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Rirſchbaum, Profeſſor am Gelehrtengymnaſium und Inſpector des naturhiſtoriſchen Muſeums zu Wiesbaden, Secretär des Vereins für Naturkunde. Neunzehntes und zwanzigſtes . 7 Mit zwei lithographirten Tafeln. 7 3 N X; So 2 2 * 25 . ZFIOREL Musen — Wiesbaden: ue Nie dner, Verlagshandlung. 1864-18 66. Vorwort. — Mit dem vorliegenden Heft XIX und XX ſchließt die erſte Reihe der Jahrgänge unſerer Vereinsſchrift. Die in ihm enthal⸗ tenen Arbeiten ſtammen zum größeren Theil aus den Jahren 1864 und 1865; die übrigen bereits druckfertigen Arbeiten, durch deren Aufnahme das Doppelheft zu ſtark geworden wäre, wird der unter der Preſſe befindliche Jahrgang XXI und XXII bringen. Eine Inhaltsüberſicht über die erſten 20 Hefte iſt am Schluſſe des vorliegenden beigefügt. In h e eee Die Thermalquellen zu Bad⸗Ems. Von E. Herget Ueber das Vorkommen von phosphorſaurem Kalk in der Lahn⸗ und Dillgegend. Von C. A. Stein en Mineralogiſche Notizen und Pſeudomorphoſen. Von M. C. Grandjean Verzeichniß der e deifinge Naſſaus, 15 ee: Berückſichtigung der biologiſchen Verhältniſſe und der Entwicklungsgeſchichte. Von Dr. A. Rößler Beobachtungen über Lepidopteren. Von A. Fuchs . Chemiſche Unterſuchung der wichtigſten Mineralwaſſer Naſſau's. Von Dr. R. Freſenius. VIII. Abhandlung. Die Mineralquelle zu Niederſelters. IX. Abhandlung. Die Mineralquelle zu Fachingen Nekrolog von Senator von Heyden zu Frankfurt Protokoll der 12. Verſammlung der Sectionen des Ver⸗ eins für Naturkunde zu Weilburg am 8. u. 9. Juni 1865 Jahres bericht, erſtattet an die Generalverſammlung am 18. December 1864 vom Vereinsſecretär Profeſſor Dr. Kirſchbaum Verhandlungen der Generatuerfammtung ae er ber 1864 Jahresbericht, e an 80 e a m 17. December 1865 vom Vereinsſecretär e Dr. Kirſchbaum Verhandlungen ber Seneralverfammlung am 17. ke ber 1865 Jahres bericht, ee an Bis G e am 16. December 1866 vom Vereinsſecretär KR Dr. Kirſchbaum Verhandlungen der Seneralnerfammlung am 16. 91 05 ber 1866 ; Verzeichniß der de ACH, en Seren 55 Ver⸗ ein für Naturkunde im Tauſch gegen ſeine Jahrbücher erhält. Milz Inhaltsüberſicht 9 65 20 ee 99 30 Jahrbücher des naſſauiſchen Vereins für Naturkunde. 18441866 > — Seite. | 0 e e ee: a ln MA tat ern SE 7 ee ac, . ae e a Fuer in 2 5 De 2 . u e Be a A 80 2,7: En Aa | eee dg Bon . 0 oe 214 BR > Die Thermalquellen zu Bad⸗Ems. Von E. Herget. Mit einer geognoſtiſchen Karte der Umgegend von Bad⸗Ems. e - — Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 1 Wie wohl über Ems und ſeine Thermalquellen, hervor⸗ gerufen durch die ſeit Jahrhunderten anerkannte Heilkraft der letz⸗ teren, eine überaus große Zahl von Schriften vorhanden iſt, hat bis auf die neueſte Zeit die Frage nach der muthmaßlichen Ent— ſtehung der heißen Quellen, namentlich mit Berückſichtigung der geognoſtiſchen Verhältniſſe der Umgebung von Ems, eine nur ſehr geringe Beachtung gefunden. Faſt alle Schriftſteller lehnen ſich in dieſer Beziehung der gerade herrſchenden allgemeinen Anſicht über Quellen- und ſpeciell Thermalquellenbildung an und ſo iſt es gekommen, daß in der neueren Zeit die Anſicht am meiſten Anhänger finden mußte, nach welcher einerſeits die atmoſphäriſchen Niederſchläge in Ge— ſteinsſpalten Gelegenheit fänden in das Erdinnere ſoweit einzu⸗ dringen, daß ſie von der daſelbſt herrſchenden Wärme die Tem: peratur ſich aneigneten, welche ſie bei ihrem Wiederaustritt zeigen; während andererſeits in Bezug auf die chemiſchen Beſtandtheile der Thermalwaſſer die Thatſache genügte, daß die die Umgegend von Ems konſtituirenden Geſteine ähnliche Verbindungen ent⸗ hielten. N Dieſer Anſicht wird nun durch eine Mittheilung im Notiz⸗ blatte des Mittelrheiniſchen geologiſchen Vereins vom April 1865 (pag. 73), ſowie durch eine ausführlichere Abhandlung in dem Bulletin de la société impériale des naturalistes de Moscou von R. Ludwig ſo vollſtändig entgegen getreten, daß es um ſo g 15 4 gebotener erſcheint, dieſelbe einer weiteren Betrachtung zu unter ziehen, als Ludwig ſeine Anſicht auf Beobachtungen an Ort und Stelle gegründet hat, von denen ein Theil bei genauer Kenntniß der fraglichen Oertlichkeit nicht wohl als richtig anerkannt werden kann. Ludwig beginnt mit einer geognoſtiſchen Beſchreibung der nächſten Umgebung des Quellenterrains, die von den älteſten Schichten der devoniſchen Formation, den ſogen. Coblenzer Schich⸗ ten, — „dem Spiriferenſandſtein“ —, gebildet wird. Wenn in der genannten Abhandlung hier ältere und jün⸗ gere Schichten angedeutet werden und namentlich von den den Spiriferenſandſtein überlagernden Sedimenten die Rede iſt, ſo wird zwar für eine ſolche detaillirtere Claſſification erſt noch der Nachweis beigebracht werden müſſen ); wir können von derſelben jedoch hier vollkommen abſehen, da die Hauptunterſchiede dieſer einzelnen Schichten nur durch ihr verſchiedenes petrographiſches Aeußere charakteriſirt ſind. Wir werden nämlich weiter unten ſehen, daß trotz der gro— ßen äußern Verſchiedenheit zwiſchen den im Quellenterrain ver⸗ tretenen eigentlichen Sandſteinen und Quarziten und den reinen Thonſchiefern die chemiſche Conſtitution der einzelnen Gemeng— theile dieſer Geſteine nahezu übereinſtimmt und ſomit eine beſon— dere Einwirkung einer einzelnen dieſer Schichten auf die Ent⸗ ſtehung der Mineralquellen nicht angenommen werden kann. In gleicher Weiſe könnte das von Ludwig aus einzelnen beobachteten Fallwinkeln konſtruirte Gebirgsprofil Zweifel erregen, wir können uns jedoch für den vorliegenden Zweck auch hier allein mit der Thatſache einverſtanden erklären, daß in der Nähe der Quellen ſämmtliche Schichten ein Einfallen nach Süd-Oſten, d. h. von der Höhe des Plateaus, an deſſen Fuße die Quellen entſpringen, nach dieſen letzteren zu beſitzen. *) Sandberger, von welchem der Name Spiriferenſandſtein her: rührt, begreift unter dieſer Bezeichnung nicht allein die eigentlichen Sand— ſteine, ſondern auch die Thonſchiefer des Rheiniſchen Schiefergebirges. 5 Wichtig für die Theorie der Quellenbildung find aber zwei Vorkommniſſe, welche Ludwig anführt, wenn denſelben auch an⸗ dere Bedeutung beigelegt wird, als unſerer Anſicht nach gerecht— fertigt erſcheint. Es ſind dies den Spiriferenſandſteinſchichten eingelagerte ſogenannte Alaunſchieferſchichten und zweitens das Vorhandenſein eines Erzganges innerhalb des Quellenterrains. Was zunächſt die Alaunſchieferſchichten betrifft, jo find die ſelben weiter nichts als Schieferſchichten, die ſich von den un— mittelbar angrenzenden nur durch einen etwas höheren Gehalt an Kohlenſtoff unterſcheiden. — Meine Analyſen des Spiriferenſand⸗ ſteins ) weiſen nach, daß alle Schichten desſelben, und zwar ſo— wohl Schiefer als Sandſteine einen größeren oder geringeren An⸗ theil an Kohlenſtoff enthalten und habe ich dieſelbe Erklärung für die Anweſenheit desſelben gegeben, wie ſie Ludwig anführt. Es kann daher auch keineswegs auffallen, wenn wir an einzelnen Punkten eine größere Concentration dieſes Kohlenſtoffs finden, zumal dieſelben nirgends eine größere Ausdehnung ges winnt. Eine ſolche Kohlenſtoff-Concentration in dieſen Schiefern hat aber eine größere Vertheilung der die letzteren konſtituirenden Mineralien bewirkt und dieſelben der Zerſetzung durch atmoſphä— riſche Gewäſſer meiſt zugänglicher gemacht. Wir finden daher in der Gegenwart ſolche Schichten durchgehends verwitterter, als die reinen Schiefer und dadurch auch hauptſächlich geeignet für die Circulation der eindringenden atmoſphäriſchen Niederſchläge. Daß die Entſtehung dieſer Schichten auch die Bildung von Schwefeleiſen begünſtigte, iſt natürlich, allein es iſt mir nirgends und zwar am allerwenigſten bei den Emſer kohlenſtoffreichen Schiefern ein Punkt bekannt, der eine ſo maſſenhafte Anhäufung von Schwefeleiſen enthielte, wie ſie Ludwig zur Stütze ſeiner Hypotheſe bedarf. *) Der Spiriferenſandſtein und ſeine Metamorphoſen von E. Herget. Wiesbaden bei Kreidel 1863. S. 17. 6 Namentlich ift es mir nicht möglich geweſen, die von ihm angeführten Mineralien, wie Gyps, Alaun und Miſy in irgend erheblicher Menge in der Nähe dieſer Schichten aufzufinden. Wir wollen aber gleich hier erwähnen, daß das Auswittern ſolcher verhältnißmäßig leicht löslichen Zerſetzungsprodukte von den Thermalquellen nicht unberührt bleiben könnte und daß wir auf alle Fälle eine ſehr große Quantität von ſchwefelſauren Sal⸗ zen in denſelben finden müßten. Die Schwefelſäure iſt aber gerade der Beſtandtheil, der in dem Emſer Mineralwaſſer nur ſehr untergeordnet enthalten iſt. a Das zweite oben erwähnte Vorkommen, welches wir für die Durchführung unſerer Anſicht hauptſächlich bedürfen, iſt das Auf— treten eines erzführenden Quarzganges, welcher in ſeinem ganzen Vorkommen den zahlreich bekannten Erzgängen des Lahnrevieres vollkommen analog iſt. Die Anführung desſelben durch Ludwig läßt uns vorerſt von der weiteren Betrachtung desſelben ab⸗ ſehen. Die Zahl der zu Ems entſpringenden heißen Quellen iſt eine ſehr große, die von den einzelnen gelieferte Waſſermenge aber eine ſehr verſchiedene. Aller Wahrſcheinlichkeit nach liegt aber der Sinai nicht am Fuße des ſogenannten Bäderberges, an welcher Stelle beinahe 20 Mündungeu gefaßt ſind, ſondern am linken Lahnufer und zum Theil im Flußbett derſelben. Während nämlich nach Ludwigs Tabelle die Quellen der rechten Lahnſeite zuſammen circa 16,000 C.“ pro 24 Stunden liefern, gibt die ſogenannte neue Quelle auf dem linken Lahnufer allein mindeſtens ebenſoviel, während der dicht dabei im Fluß— bett der Lahn gefaßte und unter dem Namen „das Pferdebad“ bekannte Ouellencomplex eine gielleicht noch größere Waſſermenge zu Tage fördert. Die Art und Weiſe des direkten Ausfluſſes iſt leider nur bei wenigen Quellen bekannt. Während aber die älteren Nach— richten darin übereinſtimmen, daß mehrere Quellen aus Spalten kommen, die die Geſteinsſchichten quer durchſchneiden, entſtrömen 7 andere nachweislich Schichtungsklüften und zwar zum Theil den erwähnten ſogenannten Alaunſchieferſchichten. 5 Hierhin gehört hauptſächlich die in der neueſten Zeit auf⸗ gefundene und gefaßte Felſenquelle hinter dem Naſſauer Hof. Unrichtig iſt aber die Beobachtung, welche Ludweg gerade an dieſer Quelle gemacht hat, und die wohl die Hauptveranlaſ⸗ fung zu der ſchon früher von ihm aufgeſtellten Hypotheſe über die Wärmeurſache der Emſer Quellen geworden iſt, nämlich daß die Waſſer derſelben von oben herabſtrömten. Bei dem erſten Auffinden dieſer Quelle traten allerdings die Waſſer aus der Decke des Fundſtollens, ſodaß es den An⸗ ſchein haben konnte, als ob die Quelle überhaupt keine aufſtei⸗ gende ſei. Die weiteren Arbeiten haben aber entſchieden das Gegentheil bewieſen. Der Fundſtollen ſteht nämlich im Liegenden dieſer Alaun⸗ ſchieferſchicht und mußte daher dieſelbe auch zuerſt mit der Decke berühren, wie dies auch in der von Ludwig beigefügten Zeich— nung deutlich erſichtlich iſt. Als aber weitere Arbeiten die Quel⸗ lenſpalte weiter entblöſten, da wurde auch der Ausflußpunkt herabgezogen und die Erkenntniß dieſer Thatſache beſchränkte alle weiteren Aufſchlüſſe ſehr raſch, um nicht durch dieſelben an der Höhe des für die Lokalverhältniſſe von Ems fo wichtigen Ge— fälles zu verlieren. Wie in dem Quantum des gelieferten Waſſers, ſo unter⸗ ſcheiden ſich auch die Quellen in Bezug auf ihre Temperatur, die unter einander ſehr bedeutend abweicht. Während als die nie: drigſte Temperatur der gefaßten Quellen die der ſogenannten kühlen mit 23,80 C. angeſehen werden kann, ſteigt dieſelbe bei der Quelle des Rondel auf 55,00 C. und beſitzen alle andern verſchiedene dazwiſchen, liegende Temperaturgrade. Es ſind zwar außer dieſen noch mehrfach Mineralquellen beim Funda— mentgraben des Kurſaales, ſowie der Gebäulichkeiten auf dem linken Lahnufer angetroffen worden, die eine ſehr niedrige Tem⸗ peratur zeigten und als „kalte Säuerlinge“ in den verſchiedenen Schriften aufgeführt werden. Da jedoch an dieſen Punkten die 8 eigentlichen Quellenmündungen von Geröllablagerungen überdeckt, und letztere von den Lahnwaſſern durchdrungen ſind, ſo läßt ſich mit ziemlicher Beſtimmtheit annehmen, daß dieſe kalten Mineral⸗ waſſer nur das Produkt der Vermiſchung heißer Quellwaſſer mit gewöhnlichem Flußwaſſer waren. Leider exiſtiren von dieſen ſogenannten kalten Säuerlingen keine analytiſchen Unterſuchungen, um über die Beſchaffenheit derſelben ein endgültiges Urtheil fällen zu können. Was dagegen die Analyſen der Thermalquellen betrifft, ſo ſteht uns zwar auch hier eine im Verhältniß zu der großen An⸗ zahl der vorhandenen Quellen nur kleine Anzahl zu Gebote; die⸗ ſelben entſprechen aber ſo vollkommen allen Anforderungen der Wiſſenſchaft, daß ſie für eine Unterſuchung, wie die barliezen die Hauptgrundlage abgeben müſſen. Es find dies die 1851 veröffentlichten Analyſen von Fre ſenius, welche die neue Quelle am linken Lahnufer, den Keſſel⸗ brunnen, Fürſtenbrunnen und Krähnchen am rechten, mithin die für die Badeinduſtrie wichtigſten Quellen umfaſſen, ſowie ferner eine 1861 von Dr. Mohr veröffentlichte Unterſuchung der Felſen⸗ quelle hinter dem Naſſauer Hof. ) *) Die Felſenquelle zu Bad⸗Ems phyſik.⸗chem. unterſucht von Dr. Mohr. Ems 1862 bei G. Heil. Da dieſe Analyſe noch weniger bekannt ſein dürfte, ſo laſſen wir ſie hier folgen, wobei I. die Reſultate von Mohr, II. dagegen dieſelben umge: rechnet nach der von Freſenius befolgten Art der Berechnung angibt. Temperatur der Quelle 40,50 C. 1000 Theile Waſſer enthielten: I. II. Kohlenſaures Natron . . 1,3265 1,3454 „ Kali. 0238 — Kin Chlornatrim „ VS 0,9782 Schwefelſaures von e 00719 0,0473 Mali! 0,0301 Kohle a Kalkerde N eee = Magnefia .. 0,0946 0,0946 Kohlenſaures Eifenozydull . — 0,0050 9 Dieſe Analyſen zeigen bei der erſten Betrachtung in Bezug auf die gelöſten Beſtandtheile eine überaus große Uebereinſtim⸗ mung. Betrachten wir nämlich die bei einer jeden Quelle ge⸗ fundene Menge der feſten Beſtandtheile als ein Ganzes und be— rechnen die einzelnen Verbindungen in Procenten, ſo ergeben ſich folgende Zahlen: 100 er der gelöſten Subſtanzen enthalten: neue Keſſel⸗ Fürſten⸗ Krähn⸗ Felſen⸗ Quelle brunnen brunnen chen quelle Khlensaure Kalkerde . 5,68 5,85 5,68 5,80 5,57 N Magneſia . 488 4,40 4,67 4,81 3,47 Kohlenſaures Eiſenorydul 0,08 0,09 0,07 0,05 0,18 „ Manganoxypdul 0,04 0,01 0.02 0,02 — 72 Natron . . 51,85 49,98 50,85 50,82 49,39 Chlor natrium 33,18 36,11 34,82 34,34 35,90 Schwefelſaures Natron . 0,49 0,03 0,71 0,67 1,78 le e e e ee hnsnhnriaine Thonerde 0,05 0,04 0,01 0,01 0,45 Weseler se 1% 169 178, 184% 2716 Noch auffallender tritt dieſe Thatſache hervor, wenn wir die kohlenſauren Erden einerſeits und die Salze der Alkalien andererſeits zuſammenfaſſen. Die Summe der feſten Beſtand⸗ theile enthält nämlich neue Keſſel⸗ Fürſten⸗ Krähn⸗ Feljen- Quelle brunnen brunnen chen quelle Kohlenſaure Erden . . 10,68 10,35 10,44 10,68 9,22 e,, , "oı,07ı 01,12 00,12 Dieſe Uebereinſtimmung ift eine jo große, daß die meiften der Abweichungen innerhalb der Grenzen liegen, welche durch die bei der Analyſe möglichen Beobachtungsfehler gebildet werden l re Ju Cihenomon „ne euer 0,0035 — hannes el25 0,0125 Kieſelſüäun tt 0,0590 0,0590 Summa . 2,7220 2,7241 10 Etwas verſchieden ift dagegen die Quantität, in welcher dieſe feſten Beſtandtheile als ein Ganzes beobachtet im Waſſer gelöſt ſind. Nehmen wir die Quelle, welche von den obigen fünf am wenigſten enthält, das Krähnchen, als Grundlage und berechnen wieder auf 100 Theile, ſo enthalten die andern in a Verhältniſſen: Krähn⸗ Felſen⸗ Keſſel⸗ Fürſten⸗ Neue chen quelle brunnen brunnen Quelle Fixe Beſtandtheile. . 100 101,4 104,3 105,1 106,1 Temperatur der Quelle . 29,50 40,50 46,250 35,250 47,50 Mit Berückſichtigung der Thatſache, daß der Gehalt an feſten Beſtandtheilen an und für ſich ein nur geringer iſt (das Krähnchen enthält in 1000 Theilen Waſſer nur 2,68565 Theile), werden dieſe Zahlenunterſchiede ſehr unbedeutend und es läßt ſich wohl mit abſoluter Sicherheit annehmen, daß der Heerd der Mineralwaſſerbildung für alle Quelleu ein und derſelbe iſt und daß die Einwirkung der atmoſphäriſchen Gewäſſer auf die Ge⸗ ſteinsſchichten, welche ſie durchdringen, und die dadurch bedingten chemiſchen Zerſetzungen eine durchaus konſtante iſt. Gleiche Reſultate erhalten wir auch bei der Belp ch der Kohlenſäure. Die geringen Unterſchiede finden aber hier außer⸗ dem ihre Erklärung in dem Umſtande, daß die Zunahme der Kohlenſäure im umgekehrten Verhältniſſe zu der Temperatur ſteht und der kleinere Gehalt in den heißeren Waſſern von der ge— ringeren Diſpoſition derſelben zur Aufnahme der Kohlenſäure liegt. Wenden wir uns nun zur Unterſuchung der Urſachen, welche dieſen Mineralwaſſern ihre charakteriſtiſchen Eigenſchaften verleihen, ſo wird die Betrachtung in zwei beſondere Abſchnitte zerfallen müſſen und zwar in die Erörterung der Quellenbildung ſelbſt und der damit zuſammenhängenden hohen Temperatur; und zweitens in die Aufſuchung der Proceſſe, welche dem Waſſer die feſten Be⸗ ſtandtheile und zwar in den Verhältniſſen, wie ſie die Analyſe nachweiſt, zuführen. 11 In Bezug auf die Bildung der Quellen überhaupt und die hohe Temperatur der Waſſer haben wir uns , mit zwei ſehr verſchiedenen Anſichten zu befaſſen. Während die ältere und allgemeiner verbreitete die Quel⸗ len als aufſteigende anſieht und ſonach vorausſetzt, daß die Quellwaſſer aus Tiefen entſprängen, in denen ſie vermöge der zunehmenden Wärme des Erdinnern eine erhöhte Temperatur ſich aneigneten; nimmt R. Ludwig an, daß die Emſerquellen ge⸗ wöhnliche Gebirgsquellen ſeien, deren Waſſer nicht unter den Aus⸗ flußpunkt eindrängen und daß die erhöhte Temperatur das Pro— dukt eines chemiſchen Proceſſes innerhalb der 1 ſei. Der Umſtand, daß das Thal der Lahn die Streichungslinie der Geſteinsſchichten in der Umgebung der Quellenmündungen faſt unter einem rechten Winkel ſchneidet und alle Schichtungs⸗ klüfte daher nach der Thalſeite zu geöffnet ſind, läßt es zwar auf den erſten Blick hin wahrſcheinlich erſcheinen, daß die in die ſtark geneigten Geſteinsſchichten eindringenden atmoſphäriſchen Niederſchläge auf der Thalſohle wieder zum Vorſchein kämen. Das Terrain, welches auf dieſe Weiſe zur Anſammlung der at⸗ moſphäriſchen Waſſer an der Erdoberfläche den Quellen zur Ver⸗ fügung ſtände, kann aber nur ein ſehr kleines ſein, wie die geog⸗ noſtiſchen Verhältniſſe der nächſten Umgebung der Quellen zeigen und zwar um ſo mehr wenn wir das von Ludwig mit ſeinen Sättel und Mulden entworfenen Profil adoptirten. Das hierbei in Frage ſtehende im Süden von der Lahn begrenzte Gebirgs- plateau wird im Weſten von dem Thal der Emsbach, und im Oſten von einer dritten Thalbildung eingeſchloſſen, an deren Ein- mündung in das Lahnthal eben dieſe Quellenmündungen ihren Sitz haben. Alle Schichten, welche dieſen Rücken bilden, fallen unter Win⸗ keln von 45— 600 ein und zwar der Hauptſache nach nach Oſten, d. h. wie ſchon bemerkt von der Höhe des Plateaus nach der Seite hin, an welcher die Quellen zu Tage treten. Die Waſſer⸗ anſammlungen für die letzteren können bei der obigen Annahme daher auch nur auf dieſer Höhe gefucht werden innerhalb eines durch die Streichungslinie der Geſteinsſchichten, dem Fallen der⸗ ſelben und die Ausdehnung, welche die Quellen am Fuße des Bergrückens einnehmen, begrenzten Landſtriches. Nun werden aber außerdem die betreffenden Schichten in der Mitte und an der weſtlichen Seite des Bäderberges von zwei ſehr bedeutenden, durch Bergbau aufgeſchloſſenen Gangſpalten quer durchſchnitten, welche jedenfalls den größten Theil der auf dieſer Seite in die Geſteinsſchichten eindringenden Gewäſſer in ſich aufnehmen und größeren Tiefen zuführen. Dieſes zeigt ſich um ſo deutlicher dadurch, daß in dem ganzen Bereiche dieſer Gangſpalten weder im Lahnthal noch auch in dem der Emsbach eine kontinuirlich fließende Quelle vorkommt. Bringen wir aber dieſe Verhältniſſe in Vergleich mit der Waſſermenge, welche die Thermalquellen liefern und die wir mindeſtens auf 70000 C.