler beim Männden kaum gekerbt, dicht gefranzt. Marillartafter beim Männchen wohl ganz fehlend, beim Weibchen fehr Elein und zart, aber deutlich vorhanden. Lippentafter von 24 maliger Kopflänge, ſtark zufammengedrüdt im zweyten Gliede verdickt, horizontalz das verdünnte, zuge— ſpitzte Endglied von halber Länge des zweiten Gliedes, etwas niedergebogen; ſie ſind ſchmutziggrau, außen braun angeflogen. Ruͤſſel kurz, ſpiral, beſchuppt. — Beine rußigbraun. Hinter: leib braungrau, an der Seite mit hellen Ringrändern. Vorderfluͤgel des Maͤnnchens uͤber 8 Linien lang, geſtaͤubt nach hinten erweitert mit ſcharfem Vorderwinkel und faſt gera— dem Hauptrande. Grundfarbe ſchmutzigbraungrau, auf der Vorderhaͤlfte dunkler. Die erſte Querlinie fehlt, und die zwey braunen Puncte auf der Querader ſind kaum zu entdecken. Die zweyte Querlinie zeigt ſich als ein lichter, gerader, dem Hinter⸗ rande paralleler, von der Grundfarbe in den Adern durchſchnit— tener Schatten, der nur einwärts von der dunfeln Grundfarbe und den kurzen, ſchwarzen, in den Zwifchenräumen der Adern ftehenden Längsftrichen fchärfer begrenzt wird. Vor dem Hin⸗ 686 terrande find bie Adern hellbraun, und in ben hellern Zwiſchen— räumen ftehen je ein ziemlic) langer, ſchwarzer Laͤngsſtrich. Franzen hinter der wenig deutlichen braͤunlichen Rand inie braungrau. Hinterflügel bräunlichgrau, am Hinterrande ſchmal verdunfelt. Franzen hellgrau. Unterfeite einfarbig braͤunlich, auf den Vorderflügeln ftaubig, dunfler und mit gebräunten Franzenſpitzen. Das Weibchen, das ich nicht mehr in natura vor mir habe, iſt Eleiner und fhmalflügliger, auf allen Flügeln dunkler, auf den vorderen mit beutliherem Mittelzeichen und an der Stelle der erften Querlinie mit einem nicht den Vorderrand erceichen: den, fihwarzen, fchattenartigen Querfled. Vaterland: die Schweiz (8. v. NR.) und die Gebirge von Languedoc und der Provence, wo fie im July fliegt (Dup.). Anm. Die vorhandnen Abbildungen find gut. Herrich— Schäffers Fig. 65. ift viel lichter und auf den erften 2 der Vorderfluͤgel deutlicher gezeichnet ald mein Exemplar; aud) hat legteres feine ſchwarzen Strihe vor dem Hinterrande. Gen. 10. (14.) Asarta, Chionea Guenee. Antennae setaceae simplices, maris infra subcom- pressae, vix crenatae. Ocelli nulli? Epistomium conyexum, squamis appressis. Palpi maxillares breves, filiformes, acuti, porrecti. Palpi labiales mediocres, porrecti, infra subtus pilis rigidis vesliti, apice acuminato deflexo. Pedes breves, incrassati, Alae anteriores fasciis duabus dilutis; posteriorum vena mediana in tres ramos exit, Von eignem, zündlerartigem, ben Hercynen etwas ähnlichen Anfehen. Unter allen Gattungen, deren männliche Fühler ohne Biegung und glattfchuppig find, ift Asarta ausgezeichnet durch die. langen, ſtarren Haare an der Unterfeite der 2 Wurzelglie⸗ ber der horizontalen Xippentafter; diefe haben ein ziemlich langes, niederwärtd gerichtetes Endglied. Die Beine find auffallend kurz und did. Die After iſt ſtumpf und haarig, und beym Weibchen fteht Fein Legeſtachel hervor. — Ueber dag Flügelge: äder laßt fi) noch nichts fagen, da bloß die Zahl der Aefte der Medianader ohne Abfchuppung ficher zu erkennen ift, Chionea ift ein Dipterngenus. Asarta ift abgeleitet von a und caigw, orno, polio. 1. Aethiopella Duponchel. Alis anterioribus breviusculis fuscis, atomis cinereis sparsis, strigis duabus cinereis, posteriore flexuoso - den- tata distinctiore, punctis venae transversae fuscis duobus (feminae nullis); capite fusco (palpis nigris, basi albis ); Var. a) eiliis alarum posteriorum cinereo - fuscis. Phyeis —, Phyeide negre (Errata p. 299. negresse) ‚Dup. hist. VIl, pl. 284. fig. 3. (feın.) p.233. 1468. — — Dup. Cat. 322. Chionea — Guenee Index p. 73. Myelois helveticella (F.R.) Z. Sfis 1839. S. 177. Var. 5) eiliis alar. post. canis, striga alar. ant. priore nulla (mas.) Ennychia monspessulalis, Enny- 637 chie de Möntpellier Dupon. hist. pl. 233. fig. 9, p- 349. Anfehen einev TreitfchEifchen Hereyna, in der Größe einer mittelmäfigen Ephest. elutella, Der ganze Körper ift dunkel» braun, die Fühler des Maͤnnchens fehr dicht microfcopifch ges franzt mit grauen Häcchen. Stirn fanft gewölbt. Xippentafter fhwarz, auf der untern Seite am 1. und 2, Gliede mit ab» fiehenden, langen, weißen oder gelblichen Haaren. Hinterleib nad hinten bisweilen mit grauen Schuppen beftreut. Afterbufch mit gelbichen Haaren gemiſcht. liederfpigen der Beine, befen- ders deutlich an den Füßen gelblih; beym Weibchen iſt alles braun. Vorderflügel kurz und breit (bey einem Männchen meiner Sammlung etwas ſchmaͤler als bey den übrigen), [hwarzbraun. Die lichtern Stellen und die Binde durch aufgetragene, hellgraue Pinctchen hervorgebracht. Das Murzelfeld ift wenig befläubt. Die 1. Binde ift vor der Flügelmitte etwas hin und her gebo— gen, neigt ſich an dem DVorderrande, wo fie fich erweitert, eins wärts, ift am untern Theil am deutlihften, übrigens aber viel matter als die 2. Querlinie und fehlt bey Bar. db. ganz. Hin: ter ihr und an der untern Hälfte vor ihr bildet die reine Grund: farbe einen breiten, dunfelbraunen Saum. Das Mittelfeld iſt reichlicher beftäubt, auf dem Borderrande am hellften. Auf der Querader find 2 ſchwarze, braune Puncte unter einander, mehr oder weniger deutlich, aber auch ganz fehlent. Die 2. Quer⸗ (inie ift duͤnner und fchärfer als die 1. und einwärts, doch nicht überall gleich breit, ſchwarzbraun eingefaßt; fie hat mehrere Eleinere Biegungen und befonders eine weite zwifchen ber Falte und dem 1. Aſte der Medianader, auf beiden Enden mit einem eintwärts gerichteten Zahn anfangend. Das dritte Feld ift beym Meibhen an der Duerlinie am dunfelften, beym Männchen gleichformiger grau beftaubt. Franzen heller als die Grundfarbe. Hinterflügel einfarbig dunfelbraun. Die ein wenig hellern Franzen find nahe der Wurzel von einer feinen braͤunlichen Li— nie durchzogen. Unterſeite des Weibchens einfarbig wie die Hinterfluͤgel auf der obern Seite. Beym Maͤnnchen iſt die Flaͤche heller und die des Vorderfl. am hellſten. Die hintere Querlinie zeigt ſich als ein breites, helles Band, das ſich verloſchen über dem Anfang der Hinterflügel fortfegtz am Morberrande der Vorberflügel bil: det ein fehmwarzer Fleck bie innere Begrenzung. Dem Hinter: randfelde läßt diefes Band nur einen ſchmalen dunkelen Raum. Bey Dar. d) einem Männchen ber F. R'ſchen Sammlung, fehlt die 1. Binde; doch zeigt ſich die Grundfarbe als dunkler Schatten hinter ihrer Stelle. Doppelpunct fehlt; die 2. Ouer⸗ linie iſt fein und verloſchen, und das Feld hinter ihr iſt gegen ſie hin am dunkelſten und reinſten. — Die Hinterfluͤgel haben hellgraue, auf der Unterſeite weißliche Franzen; die Flaͤche iſt auf beiden Seiten gleichfarbig graubraun. Ebenſo die Vorder— fluͤgel auf der Unterſeite, deren Grundfarbe aber auf der In— nentandhälfte bis zur 2. Querlinie hin durch weißliche Faͤrbung verdrängt ift; die zweyte Querlinie ift dünn und verfchwindet in diefer hellen Färbung; der dunkle Grenzfled auf dem Vor: derrande ift Elein und wenig auffallend. Bon diefer veränderlihen Art habe ih 5 Männchen, 1 Weib: chen vor mir. Sie fliegt nicht felten im Grafe ber höchften ſchweizer Alpen (F. R.). Dupondels Exemplare wurden an den Rhonequellen, auf der Furca und in Languedoc bey Ment: pellier gefangen. Guenee fand die Art häufig auf den hoͤch⸗ 688 fien Phrenden bey St. Sauveur in Gefellfchaft ber Hercyna rupicolalis, Anmerk. 1. Guenee fand in Duponhels Sammlung als Hercyna monspessulalis ein abgeriebenes Eremplar der Aethiopella. Die Abbildung der Monspessulalis ift aber fo dag Niemand in ihr unfere Urt wiedererfennen wird, Die BVorderflügel find nad hinten viel zu fehr erweitert, wie bey einee Pyrausta 7r., die Grundfarbe mit lehmiger Beymi— fhung; die allein vorhandene 2. Querlinie in der Mitte ohne Ausbiegung ; die Hinterflügel an der Wurzelhätfte fo abftechend hell Lehmgelb, wie die Franzen. Jeder wird hierin eine Py- rausta fuchen. — Die Beſchreibung gibt aber auf den Vor: derflügeln 2 weißlihe Querlinien an und auf den Hinterflü- geln die Bafıs und die Franzen weißlich. Es ift alfo fein Zweifel, daß bloß die Abbildung ſehr ſchlecht gerathen ift. Anmerk. 2. Herrich-Schaͤffer bildet in den (bis jegt nicht edirten) Zineiden feines Werkes Taf. 8. Fig. 52—94. Mon- spessulella, und $ig. 55—57. Helveticella ab, Erftere fiimmt in der Unterfeite mit Var. 6) während die Oberfeite zu Dar. a) gehört, mit Ausnahme der zu Var. b) gehörigen Färbung des Hinterrandfeldes der Worderflügel. Das Weib— hen Fig. 54. ift der Fig. 52. ähnlih, nur ohne Puncte auf der Querader, und mit hellem Hinterrande. — Fig. 55. ift Bar. a), hat aber fehr reichlidye Beftäubung und dadurd eine bläulihgraue Grundfarbe der Vorderflügel; auf diefem ift die 1. Querlinie fchärfer al8 die 2. und der Doppelpunct ift in einen Querftrich verwandelt. Das Weibchen Fig. 57. it fehr Elein, brauner, doch auch hell, mit dem Querftrid in der Mitte; die 1. Binde ift einwärts gar nicht begrenzt. Die Unterfeite Fig. 56. zeigt den Vorderrandfled nicht in der von mir bemerkten Ziefe, ift aber fonft wie bey Bar. a), — IH zweifle nicht, daß alle 6 Figuren eine und diefelbe Art dar itellen, und daß die Abweichungen nur auf Rechnung. der Veränderlichfeit der Aethiopella kommen. 2. Alpicolella F.R. Alis anterioribus angustatis, fuseis, atomis einereis spar- sis, fasciis 2 dilutis nebulosis, priore media, posteriore fere recta; capite lutescenti (palpis nigris, basi albis ). Myelois — Z. Iſis 1839. ©. 177. 21. Chionea — Guenee Index 73. Phycis — Dup. Cat.822. — Herrich- Schäffer tab. (ined.) 8. fig. 50. 51. Sehr abweichend von der vorigen, aber doch möglicher Weiſe auch nur eine DVarietät; fie wird leicht erkannt an dem lehm: gelblihen Kopf, den geftrediten Vorderflügeln, die nicht ſcharf begrenzten, breiten, wenig edigen Binden, der Stelle der 1. auf der Flügelmitte, den hellern Hinterflügeln. Sn der Größe ein wenig über der Aethiopella. Kopf heil lehmgelb, Über dem Munde brauner. Fühler braun, hellgrau, microfcopifc pubescirend gefranzt, etwas weniger zufammenges drückt und fchlanfer als bey Anthiop. Xippentafter ebenfo, nur oben auf dem 2. Gliede mit gelblihgrauen Staubchen beftreut, die Haare der Unterfeite ſind gelblichweiß. Ruͤckenſchild und Hinterleib braun, legterer hinten grau werdend ; mit lehmgelbem After. Beine bräunlih, auf der Lichtfeite bleich und fahlgelb, fo wie die ganze Hinterfchiene. Füße bräunlichgelb mit hellern Gliederfpigen. | 689 Borderflügel geftredt, nad) hinten weniger erweitert als bey Aethiop., braun, fehr reichlich grau beftäubt. So erſcheint das Murzelfeld, außer an der Flügelbafis, bräunlichgrau mit feinen, fhwarzbraunen, dicht geftreuten Stäubchen; die erſte Binde, weiter gegen die Mitte gerüct als bey Aethiop., legt ſich mehr einwärts über, iſt breit und verflieft an der oben Hälfte in das Wurzelfeld, nur an der untern Hälfte wird fie durch eine dunfelbraune davon gefchieden; fie hat bloß auf der Falte eine Eleine Ede auswärts. Gegen das Mittelfeld ift fie durch eine oben dickere und dunklere Schattenbinde begrenzt. Die 2. Binde iſt noch breiter; heller ſchwachwellig, einwärts dunkler gerandet als auswärts, das Mittelfeld ſehr verengt. Mittelpuncte fehs len. Das Hinterrandfeld ift ſchmal, draun gegen den Hinter: winfel verengt, und vor dem Hinterrande mit grauſchwarz bes ffäubt. Franzen bräunlic). Hinterflügel einfarbig, fehr Tichtgrau gelbbräunlih, nur am Hinterrande ſelbſt bel braun. Franzen wie die Fläche, mit einer hellbraunen Linie an der Baſis durchzogen, Unterfeite noch heller als die Dinterflügel oben; die Franzen nebft dem Hinterrande, befonders auf den Vorderflügeln braun. DVorderrand der DVorderflügel braun angelaufen mit einem dun— kelbraunen Fleck, hinter welchem nahe am Vorderwinkel ein heller Fleck als Anfang der faum merkbar hervortretenden 2. Binde liegt. Das einzelne Eremplar der 3. R'ſchen Sammlung, zugleich Driginal H-Schaͤffers Abbildung, wurde in Gefellfehaft der Aethiop. ın der Schweiz gefangen. Gen. 11. (15.) Eucarphia Hübn. Argyrodes Guenee, Anerastia p. Z. Phycis p-Zck. Tr. Antennae setaceae, simplices. Ocelli distineti. Epistomium convexum sqnamis incumbentibus. Palpi maxillares subnulli. — labiales elongati horizontales, compressi, apice acuto deflexo. $ Haustellum spirale. Thorax vittis mediis duabus insignis. Alae anteriores elongatae (non fasciatae), posteriorum vena mediana quadrifida. Oviduetus fem. absconditus. Die einzelne Art, die wahrſcheinlich in heißen Rändern Gefährs ten hat, darf unter Anerastia nicht bleiben, mit welcher Gat— rung fie wegen der faſt fehlenden Marillartafter vereinigt war, Es trennt fie davon dad Vorhandenfein von 2 fehr ausgezeich— neten Nebenaugen, der längere, ausgebildetere Saugrüffel und die in 4, nicht in 3 Aeſte geipaltene Mevdianader der Hinter: flüge. Vor allen Phyeiden bat Kucarphia die ausgebildete Rüdenfhildszeihnung, welche in 2 heilen Mittelſtriemen befteht, voraus. Außerdem wird fie von Hypochalcia et Nephopteryx (Abth. Selagia), denen fie im aͤußern Anfehn und im Bau einiger Theile nahe fommt, durch die in beiden Geſchlechtern ganz einfachen, gleihmäßig befhuppten Fühler und den Mangel der Marillartafter getrennt. Obgleich e8 (nach Agaffiz Nomenel.) eine Pflanzengattung Eucarpba giebt, glaube ih doch nicht die Hübnerfche Gat— tungsbenennung Encarphia aufgeben zu dürfen, da eine folche Namensähnlichkeit zu oft wiederfehrt, als daß fie zur Aenderung zwingen koͤnnte. Iſis 1848, Heft a 690 Vinetella Fabr, Alae anteriores griseo-luteae, costa, dorso vittaque oblique interrupta argenteis. Tinea — Fabr. Ent. syst. 3, 2. 294. 20. Tinea — Hübn. fig.42. p. 26. 14. Splitterftreifige Schabe. Phyeis — Zincken Germ. Mag. 3, p. 123. — Evers- mann Fn. Ural. 550. 7. — Tr. 9, 2. p. 151: palpis porrectis, antennis nu- dis, alis anterioribns fusco-olivaceis, strigis tribus longitudinalibus argenteis, internis duabus interruptis — X, 3, p. 171. et 273. Anerastia — Z. fig 1839. ©, 177. 5. llythya —, Ilythie des vignobles Dup. Hist. p. 154. 1416. pl. 276. fig. 6. — Cat. 320. Argyrodes — Guenee Index p. 84. Crambus vinetorum Fabr. Suppl. 472. 49. Eucarphia vinetalis Hübn. Cat. 364. 3486. Don der Größe der Pemp. carnella. Kopf und Rüden: ſchild wie die Worderfeite eine Mifhung aus Grau und Lehmgelb. Fühler borftenförmig, beym Weibchen blos dünner, auf dem Nüden heller als die Vorderſeite befchuppt, microfco- pifch pubegeirend gefranzt; Wurzelglied auf der Vorderfeite weiß— ih. Geſicht mit foder anliegenden Schuppen teichlidy bedeckt, die einen kaum merflichen Kegel bilden. Die Marillartafter fo £urz, daß fie auf der befchuppten Baſis des eingerollten Saug— ruͤſſels kaum bemerkt werden. Lippentafter von Ruͤckenſchilds— länge, in der Mitte verdickt, fehr zufammengedrüdt; das Ends glied ziemlich lang, zugeipist. Sie haben die Furbe des Ruͤcken— ſchildes; das MWurzelglied ift unten weiß, das 2, innen am obern Nande weißlih. Die 2 Lappen des Halbfragens find an dem einander zugefehrten Rande weißlich oder weiß, bisweilen glänzend, und eine folhe Strieme zieht von ihnen aus über die Nücdenmitte und umſchließt das Schildhen. Beine lehm- gelblichweiß, auf der Kichtfeite dunkel, doch heller als die Vor— derflügel. Hinterleib braungrau, am After hellgelblich. Vorderflügel etwas Über 7° lang, ſchmal, nad hinten all- mäbhlich erweitert, am Hinterrande conver, an der rechtwinklie gen Spike abgerundet. Der Vorderrand ift anfangs bis zur Eubcoftalader, dann viel ſchmaͤler filberweiß. Nicht ganz in ber Flügelmitte, fondern ein wenig dem Worderrande näher, geht eine Silberftrieme, die fich bis zur Querader erweitert und von der Medianader fehr breit und ſehr fchräg in zwey Streifen durchichnitten wird, von denen der kürzere aus der Wurzel ent— fpringt und hinten ſpitz zuläuft, während der längere einwärtg feinfpisig anfängt und von dem Hinterrande felbft gerade abge: fehnitten wird. Der Innentand ift in einem fchmalen Streifen gleichfall8 filberweiß. Am Hinterrande liegt, von ihm durch die Subdorfalnder getrennt, ein einwaͤrts zugefpister Sitberftreif von faft halber Flügellänge, und über der Mittelftrieme ift noch ein fehr kurzer, weißer, auf dem Hinterrand ruhender Kegel. Fran: zen grau, dunkler querfchattig. Hinterflügel dunkel gelbgrau mit feiner gelbbräunlicher Nand- linie. Franzen weißlich mit gelblicher Wurzellinie, Unterfeite braungrau; die dunklern Worderflügel haben am Hinterrande oberwärts eine oder zwey meißliche Kegel nnd einen weißlihen Innenrand. Die Vorderrandzelle ift mit weißen, et- was glängenden, langen, nad) hinten fürzer werdenden Schup: penhaaren ausgefüllt. Franzen alle weißgrau. 44 691 Sie lebt in Sachfen bey Dresden (Fabr.); in Oeſtreich bey Mien in Weinbergen (Tr.) — doch aud fern von Weinber: gen auf dürren Höhen zwifchen einzelnen Nabelhölzern in der Mitte May (Tr.), im füdlichen Franfreih im July (Dup. Cat.) — in Ungarn in Weingärten (Hübner) — in Ruf: land im Orenburgiſchen auf fräuterreichen Gefilden häufig, auch an den Vorbergen des Urals im Juny und Anfang July (Evers - mann). Anmerkung. Fabricius nennt die Hinterflügel in der Ent. syst. fonderbarer Weiſe tenuissimae, nigrae, valde fim- briatae. Nichts paft biervon auf Vinetella. Da ich die Mantissa nicht nachſehen kann, fo weiß ich nicht, wie die Vinetella dort befchrieben iſt; ich vermuthe aber ſtark, daß die fo bezeichneten Hinterflügel einer Coleophora, vielleicht gar der Ornatipennella, angehören. — Schranks Tinea vinetella ($aun. 2, 2. ©. 111. 1812.), woben Tin. vinet. Fabr. Mant. angezogen wird, gehört ficher zu Col. ornati- pennella. ( Sortfegung folgt.) Atlas über alle Theile ver Erde in 21 Blättern, ausgearbeitet nach der Lehre Carl Ritters von I. M, Ziegler, Berlin bey Reimer. Lief. 1. 1848, Gr. Fol, 6 Charten, Bon diefem ausgezeichneten geographifhen, wahrhaft wiſſen— ſchaftlichen Werk haben wir die erfte Lieferung bereits angezeigt und die großen Verdienfte, die Mühe, die Genauigkeit und das geündlihe Studium des Verfaffers hervorgehoben, fo wie die Schönheit der Ausführung. Die baldige Erfcheinung der zweiten Lieferung beweift, daß der Verfaffer das große Unternehmen ſchon feit langer Zeit vor: bereitet und daß man daher nicht lang auf die Vollendung zu warten hat. Es ift die alte wie die neue Geographie berüd- fihtiget und Alles benußt, was Ritters Forfchungen heraus- gebracht haben. in befonderes Gewicht ift gelegt auf die Ge— ftalt der Ränder, der Flüffe und der Gebirgszüge. Die Na: men der Provinzen und der Hauptorte fo wie die Strafen find angezeichnet. i Ein Blatt enthält die geographifche Verbreitung des Cameels und der Dattelpalme, und geht von Portugall bis Indien, von Petersburg bis zu den Quellen des Nils; enthält die alten Na— men der Volker, forwie die neuen der Provinzen; außerdem die Zonen des Mennthiers, des Tigers und Elephanten, der Laft- thiere im Sudan und die tropifche Negenzone. Das andere Blatt enthält Deeanien; eine ungeheure Arbeit wegen der vielen Infeln; darauf die Steömnngen, Schiffswege, Daffatwinde ꝛc. Das dritte Blatt enthält Scandinavien mit feinen Gebirgs— zügen, Fluͤſſen, Seen und Snfeln. Das vierte Blatt ftellt das europäifche Rußland dar und geht bis an den Ural und Aralſee. Europa wurde in der neuern Zeit fehr ungerechter Weiſe auf Koften von Afien erweitert. Offenbar gehört das Gebiet des cafpifhen Meeres zu Afien und follte keineswegs zu Europa gezogen werden, mithin auch nicht das Gebiet der Wolga. Daß die Nuffen darinn wohnen, gibt ung fein Recht, auch das Land zu Europa zu rechnen. Uebri— gens ift das Land mit feinen vielen Seen und Strömen vor: trefflich dargeſtellt. 692 Das fünfte Blatt ſtellt Deutſchland vor mit berfelben Ges nauigfeit in den Flüffen und Gebirgszuͤgen. Bo Das fechfte enthält die Niederlande. Handbuch der practifchen Sceefahrtsfunde zum Selbftunterricht für Lehrer von Dr. E. Bobrif, ehemaligem Schüler der Danziger Navigations- Cchule, Leipzig im Berlags: Bureau. U. 2. 1847, 8. ©, 1809— 2688. 2 Tafeln in Fol. Dieſes gründliche und nügliche Werk ift nun vollendet. Es ift wohl das vollftändigfte, welches bis jetzt erfchienen ift und wird daher ohne Zweifel allgemeinen Beyfall finden. Es kommt zwar uns nicht zu, ein Urtheil darüber zu füllen; aber fo viel fehen wir wohl, daß es mit Jahre langem Fleiße und mit volle Eommener Kenntniß der vielen Gegenftände bearbeitet, wohlge— ordnet und verfländlich gefchrieben ift. Diefer Band enthält die Stereometrie, die Statik, Hydro: ftatit, Dynamik und Hydrodynamik. Sodann die Lehre von der Conftruction der Schiffegebäude, von der Zeichnung der Bauriffe eines Schiffes, vom practifhen Bau derfelben, ihrer Ausmeffung und Stauung. Dann die Zurüftunggkunde, Eintheilung der Zutafelung, von den Booten und Schaluppen. Manovrierkunde, Drehung des Schiffs, Einbrechen der Se: gel, Wendung vor dem Winde, das Reefen, die Manöver beym Sturm; endlich die Ankerfunde und Fragen und Antworten zur Schifferpruͤfung. Dazu gehoͤrt: Allgemeines nautiſches Wörterbuch mit Sacherklärungen. Ebendaſelbſt 1847. 8. 752, Dieſes Woͤrterbuch iſt mit demſelben Fleiße bearbeitet und enthaͤlt nicht bloß die deutſchen, ſondern auch die engliſchen, franzoͤſiſchen, ſpaniſchen, portugieſiſchen, italiaͤniſchen, ſchwedi— ſchen, daͤniſchen und hollaͤndiſchen Namen, alſo alles was man nur wünſchen kann— Beyträge zur Schmetterlingskunde oder Abbildungen neuer ſicilianiſcher Schmetterlinge von E. Heeger. Wien 1838. 4. 7. T. 1. ill, Der bekannte Sufectenfammler G. Dahl bat 1829. mehrere neue Käfer und Falter aus Sicilien mitgebracht, welche der Verfaſſer nach deffen Ableben nebft feinen Neifenotizen und ſei— ner ganzen Infectenfammlung gekauft hat. Davon werden nun mehrere Falter meifterhaft vom Derfaffer felbft abgebildet und außerordentlich ſchön illuminiert oder vielmehr ausgemalt und dar— unter ein ganz neuer mit feiner Entwickelung, welche noch nir— gende befchrieben und abgebildet ift. Auf diefer Tafel find nun abgebildet und kurz befchrieben: Agrotis lata n., Hadena retina (vittalba), Plusia cir- cumscripta, Boarmia ambustaria (duponchelaria), Nym- phula saturnalis fem. Ausführlich befchrieben ift die neue Amphidasys flabellaria mit Raupe, Puppe, Gefpinnft und Pflanze. Sie ift am nächften verwandt der A. pilosaria et alpinaria und hat die fonderbare Eigenfhaft, die Vorder und Hinterflüs gel fecyerartig zufammen legen zu können, mas ebenfalls abge: 693 bildet ft. Die oben apfelgrünne, an den Seiten gelbe mit braus nen Dornen befeste Raupe naͤhrt fih im September von den Bluͤthenknoſpen der Calendula officinalis, verpuppt fih in der Erde in einem runden Gefpinnft und fliegt im Frühling aus, bat alfo wahrſcheinlich zwey Generationen. Es ift zu wünfden, daß diefes ſchoͤne Unternehmen Eönne fortgefegt werden. Veber die Eintheilung des Thierreichs in Kreife u. Claſſen. Programm von Dr. E. ©. Zad dach, Privatdocent zu Königeberg, 1847. 4. 20. Diefes ift eine philofophifch = pbyfiologifche Betrachtung über die natürliche Glaffification, gegründet auf die Ergebnijje der feineen anatomifchen Entdedungen der neuern Zeit, worin der Verfaſſer felbft bekanntlich Tuͤchtiges geleiftet hat. Es wird Eein Zoolog diefe Betrachtungen, kenntnißreichen Entwidelungen und ſcharffinnigen Vergleihungen ohne Belehrung aus der Hand fegen, und befonders werden diejenigen, weldye mit der philo= ſophiſchen Zoologie noch wenig bekannt find, hierin nun einen ziemlich deutlichen Begriff davon befommen. Der Verfaffer legt die phufiologifchen Bunctionen zu Grunde, deren er vier ans nimmt als Hauptfunctionen: Fortpflanzung, Ernährung, Em- pfindung und Bewegung. Die Organe oder anatomifhen Sy— fteme will er al8 Grundlagen der Glaffification nicht gelten laf: fen. Er theilt demnad das Thierreich ein in 4 Kreife: in Ge: ſchlechtsthiere (Pflanzenthiere), Bauchthiere (Weichthiere), Bruft: thiere ( Gliederthiere) und Kopfthiere (Wirbelthiere), alfo nad) den Principien und Namen, welche wir in unſerm Lehrbuch der Naturgefbichte 1815. aufgeftellt haben, jedod) mit anderer Ver— theilung der Kreife und Caſſen. Diefe Principien wurden bald allgemein angenommen und merfwürdiger Weile unverändert beybehalten, obſchon wir feitdem weiter gegangen find und gezeigt haben, daß. Gefhleht, Bauch, Bruft und Kopf keine einfadyen, fondern zufammengefeste Begriffe und daher auseinander gezo= gen werden müffen nad) den anatomifhen Syſtemen, welde in ihe enthalten find. Wir glauben dadurdy einen großen Schritt vorwärts gethan zu haben, indem wir das Gemenge fonderten und jede Glaffe auf ein eigenes Syſtem festen. Ohne eine folhe Sonderung kommt man nur zur Begründung der Kreife und bie Claſſen bleiben willführlich, wie fie vorher gewefen. So find fie es auch hier geblieben, ungeachtet des vielen Scharf: finnes und der vielen anatomiihen Kenntniffe, welche der Ver: faffer aufgewendet bat und wofür wir ihm wie gewiß jeder an— dere dankbar verpflichtet find: denn er macht auf vieles auf: merkfam, befonders in der Entwidelungsgefchichte, woran man nicht immer denkt und was fehr nüßlich feyn wird zur tichtigen Stellung der Ordnungen, Zünfte und felbft Sippſchaften. Die: ſes Programm beweift übrigens, daß der Verfaffer mit vollem Beruf in die Zoologie eingetreten ift und daß die Wiffenfchaft noch viel Tüchtiges von ihm zu erwarten hat. On the fossil Remains remaned of Mammalia referable to the genus Palaeotherium and to two Genera, Paloplotherium and Dichodon, hitherto unde- fined, by Prof, R. Owen (Quarterly Journal of Geol. Soc. IV.) 1847. 8. p. 17—46. Owens wichtige Entdefungen und meifterhafte Bemerkungen und Abbildungen von verfteinerten Riefenvögeln und Haarthie: 694 ten find allgemein bekannt und bewundert. Hier macht er wieder I neue Haarthiere befannt, erörtert jedes Knochenſtuͤck ſcharfſinnig und läßt es vortrefflich abbilden von J. Errleben auf Zink, wo fi die Figuren ſehr fhön und deutlich ausneh— men. Er befam von den Brüdern Alerander und Tho— mas Kalconer Zähne und Schädel der genannten Thiere aus dem Eocenfand zu Hordle in Hampfhire, welche ihm Gelegen— heit zu diefer gründlichen Abhandlung gaben. Darunter Badenz zabne von Palaeotherium; defgleihen nebft dem Ober: und Unterkiefer eines ähnlichen, aber verfchiedenen Thieres, welches der Verfaffer Paloplotherium nennt, nachdem er es mit allen befannten Paläotherien und dem Anoplotherium verglichen hatte. ©. 36. befchreibt er die Zähne und den Unterkiefer eines an— dern Hufthiers unter dem Namen Dichodon, welches an die Miederkfäuer und die Schweine erinnert und befonders an Me- rycopotamus, Auch davon Kiefer und Zähne von verfchiedenen Seiten abgebildet. Es gehört in die Neihe von Hippohyus, Hyracotherium, Choeropotamus, Anthracotherium,, Mery- copotamus, Dichobunes et Anoplotherium, welche er in feis ner Ddontographie 523. 571. dargeftellt hat. Naturgefchichte der drey Neiche. £ Lief. 82— 87. Geſchichte der Natur von Dr. W, G. Bronn I. 1848, 8. 84 und 684. Man wird von einem wahren Schreden überfallen, wenn man dieſes Buch nur auffchlägt, und man ruft fi unwill— führlih den bekannten Zroft der Faulen zu: Gottlob! daß man nicht alles zu wiffen braucht. Hier ift nehmlich ein Nomenclator der Verfteinerungen, wel: cher von ©. 1— 684. nicht weiter fommt als von A big Lyr. Man kann fih alfo denfen, welche Unmaffe von Generibus, Speciebus, Synonymis et Citatis hier beyfammen ift. Betrach tet man nun diefe Dinge genauer ſo fällt einem ein, daß man das Buch als.ein felbftftändiges Kericon betrachten Eönnte und damit verwandelt fi der Schreden in wirkliche Freude und in volle Zufriedenheit darüber, daß es Menfchen gibt, welche fich Andern im eigentlihften Sinne aufopfern, indem fie fih unfäglicher Mühe unterwerfen, um benfelben ihre Arbeit zu erleichtern und ihnen die Dinge, fo zu fagen, ſchon ganz zubereitet auf den Tiſch ftellen. Dem Verfaſſer ift man zu doppeltem Dank ver= bunden, als man von ihm eine folche zeitraubende Arbeit nicht erwaͤrtet hätte nach den fehr kenntniß- und geiftreichen Zuſam— menftellungen der zwey erften Bande. Man Eann auf jede Seite 30 Specieönamen rechnen, was mithin blos in diefen Hef: ten 20,000 Namen madjt, und damit find wir erft bey der Sylbe Lyr. Bedenkt man, daß der DVerfaffer Überall den Autor citirt mit Jahreszahl und Seitenzahl, daben die Synonyme angibt, fo muß man ſich wirklich wundern, woher er die Zeit nimmt. In der Einleitung von 84 Seiten fpricht der DVerfaffer über die Hülfgmittel beym Studium der fofilen Nefte, wobey er felbft die mechanifhen Handgriffe beym Losloͤſen derfelben aus dem ver— f&hiedenen Geftein angibt und fodann die Zubereitung für -die Sammlung, fowie die Einrichtung derfelben. Darauf folgt ©. 22. eine ungemein vollftändige Literatur nach verfchiedenen Rubriken: allgemeine Werke, Zeitfchriften, Reifen, Länder, Pflanzen, Thiere, Claffen und Ordnungen derfelben,.mit Angabe der ein- zelnen Auffäße. ©. 58. ein großer aber wohlüberdachter Aufſatz über die Gefege ber Nomenclatur, wobey er etwas zu ſtreng 695 zu fern fcheint, beſonders beym Latiniſiren der Eigennamen. Bey Namen mit einer kurzen Endſylbe wie Brunner kann man ſehr wohl Brunnerus machen, bey Brunn aber nicht wohl Brunnus, ſondern Brunnius, und das bat man bisher getban, unbefümmert darum, ob es etwa noch einen Brunni geben möge, Das Unglüd bey einer VBerwechfelung ift ja nicht groß, da der Fall gewiß felten vorfommt. Das mahnt viel: mehr daran, daß man den Unfug, Eigennamen als Trivial⸗ namen zu brauchen, ausreuten moͤge. Außer der Verunſtaltung der Sprache ſind ſie auch ein Hinterniß fuͤr das Gedaͤchtniß. S. 68. folgt eine Erklaͤrung der Abbreviaturen. J. Goulds Monographie der Ramphaſtiden oder tufanartigen Vögel, überfegt und mit Zuſätzen und neuen Arten vermehrt von Tr. und W. Sturm. Nürnberg bey den Verfaſſern 1847. Heft IV. kl. Sol. Diefe fhöne Ausgabe wird gewiß den Beyfall der Drnitho- logen erwerben, um fo mehr als nicht blog die Abbildungen meifterhaft von Fr. Sturm auf Stein gezeichnet, von Th. Kammerer zu Münden gedruckt, gezeichnet und forgfältig iluminirt, fondern auch mit neuen Arten vermehrt find. Der Text enthält den Character lateinifch, die Synonymen und eine umftändlichere Befchreibung. Es find bier abgebildet, meiftens 2 auf einer Tafel. Ramphastos swainsonil, Pteroglossus beauharnaisii, azarae, bailloni, piperivorus, sulcatus. Beygegeben ift die Anatomie der Tukane von R. Omen, mit Bemerkungen von R. Wagner. Dabey eine Tafel mit Duͤrchſchnitten des Schaͤdels nah G. Scharf und eine mit dem Knochengerüſt und dem Magen, Knochenring und Fecher des Auges, nach der Natur gezeichnet von A. Köppel, Dentfehlands Fauna in Abbildungen nad der Natur, mit Befchreibungen von Dr. Jacob _ Sturm. Nürnberg beym Verfaſſer. Bändchen XIX. Käfer, 1847. t.8 ©. 120. 16 Taf. ill. Diefes huͤbſche und nüglihe Werk erfcheint immer zur rechten Zeit für die Wünfhe der Entomologen. Die Käfer find vers größert, fehr genau gezeichnet und ausgemalt meiftens mit zahl: reichen Kennzeichen: Kopf, Freßwerkzeuge, Fuͤhlhoͤrner, Füße und felbft die Flügel mit ihren Adern, bisweilen auch bie Lar⸗ ven und Puppen. Die Beſchreibungen find vollftandig, aud) der Aufenthalt und die Lebensart, wo fie bekannt ift. Diefes Heft enthält die Mycetophagiden und Dermeftinen und zwar folgende Gattungen auf Taf. 345 —360. Mycetophagus, 4-pustulatus, 10-punectatus, 4-zuttatus. Triphyllus punctatus, suturalis., Litargus bifaseitus. Typhaea fumata, Dermestes lardarius, vnlpinus, frischii, murinus, undu- latus, atomarius, tessellatus, mustelinus, laniarius, ater, fuliginosus, bicolor. Attagenus pellio, schaefleri, megatoma, pantherinus. Megaton.a undata. Hadrotoma marginata. Trogoderma nigra, elongatula, villosula. Tiresias serra. 696 Diptera Seandinaviae disposita et deseripta, auctore J. W. Zetterstedt, Dr. Prof. Lundae: sumptibus regiis V. 1816. 8. p. 1739— 2162. (Grypliswaldiae apud Koch. Wir haben von diefem Meifterwerf die frühern Baͤnde und auch ſchon den 6. mit der Anerkennung angezeigt, wie es Die- felbe verdient. An Vollſtaͤndigkeit, ſcharfſinniger und kenntniß⸗ reicher Anordnung, genauer Beſtimmung, Beſchreibung und Cri— tie kommt ihm wohl kein anderes Über diefe Kerfordnung bey. Es wird wohl in Europa wenig Muden geben, welche der Ber: faffer nicht aucy in Schweden gefunden oder zugeſchickt bekom— men bätte: daher kann man dag Werk als eine Dipterologia europaea betrachten, welche Alles enthält, was bis jegt ent» deckt worden ift. Diefer Band geht von Sippe 135. Anthomyza bis 153. Ortalis und enthält die Sippen Anthomyza mit nicht weniger als 177 Gattungen, fehr Üüberfichtlich abgetheilt in Rubriken. Leptopa n. (Cordylura flaveola), Lispa 6 Sp. p- 1801. Fam. 27. Ephydrine: Ochtera {, Ephydra 25, Notiphila 56, Psilopa 7. p- 1944. Fam. 23. Ochtiphilinae: Ochtiphila 7, Oxyr- hina 2, Phyllomyza 1. p. 1957. Fam. 29. Scatomyzides. Scatomyza 24, Cor- dylura 68. p- 2081. Fam. 30. Sciomyzides: Dryomyza 4, Scio- myza 28, Sepedon 2, Tetanocera 20, Eetinocera n. bo- realis. p. 2049. Fam. 31. Ortalides: Tetanops 1, Ortalis 9. Mantissa seeunda Familiae Cureulionidum seu Descriptiones novorum quorundam generum Qurculionidum a 0. J. Schoenherr. Holmiae 1847. 8. 86. Der berühmte Veteran der Entomologie hört nicht auf, fein großes Werk, welche alle Nüffelkäfer der Melt zu enthalten f&bien, noch immer zu bereichern. Der erite Nachtrag ift noch dem Band VIII. feines Curculioniden-Syſtems 1845. beygefügt, und fchon war e8 ihm nad) Faum 2 Jahren durch die Zufen- dung feiner Freunde wieder möglich, nicht weniger als 52 neue Sippen zu den 650 aufjuitellen, welche bier ebenfo fcharf cha— tacterifiert und fo umjtändlich befchrieben find, wie e8 mit den früheren in feinem Werke geichehen ift. Bey jeder Sippe find Ordnung, Familie und die Nummern der zwey Sippen genannt, wo die neuen Sippen einzufchieben find, eine große Bequemlich— £eit, woran leider nicht jeder Schriftfteller denkt. Die Ablei— tung der Namen ift ebenfalls angegeben. Es find nun hier folgende Sippen aufgeftellt, deren Platz anzugeben wohl über: flüffig wäre, da unfere Anzeige doch Feinen andern Zwed haben kann, als den Kefern zu fagen, daß das Bud, vorhanden ift. Ectatotarsus longimanus. Exechesops quadritubereu- latus. Aplomonus gibbipennis. Mecolenus wahlbergi. Symmorphocerus monticola. Cordus hospes. Mythites tuberculatus. Misetes tubereulosus. Microstylus rufus. Aedophronus setosus. Mimaulus testudo. Ectatops eineraceus. Dactylotus sedakofli. Mimetes setulosus. Piazomias globnlicollis. Aspidiotes westringii, Pterotropis setosus, Phaenognathus thalassinus. Symmathetes kollari. 697 Asceparnus nodipennis. Brachytrachelus opatrinus. Glyptosomus costipennis. Centor porosus. Strongylorhinus ochraceus. Phacellopterus rufulus. . Lamyrus bohemani. Paipalesomus pistriarius, Amphibolocorynus varius, Phacemastix baridioides. Pansmicrus fasciatus. Aosseterus argentatus, Stenocephalus setipennis. Synthliborhynchus fahraei. Rhadinocerus afflietus. Sclerocardius bohemani. Elattocerus subfaseciatus. Taphrorhynchus assamensis. Mimographus laesicollis. Cimbus signatus. Podionops wahlbergi. Paracairius verrucatus. Synthlibonotus rufipes. Heteroschoenus albovarius. Limobius (Phytonomus) dis- similis. Eugnomus durvillei. Hoplitotrachelus spinifer. Aularhinus inaequalis. Pteropleetus macleayi. Euomus insculptus. Amycterus mirus, Acantholophus marshami. Aprepes micans, Die meiften ftammen aus Südafrica, befonders in der Nähe von Port Natal und wurden gefammelt von J. Wahlberg; mehrere jedoch auch von Diemensland, aus Brafilien und Ca— lifornien, Es ift ſchade, daß mehrere Namen ſchon vergeben find, und daher neue gewählt werden müffen, wie Microsty- lus, Dactylotus, Mimetes, Phaenognathus, Cimbus, Ste- nocephalus. In felhen Fällen follte man ſich unfers Erach— fo wenig als möglid von den Namen entfernen, und ſich etwa duch eine Bor: oder Nachſylbe zu helfen fuchen, bier etwa Microstylium, Eudactylotus, Eumimetes, Phaenognathium, Eucimbus (denn mir haben ſchon Cimber, Cymba, Cym- bella, Cymbidus, Cymbium), Stenocephalium, Trattato delle Attinie ed Osservazioni sopra alcune di esse viventi nei Contorni di Venezia, dal Conte Nicolo Contarini. Venezia pr. Antonelli 1844. 4. 170. tav. 21. col. Das ift wirklich ein hübfches Werk mit manchen neuen Be: obahtungen und guten großen Abbildungen von U. Gallo, meiftens illuminiert. Der Verfaffer hat diefe Thiere Fahre lang beobachtet in ihrem Betragen, Bewegung, Nahrung, Fort pflanzung, bat mande neue Gattung entdedt, alles Vor— handene verglichen, die fo fchwierige Synonymie herzuftellen ges fucht, die Gattungen claffificiert und ganz ausführlich befchrieben, fo daß wir nun ein vollftändiges Werk darlıber haben. Voran gibt er eine Eurze Gefchichte, vorzüglich von den Be: nennungen bey den Altern, neueren und dem gemeinen Volk. ©. 5. handelt er von denfelben im Allgemeinen, befonders „von ihrer neffelnden Eigenschaft; dann betrachtet er we Fuß nebſt Bellen Vewegung, den Leib, Mund, Fühlfäden, Saug- loͤche; ©. 21. Drrsbewegung, Nahrung, Fortpflanzung, Erz gänzung abgefchnittener Theile. ©. 34. vom innern Bau, wobey er befonders die Angaben Anderer anführt, endlih ©. 48. von ihrem Nusen. &. 52. beginnt die Claffification, zuerft die früheren Ver— ſuche; dann fpricht er über die Kennzeichen der Gattungen und über diejenigen, welche bis jest aufgeführt worden. ©. 61. folgt die eigene Glaffification mit einer umftändlichen Befchreibung der Gattungen und einer ungebeueren Synonhmie, worin wohl Alles zufammengetragen ift, mas fich irgendwo fin- Iſis 1848. Heft 9, 698 det. Es fcheint ung, daß man fi auf diefe Critik verlaffen koͤnne; denn der DVerfaffer hat offenbar die Stellen felbft nach— gefehen. Es find alle Gattungen abgebildet und zwar von ver- fchiedenen Seiten, auch einzelne Theile, befonders die Fuͤhlfaͤ— den und deren Reproduction ; innere Anatomie ift aber Feine vorhan— den. Am Ende ift noch ein befonderes Verzeichniß der Schrif- ten nach dem Alphabeth. Der Verfaffer kann offenbar deutfch, tie die meiften venetianifchen und lombardifhen Naturforfcher, bat auch alle deutfchen Schriftfteller angeführt und benutzt. Seine wichtigeren Beobachtungen oder Ueberzeugungen mollen wir hier anzeigen. Er laßt allen feinen Vorgängern Gerechtig— feit wiederfahren, indem er fagt, er habe dieß und jenes auch fo oder anderd gefunden. Bey unferm Auszug Eonnen wir das natürlich nicht immer wiederholen. Sie fönnen mehrere Tage im Zrodnen leben, eine Nacht eingefroren feyn, und eine Wärme von S— 40° aushalten, auch) in der Luftpumpe; in fühem Waffer jterben fie faft augenblicklich. Der After fehlt, Unrath und Eyer wird aus dem Mund ausgemworfen. Unten im Magen find zwey Löcher; auswendig am Leib Eleine Röhrchen, woraus Waſſer fprist und womit fie Steinhen und Eleine Schalen anfaugen; daraus treten auch die Samengänge ald lange Fäden. Nicht alle Gattungen neffeln, fondern nur einige; fie dienen den Fifhen zu Nahrung, auch einige davon dem Menfchen. Sind Zmwitter und die Jungen entwideln fih ſchon im Eher: ſtock; alfo lebendig gebärend; anfangs haben fie nur wenig Fühl- fäden, fegen fich aber gleich an Steine und freffen. Abgefchnittene Theile werden erfeßt. Sie kleben fo vet an mit ihrem fogenannten Fuß, dag man manche unverlegt nicht abreifen kann; es gefchieht nicht durch fuftleeren Raum oder Schleim, fondern durch Adhaͤſion, wie bey zwey gefchliffenen Gläfern; auch nad) dem — kleben ſie noch feſt. Sie koͤnnen den Ort wechſeln, aber ſehr — koͤnnen auch ſchwimmen. Ihre Oberhaut iſt nicht hornig. Bey manchen ſteht dicht um den Mund ein Kranz von gefaͤrbten Hoͤckern, worin ein Saft, welchen der Verfaſſer für Speichel halt. Auswendig darum die Fühlfäden, bey den alten bisweilen über 100, bey' den ungen oft nur ein Dugend in einer Reihe; fie fonnen ſich fehr verlängern und verkürzen, aber nicht einftülpen. Dur Verſuche hat fich der Verfaffer überzeugt, daß fie wirflih am Ende durchbohrt find; er führt dabey die Meynungen Anderer an; fie fangen damit ihre Speife, Fleine Fifche, Cruftaceen ıc., bedienen fich auch derfelben beym Schwimmen; einige können ruhen, während andere fich bewegen; fcheinen als Athemorgane zu dienen; endlich erfegen fie fi) wieder mehrere mal, wenn man fie abfchneidet. Un der Oberfläche des Leibes finden fich zwey Arten von Loͤchern, einige in Warzen in Ereisförmigen Reihen, Saugpo— ren; andere zerſtreut, manchmal in ſenkrechten Reihen, nur durch die Linſe ſichtbar, Roͤhrchen: Mit den erſteren ſaugen fie Steinchen; Sandkoͤrner an, mit den andern ziehen fie Waſ— fer ein in bie Zellen der Eyerftöde und die Canäle der Fühl- fäden; bisweilen fprist Maffer heraus. Aus denjenigen, melde um den Grund des Fußes figen, kommen die Samengänge, welche Cuvier für Eyerftöde angefehen hat, lange Fäden, bald weiß, bald roth wie bey denjenigen, welche auf Murex hran- daris fisen. Daher hat der Hund des Herkules beym An: 44* 699 beißen rothe Zähne befommen und mahrfcheinlich ſtammt auch daher die Purpurfarbe. Sie können in einer Stunde etwa 5 Gentimeter weit fort» rutſchen, auch ſchwimmen, indem fie fi mit Waffer und Luft anfüllen. Sie freffen nicht blos größere Thiere, fondern auch Infuſo— rien, Eönnen 8 Monate ohne befondere Nahrung leben, dann ges ſchieht e8 aber wahrſcheinlich weil fie viel Infuforien verfchluden. Verſchluckte Actinien geben fie nah 10—12 Stunden wieder unverfehrt von ſich. Er bat oft gefehen, daß die Sungen aus dem Munde fom: men, der Mutter gleich. Die Zahl der Enerftöde ift ungefähr 24; darin Taufende von Eyern, Anferdem bilden fi in den Lappen um den Fuß Knoſpen, welche Junge werden und fic) ablöfen. Er fehnitt eine unter dem Maule durch und nach einigen Za- gen fproßten am untern Theil neue Füblfäden hervor und nad) 3 Mochen war das Thier fertig; der obere bewegte ſich meh— tere Tage, ging aber zu Grunde. Ziefer durchſchnitten erfolgte daffelbe; das hergeftellte. Thier wieder durchfchnitten ergänzte ſich noch einmal. in abgefchnittenes oberes Stuͤck befam unten auch einen Mund mit Fühlfäden, fo daß es oben und unten fraß. Eine in 3 Stüde zerfchnitten; das mittlere Stuͤck ging zuerft zu Grunde. Eine fenkteht 2, 3 und 4 mal zerfchnitten gab ebenfoviel ganze Xhiere. Der Leib befteht auswendig aus Querfafern, inmwendig aus Laͤngsfaſern ꝛc. Merven hat er feine gefunden. Der Naum zwifchen dem Magen und der Leibeswand ift in regelmäßige Zellen getheilt durch fenfrechte Häute, worin bie Eyerſtoͤcke ıc., nach Andern. Es ift ein Waffer führendes Athemfpftem vorhanden. Die Fühtfäden find hohl und am Ende geöffnet, was auch einige neuere Naturforfcher dagegen fagen mögen; — unten öffnen fie ſich in die Zellen oder Zwiſchenraͤume. Auf diefe athmen die Thiere das Waſſer ein; es geht durch die 2 Löcher unten im Magen und fodann aus dem Mund heraus. Er hat einige gefoht und nicht fhlecht gefunden, Anemonia cereus neffelt. ©. 52. folgen die verfuchten Glaffificationen und die Angabe der brauchbaren Kennzeichen fo wie die aufgeftellten verfchiedenen ©&ippen. Seine Eintheilung ift folgende: 1. Nadt mit einziehbaren Fühlfäden. 1. Actinia equina (rufa, rubra G@m., mesembryanthe- mum R., hemispherica Pennant.) Abgebildet, ſehr ausführlich befchrieben, Entwickelung, Ber: fuhe ufw. Sie fprigen Waſſer aus den Fühlfäden. Die 24 Eyerſtoͤcke öffnen ſich mit zwey Löchern in den Grund des Magens, nicht bloß mit einem einzigen. Die Eyerftöde fehen aus wie gewundene Därmez oben find fie mit feinen Faͤ— den, den Samengefäßen, umgeben, melde bey ſtarken Zufam: menziehungen des Xeibes aus den oben genannten Nöhrchen ges trieben werden; abgebildet. Jeder Eyerftod hat einen Ausfüh: rungsgang, welcher fich mit feinem Nachbar verbindet ; zwölf einerfeitS gehen fodann in das vechte Loch im Magen, die an- dern in das linke, 2. Actinia rubra Bruguiere (rufa C., coceinea M., co- rallina, mesembryanthemum, senilis F., purpurea Sp, ane- mone P., margaritifera, disciflora ), 700 3. Actinia concentrica (senilis Br., adspersa Gr., rufa L., cari, hydra). Er fegte davon mehrere in rothgefärbtes Maffer mit Phyto- lacca decandra; nady 24 Stunden waren fie todt; quer durch— fhnitten zeigte fich die rothe Farbe in den Fühlfäden, in dem großen Canat um den Mund und in den Zellen, worm die Eyer ſtecken; Eeine im Magen; fo noch bey mehreren ardern Verſuchen; nur bey einer einzigen war auch Farbe im Mugen. Er fließt daraus, daß das Waſſer durch die Fühlfüden ein- gedrungen. Verfchiedene Zerfchneidungen gelangen nicht, obſchon die Stüde mehrere Monate ſich bewegten; abgefchnittene Fühlfäden waren dagegen in 4 Zagen wieder ganz. h 4. Actinia diaphana R. (undata Martens.) Stellt ſich durchſchnitten am leichteften wieder her. Verfaſſer hat viele Verſuche damit angeftellt. 5. Actinia maculata (purpurifera, purpurea, rondeletii, effoeta, priapus, polypus). Sie fitt faſt beftändig auf Murex brandaris, ftößt aus den Löchern am Grunde rothgefärbte Fäden, welche abfärben, fo daß man nicht weiß, ob der Purpurfuft von ihr oder von dem Murex kommt. 6. Actinia carciniopados (maculata J., pieta, parasita, palliata.) Sitzt gewöhnlich auf Trrochus magus und in diefem Pagu- rus calidus. 7. Actinia effoeta L., (viduata, mutabilis Gr. zebra, clavata?, alba ZL., candida, undata M., cinerea). 8. Actinia bellis, erassicornis, brevieirrata, brevitenta- culata, judaica L., pedunculata, felina L., senilis Mart., truncata, digitata, holsatica, coriacea, calyeiformis, caly- ciflora. 9. Actinia aurantiaca. 10. Actinia verrucosa (crassicornis Adams., gemmacea, squamosa, equina 7., monile, senilis F/., felina B., glan- dulosa. 11. Actinia viridis. 1. Nackt mit nicht einziehbaren Fühlfäden. 12. Anemonia cereus, edulis, viridis Lmk., suleata, tue- diae, felina W., gigas, gigantea; fehr ausführlich gefchildert. 13. Anemonia einerea, ſchmackhaft; fehr häufig. Aus den vielen Synonymen fieht man fhon, daß ber Ver— faſſer Altes verglichen hat und fehr forgfältig an die Sache ge- gangen ift. Monographia Heliceorum viventium , sistens Descriptiones systematicas et criticas omnium hujus fami- liae generum et specierum hodie cognitarum auctore Lud. Pfeif- fer, Dr. Lipsiae apuıd Brockhaus, Fasc. I. 1847. 8. 161 — 320. III. 484. Mir haben fon beym erften Heft die Einrichtung diefer Schrift mitgetheilt, Lamard hat nur 229 Gattungen be- fohrieben, Deshayes 536, Feruffac 5755 der Berfaffer wird 2100 befchreiben, unter denen mehr als 3 neu charncteri= fiert find, vorzüglich nad den Sammlungen. Mit dem Bor: liegenden ift Band I. gefchloffen. Das Wert wird 2 Bände werden von 5—6 Heften. Hieraus fieht man, daß diefe Schrift ° 701 bie reichhaltigfte ift, welche wir befien ; der geuͤbten Critik nad) wird fie aud) wohl die richtigfte feyn. Ben jeder Gattung iſt der Character mit allen Gitaten, die Abarten und der Wohn— ort, bey den feltenen auch die Sammlung. Hier gehen die Gattungen von Nr. 416 -1132., alfo iſt wohl die Hälfte fertig, und man kann annehmen, daf das Werk mit dem 6. Heft wird gefchloffen fern. Alle Gattungen find iu 16 Sippen vertheilt, welche ziemlich denen von Lamarck entfprechen. Es ift Fehr zu loben, daß er die zahlreichen in der neueren Zeit aufgeftellten Sippen vermindert und gebörigen Orts unter: gebracht hat. Memoria per servire alla Storia naturale degli Issodi (Ixodes ricinus) dall’ Prof. G. Gene. Torino 1848. 4. 38. (Accademia Serie I. Tomo IX.) Obſchon die Hunds;ede allgemein bekannt ift und auch ſchon tlchtige Männer Beobachtungen mitgetheilt haben, fo maren doch noch verfchiedene Dinge ins Meine zu bringen. Der Aug: dauer und dem Geſchick des leider in feinen beften Sahren ver: ſchiedenen Verfaffers ift es gelungen, Licht daruͤber zu verbreis ten. Zuerſt gibt er eine ausführliche Gefhichte und macht be: fonders aufmerffam, daß die meiften neueren eine fehr Lehrreiche Abhandlung darüber von Müller, Pfarrer zu Odenbach in der Nheinpfalz, überfehen haben, in Germars älterem Ma: gazin der Entomologie Heft I. 1813. ©. 278., worinn befon= ders die Fortpflanzung genauer beobachtet if. Schon De Geer fah das viel Eleineve Männchen auf einem Weibchen herumlau— fen und ploͤtzlich den Rüffel in eine Deffnung an der Bruft deffelben einſchieben und lange Zeit darin verweilen. Peter Kalm fah auf dem Nüden von Ixodes americanus ein Häuf: Tein Eyer, konnte aber nicht bemetfen, [wo fie herausfamen. Chabrier behauptete 1806. in Slligers Magazin, dieſe Zeden legten die Eyer aus dem Munde, und nicht aus der von De Geer beobachteten Deffnung vorn an der Bruſt. Muͤl— ter hat aber De Geers Beobachtung als die richtige herge— ſtellt ſowohl das Eyerlegen als die Paarung. Er fah auch, daß ein Männchen während der Paarung, nachdem er dem Meib- hen den Kopf abgefchnitten, plößlic) zitterte und farb. Deffen ungeachtet haben alle franzöfifchen Echriftfteller feit diefer Zeit, Latreille, Audouin, Duges, Lucas und Gervais Chabriers Meynung nacherzählt. Die Arbeiten derfelben werden fcharf critifirt. Der Berfaffer hat Gelegenheit gehabt, De Geers um Müllers Beobachtungen zu beftätigen und noch Genaueres daben zu entdeden. Er batte eine Zede von dem Ohr eines Hundes in einer Schachtel. Nach einigen Tagen fand er fie auf dem Rüden liegen, die ganze Bauchfeite mit Eyern bededt, felbft den Kopf, fo daß man hätte ſchwoͤren mögen, fie wären aus dem Munde gefommen. Nachdem er die Zecke lange angefehen hatte, bemerkte er eine allmaͤhliche Verſchiebung der Eher, mit der Linfe einen kegelfoͤr— migen weichen Körper, der fich in die Bruft zurücdzog und eine Deffnung mit einem f[hwahen Rand zeigte, wie ein umgeftülps ter Finger eines Handfhuhs, der Eyergang. Er fchob einige Ener weg und nach einiger Zeit bemerfte er einen blafenförmis gen weißen Körper wie aus der Stirn hervorfommen, in zwey Lappen gefpalten, jeder mit einem Knötchen an der Spige. 702 Dieſe Blaſe ſtreckte ſich auf die Bruſt, als wolle ſie etwas ſuchen; ſogleich zog die Zecke die Weichen ein, trieb den Eyer— gang heraus zwiſchen die Lappen der Blaſe, welche denſelben faßten und 40 Secunden lang hielten, worauf er allmaͤhlich fih in den Bruftcanal zuruͤckzog und ein Ey jwifchen ben Lap⸗ pen der Blaſe zurüdließ. Das bat er mehrere Mal bemerkt. Die Blafe ift eine neue Entdedung. Er glaubte anfangs, dieſe Thiere wären Zwitter uud die Blafe die Ruthe. Er gab nun Beſtellung auf Zecken, und befam fie nach und nach zu Hun— derten und darunter viele Männchen, die kaum 1" fang und dunkelbraun, während die Weibchen aſchgrau und fo groß mie der Samen von Ricinus. Einige liefen in der Schachtel her- um, andere hatten den Nüffel in der Bruftöffnung der Meibe hen ſtecken, als wenn fie Schmaroger wären, die Palpen aus: gefpreigt. Er hob das Männchen mit einer Nadel etwas auf und fah fodann ganz deutlih, daß es wirklich der Nüffel und nichts anderes war, welches in der Deffnung ftedte, was um fo fonderbarer war, da die zwey aufern Stüde deffelben oder die jogenannten Zangen nur bis zur Hälfte am Nüffel liegen und fodann faft unter einem rechten Winkel abftehen. Diefe Zangen aber beftehen nicht aus einem Stüd, fondern aus zweyh, haben ein Gelent und koͤnnen fich der Ränge nach an die Un: terlippe legen, alſo ohenfalls in die Deffnung des Eyergangs dringen. Sie haben befanntlicy Zähne an den Seiten, womit fie fih im Eyergang halten. Reißt man die Männchen ab, fo bleiben fie nebft der Unterlivpe im Eyergang fteden, ebenfo wie fie in der Haut anderer Thiere ſtecken bleiben, wenn man fie abreift. Es gefchieht manchmal, daß 2 und felbft 3 Männchen zu gleicher Zeit ihre Nüffel im Eyergange ftefen haben, was im Thierreich nicht weiter vorfommt, Die männlihen Theile müßen daher im Ruͤſſel vorhanden feyn, was fhon €. 2. Koch zu Regensburg angenommen hat in Erihfons Arhiv Jahrgang X, 1844. ©. 218. Diefe Unterfuhung war num fehr ſchwer; indeffen gelang es dem Verfaffer folgendes zu fehen. Aus der Mitte der Unter: lippe ragt jederfeits ein fpindelförmiges angefchwollenes weißes Koörperhen hervor, welche bald ihre Anfchmellung verlieren und fi in die Lippe zurückziehen, alfo ohne Zweifel die Ruthen. Die innern Theile Eonnte er nicht ins Neine bringen. Das befruchtete Weibchen macht ſich kald ein Grübchen in den Sand oder verſteckt fih unter einen Stein, um fidy feiner Ener zu entledigen Jund zwar mit dem Bauche gegen die Haft: flähe. Will man das aber fehen; fo legt man e8 auf den Ruͤcken und fehneidet ihm die Füße ab. Das Legen dauert 10 — 30 Zage und wiederholt ſich 1000 und 3000 mal. Es legt den Rüffel an den Leib, fperrt Palpen und Zangen aus, treibt die zweylappige Blafe zwifchen dem Grunde deg Ruͤſſels und dem Hals hervor und zugleich zwey ähnliche Zuͤngelchen einan- der paralell und in Berührung, fie dienen der Blaſe als ein Subftrat und bededen grofentheils die Unterlippe; darauf treibt es auch den Gyergang hervor, der aber eine Zeitlang vor- und ruͤckwaͤrts geht, das Meitere wie oben befchrieben. An den Rap: pen ift ein Eleines Loch, woraus vielleicht Schleim fommt, wel- cher die Eyer umgibt. Das Ey bleibt 4—5 Minuten zwiſchen den Lappen, melche ſich fodann mit den Züngelchen in die Stirn ziehen und das Ey auf der Unterlippe laffen, die hebt fich und fest e8 auf den Hals ab. Das dauert mit fehr Eurzen Unter: bredungen 10, 20 felbft 30 Tage fort. Am Ende ſieht die Mutter aus wie eine runzelige Saubohne, vertrodnet und flirbt mit dem Legen des legten Eyes. i 703 Berfaffer fuchte nun das Thier zu anatomiren, befonders um die Verrichtung der zweylappigen Blaſe zu entdeden. Er zer⸗ förte mit einer Nadel dieſes Drgan bey verfchiedenen Weibchen. Das Eyerlegen hörte eine Zeitlang auf, ging aber nachher wies der fort; die Ener. aber fielen bald jufammen und vertrodneten. Die zweylappige Blaſe iſt daher zur Entwidelung der Ever ein nothwendiges Organ. Es fraͤgt ſich aber, ob fie als ein Lebens: reiz wirft oder eine Subftanz abfondert, wodurch die Schale des Eyes verftärkt wird: denn mit Schleim werden fie ſchon im Eyergang überzogen, indem fie beym Austreten wie eine Perl: ſchnur aneinander hängen. Der Verfaſſer glaubt, die 2. Trage annehmen zu müffen. Er hat bey der Zerlegung einen Bau gefunden, nach weldem die Blafe dem fogenannten Paarungs- oder Samenbeutel zu entfpechen fcheint. Die Beſchreibung die— fes Baues wird uns nicht recht deutlich, weil leider feine Ab⸗ bildungen bey diefer wichtigen Abhandlung find. Um Rüden ber Bruftöffnung fand er eine weiße Blaſe wie ein Hirſenkorn, worin noch eine Blaſe ſteckte, deren jede einen eigenen Ausfuͤhrungs⸗ gang hatte, wovon einer am Rande der Bruſtoͤffnung ſich oͤff— nete und der andere zwiſchen dem Ruͤſſel und dem Hals. Sene Blaſe fen der Eyergang, welcher beym Legen aus der Bruft: öffnung trete; dieſe die zweplappige Blaſe; denn in jene fehe man deutlich die 2 Nöhren des Eyerftods gehen ; diefe fen deut⸗ lich in 2 Lappen getheilt; endlich fen nichts anderes mehr vor⸗ handen, was der Samenbeutel ſehn koͤnnte. Er iſt daher über: zeugt, daß die zweylappige Blaſe felbit dieſer Beutel ſey. Da⸗ für ſpreche auch, daß ſie doppelt iſt wie die Ruthe, und 2 Loͤchelchen habe ganz paſſend für die 2 dünnen Ruthen. Es £önne auch £eine Speicheldrüfe feyn, meil fich diefelben in den Mund öffnen und nicht außerhalb deffelben; übrigens feyen Speicheldrüfen vorhanden am gehörigen Platz, ganz fo wie bey den Hemipteren. Es fey zwar fonderbar, daß ber Samenbeutel innerhalb deg Eyergangs liege und hervorgefchoben werden müffe. — Mir müffen wiederholen, daß uns dieſer Bau nicht ver— ſtaͤndlich ift. Der Verfaſſer befchreibt nun andere Theile, den Darmcanal, der jederfeitd zwey dreyfpaltige Blinddärme hat, mworein das ein- gefogene Blut kommt. Obſchon er Hunderte von diefen Zeden hatte, fo hat er doch nie bemerkt, daß irgend etwas Koth aus dem After gekommen wäre. Die fogenannten Gallengefaͤße ſind ihrer zweh, fangen frey an neben der Speiferöhre und öffnen fih in die Cloafe, alfo Harngefäße. Die Eyerftöde gleihen 2 Bändern 16 mal fo lang als das Thier, öffnen fich in den Hals des Eyergangs. Die Luftlöcher find jedersfeits eines hin— ter den Hinterfüßen, theilen ſich in Luftröhren oder Droffeln wie ein Pinfel. Von Nerven fah er ein graues Kügelhen auf der Speiferöhre, Auf unferm Vieh finden ſich 2 Gattungen von Zeden, Ixo- des rieinus (trabeatus, marginalis) et Ixodes variegatus. Die Fortpflanzung beginnt im May und endigt im Dctober. Die Zahl der Eyer beträgt, wie gefagt, an 4000. Sie entwideln fih in etwa 10 Tagen. Die ungen bleiben eine Zeitlang auf den Schalen, fammeln fid dann nicht weit davon, find weiß, werden allmählidy braun und noch einmal fo groß. Da nichts in der Schachtel war, fo glaubte er, fie fügen ſich felbft aus, konnte das jedoch nie bemerfen. Sind fie ein halbes Millime— ter groß, fo trennen fie ſich und fuchen Nahrung; ftechen ſo— gleich ihren Nüffel in den Singer und fterben bald, wenn fie nichts befommen. Im Freyen fesen fie fi auf Gefträuche und warten, bis ein Thier vorbenfommt, 704 Sn diefer Zeit haben fie nur 6 Füße; befommen die zwey andern bey der erften und einzigen Häutung; wie lange das dauert, weiß er nicht. Die Haut fpringt auf dem Rüden auf und bleibt fißen, der Nüffel im Felle des Thieres. Es müffen viele Taufend Eyer zu Grunde gehen entweder durch fchlechtes Metter oder Hunger oder weil fie von andern Kerfen gefteffen werden, Linnaea entomologiea Zeitfehrift, herausgegeben von dem entomologiſchen Verein in Stettin. Pofen bey Mittler. II. 1848. 8. 495, Taf. 6. Diefer Band ift wieder eine erfreuliche Erſcheinung, wodurch die Entomologie um einen guten Schritt weiter gefördert wird; auch ift Drud und Papier gut und die Abbildungen fehr fchön, was herzuftellen der Gefellfchaft ohne Zweifel durdy die Unter: ftüsung möglich wurde, welche ihr durch die preußifche Regie— tung zu Theil wird. Schriften der Art haben gewöhnlih ein Eleines Publicum und daher ift eine folche Unterftüsung aller Anerkennung werth. Diefer Band enthält 5 große, fehr gründliche Abhandlungen, wovon wir wenigftend den Hauptinnhalt angeben mollen. 1) Dr. Suffrian, Director in Siegen, Reviſion der euro= päifchen Arten der Gattung Cryptocephalus. ©. 1—152. Die fcharfen Beftimmungen und critifchen Beurtheilungen des DVerfaffers find hinlänglich befannt, und zeigen fi auch bier in vollem Maaße. Churactere ziemlich Eurz, Citate zahl- reich, Beſchreibung fehr umftändlih. Die Species laufen von Nr. 68. bis 110. Außerdem ift noch Pachybrachys behandelt mit 14 Species; Stylosomus n. mit 3 Specie8 (Cr. tama- risci, minutissimus, ilicicola). 2) E. F. Germar, Benträge zur Infecten= Sauna von Ade— laide. ©. 153 — 247. Ebenfalls ein fehr reichhaltiger und umftändlicher Aufſatz in lateinifcher Sprache, faft alle Gattungen neu, wie man denn überhaupt aus Neuholland noch wenig der Art Eennt, die Käfer von Diemensland find meiftens davon verfchieden. Der Ber: faffer hat die vorliegende Sammlung von Dr. Behr aus Koͤ— then erhalten, der fie im Sahr 1846. aus Neuholland mit- brachte. Es find fo viele Sippen, daß wir fie unmoͤglich auf- führen Eönnen. 3) P. C. Zeller in Glogau, die Gattungen der mit Augens dedeln verfehenen Blatt minierenden Scyaben, ©. 248-344. Zeller ift nun der Hauptmann in der Scheidung, Chara— clerifierung, Beſchreibung und Anordnung der Eleinen Falter, wie es fich ſchon aus feinen zahlreichen Auffäßen in der Iſis ergibt. Hier hat er wieder: tüchtig aufgeraumt, und fo darf man hoffen, daß endlich diefes Chaos ſich ſcheiden und Licht zu= laſſen wird zwifchen feine Glieder. Der Berfaffer zerfällt hier die frühere Sippe Elachista in 8 Sippen und characterifiert fie folgender Maaßen. A. Rauhkoͤpfig: 1. DObergeficht behaart. a. mit Augendedel am Fühler. «) Subcoftalader der Worderflügel gabelförmig, oberwärts ohne Zufammenbang mit andern Adern (Vorderfluͤgel einfarbig, beil): Trifureula immundella (Lyonetia) etc. 8) Subcoftalader gabelformig, die Gabel mit der Median: 705 ader durch einen Aſt verbunden (Worberflügel gegen die Spitze verbunfelt oder fonft bunt): Nepticula samia- tella (Lyonetia) etc. 2. Obergeſicht glattfchuppig. a) mit Augendedel am Fühler, =) Nur am Hinterkopf aufgerichtete Haare (Fühler von Borderflügellänge — DVorderflügel geſchwaͤnzt, mit gaber lichter Subdorfalader): Lyonetia elerckella ete. 8) Scheitel mit Haarfchopf. Taſter fadenformig (Vorder⸗ flügel nur mit 4 einfachen Längsadern): Opostega sa- laciella etc, N 7) Scheitel mit Haarfhopf. after fehlen (Vorderflügel mit Mittelzelle und äftigen Adern): Bucculatrix cidarella (Lyonetia) etc. b) ohne Augendedel am Fühler. 1) Wurzelglied des Fühler ohne Zopf: Lithocolletis, 2) Wurzelglied des Fühlers mit einem Seitenzopf. (Männ- lihe Fühler langfranzig): Tischeria complanella etc. B. Mit ganz glattfchuppigem Kopf. (Fühler mit Aus gendedel. a) Taſter fadenförmig: Phyllocnistis suffusella (Opostega tremulella) etc. b) Zafter fehlend: Cemiostoma spartifoliella etc. Sm Ganzen find aufgeführt und weitläufig befchrieben 90 Species. 4) Dr. 9. Löw, Prof. in Polen, Abbildungen und Bemers kungen zur Anatomie einiger Neuropteren-Gattungen. ©.345 bis 335. 3.1 — 6. Schon Pieles hat der Verfaffer aufgeklärt in feinen Zerlegun: gen der Mucken; hier wendet er fih zu einer Ordnung, welche die mandfaltigften Formen enthält, und noch fehr wenig in anatomifcher Hinfiht unterfucht ift. Die Abbildungen find fehr ſchoͤn vom Verfaſſer felbft gezeichnet und von Wagenfchieber kithographiert auf ſchwarzem Grund. Sie enthalten vorzüglich Nervenfyftem, Darm- und Gefchlehtsfnftem. Zerlegt find hier Raphidia t.1., Sialis t,2., Panorpa t.4., Chrysopa perla t. 6. 5) Derfelbe, über die europäifchen Raubfliegen (Asilica). Fortſetzung. ©. 386 — 495. Ein fehr gründlicher und critifcher Auffag, welcher im nad: ften Bande wird gefchloffen werden. Der Verfaſſer ſchickt fol gende Zabelle voran mit den Characteren, welche wir hier nur theilweife geben fönnen. A. Hinterleib fehr breit und flah, am Rande büfchelig gefranzt. Craspedia. B. Hinterleib ſchmal, au Rande nicht gefranztz a) drey Unterrandszellen. Mallophora, Promachus n., Philodieus n., Alcimus n. b) Zwey Unterrandgzellen, die zweyte mit Aderanhang. Apo- clea, Proctacanthus, Erax, Eristicus n. c) Zwey Unterrandszellen, die zweyte ohne Aderanhang. Polyphonius n., Asilus, Ommatius, Zu Promachus gehört Asilus maculatus, pietus. Polyphonius laevigatus ift neu. Asilus hat 22 Species. Iſis 1849. Heft 9, en 706 Mutillidae, Scoliidae et Sapygidae horeales, auctore William Nylander. Helsingfors 1847. 4. p- 7— 31. t.1. Wir haben von dem fleifigen Verfaſſer fchon früher eine Ab- handlung über die Ameifen angezeigt. Die vorliegende ift ebenfo genau und enthält die Charactere, Citate und Befchreibungen der folgenden Gattungen. } Mutilla europaea, obscura n., calva (nigrita), ephippium (sellata, rufipes), maura. Myrmosa melanocephala (atra), pulla n. Methoca ichneumonides (formicaria, Gonetophus mntil- larius, Tengyra sanvitali). — Tiphia femorata (villosa), morio, minuta. Sapyga punctata (decem guttata, quadripunctata, sex- guttata, quinyueguttata, pacca), clavicornis (prisma, Ma- saris erabroniformis), similis (Hellus). Abgebildet find die Flügel der meiften. Idem, Adnotationes in Expositionem monographicam Apum bo- realium. Ibid. 1847. 4. 165— 282. t. 1. Diefe Abhandlung ift in derſelben Art und mit demfeiben Fleiß bearbeitet, ift aber begreiflicher Weife viel reichhaltiger. Es werden hier folgende Gattungen befchrieben. 1) Epeolus variegatus, pietus n. 2) Nomada suceineta, jacobeae, solidaginis, nigella, marshamella, obscura, robertjeotana, flava, ochrostoma, ruficornis, berealis, eincticornis n., ferruginata, fabriciana, minuta, obtusifrons n., fuseicornis n., truncata n. 3) Prosopis annulata, dilatata, armillata n., signata. 4) Sphecodes similis, gibbus, geoffrellus, latreillü. , 5) Halictoides n. dentiventris n., inermis n. 6) Halietus quadrieinetus, rubicundus, leucozonius, ful- vo-cinetus, subfasciatus (laevis), rufitarsis, minutus, se- ladonius, fasciatus u., morio, leucopus, 7) Colletes fodiens, cunicularia, 8) Andrena hattorfiana, marginata, cingulata, pilipes, pratensis, eineraria, clarkella, gwynana, varians, fulva, albicans, elypearis n., einerascens n., ruficrus (rufitarsis Z), chrysosceles, barbatula, listerella, cincta (fuscipes), nana, subopaca n., nanula n., tarsata n. 9) Panurginus n. niger n. 10) Panurgus ater, lobatus. 11) Dasypoda hirtipes. 12) Apis mellifica. 13) Bombus muscorum, aretieus, hypnorum, agrorum, consobrinus, fragrans, equestris, hyperboreus, pleuralis n., tunstallanus, hortorum, serimshiranus, terrestris, vir- ginalis, sporadieus n., patagiatus n., nivalis, Jatreillellus, sitkensis n., lapponicus, lullianus n., sylvarum, prato- rum, alpinus, lapidarius, raiellus, subterraneus, soroeen- sis, mniorum. 14) Psithyrus rupestris, franciscanus, aestivallis, cam- pestris, rossiellus. 15) Megilla retusa, parietina, quadrimaculata, furcata. 16) Kirbya chrysura. 17) Macropis labiata. 18) Eucera longicornis. 19) Coelioxys acuta n., hebescens (conica), mandibu- laris n., temporalis n.. tridentata n. 45 707 20) Megachile lagopoda, willughbiella, apicalis, cen- tuncularis. 21) Osmia bicornis, nigriventris, leaiana, caerulescens, leucomelana, tuberculata n., serratulae. 22) Anthidium manicatum, minus n. 23) Heriades maxillosa (florisomnis), nigricornis n., robusta n., truncorum, breviuseula n., campanularum. 24) Stelis phaeoptera, aterrima, Die Tafel gibt Abbildungen von den Flügeln und dem After. Bydrag-till Finlands Fjäril- Fauna af J. M. J. Tengstroem. (Vet. Soc. Helsingfors. 1847. 4. 69 — 164.) Ebenfalls eine fleifige Arbeit mit den nöthigen Characteren und Gitaten, wobey der Verfaffer vorzüglich Zetterftedt, die Frau Lienig und Zeller berücfichtiget. Es werben hier die niederen Abtheilungen der Falter aufgeführt, nicht felten mit neuen Gattungen. Die Sippen find: Halias 2 Sp., Penthina 15., Tortrix 31., Coceyx 6., Sericoris 12., Aspis 1., Carpocapsa 5., Sciaphila 5., Paedisca 10., Grapholitha 26., Phoxopteryx 14., Teras 12., Cochylis 10., Choreutes 5. — Chilo 2., Crambus 17., Eudorea 6., Myelois 4., Ane- rastia 1., Phyeidea 1., Epischnia 2., Nephopteryx 2., Pempelia 5., Galleria 1., Exapate 1., Semioscopis 1., Talaeporia 2., Lampronia 6., Tinea 19., Ochsenheimeria 3., Micropteryx 5., Nematopogon 4., Adela 2., Euplo- camus 1., Plutella 6. Ypsolophus 2., Anchinia 1., Oecophora 12., Hypono- meuta 3., Depressaria 11., Gelechia 47., Roeslerstam- mia 1., Chrysitella 1., Glyphipteryx 1., Aechmia 3., Tinagma 2., Argyresthia 11., Ocnerostoma 1., Coleo- phora 17., Gracilaria 6., Ornix 1., Cosmopteryx 2., Ela- chista 18., Opostega 2., Lyonetia 7., Lithocolletis 6., Tischeria 1. Pterophorus 12. Neu find: Penthina bieinetana, Coccyx seiurana, Gra- pholitha nemoriphaga, aureolana, arcigera, stragulana, ovulana, agilana, Cochylis flammeolana. Eudorea borealis, Tinea fuscatella, trunecicolella, spi- lotella, corticella, ochracella, rufella, conspersella, nu- beeulella, Ochsenheimeria hireulella, scabrosella, Plu- tella horticola, Oecophora disparella, Depressaria sordi- datella, Gelechia violacea, pullatella, flavipalpella. Argyresthia inauratella, Coleophora croeinella, inca- nella, murinella, lineatella, striatipennella , punctipennella, annulatella, Gracilaria suberinella, Blachista moniliella, trifasciella, tristictella, bistietella, salieis, albidella, Lyo- netia concolorella. Hieraus ſieht man alfo, mit welchem Fleiße der Verfaſſer gefammelt und mit welcher Genauigkeit er die Arbeiten der Undern verglichen hat, 708 Fauna der Vorwelt mit fteter Berücfichtigung der lebenden Thiere, monographifch dargeftellt von Dr. C. ©. Giebel, Leipzig bey Brodhaus. I. 3. Fiſche. 1848, 8. 467, Die Einrichtung diefes fehr fleifigen und vollftändigen Werks haben wir ſchon angezeigt; der vorliegende Band ift nicht min— der vollftandig und wohlgeordnet. Sein baldiges Erſcheinen beweift überdieg, daß der Verfaſſer fhon das Meifte vorgearbeitet hat, und man daher nicht lang auf die Vollendung wird warten muͤßen. Er berüdficjtiget bey den Fifchen hauptſaͤchlich die Claſſifi— cation des Meifterwerks von Agaffiz, bringt indeffen mande Veränderungen an, welche er nach den anatomifchen Unterfus Hungen von Johannes Müller für nöthig hält. Es find hier die Abtheilungen, Ordnungen, Samilien nebft den Sippen und Gattungen characterifiert und ausführlich) befchrieben; bey den legtern die Citate und die Theile, welche und mo fie gefun- den werden, Nach einer Eurzen Einleitung Über dag Knochengeruͤſt befon- ders den Schädel, die Zähne und fodann die Schuppen, welche bier von der größten Wichtigkeit find, theilt er die Fifche auf folgende Art ein: - : 1. Teleosti. Ordo I. Acanthopteri. Familiae: Percoidei, Sciaenoidei, Sparoidei, Mugi- loidei, Squamipennes, Teuthyes, Scomberoidei, Xiphioi- dei, Sphyraenoidei, Coryphaenoidei, Cataphracti, Gobioi- dei, Blennioidei, Pediculati, Fistulati. Ordo I. Anacanthini. Fam.: Gadoidei, Pleuronectides. Orda Ill. Pharyngognathi. Fanı.: Labroidei cycloidei. Ordo IV. Physostomi. Fam.: Cyprinoidei, Characini, Cyprinodontes, Esoces, Halecoidei, Muraenoidei. Ordo V. Plectognathi. Fam.: Balistini, Ostraciones, Gymnodontes. Ordo VI. Lophobranchi. II. Ganoidei p. 138. Ordo VII. Holostei. Fam.: Amiadae, Rostrati, Pycenodontes, Lepidotini, Monostichii, Dipterini homocerei, Dipterini heterocerci, Acanthodii, Heterocerei monopterygii. Ordo VII. Chondrostei. Fam.: Accipenserini, Cephalaspides, Holoptychii. III. Selachii p. 281. Ordo IX. Plagiostomi. Tribus I. Rajacei. Fam.: Armati, Inermes. Trib. II. Sgualidae. Fam.: Squatinae, Spinaces, Notidani, Lamnoideae, Nictitantes, Scyllia. Ordo X. Holocephali. Fam.: Chimaerini, Unter den Verfteinerungen find mithin ziemlich alle Sipp— fchaften vertreten; die Labyrinthiei, Notacanthini et Tae- nioides unter den Acanthopteris |eommen nicht vor. Beſon— ders zahlreich find die Sippen unter den Percoiden, Scomber: roiden und Squaliden, 709 380. folgt ein Ruͤckblick über die geologifchen Formationen, nach welchen diefe Verſteinerungen vertheilt find, ©. 408. eine tabellarifche Weberficht diefer Fifche nad) den Formationen und dem Fundort; ©. 443. die Literatur nah dem Alphabeth ; ©. 447. das Regiſter. Es ift daher in dem Werke alles be— obachtet, was zur Vollſtaͤndigkeit deffelben gehört, und aud) die Einrihtung ded Druds befördert die Bequemlichkeit des Studiums. Histoire naturelle des Poissons par Cuvier et Valenciennes. Paris chez Bertrand, Strasbourg chez Levrault. XXI. 1848. 8. 537. Planches, Cabier. 31. 32. col. Diefer Band enthält die Vollendung der Clupeiden und die Salmoniden auf dieſelbe vollftändige Art bearbeitet, wie die früs heren Bände: Befchreibungen, oft Zerlegungen, Vorkommen, eritifhe Bemerkungen, Gebrauch und dabey viele neue Gattun— gen, wie man es wohl aus der Parifer Sammlung erwarz ten kann. Abgehandelt find hier: Engraulis Sp. 23., Coilia 6., O- dontognathus 1., Chatoessus 12., Notopterus 3. Unter den Salmoniden Salmo 25., Fario 5., Salar 8., Osmerus 4., Mallotus 1., Argentina 4., Thymalus 8., Coregonus 34. Die Tafeln zu diefem Bande gehen von 607 — 633. Die rhabdvevelen Strudelwürmer des ſüßen Waſſers, ‚ befchrieben und abgebildet von Dr. E. O. Schmidt, Privatdocent zu Jena. Jena bey Maufe. 1848, 8. 66. T. 6. ill. Das ift eine werthvolle Abhandlung, ſowohl in foftematifcher als anatomifher Hinficht über die Planarien, worüber in ber neueren Zeit zwar vieles gearbeitet worden, aber noch nicht Alles entſchieden ift. Der Verfaffer hat microfcopifch unterfuht: Haut, Augen, Darm, Blut» und Athem: Organe, Gefchlechtstheile, Eyer und Entwidlung. Dann befchreibt er die einzelnen Gat— tungen: 1) Prostomeae: Prostoma lineare. 2) Derostomeae: Vortex truncata, pieta, Hypostomum n. viride n., Derostomum unipunctatum. 3) Opisthomeae: Opisthomum n., pallidum n. 4) Mesostomeae: Mesostomum n. rostratum, tetrago- num, ehrenbergi, personatum n., pusillum n., Typbhlo- plana viridata n., sulphurea n. 5) Schizostomeae: Macrostomum hystrix, Schizostomum n. productum n. 6) Microstomeae: Microstomum lineare, Stenostomum n. leucops n , unicolor n. Es find alle abgebildet mit Zerlegung, befonders des Darm und der Gefchlechtstheile, ſtark vergrößert und forgfältig illumi⸗ niert. Man fieht aus der Aufzählung, daß der Verfaffer nicht bloß neue Gattungen gefunden hat, fondern auch mehrere For— men, bie er glaubte zu Sippen erheben zu koͤnnen. Das ift auch wirklich nicht obenhin gefchehen, fondern nad) genauen und geſchickten Unterfuchungen. 710 Traturgefchichte der Vögel, bearbeitet von Schinz mit Abbildungen von C. Kull, Zürich bey Meyer, Heft VII. 1846. kl. Fol. ©. 69 — 70, T. 31 — 36. ill. Diefes Heft enthält die gut ausgeführten Abbildungen von Anthus aquaticus, Motacilla boarula cum nido, M. fla- va, alba. Stipiturus malachurus, Eupetes macrocereus, Myio- thera andromeda, melanothorax. Museicapa coronata, eristata, grisola, luctuosa. Lanius excubitor, ruficeps, spinitorquus, Scaphorhyn- chus sulphuratus; Lanius frontatus, Batara striata, Edolius puellus, Ma- laconotus phoeniceus. Coracina ignita, ceratoptera, calva, Casmarhynchus nudicollis. Ferner die Eyer von Motacilla boarula, flava, alba, An- thus aquaticus, Muscicapa grisola, luctuosa, Lanius ex- cubitor, ruficeps, Spinitorquus. Der Zert behandelt Calamodyta turdoides, palustris; Phyllopneusta hypolais, trochilus; Lusciola luseinia, sue- cica, rubecula; Curruca cinerea, atricapilla; Ruticilla phoenicurus. Leber Hepidotus im Lias WWürttembergs, von Dr. Fr. A. Duenftedt, Prof. Tübingen bey Fues. 1847. A. 26. T. 2, in ol, Der Verfaffer hat ein gut erhaltenes Eremplar erhalten aus dem ſchwarzen Kalffchiefer des Hohenftaufeng, bey dem befon= ders die Schädelnochen fehr deutlich waren, Diefe werden fehr gut abgebildet und befchrieben, ebenfo der ganze Fiſch, und be— fonders die Schuppen und Floffen. Es ift Lepidotus elven- sis sive gigas; dabey aud eine neue Gattung. Außerdem gibt der Verfaffer das Geognoftifhe und dag Deconomifche, wozu das Bitumen benugt werden koͤnnte. Beyträge zur näheren Kenntniß der Palingenia longicauda (Ephemera swam- merdammiana) von C. Cornelius. Elberfeld bey Büfchler. 1848. 8. 38, T. 4. Eine fleifige Abhandlung mit genauen Beobachtungen über die Lebensart, das Betragen, die Paarung, das Eperlegen und - die Entwidelung, wobey manches vorkommt, was nod nicht beobachtet worden, befonders die Paarung und das Eherlegen, felbft nicht von Reaumur, deffen Werk der Verfaffer nicht gehabt hat. Er kann Übrigens einen vollftändigen Auszug davon in unſe— ver allgemeinen Naturgeſchichte finden. Außerdem befchreibt der Verfaſſer die Entwidelung ber: Eyer und alle Theile der Nymphe, fowie deren verfchiedene Häutun- gen bis zur liege, wovon die Theile der Männchen und Weib⸗ chen auch genau beſchrieben und abgebildet werden. Es ſind auch hier ſehr gute und ſtark vergroͤßerte Abbildungen von den Freßwerkzeugen der Nymphe von Dr. R. Caſpary. Man kann diefe Abhandlung wirklich als eine Bereicherung der Natur: gefchichte und: des Baues dieſes Thieres betrachten. [ 711 Deseriptionm of Teeth and Portions of Jaws of two extinet Anthracotlierioid @uadrupeds (Hyopotamus vectianus et bovinus) discovered in the Eocene Deposits on the coast of the Isle of Wight: with an attempt to develope Cuviers Idea of the Classification of Pa- chyderms by the Number of their Toes by Prof. Owen. (Qua- terly Journal of the geological Society of London. IV. 1847. 8. p- 103 — 141. tbb. 7. 8. Eine fehr gründliche Abhandlung, wie man es bey dieſem berihmten Zootomen gewohnt ift, mit zahlreichen Vergleichun⸗ gen beſonders der Fußknochen und der Zähne, wobey fehr zahl: reiche und fehöne Abbildungen von J. Errleben. Mir Eönnen das Einzelne nicht ausheben: es ift ohnehin fo gedrängt, daß dag Ganze Überfegt werden müßte, und auch dann märe e8 doch nicht verftändlih ohne die Abbildungen. Das Ergebniß ift aber, daß der DVerfaffer bie Trennung der Miederkäuer und Pachndermen aufhebt und biefe Thiere nad) der graden oder ungraden Zahl der Zehen auf folgende Art abtheilt: e Unyulata. Artiodactyla Perissodactyla a. Ruminantia Palaeotherium Anoplotherium Paloplotherium Chalcotherium Dichobune Lophiodon Cainotherium Coryphodon Xiphodon Tapirus Moschus. Macrauchenia. Antilope. Nesodon. Ovis. Hippotherium. Bos. Equus. Cervus. Elasmotherium. Camelopardalis. Hyrax. Camelus. Rhinoceros. Meryeotherium Acerotherium. Merycopotamus. b. Non-Ruminantia Proboscidea. Hippopotamus. Dichodon. Hyracotherium. Elephas. Hyopotamus. Mastodon. Anthracotherium. Hippohyus. Choeropotamus. Adapis? Dicotyles. Phacochoerus. Sus. Rehrbuch der vergleichenden Anatomie, von & Th. von Siebold, Profefjor zu Freyburg im Breisgau, und Stannius, Profeffor zu Noftod, 1. Th. wirbelloſe Thiere v. Sie: Bold. Berlin bey Veit. Heft I. u. IM. 1848. 8. ©, 193— 680. Dieſes Merk ift nun gefchloffen. Wir haben die Einrichtung ſchon beym erften Heft angezeigt, und brauchen daher nur den Innhalt der vorliegenden zu bemerken. Sie enthalten das Mervenfpftem, den Verdauungsapparat, das Circulatious⸗ Sy: 712 ftem, Refpirationg: Spyftem, die Abſonderungs- und Fortpflan⸗ zungss Organe der Würmer. Aaf ©. 234. folgt die Glaffification der Acephalen, ihre Hautbes dedung, das Muskelfyftem und die Bewegungs-Organe, das Nervenfpftem ufw.; ©. 296. die Gephalophoren, nehmlich Pte topoden, Heteropoden und Gafteropoden mit denfelben Rubri— ten; ©. 363. die Cephalopoden. ©. 414° die Gruftaceen; ©. 506. die Arachniden; ©. 555. die SSnfecten. Meiter ing Einzelne einzugehen wäre überflüffig und unmög> lich, weil es faft ing Endlofe geht, fo daß man dieſes Buch, obfhon es nur einen Band beträgt, dennoch für dag vollſtaͤn⸗ digfte anfehen darf unter allen, welche bisher erfchienen find, nicht bloß in Hinfiht drr Thatfachen, wovon ein großer Theil dem Verfaſſer felbft gehöret, fondern auch wegen der Citate, welche aus allen Zeitfchriften zufammengetragen und muſter— haft genau angezeigt find. Das Werk wird auf viele Sahre hinaus die Grundlage für die Vorlefungen bleiben, fowie zum Selbſtunterricht. Will jemand ganz ing Einzelne gehen‘, 5. B. bey den Knochen, dem Hantffelet, den Muskeln, den Gefäßen u. dgl.; fo findet er bier Überall die Hinweifungen. Bey den Nerven, den Sinn: Drganen und den Gefchlechtstheilen wird er hier ziemlich alles nöthige finden. Man muß fich in ber That wundern, woher der Verfaffer Zeit nahm, Alles zu ver: gleihen, und dag meifte felbft in der Natur nachzufehen, ſowie der Bedeutung der Theile nachzufpüren. Man kann fih nun Gluͤck wuͤnſchen, folh ein Werk zu befigen. \ Genera et Species Trichopterorum auctore Tr. Anton. Kolenati. Pragae apud Kronberger. I. 1848. 4. 108, tabb. 3. Diefe werthvolle Arbeit ift befonders abgedrudt aus ben Ab: handlungen der böhmifchen Gefellfchaft. Der Verfaffer hat bekanntlich mehrere Jahre lang Reifen durch Rußland gemadt ; vieles gefammelt und beobachtet, was in den Berichten ber Metersburger Academie mitgetheilt wurde. Hier erfcheint nun ein größeres Werk vom DVerfaffer, welches viele eigenthümliche Beobachtungen und Unterfuhungen enthält, fowie Alles, was bisher Über die Phryganeen bekannt gemacht wurde. Das Werk ift alfo eine vollftändige Monographie diefer Sippſchaft. Das vorliegende Heft enthält die Heteropalpoidea. Zuerſt bie Hilfsmittel und Unterfrügungen, welche ihm zu Xheil ge— morden; fodann die genaue Beſchreibung der Leibestheile, be— fonders der Flügeladern, welche von den meiften offenbar mit großer Sorgfalt abgebildet find ; fodann die Vermandelung: Eyer, Larven mit ihren Kiemen und Gehäufen, Nahrung und Betra— gen, Zeit ihres Erfcheinens und geographiſche Verbreitung, Lite— ratur und Glaffification, mit einer tabellarifchen Ueberficht der Sippen und Gattungen. Er theilt fie in 3 Familien, definiert jede Sippe und Gattung, gibt dazu eine ausführliche Beſchrei— bung, Größe, Vorkommen nebft Citaten, alles mit großem Fleiße zufammengetragen und mufterhaft geordnet. Fam. I, Heteropalpoidea. Trib. 1. .Linnophiloidea. Glyphidotauliu, Grammo- taulius n. lineola, Chaetotaulius n. rhombicus, Colpotau- lius n., Goniotaulius n. griseus, Desmotaulius n. fumiga- tus, Phacopteryx n., Stathmophorus n. fuscus, Stenophy- 713 lax .u. striatus, Hallesus n. digitatus, Chaetopteryx vil- losa, Ptyopteryx n., Eeclisopteryx n., Apatania n. vestita. Trib. 2. Phryganeoidea: Agrypnia pagetana, Anabolia phalaenoides, Trichostegia n. grandis. Trib. 3. Sericostomoidea: Prosoponia collaris, Notido- bia ciliaris, Hydronautia n. maculata, Plectrotarsus n., Spathidopteryx n. capillata, Aspatherium n. fuscicorne, Goera hirta, Potamaria nigricornis? Silo-minutus, Ptilo- colepus n., Hydrorchestria n. sexmaculata, Hydroptila tineoides. Die Zahl der hier aufgeführten Gattungen beträgt 86. Die drey Tafeln find ganz angefüllt von Flügeladern, welche der Verfaffer felbft abgebildet hat, und zwar augenfcheinlich mit voller Genauigkeit; meiftens bededit aber ein Flügel ein Stüd bes andern, was nicht feyn follte. [Die Adern ſtimmen aufs fallend mit denen der Falter überein.) Der Berfaffer glaubt, Glyphidotaulius fey zufammengefest aus TAvgyis und co Avkıov, aula; dody wohl aus Taddn, tabula. Second Parte of the asiatie Researches XIX. or Transactions of the Society instituted in Bengal. Calcutta 1839. 4. 217— 471. t. 37 — 61. Diefer Theil wird ganz ausgefüllt von J. Mac Elellands indianifchen Cypriniden. Dr. Patrik NRuffelt bat im Jahr 1803. 200 Fiſche von der Küfte Coromandel bekannt gemacht, worinn wenig Gy: priniden und faum einer von denen in Buchanans gangetifchen Fi— fhen 1822. Die Fifche von Ceylon und aus der Bucht von Bengalen wurden erft Eürzlih von Bennett und Gantor berüdfichtigt. Buchanan befhrieb 18 ChHprinen, wovon er 21 abbildete. Die Befchreibungen laffen aber oft in Zweifel. Er fieng feine Unterfuhungen 1794. an und beendigte fie 1822. Er hat Zeichnungen binterlaffen von 52 Cypriniden, wovon mehrere befannt gemacht wurden in Hardwickes Illustrations. Bud: anan flarb 1829. Mac Clelland hat feine Abbildungen in Galcutta eingefehen. Er theilt die Cypriniden ein in Poeonominae, Pflanzen: freſſer. 2. Sareoborinae, Fleiſchfreſſer. 3. Apalopterinae. Davon gibt er die Charactere, befonders nah Maul und Zähnen, auch die Unterfchiede in der Ränge des Darms, feinen Unbängfeln ufw. - Dann werden die einzelnen Gattungen befchrieben und meifteng iluminiert abgebildet in natürlicher Größe, I. Subf. Poeonominae. 1) Cirrhinus macronotus fig., nandina, calbasu, rohita, gonius, nancar, morula, joalius, dero. Subgenus Labeo curchius, cursis, dyocheilus. 2) Barbus hexastichus (tor) fig., progeneius fig., macro- cephalus fig., hexagonolepis (putitora), megalepis, mosal) chelynoides, sarana (kanta), spilopholus fig., chagunio, deliciosus fig., rhododaetylus. Subg. Oreinus n. guttatus fig., richardsonii, macu- latus fig., progastus fig. 3) Cyprinus semiplotus fig. , catia. Iſis 1848, Heft 9, 714 4) Gobio mrigala (rewah) fig., curmuca, reba, angra (hamiltonii), lissorhynchus (acra, cura) fig., isurus, boga, bicolor fig., anisurus fig. (bata), limnophilus fig. , pangu- sia, ariza, rienorhynchus fig., malacostomus (falcatus). 5) Gonorhynehus gobioides fig., petrophilus, rupicolus fig., bimaculatus, lamta, gotyla, fimbriatus (sada ) fig., macrosomus (latius) fig., gohama, brachypterus. I. Subf. Sarcoborinae p. 283. 1) Systomus n. immaculatus fig., chrysostomus, tetra- rupagus (titius?) fig., chrysopterus, pyrrhopterus, sopho- re, chola, gibbosus (terio, teripungti) fig., conchonius, gelius, leptosomus (phutunio) fig., canius (ranipungti) malacopterus (cosuatis, coswati). 2) Abramis cotis. 3) Perilampus n. devario, ostreographus fig., perseus, guttatus (laubuca) fig., psilopteromus (loyukula, atpar) fig., eachius (kachki), retieulatus (dangila) fig., striatus (terio) fig., recurvirostris (jogia) fig., macropterus (suti- ha) fig., thermophilus. 4) Leueiscus daniconius, lateralis (anjana), dystomus (elanga?) fig., rasbora, mola, pellucidus, apiatus, bran- chiatus fig., chedra, margarodes, morar, cocsa, elingu- latus fie. 5) Opsarius n. pholicephalus (gora) fig., bacalia, leu- cerus fig., albulus (phulo) fig., cirratus (shakra) fig., fasciatus (borna) fig., maculosus (tileo) fig., brachialis fie., bendelisis, gracilis (goha) fig., megastomus (bola) fig., isocheilus (vagra) fig., anisocheilus (barila, chedrio) fig., latipinnatus fig. III. Subfam. Apalopterinae, 1) Platycara n. (Balitora), maculata fig,, brucei, na- suta fig. 2) Psilorhynchus n. tora) fig. 3) Poecilia (Lebias, Fundulus, Molinesia, Cyprinodon). Subgen. Aplocheilus n. chrysostigmus fig., melastigmus fig., panchax (Esox). 4) Cobitis. a) Subgen. Cobitis oculata (gongota) fig., cucura, guntea, bimucronata (botia) fie., einnamomea (pangia) fig., ocellata (bilturia) fig., gibbosa (turio) fig., pavona- cea fig., monocera fig., chlorosoma fig., guttata fig,, pho- xocheila fig. b) Subg. Schistura n. clario, geta, grändis (Botia) bal- gara, aculeata, montana fig., scaturigina, subfusca lig., punetata (corica) fig., zonata fig, savona, rupicola fig. ©. 310, folgt die Erklärung der Tafeln. ©. 318. eine genauere Befchreibung der Gattungen mit ge fegentlihen Bemerkungen über die Sippen. Unter den Tafeln find auch 3 mit Schuppen und eine mit Därmen. Bey den Abbildungen der Fiſche ift oft der Durchfchnitt und der Kopf befonders. Zu den Sarcoborinen gehören Systomus, Abramis, Rho- dius, Aspius, Perilampus, Leueiscus, Opsarius. Perilampus ift ſchon vergeben. sucatio fig., variegatus (bali- 45% 715 — NMonographia Heliceorum viventium auct. Lud. Pfeiffero, Dr. Lipsiae apud Brockhaus. Fasc. IV. 1848. 8. 160. Diefes Heft ift mit demfelben Fleiß und in berfelben Voll: ftändigkeit bearbeitet wie die vorigen. Es begreift die Sippe Bulimus und darinn bis jeßt nicht weniger als 421 Gattun- gen mit ihren Synonymen und Citaten. Cine ungemein muͤh— fame Arbeit, welche uͤberdieß nur durch die großen Kenntniffe des Verfaffers in diefem Fache möglich geworden iſt. Es wer— den noh 2 oder 3 Hefte folgen, und dann hat man einen voll: ftändigen Goder dieſer fo zahlreichen Abtheilung der Schneden. Zur Erieihterung der Ueberficht findet ſich vor jeder Sippe eine ausführliche Tabelle. Sortpflanzungs: Gefchichte der gefammten Vögel nach dem gegenwärtigen Standpunct der Wiffenfchaft, von’ F. A. %. Thies nemann. einzig bey Brodhaus. Heft IH. 1848. 97 — 144, T. 21— 30, ill. Von diefem fehönen und reichhaltigen Werk wurde die Ein- vichtung ſchon früher angezeigt. Die vorliegenden Tafeln ent halten ungemein viele Abbildungen von Eyern, weil der. Ders faffer zu den Eleinern Vöye'n gefommen ift, nehmlich den Sing- vögeln. Er hat offenbar Zeit, Mühe, Gorrefpondenz und Koften nicht gefpart, um dag Merf fo. vollftändig als möglich herzu— fiellen, und aud der Verlagshandlung muß man das Lob er: Heilen, daß fie fir Schoͤnheit des Werts geforgt bat. Jede Tafel enthält, die Eyer von mebr alg einem Dutzend Gattun— gen, häufig 2—3 Stuͤck, um die Adweichung in der Zeich— nung und Färbung zu zeigen. Die Zahl der Gattungen, von den bier Ener abiebildet find, belauft fi) auf 166., und zwar aus folgenden Eippen: Sylvia. Grallina, Piezorhynehus. Megalurus. Brachypteryx. Museicapa. Prinia. Cinelus. Setophaga. Orthotomus. Pitta. Vireo, Sphenoeacus. Cinelosoma, Pachycephala. Stipiturus. Pomatorhinus. Pipra. Acanthiza. Jeteria. Rupicola. Saxicola. Oriolus. Ampelis. Petroica. Ixos. Campephaga, Accentor, Fluvicola. Ocypterus. Zosterops. 'Üyrannus, Edolius. Serieornis. Psaris. Collurieinela. Turdus. Todirostrum. Oreoien. Motaeilla. Museipeta. Falcunculus. Anthus. Seisura. Vanga. Alauda. Rhipidura. Grauealus. Kinieurus. Der Text enthält die Epechte, die Eisvoͤgel, Bienenfreffer, Miedhopfe, Colibri, Mectarinien, Honigvögel, Baumlaͤufer, Zöpfervögel und Spechtmeifen mit dem Vorfommen und mit der Vefchreibung der Eyer, worunter ſehr viele aus andern Welttheilen. 716 Handbuch der Cacteenkunde in ihrem ganzen Umfang, oder die erfolgreichiten, auf die neueflen Erfah— rungen gegründeten Gultur= Angaben, fowie ausführliche und genaue Be— fihreibung und berichtigte, Synonymik fümmtlicher bis jest befannt gewor- dener Gacteen, und überhaupt Alles in Bezug auf diefe Pflanzen-Familie fonft nur Wiffenswerthe. Auf den Grund langjähriger eigener und frem— der Erfahrungen bearbeitet von C. 8. Förfter. Leipzig bey Wöller. 1846. Tafchenformat. 543. (Subjeriptions= Preis 1 Thle. 20 Nar., Ladenpreis 2 Thlr.) Das Buch fcheint uns wirklich zu leiften, was der lange Titel verfpeicht, fowohl hinſichtlich der Vollftändigkeit der Gat— tungen und befonders ihrer Cultur. Das Merk wird daher bauptfächlich den Gärtnern von großem Nusen feyn, vorzliglich in unferer Zeit, wo die Zahl der Pflanzen fich fo ungemein in Europa vermehrt hat. Willdenow befchricb am Ende des vorigen Jahrhunderts nur 29 Gatzungen, De Candolle 162 im Jahr 1828. 5 gegenwärtig befist man nad) dem Werfaffer über 800. Er zählt alle die Männer auf, welche zur Ber: mehrung beygetragen haben. In der neuften Zeit hat am mei- fien darinn gethan der Fürft 3. Salm:Dyd, und der Ver: faffer legt daher deffen Glaffification mit einigen Abänderungen zum Grunde, nach deffen Werk: Cacteae in Horto dyckensi cultae. Parisiis 1845. In der Einleitung fpricht der Verfaſſer Über die Verbreitung und die Benugung der Gacteen, fowie über die phyſiſche und climatifche Befchaffenheit des Vaterlands diefer Pflanzen. ©. 29. folgt die Gultur, wobey die Erde, dag Düngen, Be— gießen, Umpflanzen, die Erhaltung im Winter, die Vermehrung, die Krankheiten, Feinde, das Verpacken und die Geraͤthſchaften betrachtet und gefchildert werden. Wir koͤnnen diefe Dinge nicht beurtbeilen, fehen aber foviel, daß der Verfaffer feinen Gegen— ftand vollkommen kennt und verftändlich darftellt. ©. 159. folgt das Spftematifche; zuerft die Drganographie, und fodann S. 175. die Claſſificatien, welche fo fteht: A. Cacteae tubulosae. Tribus I. Melocaeteae: Mammillaria, Anhalonium, Peleeiphora, Meloeaetus. Tribus I. Kehinoeacteae: Echinocaectus, Disco- cactus. Tribus Il. Cereastreae: Pilocereus, Echinopsis, Cereus, Tribus IV. Phyllocacteae: Phyllocactus, Epi- phyllum. B. Caeteae rotatae. Tribus V. Rhipsalideae: Rhipsalis. Tribus VI. Opuntieae: Opuntia. Tribus VI. Pereskieae: Pereskia. Darauf folgt die Aufzählung und Characterifierung der Gat: tungen mit Angabe des Vaterlands, der Größe ufw. Ein vell: ſtaͤndiges Negifter erleichtert das Auffinden. Memorie della reale Accademia delle Scienze di Torino. Serie seconda. Tomo V. 1843. 4. t. 26. Die legten Bände defer gediegenen Schriften wurdın ange zeigt in der Iſis 1844. ©. 385. 717 Voran gebt das Verzeichniß der Mitglieder, die Veraͤnde⸗ tungen an der Academie, und das Verzeichnig der Gefchenke. S. 7 — 55. Dann ein Bericht über die Arbeiten von G. Gene. ©. 59 — 71. Prof. Jos. Meneghini, Monographia Nostochinearum ita- licarum p. 1— 129. t. 1— 14, col., Schon angezeigt in der Sfis 1844. ©. 621. Micrefeopifch abgebildet vom Verfaffer ſelbſt und fehr ſchoͤn ilfluminiert find Gattungen von Protococeus, Haematococeus, Chlorococcum, Pleurococcus, Palmella, Coccochloris, Mi- eroeystis, Cylindrocystis, Anacystis, Botrydina, Micraloa, Nostoe. Idem, Speeimen de Riyulariis p. 131. t. 15— 17. col. Abgebilvet find R. biasolettiana, rudis, haematites, leus, calcaria, contarenii, Dr. C. Vittadini, Monographia Lyenperdinearum p. 145 — 237. t. 1 — 3., angezeigt in der Iſis 1847. 463. Marchefe Franz Baldaffini, Betrachtungen über die Ergiefung einer gefärbten Flüffigkeit bey den Meichthieren und über die Urfache ihrer ſymmetriſchen Vertheilung auf der Schale, &, 263 — 281. Keine eigenen Unterfuhungen, fondern nur Meynungen, ges gründet auf die Meynungen anderer. Die Schale fey organiſch wie der Gorallen= Stod und die Knochen, der Kalf werde von andern Organen 'abgefondert als die Farben u. dyl. 8. Colla, Beleuhtung der Portulaca gilliesii nebft der chemiſchen Zerlegung und Vergleichung mit P. oleracea p. 367 — 385. t. 1. Eine gefhichtlibe Darftellung der Sippe und ausführliche Beſchreibung der genannten Gattung nebft Abbildung; chemiſche Zerlegung. Die Portulaca heißt Andrachne bey Dioscorides; fteht zwifhen P. pilosa et lanata. Machefe Maffimiliano Spinola, Über die Prioniten und die denfelben verwandten Käfer. ©. 387— 417. Ein ſebr gründlicher Aufſatz, wie man es bey diefem beruͤhm— ten Entometogen gewohnt ift. Zuerft das Gefhichtlihe, dann eine genaue Beichreibung der äußern Theile, über ten Werth der Charactere, die Arten der Bewegung, viele Vergleichungen mit andern Käfern. Am Ende eine Tabelle mit ver Glaffifi- cation, wobeh aber die Charactere zu weitlaͤufig find, als daß wir fie mittbeilen fönnten. Die Familien folgen fo aufeinander. 1. Bruchiti. 4. Gallerueiti. 7. Cerambieiti. 2. Altieiti. 5. Chrysomeliti. 8. Lamiti. 3. Ispiti. 6. Prioniti. 9. Cureulioniti. Prof. A. Sismonda, geologiihe Beobachtungen über den Boden der fertiären und Kreiden = Formation in Piemont. G. 419 — 471. T. 1. Die vielen gründlichen Unterfuchungen des Verfaffers über den Bau der Erde find hinlänylich befannt. Hier findet man nebft der Schilderung der Gebirgsarten mehrere Berzeichniffe von Verfteinerungen, Corallen und Schalen, auch Lophiodon. Die Zafel enthält 12 Durchfchnitte von verfchiedenen Ge: genden. Ludwig Colla, Bemerkungen über die Familie der Ruta— ceen; gelefen am 8. May 1342. ©. 473 — 503. Der als Botaniker rühmlih bekannte Verfaſſer befam X. Suffieus Abhandlung über denſelben Gegenftand in die Hände, als die feinige fertig warz er bat daher hin und wieder Bemer: | 718 £ungen nachgetragen. Beide Abhandlungen entftanben unabhaͤn⸗ gig von einander, und haben defhalb um fo groͤßern Werth für die Wiſſenſchaft. Die Hauptfache hatte er ſchon im Jahr 1826. der phnficalifhen Gefellfchaft zu Genf vorgelefen in Ge- genwart von De Gandolle, dem Water, Er gibt bier bie Geſchichte, f&bildert die Organe und betrachtet fowohl das Ana= tomiihe ais das Phyſiologiſche in Beziehung auf die Glaffifis cation und ftellt die Correa mıbra et virens. al3 eigne Eippe unter dem Namen Antommarchia auf; die Blume einblätterig, abgebildet auf einer Folio- Tafel. Er ftellt die Rauten fo: Tribus 1. Zanthoxyleae: Zanthoxylum, Calodendron, Dietamnus, Peganum, Genera dubia. Philotheca, Choisya, Empleurum. Tribus 2. Rutaceae: Ruta, Antonımarchia, Correa, Boronia, Melicope: (Entoganum), Zieria, Evodia F., Erio- stemon, Crowea, Diosma, Spirauthera ( Terpnanthes ), Almeidea (Aruba N,) Affinia: Cyminosma, Diplolaena, Elaphrium. Tribus 3. Cusparieae: Galipea (Cusparia), Ticorea (Seiuris), Diglotis. Affinia: Erythrochiton, Monniera. Dubia: Barraldeia, Hortia. 3 Bor den Zanthorn!een follen ftehen die Zygophylleen, nad) den Gufparieen die Simarubeen. Sn der biftorifhen Claſſe it ein wichtiger Auffas von C. dv. Bon-Compagni über Severinus Boethius und die Geſchichte feiner Zeit. S. 1.5 von Sp. Foffati über Mün— zen, Gewicht und Maaf in Gallien unter Chlodmwig ufw. &.39.; von G. Spitalieri über dns Monument ber Tro— phien des Auguſtus in Zorbia unweit Monaco. ©. 161 — 184. Tabula: Trumplini ete. Bano VI. 1844. 4. 414. 1.7. Solier, Verſuch über die Gellapteriden aus ber Zunft der Moturiten. ©. 213 — 339. t.1— 4. Ein großer und ſehr gruͤndlicher Aufſatz mit Characteren, Be: fchreibungen und Tabellen, woven wir wenigftens Nahmen und Namen angeben wollen. Divisio I. Sepidites; Prothorax faft fo lang als breit, vorn zırgeipißt uw. 1. Tapenopsis costatus S. 2. Dymonus 12. vestitus (senegalense), dufossei, tuber- eulatus, gibbicollis. 3. Sepidium bidentatum , mittrei, douei (trieuspidatum 0.), sieulum, genei, variegatum, dufouri, barbarum, ser- villei, barthelemyi, flexuosum, tricuspidatum F., maillei, serratum,‘ requieni, multispinosum. 4. Echinotus spinicollis. 5. Cyrtoderes n. sinuosus, nigritus, eurculioides. 6. Cryptogenius n. dentatus, spinolae. Divisio Molurites: Prothorax abgeftumpft und ausge= fhnitten, meift breiter ala lang. } A. Letztes Glied der Kiefertafter Elein und duͤnn. 7. Physogaster mendoeinus. 8. Thylacodores n. eumolpoides. 9. Polpocara n. (Nyetelia) picipes. B. Festes Glied der Kiefertafter did und abgeftußt. 10. Entomochilus n. pilosus. 11. Cylindrothorus n. -pilosus. Phebalium, Pilocarpus, 719 Amatodes (Pimelia) gemmata, hirsutula, hirsuta, 13. Eutelus n, (Scotobius) requieni, nodosus. 14. Moluris (Pimelia) unicolor, laevicollis, striata, vit- tata, reichii, hemisphaerica, gravida, spinolae, pinguis, dejeanii, goryi, plicata, tomentosa, pilosa, scabrata, laevigata, pierreti, scabra. M. gibba, gibbosa, rouleti, globulicollis, semiscabra. 15. Phänerotoma n. (Moluris) pubescens, brunneum, ruficorne, plicatum, suturale, subcostatum, elongatum, grande, ovatum, convexum, opacum, suturale, rugu- losum. 16. Hypomelus (Sepidium) sabulosus, obliteratus, ob- liquatus, inaequalis, villoso-costatus, bicolor, grandis, rugosus. 17. Trachynotus (Sepidium) reticulatus, leucographus, elongatus, carinatus, lacunosus, aeneus, goryi, acumina- tus, vittatus. 15. Clynocranion n. spinosum, planatum. 19. Oxura setosa, vestita. Es ift von allen eine Gattung abgebildet mit fehr großen Freßwerkzeugen, Fühlhörnern und Füßen vom DBerfaffer It gezeichnet, von Botta ſehr ſchoͤn geftochen. Dr. E. Sismonda, geo:zoologifhe Abhandlung Über bie Echiniden der Graffhaft Nizza. ©. 341 —411. T. 1. 2. "Hier find characterifiert und ausführlich befchrieben nebft den Synonymen. 1. Holaster subglobosus, sandoz, suborbicularis, rissoi, altus, perezii n. fig. 2. Ananchites ovata. 3. Toxaster verany fig., complanatus, nicaeensis fig, collegni f. 4. Micraster cor-anguinum, gibbus, cordatus, arenatus f., latus f. 5. Schizaster eurynotus f., studeri f., goldfussii. 6. Spatangus purpureus, elongatus f. 7. Pygorhynchus seutella. 8. Echinolampas oviformis, francii. 9. Conoclypus subeylindrieus, semiglobus, Clypeaster altus, gibbosus, agassizii fig. . Galerites castanea, rothomagensis, Discoidea macropyga, rotula. Diadema sulcatum. Tetragramma variolare. . Cidaris glandifera, clavigera. . Cyphosoma eribrum, milleri. 17. Echinus melo, vulgaris, aequitubereulatus. Dabey eine Tabelle über das geognoftifche Vorkommen. Prof. J. de Notaris, Isias novum Orchideum genus. p- 413. 14 tab. Est Serapias triloba; differt perigonüi segmentis extimis ad basim usque partitis etc. 12. 720 Unter den biftorifchen Abhandlungen ift eine von &. Cibra- rio Über die Feuergewehre (Selopi) im Jahr 1347. und über die Verfertigung derfelben in piemontefifhen Thälern. ©. 213 bis 230. Ein Meifter im Klojterthal arbeitete mit eis nem Öefellen 18 Wochen lang, um 4 Sclopi aus Kupfer oder Bronze zu verfertigen und zwar, um große Kugeln zur Sean der Schloͤſſer zu fchiefen. Er brauchte dazu 238 Pfd. Das Eonnten alfo nicht Flinten, fondern nur große Buͤchſen Dabey iſt auch eine Rechnung; pro pulvere scloporum, cum quo pulvere prohiciuntur carrelli. Die ältefte Nachricht, welche man von Feuergewehren hat, 1331. Am vollftändigften find darüber die Nachricyten gefammelt von Carlo Promis in feiner Abhandlung zu dem Werk Über die Archi— tectur von Francesco di Giorgio Martini. Don demfelben Cibrario ift auch ein Auffag über die mittlere Gefhichte von Genf. ©. 231 — 239. Band VII. 1845. 4. ©, 401. 8.6. J. de Notaris, Micromycetes italici novi vel minus cogniti Decas II. et IV. p. 1— 30. T. 1—6, Die zwey erften Decaden ftehen in Band IH. Der Verf. befchreibt hier und bildet nach eigenen Zeichnungen —— ab folgende Gattungen: Stictis oleae. Exeipula ornata. Sphaeria lisae, herbarum. Hysterium dives. Leptostroma hysterioides. Phlyetidium elypeatum. Sphaeronema elegans, ferox. Myriocephalum hederaecolum. Die andern Abhandlungen find chemifche, ftatiftifche, meteo- rologifche und electrifche. Sn der biftorifchen Abtheilung ift eine critiſche Abhandlung über bie ägpptifche Chronologie von Fr. Barucdhi. ©. 1— 67. Eine andere über die Gefchichte Italiens unter Arduin v. 8. ©. Provana. ©. 69 -- 367. Band VII. 1846. 4. 552. %. 3. ®. 8. Cantu findet Brom und God im Torf. ©. LI. I. De Notaris,, Repertorium florae ligusticae. p. 1—90. Der Verfaffer führt hier 370 Gattungen von den Ranun— culaceen bis zu den Nutaceen mit Synonymen, Vorkommen und kurzen Bemerfungen. Aloisii Colla, Gesneriae zebrinae Illustratio t.1. p. 259. Ausführlich befchrieben und groß abgebildet mit Zerlegungen. Die Übrigen Abhandlungen find mathemathifche, phyſiſche und chemifche; darunter auch die Abbildung eines Militär » Kranken: haufes auf zwey großen Zafeln von Menabren. Peziza cenangium. Stictis panizzei. Hysterium mierographum. Microthyrium smilaeis. Diplodia polymorpha, seria- ta, mutila, profusa, taxi, oleae. Literariſcher Anzeiger. 1849. MU. — — — —— ———— —— — — — — — — Diefer Literariſche Anzeiger wird der bei F. A. Brockhaus in Leipzig erſcheinenden Seitſchrift „» Blätter für literariſche Unterhaltung“ beigelegt, und befragen die Snfertionsgebühren für die Zeile oder deren Raum 2, Nr. » Blatter für literariſche Unterhaltungs Diefe Zeitfchrift, Die fih in ihren verſchiedenen Geſtaltungen nun ſeit faſt 30 Jahren der allgemeinſten Theilnahme des gebildeten Publicums erfreut, wird auch im Jahre 1849 fortfahren, das wiſſenſchaftliche und künſtleriſche Leben, wie es ſich vorzugsweiſe in der Literatur darſtellt, zum Gegenſtande ihrer Mittheilungen zu machen. Sie wird hierbei ihre urſprüngliche, auf belehrende Unterhaltung und allgemeine Bildung gerichtete Tendenz feſthalten, jedoch in der Auswahl und Behandlung des Stoffes die Veränderungen eintreten laſſen, welche das Zeitbedürfniß erfodert. Sie wird, obſchon die Formen eines Recenſirinſtituts vermeidend, alle bedeutendern vaterländifchen fowie Die vorzüglichften ausländiſchen Literaturerzeugniffe befprechen, und dabei der Literatur unferer großen focialen und politifchen Fragen ganz befondere Aufmerffamkeit widmen. Sie wird fodann hervorragende Erfcheinungen, Richtungen, Schulen u. ſ. w. auf dem Gebiete der deutfchen wie der fremden Geiftesentwieelung in freien Auffäsen behandeln. Sie wird ferner in Driginalcorrefpondenzen überdas-literarifch-artiftifihe Leben in den bedeutendften Gentralpunften der europäifchen Cultur fowie über die Verhandlungen wiffenfchaftficher und Fünftferifcher Verfammlungen und Vereine berichten. Sie wird endlic) einen reichen Schatz von intereffanten Notizen, Miscellen u. dgl. mittheilen, die der Kunft, Wiffenfhaft und Literatur aller Völker angehören. Eine große Anzahl der tüchtigften fchriftftelerifchen Kräfte ift für die Ausführung des hier Angedeuteten gewonnen, und werden Diejenigen, welche ſich ald Mitarbeiter bei diefer Zeitfehrift noch 8 zu betheiligen wünfchen, gebeten fi) mit der Redaction in Verbindung zu fegen. Die „Blätter für Kiterarifche Unterhaltung erfcheinen, wie bisher unter der verantwortlichen Nedaction von Heinrich Brockhaus, in wöchentlich ſechs Nummern. Der Sahrgang koſtet 12 Thlr. Literarifche Ankündigungen aller Art werden mit 2% Nor. für den Raum einer Zeile berechnet, befondere Anzeigen gegen eine Vergütung von 3 Thlen. beigelegt. CH Alle Buchhandlungen, Poftämter und Zeitungserpeditionen nehmen Beitellun- gen auf dieſe Zeitſchrift an, und find daſelbſt die erften jechs Nummern des Tanfenden Sahrgangs als Probe zu erhalten, Reipzig, im Januar 1849, $. 2. Brockhaus. ren. ee en Eine Mutter vom Lande, chirurgischen Anatomie * Se a ET Iuosetfhaonk. Gr. 8, Geh. 1 Thlr. 26 Negr. Gr. 12. Geh. 1Thlr. 6Ngr. * — über die i bei FA Brockhaus in Leipzig erfchienenen neuen Werke und Fortſetzungen. Beri bt m Laufe des Sahres 1848 Analekten für Frauenkrankheiten, oder Samm- lung der vorzüglichsten Abhandlungen, Monographien, Preisschriften, Dissertationen und Notizen des In- und Auslandes über die Krankheiten des Weibes und über die Zustände der Schwangerschaft und des Wochen- bettes. Herausgegeben von einem Vereine praktischer Ärzte.. Erstes bis fünfundzwanzigstes Heft, oder exster bis sechster Bänd und siebenten Bandes erstes Heft. Gr.8. 1837-48, Jedes Heft 20 Ner. * Bun es Andahtsbuh für alle a Abende des ganzen Sahres. Im Verein mit Mehre- ren evangelijchen Geiftlihen Herausgegeben von Dr. ©. FSriederich. 8wei Bände. Gr. 8, Geheftet 3 Zhl.; gebunden 3 Thlr. 20 Ngr. Das Werk kann jedoch auch in 18 Heften zu 5 Nor. nah und nad) bezogen werden. Si > Anleitung zum zweckmäßigen Verhalten bei ber Cholera, . Nebft Anhang: Die Heilung der Cholera nad omöopathifhen Grundfägen. Gr. 8. Geh. 4 Ngr. us den Papieren einer Verborgenen. Erfter und aweiter Theil. Gr. 12. 1847—48. Geh. 4 She. Beriht vom Jahre 1847 an die Mitglieder der Deutfchen Gefellfhaft zu Grforſchung vaterländi⸗ ſcher Sprache und Alterthümer in Leipzig. Der: ausgegeben von dem erſten Gejchäftöführer der Geſell— fHaft Dr. 8. A. Espe. Gr. $. Geh. 12 Nur. Die Berichte der Zahre 1835 —46 haben denfelben Preis. Ausgewählte Bibliothek der Clafjifer des Aus— Vandes. Mit biographifcp-literarifchen Einleitungen. Erfter bis fiebenundfechszigfter Band. Gr.12. 1841—48. Geh. Die, erfihienenen Bände diefer Sammlung find unter befonbern Ti⸗ teln einzeln zu erhalten: ‚U, Bremer, Die Nachbarn. Sterie Auflage. 20 Nar. — 11. Gomes, Sonız de Caftro, überſetzt von Wittich. 20 Nor. — Iv. Dante, Das neue Leben, überjept von Förfter. 20 Nor. — V. Bremer, Die Töchler des Prafidenten. WVierte Auflage. 10 Nar. — VI. VI. Bremer, Nina, Dritte Auflage. 20 Nor. — VI. IX. Bremer, Das Paus. Vierte Auflage. 20 Nor. — X. Bremer, Die DYamilie 9. Zweite Auflage. 10 Ngr. — XI. Bi d'Exiles, Gefhichte der Manon Lescaut, überſetzt von Bülow. 0, Nr. — X. XI. Dante, Lyxiſche, Gedichte, ber: fest und erklärt von Nannegieper und Witte. Zweite Auflage. 2. Thlr. NIT. — XIV. Taſſoni, Der geraubte Eimer, übexſetzt von Kris. 1X. 9 Nar. — XV. Bremer, Kleinere Erzählungen. 10 Ngr.— XVI. Bremer, Streit und Friede. Dritte Auflage. 10Nar. — XVU. Voltaire, Die Henriade, überfest von Shröder. 1 Thir. — XVII. Guftav AII., Schaufpiele, uberfest von ichel. LIhle, 6 Nar. — XSioberg (Vitalis), Gedichte, überfest von Kannegießer. % Nor. —XX—XXU. Boreaceio, DasDelamez ron, überfegt von Witte. Zweite Auflage. 2 Shlr. 15 Nor. — XXIU—XXV. Daute, Die göttliche Komödie, überfeßt von Kanne en -Bierte Auflage. 2 Zhle. IH NIT. — AXVI Eeleftina. ine Bramdtifche Novelle. Aus dem Spanifchen überfeßt von Bü— Low. 1 Thle 6 Nor. — XXVIL NXVII. Somadenn Bhatta’s Märhenfammlung, überfegt von Brodhaus. 1 Zhlr. 18 Nar. — X AXX. Bremer, Ein Tagebud), 20 Not. — AXXIL XXXI., Taſſo, Lyriſche Gedichte, Überfest, von Börfter. Zweite Auflage. 1 Ihle. 15 Nor. — IXXII. Hitopadefn, Aus dem Ganefrit überfest von Müller. 20 Nor. — XXXIV. XXXV. Sudifche Gedichte. In deutſchen — Hoefer Ahlx.— XXXVI— XXXVII. Ealderon, Schauſpiele, überſetzt von Mar: tin. 3 The. — XXXIX, XL. Bante’s profaifche Schriften. Mit Ausnahme der Vita nuova, Ueberfest von Kannegieher. 2 Thlr. — XLI. XLI. Bremer, Sn Dalckarlien. 20 Nor. — KLII— LI. Sue, Der ewige Tube, 3 Thle. 10 Nor. — LIV. LV. Machiavelli’s Slorentinifhe Gefhichten, überfest von Neumont. 3 Th. — Auflage. 1; 9 10. II. 124 13. 14. Bilderſaal. LVI. Sadi's Roſengarten, über von Graf, = LVU. PR —— der een be HERE Bon Heine 20 Ngr. — LVIM. LIX, Zaffo, Das, befreite Serufalem, überfest von Stredfufß. Vierte Auflage. 1Thlr. — LX—LXU, StaEel, Delphine. Smweite Auflage. 2 Shle. — LXIM, $o8eofo, Lepte Briefe des Tacopo Dreis,. Uberfeht von Lautfch. Zmeite en Benno BB N ee. a ran Den er Ixv EXVIL Bremer, Sefftoifterleben, 1 &hle * Syſtematiſcher Bilder Atlas zum Converſations Lexikon. — Ikonographiſche Eneyklopädie der Wif- ſenſchaften und Künfte. — 500 in Stahl geſtochene Blätter in Quart mit Darſtellungen aus ſämmtlichen Na— turwiſſenſchaften, aus der Geographie, der Völkerkunde des Alterthums, des Mittelalters und der Gegenwart, dem Kriegs- und Seeweſen, der Denkmale der Baukunft aller Zeiten und Völker, der Religion und Mothologie des claſſiſchen und nichtelaffiichen Alterthums, der zeichnenden und bildenden Künfte, der allgemeinen Technologie ꝛc. Nebft einem erläufernden Tert. ntworfen und heraus: gegeben von 3. ©. Hed, Vollſtändig in 120 Lieferun- gen. Erfte bis hundertundzehnte Kieferung- Gr. 4. „1844 — 48. Jede Lieferung 6 Ngr. P r Darſtellungen aus den Gebieten der Kunſt, der Wiſſenſchaft und des Lebens. Erſtes bis viertes Heft. (Nr. 1— 902.) Großfolio. 184748, Jedes Heft 16 Ngr. Ein reicher Katalog der im Beſitze der Verlagshandlung befindligen Holzichnitte, von denen zu dabei bemerkten Preifen Abtlatſche zu baben find. „ — { Blätter für Literarifche Unterhaltung. Herausgeber: Heinrich Brockhaus. Sahrgang 1848. Zäglid eine Nummer. Gr. 4. 12 Thlr. Möchentlich werden ſechs Nummern ausgegeben. Es gehört zu diefer Zeitfchrift ein Literariſcher Anzeiger, und die Snjertionsger bübren betragen für die Zeile oder deren Raum 21% Nar.; bejon= dere Beilagen u. dgl. werden gegen Vergütung von 3 Tihlen. beiz gelegt oder beigeheftet. Bremer (Trederife), Nina. Aus dem Schwedifchen. Dritte Auflage. Zwei Theile, Gr. 12. Geh. WNIr. : =, Geſchwiſterleben. Aus dem Schwediſchen. Drei Theile. Gr.12. Geh. 1 Shle. Die vollftändige Ausgabe von Frederike Bremer’ Schriften bes fteht aus 17 Theilen und oftet 5 Thle. 20 Nar. ; unter befondern Ziteln werden ebenfalls einzeln, jeder Theil zu 10 Ngr., erlaffen: Die Nachbarn. Vierte Auflage. Zwei Theile. Die Töchter des Präjidenten. Vierte Auflage, Das Haus. Vierte Auflage. 8wei Theile, Die Familie 9. Zweite Auflage. Kleinere Erzählungen, Streit und Sriede, Dritte Auflage. Ein Tagebuch, Zwei Theile, — In Dalekarlien. 3wei Theile. ie Carneri (B.), Gedihte. 8. Geh. 1 Ihr. 10 Ngr. Earus (8. G), Spftem der Phyfiologie. 8weite, völlig umgearbeitete und fehr vermehrte Auflage. In zwei Theilen. Erxftes bis fechstes Heft. Gr. 8. 1847—48. Preis eines Heftes 1 Thle. Der. erſte Theil ift mit dem vierten Hefte geſchloſſen. Das Chloroform in seinen Wirkungen auf Menschen und Thiere. Nach — eige- nen Erfahrungen bearbeitet von A. Martin und L. Binswanger. Gr. 8. Geh. 28 Ner. 1. 16. 17. 18. 20. 21. Entwurf des deutſchen Reichsgrundgeſetzes. Rand. Eonverfations-Rerikon. — Allgemeine deutſche Neal- Enchklopabie für die gebildeten Stände. — Neunte, verbefferte und fehr vermehrte Driginalauflage. Neue Ausgabe. In 240 Lieferungen. Erfte bis hundertſechs— mdjehözigfte Lieferung. Gr. 8. 1845 — 48. Jede Lie— rung 2%, Ngr. fe Seh) — A g 2 Thaler, es kann aber auch in be⸗ ieferungsterminen: liebiaen 5 Ban eh — Preife von 1 Thlr. 10 Ngr., in 120 Heften zu dem Preife von 5 Nar., in 240 Lieferungen zu dem Preife von 21, Nor. nach und nach bezogen werden. 5 F>_Xeltere Auflagen des Converfations -Lerikon werden bei Abnahme eines Gremplars der neunten Auflage zu dem Preiſe von 12 Thlen. angenommen, und diefer Betrag wird in werth= vollen Büchern geliefert. Der zu biefem Behufe bejonders ge— druckte Katalog ift durch alle Buchhandlungen zu beziehen, Dieffenbach (3. F.), Die operative Chirurgie. Zwei Bände. Gr. 8, 1844—48. Geh. 12 Thlr. Das Werk kann auch in 12Heften zu 1Thlr. nad) und nad) bezogen werben. Sieterichs (S. F. ©.), Handbuch der gefammten rt für Sandwirthe. Gr.8. Geh. 1Thlr. 21 Rear. Bandimirtbfehaftlice Dorfzeitung. Unter Mitwirkung einer Geſellſchaft RER Kand-, Haus und Forftwirthe herausgegeben von William Löbe, Mit einem Beiblatt: Gemeinnüsiges Unterhaltungsblatt für Stadt und Neunter Jahrgang... 52 Nummern. 4. 20. Ngr. Es erfcheint woöchentlihd 1 Bogen. Snfertionsgebühren für den Raum einer Zeile ENgr.; befondere Beilagen u. dgl. wer— 19. den gegen Vergütung von %, Thle. für das Taufend beigelegt. Encyklopälie der medicinischen Wissenschaf- ten. Methodisch bearbeitet von einem Vereine von Ärzten, unter Redaction des Dr. A. Moser. Erste bis vierte Abtheilung, erster Band. Geh. 14 Thlr. A —* Die bis jetzt erſchienenen Abtheilungen enthalten: . I. Handbuch der topographischen Anotomie. Von Dr. L. Roehmann. 3 Thir. I. Mandbuch der speciellen Pathologie und Therapie. Von Dr, L. Posner. Drei Bände. 7 Thlr, Der erste Band umfasst die acuten Krankheiten (2 Thlr.); der zweite und dritte Band die chronischen Krankheiten (5 Thlr.). ill. Die medicinische Diagnostik und Semiotik. Von.Dr. A. Moser. 2 Thir. : IV. 1. Geschichte der Medicin. Von Dr. E. Morwitz. Eıster Band, 2 Thir. Allgemeine Eneyklopädie der Wiffenfhaften und Künſte in. alphabetifcher Folge von genannten Schrift- ftelleen bearbeitet und berausgegeben von J. ©. Erſch und 3. ©. Gruber. Mit Kupfern und Karten. Gr. 4. Cart. Pränumerationspreis für den Theil auf Drud- papier 3 Thlr. 25 Ngr., auf Belinpapier I Thlr. Crfte Sertlon., Herausgegeben ‚von S. ©. Gruber. Sieben— undvierzigfter und adtundvierzigiter Theil. (Foruli—Freiburg.) Dritte Section Herausgegeben von M. 9. Meyer. Bier: undzwanzigſter Theil. (Philosophie —Phokylides.) 37 Frübern Subferibenten auf die Allgemeine Eneyklopãdie. welchen eine größere Reihe von Theilen fehlt, ſowie Solchen, die ald Abonnenten neu eintreten wollen, werden die den An- kauf erleichternditen Bedingungen zugejichert. Bon den XVII Männern des öffentlichen Vertrauens bearbeitet und am 26. April der Bundesverfammlung übergeben. Sr. 8. Geh. 2 Ngr- 22. Fessler (J. A.), Die Geschichten der Ungern — „ten. Erstes bis sechszehntes Heft. und ihrer Landsassen. und Plänen. Zehn Bände. Mit Karten Neue Ausgabe in 40 monatlichen Hef- Gr.8. 1847—48. Preis eines Heftes 10 Ner. Bollftändige Exemplare des Werks Tönnen fortwährend zu dem Preife von 13 Thlr. 10. Ngr, geliefert werden. 23. Die Gegenwart. Eine encyElopädifche Darftellung der neueften Zeitgefhichte für alle Stände. (Ein Supplement zu allen Ausgaben des Converſations-Lexikon, fowie eine Neue Folge des Converſations-Lexikon der Gegenwart.) Sn Heften. Erftes bis vierzehntes Heft, oder erfter Band Gr. 12. 1844—48. 24. 25. 26. 28, 29. 30. 31. 2. Hübner (J.), und zweiten Bandes erftes und zweites Heft. Gr. 8. Sa SE — Heft ES) erfcheint in Heften zu 5 Nar., d ölf ei Hilden; monate werden 2—3 Eike HER und rot ER ges a a ED BRAES — Ngr. An n auf ben abgedrudt BR ker Raum einer Zeile re og] Giebel (E. G.), Fauna der Vorwelt, mit fteter Be- tücfichtigung der lebenden Thiere. Monographiſch dar— geſtellt. In vier Bänden. Erſter Band: Wirbelthiere. Gr. 8. 1847—48. Geh. 5 Thlr. 18 Nor. Der erſte Band beſteht aus folgenden drei Abtheilungen: T, Die Säugethiere der Vorwelt. 1 Thlr. 18 Nar. 11. Die Vögel und Amphibien der Vorwelt. 1 Thlr. 10 Nar, Il. Die diſche der Vorwelt. 2 Thlr. 20 Nogr.. Der zweite Band wird die Gliederthiere, der dritte und vierte Band ‚die Bauchthiere behandeln. Jede Abtheilung bilder ein in ſich abgefchloffenes Ganzes. Günsburg (F.), Studien zur speciellen Patho- logie. Zwei Bände. — A. u. d. T.: Die patholo- gische Gewebelehre. ZweiBände. Mit 5 lithographir- ten Tafeln. Gr.8. Geh. 1845—47. 4 Thlr. Seder Band unter befonderm Zitel: 1, Die Krankheitsproducte nach ihrer Entwickelung, Zusammen- setzung und Lagerung in den ‚Geweben des menschlichen Kör- pers. Mit 3 Tafeln. 1845. 1 'Thlr. 15 Ngr. II. Die krankhaften Formveränderungen in den Geweben und Or- ganen des menschlichen Körpers. Grundriss der pathologischen Entwickelungsgeschichte, Mit 2 Tafeln. 1848. g ihr. 15 Ngr, Gulat und Dſchadra. Gemälde aus Ziherkeffien in vier Gefängen von Hugo vom Meer. 8. Geh. 1Lhlr. . Guy von Waleis der Ritter mit dem Rade, von Wirnt von Gravenberg. Ueberfegt von Wolf Grafen von Baudiffin, Gr. 12. Geh. 1 Thle. 15 Nor. Das Heer von Innerdftreih unter den Befehlen des Erzherzogs Johann im Kriege von 1809 in Sta- lien, Tyrol und Ungarn. Durchgehends aus officiellen Quellen, ‚aus. den erlaffenen Befehlen, DOperationsjour- nalenac. Zweite, durchaus umgearbeitete und fehr ver: mehrte Auflage. Gr. 8. Geh. 3 Thlr. Von dem Berfaffer (Joſ. v. Sormayr) erſchien ebendafelbft: Das Land Tyrol und der Tyrolerkrieg von 1809, — X. u.d.2.: Geſchichte Andreas Hofer’s, Sandwirths aus Paſſeyr, Dberanfühz rers der Tiroler im Kriege von 1809. Durkgehends aus Driginals papieren, aus den militateifhen Dperationsplanen, ſowie aus den Papieren des Freiherrn von Hormahr, Hofer’s, Speckbacher's 2c. 2c. weite, durchaus umgearbeitete und fehr vermehrte Auflage. Zwei Theile. Gr. 8. Geh. 1845. 4 Thlr. 12 Nor. Heidler (K. J.), Die epidemische Cholera; ein neuer Versuch über ihre Ursache, Natur und Be- handlung, ihre Schutzmittel und die Furcht ‚vor der- selben. In zwei Abtheilungen, Gr. 8. Geh. 2 Thlr. Heinfins (W.), Allgemeines Bücher : Lerifon ꝛc. Neunter Band, welder Die von 1835 bis Ende 1841 erfchienenen Bücher und die Berihtigungen früherer Er- fheinungen enthält. Herausgegeben von O. A. Schulz. Sn Lieferungen zu 10 Bogen. Erfte bis dreizehnte Lieferung. (A— Weigel.) Gr. 4. 1847—48. Sede Lieferung auf Drudpapier 25 Ngr., auf Schreibpapier 1 Thlr. 6 Nor. — — — ———, Sehnter Band, welcher die von 1842 bis Ende 1846 erfchienenen Bücher und die Berichtigungen früherer Erfcheinungen enthält. Herausgegeben von A. Schiller. In Lieferungen zu 10 Bogen. Erſte bis achte Lieferung. ((A—Perty.) Gr. 4. 1347—48. Jede Lieferung auf Drudpapier 25 Ngr., auf Schreibpapier 1 Thlr. 6 Ngr. Bon frühern Bänden von Heinfius' ,, Bücher - Lerifon ’ werben jowol vollftändige Eremplare als auch einzelne Bände zur Eompletirung zu dem billigiten Bedingungen erlaffen. Zwei-Mal zweiundfunfzig auser- lefene biblifhe SHiftorien aus dem Alten und Neuen Zeftamente, zum Beften der Jugend abgefaßt. Aufs neue durchgefehen und für unfere Seit angemeffen verbeffert von . Sth. Lindner. Die hundertundfünfte der alten, oder Die ſech ste der neuen vermehrten und ganz um: gearbeiteten und verbefferten Auflage, Gr. 8. 10 Ngr. f) 40. . Humboldt8 (W. von) Briefe an eine Freundin. Zweite unveränderte Auflage. Zwei Theile. Mit einem Facjimile. Gr. 8. Geh. 4Thlr. 12 Nor. . Zefter (F. E.), Heber die fleine Jagd, zum Ge: brauch angehender Säger und Jagdliebhaber. Dritte Auflage: Bearbeitet und herausgegeben von C. 9. €. Freiheren von Berg. Zwei Bände. Mit Lithographien und in den Zert eingebrudten Holzſchnitten. Gr. 8. Geh. 3 Thlr. 6 Nor. ‘ Das Werk ift auch in 6 Heften zu 16 Nor. zu bejiehen. In demfelben Verlage ift auch erfhienen und zu herabgefegtem Preiſe fortwährend zu haben: Döbel (H. W.), Neueröffnete Sägerpractifa, Vierte, zeitgemäß umgearbeitete Auflage. Drei Therle. Mit Abbildungen, Plänen und Vignetten. Gr. 4. 18%. 10Thlr, Herabgefegter Preis 4 Thlr. Winckell (G. F. D. aus dem), Handbuch für Jäger, Jagdbe- rechtigte und Sagdliebhaber. Zweite, vermehrte und ganz neu umgearbeitete Auflage, Drei Theile. Mit Abbildungen. Gr. 8. 15%. 11 Thlr. Serabgeſetzter Preis 5 Thlr, Iſis. Encyklopaͤdiſche Zeitfhrift, vorzüglich für Natur- geſchichte, vergleichende Anatomie und Phyfiologie von Oken. 12 Hefte. Mit Kupfern. Sahrgang 1848. Gr. 4. 8 Thlr. Der Leuenmord in Luzern. Befonderer Abdruck aus dem Werke „Der neue Pitaval”. Gr. 12. Geh. .20Ngr. Neue Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung. Im Auftrage der Universität zu Jena redigirt vom Geh. Hofrath Prof.-Dr. F. Hand, als Geschäftsführer; Hot- rath Dr. G. E. Fein, Prof. Dr. H. Häser, Geh, Hof- rath Dr. E. Reinhold, Prof. Dr. A. F. H. Schau- mann, Prof. Dr. M. J. Schleiden, Prof. Dr. ©. Schlömilch, Prof. Dr. E. Schmid, Geh. Kirchenrath Dr. K. E. Schwarz, als Specialredactoren. Sieben- ter Jahrgang. 312 Nummern. Gr. 4. 12 Thlr, Neuhof (Lebrecht), Gedichte, 3. Geh. 20 Nor. . Oertel (F. M.), Das Jahr 1847. Zweiter Nach- trag zu den Genealogischen Tafeln des 19. Jahrhun- derts, Quer 8. Geh. 12 Negr. Das Hauptwerk führt den Titel: Genealogische Tafeln zur Staatengeschichte der ermanischen und slawischen Wölker im 19. ahrhundert. Nebst einer genealogisch - statistischen Ein- leitung. Neue Ausgabe. Mit einem bis Ende 1846 fortgeführ- ten Nachtrage. 1847, Quer 8. Cart, 1 Thlr. 15 Ngr, Für die Beſitzer der erften Ausgabe hieraus einzeln : Die Jahre 1845 und 1846. Erster Nachtrag zu den Ge- nealogischen Tafeln des 19, Jahrhunderts. Quer8. 1847. 16Ngr, Palmblad (F- W.), Aurora Königemark und ihre Verwandten. Zeitbilder aus dem 17. und 18. Sahts hundert. Aus dem Schwebifhen. Erſter und weiter Theil. Gr. 12, Geh. 3Thir. ; Früher erfchien bereits chendafelbit: Cramer (8. M. ©.), Denfwürdigfeiten der Grä Raria Aurora Königsmart und ber Königemark'ihen lie, Nach bisher unbekannten Quellen. ZweiıBände, Gr. 8. 1836. 3 Xhlr. 41. Pfeiffer (L.), Monographia Heliccorum vi- ventium. Sistens descriptiones systematicas et eriticas omnium hujus familiae generum et specierum hodie cognitarum. "Zwei Bände. Gr. 8. Geh. 9 Thlr. 10 Ngr. Das Werk ift auch in 7 Heften zu 1 Ehlr. 10 Ngr. zu beziehen. 42. Das Pfennig- Magazin für Belehrung und Unter haltung. Neue Folge. Sechster Jahrgang. 52 Nums mern. Mit vielen Abbildungen. Schmal gr. 4. 2 Thlr. In das Pfennig-Magazin werden Anzeigen aller Art aufgenomz men und bie Snjertionsgebühren betragen für den Raum einer Zeile 3 Ngrz befondere Beilagen u. dgl. werden gegen Vergü— tung von Thlr. für das Zaufend beigelegt. Der erfte bis zehnte Sahrgang des Pfennig- Magazin Eoftet zu= fammengenommen jtatt 19 Thlr. 15 Ngr. im Herabgejepten Preife nur 10 Thlr.; ber erite bis fünfte Sahrgang 5 Thlr., der feste bis zehnte Jahrgang 5 Thlr., einzelne Sahrgänge 1 Zhle.. 10. När. Der Neuen Solge erfter bis fünfter Sahrgang (1843—47) koften jeder. 2 Thlr. Ebenfalls im Preife Herabgefesgt jind-folgende Schriften: Pfennig: Magazin für Kinder. Fünf Bände. Früher 9 Thlr. Jetzt 2 Ihe. 15 Nzr. Einzelne Sahr- gänge 20 Ngr. Sonntags: Magazin. Drei Bände. Früher 6 Thlr. Jetzt 2 Ihe. i - ah Ein Band. Früher 2Thlr. Jetzt 20 Nor. * re Bünde zufammengenommen nur 2 Thlr, 43. Der neue Pitaval. Eine Sammlung der intereffante: ften Eriminalgefchichten aller Länder aus älterer und neuerer Zeit. Herausgegeben von 3. E. Hisig und W. Haring 28! Aleris). Dreizehnter Theik Neue Folge. Erfter Theil. Gr. 12. Geh. 2 She. Die erfte Folge befteht aus 12 heilen, die 1842—47 erihienen find; * ee foftet 1 Thle. 24 Ngr., der zweite bis zwölfte Theil jeder 2 = 5 — 44. Prescott (W. S.), Geſchichte der Eroberung von Peru. Mit einer einleitenden Ueberſicht des Bildungs— zuſtandes unter den Inkas. Aus dem Engliſchen überſetzt. Zwei Bände. Mit einer Karte von Peru. Gr.8. Geh. 5Thle. Von W. H. Prescott erſchien bereits in bemfelben Verlage: Geſchichte Ferdinand's und Iſabellas ber Katholifchen von ee dem Englijchen überfest, Zwei Bande. Gr. 8, 43. X Geſchichte der Eroberung von Mexico mit einer einleitenden Ueber— ficht des frühern mexicaniſchen Bildungszuftandes und, dem Leben des Groberers Hernando Gortez. Aus dem Gnglifhen überſezt. Zwei Bände. Mir 2 lithographirten Tafeln. Sr. 8. 1845. 6 Zhlr, (Der Beſchluß folgt.) Bei Julius Bädeker in Elberfeld und Iferlohn er: | Auch für 1849 erſcheint im Verlage von Brockhaus & fhienen foeben und find in allen Buchhandlungen zu haben: Gedichte von Henriette Doapvidis, Zweite Auflage. Eleg. geh. 1Thlr. Märzgefange, Fünfundzwanzig Zeitgedicte von Mdolf Schults. 4 Elegant cartonnirt. 1 Thlr. Lieder ans Wiseoanfin von Adolf Schults, Elegant cartonnirt. 12 Sur. Avenarius in Leipzig: Iluftrirte Beitung für die Iugend. Herausgegeben von J. Hell, Vierter Jahrgang. 52 Nummern, jede von einem Bogen mit vielen Sluftrationen. Preis des Quartals 15 Nor. Die erfte Nummer ift bereits ausgegeben und au er duch alle Buchhandlungen und Poſtämter zu beziehen. Seder der frühern —— koſtet ſauber geheftet 2 Thlr., elegant gebunden 2 Thlr. 8 Ngr. Durch ale Buchhandlungen iſt von F. Mr Brodhausin Te a Taylor (Henry), Philipp van Artevelde. Ein dramatifches Gedicht in fünf Acten. Aus dem Englifchen überfegt von Adolf Heimann. 8. Geh, 1. Zhle. 10 Near. Druck und Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Anisarthron De). barbatipes Gistel. 12 Obrüdae Gistel. Aphelocera Gistel. vini Panz. 24 Obrium Meg. - . brunneum 18 Stenopteridae Gistel. Stenopterus I1lig. . .rufus Lin. 18 Molorchidae Gistel. Molorchus Fabr. major Lin. 24 minor Lin. 12 umbellatarum Lin. 12 Lamiadae Gist. Lamiadae Gistel. aedilis Lin. 12 atomaria 20 affinis Westerh. 30 nebulosa Scop. 36 Leiopus Serv. — nebulosus Lin. 10 punetulatus Pay k.12 Exocentrus Meg. balteatus Lin. 12 Pogonocerus Gistel. fascieularis Panz. 6 hispidus 15 pilosus- 8 ovalis Gmel. 15 Monohammidae Gist. Monohammus Meg. okenianus Gist. 120 sartor Fab. 24 sutor Lin. 18 pellio Germ. 30 affinis Gistel. 60 Pachystolaeidae Gist. Pachystola_ D ej. textor Lin. 10 Mesosaeidae Gistel. Mesosa Meg. curculionoides Lin. 48 nebulosa Lin. 36 Dorcadionisidae Gist. Dorcadion Dalm. fuliginator Lin. 12 var. nigrum Gist. 15 var. trifasciatum Gist. 15 Saperdaeidae Gistel. Anaesthetis De). testacea 6 Saperda Fabr. cascharias Lin. 24 scalaris Lin. 18 tremula 21 populnea Lin. 8 Stenostola De. nigripes 12 Anaetia De). praeusta Lin. 4 Oberea Meg. oculata Lin. 24 pupillata Schö. 24 linearis Lin. 15 erythrocephala 12 Phytoecia De;j. affinis Pan. 24 ephippium 15 virescens 8 ferrea 12 Segmentaria Gistel. cardui 15 marginella 24 Rhagiidae Gistel. Ragium Fabr. mordax 10 inquisitor 8 indagator 8 var, minutum 10 bifasciatum 18 Rhaimnusium Meg. salicis sanguineum Gist. 30 Endemus Gistel, dispar-Schn. 30 noctis Lin. 18 meridianus 12 var. chrysogaster Ol. humeralis 21 Pachyta Megerle. 4-maeculata Lin. 12 8- maculata 9 strigilata 12 virginea Lin. 6 collaris Lin. 4 Lepturaeidae Gistel. Strangalia Ser v. arcuata Pan. 48 attenuata Lin. 12 armata Schö. 6 Stenura Dejean. quadrifasciata Lin. 15 pubescens 15 var. auriflua Meg. 18 revestita Lin. 30 atra 12 nigra Lin. 4 melanura 4 btfasciata Schrk. 6 Leptura Fabr. rubro-testacea Ill. 15 scutellata 15 hastata 24 tomentosa 12 eincta 12 sanguinolenta Lin. 15 maculicornis 12 livida 6 fabrieii Gist. 8 rufipes 12 Grammoptera Serv. laevis 6 lucida 6 4-guttata 15 v.femorata Dahl. 18 holosericea 21 varians Meg. 12 ruficornis 8 praeusta 185 Phytocantharina. Donneiaeidae Gist. Donacia Fabr. dentata Hop. 12 eincta G erm. 24 dentipes 6 sparganü Ahr. 12 lemnae . 6 sagittariae 8 var. collaris Pan. 10 obscura Gyl. 12 brevicomis Ahr. 12 impressa @yl. 20 thalassina Germ. 12 nympheae 6 var. micans Pan. 4 var. festucae Pan. 6 violacea jenisonii Gistel. 10 caeruleaZschach. 12 an discolor Hop. 6 var. aenea Gist. 8 affınis K un. 12 nigra 12 menganthidis 12 linearis Hop. 6 typhae Brahm. 6 malinoskyi Ahr. 30 simplex 8 fennica Payk. 18 tomentosa Illig. 12 hydrocharidis 10 Haemonia Meg. equiseti 24 Megalopidae Gistel. Orsodachna Latr. cerasi 8 var. fulvicollis Pay. 8 glabrata 8 Syneta Eschs. betulae Auchenia Thunb,. subspinosa 10 scutellaris Suffr. 10 flavicollis Marsh. 10 melanocephala Bon. 10 Criocerisidae Gistel. Crioceris Geaffr. p. p. merdigera Lin. 4 brunnea 10 12 - punctata 6 5- punctata 15 Anthurga Gistel. asparagi Lin. 6 eampestris Lin. 8 melanopa Lin. 6 cyanella Lin. 4 atra Gist. 6 Gallerucaeidae Gist. Adimonia Laichart. tanaceti Lin. rustica var. limbata Zieg. haematidea ? Aud. sanguinea capreae Lin. Galleruca Geoffr. viburni Payk. nymphaeae Lin. lineola Iythri Gy. 12 tenella Lin, 12 halensis Lin. 10 Agelastica Chevro. alni Lin. 10 Phyllobrotica Chevro. 4-maculata Lin. 12 adusta Creu. 12 Luperidae &istel. Luperus Geoffr. rufipes; pinicola And. suturalis D ej. 1 Halticaeidae Gistel. Graptodera Chevro. azurea Kno. 6 DR END nn oleracea Lin. 3 var. erucae 4 mercurialis 10 Crepidodera Cheovro. exoleta Lin. 4 rufipes Lin. 3 femorata Gyl. 4 nitidula Lin. 4 helxines 4 modecri 8 pubescens E.H. 9 Haltica Gistel. armoraciae 6 brassicae 4 “ var. 4-pustulata 10 sinuata Gist. 12 flexuosa E. H. 6 var. nasturti Pan. 6 consubrina Schüp. nemorum Lin. antennata E. H. melaena Ill. obseurella 111. atra lepidii E. H. Aphthona Chevro, cyparissiae E. H. lutescens G yl. euphorbiae caerulea Payk. rubi tarda Märk. salicariae Pay. ventralis Ill. Teinodactyla Chevro. echii Ent. H. 6 anchusae Payk. 6 apicalis Beck. 12 SS D9m©n annn9rnann holsatica Lin. 6 4 - pustulata 10 dorsalis 7 sisymbrii 6 verbasci Panz. 4 melanocephala G y1. 6 tabida 9 seutellata Gist. 7 atricilla 4 pratensis Panz. 6 parvula Payk. 4 Dibolia Latr. eynoglossi E. H. 10 oceultans E. H. 12 Psylliodes Latr. dulcamarae BE. H. 6 hyoscyami 4 eyanoptera 111. 7 ehrysocephala Lin. 8 napi 6 nigrocyanea? Stu. 6 rapae Ill. 6 euprea E. H. 6 attenuala E. H. 6 serpylli Kno. 6 eucullata Hl. 6 Plectroscelis Chevro. semicaerulea E. H. 6 dentipes E. H. 7 aridella Payk. 4 Balanomorpha Ch evro. rustica Lin. 12 chrysanthemi E. H. 12 Apteropeda Chevro. hederae III. 9 (Sortfegung folgt auf dem Umfchlag zu Heft X.) globosa P.anz. 9 muscorum E. H. 10 Podagrica Chevro. fuseicornis Lin. 6 fuscipes 6 malvae Ill. 6 Argopus Fisch, testaceus 15 Eleiaeidae Gistel. Timarcha M eg. laevigata Lin. 40 coriaria 8 metallica 18 Bleia Gistel. boica Gist. 24 aerea Meg. 30 haemoptera Lin. 6 vulgatissima Schr. 6 sanguinolenta Lin. 4 limbata 6 marginata Lin. 12 analis Lin. 12 lamina 12 geminata Payk. 12 fucata 6 varians 7 fulgida 15 v. aurolimbata Bess. 12 graminis 12 fastuosa Lin. 6 violacea 4 mista Zieg. 12 cerealis Lin. 6 var. ericae Dhl. 10 staphylaea Lin. + polita Lin. 6 lurida 12 Oreina Chevro. senecionis And. 12 Gymnota Gistel. populi Lin. 4 tremulae 4 cuprea 12 aeneı Liu. 6 lapponica Lin. 21 20-punctata 12 collaris Fab. 12 var. collaris Lin. 15 Entomoscelis Chevro. adonidis 24 Gonioctena Chavro. 10 - punctata Lin. 4 var. rufipes Pay. var. baaderi Pan. 6. v. nigripes Pacr. 6 viminalis Lin. 6 var. tibialis Meg. 8 var. haemorrhoidalis Lin. 8 affınis Schönh. 6 pallida Lin. 4 Anblis Gistel. litura 12 var. flavicans 12 Plagiodera Chevro. armoraciae Lin. 6 Gastrophysa Chevro. polygoni Lin. 6 raphani 12 Phratora, Chevro. vitellinae Lin. 4 var. vulgatissima Di. Innhalt der Iſis 1848. Heft IN. Zeller, über die nadthornigen Phyeideen II. Trachonitis, Alispa , Cryptoblabes. Glyptoteles,, Eccopisa, Nyctegretis. 651. Myelois — Zophodia, Bradyrrhoa, Megasis. 686. Asarta (Chionea), Eucarphia 691. Bücher von 3. M. Ziegler, Bobrif, Heeger, Zaddach, Dwen, Bronn, Gould, Sturm, Zetteritedt, Schön: herr, Pfeifer. 697. Auszug aus Eontarini’s Actinien. 701. Gene, über die Paarung und die Gefchlechtstheile der Zecken, Seite 704. 709. 713. 715. Bücher: Linnaea entomologica IM., Nylanvder, Tengs ftröm, Giebel. Balenciennes XXL, E. Schmidt, Schinz und Kull, Duenftedt, Gornelius, Dwen, Siebolp, Kolenati. MacCle Lande indifche Gypriniden. — Bücher: Pfeiffer, Thienemann, C. Förſter, Memorie di Torino v_vil. i Umjfchlag. Faunula monacensis cantharologica. Collegit Dr, Gistel. Verkehr. Die Iſis wird mit diefem Jahrgang gefhlojfen; die reiti- renden Hefte werden im laufenden Semejter nachgeliefert. Eingegangen: > Bücher. Prof. A. Eder, zur Lehre vom Bau und Leben der contractilen Sub— ftanz der I Thiere. Baſel bei Schweighäufer. 1848. A, 27. T. 1. ill, —— See N der Pollichia. Neuftadt a, d. Hardt, 1848, ri un — s Handbuch der Naturgeſchichte. Stuttgart bey Hoffmann. Lief. V. 1848, 8. 641-800. Taf. 3346. ill, Uiberſicht der Arbeiten und Veränderungen ber fehlefifchen Gefell- ſchaft für vaterländifche Cultur im Jahr 1847, Breslau (bey ann) 1848. 4. 408. 44. Taf. 6. I Kaup, die Familie der Gievögel. Darmfladt, 1848, 8. 21. 9 Encyclopädifce Zeitſchrikt, vorzuͤglich für Naturgeſchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, 1848. HDeft Der Preis von 12 Heften iſt 8 Thlr. ſaͤchſ. oder 14 fl. 24 FXr. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiften. : Man wendet fih an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auc die Beyträge zu fhiden find. Es wird ge— beten, diefelben auf Poftpapier zu fchreiben. Das Honorar für den Bogen feh3 Thaler preuß, Cour. Unfranfierte Bücher mit der Poft werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Zert oder Umfchlag die Zeile fechs Pfennige. Bon Anticritifen (gegen Iſis-Recenſionen) mird eine Quartfeite unentgeltlid aufgenommen. Leipzig, bey Brockhaus. Faunula monacensis cantharologica. Collegit Dr. Johannes Gistel. Phaedon Meg. es Ross. 12 etulae Lin. 12 var, nasturtii Gis. 15 auctum Prasocurisidae Gist. Prasoeuris Latr. hannoveranus 10 marginellus 12 phellandrii 6 violaceus 6 Cryptocephalidae Gst. Clythra Laichart. laeviuscenla Ratzeb. 8 4—punctata Lin. 6 Labhidostomus Gistel tridentatus Schn, 10 longimanus Schn. 12 Vervex Gist. longipes 20 Coptocephala Chevr. scopolina Lin. 6 Necyomantes Gistel. auritus Lin. 10 collaris Schneid. 15 affınis Hellw. 10 flavicollis Meg. 12 cyaneus 6 Pachybrachis Cheor. histrio 12 hieroglyphicus 8 tristis Laich. 12 Cryptocephalus Geoffr. imperialis 20 bipunctatus Lin. 10 lineola 12 coryli Lin. 6 cordigerus Lin. 8 variabilis Schn. 6 6-punctatus Lin. 12 interruptus Meg. 12 10-punctatus 18 var. bothnieus Lin. 24 frenatus 15 12-punctatus 12 moraei Lin. 6 interrnptofasciatus Ziegl. 12 4-guttatus Kog. 15 bigeminus Ill. 12 bipustulatus 6 sericeus Lin. 4 var. auratus Meg., 6 var. pratorum Meg. 4 var. purpuratus Mg. 4 var. caeruleus Gist. 3 var. viridis Gist. 3 violaceus 6 nitidulus 12 flavipes 6 furcatus Meg. 10 fiavilabris 6 marginatus 12 geminus Meg. 10 labiatus Lin. 6 punctiger Payk. 6 hybneri 10 vittatus 6 pygmaeus 6 bilineatus Lin. 8 elongatulus Ol. 6 pusillus 8 minutus 4 gracilis 12 Taxaris Gistel pini Lin. 12 Eumolpidae Gistel Bromius Chevro. obseurus Lin. 10 vitis 12 Pachnephorus Chevr. arenarius 12 Oomorphus Curtis concolor Stu. 10 Cassidaeidae Gistel. Cassida Linn. murraea Linn. 12 var. maculata Lin. 18 lineola Creu. 15 equestris 12 viridis 4 sanguinolenta 12 vibex Lin. 8 var. suturalis Zieg. 8 azurea 12 nebulosa Lin. 6 var. affinis 8 ferruginea 12 obsoleta 111. 12 nobilis Linn. 8 magaritacea 6 pallescens Gist. 10 viridula Payk. 8 Parasitocantha- rina. Coceinellaeidae Gist. Clitopho Gistel. mutabilis Illig. 6 7-maculatus 12 10-punctatus Lin. 6 Calydoma Gistel. 19-punctata Lin. 6 m -nigrum 6 Coceinella Linn. hieroglyphica Linn. 9 bipunctata Lin. 3 6-pustulata Linn. 6 var. 4-pustulata 6 11-punctata Lin. 18 var. 9-punctata Lin. 12 undecimnotata Ol. 8 var. 9-notata Zieg. 6 7-punctata Linn. 4 5-punctata Linn. 10 16-punctata 6 var. marginepunctata 7 impustulata Linn. 12 conglobata 5 22-punctata Linn. 9 conglomerata 6 24-maculata 8 variabilis I11. 6 var. humeralis Schö. 7 var. biguttata 6 var. 10-punctata Lin. 6 var. 13-maculata 10 var. 8-punctata 6 (Sortfegung.) 14-pustulata Lin. 8 ocellata Lin. 8 var. 6-lineata 10 oblongoguttata Lin. 15 trigina Lin. 12 16-guttata Lin. 12 10-guttata Lin. 7 14-guttata Lin. 7 bissexguttata 10 18-guttata Lin. 6 Hyperaspis Chevro. lateralis 8 Micraspis Chevro. 12-punctata Lin. 8 Chilocorus Leach: renipustulatus III. 10 bipustulatus Lin. 6 var. fasciatus Hbst. 6 bipunctatus Hbst. morio flavilabris Payk. albioculatus Gist. frontalis bisbipustulatus 4-verrucatus Stn. bisbipustulatus Pan. 6 4-pustulatus Lin. 6 auritus Scrib. 12 Cynegetis Chevro. 14-punctata Lin. 6 impunctata Lin. 8 Scymnus Hbst. nigrinus 111. 6 flavipes III. 6 ater III. 7 parvulus 7 analis 6 6 8 4 8 8 6 6 discoideus 7 abietis 12 pubescens Pan. 10 arcuatus Ross. 15 Mycetocantharina. Eumorphidae Gistel. Enılomychus Weber coceineus 8 Lycoperdina Latr. eruciata 18 bovistae 15 Dapsa Ziegler. trimaculata Meg. 24 Coceidulueidae Gist. Nundina De). aurora Panz. Coceidula Meg. scutellata 6 pectoralis 6 Acrosteocantha- rina, Hispaeidae Gistel. Hispa Lin. atra Lin, 8 Mylocantharina. Garrotrüdae Gist. Garrotrium Ffabr. muticum Lin 15 Eledonädae Gist. Eledona Latr. erenata 15 interrupta Illig. 18 agaricicola Perty 4 Psammocanutha- rina. Opatriidae Gist. Opatrum Fabr. sabulosum 4 Fundulus Gist. tibialis 6 var. minor Westerh. 7 Blapididae Gistel. Blaps Fabricius. mortisaga Lin. 9 obtusa 12 & fatidica Creu. 24 Hesperocantha- rina. Tenebrionidae Gistel Tenebrio Fabr. obscurus 12 molitor Lin. 3 transversalis Duf. 12 Uleiotaeidae Gist. Heterophaga De). diaperina Pan. 30 Uleiota Meg. eulinaris- Lin. 12 Margus De. ferrugineus 27 Hypophloeidae Gist. Hypophloeus Fabr. castaneus 12 pini Creu. 9 ferrugineus W est. 15 depressus 10 bicolor 12 Eustrophidae Gistel Eustrophus lllig. dermestoides 18 Nemeocantharina. Onvdalonidae Gistel Neomida Zieg. violacea 12 aenea Panz. 12 Diaperisidae Gistel. Diaperis Fabr. boleti Lin. Phaleriadae Gistel, Phaleria Latr. pellucida Hbst. 12 var. bimaculata Latr. 15 Pentaphyllus Meg. testaceus Gyl. 18 Phyllethus Meg. brunneus Panz ?1 Tetratoma Fabr. fungorum 30 Anisotomatidae Gist. Anisotoma Kno. einnamomea I1lig. 24 castanea Payk 15 Eisodinus Gistel, anisotomoides Märk. Leiodes Latr. armatus Hbst, 12 ferrugineus 10 clavicornis? Stu. 15 globosus Payk. 12 axillaris Hyl. 13 abdominalis 12 seminulum 9 Phalorridae Gistel. Phalacrus Paykull. corrusceus Payk. flavicornis Stu, Olibrus Erichson. minutus aeneus caricis bicolor millefolii Payk. affinis Stu. testaceus Pan. corticalis IIlig. globosus Stu. tinetus Beck pygmaeus Stu, dimidiatus Stu. lemnae? Beck 10 Agathidiidae Gistel. Amphieyllis Erichs. nr SDR DARw- globus 12 Agathidium Illig. nigripenne 9 staphylaeum Gyl. 9 seminulum Linn. 6 atratum Stu. \ minutum Stu. 12 atomarium Stu. 12 punctulum Beck. 12 Clypeastrisidae Gist. Clypeaster Andersch. lividus De. 18 Rhizocantharina. Helopididae Gistel. Helops Fabricius. lanatipes Gist. 6 caraboides Panz. 8 Amarygmüdae Gist. Amarygmus Dalm. ater 36 Cistellaeidae Gistel. Cistella Gistel. ceramboides 8 atra 10 fulvipes 8 bicolor 6 varıans 6 murina 6 var. evonymi Hbst. 6 var. thoracica 12 antennata? Parr. 15 Omophlus Meg. piceipes G ist. 5 Mycetocharisidae Gst. Allecula Fabr. morio 20 J 1848. Heft I. Die Gallerien und nadthornigen Phyeideen von Zeller. IM. Gortſ. v. ©. 691.) Hypochalcia Hübn. Hypochalcia Hübn. Anerastia p. Hübn. Zell. Antennae crassiusculae, maris supra basim compressae, curvatae, dorsuque Squamis exasperato, fem. simplices. Ocelli distineti. Epistomium squamis in conulum productis vel appressis. Haustellum spirale. Palpi maxillares filiformes, epistomio acclinati; labiales compressi, aut porreeti longi articulo se- cundo incerassato apicem versus attenuato, ultimo longo, tenui aut adscendentes, articulo ultimo brevi. Alae anteriores latiusculae, venae subcostalis furca api- calis in costam exit, vena mediana quadrifida (Ahenella); posteriorum vena subcostalis trifida, mediana qua- drifida. Pectus maris inerme. Unter den Gattungen, deren männliche Fühler über der Baſis eine Biegung und auf der Nückfeite derfelben einen fchmalen, rauhen Schuppenftrih haben, fteht den Sppochalcien Epischnia am naͤchſten, welche aber fchmälere Vorderflügel, etwas anders ges baute Zafter, und im männlichen Gefchleht an der Bruft einen verftedten Haarbuſch befist. Ancylosis hat diefelbe Ge— ftaltung der Zafter wie Hypochaleia und denfelben Aderver— lauf der Flügel; die Vorderflügel find aber fchmäler, und we: nigftens beim Männchen ragt der Vorderwinkel der Hinterflügel weit Über den Innenwinkel der DVorderflügel hinaus; außerdem ift aber die Befhuppung des Gefichts zu feinem Kegel zufam: mengelegt, fondern liegt an, jund endlich fehlen die Maxillar— tafter. Nach der Geftalt der Taſter und der Gefichtäbefchup- pung bildet das Genus zwey Abtheilungen. A) palpis labialibus longis porrectis, conulo epistomii distincto. (Hypochalcia.) 1. Melanella Tr. Alis anterioribus cupreo-fuscescentibus (mas), dilutio- ribus, postice subvenosis, faseiis duabus /subundulatis obsoletissimis dilutis, punetis duobus interjectis obsoletis fuseis, fem. obscuris, subunicoloribus. Phyeis — Tr. IX._1. 146. palpis porrectis, antennis nudis, alis ant. obscure cupreis nitentibus, postieis fumosis — X. 3. 170. und 273. — Dup. Cat. 322. — Herrich-Schff. tab. (ined.) 11. fig. 72. (m.) 73. (f.) Epischnia — Z. is 1839. ©. 178. 8. Lienig Sfis 1846. ©. 267. Iſis 1848, Heft 10, * Phycis Germarella Dup. Suppl. IV. pag. 118. pl.60. ?Oncocera — Guenee Index 72. j Var. b) mas punctis duobus disci nullis. Am naͤchſten der Ahenella, deren Eleinften Gremplaren fie nur in der Größe gleihfommt. Melanella mas hat einen teichlihen, dunfelfupferrothen Anflug, der zwifchen den Binden am Vorderrande am dichteften und Lebhafteften if. Ahenella mas hat nie diefen Anflug, und ift am der Stelle, wo jene am dunkelſten ift, grade am bellften. Außerdem hat Mela- nella mas auf der Querader 2 dunkelbraune, etwas verlofchene Puncte, Diefe fehlen der Ahenella und an deren Stelle hat diefe einen beionders hellen le. — Melanella fem. in den Vorderflügeln etwas fchmäler als Ahenella fem., ift fehr dun— kel Eupferbraun und faft ganz einfarbig. Ahenella fem. hat zwar dunflere Sarbung als Ahenella mas, aber die Binden find vorhanden, und der davon eingefchloffene Raum ift vor— züglih dunfel und faft etwas Eupferröthlih. Auch ift eine helfe Stelle auf dem Ende der Medianader. — Von Rubiginella unterfcheidet fich Melanella durch beträchtliche Kleinheit, breitere Vorderflügel und am ficherften durch ihre undeutlichen und ecken— lofen Binden auf denfelben; ben Rubiginella iſt nämlih die hintere Binde ziemlich ſcharf begrenzt und tiber der Mitte ſtark winflig gebrochen. — Disjunctella fteht der Rubiginella ſehr nahe, hat aber noch weniger Noöthliches als diefe und Hinter: flügel, deren Bafis fowie die Franzen fehr hell gefärbt find. Gröfe veranderlich, nie, foviel ich gefehen, gleich der der groͤ— Bern Eremplare von Ahenella (vgl. Tr., welcher überdies nur Weibchen kannte). Kopf und Nüdenfchild bräunlich, erfterer dunfler und etwas geroͤthet; Schulterdeden, Kragen und Stirn= wulſt etwas metallglänzend. "Fühler braun, an der Biegung des Maͤnnchens metallglänzend. Lippentaſter von der Geftalt wie bey Ahenella, am 2ten Gliede ein wenig dider, glänzend braun mit fupferichter Beymiſchung, an der Bafis auf der Unterfeite und einmärts hellgelblid); Endglied am dunkelſten braun. Marxillartafter braun. Beine etwas glänzend, gelb= braͤunlich. Hinterleib dunkel braungrau. Vorderflügel (mas 519 — 4%", fem, 4%, — 3%," lang) ziemlich breit, beim Männchen hinten etwas erweitert, braun, im Mittelraume und am Vorderrande am dunfelften mit Kupfer= roth überflogen; die Längsadern, die in den Hinterrand aus— laufen, find gleichfalls verdunfelt, und treten auf dem ftets bellern Grunde merflich hervor. Auf der Duerader ftehen 2 braune Puncte über einander auf etwas gelichtetem Grunde; fie find in der Deutlichkeit veränderlich, fließen auch wohl zu einem Querftricheichen zufammen, oder fehlen auch (Var. b.) gänzlih. Die gewöhnliche Binde vor der Mitte ift kaum merf- lich angedeutet durch gelichteren Grund und durch die beim Vorderrande beginnende Verdunklung des Mittelraumg; die bintere Binde ift etwas deutlicher, zumal am Vorderrande, fie läuft ohne Eden in fanftem, gegen außen converem Bogen 46 723 etwas einwärts zur Subdorſalader, auf der fie fich wieber etwas auswärts wendet. Franzen braungrau, am Ende verdunfelt, Hinterflügel braungrau, am Nande faum dunkler, Franzen grau mit feiner, heller Bafallinie und dunklen Enden. Unter feite etwag glänzend, braungrau; auf den Vorderflügeln ift nur der Anfang der bintern Binde am VBorderrande vorhanden und einwärts dunfel fchattiert, felten erkennt man eine Fortfeßung ; auch ift der Vorderrand bisweilen ſchwach geröthet, ein ſchma— ter, gelblicher Streif zieht von dem Schatten der 2ten Binde bis in einige Entfernung von der Baſis. Das Eleinere Weibchen ift beträchtlich dunkler und auf den fehmälern Vorderflügeln faft einfarbig; nur von der hinten Binde Inffen fich bisweilen ſchwache Spuren entdecken. Ebenfo find die Hinterflügel und die ganze Unterfeite brauner, und leßs tere ohne Spur von Querlinien. Var. b) Zwey helle Männchen, eins von mittlerer Größe, dag andere Klein, haben auf den Vorderflügeln Eeine braune Puncte auf der Querader; die Franzen der Hinterflügel find einfarbig hellgrau, nur mit der gewöhnlichen Bafallinie. Noch felten; in Kärnthen und Dalmatien (Tr.); in Ungarn und bey Dresden (FR.). Um Wien fängt fie Mann; do weiß ich nichts Näheres, als daß die Weibchen (wie bey Ahe- nella) fehr felten vorfommen. Madam Lienig fieng fie in Lievland bey Kofenhufen gleichzeitig mit Ahenella. 2%, Ahenella SPY. Alis ant. griseo-brunnescentibus, postice non venosis, fasciis duabus obscuris obsoletis, maris costa media ve- naque mediana postice pallidioribus; fem. spatio fasciis interjecto obscurato. Tin. ahenella, glänzender, ſchwarzgrauer Schabe. Vzchn. ©. 135. 32. — Ausg. Slligerll. ©. 91. — Ausg. v. Charp. ©. 117. Phycis — Zincken in Germ. Mag. Ill. ©. 120. — Tr. IX. 1. ©. 144. Palpis porreetis, antennis nudis, alis antieis okscure fuseis, fasciis duabus transversis purpureis obsoletis, interne confluen- tibus; und X. 3. 273. — Eversm. Faun. Volg. 549. 4. Phycide bronzee Dup. VII., ©. 168. — Cat. 322. Zetterstdt. Ins. lapp. 996. — So doffs ky Bulle tin 1838. ©. 129. — Kollar Vzchn. ©. 89. Oncocera — Steph. Cat. 7459. — Guenee Index 71. Araxes — Steph. Illustr. IV., ©. 316. 4. Epischnia — Z. Iſis 1839. ©. 178. 6. — Lienig Ifis 1846. ©. 267. — v. Ziedemann Preuß. Provbl. 1845. ©. 533. — Herrih= Schäff. Topogr. von Negensburg 3. ©. 19. Tin. aeneella Hübn. fig. 41. n. 58. (beide ſehr fchlecht). Hypochalecia aenealis 4. Cat. ©. 368, 3529. (= Tin. fig. 41.) — aerealis 1. c. 3530. (= Tin. fig. 58.) * Crambus obscuratus, the dingy snout. Haworth. 367. * Palparia tetrix, the mouse - coloured veneer. Haw. 486. * Herminia obscuralis Samouelle 1, 21. (ef. Steph.Cat.) Wien. 724 Var.b) mas: alis ant, obscurius brunneo-griseis, uni- coloribus. Var. c) mas: alis ant. dilutis unicoloribus sine strigis. Phye. Luridella Schläger, Bericht des Lepidopt. Tauſch— vereins ©. 136. palpis porrectis, antennis nudis; al. ant. luridis nitidis, infra luteis, vitta inter costam marginalem et mediam usque ad mediam partem einerea clavata. Der Unterfhied von Melanella bey diefer angegeben. Die folgende Art hat ſtatt der dunklen DVorderflügelbinden helle und dabey ſcharfeckige, und eine viel dunklere, dabey fcharfedige, und eine viel dunklere Farbe, aller Flügel. Größe des Crambus perlellus, etwas veränderlich, doch find die Eleinften Cremplare am feltenften. Beide Gefchlechter wei: chen erheblich von einander ab. Nüdenfchild und Kopf, beim Weibchen dunkler, bräunlich gelbgrau, etwas metallglänzend. Männliche Fühler dunkler als der Kopf, am Wurzeldrittel mit Erzglanz, Über der Baſis deutlich gebogen, in der Biegung mit ſchwarzem Längsftrich zwifhen den 2 Reihen gegen einander gebogener Schuppen. Xippentafter von Nücdenfchildglänge, ziem— li ſchlank, beym Weibchen dicker, auswärts dunkler als der Kopf, befonders gegen die Spige metallglänzend; unten an der Baſis und an der innern Seite des 2ten Gliedes weißlich, was beim Weibchen vielmehr auf die Baſis befchrankt ift. Beine etwas glänzend, ftaubgrau. Hinterleib dunfelbräunlichgrau. Vorderflügel (Länge 6,5; — 475") nad) hinten erweitert, ftaubbraungrau, nicht fehr dunkel. Vor der Flügelmitte geht bey deutlich gezeichneten Eremplaren eine dunkle, felten röthlich braune, breite Schattenbinde, etwas fchräg gelegt und nach au= fen conver. Hinter ihre ift die Medianader in mehr oder we— niger Ausdehnung weißlidy oder doch viel heller als die Grund: farbe, nie mit Puncten auf der Qurrader, Die 2te Binde am Innenrande gegen die erfte convergirend, ift deutlicher und duͤn— ner, macht über der Mitte eine Ede gegen das Mittelfeld und läuft etwas gebogen zum Innenrande; auswärts ift fie bier und da hell angelegt. Der Vorderrand ift zwiſchen den beiden Binden in verfchiedener Breite gelichtet. Franzen bräunlichgrau, am äußerften Ende hell. Hinterflügel einfarbig lichtgraubraun mit hellern Franzen. Unterfeite wie die Hinterflügel oben; die Worderflügel find am Vorderrande gelblich beftaubt bis zur 2ten Binde, die allein, und zwar nur in ihrem Anfange vorhanden iſt; oft fehlt auch diefer. Bisweilen find die Hinterflügel hier hell laͤngsſtreifig. Das Weibchen ift Eleiner, fchmalflügliger und überall dunk— ler. Die zwey Vorderflügelbinden find rothbraun und näher an einander als beim Männchen. Der Zwifchenraum ift dunkler als der übrige Flügel, und die helle Stelle auf der Querader nur angedeutet. Die Unterfeite ift nicht feharfer gezeichnet als beim Männchen. Das Maͤnnchen ändert ab in der Nähe, dem Ton und der Lebhaftigkeit der 2 Vorderflügelbinden. Kirfchroth, wie Zin- den, Tr. u.a. fie nennen, babe ich fie nie gefehen; unter 22 Eremplaren haben nur 2 einen rothbraͤunlichen Ton derfel- ben; die meiften aber einen entfchieden gelbbraunen. In der Sammlung wird der Hinterleib gewöhnlich fettglänzend und ſchwarz. Var. b) beſteht aus ſeltenen, auf beiden Flächen einfarbigen Männchen, deren Binden ganz verfchwunden find. Es giebt Uebergänge zu ihnen, fie haben nichts vom Character der Art Abweichendes. 725 Var. e) ein einzelnes Männchen von mittler Größe, bie Vor- derflügel etwas breiter und ftumpfer als gewöhnlih und mit gewöhnlich reichlicher Beymiſchung von Gelb, außerdem ganz ohne Querlinie. Auch die Hinterflügel nehmen an dem gelben Tone Theil, indem diefer fich Über die ganze Fläche ausbreitet. Ganze Unterfeite fehr licht und gelblich, am lebhafteften an den Vorderrändern. Nur die Vorderflügel find in der Mittelzelle grau. Duerlinien fehlen auch hier gänzlich. Ahenella ift die verbreitetfte und häufigfte Art des Genus. Sie fliegt im Ca— fanifhen und Menfelinskifhen im Juny und Anfang July (Eversm.) — Finnland (Tengfteöm!) — in Lievland (Lie= nig, Sodoffsky) — in Preußen um Danzig fehr häufig . Ziedemann) — in Schweden (Zetterftedt) — im füdlihen England nicht felten (Stephens) — in Frankreich in Gebirgen (Guenee), in Deutfhland an vielen Stellen der Ebene und bergiger Gegenden (5. B. bey Frankfurth a. d. D. und Glogau — am Probfthainer Spigberge und um Neinerz.) Anmerk. 1. v. Charpentier und Treitſchke behaupten, daß in Schiffermüllers Sammlung fein Eremplar die: fer Art vorhanden fey. F. v. R. fchreibt in feinem Pro— tocoll über die Sammlung: „Sch finde neben der mit „Ae- neella‘“ [man bemerfe die Abweihung im Namen] befchrie= benen Etiquette ein gutes männliche Stuͤck.“ — Wo ift diefes hergefommen? Oder was haben jene Herren gefehen ? Unmert.2. Hübner erklärt im Catalog feine Aeneella für eine andre Art al$ feine Ahenella (deren Namen er doch wohl aus dem Miener Verzeichnig genommen hatte), und die Ahenella S. V. für feine räthielhafte Spadiceella. Treitfch£e mweift diefe Deutung mit Recht zurüd. Auf Hübners Vorgang haben Zinden und Zreitfchfe Fig. 41. für das Männchen, Fig. 58. für das Weibchen er: Elärt. Sind die Bilder in meinem Eremplare des Hüb- nerfhen Werkes nicht ganz abmeichend von denen, ‚die in andern illuminiert und geftaltet, fo hat man ſich wenigfteng im Geſchlecht von 58. geirrt. Fig. 58. hat die Vorderflügel binten fo fehr erweitert, und die Binden fo unvollftändig, daß fie nur dem Maͤnnchen angehören kann; die Fühler find freylich weiblih, aber fo ftellt fie Hübner faft bey allen Phycideen vor. Fig. 41. ift, wo nicht ein Weibchen, wofür feine ſchmalen Vorderflügel und feine dunkeln Hinterflügel fprehen, gleihfalls ein Männchen von Ahenella, wie alle Autoren annehmen, und wie die an der Bafis verdidten Fühler und die faft einfarbigen Worderflügel und die Farbe der Hinterflügel zu beftätigen fcheinen, wobey dann die Breite der Vorderflügel und die Farbe der Hinterflügel verfehlt wären. Anmerk. 3. Das Driginal von Schlägers Luridella habe ich oben feiner Abweichung nach befchrieben ; diefe fcheint mir aber im geringften nicht die Rechte einer eignen Art zu bes gründen. Die Bildung des Kopfes und feiner Xheile find durchaus wie bey Ahenella. 3. Rubiginella Tr. Alis ant. luteo vel rubiginoso -fuscis obseuris, strigis duabus interne convergentibus pallidis subserratis, poste- riore distinetiore dentata, interjeeta litura pallida puncto fusco notata; posterioribus fuscis (m, fem, mus, FR, mas. mus. Mizn.) Phycis — Tr. IX. 2. ©. 270. alis antieis fusco -rubi- ginosis, fasciis undatis albidis; posticis nigro- fuscis, fimbriis albidis. X. 3. ©. 273. 726 Phycidea — Z. Sfis 1839. ©. 178. 