-F. pro 24 Stunden annehmen können und berückſichtigen wir ferner, daß die vielen vorhandenen offnen Schichtungsklüfte einen ſehr raſchen Waſſerlauf bedingen, ſo erſcheint es doch ſehr zweifelhaft ob das bezeichnete durch das Einfallen der Schichten und bekannte Gangſpalten begrenzte Terrain dieſe Waſſermenge ſo konſtant au liefern vermögte, wie es wirklich der Fall ift. Was aber die Erwärmung der atmoſphäriſchen Waſſer in- nerhalb der Schichten durch chemiſche Proceſſe anlangt, ſo dürfte die Erklärung eines ſolchen Wanes noch größere Schwierigkei⸗ ten haben. Die Zuſammenſtellung dieſer Wärme mit einem Oxydations⸗ proceſſe innerhalb der oben erwähnten ſogenannten Alaunſchiefer⸗ ſchichten nöthigt uns Neſelben einer r benen Betrachtung zu unterwerfen. Alle Schichten des Spiriferenſandſteins ehh wie er⸗ wähnt einen kleinen Antheil an Kohlenſtoff, wenn auch meiſten⸗ theils in einem ſehr geringen Maße. So enthält der Sandſtein von Ems, welchem auch die Thermalquellen entſpringen ), den⸗ *) Der Spiriferenſandſtein und ſeine Metamorphoſen. S. 7 und 8. 13 felben nur in Spuren und ein in der Nähe anſtehender Schiefer nur 0,02 % und ſelten ſteigt der Gehalt im ganzen Geſtein auf einige Procente; dagegen findet ſich mitunter auf den Schichtungs— flächen der Schiefer eine Concentration des Kohlenſtoffes, ſo daß dieſe Geſteine ein graphitartiges Aeußere beſitzen. Dieſelben un⸗ terſcheiden ſich aber auch in dieſem Falle in Bezug auf ihre ſon— ſtige chemiſche Conſtitution nicht von dem normalen Spiriferen⸗ ſandſtein, den wir ſpäter betrachten werden. Wir haben nun das Freiwerden der Wärme entweder in einer Oxydation des Kohlenſtoffs oder der von Schwefelmetallen zu ſuchen. Wollten wir aber auch für den letzteren Fall zugeben, daß im Innern dieſer Geſteinsſchichten und namentlich der Alaun⸗ ſchiefer bedeutende Schwefelkiesanhäufungen vorhanden ſeien, was nach analogen Fällen zu urtheilen kaum denkbar iſt, ſo weiſt doch die Betrachtung der Analyſen der Thermalwaſſer ſofort dieſen Fall zurück, indem eine ſolche Oxydation natürlich auch das Produkt derſelben, die Schwefelſäure, dem Waſſer zugeführt haben müßte. Der ganze Gehalt an Schwefelſäure beträgt aber in der daran reichſten Felſenquelle in 1000 Theilen Waſſer nur 0,0405 Theile, und wenn wir auch annehmen können, daß ein Theil derſelben in unlöslichen Verbindungen im Innern des Geſteins verblieben ſei, ſo kann dieſer doch nur ſo gering ſein, daß an einen Einfluß auf die Temperatur des Waſſers in dem vorhandenen Umfange nicht wohl gedacht werden kann. Es bleibt uns daher nur die Annahme, daß die erhöhte Temperatur der Thermen von der Oxydation des in dem Spiriferenſandſtein enthaltenen Kohlenſtoffs herrühre und daß das Produkt derſelben, die gasförmige Kohlen⸗ ſäure, theils im Waſſer gelöst werde, theils frei ausſtrömte. Da mit einer ſolchen Anſicht gleichzeitig zwei Punkte erledigt ſein würden, deren Erforſchung bisher am meiſten Schwierigkeit ver— urſacht hat, nämlich außer der Bildung der Thermalquellen auch die Entſtehung vieler Kohlenſäureexhalationen, ſo würde der Beweis der Richtigkeit einer ſolchen Annahme gewiß von großer Bedeutung ſein. Mehrfache Beobachtungen zeigen aber, daß im vorliegenden 14 Falle ein ſolcher Proceß nur jehr geringe Wahrſcheinlichkeit für ſich hat. Wie die Unterſuchung der Zerſetzungsproceſſe, welche der Spiriferenſandſtein erleidet, gezeigt hat *), findet allerdings mehrfach eine Oxydation der vorhandenen Kohle ſtatt, allein nicht in einer Weiſe, wie es zur Erwärmung der großen Waſſermaſſen nöthig ſein würde. Das Verſchwinden des Kohlenſtoffs findet ſich nämlich nur in ſolchen Schichten, die an und für ſich ſo arm daran ſind, daß eine wahrnehmbare Temperaturerhöhung der die Geſteinsſchichten durchdringenden Gewäſſer nicht dadurch veran— laßt werden kann. Wo dagegen die Spiriferenſandſteinſchichten einen größeren Gehalt beſitzen, da iſt derſelbe der Oxydation faſt gar nicht unterworfen und ſchützt auch außerdem meiſtentheils die das Geſtein bildenden übrigen Mineralien vor Zerſetzung. So zeichnen ſich z. B. im Allgemeinen diejenigen Schieferſchichten des Spiriferenſandſteins, welche zu Dachſchiefern verwendet werden, durch einen höheren Kohlenſtoffgehalt und eine dadurch bedingte ſchwarze Farbe aus. Ihr techniſcher Werth, der auf dem Wider⸗ ſtand beruht, welchen dieſe Schiefer den atmoſphäriſchen Einflüſſen entgegenſtellen, hängt aber gerade von der helleren oder dunk— leren Farbe derſelben ab und wenn in einem Falle, wo das Ge— ſtein, wie dieſe Dachſchiefer, unter den günſtigſten Verhältniſſen dem Einfluſſe der Atmoſphärilien ausgeſetzt wird, gerade durch dieſen höheren Kohlenſtoffgehalt geſchützt erſcheint, dann läßt ſich nicht wohl einſehen, in welcher Weiſe die atmoſphäriſchen Ge⸗ wäſſer innerhalb der Geſteinsſchichten eine ſolch OR aaa bewirken jollten. Ein weiterer Fall, welcher aber auch zeigt, daß in Schichten, die einen außergewöhnlich hohen Kohlenſtoffgehalt zeigen, trotz der vollſtändigen Verwitterung des eigentlichen Geſteins die Kohle er- halten bleiben kann, iſt folgender. In der Gemarkung Dernbach, Amts Montabaur, wurde beim Schürfen nach Brauneiſenſtein zwiſchen den Schichten eines ſehr verwitterten Spiriferenſandſteins *) Der Spiriſerenſandſtein und ſeine Metamorphoſen S. 55. 15 eine an Kohlenſtoff jo reiche, mehrere Zoll mächtige Schicht auf: gefunden, daß dieſelbe als Graphit angeſehen und mehrfach be— nutzt worden iſt. Die von Caſſelmann ausgeführte chemiſche Unterſuchung hat gezeigt, daß dieſer ſogenannte Graphit ein pla⸗ ſtiſcher Thon iſt, der in verſchiedenem Grade und zwar bis zu 500% Kohle beigemengt enthält, während die geognoſtiſchen und mineralogiſchen Verhältniſſe unzweifelhaft dafür ſprechen, daß die⸗ ſes Vorkommen urſprünglich mit den erwähnten ſogenannten Alaunſchieferſchichten identiſch, von der Zerſetzung aber ſo weit ergriffen war, daß von den Gemengtheilen des Spiriferenſand⸗ ſteins nur die Thonerde⸗Silikate und eben der Kohlenſtoff zurück⸗ geblieben waren. Da uns die weiter unten folgende Betrachtung der chemiſchen Veränderungen des Spiriferenſandſteins zeigen wird, daß in dem vorliegenden Falle von den atmoſphäriſchen Gewäſſern dieſelben Zerſetzungsproducte weggeführt wurden, wie ſie die Mineralquellen zeigen, ſo läßt ſich wiederum nicht denken, daß bei den letzteren der Kohlenſtoff mehr alterirt werden ſollte, als an anderen der Beobachtung zugänglichen Orten. Wollten wir aber auch von allen dieſen analogen Fällen abſtrahiren und für die Emſer Quellen eine andere Zerſetzung der kohlenſtoffreicheren Schichten annehmen, ſo müſſen wir berück⸗ ſichtigen, daß die Mächtigkeit der letzteren eine nur ſehr geringe und daher der Kohlenſtoffvorrath um jo weniger ausreichend er ſcheinen kann, als die andere Annahme Ludwigs den ganzen Proceß nur über der Thalſohle vor ſich gehen läßt. Fügen wir die an das kohlenſaure Natron gebundene Koh⸗ lenſäure der freien und halb gebundenen hinzu, was ſpäter ge: rechtfertigt erſcheinen wird, ſo enthält ein Litre des Emſer Waſ⸗ ſers durchſchnittlich 2,23312 Grs. Kohlenſäure und das täglich vom Waſſer gelieferte Quantum beträgt demnach 8440 Pfd., wo⸗ bei wir natürlich diejenige Menge noch gar nicht berückſichtigen, die frei entweicht. Um eine ſolche Menge Kohlenſäure zu liefern, müſſen aber täglich 2302 Pfd. Kohle verbrennen oder jährlich 840230 Pfd. Nehmen wir die ganze Mächtigkeit der fraglichen Alaunſchieferſchichten zu 2“, ihre Höhe von der Thalſohle bis 16 zum Ausgehenden auf dem Gebirgsplateau zu durchſchnittlich 1000% das Gewicht eines Cubikfußes zu 140 Pfd. und den Ge⸗ halt an Kohlenſtoff zu 30%, Zahlen die in keinem Fall zu nie⸗ drig gegriffen ſein werden, ſo müſſen jedes Jahr 10 C.“ dieſer Schieferſchichten ihres Kohlengehaltes beraubt werden und würde die kurze Zeit von 2000 Jahren, ſoweit etwa die hiſtoriſchen Nach— richten von dem Vorhandenſein der Emſer Quellen zurückgehen, ausreichend ſein die Kohle jener Schichten auf die Entfernung von faſt einer Meile zu abſorbiren. Wir brauchen nicht erſt anzuführen, daß dieſe Schichten in ihrem Fortſtreichen jo vielfach geſtört und namentlich von zahl reichen Thalbildungen unterbrochen werden, um das Unhaltbare der Anſicht darzuthun, welche den Heerd der Kohlenſäurebildung und der erhöhten Temperatur der Quellenwaſſer in nn unbe⸗ deutende Schieferſchichten verlegt. Ludwig hat dieſen Vorgang ebenfalls zu einer Rechnung benutzt und iſt dabei zu dem Reſultate gekommen, daß innerhalb der letzten 63 Jahre eine Schicht von 10 Meter Dicke und 75 Meter Länge und Breite nöthig geweſen ſei, um allein die Quell⸗ waſſer der rechten Lahnſeite zu der Temperatur zu erhitzen, die ſie zeigen. Reduciren wir die Mächtigkeit einer ſolchen Schicht auf die wirklich vorhandene von 0,6 Meter, jo müſſen ſchon 9375 U M. oder bei der Höhe der Schicht vom Ausgehenden bis zur Thalſohle von 300 M. 310 laufende Meter ( 1000 l) verbraucht worden ſein, und dazu kommt noch, daß die von Ludwig in die Rechnung gezogene Waſſermenge noch nicht den dritten Theil der wirklich ausſtrömenden umfaßt. Ludwig hat die Unhaltbarkeit dieſer Anſicht dadurch aufzuheben geſucht, daß er die jetzige hohe Wärme als ein Product der neueren Zeit hinzu⸗ ſtellen und nachzuweiſen ſucht, daß in früherer Zeit die Tempe⸗ ratur eine erheblich niedrigere geweſen jet. Das einzige, was ſich aber mit Sicherheit anführen läßt, iſt der Umſtand, daß in früherer Zeit ohne vorherige Abkühlung des Waſſers gebadet worden iſt. Wenn wir aber bedenken, daß in früherer Zeit zu Ems in großen Geſellſchaftsbädern gebadet 17 wurde, während auch das noch uneingeſchränkte Flußbett der Lahn die jedenfalls mangelhaft gefaßten Quellwaſſer mit dem Waſſer der erſteren in Berührung brachte, jo ſchwindet auch jede Wahr: ſcheinlichkeit einer größeren Veränderlichkeit der Temperatur wäh⸗ rend der hiſtoriſchen Zeit. Die Bewohner von Ems aber können vorerſt darüber be: | ruhigt fein, daß die Eriftenz ihrer Heilquellen auf jo Schwachen Grundlagen bafirt fein ſoll oder ſich von den Anhängern dieſer Theorie damit tröſten laſſen, daß die rheiniſchen Steinkohlenflötze glücklicherweiſe mehr Material, als die Emſer Alaunſchiefer ent⸗ halten und ſomit nach dem Ausbrennen der letzteren noch eine Reihe von Jahren eine wirkſame Nachhülfe für die verloren gehende Wärme der jetzigen Thermalquellen bieten werden. Wenden wir uns nun der Annahme zu, welche die erhöhte Temperatur mit der unbeſtrittenen Thatſache der nach dem Innern hin zunehmenden Erdwärme in Verbindung bringt, und ſonach vorausſetzt, daß die Emfer Quellen ſogenannte aufſteigende ſeien, ſo wird es zunächſt nothwendig ſein zu unterſuchen, ob die geog— noſtiſchen Verhältniſſe der Umgebung von Ems die Bildung ſol— cher aufſteigenden Quellen möglich erſcheinen läßt. Geſchichtete Geſteine wie der Spiriferenſandſtein zu Ems, ſetzen für die Bil dung aufſteigender Quellen entweder muldenförmige Ablagerungen oder die Schichten quer durchſetzende Spalten voraus. Da aber Muldenbildungen in ſolch ausgedehnter Weiſe, wie es im vor: liegenden Falle nöthig fein würde, ſich nicht annehmen laſſen, jo bleibt uns nur der Nachweis einer Quellenſpalte, die weit in das Erdinnere hereinreichend nicht nur die Schichtungsklüfte unter mehr oder weniger großen Winkeln ſchneidet und ſo alle Waſſer, die auf den letzteren bis unter die Erdoberfläche niedergehen, auf⸗ nimmt, ſondern vielleicht auch wieder mit anderen Gangſpalten communicirend einen Quellenapparat darſtellt, wie er für die aus⸗ gedehnten Emſer Thermalquellen nothwendig erſcheint. Ueberall wo ſich ein Vorgang ſo wie im vorliegenden Falle der directen Beobachtung und Beweisführung entzieht, wird die Aufſtellung einer Hypotheſe um ſo mehr für ſich haben, wenn Naſſ. naturw. Jabrb. H. XIX u. XX. 2 18 es möglich ift derſelben durch eine Reihe analoger und der Beob- achtung zugänglicher Fälle Stützpunkte zu verſchaffen. Dieſes iſt aber für die Verhältniſſe zu Ems hinreichend geſtattet. Wie ſchon oben erwähnt wurde, wird der Gebirgsrücken, an deſſen ſüdöſtlicher Spitze die Thermalquellen entſpringen, im Weſten begrenzt von einer Thalbildung, welche ſich von Dorf Ems in einer faſt von Süden nach Norden laufenden Richtung über Arzbach hin erſtreckt. Nahezu parallel mit dieſer Thalbil⸗ dung läuft aber auch die Hauptſtreichungslinis des Emſer Erz⸗ gangzuges und gehen die erzführenden Mittel desſelben in der obern Höhe des öſtlichen Thalgehänges zu Tage aus, wo ſie in dieſer oberen Täufe meiſtentheils aus compaktem feſtem Quarze beſtehen. In dieſes Arzbacher Thal münden aber außerdem noch eine Reihe Seitenthäler, welche von der Höhe des mehr erwähn— ten Plateau's ſich herabziehend die Gangbildungen durchſchneiden. Nun hat aber die Erfahrung bei dem Bergbau ergeben, daß ein directer Zuſammenhang zwiſchen den Spaltenbildungen in der Erde und der Geſtaltung der Oberfläche beſteht, indem nur da Erz⸗ mittel aufſetzen, wo das Thalgehänge geſchloſſene Bergrücken bil⸗ det, während unter den Thaleinſenkungen die Spalten taub ſind oder ſich Klüfte hinziehen, die den erzführenden Gang verwerfen ). Die Erklärung dieſer Erſcheinung iſt nicht ſchwer. Die Ge⸗ ſtaltung der Erdoberfläche in der Umgegend von Ems in der Gegenwart iſt hervorgegangen aus der allmäligen Auswaſchung des Rheinthales, welches wieder das Einſchneiden der Lahn mit allen ihren Seitenthälern zur Folge hatte. Wenn wir nun den regelloſen Wechſel von ſchieferigen und ſandigen Schichten des Spiriferenſandſteins und die ſehr verſchiedene Fähigkeit der Ver⸗ witterung derſelben berückſichtigen, jo würde es zunächſt gerecht: fertigt erſcheinen, wenn die Thalbildungen im Allgemeinen den leicht verwitterbaren Schichten gefolgt und ſonach auch die Strei— *) S. Beſchreibung der im Herzogthum Naſſau an der unteren Lahn und dem Rhein aufſetzenden Erzgänge von Fr. Wenckenbach in Oder n⸗ heimer, Berg- und Hüttenweſen des Herzogthums Naſſau. H. I. S. 111. 19 chungslinie ſolcher Schichten eingehalten hätten. Dem iſt aber nicht ſo, denn mit verhältnißmäßig ſehr wenig Ausnahmen haben die Gewäſſer die Schichten unter ziemlich großen Winkeln durch⸗ ſchnitten. Die Eroſion muß daher beim Beginn der Thalbil⸗ dungen andere Anhaltspunkte gefunden haben und dieſe waren geboten in den die Geſteinsſchichten nach allen Richtungen hin durchkreuzenden Spalten, durch welche dem Waſſer gleichzeitig der Eintritt in das Geſteinsinnere geboten und dadurch die angren- zenden Schichten der Verwitterung und Zerſtörung zugänglich ge— macht wurden. Ein Theil dieſer Spalten, wie die erwähnten Erzgänge, hat aber lange vor Beginn der Thalbildungen wieder eine theilweiſe Ausfüllung erhalten, ſodaß dieſe hauptſächlich aus Quarz beſtehenden Gangſpalten der Eroſion größeren Widerſtand leiſten mußten. Hierdurch kommt es denn, daß dieſe Erzgang⸗ ſtücke mit den angrenzenden Geſteinsſchichten heutigen Tages die Gebirgsrücken bilden, während die erwähnten Thäler den offenen oder doch dem Waſſer weit zugänglicheren Klüften folgten. Für die Lage des Arzbacher Thales iſt außerdem noch maß⸗ gebend, daß das Hangende des betreffenden Gangzuges aus einem ſehr feſten Sandſtein, das Liegende aus Schiefer beſteht, der der Verwitterung und dem Zerfallen ſehr ſtark unterworfen iſt. Die⸗ ſer Umſtand bedingt nämlich, daß die Sohle des Thales nicht mit der Gangſpalte ſelbſt übereinſtimmt, ſondern weiter nach Weſten in dieſe Schieferſchichten gerückt und dadurch auch das 3 ſein eines ſehr waſſerreichen Baches ermöglicht iſt. Dieſe Uebereinſtimmung der beim Bergbau in der Erde an⸗ getroffenen Verhältniſſe mit der Geſtaltung der Erdoberfläche be- ſchränkt ſich aber nicht allein auf den beſchriebenen Fall, ſondern iſt auch in gleicher Weiſe auf dem linken Lahnuſer auf der Fort⸗ ſetzung des Gangzuges zwiſchen Ems und Braubach nachgewieſen. Uebertragen wir nun dieſe auf dem Weſtabhang des frag⸗ lichen Gebirgsrückens gefundenen Verhältniſſe auf den öſtlichen, ſo finden wir in vieler Beziehung Uebereinſtimmung. Auch hier wird dasſelbe begrenzt von einer Thalbildung, die der des Arz⸗ bacher Thales nahezu parallel läuft, indem ſie ſüdlich von Welſch— 2 20 neudorf beginnend ſich nach der Lahn herabzieht. Die Einmün⸗ dung in das Lahnthal iſt jedoch verſchieden von dem Arzbacher Thal, indem ſie ſich in zwei Aeſte ſpaltet, von denen der eine bei Ems, der zweite bei Dauſenau auf das Lahnthal trifft und welche die ſogenannte Bäderley zwiſchen ſich einſchließen. Ein weſentlicher Unterſchied dieſes Thales gegen das von Arzbach liegt aber darin, daß es mit Ausſchluß der beiden ſteil nach der Lahn hin abfallenden Zweige mit ſeinem ganzen oberen Theil in einem weit höheren Niveau liegt und die Eroſion hier bedeutend. im Rückſtand geblieben iſt. Dieſe Erſcheinung erklärt ſich aber dadurch, daß dieſer obere Theil im Vergleich zu dem Arzbacher Thal ſehr waſſerarm iſt, indem derſelbe von der weſtlichen Seite faſt gar keine continuirlich fließenden Gewäſſer erhält, weßhalb auch die von den öſtlichen Höhen, auf denen Zimmerſchied und Hömberg liegen, kommenden Bäche eine weit größere Auswa- ſchung und dadurch eine Verlegung der Hauptthalmündung weiter nach Oſten d. h. nach Dauſenau bewirkt haben. Es läßt ſich da⸗ her auch annehmen, daß der größere Theil der ſich auf dem faſt vollſtändig bewaldeten Plateau ſammelnden Gewäſſer Gelegenheit findet in den Boden mehr als gewöhnlich zu verſinken und zwar in ähnlicher Weiſe, wie auf dem weſtlichen Abhang, wo, wie wir geſehen haben, die Quellenbildung in der Thalſohle durch die Gangſpalten verhindert worden. Fügen wir nun dieſen Verhält⸗ niſſen die oben angeführte Thatſache hinzu, daß an dem Punkte, wo die Quellen entſpringen, Gangſpalten aufgeſchloſſen worden ſind, die mit Quarz und ſelbſt den für die Gangvorkommen der Umgegend ſo charakteriſtiſchen Mineralien, wie Bleiglanz und Blende ausgefüllt waren, ſo wird es mehr als wahrſcheinlich, daß die ſämmtlichen Thermalquellen einer mit den Erzgängen ganz analogen Gangſpalte entſtrömen. Daß die Quellenmündungen aber nicht alle auf der Streichungslinie dieſer Spalte, ſondern in einer Richtung, die faſt rechtwinklig zu dieſer ſteht, auf einem über 500“ breiten Terrain zu Tage treten, das findet ſeine Er⸗ klärung darin, daß der Gang gleich allen bekannten Erzgängen des Lahngebietes an ſeinem Ausgehenden mehr oder weniger zer: 21 trümmert erſcheint und daß die Geſteinsſchichten, welche von der Spalte durchſchnitten werden, vielfache durch Ablöſung oder Ver⸗ witterung entſtandene Schichtungsklüfte beſitzen, wie eben jene erwähnten Alaunſchieferſchichten, die den aufſteigenden Gewäſſern von dem Kreuzpunkte mit der Gangſpalte an einen offneren Weg darbieten, als die theilweiſe durch Quarz und anderen Gang⸗ arten verſchloſſenen Querſpalten. So kommt es denn auch, daß ein Theil der Quellen, wie z. B. die ſchon beſprochene Felſen⸗ quelle hinter dem Naſſauer a nachweislich aus einer Schich⸗ tungskluft entſpringt. u Von dem Vorhandenſein einer die Geſteinsſchichten quer durchſetzenden Gangſpalte war man namentlich in früherer Zeit ſo überzeugt, daß ſich daraus ſchließen läßt, daß eine directere Beobachtung möglich geweſen iſt, als heute zu Tage, wo faſt alle bekannten Quellen gefaßt oder doch zugebaut ſind. So nahm 3. B. der verſtorbene Bergmeiſter Horſtmann an, daß die Strei⸗ chungslinie der Quellenſpalte nicht mit der der Erzgänge parallel laufe, ſondern dieſelben in der Fortſetzung auf dem linken Lahn⸗ ufer durchkreuze. Für die Beurtheilung dieſer Anſicht ſteht uns zwar dermalen kein ausreichendes Material mehr zu Gebote, ſie findet aber vielleicht eine Erklärung darin, daß der durch Bergbau aufgeſchloſſene Gangzug aus einer Reihe einzelner erzführender Mittel beſteht, die alle ein von der Hauptrichtung abweichendes Streichen haben und daß das im Quellenterrain aufgeſchloſſene Gangſtück ebenfalls ein ſolches Erzmittel darſtellt. Mag aber die Streichungslinie der Quellenſpalte eine ge⸗ ringe Abweichung von der normalen Richtung haben oder dem bekannten Erzgangzuge parallel laufen, ſo finden wir in beiden Fällen in ihrer Fortſetzung nach Norden geognoſtiſche Verhältniſſe, die für die Quellenbildung vom entſchiedenſten Einfluſſe ſein müſ⸗ ſen. Es iſt dies nämlich das Auftreten zweier Baſaltkuppen, von denen die eine dicht bei Kemmenau, die zweite bei Welſchneudorf zu Tage ausgeht und aller Wahrſcheinlichkeit nach einen Baſalt⸗ gang bezeichnen, deſſen Hauptrichtung wiederum mit der der Quel⸗ lenſpalte faſt vollkommen übereinſtimmt. 22 Der Zuſammenhang beider Kuppen geht aber namentlich daraus hervor, daß die Verbindungslinie beider, die öſtliche Grenze des Gebirgrückens bildend, durch eine Reihe ſehr hervorragender Gebirgskämme bezeichnet wird, die die Waſſerſcheiden zwiſchen dem Arzbacher Thal und dem von Welſchneudorf bilden. Der Umſtand aber, daß ſüdlich von Kemmenau nach der Lahn hin kein Baſaltvorkommen mehr bekannt iſt, und namentlich das tief eingeſchnittene Lahnthal denſelben nicht bloßgelegt hat, zeigt daß die Kemmenauer Kuppe als die ſüblichſte ſich auskeilende ei des Baſaltganges zu betrachten tft. Bringen wir dieſen Baſaltgang mit der Ansllenfalte in Verbindung, fo find zwei Fälle möglich. Einmal iſt es denkbar, daß der Baſalt bei ſeinem keilförmigen Eindringen in die Schich- ten des Spiriferenſandſteins die Quellenſpalte ſelbſt aufgeriſſen habe und dieſe demnach die Fortſetzung der zwiſchen Baſalt und geſchichteten Geſteinen vorhandenen Ablöſungskluft ſei. Wir müßten dann annehmen, daß die Quellenwaſſer auf ein und der⸗ ſelben Spalte ein⸗ und austräten und daß das Auf- und Abſtei⸗ gen der Gewäſſer in kommunicirenden Röhren ſtattfände, die in derſelben Gangebene liegend durch eine theilweiſe Ausfüdung der⸗ ſelben gebildet würden. 5 Der zweite wahrſcheinlichere Fall iſt dagegen der, daß die Quellenſpalte unabhängig von der Ablöſungskluft zwiſchen Baſalt und Spiriferenſandſtein weiter nach Oſten hin, aber parallell der erſteren, aufſetzt, alſo mehr nach der Sohle des Welſchneudorfer Thales. Eine Verbindung würde aber dann zwiſchen dieſen bei⸗ den Klüften nicht allein in der Tiefe an dem Kreuzpunkte beider, ſondern auch in den höheren Niveaus durch die Schichtungsklüfte des dazwiſchenliegeuden Spiriferenſandſteinkeiles beſtehen, welch letztere durch das Einfallen eine Neigung von dem Baſalte nach der Quellenſpalte zu haben. Alle Gewäſſer, welche auf der zwiſchen dem Baſalt und dan geſchichteten Geſteinen beſtehenden Spalte niedergehen, wobei der Baſalt als waſſerdichte Schicht an— zuſehen iſt, ſowie auch die den Spiriferenſandſtein durchdringenden, würden daher ſchließlich der Quellenſpalte zugeführt werden und 23 umſomehr Gelegenheit finden auf dieſer wieder in die Höhe zu fteigen, als fie von einem höheren Niveau herabkommen. *) Wir beſitzen aber ſo eine für die Bildung aufſteigender Quellen und namentlich eines Quellencomplexes von etwas ver⸗ ſchiedener Temperatur bei ziemlich gleichbleibender chemiſcher Bes ſchaffenheit ſo günſtig konſtruirten Apparat, wie er kaum beſſer künſtlich gebildet werden könnte. Für dieſen Fall nämlich, daß die eigentliche Quellenſpalte unabhängig von der Contaktfläche des Baſaltes mit den geſchicht— teten Geſteinen beſtehe, ſpricht ganz beſonders das Auftreten des Erzganges innerhalb des Quellenterrains. Es läßt ſich nämlich nicht anders annehmen, als daß dieſer letztere in ganz gleicher Weiſe entſtanden ſei, wie die weiter weſtlich aufſetzenden dem Berg⸗ bau zugänglichen Erzlagerſtätten. Dieſe ſind aber ohne Zweifel älter, als der Baſalt und durch das Eindringen desſelben können möglicherweiſe die Störungen bewirkt worden ſein, die dieſe Gänge erlitten haben und in Folge deren wieder die oben erwähnte Uebereinſtimmung in der Bildung der Thäler mit den die Erz— gänge verwerfenden Klüften hervorgerufen iſt. In gleicher Weiſe wie der bekannte Erzgangzug iſt daher auch die geſammte Quellenſpalte nicht als eine einzige anzuſehen, ſondern ſie wird aus einer Reihe von einzelnen Stücken beſtehen, die unter mehr oder weniger großen Winkeln aneinanderſtoßen. und abwechſelnd eine nn oder weniger kompakte e maſſe haben. Wir können daher auch annehmen, daß die erwähnten Quarz⸗ gänge das Ausgehende eines Erzmittels ſeien, das über Tag durch, die hinter dem Curhaus aufſteigende Bergkuppe charakteriſirt wird, während die Quellen auf einer Spalte ohne Ausfüllung auf- ſteigen, die die Erzführung des Ganges unterbricht und über Tag, von dem Lahnthal, das ſie quer durchſchneidet, angedeutet erſcheint. Die Streichungslinie des Ganges trifft alsdann in ihrer or ) Die beigegebene Zeichnung giebt einen idealen Durchſchnitt des Quellenterrains und bedarf keiner weiteren e 24 feßung auf den Malberg am linken Ufer der Lahn und würde dieſer Bergrücken wieder ein Erzmittel repräſentiren. Die unter dem Lahnthal herſtreichende Kluft vereinigt dann auch zwei für die Quellenbildung an dieſer Stelle nöthigen Be⸗ dingungen, nämlich daß ſie den aufſteigenden Gewäſſern durch ihre geringere Ausfüllung den Durchgang geſtattet und daß ſie außerdem durch das Thal der Lahn an einem tieferen Punkte aufgeſchloſſen worden iſt, als irgend ein anderer Theil des letzten Gangzuges. 0055 | Bringen wir nun die Erſcheinungen, welche die Thermal quellen zeigen mit dieſem Quellenapparat in Verbindung, ſo bedarf hauptſächlich die verſchiedene Temperatur der einzelnen Quellen bei faſt ganz gleicher chemiſcher Beſchaffenheit einer Erörterung. Die Verſuche über die Verhältniſſe der Wärmezunahme nach dem Innern der Erde hin geben die Möglichkeit an die Hand, die Tiefe annähernd zu berechnen, bis zu der die Waſſer einer Thermalquelle eindringen müſſen. Wenden wir dies auf die verſchiedenen Temperaturen der Emſer Quellen an, ſo läßt ſich auch einfach die Behauptung aufſtellen, daß die kühleren Waſſer aus geringeren Tiefen hervorkommen, was auch durch die Conſtruction des Quellenapparates vollkommen ermöglicht iſt. Wie wir oben gezeigt haben, findet nämlich eine Communication der beiden Hauptſpalten nicht allein in ihrer Kreuzungslinie, ſondern auch in höheren Teufen durch Schichtungsklüfte des da— zwiſchen liegenden Spiriferenſandſteins ſtatt. Dieſe Annahme wird noch in etwas dadurch unterſtützt, daß bei den obigen unterſuchten fünf Quellen eine gewiſſe Abhängig⸗ keit zwiſchen der Temperatur und der Summe der gelöſten fixen Beſtandtheile beſteht, indem mit Ausnahme des Fürſtenbrunnens mit dem Zunehmen der Temperatur auch der Gehalt an letzteren wächſt. Außerdem, daß eine größere Wärme die chemiſchen Zer⸗ ſetzungsproceſſe begünſtigt, läßt ſich dieſe Erſcheinung auch da— durch erklären, daß die Temperatur eines Quellenwaſſers gleich— zeitig das Maß für den von demſelben zurückgelegten Weg ab⸗ gibt, und ſonach eine längere oder kürzere Einwirkung auf die 25 Geſteinswände bekundet. — Daß hierbei Ausnahmen ftattfinden können, iſt natürlich, indem z. B. der Spiriferenſandſtein, wie be⸗ kannt, aus Geſteinen von ſehr verſchiedenem Gefüge und, wie wir ſehen werden, aus etwas verſchiedener chemischer Zuſammen⸗ ſetzung beſteht, die der Einwirkung der atmoſphäriſchen Gewäſſer mehr oder minder großen Widerſtand entgegenſtellen. Dieſe Abhängigkeit zwiſchen Temperatur und Gehalt der Quellen ſpricht auch gegen die Annahme, daß die geringere Wärme einzelner durch Verluſt in oberen Teufen veranlaßt ſei, ebenſo wie die zu geringe Verſchiedenheit und beſonders die Ueberein— ſtimmung in den einzelnen Salzen untereinander die Behauptung zurückweiſt, daß die Temperatur der kälteren Quellen durch Zus fluß kälterer ſogenanuter Süßwaſſer hervorgerufen würde. Eine auf vielfache Beobachtungen gegründete Thatſache ſcheint jedoch andererſeits dagegen zu ſprechen, daß die einzelnen Quellen aus verſchiedenen Teufen entſpringen und vielmehr eine directe Communication aller untereinander darthun. Es iſt dies nämlich die Abhängigkeit der Waſſermenge, welche die einzelnen Thermalquellen liefern, von dem höhern oder niederen Waſſer— ſtand der Lahn. Hierbei müſſen wir aber berückſichtigen, daß der aufſteigende Schenkel des Heberapparates einer jeden Quelle nicht in einer einzelnen Röhre beſteht, ſondern daß eine größere Anzahl derſelben in einer und derſelben Spaltenebene durch theilweiſe Ausfüllung derſelben gebildet werden. Da aber alle dieſe paral⸗ lel neben einander liegenden Spalten von der Lahn durchſchnitten werden, ſo fällt der größere Theil der Quellenmündungen in das Flußbett derſelben und nur einige wenige auf das Ufer. — Die Mündungen dieſes Hauptausfluſſes in der Lahn geſtatten jedoch den großen Waſſermaſſen nicht einen ungehinderten Austritt, ſon⸗ dern ihre Enge nöthigt einen Theil des Waſſers, ſich denſelben in einem höheren Niveau zu ſuchen. Steigt aber das Flußwaſſer im Bette der Lahn und wird durch den größern Druck desſelben der Ausfluß der Hauptquelle noch mehr erſchwert, ſo fließen auch die am Ufer um ſo reichlicher. Wenn Ludwig hierbei anführt, daß die Waſſerzunahme der 26 Quellen bei ſteigendem Waſſerſtand der Lahn durchaus keine fon: ſtante ſei, ſo müſſen wir berückſichtigen, daß die Communikation zwiſchen der Lahn und den einzelnen Kanälen eine ſehr verſchie⸗ dene iſt und durch mancherlei zufällige Urſachen erleichtert oder erſchwert werden kann. Sehr wohl wäre es denkbar, daß eine Druckzunahme im Flußbett der Lahn zunächſt die zahlreich da- ſelbſt vorhandenen Gasexhalationen erſchwere und die dadurch bedingten Gasanſammlungen innerhalb der Geſteinsklüfte ein periodiſch verſtärktes Fließen der Quellen, aber in ganz unregel- mäßigen Zeitabſchnitten bewirkte. Wenden wir uns nunmehr dem zweiten Theile unſerer Be⸗ trachtung zu, nämlich der Unterſuchung der chemiſchen Proceſſe, welche den Thermalwaſſern ihren Gehalt an fixen Beſtandtheilen verſchaffen, jo werden wir auch hierin noch eine weitere Beſtä⸗ tigung der im vorſtehenden entwickelten Anſichten finden, die um ſo mehr für ſich hat, als ſie zum größeren Theil dem Gebiet der Hypotheſe entrückt und auf unumſtößliche analytiſche Reſultate baſirt iſt. 0 Der im Vorhergehenden konſtruirte Quellenapparat ſetzt voraus, daß die atmoſphäriſchen Gewäſſer bei ihrem Eindringen in die Erde mit zwei ſehr verſchiedenen Geſteinen in Berührung kommen, nämlich dem Spiriferenſandſtein und dem Baſalte. Alle fixen Beſtandtheile müſſen demnach auch aus dieſen Geſteins⸗ ſchichten ſtammen und iſt es daher vor Allem nothwendig die chemiſche Conſtitution derſelben zu betrachten. Der Spiriferenſandſtein beſteht nach meinen Unterſuchungen aus der Vereinigung dreier Mineralien reſp. Mineralgruppen, die, durch ihr chemiſches Verhalten ſcharf von einander getrennt, in allen Varietäten des Geſteins vorhanden ſind. Dagegen iſt das quantitative Verhältniß, in welchem fie an der Zuſammen ſetzung des Geſteins Theil nehmen, ein ſehr verſchiedenes, je nachdem der Spiriferenſandſtein als Schiefer oder Sandſtein auf⸗ tritt. Dieſe drei Gemengtheile ſind ein Bitterſpath, ſowie zwei Silikate, von denen das eine in Säuren löslich, das andere un— löslich iſt. Wahrſcheinlich iſt es aber, daß die lösliche Verbin— 27 dung ein chloritähnliches Mineral ift oder neben anderen Sili- katen ein ſolches enthält, während die unlösliche aus einem Ge⸗ menge von Feldſpath, Glimmer und Quarz mit dem Zerſetzungs⸗ produkte der beiden erſteren, einem Kaolin, zu beſtehen ſcheint. Da wir in dem ſedimentären Spiriferenſandſtein nur das Produkt der mechaniſchen und chemiſchen Veränderung eines älteren Ge— ſteines vor uns haben und die Gemengtheile des letzteren dieſer Zerſtörung ſehr verſchiedenen Widerſtand entgegen ſetzen konnten, ſo kann es auch nicht auffallen bei verſchiedener Struktur der einzelnen Geſteinsvarietäten eine etwas abweichende chemiſche Zus ſammenſetzung zu finden. Um dieſe kennen zu lernen, führen wir hier die Zuſammenſetzung der drei verſchiedenen Gemengtheile des Spiriferenſandſteins an und zwar eines Schiefers und eines eigentlichen Sandſteins, die nicht nur im Allgemeinen charakteri⸗ ſtiſch für das ganze Geſtein, ſondern auch im vorliegenden Fall umſomehr zu beachten ſind, als ſie aus der en Nähe von Ems ſtammen. I. Bitterſpath, von dem der Sandſtein 8,225 %, der Schie— fer 2,775 9% enthält. Derſelbe enthält in 100 Theilen beim Sandſtein beim Schiefer Kohlenſaures Eiſenorydul . . 32,84 33,05 Kohlenſaure Kalkerde . . 48,55 46,2 Kohlenſaure Magneſia . 18,62 220,58 II. In Salzſäure lösliches Silikat, von dem der Sandſtein 5,947 0%, der Schiefer 25,683 % enthält. Es enthält in 100 Theilen beim Sandſtein beim Schiefer Kieſelſäure . 32,15 2% DThone rde 176 26,59 Eiſenorxy dull. . 15,14 19,96 Kalker dem:; 6,36 3,48 Mogneſia no. e e528 6,78 Kali (mit Spuren von Natron) 5,22 8,52 Waſſenn 1393 5,95 Phosphorſäue 4,20 1,18 28 III. In Säuren unlösliches Silikat beträgt beim Sandſtein 85,828 %% beim Schiefer 71,507 % und enthält in 100 Theilen 1 beim Sandſtein beim Schiefer Kieſelſäure . 89,10 77,73 Thonerde 01 14,55 Eiſenoryd 0,30 0,89 Kalkerde . 0,44 0,49 Magneſia 0,40 0,38 Kale 1,07 Natron Eigen 1,43 Waſſer e At 3,43 Wenden wir uns nun zunächſt zu dem Bitterſpath, ſo fällt die nahe Uebereinſtimmung bei beiden Geſteinen auf. Die Unter⸗ ſuchung einer ganzen Reihe von Spiriferenſandſteinen hat aber außerdem noch gezeigt, daß dieſe Zuſammenſetzung die normale und wahrſcheinlich ur ch dem ganzen Geſteine e liche geweſen iſt. Es würde hier zu weit führen, alle die Veränderungen zu ver⸗ folgen, welche dieſer Bitterſpath durch Einwirkung der atmoſphäriſchen Gewäſſer erleidet und müſſen wir auf die bereits mehrfach er⸗ wähnte Arbeit über die Metamorphoſen des Spiriferenſandſteins verweiſen. Nur ſoviel führen wir an, daß durch Einwirkung kohlenſäurehaltiger Waſſer dieſer Bitterſpath ohne eine Verän⸗ derung zu erleiden aufgelöſt und wieder abgeſetzt werden kann, Sowie er ſich z. B. auf dem Emſer Gangzuge vorfindet, daß aber in den meiſten Fällen mit einer ſolchen Auflöſung auch eine Tren⸗ nung der einzelnen Beſtandtheile verbunden iſt. Wird dieſer Bitterſpath oder ein denſelben im friſchen Zu⸗ ſtand enthaltendes Stück Spiriferenſandſtein dem Einfluß von Luft und Waſſer ausgeſetzt, ſo ändert ſich die Farbe des Minerals in ſehr kurzer Zeit, von der Oberfläche nach Innen zu fortſchreitend in eine ſchmutzig braune um. Dieſer Vorgang findet feine Er- klärung in dem Beſtreben des Eiſenoxydulſalzes ſich auf Koſten des atmoſphäriſchen Sauerſtoffs höher zu oxydiren, wobei unter Bildung von Eiſenoxydhydrat die Kohlenſäure frei werden muß. 29 Die letztere trifft aber überall mit Waſſer zuſammen, ohne deſſen Gegenwart der Proceß überhaupt nicht ſtattfindet, löſt ſich in demſelben auf und reagirt nunmehr auf die noch vorhandenen kohlenſauren Salze, die als Bikarbonate entführt werden. Vor⸗ züglich unterliegen aber einer ſolchen Entfernung aus dem Geſtein die kohlenſaure Kalkerde und Magneſia und zwar in einem ſol⸗ chen Umfange, daß alle dem Spiriferenſandſtein entſtrömenden Gewäſſer die Produkte dieſes Zerſetzungsproceſſes zeigen. — Wie aber Mineralwaſſer in Bezug auf die in ihnen gelöſten fixen Be⸗ ſtandtheile ſich von den ſogenannten Süßwaſſerquellen, die den⸗ ſelben Geſteinsſchichten entſtrömen, nur durch die intenſivere Wir- kung, welche Gewäſſer auf das Geſtein ausübten, unterſcheiden, ſo iſt es auch nicht ſchwer dieſen Zerſetzungsproceß der Bildung der Mineralquellen des Spiriferenſandſteins zu Grunde zu legen. Alle dieſe Quellen, die nur mit dem Spiriferenſandſtein in Ver⸗ bindung ſtehen, enthalten nämlich vorwiegend neben freier Kohlen⸗ ſäure die kohlenſauren Salze der Erden, wie fie in dem Bitter: ſpath des Geſteins enthalten ſind und betragen dieſe z. B. bei den Schwalbacher Quellen, die als Vertreter dieſer Gruppe von Mineralwaſſern angeſehen werden können bis zu 86,3% von der ganzen Menge