7. Oncocera — Guenee Index 71. Gleich einer großen Ahenella (nah Tr. größer), etwas fhmalflügliger und durch viel dunflere Grundfarbe und helle, dünnere, ſcharfeckige Querlinien der DVorderflügel zu unterfchei- den. Disjunctella, melde gleichgeftaltete und gefärbte Duerlinien zum Unterfchiede von Ahenella har], befist im Mit: telraume der WVorderflügel auf der Querader einen hellen Laͤngs— wifch ohne braune Puncte, ihre Hinterflügel find heller als bey Ahenella und haben befonders auf der Vorderhälfte einen lan— gen, bleichgelblihen Laͤngsſtreifen von derBafis aus. Ruͤckenſchild und Kopf röthlich braun, ſchwach glänzend, etwas mehr auf dem furzen, ftumpffegelichten Stirnbufh, noch mehr und zwar Eupfericht an den dunfeln Lippentaftern; legtere find unten am Wurzelgliede und auf 4 des 2ten Gliedes weißlich, auf der innern Seite des 2ten Gliedes dunkler, gelblicher. Mas xillartaſter anliegend, vöthlihbraun, Fühler braun, beim Männ: chen etwas Fupferglängend, an der Biegung, auf deren Rüden eine dünne, ſchwarze Linie fichtbar. Vorderflügel 6'" lang, roͤthlich gelbbraun oder rothbraun, düfter, im Mittelfelde am dunfelften, Die beiden Querlinien find heil, fchmugiggelblich; die erfte, vor der Flügelhälfte, ift am Vorderrande fehr erweitert und verfloffen und hinten fehr dunkel fchattiert; auf der Subdorfalader hat fie eine Eleine ein— fpringende Ede, deren Höhlung dunfel und ausgefüllt ift; diefe Ede ift der deutlichfte Theil der Binde. Die Zte Duerlinie ift dünner, deutlicher und einmwärts etwas dunkel fchattiert; fie bildet der Querader gegenüber eine ſtarke einfpringende Ede, und auf der Subdorfalader eine Eleine ausfpringende; übrigens ift fie einwärts undeutlich gezähnelt; am Worderrande, mo fie dünner ift, bat fie einen vorzüglich dunfeln Schatten, welcher dem der erften Duerlinie entipriht. Die Medianader ift im Mitteifelde blaß gefärbt, und eben fo die Querader, aber ohne fcharfe Umgrenzung. Am Ende der erftern liegt ein brauner, länglicher, nicht ſehr feharf ausgedrücdter Punct, und über ihm an der Subeoftalader ein gerundeter, noch unbedeutenderer. Am Hinterrande liegt eine Reihe brauner, zu einer Liuie verfliefen- der Puncte. Franzen bräunlich, am außerften Ende blaß. Hinterflügel hellbraun, ganz einfarbig, Franzen viel heller, mit doppelter, bräunlicher Schattenlinie durchzogen, wovon die äußere die verlofchnere if. Unterfeite wie die Hinterflügel oben, doc hier und da heller. Vorderflügel am Vorderrande firiemenartig gelblid bis zu einem dunfelbraunen Schattenfleck, hinter welchem die fehr verlofchene 2te Querlinie in bleiher Färbung fichtbar wird; fie fest fich über 4 der Hinterflügel fort, und ift auf diefen am Vorder— rande einmwärts auch durch braunen Schatten gehoben. Die Hinterflügelfalte zwifchen der 2ten und 6ten Subdorſalader ift ftrahlenartig bfeich ; desgleichen die von der Querader ausge: hende. Das Metznerſche Männchen ift auf der Dberfeite der Vor— derflügel viel ftärfer geröthet als das FRſche Weibchen. Das FRſche Männhen hat eine kaum merklihe röthliche Beymi⸗ mifhung in der gelbbraunen Färbung. Das Weibchen ift etwas _ dumfler als die Männchen; feine Vorberflügel nach hinten mes niger erweitert; Fühler und Dide des Hinterleibes machen es leicht Eenntlid). Sehr felten in Ungarn, bey Temeswar von Kindermann 727 aufgefunden. Nach Hrn. Manns Auskunft kommt fie auch bey Baden (bey Wien) vor. 4. Disjunctella FR. in lit. Alis anterioribus luteo -fuscescentibus dilntiuseulis, stri- gis duabus interne convergentibus pallidis subserratis, posteriore dentata, interjecta litura pallida; posterioribus fusco-griseis, basi ceiliisque pallidis. (1 mas mus. FR.) Herrich- Schäffer tab, (inedit.) 4. fig. 26. Auf den erften Blick weicht fie wegen der allgemeinen, hellen Färbung von Rubiginella fehr ab; bey genauer Betrachtung kann die Frage entftehen, ob fie nicht eine bloße DVarietät der- felben ift. Außer der hellen, allgemeinen Färbung hat bey ihr auf den Vorderflügeln die Medianader einen längern und brei= tern, ſehr meißlichen Wifh, faft ohne Spur eines braunen Punctes; auf der Unterfeite fcheint der Wifh der Flügelmitte durch. Die braunen Hinterrandpuncte fehlen. Die Hinterflügel find an der Bafis viel heller als auf der Hinterhälfte und langsftreifig. Größe der vorigen Art. Die Vorderflügel find am order: winkel etwas fehärfer, am Innenwinkel abgerunSeter, wodurch die Hinterrandlinie eine fchiefere Kage und converere Geftalt befommt; an den Hinterflügeln ift der Vorderwinkel abgerun— deter, der Innenrand fürzer, der Hinte rand gerundeter, wo— durh fie vom Innen- zum Worderwinfel breiter, von ter Bafis zum Hinterrande Fürzer erfcheinen. Ruͤckenſchild und Kopf beil lehmigbraun. Stirnwulſt an der Seite bleichgelb. Kippentafter faft fuchsroth, am ndgliede braun, unten von der Bafis bis über die Hälfte des 2ten Gliedes weißlich, und auf der innern Seite des 2ten Gliedes gelblich. Bühler bräunlic, auf dem Nüden der Biegung mit kaum ein wenig glänzenden lehmgelblihen Schuppen, zwifchen denen die ſchwarze Längslinie ziemlih Eenntlih ift. Beine bleih. Hinterleib braungrau, am Bauch fehr hell, Rorderflügel, deren von Rubiginella fehr abweichende Ge: ftalt ſchon angegeben ift, heillehmgelbbraun, jledartig verdunfelt am Vorderrande hinter der erften und vor der 2ten Duerlinie, Die erfte ift bindenartig fehr verfloffen, und auf dem Vorder— rande bis zur Bafis hin verlängert; auf der Subcoftalader, wo fie fich felbft verengt, macht fie die rinfpringende, feharfe Ede, deren Höhlung braunlicy ausgefüllt ift. Die 2te viel dünner und deutlicher begrenzte, fägezähnige Binde hat Über der Mitte einen weiter und fpiker gegen den Hinterrand vorfpringenden Winkel ald bey Rubiginella, und auf der Subeoftalader, wo fie fich etwas verdickt, einen klei— nen Winkel. Der Laͤngswiſch auf der Medianader im Mittels felde, der ſich über die Duerader verbreitet, zeigt nur auf dem Ende der Medianader ein paar graue, "zufammenhängende Stäubchen an der Stelle des fonftigen, braunen Punctes. Der Borderrand Über ihm ift heller, al der Raum zwifchen ihm und dem Innenrande. Am Kinterrande fehlt die Reihe ſchwarz— brauner Puncte. Die feine bleihe MWurzellinie der hellbraun: lihen Franzen hebt die bräunlihe Hinrerrandfarbe etwas, Hinterflügel bräunlichgrau, gelblicher al8 ben Ahenella, fehr viel heller als bey Rubiginella, die Bafis ift bleichgelb, ſtrah— lig in die dunflere Färbung auslaufend; ein folcher Strahl, der über die Duerader hinmweggeht, erreicht den SHinterrand. Die Adern find ein wenig verdunfelt, und erhöhen fo das ftrahlige Ausfehen. Franzen noch heller als die Flügelbafis, am Hinter: winkel etwas verdunfelt. 728 Unterſeite ſehr licht lehmgelbgrau, auf den Vorderfluͤgeln in der Mittelzelle und am Innenrande der 2ten Querlinie braun— beſtaͤubt. Dieſe trennt ſich an ihrem Außenrande wenig von der Grundfarbe und laͤßt nur ihre ſchaͤrfſten Ecken erkennen. Der Wiſch des Mittelfeldes iſt groͤßer, als auf der Oberſeite. Die Hinterflügel find nur am Vorderrande grauſtaubig und zeigen nichts von einer Fortfegung der Binde. Weibchen unbekannt. Das einzelne Eremplar der FRfhen Sammlung, das Ori— ginal von Herrih-Schäffers Abbildung (worinn nur die Fühler zu dünn und die Hinferflügelbafis zu dunkel ift), ift von Kindermann mit der Notiz: Uralgebirge bey Spod, eingeliefert worden. AUnmerfung. Phycis Vesperella ZEversmann Faun. Volg. pıg. 538. 27. dürfte der Beſchreibung nach zwifchen un’erer Disjunetella und Rubiginella ftehen; doch heißt die Krümmung der Fühler nadt, woraus man nicht errathen Eann, ob fie den ſchwarzen Laͤngsſtrich zmwifchen den gegen= einander geneigten Schuppen bat oder nicht, in welchem legs tern alle fie £eine Hypochalcia wäre. Die Vorderfluͤgel follen ftaubig graubraun (griseo-fuseae) feyn mit 2 blei= chen, etwas welligen Querlinien (alfo vielleicht fowie bey Rubiginella und Disjunetella); die Hinterflügel braun fhwärzlich, mit blaffer Bafis und fchmwärzlicher oder blaffer Farbe der Franzen und der Nandlinier Diefe Art ift Eleiner und £urzflüglicher als Neph. Adelphella und fliegt im July in den Borbergen des Urals. — 5. Candelisequella Ev. Alis ant. cinnamomeo-brunnescentibus, costa late albo- farinata, strigis duabus dentatis interne convergentibus albidis, punctis interjeetis duobus nigris albo-einctis; po- sterioribus fuscescentibus, basi pallidis. (2 m. mus. FR. fem. mus. Mann.) Phyeis — Eversm. Faun. Volg. 5. 39. 30. Oncocera — Guenee Index 72. * — propinquella Eversm. Bulletins des nat. de Moscou 1842. III. p. 564. — uralicella (FR. in lit.) Herrich- Schff. tab. (ined.) 4. fig. 25. Mie die größte Ahenella, aber plumper, viel breitflüglicher, ausgezeichnet vor allen Hppochalcien durch die dichte, meiße DVorderrandbeftäubung der Vorderfluͤgel. — Nur die folgende, Eleinere Affiniella ift ihr darinn, fowie in der übrigen Vorder— flügelzeihnung nahe, allein diefe bat fehmälere Vorderflügel und ganz einfarbige, braune Hinterflügel, alfo Eeine gelbliche Bafıs und feine hellen Rängsftreifen und Eeine verdunfelten Adern. Ruͤckenſchild und Kopf bräunlichlehmgelb, etwas glänzend. Fühler hellgelb braun, an der Wurzethälfte glänzend, mit ſchwaͤ— cherer Biegung ala bey Ahenella, aber mit deutlichem, ſchwar— zem Längsftrih in derfelben. Stirnfegel Eurz. Lippentafter faft von Ruͤckenſchildslaͤnge, weniger ſchlank als bey Ahenella, glän= zend bräunlich gelb, am Endgliede braun, auf der Unterfeite von der Bufis an bis fat zur Spike des 2ten Gliedes in ab» nehmender Breite und Reinheit weiß, auf der Innenſeite gelb— lich. Beine heil ftaubgrau, auf der Kichtfeite weißlich beftäubt, und hier die Mittels und Hinterfchiene vor der Spike faft bandartig braunftaubig; Füße gelblichgrau. Hinterleib bräunlich grau, am Bauch und After heller, plumper als bey den vori- gen Arten. — 729 Vorberflügel von der Baſis aus merklich breit, nach hinten erweitert, die breitfte Form des Genus, dunkel zimmetbraun (an Mann’s Er. vöthlihbraun), am Worderrand von der Bafıs aus bis zur 2ten Querlinie und bis zur Medianader durch ge= drängte Betäubung graumeißlich; auch die übrige Fläche ift auf der Wurzelhälfte weißlich beftäubt und der Hinterrand in mehr oder weniger Breite ziemlich dicht. Die erfte Querlinie, vor der Flügelmitte, Eommt fchräg vom Vorderrande, macht dann in der Flügelfalte einen ausfpringenden und auf der Subderfals aber einen einfpringenden Winkel, und erreicht verlöfchend den Innenrand; am. Vorderrande ift fie bis zur Subdorfalader erweitert, indem fie den Raum bis zur Gubdorfalader ein= nimmt; auswärts ift fie durch einen fehr dunkeln, gelbraunen Schattenfle@ gehoben, in welhem auf der Medianader ein ſchwaͤrzliches, dünnes Längsſtrichelchen liegt, fie ift am fchärf: ften und verengteften auf der Subdorfalader, wo ihr Winkel eine braue Füllung hat, und zwifchen der mwurzelmärts gerich- teten Spitze des Winkels und einer weißlichen Nebelftelle vor der Baſis ein gelbbrauner Schattenfleck ſich ausbreitet. Die zweite Querlinie ift viel dünner, weniger rein weiß, auf beiden Sei: ten von gelbbraunem, breitem Schatten eingefaßt, der am Vor: derrande am tiefften ift und fie hier am meiften verengt. Sie ift etwas fügezähnig und hat 2 feharfe, fpige, wurzelwärts ge: richtete Winkel, den erjten den beiden Mittelpuncten gegenüber, den zweiten in einer etwas erweiterten Stelle über der Sub: dorfalader. Won den 2 ſchwarzbraunen Mittelpuncten ift der untere der fchärffte und etwas in die Länge gezogen, er ſteht aud in einem weißeren, fi auf der Medianader hinziehenden Wiſche als der obere; diefer Mifch geht mit einer Spike auf den obern Winkel der Aten Querlinie zu. Der Hinterrand ift mit einer Reihe ſchwarzbrauner, ziemlich in einanderfließender Puncte bezeichnet. Franzen weißgrau mit 2 bräunlichen, ver: lofchenen Linien. Hinterflügel graubräunlich, an ber Bafis bleih und ſchmutzig gelb, welche Farbe ftrahlenartig gegen die Flügelmitte verläuft, und in einem breiten, durch die Duerader gehenden Strahl dem Hinterrande am nächften fommt. Adern gebräun. Franzen weißgrau, oder auch wie die Flügelbafis, an der Baſis wie auf ben VBorderflügeln von einer fehr feinen, gelblichen, bräunlich gefäumten Linie durchzogen. Unterfeite bleichgelb, graubräunlich beſtaͤubt, am dunkelſten und dichteften im Mittelraume der Vorderflügel bis zur 2ten QDuerlinie. Die erfte ift gar nicht fichtbar, die zweite ziemlich deutlich, einwärts braungrau beſchattet; fie fegt fich verlofchener, ebenfo befchattet Über die Vorderhaͤlfte der Hinterflügel fort. Auf der Querader aller Flügel häuft ſich der bräunlihe Staub zu einem Striche, und der der Vorderfl. fteht in einem bleichen Raume. Das Meibchen ift mir unbekannt. Candelisequella fliegt in den WVorbergen des Urals, häufig zu Ende July und im Auguſt; im Menfelinstifchen Gebiet zu Anfang Sup (Eversm.). Die von mir gefeheuen Eremplare, von denen die FRſchen die Originale zu H.-Schffrs. Abbil- dung find, wurden von Kindermann mit den Angabe: „Spock“ eingefhidt. "Anmerf. 1. Eversmann fieht auf dem Thorar Metall: glanz, den ih nicht bemerken kann, anf den WVorderflügeln erkennt er nur einen Punct des Mittelfeldes an, während doch die 3 vor mir befindlichen Eremplare (u. 9.:Shffs. Bild) den obern, wenn auch ſchwaͤcher und Eleiner als den unten, doch ganz kenntlich zeigen. Uebrigens ift feine Art Iſis 1848, Heft 10. 730 gewiß die meinige. Ob dag Weibchen vom Männchen ver fchieden ausfehe, erfahren wir bey ihm nicht. Anmerk. 2. Hier möchte die mir unbefannte Phye. brun- neella Eversm. (l. c. pag. 560. 31.) einzufhalten fehn, die er gleich auf Candelisequella folgen läßt, mit der er fie vergleicht. Als Unterfchiede ergeben fich bey gleicher Größe und Geftalt 1) die Fühler, die bey Brunneella in der Kruͤm⸗ mung faſt einfach oder kaum gezähnelt (subsimplices, aut vix subserrulatae) — bey Candelisequella einfah (sim- plices) find. Diefer Unterfchied ſcheint eben nicht ſtich— baltig; denn die Wühler von Candelisequella würden mit - vollem Rechte subserrulatae heifen, da ihr Bau dem ber andern Hppochalcien glei ift. 2) Den gelbbraunen Bor: derflügeln (lutescenti - badiae bey Candelisequella braun (fuscae) — welcher Unterfchied nicht- gelten kann, da die Vorderflügel von Candelisequella eben fo gut lutescenti- badiae genannt werden koͤnnen) fehlt die weißlice Beftäubung des Vorderrandes und die innere Querlinie fehlt meiftens fowie der Mittelpunct. 3) Die 2te Querlinie der Vorderflügel ift nur buchtig (Sinuata), ſtatt 8 mal gezähnt (ter dentata) wie bey Candelisequella und nebft der erſten Querlinie nicht weiß, fondern blaß und verdunfelt (pallidae et obscurae). — Durch die Merkmale von 2 und 3 un— terfcheidet fi Brunneella auch von Affiniella; außerdem noch durch die nach aufen verdunkelte Farbe der Hinterflügel des Maͤnnchens. 6. Affiniella FR. Alis anterioribus cinnamomeo - brunneis, costa albo- farinata, strigis duabus dentatis interne convergentibus albidis, punetis interjectis duobus nigris albido cinctis; posterioribus fuscis unicoloribus, albido ciliatis. (mas mus. FR.) Phycis — Herrich- Schff. tab. (ined.) 4. fig. 24. Von Candelisequella verfdieden durch geringere Größe, ohne Weiß an der Baſis der Tafter, fehmälere Vorderfluͤgel und ganz einfarbige, gelbbraume Hinterflügel. Größe einer mittleren Ahenella, Rüdenfhild und Kopf bräunlich lehmgelb, wenig glänzend. Fühler ebenfo ſchwach me— tallglänzend, mit fanfter Krümmung von gewöhnlicher Beſchaf— fenheit. Stirnkegel Eurz und ſtumpf. Tafter etwas Fürzer als das Ruͤckenſchild, glänzend braungelb, am dunklern Endgliede mehr rorhbraun. Die innere Seite, auch des halben End: gliedes, iſt bleichgelb ; an der untern Seite fehlen die reichlichen, weißen Schuppen der Bafis und des 2ten Gliedes, welches an feinem Anfange verdünnt ift, (doc kann dies auc) zufällig feyn, da der eine Tafter fehlt und alfo eine Befchädigung des andern vorauszufegen if), Am Kinn find weißlihe Haarfchuppen. Beine bräunlihgrau, ſchwachroͤthlich beſtaͤubt. Hinterleib hell: braun, am Bauch heller. Vorderflügel (519° lang), an der Bafis breiter ald bey Ahenella und daher nad) hinten verhältnißmäßig viel weniger erweitert, fchmäler als bey Candelisequella, roͤthlich zimmet— braun, an der DVorderrandhälfte reichlich, doch nicht fo dicht wie gewöhnlich bey Candelisequella, weißlich beftäubt und da- ber bier dunkler. Die Zeichnung ftimmt faft genau mit der von Candeliseqnella überein, weßhalb ich fie nicht wiederhole, fondern nur die Abweichungen angebe, Die erfte Querlinie fteht ein wenig fteiler und ift an ihrer untern Hälfte wie die ganze 2te Querlinie dünner und fchärfer. „Die beiden Mittelpuncte 4 731 find groß, braunſchwarz und fehr deutlich, beide etwas länglich, der untere länger und in einem wmeißlichen, weniger al& bey Candelisequella umfchriebenen Raume. Am Hinterrande ift aud die Punctreihe vorhanden. Franzen braunlichgrau mit 2 dunklern Schattenlinien. Hinterflügel gelbbraun, einfarbig, mit etwas verdunkelter Hinz terrondlinie. Franzen weißgrau mit bräunlicyer Kinie nahe an der Bafis; am Innenrande bleichgelblich. Unterfeite graubraun, im Mittelraum der Vorberflügel und am Vorderrande der Hinterflügel am dunkelften. Die zweyte Duerlinie fcheint von der Dberfeite verlofchen durch, und if ein- wärts am DVorderrande duch ein braunes Fledichen von der bleihgelblichen, fehmalen Vorderrandftrieme getrennt; fie feßt ſich verlofchner Über 4 der Hinterflügel fort. Die Querader der Hinterflügel mit einem braunen Schatten bezeichnet, die der BVorderflügel ift kaum merklich und fteht auch in feinem hellen Raume. Das einzelne Exemplar iſt aus Ungarn. Anmerk. Es iſt dag Original zu H.-Schffs. Abbildung, in welcher auf den Vorderfluͤgeln die Hinterrandpuncte, und das helle Feld, worauf die Mittelpuncte ſtehen, viel zu ſcharf hervortretend. 7. Dignella Hübn. Alis anterioribus cinnamomeis, fusco-venosis, costa fusca, litura disci ad marginem usque producta pallida; posterioribus (maris) fuscescentibus, pallide radiatis — (fem. unicoloribus ?) Tinea dignella. Häübn. Zert zu den Tafeln ©. 30. 30. Tinea lignella *) Hübn. fig. 35. Phycis Dignella Tr. IX., 1. 143. Alis ant. flave- scenti-cinereis, fusco - striatis, margine antico posticoque obscurioribus, postieis einereis u. X, 3. 273. — Eversm. Faun. Volg. 549. 3. Epischnia Dignella Z. Sfis 1839. ©. 178. 9. Oncocera — Guenee Index 72. Chilo dignellus Zincken in Germ. Mag. II., ©. 106. 44. Crambus dignellus Dup. Cat. 319. Die größte Art, kenntlich an den langgeftredten, gelbbraunen Vorderfluͤgeln mit einem bleichgelben Laͤngswiſch in der Mittel: zelle. Die viel Eleineren Arten Lignella und Decorella haben auch einen hellen Wifc in derfelben Zelle; allein bey beiden find die WVorderflügel fehr breit, und die zweite Urt hat an Kopf, Rüdenfhild und Bafis der Vorderflügel einen grünlichen Me: tallglanz, der bey Dignella ganz fehlt. Ruͤckenſchild und Kopf braͤunlich lehmgelb, ſchwach glänzend. Stirnkegel kurz. Fuͤhler gelbbraun; die ſehr merkliche Biegung hat in der Concavitaͤt gegen einander geneigte Schuppen, nach deren Abreibung die Gliederenden als kurze Zaͤhnchen hervor— treten. Maxillartaſter fadenfoͤrmig, dem Stirnbuſch anliegend. Lippentaſter von Laͤnge des Thorax, glaͤnzend rothbraun, auf der Unterſeite von der Baſis aus bis zum halben 2ten Gliede weißlich, auf der Innenſeite bis fat zur Spike des Aten Glie- des gelblich. « Beine gelblichgrau, auf der Kichtfeite braunftau: big; Hinterleib bräunlich, am Bauche hell. Vorderflügel 64" lang, ſchmal, nad) hinten erweitert, gelb- beiunlich, in der Mitte der Länge nach am helfften, am Vor: * In meinen Tafeln nicht in Dignella corrigiert. 132 derrande bis zur Subcoftaladber dunkelbraun, am Innenrande bis zur Subdorfalader etwas weniger; auch die Laͤngsadern find alle braun. Die Hinterhälfte der Discoidalzelle ift bleich— gelb, und eine dünnere Strieme geht von ihr Über die Quer: ader hinweg bis zum Hinterrande. Von Querlinien fehe ich bey einem meiner beiden Eremplare Spuren als fehr ſchwache, braunlihe Schatten; der erfte geht vom Innenrande über die Mitte der Mittelzelle, der andere nach aufen convere über bie Hälfte des erſten Aftes der Medianader; fie find beide aber fehr unmerflih, und fehlen dem 2ten Eremplare ganz. Franzen braungrau mit 2 dunklern Schattenlinien durchzogen, und am Außerften Ende grau, Hinterflügel dunkel bräunlichgrau mit dunfeln Adern und bleihgelber Bafis; 3 Strahlen gehen von ihr aus; der obere, über die Querader gezogene, ift der breitefte, und reicht bis zum Hinterrande; der zweite läuft zwifchen der Zten und ten Subdorfalader. Der Innenrand ift breit bleichgelb, aber braun- ftaubig. Franzen fhmugig gelblich weiß, nahe an der Bafıs mit einer bräunlichen, dünnen Linie durchzogen; am Innenrande bleichgelb. Unterfeite bleichgelb, mit Grau beftäubt. Worberflügel am dunfelften im Mittelfelde von der Bafis aus; die Hinterflügel am Vorderrande und zmwifchen den Aeſten der Medianader, Meibchen mir unbekannt, wenn e8 nicht von Hübner abe gebildet wurde; nach deffen Abbildung würde e8 einen unver— dunfelten Innenrand und einfarbige, fehr dunfelbraune Hinter flügel haben. Vaterland Ungarn, die Vorberge des Urals und. die Gegend von Menfelinst, desgleihen die Wiener Gegend. Nah Hrn. Manns Bericht fing Here Lederer am Fuße des Kahlen— berges zu Anfang Juny ein Mal 10 Stüd, Eversm. gibt als Flugzeit den July an. Anmerk. Hübners Abbildung wird von Tr. für die bes Maͤnnchens gehalten. Hübner felbft erklärt fie im Xert für weiblih, und damit ſtimmt die Dunkelheit und Einfar— bigfeit der Hinterflügel und die Dice des Hinterleibes (die Feinheit der Fühler kann zufällig feyn). — Treitſchke be: fchreibt, wie er verfichert, nach Eremplaren der Mazzolaifchen Sammlung und daher wahrfcheinlich nach denen, die Huͤb— ner abbildete. Daher kommt es vielleicht, daß er die Hin- terflügel als einfarbig graubraun angiebt, und daß feine Be: fehreibung mit Hübners Bild fo übereinftimmt, als ob er nur diefes nachgeahmt hätte. Eversmann hatte nur das Männchen vor fich. *8. Lignella Hübn. Alis anterioribus (dilatatis) fuscis, aeneo obscurius ve- nosis, costa obscura, posterioribus fuliginosis, subuni- coloribus. Tinea — Hübn. fig. 57: ©. 30. 29. Phyeis — Tr. XI, 1. 141. alis ant. testaceis, stri- gis longitudinalibus, margine antico ciliisque rubro - brunneis; posticis fuseis, und X., 3. S2U7% — — Eversm. Faun. Volg. 548. 1. — Phycide bois Dup. II., ©. 163. pl. 277. fig. 2. — Catalogue 322. Zufolge Hühbners Abbildung und Tr's. Angabe von der Größe der Decorella. Die Lippentafter müßen eine ausge: zeichnete Länge haben, da Eversmann für fie die des Kopfes 733 und Thorax zufammengenommen angiebt, während fie bey Di- gnella kürzer als der Thorar fern, follen. Auch die Fühler muͤßen etwas Eigenthümliches haben, da fie bey Everm. sub- simplices heifen (die der Dignella simplices); worinn es aber befteht, fagt er nicht. Tr. findet jedody die Spur eines Haar- büfchels auf ihnen. Sch gebe Eversmanns Beſchreibung in der Ueberfegung. Kopf, Taſter und Thorar von der Farbe der Vorderflügel, Hinterleib und Beine von der der Hinterflügel. Fühler [hmwärze lich, einfach [2] in beiden Gefchlechtern. Worderflügel roſtfar— big braun [bey Ir. Eaffee- oder korkbraun, bey Eversm. eins fach fuscae, aber erzglänzend, aeneae], glänzend, mit gelblich grauen Längsftreifen, die den Adern entiprechen; Franzen wie die Grundfarbe [Ir. fieht noch ein hafenförmiges, gegen den Vorderrand auslaufendes, dunkles Zeihen — vielleicht auf der Queraber.] ! Hinterflügel röthlichgrau [bey Tr. rußig braungrau, bey Ev. braunfhwärzlich] mit hellen Franzen. Unterfeite allev Flügel gelblihgrau [bey Tr. braun, auf den Vorderfluͤgeln mit dem Hafenzeichen], fehr glänzend. Diefe feltene Urt fliege im Gouvernement Casan und den Vorbergen des Urals zu Ende May und Jung — ferner in Ungarn (Tr) — um Wien, wo Tr. ein Eremplar auf einer Sumpfwiefe im Juny fing — und in der Schweiz (Dup.) 9. Decorella Hübn. Thorace metallico, alis albido-ciliatis maris, anteriori- bus aenescenti-fuseis, litura disci albida, posterioribus fuscescentibus, basi diluta. Tinea — Hübn. fig. 301. (fchledht.) Phyeis — Tr. IX., 1. 142. alis antieis obseure oli- vaceis, aeratis, macula media pallidiore, ciliis albis; postieis ceinereis, basi dilutioribus — und X., 3. 273. Phycis — (Phycide agreable) Dup. VII. p. 166. pl.277. fig. 4. — Cat: 322, — — Eversmann Faun. Volg. 548. 2. Epischnia — Z. Iſis 1839. ©. 178. 10. Oncocera — Guenee Ind. 72. Anerastia indecoralis Hübn. Cat. p. 367. 3526. Var. b) alis ant. puncto medio albido, posterioribus fu- scescentibus unicoloribus. Sn dem Erzglanze auf Taftern, Stirn, Rüdenfhild und BVorderflügelbafis kommt fie ziemlich mit Germarella überein; fie hat aber in beiden Gefchlechtern meißliche Franzen, Germa- rella braune, und außerdem ift bey Decorella mas die Hin- terflügelbafis fehr hell, und die Vorderflügel tragen einen blaffen Laͤngswiſch. Groͤße etwas veraͤnderlich; wie Auriciliella. Rückenſchild und Kopf gruͤnlich und roͤthlich metallglänzend; ebenfo die un— tere Hälfte der braunen Fühler, die beim Männchen eine deut- lihe Biegung, und in deren Höhlung den gewöhnlichen Länge: fttih hat. Taſter wenig Eürzer als dag Nüdenfhild, lebhaft erzglängend; an der Baſis unten und auf der innern Geite weißgelblih mit Glanz. Mearillartafter braun, auf den Lippen- taftern liegend. Beine ſchmutzig hellgelbgrau befchuppt, an den Hüften und theilmweife an den Schenkeln mit grünlichen und röthlihen Schuppen. Hinterfchienen und Füße auswärts weiß: gelblih. Hinterleib braungrau mit merklihen Schuppenbüfcheln an den Seiten. 7 = 734 Vorderfluͤgel breit, nach hinten erweitert, olivenbraun, von der Bafis aus metallgrünlich, was aber fehr bald aufhört. In der Mittelzelle ift ein leichter, faft weißlicher Keilftrich, der mit einer furzen, nicht fcharf begrenzten Spige Über die Querader hinmwegreicht; er ändert in Größe und Schärfe ab; manchmal bildet er nur eine £leine lichte Stelle. Franzen weißlich, dicht vor der etwas dunfeln Baſis mit einer braunen Linie durch— j0gen. Hinterflügel graubraunlih, an der Bafis in fehr variabler Ausdehnung weißgelblich oder lichtgrau, bisweilen nur mit einem £leinen, lichten Wiſch Uber die Querader. Unterfeite der Vor— derflügel (ohne Metallglanz, außer bisweilen an der Bafis) bräunlih, von der Bafis aus im Mittelfelde verdunkelt; der Wiſch in der Mittelzelle richtet fid) in der Deutlichkeit und Größe nach der Oberfeite. Innenrand heil. Hinterflügel gleich— falls fehr veränderlich, fi nach der Dberfeite richtend, am Vor: tande am dunfelften, am Hinterrande dunfel ftaubgrau, übrigeng fehr licht ftaubgrau mit etwas dunfeln Adern. Var. b) ein großes Männchen, hat eine fehr ſchwache Bie— gung der Fühler über der Baſis, und die zufammengedrüdte Stelle breiter ald bey Var. a), Der Glanz an den gemöhnli= hen Stellen ift fehr lebhaft und grünlih. Die Worderflügel haben ftatt des Keilftrihs nur einen hellen, auf der Unterfeite größeren Punct. Die Hinterflügel find ganz einfarbig grau— braun; ihre Unterfeite ift ein menig lichter, am- Hinterrande wenig dunkler, am Vorderrande am bunfelften. Franzen wie gewöhnlich. Diefes Eremplar kann nicht etwa zu Germarella gehören; den Fühlern nach möchte es eine eigne Art feyn. Das Meibchen habe ich nicht gefehen. Nah Tr. ift eg mit dem Keilftrih auf den Vorderflügeln, und der hellern Bafis der Hinterflügel noch öfter verfehen als dag Männchen — id) würde eher das Meibchen ganz einfarbig erwarten. Decorella fliegt in den Vorbergen des Urals im Suly (Eversmann) — in Ungarn (Tr. — Kindermann) — in Steyermarf auf Alpen einzeln und in der fähfifhen Schweiz (Mann). 10. Germarella Zincken. Thorace metallico, alis anterioribus fuscis, squamis virescenti-metallicis inspersis; posterioribus fuscis, eiliis concoloribus. Phyeis — Zincken in Germ. Mag. Ill. ©. 122. — Tr. 9, 1. ©. 146. palpis porrectis; an- tennis nudis, alis antieis nigris, squamis sparsis aeneis und X., 3. ©. 273. — Dup. Cat. 322. Epischnia — Z. Iſis 1839. ©. 178. 11. Oncocerä — Guenee Ind. 72. — Melanella Dup. Supplem. IV., p. 117. pl.60, Größe der 4 vor mir befindlichen Exemplare wie die einer großen Decorella, alfo nur wie einer mittlern Ahenella; von der erftern unterfcheiden fie ihre einfarbigen braunen Franzen. Ruͤckenſchild und Kopf grünlic und roͤthlich metallglänzend. Fühler wie bey Decorella. Zafter etwas kuͤrzer und dider. Das Wurzelglied weißfchuppig; das 2te an der Bafis der Un- terfeite und auf der Hälfte der Innenſeite gelblichweiß, glänzend. Beine braun, an den Schenfeln und Hüften grünlich metallifch (bey einem Maͤnnchen ijt die Oberfeite der Mittel: und Hin— terfchenfel glänzend gelblich). Hinterleib braun, beim Männchen 735 an der Seite mit anſehnlichen Schuppenbüfcheln. Bey einem Maͤnnchen ift der Aftecbufch auf der Unterfeite gelblich. Vorderflügel in der Geftalt wie bey Decorella, nur, wie e8 fheint, an der Bafis etwas breiter und daher nach hinten nicht ganz fo erweitert, dunkelbraun mit grünlichmetalliihen Schup— pen reichlich, vorzüglich gegen die Baſis beftreut, von denen die gegen den Vorderrand hier und da röthlich ſchimmern. Franzen wie die Hinterflügel braun, glanzlos. Hinterflügel braun, längs des Hinterrandes bey unverfehrten Eremplaren mit einer Neihe etwas metallglänzender Schuppen. Die ganze Unterfeite ift einfarbig braun, Das Weibchen hat ungekruͤmmte, an der Bafis ein wenig dünnere Fühler als das Männchen, und Eeine Seitenbüfchel des Hinterleibes. Diefe feltene Art fand fich bisher bloß in Ungarn (ER., Treitfchäe). B) palpis labialibus adscendentibus breviusculis; epi- stomii squamis appressis. Catastia 4. — Diosia Dup. Die Weibchen diefer Abtheilung haben als befondere Aus: zeihnung einen bdottergelben After. — Der Altefte Name der Abtheilung ift der Hübnerfche, unſre zwey legten Arten um— faffende. Er ift entweder von zara (abwärts) und Kozsios (ſtaͤdtiſch, artig) abgeleitet oder ein Verſehen für Catascia (un- ten befchattet — wegen der braunfchwarzen Hinterflügel.) * 11. Chalybella Eversm. Alis omnibus nigro-eiliatis, anterioribus atro-chalybeis, posterioribus nigris. Phycis — Eversm. Faun. Volg. 549. 5. „Taſter etwas zurücdgeftummt, wenig länger als der Kopf; Fuͤhlergeißel fägeftachelig, am der Baſis dider. Ruͤckenſchild und Vorderflügel ftahlglänzend ſchwarz, ſchwarzfranzig; Hinter: flügel einfarbig, ſchwarz, mit etwas glänzenden Franzen. Größe und Geſtalt der Hypochalcia lignella. Fliegt in den DVorber- gen des Urals im July.’ (Eversm.) ; \ 12. Marginea SP. Alis nigro -fuscis, anterioribus virescenti-nitidulis, nigro- ciliatis, posterioribus vitellino - ciliatis. Noctua marginea, f&hwarzgrüne, gelbgefäumte Eule Mien. Vzchn. ©. 69. 13. — Ausg. Illiger 1. ©. 182. 13. — Efper Schm. IV. Taf. 164. Noct. 85. fie. 1. ©. 566. — ang. Vzchniß 2te Ausg. ©. 166. 1165. 1166. Bom- byx. — Borfhaufen 3, ©. 473. Epischnia — Z. fie 1839. ©. 178. 12. — Schleſ. — IV., 1843. ©. 15. V., 1844. ©. 15. Pyralis marginalis, grünfchwarzer, gelbgefäumter Züngler, Wien, Vzchn. ©. 317. 48. — Ausg. Illiger II., ©. 24. — Ausg. v. Char— pentier ©. 19. — Hübn. fig. 28. (fem.) ©. 13., gelbgefäumter Zünsler. — Hbn, Bey: träge I. 1. Zaf. 2. Fig. k. ©. 17. Catastia — Hbn. Cat. ©. 372. 3569. — Phal. — Fabr. Ent. syst. 3, 2. ©. 219. 335. — Diosia marginalis Dup. Lepid. de France V. pl. 229. fig. 1. ©. 280, 736 Phycis antiopella Zincken in Germ, Mag. IIL, ©. 131. 10. - — Tr. 9,1. ©. 147. palpis erectis, antennis nu- dis, alis omnibus atris, anticarum basi vi- ‚ ridi, posticarum ciliis luteis. — 10.3, ©. 273. — Kollar Vzchnß. ©. 89. Episch- nia — FR. entomol. 3tg. 1843, ©. 150.— Schleſ. Schmtauſchbl. J. 1840. ©. 6. Diosia marginella, Diosie bordee Dup. VH., ©. 143. pl. 276. fig. 1. (fem.) — (at. ©. 321. — Guenee Index 73. Tinea atrella Fabr. Ent. syst. 3.,2. ©. 298. 52. Größe der Hypochalcia ahenella , aber die Worderflügel find breiter umd nach hinten mehr erweitert. Won der vorigen, mit unbekannten Urt unterfcheiden fie ihre dottergelben Hinterflügel- franzen, und von aurociliella ihre ſchwarzen Worderflügelfran» zen. — Rüdenfchild und Kopf mit fenen Xheilen ſchwarz mit grünlichem oder blaͤulichem Stahlglanzz die Fühler befisen den Glanz nur an der Bafis bis über die Biegung; dieſe fcheint beym Männchen etwas ſchwaͤcher zu feyn als an auriciliella. Beine fhmwarzbraun mit ſchwachem Kupferglanz; Bruſtſeiten grün glänzend. Hinterleib fhwarz, an der Seite unten grün: glänzend; der weibliche After mit bdottergelben Haaren eins gefaßt. Vorderflügel nad hinten allmählich erweitert, tief ſchwarz— braun, an der Wurzel metallgruͤn fehimmernd, auf der übrigen Flache mit einem, nach hinten immer ſchwaͤcher werdenden grün= lien Hauch überzogen. Franzen ohne Grünliches, ſchwarz. Hinterflügel ſchwarz oder fhwarzbraun; Franzen dottergelb; nur am Vorderrande bis Uber den Worderwinfel hinaus, und am Innenrande nicht ganz bis zum Hinterwinkel find fie [hwarz. Unterfeite braunfchwarz ohne grünen Anflug, in den Franzen wie auf der Dberfeite. Diefer Gebirgsfalter fliegt auf öftreichifchen Gebirgswieſen, 3. B. auf dem Gahns bey Neichenau (nicht felten im Juny — Kollar); dem Sonnenwendftein etwa 4500’ hoch, auf eis ner Eahlen, mit niedrigen Fichten befesten Fläche zu Anfang July (ER.) — auf dem Schneeberg, Jim Fluge einer Atych. pruni gleihend (Zr.) — in Bayern bey Dillingen (Schrank) — in der füchfifchen Schweiz bey Schandau (Tr.) — in Schlefien auf den Vorbergen des Miefengebirges: auf dem Hohmald bey Salzbrunn, wo ich in bedeutender Höhe auf einer freyen, Eräuterreihen Stelle am 10. July 1838. zwey Männchen fand, die von dem Fluge der Atych. pruni yar nicht8 hatten; — um Glas häufig; bey Charlottenbrunn und Landshut (Schmtaufhbl.) — In Ungarn (FR.) 13. Auriciliella Hübn. Alis omnibus nigrofuseis, vitellino-ciliatis anterioribus virescenti - nitidulis. Tinea — Hübn, fig. 340. Phyeis — Znk. in Germars Magazin III. ©. 133. 11. Phycis — Tr. IX., 1. S. 149. palpis erectis, alis antieis nigris, postieis fuliginosis; omnibus luteo- eiliatis — und X., 3. ©, 171. und 173. — — Eversm, Faun, Volg. 550. 6. Diosia — Diosie frange doree Dup. VII., ©. 145. 1412. pl. 276. fig. 2. — Cat. 321. — Guenee Index 73. 7137 Epischnia — Z. Iſis 1839. ©. 178. 13. — FR. en: tomol. Ztg. 1843. ©. 150. Phyeis auricella Zetterst. Ins. lappon. 996. 1. Catastia auricilialis Hbn. Cat. ©. 372. 3570. Diosia — Dup. V., 2. pag. 231. tab, 229. fig. 2. Verfchieden von der vorigen, wie es fcheint , fpecififch, durch geringere Größe, an der Baſis breitere WVorderflügel, gelbe Franzen derfelben und Mangel der braunen Franzen des Vor: dermwinfeld der Hinterflügel. Betraͤchtlich Eleiner als Marginea, nur fo groß wie Hypo- ehalcia Decorella. Kopf und Rüdenfchild vom Bau wie bey marginea, aber (be) meinem Pärdyen) weniger glänzend; die Fühler mit etwas ftärferer Krümmung, Hinterleib wie bey marginea, fait ohne Glanz. Vorderflügel (4,5 1. — gegen 5%; — 67% der margi- nea), an der Baſis breiter als bey marginea, daher nad) hin: ten weniger erweitert, vorzüglich auffallend beym Männchen, tieffhmwarzbraun, dunfelgrün überflogen, an der Bafis etwas ſtahlgruͤn glänzend, Franzen dottergelb, auf dem Wurzeldrittel ſchwarz, beym Weibchen mit bier und da in daffelbe eindringen- der gelber Färbung; beym Männchen ift fie am Vorder- und Innenwinkel ſchwaͤrzlich. Hinterfluͤgel ſchwarzbraun, mit dottergelben Franzen; auch der ganze Vorderwinkel iſt ringsum gelbfranzig; der Innenrand iſt braͤunlich behaart. Unterſeite einfarbig ſchwarz, ſonſt wie auf der Oberſeite. Dieſe Art ſcheint höher Über dem Meere zu leben als Cat. marginea und fommt im Norden vor, mo jene fehlt. Auf dem Sonnenwendftein in den ſteyriſchen Gebirgen fand FR. beide Arten noch beyſammen. Auriciliella wurde gefunden: auf den Tyroler- und Schweizer: Alpen (Tr., FR), auf den Gebirgen der Provence und Dauphine im July (Dup.) — auf den Vorbergen des Ural im Juny nicht felten (Evers: mann) — und häufig auf den nördlichen niedern Küftenges birgen der feandinavifchen Halbinfel auf Grasftellen, vorzüglich auf Polygonum viviparum im Juny, July und Auguft (Zet⸗ terftedt). Gen. 13. (17). Epischnia Hbn. Antennae setaceae maris supra basim sinuato-arcua- tae dorsoque subasperatae, fem. simplices. Ocelli distincti. Epistomium squamis in conum compositis. Palpi maxillares breves, epistomio acelinati. Palpi labiales compressi, adscendentes, epistomio in- cumbentes, apice horizontali, Haustellum spirale. Pectus maris sub coxarum anticarum basi pilis rigidis armatum, Alae ant. (non strigatae) angustae; posteriorum vena mediana quadrifida. Tarsorum planta setulosa. Oviductus fem. reconditus. Die 3 hier‘ vereinigten Arten zeichnen fi im männlichen Gefhleht durch einen langen Borftenbufh aus, der an der Vorderbruft unter der Bafis der Vorderhüften und durch ſehr lange Schuppen verdedt fist. Ihre Worderflügel find fhmal und haben kaum eine Spur der 2ten Querlinie. Auf den Hinterfluͤgeln ift die Subcoftalader in 3 Aefte, die Median: Sfis 1848, Heft 10. 738 ader in 4 aufgelöft. Die fehr deutliche Biegung in ben männ- lihen Fuͤhlern oberhalb der Baſis ift mit Eleinen, aufftrebenden Schuppen bekleidet. Die 3 Arten weichen im Bau etwas von einander ab. Mäh- end der Haarbufc an der Bruft ben Prodromella und Adul- tella ganz verfchieden ift von den breiten, ihn be£leidenden Schuppen, geht er bey Illotella allmählid in die fchmalen, langen Schuppen über, Das Männchen hat bey jenen zwey Arten auch einen viel auffallendern Bogen in den Fühlern, in welchem fie verdünnt find, um fich dahinter faft Enotenartig zu verdiden; fein Nüden ift ausgefchnitten und nad) oben mit 2 Schuppenreihen befeßt, zwifchen denen ein dünner, ſchwarzer Strich fich zeigt, ähnlich dem der Nephopteryrarten. Bey 1llo- tella ift der Bogen fürzer, die Fühler darinn nicht verdünnt, ohne Verdidung dahinter, und auf dem Rüden gleichmäßiger, weniger raub, wenn auch von der übrigen Fühlerbededfung ab: mweichend beſchuppt. Die Arten leben im wärmern Europa auf begraften Boden und fliegen in den Sommermonaten. 1. Prodromella Hübn. Alis ant. angustis einereis, postice obscurioribus, sub- venosis, puncto venae transversae nigro; posterioribus albidis subpellueidis, apice obscurato. Tinea — Hübn. fig. 254. Phycis — Zincken in Germ. Mag. 3., ©.127. — Kol: lar Vzchn. ©. 89. — Dup. Cat. 522. Phyeis — Tr. 9, 1. 157. palpis erectis, antennis nu- dis, alis anticis fusco - cinereis, medio canescentibus nigro venosis; postieis albis fusco-limbatis — X. 3. 274. Epischnia — Z. Iſis 1839. ©. 178. 4. — 1847. ©. 730. — H.-Schffer. Zopographie v. Negensb. 3,, ©. 195. 904. — — dGruenee Index 80. Phyeis umbraticella, Phycide ombrageuse Dup. Hist. pl. 278. fig. 9. ©. 187. 1432. Epischnia prodromalis Hbön. Cat. 371. 3560. * Phycis prodromella Eversm. Fn. Ural 551. 10. Der folgenden Art fehr ähnlich, Eleiner, mit ſchmaͤlern Vor: derflügeln, deren Snnenrand nicht fahlgelblich haarſchuppig ift; auf den durchſichtigen Hinterflügeln am Vorderwinkel brauns grau, welche Färbung der Adultella fehlt. — Von beträdyt- licher, doch wechfelnder Größe; aud die Färbung ift nicht im— mer ganz gleih. NRüdenfchild und Kopf bräunlihgrau, mehr oder weniger hell; die Schulterdede an der Hinterhälfte ganz heil. Dberer Augenrand bey den Fühlern weißlih, fo wie die Dberfeite des ftarfen Schuppenkegels des Gefichts. Fühler bräunlihgrau, nach oben heller und dünner. Taſter weißgrau, aufen nach vorn dichter als an der Bafis bräunlich beftäubt. Ruͤſſel lang, aufgerollt, auf dem Rüden dicht graufchuppig. — Beine aſchgrau, auf der Lichtfeite find die vordern ſchwaͤrzlich angeflogen, die mittlern mit fehiefem, rauchbraunem Bändchen vor der Schienenfpige, die hintern an der Endhälfte der Schie— nen rauchfarbig gefledt. Der Haarpinfel dicht und gelblich, von dachziegelarfig auf einander liegenden, fehr verlängerten Schuppen verdedt. — Hinterleib weißgrauz auf der Nüden- mitte der 2 erften Ringe mit braungrauem breitem Längsftrich, der ſich oft bis auf die Hinterften Ringe verlängert. Der weibliche After bufch ift Iehmgelb, der männliche weißlich, Eegelförmig, ftumpf. 47 739 Vorderfluͤgel (bis 7" lang) lang und fhmal, nach hinten wenig erweitert, mit einem gegen den flumpfen Winkel conver zulaufenden Vorderrande und converem Hinterrande, heil bräuns lihgrau oder fchiefergrau, mehr oder weniger dicht in der Fluͤ— gelmitte weißlich oder weißgrau überflogen. Die Adern find auf dem legten Flügeldrittel [hwärzlich, die Subdorfalader ift weit gegen die Bafis hin, doch meift unterbrochen, ebenfo gefärbt und trägt eine dunkle Stelle am Ende des erften Längsdrittels. Nicht weit von der Bafis geht ein [hwärzliher Schattenftreifen vom- Vorderrande aus fehr fchief einwaͤrts (als Andeutung der erften Binde), verfchwindet aber vor der Fluͤgelmitte. Die Medianader ift vorn gewöhnlich fehmal weiß gefaumt, fo daß eine weiße Laͤngslinie in der Flügelmitte zieht, die hinter dem fhwarzen Punct der Querader endigt. Auch die Falte bildet bisweilen durch ihre weiße Befchuppung eine fo gefärbte Laͤngslinie. Franzen grau. - Hinterflügel weißtich, durchfcheinend, ein wenig mufchelartig fhimmernd, am Vorderrande gebräunt, am meiften im Vorder: winkel; von diefem aus ift die Hinterrandlinie bis über die Hälfte braun; felten erreicht fie fehr verlofchen den Hinter: winkel. Unterfeite der Vorderfluͤgel einfarbig grau, am Innenrande heil. Hinterflügel wie auf der DOberfeite, mit ſtarkem Muſchel— fhimmer. Das Weibchen ift etwas Eleiner und Furzflügeliger, mit für- zerem, unausgezeichnetem Hinterleibe. Prodromella fommt fhon im füdlichen Deutfchland vor: um Wien bey Mödling auf trodnen Bergwiefen (Fr. Kol— Lar) — bey Regensburg felten (H.-Schff.) — in Ungarn, wo Kindermann die Raupe mit Aderffabiofen groß gezogen hat (FR.) — in Rußland an der untern Wolga bey Sarepta im May, und in den Vorbergen des Urale gegen Ende July (Eversmann) (2) — in Frankreich (Guenee) bey Mar: feille und Montpellier (Dup.) — in Dalmatien (Tr.) — in Stalien (bey Nom und in Sicilien bey Syracus), wo ic fie im Suny und Auguft auf teodnen, begraften Flächen fieng. Mann erhielt 3 Er. zu Ende Man in den Suͤmpfen bei Pifa auf trocknen Grasflähen. Sie erfcheint offenbar in 2 Gene: rationen. Anm. Dupondelg Phyeis prodromella Hist. nat. ift Myel. Rippertella. Hübners Abbildung hat zu fehr er= weiterte Vorderflügel und zu breite Hinterflügel; wären er— ftere noch etwas fürzer, fo hätten fie genau die Geftalt wie bey der folgenden Art; dennoch gehört dies Bild nur zu Prodromella, wie die weißlichen HDinterflügel mit verdunkel— tem Vorderwinkel, und der Mangel des gelblidyen Innen— randes der Vorderflügel bemweifen. 2. Adultella Metzn. in lit. n. sp. Alis ant. einereis, postice dilatatis, fusco - subvenosis, puncto venae transversae nigro, dorso gilvescenti; poste- rioribus griseis unicoloribus. ? Phyeis prodromella Eversm. Fn. Ural 551., 10. Der vorigen fo ähnlich, daß fie leicht für eine fehe große Barietät derfelben angefehen werden kann. Uber fie ift fchon auf den erften Blick durch ihre breiteren Flügel, den gelblichen Sunenrand der vordern, die undurchfichtige, heil ftaubgraue Farbe der hinten als eigne Art zu erkennen. Bau der Kopftheile nicht abweichend, nur an den Fühlern ift die Bucht verhältnigmäßig etwas ſchwaͤcher. Ruͤckenſchild heller, 2 740 einfärbig heil ftaubgrau, an den Seiten meißlicher. Auf dem Hinterleibe erweitert fih der dunkelgraue Nücenftreif am Ende de8 2ten und mehr noch auf dem ganzen äten Ninge in einen voftbraunen Fleck; (dies kann jedoch auch von Werölung her: fomnten, obgleich fie in diefem Genus faum vorkommt, und ber Fleck dafür zu regelmaͤßig ift). Die Vorderflügel (83 lang) find beträchtlich breiter und nach hinten erweitert, Übrigens ziemlich gebaut und gefärbt wie bey Prodromella. Der ganze Vorderrand bleibt weißlichz; die braunen Längsftreifen und Adern find verlofchener; am Hinter: tande wechſeln ſchwaͤrzlich beftäubte Adern mit gelbbr&unlichen, verlofhnen, einwaͤrts verjüngten Längsftreifen. Der Punct auf der Querader ift etwas größer und weniger fcharf. Der Innenrand bis zur Subdorfalader ijt mit fahlen, ledergelben Scyuppen befleidet, die ſich erſt hinter der Flügelmitte mit grauen mifchen, Die viel ftumpfern und breiten Hinterflügel find einfarbig hell ftaubgrau, faſt gänzlih unduchfichtig, am DVorderrande ganz ebenfo heil wie auf der übrigen Flähez die Hinterrand— linie ift braunlid, am Schwanzwinkel verlöfchend; die Franzen weißlich, faſt ohne die gewoͤhnliche dunklere Querlinie nahe ih— rer Baſis. Unterfeite heller, die Vorderfluͤgel braͤunlichgrau, am Vorder: und Innenrande hell, auf dem Hintertande mit einer Neihe verlofchner, braungrauer Fleckchen. Die Hinterflügel heller als auf der Dberfeite, ohne Mufchelfhimmer, am Vorderrande bräunlich beftäubt bis zur Subcoftalader, Das einzelne Männchen der Mesnerfhen Sammlung ift aus dem Gaucafus. Anm. Sehr wahrfcheinlich fommt auch Prodromella im fü: lihen Nufland vor, und Adultella hat nur eine weitere Verbreitung gegen Norden. Eversmann wird beide Arten als eine vor Augen gehabt haben, und daher ift zu erklären, wie feine Befchreibung nicht ganz auf die erftere Art paßt. Daß die Vorderflügel externe latiusculae, ad basin sen- sim angustatae heißen, fann zur Noth auf Prodromella angewendet werden; auh Treitſchke fpriht von „gegen die Flügelfpige breiter werdenden DVorderflügeln” — obgleich bey Prodromella die Schmalbeit als Hauptfache angegeben werden muß. Die Hinterflügel find griseae ciliis albis — und dag paßt nur auf Adultella; allein fie follen basi pal- lidiores feyn. Wielleiht gilt das bloß nicht von dem Metznerſchen Eremplar. Die übrige Befchreibung enthält nichts auf die eine Art allein Anwendbares. 3. Illotella Z. Alis ant. angustis, schistaceis, costa albida vel dilute rufescenti, dorso dilute rufescenti, puncto fusco medio obsoletissimo; puncto venae subdorsalis nigro utrimque albo-terminato. Epischn. illotella Z. Sfis 1839. ©. 178. 5. — 1847. ©. 780. — Guenee Index ©. 80. Phyeis — Dup. Cat. 324. Kleiner, dunkler, weniger langflügelig als Prodromella und ohne den fcharfen, fchwarzen Punct der Querader der Vorder— flügel, wofür der auf der Subdorfalader durch Größe und weiße Einfaffung defto ſchaͤrfer hervortritt. — Die Befchreibung habe ich in der Aufzählung der ital. Schm. gegeben. Selten, in Sicilien im May, Suny und July bey Spra- cus, Catania und Meffina. Mann fieng fie in Zoscana bey 741 Ardenza in dem erften zwey Dritteln des May auf Hutweiden Abends, Gen. 14. (18.) Ancylosis Z. Epischniae pars: Ancylosis Iſis 1839. Antennae setaceae supra basim arcuatae, arcu nudo. Ocelli distincti. PEpistomium convexum, squamis appressis. Haustellum spirale. Palpi maxillares nulli. — labiales porrecti mediocres. Alae ant. angustae (bifaseiatae); venae subcostalis fur- ca in costam exit, vena mediana quadrifida (Cinnamo- mella). — posteriores: vena subcostalis trifida, mediana qua- drifida.$ Oviductus absconditus, Im Baue ſtimmt Aneylosis am meiften mit Hyporbälkis, von der fie jedoch im Ausfehen fehr abweicht. Einen leicht bemerflichen Unterfchied giebt die über den Innenwinkel der BVorderflügel hinausſtehende Hinterflügelfpige. Dazu Eommen die gegen die Bafis viel weniger zufammengedrüdten, dünnern männlichen Fühler, das flahe Gefiht und der Mangel der Marillartafter. — Anerastia, in einigen Arten ohne Marillarz tafter, hat einen Gefichtsfegel, Eeine Ocellen, weniger Aeſte der Medianader ufw. — Andere im Ausfehen ähnliche Gattungen haben in beiden Gefchlechtern ungekrümmte Fühler. Sn der Sfis 1839. wurde diefes Genus als Abtheilung von Epischnia betrachtet und nebft Dilutella aud) rutilella, ca- nella und (1845) vacciniella dazu gerechnet. Won diefen kann Vaceiniella als Abtheilung von Nephopteryx gelten, und Canella und Rutilella. bilden: eigne Genera, 1. Cinnamomella Dup. Alis ant. angustis cinnamomeo (luteove) einereoque mix- tis, costa margineque postico canis; strigis duabus canis, posteriore tenuissima fere reeta, externe late cinnamomeo- marginata; punctis duobus confluentibus (strigulave) inter- jectis fuseis. Phyeis — Phye. couleur de canelle, Duponchel hist. VII. p. 195. et 356. 1436. pl. 279. fig. 4. — Phy- eis — Guenee Index 79. Phyeis dilutella Tr. IX., 1. 164. alis antieis corti- ceo-brunneis, strigis duabus transversis pallidis. — X., 3. 274. — Dup. Cat. 324. Epischnia — Z. Sfis 1839. 178. 5. — 1845. ©. 266. — Herrich-Schff. Topogr. v. Negensb. 5, ©. 195. 903. — Schleſ. Schmtauſchbl. IV. (1843.) S. 13. — VI. (1845.) ©. 7. Var. b) minor, alis ant. dilutis costa albida, post. albidis. ? Var. ce) al. ant. cinereis, sub dorsum rufescentibus, striga posteriore intus nigro-marginata, margine postico nigro-punctato. Phyeis cinerella, Phycide grise Dup. hist. 353. 1491. pl. 284. fig. 9. — Cat. 324. Bon der folgenden Art unterfchieden durch geringere Größe, die zimmetbraune und gelbliche Farbe der Theile des Vorderkoͤr— pers und die Feinheit der hintern Querlinie der Worderflügel, Unter den Pempelien find ihr mehrere fehr ähnlich, al8 Ador- natella, Subornatella, Obductella; bey £einer find die Vor: \ 742 berflügel fo ſchmal und die hintere Derlinie fo fein und grad; alle haben aufwärts gekrümmte Lippentaſter, vollſtaͤndige Ma— xillartaſter und im maͤnnlichen Geſchlechte knotige Fuͤhler. Groͤße gewoͤhnlich etwas unter P. ornatella. Kopf und Ruͤckenſchild hell zimmetbraun. Oberer Augenrand und der zu— gerundete Geſichtswulſt an der Seite weißlich. Fuͤhler duͤnn, kaum merkbar gekerbt, microſcopiſch pubescirend gefranzt, braun, beim Männchen uͤber dem Wurzelgliede mit einem weiten Bo— gen, in welchem ſie an der Ruͤckenſeite kielartig zuſammenge— druͤckt ſind. Lippentaſter von wenigſtens dreymaliger Laͤnge des ſenkrechten Durchmeſſers eines Auges, ziemlich dick, zuſammen— gedruͤckt, aufſteigend, mit horizontaler Endhaͤlfte, zimmetbraun, am ganzen Wurzelgliede und an der untern Schneide der 2 übrigen Glieder weißlich. Rüſſel ſpiral, auf dem Ruͤcken be— ſchuppt. Bruſt und Beine weißgrau, letztere auf der Lichtſeite, am meiſten die vordern, braͤunlich angeflogen. Hinterleib braͤun— lich, am Bauch weißgrau, am After getblich. Vorderflügel 43 — 5’ lang, ſchmal, nad) hinten erweitert, mit ſehr fchief auswärts gehendem, wenig gerundetem Hintere vande und zugefpistem Vorderwinkel, zimmetbraun oder lehm— gelb oder dunkler mit Roth gemifht. Der Vorderrand ift im breiten Mittelfelde in anfehnlicher Breite, einwaͤrts aber nicht ſcharf begrenzt, weißgrau beftäubt; eben fo, doch einwärts bes grenzter der Hinterrand. Die erfte Binde ift undeutlic weiß: grau; fehr einmwärts geneigt, edig, auf der Subdorfalader mit. einem gegen das Mittelfeld geöffneten Winkel; deffen Spike, alfo gegen die Baſis, wird durch die verdunfelte Grundfarbe flefartig begrenzt; in dem Winkel ift ein brauner Punct, und an diefen grenzt auch im Mittelfelde graue Beſtaͤubung; er füllt am lebenden ruhenden Schmetterling viel mehr auf als am todten. Das Mittelfeld ift breit und gegen den Worderrand fehr erweitert; auf der Querader, ziemlich nahe der Aten Quer= linie, liegen 2 gelbbraune, zu einem Querftrich zufammenflies ende, nicht fehr feharfe Puncte. Die 2te Duerlinie ift hell, dünn, ſcharf und dem Hinterrande ziemlich parallel; fie ift ziem— lich gerade und macht nur auf der Subdorfalader eine ftärfere Biegung; gegen das Mittelfeld wird fie von einer zimmetbraus nen, dünnen Linie gefaumt; den Raum zwifchen ihr und dem grauen Hinterrande füllt ein breites, zimmetbraunes, zumeilen auf den Adern dunfleres, am Vorderrande meift verdunfeltes Band. Die Hinterrandlinie ift zimmetbraun und nicht in Puncte auf: gelöft. Franzen gelbgrau, nach anßen roͤthlich. Die Hinterflügel gelblichgrau, um die über den abgerundeten Hinterwinkel der DVorderflügel hervorftehende Spitze gebräunt; beim Weibchen find fie faft einfarbig dunfelgrau. Franzen heller mit gelblicher, feiner Wurzellinie umzogen, Unterfeite braunlihgrau, auf den Hinterflügeln heller, auf den Vorderflügeln felten mit fehr fehwacher Spur der zwenten Derlinie. Das Weibchen ift fchmalflügliger und überall dunkler ald das Männden; bisweilen ift bey ihm auch die graue Beftaubung ſehr ſchwach. Bey ihm zeichnet fich der Flec in dem Winkel der Binde am meiften aus. Var. b) ift ein Eleines Männchen unbekannten Baterlandes; Vorderflügel 4" lang, ſehr heil und ſchoͤn zimmetbräunfichgelb mit befonderer Ausbreitung der weißgrauen, faft weißlichen Be— ftäubung. Hinterflügel weißlih, gegen den Hinterrand ftaub: grau. Auch die Unterfeite ift ſehr gelichtet- Vaterland: Ungarn (Tr.) — Frankreich, um Montpellier (Dup.) — in «Rußland: bey Kokenhufen in Lievland (Kies 743 nig) — in Deutfchland bey Negensburg nicht felten, in Wein: bergen (9.:Shff.) — Bey Berlin, Frankfurt a. d. Oder und Glogau fliegt diefe Art nicht felten an freyen oder von Birken und Kiefergehölz umfchloffenen, mit Flechten und Thy— mian reichlich bawachfenen Sandplaͤtzen; fie ift ziemlid) gefellig und findet ſich öfters in Gemeinfchaft mit Pemp. subornatella und adornatella. Ihre Flugzeit ift das Ende des May und der Anfang des Juny, und zum 2ten Male im July und Auguſt. Am leichteften fliege fie gegen Abend auf. Ihre Raupe ift noch unbekannt. Anm. 1. Die Phal. dilutella des W. B. ©. 136.’ grauer, düfter gezeichneter Schabe“ ift völlig verloren gegan⸗ gen (vgl. v. Charp. ©. 120.) — Hübners dilutella fig. 69. wurde von Ir. und mir fir unfere Art angelehen. Diefe kann fie nicht ſeyn; denn dazu find die Vorderflügel zu Eurg, die hintere Querlinie zu ſcharf und ohne den fhwärzlihen Punct auf der Subdorfalader, der Hinterrand mit einer fchmarzen Punctreibe, die bey Cinnamomella fehlt uf. — Man hat fie auf Pemp. Adornatellla deuten wol: len; aber dazu find die 2 Binden viel zu deutlich und die Palpen find in der Abbildung lang und horizontal, während Adornatella fie furz und aufgefrummt hat. Das Unver: einbare unferer Cinnamomella mit Hübners Art einfehend, nannte Kuhlwein die erftere Arctella, ohne fie jedoch zu befchreiben. Die erfte fichere Abbildung und Beſchreibung lieferte Dupondel, und daher ift deffen Benennung ber Art aufzunehmen. Duponchel deutete mit Unrecht Hüb- ners Dilutella auf Pemp. obductella. — Was Ste— phen's Phycita dilutella Ilustr. IV., ©. 303. 3. ift, weiß ich nicht: die gefhmwungene Binde hinter der Mitte der Vorderflügel ehrt, daß fie unfere Cinnamomella gewiß nicht ift. i Anm. 2. »Phyeis ecinerella Dup. (aus Corfica) wird von Buenee und F. v. Roͤslerſtamm (nah einer hand» fohriftlihen Notiz) für eine graue, mit etwas Gelb gemifchte Var. der Cinnamomella angefehen. Dup. felbft halt fie im Cat. davon getrennt. Die Beſchaffenheit der Binden: die erfte mit dem ſchwarzen Punct auf der Subdorfalader, die zweite linienförmig, ſchwaͤrzlich, ſchmal gefiumt — ſpricht für die erftere Anficht. Aber die Vorderflügel find für Cin- namomella zu breit, die 2 Mittelpuncte ftehen auf weißem Grunde und find fehr ſcharf; am Hinterrande läuft eine Reihe fcharfer, ſchwarzer Puncte, die Zafter find gar nicht fihtbar. — Ich erkenne in diefer Abbildung mehr eine fehr fcharf gezeichnete Gymnanc. canella, an welcher ich viel: leiht bloß aus Mangel an mehrern Eremplaren nur die zweite Querlinie beträchtlich gefrlimmter fehe als bey Du: pondel. Die Angabe der Zafterbefchaffenheit ift ung lei- ber vorenthalten; fie würde wenigftens über das Genus ſichern Aufſchluß geben. 2. Anguinosella Lederer in lit. nov. sp. Al. ant. angustis cinereis, lutescenti obsolete mixtis, strigis duabus canis, posteriore distinctiore bis fracta, lineola venae transversae lineaque marginis postiei nigri- eantibus. Größer als die vorige, ziemlich gleichgeftaltet, mit etwas Eürzern, hinten mehr erweiterten WVorderflügeln und viel ſtum— pferm Vorderwinkel der Hinterflügel. Kopf und Ruͤckenſchild weißlih und braun ftaubig. Geſicht braun, ringsum weißlich. 744 Zafter etwas fchlanker als bey Cinnamomella, graumweiß, au: fen braun beftäubt. — Beine hellgrau, außen gebräunt, an den Gliederenden weißlih. Hinterleib braun mit weißgrauem Afterbufch. Vorderflügel wie bey Cinnamomella mit ganz abgerundeten Innenwinkel und gegen den Vorderwinkel verlängert. Die Grundfarbe ift weißgrau, aber reichlich mit gelblihem Braun auf der Innenrandhaͤlfte der Fläche gemiſcht. Nicht weit von der licht gelbbraͤunlichen Baſis geht ein ſchraͤger, weißlicher, bins denförmiger Schatten, der am Vorderrande mit der deutlichen iften Binde zufammenfließt und von ihr durch einen lehm⸗ bräunlichen verengten Raum getrennt wird. Die Binde iſt ſchief einwaͤrts geneigt, weniger als bey Cinnamomella, etwas gebogen, auf der Subdorſalader mit einem gegen das Mittel— feld geöffneten Winkel und in diefem mit einem braunen Fleck— hen; oberwärts ift fie breiter und dunkel braunlic) verfloffen eingefaßt. Die 2te Binde neigt fich oben nody mehr gegen den Vorderwinfel, mwodurd das Mittelfeld, das am Innenrande verhaͤltnißmaͤßig fchmäler ift ald bey Clnnamomella, fich ober: waͤrts außerordentlich erweitert. Es ift auf der Subdorfalader und am Vorderrande am hellſten grau, fonft mit lehmigbräun- lihen Stellen unterlaufen und am Borderrande dunkler braun beftäubt. Auf der Querader liegt ein dem Hinterrande patale leles, ſchwarzbraunes, fcharfes Strichlein. Die 2te Binde ift ſchaͤrfer als die 1fte, viel breiter al8 bey Cinnamomella, mit einer einwärts gehenden, ſcharfen Ede dem Dueraderftrich ges genüber, und einer undeutlichern über dem Innenwinkel, in den fie ausläuft; fie hat einmwärts eine ſchmaͤlere, aber befonders gegen den Vorderrand dunkler braune Einfaſſung als auswärts, wo die Einfaffung ein lehmbräunliches, an der Flügelfpise braus nes und verengtes Band bildet, dag von der fcharfen, braunen Hinterrandlinie durch einen weißgrauen, nicht ſcharf abgefchnit- tenen Raum gefchieden wird. Franzen weiß, in der Mitte von einer bräunlichgrauen Schattenlinie durchzogen, die am Vorder: winfel in den dunfeln Naum der 2ten Binde fließt. Hinterflügel ftaubgrau, die bräunliche Hinterrandlinie verftärkt ſich und umzieht den ftumpfen Vorderwinkel. Franzen wie bey den Vorderflügeln. Unterfeite ftaubgrau. Die Borderflügel dunkler, dicht am Vorderrande einer weißlichen, hinten erweiterten Längglinie. Die 2te Linie hat einen fehr deutlichen, beiderfeit8 von verdunfelter Grundfarbe gehobenen Anfang auf dem Worbderrande, fie wird aber unterwärts fehr verlofhen. Vor der braunen Hinterrand- linie ift der Grund weißftaubig. Die lichteren Dinterflügel zeis gen die Fortfegung der Lten Binde vom Worderrande aus noch verlofchner als die Worderflügel. Die Franzen wie auf der Dherfeite. Ihre faft in der Mitte, alfo von der Baſis fehr entfernte, durchziehende, braungraue Scyattenlinie zeichnet Anguinosella vor allen mir befannten Phyciden aus. Das einzelne Eremplar erhielt ih von Hrn. Lederer als aus der Gegend von Sarepta ftammend. Von den Arten der Fauna Volgo-uralensis will fid feine Beſchreibung auf An- guinosella anwenden laffen. Gen. 15. (19.) Gymnaneyla n. g. Phyeis p. Tr. Epischnia p. Z. Antennae setaceae supra basim sinuatae (fem. levius arcuatae) sinu non barbatae. Ocelli duo. 745 Squamae epistomii in conulum obtusum congestae. Palpi maxillares maris penicillo longo fur- cato instructi, feminae breves acuti-labiales (me- diocres) porrecti, maris squamis in canalem lon- gitudinalem compositis. Oviductus fem. reconditus. Alae ant. angustae (bifasciatae); posteriorum vena me- diana trifida. Der lange Haarpinfel, in den die obern Taſter auslaufen, und welcher in einer Rinne der innern Seite der Lippentaſter ruhen, würde die einzige hieher gehörige Art zu Pempelia wei: fen, wenn nidyt die männlichen Fühler des Scuppenfnoteng in den Fühlern gänzlich entbehrten. Nur gegen dag Ende der Krümmung zeigt fi eine fehr ſchwache Verdidung, hervorge: bracht durch einige aufftrebende Schüppchen. Auch das Weib: chen bat eine, wenn auch ſchwache Krümmung in den Fühlern an berfelben Stelle, aber ohne jene Schüpphen. Der Gat: tungsname Eommt von yvuvog, nudus, und &yxvAog, curvus. Canella SP. Alae ant. pulvereo-griseae; costa, fascia obsoleta ante medium strigaque postica bidentata dilute carneo-canis, punctis duobus venae transversae fuseis. Tin. canella Wien. Verzhn. ©. 135. 31. grauröthlicher Schabe ohne Ringe — Edit. Ulie. II., ©. 91. Tin. eanella Hon. fig. 289. (ſchlecht.) Phyeis — Tr. IX., 1. ©. 166. alis antieis testaceo- pulverulentis, punctis disci quinque nigris. X., 3. 274. — Phyeis — Duponchel Cat. 324. Phycis — Guenee Index ©, 79. 2? Phyeis — Eversm. Faun. 553. 14. Epischnia — Z. Iſis 1839. ©. 178. 2. — 1845. ©. 266. 2. Phyeis depositella Zincken Germ, Mag. 3., ©. 155. Gesneria eanellalias Hübn. Cat. ©. 368. 3535. ?Phycis cinerella Dup. 353 1491. pl. 284. fig. 9. Größe und Geftalt der Pemp. adornatella; nur find die BVorbderflirgel gegen die Baſis zu weniger. verengt. Die blaß— fleifchröthlihe Farbe der breiten, undeutlichen, erfien Binde und der hintern Querlinie, welche auswärts lebhafter röthlich einges faßt ift, laffen die Art von den meiften Phyciden leicht unter: fcheiden.. Neph. Dahliella hat die hintere Querlinie zu einer erweitert und vor der erften Binde eine raubichuppige ſchwarze Stelle. Andere Arten mit tothen Querlinien, als Pemp. pa- lumbella, Myel. compositella, haben gleichfalls rauhe Schup- penflecke auf den Vorderflügeln. Ruͤckenſchild und Kopf heilftaubiggrau mit blaßröthlichem Anz flug. Stirnkegel bey dem einzelnen Männchen: gebräunt, bey dem einzelnen Weibchen ganz heil. Fühler grau, am Wurzel: gliede dunkler, In der Biegung hat der Rüden beim Männ- chen gegen das Ende hin eine kleine Schuppenerhöhung, ‚in der Mitte mit einem ſchwarzen Längsftrih. Lippentaſter beim Iſis 18418, Heft 10, 746 Männchen länger als beim Meibchen, faft horizontal, etwas did, obenauf beim Männchen gebräunt; Füße braͤunlich, mit hellern Gliederenden. Hinterleib braungrau mit gelblicyem Afterbufch. Vorderflügel ziemlih ſchmal, nad hinten wenig erweitert, ohne ſcharfen Vorderwinkel, jtaubgrau, mit zerffreuten, dunflern Stäubchen, längs des Vorderrandes Lichter, mit blaffleifchröth: lihem Anfluge. Die 1fte Binde ift breit, aber aͤußerſt ver lofhen, von blaffer Sleifhfarbe, etwas gebogen und einwärte geneigt; an ihrem Außenrande hat das Männchen 3 braune, ziemlich ſcharfe Puncte, je einen auf der Subcoftal-, der Me: dian= und der Subdorfalader, wovon der mittelfte der Eleinfte ift; beim Weibchen fehlen fie (doc wohl nicht immer). Auf dem Queräderchen ftehen 2 braune, deutliche Puncte. Die hintere Querlinie ift dünn, fehr blaßröthlich, mit 2 gegen das Mittel- feld gerichteten Spißen, wovon die obere den Mittelpuncten gegenüber, die untere dicht Über der Subdorfalader ift; diefe Quer— linie ift einwärts von einer verlofchnen braunen Linie, auswärts von einem vöthlichen, etwas breitern Schatten gefäumt; fie ent: fernt fich gegen den WVorderrand zu etwas mehr vom Hinter: vande. Diefer hat eine fehr verlofchne Reihe brauner Puncte. Franzen lihtgrau mit 2 dunflern Schattenlinien, Hinterflügel ftaubgrau, am Hinterrande dunkler. Franzen fehr hellgrau, an der gelblichen Bafis mit verlofchener, braͤun— licher Linie umzogen. Unterfeite braͤunlichgrauz die dunflern Vorderflügel haben einen hellern, gelblichgrauen Vorderrand und eine, auswärts braun eingefaßte Spur der hintern Querlinie. Hinterrandlinie bräunliche Franzen wie auf der Dberfeite. Vaterland: Ungarn (Tr.); in Defterreih (Mien. Vzchn.) — bey Wien, wo Mann die Naupe auf einer Salsola ent— deckte. Anmerk. 1. Eversmanns Phye. canella gehört ſehr wabrfcheinlich nicht zu unferer Art. Ihre Palpen follen zu: ruͤckgektüümmt feyn, während fie bey der unftigen horizontal, faum ein wenig aufgerichtet und dabey gerade find. Jene bat antennas subtiliter serrulatas, unfere Art borften= fürmige, nicht einmal unter der Loupe geferbte, und nur microfcopifch geftanzte Fühler. Jene hat die erfte Querbinde gezähnt; unfere Canella hat diefe Binde fo verlofhen, daß von Zähnen und Eden gar nichts zu erkennen ifl. Auch können legterer nicht alae albidae externe infuscatae zu= gefchrieben werden. Bey einer Var. von jener find fogar die Vorderfluͤgel nigrieanti. griseae, in welder Färbung un- fere Canella faum vorkommen Eann. Unm. 2. Daß Phye. cinerella Dup. — ohne Zafter ab: gebildet — eher eine Canella als eine Dilutella var. zu feyn ſcheine, habe ich in der Anmerkung zu diefer erklärt, Anm. 3. Nicht ih, wie Hr. Guenee behauptet, fondern F. v. Rösterftamm hat diefe Art in Schiffermüllers, Sammlung unter dem Namen Canella vorgefunden und die- Zreitfeh£ifche Ausfage (9, 1. ©. 164.) gegen die Char: pentierfche Vermuthung (S. 117.) beftätigt. 47 * 747 Nachträge zu den knotenhornigen Phyciden Iſis 1846. Heft 10. Nephopteryx. ©.739. 4. Fischeri. hr älterer und aufzunehmender Name ift pinguis Hw. Stph. * Ph. pinguis, the tabby knothorn Haworth 493. * Ph. — Curtis brit. Entomology V, pl. 233. — — Stephens Cat. 7443. — — Stph. Ulustrat. IV., 304. 16. alis ant. griseo-pallidis, fasciis nigris, posticis albidis. Phycis splendidella Herrich- Schffr. tab, (ined.) 7. fig. 44. Sn England bey Chelfen im Suny, und im Green Park. Das Männden ift mir noch unbekannt; denn bag bey Her- rich-Schaͤffer unter Fig. 43. dafür gegebene halte ih nur für eine Warietät von Neph. abietella mas. ©. 748. 9. Similella. Phyeis contiguella Herrich- Schff. tab. (ined.) 10. fig. 69. ©. 750. 11. Dahliella. Phyeis — AH.- Schff. tab. (ined.) 9. fig. 63. ©. 750. 11—12. Vacciniella Lienig. Alis ant. nigricantibus sericeis, strigis duabus ob- soletis nigro-marginatis, plaga ante priorem trans- versa atra scabra, punctis intermediis duobus nigris. Epischnia — Iſis 1845. ©. 266, — aus Lievland. Die Ausbiegung über dem Murzelgliede der Fühler und der fie ausfüllende Schuppenbufch find fo ſtark, daß diefe Art nur eine Nephopteryx aus der Abth. Psorosa feyn Eann. Pempelia. ©. 757. 1. Euphorbiella. Phyecis albiricella 4.-Schff. tab. (ined.) 5. fig, 34. ©. 761. 5. Obductella. - Phyeis origanella Schläger: Bericht des lepidopte- rolog. Zaufchvereins ©. 133.: palpis erectis, antennis eristatis, al. ant. badiis alboque nebulosis, strigis duabus marginem anteriorem non attingentibus albis, punctis duobus mediis nigris maculaque inter haec alba. Bey Jena lebt die Raupe auf Origanum vulgare (Ob nicht die ald Mentha arvensis gedeutete Futterpflanze dev Wiener auch das Origanum ſeyn möchte?). Sch erhielt durch die Güte des Beobachters zwey erzogene Schmetterlinge mitgetheilt. ©. 765. 7. Sororiella. Phycis — H.-Schff. tab. (ined.) 9. fig. 64. ©. 768. 9. Subornatella. Phyc. serpylletorum H.- Schff. tab. (ined.) 9. fig.62. ©. 770. 10. Adornatella, Phyc. — H.- Schff. tab, (ined.) 11. fig. 78. Sie ift in den Harzgegenden nicht felten, ich fah mehrere Varietäten in einer Sendung des Hrn. v. Heinemann. S. 772. 12. Carbonariella, 748 Auch bey Slogan. Am 14. Auguft 1845. fand ich ein frifches Meibchen in der Nähe der Stadt an einem Zaun, wo weit und breit Eein Heidefraut waͤchſt. Aus der Gegend von Braunſchweig fah id ein Weibchen. — Vgl. die Anmerkung zu Spadicella. ©. 774. 13. Faecella. Ein gutes Männchen fah ich, dag Herr af Teng ſt roͤm bey Helfingfors in Finnland am 17. July 1847. gefangen hatte. ©. 775. 14: Perfluella. Phycis — H.-Schff. tab. (ined.) 7. fig. 49. (mit zu langen Zaftern). ©. 778. *16, Spadicella. Der Güte des Herrn Stud. Math. et Phys. R. Schrei: ber in Braunfchweig verdanfe ich die Anficht einer fehr genauen Abbildung des Originale von Zindeng Phye. Spadicella, und hiernach ift Spadicella Zck. unbezweifelt Pemp. carbo- nariella. Die Citate aus Zinden und Treitſchke find alfe zu dieſer zu ftellen. — Damit wiffen wir freilich noch immer nicht, was die ältefte Spadicella, nämlich die Hübnerfche, ift. Fig. 226. ließe fich zur Noth auf Carbonariella deuten, nicht über Fig. 225. — Nebenbey werde hier erwähnt, daß Freyer (Entomol. Zeitung) darinn einen Crambus aquilellus zu fehen geneigt ift. ©. 779. 16—17. Turturella (Koll. in lit.) n. sp. Alis ant. angustis cinereis, strigis duabus nigricanti- marginatis, priore ante medium subperpendiculari, ex- terne sanguineo-marginata, posteriore serrata, strigula disci medii nigra (mas musei Mann.) Kleinfte Art im Genus, wie eine £leine Homoeos. sinuella, daran Eenntlic), daß auf den fehmalen Worderflügeln von den beiden fcharfen Querlinien die erfte nach außen von einer. brei= ten blutrothen Linie, die hintere nach innen von einem folchen, nur verlofchnern Schatten eingefaßt wird. — Nüdenfchild, Kopf und VBorderflügel hellgrau, dunkler beftäubter Fühler borſtenför— mig, zart pubescievend gefranzt, bräunlih, über dem Wurzel: gliede mit ziemlich ftarfem, auswärts weißgrauem Schuppen= wulſt. Gefichtswulft ſchwach, in der Mitte (zufällig?) blaß— rofeneoth. Marillartafter: ein ftarker, fahlgelber Haarpinfel, Lippentafter aufgefrümmt, anliegend, etwas Uber den Gefichts- toulft hinmwegreichend, nad) oben verdickt, außen grau, dunkler beftäubt, innen mit tiefer, gelber Längsfurche bis ans Ende des zweiten Gliedes zur Aufnahme des Marillartafters, Endglied fehe kurz, dünn, ftumpf, abmärts geneigt. Nüffel braungelb. — Beine grau, auf der Fichtfeite dunkelftaubig; Füße braun- grau mit hellgrauen Gliederenden. Mittelfchiene mit dunklem Bändchen hinter der Mitte, Hinterfchiene zuſammengedruͤckt, grau, am Enddrittel dunkelgrau,‘ auf dee Ruͤckenſchneide am Ende etwas haarfchuppig. Hinterleib grau, am Bauch und After heil gelblichgrau. Vorderflügel 4" lang, fehmal, ziemlich ſpitz mit wenig con- verem Hinterrande, und fanft gekruͤmmtem Vorderrande, grau mit fehr fehwacher, violettliher Beymiſchung, ſchwaͤrzlich be: ftäubt, am reinſten im Mittelfelde und vor dem Hinterrande, Die verdbunfelte Bafis hat blutrothe Schuͤppchen beygemifcht ; nad) einer Lichtung folgt auf dem Anfange des zweiten Diit— 749 — 130%; tels die erfte Querlinie; fie ift ziemlich gerade und faft ſenk— recht, nicht breit, ſchwärzlich gefaumt; der Saum gegen den Vorderrand am breitften; der gegen das Mittelfeld gerichtete bat die Breite der heil biutrothen, bis zum Innenrand reichen: den, bandförmigen Einfaſſung. "Das Mittelzeihen ift ein feis ner, ſchwarzer Strich, der fich ein wenig kruͤmmt und einwärts geneigt ift. Die zweite Querlinie, dem Hinterrande näher als die erfte, von einem dünnen, ſchwaͤrzlichen Saum beiderfeits eingefaßtz fie ift gezähnt, über der Mitte zu einem fpigen Wins £el gebrochen, über diefem gekrümmt; zwiſchen ihr und dem Mittelzeihen bilden ſchwaͤrzliche und hellbluthtothe Stäubchen einen fich verbreiternden Nebelftreif bis zum Innenrande. Hinz terrandlinie ſchwarzbraun. Franzen grau, außen etwas dunkler. Hinterflügel fpig, licht gelblichgrau, durchfcheinend, am Hin— terrande gebräunt. Franzen lichtgrau mit heller MWurzellinie. Die Medianader fpaltet fih in drey Aeſte; fie iſt von der Baſis aus bis vor ihre erffe Spaltung mit langen Haaren bekleidet. Unterfeite grau, auf den Hinterflügeln heller. Die zweyte Duerlinie der DVorderflügel ſcheint matt duech, und ein Anfang derfelben zeigt fi) uoch verlofchener auf dem Anfange der Hin» ferflügel. Die braue Sinterrandlinie deutlich, auf den Vorder— flügeln etwas verdidt. Franzen licht ftaubgrau mit heller Baſis. Das befchriedene Männchen fieng Herr Mann am 30. May in Toscana bey Ardenza, ein andres erhielt er noch früher. ©. 779. 17. Cingillella. Hinter dem Namen ift, wie das Meyifter lehrt, ER. als Autor zu feßen, Phycis — H.- Schff. tab. (ined.) 5. fig. 31. ©. 780. 20. Albariella. Phyeis — H.- Schff. tab. (ined.) 6. fig. 37. Unter Fig. 36. giebt Herrih-Schäffer ein fehr großes Eremplar als Albariella, da8 mir aber nach allen Merkmalen zu Palumbella zu gehören ſcheint. Regiſter. Namen der Öattungen und Gruppen.* Achroea Hübn. p. 583. Achroia H. 583. Aecrobasis Z. 606. Alispa Z. 643. Ancylosis Z. 741. Anerastia MH. 586. Aphomia H. 576. Argyrodes Gnénée 689. Asarta Z. 686. Bradyrrhoa Z. 681. Catastia H. 735. Chionea Guen. 686. Croeidomera 606. Cryploblabes Z. 644. Dioryetria Z. 1. 1846.**733 Diosia Dup. 735. Doloessa 584. Eccopisa Z. 648, Ephestia Guen. 592. Epischnia Hübn. Etiella Z. I. 755. Eucarphia Hübn. 689. Eurodope Hübn. I. 757. Galleria Fabr. 573, Galleriae Z, 572. Glyptoteles Z. 646. Gymnanceyla Z. 744. Homoeosoma Curtis 599. Hypochaleia Hübn. 721. Hypsotropa Z. 591. Lotria Guen. 599. Melia Guen. 579. Melissoblaptes 2.579. Myelois Hühn. 651. * Die curfiv gedruckten Gattungs- und Artnamen find die als geltend angenonimenen, Nephopteryx Hbn. 1. 733. Nyctegretis Z. 650. Pempelia Hübn. I. 755. Phycidea Z. 599. Phycideae Z. 584. Piesmopoda 606. Plodia Guén. 592. Psorosa Z. 1. 749. Salebria Z. I. 779. Selagia Hübn. 1. 752. Trachonitis Z, 641. Abietalis Mbn. (Nepopt.) 1. 737. Abietella S. V. (Neph.) I. 736. Ablutalis Hübn. (Neph.) 593. Ablutella Z. (Anerast.) 589. Abstersella Z. (Ephestia) 594. Achatinella H. (Nyctegr.) 650. Adelphella Tischer (Pemp.) 1,777. Adornatella Tr.(Pemp.) 747.1.770. Adultella Metzun. (Epischn.) 739. Advenella Dup. (Phyeis) 661. Advenella Zeken. (Acrobas.) 669. Aenealis Hbn. (Hypochale.) 723. Aeneella Hbn. (Tinea) 723. Aerealis Hbn. (Hypochale.) 723. Aethiopella Dup. (Asarta) 686. Affiniella FS. (Hypochale.) 730. Ahenella SV. (Hypochalc.) 723. Albariella FR. (Pemp.) 749. 1.785. Albiricella FR. (Phye.) 747. 1. 758. Alpicolella FR. (Asarta) 688. Alpigenella Dup. (Phye.) I. 758. Alvea Haw. (Gall.) 583. Alvearia Fabr. (Gall.) 583. Alveariella Guen. (Meliph.) 583. Amoenella Mtzo. (Acrob.) 609. Anella Zeken. (Gall.) 580. Anella S.V. (Tin.) 582. Anellus S.V. (Melissobl.) 582. Anguinosella Led. (Ancylos.) 743. Angustea Haw. (Phyeis) 643. Angustella Hbn. (Acrob.) 643. Angustella Steph. (Phyeit.) 643. Annulatella Zttst. (Phyeis) I, 774. Antiopella Zecken. (Phyeis) 736. Argyralis Hbn. (Selag.) I, 754. Argyrella S.V. (Nephopt.) I, 754. Argyreus Fabr. (Cramb.) I, 754. Argyrogrammos Z. Myel. 676. Atrella Fabr. (Tin.) 736. Auricella Sttstdt. (Phycis) 737. Auricilialis Hbn. (Catast.) 737. Auriciliella Hbn, (Hypochale.) 736. Betulae Goeze (Pemp.) I, 780. Bifasciata Dup. (Phyeis) I, 750. Bigella Z. (Ephest.) 596. Binaevella Hbn. (Homa&osom.) 603. Bipunctana Curt. (Melia) 580. Bipunctanus Curt. (Melıssobl.) 579. Bistriga Steph. (Phyeit.) 646. Bithynella Z., (Acrob.) 611. Biviella FR. (Ephest.) 596. Bivitella Dup. (Phye.) I, 750. Brunneella Eversm. (Phyeis) 730. Candelisequella Eversm. (Hypo- chale.) 728. Canella SV. (Gymnancyl.) 745. Canellalis Hbn. (Gesn.) 745. =# Die vömifche Ziffer I. bezeichnet Iſis 1846, ; die allein ftehenden Seitenzahlen beziehen fich auf Ifis 1848, ’ 751 Cantenerella Dup. (Myel.) 681. Carbonariella FR. (Pemp.) 747. 14,772 Cardui Steph. (Oncocer.) 655. Carnea Fahr. (Cramb.) I, 759. Carnealis Hbo. (Eurod.) I, 759. Carnella Linn. (Pemp.) I, 759. Ceratoniae Z. (Myel.) 675. Ceratoniella FR. Phyc. 675. Cerea Haw. (Gall.) 574. Cerealis Hbn. (Gall.) 574. Cereana Linn. (Phal.) 573. Cereella Eversm. (Gall.) 574. Cerella Fabr. (Tin.) 574. Chalybella Eversm. (Hypoch.) 735. Christella Freyer (Tinea) 641. Chrysorrheella Zeken. (Phyc.) 674. Cinerella Dup. (Phye.) 741. 745. Cinerosella FR. (Ephest.) 595. CingillellaFR. (Pemp.)349. 1,779. Cinnamomella Dup. (Ancylos.) 741. Cirrigerella Zecken. (Myel.) 653. Chusinella Z. (Acrobas.) 610. Coenulentella Z. (Nephopt.) I, 735. Colonalis Hbn. (Aphom.) 577. Colonatus Haw. (Cramb.) 577. Colonella Linn. (Aphom.) 576. Colonina Haw. (Noct.) 577. Colonellus Cost. (Chilo) I, 756. Colonum Fahr. (Cramb.) 577. Compositella Tr. (Myel.) 678. Compositella Fabr. (Tinea) 679. Confiniella Metzn. (Myel.) 685. Consocialis Hbn. (Neph.) 613. Consociella Hbn. (Acrobas.) 612. Contectella FR. (Myel.) 661. Contiguella HSchff. (Phye.) 747. Contubernella Hbn. (Tin.) I, 782. Convolutella Hbn. (Myel.) 679. Cretariella Mtzn. (Myel.) 673. Cribella Tr. (Myel.) 655. Cibratella Z. (Myel.) 657. Cribrella Hbn. (Tin.) 655. Cribrum SV. (Myel.) 655. Cribrumella Hbn. (Tin.) 655. Criptella Hbn. (Tin.) I, 766. Cristalis Hbn. Nephopt. 641. Cristella Hbn. (Abrobas.) 641. Crudella Z. (Myel.) 657. Cruentella HSchff. (Phye.) 657. Dahliella Tr. (Neph.) 747. I, 750. Decorella Hbn. (Hypochale.) 733. Decuriella Hbn. (Tin.) I, 735. Depositella Zecken. (Phyeis) 745. Dibaphiella Hbn. (Tin.) 1, 775. Dignella Hbn. (Hypochale.) 731. Dignellus Zchen. (Chilo) 731. Dilucidella Dup. (Myel.) 684. Dilutella Hbn. (Tinea) 743. Dilutella Tr. (Phyl.) 741. Dionysia Z. (Pemp. I, 760. Disjunctella FR. (Hypochale.) 727. Dubiella Dup. (Phye.) I, 775. Dulcella FR. (Myel.) 663. Effractella Koll. (Eecop.) 648. Elongella Tr. (Phycis) 604 Elutella Hbn. (Ephest.) 592. Epelydella FR. (Myel.) 671. Etiella Tr. (Phycis) I, 756 Euphorbiella Z. (Pemp.) 747. 1,1787. Faecella Tischer (Pemp.) 747. 1, 774. Fascia Steph. (Phyeit.) I, 753. Fascia rosea Kühn. (Phal.) I, 759. Fimbriatella Mtzn. (Myel.) 658. Fischeri Z. (Neph.) 746. I, 739. Flavella Dup. (Phyeis) 604. Foedella FR. (Gall.) 579. Foedellus FR. (Melissoblapt.) 579. Formosa Steph. (Phyeit.) I, 776. Gemina Haw. (Phycis) 604. Germarella Dup. (Phyeis) 722. Germarella Zekn. (Hypochale.) 734. Gilveolella Mtzn. (Myel.) 681. Gracilalis Hbn. (Neph.) 643. Grisella Fabr. (Achr&a) 584. Grossulariella Tr. (Phyc.) 679. Helveticella FR. (Myel.) 686. Hepaticella Tr. (Phyeis) L 775. Holosericella FR. (Phye.) 1, 730. Hostilis Steph. (Phyeita) I, 777. Janthella HSchff. (Neph.) I, 752. Janthinalis Hbn. (Neph.) I, 752. Janthinella Hbn. (Neph.) I, 752 Ilignella FS. (Myel.) 684. Illotella Z. (Epischn.) 740. Impurella Mtzn, (Myel.) 659. Impurella Dup. (Phyeis) 660. Incompta Z. (Myel.) 655. Indecoralis Hbn. (Anerast.) 733. Interpunctella Hbn. (Ephest.)' 598. Legatal'is Hbn. (Zophodia) 665. Legatella Hbn. (Myel.) 664, Legatella Steph. (Phycita) 666. Legatella SV, (Tin.) 666. Leucacrinella Tisch. (G!yptot.) 647. Lignella Hbn. (Tin.) 731. Lignella Hbn. (Hypochale.) 732. Limbella Podevin. (Anerast.) 591. Lotella Hbn. (Anerast.) 586. Luridatella FR. (Myel.) 659. Luridella Schleger (Phyeis) 724. Majorellus Costa (Chilo) I, 756. Marginalis SV. (Pyral.) 735. Marginea SV. (Hypochale.) 735. Marginella Dup. (Diosia) 736. Medullalis Hbo. (Myel.). 655. 752 Melanella Tr. (Hypochale.) 721. Melanella Dup. (Phycis) 734. Mellonella Linn. (Galleria) 573. Mellonina Haw. (Noctua) 574. Metzneri Z. (Nephopt.) I, 742. Miniosella Zecken, (Phycis) 586. Monspessulella HSchff. (Phye.) Monspesulalis Dup. (Ennych.) 688. Morosella Z. (Nephopt.) I, 748. Muscerdalis Hbn. (Homöos.) 600. Nebulella SV. (Homa&osom.) 599. Nimbella Z. (Homeosom.) 601. Obductella FR. (Pemp.) 747.1.761. Obliqua Z. (Acrob.) 610. Oblitella Z. (Epbhest.) 597. Obscuralis Sam. (Hermin.) 723. Obscuratus Hwih. (Cramb.) 723. Obtusella Hbn. (Acrobas.) 607. Obtusella Zecken (Phyeis) I, 780. Origanella Schleger (Phyeis) 747. Ornatalis Hbn. (Pemp.) I, 766. Ornatella SV. (Pemp.) I, 766. Osseatella Tr. (Myel.) 677. 1, 734. Palumbalis Hbn. (Pemp.) I, 782. Palumbella Hbn. (Tin.) I, 746. Palumbella SV, (Pemp.) I, 782. Perfluella Zcken (Pemp.) 747. 17779. Petrella Mus. Ber. (Pemp.) 1, 771. Petrella HSchff. (Phye.) 603. Pinguis Haworth (Nephopt.) 746. Porphyrea Steph. Phycit.) 669. Porphyrella Dup. (Acrobas.) 608. Posticella Zttstdt (Phyce.) I, 772. Poteriella Z. (Neph.) I, 743. Prodromalis Hbn. (Epischn.) 730. Prodromella Dup. (Myel.) 685. Prodromella Hbn. (Epischn.) 738. Prodromella Eversm. (Phye,) 739. Propinquella Eversm. (Phyc.) 728. Pudicella Zeken (Anerast.) 589. Pudoralis SV. (Pyral.) 652. Pudorella Hbn. (Tin.) 652. Pulverella Hbn. (Tin,) 586. Punctella Tr. (Anerast.) 590. Punctellus Tr. (Chilo) 590. Rhenalis Hbn. (Nephopt.) I, 746. Rhenella Zeken (Nephopt.) I, 745. Rhenella Kollar (Phyeis) I, 746. Rippertella Bdv. (Myel.) 685. Roborella SV. (Nephopt.) I, 740. Rosella Seop. (Myel.) 652. Rubiginella Tr. (Hypochale.) 725. Rubrotibiella FR. (Acrobas.) 617. Rufella Dup. (Phye.) 660. Rutilella FR. (Cryptobl.) 645. Sanguinella Hbn. (Tin.) I, 759. Saxeella Tr. (Myel.) 682. Semirubella Scop. (Phal.) I, 759. 253 Serpylletorum Zell. (Pemp.) 747. 1,768. Serraticornella Mtzn. (Nephopt.) I, 733. Silvestrella Rtzebg (Phye.) I, 735. Similella Zcken (Nephopt.) 747. I, 768. Sinuatus Fabr. (Cramb.) 604. Sinuella Fahr. ‚Homa&osom.) 604. Socia Fabr. (Lithos.) 577. Socialis Hbn. (Aphom.) 577. Sociella Hbn. (Tin.) 577. Sociella Steph. (Ilithyia) 580. Sociina Haw. (Noct.) 577. Sodalella Z. (Acrob.) 615. Sororiella FR. (Pemp.) 747. 1.765. Spadicella H. (Pemp.) 747. 1, 778. Spissicella Hbn. (Tin.) I, 740. Spissicornis Fabr. (Phyeis) I, 740. Splendidella HSchfl. (Phye.) 746. I, 768. Suavella Zecken (Myel.) 667. Subornatella Zell. (Pemp.) 747. Terebrella Zecken (Myel.) 662. Tetricella SV. (Myel.) 674. Tetrix Fahr. (Cramb.) 674. Tetrix Haw. (Palparia) 723. Thymiella Z. (Pemp.) I, 763. TransversariellaFR. (Anerast )588. Transversella Dup. (Myel.) 676. Tribunella Hbn. (Tin.) 577. Tunidalis Hbn. (Zophod.) 616. Tumidana Steph. (Phyeit.) 616. Tumidana SV. (Tortr.) 617. Tumidella Dup. (Phye ) 613. Tumidella Zecken (Acrob.) 615. 754 Turturella Koll. (Pemp.) 748. Umbratella Tr. (Myel.) 672. Umbraticella Dup. (Phycis) 738. Uralicella HSchff. (Phycis) 728. Vaeeiniella Lienig (Nephopt.) 747. Venosa Z. Anerast. 589. Verrucea Haw. (Phyeis) 616. Verrucella Hbn. (Tin.) 616. Vesperella Eversm. (Phye.) 728. Vinetalis Hbn. (Eucarph.) 690. Vinetella Hbn. (Eucarph.) 690. Vinetorum Fabr, (Cramb.) 690. Vulneratella Z. (Anerast.) 591. Wagnerella Freyer (Nephopt.) I, 749. Welseriella FR. Myel. 673. Zinckenella Tr. (Pemp.) I, 755. Weberficht der Eulen (Strigidae) von 3. J. Kaup. Die Mögel, Zte Claffe der wahren Xhiere, habe ich mit Oken Ohr- oder Bruftthiere genannt und, als Athmungs: tbiere. bezeichnet, weil die Organe der Nefpiration zur vorherr: ſchenden Entwidelung gefommen find. Alte Vögel haben ein offnes Ohr und ein feines Gehör und die Mehrzahl bat Flügel zum Fliegen und im Verhältniß zu ihrem förperlichen Umfang ein fehr leichtes Gewicht. Bey den Naubvögeln fehen wir eine Familie, bey melcher unter allen Vögeln dag größte äußere Ohr auftritt, das gleih dem fogenannten Fiſchohr die ganze feitliche Höhe des Kopfes einnimmt und mit einem deut— liben Operculum verſehen if. Bey dieſer Familie finden ſich Formen mit langen Flügeln und einem auferft ges tingen Körpergewicht *). Diefe Familie bilden die Eulen, welche die Ohr: oder Mefpirationsvögel in ihrer Unterordnung darftellen. Cie können, wie ihre Glaffe, Eeinen andern Rang einnehmen als den 2ten, und zwar als die Ohr-Raubvoͤgel unter den Rapaces. Ihre jesige Stellung am Ende aller Raubvögel ift eine nicht. zu, begründende, unmwahr und fann nur von einer ganz rohen Empirie gut geheißen werden, Mie der Papagen durch fein’ vollendetes MWogelgehirn, böchften Wogelverftand fich als den höchften Nervenvogel Fund giebt fo: habe ich diefem den erften Rang unter allen Vögeln gegeben und zwar nach demfelben Prinzip, durch welches der Menſch den Iſten Rang unter allen Säugethieren einnimmt. *) Wie der Menfc.alle * Otus vulgaris wiegt 16— 19 Loth, teo& feiner fcheinbaren Größe. * $lliger hat dieß bereits vor mir gethan, allein es gefchah dieß wahrfcheinlich nur, um es anders zu machen. Möglich, daß er die Ah: »ung hatte, die Papageyen als die vollfommenften Bögel — den Menfchen und Affen parallel zu: flellen. Iſis 1848, Heft 10, Affen in feiner Dıdnung zu fich erhebt, fo ziehen die Papageyen alle Paarzeher zu fihempor, obgleid) viele der letzteren in der Bildung des Gehirng, andere Typen repräfentierend, viel tiefer ftehen. *) Durch ihr vollfommenes Gehirn, Wachshaut, in deren Mitte die Nafenlöcher eingebohrt find, durch ihr vollfommeneres Auge, durch ihre Zaͤhmungs- und Abrichtungsfähigkeit find die Edel— falten, Faleoninae, bey den Rapaces, die Stellvertreter der Papageyen, und nehmen ala Familie den erften Rang ein. Die Falconinae erheben alle Falconidae als Familie, fowie alle Rapaces als Unterordnung im 4ten Stamm in den erjten Rang, meil fie den Papagey, oder was daffelbe fagen will, weil fie den verftändigeren Nervenvogel, oder den Säugethiertnpus darftellen. Die Stellung der Falconidae wie Strigidae, fowie die aller Ordnungen uſw. ift von mir fo folgerichtig durchgeführt wor— den, daß meine Prinzipien verdient hätten, ernftlid und ohne Vorurtheil geprüft zu erden. Nur meine Anordnung, gibt die Mittel an die Hand, das große Heer von Subgenera ihren wahren Genera unterzuordnen, von welchen man die größere Mehrzahl heute nody als wahre Genera irtig betrachtet. Nur durch meine Methode lernt man die Arten erkennen, die in Un- terarten zerfallen, wovon die meilten als fein unterfchiedene wahre Arten betrachtet werben. **) Allein ich habe in neueren Werken und Mufeen nur Spuren meiner Anfiht gefunden, weil man entweder nicht den Muth *Ich finde es deßhalb fehr unnatürlih, aus ben verfchiedenen Fa= milien derfelben eigene Ordnungen bilden zu wollen. * Bey Bubo und Strix habe ich biefe angegeben; allein ich bin gewiß, daB es in andern Gubgenera ebenfalls bereits befannte gibt. Ehe man die ſämmtlichen Arten eines Subgenus kennt, iſt es ſchwer, die Unterarten den wirftichen Arten unterzuordnen. 48 755 bat, ſich von alten Gewohnheiten zu trennen, ober "weil man es gemächlicher und politifcher findet, das Alte zu behalten. Braucht man ja doch bey der alten Methode Feine Gründe anzugeben, warum diefe oder jene Familie höher oder tiefer fteht, bat man ja doc nicht zu fragen, welches anatomifc)e Spftem in diefer oder jener Unterordnung, Familie uſw. zur vorherr fhenden Entwidelung gefommen ift? Nach der alten Methode kann man nad) Herzensluft trennen und nad) Gutdünfen das planlos Zerftüdelte an einander reihen, wie es bey den jegigen Kenntniffen gerade gehen Fan. Den fehlenden Formen nad) feften Gefegen und mit Hülfe der. Analogien offne Pläge zu laffen, wird ſich erfpart, um foldy ein kuͤhnes Unterfangen mit wenigen Worten ald MWahnwig zu erklären. Wem es nie in den Sinn gefommen ift, fid) zu fragen, welches vorherrſchende anatomifhe Spftem ihn zum Menfchen macht; wer fich nicht die Aufgabe geftellt hat, was ben Vogel, das Amphibum, den Fifh ufw. zum Wogel ufw. flempelt, dem follte man ähnliche Aeuferungen nie verargen. Solche werden ewig im Finſtern tappen, werden nie die Grundformen ermit: teln, werden von dieſen nie bie Charactere abftrahiren, um mittelft diefer alle Übrigen Formen zu ordnen; fie bleiben be- ftändig Jaͤger nad) unklar begriffenen Analogien, die fie heute fo, morgen anders verwenden werden. Vor lauter Analogien kom: men fie nie zu der Wahrheit, daß alle Samilien ufw. rund und in ſich abgefchloffen find, und daß alle Glieder derfelben fich nach denfelben Gefegen ftellen laſſen, nah welchen die Claffen ihren Rang begründen. So lange man nicht begreift, daß bie Naubvögel und Natantes in ihrer Claffe, wie die ganze Claffe der Fifhe, das Magen, Muskel: oder Ernaͤhrungsthier vor: ftellen; ſo lange wird man die Naubvögel an der, Spike der Vögelwelt, zum Hohn aller Naturphilofophie, ftehen lafjen: als fein man £ann ebenfo lang fragen, warum werden bey ben Säugthieren nicht die Naubthiere an die Spige Über den Men: fhen geftellt, und warum werden nicht die Fiſche, die doch die Prototypen der fürchterlichften Naubthiere enthalten, nicht an die Stirne aller Weſen gebracht? Diefem planlofen Treiben will man in fneufter Zeit bamit fteuern, daß man mit Hülfe einzelner anatomifcher Charactere die Ordnungen begrängen mill: allein hierdurch werden die Zoo— logen aus dem Regen in die Traufe fommen, weil die Herren Anatomen in dem traurigen Mahn befangen find, nur mit dem Meffer und ihrem noch fchärfern Verſtand einen Bau aufzuführen, ohne den Sinn für dag Natürliche und das Sei: ftige in der Natur zu berücfichtigen. Sie werden leider, auf anatomifche Kennzeichen geftügt, eine Unzahl von Ordnungen hervorrufen, die total aller pbilofophifhen Baſis entbehren, als wäre daruͤber nie ein Mort gefprochen oder gefchrieben worden, Diefe Männer wollen zwar ihre Leſer glauben machen, daß, wenn alles Material unterfucht fen, auch die Harmonie in ihter Anordnung nicht fehlen würde. Daß jedoch dieſe leider fehlen wird, fieht man an den wenigen Früchten ihrer mühfa= men Unterfuchungen, nad welchen fie die Ornithes in die zwey Ordnungen: Oscines et Clamatores zerfällen wollen. - Nie werben fie e8 zur allgemeinen Geltung bringen, daß die Segler, Cypselinae, eine Unterfamilie der Hirundinidae, eine aͤchten Schmalben find, weil ihnen der Singmudfelapparat fehlt, und man wird es für ffets verfehlt halten, die Cypselinae mit ben, 756 außer einigen analogen Characteren, himmelweit verfchiedenen Trochilidae zu einer Ordnung Macrochires zu verbinden, * Der wahre Zoolog wird dagegen mit mit fagen], die Cypse- linae der Schwalben, wie die Hirundinidae der Fissirostres, die Trochilidae der Tenuirostres, wie die Cuculidae der Paarzeher, wie die Longirostres der Stelzvögel, wie die See— fhmwalbenartigen der Ichthyornithes, wie die Tauben bey den Hühnern — find die wahren und Achten Vogeltypen in ihren Drdnungen, Unterordnungen und Familien. Die Fissirostres repräfentiven als Unterordnung noch eins mal den Vogeltypus, den die ganze große Drdnung Ornithes darftellt. In der Unterordnung der Fissirostres; 1) Musci- capidae, 2) Hirundinidae, 3) Eurylaimidae, 4) Cora- eidae, 5) Ampelidae nehmen die. Hirundinidae, wie die Claſſe der Vögel und die Unterordnung Fissirostres die 2te Stelle ein, indem fie den Vogeltypus in der Aten Potenz, ale Glaffe, Ordnung, Unterordnung und Familie darjtellen. Die Familie Hirundinidae zerfällt in die Unterfamilien: 1) Hirundinae, 2) Cypselinae, 3) Podarginae, 4) Ca- primulginae, 5) Steatorninae, von welden die Hirundinau mit ihrem Gefang den Papagey oder finnigeren Nervenvogel, die Cypselinae den Vogel als Luftthier in der hoͤchſten Potenz, die Podarginae den trägen Knochenvogel, die Ziegenmelfer mit ihrer Gefraͤßigkeit, Kammnagel den Pelitan, und die Steator- ninae mit ihrer Fruchtnahrung, Phafanen=Öefieder und Schwan, den Huhntypus glänzend wiederholen. Bey den Tenuirostres — 1) Certhidae, 2) Trochili- dae, 3) Upupidae, 4) Sittidae, 5) Meliphagidae teprä: fentiert die Samilie Trochilidae durch Bruſt-, Flügel: und Fußdildung den Vogeltypus, wie er in den Schwalben und namentlich) in der 2ten Subfamilie Cypselinae ausgefprochen it. Dieß der Grund der analogen Verwandtſchaft beider Ab— theilungen, dieß der Grund, daß Feine wahre Verwandtſchaft, wie die von Hirundinae et Cypselinae, und der von Certhi- dae et Trochilidae vorhanden ift. Bey allen Achten Vogel— tnpen werden mehr oder weniger deutlich folgende Charactere zum Vorfchein Eommen. Leichter Körperbau mit entwickelter Pneumaticität der Knochen, große Entwidlung der Lungen, lange Flügel, Eurze Fußwurzeln, mehr oder weniger gewandt und an= baltendes Fliegen. Alle Vögel, die ben wahren Vogel: typu8 darftellen, werden das heißefte Blut haben, ben meiften Sauerftoff verbrauben und. ftets haͤßliche Schreyer feyn. Kommt zu den Characteren es Vogeltypus noch der geiftigere Wohllaut einer lieblihen Stimme, fo ift dieß ein Zeichen, daß diefe Formen als die geiftigeren Nervenvögel eine Stufe höher ftehen. Dieß ift der Grund, warum ich die Muscicapidae als Familie und die Hirundinae als Unterfamilie in ihrer Unterorb- nung und Samilie oben hinftelle. * Die nothwendige Folge der Verbindung zweyer fo verfchiebener Abtheilungen, wie die Cypselinae et Trochilidae wird für die Zukunft bie feyn, daß man die Segler wie die Colibri zu Ordnungen erheben wird. Da überhaupt viele der verfchievenen Typen der Bamilten der Ornithes häufig mit fehr hervorftehenden anatomifchen wie äußeren Charactereu verfehen find, fo werden diefe alle Veranlaffung geben, fte zu Ordnungscharacteren zu erheben. Die Cypselinae von den Hirundinidae als Ordnung zu trennen, ift die Achillesferfe, die der ganzen Gintheilungsweife in Osci- nes und Clamatores von vorn herein den Todesſtoß verſetzt hat! 757 Entfernt man daher die geiftigeren Sänger aus den Familien der Ornithes E Conirostres: 1) Fringillidae, * 2) Artamidae, 8) Sturnidae, * 4) Buphagidae, 5) Alaudidae. * Fissirostres: 1) Museicapidae, *2)Hirundinidae, * 3) Eurylaimid.e, 4) Coracidae, 5) Ampelidae. * Syndactyli: 1) Prionitidae, 2) Meropidae, 3) Buce- rotidae, 4) Alcedidae, 5) Pipridae. . Dentirostres: 1) Luscinidae, * 2) Oriolidae, * 3) Cor- vidae, * 4) Laniidae,* 5) Paridae. * E. Tenuirostres: 1) Certhidae, * 2) Trochilidae, 3) U- pupidae, 4) Sittidae, * 5) Meliphagidae.* nach der Anmwefenheit des Singmusfelapparats; fo wird man’ zwei höchft ungleihe Ordnungen erhalten, wovon die Oscines nur die Kopftheile vieler Familien feyn werden; die unverhältniß: mäfig größere Ordnung werden die Clamatores bilden. Mürden die Anatomen auf die hier angedeutete MWeife ihre mühfamen und E£oftfpieligen Unterfuchungen zur Geltung brin: gen, indem fie nachweiſen wollten, welche anatomiiche Charactere in diefer oder jener Samilien = Unterordnung zur vorherrfchenden Entwidelung gefommen find, fo würden fie fi) den Dank der Mit: und Nachwelt erwerben. Wie fie im Augenblick diefelben verwendet mwiffen wollen, werden fie nichts als Unheil und die grängenlofefte Verwirrung aller Begriffe von Familien und dgl. veranlaffen. Selbſt ihre fonft noch fo tüchtigen Unterfuchungen merden den fpätern Spftematifer nur von halbem Nutzen feyn, weil fie nach ihrem jegigen Geſichtspunkt nur die analogen und nicht die wirklichen Verwandtſchaften hervorheben. Um ihrer Meinung Geltung zu verfchaffen, müffen fie die verwandt= fhaftliben Charactere, die der Cypselinae mit den Hirundinidae, die Trochilidae mit den Tenuirostres, die Pitta mit den Turdinae haben — verfchweigen, oder verdunfeln, Ich werde bei fpäteren Monographien auf diefe neue Claſſi— ficationsmethode zurüdfommen, und werde nie aufhören, zu behaupten, daß es unmöglich ift, weder nad einzelnen inneren nod äußeren Characteren natürlihe Ordnungen zu bilden und merde in allen meinen Arbeiten nachzumeifen fuhen, daß die Charactere der Grundtypen, auf bie manchfaltigfte Meife modificiert, fowohl innerlih als aͤußerlich wieder£ehren, und daß nach folhen tppifchen Characteren nur hoͤchſt Eünftliche Ordnungen gefchaffen werden. Ehe ich die Ueberficht gebe, möge eg mir vergönnt feyn, die Gründe mitzutheilen, warum ich keine VBefchreibungen der Arten gebe. Sch halte Befchreibungen ohne erläuternde Abbildungen für meine Iwede nur für halbe Arbeiten. Hätte die Iſis bei meinen Falconidae die Mittel gehabt, diefe, mas Schädel, Köpfe, Flügel und Füße betraf, entſprechend duch Holsftiche zu iluftriren; fo würde ih manchem Drnithologen von vorn herein das Vergnügen genommen haben, die Genera und Subgenera anders zu ftellen. Hätte id 3. B. von den Arten Cireaktus san * Die Familien, bei welchen der Singmugfelapparat auftritt, find mit einem Sternchen bezeichnet. Möglich, ja wahrfcheinlich ift es, daß bey näherer Unterfuchung noch andere fo bezeichnet werden müflen, 3. B. die Trochilidae, bey welchen eine Art mit gewundener Luftröhre und teompetenartiger Stimme gefunden worden ift. Wären z. B. die Finfen nach meinen Principien geordnet, fo würde es fich herausftellen, daß alle fehlechten Sänger (wie vielleicht alle fchlechten Neftbauer) eine tiefere Stellung einnehmen, als diejenigen, welche Melodie in ihrer Stimme haben, oder die, welche durch den Menfchen ihre Stimme, wie Pyrr- hula vulgaris, verbeſſern lernen, 758 eachinnans, brachypterus, concentricus und xanthothorax die einzelnen Xheile, als Schädel, Köpfe, Flügel und Füße ges geben; fo hätte ich felbft den Ungläubigften ducdh den zufammen- gedrüdten, von der Wurzel gekruͤmmten Schnabel, durch den Schleier, durch die Bildung der Flügel und Füße mit fehr kur— zen Zehen überführt, daß fie troß der verfchiedenen Größe einem und demfelben Subgenus (Herpetotheres) und dem Genus Circaötus angehören. Ich würde es meinem Freunde George Gray in der 2. Edit. der List of birds in the coll. of the brit. Mus. unmöglidy gemadt haben, cachinnans zu den Ad— lern und die übrigen, ducch 123 Arten getrennt, zu den Sper— bein zu ftellen. Die Eleineren Arten concentricus und xanthothorax fehen allerdings den Sperbern auf den erfien Blick täufhend ähnlih. Dieſe Äußere Aehnlichkeit Eonnte mich jedoch nicht täufchen, indem das ganze Genus die Aceipitrinae miederholt. Sieht man felbit dieß nicht ein und vergleicht. man fie mit brachypterus, fo fommt man durd) letztere zu cachin- nans und durch diefen zur Ueberzeugung, daß fie alle zu den Circa&ti und Aquilinae gehören. Cachinnans ift die ton— angebende Art, die alle übrigen in dag Subgenus Herpeto- theres, Genus Circaätus und Unterfamilie Aquilinae hineinzieht. Hätte ich durch eine Reihe von Figuren die generifchen Affi- nitäten der Subgenera: Herpetotheres, Gymnogenys, Spil- ornis, Circaötus und Poliornis nachgewiefen; fo hätte jeder, auch ohne Sammlung fein Urtheil ſich bilden koͤnnen, daß ges nannte Subgenera einem einzigen großen Genus angehören, welches ich Circa&tus genannt habe. Jeder Drnitholog hätte aus der Bildung der Fußwurzel mit den Eurzen Zehen den Schluß felbft ziehen fönnen, daß fie alle, ohne eine einzige Aus: nahme, gewandte Erdläufer find, wie die analogen Cirei und Polyborus. Hätte id durd ganze Figuren und Detailzeich- nungen Herpetotheres mit den Falconinae, Gymnogenys mit den Milvinae (Circus), Spilornis mit den Aceipitrinae (Geranospizia sive Geranopus), Circaätus mit den Aquili-. nae und Poliornis mit den Buteoninae vergleichen koͤnnen ; fo würde es jeder begriffen haben, daß Herpetotheres in feinem Genus den Falken, Gymnogenys den Weihen, Spilornis den Habichten, Cireaötus den Adlern und Poliornis den Buffarden entſpricht. Sobald dieß richtig erkannt worden wäre, fo hätte man fiher die Verfegung des Nominal subgenus Micrastur (brachypterus, concentricus, xanthothorax) zu den Sperbern — Gymnogenys zu den Circinae, Poliornis zu den Buffars den, als Fehler erkannt, die durch falfche Anwendung der, Ana= logien zum Theil hervorgerufen find. Mit Abbildungen der Subgenera Baza sive Hyptiopus, Regerbinns, Odontotriorchis und Pernis würde ic jıdem Elar gemacht haben, daß fie alle durch ihre Hauptcharactere und Lebensart einem und demfelben Genus angehören, und daß das Ste Subgenus Pernis mit den Arten eristatus und api- vorus alle übrigen Subgenera zu den Buffarden herab- zieht. Wie man e8 rechtfertigen will, alle diefe Subgenera als Genera anjufehen und fie zu den Milvinae zu verſetzen, ift mir unbegreiflich, namentlich da wir alle fo genau die Naturges fhichte des gemeinen MWefpenbuffards Eennen und alle früheren und neueren Drnithologen. die außerordentlich nahe Affinität der Mefpenbuffarde zu dem eigentlihen Buffarden nie in Zweifel gezogen haben. ’ Da mir die Verhältniffe eg verboten, meine Faleonidae, fo wie ich e8 mwünfchte, zu illuſtriren, fo gab ich mich der Hoff- nung hin, daß alle Vorfteher großer Sammlungen fih die 759 Arten ſaͤmmtlicher Falconidae fo lange vor die Augen bringen würden, bis fie ſich von der Nichtigkeit meiner Anordnung überzeugt hätten. Es iſt dieß nirgends gefcheben, und, e8 duͤr— fen vielleicht noch Jahrzehnte darüber verichleihen, bis es ges than wird. Die Liebe zum gewohnten Alten, Vorliebe fürs eigene geichaffene Syftem, Stolz das Morfche deſſelben einzu— geftehen, auch mitunter Traͤgheit find die Grundfehler von felbft edlen, namentlich älteren Menfchen. Mer daher irgend einer Meinung Geltung verfhaffen mil, fol diefelbe nie ſtizzenhaft, fondern fo detaillivt, wie nur im— merhin möglich geben, er foll in naturhiftorifhen Werken jeden Hauptfag illuſtriert darſtellen. Nur auf ſolche Weife wird der großen Menge imponiert und einer jüngern Öeneration bie mirkfamften Mittel in die Hand gegeben, um mit. Erfolg dag längft Veraltete zu ftürzen. Nach diefen Grundfägen werde ich, wenn: die Zeiten fich ans deen, meine Arbeiten publicieren und gebe nur Weberfichten um fhlummernde Kräfte zu weden, und für die Wenigen, melde prüfen wollen und koͤnnen. Die Eulen bilden .eine fo leicht zu erfennende Familie, daß man nur eine zu fehen nöthig hat, um alle als Glieder einer einzigen Familie richtig. zu beſtimmen. Alle haben einen ha= Eenförmigen ungezähnten Oberſchnabel und einen Unterfchnabel, deffen meift abgefchliffene Spitze haufig an diefer und den Sei: ten ausgefchnitten ift, welches ſelbſt haufig im Knochen vorge bildet ift. Die Naſenloͤcher fisen meift am Rande der Wachshaut, die ſchwaͤrzlich und nie auffallend gefärbt, wie bey den Balken ift. Die von den Augen aus ffrahlenförmig geftellten Zügelfebern überdeden fie, wie den Mundwinfel und häufig auch die ganze feitliche Anticht des Schnabels. Das Aufere Ohr ift bey den Tageulen meift Elein, bey, den Nachteulen groß und zuweilen mit einem Operculum verfehen. Die Ränder bey letzteren find mit ganz eigenthümlich geftalteten fteifen Federn, in vielen Lagen dicht übereinander gefchichtet, befeßt, die den fogenannte Schleyer bilden, der fi) häufig um das ganze Kinn berumzieht, Sehr großes aͤußeres Ohr und dev mit diefem auftretende Schleier findet fih nur bey den ‚wahren Eulen, bey welchen mit, diefen Gharacteren verfchwiitert noch folgende Kennzeichen auftreten: Düfteres, weiches und loder abftehended Gefieder, ſchwache Schäfte der Schwingen, fammetartiger Filz auf den breiten in- neren Fahnen und Kammzähne an der fogenannten Daumen: feder, an der erften Schwinge und den außeren Ausfchnitten der folgenden. Die Flügel find ba!d kurz, bald lang und nach den Genera und Subgenera find die Kageverhältniffe der Schwin: gen felbft Fehr verſchieden. Die kuͤrzeren und längeren Tarſen find meift mit Federn bededt, felten nadt: allein’ die Zehen find ebenſo häufig befiedert, ganz nadt oder mit Borften dünn be: dedt. Der aus 12 Federn beftehende Schwanz iſt meift kurz und nur wenige haben einen mäßig langen, Sn oſteologiſcher Hinſicht unterfcheiden: fie, fih von den Fal- Een, daß die Ossa communicantia fih in ihrer Mitte, durch eine Gelenffläche mit einem Vorfprung des Grundbeins ver binden *), daß der meiſt ſchwammige und zellige Schädel *) Luft aufnimmt durch einen Canal, der in der Mitte des Grundbeing vis-A-vis den Vorfprüngen der ossa com, liegt * Gin Kennzeichen, das fich bey den Caprimulginae, Scolopax, Haematopus, Anas und Columba findet, ”= Findet fich ebenfalls bey wahren Vogeltypen, fo bey, Tauben. 760 und durch einen abftehenden, fpisen, fehuppenartigen Vorſprung gededt wird. Die Enöcherne Augendede fehlt, weil der obere Theil der meift blafig aufgetriebenen Thraͤnenbeine nicht ent wickelt iſt; ſtatt diefem fpringen in einer mehr oder weniger deutlichen Ede die Stirnbeine vor, Die Augen find meift durch eine mehr Foder minder dide, meiſt zellige Scheibwand gefhieden, die am dickſten und zelligften bey Strix flammea iſt. Die Schenfelfnochen zeigt jedoch Feine Prnreumaticität. Im Skelett, namentlihb im Bau des Schädels weichen die verfchie= dene Genera, namentlich Strix, fehr unter einander ab. *) Sn den Weichtheilen find die Eulen leider weder mit den Gypo- geranidae, Gypaetidae noch Vulturidae verglichen, und wir wiffen nur, daß fie fi) durd) lange Blinddärme von den Fal- eonidae unterfheiden, obgleich vorauszufehen ift, daß in der Bildung der Lungen bedeutende Differenzen zwifchen den Falconidae und Strigidae vorhanden feyn müßen. Bey den Eulen ift dag Gehör auf Koften des Gefichts, wie bey allen nächtlichen Thieren als: Fledermäufe, Lemurartige, Katzen ufre. entwidelt, und wir fehen in der Dämmerung die Pupilte ihres Auges ſehr erweitert, um die wenigen Lichtſtrah— len, die noch vorhanden, auffangen zu Fönnen. In völlig fin ſterer Nacht ſehen fie fo wenig, als die andern Xhiere und bey hellem Sonnenſchein ſchließen fie die Augen mit ihrem gro» fen Augendedel, weil ihnen die ſchnelle Sonrraction der Pupille nur Schmerzen verurfachen Eann. Es ift daher gewiß ein Irr⸗ thum, wenn ihnen mein bochverehrter Naumann ein fharfes Geficht zufchreibt. Mir it e8 nah Schluͤſſen, auf Analogien der anderen Daͤmmerungsthiere geftüßt, mehr als wahrſchein— lih, daß ihnen das Gehör beim Fangen ihrer Beute mehr Dienfte leiftet, als dag Geficht. Sch vermuthe dieg um fo mehr, als ihre Hauptnahrung in Mäufen befteht, die ebenfalls Daͤmmerungs- und Nachtthiere find, und die ſich den Eulen durch ihre beftändig pfeifende Stimme und raufhenden Bewegun— gen im dürren Laub u. dgl. in der Stille der Nacht verrathen. Alle haben eine heulende, joblende, paufchende oder jauchzende Stimme **), die fie namentlich in der Paarunggzeit fleifig er— tönen laffen, und die den Abergläubigen mit Angft und Schtes den erfüllt. Wenn fie fih am Tage fehen laffen, fo werden fie von allen Eleineren und größeren MWaldvögeln ſchreiend ums flattert, was jedoch nicht lange anhält und gemöhnlih nur fo lange dauert, bis fie ihre Neugierde über die fonderbare Erfcheis nung befriedigt haben. Mill man das Betragen der Fleineren Vögel mehr der Neugierde zufchreiben, fo ift e8 auf jeden Fall fein MWiderwille, der fih auf Erfahrung ftügen fann, denn wenn fie zufällig einen £leinen Vogel aus feinem nächtlichen Ver— ſteck bervorzieben, fo. kann diefer ihn nicht mit dem Geficht er: kennen, und bezahlt jedesmal die erfte Bekanntſchaft feiner Wiz derfahherinn mit dem Leben. *** *) Ich werde deghalb im meinem größeren Merk nicht allein das äußere Ohr, fonvern alle Schädel und Durchfchnitte derfelben von allen Genera mittheilen. ** Faſt alle Benennungen derſelben, als: Eule, Owl, Uhn, Auf, Kauz, Bubo, Butalus, Ulula, Aluco, Glaux, Hibou, Hulotte, Chou- ette, Uf (Schwed.) Ugu (Türk.) find Imitationen ihrer Locktöne. — ſcheint mehr eine Nachahmung des Kawitt des Steinkauzes zu ſeyn. *** In dem zoologiſchen Garten zu London kann man viel kleine Eulen mitten unter einen Meuge kleinerer Vögel fißen fehen, bie fich fo an ihren Anblic gewöhnt haben, daß fie diefelben völlig unberücfichtigt laſſen. Berziert man einen Sperling oder Segler; mit auffallend fremd⸗— artigen Federn, 3. ®, der Paradisea apoda, jo wird er von feinen 163 Durch die Eulen können wir den Satz beftätigt finden, daß, je entwidelter dag Ohr, je fchlechter dag Geficht ift, und daß alle Xhiere, bey welchen dieß ftatt findet, mehr Dämmerungs: als Zagethiere find. So ift die bey weitem größte Zahl der Mam. ornithoidea, Noctugrada (Lemur, Linn.), Chiro- ptera, Marsupialia, Insectivora et Rodentia Dämmerungs: thiere, die die ganze Nacht, wenn fir mondhell ift, in Thätig- keit find. Das Nümliche findet bey den Katzen ftatt, welche bey den Carnivora, als Ohrthiere, die Eulen vertreten. In der Claſſe der Vögel ift die Zahl der Nachtvögel bey weitem ges einger, namentlich bey den Ornithes und wir fehen nur die Caprimulginae in diefee Ordnung auftreten; obgleich die Cyp- selinae Zagvögel find, fo verfchlafen fie doch die heißeften Mit: tagsftunden und fliegen bis fpät in die Dämmerung hinein. Bey den Falken lieben die Weihen, Erythropus (Tinnunculus vespertinus) und Hypotriorchis (Falco subbuteo) die Abend: dbämmerung. Alle dieje Formen nehmen als Glieder, entweder als Familie, Unterfamilie oder als Genera oder Subgenera den 2ten Rang ein. Spätere Monographieu werden deßhalb wahr: fheinlih den Nachtreihern, Rohrdommeln, Didfuß uſw., fen es als Glieder von Familien, Unterfamilien, Genern ufw. den 2ten Rang geben, weil fie Nachtwefen find, und die ftille Naht ein befferes Gehör als Geficht verlangt. Die Familie der Eulen zerfällt nach unfern jegigen Kennt: niffen in zwey Unterfamilien, nehmlih in Tag- und Nachts eulen, wovon jede 5 Genera befist. Mehr als 10 Genera gibt es nicht, und diejenigen, welche man auferdem aufführt, find, wie Nyetea, Ketupa und Pholidus als Subgenera von Surnia, Buho und Strix anzufehen, indem fie fih in den Hauptcharacteren nicht wefentlich unterfceiden. Nominalfubges nera find: Ascalaphia und Ulula. In der zweiten Unterfamilie der wahren Eulen, bey welchen das feinfte Gehör und das größte Äußere und complicirtefte Ohr auftritt, müffen mir die Grundform aller Eulen fuchen. Es ftelle diefe unzweifelhaft das Genus Ohreule, Otus vor, Diefes Genus zeigt das größte Ohr und alle Arten find Däm: merungs= und Nachtthiere, die am Tage fehr verfchlafen find. In diefem Genus muß e8 ein Subgenus geben, welches Arten mit dem allerleichteften Körperbau, mit dem pneumatifch ſchwam— migften Schädel und mit den längften Flügeln enthält, Es ift das Subgenus Otus Kaup mit den Arten vulgaris und zonurus G. Gray. Von dieſem Subgenug müßen die Kenn= zeichen abftrahirt werben, durch welche wir in ‚Stand gefeht merden, bey der erften Subfamilie der Tageulen dem 2ten Ge: nus und bey allen übrigen Genera den Subgenera 2ten Rangs ihre naturgemäße Stellung zu geben. Diefe Charactere find: Leichter Körperbau, bedeutende Pneumnticität des Schaͤdels, gro: ßes Außeres Ohr mit Operculum, deutlicher Schleier, der ſich um das Kinn herumzieht, lockeres, weiches, abftehendes Gefieder von meift düftrer Färbung, lange, Flügel, breite innere mit Filz uͤberdeckte Schwingenfahnen, die gegen die Spike ausge— f&hnitten find, dußere Fahne der fogenannten Daumenfeder, die erſte Schwinge und die Ausfchnitte. der folgenden mit abftehen= den in die Höhe gerichteten Kammzähnen. Wo wir eine groͤ— Bere oder geringere Summe von diefen Kennzeichen finden, ftel- len fich die Genera und Subgenera ald die Ohreulen an die Mitfpagen und den Schwalben fo lange verfolgt, bis fie ſich an feinen Anblid gewöhnt haben, Iſis 1848, Heft 10, 764 2te Stelle. So gebe ich Nyctale mit feinem größeren Ohr, deutlichen operculum und Schleier, langen Schwingen mit fehr breiten inneren filzigen Fahnen, die an der. Spike ausgefchnitten find, mit ſei— nen Kammzähnen an der Daumenfeder und den zwey erften Schwingen, mit feinen Rauchfuͤßen die 2te Stelle bey den Tag: eulen, und glaube diefen Nang um fo fefter zu begründen, in— dem die 2 Arten funerea und acadica die verfchlafenften unter allen Tageulen find. Bey den Genera, welche fich bereits fhon jest in Subgenera auflöfen laſſen, als Ninox, Surnia, Athene, Scops, Otus, Bubo, Strix, Syrnium, gebe ich nad) obigen Characteren den Subgenera Ninox, Nyctea, Athe- ne, Scops, Otus, Bubo, Strix und Syrnium *) den zweh— ten Stang. Die erfte Subfamilie bilden die Tageulen, Surninae Bonap., welche andere wie ich mit den Edelfalfen vergleichen. Das erfte Genus Hierax der Falconinae zeigt wie die Psittacidae den fhönften und rundeften Schädel mit dem größten Gehirn und zeigt runde in die Wachshaut eingebohrte Nafenlöcher und die Eleinften Formen unter allen Falconidae. Wir müßen deßhalb bey den Tageulen ein Genus fuchen, das diefe Kennzeichen an fich trägt, und finden e8 in dem Bojifhen Genus Glaueidium, wohin pumilum, nanum ete. gehören. Don diefem Genus müßen die Kennzeichen abftrahirt werden, um das erfte Genus bey den Nachteulen, Striginae, und die Subgenera zu finden, welche den erften Rang einnehmen. Die Kennzeichen find: Schöner runder Schädel, geringe Pneumatici— tät des Schaͤdels, ſchoͤne, mäßig große Augen, Eleinere Ohr: Öffnung, ohne deutlichen Schleier, Mafenlöcher in der Mitte der Wahshaut, Eurze Flügel, an denen die erfte Schwinge Fürzer als die 10te iſt, nadte Zehen. Finden wir eine ‘größere oder geringere Summe, von bdiefen Characteren bey einem andern Genus, fo.geben wie diefem wie den Subgenera die erite Stelle. So finden wir, daß bey Scops manadensis die Wachshaut rund und aufgeblafen ift, und daß die Nafenlöcher mitten in der Wachshaut figen; twie finden, daß die übrigen Scopsarten die Eleinften der Striginae find, daß fie den ſchoͤnſten und run— deften Schädel mit der geringften Pneumaticität_befigen, daß fie meift völlig nadte und gefchuppte Zehen aufweifen. Mir geben defhalb bey ben Striginae Scops die erfte Stelle. Nach den Characteren, die Glaucidium und Scops uns darbieten, geben wir be) Surnia (Microptynx (passerina), bey Athene — Microglaux (perlata), bey Scops — Pisorhina (manaden- sis), bey Otus — Pseudoscops (grammicus), bey Bubo- Lophostrix (eristatus), ben Strix Pholidus (badia), bey Syrnium — Ciccaba (huhula) die erſte Stelle. Alle biefe haben fürzere Flügel und die erfte Schwinge ift fürzer als die 10te; bie Zehen bey Subgenera erften Rangs der Striginae find nadt, wie bey faft allen Scopsarten. Da leider bey den Strigidae feine Glieder der ten, Aten und Sten Unterfamilie mehr eriftiren, Charactere von den Grundformen felbft nicht abftrahirt werben Eönnen; fo müfen wir, um ben. Genera der zweh, Subfamilien, welche den 3ten Rang einnehmen, ihre Stellung zu geben, die Charactere mäblen, welhe 3. B. bey den Rapaces den Gypogeranidae, ben * Mir haben merkwürdiger Meife in Europa meift nur die Vogel: typen der europäifchen Genera, daher die Subgenera den nämlichen Namen der Genera tragen, 43* 765 Aceipitrinae, als den Grallatorentypen, den Sten Nang an: weiten. Diefe. Charactere find: hohe Tarſen mit furzen Behen, großer Körper mit maſſigem Skelett, langer Schnabel. Durch diefe Charactere ‚erhält bey den Surninae Ninox durch fein Ztes Subgenus Sceloglaux (albifacies G. Gray) und bey den Striginae Bubo durd) fein deittes Subgenus Ketupa den Sten Rang. Die Subgenera- Sceloglaux, Pholeoptynx (Athene euni- eularia) ...... (Surnia nisuella Vaill. t. 39. *) Megascops (Scops asio ete.), Rhinostrix (americana et madagascariensis), Ketupa (Bubo Ketupa ete.), Megastrix (Strix tenebricosa Gould) und Bulaca (Syrninm indranee ete.) bilden die Sten Subgenera in ihren entfprechenden Genera. Große Gefraͤßigkeit in Begleitung mit tiefgeſpaltenem Rachen, lange Zehen mit Kammnagel an der Mittelzehe ſind Charactere des Aten Rangs, die ung an die gefraͤßigſten aller Voͤgel, an die Pelifane erinnern. Nach diefen Characteren geben wir bey den Striginae ben wahren Strir den 4ten Rang. Bey den Zageulen ftellen wir Surnia in diefen Rang, obgleich die eigentlichen Grundformen im Aten Subgenus, nody nicht entdedt find. Nach diefen theilweife auftretenden Characteren, geben wir 766 bey Glaucidium — Glaucidinm nanum ete., bey Ninox — Hieracoglaux (eonnivens) bey Scaps — Acnemis (gymno- podus), bey Otus — Brachyotus (brachyotus), ben Bubo- Urrua (lacteus), bey Syrnium — Pulsatrix (torquatum) die 4te Stelle, Entwideltes: Gefieder, langer Schwanz, aroße Zahl der Eyer bezeichnen das Gefchlechtsthier oder den Huͤhnertypus. Bey den Zageulen geben wir, obgleih das Ste Subgenus fehtt, Athene die ste Stellung, indem ſchon bey dem Mogel: typus Athene noctua die ungewöhnlihe Zahl von 5—7 Eyern vorkommt, Bey den Striginae gebe ich dem Genus Syrnium denſelben Rang, meil bey diefem die bunteften Federn und ber längfte Schwanz auftritt. Nach diefen Kennzeichen gebe ich den Sub: genera Taenioptynx (Glaueidium Brodiei), bey Ninox — Spi- loglaux (boobook), bey Surnia — Surnia (ulula), bey Athene Taenioglaux (erythroptera), be) Scops — Ptilopsis (leu- cotis), bey Otus Phasmoptynx (capensis), bey Bubo Pseu- doptynx (Syrnium philippense G. Gray) die Ste Stelle. Die Genera der 2 Subfamilien ftellen ſich demnach mit ih: ven Subgenera wie folgt: I. Subfamilie, Tag- Eulen, Surninae Bon. I. Glaucidium Boie. U. Nyctale Brehm. Alyunenaned E) engel ns h)a.. siensl: b) Nyctale Br. Ode = —— d) Glaueidium Boie. d) * ce) Taenioptynx Kp. e) II. Ninox Hodgs. e) Sceloglaux Kp. N d) Hieracoglaux Kp. d) e) Spiloglaux Kp. IV. Surnia Dum. 2 a) Microptynx Kp. b) Nyctea Steph. . . nisuella. V. Athene Boie. a) Microglaux Kp. b) Athene Boie, e) Pholeoptynx Kp. d ⸗0 al) era fie . e) Surnia Dum. e) Taenioglaux. I. Subfamilie. Wahre Eulen, Striginae Kaup. U. Otus Cu. a) Pseudoscops Kp.) b) Otus Kp. c) Rhinostrix Kp. d) Brachyotus Gould. e) Phasmaptynx Kp. l. Scops* Sav. a) Pisorhina Kp. b) Scops Sav. c) Megascops Kp. d) Acnemis Kp. e) Ptilopsis Kp. Prüfen wir, wie fih in jeder Unterfamilie die Genera, was überfpringende Verwandtſchaft betrifft, zu einander verhalten; fo werden wir finden, daß Nyetale und Surnia fi näher ftehen, und daß Glaueidium, Ninox und Athene fich fo nah ‚berühren, daß man fie noch neuerdings alle unter Athene be— griffen hat. Sn der ten Familie itehen Otus und Strix näher, ebenfo Scops, Bubo und Syrnium. Auf ähnliche Weiſe kann man die Stellung der Subgenera prüfen; natuͤrlich nur in ſolchen Genera, in welchen tenigftens * ch habe diefes Subgenus nicht genannt, weil ich es nur nach Baillant kenne, und es big jegt nicht wieder aufgefunden iſt. — Kaiferling und Blafius ändern dieſen alten claſſiſchen Namen in Ephialtes, weil Möhring diefen ftets eine Eule bezeich⸗ nenden Namen für Anthropoides virgo verwandt hat. Namen von Möhring, der Ptynx für Plotus, Atagen für Tachypetes, Che- nalopex für Alca, Trochilus für Recurvirostra verwandte, follte man feine folche Bedeutung beylegen. II. Bubo Cuv. a) Lophostrix Less. b) Bubo Kp. c) Ketupa Fess. e) Megastrix Kp. d) Urrua Hodgs. Da ade e) Pseudoptynx. IV. Striz. Sav. a) Pholidus Geoff. b) Strix Sav. V. Syrnium Sav. a) Ciecaba Wagler. b) Syrnium Sav. c) Bulaca Hodgs. d) Pulsatrix Kp. e) ml > €) 3 entdedt find. So fteht bey Bubo das Subgenus Lopho- strix, Ketupa und Pseudoptynx durdy die Bildung der mef: ferförmig zugefchärften Krallen in näherer überfpringender Ver— twandtfchaft, ebenfo Bubo und Urrua durch die doppeltfan- tigen Nägel. Characteriftit der Genera. 1. Subfamilie, Tageulen, Surninae Bonap. Bey diefen fehen wir den fehönften und rundeften Schädel mit der geringften Pneumaticitätz bey diefen ift das Zygoma nah hinten breit und zeigt einen Proceffus, um das Auge fehliegen zu helfen. Ihr Gefieder ift härter, mehr conturiert, felten gelbroftfarbig und niemals mit feinen linienartigen Quer: bändern durchzogen. Sie zeigen Feine Federhörner. Es find meift mehr Tag- als Dämmerungsthiere und find, Nyectale ausgenommen, am Tage wenig verfchlafen. , 767 I. Glaucidium. 11. Nyctale. III. Ninox. 768 IV. Surnia. V. Athene. Die Nafenlöcher auf ber Mit großer Ohröffnung, Mit Tangem mehr ge Mit Eleiner Ohröffnung, Mit Eleiner Ohröffnung, Spige einer erbſenartig deutlihem Schleier. Exfte ftredtem Schnabel, deffen undeutlihem Schleier, ru= undeutlichem Söhleier,, aufgetriebenen Wahshaut. Schwinge total an der hintere Hälfte mit der dimentärerWachshautund Schnabel von der Wurzel Erſte Schwinge kuͤrzer als Außenfahne, 2te Schwinge langen Wachshaut bedeckt meift dicht befiederten Ze: an gekruͤmmt, mit aufge: die 10te. Größe von gros von dem Ausfhnitt an ift. Zehen mit Borſten hen. mit Kammzaͤhnen. Tarſen dünn bebedt. N. scutellatus, conni- ulula. fen Finfen. Gl. nanum, Brodiei.- wie Zehen dicht befiedert. N. funerea, acadica. vens etc. I. Subfamilie, Nachteulen, Striginae Kp. Be diefen zeigt fih der Schädel weniger ſchoͤn und mehr pneumatifh. Das Gefieder ift weicher, mehr gelbroftfarbig ges tüpfelt und häufig querlieniiet. Der Schaft der Schwingen und I. Scops Sav. Il. Otus Cuv. gen klein. fhuppt. Kieine Formen. S. ephialtes ete. nem Schleier, Federhör: hen und ganzem Mittel: nagel. Mittelgroß. Ot. vulgaris etc. I. Fam. Eulen Strigidae. (Strix L.) I. Gen. Glaueidium, Boie (1826). Glaucidium, Boie (pars), Caboures (pars) Less. Athene G: Gray. d) Subg. Glaueidium, Boie. S. America. 1) Gl. nanum, Vig. Zool. Journ. III. p. 426. G. Gray et Mitschsel Genea of birds. pl. 12- 2) Gl..pumilum , Ill. Pl, col. 39. 3) Gl. passerinoides, Tem. col. 344. 4) GI. ferrugineum, Pr. Max. col. 199. e) Subg. Taenioptynx, Kp. Athene, Blyth.- Noctua, Hodgs. 5) Gl. Brodiei, Burt. Pr. Zool. Soc. (1835.) p. 152. U. Gen. Nyetale Brehm (1828). 5) Subg. -Nyctale, Br. 1) N. funerea, Lin. Fauna suecica p. 25. Str. Tengmalmi Gm., passerina Pall., dasypus Bechst. Naum. t. 48. N. Europa. 2) N. acadica, @m. S.N. p.296., passerina Wils. Am. Orn. pl, 34. 1. acadiensis, Lath. N. America. III. Gen. Ninox, Hodgs. (1837.) (Athene, Gr. Gld. Noctua, Vig. Horsf. Quoy et Gaim.) b) Subg. Ninox, Hodgs. 1) N. seutellatus, Raffl. L. Tr. XIII., hirsuta 7, pl. * Das äußere Ohr bey den enropäifchen otus und brachyotus ift, wie ben aluco, an der linfen Geite ftets afymmetrifh. An Bälgen ift dieß jedoch nicht zu erfennen. In meinem größeren Merfe werde ich die linke wie die rechte Ohröffnung von vielen Genera abbilven. Durch Abbildungen der fämmtlichen Schädel werde ich beweifen, daß Lophostrix, Ketupa wie Pholidus und Nyctea feine feldftftän- digen Genera jeyn fünnen, Ill. Bubo Cuv. Aeußeres Ohr wie Aus Aeußeres Ohr groß, die Aeußeres Dhr fo groß Aeußeres Ohr fehr groß Foderhörner. ganze Seite des Kopfes als der Durchmeffer des mit Operculum. Mittel: Zehen meift nadt und ges einnehmend mit deutlihem Auges, ohne Operculum. nagel kammfoͤrmig gezaͤh⸗— Opereulum, vollkomme- Federhörner. Meift fehr groß. nern, meift befiederten Ze- Bubo maximus etc. blaſener Wachshaut, an S. passerina, nyctea deren Nand die. Nafen: löcher figen. A. noctua ete. des Schwanzes find weicher. Bey ihnen tritt das größte Ohr mit Operculum, der deutlichſte Schleier und Federhömer auf. Sie find alle mehr Nachtthiere, IV. Strix Sav. V. Syrnium Sav. Aeußeres Ohr ſehr groß ald das Auge mit und ohnt Operculum,. Nagel der Mittelzehe nicht ge— ähnelt. Keine Feder: hoͤrner. Syrn. aluco etc.*) nelt; Eeine Federhoͤrner. Str. flammea etc. col. 289. lugubris Tuk. N. nepalensis et Jeridius, Hodgs Malagensis Eyt. — Asien. c) Subg. Sceloglaux, Kp. 2) N. albifacies, Gray. Er. et Ter.B. p. 2. pl. 1. N- Seeland. d) Subg. Hieracoglaux, Kp. 3) N. connivens, Laith. Falco connivens, Zath. Ind. Suppl. p. XII. A. fortis, GId. B. of Austr. 4) N. strenuus, Gld. B. of Austr. e) Subg. Spiloglaux, Kp. 5) N.novae seelandiae, Gm. Gray Voy. Er. p.2. Quoy et Gaim. Astr. Ois. t. 2. f. 2. fulva, Forst. 6) N.-maculatus Vig. et Horsf. L. Tr. XV. p. 139. Gld. B. of Austr. 7) N. marmoratus, Gould. B. of Austr. 8) N. boobook, Lath. Ind. Orn. Suppl. p. XV. Gld. B. of Austr. IV. Gen. Surnia, Dum. (1806.) a) Subg. Microptynx, Kp. (Glaucidium, Boie. Athene, Boie, Gray.) 1) S. passerina, L. S. nat. p. 133., acadica Temm. Naum. t. 43. pusilla Daud., pygmea Bechst. O. Europa. b) Subg. Nyctea, Steph. (1825). (Noctua, Cuv. Surnia, Selby.) 2) S. nyetea L., nivea Daud., erminea Shaw., candida Swains.. Naum. t. 41. N. Europa, N. America, N. Asia. e)Sanbean tar... *3) S. nisuella Zath., Daud., Vaill. pl. 39. d) Subg. (fehlt). e) Subg. Surnia, Dum. 4) S. ulula L. S. N. p. 133., funerea L. S.N. p. 133. doliata Pall., hudsonia Gmel., nisoria Mey. N. t. 42. N. Europa et Am. 769 *5) S. choucou, Lath., Daud., Vaill. 38. S. Aft. V. Gen. Athene, Boie (1822). (Noctua Sav. Carine Kp. Nyctipetes Swains.) a) Subg. Microglaux, Kp. 1) A. perlata Pieill. Enc., oceipitalis 7. cel. 34. Vaill. 284. , S.- et N. Afr. b) Subg. Athene, Boie. 2) A.noctua Reitz. Fauna Suec. p.85., passerina Lath., Cuv., Boie, nudipes Nils. S.- et Mittel-Europa. 3) A. meridionalis Riss. S. Europa, Afr. 4) A. brama, T. col. 68. Asia. c) Subg. Pholeoptynx, Kp. 5) A.cunicularia Mol. Chili. p. 233., grallaria 7. col. 146. Amer. e) Subg. Taenioglaux, Kp. 6) A. erythroptera Gould. Asia. 7) A. castaneoptera, Horsf., L. Tr. XIII. p. 140. spa- dicea Reinw. col. 98. As. 8) A. cuculoides Fig. Proc. zool. Soc. (1830) p.8. As. 9) A. capensis, A. Smith, Ill. S.-Afr. Zool. pl. 33. Afr. II. Unterfam,. Striginae, Kp. (Buboninae, Striginae et Syrninae). -1. Gen. Scops, Sav. (1809). a) Subg. Pisorhina, Kp. *1) Sc. manadensis, G. et G. Astr. pl. 2. f. 2. Celebes. b) Subg. Scops, Sav. 2) Sc. ephialtes Sav., Str. scops L., Nm. t. Europa. 3) Se. pennata, Hodgs. Journ. A. S. B. p.369., su- nia, Hodgs. Asia. 4) Sc. senegalensis, capensis, A. Smith, c) Subg. Megascops, Kp. 5) Sc. indica, @mel. S.N. p. 289., lempiji et rufescens, Horsf., noctula Reinw. col. 99. As. 6) Sc. atricapilla, Natt. pl. col. 145. S.-Am. 7) Sc. brasiliana Gm. p. 389., choliba Vieill., eruci- gera Spix., decussata Licht. S.-Am. 8) Sc. asio L. S. N. p. 132., naevia Gm. N.-Am. 9) Sc. albopunctata @. Gray, Brit. Mus.? S.-Am. d) Subg. Acnemis, Kp. 10) Sc. gymnopodus Gr., Brit. Mus. As. *11) Sc. nudipes Vieill, Bubo V., Ois. d’am. sept. pl.22. e) Subg. Ptilopsis, Kp. 12) Sc. leucotis T’emm., col. 16. Africa. 13) Se. lophotes Less. Orn.? megalotis Gr., Brit. Mus. Daterland? II. Gen, Otus, Cuv. (1799—1800). a) Subg. Pseudoscops, Kp. (Ephialtes Gosse et. Gr.) 1) O. grammieus Goss., E. grammicus Goss. B. of Ja- maica p. 19. b) Subg. Otus, Kp. 2) ©. vulgaris Flem., St. otus L. 3) ©. zonurus Gr., Br, Mus.? Californ. * Die 4 mit Sternchen bezeichneten Arten habe ich nicht unterfucht, noch gejehen. Swains. W.-Africa/birds p. 127,, 770 c) Subg. Rhinostrix, Kp. 4) O. americanus Gm., S N. 288., mexicana Gm., cla- mator Pieill, longirostris Spiz., maculosa Pr. Max. 5) O. madagascariensis A. Smith. d) Subg. Brachyotus, Gould. (1837). 6) O. brachyotus Lath. Gm., Nm, t.45. 2. Europa, N.-Africa, Asia, Am. e) Subg. Phasmaptynx, Kp. 7) ©. capeniss A. Sm., Ill. S.-Africa Zool, pl. 67. Ill. Gen. Bubo, Cw. (1817.) a) Subg. Lophostrix, Less. (pars) (1837.) 1) B. ceristatus Daud. Tr. d’Orn. ll. p. 207., griseata Lath. Vaill. 48. (ſchlecht). b) Subg. Bubo, Kp. 2) B. bengalensis Frankl. Proc. Zool.Soc. 1831. p. 115. 3) B. ınaximus Sibb., Fl., Str. bubo L., Nm. t. 44. a) capensis Daud., Vaill. 40. b) sibiricus Eversm. 4) B. ascalaphus Sav. Deser. de l’Egypt. ois.t. 3. fig.2. 5) B. virginianus Gm., pinieola Vicill. Ois. d’Am. t.19., magellanicus Gm., crassirostris Vieill., macrorhinchus Temm. Col. 64. 6) B. africanus 7. pl. col.50., maculosa Vieill. c) Subg. Ketupa, Less. ( 1831.). 7) B. ceylonensis Gm., leschenaulti 7. col. 20. 8) B. Ketupa Horsf., L. Tr. XIII. p. 141., ceylonen- sis T. col. 74., javanensis Less. 9) B. flavipes Hodgs. Journ. As. Soc. Beng. 1836. p.364. pl. 26. Asia. d) Subg Urrua, Hodgs. ( 1837.). Urrua er Huhua Hodgs. (pars). 10) B. coromander Zath. Ind. Orn. I. p.53. Asia. 11) B. orientalis Horsf , L. Tr. XIII. 174., sumatrana Raffl., strepitans 7. col. 174. 229. 12) B. lacteus Cu. col. 4. Africa, , e) Subg. Pseudoptynx. 13) B. philippensis Gr., Syroium Gr. Britt. Mus. IV. Gen. Strix, Nov. Auct. a) Snbg. Pholidus, Is. Geoffr. (1830.) 1) S. badia Horsf., L. Tr. XIU. p. 139. col. 318. Java. 6) Subg. Strix. 2) S. punctatissima Gr. Voy of Beagle pl. 4. Galape- gos_ etc. 3) S. fammea Linn. a) flammea L. Europa, N.-Afr. Nm. t. 47. 2. b) perlata Licht., furcata T. col. 432. America. e) delicatula Gld. B. of Austr., javanica Wurmb. Java. 4) S. candida Tick. Journ. A. S. B. II. p. 572., longi- membris Jerd. (Asia), capensis A. Smith, Ill. of S. Afr. Zool. 45. (Africa). 5) personata Pig., Proc. Zool. soc. 1831. p. 60., cy- clops Gld. B: of Austr. 6) castanops G/d. B. of Austr. c) Megastrix, Kp. 7) tenebricosa Gld. B. of Austr. 771 V. Gen.. Syrnium Sav. (1809.) a) Subg. Ciccaba, Wagler (1832). 1) huhula Daud. Vaill. t. 41., lineata Shaw., albomar- ginata Spix. S.-Am. 2) cayennense Gm. Enl. 442., fasciata Vieill., S. zo- nocercum et polygrammicum Gray. 3) albotarse Gr. Br. Mus. S.-Am. 4) Woodfordii A. Smith, Ill. of Afr. Zool. 71. 5) hylophilum Temm., col. 373. 6) Subg. Syrnium, Sav. (Syrnium et Ulula Cuv.) 6) nivicolum Hodgs., 1.A.S.B. XIV. p. 185. Asia. 7) aluco L., p. 130. Nm. t. M. 1. 46. 8) uralense Pall., litturata Retz, macrocephala Meisn. 9) nebulosnom Gm., Wilson pl. 33.2. N-Am. 10) einereum Gm., Nm. in den Beyträgen. e) Subg. Bulaca, Hodgs. ( 1837.) (Urrua (pars) |Hodgs.) 11) Indranee Syk. Proc. zool. soc. 1832. p. 82. 12) sinense Lalh., orientalis Shaw. 13) pagodarum Temm., col. d) Subg. Pulsatrix, Kp. 14) torquatum Daud., Vaill. t. 42., superciliosa Shaw. Gen. Zool. pl.32., pulsatrix Pr. Max.? Subspecies, per- spicillata Lath. (juv.) Vaill. t. 44. S.-Am. Alle die hier verzeichneten Eulen, mit Ausnahme der beftern= ten und der pagodarum des Frankfurter Mufeums habe ic im beittifchen Mufeum in diefem Sahre unterfuht, wobey mich wieder mein hochgeehrter Freund? G. R. Gray freundlichft unterftüßte.. Diefelbe günftige Aufnahme wurde mir am Leydner Mufeum zu Theil und ich bedauere nur, daß meine Berhältniffe es nur erlaubten, die für mich neuen Falken zu befchreiben. Die für meine Arbeit fehlenden Eulen des Leydner Mufeum werde ich hoffentlih bald im Stande feyn, diefen einzufchalten. Folgende Arten habe ich bis jest nicht unterfucht; den Ber fisern derfelben würde ich großen Dank fhuldig feyn, wenn fie die Gefälligfeit haben wollten, diefe mir mitzutheilen; ich glaube wohl, daß es fich von felbft verfteht, daß ich alle Koften der Verſendung tragen und daß ich dafür ftehe, daß alle Vögel in der Fürzeften Zeit von mir unterfuht und in dem nämlichen Zuftand, wie ich fie empfange, wieder zurücdgefandt werden. Bey diefer Gelegenheit erkläre ich mih, im Fall die Koften des Transports mir nicht zur Laſt fallen, alle Üüberfandten du— biöfen Falken und Eulen zu beflimmen, wobey ohne mo- nograpbifches Studium häufig viele Stunden und Tage verlo: ten geben, um fie fchlieflich doch mit einem Fragezeichen oder mit falfhen Namen einzutragen und aufzuftellen. 1) ? (Glaueidium) phalznoides Daud., Vieill. Ois. d Am. sept. pl. 15. 2) Surnia choucou Vaill. Ois. d’Afr. pl. 38. 3) S. nisuella Vaill. pl. 39. 4) Scops nudipes Vieill. pl. 22. 5) Scops manadensis Quoy et Gaimard. 6) Otus magicus S. Müller. 7) Syroium leptogrammienm T., pl. col. 525. 8) Athene guteruhi S. Müller. Iſis 1848. Heft 10. S.-Afr. - 772 9) Athene Sonnerati Temm. col. 21. 10) Ninox Maugei Temm. col. 46., sive fusca Vieill. Ene. p. 1288.* 11) Syrnium nudipes Pieill., Ois. d’Am. sept. pl. 16. Diefe Art gehört wahrſcheinlich in die Nähe des Subg. Cic- caba, welches ebenfalls nadte geſchuppte Zehen hat. Sollte vielleicht das nackte der Zarfen durch ſchlechte Präparation ent: fanden feyn? Das Eremplar der Sammlung von Dufresne ffammt aus St. Domingo. Der nadte Theil diefer Tarfen bey Scops gymnopodus und der Ketupa- Arten ift geſchildert oder koͤrnig gefhuppt, was bey diefer Art nicht der Fall ift. Sufäge zu ben Falconidae von I. Kaup (Iſis 1847, 616.) Subg. Limnaötus, Pig. 1) Spiziaetus Kieneri (Gerv.) Kaup. Astur kieneri Gerv. Mag. de Zool. T. V. (1835.) pl. 35. Spiziastur kieneri Less., complem. de Buffon, T. VI. p- 89. Diagnofe: Zarfe 62—72., Mittelzehe 43—47 Mm lang. Er fteht, wie ich bereits ſchon früher vermuthete, am naͤch— ften dem Spiziatus cirrhatus, allein ift Eleiner als dag Eleinfte Individium von eirrhatus und unterfcheidet ſich durch längere Slügelfpige, Fürzere Tarfen und Mittelzehe und mehrfach ge⸗ bänderten Schwanze. Bon oben fat ſchwarz mit Kupferglanz. Kehle und Ober: bruft weiß, ins Noftfarbige Übergehend, mit ſchwarzen Laͤngs⸗ flecken. Die übrigen untern Theile roſtroth mit ſchwarzen Schaftſtrichen. Untere Schwanzdecke roſtroͤthlich ohne Flecken. Schwanz mit 6 ſchmalen und einem breiten ſchwarzen Endbande. Schnabel 23 M. m. Flügelfpise 110. v. Mundmwinfel 36. Zarfe 62. Dberflügel 215. Mitteljehe 43. Dftindien. Sn Sammlungen bis jegt noch) felten. Zur Gruppe Urospizia des Genus Nisus, Bey der Species Nisus torquatus und der Eleineren Are: Nisus trieolor habe ih, indem ich den englifchen Auctoren: Vigors, Horsfield, G. Gray und Gould gefolgt bin, die Synonymie vermengt; die Synonymie beider Arten muß auf folgende Weiſe corrigirt werden. ‚ Nisus torquatus C. col. 43. (ad.) Der mittlere Schwanzfperber 93 (juv.). * er eruentus Gould. Nisus tricolor (Vieill.), Kaup. Falco macrodactylus Tem. (Xeyd: ner Mufeum ). Accipiter torquatus? Pig. & Horsf. Lin, Tr. XV. (1827.) p-128:** * Diefe Art fol duch Hrn. Mauge von St. Domingo dem Parifer Mufeum überbracht werden ſeü. In Franffurter Mufeum fieht der Ni- nox boobook unter den Namen Maugei. Beide Arten jehen fich fehr ahnlich. Ic, fürchte eine Länderverwechslung. Iſt diefes der Fall, fo it Maugei und boobook einerley? welches zu beitätigen oder zu ver— werfen einer näheren Unterfuchung vorbehalten bleiben muß. Da alle Ar— ten des Genus Ninox Auftralien (mit Ausnahme des indifchen scutel- latus) angehören, fo wäre es anffallend, daß eine Art, fo nach verwandt, in Amerifu vorfommen ſollte. Möglich wäre es jedoch, da in dem ſüd— amerifanifchen Genus Glaueidium auch eine indische Art, Brodiei vor- handen tt. ** Leffon citirt ivrig: Nisus australis Yig. et Horsf. 49 Der Eleine Schwanzfperber 773 Vigors und Horsfield begiengen zuerft den Fehler, die Eleinere Art für die mittlere, Nisus torquatus, zu nehmen und ihnen find alle neueren englifchen Autoren und ich gefolgt. Sn ihrer Befchreibung fagen fie, daß das Männchen 124 und das Meibchen 145 groß fen, mas bey dem eigentlichen tor- quatus nie der Fall it. Der wahre Nisus torquatus Cu. pl. eol. 43. i. 93. ift bedeutend größer, und das Männchen erreicht eine Fänge von 15" und unterfcheidet ſich duch feine größeren Dimenfionen, allein verhältnifmäßig viel Eürzere Mit: telzehe. Der Nisus torquatus Cuv. findet fih nah Leffon und den Notizen des Leydner Mufeums auch auf Zimor und Ter— nate. Vieillot befchreibt eine Art unter dem Namen trico- lor, welche 14 Schmwanzbinden hat. Seine Angabe, als hätte der Jardin des Plantes diefe Art aus dem füdlichen America erhalten, ift falſch; denn feine Befchreibung ift von det kleine— ten Art entnommen. Vieillot befchreibt ferner einen Sparvius cirrocephalus, bey welchen er Neuholland als Vaterland angiebt; ich bin ges wiß, daß auch diefe Angabe irrig ift, und daß diefer Vogel nicht aus Neubolland ffammt, melches Land allein Arten des Sub: genug Urospizia mit einer fehr großen Anzahl Schwanzbinden befitt. Nach den 3 weisen Schmwanzbinden (und demnad mit 4 ſchwarzen Binden) gehört diefer Vogel nicht zu Urospizia. Sch bin gewiß, daß fein Vaterland America ift, und daß Vieillot die ortlihen Angaben des neuholländifchen trieolor mit dem americanifchen eirrocephalus verwechfelt hat, oder fich durch irrige Angaben täufchen ließ. Vieillot citirt Latham und fagt, daß diefer Gelehrte aus dem neuholländifchen Raubvogel eine Varietät des gemeinen Eperbers gemacht habe. Ich habe im Augenblid die Suppl. Latham's nicht zur Hand, allein foviel kann ich bemerken, daß Vieillot's Befchreibung des eirrocephalus einem alten Männchen des Nisus fuscus ente nommen ift. In die Gruppe Urospizia gehört noch eine für mich neue Art, welche ich auf meiner diefjährigen Neife nach London im Leydner Mufeum geſehen habe. Herr Temminck hatte die Güte mir zu erlauben, fie zu unterfuchen und zu befchreiben. Nisus (Urospizia) hiogaster Müll. In den Verhandl. der Laͤnder- und Voͤlkerk. Epervier oceania Astr. et Zelee pl. 2. fig. 1. (nah TZemmind.) Diag.: Alle unteren Theile, einfarbig roſtroth und nur an den Seitenfedern auf weißlichem Grunde verftedte Binden. Der lange Schwanz zeigt Faum Spuren von Binden, die ficher auf dem noch nicht befannten Jugendkleide fehr deutlich fine. Amboina. Er fieht dem torquatus fehr ähnlich. Mm MW. Dimenfionen: Kopf 52 — 58. Schnabel 16 — 19, Höhe 12 — 14. v. Mundw, 24— 27. Dbefl. 135 — 158. Fluͤgelſp. 57 — 66. Tarſe 57 — 66. Mittelz. 26 — 30. Schwanz 144 — 164, 774 Zufäge zu dem Genus Astur. In ber Diagn. des Subgenus Lophospizia muß der Cha: racter: „Hinterkopf mit kurzer Holle geftrihen werden, indem die kurzen Zopffedern das Artkennzeichen des anfänglichen Ty— pug (Astur trivirgatus), meines Subgenus Lophospizia ab- gibt, und die beiden neuen Arten diefer Gruppe biefen Cha- racter nicht befißen. Astur trinotatus Temm. Leydener Mus. Diagn.: Ohne Zopf; 3—4 weiße Binden auf den In— nenfahnen des Schwanzes. Bejhreibung: Altes Weibchen. Aſchgrau — Scheitel und Nüden am dunfelften, Kehle am hellften; alle unteren Zheile weinroth. Schulterdecke mit verfteciten weißen Fleden. Untere Achfelfsdern blendend weiß. Innere Schwingen an der Wurzel weiß, einen Spiegel bildend, gegen die Spike hin mit 4—6 fchwarzen Binden. Schwanz ſchwarz mit weißer Wur— zel und drey weit don einander abftehenden weißen Binden auf den Innenfahnen, die auf den mittleren Federn als große, runde weiße Sleden auf der oberen Seite durchleuchten; die ſchwarze Endbinde mit weißlihem Saum an den Innenfahnen. Obere Schwanzdede an der Wurzel weiß, an den Spitzen afchgrau. Der junge Vogel roſtroth mit dunklen Schaftfleden und Spitzen auf den oberen Theilen. Die Schwingen an der Wur- zel weiß, voftgelblich angeflogen mit gegen 6 fehmalen ſchwarzen Binden; untere Theile vofigelblih weiß mit fchwarzbraunen Scyaftftreifen. Der Schwanz mit 4 weißen Binden auf den Snnenfahnen. Die auferen an der Außenfahne roſtroth und an der erften mit Spuren von Binden nächft dem Schaft. Astur griseiceps Temm. Leydener Mus. Diagn.: Nüden, Flügel und Schwanz rothbraun. Befhreibung: Kopf hellafhgrau mit zuweilen dunkel ge füumten Federn — Kehle, wie behm trivirgatus, weiß [hwarz begrenzt mit ſchwarzen Lüngsftreifen in der Mitte Alle unteren Theile weiß mit ſchwarzen Längsfchaftftrichen. Hoſen weiß, ſchwarz quer gebaͤndert. Nüden, Flügel und? Schwanz rothbbraun; obere Shwanzdedeeinfarbig. Schmwanz mit 4 fhwarzen Querbinden; außere faft einfarbig. Innere Achſelfedern weiß mit einzelnen fchwarzen Flecken. Schwingen mit 2—5 unbeftimmten, fihwarzen Querbinden, Der junge Vogel (W.) oben ſehr zierlih an den Spiten und Borden der Federn roftgelb gefleckt. Fleden des Unterkoͤrpers roftbraunlich mit ſchwarzen Schäften. — Hoſen faft weiß mit runden ſchwarzen Flecken. Schwanz mit 5 ſchwarzen Quer- binden. Naturbiftorife Tidsferift, ubgiv. af H. Kröyer, Neue Reihe, Bd. 1. 9.3 Mit 2K. T. Kopenh. 1844. (Heft 1. 2. Iſis 1848. ©, 421.) 1) ©. 213— 282. Ichthyologiſche DBeyträge von Kroͤyer. 1. Oplegnathus fasciatus Är. Von diefer neuen Art der von Rihardfon (Ann. and Magaz. of Nat. Hist.) benannten Gattung, welche mit dem Habitus eineg Chaetodon bie Zahnbildung eines Scarus ver- bindet, wurde im Apr. 1841. ein Er. neben der Eleinen Inſel San Lorenzo, bey Callao, gefangen. 775 Ausmeffungen deffelben. Totallänge 83", größte Höhe (Uber der Murzel der Bauch: floffe oder dem Anfange der Afterfloffe 311”, Höhe des Kopfs über der Mitte des Auges 24, größte Dice (Über dem Kies mendedel) 14, Dide vor der Wurzel der Schwanzfloffe 3”, Umfang über der Wurzel der Brufifloffe 9, Länge des Kopfs (von der Schnauzenfpige bis zum Hinterrande des Kiemendedels) 2,55", Höhe des aufgefperrten Maules 1, Breite deffelben 7%, Entfernung der Schnauzenfpise vom vordern Rande der Naſenloͤcher 94", Entfernung des vordern vom hintern Nafens lohe, 1”, des leßtern vom Auge 1’, der Schnauzenfpige vom vordern Rand des Auges 113°, Laͤngsdurchſchnitt des Auges 64, Höhendurchfchnitt deffelben 6’, Entfernung des untern Augenrandes vom untern Nande des Vorfiemendedeis 123, der vorderen Mufenlöcher von einander 54, der hint. N. von einander 7°, der Augen von einander 94, der Schnauzen: fpiße vom vordern Rand der Rüdenfloffe 34, Länge der Ruͤ— Eenfloffe (nicht nad der Krümmung, fondern nach gerader Linie gemeffen) 4“, des von Stachelftrahlen gebildeten Theils 24”, des von weichen Strahlen gebildeten 2,15", größte Höhe des erftern Theils 3, des legtern 14”, Entfernung der Wurzel der Rüdenfl. vom Ende des Schwanzes (nit der Schwanzfleffe) 1,5, vom Anfange der Schwanzfloffe an der Seite 9'", Lange der Brufts flofje 21”, Breite derfelben an der Wunzel 8, Enfernung der Schnauzenfpige von der Wurzel der Bruftfloffe an der Geite “3, Länge der Bruftfloffe 19‘, Entfernung der Wurzel ber Bfl. (mitten zwifchen den Bfl.) vom After 16, des hintern Randes des Afters vom Anfange der Afterfloffe 4", Laͤnge der Afterfloffe 22, größte Hoͤhe derfelben 16’, Entfernung der Afterfloffe vom Ende des Schwanzes 13’, vom Anfange der Schwanzfloſſe an der Seite 9", Br. des Schwanzes vor ber Murzel der Schwanzfloffe 13”, Länge. derfelben in ber Mitte 16 CR Grundfarbe fchwarz oder fehr dunkel braunfchwarz, unter dem Bauche von der Symphyſe der Kiemen bis zum Anfange der Afterfloffe ift die Farbe hell (weißgelb, mit fchwarzgrau überflogen). An den Seiten wird die fchwarze Farbe von 5 breiten, hellen, ſenkrechten und alfo parallelen Bändern unter: brochen, deren techfelfeitiger Abftand etwa gleich groß ift, und deren eins über den Kopf hinter das Auge geht. 3 find auf dem Körper ſelbſt; das 1fte fteigt vom Vordertheile der Ruͤ— denfloffe (zwifchen 1ftem und 5tem Stachelſtrahl) dicht hinter der Murzel der Bruftfloffe bis nah den Bauchfloſſen binabz das 2te vom hintern, aus Stachelftrahlen beftehenden Theile der Nüdenfloffe (zwifchen dem Iten Stacdhelftrahle und dem erften weichen) nah dem Bauche hinab, wo e8 vorn den vord. Rand des Afters, hinten den ten Stachelſtrahl der Afterfloffe erreicht; das Ste läuft zwifchen dem hintern, articulirten Theile der Nüden- und Afterfloffe und ift ettvas fchmäler, als die 2 vorigen. Das allerhinterfte Band ift dagegen das breitefte; es verbreitet fi vom letzten Theile des Schwanzes bis über einen großen Theit der Schwanzfloffe. Die Bänder find jedoch nicht einfarbig, fondern befisen eine Mifhung der beim Bauche er- waͤhnten fchmußiggelben Farbe und der allgemeinen ſchwarz⸗ braunen Grundfarbe, welche eine Marmorierung mit einander bilden, oder genauer, den Bändern ein gemwäffertes Anſehen ge- ben. Die Fioffen find von der dunfeln Farbe des Körpers, in fo fern ſich die Bänder nicht über fie verbreiten, welches ins deffen bey der Nüdenz, After» und Scmanzfloffe gefchieht, 776 die Bauchfloffen nehmen an der untern Fläche gegen die Wurzel die helle Farbe des Bauchs an. Form fehr hoch und zufammengebrüdt, ftellt ein breites Dval vor, welches gegen den Schwanz etwas fpißiger zuläuft, und deffen Regelmäfigkeit vorn abgebrochen wird, wenn gleich nur in fehe geeingem Grade, durch die Vorragung des Mun— des. In Form und ganzem aͤußern Anfehen nähert fich diefer Fiſch auffallend der Familie der Squamipennes. Kopf ſehr bedeutend in fchräger Nichtung auf= und niederfteigend; fein vorderer oberer und vorderer unterer Rand ftoßen etwa unter einem rechten Winkel zufammen, fo auch der hintere obere und bintere untere Nand; Stirn- und Unterfliche gegen die Seiten bin abgerundet, Seitenflichen fenfreht. Mund ein wenig, wie ein Schnabel, vorftehend, gefchloffen ift die Mundfpalte ſenkrecht. Rachen klein, aufgefperrt faft doppeit fo hoch, als breit, nur ſehr wenig vorfchiebbar wegen Kürze und geringer Beweglichkeit der Apophyſe der Zwifchenkieferfnochen. Lippen ziemlih dünn, die Zähne nicht ganz verbergend, ſelbſt bey völlig gefchloffenem Munde. Dberlippe hinten von ter Stien durch eine tiefe, halb£reisformige Furche geſchieden. Zwiſchen- und Unterkieferknochen, fo viel an dem unverlegten Erempl. zu feben ift, ganz wie bey Scarus. So auch das Zahn- verhalten auf diefen Knochen, beftehend aus mehreren Reihen Eleiner, flacher, dichtitehender, aufgewachfener Platten. Auf dem hintern Theile der Unterfläche der Zwifchenfieferbeine 2 Paar vorragende, ftumpf abgerundete Zähne oder Zahnhöder, das eine ein wenig meiter nach vorn und enger benfammen, das andere ein wenig weiter zuruͤck und getrennt. Sonſt feine Zähne, die auf den Schlundfnodhen ausgenommen. Diefe haben Raſpelzaͤhne; die den Scari fo eigenthuͤmlichen Knochenplatten fehlen bier. Am Dberkiefer ein fehr dünnes Gaumenfegel, und ein entiprechendes am Unterfiefer. Die Oberkieferfno: hen merden nah dem Ende zu breiter, ruderblattaͤhnlich. Zunge conver, breit, doch nach vorn zugefpißt, vom Boden des Unterkieferd nur wenig gefondert. Naſenloͤcher dem Auge nahe, Eleine, Ereisrunde Deffnungen, etwa gleich groß; vorderes an der äußeren Seite mit fleinem, zugefpistem Haut— lappen, welcher dem bintern Paare, welches etwa zwifchen dem vordern und dem Augenrande, fehlt, Augen mittelgroß, hoch fisend, faft Ereiscund. Vorderer Augenknochen fiheint groß und breit zu feyn, wie bey Scarus. Vorkiemendeckel hoch, fein hinterer Rand lothrecht hinabfteigend; fi mit dem untern unter einem rechten, jedoch abgerundeten Winkel vereinigend. Hinterer und zum großen Theile auch unterer Rand feinfäge zähnig. Kiemendedelftüd ho, aber kurz, unregelmäßig vieredig, hinterer Rand mit flady halbmondförmigem Ausfchnitte und unter diefem mit £leinem, vortagendem Stachel. Unter— Eiemendedel legt ſich wie eine ſchmale Borte laͤngs dem untern hintern Rande des Kiemendedelftüds, Zwifchenfie- mendedel krumm, ftark, fiheint auch eine nicht unbedeutende Größe zu haben, wird aber zum Theile vom Vorkiemendedel bededt. Schulterapparat ohne Bewaffnung Kiemenz ſtrahlen 5, flach, dünn, fäbelförmig; der letzte ziemlich Flein und ſchwer zu beobachten. Kiemenöffnungen groß, weit: gefpalten, doch ziemlich lothrecht oder fich nicht weit nad) unten vorftredend. 4 doppelte, vollkommene und freie Kiemen nebft einer Nebenfieme an der inneren Seite de3 Kiemendedels. Rückenlinie ſtark gebogen, am ftärkften vorn; Bauchlinie da- gegen vom hinteren Nande des Kiemendedels bis zum Anfang der Afterfloffe faft Horizontal und darauf fehr fchräge zum Ende 777 der Afterfloſſe binanfteigend; danach aber wird die Schraͤge un: bedeutend. Ruͤckenfl. etwas über dem Ende des erften Dritz tels der ZTotallänge, gerade Über der Wurzel der Bauchfloffen, aber ein wenig hinter dem hinten Rande des Kiemendedels an— fangend. Stachelftrahlen fehr lang und fpigig, faft dreyfeitig, 11 an der Zahl, der vorderfte der fürzefte. Vom 1ften bis zum Aten die Länge allmählich zunehmend (1fter etwa 24, 4ter 9" 1.), Ster, 6ter, Tter gleich lang, wenig länger als Kter; folgende abnehmend, doch fo, daß der legte mit den gegliederten Strahlen dicht ver— bundener wenigſtens doppelt fo lang, als After Stachelſtr. 1fter geglied. Str. Über doppelt fo lang, als letzter Stachelftrahl ; Ster und Ater die längften; folgende ftufenmweife abnebmend, fo daß der letzte (16te) dem legten Stachelſtr. etwa gleich, oder fogar ein wenig Eürzer; After gegliederter Strahl einfach ges fpalten, folgende fich ftärfer verzweigend und büfchelförmig wer— dend. After 3 oder 4 Stachelſtr. koͤnnen, lothrecht aufgerichtet werden (After feibft ein wenig nach vorn); folgende aber fo fchräg geftellt, daß fie nicht vertikal aufzurichten find, welches auch von allen weichen Strahlen gilt. Bruftfloffen ausge breitet, fo breit oder ein wenig breiter als lang, haben 17 Str., Ster der laͤngſte, Ater viel länger als After, doch nicht doppelt fo lang, Ster über doppelt fo lang als 1fter, lester kaum halb fo lang als After. After und 2ter einfach, folgende ſtark vers zweigt. Bindehaut ziemlich dünn. und durcfichtig. Bauch- floffe hinter Bruftfloffe und gerade unter dem Anfange der Nücenflofe entfaltet, ziemlich bedeutend breit; 1fter Str. ein fehr ftarfer und ziemlich großer Stachelfte., 2ter einfach) gefpalten, faft doppelt fo lang als 1fter, folgende 4 ſtark ver zweigt, Ster längiter. Spitze der Bauchfloſſe über den hint. Rand des Afters hinmwegreichend. After ziemlich Elein, kreisfoͤr— mig, dicht hinter ihm die ebenfalls Freisförmige Gefchlechteöff- nung. Afterfloffe fängt etwa unter dem legten Stachelſtr. der Ruͤckenfloſſe an und hört ganz wenig vor dem Schluffe der legtern auf. Ihre 3 Stachelftrahlen Eurz, aber fehr ftark (1fter etwa 4, ter und Ster 6° lang), After und 2ter weit von einander getrennt, Ater und Iter an der Wurzel zufammenfto= fend, Übrigens aber, wegen der fehrägen Stellung des letztern getrennt. Die weihen Str. 12 an der Zahl, bis auf den 1ften fehr ſtark verzweigt, Zter längfter, nicht viel länger als After, aber faft dreymal länger als die Stachelftrahlen , letzter etwa fo lang wie 2ter Stachelftrahl. Schwanzfloffe mittellang, fehr breit, breitee am Ende als an der Wurzel, hinten faft ges rade oder nur fehr ſchwach eingebogen, gebt zum Xheil an die Schmwanzfeiten, fowohl oben alg unten, hinauf. Aufer 17 laͤn⸗ geren Strahlen in der Mitte, 9 kurze oben, 8 unten; mittlere 8 fehr ſtark verzweigt; bey dem folgenden nimmt dieß ab, bis die Auferften, wie gewöhnlich, einfach werden. Schuppen bededen, aufer dem Körper, den größten Theil des Kopfs, fo daß nur ein fchmaler Ning um dag Auge und mas vor deffen Vorderrande liegt, nadt bleibt. Auch die Floſ— fen, befonders die verticalen, find auf eine große Strede von Schuppen eingehülft, welches, da fie zugleich dick und fleifchig find, die Unterfuchung ihrer Befchaffenheit ſchwierig macht. Die Schuppen find klein und daher zahlreich. Zwiſchen Rüden- und GSeitenlinie ftehen etwa 25, zwifchen Seiten- und Bauch— linie etwa 60 Neihen. Länge der größten Schuppe von 1'', Br. faft eben fo viel. Sch. auf dem Körper nicht regelmäßig vieredig oder quadratifh, mit ziemlich ſcharfen Winkeln; die concentrifchen Streifen find weit geftellt, in geringer Anzahl (13— 14), und faffen nur wie ein breiter Rand die Schuppen 778 ein, wogegen ein großer Platz in deren Mitte ganz ohne fie ift. Spuren eines Fächers zeigen fih nur am vorderen Drittel oder Viertel der Sch.; Strahlen deffelben Faum über 12. Hinter: and der Sch. mit Dornen, welche urfprünglih in nicht ges ringer Anzahl (etiva 20), meiftens aber zum allergrößten Theil oder fogar ganz abgebrochen find. Sch. auf dem Kopfe und den Floſſen viel Eleiner, als auf dem Körper, unregelmäßig, langgeftredt oder oval, und mit geringeren Spuren von Dornen. Seitenlinie ungefähr parallel mit der Kruͤmmung des Nüdens bis zum Ende der Nücenfloffe, darauf horizontal, big fie jih an der Schwanzfloffe verliert. Wo fie ſich am ftärkften kruͤmmt, fteht fie von der Bauchlinie Über doppelt fo weit, als von der Nüdenlinie ab. Bauhhaut mit fehwarzem Ueberzuge. Darmcanal ganz unter großen Fettmaffen verftedt, nach deren Wegnahme er mehrere Biegungen zeigte; ausgeftredt war er, den Magen mitz gerechnet, 11" lang. Speiferöhre dünn und haͤuticht; Magen etwas dider, Elein, innen mit 10 Längsfalten; um den Pförtner 10 Blinddärme von ziemlich verfchiedener Größe. Zeugungsorgane nicht entwidelt. Leber ver— haltnißmäßig fehr Elein, ganz oder faft ganz in der linken Seite liegend. Schwimmbl. groß, quer über den obern Theil der Bauchhoͤhle angeheftet und diefen ganz bededend. Im Magen und Darme glaube ich Spuren von Würmern und den Möhren gefunden zu haben, in denen fie eingefchloffen gewefen waren. Uebrigens war die Maffe fo fein zermalmt, daß ich nichts beſtimmtes darüber zu behaupten wage. (Bol. Nihardfon’s Eurze Angabe über feinen Ople- gnathus.) Ich follte meinen, daß der Ausdrud in R.'s Angabe von feinem Opl. Conwaii, corpus crassum, und fo aud) die für die Nückenfloffe angegebene Strahlenzahl zu einer Unterfcheidung von meiner Art berechtigte. Hätte R.'s Fifch eine fo hohe und zufammengedrüdte Form gehabt, wie der mir vorliegende, fo würde die auffallende Aehnlichfeit mit den Squamipennes ohne Zweifel Eindrud auf ihn gemacht haben. Bis auf weiter fhlage ich die folgende Diagnofe vor für ben Oplegnathus fasciatus: ©. altissimus, valde compressus; altitudo dimidiam fere aequat piscis longitu- dinem erassitudinemque ter ad minus superat. Caput quarta longitudinis parte parum majus. Color nigrieans, fasciis luteis transversis verticalibus 5. Numerus radiorum Pinnae dors. 44, peet. 17, ventr. 4, 9 caud. 17 7. 3 an. 5; Der Gattungscharacter Eonnte fo gefaßt werden: Oplegnathus (beffer Hoplognathus, als von Orrkov und Yvadog). Corpus elliptieum. Mandibulae modo Scarorum dentes incorporatos gerentes; ossa vero pharyngea dentes acerosos. Labium superius basi profunde sul- catum. Operculum osseum postice sinuatum. Dor- sum monopterygium. Costae branchiostegae 5. Pin- nae ventr. post pectorales sitae, radiis 5 ramosis et uno aculeato sustentatae. Radii aculeati pinnarum dorsi anique fortes. Linea lateralis non interrupta. Squa- mae minutae ciliatae, non corpus modo, sed eaput usque ad oculos magnamque pinnarum partem tegentes. In- testinum corpore longius. Ventrieulus multis in- structus coecis. Vesica aä@rea maxima, 27 - KRihardfon betrachtet es ald ausgemacht, daß fein Opl. Jonw. ein Scaroid fey. Dieß muß aber, nach obiger Befchreis bung, wenigftens fehr problematifh werden. Wenn namlich einzig und allein das Zahnverhalten in den Kinnladen abgerechnet wird, fo ift der von mir unterfuchte Fiſch in jeder andern Hinficht ein vollfommener Squamipennis: in der fehr hohen und fehr zufammengedrüdten Körperform, der Sleifchigkeit u. Schups penbedeckung der Floffen, der Befchaffenheit der fehr Eleinen und bewimperten Schuppen, in dem Verhalten der Schlundfnochen und ihrer Zähne, der Länge de8 Darmcanald und den zahls reihen Blinddärmen, der ununterbrochenen Seitenlinie, der Be— ſchaffenheit der Kiemen, ja felbft in der Steahlenzahl der Floſſen, und in der Art und Weife, auf welche die Farben zur Bildung von Querbändern vertheilt find. Ich möchte defhalb annehmen, daß weit überwiegende Gründe vorhanden feyen, die Gattung Oplegnathus lieber mit den [huppenfloffigen Fifchen als mit den Papagepfiichen (Scaroidei) zufammen zu ftellen. 