der gelöſten fixen Beſtandtheile. Da aber die Löſung der meiſten Salze nur durch die gleich— zeitige Gegenwart von freier Kohlenſäure in dem Waſſer bedingt iſt und die Entſtehung der letzteren, abweichend von allen frühe— ren Anſichten, von mir mit dem erwähnten Zerſetzungsproceß des Bitterſpathes in dem Spiriferenſandſtein in Verbindung gebracht wurde, ſo ſoll auf denſelben hier näher eingegangen werden. Die in unmittelbarer Nähe der Emſer Quellen auftretende Va⸗ rietät des Spiriferenſandſteins iſt ein Sandſtein, deſſen Analyſe wir oben mitgetheilt haben und der demnach 8,726 % Bitter ſpath und 2,726 9% kohlenſaures Eiſenoxydul enthält. Mit Zus grundelegung des für dieſen Sandſtein ermittelten ſpecifiſchen Ge⸗ wichtes von 2,692 ergibt ſich die Menge Kohlenſäure, welche ein Cubikfuß des Geſteins zu liefern vermag, zu circa 360713 cc. und wenn wir annehmen, daß das Waſſer etwa ſein gleiches Vo⸗ 30 lum Kohlenſäure aufzunehmen im Stande iſt, ſo reicht ein Cubik⸗ fuß Geſtein hin, circa 13,5 Cubikfuß Waſſer zu ſättigen. Die Zerſetzung des kohlenſauren Eiſenoxyduls erfolgt in der Weiſe, daß ein Atom Sauerſtoff zwei Atome kohlenſaures Eiſenoxydul zerlegt und ſonach neben der Bildung von einem Atom Eiſen⸗ orydhydrat zwei Atome Kohlenſäure in Freiheit ſetzt, oder 8 Ge⸗ wichtstheile Sauerſtoff 44 Theile d. h. das 5, 5fache Kohlenſäure. Da bei 0% und 760 MM. Barometerſtand ein Litre Kohlen⸗ ſäure 1,966 grs. wiegt, jo bedürfen dieſe 0,358 grs. Sauerſtoff zu ihrem Freiwerden, und letztere entſprechen wieder ungefähr 250 Cc. Nun enthalten zwar alle atmoſphäriſchen Gewäſſer vor ihrem Eindringen in die Erde atmoſphäriſche Luft und ſonach auch Sauerſtoff aufgelöſt und wir können auch annehmen, daß bei dem tieferen Eindringen der Gewäſſer und dem dadurch ver- mehrten Drucke in offnen mit Luft erfüllten Spalten die Auf⸗ nahme der letzteren vom Waſſer in erhöhtem Maße erfolgt. Das Maximum an Sauerſtoff, welches unter gewöhnlichem Drucke vom Waſſer gelöſt werden kann, beträgt aber immer nur circa 6,5 Volumprocente und bleibt daher weit hinter der Menge zurück, welche bei dem erwähnten Oxydationsproceß nöthig iſt, das Waſſer mit Kohlenſäure zu ſättigen und demſelben die charakteri- ſtiſchen Eigenſchaften der Säuerlinge zu verleihen. Wir können daher auch nicht annehmen, daß die Auf der Kohlenſäure durch einen einfachen Austauſch derſelben an Stelle des im Waſſer gelöſt geweſenen Sauerſtoffs erfolge, ſon⸗ dern müſſen dazu die directe Einwirkung der Atmoſphäre zu Hülfe nehmen. Alle das Geſtein durchfiehenden Spalten werden zeitweiſe mit der Atmoſphäre in offner Verbindung ſtehen und da das zur Bildung des Eiſenoxydhydrates erforderliche Waſſer innerhalb der Geſteinsſchichten immer vorhanden iſt, ſo wird ſich ſehr bald die offne Kluft an Stelle des Sauerſtoffs der atmoſphäriſchen Luft mit Kohlenſäure erfüllen, und wird dann eine ſolche Höhlung bei naſſer Witterung von den eindringenden Gewäſſern abgeſchloſſen und dadurch auch einem höhern Druck ausgeſetzt, ſo erfolgt die 31 Auf⸗ reſp. Wegnahme der Kohlenſäure um ſo vollſtändiger, je mehr die Kluft von dem Waſſer ausgefüllt wird. Mit dem ale mählichen Einſinken der Waſſer wird der offne Raum im Geſtein auch wieder frei und ſobald die Communikation nach der Erd— oberfläche frei iſt, tritt auch die atmoſphäriſche Luft wieder ein und wiederholt denſelben Proceß. So wird innerhalb des ge— ſammten Gebietes des Spiriferenſandſteins ein beſtändiger Wech— ſel zwiſchen Eindringen von Luft und Waſſer, Oxydation und Abſorption ſtattfinden und zwar in um ſo größerem Umfang, je poröſer oder zerklüfteter die Geſteinsvarietät iſt. Während daher auch die Ausſcheidung des Eiſenoxydhydrats, als das Wahrzeichen der Kohlenſäure⸗Entbindung, bei den Schiefern in vielen Fällen ſich nur auf den Schichtungsklüften beobachten läßt, ſchreitet es bei den poröſeren Sandſteinen auch im Innern gleichmäßig vor- an. Bei dieſer Abſorption des Sauerſtoffes der atmoſphäriſchen Luft liegt aber die Frage nahe nach dem Verbleiben des größeren Beſtandtheiles derſelben, des Stickſtoffes. Wo die Gaſe, welche ſich aus Säuerlingen entwickeln, unterſucht worden ſind, hat man neben der Kohlenſäure nur ſehr geringe Mengen von Stickſtoff nachgewieſen und beſtehen z. B. diejenigen aus dem Emſer Waſ⸗ ſer nach Freſenius aus: t Kohlenſäure 997,26 ce. Eiern 2,74 „ Ein ernſtlicher Einwand gegen die im Vorhergehenden ent— wickelte Anſicht über die Bildung der Kohlenſäure kann aber da⸗ durch nicht begründet werden. Das Löſungsvermögen des Stick— ſtoffs in Waſſer iſt ein nur ſehr geringes, indem das letztere nur C. 4,2 Volumprocente aufnimmt, eine Zahl, die durch einen Ge— halt des Waſſers an anderen Gaſen oder fixen Beſtandtheilen jedenfalls noch mehr herabgezogen wird. Der Stickſtoff wird da— her zum größten Theil in freiem Zuſtande verbleiben und bei dem Freiwerden der Geſteinsſpalten durch ſein geringeres ſpeci— fiſches Gewicht nach oben in die Atmoſphäre entweichen. Daß aber auch da, wo Kohlenſäuregas ohne Waſſer aus Geſteinsſpalten hervorſtrömt, der Stickſtoff in dem Gasgemiſche 32 eine ſehr untergeordnete Rolle ſpielt, findet ſeine Erklärung darin, daß ſolche Kohlenſäure-Exhalationen wohl nur in den allerſelten⸗ ſten Fällen direct aus dem Heerde ihrer Entwicklung ſtammen, ſondern vorher vom Waſſer aufgenommen waren und durch irgend welche Urſachen veranlaßt ſich unter der e aus dieſem wieder entwickeln. Iſt jo die Entſtehung des weſentlichſten und characteriſtiſch— ſten Beſtandtheils der Mineralquellen des Spiriferenſandſteins er⸗ klärt, ſo ergiebt ſich auch die Aufnahme der fixen Beſtandtheile leicht aus der Kenntniß der chemiſchen Zuſammenſetzung des Ge⸗ ſteins. Wie erwähnt, wird die Kohlenſäure zunächſt die Ueberfüh⸗ rung der kohlenſauren Erden in Bikarbonate und deren Löſung in Waſſer bedingen. Die beiden oben angeführten Analyſen von Geſteinen aus der Umgegend von Ems enthalten die kohlenſauren Erden des Bitterſpathes in nahezu gleicher Zuſammenſetzung und zwar nähert ſich das Verhältniß, in dem die kohlenſaure Kalkerde und Magneſia zu einander ſtehen, namentlich, wenn wir das Mit⸗ tel aus beiden Analyſen nehmen, ſehr vollſtändig dem von zwei Atomen Kalkerde zu einem Atom Magneſia. Die Unterſuchung einer dieſen Schichten entſtammenden Süßwaſſerquelle, ſowie der durch Fortführung oder Wiederabſatz der kohlenſauren Erden des Bitterſpathes neu gebildeten Minera⸗ lien hat auch ferner ergeben, daß dieſes Verhältniß vielfach uns geſtört bleibt und demnach die Quellenwaſſer ebenfalls auf ein Atom kohlenſaure Magneſia zwei Atome kohlenſaure Kalkerde ent⸗ halten. Wir müſſen daher auch vorausſetzen, daß dasſelbe Ver⸗ hältniß in den Mineralquellen vorhanden ſei, wie es denn auch wirklich bei einem Theil derſelben ſtattfindet. Während aber die⸗ ſer letztere nur die kalten Säuerlinge umfaßt, ſinkt in den heiße⸗ ren faſt ganz conſtant die Zuſammenſetzung der beiden Erden auf nahezu gleiche Atome, und die Summe der gelöſten kohlenſauren Kalkerde und Magneſia nimmt ebenfalls conſtant mit der Zu— nahme der Temperatur ſehr beträchtlich ab 5). „) Der Spiriferenſändſtein und feine Metamorphoſen. ©. 115. » 33 Die Uebereinſtimmung dieſer Erſcheinung mit der Tempe: ratur der Quellen hat mich veranlaßt, dieſelbe mit der Einwir⸗ kung freier Kieſelſäure auf die kohlenſauren Erden in Verbindung zu bringen, wobei die letztere als ſchwache Säure wirkend zunächſt nur die kohlenſaure Kalkerde zerſetzt, bis das Verhältniß von glei⸗ chen Atomen hergeſtellt iſt und alsdann, ſofern noch eine weitere Einwirkung ſtattfindet, auf beide in gleichem Atomverhältniß wie auf eine einzige Verbindung reagirt. Dieſe Einwirkung der Kieſelſäure führt uns zu der weiteren Zerſetzung des Spiriferenſandſteins und zwar zu der Einwirkung der freien Kohlenſäure auf die Silikate. Da dieſelben in zwei Gruppen zerfallen, von denen die eine durch Säuren aufgeſchloſſen wird, die andere dadurch keine Zerſetzung erleidet, ſo wird auch die Kohlenſäure vorzugsweiſe die erſteren angreifen. Die Verfolgung der Zerſetzungsproceſſe des Geſteins hat jedoch gezeigt, daß auch ein Theil der unlöslichen Silikate dem dauernden Einfluß der Kohlenſäure nicht widerſteht und daß das Endreſultat der Zerſetzung die Fortführung aller Baſen als kohlen⸗ ſaurer Salze mit Ausſchluß der Thonerde und etwa ausgeſchie⸗ denen Eiſenoxyds iſt, welch erſtere mit der Kieſelerde theils chemiſch⸗ gebunden, theils mechaniſch gemengt den im Gebiete des Spiri⸗ ferenſandſteins ſo häufig auftretenden plaſtiſchen Thon bildet. Wir werden daher auch die Zerſetzungsprodukte der Silikate, ſo⸗ wie dieſelben von den das Geſtein durchdringenden Gewäſſern direkt oder wieder durch Vermittelung der freien Kohlenſäure ge⸗ löſt werden, in den Mineralwaſſern vorfinden und haben Mer zwei verſchiedene Gruppen zu betrachten. Die eine umfaßt die Kalkerde, Magneſia und das Eiſenoxy⸗ dul, die andere dagegen die Alkalien. Für die erſteren iſt es von Wichtigkeit, daß die Unterſuchung der Zerſetzungsproceſſe des Geſteins im Beginn der Zerſetzung wieder eine Fortführung der Kalkerde und Magneſia als kohlenſaure Salze im Verhältniß von zwei Atomen zu einem nachgewieſen hat ) und daß daher ) Der Spiriferenſandſtein u. ſ. Metamorphoſen. S. 1 Naſſ. nmaturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 34 das Verhältniß der aus dem Bitterſpath ſtammenden kohlenſauren Erden nicht geſtört wird. Da aber die Kalkerde und Magneſia in den Silikaten nicht in der Weiſe enthalten ſind, daß dieſes Verhältniß bis zur vollſtändigen Zerſetzung beſtehen bleiben kann, ſo iſt es denkbar, daß durch die weitere Einwirkung der Kohlen⸗ ſäure auf dieſelben die kleinen Abweichungen mitveranlaßt wer⸗ den, welche die verſchiedenen Analyſen der Mineralquellen des Spiriferenſandſteingebietes zeigen. Was nun die Alkalien anlangt, ſo ſpielen dieſelben in dem Spiriferenſandſtein eine nur ſehr untergeordnete Rolle und na⸗ mentlich tritt das Natron ſehr zurück, indem dasſelbe in dem lös⸗ lichen Theil der Silikate nur in Spuren vorhanden iſt. Dazu kommt noch, daß, wie bekannt, die Kali⸗Silikate der zerſetzenden Einwirkung der Kohlenſäure ſehr energiſch widerſtehen und ſelbſt die ſchließlich zurückbleibenden Kaoline noch einen Gehalt von ein und mehr Procenten zeigen: Es iſt daher auch natürlich, daß in den Mineralquellen, deren Waſſer nur mit Spiriferenſandſteinſchichten in Berührung kommen, der Gehalt an Alkalien ſehr unbedeutend iſt und gegen die Erden bedeutend zurücktritt. J Gerade hierin zeichnen ſich aber die Emſer Quellen durch das Vorwiegen an Natronſalzen aus und iſt dieſer Umſtand allein ſchon hinreichend darzuthun, daß die Waſſer derſelben mit Ge⸗ ſteinen in Berührung kommen müſſen, deren chemiſche Conſtitution von der des Spiriferenſandſteins erheblich verſchieden iſt. Dies iſt aber der bei Kemmenau zu Tag anſtehende Ba⸗ ſalt, den wir oben mit der Quellenſpalte in Verbindung gebracht haben. 5 N Wie dort dargeſtellt wurde, werden alle Gewäſſer, welche in den über dem Baſalte liegenden Spiriferenſandſtein eindringen, ſich auf der Contactfläche beider ſammeln und zwar um ſo eher als der Baſalt, wie die Beobachtung an ſeinem Ausgehenden zeigt, ein ſehr dichter iſt. Die mit den Zerſetzungsprodukten des Spiriferenſandſteins und zwar vorzüglich mit freier Kohlenſäure beladenen Gewäſſer werden daher hinreichend Gelegenheit finden 39 auf die Gemengtheile des Baſaltes einzuwirken, inſofern dieſelben überhaupt der Zerſetzung zugänglich ſind. Wie bekannt, ent⸗ hält aber der Baſalt außer ſeinen beiden Hauptgemengtheilen, Labrador und Augit, einen beträchtlichen Antheil an Zeolithen, d. h. Silikaten, die außerdem, daß in ihnen die Alkalien als Ba⸗ ſen meiſt vorherrſchen, auch ſämmtlich von Säuren ſehr leicht aufgeſchloſſen werden. Eine Unterſuchung des Emſer Baſaltes hat ergeben, daß derſelbe 34,95 / und alſo mehr als ein Drittheil in kalter Salzſäure lösliche Beſtandtheile enthält und dieſe wieder 1,93 9% Natron führen. Seitdem durch direkte Verſuche der Beweis geliefert iſt, daß ſolche Silikate, wie z. B. der Apophyllit, unter gewiſſen Umſtänden ohne Veränderung zu erleiden in Waſſer gelöſt werden können, iſt es um ſo leichter erklärlich, daß mit freier Kohlenſäure geſät⸗ tigte Gewäſſer auf das vollſtändigſte die Baſen derſelben und vor allem die Alkalien ausziehen müſſen. ) Dieſer Zuſammenhang des Gehaltes an kohlenſaurem Na⸗ tron mit dem Auftreten von Baſalt zwiſchen den Spiriferenſand⸗ ſteinen wird aber erſt vollſtändig dem Gebiete der Hypotheſe ent⸗ rückt, wenn wir die Mineralquellen des Herzogthums je nach ihrer chemiſchen Beſchaffenheit zuſammenfaſſen und ſodann die geognoſtiſchen Verhältniſſe der Umgebung der Quellenmündungen berückſichtigen. Auf das Deutlichſte dei ſich nämlich hierbei, daß im Ge- biete des unveränderten Spiriferenſandſteins nur diejenigen Mineral- quellen einen höheren Gehalt an kohlenſaurem Natron zeigen, in deren unmittelbarer Nähe gleichzeitig Baſalt auftritt. Es find. dies aber außer den Emſer Quellen die von Geilnau, Fachingen und Selters. Mit der Bildung des kohlenſauren Natrons ſteht auch die Ausſcheidung der hydratiſchen Kieſelſäure in directer Verbindung, *) Freilich können wir auch nicht zugeben, daß dieſer Proceß jo raſch vor ſich geht, wie dies geſchehen müßte, wenn wir die poröſen Bims⸗ ſteinſandſchichten als die Quelle der Natronzuführung anſehen wollten, wie dies von Ludwig geſchieht. 3 36 von der ein kleiner Theil im Waſſer gelöſt bleibt, während, wie wir oben geſehen haben, ein anderer Theil die im Waſſer gelös⸗ ten kohlenſauren Erden zerlegt und dadurch wieder unlösliche Ver- bindungen eingeht. Daß dieſelbe aber zumal da, wie ſie nur aus der Zerlegung der Silikate des Spiriferenſandſteins ſtammt, zum größten Theile unverändert auf den Spalten und Klüften des Geſteins abgeſetzt wird, wo fie in den unlöslichen kryſtallini⸗ ſchen Zuſtand übergeht, das zeigt auch eine nur oberflächliche Be— trachtung des Spiriferenſandſteins, in dem der Quarz das bei weitem häufigſte ſecundäre Mineralvorkommen iſt. Mit dieſem Wiederabfatz der Kieſelſäure hängt denn auch eine Veränderung des Spiriferenſandſteins zuſammen, die am Ausgehenden der Schichten in der Nähe der Quellenmündung wahrzunehmen iſt, nämlich die Bildung der Quarzite aus den eigentlichen Sandſteinen. Dieſe letzteren ſind nämlich in ſol⸗ chem Grade porös, daß die Waſſercirculation und mit dieſer die Zerſetzung nicht vorzugsweiſe auf den Klüften, ſondern gleichmä⸗ ßig durch das ganze Geſtein und bei dem hohen Gehalt an Car⸗ bonſpath, reſpektive deſſen Kohlenſäure, ſehr energiſch ſtattfinden kann. Die bei der Zerſetzung der Silikate frei werdende Kieſel⸗ ſäure bleibt alsdann zum größten Theil in den Poren des Ge— ſteins zurück und bildet durch den Uebergang in den kryſtallini⸗ ſchen Zuſtand ein Bindemittel, welches dem ganzen Geſtein das charakteriſtiſche Anſehen der Quarzite verleiht. Durch die große Dichtigkeit derſelben und das vollſtändige Verſchwinden des Carbonſpathes unterliegen denn auch dieſe Ge⸗ ſteinsvarietäten keiner chemiſchen Veränderung mehr, wodurch die in mehreren Schriften über die Emſer Quellen enthaltene Be⸗ merkung veranlaßt worden iſt, daß die heißen Quellen auf das ſie umgebende Geſtein durchaus keinen Einfluß ausübten. In ähnlicher Weiſe wie die Zunahme des kohlenſauren Na⸗ trons ſcheint auch das Chlornatrium mit der gleichzeitigen An⸗ weſenheit des Baſaltes in Verbindung zu ſtehen. Alle Quellen des Spiriferenſandſteins enthalten dasſelbe zwar in geringem Grade, der Gehalt an Kochſalz ſteigt jedoch in den alkaliſchen Säuerlingen, die ihren Gehalt an kohlenſaurem Na⸗ 37 3 tron dem Baſalte verdanken, in bedeutenderem Maße, wenn auch allerdings hier größere Abweichungen, als bei den anderen DBe- ſtandtheilen ſtattfinden. Wir haben früher *) die Anweſenheit des Chlornatriums mit dem Vorhandenſein von Chlorapatit im Spiriferenſandſtein in Verbindung zu bringen geſucht und iſt es vielleicht nicht un- wahrſcheinlich, daß derſelbe auch im Baſalte das chlorhaltige Mineral iſt. Die Gegenwart des Apatites iſt in den meiſten kryſtalliniſchen Silikatgeſteinen beobachtet und namentlich die weite Verbreitung der Phosphorſäure dadurch begründet worden. Die Nothwendigkeit der letzteren für das organiſche Leben unterſtützt auch eine derartige Anſicht inſofern, als die anerkannte große Fruchtbarkeit des Baſaltbodens, wie z. B. auf dem Weſterwalde in dem Gehalte an Alkalien nicht ausſchließlich geſucht werden kann. Bekannt iſt aber auch die leichte Zerſetzbarkeit des Chlor⸗ apatites, aus dem ſchon Waſſer allein das Chlorcalcium auszu⸗ ziehen vermag und das daher durch einen Gehalt an kohlenſau-⸗ rem Natron um ſo leichter entfernt und in Chlornatrium und kohlenſaure Kalkerde umgeändert werden kann. Da aber in al⸗ len Geſteinen der Apatit nur als zufälliger Gemengtheil auftritt und ſeine Quantität daher in ein und derſelben Felsart ſehr ver- ſchieden ſein kann, ſo würden dadurch auch die größeren Schwan— kungen im Gehalt an Chlornatrium eine Erklärung finden, die am auffallendſten bei den Quellen von Geilnau und Selters her— vortritt. Bei faſt gleichem Gehalte an kohlenſaurem Natron ent⸗ hält nämlich die erſtere von beiden nur 0,036 15 Grs., Selters aber 2,12051 Grs. in 1000 Theilen Waſſer. Die Anweſenheit des Apatites veranlaßt ferner auch die Gegenwart der Phosphorſäure in den Emſer Thermalquellen, deren Vorhandenſein im Spiriferenſandſtein von Ems noch außerdem direkt nachgewieſen iſt, wie die oben mitgetheilten Analyſen zei⸗ gen. Ob dieſelbe aber an Kalkerde, Thonerde oder ſonſt eine andere Baſe gebunden iſt, muß vorerſt unentſchieden bleiben, ſo⸗ *) Der Spiriferenſandſtein u. ſ. Metamorph. S. 119. 8 38 lange die chemiſche Unterſuchung der Mineralwaſſer eine ſolche Frage noch nicht zu beantworten vermag. Es bleibt uns nunmehr als letzter Beftandtheil der Emſer Quellen nur noch die Schwefelſäure und ihre Verbindungen üb⸗ rig und macht die geringe Quantität derſelben, die wohl kaum von dem Gehalte in den gewöhnlichen Süßwaſſerquellen des Spi⸗ riferenſandſteins abweicht, den Beweis ihrer Herkunft zu keinem ſchwierigen. In dem ganzen Gebiete des Spiriferenſandſteins finden ſich Schwefelverbindungen in größerer oder geringerer Menge, wenn wir auch nicht zugeben konnten, daß innerhalb der beſprochenen Alaunſchieferſchichten ſolche Anhäufungen vorhanden ſeien, daß fie durch ihre Oxydation eine merkbare Erhöhung der Temperatur der Quellenwaſſer zu bewirken im Stande ſeien. Die geringen Mengen von Schwefelmetallen, die ſich beobachten laſſen und deren Gegenwart in den Sedimentärſchichten allein ſchon durch deren organiſchen Einſchlüſſe bedingt iſt, reichen aber vollkommen aus, den Gehalt an ſchwefelſauren Salzen in den Emſer Quellen zu erklären, zumal dieſelben urſprünglich ſchon ſehr leicht löslich ſind, oder auch durch Anweſenheit der Alkalien und Erden in ſolche Verbindungen umgeändert werden. Dazu geſellt ſich auch noch das gleichzeitige Auftreten des Erzganges als Quellenſpalte, deſſen Schwefelmetalle in oberer Teufe ebenſo der Oxydation unterworfen ſein werden, wie die auf der weiter weſtlich aufſetzenden dem Bergbau zugänglichen Erz⸗ lagerſtätte. Daß wir aber die Schwefelſäure bei der Anweſen⸗ heit von kohlenſauren Alkalien nicht mehr an die Oxyde der ſchweren Metalle gebunden finden können, bedarf keiner weiteren Erwähnung mehr, zumal die Analyſe des Emſer Quellenſinters Spuren von ſchweren Metallen nachgewieſen hat. Der Zweifel aber, den Freſenius, veranlaßt durch die bei der Quellenfaſſung theilweiſe angewendeten Metallhähne, über die Abſtammung der ſchweren Metalle ausgeſprochen hat, dürften durch den Zuſammen⸗ hang der Thermalquellen mit einem Erzgang gehoben ſein. Werfen wir nun zum Schluſſe einen Blick zurück auf unſere 39 Unterſuchungen, jo können wir uns nicht verhehlen, daß noch nicht alle Annahmen ſowohl über die phyſikaliſchen als auch che⸗ miſchen Verhältniſſe der Quellenbildung dem Gebiete der reinen Hypotheſe entrückt ſind. Bringen wir aber in Rechnung, wie⸗ viel die analytiſchen Reſultate zur Erklärung aller Erſcheinungen hauptſächlich da beigetragen haben, wo die Verhältniſſe der Quellen⸗ bildungen, wie bei den gewöhnlichen des Spiriferenſandſteins, ſehr einfache ſind; dann dürfen wir auch hoffen, daß in complicirteren Fällen durch weitere Wegen vollkommene Gewißheit verſchafft werden wird. Sollte dann auch die eine oder andere im Vorhergehenden ausgeſprochene Hypotheſe eine Berichtigung erfahren, ſo hegen wir doch die Ueberzeugung, daß unſere Anſicht von dem Vorhan⸗ denſein einer Quellenſpalte, die die Bildung aufſteigender Quellen ermöglicht, ſowie andererſeits die Zerſetzung des Carbonſpathes im Spiriferenſandſtein als Grundlage aller Se Vorgänge dadurch 955 alterirt werden wird. u AR RN A Aa ie gg TREE Ueber das Vorkommen von phosphorſaurem Kalk in der Lahn- und Billgegend, beſonderer Berückſichtigung des Vorkommens bei Staffel, Amts Limburg. Von C. A. Stein, Bergmeiſter in Diez. Mit einer lithographirten Tafel. “ ER 8 In dem an nutzbaren Mineralien reich geſegneten Herzog⸗ thum Naſſau kam bis in die neueſte Zeit phosphorſaurer Kalk nur höchſt ſelten vor. Der um die mineralogiſche und geologiſche Erforſchung der Gegend des Mittelrheins und der Lahn ſehr ver— diente Dr. Frid. Sandberger hat in ſeiner „Veberſicht der geolo⸗ giſchen Verhältniſſe des Herzogthums Naſſau, Wiesbaden 1847“, in welcher die damals in Naſſau bekannten einfachen Mineralien aufgezählt ſind, und in dem Nachtrag zu dieſer Ueberſicht, wel⸗ cher in den Jahrbüchern des Vereins für Naturkunde, Heft IV und V, 1849 veröffentlicht iſt, dieſes Mineral noch nicht aufge— führt. Erſt in den von ebendemſelben Verfaſſer in Heft VI des gedachten Jahrbuchs (1850) gelieferten mineralogiſchen Notizen iſt unter den naſſauiſchen Mineralien des kurz vorher auf der Braunſteingrube Kleinfeld bei Birlen bach, Amts Diez in weißen faſerigen und dichten bräunlichgelben ſtalactitiſchen Ge— ſtalten mit Pfilomelan vorkommenden Apatits erwähnt, welches Mineral entſprechender wohl als Phosphorit zu bezeichnen gewe⸗ ſen wäre. Auch iſt dieſes Phosphorits auf Seite 221 desſelben Jahrbuchs als eines in Naſſau neu aufgefundenen Minerals noch beſonders gedacht worden. Dieſer Fund bot damals übrigens nur in mineralogiſcher Beziehung einiges Intereſſe, obwohl es nicht unwahrſcheinlich iſt, daß durch weitere Aufſchlüſſe auf der bezeichneten Grube, die nicht erfolgt ſind, indem ſehr bald der Betrieb daſelbſt eingeſtellt und die Schächte verebnet worden, eine etwas maſſigere Verbreitung dieſes Minerals hätte entdeckt wer⸗ den können. 44 In dieſem Auftreten des Phosphorits über dem Strin— gocephalenkalk und Dolomit und zwiſchen der Braun— eiſenſtein- und Braunſteinbildung bei Birlenbach war jedenfalls ſchon eine Andeutung gegeben, daß auch an an⸗ dern Stellen dieſer, namentlich in der Lahngegend, ſehr verbreite⸗ ten Bildungen ähnliche Vorkommen zu erwarten waren. Da in⸗ deſſen das berührte Auftreten des Phosphorits auf Grube Klein⸗ feld die Aufmerkſamkeit des Bergbau treibenden Publikums nicht erregt hatte, jedenfalls aber auch nach dem anſcheinend ſehr unter⸗ geordneten Vorkommen an Verſucharbeiten zur Gewinnung des Minerals zu agronomiſchen Zwecken am wenigſten gedacht worden war, ſo unterblieben ſolche auch in der Umgegend. Es war da— her als ein zufälliger Fund zu bezeichnen, als in der zweiten Hälfte der 1850er Jahre, etwa um's Jahr 1857, auf der Braunſtein- und Eiſenſteingrube Eckartsgraben in der Gemarkung Gückingen ein neues Vorkommen von Phosphorit aufgeſchloſſen wurde. Das Mineral erſchien übrigens nach dem damaligen Aufſchluß, wenn auchziemlich verbreitet, vorwaltend wenig⸗ ſtens in ſo innigem Zuſammenhang mit Brauneiſenſtein und Pſilome⸗ lan, ja mit letzterem zum Theil in der Art verkittet, daß an eine Gewinnung und Benutzung desſelben zu landwirthſchaftlichen Zwecken damals ebenwohl nicht gedacht worden iſt. Der mitge— wonnene Brauneiſenſtein war wenigſtens zum größeren Theil ſtark phosphorhaltig und daher für die Zugutmachung wenig oder nicht geeignet. Der Betrieb wurde eingeſtellt und die Grube im Jahre 1859 nach Verebnung der Schächte gefriſtet. Abgeſehen von einem bereits 1862 am Beſelicher Kopf in der Nähe von Obertiefenbach entdeckten gangförmigen Phosphoritvorkommen im Palagonit, das, überdies nur von mi⸗ neralogiſchem Intereſſe, damals noch keine beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit erregte und erſt 1865 näher unterſucht worden iſt, waren weitere Fundorte von Phosphorit, wenigſtens in der Lahngegend, ſeit 1857 nicht entblößt worden, als im Sommer 1864, man darf jagen zur nicht geringen Ueberraſchung des Bergbau treiben⸗ den Publikums dieſes Mineral nicht, wie früher, in mehr verein⸗ 45 zelten meiſt unreinen Partieen, ſondern in ſehr anſehnlicher und verbreiteter Ablagerung, die eine erfolgreiche und nachhaltige Ge⸗ winnung geſtattet, in der Gemarkung Staffel, Amts Limburg aufgeſchloſſen worden iſt. Dem Grubenbeſitzer, Herrn Victor Meyer in Limburg, geb ührt das Verdienſt, dieſes intereſſante und techniſch beſonders wichtige Vorkommen gelegentlich von Schurfverſuchen auf Braun⸗ ſtein kaum 10 Minuten unterhalb Staffel, unfern dem rechten Lahnufer, in den Diſtrikten Fußhohl und Weißenſt ein ent⸗ deckt und durch Bergbau aufgeſchloſſen, ſowie endlich etwas weiter lahnabwärts ein anderes ebenfalls bauwürdiges Phosphoritvor— kommen im Diſtrikt Dexertgraben der Gemarkung Staffel entblößt und unterſucht zu haben. Das günſtige Reſultat der Aufſchlußarbeiten bei Staffel . hatte zur Folge, wie zu erwarten war, daß die Luſt zu Nach— grabungen nach Phosphorit, namentlich in der Lahngegend, im Laufe des Jahres 1865 ſehr geweckt worden iſt. Das oben ſchon berührte Vorkommen im Diſtrikt Eckartsgraben, im Felde der Grube dieſes Namens, wurde durch Schacht- und Strecken⸗ betrieb mit gutem Erfolg neu unterſucht. Außerdem ſind kurz nacheinander in den Gemarkungen Steeten, Amts Runkel, und Niedertiefen bach, Amts Hadamar, ferner in den Gemarkun⸗ gen Diez und Altendiez, Amts Diez, ebenſo in der Gemar⸗ kung Cu bach, Amts Weilburg, endlich in der Gemarkung Dehrn, Amts Limburg, Phosphoritvorkommen entdeckt und mehr oder weniger unterſucht worden. Das Vorkommen des Phosphorits iſt idee im Herzog⸗ thum nicht nur auf die Lahngegend beſchränkt, ſondern ebenfalls im Laufe des Jahres 1865 auch weit außerhalb derſelben, in der Dillgegend, und zwar unter ganz ähnlichen geognoſtiſchen Verhältniſſen, wie an der Lahn, bei Medenbach, Amts Her- born, entdeckt worden. Es iſt hiernach nicht zu bezweifeln, daß auch noch an nicht wenigen andern Stellen zunächſt im Ver⸗ breitungsgebiet des Stringocephalenkalks und Do— lo mits allmählich weitere Phosphoritfunde aufgeſchloſſen werden. Während ich in der Lage war, über das mineralogiſche Verhalten und die Lagerung des Vorkommens innerhalb des Be⸗ zirks der Bergmeiſterei Diez faſt ausſchließlich auf eigenen Augen⸗ ſchein geſtützte Erhebungen machen zu können, hatte ich bis jetzt noch nicht Gelegenheit, in auswärtigen Revieren perſönlich von den Fundſtellen Einſicht zu nehmen. Ich habe es daher ſehr an⸗ zuerkennen, daß die dortigen Herren Revierbeamten die Freund⸗ lichkeit hatten, mir über dieſe anderen Fundorte nach Maßgabe des dermaligen meiſt noch ſehr geringen Aufſchluſſes mehr oder weniger ausführliche Mittheilungen zu machen, die am a chenden Orte hier niedergelegt worden find. a Da übrigens das Staffeler Vorkommen bis jetzt ‚ unter allen das intereſſanteſte und wichtigſte iſt, auch auf demſel⸗ ben bereits eine nicht unerhebliche Montaninduſtrie begründet worden iſt, ſo lag es in der Natur der Sache, daß dasſelbe hier auch vorzugsweiſe Berückſichtigung finden mußte. Indem ich zur mineralogiſchen Characteriſtik des phosphorſauren Kalks in der Lahngegend, namentlich bei Staffel, übergehe, bemerke ich, daß ich jene ältere, nach deren Hauptbeſtandtheile übliche Bezeichnung des Apatits oder Phos⸗ phorits aus dem Grunde hier gewählt habe, weil ſolche den Vor⸗ zug einer allgemeineren hat, und in der Lagermaſſe wenigſtens bei Staffel nicht nur Phosphorit, ſondern in innigem Zuſammen⸗ hang mit demſelben auch ein anderes, weiter unten bezeichnetes Kalkphosphat auftritt. Der Staffeler Phosphorit, der in ganz ähnlicher Weiſe, wie ſolcher von älteren bekannten Fundorten, namentlich wie derjenige von Amberg, nicht als eine annähernd homogene Bil— dung, ſondern als ein mehr oder weniger klaſtiſches oder frag— mentares Umbildungsprodukt erſcheint, zeigt in einzelnen Par⸗ tieen ein ganz oder nahezu dichtes, zuweilen ſogar ſehr dichtes Gefüge, in anderen eine poröſe, zellige, oder beinahe erdige Ter- tur. Es finden fi) nieren= und traubenförmige Concretionen un ſtalactitiſche Gruppirungen. 47 Der Phosphorit tritt nicht ſelten als Ueberzug oder Incru⸗ ſtation von mehr oder weniger zerſetztem Dolomit oder Stringo⸗ cephalenkalk in der Weiſe auf, daß dieſes Nebengeſtein auf's In⸗ nigſte mit demſelben verwachſen erſcheint, auch ſind breccien⸗ artig mit Phosphorit verkittete Fragmente dieſes Nebengeſteins, wenn auch in einem ziemlich umgewandelten Zuſtand, ſodaß deſſen urſprüngliche Farbe verändert erſcheint, in der Maſſe erkennbar. Selbſt kleine Bruchſtücke von Schalſtein mit der Phosphoritmaſſe verwachſen, find in einzelnen Stücken in dem Haufwerk aufgefun⸗ den worden, was um ſo weniger befremden kann, da, wie weiter unten bei der Lagerung erörtert werden wird, u A. im Diſtrikt Dexertgraben bei Staffel auch dieſes Geſtein mit dem phosphor⸗ ſauren Kalk in Berührung tritt. Eigenthümlich ſind diejenigen Partieen des Vorkommens, wo die Mineralmaſſe die Tendenz zur Bildung regelmäßig abge⸗ ſonderter kleiner Straten wahrnehmen läßt. Die Schichtungsklüft⸗ chen ſind mit Phosphorit von mehr grauer Farbe erfüllt, wäh⸗ rend die Schichten ſelbſt von der Dicke eines Zolls und etwas ſtärker von der gewöhnlich gelbbraunen Varietät dieſes Mine⸗ rals zuſammengeſetzt ſind. Beſondere Erwähnung verdienen auch die Phvsphoritinern⸗ ſtationen, welche kleintraubig von hellgrauer Farbe und matt- glänzend erſcheinen. | Die gewöhnlicheren Farben des Phosphorits, ein lichtes Braun oder Gelb, Röthlichgelb, Gelbbraun, Leberbraun, Choco⸗ ladebraun, ferner Weißgrau, auch mehr oder weniger rein oder ſchmutzig Weiß mit Uebergängen in Gelb und Braun, wie ſolche Farben das Mineral wohl vorwaltend bei Amberg in Bayern oder auch bei Logroſan in Eſtremadura nachweiſt, find bei unſe⸗ rem Vorkommen ebenſo vertreten. Auf einzelnen Stücken fand ich, indeſſen ſelten, auch zinnoberrothe und grüne Flecken. Eine und dieſelbe Farbe bekleidet gewöhnlich nicht auf friſchen Bruch⸗ flächen das ganze Stück, vielmehr zeigt ſich dasſelbe meiſt in mehreren Farben gefleckt, auch zuweilen wohl achatartig gebändert. Durch Beimengung von Pſilomelan und Eiſenoxydhydrat 48 haben manche Stücke ein dunkles, grauſchwarzes oder bräunlich⸗ ſchwarzes Anſehen. Es iſt hiernach eine große Mannichfaltigkeit im Pigment des Phosphorits wahrzunehmen, die häufigſte Farbe iſt übrigens Gelbbraun. N Der geſchilderte Phosphorit Be faſt in allen Stücken die Eigenſchaft des Anklebens an der Zunge und meiſtens eine Härte U bis 2, wogegen auch manche Stücke, die dicht und geſteins⸗ artig ſich darſtellen, weit härter erſcheinen, obwohl ein gewiſſer, wenn auch zuweilen ſehr geringer Grad der Zerſetzung die mei⸗ ſten characteriſirt. Herr Medicinalrath Dr. Mohr in Coblenz, Wa ſoviel ich vernommen, bereits im Herbſt 1864 die Fundſtellen bei Staffel beſichtigt hat, vergleicht in einem in der Generalverſamm⸗ lung der Niederrheiniſchen Geſellſchaft für Natur- und Heilkunde gehaltenen und in No. 78 des „Berggeiſt“ (Jahrgang 1865) ver⸗ öffentlichten Vortrag über den Kreislauf der phosphorſauren Verbindungen und der Fluorüre auf der Erde unſeren oben ge⸗ ſchilderten Phosphorit mit dem Sombrero-Phosphat (Sombrerit) und erachtet beide ſo täuſchend ähnlich, daß man ſie mit ange⸗ bundenen Etiquetten eben müſſe, um fie ferner nicht zu ver⸗ wechſeln ). Außer den grauweißen und ſchmutzigweißen Partien finden ſich in dem Staffeler Vorkommen auch intenſiv rein weiße. Dieſelben find in deſſen nicht als eigentlicher Phospho— rit zu erachten, ſondern als Zerſetzungsprodukt eines vollkommen homogenen Minerals, wie aus der weiter unten folgenden Ana⸗ lyſe hervorgehen wird. Das weiße Phosphat erſcheint theils fa— ſerig traubig gruppirt zwiſchen Klüftchen und Druſen in gelb- *) Vergl. auch „Phipſon über den Sombrerit“ im Neuen Jahr⸗ buch für Mineralogie, Geologie u. ſ. w. von Leonhard und Bronn, Jahrgang 1863, S. 471, und ferner beſonders noch „Sandberger, das Sombrero— Phosphat, ein metamorph. Geſtein der neueſten Zeit“ in demſelben Jahrbuch, Jahrgang 1864, S. 631. 49 braunen Phosphoritmaſſen, theils als Incruſtation oder Anflug über denſelben, endlich auch in mehr dichten oder erdigen Partien in Schnüren zwiſchen dem eigentlichen Phosphorit. Das Ankleben an der Zunge und die geringe Härte hat das Mi⸗ neral mit dem eigentlichen Tas jo wie er vorwaltend iſt, in ’ . Dieſes Kalkphosphat iſt am meiſten an Oſteolith bherſeg⸗ ter oder erdiger Apatit), wie ſolcher bei Eichen in der Wetterau auftritt, zu vergleichen, obwohl letzterer in den mir wenigſtens vor- gelegenen Stücken weit größere Dichtheit und mehr Härte zeigt. Beſonders intereſſant iſt das ſehr vorwaltend grüne, durchſcheinende Phosphat (meergrün, ſpargelgrün, ni gelb, auch nahezu dunkelgrün, zuweilen auch, aber ſelten, bläu⸗ lich⸗ und grünlichweiß, wie der Milchopal, ſogar faſt waſſerhell), welches theils in den ſchönſten trauben- und nierenförmigen und ſtalactitiſchen Gruppirungen, theils als dicker Ueberzug oder Smeruftation, den eigentlichen Phosphorit, meiſtens den gelbbrau⸗ nen, begleitet. Manche Stücke, einzeln in der Maſſe auftretend, ſind knollenförmig oder faſt kugelförmig abgerundet. Das Gefüge iſt entſchieden faſerig und bei e Stücken 1 ſtrahlig. Bis jetzt nur an einer eee Sue dieſes Nine rals von ſpargelgrüner Farbe habe ich aufgewachſen mikroskopiſch⸗ kleine kryſtalliniſche. Partien oder kleine Gruppen anſcheinend von Kryſtallfragmenten, ebenfalls von grüner Farbe und durch⸗ ſcheinend, bemerkt. Eine nähere Beſtimmung war mit der Loupe nicht zu ermöglichen. Das, wie bemerkt, ſehr vorwaltend grüne Phosphat zeigt Wachs: und Fettglanz und die Eigenſchaft der Pellucidität zum Theil ſehr deutlich, zum Theil nur, aber auch alsdann vollkommen, in Splittern. Einige Aehnlichkeit beſitzt dieſes Phosphat ſeinem Aeußern nach mit Prehnit. Die Härte des Minerals iſt = 4. * Mohr erwähnt in dem oben citirten, in No. 78 des, „Berggeiſt“ von 1865 veröffentlichten Aufſatz auch dieſes grünen. durchſcheinenden Phosphats, das er indeſſen als ſelbſtſtändiges Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 4 50 Mineral nicht erkannt zu haben, vielmehr als Varietät des Phos⸗ phorits zu erachten ſcheint. Er beſtimmt den Gehalt der durchſich— tigen klaren Stücke an phosphorſaurem Kalk bis zu 82%, wäh⸗ rend, wie weiter unten bemerkt, die Freſenius'ſche Analyſe den⸗ ſelben zu 85,10 % ermittelt hat. Bei der unten folgenden Ana⸗ lyſe werde ich auf dieſe beiden Phosphate zurückkommen.“ Herr Geheime⸗ Hofrath Profeſſor Dr. Freſenius in Wies⸗ baden, welcher nicht nur als ausgezeichneter Sachkenner die Be⸗ deutung der hier zu betrachtenden maſſenhaften Ablagerung von phosphorſaurem Kalk für die Landwirthſchaft, ſondern auch das Intereſſe anerkannt hat, welches vom rein wiſſenſchaftlichen Standpunkt aus das Vorkommen bei Staffel verdient, hat mit höchſt anerkennenswerther Bereitwilligkeit unter ſeiner Leitung Specialanalyſen des Phosphorits, ſowie des berührten, in der Ablagerung auftretenden durchſcheinenden grünen und des a Kalkphosphats ausführen laffen. Die Reſultate dieſer Analyſen 1 9 5 ich, 1 Herrn Geheimen Hofrath Freſenius hierzu ermächtigt, l unten mit⸗ theilen. i Ehe dieſe Analyſen zur Ausführung gelangen ori ſind auf Erſuchen des Grubenbeſitzers bereits zur Feſtſtellung des Ge⸗ halts des eigentlichen Phosphorits an Phosphorſäure, beziehungs⸗ weiſe an phosphorſaurem Kalk, Unterſuchungen vorgenommen worden, die mir zur Einſicht mitgetheilt wurden und deren Reſul⸗ tat ich zunächſt zur Vergleichung hier folgen laſſe. Es waren zu diefem Zweck nach Angabe des Grubenbeſitzers 3 Varietäten, aber ausſchließlich des damals noch nicht entdeckten durchſcheinenden grünen Phosphats, jedesmal aus dem Haufwerk zur Unterſuchung gewählt worden; die Ergebniſſe können indeſſen keineswegs als * Reſultate von Durchſchnitts⸗ analyſen erachtet werden. Nach Freſenius (abgegeben 11. Juli 1864) beſtimmt ſich hiernach der Gehalt des Staffeler Phosphorits an Phosphorſäure auf 30,64 %, entſprechend 66,89 % baſiſch phosphorſaurem Kalk; he 51 nach Mohr (Medieinalrath Dr. Mohr in Coblenz) (abge- geben 1. Juli 1864) der Gehalt an phosphorſaurem Kalk auf 67,8 %); ü nach Muck (Dr. Muck in Bonn) (abgegeben 19. „October 1864) der Gehalt an dreibaſiſch phosphorſaurem Kalk auf 68,095 %, entſprechend einem Phosphorſäuregehalt von 31,190 ⅜ und einem Phosphorgehalt von 13,612 6%. Die Differenzen im Ergebniß dieſer muenchen ſind hiernach gering. Von Intereſſe iſt ferner eine Analyſe, welche unter der Leitung des Herrn Geheimen Hofraths Freſenius ebenfalls auf Erſuchen des Grubenbeſitzers von Stücken des nicht vollſtän⸗ dig aufbereiteten, nur abgeläuterten Haufwerks, die hiernach ganz ohne Rückſicht auf etwa noch in der Maſſe vorgekommene Ge⸗ mengtheile aus dem Nebengeſtein zur Unterſuchung abgeliefert worden waren, ausgeführt worden iſt. Dieſelbe hatte folgendes Ergebniß: | a ee de,. a 13 EHRE SER); Non 2 See Giſenezass ale hilde Phosphorſaure 3882 Rühlen feu 8.00 21. iſelfäu re ir re Vaßer eee eee PERL 100,53. Davon ab eine dem Fluor e Menge N — . 