2. Agriopus alboguttatus Kr. Ein einziges Eremplar wurde bey der oben genannten Inſel San Lorenzo gefangen, Farbe des friſchen Fifches Eohlfchwarz, hier und da mit milchweißen Fleckchen überftreut; von folhen ftanden einige an den Mundwinfeln, ein Eleines hinter dem Auge, ein anderes, ziemlich großes, über dem Kiemendedelftüde, 10 auf der Wurzel jeder Bruitfloffe, fo auch verfchiedene auf den Bauchfloffen und auf dem vorderften Theile der Ruͤckenfloſſe, endlich eins oder 2 fehr Eleine und wenig deutliche an den Seiten des Fifches. (Sn MWeingeift ift die fchwarze Farbe etwas ausgebleihht und bräunlich geworden; die weißen Flecken aber haben ſich gut er— halten.) Körper mit einer großen Menge fehr Eleiner, fpisiger, ruͤck— waͤrts gerichteter Dornen von horn= und £nochenartiger Sub: ftanz bedeckt, welche die Oberfläche rauh anfühlen laffen. Diefer Umftand fcheint allein binzureihen, um dieſe Art von Agr. peruvianus Cuv. et Val. zu unterfcheiden. Ausmeffungen. Totallänge 30, größte Höhe (ungefähr über den hintern Rand des Kiemendedelftüdes) 10, Höhe vor der Wurzel der Schwanzfloſie 24”, größte Die (Über dem Knochenkamme der Schulterblätter) 4, Länge des Kopfes big zum-bintern Rande bes Kiemendedels 94’, von der Schnauzenfpige bis zum vor— dern Rande des Auges 3, Längsdurchfchnitt des Auges 21", von der Schnauzenfpise bis zum Anfang der Rüdenflofje 0", Länge der Nücdenfloffe 173°, des von Stachelftrahlen gebildeten Theild 13, des von weichen Strahlen. gebildeten 5', Ent- fernung der Nüdenfloffe von der Wurzel der Schwanzfloffe 3°, Höhe des Aten Stachelftrahls der Nüdenfloffe 74’, des 4ten weichen Strahls dafelbft 5’, Länge der Bruftfleffe 8, Breite derfelben an der Wurzel 13, Länge der Bauchfloffe 63", Entfernung der Schnauzenfpise vom Anfang der Afterfloffe 16’, Ränge der Afterfloffe 4", größte Höhe derfelben 5, Entfernung - ber Afterfloffe von der Wurzel der Schwanzfloffe 6", Länge der Schwansfloffe 54’. Form ſtark zuſammengedruͤckt. Auf der Schnauze ein Paar kleiner, ſpitziger, lothrechter Dornen etwa mitten zwiſchen Schnau—⸗ zenſpitze und Augenhoͤhle; ein anderes Paar auf der Stirnflaͤche dicht vor dem Auge, und die Kaͤmme, welche zwiſchen den Augen oder auf dem obern Rande der Augenhöhle hervortreten, endigen Iſis 1848. Heft. 10, 778 ebenfalls nach hinten mit einem Paar Dornen, welche jedoch weit dicker und ſtumpfer, als die vorigen find, Rückenfloſſe, beftehend aus 16 Stachel: und 12 weihen Strahlen, fängt ungefähr über dem hintern Rande der Augenhöhle an; 4 erfte Strahlen ſehr ſtark, Erumm, 4ter der längfte von allen Strahlen, die folgenden bleiben gerade und nehmen fomohl an Stärke alg Länge ab; Ifter Stachelftrahl über halb fo lang, als &ter, letzter etwa 3mal in der Länge des 4ten enthalten. 1fter weicher Strahl viel länger, als letzter Stachelſtrahl, Ater oder 5ter Stachel: ſtrahl der längfte; alle Strahlen einfach, außer dem legten, bis zur Wurzel gefpaltenen. Bruftfloffen fehr ſchmal, beftehend aus 8 einfachen Strahlen; Ate — Ste die längften. Bauch: floffen etwas hinter den Bruftfloffen angeheftet, doch deren Spige nicht erreichend; Stachelſtrahl groß und ſtark (feine Länge beträgt über 3 der Ränge der 3 erften weichen Strahlen, welche unter ſich etwa gleich lang und die längften find). Vorderer Rand der Afterfloffe etwa unter dem Anfange des weichen Theils der Rüdenfloffe, ift höher, als lang, und befteht aus einem kleinen Stachelftrahl und 8 einfachen weichen Strahlen. Schwanzfloffe faft gerade abgefchnitten, oder doch nur un: bedeutend eingefchnitten, indem ein Paar der mittleren Strahlen ein wenig Fürzer, als die ihnen zunächft liegenden, iſt; 11 Strah: len außer den furzen an den Seiten. Seitenlinie ungefähr bei 3 der Körperhöhe anfangend, nähert ſich allmählig mehr und mehr der Nüdenlinie (diefe neigt ſich namlich, während. jene ge— rade fortläuft) und fheint am Schwanze, eine Etrede vor der Wurzel der Schwanzfloffe. zu verfchwinden. Diefe Art Eann vielleicht fo diagnofticiert werden: Agriopus alboguttatus. A, niger, guttulis ca- pitis, pinnar. pect., abdom. etc. lacteis; papillulis pluri- mis corporis corneis minutissimis, tribusque aculeorum capitis paribus, imo rostrali, 2do anteorbitali, Stio post- orbitali. Altitudo piseis 3tiam longitudinis partem ae- quat, longitudinemque capitis parum superat; pinnae pe- etorales 4ta longitudinis parte majores, pinnaque anali 2plo ferme longiores. Numerus radiorum p. dors, 18, peet. 5, ventr. }, anal. 4, caud. 11. Die Unvollftändigkeit der Befchreibung des Agr. peruvianus Cuv. et Val. erlaubt mir nicht, irgend eine ganze, vergleichende Diagnofe von demfelben aufzuftellen. Indeſſen fcheint das’ Hervorheben der folgenden Puncte fürs Erfte hinreichend zu eyn: A. peruv. viridis, guttulis oblongis nigricantibus; eute laevi, unico aculeorum capitis pari anteorbitali. — — — Num. rad. p. dors. 1$, anal. 4, 3. Carelophus Stroemii (Gunellus Stroemii Cuwv. et Val.) Ich werde fuchen, im Folgenden die Unvollftändigkeit in der Kenntnif des Blennius Galerita der nordifhen Fauniften und die aus ihr folgende Verwirrung in der Synonymie diefes Fifches, auf welche ich ſchon in diefer Zeitfchrift, I., 372, (Iſis, 1841, ©. 24) aufmerffam gemacht habe, aufzuheben. Form langgeftredt und fiark zufammengedrüdt, doch weniger, als bei den Gunellen. Farbe gelbbraun und fchwarzbraun marmorirt, dunkler auf Rüden und Kopf, heller gegen den Bauch; Pupille fhmwarzblau, Hornhaut broncefarbig. Ausmeffungen. Totallänge, Männchen 632”, Gr 72", größte Höhe 9 779 (etwa Über dem hintern Rande der Bruftfloffe) Männchen 10’, Meibchen 12, Höhe über dem Naden, Männchen 8", Weib: chen 93", Höhe vor der Wurzel der Schwanzfloffe, Männ- chen st, Weibchen 4, größte Dicke (Über dem Vorkiemen— dedel), Männhen 7, Weibchen 7", Dide über dem After, Männchen 43", Weibchen 6°, vor der Wurzel der Schwanz: floffe, Männchen kaum 4, Weibchen 1", Entfernung der Unterkieferfpise vom hintern Rande des Kiemendedels, Männ- chen 11”, Weibchen 124, derfelben vom Naden, Männchen 84", Meibchen 9", der, Schnauzenfpige vom vorderen Nande des Auges, Maͤnnchen 2, Weibchen 23°, derfelben von den Naſenloͤcherroͤhren, Minnden etwa 1, Weibchen 13%, der legtern vom Augenrande, Männchen gegen 1’, Weibchen Bet, derfelben von einander, Männchen 14, Weibchen 13", Länge der Nafenlöcherröhren, Männchen 4, Meibchen 3 ‚ des Auges Längsdurchmeffer, Männchen 23", Weibchen 34", Höhendurd;- meffer, Männchen 24, Weibchen 23, Cntfemung der vor⸗ deren Augenfäden ch der Schnauzenfpiße, Männchen 21”, Weibchen 3", ihre Lange, Männchen 3", Weibchen 1", ihr wechfelfeitigee Abftand, Männchen 4, Meibchen 21", ihre Ent: fernung von den hinteren Yugenfäden, Minnden” 14, Weib: chen 14", Zange der lesteren, Männchen 24, Weibchen Br, Breite "der Stirn zwifchen den Augenböhlen, Männchen 3, Meibchen 14", ungefähre Höhe des aufgefperrten Rachens, Männchen Su Meibhen 5, Länge der Oberkieferfnochen, Männchen 4 Meibchen 4, Ränge der Aeſte der Unterkiefer, Männchen 5", Meibchen 51, ntfernung der Spike des Unterfieferg vom Anfange der Nüdenfloffe, Männchen 11‘, Meibchen 12", Länge der —— Maͤnnchen 46“, Weib⸗ chen 54", groͤßte Höhe derſelben, Männchen 8“, Weibchen 41“, Länge der größten Strahlen der Rückenfloſſe, Männden gi, Weibchen 43’, Lange der Bruftfloffe, Männcen 9, Meib- chen 10’, Breite derfelben an der Wurzel, Männchen Su, Weibchen 33, Entfernung der Spige des Unterkiefers von der Wurzel der Bauchfloffe, Männchen 12", Weibchen 10“, Länge der legtern, Männchen 34%, Meibchen 41, Cntfernung von der Spiße des Unterfiefers vom vordern Rande des Afters, Männ- chen 242”, Meibchen 244, Durchmeffer des letztern, Mann- chen 1’, Meibchen 1, Lange der Afterfloffe, Männchen 34", Meibchen 36“, größte Höhe derfelben, Männchen 3’, Meib- chen 4“, Laͤnge der größten Strahlen derfelben, Männchen 44", Meibchen 43%, Länge der Schwanzfloſſe, Männchen 7", Meibchen gun, Kopf Elein, gemiffermafen dachförmig; Stirn nämlich fehr fhmal (von der Schnauzenfpike bis zum bhintern Rand ber Augen fogar faft ſcharf, hinter den Augen dagegen breiter und flächer), Seitenflähen dagegen in der Nichtung nach unten ſtark divergirend. Stirnfläche ungefähr horizontal, oder doch nur ſchwach bis zum vordern Nande des Auges abgefchrägt, wonach die breite und ftumpfe, fehr kurze Schnauze in fteilee Schräge hinabfteigt. Unterfläche des Kopfs, welche dem zufolge, was oben von der Kopfform gefagt ward, breit wird, ift zugleich flach, fteigt aber zuc Schnauzenfpige mit ftarfer Schräge hinan. Nacken ziemlich Elein, fchräge auffteigend, wodurch der Unter: Eiefer bei gefchloffenem Munde ein wenig vor dem Oberkiefer vorragt. Zähne, angebracht in einer Reihe auf den Zwifchen- Eiefer- und Unterkieferbeinen, fehr Elein, cylindrifch oder etwas koniſch, ftehen Lothrecht, fehr dicht an einander, find an Zahl bebeutend; im Unterkiefer zählte ic) etwa 80. Keine Zähne auf Pflugſchaar⸗ oder Gaumenbeinen. Dicht hinter den Zähnen des 780 Unterkieferd ein ziemlich großer Hautvorhang. Zunge fehr flah und faft gar nicht vom Unterkiefer geſondert. Farbe der Mundhöhle weiß. Lippen häutig, aber groß; Zwiſchenkiefer— beine mit fehr kurzer und faft unbeweglicher Apophnfe, oben breiter, als unten. Dberfieferbeine, etwa bis unter Die Mitte des Auges veichend, dagegen Unten breiter, als oben. Nafenlöcher etwa mitten zwifchen Schnauzenfpige und Augen- höhle, treten als ein Paar ziemlich ‘langer Hautröhren vor, welche von einander durch einen nicht unbedeutenden Zwiſchen— taum getrennt find. As Aftes Paar Nafenlöcher Eönnte vielleiht ein Paar Kleiner, kreisrunder Deffnungen betrachtet twerden, welche dicht vor den Hautröhren in etwas geringerem Abftande von einander ftehen; doch ift zu bemerken, daß biefe Deffnungen weder in Form, Größe und übrigen Beſchaffenheit von einer Menge anderer Deffnungen verfchieden zu feyn fcheinen, welche einen Kreis um jede Augenhöhle (etwa 10 für jede) bilden. Augen groß, länger als hoch, liegen mit dem obern Rande in der Stienfläche, convergieren in. Folge der Kopfform oben und vorn, divergieren alfo anfcheinend unten und hinten, oben fehr wenig von einander entfernt; ihre Länge ift etwa ber Entfernung ihres hintern Randes vom Naden gleich, aber größer, als die Entfernung. ihres vordern Nandes von der Schnauzen- nn Vom obern Rande des Auges gehen an der Stirnfläche 2 Paar lothrehte Hautlappen oder Hörner aus; das vordere Paar, meit Eleiner, als das hintere, fteht etwa in einer Linie mit dem vordern Nande des Auges, ift an der Wurzel ziemlich di, fpist fich gegen das Ende zu und theilt ſich in einige Eleine Faſern; dag andere, längere Paar geht ungefähr über dem legten Drittel des Längsdurchfchnitts des Auges her— vor, ift zufammengedrüdt, am Ende breiter, als an ber Wurzel, und ebenfalls in verfciedene unregelmäßige Lappchen oder Faſern getheilt. Hinter diefem Paare fteht ein ovaler Kreis von 9—10 ungemein £leinen, etwas Eonifchen Hautfafern, welche in ihrer Mitte eine unbedeutend größere einfchließen, Hinter diefen findet ſich wieder eine Querlinie von Schleimöffnuugen, und auf dem vorderften, fchuppenlofen Theile des Nüdens einige fehr Eleine warzenartige Knötchen. Wangen, wie bei den Blennien im allgemeinen, ziemlich groß und ſtark angefchwollen, fo daß die größte Dicke des Körpers ungefähr durch fie hindurchgeht. Kiemendedelapparat klein; bie einzelnen Stücke treten wegen der dicken Hautbekleidung ohne Diffection nicht deutlich bevor. Kiemendedel verlängert ſich nach hinten in einen ftumpf abgerundeten Hautlappen, und über ihm ſteht eine andere ähnliche, aber ein wenig größere und eigenthümlich gefaltete Hautverlängerung. Kiemenfpalten bedeutend lang (vom obern Rande des Kiemendeckelſtuͤcks bis zur Bauchfläche), aber nicht geräumig, da fie unten nicht von der Gurgel gefondert find. Kiemenftrahlen 6, Kiemenbögen 4 freie Paare, alle mit doppelter Reihe Kiemenblätter, ine Eleine Neben- kieme. Ruͤckenfloſſe beſteht aus lauter Stachelſtrahlen, faͤngt über dem hintern Rande des Kiemendeckels an und hört zwar unbedeutend entfernt von der Schwanzfloffe auf; aber eine Haut vereinigt fie doch mit deren Wurzel. Shre gröfte Höhe, welche ungefähr gegen ihre Mitte bin fällt, geht auf's genaufte Smal in die größte Höhe des Körpers. Ihre verbindende Haut reicht faft bis zum Ende der dünnen, befonders fpißigen, ein wenig frummen, rückwaͤrts ‚gebogenen, dichtitehenden Stachelſtrahlen, fo daß die vorragenden Spigen faft gleichfam eine Säge bilden ; über ein Paar der erften Strahlen indeffen verlängert fich die \ 781 Bindehaut wie ein Eleiner Lappen. Letzter Strahl Elirzefter. Bruftfloffe kurz, an der Wurzel breit, am Ende abgerundet; ' Tter und Ster Strahl die längften, der letzte der kuͤrzeſte; Strahlen ſämmtlich am Ende gefpalten, die meiften fogar dop= pelt. Bauchfloffen unter oder fogar ein Flein wenig vor der Murzel der Bruftfloffe, fangen mit einem Eleinen Stachelitrahl an, welcher erſt bei der Dijfection wahrgenommen wird; die drey weichen Strahlen alle ſtark verzweigt; der erfte etwas Fürzer, als die 2 anderen, unter fich etwa gleich langen. After, meit hinter den Bauchfloffen, aber doch vor der Körpermitte, ziemlich groß; dicht hinter ihm beim Männchen eine Eleine Papille und hinter diefer der Anfang der Afterfloffe, etwa unter dem 18ten Strahl der Nüdenfloffe. Die Afterfloffe hört, wie die Rüden: floſſe ein wenig vor der Wurzel der Schwanzfloffe auf, ift aber durch eine Haut mit ihr verbunden; Strahlen alle weich (mit Ausnahme des Eleinen erften, welcher bisweilen fo dicht mit dem 2ten verwachfen ift, daß er ohne Diffection nicht leicht entdedt wird) und am Ende verzweigt; fie. ragen weit mehr aus der verbindenden Haut vor, als die Strahlen der Nüdenfloffe, und liegen mehr zurüd, als diefe. - Schwanzfloffe klein; mittlere Strahlen die längften, ift abgerundet, mittlere Strahlen am Ende verzweigt; die 2—3 Auferften zu jeder Seite einfach. Schuppen fehr Elein, fteden tief in der dien Haut, er— feinen nicht dachziegelfürmig über, fondern neben einander ge— legt, oder bedecken jedenfall einander nur unvollftändig, find oval oder theild vechtedig, doc, mit hinteren freien abgerundeten Eden, die größten etwa 2 lang, 5 breit. Faͤcherſtreifen deutlich, aber fehr gering an Zahl, Wachsthumsftreifen fein. Hinterer Rand der Schuppen ganz ohne Cilien oder Dornen. Kopftheile ganz ohne Schuppen, fo auc die Sloffen, außer der Wurzel der Schwanzfloffe und der Bruftfloffe. ine deutliche Seiten= linie nicht zu 'entdeden, doch wohl Spuren odev bloße Andeu— tungen von mehreren, ‚deren eine dicht unter der Nücdenfloffe, parallel mit ihr, bis faft zur Wurzel der Schwansfloffe zu vers laufen‘ fheint; eine andere entfpringt über dem SKiemendedel und verfchwindet vor der Mitte der Nüdenfloffe ganz; eine britte, fogar doppeltfcheinende, geht in einer Linie mit der Haupt— fpige des Kiemendedel aus und erreicht, menigftens 2 der Länge der Nüdenfloffe; näher nah der Bauchlinie fcheint ſich die Spur einer 4ten zu zeigen, doch noch weit undeutlicher, als die vorigen. Snnerer Bau. Leber mittelgroß, weißgelb, zweilappig; linker Lappen viel größer, als rechter, oder faft die ganze Leber ausmachend. Gallenblafe etwa von Größe und Form einer Eleinen Erbfe und von der Farbe der Leber, Magen aus 2, durch eine Einfhnürung deutlich getrennten Theilen beftehend, deren erfter und größter (von etwa 2" Länge) ſackfoͤrmig, did- mwandig, innen mit 6—7 ſtark vorfpringenden Längsfalten ; der andere, viel Fürzer und dünner, ift darmförmig, geht von dem vorigen unter einem ſpitzen Winkel aus, und, wo er aufhört, ftehen 4 Blinddärme von etwas verfchiedener Länge (3— 4) um ihn. Darm, überall faft gleich weit, macht ein Paar Biegungen, in deren letzter die Milz, welche Elein und rothbraun ift. Harnblafe fehr groß, fakformig, Milhfäde Klein, weiß. Bauhhaut weiß. Ubarten. Die Art variirt in der Farbe, da fie bisweilen 10—12 helle, runde Sleden längs der Seiten unter der Ruͤcken— 182 floffe haben*, und rüdfichtlih der erften Strahlen der Rüden: flojfe, welche bisweilen länger, als die übrigen, und mit dien, verzweigten Anhängen verfehen fein follen**. Diefe Verhaͤlt— niffe fcheinen nicht als Ausdrud der Gefchlechtsverfchiedenheit zu betrachten zu feyn, da die 2 von mir unterfuchten Individuen, ein Maͤnnchen und ein Weibchen, beide ohne Anhänge und Flecken waren. Größe. Afcanius’s Abbildung des Fifches, nach des Ver: faffers Ausfage, in natürlicher Größe, giebt ihm eine Länge von 83— 9", Die ift aber gewiß eine fehr ungewöhnliche Größe. 5—6' ſcheinen als gewöhnliches Maaß angefegt werden zu fonnen. Vorkommen. Die Art fommt an der normwegifchen Küfte bis wenigftens 70° n. Br. vor***; doch iſt fie nicht häufig. Wie weit fie der Küfte nah Süden |folgt, weiß man nicht; fie fcheint aber nicht in das Kattegatt zu gelangen. Ein bei den Fardern gefangenes Individuum fteht im König. Mufeum. Yarrell hat felbft nur ein an der fchottifhen Küfte gefangenes Individuum gefehen und hatte nur Kunde von noch zwey, den von Fleming und Pennant befchriebenen. An den fan: zöfifhen Küften fheint fie noch nicht angetroffen worden zu fehn. Lebensmweife. Von diefer weiß man nichts weiter, als daß der Fiſch ſich auf Klippengrund zwifchen Tang aufhält. Nahrung. Ich fand in feinem Magen Nefte von Krebg- thieren und von Zangen, im Darme Eleine, ganz verfchlucte Schnedengehäufe. 1 Diefer Fiſch paßt in Feine bereits aufgeftellte Gattung und berechtigt alfo zur Gründnng einer neuent. Ihn mit Nils: fon, Reinhardt und Yarrell zur Gattung Blennius Cuv. zu bringen, geht nicht an, da er fich mehr, als hingeichend, von diefer unterfcheidet: durch feine Schuppenbekleidung , durch die Rüdenfloffe, welche bloß aus Stachelftrahlen befteht ++, während die übrigen Floſſen faft allein aus verzweigten Strah— len zufammengefegt find, duch drey deutliche Strahlen in den Bauchfloffen, durd die Anweſenheit von Blinddarmen und endlich durch den Mangel einer beftimmt ausgeprägten Seiten— linie +++. Mit den Gattungen Clinus Cuv. und Myxodes Cuv. welche beide Eleine Schuppen haben, ift er zwar nahe ver= wandt; aber fie haben doch einen etwas verfchiedenen Habitus und ihre Nüdenfloffen endigen mit einer Anzahl weicher Strahlen; die erftere diefer Gattungen zeigt außerdem ein fehr verfchiedenes * Nilsfong Aufnahme diefer Flecken unter die Artkennzeichen ift ſchwerlich zu billigen; er bemerkt felbft, daß fie nicht beftändig feyen. Ich habe fie nie gefehen. ** Dol, Nilsfon’s Prodr. S. 102 und Afcanius’s Abb, - “== Das eine der hier befchriebenen Exempl. ward nahe bei Bofefop, 7—8 Meilen ſüdlich von Sammerfeft, in einer Tiefe von etwa 20 Faden, gefangen. + Als ich vor einigen Sahren diefes Fifches Erwähnung that (ſ. diefe Zeitfehrift [und die Jfis] a. a. O.) konnte ich Feine Aeußerung über diefen Punct wagen, da ich jenen noch nicht felbft unterfucht Hatte. ++ Um zu beivirfen, daß er in die Gattung Blennius paſſe, legt Rilsfon (a. a, D.) diefer Oattung Schuppen und eiite bloß aus Stachelitrahlen gebildete Nückenfloffe, wodurch alle wirklichen Blennien von der Gattung ausgefchloffen werden, bei. +++ Die an Blennius gränzende Gattungen, Pholis, Blennechis, Chasmodes und Salarias brauche ich nicht näher zu erwähnen, ba er ſich von diefen noch mehr, als von Bl., eutfernt, Aug demfelben Grunde fönnen die an Olinus gränzenden Gattungen Cristiceps, Cirribarbis u. Tripterygion übergangen werben, 783 Zahnverhalten, ermangelt der Blinddaͤrme, u. ſ. w.; die letztere bat feine Zentafeln, und die vordern Strahlen ihrer Ruͤcken⸗ floſſe ſondern ſich von den übrigen, fo daß 2 Rüdenfloffen ent fteten. Am naͤchſten fteht er unläugbar der Gattung Gunellus Cuv., wenn man diefe richtig abgränzt*, Eann aber doch nicht füglich mit ihr vereinigt werden; denn den Öunellen fehlen die Blinddirme und die Zentafeln, wogegen fie (wenigftens die europäifche Art) einige Zähne vorn auf dem Pflugfcharbeine haben, fo wie auch ihre Kieferzaͤhne nicht regelmäfig in eine dichtfchließende Reihe geftellt find; ihre Bauchfloffen find ganz rudimentaͤr (machen nicht z'; der Totallinge aus, während fie bier Über „1; derfelben betragen) und beftchen aus einem Stachel— ſtrahl und einem weichen Strahl, anftatt hier aus drey weichen und verzweigten, außer dem Stachelftrahl; die Strahlen der Ufterfloffe zeigen ferner feine Berzweigung, und die Kiemenhaut bat nur 5 Strahlen. Bon den von Neinhardt aufgeitellten Gattungen, Stichaeus und Lumpenus, ift er beftimmt genug verfchieden, da diefe deutliche Seitenlinien und Zähne auf den Gaumenfnocen haben. Sch glaube alfo folgendermanfen die Gattung haracterifleren zu Eönnen: } Carelophus Ar.* Corpus elongatum, compressum, capite minuto, rostro brevissimo, obtuso.. Dentes ossium intermax. maxillaeque inf. elongati, gracillimi, uniformes, continui, immobiles, unicam modo seriem eflormantes (nulli vero vomeris aut oss. palatinorum dentes).,. Caput tenta- ceulis eirrisque ornatum. Membr. branchiost. 6 instructa radiis, usque ad gulam fissa, cumque ea con- nata. Pinna dors. aculeis modo, iisque magno mume- ro, composita; pinnae rel. vero solis fere radiis articu- latis et divisis formatae. Pinnae ventr. sub pectora- libus positae, parvulae, sed distinetae, unico constanter aculeo minuto tribusque radiis valde divisis. Squamae eorporis minutissimae, non ciliatae, juxtapositae (aut sal- tem incomplete imbricatae); nullae capitis squama pinna- rumve, basi pinnar. caud. pectoraliumque excepta. Linea Tat. indistineta,-Papillula analis maris etintestina coeca adsunt; vesica vero a@rea desideratur. Folgende Diagnofe ſchlage ich vorläufig vor für den Carel. Stroemii: Duo tentaculorum plus mi- nusve ramosorum inter oculos paria, quorum posterius anteriore multo majus. Cirri nuchales 9, 10ve perpu- silli. Dentes max. inf. ferme 80. Altitudo piseis ferme 6tam, pinnae pect. /mam, p. ventr. 17mam vel 18nam, pinna caud. I9nam. Numerus radiorum p- dors. 53, p. pect, 14, p. ventr. 4, p. anal. „!,, p caud. 17. * Die Gattung Gunellus bedarf fehr einer Reviſton. Sie befteht bei Cuvier und Balenciennes aus 16 Arten, deren die Schrift: ftellee nur 3 oder 4 unterfucht, die übrigen aber nad) veralteten und unzureichenden Befchreibungen aufgenommen haben, Nückfichtlich der groͤnländiſchen Arten ift die Revifion bereits vor mehreren Jahren von Reinhardt vorgenommen worden, welcher von der Gattung Gunellus Lunpenus und Stichaeus gefondert hat. Hier kommt nun eine vierte Gattung hinzu, und vermufhlich wird die genanere Unterfuchung ber bei Ramtichatfa vorfommenden Arten zur Aufftellung mehrerer Gattungen vöthigen, denn Blenn. alectrolophus Pait. und Bi. polyactocephalus ° Pattl. paſſen in feine der hier angegebenen. * Bon den, caput, und Adpos, crista. 784 Bey dem andern Individuum zählte ih nur 52 Strahlen in der Nüdenfloffe, z!5 in der Afterfloffe und 16 in der Schwanz⸗ fioffe; mehrere Eremplare aber hatte ich nicht zur Dispofition. Nilsſon und Yarrell geben nur 51 Strahlen für die Rücken— floffe und der Letztere ferner nur 36 für die Afterfloffe an, Die Zählungen der älteren Schriftfteller zeigen zum Theil größere Unübereinftimmungen, verdienen aber kaum, in Betrachtung ge: zogen zu werden. Ich fchließe nun damit, die Synonymie fo vollftändig, als der Zweck es erheifcht, zufammen zu ftellen: Ström, Söndm. Beſkriv., I. 322: Blennius erista capitis transversa cutacea Art. — Aſcanius Icon. fasc. II, p. 5, tac, 19: Blennius Galerita. — Müller, Prodr., No. 356: Blenn. Galerita. — Pennant, Brit. Zool.,Ill, 276: Crested Blenny. — Wulbaum in Artedi’8 Gen. pisi., p. 173: Blennius Ascanii (al8 Abart von Bl. Gattorugine). — Bloch, Syst. ichth., p 167: Centronotus Brosme. — Nilsfon, Prodr., p. 102: Bl. Galerita. — Reinhardt, Maanedsſkr. f. Literatur, 1833, &. 261: Bl. Brosme oder Bl. Ascanii. — Yarrell, Brit. Fishes, I, 233: Bl. palmicornis, — Cus vier und Val. Hist. d. poiss,, XI, 218: Bl. Yarrelii, XI, 244: Gunellus Stroemii, — Kroͤyer, Naturb. Tidsſkr. I, 372. (überf. Iſis, 1841, ©. 24): Bl. Yarellii Val. Es ift ſchwierig, zu entfcheiden, welchen von den vielen diefem Fifche beigelegten Namen man beibehalten fol. Der Artname Galerita, welchen, außer den älteren Sauniften, Nilsſon zu: legt für ihn angewandt hat, fommt einem ziemlich verfchiedenen Fiſche des Mittelmeeres zu, welches ſchon zur Genüge von Neinhardt, Varrell, Cuvier und Valencienneß bes wiefen worden ift. DieYarrellifche Benennung, palmicornis, ift auch ſchon früher an eine andere Art vergeben worden. Der vor einigen Jahren vorgefchlagene Artname Brosme und Ascanii haben feinen Eingang gefunden. Es wird daher vielleicht das Nichtigfte fen, einen der beiden, durch das berühmte franzoͤſiſche Merk verbreiteten Namen zu wählen, und in diefem alle die hiftorifche Gerechtigkeit e8 zu erheifchen, daß der Name des Ent= deders, Ström, dem Namen Yarrell vorgezogen werde, Uebrigens ſcheint die Synonymie feine andere Schwierigkeit darzubieten, als die, melche mit der Erklärung verbunden feyn mag, was Valenciennes möge bewogen haben, die Art in zwey zu tbeilen und zu jeder Hälfte der Art dann, fo zu fagen, einen Theil der Synonhmie zu bringen. Zu feinem Bl. Yarrellii ftellt er Darrelt und Nilsfon, zu Gun. Stroemii Ström, Ufcanius, Pennant, Walbaum und Bloch. So mie er aber erklärt, daß er felbft Fein Eremplar diefer 2 Arten ges ſehen habe, fo verfucht er auch feine Motivirung feiner Unter- fheidung. Ich weiß nicht, ob man annehmen fünne, daß diefer teefflihe Schtbyolog, als er mit Varrells Werke befannt ward und aus demfelben, unter verändertem Namen den BI. palmicornis Yarr. aufnahm, vergeffen habe, daß ein fehr ähn- licher Fiſch in den früher gefammelten Materialien zur Hist. d. poiss. zweifelhaft unter die Gattung Gunellus geftellt wor— den war*. Wie ſich dies nun auch verhalten mag, ich Fann ſchlechterdings Eeinen andern Grund zu jener Trennung heraus» finden, * Le Nord produit un poisson que nous n’avons pas yu, et qui parait tenir aux Genelles etc. Hist. d. poiss., Äl., 444 785 4, Aspidophorus niger Kr. Nachdem Guvier erfahren hatte, daß Bloch's Agonus monopterygius niht aus Oſtindien, fondern von Grönland herſtamme, nahm er es als ausgemacht an, daß alle Panzer: groppe ohne Ausnahme dem nördlichen Meere angehören*. Ich entdedte jedoh in Walparaifo eine in den Gegenden nicht ſehr ſeltene Art der bemeldeten Gattung. Die Fiſcher ſcheinen ihn zufällig mit Krabben (Epialtus dentatus) zu erhalten, und werfen ihn gern auf den Strand, wenn fie mit ihrem Fange ans Land kommen und ihn unterfuchen. Ich konnte nicht erfahren, daß fie eine Trivialbenennung für ihn hätten. Ausmeffungen. Zotallänge, A. 63, B. 61’ **, groͤßte Höhe (Über der deitten Rüdenfchuppe), A. 84, B. 8, Höhe hinter der erften Rückenfloſſe, A. 5", B. 5", Höhe des Schwanzes ein wenig vor der Wurzel der Schwanjfloffe, A. 23, B. 23, größte Breite des Körpers, A. 10, B. 103, Breite hinter der erften Rüdenfloffe, A. 54%, B. 5°, vor der Wurzel der Schwanz⸗ floffe, A. 23°”, B. 23%, größte Breite des Körpers, A. 10, B. 103“, Breite hinter der erften Rüdenfloffe, A. 54, B.5"', vor der Murzel der Schwanjfloffe, A. 13", B. en Ent⸗ fernung der Schnauzenſpitze vom hintern Rande des Kiemen— deckels, A. 14, B. 144%, derſelbe vom Nacken, A. 11“, B. 114, größte Breite des Kopfs (uͤber dem hintern Rande des Kiemendedels), A. 114, B. 11“, Höhe des aufgefperrten Rachens, A. 51%, Breite defjelben, A. 34, Vorragung des vordern Schnauzenftachels vor dem vordern Rande der Zwifchen- Eieferbeine, A. 13, B. 2“, Entfernung der Spigen der zwey vordern Stacheln von einander, A. 1‘, B. 3“, derer der zwey bintern Stacheln, A. 2, B. 12%, Entfernung der Schnauzen= fpige vom vordern Rande der Augenhöhle, A. 33% BRD Längsdurchfchnitt des Auges, A. 3%, B. 4, Höhendurd- ſchnitt deffelben, A. 23” B. 31%, Breite der Stirn zwiſchen den Augen, A. 24”, B. 21, Entfernung der Knochenkaͤmme der Augen von einander, A. 11”, B. 11, des hintern Nandes des Auges vom hint. Rande des Kiemendedels, A. 7, B. 71", Raum zwifhen den Spigen der ruͤckwaͤrts gerichteten Stacheln des Nadens (der Schulter), A. 62, B. 6"', von der Schnau—⸗ zenfpige bis zum Anf. der erften Rücenfl., A. 20, B. 203%, Länge der eriten Nüdenfloffe, A. 114, B. 101”, größte Höhe derfelben A. 6’, Entfernung der erften von der zweyten Rüden floffe, A. 23, B. 23°, Länge der zweyten Rüdenfloffe A. 84”, B. 83, größte Höhe derfelben, A. 7°, Entfernung bderfelben von der Wurzel der Schwanzfloffe, A. 13”, B. 141, Länge der Bruftfloffe, A. 124%, B. 123°, Breite derfelben an der Wurzel, A. 4”, B. 4, Entfernung berf. von der Schnauzens fpige A. 13“, B. 133, Länge der Bauchfl., A. 4“, B. 61%, Entfernung des Afters von der Schnauzenfp., A. 154 B. 161%, der Afterfloffe vom hinteren Rande des Afters A. 15”, A. 133%, Länge der Afterfloffe, A. 10, B. 94%, Höhe derfelben, A. 6%, Entfernung derfelben von der Wurzel der Schwanzfloffe, A. 142%, B. 154, Länge der Schwanzfloffe, A. 74, B. 74%. Diefe Art unterfcheidet fih von Asp. cataphractus, mit welchem fie übrigens viel Aehnlichkeit hat, durch einen weniger * Hist. d. poiss., XI. 558. ** A ein in Weingeiſt aufbewahrtes, B ein getrodfnetes Exemplar. *=* Bei dem getrockneten Exemplare, B, ift nicht des Auges, fondern der Augenhöhle Längs- und Höhendurchfchnitt angegeben. Iſis 1848, Heft 10, 786 breiten Kopf und flärkeres Hervortreten der Höder auf deffen oberer Fläche. Die hintern Dornen der Schnauze ftehen viel ftärker zurüd. Dicht vor dem Vorderrande jedes Auges tritt ferner ein ftarker, ruͤckwaͤrts gekruͤmmter, an der Wurzel breiter, am Ende zugefpister Dorn hervor, und nad). innen vor diefem zeigt fih ein Eleiner Höder. Der den oben Rand der Augen höhle bildende Kamm hebt ſich bedeutend, hat eine deutlich ger ſtreifte Dberfläche und endigt hinten mit einem Dorne; fein innerer Rand iſt conver oder macht einen Bogen und divergiert nad) hinten, fiatt daß er bei A. cataphr. gerade ift und alfo parallel mit dem von der entgegengefesten Seite verläuft. So: wohl der Kamm, welder eine Fortſetzung der obern Criſta des Auges ift, als der, welcher in einer Richtung mit der Mitte des Auges ausgeht, ift mit einigen (3—4), doch ziemlich undeut— lichen Hödern verfehen und zeigt eine geftreifte Oberflaͤche. Breite der Stirn zwifchen den Augen merklich geringer, als Rängen: duchfchnitt des Auges. Befchaffenheit der Nafenlöcher nicht genau zu. erforfhen. Infraorbitalknochen zwar höderig und uneben, aber doch Eeinen nach unten vorragenden Kamm bitdend, welches auh vom Vorfiemendedel gilt, deſſen unterer Winkel fih in feinen rüdwärts gerichteten Dorn ver— längert, Kiemendedelftüd mit ſtark vortretendem Laͤngs⸗ kamm und ſehr deutlich geſtreifter Oberflaͤche. Hier und da erheben ſich auf allen Knochen des Kiemendeckels kleine Knochen— hoͤcker, welche nach allen Seiten Strahlen ausſenden oder ein ſternartiges Anſehen haben. Bartfaͤden an den Mundwinkeln (jederſeits 3—4), am Unterkiefer und der Kiemenhaut. Anzahl ziemlich bedeutend, aber Größe nur gering; unter der Schnauzen= fpise feine Bartfäden. Sehr auffallend unterfcheidet diefe Art eine tiefe Quergrube im Naden, dicht vor dem Anfange der Scuppenreihen, oder vielleicht richtiger 2 dicht neben einander liegende aber nur fehr ſchwach getrennte, faft kreisrunde Gruben. Der Körper wird von 8, mehr oder weniger concaven Flächen (einer Ruͤcken⸗, einer Bauch- und jederfeits drey Seitenflaͤchen) eingefchloffen, und daffelbe ift der Fall mit dem Schwanze bis zur vierten Schuppenreihe hinter dem Aufhören der Rüden und Afterfloffe; das Übrige Stud des Schwanzes iſt dagegen ſechs— edig. DaB auc) der vordere Körpertheil bei diefer Art achtedig wird, rührt davon her, daß die oberfte Schuppenreihe der Seiten in der Langstichtnng, melche bei Asp. europaeus erft ein wenig (3—4 Schuppen) vor der zweyten Rüden: und Afterfloffe her vortritt, hier fchon vom hintern Rande des Kiemendedels an vorhanden ift. Erfte Rüdenfloffe fängt nach der fechsten Rückenſchuppe an und erffredt fich bis über die 9 folgenden hinweg oder bis ang Ende der 15ten, wenn die Bindehaut mitgerechnet wird; ' zwifchen dem Ende der Iegtern und dem Anfange der zweyten Nüdenfloffe liegen 2 volle Schuppenpfatten. Zweite Rüden: floffe erſtreckt ſich über 9 Ruͤckenſchuppen hin; -Eeiner ihrer Strahlen ifb deutlich verzweigt. Bruftfloffen reichen kaum bis unter die, Mitte der erſten Ruͤckenfloſſe mit ihren Spitzen. Baudfloffen klein, fcheinen aber doch fehr bedeutend in der Länge zu varriiren und ihre Spigen reichen demzufolge mehr oder weniger weit über den After hinaus. Stachelſtrahl fehr £urz, die 2, weichen Strahlen aber wenig von einander in der Länge verſchieden; zwifhen Wurzel der Bauchfloffe und Kopf (oder hinterm Rande der Kiemenhaut) 4 Schuppenreihen. Um den After und hinter ihm fein nadter Raum (menigftens kein bedeutender); den Raum zwiſchen After und Anfang der After: floffe nehmen 11 Schuppenreihen ein. Afterfloffe beginnt 50 787 2 Schuppenreihen vor der 2ten Nücdenfloffe oder unter dem hintern Nande der erften, und erſtreckt fich durch 9 Schuppen- paare hindurch, hinter ihrem Ende 12 Schuppenreihen, wie hinter Aer Nüdenfloffe; Kter und Ster Strahl die Tängften. Schwanzfloffe am Ende abgerundet. Seitenlinie läuft fchräg nieder bis zum Ende der Bruft: floffe, dann gerade; 38—39 Schleimöffnungen. Schuppen reihen 36; die von den Schuppenfammen ausgehenden Dornen auf den 4 obern Reihen fehr fpisig, aber doch nicht ftark ing Auge fallend, weil fie ſtark zuruͤckgekruͤmmt find und fid) folglic) wenig über die Oberfläche des Fiſches erheben. 5. Aspidophorus decagonus Bl. Obgleich ich von diefem Feine erfchöpfende Befchreibung liefern kann, ift e8 doch, der Vergleichung wegen mit der vorigen und der nachfolgenden Art, nöthig für mich, hier einen Beitrag zu einer ſolchen zu geben. Farbe gelbbraun, hier und dort dunkler gefledt, doch nicht mit deutlihen Querbändern, Außer Bauchfloffen und erſter Ruͤckenfloſſe, welche etwa die Körperfarbe haben, tragen bie übrigen Bloffen fhwarze Spitzen. Schwanzfloffen faft durchweg ſchwarz; Bruftfloffen mit Eleinen vothbraunen Flecken oder einer Art Marmorirung an der Wurzel, Totallaͤnge 63, größte Höhe (über 8ter Nücenfchuppe) 101, Höhe hinter After Nücenfloffe 54, des Schwanzes ein wenig vor der Wurzel der Schwanzfloffe 21%, größte Breite (Über der Wurzel der Benftfloffe) 12%, Breite hinter der erften Ruͤcken— floffe 6, vor der Wurzel der Schwanzfloffe 14, Entfernung der Schnauzenfpige vom hintern Rande des Kiemendedels 164, grüßte Breite des Kopfs (Uber den Dornen des Vorkiemendedels) 114%, Höhe des aufgefperrten Nachens 71", Breite deffelben 9, DVorrag. des erften Schnaugenftachels vor dem vordern Rande des, Zwifchenkieferbeing 2”, Abftand der Spitzen der Schnauzenftacheln von einander 4, der Schnauzenfpige vom vordern Rande der Augenhöhle 51”, Laͤngsdurchſchnitt des Au— ges 4, Höhendurchfchnift deffelben 31", Breite der Stirn zwifchen den Augen 34, Entfernung des hinten Augentandes vom hintern Nande des Kiemendedels 7’, der Schulterftacheln von einander 74, der Schnauzenfpiße vom Anfange der erften Rüdenfloffe 224, Länge der erften Ruͤckenfloſſe 83", Höhe derfelben 5%, Entfernung ber erften von der zweyten Ruͤcken— floffe 44”, Länge der ziveiten Nücenfloffe 82", Höhe derfelben 7", Entfernung derfelben von der Wurzel der Schwanzfloſſe 25, Länge der Bruftfloffe 163°", Breite derfelben an der Wurzel 44, Entfernung der Schnauzenfpige von der Wurzel der Bauch— floffe 17°, Länge der Bauchfloffe 44, Entfernung der Schnau> zenfpise vom After 19, Gntfernung des hinteren Nandes des Afters vom Anfange der Afterfloffe 14%, Länge der Afterfloffe 92, Höhe derfelben 93%, Entfernung derſ. von der Wurzel der Schmwanzfloffe 27, Länge der Schwanzfloffe 94. Form etwas länger geſtreckt und ſchmaͤler, als beim europ. Panzergroppen, befondersder Kopf wenigerbreit und flachgedruͤckt. Oberkiefer ragt bedeutend vor den Unterkiefer vor, und die zugefpiste, am Ende flach convere* Schnauze wieder vor den Oberkiefer. Auf der Schnauze nur ein Paar ſehr Eleiner Dornen, welche gegen die Seiten hin "ein wenig hinter dem * Den Asp. europ. ift der vordere Rand der Schnauze, wegen der Beſchaffenheit der Stacheln ein wenig soncan, bei Asp. niger ungefähr gerade abgeftußt, a 788 Vorderrande angebracht und ſtark auswärts, aber zugleich auf- und ein wenig rüdwärts gerichtet. Mund ungefähr wie. bei Asp. europ., doch nad) Verhältniß etwas größer, wogegen bie Zähne etwag weiter geftellt erfcheinen. Lage der Naſenloͤcher wie bei Asp. europ., ihre Form aber in fo fern abweichend, als das hint. P. nicht als Hautröhren vortritt, fondern fich bloß als Längsfpalten öffnet, Auge ein menig größer als bei Asp. eur. Der ſich längs dem obern Rande der Augenhöhe bildende Kamm ift fhmäler und fhärfer, auch etwa um 2 oder 3 der Zänge der Augenhöhle (von vorn gerechnet) mit einem ruͤckwaͤrts gerichteten Dorne oder zugefpisten Hoͤcker bewaffnet, welcher an Stärke den auf der Schnauzenfpike weit übertrifft. Hinter diefem Dornenpaare fegen die Kämme fi, obgleich nur niedrig und wenig bemerklich, gegen den Naden zu fort, erheben fih) aber vor diefem wieder zu einem Paare Dornen, welches noch weit größer ald das Über der Augenhöhle, ift. Der hintere Augenknochen ohne Knochenjtachel, und nur mit einem ſtark vortretenden, fcharfen Kiele. Vorkiemendeckel mit 2 ziemlidy £leinen Dornen, einem auf dem bintern Rande und einem andern auf der Ede des hintern und untern Randes; unterer Nand auch mit einem, doch faft. unmerflichen Hoͤcker oder, Dorne; der obere Theil des DWorfiemendedels wird von einer fehr großen, elliptifchen Vertiefung (Drüfengrube) einge: nommen; eine no) länger geſtreckte und fchmälere Grube fteht dicht hinter dem hintern Rande des Auges. Kamm bes Kie- mendeckelſtuͤcks hier ohne Schärfe, Kein Bartfaden unter der Schnauze, aber 3 lange und dünne in jedem Mund: winkel, 1 oder 2 auf jedem Unterfiefevaft und gar einer auf der Kiemenhaut. Kiemenftrahlen 6, Bis ein wenig hinter dem Ende der 2ten Nüdenfloffe und der Afterfloffe ift der Körper: achteckig, begraͤnzt von einer Ruͤcken-, einer Bauch- und jederfeits 3 Seitenflächen; hinter den erwähnten Floffen wird der Schwan; fechsedig, mit 2 Rüden-, 2 Bauch- und. jederfeits 1: Seitenflähe. Was übrigens den Schwanz bei diefer Art auszeichnet, iſt, daß er eine lange Strede hindurch (faft gerade vom Anfange der 2ten NRüdenfloffe und der Afterfloffe bis zu 2—3 Schupyenreihen vor der Wurzel der Schwanzfloffe) ſehr merklich flachgedrüdt oder breiter, lals hoch ift; ein Verhalten, welches beim Asp. europ. gar nicht und beim Asp. niger in geringerem Grade und geringerer Ausdeh— nung Statt findet. Erſte Nüdenfloffe beginnt mit der Tten Schuppenreihe, ſetzt fich bis zum Ende der 14ten ober 8 Schuppenteihen hindurch fort und ift viel länger, als hoch; Strahlen wenig an Länge verfchieden; After ein wenig. Fürzer als Ater, diefer wieder als Ster,. Ster und Ater die längften, 6ter leßter, etwa fo lang wie After. Raum zwilchen After und ter Nüdenfloffe nimmt 4 volle Schuppenveihen ein oder iſt wenigſtens fo groß, wie die Hälfte der Länge jeder Nückenfloffe. Zweite Nüdenfloffe, durch 7 Scuppenreihen (19te bis 25fte incl.) hindurch laufend ; Ifter Strahl viel fürzer als 2ter, diefer nur wenig als Ster, laͤngſter 7ter, letzter, ziemlich viel Eürzer, als After. DBruftfloffen veichen bis eine gute Strede weit (faft 3 Schuppenreihen) hinter den. hintern Rand der 1ften Nücenfloffe; 15 einfache Strahlen, von denen die 3 erften die längften und gleich lang, 7 ober 8 folgende ſchwach an Länge abnehmend, letzter aber ſtaͤtker. Bauchfloſſen nicht halb fo Lang nach Verhältnif, wie bei A. europ., auch etwas, £ürzer als bei A.niger; fie reichen mit den Spigen kaum ober nur fehr twenig über den Hintern Nand des After hinaus; dev fehr kurze Stachelftrahl ift fo genau‘ mit dem 1ften der 2 gegliederten (aber nicht ges 789 fpaltenen) Strahlen vereinigt, daß er nur ſchwer von ihnen los zu trennen iſt; unter ſich find die gefiederten Strahlen etwa gle & lang. Obgleich die Untegelmäfigkeit in der Anordnung der Schuppen auf dem Bauche vor den Bauchfloſſen (bedingt durch überwiegende Größe einzelner) es hoͤchſt ſchwierig macht, die Uns zahl der Reihen feftzuftellen, fo glaube ich doch am wahrfcheinz lichften, 5 folche annehmen zu fünnen*, After nur um eine Schuppenreihe von der Bauchfloſſe entfernt, ‚aber 9 dergleichen vom vordern Rande der Afterfloffe; um den After Eein nackter Raum, oder nur ein höchft unbedeutender, Afterfloffe beginnt um ein Paar Schuppenreihen vor der 2ten Ruͤckenfloſſe, hört aber ebenfalls um ein Paar dergleichen früher auf und geht nur durch 7 Reihen, wie dieſe; After Strahl ziemlich ‚lang, aber doc) nicht fonderlich viel mehr, denn halb fo lang, als der 2te, diefer etwas Eürzer, als ter, 4ter und Ster, die längften, etwa gleich fang; Tter ein wenig fürzer, als Lfter, Ster, legter, nur halb fo lang als 1fter. Zwiſchen Ende der Afterfloffe und Wurzel der Schwanjfloffe 22 Schuppenreihen, zwifchen Zter Nüdenfloffe und Wurzel der-Schwanzfloffe 20, Schwanzfloffe langgeftredt und ſchmal; 11 Strahlen, von denen die 9 mittleren faft gleic) lang find, fo daß der hintere Nand gerade ift. Seitenlinie'unter den Bruftfloffen 6—7 Schuppenreihen hindurch ſchraͤg hinablaufend, im übrigen horizontal; ift fehr deutlich und zeigt 30 Eleine, erhöhte, fehr weit getrennte Schleim⸗ canäle längs jeder Seite **, Die doppelte Plattenreihe des Nüdens verfhmilzt 3 Neihen hinter der Aten NRüdenfloffe, und daffelbe Verhalten zeiyt die doppelte Pinttenreihe des Bauchs rücfichtlich der Afterfloffe. Die von den Schuppenfimmen gebildeten Dornenreihen treten etwas fhärfer und fpisiger, als bei Asp. europ. und Asp. niger hervor. Von den Übrigen bekannten Afpidophoren nehme ich an, daß man zuerft als eigne Gattung den Asp. monopterygins Bl. trennen müſſe. Daß Cu vier hier den Grundfägen, welche ihn fonft leiteten, nicht gefolgt ift, muß mohl dem Umffande zuge: fchrieben werden, daß er diefen Fifch nicht felbft unterfucht hatte, als er den Atem Theil der Hist. d. poiss. herausgab, vielleicht fand er es audy bei der geringen befannten Artenzahl der G. Aspidoph. nicht fo nothwendig, hier eine Sonderung vorzu— nehmen, Erkennt man aber die Eintheilung der G. Gadus Lin. nach dem Verhalten der Sloffen in einigen Eleineren Gat— tungen an, trennt man Heniochus und Ephippus von Chae- todon u. ſ. w. u. f. w., fo ift man wohl nicht berechtigt, hier die ſchon von Lacepede gemadhte Trennung zu verwerfen. So übel gewählt der von Lacepede vorgefchlagene Name (Aspidophoroides) auch ift, ſo glaube ich doch, daß er zur Bezeichnung diefer Gruppe beibehalten werden müffe. Die Übrigen Arten fheinen mir am natürlichften in 2 Eleine Abtheilungen gefondert werden zu fünnen, in diejenigen, deren Schnauze Eur; und deren Unterkiefer eben fo lang oder länger, als der Dberkiefer ift und diejenigen, deren Oberkiefer über den * Da ich früher (Danmarks Fiffe I, 152) für A. europ. zwey Schuppenreihen am Bauche vor den Bauchfloffen angegeben habe, fo muß ich hier bemerken, daß bey einigen Individuen ſehr deutlich drey unterfchieden werden fünnen, obgleich die vordere aus fehr kleinen Schup— pen beiteht. = Die Schteimcanäle flehen einander bei fAsp. europ. viel näher, als bey A. decag., und wiederum bey A. niger näher, als bey A. europ. 790 Unterkiefer vorragt, und deren Schnauze ſich wieder über den Dperkiefer verlängert. Zur erſten Abtheilung gehören die im Meere von Kamtſchatka und dem nördlihen Japan gefangenen Arten, zu der zweyten die europäifche, die groͤnlaͤndiſche und die hilefiche Art. Sch verfuche diefe 3 fo zu. dingnofticieren: Aspidophorus niger. Pinnae dors. duabus di- seretae squamarum seriebus. Rostrum duobus armatum aculeorum paribus, quorum posterius valde recurvum, Duo aculeorum paria ad orbitas, alterum ad marginem anteriorem, alterum supra marg. post. Anguli oris, max. inferior membranaque branchiost. parvulis ornata cirris ceutaceis. Fovea nuchae profunda transversalis. Cor- pus antice et medio 8-angulatum, ‚postice 6-ang. Inter anum et pinnam analem 11 squamar. series, Caput aliquanto longius quam Jatius, pinnas pect. longitudine superans, 4tam longitudinis animalis partem fere aequans. Numerus radiorum p- dors. 77, pect. 14, ventr. 4, anal. 8, caud. 10. Aspidophorus deeagonus. Pinnae dors. se- riebus diseretae squamar. 4. Rostrum unico armatum aculeorum pari, alterum par, majus supra orbitam post dimidiam ejus longitudinem ; Stium par ante nucham ma- ximum. Anguli oris maxillaque inf. eirris ornata cuta- ceis paueis, sed elongatis. Nulla nuchae fovea. Cor- pus antice et medio $-angul., postice 6-ang. Inter anum et pinnam anal. 9. squamar. series. Caput Stia parte longius quam latius, pinnas pect. longitudine ae- quans 5tamque longitudinis animalis partem. Numerus radiorum p- dors. 647, pect. 15, ventr. 4, anal. 8, caud. 11. Aspidophorus europaeus. Pinnaedors. nullo vel minimo discretae intervallo.. Rostrum duobus arma- tum aculeorum firmorum paribus erectis subincurvis- que. Anguli oris, max. inf,, membr. branchiost rostrun- que infra plurimis ornata eirris cutaceis satis longis. Fovea nuchae nulla. Corpus ant. et post. sexangul., medio S-ang. Caput latius puam longius (vel eadem longitudine ac latitudine), pinnis pect. aliquanto brevius, 5tam usque ad 4tam aequans longitudinis animalis partem. Num. rad. p. dors. 5-46. poct. 16, ventr. 4, anal. 6, caud. 11. 6. Aspidophorus spinosissimus Är. Aus der zweiten Gruppe der Afpidophoren, bey denen naͤm— lic) der Unterkiefer eben fo lang oder länger ift, als der Ober— £iefer, habe ich eine neue Art aus Grönland unterfucht, von ihr aber nur ein Eremplar, von 16° Lange, weßhalb ich feine befriedigende WVefchreibung der Art geben kann. Sie hat in verschiedener Hinficht einige Aehnlichfeit mit Asp. decag., das Eremplar ſcheint aber doc) feineswegs ein jüngeres Individuum von diefem zu feyn. Aehnlichkeiten mit A. decag. Farbe etwa dieſelbe, nämlich hell 'gelbbraun mit Spuren von einigen dunklen Flecken an den Geiten und mit etwas Schmwärzlih auf Schwanz: und Brufifloffe. Winkel des Panzers ſtark und fcharf vortretend; der von jeder Platte oder jedem Schilde ausgehende Dorn fpisig und vom vorangehenden, wie beym nachfolgenden, wohl abge: fondert (dies felbft im noch höherem Grade als bei A. decag., woher, der. Artname). Kopf wie bei A. decag., mit 3 Paar 791 Dornen, dem erften auf der Schnauze, bem zweyten über den Augen, den dritten im Naden. Körper und vorderer Theil des Schmwanzes Bedig, hinterer Theil 6eckig. Rüdenfloffen beginnen und endigen mit derfelben Schuppenteihe, und bie Anzahl der Schuppenreihen vom Kopfe bis zur Schwanzfloffe dem Anfcheine nach ungefähr diefelbe. Berfhiedenheit von A. decag. Kiefer etiva gleich lang, Mund aber ziemlich ſtark auffteigend (dies nicht bei A. decag.), und daher Unterkiefer ganz wenig vor den Oberkiefer vorragend, wie auch vor die Schnauze, welche vor den Ober⸗ kiefern gar nicht hervorttitt. Minder weſentlich vielleicht und zum Theil als Ausdruck eines geringern Alters erklaͤrlich möchte es ſeyn, daß der Kopf etwas flächer gedruͤckt, die Schnauze mehr gleichbreit und am Ende abgeftumpft, daß die 3 Paar Bartfäden am Unterkiefer und 2 Paar an den Mundwin: keln kurz, die, cylindriſch oder wurftförmig find, ftatt dünne, zugefpiste Fäden vorzuftellen; daß dag Dornenpaar der Schnauze gerade auf, ftatt nach den Seiten hinaus, gerichtet, daß die beiden andern Dornenpaare verhältnißmäßig größer, endlic daß das im Naden angebrachte nicht in einer Linie mit dem über dem Auge ausgeht, fondern weiter einwärts und von einem Paar ©eitenfämmen, welche die Augendornen unter einem Winkel nad) innen ausfenden. Bruftfloffen länger als Kopf, betragen Über 4 der Zotal- länge. Ihre Spigen erreichen den 2ten oder Sten Strahl der Afterfloffe und etwa die 7te Reihe der Nüdenfchuppen (bei A. decag. nur ungefähre den vordern Rand der Afterfloffe und die 14te Reihe der Nüdenfchuppen). Baucfloffen von faft ber halben Länge der Bruftfloffen und etwa 4 der Totallänge, reichen deffenungeachtet nicht bis zum vordern Rande des Afters, bleiben mit ihrer Murzel um 5 ober vielleicht fogar 6 Schuppenreihen von ihm getrennt. Da: gegen nur 4 -Schuppenreihen zwifchen dem bintern Rande des Ufters und dem Anfange der Afterfloffen. Erfte Rüdenfloffe niedriger als bei A. decag, (nieber- gelegt reicht fie nur duch 7, bei A. decag. dagegen durch 10 Schuppenreihen); 2te Rüdenfloffe dagegen höher, erſtreckt ſich durch 14 Schuppenreihen (bei A. decag. durch 10); eben fo die Afterfloffe, die ſich auch über 14 Schuppenreihen ausſtreckt (bei A. decag. durch 11). Ein Verhalten, durch welches diefe Art fih leiht und beftimmt von A. decag. unterfcheiden läßt, ift, daß der Schwanz in feiner ganzen Länge ziemlich ſtark zufammengedrüdt, höher als breit ift, und daß die längs Rüden: und Bauchlinie dur das Zufammenftoßen der Schuppenreihen gebildeten Winkel ſpitzig, bei A. decag. dagegen fo ftumpf find, daß fie faft geradlinig werden. Die Strahlenanzahl der Flojfen Eann ich, ohne das Eremplar bedeutend zu verlegen, nicht angeben. Won den Ausmefjungen diefes Eleinen Fifches gebe ich nur die, weldye mit größter Ge— nauigkeiit zu machen waren. Totallänge 16“, Länge des Kopfs 33’, Breite deffelben 2, Länge der Bruftfloffen 44, Länge der Bauchfloffen 2, Ent: fernung dee Schnauzenfpige von der Iften Nüdenfloffe 5°, vom After 54, Länge der Schwanzfloffe 24“. Ueberfichtliche Aufftefung der Gruppe der Aspidophori, zu welcher diefe Art gehört: Asp. dodecaedrus. rostratus. — laevigatus. A. Maxilla inferior superiore longior ;\ aculei rostri nulli 792 Asp. quadricornis. — supereciliosus. Asp. spinosissimus. B. Max. aequales Cirri maxillarum nulli Cirri maxillarum. Vorläufige Diagnofe diefer Art: Aspidophorus spinosissimus. Caput depres- sum, rostro lato, obtuso. Corpus compressum. T'ria aculeor. capitis paria, Imum minutum rostrale, 2dum supraorbitale Stiumque nuchale maxima. Cirri anguli oris maxillaeque inf. pauci, breyissimi, cerassi, cylindriei. Processus spiniformes squamarum prominentes, acuti, distantes. Inter pinnas ventr. et anum 6 squamarum series, inter anım et pinnam anal. 4. Pinnae pect. 4tam longitudimis animalis partem superant, capiteque multo sunt longiores, 7. Icelus hamatus Kr. Bon diefer Art wurden ein Paar Eleine Eremplare im Haven Belfund auf Spisbergen 20 Faden tief gegen Ende des Suly gefangen, Farbe gelbbraun, auf Körper, Kopf und Floffen mit dunfel Kaftanienbraun marmorirtz zu unterft an den Seiten und dem Bauche wird die Farbe etwas metallifch oder perlmutterartg. Form mit der den Groppenarten gewöhnlichen ziemlich über: einftimmend, doch Kopf und Körper etwas zufammengedrüdt, oder höher als breit, Kopf bedeutend groß. Auge ebenfalls groß, querzelliptifch, fo hoc) liegend, daß der obere Nand der Augenhöhle in die Stirn einfchneidet, wodurch diefe auch zwifchen den Augen fehr fehmal wird, Bei gefchloffenem Munde legt der Oberfiefer fih) vorn und an den Seiten über den Unterfiefer hinaus, und der hintere Nand des Oberkieferbeing reicht big über die Mitte der Länge des Auges. Auf Zwifchenfiefer-, Unterfiefer- und Pflugſchaar- und Gaumenfnochen fehr Eleine Zähne. Hinter den Zähnen am Oberkiefer eine dünne Hauterweiterung. Zunge weit zuruͤck, vom Unterkiefer gut gefondert, di, breit, convex, glatt, am Ende ftumpf abgerundet. Unter der Mitte des vor- dern Nandes des Unterkieferd ein ziemlich deutlicher Hakenhöcker, und an der Unterfläche jedes feiner Aefte 3 große Gruben oder Deffnungen zur Schleimausfuͤhrung. Oberkieferknochen groß, ruderblattformig. Zwiſchenkieferknochen am hintern Rande ſtark erweitert, gegen das Ende aber wieder zugefpißt,- ihre rückwärts gerichtete Apophyfe fehr groß, reicht faft bis zwi— ſchen die Augen hinauf und bildet einen ſtark hervorragenden Höder auf der Schnauze. Mund indeffen nicht vorſchiebbar im Verhältniß zur Ränge der Apophyfe. Zu jeder Seite des Höders ein von dem Nafenbein ausgehender, großer, fehr fpißi- ger, ein wenig tudwärts gefrümmter Dorn. Dicht an der Wurzel diefes Dorns vorn die Eleine runde Deffnung für das vordere Nafenloch und fehr Bald binter diefem eine ver- hältnifmäßig ziemlich lange Hautröhre, an deren Ende ſich das hintere Nafenloch öffnet. Unter und ein wenig hinter diefem eine große, tundlihe Schleimausfuͤhrungsöff— nung. Stirn bildet eine ziemlich tiefe Rinne. Kette der Infraorbitalknochen fehmal, längs dem untern Rande mit verfchiedenen Ausfchnitten und Gruben für Schleimdrüfen. Der and des hHalbmondförmigen Vorkfiemendedels mit 4 Dornen, deren oberjter doppelt oder in zwey, ein wenig ges kruͤmmte, nach binten und oben gerichtete Aeſte gefpalten; der zweyte nach hinten gerichtet, dody mit der Spitze ein wenig 793 abwärts gebogen; der dritte viel ftärker hinabgekruͤmmt (bisweilen war er, wie der oberfte, doppelt); der 4te ab= und ein wenig vorwärts gerichtet, ift Übrigens ganz gerade. Kiemendedel- ſtück Elein, dreieckig; feit abwärts gerichteter, auf dem Vorkiemen— dedel liegender Winkel in einen, freilich ſchwachen, Dorn ausge: zogen, welcher den Iten Dorn des Vorfiemendedels faft übers Ereuzt. Kiemenftrahlen nur 6, von gewöhnlicher Form. Bon den 4 Paar Kiemenbögen der innere feft angewachfen, mit einer Neihe vollig entwicelter Kiemenblätter und einer etwas rudimentaͤren (beftehend aus kurzen, aber breiten Blättern). Im Nacken 2 große, zufammengedrücte, zugefpißte, ein wenig zus rüdgebogene Höder oder Dornen, und vor jedem berfelben gleihfam das Nudiment eines andern, viel Eleineren Höders. Rüdkenfloffe, etwa über dem obern Dorne des Vorkiemen— dedels anfangend, befteht aus 9 fehr dünnen und biegfamen Stachelftrahlen, welche mit Ausnahme der 2 erften, mweit von einander ftehen. “Strahlen an Ränge bis zum Sten (incluſ.) zunehmend, doch nur ſchwach, da der erfte nur fehr wenig Fürzer ift, als der zweite, und fo weiter; die legten Strahlen dagegen nehmen fehr raſch ab, und der te ift faft unbemerkfbar. Ver: bindungshaut der Strahlen überaus dünn und durcfichtig. Ate Rüdenfloffe von der erften nur durd) einen Raum getrennt, welchen zwey Strahlen ausfüllen würden. Strahlen ein wenig an Laͤnge bis zum G6ten oder Tten zunehmend; die legten nur wenig abnehmend; alle gegliedert (die eriten doch nur an der Spiße), aber feiner gefpalten. Anzahl 20. Bruftfloffen von der bei den Groppen gewöhnlichen Form und Berhaffenheit, beftehen aus 17 gegliederten, aber ungefpals tenen Strahlen. Spisen ihrer längften Strahlen gehen- über den Anfang der Afterfloffe hinweg. Bauchfloſſen Elein, ſchmal, fcheinen, oberflächlich betrachtet, nur 2 Strahlen zu haben, befisen aber deren 4, von denen die 2 eriten und wiederum die 2 legten, fo genau verbunden find, da fie erft bei Diffection deutlich unterfchieden werden koͤnnen; After Strahl ein dünner und fpisiger Stachelftrahl, etwa halb fo lang, als Ster, längfter; Aer Strahl fleht an Länge etwa zwifchen dem 1ften und Iten, 4ter der fürzefte, Spitze der Bauch— floffen nicht ganz den vordern Rand des After erreichend. After von Form einer Duerfpalte; dicht hinter ihm eine Eleine, koniſche und zugleich etwas flachgedrückte Afterpapille. Afterfloffe etwas hinter dem After und hinter dem Ans fange der zweyten Nügenfloffe beginnend, befteht aus 16 ge- gliederten, aber nicht gefpaltenen Strahlen. Schmwanzfloffe kurz, faft gerade abgeftußt,. befteht aus 11 ungefpaltenen Strahlen, außer einem Paar fürzerer an den ©eiten. Haut im ganzen nadt und glatt, doch erſtreckt ſich eine Reihe kleiner Knochenfchilder, ungefähr in Fortfegung von dem im Naden bervortretenden großen Höder längs jeder Seite, ziemlich) nahe den Nüdenfl. und geht gerade weiter zur Murzel der Schwanz- floſſe; fie befteht aus 40 Knochenſchildern von etwas untegel- mäßig ovaler oder vierediger Form, die auf der aͤußern Seite, jeder, mit einem quergeftellten und ein wenig nad) hinten ge= neigten Knochenkamme verfehen find, deffen Nand mit einer verfchiedenen Anzahl (meiftens 4—5) ftarfer und fpitiger Dornen bewaffnet ift. Auch die über den Bruftfloffen ſtark gebogene Seitenlinie aus bedornten Knochencanaͤlen, etwa in gleicher Anzahl mit der oben beſchriebenen Schilderreihe. (Ich zaͤhlte naͤmlich 41 oder 42.) Dieſe Canaͤle find im Anfange von un- zegelmäßiger Form und mit mehreren Dornen, oben ſowohl, als Iſis 1848, Heft 10, 794 unten, bewaffnet; allmaͤhlich nimmt die Dornenanzahl ab, und die Form wird regelmaͤßiger; gegen das Ende des Schwames find die Canaͤle faſt cylindriſch und nur mit 3 Dornen bewaff- net, welche in einer Längsreihe ftehen. Die Biegung der Seiten: linie über den DBruftfloffen befteht ungefähr: aus 15 Knochen— candlen, der darauf folgende gerade Theil der Linie aus etwa 26—27. Auch an den Seiten und dem Bauche einige Dornen- fhuppen, doh nur fparfam und zerftreut. Haut auf dem hin— tern Theile des Kopfs (dem Naden und dem Kiemendedelftüd) mit förnigem oder chagrinartigem Anfehen, fo auch auf dem Rüden zwifchen der obern Schuppenreihe und den Rüdenfloffen. Länge der Bauchhoͤhle etwa — der Totallaͤnge, Peri— tonaͤum ſilberfarben. Leber hell gelbbraun, groß, die ganze linke Seite der Bauchhoͤhle bis zum After einnehmend, ebenfalls das vordere Ende derſelben vor den uͤbrigen Eingeweiden und um dieſe ausfuͤllend und ſich zum Theil zwiſchen ſie und die obere Wand der Bauchhoͤhle eindraͤngend; der rechte Lappen da— gegen vudimentär, Magen nicht viel weiter, als die kurze Speiferöhre, von der Form eines Blindſacks mit einem etwas zugefpigt auffteigenden Theile. Um den Pförtner an der untern Seite in einem Halbkreife 7 Blinddärme von fehr verfchiedener Größe. Ueber den Blinddärmen liegt an der rech-⸗ ten Seite des Magens, zwifchen deffen fadförmigem Theil und dem Pförtnertheile die Milz, kurz, breit, etwas prigmatifch. Darm,liuft zuerft nach) dem hintern Ende der Bauchhoͤhle VE vor dem After, dreht fih dann, um ſich gegen die Blind— därme hinauf zu begeben, und wendet ſich dann zum After zu⸗ ruͤck. Der entfaltete Darm kommt, Magen und Speiferoͤhren mit gerechnet, an Laͤnge ungefähr mit der Totallaͤnge überein. Magen fehr mufeulös, inmendig mit überaus ſtark vortretenden blattartigen Falten in großer Anzahl (etiva 16), keine Sch wimm— blafe. Nieren ſtark entwicelt; eine Eleine dickhaͤutige Harn- blafe. Rogenfäde furz, ſackfoͤrmig, faft gerade big zu ihrem Ausführungsgange getrennt. Bei einem Individuum von etiva 26” Länge in den 34 langen Gierfäden einige große, ſehr entwidelter Eier; aber die größere Maffe fchien fchon ausgeleert zu fein. Daraus fann man zum Theil fehließen, daß die Laich- zeit in den July falle, theilg, daß der Fiſch Faum eine be- deutende Größe erreiche, weil er fchon bei einer änge von un: gefähr 2” zeugungsfaͤhig iſt. Anzahl der Ruͤckenwirbel 41. Totallaͤnge 26, größte Höhe (etwa über dem Anfange der Nücenfloffe) 64°, Höhe vor der Wurzel der Schwanzfloffe 14’, größte Dice (üker dem hintern Theile des Kopfs) 53, Sande des Kopfs von der Echnauzenfnige bis zum hintern Kappen des Kiemendedels 64, Entfernung der Schnauzenfpige vom vordern Rande der Hugenhöhle 23%, Länge des Auges 3, Höhe beff. 21%, Entfernung der Schnauzenfpige vom hinteren Rande des Dberfieferbeins bei gefchloffenem Munde 44, Höhe des aufge— fperrten Rachens 4, Breite deffelben 3’, Länge des Unterkieferg bis zum Gelenke 43’, Lange der Apopbhfe der Zwiſchenkiefer⸗ Enochen 2”, Breite, der Stirn zwifchen den Augen 2, Ent: fernung der Schnauzenfpiße vom Anf. ber erften Ktidenfl. 83", Länge der Aften Nücenfloffe 44, größte Höhe derſelben zu) Entfernung derfelben vom Unfange der 2ten Nüdenfloffe 1, Länge der leßtern 84", Höhe berfelben 4, Entfernung derſ. von der Wurzel der Schwanzfloffe gu, Länge dev Bruſtfloſſe (vor der Wurzel unter dem Bauche bis zur Spike des Iekten Strahls) 74, Breite derfelben an der Wurzel 3"', Entfernung der Schnauzenfpiße von der Wurzel der Bauchfloffe 7'”, Länge der Bauchfloffe 4, Breite derfolben an der Wurzel 4", Ent 50® N 795 der Schnauzenfpige vom vordern Rande des Afters 114’, vom Hintern Rande des Afters bis zum Anfange der Ufterfloffe 14", Länge der Afterfloffe 6, Höhe derſelben 3, Entfernung derf. von der Wurzel der Schmwanzfloffe 44, ‚Länge der Schwanz- offe 3". ; Diefer Fifh macht vermöge feiner Form im allgemeinen und feinee Hautbewehrung einen Uebergang zwiſchen Cottus und Triglops, zeigt auch nahe Verwandtfchaft mit Trachydermus Heck.. ohne doch, wie ich glaube, mit einer der beiden letztge— nannten Gattungen vereinigt werden zu Eönnen, Um dies deut— lih zu machen, halte ich es für nothivendig, hier eine Charakte— riſtik von diefem mitzutheilen. Da aber die Gattung Triglops, welche vor einigen Jahren von Neinhardt vorgefchlagen ward, von dieſem Schriftftellee noch nicht hinlänglich charakterifiert worten ift *, fo muß ich hier felbft einen Verfuch zu ihrer Be— gränzung machen. Triglops Reinh. Caput mediocre, subeompressum, corpore vix latius, aculeis armatum praeopereuli (nullis vero operculi) squamis destitutum, Cauda elongata, gracilis, subconica, subde- press. Dentes acerosi, minutissimi maxillar. et antici vomeris marginis. Os infraorbitale, anterius dilatatum. Radii membranae branchiost. 7. Pinnae dors. 2 dis- eretae; ventr. sub pectoralib, sitae 5-radiatae; omnes pinnar. radii indivisi, radiis pinnae caud. exceptis. Utrinque ad latera pinnar. dors. series laminar. ossearum continua. Linea lateralis tuberculis composita osseis. Infra lin. lat. series plurimae, obliquae, discretae, squa- mis vel ossiculis dentatis formatae. Branchiae completae et liberae 4: pseudobranchia magna lunaris. Vesica a@rea nulla. Intestina coeca plura. Papilla analis maris. Tr. Pingelii Reinh. Diameter oculi longitudinalis Stiam ferme longitudinis capitis partem, $Splamque fere frontis inter oculos lalitudinem aequat longitudinemque rostri superat. Praeoperculum 4 armatum aculeis, duobus marginis post., duob. inferioris. Linea lat. 47—48 com- posita tuberculis osseis. Laminae osseae umbone instructae 23—24 utrinque (ab initio pinnae dors. Imae ad mediam ferme pinnam dors. 2dam). Longitudo capitis 4tam lon- gitudinis piscis partem ferme aequat, altitudine lalitudine- que piscis 2plo vero est major. Papilla anal, maris maxima. Color supra fuscus, infra argenteus, maculis laterum nigricantibus fasciisque transversis pinnar. pectoral. obscuris, Num. rad. pinn. dors. 12-24, pect. 18, ventr. 4, anal. 24 caud, 12. (24 — 25.) Heckel hat (Ann. d. Wien. Muf., IL, 1, 159 ff.) folgende Charafteriftit gegeben von der Gattung Trachydermus. Corpus fusiforme. Caput depressum, spinis varlis instructum, appendicibus membranaceis nullis. Dentes * N. erwähnt fie zuerft in der Vcherficht der Verhandl. der Geſch. der Wiſſenſch. 1829—30 und bemerkt, daß fie fich von Cottus durch den verhältnigmäßig Hleinern Kopf, die Form der Bruftfloffen, das vorn breitere Augenrandbein und die in Eleine, fchiefe Querbänder ausgebildete Haut unterfcheive, (Videnfk. Selff. naturh, Abhandl., Bd. V, S. LI.) Der Vf. hat fpäter feinen Beitrag zu ihrer fernern Befchreibung mits getheilt, ſondern vielmehr Zweifel darüber geäußert, ob fie als Gattung n Cottus zu trennen fei, ©, die genannten Abhandl., Vd. VII, S. 118. 796 in max. utraque, in vomere et in palato. Radii branchio- stegi 6. Pinnae dors, 2, aut separatae, aut basi con- junetae. Pinnae ventr. radiis 5, sub pecteralib. sitae. Squamae nullae; cutis aspera, Solgendermafen glaube ich die Gattung Icelus charakteriſiten zu koͤnnen: Icelus Kr. * Forma subcompressa, altior quam latior. Caput magnum, aculeis armatum rostri praeopereuli, operculi et nuchae, squamis vero destitutum. Dentes acerosi, minutissimi maxillar., vomeris ossiumque palatinorum. Radii membr. branchiost. 6. Pinnae dors. 2, discretae; ventr. sub pectoralib. sitae 4 compositae radiis; omnes pinnarum radii indivisi. Utrinque a nucha usque ad basin pinnae caud. series scutor. osseor. continua prope pinnas dorsales. Linea lat. tuberculis composita osseis. Squamae ciliatae laterum et abdominis rarae et sparsae; ceterum cutis nuda, Nah den Grundfägen, welche man jet in der Schtbyologie befolgt, und vielleicht zu übertreiben beginnt, fann Eein Zweifel über die Abfonderung der Gattung leelus von Cottus und Triglops Statt finden, wozu das Zahnverhalten allein berechtigt. Dagegen dürfte es freilich zweifelhaft erfcheinen, ob Icelus von Trachydermus mit hinlänglihem Grunde getrennt wurde. Sch gebe zu, daß fie fich freilich fehr nahe ftehen. So weit die Gattung Trach. bis jegt befannt ift, befchränft fich die Ver— fhiedenheit darauf, daß bei Ic. der Kopf zufammengedrüdt, da= gegen bei Trach. flachgedruͤckt, wie bei den eigentlichen Groppen ift, und daß dem lektern die Dornen auf dem Kiemendedelftüde und im Naden fehlen, fo wie die für le. fo carafteriftifche Bewaffnung des Nüdens und der Seitenlinie, welche er mit Triglops gemein hat. Hierzu kommt noch, daß Trach. einen Strahl mehr in den Bauchfloffen hat, und daß die Strahlen der Bruftfloffen, Aten Rüdenfloffe und Schwanzfloffe zum Theile gefpalten find. Das Verhalten der Kiemen und der Eingeweide bei Trach. ift noch unbefannt**, Vorlaͤufig ſchlage ich die folgende Diagnofe vor für Icelus hamatus Kr. Caput 3tiam longitudinis partem aequat aut parum superat, altitudo ferme 4tam partem complet. Frons inter oculos perangusta (4tam ferme diametri orbitae lon- gitudinis partem obtinet). Max. sup. longior; max. inf. foveis glandularib. ramorum trinis instructa magnis. Aculei praeoperculi 4, quorum 3 superiores hamati, summus bifurcatus; unicus operculi aculeus debilior. Pinnae pect. capite breviores. Color fulvus, maculis plurimis fuseis. Num. rad. pinn. dors. 9-20, pect. 17, ventr. 4, anal. 16, caud. 11. Icelus uncinatus Reinh. Eine gröntändifche Groppenart, bey Nennortalit im Diftricte von Sulianehaab gefangen, ift von Reinhardt unter dem *Icelus, Sohn des Schlafgottes Hypnos. Der Name ift in Beziehung auf die Trägheit ver Groppenarten und auch aufden Aufenthalt im Norden, welchen einige alte Schriftiteller dem Schlafgotteanwiefen, gewählt worden. *x Wollte man Icelus mit Trachyd. vereinigen, fo müßte man den Sattungscharafter wefentlich verändern. Die Gattung Trach. grün= det ſich auf eine Art von den philippinifchen Infeln, welcher Umſtand dazu beigetragen hat, mich in dem Glauben zu beftärfen, daß die zwey erwähnten Gattungen nad) einer unmittelbaren DVergleihuug und ges nauern Unterfuchung faum unter einem Namen zu verbinden feyn würden, 797 Namen Cottus uncinatus (Vide Selſk. Forhandl. 1833 —34) angeführt worden. Da fie fich von jandern Groppen durch Zähne auf dem vordern Theile der Gaumenbeine, außer den ge: mwöhnlidyen in den Kiefern und auf dem Pflugfcharfnochen unter fcheiden foll; fo muß fie ohne Zweifel entweder zur Gattung Trachydermus oder Icelus gehören, am wahrfcheinlichten viels leicht zur legtern, und ift dieß der Fall, fo fällt fie, nah R's Bemerkung zu urtheilen, gewiß nicht mit Ic. ham. zufammen. Sie hat nämlid nur 2 Staheln auf dem Vorfiemendedel, in den Nücdenfloffen 813 Strahlen, in der Afterfloffe 11. Das gegen gleicht fie der obengenanuten Art darin, daß der obere Stachel des Vorkiemendedels hafenformig aufwärtd gebogen und ander Wurzel mit einer Eleinen, hervorftehenden Spige verfehen ift. — Eine andere grönländifche Groppenart, Cottus bicor- nis: Rh., fcheint derfelden Gruppe anzugehören und Ic. ham, noch näher zu ſtehen; fie foll aber 7 Kiemenftrahlen haben. Phobetor trieuspis. Hinfichtlich der nordifchen Groppen Fann noch bemerkt werden, daß der von Fabricius unter dem Namen Cottus Gobio befchriebene, welchen Neinhardt fpäter Cottus tricuspis be— nannt bat, eben fo wenig, als die 2 leßterwähnten Arten in der Gattung Cottus bleiben kann, da er nur Kieferzahne und Feine Zähne auf dem Pflugſchaarknochen hat, wozu noch das nicht unmwichtige Verhalten gerechnet. werden Eann, daß fein Zwi— ſchenkieferbein weit £ürzer, als bei den eigentlichen Groppen iſt, wodurch feine Zahnbewaffnung bedeutend geſchwächt wird. Auch ift fein Schwanz nad) Verhältnig länger, wodurd das Berhältnig zwiſchen Kopf und Totallaͤnge verändert wird. Ich fchlage für die zu bildende neue generifche Gruppe den Namen Phobetor * vor. Die Art fcheint im Polarmeere ziemlich vers breitet zu fein, wenigftens kommt fie recht haufig bei Spitzbergen vor, wo ich mehre Individuen von ihr, als von irgend einem andern Fifche, befommen habe. 8. Caracanthus typieus Är. Ein einziges, nicht 14 langes Individuum diefer, meiner Meinung nah, neuen Art und Gattung wurde im Südmeere bei Owaihi gefangen. Form ein ſtark zufammengedrüdtes, hohes Dval, welches gegen den Schwanz ein wenig fpisiger wird. Während die Ne> gelmäßigfeit des Ovals hinten durch den hervortretenden Schwanz zerffört wird, geſchieht dies vorn durch ein Vorſpringen der Schnauze gar nicht. Farbe auf Nüden und Kopf röthlihbraun, mit einer Menge heller Fledchen, auf dem Bauche und dem Unterften der Seiten huͤbſch orangegelb mit vielfältigen ſchwaͤrzlichen Puncten z Unter: fiefer und Kehle weißgrau; ebenfall$ ein großer graulicher, etwas balbmondförmiger Flecken jederfeits hinter und unter den Bruft: floffen; Stoffen fhmusig braun, ausgenommen Baudy: u. After floffen, welche hell find. Schuppen nicht vorhanden, fondern der Körper ftatt deffen dicht mit überaus Eleinen, dunfeln, koniſchen Papillen oder Haut— laͤppchen beftreut, am Kopfe und dem vordern Xheile des Nüdens zugleich mit Eleinen bornichten Dornen, Die Papillen erzeugen die bei der Farbe erwähnten dunfeln Puncte und geben dem Sifhe faft das Anfehen, als ob er mit Härchen oder Borften bededt wire. Dies erinnert an ein ähnliches Verhalten bei mehreren Agriopugarten. * Phobetor, wie Icelus ein Sohn des Hypnos. 798 Kopf höher, als lang, mit faft ſenkrecht hinabfteigender Stirn und .alfo ftarf abgeftumpfter oder fat gar Feine Schnauze. Auge ziemlich Elein, faſt Ereiscund, hoch oben und zugleich fehr weit nach vorn gerichtet. Dicht vor den Augen 2 Paar kreis— runde, etwas röhrenförmige Nafenlöher, ein Paar über dem andern. Snfraorbitalfnohen fehr groß und hinten mit dem Vor: kiemendeckel artifulitend, vorn in einen fehr großen, ſtarken, fait ſenkrecht hinnbfteigenden und in eine Linie mitden Mundwinkeln fommenden Stachel ausgezogen. Hinterer Nand des Vorkiemendeckels mit 5 fehr ftarfen Stacheln oder Dornen, welche die Höhe des ganzen Vorkiemen- dedeld einnehmen und dreyedig oder mit breiter Bafis verfehen find; die 2 unteren die größten und ein wenig ſchraͤg abwärts gerichtet, die 2 oberen ungefähr horizontal. Kiemendeckel endet mit 2 Dornen, zwilchen denen ein tiefer, winfelförmiger Ausſchnitt; Dornen gerade nach hinten gerichtet, der untere wenig fürzer als der obere. Zwifhbenfiemendedel in 2, unter dem Vorkiemendedel zum Theil verborgene Dornen ausgezogen, von denen befonders der vordere, faft gerade nad) hinten gerich- tete, ſehr groß iſt. Unterfiemendedel dünn, hautartig, ohne Dornen, unter dem Kiemendedelftüd verborgen. 6 Kie- menftrahlen, der legte berfelben aber fehr Elein, fo daß fein Dafeyn zweifelhaft blieb. Sammetzähne in beiden Kiefern, aber feine auf dem Pflugfchaarbeine oder den Gnumenbeinen, Zwiſchenkieferknochen ziemlich Elein, fo daß fie bei aufge fperrtem Munde nicht den obern Halbfreis des ganzen Rachens bilden, fondern gegen-die Seiten durch die zahnlofen Oberkiefer- Enochen erfeßt werden. Nahen ſtark auffteigend, verhältniß- mäßig nicht unbedeutend. groß. 2 Rüdenfloffen, vordere mit 8 Stadhelftrahlen, hintere ziemlich nahe an die vordere ftoßend, mit 1 Stachelſtrahl und 12 weihen Strahlen. Nüdenfloffen ziemlich niedrig, vordere mit halbmondförmigem Umtiffe, die andere hinten ein wenig zugefpist (oder mit den Strahlen etwas verlängert); die geglie— derten Strahlen zum Theil ein wenig verzweigt. Bruftfloffen kurz, aber ſehr breit, mit 13 Strahlen, welde alle einfach). Bauchfloſſen ein wenig vor der Wurzel der Bruftfloffe, ganz rudimentaͤr, beftehen aus einem fehr Eleinen Stachelftrahl und 2 gegliederten Strahlen. Afterfloffe befteht zuerft aus 2 ifolicten Stachelſtrahlen (unter fich vereinigt, von der Übrigen Afterfloffe aber abgefondert); ein nicht unbedeutender Zwifchen- raum trennt fie vom After, wie von der eigentlichen gegliederten Afterfloffe, diefe weit zuruͤck nach dem Schwanze, hat 12 Strah— len. Die kurze, am Ende abgeftumpfte oder, oval abgerundete Schwanzfloffe befteht aus 15—16 Strahlen, welche zum Theil gefpalten. Seitenlinie läuft fehr fchräg hinab big faft zum Ende der Rüden- und Afterfloffe, wird danach horizontal; ift fehr deutlich bezeichnet; die fchleimausführenden Canäle zum Theite (etwa in der erften Hälfte) aufwärts gerichtet. Länge 16°, größte Höhe 8", Höhe vor der Wurzel der Schwanzfloffe 2, größte Die 34", Länge des Kopfs bis zun bintern Rande des Kiemendedels 64'”, Durchmeffer bes Auges 11%, Höhe des aufgelperrten Rachens 8", Breite ber Stirn zwiſchen den Augen 1", Entfernung der Schnauzenfpige von der Affen Nücenfloffe 6, Länge der Kestern 34", Höhe derfelben 14", Länge der Zten NRüdenfloffe 4", Entfernung derfelben von der Wurzel der Schwanzfloffe 14, Länge der Bruftfloffe 23", Breite derfelben an der Wurzel 24’, von ber Schnauze bis zu den Bauchfloſſen 64, Länge der letztern 4, J 799 n der Schnauzenfpige bis zum After 9", Länge des weichen heile der Afterfloffe 34", Länge der Schmwanzfloffe 23". Verhalten des Infradrbitalknochens ſowohl, als andere Um: ftände, meifen dieſem Fiſche feinen Platz in der Familie der Cataphraeti an. Die zufammengedrüdte Form nähert ‚ihn unter diefen am meiften der Gattung Scorpaena und den diefer verwandten; mit Agriopus hat er fomit Verbindung durch die Beſchaffenheit des Hautfyftems, mit Blepsias durch bie wenig entwicelten Bauchfloffen, mit Apistes durch das in einen Dorn ausgezogene Os infraorb. u. ſ. w. Auf der andern Seite fcheint er mir eine Annäherung an gemiffe Scomberoiden (Rhom- bus, Stromateus, Vomer u. f. w.) zu bilden durch bie Höhe des Körpers, das Verſchwinden der Schnauze, bie zwei ziemlich weit vor der Afterfloffe ftehenden Stachelftrahlen u. 1. w. Fol⸗ genderweiſe ſchlage ich vor, die Gattung zu charakteriſieren. Caracanthus*, novum, ad Cataphractos referendum genus. Forma valde compressa, ovalis. Rostrum brevissi- mum, truncatum. Dentes acerosi ossium intermax. maxil- Jaeque inf. Radii ‘membr. branch. 6. () Os infraor- bitale antice aculeo armatum. 2 pinnae dors. sat humiles; pinnae pect. breves, radiis formatae simplieibus ; p. ventr. prorsus rudimentariae; 2 pinnae analis aculei, a radiis mollib. satis magno distineti intervallo. Squamae nullae; plurimae vero papillulae ubique cutaceae, Car. typicus Kr. Duplo longior, quam altior; supra fuscus maculis albicantibus; infra aurantiacus, ‚punetis ni- gricantibus, aculeis marginis praeoperculi postiei 9, binis opereuli et interopereuli; aculeo ossis infraorbitalis maxi- mo, verticaliter ferme descendente. Caput 2 longitudinis piseis fere aequans, altius quam longius, supra minutissimis armatum papillulis conicis corneis, ut et anterior dorsi pars. Linea lat. usque ad mediam ferme pinnam dors. post. et pinnam anal. oblique descendit; posterior ejus pars horizontalis. Pinna caud. obtuse rotundata. Num. rad. pinnae dors. 8-4-7'5, peet 13, ventr. 4, anal. 2}+12 eaud. 15. 9, Ueber die nordifhen Arten ber Gattung Sebastes. Als ich den Artikel Sebastes norvegieus Cuv. im 1ften Hefte meiner , Danmarks Fiſke“ (1838) fchrieb, kannte ich nur eine nordifche Art der Gattung. Kurz danad) aber glaube ich an ber norwegifchen Küfte einen neuen Sebastes entdeckt zu haben und kann zugleich von daher die Miffenfchaft mit einer intereffanten, gleich näher zu berührenden Thatfache eichern. i ee von mir bei einem Aufenthalte in Bergen nach vielfäl- tiger Vergleichung der in dem cit. Hefte, ©. 167, Anm. 3, als 2 Varietäten des Seb. norv. angeführten Fiſche genährte Vermuthung, daß diefelben 2 verfchiedene Arten ausmachen moͤch⸗ ten, ward zur Gewißheit, als ich am ——— 1 838. ein Weib⸗ chen des Eleinen Sebastes erhielt, deffen Eyerfäde mit sungen angefülit waren, welche bei einem ſchwachen Drud auf den Bauch der Mutter diefen verließen. Ich habe ihm daher den Namen Seb. viviparus beigelegt **. Außer diefen 2 ift in der * Koor, Caput, duavda aculeus. ' 3’ Unter biefem Namen habe ich ‚ihn an verfrhiedene Mufeen gez fendet, und er ift außerdem, vor etwa einem Jahre zu dem großen Reiſe⸗ werke über die franzöfifche Erpedition nach Skandinavien und Spitzbergen in Kupfer geftochen worden. 800 legten Zeit noch ein britter (vom Stiftsamtm. Chriftie in Bergen) entdeckt worden, welcher entweder mit dem Seb, impe- rialis zufammenfällt, oder ihm doch fehr nahe fteht. Won dieſer sten Art habe ich nur ein Cremplar unterfuht, welches ich durch Tauſch aus dem Bergen’fhen Mufeum befommen habe”. Da ich in meiner Befchreibung Seb. norv. und vivip. mit einander vermengt habe; fo habe ich jest die Verpflichtung, der Verwirrung fo viel möglich ein Ende zu machen, indem ich die beiden Arten für ſich befchreibe. - Das beiden Gemeinfchaftliche gibt die frühere Beſchreibung **. Sebastes norvegicus Cuv. (Norweg, Koͤdfiſk.) Farbe hübfch orangegelb, aber nicht überall am Körper gleich ftark. Bei frifhen Eremplaren fand ich die rothe Farbe am ftärfften auf dem vordern Xheile des Nüdens, auf Stirn, Schnauze, Mund, Wangen, Unterkiefer, Bruftfloffe, Bauchfloffe, Ufterfloffe und? Schwanzfloſſe. Nüdenfloffe zum Theil heller, gelblich; Ruͤcken unrein röthlic mit grünen und grauen Schat- tierungen, Seiten röthlichgelb; Bauch weiß, doch zum Theil mit rothen Mafchen; Kiemendedelftii mit Spur eines großen grüns gelben Fleckes; Mundhöhle und Zunge orangeroth, doch mit ein- zelnen ſchwarzen Scattirungen, befonders auf den Lippen; innere Bekleidung der Kiemenhaut perlmutterfarben, ebenfalls bier und da mit f[hwarzen Schattirungen. Totallänge A 194”, B 194, größte Höhe A 61", B 5%", Höhe ber dem After A 53", B 42", Höhe des Schwanzes ein wenig vor der Wurzel der Schwanzfloffe A 191”, B 18, Höhe des Kopfs Uber der Mitte des Auges A 4", B 41, größte Die (Über dem Kiemendedelftüde) A 25”, B 23%, Dicke des Schmwanzes vor der Wurzel der Schwansfloffe A 6%, B 7", Länge des Kopf (von der Spike des Unterfieferg hei ge- ſchloſſenem Munde) A 67%, B 64, Entfernung der Spitze des Unterkiefers vom Ende der Crista oceip. A 44", B45”, Höbe d. aufgefpereten Nachens inwendig A 33, B 34, Breite deffelben inwendig A 31%, B 23”, Ränge der Apophyſe der Zmwifchenfieferfnochen A 12%”, B 11, Länge des Oberkiefer- knochens A 291", B 274", Breite deffelben am Ende A 12”, B 12, Länge des Unterk. bis zum Gelenfe A 3,5% B 3%, Entfernung der Spige des Unterkiefers vom vordern Nafenloche A 20", B 194, größter Durchfchnitt des vordern Naſenlochs A 14", B 14", Abftand des vordern vom hintern Naſenloche A 1", B 1", größter Durchfchnitt des hintern Naſenlochs A 21", B 2", Abſtand der hinten Mafenlöcher von einander A 114", B 104, Entfernung der Spitze des Unterkiefers vom vordern Nande der Augenhöhle A 2, B 2, Länge ber Augenhöhle A 18", B 181", Höhe derfelben A 17", B 18, * Dies Gremplar entfpricht der Befchreibung des Sep. imp. gut, welche von Cuvier (Hist. d. poiss.) mitgetheilt wird, Da indefien diefelbe ziemlich Furz ift und man nicht weiß, daß Sep. imp. an den englifchen Küften gefangen worden wäre, fo wäre eine Bergleihung mit Gremplaren aus dem Mittelmeere wohl wüufchenswerth. Bei diefer Art werde ich mich nicht aufhalten, da ein fchwerifcher Zoolog, Freih. v. Düben, fie nächftens nebft andern nordifchen Fifchen, wie zu erwarten fteht, befchreiben wird. ** Sie ift nad) einem Fleinen, in Meingeift aufbewahrten Exempl. abgefaßt, welches ich jeßt zu Seb, vivip. ftelle, und nad) 2 Sfeletten von Seb. norveg. ”>9 Meine frühere Angabe, daß der aufgefberrte Rachen breiter, als hoch, fey, gilt weder für dieſe, noch) für die folgende Art, fondern ift nur durch eine Abnormität bei dem befchriebenen Spirituseremplar veranlaßt worden, 801 — Breite der Stirn zwiſchen den Augen A 15““, B 144", Ent: fernung des untern Nandes der Augenhöhle von der untern Slähe des Kopfe A 30, B 33", Entfernung des bintern Randes der Augenböhle vom bintern Rande der Kiemendedels baut A 35, B 33, Länge der Nadencriften* A 114", B 114%, Eleinfte Breite zwifchen den Nadenfämmen A 74, B 8, Entfernung der Spitze des Unterfiefers vom Anfange der Rüdenfloffe A 6%, B 53, Länge der Nüdenfl. A 94, B 94", größte Höhe derfelben A 27, B 21", Entfernung derfelben von der Wurzel der Schwanzfloffe A 14", B 17, Länge der Bruftfloffe A 4,55, B 44", Breite derfelben an. der Wurzel A 174", B 163, Entfernung der Spige des Unterkiefers von der Wurzel der Bauchfloſſe A 63", B 6775, Lünge der Bauch— floffe A 325°, B 3", Entfernung der Spige des Unterfiefers vom vorbern Nande der Afterfloſſe A 114”, B 102°, des Afters vom Anfange der Afterfloffe A 11%, B 10, Länge der Afterfloffe A 31%, B 251”, größte Höhe derfelben A 24, B 2”, Entz fernung der, Afterfloffe von der Wurzel der Schwanzfl. A 26”, B 27"', größte Länge der Schwansfloffe A 33”, B 33", ge: eingfte Lange derfelben (in der Mitte) A 23", —— Symphyſe des Unterkiefers mit einem bedeutend großen Knochenhoͤcker. Laͤnge des Kopfs ſ. oben; des Auges *eben— falls. Groͤßte Hoͤhe des Koͤrpers faͤllt ungefähr zwiſchen die Spitze der. Afterfl. und den 7ten oder Sten Str. der Ruͤcken— floſſe. Diefe mit 15 Stadelftrablen und 15 gegliederten Str. Bruftfloffen beftehen aus 19 Strahlen; zwifchen ihrer Spige und dem vordern Rande des Afters ein nicht unbedeutender Raum. Länge der Bauchfloffe f. oben. 2ter Stachelftrahl der Afterfloffe länger als äter. Gegliederte Strahlen 8, feltner 9 ** Höhe des Schwanzes ein wenig vor der Wurzel der Schwanzfloffe größer, als Abſtand der Nücenfloffe von letzterer. Rüdenwirbel 31. Größe Wird gewiß bisweilen bedeutend übertrieben. Man hat mic von einem fo großen Rothfiſch erzählt, daf fein Schwanz auf der Erde gefchleppt hätte, während 2 Mann ihn zwifchen ſich auf einem Ruder auf den Schultern getragen, von einem andern von 48 Pfund an Gewicht u. f. w. Annehmlicher ift die Ausfage Anderer, daß der Rothfiſch ein Gewicht von etiva 20 Pfund erreichen fünne und ein großer zu einer Mahlzeit für 6 hungrige Fifcher hinreihe. Der größte, mir zu Geficht ge: kommene und im Bergen’fhen Mufeum ausgeftopft ftehende ift etwa 31” Tang und 10° hoch, und foll im friſchen Zuftande * Bisweilen habe id) diefen Kamm vermißt, und die 2 Schulter: ftacheln find gang unter der Haut verborgen gewefen, fo daß fie erſt beym Serieren entdeckt wurden. == ch habe in meiner frühern Diagnofe die Augen als ſtark herz vorftehend angegeben, aber ſchon damals die Vermuthung geäußert, daß das Verhalten Fein wefentliches feyn möchte, welche ich jest als richtig beftätigen muß. Bei allen in tiefem Maffer ſich aufhaltenden Fifchen treiben, wenn fie fchnell aus der Tiefe heraufgeholt werden, die Augen duch eine Luftausdehnung hervor; je größer die Tiefe, deſto ftärfer, wie es fcheint, diefe Ausdehnung. Bisweilen bemerkte ich als abnorm, daß das eifte Auge ftark hervorgetricben, das andere aber in feinem na= türlichen Zuftande war, (S. Dann. Fiffe, II, 229.) * Beiſpiele der Strahlenangahl: DW. Totall, 20°; RE. 48, Bröl, 19, BET. 4, AS 2, Shwäl. 15, ME ee 19, er We 15. W. FE a 27 ne 19, — 27) 0:15, Iſis 1848, Heft 10, 802 18 Pfund gewogen haben. Ein Rothfiſch von 20" Länge kann etwa zu 4 Pfund fchwer angenommen haben*, Vorkommen. Lings der ganzen Weftküfte von Norwegen und menigftens bis zum Nordkap, WBielleicht findet er fi am häufigften und wird am größten gegen Norden. Beim Amte Stavanger, wo er übrigens keineswegs felten iſt, fcheinen die Fiſcher Feine größeren Nothfifche, als von etwa 6 Pfund zu Eennen, und als gewöhnliches Gewicht werden 25 —8 Pfund angegeben. Nah Fabricius's Befchreibung zu urtheilen, muß es diefe Art feyn, welche bei Grönland vorkommt. Lebensmweife. Der. halt ſich in fehr bedeutenden Tiefen, in den Buchten ſowohl, ale in der offenen See bei der normes giſchen MWeftküfte auf. In Gefellfhaft von Brosmen, Heil: butten und anderen Ziefwafferfifchen, fteigt er zu den Fifchereis gründen hinauf und wird in 120—100 oder 80 Faden Tiefe gefangen, indem er begierig an die Angel beift. Fortpflanzung. Beim Deffnen eines Männdens im Unfange des July fand ich die Milchſäcke rothbraun; die Ent: leerung ſchien angefangen, aber nicht beendigt worden zu feyn. Analpapille ftar£ vorragend. Daraus fchloß ich, daß die Fort: pflanzung am Ende des Juny und am Anfange des July Statt finden müffe. Dies wiederftreitet aber vollig einer Angabe von Deinboll*, nad welchem der Fifh „von den Iekten Tagen des Decembers an bis zum Schluffe des Februars laicht.” Da D. ſich lange in Gegenden aufgehalten hat, in, denen der Roth— fiſch haufig gefangen wird, fo muß man feiner Ausfage in diefem Stüde Gewicht beilegen. Sollte der Fiſch etwa zwei mal im Sabre Taihen?*** Benutzung. Der Fifch ift vortrefflich, als Speife vielleicht nach dem Lachſe der trefflichfte unter den im hohen Norden ge= mein als Nahrungsmittel angewendeten Fiſchen. Er zeichnet ſich durch Fette, Weiße, Beftigkeit und Wohlgeſchmack aus. * Doch herrſcht in diefer Beziehung freilich große individuelle Berfchiedenheit. So wog ein Rothfiſch von 1941 Länge 43 Pfund, ein anderer von 194 Länge dagegen nur 34 Pfund und ein dritter von 18° Länge 21 Pfund, * Om Behandlingen og Tilvirfningen af Saltvandsfiff (Ueber Behandlung und Zubereitung von Sawafferfifchen) ; Chriftiania 1839, 4, ©. 47. ** Cine andere Frage ift, ob diefe Art nicht eben fo wohl leben— diggebärend fen, als die folgende (Wo denn der Name viviparus für die letztere weniger paffend feyn würde). Ich kann dies zwar nicht beftimmt läugnen, e8 kommt mir aber eben nicht als wahrfeheinlich vor, weil die Fifcher nichts davon zu wiffen fcheinen, der Fiſch aber doch fo häufig vorfommt, fo fehr geachtet und fo groß ift, Anders verhält es fich dagegen mit der folgenden Art; diefe wird mehr einzeln und, fo viel ich weiß, nur zufällig mit anderen Fifchen gefangen; ihre viel geringere Größe läßt die wirkliche Beſchaffenheit der Generation auch viel leichter überjehen, und endlich pflegeu die Fifcher allenthalben ihre Aufmerkſam— feit auf die Fifche nach dem DVerhältniffe zu richten, wie hoch fie im Preiſe als Nahrungsmittel fiehen. Für einen auf der norwegifchen Küfte anfaßigen Zoologen würde die Beantwortung der Frage nicht allzu= fchwierig ſeyn; für den Neifenden wird die Schwierigfeit dadurch ver mehrt, daß die Fiſcher die Eingeweide des Rothfifches gern herausnehmen, ehe fie ihn zu Markte bringen. Aber eben aus dieſer Urfache ſcheint man auch annehmen zu dürfen, daß fie felbft von dem Verhalten unter: richtet ſeyn müſſen. 51 803 Sebastes viviparus Kr. (Norweg. Lysouger.)* Ein eben gefangenes Individuum, trächtiges Weibchen, zeigte folgende Farben: Nüden und Seiten orangeroth, le&tere mit gelbem Schimmer; Bauch weiß; ein brauner oder etwas ſchwaͤrz⸗ licher Flecken auf dem Kiemendeckelſtücke. Pupille dunkelblau, Hernhaut um diefe dunkel bronzefarben, zu aͤußerſt an der Kante filberfarben. Bei einem andern Indiv. (ebenfall3 einem trächtigen Weibchen, welches aber in der Zrächtigkeit weiter, als das vorige vorgerüct war), waren Ruͤcken und Seiten hell gelb— grün, bier und da mit Schwarz befchattet; Unterfläche des Kopfs und Bauchfläche mit ihren Floſſen haben einen Stich ing Roſen— vothe; nur die Schwanzfloffe orangefarben; der led auf dem Kiemendeckelſtuͤck ſcharf begränzt, ziemlich ſchwarz. Bei andern zeigen ſich zwey dunkle Flecke auf dem Kiemendeckelſtuͤck (ein kleinerer unter dem groͤßeren); Lippen werden ſchwaͤrzlich; dunkle Flecke, welche ſich theils der Bandform naͤhern, laufen vom Ruͤcken nach unten, u. ſ. w. Wieder bei andern Indiv. nimmt der ſchwarze Ueberzug mehr und mehr zu; ich habe ſogar ein— zelne faſt ganz braune oder ſogar ſchwaͤrzliche ſelbſt mit ſchwarzer Mund- und Kiemenhoͤhle, geſehen; ein Verhalten, welches, fo viel man weiß, beim Rothfiſch nie Statt findet, Die unreinen und dunklen Farben, und der ſchwaͤrzliche Flecken des Kiemendedelftüds *** bieten alfo das erfte und am meiften in die Augen fallende Unterfcheidungszeichen des Lysougers vom Notbfifche dar. Totallänge A 72”, B 81“, C 63”, größte Höhe (zwiſchen der Wurzel der Bauchfloffe und dem Sten Stachelftrahl des Ruͤckens) A 27, B 32, 0 24, Höhe des Schwanzes ein wenig vor der Wurzel der Schwanzfl, A 63", B 81", 07, Höhe des Kopfs Über der Mitte des Auges A 18”, B 194", C 17", größte Die (Über dem Kiemendedeiftüde) A 14, B 154", C 13%, Dide des Schwanzes vor der Wurzel der Schwanzflofe A 2", B 2“, C 13, Länge des Kopfs (von der Unterfieferfpiße, bei gefchleffenem Munde) A 30”, B 334”', © 27, Entfernung der Spite des Unterkiefers vom Ende der Crista oceip. A 231", B 25", C 21", Höhe des aufgefp. Nachens inwendig A 15", B 16, C 144'”, Breite deffelben intvendig A 14" B 15'%, C 13%, Länge der Apophyſe des ZIwifchenfieferbeing A 43", B 6", C 44", Länge des; Ober: kieferknochens A 114, B 124%, C 11, Breite deffelden am Ende A 5, B 54, C 44, Länge des Unterkiefers bis zum Gelenke A 154", B 17, C 144%, Entfernung der Spitze des Unterkiefers vom vord. Nafentoche A 61", B 71“, 063, größter Ducchfehn. des Naſenlochs A 3", B 4" C 2", Entf. des dordern vom hint, Naſenloch A 3", B 2, C 3”, größter Durchſchnitt des hintern Naſenlochs A 14”, B 14%, 0 14“, Entfernnng der hintern Nafenlöcher von einander A 4, B 43“, * Diefen Namen legen die norweg. Fiſcher bei Bergen ihm bei; füolicher an der Küfte wird er auch bloß Duer, Duger und ler genannt, welche Namen doch auch zum Theil auf die vorige Art anges wandt werden. Da fie ohne Zweifel von Duge (Auge) hexzuleiten find, fo ift wohl die Schreibart Duger die richtigfte, wogegen die von Hallager GMorſk. Ordſ.) gebrauchte, Dure, verwerflich zu feyn ſcheint. ** Ein ganz olivenbraunes Eremplar (M., gefangen in der Laich— zeit) ſteht im Fünigl. naturgefch. Muſeum. Ob eine Beziehung zwifchen une und Gefchleht oder Jahreszeit Statt findet, kann ich nicht bes immen. »* Mird die Farbe fehr dunfel, fo wird indeffen auch in Folge deffen der Fleck mehr oder weniger undentlich. 804 C 4", Entfernung der Spige des Unterkiefers vom vordern R. der Augenhöhle A 81”, B 10”, C 84, Länge der Augenh. A 10%", B 10%, C 94“, Höhe derfelben A 92”. B 10“, C 83%, Breite der Stirn zwifchen den Augen A 53, B 61, C 6, Entfernung des untern Nandes der Augenhöhle von der Unterfläche des Kopfs A 94, B 11, C 84, Entfernung d. bintern Randes der Augenhöhle vom hintern Nande der Haut des Kiemendedels A 13, B 143%, C 114%, 8. der Naden- criften A 4, B 54, C 5", Eleinfte Breite zwiſchen den Nackenkaͤmmen A 33", B 41%, C 33, Entfernung der Sp. des Unterkiefers vom Anfange der Nüdenfloffe A 29”, B 313, C 27, Länge der Nüdenfloffe A 46%, B 45, C 384%, größte Höhe der Nüdenfloffe A 11, B 103, C 103, Ent: fern. der Nüdenflojfe von der Wurzel der Schwanzfloffe A 7, B 8"',.C 6, Ränge der Bruftfl. A 22, B 25240 0 22340, Breite derfelben an der Wurzel A 73, B 9%, 07, Entf. der Spitze des Unterkiefers von der Wurzel der Bauchfl. A 30’, B 344", C 284, Länge der Bauchflofe A 17", B 192, © 17", Entfernung der Spige des Unterf. vom After A 50%, B 574, C 43'%, Entfernung des hinterm Randes des Afters vom Anfange der Afterfloffe A 4", B 31“, C 51”, Länge der Afterfloffe A 11, B 13”, C 104%, gr. Höhe der Afterfl. A 11", B 11, C 103, Entfernung der Afterfloffe von der Wurzel der Schwanzfloffe A 12”, B 12’, C 10”, größte L. der Schwanzfloffe (an den Seiten) A 16”, B 19“, C 14, Eleinfte Länge derf. (in der Mitte) A 13“, B 151", C 113”. Symphyſedes Unterfieferg nurmittelgroß. Nüdenfloffe mit 15 Stachelftrahlen, aber nur 13 geglied. Strahlen. Bruft: floffen reichen mit ihren Spigen bis Über den Hintern Rand des Afters*, haben in der Negel nur 18 Strahlen. Baud- floffen reichen in der Negel bis zum After, bisweilen fogar bis zu feinem bintern Nande. Zweyter Stachelffrahl der After floffe etwa fo lang, wie dritter; ihre geglied. Strahlen meiftens 7 an der Zahl**. Ruͤckenwirbel 30 oder vielleicht mitunter fogar nur 29. Außer diefen und den aus den Meſſungen fich ergebenden WVerfchiedenheiten habe ich weder hinfichtlich der Ein— geweide, noch des Gerippes, dgl. zwiichen der gegenwärtigen und der vorigen. Art entdeckt, die id) als vecht wefentlich oder beftänz dig betrachten koͤnnte. \ Größe vielleicht kaum bis zu 10” Länge u, meifteng 8—9", Vorkommen. Es iſt mir nicht bekannt, daß er fo hoch, wie der Rothfiſch, nach Norden hinaufgeht; doch Laßt ſich noch nichts Gewiſſes über feine Verbreitung beftimmen. Lebensweife. Sn diefer unterfcheidet er fich vom Roth: fifhe darin, daß er immer in den Buchten angetroffen wird und fih in geringeren Tiefen (20—50 Faden) aufhält. Fortpflanzung. Vorzüglich auszeichnend für dieſe Art = Bisweilen kann fich dies Verhältnig etwas: während der Traͤch⸗ tigfeit ändern, wenn der Bauch durch die Rogenmaſſe fehr ausgedehnt iſt. == Als Beiſpiele der Strahlenzahl bei -diefer Art mögen die fol— genden Dienen: W., Totall. 94”, RFl. 15, Bräl. 17, BEI. 3, AS. 3, Schwäl. 15. W,, EH 83%, st 137 = Ara ET) en » Mi. 15. W. — 8%, — 33,1%, mh mins 14 Te ans Be M, — 62, — an 09 1.15. M — 804, — 4, 18, — ! 3 15. * = 57 u zn Nach diefen Zählungen fcheint man berechtigt zu feyn, als Regel feft- zufegen, daß die Strahlenzahl im geglieverten Theile der Rücken- und Afterfloffe und in den Bruftfloffen bei diefer Art geringer, als bei der vorigen, fey. 805 ift es, daß fi die Sungen im Bauche der Mutter entmwideln. | Sn welcher Zeit die Begattung Statt finde, ift mir nicht bes Eanntz; aber die Jungen können die Mutter im Anfange des Sulius verlaffen. In einem etwas frühern Stadium: jind die Rogenſaͤcke heil olivengrün, die einzelnen Eyer citronengelb, von der Größe des Mohnfamens. Haben die Eyer ungefähr die Größe der Senfförner erreicht, fo unterfcheidet man felbft ohne Lupe die zwey ſchwarzen Augenpuncte, und die Sungen find dann zur Durchbrechung der Eyfchale reif. Zufällig den, Bauch eines Weibchens drücdend fah ich die Jungen aus der Geſchlechts— Öffnung fehr zahlreich hervorquellen. Weibchen unter 8”. find ſchon fortpflanzungsfäbig. Das Männchen hat hinter dem After eine ziemlich große, ftumpf Eonifche Papille. Benugung. Sch babe nicht bemerkt, daß man irgendwo an der norwegifchen Küfte fonderlihen Werth auf diefe Art als Nahrungmittel ſetze. Mach meiner eigenen Erfahrung ſteht fie auch in diefer Hinficht hinter der vorigen bedeutend zurüd. Aus dem Angeführten erhellt, daß die 2 Sebaften, S. norrv. et viviparus, einander überaus nabe ftehen, fo nahe, daß es fogar feine Schwierigkeiten hat, fie befriedigend zu diagnofieren. Indeſſen muͤſſen fie fo lange wenigftens, als ſich S. norv. nicht als lebendig gebärend ausgewiefen bat, getrennt werden. Die dritte ‚nordifche Art aber ift von den 2 anderen fo auffallend verfchieden, daß man fich darüber wundern muß, daß fie, die auch nicht fehr felten an den norwegifchen Küften feyn foll, nicht früher bemerft worden ift. Sebastes norvegicus Cuv. Color aurantiacus, nullis maculis distinetus; etiam lingua et fauces auranfiacae; membr, branchiost. intus colore matris perlar. Caput 3tiam fere aequat longitu- diois partem. Diam. oculi longitudinalis latitudinem frontis inter oculos parum superat dimidiamque a margine orbitae posteriore ad marg. posteriorem operculi longitu- dinem, lonzitudine vero rostri (a marg. anteriore oculi), multo est minor, 4tam ferme aequat capitis partem, 12mam—13mam totius longitudinis. Pinnae pect., 4ta longitud. part. breviores, anteriorem ani marginem apice haud attingunt; p. ventr. 6tam eirc. aequant longitud. par- tem. Longitudo 1! pedalis et ultra. Num. rad. p. dors. 43, peect. 19, ventr. 1, anal. $, caud. 15. (3—3). Sehastes viviparus Är. Color subaurantiacus macula magna opereuli_ nigricante (saepe maculis corporis fuseis, interdum totus fuscus vel ‚nigricans). Caput 3tiam ferme aequat longitud. partem, altitudinemgue parum superat. Diam. o culi longitudinalis latitudinem frontis inter oculos multum superat, aequat vero rostri longitudinem, $tiam ferme longitudinis capitis partem, OQnam—10mamve totius longitud. partem et 3 lon- gitudinis a margine orbitae posteriore ad marginem poster. opereuli. Pinnae pect. 4tam ferme complent longit. partem et post marginem ani poster. extenduntur; p. veutr. 5tam fere longit. partem aequant. Longitudo piscis 9" raro superat. Num. rad. p- dors, 13, pect. 18, ventr. 4, anal. 3, caud. 15. 1313) (17—18) (3) 806 Sebastes imperialis Cuv. 2 Color ruber, vulgo fasciis transversis latis 5.* fauces et membr. branchiost. intus aterrimae, Caput Stiam fere aequat longitud. partem, altitudinemque multum superat. Diam. oculi longitudinal. latitudinem frontis inter oculos plus 2plo superat, rostrique longitudinem non parum exce- dit, Stiam vere longitudinis capitis partem aequat. Radii pinnar. pect.'8 inferiores simplices fere.sunt liberi vel ad basin modo cute conjuneti. Num. rad. P. dors. 43, peet. 20, (42), ventr, 1, anal 3, caud. 13. (Wird fortgefegt.) 2) ©. 283— 320 (fortgeführt bis .S, 328: im folgenden, ten Hefte); Karcinologifche Beiträge von Dem— felben. 1. Podalirius typieus Kr., neue Gattung und Art von Caprellina. ä Dieſe neue Gattung einer noch: wenig. bekannten Krebsfamilie entdedte ich im Aug. 1844 auf Asterias violaceus O. Fr. Muell. (Asteracanthion rubens J.Muell. et Trosch.) und beeile mich, fie nachträglich zu meiner fruͤhern Arbeit ber die" Caprellinen (diefe Zeitfehrift Bd. IV. ©. 490 ff, u. 5S5F. überf. Iſis, 1846, ©. 117. u. 133ff.) Hier zu befchreiben. Sie hat ihre wirklibe Heimath auf dem Seeftern, mag fie nun blos auf ihm oder zugleih von ihm leben. - Sie fheint ſich befonders an ber Unterfeite der Strahlen des Seeſterns zwifchen den Fühlerreihen der Bauchfurchen aufzuhalten, wo fie ſich mit den 2 hintern Fußpaaren fehr feſt anbeftet und den übrigen Körper frey ausgeftredt hält. Da die größten Individuen (M.) kaum 2’ Yang waren, und die erfte Betrachtung nichts Merkwuͤrdiges wahrnehmen ließ, fo tar ich geneigt, die Thierchen für Junge unfter. gemeinen Ca— prella zu halten. . Ich bemerkte zwar Feine Füße am fünf: ten Bruſtringe, glaubte aber, daß diefe bei den Gaprellinen fo leicht abfallenden Drgane zufällig vom. Körper weggefommen feyn möchten, Aber eine genauere Unterfuchung, belehrte mich, daß das Thier nicht allein ein ermachfenes, fondern auch von fo eigenthümlichen Structurverhältniffen war, daß es nothwendig als Vorbild. einer neuen. Gattung aufgeftellt: werden müffe. Erftens find die Integumente, ungeachtet. der geringen. Größe, fo die und feft, daß die inneren Theile ſich nicht zeigen, wo— gegen ſelbſt beiden größten. Individuen unfrer- gemeinen Gaprelle (€. lobata) der Blutumlauf mit ‚größter Keichtigkeit und aufs Vollkommenſte beobachtet werden kann. Daneben hatten ein paar W. von etwa 14’ Länge Eyer im Bruftfade; endlich, was die Hauptfache ift, vermißte ich. bei allen Sndiv. das Fuß— paar des fünften Bruſtrings und konnte erft mittelft des Mi— erofcopes und bei günftiger Stellung ein Rudiment deffelben entdecen, welches jedoch in der Form auch fo ungebildet erfcheint, daß es weder zum Greifen, noch zum Kriechen, mehr benugt; fondern eher, in fofern feine unbedeutende Größe ihm überhaupt eine Nolle anmeifen läßt, als ein Schwimmwerkzeng oder viel- leicht noch annehmlicher als ein Hülfsmittel zum Erneuern des die Kiemenblafe umgebenden Waffers betrachtet werden Fann. * Das von mir unterfuchte, ziemlich mittelmäßig erhaltene Indiv. zeigt Feine Spur von Querbändern, und diefer Bunct ift nad Cuvier hinzugefügt worden, ohne daß ich weiß, ob er auch im allgemeinen auf alle norwegifchen Individuen paſſe. Uebrigens aber ift die Diagnoſe nad) dem vorliegenden Exemplare entworfen worden, 807 f} Farbe ziemlich dunkel graulihbraun. Form im allgemei- nen nichts Auffallendes oder Bezeichnendes darbietend. Kopf mittelgroß oder wohl fogar ziemlich groß (etwa von 4 der Totallänge), ohne jede Spur von Hödern oder Hörnern. Obere Fühler etwas über die halbe Zotallänge des erwach— fenen Maͤnnchens lang. Bau beffelben mittelftart, Schaft etwa 24 mal fo lang als Geißel; 3 Glieder, von denen (mie gewöhnlich bei Caprellina) 2tes das längfte, Stes dagegen kuͤrzer als 1ftes (ein minder gewöhnliches Verhalten). Geißel etwa fo lang, als Ates Glied des Schafts, befteht aus 5 Gliedern, deren Fänge 6+3+3+342. Schaft ziemlich ſpaͤrlich mit Borften längs dem 2ten und ten Glied verfehen, veichlicher zwar die Geißell, doch auch nicht fehr ſtark. Beim erwadhf. Weibchen erreihen diefe Fühler nicht die halbe Zotallänge (ihre Lange geht 24 mal auf die Totallänge); Schaft nur etwa doppelt fo lang als Geifel; diefe von 3 Gliedern, deren Länge etwa 54342; 1ftes Glied der Geißel nicht viel kuͤrzer, als letztes Glied des Schafts (etwa — 5:6). Bey den Jungen beträgt die Ränge der Fühler nicht fonderlich über 4 der Total— länge; Schaft doppelt fo lang als Geifel, und feine 3. Glieder von Laͤnge wie 444-435; Geißel nur mit 2 Gliedern, 1. 4-H14, und 1ftes Glied der Geifel hier länger, als lestes Glied des Schafts (etwa =4:3). — 8 der untern Fühler beim erwachſenen Männchen von nicht 3 der 2. der obern. Schaft dagegen 4mal fo lang als Geißel; Länge feiner 4 Glieder etwa 244-1111. Geifel 2gliedrig, 1ftes Glied doppelt fo lang als anderes, diefes am Ende mit 2 großen, ftarfen, ein wenig krummen Dornen, gleihfam Klauen und außerdem mit einem Paar Borften. Diefe Fühler haben längs des untern Nandes einige Borften, welche aber weder fehr lang, nod) recht dicht: ftehend. Beim Weibchen die untern Fühler länger im Vers hältniffe zu den oberen, als beim Männchen, ftehen aber in dem: felben DVerhättniffe zur Zotallänge tie bei diefem. Länge der Glieder des Schaftes ungefähr 2+3547-+8, der der Geißel 3+2; Borftenbewehrung vielleicht ein wenig ftärfer, ald beim Männchen, wogegen von den am Ende der Geifel ftehenden Borften feine fo entwidelt find, daß fie mit Klauen zu vergleichen wären. Bei den Jungen untere Fühler faſt eben fo lang, als obere, und Geifel etwas langer im Verhaͤltniß zum Schafte. Länge der Glieder des Schaftes etwa 1-+24+34-4-44, der ter Geißel +14. Augen fehr Elein, ungefähr Freisrund und von gewöhnlicher Befchaffenheit; Farbe nicht fehr dunkel; jedes bes ftehend aus einigen und 20 birnförmigen Linfen. — Mund— theile ftark gebaut, aber ohne etwas Ausgezeichnetes in der Form. — Kinnbaden ohne Palpen; am Ende mit ftarfen Zähnen. — Aeußere Platte des erften P. Kinnladen theilt ſich am Ende in 3 fpigige Zähne, die innere dagegen ſchraͤg abgefchnitten und mit einigen dornartigen Borften. — Matten des zweiten P. Kinnladen ſchmal, etwas zugefpigt, borſten— bewaffnet. — Kinnladenfüße, wie gewöhnlich, mit langen, ägliederigen, borftenbewaffneten Palpen. Kinnladenplatten breit, etwas oval, mit dornartigen Borften. — Bruftringe zeigen weder Hocker, noch Dornen, aber hier und da einige Borften. Das wechfelfeitige Kangenverbältnif der Bruftringe unterliegt nah Alter und Geflecht einiger Veränderung (f. die Ausmef- fungen), wie bei anderen Gaprellinen. — Erftes Fußpaar Elein, aber ftar&, ohne etwas Eignes in der Form. Länge der Glieder ungefähr 6424243544. Klaue, wie bei andern Gapr., am Ende etwas aabelförmig gefpalten und fie ſowohl, ale die Hand, mit innerm fehr fein fägeförmigem Rande. Hand 808 außerdem, mas auch von dem vorhergehenden Gliede gilt, mit verfchiedenen großen und groben VBorften, die zum Theil vielleicht Dornen zu nennen, — Zweites Fußpaar beim Männchen ziemlich groß; ganz ausgeftrecdt-gedacht, feine Länge wohl faft der halben Zotallänge gleich. 8. d. Gl. 943444116412; Erftes Glied Feulenformig, Ates und Stes 4eckig; Aes faft ganz verfteckt, oder, fo zu fagen rudimentär, Zeckig; tes oder Hand groß und breit, mit großem, fonifhem Höcer auf dem innern Rande, etwa 4 der Gliedlänge von der Wurzel entfernt, über diefem Höcker (oder der Wurzel näher) ein Eleinerer und ftumpfe= ter *, Klaue fehr ftark, ſpitzig, krumm, mit ihrer Spitze unge: fähr dem erften Höder gegenüberftehend ober zwifchen ihn und den lestern hinein paffend. Beim Weibchen ift dies Fußpaar etwas Eleiner, 8. d. Gl., etwa 8+2-+2+1048; nur ein Hoͤcker auf dem innern Nande der Hand, nehmlich an der Wurzel (dem vorfpringenden obern, innern Winkel der Hand), und gerade bis zu diefem reicht die. Spise der Klaue. Bei jungen Sn: divid. hat dies Fußpaar etwa die Geftalt wie beim Weibchen, ift aber verhältnißmaäßig etwas Eleiner. — 8ter und 4ter Bruſtring tragen keine Füße, fondern nur Kiemenblafen und bei dem Weibchen außerdem Bruffplatten zur Bewahrung der Eyer. — Kiemenblafen mittelgroß, regelmäßig oval; letztes Paar in Größe oder Bildung vom 1ften nicht abweichend. — Bruftplatten des Weibchens groß, dünn, oval, längs des ganzen Nandes mit ziemlich langen Haaren. — Das Thiers chen merkwürdig machend und die aufgeftellte Gattung allein begründend ift der ganz rudimentäre Zuftand des Fufpaares des 5ten Bruftringes (Taf. III., Fig. 1.) Diefes ift fo flein, daß es fogar ſehr ſchwer zu unterfuchen ift und ich nicht ganz gewiß weiß, ob id) es gang genau und vollftändig fennen gelernt habe. Es geht ungefähr von der Mitte des Nings gegen die Bauchfläche hin ab. Länge kaum 4 von ber des Brufteings **; Form faft borftenartig; es fcheint aus zwey Gliedern zu beftehen, einem längern Wurzel- und einem fehr Eurzen, ftumpf abgerundeten Endgl., welches ein Paar Borften trägt. Dicht vor diefem rudimentären Fuße ift ein kleines, ovales Drgan angeheftet, melches in der Form ungefähr mit den Kiemenblafen übereinftimmt, und fomit vielleicht als ein tudimentäred Kiemenglied zu. betrachten feyn Eönnte; aber ich habe eg nicht bei allen Individuen entdecken koͤnnen, und mochte glauben, daß e8 nur den Meibchen zufomme. — Das $u$- paar des 6ften Bruftringes ift beim Maͤnnchen von Länge ungefähr 4 der Zotallänge gleich. Form, der bei den Gaprellen gemeinen gleichend, ſchlank, aber nicht ſchwach. Länge d. Gl. etwa 74255461047; 3tes Glied ein wenig breiter, als übrige. Das Fußpaar ift an der innern Seite mit eingen born: artigen Borften bewaffner, hat deren aber nur fehr einzelne an der aufern Seite. Beim Weibchen fcheint dies Fußpaar ver- bältnifmäßig ein wenig länger zu feyn, auch ift das Verhältniß der Glieder etwas verändert, obſchon ganz unbedeutend, nehmlich etwa fo befchaffen: 6-+2-+4-+6-+8-46, Form übrigens diefelbe. Bei den Jungen ift dies Fufp. tie beim Weibchen. — eb: tes Fufpaar in Gröfe, Form und wechfelfeitigem Verhalten der Theile mit dem. vorleßten ganz übereinftimmend beim M. Beim MW. aber und bei den Jungen ift es größer, als das _ * Diefer iſt doch eigentlich nur die etwas ſcharf vorfpringende Ede der Hand. * Der Zuftand diefes Fußpaares it nach meiner Grfahrung mehr rudimentär bei den erwachſenen M,, als bei den W. 809 entfprechende Fußpaar beim Männchen. — Hinterförper fehr Elein, hat (ehe er gepreft wird) die Form eines ſchwach vortretenden, drehedigen, zwengliederigen Hoͤckers, oder (beym Steffen), da das 1fte Glied am Ende etwas gefpalten, gleichfam eines Paars neben einander liegender Höderchen, hinter und unter denen ein drittes Hoͤckerchen hervortritt. Sch glaube ein Paar rudimentärer, zweigliedriger, plumper Gliedmaafen an der Wurzel des Hinterkörpers bemerkt zu haben, bin aber doch keines— wegs vollfommen von der Wirklichkeit eines folhen Verhaltens überzeugt. — Hier der Character der Gattung Podalirius, Pedum paria 4 (annuli thoraciei 1mi, 2di, 6ti, et 7mi); pedes annuli thor. 5ti prorsus rudimentarii, ungue carentes, 2-articulati, natatorii (2). Mandibula palpo destituta. Elagellum antennar. inferiorum 2-articulatum; articulo 2do dimidiam imi longitudinem aequante vel superante. Duo vesicularum branchialium paria distincta (annuli thor. 3tü et 4ti). Abdomen minutissimum, 2-articulatum. Pod. typicus. P. fuscus, pilosus, capite thoraceque inermibus. L. 2’. Hab. in Asteracanthio rubente. Fig. 1 tabulae Illae exhibet annulum thor. 5tum cum pede rudimentario et vesicula branch. (?) rudimentaria. Anftatt daß die 2 neuen, früher von mir. befchriebenen Gat— tungen von Caprellina, Aegina und Cercops, mir dadurch merkwürdig vorkamen, daß fie eine ftufenweife Annäherung an den Ampbipodentnpus darboten, muß die eben genannte Gattung dadurch Intereſſe erweden, daß fie ſich noch mehr von den ges woͤhnlichen Amphipoden entfernt, als felbit die ©. Caprella. Die Kette ifb indeffen dadurch gar nicht unterbrochen, fondern nur mit einem neuen Gliede verfehen worden, und ich bin der Meinung, daß andere Unterfucher von Meerbewohnern in der Folge fie nach beiden Seiten hin vergrößern merden. Der Sattungsname hat Beziehung auf den rudimentären Zuftand des Fußpaares am ten Bruftringe (Asıgog, gracilis.) 3% 3= ss = eles Ausmeffungen (nad) Linien). <=: FE 32183 ZotallanganasT.ant. = nern et Höhe (Über dem 2ten Bruſtringe) » 4 Länge des Kopf. 213518 10% — des obern Fühlers » er ee 4 in — des Schafts defielben - . » zn 24 cH — deſſen 1fien Öl. 0 wi.“ 1% np er a en © ne N ten bis. ala, For dan | ee] ER de mäten NE ik 118 5 & — der Geifel des obern Fühles . 6 — des untern Fühleas 20.00 51 2) 30 | — des Schafts deffelben „0441 3214, — deffen Sten Öl). 22.0 n « 4.) 5 |380 185 — — län GR — 4 20 160 100 — der Geißel der untern Fühler. | 15 | 35 | 3 Durchſchnitt der Augen 2. 2000 | Br Länge der Kinnbaden 2 2 ea — des 1ften Kinnladenpaare® 5 — des 2ten Kinnladenpaares . + 25 — der Kinnldenfüße . . 4 — des 1ften Bruftingg . » » 13 |) | Haren" ITr Su — 43 |. Iſis 1848, Heft 10. Dicke und Länge abnehmend. - 810 Ausmeffungen (nad) Rinien), 25/333: 23 ff g ( & Linien) E3 abe 83 Et Länge des Iten Bruftiingg . . .» 4| 2| ı| ı — ' den = =: ERYR zu | u — 'Tznaten, = = — 2| 4| 4 4 en ee ET EN — = Tten s = 7 a | — 1 1 "1 — 12 16 20 20 — = Aften Sußpaars . .. 215 31% — = 2ten Sußpaaned » . . 5 3 4 4 — der Kiemenbl. d. 8ten Bruftingg | | 15 | 5 Breite diefer Kiemendlae . x... 5 u 5 77 Länge des Sten Fußpaares.. 5 EI 5 u — ee „| 2| 2| 2 — ERBEN "Tun a ee — 2 hinten Soma. » ..: Sl Ku d0 | 100 — der 1ften Bruftplatte des W. . 2 Breite der Bruftplatte des W. . » 4 Bemerfung. Die von H. Rathke in feinen Beyträgen zur Fauna Norwegens Acta Leop., XX, 1) erwähnten Ca- prellae Phasma, acuminifera et scolopendrioides fallen, fo viel ich einfehe, fämmtlicy mit Capr. lobata Muell. zufammen, welche ich früher befchrieben habe (in diefer Zeitfchrift, Bd. IV. ©. 596f. Ifis. 1846, ©. 139 ff.) C. Phasma ift das alte M.; C. acuminifera fcheint nad) einem jüngern W. befchrieben zu feyn und zu der von mit mit 7 bezeichneten Abart zu ge: bören, ©, scolopendr. aber (ein junges Indiv.) zu der Abart @. Es iſt R. entgangen, daß die Gefchlechter bei den Gaprellen eine große DVerfchiedenheit von einander zeigen, daß die Laͤngenverhaͤlt— niffe der Fühler und die Anzahl der Glieder der obern Geißel fih mit dem Alter verändern u. ſ. w. 2. Orchestia grandicornis Är. (Tab, I, Fig. 2, a—n.) (Aus Verſehen ift diefe Art auf der angeführten Tafel des Driginald longieornis genannt worden.) Am Strande. bei Valparaifo gefammelt, und dort, wie es ſcheint, recht gemein. Sie weicht im Bau von dem gewöhnlichen dieſer Gattung in verichiedenen Stüden ab und dürfte danach vielleicht als Typus einer neuen aufzuftellen ſehn. Form. ziemlich langgeftredt, hat aber nichts Ausgezeichnetes oder Bezeichnendes, ausgenommen vielleicht Größe und Stellung der Augen. Farbe war ein unreines Grün oder in's Grau— liche fpielendes Meergruͤn. Länge der größten Indiv. etwa big 6, ohne die Fühler. Obere Fühler (Taf. L, Fig. 2, a) von einer fonft bey Orch. ganz ungewöhnlichen Länge, nehmlich über 4 der Totall. lang, Über den Schaft der untern Fühler hinwegreichend und über die Hälfte von deren Laͤnge betragend, ziemlich ſtark, zuge: fpigt oder borftenformig, ein wenig abwärts gebogen. Schaft ein wenig Eürzer, als Geißel; feine 3 Glieder ftufenweife an Geißel hat 12 Glieder, alle länger als did, Ale Schaft» und Geifelglieder am Ende zu beiden Seiten mit Borften, welche, ſehr Elein, aber ſtark, zu mehreren (am Schafte fogar in ziemlich großer Anzahl) beyſam— men fißen, fo daß fie Eleine Büfchel bilden. — Untere Fuͤh— ler (ig. 2, b) von nur etwas Über 4 der Zotallänge, nicht doppelt fo lang als obere, aber fehr ſtark, und borftenförmig a le 811 zugefpist. Schaft ganz unbedeutend kuͤrzer als Geißel, oder etwa fo lang, wie fie; fein letztes Glied ziemlich viel länger, als vorletztes. Geißel hat nur 9 langgeftredte Glieder. Dies Paar Fühler ift viel ſchwaͤcher mit Borſten verfehen, als das vorige. — Augen ziemlich groß, ungefähr kreisrund, kohl— ſchwarz, hochſitzend und dadurch oben in der Mittellinie des Kopfs faſt zuſammenſtoßend. — Kinnbacken (2,0) ziemlich die und plump, am Ende gekrümmt, ſcheinen durch Abfäge gleihfam in 3 Stüde oder Glieder getheilt, von denen die Kruͤm⸗ mung oder Spitze das erſte; dieſe ziemlich geſpitzt, am Ende in mehrere große Zaͤhne getheilt, gußer einigen kleinern und un— deutlichen (2. e**); aus der Wurzel an der innern Seite fendet fie einen Eleinen gefpaltenen Theil (Fig. 2 c*) aus, unter wel: hem 3 dide, rauhe, ruͤckwaͤrts gefrimmte Borften hevvortreten. Mittlereg Stud der Kinnbaden dit und angefchwollen; der vordere Theil der innern Seite durch einige Härchen rauh, hint. Theil dicht quergefurcht, wodurd eine unebene Kaufläche ent: freht. Keine Spur von Palpen. — Oberlippe (2, d) am Ende etwas balbmondförmig eingebogen, dicht mit feinen Haaren befegt. — Erftes Kinnladenpaar (2, c) ein wenig länger, als die Kinnbaden, fhmal, langgeftredt. Hauptſtuͤck endigt mit 7—8 langen, ftarken, am Ende gefrümmten Borften (koͤnnen daher den Namen Haken verdienen); diefe längs eines großen Theils des innen Randes dicht bewaffnet mit Sägezähnen (Fig. 2, e*). Un der aͤußern Seite des Hauptſtuͤcks geht etwas über der Mitte ein fehr Eleines und zartes, wie es fcheint, zwei— gliedriges Organ aus, welhes am Ende eine Borſte und an den Seiten einige ganz Eleine Härchen trägt, die ihm ein rauhes Anſehen geben. Der innere dünne Aſt hat am Ende 2 lange Borften, welche fo dicht aneinander fisen, daß fie nur. mittels ftarker Vergrößerung von einander unterfchieden werden koͤnnen; dieſe Borſten find am Ende behaart. — Unterlippe (2, f) tief gefpalten, am Ende ein wenig fehräg abgeftumpft. — 2tes Kinnladenpaar (2,g) etwas Eleiner, als eufteg, wie gewöhnlich aus 2 Platten beftehend, welche nichts eignes, nur eine ziemlich dichte Haarbefekung auf ihrer ganzen Oberfläche, darbieten. Die äußere am Ende mit einer Quaſte langer Borften von gewöhnlicher Form, die innere dagegen mit krummen Borſten oder Haken, deren innerer Nand fägezahnig. Innen vor diefem Haken eine einzelne, längere Federborfte. — Kinnladenfüße (2, h) ziemlich groß, ſehr pfump, und zeichnen ſich vorzüglich dadurch aus, daß der drengliedrige Taſter am Ende eine fpigige Klaue (ſtatt einer breit abgerundeten Platte, wie bey anderen Arten der Gattung) trägt. Die inneren Kauplatten, welche, ‚Übereinffimmend mit dem gewöhnlichen Verhalten der Gattung, faft eben fo weit nach vorn, wie die äußeren, reichen, haben, jede, am innern Nande 5 ziemlich lange Federborften und am Ende, aufer einigen Fürzeren Sederborften, 3 Eleine Eonifche Zähne (2 h*). — Aftes Fußpaar (2, i) Elein (gegen bmal in der Totallänge enthalten), aber verhältnifmäßig fehr ſtark, doch ohne eigentliche Hand. Länge der Glieder 44+14+2+ 21-4413. Erſtes Glied an der Wurzel ziemlich dünn, aber fehe ſtark Eeulenförmig in der übrigen Länge angefchmwollen. Vorderer Rand des Sten faft ganz vom Aten bedeckt, meldes fih unten und hinten bedeutend verbreitert. 5tes Glied etwa fo lang, wie 1ftes, unten ein wenig breiter, als oben, am Ende hinten fchräg abgefchnitten. Klaue Elein, fehr Erumm, fteht un= gefähe dem unten Rande des 5ten Gliedes gegenüber. Buͤſchel von Furzen Borſten am Ende des hintern Nandes der Glieder und ebenfalls beim Aten und Sten Gliede am Ende des vordern 812 Randes; endlich ein Paar Borften auf ber Mitte des hintern Nandes des erften Gliedes. — 2tes Fußpaar (2, k) groß, doch nicht doppelt fo lang, als 1ſtes. Länge der GL 7-+2-+ 4-H1+1146. 3 erfte Glieder zwar ftark oder fogat plump, erfcheinen aber doch, wegen der ungebeuern Entwidelung der Hand nah allen Dimenfionen eher als zart. Hand an den untern Nand des Iten und Aten Glieds geheftet, dagegen 4tes Glied am untern Theile des vordern Randes vom ten liebe befeftigt. Ztes Glied langgeſtreckt vieredig; Ende binten uno unten ſchraͤg abgefchnitten, 4tes Glied fo Elein und fo zwifchen dem Sten Gliede und der Hand verborgen, daß e8 faft gar nicht bemerkt wird; iſt viel breiter, al8 lang, und nähert fidy in der Form etwas einem Dreiede mit ftumpfem Oberwinkel. Hand oval, unten etwas zugefpist; ihre größte Breite etwa von 2 ihrer Länge, auf dem hintern Rande, etwa am Ende des erften Drittel! feiner Länge, ein kleiner Höder mit 2 £urzen, aber ftarfen Dornen, der übrige Theil des hintern Randes mit einer Menge Eurzer Borften und Haare. Klaue fehr groß (etwa von der halben Dandlänge), ftarf gekrümmt, am concaven Rande mit 16—17 fehr Eleinen Borften. Dies Fußpaar im übrigen nur mit fehr fhwachen Spuren von Borften. — Steg Fuß— paar (2,1) fo lang, wie 2tes, oder nur fehr unbedeutend Eürzer, folid gebaut, ohne etwas recht Bezeichnendes in der Form. Länge der Glieder 8+2+5+3-+4-+2. Ites Glied ziemlich ſtark Eeulen = oder vielleicht eher plattenformig verbreitert; Klaue Elein, aber ſtark gekrümmt; kleine Borften zum Theil in Büfcheln, bier und da auf allen Öliedern. — 4tes Fußpaar ganz uns bedeutend Fürzer, als Ztes, Übrigens ganz mit ihm in Form und Verhältniß der Theile übereinftimmend. — 6tes Fußpaar (2, m) fo lang, wie 4tes; zeichnet fich durd) den breiten Schens fel und die große Menge Dornen auf den meiften Gliedern aus. Länge der Glieder 6+2+5+34-+54+2. Schenkel faft Ereisformig, fo lang als breit; auf diefem und dem folgenden Gliede die ſchwaͤchſte Dornbewehrung. 8tes Glied fehr breit unten, mit 3 Dornenbüfcheln auf dem vordbern und 4 auf dem bintern Nande; 4tes Glied mit 2 auf dem vordern und 1 am Ende des hintern Randes. Stes Glied mit 4 fleinen Dornen: büfcheln auf dem vordern Rande und einem Buͤſchel Eleiner. Borften oder Haare am Ende des hintern Randes. Klaue ziemlich ſtark vorwärts gefrtümmt. — 6tes Fußpaar etwas länger, als 5tes, und nad Verhältniß etwas dünner; [Ränge d. Gt. 8+2-+7+5-+6+2. Hinterer Rand des Iſten Gliedes in der größten Strede dicht mit kurzen Borſten, und hinterer Rand des Sten Gliedes mit 5 Borftenbüfhheln. Uebrigeng ſtimmt dies Fußpaar ziemlich genau mit dem vorhergehenden überein. — Ttes Fußpaar fo lang, als bſtes, oder doch nur fehr unbedeu— tend länger. Auch ganz wie diefes in Verhältniffen und Form der Theile, — Epimeren mittelgroß; 1ftes Paar (Fig. 2, i) 70‘ lang, 4" breit bei dem ausgemeffenen Indiv., etwas lang= geftredit, unten abgerundet; 2tes Paar ein mwenig breiter, als lang, und ein wenig Fürzer, als 1ftes Paar (Länge 3", Breite 43), auch unten abgerundet; drittes Paar (%, ) 770.‘ lang, 2 breit, dem 1ften gleihend, nur ein wenig breiter; Ates Paar von Größe und Korm wie Steg, hat alfo nicht ben Ausfchnitt der obern hintern Ede, welcher dies Paar fonft zu bezeichnen pflegt; 5tes Paar (2, m) fehr breit (39) und Eurz 75), mit einem Cinfchnitt im untern Nande für die Bewer gung der Schenkelplatte, Die 2 folgenden Paare dem Sten gleichend, aber Eleiner. — Kiemenblätter Kein (etwatL.), oval, an einem Theile des untern Nandes mit einigen Eleinen, 813 ein wenig gekruͤmmten Haaren (2, 1*). — Länge des erften Paares Schwimmfüße etwa von 1 der Totallänge; Form etwa die gewöhnliche; MWurzelftüfd zu den Schwimmäften — 1:2; Gliederhen in dieſen 12—14. — 2tes und 8tes P. Shwimmfüße ganz wenig fürzer, als 1ſtes. — Springs füße ſtark, gut mit Dornen bewaffnet; beim 1 Paare Wurzel: ſtuͤckk zu den Springplatten ungefähr — 11:9, beim 2ten —6:7. 3tes Paar fehr Elein, nur mit einer Springplatte, welche breit und ſtark, ein wenig länger, als das Wurzelſtuͤck (die Enddornen mitgerechnet), am Ende mit einigen ftarfen Dor— nen (2, n). — Schwanzanhang befteht aus zwey dicht an einander liegenden, aber gerade bis zur Wurzel getrennten Platten von langgeftredter, am Ende abgerundeter Form, ohne Spur von Dornen oder Borften (2, n). Das, worin diefe Art vorzüglich von dem für die Gattung Orchestia feftgefegten Charakter abweicht, ift die etwas größere Länge der obern Fühler und ihre veränderte Richtung. Von eben fo großer, wenn nicht größerer Wichtigkeit dürfte vielleicht die Form des legten Gliedes oder der Klaue vom Taſter der Kieferfüße ſeyn. Indeſſen feße ich bis auf weiter dies Thier zu den Drcheftien und nenne e8 hinfichtlih der Befchaffenheit der obern Fühler Orchestia grandicornis. Antennae sup. longitudine superänt 5tam longitudinis animalis partem, 2plam capitis longitudinem et peduneu- lum antennar. inf. Oeculi magni, aterrimi, orbiculares, in fronte fere coufluentes. Palpus pedum maxilla- rium ungue armatus valid. Pes 2di paris manu instructus maxima, ovalis, ad basin marginis post. tuber- culo armata 2-aeuleato, nullis vero unguis validissini den- tibus. Pedes 6ti 7/mique paris eadem invicem forma et longitudinee Abdomen supra laeve, duabus ornatum laminis eaudalib. apice rotundatis*. Explicatio figurarum. Tab. I., Fig. 2, a, Antenna sup., b, inferior, e, Mandibula, d, Labium sup., e, Maxilla 1oris paris, f, Lab. inf, g, Max. post. p., h, Pes maxillaris, i, Pes 1mi p., k, Pes 2di p., |, Pes Stii p., 1*, Lamina branch., m, Pes 5ti p., n, Pedes saltatorii ultimi paris cum appendicib. caudal. 3 Orchestia nidrosiensis Kr. Diefe Art fand ic im Sommer 1838 auf dem Strande dicht bei Drontheim während der Ebbe, und fie feheint dort häufig zu ſeyn. Sonft habe ich fie zwar an der norwegifchen Küfte nicht gefunden ; dies kann aber zufällig feyn. Form ziemlich ſtark, fonft nichts Bezeichnendes darbietend. Länge der größten Indiv. nur etwa 5, — Ob. Fühler ziemlich plump, zugefpißt, doppelt fo lang, als der Kopf, von etwa 1 der Totallänge und Über den Schaft der untern Fühler hinüber reichend (in der Regel, wie e8 fcheint, bis zum Ende de3 Sten Gliedes der Geißel diefer Fühler). Schaft faft die Hälfte diefer Länge ausmachend oder, mit andern Morten, Schaft und Geißel etwa gleihlang (genauer etwa —= 8:9) Die drey Glieder des Schafts ftufenweife an Länge und Dide abnehmend * Daß diefe Art von Milne-Edwards's Orch. chilensis bes ſtimmt verfchieden ift, ergiebt ſich durch DVergleihung der Diagnofe fo- gleich. Die Weftfüfte von Südamerika befist alfo minbeftens 2 Arten der Gattung Orchestia. 814 und am Ende an ber untern Seite jebes mit einem Paar Eleiner Borften. Geißel hat 9 Glieder (letztes fehr Elein), welche, außer den 2 erften, länger als breit find, und alle £leine, aber ftarke Borften tragen. — Unt. Fühler etwa um bie Hälfte- oder unbedeutend darüber, länger als obere, ſtark, zugeſpitzt. Schaft ganz wenig Eürzer, als Geifel (etwa — 12:13); leg: tes Glied etwas länger, als vorleßtes. Geißel bei erwachfenen Individuen mit 11 Gliedern. Borftenbemwehrung ungefähr wie bei den obern Fühlern. — Augen fehr ſchwarz, Ereistund, mittelgroß oder etwas Elein. — Kinnbaden ohne alle Spur von Palpen, am Ende mit einem einwärts gebogenen, in 5—6 Zähne gerheilten Afte; unter diefem ein dünnerer und fpisigerer Aft mit mwenigftens 4 Eleinen Zaͤhnen, dicht unter denen die ges möhnlichen rauhen Borften und danach ein Kauhöder, deffen eigentliche Befchaffenheit ich bei diefer fo wenig, als bei mehreren anderen Arten erklären Fann; endlih an der Seite des Kinn» badeng ein Eleiner Aft mit 2 Neihen großer Zähne, etwa 6 in jeder Neiye. — Kinnladenfüße überaus plump, far be: haart, etwa fo lang wie der Kopf, mit langen Kinnplatten. Letztes, mit einigen Borften, wie die vorhergehenden Glieder, verfehenes Glied der Palpen ift Eonifch und gleichfam ein Mittels ding zwifchen Platte und Klaue, doch der Ießtern am ähnliche ften. — 1ftes Fußpaar kurz (feine Länge geht über 8mal auf die Totallänge), aber fehr ftarf und dit und, was fonft nicht der Fall bei dieſer Gattung, mit einer recht deutlichen Hand. Länge d. Gt. 6+2+3+3+5-+3. Die 3 erſten Glieder ohne Merkwitrrdiges in der Form, aufer ihrer Pump: beit; 4te8 erweitert fich hinten in eine Art von Sporn oder ges nauer von ſtumpfem Höder, welcher mit gegen 10 kurzen, aber ſtarken Borften bewaffnet ift, die ftrahlenformig nach hinten ges richtet find. Hand groß (über 1 fo lang, als der Fuß), kurz oval oder undeutlich vieredig, auf dem untern und zum Theile dem hintern Rande mit Eurzen, ſtarken Borften, und außerdem auf der Ede, in welcher diefe zwey Ränder zufammenftoßen, mit einem ſtarken Done, welcher fhräg ab» und ruͤckwaͤrts ges richtet ift und der Epike der Klaue gegenüberfteht, wodurch ge wiffermaafen gleihfam eine Art von unvollkommner Scheere entfteht. Klaue greß (ihre Länge etwa gleich der Breite der Hand), fehr ſtark krumm. — 2tes Fußpaar etwa doppelt fo lang, als erftes, zeichnet ſich durch die bedeutende Größe der Hand aus. Länge der Glieder unfähr 10-43-+5+2-+12-H6$. 1ftes Glied wird fehr breit gegen das Ende oder ift in hohem Grade Eeulenförmig, wogegen die 3 folgenden Glieder im Ver: haͤltniß zu diefem und zur Hand fehmal find; Ites Glied drey— edig oder nach hinten in einen langen, fpisigen Winfel aus— gezogen. Hand fehr breit oval (Breite zur Länge etwa =3:4), Endrand gleihfam ſchraͤg abgefchnitten, und diefe ſchraͤge Linie, welche der Klaue gegenüberfteht, mit 1 Dugend Dormen, auch auferdem auf ihrem Ende mit einem kleinern, aber ſtärkern Dorne. Klaue groß, krumm, fehr ſtark, aber nicht fonderlich fpisig, am innern Rande mit einigen Härchen oder Branfen. Bey den Weibchen mird die Hand keineswegs fo groß mie bey den Maͤnnchen, von denen nur das oben Angeführte gilt; auch ift die Form etwas anders, tveniger breit, aber mit größerer Annäherung an das Vieredige, — 8tes Fufpaar ziemlich Eurz und von ganz gewöhnlicher Form. Länge der Glieder etwa 10+3+5-+4+5-+2; 3te8 Glied mehr verbreitert, als bie übrigen; Klaue Eurz, aber flarf und krumm. — 4tes Fuß— paar wie Ste in Form und Größe. — Stes Fußpaar Eurz (etiva von 4 der Totallänge), aber fehr ſtark. Länge der 815 Glieder etwa 4+1+2442+3+1. 1ftes Glied etwa fo breit als lang, faft £reisförmig; auch Steg bedeutend breit; Klaue Elein aber ſtark. Laͤngs dem vordern Rande ftehen auf dem Fußpaare ſtarke Dornenbüfchel, fo aud auf dem Ende des hin- tern Randes des Zten und Aten Gliedes Borftenbüfchel. — Gtes Fußpaar etwas länger, als 5tes, aberin der Form fehr übereinffimmend mit diefem. Länge der Glieder etwa 9+2+ 7464742. Die Borftenbewaffnung längs dem vordern N. fcheint nach Verhältniß ein wenig ſchwaͤcher zu ſeyn. — 7tes Fußpaar wieder ein wenig laͤnger als 6tes, aber von ihm in der Form nicht abweichend — Epimeren bedeutend groß, beſonders durch Breite ausgezeichnet. — Kiemenblätter dagegen ziemlich klein, ſehr langgeſtreckt oval. — 3 erſte P. Bauchfuͤße oder Schwimmfuͤße langgeſtreckt und ſchmal; Wurzelſtuͤck etwa von 4 der Laͤnge dieſer Fuͤße, und Ruder, jedes aus etwa 1 Dutzend Glieder beſtehend. — 4tes Paar oder 1ftes Paar Springfüße nur von etwa der halben Länge der vorhergehenden Bauchfuͤße; Wurzelftüd und Spring: platten etwa gleich groß; äußere Platte nur mit einem Paar Dornen am Ende, innere zugleich mit 3—4 lüngs dem innern Rande. — 2 legte Paare Springfüße an Länge abs nehmend, aber zunehmend an Stärke des Baues, Übrigens dem 1ften Paare an Form und Befchaffenheit gleihend; letztes Paar jedoh nur mit einer Springplatte. Schwanzanhang befteht aus 2 Eleinen, am Ende zugefpisten Platten. — Diefe nordifhe Art ſtimmt mit der chilefifchen, O. grandi- cornis, in den beyden Eigenthümlichkeiten überein, in denen diefe fih vor der regelmäßigen Form der Gattung entfernt; f. oben. Aber die Abweichungen find bei ihr nicht fo ftarf aus— geprägt, indem die obern Fühler doch nach Verhältniß ein wenig Fürzer, als bei O. grand., find und das legte Glied des Zafters der Kinnladenfüße nicht fo ausgemacht eine Klaue iftz ferner ſtimmt fie mit den übrigen Arten im Verhalten der Augen über: ein und macht fomit gewiſſermaaßen einen Uebergang zu dieſen. Auf der andern Seite entfernt fie fich etwas, nicht allein von der regeltechten Form der Orcheftien, fondern auch von O. grand., duch eine mehr entwidelte Hand am 1ften Fußpaare. Orchestia nidrosiensis Kr. Antennae superiores. 6tam ferme aequantlongitudi- nis animalis partem 2plamque capitis longitudinem ; peduneu- lum vero antenn. inferiorum superant. Oculi nigri, or- biculares, satis parvi. Ultimus palpi pedum maxil- larium artieulus conieus vel subconicus. Pes 1mi p. manu instructus subcheliformi. Manus pedis 2di latis- sima, nullis armata dentib. tubereulisve, spinulis vero marginis anterioris. Pes 7mus 6to parum longior, eadem vero forma. Abdomen supra laeve, duab. instructum aminis caudalib. postice acuminatis. 4. Orchestia platensis Kr. (Tab. II, Fig. 2, ai.) Diefe Art fand ich in fehr bedeutender Menge auf Elippigen Uferftellen des La Plata Fluffes dicht vor Montevideo fehr be hend umbherfpringend. Farbe fhmusig graulichbraun. — Form bei oberflächlicher Betrachtung nichts Ausgezeichneted ober Bezeichnendes darbie— tend. — Größe felten ober wenig über 6", — Obere Kühler etwa fo lang, als ber Kopf oder ein wenig Länger, reichen gerade bis zum Ende des vorlegten Gliedes des Schafts der untern Fühler, find ſtark, pfriemenförmig oder ſtufenweiſe 816 zugefpigt. — Schaft etwas länger, als Geißel (etwa — 17:5); feine 3 Olieder etwa gleih lang. Geißel mit 5 Gliedern, von denen das erfte das größte, das legte das kleinſte; Schaft und Geifel mit kurzen, aber ftarfen Borften. — Untere Fühler über 3 mal fo lang, als obere, gegen 4 der Zotallänge ausmachend, ſtark zugeſpitzt. Schaft ein wenig laͤnger, als Geißel; feine 4 Glieder wachſen ſtufenweiſe, fo daß das letzte faſt die Hälfte der Schaftlaͤnge beträgt. Geißel vereinigt ſich mit dem Schafte unter einem Winkel, hat 14 Glieder, deren Iegtes lang und koniſch; jedes Glied am Ende mit einigen fteifen Borſten; Scaftglieder, befonders die 2 legten, mit kurzen Bor— fen längs der Seiten, — Augen mittelgroß, ſchwarz, ellips tifch, größter Durchmeſſer nad) der Höhe. — SKinnbaden von der gewöhnlichen Form der Gattung, ohne Spur von Pal- pen. — Aeußere Platte des eriten Kinnladenpaares (Taf. I, Sig. 2, a) mit wenigen (7—8), aber fehr ftarfen, einwaͤrts gefrummten Dornen, welche längs des innern concaven Randes Sägezähne haben ; die innere, fehr fchmale Platte trägt am Ende bloß 2 große, einwarts gefrummte Federborften, deren Seitenftrahlen kurz, aber fehr zahlreih. — Platten des 2ten Kinnladenpaares am Ende dicht verfehen mit ein wenig gekruͤmmten Dornen von gewöhnlicher Befchaffenheitz doch die innere Platte auf der Mitte des innern Randes mit einer großen und ftarken, einwärts gekruͤmmten, federförmigen Borfte, deren Seitenftrahlen aber £urz. — Unterlippe (Zaf. I, Fig. 2, b) befonders tief gefpalten, am Ende mit feinen, ſehr Eurzen Haa— ten. — Hinterer Theil der Kinnladenfüße oder der eigentz lihe Kinnladentheil mit den Kinnladenplatten ziemlich fchmal und langgeftredt; Palpen dagegen befonders plump und did, an der innern Seite mit fehr reichlichen Dornen oder dornartigen Borften, an der außern nur mit 1 oder 2 Dornen am Ende jedes Gliedes, leßtes Glied vollfommen plattenförmig, Eurz, breit, am Ende abgerundet, — Erſtes Fußpaar beym Weib: hen (Fig. 2, e*) ziemlich. Elein (etwa = 4 der Totallänge), linienförmig. Länge der Glieder etwa 9+3-+44-7+5-2. Stes und Ktes Glied an beyden Enden fhräg abgefchnitten, fo daß ſie etwas dreyedig werden; 5tes Glied ganz linienförmig oder hat feine Handform, fondern ift an beyden Seiten dornen= bewehrt (die 3 vorhergehenden Glieder mit dornenartigen Borften längs dem hintern Nande, aber wenigen oder feinen auf dem vordern). Klaue mittelgroß, did an der Wurzel, ſtark zugefpist, krumm. Beym Männken (Fig. 2, e) dies Fußpaar ein wenig größer nach Verhaͤltniß (faft von 4 der Zotallänge) im allgemeinen plumper und jtärker, und, mas das Ate und äte Glied betrifft, von bedeutend veränderter Form. Länge der Öl. 8+34+5+7-+54+2. 4tes Glied verbreitert fih unten bedeu— tend und befommt faft die Form eines Zuderhuts; auch Stes Glied wird. viel breiter gegen das Ende und bildet eine abges rundete Vorragung, welcher die Klaue gegenüuberfteht. Borſten— bewaffnung beym Männchen ziemlich ſchwach oder doc meit fhwächer, als beym Weibchen. — 2tes Fußpaar bey den Meibchen (Fig. 2, d*) nicht viel länger, als erftes, aber ganz eigenthümlich geſtaltet; fcheint nur aus 5 Gliedern zu beftehen und ganz ohne Klaue zu feyn. Länge d. Gl. 6+2+2+443. Aftes Glied mit fo ſtark converem vordern Nande, daß feine Breite feiner halben Laͤnge gleich wird; A4tes bienförmig oder am obern Ende zugefpigt, unten erweitert und abgerundet; Stes Glied auch etwas birnförmig oder oval, wird es ader gepreßt und far vergrößert (Fig. 2, d**), fo fieht man es aus zweh Theilen beftehen, einem etwas größern, hintern, untern, birn— 817 förmigem und einem vorderneobern, zugefpigten, mit einer Eleinen Klaue endigenden, welche wieder aus 2, von einander deutlich abgefegten Stuͤcken, Wurzelftüd und Spise (2, d***), befteht. Wurzelſtück an der innen Seite mit einigen Efeinen Borſten, über demfelben an der Aufern Seite ein Kleines Büſchel von fehr dicht ftehenden Borften; der hintere bienformige Theil faſt auf der ganzen Oberfläche mit ziemlich) großen Borften; hins ſichtlich der übrigen Glieder ftehen auf dem vordern Rande des Aften 16-17 £urze Borften, dem hintern Rande des 2ten 3, und dem des Zten 5, endlich auf dem vordern Nande des 4ten ebenfalls 5—6. Ztes Fußpaar des Männdens (Fig. 2, d) verhält fich ganz anders; ift abfolut und auch im Verhaͤltniß zum AIſten Fußpaar größer; Länge d. Gl. 1243423413 14-49. 1ftes Glied von gewöhnlicher Form, etwas keulenfoͤr⸗ mig, Ates und Ztes haben nichts Bemerkenswerthes in der Form ; 4te3 überaus Eurz, aber dagegen befonders breit (etwa doppelt fo breit, als lang), etwas unregelmäßig dreyedig; ätes oder Hand ungemein. groß, breit (Breite zur Länge ungefähr —5: 7), flachgedruͤckt, fcheibenförmig, ohne Zähne auf dem untern-hintern Rande. Klaue überaus groß, krumm, dünn, fpisig, mit fehr Eleinen Borften längs dem innern Rande. — tes Fußpaar etwa fo fang, als 2tes (beym Meibchen ungefähr eben fo lang, beym Männchen, bey welchem das 2te Fußpaar ſtaͤrker ent wickelt ift, ein wenig Eürzer), ziemlich. langgeftredt und dünn, übrigens ohne etwas Auffallendes in der Form; Länge der Gl. 12+34+745+5-+2};. Klaue ziemlih krumm und fpißig; alle. Glieder mit Dornen oder dornartigen Borften, befonders 4tes und 5tes. — Ates Fußpaar nicht bedeutend vom Sten abweichend. — 5tes Fußpaar mittelgroß, von gewöhnlicher Form, nur durch feine ſtarke Dornbewehrung ausgezeichnet. L. d. St. 541434434311. Aftes Glied fcheibenförmig, oval, am vordern Nande mit 3—4 Dornen, längs der hintern mit ſehr Eleinen Borften; 2tes mit einem Paar Dornen am Ende des vordern Nandes; Ites kurz, Eeulenfürmig oder gegen das Ende breiter, längs beyder Seiten mit Dornen, von denen ein Paae am Ende länger, als die übrigen; Ktes weniger an Breite zunehmend, als Ites aber noch ftärfer, als diefes, bewaff- net; 5tes linienförmig, mit 4 Eleinen Ausſchnitten am vordern und 3 am. hintern Nande, von welchen Ausfchnitten Büchel von Eleinen Dornen ausgehen. Klaue ziemlich fpisig, am Ende ein wenig gekrümmt. — Gtes Fufpaar viel länger, als ätes (etwa 4 mal), aber nach Verhaͤltniß dünner, übrigens im We— fentlihen. eben fo befchaffen. Länge der Glieder 713-454 5+6-+14. 1ffes Glied mit Fleinen Borften längs des vordern, tie längs des hintern Randes, die Borften werden fogar dorn— artiger auf dem hintern, als vordern Rande, 5tes Glied mit 5 Ein: fhnitten längs jedem Rande. — Ttes Fufpaar beim W. (Fig. 2, e*) mie 6tes in Länge, Form und Gliederverhalten, nur bhinterer Rand des 1ften Gliedes deutlich dornenbewehrt, vorderer Rand fein ſaͤgezähnig. Beym Männden (2, e) 4te3 Glied ganz angefchwollen, wird fomit faft fo dick, wie Steg, und alfo im Verhältniß zum Sten Gliede auffallend did. — "Epimeren groß; 1ffe unten abgerundet und ein wenig ſchmä— ler, längs dem Rande mit Dornen; 2te (2, g) fo lang, als hoch, unten abgerundet und breiter als oben, längs dem Rande mit fehr Eleinen Borften, hinterer Rand ein wenig unter der Mitte in eine ruͤckwaͤrts gerichtete Spike ausgezogen. Ste Epis mere ziemlich vieredig mit abgerundeten Eden. 4te mit hint. Rande in der Mitte in eine Spise ausgezogen; Borften des untern Randes fehr Elein. Ste länger, als hoch (S 8:5), unten Iſis 1848, Heft 10, i 818 tief eingefchnitten. Beyde letzte Paare an. Größe abnehmend, ohne doch gerade Klein zu werden. — 1ftes Paar Kiemen: blätter (Fig. 2, f) fehr langgeftredt, ſchmal (etwa 6mal fo lang‘, als breit), fhlangenformig gebogen, 2tes Paar etwa halb fo lang, als 1ftes, oval, ohne Spur von Biegungen; mit diefem Paare flimmen die folgenden ungefähr in Form und Größe überein. — Bruftplatten des Meibchens fehr lange geftrecdt oval (4 mal fo lang, als breit) am Rande mit langen Borften. — Schwimmfüße mittellang, alle 3 Paare gleich lang, ziemlich zart, Grundtheil und Ruder etwa gleich groß; legtere mit 12 Gliedern, und mit feinen Federborften. — Iſtes Paar Springfüße etwa fo lang, wie die Schwimmfüße, mit vielen und ftarfen Dornen. Wurzelſtuͤck und Springftacheln etwa gleich lang, wenn die Enddornen der letztern mitgerechnet werden; im entgegengefegten Falle Springftacheln nur von etwa 2 der Länge des Wurzelſtuͤcks — 2tes Paar Springfüße nur etwa halb fo lang, als 1ftes, und verhältnißmaßig ſtaͤrker, zeigt aber daffelbe Verhältniß zwifchen Wurzelftüd und Springs ftahen. — Stes Paar Springfüße (2, h) nicht halb fo lang, als 2tes, und nur mit einem Speingftachel, welcher, den Enddorn mit gerechnet, Länger ift als das Wurzelſtuͤck, dies aber viel dicker und ſtark dornbewaffnet, wie der Springftachel. Schwanzanhang (2, i) befteht nur aug einer, etwas zus gefpisten, am Ende flach abgerundeten oder faſt abgefchnittenen, dornbewaffneten Platte. Sn hohem Grade bemerkenswerth ift es bei diefem Thiere, daß, während das Miünnchen eine Occheftienform darbietet, das Meibchen vielmehr ein Talitrus wird, in fo fern fein 2tes Fuß: paar Fein Eräftiges Greifwerkzeug bildet. Auf der andern Seite ift aber das erwähnte Fußpaar fo eigenthümlich, daß es faſt zum Aufftellen einer neuen Gattung auffordern koͤnnte. Folgendermaafen fcheint die Are diagnofkieiert werden zu Eönnen Orchestia platensis. Antennae sup. capitis longitudinem aequant aut pa. rum superant apicemque penultimi antennar. inf. articul! attingunt. Antennae inf. ter et ultra superiorib. lon- giores, vix Stiam longitudinis animalis partem aequant; pedunculus flagello parum longior. Oculimedioer. magnit., elliptiei, nigri. Pedes 1mi p. medioeres (3 —4 longi- tudinis animalis complentes), robusti, ungue satis magno. Manus pedis 2di maxima, latissima, nullis dentib, tu- berculisve marg. posterioris aut unguis. Pes 6tus 7musque invicem eadem longitudine 5to multo longiores, eadem vero forma. Abdomen supra laeve. Stylus ter- minalis pedis abdominalis 6ti articulo basali longior, Lamina caud. lata, truncata, aculeis marginis post. 6 binisque marginum lateralium. Branchia ima elongata, graeilis, vermieulariter sinuata; reliquae ovales, non sinua- tae. Epimerum 2dum postice ineisura semilunari, Femina differt a mare 1. primo pede graciliore, apieibus artieuli 4ti ötique non dilatatis; 2. articulo 7mi pedis 4to angustiore; 3. insigniter vero pede 2do, un- guem monstrante prorsus rudimentarium, manuque prehen- sili minime iustructo. * Explicatio figurarum. Tab. I, Fig. 2, a, maxilla prioris p., b, Labium inferius, c, Pes imi p. mas, ec, Pars pedis 1mi p. fem, d. Pes 2di p. mas, d*, d**, d**, Pes 2dip. mas, e, Pars pedis 7mi p. mas, e*, Pars pedis 7mi p. 819 mas, f, Branchia ima, g, Epimerum 2di ann. thor., h, Pes abdominalis ultimus, i, Appendix caud. 5. Talitrus tripudians Är. (Tab. III, Fig. 2, a—e.) Bon diefer Art, der einzigen mir bisher zu Geſicht gekomme— nen, fing ich 2 meiblihe Indiv. beym Hirsholm im nördlichen Kattegatt. Länge vom Stirnrande bis zur Schmanzfpige etwa 6, — Form ziemlich did, drehrund, mit glatter und abgerundeter Ruͤckenfläche. — Farbe des lebenden Thiers habe ich anzu= zeichnen vergeffen. — Obere Fühler (dig. 2, a) veichen ungefähr bis zum Ende des vorlegten Gliedes des Schafts der untern Fühler, oder gehen etwa 10 mal auf die Totallänge, find plump, pfriemenfoͤrmig. Schaft mindeftens doppelt fo lang, als Geißel, alle feine Glieder etwa gleich lang, aber fehr ſtark in der Die abnehmend. Geißel 6gliederig; Uſtes Glied etwa eben fo lang, als die 2 folgenden zufammen: alle Glieder, auch die des Schafts, mit Eurzen (zum Zheil dornartigen) Bor: ften. — Länge der untern Fühler nicht viel über 4 der Totallänge, ſtark, ſchnurfoͤrmig. Schaft und Geißel faſt gleich fang, oder erfterer doch nur unbedeutend länger; fein Ates GI. etwa —=4 der Känge diefer Fühler, und verhält ſich zur Länge des sten Gliedes etwa — 3: 2. Geifel wegen Kürze und deutlichen Vorſpringens der Glieder perlfchnurähnlih; nur am außerften Ende fpigt fie ſich merkbar zu, befteht aus 21 Glie— dern. Schaft und Geißel mit vielen kleinen Borſten. — Augen mittelgroß, ſchwarz, etwas elliptifch, oder mit ſchwacher Annäherung an Nierenform, Höhendurchmeffer der größere. — Kinnbaden ſtark, von der regelmäßigen Form der Gattung (find ohne alle Spur von Palven). — Die 2 Lappen ber tief gefpaltenen Unterlippe am Ende faft ganz gerade abgeſchnit— ten. Ueußere Platte des 1ften Kinnladenpaares mit 2 Reihen fehr großer, ſtarker, einwaͤrts gekruͤmmter und am innen concaven Rande fägeförmiger Dornen; jede Neihe mit etwa 7-—8 Dornen, und die eine Meihe fo weit unter der an— dern, daß fie kaum mit den Spitzen deren Wurzel berührt. Innere Platte befonders fchmal und am Ende nur mit einer einzigen, einwärts gefrümmten, starken Federborfte (mit fehr Eurzen Seitenborften). — 2tes Kinnladenpaar am Ende fehr dicht mit einfachen, dornartigen Borften (wie bei der Gat— tung Orchestia) befegt, und aus der Mitte des innern Randes der innern Platte geht außerdem eine einzige, große, einwaͤrts⸗ gekruͤmmte Federborfte aus. — Kinnladenfüße ziemlich groß, fehr plump in alten Theilen; letztes Glied der Palpen, vom regelmaßigem Verhalten oder der Form einer ſtumpf abge runderen Platte, trägt an der Innern Seite eine große Menge dornartiger Borften, welches auch der Fall mit den vorhergehens den Öliedern und mit den eigentlichen Kieferplatten; dag innere Paar von diefen außerdem am Ende mit 3 ftarken, Eonifchen Zähnen, und die Borften find wenigſtens zum Theile federför- mig oder mit fehr Eleinen Geitenborften verſehen (2, b). — 1ftes Sufpaar (ig. 2, ce) ftark, faft pfump, von etwa 4 der Zotallänge. Länge der Glieder 84344461442. Iftes Glied keulenfoͤrmig, 2tes auf gewöhnliche Art gekruͤmmt, Ztes dreyedig, auf der untern oder hintern (größten) Seite iconver, 4tes etwas zuderhutförmig oder am oben Ende zugefpißt, Htes ziemlich flahgedrüdt, wie die vorigen, zugefpist oder ſchmaͤler am untern Ende; Klaue kurz, aber ſtark (an der Murzel faft fo dit, wie dag Ende des vorhergehenden Gliedes), Eonifch, krumm, am Ende fehr fpisig. Dies Fufpaar ift mit vielen, aber größten: 820 theils fehr kurzen Borften befegt. — Ates Fufpaar (Fig.2,d) wenig Eürzer, als 1ftes, ſehr zufammengedrüdt, nur mit 5 beuts lichen Gliedern, indein die Klaue ganz rudimentär wird, Länge der Glieder 1043424544. 1ftes Glied von breiter, ovaler oder langgeſtreckter Scheibenform mit der Spige nad oben; Breite zur Länge etwa — 2:5; 2ted Glied Länger geſtreckt, als im allgemeinen; Stes unregelmäßig vieredig, AKtes unregel- mäßig oval, Spike nach oben, vorderer Rand regelmäßig comver, hinterer unregelmäßig, aber vielmehr; 5tes oval, in eine vordere, fehr fhmale, unten zugefpiste Abtheilung und einen hinteren, converen, nicht bloß breitern, fondern auch längern Theil, wel— cher breit abgerundet endigt, getheilt. Beym Preffen dieſes Gl. bemerkt man bei ſtarker Vergrößerung (Big. 2, d*) die Eleine Klaue, mit welcher der vordere zugefpißte Theil endigt. Diefe Klaue, welche bei weiten nicht bis zum Ende des Gliedes reicht, ift ſehr ftark gekrümmt und gleihfam in einen dickern Wurzel: theil und den Haben abgefest. Bey geringerer Vergrößerung bemerkt man an diefem Fußpaare Eaum andere Vorſten, als 7—8 Eleine lüngs dem vordern Nande des 1ften Öliedes; bey ftarfer Vergrößerung eine Menge am hintern Theile des legten Gliedes der Länge nach an den Seiten hinab, 2 ftarfe am vor— dern Nande diefes Gliedes dicht über der Klaue, werfchiedene auf diefer felbft u. fe w. — 3tes Fufpaar ganz unbedeu— tend länger, al8 die 2 vorhergehenden, von gewöhnlicher Form und mittelmäfiger Stärke. 8. d. Gl. 8434544441424. Klaue ziemlich gerade; ihre Spige etwas ſtark vom Wurzeltheil abgefegt, und die Zrennung ferner durch eine Eleine Borſte be= zeichnet (2, e). ine große Menge Dornen oder dornenartiger Borften befonders auf dem hintern Rande des 2ten, Iten und 4ten Gliedes und auf beyden Seiten des Sten. — 4tes Fuß— paar fürzer, als Stes (ja felbft als 2tes), aber viel plumper, Länge der Glieder 842444843414. Klauenſpitze hier noch viel ftärfer und deutlicher vom Wurzeltheil abgeſetzt. — 5tes Fußpaar das fürzefte, obgleich nur wenig kürzer, als 4tes; plump, 2 legte Glieder ausgenommen, Länge der Glieder 5424343431414. 1ftes Glied ein wenig breiter als l., faft £reisformig, unten ausgeſchnitten; Ates ebenfalls ein wenig breiter als lang, unregelmäßig vieredig; 8tes ſo lang, wie breit, ein wenig [chief vieredig; 4tes etwa 4 mal fo. lang ‚als breit, das linienförmige Ste etwa 3 mal fo groß; Klaue Stark, ziemlich) gerade, ſpitzig. Viele und große Dornen bewaffnen dies Fuß: paar. — 6tes Fufpaar ziemlich, viel-länger, als als «alle vorigen, aber verhältnifmäßig meit zarter gebaut, als 6tes. L. d. GL. 842464747424. Die Form übrigens ohne etwas Bemerfenswerthes; Dornbewaffnung far, — Ttes Fuß- paar fo lang, als 6tes oder höchft «unbedeutend länger, , Laͤnge der Glieder 9+2+7 4764-24. 1ftes Glied, welches beym 6ten Fußaar oval und länger als breit, ift, bier fo lang ale breit, faft kreisfoͤrmig. Uebrigens Form etwa dieſelbe— Epi= meren mittelgroß, von gewöhnlicher Form; unterer" Rand mit febe Eleinen Dornen oder dornartigen Borſten. — Kiemen— biätter Elein, langgeſtreckt, ſchmal. So aub die Bruft- platten.des Weibchens. — Schwimmfüfe, etwas. zart, übrigens ganz ‘von gemöhnlicher Form, unter einander gleich, MWurzelftüc fo lang wie die Schwimmruder. — 1ftes Paar Springfüße fehr lang (nur wenig Fürzer als die Schwimm— füße); Wurzelſtuͤck verhält fich zu den Springſtacheln an Länge —=8:5 oder, die Enddornen mitgerechnet, etwa —=8:6. Außer dem Enddornen haben die Springftacheln fowohl, als das Wur— zeftüd einige Dornen längs den Seiten, — 2tes Baar 821- Schwimmfüfe viel kuͤrzer als 1ftes, plumper, Wurzelftüd und Springftacheln etwa gleich lang (der innere Springftachel ganz wenig Länger, der Äußere ein wenig fürzer ala das Wurzels ftüd). Dornenbewaffnung ſehr ſtark, befonders am innern Springftachel, welche 2 Reihen, jede von 5—6 Dornen, außer den Eurzen Enddornen, hat. — 8tes Paar Springfüße, welches, wie gewöhnlich bei der Gattung, nur einen Springs ſtachel hat, ift, den langen Enddorn abgerechnet, nicht halb. fo lang als 2tes, hat aber mit dieſem mehr als deffen halbe Länge. Wurzelftü unbedeutend länger als Springſtachel, und diefer nicht doppelt fo lang, wie der Enddorn. Beyde Glieder längs der Aufern Seite mit Dornen (zufammen 10). — Schwanz anhang breit, kurz; hinterer Nand flach ausgefihnitten, oben mit einigen großen Dornen. Daß diefe Art verfchieden von dem von Milne Edwards abgebildeten Talitrus Saltator (Hist. d. Crust., Pl. 29. Fig.1—3) und von Desmareft’s F. Locusta (Cons. sur les Crust,, Pl. 45, Fig. 2) fei, erachte ich nicht für zweifelhaft und meine, daß die unten folgende Diagnofe fie hinreichend von diefen, wie von T. Beaucoudraii Miln. Edw. und T. Cloquetii Sav. unterfcheiden werde. Dagegen fest mich die Kürze, mit welcher M. €, den T. brevicornis E. M. und T. platycheles Guer. erwähnt, außer Stand, mich hinlaͤnglich auf diefe zu bes ziehen, befonders da ich Feinen Zugang zu dem Werke habe, in welchem die Guerin’fche Art abgebildet fteht. (Exped. sc. d. Moree.) M. €. ſieht e3 ale gewiß an, daß fein T. Sal- tator und Desmareft’s T. Locusta identiſch feien, und es ift möglich, daß dies wirklich der Fall fen; aber gewiß ift es, daß feine Abbildungen fo abweihen, daß man fie nach diefen für 2 beftimmt verfchiedene Arten halten möchte. Ueber die von Klein und Pallas abgebildeten Arten fcyeint es mir ſchwer, eine beftimmte Meinung zu faffen. Sch erinnere hier daran, daß ih) von der eben befchriebenen Art nur Weibchen gefehen habe. Es ift in der Vergleichung der merkwürdigen Form des 2ten Fußpaares bei den Meibchen der Orchestia platensis alle Urſache zu der Annahme vorhan— den, daß diefe Form auch hier bloß das Gefchlecht, nicht die Art, bezeichnen; und daffelbe ift wahrfcheinlich der Fall bei Guerin’s Talitrus platycheles. Talitrus tripudians Kr. Antennae inf. medioeris longitud. (3tiam longitud. partem a margine frontali ad apicem appendieis caud. parum modo superantes), flagello 20-articulato, peduncu- lum longitudine vix aequante. "Oculi subelliptiei, nigri. Pedes 1mi 2dique p. eadem ferme invicem longitud. (imum p. paulo tamen longius), 3tiam longitudinis ani- malis partem ferme ‚aequantes; 2dum p. (apud feminam) ungue instructum prorsus rudimentario; 4tum pedum p. 2do brevius; 5tum p. brevissimum, femore latissimo, ferme orbieulari. Epimerorum margo inf. setis armatus bre- vibus. Pes 1mus:'saltatorius (v. pes 4tus abdominalis) pedib. natatoriis parum modo brevior. Explicatio figurarum. _ Tab. III, Fig. 2, a, Antennae sup., b, Lamina interior pedis maxillaris, c, Pes imi p., d et d*, Pes 2di p., e, Pars pedis 8tü p. 822 Gammarus anisochir*) Kr. (Tab. II, Fig. 1, a—p.) Scheint einer der gemeinften auf der Nhede von Rio Saneito zu feyn. Sch erhielt ibn aus 6—7 Faden tiefem Modergrunde. Länge (vom Stirnrande bis zur Spike des Schwanzan- bangs) faum, wie eg feheint, über 6", Jedenfalls war dies das Marimum meiner Individuen. — Farbe des Lebenden Zhiers untein graugelb. — Das Bezeichnendfte in der Form (außer den großen Schreren des Maͤnnchens) find die Zange und Dünne der Fühler, die Zähne des Hinterförpers auf der Rüden: flüche der Ninge und die große Menge von Borften, mit twels hen die allermeiften Organe verfehen find. — Kopf von ge: möhnlicher Form und gewöhnlihem Verhalten. — Obere Fühler (Fig. 1, a) bedeutend lang (faft von & der Total: länge vom Stirnrande bie zur Spitze des Schwanzanhangs), aber dünn und borftenfürmig. Schaft über halb fo lang, als Seißel (etwa = 3:5); 1ftes Glied bedeutend dicker als 2teg, aber Eürzer, etwas angejchwollen in der Mitte; 2tes ganz linien= fürmig, Ztes ebenfalls, aber kaum 4 fo lang, ‚als 2tes; die fa- denförmige Geißel aus mehr als 40 Gliedern beftehend **, deren erfte faft fo lang, wie die 3 folgenden zufammen; Glieder, mit ein paar Ausnahmen, viel länger, als breit, Neben— geißel verhaͤltnißmaͤßig lang (über 4 der Länge der Geißel, und bis zum Ende von deren Item Gliede reichend), aber dünn, 6gliederig, Glieder fehr langgeftredt. Borftenbekleidung auf allen Theilen der Fühler ſehr reichlich, felbft auf der Mebengeifel; 1ftes Glied des Schafts außerdem mit 3 großen Dornen an der Unterfeite. — 2tes Paar Fühler lang, obfchon ein wenig fürzer, als das obere, ebenfalls zart von Bau und teich- lich borftenbefegt. Länge des Schafts zu der der Geißel — 3:2; Länge der Glieder des Schafts etwa 14424717; Stes Glied, alſo längftes, doch wenig länger, als Ates. 1ftes und 2teg verhältnißmäßig ziemlich ſtark; vom Ende des 1ften geht an der untern Seite ein ſehr großer und ſtarker Dorn aus, welcher faft bis zum Ende des 2ten Gliedes reicht, und hinter ihm ein viel kuͤrzerer, aber nach Verhältniß dickerer (Fig. 1, b); Stes und Ltes Glied ganz linienförmig. Geißel mit gegen 20 Gliedern, — Augen mittelgroß oder ziemlich Elein, fchwarz, faft Ereiseund. — SKinnbade (Fig. 1, ec) von gewöhnlicher Form; der vorder:innere Winkel ſtark ausgezogen, zart, in 3 oder vielleicht 4 Eleine Zähne getheilt;z dicht hinter und innen von diefen ein großer, durchfichtiger, hornartiger Dorn (faft meſſer— blattförmig); hinter ihm 10 dichtſtehende, größtentheils ruͤck— waͤrts gekruͤmmte Borften. Hornhoͤcker, hinter diefen Borften ftehend und weiter zurück und mehr von der-Ubrigen Kinnbade, als gewöhnlich der Fall if, ifolirt, fendet aus feinem vordern= innern Winfel eine Eleine krumme Borfte aus, und fein ganzer innerer Rand ift mit nadelformigen Zähnen dicht befegt. Palpe ein wenig länger, als SKinnbade, aber fehr zart; das Eleine Grundglied am Ende der innern Seite mit einem Dorne; die 2 folgenden, etwa gleich lang, tragen, jedes, längs dem innern Rande etwa gegen 10 Borften, von denen die auf den 2 Glies * "Anrıcos, ungleich, zeio, Hand; wegen Befchaffenheit des 2ten Tußpaares, welches anders beym Weibchen, als beym Männchen, und an— ders beym legtern an der linfen, als an der rechten Seite gebildet ift. ** Ben den allermeiften Individuen find diefe Fühler unvollftändig wegen ihrer Dünne, welche verur acht, daß die Geißelfpige leicht abbricht. Es wird danach fhwierig, ihre Länge und die Anzahl der Geißelglieder beftimmt fennen zu lernen. In der citirten Figur iſt nur ein Theil ver Geißel vorgeftellt, 823 dern zum Theil ſchwach federförmig find. Stes Glieb der Pal- pen dünner als 2tes, und ein wenig zugefpigt, — Unteclipple (Fig. 1, d) vorn breit abgerundet, tief gefpalten, an den Seiten in eine geradeaus gerichtete Spitze ausgezogen. Die längs den Kindern der Spalte dicht ftehenden Borften verhältnigmäßig groß, ſtark (vielleicht fogar paffender Dornen zu nennen), tüc- wärts geftimmt. — Aftes Kinnladenpaar (Fig. 1, e) von eben nicht ungewöhnlicher Form; letztes Glied der aͤußern Platte am Ende mit einer Neihe ein wenig einwaͤrts gekruͤmm— ter Dornen, zwifchen denen einige ſtarke Zähne, und mit einer Reihe Dornen, welche größtentheils gabelförmig Sfpaltig find (1, e*); innere Platte endlich mit 10 fehr feinen, aber ziemlich langen Borſten längs dem innern Rande. — 2tes Kinn: ladenpaar ganz gewöhnlich. — Kinnladenfüße (Sig. 1,f) zeichnen ſich durch Laͤnge und zugleich duch Scmalheit aus, indem ihre Breite hinten, oder wo die Aeſte fich vereinigen, etwa 41 mal auf ihre Länge geht. Innere odere mittlere Kinnladenplatten mit aͤußerm converem, innerm geradem ande, etwag abgefchnittenem und zugleich crenulirtem oder mit Eleinen Ein- und Ausbiegungen verfehenem Endrande: längs dem innern Nande 10 Federborften, welche von der vordern nad) der hinten ein wenig an Länge zunehmen, wogegen die hinteren weniger deutlich federförmig, als die vordern find; auch vom Endrande gehen 10 ein wenig einwärts gekruͤmmte Borften aus, oder noch mehrere, find aber Eürzer, als die am innern Rande, dicht geftellt, unter fich faft gleich lang, nur zum Theil und unbedeutend federformig. Auch 2—3 ftarfe Zähne, gehen vom Endrande an deffen innerem Theil aus. Aeußere Kinn: ladenplatten faft von der Form der innern, nur Endrand abgerundeter, find an der vordern Hälfte des innern Randes mit 12 ftarfen Zähnen bewaffnet, welche an Größe von hinten nach vorn zunehmen; am Ende tragen fie 5—6 lange, einwaͤrts gekruͤmmte, etwas federfoͤrmige Borſten. Palpen lang, Agliedrig; Ringe der Glieder etwa 14-3 413.1453 8tes Glied ſehr breit am Ende, oder faſt umgekehrt kugelfoͤrmig; 4tes (oder Klaue) im Verhältniß zum Zten ſehr dünn; iſt zugleich ſehr ſpitzig und ein wenig gekruͤmmt; Spitze der Klaue vom übrigen Theil ab- gefest; ihre innere Seite fehr dicht mit außerft feinen und kleinen Borften befest. — 1ftes Fußpaar (Sig. 1, g) Elein (nicht 4 der Zotallänge) umd zart, mit Ausnahme der Hand. Lange der Glieder etwa 6+ 2 +2 +44+54+1. 1ftes Glied etwas keulenfoͤrmig; 2tes und ätes ziemlich langgſtreckt, übrigens un— gefähr von gewöhnlicher Form; Ates langgeſtreckt, umgekehrt konifch oder oben etwas zugefpist; Stes oder Hand ziemlic) groß, breit, oval, am Ende vorn eine Fleine Verlängerung oder Vor— ragung bildend, von welcher die Klaue ausgeht; diefe iſt ziem— lich Eurz, ſehr fpisig, ſtark gekruͤmmt, ſcheint aber ſehr wenig beweglich zu ſeyn. Alle Theile dieſes Fußpaares mit vielen langen Borſten; beſonders gebt eine große Menge dichter Borſten— büfchel vom bintern Nande des 4ten und 5ten Gliedeg aus; ein Theil des hintern Nandes vom Sten Gliede dicht mit kurzen Borften, desgleichen auch einige auf dem hintern Nande ber Klaue. — 2tes Fußpaar beym Weibchen in der Haupt: ſache von Bau ganz wie 1ftes, aber etwas größer und in ein= zelnen Dingen ein wenig verändert. Länge der Glieder etwa 742424444542. Hand bat alfo an Laͤnge zugenommen, ift aber dagegen etwas weniger. breit geworden. Am auffallend: ften unterfcheidet fich dies Fufpaar vom Aften dadurch, daß das 3te Glied nach hinten mit einem Dom oder einer Spitze endigt (Big. 1, i). Der rechte Fuß diefes Paares ift beym 824 Maͤnnchen fo wie behym Weibchen geftaltet *, mogegen der linke Fuß des Maͤnnchens ganz abweichend ift, indem er, ftatt mit einer Hand und Klaue (manus subcheliformis) verfehen zu feyn, mit einer Scheere von ungeheurer Größe und eigen= thümlicher Form bewaffnet ift (1, h). Er ift auch bedeutend länger als der rechte **, und die L. d. Gt. etwa 8+1443-+ 2419-12. Hieraus ergiebt fi, daß die 2 Iekten Glieder oder die Scheere den allergrößten Theil diefes Fußes ausmachen. 1ftes Glied ſtark angefchwollen, etwas Feulenförmig, Ztes in eine lange, nach hinten vorragende Spige ausgezogen. Scheere ziem— lich did und angefchwollen, aber doch zufammengedrüdt, vom übrigen Thiere verfchieden gefärbt; unterer Rand der Palma, der unbeweglihe Finger oder Daumen nehmlich, von einer weißen Email- oder Porzellanfarbe, die Übrigen Theite derfeiben mar— morirt gelblich und purpurroth, von ihrem untern Rande geht an der außern Seite zwifchen. dem Daumen und dem unbe- weglichen Finger ein Höder hervor, welcher in 3 Zähne oder £leinere Hoͤcker getheilt iſt; unbeweglicher Finger dreyedig, mit innerem Rande rinnenförmig ausgehöhlt; Daumen, welcher ſich an den Finger, innen vor dem erwähnten Stheiligen Köder fhließt, lang ſchmal, etwas f&hlangenfürmig gebogen und, wie die Finger, ziemlich ftumpf endigend. Alle Theile, des Thiers borftenbewaffnet; aber diefer Fuß ganz ohne Borften und Haare**. 3tes Fufpaar ein wenig länger, als 2tes (wenn eine Rüd- fiht auf den Sceerenfuß des Männchens genommen wird), langgeftredt und zart, Übrigens ohne etwas Bedeutendes in der Form. Länge der Glieder 814454444142. 1ftes Glied faft linienförmig, Ztes wenig feulfenformig oder an der Wurzel dünner, Ktes und Steg linienförmig, Klaue mittelftarf, am Ende gekruͤmmt und fpisig, an der Wurzel ein wenig angefchwollen. 4tes Fußpaar ein wenig fürzer, als Ites (etwa fo lang wie Ates) und nicht ganz fo ſchwach nach Verhaitnif, übrigens eben fo geftaltet. — 5tes Fußpaar (1, k) länger, als die vori- gen (etwa der halben Zotallänge gleich), aber dünn und lang— geſtreckt. Länge der Glieder S+1446-44-63-+2. 1ftes Gl. oder Schenkel nicht fcheibenförmig wie fonft meiſtens bei diefem Fufpaare, im Gegentheil ziemlich langgeſtreckt, über doppelt fo lang, als breit, am Ende gerade abgefehnitten (ohne Einfchnitt für das 2te Glied); vorderer Rand mit einzelnen etwas Eurzen Borften; hinterer Rand aͤußerſt fein fägezähnig ; Ites Glied ein wenig Eeulenförmig, am Ende mit tiefem Cinfchnitte, längs beyden Seiten mit Borften, welche unter Eleinen Vorragungen des Randes hervorgehen ; folche Vorragungen noch in viel flärs kerem Grade an den, Übrigens linienformigen 2 folgenden Gl., wodurch die Ränder faft wellenförmig werden ; dieſe 2 Glieder find zugleich mit der Klaue, anftatt nach vorn gerichtet zu feyn, einwärts gebogen, fo daß die Spige der Klaue ſich fogar ein we— nig nach hinten zu wenden fcheint. Klaue ziemlich ſtark, ſpitzig, etwas gekrümmt. — 6tes Fußpaar mieder etwas länger, als 5tes, noch laͤnger geſtreckt und alle die Verhältniffe, die das 5te Fußpaar charakterifieren, bey ihm noch ftärfer ausgedruͤckt, obfhon es fonft im Mefentlichen ganz diefem Paare gleicht. * Sch nehme hier Feine Nückficht auf unbedeutende Verſchiedenheiten, wie z. B. daß dag Ate Glied beym Männchen unten fchmäler it, als beym Meibchen u, ſ. w. * Die untere Zahl in der Nubrik fr dies Fußpaar, oder der Nen— ner des Buchs, gibt die Länge für den linfen Fuß, der Zähler für ven rechten, an. S. die unten folgende Tabelle über die Ausmefjungen, **Auch bey jungen Männchen von Faum 3 Länge ift die linke Hand fehon auf die befchriebene Weiſe entwickelt, ; — . 825 Länge der Glieder 9H2+9+6+8-+2. Länge und reichliche Anzahl: der Borften am vordern Rande des Sten, Aten und 5ten Gliedes noch viel größer als beym 5ten Fußpaare und diefem Theile ein, eigenthümliches Anfehen gebend. — 7tes Fußpaar ganz wenig kuͤrzer als 6tes. Länge der Glieder 827 682. Form und Beſchaffenheit uͤbrigens wie beym 6ten*. — Epimeren ziemlich groß, 4 erfte Paare vieredig, zeichnen fich durch eine Beſetzung des untern Randes mit Borften aus, deren Anzahl und Länge doch ftufenweife von den vordern nad den hinten Epimeren abzunehmen fcheint. Beym 1ften Epim. (1, g*) geht ein Zahn oder Dorn von ber untern hintern Ede in der Richtung nach unten aus. — Kie: menblätter aͤußerſt zart, fein und durchfichtig. — Bruſt— platten der Weibchen fehr fhmal und langgeſtreckt, alfo füglich linienföormig zu nennen. — Bruſtringe alle glatt, chne Spur von Kiefen, Dornen oder Zähnen. Bauchringe dagegen auf dem hinten Rande mit einer Anzahl ftarfer, ge— ade rückwärts gerichteter Zähne. 3 erfle Ninge, jeder, mit 9 Zähnen, doch mit geringer Verſchiedenheit in deren wechſel— feitigem WVerhältniffe; fo am Iften Ringe zuerft 6 Zähne, welche etiva gleich groß (1, h; zwiſchen diefen (nehmlich mit 3 von diefen jederfeits) und ein wenig weiter zuruͤck ein Eleinerer und zu alleräußerft an jeder Seite der 6 Zähne ein ſehr Eleiner, faft unbemerfbarer; zwifchen jeglihen 2 Zähnen eine Eleine Borfte. Am 2ten Ninge wird der mittle Zahn verhältnigmäßig Eleiner, die 2 äußeren dagegen werden größer. Am Sten Ringe (1, m) verfehmilzt der aͤußere Zahn jeder Seite fo zu fagen, mit dem nächftäuferften, fo daß fie zufammen gleichſam nur einen am Ende gabelförmig gefpaltenen Zahn (m*) bilden; an diefem Ninge ift ferner zu bemerken, daß feine unten intern Eden in einen langen Zahn ausgezogen find, an deffen hinterer Seite einige Sägeſtacheln (m**). Ater Ring nur mit 5 Zah: nen, 2 großen, ziwifchen denen ein ein wenig Eleinerer etwas weiter zuruͤck, und jederfeits einem befonders Eleinen (1, 2); am 5ten Ninge nur 2, ziemlich lange Zähne oder Dornen; Gfter Ring ſcheint Eeinen zu befigen. — 1ftes Paar Bauch— füße mittellang (die Borſten mitgerechnet faft fo lang, wie Aftes Paar Bruftfüße), aber ſchwach; Wurzelftüd kaum halb fo lang, als Ruder, deren jedes etwa 20 Glieder oder mehr beſitzt. Borften diefer Glieder find Federborften (Seitenborften jedoch äußerſt fein und Elein) und wie es ſcheint articulirt. Z2tes Paar fo groß und fo geſtaltet, wie 1ftes, auch Stes ohne irgend eine wefentliche Verfchiedenheit. — 4te8 Paar Bauch— füße oder 1ftes Paar Springfuͤße groß, faſt eben fo groß wie 1ftes Paar Schwimmfüße, langgeſtreckt und fchmal, doch ziemlich ſtark, gut bedornt; Wurzelftüc und die 2 Spring- ſtacheln alle 3 gleich lang. Springftacheln ein wenig länger als das Wurzelſtuͤck, aber Übrigens etwa eben fo befchaffen. 8tes und letztes Paar Springfüße** länger als 2tes, aber kuͤr— zer, als Aftes, ſtark, nur mit einem Springftachel, welcher, den an der Spise angebrachten großen Dorn mitgerechnet, füft doppelt fo lang ift, als das Wurzelftüd (1, 0). Speingitachel hat ferner dag Bemerkenswerthe, daß er gleichfam in 4 Glieder getheitt zu ſeyn feheint, welches aber nur von Einfhnitten an * Es ſcheint, daß der Schenkel der 3 lebten Fußpaare beym Meib- chen etwas breiter ſey oder ſich mehr der Scheibenform nähere, als beym Männchen, Dieß Gliedmaaßenpaar füllt fehr leicht ab, fo daß ich es Faum bey einem Individuen unter 10 in Weingeift aufbewahrten gefunden habe. Iſis 1848, Heft 10. 826 den Rändern da, wo die ſtarken Borftenbüfchel heraustreten, herrührt. Dicht an der Seite des Springftachels geht aus dem Wurzelſtuͤck ein Eleine, faft linienförmige Platte hervor, welche vielleſcht als Nudiment des Aten Springftachels zu betrachten (0%. — Schwanzanhang (1, p) befteht aus 2 an ber Wurzel zufammenftoßenden Eonifchen Körpern, deren Spitzen ein wenig einwärts gekrümmt, und von deren Außerem Rande ein Paar Borften ausgehen. Ich war etwas geneigt dazu, die Thierchen als Typus einer neuen Gattung mit dem Namen Anisochir aufzuftellen; es fteht aber der Gattung Gammarus ſehr nahe, oder richtiger, das Weibchen ift in jeder Nüdficht ein Gammarus zu nennen, während das Mänachen fich bloß darin von diefer Gattung entfernt, daß der linke Fuß des 2ten Fußpaares fcheerenbewaffnet iſt. Es giebt auch noch einen andern Gammarus (G. appen- diculatus Say), bey deffen einem Geſchlechte (welchem, ift nicht angegeben, doc) dann unbezweifelt beim männlichen) beyde Füße des 2ten Paares fcheerenbewaffnet feyn follen*. Wollte man bier demnach eine neue Gattung gründen, fo müßte auch diefe Art von der Gattung Gammarus getrennt und entiveder ifolitt- hingeftellt oder mit meiner Act verbunden werden, welche gleich- fam einen Uebergang zwifchen ihr und den andern Gammari macht. Da indeffen ein noch fo augenfälliges und merkwürdiges Drganifationsverhalten, welches nur der einen Hälfte einer Art zukommt, füglich feine neue Gattung begründen kann, fo bringe ich die obige Art zu der an Arten freilich faft allzu zahlreichen Öattung Gammarus. Bey diefer Gelegenheit muß ich roch bemerfen, daß es nod) ein anderes organifches Verhalten gibt, welches vielleicht berech— tigte, ſowohl die hier befchriebene, als verfchiedene andere Arten (G. podager M Edw., dentatus Kr., brevicaudatus M. Edw.) von den übrigen Gammari als eigne Gattung zu trennen, nehmlich den Mangel oder den ganz rudimentären Zuſtand des 2ten Springftahels vom 6ten Paar Bauchfuͤße (Fig. 0*), mel her Mangel bei Thieren, deren Bewegung größtentheils in Springen befteht, und deren Speingorgange fo ſtark entwidelt find, kaum ohne Bedeutung feyn kann und jedenfalls größere phnfiologifche Bedeutung bat, als das Verhalten, welches die Sonderung der Gattungen Gammarus und Amphitho@ be— gründet hat, die Gegenwart oder die Abweſenheit einer Eleinen Mebengeißel an den oberen Fühlen. Mas das Unterfcheidungg- zeichen betrifft, nach welchem M. Edw. die Gammari in zwey Gruppen theilt, nehmlich die runde oder längliche Sorm der Aus gen, fo leuchtet es gewiß ein, daß es, nad) feiner geringen orga— nifhen Bedeutung, nur eine ganz fünftlihe Aufftellung geben ann. Indeſſen kann eine folche freilich ſehr zur Erleichterung des Ueberfeheng und Untericheidens der Arten dienen. Vielleicht verdiente es jedoch eine genauere Unterfuchung, ob die Form ber Augen durch die verfchiedenen Gefchlechter und Alter hindurch), fo wie in ber Ausdehnung der Reihe der Individuen, fo be ftändig fey, daß man nicht durch Altersveränderungen oder durch individuelle Nebergänge von der einen Form zur andern irre ges leitet werden koͤnne. * G.anisochir und dernordamerifanifche G. appendieulatus fcheinen einander fehr nahe zu fliehen; doch unterfcheidet fich der exftere hinreichend dadurch, dag bei ihm nur ein Fuß ſcheerenbewaffnet ift, durch kreisrunde Augen, durch die Stellung der Klaue am Aften Fußpaare und dadurch, daß er Feine ungewöhnliche Entwickelung der blattformigen Anhänge über dem 2ten Fußpaare darbietet, * 52 827 Gammarus anisochir Kr. Elongatus, compressus, dorso tamen rotundato. An- tennae pergraciles, longae, superiores inferioribus longio- res, animalis lopgitudine 5ta ferme parte breviores, fla- gello instructae appendiculari longo (4tam jflagelli veri partem longitudine aequante), 6-articeulato. Peduueulus antennar. inf. flagello multo longior; 3tius ejus articulus 4tum perparum superans. Oculi mediocres, nigri, orbieu- lares. Pes sinister 2di p. apud marem arma- tus chela maxima. Annuli abdominales 5 priores dentib. instrueti marginis posterioris transversim positis (annulus 1mus, 2dus Stiusque dentib. novenis, 4tus den- tib. 5, 5tus 2.) Explicatio figurarum. Tab. Il., Fig. 1, a, Antenna sup., b, Pars basalis antennae inf., ce, Mandibula, d, La- bium inf., e, Maxilla 1oris p., f, Pes maxillaris, g, Pes imi p., h, Pes 2di p. maris, i, Articulus 2dus et Ztius 2di pedis feminae, k, Pes 5ti p., |, Margo post. annuli abdominalis 1mi, m, Pars marginis posterioris annuli ab- dom. Stii, n, Pars marginis posterioris ann. abdom. 4ti, o, ultimus, p, Appendix caudalis. Freundſchaftliche Briefe von Guftav Klemm, Leipzig bey Teubner 1847. kl. 8. 379, T. 1. Diefer Titel läßt vom Innhalte nichts errathen. 8 hätte billig heißen follen: über Ethnographie oder Gultur= Gefchichte, worüber der Verfaffer bekanntlich ein großes Werk herausgegeben bat und zwar gegründet auf eine Sammlung von vielen Zaufend Gegenftänden, welche der Verfaffer feit mehr als 25 Jahren mit großem Eifer und großen Opfern zufammengetragen hat, vorzüglich) in Hinficht der Sitten und der Producte der ver ſchiedenen Wölkerfchaften, worauf er feine Eintheilung in die paffive und active Menfchenrace gründet. Zu diefer Eintheilung enthält feine Sammlung zahlreiche gewiß fehr merkwürdige Be: legftücke, wozu auch noch lebendige fommen, nehmlich Menfchen faft aus allen WVölferfchaften der Erde, welche feine berühmte Sammlung befuhen und ihm Gelegenheit geben zur Beobachtung ihrer Verfchiedenheiten und zur Erforfhung ihrer Sitten, Ges brauche, Fähigkeiten, Kenntniffe und Arbeiten. Menn man die 16 erften Briefe bis ©. 118 über allerley Klagen, die wohl hätten wegbleiben koͤnnen, überfchlägt; fo wird man in ben cultuchiftorifchen Briefen eine Menge Iehrreiche Beobachtungen Über die genannten Gegenftände finden und die— felben mit Vergnügen Iefen, Diefe Briefe enthalten eine ges drängte Ueberficht oder einen Auszug aus feinem größern Merk über die Eulturgefchichte, und werden viel dazu beytragen, biefen fo wichtigen Zweig für die Entwidelung der Menfchheit im Publicum zu verbreiten und demfelben Freunde und Pfleger zu gewinnen. Es ift keine trodene Befchreibung der menfchlichen Producte, fondern eine fortlaufende Erzählung von Beobachtungen, Neifen, Kriegen, Sitten, Vorfüllen uf. bey alten und neuen Völkern, bey milden und zahmen. Es möge Niemand verfäumen, wenn er nach Dresden fommt, feine Sammlung zu befuchen. Die Tafel ftellt das tatuirte Geſicht eines Wilden vor. 828 Kunft und Schule. Zur deutſchen Schulteform, von Doctor Bernhard Stark, Jena bey Frommann. 1848. 8. 36, Allerdings ift die Kunft noch nicht ins Leben und Weben des Volkes gedrungen wie bey den Alten; fondern fie wird nur von Einzelnen erkannt und beſchuͤtzt, auch nur an einzelnen Drten etwa bey Kirchen angewendet, und daher auch nur von MWenigen ausgeübt. Daß im Volke fo wenig Sinn für die Kunft ift, daran ift allerdings nichts anderes ſchuld als die Schule. Diefen Uebelftand hebt nun der Verfaffer fammt fei- nen fchlimmen Folgen hervor und zeigt mit Enthufinsmus und beredter Darftellung die Nothwendigkeit und den Nutzen von der Einführung des Kunftunterrichts in den Gymnafien. Er entwidelt fehr Elar die Natur und die Zwecke der Kunft- gegenftände und zeigt, auf welche Art diefer Unterricht fehr wohl noch in unfern Schulen eingeführt werden Eönnte. Da eine neue Zeit angebrochen ift, nehmlich die Zeit für die Bildung des Volks; fo zweifeln wir nicht, daß die hier gegebenen Vor: fhläge werden anerkannt und beachtet werden. Drganou der Weltgefchichte von Doctor 3. H. Pulte, Cincinnati 1846, 8. 124. (Leipzig bey Köhler. In diefem Buche ift wenigftens ein Princip für die Ent: wicelungs:Stufen der Menfchheit und mithin für die Gefchichte, Sey es richtig oder nicht, fo hört doch die Gefchichte auf, ein planlofes Sammel-Surium von zahllofen Vorgängen zu feyn, wird ein Organismus mit nothwendigen Entwidelungsftufen, erhält ‚mithin Xeben und feßt das Denken an die Stelle des Gedächtniffes. Abgeſehen von der Schöpfungsgefchichte, von der wir nun einmal hiftorifch nichts wiffen Eönnen, wird man den Anfichten und Darftellungen des Verfaffers mit Vergnügen und mit Ber lehrung folgen. Der Verfaffer parallelifict die Entwickelungs— gefchichte des Menfchen mit den Elementen und zugleich mit den vier Menfchenaltern. Die Erde entfpricht dem Kinde, das Maffer dem Süngling, die Luft dem Mann, das Feuer dem Grei— fen. Entſprechende Stufen durchläuft nun die Gefchichte. Die Völker werden nach diefen Stufen aufgeführt, ihre Thaten ges fehildert und mit denfelben in Webereinftimmung gebracht. Die Erdperiode oder das Kindesalter der Menfchbeit geht vom Suͤn— denfall bis zum trojanifhen Kriege; die MWafferperiode ift das Sünglingsalter, von da bis zur Unabhängigfeits-Erklärung der amerifanifchen Staaten; die Kuftperiode oder das Mannesalter ift die gegenwärtige Zeit. Nun fhildert er die Völker und die Natur ihrer Handlungen in jeder der genannten Perioden. In der erften das, was He— todot von Afien, Indien und Aegypten erzählt, Er theilt diefe Periode wieder in zwey Stufen nach Kind und Süngling. Zur erften gehören die Indier mit den Babyloniern, Affyrern und Perfern; in die zweyte die Aegnpter mit den Phöniciern. Die Mafferperiode ift viel umfaffender. Er theilt fie daher in drey Stufen, worin ſich die Hauptitufen wiederholen; die Griechen nehmlich die Erd= oder Kinderperiode; die Nömer die Waſſer- oder Sünglingsperiode; die Germanen die Luft- oder Mannsperiode. Bey jeder Wölferabtheilung zeigt er, daß ber Grad ihrer Bildung und die Art ihrer Handlungen bie ent- fprechenden Charactere an fich tragen. 829 Die Luft oder Mannsperiode wird in 2 Stufen zerfallen. Gegenwärtig entwidelt fih der Erd» Character in den chriſtlich civilifirten Staaten. Sn der erften Periode werden befonders aufgeführt: I. Die Adamiten , die Embryo-Entwidelung der Menfchheit. I. Die Noadjiten, mit denen das PeriodenzXeben der Menfcy- heit beginnt. Diefe zerfallen in die Semiten, das Priftervolf des wahren Gottes. — Juden, bis Chriftus 2. Hamiten, das Prieftervol® der falfchen Götter, wozu bie Chinefen, Japaner, Malayen und Indianer. 3. Die Saphetiten, dag eigentliche Geſchichtsvolk, welches fich, tie gefagt, in das Kindes, Juͤnglings- und Mannesalter theilt. Nach diefer Entwidelung ftellt der Verfaſſer ©. 85, Be: trachtungen Über diefe Anordnung und die darin vorfommenden wichtigern hiftorifhen Vorgänge und ethnographifhen Verhält— niffe an, worin auch vieles über den politifchen Zuftand der ge: genwärtigen Zeit vorkommt, was Beachtung verdient. Die Eifen- Erzeugung Oberfchlejiens, von &, Wachler. Oppeln bey Raabe. 1847, H. A. 96. Der Verf. zeigt in dieſer Schrift, welch’! ungemeinen Reich- thum Schleſien an Eifenlagern hat, wie weit ed aber aud) noch hinter der vortheilhaften Verarbeitung des Eifens zurüd ift gegen Engelland und Belgien. Obſchon man in der neuern Zeit die neuern, auf wiſſenſchaftliche Forſchungen gegründeten Methoden an einigen Drten eingeführt hat; fo finden diefelben doch noch Miderjtand in manchen Eifenhütten, wo man hartnädig bei) der älteren Eoftjpieligeren Methode verharrt und daher fortwährend ſchlechteres Eifen herftellt. Diefem Uebel denkt nun der Verf. durch die vorliegende Schrift abzuhelfen, und es iſt auch mohl zu hoffen, daß er fih die Mühe nicht umfonft werde gegeben haben. Man hat zwar Spuren, daß fhon 1365. Eifen dur) das Zuppenfeuer gewonnen worden; Hochoͤfen aber wurden erft 1718. eingeführt. Das Stabeifen fand aber noch bis 1777. in fchlehtem Ruf. Erft im Jahr 1794. wurden Steinfohlen dazu verwendet, und im Jahr 1817. kam das erfte gewalzte Stabeifen in den Handel. Von da an fam nun das fchlefifche Eifen in guten Ruf und die Gewinnung deffelben nahm jahr: lich zu, fowie die WVerbefferung der Methoden und des Abfages. Der Eiſenbezirk umfaßt 4483 Dundratmeilen und in 16 Kteifen des Negierungsbezirfs Oppeln finden fid) 16 Hüttenwerfe, deren Eifen auf der Oder und vielen Straßen fortgefchafft wird. Sie werden theils duch Holzkohlen, theils durch Steinfohlen be= trieben. Der Verf. befchreibt nun diefe Verfahrungsarten, zählt die Hohöfen auf und die Menge der verfchiedenen Gifenarten. Dann folgen große Zabellen über die Hütten mit ihren Befigern, der Fabrikation und den Fabrikzeihen, fuwie mit Angabe des Drtes, woher das Moheifen bezogen wurde. Diefe Zabellen find in ftatiftifher Hinfiht von großer Wichtigkeit. Das Jahr darauf gab der Verfaſſer heraus: Die Eiſen-GErzeugung Niederſchleſiens. Ebd. 1848. 68. Dieſe Schrift iſt ganz auf ähnliche Art wie die vorige be— handelt und gibt ebenfalls eine vollſtändige Ueberſicht dieſer Hüt⸗ tenwerke und ihrer Producte, fo daß beide Schriften gewiß den Hüttenleuten fo wie den Statiftifern und Staatsmännern fehr angenehm feun werden, 830 Allgemeine Pathologie oder allgemeine Naturlehre der Krankgeit von Dr. Karl W. Stark. Leipzig bey Breitkopf. 2. Auflage, I. 1844. 8, 844, II. 1845. 775. Es kommt uns nicht zu, eine Beurtheilung von diefem Merfe zu liefern, wohl aber halten wir ung für verpflichtet, die Aerzte auf die Forfchungen und Lehren eines fo. berühmten Arztes und langjährigen Lehrers in der Glini£ zu Sena aufmerffam zu machen. Das Werk iſt offenbar mit einer Gründlichkeit und Vollſtaͤndig— £eit, fo wie mit einem Scharffinn und einer Klarheit bearbeitet, wie wenige feinesgleichen. Es theilt fich in den allgemeinen Theil, worinn die Naturlehre der Krankheit überhaupt dargeftellt wird, und in den fpeciellen, worinn die einzelnen Krankheiten aufgefi.hrt werden. = Der allgemeine Theil ift in fünf Abfchnitte getheilt; über den Begriff der Krankheit, die Urfachen derfelben, welche mit großer Ausfuͤhrlichkeit und ſehr vollftändiger Claffification dargeftellt find, phyſiſche, chemiſche, mechanifche, organifche Urſachen ꝛc. Dann folgt die Symptomatologie, die geographiſche Verbrei— tung, der Verlauf und der Typus der Krankheiten, Alles bis ins Einzelfte betrachtet. Der Drud des zweyten Bandes wurde nach des Derfaffers leider fruͤhzeitigem Tod von Dr. F. Jahn zu Meiningen bes forgt, dem dankbaren und ebenfalls berühmten Schüler des Ver— faffers, von welch' letzterem übrigens der ganze Snnhalt noch vollendet worden ift. Er enthält das Spezielle, voran eine ganze Phyfiologie in Bezug Auf die anomalen Proceffe. Sm zwenten Abfhnitt, S. 762 folgen fodann die Krankheiten in Goncreto und endlich eine Darftellung der nofologifhen Spfteme, Die Paragraphen find fo zahlreich, daß es unmoͤglich iſt, diefelben anzugeben. Man wird diefes Werk mit viel Belehrung ftudie- ten und darinn erkennen, welchen großen und wohlthätigen Ein: fluß die neuern philofophifchphyfiologifchen Lehren auf die Me: diein ausgeübt haben. Zugleich wird man mit der gefammten Literatur Über jeden einzelnen Gegenftand befannt. The Dodo and its Kindred; or the history, affinities and osteology of the Dodo, Solitaire and other extinct birds of the islands Mauritius, Rodriguez and Bourbon by H. E. Strickland, A. G. Melviljle and M. D. Edin. London by Reeve. 1848. 4 maj. 141. tbb. 17° (1 Pfd.St. 1 Shill.) Das ift ein Prachtwerk in Papier, Drud und Abbildungen, zugleich eine ungemein fleifige und gründliche Arbeit, welche Alles enthält, was auf den Gegenftand Bezug haben Eann, Geſchichte, Beſchreibung, Syftematik und Anatomie aller Kno— chen, welche ſich no in einigen Sammlungen finden. Die Gefhichte und das Syſtematiſche wurde von Stridland bearbeitet, die Anatomie von Melville und Edin. In der Gefchichte werden alle Stellen der früheren Reiſebe— ſchreiber wörtlich angeführt von 1598 an, wo der holländifche Admiral Ned Befis von der Infel Moris nahm, das Merk von De Bry, Clufius, van der Hagen, Soeteboom, Verhuffen, Broede, Herbert, Canche, Leftrange, Tradefcant, Willugby, Bontius, Forges, Grew, Dlearius. Der Vogel war ſchon ausgerottet 1693., als Leguat auf der Infel war. ©. 28, zählt der Verf. die verfchiedenen Ge— 831 mälde auf im brittifchen Mufeo, im Haag, zu Berlin, Wien und Oxford, und gibt Abbildungen von dem erſten und von dem zu Wien, welche befonders gut und illuminirt iſt. ©. 31. werden die vorhandenen Knochen aufgeführt: in Zug im brittiſchen Mufeo, Kopf und Fuß zu Oxford, Kopf zu Kopenhagen. ©. 35. unterfuht der Verf. fehr umſtändlich die Verwandt: f&haften diefes ungewöhnlichen Vogels, führt die Meynungen Anderer an und kommt endlich zu dem Schluſſe, daß er den Zauben am nächften ftehe, ungeachtet des geyerartigen. Schna= bels und der faft federlofen Flügel. Er hat fehr kurze Füße und der Magen war fleifchig, teil ihn die Seefahrer gegeffen haben. Vigors ftellt ihm zu den Hühnern zwifchen Crax et Struthio, Blainville zu den Geyern, welcher Meynung Fresnaye und Gould beytraten. I. E. Gray hält die Ge- mälde für eine willfürlihe Zufammenfegung von Geyer und Huhn; Broderip widerfpricht diefem und dem Geyer; Owen ſpricht auch für die Verwandtſchaft mit den Raubvoͤgeln. Titian Peale aus Amerika entdeckte einen Vogel auf den Samo-Snfeln im ſtillen Meer, den er, wegen der Aehnlichkeit des Schnabelg mit dem Didus, Didunculus nannte, W. Jar— dine Gnathodon strigirostris; diefer ftellte ihn zu den Me: gapodiden, erwähnt aber, daß er mehrere Charactere der Zauben habe; Gould fagt, ev Eomme den Zauben am nächften (Birds of Australia, part. 22.) Der Verf. vergleicht nun die Kennzeichen der Tauben mit denen des Dodog und fommt zu dem ſchon angeführten Schluß. S. 46. unterfuht der Verf. die Nachrichten über den So- litaire auf der Inſel Rodriguez, welche Leguat und Herbert gegeben haben; ferner Knochen, melde Eürzlich nach Paris, Glass gow und London gefommen find. Der Vogel ift ebenfalls dem Dodo und den Tauben verivandt; er nennt ihn Pezophaps. ©. 57. behandelt er die Furzflügeligen Vögel von der Inſel Bourbon, nach den Nachrichten von Eaftleton (1613.), Bon= tekoe, Carre, Billiard. Es fanden fich dafelbft zwey ver— lorene Vögel, wovon der eine edenfalls Solitaire hieß ,. der an- dere Oiseau bleu. Knochen hat man nod Feine gefunden. Bey diefer Abhandlung finden ſich folgende Abbildungen: 1. Der Dodo illuminiert aus der Sammlung zu Berlin. 2. Ein ChHärtchen von der Lage der genannten Infeln nebft Ma- dagascar und einem Stüd von Suͤdafrica. 8. Eine Gegend auf der Infel Morig von Neds Reife, worauf Schildfröten und der Dodo. 4, Der Dodo aus dem Werke von Bontius. 5, Derfelbe im brittifhen Mufeo aus der Sammlung von Hans Sloane. 6. Derſelbe illuminiert aus Wien. 7. Eine große Seitenanficht der Infel Rodriguez. 8. Das Titelbild von Leguats Reife mit dem Solitaire. 9, Der Haven Mathurin auf Rodriguez. 10. Der Dodo aus Bontefoes Reife, ©. 67. folgt die Ofteologie des Dodos und des Solitaire von Melville und Edin ganz umftändlid und mirklic) 832 meifterhaft mit einer Genauigkeit, Über die nichts zu wünfchen ift, überall mit der DVergleihung mit anderen Vögeln. Die Dfteologie ded Dodog geht bi8 ©. 112.; dann die des Solis taires bis ©. 119, Dann folge Dasjenige, was Brandt im Petersburger Bulletin Band VII. daruͤber befannt gemacht hat; ©. 127. die Literatur von 1598, an bis auf diefe Zeit. Es find über 120 Werke oder Abhandlungen. aufgeführt. ©. 185. Die Erklärung der Tafeln und dag Regifter. Zum anatomifhen Theil gehören für den Dodo 6 Tafeln, für den Solitaire 3, alle Abbildungen in natürliher Größe. Die Zahl der Holzfchnitte beträgt 9. Außerdem ift eine Tafel dabey mit dem Didunculus und mit Köpfen von verfchiebenen Zauben. In diefem Werke ift erfchöpft, was man gegenwärtig nur irgend Über diefe Vögel fagen Eann, Die Verfaffer haben ſich damit wirklich ein Denkmal für ihre Mühe, für ihre Geſchick⸗ lichEeit und Kenntniffe gefegt. Lehrbuch der vergleichenden Anatomie von von Stebold und Stannius. Theil I. Wirbelthiere von Stannius, Berlin bey Veit. Heft II. 1846. S. 209 — 482, Diefes fleißige, Iehrreihe und brauchbare Werk ift nun ges ſchloſſen. Wir haben es etwas zu fpät erhalten, und zufällig das zweyte Heft von Siebold nod gar nicht, Der Verfaſſer hat außer feinen eigenen Unterfuchungen Alles gefammelt, was in der neueren Zeit über die obern Zhierclaffen gearbeitet worden ift. Diefes Heft behandelt das Gefäßfnftem der Lurche, wobey befonders der Bau des Herzens Beruͤckſichtigung verdient; ebenfo die Athemorgane. ©, 235. folgen die Harnorgane der Lurche, der Gift-Apparat und die Gefchlechtsorgane, ©. 248. wird der Bau der Vögel gefchildert, das Knochen - foftem ausführlich, die Muskeln, Nerven und Sinn-Drgane; ©. 296. die Verdauungs: Werkzeuge; S. 306. das Gefäf- foftem; ©. 315. die Athem- und Stimm = Organe; ©, 330. die Harn und Geſchlechts-Organe. ©. 339. folgen die Haarthiere mit derfelben Anordnung der anatomifchen Syſteme, befonderg genau mieder dag Knochen- gerüft, die Nerven und die Sinn-Drgane. Wir denken, man koͤnne mit diefer Arbeit volllommen zufrieden feyn als Handbuch fowohl für die Lehrer als Lernenden, befonders auch wegen der Literatur, welche fehr forgfältig angegeben ift. Wir haben zwar fhon mehrere gute Handbücher für die vergleichende Anatomie; allein jedes Jahr bringt fo viel neue Entdeckungen, daß es fehr nüslich, ja nothwendig ift, wenn diefelben etwa alle 6 Sahr ge- fammelt und zu einem Handbuch verarbeitet werden, Das ift bier fehr fleißig und kenntnißreich gefchehen, fo daß es dem Bud) an Abſatz nicht fehlen wird. N. Sch. Siebolds Abtheilung hat noch Heft II. und IM. und ift damit gefchloffen. Mycetochares Latr. arbatus Latr. 15 flavipes 8 bipustulatus Hellw. 12 Elodisidae Gistel. Elodes Latr. pallidus 6 lividus 6 marginatus 8 griseus 4 padi Gyl. 10 nigricans De. 12 Eubria Zieg. palustris Zieg. 15. Scyrtes Latr. hemisphaericus 4 Lagriaeidae Gistel. Lagria Fischer. pubescens Linn. 4 Troglocantharina. Melandryaeidae Gist. Melandrya Fabr. caraboides Linn. 15 ‘ canaliculata 12 Enoptisidae Gistel. Enoptes Gistel. depressus Lin. 30 var. festivus 36 Hypulidae Gistel. Hypulus Payk. bifasciatus 36 Scraptiaeidae Gist. Scraptia Latr. minuta Dej. 20 Serropalpiüdae Gist. Serropalpus Payk. barbatus 60 Hallomenidae Gistel. Hallomenus Payk. affınis Payk. 16 XAylita Payk. laevigata Pan. 48 Gyreocantharina. Mordellaeidae Gist. Mordella Fabr. perlata Sulz. 2 fasciata atomaria aculeata Lin. latreillei Nees. parvula Gyl. abdominalis humeralis Lin. var. scapularis @st.8 var. variegata? Gyl. 10 Prusbytes Gistel. frontalis Lin. 4 var. pulicarius Wst. 6 flavus Lin. 6 4 4 t. 22m nnn geoflroyi Müll. thoracicus Rhipidophoridae Gis Metoecus De. paradoxus Lin. 42 pictus Gistel. 60 Ascleraeidae Gistel, Asclera Dejean. sanguineicollis 9 caerulea Lin. 12 thalassina Florisex Gistel. viridissimus 10 Anoncodes De. melanurus 6 collaris Panz. 12 melanocephalus 10 bipartitus Schrank, 10 ustulatus 12 adustus Pan. 10 Necydalisidae Gist. Necydalis Fabr. podagrariae Lin. flavescens Lin. marginata clavipes virescens Lin. lurida Zgl. He OD LS Le 00 Drymocantharina. Hylecoetidae Gistel. Lymexgloum Fabr. navale Lin. 36 Hylecoetus Latr. proboscideum 20 Var. morio 30 Var. dermestoides Lin. 15 Sparedriidae Gistel. Calopus Fabr. serraticornis Lin. 42 Anthomanisidae Gist. Anthomanes Gistel. coceineus Lin. 18 rubens 6 pectinicornis Lin. 12 Xerocantharina. Proscarabaeidae Gist. Meloe Fabr. proscarabaeus Lin. 12 teitus Hellw. 18 brevicollis Panz. 12 scabrosus Marsh. 27 minutus W esterh. 12 Cerocomatidae Gist. Cerocoma Fabr. schaefferi Lin. 15 Miylabrisidae Gistel. Mylabris Fabr. fuesslina Panz. 24 Cantharitidae Gistel. Cantharis G eoffr. vesicatoria Lin. 12 Lyeidae Gistel. Lygistopterus De. sanguineus Lin. 8 Dyctyopterus Latr. coceineus Lin. 15 rubens Meg. 12 maeulicollis Gist. 18 minutus 12 Homalysus Geoffr. suturalis 24 Lampyritidae Gistel. Lampyris Lin. noctiluca Lin. 6 splendidula Lin... 4 Geopyris Dej. hemiptera - 12 Drilidae Gistel. Drilus Oliv. flavescens 18 ater Dej. 15 floralis Ol. 12 Telephoridae Leach. Podabrus Fisch. alpinus Payk. 9 Telephorus Schaef. anticus Mack. 4 fuscus Lin. 2 dispar 6 pellucidus 6 violaceus Payk. 15 abdominalis 12 nigricans 10 obscurus 4 lateralis Lin. 6 thoracicus Ol. 6 fulvicollis 12 lividus 6 obscuricornis Stu. 10 rufus Lin. 8 melanurus 4 lituratus Fall. 8 ochraceus Stu. 7 melanocephalus Creu- 9 elypeatas 111. 6 testaceus Lin. 5 pallidipes Gist. 6 pallidipennis? De). 10 pallidus 4 ater Lin. 6 paludosus Fallen. 9 Silis Meg. nitidula Fabr. 21 Tamulidae Gistel. Malthinus Latr. flaveolus Hbst. 12 apicalis Stu. 8 biguttatus Lin. 6 sanguineicollis Fall. 12 maurus Zieg. 18 fuscescens? Duf. 6 exilis Nies. 12 Tamulus Gistel. aeneus Lin. 3 var. purpuratus Hllr. bipustulatus Lin. 6 rubidus Zieg. 8 viridis 12 marginellus 6 spinipennis Zieg. 15 pulicarius 4 marginalis Dej. 8 rubricollis G yl. 9 Anthocomus Erichs. sanguinolentus 8 equestris 6 fasciatus Lin. 6 Ebaeus Erichs. pedieularis Schrank. 5 flavicornis Stu. 6 thoracicus flavipes > Charopus Erichs. pallidipes Gist. 7 Troglops Erichs. iR) albicans Lin. 10 Colpothisidae Gistel. nobilis Illig. 14 caeruleus 8 var. nitidus Meg. 10 ater tarsalis Sahlb. 8 asphaltinus Meg. 8 flavipes 4 subaeneus Schö. 4 Danaea De Laporte. pallidipes Gistel 7 Dolichosoma Heer. linearis 10 Dascillidae Gistel. Dascillus Latr. cervinus cinereus Notoxidae Gistel. Notozus Geo ffroy. monoceros Lin. 12 n nn cornutus 15 rhinoceros 18 Anthicus Fabr. sellatus Gyl. 15 antherinus Lin. 12 linnei Gist. 12 hispidus Rossi 15 hirtellus 12 flavipes Pan. 6 ater Creu. 8 humilis Germar, 8 mortuorum Gist. 10 Xylophilus Bon. oculatus Payk. 15 populneus 18 Bryocantharina. Scydmaenidae Latr. Scydmaenus Latr. tarsatus M_ etK. 12 hirticollis M. et K. 10 thoracieus Gist. 15 collaris M. et K. 12 Pselaphidae Leach. Tyras Aube. sanguineus Lin. 12 Ctenistes Reichenb. palpalis Reichnb. 21 Pselaphus Hbst. heisei Hbst. 12 herbstii Reichnb. 15 Bryaxis Leach. longicornis Leach. 15 sanguinea 10 fossulata Reichb. 10 haematica Rehb. 10 impressa Pan. 8 Bythinus Leach. glabricollis Reichb. ex: 10 Tychus Leach. niger Payk. 8 Euplectus Kirby. (Schluß folgt auf dem Umfchlag zu Heft XI.) nanus Reichenb. 12 Trimium Aube., brevicorne Rchnb. 15 Clavigerisidae Gist. Claviger Preyssler. testaceus Pan. 30 longicornis Müll. 30 Sepedocantharina. Tachinidae Gistel. Hypocyptus Schüp. longicornis Pa yk. 10 Conurus Stephens. littoreus Lin. 7 pubescens Gr. 7 binotatus Lin. . 6 Tachyperus Gravenh. niger Westerh. 12 obtusus Lin. 6 hypnorum 8 chrysomelinus Gr. 6 ruficollis Gr. 6 pusillus Gr. 6 brunneus 6 var. abdominalisGr. 6 Tachinus Gravenh. silphoides Lin. 6 rufipes 6 subterraneus Lin. 8 marginellus Gr. 6 fimetarius Gr. 6 Boletobius Lea ch. analis Payk. 8 var. testaceus Dej. 10 cernuus: Gr. 6 striatus Gr. 6 atricapillus 4 pygmaeus 4 Mycetoporus Man- nerh. punetus G yl. 4 lepidus Gr. 6 splendidus Gr. 6 Aleocharaeidae Gist. Myrmedonia Erichs. canaliculata humeralis Gr. collaris Payk. laevis Fisch. axillaris Kno. lugens Gr. Autalia Leach. impressa Gr. rienlaris Gr. perspieua Gist. Falagria Leach. sulcata Gr. nigra Gr. obscura Gr. fuscula? Stu. Boletochara Manner lunulata Payk. Tachyusa Erichs. constricta Er. atra Gr. Phloeopora Erichs. corticalis Gr. 4 Hygronoma Erichs. dimidiata Gr. 10 mn ann = an er) Sunbalt der Iſis 1848. Heft X. Seite Seite 561. Brehm, über. die Vögel ale Anzeiger der Witterung. 783. 569. Zeller, die Gallerien und nadthornigen Phyciden 1. 792, 721. Derfelbe, die Gallerien ufv. III. Hypochaleia. 797. 737. Epischnia, Ancylosis, Gymnancyla, 806. 746. Nachträge zu Denen in der Iſis 1846. ©. 739. Nephopteryx. 810. Pempelia. 827. 753. Kaup, Ueberfiht der Eulen. 772. Zuſätze zu den, Salconiven ©. 616. 774. Auszüge aus Kröyers Zeitfchrift. Neue Reihe I. Heft 3. Carelophus ‚-Aspidophorus. Icelus, Triglops, Trachydermus. Phobetor, Caracanthus, Sebastes. Kröyer, carcinologiſche Beyträge. Podalirius. Orchestia, Talitrus tripudians, Gammarus anisochir, Bücher von Klemm, B, Stark, Pulte, Wachler, K. Stark, Stricklaud, Stannius. uUmſchlag. 774. Kroͤyer, ichthyologiſche Beyträge. Oplegnathus; Agriopus. Faunula monacensis cantharologiea. Collegit Dr. Gistel. Verkehr. Das Erſcheinen der beiden letzten Hefte wird ſich bis Ende 1849 verzögern. Eingegangen: Dr. Lud. Kym, de juris notione Spinozae. Berolini 1846. Bücher. 8. 62. A. Kölliker, Beyträge zur Kenntniß niederer Thiere: Gregarina (aus Zeitſchrift für Zoologie. Leipzig bey Engelmann. 1. 1848, 8. ©. 1—37. t.1—3.) Derfelbe, Bewegung, Zweck und die Erfennbarkeit des Abfoluten, Eine metaphyfifche Erörterung. Berlin bey Bethge. 1847. 8. 63, Ders el ” — air Kenntniß der glatten Muskeln. Ebd, S. 48, Zeitſchriften. is 87. . — — ade Dr. Phil. % Vögeli, über zwey neue Verbindungen von Phosphorfäure Blätter El not Seiyalg bei Brockhaus. 1818. Duty, d Net 8 d «19. 8. . 282. % 7 2 * bis Ki a ang arte Aanalım, — MWadenroder und Bley, Archiv der Pharmacie. Hannover bey Hahn. F. de Filippi, sopra un nuovo Genere (Haementeria) di Anne- 1848. 8. 6—9. lidi della Famiglia delle Sanguisughe ( Memorie di Torino Correſpondenzblatt des zoologifch= mineralogifehen Vereins in Regensburg. S. Il. tomo X. 1849. 4. p. 14, tav. 1.2.) 11. 1848. 8, 176, EN Encyclopädiſche Beitfhrift, vorzüglich für Naturgefchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von o 4848. Due fat Der Preis von 12 Heften ift 8 Thlr. fühl. oder 14 fl. 24 &r. rheiniſch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zu leiften. i Man wendet ſich an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, mohin auch die Beytraͤge zu fhiden find; Es wird ars beten, bdiefelben auf Poftpapier zu fchreiben. „Das, Donorar für ben Bogen ſechs Thaler preuß. Cour. Unfrankierte Bücyer mit der Poft werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige. Bon Antierititen (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quattfeite unentgeltlich aufgenommen. — ——— ——————————— CE CT ———— Leipzig, bey Brockhaus. Anzeigen. Im Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig it erfchienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Them Zeitjchrift für die gefammte Ornithologie. Im Verein mit ornithologifchen Freunden herausgegeben von Dr. 5. 4. 2. Thienemann. Zweites Heft. Mit einer illuminirten Tafel. Gr. 8. 2 The. 12 Nor. Das erſte Heft (1845) Foftet 1 Thlr. 10 Ngr. Bon dem Herausgeber erfcheint ferner bei mir: Die Fortpflanzungsgeschichte der ge- sammten Vögel nach dem gegenwärtigen Stand- punkte der Wissenschaft mit Abbildung der bekannten Eier. Mit 100 colorirten Tafeln. ' Erstes bis viertes Heft. Jedes Heft 4 Thlr. In 10 Heften wird diefes wichtige Werf vollftändig fein; das fünfte Heft ift unter der Preſſe. Ferner erfchien foeben : Species Algarum. Auctore F. T. Kützing. Gr. 8. Geh. 7 Thlr. Don dem DVerfaffer erfchien im Jahre 1843 bereits ebendafelbft : Phycologia generalis, oder Anatomie, Phy- siologie und Systemkunde der Wange. Mit 80 farbig gedruckten Tafeln, gezeichnet und gravirt vom Verfasser. Gr. 8 In Carton. 40 Thlr. Sm Berlage bei J. &. Schrag in Nürnberg ift erfehienen: ©. S. Ohm, Beiträge zur Mollecular-Phyſik. Erfter Band, Grundriß der analytifchen Geometrie im Raume am fehiefwinf: lichen Coordinaten-Syſteme. 75 Druckbogen in 4°, mit 1 Kupfertafel 1849. 4 Thlr. oder 6 fl. 24 fr. Faunula monacensis cantharologica. Collegit Dr. Johannes Gistel. (Schluf.) Nomalota Mannerh. Gymnusa Karsten. stercorarius Ol. 8 vernalis Gr. 6 linearis Gr. 8 brevicollis Payk. 21 chalcocephalus 12 splendidulus Gr. 6 eircellaris Gr. 6 A I fulvipes Scop. 8 fulvipes 6 depressa Gr. 6 Staphylinidae Leach p. pe Emus De;j. tenuis 3 socialis Payk. 6 Othius Leach. olens 15 punctus Gr. 4 einnamomea Gr. 6 fulvipennis 12 cyaneus 6 Astrapaeus Gravenh. : fungi Gr. 4 pilicornis Payk. 7 piceipes Nordm. 8 ulmi Panz. 30 elongatula Gr. 6 nanus Beck. 6 similis 4 Guedius Leach. brunnea 6 minutus Dj. 6 var. alpestris Dhl. 6 lateralis Gr, 8 Oxypoda Manner h. var. parvulus Dhl. 6 brunneipes 10 fulgidus 7 moesta Ggl. 6 Gyrobypnus Kirby. fuscatus Gr. 8 xanthopus? Erichs. 4 opaca Gr. 6 lulgidus 8 aeneicollis Dhl. 8 impressus Panz. 6 alternans Gr. 6 glabratus Gr. 6 eupreus Ross. 8 molochinus Gr. 9 ? nitida Ggl. 6 lentus Gr. 6 ater Gr. 6 piceipes Gist. 8 Aleochara Gravenh. punctulatus 6 morio Gr. 8 fuliginosus Gr. 6 fuscipes Gr. 12 var. ochraceus Gyl. 6 var. edentulus Block, 10 tenebricola Gist. 8 bipunctata Gr. 8 tricoler 8 Philonthus Leach. boops Gr. 6 fumata Gr. 6 linearis 7 splendens 12 var. carbonarius Gyl. 6 bisignata Erichs. 8 var. longiceps Gr. 7 nitidus 10 attenuatus Gyl. 8 lanuginosa Gr. 8 aterrimus G r. 6 aeneus 10 Oxyporüdae Gistel. obseurella Gr. 6 Leptacinus Erichs. atratus 6 0 —— Gyrophaena Mannerh. batychrus Gyl. 6 decorus 6 Aura abr. r nana Payk. 6 Creophilus Kirby. marginatus 7 —— 12 pusilla Gr. 6 hirtus Linn. 15 varius Gyl. A 2 13 k Encephalus Westwood. Staphylinus Linn. var. carbonarius Gir. 4 Lathrobiidae Gistel. complicans Westw. 60 maxillosus Linn. 10 cephalotes Gr. 4 Eryptobium Mannerh. ; 2 nebulosus 6 fimetarius Gr. 12 fracticorne Payk. 10 Lomechusaeidae Gist. murinus Lin. 6 funigatus Dhhl. 6 Achenium Leach. Dinarda Leach. pubescens Deg. 6 sanguinolentus Gr. 6 humile Nicolai. 6 dentata Gr. 20 chloropterus Creu. 15 var. contaminatus Gr. 6 Lathrobium Grav. Lomechusa Gräv. fossor 12 bipustulatus 6 elongatum 6 strumosa Gr. 36 flavicornis Dj. 24 opacus Gr. 9 basale West. 15 paradoxa Gr. 40 erythropterus Linn. 6 var. agilis Gr. 3 fulvipenne Gr. 6 emarginata 30 caesareus Cederh. 12 var. varians Dhl. 6 multipunctatum Gr. 8 J 1848. Heft AM. Das fubherceynifche Becken um Quedlinburg in geognoftifch - paläontologifcher Beziehung überfichtlich dargeftellt von Dr. C. G. Giebel. Sobald die Bode die engen Felſenſchluchten der Roßtrappe verlaffen hat, wendet fie ihren Lauf mit wenigen Abweichungen norböftlic durch die Hügelteihen am nördlichen Abfalle des Har— zes big zum Hakel. Vielfach windet fie ihr Bett in dem breis ten Thal bin und her, immer aber den fteileren Gehängen der wejtlichen Höhenzüge nah und nur von den Schneemaffen des Harzes oder heftigen Negengüffen überfüllt, bedeckt fie auch die zu ihrer Nechten liegenden uͤppigen Wiefen und Auen und drängt fi bis an die fanfter geneigten Thalwaͤnde im Often, Nur ein wilder Bergfluß vereinigt fih auf unferm Gebiete mit der Bode. Die Selle — das einfürmige Selfethal bei Meisdorf verlaffend feßt ihren Lauf in einem weniger tief eingefchnittenen Thale von Ermsleben über Hoym bis zu ihrem Einfluffe in die Bode hin- ter Hedersieben fort. Kleinere Zuflüffe, die fo eben erſt dem Harze entquellen,. durchfchneiden entweder die Höhenzüge ſenk— recht und wühlen fi dann auch ein breiteres tiefes Thal aus wie der Hafelteih und der Quarmbedifhe Muͤhlenbach, oder fie entfpringen erft auf den fubherepnifchen Höhen und eilen in deren weiten Mulden mit geradem Lauf der Bode zu. Unmittelbar an das Hochplateau des Harzes legen fich dem Gebirge meift parallel ftreichend mehrere Hügelreihen der juͤnge— ten Slößbildungen an. Der erfte und ältefte Laͤngszug Eömmt aus dem Munsfeldifchen und zieht ſich über Endorf, die Kon— tadsburg, Meisdorf bis Opperode und Ballenftedt fort. Diefen begleitet auf nördlicher Seite ein ähnlicher, welcher bei Aſchers— leben in unfer Beden eintritt und uͤber Ermsleben, Ballenftedt, Nieder, Gernrode, Suberode, Stedlenburg, Thale, Timmen— ode, Mienrode bis Kattenftedt ftreiht, mo er verfchwindet, um bei Heimburg von Neuem bervorzutreten. Beide Züge begrän: zen feharf den nördlichen Harzrand uud beſtehen aus einzelnen, fanft abgerundeten Höhen, welche unmerflich in einander laufen, im Ganzen aber von der Hauptftreichungslinie mehr abweichen als die Übrigen Ketten. Won diefen erhebt fich die erfte vor Ballenftedt als ein niedriger Sandfteinzug, auf deffen Rüden die Eahlen Felfenwande der Gegenfteine den vernichtenden Kräf- ten der Atmofphöre trogen, ſetzt fich mit einzelnen hervorfiehen: den zadigen Gräten bis Nieder fort und verflacht fih fchon am Leethurme ganz. Auf dem linken Bodeufer aber erhebt fich die: fer Rüden von Neuem mit den fteil aufgethürmten, zum Theil aber fhon zufammenaeftürzten Felfenblöden der Teufelsmauern, welche, eine weite Strede fertziehend, durch ein Eleines Becken unterbrochen zum dritten Male, aber zugleich auch maffiger aus dem Klachlande emportauchen, indem fie vor Blanfenbura die mächtigen , vielfach zerflüfteten Sandfelfen aufthürmen. Noͤrd— lich von diefem Nüden erhebt fid) aus der Ebene zu noch be: deutenderer Höhe der Negenftein, welcher nach Meften zwar ſcharf abgefchnitten erfcheint, bald aber wieder in einzelnen Hügeln her— vortritt, anf deren letzten Höhen Heimburg erbauet ift. Der zweite Hauptzug der Sanpfteinhügel ift von dem chen bezeich— Iſis 1848, Heft 11 i neten durch eine weite Mulde getrennt und Iöft ſich in zivei par: allele Rüden auf. Schon bei Badeborn fich fanft erhebend mit zufammengeftürzten Blöcken einer ehemals fteilen Felfenwand zieht er fih am Fuße des Sevedenberges fort und wird, nachdem er den füdlic) fteilern und in wellige Hügel getheilten, nördlich aber ganz gleichmäßig fanft ſich abdachenden Radelberg gebildet hat, im Hafelteihe am Ochſenkopfe durch das hier gerade fehr breite Bodethal ploͤtzlich unterbrochen. Am linken Bodeufer tritt er fogleih und füdlidy von einem ähnlichen Höhenzuge begleitet wieder hervor. Der füdliche Nücen beginnt mit der Altenburg und zieht mit leichten Einfenfungen und Buchten bis Weſterhau— fen fort ; der nördliche, auf deffen vorderftem Gipfel Heinrich der Vogelfteller feine Burg erbaute, ift mehrfach ausgebuchtet und felbft durfchnitten, läßt ſich jedoch am füdlichen Gehänge mehr noch zufammenhängend bis Mefterhaufen und Bornede verfolgen und vereinigt fich bier mit dem Altenburger Rüden. Im Ha: bitus gleicht ev ganz dem Zuge der Zeufelsmauern, nur ftehen feine pittoresfen Selfenwände blos noc als einzelne Gräten her- vor und zahlreich zerftreute Bloͤcke zeugen von deren ehmaliger Größe. Die Mulde, weiche diefe beiden Höhenzüge einfchliefen, wird von zwei parallelen, ſehr niedrigen Huͤgelreihen erfüllt, welche beide aber fchnell in der Ziefe verfhmimden. Sie heißen der Salzberg und der Brühlficchhof. Der dritte bedeutendere Höhen: zug tritt auf dem linken Bodeufer mit der Hamwarte auf, denn auf dem rechten breitet fich eine weite Mulde aus, welche füdtich der Badeboͤrner Windmühlenberg, der Sevedenberg und Radelberg, nördlich der Hakel begrenzt und die noch zu Fries drich des Großen Zeiten theilweife vom Aſchersleber See erfuͤllt war. An die Hamwarte fchliegen fich ähnliche abgerundere Hügel dicht hinter und neben einander in ununterbrochener Folge bis Langenftein. Noch vor diefem Dorfe vereinigen ſich jedoch) die Hügel inniger und der ganze Hohenzug erhebt fih im Hop: pelnberge noch zu einer ‚beträchtlihen Höhe, um fofort zu ver— ſchwinden. Ein vierter Sandfteinruden, mehr als der vorige zufammenbängend, fteigt bei der Koppifchen Bleiweißfabrik und dem Leehofe auf und laͤuft über das Steinholz dem Hoppelnber: ge zu. Mördlich von ihm laͤßt fih noch ein fünfter Höhenzug verfolgen, der bei Dittfurt das linfe Bodeufer bildet, im frei gelegenen Haidberge fortiest und bei Harsieben vorbeiziehend in der Klus und den Spiegelfhen Bergen, wo allein in diefer fanft welligen Huͤgelkette fchroffe Felſenwaͤnde enge Schluchten begraͤn— zen, ausgeht. Der Huy nah Meften ſich verlängernd und der Hafel nach Dften bis an die Höhen von Aſchersleben ftoßend fhliefen beide das_hügelige Land im Norden des Harzes ab. Das eben von ung bezeichnete Gebiet mißt noch nicht zehn Stunden im Durchmeffer und bildet ein in geolegifcher Bezie— bung nicht weniger intereffantes und wichtiges Beden als das Harzgebirge ſelbſt. Deſſen ungeachtet liegen aber bis jegt nur fehr unzulängtiche Unterfuchungen deffelben vor, denn außer Ke— 98 835 ferfteins (Geognoft. Deutfchland I.) und Hoffmanns (Nordweſtl. Deutſchland) Beobachtungen finden wir nur vereinzelte, abgeriffene Mittheilungen in ſehr verfchiedenen Werfen. Neuerdings hat nun 8. Frapolli die ganze Gegend einer ausführlichen und grümd- lichen Unterfuchung unterworfen und fehen wir den für die Geo: gnofie und Geologie des Harzes gewiß bedeutungsvollen Reſulta— ten derfelben nebft forgfältig ausgeführten Karten und Durch— ſchnitten demnächft entgegen. Gleichzeitig mit ihm unternahm ich es, die Verfteinerungen aller. hier «auftretenden Formationen zu fammeln und zur Ergänzung jener geognoftifchen Unterfuhuns gen in möglichfter Voltftändigkeit befannt zu machen. Wiewohl ich, abgefehen von meinem fruͤhern altjährlichen Aufenthalte waͤh— vend der Ferien, feit den letzten Sahren mit größerm Zeitauf- wande dort fammelte und mir die für einzelne Fundorte fehr reichhaltige Sammlung des Uhrmachers Herrn rem *) zu Ge— bote fteht; fo glaube ich dennoch) ein größeres Material aufhäus fen zu müßen, bevor ich daffelbe der Oeffentlichkeit uͤbergebe. Es ſcheint mir indeß das bereits Gewonnene zu einer vorlaͤufigen überſichtlichen Mittheilung wichtig genug zu ſeyn, daher ich die— ſelbe bier gebe. Die geognoftifchen Formationen, welche die fubhercynifchen Hoͤhenzuͤge conftituiren, gehören den verfchiedenften geologifchen Bildungzzeiten an, und ftellen ein Becken dar, von deffen Mittels puncte aus man gegen Norden zum Hakel, gegen Süden zum Harze daffelbe Schichtenſyſtem durchfchreitet. Ueberblicken wir die Bildungsverhältniffe im Allgemeinen, fo tritt ung das Eohlen= führende Nothliegende bei Meisdorf als altefte dem Harzerſchie— fergebirge angelagerte Kormation entgegen. Gleichzeitig mit dem— felben geht zwoifchen Ermsleben und Opperode das Mangfeldis fhe Kupferfchiefergebirg mit einem fhmalen Saume Zechſtein aus. Die Gebilde, der Trias, Bunter Sandftein, Mufcel- kalk und Keuper überlagern in gleichmäßiger Folge anfangs den Zechftein, treten aber bei Ballenſtedt und Nieder auf dag Har— zer Schiefergebirge und ‚begleiten daffelbe bis Blankenburg. Nach Eurzer Unterbrehung fehen wir fie ſchon bei Heimburg wieder hervortreten, von hier zum Huy hinter Halberftadt ſich fortſe— gend und den nur durch das Bodethal von demfelben getrennten Hakel conftituirend ſchließen fie fich bei Staßfurth, Aſchersle— ben und Ermsleben unferm Ausganspuncte wieder an und um: gränzen dag fubhereynifche Beden, in welchem die jüngern For— mationen abgelagert find. Won diefen bildet das Suragebirge, als weißer und brauner Sura und als Lias entwidelt, den Durchmeffer des Beckens. Bei Halberftadt zuerft anftehend er: füllt er die Mulde von Boͤrnecke bis zum Kley (ein Theil der Stadt Quedlinburg ift auf ihm erbauet) und zum legten Male beobachteten wir ihn am Ochſenkopfe im Hafelteiche, dem End: puncte des vorhin erwähnten Nabelberges. Nach Norden nnd Süden überlagert dag Kreidegebirge den Jura und vorzüglich ift es der Duabderfandftein, welcher die eben bezeichneten Hoͤhen— züge zufammenfegt. Weniger bedeutungsvoll. für den aͤußern Character der Gegend begleitet der Planer die Duaderfandftein- ruͤcken. Das tertiare Gebirge erfüllt den Bufen in den Trias— ablagerungen gegen Weften bei Afchersleben und liefert den da gelegenen Drtfchaften eine reiche Ausbeute an Braunfohlen. Das Diluvium endlid erfüllt alle Thäler zwifchen den Hoͤhenzuͤgen, bildet einen großen Xheil der Bode: und Selkeufer und fleigt felbft auf bedeutende Höhen, wie auf den Sevedenberg. Torf *) Bollftändige geognoftifche Suiten des fubherchnifchen Beckens mit oder ohne Verfteinerungen beforgt Hr, Drem gegen billige Entſchädigung. 836 liefert der Boden des abgeleiteten See's am Hakel uub ein klei— neres Beden zwifchen MWefterhaufen und Blankenburg. Für die Entwidelung eines manichfaltigen Alluviums zeugt der blühende Aderbau und die gute Viehzucht der ganzen Gegend. Nach diefen wenigen allgemeinen Bemerkungen wenden wir ung zu den Formationen im Einzeln. I. Das Rothliegende. Das Nothliegende tritt zwifchen der Konradsburg und Endorf, hier mit unter 35 Grad nordöftlich einfallenden Schichten, auf unfer Gebiet und lagert unmittelbar auf der Harzer Graumwade, ja es geht fogar unmerflich in diefelbe über wie im MWolfsgrunde. Gegen Norden hin wird die Gränze unferer Formation von den Alluvionen der Selke verdedt und die nächfte anftehende Formation ift der Muſchelkalk bei Sinsleben. Indeß fprechen doc) die Bruchftüde eines ſchwarzen mürben Schieferg und Rauch— fteines mit Schaumkalk auf dem Weinberge bei Meisdorf für die Anmwefenheit des Kupferfchiefers ſchon in geringer Zeufe be— ſtimmt genug und koͤnnen wir daher daffelbe als Gränze des Rothe liegenden gegen Norden feftftellen. Nach Weiten tritt die For— mation bei Opperode in das Anhaltifche und verſchwindet fchon bei Baltenftedt zwifchen der Grauwade und dem Bunten Sandſtein. Die. Hauptmaffe des Nothliegenden bildet ein Außerjt grob: £örniges Gonglomerat, ‚deffen Natur in dem gegen 550 Lachter Teufe abgebaueten Sel£eftollen fehr [hon unterfucht werden kann. Die Gerölle find vorherrfchend Hornquarz von allermeift rother Furbe mit Neigung zum Braunen und Grünen und haben einen von einem Zoll bis zwei Fuß wechfelnden Durchmeffer. Cie lie: gen in einem fparfamen eifenfhüffigen, fandig thonigen Bin— demittel. Verfolgen wir den Durchſchnitt, den ung der genannte Stollen eröffnet, weiter; fo fehen wir mit diefem Gonglomerat zunächft einen feinförnigen, dünnfchieftigen Sandftein von dun- £elvother Farbe in Wechſellagerung, der bald dickſchiefriger wird, Glimmerblaͤttchen erhaͤlt und wie er ſelbſt ſeinen Character ändert zugleih auch mit einem manichfaltigeren Gonglomerate in Wechſel tritt. Dann gelangen wir in Ealkige Schichten, die immer dunfler bis ganz ſchwarz werden und uns in die Kohlenablagerung fuͤh⸗ ten. Dieſelbe beſteht aus Schichten bituminoͤſen Kalkſteines, Sandſteines aus Schieferthonen und den Kohlen. Diefe Steinfohlen im Nothliegenden find. bereits ſeit dem Jahre 1693 mit mehr oder weniger Unterbrehung der. Gegenftand berg- männifcher Speulationen gewefen nnd gegenwärtig. hat der Be: fier, Graf v. d. Affeburg-Falkenftein, den Bau wieder aufgenom= men. ‚Zu verfchiedenen Zeiten find ſchon an der nahgelegenen Gränze im Anhaltifhen fehr gute Kohlen gefordert worden und es ift Hoffnung vorhanden, daß aud) der gegenwärtige Aufftand nicht ohne Erfolg bleibt. Ohne jest auf bie Conflitution des Gebirges näher einzugehen, laffe ich zur Beurtheilung derfelben noch zwei Durchſchnitte folgen, die ich den mir freundlichft geöff- neten Ucten entlehnt. habe. 1) Sohann Ludwigsfchacht bei Meisdorf: Dammerbe. Rother Thon mit Kiefelingen . » Teftes Rothliegendes ana RN 2 —— Be . 3 — Rothliegendes mit toeißen Tponen gemengt 3 Kieslingaflüßr nassen re hlnen wire ee Sanditein. ..... siausriasnnen Schiefertbon . » — Figurenſtein (Mufchelgebirge?) 6 ’ . . . 837 Fefte Kalk: und Sandfteinflöge . 2 Rachter. Feſter Schieferthon Ben 7, URS TI. ROHIIGE SIIHRHEERE ae ee 0. 00) Graues Liegendes eg. = Ba ee 6 — 2) Kohlenfchadht bei DOpperode: Dammerbe. Em es 2—4 uf. Rothliegendes N 20 Wachter Kieslingsfloͤzz. A Meiper) Ehonsiniac srl iin er Rothliegendee Fiulenſteii 661 Schieferthon iR ei irn KRothliegendes 20.0. 0.0.0. 14 Fuß. Schwarzes Dachfloͤtz Eee Weißes Dachh.... 6—1 Fuß. chledtin nah 3oll Graues Legends . 2.0.0.0 4 Radıter Kiesiingsflig,r.. ii wel rum rn — Koblenföß 2. 202 0200 206-8 Boll. Graues Kiegendes. Die Verfteinerungen liegen in einem hellgrauen, grünlichen und röthlihen Schieferthone, ven den Arbeitern das Mufchelgebirge genannt, und weichen nach den mir vorliegenden Eremplaren, von denen der MWettiner und andrer Steinkohlenformationen nicht ab. Ich erkenne folgende Arten darin und hoffe deren Zahl, fobald bei Abteufung des Schachtes das fogenannte Mufchelges birge angefahren wird, noch vergrößern zu koͤnnen. 1) Pecopteris arborescens Brongn. Brongniart, hist. veget. foss. I. 321. tab. 112. fig. 2. Ziemlich haufig. 2) Pecopteris Plukenetii Sternb. Germar, Verfteinerg. Wettin und Löbejün. IV. 41, Taf. 16, Ebenfalls Häufig. 3) Pecopteris marginata Brongn. Brongniart, hist. veget. foss. I. 291. tb. 87. fig- 2. Alethopteris marginata Göppert, Nova act. acad. nat. cur. XVII. supplm. '301. t 3 Crepidopteris marginata Sternberg, Vers. Flora d. Vorwelt Das vorliegende Cremplar ift nicht deutlich genug, um mit Zuverläffigfeit über feine Beftimmung zu entfceiden. 4) Pecopteris ? Ebenfalls undeutlich, ſcheint einer Alethopteris anzugehören. 5) Sphenopteris linearis Sternb. Brongniart, hist. veget. foss. I. 170. tb. 54. fig. 1. — Stern- berg, Vers. Flora d. Vorwelt. IV. 15. tb. 42. fig. 4. Eben nit häufig. 6) Sphenopteris artemisiaefolia Sternb. Brongniart, hist. veget. foss. I. 176. tb. 46. 47. — Sternberg, Vers. Flora d. Vorwelt IV. 15. tb. 54. fig. 1. Häufiger. 7) Annularia longifolia Brongn. - Bronguiart hist. veget. foss. Seltener. 8) Lycopodites Bronnii Sternb. Sternberg, Vers. Flora d. Vorwelt. 103. Caulerpites Bronnii Sternberg, 1. c. 23. tb. 18. Sehr haufig. 838 Außer diefen Pflanzen liegen noch Fragmente vom Galami- ten und einzelne Aehren vor. 9) Cardinia uniformis. Unio uniformis Goldfuß, Petreff. Deutfhl. II. 181. Taf. 131. fig. 20. Eine neuerdings auch bei Mettin gefundene Art, deren gene— riſche Verwandtſchaft ſich nicht beftimmt ermitteln läßt, da das Schloß nirgends deutlich erhalten ift. - 10) Cardinia ovalis. De Koning, descr. anim. foss. 74. tb. 1. fig. 2. Unio uniformis Sowerby, Mineral- Conch. 1. 83. tb.33. fig. 4. Etwas Eleiner als die 1. c. abgebildeten Eremplare und mit mehr hervorftehenden Budeln. 11) Edmondia Hercyniae n. sp. Sft einer Isocardia noch ähnlicher al8 de Koning’s Edmon- dia uniformis und nur eine Linie groß. 12) Cypris... ? Zweifelhaft. Ueberreſte von Fiſchen find noch nicht beobachtet worden. I. Das Kupferfchiefergebirge. Sm Mansfeldifhen befonders ſchoͤn entwickelt geht das Ku— pferfchiefergebirge, wie wir bereit erwahnt haben, auf unferm Gebiete aus. Auf dem Weinberge vor Meisdorf, audy auf einer Halde des Dpperöder Stollens zeugt ein fchwarzer Schiefer, Schaumkalk und Rauchſtein von ihrem legten Auftreten. Diefe Spuren bier nicht weiter verfolgend treten wir vielmehr fogleic) auf die ebenfalls ſehr einförmigen, aber doch mächtigen und weit verbreiteten Ablagerungen der Trias. II. Der Bunte Sandfein. Mo der Zechſtein und das Rothliegende verſchwinden, bei Balz lenſtedt tritt zuerft, aber nicht früher wie ich e8 auf einigen geo= gnoftifchen Karten angegeben finde, der Bunte Sandftein auf und lagert ſich unmittelbar auf das Harzer Uebergangsgebirge. Nie drige, fanft und wellenfoͤrmig abgerundete Hügel bildend verfol- gen wir ihn über Gernrode, Suderode, Stedienburg, hier von der Bode durchſchnitten, über Thale, Wienrode, Zimmenrode und Kattenftedt, wo er durch den Vorfprung des ältern Gebir— ges bei Blankenburg unterbrochen wird. "Aber fhon hinter Heim- burg tritt er wieder aus der Tiefe hervor und begranzt unfer Gebiet im Huy, Hakel und mit dem großen Platenu von Bern- burg, welches er größtentheils bildet. Seine Schichten find, wo wir fie in normaler Lage beobach— teten, ganz aufgerichtet unter einem Winfel von 90 Grad oder etwag weniger, zumeilen fogar'übergeneigt. Die Schichtenföpfe, häufig auf dem Rücken der Höhenzüge aufgefchloffen , zeigen eine fehr veränderlihe Neigung, bald ſenkrecht, bald gegen Norden und in geringer Entfernung davon ſchon unter demfelben Win- £el gegen Süden geneigt. Der mannichfaltige Wechſel verfchiedener Gefteinsfhichten hält in der angegebenen Verbreitung der Formation aus und läßt dies felbe am Harzrande in größerer Einförmigkeit erfcheinen, als fie an andern Orten auftritt. ine weitere Gliederung des Schich— tenbaues ift daher nicht möglich. Feinkornige Sandfteine, Ro— genfteine verfchiedenen Kornes, ‚dichter Kalkftein und Schieferlet⸗ ten, alle in Schichten von hoͤchſtens einem Fuß Maͤchtigkeit und wenig mehr, häufiger aber noch geringerer Mächtigkeit, wechleln überall, wo wie das Innere aufgefhloffen fanden, in mand;: faltiger Folge mit einander. 839 Die Farbe ift vorherefchend dunfelbraunvoth und geht durch hellreth in Grau über, welches Häufig zum Schmugiggrünen neigt. Dir überall fehe feinföornige Sandftein befteht. aus unregelmäßig abgerundeten Quarzkoͤrnchen und einem fehr armen thonigen Bindemittel. Letzteres ift ſehr ſparſam vorhanden, füllt eigentlich nur die wenigen Eleinen Luͤcken zwifhen den dicht an einander gedrängten Quarzkörnern aus und fehlt nicht felten vol: (ig, fo daß dann die Sandförner frey neben einander liegen. Mo die Schichten des Sandfteines dünner werden, vielen. Glimmer aufnehmen und in die Xetten übergeben wollen, da gewinnt allmählich auch das Bindemittel an Maffe und überwiegt endlich den Quarzgehalt. Die Duarzkörner find im Allgemeinen fehr Elein und laffen fich nicht immer mit unbewaffnetem Auge deut— lich erkennen, wiewohl fie in ihrer abgerundeten Geſtalt die deut— lichſten Spuren eines Aufenthaltes in bewegten Gewaͤſſern ver— rathen, ſo kann man daraus doch noch zur Genuͤge erſehen, daß diefer Aufenthalt kein lang dauernder und die Bewegung der Gewaͤſſer keine aufgeregte war. Bey Weitem die meiften Koͤr— ner laffen nämlich ihre eigenthuͤmliche Cryſtallgeſtalt erkennen, beragonale Prismen mit einer oder beiden Endpyramiden, deren Eden und Kanten abgefhliffen find. Ja die größern Körner, welche fich bandförmig und ohne Bindemittel zuweilen im Geftein angehäuft haben, find oft noch wohl erhaltene Eryſtalle. Indeß fehlen voͤllig abgerundete, kugelige Körnchen nicht in dem Gemenge, wenn man forgfältig mit der Loupe die Handftüde prüft, Der dritte, durch fein häufiges Fehlen weniger wefentliche Veſtand— theil unferes Sandfteines ift der Feldſpath, deffen hellgelbliche oder weißliche Piünctchen den dunfelbraunroth gefärbten Schich— ten ein Außerft fein gefprenfeltes Anfehen geben. Der Glimmer fcheint ganz zu fehlen und wird dem Sandſteine in veichlicher Menge erft von dem zwifchengelagerten Ketten aufgedrängt. Sm Nogenfteine tritt, wenn auch nicht in fo hohem Grabe, doch auch immer noch) fehr beträchtlich das Bindemittel gegen die Rogenkörner zuruͤck und zwar mehr bey den grobförnigen, weni— ger bey den feinkörnigen Abänderungen. Die Farbe des Windes mittels hat auf die der Rogenkoͤrner Eeinen Einfluß. Die Größe der Rogenkoͤrner variiert ungemein, denn von der großer Erbfen, finfen fie bis auf microfcopifche Größe hinab und ver: fhwinden als Körner endlich ganz, fo daß man einen: dichten Hornkalk fieht. Ihre Form ift Eugelrund mit rauher Oberfläche. Mo fie jedoch in lockerem Letten auf den Schichtflüchen der feſten Bänke liegen, ift ihre Form breit gedrückt, nieren- und bohnen— förmig, unregelmäßig, mit ſich kreuzenden Spalten und Niffen auf der Oberfläche. Die innere Structure, der Körner ift höchft eigenthümlich. Friſch angeſchlagen haben fie den Bruch des dich— ten Kalkes, der zumeilen aber fchon eine Neigung zum Faſeri— gen nicht unterdrücken Eann. Die durch Verwitterung entſtan— dene Kläche, welche allein über. die wahre Structur Aufſchluß geben kann, deutet entfchieden auf concentrifch fehalige Abfondes rung: denn wie auch dieſe Fläche gegen den einmal fipierten Durchmeffer gerichtet ift und wenn auch zwey dergleichen Flaͤ— chen fich unter einem belicbigen Winkel treffen, immer kann man eine gleihmäßtg concentrifche Streifung beobachten, welche die Folge der umfihliegenden Schalen andeutet. Diefe Schalen ſelbſt haben eine excentrifch faferige Structur. , Im Mittelpuncte liegt häufig — aber keineswegs immer — ein fefterer Kern, bet in Folge der Verwitterung ebenfalls eine ſtrahlige Textur zeigt, zuweilen aber auch ganz fehlt, und dann. hat der Kern einen hohlen Mittelpunet. Außerdem find nun aber die meiften Körner auf 840 ihren verwitterten Flächen breit uud tief gefurcht und diefe Fur— hen ftehen in innigem Verhältnik zum Mittelpuncte, ine ders felben bildet allermeift nehmlich einen wirklichen Durchmeffer, gegen den ein Radius unter. veränderlichen Winkeln gerichtet ift. In feltenen Fällen verlängert fich diefer Nadius ebenfalls zum Durch: meſſer oder anftatt diefer beiden fich Freuzenden Durchmeffer gehen drey Radien unter ftumpfen Winkeln vom Mittelpuncte aus. Diefe verfihiedenen Furchen deuten auf leichter. verwitterbare Schichten in den Körnern, welche die concentrifchen Schalen durchfegen. Diefe Erfheinung erfchwert die Erklärung des Ro— genfteines überhaupt und Quenſtedt's Vermuthung (Floͤtzge— birge Wiürtembergs, ©. 44), als ruͤhre derfelbe von heißen Quel- len am Harzeande her, ift für unfere Flöge fehr wenig annehmbar. Der fogenannte Hornkalk fcheint hier immer aus einer unendlichen Verkleinerung der Körner im Nogenftein entftanden zu ſeyn. eine Farbe iſt meift lichtgrau und fpielt ins Blaͤu— liche oder Gelbliche. Eigenthuͤmlichkeit verraͤth er nicht. Die Letten endlich bilden die verbindenden Schichten der drey eben bezeichneten Gefteine, drängen fich überall zwifchen diefelben und erfcheinen auch weht felbftftändig und maffenhaft wie am Reißaus bey Euderode und hinter Thale. Ihre herrfchende Farbe ift dunfelbraunroth, doch find grünlic)e und graue, auch wohl gelblihe Abänderung nicht felten. Ihr weſentlicher Beftandtheil ift Thon, dem zablreihe Glimmerfhüppchen und ſehr fparfame, äuferft feine Sandkoͤrnchen beigemengt find. Im Allgeminen find fie dünn geſchichtet, blättrig; wo fie jedoch maffig auftreten, ſtellen fich einzelne Schichten von mehreren Zollen Mächtigkeit und durch einen reichern Gehalt an Quarz ausgezeichnet ein. Thonige Goncretionen liegen geſetzlos darin und feren nicht ſel— ten in die feftern Bänke fort. ine intereffante Beobachtung diefer Fetten hatte ich in einem Steinbruche an dem Wege von Reißaus nach Neinftedt nah im Walde. Die verticalen Wände des Steinbruch waren nehmlich noch mit den Kettenfchichten bedeckt und diefe, nur wenige Zoll mächtig, hatten eine fehr regelmäßig wellige Oberfläche. Jede Welle mißt zwey Fuß in der Breite, ift von fanftem Abfall und unter einem Winkel von 80 Grad gegen Weſten geneigt, wobei die Schichten völlig ſenkrecht ftehen. Die ganze Wellenfläche ift dunkelbraunroth gefarbt und kon einem breiten Netzgeflecht helleren Thones durchzogen. Die beſondern Vorkommniſſe in unſerm Sandſteine ſind von ſehr geringer Wichtigkeit; ich fand Kalkſpathdruſen und Brauns eifenftein bey Thale, Kupferlaſur nicht weit davon und Styloli— then, aber ohne auflikenten Körper bey Suderode. Verfteinerungen habe ich troß wiederholten langen Suchens nirgends gefunden. Hierbei muß ich jedoch der negformigen Erha= benheiten auf den Schichtflächen des Sundfteineg gedenfen. Die: fetben finden fich auf unfern Sandfteinen in groͤßter Manchfals tigEeit und müffen in vielen Fällen auh wohl duch Ausfüllung der Spalten des fchnell getrockneten Thones entjtanden feyn. Indeß allen diefen Adergeflehten, die befonders durch die Chiro- therienplatten neuerdings wieder die Aufmerkſamkeit erregten , den organiſchen Urfprung abzufprechen, heißt nur Thatſachen nicht würdigen. Einige diefer Echabenheiten ſchon auf den Faͤhrten— platten zeigen in ihrer ganz beftimmten Erſcheinung einen nicht zufälligen, fondern gewiß organifchen Urſprung, und unter den zahlreichen des Harzer Sundfteineg habe ich einzelne frei auf den Steinen gelegene, oder nur ganz loder damit verbundene, losge— töft, und wie diefe Verbindung mit dem Geftein, fo noch mehr fpricht ihre beftimmte Form gegen jede Entftehung durch Aus— fültung, vielmehr für organifche Bildung. Sie find comprimirt, 841 oval im Durchſchnitt, mit der gefanteten Seite auf dem Geſtein frey liegend oder ganz loder damit verbunden und haben eine tegelmäfig quer gemwellte Oberfläche, wie fie gewiß niemals auf einer Ausfüllungsmaffe beobachtet worden iſt. Bevor wir zur folgenden Formation übergehen, müffen wir noch den zum Bunten Sandftein gehörigen Gyps und Dolomit, die fi von Gernrode bis Stedlenburg am Harzer Uebergangs: gebirge entlang ziehen und neuerdings für verwandelte Kreide ausgegeben worden find, erwähnen. Der Gpyps ift in einigen Steinbrüchen aufgefchloffen, erfcheint maffig!, ungefchichtet, aber zerklüftet und vielfach zerriffen, ift licht blaulic) grau und in den hellern Faͤrbungen dunkel gefprenft oder von dunfeln Wellen: linien parallel durchzogen. Seine Bedekung ift das Diluvium und unmittelbar neben den legten Mauern von Gernrode, am - Sobbifchen Gypsbruche tritt dem Harze näher ein gefchichteter Lettengyps mit Faſergypsſchnüren und an dee Chauffee ein fhladiger Dolomit, hervor. Kine Actiengeſellſchaft treibt bei Suderode ein Bohrloch, welches bereits 200 Fuß tief ift, in ihm nieder, um die Ealzquelle für das dortige Bad auf preus Fifhen Boden zu verlegen, denn die vorhandene entquillt dem Anhaltinifchen Beſizthum. Der erwähnte Dolomit ift unver: kennbar ein metamorphifches Geftein, ſchmutzig bläulich grau von Farbe, von beträchtlicher Härte, fo daß er Funken am Stahl gibt, und poros, ſchlackig, Überall mit Fleinen Kryſtallen in den Blaſenraͤumen, ſoviel Stücke ich auch deshalb zerfchlug, und mehr eine unordentlich, von unregelmäßigen ſcharf- oder ſtumpf⸗ kantigen Etüden aufgehäufte als gefchichtete Gefteinsmaffe, die von einem viel loderern, erdigen, gelblichen Mergel bededt und von oben her durchdrungen wird. Der Gedanke, daß der Gyps diefem Gefteine die Eigenthümlichfeiten gegeben habe, läßt ſich duch Nichts zurückdraͤngen. Diefe Gypsbildung mit dem Dolomit ift von allen bisheri= gen Beobachten als dem bunten Sandfteine angehörig betrach— tet worden und ich fann denfelben nad) haufig miederholten Bes fuchen der Steindrüche nur beiftimmen. Frapolli hat dagegen über das Alter und die Entftehung diefer Gefteine eine fühne Hppothefe aufgeftellt und diefelbe bereits vorläufig in einem Vortrage in der Koͤnigl. Akademie der Wiffenfchaften zu Berlin dargelegt. Wir finden den Inhalt diefes Vortrages in Poggen— dorfs Annatın der Phyſik und Chemie, Jahrg. 1846, No. 12. ©. 481 und wollen unfere Bedenken gegen die angeführten Gründe in aller Kürze beibringen. Der Gnps ift die untere verwandelte Kreide, behauptet nehmlich Frapolli, und der Dolomit die obere verwandelte Kreide, denn der Gnps ift gefchichtet, ent: hält noch die der Kreide eigenthümlichen Verfteinerungen und Feuer: feine. Nah Frapolli's Anficht ift aller Gyps gefchichtet; auf unferm Gebiete finde ich aber nur den Lettengyps der Keuper: formation gefchichtet, der am Harzrande gelegene Gyps ift zer: Elüftet und vielfach zerriffen, nirgends gefchichtet, ebenfo der gleih zu erwähnende Gppsjtod des Seveckenberges. Won Ver: fteinerungen fand Frapolli mitten im anftehenden Gypſe bei Stedlenburg nur „ein einziges Mal zwei fehr deutlich erkenn— bare Kerne von dem in den nahen Kreidefchichten fo häufig vor: handenen Spatangus cor anguinum.” Abgeſehen davon, daß bloße Steinferne zur Begründung einer, fo bedeutungsvollen Hy: pothefe nicht genügen, fesen wir noch Zweifel in die wirkliche Abſtammung und die wahre Natur diefer Spatangen: denn einmal muß es auffallen, daß der in den nahen Kreidefchichten fo auffallend häufige Spatangus in der gleichalterigen metamor= Iſis 1848, Heft 11. 842 phofirten Kreide, dem Gnpfe nur in zwei Erempfaren gefunden wurde, wiewohl diefer Gyps in drei fortwährend im Betriebe ftehenden Steinbrüchen aufgefchloffen ift, und follten diefe Stein- ferne nicht Goncretionen fein® Auf diefe Vermuthung gerieth id), nachdem ich lange Zeit vergeblich den Spatangus gefucht und viele Eugelige, felbft verbrüdt und verfchoben herzförmige Goncretionen zur Seite geworfen hatte. Stuͤtzt fih Frapolli's Behauptung blog auf die allgemeine Form feiner Spatangen, und nicht auf deutlich fichtbare Fühlereänge, Mund» und After: öffnung oder die Cindrüde der das Scelet zufammenfegenden Kalktäfelchen, fo bleibt feine Deutung immer zweifelhaft. Eben die erwähnten Goncretionen find die muthmaßlichen Feuerfteine, Menn fie auch Feine Sunfen mehr am Stahl geben, fo find doch einige derfelben noch von bedeutender Härte, andere find nur verhärtet. Eingeſchloſſen im dichten, mafligen Gyps, oder frei in den Steinbruͤchen umher liegend, findet man fie. Die chemifche Analyfe gibt fie ung für ein wirkliches Product des Metamorphismus; woher aber der Beweis, daß diefe Verwand— lung die Feuerfteine der Kreide und nicht den Kiefelgehalt in den (nun metamorphofixten) Flötzen des bunten Sandſteines bes troffen bat. Sch theile hier noch die Unalyfe meines verehrten Freundes Herrn Feiftel, Affiftenten im chemiſchen Laboratorium, mit. Derfelbe fand nehmlidy in den von mir gefammelten Eoncretionen : Kiefetfäure 0,630 Magnefia 0,299 Kalkerde 0,014 Thonerde 0,913 Eifenoryd 0,012 Waſſer 0,011 Verluſt 0,021 Eine weitere Beleuchtung diefes angeblichen Kreidegypfes* tft erft möylih, wann SFrapolli feine zahlreichen Beobachtungen ausführlich bekannt gemacht hat und bis dahin werden wir feine Gelegenheit verfaumen, die Gypfe von Neuem und wiederholt zu unterfuchen. Jetzt begeben wir ung auf die Höhen und in die Steinbrüche der jüngern Formation der Trias. IV. Muſchelkalk. Schon bei Afıhersieben hervortretend bildet der höchft einför- mige Muſchelkalk auf unferm Gebiete wellige Hügelteihen, welche, böber als die des bunten Sandfteines, über Ermöleben, hier den Zechftein uͤberlagernd, hinter den Gegenfteinen bei Ballen— ftedt, wo fie vor dem Auftreten des bunten Sandſteines auf dem Uedergangsgebirge zu ruhen fcheinen, nad Nieder, Gern⸗ rode (Vieberg), Suderode (Momberg), Thale bis Blankenburg fich erftreden. Mit dem bunten Sandfteine begegnen wir dem Muſchelkalk bereit? hei Heimburg wieder und die uns zuge kehrte Seite bes Huy und Hakels bedeckt er größten Theils. Von Ermsteben aus fendet er einen ſchmalen Höhenzug in unfer Becken über Neinftedt, höher hervortretend im Windmühlenberge bei Badeborn und den Sevedenbergen, welche nach Norden und Meften, bier von einem angelehnten Quaderfandfteipzuge ver: laͤngert, allmählich ins flache Land abfallen, Der Character des Mufchelfalkes ift hier noch viel einförmis ger als der der vorigen Formation, Won jener tie von diefem * Die ganze Gypsbildung Fönnte übrigens natürlicher noch zum Zech⸗ ftein gegogen werden als zur Kreide. Vergl. Karſtens Archiv, XVII. & 15 53 * 843 haben wir unfre Schichtenfofteme mit denen Süddeutſchlands vergleichend nur die obern Glieder. Die Schichten beider neigen ſich unter denfelben Winkeln gegen den Horizont und haben denfelben äußern Character. Die ganze Formation kefteht aus Schichten von Kalkftein, deren Mächtigkeit von höchftens zwei Fuß bis auf dag dünn- ſchiefrige, lettenartige binabfinkt. Sie wechfellagern mit thonis gen Schichten bis höchftens zwei Zoll Maächtigkeit. Der Kalk felbſt ift lichtgrau, mir Neigung zum Gelblichen und Blaͤulichen, nirgends aber findet man dunkelrauchgraue Abaͤnderungen. Er iſt dicht, wird durch zunehmenden Gehalt an Kieſelerde ſehr feſt und liefert bei feiner regelmäßigen Abſonderung einen vortreffli— han Bauſtein. Nur wo er dolcmitifc wird, wie zuweilen am Bickeberge bei Gernrode, verliert er feine Feftigkeit, und bei dem wirklichen Uebergange in Dolomit am Gypfe des Sevedenberges wird fein Bruch erdig. Von befondern Borkommniffen in ihm macht ſich nur Kalkipath und fürbende Eifenfubftanzen auf den Abfonderungsflihen bemerklich. Mondmilch durchdringe die Schichten in großer Menge am Bideberge bei Gerntode. Die Schichtenflaͤchen find überall mit mwulftigen, fchlangenformigen Goncretionen in großer Mannichfaltigkeit bedeckt und Stylolithen finden fih nicht am oben erwähnten Bickeberg, aber auch krumme, deren Entftehung mit Quenftebt’s Hppothefe nicht er: Elärt werden kann. Unter allen VBerhältniffen betrachtet, iſt unfre Formation ein höchft einformiger Kalkftein von Friedrichs: hall, der nur durch den von ihm eingefchloffenen Gyps des Sevedenberges einiges Intereffe darbietet. Derfelbe ift dunfelbläulichgrau ges färbt und geht einerfeits ins Schwärzliche, anderfeits ins Rauch— graue und Weißliche Über, ift £örnig oder dicht, von verfchiede= ner Härte und fplittrigem oder flachmufchligem Bruce. Ein: gefchloffen in ihm find an einzelnen Stelten Euglige Abfondeungen in ungeheurer Menge, von einigen Linien bis eben fo vielen Zolten im Durchmeffer, mit glafiger Structur und tief dunkel gefärbt oder ercentrifch frahlig und heller gefärbt. Außerdem enthält ev wafferhelles oder gelblich gefärbtes Fraueneis in Neftern von verfchiedenem Umfange und aufgewachfene linfenförmige Kryſtalle auf den, Kluftflähen. Mit dem vorhin erwähnten Gypsftode am Harzrande hat er nur die Zerflüftung und den völligen Mangel der Schichtung gemein, unterfcheidet ſich aber im Uebrigen ganz auffallend. Auch er ift in feiner ganzen Laͤn— genausdehnung durch Steinbrüche aufgefchloffen, welche, bereits feit dem dreizehnten Sahrhundert von den Angehörigen meiner Familie in Betrieb erhalten, einen vortrefflichen Mörtel zu Mauern und Eftrich liefern. Da die Arbeiter in den Steinbrüchen ihre Bohrlöcher zum Sprengen meift in regelmäßiger Folge hinter und neben einander fegen; fo gewinnt die Oberfläche häufig das Unfehen ausgehender Schichten, indeß verſchwindet bei näherer Betrachtung jede Spur einer Schichtung, man fieht ein maſ⸗— figes Geftein. In der unmittelbaren Berührung des Gypſes ift der Muſchelkalk mit Verdrüdung, Biegung, Werwerfung feiner im Allgemeinen vertical ftehenden Schichten in einen hell gefärbten Dolomit mit erbigem Bruche verwandelt und kann man den allmählichen Uebergang diefes in jenen fehr ſchoͤn in der Einfahrt zum erften Steinbruche von Badeborn her beobach- ten. Ein zolliger, ſchlackiger Dolomit, der bisher allgemein für den metamorphofirten Muſchelkalk galt, gehört nach meinen Beobachtungen ins Diluvium und fteht in Feiner weitern Bes ziehung zu unferer Gypsmaſſe, ald daß er in dem den Gyps uͤberlagernden Diluvium eingelagert iſt. Soweit die Lagerungs: — — — =— 844 verhältniffe jetzt aufgefchloffen find, twiderfprechen diefelben Hoff: mann's Hypotheſe über die Entſtehung diefes Gypſes (Nord- weftlihes Deutſchland. 549) nicht. Der paldontologifche Character unſrers Mufchelkalkes weicht von dem des Friedrihshaller nicht ab. Sm Allgemeinen ift er arm an DVerfteinerungen und wiewohl einzelne Baͤnke ganz aus fpätbigen Enfrinitengliedern, aus Mufchelfchalen zufammenges fest find, fo Fann man doch wieder Stundenweit in den Stein= brüchen entlang gehen, bevor man eine Teerebratula vulgaris oder einen Ceratites nodosus fieht. 1) Encrinites liliiformis Schloth. v. Schlotheim, Petreffv. I. 335. Taf, 23. Fig. 1.— Bronn, Leth. geogn. 155. Taf. 11. Fig. 1. Encrinites moniliformis Goldfuß, Betreff. I. 177. Taf. 53. Fig.8. Zahlreihe Stielglieder, fowohl einzeln als zu mehreren nod) verbunden vorzüglich häufig bei Gernrode, feltner bei Badeborn Eine Krone ift noch nirgends beobachtet worden. 2) Enerinites dubius Quenst. Duenftedt, Wiegmanns Archiv, 1835, II. 223, Taf. 4. Fig. 2. — Bronn, Sahrb. f. Mineral, 1837. 30. Pentacrinus dubius Goldfuß, Petrefk. I. 176, Taf. 53 Fig. 6, Pentacrinus ascaniensis Heyſe, Brogramm d, höh. Bürgerfch, in Afchersleben 1843, ©. 11, Die fünfkantigen Säulengliebder diefes Enkriniten, früher nur von Nüpdersdorf befannt, find gerade nicht felten am Bickeberge bei Gernrode, indeg muß man fich fehr wohl hüten, und nicht das fünfkantige Bedenglied der vorigen Art mit dieſer verwechfeln. Heyſe's neuer Name war unnüß, da ſchon Quenftedt und Bronn viel früher den Goldfufifchen Pentacriniten richtig erkannt hatten., 3) Ostraea placanoides Münst. Goldfuß, Petrefk. I. 19. Taf. 79. Big. 1. Familienweife auf Geratiten und Pectiniten bei Badeborn. 4) Ostraea subanomia Münst. Goldfuß, Petreffv. II. 19. Taf. 79. Big. 2. Ebenda und bei Gernrode. 5) Ostraea Schübleri Alb. Goldfuß, Petrefkd. II. 16. Taf. 79. Fige 3. Bei Gernrode, feltner als vorige. 6) Ostraea spondyloides Schloth, v. Schlotheim, Nachtr. zu Petrefkd. Taf. 36, Fig. 1. Bei Badeborn und Ermsleben. 7) Ostraea erista difformis Schloth. v. Schlotheim, Nachtr. 3. Petreffd. Taf. 36. Fig. 3. Ein einziges Eremplar von Gernrode. 8) Pecten inaequistriatus Münst. Goldfuß, Petreffo. I. 42. Jaf. 89. Fig. 1. 9) Pecten discites Bronn. Bronn, Leth. geogn. 161. Taf. 11. Fig. 12. 10) Pecten vestitus Goldf. Goldfuß, Petrefkd. I. 72. Taf. 98. Fig. 9. Pecten laevigatus Bronn, Leth. geogn. 161, Taf. 11. Fig. 11. Alle drei nicht felten Dei Badeborn. 11) Plagiostoma striatum Voltz. Bronn, Leth. geogn. 163, Taf. 11. Big. 9. Ueberall. 12) Plagiostoma lineatum Voltz. Bronn, Leth. geogn. 163. Zaf. 11. Fig. 10, Bei Afchersieben, feltner bei Badeborn. 13) Plagiostoma ventricosum Ziet. Zieten, Verfteine, Würtemb, 67, Taf. 50, ig. 3. 845 — — 846 Bei Aſchersleben. 14) Avicula socialis Bronn. Bonn, Leth. geogn. 166. Taf. 11. Fig. 2. Ueberall gemein. 15) Avicula Bronnii Alb. Bronn, Letli. geogn. 165. Taf. 11. Fig. 3. Ebenfalls an den meiften Orten, doch nicht fo häufig. 16) Myophoria vulgaris Bronn. Bronn, Leth. geogn. 170, Taf. 11. Fig. 6. Sehr gemein. 17) Myophoria eurvirostris Alb. Bronn, Leth. geogn. 171. Taf. 11. Fig. 6e. Sehr felten bei Babdeborn. 18) Nucula speciosa Münst. Goldfuß, Petreff. IL. 152. Taf. 124. Fig. 10. Iſt fein ooncentriſch geitreift, wovon Goldfuß nichts erwähnt. Bei Badeborn ein deutliches Eremplar. 19) Mya musculoides Schloth. 20) Myacites ventricosus Schloth. 21) Myacites elongatus Schloth. 22) Myacites radiatus Münst. 23) Myacites mactroides Schloth. v. Schlotheim, Petreffo. 176; Nachtr. II. 109. Taf. 30, 33. — Goldfuß, Petreffv. II. 259. Taf. 153. Sc fammelte auf dem Windmühlenberge bei Badeborn eine ſehr große Anzahl von Myaeiten, die ſich unter die genannten Arten vertbeilen laffen. Außerdem aber noch viele, welche alle Zwifchenglieder dieſer erfüllen, fo daß ich für feine der genannz ten Arten einen wirklich fpecififchen Character auffinden kann. Die Myaciten des Muſchelkalkes find hoͤchſt veränderliche Stein— £erne, welche weder grnerell noch fpecififch beitimmbar find. 24) Terebratula vulgaris Schloth. v. Schlotheim, Nachtr. Taf. 37 Feg. 9 Erfüllt die thonigen Schichten bei Badeborn zu Millionen, an andern Orten weniger häufig. 25) Dentalium laeve Schloth. v. Schlotheim, Nachtr. Taf. 33. Fig. 2. Bei Afchersieben und Gernrode. 236) Capulus mitratus Goldf. Goldfuß, Petreff. Sn den dolomitifhen Schichten bei Gernrode. 27) Trochus albertinus Goldf. Goldfuß, Petreff. IN. Taf. Fib. 3. 28) Turritella scalata Goldf. Goldfuß, Petrefkd. ill. 29) Turritella detrita Goldf. Goldfuß, Petreff. II. ; Alte drey bei Afchersteben, Badeborn, Gernrode und Haders: leben, aber nicht befonders häufig. 30) Turritella obsoleta Goldf. Goldfuß, Petreff. IM. Sehr felten bei Afchersieben. 31) Buceinum gregarium Schloth. v. Schlotheim, Petrefkd. Bei Aſchersleben und Reinſtedt. 32) Nautilus bidorsatus Schloth. v. Schlotheim, Betreff, Sehr häufig bei Badeborn. 33) Ceratites nodosus Schloth. Bronn, Leth. geogn. Ueberall gemetn. 34) Rhyncholithes hirundo Blainv. Bronn, Leth. geogn. Sehr felten bei Badeborn und Gernrode. 35) Saurichthys apicalis Agass. Agassiz, poiss. foss. IIb. 85. tb. 55a. fig. 6-11. Ein einziges Eremplar bei Hadersleben. 36) Amblypterus decipiens Gieb. Giebel, Fauna, Fifche, 255. — Derfelbe, Gaea germanica. Taf. 6. a ——— tenuistriatus Agassiz, poiss. foss. Il.b. 174. tb. 19. — Gyrolepis maximus Agassiz, poiss. foss. Il.b. 175. tb. 19. fig. 7-9. Die nur auf Schuppen begründete Gattung Gyrolepis ift nach meinen Beobachtungen nichtig; ihre Arten gehören zu Am- blypterus und einigen Pyknodonten. Einzeine Schuppen bei Hedersleben. 37) Strophodus angustissimus Agass. Ayassiz, poiss. foss. III. 128. tb. 18. fig. 20. Ein einziger Zahn ebenda. 38) Sauria...? Einzelne Rippenftüde und Wirbel bei Aſchersleben, Badeborn und Neinftedt erlauben noch feine zuverläffige Beſtimmung. Pleſioſauren gehören fie jedoch nicht, wie Heyſe glaubte. V. Der Keuper. Diefe jüngfte Formation des Schichtenſyſtemes ber Trias iſt weniger entwicelt auf unferm Gebiete als die vorigen beiden und ebenfalls nur in den jüngften Gliedern, den bunten Mer: gem mit Lettengyps. Diefelben’ treten bald am nördlichen Ge: hänge der Muſchelkalk-Hoͤhen wie bei Nieder, bald am füblichen wie am Sevedenberge und Hakel auf. Cine bemerfenswerthe Ausdehnung erhalten fie nur an den beiden Drten. Sie befte- ben vorwaltend aus bunten Mergeln, welche an der Luft leicht in edige Stückchen zerfallen und mit blauen, braunen, violetten, gelben, röthlichen und lichten Farben wechfeln. Solche Farben- tafeln fieht man überall, wo herabftrömende Regenwaſſer tiefe Schluchten, ausgewühlt haben. Am Buße des Sevedenberges bei der Gersdorfer Burg feßt eine wenige Zoll mächtige Schicht eines ſchmutzig grünlich gelben, im Inneren weißlichen, ſehr feſten Dolomites duch diefe Mergel. Der Dolomit enthält auf feinen zahlreichen Kluftflächen zum Theil ſehr ſchöne Kryſtalle von Bitterſpath. Außerdem durchſchwaͤrmen dieſe Mergel und den Gyps Schnüre von Faſergyps, welche haͤufig aus zwei dicht übereinanderliegenden Schichten beſtehen. In dieſem alle bie: gen ſich die Fafern der einen Schicht an der Berührungsfläche ſtark nach rechts, die der andern ebenfo auffallend nad) links. Der Lettengyps fpielt, wie dev Mergel, in den ſchoͤnſten Far- benabänderungen und fegt am Sevedenberge bis auf den Gip: fel fort. Hier lagert, er unmittelbar auf dem vorhin erwähnten Gypsſtocke und feine deutliche Schichtung, in welcher auch Fa⸗ ſerghps-Schichten bemerkt werden, hat zu der Behauptung Ver: anlaffung gegeben, als fen die ganze Gypsmaſſe gefchichtet. Er tritt aber auch hier in nächfter Berührung mit dem mafligen Gppfe mit den entfchiedenften Characteren des Lettengypſes auf und ich Habe vielfältig Gelegenheit gehabt, die Graͤnzen beider Formationen bier fehr genau zu beobachten und muß mich be: ftimmt gegen eine Vereinigung des obern geichichteten Gypſes mit dem darunter liegenden maſſigen erklären. Verfteinerungen fand Frapolli bei Gröningen im Keuper, aber die Eremplare gehören nad) feiner Verſicherung nicht zu 847 den guterhaltenen und deutlich beftimmbaren. Sch fand einzelne ſehr Fleine, fchlanffegelförmige Zähne in dem feften Dolomit an der Gersderfer Burg, gebe aber noch Feine Beftimmung darüber, weil ich ihre mifroffepifhe Structur noch nicht unterfucht habe. VI Suragebirg. Das Auragebirge durchichneidet unfer Becken mehr in ber Tiefe und geht eigentlich nirgends zu Tage aus. Die wenigen Puncte, an denen e3 anftehend beobachtet werden fann bei Weg— räumung eines fehr unbedeutenden Alluviums, liegen im Ha: ckelteiche am Ochfenkopfe füdöftlich von Quedlinburg, im Stadt— graben und dem Gröpern von Quedlinburg, im Kley, Hinter: kley und am Helmfteine, weiter entlang in diefer Mulde bis Bor: nede und zuletzt am Kanonenberge bei Halber iadt unmittelbar neben der nach Blankenburg führenden Chauffee. Die Schich— tung ift überall ſehr deutlich, nach Norden geneigt, am Ochſen— kopfe (nach einer Mittheilung Frapolli's) ſenkrecht. Das Ge⸗ ſtein iſt im Allgemeinen wenig manichfaltig und laͤßt in feinem ganzen Schichtenbaue nur eine untere und eine obere Abtheilnng imterfcheiden, von welcher Die untere vorzüglich durch ihren Pe: trefaftenreihthum characterifirt wird. Der untere Sura oder Lins befteht aus Sand, Kalk und Thon. Der Linsfalk ift abwechielnd blaugrau, braun umd gelb— lich gefärbt, enthält ſehr viel Kieſelerde, die ihm eine bedeutende Hirte gibt und ihn zum Chauſſeebau geeignet macht, auch) feine Glimmerfchuppen. Bald ift er ganz verfleinerungäleer, bald fcheint er nur aus Steinfernen mit anhängenden Schalen von Mollusken zn beftehen. Seine Schichten varliren in der Miächtigkeit von wenigen Fußen bis wenige Zoll. Durch zus nehmenden Kiefelgehalt geht er in Sandftein über, zunaͤchſt noch von bedeutender Feſtigkeit wie am Ochſenkopfe, bräunlich und grünlichgrau gefärbt, tritt aber dann als ein dünn gefchichteter, fchiefriger, fehr feinkörniger, brauner Sand: ftein von geringerer Haͤrte auf, wie im Hinterkley, oder er wird noch lockerer, gelblich und lichtbraun gefärbt, lagert in maͤchti— geren Schichten, welche durch Verſchwinden des Bindemittel! in einen ganz lodern Sand übergeben. Darin liegen unregelmä— fige Knollen und Platten von fiefeligem Kalfftein und braunem Thoneifenftein, welch” legterer aus unregelmäßig concentrifchen Schichten von violetter, gelblicher, brauner Farbe befteht und nad) innen den Eifengehalt ganz verliert. Diefen Abfonderun: gen entfprechend fchliept ber braune duͤnngeſchichtete Sandſtein und ber feftere regelmaͤßige, concentrifch fchalige Kugeln ein. Auch der gelbe lockere Sandſtein ift entweder völlig verſteine— tungsleer oder mit Millionen von Dftrien und andern Mollus— fen chalen erfüllt. In ihm liegt Die zarte weifgebänderte Lima Hausmanni, Die wellig geftreifte Natica und andere ſchoͤn ge— färbte Schnecken. Auf lichtgrauen, ſchmutzigen Kalkmergeln, welche die zahlrei— chen Verſteinerungen mit einer ſchwarzen Decke uͤberziehen, iſt die Baſſiſche Buchdruckerei gelegen und gleich dahinter im Kley fowie an der Chauffee bei Börnede lagern ſchwarze und dunkel— graue Thone in bedeutender Mächtigkeit. Sie enthalten zahl: reiche 3, Th. fehr fchöne Gypseryſtalle von verfchiedner Größe und ebenfoviele Geoden ven braunen Zhoneifenftein mit Stront— fpath, idie an der Luft in fchalige und eckige Stücke aus ein: ander w tteın und nicht felten glänzende Ammoniten umfchliefen, Die graublauen fandigen Kalkfteine gehören dem unteriten Gliede des Lias, denn die Gryphaea arenata liegt zahlreich in ihnen. Aber nur am Ochfenlopfe fand ich fie, während fie in Diefer iſt 848 den Schichten jenfeitd der Bode im Klen fehlt, Hier gleicht das Geftein ganz den obern Schichten des untern Braunen Jura in Mürtemberg und ift ihnen in petrographifcher Beziehung in der That ähnlicher als den harten fandigen Arkuatenkalken jenes Landes. Aber gerade die dort leitenden Mufcheln wie Peeten personatus u. a, finden wir nicht, vielmehr verräth der palü= ontologifche Character ein höheres Alter, welches den älteften Gliedern des Lias entfpricht. dem’elben Gebilde am Kanonenberge bei Halberftadt gefundenen Verfteinerungen ift bereits von Dunfer und Germar befchrie: ben, andere z. Th. ſehr prächtige befigt Pafter Schmidt in Afchersleben und hat Diefelben zur Unterfuchung verfprochen, Die dunklen Thone im Kley gleichen in jeder Beziehung den obern Gliedern der mittlern Abtheilung im fchwarzen Jura Wür: tembergs und ebenſo Die lichtgrauen Kalfmergel des Stadtgra— bens den jüngften, über den Poſidonienſchiefern lagernden Schich— ten des fihwarzen Jura's andrer Laͤnder. Der obere Jura tritt dem Braunfehweigifchen Dorfe Bor: nede gegenüber unter dem Qunderfandfteinzuge des Steinholzes mit einigen Schichten hervor. Diefelben haben geringe Maͤch— tigkeit und beftehen aus einem weißen und gelben Kalkmergel von ſehr geringer Härte und erdigem Bruce in Wechfellages tung mit lichten Kalfbänlen, welche feinkörnig oolithifche Abſond— rung zeigen. Der Kulk felbft ift grünlich und grau, die Koͤrner nicht größer als Hirfeförner find weiß mit Neigung zum Gelbe lichen und meift kugelrund. Werfteinerungen fand ich noch nicht, aber Die ganze Ablagerung entipricht Der mittlern Abtheilung des Weißen Jura in Süddeutſchland. Die bis jegt aus unferm Suragebilde bekannten Verſteine— tungen find folgende. 1) Clathropteris meniscioides Brongn. Brongniart, hist. veget. foss. I. 380. tb. 134. — Germat, Pa- laeontogr- I. 117. tb. 16. Schr gemein, z. Th. in ausgezeichneten Exemplaren am Helm: fteine, fowohl im lockern gelben Sande als in den. feftern Baͤn— fen darunter. 2) Camptopteris Nilssonii Presl. Presl in Sternbergs Tent. II. 168. — Germar, Palaeontogr. I. 119. tab. 14. fig. 1—3. Phlebopteris Nilssonii Brongniart, hist. veget. foss. I. 376. tab. 132. fig. 2. Mit voriger gemeinfhaftlich, aber weniger haufig. 3) Glossopteris Nilssontana Hising. Hisinger, Leth. suec. 106. tab. 31. fig. 4. — Brongniart, hist. veget. foss. I. 225. tab. 63. fig. 3. — Germar, Palaeontogr. 1.120, Tragmentarifch. Ebenda. 4) Taeniopteris vittata Brongn. Brongniart, hist. veget. foss. I. tab. 82. fig. 1-3. — Germar, Palaeontogr. 1. 121. Noch zweifelbafter als vorige. Ebenda. 5) Hemitelites polypodioides Göpp. Göppert, Nov. act. acad. nat. cur. XVIl. supl. 336. tb. 15. fig. 8.9. — Germar, Palaeontogr. I. 121. tab. 17. fig. 11. Phlebopteris polypodioides Brongniart, hist. veget. foss. 372. Nur ein unvellftindigeg Cremplar, Ebenda. 6) Odontopteris eyeadea Brongn. Brongniart, hist. veget. foss. tb. 129, fig. 2. — Germar, Pa- laeontogr. J. 122. Fragmentariſch. Ebenda. Ein großer Theil der hier und in 849 7) Pterophyllum maximum Germ. Germar, Palaeontogr. I. 122. tb. 15. fig. 7. Selten. Ebenda. 8) Pterophyllum Zinkenianum Germ. Germar, Palaeontogr. I. 122. tb. 15. fig. 2.3. Häufiger, Ebenda. _ 9) Pterophyllum crassinerve Göpp. Germar, Palaeontogr. I. 123. tb. 15. fig. 5. Nur ein Fragment deffelben Fundortes, 10) Pterophyllum Hartigianum Germ. Germar, Palaeontogr. I. 123. tb. 15. fig. 4. Ebenſo felten als vorige. 11) Nilssonia Sternbergii Göpp. Göppert, Schlef. Geſellſch. 1843. 141, — Germar, Palaeontogr. I. 123. tb. 17. fig. 9. Ebenfalls felten. 12) Nilssonia elongata Brongn. Brongniart, Ann. sc. nat. IV. 218. tb. 12. fig. 3. — Germar, Palaeontogr. ]. 123. tb. 14. fig. 4.5. tb. 15. fig. 6.8. tb. 17. fig. 10. Häufig, doch fragmentarifch und wahrfcheinlid mit N. bre- vis und N. linearis gemeinfchaftlic. 13) Zamites distans Presl. Presl in Sternberg, Versuch. Il. 196. tb. 41. fig. 1.— Ger: mar, Palaeontogr. I. 124. tb. 15. fig. 1. Ein Blatt. Ebenda. Außer den bier angeführten Arten find noch eine Anzahl Blätter am Kley und am Helmfteine, auc Früchte, Stengel und Holzftüce gefammelt worden, deren Beftimmung nicht zuverläffig ermittelt werden kann. 14) Pentacrinus basaltiformis Mill. Goldfuß, Petreff. I. 172, Taf. 52. Fig. 2. Zahlreihe Stielglieder im Stadtgraben von Quedlinburg. 15) Eugeniaerinites compressus Goldf. Goldfuß, Betreff. I. 164. Taf. 50. Fig. 5. Eugeniacrinites Hausmanni Römer, Oolith. Ebenda, aber feltener. 16)-Ostraea acuminata Sowb. 17) Ostraea ungula Münst, 18) Ostraea sublamellosa Dunk. 19) Ostraea sandalina Ziet. 20) Ostraea calceola Sowb. 21) Ostraea multiformis Dunk, Da die Aufterfchalen am Helmfteine und bei Halberftadt Schichtenbildend auftreten, fo iſt auch ihre formelle Mannich— faltigfeit ungeheuer. ‚Die Formen gehen indeß fo unmerklich in einander über, daß ich die vorftehend genannten nicht aus eine ander halten ann. 22) Gryphaea arcuata Lamk. Gryphaea cymbium Bronn, Leth. J. 319. tb. 19. fig. 1. Sehr gemein am Dchfenkopfe bei Quedlinburg. 23) Plicatula spinosa Sowb. Sowerby, Mineral- Conch. tb. 245. Gemein im Stadtgraben bei Quedlinburg. 24) Lima Hausmanni Dunk. Dunker, Palaeontogr. I. 41. tb. 6. fig. 26. Eine einzige, prächtige, fehr zarte Schale mit ſchneeweißen Binden von Halberftadt. 25) Peeten velatus Goldf. Goldfuß, Petreff. II. Taf. 90. Fig. 2, Iſis 1848, Heft 10, 29. tb. 1. fig. 13. 850 Am Ochfenkopfe. 26) Inoceramus substriatus Münst. Goldfuß, Petrefk. I. 108, Taf, 115, Fig. 1. Sm Stadtgraben. 27) Avicula inaequivalvis Sowb. Sowerby Ill. 78. tb. 244. fig. 2. Am Ochfenkopfe. 25) Avicula substriata Bronn. Bronn, Leth. geogn. 1. 354. Taf. 15, Fig. 11. Mit vorigen beiden gemeinfchaftlich. 29) Cyrena Menkei Dkr. Dunker, Palaeontogr. I. 40. tb. 6. fig. 23—25. Iſt wirklich eine Cyrena und nicht eine Cyprina wie Beyrich vermuthet. Am Kanonenberg. 30) Lucina laevis Münst. Goldfuß, Petreffd. I. 227. Taf. 146. Sig. 11. Unio trigonus Römer, Dolithgeb. 213. tb. 8. fig. 14. Cardinia trigona Dunker, Palaeontogr. I. 37. tb. 6. fig. 7.8. Ih kann diefe drei Arten nicht von einander unterfcheiden. Sie kommen meift in dem feften Geftein am Helmfteine und Kanonenberge nicht felten vor. 31) Lucina rugosa. Cyclas rugosa Dunker, Palaeontogr. 1. 38. tb. 6. fig. 15. 16. Die generellen Charactere fcheinen eher für Lucina als Cyclas zu fprechen. Ebenda. 32) Gervillia Hagenowii Dunk. Dunker, Palaeontr. I. 37. tb. 6. fig. 9—11. Die generellen Charactere laffen ſich nicht mit Beftimmtheit ermitteln. Ebenda. 33) Thalassites coneinna Quenst. Quenſtedt, Flötzgeb. 145. Unio coneinnus Sowerby III. tb. 223. fig. 1. 2. Cardinia elongata Dunker, Palaeontogr. 1. 36. tb. 6. fig. 1—6. Variirt fehr. Sehr häufig ebenda. 354) Crassatella Germari, Mesodesma Germari Dunker, Palaeontogr. ]. 40. tb. 6. fig. 20. Häufig. Ebenda. 35) Donax securiformis Dunk. Dunker, Palaeontogr. 1. 38. tb. 6. fig. 12—14. Sehr häufig. Ebendn. \ 36) Mytilus striatus Goldf. — Goldfuß, Petrefk. II. 170. Taf. 119, Fig. 5. Modiola glabrata Dunker, Palaeontogr. I. 39. tb. 6. fig. 17. Modiola nitidula Dunker, Palaeontogr. I. 39. tb. 6. fig. 19. Warum Dunfer diefer Art zwei neue Namen gegeben hat, weiß ich nicht. Sch finde unter den zahlreichen Cremplaren nur individuelle Eigenthümlichkeiten. 37) Panopaea... Eine nur fragmentarifch vorhandene fehr große Art. Ochſenkopfe. 38) Nucula elliptica Goldf. Goldfuß, Petreffv. I. 153. Taf. 124. Tig. 16. Sm Stadtgraben. 39) Nucula striata Röm. Römer, Onlithgeb. 99. Taf. 6. Fig. 11. Bleibt zweifelhaft. Im Stadtgraben. 40) Pinna.... f Uebertrifft auch die Pinna Cottae aus der Kreide an Größe. Am Ochfenkopfe. 41) Terebratula digona Sowb. 94 Um * 851 Bieten, Verſteinrg. 53. Taf. 39. Fig. 8. Sm Stadtgraben. 42) Terebratula rimosa Buch. ; v. Buch, Terebratin. 42, — Bram, Letk. geogn. I. 292. T. 18. Ebenda, nicht häufig. 43) Spirifer Walecotti Sowb. Sowerby, IV. 1b. 377. fig. 2. Trigonotetra Walcotti Bronn, Leth, geogn. I. 308, Taf. 18. Fig. 14. Sft wie Spirifer rostratus Schloth. mit einer chagrinirten Dherfläche verfehen. Ebend. 44) Planorbis liasinus Dunk. Dunker, Palaeontogr. I. 107. tb. 13. fig. 20. Ein Eremplar bei Halberftadt, ein anderes im Kley feheint fpecififch verfchieden zu fein. 45) Paludina Krausseana Dunk. Dunker, Palaeontogr. I. 107. tb. 13. fig. 10. Ebenda, felten. 46. Paludina solidula Dunk. Dunker, Palaeontogr. I. 108. tb. 13. fig. 9. Ein Eremplar ebenda. 47) Paludina subulata Dunk. Dunker, Palaeontogr. I. 108. tb. 13. fig. 8. Ebenda. 48) Rissoa liasina Dunk. Dunker, Palaeontogr. I. 108. tb. 13. fig, 11. Ebenda. 49) Melania Zinkenii Dunk. Dunker, Palaeontogr. -I. 109. tb. 13. fig. 1—3. Gemein. Ebenda. 50) Melania turritella Dunk. Dunker, Palaeontogr. 1. 109, tb. 13. fig. 5—7. Ebenda. 51) Turritella decemeincta Dunk. Nicht haufig, ebenda. 52) Rotella polita Bronn. Bronn, Leth. geogn. I. tb, 21, fig. 2. Ebenda. 53) Ampullaria angulata Dunk. Dunker, Palaeontogr. I. 110. tb. 13. fig. 4. Nicht felten. Ebenda. 54) Neritina liasina Dunk. Dunker, Palaeontogr. 1. 110. tb. 13. fig. 13—16. Hat noch die Farbenzeihnung. Ebenda. 55) Tornatella fragilis Dunk. Dunker, Palaeontogr. I. 111. tb. 13. fig. 19. Ebenda. 56) Pleurotomaria rotellaeformis Dunk. Dunker, Palaeontogr. I. 111. tb. 13. fig. 12. Ebenda. 57) Pleurotomaria tuberculosa Dufr. v. Zieten, Verfteinrg. Würtembergs. Taf. 35. Fig. 3. Sm Stadtgraben. 58) Trochus glaber Dkr. Dunfer und Koch, Nachtr. Oolithgeb.24. Taf. 1. Fig. 12. Sm Stadtgraben. 59) Turbo ceyclostoma Benz. v. Bieten, Verſt. Mürtembergs. Taf. 32, Big. 4. Im Stadtgraben, 852 60) Patella Schmidtii Dunk. Dunker, Palaeontogr. I. 113: tb. 13. fig. 17. Am Kanonenberge, felten. 61) Patella sabquadrata Dunk. Dunker, Palaeontogr. I. 113. tb. 13. fig. 18. Ebenda, felten. 62) Nautilus Schmidtii n. sp. Giebel, Jahrb. 1847. 56. Das einzige Eremplar vom Kanonenberge befindet fich im Beſitz des Pfarrers Schmidt in Afchersleben und zeichnet ſich ebenfowohl durch feine höchft eigenthuͤmliche Form als durd) feine fchöne Erhaltung aus. 63) Belemnites spec. Die zahlreichen Belemniten des Stadtgrabens von Quedlin- burg gehören mindeftens zu ſechs verfchiedenen Arten. 64) Ammonites raricostatus Ziet. Dunker, Palaeontogr. I. 114. tb. 13. fig. 21. tb. 17. fig. 1. Sch bezweifle Quenſtedt's Beftimmung diefes am Helmfteine und Kanonenberge nicht felten vorkommenden Ammoniten. 65) Ammonites angulatus Schloth, Dunker, Palaeontogr. I. 115. Die Eremplare ebendaher erlauben Eeine zuverläffige Beftim- mung. Drey andere Arten aus dem Stadtgraben und den Geo- den im Kley Eonnte ich noch nicht beflimmen. 66) Ammonites Hagenowii Dunk. - Dunker, Palaeontogr. I. 115. tb. 12. fig. 22. tb. 17. fig. 2. Die Beftimmung fcheint mir nicht vichtig zu feyn. Ebenda. 67) Ammonites costatus Schloth. v. Bieten, Derfleinrg. Taf. 4. Fig. 7. Sin den Sphärofideritfnollen der dunfeln Thone im Kley häufig. 68) Ammonites Bucklandi Sowb, Sowerby, Il. 69. tb. 130. Häufig am Ochfenkopfe. 69) Ammonites Marchisonae Sowb. Sowerby, VI. 95. tb. 550. Selten im Stadtgraben, 70) Ammonites radians Schloth, R Schlotheim, Petreffv. I. 73. — v. Bieten, Verſt. Würtembergs Taf, 4. Big. 3. Häufiger und mannichfaltig in Betreff der fichelformigen Rip- pen. Ebenda, und in den Geoden im Kley. 71) Ammonites planicosta Sowb. Sowerby , I. 167. tb. 73. — Btonn, Leth. geogn. 440. Taf. 23. Big. 1. Im Stadtgraben, nicht häufig. 72) Ammonites Jamesoni Sowb. Quenſtedt, Flößgebirge 170. Ein ſehr unvollftändiges zweifelhaftes Eremplar daher. 73) Hybodus radix Gieb. Giebel, Fauna. Fifche, 317. Selten am SHelmfteine. 74) Hybodus raricostatus Ag. Agassiz, poiss. foss. II. 187. tb. 24. fig. 24. Ebenda. 75) Hybobus obstusus Ag. Agassiz, poiss. foss. III. 186. tb. 23. fig. 43. 41. Stimmt nit ganz genau überein. Ebenda. 76) Acrodus angustus Gieb. Giebel, Fauna. Fiſche, 327. Ebenda. Selten. 853 77) Pholidophorus. Zahlreiche einzelne Schuppen ebenda, fpecififch unbeftimmbar., 2) \ Kleine enlindrifche Worderzähne eines Pyknodonten. Ebend. 79) Ichthyosaurus. Ein Eleiner fchlanfer nur auf der vordern Hälfte geftreifter und ein viel größerer ringsum geftreifter Zahn. 80) Mystriosaurus. - Ein fragmentärer, ſtark fegelformiger Zahn und einzelne Wir— bel mit flachconcaven Gelenkflaͤchen. Mit vorigen am Helmffeine. VII Das Kreidegebirge. Die verfchiebenen Ablagerungen dieſes Gebirges erfüllen den größten Theil unferes Beckens und beftimmen vornehmid den Character der Landſchaft. Bei ihrer Betrachtung unterfcheiden wir fandige, Falfige und mergelige Gebilde. Die fandigen Gebilde treten in weitefter Verbreitung auf, indem fie als maͤchtige Sandfteinmaffen mit deutlicher Schichtung die oben bezeichneten Höhenzüge conftituiren. Die Sandfteine find immer gefchichtet, aber meift fehr mächtig und mit nur einige Linien oder Zoll mädhtigen Schichten eined fandigen Thones in Wechſellagerung. Die Schichten fallen in der Nähe des Harzes unter einem Winkel von höchſtens 20 Grad füblich ein, jenfeits der Mulde aber, in welcher wir den Jura (Kley, Helmftein) hervortreten fahen, neigen fih die Schichten unter einem ents fprehenden Winkel nach Norden und es fcheint dem Nichts zu widerfprechen, daß der Hebungspunct unferer Sandſteine in ber bezeichneten Mulde liegt. — Außer der deutlichen Schichtung find die Sandfteine noch vielfach zerflüftet, meift rhomboidal, welcher Abfonderung die öden, nur mit Parmelien und andern Flechten bedeckten, fchroffen Felswaͤnde der Gegenfteine und Zeu: felgmauern ihr zadiges zerriffenes Anfehen verdanken. Die Härte des Sandfteines geht von der des Quarzes bis zu der des lodern zerreibiichen Sandes durch alle Grade hindurdy und iſt fowohl von dem Verhältniß des Bindemirteld zum Quarzgehalt, als von dem durchdiingenden Eifen athängig. Wo das Bi..demittel völlig fehlt, wie im Geftein der Teufelsmauern und des Ejelsftalles bei Wefterhaufen, gibt der Sandftein Funken am Stahl, ebenſo die in Brauneifenftein übergehenden obern Schichten. Bei Zus nahme des Bindemittels, Verminderung des Eifengehaltes und Größenzunahme der Quarzfürner wird das Geftein loderer und geht in lofen Sand über. Die Quarzkoͤrner variiren in ihrer Größe mannichſaltig, doch erreichen fie hoͤchſt felten mehr denn eine Linie im Durchmeſſer, find untegelmäfig abgerundet, edig und nur felten nad) ihrer Kepftallgeftatt zu erkennen. Die grob: förnigen Abänderungen erjcheinen Ioder, -conglomeratifc und liegen in einem reichen Bindemittel. Wenn aber legteres fehr eifenhaltig ift, fo erhält Das Geftein eine bedeutende Härte und zugleich ein fehr buntfchädiges Anfehen, denn die lichten Farben der Quarzförner treten auf Dem dunklen Bindemittel grell hervor. Bon diefen conglomeratifchen Abanderungen, die übrigeng felten Schichtenbildend und aud dann nur bis wenige Zell Mächtig- keit ſich zeigen, meift aber nur als Schnüre und bandförmige Anhäufungen in den feinförnigen Schichten erfcheinen, finfen die Quarzförner bis auf eine mit dem unbewaffnetem Auge nicht wahrnehmbare Größe hinab und Laffen das Geftein dann als einen dichten quarzigen Sandjtein mit unebenem oder fplittrigem Bruce erfcheinen. Sm Allgemeinen ift das Korn fehr fein und bie Feſtigkeit hängt wie fhon erwähnt vom Bindemittel ab. Diefes 854 iſt Thom, veicher in ben grobförnigen, aͤrmer in Den feinkörni- gen Abanderungen. Nur im Geftein der Gegenfteine, deſſen Korn fein ift, fcheint das Bindemittel dem Quarze das Gleich— gewicht zu Halten und dennoch ift hier die Härte fo bedeutend, daß man nur mit Mühe eine regelmäßige Stufe fhlagen Eann. Es ift, um gleich bei diefer eigenthümlihen Bildung ſtehen zu bleiben, weiß oder fhmusig von Farbe und auf frifchem Bruch fheinen die Quarzkoͤrner gleichfam eingeſchmolzen, und feftere Adern durchziehen fich vielfach und ftehen mehr denn Zell hoch auf der verwitterten Oberfläche neBartig hervor. Außerdem bes merkt man fehr deutliche bis 4 Zoll dide Chalcedon= Adern durch das Geftein laufen. Anders ift die Structur des Sandſteines an den Teufelsmauern. Ohne alies Bindemittel liegen die fleinen feinen, zuweilen nod ihre Kenftallgeftalt zeigenden Quarzs förner dicht gedrängt beifammen, nirgends eine Spur bon Schmelzung oder chemifcher Veränderung. Sie find gangför: mige Maſſen, behauptet man gewöhnlich, und will Damit ihre Ent= ftehung zugleih erklären. Nah unten, wie jeitlich gehen fie aber unmerklich in den loderern feinförnigen Sandftein über, der bier. überall auftritt. Wären dIe Teufelsmauern und Gegen— fteine Gangmaffen, fo koͤnnte ihr Goftein nach unten gewiß nicht in Iodern Sandftein übergehen und ebenfo wenig würde es gefhichtet fein und feine Schichten mit dem Nebengeftein unter gleichem Winkel neigen. Bis auf die Chalcedon= Adern in den Gegenfteinen, die übrigens auch in geringer Tiefe zu verſchwin— den feinen, Eönnen nur mechanifche Kräfte bei der Bildung diefer höchft eigenthümlichen Felfenmaffen thätig gewefen fein. — Kehren wir jedoch zu unfern Sandfteinen zurüd, fo haben wir noch feines Golorites zu gedenken. Die Farbe ift weiß, ſchmu— sig gelblich und gruͤnlich, wo die Schichten eine größere Maͤch— tigkeit gewinnen. Der bedeutende Eifengehalt färbt indeß fo: wohl das Bindemittel als die Quarzkoͤrner lichtbraun bis tief dunkelbraun und zumal in den obern Schichten herrſcht das Braun vor. Eine ganz eigenthuͤmliche Färbung zeichnet die Sundfteinblöde im Efelsftalle bei Wefterhaufen aus. Weiß, Gelb, Braun, Roth, Violett mit unzähligen Nüancen geben den frifchen Bruchflaͤchen ein: punctirtes, geſtreift-punktirtes, gebändertes, geftreiftes, welliges, flodiges, wolkiges, marmo— rirtes, feltner einfarbiges Anfehen und unter hunderten von Handftüden, die in den Steinbrüchen zerftreut liegen, findet man nody nicht zwei von gleicher Farbe. Zumeilen find: die parallelen Streifen um einige oder mehrere Linien verworfen oder wohl in gerader Richtung unterbrochen und von anders ge: färbten fortgefest. — An zufälligen Beimengungen ift der Sand: ftein fehr arm: denn aufer Brauneifenftein, der in den obern Schichten meift fehr reichlich audgefchieden ift, habe ich Fein Mineral weiter bemerkt. Von den Kohlen nachher. Der Sandftein wie er fo ebem befchrieben, geht unmerklich in die mergeligen und falfigen Schichten über. So läßt es ſich am Salzberge und noch bejjer an der Steinholzmühle beobachten. An legterem Orte, auf dem Wege vor der Mühle von Qued— linburg her gerät} man von den eifenfhüffigen Schichten des Sandfteines auf einen lodern braungefärbten Sand, der mit einem meißlihen und ziemlich dunkelgrün gefärbten wechfelt. Beide enthalten gleich gefärbte feftere Knollen und braufen mit Säuren behandelt. Der Kalkgehalt des Bindemittel nimmt überhand und der Sand mird fefter, fo daß wir mit wenigen Schritten auf einen feftern fandigen Mergel von grünlich ‚grauer Farbe ftehen. Derfelbe fließt Eleine, edige, ganz dunkel ges färbte Kiefelgefchiebe ein, Nur: in wenigen Fuß Mächtigkeit tritt er an der Oberfläche hervor, verliert die Quarzkoͤrner, die graue Färbung und verwandelt fich in dem gelblichen und weißen Kalk, der hier in Steinbrüchen zur Gewinnung ber Mortels gebrochen wird. Die andere Mergelbildung, am Salzberge auf: trotend, bat einen andern Character, Der Sandftein des Brühl: firchbofes ift in feinen obern Schichten ſehr grobförnig, vor⸗ waltend braungefärbt, mit einer deutlichen Hinneigung zum Gruͤnen. Nicht weit davon entfernt und duch Aluvium auf der Gränze bedeckt, gehen die Schichten des Salzberges zu Tage aus. Die unterfte und mächtigfte derfelben ift der graulichgrün gefärbte Mergel mit Körnern von Eifenfilicat, den die Englaͤn— der alg obern Grünfand bezeichnen. Nach oben nimmt der Ge: balt an Eifenfilicat ab, die Quarzkorner und der Zhongehalt vermehrt ſich und das Geftein wird ſchmutzig blaulichgrau, auf den Abfondrungsflichen mit Eifenoryd überzogen und mit feinen Schnuͤren von Gyps hie und da durchdrungen. Die höhern Schichten find von geringerer Mächtigfeit, abwechfelnd mergelige Sandfteine mit ſparſamen Cifenfilicatfornern, von Eifenoryd braun gefärbt, fait ganz aus Inoceramen, Pectunculen, Trigo— nien und zahlreichen andern Steinfernen, denen zuweilen nur noch die natürliche Schale anhaftet, zufammengefest, und jene bläulichgrauen Thone, meift aud) mit Verfteinerungen von Schaal⸗ thieren erfüllt. Erſt in den beiden oberiten Schichten nimmt der Neichthum an Verfteinerungen ab und mir gerathen über fie hinweggehend auf lodern Sand und feftere Sandſteinſchichten. An dieſe Geſteine ſchließt ſich in petrographiſcher Hinſicht der hellgruͤne Mergelſandſtein am Steinholze und in der Klus bei Halberſtadt. Es iſt ein aͤußerſt feinkoͤrniger, ſehr lockerer Sand— ftein mit ſparſamen dunkelgruͤnen Puͤnetchen. Seine mächtigen Schichten wechſellagern mit feſtern von geringerer Maͤchtigkeit, welche von zahlreichen ftengligen Abfondrungen erfüllt find wie auch die braunen Schichten Des Salzberges und die meiften mäch- tigen Sandfteine am Steinholze über diefen grünen Schichten. Nach vielfältiger Vergleihung der Kormen diefer Stengel und Beobachtung ihres Vorkommens halte ich es für zu fehr gewagt, wenn man diefelben für organifche Körper ausgiebt. Die ver dächtige Form einzelner, fehr weniger kann bei dergleichen Bil: dungen nicht beftimmend fein. Die kalkigen Niederfchläge treten im Verhältniß zu den fandigen, viel einfacher und beftändiger auf. Am Galgenberge bei Quedlinburg find fie in mächtigen Bänken gefchichtet, weißer Eohlenfaurer Kalk mit zahlreichen Feuer: fteinfnolfen erfüllt, auch mit Schwefelfiesconcretionen aber weniger veih. Nach unten gewinnen fie an Mächtigkeit, nach oben aber die zrifchengelagerten grünlichgrauen Mergel, welche fchnell an der Luft zerfallen und bald in Staub ſich auflöfen. An den meiften andern Orten, zumal in der Nähe des Harzed wird der Kalk fefter, 'bläulichgrau gefärbt, zumeilen auch von feinen fhwarzen Pünctchen bedeckt; die Feuerfteine verfchwinden ganz, Katkfpath ſtellt ſich ein und die wechfelnden Mergelſchichten find blätteig und meift nur wenige Linien mächtig. Die Schichten zeigen meift fchiefrige , unregelmäßige zerkluͤftete Structur. Weſtlich von Börnefe und öftlih von Langenftein nimmt der Kalk eine hellrothe Färbung an und gleicht in einzelnen Schichten einem Gonglomerate von zerbrochenen in Faſerkalk verwandelten Mollus— kenſchalen. Die Verbreitung dieſer eben bezeichneten Geſteinsmaſſen und ihre gegenſeitigen Lagerungsverhaͤltniſſe ſind ebenſo intereſſant als ſchwierig in ihrer Deutung. Die zureſt erwähnten Sand— ſteine ſind bei Weitem die maͤchtigſten und am weiteſten ver— breiteten Maſſen. Sie conſtituiren alle im Eingange unſers 856 Aufſatzes bezeichneten Höhenzuͤge von den Gegenſteinen und Teu— felsmauern nordwärts bis zum Heidberge, dem letzten Rücken auf unſerem Gebiete. Die Schichtung iſt uͤberall deutlich und der Neigungswinkel ſüdlich und nördlich der Laͤngsmulde, in welcher wir von Quedlinburg weftlich den Jura hervorbrechen ſahen, ziemlich derfelbe und da auch die übrigen Formations— glieder eine hiermit übereinftimmende Schichtenneigung haben, fo liegt darin Grund genug, den Uusgangspunct der nad) Ab— lagerung des Kreidegebirges eingetretenen Hebung fämmtlicher fubhercynifcher Höhen um Quedlinburg in jene Mulde zu legen, welche fib von der Meftfeite Quedlinburgs durch den Kley nad) Börnede hin einfenft. Der Neigungswinkel beträgt in Norden der Hebung an einzelnen Stellen bis 24 Grad, füdlich dagegen, wo die Schichten gegen den Harz einfallen, ift er um 10 Grad geringer. Hinter Boͤrnecke nähert fich der Neigungswinkel ploͤtzlich einem Nechten, fowohl der der Sandfteine als der des nahe angelagerten vöthlichen Kalkes. Die Mächtigkeit der einzelnen Schichten des Sandfteineg variirt von einigen Zollen bis funfzig Fuß und darüber. Das Alter diefer Sandſteine ift ziemlich allgemein dem Duaderfandfteine andrer Gegenden gleichgeftellt worden und nur die Gegenfteine Eonnten bei einer: weniger gründ- lichen Beobachtung zu Altern Triasgebilden gerechnet werden. Auch die Verfteinerungen fprechen für das gleiche Alter mit dem Quaderfandfteine. Die Lagerungsverhältniffe jedoch mit den übrigen Gliedern des Kreidegebirges veranlaßten Frapolli, die Bezeihnung „Duaderfandftein‘ fir unfere Sandfteinmaffen als weniger paffend nicht anzuwenden, da derfelbe 5. B. an ber Utenburg bei Quedlinburg von den als obern Kreidemergel (Roemer) gedeuteten Schichten des Salzberges augenſcheinlich unterteuft wird. MWiewohl der Sandftein hier an der Altenburg gerade durd) bergmännifche Arbeiten am beiten aufgefchloffen ift, fo kann ich dennoch Eeinen pofitiven Beweis fir Frapolli's Benennung „oberer Sand‘ daraus entnehmen und glaube gerade hier Gründe zu finden, welche den Sandſtein als älter denn bie jüngften Schichten des Kreidegebirges darftellen. Das Aeußere der ganzen Ablagerung bietet Nichts Cigenthümliched. Gleich hinter dem Brühl unmittelbar am Wege fieht man den Durchſchnitt der Schich— ten ganz deutlich. Hier lagern namlich über den Salzberg's Mergeln gelbliche , weiße Sandfteinfchichten von verfchiedener (2° — 25) Mächtigkeit und verfhiedenem Korn mit wechſeln— den (1° — 1’ mächtigen) Thonfhichten. Die höheren Thon— f&hichten werden fandig und mergelig, enthalten eingefprengte Holzkohlen, deutliche Holzſtuͤckchen, auch zahlreiche Pflinzenreite (Stengel, Blätter, Fruͤchte). Die Sandfteine erfcheinen von Koble ganz grau gefärbt und am Ausgehenden gleichſam zer— freffen, porös und endlich gelangt man an mächtige gelbliche Sandfteine, durch melche der Stollen auf die in der Tiefe la— gernden Koblenflöge führt. Diefelben mwechfellagern mit Koblen= fandftein und Scyieferthonen, die zahlreiche Pflanzenrefte, Blät- ter mit wohlerhaltener Subftanz, Früchte und Stengel führen. Diefe Nefte glaubte ich früher mit tertiaͤren Formen identifis ciren zu. Eönnen (vergl. Neue Jahrb. fir Mineral ꝛc. 1847. 53), habe aber durch Auffindung voliftändigerer Formen meiſt Arten des Kreidegebirges darin erkannt. Diefe Ablagerung koh— (enführender Quaderfandfchichten fieht man auch auf: der noͤrd— lichen Seite des Hebungsthales an mehreren Stellen von Hohls wegen burchfchnitten und aufgededt, 3. B. an der Abdeckerei von den Gröpern bei Quedlinburg, denfelben Höhenzug an der nad) Halberftadt führenden Chauffee (Hamtarte, Weinberge). 857 Diefe letztere Stelle ift noch dadurch befonders intereffant, daß unter der oberften, 5 Fuß mächtigen, eifenfchüffigen Sandftein: fhicht ein zwei Fuß maͤchtiges Muſchelconglomerat folgt, dann wechſeln noch Thone, eiſenſchuͤſſige Sandſteine, Kohlen und die tieffte, fihrbare Schicht ift ein 20 Fuß mächtiger Kohlenfand: ftein. Jenes Mufchelconglomerat ift außer den Schieferthonen der Kohlenflöge die einzige petrefactenreiche Schicht im Quader— ſande. Leider aber liefert auch dieſe nur menige beftimmbare Mufcheln, da deren zarte Schalen meift ſchon zerbrödelt einge fehloffen find oder bei dem Befreien von der umgebenden Maffe zerfallen. Außer den Sandfteinen haben auch die mergligen und kal— figen Gebilde eine verfchiedene Deutung ihres Alterd erlitten. Aber nur die Unheil bringende Methode einer gewiffen Klaffe von Geognoften, die deutfchen Formationen bis auf die einzelnen Schichten hinab mit den entfprechenden Bildungen Frankreichs und Englands zu paralleliſiren, hat in dieſe Lagerungsverhaͤlt⸗ niſſe die groͤßte Verwirrung gebracht. Vergleichen wir unſere Gebilde mit den zunaͤchſtliegenden, mit dem ſaͤchſiſch⸗ boͤhmiſchen Kreidegebirge, bevor wir dieſelben aͤngſtlich und gewaltſam in die engliſchen oder franzoͤſiſchen Eintheilungen zwängen: ſo er— giebt ſich die Altersfilge der Schichten ſehr leicht und die Ue— berfippung und andere raͤthſelhafte Schichtenftörungen verſchwin— den. Sn Sachfen und Böhmen gliedert fih das Kreidegebirge in 1) untern Qunderfandftein; 2) Pläner und zwar Plaͤner— fandftein, Plänermergel, Plaͤnerkalk; 3) oberen Quaderfandftein. Diefe Abtheilungen Eehren am Harze in bderfelben Folge twieder. Ein Durchſchnit von Thale bis Quedlinburg und von hier bis Dittfurth, immer dem linken Ufer des Bodebettes entlang ge: bend, zeigt die Schichtenfolge. ° Der Salzberg, bald als oberer Kreidemergel, bald als Gruͤnſand und noch anders gedeutet, be— fteht aus Plänerfandftein und Plänermergel und liegt zwifchen dem untern Quader des Münzenberges und dem obern der Al— tenburg, der zu ihm gehörige Plaͤnerkalk erfcheint erft weiter nach Weften an der Oberfläche. Noch enger begranzt fieht man die Gefteinsfolge an der oben bezeichneten Stelle vor der Stein: holzmühle auf dem Wege von Quedlinburg nah dem Stein: holze. Bevor wir jedoch weiter auf diefe Eintheilung des Kreides gebirges eingehen und diefelbe mit andern Gegenden parallelifiren, wollen wir die Petrefaften aufzählen, um auch die paldonto: logifchen Charactere zu würdigen. (Sortfegung folgt.) Ervtifche Phyeiden, befchrieben von P. C. Zeller in Glogau. Die Pyraliden haben ihr eigentliches Waterland in den tro= pifchen Gegenden. Europa ift faft nur mit Muftern der Formen befchenft, die dort fich in einer Fülle von Arten wiederholen, Selbft der Urtenreichthum des Genug Botys in Europa ift nur Armuth gegen die Menge der Arten in Südamerika. Wollte man Daher aus der Phycidenzahl Europas auf die der uͤbri— gen Erdtheile fehließen, fo müfte ein unermefliches Heer noch zu entdecken übrig fein. Aber die Phyciden haben etwas Eigen: thümliches, fie von den Achten Pyraliden Abfonderndes, woher es möglic) fcheint, daß ihre Verbreitung fich nicht nady den Ge: fegen der ächten Pyraliden richte, und daß Europa mit ihnen vorzugsweife begabt fei. Wie dem aber auch fein mag, foviel ift vorläufig gewiß, daß alle Erdtheile Phyciden hetvorbringen, Iſis 1849. Heft 11. 858 Der bekannten Liberalität des Herten Geheimen Ober: Medizi- nalraths Dr. Klug verdanfe ich die Vergünftigung, die exoti— fhen Arten des Königlichen Berliner Mufeums befchreiben zu Eönnen. Obgleich die Zahl weder hinfichtlich der Arten, noch der Individuen groß ift, fo find fie doch ein vielfache Beleh— rung gewährender Schaß. Außer Formen, die den europäifchen nahe ftehen, find auch foldye darunter, die fich nicht damit ver— binden laffen, fondern als befondere Genera betrachtet werden müffen; zählen diefe Genera faft durchgängig nur je eine ein- zelne Art, worauf fie begründet find, fo wird das bei erotifchen Phyeiden, die ja von den Sammlern faft nicht des Fangens werth geachtet werden, noch viel weniger befremden als bei den europäifchen. Nicht wenige Arten der überhaupt nicht großen Zahl habe ih, um fie nicht auszulaffen, mich bequemen müffen, nach dem weiblihen Geſchlecht, da das männliche fehlte, alfo aufs Gerathewohl einzuordnen. Daß ich nicht immer den rich— tigen Platz getroffen haben werde, laͤßt fich erwarten; ich habe deßhalb die Befchreibungen fo genau zu geben gefucht, daß man fie ficher wieder erkennen Eann, falls fie nicht zu ſehr veräns derlichen Arten gehören; man wird zu diefem Zwecke befonderg das Genus Myelois befragen müffen. Die geringe Zahl der parafitifchen Phyciden, der Gallerien, iſt durch zwey erotifche Arten vermehrt worden. Die eine, aus den nordamerikanifchen Freyſtaaten, fchließt ſich ziemlich eng an Aphomia colonella an; die andere, aus Java, zeichnet fich duch ihren Bau als eigneg Genus aus und hat eine fo leb— hafte Färbung, wie man fie bey Thieren nicht erwarten möchte, die den größten Theil ihres Lebens in dunkeln, dunftigen Ver— ſtecken hinbringen. — Don den ald Raupen im Sande lebens den, als Schmetterlinge ziemlich unfcheinbaren Aneraftien lie— ferte Brafilien zwey den europaifchen ähnliche Arten: lotricella und deliquella. — Ephestia, deren Raupe zum Theil als Hausungeziefer Fchädlich wird, zählt auf den meftindifchen In— feln bis jest zwey Arten, worunter die im füdlichen und felbft bisweilen in mittlern Curopa einheimifche Interpunctella, die vielleiht an den Küften des atlantifchen Meeres eine noch groͤ— Bere Verbreitung hat. -— In Auftralien kommt eine, unferer europäifchen Nimbella ähnliche, nur mit geftredtern Flügeln ver= fehene Art von Homoeosoma vagella, vor. Ein in der Fühler: bildung diefer Gattung nahe ſtehendes Genus, Piesmopoda mußte auf die Bildung der Beine gegründet werden, die ein= zelne Art lebt in Brafilien, von wo mwabrfcheinlih auch die an Acrobasis erinnernde Crocidomera turbidella herftammt, welche an der nämlihen Fühlerbafis einen hornigen Hoͤcker bes fist. Aus demfelben großen Lande und den antillifhen Inſeln ift dag fehr merkwürdige Genus Fundella, das durch den Manz gel von zwey Subdorfaladern der Hinterflügel unter den Phy— ciden big jegt allein dafteht; als Erſatz dafür hat es eine tafchen= artige, mit einem ziemlic) feſten Stoff ausgefuͤllte Taſche am Innenrande dieſer Fluͤgel. — Im Genus Myelois ſind zwey Arten, M. indigenella und exsulella, offenbar die Stellvertre— terinnen unferer mitteleurepäifchen M. suavella und epelydella; andere — darunter einige nur probifotifch bis zur Beftätigung durch die Bekanntfchaft mit den Männchen — find den euros päifchen Formen und Färbungen fremder, nämlich M. infusella, Fbeaneliis intextella von den weftindifchen Inſeln, M. pla- cidella und stercorea aus Brafilien, und die wunderlich ge— zeichnete M. magella von der Süpfpige Afrikas. — Wieder aus Brafilien ffammt ein breitflügliges , an Roeselia erinnern: des Genus Pococera mit einer einzelnen Art (gibbella)— Zu: 54* 859 HIypochalcia mußte die im Gaplande febende Sanguinariella gezogen werden, melde zwar außerordentlich im ber Färbung und Flügelgeftalt, durchaus aber nicht im Bau der Kopftheile an unfere gemeine europäifche Pempelia carnella erinnert, — Aus dem Mittelmeergebiete, nehmlich aus Bithynien, find zwey im mittlern Europa nicht feltene, nur ein wenig abgeänderte Arten, Aneylosis einnamomella und Nephopt. janthinella ; eine dritte Art ebendaher, Neph. poteriella, wurde zuerſt als ſiciliſch befchrieben und kommt ihrer Nahrung nach überhaupt nur am Mittelmeer vor. — Aus Brafilien ſtammt ein neues Genus Oncolabis, welches an der männlichen Fühlerwurzel ei: nen Hornhaken und Maxillartafter wie Pempelia befist. — Den hoͤchſten mir befannten Grad der Ausbildung der Maxil⸗ lartaſter bei Phycideen zeigt dag Genus Tetralopha, bey wel: chem fie in je zwey lange ſchwaͤrzliche Buͤſche auslaufen, für welche die Lippentafter fo ausgehöhlt werden mußten, daß fie faft eine bloße Scheide bilden; die zwey Arten — die eine nur im weiblichen Geflecht befannt — bringe Nordamerika hervor, — ava, das eine fo auffaltende Galleria nährt, hat auch eine bunte Phycidee, die nad) dem Zafterbau eine Penpelia ift, aber des Schuppenbuſches auf den Fühlern ganz entbehrt und daher als ein eignes Genus, Epierocis, aufgeftellt wurde ; die Färbung und Zeichnung erinnert an Nyet. achatinella, übertrifft diefe aber an Schönheit. — Zu Nephopteryx wurde einftweilen — es ift nehmlich nur das Meibchen vorhanden — eine gewaltig große Art, N. grandella, von der Mündung des Amazonenftcomeg ſtammend, gezogen; fie zeichnet ſich aber nicht duch jenen Farbenſchmuck aus, den man zufolge ihres Vater⸗ lands erwarten ſollte. — Unter den exotiſchen Pempelien iſt es befremdend, die am Mittelmeer uͤberall verbreitete Zinckenella in der größten Uebereinſtimmung auch in Braſilien und fetbft in den norbamerifanifchen Sreyftaaten anzutreffen. Cine fehr nahe verwandte, aber doc leiht und ficher zu unterfcheidende Art, P. Behrii, lebt in Südauftralien. Die beiden aus diefem Erd⸗ tbeite bekannten Phyciden haben alſo ein ſehr europaͤiſches Ge— präge. Pempelia lignosella, in ben waͤrmern Theilen von Nord- und Südamerika, zeichnet ſich durch ihre beinahe durchfichtigen Hin⸗ terflügel aus; nur nach dem weiblichen Gefhleht bekannt ift P. rubedinella aus Brafilien. Die fhon früher befhriebene P. petrella, eine nahe Verwandte unferer P. ornatella, lebt nicht bloß im wärmeren Theile der Vereinsftaaten von Nordamerika, fondern auc in Brafilien. Unſere Carbonariella endlich ver— breitet ſich, ſoviel wir nun wiſſen, von den Höhen der Alpen durch das ganze noͤrdlich daran liegende Europa und uͤber Is⸗ land bis Groͤnland. A. Galleriae p. 572. Gen, 2. Aphomia p. 576. 1) A. colonella p. 576. 2) A. terrenella u. sp. Alis auterioribus obtusiusculis griseis, litura. longitudi- nali ex humero fuscescenti, striga postica dentata cine- rascenti (mas). fem. — — . Größe einer Eleinen Aph. colonella, Vorderfluͤgel viel ſchmaͤ⸗ ler und mit beinahe abgerundetem Vorderwinkel. — Kopf und Ruͤckenſchild grauweiß; Fühler ſchwach geringelt, weißgrau, nach oben dunkler, ſehr fchwach gezaͤhnt; das Wurzelglied am Ende mit deutlichem Schuppenzahn, Beine gelblichgrau, die vordern — ) 860 auf der Lichtfeite ſchwarzgraufleckig, Hinterleib gelblichgrau. Vorderflügel 6 Tang, 2" breit am Hinterwinfel, aljo ges ſtreckt, am Hinterwinfel ganz, am Vorderwinkel faft abgerundet, fhmusig fahlgrau mit dunklern und hellen Stellen. Won der Schulter geht ſchraͤg einwärts ein breiter, wifchartiger, grau— brauner, am Ende abgerundeter Rüngsftreif bis faft in die Fluͤ— gelhälfte; auf und vor der verdidten Subeoftalader ift er mit weißen Schuppen dicht beftreut, wodurch fein Außenrand als braune Kinie ſtärker hervortritt. Die hintere Querlinie macht einen ſehr ſtarken Winkel am Ende der Mittelzelle, ift gezähnt, bräunlich, einmwärts dunkler fchattirt, am meiften am Worders rande, auswärts hellgrau beſtaͤubt. Die feine, ſchwarze Hin- terrandlinie ift an den Aderenden unterbrochen, Franzen braun: lichgrau. Hinterfluͤgel ſchmaͤler und ſpitzer als bey Colonella, braͤun— lichgrau, um die Spike mit einer unterbrochnen und matten brau— nen Nandlinie eingefaßt. Unterfeite etwas glänzend ftauhgrau. Auf den Vorderfluͤgeln iſt die graue, glanzlofe Mittelzelle am Wurzeldrittel fehr duͤnn, darauf laͤnglich oval, viel [hmäler als bey Colonella, und ihr zugefpisted Ende erreicht nicht den Hinterrand (weshalb die cel- lula ad marginem posticum usque extensa bei Aphomia nicht ihre Nichtigkeit hat). Won der Baſis aus ift der Raum zwifchen ihr und dem Vorderrande auf etwas mehr als 4 Flüs gellänge mit einer eignen, fehr gedrängten und geglätteten Be— fhuppung befleidet, welche fi auf dem Worderrande als eine Linie bis zum Anfange der Vorderrandfranzen fortfegt. Vaterland: Georgien in Nordamerika; ein einzelnes, abge— flognes Männchen, Gen. 5. Doloessa n. g. Antennarunı dens articuli basalıs obsoletus. Palpi feminei horizontales, tenues, elongati, Alae anteriores apice acuto, venae subdorsalis appen- dix nulla, cellula media angusta, non opaca; posteriores latiusceulae, mediocriter ciliatae; vena mediana trifida, prima subdorsalis distineta. ; Diefes Genus fteht Achroea fehr nahe, unterfcheidet fich aber fogleich duch den ganz andern Flügelichnitt; die Flügel find naͤmlich breit und. widlerähnlih, und die vordern (dort ganz zugerundet) haben hier einen fehr fcharfen, faft geradlinig begrenzten Vorderwinfel, Die Hinterflügel haben eine deutliche erfte Subdorfalader, und ihre Franzen haben nur die ganz gewöhnliche Länge. Die weiblichen Zafter haben mehr als Kopf: eslänge, und ein verlängertes, geneigtes Endglied. 1. D. viridis. n. sp. Alae ant. laete virides; costa ipsa, cilia, punetum disei strigagne imperfecta postica pallide flavescunt; alae po- steriores albidae. & Größe der Pemp. adelphella, Vorderflügel breiter. Rüden: ' ſchild und Kopftheile fahlgelblih, Kopf am hellſten (Rückenſchild beim Männchen gruͤnlich, woher ich vermuthe, daß es beim, Weibchen nur. durch das Aufweichen fahl geworden ift). Stirn breit (beim Weibchen mehr), weniger ſenkrecht ala bei Achroea; unter den Fühlern legt fich ein kurzer Schuppenhaarbuſch der Stirn über das Auge. — Kippentafter des Weibchens von mehr als Kopfeslänge, dünn, horizontal mit verbünnten, geneigten Endgliede; Marilfartafter kurz, cylindriſch, am Geſicht liegend. Ruͤſſel von Ruͤckenſchildslänge, aufgerollt, Fühler mit kaum, merklichem Schuppenbuſch des Wurzelgliedes. Beine weißlich, J 861 . außen fahlgelblich ; Hinterbeine am hellften. — Hinterleib oben⸗ auf fehe belt fahlgelblih, am Bauche weiß; Afterbufch des Weib: chens fahlgelb ; Legeſtachel dunkler. Borderflüget 45’ lang, am Dinterwinfel 2’ breit, wid kerförmig; Hinterrand fehr fanft gebogen, faft gerade und fteil, wodurch der Vorderwinfel ungewöhnlich fharf wird. Grund: farbe ein fehr angenehmes Gelbgrün. Die Vorderrandrippe und die Vorderrandfranzen find fo wie die Hinterrandlinie blafgelb. Die Hinterrandfranzen gelblid) mit grünlihem Anflug. In der Flügelmitte auf der Querader fteht ein rundes, hellgelbes Fleck— hen, und auf der Innenrandhälfte dem Hinterrande näher als dem Mittelflek ift eine Querreihe von verlofchnen, gelblichen Fleckchen, die beym Weibchen größer find als beym Männchen und zu einer Linie zufammenflicßen, Hinterflügel weiß, am Rande kaum ein wenig gelblid). Unterfeite der Vorderflügel blaßgruͤn, an den Nändern vers loſchen gelblich; Hinterflügel weiß. Vaterland: Java (DeHaan). Das Pärchen ift befonders ges gen die Bafis der WVorderflügel verwifcht, daher hier vielleicht Zeichnungen unerwaͤhnt geblieben find. — Es ift etwas ganz Unerwartetes, daß eine Galleria eine fo freundliche Furbung trägt; daß die Art aber eine Galleria fei, ift ohne allen Zweifel, wie die Gabel der Eubdorfalader auf den DVorderflügeln, die Geftalt der männlichen Tafter, die Breite des Gefichts u. f. w. lehren, B) Phyeideae. p. 584. Gen. Anerastia p. 586. 1) A. lotella p. 586. 2) A. lotricella n. sp. Alis anterioribus acutis, dilute carneis, vitta costali di- luta postiee attenuata; posterioribus canescentibus. Der Lotella nächjt verwandt, verfchieden durch den fpigen Borderwinkel der Vorderflügel, reinere, geglättetere Grundfarbe und etwas dünnere Taſter. Das Eremplar ift Übrigens bes trächtlich abgeflogen und beſchaͤdigt. Größe einer mittlern Lo- tella. Kopf und Thorar und deren Theile wie die Vorderflügel blaß fleifchfarbig; die Beine mehr grau. Stirnkegel länger als bei Lotella. Lippentaſter etwas dünner und ſpitzer. Fühler an dem vorhandnen untern Theil deutlich geferbt und fehr kurzge— franzt. Hinterleib hell Tehmgelblich. Borderflügel 44 lang, geftaltet wie bey Lotella, aber mit viel geraderem Hinterrande und: deutlichen Vorderwinfel, blaß fleiſchfarben, am Innenrande heller, grau gemifchtz die Adern treten. nicht durch Beftäubung hervor. Eine ſehr verlofchne, dunfelgraue Stelte bildet den Punkt auf der Querader am Rande der Strieme. Diefe Strieme ift heller als die Grundfarbe; etwas grau ſtaubig, ſcharf gegen die Grundfarbe abgefegt und von der Querader an verdünnt Bis zum Vorderwinkel auslau= fend; die Adern treten darin gar nicht hervor. Franzen heil. Hinterflügel ſehr hell ftaubgrau ; Medianader dreiüftig(£:5:1). Unterfeite der Vorderflügel ftaubgrau, an der Vorderrandhälfte gebräunt mit blaßroͤthlicher Vorderrandlinie. Hinterflügel wie oben, am Vorderrande ftriemenartig grau.. Baterland des einzelnen Maͤnnchens Brafilien: (Selle). 3. A. deliquella n. sp. Alis anterioribus canescentibus, vix rufescenti - suflusis,, squamis nigris dispersis; posteriorum vena mediana bifida. 862 Ein einzelnes, fehr befchädigtes Meibchen, das ich jedody auf- nehme, weil es fehr auffallende Merkmale hat. Es fteht der Lotella' gleichfalls fehr nahe, unterfcheidet fi aber durch die ſpärlich aufgeftreuten ſchwarzen Schuͤppchen und durch den Manz gel eines Aſtes der Medianader der Hinterflügel. Größe einer Eleinen Lotella. Worderförper wie die Vorder: flügel heil ftaubgrau. Stirnfegel kurz. Kühler über der Baſis etwas verdidt, übrigens zart gefranzt. (Taſter fehlen.) Nüffel fehr kurz, Hinterleib heil lehmyelb, am Bauche weißlich. Le— geftachel gelblich behaart. Vorderflügel 4 lana, von der Geftalt der Lotella, mit etwas hervorttetenden Adern, fehr hellgrau, em wenig blafröth- lich angelaufen und überall mit einzelnen, ſchwarzen, länglichen Stäubchen betreut, die nirgends als Zeihnung zufammentreten. Der Vorderrand ift fEriemenartig etwas heller als die Grundfarbe, ſchmaͤler als bey Lotella. Am Hinterrande ift eine Reihe ſchwar— zer Punkte in den Zwifchenräumen der Adern. Hinterflügel ſehr heil ftaubgrau. Die Medianader hat die Auszeihnung, daß fie ſich nur vor ihrer Mitte in eine Gabel fpaltet und weiter nicht, ihr fehlt der dem Hinterrande nächſte Gabelaft. Unterfeite der Hinterflügel wie oben, der Worderflügel ftaub- grau mit heller Vorderrandlinie. Vaterland: Allegretto in Brafilien (duch Sello). Gen. 2 Ephestia p. 592. 1) E. neurieella n. sp. Alis anterioribus angustis, cinereis, strigis duabus in- terne convergentibus, priore ante medium, punetis duobus fuseis intermediis, posterioribus albidis, pellueidis, venis ‚fuscescentibus. Zwey Weibchen, fo groß wie Elutella, aber mit dickerem, län: gerem Körper und geftreciteren Flügeln. — Körper ftaubigarau, Dberficht gemölbt, breit, hell. Ocellen fcheinen da zu fein. Füh- fer microfeopifch pubescirend gefranzt, am Wurzelgliede vorn weißlich. Marillartafter fehr Eurz, Enofpenförmig. Kippentafter von 14 Augenlängen, etwas aufgefrümmt, mäßig verdickt; End— glied Eürzer als das halbe zweyte Glied, ziemlidy dic, fpis mit weißliher Spitze. Nüffel lang, obenauf beſchuppt. — Beine etwas kurz; Schenkel zufammengedrädt, die vordern braungrau, die vier übrigen weißlich; Mittels und Hinterfchiene zufammen=- gedrückt, nach unten durdy Beſchuppung erweitert und etwas gefranzt, vor der weißlichen Spise mit fchiefent, braunem Bänd- chen; Fußglieder an den Enden meißlih. — Hinterleib hell- bräunlichgrau, auch am Aftergliede, mit gelblihem Legeftachel. Vorderflingel faft 4" lang, fchmal, nad) hinten wenig erwei— tert, mit abgerundetem Vorderwinkel, gegen das Ende mit her— vortretenden Adern, ftaubiggrau, Weit vor der Flügelmitte ift eine breite, grade, helle Binde, die vom VBorderrande aus be— trächtlich fchief nach außen herabgeht und gegen dag Mittelfeld nicht fehr braungrau gerandet ift. Die Querader hat 2 braune ſchraͤg über einander liegende Punkte. Die hintere Querlinie, in dee Mitte zwiſchen diefen und dem Hinterrande und näher den Punkten als die befchriebne Binder, ift etwas derdickt, dem Hinterrande-parallet, am Anfange desioberften Drittels erſt mit einer ſchwachen Ede nad) außen, darüber mit einer nad) innen, heil, ſchmal dunkelgrau gerandet. Der Hinterrand ift unterbro- chen dunkel. Franzen hell, Hinterfluͤgel geftredt, weißlich „ durchfcheinend, an ber. Fluͤ⸗ gelfpige und: von dieſer herab abnehmend am Hinterrande ge— 863 bräunt, mit bräunlichen Adern, welche befonders gegen die Fluͤ— gelfpise bervortreten. Die Medianaderäfte haben eine Länge, wie ben keiner andern Ephestia; die Theilungsverhältniffe wie 2:1:5. Die Querader ift etwas über der Endgabel. Die Falten zwifchen den Längsadern find ſtark ausgedruͤckt. Franzen hellgrau mit fehr verlofchener, dunklerer Linie nahe der Baſis. Unterfeite einfarbig, auf den Hinterflügeln mie auf der Ober: feite; auf den Vorderflügeln bräunlichgrau. Vaterland: St. Thomas (duch Morip). 8) Interpunctella. Drey ficher hierher gehörende Weibchen, durch nichts von ein- ander verfchieden, als durch mehr oder weniger abgeriebne bley— glänzende Schuppen der Vorderflügel, — von Mori aus St. Thomas eingefchidt. Wahrſcheinlich ift diefe Urt nicht erft dort- bin aus Europa gebracht worden, fondern findet fich als Haus— thier im ganzen warmen Amerika. Gen. 3. Homoeosoma. p. 599. 1) vagella n. sp. Alis anterioribus perangustis, griseo -cinereis, linea disci longitudinali albida, obsoleta, fascia ante medium punctoque venae transversae nigricantibus obsoletis; po- ster. canis subpellueidis. Ein Männden, den £leinen Exemplaren ber Nimbella fehr ähnlich, aber ſogleich verfchieden durch viel längere Worderflügel und etwas geſtrecktere Hinterflügel. Da das Eremplar fchon etwas. verflogen ift, fo wird an der Beſchreibung kuͤnftig mehre: res zu ergänzen ſeyn. Kopf hellgrau, Rüdenfhild und Außenfeite der Taſter dun— kelgrau. Dinterleib und Beine wie Nimbella var, b; das Bändchen der Hinterfchienen ziemlich verlofchen. — Vorderflügel lang und ſchmal, 4“ lang, grau, dunfel be— ftäubt. Die erfte Binde fhwärzlic, in der Stellung und Ges ftalt wie dort, aber, wie es fcheint, ganz volljtändig, wenig— ftens an der Vorderrandhälfte. Won ihr aus ift die Medianader fein und weiß und auf der untern Seite mit einer noch feinern, ſchwaͤrzlichen Linie gefaumt; fie endet an einem fhwarzbraunen, verlofchnen Punkt der Querader, der über ſich ein fehr Eleineg, ſchwaͤrzliches Kängsfteichelchen hat. Die zweyte Querlinie hell, fehr verlofchen, dem Hinterrand näher und Über der Mitte mit einem ſcharfen, gegen innen geöffneten Winkel. . Vor dem Hin: terrande find feine Punkte fihtbar; auch ift die Nandlinie we— nig verdunfelt. Hinterflügel fhmäler und ſpitzer als bey Nimbella. — Unterz feite ganz einfarbig, etwas glänzend, auf den Hinterflügeln noch lichter als auf den Vorderfluͤgeln. Daterland : Adelaide in Neuholland (Behr) Gen. 4. Piesmopoda n. 3. Ocelli nulli (?) Squamae epistomii in conulum congestae (?) Antennae crassiusculae, maris crenatae, dorso supra articulum basalem latius exeisae. Palpi maxillares breves, clavati; labiales — — (desunt.) Haustellum modicum spirale. Pedes breviores, compressi; femora media in dorso faseiculo pilorum instructa. Alae anteriores angustae (strigatae); posteriorum vena mediana quadrifida, ramo primo non longe a basi pro- deunte. . 864 Nomen generis a zıeoudc, compressio, et 7roÖg, pes. Dem Ausfchnitte in den Fühlern nach würde diefe Gattung zu Homoeosoma gehören; allein diefer Ausfchnitt iſt viel tiefer und breiter, und die Fühler felbft find die und zufammenge- drückt und gegen das obere Ende hin deutlich gekerbt. — Hierzu kommen die fehr eigenthümlichen Beine; fie find furz und an Schenkeln und Schienen, am meiften an den erftern, zuſam— mengebrüdt; in geringerem Grade ift diefes bey den Vorderhuͤf— ten und Vorderſchenkeln der Fall; die Mittelfchenkel haben auf der Mitte der Nücdenfchneide einen nach vorn gelegten, fat das Ende der Schenkel erreichenden Haarbufch. — Die Vorderfluͤ— gel weichen in der Geftalt ihres Hinterrandeg fehr ab, indem er ſehr conver ift und den Vorderwinkel fehr hervortreten laͤßt. Auf den Hinterflügen ift die Medianader nit in 8, fondern in 4 Aeſte aufgelöft, und der erfte Aft ent'pringt der Wurzel fo nahe, wie ich es bey wenig Phyciden kenne. — Alle diefe Eigenheiten hindern auch die Vereinigung mit einem andern Ge- nus. Das dicht befhuppte, lange Wurzelglied der Fühler, ein— wärts an der Mitte mit einer beulenartigen Verdickung erinnert etwas an Acrobasis, weßhalb da8 Genus feinen Plaß vor die fem am beften zu finden fcheint. 1) P. Rubieundella n. sp. Alae anteriores basi late flavae, ceterum purpurascen- tes, antice albidae, striga postica subrecta rubiginoso- marginata. Kopf blafgelblich, faſt weiß; Stirnhoͤcker fehlt (mohl abge— tieben). Fühler etwas dick, zufammengedrücdt, an der obern Hälfte Eerbzähnig, fonft Eurzhaarig geftanzt, gelbbräunlich, auf der Nücenfeite etwas glänzend beſchuppt; Wurzelglied flarf, mit weißlichgelben Schuppen befleidet und einwärts mit einem Hoͤ— der ; der Einfchnitt darüber ift weit beträchtlicher ala bei Homoeo- soma,. Decellen erkenne ich nicht. Marillartafter kurz, nach oben verdidt. Lippentafter abgebrochen. Nüffel ziemlich furz, aufgerollt. — Ruͤckenſchild braͤunlich, vorn und hinten gelblich; Schulterdecken rofenfarbig, an den Enden braun. Beine auf der Schattenfeite ſchmutzig weißlih, auf der Lichtfeite roſenfar— big angeflogen mit roftbraunen Hüftenden und folchen Bändchen auf Schenkeln und Schienen; der Haarbufh an der Mittelfchiene bleichgelb; Füße obenauf braunlich mit weißlichen Gliederenden.— Hinterleib gelbgraubräunlich, mit ziemlich ſtarkem Afterbufch. Vorderflügel 34" lang, fchmal, hinten erweitert, mit faft geradem Vorderrand, fehr converem Hinterrande und fcharfem Vorderwinkel, an der Bafis purpurbraun, darauf bis vor bie Hälfte wachsgelb, dann blaß purpurröthlich, welche Farbe gegen den Vorderrand in Weiß übergeht, was einen breiedigen, gegen das obere Ende der (zweiten) Querlinie zugefpisten und an ihm aufhörenden Raum füllt. Viele aufgeftreute Schuppen haben einen fehmelzartigen Glanz. Die (zweite) Querlinie ift dem Hin- terrande fehr nahe, fteht ziemlich fteil, iſt ſehr ſchwach gebogen und wird immer von einem dünnern, außen von einem didern dunfelbraunrothen Schattenftreif eingefaßt. Hinterrandlinie braun, undeutlich. "Die 2 Punkte der Querader, der eine auf weißem Grunde, ftehen ſchraͤg ber einander und. find fein, deutlich, purpurbraun; über dem oberften hat der Vorderrand einen gleich— farbigen, kurzen Längsftrih. Franzen purpurröthlich mit dunk— lern Querfchatten. Hinterflügel ſchmutzig, ziemlich durcchfichtig, am Hinterrande gebräunt, befonders am Vorderwinkel. Franzen mit feiner, gelblicher Bafallinie, fonft hell bräunlichgrau. Unterfeite glänzend mit brauner Hinterrandlinie; Vorderfluͤgel 865 graubraͤunlich, am Worderrande am dunfelften; Hinterflügel wie oben. Das Theilungsverhältnig der Medianader ift 2:9: 8. Das einzelne Männchen ift aus Braſilien (duch Olfers.) Gen. 5. Crocidomera n. g. Ocelli duo, Antennae simplices, supra basim subcurvatae; articulus basalis superne tuberculum corneum gerit. Epistomii squamae incumbentes. Palpi maxillares breves; labiales reflexi, mediocres. Alae anteriores angustae (subbistrigatae); posteriores vena mediana quadrifida. Maris femora pedum intermediorum interne vil- losa, tibiae dorso pilosae; tibiae posticae barbula basali instructae. Barba analis maris magna. Nomen generis a 200xig, floceus, et w7005, femur. Der Höder an der Fühlerwurzel erinnert an Acrobasis; ul fein bei diefem Genus wieder nur durch Schuppen gebildet, wäh: end er bei Crocidomera aus Hornmaffe befteht. Einen fer: nern Unterfchied giebt der Bau der männlichen Beine; die Mit— telfchenfel der Crocidomera find auf der vom Licht abgewen- deten Seite, nad) der ganzen Länge mit dicht gedrangten Schup= penhaaren bekleidet; die Nüdenfchneide der Mittelfchiene ift mit dichten Haarſchuppen gefaumt; die Hinterfchiene hat gleichfalls auf der Nücenfchneide nahe der Baſis ein abftehendes Haar: buͤſchchen, welche Auszeihnungen alle bei Acrobasis fehlen. — Bei Oncolabis ift der Hocker an der Fühlerbafis zu einem Ha— Een ausgebildet, und Tafterbau und Befhuppung der Beine find ſehr verfchieden, fo daß beide Genera nicht einmal nahe vers wandt find. — Die Hinterflügel find glasartig, am Innenrande bis zur erften Subdorfalader behaart, am Worderrande bejchuppt. 1) €. turbidella n. sp. Alae anteriores griseae, costa obscuriore, puncto venae transversae nigro, striga posteriore interne punctis nigris notata; posteriores hyalinae subviridescentes. Größe und Flügelgeftalt wie Nephopt. roborella oder faft der Myel. infusella, welcher fie am ähnlichften fieht. Ruͤckenſchild ſtark, heil gelbbräunlich wie Kopf und Hinterleib. Fühler hell, berjtenformig, äußerſt ſchwach geferbt und micro: - feopifch pubescirend gefranzt; der Hornhöder am obern, innern Ende des Wurzelgliedes ift glänzend braun. Mearillartafter fhuppenförmig, am Geficht liegend. — Rippentafter aufgekruͤmmt, außen gebräunt, Endglied faft fo lang wie das zweite Glied, nicht bis zur Fühlerbafig reichend. Nüffel aufgerollt, befchuppt. Beine aufen grau; auf der Innenfeite der Vorderhüften ift ein ſtrahlender, anliegender Haarbufh. Die Haare der Innenſeite der Mittelfchenfel find bleichgelb. Die Mittelfchiene hat vor der Spitze ein Dunfeles Bändchen. Hinterfchiene zwifchen den Mit: teldornen und der Spige verdunfelt. Alle Füße dunkelgrau, an der Sohle mit einer Neihe Eleiner ſchwarzer Stacheln. — Hin: terleib mit braͤunlicher Baſis der Segmente und hellem, langem Afterbufch. Borderflügel 54’ lang, ſchmal geftredit, nach hinten ſchwach erweitert, mit deutlichem Vorderwinfel und etwas converem Hinz terrande, fhmusig grau, am Vorderrande dunkler. in Punft nahe der Baſis und dem Borderrande ift braun, woraufauf dem BVorderrande hinter einander zwey dunfelgraue Schattenfleden folgen, die eine helle Stelle zwifchen ſich haben, wahrfcheinlich den Anfang der nicht ausgedruͤckten (weggewifchten 2) eriten Quer: Iſis 1848. Heft. 11. 866 linie. Auf der Querader iſt ein tieffchwarzer, ediger Punkt. Dem Hinterrande etwas näher als diefem Punkte ift die 2te Querlinie, verlofchen, ſchmal dunkel eingefaßt, gegen außen con= ver, nahe am Vorderrande mit einer einwaͤrts gerichteten Ede, über welcher fie breit endigt; in ihrem concaven Theile, auf der Seite des Mittelfeldes ift fie auf den Aeften der Medianader mit je einem ſchwarzen Punfte gezeichnet. Der Hinterrand hat eine Reihe feiner, tieffhwarzer Punkte. > Franzen gelblichgrau. Hinterflügel geftredt, gegen den Vorderwinkel fehr verengt, glasartig, irifirend mit gelblichen Adern und fahlgelben Haaren am Innenrande. Vorderrand bräunlichgraufchuppig; die Hin— terrandlinie und eine fie begleitende Linie auf den mweißlichen Frans zen find bräunlic) und verlöfchen an der Mitte des Hinterrandes. Unterfeite der Vorderfluͤgel braunlichgrau, am Vorderrande dunkler mit einer ‚heilen Stelle al3 Anfang der 2ten Querlinie; an der Bafis des Vorderrandes ift ein blaßochergelbes Haarbuͤſch— hen; dag, worin die Halterborfte ruht, ift blaß dottergelb. Hin— terflügel lebhafter fchillernd als auf der Dberfeite, mit braun- grauer Vorderftrieme. Medianader 5:2:3:4. Das einzelne Männchen, ohne Vaterlandsangabe, flammt wahrfcheinlidy aus Südamerika. Gen. 6. Acrobasis. p. 606. Gen. 7. Fundella n. g. Ocelli duo. Antennae maris supra articulum basalem depressae, denticulo squamato instructae. Epistomji squamae incumbentes. Palpi maxillares nulli; labiales tenues, epistomio incum- bentes. Haustellum spirale mediocre. Alae anteriores angustae (bistrigatae); posteriores (ma- ris) subhyalinae, margine intimo incrassato; ve- na subdorsaliunica imperfecta; mediana quadrifida. Im Fühlerbau zeigt ſich eine Uebereinftimmung mit Acrobasis Abth. Alispa (Angustella): die borftenförmigen Fühler find nim= lich über dem Wurzelgliede breit gedruckt und ein wenig ver- tieft und geglättetz dicht am Wurzelgliede figt ein Eleiner Schup- penzahn. — Das Obergeficht entbehrt des Schuppenkegels durch- aus, weil die ziemlich dünnen Lippentafter fi ihm fehr eng anlegen und ein wenig darüber hinaus ragen; es hat zu diefem Zwed in feiner Befchuppung eine Ninne von unten nad) oben. — Der Rüffel von mittler Länge, aufgerollt, auf feinem Rüden befhuppt. — Die Hinterflügel geben die Auszeichnnng vor allen Phyciden, indem ihnen im männlichen Gefchleht die drey Laͤngsadern zwifchen dem Innenrande und der Medianader bis auf ein Nudiment gänzlich fehlen (mahrfcheinlich bes fitst fie das Meibchen vollffändig). Zum Erſatz haben fie am Innenrande eine länglichevale, verdickte Stelle, die nahe an der Bafis anfängt und etwas vor dem Hinterwinkel aufhört; fie fieht aus, wie wenn zwifchen Ober und Unterhaut eine fremd- artige Maffe eingefültt ift; fie wird gegen die Flügelfläche von einer Ader begrenzt, die bald divergiet und meit vor dem Hin⸗ terrande aufhört. — Die Medianader Löft ſich in 4 Aeſte auf. Der Battungsname, von funda, Taſche, bezieht ſich auf die Verdickung der Hinterflügel. 