0,84 99,69. Es felgen bier nach Schreiben des Herrn Geheimen Hof⸗ raths Profeſſors Dr. Freſenius vom 31. Auguſt 1865 und ä je 52 deſſen Aſſiſtenten Herrn Dr. Forſter vom 20. und 29. Septem⸗ ber 1865 die Reſultate der im Freſenius'ſchen en aus⸗ geführten beſonderen Analyſen. Es war hierzu von mir ziemlich dichter gelbbrauner, an⸗ ſcheinend möglichſt reiner Phosphorit von Staffel, vom eigentli⸗ chen Phosphorit rein getrenntes durchſcheinendes grünes und end⸗ lich rein weißes Phosphat von demſelben 1 ausgeſucht und abgeliefert worden. Die Analyſe des Phosphorits iſt, obwohl ſolche ſpäter als die beiden anderen beendet und mir mitgetheilt worden iſt, hier e 5 I. alba Pbospporit von Staffel Spec. Gew. 2,9907. Ba ee ee en RD. ZEN ER Maget er Er WERE Genie ht. BUNDES re 8 Milli: 0 Ei er er ee Se Phosphorſäure 34,8 Wohlenſaur e ai Kicſelſture 48 dur, 2. erw er RES Meſſen 5 PA Für 1 Aeg. oe 1 11 101,17 Sdhuerſtoff aaaib 2m 0 99,72 In Spuren vorhanden Mangan, * Chlor. li. re durchſcheinendes, Die Phosphorit in⸗ eruftirendes Mineral. Spec. Gew. 3,1284 53 Rosie heftet aus: CCC Eiſeno rd ·ÿꝶꝶæι 09 Thonet 0,028 Phosphorſä ure. 39,05 Hohlenſäure 219 CC A ae ee ee 101,423 Für 1 Aeg. Fluor nn Sauer: ſtoff OD . „ „ 1 1c108 f 100,143. Bindet man die Säuren und Baſen, ſo erhält man folgende Zuſammenſetzung für das Mineral: Baſiſch⸗phosphorſaurer Kalk . 85,10 Yo Phosphorſaures Eifenoryd - 0807 Phosphorſaure Thonerde . 0,06 Kohlenſaurer Kalk 7,25 Flnoteale unn 6,26 Waere ee ee 140 100 14. Herr Geheime Hofrath Freſenius hat dieſer Analyſe die Bemerkung beigefügt, daß ihm das fragliche Mineral ein Umbil⸗ dungsprodukt, entſtanden durch die Einwirkung kohlenſauren a ſers auf Phosphorit, zu ſein ſcheine. g III. Weißes Phosphat. Bezüglich dieſes Minerals bemerkt Herr Freſenius, daß dasſelbe (reſp. die weißen verwitterten Stücke) dieſelben Be⸗ ſtandtheile, wie das grüne Mineral enthalte und ſich dasſelbe von dem letzteren nur durch einen gewiſſen Zuſtand der Verwitterung zu unterſcheiden ſcheine. Intereſſant iſt eine Vergleichung der Analyſe des Amberger Phosphorits mit derjenigen des Staffeler Phosphorits. 5⁴ Nach von Gorup-Beſanez ') beſteht der bekanntlich im Jurakalk auftretende Amberger Phosphorit (weiß, nur ſtellenweiſe roth und gelbbraun gefleckt) nach der Analyſe E. em 3 aus: 8 Kalkerde eee ..; 48, 16 Phosphorſäure 42,00 Hiſeler de „ enoedggee? 8 Mit erde nn 0,3 VT 0,04 NEON nũn 902 Rohl ſGure ie , se re 1,31: ! 101, 02 Das ſpecifiſ che Gewicht iſt = 2,89 beſtimmt. Mayer fand in demſelben auch en Spuren einer Jod⸗ verbindung. Dieſe Zuſammenſetzung ſoll nach Bromeis auffallend mit derjenigen des Phosphorits im Dolerit der Wetterau überein⸗ ſtimmen. Eigenthümlich ift, daß nach obiger Analyſe im Amberger Phosphorit und auch in anderen Fluor nicht vertreten iſt, während dieſer den Apatit ſo weſentlich characteriſirende Beſtandtheil in unſerem Phosphorit enthalten iſt. Im Uebrigen findet ſich in den Phosphoriten von Amberg und Staffel eine ziemlich hervortre⸗ tende Uebereinſtimmung, wenigſtens ſind alle übrigen Beſtandtheile in beiden zugleich vertreten, was mit Rückſicht auf die klaſtiſche Beſchaffenheit der Phosphorite Beachtung verdienen dürfte. Der Gehalt an dreibaſiſch phosphorſaurem Kalk ſoll nach Mayer im Amberger Phosphorit gegen 80% betragen, während derſelbe in dem unſrigen weit niedriger ſteht, indeſſen iſt in Bes tracht zu ziehen, daß dieſer Gehalt ſelbſt an einer und derſelben ) Vergleiche Neues Jahrbuch für Mineralogie, Geologie und Paläon⸗ tologie von Leonhard und Brom, Jahrg. 1855, S. 569. 55 Fundſtelle, was ſchon durch die eigenthümliche, durch viele Varie— täten characteriſirte mineralogiſche Beſchaffenheit des Products Er- klärung findet, häufig wechſelt und vielleicht gerade die bisher zur Unterſuchung gezogenen Varietäten nicht gerade die reichhal⸗ tigſten geweſen ſein mögen. a Was diejenigen Phosphorite Nea die an den oben er⸗ wähnten anderen naſſauiſchen Fundſtellen in neueſter Zeit entdeckt worden ſind, ſo will ich hier nur erwähnen, daß dieſelben in mineralogiſcher Beziehung dem Staffeler Phosphorit mehr oder weniger ähnlich ſind, obwohl weit weniger Varietäten in Farbe und Aggregatzuſtand als bei letzterem vorzukommen ſcheinen, daß bei denſelben ein dichtes Gefüge — ſoweit ſolche bis jetzt bekannt geworden — etwas vorwaltender, als bei dem Staffeler Product zu fein ſcheint und daß die gelbbraune Farbe auch bei denſelben bis jetzt die häufigere iſt. Eine vollſtändige Analyſe ift von keinem anderen naſſauiſchen Phosphorit, außer dem Staffeler, ſo⸗ viel bekannt, bis jetzt ausgeführt worden. Soweit der Gehalt derſelben an phosphorſaurem Kalk mir mitgetheilt worden und dieſe Beſtimmung als zuverläſſig zu erachten iſt, habe ich nicht verſäumt, dieſe Angaben gelegentlich der Erörterung der Lagerung des Vorkommens weiter unten kurz beizufügen. Beſondere Beachtung verdient das oben mineralogiſch und chemiſch characteriſirte durch ſcheinende, ſehr vorwaltend grüne Mineral, welches bisher ausſchließlich nur in den Lager⸗ ſtätten des phosphorſauren Kalks in der Gemarkung Staffel und hier in nicht unanſehnlicher Menge aufgefunden worden iſt. Daſſelbe enthält die meiſten Beſtandtheile des Staffeler Phösphorits, wenn auch mit weſentlichen Modificationen, nament⸗ lich in Bezug auf den weit bedeutenderen Gehalt an phosphor— ſaurem Kalk. Einige, wenn auch unweſentlichere Beſtandtheile des Phosphorits fehlen in dem durchſcheinenden grünen Phosphat gänzlich. Auch hiervon abgeſehen kann von einer Gleichſtellung beider Mineralien ſelbſtverſtändlich nicht die Rede ſein, indem das durchſcheinende Phosphat eine vollkommene homogene Bildung iſt 56 und in allen ſeinen oben erläuterten mineralogiſchen Eigenſchaften die größte Verſchiedenheit vom Phosphorit nachweiſt. Vom eigentlichen Apatit iſt daſſelbe durch ſeinen nicht un⸗ bedeutenden Gehalt an kohlenſaurem Kalk und ſeinen Waſſerge⸗ halt, ſodann nach ſeinen phyſicaliſchen Eigenſchaften ſehr weſentlich verſchieden. Auch von den mineralogiſch feſtgeſtellten zahlreichen anderen Phosphaten ſtimmt kein einziges mit unſerem Mineral überein. Unter den in neuerer und neueſter Zeit bekannt gewordenen, beziehungsweiſe neu entdeckten Phosphaten ſind mehrere hervorzu⸗ heben, die einige Aehnlichkeit mit unſerem Mineral, wenigſtens nach den Beſtandtheilen, haben, aber immerhin noch mene davon unterſchieden ſind ). Nach Haſſencam p findet ſich bei Roth im Nhöngetirge im Braunkohlenletten als äußerſte Seltenheit ein Phosphat von honiggelber, nach dem Rand ins Pechſchwarze verlaufender Farbe, fettglänzend, von klein muſcheligem Bruch und einem ſpeci⸗ fiſchen Gewicht 2,313. Die phyſicaliſchen Eigenſchaften treffen mit unſerem Mineral wenig oder nicht zuſammen, am wenigſten bezüglich des ſpecifiſchen Gewichts, auch nicht die chemiſche Zu- ſammenſetzung ſtimmt mit demſelben überein. ö Zwar hat daſſelbe, wenn auch in anderen Miſchungsver⸗ hältniſſen, faſt alle Beſtandtheile unſeres Minerals, dagegen nicht Fluorcaleium, ferner aber die dem unſerigen fremden phos⸗ phorſaure Magneſia und organiſche Säure. Ein Name iſt dem gedachten Phosphat nicht beigelegt. Intereſſanter find die beiden von de Luna Aach bei Caceres und Montanchez in Eſtremadura in neueſter Zeit bekannt gewordenen, in Phosphoritlagerſtätten in der Kreidefor⸗ mation auftretenden Phosphate. Das eine von Caceres hat zwar faſerige Textur und iſt ſehr reich an dreibaſiſch phosphorſaurem Kalk, enthält indeſſen keine Kohlenſäu re und kein Fluorcalcium, ) Vergl. N. Jahrb. für Mineralogie u. ſ. w. von Bronn und Leon⸗ hard, Jahrg. 1856 S. 422, ferner Dingler's polytechniſches Journal, zweites Septemberheft 1865, S. 495. N 57 das andere, deſſen mineralogiſche Eigenſchaften nicht angedeutet ſind, enthält neben bedeutendem, nahezu ganz gleichem Gehalt an dreibaſiſch phosphorſaurem Kalk zwar auch kohlenſauren Kalk, dagegen ebenfalls nicht Fluorcalcium. Eine Identität des Sombrero-Phosphats (Sombrerit) resp. einer Varietät deſſelben mit unſerem durchſcheinenden Mineral kann nach der von Fr. Sandberger veröffentlichten Diagnoſe“), abgeſehen davon, daß der Sombrerit als ein Geſtein der neueſten Zeit erkannt worden, nicht angenommen werden. Wir haben es hiernach mit einem ſelbſtſtändigen neuen Mineral zu thun, deſſen Bildungsweiſe, wie bei der Analyſe ſchon oben erwähnt, von Herrn Geheimen Hofrath Freſenius ſehr treffend durch die Einwirkung kohlenſauren Waſſers auf den Phosphorit erklärt worden iſt. Für dieſes neue zu den waſſerhaltigen Phosphaten mit Fluormetallen gehörige Mineral erlaube ich mir, im Einverſtändniß mit Herrn Freſenius, den Namen Staffelit vorzuſchlagen und zwar mit Rückſicht auf den erſten, überdies durch das ziemlich maſſige Vorkommen deſſelben characteriſirten Fundort Staffel. | Ä Das oben geſchilderte, ganz gleiche Beſtandtheile, wie der Staffelit nachweiſende weiße Mineral iſt, wie bemerkt, als ein Zerſetzungsproduct deſſelben und hiernach nur als eine Varietät deſſelben zu erachten, ebenſo, wie der Oſteolith (zerſetzter Apatit) der überdies, wie oben nee Aehnlichkeit im Aeußern mit demſelben hat, als eine Varietät des Apatits. Mit gleichem Recht, wie dieſem Oſteolith und ſchon deshalb um ihn von letzterem zu unterſcheiden, würde auch unſer, durch Zerſetzung umgewandelter Staffelit eine beſondere mineralogiſche Bezeichnung verdienen. Vielleicht würde für dieſe Varietät der Namen Staffelitoid (ähnlich gebildet wie Monazitoid von Monazit) paſſend erſcheinen, wenn nicht vorgezogen werden ſollte, ihn kurz⸗ 9 Vergl. Fr. Sandberger, das Sombrero-Phosphat u. ſ. w. im N. Jahrbuch für Mineral. und Geol, Jahrgang 1864, S. 631. 2 58 weg „weißer Staffelit“ oder, was noch beſſer jein würde, „zerſetzter Staffelit“ zu nennen. Mineralogiſch iſt dieſe Va⸗ rietät übrigens ſehr ſchwierig von dem, wenn auch durch we— niger intenſiv weiße Farbe erkennbaren, mit anderen Farben zu⸗ gleich auftretenden weißen Phosphorit bei Staffel und anderen Fundorten in der Lahngegend zu unterſcheiden. Uebergehend zur Schilderung der Lagerungsverhält⸗ niſſe des phosphorſauren Kalks nach den bis jetzt bekann⸗ ten Aufſchlüſſen im Herzogthum habe ich hervorzuheben, daß bezüglich aller anderen Fundſtellen außer Staffel der Auf⸗ ſchluß noch ſehr gering iſt, ſodaß meiſt nur ſehr Weniges über dieſe anderen, allerdings auch bis jetzt weit minder wichtigen Fundorte zu erwähnen iſt. Es iſt dabei in Betracht zu ziehen, daß im Allgemeinen die Lagerungsverhältniſſe, ſoweit der Phos⸗ phorit in Berührung mit dem Stringocephalenkalk oder Dolomit tritt, ziemlich ähnlich ſind oder, wo der geringe Aufſchluß ſolche directe Nachweis e noch c liefert, als ähnlich unterſtellt werden dürfen. Mit Rückſicht auf die BR der an Fundſtellen ſind dermalen zu trennen: e 1. Vorkommen in der Gemarkung Staffel, Amts Limburg und zwar: a. in den Diſtricten Fuß hohl und Weißenstein, b. im Diſtriet Dexertgraben. Vorkommen in der Gemarkung Gückingen, Amts Diez. Vorkommen in der Gemarkung Altendiez, Amts Diez. Vorkommen in der Gemarkung Diez. f Vorkommen in der Gemarkung Dehrn, Amts Limburg.? Vorkommen in den Gemarkungen Steeten, Amts Runkel und Niedertiefenbach, Amts Hadamar. 8. Vorkommen in der een Obertiefenbach, Amts Runkel. OO S D do Vorkommen in der Gemarkung Birlenbach, Amts Diez. — . 0000 2 59 9. Vorkommen in der Gemarkung REN FR: Weil⸗ burg. 10. Vorkommen in der ne ed ch, Amts Her⸗ born. | 1. Vorkommen in der Gemarkung Staffel. a. Vorkommen in den Diftricten Fußhohl und Wei⸗ ßenſtein. Am großartigſten iſt die Ablagerung des see nen Kalks in den Diſtricten Fußhohl und Weißenſtein, beziehungsweiſe im Feld der Braunſteingrube Weißenſtein entwickelt. ſteigend, flach und wellenförmig. An einigen Stellen, beſonders im weſtlichen Theil der Aufſchlußbaue tritt Stringocephalenkalk zu Tage. Eigentlicher Dolomit iſt übrigens anlagernd an den letzteren ebenfalls vertreten, vorzugsweiſe im N Flügel; derſelbe erhebt ſich aber nicht zu Tage. Mittelſt 20 Schächten von verſchiedener Tiefe, (mehrere ſind nur 4 bis 5 Lachter, andere dagegen circa 8 bis 9 Lachter tief) iſt das aufgelagerte Gebirge durchſunken und beſteht ſolches außer der ziemlich mächtig entwickelten fruchtbaren Ackererde aus Schich— ten theils fetteren, theils ſandigen Lehms, welcher ſtellenweiſe bei Aufnahme von größeren Sandmengen große Aehnlichkeit mit Löß hat, ja wohl in letzteren übergeht. x Die gewöhnlichen Lößverſteinerungen habe ich indeſſ en hier noch nicht entdecken können. — Der gewöhnliche Sand, oder auch Kies, wie ſolcher nicht ſelten im Hangenden von Braunſteinlagern in der Lahngegend auf tritt, fehlt unter dieſen aufgelagerten Schichten. — Eine genaue Abgrenzung der thonigen und 2 Bildungen iſt nicht wohl feſtzuſtellen. Die Ablagerung des Ahe phorf auren Kalks, meiſt unmittelbar überlagert noch von einem in den Farben wechſelnden, theils licht— braunen, theils dunkleren, ziemlich plaſtiſchen Thon, breitet ſich nun Das Berggehänge iſt hier von geringer Erhebung, ſanft an⸗ * 60 unter dieſen aufgelagerten Schichten über Stringocephalenkalk und Dolomit aus, von dieſen Geſteinen, welche das reine Liegende bilden, indeſſen ſtellenweiſe getrennt, entweder durch geringmächtige Schich— ten von Thon, oder durch ähnliche ſchmale Schichten von völlig zerſetztem Dolomit, dem ſ. g. dolomitiſchen Sand, welcher indeſſen den dichten, noch nicht umgewandelten Dolomit zur Unterlage hat. Dieſer letztere, vielfach zerklüftet oder durch Druſen und Höhlungen gekennzeichnet, gewöhnlich dunkelgrau und dicht, zeigt ſich im Bering der Aufſchlußbaue an einzelnen Kluftflächen nahe⸗ zu überſäet mit faſt mikroskopiſch kleinen Bitterſpathrhomboedern. Soweit der Stringocephalenkalk das Liegende bildet, weiſt er, nur wenige Stellen, wo er als eigentlicher Kalk, grau, meift- ſehr feinkörnig, auftritt, ausgenommen, die Tendenz zur Umbil⸗ dung in Dolomit nach, ſodaß er am entſprechendſten vorwaltend als dolomitiſcher Kalk zu bezeichnen iſt. “) Wellenförmig, allen Sattel- und Muldenſ cent des Stringocephalenkalks oder Dolomits folgend, die zum Theil ſehr hervortretend ſind, kann zwiſchen der Art der Ablagerung des phosphorſauren Kalks und jener des Braunſteins und Brauneiſen⸗ ſteins in Berührung mit Kalk oder Dolomit in der Lahngegend im 1 kein weſentlich erkennbarer Unterſchied ermittelt werden. Der Phosphorit tritt im i größten Theil des ans fehleifengen »Berings faſt unter allen Schächten in den bezeichneten beiden Diſtricten als Subſtitut für den hier fehlenden Braunſtein ein, nur im öſtlichen Flügel, W unter Schacht Nro. 1 ) Vergl. Chemiſche Unterſuchung der wichtigſten Kalkſteine des Herzog⸗ thums Naſſau von Profeſſor Dr. R. Freſenius im Jahrbuch des Vereins für Naturkunde, Heft 7, Abtheilung 2 und 3, S. 241 ff. n Ueber die Lagerung des Braunſteins vergleiche: Beſchreibung des Braunſteinvorkommens und Braunſteinbergbaues in der Lahngegend u. f.. w. von Kayſſer in Odernheimer's Berg- und Hüttenweſen im Herzogin Naſſau, Band 1, Heft 2, Seite 205 u. f. f 61 der Grube Weißenſtein, kann von einer näheren Beziehung, wenn auch nicht directen en beider Enger die Rede ſein. Das Vorkommen unter dem entühnten Schacht Nro. 1 oder vielmehr in der von dieſem aus aufgefahrenen bis jetzt erſt 5 Lachter langen Strecke geſtaltet ſich nämlich in folgender Weiſe. In der Tiefe von circa 7 Lachter tritt unter den gewöhnlichen oben bezeichneten aufgelagerten Schichten Phosphorit auf. Der⸗ ſelbe bildet in ſüdweſtlicher Richtung ein geſchloſſenes Lager von 1 Fuß Mächtigkeit, in nordöſtlicher Richtung dagegen nur ganz kleine Neſter, welche zerſtreut über dem Braunſteinlager liegen. Dieſes letztere, etwa 2 Fuß mächtig und von geringer Edelkeit, keilt ſich nahezu da aus, wo das angedeutete neſterförmige Ver⸗ halten des Phosphorits in das berührte entſchieden lagerförmige übergeht. = Zwiſchen den Phosphoritneſtern und dem Braunfteinlager tritt eine circa 1 Fuß mächtige Thonſchicht auf, welche weiter auch das geſchloſſene Phosphoritlager vom liegenden Dolomit ab— trennt. Soweit ſich das Braunſteinlager — nach dem bisherigen in dieſer Strecke noch ſehr geringen Aufſchluß — erſtreckt, wird daſſelbe von einer mehrere Zoll mächtigen Schicht dolomitiſchen Sands unterlagert, welcher den dichten Dolomit bedeckt. Waährend die Phosphoritlagerſtätte unter dem berührten Schacht Nro. 1 bis auf 1 Fuß Mächtigkeit verdrückt erſcheint, geſtaltet ſich dieſelbe unter den anderen Schächten von Oſten nach Weſten, wo das Braunſteinvorkommen ganz fehlt, weit mäch— tiger. Die gewöhnliche Mächtigkeit der geſchloſſenen Phosphorit⸗ ablagerung kann zu 4 Fuß angenommen werden, zuweilen ſteigt ſolche bis auf 6 Fuß; unter oder vielmehr neben Schacht Nro. 7, ganz nahe an einem zu Tage ſtoßenden Kalkfels abgeſunken, ift eine mit ſteilen Flügeln ausgebuchtete weite Mulde aufgeſchloſſen wor⸗ den, welche auf die Höhe, resp. Mächtigkeit von circa 20 Fuß mit Phosphorit ausgefüllt iſt. Gegen die hangenden Schichten iſt dieſer mächtige Phosphoritſtock, wenn man dieſe Bezeichnung 62 hier wählen kann, gewölbartig abgegrenzt, ſodaß derſelbe einem coloſſalen Haufen ähnlich iſt. Die ganze bisher aufgeſchloſſene Ablagerung des phosphor⸗ ſauren Kalks in den Diſtricten Fußhohl und Weißenſtein bildet kein zuſammenhängendes Ganzes, dieſelbe hat vielmehr, auch in dieſer Beziehung Aehnlichkeit mit den meiſten Braunſteinvorkom⸗ men nachweiſend, ein vorwaltend neſterförmiges Verhalten. Die Neſter find übrigens ſehr ausgedehnt und meiſtens lang ge⸗ ſtreckt und gewöhnlich nur durch kurze taube Zwiſchenmittel oder Lettenbeſtege von einander getrennt. Nur unter den Schäch⸗ ten Nro. 4 und Nro. 6 befinden ſich längere taube Mittel. — Uebrigens ſind dieſe Störungen zu unweſentlich, als daß nicht das ganze hier aufgeſchloſſene Vorkommen in einem Wee vom, Grubenbau abgebaut werden könnte. Unter Schacht Nro. 2 ſpaltet ſich das Borferigehn in 3. Trümmer, die hangenden von je 1 Fuß Mächtigkeit, ziemlich paral⸗ lel über einander gelagert, deren Zwiſchenmittel, ähnlich wie die Bildungen im Hangenden, aus thonigen oder etwas ſandigen Schichten von nahezu gleicher Mächtigkeit, wie die Trümmer ſelbſt, beſtehen. Letztere vereinigen ſich nach beiden Seiten wieder mit dem Hauptlager. An der weſtlichſten Aufſchlußſtelle, woſelbſt eine Röſche ins Gehänge eingetrieben, erſcheint das Vorkommen in kleinen Neſtern über dem Stringocephalenkalk, der hier u rein auftritt, zer⸗ ſtreut Die Lagermaſſe des ganzen eee in den berührten beiden Diſtricten iſt vorherrſchend ziemlich dicht geſchloſſen und. meiſtens von ſolchem feſten Zuſammenhang, daß zur Gewinnung des in großen Wänden brechenden Minerals Sprengarbeit erfor⸗ derlich iſt. Andere Partien der Maſſe zeigen allerdings eine weit geringere Conſiſtenz. Beſonders eigenthümlich in letzterer Beziehung ſind diejenigen Stellen der Ablagerung, wo ein Theil der Maſſe ganz aufgelockert und geröllartig in weiten Druſen⸗ räumen zwiſchen feſten Phosphoritwänden eingebettet erſcheint. Dieſe Druſenräume oder Höhlungen werden vorzugsweiſe von 63 ſolchen gelbbraunen Phosphoritſtücken erfüllt, welche meiſt in Nieren oder Knollen oder auch in ſtalactitiſchen Gruppen abgeſondert, mit dem grünen durchſcheinenden Mineral — dem Staffelit — in⸗ cruſtirt ſind. „Auch faſt leere oder mit Sand eilt kleine Höhlungen kommen in der Lagermaſſe vor. Das weiße Phosphat — der weiße Staffelit — iſt vorzugsweiſe in der ganzen Maſſe als dünner Ueberzug des Phos— phorits vertheilt; daſſelbe bildet aber auch compactere Partien, ſowie auch Schnüre, welche die Phosphoritmaſſe durchſetzen, oder als ein Beſteg die aufgelagerten- Schichten von der Lagerſtatte des phosphorſauren Kalks trennen. Ein Längenprofil und 2 Querprofile des ee in den Diſtricten Fußhohl und Weißenſtein find auf Tafel Fig. 1, 2, 3 beigefügt. Herr Bergmeiſtereiacceſſiſt Hö chſt in Diez hat auf mein Er⸗ ſuchen. dieſe Zeichnungen entworfen. b. Vorkommen in dem Diſtrict 3 Verſchieden von den oben geſchilderten Ablagerungen iſt diejenige in dem nur 80 Lachter lahnabwärts von der weſtlichſten Aufſchlußſtelle des Fußhohler Vorkommens entfernt gelegenen Dexert⸗ graben. : 5 . 8 In dieſer Schlucht, welche in hora 10 gegen das Haupt⸗ gehänge einſchneidet, ſich aber nördlich in nicht weiter Erſtreckung aushebt, tritt grüner Schalſtein und kryſtalliniſch körniger Stringo— cephalenkalk auf. Erſterer bildet von beiden Geſteinen das Lie⸗ gende, hat das gewöhnliche Streichen in hora 4 4 mit ſüdöſt⸗ lichem Einfallen von circa 57 Grad und erſtreckt ſich in einer Mächtigkeit von annähernd 20 Lachter, wechſelnd mit einzelnen geringmächtigen zwiſchengelagerten Schichten des Schalſteinſchiefers weit aus in Nordoſten. In dieſem Schalſtein iſt eine Rotheiſen⸗ ſteingrube (Grube Concordia) aufgeſchloſſen. Weit im Hangenden ſchluchtabwärts von dieſem Rotheiſenſteinvorkommen, außer aller und jeder Beziehung zu letzterem und unmittelbar an der Grenze des Stringocephalenkalks, der hier durch Steinbruchsarbeiten ent⸗ 64 blößt ift, tritt ſtockförmig zwiſchen beide Geſteine eingekeilt, Phos⸗ phorit auf, meiſt von gelblich-grauer, auch weißlich- gelber Farbe. | Der untere Theil des in hora 5 ſtreichenden Phosphorit⸗ ſtocks keilt ſich an der Stelle aus, wo der Schalſtein im Liegen⸗ den in unmittelbare Berührung mit dem Kalk tritt, ſodaß das Tiefſte der Lagerſtätte an letzterem ſich abſtößt. N Dier Schalſtein, an ſeiner Anlagerung zu einer faſt thonigen Maſſe zerſetzt, aber noch mit Schichtung und ſtellenweiſe auch mit flaſeriger Structur erkennbar, umſchließt zugleich mit ſeinen gebogenen Schichten den Kopf des in ſeinem mittleren und oberen Theile circa 12 Fuß mächtigen Phosphoritſtocks, deſſen unmittelbares Lie⸗ gendes, ſoweit die übergreifenden Schalſteinſchichten ſolches nicht bilden, aus dem berührten Kalk beſteht. Letzterer wird im Hangen⸗ den von einer geringmächtigen Schicht ebenfalls zerſetzten Schalſteins begrenzt. Das Querprofil Figur 4 verdeutlicht dieſe Lagerung. Zum Aufſchluß dieſes Phophoritvorkommens dient ein im Streichen der Lagerſtätte weſtlich aufgefahrener, dermalen circa 14 Lachter langer Stollen, in welchem bis vor Ortsſtoß daſſelbe maſſig aufſetzt; auch ſind mehrere Querſchl äge begonnen. Eigenthümlich ſind die harniſchartigen, glatten, aus völlig zerſetztem Schalſtein beſtehenden Ablöſungen, welche ſaalbandartig in der Nähe des Stollenorts das Vorkommen von weniger ver⸗ wittertem Schalſtein trennen. — 5 In der Nähe des Stollenorts geht der Stringocephalenkalk in Dolomit über, auch findet ich HR der ſ. g. dolomitiſche Sand. — ä 3. Vorkommen in der Gemarkung Guckingen, Ants Diez. Das Vorkommen in dem öft! ich, resp. weiter lahnabwärts circa 250 Lachter vom Dexertgraben entfernten Diftrict Eckarts⸗ graben im Felde der Braunſtein- und Eiſenſteingrube gleichen Namens, der Gemarkung Gückingen, welches im Eingang gelegent- lich der dort niedergelegten geſchichtlichen Bemerkungen ſchon be — me fonders hervorgehoben worden iſt, tritt lediglich wieder in Be: rührung mit neee nicht erkennbar mit Schal⸗ ſtein. Die Configuration dieſer Schlucht, ebenfalls am rechten Lahnufer in's Gehänge eingebuchtet, iſt breiter, als ſolche im Dexertgraben, übrigens von ähnlicher geringer Längenerſtreckung. Dieſelbe ſtreicht gegen das Lahnthalgehänge in hora 12. Das Phosphoritvorkommen ſteht hier zum Theil im Zus ſammenhang mit einem über eigentlichem Stringocephalenkalk auf— ſetzenden Eiſenſteinvorkommen, welches vorwaltend Brauneiſenſtein, zum Theil ineruſtirt mit Pfilomelan, indeſſen auch, was in die— ſer Formation ſonſt ungewöhnlich iſt, wenn auch nicht häufig, Einſchlüſſe von Rotheiſenſtein enthält. Die Halden weiſen noch reichlich, wie auch ſchon oben bemerkt, Aus der älteren Förderung Phosphoritſtücke, meiſt in der oben erwähnten Art derünxefnigt, indeſſen auch reinere, nach. Mittelſt zweier im nördlichen Feldestheil r Grube in der letzten Zeit zur weiteren Unterſuchung des Vorkommens, in un⸗ mittelbarer Nähe der alten, ſ. Z. lediglich zum Abbau des Eiſen— ſteinvorkommens vorgerichteten Baue abgeteufter Schächte von 3½ bis 4 Lachter Tiefe u die Phosphoritabl agerung neu aufgeſ chloſſen worden. Unter den circa 3 Lachter mächtig aufgelagerten ſandigen und lehmigen Schichten tritt in einer Mächtigkeit von 5 bis 6 Fuß Phosphorit, wo er nicht durch Pfilomelan gefärbt iſt, gelb— braun und dicht, ziemlich regelmäßig und maſſig gelagert auf. Derſelbe wird von einer 1 Fuß mächtigen Thonſchicht un— terlagert, deren Liegendes Stringocephalenkalk bildet. — Auf die Länge von 8 bis 10 Lachter iſt mit einer Strecke nur ausſchließ— lich dieſe geſchloſſene Lagermaſſe angehalten worden, weiter feld— wärts indeſſen zertrümmert ſich das Lager und findet ſich zwiſchen Schnüren und Neſtern von Phosphorit auch neſterförmig, wenn auch mehr vereinzelt, Brauneiſenſtein. In den älteren längſt verebneten Bauen, ſüdlich von lei jetzigen, war die Eiſenſteinlagerſtätte, wenn auch in größeren Neſtern Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 5 66 auftretend, maſſig verbreitet und der Phosphorit untergeordnet, hier im nördlichen Feldestheil, wo der neue Aufſchluß ſich bewegt, iſt der Fall der umgekehrte, es ſei denn, daß ſich demnächſt der Eiſenſtein wieder vorwaltend zeigen würde. Nordöſtlich circa 18 Lachter von den bezeichneten beiden Schächten tritt, wie mit einem Verſuchſchacht nachgewieſen, der Phosphorit ebenfalls neſterförmig mit Eiſenſtein verbunden auf. In einem in der Nähe dieſer Grube befindlichen Steinbruch finden ſich neſterweiſe nahe unter der Dammerde 2 dem Kalk einzelne Phosphoritknollen. Es iſt anzunehmen, daß zwiſchen dem Eckartsgraben und Dexertgraben das Phosphoritvorkommen noch verbreiteter erſcheint und daſſelbe an weiteren Zwiſchenpunkten noch aufgeſchloſſen werden wird, ſowie auch zwiſchen dem Dexertgraben und der weſtlichſten Aufſchlußſtelle des Jußhohler. 9 Vorkommens noch Fund- punkte zu erwarten ſind. Weſtlich des Eckartsgrabens iſt u auf weitere Er⸗ ſtreckung die Verbreitung des Vorkommens nicht zu unterſtellen, weil nicht ſehr entfernt Felſitporphyr auftritt. 3. Vorkommen in der ame eg Altendiez, Amts Diez. Weit aus noch am rechten Ufer lahnabwärts über die Ge⸗ markung Gückingen, Gemarkungstheile von Staffel und Elz u. ſ. w, ferner über die Gemarkungen Hambach, Aull, Heiſtenbach, Alten: diez u. ſ. w. iſt Stringocephalenkalk und Dolomit verbreitet, nicht minder das Vorkommen von Brauneiſenſtein und thonigem Sphä— roſiderit, auf welchem ſtellenweiſe ſehr ſchwunghafter Bergbau um⸗ geht, indeſſen iſt bis jetzt auf dieſe ganze Erſtreckung noch kein weiterer Phosphoritfund begründet und nur an einer Stelle in der Gemarkung Altendiez phosphorſaurer Kalk wachen worden. , Mit einem 13 Lachter tiefen Schacht der Grube Mittel⸗ weg iſt nämlich 4 Fuß mächtig ſchmutzig weißer und gelblich weißer, auch gelbbrauner Phosphorit durchſunken worden. Der- ſelbe liegt, durch ein 1 Fuß mächtiges Thonmittel getrennt, über 67 dem etwas gering haltigen und nur 1½ Fuß mächtigen Braun- eiſenſteinlager. Liegendes des letzteren iſt dolomitiſcher Kalk. Der Aufſchluß des Phosphoritvorkommens beſchränkt ſich lediglich bis jetzt auf dieſen einzigen Schacht, ſodaß über die La— gerung und Verbreitung deſſelben, welches höchſt wahrſcheinlich nur neſterförmig auftritt, indem daſſelbe in nahe gelegenen an⸗ deren Schächten nicht erreicht worden iſt, nichts Näheres angege- ben werden kann. Dieſes Vorkommen iſt indeſſen nach den gewonnenen Beleg⸗ ſtücken als ein geringhaltiges, bis jetzt nicht bauwürdiges zu erachten, indem der Phosphorit nach der von Herrn Hüttenin⸗ genieur Chriſtian Meineke zu Braubach angeſtellten Analyſe nur 39,69 % dreibaſiſch psosphorſauren Kalk nachweiſt. 4. Vorkommen in der Gemarkung Birlenbach, Amts Diez. Es iſt dieſes das zuerſt, bereits 1850 oder etwas früher, entdeckte, bei den geſchichtlichen Bemerkungen hervorgehobene Vor⸗ kommen im Diſtrict Kleinfeld, auf der Braunſteingrube deſ— ſelben Namens. 8 8 Ueber die Lagerung des Phosphorits, von welchem ſich mehrere Stufen im naturhiſtoriſchen Landesmuſeum zu Wiesbaden befinden, ſind ſ. Z. keine Erhebungen gemacht worden und kön— nen ſolche erſt nach Wiedereröffnung des Betriebs der Braun⸗ ſteingrube nachgeholt werden. | Die Formationsverhältniſſe find dieſelben, wie bei den be- reits geſchilderten anderen Vorkommen. Das Braunſteinlager tritt auf der Grube unter den aufgelagerten thonigen Schichten zum Theil in einer Tiefe von 9 Lachter mit neſterförmigem en über Dolomit auf. 5) Vorkommen in der Gemarkung Diez. Im Diſtrict Zingel, in unmittelbarer Nähe der Stadt Diez und des Bahnhofs, im Felde der Braunſtein- und Brauneiſen⸗ ſteingrube Geis iſt dieſes Vorkommen aufgeſchloſſen worden. Kleine Neſter von Phosphorit treten hier über ſ. g. dolo—⸗ mitiſchem Sand auf. Stellenweiſe überlagert letzterer, was un⸗ 5* 68 gewöhnlich ift, das Brauneiſenſteinlager. Es ſcheint dieſe Anomalie durch eine übergreifende Lagerung des Dolomits, welcher in dich tem Zuſtand das reine Liegende der Ablagerung bildet, veranlaßt worden zu ſein. Die Phosphoritneſter werden von Thon um ſchloſſen, der auch hier wechſelnd mit ſandigen und lehmigen Schichten das Hangende bildet. Die Farbe des Minerals iſt theils gelblich weiß, theils braungelb und meiſt verunreinigt durch Incruſtationen von Pfilomelan. Die Tiefe, in welcher die Ab- lagerung auftritt, beträgt circa 6 Lachter. Die verliehene Lager- ſtätte, vorwaltend aus manganhaltigem Brauneiſenſtein beſtehend, hat eine wechſelnde Mächtigkeit von 2 bis 6 Fuß und ein theils regelmäßig lagerförmiges, theils neſterweiſes Verhalten. 6. Vorkommen in der Gemarkung Dehrn, Amts Limburg. Dieſes Vorkommen, das unter allen zuletzt (erſt im Sep⸗ tember 1865) entdeckte, findet ſich im Diſtrict Borngraben, in den Feldern der Braunſteingruben Dungern und Wilhelmine. In einem tiefen Waſſergraben angehäufte Geſchiebe von Phosphorit haben Veranlaſſung zum Betrieb einer Röſche an einem Ufer dieſes Grabens gegeben. Mit derſelben wurde ſofort unmittelbar unter der Dammerde eine Phosphoritablagerung, weniger geſchloſ— jew als geröllartig auftretend, entblößt. Der phosphorſaure Kalk, etwa 2 Fuß mächtig, iſt unmittelbar auf manganhaltigem Braun⸗ eiſenſtein, der etwa 3 Fuß mächtig auftritt, aufgelagert, wobei indeſſen ein feſter Abſchluß beider Lagerſtätten nicht zu erkennen, vielmehr auch einzelne Eiſenſteinknollen im Phosphorit und umge— kehrt auch Rollſtücke von letzterem in der Eiſenſteinlagerſtätte vor⸗ kommen. 5 Die Röſche iſt erſt begonnen, fo daß von einem eigentlichen Aufſchluß kaum die Rede ſein kann. Ein 5 Lachter ſüdweſtlich von derſelben entfernt abgeſunkener 3 Lachter tiefer Schacht hat keinen Phosphorit, dagegen Schnüre von Braunſtein erſunken. Liegendes iſt, wenn auch an dieſen Stellen noch nicht erreicht, Dolomit: die hangenden Bildungen, wie ſolche im Schacht auf— geſchloſſen, beſtehen aus den gewöhnlichen thonigen und ſandigen Schichten. 69 Der Phosphorit iſt meift gelbbraun mit weißlichen und weißgelben blumig ſtrahligen Incruſtationen. 7) Vorkommen in der Gemarkung Steeten, Amts Run— kel und Niedertiefenbach, Amts Hadamar. Nach Mittheilungen des Herrn Bergmeiſtereiacceſſiſten Bellinger zu Obertiefenbach *). „Das Vorkommen des phosphorſauren Kalks in den anein⸗ ander grenzenden Gemarkungen Steeten und Niedertiefenbach iſt über einen ſehr bedeutenden Flächenraum verbreitet, bisjetzt übri⸗ gens nur an einer Stelle in bauwürdiger Mächtigkeit nachgewie⸗ ſen. Es liegen hier die einzelnen Fundſtellen, meiſt durch Schächte ermittelt, in den Feldern der Braunſteingruben Schlei (Steeten), Steetergrenze, Grasmücke (Niedertiefenbach), Lehrbach, Sandberg, Kleineſeite (Steeten), ſodaß man annehmen kann, daß das Vorkommen ſüdöſtlich des Wegs von Niedertiefen⸗ bach nach Dehra, in dem die erſtere Gemarkung von der Ge— markung Steeten trennenden Thale im Feld der Grube Schlei beginnt und ſich in einem Streifen entlang dieſem Thal und dem Lehrbachthal bis nach dem Orte Steeten hinzieht. Die große Zerſtreutheit des Phosphorits in den genannten Gemarkungen läßt aber faſt mit Sicherheit darauf ſchließen, daß ſich an keiner Stelle ein ſo concentrirtes Vorkommen aufſchließen wird, als dies in der Gemarkung Staffel nachgewieſen iſt. Die einzige Stelle, in welcher der Phosphorit in vielleicht bauwürdiger Mächtigkeit von ½ Fuß bis 1 ½ Fuß, meiſt als Conglomerat und ſchaaliggeſintert gefunden worden, iſt in der Grube Lehrbach. Der Phosphorit findet ſich hier in einem 2½ Lachter tiefen Schacht, wie an allen Stellen der genannten Gemar⸗ kung über Dolomit, von dem er durch ein Lettenbeſteg (ſandiger „) Dieſe und die folgenden Mittheilungen (7—10) ſind meiſt, einige Textkürzungen abgerechnet, wörtlich oder nahezu wörtlich den geſchätzten Re⸗ feraten der betreffenden Herrn Revierbeamten entnommen. E Zur Unterſcheidung von hier und da nöthig gewordenen Zuſätzen des Verfaſſers ſind dieſe Referate mit Anführungszeichen verſehen. 70 Mulm zum Theil) getrennt iſt. Im Hangenden, beftehend aus aufgelößtem Schalſtein und Dammerde, fand ſich geringhaltiger Braunſtein von wenigen Zoll Mächtigkeit.“ 8. Vorkommen in der Gemarkung Obertiefenbach, Amts Runkel. Nach Mittheiluugen des Herrn Bergmeiſtereiaceſſiſten Bellinger zu Obertiefenbach. Die bisher geſchilderten Vorkommen von phosphorſaurem Kalk zeigten den Typus des lager- oder ſtockförmigen Verhaltens, von beſonderem Interreſſe muß es daher ſein, aus nachſtehender Mit⸗ theilung des Herrn Bellinger zu entnehmen, daß auch ein ent- ſchieden gangförmiges Phosphoritvorkommen in der Umge— gend von Ober- und Niedertiefenbach aufgeſchloſſen worden iſt. Es tritt nämlich dieſes Vorkommen am Beſelicher Kopf, der Ge: markung Obertiefenbach, und zwar im Balagonitgeftein auf. „Am ſüdweſtlichen Abhang dieſes Kopfes im Diſtriet Er d⸗ beerenberg, jegen im oberflächlich verwitterten Palagonit 1 bis 5 Zoll mächtige Schnüren eines ſchmutzig gelblich weißen Minerals von dichter und porös geſinterter Structur auf, welches Mineral als Phosphorit erkannt worden iſt.“ Dieſes Vorkommen war bereits im Jahre 1862 entdeckt, wie auch in den geſchichtlichen Bemerkungen erwähnt worden iſt. „Die Art des Auftretens der Lagerſtätte in einem feſten Ge⸗ ſtein konnte jeder Unterſuchung aus anderen als wiſſenſchaftlichen Gründen kaum ein günſtiges Prognoſticon ſtellen. Nichts deſto weniger find an zwei verſchiedenen Stellen am nordweſtlichen Ab- hang des berührten Palagonithügels Schächte in das feſte Bala- gonitcomglomerat abgeteuft worden. Der ältere derſelben wurde im Felddiſtriet Erdbeerenberg ohne jeden äußeren Anhalte⸗ punkt 3 Lachter tief in dem feſten Palagonit abgeteuft, ohne daß eine Phosphoritader angehauen worden. Ein weißes zeolithartiges Mineral findet ſich in dieſem Schacht in der ganzen Geſteinsmaſſe als Bindemittel der Palagonitfragmente vertheilt. Der jüngere Schacht wurde ſüdöſtlich circa 200 Lachter vom Orte Obertiefenbach entfernt im Diſtrict Knabengrund eben⸗ . falls 3 Lachter tief abgeteuft und zwar auf einen zu Tag ausge⸗ henden Phosphoritgang. Nach Abteufen des Schachts wurde das Streichen des Ganges in hora 12 von Norden nach Süden ermittelt. Der Gang iſt überall 6 Zoll mächtig und zeigt am 1 Aus⸗ gehenden wie im Innern im Weſentlichen gleiches Verhalten. Mitten in der Phosphoritmaſſe eingeſchloſſen findet ſich ein „(langgeftredter parallel mit den Saalbändern des Gangs ſtrei⸗ chender)“ Keil von Palagonit. Vom dichten Palagonitgeſtein wird der Gang durch verwitterte, lettenartige Palagonitmaſſe abgegrenzt.“ Nach einer Zeichnung des Herrn Referenten ai das Gang⸗ verhalten in Figur 5 dargeſtellt worden. Das Palagonitconglomerat, wenigſtens in der unmittelbaren Umgebung des Phosphoritganges, enthält wenn auch nur in höchſt geringer Menge phosphorſauren Kalk. Nach einer Analyſe des Herrn Heinrich Bergen in Limburg beträgt in einzelnen Stücken der Gehalt dieſes Palagonits an dreibaſiſch phosphorſaurem Kalk 4, 4%, in anderen nur 2,02% Der Phosphorit ſelbſt, wie er im Gang auftritt, vorwaltend gelb- lich weiß und braun gefledt, weiſt nach Bergen's Unterſuchung einen Gehalt von 72, 108% dreibaſiſch phosphorſauren Kalk nach. Es iſt hier wohl der Ort einer intereſſanten Mittheilung des Herrn Profeſſor Dr. Fr. Sandberger zu erwähnen, die der⸗ ſelbe in den Annalen der phyſ. medic. Geſellſchaft zu Würzburg veröffentlicht hat und welche in das neue Jahrbuch für Mineral. und Geol. von Leonhard und Geinitz, Jahrgang 1864 S. 631 über⸗ tragen worden iſt. In ſeinem Aufſatz „das Sombrero-Phosphat, ein metamorphoſirtes Geſtein der neueſten Zeit“ ſagt nämlich der geehrte Verfaſſer, dem auch ſ. 3. die Diagnoſe des Palagonits am Beſelicher Kopf zu verdanken iſt, daß ſchmutzig rothgraue Stücke des Sombrerits nicht ſelten Neſter einer aus Bruchſtücken eines braunen Körpers beſtehenden Breccie enthalten, deſſen Reac⸗ tionen ſeine Identität mit Palagonit ſehr wahrſcheinlich machen. 