1) F. pellucens n. sp. Alae anteriores einereae, strigis duabus obsoletis, ma- fo 10] 867 cula scabra fusca ante priorem; posteriores albo - hyali- nae, margine interno ochraceo, Var. b, alarum anteriorum basis ad strigam priorum fusca. Gröfe der’ größten Eph. lutella, Flügel breiter und kuͤrzer. Ruͤckenſchild und Kopf grau. Lippentafter außen graubraun, innen mie die Gefichtsrintie hellgrau. Beine grau, die vordern gebräunt; Fußgliederenden weißlic) ; Hinterfchiene zufammenge: druͤckt, auf der Nüdenfchneide an der Bafis mit einem Haar— buͤſchchen. Hinterleib grau mit helleen Segmenträndern (verölt graugelb); Afterbufch ziemlich anfehnlich, gelblichweiß, unten am ellften. 3 ei 4 — 41" fang, geſtreckt, nad) hinten etwas er= meitert, am Hinterrande wenig conver mit deutlichen Vorder: winfel, ftaubgrau. Die dünne, erfte Querlinie ift bedeutend ſchraͤg nach außen gelegt, fanft gebogen, gegen den Innenrand verſchwindend; nur an einem Exemplar (Var. b.) laͤßt fie ſich bis zum Innenrande verfolgen, bei andern erfcheint fie nur an der obern Hälfte in weißer Farbe. Einwaͤrts liegt an ihr ein großer ſchwarzbrauner, rauher Fleck, der auch (wohl nur durch Abreiben) verkleinert vorfommt; an einem Exemplare, wo er beide Gegenränder erreicht, ift auch die Flügelbafis gebräunt (Var. b.). Die beiden ſchraͤg geitellten, braunen, verloſchenen Punkte der Querader liegen doppelt fo weit von der erften wie von der Zten Querlinie ab. Diefe ift dem Hinterrande ziemlich) nahe, lichtgrau, in der Mitte gegen innen ausgehöhlt, ſchwach gezähnt, außen durch einen bräunlichen Schatten begleitet. Bor den matten, ſchwarzbraunen Hinterrandpunften ift der Raum hellgrau, mit verlofchnen, dunklern Querlinien. Hinterflügel weiß, faſt ganz durchſichtig, etwas iriſirend; der Schwanzwinkel ift ſcharf und Eleiner als 90%; der Vorderwin— kel ſehr ſchwach gebräunt, wie feine Franzen. Die verdicte Innenrandſtelle ift blaß dottergelb. Die Flügelabern find auch Elar; die vieräftige Medianader hat die Theilungsverhältniffe REITER Unterfeite der Vorderflügel etwas glänzend grau mit fehr ſchwa— her Spur der hinten Querlinie, in der Vorderrandzelle bleich- gelblich befchuppt. Hinterflügel wie auf der Oberfeite, nur ſtaͤr— ker fchillernd und am WVorderrande hellgrau. Vaterland: die Antilfen und Südamerika. Won den 4 männ: lichen Exemplaren find zwey von St. Thomas (duch Moris), eins von Port=au= Prince auf Haiti (dur) Ehrenberg); das vierte (Var. b.) ift aus Brafilien (duch Selto). Gen. 8. Cryptoblabes. p. 644. Gen. 9. Glyptoteles. p. 646. Gen. 10. Eccopisa. p. 648. Gen. 11. Nyrtegretis. p. 650. Gen. 12. Myelois. p. 651. 10. M. rosella — pag. 652 11. M. indigenella n. sp. Capite palpisque fuseis (?) alis ant. brevioribus vio- lascenti-fuscis, anfice albis, strigis duabus dilute fusco- marginatis, priore submedia interne maculae costali brun- neae acclinata, punctis duobus fuscis mediis. Verwandt mit Suavella, verfchieden durch breitere Vorder fluͤgel, reineres Weiß, Stellung der erften Querlinie faft in der Flügelbreite, das dadurch verengte Mittelfeld ıc, 868 Größe einer Eleinen Suavella. Kopf ganz abgerieben, nur amı Geficht find röthlichbraune Schuppen übrig. Deellen daher ſehr deutlich. Fühler bleihbräunlich befchuppt, microfeopifch pu= bescirend gefranzt. Lippentafter kaum von doppelter Augenlänge, an den 2 Endgliedern ganz entfchuppt; diefe ftielrund, dünn, das Endglied von halber Känge des zweiten Gliedes; Wurzel— glied weißlichgrau. Ruͤckenſchild violettlichgrau. Hüften weiß, an der Baſis der vordern ein ſchwarzer Punkt. Schenkel und Schienen hellgrau, dunkler beſtaͤubt; Mittelfchiene etwas flach, weiß mit braunem Bändchen. Füße braun mit weißlichen Glie— derenden. Hinterleib braungrau mit gelblihen Ningrändern. Vorderflügel (4 lang) kuͤrzer als bei Suavella, nad) hinten erweitert, dunkel violttlich braungrau, im untern Theil deg Mit: telfeldeg fehr verdunfelt. Die erfte Querlinie fteht fait in ber Flügelmitte, fteiler als bei Suavella; fie ift weniger gezackt, hell— grau, oben erweitert und in reines Weiß Übergehend, und von hier geht ein hellgrauet, anfangs fehr breiter Mebel, verengt big zum Innenrand; zwifchen Diefem Nebel und der Querlinie bildet der Raum einen brauntothen, oben zugefpisten Snnenrandfled; den Außenrand der Querlinie bildet eine fehwarzbraune Linie, die fi auf dem Vorderrande, viel fchärfer ausgedrückt als bei Suavella, aber auf einem Eleinern Naum, gegen das Mittel: feld erweitert. Diefes ift fehr verengt, am Vorderrande meiß bis unter die 2 fcharfen, ſchwarzbraunen Queraderpunfte, darun— ter violettlich braun. Die 2te Querlinie ift dünn wie die erfte, ſchwach wellig mit 2 etwas größeren, einwarts gerichteten Eden und dunkelbraun verfloffen gefaumt. Der Raum vor dem Hin— terrande ift heilgrauftaubig; die Nandpunfte braun’und fcharf, Franzen grau. Hinterflügel dunkler als bei Suavella, graubräunfih; Fran- zen heller und mit fehr feiner, gelblicher Bafallinie. Unterfeite graubraun, mit fehr unmerkliher Spur der 2ten Duerlinie (wegen Befchädigung ift nicht zu erkennen, ob fie auf dem Vorderrande deutlicher wird) und mit helleren Hinterflügeln. Das einzelne Weibchen ift aus Carolina (duch Zimmer— mann). r 15.) M. exsulella n. sp. Capite lutescenti, palpis fuscescentibus; alis ant. fusco- caesiis, strigis duabus, priore prope dorsum alba, am- pliata, interne sanguineo -ınarginata, posteriore obsoleta grisea, punetis interjectis duobus fuscis obsoletis. Am nädhjften mit Myel. epelydella verwandt, mit geftteds teen Vorderflügeln, getrennten Mittelpunften derfelben, verlo: fehener, nicht blutroth gerandeter 2ter Duerlinie ꝛc. — Größe etwas über Epelydella. Kopf heil lehmgelblich, im converen Geſicht bräunlih. Fühler hellbraͤunlich. Zajter ein wenig fürzer als bei Epelydella, aufen violettbraunlidy, innen beit gelbbräunlih. Ruͤckenſchild violertlichbraun; Beine auf der Fichtfeite violettlichgrau, an den Füßen brauner mit gelblichen Stliederenden, Mittelfchienen am Ende und Hinterfchienen an den Dornen braun. Hinterleib graubräunlid, an den Ning- randern und am Bauche gelblich; After helllehmgelb. Vorderflügel 4 lang, etwas geftredt mit converem Worder- ande und weniger fcharfem Vorderwinkel als bei Epelydella, violettlichgrau. Die erfte Querlinie, an mehr als der untern Hälfte weiß und erweitert, geht am Innenrande noch mehr als bei Epelydella zurüd, neigt fih alfo hier mehr nach aufen über; am obern Drittel ift fie nad) innen gebogen, verlofchen, auswärts gefaumt und am Worderrande gegen das Mittelfeld | 869 mit einem braunen Schatten; fie ift auf der Innenfeite an den untern % breit biutroth eingefaßt, und diefe Einfaffung ift an ihe felbft etwas grobfehuppig. Die beiden breit getrennten Mit: telpunfte find braun und verlofhen. Die 2te Querlinie fehr verlofhen, heller als die Grundfarbe und nur dunkler, ohne Blutroth, befaumtz; von ihrem obern Drittel, wo fie außen am dunkelften gefäumt ift, geht einwärts ein dunkler Schatten unter dem Iten Mittelpunkt hin bis zum Innenraude. Hinterrand: punfte find nicht vorhanden. Franzen etwas heller als die Grundfarbe. Hinterflügel bräunlihgrau, am Rande fehmal verdunfelt, auf den Franzen von einer feinen, bleichen Linie umzogen. — Auf der braungrauen Unterfeite fchimmert bloß auf den Vorderfluͤgeln der helle Theil der erften Querlinie ſehr matt durch; von der 2ten Querlinie ift Feine Spur fihtbar. Vaterland Nordamerika (duch Zimmermann). Hier fheint fie und Indigenella der Erfas für unfere Epelydella und Sua- vella zu ſeyn. 20) M. infusella n. sp. Alis anter. cinereis, obscurius nebulosis, macula sub- fasciata nigricanti ante medium, striga postica obsoleta; poster. hyalinis, apice infuscatis; palpis reflexis, episto- mio cano. Sn der Größe der Pemp. adornatella. Ihrer Flügelzeich nung nad hat fie einige Uebereinffimmung mit Myel. intex- tella. Diefe ift aber beträchtlich größer, heller, ſchärfer gezeich- net, mit deutlihem Mittelpunkt auf den Vorderflügeln und nur 3 äftiger Medianader der geftredtern Hinterflügel. — Die glafigen Hinterflügel zeichnen Infusella vor allen Europäern aus; ob fie übrigens zu Myelois gehört, mu$ die Anficyt des Maͤn— chens entfcheiden; fie fleht nur hier wegen einer gewiffen Aehn— lichfeit mit Myel. ceratoniae. Kopf etwas abgerieben; Hinterkopf grau; Gefichtsfchuppen etwas conver liegend, weißlih. Deellen vorhanden. Fühler grau. Fühler am Geficht aufwärts gerichtet, am obern Theil wenig gekrümmt, von doppelter Kopflänge, etwas die, aufen ſchwaͤrzlichgrau; Endglied ziemlich kurz, did und ſtumpf. Nüffel mäßig lang, befhuppt. — Ruͤckenſchild grau. Bruft, Beine und Bauch graumweiß. Beine außen braͤunlichgrau angelaufen; am dunfelften die 4 vordern und die Füße. Hinterfchiene zus fammengedrüdt, auf der Rüdenfchneide an der Baſis mit kur— zem Haarbufch; vor der hellen Spitze ift ein bräunliches Bände hen. Fußgliederenden weißlich. — Hinterleib bräunlichgrau mit hell lehmgelber Afterfpige ohne hervorftehenden Legeftachel. Vorderfluͤgel 44 — 43" fang, etwas geftredt, hinten wenig erweitert, mit fehr fanft converem DVorderrande, deutlichen, ftumpfem Vorderwinkel und converem Hinterrande, ziemlich dunkelgrau, gemwölft mit undeutlichen Zeihnungen. An der Stelle der 1ften Querlinie ift ein faft vollftändig bindenformiger, ſchwaͤrzlicher Querfchatten, nach innen ziemlich grade und helle graulich begrenzt, nach außen mit einer Ede in der Mitte. — Bon dem Punkt auf der Querader ift bei dem einen Eremplar eine Spur zu bemerken, bei dem beffern andern Exemplar ift bloß die Gegend etwas nebelig. Die 2te Querlinie ift verlos ſchen, ſchmal und unvollftändig dunkelgrau gefaumt, gegen aus fen fanft conver, am Anfange des oberften Drittelö zu einem ſcharfen Winkel mit einwaͤrts gerichteter Spige gebrohen, und darüber etiwas erweitert, von hellerem Grau und mit dunklerer Einfaffung. Am Hinterrand geht eine Reihe brauner Punkte. Sranzen grau, mit verlofchnen, dunflern Querlinien. 870 Hinterflügel weißlich, durchſichtig, fehr ſchwach ſchillernd, am BVorderrande friemenartig dunkelgrau, am Vorderwinkel ſchmal gebräunt. Randlinie braͤunlich, ſehr wenig einwärts fchattirt und ſchon vor dem Hinterwinkel aufhoͤrend. Franzen mit dunk— ler Linie nahe an der Baſis, an der Flügelſpitze gebräunt. Adern gelblih, am Hinterrande etwas bräunlih; die Medianader 4 Aftig mit den Theilungsverhältniffen 6:3:2:4. Unterfeite der Dinterflügel wie oben, der Vorderflügel einfar— big grau mit ſehr fhmaler, gelblicher, vor der Spike unterbroch— ner Vorderrandlinie. Ein ziemlich gut erhaltnes Weibchen von Portzau- Prince auf Hayti (Ehrenberg.). Ein fehr abgeflognes und in den Stans zen beſchaͤdigtes Eremplar ift von St. Thomas (Moris). E3 zeige auf dem rechten Worderflügel den oben bemerften Mittelpunkt; die ſchwaͤrzliche Schattenbinde ifl verlofchner und läßt Enum etwas von der Ede auf der Außenfeite erkennen; die 2te Querlinie ift viel verlofchner, hat aber diefelbe Geftalt. Die Vorderrandlinie auf der Unterfeite fehlt, wohl durdy Ab— reiben. Das Geficht ift abgerieben; aber die noch vorhandnen Schuppen find weißgrau. — Alles übrige ffimmt mit dem ans dern Gremplar, fo daß mir wenig Zweifel über die fpecifiiche Identitaͤt bleibt. 24) M. magella n. sp. Alis ant. angustulis rubellis, fuseo-nebulosis, striga media dupliei ex costa in angulum posticum fusca, linea marginali alba tenui; palpis horizontalibus ac thorace ru- bellis. Durch die ganz ungewöhnlich gezeichneten. Norberflügel von allen Phyeiden abweichend, vielleicht eine Myelois, worüber die Kenntniß des Männchens Auffchluß zu geben hat, Sie ift kleiner als Neph, janthinella. Kopf hell rothſteinfarben; Stirnwulſt ſchwach Eegelförmig. Ocellen deutlih. Fühler dünn, gelblih, am Wurzelgliede röth- lich. Maxillartaſter chlindriſch, ſpitz, roth wie die Lippentaſter; dieſe ſind von Ruͤckenſchildslaͤnge, horizontal, ziemlich ſchlank, zuſammengedruͤckt, von der Mitte aus verduͤnnt mit kurzem, gleichfalls ziemlich locker beſchupptem Endgliede. Ruͤſſel roth— ſteinfarbig, mit violettlichem Schimmer; der Buſch auf dem Schildchen ſcheint ſtark zu ſein. Vorderbeine auch auf der Schatz tenſeite etwas geroͤthet, ſonſt roth, an den Füßen hell lehmgelb. (Mittelbeine fehlen.) Hinterbeine etwas kurz, zuſammengedruͤckt, am Schenkel grauroͤthlich; Schiene heller roͤthlich, auf der Baſis der Ruͤckenſchneide mit einem hellgelblichen Haarbuͤſchchen; Fuß grau, zuſammengedruͤckt mit hellgelblichen Gliederenden. — Hinz terleib braͤunlichgrau, am After hellgelblich. Vorderfluͤgel 6’ Lang, geſtreckt, nach hinten ſtark erweitert, mit convexem Vorder- und Hinterrand und ſcharfem, ſpitzem Vorderwinkel, blaßroth mit braͤunlich verdunkelten Stellen gegen die Baſis (die Zeichnungen find hier zum Theil weggewiſcht). Auf der Hälfte der Subdorfalader ift ein brauner Schuppen- höder, Über welchem eine bleichgelblihe, von der Baſis ausge— hende Vertiefung endigt. Noch vor der Mitte des Vorderran— des beginnt auf diefem eine ſchwarzbraune, ſchwachgekruͤmmte Querlinie, weldye fhräg bis in den Hinterwinfel geht und hier über der Subdorfalader ſich der Zten Querlinie anfchließt; jte wird in einem fehr ſchmalen, linienfoͤrmigen Abftande von einer weniger lebhaften braunen Linie begleitet, welche in der Verdun— Eelung unter der Subdorfale endigt. Die 2te Querlinie ift ein fach, dünn und braun; fie ift über der Subdorfale in 2 Zähne 871 gebrochen, nimmt dann etwas verdickt ihren Lauf bis zum Mit: telzeichen und geht von da an wieder verdünnt in einem nad) aufen converen, etwas gezähnten Bogen nach dem Vorderrande, den fie vor dem Vorderwinkel erreicht. Das Mittelzeihen ift blaßgelblich, ſchmal und ſchließt fich der Querlinie eng an. Vor dem Hinterrande ift der Raum ſchmal braun, am breititen an der Flügelfpige. Die Hinterrandlinie fehr fharf, fein und weißlichgelb, außen braungefäumt, Franzen dunfelroth. Hinterflügel etwas geftredt, ſchwach durchſcheinend, weißlich, im WVorderwinfel und von diefem herab ein wenig am Hinter— rande gebräunt; eine Nandlinie fehlt. Franzen weißlih, mit braͤunlicher Schattenlinie um die Flügelfpise., Medianader 4: äftig mit den Theilen 6:2:3:3. Unterfeite der Hinterflügel trüber a8 oben, auch am Vorder: rand bräunlichgrau. Worderflügel braͤunlichgrauz die gelbliche Randlinie gleichfalls fehr fharf, und die Stangen wenig heller alg oben. Das einzelne Weibchen ift vom Vorgebirge der guten Hoff- nung (durch Krebs.) 25) M. intextella n. sp. Alis anter. canis, macula costae transversa ante medium striolaque venae transversae nigris, striga postica den- tata anguste 'obscurius marginata, posterioribus hyalinis apice infuscatis; palpis reflexis. Won den 2 männlichen Gremplaren ift das eine aus St. Thomas (duch Moris), das andere von Port= aus prince (Ch: venberg), gerade wie bei ben 2 weiblichen Eremplaren von Infu- sella. Ungeachtet alfo Intextella viel größer ift und auf den Vorderflügeln heller und fchärfer gezeichnet, auch mit deutlichen Mittelzeichen; fo legt doch die Aebnlichkeit in der Anlage der Zeichnung den Gedanfen fehr nahe, daß Intextella das Männ: chen zu Infusella fey. Allein Intextella hat an der Medianader der Hinterflügel einen Aft weniger, und die hintere Querlinie der Vorderflügel hat einen andern Verlauf. Größe wie Neph. janthinella. Kopf grau (etwas abgerieben) mit hell fchimmernden Schuppen auf dem Geficht. Deellen vor: handen, ziemlich verftedt. Fühler borftenföormig, microſcopiſch pubescirend gefranzt. Marillartafter in einen ziemlich langen weißlichen, dem Geftcht anliegenden Schuppenbuſch verlängert. Lippentafter aufgekruͤmmt, über das Geficht hinauf reichend, mäßig verdiet, innen weißlih, außen grau, am Ende des 2ten und Anfange des Z3ten Gliedes hell; die Beſchuppung loder, das Endglied ziemlich Eurz, dit und ftumpf. Nüffel lang, ein: gerollt, auf der Bafis (durch Abreibung?) unbefchuppt. — Ruͤckenſchild ftaubgran, mit gebräunten Enden der langen Schul: terdecfen. Beine grau, auf der Schattenfeite weißlich, auf der Lichtfeite dunkler angeflogen; Mittels und Hinterfchenkel und Schienen zufammengedrüdt; Mittelichiene weißgrau mit braus nem Bändchen vor der fchief abgefchnittenen Epise; Hinter: fhiene an der Endhälfte weißlichgrau. Ale Füße find merklich verlängert, dunkelgrau. — Hinterleib braunlihgrau, am After lehmgelblich. Vorderflügel 6" lang, geftredt, nach hinten ein wenig ers weitert, am DVorderrande ziemlich gerade, mit deutlichem or: derwinkel und converem Hinterrande, weißlichgrau, dicht an der Baſis mit einem ſchwärzlichgrauen Gewoͤlk. Vor der Flügel: mitte hängt am Vorderrande ein ſchraͤg nach außen getichteter, ſchwaͤrzlicher, anfehnlicher Fleck, der fi unten erweitert und an der Laͤngsfalte verlifcht; darunter ift der Grund von der Bafis 872 aus mit blaßroͤthlichen Stäubchen nebelig gemifcht. (Beide Er- emplare find am Innenrande verwifcht fo daß die Zeichnung in ihrer Vollſtaͤndigkeit vielleicht bindenartig ift.) Auf dem Quer: aͤderchen liegt ein deutliches, ſchwarzes Möndchen, das fich bey dem einen Cremplar beinahe in 2 Punfte auflöft. Die 2te Duerlinie ift dem Hinterrande etwas näher als diefem Zeichen, in der Farbe der Flügelfläche und nady oben verdünnt und feiner braun geſaͤumt als unten, wo fie auch ziemlich verlofchen und ihre Einfaffung mit roͤthlichen Schüppchen gemifcht iſt; fie macht dem Mittelzeichen gegenüber eine diefem zugewendete, fcharfe, fpiswintlige Ede und darüber eine viel kuͤrzere; fie endet nahe am Vorderwinkel. Der Hinterrand hat eine Neihe fehwarzer, ſehr getrennter Punkte. Franzen hellgrau. Hinterflügel ziemlich geſtreckt, weißlich Elar, ſchoͤn irifirend, am Vorderrande ftriemenartig braunlich, und am SHinterrande ſchmal braͤunlich fehattirt, gegen den Hinterwinfel in abnehmen- der Stärke; die Hinterrandlinie verlifcht, che fie-den Hinter: winfel erreicht. Franzen am Worderwinfel gebräunt, übrigens mit einer verdunfelten Linie dicht an der Bafis. Adern gelblich, nur die Subeojtaläfte braͤunlich; Medianader Zäftig mit den Zheilungen 7: 3:4. Unterfeite der Hinterflügel weniger rein als oben, der Vor— derflügel bräunlichgrau, einfarbig. Vaterland; Weſtindien. 25) M. placidella n. sp. Alis anterioribus angustis, gilvescentibus, costa late albida, fascia latissima obliqua ante punctum nigrum me- dium strigaque posteriore obsoleta fuscescenti marginatis ; palpis longis, horizontalibus, attenuatis. Ein Weibchen, deffen fnftematifche Stelle fih erft durd, die - Kenntniß des Maͤnnchens rechtfertigen muß. Groͤße der Hom. nebulella. Ruͤckenſchild u. Kopf (beide, befon- ders die Stirn des letztern) Ereideweiß, mit etwas gelblich gemiſcht. Fühler borftenformig, weißfhuppig. Dcellen deutlich. Mapillartafter (abgebrochen ? — wie einer der beiden Kippentafter); Lippentafter von Ruͤckenſchildslaͤnge, horizontal ausgeftredt, zufammengedrüdt, vor der Mitte am meiften erweitert, von da ab bis zur Spike ver— duͤnnt, weißlich, außen braͤunlich beftäubt, am meiften am Ende des 2ten Gliedes; das dünne, lange Endglied ſpitz, weiß. Ruͤſſel mäfig lang, eingerollt, weißfchuppig. — Beine weißlidy, die vordern außen bräunlich beftäubt. Mittel: und Hinterfchienen von der Baſis aus allmählich verdickt, Mittelfchienen am didften und meiften zufammengedrüdt. Hinterleib bleichgelblich. Vorderflügel 5" lang, ſchmal mit fehr fanft converem Vor: derrand, deutlichem Worderwinfel und converem Hinterrand, nach hinten wenig erweitert, längs des Vorderrandes breit ſtrie— menartig weiß, mit fehr einzelnen braunen, wenig merklichen Stäubchen beftreut, Übrigens ſehr blaß ochergelb. in breiter, fihräg von der Worderrandftrieme fchräg auswärts herabgehender Raum vor der Flügelmitte bildet eine Binde, die von beiden Seiten, und zwar gegen die Bafis breiter, dichtbraunftaubig eingefaßt ift. Auf der Querader liegt ein ſchwarzer, etwas großer, nicht fcharf begrenzter Punkt, ein wenig näher der bintern Quer— linie als der vorigen Binde, Die hintere Querlinie ift auch ziemlich) breit, aber nur einwaͤrts ziemlich fharf, wenn auch nicht ununterbro= chen, gerandetz fie geht dem Hinterrande parallel, convergirt alfo fehr am Innenrande mit der Binde, und hat dem Mittelpunft gegen= über eine Ecke einwärts, Uber welcher fie fich in der Vorder— 873 randffrieme verliert; zwifchen ihr und dem Hinterrand ift der Raum grauftaubig. Franzen hellgrau. Hinterflügel geftredt, gelblich weiß, etwas durchfcheinend, an den Rändern um die Flügelfpise fehwacd gebräunt. Medians ader Zäftig mit den Theilungsverhältniffen: 5: 3: 3. Unterfeite der Hinterflügel trüber als oben; die der Vorder: flügel bräunlichgrau, am dunfelften gegen die Spitze, am lich teften am Innenrande; Vorderrand linienformig weißlih. Hinz terrandlinie braͤunlich, von einer feinen gelblichweißen Franzen: linie begleitet. Vaterland: Alegretto in Brafilien (Sello). 29.) M. subcanella n. sp. Alis anterioribus anzustis, einereis, albo-sublineatis; posterioribus hyalinis albo-ciliatis; palpis porreetis. Nur ein Weibchen, daher hinfichtlich des Genus noch unfi= her. Der Bau der Taſter, die Befchaffenheitder Flügel würde es auch zu Epischnia ftellen laffen, wenn nicht die Median: ader der Hinterflügel Säftig wäre. Größe der Placidella. Ruͤckenſchild und Kopf (beide ziemlicdy abgerieben) grau. Ober: gefiht ganz kahl. Ocellen ſcheinen vorhanden zu fein. , Fühler gelblih. Marillartafter fehr kurz. Lippentafter von mehr als doppelter Augenlänge, ziemlich dünn, grau, auffteigend, mit ganz borizontalem Endgliede, welches faft die Länge des zweiten Gliedes hat. Nüffel lang, eingerollt, graufhuppig. — Beine ſchlank, weißlich, Schenkel und Schienen zufammengedrüdt: Hinterſchenkel unten an der Spitze mit einer Laͤngsgrube. Hin- terfchiene nach unten etwas erweitert, ohne Haarbuſch auf der Ruͤckenſchneide; von dem obern Dornenpaar hat der äußere Dorn nur 4 Länge des innern. Füße etwas gelblih, an der Sohle mit Eurzen, ſchwarzen Stacheln. — Hinterleib gelblichgrau mit bellen Segmenträndern und zugefpigtem Afterfegment, deſſen Epige haarig iſt; Bauch weiß. BVorderflügel ſchmal, nach hinten etwas ermeitert, mit fehr ſchwach converem Worderrand, faft geradem Hiuterrande und fharfem Vorderwinkel, (fehe verwifcht) grau, hell und dunfler gewoͤlkt; die dunkelfte Stelle ift in einem großen Flecken an der Mitte des Innenrandes. Don der Baſis aus geht an der Mer dianader in einer Vertiefung eine lange weiße Laͤngslinie, und eine Eürzere, ſtaͤrkere läuft von der Querader aus bis in den Hinterrand. Andre Zeihnungen find nicht fichtbar. Franzen weißlich. Hinterflügel geftredt, glasartig, irifirend, an der verlofchnen, bräunlichen Randlinie, und zwar um den DVorderwinfel etwas breiter als anderswo gelblihgrau. Franzen weiß. Medianader Säftig mit den Theilungsverhältniffen: 5: 4:4. Unterfeite der Hinterflügel wie oben, der Vorderflügel jtaubgrau. Daterland: Port au: Prince auf Hapti (duch Ehrenberg). 30.) M. stercorea n, sp. Alis ant. lutescentibus, angulo interno late fuscescen- tibus, linea sub apice in marginem exceurrente fusca, puneto medio nigro; posterioribus pellucentibus, apice infuscatis; palpis horizentalibus. ‚Nur ein Weibchen, daher von unfichrer, fyftematifcher Stelle, fehr ausgezeichnet durch die Länge der Medianaderäfte der Hin: terfluͤgel. Etwas Eleiner als die vorige Art. Körper blaß lehmgelblich, an der Bafis der Sinterleibsfegmente graugemifcht. Die beiden Kragenftüde find an ihrer Naht frie: menartig heil. Dbergeficht mit einem Euren, aus Schuppen Siis 1848. Heft 11. 874 gebildeten Höder, der feitwärts. weißlich iſt; eine weiße Linie zieht am Augenrande neben den Fühlern bin und miſcht ſich er: meitert in die Hinterhauptsfchuppen. Fühler ziemlid) ſtark, zu— fammengedrüdt. Ocellen fehr deutlih. Mearillartafter Eurz, in ein Schuppenbüfchchen auslaufend, über der Ruͤſſelbaſis gegen einander> geneigt. Lippentafter faſt von Nüdenfchildslänge, ho: tizontal, am dickſten vor der Spige des Zten Gliedes, zufam: mengedrüdt; Endylied dünn, beſchuppt, von 3 Länge des 2ten Gliedes; diefes hat vor der Mitte außen ein lehmbraunes Baͤnd— hen. — Beine auf der Schattenfeite faſt weißlich, auf der Lichtfeite bleichgelblich, etwas grauftaubig; Hinterſchiene etwas Eurz, zuſammengedruͤckt, auf der Ruͤckenſchneide lockerſchuppig. Füße dunkel graubeftäubt mit hellen Gliederenden. — DVorderflügel fhmal, nad hinten wenig erweitert, an Vorder: und Hinterrand eonver, mit deutlichem Vorderwinkel. Die etwas hervortretende Medianader ift weißlich bis hinter den ſchwarzen, eigen Mittelpunkt; ein folhes Pünktchen ſteht auch in einiger Entfernung von ihrer erfien Theilung. Ueber ihr geht von der Baſis aug ein dunflerer Schattenitreif, der über ihrem oberften Alte eine dünne, gelbbraune Längslinie enthält, die am Hinter- tand endigt; dicht über diefer gelbbraunen Linie geht ein folcher Strich in die Flügelfpige und in deren Franzen. Der ganze Kaum zwiſchen der Medianader und dem Innenrande ift von der Hälfte des legtern an bis zum Hinterrande hellbraun aus— gefüllt; vor ihm ift die Subcoſtalader weißlich und braunftau= big (gegen die Bafis verwifcht). Duerlinien find nicht fichtbar. Franzen hell gelblichgran, an der Spige mit dem verdidten brau— nen Stridy, der aus der Flügelfpise hineingeht. Hinterflügel trüb gelblichgrau, ziemlich durchfcheinend, an der Flügelfpige und von diefem aus am Hinterrande in abnehmen- der Breite bräunlichfchattirt. Franzen weißlih, mit dunkler, verlofchner Linie an der gelblichen Baſis. Unterfeite der Hinterflügel trüber und bräunlicher als auf der Oberſeite; Worderflügel gelbbräunlich, die Franzen mit feiner, gelblicher Bafallinie. Vaterland: Brafilien (durch Dlfers). Gen. 13. Pococera. n. g. Antennae teretes, setaceae, simplices, maris longe piloso-eiliatae, fem. pubescentes. Ocelli duo. Epistomium cenulo squamarum nullo. Palpi maxillares brevissimi; labiales longiores, reflexi, epistomio appressi, articulo ultimo setaceo. Haustellum spirale longius. Alae breves, anteriores postice dilatatae, asperae, cel- lula media brevi; posteriores rotundatae, vena me- diana quadrifida. Oviduetus feminae absconditus. Nomen a n&zsıy, pectere, et xE0@5, cornu. Den Zaftern und Fühlern nach ließe fih das Genus mit den Myeloiden vereinigen; aber die zugerundeten Hinterflügel weichen in ihrer Geitalt von den Phyciden ganz ab und haben etwas Aehnlichkeit mit denen von Roeselia (Nola); nur die von Tetralopha fommen ihnen darin nahe. — Die männlihen Fuͤh— ler find ganz einfach, borftenformig, gegen die Spige verdünnt und mit langem, nad) der Spise an Länge abnehmenden Haa— ten gefranzt, die den weiblichen Fühlern ganz fehlen. Die fur: zen, fpisen Maxillartaſter find mit einer Spige über die Ruͤſſel— 55* 875 bafis hin gegen einander geneigt; bie aufgekruͤmmten Fühler liegen an dem ganz glattfehuppigen Geficht und reichen mit dem ver: längerten, dünnen, fpigen Endgliede bis an die Fühlerbafis. Küffel mäßig lang, aufgerollt, befhuppt. — Mittel- und Hin: terfchienen wenig verdict, letztere etwas zufammengedrüdt, Die nach hinten ſtark erweiterten Worderflügel haben dag Queraͤder— chen weit vor der Mitte. Die erfte Subcoftalader theilt fih in eine Gabel und endigt mit dem zwehten Afte am An— fange des legten Vorderrandvierteld; die eigentlihe Subcoftalas der fpaltet fid) an der Querader; der obere Aſt gabelt ſich zwey— mal und endigt mit feinen: 3 Aeſten am VBorderrande vor der Spiße; der untere Aft (eigentlich die Hülfgader) ift einfach und endigt unter der Spitze am Hinterrande, Die Medianader ift 4äftig, und der erfte Aft geht bey der Querader ab. Diefe ift nur in ihrem untern Theil vollftändig, in ihrem obern nur an= gedeutet. Die Subdorfalader einfach und weit getrennt von der Medianader. — Die beim Weibchen noch mehr als beim Maͤnn— chen abgerundeten Hinterflügel haben die Subcoftale gabelfürmig und den vorderen Aft wieder in eine Gabel gefpalten, deren vor— derer Zinfen in den Vorderrand, der untere in die Flügelfpige mündet. Die Medianader ift Läftig; die Querader, am 2ten Afte entfpringend, geht hierauf bis zum 1ften Aft und verlöfcht an ihrem obern Ende. Die 3 Subdorfalen find vollftändige Franzen von gewöhnlicher Länge. 1) P. gibbella n. sp. Alae ant. griseae, basi brunnescenti, ante medium nig- ro- tuberculatae, striga posteriore obsoleta, punctis mar- ginalibus nigris; posteriores albidae, apice fumato, _ Größe über Roes. palliolalis. Nüdenfchild und Kopf grau; erfterer etwas grauroth angeflogen; Fühler bräunlich, mit locke— figenden, tweißgrauen Schuppen ; deßhalb faſt geringelt. Lippen— tafter dem Gefichte anliegend, aufgekruͤmmt, weißgrau, befon: ders am 2ten außen bräunlich beftaubt. Beine weißgrau, auf der Lichtſeite vothbräunlid angeflogen, am dunfelften die Füße außer den Gliederenden. Hinterleib bräunlihgrau, an den En: den der Segmente bleichgelblih; Afterbufch bleichgelb, unauss gezeichnet. Vorderflügel 44 — 5" lang, nach hinten fehr erweitert, mit deutlihem Vorderwinkel, ſchwachgewoͤlbtem Vorderrande und con- vererem Hinterrande, ftaudiggrau, auf dem Wurzelfelde röth: lichbraungrau; die erfte Querlinie ift (bei einem Cremplare etwas deutlich) eine fchräg herabgehende, mellige, in der Mitte etwas eckige, fchwarze Pinie, einwarts an der untern Hälfte weißgrau beftäubt. In der Mitte zwifchen ihr und der Baſis geht ein den Vorderrand nicht erreichender, ſchwarzer, dicker Wulſtſtrich auerüber, der, theilweife abgerieben, mehrere Schuppenhöder übrig läßt, die etwas unregelmäßig Über einander liegen. Hinter ber 1jten Querlinie ift das Mittelfeld am Vorderrand meißgrau bes ftäubt, und ebenfo ift die innere Hälfte diefes Feldes, die aus Fere aber braunröthlich ; beide Färbungen werben durch ſchwarze Schuppen getrennt, die einen nach innen gekruͤmmten Querfleck bilden und an der Subdorfale aufhören. Beim Weibchen (ob beim Männchen nur weggewiſcht?) ift in dem grauen Theile des Mittelfeldes über der Medianader nicht weit von der erften Querlinie ein fchwarzes Höderchen. Die 2te Querlinie ift breit und ganz verlofchen, lichtgrau auf braunröthlichgrauem Grunde und an ber obern Hälfte braun eingefaßt; am bunfelften und fleckartig ift deife Einfaffung am Vorderrande. Vor dem Hin- terrande ift der Grund weißgrauftaubig, wodurch die etwas ftrich- \ 876 förmigen, tiefſchwarzen Randpunkte um fo mehr hervortreten. Franzen grau mit 2 bräunlichen, verlofchnen Querlinien. — Hinterflügel ſchmutzig gelblihmweiß, am Vorderrande und Vor: derwinfel braunlich angelaufen; beim Weibchen zieht ſich diefes verlofhen und ſchmaͤler an der bräunlichen Nandlinie herab; beim Männchen ift die Nandlinie nur gegen den Vorderwinkel vorhanden. Medianadertheile: 5:2:2:4. Unterfeite der Worderflügel braungrau, am Vorderrande mehr oder weniger gelbftaubig; von der 2ten Querlinie ift eine Spur fihtbar, die hinter einem braunen Vorderrandfled beginnt. In— nenranddrittel licht gelbgrau. Hinterrandpunkte fehr deutlich. Hinterflügel wie auf der Dberfeite, nur unreiner und mit aus— gebreiteterem Graubraun. Vier Männchen, von verfchiedner Neinheit, und ein faft un: verfehrtes Meibchen, alle aus dem füdlichen Brafilien (S. loao del Rey: Sello). Gen. 16. Hypochalecia. p. 721. Abth. A. Polyocha: alis ant. elongatis, laevigatis, co- nulo epistomii distincto. 1) H. sanguinariella n. sp: Alis ant, angustis, sanguineis, postice vitellinis; vitta costali alba nitida in apicem perducta. Diefe Phycis fieht der Pemp. carnella fo aͤhnlich, daß man verfucht feyn möchte, fie für diefelbe Art oder doch nächft ver: wandt zu halten. Die langen, horizontalen Lippentafter, die Eurzen, einfachen Marillartafter und der Mangel des Schuppen= bufches in der Fühlerbucht weifen auf eine ganz andre Verwandts fhaft hin. Der Rüffel ift von mittelmäfiger Länge; Ocellen find vorhanden; Bau der Zafter und Fühler find wie in Hy- pochalcia A; die Vorderhüfte hat nicht die Auszeichnung von Epischnia; die Hinterflügel haben eine 4 aftige Medianader — altes weift unfre Art in Hypochalcia, von der fie nur dur die geftredten, nicht querftreifigen, babei geglätteten Vorderflü— gel mit fcharfer Vorderrandſtrieme getrennt wird. Größe der Pemp. sanguinella; Flügel aber viel geſtreckter. Kopf weißlichgelb mit deutlihhem Schuppenfegel auf dem Ober— gefiht, an welhem die Marillartafter liegen, die länglich find und in wenig verlängerte Schuppen endigen. Fühler mit ſehr deutlicher Ausbuchtung, und am Ende derfelben auf der Ruͤcken— firfte mit wenigen, £urzen, braunen, rauhen Schuppen ; ſchwach geferbt, ſehr zart pubescirend gefranzt. Lippentaſter faft von Nüdenfhildslänge, horizontal, zufammengedrückt, vom Anfange des Zten Drittels an allmählich) verduͤnnt, bleichgelb, außen mit tofigem Anflug; Endglied von weniger als halber Länge des Zten Gliedes. — Nüdenfhild (verwifcht) mit blaßrorhem, an ber Naht bleichgelbem Kragen und dunkler röthlichen Schulterdecken. Beine ziemlich lang, bleich, außen röthlich angeflogen mit grauen Füßen; Hinterfchienen zufammengedrüdt, gegen die Spitze durch Schuppen erweitert. — Hinterleib gelbgrau, am Bauch hell. BVorderflügel 6° Lang, geftredt, nach hinten ſchwach erweitert, am bintern Theile des Vorderrandes conver mit deutlichem Vor— derwinfel. Am Borderrande geht eine breite, ſehr fcharf be— grenzte, faft filberweiße Strieme; fie reicht fehr verengt bis an die Flügelfpige felbft. Die übrige Flügelfläche ift weniger fchön als bey Pemp. car- nella, längs der Strieme und an der Bafis blutroth gefärbt; den bintern Raum nimmt ein unreines Dottergelb ein, das ſich weiter nach vorn nugbreitet al beb Carnella, namlich über den 877 oberften Aft der Medianader. Die Grenze zwifchen der Vor— derrandftrieme und der biutrothen Farbe ift, gegen die Zlügel- fpige verbreitert, braun. Franzen hell blutroth. Hinterflügel ‚gleichfalls viel geftredter als bei Carnella, zart gelblihgrau, ſehr ſchwach durchfcheinend. Medianader 4 äftig mit den Theilungsverhältnifen: 5:2:3:2. Franzen bleichgelb. Unterfeite gelblihgrau, die Worderflügel auf der Vorderhaͤlfte bräunlichgrau mit fehr matten, vöthlihem Schein und vofen= farbnen Franzen. Vaterland des einzelnen Eremplars das Gap der guten Hoff: nung (Krebs). Gen. 18. Ancylosis. 1) A. einnamomella. p. 741. Ein unverflognes, aber faft veröltes Männchen aus Brussa in Kleinafien; es ift ungewöhnlich groß (Worderflügel 54 lang) und gehört zu Var, 6, aufer daf das Braune fehön geroͤthet ift und die Franzen felbft einen cofenfarbnen Anflug haben. Gen. 20. Oncolabis n. g. Ocelli distineti, Antennae maris Sefaceae, subcompressae, supra ba- sim areuatae; articulo basali superrne uncum cor: neum gerente., Epistomii squamae in conulum brevem productae. Palpi maris maxillares penicillati; labiales recti, suberecti, longitudinaliter canaliculati. Haustellum spirale breve. Alae anteriores angustae (striga nulla); posteriores elon- gatae, vena mediana trifida. Nomen generis ob uncum antennae masculae ob 0yx05 (uncus) et Aaßis (ansa) deductum est. Dem Aufern Anſehen nah, aud zufolge des Zafterbaues, fteht das Genus der Abtheilung Etiella von Pempelia nahe; es fehlt aber den männlichen Fühlen, obgleich fie eine Biegung über der Bafis haben, der Schuppenbufch, an deffen Stelle der Fuͤhlerruͤcken bloß rauhfchuppig ift; und dazu trägt das Wurzel glied an der Spige einen dünnen, gegen die Fühlerbiegung ges kruͤmmten Hornhafen, dergleichen bey Eeiner Phycide bemerkt wird. Nur Crocidomera hat einen fehr kurzen Hornhöder; fie hat aber dafür kurze Mariltartafter, Eeine ausgehöhlte Lippen— tafter, fehr haarige Mittelichenkel, eine 4 üftige Medianader der Hinterflügel 0. — Der Rüffel ift Eurz und aufgerollt. — Die Dcellen find deutlih. Der Stirnbnſch ift ziemlich kurz, Eegel: förmig, und an ibn ſchließen ſich die fchräg aufgerichteten Taſter an. — Der Mittelfchenkel hat auf der Unterfeite eine die Baſis erreichende Laͤngsrinne; die Hinterfchiene erweitert fich allmaͤh— lich gegen das Ende, ift zufammengedrüdt und trägt auf den Schneiden einige Schuppenhaare. 1) O. anticella n. sp. Alae anteriores fuscescenti-griseae, vitta costali albida impura; posteriores subpellucidae exalbidae. Bon der dritten Phycidengröße, dem erften Anblid nach ver: wandt mit Pemp. Zinckenella. Rückenſchild und Kopf gelb— bräunlichgrau. Fühler gelbbräunlich mit braunem, unbefchupptem Haken des Murzelgliedes, borftenförmig, zufammengedrüdt, auf dem Nüden der Biegung mit einer dunflern Schuppenlinie. Marillartafter heil fahlgelb; Lippentafter von mehr als Rüden: ‚fhildstänge, gerade, ſchräg aufftrebend, zuſammengedruͤckt, ge— 878 gen das Ende des Iten Gliedes verdidtz; Endglied Eutz und dünn, abwärts gerichtet; fie find außen oben gebräunt, unten weißlih, am Endgliede verdunfelt. — Beine bleichgraugelblich, außen fahleöthlich angeflogen, an den Füßen außen dunfler. Hinterleib hellgraugelblich mit ſchwachem, hellerem Afterbufch. Vorderflügel 4 lang, fehr geſtreckt, nad) hinten etwas er— weitert, mit ſchwach convexem Hinterrande und deutlichen Vor— derwinkel, röthlihbraungrau, am dunfelften gegen den Worders and, dee eine weißliche, röthlich beſtaͤubte Strieme trägt; diefe ift fhmal, bis zur Gegend der Querader erweitert, dann bis zum Vorderwinkel verdünnt; fie wird einwaͤrts ſcharf geſaͤumt durch. die verdunfelte Grundfarbe. Zwiſchen Median» und Sub: dorfalader wor. der. Flügelhälfte ift-ein brauner, etwas rauher Fleck, und vor und hinter ihm der Grund fledartig ochergelblich. Duerlinien find gar nicht fihtbar, (Die Fläche ift übrigens nicht ganz unbefchädigt, und fo mögen einige Zeichnungen weggewifcht fein.) Franzen grau, etwas glänzend, außen verbunfelt. Hinterflügel ſchmal und geftredt, durchſcheinend ohne Schiller, weißtih, nur am Vorders und Hinterrande um den Vorder— winkel, fchmal gebräunt; hier haben auch die Franzen die dun— £elfte Schattirung. Die ungefäürbte Medianader iſt Stheilig; das Verhältniß der Theilung 4:3 :2. Unterfeite glänzend, Vorderflügel bräunlichgran; Hinterflügel weniger rein weiß als auf, der Oberfeite. Das einzelne Männchen ſtammt aus Südbrafilien (durch Sello). Gen. 21. Epierocis n. g. Antennae maris compressae, supra basim vix areua- tae, in dorso barba squamata instructae. Ocelli duo, Epistomii squamae’in conulum congestae. Palpi maxillares maris penicillo longo instructi; labiales reflexi, epistomio acelinati, acuti. Haustellum spirale modicum. Alae anteriores strigatae; posteriorum vena mediana quadrifida. Nomen generis ob barbulam antennae ex &rzi (superne) et xgoxis (floccus) compositum est. Den Magillartaftern nad) gehört Epierocis zu Gymnancyla und Pempelia; von beiden wird fie getrennt durch den Manz gel der Ausbuchtung der Fühler und den ganz verfchiednen Bau derfelben. Sie haben nämlich über der Baſis eine fo ſchwache Bie- gung, daß fie ebenfo gut als nicht vorhanden angenommen mer- den Eann. Vom Wurzelgliede aus ift der Fuͤhlerruͤcken dicht und breit befhuppt; diefer Schuppenftreif verengt ſich und wird auf dem 3.—7. Gliede rauh, worauf er bie gewöhnliche Be⸗ ſchaffenheit annimmt. — Ferner find, zum Unterfchiede von Gym- naneyla, die ziemlich langen Lippentafter aufgekruͤmmt und an dag Geficht angelegt, woher der Gefichtshöder Elein ift. — Au: herdem theilt ſich die Medianader der Hinterflügel in 4 Aeſte, nicht in drey. 1) E. festivella. Alae anteriores ochraceae, postice rubiginosae, striga ante medium alba, interne late rubiginoso -marginata ; li- neola venae transversae badia, externe albo excavata. Sn der Zeichnung der etwas größern und breitflügligern Nyet. achatinella ähnlih, nur daß die hintere Querlinie der Vorder— fluͤgel gar nicht hervortritt. Körper ochergelblich, an den Schuzt 879 terdecken voftfarbig angeflogen. Fühler blaßſchuppig. Marillar tafter mit einem dicken, ochergelben Pinfel, welcher in einer Ninne der Lippentafter ruht. Diefe haben die Länge des Nüdenfhildes, reichen welt über den Gefichtsfegel weg und find etwas did, zufammengedrückt, gelblichweiß an der Baſis, dünn fahlgelblih, am Rüden roft: farbig; dag Endglied ift kurz und ſpitz. — Beine fehlen bis auf ein Hinterbein; diefes ift bleichgelbtich, auf der Lichtfeite an der Schiene mit einem roͤthlichbraunen Wifch vor der meißlichen Spitze und röthlichbraunen Dornen; auch dev Fuß ift braunroth, an den Gliederenden weißlich. Afterbufch Elein und ohne Aus: zeichnung. BVorderflügel 4" lang, mäßig geftredt, mit converem Hin: terrande und ſcharfem Vorderwinkel, ochergelb. Vor dev Mitte ift eine vollftändige, grade, weiße Querlinie, fchräg gelegt (mes niger als bey Nyet. achatinella); fie ift einwärts ſehr ſcharf und breit mit braunröthlicher Farbe, und zwar nach vorn lichter gerandet; nach außen wird fie an der untern Hälfte von braun: roͤthlichen Schuppen gefäumt. Auf der Querader ift eine braune Mondfichel, auf der innern converen Seite mit einem roſtgel— ben Schatten, auf der Außenfeite von Weiß begrenzt, "Der hintere Flügelraum ift mit verfchieden fchattirtem Braunroth ausgefüllt, das feine größte Breite am untern Horn der Mond: fihel hat und ſich von da an bis in die Fluͤgelſpitze verengt; von der Iten Duerlinie läßt ſich in diefer Farbe eine Außerft fhwache Spur entdeden. Das Weiße und mehrere lilafarbne Stellen im Brauncoth haben einen fhmelzähnlichen Glanz. Hin— terrandlinie dunfel, fcharf, auf den gelbgrauen Franzen von einer feinen, gelbtichen Linie umzogen. Hinterflügel gelblich, durchfcheinend, am Vorberrande beim Vorderwinkel braungrau; die feine braunlihe Hinterrandlinie erreicht nicht den Innenwinkel und ift auf den gelblichweißen Franzen von einer bräunlichen, feinen Linie begleitet. Die 4 aftige Medianider hat die Verhältniffe 8:3:4:3. Unterfeite der WVorderflügel graubräunlich, mit gelblicher Vor- derrandlinie und einer gelblichen Lichtung hinter der: Spur der Mondſichel. Hinterflügel trüber als oben, am Vorderrande ſtrie— menartig grau. Ein Männhen aus Java (duch De Haan). Gen. 22. Tetralopha. n. g. Ocelli distincti. Antennae setaceae, maris crenatae, parte inferiore biseriato-ciliatae, fem. brevissime pubescentes. Epistomii squamae incumbentes. Palpi maxillares maris in binos penicillos lon- gos terminantur, fem. breves simplices; labiales longi, reflexi, maris dorso longitudinaliter excavato. Haustellum spirale modicum. Alae latae, anteriores scabrae (subbistrigatae), subtus prope basim grosse squamatae; posteriores rotundatae, vena mediana quadrifida rergdkogos ob palporum maxillarium penicillos quatuor. Die Marillartafter find wie bey Pempelia; nur ift der Pinfet viel länger und in: zwey fehr getrennte Büfche getheilt. Dieſe ruhen auch in den rinnenförmig ausgehöhlten Pippentaftern, bey denen wegen der Stärke der Buͤſche die Rinne fehr tief ift und unten fehr breit ausläuft. — Die Fühler haben über dem Wur— zelgliebe gar Eeine Krümmung und Eeine abweichende Beſchup— pung; beim Maͤnnchen find fie gekerbt, gegen die Spike mit —— —__ 880 tiefern Einfchnitten; an weniger als der Wurzelhälfte haben fie 2 Reihen von Haarbuͤſchchen, wovon jedes Glied in jeder Reihe 2 trägt; der Übrige Fuͤhlertheil hat kuͤrzere, einfache Borftenz haarfranzen. Beim Weibchen find die Fühler bloß borftenförmig und microfcopifch pubescirend. — Die Lippentafter find für ges kruͤmmte Taſter fehr lang, nämlich von der Länge des Rüden: fhildes und des Kopfes zufammengenommen, ziemlich diinn und ſpitz. Beim Weibchen find fie etwas Eürzer, fchlanfer und ges fpister. — Die Gefihtsfchuppen liegen (wahrfcheinlich) alle glatt an; beim Männchen trägt der Oberkopf gleich hinter den Fuͤh— lern einen ruͤckwaͤrts gerichteten , ziemlich langen Schuppenfchopf. — Flügel breit und kurz, die hintern ungewoͤhnlich zugerundet, faft wie bey Pococera; die Medinnader vieräjlig. Etwas über der Fluͤgelmitte fängt die Veräftelung an. 1. T. militella, n. sp. Alis ant. griseis, area basali rufescenti-fusca, strigis duabus fuseis approximatis abrupte terminatis (mas, fem.) Größe des Männchens wie von Roeselia palliolalis, des Meibchens beträchtliher. Ruͤckenſchild und Kopf graugelblich, Schulterdefen und Kragen ran der Bafis dunkler. Der hintere, übergelegte Schopf ift röthlichgelb und hat faft Augenlänge. Fuͤh— ler ziemlih Lang, an dem doppelt geftanzten Theil etwas dis der; auf dem Nücden bleichgelb und bräunlidy ſchwach geringelt. Die Gefibtsfhuppen liegen loder auf. Die reichhanrigen Pinfel der Marillartafter find ſchwar zbraͤunlich, der Stiel weißlich. Lippentafter gelblihgrau (Schuppen meift abgerieben). Beim Meibchen ift das Endglied 3 fo lang wie dag zweite Glied, dünn und feinfpißig. Beine hellgrau (ſehr abgerieben); an der Mittel: und Hinterfchiene auf dem Nüden nahe der Bafis mit einem ſchwachen Haarbüfhchen. Hinterleib (beim Männchen fehlend) bleichgelb, an den Segmentwurzeln hellbraun. Dorderflügel beim Männhen 3", beim Weibchen 5“ lang, nach hinten beträchtlich erweitert, mit fehr converem Vorderrande, ſchwach converem Hinterrande und deutlihem Vorderwinkel; vörhlichgrau, am Anfange des Mittelfeldes mehr weißlichgrau. Das verdunfelte, beim Weibchen mehr braune Wurzelfeld hat in einiger Entfernung von der Wurzel eine faft vollftändige Binde vöthlichbrauner, an den Enden brauner, aufgerichteter Schuppen. Die Grenze des MWurzelfeldeg bildet vor der Flügelhälfte eine ziemlich ſteile und faft,grade, braune, weißgrau ausgefüllte Dopz pellinie. Beim Männchen wird fie nahe am Vorderrande durch eine Schmale, fpindelformige Längsgrube durchbrochen, die nahe der Baſis anfängt und vielleicht die Mittelzelle Yorftellt; über und unter ihrem Ende liegen noch braune und graue, aufge tichtete Schuppen. Die zweyte Querlinie liegt weit vom Hin: terrande entfernt, faft in der Mitte zwifchen diefem und der eriten Querlinie; fie ift verlofchen,, grau, gebogen , ſchwachwel⸗ lig, am obern Drittel mit einer kurzen, nad außen gerichteten Ede; fie ift einwaͤrts von einer braunen Schattenlinie einge faßtz zwifchen ihr und der fchwarzpunftirten Hinterrandlinie ift die Farbe hellroͤthlichhraun, fehattig. Franzen heller. Die abgerundeten Hinterflügel find graubraͤunlich, hellgefranzt. Medianader mit den Verhältniffen 3:1:1:3. Unterfeite gelbbräunlichgrau, hell; beim Männchen in einem langen, breiten Streifen am Borderrande von der Wurzel aus mit langen, quergebenden, hellen. Schuppen dicht bekleidet. _ 1 Maͤnnchen, 2 Weibchen, alle mehr oder minder befchädigt, aus Garolina (durh Zimmermann), 881 2) T. robustella n. sp. Alis anterioribus griseis, area basali fusea, abrupte cano terminata, postice fuscescentibus. (fem). Der vorigen etwas Ähnlich, mit geſtrecktern Vorderfluͤgeln, braunerem und durch Feine Doppellinie beendigtem Wurzelfelde. Groͤße über der von militella. Körperbau kraͤftig. Ruͤckenſchild, Beine und Kopftheile bräunlichgrau , dunkler beftaubt. Hinter: leib hell mit dunklerer Bafis der Seymente und folhem After bufh. Vorderflügel 54" ang, erheblich geſtreckter als bey Militella, mit weniger converem Vorderrande. Wurzelfeld dun: Eelbraun, an der Baſis beiler; hinter feinee Mitte zwifchen Sub— dorfal= und Subeoftalader mit 2 fehräg über einander ftehenden Schuppenhoͤckern; es endigt vor der Flügelmitte ſcharf in einer ſehr fchwach gekruͤmmten, gegen außen concaven Linie, welche durch den daran floßenden, weißgrauen Grund des Mittelfeldes ‚ fehe gehoben wird. Am Vorderrande tritt die braune Farbe etz was über diefe Linie hinaus und endigt an einem weißgrauen , Schuppenhöder, der einen braunen Punkt hat. Unterhalb def ſelben mehr nach hinten in geröthetem Grunde ftcht ein anderer Höder, an den ſich oberwärts fleinere in einer gegen den Vorderrand gerichteten Reihe anfchließen. Hinter ihr ift der ganze Grund bis zum Hinterrande hellbraun; die 2te Querlinie bildet einen größern Winfel als bey Militella und wird ein— wärts von einer ſchaͤrfern dunklerbraunen Schattenlinie geran= det als auswärts; fie ift dem Hinterrande näher ald ben der genannten Art. Hinterrandlinie ſchwarzbraun, durch die Adern unterbrochen. Franzen bräunlichgrau. Hinterflügel hellgelbbraun, graufranzig. gel braungrau mit dunflerer Randlinie. Das einzelne, wohlerhaltene Weibchen ift aus Georgien. Unterfeite aller Fluͤ— Gen. 23. Nephopteryx 7) N. poteriella Z. Isis 1846. ©. 743. Ein Minnhen von Bruffa in Kleinafien, von beträchtlicher ' Größe. Die Vorderflügel, 6" lang, find im Mittelfelde auch) am Vorderrande dunkel beftäubt, und zwar am meiften von ber erften Querlinie an bis über dag Mittelzeichen. Auf der Sub: dorfalader ift gleich hinter der erften Querlinie eine mehr als gewöhnlich deutliche, Eurze, ſchwarze Längslinie. 8) N. grandellan. sp. Magna, alis anterioribus angustis, postice dilatatis, obscure griseis, rufescenti mixtis, striga priore ante pla- gam flavescentem, posteriore interne lineolis nigris mar- inata. Ob diefe Art hierher gehört, muß erft der Vergleich des Maͤnn— chens enticheiden. Sie ift faft die größte, mir befannte Phy: cibe, beinahe wie Myel. Rippertella, £enntlicy an der hellgel- ben Stelle in der Mitte der Vorderflügel. Körper groß und Eräftig; Kopf ftaubgrau, zmifchen den Fuͤh— lern hell. Ocellen Elein. Fuͤhlerruͤcken weißlichgrau beſchuppt. Obergeſicht flah, mit etwas lodern Schuppen. Marillartafter kurz, fadenförmig, grau. Kippentajter kaum von doppelter Aus genlänge, mäßig verdidt, fanft aufgefrimmt, innen und am Wurzelgliede weißgrau, röthlich angeflogen; dag verdünnte, ziem— ih ftumpfe Endglied am dunfelften und fürzer als das halbe 2 te Glied. Nüffel aufgerolit, weißlich befhuppt. — Rüden: ſchild vöthlichgrau, die Schulterdeden vorn mit braunem Quer: fle@. Beine hellgeau, auf der Innenfeite weißlich, außen an Iſis 1848, Heft 11. — — — ꝰ 882 den Schenkeln dunkler beſtaͤubt. Mittelſchiene auf 3, Hinter⸗ ſchiene auf 3 der Länge mit braunem Bändchen; lehtere ziem⸗ lich) fchlanf, flach und wie die duͤnne Mittelfchiene an der Spiße duch Schuppen verdidt. — Hinterleib (zerftört ) braungrau, auf den 2 erften Gelenken mit ſchmutziggelbem Rüden und weiß- grauem Bauche. Afterfegment braungrau, mit ſchmalem, hell— lehmgelbem Hinterrande, Legeſtachel kurz, gelblich. Vorderfluͤgel faſt 8” lang, ſchmal, nach hinten ſehr ermwei: tert; am Vorderrande hinten conver, mit deutlihem Vorderwin— kel und converem Hinterrande, dunfel ftaubgrau, außer dem Vorderranddrittel reichlich mit Braunroth gemifcht. Die erfte Duerlinie conver, auf den Adern mit tief einfpringenden Win- fein, außen von einer dunfelbraunen Linie gefäumt, innen aber mit Brauncoth oder (bey dem einen Eremplare) Braun fled: artig begrenzt und auf dem Vorderrand mit einem braunen Fleck endigend. Hinter ihr ift der Raum zwiſchen Subdorfal= und Subcoſtalader fledartig heilgelb bis zu der Querader, auf wel⸗ cher ein braunrother, gelblich ausgefüllter Ning fteht. Die zweite Querlinie, viel näher dem Hinterrande, als dem Mittelzeichen, ift am Innenranddrittel undeutlich, faft kerbig gezähnt, hellgrau, auf der innen Seite von Furzen, ſchwarzen Laͤngsſtrichen be- grenzt; am obern Drittel ift der Grund vor und hinter ihr hell- grau, mit einem fchwärzlichen Fleck zwiſchen ihr und der Fluͤ— gelfpise; der übrige Naum des Mittel: und Hinterrandfeldes ift dunfel und mit reichlibem Braunroth gemiſcht. Der Hin: terrand hat eine Reihe tiefſchwarzer Punkte. Franzen roͤthlich— grau mit dunklerer Querlinie, Hinterflügel weißlich, ein wenig durchſcheinend, mit ſchwachem Lilaſchiller, am Worderrande braungrau mit Erzglanz; Hinter: tandlinie graubraun; die Adern von ihm an aufwärts etwas befchattet. Die ſchwach gebräunte Mittelader ift 4 theilig; die Theilung 2:1:1:2, alfo ganz anders als bey Poteriella und roborella (mo fie ift wie 2:1:3:3); der Stamm bis zum erften Afte ift mit verhältnigmäßig kurzen, gelblichweißen Haa- ten Defleidet. Unterfeite der Vorderflügel graubraun, am Innenrand hell; am Vorderrande dicht vor der Spitze ift ein meißlicher Fleck. Hin- terflügel mit dunflerem und etiwag ausgebreiteterem Braun an Border: und Hinterrand und mit ftärferem Schiller in der Fläche. Beide Eremplare find von Sieber am Amazonenfluß bey Para (an Castanha de Antiropa) gefangen worden. 12) Janthinella Isis 1846. ©. 752. Var. c, alis ant. dilute rubiginosis, prope basim albi- do-pulverulentis; striga priore obsoleta, posteriore nulla. Ein Männchen von Bruffa, größer ald meine hiefigen Er- emplare und heller. Die Vorderflügel (7 lang gegen höchftens 64°) find ungewöhnlich blafroth und in der Gegend der erften Querlinie reichlich weiß beftäubt. Die erfte Querlinie höchft un: deutlich; die te fehle ganz, Rüdenfchild und Kopf blaßlehm— gelb, mit braunröthlicher, ſchwacher Beftäubung. Gen. 24. Pempelia. 1. P. Zinckenella. Isis 1846. ©. 755. Scheint im ganzen wärmern Amerika verbreitet zu fern, sin Eremplar aus Carolina (durch Zimmermann), 5 andte, dar: unter ein Männchen aus Brafilien und Portevideo buch v. Difers und Sello. ch finde nicht den geringften Unterfchieb von unferereuropdifchen Species. Nur die Vorderrandftrieme ift auf dem Vorderrande felbft bey einem Paͤrchen in beträcht- 56 J 883 licher Breite, bey der andern mehr oder weniger ſchmal und un= merflich, vorhbräunlich in röthlicherern Mifchungen als bey mei- nen Stalienern; doch ſcheint mir das größere Alter der Ämeri— kaner mit Urfacd daran zu feyn, Wegen der folgenden Art ift die Diagnofe abzuändern: Alis ant. angustis, nitidulis, rufescenti-cinereis, vitta eostali albida apicem ipsum attingente, striga aspera ni- tida, brunnea flavidae adnata ante medium. 2) P. Behrii n. sp. Alis anterioribus angustissimis, subopaeis, dilute schi- staceis, vitta costali albida apicem non attingente, striga aspera, nitida, brunnea ferrugineae adnata ante medium, Ganz nahe mit Zinckenella verwandt, auf den erften Blick durch die geſtreckten Vorderflügel verfchieden. Größe einer mitt: lern Zinckenella. Von diefer unterfheiden fie: 1) die Geſtreckt— heit der Vorderflügel (5° lang, 14" breit), die ſich nad) hin— ten auch viel weniger erweitern. 2) deren Worderrandftrieme, die vor dem Vorderwinkel aufhört, von welchem fie durch eine ſtrichfoͤrmige, ſchwarzgraue Verdunkelung getrennt ift. 3) die Querlinie vor der Flügelmitte, die voftfarbener ift und ſich zwis [hen der Flügelfalte und Vordecrandjtrieme viel mehr nad) innen neigt, auch überhaupt etwas fchräger geht. 4) die Grundfarbe der Vorderflügel, welche viel weniger geglättet und von einem weißlicheren lilafarbenen Grau ift. 5) Vor dem Hinterrande geht wenigftens bey einem Pärchen eine Reihe fehwärzlicher, etwas ediger Punkte, 6) die Hinterflügel find bräunlicher grau. Die weiße Vorderrandftrieme ift am DVorderrande felbft grau beftäubt. Diefer Beftäubung find aber weiße Schuͤppchen ein: gemifht, fo daß fie viel weniger dicht alg bey Zinckenella er: ſcheint. Die Strieme iſt gegen innen ſchaͤrfer begrenzt, bey. 3 Exem⸗ plaren fogar durch eine fehr feine, fchwärzliche Schuppenlinie ; bey allen Eremplaren grenzt fie an eine voftgelbliche,, - ftriemen- artige Farbung, die in Schwarzgrau übergeht und die Fluͤ— gelfpise von der Spige der Vorderrandftrieme trennt, Auf der Unterfeite ift die gelbliche Worderrandftrieme fehmäler, in der Mitte verftäubt; die helle, fledartige Stelle auf den Border: randfranzen vor Der Spitze ift ſehr deutlich. — Das Hinterflü- gelgeäder ift bröunlich, faft wie bey Zinckenella. Zwey Pärchen von Dr. Behr (vgl. entomologifche Zeitung 1847. ©. 167), dem zu Ehren ich fie benannte, in Adelaide in Süpdauftralien gefangen. 5) P. lignosella. n. sp. Alis anterioribus elongatis, puncto venae transversae fusco, maris ochraceis, costa dorsoque infuscatis, puncto prope dorsum medium fusco (feminae cupreo - fuseis); posterioribus albidis pellucidis. Var. a) mas: alis post. in apice fusco - suffusis, Var. b) mas: alis post. in apice vix vel nihil infuscatis. Var. ec) mas, fem: alis ant. paulo brevioribus, cete- rum ut a. Kleiner als Sororiella und Subornatella, ausgezeichnet duch die langen männlichen Zafter und die mehr als bey andern Arten verfchmälerten Vorderfluͤgel. Kopf und Fippentafter braun, letztere find beim Männchen aufgerichtet und liegen an dem dafür ausgehöhlten, glänzenden Stienwulft didyt an einander, fie find Länger ald das Nüden: ſchild, ſchlank, gegen die Spitze ſchwach Eeulenförmig verdidt, etwas glänzend; die Ninne für den blonden Marilfartafterpinfel — — ⸗ 884 faſt bis zur Spitze und ſehr tief eingedrüdt — beim Weibchen haben fie nur Rüdenfchildglänge und find plumper. Das Wur- zelglied ift außen weifigrau; die ganze Snnenfeite mit einem wei— fen Laͤngsſtreif, der fich am ‚Ende des zweyten und am Anfange des legten Öliedes etwas erweitert. Das fpise Endalied ift von halber Länge des zwenten Gliedes und fcharf abgeſetzt. Ruͤſſel lang, aufgerolft, beſchuppt. — Fühler bräunlich, einfach, beim Männden mit gewöhnlihem, braunem, etwas glänzendem Schuppenbufch; beim Weibchen find fie feiner, ohne Buſch. — Ruͤckenſchild ocherbraun, beim Weibchen braun. Beine braun- lichgrau, auf dev Lichtfeite gebräunt, an den Yußgliederenden hellgelblich. — Hinterleib gelblihgrau, beim Meibchen dunkler. Minnliher Afterbuſch am Ende und in der Mitte gelblich, an der Seite grau, wag fich gegen da8 Ende hin verdunfelt. Beim Weibchen ift die Afterfpige gelblich. Vorderflügel 4 — 43 lang, fehr geftredt, beim Männchen von der Bafis aus erft am Innenrande, dann in einem faft bis zum Hinterrande veichenden, nirgends fcharf begrenzten, ver- engerten Streifen des Mittelfeldes ocherbraͤunlich, Übrigens ‚an den Gegenrändern gebräunt. Aufder Subdorfalader liegt wenig vor der Mitte, wo der Innenrand fich zu braunen beginnt, ein dunfelbrauner,, verdickter Punct, als Andeutung der erften Quer: linie; fchrag auswärts über ihm auf der Medianader ift ein Eleinerer Punct, und ein ftärferer hinter diefem auf der Quer: aber; beide liegen in dem hellen Mittelraum, aber nahe an dem gelbbraunen Schatten des Vorderrandes. Den Hinterrand bes zeichnen fchwarze, zufammenfließende Puncte, vor denen ein Nebeiftreif von weißlichen Staͤubchen; vor diefen zeigt fich in der dunfeln Färbung der Fläche der Anfang der 2ten Querlinie, dem Hinterrande fehr nahe, am deutlichften auf dem Vorder⸗ rande. Franzen braͤunlichgrau. — Beim Weibchen iſt die ganze Flaͤche, doch nicht gleichfoͤrmig gebraͤunt und dunkler als die Raͤnder des Maͤnnchens. Der Punct auf der Subdorſal— ader iſt vergroͤßert, aber wenig deutlich; der Punct der Quer— ader iſt wohl meiſt deutlich. Hinterfluͤgel weiß und durchſcheinend, am Vorderrande und in der Fluͤgelſpitze etwas grau; die Hinterrandlinie iſt von der Flügelfpise aus mehr oder weniger weit braͤunlich und auf den Franzen von einer gelblichen ®inie umzogen. Die Medianader hat 4 Aeſte; die Entfernungen der Veräftelungspunkte find 3: 1:2:13. Franzen weißlih, an der Flügelfpise bräunlich. Unterfeite der Worderflügel etwas glänzend braungrauz Fran— zen an der fchwarzen Hinterrandlinie mit einer eben fo feinen gelblichen. Hinterflügel am Worderrande brauner als auf der Dberfeite. Var. p. Drey Männden aus Golumbien durch Morik, find ein wenig Eleiner (Vorderflügel 4’ länger) als die andern, auf den Vorderflügeln Lichter ochergelb, auf den Hinterflügeln auf der Fluͤgelſpitze weiß wie auf der Fläche oder nur an ber Nandlinie ein wenig gebräunt; die Nandlinie ift bey einem Er: emplare nur in der Gegend der Flügelipige, bey einer andern aber in größerer Ausdehnung braun. Daß fie nichts als Va— rietäten find, lehrt die Webereinftimmung alles Uebrigen und namentlich die Faͤrbung des Schuppenbufches. Var, e. ein Männden aus Brafilien hat feine andere Aus: zeichnung vor Var. a) als die etwas Fürzern und breitern Vor— derfluͤgel*) ) Das Weibchen, aus Braſilien, durch Virmont, ſehr ſchön er— halten, hat gleichfalls breitere Vorderflügel und auf dieſen am Vorder— 885 Baterland Südamerika: Braſilien und Montevideo, [durch Sello), Kolumbien (Var e.); auch Nordamerika: Carolina (Zimmermann). Anmerk. Das einzelne Weibchen aus Carolina kann wohl eine eigene Art ſeyn; es ift aber verflogen und etwas be= fhädigt. Die Vorderflügel find anſcheinend ſpitzer; dies Eommt daher, weil die Franzen des Vorderrandes und ein Stuͤckchen des legtern felbft an der Spike wie weggefchnitten find ; außerdem find fie ein wenig breiter, nad) dem Mufter von Var. c. Mor der Flügelmitte ift ein großer, hellroͤth⸗ licher, unreiner fchräg nach außen gelegter Fleck, der ſich gegen den Innenrand verengt und gegen den Worderrand verliert. Gleich hinter dem Punct der Querader ift eine £leine, längliche, hellroͤthliche Stelle, die ſich verdunfelt und verlofchen einwärts bis zu dem großen hellen Fleck verlängert. — Andre Auszeichnungen bemerfe id nicht. 16. Rubedinella n. sp. Alis anterioribus angustulis rufescentibus, vitta costali obsoleta, pallida, strigis duabus punctoque interjecto fuscis. Ob dieſe Art wirklich eine Pempelia iſt, muß erſt durch die Kenntniß des Maͤnnchens entſchieden werden. Groͤße kaum wie Subornatella, Kopf und Ruͤckenſchild ſchmutzig hellroth. Ocellen deutlich. Fuͤhler braͤunlichgrau (Geſichtswulſt weggerieben, aber ziemlich kenntlich als kurz kegelförmig). Maxillartaſter faden— foͤrmig, duͤnn. Lippentaſter ziemlich duͤnn, zuſammengedruͤckt, aufſteigend, von mehr als doppelter Augenlänge, bleichgelb; End: glied ziemlich kurz, laͤnglich eyfoͤrmig, feinſpitzig, unterwaͤrts braͤun⸗ —— — — lich. Ruͤſſel lang, eingerollt, obenauf beſchuppt. — Beine we: nig ſchlank, weißgrau, etwas ins Gelbliche, außen, vorzuͤglich an den Fuͤßen dunkler grau beſtaͤubt; Schienen etwas zuſam— mengedruͤckt; nur die mittlern mit einem verloſchenen dunklern Bändchen vor der Spitze. Hinterleib gelblichgrau mit hellgel— ber Spitze. Vorderflügel 44 — 41" fang, ziemlich geſtreckt, nach, hinten allmählich erweitert, mit converem Hinterrand und deutlichen Vorderwinkel, hell rothfteinfarben, am Worderrande mit einer bleichgelblihen, einwaͤrts mehr oder weniger ſcharf begrenzten, ſchmalen Strieme, die fih am legten Vorderranddrittel in eine ganz dünne Nandlinie verengt und auf der Bajis etwas gerö- thet ift. Von ihr geht vor der Flügelmitte eine braune, un: gleihwellige, auf den Adern angefchwellte, nach außen etwas con= vere, fonft ziemlich fenkrechte Linie herab. Das Mittelfeld hat die Breite des Murzelfeldes und enthält in der Mitte auf der Duerader einen [hmwarzbraunen, ziemlich groben Punct, welchem ſich oben ein ſehr verlofchener, Eleinerer anfchließt, Die zweyte Duerlinie divergirt nach oben mit der erften, ift dicker, verfloffe: ner, wellig und verliert fich oben in einen [hwärzlichen Schatten, der die helle Vorderrandlinie bis zur Spiße begleitet. Das Hin- terrandfeld hat nicht die halbe Breite des Mittelfeldes. Franzen heller als die Grundfarbe. Hinterflügel [hmusig weißgrau, gegen die Ränder allmählich ſchwach gebräunt. Die Nandlinie wird auf den weißgrauen Franzen von einer feinen, bräunlichen Linie begleitet. Median: ader 4 Aftig, mit den Theilungsverhältniffen: 5:2:3:4. rande hinter der Mitte ſowie am Ende der Medianaber einige weißliche Stäbchen, An den Taſtern ift das Wurzelglied außen faſt weiß, und das Enpglied Hat eine fehr fehmale, weiße Baſis. 886 Unterfeite der Vorderfluͤgel bräunlicher als bie der hellgrauen Hinterflügel; erftere haben gelblihe Franzen. Baterland: Brafilien (v. Olfers) 14. P. petrella Isis 1846. ©. 771. 1 Männden und 7 Weibchen, alle aus Brafilien ducd) Sello. Nur ein Weibchen trägt den Zettel Petrella: Georgia; zwey andere find aus Carolina (durh Zimmermann); ein Weibchen ift ohne Angabe des Vaterlandes. — Hiernach erges ben ſich einige Verbefferungen und Ergänzungen meiner Bes f&hreibungen. Größe etwas veränderlih. Worderflügellange 44 — 54 lang. Ruͤckenſchild hell lehmgelb, Lebhafter als die Grundfarbe der Vorderflügel und vöthlih angelaufen. Männliche Lippen- tafter etwas länger und dicker als die weiblichen, am erften Gliede grau, am ten vöthlicy Iehmgelb ohne Banden (das aud) fonft meift fehlt), am Endglied braun. — DVorderflügelbafis rothgelb, am Vorderrande etwas Lichter, und von ihm geht die binden= förmige Beftäubung herab, die eben fo wie der darauf folgende vöthlichlehmgelbe Fleck mehr oder weniger lebhaft gefärbt iſt. Un der erften Duerlinie liegt auswärts auf der Subdorfal= und Medinnader je ein brauner oder ſchwarzbrauner Punct. Die beyden Puncte auf der Querader find mehr oder weniger ſcharf und nur braun (daher in der Diagnofe nigris in fuscis zu ver— andern ift). — Die Hinterflügel find nur ſchwach durchſcheinig, doch fo, daß man grobe Schrift auf weißem Papier durch fie hindurch erfennen kann. Medianader 4 fpaltig, die Veraͤſte— lungspuncte liegen im Verhältniß wie 4:5: 6. 12, P. carbonariella Isis 1846. ©. 772. Zwey Weibchen von gewöhnlicher Größe aus Grönland durch Drewfen;z das eine ift fehr lebhaft gefärbt, indem auf der dichten, grauen Beftäubung die ſchwarzbraunen Zeichnungen rein und fcharf hervortreten; dies gilt befonders von der ungewoͤhn— lich breiten Einfaffung der hintern Querlinie. Da die von mir bisher befchriebenen Phyciden in 3 Ab— handlungen vertheilt find, fo laffe ich hier eine ſyſtematiſche Zufammenftellung derfelben folgen. A. Gealleriae Isis 1848. p. 572. 1) Galleria Fabricus p. 572. 1. mellonella L. (cerella 7’r.) Isis 1848. p.573. Europ. 2) Aphomia Hübn. Melia Curt. p. 576. 1. colonella ZL. (sociella L. Tin. tribunella Hübner ) p- 576. Europ. 2. terrenella Z. p. 859. America bor. 3) Melissoblajptes Z. Melia Guenee p. 579. 1. foedellus FR. p..579. Pannonia, 2. bipunetanus Curt. p. 580. Europ. med. Melia bi- punctana Haw. Gall. anella ZeAn. 3. Anellus SV. (Tin. sociella Hübn.) p. 582. Europ. med... (Systema Viennensium ), 4) Achroea Hübn. (Achroia) p. 583. 1. grisella F. (Gall. alvearia Fabr. Achroia cinereola Hiübn.) p. 583. Europ. med. 5) Doloessa Z. p. 584. 860. 1. viridis Z. p. 860. Java. B. Phycideae p. 584. 861. a) Antennis enodibus. 1) Anerastia H. p. 586. 861. 887 — 888 A. 1. Lotella 4. (Phye. miniosella Zekn., Tr. Tin, 1. achatinella Hübner Isis p. 650. Eur, med. pulverella 4.) p. 586. Europa med. 12) Myelois Zeller (Myelophyila) p. 651. 2. lotricella Z. p. 861. America bor. 4. a) c. 3. deliquella Z. p. 861. Brasil. 1. rosella Scop. (Tin. pudorella Hbn., Pyr. pudo- 4. transversariella FR. p. 523. Dalmat. ralis SV. Isis p. 752. Europaea med. et merid. 5. venosa Z. Isis p. 589. 1847. p. 31. Asia min. . eirrigerella Zck. Isis p. 653. Eur. med. et merid. 6.* pudicella Zekn. Isis 1848. p. 689. Dalmat. 7. ablutella Z. p. 589. Sicil? 8. punctella 7'r. ( Chilo-ellus) p. 590. litora mar. me- diterr. B.a) 9. vulneratella Z. p. 591. 1847. p. 769. Sicil. 5) Hypsoutropa Z. p. 591. 10, limbella Pod. Isis 1848. p. 591. 1) Ephestia Guenee p. 592. . neuricella Z. Isis 1848. p. 862. Amer. insul. . elutella 4. p. 592. Europ. med., Asia min. . abstersella Z. p. 794. 1847. p. 763. Sieil. . einerosella FR. Isis 1848. p. 595. Austria. bigella Zeller p. 596. Austr. . biviella FRössl. p.596. Austr. . oblitella Zel. p. 597. Europ. calid. . interpunctella Hübn. p. 598. 863. Europaea merid. America med. 3) Homoeosoma Curt. Phycidea Zel. p. 599. . vagella Zel. Isis 1848. p. 863. Nova Holland. . nebulella S.V. p. 599. Europ. . nimbella Zel. (nebulella Dup.) p. 601. . binaevella Hübn. p. 603. Europa med. . sinuella Fabr. (Phyc. elongella Tr., Hom. genina Curt.) p. 604. Europaea merid. et med. 4) Piesmopoda Zeller p. 606. 1. zubicundella Zel. Isis 1848. p. 864. Brasil. 5) Crocidomera Zeller p. 606. 1. turbidella Zel. Isis 1848. p. 865. 6) Acrobasis Zeller p. 606. A. 1. obtusella Hübn. p. 607. Europaea med, . porphyrella Dup. p. 608. Europ. merid. . amoenella Mtze. p. 609. 'Turcia. . obliqua Zel. p. 610. 1847. p. 31. . clusinella Zel. Isis 1848. p. 510. Italia med. . bithynella Zeller p. 611. Asia med. . consociella Hübner p.612. Europ. med. et merid. . sodalella Zeller p. 615. Ital. med. . tumidella Zinck., Tin. verrucella Hübner p.615. Europaea med. 10. rubrotibiella FRössl. (Tortr. tumidana SV,) p.615. Europaea med. B. Trachonitis Zeller p. 641. 11. cristella Hübner Isis 1848. p. 641. Europ. med. C. Alispa Zeller p. 643. 12. angustella Hübner Isis p. 643. Europ. med. 7) Fundella Zeller p. 866. Alp. norie, onoarunmn Eur, med. ara m America merid. Rhodus. saonn9anrunm 1. pellucens Zel, Isis 1848. p.866. Am. med. et merid. 8) Cryptoblabes Zeller p. 644. 1. rutilella FR. Isis p. 645. Europaea med. et boreal. 9) Glyptoteles Zeller p. 646. 1. leucacrinella Ti. Isis p. 647. 10) Eccopisa Zeller p. 648. 1. effractella Kollar Isis p. 648. Etruria (Siles?) 11) Nyctegretis Zeller p. 650. Saxon, Siles. oO 3. incompta Zeller Isis 1847. p. 30. Asia min. 4. eribrum SV. (Myecl. eribrella Tr., Oncocera eardui Steph.) Isis 1848. j. 655. Eur. med. et med. . eribratella Zeller Isis 657. 1847. p. 762. Sicil. . erudella Zeller (eruentella FR.) Isis 1848. p. 657. Pannon, Russ. Not. fimbriatella Metze. Turcia. — impurella Metze (luridatella FR.) — rufella Dup. Corsica. — imparella Dup. Corsic, 7. contectella FR. Isis p. 661. Ural. Not. advenella Dup. Gall. merid. 7) 8. terebrella Zek. Isis p. 662. Europ. med. 9. dulcella FR. Isis p. 663. Pannon. 10. legatella Hübner Isis p. 664. Europ. merid. 11. indigenella Zeller Isis 1848. p. 867. Carolina. 12. suaveila Zineken Isis p. 667. Europ. med. 13. advenella Zincken Isis p. 669. Eur. med. 14. epelydella FR. Isis p. 671. Kurop. med. 15. exulella Zeller Isis 1848. p.868. America boreal. ö) 16. unıbratella Tr. Isis p. 672. Sicilia, Dalmat. 17. welseriella FR. (ceretariella Metzner in lit.) Isis Dalmatia, Pannon. 18. tetricella SV. (chrysorrhöella Zincken) Isis p. 674. Europaea med. et merid. 19. ceratoniae Zeller (ceratoniella FR.) Isis p. 675. Europaea merid. 20. infusella Zeller Isis 1848. p. 869. Am. insulae. b. 21. argyrogrammos Zeller Isis 676. 1847. p. 29 Asia minor, 22. transversella Dup. Isis 1848. 676. 1847. p. 766. Europaea med. j 25. osseatella Tr. Isis 1848. p. 677. Sieil. 24. magella Zeller p. 870. Cap. 6 Sp. 25. intextella Zel. Isis 1848. p. 871. America insul. 26. compositella Tr. Isis p. 678. Pannon. Austr., Helv. B. a) 27. convolutella Hübn. (grossulariella Tr.) Isis p- 679. Europaea med 28. placidella Zeller Isis 1848. p. 872. Brasil. b) Bradyrrhoa Zeller p. 681. 29. subcanella Zeller Isis 1848. p. 873. Amer. insul. 30. stercorea Zeller Isis 1848. p. 873. Brasil. 31. cantenerella Dup. Isis 1848. p. 681. 1847. p. 765. lit. mar. medit. 32. gilveolella Metzner Isis 1848. p. 681. 33. saxeella FR. Isis p. 682. Dalmat. Not. fulvostrigella Eversmann. Ural, 34. confiniella Metzner Isis p. 683. Turcia. 35. ilignella FR Isis 684. Pannon. * dilneidella Dup. p. 685. Gall. med. c) Megasis Guende. 36. rippertella Bdv. Isis p. 685. 13) Pococera Zeller p. 874. 1. gibbella Zeller Isis 1848. p. 875. Brasil. OD x ß) Pannon. Pannon. Mont. Europaea calid. 889 14) Asarta Zeller, Chionea Guenee p. 686. 1. aethiopella Dup. (helveticella FRössl.) Isis p. 686. Mont. Europ. calid, Var. 5) Pyrausta monspessulalis Dup. Gall. merid. 2. alpicolella FR. Isis p. 688. Helvet. 15) Eucarphia Hübn. Argyrodes Guente p. 689. 1. vinetella Hübn. (Cramb, vinetorum Fabriecius) Isis 1848. p. 690. Europaea calid. 16) Hypochalecia Hübner p: 721. A. Polyocha, 1. sanguinariella Zel. Isis 1848. p. 876, Africa merid. B. Hypochalecia. 2. melanella Tr. (Germarella Dup.) Isis 1848. p. 721. Europaea med. g. ahenella SV. (Tin. aeneella Hübner) Isis p. 723. Europaea med. Var. luridella Schläg. Jena. 4. rubiginella Tr. Isis p. 725. Pannon, Austr. 5. disjunctella FR. Isis p. 727. Ural. Not. Phye. vesperella Eversmann. Ural. 6. candelisequella Eversmann (uralicella FR. in lit.) Isis p. 723. Ural. 7.“ brunneella Eversm. Isis 1848. p. 730. Ural. 8. affiniella FR. Isis p. 730. Pannon. 9. dignella H. (Chilo dignellus Z ck.) Isis p.731. Austr. 10.* lignella Hübn, Isis p. 732. Austr. 11. decorella Ilübn. Isis p. 733. Russ. calid., Eur. med. 12. germarella Zck. (nelanella Dup.) Isis p.734. Pan. €. Catastia Hübn. Diosia Dup. p. 735. 13.* chalybella Eversm. Isis p. 735: Ural. 14. marginea SV. (Phye. antiopella Zck., Tin. atrella Fabr., Dios. marginalis Dup.) Isis p. 735. Mont. Europaea med. 15. auriciliella Hübn. Isis p. 736. Alp. Eur. med. et bor. 17) Epischnia Hübner p. 737. 1. prodromella Hübner (Phye.umbraticella.D up.) Isis 1848. p. 738. Europ. calid. 2. adultella Metzner (?prodromella Eversm.) Isis p- 739. Caucas. 3. illotella Zeller Isis p. 740. 1847. p. 770. Ital. 18) Ancylosis Zeller p. 741. 1. einnamomella Dup. (Phye. dilutella Tr.) Isis 1848. p- 741. 877. Europaea med., merid. Asia min. ?Phye. einerella Dnponchel. Corsica. 2. anguinosella Lederer Isis p. 743. Ural. 19) @ymnancyla Zeller p. 744. 1. eanella Hübn. (depositella Zck.) Isis 1848. p. 745. Pannon, -Austr. 20) Oncolabis Zeller p. 877. 1. anticella Zeller Isis 1848. p. 877. Brasil. 21) Epicrocis Zeller p. 878. 1. festivella Zeller Isis 1848. p. 878. Java. 22) Tetralopha Zeller p. 879. 1. militella Zeller Isis 1348. p. 880. Carolina, 2. robustella Zeller Isis 1848. p. 881. Georg. Am. b) antennis nodosis. 23) Nephopteryx Hübn. 1846. p. 733. A. Dioryctria. -1. serraticornella Metzner Isis 1846. p. 733. Pänn. 2. coenulentella Zeller Isis 1846. p. 735. Sieil. Iſis 1848, Heft 11. 890 3. abietella SV. (Tin. deeuriella Hübn., Tin. sylve- strella Rtzbg.) Isis 1846. p. 736. Europ. med. 4. pinguis Ha w. (Fischeri Z.) Isis p. 746. 1846. p. 739. Australia, Angl. B. a) Nephopteryz. 5. roborella SV. (Tin. spissicella Hübn., Phyc. spis- sicornis Fabr.) Isis 1846. p. 740. Eur.- med. 6. Metzneri Zeller Isis 1846. p. 742. Turcia. 7. poteriella Z. Isis 1846. p. 743. 881. Italia, Asia min. 8. grandella Zeller Isis 1848. p. 881. Brasil. 9. rhenella Zek. (Tin. palumbella Hübn.) Isis 1846. p- 745. Europaea med. 10. similella Zck. Isis p. 747. 1836. p. 746. Eur. med. b) @. Psorosa 1846. p. 749. 11. wagnerella Fryer Isis 1846. p. 749. Turcia. 12. dahlielia Tr. Isis 747. 1846. p. 750. Lit. mar. med. 13. vaceiniella Lienig Isis 747. 1846. p. 266. Livonia. . Selagia. 1846. p. 752. 14. janthinella Hübn. Isis 1846. p. 752. 882. Eur. med. Asia minor. 15. argyrella SV. (Cramb. argyreus Fabr.) Isis 1846. p- 754. Europ. med. 24) Pempelia Hübn. 1846. p. 755. A. Etiella. 1. Zinckenella Tr. (Etiella Tr., Chilo colonnellus et majorellus Costa) Isis 1846. p. 755.882. Eur. merid. et Am. 2. Behrii Zeller Isis 1848. p. 885. Nov. Holland. B. a) Eurodope Hühn. 1846. p. 757. 3. euphorbiella Zel. (albiricella FR. in lit.) Isis p. 747. 1846. p. 757. Sicilia, Dalmat. 4. carnella L. (Tin. sanguinella H.) Isis 1846. p. 759. b) «. Pempelia. 1846. p. 7595. 5. lignosella Zeller Isis 1848. p. 883. Amer. calid. 6. rubedinella Zeller Isis 1848. p. 885. Brasil. 7. Dionysia Zeller Isis 1246. p. 760. Sicilia, 8. obductella Fr. (origanella Schläger) Isis p. 747. 1846. p. 761. Europaea med, 9. thymiella Zel. Isis 1846. p. 763. Sicil. 10. sororiella FR. Isis 747. 1846. p. 765. Sicil., Dalm, 11. ornatella SV. (T.criptella H.) Is.1846. p. 766. Eur. 12. subornatella Zeller (serpylletornm Z.) Isis p. 747. 1846. p. 768. Europaea med, et bor. 13. adornatella Tr. Isis p. 747. 1846. p.770. Eur. med. 14. petrella Mus. Berol. Isis 1846. p. 771.886. Am. 15. carbonariella Fr. Isis p. 747. 1846. p. 772. 886, Europaea med. et boreal. 16. faecella Ti. Isis 747. 1846. p.774. Eur. med. et bor. 17. perfluella Zek. (Tin, dibaphiella H., Phyc. dubielia Dup.) Isis 747. 1846. p. 775. Eur. med. 18. adeiphella Ti. Isis 1846. p.777. Europ. med. spadicella 747. 1846. p. 778. 19. turturella Kollar Isis 1848. p. 748. Etruria, ß. Salebria 1846. p. 779. 20. eingillella FR. Isis 1846. p. 779. Pannon, 21. betulae Goeze (obtusella Zck, holosericella FR.) Isis 1846, p. 780, Eur, med. et bor, i 22. palumbella SV. (Tin. contubernella Hübner) Isis 1846. p. 782. Europaea med. 23. albariella FR, Isis 1846. p. 785. Pannonia. 56% 891 Die Raupen und Schmetterlinge der Wetterau, insbefondere der Umgegend von Franffurt und der öftlichen Abdachung de3 Taunusgebirgs von G. Koch). Alte Fächer der gefammten Naturkunde werden heut zu Zage mit großer Xiberalität gelehrt und betrieben, leider aber koͤnnen wir dieſes nicht auch von der Entomologie, und insbeſondre von der Lepidopterologie fagen. Es haben zwar fhon viele wadere Männer ſich auf diefem Felde der Wiffenfchaft unfterbliche Ver— dienfte erworben, und ung ihr Forſchen in den Eoftbarften Mer: Een überliefert; doch Laffen felbft die ausgezeichnetften Werke die fer Art binfihtlih der erften Zuftände, der Raupen, deren Deconomie und der Kunſt, fih unſren Augen unfihtbarzumaden,nodhgarviel zufragen übrig, Unffreitig hätten wir hierin gewiß ſchon viel bedeutendere Fort fchritte gemacht, wenn ein Theil der Entomologen, befonders die handeltreibenden, nicht aus fpeculativen Nüdfichten fehr oft abfichtlich entftellte Berichte zu verbreiten fuchten, um fo lange wie möglich größere Vortheile aus ihren Entdeckungen zu ziehen. Grade in diefem Face, wo es nicht felten der Natur vorzugs— weife beliebt zu haben fcheint, fich geheimnißvoll hinter dem ver: fchleierten Bilde von Sais zu verbergen, follte unfer ge meinfames Streben dahin gerichtet feyn, jeden Schleier zu lüften, damit wir ferner nicht mehr nöthig haben wie arme ABC-Schügen an den uns unleſerlich ſcheinen— den Hierogipphen herum zu lautiren. Berfaffer diefer Abhandlung glaubt, daß Weſentliches geleiftet würde, wenn überall die tüchtigften Entomologen ſich der kleinen Mühe unterziehen wollten, über ihre Beobachtungen und Er: fahrungen Zagbücher zu führen und alles Bemerkenswerthe, mas fie nach mehrjährigen Erfahrungen wiederholt bemwahrheitet ges funden, zu veröffentlichen. Es würde hierdurch mancher verbreis tete Jerthum berichtigt, manches Näthfel gelöft und den Schrift: ſtellern diefes Fachs reiches Material an handen gegeben werden. Es würde dieß zugleich auch den Sammlern den Vortheil ges währen, die Quellen Eennen zu lernen, woher fie diefe oder jene Species am leichteften erhalten fönnen, und endlich wuͤrde es für den Tauſch von allgemeinem Snterreffe feyn. Eine Skizze zu einer folchen Arbeit erlaube ich mir den ver- ehrten Leſern in nachftehender Sauna vorzulegen; doch bevor ich näher darauf eingehe, ift es unumgänglich nöthig, einiges über die Gegend, in welcher die Fauna liegt, zu berichten, damit Ver: gleihungen, Unterfuhungen mit Beobachtungen anderer Gegen: den möglich find. ine fpecielle Befchreibung davon zu liefern, wäre uͤberfluͤſſig, weil die Umgegend von Frankfurt ja Feine Terra incognita und darüber ſchon in fo vielen Reiſebeſchrei— bungen und andern Büchern berichtet worden ift. Die fehe fruchtbare und fhöne Gegend, welche unter der Be: nennung „die Wetterau” überall bekannt und befchrieben ift, hat ihren Namen von dem Flüßchen „Wetter, das bey Lau— bach im Großherzogthum Heffen entfpringt. Sie enthält befann= ten geographifchen Notizen zufolge in ihrer größten Länge, nehm: lich von Höchft am Main bis Nidda 11 — 12 Stunden, und in ihrer geoßten Breite, von Oberoßbach bis Büdingen 8 Stun: den, einen Flächenraum von circa 15 Meilen. Diefer Eleine Raum in unferm herrenreihen Vaterland, welcher von 3 Fürften und einem Duodez«Republifchen als Eigenthum betrachtet wird, fol ein großer Binnenfee gewefen feyn, welcher am Rhein den Kelfendamm durchbrochen habe, durch den das Waffer ablief. Es mag das fchöne, liebliche, mit fanften Höhen und vom Taunusgebirg begränzte Thal erft nach und nad) troden gewor: 892 ben feyn; in feinem tiefften Becken ift e8 von dem Main und den Nebenflüßchen deffelben, von der Nidda, der Wetter und Kinzig bewäffert, und gegen Dften von dem großen Hain zu den 3 Eichen bdecorirt. Dieſer herrliche, von Frankfurt im Dften gelegene, größtentheil® aus alten Eichen und Buchen be: ftehende, . etwa 6 — 8 Stunden große Wald birgt eine reiche und üppige Vegetation und erftredte fih noch im 11. Jahrhun⸗ dert bis dicht an die Ufer des Fluſſes; er ift für diefe Gegend die Schaßfammer der Entomologen. — Eine milde, durch den Taunus gegen rauhe Nordwinde gefchüste Temperatur* läßt eine reiche Slora** gedeihen, welche wiederum von einer eben fo intereffanten Sauna belebt wird, von welcher hier eine moͤg— lihft genaue Aufzählung der Arten gegeben wer: den foll. Ob jedoch diefes erfchöpfend gelungen, bezweifele ich felbft zuerft; denn was mag der nahe Taunus, und was erft mag der noch ganz unerforfchte Vogelsberg noch) für Arten enthalten? — Es mag diefe Arbeit vorerft nur eine Eleine Kar: benffizze feyn, welche ich in fpäterer Zeit zu einem vollftändi- gen Gemälde auszuführen gedenfe, wie ich glaube, daß es das Sntereffe für unfere Gegend erheifht, indem tiber diefelbe in entomologifcher Hinſicht eigentlidy nody nie etwas veröffentlicht worden ift. DBergfträßer fchrieb zwar eine „Nomenclatur und DBefchreibung der Inſekten in der Graffchaft Hanau = Mün- zenberg u. f. w. Hanau 17805 allein es ift hierin von nichts weniger die Nede, als von einer Fauna der genannten Gegend, da befagte Nomenclatur mehr die Schmetterlinge Deutſchlands, ja fogar außereuropäifhe (roten ſieh Cyanopteros) befchreibt, und höchft unvollftändig (nur einen Theil der Tagvoͤgel), un: getreu und veraltet ift. Brahm dagegen fchrieb 1791 einen Inſektenkalender über die Gegend von Mainz, „N. ©. Brahm, Inſektenkalender für Sammler und Deconomen. 2ter Theil, erfte Abtheilung (der 1fte Theil enthält andere Snfekten),. Mainz 1791, welche zwar eine verdienftvolle und auf eigne Beobadhtungen gegründete Arbeit if, allein der ganze Kalender enthält doch nur die Monate März, April, Mai und wurde nicht weiter fortgefeßt. fernt, liefert genug Arten, welche hier ‚nicht vorfommen, und fo umgefehrt unfere Gegend, was wohl durch die Flüffe Rhein und Main, eine veränderte Flora, fo wie auch durch die Scheidewand, welche das dazwifchen liegende Zaunusgebirge bildet, begründet ſeyn mag. | Wenn man bedenkt, daß hier fhon zu einer Zeit diefe Wiſ⸗ fenfchaft gepflegt, wo andermwärts wenig oder Feine Sympathie für diefelbe gefühlt wurde; wenn man bedenkt, daß unfere wa— Eere Landsmänninn, dag Fräulein Merian (geb. zu Frank— furt 1647. geftorben 1717) für diefe Wiſſenſchaft glühte, daB fie mit einem bewunderungsmwerthen Muth und Eifer, zu einer Zeit eine Neife nah Surinam madjte, wo namentlic) diefer * Der Thermometer überfteigt felten 28° R. im Schatten und finkt noch) feltener auf 149 Kälte herunter. ** Gin treues Bild der hiefigen Flora geben nachftehende Werle: 1) Slora der Gegend um Franffurt a. M., von Joh. Beder 1. Abthl. (Phanerogamen) Frankfurt a. M. 1828, 2) Tafchenbuch zum Gebrauch auf botanifchen Ereurfionen in der Ungegend von Frankfurt a M,, von Georg Freſenius. 1-—2, Abthl. Frankfurt 1832—33. 3) Flora der Wetterau von Dr. ©. H. Caſſebeer und Prof. G. L. Theobald, Lehrer an der NRealfchule zn Hanau. Hanau bei König 1847 (wird fortgefegt und ift noch nicht vollendet.) Mainz, obgleich nur 4 Meilen von Frankfurt ent— 893 Theil von Suͤdamerika wirklidy noch eine Terra incognita ges wefen, daß fie dort forfchte, fammelte und das, was fie erforfcht und gefammelt, befchrieb und Zeichnungen lieferte, welche heut noch in hohem Merthe find; wenn man bedenkt, daß bier Johann Chriftian Gerning (geb. zu Frankfurt 1745 geftor= ben 1802) £eine Koften, feine Mühen fcheute, feine coloffale Sammlung anzulegen, weldye über 30,000 Eremplare, 5,500 Species und 500 der merfwürdigften Varietäten enthielt, die aus allen Ländern und Zonen der Erde zufammen gebracht wur— den; daß hiernach das in Paris erfchienene berühmte und volus mindfe Werk Les Papillons de l’Europe (Paris in Quarto 1780 — 92) faft durchgängig bearbeitet worden ift, und daß die Abbildungen deffelben Gopien diefer Sammlung find; fo wie ferner, daß Cramer und Efper mehr oder weniger fich dies fee Sammlung als Fundgrube zu ihren großen Werfen bediens ten; fo ift es wirklich zu bewundern, daß unfere Gegent nicht bis n die entfernteiten Winkel aufs Genauefte durchforfcht und bef&hrieben ift. Es mag diefes darin begründet feyn, daß Gerning mehr Sammler ald Naturforfdher gemwefen ift, alsdann aber auch darin, daß die fpäteren mehr der neueren Zeit angehörigen Schriftfteller, wie ein Franz oder Schrank, Schiffermüller die Therefianer, Huͤb— ner, Borkhauſen, Ochfenheimer, Treitſchke und an— dere diefes Fachs zu einer Zeit gewirkt haben, wo Gerning entiveder nicht mehr lebte oder fehon ein alter Mann geworden war, der die noch wenigen Kräfte nur noch zur Erhaltung feiner fo Eoftfpieligen Sammlung* verwendete. Auch lebten genannte Autoren alle im entferntern Süddeutfchland ‚** ja zum größeren Theil in und um Wien. Sie waren mit ihren nächften Um: gegenden am vertrauteften,, und da von hier faft Feine oder manch» mal gar falfche Berichte eingingen, fo wurde die hiefige Sauna förmlich vergeffen. Ja noch mehr, hätte unfer noch jest als Veteran lebender Heß in Darmftadt, die Wiener Entomolo: gen von Zeit zu Zeit nicht mit einer feiner. neu entdeckten Non= agrien aus hiefiger Gegend überraſcht; fo wüßte man wirklich nicht gewiß, ob zmifchen Wien und Dresden Falter fliegen. — Diefe ländlihe Stille zu unterbrechen, war der Grund, der ER veranlaßte, nachftehede Nomenclatur hiefiger Gegend zu geben, Schließlich glaube nur noch bemerken zu müffen, daß ich alg Bafis das Boisduvalifche Syſtem, mie folches in feiner Schrift: Genera et Index Methodieus Europaeorum Lepidopterorum. Parisiis 1840. erfchienen ift, gewählt habe; doch habe ich weder nach diefem, noch nach irgend einem andern Werk die Zeit des Er- fcheinens der Raupe und des Schmetterlings angegeben, fondern dbuchausnureigene BeobahtungenzurKfidtfhnur genommen, und bin ebenfo binfichtlich der angegebenen Pflan: zen, als Futterpflanzen, demfelben Grundfaße gefolgt, denn „Grau, theurer Freund, ift alle Theorie Und grün des Lebens goldner Baum.“ * Diefe, wohl einft größte Infectenfammlung fchenfte 3.3. v. Gerning, der Sohn des Sammlers, welcher ſchon früher feine andern fehr inter effanten Sammlungen Crömifcher und germanifcher Altherthümer, Waffen, Gemälde ꝛc.) gegen eine Leibvente nach Wiesbaden verkaufte, ebenfalls dorthin. Sie hat übrigens an Bolumen fehr abgenommen, — Dagegen überrafcht jeden immer noch das herrliche Colorit der Erem— plare, was um fo mehr zu bewundern ift, da zum Theil noch Dris ginale, welche Fräulein Merian einfammelte, mithin Stüde dabey find, welche ein Alter von anderthalbhundert Jahren erreicht haben, ** Borkhaufen allein, welcher in unferer unmittelbaren Nähe lebte, macht hievon eine Ausnahme. 894 LEGIO PRIMA. . Rhopalocera. A. Suceinctae. I. Tribus. Papilionides. 1) Genus. Papilio (Latr.) 1)*)Podalirius (L.) hier einzeln und nicht häufig. Flugzeit Ende Mai, Anfangs uni. Im Taunusgebirg, vorzüglich auf der Königfteiner Burgruine ; dem gegenüber gelegenen Falfenftein und auf dem Sattel des Staufens (Felfengtuppe auf dem Gipfel des Berges) fliegt er häufiger. Raupe: bey anhaltend warmem Wetter im Juli, Auguft (18— 24 R. im Schatten) vorherrfhond auf Schlehen (Prunus spinosa). 7 Die Raupe braucht zu ihrer Entrwidelung viel Sonne, wes— halb man fie felten in ſtark belaubten Heden findet; fie liebt mehr £leine niedere einzel ftehende feinblätterige Büfche, welche echt der Sonne ausgefegt find. 4) Machaon (L.) häufig. DS chfenheimer fpriht nur von 2 Generationen dieſes Schmet⸗ terlings, während, wenn nicht grade ein zu früh eintretendes Faltes Metter die Verhinderung ift, deren regelmaͤßig 3 vorkommen; wovon die 1fte im Mai (von überwinterten Puppen), die 2te im Juli und die Zte im September fliegt. Die Raupen findet man im Suni, Auguft (mandmal auch) öfters im Juli) und Ende September; zuweilen ift diefe Ste Generation ungemein häufig und nimmt verfchiedene Dolden» Gewächſe als Daucus Carota und diverfe Pimpinella - Arten als Nahrung zu fich. Die Genera Thais et Doritis, melde fümmtlih Be— wohner des fühlichen Europa’s find, finden hier feine Repraͤ— fentanten. 4) Genus Parnassius (Latr.) 14) Mnemosyne (Z.) foll nah glaubwuͤrdigen Verfiches rungen auf einigen Hochebenen des Vogelbergs im Juni fliegen. II. Trib.- Pierides. 1) Gen. Pieris (Boisd.) 15) Crataegi (L.) nicht fehr häufig wie die nachfolgenden Nummern 16, 17,18. Sch bemerkte von diefem Falter noch feine 2. Generation, wie viele behaupten. Raupe im Frühjahr Nefterweife auf den im Ochſenhei— merfchen Merfe genannten Pflanzen. 16) Brassicae (Z.) ) fehr häufig vom May bis in den 17) Rapae (L.) Herbft von den verfchiedenen Ge: 18) Napi (L.) nerationen ſtammend. 21) Daplidice (L.) nicht felten. Der Falter fliegt in 2 Generationen, im Frühjahr und Herbft, befonders auf feuchten Chier dem Wald nahen) Wieſen; die 2. Generation ift bedeu: dent häufiger als die erfte. Varietas Bellidice (Brahm) nicht felten. Die Raupe dee Varietaͤt unterfcheidet fich nicht von der Stammart * Um es mehr zu veranfchaulichen, wo und wieviel Arten Hier fehlen, (welche jedoch anderwärts vorfommen), feße ich bie Nummern des Boisduvalſchen Index Methodicus vor, jo daß durch den Sprung von 1 auf A bezeichnet wird, daß die Nummern 2 und 3 hier nicht vor fommen. 895 und fand fie auf den von Ochfenheimer genannten Futter: pflanzen. Von diefem Falter gibt Here.-Schäffer in feinem Text: Reviſion und Supplement. Taf. 44. Fig. 200. 201. die Abbildung noch einer andern Varietaͤt, welche Bifhoff in Augsburg unter dem Namen Chrysidice (fo viel mir befannt) verfendet und von welcher Rußland als Vaterland angegeben wird. Sch erhielt diefen Falter ſchon mehreremal in vielen GEremplaren aus Baltimore und New-York, wo er nad) dor= tigen Angaben mit Daplidice untermiſcht häufig fliegen foll. 2, Gen. Anthocharis (Boisd.) 30) Cardamines (L.) April und May nicht felten, befon: ders auf lichten feuchten Waldſtellen. Flugzeit felten langer als 14 Zage. Raupe kommt bey 15— 20° R. im Juny befonders auf Turritis glabra vor. Zu meinem nicht geringen Erffaunen bes merkte ich, daß ſich die Raupen in Ermanglung von friſchem Butter anfıelen, ja fogar ihre Puppen verzehrten, welches bey Tagfal⸗ tern, namentlich bey dieſer Art neu iſt. Die beiden Species des Genus Zegris (Famb, welche im Gaucafus und Spanien fliegen, Eommen bier nicht vor. 4. Genus. Leucophasia (Steph.) 33) Sinapis (L) häufig; fliegt in 2 Generationen, wovon die Uſte gleichzeitig mit Cardam., die 2te zwey Monate fpäter erfcheint, und weniger häufig ift. 5. Gen. Rhodocera (Boisd.) 35) Rhamni (L.) fehe haufig, und fommt von den erften Tagen des Frühlings während des ganzen Sommers bis in den Herbſt in vielen Generationen vor. 6. Gen. Colias (Boisd.) 38) Edusa (L.) feltener. — Flugzeit vom Auguſt bis Mitte Dctober; dagegen flog diefer Falter im Jahre 1834 auf Klee: ädern noch häufiger als Hyale, doch glüdte es, von allen hie: figen Sammlern, nur einem, bie Var. Helice (Hüb.) zu er: halten. 47) Hyale (L.) fehr häufig. Flugzeit vom Juny bis in tiefen Herbjt, befonders auf Kleeädern, 'IU. Trib. Tycaenides. 1. Gen. T'hecla (Fabr.) 48) Betulae (L.) als Schmetterling weniger häufig wie als Raupe. Die Raupe Elopft man im May, mandhmal auch erft im Juny haufig von Schlehen (Prunus spin.) 49) Pruni (L.) nicht häufig. Flugzeit im Juny an Wald— tändern. Raupe einzeln auf Schlehen und Zwetichen (Prunus do- mestica.) 50) W album (Illiger) einzeln. — Flugzeit Juny, July. za, | Lynceus (Fabr.) 53) | Mieis.(Hübn.) häufig. Flugzeit Jung, July, be fonders in jungem Eichwald, wo fich der Falter gern auf Him— beerz und Brombeerblüthen ſetzt. Raupe im Man bey 12— 14° R. auf junge Eichen. 55) Quereus (L.) nicht felten, doch einzeln. Flugzeit im Suny, manhmal auch 4—6 Wochen ſpaͤter, befenders auf lichten, von Eichen bewachfenen Walpitellen. Raupe im May bey 12 — 25° R. von Eichen zu klopfen. 896 Anmerkung: Der Reihenfolge und nach Efper Eäme ber 56) ( Evippus (JlU.) | Roboris (Esp.) bier vor, welches jedoch durchaus nicht der Fall ift und auf einem großen Srethum beruht. Ein hiefiger Sammler, welcher ſchon lange Sabre fih im ſuͤdlichen Srankreih (in Zain, Departement Drome) aufhält, fchicte mir ſchon mehrmals von dort unfern vermeintlichen Landsmann, bemerkte jedoch dabei: „Es Fame diefer Schmetterling nur fels ten bey ihnen vor, dagegen erhielten fie ihn regelmäßig jedes Jahr aus noch füdlicheren Gegenden Frankreichs. — Es muß daher in Zukunft diefer Irrthum berichtigt werden, welchen ſelbſt Ochſenheimer nicht ahnte. 57) Rubi (L.) häufig. Flugzeit May und Junh. Raupe Anfangs May, doch fand ich fie ſchon fruͤher, manchmal aber auch fpäter auf Spartium scop. 2. Gen, 89) Phlaeas (L.) häufig. in den fpäten October. 61) Virgaureae (L.) häufig. Die Männer fliegen bey allen Arten diefes Genus etwas frü— her als die Weiber, welche erſt erfcheinen, wann die erfteren fhon ihren fchonften Farbenſchmuck abgelegt haben. Es fliegt diefer Schmetterling hier 2 Monate lang (vom Suny bis Ende Auguft), doch glaube ich nicht, daß er in.2 Generationen vor= fommt, fondern, daß erftens eine lange Flugzeit ftattfindet und zweitens die Salter ſucceſſive fchlafen. 64) Chryseis (Fabr.) In nächfter Umgegend fliegt diefer Falter nicht, Eommt da= gegen im Taunus vor, befonders auf einer Gebirgswiefe, welche zwifchen dem Altkoͤnig und dem £leinen Feldberg liegt und vom Talkenftein hinaufzieht. Es ijt diefe Wiefe obgleich hoch gelegen dennoch ſehr bewaffert und feucht, und fliegen die Falter mehr in der Tiefe als in der Höhe und feinen überhaupt nur eine kurze Flugzeit (von S—10 Zagen) zu haben. Auch hier fliegen die Weiber etwas fpäter und find bedeutend. feltener als die Minner, 1844 den 12. Juny fing ich bey 220 R. auf befagter Gebirgswiefe 4 reine & und fah während. den Stunden von Morgens 9 Uhr bis Nachmittags 6 Uhr kein 2. fliegen. — Am 20. Suny deffelben Jahres unternahm ich abermals eine Excur— fion in den Zaunus, und zwar durch das fogenannte Lors— bacher Thal, welches in anderer Nichtung und etwa 3 Stun— den füdöftlicher liegt, fand aber hier feine Spur von Chryseis. Hierauf beftieg ich die beiden Berge Staufen und Noffert und zwar ebenfo vergeblich wie den ganzen Übrigen Weg; erft als ih Nachmittags zwifhen 3—4 Uhr die befannte Wiefe betrat, ſah ich nur noch total abgeflogene Eremplare fliegen. Cine andere Abtheilung hieſiger Entomologen begann ihre Excurſion nad) dem Taunus von Homburg aus, und traf mit ung, nach einer 4—5 ſtündigen Wegftrede, zu gleicher Zeit auf beſagter Miefe ein, fah aber in der ganzen Richtung nur 2 Exemplare fliegen. — 1845. den 20. Juny bey 24° R. unternahm ich mit meh— teren Freunden wieder eine Excurſion, wobey 16 Stud (12 & und 4 2) gefangen wurden. 1846. bey gleicher Zeit und gleicher Wärme diefelben Nefultate. 1847 den 20. Juny ben 150 R. und fehr trübem, regneriſchem und windigem Metter flog Fein Falter; erſt als Nachmittags die Sonne durchs Ge— woͤlk brach, wurden "mehrere Stud gefangen. Daſſelbe Sahr acht Tage fpäter, nur noch einige total abgeflogene Erempfare. 1848, den 12. Juny murden bey 220 R. von Polyommatus. Flugzeit vom April, May, bis 897 morgens 9 Uhr bis Nachmittags 5 Uhr 24 Stuͤck (wobey 6 2 waren) gefangen, fämmtliche Eremplare waren alle erft frifch sefchloffen; 8 Tage fpäter unternahmen andere Freunde eine Ereurfion, fanden jedoch nur nod ganz verflogene Falter. — Aus diefem möchte ich für die hiefige Gegend die Flugzeit, bey anhaltender Temperatur von 18 —22° R., vom 12—20 Juny annehmen, und nichtt, wie Ochfenheimer fagt, vom Juny bis in Auguft; denn nach mehrmaligen wiederholten Verſachen fand ich im July auc) feinen einzigen Falter mehr. 65) Hiere (Fabr.) Hippono& (Ochsenh.) einzeln und nicht häufig. Nah 7 jähriger Beobahtung fand ich ber anhaltender Mit: terung und einer Temperatur von 18--20° R. die rechte Flug— zeit vom 24— 30 Juny; es fliegen zwar bey abmwechfelndemn, - £ühlem oder feuchtem Wetter noch bis zum 12. und 16. July Falter in beiden Gefchlechtern, allein in einem nicht mehr brauch— barem Zuftand, weil diefes-einzelne Spätlinge find, welchen es Mühe Eoftete fich zur Paarung zu finden. 68 Xanthe (Fabr.) I] Circe (Illiger) häufig in Laubwäldern. vom Frühjahr bis zum Herbſt. 3) Gen. Lycaena (Boisd.) 72) Amyntas (Fab.) — Flugzeit im Sommer. Varietas Polysperchon (Ochs.) — Flugzeit im Frühjahr und befonders in den £leinen Hegwäldern deg Niedgaus. 73) Hylas (Fabr.) hier felten, dagegen im Taunus allent= halben. 76) Aegon (Borkhausen) häufig. — Flugzeit vom 21. July Flugzeit bis Mitte Auguſt, beſonders auf Wieſen des Niedthals. 77) Argus (L.) nicht ſehr häufig. — Flugzeit Mitte May bis Ende Auguft. 82) Agestis (Esp.) nicht häufig. — Flugzeit vom Suny bis Mitte Auguft. 89) Alexis (Fab.) Am häufigften von allen bier vorkom— menden Lycaͤnen. — Flugzeit von Anfang des Sommers bis im September, Die Raupen glaube ic) auf Origanam vulgare im May ge: funden zu haben. 94) Adonis (Fabr.) nit häufig. Sn unferm Stadtwald vorberrfchend an einer Zerraffe der Oppenheimer Chauffee, wo er fich gern auf biühenden Thymns niederläft, Es foll hiermit nicht geſagt fein, daß ausfchließlich an beſag— ter Stelle der Falter fliege, fondern daß er hier nur häufiger als anderwärts vorfomme. Das Meib ift bedeutend feltener als der Mann. Adonis fliegt in zwei Generationen, wovon die Falter Anfangs Auguft bey 20— 24% R. am häufigiten find. 96) Corydon (Fabr.) einzel doch nicht felten. — Flugzeit und Drt wie Adonis. Die merkwürdige Abänderung des Weibes, welches Treitfch Ee, Band X. Abth. 1. erwähnt und Hübner Taf. 148. Fig. 742. nicht gut abgebildet hat, deffen Dberfeite ebenfalls hellblau und fhmwärzlich beftäubt, wie des Mannes ift, fommt in der Schweiß nicht felten vor, mo fie Here von Heyden voriges Jahr in mehreren Eremplaren gefangen und. mitgebracht hat; befonders zeichnen fi die Augen auf der Dberfeite am Saum der Unter: flügel durd) die amarantrothe Einfaffung aus. 100) Acis (W. V.) einzel. — Flugzeit im May.: Ifis 1848. Heft 11. 898 109) Argiolus (L.) einzeln doch nicht felten. — Flugzeit vom Man bis Ende Auguft. 122) Cyllarus (Fab.) nicht bis Ende Sun. 114) Euphemus (Hübn.) einzeln doch nicht felten. — Flug: zeit Suly. 115) Erebus (Fabr.) einzeln. — Flugzeit Suly. Außer dem im Ochfenheimerfhen Werke genannten Fundorte iſt die hiefige Gegend, die Gegend bey Darmftadt und die Berg: ftraße zu erwähnen. 116) Arion (L.) einzeln, Flugzeit July — Auguft. IV. Tribus Erycinides (Boisd.) 1. Genus. Nemeobius (Steph.) 117) Lucina (L.) nicht häufig. Kurze Flugzeit befonders im May auf lihten Waldftellen. Sch befige aus hieſigem Stadtwald eine merkwürdige, hell- gelbe Varietüt, bey welcher das Ausmaaß 4 größer ift, als alle bis jegt verglihenen Eremplare. B. Pendulae. V. Trib. Danaides. 1. Gen. Danais. Diefes Geſchlecht, welches überhaupt in Europa nur einen Keprafentanten hat nnd diefer ein. Bewohner der außerften Spigen des europaifchen Feftlandes am mittelländifhen Meer ift, fehlt. VI. Tribus. Nymphalides. 1. Gen. Limenitis (Boisd.) 121) Sibylla (Fabr.) als Schmetterling nicht häufig. Bey anhaltender Wärme von 20 — 249 R. fliegen bier die erften Falter fchon gegen den 8. — 12. July; fie find fehr leb— haft und defhalb innerhalb 3—4 Tagen abgeflogen. Die Raupe fommt bey 12—14°R. fhon Anfangs May mehr auf niederen als in die Höhe ranfenden Pflanzen der Lonicera periclymenum (auc auf andern Xoniceren) vor. Meil fie aber fo gruͤn wie das Blatt der Pflanze ift, fo iſt fie nicht leicht von demfelben zu unterfcheiden, zumal fie fchattige dunfele Matdftellen liebt; fie befpinnt, ehe fie weiter geht (mel- ches in einem eigenthuͤmlichen Zuden und ſich weiter Schieben befteht) zuerft den neuen Platz, welchen fie betritt, damit fie fich gleich in den gefponnenen Fäden feft Elammern kann. Man thut deßhalb wohl, fie lieber mit fammt dem Blatte abzuneh- men, als von demfelben durch Gewalt zu trennen. Die Huͤb— nerfche Abbildung ift fehr brav, 2) Gen. Nymphalis ( Boisd.) 123) Populi (Z.) felten und nur einzeln. Der Falter fliegt im Juny und kommt häufiger im Malde bey Drey⸗eichen⸗ hahn vor, doch fliegt er auch hier und im Tau— nus. Die Raupe liebt fehr die Wärme und fist gewöhnlih im May bey 16—18°R. auf dem Gipfel etwa Stodiwerk hoher Baͤumchen der Zitterpappel (Populus tremula ), entweder auf der Dberfeite des Blattes oder an dem meift abgefrejjenen Zweig feftgefponnen; fie ift ſehr träg und verläßt nicht Teicht den Ort, worauf fie einmal fist, bis alle Blätter ringsum Zahl abgeweidet find. Es dient diefes dem Kenner, ihre Spur leich- ter zu entdecken. Auch hievon ift die neuere Hübnerfche Abbil- dung fehr getreu, felten. — Flugzeit Ende Man 97 899 3. Gen. 125) Paphia (L.) gemein. Die Falter haben eine lange Flugzeit und erfcheinen die erften (ben anhaltend [honem Wetter und einer Temperatur von 16 bis 20° R.) fchon gegen den 8.— 10. Juny, und fliegen bis im September. In der Megel jedoch fliege der Falter in Anzahl erft im July und fist befonders gern auf den Blüthen von Sambucus nigra, Him= und Brombeeren ( Rubus idaeus et fruticosus) und auf den Diftelblüthen. 128) Aglaja (L.) etwas feltener, aber doch häufig. — Kuͤr— zere Flugzeit im July. 130) Adippe (Fabr.) häufig, gleiche Slugzeit mit der vorigen. Die Varietaͤt Cleodoxa (Esper) fommt hier felten vor und wurde von mir innerhalb 14 Jahren erſt dreymal gefangen. 131) Niobe (L.) In unferem Stadtwald wird diefer Falter durch bie vielen Sammler (e3 find deren gegenwärtig 36 Erwachfene ohne die Knaben hier), welche ihm nachftreben, immer feltener; dagegen ift er im Taunus (welcher nur von Wenigen in diefer Ange- legenheit befucht wird), befonders am Fuße des Altkönigs haufig und fehr lebhaft colorirt. Er hat einen außerordentlich fchnellen Flug und liebt wie Paphia diefelben Blüthen, um daran zu hängen. Nach mehrjähriger Beobachtung möchte hier die Flugzeit bey 20—24°R, gegen Ende Junh feyn; doc fah ich bey anhaltend warmem Wetter zuweilen ſchon mit Beginn diefes Monats Fal- ter fliegen. 132) Latonia (L.) fehr häufig. — Flugzeit von Anfang May bis in den fpäten Herbft. 140) Ino (Esp.) Nur im Taunus und am häufigften auf befagter, bey Chryſeis befihriebener Gebirgswiefe anzutreffen, wo der Falter im tiefiten Boden diefes Thals an einem raufchenden Forellenbach, zwi— ſchen den häufig dort wachfenden Saalweidenbüfchen (Salix ca- prea) langfam taumelnd herumfliegt und leicht zu fangen ift. Nach vieljährigen Beobahtungen Eann ih Och ſenhei— mern, welcher dem Falter eine 3 Monate lange Flugzeit ein= räumt (Suny, July, Auguft) nicht beyftiimmen; denn ich fah noch nie ein Gremplar vor dem 10. Suny und nur Außerft felten einzelne Spätlinge noch im July fliegen; bey 18—22°R. it vom 12.—18. Juny die geeignete Zeit, reine Exemplare zu erhalten; die Flugzeit dürfte kaum länger alg einen Monat anzu- nehmen feyn. 144) Dia (L.) häufig. Sliegt in 2 Generationen, wovon die erfte Anfangs May, die zweyte im July, manchmal auch erft im Auguft vorkommt. Da im Dchfenheimerfchen Werke Eeine Befchreibung der Raupe gegeben ift, fo Laffe ich hier eine nach der Natur aufs genommene getreue Befchreibung folgen. Die Raupe ift im April bey anhaltend gutem Wetter und einer Wärme von 10 big 12° R. fchon 8” parifer lang, doc) giebt es auch noch kleinere Räupchen. Sie ift kurz und dick und hat einen glänzend ſchwar— zen Kopf, auf welhem viele fteife Härchen ftehen; die Farbe des Körpers ift dunkelgrau, mehr oder weniger dunkel nüancirt und über und über mit ſchwarzen Atomen befäet, fo daß man bey oberflächlichem Beſehen, fie leicht fir fchwarz hält; 6 Neihen heller, an der Wurzel roͤthlich gefärbtee Dornen ziehen zu beiden Seiten vom Kopf bis zum After; über den Ruͤcken zieht eine ſchwarze Linie; diefer Linie und den Dornen zunächſt liegt ein ſchmutzig weißer Eleiner led. Bauch-, Horn- und Fleiſch— Argynnis (Ochs.) 900 füße find ſchwarz. — Die Raupe ift träg und lebt nur in ben Eleinften Zuftänden gefelfcyaftlih, fie nimmt Viola odorata zur Nahrung. 145) Euphrosyne (L.) häufig. — Flugzeit [hon Anfangs May und Suny. 147) Selene (Fabr.) noch häufiger als Euphrofpne, fliegt in zwey Generationen, wovon die 1fte im May und die Zte Mitte July vorkommt. Die erſte Generation iff größer und mehr colorirt als die Ate, welche hier auch nur in wenigen Erem= plaren fliegt, während die erfte häufig ift. 4) Gen. Melitaea (Fabr.) 155) Artemis (Fabr.) Fliege in unferm Wald Außerft felten, in dem kleinen Hege- wäldchen des Niedgaues öfters, nur im Taunus fehr häufig. Um reine Eremplare zu erhalten, dürfte nad) mehrjährigen Be— obahtungen May bis Anfang Suny die richtige Zeit ſeyn. 156) Cinxia (Fabr.) einzeln, doc nicht felten. — Flugzeit May, Juny. Die Raupen findet man ſchon im März bey S— 10°R. Mejtermeife beyfammen lebend auf trodenen Brachfeldern (bes fonders in der Nähe des Waldes), Das Characteriftifche, wodurch fie fi) von ähnlichen und verwandten Arten unterfcheis det, ift der rothbraune Kopf, im übrigem fieht fie den andern Melitaearaupen fehr ähnlich. Sie mechfelt öfters die Nahrung und müffen daher mehrere niedere Pflanzen eingefeßt werden; be= fonders liebt fie: Spitwegerih (Plantago lanceolata), Schaf: garbe (Achillea millefolium) und Löwenzahn (Leontodon Ta- raxacum). 162) Didyma (Fabr.) überall und nicht felten. Flugzeit Mitte July, befonders auf hochgelegenen der Sonne ausgefegten duͤrren Waldftellen, die Weiber varieren oͤfters und gehen alle Nüanzen von Gelb durch. 163) Dietynna (Esp.) ſehr häufig. Flugzeit May, Juny und abgeflogen noch im July. Die: fes Jahr wurde bey einer Ercurfion in den Taunus eine merk— würdige Baſtard-Art von Dietynna und Artemis gefangen. Die Oberfeite derfelben ftimmt volllommen mit einer dunfel ge: färbten Dietynna überein, während die Unterfeite ſich durch nicht3 von Artemis unterfcheidet. Es verdient dieſes befonders als fehr intereffant hervorgehoben zu werden, weil bey diefen Faltern nie eine Vermifchung ftattfindet, und ebenfo wenig eine Uebntichkeit, wie 5. B. ben Athalia und Parthenie, da ift. 165) Parthenie (Borkh.) einzeln und nicht häufig. Flugzeit in 2 Generationen nur bis im September — Ob- gleich der Falter befonders auf Waldiviefen anzutreffen ift, fo fcheint er doch den Drt zu wechfeln: fo finde ich denfelben nirgendsmehr, wo ich ihn früher Ifand, und dagegen jest, an dem großen Durchfticdy der Mayn-Neckar-Bahn im Wald, wo er faft nie flog. 2 166) Athalia (Borkh.) fehr häufig. — Flugzeit May, Suny, July. 5. Gen. Vanessa (Ochsenh.) 167) Prorsa (L.) häufig. Flugzeit im Suly. Raupe im July bey 20—26° R. gefellfchaftlih an Neffen auf lichten Waldſtellen; im Herbft Fommt fie nochmals vor, überwintert dann als Puppe und giebt im nächften May. Die Varietät Levana (L.) ebenfalls häufig. Die Subv.rietät Porima (Freyer) von Exemplaren, welche durch warme Novembertage erzeugt werden, ift ſehr felten. 901 168) Cardui (L). häufig. — Blugzeit in mehreren Gene— rationen vom Juny big im September. Wohl Eein anderer Schmetterling ift über fo viele Theile un: feres Planeten verbreitet, wie diefer Falter, weßhalb ich mir erlaube, etwas näher darauf einzugehen. Sch befige ein Eremplar, welches Dr. E. Rüppell-aus Abyffinien von deffen 2. Reife ( 1832.) mitbrachte. Ein 2tes Eremplar wurde von den Küften des rothen Meers, ein 3. aus den Niederungen der Kula (weftlich von Abyffinien), ein 4. aus Aegypten, von derfelben Reiſe herrührend, mitgebracht. Sn unfeem Senfenbergifhen Mufeum befinden ſich Exem— plare aus Aujtralien, ferner von den Sunda=Infeln und aus ‚ Nordamerika, welche ſich von unferm gewöhnlichen Cardui durch nichts unterfcheiden. Das britiſh Mufeum in London hat Exemplare aus den verjchiedenften Gegenden; England, Deutfch- land und Frankreich, Aegypten, Nepaul, Bengalen, Sandwicd)ss Sufeln, Neu-Seeland, Sierra Leone, Teneriffa, Süd= Africa, Neufundland, Neu: Schottland, vom Ohio, Martins: Fall und den verfchiedenften Gegenden Nord» und Südamericas. 169) Atalanta !(L) nicht felten doch einzeln. — Flugzeit in verfchiedenen Generationen vom Frühling bis in Herbft. Der Schmetterling fommt in vielen Gegenden Nordamerikas vor und fliege in ganz Europa. Die Raupen der erften Ges neration findet man in zufammengezogenen Blättern der Neffeln im Juny bey 14—20° R. 170) To (L.) häufig. — Flugzeit in mehreren Generationen vom April bis in October. Varietas Joides (Dahl) ift weder Varietät noch Abart, fondern durchaus nichts ald durch Hunger verfümmerte Eremplare unferes gewöhnlidhen Jo. Man fann fi hiervon fehr leicht überzeugen, wenn man die Raupen, im Drit— tel ihrer Größe, fpärlic und nur von Zeit zu Zeit füttert; fie bleiben alsdann Elein, verwandeln fich am Ende aus Mangel an Butter in £leine Puppen, welches natürlid) auch nur kleine Schmetterlinge giebt. Sch befike Exemplare, welche ich, um der Sache auf den Grund zu fommen, felbft aus den Raupen erzogen haben, die nicht größer als Prorsa waren, mithin wurde Seba und Ochſenheimer mahrfcheinlih von fpeculativen Snfectenhändlern durch unwahre Berichte getäufcht. 171) Antiopa (L.) als Schmetterling nicht häufig. — Flugs zeit Frühjahr und Sommer. Auch diefer Falter fliegt nicht nur faft in ganz Europa, fon= dern auch in Nordamerica, wovon ic) aus den Raupen gezogene Eremplare befige. Daß der Schmetterling nicht fo häufig angetroffen wird, als bie große Zahl der Naupen, welche im Suny noch Elein und Neſterweiſe beyfammen lebend auf der Saalweide (Salix caprea ) gefunden werden, vermuthen läßt, mag zum Theil darin liegen, daß die erwachfenen großen Naupen leicht von ihren Feinden (den Vögeln‘) entdeckt und verzehrt werden; theils aber befom- men. fie ſehr leicht in der legten Haͤutung, befonders wenn es ihnen an Sonne und Wärme gebriht, die Peft (wenigſtens mit diefem Namen von vielen Gntomologen fo geheifen). Es außert ſich diefe Krankheit, daß ihnen der After zugeklebt ift und ihnen derfelbe nicht mehr beym Gehen zum Nachſchieben und Sefthalten dient; fie fisen alsdann 1—2 Tage ruhig mit in die Höhe gehaltenem After, welcher fich dann plößlich Öffnet und bie _ Raupen formlic) ganz auslaufen. Wenn viele beyfammen in in einem Behälter gehalten werden, fo ift diefe Krankheit con- tagiös und geht alsdann alles zu Grunde. Wenn dagegen 902 das Uebel im Entftehen bemerkt wird und man bie Rau— pen abfondert und der Wärme und Sonne ausfest; fo erholen fi) die meiften wieder, 172) Urticae (L.) fehr häufig. — Flugzeit von den erften Tagen des Frühlings in mehreren Generationen bis in Spaͤt— herbft. 174) Polychloros (L.) nicht felten. Der Schmetterling fliegt in den erften Tagen des Frühlings aus überwinterten Puppen, legt Eyer, aus welchen Die Rau— pen Eriechen, fi alsdann verpuppen und nochmals als Schmet— terlinge fliegen. 178) C album (L.) häufig. — Flugzeit wie Urticae, VI. Trib. Libytheides. Der einzige europäifche Nepräfentant des Genus Libythea (Latr.) ift ein Bewohner des Südens und fehlt hier. VIII. Trib. Apaturides. Der einzige Repraͤſentant des erſten Genus Charaxes fliegt nur an den Kuͤſten des mittellaͤndiſchen Meeres und fehlt hier und im uͤbrigen Europa. 2. Gen. Apatura (Ochsenh.) 181) Iris (L.) nicht fehr felten doch einzeln. Flugzeit bey 20—24I N, felten vor dem 6. Suny, bei) min- der warmer Witterung erft im July, und dauert 2—3 Wochen. Der Falter ift nicht leicht zu fangen, wenn nicht eine Pfüse oder feuchter Pferdedünger in der Mähe iſt. Iſt jedoch eine derartige Sauche vorhanden und ftellt man fich verdeckt, fo fliegt er augenbliclih zu, mo es alsdann ein leichtes ift, ihn zu er— halten. — Die Weiber find leichter zu fangen, kommen aber weniger von den Buͤſchen der Sutterpflanze herunter; auch find fie bedeutend feltener. Die Raupen Eommen bey 14—20°R. ſchon im May vor, doch da fie glatt und ebenfo gefärbt find, wie die Sutterpflanze (Salix caprea), auf welcher fie feftgefponnen figen, fo ift es ſchwer, fie von derfelben zu unterfcheiden. Da fie auch nicht durchs Klopfen berunterfallen, fo wird e8 allein möglich, welche zu erhalten, wenn man bey fonnigen und ftillen Tagen fich fo ftellt, daß man die Sonne im Geficht hat. Durch diefe Stel— lung erfennt man leicht eine Raupe (gleichviel ob fie auf der Dber- oder Nückfeite des Blattes fißt) als einen dunfen un— durchfichtigen Punkt. 182) Ilia (Fabr.) feltener. Diefelbe Flugzeit mit Iris. Der Schmetterling fommt weniger in unferem Stabtwalde ala in dem 24 Stunden entfernten angränzenden Wald bei Dreyeihenhayn vor; doch fliegt er auch fehon hinter dem Dorfe Neu:Yfenburg und in der Pappelallee nach Sprendlingen. Varietas Clytie (Hübn.) nicht fo felten. IX. Trib. Satyrides. 1. Gen. Arge (Esper). 185) Galatea (L.) häufig. Doc fliegen die Falter nirgends fo zahlteih, als auf einer eine Stunde von der Stadt gelegenen Waldwiefe, in der Nähe des DOberforfthaufes vor dem fogenannten Kaffeewäldchen; hier find fie gegen den 16.— 24. Julh bey etwa 20—240 R. in ungeheurer Maffe. Galatea ift bier der einzige Nepräfentant des fo zahlreichen Geſchlechts an Arten und Varietäten. 903 2. Gen. Erebia (Boisd.) 204) Medusa (Fabr.) häufig, — Flugzeit Ende Map. 6 \ Blandina ( Fabr.) 216) Medea ( Hüb.) häufig. — Flugzeit July, Auguft. 218) Ligea (L.) nicht felten. Nur im Iaunus, befonders in der Mähe des großen und Eleinen Feldbergs und auf dem Altkoͤnig. Es dürfte für dieſen Faltet ben anhaltender Wärme von 20240 R. der Monat Juin die rechte Flugzeit ſeyn, denn bey: fpäteren Ercurfionen und gleicher Wärme waren im Auguft ſchon alle Eremplare verflogen. Menn e3 dagegen weniger warm ift, fo Eommen feine. vor Auguft zum Vorſchein. 222) Goante (Esper) felten. Diefer Falter, deſſen Vaterland die Schweiz, Piemont und Savopen ift, wurde voriges Jahres im Taunus entdedt. 3. Gen. Chionobas (Boisd.) Die Kalter diefes Geſchlechts, welche meiftens alle in Ealten Regionen fliegen, fehlen bier alle. 4. Gen. Satyrus (Boisd.) 238) Phaedra (L.) felten. Diefer Schmetterling fliegt hier nur hinter unferm Oberforft- haus, bis in den am Mayn gelegenen Drt Keltersbuch (eine Strede von 2 Stunden). Diefe Gegend befteht aus Eichen- Buchen: und Tannenwald, der zum grögern Theil vor einem Torf: moor liegt (dem fogenannten Nirderräderbruch). Diefe Gegend ift ba, wo der Schmetterling mehr al3 anderwärts vorfommt, hüglig. Er fliegt ben einer Wärme von 24—26° R. ſchon gegen Ende Sulp, doch meiftentheild erft im Auguft, er ift hier einzeln und die Meiber find feltener als die Männer. 241) Hermione (L.) einzeln, doch nicht felten. — Flugzeit mit Phaedra, doch länger dauernd. Die Raupe fand ih fhon im May ben 14— 20° R., wo fie erft 4 lang iſt; fie erreicht jeboch fpäter ein Ausmaag von 14-15". Sie Iebt den Tag über fehr verborgen und geht nur Nachts auf die Zutterpflange. Dchfenheimer nennt als folhe Holcus lanatus. Doch ernährte ich und andere hiefige Freunde biefelbe mit Queen (Triticum repens) bis zur Ver- puppung. Die Dohfenheimerfhe Beſchreibung der Raupe ffimmt vollfommen. 242) Circe ( Fabr.) Proserpina (Hüb.) einzeln und feltner als Hermione. — Diefelbe Flugzeit wie biefe. 243) Briseis ( L.) nicht jelten. Doch fliegt der Falter nicht in unjerer unmittelbaren Nähe, fondern in einigen Gegenden bes Zaunus, der nördlihen Wet- terau und befonders ben Gießen auf den fogenannten 7 Hügeln. 247) Semele (L.) häufig. — Flugzeit wie Hermione. 252) Eudora ( Fabr.) Wollen andere Entomologen nah Darmftadt zu gefangen haben, doch war ih noch nicht fo glüdlid) und hege einigen Zweifel, 253) Janira ( Ochsh.) ſeht häufig. — Flugzeit vom Juny bis zum Dectober. 254) Tithonus (L.), baufig.y— Flugzeit vom Juny bis Auguft. 259) Maera (L.) Var. Adrasta (Ochs., Hofmannsegg?) 904 Außer Italien und Schwalbah, welhe Orte Schfenheimer als Fundorte bezeichnet, fliegt diefer Schmetterling auch in un= ferm Zaunusgebirge. — Meigens Behauprung, dad alle von Frankfurt erhaltenen Eremplare nicht die ächte Varietaͤt Adra- sta fenen, fann wohl nur fo zu verftchen ſeyn, daß Adrasta nicht in naͤchſter Umgegend von Frankfurt fliege, denn auf dem Gipfel des Staufens, der Burgruine Königftein und dem Falfen= fein fliege diefer Falter Acht, fogar häufig. Die genannten Drte liegen freylih 2 Meilen von bier entfernt, Frankfurt ift aber doch der zunmäcft gelegene bekannte Ort. Weshalb foll denn ein auf £einer Karte vorfommendes Dorf oder unbefannte Maldhäufer genannt werden? — Dder bat Meigen vielleicht aus nicht richtiger Duelle falfche Zufendungen erhalten? — Auffallend bleibt, daß auf der ganzen öftlichen Abdachung des Zaunusgebirges nicht die Stammart Maera vorfommt, während ich diefen Falter ſchon öfter am Moͤlibocus (im benachbarten Odenwald) gefangen habe. Mölibocus und der Taunus liegen befanntlih circa 6 Meilen augeinander. Nach mehrjährigen Beobachtungen erfcheinen «ben 20—240 R. ſchon den 10.—12. Juny die erften noch ganz reinen Falter; ben 26-309 R. findet man den 20. Suny ſchon feine brauch⸗ baren Eremplare mehr, weil diefe Art wenig rubet und den gan= zen Tag über den Mauern und Felfen herumfliegt, wodurch fie fehr bald und leicht Noth leidet. In weniger warmen Sah- ten erfcheinen die Kalter erft im July, ja ich fand fogar einzelne Eremplare noch im Auguft fliegen, welches ich doch befonderen Umftänden zufchreiben möchte. Die Raupe und die Duppe der Adrasta find von der Stamm- art Maera nicht zu, unterfheiden und haben Aehnlichkeit mit der verwandten Megaera. Die Puppen find fehr ftumpf, dun⸗ Eelgrün und hängen wie die meiften Zagvogelpuppen geftürzt, man findet fie bier zwifchen den Mauerrigen der Königfteiner Burgruine. 262) Megaera (L.) fehr gemein. in September. 264) Aegeria (L.) jehr häufig. Tagen des Aprils bis im Auguft. 265) Dejanira (L.) Flugzeit Juny, Sup. Nicht in unferer unmittelbaren nächſten Umgegend, dagegen öfter bey Darmftadt, auch in der nordöftlihen Wetterau, be- fonder3 ben Gießen fliegt diefer Falter. Die Weiber find be- beutend feltner als die Männer. 266) Hyperanthus (L.) häufig. $lugzeit Juny bis im Auguft. 268) Hero (L.) Flugzeit vom 10.—12. Suny bis zu Ende biefes Monats. Noch vor Urbarmahung unferes Lerchenbergs flog auch bier der Kalter; feit diefem ift er verſchwunden, fliegt dagegen im ganzen Taunus und auf lichten Waldſtellen des Eleinen Feld⸗ bergs fogar häufig. Die Weiber find fo felten, daß ich ſchon öfters 30—40 Männer gefangen hatte und nur ein Weib. 269) Iphis (Hüb.) häufig. Flugzeit Juny, July, 270) Arcanius (L.) häufig. — Flugzeit. 276) Davus (L.) Zlugzeit Anfangs Suny bey 18—20° R. In unferer naͤchſten Umgegend einzeln und felten, dagegen im Taunus auf feuchten Gebirgswiefen häufig. 277) Pamphilus (L.) häufig. Zlugzeit vom Man bis im Auguft auf Wiefen. Flugzeit im May bis Flugzeit von ben erften C. Involutae. X. Tribus. Hesperidae. 1. Gen. Steropes. A 280) Paniscus (Fabr.) einzeln und nicht haufig. — Flug— zeit im May auf lichten Walditellen. 2. Gen. Hesperia. 281) Linea (Fabr.) einzeln. Flugzeit vom Juny bis in Auguft befonders öfters im Taunus. 282) Lineola (Ochsenh.) (Seriba?). befonders auf Feldivegen im Taunus. 283) Sylvanus (Fabr.) häufig. _Diefelbe Flugzeit. 284) Comma (L.) häufig. Dieſelbe Flugzeit. 285) Actaeon (Esper) felten. Diefelbe Flugzeit. Und bis jegt nur in einzeln Eremplaren an einer Stelle in unferm Stadtwald, an der, Oppenheimer Strafe getroffen. 3. Gen. Syriethus (Boisd.) 289 \ Malvae (Fabr.) =” } Malvarum ( Ochsenh.) felten. — liegt in 2 Ge: nerationen, wovon. die erfte im May und die zweyte im July erfcheint, 305) Alveolus (Häb.) häufig. auch in 2 Generationen. 4. Gen. Thanaos (Boisd.) 210) Tages (L.) häufig. Fliegt auch in 2 Generationen. Sur Ueberſicht. Schluß der Tagfalter (Papiliones L.) Demnad fliegen hier 97 Species Nhopaloceren (B.) mit 8 Varietaͤten. Dieſelbe Flugzeit Dieſelbe Flugzeit und fliegt LEGIO SECUNDA. Heterocera. Larvae Progressoriae. XI. Tribus. Stygiariae. Die beiden Genera Stygia (Dup.) und Chimaera ( Ochs.) finden hier feine Repräfentanten. XI. Trib. Sesiariae (Boisd.) 1. Gen. Thyris (Illiger) ift hier nicht repraͤſentirt. 2. Gen. Sesia (Lasp.) 329) Tenthrediniformis (H:) felten. 336) Tipuliformis (L.) häufig. Der Schmetterling fhmwärmt gegen den 12. — 18. Juny (bey 20-24 R.) von 11 Uhr Vormittags bis gegen 4 Uhr Nach mittags auf verfchiedenen Blüthen, befonders des Ligufters ( Li- gustrum vulgare), der Johannisbeeren, Himbeeren und Brom beeren herum. , Hier bemerkte ich diefes vorherrfchend an einer Ligufterhede, welche in der Nähe des Waldes an einen Ader gränzt, welcher mit Sohannisbeerfträuchern und Zwetfchenbaumen bepflanzt ift. 343) Mutillaeformis (Lasp.) felten. — $lugzeit und Fund» ort wie Tipulif.,, nur feltener. In 4 Ereurfionen, wovon jede an Ort und Stelle etwa 2 Stunden dauerte, fing ich 44 Stüd Tipulif,, während ich nur 8 Stuͤck Mutillaef. befam. 349) Cynipiformis (Hüb.) felten und nur im Zaunus. — Flugzeit im. Suny. Die Raupen diefer Sesia leben zwifchen der Rinde und dem Stamm kurzer, vor 2 Jahren gefällter und noch. in der. Erde Iſis 1848, Heft 11. ; 906 wurzelnder Eihbaumftugen; in älteren, alfo länger als 2 Fahre in der Erde ſteckenden Stugen findet man aͤußerſt felten noch eine Raupe. Die befte Zeit fie zu fuchen ift im Mai; doch trifft es fich zumeilen, daß fie um diefe Zeit fchon verpuppt find, wo alsdann die Puppe leicht. überfehen werden kann, weil fie faft immer mit abgenagten Holzfpähnen umgeben ift. 559) Hylaeiformis (L.) felten, und bis jest nur im Tau: nus getroffen, wo fie gegen den 16. — 18. Juln ( 18—20° R.) an den Blüthen des Galium (befonders Galium verum) ſchwaͤrmte; ja fogar traf ich diefes Jahr ein Pärchen auf Ga— lium feine Hodyzcit feyernd. 364) Asiliformis ( Fabr.) Auch diefe Sesia traf ih bey Bad Soden (im Taunus), u einer der jungen Pappeln, welche an der Königfteiner Straße ehen. 367) Apiformis (L.) einzeln. Flugzeit Man, Juny. Die Raupen findet man vor ihrer Werpuppung hinter der Ninde der italiänifchen Pappel. Bis jest gluͤckte es mir nicht, mehr Sefien hier aufzufinden. Culieiformis et Nomadaef. follen indejfen jhon getroffen worden feyn. Auch glaube ich gewiß, daß in unferm Taunus noch meh: rere Species fliegen; allein wer mit der Schwierigkeit vertraut ift und weiß wie fchwer die Raupen zu: finden find und wie leicht der Schmetterling uͤberſehen werden kann, wird diefe Ungemißheit natürlich finden. Am Schluß dieſer Abtheilung, welche fchon Linne mit der Endſylbe „formis“ bezeichnete, erlaube ich mir, gegen die im- mer mehr um fie) greifende Sudt, Thieren Perfonennamen zu geben, eine Rüge einfließen zu laffen. Die Benfpiele, befon- ders bey den Eleineren Schmetterlingen find fo häufig, daß es unnöthig ift, dergleichen anzuführen. Es ift bier wirklich eine Manie geworden und wirft ſtreng genommen auf den Namengeber mindeftens den Schein der Bequemlichkeit und verkehrten Hochachtung. Warum nennt man nicht einen neu entdedten Lepidopter, von dem die Sutterpflanze der Raupe zur Zeit noch nicht bekannt iff, nach einem befonders hervortretenden Kennzeihen? — Es würde doch gewiß, wenn mit Sadjfenntnig die Mahl getroffen, we— fentlih zum Miedererfennen und Behalten des Namens ben: tragen und jedenfalls vernünftiger feyn, als ein Thier „Schmidt oder Müller” zu nennen! XIH. Tribus. 1. Gen. Macroglossa (Ochsenh.) 368) Fueiformis (L.) als Schmetterling einzeln, doch we— niger felten wie als Raupe. Boisduval gibt als Flugzeit des Schmetterlings den Mo: nat Auguft an, welches bey uns nur im Taunus, wo alles fpäter als in unferer Nähe vorkommt, zutrifft. In unferer Umgegend fliegt manchmal fhon im May, in der Regel aber gewiß im Juny der Schmetterling. Die Raupe, welche bier vorherrfchend in verlaffenen Stein- brüchen unferes Lerchenbergs auf Scabiosa arvensis [ebt, ift nicht leicht zur Entwidelung zu bringen. Sie kommt zuweilen zu gleicher Zeit mit dem Schmetterling vor, melches fich nur durch fucceffiveg Erſcheinen erklären läßt, da feine zwente Ge: neration ftattfindet. 369) Bombyliformis (Ochsenk.) weniger felten. Gleiche Flugzeit und gleiches Erfcheinen der Raupe mit Fuciformis. DI Sphingides. 907 Bey Elhlerer oder abmwechfelnder Temperatur trifft man je doch erft im July die Raupe auf verfchiedenen Koniceren. 371) Stellatarum (L) fehr häufig und mehrere Generationen, 2. Gen. Pterogon (Boisd.) 372. Oenotherae (Fabr.) als Schmetterling felten, als Raupe weniger felten. — Flugzeit vom May bis im Suny. Die Raupe verläßt früher das Ey als die Elpenorraupe, welche hier erſt Elein erfcheint, wenn fich die meiften der erfteren fchon verpuppt haben. Sie lebt mehr auf Epilobium grandiflor. et palustre als auf Oenothera biennis Sie entwicelt ſich innerhalb 14 Tagen und geht fehon im halben July zur Verpuppung über (bey einer Wärme von 18— 22 R.). Daß die Naupen fo fehmwer zur Verwandlung zu bringen find, liegt lediglih in ihrer allzugroßen Lebhaftigkeit Eurz vor ber Verpuppung. Man muß daher, fo wie eine Raupe das Futter verläßt und anfängt herumzulaufen, folche allein in einen großen Behälter mit angefeuchteter leichter und mit Bläktern der Futter- pflanze uͤberdeckter Erde feßen. Diejenigen, welche fich unter die Erde vergraben haben, kommen, menn man foldhe in abgemef: fenen Zeiträumen gelmd anfeuchtet, gewiß alle durch, wogegen die andern, welche über der Erde in zufammengefponnenen Blätz tern liegen, leichter al8 Puppe vertrocknen. 3. Gen. Deilephila (Ochs.) 374) Porcellus (L.) als Schmetterling nicht felten. Flug— jeit wie Oenotherae. Die Raupe, welche im Julh bey einer Wärme von 20—24° N. auf verfchiedenen Galien lebt (befonders auf Galium mol- lugo), ift mährend des Tags größtentheils an der Erde unter Pflanzen verſteckt und daher nicht leicht zu finden. Die leer gefreffenen Pflanzenftengel verrathen am beften, daß in der Nähe eine Naupe verborgen ift. 375) Elpenor (L) fehr haufig. Flugzeit, mit Boisdu- val übereinffimmend, vom Juny bis September. Die Naupe erfcheint hier meift gegen Ende July (bey 18 bis 220 R.) und entwickelt ſich außerordentlich ſchnell, weßhalb man, da wo man einmal Raupen gefunden hat, in einigen Tagen mit Sicherheit wieder welche findet; dieſes Verfahren gilt be— ſonders auch für die Oenotherae-Naupr. 379) Celerio (L.) Diefr Schwaͤrmer iſt einer der am weiteften verbreiteten. Unfer Senfenbergifhes Muſeum befist Eremplare aus dem nördlichen Afeica, Sava und Auffralien. In meiner Sammlung befinden ſich Stüde aus Oft: und Meftindien und den ver— f&hiedenen Gegenden Europas. Ein flereotyper Bewohner unfes ver Gegend ift diefer Schmetterling eigentlich nicht, Fommt nur bey anhaltender Hiße manchmal bier vor. In den Sahren 1834., 1842., 1846, und 1847. wurden hier, in Offenbach, Hanau, Darmftadt und Miesbaden mehrere Eremplare gefan- gen, und da die Och ſenheimerſche Befchreibung der Raupe nicht genau und nad) dev ziemlich verfehlten Hübner fchen Ab- bildung gemacht zu feyn fcheint, fo will ich hier eine getreue nach der Natur copirte Befchreibung geben. Die Raupe wurde in einem Weingarten auf dem hier fchon öfters erwähnten Kerchenberg * gefunden ; fie war grün (doch giebt es auch * Der Eerchenberg iſt ein gleich vor dem Schlagbaum unferer Vorſtadt Sachſenhauſen gelegener, und bis an ten eme halbe Stunde entfernten Maid ziebender, circa 400° hoher Kalfhügel, welcher früher zum größer von Theit brach lag und einen entomologiſchen Schatz enthielt. Seitdem jedech terfelße immer mehr und mehr urbar gemacht wurde, verſchwanden mehrere Arten gänzlich aus hiefiger Gegend. 908 braune). Vom 4. Gelenk, welches dickwulſtig ift, fpist ſich der Körper auffallend nach dem Kopfe zu ab, wodurd die Raupe ſchlank ausfieht. Auf dem 4, Gelenk fteht zu beiden Seiten ein großes, mehr oval, als rundes Auge, welches tief dunkel grün ift und in welchem 3, zumeilen auch 4 gelblich = weiße Püncthen ftehen, die ſchwaͤtzlich begränzt find. Auf dem 5. Gelenk fteht ein Eleiner Flecken ohne Puncte, welcher viel Elei- ner als das erwähnte Auge if. Vom 5. GelenE zieht über den Luftlöchern, melche rofenroth begränzt find, eine Kleine blaß— gelbe Linie big zur Schwanzfpige auffteigend hin. Die Schwanz⸗ fpige ift blausröthlich und nady oben beynahe ſchwarz. Unter den Luftlöchern ftehen um die Füße herum, eine Menge Eleiner Per- len von hellerer Farbe als die Grundfarbe der Maupe ift; über denfelben ziehen mehr oder weniger fichtbar dunkelgrüne Streifen, welche ſich gegen den Rüden hin verlieren. Die Hornfüße find roͤthlich, die Fleifchfüße grün. Die Naupe lebt auf allen Arten des Meinftods. — Zwey big 3 mal 24 Stunden vor der Wer: puppung verändert fie ihre Farbe und wird fchmusig grün, fpä= ter braun, manchinal oderbraun, doch behalten die Hornfüße die röthliche, die Fleifchfüße die grüne Sarbe. Das Auge des 4, Gelenks wird noch mehr oval und ganz ſchwarz. Innerhalb 8 Tagen verwandelt fie fich gewöhnlich zwifchen Meinblättern verfponnen zur Puppe. Diefe ift geſtreckt und fehmusig gelb; die Flügelfcheiden find dunkler und haben viele ſchwarze Pünct- chen; die Luftlöcher find ſchwarz; die Nüffelfcheide ift helmar— tig gebildet (wie bey Stellatarum) und die Puppe ift größer als die des Elpenor. Ich ftellte die Puppe im Herbſt, wo es anfing Ealt zu werden, in ein mäßig warmes Zimmer (14 bis 16° N.) und erhielt fhon am 30, November den erften Schmetterling. 380) Nerii (L,) Wie Celerio in manchen anhaltend warmen Sommern ale verirrter Zugvogel bier: fo wurde er in den Jahren 1834., 1842., 1846., 1847. gefangen und mehrere Raupen gefunden. 382) Euphorbiae (L.) fehr häufig. Die Raupen, welche man in warmen Sommern im Juny findet, fliegen zum größten Theil nah 6—8 Wochen aus, von welchen alsdann eine 2. Generation nodymals im September vorkommt. Die intereffante Varietät, welche Herr.-Schaͤffer in feis nem Tert, Nevifion und Suppiemente. Bd. 2. Sphingides Europ. Taf. 3. ig. 7—S. abgebildet hat, befindet fich in meis ner Sammlung. Sie entwidelte fi aus einer gewöhnlichen Euphorbiae- Raupe, welche mit mehreren andern Naupen auf Euphorbia Peplus faß und folche als Nahrung zu fih nahm. Sch ſah in dee Gerningifhen Sammlung einige ähnliche, jedoch noch dunkler gefärbte Eremplare, welhe noch mehr den Eünftlich erzeugten Esulae glichen. Ich flug deßhalb vor, den Namen „Esulae“, der den Eünftlich erzeugten, einft für Acht und eigene Art gehaltenen Schmetterlingen gegeben wurde, auf die ebenfalls ftets vorfommende dunfler gefärbte Varietät zu übertragen, alfo die gefärbte Eu- phorbiae- Varietät „, Varietas Esulae“ zu nennen (Ber: fpielsweife wie Hübner von Liparis monacha die dunfelge: färbte Varietät „, Varietas Eremita “ nannte); nicht aber kam es mir im entfernteften in den Sinn, mie e8 in befagtem Werke beißt (Bd. IT. Abthl. 1. ©. 88.), „ich glaubte darin ein na— tücliches (nicht betrügerifcher Weiſe gefhwärztes) Eremplar von Esulae zu befigen, und den Ausfpruch thun zu dürfen, daß es wirfliche Euphorbiae, var. Esulae gebe, — 909 Gleich nahdem Prof. Erihfon den Betrug, welcher mit diefer. Species getrieben wurde, entdedt und veröffentlicht hatte, fand ih beym Beftimmen und Drdnen der lepidopterologifchen Sammlung unferes fenfenbergifhen Mufeums eine Deilephila, welche mir durch die abweichende Färbung von unferer gewöhn: lihen Euphorbiae auffiel. Ben genauerer Unterfuhung über: zeugte ih mich aufs Klarfte, dag Erihfon recht hatte und ich meldete ſolches feiner Zeit dem Hrn. Herr.: Schäffer Erft fpäter, no mir obige Warietät ausfchlief, welche eine Aehnlichkeit mit der Fünftlich erzeugten Esulae hat, und ich mich auch durch andere, noch dunflere Eremplare der Gerningifhen Sammlung überzeugte, daß diefe Abart zwar felten if, aber dennoch ftereotnp vorkommt, machte ih Hin. Herr-S dh. obigen Vorfchlag. “ 384) Galii (Fabr.) nicht häufig. As Raupe feltner wie als Schmetterling, welcher bey ans brechender Dämmerung auf den Blüthen des Seifenkrautes un: termifcht mit Euphorbiae fdywärmt. tung) * hshunke Inder ı. gehörte ._ | Lineata ( Fabr.) 384) bis | Livornica (Esper) hieher, von welcher Oſch— fenheimer glaubte (Bd. 2. ©. 217.), daß fie bey Dffenbady vorfime. Es mag diefes Ochſenh. im Jaͤgerlatein aufgebun= den worden feyn; denn viele Jahre langes Forfhen und Suchen der älteften und bedeutendften Sammler hiefiger Gegend blieb bis daher gänzlich erfolglos. Wenn wirklich diefe Species bey Dffenbah, Dresden uud Augsburg vorgefommen, fo verhält fich diefes jedenfalls, wie mit Celerio et Nerii. Wenn mandmal, durch ftarfe und an= haltende Hitze verlodt, befruchtete Meiber den Weg lıber die Alpen finden und nothgeswungen, bie und da Eher abfesen, fo finden ſich davon die Nachkoͤmmlinge vor, welche aber hier oder anderwärts nicht heimifch werden und für die Folge wieder ver- ſchwinden. Eine Schwalbe bringt keinen Sommer und D. lineata iſt ein Bewohner des ſuͤdlichen Europas und nicht unſers benach⸗ barten Offenbachs. 4. Gen. Sphinz ( Ochs.) 392) Pinastri (L.) als Schmetterling einzeln. Dagegen im Winter die Puppe unter dem Moos an Fich: tenbäumen nicht felten. Die Raupe ift im July und Auguft auf Bäumen und daher ſchwer zu erhalten, 593) Ligustri (L.) häufig. Die Raupe kommt bey 18 —220 R. fhon im July vor und wird, ohne daß eine 2. Generation ftattfindet, bis in fpäten Herbft gefunden; fie lebt auf Syringa vulg., Ligustrum vul- sare, Schneeballen (Viburnum opulus); ja fogar fand und ernährte ich eine Raupe von der MWeberdiftel (Dipsacus ful- lonum). 394) Convolvuli (L.) manchmal ſehr häufig. Es ſchwaͤrmt der Schmetterling Abends befonders gern an der Schweizer Roſe (Mirabilis Jalappa). Im Sahr 1846, beobachtete ich eine 2. Generation, was Ochſenh. abfpricht (fiehe beffer unten). 3. Gen. Acherontia ( Ochs.) 395) Atropos (L.) nicht felten. Die Raupen, welche Anfangs July bei einer Wärme von 24 — Wo R. gefunden werden, entiwideln fich bey anhaltender Watme nody zum Schmetterling, von welden es alsdann in — 910 bemfelben Sommer nochmals Raupen gibt, die als Puppen überwintern. Im Jahre 1846. ſchloffen fogar diefe Puppen, von welchen ich noh am 18. Derb. 11 Stüd Rau: pen in verfhiedenen Größen befaf, aus. Da es je doch um diefe Zeit Fein Kartoffelfraut mehr gibt und fie alle ihnen vorgelegten fonftigen Futterpflanzen nicht beruͤhrten; fo giengen fie mir bis auf 3 Stud zu Grunde. Diefe Beobach— tung, welche von bewährten Zeugen bemahrheitet werden kann, fteht in directem Widerfpruh mit dem Ochfenheim. Werke Bd. 2. ©. 239., wo es heißt: „Die noch vor dem Winter auskriechenden Schwärmer begatten ſich nicht und von ihnen ftammt daher auch feine Brut ab, Bon dem Sphinx convolvuli, Atropos et Nerii iff dies nach anaeftelltem Verſuche gewiß(?). Was zur Fortpflanzung der Art ge eignet ift, überwintert als Puppe; die vor dem Winter fidy ent- twidelnden Weiber follen nach Verſicherung eines erfahrenen En= tomologen (?) Eeinen Eyerjtod haben’ (22). Diefer Sur: thum ift coloffal! - 6. Gen. Smerinthus. ( Ochs.) 396) Tiliae (L.) nicht felten } 397) Ocellata (L.) häufig \ Ein ſehr intereffanter Fall begegnete mit mit einer Ocellata- Puppe, welche die Unempfindlichfeit der Infeeten gegen Verwun— dungen auffallend conftatirt. Man hat hierüber zwar viele Bey: fpiele und bemerkt befonders „daß fihen manchmal bey einem mit einer Nadel angeſpießten Meibchen, dennoch eine Begattung beobachtet worden ſey“; doch fcheint mir dieſer Fall am wenig: ften flihhaltig zu feyn, denn das feftgefpießte Weibchen kann ohnmöglid dem zur Begattung gierig geftimmten Männchen weichen, und möchte der Actus eher als Nothzuht, als eine aus freiem Naturtrieb vollzogene Paarung zu betrachten feyn, auch tritt bey den Inſecten überhaupt der Fortpflanzungstrieh fo dominirend auf, wie bey feiner andern Thierclaffe. Wenn z. B. ein Schmetterling (gleichviel welchen Geſchlechts) nicht dur Tabadsfaft gänzlidy getödtet wurde, fondern man läßt ihn auf dem Spannbrett abfterben; ſo kann er zum größeren Theil ſchon ganz vertrodnet feyn, während die Genitalien bet) der geringften Neigung fich Offnen oder bewegend hervortreten. Allein das DBenfpiel, von dem gleich die Nede ſeyn wird, fteht mit dem Begattungsz oder Fortpflanzungstrieb in durchaus Eeiner Verbindung. Im November, wo ich meine Puppen zum Theil in einen andern Apparat bringe, fiel mir eine fehr große Puppe der Smer. ocellata auf, welche ich nad angeſtelltem DVerfuche für todt hielt und mit einer Infectennadel Nr. 1. durchftach, um fie wegen ihrer auffallenden Größe in die Sammlung zu dem betreffenden Schmetterling zu ftefen. Durch Unwehlſeyn wurde ih auf lange Zeit verhindert, meine Sammlung zu durchſehen, audy gab das Unmwohlfeyn die Weranlaffung dazu, daß das Zimmer, worin ſich die Schränfe meiner Samm— lung befinden, geheizt wurde. Erſt Anfangs April war es mir wieder moglihb an die Schublade des Schrankes zu Eommen, worin die Schtwärmer und befagte Puppe ftedten. Wie ich fie öffnete, fo traute ich Faum meinen Augen uͤber die Verwuͤſtung, welche meine todt geglaubte Puppe hier angerichtet hatte. Ningsum die Puppe waren alle Exemplare zerfegt, zerriffen, wovon die Trümmer am Boden lagen. — Es hatte dur die Wärme getrieben die todt geglaubte Puppe fich ſchnell an der durch— geftohenen diden Nadel, bis zum Auswachfen der Flü: gel, zu einem vollfommenen Schmetterling ent: nur eine Öeneration. 911 wickelt, welcher bis zur Nabel bie Puppenhülfe zerfprengt hatte, und nad allen Seiten von derfelben ſich zu befreyen gefucht, daher er alles, was er mit feinen Krallen erreichen Eonnte, zer— fett und zerriffen hatte. J In der Natur der Sache liegt, daß alle Weſen in ihrer Entwickelung am zarteſten alſo am empfindlichſten find, mithin in dieſer Periode am leichteſten zerftört werden, Im November, wo die Puppe durchftochen wurde, beginnt die Metamorphofe am thätigften zu ſeyn; der bisher eiweißartige Stoff, fängt an fih mehr und mehr zu verkörpern, vorzüglich entwideln ſich die Samencanäle und die Hoden beym Männchen, beym Weib: chen (ein ſolches war befagte Puppe) wächft und veräftelt ſich mehr und mehr der fpiralförmige Eyerſtock u. f. w. In diefer Entwidlungsperiode gefhah gerade die gewaltige Störung mit der beynah Liniendicen Nadel und dennoch ent= widelte fih das Thier. Ich ftellte, hierdurch aufmerkſam ge- macht, mehrere Verſuche der Art an andeın Species au, welche mehr oder weniger [chnell geößtentheils daffellde Nefultat Liefer: ten; am leichteften kann man fich hierüber bey dem Seidenfpin= ner (Bombyx mori) überzeugen (wenn man fo das Gefpinnft ducchfticht, daß die Puppe durch den Leib getroffen wird), wo das Gefagte in den engften Zeitraͤumen eintrifft. 398) Populi (L.) häufig. Die Raupen des Ocellata und Populi erfcheinen bier bey 20-220 R. fhon gegen den 10. July und dauern duch ſuc⸗ ceffiives Schliefen bis in Detober in allen Großen. XIV. Teib. Zygaenides. 1. Gen. Zygaena (Latr.). 404) Minos (W. V) häufig. 411) Achilleae (Esper) feltner und bis jest nur bey Dffen- bach getroffen. hu 416) Meliloti (Esper) bey uns felten, im Taunus häufiger. 418) Trifolii ( Esp.) häufig. 419) Lonicerae (Esp.) einzeln. 420) Filipendulae (L.) einzeln. 428) Peucedani (Esp.) einzeln. 2. Gen.‘ Syntomis (Illiger) mit feinem einzigen Nepräfentanten „Phegea “ fehlt bier, doch fliegt der Schmetterling fhon bey Creutznach. 3. Gen. Procris (Fabr.) 448) Statices (L.) häufig. Flugzeit Juny, Sul. 450) Globulariae (Esp.) einzeln. Der Schmetterling fliegt im Juny auf trodenen Sandhügeln bey einer Wärme von 20-24 R. 452) Pruni (Fabr.) einzeln. Gleiche Flugzeit und kommt hier und im Zaunus vor, 4. Gen. Heterogynis (Ramb.) teifft hier keine Species. Zur Ueberſicht. Nah Linne iſcher Eintheilung ſchließen hier die Sphinx und kaͤmen deren 34 Species hier vor. Nach dem Inder fährt Bois du val mit der XV. Tribus fort. XV. Trib. Lithosides 1. Gen. Euchelia (Boisd.) 458) Jacobeae (L.) fehr häufig. 459) Pulchra (Esp.) nur in einem einzigen Exemplare eins mal (7. Dctober 1848). in der Mühe des Forſthauſes angetrof- fen von H. Step. 912 2. Gen. Emydia (Boisd.) 460) Grammica (L.) als Schmetterling nicht häufig. Dagegen als Naupe im März (bey 6— 100 R.) nefterweife auf den großen Brachfeldern des eine Stunde von hier geleges nen heffen=darmftädtifchen Drts Neu-Yſenburg und bey Dffen- bach. Die Eleinen ſchwarzen Überwinterten Raͤupchen fehen der Cinsia-Naupe ſehr aͤhnlich, fie nehmen aufer Festuca duriu- scula alle Arten von Gräfern als Nahrung auf. Die einzige Species des Genus Melasina fehlt hier. 4. Gen. Lithosia. 467) Rubricollis (L.) nicht felten und alfenthalben. 468) Quadra (Fabr.) mandmal haufig. 470) Complana (L.) häufig. 481) \ Complanula (Boisd.) a | Lurideola (Treitschke) einzeln. _ 475) Depressa (Esper) felten und nur im Zaunus. 476) Helveola ( Ochs.) einzeln. 476) Luteola ( Hübn.) einzeln. 481) Aureola ( Hübn.) einzeln. 484) Rosea (Fabr.) Rubieunda ( Häüb.) einzeln. | Mesomella (L.) | Eborina (Hüb.) felten. 5. Gen. Setind ( Boisd.) 486) Roseida ( Fabr.) manchmal häufig. 487) Jrrorea (Hübn.) einzeln. 485) 6. Gen. Naclia (Boisd.) 439) Ancilla ( 2.) einzeln. 7. Gen. Nudaria ( Stephens). 496) Senex ( Hübn.) felten hier und auf feuchten Gebirgs- tiefen im Zaunus. 499) Mundana (L.) nur im Taunus. Die Eleinen Näupchen findet man im May bey 12—18IR, nefterweife zwifchen den Mauerrigen der Königfteiner Burgruine, wo fie von verfchiedenen Flechten leben; fie find nicht leicht zu ziehen. 2 XVI. Trib. Chelonides (Boisd.) 1. Gen. Callimorpha (Boisd.) 501. Dominula. (.L.) nicht felten. Die Überwinterten Raupen findet man im April und May bey S— 120 R. häufig in unferem Stadtwald auf Myosotis sylvatica, Rubus idaeus und vielen andern Pflanzen. 503) Hera (L.) S Faͤngt an fowohl als Raupe wie als Schmetterling felten zu werden, doch gab es Fahre, wo er in ungeheurer Anzahl hier vorfam; fo Eonnte man 1834 bey einer Ercurfion mit Leich— tigkeit 30—40 Stüd erhalten, während feitdtem faum 2—5 Stud im Jahr gefunden werden, j 2. Gen. Trichosoma (Ramb.) liefert nur Bewohner des füdlichen Europas und findet hier feinen Nepräfentanten. 3. Gen. Nemeophila (Steph.) 507) Russula (L.) als Schmetterling häufig vom May bis Anfangs Auguft. Die Raupe kommt bier im Suny bey 14—200 R. auf nie dern Pflanzen vor; befonders fand und ernährte ich fie ſchon 913 öfterd mit Schafgarbe (Achillea millefolium ), doch mwechfelt fie öfters das Futter und muͤſſen daher bey fünftlicher Erziehung mehrere niedere Pflanzen eingefeßt werden, * 508) Plantaginis (L.) einzeln. Sn unferer nächften Umgegend fommt biefer Spinner nicht vor, dagegen ift er im Taunus und bey Gießen Eeine Seltenheit, 4. Gen. Chelonia (Latr.) 515) Villica (L.) Soll nad) Ausfage des Hrn. M. Niefe (eines fehr erfahre nen Entomologen und Infectenhändlers) noch vor 40—45 Jah: * Anmerkung. Nicht immer, und nicht von allen Raupen erſcheint im Laufe des Sommers der Schmetterling, ſondern es überwintert manch— mal ein Theil derſelben als Raupen, welche ſich exit im nächſten Frühjahr verpuppen. — Aehnliche Erfcheinungen kommen öfters vor, ohne daß, fo viel mir bewußt, diefes außerordentliche Abweichen der Lebensperiode bis jetzt aufgefallen noch weit weniger die Urfache davon ergründet worden waͤre. — Sch glaube mich nicht zu täufihen, wenn ich vermuthe, dieſes merkwürdige Variiren der Entwickelung (theils der Raupe, theils der Puppe) fey in der Befruchtung des Ey’s zu finden. Das verfuche ich, durch nachftehende Erklärung zu motiviven. Bekanntlich ift in den Eyerröhren ein Ey an das andere gereiht, — Nach Heroids trefflicher Beobachtung erfolgt die Befruchtung dadurch, daß der männliche Samen in ein blafenartiges (bis dahin leeres) Gefäß, den CamenbeHälter, ergoſſen und darin fo lange aufbewahrt wird, bie die Eyer abgeſetzt werden, wo fich alsdann vermittelft eines Drucks, welchen has vorbeyy paflierende Ey auf den Samenbehälter ausübt, diefer ein Quan— tum feines Inhalts über das Ey ergießt, welches die eigentliche Befruch— tung it. Diefe Befruchtung der Eyer findet jedoch nicht während des Aets der Begattung, fondern erft nach völliger Trennung der Gefchlechter ftatt. Das num befruchtete Weib, welches ein großes Quantum Eyer abzufegen hat, wird dadurch fo entfräftet, daß es gleich oder bald nachher ftirbt. — So wie nun diefes lange Gebähren fehwächend auf die Gebäh- rerinn wirft, ebenfo nimmt gewiß das fluidum des männ= lihen Samens ab, wodurch die legten Gyer, fowohl an Quantität als an Qualität des Samens verkürzt werden — gleichfam im Keim weniger Lebenskraft erhalten, welches verfchiedenartig auf die dar— aus entjtehenden Raupen, oder fpäter auf die Lebensthätigfeit bey der Me— tamorphofe in der Puppe wirft. — Um mic) von diefem Problem wirk— lic) zu überzeugen, färbte ich mit ſchwarzer Farbe die legten 12 Eyer von Cleophana Linariae, und trennte darauf die daraus entitandenen Räupchen yon den übrigen. Alle Raupen erhielten gleichmäßig Sutter und gleiche Temperatur, und dennoch blieben die Naupen aus den zuleßt aus— geichloffenen Eyern immer Fleiner, entwickelten ſich bedeutend langſam und überwinterten als Puppen, während bis auf 6 Stück der Liten Abtheilung die Schmetterlinge ansflogen, und noch in demſelben Sommer eine Brut abjegten. Wenn wir auch berückſichtigen, daß die Näupchen nicht zu gleicher Zeit die Eyer verlaffen, fondern daß dieſes nad) und nach ges fehieht, wozu manchmal A- 6 Tage erforderlich find; fo Fann doch ohn— möglich) diefe unbedeutende Verſpätung einen jo bedeutenden Einfluß auf die ganze Lebens- und Entwicelungs = Periode ausüben. Zwar wurde oben bemerft, daß 6 Puppen voh der 1 ften Abtheilung auch überwinterten und erft mit der 2ten Abtheilung im nächiten Jahre ausfchloffen; doch it nad) meinem Dafürhalten diefes durchaus Fein Gegenbeweis, fondern es fcheint mie ‚fogar für meine Behauptung zu fprechen, indem der vermuthete Ein- flug größer war, als ic) erwartete, und ſich ftatt auf die legten 12 Gyer, auf die legten 18 Eyer erftredte, Daß übrigens dabey aud) die Individualität des Thiers Einfluß übt, glaube ich jedenfalls, — Einen ähnlichen Vorgang bemerkte id) bey Nemeophila Plantaginis. Ein angefpießtes Weibchen dieſes Echmetterlings ſetzte auf der Rückreiſe aus dem Taunus eine Anzahl Eyer ab, von welchen alsbald die Näupchen föhloffen, und gegen alle Regelfihdavonein Theilverpuppte, während die andern als halbwüchfige Raupen überwinterten und erſt im nächiten Frühjahr fich zur Verwandlung anſchickten. Ob nicht das Variiren Hinfichtlich des Erſcheinens bey Deilephila Eu- phorbiae (als Puppe), der Lanestris, Catax, Artemisiae u. f. w. durch denfelben Einfluß entfteht — ftelle ich als unbeantwortete Frage auf, und überlaffe diefes ferneren Beobachtungen, Iſis 1848, Heft 11. 914 - ten auf den Seftungswällen unferer Vorſtadt Sachfenhaufen vorgefommen feyn; feitdem jedoch fammtliche Feftungswerfe abs getragen wurden, ift diefer Spinner hier nicht mehr gefunden worden, und kommt jegt nur noch hinter Mainz vor. 521) Purpurea (L.) Das Urbarmadyen unferes Lerchenbergs läßt unfern Schmet— terling hier nicht mehr fortfommen; obgleich er noch vor 6 Jah: ven in einzelnen Exemplaren gefunden, fo ift er hier doch nicht mehr heimifh, fommt dagegen in ber Nähe von Darmftadt häufig vor. 522) Caja (L.) gemein. 524) Hebe (L.) häufig. Die Naupe findet man bier fehon im Mär: bey 6—100 R. auf Brachfeldern ; befonders find fie in der Mittagsftunde von 11 bis 2 Uhr bey hellen fonnigen Fruͤhlingstagen fehr lebhaft und dadurch leicht zu finden. Bey Fünftlicher Erziehung frißt fie Meyerich (Alsine media), auch Eleine Rattichpflänzchen (La- etuca sativa). Doc, verliert, wenn die Raupe mit legerem genährt wird, das fchöne Noth fein hohes Colorit. Die nochmalige Häutung im Frühjahr wird von einigen mit Unrecht in Zweifel gezogen ; davon kann fich jeder fehr leicht überzeugen. 5. Gen. “ Arctia (Boisd,) 529) Fuliginosa (L.) häufig. Die Naupe findet man bey fonnigen Wintertagen auf niedern Pflanzen. 532) Lubrieipeda (Fabr.) häufig. 533) Urticae (Esp.) felten. 534) Menthastri (L.) bäufig. 535) Mendica (L.) felten. XVI. Trib. Liparides (Boisd.) 1. Gen. Liparis (Ochs.) 541) Monacha (L.) häufig. Die Naupe lebt im May und Juny auf Eichen; doch finder man fie auch auf Fichten. 542) Dispar (L.) gemein. 544) Salieis (L.) gemein. 545) Auriflua ( Fabr.) häufig. 546) Chrysorrhoea gemein. 2. Gen. Orgyia (Boisd.) 547) V. nigrum (Fabr.) felten. Die Eleinen Räupchen im Herbft findet man manchmal in Mehr- zahl auf Eichen und Buchen, doc gehen fie leicht im Freyen wie bey Eünftlihen Erziehungen zu Grund; im naͤchſten May find fie halbwüchfig aber nur einzeln zu finden, 549) Pudibunda (L.) häufig. Die Raupen find im September ausgewahfen von Eichen und Buchen zu flopfen. 551) Fascelina (L.) einzeln, doch nicht felten. Die klopft man (noch Elein) Anfangs April von Schlehen und andern Heden; fie wachfen ſchnell und find Ende May zur Verwandlung reif. 552) Coryli (L.) häufig. Die Raupen Elopft man Anfangs July bis in den Herbft von Eihen, Buchen und Birken. 554) Gonostigma (Fab.) einzeln, Raupen im May von Schlehen. 555) Antiqua (L.) fehr häufig. 58 915 Dom May bis October durch verſchiedene Generationen, 3. Gen. Clidia (Boisd.) Der einzige Nepräfentant des Geſchlechts fehlt hier. XVII. Trib. Bombyeini. 1. Gen. Bombyz (Boisd.) 563) Neustria (L.) ſehr häufig. 564) Castrensis (L.) Die Raupe kommt Ende May, Anfangs Suny bey einer Wärme von 18 — 24 N. hier (bey Offenbach) und nicht ſel— ten auf der mweftlihen Abdachung der Zaunus vor; fie braucht viel Wärme und ift ohne diefe ſchwer zur Entwidelung zu bringen. Es ift hier der Ort der Bombyx franconica (Fabr.) zu erwäh⸗ nen, weil diefer Spinner lang ausfchlieglib nur in hiefiger Ge: gend gefunden und von hier aus in alle Sammlungen verfen: det wurde (daher fchon der Name). Noch vor 20 Jahren fand ich die Raupe im May und bey warmem Frühjahr fchon Ans fangs April nefterweife auf den Brachfeldern des eine Stunde entfernten Neu:-Vfenburgs. Seitdem wurde befagte Gegend theils zu Aeckern, theils zu Tannenwald cultivivt, welches nad) meiz nem Dafürhalten die Veranlaffung feyn mag, daß bie Art hier gänzlih ausgerottet wurde; denn bey dem eiftig- ften und gründlichften Suchen glüdte es keinem hiefigen Ento— mologen mehr, die Naupe oder den Schmetterling weder dort noch anderwärts aufzufinden. Zum Glüd entdeckte man jest ben Genf den Schmetterling; auch aus dem füdlihen Europa hat man Raupe und Schmetterling erhalten. Diefe Eremplare aus diefen füdlichen Gegenden erreichen beynahe die doppelte Größe der bey ung gefundenen Stuͤcke. ebenfalls wäre es intereffant zu wiffen, ob Franconica auch ſchon früher, noch ehe fie hier ausgerottet worden, vorgefommen ift. — 566) Lanestris (Z.) häufig. Die Raupe nefterweife haufig auf Sclehenheden. 568) Catax (L.) einzeln. Die Raupe lebt hier im May und ſitzt am Tage zwifchen den Furchen der Eichrinde; fie fchliefen fehr unregelmäßig aus und ich erhielt ſchon Schmetterlinge aus einer 3 jährigen Puppe, ohne daß fie ſich von einjährig verpuppten unterfchieden hätten. 573) Processionea (L.) häufig, fo daß ſchon öfters ganze Waͤldchen des Niedthals davon entblättert wurden, Auffallend ſchnell reift der friſch gefchloffene Schmetterling. 574) Crataegi (L.) einzeln, 2 Die Raupe erfcheint bier ſchon Anfangs May, nur bey Füh: tem Fruͤhjahr im Suny, befonders auf Prunus spinosa. 576) Populi (Linne) nicht felten, doch einzeln. Die Raupe lebt im May und Juny auf Eichen und fist am Tage meift zwifchen den Furchen der Rinde. 577) Dumeti (Linne) ſehr felten. 579) Rubi (Linne) al3 Schmetterling feltener wie ald Raupe. Ben Eünftliher Erziehung gelingt eg felten, Üüberwinterte Raus pen zur Verwandlung zu bringen, obgleich fie im Herbſt fchon auggewachfen find. 581) Quercus (Linne) häufig. Die Überwinterten Näupchen findet man fchon bey fonnigen Apriltagen auf Heden. Sie entwiceln ſich fehr raſch, denn fhon nad) S—10 Wochen verfpinnen fie fih in ein enförmiges Gefpinnft, welches beym Angreifen ſich Elebrig anfühlt, was davon herrühtt, daß fich einem beym Befühlen augenblidlich Härchen in die Haut ftehen, welche fpäter Juden und Beu— len verurfahen. Der Schmetterling erfcheint im July. 916 582) Trifolii (Fabrieius) einzeln. ‚ Außer den bey Ochſenheimer genannten Futterpflanzen findet man die Raupe auch öfters auf Festuca glomerata. 2. Genus ° Odonestis (Germar). 584) Potatoria (L.) häufig. Die Naupe findet man bey fonnigen Apriltagen auf Triti- cum repens, 3. Genus Lasiocampa (Latr.) 585) Pini (L.) häufig. Die Naupen, welche man im Winter unter Moos an Ian: nen findet, find im May, fpäteftens Suny zur Verpuppung reif und erſcheint Ende Juny oder Anfangs July der Schmetterling. Wenn man im Februar die Raupen gräbt und in ein mäßig warmes Zimmer bringt (etwa 15° R.); fo verfriehen fie fid) wohl gleih, Fommen aber bey anhaltender Wärme ſchon nad) einigen Zagen wieder herauf und fisen, ohne Nahrung zu ſich zu nehmen 10— 12 Zage in dem Behälter, Wenn man fie nad) diefer Zeit mit friſchem Waffer befprengt, fo gehen fie ans Futter und fangen an gierig zu fteffen. 586) Pruni (Linne) felten. 587) Quercifolia (Linne) nicht felten, doch einzeln. 588) Populifolia (Tr) fehr felten. Erft einmal als Schmetterling von mir an einem Meiden- baum, welcher an einen Gartenzaun gränzt, geftochen. 539) Betulifolia ( Fadrieius) felten. 4. Genus Megasoma (Boisd.) Die einzige Species Repandum fommt nur in Spanien vor. XIX. Tribus Saturnides (Boisduval), 1. Genus Saturnia (Schrank ). Mit Pyri wurden ſchon öfters Verſuche angeftellt, dieſen Spinner hier heimifh zu machen; allein alle ausgefesten Rau— pen verfchwanden, ohne daß man je einen Schmetterling davon gefunden hätte, während man ihn durch fünftliche Zucht jahres lang erhielt. 598) Carpini (Borkh.) häufig. Die Naupen erhält man am beften im May, wo fie noch nefterweife beyfammen leben. Wenn fie einmal die 2. Häutung beftanden haben, zerftreuen fie fich, daß man fie nur noch ver— einzelt findet. Man findet fie hier vorzugsweife auf Saalwei- den und Schlehen. XX. Tribus Endromides. 1. Genus Aglia (Ochs.) 600) Tau (L.) häufig. Sm April oder May zur Zeit der Apfelblüthe fliegen an fonnigen warmen Tagen die Männchen, dem Begattungstrieb folgend und die an Stämmen oder Büfchen fisenden Weibchen auffuchend, fehr wild herum. Das Auskriechen der Raͤupchen aus dem Ey gefchieht fehr bald, denn fehon Ende May haben fie ein Ausmaaß von 10 erreicht; die Raupen find fehr träg und erft im Suly oder Aus guft zur Verpuppung reif, Als Nahrung lieben fie vorzugs- weife Buchen (Fagus sylvatica), doch verfchmähen fie auch nicht die im Monat Auguft nachgetriebenen zarten Auswuͤchſe der Eichen. 2. Genus Endromis (Ochs.) 601. Versicolora (L.) felten, 917 Die Raupen fand ich bier fhon mehremals im May bey 14 — 18? N. auf Zitterpappeln (Pop. tremula) und Birken (Betula alba); fie kamen audy im Taunus vor. XXI. Tribus Zeuzerides ( Boisd.) 1. Genus Cossus (B.) . 602) Ligniperda (Fabricius). Der Schmetterling fchlieft hier meift Anfangs Suny, doch ift eine fefte Zeit bey demfelben nicht anzunehmen, weil die Raupen fehr verfchieden zur VBerpuppung reifen; aud) verpuppen ſich die Raupen, wie man bisher glaubte, durchaus nidyt alle im Holz, fondern * zum Theil unter die Erde. . Genus Zeuzera Cake) 606) Aesculi — ſelten. 607) Arundinis ( Hübner) ſehr felten. Bis jest Fam die Raupe diefes Spinyers noch nicht in un- ferer nächften Umgegend vor, fondern mehr nach Darmſtadt zu, wo fie im April im Rohe (Arundo phragmites) gefunden wird. 3. Genus Endagria (Boisd.) Der einzige Nepräfentant fommt in Ungarn und nicht hier vor. 4. Genus Hepiolus. 612) Sylvinus (Linne) einzeln. 614) Lupulinus ( Linne) häufig. Der Schmetterling ſchwaͤrmt gegen Abend auf den Wiefen. 615) Hectus (Linne) einzeln. Dchfenheimer vermuthet die Heide (Erica vulgaris) als Zutterpflanze der Raupe, weil er an einem Erica-Ziveig einen feifch gefchloffenen Schmetterling fand. Ich dagegen Fann die Verfiherung geben (was auch mit der Beobachtung des Hrn. M. Riefe dabier Übereinftimmt), daß ic den Schmetterling fhon öfters auf MWaldwiefen, wo gar feine Heide in der Nähe war, fieng und die Raupe von Eichen Elopfte. XXI. Tribus Psychides (Boisd.) 1. Genus Typhonia ( Boisd.) Findet hier feinen Nepräfentanten. 2. Genus Psyche (Schrank ). 619) Pulla (Esper) nicht häufig. 621) Nitidella ( Hübner) häufig. 625) Calvella ( Ochsenh.) allenthalben. 641) Graminella ( W. P.) nicht felten. Ich glaube übrigens, daß mehr Arten diefes Geſchlechts hier vorkommen, doc wollte es noch Niemanden gelingen, genuͤgendere Reſulate zu erzielen. XXI. Tribus Cocliopodes (Boisd.) 1. Genus Limacodes (Latr.) 643) Testudo (God.) häufig. Sm May Elopft man öfters den Schmetterling von Eichen. Die Raupe lebt im Herbft auf Eichen. XXIV. Tribus Drepanulides ( Boisd.) 1. Genus Cilix (Leach.) 644) Spinula ( Hübner) nidyt häufig. Kommt in 2 Generationen vor, wovon die Raupe der 2. ven ungünftigem Wetter noch im October bey 14-160 R. auf 918 Schwarz: und Weißdorn (Prun..spin., gefunden wird. 2. Genus Platypteryx ( Lasp.) 645) Lacertula ( Hübner) nidyt häufig. Die Raupe ift von 2 Generationen einmal Ende Junh und zum andern Mal im Auguft auf Birken zu finden. 648) Faleula (Hübner ) häufig. Auch hiervon Fommen mit 645 gleih 2 Generationen vor. 649) Hamula (Esper) nicht häufig. Gleich mit 645 und 648. 650) Unguicula (Hübner) nicht felten. Die Raupe wie oben in 2 Generationen auf Eichen und Buchen. Crataegus oxyacantha) XXV. Tribus. Notodontides. 1. Genus Dicranura (Latr.) 652) Biscuspis (Hübner) ſehr felten. 653) Bifida (Hübner) nicht felten, doc) einzeln. Die Raupen Elopft man vom Juny bis im Herbft von Zit- terpappeln (Pop. trem.), doc rührt diefes mehr vom fuccefis ven Ausfchliefen der Schmetterlinge als von einer 2, Genera= tion ber, welche indeß bey guter Witterung auch vorfommt. 655) Furcula (inne) felten. Die Raupe Elopft man im Juny von Buchen ( Fag. sylv.) und hat diefelbe Kebensweife wie Bifida. 659) Erminea (Esper) fehr felten. Die Raupe lebt hier im Juny auf der ital. Pappel (Pop. dilat.), iſt mir aber feit meinem langjährigen Sammeln erft 2 mal vorgefommen. 657) Vinula (Linne) häufig. Die Raupe vom Jun) bis in Herbft auf italienifchen und Zitterpappeln, und ift hinfichtlich ihrer Naturgefhichte, was fchon bey Bifida gefagt wurde, aud hier. anzunehmen. 2. Genus Harpyia ( Ochs.) 659) Fagi (Linne) felten. Die Raupe kommt im July auf Buchen vor und vertrodnet leicht beym Ueberwintern als Puppe. 660) Milhauseri ( Fabrieius) fehr felten. Die Raupe fand ich im Juny, auch erft im July, und zwar nicht wie man bisher annahm, nur auf den Gipfeln hoher Eichen, fondern an den unterften Aeſten halbwüchfiger Bäume. Ich verwandte natürlich auf einen fo höchft feltenen Fund jedes- mal die größte Aufmerffamfeit und verforgte fie täglich 2 mal mit frifchem Sutter; daben bemerkte ih, daß fie eben fo gern zarte Blätter der Buche verzehrte als die der Eiche. Auch fand ich, daß fie fih beym Verpuppen nicht immer in das vorgelegte Holz einbohrte, fondern an das feine Drathfieb des Behälters ein ftarfes verleimtes Gefpinft machte. Das Ausfchliefen des Scjmetterlings erfolgte bey einer anhaltenden Wärme von 16 bis 180 R. fhon am 16. May, 2 andere Eremplare fchliefen erft im Juni und alle jedesmal gegen Abend aus. 3. Genus Uropus (Ramb.) Die einzige Species kommt im füdlihen Deutfcland und nicht hier vor, 4. Genus Asteroscopus (Boisd.) 663) Cassinia (Fabrieius) als Schmetterling nicht häufig. Die Raupe kommt hier bey 10— 18 R. nicht felten im May auf niederen Eihbüfchen vor; fie liebt befonders fchattige 919 feuchte warme Orte, fonft vertrodnet fie fehr leicht, ehe fie ſich zur Puppe verwandelt, 5. Genus Ptilodontis (Steph.) 665) Palpina ( Linne) nicht felten. Die Raupen findet man audy noch einmal im Spätfommer, von einer 2. Generation herrührend. 6. Genus Notodonta ( Ochs.) 666) Camelina (L.) häufig. Die Raupen findet man in 2 Generationen vom Juny big in den fpäten October; fie freffen allerley, Buchen, Afpen, Bir: Een und anderes Grünes. 668) Carmelita ( Esper) äußerft felten. Hier kommt die Raupe in der Gegend von Dreyeichenhayn im Wald, aber nur aͤußerſt ſelten vor. Ochſenheimer kennt Franken als Fundort. Herr Ferd. Biſchoff (Inſecten— haͤndler in Jena) verſichert mir dagegen, daß in ſeiner Gegend die Raupe durchaus nicht zu den Seltenheiten gezaͤhlt werden koͤnne. 669) Dietaea (Linne) nicht ſelten, doch einzeln. Auch von diefem Spinner fommen 2 Generationen vor, wo— von die Raupen von der 2. im Herbfte (September) häufiger als die von der erften getroffen werden. Außer den von Och— fenheimer genannten Futterflanzen £lopfte ich auch ſchon viel— fältig die Raupen von Saalweiden (Salix caprea). 670) Dictaeoides (Esper) felten. Auch diefe Naupe lebt wie Dietaea in 2 Generationen auf denfelben Futterpflanzen. 671) Dromedarius (Linne) häufig. Die Raupe kommt bier Elein fchon im Juny als erfte Ge- neration und im Auguft nochmals als 2. vor. Sie fist mehr auf jungen großblättrigen Buͤſchen, als auf Birkenbaͤumen. 672) Tritophus ( Fabrieius) felten. Bon der erften Generation lebt die Raupe im Juny, von der Zten Generation im Herbſt auf italienifchen Pappeln und ift von der Dromedarius-Naupe nicht leicht zu unterfcheiden. 673) Ziezac (L) häufig. Die Raupe erfheint in warmen Jahren vom Juny bis im October in 3 Generationen und fällt hier von Sualweiden öfters als von der ital. Pappel. 674) Torva ( Ochs.) felten. Auch diefer Spinner hat vom Juny bis im Herbft 2 Gene: tationen und Eommt davon die Raupe befonders hier auch auf der Zitterpappel vor. 675) Trepida ( Fabr.) einzeln. Die Raupe im Juny auf Eichen und erfcheint nur einmal im Jahr. 576) Melagona (Borkh.) felten. Ochfenheimer nahm an, weil er diefen Spinner hier in alten Sammlungen gefehen habe, daß er demnach hier auch nicht felten fen. Allein er ift allerdings felten und nicht überall zu treffen. Man findet die Raupe von einer Generation ſtammend vom Juny bis in den Auguft- auf niederen, der Erde zunaͤchſt wachfenden Aeften der Steineichen mehr ald auf Quercus ro- bur. Die Raupe unterfcheidet fih von der Velitaris-NRaupe, daß der rothe Kängsftreifen nur halb fo breit als bey Velitaris ift. 677) Velitaris (Esper) felten. Doh nicht fo felten wie Melagona; die Raupe lebt, wie diefe, zur felben Zeit und ift wie diefe auf den der Erde zu: naͤchſt ſtehenden unterften Aeften von Eichen. — — 920 678) Bicolora (Fabr.) felten. > Nah Ochſenheimer ließe ſich ſchließen, daß dieſer Spin- ner feine Seltenheit fey, was aber durchaus nicht der Fall iſt. — Nur felten wird hier Ende May der Schmetterling geftochen. Die Raupe fand noch Feiner, während die Gegend, wo der Schmetterling vorkommt, ein nicht fehr großer Birkenfchlag ift, und fie deßhalb Leicht gefunden werden müßte, wenn fie nicht, wie vermuthtet wird, nur auf hohen Bäumen lebte, 680) Argentina ( Fabr.) nicht häufig. Diefer Spinner fommt hier in 2 Generationen vor, wovon die erfte im Juny als Naupe von niedern Eichbuͤſchen zu Elopfen ift. Sie hat in ihrem Habitus mehr Spannerartiges als durd) die nicht gut geratbene Hübnerfche Abbildung zu erfehen ift. 681) Querna ( W. V.) ſehr felten. Erſt ein einziges Mal Elopfte ih im Herbft die Raupe von einem Eichenbufch herunter, 682) Chaonia ( Hübn.) einzeln. Die Naupe im May und Juny von Eichen zu Elopfen. 683) Dodonaea ( W. V.) feltner, Die Raupe Ende May oder Juny in zufammengezogem Eid): blatt. Die Varietät Tripartita, welhe Borkhauſen, der ganz in unferer Nähe lebte, entdedte, kommt bier nicht vor. Ich erhielt fie bis jest ausfchlieglih nur aus der Gegend von Erfurt. — 685) Plumigera (Fabrieius). Es foll diefer Spinner in unferm eine halbe Stunde entfern- ten Stadtwald gefunden worden feyn. — Sch und viele andere entomolagifche Freunde waren indeß noch nicht fo gluͤcklich, me: der den Schmetterling nod) die Naupe zu treffen, dagegen fpießte id) eriteren im Taunus. 7. Genus Gluphisia (Boisd.) 686) Crenata (Esper). Erft einmal glüdte es mir, im Walde bey Dreyeichenhann einen Mann an einen Holzftoß zu fpießen. 8. Genus Diloba (Boisd.) 687) Coeruleocephala (L.) häufig. 9. Genus Pygaera (Boisd.) 688) Bucephala (L.) häufig. 10. Genus Clostera (Hoflmannsegg). 690) Curtula ( L.) einzeln. Die Raupe im July auf Pappeln. 691) Anachoreta (Fabr.) einzeln. Die Raupe noch flein im July von Pappeln. 692) Reclusa (Fabr.) nicht felten doch einzeln. Die Raupe bey warmem Sommer manchmal ſchon im July und bis in den Herbſt von verfchiedenen Pappeln zu Elopfen. 693) Anastomosis (L.) felten. Die Raupe ift auf Zitferpappeln. . Nah Linneifher Eintheilung fließen‘ hier die Spinner, und find als hier vorfommend 109 Arten aufgeführt. — Nach Boisduval’iher Eintheilung 143 Species Heterocera. ' Noctuae. XXVI. Tribus Noctuobombyeini (Boisd.) 1. Genus Cymatophora. | Ridens ( Fabr.) a ! Xanthoceros ( Hübn.) nicht felten. Be ee Fr en nn. 921 x Die Raupe kommt (noch Elein) manchmal ſchon im April vor, wenn folcher eine Wärme von durchſchnittlich 12—15R. bat, fonft exfcheint fie erft Ende May, im Taunus ſogar erſt gegen den 12—20. Suny; fie ift eine gefraßige Mordraupe. 696) Octogesima (Hb.) einzeln, aber nicht felten. Die Raupe im Juny auf Zifterpappeln (Pop. tremula.) 697) Or (Fab.) feltner. Die Raupe im May auf Eichen und Zitterpappeln. 698) Flavicornis (L.) am felteften. Die Behauptung Delmanns, daß die Raupe auch auf Eichen vorkäme (welches bezweifelt wird) fand ich für einzelne Falle wahr. 699) Diluta (Fabr.) felten. 701) Fluctuosa ( Hübn.) ſehr felten. Die Raupe nebft Schmetterling klopfte ih indem Dreyeis chenhahner Wald von einer etwa 30’ hohen Eiche; da ich jedoch hierüber verfäumte zeitliche Notizen zu machen, ſo glüdte es mir bis jest nicht mehr, weder Die Raupe noch, den Schmetter- ling zu finden. 702) Bipuncta ( Borkh,) felten. 2. Genus Cleoceris (Boisd.) 703). Viminalis (Fabr.) hier bis jest nur von Hrn. M. Kiefe gefunden. 704) Oo (Fabr.) nicht häufig. Die Raupe lebt (jedoch einzeln) im May; bey alten bis jet gefundenen Raupen war die Grundfarbe tief braunroth, ja zum Theil ganz ſchwarz, dagegen fah ich noch Feine rothbraune wie die Hübnerfche Abbildung colorirt iſt. 3. Genus Plastenis ( Boisd.) 705) Subtusa (Fabr.) nicht häufig. 706) Retusa (L.) nicht felten. Die Raupe lebt im May auf Saalweiden (Salix caprea). XXVII. Tribus. Bombycoides ( Boisd.) 1. Genus Acronyeta ( Ochs.) 707) Leporina (L.) nicht felten. Die Naupe kommt (Elein) ſchon Anfangs July auf Birfen (Betula alba) nicht felten vor; fie liebt befonders junge Büfche, welche große faftige Blätter habenz zur Verpuppung bohrt fie ſich in dürres Holz. 708) Aceris (L.) nicht felten. Außer den im Ochfenheimerfhen Werke genannten Futter: pflanzen lebt die Raupe häufig aud) auf Acer pseudo-Plata- nus. In den Eleinften Zuftanden geht bey kuͤnſtlicher Erziehung, wenn die Behälter nicht warm ftehen, leicht die Raupe zu Grund; fie bohrt fih zur Verpuppung gern in faules Holz, und fommt bier vom July bis im September vor. 709) Megacephala (Fabr.) häufig. Die Raupe lebt vom Auguft bis fpät in den October auf verfchiedenen Pappeln. 710) Alni (L.) ſehr felten. Die Raupe Eommt im Juny und July, manchmal aud erſt im Auguft meift auf Eichen hier vor, doch ſcheint fie einen gro— Ben Speißezettel zu lieben, indem id) fie aud) ſchon auf Schlehen (Prunus spin.) und Zwetihbäumen (Prun. domestiea) fand; fie bohrt fi zur Verpuppung in faules Holz. 711) Ligustri (Fabr.) einzeln. Dchfenheimer bezweifelt eine zweyte Generation diefe Eule, welche früher ſchon mebrere Schriftjtellev angaben. Bey mwar- mem Sommer und namentlich günftigem Spätfommer fann id auf das beffimmtefte verfihern, daß wirklicy eine 2. Generation Iſis 1848, Heft 11. 922 ftattfindet; von der erften fommen die Raupen im Suny, von der 2. im Detober vor (hiermit flimmt die Beobachtung unfers W. NRiefe überein). 713) Tridens (Fabr.) nicht felten | Die Raupen auf Eichen, 714) Psi (L.) häufig , Schlehen, auch an Flech⸗ ten im May, Juny und fpäter. Die hierher gehörige Menyanthidis (Esp.) foll hier ale Schmetterling ſchon geftochen worden feyn, welches ich doch mehr bezweifle als glaube, obgleih fie im Norden wie im Süden vorkommt, (ja fegar befiße ich ein fchönes Eremplar aus Bal- timore, welches an Ausmaaß die europäifhen um X übertrifft). 717) Auricoma (Fabr.) nit felten. Die Raupe lebt von Ende May bis in fpäten Herbft von verfchiedenen Generationen berrührend; außer den im Ochfen— heim erſchen Merk genannten Sutterpflanzen fand ich fie öfters fhon auf Schtehen (Prun. spin.) und Saalweiden (Sal. eap.) 718) Rumieis (L.) ſehr häufig. Diefe Raupe koͤnnte man mit Recht einen Allesfreſſer nen- nen, indem fie alle vorgelegten Pflanzen verzehrt und auch auf den heterogenften gefunden wird (vom Juny bis in Herbft.) 719) Euphorbiae (Fabr.) einzeln. Die Raupe findet man bier als erfte Generation im Junh mehr auf dem Wollkraut (Verbascum Thapsus) als auf ber Wolfsmilch (Euphorbia eypar.), dagegen im Herbft als 2. Generation ausichließlih nur auf der Wolfsmilch; möglich), dag um diefe Zeit das Wollkraut härter und vielleicht für fie un— genießbar geworden ift. 2. Genus Diphthera (Ochs.) 724) Orion (Esper) nicht felten. Die Raupe lebt vom July bis in Herbft auf Eichen und Buchen (Fag. sylv.) und ift leicht durch Klopfen zu erhalten. 3. Genus Bryophila Treit.) 725) Glandifera ( W. V.) nicht häufig. Die Raupen, welche auf oder von Flechten leben, haben alle mit unbedeutender Abweichung gleiche Lebensart. Die Raupe fommt bier fchon im April (bey 8—120 R.) auf verfchiedenen Slechten und Moofen vor; um fie zu erhalten muß man fehr früh morgens (mit Tagesanbruch) an Mauern, welche ftarf mit Futterpflanzen bewachfen find, ſuchen; denn fobald die Sonne ftärfer wird, verfriehen fie fi und find nicht mehr zu finden. 726) Perla (Fabr.) etwas mehr vorfommend. Beide Raupen finden fich Überhaupt mehr auf Mauern als an Bäumen. 729) \ Algae (Fabr.) \ Spoliatrieula ( Hübn.) felten. Die Raupe lebt mehr an Flechten, welche auf Bäumen (be— fonders Zwetfchenbäume) als an Mauern wachen; doch läßt fih hierbey feine fefte Negel annehmen und kommt vieles auf Localität und Standort an.: So findet man im Monat Suny an Straßenfteinen einzelne kleine Erdkluͤmpchen, welche wie Spriger, bey naffem Wetter, durch einen vorüberfahrendenm Wa: - gen entftanden. ausfehen. Loft man ‚mit einem Federmeſſer vorfichtig ein folches Erdkluͤmpchen los, fo erblidt man entwe— der eine in der DVerpuppung begriffene Raupe der Spoliatricula darin oder die fchon vollfommenen Puppen der Glandifera oder Perla. Es fommt bey diefer Manipulation nur fehr auf die richtige Zeit an, denn wenn die Naupe zu fruͤh geftört wurde, fo geht fie leicht zu Grund. j 58* 923 735) Lupula ( Hübn.) 736) Raptricula ( Hübn.) XXVII.* Tribus Amphipyrides (Boisd.) 1. Genus Gonoptera (Latr.) 739) Libatrix (L.) häufig. Die Raupe entwidelt ſich außergewöhnlich fchnell und kommt vom Suny bin in Herbft von mehreren Generationen ſtammend vor. nicht felten. 2. Genus Spintherops (Boisd.) Zum größeren Theil in füdlichen Gegenden. 3. Genus Amphipyra (Ochs.) 744) Cinnamomea (Bork.) hier aͤußerſt felten. Erſt vor einigen Fahren von mir in einer Pappelallee entbedt; fommt jedoch gegen den Rhein zu (bey Maynz) öfters vor. — 745) Pyramidea (7.) nicht felten doch einzeln. Außer ben vielen im Ochfenh. Werke genannten Sutterpflan: zen, lebt die Raupe im-May audy auf Rainweide ( Ligustrum vulgare.) 4. Genus Scotophila (Hübn.) 749) Tragopogonis (L.) nicht felten. 5. Genus Mania (Treit.) 750) Maura (L.) einzeln. Die Raupe fommt flein im Frühjahr vor. 751) Typica (L.) nicht häufig. 6. Genus Rusina (Steph.) 752) Tenebrosa ( Hübn.) häufig. XXIX. Tribus Noctuides. 1. Genus Segetia (Steph.) 753) Xanthographa (Fadbr.) nicht häufig. 2. Genus Cerigo (Steph.) 755) Cytherea (Fabr.) Texta (Esper). felten. Ben dem Graben nady Xanthographa- und Porphyrea- Raupen findet ſich zumeilen auch einzeln die Texta-Raupe vor; fie hat im März eine Größe von 1" 3" erreicht. Der Kopf ift glänzend hellbraun, und mit 2 dunfeln halbmondförmigen, auswärts ftehenden Strichen. Die Grundfarbe der Raupe ift mweißlihgrau, mit abgefesten fchwarzen Linien über den Rüden, welche durch feine Bellere getheilt werden; fodann folgt ein hel: leres ebenfallß braungeftreiftes Feld, zwifchen welchem ein breis tes dunkles Feld zieht. Die Verwandlung zur Puppe gefchieht in der Erde; der Schmetterling erfcheint im July, Auguft und ift nicht leicht aus der Raupe zu erziehen. 3. Genus Triphaena (Treit.) 756) Linogrisea ( Fabr.) felten, Die Raupe lebt im April und liegt wie die meiften Arten diefes Gefchlehts den Tag über in zufammengerollten bürren Blättern, oder unter denfelben in der Nähe der Futterpflanzen (Primula veris, Alsine media und mehrere niebere Pflanzen ); friſche Fraßfpuren dienen zur Entdedung der Raupe. * In Boisduvals Index Meth. (2. Aufl. Par. 1840,) ſteht irrthüm⸗ lid) vor dem Tribus Amphipyrides die Zahl XVII. ſtatt XXVIII. (28.) und geht biefer Sehler bis zum Ende der Noctuen. Hier wurde dieſer Irrthum geändert und als fortlaufend XXVIII. angenommen, weßhalb hier die Noctuen 10 Nunmern mehr, alfo ftatt mit dem 30, Tribus (mie bey Boisduval) mit dem AO, Tribus fchließen, 924 759) Janthina (Fabr.) felten (doch weniger felten als 756.) Die Raupe lebt (fehr verborgen) im April; außer den von Dhfenheimer fhon genannten Futterpflanzen häufig auch nod von den Blättern der Aronswurzel (Arum ma- eulatum). Man findet fie fogar öfters an Neffen. Sie hat um biefe Zeit ein Ausmaaß von 12% wird aber vor ihrer Verwandlung noch größer und nicht felten 15— 18” lang. Die Verwandlung gefchieht wie |bey allen Raupen diefes Geſchlechts unter der Erbe. 760) Fimbria (L.) felten (doch weniger felten als 759.) Die Raupe (fehr verborgen) Anfangs April oder May. 761) Orbona (Fabr.) Comes (Hübner ) weniger felten, manchmal häufig. Die Raupe im April, Anfangs May auf Zaubneffeln (La- mium album). 763) Pronuba (L.) häufig. Die Raupe erhält man öfters durch ausgezogene Gerealien, an deren Wurzel fie hängen. Die meiften Raupen haben im Frühjahr ihre Neife zur Verwandlung erlangt, indeffen findet man noch melde im Sum. Wie ſchwer es ift, bey manchen Arten (namentlich den Raupen, welche unter der Erde leben) eine 2. Generation anzunehmen und tie leicht man ſich taͤuſchen kann, möge aus Folgendem zu erfehen feyn. Am 22. May fand ih im Freyen bey 180 R. einen eben gefchloffenen Schmet= terling, den 18. July fehliefen mir 2 Schmetterlinge von im Frühjahr gefundenen Naupen aus, den 30. July zog ich meh- tere Raupen in 3 Größe aus der Erde, und am 2. September fand ih im Freyen einen eben erft gefchloffenen Schmetterling. Alte Data gehören in ein Fahr. 4. Genus Opigena (Boisd.) Befteht nur aus einer Art, lebt auf den Alpen und fehlt hier. 5. Genus Chersotis (Boisd.) 769) Porphyrea ( Hübn.) nicht felten. Die Raupe findet fich zwar nicht felten im Herbft auf der Erica vulgaris an mehreren Stellen unferes Stadtwaldes vor; allein es find die Raupen nicht leicht zu überwintern, weßhalb man fie im März beffer unter dem Moos zunächft den Pflanzen gräbt; fie find um diefe Zeit ziemlich ausgewachfen und verun- gluͤcken alsdann nicht mehr fo leicht. 772) Plecta (L.) felten. 6. Genus Noctua (Treit.) 777) €. Nigrum (L.) häufig. Die Raupe der erften Generation findet fich im März bey 6— 89 Wärme an Neffen und Taubneffein (Lamium album). Die ziwente Generation Fommt allerdings vor und zwar, wie Dchfenheimer richtig bemerkt, im Suny auf Epilobium pa- lustre bey einer Wärme von 24—26° R. Die BVerfchieden- heit der Temperatur ift ebenfo auffallend, als daß dieſe 2. Ge— neration faft nur auf Epilobium gefunden wurde. Ebenſo fonderbar ift, daß die 2. Generation lang nicht fo haufig (ja fogar felten) vorfommt als die erfte, während diefes bey allen andern Arten aus fehr nahe liegenden Gruͤnden das Gegentheil ift. 778) Tristigma (Ochs). einzeln. 779) Triangulum (Ochs.) nicht felten. Die Naupe findet man im Herbft in zufammengefchrumpften Blättern mehrerer Pflanzen, befonders öfters bey Brombeeren (Rubus frutic.). Auch liegt im März die Raupe unter Woll- Erautblättern, wo in der Nähe Neffen oder Zaubneffeln ftehen, welche die Zutterpflanzen der Raupe find. 925 780) Rhomboidea (Esper) nicht häufig. Die überwinterte Raupe findet man fchon im April bey einer Märme von 10— 20 R. in dürren Blättern, wo Fraßfpuren an Schlüffelblumblättern EN, der Primula veris) ſicht⸗ bar find. 785) Bella (Borkh.) Sn manhen Fahren häufig, zumeilen felten. 792) Brunnea ( Fabr.) felten. Die Raupe einzeln. 795) Baja ( Fabr.) Die Raupe wird manchmal häufig gefunden. 796) Sigma ( W. V.) ſehr felten. 7. Genus Spaelotis (Boisd.) 797) Augur ( Fabr,) felten. Erft einmal im Jahr 1845 dem 18. März fand ich bey 80 R. einige Augur-Naupen unter dürren Blättern zunaͤchſt Er— tenbüfhen, und fütterte fie bis zur Entwidlung mit Meyerich (Alsine media), den fie gerne zu freffen fchienen. — 799) Ravida ( Hübn.) felten. 803) Praecox (L.) bier fehr felten, Nach der Berfiherung Hrn. Rieſes foll diefe Eule von ihm hier gefunden worden feyn. 814) Pyrophila (Fabr.) Radicea (Esper)). Wenn nicht durch Zufall die Raupe, melde unter dev Erde lebt, mit einer Wurzel herausgezogen wird, fo ift fie ſchwer zu finden. 8. Genus Agrotis (Ochs.) 822) Suffusa (Fadr.) felten. 823) Segetum (W. V.) nicht felten. Die Raupe erhält man manchmal duch Herausziehen von Salatpflanzen. 827) Exclamationis (L.) nicht felten. 833) Cinerea ( Bork.) felten. Nach Angabe des Hrn. Riefe foll die Raupe von ihm ges funden worden feyn. 836) Tritici (L.) felten. 840) Obelisca ( W. V.) einzeln. 841) Aquilina ( W. V.) einzeln. 846) Fumosa (Fabr.) einzeln. Auch die Raupe einzeln. 855) Valligera ( Fabr.) nicht haufig und bis jegt nur als Schmetterling "gefangen. 9. Genus Heliophobus (Boisd) 861) Graminis (L.) ſehr felten ] nur ald Schmetterling ge⸗ 864) Popularis ( Fabr.) felten. | ftochen in dem 2 Stunden entlegenen DVilbeler Wald. XXX, Tribus, Hadenides. 1. Genus Luperina (Boisd.) 865) Leucophaea (Borkh.) nicht felten. Die Raupe findet man im May unter Moos, theils bey Erica, theils in der Nähe von Tannenbäumen (bey dem Gra: ben nach Porphyrea et Pinastri), wo fie ausgewachſen zu: fammengerollt liegt und überwintert. 866) Cespitis (W. V.) einzeln und nicht häufig. Die Raupe erhält man durch Ausziehen von Grasbündeln mit der Wurzel; doch verläßt fie Abends felbft ihre Schlupfwin- Tel um auf die Futterpflanze, welche aus diverfen Grasarten bez 926 fteht, zu geben. (Auch nad plöslihem Negen eilt fie öfters aus der Erde.) 869) Testacea (W. V.) bis jest nur als Schmetterling ges fangen. 872) Infesta (Ochs.) einzeln. 873) Albicolon ( Hübn.) Vor mehreren Jahren (ich glaube 1834.) wurde ih von meinem Freund Hrn. Ohler, Botanicus an unferm Senfen- bergfchen Inſtitut, auf eine Raupe aufmerffam gemacht, welche die Blätter der in dem hiefigen botanifhen Garten wachfenden Nicotiana glauca feht zerfreffen habe. Sch unterſuchte die Buͤſche aufs genauefte und entdeckte noch 8 Eleine grline Raͤup— hen, in den Herzen der Pflanze (oben an den noch nicht ent=. twidelten zufammengepadten Blättern). Sie häuteten fich als— bald grau, mehrere graubraun und mande ſchwaͤrzlich, hatten zum Theil fo große Aehnlichkeit mit unferer gemeinen Hadena brassicae (felbft durch das Einbohren ing Herz der Pflanzen), daß ich fie zulegt dafür hielt und nicht mehr darauf achtete, weshalb ich nur 2 Wögel davon erhielt, die mich aber nicht we— nig als Albicolon überrafhten; feitdem Fam die Raupe hier nicht mehr vor. 877) Virens (L.) felten. 879) Lateritia ( Esper) einzeln, 880) Rurea ( Fabr.) nicht felten. Var. Combusta ( Hübn.) felten. 883) Pinastri (L). in manchen Jahren häufig. 885) Lithoxylea ( W. V.) Die Vermuthung Boisduvals, dag Lithoxylea eine helfe Varietaͤt von Rurea fey, möchte ich unterfchreiben; denn außer der großen Aehnlichkeit finde ich feit einer Reihe von Fahren beide Arten unter einander. 886) Polyodon (L.) nicht felten doch einzeln. 887) Conspieillaris (L.) felten. 892) Basilinea ( Fabr.) nicht felten, 893) Gemina (Treit.) feltener, Die Raupe lebt von verfchiedenen Gräfern. 894) Unanimis (M) felten. Die Raupe im Sumpfgras. 895) Didyma ( Hübn.) feltener als 899. As Schmetterling Abends oft über Grasrafen fliegend ge— fangen. 896) Ophiogramma (Esper) felten. 899) Nietitans (L.) nicht felten. Beide Nummern (895. u. 899.), welche große Aehnlichteit mit einander haben, fliegen gegen Abend untermiſcht uͤber Gras— raſen. 2. Genus Apamea. 901) Strigilis (L.) als Schmetterling nicht ſelten, doch einzeln. Var. Latruncula CW. V.) häufiger. 3. Genus Brythia (Hübn.) Die beiden Species find Bewohner des ſuͤdlichſten Europas und fehlen hier. 4. Genus Hadena. 911) Lutulenta (W. V.) nicht häufig. Die Raupe hat Hr. M. Riefe auf Schafgarbe gefunden. 912) ‚Aethiops ( Ochs.) fehr felten. TreitfchEe befhuldigt ben Derfaffer der „Papilions d’Europe “, daß er irrthuͤmlich Maynz und Frankfurt als Fund: 927 orte diefes Schmetterlings angebe und hält Stalien als deffen Vaterland, Allein Treitſchke und nicht der Berfaffer befagten Werks irrt: denn ich babe nor einigen Sahren Aethiops friſch gefchloffen an der Mauer des Bodenheimer Friedhofs geftochen, habe darauf einen dort mohnenden entomo= togifhen Freund benachrichtigt und auch diefer hat: feitdem den Schmetterling dort gefunden. Befagter Friedhof liegt nach, allen Seiten frey, vor demfelben zieht eine Pappel-Allee vorbey, zur Rechten und nad hinten begraͤnzt ihn ein großer Steinbruch, in welchem der Mauer zunaͤchſt Weiden wachfen; links find Klee— äcker. — Nach zuverläßiger Ausfage wurde feit diefem Aethiops auch bey Maynz getroffen. Madame Kirchner, eine große Verehrerinn der Entomofogie, welche in Neu: Sidney auf Aufkralien wohnt, hat Aethiops als fehr reines Exemplar von dort gefendet. — Ich meinerfeits vermuthe die italiänifche Pappel als Futterpflanze der Raupe, doch wollte es mir bis jegt noch nicht gelingen, eine zu finden. 913) Persicariae -(L.) ſehr häufig. Die Raupe lebt im September auf Spartium scop., Soli- dago virgaurea, Salix caprea, ja fogar von Prunus spinosa Elopfte ich fie fchon. 915) Brassicae (L.) gemein. 916) Suasa ( W. V.) einzeln. 917) Oleracea (L.) häufig. Außer auf Ceralien fommt hier im Auguſt die Raupe häufig auf den Acacienbäumen (Robinia pseudo-acacia) vor, welche unfern Paradeplag umgeben, wo fie den Tag über in den Sur: chen der Ninde am Stamm fißen. 918) Pisi (Z.) nicht felten. Die Raupe ift im Juny und July, beſonders nach der erften Heuärnte, wann das Heu weggeräumt ift, leicht auf Wiefen zu finden, überhaupt ift diefes Suchen gleih nach Hinwegraͤu— mung des Heu’s gänzlich unbenußt geblieben, während die Aus: beute von Raupen, welche im Gras oder dicht an der Erde leben, eine fehr ergiebige ift. Pisi findet ſich nochmals im September auf Artemisia campestris. 924) Chenopodii ( Fabr.) einzeln. Die Raupe lebt im Auguft auf Chenopodium. 928) Dentina ( Esper) einzeln. Die Naupe im Juny auf oder an Löwenzahn (Leont. ta- raxacum ). 931) Glauca ( Hübn.) felten. Bis jegt nur im Taunus gefunden. 932) Saponariae (Esper) nicht häufig- Die Raupe lebt in Kapfeln der von Ochfenheimer ‚genannten Sutterpflanzen, befonders wo ſolche auf fandigem Boden wachfen, 940) Atriplieis (1.) bäufig. Die Raupe lebt im Juny und ift am Tage unter Blättern ober in der Erde an den Wurzeln verfchiedener Gerealien; fie frißt verfchiedene Ampferarten, auch "Polygenum persicariae. 945) Adusta (Esper) einzeln. 949) Thalassina (Dorkh,) einzeln. 951) Genistae (Borkh.) einzeln | die Raupen im Auauft ır. 952) Contigua (Fabr.) häufiger, | September auf Spar- tium Scoparium. 956) Convergens (Fabr.) nicht felten doch einzeln. 959) Protea ( Esper) häufig. Die Raupe im May auf Eihen, der Schmetterling im Juny, Suly. — 928 5. Genus Phlogophora ('Treitsch). 963) Lucipara (L.). nice felten. Die Raupen kommen im Auguft außer den im Ochſenhei— merfchen Werfe genannten Pflanzen häufig auch auf Farrenkraut (Pteris aquilina) gleichzeitig mit der Pteridis vor. 966) Metieulosa (L.) häufig. Die Naupe findet man fchon im März bey 6—80 R. an Neffen und Zaubneffeln. 6. Genus Eurhipiae (Boisd.) Die beiden Species kommen nicht hier, fondern in der Schweiß und füdlicyeren Gegenden von Europa vor. 7. Genus Aplecta (Guenee). 974) Advena ( Fabr.) nicht häufig und einzeln. Die Naupe findet man zwar gleich im Herbſt, allein da fie nicht leicht zu überwintern ift, fo gräbt man fie leichter im März unter dem Moos von Heiden (Erica vulg.) 976) Nebulosa (Naturforfcher). Die überwinterte Raupe findet man im März unter den Biättern des Mollkrauts. 979) Herbida (Hübn.) fetten, Und big jeßt erft einmal von meinem Freunde, Hın. A. Schmidt aus der Naupe gezogen, 8) Genus Agriopis (Boisd.) 980) Aprilina ( L.) nicht felten. Die Raupen fiken im May während des Tags zwiſchen den Furchen der Ninde am Stamm der Eichbaͤume. 9. Geuus Miselia (Teeit.) 983) Oxyacanthae (L.) häufig. Die Räupchen gehen mit den erſten Tagen des Frühlings aus dem Ey, find im May halbwüchfig und leicht von Prunus spin., Crat. oxyacantha zu Elopfen. 985) Culta (Fabr.) felten. In nächfter Umgegend fehr felten, dagegen in der Nähe von Dreyeichenhain im September nicht fo felten. Das verleimte Erdgefpinnft, in welchem die Puppe liegt, ift etwa. 1—2' tief unter der Erde in der Nähe der Birnbäume, ‚befonders milder Birnbäume und am bequemjten im May zu ‚graben, 10. Genus Dianthoeeia (Boeid.) 937) Albimacula ( Borkh.) felten. Auch bei diefem Schmetterling wird der Werfaffer der Pap. d’Europe von Borkhauſen und Efper der Fundort „Frank— furt“ irrthuͤmlich angegeben zu haben. befihuldigt,, weil der Schmetterling nicht. da, fondern in Wien und Ungarn vorfäme. Allein diesmal wie früber haben die Beſchuldiger unrecht und der DVerfaffer befagten Werks hat Necht; denn ich habe an einer hölzernen. Gartenwand, wo unten Cueubalus behen in Maſſe wähft, den Schmetterling (friſch geſchloffen) geftochen und Here M. Niefe hat deffen Raupe in den Kapſeln befags ter Pflanze gefunden. 988) Conspersa ( W. V.) felten. Sch habe die Raupe der Conspersa und Comta (nah ge machten Notizen) im July fchon mehremal ohne e8 zu ahnen in den Samencapfeln des Cucubalus bacciferus und Cucubalus behen mitgebracht, welches ich erft durch das Schliefen des Schmetterlings bemerkte. Dagegen wollte e8 hier noch Eeinem Sammler glüden, fie an Weiden, wie Gerning glaubte, zu 929 finden; es möchte daher diefe-Zutterpflanze in Zmeifel zu ziehen eyn. — M. Riefe ohne eine nähere Angabe der Pflanze zu machen, will die Raupe ſchon öfters auf Wiefen gefunden haben. 989) Comta (Fabr.) felten — fie) Conspersa. 997) Capsincola (Esper) häufig. Die Raupe im July in den Kapfeln de Cuc. bacciferus. 998) Cucubali (W. V.) nicht felten, jeboch lange nicht fo häufig wie 997. Die Raupen findet man im July bald an der Pflanze bald in den Samenfapfeln des Cuc. behen. Carpophaga ( Borkkh.) 1001) Perplexa ( Hübn.) feltener. Die Raupe im July, mit 998 gleiche Futterpflanze. 1003) Echii (Borkh.) einzeln, die Raupe im September unter den Blättern des Echium vulg. 11. Genus Jlarus (Boisd.) 1004) Ochroleuca (W. V.) fehr felten — und erft ald Schmetterling gefangen, 12. Genus Polia, 1006) Dysodea (W. V.) nicht felten. 1008) Serena (Fabr.) nicht felten. 1011) Chi (L.) nicht felten doch einzeln. 1023) Flavieineta ( Fabr.) nicht hänfig. Die Genera 13. Polyphaenis, 14. Jaspidia et 15. Pla- codes finden hier Eeine Nepräfentanten. 16. Genus Eriopus (Treit.) 1039) Pteridis ( Fabr.) felten. Die Raupe, welche im July und Auguft auf Ablerfarren- Eraut (Pteris aquilina) und zwar, wie Treitſchke richtig angibt, „auf der Nückfeite der Blätter ſitzt“ wurde vor vielen Sahren von Hrn. v. Heyden bier zuerft gefunden. Dadurd), daß fie den ganzen Winter als Raupe im Gefpinnft (unter der Erde) zubringt, ift fie nicht leicht zur Verwandlung zn bringen und vertrodenet, wenn auch die Erde von Zeit zu Zeit befeuch- tet wird, dennoch fehr leicht. ine andere Schwierigkeit bietet die Futterpflanze, welche öfters, noch ehe man fie nach Haufe bringt, troden und hart geworden ift. Hiergegen gibt es ein fehr practifches Mittel: wenn man nehmlich die pflanzen gleich beym Abbrechen anfeuchtet,, in eine befeuchtete Botanifirbüchfe legt und und an einem fühlen Drt zu Haufe verwahrt; fo hält fich das Futter leicht 8 Tage frifch. 17. Genus Thyatira .( Ochs.) 1041) Batis (L.) nicht felten, doch einzeln. Batis hat 2 Generationen, wovon die Raupen der 1, Ende Suny, Anfangs July ſchon die halbe Größe erreicht haben, und nad kurzer Puppenruhe Cvon faum 3—4 Wochen) Ende July, Ans fangs Auguft der Schmetterling erfcheint; von dieſem lebt als— dann gleichzeitig mit Derasa im September die Raupe der 2. Generation, welche als Puppe überwintert. Die Raupe lebt von Him= und Brombeeren=Blättern. 1042) Derasa (L.) felten. Die Raupe fommt im September mehr oder meniger felten vor, da man bisher den Schlupfwinkel derfelben nicht Fannte und ſich nur mit den einzelnen Stüden begnügen mußte, welche von der Nacht auf dem grünen Futter zurüdblieben, dieſe aber größtentheils krank und von den Schlupfwefpen Iſis 1848, Heft 11. a ’ 930 geftohen find; fo fehlen der Schmetterling feltener ald er wirklih war, Treitſchke mußte nur. diefe Nachzügler zu finden und daher fteht nirgends etwas über ihren Aufenthalt am Tage, meßhalb hier Specielleres auf practifche Erfahrung ges gründet folgt. Die Naupen lieben lichte Watdftellen, und mehr die Brombeere ( Rubus fruticosus) als die Himbeere (Rubus idaeus). Rur Nachts gehen fie aufs Sutter und verlaffen foldhes wie es tagt; den ganzen Tag über figen fieregungslos in den dürren, noch an den Yeften im Snnern des Bufhes hängenden zufammgefhrumpften (oder gerollten) Blättern verborgen. Sobald man daher friſche Fraßfpuren an den grünen Blättern fieht und man ſich überzeugt hat, daß folche von feinen Batis-Naupen, welche in der Nähe dabey fisen bleiben, berrühren; fo müffen alle dürven zufammengefchrumpften Blätter (gewöhnlic, hängen mehrere bey: ſammen) vorfichtig aus dem Buſch herausgeholt und aufgerollt werden, bis man die Naupe entdedt hat. Obgleich diefes Vers fahren umftandlich zu ſeyn fcheint, fo ift es dennoch die einzige Art, mit Gewißheit auf Erfolg rechnen zu fünnen; auch befömmt man alsbald folche, Fertigkeit darin, daß man durchs Gefühl der er- ften 3 Finger ſchon verfpürt, in welchen Blättern fich eine Raupe befindet, und nicht felten erhielt ich innerhalb einiger Stunden 10—12 Exemplare. XXXI. Tribus 1. Genus Mythimna. 1043) Turca (L.) felten. Bon Hrn. M. Rieſe die Raupe im Frühjahr unter niedern Pflanzen und Gräfern gefunden. 2. Genus Leucania ( Ochs.) 1044) Conigera (Fabr.) als Schmetterling oft gefangen. 1045) Albipuncta ( Fabr.) felten. 1046) Lithargyrea (Esper) einzeln. 1048) Musculosa ( Hübn.) ſehr felten. Und bis jest nur im Taunus als Schmetterling geſtochen. 1049) Pudorina ( W. V.) felten, Von Hrn. M. Niefe wurde die Raupe an Sumpfgräfern gefunden. 1051) Comma (L.) nur als Schmetterling gefangen. 1056) L. album (L.) einzeln. Die Raupe findet ſich im Frühjahr in Neffen und Gräfern. 1061) Obsoleta ( Hübn.) felten. 1068) Bathyerga Boie (in der Iſis 1835. ©. 323,) Diefe Varietät und Seltenheit ift abermals eine Entdedung unfers für die Miffenfhafft fo fehe verdienten Herrn v. Hey— den, welcher die Raupe zu gleicher Zeit, mit dem Entdeder, in den Wurzeln des Nohrs (Arundo phragmitis) fand, Sie lebt im July, ift ſchwer zu _finden und nicht leicht zur Verwandlung zu bringen und wird defhalb' wohl immer eine Seltenheit bleiben. — Auch Herr M. Rieſe dahier macht Anſpruch auf diefe Entdeckung, doch da diefer diefes fo wie viel Anderes gerne für ſich zu behalten ‘beliebt — und nicht eher feine Anfprüche geltend zu machen gefucht, bis Herr v. Hey— den ihm die Raupe zeigte: fo muß die Priorität dem Erfteren verbleiben. 1069) Straminea (Tr.) felten. 1070) Impura (Hübn.) felten. 1073) Pallens CL.) nit felten. — Die Raupe lebt in Gräfern, 59 Leucanides, 931 3. Genus Nonagria (Tr.) 1080) Neurica Hübn.| kommen nicht in unferer nächften 1081) Hessii Hübn. | Umgegend fondern näher bey Darm: ftadt vor. 1085) Paludicola Hübn. mandmal haufig. an Cannae Tr. hier felten, näher bey Darmſtadt haͤu— fige 1088) Typhae Esper oft häufig. XXX. Tribus Caradrinides. 1. Genus Simyra (Tr.) 1089) Nervosa Fabr. felten — und bis jegt nur von Hrn. M. NRiefe gefunden, auf? — wann? — wo? — 1092) Venosa Borkh. nicht felten. Die erfte Generation im July einzeln, dagegen die 2. im September und October als Naupe häufig. In hiefiger Ge: gend gelang es jedoch erft an einer Stelle, die Naupe mit Sicher: beit jedes Jahr zu finden; es ift diefe die Niederung von der Hanauer Chaufee links gegen Sedbah zu, welche theild aus feuchten, fumpfigen Wiefen, Moorgrund, Tümpeln und Waſ— fergräben beftebt. Hier fißen die Raupen auf Festuca fluitans und Arundo phragmitis, von welchen fie leben und zwar mei: ftentheils auf Pflanzen, welche im Waffer ftehen. Man findet fie bey einigermaßen günftiger Witterung bis Ende October in allen Größen; doch leidet die Raupe fehr durh die Schlupfwe— fpen, fo daß man kaum aus der Hälfte Schmetterlinge erhält. 2. Genus Caradrina ( Ochs.) 1093) Trilinea W. V. nicht häufig. Die Dane im Fruͤhjahr auf niederen Pflanzen. 1098) Blanda Hübn. Superstes Ochs. fehr felten. Bon Heren Niefe gefunden, wann? — auf? — 1100) Alsines Borkh. häufig. 1104) _Morpheus View. nicht felten. 1111) Cubicularis W. V. nicht felten, befonders als Schmet- terling. Die 4 Arten des 3. Gen. Hydrilla (Boisd.) find Bewoh— ner Eälterer Gegenden und fehlen hier. XXXII. Tribus Orthosides. 1. Gemus Episema findet hier feinen Nepräfentanten. 2. Genus Orthosia (‚Ochs,) 1123) Gothiea L. manchmal häufig. 1124) Litura L. einzeln. 1125) Hebraica Hübn. felten. 1127) Negleceta Hübn, felten und bis jest nur ald Schmets terling befannt. 1128) Coecimacula Fabr. nidyt häufig. 1129) Gracilis Fabr. einzeln. 1130) Laevis Hübn. nit häufig und nur als Schmetter- ling gefangen. 1133) Nitida Fabr. nicht häufig. Die Raupe fand hier Herr GC. Schneider, 1135) Pistacina Fabr. häufig. 1138) Rubricosa Fabr. einzeln. Sch fand die Raupe bey Soden im Taunus, verfäumte indeffen Notizen zu machen und glaube, daß fie im Suly auf Euphorbia cyp. faß und ſolche verzehrte. 932 1139) Macilenta Tr. felten. In unferm Stadtwald von Br Hede Himbeeren und Brombeeren als Schmetterling ge lopft. 1140) Munda Fabr. nicht felten doc) einzeln. 1141) Instabilis Fabr. häufig, Im Frühjahr die Naupe auf Eichen. 1142) Ypsilon W. V. häufig. italiänifchen Pappeln. 1144) Lota L, nicht felten. Saalweiden (Salix capra). 1147) Stabilis Hübn. häufig. Eichen. 1150) Miniosa Fabr. nicht felten. auf Eichen. 1151) auf Eichen. Die Raupe im Juny auf Die Raupe im May auf Die Raupe im May auf Die Raupe im Man Ambigua Hübn. Cruda W..V. nicht felten. Die Raupe im May 3. Genus Trachea ( Ochs.) 1153) Piniperda Esper nidt felten. Die Raupen find im Sommer auf den Tannenbaumen und daher nicht fo leicht herunter zu befommen, während man im Februar fie ohne Mühe beym Graben nach Pinastri als Pup⸗ pen findet. Wenn die Puppen in ein mäßig geheiztes Zimmer gebracht werden, fo fhliefen die Schmetterlinge innerhalb 14 Tagen. 4, Genus Cosmia ( Ochs.) 1154) Diffinis L. nicht felten, doch einzeln, 1155) Affinis L nicht felten, doch einzeln, 1156) Pyralina W. P. felten, nur als Schmetterling näher bey Darmftadt gefangen. 1158) Trapezina L. gemein. Die Raupe auf Eichen im Frühjahr, ift eine gefräßige Mord: taupe. 1161) Fulvago W. V. felten. Die beiden Species des 5. Genus Mesogona (Boisd.) fehlen bier. 6. Genus Gortyna (Ochs.) 1166) Micacea Esper nicht häufig. 1167) Flavago Esper felten. 7. Genus Xanthia ( Ochs.) 1174) Ferruginea Hübn. als Schmetterling gefangen. 1176) Rufina L. einzeln. Die Raupe Elopfte ich in den MWäldchen des Nidgaus im May, Suny von Eichen. 1180) Aurago Fabr, felten und nur als Schmetterling ge: fangen. 1181) Silago Hübn. desgleichen. R 1132) Cerago W. V. felten. 1183) Gilvago Fabr. nicht felten. Die Raupe fällt beym Klopfen von Pappeln. 1186) Citrago L, felten. 8. Genus Hoporina (Boisd.) 1187) Croceago Fabr, einzeln. Die Raupe lebt im Suny auf Eichen und wilden Birnen. Die einzige Species des 9. Genus Dasycampa (Guénée) ift ein Bewohner Frankreichs und fehlt hier. ‘933 10. Genus Cerastis (Ochs.) 1191) Vaceinüi L. einzeln. Es fchloff mir ſchon öfters der Schmetterling, ohne daß ich bis jet weiß, aus welcher Naupe er fam. Treitſchke nennt Rub. idaeus, frut., Vacein. myrtillus, vitis id. und Pappeln als Futterpflanzen. In dem Behälter jedoch, woraus mit ber Schmetterling entfchloffen, kann ich verfihern, daß keine biefer Pflanzen war; fondern alle darin befindlichen Raupen mit Eichen gefüttert wurden. - Da ich. im Herbft ſchon öfters den Schmet= terling von Eichen Elepfte; fo möchte id) daraus fliegen, daß Eichen auch Futterpflanze der Raupe feyn dürfte. 1193) Erythrocephala W. F. felten und bis jest nur von Herrn M. Rieſe bier getroffen. 1194) Silene W, V. einzeln. 1195) Satellitia Z. nicht felten. Die Raupe, welche eine arge Mordraupe ift, kommt hier im May häufig auf Eichen vor. XXXIV. Tribus Xylinides. 1. Genus Xylina. 1197) Vetusta Hübn. einzeln. So oft ich den Raupen die bey Treitſchke genannten Fut— tetpflanzen vorlegte, fo berührten fie nichts davon und gingen zu Grunde. Seitdem machte ich die verfchiedenften Verſuche und fand daben, daß fie die zarten Blätter von Polygonum persicaria und abwechfelnd die zarten Stammauswuͤchſe der Pappeln (Pop. dilat.) gierig verzehren, womit ich fie auch je— desmal zur Entwidlung brachte. Die Naupe fand ich im Juny an ſchattigen Stellen im Wald an ſehr verfchiedenen Pflanzen; fie wählt raſch und es erfcheint noch daffelbe Jahr im Septem: ber der Schmetterling. - 1198) Exoleta L. einzeln. Die Raupe, welche im Suny und Suly erfcheint, hat einen fehr großen Speifezettel. Sch fand und fütterte fie außer den bey Treitſchke aufgeführten Pflanzen, mit Prunus spinosa und fogar einmal aud mit Kartoffelfraut (Solanum tub.) ; fie hat mit der vorigen Raupe gleiche Entwicklungs-Periode. 1201) Conformis Fabr. feltner. 120%) Rhizolitha Fabr. nicht felten. Die Raupe auf Eidyen; der Schmetterling fist am Tage gern an Eihftämmen. 1205) Petrificata Fabr. hier nicht öfters. 2. Genus Aylocampa (Guenee), 1207) Lithorhiza Borkh. felten. Die Raupe lebt einzeln auf Geisblatt (Lonicera caprif.) auch läßt fie fi mit andern Loniceren füttern, doch ift fie nicht leicht zur Entwidelung zu bringen. 3. Genus Cloantha (Boisd.) 1210) Perspiecillaris L. nicht felten. Treitſchke fagt: „die Raupe lebt vom Suny bis in den Auguſt, und der Schmetterling entwidelt fih im naͤchſten Früh: jahr“. — Diefes ift falſch; ſchon feitvielen Jahren beobachtete id) Perspicillaris und fann auf das Beftimmtefte verfichern, dag 2 Generationen ftattfinden. Der Schmetterling verläßt ‚ felten vor Suny feine überwinterte Puppe, fest Ever ab, wo: von fhon im July die Raupen auf Hypericum hirs., perfo- rat. et quadrangulum vorfommen; alsdann verpuppt fich diefe erfte Generation, hat aber nur eine Eurze Puppenruhe, denn 934 der Schmetterling erfcheint ſchon nah 4—6 Wochen, wovon die Raupen im September, manchmal auch erft im October aus- gewachſen find, Diefe 2. Generation ift als Naupen häufiger als die erftere, welche nur einzeln vorkommt. Die Raupen, welche roͤthlich braun und ebenfo gefärbt, wie die Samenfapfeln der Pflanze, zwiſchen welchen fie fisen, ausfehen, Eönnen daher leicht überfehen werden. 4. Genus Cleophana (Boisd.) 1220) Linariae Fabr. fehr häufig, Die Raupen fommen im Juny (auf Antirrhinum linaria ) vor und entwideln fich fehr rafd) zur Puppe, von welchen ein Theil der Schmetterlinge fehliefen, der andere Theil jedoch als Puppen überwintett. — Treitſchke Eannte nur eine Genera= tion diefer Art. (Ueber diefen Fall näheres bey Russula.) 5. Genus Chariclea (Kirby). 1225) Delphinii L. felten, 6. Genus Cucullia ( Ochs.) 1232) Abrotani W, V. nicht felten. Die Raupe fommt im September auf Artemisia campestris et vulgaris vor. — Früher, ehe der fhon mehrmals erwähnte Lerchenberg cultivirt war und die genannte Futterpflanze einen großen Theil diefer Gegend bededte, war Abrotani fo wie alle die Arten, welche auf diefem Futter leben, häufig dort zu finden; jest dagegen kommen ſie ſpaͤrlich und nur noch zeitweife dort vor, find aber zwifchen dem eine Stunde entfernten Dorf Neu: Menburg bis Langen feine Seltenheit. 1233) Absinthii Z. feltener. Die Raupe im September auf Artem. vulgaris mehr als auf Artem. absinth. 1235) Artemisiae Fabr. nicht felten. Zum größten Theil haben die Raupen diefelbe Entwicklungs— petiode; nur einzelne Stüde liegen manhmal 2 ja fogar 5 Sahre als Puppe (in verleimtem Erd: oder Sandgefpinnft) ohne. zu verderben, noch daß der daraus entffandene Schmerter- ling fih im geringften vor den früher gefchloffenen Eremplaren auszeichnete, 1240) Tanaceti Fabr. felten. Die Raupe fand id) zu verfciedenen Malen auf fo hetero genen Pflanzen, daß ich fogar verſucht war, fie für eine andere Species zu halten; meiftentheil3 kommt fie jedoch auf Artem. vulgaris und dem Rainfarn (Tanacetum vulgare) vor, be- fonders wo folcher in verlaffenen Steinbrüchen wächft. Lebt die Raupe, wenn die Pflanze blüht, fo verzehrt fie die Blüthen, und wird davon gelblihgrun; kommt fie dagegen vor oder nach der Bluͤthe, fo verfpeift fie die Blätter und wird weißgrünlich (etwa wie Verbasei), ohne daß diejes Einfluß auf den Schmetterling ausübt. 1243) Umbratica L. einzeln, doch nicht felten. Den Schmetterling fpießte ich jedes Jahr im July an Spa: lierlatten, welche durch die Luft grau geworden und wie feine Hauptfarbe ausfehen; auch zog ich ihn ſchon öfters aus der Raupe, welche indeß fehr erftarıt am Boden (den Tag über) lebt und ſchwer zu finden ift. } 1244) Chamomillae W. P. felten. 1245) Lactucae Espen nicht: felten, doch einzeln. Außer den bey Treitfchfe genannten Futterpflanzen fand ich öfters im July auch die Raupe auf Senecio sylvaticus. 1246) Lucifuga Esper felten, 935 — Die Raupe kommt hier ſelten vor und wurde von mir hier zuerft auf Cichorium intybus gefunden. Sie lebt im July und ift den Tag über an der Erde verftedt; nur gegen Abend gebt fie auf die Zutterpflanze. Sie macht wie die verwandten Arten ein geleimtes Erdgefpinnft, aus welchem Ende May, ans fangs Juny des nächften Jahres der Schmetterling fchlieft. Die Hübnerfche Abbildung der Raupe ift getreu, 1248) Asteris Fabr. mandmal häufig. Die Naupe liebt lichte Matdftellen, lebt im Auguft und September hier mehr auf Solidago virgaurea als auf den an— dern von Treitſchke angegebenen Futterpflanzen. 1254) Serophulariae Rambur? nicht felten. Die Raupe im July auf beiden Scrophularien. 1255) Verbasei L. häufig. XXXV. Tribus Calpides, mit dem einzigen Genus. Calpe (Tr.), welches wieder nur eine Art hat, fehlt hier. XXXVI. Tribus Plusides. 1. Genus Abrostola ( Ochs.) 1258) Urticae Hübn. nicht felten. 1259) Triplasia L. nicht felten. 2. Genus Chrysoptera (Latr.) findet bier feinen Nepräfentanten. 3. Genus Plusia ( Ochs.) 1270) Festucae L. felten. Die Raupe verftekt im July auf verfchiedenen Gräfern, be: ſonders Festuca fluitans. 1273) Chrysitis L. häufig. Die Raupe im März und September an Neffeln und Taub- neffeln, au auf Artemisia vulgaris. Der Schmetterling fchwärmt gegen Abend auf blühenden Kleeädern. “Anmerkung. Hübner bildet in feiner Sammlung europa: ifher Schmetterlinge Noctuae III. taf. 57. fig. 271. Aerea ab. Boisduval führt zwar folchen in feinem Inder 1280 auf, feßt aber „an Europe % zu. — Ich erhielt diefen Schmet— terling aus Baltimore (in einigen Cremplaren) mit dem Be: merken zugefchidt: „er käme dort häufig vor” — Ich glaube daher mit Fug und Necht ihn für einen eingefchmuggelten und Nordamerifaner erklären zu dürfen, darauf anzutragen, daß, fo lange wir noch getrennte Syſteme (zwiſchen Europäern und Ausländern, welches übrigens ein großer Unfinn ift, fieh über Syſteme und eine Anfiht von mir in der Iſis 1845. Heft 5. Nückfeite des Umfchlags ausgefprochen) ha: ben, ihm das europäifche Bürgerrecht zu entziehen fey. 1278) Circumflexa L. felten. — Bis jegt nur ald Schmet⸗ terling gefangen. 1279) lota L. felten. — Bis jegt nur von Hrn, Rieſe getroffen. 1282) Gamma L. gemein. Diefe Eule ift wohl eine der am weiteften verbreiteten; fie fliege in allen Zheilen Europas, Aegypten, Abyſſynien, Neu: holland und Nordamerica. XXXVIL Tribus Heliothides. 1. Genus Anarta ( Ochs.) 1291) Myrtilli Z. nicht felten. 936 Hier kommt bie Naupe in 2 Öenerationen vor, wovon bie erfte im July, die andere im September, mandmal erft im Dctober lebt. Auffallend ift dabey, daß fie hier noch nie auf Heidelbeeren ( Vaccinium myrtillus), welche an der Stelle, wo man die Raupe vorzugsmeife findet, häufig waͤchſt; fondern immer auf der Heide (Erica vulgaris) gefunden wird. 1300) Arbuti Fabr. Heliaca Hübn, häufig. 2. Genus Anthoecia (Boisd.) * deſſen 2 Species im ſuͤdlicheren Europa fliegen, fehlt hier. 3. Genus Heliothis ( Ochs.) 1304) Ononis Fabr. felten, 1305) Dipsacea L. einzeln. 1306) Scutosa Fabr. mandhmal nicht felten. ) 1309) Marginata Fabr. felten. — Ohne nähere Angabe von Rieſe gefunden. 4. Genus Haemerosia (Boisd.) fehlt hier. XXXVI Tribus Acontides. 1. Genus Acontia ( Ochs.) 1323) Luetuosa W. V. nit felten, XXXIX, Tribus Catocalides. 1. Genus Catephia (Ochs.) 1327) Leucomelas W. V. felten. Diefe hoͤchſt feltene Raupe kommt bier im Juny vor; wir finden diefelbe fchon feit dem Jahre 1832, und aus diefer Zeit rührt auch die nachftehende nach der Natur aufgenommene Bes fohreibung her. Die Naupe hat im Juny die legte Häutung beftanden und ein Ausmaß von 1" 6’ erreicht; fie naͤhrt fich ausfchlieflich von der Ackerwinde (Convolvulus arvensis) und fit mehr an den Pflanzen, welche längs der Erde als an des nen, die in die Höhe ranfen. Den Zag ber bleibt fie Stunden lang unbeweglich auf der Nücfeite des Blattes oder auf der Erde fisen und ift daher ſchwer zu finden. Der Kopf ift ziemlich groß und meift in das erſte Gelenk zurücgezogen; die Grund» farbe ift graubraun und wie mit einem roͤthlichblauen Ueberflug beduftet; auf jedem einzelen Gelenke fteben 4 gelbe Puncte, doc) fehlen manchmal diefe bey dunfel gefärbten Exemplaren; längs dem Kopf bis zum After ziehen 3 gelbe gebogene Linien, weldye jedoch bey befagten dunkel gefärbten Varietäten durch die ſtar— £en Einfchnitte an den Gelenken unterbrochen werden; über den Kuftlöchern ziehen 2 fhmugig gelbe Linien bis zu dem gabelfür- mig gefpaltenen, mehr abwärts ftehenden After, mit welchem fih) die Naupe an der Futterpflanze fefthält; auf dem 3. Ges lenke ftehen 2 fehwarze Punkte, welche als feine Atome auch) auf den Übrigen Gelenten fichtbar find und dadurch die Raupe mehr oder weniger dunkel färben. Zur Verpuppung verfertige fie fich ein Exdgefpinnft, in weldhem fie al8 Raupe über- wintertund erſt das nächte Frühjahr fich in eine rothbraune Puppe verwandelt; der Schmetterling erfheint im Suly, zus weilen auch erft im Auguft und geht überhaupt fehr unregelmäßig aus. 1326) Alchymista Fabr. felten. Die Raupe klopft man Mitte July bey 18 — 200 R. von Eichen; fie hat im allgemeinen Habitus Aehnlichkeit mit der Lunaris- Raupe, nur ift fie [hmächtiger, nicht fo groß, und hat noch mehr Spannerartiges als dieſe. — Ebenfo hat die 937 rothe mit bläulichem Anflug beduftete und’ fehr lebhafte Puppe Uehnlichkeit mit der Puppe eines Spanners; der Schmetterling fchlieft im Suny aus, 2. Genus Catocala ( Ochs.) 1327) Fraxini L. felten. Die Raupe lebt im May und Suny auf verfchiedenen Pap— peln und fist am Tage entweder zwifchen der Rinde des Baus mes oder verftedt unter einer naheftehenden Bretterwand. 1328) Elocata Esper häufig, — Aehnliche Lebensweife wie Fraxini. 1329) Nupta Linne häufig. Fraxini, 1331) Sponsa L. Die Raupe lebt im May, Anfangs Suny auf Eichen, und fängt in nächfter Umgegend an feltner zu merden. 1332) Promissa Fabr. feltener. — Aehnliche Lebensweife mit Sponsa. 1342) Paranympha L. — Die feltenfte Species der gan= zen Abtheilung. — Aehnliche Lebensweife wie 3. Genus Ophiusa (Ochs.) 1350) Lunaris Fabr. nicht felten, doch einzeln. Man Elopft den Schmetterling im May zumeilen von jungen Eiche oder Buhbäumen, auf welchen er den Zag über ruht. Die Raupe ift feltener und lebt im Suny, manchmal noch im Julh, auf niederen Eichen. 1357) Viciae Hübn. | 1358) Craccae Fabr. | Die beiden Genera 4. Microphysa et 5. Cerocala haben hier feine Nepräfentanten. XXXX. Tribus Noctuophalaenides. 1. Genus Euelidia (Ochs.) 1374) Mi L. gemein. 1377) Glyphica L. gemein. 2. Genus Brephos ( Ochs.) 1379) Parthenias L. felten. 1380) Notha Hübn. noch feltener, dagegen näher nad) Darmftadt zu etwas häufiger. Der 3. Genus Timia fehlt, 4. Genus Anthophila (Boisd.) 1385) Aenea W. V. nicht felten. 1394) Paula Hübn. einzeln. 1896) Parva Hübn. — Diefen Bewohner des füdlichen Frankreichs will Hr. M. Niefe hier ſchon gefangen haben. 5. Genus Agrophila. 1400) Sulphurea Hübn. nicht felten. 1402) Unca W. P. allenthalben. 6. Genus Erastria. 1404) Fuscula W. V. felten, 1405) Atratula Borkh. fehr häufig. 1406) Candidula W. V. bis jegt nur von gefangen. 1408) Venustula Hübn. felten. Die einzige Species des 7, und legten Genus Stilbia (Steph.) fehlt hier. Iſis 1848, Heft 11, felten. Hın. Riefe 938 Zur Meberfigt. Nah Linneifcher Eintheilung und nah Boisduvals In— der ſchließen hier die Eulen, und wurden als hier vorfommend 247 Species mit 3 Varietäten aufgeführt. se, Keine der bisherigen Arten bietet hinfichtlich des Aufſuchens der Raupe mehr Schwierigkeiten als dieſe Abtheilung der Lepidopteren; denn faft jede Raupe einer Art hat einen andern Schlupfwinkel, um ſich am Tage über zu verbergen. Die we— nigften Werke berühren diefen höchft wichtigen Gegenftand : denn fo lange wie nicht wiffen, wo und wie die Larven: eines Lepi— dopters zu finden find, fo lange Eennen wir deffen Naturgefchichte nur fragmentarifh. Als Hauptmotiv der ganzen Arbeit habe ic) fo viel mie möglich gefuht, Neues oder noch nicht Veroͤf— fentlichtes in dieſer Beziehung in den Vordergrund zu bringen ; wo jedoch von einer Species weiter nichts als der Name be— merkt wurde, ift entweder irgend anderswo ſchon was gefagt, oder es waren mir die Pforten des Tempels verfchloffen, denn außer Herrn M. Niefe Eonnte ich bier (Über die Noctuen) Niemanden zu Rath ziehen, und diefer hatte die Güte mir die Namen von Arten mitzutheilen, welche ihm hier ſchon vor- gefommen find. — Geometrae (Auctorum). Die Genera 1. Heliothea Ramdb. und 2. Cleogene Dup. finden hier feine Repräfentanten. 3. Genus Geometra ( Boisd.) 1415) Papilionaria L. felten. 4. Genus Phorodesma. 1416) Smaragdaria Esper felten. Kommt hier und im Taunus vor. 1417) Bajularia Esper felten. — Gegen Offenbach zu die Raupe gefunden. 5. Genus Hemithea (Dup.) 1418) Cytisaria W. V. einzeln. Die Raupe lebt im May auf Spartium scop. 1422) Vernaria W. V. felten. Die Raupe kommt fhon im April bey 10-120 R. auf Cle- matis vitalba als überwintertes Thier vor, 1423) ‚Aestivaria Esper einzeln. 1429) Bupleuraria W. V. ſelten. Ih fand die Raupe bey Offenbach und den Schmetterling auf einer Gebirgswiefe des Taunus. 6. Genus Metrocampa (Latr.) 1431) Fasciaria L. nicht felten. 1432) Margaritaria L. einzeln. Die Raupe klopfte ich hier und im Taunus Anfangs May von Eichen. 7. Genus Urapteryz (Kirby). 1435) Sambucaria L. einzeln. Die Überwinterte Raupe Elopft man im May von Ribes grossularia, Clematis vitalba, wo fie um diefe Zeit fchon 25" lang iſt; vor ihrer Verwandlung erreicht fie ein Ausmaaß von 36. Ihe Gefpinnft ift bey Hübner meifterhaft abge: bildet. 8. Genus Rumia (Dup.) 1436) Crataegaria Hübn, felten. 69* 939 Ich Elopfte die Naupe, welche nur einzeln hier vorkommt, im September fchon einigemal von Crataegus oxyacantlıa, mit welchem ich fie bis zur Verwandlung fütterte. 9. Genus Ennomos (Dup.) 1437) Syringaria L. einzeln, doch nicht felten. 1438) Dolabraria L. feltener, 1442) Apiciaria W. V. einzeln. 1443) Parallelaria W. V. einzeln. 1444) Advenaria Esper nicht häufig. 1448) Illunaria W. V. feiten. 1449) Illustraria Hübn. einzeln. 1450) Angularia W, V. | 1451) Erosaria W. V. häufig. 1452) Quereinaria Borkh. 1454) Tiliaria Hübn. felten. Ich Elopfte im Zaunus Ende May die ausgewachfene Raupe von Linden (Til. europ.) und Saalweiden (Sal. capr.); den Schmetterling fieng ich in der Linden Alle, weldhe von Frank: furt nach Bodenheim zieht. 1455) Alniaria L. weniger felten. 1456) Dentaria Esper felten. Die Raupe Elopfte ich fhon 2 mal von Pinus strobus im September und einmal an derfelben Stelle von Pinus sylvestris. Der Schmetterling fcheint, um ſich zu begatten, die Nähe, wo er fich befindet, zu lieben; denn nur an dem Durchfchnitt der Mayn:Nedat:Bahn fand ich big jeßt die Naupe, mährend ich mir in den andern Theilen unferes Stadtwaldes vergebliche Mühe gab. 1458) Prunaria L. fetten. Den Schmetterling Elopfte ich ſchon einigemal im Taunus Cbis jest nne auf den Anhoͤhen rechts und links im Lorſch— bacher Thal) von Schlehen, doch wurde er von andern Samm— lern auch ſchon hier geftochen. 10. Genus Himera eh 1459) Pennaria L. nit felten. Hier kommt die Naupe nicht im July und Auguft wie Treitſchke angibt, fondern bey einer Wärme von 14—18ON. fhon im May vor. 11. Genus Crocallis ( Tr.) 1460) Extimaria Hübn. einzeln, 1462) Elinguaria L. felten. 12. Genus Scodiona findet hier Eeinen Nepräfentanten, 13. Genus Aventia (Dup.) 1470) Flexularia Hübn. gemein. 14. Genus Macaria ( Curtis). 1471) Notataria Esper felten. 1472) Alternaria Hübn. einzeln. 1473) Lituraria Hübn. einzeln. Die einzige Species des 5. Genus Godonela fommt hier nicht vor. 16. Genus Halia (Dup.) 1477) Wavaria L. einzeln. 17. Genus Aspilates (Tr.) 1479) Vibicaria L. nicht häufig. 1481) Purpuraria L. einzeln, 940 Die Genera 18. 7hetidia et 19. Ligia (Dup.) haben hier | feine Repraͤſentanten. | 20. Genus Ploseria. 1499) Diversaria Hübn. big jest nur als Schmetterling gefangen. 21. Genus Numeria (Dup.) fehlt hier. 22. Gen. Fidonia. 2 1510) Piniaria L. gemein. 1515) Atomaria L. häufig. 23. Genus Eupisteria. 1520) Hepararia Hübn. allenthalben. 24. Genus Speranza (Curtis). 1521) Couspieuaria Esper hier nicht felten. Wird dagegen an vielen Orten, 5. B. in England als Selten: heit gefhäst. Die Naupe Elopft man hier im Juny von Ginfter (Spartium scoparium); fie ift glatt, ſchlank, von grüner Farbe und hat einen gelben Streifen längs den Seiten. Von der 2. Generation Überwintert die Puppe, (welche ih im Fe— bruar ſchon öfters unter Piniaria-Puppen vermifcht gegraben babe). Die Schmetterlinge der Überwinterten Puppen ſchliefen fhon in den erften Tagen des Frühlings, die der 2, Genera- tion fliegen Mitte July und find bedeutend häufiger. Die einzige Species des 25. Genus Phyllometra (Ramb.) fommt nur in Spanien vor. 26. Genus Anisopteryx (Steph.) 1524) Aescularia W. V. nicht felten. Die einzige Species de8 27. Genus Chemerina (Boisd.), welche im füdlichen Europa vorfümmt, fehlt hier. 28. Genus Hibernia (Latr.) 1526) Aceraria W. V. häufig. 1527) Rupicapraria W. V. häufig. und May von Schlehen zu Elopfen. 1528) Aurantiaria Esper weniger häufig und einzeln. 1529) Progemmaria Hübn. einzeln. 1530) Defoliaria L. häufig. Die Raupen, welche wie die oben verwandten Arten im May von allen möglichen Sträuchern und Bäumen geklopft werden, wurden bier fchon fo felten, daß man fie im Preis von 15 &r. das Stuͤck Eaufte, während fie plöglich im darauf folgenden Frühjahr fich in folcher Anzahl zeigten, daß von ihnen ganze Laub: waldungen gänzlich entblättert wurden. 1531) Leucophaearia W. V. einzeln. 1532) Bajaria Hübn. nicht felten. Die Raupe im May auf Schlehen. 1533) Pilosaria W. V. einzeln. Hier findet man in war men May-Tagen die Naupe auf Birken und Eichen. 29. Genus Nyssia (Dup.) 1537) Zonaria W. V. ſehr felten. 30. Genus Amphydasys (Dup.) 1542) Hirtaria L. einzeln. 1543) Betularia L. häufig. 1544) Prodromaria Fabr. einzeln. Die Raupen kommen im May auf Eichen und Linden vor. Die Eremplare, welhe auf Eichen leben, geben Eleinere und dunfeler gefärbte Schmetterlinge al® die, welche auf Linden vor: fommen, Die Raupe im April 941 31. Genus Boarmia (Tr.) 1547) Repandaria W. V. einzeln. 1548) Roboraria W. V. weniger felten, doc) einzeln. 1549) Selenaria W. V. einzeln. 1551) Consortaria Fabr. einzeln. 1554) Rhomboidaria W. V. einzeln. Außer auf verfchiedenen Obftbaumen, die Treitfhfe von diefer Raupe als Futterpflanze angibt, fand ich fie auch ſchon auf verfchiedenen wilden Nofen im Juny. 1559) Cinetaria W. V. einzeln. Vitalbaria Hübn. nicht häufig. Boisduval führt diefen Spanner in feinem Index nicht auf — melhem dem Habitus nad ein Platz hinter 1566. Nyethemeraria zu ertheilen feyn dürfte. Die Raupe fommt hier vom Suny bis in den Auguft auf Clematis vitalba vor. 1569) Viduaria W. V. felten. Den Schmetterling fand ih fhon einige Mal Ende May den Tag über mit ausgebreiteten Flügeln an Stämmen von Buchen fißen, mit deren Rinde die Farbe und Zeichnung feiner Flügel barmoniren und daher der. Schmetterling leicht zu über— fehen ift. Auch fand ich ihn in der Paarung im Zaunusgebirge. 1570) Lichenaria W. P. felten. Schon in den erften Tagen des Aprils — bis Ende May findet man bier die Naupe, den Tag über unbeweglich, wie ein Eleines Aeftchen ausfehend, in den Flechten, welche auf Eihen und Buchbaͤumen wachſen; auch fand ich fie fhon an alten Gartenwänden, welche recht mit Flechten bewachfen waren. 32. Genus Tephrosia. 1571) Crepuscularia W. V. nicht felten. 1573) Extersaria Hübn. einzeln, 1574) Punctaria Hüb. häufig. 33. Genus Elophos. 1578) Dilueidaria W. V. felten und bis jetzt nur im Tau: nus getroffen. 34. Genus Gnophos. 1588) Pullaria Hüb. felten, und bis jeßt mehr in füdöft licher Richtung von Frankfurt, auch an der Bergftraße gefunden. 35. Genus Mniophila. 1594) Cineraria Fab. häufig. 36. Genus Boletobia. 1596) Carbonaria W. V. felten. 37. Genus Eubolia. 1599) Murinaria W. V. felten. 1603) Artesiaria W. V. felten, 1606) Palumbaria W. V. häufig. 1607) Mensuraria W. P. nicht felten. 1609) Moeniaria W. V. einzeln. 1616) Bipunctaria W. P. einzeln. 1627) Miaria W. V. felten, Da bey Treitſchke Feine Beſchreibung der Raupe gegeben ift und viele Serthümer über diefelbe eriftiren; fo will ich hier eine folgen laffen. Die Raupen findet man im März und April unter Laub von niederen Pflanzen, mo fie zufammenge: Fauert ruhig ſitzen und um diefe Zeit zur Verpuppung größten: theils reif find; doch verzehrten fie zumweilen noch die ihnen vor: gelegte Taubneſſel (Lamium album), Sie haben ein Ausmaaß 942 von 12“ erreicht, und find runzlig und mit kurzen Härchen bedeckt; bald variiren fie hell, bald dunfel fhmusig gelbroth; der Kopf ift Elein und braun ſchwarz gefleckt; von demfelben ziehen über den ganzen Körper 5 helle Winkel, welche durch Streifen getheilt zulegt gegen den After bin ſich in die Grund: farbe verlieren. Die Horn- und After- Füße, über welche ſich vothe Stellen ziehen, find dunkelbraun; 6 ſchwarze Querſtrei— fen werden unter ſden Luftlöchern in den Gelenken fichtbar und bilden gleihfam die Grenze zwifchen den helleren Seiten und dem Bauch). 1628) Ferrugaria (W. V.) nicht felten. _ 1629) Quadrifasciaria (W. V.) nicht felten. 1630) Ligustraria (Zreit.) nicht felten. 38. Genus Anaitis. 1633) Plagiaria (Lin.) häufig. 39) Genus Larentia. (Tr.) 1636) Dubitaria_ (Lin.) einzein. Die Raupe fpinnt fich mehrere Blätter der Berberis vulgaris zufammen, zwifchen welchen fie den Tag über zubringt. 1642) Vetularia (W. V.) felten. 1643) Undularia (Lin) felten. 1646) Riguaria (Hüb.) nicht felten. 1647) Bilinearia (Lin.) einzeln. 1652) Tersaria (W. V,) einzeln. 1654) Aquaria (Hüb.) einzeln. 1659) Petraria (Esper) felten. 1660) Lineolaria (W. V.) ſelten. 1667) Psittacaria (Fab.) nicht felten. 1669) Dilutaria (W. VW.) einzeln. 1670) Brumaria (Esper, Lin.) nicht felten. 40, Genus Lobophora (Curtis.) 1674) Polycommaria (Hüb.) felten. 1676) Hexapteraria (Fab.) felten. 1677) Sexalaria ( Borkh.) felten. 41. Genus Eupithecia (Curtis.) 1689) Satyraria (Hüb.) felten. 1693) Suecenturaria (Lin.) nicht häufig. Treitſchke befchreibt und Hübner bildet eine chocolat- farbige Raupe diefes Spanners ab. Ich zog ihn bis jegt nur aus genen Raupen, mit welchen eine Befchreibung, welche ich meinem Freund, Heren U. Schmidt verdanke, aufs genaufte übereinftimmt; ic) laffe fie hier folgen. „Die Raupe hat im Mai ihre volle Größe und ein Ausmaaß von 8" erreicht; der Kopf ift von hellerem Grün als der Körper, welcher ſchoͤn zart grün iſt; die Hornfüße find gelbbraun, die Fleifch= (After) Füße von hellerem Grün als die Raupe; 2 gelbliche feine Streifen ziehen über den Rüden, deffen Mittelfeld durch 3 andere zar— tere weiße Linien durchzogen wird; die Ringeinfchnitte find gelb und deßhalb leicht bemerkbar; bis zur Unterfeite liegen 3 andere feine Linien wie die oben gefärbt, und innerhalb der aͤußeren ftehen die Eleinen ſchwarzen Luftlöcher.” Die Raupen fütterte ich mit Schafgarben (Achillea millefolium) bis zur Verpup— pung. 1694) Centaurearia (Hüb.) einzeln. 1699) Innotaria (Borkh.) nicht felten. 1703) Venosaria (Hüb.) felten. Diefe Raupe fand ich fhon vor langen Fahren bier zuerft; fie lebt im July in den 943 Samenkapſeln des Cucubalus Behen und wird öfters bey dem Suchen nady Noctua perplexa geklopft. 1708) Pusillaria (W. V.) felten. 1718) Minutaria (Häüb.) nicht felten. 1720) Linaria (Fab.) felten. 1721) Subnotaria (Hüb) nicht häufig. 1724) Rectangularia (Fab.) einzeln. 1728) Jsogrammaria ( Tr.) felten und nur big jest im Taunus gefangen. 1736) Sobrinaria (Hüb.) allenthalben. 42, Genus Chesias. 1738) Spartiaria (Fab.) häufig. 1739) Obliquaria (Hüb.) einzeln. 43. Genus Cidaria (Treit.) 1743) Popularia (Lin.) nicht felten. 1744) Marmoraria (Hüb.) häufig. 1747) Fulvaria (W. V.) felten. 1748) Juniperaria (Lin.) häufig. 1749) Variaria (W. V.) weniger häufig. Die Raupe fommt im May vor, wenn diefer nicht feucht und kuͤhl ift, fondern eine anhaltende Wärme von 14—18? R. hat. (Nah Treitſchke lebt fie auf der Fichte, Pinus picea); ich Elopfte fie bis jest nur von Juniperus communis, Varietas Obeliscaria (Hüb.) feltener. Anmerkung: Sträuder, wie Wacholder, Artemisia cam- pestris u. f. w. zu beflopfen gefchieht am beiten, wenn man ſich hierzu eines Preßfpahns (fogenannter Glanzpappendedel), welcher auf beiden Seiden mit Delfarbe angeftrichen ift, bedient, damit ihn etwaige Feuchtigkeit nicht durchdringt. Diefen fchiebt man gleich über der Erde unter den Strauch, welches den Vor: theil gewährt, daß die Aefte nicht bewegt werden und Eeine Raupen herunter fallen, bevor eine Unterlage unter dem Strauch ift. Es rollt ſich diefer Glanzpappendekel leicht zur Rolle und it daher für Erurfionen mobil und praktiſch. 2754) Simularia (Hüb.) einzeln. Anfangs Mai fist am Tage der Schmetterling an Baumftämmen. 1758) Badiaria (W. V.) nicht felten. 1759) Berberaria (W. V.) nicht felten. Nah Schwarz verfpinnt fich Die Raupe zur Verwandlung zwifchen Futterblättern; bey mir bohrten fich die Raupen jedesmal in faules Holz. — Auch fand ich diefelbe, außer auf Sauerdorn, auch fhon auf Schlehen. 1760) Derivaria (W. V.) ſelten. 1763) Silacearia (W. V.) felten. 1765) Russaria (W. V.) einzeln. 1766) Elutaria (Hüb.) einzeln. 44. Genus Melanippe (Dup.) 1779) Macularia (Lin.) gemein. 1780) Marginaria (Hüb.) weniger häufig. 1781) Hastaria ( Lin.) einzeln. Big jegt fing ich den Schmet- terling nur im Taunus; feine Slugzeit (um reine Eremplare zu befommen) ift der Mai. 1782) Tristaria (Lin.) häufig. 1783) Luetuaria (W. V.) felten. 1785) Rivularia (W. V.) nicht felten. 1787) Rivaria (Hüb.) einzeln, 1788) Alchemillaria (Hüb.) häufig. 944 45. Genus Melanthia. 1790) Montanaria (Tr) nicht felten. Ende Mai bis im halben Juni fliegt dee Schmetterling auf waldigen Anhöhen im Taunus. 1792) Ocellaria (Lin.) nicht felten. 1793) Fluetuaria (Lin.) einzeln. 1795) Galiaria (W. V.) felten und bis jegt nur im Tau: nus gefangen. 1801) Procellaria (W. V.) einzeln. 1802) Adustaria (W. V.) nicht felten, 1803) Albieillaria (Lin.) einzeln. Der Schmetteeling fliegt im May in den Hegmwäldern des Nidgaus und im Suni im Taunus. 46. Genus Zerene. (Dup.) 1804) Grossularia (Zin.) gemein, 47. Genus Cabera (Dup.) - 1808) Taminaria (Hüb.) felten und nur im Taunus. 1809) Pusaria (L.) nicht felten. 1811) Exanthemaria (Esper) nit felten. 1812) Strigilaria (Zsper) nicht felten. 48. Genus Ephyra (Dup.) 1822) Trilinearia (Bork.) nicht felten. 1823) Punctaria (L.) häufig. 1825) Poraria (Tr.) nicht felten. 1829) Pendularia (Lin ) nicht felten, 1831) Omieronaria (W. V.) allenthalben. 49, Genus Aecidalia. 1832) Temeraria (Hüb.) einzeln. 1835) Ornataria (Esper) haufig. 1838) Immutaria (Hüb.) weniger häufig. 1841) Incanaria (Hüb.) einzeln. 1851) Bisetaria (D.) felten. 1860) Auroraria (Hüb.) felten. : 1862) Aureolaria (Fab.) hier nicht häufig, dagegen im Tau— nus auf Gebirgswiefen gemein. 1865) Pallidaria (Hüb.) einzeln. 1877) Ossearia (Hüb.) einzeln, \Interjectaria =) |Dilularia (Hüb.) einzeln. U Schmidt von Buchen. 1881) Lutearia (406.) bier felten, im Taunus allenthal- ben häufig. 1883) Albularia (Fab.) im Taunus überall, 1885) Candidaria (Hüb.) einzeln. 1890) Glarearia (W. V.) einzeln. 1891) Immoraria, ( Hüb.) einzeln. 1894) Strigaria (Hüb.) felten. 1895) Sylvestraria (Bork.) einzeln. 1907) Remutaria (Hüb.) einzeln. 1900) Aversaria (Hüb.) tinzeln. 1911) Emarginaria (Hüb.) einzeln. 1915) Mutataria (Hüb.) felten und bis jegt nur in füdöft- lichen Gegenden von Frankfurt, namentlih an der Bergftrafe gefangen. | Die Raupe Elopfte Herr 50. Genus Timandra (Dup.) 1918) Amataria (L.) häufig. 945 51. Genus Strenia (Dup.) 1919) Clathraria (Hüb.) nicht felten. 52. Genus Sionia (Dup.) 1923) Dealbaria (Häb.) einzeln. Bey den eifrigften Nachforſchungen, die Raupe dieſes zwar nicht zu den Seltenheiten zu zahlenden Spanners zn entdeden, glüdte e8 mir dennoch erſt vor kurzem, fie morgens früh auf Hypericum perforatum zu finden, und laffe hier, meil wir noch ‚ Eeine Beichreibung von derfelben befigen, eine treue nad) der Natur aufgenommene folgen. Die Raupe ift beinfarbig mit einer hellgrauen Linie über den Rüden, die gegen das AftergelenE etwas dunkler wird; ebenfo ziehen von dem Kopf dunkle Streifen hin, die ſich aber bald verlieren; der ganze Korper ift mit vielen Punften und Strei— fen bedeckt, die Horn- und Fleiſch- (After) Füße find dunkler gefärbt als die übrige Raupe; ausgewachfen erreicht fie ein Aus— maaß von 18," Den ganzen Tag über lebt die Raupe fehr verborgen und geht nur des Nachts auf die Futterpflanzen, ‚welche außer den oben genannten auch die Goldruthe (Solidago virgaurea) und Ginfter (Spartium scop.) find, indem ich fpäter die Raupe aud an diefen Pflanzen freffend getroffen habe; fie ift übrigens nicht leicht zur Verwandlung zu bringen. Hiermit ftimmen die Beobachtungen meines ſchon mehrmals erwähnten Freundes, Herrn U. Schmidt, überein, welchem ein gefangenes befeuchtetes Meibchen 40 Eyer abfegte. Sobald die Näupchen das Ey verliefen, gab er ihnen die oben genann— ten Sutterpflangen, welche fie mit Gierde verzehrten, aber auch abwechſelnd an Adermünze, Wegerih und Zaubneffeln nagten. Bey aller Aufmerkfamkeit, welhe Herr Schmidt auf frifches Futter und Neinlichkeit des Behälters, richtigen Standort u. ſ. w. verwandte, erhielt er dennoch nur 4 Schmetterlinge. Das Ges fpinnft, welches fie fi zur Verwandlung anfertigen, ift weiß, feidenartig und nicht leicht von dem Gefpinnft "einer Zygaenen— Raupe zu unterfheiden; es ift 12°" lang. — Die Raupe ift im Mai zur Verpuppung reif. Die erſten Schmetterlinge fchliefen im Suny, und find, friſch gefchloffen, fo einfach ihre Färbung ift, dennoch ſchoͤn zu nennen. 53. Genus Sthanelia. 1932) Hippocastanaria (Hüb.) fetten. 54. Genus Odezia. 1933) Chaerophyllaria (L.) Hier fehlt diefer Spanner ganz: lich, fliegt dagegen im Suni (bey Fühle Witterung im Zuli) häufig auf Gebirgswiefen im Taunus. Die Genera 55. Torula, 56. Psodos, 57. Pygmaena und 58. Anthomelra, welhe zum größeren Theil Alpen - Be: wohner find, finden hier eine Repräfentanten. 59. Genus Minoa (Dup.) 1941) Euphorbiaria (Müb.) häufig. Zur Ueberfigt. Nah Linneifher und Boisduvalifcher Eintheilung ſchlie— Ben hier die Spanner (Geometrae) und wurden demnad ale bier vorfommend 175 Arten (Species) mit 1 DVarietät aufge: führt, Iſis 1848, Heft 11. 946 Daß bey diefen Abtheilungen weniger als bey allen übrigen diefer Fauna gefagt wurde, liegt in der Natur der Sache „ und der Aufgabe, welche ich mir ftellte, nur Neues und keine Wie- derholungen zu geben, Sch laffe nun, ehe ich zu den Eleinen Schmetterlingen (Micro- lepidopteren) übergehe, erft eine Haupt=Weberficht der einzelnen Abtheilungen, welche aufgeführt wurden, folgen, weil mit den Geometren das Boisduvalifhe Merk, welches diefer Arbeit als Grundlage diente, ſchließt, und die Microlepidopteren nad) Spftemen anderer Autoren geordnet find. Bis jetzt ſtellt diefe, über die befagte Gegend gegebene Fauna folgende Refultate. Nhopaloceren 97 Species mit 8 Varietäten. Heteroceren 143 und zwar 34 Species Sphinges und zwar 109 = Bombyces. Noctuen 247 = mit 53 Varietäten. N Geometten 173 = mit 1 = Total-Summa 660 Speices u. 12 Varietäten. Bey den MNhopaloceren und SHeteroceren glaube ich, wurde (bis vielleiht auf 1 oder 3 Sefien) geleiftet was möglich ift, und dürfen wohl ſchwerlich genügendere Reſultate zu erreichen feyn. Dagegen Fönnten leicht bey den Noctuen für die Folge einzelne Arten entdeckt werden, deren Hierfeyn mir bis dato unbefannt blieb; denn, obgleich ich mich grade mit diefer Abtheilung der Kepidopteren ſchon feit einer langen Reihe von Jahren vorherr- fhend gerne befchäftige, und Herr M. Niefe, was Namen anbelangt, wefentliche Dienfte hierbey leiftete; fo find die Schwie— tigfeiten zu groß und es ift dabey unmöglich fagen zu können: „Soviel und nicht mehr Arten Eommen hier vor” — Doc) dürften nicht fo leicht Arten getroffen werden, von welchen feine Er— mwähnung geſchah. Auch bey den Geometren möchten für die Folge Arten getroffen werben, welche nicht aufgeführt find. Sch befike allein 14 Spe— cies, die noch zu beſtimmen, mithin in der Fauna ungenannt geblieben find. Microlepidopteren. Da ſich mit diefer Abtheilung Herr von Heyden feit vielen Fahren mit großer Sachkenntniß und außerordentlihem Fleiß befchaftigtz fo halte ich es für Anmaßung, diefer Meifterhand vorzugreifen, Überlaffe daher alles Befondere den Beobachtungen diefes Sachkenners und beſchraͤnke mich auf die Namen der Arten, welche bis dato hier getroffen worden find. Sch glaube, daß ſchon dieſe Arbeit von einigem Nutzen feyn Eann,-indem Arten dem Sachkenner als hier vorfommend genannt werben, von welchen er das Vaterland in Ungarn, Dalmatien oder ganz anderswo als hier fuchte. Wenn hierben Überhaupt von Ver— dienften die Rede ſeyn kann; fo gehören folche zum größeren Theile memem Freunde, Herrn U. Schmidt an, welcher ſich vorherrſchend mehr mit den Microlepidopteren befchäftigt; haupt- ſächlich fol diefe Nomenclatur erft als ein Vorläufer für eine fpäter beabfichtigte Arbeit dienen und entfpricht hoffentlich ziem— lich diefem Irre. 60 947 I. Pyraliden. (nad Treitſchke X. 3. 227.) 1. Genus Herminia. Derivalis felten. Tentaeulalis felten, Barbalis felten. 2. Genus Hypena. Proboscidalis häufig. Rostralis häufig. Variet. Radiatalis felten. 3. Genus Pyralis. Cuprealis allenthalben, Pinguinalis häufig. Calvarialis felten. Angustalis felten. 4. Genus Scopula. Dentalis nicht ſelten. Prunalis felten. Stieticalis allenthalben. Nyethemeralis nicht häufig. Margaritalis haufig. Stramentalis felten. 5. Genus Botys. Lancealis allenthalben. Sambucalis allenthalben, Verbascalis felten, Ochrealis felten, Fuscalis felten. Crocealis felten. Pallidalis felten. Cinetalis allenthalben, Flavalis alfenthalben. Hyalinalis felten. Verticalis gemein, Pandalis felten, Urticalis häufig. Hybridalis allenthalben. Palealis allenthalben. Sulphuralis hier felten, bey Darmſtadt häufiger. Forficalis häufig. Sericealis häufig. 6. Genus Nymphula. Literalis felten. Lemnalis haufig. Nymphaealis nicht felten. 7. Genus Asopia. Farinalis häufig. Fimbrialis felten, Flammealis felten. Nemoralis felten, 8. Genus Choreutes. Parialis häufig. Alternalis allenthalben. Seintilulalis felten. 9. Genus Pyrausta. Sanguinalis felten, Purpuralis häufig. Punicealis häufig. Porphyralis felten, Cespitalis häufig. 10. Genus Hercyna. Strigulalis felten, Palliolalis felten, bey Offenbach häufiger. 11. Genus Ennychia. Cingulalis felten. Anguinalis allenthalben. Octomaculalis felten. Pollinalis bey Hofheim im Taunus, Zur Ueberſicht. 54, Species Pyr. und 1. Var, U. Zortriciden. (nah Treitſchke X. 3. 241.) 1. Genus Halias. Prasinana häufig. Quercana feltener, s Clorana nicht fo felten. 2. Genus Heterogenea (Tr.) wurde unter den Heteroceren Boisdu= vals, XXII. Tribus, Genus Limaco- des ſchon aufgeführt. 3. Genus Penthina. Revayana allenthalben, Var. Dilutana allenthalben. Var. Undulana alfenthalben. Salicana häufig. Capreana häufig. Pruniana häufig. Variegana häufig. Ochroleucana häufig. Dimidana felten. (?) Gentianana felten, Cynosbana felten. Amoenana felten. Suflusana (Kahl.) felten. Ocellana (2) felten. Dealbana (Fröl.) Simplana (Fisch. v. Rössl.) häufig. 4, Genus Tortix. Ameriaua allenthalben. Xylosteana allenthalben. Crataegana felten. Sorbiana allenthalben. Heparana allenthalben, Laevigana häufig. Dumetana felten. Corylana häufig. Ribeana häufig. Cerasana häufig. Gerningana felten. Gnomana im Zaunus felten. Strigana bey Offenbach häufig. Ochreana felten, Diversana allenthalben. Maurana felten. Hamana alfenthalben. Zoegana felten. Ministrana häufig. Rosetana felten. Rusticana felten. Viridana häufig. Lecheana allenthalben. Tesserana alfenthalben. Baumanniana häufig. Bergmanniana häufig. Hoffmanseggana felten. Holmiana häufig. 5. Genus Coceyx. Zebrana felten. Dipoltana allenthalben. Zephyrana häufig bei Offenbach. Buoliana felten, Comitana häufig. Strobilana häufig. 6. Genus Sericoris. Urticana häufig. Rurestrana (Fiſcher v. R.) felten. Conehana häufig. Olivana felten. Cespitana felten. Charpentierana hier felten, im Zaunus häufig. 7. Genus Phtheochroa (Heyden). Rugosana (Hüb.) ö 8. Genus Aspis. Udmanniana (L.) allenthalben. 9. Genus Carpocapsa. Pomonana häufig. Splendana felten. Fagiglandana (Heyden). felten. Woeberiana allenthalben. Arcuana allenthalben, 10. Genus Sciaphila. Quadrana allenthalben. Cuphana allenthalben. Albulana alleuthalben, Minorana (?) häufig. Virgaureana ſelten. Hyemana (Hüb.) felten. Nubilana (Hübn.) felten. Musculana felten. Punctulana W. P. felten. Striana _felten. 11. Genus Paedisca. Frutetana allenthalben, 949 Corticana felten. Hepaticana felten. Profundana felten. Fuligana (Hüb.) felten. Remyana Koll. felten. Brunnichiana felten, Foeneana felten. Ophthalmicana felten. Parmatana allenthalben, Var: Ratana felten. Var: Semimaculana felten. 12. Genus Grapholitha. Infidana Aüb. felten. ‚Hohenwartiana felten. ‚Conterminana Fischer v. R. bey Dffen- bach. Incana Zeller haͤufig. Apidisana (felten) im Taunus häufig. Albersana felten. Hypericana häufig- Campoliliana allenthalben. Freyeriana Fischer v. R. felten. Ulmariana Zeller häufig. Minutana allenthalben. Augustana felten. Nebritana allenthalben. Germarana felten, Spiniana Fiseher v- R. felten. Argyrana. Deflexana Fischer v. R. felten. Diffusana Fischer v. R. felten. Gundiana allenthalben. Lathyrana im Taunus felten. Cosmophorana im Zaunus felten. Plumbatana Zeller felten. Petiverana haufig. Alpinana allenthalben. 13. Genus Phoxopteris. Lanceolana allenthalben. Siculana allenthalben. Ramana allenthalben. Achatana felten, Naevana allenthalben. Uncana allenthalben. Penkleriana häufig. Badiana alfenthalben. Derasana felten. Myrtillana im Zaunus alfenthalden. 14. Genus Teras. Contaminana felten. Sparsana häufig. Lucidana felten. Favillaceana felten. Ferrugana häufig. Abildgaardana felten. Treucriana allenthalben. Aspersana felten. Literana felten, 15. Genus Cochglis. Citrana allenthalben. Phaleratana im Taunus felten. Rubellane felten, Ambiguana bier felten. Roserana allenthalben. Angustana felten. Dubitana felten. Schreibersiana haufig. Zur Ueberſicht. 135 Species und 4. Var. Zortriciden. II. Tineiden. (Nach Zeller, Ifis 1839. 167.) A. Crambina, 1. Genus Chilo. Forficellus Thundg. 2. Das Genus Scirpophaga. fand bis jegt noch keinen Repräfentanten. 3. Genus Crambus. Pratorum Z%. haufig. Paseuellus L. häufig. Hortuellus Hüb. häufig. Var. Cespitellus felten. Cerussellus S. F. allenthalben. Falsellus S. V häufig. Pinetellus Clerk. felten. Margaritellus Hüb. felten. Aridellus felten. T’hög. Culmellus Lin. häufig. Inquinatellns S. V. allenthalben. Var. Immistella felten. Tristellus S. V. allenthalben. Perlellus Scop. allenthalben. 4. Genus Eudorea. Laetella felten. Ambigualis Tr. häufig. Pyratella Hüb. häufig. 5. Genus Myelois. Rosella Scop. felten. Cribrum S. V. felten. Elutella felten. Epelydella Fischer v. R. felten, Suavella ZA allenthalben. Tumidella ZA. felten. Convolutella Hüb. altenthalben. 6. Bis jest wurde noch fein Repraͤſen⸗ tant für das Genus Anerastia hier ge funden. 7. Genus Phycidea. Binaevella Hüb. allenthalben. 8. Genus Epischnia. Ahenella $. P. felten. 950 9. Genus Nephopteryw. Roborella S. V. felten. Abietella S. V. felten. Rhenella Schifferm, felten. 10. Genus Pempelia. Zinckenella Tr. felten. Obductella Fischer v. R. häufig. Ornatella S. V. häufig. Obtusella Hüb. felten. 11. Genus Galleria. Melonella L. allenthalben. Sociella L. alfenthalben. B. Tinearia, 1. Genus Exapate. Gelatella L. allenthalben.' 2. Genus Chimabacche. Phryganella Hüb. häufig. Fagella S. V. häufig. 3. Genus Semioscopis. Steinkellerella Tr. allenthalben. Alienella Tr. felten, 4. Genus Talaeporia Pseudobombycella Hüb. alfenthalben. Lichenella L. häufig. Triquetrella Hüb. häufig. 5. Genus Tinea. Stelliferella Fischer v. R. allenthalben. Capitella L. felten. Masculella S. V. felten im Zaunus. Zinckenii Zeller felten. Rusticella Hüb. allenthalben, Ferruginella Hüb. allenthalben. Tapetiella L. allenthalben. Clematella Fab. allenthalben. Infimella (?) allenthalben. Granella Hüb. altenthalben. Parasitella Hüb. allenthalben. Misella Zeller felten. Fusecipunctella Haw. felten. Pellionella L. häufig. Biselliella Hummel allenthalben. Ganomella Ti. felten. Comptella Hüb. felten. Caesiella Hüb. allenthalben. Crataegella L. allenthalben. 6. Genus Ochsenheimeria. Taurella S. P. felten. 7. Genus Miecropteryx. Calthella L. allenthalben, Aruncella Scop. allenthalben, Ammannella Tr. felten. Sparmannella Fab. felten. 951 8. Genus Nematopoygon. Swammerdammellus 2. häufig. Schwarziellus Zeller allenthalben, 9. Genus Adela. Fibulella S. V. felten. Rufifrontella Tr. felten. Sulzerella L. felten. Degeerella L. allenthalben. Viridella Scop. häufig. 10. Genus Nematois. Scabiosellus Scop. häufig im Zaunus. Pfeiferellus Hüb. felten, Jnauratellus Fischer v. R. bey Offen: bach. 11. Genus Euplocamus. Füslinellus Sulz. Diefe herrliche Zinie, welche wir aus Ungarn und dem ſuͤdlichen Europa bezo= gen, entdeckte ich vor 16 Jahren in der Nähe des Altkönigs im Taunus; fie fliegt dort gegen den 12 Juni; feitdem fand fie auch Herr U. Schmidt bei der fogenann= ten Heidetraͤnke wieder (im Taunus). Herr M. Rieſe will fie fogar in unferm Stadt: wald getroffen haben. Choragellus S. P. häufig. 12. Genus Plutella. Xylostella L. häufig. Porrectella L. allenthalben. Sequella Clerk felten. Vitella Clerk häufig. Fissella Hüb. allenthalben. Costella Fabr. felten. Nemorella L. allenthaiben. Harpella S. V. allenthalben. Asperella L. felten. Cultrella Hüb. haufig. 13. Genus Ypsolophus. Verbascellus S. V. häufig. Fasciellus Häb. häufig. Schmidtiellus Heyden felten. Ueber diefe intereffunte, noch nirgends befchriebene Novität foll am Schluß eine Befchreibung des Schmetterlings und der Raupe folgen. Striatellus S. V. alfenthalben. 14. Das Genus Holoscolia. fand big jegt hier noch feine Repräfentanten. 15. Genus Anarsia. Spartiella Schr. felten, 16. Das Genus Anchinia fand bie dato noch keine Nepräfentanten. 17. Genus Harpella. Proboseidella Sulz felten. Geoffroyella Fab. felten im Zaunus. Bracteella L. felten. 15. Genus Oecophora. Minutella Z. allenthalben. Augustella Fischer v. R. allenthatben. Schäfferella L. felten. Leeuwenhoekella S. V. felten. Procerella S. V. felten. Formosella S. V. adenthalben. Tinctella Hüb. allenthalben, Lacteella S. V allenthalben. Seliniella Zeller felten. Knochella Fab. felten. 19. Genus Yponomeuta. Plumbellus S. V. allenthalben. Agnatellus Heyden häufig. Evonymellus Heyden häufig. Malinellus Zeller häufig. Padellus Heyden allenthalben. 20. Genus Psecadia. Sexpunetella Hüb. felten. Echiella S, P. häufig. Decemguttella Hüb. allenthalben. 21. Das Genus Haemylis fand bis jest bier noch Eeine Repraͤſen— tanten. 22. Genus Depressaria. Depunctella Pod. allenthalben. Liturella V. 8. allenthalben. Pallorella Zeller felten. Assimilella Ti. häufig. Atomella S. V. felten. Arenella S. V. allenthalben. Capreolella Zeller felten. Hypericella Hüb. allenthalben. Laterella 8. V. felten. Characterella S. Y, felten. Cnicella Ti. bey Offenbach häufig. Depressella Hüb. häufig. Emeritella Heyden altenthalben. Albipunctella Hüb. allenthalben. 23. Genus Carcina. Fagana Hübn. abwechſelnd. 24. Genus Gelechia. Populella L. häufig. Subsequella Hübn. allenthalben. Denisella 8. V. felten, Lobella S. V. allenthalben. Ferrugella $. V. felten. Cinerella L. allenthalben. Velocella Ti. allenthalben. Gallinella 77. allenthalben. Sororculella Hübn. allenthalben. Basaltinella Zeller felten. Blandella F. v. R. felten. 952 Mamniella F. v. R. felten. Leucatella L. allenthalben. Peliela Ti. felten. Terrella Hübn. altenthaiben. Distinctella Zeller allenthalben. Solutella F.v.R. allenth. * Tepbritidella F. v. RP. im Taunus und felten. Nebulea Steph. häufig. Gibbosella Zeller allenth. Pedisequella Hübn. felten. Humeralis Zeller felten. Proximella Hüb. häufig. Aleella Fabr. felten. Vorticella Scop. felten, Taeniolella 7'r. felten. Bifractella Metz felten. Tenebrella Hüb. alfenthalben. Gerronella Zeller felten. Dissonella F'v. R. fetten. Vulgella S. V. felten. Nanella Hübn. felten. Lepidella F. v. R. felten. Lucutella Hübn. feiten, Naeviferella Zeller felten. Hermannella Fabr, allenthalben. Brizella 7i. fetten. Ericinella Zeller alfenthalben. 2 Superbella Ti. feiten bey Offenbach. Micella S. P. feiten. 25. Genus Roeslerstammia. Cariosella Zeller felten. 26. Genus Glyphipteryx. Bergstraesserella Fabr. felten, Variella Fabr. felten. 27. Genus Aechmia. Thrasonella Scop. felten im Taunus. Roeslerstammella Mann felten. 28. Genus Tinagma. Balteolella F. v. R. felten im Taunus. 29. Genus Argyresthia. Pruniella L. häufig. Fagatella Moritz felten. Spiniella F. v. R. allenthalben. Tetrapodella L. altenthalben. Abdominatella Zeller felten. Goedartella L. häufig. Brokella Hübn. ſelten. Farinatella Zeller felten. 30. Genus Coleophora. Ornatipennella Hübn. allenthalben. Caelebipennella Ti. allenthalben. Barbatella F.v. R. felten. . Otitae Zeller allenthalben. Otidipennella Hübn. allenthalben. Onosmella Brahm allenthalben, :953 Hemerobiella. Scop. häufig. Lutipennella Zeller allenthalben. Alcyonipennella Kollar allenthalben. 31. Genus Gracilaria. Frankella Hübn. felten, Stigmatella Fadr. altenthalben. Elongella L. felten. Syringella Fabr. häufig. Lacertella F. v. R. feiten. 32. Genus Coriscium. Quercetellum Zeller felten. Ligustrinellum Zeller allenthalben. Citrinellum F. v. R. felten. 33. Genus Ornix. Meleagripennella Hübn. häufig. Guttiferella Zeller allenthalben. Kollariella F. v. R. felten. 34. Genus Cosmopteryx. Turdipennella Koll. felten. 35. Genus Elachista. Epilobiella S. V. häufig. Putripennella F. v. R. felten. Heydeniella F. v. BR. allenthalben. Roesella ZL. allenthalben. Langiella Hübn. felten. Gracilella — felten. Furvicomella F. v. R. — Pollinariella Zeller ſelten. Rudectella F.'v. R. ſelten. Dispilella Zeller felten. Arenariella Zeller allenthalben. Cygnipennella Hübn. allenthalben. 36. Genus Opostega. Saligna Zeller häufig. Spartifoliella Hübn. häufig. 37. Genus Lyonetia, Emarginella Koll., allenthalben. Albedinella Zeller felten. Clerkella L. allenthalben. 38. Genus Lithocolletis. Roboris Zeller häufig. Kuhlweiniella Zeller häufig. Acerifoliella F. v. R. allenthalben. Quereifoliella.F. v. R. allentbalben. Cramerella Fabr. häufig. Rajella L. allenthalben. Betulifoliella Zeller häufig. Blancardella Fabr. häufig. Mespilella Hübn. häufig. Emberizaepennella Bouch felten. Schreberella Fabr. häufig. Fritillella 7%. häufig. 39. Genus Tischeria. Complanella Hübn. häufig. Rubieinella Schaeff. allenthalben. Ueberfiht für die Microlepibopteren. 954 Angusticollella Heyden häufig. Zur Ueberfidt. 237. Species mit 2 Varietäten Zineiden. Alueitae, (Nah Treitſchke vgl. Zeller in der Iſis 1841. 755. 827.) 1. Genus Alueita, Ochrodactyla alfenthalben. Rhododactyla alfenthalben. Acanthodactyla felten. Pilosellae (—) häufig. Phaeodactyla felten. Mietodactyla häufig. Fuscus (—) alfenthalben. Pterodaetyla häufig. Osteodactyla Zeller felten. Spilodaetyla (—) felten. Scarodactyla Hübn. allenthalben. Mierodactyla allenthalben. Carphodaetyla häufig. Pentadaetyla häufig. Baliodactyla F. v. R. felten. Tetradaetyla allenthalben. 2. Genus Orneodes. Polydactylus häufig, Zur Ueberfiht 17 Species Alueitae, Nahtrag 54 Species und 1 Var. Pyralides. 134 -— = 4 — Tortrieides. 237. — = 2 — Tineides. IT — = - — Alueitae. 442 Species und 7 Bar. Microlepidopteren. Zu berichten bleibt noch übrig, daß wir über 40 Arten or: teiciden und Uber 50 Arten Zineiden befigen, von welchen es bis jegt nicht möglich war, den wiffenfchaftlihen Namen zu beftimmen ; mithin wird, was die Nomenclatur der Mierolepi⸗ dopteren anbelangt, durchaus kein Anſpruch auf Vollſtaͤndigkeit gemacht. Ebenſo beſitzen wir 14 Arten Geometrae (fehr kleine Species), deren Name bis daher nicht zu ermitteln war. Wenn man nun die erjte Abtheilung diefer Sauna, welche 660 Arten mir 12 Varietäten enthält, zu diefer 2. Abtheilung addirt, hierzu die noch zur Zeit nicht beftimmten 104 Arten (inel. der 14 Geometren) zäblt, fo ſtellt diefes eine Total— Summe von 1206 Species mit 19 Varietäten heraus, was gewiß ein reiches Nefultat zu nennen und wovon es un: begreiflich ift, daß big dato eine Gegend, welche in dieſer Be⸗ ziehung ſich To aͤußerſt ergiebig zeigt, fo ganz unberuͤckfichtigt blieb. — Ich fehliefe diefe Notizen in der Erwartung, daß "ähnliche Beobachtungen (ohne Geheimnißträmeren ; —) und Saunen anderer Gegenden erfcheinen möchten, wodurch gewiß in Eutzer Zeit’ wefentlihe Bereicherungen für dieſes Bach der NRaturwiſſenſchaft entftünden. Iſis 1818, Heft 11. über ben oben erwähnten Ypsolophus Schmidtiellus. Her U. Schmidt dahier entdeckte diefe Tinie im Suny 1844. in fehr unfenntlichen Eremplaren hinter der fogenannten Sachſenhaͤuſer Warte; die Raupe fand er erft 2 Jahre fpäter im May bey Königftein im Taunus. Herr Schöff v. Heys den, welcher fie für eine Novitaͤt erklärte, ertheilte dem Ent: deder zu Ehren der Tinea deffen Namen und verfegte fie in das Genus Ypsolophus. Ypsolophus Schmidtiellus (v. Heyden). Alis antieis flavis punctoque fusco. Im Ausmaaße 8" erreichend, die Palpen borftig, aufwärts gebogen, unten fhwarzbraun, oben gleich, Stirn, Rüden und Fühler hellockergelb, dagegen Hinterleib und Füße mehr blaß und trüber gefärbt. Hinſichtlich des Golorits ftehen die Vorderflügel in voller Ueber: einftimmung, auch fie zeigen als Grundfarbe ein ſchoͤnes Oder: gelb, eine, diefem Genus eigne fpige Form, vor deren Außerftem Ende vor den Franzen eine Doppellinie zieht, wovon die innere durch eine dunkle Punctreihe gebildet, ſich befonders auffallend zeigt aber nach Innen zu verfchwinden fcheint. Eine von der Grundfarbe abweichende und ſtaͤrker gefärbte wellenförmige Zeichnung zieht vom Vorders nach dem Hinter: rand; ihr folgt seine zwepte, mehr einwaͤrts gebogene, und ſe— 60* 955 dann noch eine dritte in der Flügelmitte verfchtwindend. Unter diefer fcheinbaren Makel auf der letzten Hauptader fteht ein tiefbrauner, auch ſchwarzer Punct. Die Hinterflügel find hell: grau, ihre Franzen gelblich, nach innen von einer helleren Dop: pellinie begrenzt. Unterfeite glänzend, gegen die Spige der Vor: derflügel braungrau mit einem fehr deutlichen hellen Doppeltand an den Franzen verfehen. Die Raupe in ihrem erwachfenen Zuftande 7—8'' erreichend ift fchlanE gebaut, gelblichweiß mit einem Eleinen berzförmigen, glänzend dunfelbraunen Kopfe und hellerem Nackenſchild, wel: chem zwey dunfelbraune, binfichtli der Übrigen Körpertheile etwas ftärkere Neihen folgen; begränzt von einem ftarfen weißen Flecken als Stüspunct einer rothbraunen feinen Nüdenader wird ein Gleiches auch zu beiden Seiten, wo braune gebogene Makeln ftehen, wahrnehmbar; nicht minder kommen auf diefem fowohl als auf dem ganzen Körper zerftreut ſchwarze Puncte mit feinen kurzen Härchen vor. After und Bauchfüße find gelb; braun dagegen die Hornfüße. Die Raupe benagt hauptfachlich Nachts das an der Seite oder völlig umgelegte Blatt des Ori- ganum vulgare, welches aber vorn und hinten geöffnet bleibt, um bey der erften Gefahr fehnell entfliehen zu koͤnnen. Es ift alfo für den Sammler nöthig, Vorficht zu gebrauchen, um E£eine leeren Wohnungen anzutreffen. Die Verwandlung geht Mitte oder Ende Juny entweder in dem urfprünglichen Aufenthaltsort der Naupe oder in dürren, auf der Erde liegenden Blättern vor fih. Die Puppe glänzend vothbraun. Entwickelung Mitte oder Ende Juny. — Der Schmetterling hat große Achnlichkeit mit dem im Syſtem über ihn ftehenden Fasciellus Hübn. Memoires de l’Academie royale des Sciences, des Lettres et des Beaux- Arts de Belgique. Bruxelles (Mucquard) XXI. 1848. 4. Diefer Band enthält mehrere Abhandlungen aus der Mathe— matiE und aus den philofopifchen und hiftorifchen Wiffenfchaf- ten; aus den naturhiftorifchen nur Ban Beneden Unterfuhungen über die Bryozoen des füßen Waffers in Belgien ©. 1—36. Taf. 2 ill. DB. Beneden meiß feine Unterfuchungen Elar und deutlich) darzuftellen, gut zu ordnen und getreu abzubilden. Er hat fehon viel unter den Polypen aufgeräumt und thut e8 auch hier zum Nusen der Anatomie und der Syftematif. Er theilt die hergehörigen Thiere ein nad) den Fühlfäden, den Eyern und dem Stod. A. Fühlfäden hufeifenartig geftellt. a) Eyer mit Häkchen Cristatella. 6) ohne Häkchen, Stod 1. Unduchfichtig * gedrungen Aleyonella. * verzweigt Plumatella. 2. durchſichtig Lophopus. B. Fuͤhlfaͤden trichterförmig geftellt; Stod a) ohne Scheidwände Fredericella. b) mit einer Scheidwand zwifchen jedem Sach Paludicella, Dann folgt die Anatomie, melche wir nicht mittheilen Eönnen, Bey Alcyonella bemerft man einen Nervenfnoten auf der Spei- feröhre, um welche ein Faden einen Ring bildet, Durh Mus: 956 ſkeln wird der Polyp in die Nöhre gezogen, Die Fühlfäden has ben Wimpern und dienen daher wohl zum Athmen. Bey Hy- dra et Sertularia fehlen die Wimpern und daher athmen fie wohl an der äußern und inneren Leibesflähe, + Die Zahl der Fühlfüden mechfelt; bey Paludicella et Frederieella nur et- wa 20; bey Alecyonella, Plumatella über 60. Der Bau des Darms ift bekannt. Der Verfaffer fand darin Tessararthra filiformis, Gomphonema gracilis, Synedra ulna, Navicule. Das Blut werde durch das eingedbrungene Waſſer vertreten, es bewegt fih um den Darm ohne Gefäße. Wie es aber hinein: kommt, wird nicht gefagt, wenigftens nicht, daß die hohlen Fuͤhlfaͤden geöffnet feyen. Sie bringen fich hervor durch; Eyer und Knospen; find bald Zwitter, balb getrennt; die Meibchen zahlreicher; es giebt zweyerley Eyer; mit Slimmerhaaren bey Aleyonella und andern, aud bey den Meerpolypen., Andere Eyer find mit einer Schale bedeckt für den Winter; ſolche feh- len den Meerpotypen. Bey den Paludicellen, wo der Verfaſſer feine Eyer gefunden, befommen die Knofpen gegen den Winter eine hornige Haut. Die Ener mit horniger Hülle Fann man ein Jahr lang aufbewahren, die Polypen felbft mehrere Mo— nat lang. Die Hufeifen-Polnpen bilden eine befondere Abtheilung; Fre- dericella et Paludicella ftellen fih zu den Bryozoen des Meers, Pedicellina, Forbesia et Lusia bilden‘ eine befondere Ab: theilung. Ebenfo Laguncula, Vesicularia, Valkeria et Bowerbankia. Die Gellarien unterfcheiden fih dur einen Dede. Dazu Cellaria, Flustra, Membranipora, Eschara, Retepora, Eucratea, Acamarchis, Cellepora, ‚Discopora, Notamia ete. Dann folgen die ohne Dedel: Crisia sive Tubulipora, Se- rialaria, Liriozoaria, Obelia, Spiropora, Idmonea, Intri- caria, Diastopora etc. Anguinella bildet eine befondere Sippfchaft, in der ſich der Polyp wie ein Handfhuh umftülpt. Dazu Fredericella, An- guinaria, Tibiana. Paludicella nähert ſich durch ihre freyen Stengel mit Scheid» wänden und ohne Dedel der Hippothoa, wozu vielleicht ge= hören Catenipora et Alecto. Halodactylus bildet eine Abtheilung für fich. Dann folgt die Syftematit: Gattungen mit Character, Schrift: fteller, Vorkommen, Bemerkungen. Cristatella mucedo Roesel tb. 91. Aleyonella fungosa sive stagnorum, Pallas n. Comm. petrop. XU. 1768. Raspail Aleyonella in Mem. Soc. h. nat. de Paris IV. 1827. A. flabellum n. Plumatella campanulata Roesel t. 73—75. Pl. repens Schaefer Armpolypen 1754. t. 1. fig. 1.2. Lophopus erystallinus Trembley t. 10. fig. 8. 9. L. bakeri Baker Microgr. p. 308. 1b. 12. fig. 15—21. Fredericella sukana Blumenbach Göttinger Magazin 1. 1770. p. 117. Paludicella ehrenbergii, articulata, diaphana Ehrenberg Symbolae I, ©. 28. folgt ein großes Verzeichniß der Schriften über bie Polypen. Abgebildet ſind ſehr vergroͤßert und ſchoͤn Plumatella repens et campanulata, Alcyonella ſlabellum, Lophopus bakeri, alle mit den Eyern, | 957 Eow. v. Selys-Longchamps, Beobachtungen über die periodifchen Erfcheinungen im Thierreich, vorzüglich über den Zug der Vögel in Belgien. ©. 1— 88. Ein fehr großer und. durchgenrbeiteter Auffag mit Tabellen, Zufammenftellungen und vielen Bemerkungen. Er bat aud) Behtraͤge befommen aus England, Franfreidy, Stalien und der Schweiz, feine aus Deutfchland, ohne Zweifel, weil diefe in deutichen Zeitfehriften erfcheinen. Er fpricht über Stand», Strich und Zugvögel, gelegentlich auch über die Fledermäufe, Fröfche, Mayfiſche, Halter und Maykaͤfer. Die Beobachtungen find fo zahlreich, daß fie feinen Auszug erlauben. Das ift ein muͤh— fames und defhalb fehr dankwürdiges Gefchäft. ©. 67. folgt ein zoologiſcher Calender neben einem botanifchen, tabellarifch. Quetelet, Beobahtungen periodifcher Erfcheinungen ©. 1 bis 98. Bekanntlich hat fich der ungemein thätige Verfaffer mit Se: Iys an die Spise dieſes Unternehmens gejtellt und es in we— gen Jahren dahin gebracht, daß Über ein Dusend naturforfchende Geſellſchaften fidy demfelben angefchloffen haben. Diefe zahlreis hen Beobachtungen werden nun bier tabellarifc zufammenge: ftellt, eine ungeheure Arbeit. Zuerft Meteorologie , Temperatur und Erdmagnetismus zu Brüffel, Löwen, Gent, Cambridge, München, Stettin. ©. 49. folgt das Pflanzenreich von fehr verfchiedenen Orten und mit ungemein vielen Pflanzen alphabetifch geordnet. ©. 81. dag Thierreich, ebenfallg von mehreren Drten. ©. 95. auch Beobachtungen über die Größe der menſchlichen Drgane von Gluge. Dann folgen die Abhandlungen aus den Wiffenfchaften des Geiftes, worunter für uns herauszuheben iſt die moralifche Statiftit von Quetelet, meiftens über die Zahl der Ver— brechen. ©. 1— 66. P. v. Deder, über den Einfluß des freyen Willens auf die Handlungen der Gefellfchaft. S. 1—112. Tome XXH. Bruxelles 1848. 4. Diefer ganze Band enthält nur 2 Abhandlungen. 1) %. Dumont, über die ardennifchen und rheiniſchen Erd: bildungen in den Ardennen, am Rhein, in Brabant und im Condros. ©. 1—- 451. Man fieht fhen aus der Seitenzahl, daß diefe Abhandlung ein ganzes Buch ift, alfo eine ganze Geologie des Niederlandes. Es ift die Tortfegung einer früheren Abhandlung, melde das Nheingebiet begreift von der Eifel an bis zur Schelde, geht ganz ins Einzelne und ift gewiß von großer Wichtigkeit; eigent— lich erſtreckt fich die Unterfuhung bis Frankfurt. 2) H. P.Nyft, fomoptifche und ſynonymiſche Tabellen über die lebenden und verfteinerten Arcaceen, mit Angabe der Lager, worin fie fih finden. ©. 1—78. Diefes ift der Anfang von mehreren Abhandlungen, welcher die Sippe Arca enthält. Es gibt 459 Gattungen, worunter 162 lebende. Lamarck führt nur 48 auf. Verfteinerte finden fih unter dem cambrifchen Syſtem 2, im Kohlengebilde 26, im permi- ſchen 8, in der Trias 12, im Jura 69, in der Kreide 101, im tertiären Gebilde 96. Lebend und verfeinert findet ſich Arca antiquata, arata, barbata, britannica, elathrata, diluvii, imbrieata, impro- cera, lactea, noae, pectunculoides, tetragona, tortuosa. 958 In den Tabellen find angegeben Autor, Jahrszahl, Bücher, Vorkommen. Die tabellarifche Form ift allerdings fehr über: ſichtlich; nur geht dabey zu viel Raum verloren. Bd. XXXIII. ift auch ſchon erfchienen. Memoires couronnes et Mem. des Savants etrangers publies par l’Academie de Bruxelles XXI. 1846. et 1847. Bruxelles 1848. 4. Außer zwey 'mathematifchen Abhandlungen finden ſich hier 5 naturhiftorifche. U Perrey, Über die Erdbeben in Stalien. S.1—145. T.1. Es werden hier unzählige Erdbeben aufgeführt aug den älte- ften Schriftftelleen vom Jahr 325. an bis 1847. mit Angabe der Zeit, der Drte, Richtung ufw. 5 Donny, über Verfilfhungen des Mehls und Brodes. ©. 1-28. 8. 1. Die Stoffe werden genannt, womit die Verfälfhung gefchieht; die Mittel der Entdeckung angegeben, meiftens durch das Mi— eroscop und durch einfache chemiſche Behandlung. Dr. Verharghe, Unterfuhung über die Urfahe des Leuch— tens des Meeres bey Dftende. ©. 1—31, Tf. 1. Durd) viele Verſuche zeigt der DVerfaffer, daß das allgemeine Leuchten bey der Erfchütterung des Waffers nur von einem einzigen Thierchen herkommt, fo groß wie ein Stednadelskopf, Noctiluca miliaris. Das Thierchen wird befchrieben. Es ift rundlich, hat eine trichterformige Vertiefung ungefähr wie bey einem Apfel und daraus geht auch ein flacher Kaden wie ein Apfelftiel. Won dem Trichter ‘gehen wie von einem Magen Strahlen nah) dem Umfange, vielleicht Gefäße. Der Leib. be— wegt ſich gar nicht, der Stiel nur fehr ſchwach. Die Thier— hen fteigen immer an die Oberfläche, als wenn fie leichter wären als das Waſſer. Den Plag im Syſtem läßt der Ver: faffer unentſchieden; fieht aber ganz aus wie eine Hutqualle; ift ſehr vergrößert abgebildet. Es enthält Bläschen, deren Pla wechſelt. Der Verfaffer denft daben an Wacuolen. Dr. & Poelmann, über den Bau. einiger Theile des Ver— dauungs-Canals von Python bivitattus.. &.1—14. Tf. 2. Der Verfaffer fand einen deutlichen Unterfchied zwifchen Spei— feröbre, Magen, Dünn= und Dickdarm. Bey einem Thier von 5 Meter Länge war der Kopf 0,145., der Rumpf 4,385., der Schwanz 0,57. Die Speiferöhre über 2 Meter, der Magen 1,57, der Dünndarm 2,75, der Dickdarm 1. Die pancreatifchen und Gallengänge fügen fih ein bey 0,06 von der Klappe des Magenafters.. Am Anfang des Dickdarms ift ein Eleiner Blinddarm ohne Klappe. Die. Lebergänge und die der Gallenblafe bilden ein Geflecht und öffnen fi in den Darm mit 8—9 Mündungen; feine Milz, aber ein Rüdlein (Panereas) von der Größe eines Taubeneyes, beftehend aus etwa 3 Dugend Lappen, aus deren jedem ein Gang kommt, welche fich zu 6-7 Stämmen ver- binden und fih in den Dünndarm öffnen, Alles abgebildet. T. Schuermans, Befchreibung eines neuen Matis ©. 1. bis 6. Tf. 1. = Ein Weibhen, wahrfheinlih, aus Madagascar, fieht aus wie Lemur coronatus J. E. Gray (Annals nat. Hist. 1842. p- 757., Zool. of Sulphur 1843. t. 4.), ift aber etwas klei⸗ ner, Ohren rundlih, Rüden grau wie L. rufifrons aug Ben galen (Fraſer Zool. of Typica Ill. fig.), wird aber etwas roͤthlich und nicht ſchwarz wie L. coronatus; Vorderfluͤgel 963 rocaulis, hirta, mappacea, leptostemon, purpurea, glandu- losa, clavata, symphyzocarpa, urceolata, nitida, conferta, tawahensis, gracilis. Syzygium aegiceroides, patens, marginatum, magno- liaefolium, leucoxylon, tessellatum, eampanulatum , rugo- sum, validum, conicum, ovale, umbellatum, obovatum, kalahiense ete. Barringtonia acuminata, elongata. Pirigara valida. ©. 207. Korthals, Beyträge zur Kenntnig der Ranun: culaceen in niederländifch Indien. Es kommen aus Diefer Zunft nur 4 Sippen mit den folgen: den wenigen Gattungen vor, was gewiß merkwürdig ift. Clematis smilacina, leschenaultiana, coriacea ? Navarelia zeylanica, dasyoneura n, Ranunculus geranioides, javanicus. Thalietrum javanicum. S. 12. 5.3.3. van Soeven, Pilanzen um Maeftricht ; einige feltenere. ©. 218. @.H. de Vriese. Reliquiae splitgerberi su- rinamenses. Pontederia; Burmannia, Acrocarpidium, Peperomia, Po- tomorphe (Heckeria), Artanthe. Xylopia, Uvaria, Unona viridiflora n., Anona sphae- rocarpa n., Rollinia multiflora n., ‚Tetracera, Dayilla asperrima.n., Doliocarpus , Curatella, Bixa, Banara, Ca- bomba, Nymphaea, Argemone, Corynostylis, Alsodeia, Sauvagesia, Polygala, Securidaca, Theobroma, Guazuma, Melochia, Triumfetta, Riedleia (Mougeotia), Waltheria, Apeiba, Dasynema obtusum n., Ternstroemia revoluta n., Lapla- cea praemorsa n., Caraipa, Heisteria. Triphasia, Citrus, Marcgravia, Ruyschia, Hippocra- tea, Caryocar, Melia, Portesia echinocarpa n., Guarea, Swietenia. Marckea, Physalis, Cestrum, Solanum. ©. 257. H.de Vriese, Goniophlebium reinwardtü (Po- Iypodiacea ex Java. S. 260. 3. H. Molfenboer, Entwerfung der Moosve— getation des Beefberger Waldes. ©. 273. F. 3. 3. van Hoven, Verzeichniß von einigen Pflanzen um Herzogenbuſch. ©. 280. R. 2. van den Boſch, Beyträge zur algolo- giſchen Flora von Niederland, Heft IV und V. 1848. ©. 301—563. Taf. ill. ©. 301. Korthals, Lieberficht der Stereuliaceen und Bütt- neriaecen des niederländifchen Indiens. Es iſt nicht ein bloßes Verzeichniß, fondern enthält auch. Be— merfungen. Bombax, Eriodendron, Durio, Helicteres integerrima n., Heritiera, Sterculia linearis n., gracilis n., purpurascens n, rufa n., zippelii n,, Covilhamia n. oyata. Commersonia, Abroma, Büttneria reinwardtii n., Ried- jeia, Pentapetes, Petrospermum blumeanun, elongatum n, fuscum n., Schoutenia n. ovata < Kydia. ©. 314. Reliquiae surinamenses Splitgerberi. Ilex, Gouania, Casearia, Homalium, Anacardium, Man- gifera, Spondias, Pagamea, Spigelia, Turnera, Portulaca, 964 Bryophylium, Rhipsalis, Aristolochia, Sagittaria, Centro- ogon. E Uydrolea, 'Schultesia, Coutoubea, Schüblera, Lisian- thus, Irlbachia, Limnanthemum, Crescentia, Utrieularia guianensis n., spatulata n., pectinata n., Myrsine, 'Weigelia, Lucuma, Sapota, Diospyros’ferru- ginea, Alamanda, Thevetia, Tabernaemontana, Plumiera, Echites, Metastelma, Sarcostemma, Aseclepias, Symplo- cos, Anolobus, Schwenckia, Drymaria. Malachra, Pavonia, Gossypium pubescens n., Hibiscus erenatus n., elatus n., varians n., Thespesia, Sida, Tri- nervia n. foliosa n., Helicteres. Carolinia, Eriodendron, Bombax, Myrodia, Cissus, Vi- tis, Jussieua, Patrisia, Dysosmia, Decaloba, Passiflora, Distephana, Polycarpaea, Hydrocotyle, Eryngium. Tournefortia alba n., Heliophytum, Plectranthes, Hyp- tis, Leonurus, Leonotis, Stachytarpheta, Lantana, Vi- tex, Citharexylon, Clerodendron verrucosum n., Petraea, Amasonia, Avicenzia, Mendozia splitgerberiana n., Aphe- landra, Pisonia mirabilis. ©. 356. Korthals, über Die Familie der DViolarien des indifchen Archipelags. Viola pilosa, arcuata, trinervis n., inconspicua, japo- nica n. Jonidium enneaspermum. Neckia n., serrata. Alsodeia obtusa n., hornerin., echinocarpa n., browni.n. ©. 356. F. Dozy, Observationes de Exidiae amplae Structura .et Evolutione. Tab. col. S. 369—563. Dr. Bo urffe Wils, Bericht über die zweyte Verſammlung des Vereins für die niederländifche Flora. Das ift ein fehr großer Bericht, worin fo vielerley vorkommt, daß wir es nicht angeben fünnen. Darunter ein großes Ver— zeichniß von Pflanzen, welche vermuthlid) in Holland vorkommen ; Nachricht über dag Herbarium. ©. 423. Dudemans, ein morphologifcher Behtrag über Cardamine pratensis. Ausführlicheres kommt vor über Lebermoofe von Dr. van d. Sande Lacofte ©. 447.5; über Myosotis von Cop undvan den Bofd) ©. 466.; über Polygonum von A. I. de Bruyn S. 481; über die inländifchen Vioofe un Molfenboer ©. 524; über Batrachium ven v. d. Boſch ©. 534. und über Epilobium et Rumex. Prodromus systematis nmaturalis regni vegetabilis auctore Alphonso de Candolle. Lipsiae apud Michelsen. XII. 1848. 8. 707. Bon diefem allgemein anerkannten Werk brauchen wir nichts anderes zu fagen ald wovon Diefer Band handelt. Eigentlich befteht er ganz aus, der Ordnug der Labiaten, bearbeitet von Bentham von ©. 27—603. Er theilt fie ein in 1) Ocymoideae (Gen. 1— 19.) 2) Satureiaceae (Gen. 20—53.) 3) Monardeae (Gen. 54—62.) 4) Nepeteae (Gen. 63—68.) 965 5) Stachydeae (Gen. 59— 104.) 6) Prasieae (Gen, 105 — 108.) 7) Postanthereae (Gen. 109—115.) 8) Ajugoideae (Gen. 116—121.) dir Die Charactere find ziemlid) lang, ſonſt offenbar fehr fleißig bearbeitet. Außerdem enthält dieſer Band die Fleineren Ordnungen, Selaginaceae von Choisy, p. 1—26. Gen. 1—9. Stilbaceae' von A. de Candolle, p. 604—603. G..1—4. Globulariaceae von demselben, p. 609—614. Gen. 1. Brunoniaceae von demselben, p. 614—616. Gen. 1. Plumbaginaceae von Boissier, p. 617—696. Gen. 1-10. Die Charactere fehr lang. Deseriptions et Figures des Plantes nouvelles et rares du Jardin botanique de l’Universit€ de Leide et de principaux Jardins du Royaume de Pays-Bas par W. H. de Vriese Dr. M., Prof. Leyde chez Arnz, Leipzic, chez F. Fleischer. I. 1847. gr. Fol. p. 6. tab. 5. col. Das ift ein Prachtwerf in groß Folio und enthalt wirklich feltene Pflanzen, großartig abgebildet mit vielen Zerlegungen, gezeichnet von PB. Trap, C. Boede, E. Konning, auf Stein gezeichnet von A. Wendel, J. Berghaus und gedrudt in der Lithographie von Arnz, forgfältig illuminirt. Die Befchrei- bungen und Zerlegungen find mufterhaft, wie man fie von ei- nem fo Fenntnißreichen Botaniker erwarten kann. Diefes Heft enthält: 1) Encephalartos altensteinii aus dem füblichen Africa, ge pflanzt in des Königs Garten zu Harlem. Der Strunk ift hoch 13 Stab (Metre), Umfang 3 Stab. Abgebildet ganz auf Taf. 1. Der männliche und weibliche Kolben auf Taf. 2,, Die einzelnen Theile, Blüthen, Staubbeutel, Staub, Pflaumen auf Taf. 3. 2) Fiscus fulva (Reinwardt) von Java heimgebracht durch NReinwardt, ein Strauch oder Bäumlein, abgebildet ein Zweig mit den Srüchten auf. einer Tafel, zerlegt auf einer andern, Blüthe und Frucht ; 3) Zamia muricata fem., aus Neugranada in A. van d. Hoops Garten zu Spaarn-Berg, abgebildet Strunf, Blätter und Kolben auf einer Tafel; Frucht zerlegt auf einer andern. Außerdem ift noch abgebildet Frucht und Blüthe mit Zerle: gungen von Bromelia commelyniana n., aber noch nicht be- fchrieben. Es ift zu wünfchen, daß biefes fchöne und nüsliche Werk den gehörigen Abſatz finde. Dieſes Heft koſtet 8 Fl., was ung nicht zu viel zu feyn fcheint, Zur Lehre vom Bau und Leben der contractileu Subſtanz der niederften Thiere, von Profefior A, Eder, Baſel bey Schweighauſer 1848, 4. 27, Taf. 1. ill. Diefe Schrift ift ein Univerfität: Programm, welches alfo vielleicht nicht in den Buchhandel fommt, was wirklich zu be— dauern iſt; denn fie bringt wirflid) Den microfeopifchen Bau bey ben Bolypen, vorzüglich bey der Hydra zur Entjheidung. Die Leibeswand dieſes Thieres befteht nad) des Verfaſſers ſehr ge: nauen Unterſuchungen nicht aus Zellen, ſondern aus klebriger, — — _—_—— 966 man könnte jagen roßartiger Subſtanz, welche ſich auszieht oder neßartig trennt, uud bald da bald dort leere Räume oder Bla: fen befommt, und grüne Körner enthält. Der DVerfaffer nennt fie. ungeformte contractile Subſtanz, welhe Dujardins Car: code ensjpricht und bey höheren Thieren z. B. den fogenannten Zardigraden (Arctiscon) in geformte contractile Subſtanz oder Diusfelfafern übergeht. Er betrachtet einzeln zuerſt die Auperfte Schicht des Polypen, fodann die mittlere oder grüne und end: lich Die innere Schicht befonders und ſehr umftändlich. Dabey werden Die Unterſuchungen und Meinungen anderer Schriftfteller eritiich beleuchtet. Die äußere unterfcheidet ſich durch ihre An— gel und Neffelorgane uud durch ein lockeres Gewebe; Die mittlere Durch Die grünen Körner. Cs ift alfo wieder ein wichtiger Schritt in der Kenntnift des Baues der niedern Thiere gefchehen. Bydragen tot de Dierkunde, G uitgegeven door het Genootschap natura artis magistra, te Amsterdam. I. 1848. Fol. 28. tab. 7. Man kann diefe Schrift ein Prachtwerf nennen in Beziehung auf die Tafeln und den Drud, ein werthvolles Werk in Bezug auf den Inhalt. Die obengenannte Gefelfchaft hat fih im Jahr 1838; gebil— det und Durch Beyträge es dahin gebracht, daß auch in Amſter— Dam ein zoologiicher Garten gegründet wurde, Das vorliegende Heft ift das erfte Ergebniß davon, Die erfte Abhandlung von Schröder v. d. Kolf und W. Vrolik enthält Unterfuchungen über die Adergeflechte verſchie— dener Thiere, ſehr fleißig zerlegt und in natürlicher Größe fehr Thon und deutlich abgebildet, Au einer Tafel die merkwürdigen Arterien: und Venen-Geflechte von Bradypus tridactylus, mit ‚Berüdfichtigung der früheren Arbeiten darüber, ſowohl bey diefem Ihier ala bey Stenops von Garlidle, Baer, Gaimard, W. Vrolik, Barfow, Viayer, Dtto, Rapp. 2) Die Ader-Geflechte in den Gliedeen der Vögel, woron Bar- fow und Neigebauer fihon gefprochen, aber Diefelben nicht jo vollftändig Dargeftelt haben, wie es hier gefchieht. Bald mehr, bald weniger an diefen Geflechten haben fich gefunden bey Sarcorhamphus gryphus t.I. papa, Haliaetos albicina t. II. Falco nisus, Strix otus. Corvus pica, t. Ill. fig. 5. corone; Psittacus rosaceus: Gallus domestieus, Tetrao tetrix, Columba, Meleagris gallopavo T. IV. fig. 3. et 4.; Ardea purpurea, Grus ci- nerea; Anas moschata, Cereopsis, Anser gambensis, Anas nigra t. III. fig. 4., Podiceps cristatus fig. 3., Carbo cor- moranus fig.2., Larus ridibundus, Cygnus olor t. IV. fig. 1. Dan werden Betrachtungen und Bergleihungen mit andern Wunbdernegen angeftellt. ©. 17. Ueber eine neue Taube, Columba ( Peristera ) puella von H. Schlegel. af. ; Schr ſchön abgebildet und iluminiert, ſowie ausführlich be- ſchrieben. Zu der Abtheilung gehören C. afra, chalcospilos, tympanistriga. Die Unterfcjiede werden angegeben. ©. 21. Derfelbe, Bemerkungen über Ficedula, nament- lih F. polyglotta. Der Verfaſſer gibt hier die Geſchichte der fogenannten Laub- pögelchen in franzöftjcher Sprache. Motacilla trochilus (acre- dula, fitis, arborea, icterina), rufa (bypolais Pennant,) 966 collybita, abietina, sibilatrix (sylvicola, flaveola), bonel- lii (nattereri, prasinopyga), coronata e Japonia, hypolais, olivetorum, elaeica (ambigua), umbrovirens, brevicaudata. Dabey eine Tafel, worauf iluminiert F. polyglotta, ebenjo die Köpfe von F. hypolais, olivetorum, elaeica, sibilatrix, bonellii, trochilus, rufa, ſchwarz die Füße, Schwung= und Schwanzfedern, Irene Beyträge der Naturgefchichte der Würmer, gefammelt auf einer Neife nach Färör tm Frühjahr 1848. von Dr. E. O. Schmidt, Privatvocent. Jena bey Maufe 1848, 8.44. .% 3 ill. Kurz nachdem der Verfaſſer feine Strudelwürmer (Iſis 1848. S. 709) herausgegeben hatte, machte ex mit der Unterftügung Der Frau Großherzoginn von Weimar und der Berliner Academie eine Neife nach) den FärzInfeln, wo er Gelegenheit hatte, mehrere fleine Würmer zu entderfen und anatomisch zu unterjuchen. Sie wer: den hier ſehr vergrößert und deutlich abgebildet. Es find dar: unter mehrere neue Sippen, welche der Verfajfer mit viel Ge: ſchick und Kenntniß anatomiert hat. Zu den Turbellarien gehören: 1) Dinophilus n. vorticoides, verwandt mit Vortex, um— ftändlich befchrieben, Faum 1” lang mit zwey Augen, Darm einfach mit After, zwey Seitengefäße, Gejchlecht getrennt, Ent: wickelung der Eyerz gefellig, auf Steinen im Meer. 2) Pseudostomum n., faeroense, nur 4” fang, auch wie Vortex, mit 4 Augen, Sim, Pseudostoma heißt fchon ein Haarthier. 3) Proporus eyelops, kaum größer als das vorige, fieht aus wie ein Paramecium; feine Augen; Zwitter. Dann ftellt der Verfaſſer Betrachtungen über Die rhabdo— ebliſchen Turbellarien des Meeres und des ſüßen Waſſers an, über ihr DVerhältniß zu den Infuforien, über Augen und Ohren, Gefchlechtstheile, Entwicklung, Claſſiſication. 4) Ampbieora n. sabella, nur gegen 4" lang, Haut, Mu— ffeln, 2 Augen vorn und 2 hinten, Darm, Gefäße, Kiemen am Schwanze, Drüfen, Gefchlechtsiheile (getrennt), Entwicke— lung. Mahnt an Proto (Nais digitata). 5) Filograna schleideni n. Von diefer Sippe willen wir nur etwas durch) Sars; Daher find Diefe Beobachtungen bes Verfaſſers fehr dankenswerth. Kopfkiemen, Feine Dedel daran, 4—5 Augen, zweyerley Borften, Sim, Darm, PBrolification ; kann die Kalkröhre verlaffen. 6) Nerilla n. antennata, verwandt mit den Nereiden, Faum 2 fang, mit 5 Sühlhörnern und 4 Augen, Gefchlecht getrennt. Ueber die Entwicfelung der Schildfröten Unterfuchungen von Dr. 5. Rathke, Prof. zu Königsberg. Braun: fehweig bey Vieweg. 1848, 4. 268. Taf. 10. Nicht Leicht hat jemand foviel für Die Entwicklungsgeſchichte der Thiere gethan wie der Verfaſſer. Davon ift Die vorliegende — — — — —— 967 Schrift wieder ein ſchöner Beweis. Ueber den Embrho ber Schildfröten Haben wir nur wenige und Furze Bemerkungen von Tiedemann, Baer und Peters. Nachdem der Verfaſſer mit vieler Mühe gegen 100 Eyer von Emys europaea, welche in Oftpreußen vorfommt, fich verfchafft, aber Feinen Embryo Darin gefunden hatte; fo gelang es ihm, von verſchiedenen Breun- den Eyer aus Branntwein zugefchiet zu befommen, worin Embryonen waren, Sie waren von Testudo graeca, europaea, depressa, tricarinata, pennsylvanica, capensis sive galeata, aegyp- tiaca, gangetica, ocellata, midas, imbricata, virgata und fogar von coriacea. Diefe Embrhonen mit ihren Hüllen werden nun anatomirt und fehr Schon abgebildet. Dabey werden ale Theile umftändlich behandelt, Bedeckungen, Kuochen, Muskeln, Verdauungs-, Ath— mungs-, Harn- und Gefchlechts-Werfzeuge, Drüfen, Gefäßſyſtem, Gehör-Labyrinth, Hüllen ufw. Bekanntlich ift befonders ſchwie— rig die Deutung der Schulterfnochen und ihrer Muskeln, wobeh der DBerfaffer befonderd Bojanus berüdjichtiget. Was wir Darüber geſagt haben in ber Iſis 1827. ©. 456., wo wir glauben, Die Schulterfnochen-und ihre Muskeln zuerft beftinunt zu haben, ift ihm Übrigens entgangen. ; Neueſte Schriften der naturforſchenden Gefellfhaft in Danzig. IV. 2. Die Branchiopoden der Danziger Gegend von Dr. Liévin. Danzig bey Anhuth 1848. 4. 52. Taf. 11. Das ift eine fehr fleifige und reinliche Anatomie der genann: ten Ihiere, ſehr genau gezeichnet vom Verfaſſer ſelbſt und litho— graphirt von Dommer Dabey fand ber Verfaffer auch Ge- legenheit, mehrere neue Sippen aufzuftellen. Er fand bey Danzig Branchipus diaphanus, Apus cancri- formis, Hedessa sieboldii n. Sida erystallina, brachyura n., Daphnia pulex, sima, quadrangula (clathrata, rotundata, ventricosa, angulosa), intermedia, brachiata, mucronata ( bispinosa). Echinisca rosea (laticornis), Acanthocercus rigidus (eurvirostris), sordidus n., Eunica longirostris (cornuta), Lyuceus lamellatus, quadrangularis, truncatus, trigonel- lus (aduneus), sphaericus, striatus, macrurus, Pasithea rectirostris (gibba), Polyphemus oculus. Neu find Hedessa, verwandt mit. Estheria, Die vielleicht mit Isaura einerley; Echinisca (Daphnia rosea). Evadne fey nicht verfihteden von Polyphemus. Umftändlicher find befchrieben und in den einzelnen Theilen, befonders den Sreßwerfzeugen, Fühlhörnern und Füßen abgebil: det: Hedessa; Sida erystallina, brachyura; Daphnia pu- lex, sima, quadrangula, intermedia, brachiata, mucro- nata; Acanthocereus rigidus, sordidus; Lynceus lamel- latus, maerurus, truncatus, trigonellus , sphaericus, qua- drangularis, striatus; Pasithea reetirostris; Polyphemus oeulus. — — — — — castaneum Gr. quadratum G yl. Var. terminatum Gr. anale Perty brunneipes depressum Gr. longulum Gr. minutum D ej. Geopaederidae Gistel. Lithocharis Dej. ochracea Gr. melanocephala corticalis Gistel. Stilicus Latr. fragilis Gr. orbiculatus Gr. var. subtilis Dhl. Gunius Leach. angustatus filiformis Latr. linaeiformis West. Geopaederus Gistel. longipennis Erichs. riparius Lin. littoralis Gr. ruficollis Stenus Fabr. biguttatus Linn. WARDSAHRT nv msi —⸗ "Oro aan = guttula Müll. Juno buphthalmus Gr. morio Gr. canialculatus Gy. impressus West. speculator Dhl. argus Gyl. fuscipes Gr. cireularis Gr. declaratus Tisch. filum Gist. opticus G & binotatus Gr’ var. subimpressus Gist. pallidipes Gist. oculatus Gr. cicindeloides Gr. Euaesthetus Grav. seaber Gr. Ozytelidae Gistel. Bledius Leach. tricornis Gr. 30 erassicollis Duf. 9 Platysthetus Mannerh. morsitans Gr. var. pallidipennis Pan. 10 cornutus Gr. 6 nd — van nnncogunon — — Oxytelus Gravenh. rugosus var. pulcher Gr. insectatus Gr. fulvipes Er. piceus Lin. sculpturatus Gr. luteipennis Erichs. nitidulus Gr. complanatus Er. depressus Gr. Phloeonaeus Er. caelatus Gr. 6 Trogophloeus Mannerh. eortieinus Gyl. 6 Acrognathus Er. mandibularis Gyl. 10 Coprophilus Latr. striatulus 6 Deleaster Erichs. brassicae Scop. Anthophagus Gravenh. caraboides Lin. armiger Gr. testaceus Gr. plagiatus Lesteva Latr. bicolor morio Westerh. 1 ⸗ fe HOT PRNSOm [e »- 7} am — Arpedium Erichs. brachypterum Gr. Acidota Leach. erenata er Omaliidae MacLeay p. Olophrum Erichs. piceum Gyl. Omalium Grav. rivulare Gr. caesum Gyl. striatum Gr. pygmaeum Gr. brunneum G yl. Anthobium Leach. florale Gr. minutum sorbi Gyl. var. ophthalmicum Gr. abdominale Gr. Proteinus Latr. brachypterus Macropterum Gist. rufipes Gist. 20 na» onnn Micropeplüidae Gistel. Micropeplus Latr. porcatus 8 ; Innhalt der Iſis 1848. Heft A. 5 | | Seite 1 Seite | 833. Giebel, das ſubhereyniſche Beden um Quedlinburg in geologiiche 959. Bulletins de V’Acad. de Bruxelles. 1917. : | paläontologiicher Beziehung. 960. Gotta’s Briefe über Humboldts Kosmos, | 857. Zeller, erotiiche Phyeiden. 961. Schleſiſche Gefellfchaft; Nederlandsch kruidkundig Archief. I. 859. Aphomia, Doloessa. 1946.; De Candolle; Jardin de Leide; Ger; Genootschap | 861. Anerastia; Ephestia. Homoeosoma, Piesmopodä. Natura artis magistra; E. D, Schmidt; Nathfe; Lievin. Crocidomera, Fundella, Myelois, Pococera. Hypochaleia, Ancylosis, Oncolabis, Epierocis. Tetralopha, Nephopteryx, Pempelia. Regifter zu allen Phycideen. Koch, die Raupen und Schmetterlinge der MWetteran. Derfelbe, über Ypsolophus schmidtiellus, Bücher: Memoires de !’Academie de Bruxelles XXL. XXI. 1848. Mem. d. Savants etrangers de Bruxelles. XXH. 1847. Berfehe Eingegangen: Büder. j Nova Acta Academiae caesareae leopoldino-carolinae Naturae Curiosöorum Vol. XXII. 1. Bonnae ap. Weber. 1847. 4. 365. tab. 1—98. F. Schultz (& Bitche) Orobanche lavandulacea ‘et Bourlardia (Archives de la Flore de France et d’Allemagne 1847. 8. 99-105. tab. 1.) Idem, Catalogue des Plantes dans les dix premieres Centuries des plantes de la Flore de France etc. (Plantae exsiccatae) ex Archives etc. 1848. 107, Jaubert etSpach, Ilustrationes Plantarum orientalium. Paris chez Roret. Livr. 26. 1847. fol. t. 251—260. Naturwifienfchaftliche Abhandlungen, gefammelt und durch Subſeription herausgegeben von W. Haidinger. Wien bei Braumüller. IL. 1848. gr. 4. 318. 16. Taf. 30. B Bericht über die Mittheilungen von Freunden der Naturwiſſenſchaften in Wien, gefammelt von W. Haidinger. Ebd. 1818. 8, III. #97. IV. 472. j K. Vetenskaps Academiens Handlingar för ar 1846. Stockholm, Norstedt. 1818. 8. 352. tbb. 18. in 4. Öfversigt of K. Vet. Acad. Verhandlingar 1847. Ibid. 1818. 8. p- 207.— 304. tb. 1. Idem 1848. p. 1—126. i 2 w.Nylander, Additamentum alterım. Adnotat. in Mon. For- micarum borealium. 1846. (Soc. Scient. Helsingforsiae. 4. 1848. C.H. ——— Insecta cafraria a J. A. Wahlberg col- lecta Holmiae; sumtibus regiis apud Norstedt. 1848. 9. P. I. 297. i x Zetterstedt, Diptera Scanilinaviae. Lnndae; sumtibus reglis apud Lundberg. VII. 1848. 2551-2934. [Finis.] L. Pfeiffer, Monographia Heliceorum viventium. Lipsiae apud Brockhaus. Fasc. V.—VIl. 1848. 8, 161—19. [Finis. | Dr. &. Harlep, phyſiologiſche Beobachtung und Experiment, Nixnz berg, bey Bauer. 1848. 8. 48. , 5. Fiſcher, Orthoptera um Freyberg im Breisgau. Fünfter Sahres= bericht des Mannheimer Vereins für Naturfunde. 1818, 8. Dr. X. &. Kym, Hegel’s Dialektik in ihrer Anwendung auf die Ge— ſchichte der Philefophie. Zürich, bey Orell 1849. 8. 27: Joh. W. Hilpert, zum Andenfen an Dr. Jac. Sturm. Nürnberg 1849. 8. 24. Taf. 1. H. Fr. Amiel, du Mouvement litteraire dans la Suisse romane et de son avenir. Geneve 1849. 8.64. R. Owen, Hunterian Lectures on the Generation and Deve- loppement of the Invertebrated Animals (Medical Times 1848. March fol. 3.) E. I. Bonsdorff. Nervi cerebrales Ovis arietis Helsinforsiae 1843. 4. (Finska V. S. Handlingar 145— 281. bb. 15.) — — — — Umschlag. Bücheranzeigen: Rhea, Zeitfchrift für die gefammte Ornitholcgie, her: ausgegeben von Dr. F. U. % Thienemannz; Die Fortpflans zungsgefchichte der Vögel, von demf.; 8. T, Küsings Species Algarum; Deffen: Phycologia generalis; G. &, Ohm’g Behtrage zur Mollecular-Phyſik. Faunula monacensis cantharologica. Collegit Dr. Gistel. idem, Cranium monstraosum et Ossicula wormiana. Ibid. 1846. 4. 1283 - 98. tbb. 5: f Idem, Ossa Cranii Gadi lotae. Ibid. 1847. 4. 1177—1281. ibb. 4. C. da Haartmann, Nervi cerebrales sex anteriores Canis. Diss. Ibid. 1846. 4. 58. tbb, 4. | J. Pipping dl cerebrales sex posteriores Canis. Ibid. 1847. | 5. 29. tb. 1. Ä E. J. Bonsdorf, Nervus trigeminus Gadi lotae. Diss. Ibid. 1846. 4. 52. tb. 1. J. Staudinger, Nervi cerebrales sex ant. Halichoeri Grypi. Diss. Ibid. 1847. 4. 41. thb. 2. G. Scheve, über die Einheit der Seele. Heidelberg, bey Groos. 1849, 8. 56. Giſtel u. Bromme, neweftes und vollftändigites Handbuch der Natur— geſchichte. Stuttgart, bey Hoffinann. Lief. VI. (legte). 1849. 8. 801—10537. Taf. 41—48, Dr. 8. Sederholm (Prediger in Moskau), die ewigen Thatfachen. Grundzüge einer durchgeführten Einigung des Chrijtentbums und der Philsſophie. Gin Gaftgefchent aus Rußland. Leipzig, bey Breitfopf. 1845. 8. 308. Silhig, Gai Plinii secundi naturalis historiae praefatio, et Liber " XXXV. recensuit, commentario critico instruxit. Dresdae 1848. 8. 67—115. —* Dr. A. Krohn, Beytrag zur Entwickelungsgeſchichte der Seeigel-Lar— ven. Heidelberg, bey J. Groos. 1849. 4. 35. Taf. 2. A. A. Retzius, über die Schädelform der Iberier, Indianer, Griechen und Finnen, 1847. 8. (aus Zeitichriften.) Idem, Phrenologien beclöümd fran en Anatomisk Standpunkt. (Verſammlung zu Kopenhagen. 1847, 8.) A. Comte, Discours sur V’ Ensemble du Positivisme. Paris chez Mathias. 1818. 8. 400. Memoires de l’Acade@mie de Bruxelles. Tome XXI. 1849. 4. Bulletin de l’Acad&mie de Bruxelles. Tome XV. 2. 1848. 8. Annuaire de l’Academie de Bruxelles. 1849. 8. Quetelet, sur le Climat de Belgique. Partie IN. Electrieite de l’air. 1849. 4. 76. A. Eeneus. Mem. sur la fertilisation des Landes. Bruxelles 1849. 8. 338. - Phöbns, über die Natunwifferfchuften als Gegenftand des Studiums, des Unterrihs und des Prüfung angehender Kerzte. Nerdhauſen, bey Büchting. 1849. 8. 90. , Zeitſchriften. Blätter für literariſche Unterhaltung. Leipzig, bey Vrockhaus. 1848. 4. Heft XXI. Wackenroder und Bley, Archiv der Pharmacie. Hannover, bey Hahn. 1848. 8, Heft X.-XII. 1849, Heft l. ö Tydscheift voor de Wis- en Natuurkundige Wetenschappen. Am- sterdam. Londonck. 1848. 1. 4. 1. 1. 2. Encyclopädiſche Beitfchrift, vorzüglich für Naturgefchichte, vergleichende Anatomie und Phyſiologie, von SU [e) 1848. Hierf.t" ME Tafel VII — XI. Der Preis von 12 Heften it 8 Ihr. fühl: oder 14 fl. 24 &r. cheinifch, und die Zahlung iſt ungetheilt zur Leipziger Oſtermeſſe des laufenden Jahres zur leiften. Man wendet fih an die Buchhandlung Brockhaus zu Leipzig, wohin auc die Beytraͤge zu fhiden find. Es wird ge— beten, diefelben auf Poftpapier zu fchreiben. Das Honorar für den Bogen ſechs Thaler preuß. our. Unfrankierte Bücher mit der Poft werden zuruͤckgewieſen. Einruͤckgebuͤhren in den Text oder Umſchlag die Zeile ſechs Pfennige- Bon Anticritiken (gegen Iſis-Recenſionen) wird eine Quartſeite unentgeltlich aufgenommen. Leipzig bey Brockhaus. —— Anzeigen. Kaſtners Handbuh ver angewandten Naturlehre. Stuttgart bey Becher 1849, 1. — II. 8. 2048, Wir freuen uns anzeigen zu fünnen, daß biefes ungemein volltändige und gründliche Werk nunmehr beendiget ift. 3 DM. Ziegler (von Winterthur), Atlas über alle Theile der Erde, in 24 Blättern, ausgearbeitet nach der Lehre Garl Ritters. Berlin bey Reiner. Sieferung II. 1849. Jmp, Folio. Diefe Lieferung von dem bereits rühmlich befannten und wiſſenſchaftlich fo wichtigen Unternehmen enthält die Planigloben, Alien, Kleinafien, die vereinigten Staaten von Nordamerika und Franfreich. / Profeffor F. Unger zu Gräß, jet zu Wien, hat ein fehr ſchönes und in feiner Art neues Merk unter nommen, wovon bereits zwey Tafeln ald PBrobeblätter vor: liegen, welche zeigen, wie gründlich der Verfaſſer feinen Ge— genftand ftudiert hat, und wie ſchön die Abbildungen gelungen find. Das Werk hat den Titel: Die Urwelt in verjchiedenen Bildungs : Perioden. Landſchaftliche Darftellungen mit erläuterndem Texte. Groß Folio. Diefe Blätter geben eine anfchauliche und zugleich male- tische Darftellung von den Veränderungen, welde die Erd— fläche von dem erſten Auftreten der organifchen Geſchöpfe bis zur Erfcheinung des Menfchen erlitten hat. Die Erfahrungen der Geologie und Paläontologie, welche zu Grunde liegen, find durch Fünftlerifche Auffaftung zu einem harmonifchen Ganzen vereinigt, wodurch nicht blos lehrreiche, fondern auch ſchöne und begreiflicher Weiſe ganz fremdartige Landfchaften entftanden und hier wirklich meifterhaft unter des Verfaffers Leitung ge zeichnet find von Kuwaſſeg, lithoaraphiert von Rottmann und gedrudt von Minfinger in Minden. Diefe Blätter erftrecden fi) über die Hauptperioden der Schöpfung und enthalten: 1) die Lebergangs - Formation. 2 u. 3) die Steinfohlen : Formation. A) die Formation des rothen Todtliegenden. 5) die des bunten Sandſteins. 6) des Mufchelfalts. 7) des Keupers. 8) des Doliths. 9) die Meald: Formation. 10) die der Kreide. 11) die nocenifche. 12) die miocenifche. 13) das Diluvium. 14) die Jeßtzeit. Es ift befonderd die Vegetation als das bezeichnendfte der Landſchaft möglichft genau dargeftellt und die Thierwelt in ihrer Eigenthümlichkeit berücfichtiget. Der Preis ift 28 Fl. rhein. Da die gegenwärtigen traurigen Berhältniffe Deutfchlands feinem Buchhändler erlauben, fol) ein Werf auf gerathewohl herauszugeben; fo hat der WVerfaffer aus Intereſſe für Die Sache ſich entfchloffen, fi) der Herausgabe felbft zu unter- ziehen. Er wiünfcht aber wenigftens für die Herſtellung der Tafeln gefichert zu feyn, und fucht deshalb eine Unter: zeichnung. Wenn er nur 120 Abnehmer findet; fo will er das Merk erfcheinen laſſen. Die Subferibenten können ſich bey ihm in Wien oder bey Minfinger in München melden. Das erite Blatt enthält die Uebergangs-Formation, mit lauter Acotyledonen: Lomatophloios, Sigillaria, Calamites, Didymophyllum, Dechenia, Stigmaria, Annularia. Das zweyte Blatt die Steinfohlen- Formation, ein in der Entſtehung begriffenes Steinfohlenlager mit den Urwäl— dern aus Lepidodendren, Sigillarten, Calamiten und Farren. Wir fünnen nicht anders als diefe Blätter höchlich empfehlen. Beiträge zur Naturgefihichte drr Kerfe. Don E, Heeger in Wien, ML — von Seite 321.) Dabey Tafel . und IX. 1. Coceidula Meg. scutellata. Fab. Tab. VII. Herbsts Archiv V. 58. 32. Zaf. 23. Fig. 20 (Chrysomela); lllig. Käf. Preus. 421. 12. (Coccinella.) Diefer Käfer wurde bisher in Deutfchland nicht felten, aber meiftens vereinzelt im Spatherbft unter Moos oder feuchtem Laubwerk gefunden; in meinem Garten fand id ihn aber im Suny 1846 einzeln am Zeiche auf verfchiedenen Weiden - und Hobrarten, wo er an fonnenhellen Tagen, wenn man fich näherte, ſchnell davon flog, Da mir aber um die Anfiedlung foldyer Kerfe, deren Lebensgeſchichte noch nicht befannt, befonders zu thun ift, fo ſtellte ich ihnen nicht weiter nach. Sm July 1847 wurde id wieder am Teiche mehrere gemahr, fuchte dann ihren eigentlichen Aufenthaltsort ausfindig zu machen, und fand fie endlich im Auguft an windftillen Orten und zwar in allen Lebengzuftänden zugleid). Lebensbefhreibung in allen Verwandlungs- zuftänden. Der unbegattete Käfer überwintert, kommt Anfangs oder Mitte Suny ins Freie hervor, nähret fi von Blattläufen, bey mir im Garten am Liebften von jenen ſchwarzen, welche an den Stengeln und der Unterfeite der Blätter des fogenannten Chri- ſtus-Rohres oder Rohrkolbens (Typha latifolia) fid in Menge vorfanden. Das Männchen fuht an fonnenhellen Tagen mit befonderer Lebhaftigfeit Gelegenheit zur Begattung, und verweilet, nachdem fih ihm ein Weibchen ergeben, mehrere Stunden in diefem Zuftande, indem es auf dem Meibchen feft fisen bleibet. Nach beynah 24 Stunden fest das Meibchen, welches in Allem dreyßig bis vierzig Eyer trägt, neben den vorhandenen Blattläufen, jedoh nur an folche Pflanzen, welche im Waſſer ftehen, acht big zehn Eyer neben einander ab. Daraus entwideln fich gewoͤhnlich nach acht bis zehn Tagen die Larven des Mor: geng, welche erft nach zwey bis drey Tagen anfangen, fich von fehr jungen, fpäter erſt von älteren Blattläuſen zu nähen. Shre drey Häutungen gehen in gleichen Zeiträumen, d. i. jedes Mal zwifchen acht bis zehn Tagen vor fi. Vor der Häutung befeftigen fie fih am After mit einer Eleberigen Feuch— tigkeit an die Pflanze, fo dag nach jedesmaliger Häutung die alte Haut hängen bleibt. Dieß gefhieht auch bei der Verwand⸗ lung zur Puppe, aus welcher nady zehn bis vierzehn Tagen der Käfer ſchluͤpft. Sm Rubzuftande halten ſich Käfer und Larven am Tiebften unter den Winkeln gefnidter Pflanzenblätter auf, wo dann auch gewöhnlich die Hautungen und Verwandlungen vor fich ‚gehen, fo daß ich an folchen Stellen Larven verfchiedenen Alters, Puppen und Käfer in Mehrzahl antraf, Iſis 1848. Heft 12. Ausgegeben am Ende des Jahres 1849, ker $; Größtentheils gehen Larven und Käfer des Nacht Abends bey truͤber Witterung auf Sehens * a) Sie find nicht fo gefräßig wie die Sonnenkäfer (Coccinelfen), doc) frißt eine ausgewachfene Larve drey big vier DBlattläufe hinter einander, und 20 bis 25 im Verlaufe von 24 Stunden. As ihre Feinde erhielt ich aus den Puppen einen noch un- beftimmten Pteromalus und einen Mierogaster, deren Maden fbon in den Käferlarven lebten, welche fich im gefperrten Raume dennoch zu Puppen verwandelt hatten. Befhreibung der verfchiedenen Berwandlungs: zuftände, Das Ey ift kaum 4 Ein. lang, halb fo die, walzig, oben und unten abgerundet, häutig, glatt, blaß Faifergelb, ‚Die Larve beym Ausbrechen dunkelbraun, behält nad jeder Häutung gleiche Form, wird aber nach der 3, Häutung bes en — ie ausgewachfen drey Linien lang, kaum eine Xinie breit, biaß dunfelbraun (bifterbraun) mi Küdenftreifen. ei Ni Kopf ganz vorftehend, kaum halb fo breit, aber fo lang als der Vorberbruftabfchnitt, fünfedig; die vorderen drey Eden ſtark, die beiden hinteren wenig abgerundet; hinten grade abgeſchnitten, die beiden Seiten in der Mitte erweitert; der Worderrand bie zu den beiden Seitenecken mit ziemlich langen Borften, welche in einer vertieften, häutigen Nundung entfpringen, betwimpert ; die Stirn mit einer etwas vorwärts gebogenen Querreihe aͤhn⸗ licher Borſten beſetzt; der Hinterkopf in der Mitte mit einer halb£ugligen, bedeutend großen Erhöhung. Vorderbruſtabſchnitt 4 fchmäler und 4 länger als die Mittel: leibabfchnitte, gegen vorn wenig verfcehmälert, oben von zwey wenig getrennten, dunkelbraun hornigen, viereckigen Schildchen bedeckt, jedes am Innenrande mit zwey, faſt ſchwarzen, glaͤnzenden Er— hoͤhungen, welche einem mit der Spitze gegen außen und vor— waͤrts geneigten Beyſtriche ähnlich find. Mittel: und Hinterbruftabfchnitt $ breiter und fo lang als der Vorderbruſtabſchnitt, an den Seiten dunkel, in der Mitte blaß = lichtbraun, mit vier gleichweit entfernten, in einer Quer- veihe ftehenden ziemlich großen, ſtark erhobenen Waͤrzchen; die inneren häufig blafbraun, die äußeren hornig, fehr dunfelbraun ; die neun folgenden Leibabfchnitte faft gleich breit und gleich lang, nur die drey legten mehr und mehr verfchmälert und wenig verkürzt, fo, daß der legte derfelben 4 fchmäler und 4 fürzer als bie mittleren ift, alle neun mit vier lichtbraunen häutigen Waͤrzchen, groß, entfernt und geftellt wie die vorhergehenden ; zwifchen den äußern und inneren Wärzchen dunkel, zwiſchen den inneren blaßbraun; die Wärzchen alle blaß = lichtbraun, umgeben in der Mitte mit einer langen, um diefe mit ſechs bis acht fehr Eurzen braunen Borften; am lesten Keibabfchnitte befindet ſich abgefondert die dunfelbraune hornige Afterklappe, 4 fchmäler und 3 langer als der legte Leibabſchnitt, gegen hinten verfchmälert, 61* 971 in der Mitte mit vier, am Innenrande mit fehs, und am Außenrande mit acht dunkelbraunen Borften bewimpert. Befhreibung der Kapf- und Mundtheile der Larve. Dberlippe wie alle übrigen Mundtheile duͤnnhornig, gelbbraun, beinahe gebildet wie beym Käfer, 4 fo breit als der Kopf, kaum 4 fo lang als breit, vorn und hinten abgerundet, vorn in der Mitte wenig eingebogen, hinten gerade; oben am Rande zivey genaͤherte furze, an den beiden Seiten eine lange Borfte, am Innenrande an jeder Seite zwifchen den oberen Borſten mit dreh Eurzen bemimpert. Unterlippe faft kreisrund, halb fo breit als die Oberlippe, außen gleich unter den Zaftern vorftehend und wellenföormig aus: gebogen; in dieſen Ausbeugungen ftehen am Außenrande die beiden zweigliederigen Zafter, deren erftes Glied faſt Euglig, 4 fo breit als die Unterlippe; das zweyte walzig, wenig länger und fchmäler als das erfte. Zunge häutig, gelblih, faft rund, beinahe fo Elein als das erfte Zafterglied. ’ Kinn etwas laͤnglichrund, nicht viel größer als die Unterlippe. Dberkiefer an der Wurzel halb fo breit, im Ganzen noch— mal fo lang als die DOberlippe, der Nüden im Viertelzirkel ge— bogen, an der Spike zweyzaͤhnig, unter der Mitte der Kau— fläche ein ftar& vorragender grader, flacher, vorn abgerundeter Zahn; Kauflihe von oben bis zu diefem Zahne gehohl£ehlt, unter dem Zahne, an der Oberfeite verdicdt, abgerundet; ber Gelenkkopf rund, wenig erhoben, in der Mitte des Grundes 4 fo breit als diefer. Unterkiefer an der Wurzel (Angel) halb fo breit als die Ober: lippe, nochmal fo lang als breit; die Angel länglich vieredig, mit abgerundeten Eden, halb fo lang als breit; der Stiel noch— mal fo lang, an der Wurzel fo breit als die Angel, vorm aber halb fo breit als lang, am Rüden eine Borfte. Taſter drey— gliederig, faft kegelfoͤrmig, etwas länger als die Angel; exftes Glied vieredig, fo breit ald der Stiel am Ende, faft nur halb fo lang als breit; zwehtes Glied 4 fchmäler und kürzer ald das erfte; drittes Glied faft walzenformig, vorn abgerundet, gehohl- kehlt; Innentaſter fehlen. Kauſtuͤck faft fo lang ale Stiel und Angel zufammen, fo breit als das erfte Zajterglied, bey: nahe gleichbreit, am Ende etwas einwärts gebogen, abgerundet. innen mit feinen Eurzen Härchen, der Nücden halb fo breit als die innere Fläche. Augen Elein, rund, wenig erhaben, ſchwarz, glasartig, ohne Zellen. Fühler vor den Augen eingefügt, Eegelformig, viergliederig, etwas Eürzer als die Unterkiefertafter; erftes Glied in Geſtalt und Größe dem 1. Unterlippentafter= Gliede ähnlih, nur etwas Eleiner ; zweytes dem erften faft gleich, aber um wenig Eleiner; drittes Glied wieder dem 2. Ähnlich, aber kaum halb fo groß; viertes halb fo groß als das dritte, auf der Mitte ein Eurzer, ftumpfer walzigee Dorn, um bdiefen vier gleich lange Borften. Vorderfuͤße dreygliederig, hornig, bifterbraun, fo lang als der Kopf breit; erftes Glied (Schenkel) verfchoben vieredig, kaum halb fo lang und etwas breiter als die Schienen; diefe faft halb fo lang als der ganze Fuß, 4 fo breit als lang, vierfantig, gleihdid, mit ſchwach wellenformig gebogenem Rüden, innen und am Nücden mit einigen ungleichlangen Borften befetst; drittes Glied (Vorderfuß) 4 länger ald der Schenkel, beynahe fo breit als die Schiene, innen von der Klaue abwärts breit gehohlkehlt, am Ende etwas verfehmälert, neben der Klaue mit einigen ge: £olbten, an der Unterfeite mit ungleichlangen Borften; einklauig, 972 die Klaue fo lang als das Glied an der Wurzel breit, eindornigr im Viertelfreis gebogen, beynahe halb in dem Fußglied -Ende verborgen, innen noch vor der Mitte mit einem ſtark vorragenden Abſatze, der fich gegen die Wurzel um die Hälfte verfchmälert und durch einen hornhäutigen Lappen mit dem Gliede verbunden ift. Die Puppe faft eyförmig, 2 Kin. lang, eine Lin. breit, hornig hart, ſchwarzbraun, mit fehr Eurzen weißen Haͤrchen ziemlich dicht befeßt. i Vorderfeite. Vorderbruſtkaſten vorragend, fo breit als die Puppe, im Sechstelkreis gebogen, in der Mitte am Vorder— ande die Hälfte feiner Breite im Viertelkreis eingebogen, der Kopf in diefem Einbuge figend, fo breit als diefer, 4 kürzer als breit, abgerundet dreyedig, abwärts geneigt; Augen Klein, rund, in den beiden obern Kopfwinfeln figend; Fühler vor und inner den Augen eingefügt, nur das erfte Glied fichtbar, die andern hinter den Schenfeln der Vorderfüße verborgen; die Dberkiefer an den Seiten der Oberlippe ſtark vorragend, die, abgerundet, faft 4 fo breit und lang als der Kopf breit. Die Unterkiefer tafter liegen zwifchen den Dberfiefern, find etwas länger, aber nur halb fo breit als diefe; wenig vom Kopfe abwärts liegen an beiden Seiten die großen aufgefchmwollenen Vorder- und Mittel: fuß-Schenkel über den Flügeldeden; die Schienen und Zarfen hängen zwifchen diefen herab, die ganzen Hinterbeine aber find unter den Flügeldedfen verborgen; die Flügeldeden gehen vom Vorderbruſtkaſten faft gleichbreit bis an den Worderrand des fünften Hinterleibabfchnittes ; die Hautflügel ragen unten zwifchen den Flügeldeden nur wenig vor; dad Verhaͤltniß der fichtbaren fünf Hinterleibsabfcehnitte wird bey Beſchreibung der Nüdenfeite der Nymphe näher bezeichnet. Ruͤckenſeite. Worderbruftkaftenabfehnitt 4 Eürzer und wenig ſchmaͤler als die mittlern Leibabſchnitte, am Hinterrande fait grade; Mittelbruftkaften kaum halb fo breit und 4 Eürzer ale der vorhergehende, hinten etwas verfchmälert und wenig einge- bogen; Hinterbruftfaftenabfchnitt vorn im Viertelszirkel gebogen, hinten grade; beinahe 4 fehmäler, aber 4 länger als erſterer. Die ſieben folgenden Leidabſchnitte alle faft gleich lang, die beiden legten berfelben etwas verfhmälert , mit vier wenig erhöhten Waͤrz⸗ chen ohne Vorften auf allen fieben Abfchnitten, wovon die äu— fieren faft am Außenrande, die inneren am Nüden ziemlicy ges nähert ftehen ; der achte Leibabſchnitt kaum halb fo lang und breit als die mittleren ohne Waͤrzchen; der neunte (legte) 4 ſchmaͤler, aber um die Hälfte länger als voriger, hinten vers ſchmaͤlert, abgerundet; die Flügeldecken hüllen den Übrigen leeren Raum ein, das ift: vom DVorderbruftkaftenabfehnitt bis an den Vorderrand des vierten Hinterleibsabfchnitts. Der Käfer felbit ift oft und deutlich befchrieben und abgebildet, daher eine Wiederholung bier ganz überflüffig. Die Bildung der Kopftheile und der Hautflügel ift aber meines Wiſſens noch nirgendg gegeben, daher erfcheint mir ſolches hier nothwendig. Dberlippe 4 fo breit ald der Kopf, fat halb fo lang als breit, hart, hornig, liht=bifterbraun, an den Vorderecken fehr abgerundet, in der Mitte etwas eingebuchtet, hinten faft grad, der Vorderrand mit ſehr feinen, Eurzen, gelben Haͤrchen be wimpert. Unterlippe länglich vieredig; Vorderrand mit fehr kurzen Här- chen bewimpert, an den Eden abgerundet, in der Mitte fehr wenig eingebogen, halb fo breit und wenig Länger als die Dber- lippe, an den Seiten gegen innen umgefchlagen. Zunge häutig, nicht vorftehend, halb fo breit aber nur wenig Fürzer als bie Unterlippe; Taſter zwengliederig, etwas länger als die Unter» 973 fippe, dünnhornig, faft gelb; erites Glied fo lang als die Lippe breit, faft feulenförmig; zweytes Glied 4 Fürzer als das erfte, faft eyförmig, vorn abgeftußt. Kinn hornig, gelbbraun, beynahe fo lang ald die Unterlippe, edig, am DVorderrande im Sechstelzirkel ausgebogen,, an der Murzel verfhmälert, wenig eingebogen. Oberkiefer dickhornig fatinober-braun, jo lang als Unterlippe und Kinn zufammen, fo breit al8 dad Kinn, oben und unten an der Kaufläche zwenzähnig; Kaufläche grade, mit fehr kurzen Härchen dicht bewimpert, vor den unteren Zähnen etwas eingez ſchnitten; Rüden ziemlich did, faft im Halbzirkel gebogen; Ge— lenf£opf wenig vorragend, ziemlich groß, nicht fehr gerundet. Unterkiefer beynahe viermal fo lang, faun halb fo breit als Die Dberlippe, hornig, gelbbraun; Angel herzförmig, faft fo lang, nur halb fo breit als die Oberlippe; Stiel did, hornig, faft nochmal fo lang, an der Wurzel fo breit als die Angel, beynahe Eegelförmig ; äußere Zafter fehr groß, nochmal fo lang als Uns terlippe und Kinn zuſammen, drepgliederigz; erſtes Glied faft fo lang und geformt wie das erfte der Unterlippentafter; zweytes Glied beinahe jo groß und geformt wie der Stiel, nur ift hier die Wurzel fo fehmal als dort das Ende, und das Ende fo breit als dort die Wurzel; drittes Glied an der Wurzel beynah fo di als das Ende des zweyten, am Ende gegen innen fhräg abgefchnitten, die Außenfeite im Achtelzirkel gebogen, etwas län: ger als die Oberlippe breit, das ganze Glied mit einigen Furzen Borften unregelmäßig befest. Innere Zafter zweygliedrig, faft fo lang als der Stiel; erftes Glied nicht ganz 4 fo lang als das zweyte, fo breit als lang, beynahe vieredig; an der Wurzel nur fo Brett, am Ende aber dreymal fo breit als dag erfte, faft grad abgeftust, mit einer dünnen Haut gefchleffen, oben und gegen innen mit ziemlich langen, Dichtftehenden gelben Borften, die Innenfeite gehohlkehlt. Kauſtuͤck etwas länger als der Stiel, wenig breiter als die inneren Taſter an der Wurzel, gleichbreit, am Ruͤcken verdickt, am Ende mit einem dichten, einwaͤrts ge⸗ bogenen Haarbuͤſchel. Fühler eilfgliedrig, etwas länger als der Bruſtkaſten, gelbhor— nig, alle Glieder an der Kante des DVorderrandes mit acht big zehn Eurzen Borſten beſetzt; erſtes Glied 1 des Fühlers lang, halb fo did als lang, gegen außen grad, nur am Gelenffopf etwas —— innen im Viertelkreis ausgebogen; zweytes Glied 4 fo lang und halb ſo dick als das erſte, laͤnglich vier— eckig, vorn etwas abgerundet; drittes Glied faft nur halb fo die, aber fo lang als das erfte; viertes bis einfchlieglich achtes Glied fo dick aber kaum halb fo lang als das dritte; neuntes foft um die Hälfte länger und dider ald das achte; zehntes 1 größer ald das neunte; eilftes fo lang und breit als das zehnte, beynah eyförmig, gegen Außen fchräg abgefchnitten, un: regelmäßig mit Borften befegt und am Rande des vorderen Abſchnittes mit Eurzen Härchen bewimpert. Zarfenglieder vier , zufammen nicht halb fo lang als die Fühler ; erftes Glied faft 4 länger als das dritte Fühlerglied, von oben faft keulen-, von der Seite trichterföormig, an der Murzel vor der Gelenf£apfel ſtark eingefchnitttn; zweytes Glied eben fo lang als das erfte, vorn fehr erweitert, oben faft bis an die Wurzel offen, da faft zugefpist, beyde Glieder dicht aber fehr kurz be— haaret; drittes Glied kaum 4 fo lang als das zweyte, vorn beynahe nur halb fo breit als lang, fißt faft an der Wurzel deffelben und ift daher kaum fichtbar; viertes Glied wenig Fürs zer als das zweyte, vorn halb fo di als das erfie, Eeulenförmig, ſchwach abwärts gebogen, vorn einmwärts fehräg abgefchnitten; 974 die Klauen halb fo lang als das vierte Glied, im Viertelkreis gebegen, innen in der Mitte ein furzer grader Zahn. Der Hautflügel faft fünfmal fo lang als die Fühler, an ber Wurzel 4 fo breit als lang, in der Mitte bedeutend breiter, ge— gen das "Ende verfchmälert und abgerundet, fehr dinnhäutig, oben und unten durchgehends mit ſehr kurzen und feinen Haͤr— ben ziemlich dicht befegt. Der Achſelmuskel getheilt, mit zwey Grlentköpfen,: deren Muskeln fich bald vereinigen, und ſchwach gebogen bis 4 der Länge des Flügels veichend fich mit dem hornigen Hauptmuskel den Randfeldes vereinigen. Das Rand— feld durch eine fehr feine Ader, welche unweit der Wurzel des Hauptmusfels entfpringt, ſich bis in die Mitte des Flügels, dann wieder auswärts bis in Die Spitze zieht, und ſich dort mit einer hornigen Verdichtung endiget, gebildet, ilt halb fo breit ald der Flügel; der hornige Hauptmuskel deffelben veichet am Außenrande nur bis in die Hälfte der Flügellänge, ift dort verdidt, einwärts und zurüdgebogen, eine Mafche bildend; zie— het fi) dann mit einen dünnen Hornmuskel bis in die Halb— fheid feines Stammes zurüd. Vom inneren Theile der Mafche lauft wieder ein fehe fehmaler, horniger Muskel bis auf ein’ der übrigen Flügellänge, etwas gebogen an den Aufenrand; von diefem entfpringt unweit feiner Wurzel ein aͤhnlich dünner Muskel, ein- und ruͤckwärts und am Ende verbreitert, bis an die feine Trennungsader des Randfeldes. Das Mittelfeld halb fo breit als der Flügel, wird Durch einen hornigen Muskel, wel her neben der Murzel des Nandfeldhauptmusfels entfpringt, dort mit felber eine Eurze Strede mit einer Hornhaut verbun— den und mellenförmig bis in die Mitte der Flügellänge reicht, in zwey Theile getrennt; an der Mitte des Innenrandes diefes Feldes ift auch eine längliche, hornige Verdichtung. Das Nath— feld kaum halb fo lang als der Flügel, wird durch einen am inneren Gelenkkopf entfpringenden, nicht fehr ftarfen hornigen Muskel, der ſich fchräge abwärts an den Flügelrand zieht und dort ſtark gebogen endigt, gebildet; hat im Wurzelwinfel eine Ader, melche eine Mafche bildet, die 4 fo lang als das Feld und halb fo breit als lang ift, aus deren Bogen eine grade ſchwaͤchere Ader bis gegen das Ende des Feldes geht, und fich dort verliert. Vom inneren Gelenfkopf zieht fich die Flügel: haut grad abwärts und bildet einen abgerundeten, vom Nath: felde durch einen tiefen Einfchnitt getrennten Lappen, ohne Adern. Der ganze innere Flügelfaum, der des Lappens ausgenom= men, ift mit dreymal fo langen Härchen als jene der Flügel fläche bewimpert. Erklärung der Abbildungen T. VIII. Fig. 1. Ey; Fig. 2. Larve; Fig. 3. Oberlippe; Fig. 4. Un— lippe; Fig. 5. 5 DOberfiefer; Fig. 6. 6 Unterkiefer; Fig. 7. Fuͤhlhorn; Fig. 8. Vorderfuß; Fig. 9. Klaue; Fig. 10. Eolbige Borfte des erften Glieds des Vorderfußes; Fig. 11. Hautflügel; Fig. 12. Puppe. 2. Corynetes ruficollis Fab. Zab. VII. Fabr. S.E. I. 286. 3. — Sturm, Ins. Deutschl. XI. 45. 4. — Necrobia ruf. Latreille Gen. Crust. et Ins. I. 275. — Spinola, Essai mon. des Clerides II, 103. 2. pl. 43. Fig. 6. Diefen in Deutfchland font feltenen Käfer fand ich im Suny 1845 in Wien im Haufe eines Fleifchers in einem Magazin, in weldhem die fetten Hauttheile der Eingeweide für den Sei— fenfieder und Lichtzieher aufberwahret und getrodnet wurden, in 975 außerordentliche Menge, in allen Verwandlungszuftänden zus gleicher Zeit. Ich nahm mir davon eine große Anzahl Iebend nad) Haufe und ward fo in den Stand geſetzt, deren ganze Le: bensgefchichte zu betrachten. | Bey diefer Gelegenheit mag es wohl geftattet feyn zu ers wähnen, daß diefer Käfer Katreilles Kebensretter ward. Waͤh— vend der Nevolution wurde Latreille 1793 eingezogen, na) Bordeaur geichafft um deportirt, vielleicht in der Gironde er: traͤnkt zu werden wie feine Leidensgefährten, Im Gefängniffe fand er diefen Käfer in Mehrzahl und befchäftigte fich mit def- fon Beobahtung, wodurch er zufällig die Aufmerkfamfeit des Arztes auf fich zog, der, wie es feheint, einen jungen Natur: forfcher auf ihn aufmerkfam machte, welcher ihn rettete. Latreille wagt in feiner Schrift 1797. (Precis des Charac- teres generiques des Insectes pag. 35.) noch nicht etwas über diefe Sache zu fügen, fondern erft im Fahre 1804. in fei ner Histoire naturelle des Crustacdes et des Insectes IX. p- 157., wo folgendes fteht: „Diefer Käfer erinnert mich an einen Vorfall, der nie aus meinem Gedaͤchtniß verſchwinden wird und den mir der Leſer wegen feiner Sonderbarfeit zu erzählen geftatten wird, obſchon e3 mid) perfonlich betrifft. Zur Zeit jener fürchterlichen Tage, welche die Ehrfucht einiger Menichen und der revolutionäre Fa: natismus in Frankreich herbeyführten, fand ich diefen Käfer zu Bordenur an den Mauern des Gefängniffes, in dem ich ver— haftet war. ingefchloffen in einen verfiegelten Korkftöpfel und an Bory de St. Vincent, einen jungen talentvollen Mann, durch feine Neife zu den glücfeeligen und den Reunions-Inſeln bekannt, gegenwärtig Adjutant des Generals Andreoffi, ge fihieft, wurde diefer Käfer die Veranlaffung meiner Befreyung. Dargelas! der du mich dem unvermeidlichen Tod entriffeft, empfange hier ein neues Zeugniß von der Erfenntlichfeit, welche nicht erlöfhen wird als mit mic ſelbſt. Sch wünfchte, daß die ganze Welt den Heroismus deiner Theilnahme Eennen lernte.’ Sn den Genera Crustaceorum et Insectorum I. 1806. 8. pag. 275. fagt Eatreille: „Jnsectum mihi carissimum; illis enim infelieissimis temporibus, quibus calamitatum omnium pondere obruta Gallia trepidanter gemebat, amieissime auxiliantibus Bory de Saint Vincent, Dargelas, Burdigalensibus, poste- riori maxime, hoc animalculum mihi libertatis salutisque occasio miranda evasit.* Er war geboren zu Brives im Limofin 1762, Maife, arm, und dem geiftlichen Stande beftimmt. Nach feiner Befreyung fam er nach) Pari3 und wurde Gehilfe von Prof. Lamarck am naturhiftorifchen Mufeo, mit Eärglicher Beſoldung, im Jahr 10. Mitglied der Academie, aber erft 182%, nah Lamarcks Hintritt, Prof. der Entomologie; gejtorben im Hornung 1833. Die entomologifhe Gefellfchaft fegte ihm ein Denkmal auf dem Gottesader deg Pere Lachaise 1835, defgleihen feine Mit: bürger in der Stadt Drives. Lebensgefchichte in allen Verwandlungszuftänden. Die unbegatteten Käfer und auch die Larven überwintern an trodenen, vom Winde geſchuͤtzten Orten, erwachen erſt bey eis ner Temperatur von 8 bis 10 Graden Wärme, begatten fich aber erft bey bedentend höherer Wärme bey Tage, gewöhnlich) um die Mittagszeit , indem das Männchen das Weibchen laͤn— gerer Zeit verfolget, aber bald nad) der Befruchtung wieder ver läßt; nach einigen Stunden legt das Weibchen die Eyer einzeln . 976 an trodene, fette, jedoch fehon ranzig gewordene thierifche Theile ab, felten mehr als dreyßig, und läßt fih nur einmal befruchten. Aus den abgefegten, Eyern entwidein fih nah neun bis fünfzehn Tagen die Larven, verzehren gleich nach dem Ausbrechen die eigene Eyerhülle und fuchen erft nachher weiche Fetttheile, von welden fie fih auch bis zur Verpuppung nähren; bauten fich dreymal, immer in Smwifcyenräumen von neun bis zwölf Tagen, ohne ihre Form und Zeichnung zu verändern; neun bis fünfzehn Tage nach der dritten Häutung erfolget die unver- hüllte Verwandlung zur Puppe, aus welcher ſich nach zwölf bis vierzehn Tagen der Käfer entwidelt, Sm Herbfte fhon bet einer Temperatur von neun big zehn Grad Wärme fuhen ſich die Larven ihre Winterruhepläschen ; der Begattungstrieb höret auf, bey fieben bis acht Grad gehen auch die Käfer in den Winterſchlaf. Befchreibung der verfchiedenen Verwandlungszuftände. Das Ey ift gewöhnlih 4 Lin. lang, halb fo did, walzig, oben und unten im Viertelzirkel abgerundet, faft häutig, weiß, wenig durchfichtig. Die Larven find beym Ausfriechen blaß röthlihbraun, errei: chen vollfommen ausgewachfen größtentheils eine Zange von 34 bis 4 Kin. und eine Breite von einer Linie, find dann fehr blaß roͤthlichbraun mit vielen Eleinen, unregelmäßigen, dunklen Sleden gefprenfelt und gegen hinten beynah nodymal fo breit als vorn. Kopf vieredig, fo lang als breit, etwas mehr als halb fo breit als der Vorderbruſtabſchnitt, harthornig, fatinober-braun, flab. Augen fehr Elein, rund, Voderbruftfaftenabfchnitt beynahe halb fo breit und wenig Fürzer als der fiebente Hinterleibsabfchnitt, faft ganz mit einem länglich vieredigen, hornigen, fatinobersbraunen, ungetheilten, glatten Schilde bedeckt. Mittel: und Hinterbruftfaften abgefchnitten, nur wenig breiter und länger als der vorige, mit vier, faft gleichweit in einer Querreihe ftehenden, fehr Eleinen, ſchwarzen, hornigen Wärzchen; der vierte Leib = oder erfte Hinterleibabfehnitt bis einfchließlich zehnte find allmählich erweitert, fo daß letzterer um mehr als 4 Greiter und länger als der vierte ift; alle fieben mit ſechs Waͤrzchen in der Querreihe; der eilfte Abſchnitt etwas fchmäler und länger als der zehnte, auch mit fechs Wärzchen ; der zwoͤlfte faft um 4 fchmäler nnd um 4 länger als der .eilfte, gegen das Ende bedeutend verfchmälert, nur mit vier Wärzchen, aber mit einem barthornigen, fatinober-braunen, zweydornigen Afterfchild, welcher unter der Haut des legten und vorletzten Leibabfchnittes, bis an den Hinterrand des zehnten reichend, etwas verfehmälert und im Halbzirkel abgerundet endet; der Hinterrand mit vielen ungleichlangen Borften bewimpert; fämmtlihe Waͤrzchen nur mit einer mäßig langen Borfte. Uebrigens ift die ganze Larve mit fehr Furzen, feinen Här- chen dicht, und an den Seiten neben den Achmungsöffnungen mit einigen fchwarzen Borften bewachfen. Die ſechs DVorderfüße find gelbbraun,) hornig, zwenglieberig, mit einer ungezähnten wenig gebogenen Klaue; erftes Glied fat halb fo lang als der Kopf, 4 fo die® als lang, faft walzig, nur an der Murzel etwas verfehmälert; zweytes Glied 4 Fürzer, und beynahe nur halb fo bi als das erfte, abgeftumpft, Fegel= formig, an der Murzel etwas verdidt; Klaue 4 fo lang als das erfte Glied, 977 Beſchreibung der Mundtheile der Larve. Oberlippe dünnhornig, gelbbraun, halb fo breit als der Kopf, faft halb fo lang als breit, an den Seiten ausgebogen abgerun= det; Vorderrand faft grade, am Innenrande mit fech8 Eurzen, beweglichen, gelbhornigen Zähnen, am Außenrande mit ſechs ztemlidy langen gelben Borften, welche in einer runden, häuti— gen Dertiefung entfpringen; hinten, an der Wurzel grad abge: fchnitten, an beiden Seiten fpigig vorragend. Unterlippe fehr dünnhornig, faft nur halb fo breit, aber um 4 länger als die Oberlippe, beynahe vieredig, vorn und an den Seiten etwas eingebuchtet, an der Wurzel dickhornig mit eini— gen kurzen Borften; Zafter gelbhornig, zweygliedrig, 4 fo lang als die Unterlippe; erſtes Glied füft Fuglig, etwas mehr als 4 fo did, als die Unterlippe breit; zwentes Glied nur halb fo did ' und wenig fürzer als das erſte, ftumpf £egelförmig. Zunge unter ber Lippe verborgen, häutig, blaßgelb, faft rund und nur fo groß als das erfte Zafterglied. Kinn fo breit, aber 4 fürzer als die Unterlippe; Form und Farbe wie diefe, jedod) ohne Borften. Oberkiefer harthornig, bifterbraun, 3 fo lang, an der Wurzel etwas weniger als halb fo breit als der Kopf, gegen vorne fehr verfchmälert, an der Spige einzähnig; Kaufläcdye mit zwey un: tereinander ſtehenden Zähnen, gebildet wie die Dornen der wil— den Nofe, der untere Theil der Kaufläche ſtark vorragend, ver: dickt, abgerundet; Nüden ziemlich breit, im Achtelzirkel gebogen ; Gelenkkopf ziemlich vorragend, abgerundet. Unterkiefer fehr Dünnhornig, gelb, fo lang und etwas breiter als die Oberkiefer; die Angel fchräg länglich vieredig, etwas fürzer und 4 fehmäler als die Oberlippe; der Stiel fo breit und fajt nochmal fo lang als die Angel, ebenfalls ſchraͤg vier: eig, gegen außen mit einigen gelben Borften befest; das Kau— fü faft fo lang als der Stiel, kaum halb fo breit als Lang, ſehr dünnhornig, platt, etwas ausgebogen; innere Zafter mit dem Tafterftück verwachfen, an der Wurzel faft fo breit als der Stiel, gegen vorn in einen ſtumpfen Zahn verfchmälert, der Innen- und Außenrand etwas eingebogen, an der Spike mit mehreren kurzen Borften; aͤußere Taſter drengliedrig, faft Eegel- förmig, fo lang als das Zafterftüd, Eaum 4 fo breit als lang; erftes Glied faft mwalzig, bennah fo lang als die beiden andern zufammen; zweytes Glied faft nur halb fo lang und wenig ſchmaͤler als das erfte; drittes Glied fo lang aber kaum halb fo dick als das zweyte, vorn abgerundet. Die Puppe anfanıs weiß, nach einigen Tagen blafgelb, ge— woͤhnlich 24 bis 3 Lin. lang, halb fo breit, faft eyförmig, mit feinen, Eurzen, weißen Härchen ziemlich dicht befegt. Vorder— bruftfaften im Halbzirkel gebogen, reicht an beiden Seiten big unter die Augenlinie; der Kopf abwärts geneigt, die Bruft be: dedend, faft halb fo breit als die Puppe, 4 Fürzer als breit, abgeftumpft dreyedig ; die Augen rund, erhoben, faſt 4 fo breit als der Kopf; Fühler vor den Augen eingefügt und gegen außen gebogen, fo daß deren legte Glieder an den Seiten aug- wärt3 anliegen; die Unterkiefertafter vor dem Munde gegen einander gelegt, die Schenkel aufwärts gebogen, die Schienen und Tarfen abwaͤrts neben einander hängend, die Hinterfüße jedoch ganz unter den Flügeln verborgen. Die Flügeldeden zie— ben fich vom Vorderbruftfaften, faſt Die halbe Breite der Puppe bedeckend, bis an den fechsten Hinterleibsabfehnitt; die Hautflü: gel ragen in der Mitte nur wenig vor; die vier legten Hinter leibsabſchnitte faſt gleichlang, allmählich verfchmälert, der. legte Iſis 1848, Heft 12. 978 faum halb fo breit als die mittleren, aber mit zwey ftumpfen, ziemlich) langen Dornen. Der Käfer ift an den angezeigten Orten gut beſchrieben und abgebildet, daher die Wiederholung hier überflüffig erfcheint. Befchreibung der Mund» und andern beachtenswerthen Theile. Oberlippe dickhornig, dunkel bifterbraun, behnahe ſo breit und fo lang als der Kopf, faſt zweylappig, da fie in der Mitte des Vorderrandes beynah über die Hälfte, tief und breit eingebuchtet ift, die beyden Seiten am Vorderrande fehr abge= rundet, an der Wurzel grad abgefchnitten, doppelt geferbt, halb fo breit als vorn; vorn am Innenrande mit kurzen Härden, am Außenrande mit acht in runden häutigen Vertiefungen ſte— henden, ziemlidy langen Borſten bewimpert. Unterlippe mit dem Kinn noch mal fo lang als die Dberlippe, vorn fo breit As lang, dünnhornig, gelbbraun, am Vorderrande kaum merklich eingebogen, mit vielen ungleichlangen Borften bewimpert, an den Seiten abgerundet, in der Mitte der Sei— tenwände ſtark eingebuchtet, dir Außere Fläche faft um 4 Eür- zer als die innere, in der Mitte zugefpigt vorragend; die Zafter dreygliedrig, harthornig, dunkel bifterbraun, fo lang als Unter- lippe und Kinn zufammen; erſtes Glied walzig, Eaum 19 lang als das zweyte, faft fo dick als lang; zweytes £eulenförs mig, fo lang als das dritte, vorn beynahe halb fo breit als lang, gegen innen fehräg abgeftust; drittes Glied laͤnglich eyfoͤrmig, an beiden Enden faſt ſpitzig; das Kinn gelbbraun, hornig, läng- lich vieredig, fo breit als die Unterlippe am Vorderrande, nur 4 fo lang als breit, vorn etwas eingebogen, an der Wurzel grad, etwas verfchmälert. Oberkiefer dick, hornig, dunkel bifterbraun, dreymal fo lang als die Dberlippe, an der Wurzel 4 ſchmaͤler als lang, breit, im Sechstelkreis gebogen mit vier einzelftehenden Borften; an der Spige einzähnig; die Kaufläche oben mit zwey ungleichen Zähnen, unten beynahe wellenförmig vorragend; der Gelenkkopf ſtark vorragend, ſehr verdickt. Unterkiefer ſo lang als die Oberkiefer; Angel faſt dreyeckig, etwas mehr als Jdes Unterkiefers lang, fo breit als lang, an der Wurzel mit einem vorcagenden Gelenkkopf; der Stiel noch= mal fo lang aber nicht breiter als die Angel, ungleichviereckig, dichthornig, der Rüden bedeutend länger als die innere Seite, mit vier ungleichlangen Borſten; das Taſterſtuͤck ſehr fchmal, hinter dem Stiele verborgen; die aͤußeren Taſter diehornig, dunfelbifterbraun, fo lang als die Oberkiefer; erftes Glied keu— lenfoͤrmig, fo lang als der Rüden des Stieles, vorn faft halb fo breit als lang, gegen innen ſchraͤg abgefchnitten, mit mehre- ven Vorſten befest; zweytes Glied fat nur halb fo lang, vorm aber fo breit als das erfte, an der Wurzel kaum 4 fo breit als vorn, trichterfoͤrmig; drittes Glied fo lang aber etwas fchmäler als das erfte, ſpitzig eyrund, beyde wie das erfte, mit einigen ungleichlangen Borften; innere Zafter gelbhornig, flach, faft dreyedig, beynah fo lang als der Stiel, vorn 4 fohmäler als lang, am Innenrande und oben mit kurzen gelben Härchen dicht bewimpert, am Worderrande mit zwey wenig gekruͤmmten, harthornigen und einwärtöftehenden Zähnen, welche fo lang ale der Vorderrand breit find; Kauſtück hornhäutig, ſehr flach, fo lang und breit als der Stiel, der Rüden verdidt, im Viertel- zirkel gebogen, der grade Innenrand mit kurzen Härchen dicht bewimpert. Fühler eilfgliedrig, dickhornig, dunfelbifterbraun, fo lang als der Bruftkaften; erſtes Glied 4 fo lang als der ganze Fühler, 62 - 979 beynah halb jo di als lang, etwas auswaͤrts gebogen, der Ruͤcken flach, der übrige Theil gerundet, der Gelenkkopf abwärts geneigt, bedeutend vorragend, der Innenrand mit einigen Bor— ſten; zwehtes Glied faft herzförmig, 4 fo lang als dag erfte, fo breit als lang; drittes Glied halb fo lang als das erſte, vorn halb fo breit als lang, Eeulenförmig; die fünf folgenden faft £uglig, fo did als die Keule des dritten, die beiden letzten etwas größer; neuntes Glied fchalenformig, nochmal fo breit als das vierte, halb fo lang als breit; zehntes geformt mie das neunte, aber merklich größer, alle neun am Vorderrande mit erweitert ftehenden Borſten; eilftes Glied fo breit als das erfte lang, 4 Fürzer als breit, abgerundet vieredig, an der Wurzel etwas ver- fhmälert, jedoch nur die Außenfeite ſchraͤg abgefchnitten, durch— aus mit erweitert ftehenden Borften befet. Die Tarfen aller Beine find nicht fünfz, fondern nur vier: gliedeig (auch ſo bey Trichodes), zufammen halb fo lang als die Schienen; die drey erften Glieder von oben angefehen laͤng— lich herzformig, bis über die Hälfte ausgefchnitten, am Vorder— vande in der Mitte fehr tief eingebuchtet, daher zweylappig, alle vier tief in einander gefchoben, die Lappen an der Sohle fehr dicht und furz behaart; erſtes und zweytes Glied gleichlang, faft halb fo lang als der ganze Vorfuß; drittes Glied 1 Fürzer als dag zweyte; viertes Glied feulenfürmig, wenig abwärts ge— begen, ebenfalls fo lang als das zwente, vorn 1 fo breit als lang; Klauen einfach, an der Wurzel bedeutend verdickt, fo lang als das vierte Glied, vorn breit, im Viertelzirkel gebogen, Hautflügel fo lang als der ganze Käfer, 4 fo breit als Lang, faft langlich eyförmig, blaß gelbbraun, oben und unten mit fehr kurzen, ſchwarzen, faft dornigen Borften, welche auf fehr fchma= len, bornigen, ſchwach wellenförmig nebeneinander, quer über den Flügel laufenden Linien ftehen, ziemlich dicht beſetzt; der Achſelmuskel getheilt, der innere mit einem etwas verlängerten Gelenkkopf, der außere Theil faft fpis, bildet den am Rande bis in die Hälfte der Fluͤgellänge veichenden, hornigen Haupt: muskel des Nandfeldes, an defjen Ende gegen innen fich eine hornige Mafche mit ruͤckwaͤrts verlaufender Verlängerung an— ſchließt; innen neben dieſer Mafche liegt eine Eleine drenedige Hornplatte, von welcher ſich eine fehmale, hornige Verdickung bis an die Flügelfpige hinzieht und das Nandfeld bildet; das Nathfeld wird gebildet durch einen hornigen Muskel, welcher in der Nähe des Gelenkkopfes beginnt, und wenig abwärts ge— bogen bis gegen die Mitte der Flügellänge reichend, hier einen ruͤckwaͤrts gekrümmten Safen hat, und fich beynahe rechtwinklig hinab an den Hinterrand verlieret; im Felde läuft vom Ge: lenkkopf fehrag gegen den Hinterrand eine gefrimmte Aber, welche in Ahnlicher Richtung an der Mitte des Außenrandes endigt, nahe an der Murzel eine Zelle bildet, aus welcher fich eine Aber, die in der. Mitte von einer Eurzen, graden Duerader ducchkreuzt wird, im ſchwachen Bogen gegen den Nandwinfel diefes Feldes hinzieht; im Mittelfelde beginnt beynahe im Ach: felwinfel zwifchen den Hauptmusfeln der beiden andern Felder ein horniger Muskel, welcher zwifchen den Enden der beiden genannten Muskeln bedeutend erweitert mit zangenartig gegen einander gekruͤmmten DVerlängerungen endigt, von welchen eine ſchmale hornige Verdickung entfpringt und fchwach gebogen an ber Mitte des Flügelrandes diefes Feldes endigt. Erklärung der Abbildungen Taf. VIN. dig. 13. Ey; Fig. 14. Larve; Fig. 15. Oberlippe; Fig. 16. Unterlippe; Fig. 17. Dberkiefer; Fig. 18. Unterkiefer; Sig. 19. Vorderfuß; Fig. 20. Hautflügel; Fig. 21. ein Stück deffelben mehr vergrößert; Fig. 22. Puppe. 980 3. Gen. Hypera Hrbst. Phytonomus Schnh. Sp. murinus Fabr. T. VII. Gylih. Ins. III. 105. 36. (Rhynchaenus). Lebensbefhreibung. Don diefem in hiefiger Gegend den Luzernerklee wiefen fehr ſchädlichen Käfer überwintern auf MWiefen unter Moos und Pflanzenabfällen, wie von anderen Käfern im Allgemeinen, die im Herbft unbegattet gebliebenen und kommen gewöhnlich An— fangs May bey günftiger Witterung hervor, um ſich zu begat= ten, wobeh diefe Art fehr träge zu Werke gebt, und nach dem Acte mehrere Stunden beyfammen bleibet, indem das Männ- chen auf dem Nüden des Weibchen ffeſt fiben bleibt und von diefem herumgetragen wird. Bald nahdem das Meibhen vom Männchen verlaffen wurde, feßt e8 in die jungen Triebe des Luzernerklees (Medi- cago sativa) bey Sonnenfchein und Windſtille die Kleinen Eyerchen vereinzelt ab, aus welchen nach 6 bis 12 Tagen je nady der Temperatur die Eleine grüne Larve ſich entwidelt. Sie hält fid) immer an der Spike im Herzen der Zmeige auf, nährt fich von den jüngften Blättern und häutet fich dreymal in Zwiſchen— räumen von 8 bis 12 Tagen, woben fie fih in Form und Farbe gleich bleibt. Nachdem fie volllommen ausgewachfen, fpinnt fie fih an einen Pflanzenjtengel ein enfürmiges, lockeres, weißes, feidenarti= ges Gehaufe, in welhem fie fih nach 9 bis 12 Tagen durch vollfommenes Abftreifen der Larvenhaut zur nadten Puppe ver— wandelt, und nach 9 bis 14 Tagen als ausgebildeter Käfer durchbricht. Es treffen ſich daher den ganzen Sommer hindurch auf ſol— chen Kleewieſen alle Lebensſtaͤnde: — Eyer, Larven in allen Größen, Puppen und Käfer zugleich. Feinde als Schmaroger der Larven oder Nymphen lernte ich noch keine Eennen, ungeachtet id) durch mehrere Jahre viele der- felben fammelte und beobachtete. Befhreibung der verfhiedenen Stände, Das Ey 4 Lin. lang, halb fo did als lang, anfangs gelb- lichweiß, fpäter fehr lichtgruͤn, faſt gleich die, oden und unten abgerundet, glatt, faſt häutig. Die Larve vollkommen ausgewachfen beynahe 4 Kin. lang, eine Kin. breit, mit dem Kopfe 13gliedrig, licht berggruͤn mit einem gelblich grünen Ruͤckenſtreif und einem von der Mitte des Hinterrandes jedes Leibabfchnittes ſich fchräge bis zu den beiden Außenwinkeln des Vorderrandes hinziehenden blaffen Seitenftrei- fen mit fehr Eleinen, runden ſchwarzen Wärzchen, worauf eine Eurze feine, weiße und gefnöpfte Borſte. Kopf ſchwarz oder dunkelbraun mit ſchwarzer Oberlippe, Stirn und Hinterkopf faft rund, Faum 4 Pin. breit, beynah zur Hälfte unter dem VBorderbruftabfchnitte verborgen. Die neun Paare Fußwaͤrzchen fat halb fo groß ald der Kopf breit, eingliederig; die erften ſechs, welche die Stelle der fonft längeren, mit Klauen verfehenen Worberfüße vertreten, etwas £leiner und mit vier, die übrigen ſechs Paare nur mit einer graden ftarfen, Furzen und gegen vorn ftehenden Borſte. Vorderbruſtabſchnitt vorn ſehr wenig, am Hinterrande 4 breiter, aber nur fo lang als der Kopf, mit zwey Querreihen Wärzchen, nehmlich: in der vorderen 10, in der hinteren 8 und zwifchen diefen beiden Reihen in der Mitte im ungleichen Viereck 4 Wärzhen; Mittel und Hinterbruſtabſchnitt faſt + breiter und länger als der vorhergehende, tragen gegen den Vor⸗ derrand in der Mitte zwey, faft viermal fo große Wärzchen als 981 die übrigen; rechts und links am vorderen Außenrande ein Eleineg, am Hinterrande aber eine Querreihe mit 10 Eleinen Wärzchen, ‚deren zwey mittlere ſtets nochmal fo groß als die übrigen find; die 6 folgenden haben gegen die Mitte des Worderrandes auch zwey größere, am Hinterrande aber eine Querreihe von 12 Eleis nen Wärzchen; 10ter Leibabfchnitt wenig fchmäler als der Ite am Vorderrande mit zwey Eleinen, und am Hinterrande zwey Querreihen, jede mit acht Eleinen Waͤrzchen; 1i1ter Leibabfchnitt nur wenig fchmäler als der 10te und fehlen die zwey Würze hen am Vorderrande; die zwey Duerreihen am Hinterrande wie beym 10ten; 12ter oder Afterabſchnitt 4 fhmäler, aber et= was länger als der 11. am Hinterrande ſtark eingebuchtet und nur mit vier Eleinen Wärzchen in einer Querreihe befeßt. Befhreibung der Mundtheile der Larve. Dherlippe fehwarz, diefhornig, 4 fo breit als der Kopf, 4 fo lang als breit, vorn im DViertelzirkel gebogen, in der Mitte weit und tief ausgefchnitten, hinten grad. Unterlippe gelb, dünnhornig, beynahe 4 fehmäler als die Ober: lippe, aber faft nochmal fo lang als breit, vorn und an der Wurzel abgerundet, da an der Mitte fo wie an den Seiten— wänden etwas eingebuchtetz die Zunge kurz, laͤnglich, 4 fo breit als die Unterlippe, häutig und vorn abgerundet, liegt in einem faft Ereisformigen Ausfchnitte, neben ihr die fehr Heinen zwey— gliederigen Zafter, deren erftes Glied faft Euglig, 4 fo breit als die Zunge, das zwehte weder halb fo di noch lang als das erſte iſt. Oberkiefer braun, dickhornig, am Grunde faſt ſo breit als die Oberlippe, etwas kuͤrzer als breit, dreyzaͤhnig, die beiden aͤußeren Zaͤhne ſpitz, der innere abgerundet, der Ruͤcken faſt halb ſo dick als der Kiefer am Grunde breit, die Kaufläche etwas eingebogen. Unterkiefer gelb, duͤnnhornig, im Ganzen nochmal ſo lang als die Oberkiefer; die Angel kaum halb ſo lang als das Taſter— ftüd, 4 fo breit als lang, faſt walzig; der Stiel etwas Länger als das Taſterſtuͤck, Feulenformig, an der Wurzel fo fehmal als die Angel, etwas gebogen, vorn am Taſterſtuͤck fo dick als die: ſes; Taſterſtuͤck faſt walzig, nur oben etwas weniges verſchmaͤ— lert; die oben aufſitzenden Taſter zweygliederig; erſtes Glied halb fo breit als das Taſterſtuͤck, 4 Eürzer als breit; zweytes Glied faft fo lang als das erſte, aber nur 4 fo breit als lang, walzig, oben abgerundet. Kauftüd fo lang aber etwas fehmäler als das Zajterftücd, flach, vorn und oben abgerundet, mit drey kurzen, am Oberrande getrennt ftehenden, ſchmalen, walzigen, graden, aber beweglichen Zähnen, Befhreibung der Nymphe. Diefe ift gleich nach der Verwandlung, wie der größte Theil der Käfer-Nymphen, mwachsähnlich weiß, oft nur halb fo lang als die Larve, 4 fo breit als lang, ganz nadt;z nur an den drey legten Leibesabſchnitten ſitzt an jeder Seite auf erhöhtem Grunde eine kurze weiße Borfte. Der Bruftkaften von vorn angefehen ift Faum halb fo lang als breit, faft im Halbfreis gebogen, und an beiden Seiten abgerundet. Der Kopf faft 4 fo lang als die Nymphe und nicht halb fo breit als lang, ift anliegend, grad abwärts geneigt; die Füh- ler liegen gleich unter dem Bruft£aften, an beiden Seiten aus: wärts gebogen und an den Nandern binter den Schenkeln der Borderfüße abwärts hängend; die beiden erften Fußpaare find aufwärts zufammengezogen, jo daß Schenkel und Schienen faft wagerecht Über die Flügeldedten gegen Außen liegen, die Tarſen 982 aber zwifchen diefen fenkreht hängen; Schenkel und Schienen der beiden Hinterfüße liegen unter den Flügeldeden, die Zarfen aber hängen wie die der andern Füße. Die nuc halben (unteren Hälften) fichtbaren Flügeldeden reichen mit ihrer Spise bis in die Mitte der Nymphe, das ift bi8 an den Hinterrand des Sten Hinterleibabfchnittes, find we— nig gefurcht und nicht feft anliegend; von den vorn fichtba= ven fünf Leibabfchnitten iſt der erfte wenig fehmäler als der Dberleib und nit halb fo lang als breit; der ziweyte wenig ſchmaͤler und kürzer als vorhergehender, der dritte um die Hälfte als der zweyte, aber gegen den Hinterrand um 4 verz- ſchmaͤlert; der vierte ift Faum halb fo groß als der Ste und gegen den wellenfürmig gebogenen Hinterrand verfchmälert, hat aber in der Mitte eine längliche Auffchwellung 5; der legte oder Arfterabfcehnitt beynahe fo lang aber nur halb fo breit als der Dritte, ift gegen hinten auch bedeutend verfchmälert und fehr ftumpf abgerundet. Der Käfer felbft ift ſchon oft und gut befchrieben (f. a. a. D.), auch find die Gattungsmerfmale, befonders die Kopftheile, welche neuerlich durdy) Dr. Redtenbachers Fauna der Käfer Defter: reichs fo ausgezeichnet ſchoͤn und richtig Dargeftellt und erklärt worden, daß eine Wiederholung überflüffig ift. Erklärung der Abbildungen Taf. VIH. Fig. 1. Ey; Fig. 2. Larve; Fig. 3. Oberlippe; Fig. 4. Un: terlippe; Fig. 5. Dberfiefer von außen; Fig. 6. derfelbe von innen; Fig. 7. Unterkiefer von außen; Fig. 8. ge: Enöpftes Haar; Fig. 9. Taſter der Unterlippe; Fig. 10. Gehäus der Puppe; Fig. 11. Puppe, 4. Gen. Cistela. Sp. ceramboides. Tab. VII. Lebensbefchreibung. Dom Ey, welhes das Meibhen einzeln gegen Ende Juny bis halben July an fonnenhellen Tagen einen Zoll tief in die Erde legt, bis zum Ausbrechen der Larve vergehen gewöhnlich 14 bis 20 Tage, fo auch bis zur 1. Häutung, nach welcher fie dann tiefer, 8 bis 12 Zoll, in die Erde geht, um fidy einen Ort zum Minterfchlafe zu wählen. Diefe Larven leben von verfchiedenen Pflanzenfamen, im Nothfalle auch von trodenen Pflanzenbeftandtheilen, größtentheild auf Feldern, halten halb ausgewachfen den Minterfchlaf, kommen gegen Ende April oder Anfangs May bey uns in Defterreic wieder in die Höhe, näh— ven fich einige Tage und dann erfolgt die 2. Hautung, nad 14 bis 18 Tagen die 3. Häutung, ohne fidy in der Erde ein befonderes Gehäufe gemacht zu haben, zur Verwandlung in die Nymphe. Aus diefer reift nach 12 bis 14 Tagen der Käfer ohne bie Nymphenhaut abzuſtreifen, begibt fi dann, wie wohl befannt, auf die Blüthen, am liebften auf jene des ſchwarzen Holders (Sambucus nigra), ift bey warmen fonnenhellen Zagen fehr lebhaft und begattet fi) am liebften Abends, wo fie dann in diefem Zuftande über Nacht an einander hängen bleiben. Zwey bis drey Tage nad) her Begattung geht das Weibchen in die Erde, um die Eyer an zweckdienlichen Drten abzulegen, und nachdem fie 30 bis 50 abgefegt hat, ftirbt fie in derfelben. Sie begatten ſich nur einmal, und die Männchen fterben 6 bis 8 Tage nachher. Da die Larven in der Erbe feine befonderen Gänge bilden und auch nicht ſchnell riechen, fo werden fie hauptfächlich ben 983 anhaltend ttodener Witterung von den größeren Lauffäfern haufig aufgefucht und verzehrt. Beſchreibung der verfhiedenen Stände Das Ey kaum 4 Pin. lang, kaum halb fo did als lang, abgerundet, etwas gebogen, faft walzig, weiß, häutig. Die Larve beim Ausbrechen aus dem Ey, fo wie gleich nad) jeder Hiutung weiß, nach 24 Stunden erhärtet die Haut und wird gelbbraun, beynahe hernig, glatt, ausgemwachfen vor der legten Häutung 9 bis 10 Ein. lang, 1 Lin. die. Der Kopf fat rund, nur wenig breiter als lang, iſt eben- falls gelbbraun, glatt und hornig, fo breit als die Leibestinge, welche durchaus einerley Breite haben, Vorderbruſtabſchnitt fo breit und lang als der Kopf, mit einem am Vorder: und Hinterrande etwas dunkleren, befonders glatten, ſchmalen Streif; Mittel: und Hinterbruftabfehnitt faft 1. £ürzer ala der 1te, haben nur am Hintercande den glatten, dunkleren Streif; die acht folgenden Leibabſchnitte find gleic)- groß, faft fo groß als der Vorderbruftabfchnitt, jedoch nur am Hintercande den glatten, dunkleren Streifz dev legte oder Af— terabfchnitt ift um £ Länger als die vorhergehenden, hinten etwas verfehmälert, etwas eingebuchtet, und an den beiden Vor— ragungen mit einem Eleinen, ftumpfen, dunkelbraun bornigen Zahn beſetzt; an der Unterfeite ift ein am Vorderrande entfprin gender länglicher, horniger und feiner Halbfreis, in welchem der runde, fleifchige und ſtark vorragende Nachſchieber ſitzt. Befchreibung der Mundtheile der Larve. Oberlippe gelbbraun, dünnhornig, 4 fo breit als der Kopf, faft halb fo lang als breit, durchaus abgerundet, am Vorder— vande der inneren Seite mit acht, faſt auf der Mitte der Außen: feite mit zwey entfernten Borften befegt. Unterfippe faft dreymal fo lang als die Oberlippe, faft halb fo breit als lang, vorn die Mitte mit flumpfer Spise vorragend, an beiden Seitenrändern gegen die Mitte etwas zufammenges drückt, unten bedeutend verfchmälert. Die Zunge ſchwarz hor⸗ nig, beynahe halb ſo lang als die Unterlippe, die vordere Haͤlfte 4 fo breit als die Unterlippe, die hintere nochmal fo breit als die vordere. Die am Borderrande neben der Zunge fißenden Zafter find Elein und zwehgliedrig; erftes Glied kaum 4 fo breit als die Unterlippe, fo lang als breit; 2. Glied etwas länger als das erfte, aber nur halb fo did als dieſes, vorn abgerundet, Au: gen fehlen. Oberkiefer dunkelbraun, dickhornig, faſt halb fo breit als der Kopf, nicht länger als breit, der Ruͤcken fehr breit und ausge: bogen, oben an der Spike zwenzähnig, innen gegen die Mitte ein ſtark vorragender, grader, fpisiger Zahn; unten, das ift, an der Wurzel, wellenförmig gebogen; die Kaufläche dünn, grad, in der Mitte eingefchnitten, die Gelenffugel unten vorjtehend. Unterkiefer gelbbraun, duͤnnhornig, nochmal fo lang als die Oberkiefer, + fo breit ald lang; die Angel fehr Elein, kaum } fo lang als die Oberlippe, 4 fihmäler als lang, an der Wurzel verfhmäfertz ber Stiel beynahe Feulenförmig, jedoch flach, an der Wurzel fo ſchmal als die Angel, vorn halb fo breit als das Taſterſtuͤck; diefes faft fo lang als die Dberfiefer, 3 To breit als lang, vorn etwas verfchmälert, mit dem Kauftüde ver- wachfen; dieſes zeichnet fich durch feine Cigenthümlichkeiten be— fonders aus; es ift faft fo lang und breit als das Zafterftüd, gegen innen flach, gegen vorn bepnahe um 4 feiner Länge über 984 die Unterlippe hinausragend; die innere Fläche mit 3 Laͤngsrei— hen Eurzer, grader und beweglicher Zühne, 24 bis 30, befeßt. Die Bihler dreygliederig, faft 4 fo lang als der Kopf; 1. Glied beynahe rund, 4 fo di als der Fühler lang; 2. Glied fo lang als die beiden andern zufammen, gegen vorn etwas ver dit; 3. Glied Eeulenformig, 4 kürzer als dag 2. und etwas ſchmaͤler als diefes. Die Vorderfüße viergliederig, gelbbraun, duͤnnhornig, fo lang al3 der Kopf breit, am Grunde genähert; 4, Glied an der Wurzel 4 fo breit als der Kopf, halb fo lang als breit, vorn bedeutend verfchmälert, mit einer einfachen, braunhornigen, we: nig gebogenen, runden, gegen die ftumpfe Spike um die Hälfte verfchmälerten Klaue; 3. am Grunde nur halb fo breit als dag vorige, vorn dreymal fo breit als an der Wurzel; das Kinn ſtark vorragend und abgerundet, an der fehr verfürzten Unter: feite mit zwey ganz genäherten, braunen, hornigen, hintereinan= der ftehenden Wärzchen; 2. Glied etwas fürzer als das 3., vorn ſchräg abgefchnitten, Die innere Seite im Viertelzirkel aus: gebogen, am Vorderrande zwey hornige Wärzchen, wie am 3. Gliede, am Hinterrande der Innenſeite eine Eleine hornige Puftelz 1. Glied an der Wurzel um die Hälfte breiter als das 3. und um die Hälfte fürzer als breit, vorn bedeutend verfchmälert. Die vier andern Füße fo lang als das erjte Paar. 1. Glied faft 4 fo lang als der ganze Fuß, an der Wurzel ſchraͤg abge— fhnitten, 4 fhmäler als lang, am Borderrand grad, kaum halb fo breit als an der Wurzel; 2, Glied kaum 4 fo groß als das erfte, an der Innenſeite ſtark ausgebogen; 3. Glied etwas Län- ger und ſchmaͤler als das erfte, fFeulenformig, wenig gebogen, an der Wurzel nicht breiter ald das 2., gegen vorn breiter, an der Unterfeite gehohlkehlt; 4. Glied grad, faft walzig, beynahe fo lang als das dritte, halb fo dick als lang; die Klaue braun, hornig, fehr wenig geftümmt, an der Wurzel halb fo bie als dag vierte Glied, in eine Spise auslaufend. Die Nymphe 4 länger als die Larve, % fo breit als lang, anfangs gelblichweiß; der Kopf 4 fo breit al8 die Nymphe, fo lang als breit, beynahe herzformig, liegt abwärts geneigt am vorwärts gebogenen Bruſtkaſten; die Fühler hinter den Augen eingefügt, find fatenförmig, auswärts an beiden Seiten hinter die Vorderfuß: Schenkel abwärts gebogen; Augen Elein, rund an den Seiten des Kopfes; die viergliederigen Unterlippentafter ſehr aufgefhwollen, abwärts hängend ; Bruſtkaſten fo breit als die Nymphe, halbzirkelformig, die Vorder- und Mittelfüße auf: wärts zufammenyebogen, Über den Flügeldeden liegend; die Tar— fen in der Mitte abwärts hängend, veichen bis in die Hälfte der Nymphenlänge; das 3. Paar liegt unter den Fluͤgeldecken verborgen; die Flügeldedien hängen an der Vorberfeite grad ab- wärts, reichen bis an den Vorderrand des 4. Hinterleibabfchnit- tes, find wenig ſchmäler als die Hälfte der Nymphe, vom Außenrande einwärts gebogen, am Innenrande grad, dadurd) am Ende verfchmälert und abgerundet; 4—8. Hinterleibsab- ſchnitt gleichlang, allmählich verfhmälert, der 1. derjelben fo breit als die Nymphe, 4 fo lang als breit, der letzte oder 8. faum 4 breiter als lang; der 9, oder Afterabfchnitt faum 4 fo breit alg der 4., nur halb fo lang als breit, am Ende ab— gerundet, in der Mitte unten etwas eingedrückt; übrigens ift die Nymphe ganz glatt und haarlos. Auch diefer Käfer ift ſchon fo oft und gut befchrieben und abgebildet, daß eine Wiederholung derſelben überflüffig erfcheint. | ‚985 Erklärung ber Abbildungen Taf, VII. Fig. 12. Ey; Fig. 13. Larve; Fig. 14. Oberlippe; Fig. 19. Unterlippe; Fig. 16. Oberkiefer von außen; Fig. 17. Ober- Eiefer von innen; Fig. 18. Unterkiefer von innen; Fig 19. Unterkiefer von außen; Fig. 20. Fuͤhlhorn; Fig. 21. Vorderfuß; Fig. 22. Mittelfuß; Fig. 23. Afterglied ; Fig. 24. Puppe. 5. Gen. Elachista Hübr. Sp. Roesella Lin. Zab. IX. Trtschk. Th. IX. B. Il. ©. 165. Hübr. Tinea, Taf. 20. Fig. 135. Taf. 59. Fig. 399 u. 400, Dieſer fchon oft befchriebene und abgebildete fchöne Klein: fchmetterling gehört meines Erachtens wohl in feine der Gat— tungen, in welche er bisher geftellet war und felbft in neuerer Zeit geftellt wird, weil weder feine Lebensweiſe als Raupe, noch feine Geſtalt als Naupe, Puppe und Schmetterling mit jenen übereinftimmt, welchen er zugezählt wurde. Ich habe feine verfchiedenen Beftalten genau unterſucht, und tiefere hiermit die ausführlichere Befchreibung derfelben, fo wie auch feiner Theile, um alles feiner Zeit mit anderen ähnlichen vergleihen zu koͤnnen, wodurch es wahrfcheinlic nöthig werden dürfte, eine neue Gattung aufzuftellen. Auch glaube ich, daß die bey Treitſchke a. a. D. aufge führten Autoren, unter diefem Namen nicht immer denfelben Schmetterling verftanden haben mögen: denn viele meiner Breunde, welche deffen Lebensweife durch Zucht beobachteten, fanden die Raupe immer nur auf fogenannten niederen Pflan- zen, als: Chenopodien, Atripliciden, Spinacien und Blitum vir- gatum, mit welchen wir fie auch naͤhrten, nie aber auf Apfel: bäumen, wie Schiffermälter und andere angeben, noch we: niger aber auf Tannen, wie Linne mennt. Lebensbefhreibung. Es überwintert fowohl die Puppe als auch der Falter der Testen Generation an folhen Orten, wo fie vor den midtigften Einwirkungen der Naͤſſe und Kälte gefhüst find. Die Falter kom— men dann gewöhnlich Anfangs May ins Freye, fuchen fich des Abends vor Sonnenuntergang zur Begattung, bleiben oft big zum Morgen in derfelben, indem fie mit dem After gegeneinans der ruhig fisen bleiben. Sie trennen ſich nach Sonnenaufgang, wo dann das Weibchen die Eyerchen einzeln, auch zwey bie hoͤchſtens dren, an die Unterfeite der jüngften Blätter der Ga: beitriebe abſetzt, aus welchen bey günſtiger Mitterung nach neun bis zwölf Tagen, bey unguͤnſtigem Metter aber erft nah drey Wochen die Raͤupchen audbrechen, ſich die nächften zarten Blätter zufammenbängen, und die inneren Seiten beider bis zur aͤußeren Haut abnagen. Gewöhnlich koͤmmt, bis dieß gefhehen ift, die Zeit der erſten Häutung, das ift: acht big zehn Tage nach dem Ausbrehen, welche dann zwifchen den Bintthäuten vor fich gehet; nach diefer wandern fie weiter, ſpin⸗ nen fich größere Blätter zufammen, nähren ſich noch auf ähn= fihe Meife, und bauten fih nah neun bis zehn Tagen das zweyte mal; nachher beginnen fie von weißem Gefpinnfte Iodere Schläuhe zwifhen den Zweigen zu verfertigen, und nähren ſich zum Theil wie früher von Blattfäften, zum Theil aber auch) von den bereit3 entftandenen Blüthentheilen, welche fie zum Schutze gegen ihre ziemlich häufigen Feinde fehleyerartig überfpin: nen, zur Ruhe aber immer wieder in ihre Schläuche zuruͤckkeh— ten, in welchen auch wieder nach neun bis zehn Tagen die dritte Häutung erfolgt, ohme ihre erfte Form und Farbe merk: lich verändert zu haben; nach weiteren neun bis zwölf Tagen Iſis 1848, Heft 12, 986 erfolgt, nachdem fie den Schlauch hinten und vorn gefchloffen, die Verwandlung zur Puppe. Aus der Puppe entwicelt fih nach zwölf bis vierzehn Lagen mit gleich ausgebildeten Flügeln, des Morgens noch vor Son- nenaufgang der Falter, melcher gewöhnlich bis Abends ruhig an dem Orte der Entwickelung bleibt. Dbmohl ich fie abfichtlich in. meinem Garten mehrere Jahre in bedeutender Anzahl hege, fo hat doch noch kein Meibchen - weder auf Apfelbaͤume noch weniger auf Tannen Ener abgefeßt. As ihre Feinde im Naupenzuftande find mir bisher bekannt geworden: Pimpla scanica De Vill. fehr häufig, Campoplex chrysostietus M. L. und Porizon nutritor nicht häufig, dann einzeln Bassus festivus Fad. und Hemiteles modestus Grar. Befhreibung der verfhiedenen Verwand— lungszuftände. Das Ey gewöhnlich 4 Lin. lang, halb fo die, faft gleich did, oben und unten abgerundet, faft hautig, perlweiß glänzend, Die Raupe Anfangs lichtgrün, nach der dritten Häutung gelblihgrüm, vollfommen ausgemwachfen 34 bis 44 Pin. lang, faft 2 Lin, did; Kopf rund, 2 fo breit als der Vorderbruft- Eaftenabfchnitt, etwas flach, meiftens fatinoberzbraun, auch oft ſchwarz ; Vorderbruftfaftenabfchnitt 3 fo breit und kaum halb fo lang als die Mittelleibsabfchnitte; die beiden Schildchen hor— nig, größten Theils dunfel fatinoberzbraun, jedes faft halb fo lang und breit als diefer Leibsabſchnitt, in der Mitte ziemlich erweitert, gegen außen beynahe gefpist; Mittel und Hinter: bruftfaftenabfchnitt wenig breiter und 4 länger als der erfte, fo wie die fechs folgenden, mit vier Kleinen, runden, braunhornigen Märchen in der Querreihe, gleich meit entfernt, befeßt; bie ſechs folgenden Leibsabfchnitte nur fehr wenig breiter und 4 län- ger als der dritte, alle acht gegen den Hinterrand mit einer Querfurche; zehnter und eilfter Leibsabſchnitt etwas verfchmälert, auch etwas Fürzer ald die vorigen, mit acht Waͤrzchen in zwey Querreihen; zmölfter halb fo breit und 4 Fürzer als der achte, hinten verfchmälert, abgerundet, mit vier Wärzchen in zwey Neihen, am Hinterrande mit einigen, nicht langen geiben Borften bewimpert; alle Wärzchen nur mit einer Borfte- auf dem Mit: telpuncte; die Hinterfüße (Machfchieber) etwas vorragend. Die Puppe ſchmutziggruͤn, höchftens 34 Lin. fang, 4 fo breit als Lang, faft gleichbreit, nur vom achten Leibsabſchnitt abwärts verfhmälert, der Vordertheil fehr erhoben, der Rüden faft flach, aber uneben und abwärts fo verfchmälert, daß die Puppe, von der Seite angefehen, beynahe feilformig fcheint. Vorderfeite. Kopf unter dem Bruftfaftenabfchnitt fo verbor- gen, daß die runden, ziemlich großen Augen nur von der Seite zu fehen find; der doppelte Saugrüffel reicht bis in die Mitte der Puppenlänge, ift an der Wurzel fo breit als der Kopf, dann unmeit derfelben verfchmälert, am Ende abgerundet; die Tafter nur halb fo lang als der Ruͤſſel, etwas gebogen; neben diefen die Fühler am Innenrande der Fluͤgelſcheiden, nicht breit aber bedeutend erhaben; ‚die Glieder ftarf geferbt, reichen faſt bis in die Mitte des vorlegten Hinterleibsabfchnittes; die Fluͤ— gelfcheiden bedecken beynahe den übrigen Zheil der Vorderſeite, find nur fehr wenig kürzer als die Fühler, am Ende aber fehr verfchmälert. r Um Rüden ift der Vorderbruftkaftenabfihnitt nur fehr Eurz fihtbar, halb fo breit als die Puppe, vorne verfchmälert, grad abgeftußt; der Mittelbruftfaftenabfehnitt fo breit und faft 4 fo lang als- die Puppe; der Hinterbruſtkaſtenabſchnitt beynahe fo 62* 987 breit und halb fo lang als der vorige mit zwey MWärghen; 7 die fechs folgenden Leibabſchnitte faft gleichbreit und 4 länger als der vorhergehende, nach der ganzen Länge gegen die Mitte mit zwey ziemlich erhabenen, abgerundeten, bedeutend erweiterten Kiffen, welche dadurch noch mehr erhöht find, daß der Rüden zwifchen und an den Seiten berfelben etwas vertieft iſt; auf diefen Niffen ftehen auf jedem Leibsabfchnitte hinter einander zwen erhöhte Waͤrzchen mit einer Borfte; am jeder Seite ge: gen den Aufßenrand eine ziemlich hohe Puftel ohne Borfte; ganz am Seitenrande drey gleichweit entfernte, ziemlich lange, am Ende gegen vorn kurz gefrümmte, mit ſehr Eurzen Härchen beſetzte, borftenähnliche Dornen; dieſe Leibsabfchnitte find auch nicht wie bey dem größten Theile der Schmetterling Puppen grad, fondern wellenförmig getrennt; der zehnte Abfchnitt ift nur halb fo lang und bedeutend fehmäler als die worhergehen- den, hat vier Waͤrzchen auf den Niffen, aber Eeine Pufleln, und an den Seiten nur zwey borftenähnliche Dornen; der eilfte wieder etwas fchmäler, gegen hinten nur 4 fo breit als der achte, hat nur zwen Wärzchen; die Niffen gehen nur bis in die Hälfte feiner Fänge, und an den Geiten fteht nur ein Dorn; der legte oder zwoͤlfte Abfchnitt nur halb fo lang und an der Wurzel nur halb fo breit als der eilfte, der Hinterrand in der Mitte etwas eingefchnitten, erhält dadurd) zwey abge: tundete Hälften. Die WVorderfeite diefes legten Abfchnittes ift nochmal fo lang als die Rüdenfeite, hat in der Mitte eine bedeutende Aufſchwel— fung, welche mit vier graben, vorwärts ftehenden, ziemlich ſtark aufwärts gekruͤmmten, unbehaarten Dornen befegt iftz; unter diefer Auffhmwellung ftehen [noch zwey bedeutend längere, am außerften Ende aber zwey kuͤrzere Dornen und vier lange Borften. Mit diefen Afterdornen und gekruͤmmten Seitenborjten blei= bet die Puppe im Gefpinnfte hängen, was das Auskriechen des Falters erleichtert. Größenverhältniß des Schmetterlings. Der Schmetterling fo lang als die Puppe; Kopf 4 fo lang, 4 fchmäler als der Bruftkaften; Fühler fo lang als ber Körper; Bruftkaften fo breit und 4 fo lang als der Hinterleib; dieſer gegen hinten verfchmälert, die Abfchnitte faft gleichlang; die Füße faft gleichlang, auch fo lang als der Hinterleib im Leben; die Vorderflügel entfchuppt behnahe fo lang als der ganze Fal— ter, 4 fo breit als lang; die Hinterflügel wenig Eürzer, aber faum 4 fo breit als lang. Der Schmetterling gut befchrieben und vergrößert abgebildet a. d. a. O. Genauere Beſchreibung der einzelnen Theile. Kopf mit metalliſch dunkelgruͤn glänzenden, aufliegenden Schuppen; Geſicht rund, faſt halbkuglig erhoben, ebenſo beſchuppt. Augen an den Seiten des Kopfes groß, rund, ſchwarz glaͤn— zend, wenig erhoben, mit runden Zellen. Oberlippe braun, hornig, drehedig, vorne geſpitzt. Saugrüffel doppelt, getrennt, halb fo lang als der ganze Fal— ter, fünfmal umgerollt, an dev Wurzel erweitert, „1, Lin. did, durchgehende mit feinen Eurzen Haͤrchen dicht befest und bis an den Saugermund um die Hälfte verfchmälert. Zafter dreyedig, dünnhornig, ſchmutzig blaßgelb befchuppt, etwas länger als der Kopf breit, im Leben ſtets aufwärts ge bogen, entfchuppt wenig ſchmäler als die entfchuppten Fühler; erftes Glied etwas gekruͤmmt, faft 4 fo lang als der ganze Zafter, 4 fo did als lang, oben an der Wurzel abgerundet; — —ß — 988 zweytes Glied etwas ſchmaͤler, kaum halb ſo lang als das erſte; drittes Glied beynahe nochmal ſo lang, an der Wurzel ſo dick als das erſte, faſt kegelig. Bemerkenswerth iſt auch, daß an dieſen Taſtern, ſo wie an den Schienen und Fußgliedern, die Schuppen in Buͤſcheln zu ſechs bis acht neben einander, nicht aber einzeln zerſtreut, wie bey anderen Schmetterlingen ftehen. Fühler zwifchen den Augen eingefügt, achtundfünfzig gliedrig 5; erftes Glied Euglig, fo die ald das zweyte Taſterglied; zweytes Glied fo did als das erſte Zafterglied, etwas mehr als noch— mal fo lang als di, abgerundet; die folgenden fechsundvierzig faft gleichgroß, 4 fo lang und 4 fehmäler ale dag zweyte; ab⸗— gerundet vieredig; die zehn legten nad) und nach um wenig Eleiner, die Form mie die der vorhergehenden, das letzte aber £egelförmig, kaum halb fo groß als das dritte, Schyulterblatt beynahe halb fo breit als der Bruftkaften, fo lang als breit, herzformig; elenffopf Elein, ſtumpf; Gelenk: grube 3 fo lang, 4 fo breit als das Schulterblatt; Schlüf: felbein 4 fo lang als das Schulterblatt, kaum halb fo breit al3 lang. Bruftkaften wenig gemölbt, am Vorderrande im Drittelzirkel abgerundet, Hinterrand grad abgefchnitten, befchuppt wie der Kopf. Hinterleib mit neun Abfchnitten (Keibsringen), durchaus ein- “farbig, grünlichweiß, filberartig glänzend, glatt befhuppt; After: büfchel gedrungen befchuppt. Der entfhuppte Vorderflügel faft mefferformig; Worderrand grad, nur gegen die Spite etwas abwärts geneigt; Hinterrand gleich) an der Wurzel abwärts abgerundet erweitert, bis an die Spitze im PViertelzirkel gebogen; Nandfled 4 fo breit als der Flügel, die innere Hauptader in der Flügelwurzel entfpringend, faſt grad, bis in die Flügelfpige veichend, hat vier faft gleich- weit entfernte Nebenadern; die erſte dieſer Nebenadern beginnt an der Flügelmwurzel neben der Hauptader und zieht fich ſchraͤg gegen den Außenrand bis in die Mitte feiner Laͤnge; die drey übrigen fommen aus der Hauptaber in gleicher Entfernung und gehen in fchräger Nichtung ebenfalls bis an den Aufenrand; das Mittelfeld bildet einen fpisen Winkel, welcher am. Hinter ande big gegen die Spise halb fo breit als der Flügel ift, hat bloß an diefem Hinterrandtheile drey kurze, grade Adern; die Naͤthfeld-Hauptader beginnt unweit der Wurzel neben der Rand— feld: Hauptader und zieht ſich ſchräg bis an den Hinterrand unmeit der dritten Mittelfeldader; eine Mebenader beginnt an der Flügelwurzel neben der Hauptader und zieht fich etwas ge— bogen durch die Mitte des Feldes, endigt aber in bedeutender ‚Entfernung vom SHinterrande, Der entfchuppte Hinterflügel hat beynahe die Form des Vor— derflügels, nur ift deffen Hinterrand weniger ausgebogen; das Nandfeld kaum 4 fo breit und 3 fo lang als der Flügel, wird nur durch eine grade Ader, welche fo ſtark als die der Vorder— flügel ift, gebildet; das Mittelfeld bildet auch hier einen ſpitzen Winkel, welcher aber feine großte Breite faft am Ende der Randfeld-Hauptader hat, und den Übrigen Theil der Flügelfpige einnimmt; beynahe in der Mitte befjelben beginnen zwey ge— trennte, grade Adern, wovon die aͤußere in der Fluͤgelſpitze, die innere unmeit derfelben am Hinterrande endigt ; das Nathfeld, etwas breiter und fürzer als dag Nandfeld, wird durch eine grade Ader, welche an der Flügelwurzel dicht an der Randfeldaber entfpringt und in geringer Entfernung von der innern Mittelfeldnebenader am Hinterrande endigt, gebildet. Ander Wurzel des Vorderrandes ent- fpringt ein braunhorniger, doppelter, etwas gekruͤmmter Dorn, 989 der fo lang als der Flügel unweit der Wurzel breit, auf und abwaͤrts beweglich ift. Die Franzenhaare des Hinterflügel-Hinterrandes entfpringen in dreyfachen Reihen Enapp hinter einander, und haben ſtarke Zwiebelwurzeln. Vorderbeine. Schenkel 2 fo lang als das ganze Bein, in der Mitte 4 fo di als lang, an der Wurzel um die Halfte, am Ende wenig verfchmälert; Gelenffapfel Elein, rund; Schie⸗ nen etwas mehr als 1 fo lang als die Beine, nur fo did als die Schenkel an der Wurzel, am Ende nur wenig verdidt, dun— kel grüngrau wie die Schenkel, am Ende aber gelblichgrau bes fhuppt und mit zwey Dornen bewaffnet. Tarſen faft fo lang als die Schenkel, gelbgrau befthuppt ; erftes Glied etwas mehr als halb fo lang, beynahe nur halb fo die als die Schienen; zwentes Glied kaum halb fo lang und die ald das erfte; drittes und viertes gleichgroß, bedeutend Eleis ner als das zweyte; fünftes nur halb fo groß als das vierte, Mittelbeine. Schenkel 4 Eürzer aber etwas dider als an den Vorderbeinen, an der Wurzel und am Ende fehr wenig verfchmälert und abgerundet; Gelenkkapſel laͤnglich, etwas größer als die der Vorderbeine; Schienen etwas länger und fchmäler als die Schenkel, faft gleihdid, Schenkel und Schienen wie die der Vorderbeine befchuppt, leßtere am Ende mit zwey Dor— nen; Zarfen faft fo lang als die Schienen; erftes Glied faft fo lang als die übrigen vier zufammen, halb fo did als die Schienen; zwentes und drittes Glied nicht halb fo lang und bedeutend fchmäler als das erfte; viertes und fünftes wieder nur halb jo lang als das dritte, auch etwas ſchmäler; alle fünf gelbgrau beſchuppt. Hinterbeine. Schenkel beynahe eyfoͤrmigl, faſt 4 Fürzer und dicker als an den Vorderbeinen; Gelenkkopf länglich, bedeutend groͤßer als an den Mittelbeinen; Schienen wenig kuͤrzer aber fo dick als die der Mittelbeine; Schenkel und Schienen gruͤn— grau, letztere aber gegen die Mitte und am Ende gelbgrau be— ſchuppt, an beiden Puncten mit zwey Dornen; Tarſen etwas laͤnger als die der anderen Beine; erſtes Glied etwas mehr als halb ſo lang und halb ſo dick als die Schienen; zweytes wie— der etwas mehr als halb ſo lang und halb ſo dick als das erſte; drittes und viertes wenig kleiner und duͤnner als das zweyte; fuͤnftes nur halb fo lang und did als das zweyte. Klauen aller ſechs Beine fehr Elein, dickhornig, fatinober- braun, ohne Nebenzähne, im Halbzirkel gebogen, an der Wur— zel bedeutend verdidt. Haftläppchen beynahe fo lang als die Klauen, an der Wur— zel glatthornig, am Ende faft Häutig, abgerundet, die Sohle furz und fehr dicht behaart, Er£lärung der Abbildungen T. IX. - Fig. 1. Enz Fig. 2. Raupe; Fig. 5. Oberlippe; Fig. 4. Un> terlippe von unten; Fig. 5. diefelbe von der Seite; Fig. 6 Oberkiefer; von innen; Figr 7. derfelbe von außen; Fig. 8. Unterkiefer; Fig. 9. Fühlhorn; Fig. 10. Vorderfuß; Fig. 11. Puppe von der Bauchſeite; Fig. 12. diefelbe von der Rüdenfeite; Fig. 13. ein borftenähnliher Dorn der Seite; Fig. 14. ein Haftdorn des Afters, 990 6. Gen. Epischnia ZU. canella S. V. Tab. IX. Treitſchke Th. IX. B. J. Seite 166. G. Phycis. Fam. C. Hüb. Tineae, Taf. 42. Fig. 289. Weibchen. Diefe nah) Treitſchke,a. a. D. in Ungarn einheimifche Art fiedelte fih im Jahre 1846 in meinem Garten in Menge an einem windftillen Orte auf Gartenmelde (Atriplex hortensis) an, wodurch ich Gelegenheit erhielt, felbe im Freyen genau zu beobachten. Die Puppe überwintert in einem ziemlich feftgefponnenen, 4 30” langen, L3ol breiten Toͤnnchen, zwey bis drey Zoll Anker loderer Erde, an folhem Orten, welche dem Einfluffe des Witterungswechſels am menigften ausgefegt find. Der Schmetterling entwickelt fi gewöhnlich erft gegen Ende Suly oder Anfangs Auauft vor Sonnenaufgang, und bleibt über Tag nahe an der Erde an Pflanzenftengeln ruhig figen, erwacht erft Abends gleich nach Sonnenuntergang, um fih vor Allem zu begatten, nad) welchem Acte fie hinter einander mehr rere Stunden ruhig fißen bleiben. Andern Tages vor Sonnen- aufgang legt das Meibchen die Eyerchen einzeln an die Unter feite der Blätter der Nahrungspflanze, aus welchen nah adıt bis neun Tagen die blaßgrünen Raͤupchen auskriechen und ſich unter einem zarten Gefpinnfte von den jüngften Blättern naͤh— ren; in Zwifchenraumen von neun bis zehn Tagen geht jede der drey Häutungen vor fih, wodurch die Näupchen an Farbe und Zeichnung feinen weſentlichen Veränderungen unterliegen; nur wird ihre fehe zarte Zeichnung nach jeder Haͤutung deutlis her. Schon nach der erſten Hautung fpinnt fich jedes Raup- chen einen zarten -weißen Schlaud, in welhem es nerborgen bleibt und nur herauskommt, um ſich von den nächften Blaͤt— tern zu nähren. In diefen Scyläuchen gehen auch drey Haͤu— tungen vor fich; nach der dritten Hautung verändert fich ihre Nahrung, indem fie fi dann von den grünen Samenfapfeln allein nähren; neun bis zwölf Tage nad) der Dritten Hautung verläßt die Raupe das Futter und fucht fih ein Pläschen in loderer Erde, um vier bis fünf Tage am Tönnchen zu fpinnen; verwandelt fich erft dem fiebenten oder achten Zag zur Puppe, in welhem Zuftand fie dann beynade neun Monate verweilt. As ihre Feinde erhielt id) blos Anthomyia canicularis et Tachina bisignata. Befhreibung der verfhiedenen Verwandlungs— zuſtaͤnde. Das Ey nicht ganz 4 Lin. breit, beynahe gleichdick, oben und unten etwas abgerundet, grünlichweiß, faft häutig, glatt, glänzend. Die Raupe volltommen ausgewachlen fünf bis fehs Linien lang, eine auch eine und eine halbe Lin. dic, jedoch vorn und hinten bedeutend verfchmälert, ift blaß berggruͤn mit häufigen blaßroͤthlichen, wellenformigen Waͤrzchen mit einer feinen Borfte. Der Kopf rund, halb fo breit als der Vorberbruftabfchnitt dünnhornig, blaßſchmutzig lichtgrün, mit bräunlich aderiger Zeich nung; nicht die Stirn, fondern der Hinterkopf durch ein Elei- nes, faſt rechtwinkliges Dreyeck getheilt, deffen Spitze bis gegen die DOberlippe reicht; die Unterkiefertafter ragen bedeutend vor. Vorderbruſtkaſtenabſchnitt faſt nur halb fo breit als die mitt— leren Reibabjchnitte, halb fo lang als breit; Schildchen fehr dünnhornig, blaßbraun, faft den ganzen Obertheil deffelben be= deckend, flach, abgerundet, ungetheilt, mit zwey erweitert ſtehen— den Wirzchen am Vorderrande, und neben diefen am Außen: 991 rande an den Seiten des Schildchens drey, im Dreieck ftehende Waͤrzchen. Mittelbruſtabſchnitt wenig breiter und laͤnger als der erſte, mit ſechs Waͤrzchen am Vorderrande in einer Querreihe, und einem am Hinterrande an jeder Seite. Hinterbruſtabſchnitt wieder etwas laͤnger und breiter als der vorige, auch Stellung der Waͤrzchen wie bey dieſem; vierter oder erſter Hinterleibsabſchnitt wieder wenig laͤnger und breiter, mit ſechs Waͤrzchen am Vorderrande, wovon die beyden aͤuße— ren ſehr genaͤhert, und vier faſt gleichweit entfernte am Hinter— rande; auf der Mitte zwey blaß lackrothe, ziemlich breite Strei— fen, welche gegen den Vorderrand in einen ſpitzen Winkel zu— ſammenlaufen; fuͤnfter bis einſchließlich eilfter Leibsabſchnitt faſt gleichbreit und gleichlang, nur die beiden letzten um ein Weni⸗ ges verſchmaͤlert; die Waͤrzchen wie beym vierten Leibsabſchnitte, die blaßrothen Streifen im umgekehrten Winkel d. i. gegen den Hinterrand zuſammenſtoßend, ſo daß die inneren Waͤrzchen des Vorderrandes in der Mitte der Streifen, die des Hinterrandes an der Außenſeite derſelben ſtehen; zwoͤlfter Leibsabſchnitt ſchmaͤ⸗ ler und kuͤrzer als der eilfte, aber gezeichnet wie dieſer, mit ges trennter Afterklappe; diefe abgerundet dreyedig, halb fo „breit und lang als der Abfchnitt, mit zwey Wärzchen am Vorder: tande und einem blaßrothen geraden Streifen in der Mitte. Die beiden Hinterfüße (Nachfchieber) ſtark vorragend. Mund» und andere Kopftheile der Naupe alle dünnhornig, gelbbraun. Oberlippe 4 fo breit ald der Kopf, 4 fo lang als breit, an beiden Seiten des Vorderrandes fehr abgerundet und mit fechs ermeitertftehenden Borften, in der Mitte etwas eingefchnitten; Hinterrand in der Mitte zugefpist, die Seiten etwas eingebogen. Unterlippe halb fo lang als die Oberlippe breit, faft Euglig, an der Wurzel kaum halb fo breit als diefe lang, vorne fehr verfchmälert, abgerundet; Taſter borftenformig, drengliedrig, 4 fo lang alg die Unterlippe; Kinn verkehrt enförmig, nochmal fo breit und etwas länger als die Unterlippe an der Wurzel, ſehr vorragend, erhaben abgerundet. Oberkiefer nochmal fo lang, bedeutend mehr als halb fo breit ‚al8 die Dberlippe, am Vorderrande mit drey Furzen, gleichgroßen Zähnen; der Ruͤcken ziemlich) breit und gewölbt, am Gelenk— Eopfe etwas eingebogen und mit einer Borſte beſetzt; Kauflache faft bäutig, etwas ausgebogen; Gelenkkopf vorragend, läng: lichrund. Unterkiefer mit den Taſtern faſt ſo lang als die Unterlippe mit dem Kinn; die Angel faſt dreyeckig, etwas auswärts gebo— ‚ gen, an der Wurzel halb fo breit als der Stiel, unten zuge— fpigt, etwas länger als an der Wurzel breit; Stiel etwas brei= ter als das Kinn, etwas länger als breit, Nüden und Sinnen: vand ausgebogen, Die Hälfte der Wurzel doppelt eingebogen, die innere Hälfte beynahe grad, der Vorderrand in der Mitte etwas gefpißt; aͤußere Zafter kegelfoͤrmig, drengliedrig, beynahe fo lang als die Angelsan der Wurzel breit; erftes Glied faft fo breit als die Taſter lang, 4 fo lang als breit; zwentes Glied halb fo breit und lang als das erfte breit, abgerundet vieredig; drittes Glied 4 fo breit“ und etwas länger als das zweyte; innere Taſter etwas fehmäler, aber nochmal fo lang als das erfte Glied der Auferen Zafter, am Vorderrande im Halbzirkel abgerundet, mit drey Eurzen, graden Dornen und einer: ziemlich langen Borfte; Kauſtuͤck halb fo breit und etwas laͤnger als die inneren Zafter, am Vorderrande abgerundet, nur mit einer Borfte beiest. 992 Fühler fehr kurz, am Dorberrande des Kopfes unweit ber Dberlippe an beiden Seiten eingefügt, zwengliedrig, fo fang als die Äuferen Unterfiefertafter; erites Glied 3 der ganzen Länge, halb fo breit als lang, gleihdid, oben und unten abgerundet; zweytes Glied halb fo lang, Eaum halb fo breit als das erfte, an der Spitze mit einer Eurzen Borſte. Augen ſehr Elein, länglihrund an den Seiten gegen ben Hinterkopf. Die ſechs Vorderfühe dreyedig, einklauig, nohmal fo lang als der Kopfz erftes Glied (Schenkel) 4 fo breit als die Fuß— länge, halb fo lang als breit, am Innenrande mit einer langen Borſte; zweytes Glied (Schienen) etwas ſchmaͤler als das erfte, Außenrand faſt nochmal fo lang als breit, vorne mit einer lan: gen Borfte; Innenrand faum halb fo lang al8 der Außere, mit zwey langen Borſten; drittes Glied (Vorfuß) fait keglig, bey: nahe nochmal fo lang als das erfte, an der Wurzel halb fo breit al$ lang, am graden Vorderrand halb fo breit als an der Wurzel, mit einem kurzen, graden Dorn; Klaue fo lang al3 das erfte Glied am Innenrande, im Viertelzirkel gebogen, an der Wurzel ſehr verdidt. Die Puppe länglich, geſtreckt, beynahe gleichbreit, ziemlich dünnfchalig, glänzend licht fatinoberbraun, auf den Hinterleibs- abfchnitten mit runden, dichtftehenden Narben, vier bis fünf tin. lang, eine big ein und eine halbe Yin. did. DVorderfeite. Kopf 4 fo breit als die Puppe, oben im Halb: zirfel vorragend, Augen nicht ſichtbar, durch zwey ungleich fechs= eckige Schildchen gededt, zwiſchen diefen die ſchmale Stirn, uns ter diefer die dreyeckige Dterlippe; Saugrüffel und Taſter durch zwey lange dreyedige Scheiden, welche mit der Spike bis in die halbe Fänge der Puppe reichen, gedeckt; die Vorderfuͤße be: ginnen neben diefen Scheiben unter den Augendedeln fehr ver fhmälert und gehen bis gegen die halbe Puppenlange; die Mit: felfüße liegen neben diefen, reichen am Ende ganz genahert, in die Mitte des vierten Hinterleibsabfihnitts; die Hinterfüße find nur am Ende der virigen fehe wenig vorragend fichtbar; neben den Mittelfügen entipringen die fadenformigen Fühler und zie— ben fi) bis an das Ende der Hinterfüße hinab; die Vorder: fluͤgelſcheiden bedecken den uͤbrigen oberen Vordertheil der Puppe und reichen am Ende verbreitert, bis gegen den Hinterrand des vierten Hinterleibsabfchnittes; die drey folgenden Hinterleibsab: fehnitte find mehr und mehr verfchmälert und verkürzt mit runden, ziemlich dicht und unregelmäßig ftehenden Narben; am Hinterrande ift aber ein Streif um den ganzen Abfchnitt herum glatt; der achte Hinterleibsabfihnitt ift nicht halb jo breit und lang als der fünfte, aber gezeichnet wie diefer, nur iſt der Hin— terrand beynahe im Viertelzirkel eingebogen; der neunte Ab: fhnitt (Gremafter) ift nur 2 fo breit und bedeutend länger als der achte, hat in der Mitte des Vorder» und Hintertandes zwey ganz genährte runde Erhöhungen, und an den Seiten des Hinterrandes einen etwas abwärt3 gebogenen, hornigen, borften= ähnliben Dorn, Nücfeite der Puppe. Kopf oben vorragend wie bei der Vor: derfeite; Worderbeuftaften fo breit als die Puppe, 4 fo lang als breit, am Vorderrande ein ſtumpfwinkliges Dreyeck bildend, am Hinterrande wellenfürmig ausgefchnitten; Mittelbruffkaften am Worderrande fo breit und auch fo ausgefchnitten, wie der - Vorderbruftkaften am Hinterrande, etwas mehr als halb fo lang als breit, hinten einen abgerundeten rechten Winkel bildend, daher faſt dreyedig. Hinterbeuftfaften nur fehr wenig ſchmaͤler und an den Seiten nur halb fo lang als der Mittelbruftkaften, 993 am BVorderrande tief wellenformig, am SHinterrande grad, tie die Hinterleibsabfchnitte bemafert; die Flügelfcheiden füllen den Seitenraum zwifhen dem Vorder- und Hinterbruftfaften aus, und reichen fehr verfchmälert bis an den Hinterrand des erften Hinterfeibsabfihnittes; erfter bis einfchlieglich achter Hinterleibsab- ſchnitt an Breite und Länge wenig unterfchieden, nur die bei den legten bedeutend verfchmälert und verkürzt, ſonſt gebildet wie an der Vorderſeite; neunter Hinterleibsabfcehnitt fo breit wie vorn, am Hinterrande find auch hier die ziwen abgerundeten Er— hoͤhungen, welche aber gegen den Vorderrand im Halbzirfel verbunden find. Befhreibung des Schmetterlings, Diefer Schmetterling ift wohl ſchon mehrmal befchrieben, aber auch mehrmal verfannt worden, und es ift noch nicht be= ſtimmt entfchieden, weldye Art eigentlich Canella ift, da Herr Mann und id aus zweyerley, beftimmt in Bau und Zeich— nung fehr berfihiedenen Raupen, welche auch auf verfchiedenen Pflanzen ſich nährten, Schmetterlinge erhielten, an denen wir bisher durch DVBergleihung Vieler gegen einander noch Eeinen feften Unterfchied ausmitteln Eonnten. Da a. d. a. O. die Befhreibungen fo unbeflimmt ausgedrüdt find, daß man fie von ähnlichen nicht wohl mit Sicherheit un: tericheiden kann, fo verfuche ich diefe, wie alle meine Falterbe- fhreibungen, nad) angenommener Eintheilung der Flügel in drey Feldern, und nad) dem Aderverlaufe derfelben beftimmter kenntlich zu machen. Groͤßenverhaͤltniß. Die Maͤnnchen ſitzend, meiſtens nur fünf, die Weibchen ſechs Lin. lang, an den Schultern eine und eine halbe Lin. breit. Kopf fammt Augen halb fo breit als der Bruſtkaſten, halb fo lang als breit. Fühler borftenförmig, halb fo lang als der Falter. Bruſtkaſten 4 fo lang als der ganze Körper im Leben. Hinterleib im Leben beynahe 3 jo lang, kaum 4 fo breit als der ganze Körper, neungliedrig, beym Weibchen vor dem Ever: legen wohl bedeutend breiter. Dorderflügel fo lang als der ganze Falter, am Ende 4 fo breit als lang. Hinterflügel faft 4 kürzer als die Vorderflügel, an der Wur— zel am breiteften, beynahe halb fo breit als lang, ausgefpannt einen DViertelzirkel bildend, Farbe. Kopf und die Übrigen Körpertheile, die Flügel aus: genommen, einfarbig, mehr und weniger bfaßfchmugig gelb: braun; der Grund der Morderflügel ein Faft gleichtheiliges Ges mifh von fhwarzen, weißen, blaß lichtbraunen und grauen Schups pen, die Franzen bräunlichgrau; Hinterflügelgrund ziemlich blaß neutralbraun mit fchmusgigweißen Sranzen. Der entfchuppte Vorderflügel nur fehr wenig Eürzer als der beſchuppte, an der Murzel halb fo breit al$ am Ende, mit einem Enorpligen Gelenf£opfe, der 4 fo breit als die Flügelwur- zel und halb fo lang als breit iftz das Nandfeld kaum 4 fo breit alg der Fluͤgel, hat Feine äußere Randader; die innere ents fpeingt am Gelenffnorpel, theilt fih unweit der Wurzel in zwey Theile, wovon der Außere in der Mitte des Feldes aus: waͤrts gebogen, der innere grad mit einer Gabel am Hinter: ande endigt; zwiſchen diefer Gabel und der erften langen Nes benaber entfpringen noch zwey gleichtveit entfernte, gegen den Iſis 1849, Heft 12. 994 Außenrand fich fchräg hinziehende Nebenadern; das Nathfeld faft gleichbreit, 4 fo breit als der Flügel in der Mitte, beginnt am Gelenkknorpel mit einer neben der Hauptader des Mandfel- des fi) auswärts, dann grad gegen den Hinterrand jtehenden Hauptader; eine zweyte, etwas duͤnnere Ader entfpringet neben Diefer und geht durch die Mitte des Feldes gerad big in die Ede des Hinderrandes; eine dritte noch dünnere Ader beginnt unmeit dem Fluͤgelwurzelrand umd verliert fich faft in der Hälfte des Hinterrandes; das Mittelfeld hat Eeine innere Aber, fondern gegen den Endrand, 3 der Flügellänge von der Wurzel, biegt fi) von der Randfeld- und der Nathfeld-Hauptader ein Eurzer Theil nach Innen, und c8 entfpringt am Ende deg erſteren eine grade Ader, am Ende des letzteren eine Gabelader, zwiſchen dieſer und der Nathfeldader eine einfache grade Ader, welche drey am Endrande des Flügels ſich verlieren. Der ‚entfchuppte Hinterflügel fo lang als der befchuppte, aber um die Scanzen des Hinterrandes fehmäler; an der Wurzel des graben Vorderrandes ift eine ſchwache Enorplige Erhöhung, auf welcher, wie bey mehreren Schabengattungen, ein brauner, borniger, dünner, und fehr wenig gekruͤmmter Dorn, welcher fid) aufs und abwärts bewegen läßt und nicht ganz halb fo lang als der Flügel an der Murzel breit ift; das Randfeld faum ZI; fo breit als der Flügel an der Wurzel, wird durch eine am Eleinen, runden Gelenkkopf entfpringende grade Aber, welche fih unweit der Wlügelfpige endig:, gebildet. Die Nathfeldhauptader entfpringt ebenfalls aus dem Gelenk: Eopf, gleich neben der Randfeldhauptader, zieht fi) etwas ge bogen ſchräg durch die Mitte des Fluͤgels und endigt wenig Über der Mitte des Hinterrandes, fo daß biefes Feld faft die Hälfte des Flügels einnimmt; neben diefer Hauptader beginnt am Innenrande des Gelenffopfes eine fehr feine grade Neben: ader, welche in gleicher Richtung der Hauptader etivag über ber Hälfte des Feldes endigt; aus der Mitte diefer feinen Eommt eine ftärfere Ader, welche fich bis an den Hinterrand zieht; eine zweyte und dritte grade, ſtarke Nebenader beginnt etwas entfernt vom Gelenf£opfe; fie theilen den übrigen Raum des Feldes noch in zwey gleiche Theile, inden fie in gleicher Entfernung am Hinterrande endigen, fo daß diefes Feld duch die drey Ne— benadern in vier faſt gleiche Theile gefondert wird. Das fpig- winflige Mittelfeld ift dadurch ganz befonders bemerfenswerth, daß es eine Ader hat, welche in bedeutender Entfernung von der Flügelfpige am Hinterrande entfpringt, ziemlich weit hinter der Fluͤgelmitte die Nandfeldhauptader berührt, einen rückwaͤrts gekruͤmmten Bogen bildet, und, die Randfeldhauptader berüh- rend, mit einer Gabel am Hinterrande, in gleicher Meite des Bogens endigt; nebſt Diefer entſpringt aus der Klügelfpige noch eine Nebenader, die unweit dem Bogen fi mit ber Rand- feldhauptader verbindet. Auch iſt bey diefer Art (vielleicht auch bey mehreren andern diefer Gattung) zu beachten, daß die Schuppen auf den Flügeln und den mehrften andern Xheilen der Glieder nicht unregelmäßig. zerſtreut, ſondern abgefondert in. doppelten Querreihen ftehen. Kopf von oben betrachtet fehr wenig ausgebogen, der Scheitel am Hinderrande fo breit als beide Augen zufammen, zwiſchen jebem Auge und Fühler ein Eleines, fehr erhobenes, ſchwarzes Nebenauge; am Vordertheil ded Scheiteld ein ziemlich großes gleichfeitiged, abgerundetes und bedeutend erhobenes braunhornis ges Dreyed, welches mit dem rechten Winkel big an die Stirn reiht; von da bis zum Saugrüffel ſtehen die erhobenen Schup⸗ 63 995 ven vorwaͤrts, die andern bis an den Halzeragen auch etwas erhoben, rüdwärts geneigt; von vorn angeſehen ift der Kopf nad) der Breite länglihrund, das Geſicht nur fo breit als je- des Auge. Die Oberlippe laͤnglich vieredig, an den Seiten etwas ein: wärts gebogen, hornig, an der Wurzel 4 fo breit ald dag Ge- ſicht, 4 länger als breit, am Ende wenig verfchmälert, grad abgefchnitten; die Wurzel des Rüffels bedeckend. Tafter dreygliedtig, aufwärts ftehend und etwas vorwärts geneigt, faft nochmal fo lang als das Geſicht; erftes Glied etwas mehr als + fo lang als der Zafter, 4 fo dick als lang, faft walzig, an der Wurzel und am Ende etwas abgerundet; zweytes Glied beynahe Halb fo lang als der Taſter, 4 fo breit als lang, ebenfalls faft walzig, nur am Ende wenig verſchmaͤ— lert; drittes Glied halb fo lang als dag zweyte, 4 fo die ala lang, faſt Eeglig, jedoch gegen das Ende nicht fehr verfchmälert und abgerundet, die Schuppen nicht Enapp anliegend und an allen drey Gliedern gleichlang. Saugrüffel unbeſchuppt, doppelt, vielfach aufgerollt, nochmal fo lang als der Kopf breit, an der Wurzel faft fo breit als die Sherlippe, in furzer Entfernung von diefer etwas verdickt, dann bis an das Ende allmählidy verfchmälert, durchaus mit fehr kur— zen Härchen ziemlich dicht befest. Augen von der Kopffeite angefehen Ereisrund, im Durchſchnitt etwas größer als der Kopf, mit Eleinen, runden, wenig erhebe- nen und in graden Reihen ftehenden Zellen. Fühler gegen den Hinterkopf zwilchen den Augen ziemlich) erweitert eingefügt, vierziggliedrig; erftes Glied fünfmal fo lang und um die Hälfte dicker als die übrigen, faft mwalzig, nur fehr wenig gebogen, an der Wurzel mit einem eingefchnürten, run— den Gelenkkopf; zweytes Glied wenig Fürzer aber fo Die ale die folgenden; drittes bis einfchließlich dreyßigſtes gleichgroß, wal- zig, + länger als die; die zehn folgenden nur wenig Fürzer und ſchmaͤler als die vorigen, nur daS legte etwas länger und abs gerundet; an allen die Schuppen anliegend und die Unterfeite mit kurzen Härchen bemwimpert, Die Halskragendeckel hornig, faft dreyedig, abgerundet, faſt flach, halb fo groß als das Schulterblatt, der arade Vorderrand an der inneren Seite mit einem wenig vorragenden, wenig ab— gerundeten Gelenfkopf, und fehr dicht mit fehr Eleinen, ſchma— len, glatt aufliegenden Schüppihen. Scyulterblätter hornig, herzförmig, glattgefhuppt, ziemlich erhaben, beynahe fo lang als der Kopf, Faum fo breit als lang; Vorderrand grad; Innenrand im DViertelzirkel gebogen; Gelenk: grube groß, länglichrund, gehohlfehlt; der Hakenfortfag faft halb fo lang als das Schulterblatt breit, 4 fo breit als lang, wenig abmärtd gebogen, vorn abgerundet; Gelenffopf an der inneren Seite des Vorderrandes wenig erhaben, beynahe rund, nicht vorragend. Bruſtkaſten faſt viereckig, ſo lang als breit, vorn wenig ver— ſchmaͤlert, abgerundet, wenig gewoͤlbt, die Schuppen flach auf— liegend. Hinterleib mit neun Abſchnitten und abgerundetem After— gliede mit faſt ſilberweißen, ſehr flach aufliegenden Schuppen. Vorderbeine wie die uͤbrigen blaßbraͤunlich und glatt beſchuppt; Schenkel länglich eyfoͤrmig, 4 fo lang als das ganze Bein, 4 fo breit als lang; Schienen länglich eyfoͤrmig, etwas länger ald der Schenkel, an der Wurzel und am Ende bedeutend verſchmaͤ— lert, Gelenkkopf etwas verlängert, gebogen; Zarfen faft um die Halbſcheid Länger als die Schiene, kaum 75 fo die als lang; 996 erftes Glied 4 fo lang als die Übrigen zufammen, an der Wur- zel fehr wenig verfchmälert; zweytes Glied ganz wie das erfte; drittes Glied halb fo lang und wenig fehmäler als das zwehte; viertes dem dritten gleich; fünftes Glied faum 4 fo lang und bedeutend fihmäler als das vierte, Mittelbeine faft 4 länger als die Worderbeine, Schenkel et: was mehr als 4 des ganzen Beines lang, faum 1 fo die als lang, gegen die Wurzel und am Ende verfchmälert; Schienen wenig laͤnger als die Schenkel, am Gelenkkopf wenig gebogen, bedeutend verfchmälert, am Ende etwas mehr als doppelt fo diE als an der Wurzel mit zwey graden gleishlangen Dornen an der Innenſeite; Tarſen wenig kürzer als die Schenkel, kaum 1105 fo breit als lang; erftes Glied halb fo lang als die übri- gen vier zufammen, nur 4 fo die als lang, an der Wurzel be- deutend verfchmälert; zweytes Glied kaum halb fo lang und merklich ſchmaͤler als dag zweyte; viertes und flnftes jedes faft nur halb fo lang ald das dritte, Hinterbeine nur fehr wenig länger als Die vorderen; Schen— kel 4 länger aber etwas ſchmaͤler als an den WVorderbeinen, we- nig gebogen; Schienen faft 4 länger aber 1 fehmäler als die Schenkel, gleihdid; nur an der Wurzel der etwas verlängerte und gefrümmte Gelenffopf verfhmälert, am Innenrande in der Mitte und am Ende mit zwey ungleichlangen, graden Dornen; Zarfen fo lang als der Schenkel, kaum 1; fo dick als lang; erftes Glied 4 fo lang als die Schiene, fait gleihdid; zweytes Glied 4 fo lang und wenig [hmäler als das erſte; drittes dem zwepten gleich; viertes und fünftes Glied gleihgroß, jedes kaum halb fo lang und wenig dünner als das dritte. Klauen braun, hornig, faft halb fo lang als das fünfte Tar- fenglied, kaum 4 fo did als lang, nicht fehr gefpist, im Drit- telzirkel gebogen; Gelenffopf rund, bedeutend verdickt. Haftlaͤppchen hornig, dunkelbraun, 4 länger als die Klauen, faſt fo breit als lang, fehr verdickt, ſtark vorragend, unter den Klauen eingefügt, an der Sohle fehr Eurzhaarig, aber dicht be— polftert. Zeugungsglied des Männdens. Scheide im Leben im legten Hinterleibsabfchnitt verborgen, bornig, fo lang, an der Wurzel halb fo breit als diefer, nur halb fo die als breit, an beiden Seiten mit verhältnißmäßig dien, gekruͤmmten Borften ziemlich dicht bewimpert, am Ende wenig verſchmälert, faft grade abgeftust, mit einer Eleinen, in der Quere länglichrunden Deffnung, aus welcher bey der Begat- tung das weiße, häutige, grade Zeugungslied in bedeutender Länge hervortritt. Zeugungsglied des Weibchens. Sm Leben wie beym Männchen, aber in den zwey letzten Hinterleibsabfchnitten verborgen, fo lang und faft fo breit als diefe; die in der Mitte liegende Scheide braun, hornig, halb fo breit, aber 4 länger als der Iegte Hinterleibgabfchnitt, an Ende wenig verfchmälert, abgeftugt, an beiden Seiten abgerundet; die Legröhre halb fo breit, aber 4 fürzer als die Scheide; an ber Wurzel der Scheide ein dihorniger, dunfelbrauner, lanzettför- miger und ſtark vorragender Fortſatz, welcher faft halb fo lang, aber fo die als die Legröhre iſt; am Ende diefes Fortfahes entfpringt aug häutigem Grunde ein fehr dünnhäutiger, feiner, weißer, am Ende offener Schlauch, welder halb fo lang als die Scheide iſt; ungefähr in der Gegend der Wurzel des vor- legten Hinterleibsabfchnittes entftehen wieder aus häufiger Ver— 997 bindung, im Halbzirkel aus einander gebogen die zwey hornigen, dunfelbraunen, gehohlfehlten und beweglichen Zangentheile, welche grad und faft nochmal fo lang, aber kaum 4 fo did als die Scheide, am Ende etwas erweitert, abgerundet, auch am In— nenrande ſtark mit ziemlich langen Härchen bewimpert find; von der Wurzel der Scheide geht eine Verbindungshaut an die beis den Zangentheile, aus melcher am Innenrande diefer fich ein gelber, dikhautiger, am Ende etwas einwaͤrts gebogener, abge— rundeter und gefchloffener Schlauch, bis ang Ende der Zangen= theile zieht. Borderflügel eines ſtark gezeihneten Falters. Der Grund diefer Flügel ift ein Gemiſch von grauen, ſchwar— zen, weißen und blaßröthlihbraunen Schuͤppchen; doch find auf dem ganzen Nathfelde die röthlihbraunen fehr vorherfchend ; im Mittelfelde ftehen gewöhnlich vier gleichgroße ſchwarze Puncte mit meißlihem Grunde umgeben, und zwar: einer an der Hauptader des Nandfeldes näcıft der Wurzel der zweyten Ne— benaderz einer an der Hauptader des Mathfeldes dem erften ge= genüberz ein dritter Punct fteht zwifchen der legten Nathfeld— und der erften Mittelfeld-Nebenader an der Wurzel; der vierte zwifchen der Gabelader und der Wurzel der dritten Mittels feld-Nebenader; zwifchen den Aufßenrandadern, dert wo die Ga= bei beginnt, find in gleicher Entfernung gewöhnlich ſechs klei— nere fchwarze Puncte; beynahe am Rande, zunaͤchſt den Frans zen, aber auf den Adern ſechs noch bedeutend Eleinere; zwifchen diefen beiden Punctreihen fo wie auch bennahe auf der Mitte der Flügel hinter den beiden erften größeren Puncten befindet ſich eine blaßröthlihbraune, gegen Innen verwifcht meißliche Duerbinde; die Außenrandfranzen, mehr oder weniger bräunliche weiß, werden durch vier hinter einander liegende Schüppchen- reihen mit dunkleren Spigen gebildet, und find dadurch mit zwey, auch manchmal drey dunfleren Streifen durchfchnitten. Die Hinterflügel gewöhnlich blaßneutralbraun, nur das Nath- feld und gegen die Wurzel blaßgelbbraun, gegen den ganzen Hinterrand dunkler befhuppt, die Franzen des Hinterrandes find faft nochmal fo lang als die der Vorderflügel, nur aus zwey Schuppenteihen ohne Härchen beftehend ; die erfte Reihe braun ih, Eaum 4 fo lang als die zweyte, welche ſchmutzigweiß ift, Er£lärung der Abbildungen Taf. IX. Fig. 1. Ey; Fig. 2. Raupe; Fig. 5. Oberlippe; Fig. 4. Un= terlippe; Fig. 5. Oberkiefer von innen; Fig. 6. derſelbe von außen; Fig. 7. Unterkiefer; Fig. 8. Fühlhorn: Fig 9. Borderfuß; Fig. 10. Puppe von der Bauchfeite; Fig. 11. diefelbe von der Nüdenfeite. 7. Muden. Bey den Fliegen mit Saugrüffel ift der ganze Nüffel der eigentlihe Mund, deſſen Theile. ſowohl außen am Rüffel (Ober: ippe, Zunge, Unterkiefer und Tafter) als innen (Oberfiefer und Unterlippe) vorkommen; daher kann ich der Meynung und Ans gabe Meigens und Anderer nicht beypflichten, welche die Vor: dertheile des Saugrüffels als Lefje oder Unterlippe angeben, denn bey genauerer Unterfuhung mit dem Microfcop ift am Vordertheile des Nüffels, an der Wurzel der obren Rinne, nicht eine Borfte, fondern, wie bey der Gattung Tabanus angenom- men, die hornige Oberlippe und unter diefer die meiftens hor= nige Zunge, welche die in der Rinne befindlihe Mundöffnung 998 decken; dann finden fich gleich unter diefen, aber im Rüffel, bei- derfeits die hornigen Dberkiefer; der häufige Fortfag mit den Sauglappen (nah Meigen Lefze und Lefzenkopf, nah Bur— meifter Lippe und Lippenfnopf) ift eigentlich ein Theil der Unterkiefer, von welchen die zugehörigen Taſter größtentheils außen, oben am Gelenke des NRüffels ftehen. Die Unterlippe ift ein horniger Theil, unten mit den häutigen Wänden ber Unterkiefer verwachfen, welher am Ende des Nüffelftieles (nad) Meigen am Kinn) äußerlich entfpringt und deffen Nebenbe- ftandtheile ſich im Innern des Rüffels befinden. Lebensgefbichte und Befhreibung der Leucopis Fall. argentata Heeger. Tab, IX, Diefe fehöne Eleine und nüsliche Fliege fand ih im Sahre 1846 in Mehrzahl in meinem Garten am Teiche. Anfangs Juny war ich aber fo glüdlih, an wildftillen, fonnenhellen Vormittagen Weibchen auf den Blättern des gemeinen Schilfeg (Arundo phragmites), welche mit Eleinen grünen Blattläufen in dichten Maffen befeßt waren, anzutreffen. Sie legen ihre Eyer in die Maffen der Blattläufe, und dadurch wurde ich in den Stand gefest, ihre Lebensgeſchichte zu erforfchen. Die unbegatteten Fliegen überwintern, wie die meiften Eleinen Kerfe, unter faulen Laube oder andern Pflanzenbeftandtheilen, an Orten, wo der Wechfel der Witterung feinen fehr bedeuten- den Einfluß hat, Eommen Mitte May ins Freye hervor, begat- ten ſich an fonnenhellen Zagen; nach einigen Stunden legt das Weibchen die Eyerchen einzeln zwifchen die Blattläufe auf obge— nanntem Schilfe und auf Weidenblättern, aus welchen fich nad acht bis zehn Zagen die Eleinen, weißen Larven entwideln. Diefe nähren fih Anfangs von den jüngften, nach einigen Ta- gen aber von den vollkommen ausgewachfenen Blattläufen, und erreichen nach zwanzig big vierundzwanzig Tagen, ohne fidy zu häuten, ihre vollfommene Größe. Dann befeftigen fie ſich mit einer Elebrigen Feuchtigkeit an eine ihnen zweckdienliche Stelle der Pflanze und erhärten, ohne die Larvenhaut abzuftreifen, zur Nymphe. Nach zehn bis zwölf Tagen entwidelt fich die Fliege, indem von der Nymphe nur der obere Theil der erften drey Leibs— einge abfpringt und die weiche Fliege mit fehr aufgedunfenem Kopfe und Hinterleib heraugkriecht. Nach beynahe einer Stunde be— kommt Kopf uud Sinterleib die ordentliche Form, während die milchweißen, ſehr verfelippelten Flügel fich zu zwey förmlichen Mafferfäden ausdehnen, aus welhen dann nach einer halben Stunde allmählic) das Waſſer ſich verliert und die Flügel ihre gehörige Bildung erhalten, Die Begattung folcher im Sommer entftandener Fliegen geht erft am andern, oft auch erft am dritten Tage vor fich. Ein Weibchen trägt zehn, hoͤchſtens fünfzehn Eyerchen. Befhreibung der verfhiedenen Lebensformen. Das Ey kaum 4 Lin. lang, 4 fo breit als lang, weiß, häutig, faft gleichdick, abgerundet. Die Made (Larve) volllommen ausgewachſen 14 bis 2 Lin. lang, faft 4 fo dick als lang, mit dreyzehn Leibgabfchnitten, in der Jugend ſchmutzigweiß, färbt ſich allmählich, und wird end: lich glänzend filbergrau, dicht mit Eurzen häufigen Dornen befest. Erfter Leibsabfehnitt (Kopf) im ruhigen Zuftande kaum ficht: bar, vorgeftredit beym Erfaffen einer Blattlaus 4 fo breit als der zweyte, dreymal fo lang als breit; zweyter Abfchnitt (Wor- berbruftabfchnitt) 3 fo breit und nur halb fu lang als der fol gende; dritter (Mittelbruftabfchnitt) nur wenig ſchmaͤler und 999 kuͤrzer als der vierte (Hinterbruftabfchnitt); die fieben folgenden alle faft gleichbreit und gleichlang, nur der legte derfelben wenig fchmäler, alle mit einem großen Länglichen, abgerundeten, durch eine tiefe Suche abgefonderten Viereck; zwölfter Leibsabſchnitt 1 fhmäler und nur halb fo lang als der vorhergehende, am Hinterrande eingebuchtet, an den beiden Seiten des Hinterranz des mit zwey ſtark erhabenen MWärzchen, welche an der Wurzel und an der Hälfte mit ſechs, verhältnißmäßig ziemlich großen, fpigigen, etwas gefrummten, oben im Mittelpuncte aber mit zwey graben, Eurzen, abgerundeten Dornen befest find; drey— zehnter Leibsabfchnitt 3 fo breit und fait nur halb fo lang als der vorige, am Hinterrande fehr wenig eingebuchtet. Un der Unterfeite find feine Dornen, aber am 5. big ein: fchließlich eilften Leibsabfchnitt find zwey doppelte Duerreihen Eleiner, runder, ziemlich erhabener Wärzchen, welche ftatt der Füße zum Kriehen dienen; der letzte oder Afterabfcehnitt hat aber einen nicht unbedeutend erhobenen, ziemlidy großen Ning, welcher die Afteröffnung umfchließt und zugleich als Nachſchie— ber dienet. Die fihtbaren, dunkelbraunen, hornigen Mundtheife find im Kopfe und Borderbruftabfchnitt verborgen, beftehen in einem Pfluggeftell ähnlichen Gebilde, deffen walzenförmige Stange faft fo lang als die Gabel, an der Spike mit zwey Kerfklauen ähne lichen gehohlfehlten Zaͤhnen verfehen ift, melde an der Wurzel einen fehr Eleinen abgerundeten Gelenffopf haben, hinter welchem ſich die fehr kleine enförmige Mundöffnung befindet; die ‚Gabel: theile fo lang, aber faft nochmahl fo die als die Stange, find an der Wurzel gebogen, faſt walzenformig, unten gerifft, am Ende fo weit von einander entfernt, als fie lang find, fchräg abgefhnitten, in der ganzen Breite geöffnet und in häutige Schläuche übergehend. Die Nymphe bleibt gebildet, mie die ausgewachfene Made, da die Verivandlung nur darin befteht, daß die Madenhaut erz hartet und ſchwarz wird, nachdem fich die Säfte aus den häutis gen Dornen zuruͤckgezogen haben, wodurch nun die leeren, weis Ben, zufammengefchrumpften Dornen der Nymphe ein blaßgraues Unfehen geben. Befhreibung der Fliege. Artmerfmale. Glaͤnzend ſilbergrau, Schwinger weiß, Schen: fel und Schienen braun, Zarfen gelb, innere Querader auf der Mitte der milchweißen Flügel, Nandader braun. Größenverhältniß. Männchen und Weibchen find im Leben der Größe nach wer nig von einander unterfchieden, gewoͤhnlich 14 Kin. lang; der Kopf ſehr wenig ſchmaͤler, faum 4 fo lang als der Bruftkaften ; diefer etwas breiter als lang, faft 4 fo lang als der Hinterleib im Leben; der Hinterleib bey beiden Gefchlechtern doppelt fo lang. als breit, 4 fchmäler als der Bruftkaften, nur im trocke— nen Zuftande ift der des Männchens bedeutend Eleiner als der des Weibchens; Füße alle fait gleichlang, 4 länger als der Hin- texteib; Flügel wenig länger als die ganze Fliege, beynahe halb fo breit als lang. Körpertheile. Kopf von vorn rund, hinten grad abgefchnitten, nur in der Mitte etwas eingebuchtet;z Untergefiht unter den Fühlen tie eine Naſe vorragend; Stirn bey beiden Geſchlechtern gleichweit, aft 4 fo breit als der Kopf, bis in die Mitte des Geficht«s — — — — — — 1000 herabreichend, ſilbergrau, bb end. Augen ſchwarzbraun, filbergrau umfäumt, von vorn halb: Euglig, von der Seite ungleich herzförmig, mit tunden, ziemlich erhobenen, in graden Reihen ftehenden Zellen (beyläufig 235 bis 240). Nebenaugen drey, glänzend dunkelbraun, rund, ſtark erhoben, im gleichfeitigen Dreyeck, zwey hinten, eines vorm, 4 der Stirn- breite von einander entfernt. Ruͤſſel ganz zuruͤckziehbar, vorgeſtreckt in der Mitte gelenkt, fo lang als die Fühler; der Vordertheil (nach Meigen bie Lefzen) vom Gelenke (nah Meigen vom Kinn) bis über die Hälfte feiner Länge gehohlfehlt, darinn die Oberlippe am Gelenfe eingefügt, gelb, hornig, fo lang und breit als die Hohlkehle (Rinne), faſt halb fo breit als lang, am Ende verſchmaͤlert, zugefpigt, die Unterfeite etwas ausgehöhlt; die Zunge an der Wurzel der Oberlippe gelb, hornig, etwas kuͤrzer und fchmäler als diefe, flach, vorn abgerundet. Oberkiefer oben am Vordertheile des Nüffels, hinter den Saug- lappen, braun, hornig, jeder Faum 4 fo breit als der Nüffel, nur fo lang als breit, fpisig, die inneren Seiten grade, die auferen gebogen, die Wurzeln mit der Ruͤſſelhaut verborgen verwachlen, an der Außenfeite zwey braune Borften. Unterkiefer hautig, mit den Wänden des Nüffelvordertheiles verwachfen; die Sauglappen blaßgelb, hautig (aufgeblafen), herz: förmig, faft fo lang und breit als des Nüffels Wordertheil, je: der mit 20 Saugröhren, an den Aufenrändern mit mehreren ungleichlangen, gelben Vorſten, die Vorder- und Hinterfläche mit Eurzen, gelben Härchen ziemlich dicht beſetzt; Mundoͤffnung £lein, länglichrund. Zafter an den Seiten der Kinnwurzel fißend, eingliedrig, dick hornig, dunkelbraun, halb fo lang als die Unterlippe, faft halb fo dit als lang, dicht mit kurzen, braunen Härchen, an der Murzel und am Ende zugefpist, an der Endfpige eine lange braune Borfte. Unterlippe dünnhornig, blaßbraun, mit den Rüffelwwänden an den Seiten verwachfen, fo breit als der Ruͤſſel, 4 länger als breit, am Vorderrande wellenförmig, unten in der Mitte etwas gebaucht. Kinn hornig, dunkelbraun, laͤnglich, halbEuglich, 4 breiter und länger als die Unterlippe. Fühler am Ende der Stirn, zwifchen den Augen entfernt eingefügt, fo lang als die Stirn breit, plattgedrüdt, dunkelbraun, - hornig, mit Eurzen Härchen, viergliederig, mit einer zwifchen dem deitten und vierten Glied aufrecht ftehenden viergliederigen Borfte (alfo eigentlich achtgliedrig); exftes Fühlerylied Faum 4 fo lang als der ganze Fühler, fo breit als lang, abgerundet gleichfeitig dreyeckig; zweytes Glied fo lang faft nochmal fo breit als das erfte, gleichlang, oben grad, mit drey Borften, unten flumpf ge: fpist; drittes Glied dreyedig, kaum halb fo groß als das erfte, oben grad, breit, unten geſpitzt; viertes Glied länglich abgerun- det, etwas breiter als lang; erftes Glied der Borfte fait läng: lich, nicht halb fo lang als das dritte Fühlerglied; zweytes Glied malzig, viermal fo lang, nur wenig dider als das erfte, auf der Mitte des Nüdens eine ziemlich lange Borfte; drittes. Glied wie dag erfte; viertes borftenähnlich, viermal fo lang als das zwepte, an der Wurzel faſt fo dick als das 3., allmählid bis zur Spite verfhmälert, mit fehr kurzen, dornähnlichen Borften. Schwinger zwengliedrig, fo lang als die Fühler, erſtes Glied braun, honig, kaum 4 fo lang als das zmepte, faft nur halb jwifhen den Fühlern eine Spitze 4001 fo did als Tangz zwehtes Glied (Schwingerkolbe) hornhäutig, weiß, dicht mit ſehr Eurzen Haͤrchen durchaus befeßt, der Stiel wenig kürzer alg der Kolben aber etwas ſchmaͤler als das erſte Glied, der Kolben faft gleichfeitig dreyedig, abgerundet, halb fo di als Lang. Schildchen abgerundet dreyedig, filbergrau, 4 fo breit als der Bruftkaften, wenig fürzer als breit, an den Seiten des Vor— derranded und an der hinteren Spige mit zweh (alfo mit vier) ſchwarzen Borften. Bruftkaften und Hinterleib glänzend filbergrau; erfterer fo breit als der Kopf, wenig Fürzer als breit, mit zwey etwas dunfleren Laͤngsſtrichen; legterer im Leben länglich eyrund, uns bedeutend breiter als der Bruftfaften, jedoch nochmal fo lang als‘ breit, mit fieben ungleihlangen und breiten Abfchnitten. Beine alle faft gleichlang, faſt fo lang als Bruftfaften und Hinterleib zufammen; Kinn, Enden der Schienen und Zarfen blaßgelbbraun; Schenkel und Schienen bunfelbeaiinz erftere bey= nahe 4 fo lang als das ganze Bein, 4 fo di als lang, an der Murzel und am Kinn wenig ——— und unbehaart; Schienen 4 Eürzer, am Ende kaum halb fo did als der Schen: fel, an der Wurzel kaum halb fo did alg am Ende, die des erften und Testen Paares mit zwey geraden Dornen bewaffnet, die: des Mittelpaares unbewaffnet; alle ſehr Eurz und dicht be— haart; Tarſen beynahe fo lang als Schenkel und Schienen zufammen, ſehr kurz und dicht lichtbraun behaart; erftes Glied fo lang als die übrigen vier zufammengenommen, 4 fo did als lang; zweytes Glied 4 fo lang und etwas fdjmäler als das zweyte; viertes nur etwas mehr als halb fo lang aber fo did als das dritte; fünftes Glied wie dag dritte, am jeder ‚Seite mit einer langen Borfte neben den Wurzeln der Klauen. Klauen lichtbraun, faſt fo lang als das legte Zarfenglied, fehr ſchmal, ziemlich gebogen, an der Wurzel ganz genähert, naͤchſt der Spitze verdidt. FHaftlaͤppchen getrennt, häutig, ‚gelb, mehr als halb fo lang, faum halb fo breit als das letzte Zarfenglied, fehr dicht mit Eurzen Haͤrchen bededt. Flügel. fo lang als der Bruftfaften und Hinterleib im Leben, faſt halb fo breit als lang, am Ende abgerundet mit zarten weißen Haͤrchen; Nandfeld 4 fo breit als der Flügel, mit ſtar— er, mit £urzen Borften bemimperter Randader und zwey nadten inneren Längsadern; Mittelfeld etwas breiter als das Randfeld, gegen den Hinterrand bedeutend erweitert, mit einer Laͤngsader, welche von der inneren Nandfeldhauptader fo meit entfernt ift als die Mittelader deffelben, und faft in der Mitte des Flügels durch eine kurze QDuerader mit der inneren Nandfeldhauptader, beynahe an der Wurzel durch eine etwas fürzere und über der Mitte gegen Außen durch eine nochmal fo lange mit der inne: ten Nathfeldhauptader verbunden; das Nathfeld an der Wurzel faft fo breit als das Mittelfeld gegen Aufen, läuft etwas Über der Mitte des Hinterrandes in eine Spige aus und bat Feine innere Zwiſchenader. An der Wurzel find die Flügel um mehr Als die Hälfte ver— ſchmaͤlert, und haben ein hornhäutiges, faſt vierediges, abge— rundetes Plättchen. Erklaͤrung der Abbildungen Taf. IX. Fig. 1. die Fliege; Fig. 2. Schwinger; Fig. 3. ein Klauen: glied; Fig. 4. Fühlhorn; Fig. 5. Ruͤſſel eingezogen von unten; Fig. 6. berfelbe vorgeftredt von oben; Fig. 7. ders felbe von unten; Fig. 8. derſelbe von der Seite; Fig. 9.8. Iſis 1818, Heft 12. 1002 Oberlippe; Fig. bb. Zafter ber Unterlippe; Fig. ce. Ober: Eiefer; Big. 10. Zunge; Fig. 11. Unterlippe von der Seite; Fig. 12. Sauglappen als Theil der Unterkiefer; Fig. 13. Made; Fig. 14. Stigmatenträger; Fig. 15.2. die hornigen Mundtheile von unten; ig. 15.b. von der Seite; Fig. 15.0. Oberkiefer ſehr vergrößert; Fig. 16. ein Theil der DOberhaut der Made. Das ſubhercyniſche Becken um Quedlinburg in geognoflifch-paläontologifcher Beziehung. Seit der Abfaffung des unter diefer Ueberfchrift im vorigen Hefte ©. 833. mitgerheilten Auffages ift die Gegend um Quedlin- burg mehrfach unterfucht und die Nefultate diefer Unterfuchungen öffentlich bekannt geworden. Da die Sfis mit diefem Hefte gefhloffen wird: fo geftattet der Naum nicht das Thema in genügender Ausführlichkeit durchzuführen. Sc, verweife da: her die Leſer der Iſis auf meine Differtation: De geognostica septemtrionalis hereyniae fastigii constitutione (Merfeburg bey 8. Garke), ferner auf meine Gaea excursoria germa- nica (Leipzig bey E. Kummer), auf „das Duaderfandftein- gebirge oder Kreidegebirge in Deutfchland von H. B. Geinitz (Freiberg bei Graz und Gerlach) und vorzüglih auf eine Abhandlung Beyrichs über die Gegend um Quedlinburg im dritten Hefte der Geologifhen Zeitung von 1849, worin gerade das Kreidegebirge einer gründlichen Unterfuchung unterworfen ift. Die Verfteinerungen des Kreidegebirges bearbeite ich gegenwärtig in einer befonderen Monographie. Dr. Giebel. Philosophical Transaetions of the royal Society of London. Mir haben ein Verzeichniß dieſer Abhandlungen geliefert vom Jahr 1790 bis 1824. in der Iſis 1836. S. 813; ſodann Auszüge vom Jahr 1825. bis 1835. Sfis 1836. ©. 576. Wir fahren nun fort, indem mir bloß das Naturhiftorifche ausheben. Sahrgang 1836. 4. 620. Taf. 39. &. 21—26. A. Caldeleugb, über das große Erdbeben in Chili am 20. Hornung 1835. mit einer Charte. 8. 1. ©. 35—48. D. Brewfter, über den anatomifchen und optifhen Bau der Gryftalllinfe I. I. 4. Es find die Linfen von vielen Haarthieren, Lurchen und Fifchen verglichen. ©. 49-56. 8. Horner und D. Brewfter, über eine fünftlihe Subftanz, welche wie die Schale von Perlmutter ausſieht. Es war eine metallifch = glänzende SIneruftation an einer hölzernen Radbüchfe einer Spinnmaſchine mit einem blätte- tigen Bruch wie Mufchelfchalen, Se 149 —175. Ch. Daubeny, über die Mirfung des Lichtes anf Pflanzen und der Pflanzen auf die Luft. Seht zahlreiche Verfuche mit vielen Abänderuugen und mit verſchieden gefaͤrbtem Licht. ©. 343-376. 1. P. W. Philipp, über die Kräfte, von melden die Lebens-Verrichtungen der vollfommneren Thiere abhängen. ©. 497. Tr. Tiedemann, das Hirn des Megerd, ver: glihen mit dem des Europders und des Drang-Utangs T. 30- 35. Schöne Abbildungen des Hirns zum Theil mit Durchſchnit— ten vom Neger von allen Seiten, von der Frau eines Bufch: manns, von Simia satyrus, troglodytes. 63 * 1003 S. 529. ©. Newport, Über dag Athmen ber Kerfe T. 36, 37. Abgebildet die Luftröhren der Raupe von Papilio brassicae, der Sliege von Bombus terrestris, Phalaena vinula, Papilio ur- ticae; desgleihen das Nervenſyſtem, alles ungemein vergrößert. Daben Verſuche Über die Lebensdauer von 21 Kerfen in einer gewiffen Menge von Luft, Wafferftoffgas, Kohlenfäure, Chlorine und Waſſer; viele erholten fich wieder nach einer gewiffen Zeit. ©. 567. ©. Solly, über den Zufammenhang der vorderen Stränge des Rüdenmarfs mit dem Hirnlein T. 38. ©. 571—616. J. D. Forbes, über die Temperatur der heiten Duelfen. Jahrgang 1837. 446. Taf. 27. ©. 87—%. R. Owen, über den Bau des Hirns der Beu: telthiere T. 5—7. Es find abgebildet die Hirne von Castor fiber, Midas rufimanus, Phascolomys wombat, Macropus major, Dasyurus ursinus, Didelphys virginiana, Equus asinus. Da3 Hirn der Pflanzen freffenden Beutelthiere ift größer und hat mehr Windungen als das der Fleiſch freffenden. Ben den Nagthieren und den SKerffreffern fehlen die Windungen, woran aud) die DBeutelthiere arm find; auch zeigen fie wenig geiſtige Eigenfchaften. Es wird befonders das Hirn des Bibers mit dem des MWombats verglichen. Den Beuteltbieren fehlt das Corpus callosum et Septum lucidum; fie gehören daher auch in diefer Hinficht zuſammen. ©. 259. G. Newport, über die Temperatur dee Kerfe und ihren Zufammenhang mit Athmung und Kreislauf. Sehr zahlreiche Verfuche mit Larven, Puppen, liegen aus verfchie- denen Ordnungen; Schlaf, Winterfhlaf, Hummel, We: fpen= und Ameifennefter, Temperatur der Bienenftöce, befonders während des Winters; Athmung, Kreislauf, Pulfation, Auss dinftung. Die Wärme hängt vom Athmen ab. ©. 339—345. Ih. und W. Jonas, über die erfte Verändes ung der Eyerlein bey Hanrthieren nach der Befruchtung und über die Entftehung des Chorions T. 16. Eyerchen vom Ca— ninchen, Froſch und Molch abgebildet. S. 365. Th. A. Knight, uͤber die erblichen Neigungen der Thiere. Die Verſuche mit den ſogenannten Schnepfenhunden, welche man nicht weniger als 60 Jahre lang beobachtet hat. &, 371. Sr. C. Skey, über den einfahen Bau der Mus: Belfafer 3. 16—19. Vergrößerungen von 200— 600. ©. 387. U. Favre, über den feinern Bau der Polypen mit MWimper- Armen nebft einer natürlicheren Anordnung derfelben T. 20—27. Ein fehr wichtiger Auffaß, der fi) aber ohne Abbildungen nicht ausziehen läßt. Sehr vergrößerte Figuren von Bowerbankia densa, Vesieularia (Sertularia) spinosa, Valkeria (Sertularia) euseuta, Lagenella repens, Halodac- tylas diaphanus (Alcyonium gelatinosum), Notamia (Cel- lularia) loriculata, Membranipora (Flustra) pilosa. Es find hier fehr genaue anatomifche Zerlegungen. Er hat Eeine Spur von Nerven entdeden Eönnen, obſchon die Thiere ſehr empfindlich find, ihre Nahrung auswaͤhlen und nicht in verdorbenem Waffer bleiben. Das beftändige Flimmern der Wimpern fcheint mit dem Athmen zu fchaffen zu haben, vielleicht auch die beftändige Erweiterung und DVerengerung des Schlundkopfes; ein Gefäßfpftem aber war nicht zu entdeden. Die zufammengefegten reproduciren fich auf zweyerley Urt, durch Gemmae von grmeinfhaftlihem Stod, und durch gewimperte Gemmulae im Fruͤhjahr von den Individuen. Diefe find den 1004 Eltern nicht ähnlich, und müßen daher eine Metamorphofe erleiden. Diefe Thiere haben einen freyen Nahrungscanal mit Mund und After, bilden daher offenbar eine eigene Claffe: Cilobran- chiata, wozu die Bryozoa et Polyzoa gehören. Die Unter: Adtheilungen koͤnnen von der Verfchiedenheit des Nahrungscanals genommen werden, An- oder Abmwefenheit des Kauorgang, Lage des Afters; auch die Geftalt der Zellen und die Lage ihrer Deffnung fo mie der Dede. Bey feitliher Deffnung ift bis— weilen ein Kauorgan vorhanden und der Dedel meift einfach; bey der Deffnung am Ende ift der Dedel mehr zufammenge: feßt. Die Kennzeihen vom Stamm find unwichtig, auch die Zahl der Arme, Verwandt find fie den Tunicata et Roti- fera; bey jenen die Fuͤhlfaͤden kuͤmmerlich am Eingang des Athemſacks, weldher dem Schlund der Ciliobrachiata entfpricht; die Wimpern auf deffen ganzen Oberfläche. Der unmittelbare Eingang des Darmcanals oder der .eigentlihe Mund auf dem Boden des Sacks entfpricht der Cardia bey den Giliobrachiaten; der übrige Darm und die Lage des Eyerftods bey beiden ziem— ih gleih. Mit den Notiferen ift die Verwandtichaft näher; hier die Wimpern nicht auf Armen, fondern auf £urzen Lappen; Schlundkopf fehr kurz, führt zum Kauorgan am Eingang des Magens, wie bey Bowerbankia; Leibes- Muskeln bey beiden gleich; Reproduction aber und Rage des Afters verfchieden. Es bleiben nun noch zwey andere Typen: Hydra et Ac- tinia. Jene gänzlich) von den Ciliobrachiaten verfchieden; Leib förnig, Eein befonderer Magen, nur eine Deffnung, feine Wim: pern und feine Muskeln zum Einziehen in ihre Zellen, und Eein Dedel; bilden eine befondere Glaffe: Nudibrachiata, abgebildet von Kifter in phil. Transact. 1834. Reproduction ben beiden gleich, gemmipara et gemmulipara. Die Actiniformes begreifen in fi die Rinden= Polmpen und die Actinien. Magen getrennt, nur mit einer Deffnung; bey den letzteren ſteht er in Verbindung mit der Leibeshöhle dahin- ter und diefe ift durch Scheidwände vom Magen zu den Leibes— feiten getheilt; die Kammern gehen in die röhrigen Arme über, in welchen immer Flüffigkeit auf» und abfteigt. Sie fcheinen zum Athmen und zum Ergreifen zu dienen; haben feine Wim— pern, die von Gorgonia, Xenia etc. find gezähnt, fo daß die Zähne je einem Arm der Actinia entfprehen. Alle haben be- fondere Eyerftöde, welche gewimperte Gemmulae hervorbringen. Sie follen Anthozoa heißen; ftehen unmittelbar unter den Ucalephen und Echinodermen. Asterias hat auch nur eine Ma- genmündung, aber er fteht nicht mit der Leibeshöhle in Verbin: dung, fondern ift ganz gefchloffen. Die gezähnten roͤhrigen Fühifäden der Minden: Polypen entfprechen den Strahlen und den Athemröhren der Actinien; in beiden läuft Flüffigkeit wahr: fheinlih zum Athmen. Die Lage und Geftalt der Eyerſtoͤcke ift bey beiden gleich; bey den "crinoidifchen Thieren überdieß ein Stamm. Zwifchen den Anthozoen und Acalephen ift der Uebergang allmählih. Die Polypen alfo theilen fich in drei Glaffen. ©. 427—429. T. 3. Nemwbold, über das Ipoh- oder Upas— gift, welches die Sacun auf der malaifchen Halbinfel brauchen. Zubereitungs= Art und Wirkung. Man ftreicht e8 an einen Pfeil nur 8" lang und fo dick wie eine Mabenfeder; e8 mird durch ein Blasrohr gefchoffen. Sunge Hunde ftarben in 4O Minuten, ein Huhn in 2 Stunden. Man nimmt es von der Ninde dreyer Bäume: Ipoh, Zuba und Kopah; Gegengift vom Straud) Lemmahzfapiting. 1005 ° Jahrgang 1838. 414. T. ti. Enthält faft nichts als Abhandlungen über Electricität von Faraday; über Licht von Baden-Powell; Farben von Brewſter; Lichtörehung von Yvory; Ebbe und Fluth von Whewell. S. 283. Sohn Davy, Verſuche über das Blut und die Athem⸗Theorie. Mir Eönnen diefen Übrigens wichtigen Aufſatz nicht ausziehen. ©. 301. Martin Barry, Unterfuhungen in der Em: bryologie %. 5—8. Das ift ein fehr wichtiger Auffag, der fich aber ohne die Abbildungen nicht ausziehen läßt. Es find ab: gebildet Eyerchen von Haarthieren, Vögeln, Lurchen und Fifhen. Alles Hiftorifhe ift daben berüdfichtiget. - ©.351. 9. Mofeley, Über die geometrifchen Geftalten ber kreiſel- und Icheibenföormigen Schnedenfchalen T. 9. ©.371. &. Wheatftone, Benträge zur Phnfiologie des Se Erfeinungen bey dem Sehen mit zwey Augen. 3. er — R. Rigg, Verſuche uͤber den Einfluß des Stick⸗ gaſes auf das Wachsſthum der Pflanzen. S. 408. Derſelbe, über die Entwicklung des Suchels während des Wachsthums der Pflanzen. Jahrgang 1839. 433. T. 10, ©.83. Th. Maclear, Fall eines Meteorfteins am Vor— gebirg der guten Hoffnung, zerlegt yon M. Faraday. Be— ſteht aus viel Eifenorydul, Kiefel- und Zalkerde, wenig Waf: fer, Zhonerde und Schwefel, fehr wenig Kalkerde, Nickel- und Chromfalf, Spur von Kobalt und Soda. S. 111. J. F. W. Sohnfton, über die Beftandtheile der Harze ; Sortfeßung ©. 281. &.139. Sohn Davy, Über die männlichen Organe der Knorpelfiſche. Sind beſchrieben von Torpedo, Raja clavata, batis, Scyl- lium edwardii. Die fußartigen Anhängfel der Männden fol- fen nid)t den Füßen entfprehen, fondern den Ruthen, weil fie Drüfen haben. Schon Ariftoteles fagt, diefe Thiere hien— gen bey der Paarung zufammen wie die Hunde. ©. 307—380. M. Barry, Embryologie, zwenter Aufſatz Taf. 5—9. Sehr genaue und wichtige Unterfuhungen über die allmählihe Bildung, Ablöfung und Entwidelung des Eyer— chens. Auch die Bildung der Pflanzen = Zellen wird betrachtet. ©.381. W. Hopkins, Unteefuhungen in der phnficalis fchen Geologie. Erkältung der Erdkugel; Proceffion und Nu: tation. Jahrgang 1840. 620. T. 30, ©. 177. Maclear, Weiteres über den Fall des Meteorfteins. ©. 193. Hopkins, phyſicaliſche Geologie U. Proceffion ıc. ©. 245—254. Ch. Bell, über das Nervenfpftem, Rüden: marf3:Nerven, Athemnerven. ©. 341. Sohnfton, über die Harze IV. und V. ©. 457—502. W. Bowman, über den feineren Bau und die Bewegung der willkuͤhrlichen Muskeln T. 16—19. Mus: felfafern von Haarthieren, Vögeln, Lurchen, Fiſchen und Kerfen, ©. 529—593. Barry, Embryologie HI. T. 22—28. Die Figuren gehen von 156-253. alle vom Eyerchen des Ganinchens. ©. 595—612. Derfelbe, über die Blutkuͤgelchen T. 29. 30. Es find 20 Figuren, alfe von Ganinchen. 1006 Jahrgang 1841. 312. ©. 41. D. Brewſter, über eine merkwürdige Eigenfchaft des Diamants. S. 69. W. Bowman, Zufag über die Zufammenziehung der Muskeln 8. 2. ©. 99. G. Newport, Über die Fortpflanzungs:Organe und Entwidelung der Myriopoden T. 4. 4. Abgebildet die Fort pflanzungs-⸗Organe von Julus terrestris, Ey nebſt deffen Ent— widlung ſowie des Keims von Zag zu Tag. ©. 131. 6.4. Mantelt, über einen Unterkiefer von Igua- nodon und Stüde von Hylaeosaurus und Andern aus dem Zilgate Forft Te 5—10. Abgebildet Zähne von beiden, auch andere Knochen, befonders Mirbel. ©. 153. Derfelbe, verfteinerte Schildfröten aus der Kreide. Taf. 11. 42. Emys benstedi. ©. 159. 3. Zopnbee, über die Gefäßlofigkeit thierifcher Ge— webe, wie Knorpel, Hornhaut, Kinfe uſp. &. 13—16. &. 195. Barry, über die Chorda dorsalis. S. 201. Derfelbe, über die Blutförperchen I. T. 17 bis 19. Haarthiere, Vögel, Lurche, Fifhe, Auftern, Hummer, Blutegel. ©. 217. Derfelbe, über daffelbe II. 3. 20—25. ©. 269. R. Lee, über die Nervenknoten der Bärmutter 3.26 und 27. Sahbrgang 1842. 308. T. 26. ©.43. W. Hopkins, phnficalifhe Geologie IL. der Erdrinde und Zuftand derfelben. ©. 57. W. Bowman, über den Bau und die Verrichtung der malpighifchen Körper in den Nieren T. 4. in wichtiger Auffag mit feinen Cinfprigungen und microfcopifchen Unter: fuchungen. Die Gefäße fteden zufammengefnäuelt in den ge— nannten Körpern wie in Blafen. Der Kreislauf in den Nieren wird auch mit dem in der Leber verglichen. Die Abbildungen aus Pferd, Meerfchweinhen, Papagey, Riefenfhlange, Froſch, Menſch. S. 81. G. A. Rees, chemiſche Beſtandtheile des Milchſafts. Faſt nichts als Waſſer und etwas Eyweiß nebſt Spuren von Salzen und Fett. S. 89—135. Barry, über die Faſer &. 5—11. mit 157 Abbildungen faft aus allen. Thierclaffen, auch aus Pflanzen. ©. 157—163. W. Addifon, Über die lekte Vertheilung der Luftgaͤnge und die Bildung der Luftzellen in den Lungen 8.12 Dicke ©. 173—179. R. Lee, Nervenknoten der Baͤrmutter T. 14. ©. 215—224. J. S. Bowerbank, uͤber die organiſchen Gewebe der Corallenſtaͤmme T. 16. 17. Millepora, Celle- pora, Paronia, Nullipora, Agaricia, Anthopora. ©. 275—308. R. Kane, zur chemiſchen Geſchichte des Pal: lads und Platins. Sahrgang 1843. 336. ⁊. 18. ©. 7—16. ©. €. Hoskins, Zerlegung phosphorfaurer Harnfteine aus der Blafe. ©. 33. 34. M. Barry, Samenthierchen, beobachtet im Eyer- chen der Haarthiere. Ich babe früher gefagt, dag man in der dien, durhfichtigen Haut (Zona pellucida) des Eyerchens eine Deffnung wahrnehme. Jetzt bemerkte ih in einem En 24 Stunden nad der, Paarung aus der Muttertrompete eines Ca— ninchens mehrere Samenthierchen; die Deffnung war nicht mehr 1007 fihtbar; daſſelbe ſah ich wiederholt in einem etwas jüngern Ey aus einem andern Ganindyen. &.233. U. Farre, über dad Hörorgan der Cruſtaceen T.9. 10. Hummer, Pagurus streblonyx, Astacus fluviati- lis, Palinurus quadricornis. ©. 243. Ch. Newport, über den Bau und die Entwidelung des Merven= und Blutſyſtems bey den Mpriopoden und lang= ihwänzigen Arachniden T. 11—15. Haben einen vollftändigen Kreislauf. Julus terrestris, Polydesmus, Geophilus, Scor- pio, Scolopendra. &.329—-332. W. H. Pepys, über die Athmung der Pflanzenblätter X. 18. Sahrgang 1844. 328. 2.19. ©. 53-56. ©. Fownes, Phosphorfiure in vulcanifchen Sefteinen. ©. 57. 3. Davn», Bemerkungen über thierifhe Wärme. — Pelamys sarda, Homo. . S.65-85. N. Owen, Befhreibung gewiffer Belemniten, welche fich im Oxfordlehm mit weihen Theilen erhalten haben T. 2—8. Eine umftändliche und genaue Darftellung der Schale und vieler weicher Theile, mie fie von diefem geſchickten, kenntniß— reichen und fcharffinnigen Anatomen zu erwarten ift. Der Be: femnit verbindet die Kennzeichen von 4 Sippen der zweykiemi⸗ gen Gephalopoden: Spirula, Sepia, Sepiola et Onychoteu- this und fteht am beften zwifhen Spirula et Sepia. Er hat den Sipho am Bauchrande wie die innere Fammerige Schale von Spirula; der Endſtachel des fogenannten Nüdenbeing der Sepia entfpriht der fpathigen End» Scheide des Belemniten; die convere, bintere breite hornige Platte mit zerreiblicher Kalk— materie entfpricht der Gapfel des Eammerigen Kegels; die zwey Floffen des Belemniten find kuͤrzer und breiter und liegen et= was vor der Mitte des Keibes, ziemlich wie bey Rossia et Sepiola; hatte wahrfcheinlich zwey Fühlfäden und zehn Arme, jeder 15—20 Paar Haken an Saugnäpfen, wie Onychoteu- this. Das Thier hatte einen Außeren Mantel, woran die Floſ— fen, einen Trichter, Hebmuskeln deffelben, fich Ereuzende Mus: £elfafern am Kopf, Augen, eine Muskelhaut am Magen und einen Dintenbeutel, eine hornigen Kiefer. Der Leib war viel länger als die Schale. Die Haken find ungemein groß. Das Thier war ohne Zweifel meiftens aufrecht im Waſſer und Eonnte ſchnell vor und ruͤckwaͤrts [hwimmen, Fifhe mit den Hafen faffen und abwärts ziehen. Der Verfaffer hat aud die Mus: £elfafern microſcopiſch unterfucht. Auf Taf. 8, welche leider unſerm Exemplare fehlt, hat er eine Abbildung des hergeftellten Thieres gegeben: dem Nautilus, Orthoceratites, Baculites, Ammonites etc. fehlt der Dintelbeutel. Man fennt ed nun faft fo genau, als eine lebende Dintenfchnede. ©. 283. ©. Newport, über die Erfeßung verlorner Theile ben Moriopoden und fliegenden Kerfen T. 14. — Julus ter- restris, Alopus (Phasma) cocophages, Vanessa urticae. Der Berfaffer hat mit verfchiedenen Sippen der Sulen und Scolopendren Verfuche angeftellt; ebenfo bey der Naupe von Vanessa urtieae. Sie haben die abgefchnittenen Füße wieder erfeßt, es ift dazu wenigftens eine Hautung nöthig; Wunden ben Raupen heilen fehr leicht, wofern nicht Eingeweide vordrin= gen oder ber Blutverluft zu groß wird, Es bildet fich in der Munde ein Blutpfropf und ein Scorf mie bey den höhern Thieren. 1008 S. 295. J. Simon, Über die vergleichende Anutomie der Schilddruͤſe. Die beiden Drüfen nahe am untern Kehlkopf der Vögel find wirklich Schilddruͤſen wie bey den Haarthieren. Sie finden fi bey allen Vögeln und befommen ihr Blut von der Stelle, wo die Vertebral: und Droffel-Sclagadern ſich theilen. Bey den Lurchen hat man diefe Organe verfanntz fie finden fih bey alten, Bojanus hat fie bey der Sumpfſchildkroͤte abgebildet; aber für die Bröfe (Thymus) gehalten. Sie liegt über dem Grunde des Herzens zwifchen der rechten und linken Droſſel-Schlagader; die Achte Broͤſe Liegt nicht in der Mitte, fondern jederfeits außerhalb der Droffel-Schlagader zwiſchen ihr und ber Schlüffelbein-Schlagader. Ziemlich fo beym Grocodill; bey den Amphisbinen wie bey den Schlangen. , Bey den Eichdechfen liegt fie verfchieden; bey manchen eins fach, bey manchen doppelt, bald weiter vorn, bald weiter hinten. Unter den Lacertiden ift fie einfach, und querliegend auf der Luftroͤhre bey Lacerta et Tejus; bei den Monitoren doppelt, nah unten verbunden mit der Bröfe. Unter den Iguaniden ift fie einfady und quer bey Agama et Iguana; bey Istiuras doppelt, wie bey den Monitoren. Bey den Gedetiden, Chamäleoniden und Scinciden wie bey Lacerta einfach und quer; Chamäleon weiter vorn gegen das Zungenbein. Bey den aͤchten Schlangen liegen Broͤſe und Schilddruͤſe dicht beyſammen und find ſchwer zu unterſcheiden. Die letztere liegt wie beym Grocodill über dem Grunde des Herzens zwifchen der rechten und linfen Droffel-Schlagader, beiderfeit$ etwas durch) die Bröfe verdedt; bey den meiften liegt viel Fett davor, Unter den nadten Lurchen bat Carus die Schilddräfen beym Ftoſch erkannt, ihrer zwey an den Droffel-Schlagadern bey den Hörnern des Zungenbeins. Huſchke fagt, fie feyen wahr: foheinlich eine Verfrimmung der Kiemen, was aber durch Me- nobranchus lateralis wiederlegt wird, weil Diefer neben den bleibenden Kiemen doch die Schilddrüfe hat. Sch habe gefehen, daß fie hier aus zwey Stuͤcken befteht, verbunden mit dem uns tern Rande des Zungenbeind; bey Menopoma ebenfo. Das beweift nicht viel: denn diefe Lurche haben nicht Fünf Kiemenpaare wie die Fiſche. D. Bey den Molchen wie bey den Fröfchen. i Auch bey dem abweichenden Lepidofiren fcheint die Schildbrüf vorzufommen. Biſchoff bat ein Kleines, drüfiges Organ entz dedt am Ende eines jeden Zungenbein-Horns, hält fie aber für Speicheldrüfen, fagt jedoch, fie hätten feinen Ausführungsgang. Ich balte fie daher für Schilddrüfen, weil fie ebenfo liegen wie | bey Menopoma et Menobranchus. | Diefer Umftand ift alfo ins Neine zu bringen. Sifde j Meines Miffens fpricht hier niemand von einer Schildbrüfe: | bey vielen ift fie jedoch unzweifelhaft vorhanden; ich habe fie gefunden bey Cyprinus, Anableps, Esox, Exocoetus, Ga- dus, Morrhua, Merlangus, Anguilla, Acipenser, Callor- | rhynchus, Squalus, Raja, zweifelhaft bey Petromyzon, | Scheint. jedoch zu fehlen ben Perca, Mugil, Trigla, Scom- | ber, Tinca, Salmo salar, fario, Clupea, Pleuronectes, Hipposlossus, Rhombus, Solea, Cycelopterus, Gymnotus et Balistes. } Indeffen bin ich daruͤber nicht ganz ficher, weil diefe Druͤſen an drey verfchiebenen Drten liegen. ‚1009 Bey den Knorpelfiihen und beym Aal ift fie einfach und liege in der Mittellinie an ber vorderen Fläche ber Knorpel, welche die Kiemenbögen mit einander verbinden, bald mehr, bald meniger weit vorn, bisweilen am Zungenbein, aber immer ba, wo der große Stamm der Branchial-Aorta feine legten Zweige abgibt; erhält ihr Blut von einem rüdlaufenden Aft aus ber erften Kiemenvene, aber nichts aus der Kiemenarterie. Bey den Gadiden ift fie doppelt und liegt gegen die Mir belfäule des erften Kiemenbogens uſp. Sie mag liegen, wo fie will, fo befommt fie immer ihr Blut aus der erften Kies menvene, Die Sache wird ſchwierig, weil die Drüfe wahr: fcheinlih im Verhältniß zu einem andern Organ fteht,‘ nehm lich mit dem Anhängfel am Kiemen-Apparat, welches als eine Huͤlfskieme betrachtet wird, an der erften ächten Kieme. Iſt vielleicht einerley mit der Schilddrüfe; beym Stör find jedoch beide vorhanden. Das fcheint mir gerade ein Beweis, daß die Schilddrüfe nichts anders ift, als ein Weberbfeibfel der Kiemengefäge. O ©. 305—320. E. Wilfon, über den Bau und die Ent- wicklung eines SchmarogertHiers in der Haut des Menfhen — Entozoon follieulorum T. 15—17. Dr. Simon aus Berlin hat diefes Thierchen in ber ſchmie— rigen Subftanz der follieuli pilorum der menſchlichen Haut entdedt, in Müllers Archiv 1842 befchrieben und zu den Milben geftellt, wohin es aber nicht gehört. Ich habe mich 6 Monate lang damit beſchäftigt. Ich habe Feine bemeglichen Drgane im Munde gefunden, dagegen Augen, Eyer, die Ent- wicklung des befonders geftalteten Embryos; es Eann den Kopf in die Bruft zurüdziehen. Das Thierchen ift ungefähr 4’ lang. Der Bauch ift geringelt; es hat fein Haustellum wie Acarus. Die Stelle im Syſtem ift ſchwer zu beftimmen. Man findet das Thierchen faft bey allen Perfonen, doch häufi- ger bey alten mit einer fchlaffen Hautz bey manden zwey bis drey in einem Follieulus, bey anbern bis 15, der Kopf eins waͤrts gerichtet, bey mehreren die Köpfe beyſammen; meiftens an der Naſe, doch aud) an den Gliedmaaßen. Mit der Schmiere werden fie ausgeftoßen. Man kann fie ausdrüden (merkmuͤrdig, dag das Volk diefe Schmiere Miteffer nennt.) Man thut ſo— dann die Maffe in Baumöl und drüdt fie zwifchen Glastafeln. Dann fieht man fie ftundenlang in Bewegung. Sch fah fie noch lebendig in einer Reiche, die fhon 14 Zage todt war. Mit einem Glas, das 50mal vergrößert, fann man fie deutlich erkennen. Sie find mehrere Mal länger als dick und abge— ‚theilt in Kopf, Bruft und Bauch. Am Kopfe zwey arımartige ‚Drgane und dazwifchen zwey Fuͤhlfäden; jene drei bis vierglied> tig wie Palpen, das legte lied oder der Carpus wieder vier- oder fünfglicdrig. Sie fönnen fih nach allen Richtungen bes wegen und auch zurücziehen. Born am Kopf eine Art Ober- lippe, unter der vier Paar gegliederte Fühlfäden, gegen den Nacken zwey andere. An der Bruft ftehen 4 Paar Füße, drey— gliedrig. Bauch viel länger und dünner, hinten der After, Es ſcheint zwey Abarten zu geben, eine größere‘ und duͤnnere, eine fürzere und didere; die Embryonen find auch bey Beiden verfchieben. Es wird Alles aufs Genauefte befchrieben, fo daß wir nicht folgen Eönnen. Sch halte eg für einen Wurm, Gray am brittifhen Mufeo für einen Verwandten der ento- moftracifchen Gruftaceen, alfo der Lernaͤen. In den. Abbildungen zeichnet der Verfaffer: zwey Ober— lippen = Palpen, drey Unterlippen: Palpen, dazwifchen Marillen, zwey Augen. Die Entwidlung der Eyer ift zahlreich abgebil- Iſis 1848. Heft 12, 1010 det. Es find 42 Figuren. Das fonderbare Thier hat aller: dings die größte Aehnlichkeit mit den Lernaͤaceen. Sahrgang 1845. 373, enthält größtentheils nur Phyficalifches. S. 179. Ch. Daubenpy, über den Wechfel der Aernten und die Menge von unorganifchen Materien, welche verfchiedene Pflanzen unter verfchiedenen Umftänden dem Boden entziehen. ©. 253—262. ©. Fownes, über, die Eünftlihe Bildung einer Pflanzenlauge. ©. 233. ©. Matteucci, electrosphyfiologifche Unterfuchun: gen: Muskelſtröme; Ströme beym Froſch; inducierte Con— tractionen. ©. 319. Sohn Davy, über die — des Menſchen. S. 335. H. B. Jones, chemiſche Zerlegung des Harns. Jahrgang 1846. 647. tbb. 36, ©. 1—62. M. Saraday, Unterfuchungen über die Electri⸗ tät. Reihe XIX ©. 63. W. Sones; die Blutkörperchen betrachtet in ihren verfchiedenen Entwidlungszuftänden in der Thierreihe T. 1.2, ill. ©. 107. U. De Morgan, über den Streit zwifchen Keil und Leibnitz über die Erfindung der Slurionen. ©. 111. M. Somerpille, über die Wirkung der Strah- len des Speetrums auf‘ Pflanzenfäfte T. 3 ©.121. I. R. Chriftie, über die barometifchen Thermo— meter zur Beftimmung der Höhen. S. 133. G. W. Hearn, über partialsdifferential Gleichungen. ©. 137. & F. Schönbein, über ‚von felbft vor ſich ge hende Niteification, ©. 143. 5. De Forbes, über die — Theorie der Glet⸗ fher-Bewegung T. 4—11. ©. 211. R. Lee, Übee die Nervenknoten des Uterus. ©. 213. Th. ©. Bed, über dier Nerven des Uterus T. 12-—15. ! ©. 237. E. Sabine, Beyträge zum thierifchen Magnetig- mus T. 16—20. Fol. ©. 433. 9, Cler£, meteorologifhe Beobachtungen zwiſchen 20° und 68° ©. Br. und 0-120 9.8. ©. 441. Lo Howard, Uber barometrifche Variation, veran- laßt durch die. Declination des Mondes. ©.449, H. B. Jonas, Beyträge zur Chemie des Harng, ©. 461. €. Ronalds, über den Ertractiv- Stoff des Harns und die Yusfonderung von Schwefel und Phosphor durch) die Nieren. S. 465. G. A. Mantel, über Foraminifera in Kteite und Feuerftein des fübzöftlichen Engellands T. 21. ©. 473. €. 9. Jones, über den Abfonderungs: Apparat der Leber T. 22, ©.483. GC. Matteucci, über die phufiologifhe Wirkung de3 electrifchen Stroms. ©. 501. $. Sibfon, über den Mechanismus des Athem- holens. Diele Holzfchnitte und I. 23—29. Bey Schlangen, Vögeln, Haarthieren, Menſch jung und alt; wichtig. SHIRT alla! über die Phyfiologie der menfchlichen Stimme %. 30—32 ©.573. Th. © va ham, über die Bewegung ber Gafe. T. 34-35, ©. 633—41, 3. Goodfir, über die Nebennieren, Bröfe (Thymus) und Schilddruͤſe T. 36. 64 \ 1011 Sahrgang 1847. Part I. p. 117. TabXIL. Enthält bloß phhficalifche und aftronomifhe Abhandlungen über dag voltaifche Glühen, die Dampfbläschen, Electromagne- tismus, Erbmagnetismus, photographifche Magnetometer, Be: wegung des Sonnenfpftems, Bulletins de l’Academie royale des Sciences et Belles Lettres de Bruxzel- les. IX. 2. Nr. 7—12. 1842. 8. 686. tabb Band L-IX. 1. in Iſis 1844. ©. 329. Bo. XI.2.—XIV. 1. 1848. ©. 225. XIV.2. ©, 959.) Mir müßen und auf die eigentliche Naturgefchichte befchräns Een und die vielen meteorologifcheen, phyſiſchen und chemifchen ſowie die archaologifhen und hiftorifchen Auffäge weglaffen. S. 32. M. Martens und H. Galeotti, Enumeratio synoptica Plantarum in regionibus mexicanis etc. Lateiniſche Charactere, Fundort und kurze Befchreibung: Gessneria elongata, trillora n., deppeana, spicata. Gloxinia punetata n., vertieillata n., mierantha n., mul- tillora n. ß Trevirania (Achimenes) maculata n., grandiflora. Besleria insignis n. Columnea schiedeana, flava n. Episcia rosea n. Lobeliaceae. Centropogon affine n., cordatus n. Lobelia hartwegi, velutina n., parviflora n., ramossisima n., strieta n., circaeoides, nana, rapunculoides? orizabae n., fulgens, splendens, laxiflora, persicifolia, concolor n. ©. 47. Ch. Morren, über die Beweglichkeit der Blümchen der Cpnareen. Beobachtungen an Centaurea ruthenica et jacea. Das Schwanken der Blümchen bey Berührung dauert etwa zweh Minuten, aber nur bey einer ziemlich ſtarken Hitze und bey hinlängliher Traͤnkung; auch die Röhre der Staubbeu: tel geräth in Bewegung. Die tauben Randbluͤmchen bewe— gen ſich nicht. Wird nun umftaͤndlich befchrieben. ©. 120. Shwann, Unterricht zur Beobachtung ber periodi- fhen Erfcheinungen beym Menfchen. Schließt ſich an die von Quetelet veranftalteten periodifhen Beobachtungen in ver fhiedenen Fächern; hier vorzüglich Wägung der Organe, Zah: nung, Mannbarkeit. &.192. Spring und Cacordaire, über die Organiſa— tion von Phrynosoma harlanii. Zaf. Pirfon brachte ein Stud aus Texas Iebendig nach Lüttih. Es hatte 6 Monate nichts gefreffen; Haut fchlaff, Füße fteif, Augen gefchloffen ; gab Eein Lebenszeichen von fi, wohl aber, wenn man 8 ftieß oder in die Sonne legte. Es öffnete fodann die Augen, hob den Kopf und ftellte fi auf die Beine, lief ſodann aber fehr unterbrohen; bald nachher fiel es wieder in Erftarrung. Es lebte 8 Tage und änderte die Farbe nicht, wie in feinem Water: land. Farbe in Branntwein verfchieden; lebendig an der Seite des weißen Ruͤckenſtreifens 5 ſchwarze Fleden; ein großer zwi⸗ fhen Hals und Schultern, zwey runde vor der Mitte bes Rüdens und zwey weiter hinten; alle hinten narciffengelb ge fäumt; ebenfo Hals und Anfang der Glieder beftäubt, (In Branntwein dad Gelbe weiß.) Schenfellöher waren feine zu finden. Halswirbel 4, R.18, 8.2, 8.2, Sch. 6. Bruftbein eine breite Raute. Abgebildet Schulter, Becken, Zunge (glatt und ohne Ausſchnitt), Lunge, Darm, Nieren, Enerftöde. i 1012 ©. 210. Chriftian Morren, Anatomie und Phyſiolo— gie ber Blume von Cereus napoleonis aus Südamerica. Bey den Orchiden gehen die Pellenfhläuhe nicht durch Zellgemwege, fondern durch den Griffelcanal, wie Link es behauptet, aber beym Cereus. Bey den Orchiden bringt der Pollenſchlauch binnen einer Stunde durch den ganzen Griffel; nad) der Befruchtung hört der Geruch auf, ©. 227. H. Galeotti, Gräfer und Riedgräfer aus Merico, jene bejtimmt von F. Ruprecht, biefe von C. U. Meyer. Es find 77 Gattungen aus den Sippen Vilfa, Agrostis, Polypogon, Mühlenbergia, Cinna, Epicampes, Phleum, Aegopogon, Casiostega, ‚Eleusine, Eutriana, Deyeuxia, , Trisetum, Ataxia, Uniola, Eragrostris, Poa, Festuca, Bromus, Paspalum, Panicum, Pennisetum, Arundinella, Tripsacum, Manisuris, Rottboellia, Elionurus, Trachypo- gon, Andropogon, Imperata, Leersia, Pharus, Chusquea, Zeugites, Hilaria, Krombholzia. ' Carex oreades, galeottiana, mexicana, Uneinia phleoides. ©. 302. Bravais, Über das Wachsthums-Geſetz von Pinus sylvestris und einen neuen Arvicola. Er hat ben letz— tern auf dem Faulhorn gefunden, Selys zeigt an, Sundewall habe Arvicola rutilus aus Lappland befommen, welden man fonft nur aus dem öftlichen Sibirien kannte. Die Maus, welche Schinz vom Gotthard erhalten, ift nicht A. arvalis, fondern ein neuer: A, incertus, feht verwandt dem A. savii. ’ ©. 340. Santraine, neue Schneden aus dem Mit: telmeer. Odontidium gehört neben Criseis: O. trachea (rugulo- sum, Dentalium trachea), Jaevissimum; bey Cagliari. Delphinula calcaroides. Ibid. Trochus delphinuloides, genei, scillae; alle foffil. Solarium philippii (Valvata striata); bey Sardinien; an- dere Foffil. Claneulus blainvillii, von Zripolis. Littorina, mehrere foffil. Scalaria, begleichen. Rissoa plica, subventricosa, marmorata, obtusa, sabu- lum, meiſtens an Sardinien. Eulima grateloupii; Paludina breughelii, subfusca, in Dalmatien. ©. 362. Morren, über das vegetabilifche Elfenbein X. 1.2. Iſt zwar längft bekannt, wird aber erft feit Kurzem in Engs land gebraudt. Es ift der Innhalt einer Nuß, Tagua oder Cabeza di Negro aus den Infeln Mascara. Er befam eine folhe Nuß, eine andere wie BillardEugel gedrechfelt und eine als Nadelbüchfe geſchnitzt, fo fhön wie von Elfenbein. Sie ift von Phytelephas, weldye Palme mit den ähnlichen Chclan- theen in Peru wächft, felten in Braſilien. Die dortigen In— dianer deden mit den Blättern die Hütten, und ſchnitzen aus den Nüffen Knöpfe u. dgl. Es ift dag Eyweiß derfelben, welches zu Elfenbein erhärtet; fo lang es weich it, wird es gegeffen. Das Palmen:Eyweiß wurde von Mohl fehr gut unterfucht; das vorliegende verhält fich ziemlich fo. Die Nußſchale ift faft fteinhart und gelblichgrau. Das Ey: weiß wird nun microfcopifch abgebildet; es hat eine Menge fternförmige Höhlen, nehmlich Zellen. } 1013 — S. 372. Martens et Galeotti, Plantae mexicanae. 21 Comnelynaceen, einige Alismaceen, Melanthaceen, Pontedera⸗ ceen, Liliaceen, Smilaceen, Dioscoreen. ©. 393. J. Kickr, über Werke älterer Naturforſcher: Fr. van Sterbeed, geb. zu: Antwerpen 1631. Die Abbildungen feiner Pilze erhalten die neuen Namen, was fehr nüglidy ift. Es find 36 Tafeln. T. 1. Agaricus durus, candidus, campestris, cretaceus, georgii. T. 2. Boletus granulatus, procerus, fragrans, Agaricus campestris, cervinus, flavovirens, Lactarius acris, 8.3. B. edulis, pachypus. 3.4. A. clivularum, caesareus, Cantharellus cibarius,’ Russula adulterina. T. 5. A. praecox, Russula integra, vesca, heterophylia, Lactarius blennius. T. 6. A. campestris, aromaticus, imbricatus, calceolus, Russula depallens. ; T. 7. A. procerus, arcuatus. T. 8. A. pessundatus, dryinus, musteus, pergamenus, zonarius. T. 9. A. pescaprae, columbetta, pallidus, graveolens, tigrinus, Russula ochracea. &. 10. Morchella esculenta, trematoides, patula. T. 11. Clavaria botrytes, coralloides, flava. T. 12. Polyporus lobatus, Agaricus umbilicatus, ag- gregatus, T. 13. Polyporus squamosus. T. 14. P. squamosus. T. 15. Boletus aurantiacus, Agaricus fimbriatus, arven- sis, Polyporus intybaceus. T. 16. A. difformis, cetratus, grammopodius, pantheri- nus, rhodopolius, platyphyllus, ericetorum, - Coprinus fimetarius. T. 17. A. papilionaceus, tener, B. luridus, lupinus, castaneus, purpureus. T. 18. B. scaber, appendiculatus, vaceinus, A. tumidus, ovinus, Gomphidius glutinosus. T. 19. A. sterbeeckii, repandus, “pantherinus, lugens, B. asprellus, Paxillus lepista, Coprinus domesticus. 3.20. Paxillus sordarius, A. versipellis, vaginatus, fimiputris, spadiceo-griseus, albellus, pratensis, Coprinus fuscescens, Boletus luridus. ” XT. 21. B. scaber, Russula clusii, rubra, Cortinarius cinnamomeus, rubricosus, A. mappa, Coprinus extincto- rius, Paxillus involutus. T. 22. A. muscarius, nobilis, fastigiatus, Russula eme- tica, B. castaneus, Coprinus tergiversans, T. 23. A. torminosus, erustuliniformis, phalloides, dryo- philus, B. purpureus, variegatus, luteus. T. 24. Coprinus cinereus, niveus, micaceus, A. sterco- rarius, oblatus, cernuus, flavidus, tuberosus, Hygropho- rus niveus, Cantharellus albidus. T. 25. Coprinus atramentarius, A. sublateritius, fasci- eularis, capnoides, pulverulentus, fucipes. 1 T. 26. Polyporus sulfureus, Peziza aurantia, Tremella mesenterica, A: glandulosus. T. 27. P. heteroclitus, officinalis, suaveolens, pictus, versicolor, A. galericulatus, Hydnum coralloides, Exidia auricula judae, Auricularia tremelloides. brevipes, Lactarius 1014 2. 28. P. frondosus, Bovista gigantea. | T. 29. Lycoperdon pyriforme, caelatum, Craterellus pistillaris, Geaster fornicatus. 2. 30. Phallus impudicus, hadriani, caninus, corruga- tus, Clathrus cancellatus. T. 31. Mucor mucedo. T. 32. Tuber cibarium, Scleroderma vulgare. T. 33. Helianthus tuberosus, Solanum tuberosum, Con- volvulus batatas, Lathyrus tuberosus. T. 54. Conium maculatum, Hyoscyamus niger, Aconi- tum napellus, Atropa belladonna. 2. 35. Solanum nigrum, dulcamara, Enphorbia chara- cias, lathyris, peplus, Plantago psyllium. T. 36. Helleborus niger, viridis, foetidus, Veratrum ‚album. ©. 500. Bericht über Martins und Bravais Unter: fuhungen über dag Wahsthum von Pinus sylvestris. ©. 510. Selys fand auf dem Markte zu Brüffel ein Dugend Lavaret (Coregonus oxyrhynchus), flammändifc Sping und Aping), fonft mit Osmerus eperlanus verwech-— felt, flammändifh Spiering. Der Lavaret fommt von Ter— monde und Antwerpen; ift die einzige Gattung, welche halb im Meere lebt; hat nur eine Nüdenfloffe und auf der Ober: lippe einen weichen, fpiigen, fchwärzlichen Höder. ©. 511. Ch. Morren, Studien über die Anatomie der Traube und die Färbung der Weine T. 1.2. Genaue microfco= pifhe Unterfuchungen. ©. 550. Quetelet, über die Gefege der Population. Band X, Ne. 1—6. 1843, ©. 26. Ch. Morren, Unterfuchungen über das Neißpapier. Sehr brauchbar zu FTünftlihen Dingen. Wird nicht aus Reif gemacht, fondern aus dem Mark verfchiedener Aeschynomene, welche in Indien Kath-sola heißen und als Wellen auf den Markt von Ealcutta fommen; die Stengel ziemlich kurz und 21" did. Man macht aud daraus Zierathen in die Häufer und ſehr leichte Hüte, leichte Fifchnege. Die Fifcher nehmen ein Bündel Stengel unter den Arm, wodurch das Unterfinfen verhindert- wird. Ae. aspera ift ein Arzneymittel in Indien; die Ninde von Ae. grandiflora ein Fiebermitte. Auf Sava, Amboina uſw. heißt fie Zuri, und die Blüthe wird als Salat und als Gemüfe gegeffen. Die Malayen machen Thee mit den Blättern und effen die Körner wie Bohnen; die Chinefen brauchen den Eaft als Firniß. Das Mark von A. aspera et paludosa ift fehr groß, zart und fchneeweiß, ohne Fafern. Man maht daraus feine Schnitte und vereinigt fie »fodann zum fogenannten Neißpapier, welches die Indier fo fchön faͤr— ben, daß es wie Sammer ausfieht. Es kam 1805. durch Dr. Livingftone zuerft nad) Europa. Die nah Europa kommenden Papierbogen meffen nicht über dreh Decimeter. Man erkennt daran ohne Vergrößerungsglas den Zellenbau. Man fieht Marfftreifen von 3—4 Gentimeter Breite, felten 5 und 6. Ein Bogen hat immer gleich breite Streifen. Die Breite eines Marks von 6 C. M. ift außer: ordentlich, befonders bey einer Hülfenpflanze. Die Streifen find fehr kuͤnſtlich an einander geftoßen, ohne daß fie fich bededen; ‚man erfennt nur die Trennung an einer glänzenden Linie, wel: che die Elebrige und verbindende Materie ift. Das Gemebe zeigt Eleine parallele Längsftreifen, die unter der Lupe wellenfoͤrmig 1015 werden; find die Schichten der fenfrechten Zellen. Ein Strich mit dem Nagel täßt eine alänzende Spur; die Faltung bricht das Gewebe. Sest fih Staub in die Zellen, fo kann man ihn mit dem Federharz nicht mehr wegbringen; diefes zarte Pa= pier wird auch durch Neiben leicht löcherig. Stammbücher da- von müfen daher fehr vorfichtig behandelt werden. Man fieht £eine Spur von Intercellular-Gängen. Feucht wird diefes brüchige Papier ſo vet wie Pergament. Die Größe geht von 1; dis „3; Millimeter, gewöhnlich. etwas Länger als did, Wände ganz glatt, enthalten feine Fecula oder Glohulina. Nach Pahen befteht das Mark von A. paludosa aus 44 Kohlen: ſtoſſ, 66 Sauerftoff und Wafferftoff im Verhaͤltniß des War: ſers, mithin ifomerifch mit Stärke. Die Zellen find mit Luft gefüllt, auch während die Wände ſich voll Waffer gefogen ha— ben. Man Eann Aquarell darauf malen; die Farben nehmen ſich fehr fanft und fammetartig aus. Sie dringen nicht in die Zellen, fondern nur in die Zwiſchenraͤume, fo daß die Zelle felbft weiß bleibt, wodurch das fammetartige Ausfehen ber Ge: mälde entfteht. Auf einem Quadrat Millimeter find mithin 20 weiße Naubigbeiten durch gefärbte Ninge getrennt, mithin Mofaik. &.110. Martens et Galeotti, Plantae mexicanae: Irideae, Haemodoraceae, Hypoxideae, Amaryllideae, Bro- meliaceae, Zingiberaceae, Najadeae, Aroideae, Typhaceae, Palmae, Cupressineae, Abietineae, Taxineae, Piperaceae- &.135. A. Spring, Enumeratio Lycopodinearum. Selaginella 15 Spec. ©. 146. Ban Beneden, über die Campanularien an der Kuͤſte von Dftende. Bekanntlich ſchwaͤtmen diefe Polypen anfangs herum: Ehren- berg und Lowen betrachten die Fächer, woraus die Ener kom— men, «als weibliche Polypen, die andern Fächer als männliche, was mir unrichtig zu ſeyn fcheint. Wenn diefe Eyerfächer Weibchen find, fo müßen es die Knofpen am Leibe der Hydra auch feyn und mithin anfangs alle diefe Individuen. Das Everfach ift das weibliche Drgan nicht eines Individiums, fon dern der Gemeinde und diefe Fächer enthalten nur Sunge mit verfchiedener Entwidelung. Lo wen ftellt die Eyer mit Flimmer- haaren bededt vor; ich dagegen das Junge von diefem Alter un= ter der Geftalt einer Medufe mit verfchiedenen Organen ohne Slimmerhaare. Meine Beobachtungen giengen von April bis zum Sanuar, alfo machte die Jahrszeit Eeinen Unterfchied. Es fcheint, daß ein Ey nur ein Junges, aber auch mehrere hervor- bringen kann, indem ſich das Ey theilt, was auh Gars beobachtet hat. S. 207. &. de Konind, über eine verfteinerte Schale im devonifchen Kalkftein von Couvin. in Belemit, hier abgebildet, fonft noch nicht gefunden im alten Boden. .©.208. Martens et Galeotti, Plantae mexicanae, Cnpuliferae. Nicht weniger als 35 Eichen. ©. 225. Spring, Lycopodineae. Selaginella. Gattungen. ©. 327. Martens, Unterfuhungen über die Uvfachen des natürlichen Todes bey Pflanzen und Thieren. &.341. Martens et Galeotti, Plantae mexicanae. Betulinene, Plataneae, Salicineae, Chenopodeae, Amaran- taceae, Polygoneae, Nyctagineae, Laurineae, Daphnoidene. ©. 412. Konind, Bericht Uber eine Preisabhandlumg über die verfteinerten Polopen und Schalen in Belgien. Es find 166 1016 darinn viele critifche Bemerkungen über zweifelhafte Sippen und: Gattungen. Die Abhandlung ift von H. Npft. ©. 448. Preisaufgabe fuͤr den erften Hornung 1845, 1) über die neue Befruchtungs-Theorie der. Pflanzen, 2) über die Düngung und das Affimilationg: Vermögen der Pflanzen, DS Belohnung ſcheint zu feyn eine goldene Medaille von r. Bis 548 nichts für ung. Band X, Thl. 2. 1843. 8. 562. Taf. ©. 9. Quetelet theift Berichte von verfchiedenen Perfonen über die periodifchen Erfcheinungen mit. ©. 24. Selys, über eine neue europäifche Meife: Parus borealis: Supra einereo-griseus, pileo atro, tem- poribus albis, subtus albidus, lateribus vix saturatioribus, gula late nigricante. Longitudo 5". Islandia et Norwegia. Hat Aehnlichkeit mit P. palustris, welche ebenfalls characte— tifiet wird fowie P. atricapillus, sibirieus Gm., lugubris (sibiricus Keyserling). ©. 31. Martens et Galeotti, Plantae mexicanae. Le- guminosae, Wird fortgefest. Neu ift Robynsia, affınis Mu- cunae, Minkelersia, aflinis Clitoriae. S. 123. Guillot, Darftellung des Nerven-Gentrums in den Wirbelthieren. ©. 149. Selys, Nachtraͤge zu den belgiſchen Libelluliden Taf. Er hat die Zahl 26 auf 56 gebracht. Die von ihm entdedten find Libellula meridionalis, Cordulegaster biden- tatus. Die Tafel ftellt den Rüden und bie beiden erſten Bauchringel vor. £ ©. 162. Somme, über die Sinnorgane. S. 229. Swoygenhoven, Über den Schädel von Hans ohne Furcht, Herzog von Burgund. Taf. ©, 271 und 359. Quetelet, Berichte über periodifche Er— ſcheinungen. S. 292. Ch. Morren, uͤber einige Wirkungen der Ein— ſchnuͤrung auf die Pflanzen. Die Staͤmme werden duͤnner und daruͤbet dicker, weil der abſteigende Saft in feinem Laufe ge— bindert wird. Wir haben über diefes fogenannte Abjteigen bintänglic) geredet in unferer allgemeinen Naturgefchichte II. &.205. Das ift noh ein Geheimnig, welches den Botani- tern Angft mat. D. — ; S. 321. 8. Conftaneio, über dag Verhaͤltniß der Men- firuation zur Befruchtung. ©. 469. J. Hannon, über die Nahrung der Heuſchrecken. Das Meibchen eine Locusta viridissima lief hurtig auf dem Aft einer Eiche bin und her, ergriff ſodann mit den Kiefern eine Naupe von Bombyx bucephala und fuchte ihre Winduns gen mit den Vorderfüßen zu hemmen, Als fie todt war, zer- riß fie ihe die Haut am Halfe mit den Kiefern und fog fie aus. Dann ließ fie diefelbe fallen und ruhte auf Blättern aus, um zu verdauen. Zetterftedt fagt ſchon, daß fie Pflanzen und Eleine Kerfe fraͤßen. Bekanntlich haben die Heufchreden einen dreyfachen Magen, woraus Einige auf Wiederkaͤuen ſchloſ⸗ fen. Die Gryllen aber und die Mantis freffen Kerfe und ha— ben doch einen zufammengefegten Magen wie die Heufchreden. Die Pflanzen freffenden Cyprinen, Kaulquappen und Schildkroͤ— ten haben faum einen Magen. nur zwey, die Fleifchfreffenden 3, 4 und 5, Die Pflanzen freffenden Wale 11017 &.489. H. Lambotte, Über Felfen von feurigem Urfprung ztoifchen dem Uebergangskalk von Belgien. Taf. Es ift der fogenannte Wadit. Diefer Band enthält viel Antiquarifches, ſowohl Hiſtoriſches als Artiftifhes und Architectonifches, befonders von Herrn v. Reiffenberg, Smet und Anderen. Band XI. Thl. 1. 1844. 8 427. Taf. ©. 97. Dmalius, über die Glaffification der Menſchenar— ten. Die Zahl derfelben wird angegeben. Im Ganzen 750 Millionen; weiße 330, gelbe 218, braune 146, vothe 5, ſchwarze 41, bybride 10. Europäer 260, darunter Germanen 82, Celten 10, Lateiner 86, Griechen 4, Slaven 76. Semiter 26. Derfer 23. Scythen, nehmlich Circaſſier, Finnen und Tuͤrken. ©. 121. 227. 355. Martens und Galeotti, mericani- ſche Pflanzen; Rubiaceen ufw. Darunter neu: Vesalea, affi- nis Abeliae; Arenbergia, aflinis Chlorae. ©. 199, Weftendorp, über die Soktoffahgung ber Nidularien. Enthält wieder viel Antiquarifches von Reiffenberg, Roulez u.a Band XI. Th. 2. 1844. 478. S. 2. Dmalius, über des Marcelle de Serres geo- logifche Bemerkungen über die Provinz. ©. 61. 185. 319. Martens und Galeottis mericani- fhe Pflanzen: Labiaten und Verbenaceen. S. 292, Dmalius, über den Sandftein von Kügelburg. S. 298. Selys, über die Wanderung der Nucifraga caryocatactes Taf. Selten in Belgien; bewohnt die Alpen und Pyrenaͤen, kam aber im September 1844. in Menge nach Belgien ins ebene Land, wo fie auf Wiefen liefen wie die Häher und Grünfpechte und auch auf Heden und Schober hüpften; fie ließen auf 10 Schritt an fi kommen und ein Flintenfhuß erfchredte fie kaum. Sie fliegen fhwerfällig ungeachtet der langen Flügel „und ſchreyen ziemlich wie die Haͤher; Elettern nicht an Bäumen wie Spechte; auch find ihre Schwanzfedern nicht fteif und nur etwas ſchmutzig, wohl meil fie auf der Erde ihre Nahrung fur chen. Es kamen vom 15. September bis zum 20. October wenigftens 20 Stück auf den Marft von Lüttich, müßen mit bin fehr zahlreich gewefen feyn. Sie wurden meiftens in Droj- ſelſchlingen gefangen. Sie zeigten fi auch im nördlichen Frankreich. Aehnliche Züge Eennt man vom Jahr 1754. 1763. 1793. 1805. 1814. 1821. 1822. 1836. Die Nushäher in Schweden und Lappland unterfcheiden fich durch einen flärferen und dideren Schnabel. Schon Klein hat fie unterfchieden und Brehm nennt fie N. brachyrhyn- ‚ches et macrorhynchos. Die Unterfchiede werben nun ſchaͤr⸗ fer herausgehoben und die Schnaͤbel abgebildet, bey dem noͤrd⸗ lichen N. br. iſt der Schnabel hoͤhek. &.305. Beneden, über die Sippen Bleutheria et Synhydra. Die Eleutheria von Quatrefages ift nur ein junger Polyp aus der Nachbarſchaft der Zubularien, obfhon fie Eyer hervorbringt: denn Coryne, Pennaria und Meduſen bringen auch fhon in ihrem Larvenzuftand Knofpen oder Ever hervor; fie hat zwar Augen, aber junge Campanularien ebenfalls. Iſis 1848, Heft 12, 1018 Wahrſcheinlich iſt Eleutheria nur eine junge Synhydra. Meine Hydractinia wurde fpäter von Andern genannt Dys- morphosa, Cordylophora et Synhydra. Bey Hydra find die Fühlfäden hohl und öffnen fich in die Derdauungshöhle, bey den Zubularien find fie derb. Die Cam: panularien ftehen den Tubularien näher als die Sertularien. Ich theile die Tubularien fo ein. 1) Pennaria: Stamm; zweyerley Fühlfäden, movon die obern zerftreut und in mehreren Reihen, P. cavolinii = Sertu- laria pennaria. 2) Tubularia: Stamm; zweyerley Kühlfäden in zwey Reihen. T. calamaris —= T. indivisa, T. eoronata, T. dumor- tierii n. 3) Syneoryna: Stamm; alle Fühlfäden glei, und in meh— teren Reihen. S. pusilla (Coryna); listerii, ramosa (Stipula); sarsii; chamissonis (Coryna ramosa Cham.) 4) Corydendrium n.: Stamm; alle Fühlfäden gleich und jerffreut. Sertularia parasitica. 5) Eudendrium: Stamm; Fühlfäden in- einer Reihe. Tubu- . laria ramosa, bryoides (muscoides), splendidum, S. ra- cemosa. 6) Coryna: Kein Stamm; alle Fuͤhlfaͤden gleich und zerftreuf. C. sgnamata, aculeata. 7) Hydractinia n.. Kein Stamm; $ühlfäden in einer Reihe. H. laetea — Synhydra parasita; rosea n. ‚Die Eippen Echinocorium et Corimorpha nit hinläng- lich befannt. ©. 315. Thuret und Decaisne, über die Antheridien und Sporen einiger Zange. Darauf folgende Eintheilung ge: gründet. 1) Fucus: dioicus; Sporae in sporulas 8 divisae. F. serratus et vesiculosus. 2) Ozothalia: Monoica; Sporae in sporulas 4 divisae. F. nodosus. 3) Pelvetia: Monoica; Sporae in Sporulas Fucus canaliculatus. ©. 371. N.Fund, über den Guadaro (Steatornis ca- ripensis), In der Höhle fand ih auch einen fhwarzen Laufkäfer, wel cher von den Körnern.lebt, die den Guaharen zur Nahrung dienten, und in Menge herumlagen; ferner eine Spikmaus von der Größe einer Ratte mit einer vieredigen Schnauze und hodj= gelb_gefaumten Ohren. Veym Guadsaro find die Bruſtmuskeln fehr groß, die Speiferöhre häufig, dünm und weit, lang 12 Gentimeterz; Magen angefüllt mit Früchten und ihren Kernen, lang und weit 6 Gentimeter, liegt faft hinten am After. Därme dinn, 67 Gentimeter. Dickdarm lang 8, Leber zmeylappig, Gallenblafe. Bey einem Weibchen war der Ieere Magen mus- culös, Kopfknochen ſchwammig. Iris braun, Sehloch fehr groß und blau; Augapfel hat eine Bildung wie die Eulen. Haut die, Fleifh zäh, Füße ſehr ſchwach, Flügel fehr muscu- 168, koͤnnen daher fchnell fliegen. Der Leib der nadten Jungen befteht faft ganz aus Fett. ⸗ Nach Untergang der Sonne fliegen ſie aus der Hoͤhle mit einem beſtaͤndigen Geklapper der Kiefer. Geſchrey wie das der Raben. Freſſen verſchiedene Fruͤchte; im Magen von einer Palme fo groß wie ein Taubeney ; Fruͤchte von Aiphanes praga, von der baumförmigen Psychotria; Körner von Laurus et Achras. Nachdem fie den fleifhigen Theit diefer Früchte ver: braucht haben, würgen fie die Kerne heraus, Mift flüffig und 64* 2 divisae. 1019 fehr Ägend. Legen zivey , bis vier Eyer wie Taubeneyer, vom May bis zum Juny in ein napfförmiges Neft aus Thon, der fehr hart wird. Der Guacharo hodt nicht auf Zweige. Die Indianer fagten mir, fie hätten welde, die der Tag im Wald überrafchte, an Zweigen verkehrt hängen fehen, mwahrfheinlih, um die Nacht abzuwarten. She fehwerer Leib und die fchwachen weit hinten ftehenden Füße hindern fie zu fchreiten und zu boden; ich habe jedoch einige watfcheln fehen. Bey einigen habe ich Früchte gefunden von Bäumen, die nur am Drinoco wachfen; fie müßen mithin in einer Nacht bis an die Grenzen von Guyana fliegen über 80 Stunden meit. Die Farbe wechfelt nach Alter und Gefchlecht. Die Weibchen find oben braun wie Mahagonyholz, die Männ- chen dunkler und etwas aſchgrau; die jungen faft wie bie Meibchen. Herminiers Abbildung ift von einem Weibchen, Die Indianer des Dorfes Garipe betrachten die Höhle als ihr Eigenthum und gehen jährlih um Johannis mit Stau und Kindern unter ihrem Häuptling dahin, um das Fett der Jun— gen zu fammeln. Cs ift flüffig und gerinnt nicht. Man ge: winnt es durch Exhigung, hält ſich Sahre lang in Slafchen und ſchmeckt fehr angenehm an den Speifen. Der Eingang ift zur ebenen Erde im Walde, und fo weit, daß ſie darinn ihre Huͤt— ten auffchlagen Eönnen, worinn fie in Hängmatten fchlafen. Darinn ift ein Bad) 1,250 Meter lang. Sie machen mit Baumftimmen und Stangen Gerüfte, um an die Dede zu Eommen, wo in jeder Höhle und jedem Vorfprung der Stalac: titen ein Neft liegt; aus der Palme Praga machen fie Fackeln. Die Kinder tragen die Jungen hinaus, wo ihnen die Weiber das Fett nehmen; drey geben eine Flaſche. Dabey machen die Vögel einen betäubenden Laͤtm. Sie zeigen ſich erſt nad) ber zweyten Biegung 400 Meter hinein, wo es ganz finfter ift und gehen bis 780 Meter, two der erfte Gang endigt und fo eng wird, daß kaum ein Menfch durchkann; weiter hört man nur das Rauſchen des Bachs. Ueberall ift der Boden mit den Ker— nen der gefreffenen Früchte bedeckt, am meiften jedoch mit denen der Psychotria. Sie feimen 1—2’ hoch, und gehen dann zu Grunde. Man hält fie für ein gutes Mittel gegen Fieber und Grimmen; diefe Eigenfchaft follen fie aber nur erhalten, wenn fie durch den Magen der Guacharen gegangen find. ©. 377. Dan Beneden, Über das Gefchlecht der Anobon= ten, und die Bedeutung der Spermatozoarier. — Sie haben -ein Organ, welches bald für Lunge (Bojanus in der Sfis,) bald für Nieren und zulegt für Hoden gehalten wurde von Neumpler in der Iſis 1841, in Folge der Preisaufgabe von der Züricher Univerfität. Sn dem fchwammigen Koͤrper dieſes Organs fieht man bey einer Vergrößerung von 200 Zellen flimmern wie Samenthierchen ; aber e8 find Flimmerhaare an ihrer Haut, und die Zellen find ohne Schwanzfaden. In der Bauchhöhle liegen Xeber, Darm: canal und Gefchlechtstheile. Die lestern erftreden fich der gans zen Länge nach felbft um die Leber und gehen bey einigen 3 B. den Miesmufcheln bis in den Mantel. Sie beftehen aus £urzen, blinden und gelben Nöhten, während die der Xeber braun find; darinn bilden fich die Eyer und treten aus einer Deffnung rechts und lines am Grunde des Fußes und der innern Kieme. Neben der genannten Deffnung und etwas nach außen ift iene andere, welche zu der Zunge von Bojanus führt und von - diefe Eyer fand ich Spermatozoarier, 1020 dev Pfeiffer glaubt, fie führe die Eyer zur aͤußern Kieme; ich habe die Eyer aus ber erften Deffnung Eommen fehen; fie gien- gen zwifchen die Blättchen der innern Kieme und kommen erſt fpäter in die Äußere. Im Eyerſtock fehen die Eher ganz aus wie folche, in der innern Kieme aber wie Snfuforien, für welche man fie auch angefehen und abgebildet hat. In ber aͤußern Kieme ändern fie ihr Anfehen gänzlich, verlieren die $limmerz . haare und falten fi in der Mitte mit ihrer rudimentären Scale; e8 entwidelt fih ein ungeheurer Faden, der fie wie ein Byssus beveftiget, und die Klappen öffnen und fließen ſich wie bey den alten Mufcheln. NR. Wagner hat fehr Eleine Zellen im Eyerſtock für Boofpermen angefehen; fie ſchwingen allerdings, aber nicht anders als die Dotterzellen. Es gibt übrigens bier Achte Zoofpermen geftaltet wie bey andern, nehme lid) ein Kopf mit einem fchwimmenden Schwanz. Ich nahm mit einem Scheerchen etwas weniges vom Eyerftod und fah unter dem Microfcop die Eyer in ihren blinden Nöhrchen. Um Mahrfcheinlih gibt es untereinander folche Nöhrchen mit Eyern und andere mit Zoofpers men; alfo ein vollfommener Hermaphroditismus. Sowie fie fib bilden, fommen Eyer und Spermatozoarier in Berührung. Eyerſtock und Hode bilden ein einziges Organ. Sch kann mit- bin Neuwylers Meynung nicht beytreten, auch nicht glau= ben, daß es männliche und weibliche Anodonten gibt. Das ffimmt mit einer Beobachtung von Milne Edwards und allemand. Er hat bey Venus virginea das Gefchlecht getrennt gefunden, bey Pecten glaber aber zwitterhaft. Oyelas ift bekanntlich auch ein Zwitter. Ich halte die Lunge des Bojanus für bag Pericardium, und die darinn hängenden Körper für dag Analogon der ſchwammi— gen Körper an den Denen der. Gephalopoden und Gafteropoden, wodurd) der Saft in den Gefäßen ohne Zwiſchenkoͤrper mit dem Safte auferhalb derfelben in Verbindung Eommt. Bey den Bryozoariern habe ich Folgendes beobachtet. Wie ſich Eyer in irgend einem Organe bilden, ebenfo entfteht im der Mitte eines organifchen Theil ein Bläschen, woraus Zoofper- men. werden, fo daß man Anfangs nicht fagen kann, ob aus dem Drgane ein Ey oder ein männliches Product kommen wird. In beiden Fällen ift es die Geftalt eines Eyes oder eines Blaͤschens, worinn eine Menge Eleiner Zellen entftehen, welche fich entweder zu einem Dotter vereinigen, oder getrennt bleiben, das Bläschen zerreißen und männliches Product werden; im erften Falle ift e8 ein Embeyocnft, im zweyten ein Spermato= cyſt. Die Zelle wird einerfeitS Enopfformig und diefer Knopf verlängert fich zu einem Faden. In der Zelle fieht man einen Kern, wie in den Blutkügelchen. Die Dotterzellen entfprechen mit— hin den Spermatozoariern, und man darf die legteren nicht für Thiere halten. Damit fällt auch ihre Dfganifation weg und das Epithelium, welhes Pouchet gefehen haben will. Die Dotterzellen ſchwingen auch und daher hat man fie für Sper- matozoiden gehalten. Was Rathke für Spermatozoiden in der Coryne hält, hielt N. Wagner für Eyer und mit Recht; ebenfo verhält eg fich mit den männlichen Organen, welche Krohn bey einer Tubularia will gefunden haben; hier find es jedoch wahrfcheinlich Blutkuͤgelchen. Bey den Anodonten habe ich zu jeder Sahrszeit Eyer und Spermatozoiden gefunden; der Acarus diefer Thiere entwicelt ſich auch durch das ganze Jahr, Die Eingeweidiwürmer jedoch nur zur beffimmten Zeit. Es gibt ausgewachfene Anodonten, bey. denen man weder Eyer noch Zoofpermen findet, f 1021 Band XII. hl. 1. 1845. 8. 552. Taf. ©.3. Leclerque, über die Eisbildung im fließenden Maffer. ©. 17. Martens und Hemptinne, über die Einfaugung metallifher Gifte durch die Pflanzen. Sterben von XArfenif, faugen es aber nicht ein. .©.24. Louyet, auch darüber, Fand Eeine Spur von Ar— feni£ in den Körnern und Spelzen von Weizen, welchen er in Arſenik haltendem Boden hat wachfen laffen. - ©. 91. Peltier, über die Urfachen des Barometer: Wechſels. S. 109. van Beneden, uͤber die Circulation in den nie— bern Thieren. in merkwuͤrdiger Aufſatz mit 15 Folgerungen. Das MWaffer kann bey folhen Thieren die Stelle des Bluts vertreten; es läuft entweder in eigenen fogenannten Mafferges faͤßen, oder in den gewöhnlichen Gefäßen, vermengt mit dem Chylus. Es tritt ein entweder durch eigene Deffnungen (Ho— lothurien, Afterien, Phlebenteren, Lunge des Bojanus, Cephalo— poden) oder durd) den Mund (Sertularien, Tubularien, Campa= nularien, Quallen, Hydren, Aphrodite, mehrere Anneliden und Xrematoden) oder durch Endosmoſe ( Bryozoarier, Aſcidien. ©. 116. Quatrefages, Antwort über Eleutheria et Synhydra. Aechte Sippen; ebenfo Cordylophora und mahr- ſcheinlich auch Dysmorphosa. Beneden ſucht deffen Gründe zu widerlegen und bleibt bey ſeiner Meynung. ©. 129. Martens und Galeottis mericanifhe Pflanzen, Oolanaceen. ©. 216. Crahay und Quetelet, über die Kälte des Winters 1844. 45. ©. 227. Nyft befchreibt und bildet ab illuminiert Buli- mus venezuelensis et coloratus. ©. 230. Dmalius, natürlihe Charactere einiger alter Voͤl— fer im weftlihen Europa. Celten, Germanen, ©. 287. Preisfchriften über das Zerfpringen der Dampffeffel. ©. 489. Cantraine, neue Thyreoptera Taf. ill. Gehört als Unterfippe zu Dyfopes, wie Cuvier und Bo— naparte es angegeben baden, und zwar zur Unterfamilie der Moctilioninen, welche audy 4 Gelenke am langen Mittelfinger haben, wie die Vampyriden. Subfam, 1. Vampyrina: Nasus appendice foliacea sim- pliei; Tragus distinetus. Subfam. 2. Noctilionina: appendice nulla; stinetus. Thyreoptera: Rostrum productum, latiusculum, acutum, nares distantes: labrum inferum erenatum:: auresmediocres, trago profundo donatae. Cauda longa, patagium anale valde superans, eidemyue innata. - Hallux antipedum unguiculatus ‚ discoque coriaceo in- siruetus. Dentes ineisivi bifidi, supra 4, infra 6; laniarii distincti, coniei, longiores praesertim superi; molares obducti, euspidati, supra utrinsecus 5, infra 6, Characteriftifch ift der Napf unter dem erften Daumengelenk des Borderfußes, womit fie fi) wahrfcheintih an harte und glatte Körper hängen. Th, bicolor n.: Braun, Bauch weiß, Länge 69 Millimeter. Auf dem Hintern, Mittelfuß ift eine Scheibe wie auf dem vor: tragus di- 1022 dern Daumen, wodurch fich diefe Gattung unterfcheidet; auch find zwey Höder am Ferfenbein; der Schwanz ragt faft um ein Drittheil über die Schenfelhaut hinaus, Das Thier ift ein junges Männcen, das Gebiß des alten findet fi in Temmincks Monographies 1. p- 213. ©. 496. van Beneden, über den Kreislauf einiger nieder ter Thiere. Die Entdedung des Verfaffers und die von Mil- ne Edwards ftimmen mit einander überein. Thut man Aplyſien in ein Gefäß mit Meerwaſſer, fo fterben fie bald und ſchwellen durch Einfaugung des Waſſers ungeheuer auf. Er öffnete nach dem Tode die Kiemenarterie, worauf in 4 Minu: ten fo viel reines Meerwaffer ausfloß, daB ein Zeller dreymal voll wurde und der Leib zufammenfiel. Selbft die Flüffigkeit der Bauchhöhle war ausgefloffen. Er hat fodann daffelbe Ge- füß eingefprist: die Fluͤſſigkeit Fam, ohne den Gefäßen zu fol: gen, in die Gewebe des Leibes wie in einem Schwamm. Er blies auf dieſelbe Weiſe Luft ein; fie drang in die Wände der Haut bis zum Kopf, in die Höhlen des Bauchfells; endlich Fam fie in Blafen aus der Haut, befonders durch zwey Gänge an der rechten Seite etwas unter dem Canal, der zur Ruthe führt; Deffnungen Eonnte ec bafelbft Feine entdeden. Auf der innern Seite des Fußes, nehmlich in der Bauchhoͤhle zeigen ſich Gru— ben wie Deffnungen, Drüdt man ein vollgefogenes Thier, fo fprigt das Waſſer heraus wie aus einem Darm, den man mit Nadeln durhftochen hätte. Er hat fchlechterdings Eeine Venen finden koͤnnen mit Ausnahme derjenigen, welche den Saft zu den Kiemen führen. Das Bauchfell ficht aus wie ein Sieb. Drüdt man das aufgeblafene Gemebe, fo Eniftert es, wie wenn man eine Lunge druͤckt. Die Höhlen des Herzens und der Gefäße communicieren mit der Höhle des Bauchs und das durch die Haut gedrungene Meerwaffer fpielt die Rolle des Blu: tes. Deßhalb habe er fehon 1835. gefagt, daß bey den Aply— fin eine Verſchmelzung ftatt finde zwifchen den Venen und delle Chiaje’s Wafferfyftem. Milne Edwards hat daf- felbe gefagt am 3. Hornung 1845. (Comptes rendus), Er ſpricht ſodann noch über das Verhaͤltniß des Kreislaufs zum Darmeanal bey den Eoliden, Limaciden, den Gefaͤßbau bey - Teredo, Ascidia. Bey den Bryozoariern ift Saft zwifchen dem Darmcanal und der Hautz diefer Saft Eann bis zum Gipfel der Fuͤhlfaͤden fteigen wie bey den Actinien. Der Saft ift meiftens nur Waf- fer und in beftändiger Bewegung. Auf der innern Fläche der Haut und auf dem Darm find Flimmerhaare. Das Waffer dringt ein durch Endosmofe. Bey den Actinien ift die Höhle zwifhen Magen und Haut mit Maffer ausgefüllt, worinn Kuͤ— gelchen; e8 ift immer in Bewegung durch Die Flimmerhaare an den Anhängfeln des Magens. Die Kügelchen gehen - bis zur Spitze der Fühlfäden und Eehren am der entgegengefesten Wand um. Den Gipfel der Fühlfäden hat er nicht offen ge— funden, glaubt jedoch, daß es bey einigen Actinien der Fall fey. Bey den Zubularien ftehen die röhrenförmigen Polypen mit einander in Verbindung und das Waffer darinn fteigt beftändig an einer Seite herauf, an der andern. hinunter wie bey Chara. Slimmerhanre fah er nie. Gavolini hat diefe Bewegung ſchon lang bey den Gampanularien gefehen. Die Fühlfäden der achten Anthozoarier find voll vou Zellen, die der Hhdren hohl, alfo wie bey den Medufen; find gleichfam Medufen des fügen Waſſers. Die Kügelchen im Safte der GCampanularien bewegen ſich wie Spermatozoiden, haben aber Eeine Slimmer: haare. Diefe Thiere befommen alfo das Waffer durch den 1023 Mund mit feinem Sauerfioff und feinen Nährftoffen. Nach einigem Aufenthalt im Magen fließt es zu den andern Polppen wie in einem Gefäßnetz. Nymphon, faft Arachnid und Gruftacid zugleich, hat einen eigenthümlichen Kreislauf. Unter der Haut fieht man Kügel- hen in regelmäßiger Bewegung. In jedem Fuß fiebt man das Blut einerfeitd eintreten, bi zum Ende fteigen, dann an der andern Wand umkehren, in den folgenden Fuß gehen und fo: fort in die andern. Ein Herz auf dem Nüden habe ich nicht fhlagen fehen, aber eine Haut langfam an jeder Fußmurzel, vielleicht fo, wie es Behn ‚gefehen hat beb Notoneeta. Wenn das Herz fehlt, fo wäre hier der Fall wie ihn Quatrefrages ben den Schneden gefehen hat. Es gäbe dann Glieder- und Weichthiere ohne Herz, woran jedoch der Verfaffer zweifelt. Die Weichthiere und Nadiarien bilden nur eine Verzweigung. Mo die Verdauungshöhle noch feine eigenen Wände hat, öffnen fidy hinein gefäßformige Ganäle, welche dag Waſſer von außen aufnehmen (Sertularien, Quallen, Hpdren.) Erfcheinen eigene PVerdauungswände, fo füllt fi die Höhle darum mit, Saft; Gefäße find noch Eeine vorhanden (Xetinien, Bryozoarier). Diefe Höhle um dem Darm ſcheint bey den MWeichthieren fortzubefte ben; e3 bildet fich ein Gefäß, welches zum Herz wird und den Saft an verfchiedene Orte treibt. Kongl. Vetenseaps-Academiens Handlingar for Ar 1846. Stockholm, Norstedt 1848. 8. 352. Tb.18. 4, Diefer Band enthält mehrere große und wichtige Abhandlun: gen, deren Inhalt wir jegt beym Schluß der Iſis nur Eurz anzeigen koͤnnen. S. 1. J. G. Agardh, über Anadema, eine neue Algen- ſippe Taf. 17. A. orientalis. Huc etiam Conferva aculeata. S. 17. E. G. Bjoͤrling, uͤber eine merkwuͤrdige Claſſe Infiniteſimal-Reihen. ©. 37. J. ©. Agardh, über den zuſammengewachſenen Kelch bey einigen Gattungen von Lonicera und eine neue Sippe Isika t. 18. Abgebildet find Querſchnitte von Blüthen, Symphoricarpos, Caprifolium, Diervilla, Xylosteum, Take) Linnaea, ©. 51. C. 3. Schönherr, Mantissa secunda Fami- liae Cureulionidum. Schon angezeigt ©. 696. S. 137. W. 9. Schimper, neue Moofe, zuerft gefun: den auf einer Reife in Skandinavien. T. 1—16. Es find 18 Gattungen fehr fehon abgebildet vom Verfaſſer felbft und lithographiert von Simon in Straßburg. Desmatodon systylius. Cinelidium areticum. Moium subglobosum, hymenophyllum, blyttii. Cladodium "archangelicum, arcticum, purpurascens, brownii, aeneum. Webera rutilans, sphagnicola. Bryum microstegium. Dicranum robustum , blyttii. Dichelyma (Fontinalis) capillaceum. Fontinalis hypnoides, dalecarlica. ©. 171. Ch. Stenhammar, über die Flechten-Vegetation von Gottland, 1024 Gritifch über Parmelia, Lecidea, Sagedia, Biatora, Ope- grapha, Verrucaria, Tetractis nebjt einem Verzeichniß der übrigen. ©. 225. U. Erdmann, Über die in Schweden vorfom- menden Gebirgsarten, welche Hornblende oder Augit führen. ©. 275. € ©. Björling, über die Bedeutung der Zei- chen von Arc sin x und sec. x etc. S. 323. Biographie des Biſchoffs E. Tegner. Naturwiffenfchaftlihe Abhandlungen, gefammelt und durch Subſeription herausgegeben von W. Haidinger. Mien bey Braumüller II. 1848. gr. A. 1. 317. 2. 115, T. 30. Diefe Gefellfhaft der Freunde der Naturmiffenfchaften, welche auf Haidingerg Anregung erft im Jahre 1846 in Wien zu: fammengetreten ift, hat ungemeinen Beyfall und große Unters ftüsung fowohl an Geld als an wiffenfchaftlichen Beiträgen gefunden, fo daf fie im Stande war, in fo Furzer Zeit zwey Binde mit zahlreichen Tafeln herauszugeben; auch it ſchon der dritte Band unter der Preffe. Das Merk fchliegt fich ſowohl durch Scyönheit des Druds und des Papiers als auch der wichtigen Abhandlungen und der ſchoͤnen faft fämmtlih von U. Har— tinger auf Stein gezeichneten und in Rauchs Lithographie ge— drudten Tafeln an die beften Gefellfchaftsichriften an, welche gegenwärtig in Europa verfcheinen. Das Werk verdient daher in vollem Maaße die genannten Unterftügungen, und wird aud) in der gelehrten Melt die verdiente Anerkennung finden, obſchon fih der Abſatz, mie leider bey allen Gefellfhaftsfchriften fich nicht hoch ftellen wird, indem meift nur Bibliotheken und fels ten Privatleute folhe Schriften anfchaffen. Die Gefellfhaft ift übrigens dabey fehr liberal, indem fie gegen Tauſch faft an hile gelehrte Geſellſchaften Exemplaren ſchickt. Der vorliegende Band enthaͤlt groͤßtentheils große Abhandlun⸗ gen über Geologie und Verſteinerungen, auch mehrere über ho= heren Mathematif, S. 1. Dr. %. € Reuß (zu Bilin): Die foffilen Poly: parien des Miener Tertiaͤr-Beckens S. 1. Zaf. 1—11., mit ungemein zahlreichen Abbildungen in natücliher und mictofeo» piſcher Größe. Die Sippen find übrigens claffificiert, characterifiert und be— fchreiben. 2. Prof. 3. Pesval, Kleinften. ©. 111. . 3. Czjzek, Beytraͤge zur Kenntniß der foffilen Forami— niferen des Wiener Bedens ©. 137. Taf. 12. und 15. Alcid d'Orbigny hat bekanntlich ein Werk über diefe Fo— taminiferen des Wiener Bedens herausgegeben und 228 Gat- tungen auf 21 Tafeln abgebildet. Dazu hat der Verfaffer durch ı Benugung des montaniftifchen Mufeums noch 25 neue entdedt, welche bier befchrieben und ſehr fehon und deutlich abgebildet werden. Die Verfteinerungen diefes Mufeums ftehen unter dem Herrn J. v. Haller und wurden von ihm geordnet. 4. Dr. 8. E. Hammerfhmidt, Befchreibung eines mexi⸗ Bude, DREHEN Zeuzera redtenbacheri. ©. 151. T. 14. Rd — beſchrieben; auch Raupe und Puppe abgebildet. ſteckte unter den Blaͤttern einer eingeſandten Agave. .Barrande, uͤber die Brachiopoden der ſiluriſchen — von Böhmen II. S. 153. T. 15—23. über die Theorie des Größten und. 1025 28 Gattungen von Spirifer clafjificiert und ſehr ſchoͤn abge: bildet ; ebenfo 26 von Orthis, 29 von Leptaena, 3 von Cho- netes, 6 von Orbicula, 2 von Lingula. 5. 4. v. Morlot, Über die geologifchen Verhaͤltniſſe von Iſtrien mit Berüdfihtigung Dalmatieng und der angrenzenden Gegenden Kroatiens, Unterkrains und des Görzerkreifes. ©. 257. T. 24—26. Man darf fich freuen, daß nun allmählich nad dem Vor— gang von Sachſen die Regierungen oder die Landftände und die gelehrten Gefellfchaften fi) der Geologie annehmen. Der Verf. machte auf Veranlaffung des geognoftifch mentaniftifhen Ver— eing für Inner: Defterreich, des Kandeg ob der Ens und des Kö: nigreihs Illyrien im Herbſt 1847. eine Recognoſcirungsreiſe in den füdlichen Provinzen von Defterreih. Obſchon die Zeit nur kurz war, fo ift es feinem raftlofen Eifer dennoch geluns gen, die Hauptverhältniffe der dortigen Formationen aufzudeden und in einer illuminirten Charte darzuftellen. Die Charte geht vom Sfonzo bis über Zirknik und Laas hinaus, von da feitz wärts bis Pola, enthält mithin Gradisca, Monfalcone, Trieft, Pirano, Pola, Albena, die Infel Cherfo, Fiume, Laas, Zirk— nitz, Adelsberg, Wippach. Die beiden andern Tafeln enthalten Gebirgsdurchſchnitte und Durchſchnitte der Adelsberger Höhle und der Zrebichgrotte bey Zrieft. Er wurde dabey fehr eifrig uns terftüßt von Tommafini, Bürgermeifter von Trieft, Dr. Kant- Lee ebenda, 8. v. Heufler in Pifino, 3. von Foͤdrans— berg in Pinguente. Von Herrn Tommafini ift aud ein Derzeichniß der wichtigften Pflanzen nach dem verſchiedenen Bo— den bengefügt. Zweyte Abtheilung. N 1. 3. Riedlv. Leuenftern, über das vergleichende Maaß der Körperwinkel. ©. 1. T. 24. 25. 2. 8. Reifaher, die goldführenden Gangftreichen der falze burgifchen Gentral-Ulpenkette. ©. 17. mit 2 Tafeln. - Aufführung der Formationen, Erzgänge, Nathhausberg, Erzwies, Rauris, Fuſch mit Holzfchnitten. Die eine Tafel ift eine Charte mit illuminirten Formationen, welche ungewöhnlid zahlreich wechfeln. Die andere Tafel zeigt die — am Rathhaus⸗ berg. 3. Prof. J. Arenſtein, was ſind die imaginaͤren Groͤßen und welcher iſt ihr analytiſcher und geometriſcher Sinn? S. 48. Auch ſind wieder erſchienen: Berichte über die Mittheilungen von Freunden der Naturwiſſenſchaften in Wien, geſammelt und herausgegeben von W. Haidinger. Wien bey Braumüller. IV. 1848. 472, Man kann ſich in der That nicht genug wundern, wie es diefer Gefellfchaft während des ſtuͤrmiſchen Jahres möglidy war, ihre Sigungen wöchentlid, fortzuhaiten, fo daß man beym Ans blick diefer Berichte glauben müßte, es hätte in Wien die größte Ruhe geherrfcht, während doch alles in der größten Aufregung und felbft im. heftigften Kampfe war. Dadurch hat die Gefell: haft einen bewundernswürdigen Eifer für die Wiffenfhaft be wiefen. Die Zahl der Vorträge iſt wirklich faft Legion, fo dag wir nicht einmal dag Wichtigfte angeben fönnen, Der Hauptinhalt Iſis 1848. Heft 12. 1026 ift auch bier das Mineralogifche, Geognoftifche und die Ver: ffeinerungen ; jedoch geht das Anatomifche, Zoologifhe und Bo⸗ taniſche nicht leer aus. Wir Eönnen diefe Zeitfchrift mit vollem Vertrauen dem gefammten naturhiftorifchen Publicum empfehlen. Es wird faft jeder für fein Fach etwas finden, auch die wich: tigeren Erfcheinungen in dev betreffenden Literatur, Die Bewegung durch ſchwingende microfcopifche Drgane im Thier: und Pflanzenteiche, Nebit Erörterung über Sporozoideen, Infuforien, Bacillarien und über die Glementar= Structur der Halcyonella fluviatilis var. Nympheae, von Dr. Perty, Prof. Bern bey diſcher 1848. 4 22, T. 3. Diefe Schrift kann ald eine ducchgreifende Mufterung der Lehre über die Flimmerhaare und der ganzen Claſſe der Infu— ſorien ſo wie der niederen Polhpen betrachtet werden, geſtuͤtzt auf ſehr zahlreiche eigene Unterſuchungen und auf ſcharfſinnige Vergleichungen und Deutungen. Sie enthält zugleich Beurthei- lungen über diejenigen Gefhöpfe, worüber man jich ſtreitet, ob fie in das Pflanzen- oder Thierreich gehören. Ein eigener Abſchnitt ift den Flimmerhaaren gewidmet, wo⸗— bey befonders der Unterfchied zwifchen den anatomifchen und willkuͤhrlichen Wimpern oder Biden dargeftellt wird nach Beo- bachtungen an vielen Infuſorien. ©. 6. folgt der Abſchnitt über die Sporozoiden oder Zoo: fporen und über die dafür gehaltenen Gebilde, mit Beurtheilung der vorhandenen Beobachtungen und Meynungen, ebenfalls ge- gründet auf zahlreiche, eigene Beobachtungen. ©. 12. folgt die Betrachtung der Infuforien, von denen der DVerfaffer die Clofterien und Desmidiaceen ausfchließt. Es kommt bier fehr vieles vor, was zur beſſern Kenntniß der Snfuforien und zu ihrer Anordnung beyträgt und gewürdigt zu werden ver- dient. Die Bacillarien haben ©. 19, einen eigenen Abfchnitt. Sie feyen in einem gewiffen Lebensftadium dem Pflangenreiche an— gehörig. Darüber werden viele Beobachtungen mitgetheilt, fowie Vergleihungen der Molecular:Bewegungen mit der des Wade: thums und mit der thierifchen. Dann folgt ©. 25. die Befchreibung der befondern Art von Haleyonella fluviatilis an der Unterfeite der Blätter der weißen Seerofe, wozu die vielen Abbildungen auf den 3 Tafeln gehören. Auch bier werden die benachbarten Thiere wie Cristatella, Diflugia, Plumatella mit in die Vergleihung gezogen, ihre Unterfchiede auseinandergefegt und der microfcopifhe Bau der genannten Gattung umftändlich abgebildet. Merkwürdiger Weiſe befteht die Rinde Diefer Haleyonella faft ganz aus zufammen: geklebten Bacillarieen, alfo faft wie das Gehäufe der Phryganeen- Larven. Darunter ein neues Himantidium, abgebildet und eine neue Epithemia angulata. Noch ift ©: 39. Gloeocapsa polyzonia bejchrieben. ” Diefe Schrift bringt offenbar die Kenntniß von den genannten Gegenftänden um ein gutes Stuͤck vorwärts und wird gewiß allgemeine Anerkennung finden. u —_ 65 1027 Naturhiſtoriſk Tidsſkrift, udgivet of Henrik Kröyer. Ny Näde I. Kjöbenhavn 1845. 8. Wir haben bisher von dieſer vortrefflichen Zeitſchrift die zoo— logiſchen Abhandlungen, beſonders die ſo ungemein gruͤndlichen vom Herausgeber uͤber die Fiſche und niedern Krebſe faſt voll— ſtändig überfegt und mit den Abbildungen gegeben, wir glauben zum Vortheil der Wiffenfchaft; menigfteng wurden fie von den Engländern fleißig beachtet. est Eönnen wir nur noch das Mefentlichfte von diefen Abhandlungen mittheilen, und wir müf: fen auf die Zeitfchrift felbft verweifen, meil auch derjenige, melcher nicht daͤniſch verfteht, doch die Charactere Lateinifch mite getheilt findet. Heft 3. diefes Bandes ift überfegt in dieſem Jahrgang der Sfis ©. 774—827. Heft 4.: Fortfegung von Kröners carcinologifchen Benträgen. ©. 328. Aora typiea t. 3. f. 3. eine neue Sippe vom Strande bey Valparaiſo; lateiniſch characterifiert, aber weitläu- figer, al3 daß wir es mittheilen Fönnten. ©. 335. Amphithoe femorata fig. 4. ©. 346. C. Stäger, Beſchreibung gronländifher Muden, Culex nigripes; Chironomus hyperboreus n., turpis, fri- gidus, variabilis n., basalis n., byssinus, aterrimus, pi- eipes; Diamesa waltlii; Tanypns erassinervis, pietipennis, tibialis n.; Ceratopogon sordidellus; Tipula nodulicornis. Erioptera faseipennis; Trichocera maculipennis; Bole- tina groenlandica n.: Sciara iridipennis, flavipes; Simulia vittata; Rhamphomyia nigrita; Dolichopus groenlandieus. Helophilus areticus, borealis n.; Syrphus topiarius, tarsatus, lapponieus, ambiguus, hyperboreus n; Sphae- rophoria strigata n. Sarcophaga mortuorum; Musca erythrocephala; groen- landica; Anthomyia dentipes, irritans, froutata, trigoni- fera, arctica, angulifera, scatophagina, striolata,"ruficeps, ciliata. Scatophaga squalida, litorea; fucorum; Cordylura hae- morrhoidalis; Helomyza tibialis, geniculata; Piophila ca- sei, pilosa n.; Ephydra stagnalis; Notiphila vittipennis; Phytomyza obscurella. ©. 370. 3. €. Schioͤdte, über das Geſchlecht Micra- Iymma t. 4. ©. 380. Derfelbe, über den Platz der Ptilien und Cla— vicornien im Syſtem. ©. 400. 4. Derfted, Verzeihniß der Thiere ben Drö- bat T. 5. Es find 12 Fleine Krebfe, viel Wirmer, Schneden, Mus fheln, Echinodermen uud einige Zoophyten. Abgebildet find mit vergrößerten Fußwarzen und Kiemen Euniee norwegica, Syllis longoeirrata, Notophyllum polynoides, Choniada norwegica, Spione n. G. trioculata, inter Spio et Disoma: Tethium tubiferum. ©. 428. 5. Lange, über die Vegetation von Lolland und Falſter. Heft 5. ©. 448. Fortſetzung von Kröyers carcinologi⸗ ſchen Beytraͤgen. T. 6. 7. Iſis T. 10. ©. 453. Pasipha@ tarda. Long. 4’; Pandalus borealis, annulicornis. ©. 470. Myto n. gaimardi, von Spikbergen; long. 6” neben Mysis. 1028 ©. 476. Aegina (Caprella) longispina von Dröbaf; Long. Br, ©. 481. Siphonoecetes n. typicus t. 10. fig. 7. juxta Corophium; Groenlandia. Long. 4. Fig. 7. Animal magnitudine auctum. 5) Apex antennr inferioris; c) Pes tertius; d) pes quintus; e) pes abdo- minalis primus; f) quartus. ©. 191. Glauconome n. leucopis t. 10. fig. 5.; Groenlandia; juxta Ischyrocerum. Long 6—7"., Fig. 5. Animal auctum. 5) Flagellum appendieulare antennae superioris; ec) Antenna inferior; d) Pes primus thoraeicus; e) seeundus. ©. 501. Eusirusn. cuspidatus £. 10. fie.4. Gran- " landia, inter Gammarum et Amphithoen. Long. 14'". Fig. 4. Animal auctum. 6) Pars antennae snperioris (ultimus peduneuli artieulus cum flagello appendieulari rudimentari). c) Antenna inferior; d) Pars pedis thora- cıcı primi, ’ ©. 512. Dulichia n. spinosissima t. 10. fig. 1. Groenlandia; inter Amphipoda gammarina et Caprellina. Fig. 1. Animal auetum. a) Caput a superlicie supe- riori, a‘) ultimus annulus thoracis, tresque priores an- nuli abdominales supra exhibiti. 6) Flagellum antennarum superiorum; 6’) Flagellum appendienlare; e) Flagellum antennarum inferiorum; d) Pes thoracieus primus; e) se- eundus; f) tertius; f) Apex ejusdem; 9) quintus; h) ab- dominalis quartus. ©. 522. Stegocephalus inflatus t. 10. fig. 6. Groenlandia; Long. 1". - Fig. 6. Animal auetum. 5) Antenna superior; Ö') Fla- gellum ejus appendieulare; c) Pars mandibulae anterior; c') Palpus ejusdem; d) Maxilla paris prioris; e) poste- rioris; f) Pedes maxillares: 9) Pes thoraeieus primus. - ©. 530. Pontoporeia femorata. Groenlandia; Long. 6-8". ©. 539. Leucothoe glacialis t. 10. fig. 3.; Long. 3—43 Spigbergen. Fig. 3. Animal aucetum. 6) Mandibula cum palpo; c) Pedes maxillares; d) Pes thoracieus primus; e) se- cundus; f) Flagellum antennarum inferiorum; 9) Pes ab- dominalis sextus. Heft 6. 1845. ©. 545-652. &.545. Leucothoe elypeata t. 10. fig.2. Groen- landia, Long. 3—4''. Fig. 2. Animal auctum. 6) Pedes maxillares; ec) Pes thoracieus primus; c) articulus ejus ultimus sive sextus; d) secundus; e) quartus: /) quintus, ©. 551. Phoxus holbölli. Groenlandia; Long. 4". ©. 563. Ph. plumosus. Groenlandia; Long. 4, ©. 578. Anonyx ampulla (lagena, appendiculosus, Gammarus nugax). Long. 8-17". Norwegia, Groenlan- dia, Spitzbergen. ©. 599. Anonyx vahlii (Lysianassa); Long. 1”. Green- landia, Spizbergia, Norwegia. Se 611. Anonyx gulosus. Groenlandia. ©. 621. Anonyx plautus. Groenlandia; Long. 5, ©. 639. Kroͤver, ichtbyologifhe Beytraͤge. Ceratias n. holbölli, juxta Lophium piscatorium. Groen- landia; Long. 4#'. 1029 Band. Heft I. 1846. ©. 1. Anonyx edwardsii. Groenlandia: Long. A. holbölli, ibid,; A. tumidus, minutus, nanus, ©. 46. Opis typiea; Groenlandica. Long. 4. „S. 5. Microcheles armata; Kattegat. Long. 53; Am- phithoe albomaeulata; Norvegia; A. edwardsii; Groenlan- dia. j ©. 88. Idothea sexlineata. nodulosa, robusta. Heft I. 1846. T. 12. ©. 115. Acanthonotus tricuspis, Groenlandia; Long. 6-8", 2 ©, 123. Cuma edwardsii; Long. 8"; lata, resima, lucifera , brevirostris, ©. 181. Lencon n. emarginatus. Long. 5; L. nasica, deformis. ( Ambo genera figurata t. 1.2.) Bodotria, Alauna. Heft II. 1847. ©. 225. Kroͤyer, ichthyologiſche Beytraͤge. Scopelus glacialis; Paralepis borealis; Stomias ferox; Cyclopterus spinosus; Liparis fabricii, lineatus; alle aus dem höchften Norden; ausführlich befchrieben, wie überall. ©. 291. Krebse, ein Beytrag zur Flora von Et. Thomas. 6 > rathkii, angu- ©. 303. J. Roft, über Perrefacten in Holftein. ©. 308. €. Holböll, über den Kiperfarnaf der Grön- Linder; heißt auch Rynke-hval, fteht der Balaena longi- mana nah. J ©. 311. Fr. Boie, Dortrag in der Verfammlung der Naturforfcher zu Kiel; über Syftematif. ©. 318. Schioͤdte, Über den innern Bau der Bupreften. ©. 5352. N. Weftring, über die Stridulationg - Organe der Kerfe; Elaphrus, Blethisa, Omaloplia, Ceutorhynchus, Eryptorhynchus, Theridion, Trox. Heft IV. 1847. ©. 347. Schiödte, guineifhe Laufkaͤfer T. 3. 4. tus versufus, Ochyropus gigas. ©. 366. Kröyer, carcinologifche Beyträge. Henopomus n. mutieus, tricornis; Munna fabricii, Anceus elongatus, Idothea sabini, Anthura carinata, Tanais gracilis, tomen- tosus, örstedii, curculio, Apus glacialis, Nebalia bipes. ©. 447. Schiödte, über eine Gruppe von grabenden Manzen. Scaptocoris. Hile- Tydschrift voor de Wis-en natuurkundige Wetenschappen, uitgegeven door de eerste Klasse van het k. Nederlandsche Instituut. Amster- dam, Londonk. I. 4. 18148. 8. 187—266. I. 1. 2. 1848. 132. tb.2. [Heft 1—3. s. p. 631.] Heft 4. enthält: ©. 187. G. Vrolik, über becyerförmige Entwickelung bey Valeriana offieinalis t. 3. ©. 197. Miquel, über feltfame Cycadeen. Zamia mu- ricata, loddigesii, leiboldii, fischeri, ottonis, angustifolia: Ceratozamia latifolia, Cycas revoluta, circinalis; En- cephalartos; Dioon edule. S. 209. 9. C. Fode, Briefe Über die Flora von Suri- nam. Pontederia eriantha, Vochysia tetraphylla, Cissus sieyoides, Ornithocephalus falcatus n., Pleetrophora (Van- dea) iridifolia n. i 1030 — Storm, uͤber die Grundlagen der Schleußen af. 4. ©. 222. Eickma, über Cyan gegen Holzfaͤulniß. ©. 227. 5. Kaifer, über die Cometen. ©. 254. NR. Lobatto, Über eine Formel von Euler. 11. Heft. 1. ©. 1—52. Beriht über Scholtens Werk: Wind-of Strombemaling voor Polders. Heit 2. S. 1. €. Reinwardt, uͤber die eigenthuͤmliche Verbreitung der Gewaͤchſe in den magellaniſchen Laͤndern, mi einer Tafel, worauf die Höhe des Tuſſakgraſes, Dactylis ca« Spitosa angezeigt ift. ©. 48. Ban der Hoeven, DVergleihung der Schädel von Caffern und Hottentotten, mit genauen Mefjungen. ©. 61. Pilaar, über die Mittel, die Breite auf dem Meere zu meffen. ©. 75. W. N. Rooſe, über die Anwendung von Latten beym Bau der Fundamente, mit einer Tafel. ©. 81. F. Kaifer, über den Planeten Iris. ©. 122. Miguel, Voyriae Species quasdam surina- menses recenset. V. parviflora, calycina, aurantiaca, uni- flora, leucantha, nivea. ©. 126. Ban Hall, botanifhe Bemerkungen. Cycas wallichii, Symphytum azureum, Ficus diversifolia, Novorum Aecetorum J Academiae caesareae Leopoldino-Carolinae Naturae Curiosorum vol. XXL. Pars 1. Bonnae apud Weber 1847. 4. 365. t. 38. Diefer Band ift wieder vortrefflich ausgeftattet, Dank dem Eifer des Vorftandes, Nees von Efenbed und der Unters ftüsung, welde die Academie von der preufifchen Negierung feie vielen Jahren genießt. Die Tafeln find befonders zahlreich und großartig ausgeführt. n 1. Beyträge zur Anatomie des Elephanten und der übrigen Pachpdermen von Dr. EC. Mayer. ©.1. %.1—9. Sehr große und ſchoͤne Abbildungen, welche vorftellen das Nervengefleht des Nüffels, die Schlaͤfendruͤſe, Scilddrüfe Uortenbogen, Schlund, dritten Aft des fünften Nerven, Durch— ſchnitt des Nüffelse, Auge, Mugen, Blinddarm, Leber, Nüd- lein, weiblihe Theile. Im Text behandelt übrigens der Ver— faffer den Schädel, verglihen mit den ähnlichen Thieren; die Muskeln des Kopfs, Rumpfs und der Gliedmaaßen; die Ver— dauungs-, Athmungs= und Harnorgane, die ‚weiblichen Theile und die Sinnorgane; das Gefaͤß- und Nervenſyſtem. Dann folgt ©. 55. Die Anatomie von Hippopotamus, Rhinoceros, Tapir, Babyrussa, Dicotyles, et Sus. Da: von abgebildet das Hirn des Tapirs, des Elephanten, Nashorn und Pecaris. Der Berfaffer will die Haarthiere eintheilen nah den Sinnorganen. Wir fönnen ihn verfichern, daß wir das längft verfucht, aber gefunden haben, daß man damit nicht ausreiht. Dafür brauht man nur die dritte Auflage unferer Naturpbilofophie anzufehen. Stüdmeife läßt ſich der: gleichen nicht machen, fondern nur, wenn das ganze Thierreich nah Principien geordnet twird. 2. Ueber einige pathologifche Producte von Vögeln und Säug- thieren, von Dr. €, v. Bibra. ©. 89. T. 10. Sehr ausführlihe chemiſche Zerlegungen von Auswüchfen Conerementen, Degenerationen mit microfcopifhen Abbildungen 1031 3. Zur — * Balanophoren, insbeſondere von Rho— paldenemis, von Dr. Göppert. ©. 117. T. 11—15. Die Academie a diefe Schmarogerpflanze von Dr. Junghum, aus Oftindien, welcher hier einen Bericht Über ihr Vorkommen mittheilt. ° Goppert gibt nun davon eine gruͤnd— liche Befchreibung und Deutung der Organe mit fehr zahlreichen und fhönen Abbildungen fowohl vom Ganzen als von den Ge: weben. Dabey eine beurtheilende Ermittelung über den Stand diefer merkwürdigen Pflanze. 4. Chemifche Unterfuhung des wachsaͤhnlichen Beftandtheils der Balanophora elongata, von Th. Polak. ©. 159. 5. Knofpenbilder, ein Beytrag zur Kenntniß der Laubknoſpen und der Verzweigumgsart der Pflanzen, von A. Henry. ©. 169, T. 16—832. Das ift ein ganzes Buch mit ungemein zahlreichen und deut— lichen Abbildungen von fehr vielen Pflanzen, überall mit Durch— fchnitten. 6. Die Knochenrefte eines in der Papierfohle des Siebenge— birgs aufgefundenen Mofchusthieres von Dr. Goldfuf. ©. 343. . 33. 34. Große und fhöne Abbildungen des Schrachs, Schaͤ— Die und der Zähne. T. Zur Flora des Duaderfandfteins in Schlefien. Nachtrag von Dr. Göppert. ©. 353. T. 35 —38. ill. Es find bis jest 81 Gattungen in der genannten Formation entdedt. Eai Plinii seeundi Naturalis Historiae Praefatio et Liber XXXV. recensuit commentario critico instruxit Julius Sillig. Dresdae 1849. 8. 67. et 115. - Bekanntlich hat der berühmte Böttiger bei der Verſamm— lung der Naturforfcher zu Dresden 1826 eine neue Ausgabe des Plinius in Vorfchlag gebracht, zu welcher man alle vor- bandenen Handfhriften follte vergleichen laffen und zu der die Naturforſcher Erklärungen der zweifelhaften Gegenftände liefern foltten. Der Vorfchlag fand Beyfall und es haben HPaͤter ſelbſt mehrere Fuͤrſten denſelben ernſtlich unterftüst. Dr. San wurde vom Koͤnig von Bahern nach Italien geſchickt, um die dortigen Handſchriften zu vergleichen, was dieſer auch mit ungemeinem Fleiße gethan hat und zwar nicht bloß hier, ſondern ſpäter auch in andern Laͤndern. Der Koͤnig von Sachſen bewirkte, daß die ſpaniſche Regierung eine Handſchrift in Madrid ganz abſchrei— ben ließ und nach Dresden ſchickte. Die Herausgabe eines ſolchen Werks, woran viele arbeiten ſollten, hatte indeſſen feine Schwie— tigfeiten fomohl von Seiten der Schriftiteller als der Verleger. Die Hauptſache war indeffen, zuerft einen critifchen Text herzu- ftelfen, und bdiefem wirklich riefenhaften Unternehmen hat fich der Derfaffer mit ungemeiner Aufopferung , Fleiß und Sad: kenntniß unterzogen. Es ftand ihm all dag gefammelte Ma: terial zu Gebot und die vorliegende Probe beweift, daß er demfelben gewachfen ift und daß er eine Ausgabe herfielfen werde, weiche alle früheren weiter hinter ſich laͤßt. Hoffentlich kommt die gelehrte Welt diefem großartigen Unternehmen freumds lich und dankbar entgegen. Der Verfaſſer gibt in der arofen Vorrede hollftindige Aus: kunft über alle „vorhandenen Codices, ſchon allein eine unge: beure Arbeit. Im zweyten Theil diefer Schrift folgt. fodann der Brief de3 Plinius an Veſpaſian mit allen abweichenden Lesarten; S. 17. der Abdrud des Buches XXXV. auf diefelbe Art. Dieſes Buch enthält die berühmten Kunftwerke der Alten 1032 aus der Maleren und Bildnerey und wird daher den Gebildeten aller Stände ein angenehmes Geſchenk ſeyn, auch hoffentlich dazu beptragen, daß das yanze Werk die verdiente Unterftügung findet, Natural History of Newyork, by Authority. 1842. 4. Tabb. Das ift ein großes und ſchoͤnes Merk, welches der Regierung von Newyork alle Ehre macht und woflr ihr zugleich viele Län: der dankbar feyn müffen, weil fie dafjelbe denfelben geſchenkt bat. Dadurch find wir auch in Stand gefeßt, einen Bericht davon zu geben. Die Negierung hat nehmlich eine umfaffende naturhiftorifche Unterfuhung des Landes vornehmen laſſen, diefe Arbeit ver— fchiedenen Gelehrten übertragen und den Drud fo wie die Her: ftelung der vielen Zafeln beforgt. Kein Land und Feine Ne- gierung Fann fich eines folhen Werkes rühmen. Mir fünnen ung unmöglich ins Einzelne einlaffen, aber einen Beariff davon wollen wir mittheilen. Das Merk zerfällt in 5 Abtheilungen: Zoologie von J. E. De Kay, Botanik ven J. Torrey, Mineralogie von 8. C. Bed, Geologie und Paläontologie von W. W. Mather, E. Emmons, L. Vanuxem und J. Hall. Voran eine große Einleitung vom — des Staates Newyork, W. H. Seward, über den ganzen Plan des Unter— nehmens S. 1—178. Enthält im Grunde eine ganze Literar: Geſchichte diefes Staats und alles wag von Seiten der Regierung für das Land gefchehen ift. Dabey 2 Zafeln von dem großen Groton:Uquäduct, von $. B. Jervis. ©. 179-—188., über die Strafanftalten im Lande, von J— 8. D’Sullivan. Zoology of Newyork by J. E. De Kay. Albany 1842. 4. 146. tbb. 33. col, Das ift eine vollftändige Fauna deg Landes, wobey auch Part. 1. Mammalia. zufällig darein Eommenden Thiere bemerkt werden. In der Vorrede das Hiftorifche und die Befchreibung des Geländes der verfchiedenen Diftricte. Es find die Charactere der Ordnungen, Familien, Sippen und Gattungen gegeben nebft einer größern Beſchreibung und der Lebensart. Aufgeführt find folgende nad) Ordnungen und Familien abgetheilt, welche wir weglaſſen koͤnnen. | | Gulo lusceus t. 12. Mephitis americana t. 12. Mustela canadensis t. 13. M. martes (huro) t. 11.19. M. (Putorius) pusilla t. 14.) M. fusca. > | Putorius noveboracensis (er-' minea) t. 12. 14. P. vison (lutreola) t. 11. & Lutra canadensis (brazilien- sis.) t. 3. et 33. Canis familiaris. Lupus oceidentalis (Lupus) tab. 27: Vulpes fulvus t. 7. V. virginianus (cinereo-ar- gentatus) t. 7; Didelphys virginiana t. 15. Vespertilio noveboracensis tab. 1. V. pruinosus t. 2., V. subulatus t. 3. V.noctivagus (auduboni) t. 1. V. carolinensis t. 2. Condylura eristata t. 4. Scalops aquaticus t. 4. Sorex dekayı t. 5. Sorex brevicaudus, S. parvus. S. forsteri t. 21. S. carolinensis t. 21. Otisorex n. platyrhinus t. 5. Ursus americanus t. 6, Procyon lotor t. 6. | 1033 Felis concolor t. 9. Lyneus borealis (canaden- sis) t. 10. L. rufus t. 10. Phoca concolor (vitulina?) tab. 18. Stemmatopus eristatus t. 15. Sciurus leucotis (einereus ) tab. 18. Sc. vulpinus t. 18. Se. niger t. 17. Sc. hudsonicus t. 17. Sc. striatus (lysteri) t. 16. Pteromys volucella t. 18. Arctomys monax t. 21. Meriones americanus (labra- dorius, canadensis) t. 24. Castor fiber t. 20. Fiber zibethieus t. 20 et 32. Hystrix hudsonius (dorsata, pilosus) t. 26 et 8. Mus decumanus. M. rattus. M, americanus n. t. 21. M. musculus. M. leucopus t. 23. Arvicola riparius t. 22. A. rufescens n. t. 22. A.hirsutus (Meadow-Mouse) tab. 25. A. oneida n. t. 25. A. alborufescens t. 24. A. xanthognathus t. 23, Lepus nanus (americanus, sylvaticus) t. 27. L. americanus (virginianus) tab. 26. Elephas primigenius. E. americanus t. 32. Mastodon maximus. Sus serofa, domestica. Equus caballus. E. asinus, E. major foss. Bos taurus. Ovis aries. Capra hircus. Cervus virginianus canus) t. 28. €. alces t. 29: Elaphus canadensis (stron- gyloceros) t. 28. E. americanus foss. t. 29. Balaena mysticetus t. 31. Physeter macrocephalus 31. Rorqualus rostratus t. 50. R. borealis (boops). Globicephalus melas (globi- ceps, deductor ) t. 50. Phocaena communis. Ph. orca (gladiator) t. 32. Delphinus delphis t. 31. (mexi- Die vorftehenden Thiere find, wie bemerkt, ausführlich bes fchrieben; die folgenden nur angeführt, weil fie nur um die Gränzen des Landes vorfommen, jedoch mit Characteren, Vespertilio monticola, virginianus. Molossus ceynocephalus, fuliginosus. Pleeotus lecontii, townsendi. Sorex einereus, richardsonii (parvus), cooperi, ſimbri- pes; palustris. Otisorex longirostris. Ursus — maritimus. Meles labradoria. Mustela frenata. Lutra lataxina. Enbydra lutris. Vulpes velox. Trichecus rosmarus, virginianus, foss. Sciurus carolinensis, macrourus, auduboni, quadrivita- tus, fuliginosus, richardsonii, douglasii, capistratus‘, la- nuginosus, nigrescens, collei. oregonensis. Pteromys sabrinus, Spermophilus tredecim-lineatus, lateralis, douglasii, beecheyi, franklini, richardsoni, grammurus, guttatus, parryi, ludovieianus. Arctomys empetra, pruinosus, brachyurus. Castor (Trogontherium ?) ohioense. Arvicola pennsylvanicus, borealis, noveboracensis, nut- talli, pinetorum, gapperi', ferrugineus, richardsoni (ripa- rius), rubricatus. Sfis 1848, Heft 12, 1034 Neotoma floridanum, drummondi. Sigmodon hortense. Georychus helvolus, trimueronatus, hudsonius, groen- landicus. Aplodontia leporina. Geomys douglasi, umbrinus, talpoides, bulbivorus, bur- sarius, borealis, townsendi. Lepus glacialis, aquaticus, palustris, campestris, lon- gieaudatus, nigricaudatus, californieus, richardsoni, town- sendi, artemisia, bachmani. Lagomys princeps. Megatherium cuvieri. Megalonyx jeflersonii. Dicotyles torquatus. Tapirus mastodontoides foss. Bos moschatus, bombifrons foss., latifrons foss., pal- lasii foss. Bison americanus. Ovis montana. Capra americana. Autilope americana, mammillaris foss. Cervus macrotis, leucurus, nemoralis. Rangifer tarandus. Manatus americanus t, 30. 32. , latirostris, giganteus foss. Zeuglodon (Basilosaurus) harlani. Rorqualus australis. Delphinus calvertensis foss. * Die einzige aufgeftellte Sippe ift: Otisorex: Ohren groß und über den Pelz hervorragend. Naſe verlängert, Augen deutlih, Schwanz vieredig, Zähne 32. Leib 2,5", Schwanz 1,6". O. platyrhinus: dunkelbraun, unten bläffer. — 1,6, Gewicht 50 Gran. — zähne 45 Zu Tappan in der Grafſchaft Rockland in einem Keller. Mus ; americanus: Oben ſchwarz, unten bleygrau, Ohren höher als breit, Schwanz kürzer als Leib, diefer 9” 4", Schwanz 6". Wurde mwahrfcheinlic mit der eingeführten fhwarzen Ratte verwechfelt; ift fehr felten. Sm Unterkiefer find die Schneide- zähne wie in oben, beiderley gelblich; die Badenzahne nehmen nach binten’ab, erfter dreylappig, Vorderzehen weißlich. Arvieola rufescens: oben helltöthlih braun, unten fchiefers blau, Schwanz länger als Kopf. Leib 3, Schwanz 2. Am Dneidafee und in den Wäldern der Grafſchaften Hamilton und Lawrenze; unterſchieden von A. riparius durch den mehr gebo— genen Kopf und die Zähne; die oberen breit mit einer Mittel- furhe, Schneide etwas ansgerandet; die oberen Badenzähne mit 9 äußern Winkeln ; unten der erfte am größten mit einem tiefen feitlihen Einfchnitt. Arvicola oneida: Oben bräunlih, unten aſchgrau, Daumen: Elaue dreyeckig, Hinterfuͤße ſehr lang. Leib 3,2, Schwanz 1,8, Vorderfuͤße 0,4, hintere 0,7. Gemein am Dneidafee, Die Abbildungen, gezeichnet von G. W. Hill, find im Ganzen recht gut, die früheren jedoch forgfältiger als die ſpä— R teen, [worüber wir uns bey einer folhen gar nicht aufhören= den Arbeit nicht wundern. Man fieht e8 Jauch manchen Fi— auren an, daß fie nach dem Xeben gemacht find. Bey der Zeichnung. ber Figuren auf den Zahnflächen hätte man ihm mehr zu Hülfe fommen und ihm zeigen follen, daß die Furchen Ein— fhlagungen des Randes find, wie z.B. bey Biber und Stachel: 65* Länge 0,9, Schneidezähne 272 Baden — 1036 ſchwein T. 8.; bey Arvicola rufescens hängen alle Zähne an Zoologie Part. II. Birds, by James J. E. de Kay. Al- einander, als wenn fie nur ein einziger wären. Wo zwey Za- bany 1844. 4. 380. tab. 141. feln genannt find, ift auch der Schädel abgebildet; bie Illumi⸗ Die Vögel ſind behandelt wie die Haarthiere. Voran ein nation ſcheint mit Sorgfalt gemacht zu ſeyn. Verzeichniß der wichtigen Schriften und der vorkommenden Sips ——— pen; ſodann die Beſchreibung der Gattungen. Es ſind folgende: Ordo J. Accipitres. 7. Parus bicolor t. 45. T. crinitus t. 32. Fam. 1. Cathartes aura t. 5. 8. Regulus satrapa ( tricolor) t.43. 13. Vireo flavifrons (M. sylvicola) t.35. 2. Aquila chrysaetos (fulvus) t. 6. R. calendula t. 58. V. solitarius t. 35. Halia&tus leucocephalus t. 1. Sialia wilsoni (M. sialis) 1. 64. V. noveboracensis (cantatrix) .86. Pandion carolinensis (F. haliaetus) 9 Orpheus polyglottus t. 39. V. gibbus (M. melodia) t. 34. tab) 8; Orph. rufus t. 39. ö Y V. olivaceus t. 36 et 34, Buteo sancti joannis t. 2. ©. carolinensis (T. felivox) t. 39. Icteria viridis (P. polyglotta) t. 32. Breker Merula migratoria t. 38. $ 14. Lanius septentrionalis (excubitor) B. hyemalis (lineatus) t. 6. M. mustelina (T. melodus) t. 59. tab. 37. B. pennsylvanicus t.53. M. solitaria t. 37. 15. Garrulus eristatus t. 25. Nauclerus furcatus t. 7. M. olivacea. 2 B 6. canadensis t. 25. Falco anatum (peregrinus) t. 3. M. wilsoni (T. mustelinus ). Pica caudata t. 24. FE columbarius t. 4. 10. Anthus ludovicianus (rufa) t. 64. Corvus americanus (corone) t. 24. F. sparverius t. 7. Sciurus noveboracensis t. 47. C. corax t. 24. Astur fuscus (velox) t. 2. S. aurocapillus t. 46. C. ossifragus. A. cooperi (stanlei) t. 4. 11. Trichas marilandiea (T. trichas) 46. Quiscalus versicolor t. 23. A. atricapillus t. 2, tab. 54, i Q. ferrugineus t. 23. Circus uliginosus (eyaneus) t. 3. Tr. philadelphia t. 54. F Sturnella ludoviciana t. 19. , 3. Surnia funerea (hudsonica) t. 9. Vermivora pennsylvanica t. 55. leterus baltimore t. 20. S. nyctea t. 9. V. me: I. spurius (mutatus ) t. 21. Bubo virginianus t. 10. V. solitaria t.55. l. phoeniceus (praedatorius) t. 22. B. asio (naevia) t. 12. V. chrysoptera t. 52. Molothrus pecoris t. 21. Syrniom einereum t. 13. V. peregrina t. 47. Dolichonyx oryzivorus t. 22. Otus americanus t. 11. V. rubrieapilla t. 47. 17. Coccoborus caeruleus (Loxia) t.64. O. palustris ( brachyotus) t. 12. V. celata. ©. Iudovieianus t. 64. Ulula nebulosa t. 10. Sylvicola coronata t.66. Struthus hyemalis (nivalis) t.60. U. acadica (passerina) t. 12. S. ruficapilla (petechia) t. 58. Fringilla iliaca t. 73. Strix pratincola (flammea) t. 13. S. maculosa (magnolia) t. 50. Fr. melodia t. 68. S. pardalina (M. canadensis) t.51. Fr. graminea t. 61. Ord. II. Passeres p. 32. 8. caerulea (azurea) t. 48. Fr. pennsylvanica t. 61. 1. Caprimulgus vociferus t. 27. S. blackburniae t. ‚50. Fr. leucophrys t. 60. Chordeiles americanus ( virginia- S. castanea t. 51. Eimnberiza americana t. 49. nus) t. 27. S. striata. i E. passerina t. 66. 2. Chaetura pelasgia t. 27. S. discolor (minuta) t. 49. E. henslowi. Hirundo purpurea t. 28. S. americana (pusilla) t. 48. E. pusilla (juncorum) t. 66. H. bicolor (viridis) t. 29. S. canadensis (sphagnosa) t. 58 E. socialis t. 70. H. riparia t. 28. et 48. E. canadensis (arborea) t. 72, H. rufa (rustica) t. 29. S. aestiva (citrinella) t. 47. E. savanna (t. 67.) H. fulva (lunifrons) t. 30. S. virens t. 50. E. lincolni. 3. Bombyeilla garrula t. 26. 8. pinus t. 53. Ammodramus maritimus t. 67. B. carolinensis (americana) t. 26. S. ieterocephala t. 59. A. caudacutus t. 67. 4. Alcedo aleyon t. 19. S. parus t. 59. A. palustris (juncorum) t. 71. 5. Trochilus colubris t. 40. S. maritima t. 58. Carduelis tristis t. 66. 6. Sitta carolinensis t. 41. S. formosa t. 56. ©. pinus t. 59. S. canadensis (varia) t. 40. Wilsonia mitrata (selbyi) t. 57. Linaria minor (F. linaria) t. 70. Certhia americana t. 41. W. pusilla (S. wilsonia) t. 52. L. borealis. Mniotilta varia (emaculata) t. 41. Culieivora caerulea t. 56. Erythrospiza purpurea t. 72. Troglodytes a&don (S. domestica) 12. Muscicapa ruticilla t. 31. Pitylus cardinalis t. 62. tab. 43. M acadiea (querula) t. 30. Pipilo erythrophthalmus t. 71. Tr. americanus. M. flaviventris. Spiza cyanea (Tanagra) t. 68. Tr.ludovieianus (Certhia carolin.) 32 M. virens (rapax) t. 31. Pyranga aestiva t. 60. Tr. palustris t. 42. M. fusca (nunciola) t. 30. P. rubra t. 63. Tr. byemalis (europaeus) t. 43. Tyrannus intrepidus t. 83. Plectrophanes japonicus t. 69. Tr. brevirostris t. 42. T. cooperi (borealis) t. 33. Pl, nivalis t. 69. 1037 Alauda cornuta (alpestris) t. 73. Corythus enucleator t. 62. Loxia americana t. 63. L. leucoptera t. 63. . Picus pileatus t. 18. . erythrocephalus t. 16. . villosus t. 15. pubescens t. 16. . varius t. 18. earolinus t. 17. . arcticus (tridactylus) t. 17. . hirsutus (tridactylus). . auratus t. 15. Coceyzus americanus (carolinen- sis) t. 14. C. erythrophthalmus t. 14. 20. Ectopistes migratoria t. 74. E. carolinensis t. 74. Ordo IH. 1. Meleagris gallopago t. 76. Pavo cristatus. Numida meleagtis. Gallus domesticus. 2. Ortyx virginiana t. 75. Tetrao umbellus t. 77. T. eupido t. 77. T, canadensis (franklini) t. 76. Ordo IV. Grallae p. 208. 4, Charadrius semipalmatus (hiati- cula) t. 79. Ch. melodus (hiaticula) t. 78. Ch. wilsonius t. 78. Ch. vociferus t. 70. Ch. virginianus (pluvialis) t. 78. Squatarola helvetica (apricarius ) tab. 79. Strepsilas interpres t. 80. Haematopus palliatus (ostralegus ) tab. 80. 2. Grus americana. * Ardea herodias t. 81. A. leuce (egretta) t. 81. . candidissima t. 82. caerulea. udoviciana. irescens t. 82. . exilis t. 83. minor (lentiginosa) t. 83. . discors (nyeticorax) t, 81. . violacea t. 88. Ibis alba. I. mexicana (falcinellus ). Numenius longirostris t. 96. N. hudsonieus (borealis) t. 96. N. borealis t. 95. Hemipalama (Tringa) himantopus (douglasii) t. 86. BEER EL ER 19. Gallinae. bbP>>p>>> @ 4 [er - Pr ©) Heteropoda semipalmata (Tringa) tab. 86. Tringa maritima t. 87. . rufescens t. 87. . subarquata t. 95. " cinelus (alpina) t. 84. . schinzü t. 84. . pectoralis t. 85. . canutus (einerea) t. 85 et 97. Tr. pusilla t. 92. Calidris arenaria t. 91. Totanus maeularius t. 91. T. bartramius t. 93. T. flavipes t. 9. T. chloropygius (solitaria) t. 93. T. melanoleucus (vocifera) t. 94. 'T. semipalmatus t. 98. Limosa fedoa t. 102. L. hudsonica t. 103. Scolopax noveboracensis (grisea). Se. wilsoni (gallinago) t. 98. Rusticola minor t. 103. . Rallus crepitans t. 99. R. elegans t. 99. R. virgioianus t. 100. Ortygometra corolina t: 100. O. noveboracensis (ruficollis) t. 101. Gallinula galeata (chloropus) t. 105. . Himantopus nigricollis t. 88. Recurvirostra americana t. 102. Phalaropus fulicarius (hyperboreus) tab. 104. Lobipes hyperboreus t. 90. Holopodius wilsoni (Ph. lobatus) tab. 89. Ordo V. Lobipedes p. 272. Fulica americana (atra) t. 104. Podiceps cornutus t. 140. P. cristatus t. 140. P. rubicollis t. 141. Hydroka (Podiceps) carolinensis 141. Ordo VI. Natatores p. 189. . Uria grylle t. 139. U. troile. Mergulus alle t. 134. Mormon arcticus t. 138. Alca torda t. 139. . Colymbus glacialis t. 137. C. septentrionalis t. 137. Puffinus einereus t. 136. P. obscurus t. 134. Thalassidroma wilsoni (P. pela- gica) t. 122. Th, leachi t. 135. . Phalacrocorax carbo. [er 1038 Ph. dilophus t. 171. Pelecanus fuscus t. 101. 8 ula americana t. 122. . Rhynchops nigra t. 123. Sterna hirundo t. 125. 8 L L. L. L. S. t. cayana t. 126. . nigra (plumbea) t. 126. . anglica (aranea) t. 127. . arctica. t. cantiaca t. 134. t. dougalli t. 127. . argentea (minuta) t. 124. arus argentatus t. 122, 129, 130. . marinus t. 129. . zonorhynchus t. 128, 130. atrieilla t. 152 ei 135. bonapartii t. 133. sabini t. 28. tridactylus. Lestris buffoni? t. 133. L L . richardsonii t. 134. . pomarinus t. 133. . Mergus merganser t. 119. M. serrator t. 120. M. cucullatus t. 120. Fuligula vallisneria t. 115. em . A A A A. A A Bo po Do Hd 2 Pr>b>b>> . erythrocephala (ferina). . marila t. 114. . minor (marila). . rufitorques (fuligula) t. 115. labradora t. 116. . rubida t. 118. . glacialis t. 119. albeola t. 118. clangula t. 116. histrionica t. 117. mollissima t. 113. . spectabilis t. 113. . perspicillata t. 114. . americana (nigra) t. 119. fusca. nas sponsa t. 111. . discors t. 111. . earolinensis (crecca) t. 112. acuta t. 113. . elypeata t. 110. . strepera t. 109. . obscura t. 118. . americana t. 112. - penelope. . boschas t. 108. nser canadensis t. 106. . albifrons t. 106. „hyperboreus (cerulescens) t. 107. . berniela t. 107. . hutchinsi. . einereus (domest.) Cygnus americanus t. 105. 1039 Wie ben den Haarthieren fo find auch hier die Vögel außer- halb der Gränze kurz angezeigt mit dem Character, der Gattung und dem Vaterlande. Ordo 1. 1. Cathartes atratus, californianus. 2. Polyborus brasiliensis. Haliaötus washingtoni. Buteo vulgaris, harlani, harrisi. Elanus leucurus (dispar). Ictinia plumbea. Falco gyrfalco. 3. Surnia ceunicularia , passerinoides. Ulula richardsoni. Ordo II. Passeres. 1. Caprimulgus carolinensis. ©. nuttalli. 2. Chaetura vauxi, Hirundo thalassina, serripennis. 5. Trochilus rufus, mango, anna. 6. Sitta pusilla, pygmaea. Certhia albiftons. Troglodytes obsoletus, bewicki, parkmani. 7. Parus hudsonicus, rufescens, minimus, leucotus. 8. Regulus cuvieri, trochilus. Sialis occidentalis, aretica. 9. Orpheus montanus, Merula silens, naevia, nana. Cinclus americanus. 10. Trichas tolmaei, delafieldi. Vermivora protonarius, bachmani, corbonata, nigre- scens. Sylvicola pensHis, tigrina, occidentalis, townsendi, auduboni, rathbonia, halseii, olivacea. Wilsonia bonaparti, minuta, Culieivora townsendi. 42. Museicapa pusilla, trailli, saya, phoebe, texensis, Jaurentii, fulvifrons, derhami, belli, brasieri, rubrifrons. Tyrannus dominicensis, verticalis. Milvulus tyrannus, forficatus. 13. Vireo bartrami, longirostris, belli. 14. Lanius ludovicianus, excubitorides, elegaus. 15. Garrulus stelleri, floridanus, ultramarinus, bullocki. Pica nuttalli. _ Nueifraga columbiana. 16. Quiscalus major, breweri. Sturnella neglecta. : Icterus xanthocephalus, tricolor, gubernator, bul- lockii, auduboni, vulgaris. 17. Coccoborus melanocephalus. Coccothraustes vespertina. Struthus oreganus. Fringilla bicolor, atricapilla, einerea, townsendi, mortopi, texensis, harrisi. Emberiza grammaca, townsendi, pallida. Ammodromus macgillivrayi, bachmani, lecontii. Carduelis magellanicus, psaltria, mexicanus, stanleyi. Erythrospiza frontalis, tephrocotis. Pipilo arcticus. Spiza eiris, amoena. nigricans, leucomus, — — — u 1040 Pyranga ludoviciana. Plectrophanes pictus, ornatus, smithii. Alauda rufa, minor, spraguei. Fam. Conurus carolinensis. 18. Picus imperialis, principalis, lineatus, ruber, harrisi, querulus, auduboni, martini, torquatus, mexicanus, me- dianus, ayresi. 19. Coceyzus seniculus. 20. Columba livia, faseiata,'lencocephala, zenaida, mon- tana, passerina, cyanocephala, trudeaui. Ordo Ill. Gallinae. 2. Ortyx californica, planifera, neoxenus. Tetrao obseurus, phasianellus, urophasianus. Lagopus albus, mutus (americanus), rupestris, leu- eurus. ö Ordo IV. Grallae. 1. Charadrius montanus. Squatarola townsendi. Haematopus bachmani, townsendi. 2. Ardea rufescens, occidentalis. Fam. Platalea ajaja. Phoenicopterus ruber. 3. Tantalus loculator, Ibis rubra. 4. Totanus floridanus. Scolopax drummondi, leucurus. 5. Ortygometra jamaieensis. Aramus scolopaceus. Gallinula martinica. 7. Holopodius glacialis. Ordo V. Globipedes. Podiceps auritus. Ordo VI Natatores. 1. Uria brunnichi, townsendi. Mergulus antiquus. Ceratorhyncha oceidentalis. Phalerisnodirostra, superciliosa (cristatella), psittacula. Mormon glacialis, eirratus. Alea impennis. Colymbus arcticus. Puffinus Anglorum. Diomedea fusca, nigripes, chlororhynchos. Procellaria glacialis, pacifica, tenuirostris. Thalassidroma pelagica. 4. Phalacrocorax brasiliensis, townsendi, resplendens. Pelecanus trachyrhynchus. ER Sula fusca. Tachypetes aquilus. Plotus anhinga. Phaeton aethereus. 5. Sterna stolida, fuliginosa, havelli, trudeani. Larus eburneus, leucopterus, occidentalis, glaucus, franklini} minutus, 6. Mergus albellus. Anas breweri. moschata. Anser leucopsis, einereus. Cygnus buceinator, ; Die Abbildungen find gleichfalls von Kill, meiftend gut ge: zeichnet, mit ausgeführten Federn, manche jedoch auch mit bloßen Flächen nur durch die Färbung unterfchieden. > 1041 — 1042 Zoologie Ill. Reptiles et Amphibia by J. B De Kay. Außer den Characteren der Claſſen, Drbnungen und Fami— Albany 1842. 4. 98. tab. 23. col. In, Sippen und Gattungen ift auc noch eine Befchreibung Diefer Band ift eben fo umſtaͤndlich beakheitee wie die andern. gegeben mit der Größe, Verbreitung, Nugen und Schaden ꝛc. Boran ein Verzeichniß der Schriften, worunter auch die von Die hier. befchriebenen Gattungen find folgende. Die gefperr: Fisinger, Merrem, Oppel, Schöpf, Schneider, ten finden fi außerhalb der Gränzen des Staates Newyork. Schlegel, Spir, Wagler und Wiegmann. Classis II. Reptiles. Tropidolepis undulatus t. 8. Cr. kirtlandi. Ordo I. Testudinata. Tr. umbra. | Elaps fulvius. — te 6. Chirotes lumbricoides. = u * Ch. caretta. Ordo Ill. Ophidia. ao Amphibia p. 59. Ch. imbricata. 1. Ophisaurus ventralis. 1. Rana pipiens t. 19. Sphargis coriacea t. 9. 2, Coluber constrietor t. 10. „ horiconensig t. 22. fontinalis t. 21. . palustris (pardalis) t, 22. . halecina t. 20. n Trionyx_ferox t. 6. alleghaniensis t. 12, Tr. muticus. C. getulus t. 10. BEE Tr. bartrami. C. eximius t, 12. N 3 Tr. harlani. €. punctatus (torquatus) t. 14. . sylvatica (pennsylvanica) t. 20 Chelonura serpentina t. 3. C. vernalis t. 11. et 21. Emys palustris t. 3. (centrata), €. guttatus. R. clamitans. E. terrapin (concentrica) t, 23. C. couperi, Cystignathus ornatus, E. pieta (cinerea) t. 5. C. sayi, C. nigritus. E. guttata (punetata) t. 6. C. testaceus, Engystoma carolinense. B. inseulpta (scabra) t. 4. C. quadrivittatus., Scaphiopus solitarius. (Rana hol- E. rubriventris (serrata) t. 4. C. oceipitomaculatus. brookii) t. 19. r E. mühlenbergii (biguttata) t. 7. C. obsoletus, Bufo americanus (musicus) t. 19.20. E. geographica t. 4. €. rhombomaeulatus. B. lentiginosus, \ E, pseudogeographica t. 2 C. doliatus, B. erythronotus. E. floridana. Tropidonotus sipedon t. 14. B..quereichs, E. serrata. Tr. taenia (sirtalis) t. 13. B. cosnatus A E. conecinna. Tr. leberis (septemvittatus) t. 11. Hylodes pickeringi t. 20. E, mobilensis, Tr. dekayii t, 14. H. gryllus (dorsalis) t. 22. E. oregonensis:. Tr, ordinatus, H. ocularis. E. hieroglyphica. Tr. erythrogaster. Hyla versicolor t. 21. E. megacephala. Tr. niger, H. squirella t. 21. E. troosti. Tr. rigidus. H. femoralis. E. cumberlandensis. Tr, fasciatus. H. delitescens. Kinosternon pennsylvanicum t. 3. Tr. taxispilotus. H. viridis. Sternothaeres odoratus t. 7. Leptophis saurita t. 11. 2. Salamandra symmetrica (stellio) 15. Cistuda carolina (clausa) t. 1. L. aestivus. S. subviolacea ( venenosa) t. 16. C. blandingiü I Calamaria amoena. S. erythronota (cinerea) t. 16. C. carolina, C. elapsoidea. S. pieta (intermixta). R C. striatula. S. salmonea t. 16. Fam. Gr II. „SanTia, Psammophis flagelliformis, S. fasciata t. 17. 1. Alligator mississippiensis. Helicops erythrogrammus. S. longicauda t. 17. Crocodilus macrorhynchus, foss, M. abacurus. S. granulata t. 23. Gavialis fossilis, Rhinostoma coceinea, S. bilineata (flavissima) t. 23. G. neocaesariensis t. 22. Pituophis melanoleucus. S. rubra (maculata) t. 17, Mosasaurus major t. 22. Heterodon latirhinos t. 13. S. coccinea n. t. 21. Geosaurus mitchilli t. 22. H. simus, S. glutinosa (variolata, eylindra- 2, Anolius carolinensis, H. niger. cea) ta? 3. Scincus fasciatus t. 8. HB. annulatus. S. cirrigera. Plestiodon erythrocephalus, H. tigrious. S. sineiput-albida. Lygosoma laterale. 3. Trigonocephalus contortrix t. 9. S. fusca. L. en Tr. piscivorus. S. gutto-lineata, 4, Ameiv® sexlineata. Tr, atrofuscus, S. auriculata., A. tessellata, Crotalus durissus t. 9. S. talpoidea. |, h 5. Phrynosoma cornutum. Cr. adamanteus, S. quadrimaculata, Ph, orbiculare, Cr. oreganus, S. haldemani. Ph. coronatum, Crotalophorus miliarius. Triton tigrinus t. 15. ‚Ph. dousglasii. Cr, tergeminus. Tr. millepunctatus (dorsalis) t. 15 ar; Iſis 1848, Heft 12, ' 66 1043 Triton niger t. 15. * Tr. porphyriticus t. 16. Tr. ingens. - Tr. jeffersoni. S. striata. Die meiften der mit gefpereten Lettern gedrudten Gattungen find von Holbroof beſchrieben in feiner Northamerican Her- petology. Philadelphia I. IV. 1854. 4. und von San in Longs Erpedition. Zoologie by J. E. De Kay. Part. IV. Fishes 4. 415. tbb. 79. Die Band ift bearheitet wie der vorige, Befchreibungen voll- ftändig mit Angabe der Volksnamen, des Fangs und Gebrauchs. Albany 1842. 3. Menobranchus lateralis t. 18. Siren lacertina. S. intermedia. 1044 4. Amphiuma means. A. tridactylum. Menopoma alleghaniensis t. 18. Im Verzeihniß der Schriftfteller ift merkwuͤrdiger Weiſe nnr Blochs Systema Ichthyologiae, Edit. Schneideri aufgeführt, aber nicht deffen Hauptwerk: Ausländifche Fiſche. Viele wur— den befchrieben von Leſueur, S. 2. Mithill, Rihardfon und Storer. Die Zahl ift fo groß, daß wir nicht im Stande find, ein DVerzeichniß davon zu geben. Der Verfaffer geht nach dem Sy— ftem von Cuvier, und am Ende ift ein alphabetifches Ver— zeichniß der Volksnamen, fehr nuͤtzlich. Fam. 1. 2. Uranidea n. quiescens t. 5. (Ura- Fundulus zebra. noscopus). Hydrargyra atricauda. 3. Corvina oxyptera t. 30. 15. Esox fasciatus t. 34. 4. Sargus arenosus t. 22, 17. Baione n. fontinalis (Salmonidae). 6. Lichia carolina t. 10. 18. Alosa teres t. 40. Pl Percidae. Labrax nigricans t. 50. L. albidus t. 51. Pileoma n. semifasciatum t. 50. (Huro). Lucioperca grisea. Boleosoma n. tessellatum t. 20. (Etheostoma). Serranus erythrogaster t. 19. Centrarchus obscurus t. 17. Sphyraena borealis t. 60.' Lepisoma n. cirrhosum t. 30. Caranx defensor t. 24. Bey den Hayen und Nochen find Müllers und Henles Ueberhaupt ſcheint e8 den Ame— agioftomen nicht angeführt. ticanern noch an Kiteratur zu fehlen. 1% Am Schluſſe werden 35 Gattungen verfteinerter Fiſche auf⸗ geführt aus den Sippen Holoptychius, Palaeoniscus, Cato- Perca flavescens t. 1. P. serrato-granulata t. 22. P. granulata t 68. P. acuta t. 68. Labrax lineatus t. 1. L. rufus t. 3. L. pallidus t. 1. Huro nigricans t. 69. Lucioperca americana t. 30. Centropristes nigricans t. 2. Grystes salmoides t. 65. Centrarchus aeneus t. 2. C. fasciatus t. 3. Pomotis vulgaris t. 51. Dules auriga t. 19. Aphredoderus sayanus t. 21. Uranoscopus anoplos t. 22. ‚ Trigla cuculus t. 70. Prionotus lineatus t. 4. Pr. carolinus t. 5. 11. 13. 14. Neue haben wir gefunden: Batrachus celatus t. 60. Pimelodus pullus t. 37. P. atrarius t. 36. Abramis versicolor t. 32. Labeo elegans t. 31. L. esopus. Catostomus oneida. €. pallidus t. 33. Leueiscus nitidus t. 33. L. chrysopterus t. 30. L. vittatus t. 34, L. pygmaeus t. 42. Chatoessus signifer t. 41. Saurocephalus. befchrieben. Prionotus tribulus t. 70. Dactylopterus volitans t. 17. Cottus virginianus t. 5. ©. aeneus t. 6. €. mitehillii't. 17. ©. groenlandieus t. 4. Hemitripterus americanus t. 6. Scorpaena bufo t. 70. Sebastes norvegieus t. 4. Aspidophorus monopterygius t. 2. Cryptacanthodes (Storer) macu- latus t. 18. Gasterosteus bimaculatus t. 3. G. neoboracensis t. 6. G. quadracus (apelles) t. 6. G. oceidentalis t. 42. . Leiostomus obliquus t. 60. Otolithus regalis t. 8. Corvina oseula t. 21. C. argyroleuca t. 18. Amia oceidentalis t. 39. Lepisosteus platyrhynchus t. 43. Lota inornata t. 45. Merlangus leptocephalus t. 45. Platessa pusilla t. 47. Pl. ocellaris t. 47. . Ammodytes vittatus t. 60. . Syngnathus viridescens t. 54. . Diodon fuliginosus t. 56. D. verrucosus t. 55. . Monacanthus setifer t. 59. Balistes fuliginosus t. 57. . Lactophrys n. camelinus t. 58. (Ostracionidae). Raja americana t. 66. Petromyzon appendix t. 64. Ammocoetes unieolor t. 79. 19 20. 21. 33. pterus, Ptychodus, Carcharias, Galeus, Lamna, Otodus, Im Ganzen find ungefähr 400 Gattungen aufgezählt und Abgebildet find, außer den ſchon genannten : = Corvina ocellata t. 21° C. richardsonii t. 20. Umbrina alburnus t. 7, Pogonias fasciatus t. 14. Mieropogon costatus t. 72. Haemulon fulvo-maeulatum t. 7. H. chrysopteron t. 7. H. formosum t. 20. . Lobotes surinamensis t. 18. 4. Sargus ovis t. 8. S. rhomboiles t. 61. Chrysophrys aculeata t. 71. Pagrus argyrops t. 9. 5. Ephippus faber.t. 28. E. gigas t. 23. Pimelepterus boseii t. 20. 6. Scomber vernalis t. 12. Sc. grex t. 11. Sc. colias t. 11, Thynnus vulgaris t. 10. 1045 Pelamys sarda t. 9. Cybium maculatum t. 73. Trichiurus lepturus t. 12. Xiphias gladius t. 26. Elacate atlantica t. 25. Trachinotus spinosus t. 19. Palinurus n. pereiformis t. 24. (Trachinotus). Caranx chrysos t. 27. €. punctatus t. 73. Blepharis erivitus t. 25. Argyreiosus vomer t. 65. A. capillaris t. 27. Vomer browniü t. 25. Seriola zonata t. 9. Temnodon saltator t. 26. Coryphaena globiceps t. 10. Lampugus punctulatus t. 40. Rhombus longipinnis t. 75. Rh. triacanthus t. 26. . Acanthurus phlebotomus t. 73. 8. Atherina notata t. 28. 10. Ath. menidia t. 74. . Mugil lineatus t. 15. Blennius fucorum t. 22. Chasmodes bosquianus t. 24. Gunnellus mueronotus t. 12. Zoarces anguillaris t. 16. Z. fimbriatus t. 16. Anarrhichas lupus t. 16. Gobius alepidotus t. 23. . Lophius americanus t. 28. Chironectes gibbus t. 24. Ch. laevigatus t. 27. - Malthaea nasuta t. 28. Batrachus tau t. 28. . Ctenolabrus caeruleus t. 29. Ct. uninotatus t. 29. Tautoga americana t. 14. . Silurus marinus t. 37. Pimelodus nigricans t. 52. P. catus t. 37. . Labeo oblongus t. 42. L. eyprinus t. 77. L. gibbosus t. 32. Catostomus communis t. 33. C. tubereulatus t. 31. C. aureolus t. 42. ©. macrolepidotus t. 77. 16. 17. 18, Stilbe n. chrysoleucas t. 29. (Leu- eiscus) Leueiscus atronasus t, 23. L. hudsonius t. 34. L. cornutus t. 29. Latro maculatus t. 32, Lebias ovinus t. 27. Fundulus faseiatus t. 31. FE. viridescens t. 31. . Esox reticulatus t. 34, Belone truncata t. 35. Scomber esox storeri t. 35. Exocoetus noveboracensis t. 36. Ex. comatus t. 36. Fistularia serrata t. 35. Salmo fontinalis t. 38. S. erythrogaster t. 39. S. confinis t. 38. S. amethystus t. 76. (namaycush). S. salar t. 38. Osmerus viridescens t. 39. Scopelus humboldti t. 38. Coregonus albus t. 60. ©. clupeiformis t. 60. Clupea virescens t. 13. Alosa praestabilis t. 15. A. tyrannus t. 13. (vernalis). A. menhaden t. 21. A. mattowaca t. 40. A. sudina t. 40. Hyodon tergisus t. 41. IH. clodalus t. 51. Elops saurus t. 41. Amia occidentalis t. 39. . Lepisosteus bison t. 43. L. platyrhynchus t. 45. Morrhua americana t. 44. M. minuta t. 44. M. pruinosa t. 44. M. aeglefinus t. 43. Merlueius albidus t. 46. Lota maculosa t. 52. L. compressa t. 78. Merlangus purpureus t. 45. M. carbonarius t. 45. M. leptocephalus t. 45. Brosmius vulgaris t. 44. Phyeis americanus t. 46. Ph. punetatus t. 46. IK aD: 30. 31. 1046 . Hippoglossus vulgaris t. 49. Platessa plana t. 48. Pl. ferruginea t. 43. Pl. oblonga t. 48. Pleuronectes maculatus t. 47. Achirus mollis t. 49. - Lumpus anglorum t. 54. . Echeneis albicauda t. 54. . Anguilla tenuirostris t. 53. Conger occidentalis t. 53. Ophidium marginatum t. 52. Ammodytes americanus t. 52. . Syngnathus fasciatus t. 54. Hippocampus hudsonius t. 53. . Diodon maculato-striatus t. 56. D. pilosus t. 55. Tetraodon turgidus t. 56. T. laevigatus t. 56. Acanthosoma n. carinatum- t. 55. (Diodon). Orthagorisceus mola t. 59. Monacanthus aurantiacus t. 57 M. broceus t. 56. M. massachusetensis t. 57. Aluteres euspicauda t. 59. Acipenser rubicundus t. 58. A. oxyrhynchus t. 58. Carcharius rupes t. 61. ©. caeruleus t. 61. _ C. obseurus t. 61. Lamna punctata t. 65. L. caudata t. 62. Mustelus canis t. 64. Selachus maximus t. 63. Spinax acanthias? t. 64. Sceymnus brevipinna t. 61. Zygaena malleus t. 62. Squatina dumerili t. 62. Raja diaphanes t. 67. R. ocellata t. 65. R. erinaceus t. 78. Pastinaca hastata t. 65. P. maclura t. 65. Rhinoptera quadriloba t. 66. Cephaloptera vampirus t. 67. . Petromyzon americanus t. 66. P. nigricans t. 79. Ammocoetes bicolor t. 79. Es wäre nun freylich gut, wenn die gewöhnlichen Gattun- gen, welche haufig auf die Märkte fommen, koͤnnten ausgezo— gen merden. Das wäre aber eine wochenlange Arbeit. Für die Lefer muß es genug feyn zu erfahren, was fie hier finden koͤnnen. Die Abbildungen ſind Lithographien, maͤßig gerathen und ebenſo illuminirt; die Naslöcher felten angegeben und die Strah— ten, in den Gliederfloſſen wenigftens, kaum zählbar; auch Die ‚Seitenlinien manchmal vergeffen. Bey einem Merk, das in fo Eurzer Zeit foviel Tafeln liefern foll, iſt es nicht anders möglich. Treue Sippen find: Boleosoma (inter Luciopercam et Serranum.) Zwey Nüdenfloffen, Dedel fchuppig mit einem einzigen Stachel, Rand des Worderdedels glatt; 6 Kiemenftrahlen; Genick nie dergedruͤckt und verengert. B.tessellatum t.20.: bräunlich, mit länglic) vieredigen Sieden, auf Rüden und Seiten. Länge 2—3" (23,5.) R. 9. 14. Br. 15., 8.1, 5., St.10., Sch. 172. In Fluͤſſen; heißt Darter , nähert fi) dem Ethiostoma. 1047 Lepisoma : Leib und Floffen befhuppt; Baͤrtel längs der Grundlinie des Kopfs und am Augenring; nur eine Nüden- floffe; Kiemenfttahlen 6, Zähne an Kiefern, Pflugfhar und Gaumenbein, Bauchfloffen vor den Bruftfloffen. Zweifelhaft hinter den Jugulares der Pereidae; ſieht aus wie Sciäniden und Labriden, denen aber die Pflugfchar: und Gaumenzähne fehlen. L. circhosum t. 30. Der weiche Theil der Rüdenfloffe höher und Eürzer als der harte, Länge 64. Zähne kegelfoͤr— mig in 3 Reihen; Färbung wahrfcheinlidh dunkelbraun. Flo⸗ rida. Mulliden gibt es keine an Amerika. Uranidea (inter Scorpaenam et Aspidophorum ). Kopf breit und niedergedrüdt, Leib ohne Schuppen, zwey Rüdenfloffen; Bauchfloſſen mit 3 Stacheln, Augen faſt oben, Kiemendedel glatt, Vorderdeckel mit einem einzigen Stachel; Zähne in Kiefern, Pflugihar und Zunge. U. quiescens: olivenbraun und dunkel marmoritt, Schwanz lany und glatt. Länge 2-3". R. 7. 16., Br. 13., ©t. 18., Sc. 133. Dem Uranoscopus verwandt; in Baͤchen des runs den Sees; liege ganz rubig, ſchießt aber geftört ploͤtzlich fort. Palinurus inter Trachinotum et Carangem. Vorderdeckel gezähnt und ftachelig am Rande; am Dedel ein ober mehr flache Stacheln, unterhalb gezähnt; vorn an ber Ruͤckenfloſſe ein oder mehrere Stacheln; Zähne klein, fpisig und ziemlich gleich; Leib länglich und zuſammengedruͤckt, der vordere Theil der einzigen Ruͤckenfloſſe ſtachelig. Die vorderen Ruͤcken— ſtacheln find nicht ftey. Hierher Trachinotus argenteus Storer, von Cuvier (To- ryphaena perciformis Mitchill). Länge 9". Der Verfaffer meynt, es thue nichts, daß fehon ein Krebs fo heiße. Amblyopsis (post Pimelodum). Leib befchuppt ; After vor der Wurzel der Bruftfloffen; Augen unter der Haut verbedt; Bauchfloffen Elein; nur eine Rüdenfloffe, Zähne in Kiefern und Gaumen; Kopf glatt und ohne Bärtel, A. spelaeus, weißlich; Kopf breit und flah, Maul groß; die meiften Floſſen mit fadenformigen Spisen. Länge 34". Sn der Mammuthehöhle in Kentudy. Stilbe (inter Catostomum et Leneiscum ). Leib zufammengedrüdt, Umriß des Nüdens und Bauchs ge- woͤlbt; Kopf Elein, ohne Zähne und Bärtel; ein Eurzer Stachel vor der Eurzen Nüdenfloffe, Steißfloffe lang; fonft wie Cypri- nus. Huc Leuciscus chrysoleueus. L. 3—6''. D. 10., P. 15., V.10., A. 14., €. 19%. In Rivulis. Stilbe it auch ſchon vorhanden. Baione inter Osmerum et Scopelum. Eine Reihe gleih hohe Zähne in den Kiefern; eine Eürzere Reihe in den Zwifchenkiefern und vorn im Pflugſcharbein; eine Reihe Erummer Zähne um den Zungenrand, Kiemenjtrahlen 10, Fettfloffe binter der Steiffloffe, Schuppen microfcopifh. - B. fontinalis t. 20. Dben fhwärzlich, feitlich filberfarben, mit 7—8 ſenkrechten ſchwarzen Bändern. Fänge I—I"'. R. 8., Br. 12., B. 7., St. 9, Sch. 1919. In Bächen; ber Eleinjte unter allen Salmoniden. Acanthosoma inter Tetraodontem et Orthagoriseum. Leib Eugelförmig, etwas zufammengedrüdt, voll Stacheln, kann ſich aufblafen; Rüden, Schwanz: und Steipfloffe verbun- den, Zähne wie Diodon. 1048 A. carinatum t. 55. (Diodon Mitchill). Oben oliven- braun, fonft-filberig. Länge 1”. Br. 12.5 ſenkrechte Sloffen 52. Wahrſcheinlich ſchon befchrieben von Pallas Spieil. t. 4., und befchrieben von Kölreuter in nov. Comment. pefrop. X. p. 837. t. 8. fig. 2. Lactophrys ( Ostracionoidae.) Leib dreyeckig, Vor der Steißfloſſe ſtarke Stacheln. ringe meiſtens ſtachelig. L. camelinus t. 58. Stacheln an den Seiten Über den Augenringen und dem Schwanz, Länge 24”, Höhe 14, Dide 14, R.9., Br. 10., St. 10.; St. 6. Long Island. Dazu noch Ostracion yalei. Augen: Rüden in einen Stachel erhöht; 8 Die Mollusca V., Geology I—IV., Mineralogy I. find auch fertig. Diptern Scandinaviae disposita et descripta, auctore Ph. Dr. J. W. Zetterstedt, Prof. Lundae VII. 18418. 8. 2581 — 2934. Mit Freuden zeigen wir an, daß diefes Meifterwerf nun fer tig ift bi8 auf die Schnafen. Der Verfaffer weicht nehmlich in der Glaffification oft von feinen Vorgängern ab und geht feinen eigenen Weg. So ftellt er die Zabaniden oben an, die Zi: puliden unten hin, die Mufeiden, als die typifhen Muden in die Mitte. durch ungemein viel für das Syſtem gewonnen iſt. ‘Sein 'gan- zes Syſtem bat er ſchon im erflen Band tabellarifch mitgetheilt alfo durchgearbeitet gehabt, ehe der Drucd begonnen. Geit einer langen Reihe von Jahren hat der Verfaffer an diefem Merk mit feltener Ausdauer und ununterbrochenem Fleiße gearbeitet, das groͤßtentheils von ihm felbft auf vielen Reifen gefammelte Material unterfucht, verglihen, gefichtet, auf das Genauefte characterifiert und befchrieben. Er hat bloß in Scandinavien | über 3000 Gattungen zujammengebracht, während Meigen | für gang Europa nicht mehr als 4600 befchrieben. Die Sipp- ſchaften find mit Scharffinn gefchieden und gereiht, eben fo die Sippen, worunter nicht wenige neu; unter den Gattungen feht viele. Man braucht die Charactere und Befchreibungen nur an= zufehen, um fogleid die Ueberzeugung zu gewinnen, daß ber Verfaſſer alle Theile felbft aufs Genauefte unterfuht hat: Wir haben mithin ein MWerf, dem man vollEommen vertrauen und das man ziemlich als eine ganze Dipterologia europaea betrachten Eann. Es wird daher ohne Zweifel in die Hände aller Zoologen fommen und von denfelben mit Dank und Hochachtung für den Derfaffer anerkannt werden. Diefer Band enthalt: Fam. 35. Oscinides Gen. 186 etc. Fam. 36. Agromyzides. Gen. 192 ete. — Earomyia n, Fam. 37. Phytomyzides. Gen. 200. ete. Fam. 38. Trineurides. Gen. 202. ete. Fam. 39. Coriaceae. Gen. 204—9. — Leptopteryx n. Numerus Speeierum Generis Osecinis 56., Agromyzae 46., Phytomyzae 29., 'Trineurae 57. Das Werk wird alfo mit dem achten Band gefchloffen ſehn. Iſt heraus.) Er hat viele der Eleinen Sippfchaften vereiniget, oft anders geftellt und tabellarifch ſehr überfichtlich geordnet, mwo- | 1049 Inseeta eaflraria, Annis 1838—45. a J. A. Wahlberg collecta, descripsit H. Bo- heman. Holmiae, sumtubus regüs. I. 1. Coleoptera. 1848. 8. 297. Diefe Arbeit iſt in zwey ſehr ruͤſtige und geſchickte Hände gefallen. Wahlberg hat mit ungemeinem Fleiße eine fo große Menge von Thieren zufammengebracht, daß die Verarbeitung einem einzelnen Menſchen ganz unmöglich wäre. Bohemann hat daher die Sichtung und Befchreibung der Kerfe übernom: men ımd die Arbeit mujterhaft durchgeführt. Es find nicht bloß die neuen Gattungen characterifiert und befchrieben, ſon— | dern auch die ſchon bekannten, was nicht blos für die geogra— phifhe Verbreitung ſehr wichtig iſt, fondern auch für die ges nauere Beftimmung und umftändlichere Befchreibung. Ueberall ift der genauere Wohnort angegeben. Diefer Band enthält 325 Gattungen aus den Sippfchaften Carabiei, Aydrocanthari, Gyrinii et Staphylinii. In der Folge werden Abbildungen zu den neuen Sipßen Eommen. Obſchon aus den fremden Melttheilen bereits viele Kerfe be— kannt find; To fehlen doch noch vollftandige Saunen derfeben. Hier ift nun eine folche begonnen. Da diefelbe auf Fonigliche Koften gedrudt wird, fo ift an der Vollendung nicht zu ziveis "fen und daher hoffentlib auch nicht an der allgemeinen Ver: breitung dieſes fchönen Werks, welches die MWiffenfchaft unge mein erweitert. Es fommen auch in diefem Bande fchon ziem— lich zahlreiche neue Sippen vor, namentlich Cosmema, Hy- | striehopus, Haplopeza, Crepidogaster, Plagiopyga. Rhy- } sotrachelus, Rhopalomelus, Homorocerus. \ Die Urwelt Rußlands Petersburg. Moskau, Heft IV. 1848. A, 69. T. A, Der ungemein thätige Verfaſſer liefert ung wieder in diefem Hefte mehrere Verfteinerungen von großen Eidechfen, welche in Rußland entdeckt worden find. Diefes große Fand ift eben fo teih an merkwürdigen Berfteinerungen als an Mineralien über haupt. Auch’ hat die neuere Zeit viele tüchtige Bearbeiter dies fes Sachs dafelbft gefunden, wie Fiſcher v. Waldheim, Pander, Wangenheim v. Qualen, Der Berfaffer be fchreibt hier Rhopalodon wangenheimü, welches zu Owens Thecodonten gehört. Dann wird fehr umitändlich befchrieben und abgebildet auf Taf. 1. Rh. murchisonii, welcher ſich Di- eynodon nähert; ferner Deuterosaurus biarmieus E., Zy- gosaurus lucius E. t. 2—4. aus der Abtheilung der Labyrin— thodonten. Diefes Thier befonders genau mit andern verglichen und zwar Knocen für Knoden. Won Rh. murchisonii ift abgebildet ein Stück des Oberfiefers; vom Zygosaurus der Schädel von mehreren Seiten fo wie die Zahne. Indieis Generum Malacaceorum Primordia, conseripit Dr. Med. A. N. Herrmannsen (Flensburgi). Cassellis apud Fischer. Fasc. 9—11. 1847. 8. 353— 717, Auch dieies bequeme und nüglihe Werk ift nun fertig, mit etwanniger Ausnahme von Nachträgen, welche in unferer Zeit Sfis 1848 Heft 12, durch Abbildungen erläutert, von Dr. & Eihwald, Academiker zu 1050 nicht ausbleiben Finnen. Man Eann diefes Work nicht bloß als eine Ergänzung von Agaffizens. Nomenclator betrachten, fondern auch als ein eigenthümliches Werk nach einem ausführ: licheren Plan bearbeitet, indem es bey jeder Sippe die Werke anführt, worin fie aufgefteilt oder überhaupt aufgenommen wor= den iſt; zugleich die Familie, worein die fer oder jener Schrift⸗ ſteller ſie geſetzt hat, mit Angabe der Jahreszahl und aller Synonyme; deßgleichen die Ableſtung des Namens. Es iſt da— bet bey jeder Sippe die ganze Literatur, oft über 1—2 Seiten groß. Die Einrichtung ift ungemein bequem und wird jedem Schriftftelee fo wie jedem Sammler Hilfreich zur Seite ftehen beym Slaffificieren und beym Drdnen der Sammlung. Endlich laßt fih das Vorrecht hinfichtlih der Aufitellung der Sippen bier fehr Leicht erkennen. Man muß dem Verfaffer dankbar ſeyn für die Mühe, welche er fih für uns Andere gegeben hat. Monozraphia Heliceorum viventium, sistens Descriptiones systematicas et criticas omnium hujus familiae generum et specierum hodie cognitarum, auct. Dr. Lud. Pfeif- fer. Lipsiae apud Brockhaus. II. Fasc. 5—7. 1848, 8 161-59%. Diefes ungemein fleifige Werk iſt nun vollendet, wodurch einem großen Bedürfniß abgeholfen wird. Es ift augenfchein- lid) mit vollftandiger Sachkenntniß und zuverfichtlicher Critik bearbeitet, überall der Autor bey den Gattungsnamen, der Cha— vacter, die Größe, Spnonymie nebft Anführung der Werke, worinn die Gattung befchrieben und abgebildet iſt; außerdem das Vorkommen. Man hat alle Urfahe, mit dem Verfaffer zufrieden zu feyn. Fauna austriaeca. Die Käfer, nach der analytifchen Methode bearbeitet von Dr. med. Lud— wig Redtenbacher, Aſſiſtent am k. Naturalien-Badinett. Wien bey Gerold 1849, 8, 863, Eine über alle Maaßen fleißige und mwohlgeordnete Arbeit mit dem großen gegenwärtig in Deutfchland einzigen Vorzug, daf die Ordnung der Käfer wirklich fertig und mithin braucdpbar ift. Nah einer Eurzen Einleitung über den Bau der Käfer folgt zuerft eine Zabelle über die Familien, fodann über die Sippen und dann erft folgt ©. 63. dag eingentlihe Werk mit der Glaf- fification der Gattungen (Species). Familien hat der Ver— faffer 62, Sippen über achthalbhundert; die Zahl der Gattun- gen mag fich gegen 4000 erftreden, das Land ift dag Erzherzog— thum Defterreih und das Stud von Ungarn bis zum Neufied- ter See. Ben den zwey erften Zabellen find die Charactere kurz, meijtens nur 2 Zeilen; im Merk felbft wiederholen ſich die Sippen:Charactere ausführlicher. Die Schrift ift nicht zu groß: dennoch iſt das Buch dider geworden, als es zu Ereurfionen ſeyn ſollte. Um das Zafchenformat zu erreichen, müßten die Sattungs=Charactere noch Eürzer feyn und auch von den Be: fehreibungen der Sippen Fünnte manches wegfallen. Indeſſen muß man dem Verfaffer allen Dank fagen, daß er num in die— ſem Fach den Inſecten-Sammlern etwas Vollftändiges und Ausreichendes in die Hände gegeben hat. Das Merk ift ficher: lich in ganz Deutfchland braudybar, weilder Boden von Defter: * 1051 veih fo manchfaltig ift, daß wohl die meiften Käfer Deutſch— lands darauf vorfommen werden. Anatomisk Beskrifning af Cerebral- Nerverne och Pars cephalica Nervi sympathici hos Faret (Ovis aries), af E. J. Bonsdorff (Finska Vetenskaps- Societetens Handlingar för Ar 1843.) Helsingfors 1843. 4. Pag. 145—284. t. 15. Wir haben keinen Raum mehr zu größern Anzeigen; daher wollen wir bloß unfere Lofer auf diefe ungememein fleißige und geündlihe Schrift aufmerffam machen. Die Abbildungen von 5 C. Krus kopf find fehr zahleeih, genau und ſchoͤn, mei: fteng mit Doppeltafeln, wovon die eine fchattirt ift, die andere die Umeiffe zeigt mit den Buchftaben. Daffelbe gilt von fol: genden Abhandlungen. 2. Befchreibung eines mifbildeten Menfchenfchäbels, nebft Bemerkungen Über das Vorkommen und die Bedeutung der Ossi- cula wormiana. Ebd. 1846, 4. 1283 —1299,. 5. T. mit dem Schädel von allen Seiten, gut abgebildet von Wright. Er ift ganz voll von wormianifhen Beinen, Diefe Abhand- lung hätte Lateinifch gefchrieben werden follen, da fie wegen der Abbildungen nicht wohl in einer Zeitfchrift überfegt gegeben wer— den Fann. 3. Disquisitio anatomica Nervum trigeminum partemque cephalicam Nervi sympathiei Gadi lotae cum Nervis iisdem apud Hominem et Mammalia comparans, auctore E. J. Bonsdorff. Helsingforsiae 1846. 4. 52. tab. Hier werden zuerft die Schädelknochen beftimmt und ver- olihen mit den Deutungen der früheren Schriftfteller; dann folgt eine genaue Befchreibung der oben genannten Nerven mit eben fo genauen Abbildungen von Wright, eine mufterhafte Abhandlung. 4. Derfelbe, vergleichende Beſchreibung der Schädelfnochen der Truͤſche (Gadus lota). Helfingfors 1846. 4. In den Abs handlungen der finnifchen Gefelfhaft ©. 1177—1281. T. 19 bis 22, (ſchwediſch). - Hier eine ganz ausführliche Befchreibung der. benannten Kno— hen nebft ihrer Deutung mit Berüdfihtigung deffen, was die andern Schriftiteller darüber gefagt haben. Es ift wirklich) fhade, daB diefe Arbeit wegen der Sprache nicht fo benukt 1052 werden wird, tie fie es verdiente. Die zahlreichen Abbildun- gen find ebenfalls von Wright und fehr gut ausgeführt. Folgende Differtationen find unter der Auffiht von Bons— dorff bearbeitet worden; alle 3 in ſchwediſcher Sprache. 1. Anatomifche Bemerkungen über die 6 vordern Hirnnerven des Hundes, von C. F. ©, v. Haartman 1846. 4. Helfingfors 1846. 4. 58. T. 4. Eine fehr fleißige Arbeit mit fhönen Abbildungen auf Dop- peltafeln von Wright. 2. Ueber die 6 intern Hirnnerven des Hundes von J. Pöpping Ebd. 1847. 4 29. 8. 1. Davon gilt daffelbe, die Nerven find aber bloß in Umriſſen dargeftelle, jedoch ſehr deutlich. 3. Ueber die 6 vordern Hirnnerven des Halichoerns grypus, von 3 J. Staudinger 1847, 4 44, T. 2. Ebenfo: die Abbildungen in Umriſſen von Wright und F. Hellftröm. * Wir müffen ung begnügen unfere Lofer auf diefe fehönen Ar: beiten aufmerkfam gemacht zu haben. W. LIustrationes Plantarum orientalium auctt. Comite Jaubert et E. Spach. Paris. apud Roret. Fasc. XXVI. 1847. fol. Bon diefem fehönen und gründlihen Werk mit den vortreff- lichften Zerlegungen der Bluͤthen und Fruchttheile brauchen wir nichts weiter als den Inhalt diefes Heftes anzugeben. Es bes teichert die Wiffenfchaft nicht blos mit vielen neuen Pflanzen, fondern auc mit der genauern Kenntniß des Baues der einzel- nen Theile, welche vortrefflich abgebildet find von Brune: Picart und der Frau Gouffe-Ikleb. Tab. 251. Ebenus hirsuta. Tab. 257. Gymnandra stolo- — 252. E. pogonotropis. nifera. — 253. E. macrophylla. — 258. Fumana — — 254. E. tragacanthoi- flora. 259. Globularia orien- talis, trichosantha. des. Em — 255. E. erinacea. — 256. Leobordea gen- — 260. Globularia ara- stoides. biea. . Heft 27 und 28 ift auch heraus, Tafel 261 — 280. 1053 1054 Neber die Beftimmung der Streitärte von Profefor Oken, Dr. M. Tafel XI. So oft id) eine Streitart ( Hache gauloise, Celt) in na- tura aut figura fah, fiel mir folgende, wohl allen Zoologen befannte Stelle aus Livius ein. q Elephanti plures ab ipsis rectoribus, quam ab hoste, interfecti. Fabrile scalprum cum malleo habebant. Id, ubi saevire belluae ac ruere in suos coeperant, magister inter aures positum, ipso in articulo, quo jungitur capiti cervix, quanto maximo poterat ictu, adigebat. Ea celer- rima via mortis in tantae molis bellua inventa erat, ubi regendi spem vieissent. Primusque id Hasdrubal in- stituerat, dux quum saepe alias memorabilis, tum illa praecipue pugna. Hist. lib. XXVII. cap. 49. (Ed. Draken- borch. IV. 1741. 4.) Sch fieng an, gelegentiich zu fammeln über Literatur, Ges fchichte, Vorfommen, Stoff, Geftalt, Größe, Gewicht und über die Meynungen hinfichtlich der Benukung diefes Merkzeugs, als mich die Erfheinung der vortrefflihen Abhandlung von Dr. Heinrih Schreiber: uͤder die ehernen Streitfeile. Frey— burg 1842. 4., diefer Mühe überhoben. Es ift darinn Alles fo ungemein fleißig zufammengetragen und fo vielfeitig beurtheilt, dag man kaum nöthig hat, ſich weiter damit zu befchäftigen. Nur die Meynungen über den Gebraudy bleiben frey, und, darauf allein follen fich die folgenden Zeilen befchränfen. Bemerken will ih nur, daß ich außer mehreren deutfchen Schriften, ebenfalls wie der Verfaffer, durchfucht habe: Montfaucon, Antiquifes. Archaeologia londinensis I—XXVIN. Fig. in Tomo V et XIX. Memoires des Antiquaires de France. I—X. 1817—34., Nouv. Scrie I-IX. 1835—49. Berner; R “ Bulletin de ’Academie de Bruxelles I—XIV. Fig. in Vol. IV. p. 330. Auch in Klemms Handbuch der germanifchen Alterhums- kunde kommt Vieles darüber vor. H. Schreiber führt alle Drte in ganz Europa auf, mo folhe Streitärte gefunden worden find, bildet die verfchiedenen GSeftalten ab, gibt aus dem Merfe von Göbel: „Ueber den Einfluß der Chemie auf die Ermittelumg der Völker der Vor— En 1842," die Beftandtheile verfchiedener Geräthfchaften von rz an. Ein Streitmeißel von der Inſel Rügen zerlegt von Hüne- feld hatte 84,78 Kupfer, 15,22 Zinn. Schwerder, Sicheln, Meffer, Ringe von Klaproth, Berzelius, Seifferth zerlegt, hatten ziemlich diefelben Beſtandtheile. Der letztere fand in einem Meſſer auch eine Spur von Schwefel. Bekannt— lih fol ein Zufas von Phosphor dem Kupfer die Hätte des Stahls geben; indeffen hat man meines Wiſſens noch feinen Phosphor in den genannten Merkfzeugen gefunden. Nach der Archaeologia londin. XIX. 1819. p. 59. beftehen die Streit: ärte aug Kupfer und Zinn. An Gewicht gibt es von 14 Pfd. bis zu 8 Loth; an Länge 1’—3' u, 2 hinunter, die meiften meffen jedoch 6“. Viele Halten fie für Dpfergeräthe, zum Ablöfen der Haut der Thiere; andere halten fie für Ackerwerkzeuge zum Aufreißen der Erde an einer Urt Egge; andere für wirkliche Aerte und Beile; andere für Meifel auf Holz, Alabafter, Thon, Wachs ic. 5 andere für Hobelblätter; andere für Wurfwaffen; andere für Schlagmwaffen; andere fogar als Keile, welche die Soldaten in die Stadtmauern gefchlagen hatten, um daran hinaufzuklettern. Mie jemand, der auf diefe Weiſe an einer Mauer hienge, einen Keil weiter oben follte einfchlagen koͤnnen, hat derjenige, welcher diefen Einfall gehabt, gar nicht in Ueberlegung gezogen. Man hat alfo ziemlich auf alles gerathen, was möglich wäre, und es ift daber kaum etwas Neues zu nennen. Es handelt fich aber nicht ums Rathen, fondern ums Beweifen. Iſt der Gebrauch erwiefen, fo wird es nicht fehlen, daß diefer und jener fomme und füge: das hab ich ja fchon Längft gefagt. D ja! aber Eein einziger hat Verſuche daruͤber angeſtellt. In der Stube beweift man nichts. Die herrfchende Meynung, der auch der Verfaſſer zugethan ift, war immer die, was der Name Streitart befagt, Der Verfaſſer fchreibt fie den Gelten zu, weil diefe in Kupferarbeiten ſehr gefchidt waren und noch £ein Eifen gehabt haben follen. Don Tubalkain abgefehen Eommt Eifen bey Homer, Des rodot und Hefiod vor. Uebrigens hat man fich noch fo zu fagen in der neueften Zeit eherner Waffen bedient, felbft in Deutſchland, wo man doch das Eifen fhon Lang hatte. Solche wurden befanntlich gebraucht bey der Beftürmung des Schloſſes Beihlingen in Thüringen unter Kaifer Heinrich IV., ebenfo in der Schlaht zwiſchen Heinrich V. und dem Herzog Lo— thar von Sachſen, auch rühren die fogenannten römifchen Erz— waffen, welche man an der Saale ausgrub (©. 11. des Ver— faffers) wahrfcheinlih von der Schlaht Heinrich des Vogel— ftellerd gegen die Ungarn 933 bey Merfeburg her. Man hatte mithin zu einer und derfelben Zeit Schuß: und Trutzwaffen von Kupfer und von Eifen. In Childerihs Grab zu Dornik fand man eine Streitart von Erz, alfo ficher bey einem Deutfchen. Nah dem Einen follte nun diefe Streitart an einem oben Erumm gebogenen Stiel beveftigt gewefen feyn, wogegen Das unbedeutende Gewicht, meiftens faum von S—16 Loth fpricht. Andere halten fie für eine Stoßwaffe, wobey fie aber billig fpitig feyn müßte: denn für fo einfältig dürfen wir Leute, welche fo etwas zu giegen und zwar fo zierlich zu formen im Stande find, nicht halten, als ob fie nicht wiffen follten, daß ein fpißis ges Werkzeug ftiht, aber Eein ftumpfes. Die Kleinheit und Reichtigkeit der meiften dieſer Dinge ift hinlanglih, um jeden Gedanken an eine Waffe fern zu halten; bey den ſchweren wäre die Befeftigungsart wenigftens fehr ungefchidt. Sch habe daher auch diefen Gedanken von jeher verworfen und alle meine Unterfuchungen auf die Stelle des Livius ge richtet, woraus unwiderſprechlich hervorgeht, daß die Alten einen ganz gewöhnlichen Schreiner Meifel oder ein Zimmermanns- Stemmeifen zum Abſchlachten der Elephanten gebraucht haben und zwar zum Durchſtechen des verlängerten Marks, mithin als Genickfänger. 1055 Der nächfte Gedanke war nun, daß die Metzger oder Fleifcher auf dieſelbe Art ihr Vieh möchten gefchlachtet haben; ebenfo bey derJagd, bey Hinrihtungen und bey Opfern. Zuerft gieng ich mit einigen Streitärten von verfchiebener Ges ſtalt und Größe, welche mir der Vorſtand der antiquarifchen Geſellſchaft zu Zürih, Dr. Ferdinand Keller, gegeben hatte, in die Fleiſchbaͤnke und fragte, diejenigen Metzger, welche am weiteften gewandert waren. Keiner £annte aber eine andere Art zu ſchlachten als die Überall verbreitete, nehmlich durch Erz fehlagen der Rinder und durch Erftechen der Kälber, Schweine und Himmel; aud wollten fie diefe Werkzeuge durchaus nicht brauchbar zum Schlachten finden. Unter diefen Streitägten war eine gewöhnliche mit ſchwachen Randleiſten 54° ang (parif.), 144 Loth ſchwer; eine andere mit badenförmigen Nandleiften lang 63”, ſchwer 1 Pfd. 124 Loth, endlich eine mit’einer Höhle am bintern Ende für den Stiel oder einem fogenannten Schaft: loch, lang 44“, fhwer 104 Loth, — Das Pfd. 4 Kilogramm, eingetheilt in 32 Loth. Darauf redete ich mit unterrichteten Sägernz aber auch dieſe wollten nicht3 von fo breiten Genicfängern wiffen; die jegigen find theils pfriemenförmig, theils dolchformig, aber nur mit einer Schneide, natürlich beide von Stahl. Es blieb mir alfo nichts übrig, als mic) an die Literatur zu wenden. Zuerft glaubte ich hinlaͤnglich Aufſchlüſſe, auch in gefehicht: licher Hinficht, in der Eneyelopedie methodique zu finden. Ich las alles über das Shlahten oder Metzgen durch, befah die zahlreichen Abbildungen" von Werkzeugen: vergeblih, In Frankreich fchlachtet man ebenfo graufam wie bey und, und Geſchichtliches ift in diefem Werke fo viel wie nichts. ’ Ebenfo verglich ich Alles, was über die Jagd darinn fteht, fand aber auch nicht da8 Geringfte, was meine Muthmaafung hätte beftätigen Eönnen, fo daß ich. allmählich wanfend wurde. Ich verglih nun noch alle diejenigen Handwerke, welche nur irgend in dieſes Fach einſchlagen konnten, das Handwerk der Schmidte, Schloſſer, Gießer u. ſ. w., fand aber ebenfalls nichts. Nun wendete ih mich an die Alten und verglich zunächft vorzüglich die Werke über die Jagd, Zenophons und Op— piang Cynogetica, aber aucd vergebens. Es fommt das Wort rooßöAov vor. Die Lateiner Überfegten c8 mit Venabn- lum. Es war offenbar nichts anderes als ein Vorhaltfpieß beym Antaufen des Wildes und feineswegs ein Genidfänger. Der fränfifhe König Theodebert hatte einen folchen, als er von einem wilden Ochfen im Wasgau überfallen und getödtet wurde. Die Franzoſen überfegen es mit Epieu, Espieu, Spieß, Bey Virgil (Aeneis IV.) fommen vor Retia — et Ve- nabula ferro lato; bey Plinius (1. ep. 6.) Venabulum, Lancea, Stylus. Ich fohlug außerdem nad: Demsterus,, Corpus Antiquitatum romanarum 1620, 4. p. 158. Venatio. Turnebus, Opera omnia. 1660. fol. Lib. VIL, Advers. Cap. ult. Instituenda venatio. Panecirolus, de rebus memorabilibus, inventis et de- perditis. 1629. 4. ohne Aufſchluß zu erhalten. Nun wendete ich mich zu den Opfern bey den Alten und durchmuflerte Saubertus, de Saecrificiis Veterum. 1659. 8. | "111. 48. 1056 Es fommt dafelbft aus Suetonius (Caes. 32) die Stelle vor: Elato alte malleolo cultrarium mactavit, woraus nichts zu machen ift. Auf den Münzen fommen Abbildungen. vor, welche zeigen, daß die Stiere auf den Kopf gefchlagen wurden, wie noch gegenwärtig. Unter den Hinrichtungen (Supplieia) und der Folter (Tor- menta) fommen die manchfaltigſten und fürchterlichften Qualen vor; aber auch feine Werkzeuge, welche auf diefe Streitärte zu deuten wären, Joh. Laurentius, de rebus publieis et de tormentis, in Gronovii thesauro graecar. Antiquit. VI. 2. 1699. p. 3684. Sch verglih auch: Lipsius, Militia romana, 1598. 4. Da auch in diefen Merken nichts Sicheres zu finden war, fo ſchlug ich die vollftändigften griechifchen und lateinifchen Woͤr— terbücher nach, von Sylburgius, Stephanus, Forcelli— nus und Budaus ufw., um wenigftens alle Stellen zu fin: den, wo die einfchlägigen Wörter vorkommen. Es waren fol: gende: | Scalprum (SwiAn, Kokantye). fommt vor als krummes Nebmeffer oder Hippe, als Kneif, wo— mit die Echufter das Leder fchneiden und die Buchbinder den Pappendedel; ben Gelfus als Krageifen und als Meißel. Scalpro deradere (VI. 4.); Scalper exeissorius (VIII. 3.); Tutius scalprum malleelo subinde medicus ferit ibid. Wo Malleolus mit Scalprum vorkommt, fann das leßtere nicht8 anders als ein Meißel ſeyn. Bey Palladius (Seriptorum rei rusticae. Tomus III. Palladii de re rustica, ex editione J. Schneideri. Lipsise 1795. 8. II. tit. 25. 15. p. 110.) kommt folgende Stelle vor: Citius seneseit haec arbor (Pyrus) et in senectute de- generat. — Vermes ejus suillo stereore misto humanae urinae aut felle bubulo extinguuntur; qui si plures circa arborem sunt aereo scalpro semel rasi non ultra nascen- tur,.si ea loca, unde rasi sunt, bubulum stercus obducat. Ob hier ein Krageifen oder ein Meißel gemennt iſt, bleibt, zweifelhaft; man erfährt aber wenigftens, daß das Merkzeug aus Erz beftand. Welche Würmer, nehmlich Inſecten-Larven, die Ninde des Birnbaums fo zerfreffen follten, daß man fie ab- kratzen müßte, ift auch nicht zu errathen. g Culter (Maxeıoe, Körıs), DOpfermeffer, ſcheint überalf | die Geftalt eines gewöhnlihen Meffers gehabt zu haben. Strieto venatorio cultro latus apri percussit. Livius| Sn Gruteri Corpus Inscriptionum I. pars 2. 1707. fol, p- 640. fig. 11. ift die Abbildung von einem Culter, welcher ein Opfermeffer feyn fol. Es hat die Geitalt eines Haumeffers oder Aftmeffers, ift aber dreyeckig, vorn fpikig mit gebogenen Rücken und offenbar nicht brauchbar als Genidfänger. Es fieht eher aus wie ein Hackmeſſer zum Hacken des Fleifches in Miürfte, | Ih habe ferner die meiften Stellen nachgeſchlagen, in wels chen folgende Wörter vorkommen: Dolabra, Framea, Graphium, Hasta, Lancea, Pala, Pilum, Pugio, Seenris, Sica, Sieula, Spieulum, Stylus, Telum, Venabulum. N “Aorraheyos, “Agren (Falx.), "100, Bovrci;: , Agenevn, Kaues, Komeds, Konig, Aöyyn, Mexslle, Meyeuoe,|; 1057 Zigoc, Melexvs, ‘Ponekov, Sıßdvy, Sıydvn, IZzvrain, Zyeyis, Iyila, Teicıwa, Daoyavov. Da nun aud) bey den Alten nichts zu finden war, was auf ein Tödten der Menfchen oder Thiere durch einen meißelförmis gen Genidfänger zu deuten wäre; fo entfchloß ich mich, zu Bo: denarbeitern und denjenigen Handwerkern zu gehen, bey welden meißelfoͤrmige Werkzeuge verfertiget oder gebraucht werden. Ich nahm verfchiedene Streitärte mit, um ihnen diefelben zu zeigen; ‚von der Geftalt der Figur 1 u. 2 auf Taf. X. Ein ſehr Eenntnifteiher und erfahrner Gärtner glaubte, fie koͤnnten wohl als Handfpaten zum Umrühren und Auflodern der Erde, wie auch zum Berpflanzen von Stedlingen gebraucht worden feyn. Die Buchbinder können dergleichen Werkzeuge nicht brauchen. Sie fchneiden den Pappendedel mit einer Art Meffer. Ein geſchickter Drechsler zeigte mir einen flachen Meißel mit ges wölbter Schneide, den fogenannten Ausdrehftahl, womit man Hohl: kehlen um Walzen macht. Er ift aber nur etwa 1“ breit, wäh: rend die Schneide an den Streitärten viel breiter ift. Er glaubte, daß man mit einem folhen Meißel nicht arbeiten Eönnte, auch nicht, wenn man blos eine Walze machen wollte. Dazu hat man einen gradfchneidigen Meißel, der einen Raif hat, nehm lich an der Schneide zugefchärft iſt (biais der Franzofen). Er wüßte folch ein Werkzeug, auch wenn es von Stahl wäre, nicht zu gebrauchen. Ein Feilenhauer wollte auch nichts davon wiffen. Ebenfo ein Rothgerber. Sie reinigen die Häute auf einem ſchief liegenden Stamm oder Bod mit einem Ziehmeffer, das gebogen ift und zwey Handhaben hat. Defyleichen ein Gypſer oder StuccaturzArbeiter, welcher auch Statuten abformt. Er braucht indeffen eiferne Spatel, welche ziemlich die Geftalt haben von einer Streitart im Züricher An— tiquario. Sie ift an der Handhabe geftaltet wie Fig. 1. T. XI. mit Randleiften aa, das Blatt aber, worauf die Ziffer 1 fteht, ift ſehr breit, faft wie bey einer Maurerkelle. Das Ganze ſchwer 303 Lth, lang 63 par., die Handhabe 33, das Blatt 34, breit 3. Sch zweifle feinen Augenblick, daß diefes Werkzeug, welches beym Klofter Muri an der Neuß ausgegraben wurde, als ein folcher Spatel gebraucht worden ift, vielleicht felbft als Kelle, obſchon die Handhabe nicht Furbelartig angefegt ift. Von einem Gebrauh als Waffe kann bier bey dem ganz dünnen und faſt fheibenförmigen Blatt Feine Rede feyn. Auch als Schäu— felhen in der Erde zum Jäten wäre e8 brauchbar; vielleicht endlich zum Streuen von Sand in den Stuben und zum Meg: nehmen von Unrath. Zu einer Zeit, wo man nod) fein Eifen oder wo dag Erz wenigftens ſich noch im Gebrauch erhalten hatte, hat man diefe Werkzeuge ohne Zweifel überall angewen— det, wo es möglich war. Die Hafner wollten von einem fo fchwerfäligen Werkzeug nichts wiſſen; fie wenden nur Werkzeuge von Blech an. Die Küfer fpalten ihre Naife mit Meffern. Sie treiben dies felben am Faß an mit einem faft ähnlich geftalteten Eifen, woran aber das Blatt gerade abgeftugt und ftumpf ift. Die Metzger wollten ebenfalls nichts von einem folhen Werk: zeug wiffen. Sie ftehen das Vieh an den Seiten des Hulfes, wie ſchon früher bemerft. Die Nachfrage bey einem Nadler war auch vergebens, Ebenfo bey einem Pofamentierer. Die Sattler haben ein wirklich ähnliches Werkzeug, das Zu: ſchnittmeſſer, womit fie Riemen und dergleichen: ſchneiden. Es Sfis 1848. Heft 12, 1058 mahnt befonders an die oben genannte Fellenförmige Streitart. Der fchneidende gewölbte Rand ift jedoch viel größer. Sie be haupten, daß fie mit einer der vorgemwiefenen Streitärte, auch wenn fievon Stahl wäre, keine Riemen ſchneiden Fönnten wegen dev zu Eurzen Schneide. Sie fehneiden von fich weg, fegen das vordere Ende der Schneide an und endigen mit dem bintern Ende. Waͤre die Schneide nicht fehr lang und fheibenförmig, fo wäre die grade Linie nicht einzuhalten. Indeſſen habe icy mit meinen ÖStreitärten, fo wie fie waren, nehmlich ohne daß ich die Schneide hätte ſchaͤrfen laſſen, vor den Augen einss Sattlerd Leder durchfchnitten. Er“blieb aber dabey, dag man fold ein Werkzeug nicht brauchen fonnte, Die Schindelmacher fpalten ihre Klöge nicht mit Keilen oder Wecken, fondern mit Hau: oder Aftmeffern. Beym Schuſter kommt nichts Aehnliches vor. Ein Schwerdfeger wußte auch nichts damit anzufangen; er glaubte aber, daß man das Werkzeug doch an einem krummen Stock als Schlagwaffe brauchen koͤnnte. Die Siebmacher ſpalten die Zarge mit Haumeſſern und ho— bein fie fodann ab, Die Schienen, welche das Netz des Sie— bes bilden, werden mit Meffern gefpalten; die Bänder, welche um den Wulſt oder den verdicten Nand des Netzes oder Git- ters gewunden werden, erhält man durch bloßes Klopfen von gefpaltenem Aeſchenholz. Die Spengler, Klempner oder Blechſchmidte haben ziemlich ähnliche Werkzeuge von Eifen, eigentlich Eleine Ambofe mit ge- wölbten Blatt oder Krone, welche fie Umfchlageifen und Boͤr— deleifen nennen. Der gewölbte Rand, worauf die Blechränder umgefchlagen werden, ift aber nicht fcharf, fondern ftumpf. Wo: zu die Streitärte zu brauchen wären, wußten fie nicht; ebenfo die Schloffer und ein fehr unterrichteter und erfahrner Zeug- ſchmidt. Endlich konnte mir ein Gießer, der allerley Zieratben von Metall macht, auch keine Auskunft geben. Ueber dieſe Nachfragen vergiengen mehrere Jahre, weil ich es nur gelegentlich und bequemlich that. Indeſſen ließ ich nicht von dem Gedanken, daß die Streitärte Genickfaͤnger und eben defhalb von ungleicher Größe gewefen; die größeren und fchwereren fir Rinder und Schweine, die mitt: Ieren für Kälber und Schafe, die ganz Eleinen vielleicht für Thiere in der Küche, mie Geflügel und Fifhe. Ebenſo fönn- ten fie auf der Jagd gebraucht worden ſeyn für Hirfche, Nehe, gefangene Füchfe, Luchſe u. dgl. Mit den Streitärten felbft Eonnte ich natürlicher Weife keine Verſuche anftellen. Es ereignete fich aber bald ein fonderbarer Zufall, der mir dazu Gelegenheit gab. Es wurden nehmlich im Antiguario mehrere Streitärte geftohlen. Der BVorftand der Gefellfchaft, Ferdinand Keller, hatte fie glüclicher Weife gemeffen und abgebildet. Er ließ daher diefelben von einem Glockengießer nahformen; und eine ſolche neue-Streitart diente mir nun zu meinen Verſuchen. SH gieng zu dem Glodengieger, um die Beftandtheile der neuen Werkzeuge zu erfahren. Er fagte mir, es fey fogenann: tes Stuͤckgut oder Canonen= Metall, und er habe dazu einen Theil Zinn auf zehn Theile Kupfer genommen, was alfo mit den von H. Schreiber aus Gobels Merk angeführten Zer: legungen übereinftimmt. Die Maffe werde duch das Zinn zäher und härter; noch viel härter fey die Glodenfpeife, wozu ein Theil Zinn auf vier Theile Kupfer komme, 67 1059 Sch lief nun im Hornung 1845 an eine folche Streitart bey einem Schreiner eine Handhabe oder einen Eurzen Stiel machen. Sie ift Tafel XL. abgebildet, Fig. 3. von der breiten Seite, Fig. 3b. von der ſchmalen, die Xange wegen des Raums um 2 verkürzt, das Metall faft um 1”, die Breite aber fo wie die Dide-gleihy groß. Das Metall wiegt 1 Pfd. Die Lange beträgt 54’, die Breite der Schneide 24, ‚die Dide 7“ bey dem Zeichen 3 b.; die Seitenlappen oder Baden aa. breit 22'", der Stiel ce. lang 74". Er ift von e bis d und etwas darüber hinaus gabelförmig ausgefchnitten, der Schaft der Streitart in diefe Gabel gefhoben und durch einen Stift bey d. beveftiget. Das Metall hat nehmlich hier ein Koch, wie es bey manchen Streitärten vorkommt. Diefes Loch feheint zu beweifen, daß das Werkzeug immer an einem ſolchen gabelförmigen Stiel bes veftiget war. Sch erfuchte einen Fehr verftändigen Mergermeifter, Verſuche damit bey Kaͤlbern anftellen zu laffen, was er auch fehr gern bewilligte. Während des Frühjahrs und Sommers wurde nun bey 3 Kälbern der Verſuch mit dem Genickfang gemadt. Um in der Fleiſchbank fein Auffehen zu erregen, gefchah es in einer Kam— mer. Zwey Mebgerfnechte banden dem Kalbe die Füße zufam- men und Hegten e8 auf einen Schragen. Der eine hielt den Kopf, der andere flach durch die rechte Seite des Halfes und fuchte mit dem Meffer, alfo von vorn, zwifchen zwey Wirbel £örper zu fommen, um das Nüdenmark zu durchftechen, mas, wie er behauptete, immer gelaͤnge. Das konnte ich nicht nach— fehen , weil das Kalb vorher mußte abgezogen und zerlegt wer: den, was wohl nur im Verlaufe eines Tages, vielleicht in noch mehr Zeit hätte !gefchehen koͤnnen. Dann durchfchnitt er die Droffelfhlagader. Als nad einigen Minuten das Blut an der Wunde gerann und daher den Ausfluß hinderte; fo zog er die Ader etwas. hervor und ſchnitt etwas davon ab, morauf das Blut wieder floß; fo noch 1—2mal. Während der Zeit redte fih das Kalb wiederholt. Nachdem es todt war, legten fie es auf den Bauch. Der eine bog den Kopf nad) unten, um das Genid zu fpannen; Der andere feste die Streitart hinter den Kopf und fchlug mit einem hölzernen Schlegel darauf. Nah 3—4 Schlägen war der Hals durchgefchlagen. Er traf jedoch nicht den Raum zwifchen dem Kopf und dem erften Wirbel, fondern das Merk- zeug drang etwas in den Schädel felbft ein und mithin durch die Hinterhauptsfnochen. Es befam dennod) nicht die geringfte Scharte. Nach einigen Wochen wurde der Verſuch wiederholt ganz auf dieſelbe Weiſe. Auch hier gieng das Werkzeug wieder hinten in den Schaͤdel, weil der Kopf immer zu ſtark niedergebogen wurde. Wieder nach einigen Wochen machte ich den Verſuch ſelbſt, ebenſo gut und ebenſo ſchlecht. In unſern Sommerferien gegen Ende July deſſelben Jahres machte ich eine Fußreiſe nach der Donau. In Moͤßkirch erfuhr ich, daß man bey Braunenberg kupferne Beile gefunden habe. Einige davon ſeyen an das Amt in Stockach gekommen und von da nach Karlsruhe ins Antiquarium. Auf meiner Rüdreife gieng ih am 1. Auguft nach Braunen— berg. Das find nur 3 Höfe, etwa eine Stunde weftlih von Stodah und ebenfo weit nordöftlich von Orfingen, ziemlich am nordiweftlichen Abhang des Mellenbergs, worauf die berühmte Neltenburg fteht. Der Befiger desjenigen Hofs, auf deffen Acker die Beile gefunden wurden, hieß Ummann, Seine Tochter 1060 zeigte mir noch etwa ein Dugend biefer Beile: es waren Streit: äxte, wie ich vermuthet hatte, abgebildet auf Taf. Al. Fig. 1. in natürlicher Größe. Länge 44 par., Schaft 9" breit, 3 did, mit den Nandleiften (a.a. fig. b.) 5; das Blatt oder die Schneide breit 22°"; Gewicht 104 Loth (das Pfd. 4 Kilogramm, eingetheilt in 32 Loth), alle mit dem edlen grünen Roſt uͤber— zogen. Man hatte früher einzelne Streitärte zerftreut auf einem Acer ausgepflügt; im Jahre 1841 ſtieß man auf einen ivdenen Topf, in welchem mehrere Dußend dergleichen abmwechfeind auf einan— der gefchichtet waren. Wie viel e8 eigentlich gewefen, Eonnte ich nicht herausbringen, weil die Angaben nicht Übereinftimmend wa— ten. Man fchenkte fie weg, befonders an die Arbeiter der Ei: fenfchmelze von Zigenhaufen. ] ſchenken: ich fagte ihr aber, daß es große und uralte Selten- beiten feyen, die fie nicht verfchenfen follte. Ich verlangte von ihe zwey Stud und gab ihr dafür 36 Kreuzer, worüber fie fich ſehr verwunderte, Sch hatte nicht Zeit, mich länger aufzuhal- ten, um die Stelle zu befuchen, wo fie gefunden murden. Bald darauf machte ich wieder eine Fußreife und Fam am 24, September in Braunenberg an. Die Tochter hatte nur noch 7 Streitärte, wovon ich ihr im Auftrag des Vorftandes des Züricher Antiquariums fechs abkaufte und für jede 181. gab; die fiebente, fagte fie, wolle fie nun aufbewahren, nachdem fie erfahren hatte, daß diefe Dinge eine fo große Seltenheit feyen, in welchem Vorſatze ich fie auch ernftlich beſtaͤrkte. Ich nahm nun 2 Mann mit auf den Acker, der. auf einer kleinen Anhöhe, nur etwa 1000 Schritt füdweftlic von den Höfen liegt. Auf der Stelle, wo der Hafen gefunden worden, ließ ich einen Kreuz— graben machen, 20' lang und 2’ tief, darein ein Loch 4' tief. Wir fanden unter der Ader-Exde blos natürlichen Boden, nehm— lich gelblichen Lehm. Es ftand alſo hier fein Haus und der Hafen ift mwahrfcheinlich zur Kriegszeit vergraben worden. Ben den Höfen felbft Eonnte ich nichts über alte Mauern erfahren; indeffen fand man ziemlich um diefelbe Zeit faft 4 Stunde weſtlich vom Dorfe links dicht an der Straße von den Muͤnch— böfen nah Drfingen, faum 100 Schritt weſtlich von zweh ein= zelnen Käufern, welche Dürrenaft heißen, einen ehernen Na— gel und Scherben mit eingefneteten Quarzftüden, welch” bei— des man befanntlich für celtiſch hält. Der Beſitzer des weft: lichen Hofs, ein Seiler, Namens Hüggli, ſchenkte mir beide Stud. Ich ließ auf der Stelle nachgraben, fand aber nichts; indeffen gefchah es nicht ernftlich genug. Diefer Fund fpernte mid) aufs Neue an, die Beftimmung der Streitärte zu ergründen, Um 2. September wurde nun der Verfuch an einem. leben= digen Kalbe gewagt. Er gelang vollfommen; indeffen weiß ic) nicht, ob das MWerfzeug wirklich zwifchen Kopf und Wirbel oder zwifchen 2 Wirbeln durchgedrungen war. Daben bemerkte ich aber einen Erfolg, an welchen ich vorher nicht gedacht hatte, der mich aber in meiner Meynung 'beftärfte, daß diefe Streit— ärte wirklich Genickfünger oder Schlachtmeißel gewefen. Es fprang nehmlid) das Blut in hohen Bögen aus beiden Ver— tebral = Arterien, fo daß fich alfo die Thiere verbiuteten, ohne daß fie noch befonders brauchten abgeflochen zu werden, was indeffen die beiden Mesgerfnechte nicht zugeben wollten. Sie ftachen e8 daher noch wie gewöhnlich ab. Nun ift e8 begreiflich, warum dieſe Genickfaͤnger eine breite Schneide haben, alſo nidyt bloß, um das ganze Nücdenwmarf ficher zu trennen, fondern auch um die Vertebval = Arterien zu Die Tochter wollte mir auch eine 1061 durchſchneiden, was unfere jegigen Genidfänger nicht thun, aud) das Ruͤckenmark offenbar nur verzerren, wodurch dem Thier die fürchterlichſten Schmerzen verurfacht werden müßen, eine Bar: barey, welche zu anderen Thierqualereyen gehört. Am 9. December traten wir mit unferer neuen Schlachtart öffentlich auf auf dem Plage neben den Sleifchbänfen. Ich lud dazu ein Dr. Zerdinand Keller und Dr. Heiniih Meyer (den Archäologen), welche auch beywohnten. Es fammelten fid) wenigftens zwey Dutzend Mesgermeifter und Knechte um das Kalb, dem ein Knecht den Genidfang mit der fogenannten Streitart gab, wie früher befchrieben. Er gerieth wieder in das Hinterhaupt, wodurd die Schneide zwey Schatten befam. Das Kalb war augenblidlich todt: deffen ungeachtet fagten die umftehenden Megger, Daß fie bey ihrer alten Manier zu ſchlachten bleiben wollten. Es war aber ein Meggermeifter darunter, welcher mir fagte, daß ber in Wien und Pefth auf feiner Wanderfchaft die Ochfen durch den Genickfang habe tödten fehen. Das Werkzeug habe aber Eeine runde Schneide, fondern ſey dolchformig und habe ein Heft mit einer Kugel am Ende, worauf der Mann nur mit der Hand drüde. Die dortigen Megger hätten einen eigenen Mann im Dienfte, den fie Genider nännten. Oft ftände ein Dugend Dchfen neben. einander und der Genicder ftäche alle in wenigen Minuten ab. ftürzten dann auf den Bauch nieder, deßhalb Erfundigung einzuziehen. Sc glaube nun hinlänglich bewiefen zu haben, daß die Streit: ärte das Scalprum des Livius find, womit man nicht bloß den Elephanten den Genickfang gab, fondern auch andern Thies ven, und daß. diefes Werkzeug in Betracht, feines häufigen Vor— fommens, allgemein beym Schlahten des Viehes angewendet wurde, Es liegt aber in der Benennung: „Fabrile scalprum* noch eine andere Beftimmung, welche noch erprobt werden muß. Das Beywort „labrile“ zeigt offendur an, daß es ein Meißel mar, welche auch die Handwerker in Holz, wie Zimmerleute, Schreiner und Drechsler gebraucht haben. Ih fieng nun aufs Neue meine Wanderfchaft bey den be= treffenden Gemwerben an. Vor einigen Jahren faufte ih von Herrn Amiet im Kunſt— bäuslein zu Baden im Yargau das auf T. XI. Fig. 4. abge— bildete Werkzeug. Er habe es von einem Mann, als Brugg bekommen, der es in Windifch ( Vindonissa), eine Viertelftunde öftlidh) von Brugg, gefunden habe. Ic zeigte er dem Heren Lauper in Windiſch, welcher ſich unausgefegt mit dem Gra— ben nad Alterthümern befchäftiget, und bey dem man beftäns dig römifhe Münzen und andere Eleine Geräthfchaften bekom— ne kann. Er fagte mir, er habe nie ein folhes Werkzeug efehen. Es beftcht aus demfelben Erz wie die Streitart von Brau— nenberg &. XI. Fig. 1., bat auch hinten den flahen Schaft mit den Nanbleiften a; die vordere Hälfte, worauf die Ziffer 4 fteht, ift aber viel fchmäler und länger, rundlich-vierſeitig, am Ende etwas breiter mit einer gewölbten, ſtumpf zugefpisten Schneide. Länge 8" par., Schaft 34, dünneres Stud 44; Schaft breit 8", längeres oder vorderes Stud an der ſchmaͤl—⸗ ften Stelle 4, Schneide.5'". Die Abbildung ift nur um 14 kürzer als die wirkliche Größe; Gewicht 113 Loth. Diefes Werkzeug nahm ich nun auf meiner neuen Wande: tung mit nebjt den beiden Stücken Fig. 1 u. 3. Sch habe es verfaumt, Sie wankten "etwas vor- und rüdwarts und _ 1062 Der oben genannte, fehr unterrichtete Zeugſchmidt erklärte es ohne Weiteres für einen’ Metalibohrer, wenn es von Stahl wäre. Ich gieng nun wieder zu dem Drechsler und bat ihn, beide Merkzeuge wirklich zu probieren. Es fpannte ein walziges Stüd Apenholz in den Drehftuhl und drehte es mit beiden Streit- Arten ganz leicht ab, faft wie mit einem Meifel von Stahl, ohne daß ſich die Schneide umlegte oder auch nur eine Scharte befam. Ich muß bemerken, daß die Streitart Fig. 1. in ihrem natürlichen oder antiken Zuftande war, nehmlich ohne irgend eine neue Zufchärfung. Darauf fpannte er ein anderes Stud Aſpenholz ein, ſteckte meinen Erzbohrer in eine gemachte Grube des Holzes und fieng an zu drehen, indem er den Bohrer mit der Hand andruͤckte mein Bohrer wirkte aber nicht. Er prüfte nun die Werkzeuge mit einer Seile und fand, daß fie viel härter waren als reines Kupfer. Nun wandte ih mid) an den Herrn Mechanicus Deri, ruͤhmlichſt bekannt durch feine Meßwerkzeuge für die Lande Ver: meffung der Schweiz, fo wie durch feine vortrefflichen Barome— ter zu Höhen: Meffungen. Er machte eg mit dem Erzbohrer umgekehrt: er fpannte denfelben ein und drüdte ein zolldickes tannenes Brett vermittelft des Käufers oder Neitftodes gegen den Bohrer, welcher faft augenblicklich ein ganz rundes und unzerfafertes och machte. Darauf machte er aud) eines durch ein Brett von Nußbaumholz. Mein Werkzeug war mithin als ein wirklicher Bohrer erwie— fen, und eg bleibt alſo kein Zweifel, daß. die Alten, denen der Stahl fehlte, mit Erzwerkzeugen das Holz bearbeitet haben. Ih erfuhte Hrn. Deri, den Bohrer auch auf Kupfer zu probiven. ‚Er machte beym Drehen zwar eine Grube hinein, rieb fich aber felbft etwas ab, noch mehr auf Meffing. Zum Durchbohren der Metalle taugt alſo das Erz nicht, wohl aber zum Gifelieren. Hr. Deri glaubt auch nicht, daß man Bley damit durchbohren könne, weil dieß gerade wegen feiner Weich— beit einen fchneidenden Hohlmeißel brauche, der nicht durch Rei— ben, fondern durch Abfchneiden von Eleinen Spähnen wirkt. Mit dem Erzbohrer machte ich fehr leiht Furchen in Kupfer, Gold und Silber. Es ift alfo fein Zweifel, daß man ihn zum Eingraben von Figuren, überhaupt zum Cifilieren brauchen Eonnte, Mit der nachgegoffenen Streitart ftemmte ich fehr leicht Spähne aus Buchenholz, ja ich ſtemmte ein ganzes Scheit damit ent- zwey, und daben gab es ganz glatte Schnitte, ohne daß die Schneide fich umlegte oder Scharten befam. Ebenſo ſchnitt ich damit Schlitze, Knopflöcher in Feder und Pappendedel. Das - Erz war mithin der Stoff, woraus die Alten ziemlich alle ihnen nöthigen Werkzeuge machen Eonnten, nicht bloß Bohrer, Meifel, Stemmeifen, Schnittmeffer, fondern auch Keile zum Spal— ten des Holzes, Beile, Aerte und felbft Sicheln und Pflug— ſcharen. Erklaͤrung der Figuren auf Taf. XI. Fig. 1. Eine ſogenannte Streitaxt oder eigentlich ein Meißel zum Drechſeln und Stemmen in Holz, zum Schneiden in Leder und Pappendeckel und zum Toͤdten der Thiere durch den Genickfang — von Braunenberg. Laͤnge 44 par., Breite hinten 94, an der ſchmälſten Stelle 9", Schneide 22", Dide in der Mitte faft 5", wovon die Seitenleiften a. a. 1" betragen, 1063 Fig. 1b. Durchfchnitt in der Mitte, um die Dice und bie Seitenleiften aa. zu zeigen. Gewicht 10% Lth. das Pfund 4 Kilogramm, eingetbeilt in 32 Loth. Fig. 2. Eine Streitart aus Schreibers Schrift Taf. I. Fig. 16., um die zu Lappen oder Baden erhöhten Seitenleis ften aa. zu zeigen, fo wie den Henkel-b., wodurch wahrfcheins lich eine Schleife gieng zum Aufhängen an einen Nagel in der Merkftatt oder in der Küche. Die großen Baden des Meißels deuten offenbar dahin, daß er in einem gabeligen Heft ftedte, woraus man ſchließen darf, daß es mit Fig. 1. derfelbe Fall war. Hier hindert die Erweiterung der Leiften die Ruͤckſchie— vung des Meißels in das Heft. Ehren: Rettung. Unterzeichnete bezeugt nad) Wunfch des Herrn Dr. Johannes Gijtel, daß fie niemals zoolo— gifche und andere Manuferipte, insbefondere über ein Skelet des Nachtäffers (Nyclipithecus trivir- gatus) des Hrn. Prof. Wagler, ihres erften, verftorbenen Mannes, als Geſchenk oder in’ Kauf dem Hrn. Dr. Zoh. Giftel übergeben habe. München, den 14. December 1848. NB. fügt, genugfam widerlegt. &. Hoffmann. 1848. — Berichtigung einipee Druckfehler in ©. Koch s Aufiage: (Iſis Heft XI. 1848.) ©. 891. 3.20. v. u. fs; in welcher die Fauna fliegt‘ Franz von Paula Schrank. ©. 91. 3.23. ftreiche: die erſte Generation. verſteckt, ſtatt erftartt. und dieſer Hatte die Güte, mir nur die Namen u. ſ. w. Ses93.3 21. v. . S. 934. 3. 7. v. u. ſ.: ©. 938. 3. 19. 1: Hierdurch wird eine hin und wieder in Tradition und Druck ausgeſtreute boshafte Verläumdung, welche ſich auf Obiges Uebrigens verweiſet man auf eine Note in der Vorkede zu Giſtels Naturgeſchichte. 1064 Fig. 3. Der nachgegoſſene Meißel, 1 Pfd. ſchwer, Länge 53", Breite der Schneide 24”, Breite der Lappen aa. 22, Dice vor den Lappen, wo 3b. ſteht, 7°"; Heft ec. e. 7", d ein ducchgeftedter Stift, e Zwinge von Meffing. Fig. 4 Der Erzbohrer von Windiſch von der flachen Seite. Länge 8" par., Schaft 3], dünneres Stud 43", Schaft breit 8, Längeres oder vorderes Stuͤck an der [hmäl- ſten Stelle 4", Schneide 5". Gewicht 113 Loth. Sig. 4b. Der Erzbohrer von der fchmalen Seite, (Meines Wiffens ift dieß die erfte Abbildung eines ſolchen Merkzeugs.) Anna Staudacer, königliche Hoffapellfängerin. Stuttgart, bey | Die Naupen und Schmetterlinge der Wetterau. Sunhalt der Iſis, . Jahrgang 1848, SeftL—XH. A. Nach der Reihe. Heft I. Seite. 1. Brehm, naturhiſtoriſche Bemerfungen. 14. Derfelbe, über Naumanns Grad. 18. Derfelbe, über die Wölfe in Taurien. 20. Jäckel, Vögel in Franken. Tafel VI. AT. Srifche Academie J.XXI. 57. Bücher von Bronn, Schweizer Denffhriften IX. Verſammlung der Naturforscher zu Kiel, Mappes, Nürnberger, Kobell, Zetterſtedt, Hoffmeiſter, Medicus, Hartlaub, Giebel, Berge, Pfeiffer, Walcke— naer, Heßler, Welz, Malfatti, Nichter, Rusconi, Stein, Prechtl, Ecker, Reclam, Frey und Leuckart, Tode, Kobelt. Heft 1. 8. Gourcy und Brehm, über deufiche Vögel. 93. Dünifche Gefeltichaft dev Wiſſenſchaften HL—VI. 42. Steckholmer Abhandiungen 1844 u. 1845. 54. Bücher von Frey und Yeudart, Nardo, Agaſſiz, Petersburger letin, Hammerjchmidt. 57. Baer, Befruchtung der Afeidien und Meerigel. Heft II. 161. Leidig, Dotterfinchung. rE 194. Kaup, Charactere der Vögel. 199. Magazin von Ehriftiania V. 3. — 210. Stockholmer Abhandlungen 1845. 225. Bulletin von Bruſſel XIL—XIV. 31. Academie von Brüſſel XIX. XX. 33. Schleſiſche Gefellfchaft von 1846. 5; Miener Abhaundlungen von dinger 1., Gottſche, Vifiani, Heft IV. 41. Dänifche Geſellſchaft VI. 99. Weberficht der Stockholmer Verhandlungen 1844 u, 45. 11. Bücher von Glocker, De Gandolle, Haßkarl, Mettenheimer, und Kull, Treyer, r Heft V. 21. Heeger, über Kerfe. B47. Soramfo, Tarjusalied der Immen. B48. Streubel, Eypfeliven. 23. Jäckel, Vögel Fraukens. 3390. Ueberficht der Stockholmer Verhandlungen 1846. B99. Bücjer von Müller und Troſchel, Heremannfen. Heft Vi. 01. Hartlaub, Vögel Meftindieng, 09. Siedhof, Thiere in Nordamerica. 21. Brehm, über das Fortrüden der Vögel. 28. GSofta, Bau der Diphyiven. Tafel X. 31. Gntomologifche Annalen in Frankreich VI. 68. Bücher von Morlot, Prigel, Fürnrohr, Sturm, A. Delefjert, wieder Ländiiches Inſtitut I., II. Academie zu Neavel L—X., Güstel, Faunula monacensis canthäarologica in den Unnfchlägen VI—XI. Heft VI. Y 1. Hammerſchmidt, Verfammlung in Obenburg. 1947. 4%, Gourey und Brehm, über Stubenvögel, 510, Kr., über Nachtigallen, Iſis 1818. Heft 12, Zul- H als Schinʒ A. Nach der Reihe. PB. Nach den Wiſſen ſchaften. C. Namen der Verfaſſer. Seite, 513. Richter und Brehm, Weifwerden der Vögel, 517. Verfammlung der Naturforfcher in Chriftiania 1844, 540. Linnean Transactions XX. 2, 1847. 550. Memoires de Il’Institut de France .—XXXI. 555. Memoires presentes L—VI. = 559. Erdl, Entwicelung des Menfihen und des Sühnchens. Deft VOL 561. Brehm, die Vögel als Wetterpropheten. 569, Zeller, vie Gallerien und nadthornigen Phycideen 1. 619. Münchner Verein gegen Thierquälerei, 5%. Martius, Elaffificatton der Palmen, 625. Bücher von Unger, Jaubert und Spach, niederländiiches Inſtitut XIII. PVerfammlung in Schaffhaufen, Haidinger, Müller und Sodoffsky, Pacini, Brühl. 5 627. Latreille's neue Kerfſippeu. 636, Owen, Verzeichniß der Thiere, deren Zahnbau er abgebildet hat. Heft IX. 641. Zellers Gallerien II. 691 Bücher von Zieglet, Bobrik, Heeger, Zaddach, Omen, Brom, Gould, Sturm, Zetterſtedt, Schönherr, Pfeiffer, Linnea Entomologica, Nylander, Tengſtröm, Giebel, Balenciennes, E. Schmidt, Quen— ftedt, Cornelius, Owen, Siebold, Kolenati, Pfeiffer, Thienemann, C. Förfter, f 697. Auszug aus Contarinis Actinien. 701. Gene, Paarung der Zeden. 713. Mac Glelland, invifche Cypriniden. 716. Sunhalt ver Memorie di Torino V.—VIl. Heft X. 721. Sellers Galferien II. 746. Defjelben Nachtiäge zu Phyeibeen. 754. Kaup, Meberfiht der Eulen. 772, Derfelbe, Zuſätze zu den Falconiden. 774. Auszüge aus Krohyers ZSeitſchrift. Neue Reihe I. 3.; Fifche und feine Krebfe. Bücher von Klemm, B. Starf, Bulte, Warhler, K. Stark, Strick— land, Stannius. Heft XI. 833. Giebel, fubhereynifches Deren, 857. Zeller, exotifche Phyciveen, mit Regifter. 891. Koch, Schmetterlinge der Wetterau. 955. Bücher: Arademie von Brüffel AXI. 1847. XXI. 1848, Mem. etrangers XXI. 1847. Bulletin. XIV. 2. 1847, Gotta, Schle- ſiſche Geſellſchaft, Niederlänvifches botanifches Archiv, De Gandolfe, Garten von Leyden; Ecker, Geſellſchaft Natura artis magistra EG. Schmidt, Rathfe, Lievin, R Heft X. 969, Heeger, Kerfe. 1002. Giebel, Nachtrag zur Seite 833. —— Innhalt der Philosophical Transactions 1836—1847. _ 1011. —— aus Bulletin de Bruxelles. IX. 2, 1842 -XII. 1. 1845. 87. 1023. Se mean Ton, Ben —— Abhandlungen und Berichtes Perty ; Niederländiſches Inſtitut; Leopoldiniſche Wer- handlungen XII. 1.5 Sillig. 3 PFRRS NINE AIG ; 67% 1067 Seite. 1027. Auszüge aus Kröyers Zeitſchrift 1. A—6. II. 1-4. 1845—1847. 1032. Auszüge aus natural History of Newyork by Authority. Mammalia, Aves, Amphibia, Pisces. 1048, Bücher von Zetterſtedt, Wahlberg und Bohemann, Eichwald, Herr- mannfen, L. Pfeiffer, 8. Redtenbacher, Bonsdorff, Haartman, Pöpping, Staudinger, Jaubert und Spach. 1053. Ofen, über die Beftimmung der Etreitärte, 1064, Staudader, Ehrenrettung für Giftel. —— Drudfehler in Koch's Auffas ©. 891. Taf. XI. Bar meilsnm, Tafel I. zu Heft IH. ©. 161.° Leidigs Dotterfurchung. Tafel II. zu Seft IE. ©. 199. Koren und Danielfens Tubularia, Alepas, Ascidia, Virgularia, Asterias. Tafel I.—VI. zu Heft V. ©0323. Heegers Kerfe. Tafel VI. im Heft VI. gehört zu Jäckel s Auffag Heft I. ©. 25, 31, 32. Tafel VIIL—IX. zu Heft XII. ©. 969. Heegers Kerfe. Coccidula. Corynetes, Hypera, Cistela, Elachista, Epischnia, Leucopis. Tafel N. zu ©. 1026. Kroyers carcinologifche Beyträge, Siphonoe- cetes, Glauconome, Eusirus, Dulichia, Stegocephalus, Leu- cothoe.*— Zu Coſta ©. 428. Diphyes. Tafel Al. zu S. 1028. Dfen, über die Streitärte. B. Nach den Wilfenfchaften. I. Allgemeines. Brehm, über A, Naumanıs Grab. ©, 14. Monf, die erſten Brillen. ©. 49. Mappes, Biographie Senfenbergs. ©. 64. Tarras, die Indianerfiimme am La Plata. S. 152. C. Meyer, über die geregnete Manna. ©. 160. Galefloot, über einen römischen Grabhügel. 231. KReiffenberg, über den älteften Solzfchnitt, 252. Resius, Über Avaren-Schädel. 301. Zu Feeumwenhoefs Leben. 318. Nilsfon, über die Urmenfchen in Efandinavien. 518. Gibrario, über die älteften Feuergemehre. 720. Dfen, über die Etreitärte, 1025. U. NRaturwiffenfhaften. . Abhandlungen der irifchen Academie J.XXI. A7, Berfammlung der Naturforscher zu Kiel. 60, Schriften der däniſchen Gefellſchaft HL—VI. 93. Stockholmer Abhanplungen 1844 u, 45. ©. 142. 210. Magazin zu Chriſtiania V.3. 199. Bulletin von Brüffel XI. 2. — XIV. 1845—1847. ©. 225. 959. IX.2.— X. 1. ©. 1011. XI. 1. im Jahrg. 1844, ©. 384. Academie von Brüffel XIX. XX. S. 231. XXL XXI. 1848, ©. 955. Mem. des Savants &trangers de Bruxelles XXI. 1847. ©. 958, Abhandlungen der däniichen Gefeltfchaft VIL. 241. Ueberſicht der Stodholmer Verhandlungen 1844—46. 299. 390, Academie zu Neapel. I. 478. Derfammlung zu Odenburg 1847. 481. Verſammlung in Ghriftiania 1844, 517, Linnean Transactions XX. 2. 540. Memoires de l’Institut de France .—XXXI. 550. Me&moires presentes L—VI. 559. Kröyers Zeitfehrift, neue Reihe. 3. ©. 774, LA—6. 1. 1—4. ©. 1027. Innhalt der Philosophical Transactions 1836—1847. S. 1002, IM. Phyſik, Mineralogie und Berfteinerungen, Olway, verglafle Burgen in Irland. ©. 50. Apjohn, Meteorftein in Limerif, 52. Heer, Inſecten bey Dningen u. Radoboj. 59. Forhhammer, über Orſtedin. 133. Lund, Kalkiteinhöhlen in Brafilien. 139. Zeife, Beltandtheile dev Mercaptens. 140, Erdmann, über den Keilhauit, 152, Sauer, Gephalopoden des Mufchelmarmors. 236. Haidinger und Morlot, Entitehung des Dolomits, 238. Löwe, Beftandtheile des Gersporffits, 238. Barrande, veriteinerte Brachiopoden. 238. Siljeftröm, die Wafjerhöhe bey Kalmar. 309. Nilsſon, foſſiler Bär in Echonen. 398. Derfelbe, über die Hebung von Skandinavien, 522, Unger, fofjile Flora von Parfchlug. 625, Sismonda, Echiniden bey Nizza. 719. Giebel, das fubhercynifche Becken. 833. 1002, Verhaeghe, Leuchten des Meeres, 958. Nyft, Arca. 957. Graffatella. 960, [ Maclear, Meteorftein. 1005. Owen, Bau der Belemniten. 1007. Morren, über das Neißpapier, 1014. Morlot, Geologie von Sftrien. 1025. IV. Botanik. Rihardfon, nützliche Gräfer, 49, Nägeli, Syftem der Algen. 57, Thonning und Schumacher, guineifche Pflanzen, 98, 108, Neißer, über Endophyten. 236. BANN 28 Tenore zu Sibthorps Flora graeca, 478, G. Agardh, über Pflanzenverwanrlungen. 529. Böck, Bau der Gorallinen und Nulliporen. 530, Salconer, Pflanze der Asa foetida. 543. Martius, Glafifieation der Palmen. 620. Unger, veriteinerte Pflanzen von Barfchlug. 625. Saubert u. Spach, Plantae orientales. 626. Miguel, Eycadern und Polygaleen. 633. Colla, Nutaceen. 717. Splitgerberi Reliquiae bot. surinamenses. 962. 963. Korthals,, Myrtaceen, Stereuliaceen, Büttneriaceen. 962, Martens und Galeotti, mericanische Pflanzen. 1011 ꝛc. Morren, Bewegung der Blümchen der Cynareen. 1011, Derfelbe, vegetabilifches Elfenbein. 1012, Kidr, Sterrebeefs Pilze, 1013, Morren, Reißpapier. 1014, , Derfelbe, Einſchnürung der Pflanzen. 1016. Thuret, Eintheilung der Tange, 1018. Pflanzennamen. Aeschynomene 1014. Ferulaasa foetida543. Musci scandinaviae Algae 57. Ficus benjamina 471, 1023. Ambrosinia 542. F. elastica 471. Myrtaceae 962. ‘- Anadema 392. 1023. F. fulva 965. Narthex 543, Androchylus 530. Fovilla 530. Neckia 964, Anjudan 545.” Fuci 1018, Nostochineae 717. Antheridia 1018. Fungi Sterebekii 1013. Nullipora 520, Arſenik u. Pflanzen 1021. Funis uncatus 471. Ononis cherleri 479. Asa foetida 543. Salläpfel 437. Palmae 620. Baquois 471. Gambir 471. Pflanzen = Verwandlung Büttneriacea 963. Gamoplexis 543. 529. Caladium ovatum 542. Garcinia 471, Cardamine 964. Gomutus 471, Oentaurea 101. Gräfer 49. Plantae dalmatiae 240, Conferva catenata Guatelupia 530. Pl. fossiles 837, 848. 529. Hedypnois rhagadio- Pl. galopagenses 540. Corallina 530. loides 480. Pl. graecae 478. Vovilhamia 952. Hepatica 239. Pl. indicae 471, 963. Cryptocoryne 542. Hopos 544. Pl. mexicanae 1011, Cycadea 633, Hypnaea 530. Plantae_surinamenses Phytelephas 1012. Pinus maritima 480. Dichelima 1023. Isias 719. 962. Dipterocarpus baudii Keimfraft 395. Plolar 962. 962. Labiatae 964. Pohon 471. Dugu 545. Elfenbein 1012. Encephalartos 965. Lansbergia 962. Pollenſchlauch 1012. Laser 544. * Polygaleae 633. Laurus sebigera 471. Porrigo 539, Endophyta 216. Macklottia 962. Portulaca gilliesii 714. Erdapfelkrankheit 227. anna 160. Ranunculaceae 963. Erica mediterranea5t. Menziesia polifolia5t. Rarach 471. Ervum 529, Micromycetes 720. Rasamala 471. 1069 Tricehophyton 539. Violariae indicae 96. Zamia muricata 96». Reißpapier 1014. Rivulariae 717. Rutaceae 717. Sagobaum ATI. Schoutenia 963. Sieyos 395. Syuarus 539. Sterculiaceae 963. Tagoa 1012. Tamarindus 471. V Zoologie. Brehm, ornithologiiche Bemerkungen. ©. 1. Säcdel, zur Ornitholegie Frankens. 20. Ball, über die Robben in den iriſchen Meeren, Thompfon, über Lepus hibernicus. 55. PBatterfon, über Bolina hibernica. 55. Bremi, über Cecidomyia. 60. Gourcy und Brehm, über deutfche Vögel. SL. 92. Reinhardt, ichthyologiſche Beyträge. 93. 110. 116. 124, 134. 135. -136. 137. 247. Derfelbe, über Pazellus centrodontus. 126. Lund, über die Eyerhülſen der Meichthiere. 127. Neinhardt, über Gymnelus (Ophidium). 129. Derjelbe, über die grönländiſchen Haarthiere und Wögel. 129. Derfelbe, über Cottus uneinatus. 131. Derjelbe, Bos taurus fossilis. 331. Jacobſou, Filäria medinensis. 132, Lund, euchten des Meeres. 134. Düben und Koren, ichthyologiiche Beyträge. 142. Diefelben, Ueberficht der frandinavifchen Echinodermen. 157. Baer, mehrfache Formen von Spermatozoen. 157. Derfelbe, fünftliche Befruchtung bey Afeivien und Meerigeln. Kaup, Gharactere der Vögel. 194. Sunvdewall, Claſſification der Wiederfiner. 210. Lomwen, neue Cruſtaceen, Cyzieus etc. 213. Löwenhjelm, Vögel in Fappmarf, 214. Selys, Baltarde von Waffervögeln. 226. . Neinhardt, Beyträge zur Fauna groenlandica. 247. Fabricius, grönländifche Fische. 259. Heeger, Beyträge zur Naturgefchichte der Kerfe. 321. 969. 2 Jorawko, über die Nußdaller ver Immen. 347, & 151. Streubel, die Eypfeliven des Berliner Mufenms. 348. Jäckel, Benträge zur Ornithologie Frankens. 372. Taf. VL Sundewall, über Hypudaeus rufocanus. 392, Hartlaub, Vögel Meitindiens. 401. Siedhof, nordamerifanifche Wögel und Hanrthiere. 409. Brehm, über das allmähliche Fortrüden der Vögel. 421: Eojta, über ven Baur der Diphyiven. 428. Tafel X. Auszüge aus den entomologifchen Annalen Frankreichs VI. 1837. A431. Goureaw, über das Echrilfen der Kerfe. 432, ; Donzel, Paarung der Edjmetterlinge. 437. Boyer, dem Olbaum ſchädliche Schaben. 440. Duponcdel, Häutung der Naupe vor Charaxes. Solier, über das Echrillen der Kerfe. 443, Guenee, Glaffifteation der Noctuen. 446, Lacordaire, Wohnpläge der Melafomen. Doyere, über Manzen und Falter, 458. Blanchard, Phoraspis. 458. Duponcdel, Kennzeichen von den Nauven. 462. Lherminier, Lebensart der Kerfe auf Guadeloupe. Delefjert, indifhe Thiere. 471. Brehm, Beobachtungen über die Stubenvögel. 490. K., über den Geſang ver Vögel. 510. Düben und Koren, über norwegifcdye Actinien. 535. Eſch richt und Sundemwall, Dipteren-Larve unter der Kauf des Men— fchen. 536. Böck, über den Bau der Jufuſorien. 536. Newport, wäſſeriger Dunft in den Bienenitörten. Derfelbe, Fortpflanzung der DBlattläufe. 542. Derfelbe, Naturgefihichte von Meloe. 549. Robineau, Syſtem der Mucken. 556. Sf. Geoffroy, Größe der Thiere. 557. Leon Dufour, Glafification der Hemipteren, Bourjot, Athmung der Wale. 558. Turpin, Auswüchje der Linvenblätter. 558. Roulin, Veränderungen der Hausthiere, 559. 4. 497. 463. 542. 908, Brehm, über die Vögel als Wetterpropheten. 3eller, die Gallerien und nadthormigen Phyeideen. 569, 641, 721.857, Latreille's neue Kerfſippen. Contarini, Actinien. Gene, Naturgeſchichte der Zecken. Seller, blattminierende Schaben. 627. 701. 704. 697. Nylander, Mutilliven und Bienen. 706. Tengitröm, Schmetterlinge Finnlands. Mac Elelland, invifchye Cypriniven, So lier, Collapteriden. ZellerNachtrage zu den Phycideen. Kaup, Überſicht ver Eulen. Derfelbe, Zuſätze zu den Falconiden. Kröyer, ichthyologifche Beyträge. 707. 713. 746. 718. 753. 774. Derfelbe, careinologifihe Beyträge. 806. Koch, Schmetterlinge der Wetterau, 891. Derjelbe, über Ypsolophus schmidtiellus. Ban Beneden, Süßwaſſer-Polypen. 955. Verhaeghe, über Noctiluca miliaris. 958. Schuerman's Lemur chrysampyxs. Diu Bus, neue Vögel aus America. Spring und Zacordaire, über Phrynosoma. Sundewall, Arvicola rutilus, incertus. Hannon, Nahrung der Heufihreden. Dmalius, Zahl ver Menfchen, 958. 959. 1016, 1017. Selys, Wanderung des Nußhehers. 1017. Dan Beneden, Eintheilung der Tubularien. Funck, über Steatornis. Gantraine, Thyreoptera bicolor. Naturgefchichte von New-Varf, Giſtel, Faunula monacensis. Acalephae 166. Acanthocerus 968. Acanthonotus 1029. Acanthopterygü 116. Acanthosoma 1047. Acanthyllis 361. Acarus horridus 468. Acephala 174. Achroea 583. Acridium 434. Acrobasis 606. 866. Actiniae 535. Actinopus 460, Adergeflechte 966. Aegina 1028, Aegires 301. Agrilus viridis 441. Agriopus 777. Alauda agrestis 498., arborea 497., ar- vensis 498., calan- dra 496., cristata 496., montana 498,, nemorosa497., pra- torum 498, Alauna 1030. Alcynia 1558. Alcyonella 956. Alcyonium ficus 155. Alepas squalicola 307. Alispa 643. Aluecita xylostella 456. Amara trivialis 467. Amblyoxys 1047. Ammodytes dubius 271. Amphibia 185. 1041. Amphicora 967. Amphipogon 308. = 1018. 1021. 1032. Thiernamen. Anas albeola259. albi- frons 223., barowii 257.. mollissima 46. - nyroca 46., perspi- eillata 253. Ancylosis 877. Anerastia 586., 861. Anguillula tritica 306. Angulata 711. Animalia fossilia 844., 849. A. sumatrana 962. Annullata 170. Anodonuta 1019. Anomuri 467. Anonyx 1028. Anser brevirostris4., hyperboreus 252., minutus 4. Anthea 535. Anthelia 155. Anthrenus 468. Anthus arborens, ar- vensis, foliorum, herbarum, junco- rum, pratensis 499. Aora 1027. Apalus 549. Apes boreales 706. Aphis tanaceticola 304. Aphomia 576., 859. Apis 347. Aptera 70. Aquila fusca4, impe- rialis 4. Arachnidae 181., 236. Arca 957. Ardea purpurea 43. 1070 561. 772. (1847, 366.) 954, 1011. 1012, 1017. Umſchlag VL—XI. Arvicola 302. 1034. A, incertus ? 1012., in- sularis 301. Asarta 686. Asbestia 155. Ascidiae 157., 227., 231. Ascidia venosa 208, Asilia 705. Aspidophorus 785. Asp. decagonus 118. Asteriae 53?., 534. Asterias 203. Asteridae 399, ' Athmen der Kerfe 1003, Aulosteges 159. Avarenfchidel 301. Aves 187., 194., 421., 561. 1035. A. americanae 959., franconicae 373., gottlandicae 306. sgroenlandicae 130.> 248., Indiae ocei- dentalis401.. jamai- canae 403., lapp- markicae 214. Baione 1047. Baſtarde von Waſſer— vögeln. 226. Belemnites 1007. Beryx borealis 143. Biber in Norrland 299, Bibos 472. Bienen 542, Bipinnaria 205. Blattae 458. Blatta gigantea 465. Blattläufe, 542, 1071 Blattminierev 704. Bodotria 1030. Bogmarus 136. Boleosoma 1846. Bolina 59. Bombycilla garrula 35., 383. Bos moschatus 248. Bowerbankia 956. Brachiopoda 238. Bracon Initiator 467. Bradypus 966. Branchiopoda 968. Branclipus caler 214. Brentus 464. Briareum 154. Broteas 214. Bryophila algae 439. Bryozoa |232., 955., i004., 1022 Buccinum 20.. 104, Buceulatrix 705. Bueephalus 102. Budytes flavus, me- lanocephalus 500. Buprestides 439. Buprestis berolinen- sis 441. Bursaria 537. Bythites 290. Cacicus 446. Calamoherpe pineto- rum 5. Calpe 430. Campanularia 227., 230., 1015. Campylodon 9. Canis primaevus 472. Caprimulgus vocife- rus 415. Caracanthus 795. Carelophus 778. Caryocatactes 220. Castor 394. Cathartes aura 404. Cebrio 438. Cecidomyia 60. C. ericae 438. Cemiostoma 703. Centronotus fascica- tus 267. Cephelaspis 237. Cephalopoda 178., 236. Cerambyx 436. Ceratias 1028. Ceratites 156. Cerchneis fasciata 11., intercedens, minor rupicolaeformis 10., taeniura 11. Cercopithecus faunus 412. Cerocoma 549. Verthia brachydactyla 11. Cervus albipes 143., platyrhynchus 476. Chaetoderma 303. Chaetura 361. Charaxes jasius 442, Chelidonia 370. Chionea 332. Chironectes arcticus 143. Chirus praecisus 137. Chiton 159., 225. Chrysomela sexpun- ctata 322. Cicada 435., 443. Ciconia nigra 43. Cinelus 379. Circulatio 1021, 1022, Cirripedia 204. Cissites 549. Cistela ceramboides 982. Citharus 271. Cizyeus 467. Clinas unimaculatus 137., 266. Cliona 155. Cloelia 3017 Ulupea encrasichola 268. Ciypeaster lateralis 325. \ Coceidula seutellata 969. Coccus cacti 465. Coelioxys 549. Coleophora saponari- ella 342. Coleoptera monacen- sia, Umſchlag VL— x. Collapterides 718. Coluber constrictor 420., laevis 312. Columba puella 966., turtur 38. Condylopalama 534. Coracias garrula 37. Corallia 1006. Cordylopkora 1021. Coregonus 1014. Cornularia 155. Corvus 966. Corydendrium 1018. Corydia 459. Corymorpha 1018. Corynetes ruficollis 974. Cossus im Magen 308. Cottus trieuspis 117., 269. C. uneinatus 131. Crassatella 960. Orinomorpha 232. Croeidomera 865. Urucirostra bifasciata 10. Crustacea 178. Cryptoblabes 644. Oryptocephalus 439. Cryptophagus cellaris 547., 589. Cryptoteles 646. Cucujus 467. Cuculus 384. Cuma 1029. Cureulio Palmarum 46). Cyamus rhytinae 157. Cyanecula 501. Cyclas 102, Cyclopterus ıninutus 143. Cygnus melancholi- cus 252., musicus 45., 223. Cynchramus 494. Cyprinidae indiei 713. Cypselidae 348, Cyzicus australis 213. Delphinus 558. D. bredanensis 477. Dermestes chinensis 464. Didunculus 830, Didus 830. D. calvaria 158. Dinophilus 967. Diorina 463. Diphya 428. tab. X. Diptera 556. Dolerus 348. - Dolvessa 860., Dudu 830. Dulichia 1028. Dysmorphosa 1021. Becopisa 648. Echinidae 534., nicae- enses 719. , Echinisca 968. Echinocorium 1018. Echinodermata 151,, 166. Echinus 148. Edwardsia 535. Blachista 704, E. roesella 985. Bleutheria 1017, kimberiza calcarata 495., cia, eitrinella, hortulana 492., lap- ponica 32, 221., miliaria 491., niva- lis 495,, pityornus 493., rustica 5. schoeniclus 494. Emys pieta 420. Entozoa folliculorum 1009. Ephestia 592., 862, Ephippiger 434. Epicrocis 878. Episehnia 737. E. canella 966. Erebia 157. Krycina 463. Eucarphia 689. Eudytes glacialis 47. Eulophus 438, Eumolpus vitis 467, Eunica 968. Eusirus‘ 1028, Eyer von Apus 468. Eyer der Kerfe 468. Eyer der Schnecken 127. Falco aesalon, leu- copsis 21., rufipes 21., 374., tinuncu- loides 20. Falconidae 772. Farbenänderung 513. Faunula monacensis Umfchlag VL—AI. Ficedula polyglotta 966. Filaria 231., F. medi- nensis 132. Filograna 967. Flimmerhaare 1003,, 1026. Forbesia 956. Formica saccharivora 466. Fredericella 956. Fringilla borealis 5., carduelis 490., cis- alpina 422., flavi- rostris381., lappo- nica 495., leuco- phrys 255 . pecoris +116., serinus 33., spinus 490, Fundella 866. Gadus agilis 269. .bar- batus 269., virens 270. Galerida 496. Salläpfel 437. Galleriae 572., 886., Gammarus anisochir 822. Gasteropoda 175. Gasterosteus gymntu- rus 297. Gauri 472. Generatio 199. Geryonia 55. Geſang 510. Glauconome 1028. Gnathodon B31. Gobius nilsonii 143. G. stuwitzii 143. Gracula rosea 26. Gr. tristis 470, Grus cinerea 42. Gryllotalpa 433, Gryllus 432. Gryphinus 325. Guacharo 1018, Gunellus groenlandi- eus 118., 267. Gynnaneyla. 744. Gymnelus 129., 276. Halcyonella 1026. Halichoerus griseus 92. Balichondria 155. Halieus carbo 46, Halodactylus 956. Harpipteryx forfi- cella 338. Hayen 125. Hedessa 968. Hedymela 397. Helix pomatia 105. Helminthes 167. Ilemiptera 558. Ilenopomus 1029. Hermaea 301. Hermes 466. Hiletus 1029. Himantolophusgroen- landicus 271. An der Beutelthiere Hirundo americana 256. H. esculenta 471. Holoseolia forficella 338.| Holothuriae 143.,531. Homoeosoma 599,, 363, Homoptera suecica 153. Honig 466. Horia 547. Hörner 476. Ilydra 965. ilydractinia. 1018. Hymenoptera,Pulvilli 317. Hypera murina 780. tiypochaleia 721. 826. iiypudaeus medius 511. I. rufocanus 392. Ibis religiosa +72. Icelus 792.\ Icterus agripennis 418. ldothea 1029, llithyia 569. Infusoria 161., 536. Insecta 133. 1. indica 474. Janthina 128. Julus maximus 463, Kaferlaf 465, Kiperkarnak 1030, Krebsbeulen AA, Kuhvogel 416. Labrus exoletus 262. Lactophrys 1048. Lagopus subalpinus 222. Larven, exrbrochen 48, Lavaret 1014. Lecythia 535. Lemmus 393. L. medius 200. Lemur chrysampyx 958. Lepidoptera fennica 797. Lepisoma 1047. Lepus borealis 304., canescens 304., gla- cialis 248., hiber- nicus 55. Lestris buflonii 222. L. parasitica 45. Leucon 1029. Leucopis argentata 998. Leucothoe 1028. Libellulae 440. I. meridionalis 1016. Limnaeus 104, Limnetis 214. Limnochares 101. Limosa meyeri 17, L. rufa 17. Liparis tunicata 139, Lithocolletis 705, Lobularia 155. 1072 Locusta 433., 1016. Lophius eurypterus 143, Loxia bifasciata 391. L. leucoptera 228. L. taenioptera 34. Lumpenus 138., 267., 237. Lupus 18. Luseinia graeilis 508. intercedens 506., itala 506., mega- rhynchus 506., pe- regrina 509. Lusia 232. 956. Lycodes 134., 279. L. vahlii 124. Lynceus 468, Lyonetia 705. Macrourus 111. Macrourus stroemii 270. ? Macroxus 473. Mammalia 188. 1023. M. capensia 392. M. fossilia brasilien- sia. 139, M. groenlandica 129., 248. M. lapponica 393. Mammillifera 303., 335. Martin 470. Meerigel 157, Melanocorypha 496. Melasomata 457. Melipone 466. Melissoblaptes 579. Meloe 545. Melolontha, Graines d’or 464. Menfchen 598, Mephitis 414. Merops apiaster 37. Merula alpestris 92. M. alticeps 91. M. carniolica 91. Micralymma 1029. Microcheles 1029. Mitefjer 1009. Mollusca 202. M. septentrionalis 301., 309, Monedula septentrio- nalis 423. Monodon spurius248, Mononyx 457. \ Monotoma 463. Mordella 549. Mormolyce 467. Motacilla cerviecalis 501, M. flava 500, M. luscinia 505. M. melanocephala 500 M. philomela 504. M. suecica 501. M. trochilus 966, M. yarrellii 305.,501. Motella argentata 138 M. ensis 138, Mus americanus 1034. 1073 Muscardine 468, Muscicapa collaris ) 396. Mus groenlandicus M. islandicus 311. M. pumilio 392. M. striatus 391. Muscae groenlandi- cae 1029. Musc. luctuosa 36. Mutillidae 706. Myelois 651., 867. Mylabris 548. ' Myodes 300. ‚ M. schisticolor 305. ‚ Myrianida 230. Myto 1027. Nachtigall 511. -Nais 230. Naucoris rugosa 457. Necrentome 468, Necrophilus 1835.tab. 12. Nephoteryx 746. 881. Neptieula 705. _ Nerilla 967. Nesotragus 396. Neſt des Adlers 20. Neſt von Fringillamon- tifringilla 4. Neſter 20. Noctiluca 958. N. miliaria 227. Noctuae 416. Nucifraga 1017. Numenius hudsonicus 256. N. plıaeopus 254. Nyctegretis 650. Nymphon 1023. Ochſenfroſch 419. Ochyropus 1029. Oestrus hominis 305. Ohr der ‚Krebfe 1007. Oiseau bleu 831. Oncolabis 877. Ophidium viride 118,, 129., 271. Opis 1029. Oplegnathus '774. Opostega 705. Orchestia' 810. Organiſt 511. Dtolithen 534. Otisorex 1034. Oxyuris 238. Pachypus excavatus 458 N Pagellus centrodon- tus 126. Pslinurus 1047. Pangonia 463. Papiliones sibirici 157. Paralepis borealis 268. P. coregonoides 125. Paropsis sexpunctata 322. Parus borealis 1016. Pasiphaö 1027. Pastor corythaix 477. Pedicellina 232., 956. Pedinus 446. Pelecotoma 549, Pempelia 882. Penis Rajarum 1005. Periovicität 957; Petrocossyphus 83. Pezophaps 831. Phasianus colchieus 38. Phobetor 797. Phoca anellata 311., barbata 52., groen- landica 53., gry- phus 52., variegata 53., vitulina 54. Phoenicopterus ruber 44. Phoxus 1028, Phryganea phalaenoi- des 396. Phrynosoma 1011: Phycideae 584... 886, Ph. exoticae 857. Phyllocnistis 703. Piesmopoda 606, 863. Pimpla scanica 986. Pisces noveboracen- ses 1043, P. groenlandici 93., 110., 116., 124, 126., 129., 134, 142., 258., 1029. P. scandinavici 142., 308. Planariae 168., 709. Plectrophanes 495. . Pococera 274. Podalirius 806. Policitoie 155. Politrimi 155. Polypi 163., 229., 1003. Pontoporeia 1028. Prionites 408., 717. Priorität 627. Procellaria pelagica 409. Pseudoprocne 357. Pseudostomum 967. Psocus pulsatorius ' 465. Pterocles 4. Ptilia 1029, Pulmonellum 155. Pulvilli 347. Pyrrhula minor 515. Python 958. Raja alata 93. Rallus carolinus 257, Rayneria 155. Recurvirostra avo- cetta 44. Renes 1906. Renuthier, neues 476. Reproduction der Kerfe 1 Rhipiphorus 549. Rotatoria 169. Rothkehlchen 513. Rubecula pinetorum 513. | Ruminantia. 210. Ruticilla 81. Rhynchites bacchus 467. Rhytina 158. Salangana 368. Salmo groenlandicus 94., salar 268. Salpa 230. Samango 305. Samenthierchen 1006. Saperda herminieri 465. Sarcoptes tiliae 559. Saurothera 409, Sazicola rubetra 220. Scaptocoris 1029. Scarabaeus hercules 464. Schädel 301. Schãdelform 527, Schilddrüſe 1008. Schmeiterlinge der Wet- terau 891. Schnäbel, verunftalteten 32 Scjneden des Mittel- meers 1012. Scynedeneyer 127. Schrillen 432., 443, 461. Schwalbe 516. Schwalbenneſter 471. Sciurus delessertii 473. Sc. redimitus 477. Se. striatus 415. Scolopax griser 256. Se. rusticola 42. Scolopendra morsi- tans 464, _ Scolytus 467. Scopelusglacialis 138, Scorpio 463. Sebastes 799. Sertularia 229. Sialis wilsonii 412. Sida 968. Simia satyrus 1:, 229. Simulium columba- schense 329. Siphonoecetes 1028. Sirenocyamus 157. Sitaris 519, Solitaire 831. Somateria dispar 3. Sorez puinilus 300. Spermatozoa 157., 1019, Sphinx atropos 436. Sphondyle 459. Spinax fabricii 9%., 272. { Spongia terebrans 156. Sprofjer 510, Squalus 261. Steatornis 1018, Stegocephalus 1028. Stichaeus 138, Stilba 1047. Strepsiptera 549. 1074 T. saxatilis 27. T. sibirieus 5. T. torquatus 91. Urapteryx sambucata 461. Ursus luscus 248. U. spelaeus 398. Vasa Myriopodorum 1007. Velia 458. Vermes 967. V. groenlandici 277. Vesicularia 956. Vespa muraria 468. Vioa 155. Vireo 419. Virgula christii 208. Vögel Tranfens 20. Vogmarus 112., 241. Vultur cinereus 20. Wanderheufchredfen 395. Meißgwerden 514. Metterpropheten 56l. Mirbelthiere 628. Xya 433. Stridulatio 432., 461., Thinophilus 301. 1029. Thoa 229. Striges 754. Thrombidium 101. Strix nyctea 23. Thyonidium 145. Str. tengmalmi 24. Thyreoptera bicolor Str. uralensis 16. 1021. Stylops 549. Tinea accessella 441. Suburites 155. T. oleella 440. Sula parva 406. T. olivella 441. Sylvia aestiva 254. Tischeria 705. S. curruca 17. Tityra 403. S. luscinia 378. Todus 402., 408. S, pratensis 511. Tortrix pilleriana 467. S. rubecula 513. Trachonitis 641, Symbius 549. Trachydermus 795. Synhydra 1017. Trachypterus bogma- Tachina bisignata 990. rus 136. Tachydromidenfußbildung Tr. liopterus 245. 312. Tr. vogmarus 241. Taguae 1012, Trichoptera 712. Talitrustripudians821. Trifurcula 704. Tamias 423. Triglops 117., 793. Tanagra zena 404. _ Trilobites 308. Tarsi 458. Trochilidae 350. Termes 465. Trochilus polytmus Tetrao tetrix386., um- 403. Xylophaga 468. bellus 472,, urogal- Troglodytes palustris X. marginata 468. lus 39. 254. Ypsolophus,schmidti- ellus 954. Ytrium 559. Zeonia 463. Ziphius ‚228. Tubulariae 199, 1018. Turdus auroreus 4. T. felivox 416. T. graeca 396. T. merula 90. Tetralopha 879. T. pilaris 26. Tbalassidroma leachii T. polyglottus 410. 252. T. rufus 415. VI. Anatomie und Phnfiologie. Graves, Tußgelenf des Pferdes. 51. Derfelbe, Wirbelplatten bei Delphinus diodon. Nusconi, Lymphgefäge der Lurche. 73. Jacobſon, über den petitifchen Canal 94, Derfelbe, Einfaugung der Echneden 95. Derfelbe, Nebennieren der Fiſche. 96, Derfelbe, Lymphgefäße der Lurche und Fifche, Derfelbe, Zwitterfchaft ver Kröten. 97, Derfelbe, Erzeugung: der Teichmujcheln. 101. Derfelbe, Zerlegung von Cyclas cornea. 102. Derfelbe, über die Nieren der Meichthiere. 104, Derfelbe, Einfaugung der Venen der MWeichthiere, Herholdt, Entiwidelungszeit des Fötus. 105, Derfelbe, Mißgeburten. 110. Michaelis, Mißgeburt 110, ; Herholdt, Entwidelung der Schlangen 113. 119, SJacobfon, Fötushüllen. 116, Derfelbe, Kiemen der Hayen. 125. Bendy, über die jacobfonifche Anaftomofe und das Ganglion arnoldi. Tetraonyx 548. Tetrarhynchus 231. Testudo 958. 51. 96. 105. Düben und Koren, über das Hautffelet der Holothurien. 143. Baer, Befruchtung der Aſcidien und Meerigel. 157. Leidig, Dolterfurhung, ©. 161. Koren und Danielfen, Eutwickelung der Tubularien. 199, Diefelben, Entwidelung der Mollusfen, Cirripedien und der Seeſterne. Ban Beneden, Entwickelung der Afeidien. 227. 231. 233, Somme, Anatomie des Orang-Utangs. 229, Van Beneden, Tortyflanzung der niedern Thiere, 229, Derſelbe, Entwidelung der Bryozoen. 232. Cofta, über ven Bau der Diphyiven. 428. Taf. X. Soureau, über das Schriflen der Kerfe, 432. 461. Eolier, aud) darüber. 443. Düben, Bau der Haut bei Holothurien, 531. Eundewall, auch tarüber, 532. 68 1075 Bd, Kalfablagerungen bey den Holothurien und Afterien, 532. Derfelbe, über den Bau der Jnfuſorien. 536. Bourjot, Mechanismus des Athmens der Wale, 558. Dwen, Zahnbau. 636. Gene, Geſchlechtstheile der Zecken. -Boelmann, Darm von Python. Schröder und Vrolif, Gefäßgeflechte, Newport, Athmen der Kerfe, Owen, Hirn der Beutelthiere. Farre, Bau der Polypen. Newbold, Upas-Gift. 701. 958. 1003. 1003, 1003. 1004. J. Davy, männliche Organe der Knorpelfiſche. Barry, Samenthierchen. Newport, Erfegung verlorner Theile bey Kerfen, J. Simon, Sıilvdrüfe bey Thieren. 1006. 1008. 966. 1005. 1007, Dan Beneden, Lungen-Organ dev Mufchelnz Spermatozoen, „1019, Derſelbe, Eireulation der niederen Thiere, 1021, Verfaſſer von Auffäsen. Abich 160. 3. Agardh 529. Anhalt 5. 18. Apjohn 52. Arefchug 303. Aube 441. 463. 468. Audouin 441. 467, 468. Bädecker 6, Baer 157, Baldamus 1, Ball 52. Barrande 238, Barray 1006. Barthelemy 437, Bendz 141. Blandyard 458. Böck 530. 532, 536. Boheman 309. Boispuval 468. Bottin A6l. Bourjot 558. Bowman 1006, Boyer 440. Brandt 21. Bravais 1012, Breda 477. Brehm 1. 81. 421. 490. 561. Bremi 60. Brulle 467, Bugnion 463. Buquet 467. Burmeifter 3. Gantraine 1012, 1021. Chevrolat 467. Eibrario 720. Golla 717, Gontarini 697. Gofta 428. Groß 468. Grumpe 48. Gizak 1024. Danielfen 199, 3. Davy 1005, Dejean 468. Desjarving 456._ 457, Donzel 437. 463. Doyere 458, Düben 142. 303. 308, 531. 534. Dubus 227. 959, Dumont 229, Dupondyel 442, 497. 460. 462. Dyk 477. Ebner 40. Edwards 467. Eliten 509. Eſchricht 536. Esmark 309. 536, Eſterhazy 482, ! Fabricius 247, Falconer 543. Farre 1003. 1007. Feiſthamel 438. 460. und 1018, Galeotti 1011 x. Galeſloot 231. Gene 701. Giebel 833. 1002. Giebelhauſen A. ©iftel, Umſch. VL— XI. 1064, Göhring 5. Götz 4. Gourcy 81. 490. Goureau 432, A61. Graelles 438, Graves 51. Griffith 542. Grill 308. Gruͤntz 508. Guenee 439, 440, 446. Guerin 474. Haidinger 238. Salle 3. 15. Hamel 158. Hammerſchmidt 238. 481. 1024. Sannon 1016, Hanfen 312. Hartlaub 401. Hauer 236. 237. Heeger 969, Herr 59. Herholdt 105.110. 113, 119. 120. Heumann 40. A4, Holböll 1028, Hooker 540, Homeyer 5. 17, Huß 299. 538. Jaͤckel 20, Sacobfon 94. 96. 101, 116. 125. 132, Sorawfo 347, 8 ..r. 510, Kaup 194. 754. 772, Kir 1003. Kneno 237. Koch 891. 1064. Koning 475. Koren 142. 143. 151. Korthuls 962. Kröyer 774. 1026. Küfter 23. 29.35.39.41. Lacordaire 437. 1011. Laporte 431. Latreille 627. Leach 467. Leidig 161. Leon Dufour 437, 558. Lherminier A463. Liljeborg 300. Lorey 439. Louyet 1024, Löw 705. A. Löwe 238. Lowen 213. 301. 303, 306. 309, Lucas 460. Lund 127. 133. 139, Mac Glelland 713. Diaday 51. Maclear 1005. Macquard 463, Martens 1011. Maͤrtius 620. Menetries 157. Meſch 302. 477. &. Meyer 160, Middendorf 159. Monk 49. Moriſſe 462. Morlot 238. 1025. Morren 1011. 1012. 1014. 1016. 1017. Nägeli 57. Nardo 154. Naumann 3, 11. Newbold 1004. Newport 542. 543, 1003. 1007. Nilsfon 300, 304, 518. Notaris 719, Nylander 706. 225. 957. 960. Dberländer 5. Dfen 1053. Olway 50. Dmalius 1017, Dppian 49. Ornithologie 11, Orſted 1027. DH 2103. TUR 39, 42. Dwen 1003. 1007, SBaccard 468, Paſſerini 441, Päßler 4, Patterſon 59, Paul Wilhelm 11, Peccchioli 463. Pieret 440, 460. Plohr 4A. PBolmann 958. QDuatrefages 1021. Quetelet 233. 957. Nammelsberg 5. Meiffenberg 232. Reinhardt 93. 110, 116. 124. 126. 129. 131. 134. 136. 241. Neiße 236, Retzius 301. Nichardfen 49, Richter 1. Robineau 556, Roſſi 236. Noulin 559. Nydholt 225. Sandiford 476, Schimper 1023. Schiödte 1027, Schlegel 966. G. Schmidt 512. Schrader 3. Schröder 966. Schuermanns 958. Schumacher 98. 1008. Selys 226. 228. 957. 1012. 1016. Sewville 457. 467. Sieber 1. Sievhof A21. Eiljeftröm 309. Eillig 102. Simon 1008. Sismonda 719. Solier 718. Somme 229. Spinola 439. 717. Splitgerber 962. _ Spring 1011. Stäger 1027. Stas 1021 Steenftrup 63. 1076 Stenhammer 1023, Sternegf 5, Sundewall 210. 302. 305. 309. 310. 311. Tarras 152. Taurien 18. Tengitröom 707. Tenore 478. Thienemann 3. Thomſon 53. 55. Thonning 98. 108. " Tievemann 1002. Turpin 468. 558. Dan Beneven 227. 229. 232. 233. 955. 1015. 1017. 1019. 1021- 1022. Verhaeghe 228. 958. Driefe 962, Brolif 476. 966. Wahlberg 300. 301.302. 303. 304. 305. 307. 312. Wesmael 468. Wilſon 1009. Wright 300. Zander. Seife 141. Seller 569. 641. 704. 721. 746. 857. Ziegler 31. 37. Verfaſſer von Büchern. Abhandlung der däni- ſchen Geſellſchaft II. bis VI. 93. VI. 241. Abhandlung der Stock⸗ holm. Academie 1844. 45. ©. 142. 210. Ncademie, ſchwediſche 1846. 1023. Accademia neapoli- tana I.—X. 478. Leopoldinifche 1030. Agaſſiz 156. Archief, kruidkundig 962, Asiatic Researches XIX. 713. Berge 69. Bobrif 692. Boheman 1049. Bonsdorfi 1051. Brom 57. 694. Brühl 639. Bulletin de Bruxel- les XH. XIII. 225. Bulletin de Bruxelles 1847. 959. Bulletin de St. Pe- tersbourg V. VI. 156. Bydragen tot de Dier- kunde 966. Gontarini 697. Gornelius 710. Gotta 960. Danziger Schriften 968. De Candolle 313. 964. De Kay 1032, Delefiert 470. Eder 77. 965. Egger 519. Egin 830. Eichwald 1049. Erdl 559. Tode 79. Föriter 716. Frey 78. 154. Freyer 315. Fürntohr 469. Gene 701. Gervais 70. Giebel 68. 708. Glocker 311. Goſſe 401. Gottfche 239. Gould 69. Haartman 1052. Haidinger 235. 635. 1024. Hammerfchmidt 160. Hartlaub 67. Haßkarl 313, Seeger 692. Herrmannfen 1049. Heßler 72. Hoffineiiter 66. Saubert 626. 1052. Klemm 8. 27. Kubell 65. Kobelt 80. Kolenati 712. Kroyers Zeitſchrift J. 3. 774. 1.4—6. 1.1 bis A. 1027. Kult. 315. 710. Latreille 627. Leuckart 78. 154. Lievin 968. Linnaeaentomologica Il. 704. Magazin in Ehriftiania 199 Malfatti 73. Mappes 64. Martius 620. Mevicus 67. Melville 830. Mem. de Bruxelles XIX. XX. 231. Mem. de Bruxelles XXI. XXI, 955. Memoires de l’Insti- tut. —AXXIL 550. Mem. presentes 1.— VI. 555. Mem. des Savans etrangers de Bru- xelles. XXII. 958. Memorie di Torino V.—VIl. 716. Mettenheimer 314. Michaelis 60. Morlot 468. Müller 635. Nardo 154. Newyort 1032, Nieverländifches Inſtitut 1. 475. XIII. 631. 1029. Nürnberger 69. Nylander 706. Dwen 636. 693. 711. Pacini 639. Parner 619. Berty 1026. 1 1077 I. Transactions Bee 10. oo ping Vrechtl 76. Rebtenbacher 1050, Pfeiffer 69. 700. 715. 1050. H. Richter 73. Rigaiſcher Verein 635. Rusconi 73. Scandinaviſche Natur⸗ forſcher 517. Scherk 60. Schinz 315. 710. Schleſiſche Geſellſchaft 233. 961. E. Schmidt 967. 709. Schönherr 696. Sie enthält alle zehn Jahr ein allgemeines Regifter, alfo 1826, 1836, 1846. UNE Denkſchriften 97. Schweizer Gefellichaft 634 Siebold 711. 832, Sillig 1031. Sodoffsky 635. Spach 626. Stäger 1027. Staudacher 1064. Staudinger 1052. Stein 76. 1078 Ir. Sturm 695. Transaetions of the Wadjler 829. J. Sturm 470. 695. irish Academy. I. Wahlberg 1049. Stamius 832. — XXI. 47. Waldenaer 70. B. Stark 8238. Transactions linnean. Wel; 72. K. Start 830. XX. 540. Zaddach 693. Ueberficht der Stodhol- Unger 625. Zagler 519. mer Verhandlungen Belenciermes 709. Zeichrint des niederlãn⸗ 299. DVerfammlung der Natur- diſchen Inftituts 632. Stridland 830. forfcher in Kiel 60. Zetterſtedt 66. 1048, Susrutas 72. Pifiani 240. Ziegler 691. : Tengftröm 707. Vrieſe 965. Thienemann 715. Damit ift die ganze Iſis gefchlofjen. — ak “BON erhal + ei hd — —— —— BE — — en J anne En: — / 2. Ascarts. 5 3 7 Ganımarıs 8/4. Asellus. 9 /R=/ 7. Maerogaster: [77 26. Lunmeus Isis — 4 Ö. ⸗ 2 2 —— Er Be D : | KR = „5 - —— Be TR —— a % * /- I Tubularia. Isıs 1848. 78 Virgularia. Asırdra . v1 4 NL wi — r “ _ Er a A - . « \ ' - - > ‘ ur Y \ . 2 L x x h * J IN aN y , 2 F ers . 3 f x ‘ © h nr fr e 1 . er: ’ —— u — Ha. 7 Bu, Er, M) * s 5* Tat. Sparlophila. Heeger gez. Isis 1848. “ J J Pie A ee — 2-2 J J Bu ee u m —— r Br u u 7 Zul IV. | Sirurliun dhinnea Is15 ISA. 5 } J 2. 1Q Taf V Holoscolia. Ists./848. Hayagez * — « 2 “ = — — F FE BI foleonıhora. TaRV. — Isis. 1848. Tas TI R $ IN S \ N 3. Priffortomus muerımuas. sts. 348 VITZRIR IHlachk2sta — > © Lpuschreia — — — erzcgJuts argertala, ⸗ Acx 7848 — ⸗ — LER, —— — + — “m + — — © ® ın AMNH LIBRARY m 10007 — . 1