72 9) Vorkommen in der Gemarkung Cubach, Amts Weil⸗ bur 1 8 einer Mittheilung des Herrn Vergmeiſtereiacceſſißen Mencke in Weilburg. „Das Vorkommen dürfte ſich auf circa 1000 Lachter, von dem Walddiſtrict Kalk in der Gemarkung Cubach bis in den Wald— diſtrict Sprung, der Gemarkung Edelsberg erſtrecken und gehört der Kalkpartie an, welche in nicht unbedeutender Ausdehnung zwi⸗ ſchen Cubach und Edelsberg-Freienfels durchſetzt. (Vgl Sand⸗ bergers geognoſtiſche Charte der. Umgegend von Weilburg, Anlage zum Jahrbuch des Vereins für Naturkunde, Band 8, 1852.) Die Hauptanzeigen des sp b dene bilden bis jetzt häufig auftretende, im Felde zerſtreute Rollſtücke, ſowie die vom Kalkſteinbrechen und von Schurfſchächten herrührenden Hal⸗ den. An zwei Stellen if die Vorrichtung zur en welche vorerſt nur in einer Gräberei beſtehen wird, begonnen worden. An dem erſten, nahe dem Weg von Cubach nach Edelsberg ge— legenen Punkte ſcheint der Phosphorit auf blauem Schalſtein auf⸗ zuliegen und von weißem Kalk bedeckt zu ſein. Die Ablagerung zeigt ein ſüdliches Einfallen, eine Mächtigkeit von circa 2 Fuß und befindet ſich nahe an der ſüdöſtlichen Grenze bezeichneter Kalkpartie. | An dem zweiten, nordöſtlich vom vorigen, im Diſtrict Sprung gelegenen Punkte zeigt ſich der Phosphorit in und us ter Letten und über einem Braunſteinlager, deſſen Liegendes noch nicht erteuft iſt. Beide Vorkommen liegen ganz nahe oder unmittelbar zu Tage.“ Herr Mencke hat dieſer Mittheilung die Bemerkung beige⸗ fügt, daß den Angaben, als den Umſtänden nach nur oberfläch— lich erfaßt, kein zu großes Gewicht beigelegt werden möge. Der mir mitgetheilte Phosphorit iſt vorwaltend gelbbraun, faſt lederfarben. Herr Heinrich Bergen in Limburg hat einzelne Stücke analyſirt und einen Gehalt von 64,064 % dreibaſiſch phos— phorſauren Kalk nachgewieſen 73 10) Vorkommen in der Gemarkung Meden bach, Amts Herborn. Nach der Mittheilung des Herrn Vergmeiteleiaceefſiſten Selbach in Dillenburg. R „Der Phosphorit kommt im Diſtrict Steinberg vor, ei⸗ nem kahlen ſchroffen Berg, deſſen Grundlage aus Stringocepha⸗ lenkalk beſteht. Der Kalk hebt und ſenkt ſich in häufigen Sätteln und Mulden. Oft find die Mulden keſſelförmig und alle ſind erfüllt mit einer tertiären Ablagerung, deren liegendes Glied (unmittelbar auf dem Kalk aufliegend), aus einer ½ bis 1 Fuß dicken Kruſte von thonigem Brauneiſenſtein beſteht: auch Hart⸗ mangan findet ſich in dieſer Schicht. Die hangenden Schichten bis zu Tage beſtehen aus rothem, N braunem 2 Thon, in el Eiſenſteinknollen vorkommen. Der Breitſcheider plaſtiſ ſche Thon iſt das oberſte Glied der Abla— gerung und findet ſich, wo ihn nicht die Braunkohlenſchichten überlagern, unmittelbar unter der Dammerde. Unter den Braun⸗ kohlenſchichten ſind dieſe Glieder noch nicht bekannt. Der Phosphorit liegt in loſen Stücken in den tertiären Schichten und hat ſeine eigentliche (mit der Schurfarbeit noch nicht erreichte) Lagerſtätte jedenfalls unmittelbar auf dem Kalk. Es iſt ganz unzweifelhaft, daß eine geſchloſſene Lagerſtätte von phosphorſaurem Kalk in der Nähe vorkommt, denn in den Aeckern finden ſich loſe Stücke von 10 bis 20 7 Schwere der ſchönſten Art, welche den mit gelblich weißen Knollen überſäeten Stücken von Staffel nicht nachſtehen. Die Landleute wollen in ihren Grundſtücken große Blöcke von Phosphorit beim Ackern gefunden haben.“ Nach einer vom Herrn Referenten mitgetheilten Handzeich— nung lagert unmittelbar an den Stringocephalenkalk der Eiſen⸗ ſpilit, auch erſtreckt ſich die tertiäre Thonſchicht mit Eiſenſtein noch zu einem kleinen Theil über das letztere Geſtein. Es find nicht weniger als 6 von verſchiedenen Belegſtücken ausgeführte Analyſen mitgetheilt worden. Aufſteigend ergeben 74 dieſe Analyſen einen Gehalt von 30,5%, 87,1%, 48%), 54,5% 59% und 65,6% dreibaſiſch phosphorſauren Kalk. i Die Stücke mit einem Procentgehalt von 48 3 und 65,6 ſind achatartig gebändert. Wie aus obigen Darlegungen hervorgeht, haben ſich ſeit Herbſt 1864 in überraſchender Weiſe die neu entdeckten Fund: ſtellen von phosphorſaurem Kalk im Herzogthum vermehrt. Mit wohl einziger Ausnahme des gangförmigen Vorkommens im Palagonit bildet die Grundlage unſerer Phosphoritablagerungen Stringoce- phalenkalk und Dolomit. Das Verbreitungsgebiet dieſer Kalk— geſteine, welche bekanntlich den weſentlichſten Theil des mittleren devoniſchen Uebergangsgebirges bilden, iſt im Herzogthum ſehr aus⸗ gedehnt. In ziemlich großer Verbreitung, wenn auch meiſt zwi⸗ ſchen Schalſtein, der das mehr vorwaltende Geſtein bildet, einge⸗ lagert, tritt Stringocephalenkalk in der Dillgegend und namentlich zwiſchen Breitſcheid und Medenbach, oder vielmehr in der Nähe von Breitſcheid, auf !), noch in größerer Ausdehnung kommt derſelbe indeſſen wechſelnd mit Dolomit in der Lahngegend und zwar von Gießen lahnabwärts bis Balduinſtein und in weiteren Verzweigungen bis Catzenelnbogen vor. Die größte Verbreitung hat derſelbe in der Gegend von Runkel, Limburg, Hadamar und Diez. In der Umgebung von Diez beträgt die Breite der Kalk ablagerung beinahe 2200 Lachter **). Innerhalb dieſer Kalk⸗ bildungen treten bekanntlich, meiſt unmittelbar aufgelagert auf dieſelben, die reichen Braunſtein- und Brauneiſenſteinlagerſtätten, ſowie Ablagerungen von thonigem Sphäroſiderit auf, (im Berg⸗ ) Vergl. C. Koch, Paläozoiſche Schichten und Grünſteine in den Naſſau⸗ iſchen Aemtern Dillenburg und Herborn, im Jahrbuch des Vereins für Natur⸗ kunde im Herzogthum Naſſau, Heft 13, Seite 145, ſodann Sandber ger, Ueber: ſicht der geol. Verhältniſſe des Herzogthums Naſſau, S. 26 u. f. ) Vergl. Stein (Bellinger, Höchſt, Stippler, Wenckenbach) Eiſenſtein⸗ vorkommen und Eiſenſteinbergbau im Bergmeiſtereibezirk Diez in Odernhei- mer's Berg- und Hüttenweſen im Herzogthum Naſſau, zweites Heft, S. 270. 75 meiſtereibezirk Diez waren allein Schluß 1864 nicht weniger als 4,200,000 Quadratlachter Grubenfeld auf dieſen Lagerſtätten ver⸗ liehen) auf welchen ein ſehr ſchwunghafter Betrieb umgeht. Es ift nun kaum zweifelhaft, daß innerhalb dieſes Verbrei— tungsgebiets noch vielfach das Vorkommen von phosphorſaurem Kalk aufgeſchloſſen werden wird, zu überſehen iſt dabei übrigens nicht, daß in denjenigen Bergwerksdiſtricten, wo bereits ein ſehr umfangreicher Grubenbetrieb Statt gefunden hat, die auf den Kalk aufgelagerten Bildungen ziemlich ausgedehnt unterſucht wor⸗ den ſind und daß daher in jenen Revieren weniger auf bedeu⸗ tendere und maſſig zuſammenhängende Phosphoritablagerungen, als auf mehr ſporadiſch vorkommende zu reflectiren ſein wird, wogegen noch manche und ſelbſt größere Diſtricte weniger von ſchwunghaftem Grubenbetrieb berührt worden ſind und deßhalb wohl in letzteren verhältnißmäßig noch erfolgreichere Aufſchlüſſe, als in jenen in Ausſicht ſtehen dürften. Allerdings iſt auch wieder in Betracht zu ziehen, daß in früherer Zeit auf kurze Neſter von phosphorſaurem Kalk, die da⸗ mals beim Geubenbetrieb anlagernd an den Eiſenſtein mit er⸗ ſchloſſen worden ſein mögen, wenig oder gar nicht geachtet wor— den ſein dürfte. Die über dem phosphorſauren Kalk aufgelagerten Schichten beſtehen, wie aus der ſpeciellen Schilderung der Lagerungsver— hältniſſe an den einzelnen Fundſtellen hervorgeht, entweder aus tertiären Ablagerungen oder aus Schalſtein. Die ſandigen und lehmigen Schichten, die aufgelagert ſind, gehören zweifelsohne der jüngſten Teritärperiode oder vielmehr den quartären Bildungen an, indem, wenn auch bis jetzt nicht bei Staffel, doch u. A. bei Steeten ünd Niedertiefenbach entſchiedene Lößconchylien, wie z. B. Pupa muscorum in den lößartigen Schichten aufgefunden worden ſind. Eigentliche Tertiärſchichten ſind indeſſen ebenwohl vertre— ten, wenn auch wegen der fehlenden Verſteinerungen zum Theil ſchwierig von den jüngeren zu unterſcheiden; es gehören hierher die meiſt unmittelbar auf dem Phosphorit oder dem mit vor— kommenden Braunſtein und Brauneiſenſtein aufgelagerten Letten 76 und Thone. Den entſchiedenſten Typus dieſer etwas älteren Ter⸗ tiärbildungen haben namentlich die nach den Mittheilungen des Herrn Selbach bei Medenbach aufgelagerten Thone, als deren oberſtes Glied der Breitſcheider plaſtiſche Thon bezeichnet wor— den iſt. Eigenthümlich iſt es, daß neben dieſen Tertiärbildungen auch als aufgelagertes Geſtein über den Lagerſtätten des phos⸗ phorſauren Kalks der der mittleren devoniſchen Gruppe angehö⸗ rige, in der Lahn- und Dillgegend weit verbreitete Schalſtein auf⸗ tritt. Derſelbe, der in ſo ſehr nahen Beziehungen zu dem Kalk und Dolomit ſteht, ebenwohl wie letzterer, ein metamorphiſches Geſtein, iſt übrigens in hohem Grade zerſetzt. Er tritt theils, wie im Diſtrict Dexertgraben der Gemarkung Staffel, in unmit⸗ telbaren Anſchluß an dichtere Partien desſelben Geſteins in noch geſchichteter, aber mehr compacter faſt thoniger Maſſe, theils wie u. A. bei Niedertiefenbach und Steeten, im mehr klaſtiſchem Zuſtand, der noch die einzelnen flaſerigen Lamellen in der Thon⸗ maſſe, aber keine Schichtung mehr erkennen läßt, auf. Dieſe Bildung iſt von denſelben jüngſten Tertiärſchichten überlagert, wie ſolche bereits oben erwähnt ſind, namentlich von Lehm und Löß. Sie ſteht hier in dieſem zerſetzten Zuſtand mit den tertiären Ablagerungen im nächſten Zuſammenhang. Die Bildungsweiſe des phosphorſauren Kalks in den ge⸗ ſchilderten verſchiedenen Vorkommen zu erklären, wird wohl noch als offene Frage zu betrachten ſein. Daß derſelbe als ein Pro⸗ duct der Auslaugung aus dem Nebengeſtein anzuſprechen, kann darin einen gewichtigen Anhaltepunkt finden, daß z. B. auch viele Eiſenſteinlagerſtätten ihre Bildung einem ſolchen Proceß verdan⸗ ken ). Da, wo Schalſtein in Berührung mit dem Vorkommen tritt, gewinnt die Theorie der Auslaugung durch kohlenſaure Waſ⸗ ſer einen weſentlichen Stützpunkt darin, daß Phosphorſäure zu den Beſtandtheilen des Schalſteins gehört, nicht weniger auch *) Vgl. Biſchof, Lehrbuch der chemiſchen und phyſikaliſchen Geologie, Bd. II, S. 1179. n : 77 kohlenſaurer Kalk, welcher letztere ſogar der vorwaltende Beſtand— theil dieſes Geſteins iſt. Allerdings iſt der Gehalt des Schal— ſteins an Phosphorſäure in den bis jetzt chemiſch unterſuchten Arten dieſes Geſteius nicht gerade beſonders hervortretend, ge— wöhnlich unter der etwas über 19% ,q immerhin aber relativ nicht unbedeutend, um ſo mehr, da derſelbe in einigen Schalſteinen auf den relativ ſehr namhaften Gehalt von 5 ja mehr a 60% (3. B. Kalkſchalſtein von Limburg) ſteigt. Wichtig zur Löſung der Frage dürfte vielleicht ſein, wenn der zerſetzte Schalſtein z. B. im Diſtrict Dexertgraben, der Ge- markung Staffel, einer chemiſchen Unterſuchung in gleicher Weiſe unterworfen würde, wie die verſchiedenen Arten des unzerſetzten Geſteins ), wozu ich hiermit eine Anregung zu geben mir er— lauben wollte. Gegen die berührte Theorie ſpricht übrigens die Thatj fache daß nur in einigen Fällen — ſoweit ſolche nachgewieſen — Schalſtein mit dem Phosphorit in Berührung getreten iſt, ja daß ſogar die bedeutendſten Ablagerungen, wie diejenige in den Di- ſtricten Fußhohl und Weißenſtein bei Staffel außer aller Bezie⸗ hung zu dieſem Geſtein ſtehen, und daß wohl folgerichtig in ſo kurzen Entfernungen, wie u. A. die Vorkommen in den Diftric- ten Fußhohl und Dexertgraben liegen, deren Zuſammenhang ſo⸗ gar nicht unwahrſcheinlich iſt, nicht verſchiedene Urſachen eine und Wh Bildung erzeugt haben werden. Es wird daher im Allgemeinen eine und dieſelbe Wand weiſe für alle Phosphoritvorkommen, deren Grundlage un— ſer devoniſcher Kalk iſt, anzunehmen ſein. Ausgeſchloſſen iſt bei Zugrundlegung dieſer Anſicht übrigens keineswegs, daß da, wo Schalſtein in Berührung mit dem Kalk getreten iſt, auch dieſer bei der Phosphoritbildung mitgewirkt hat. Intereſſant iſt die Theorie, welche Medic inalrath Dr. Mohr ) Vgl. Dollfuß und Neubauer, chemiſche Unterſuchung einiger Schalſteine des Herzogthums Naſſau. Jahrbuch des V. f. N. Heft X, S. Mu. fe und Eglinger, Analyſe eines Schalſteins von Villmar, in eben derſelben Zeitſchrift, Heft XI, S. 205 u. f. 78 in dem oben bereits erwähnten, in 78 des Berggeiſt (1865) veröffentlichten Vortrag über den Kreislauf der phosphorſauren Verbindungen und der Fluorüre auf der Erde in der Verſammlung der Niederrheiniſchen Geſellſchaft für Natur- und Heilkunde ent⸗ wickelt hat. Er ſucht mit derſelben die Bildungsweiſe gerade un⸗ ſeres Phosphoritvorkommens bei Staffel zu erklären, von dem er kurz nach ſeiner Entdeckung gelegentlich Einſicht genommen hatte. Seine Erörterung geht dahin, „daß der phosphorſaure Kalk ſeine Entſtehung jenen Schalthieren verdanke, welche den unterliegenden kohlenſauren Kalk bildeten. Dieſe Thiere enthielten in ihren Schalen kleine Mengen phosphorſauren Kalks, die bis zu 1½ % gehen. Durch welchen Vorgang derſelbe ausgezogen, ſei nicht zu beſtimmen, daß aber eine wäſſerige Löſung thätig geweſen, leuchte beim Anblick der traubenförmig, concentriſch ſtrahligen Stücke ein. Man könne die Vermuthung haben, daß Ammoniakſalze, welche. bei der Verweſung der eiweißhaltigen Leiber entſtanden und welche bekanntlich eine löſende Kraft auf phosphorſauren Kalk ausüben, dabei thätig geweſen ſeien. Der phosphorſaure Kalk komme mit Fluorcalcium oder mit Chlorcalcium, oder mit beiden zuſammen verbunden, vor. Dieſe Beimengung rühre vom - Meerwaſſer her, indem dasſelbe kleine Mengen Phosphorſäure und Fluor enthalte. Auch die ohne Wurzel im Meere wachſende Blattpflanze, die Tange, enthalte Phosphorſäure in anſehnlicher Menge. Der Fluor könne ebenfalls nachgewieſen werden, indem 100 7 Meerwaſſer, bis zum Kryſtalliſiren eingedampft, dann mit Ammoniak gefällt und der Niederſchlag mit Salmiak ausgezogen, einen aus phosphorſaurem Kalk und Fluorcalcium beſtehenden Rückſtand hinterlaſſe, mit welchem man in Glas ätzen könne; auch der Keſſelſtein der transatlantiſchen Dampfſchiffe enthalte Fluor in leicht nachweisbarer Menge. Dieſe beiden Stoffe gin⸗ gen nun beim Wachſen der Pflanzen in verhältnißmäßig größerer Menge in dieſe über und aus den Pflanzen in die Thiere. Die Schalen der Seethiere und beſonders die der Foraminiferen, welche die Kalkgebirge bildeten, enthielten beide Stoffe. Auf dieſe Weiſe komme Phosphorſäure und Fluor in die Kalkgebirge. Dana 79 habe Fluor in den Korallen, Niklôs in den Kalkgebirgen von Damartemont bei Nancy gefunden; ebenſo enthalte es der in Paris verwendete kalkige Bauſtein. Mit den Kalkgebirgen gelang⸗ ten beide Stoffe auf das Feſtland. Aus dem Kalk würden ſie ausgezogen und entweder als reiner Flußſpath oder als ein Ge— menge von Flußſpath und phosphorſaurem Kalk, als Phosphorit und Apatit, in Gängen abgeſetzt. Indem die Kalkgebirge zerſtört wurden, theils durch Löſung, theils durch Zertrümmerung, gelang⸗ ten beide Stoffe in den Kreislauf des Feſtlandes. Im Zuſam⸗ mentreffen der löſenden Flüſſigkeit mit andern Stoffen des Feſt⸗ landes ſeien alle Mineralien entſtanden, welche Phosphorſäure und Fluor enthielten. So hätten die Kalkgebirge in der Bildung der Erde auch die Wirkung, daß ſie beide Stoffe über die Erde verbreiteten. Aus den Kalken ſeien beide Stoffe in die Melaphyre, Diorite, Baſalte, übergegangen und aus der Verwitterung dieſer in die Dammerde. Es erkläre ſich daraus das beſtändige Be— gleiten dieſer beiden Stoffe und ihre ungeheuere Verbreitung auf der Erde. Das Wachſen der Pflanze ſei überall ein Beweis für die Gegenwart der Phosphate und wenn man nachſuche, jo finde man das Fluor in den meiſten Fällen. Aus den Geſteinen hätten die Mineralwaſſer dasſelbe aufgenommen u. ſ. w. — Durch die Flüſſe gelange das Fluor wieder ins Meer und damit ſei der Kreislauf geſchloſſen. Es ſei daher auch wahrſcheinlich geweſen, daß die Phosphorite an der Lahn Fluor haben enthalten müſſen, was der Verſuch beſtätigt habe u. ſ. w.“ Der Schluß des Mohr'ſchen Vortrags berührt weniger un— ſer ſpecielles Thema, daher ich denſelben hier wohl abbrechen kann. er Ich habe die Mohr'ſche Theorie theils zum befferen Ver⸗ ſtändniß, theils und namentlich deßhalb möglichſt ausführlich und mit den Worten des geſchätzten Chemikers hier niedergelegt, weil gerade unſer naſſauiſches Vorkommen von phosphorſau— rem Kalk mit einen Hauptſtützpunkt zu derſelben abgegeben hat. Eine Beleuchtung dieſer gewiß ſinnreichen Theorie will ich nicht verſuchen, indem ich von meinem mehr praktiſchen Standpunkte, 80 aus dieſes Gebiet den Gelehrten vom Fach überlaſſen möchte, auch wohl eine eingehende Kritik unbeſchadet der Aufgabe, die ich mir beim Referat über das Vorkommen unſeres phosphorſauren Kalks geſtellt, unterbleiben kann, indeſſen wollte ich hier nur in Erwä— gung geben, daß unſer Stringocephalenkalk und Dolomit in meh⸗ reren Fällen, wie aus meiner Schilderung der verſchiedenen Vor— kommen zu erſehen iſt, den Phosphorit nicht unmittelbar unter⸗ lagert, vielmehr der phosphorſaure Kalk vom kohlenſauren Kalk durch eine Thonſchicht, die nach ihrer Beſchaffenheit nicht als Zerſetzungsprodukt des Kalks zu erachten, getrennt iſt und daß ebenwohl zwiſchen erſterem und letzterem noch Eiſenſtein- und be⸗ ſonders Braunſteinlagerſtätten, die, wenn ſie ſolchen, namentlich bei letzteren überhaupt nachweiſen, nur noch einen ſehr geringen Phosphorſäuregehalt enthalten, gelagert ſind. Daß in allen, dem devoniſchen Syſtem angehörigen naſſauiſchen Kalken (der Lahn und Dillgegend), von denen unter der ſpeciellen Leitung des Herrn Geheimen Hofraths Dr. Freſenius nicht weniger als 25 Arten chemiſch unterſucht worden find, keine Phosphorſäure nad- gewieſen worden tft, während allerdings in den an Schalthierreſten ſo überreichen tertiären Kalken, den ſ. g. Litorinellenkalken aus dem Mainzer Becken, wenn auch nicht quantitativ, ermittelt wurde, kann hier weniger in Betracht kommen, indem es nicht ſpecieller Zweck der Analyſe war, dieſe Phosphorſäure und ans dere Stoffe, deren Vorhandenſein im Kalk nur in Spuren ange⸗ nommen worden war, quantitativ nachzuweiſen. Auch dieſe Unterſuchung iſt übrigens von Prefeſſor Dr. Freſenius in Aus- ſicht geſtellt worden, durch welche allerdings wohl, wenn vielleicht auch negativ, wodurch die bereits ſtattgefundene Extraction con⸗ ſtatirt werden dürfte, ein 3 für die e ge⸗ wonnen werden könnte ). Beachtenswerth iſt auch, daß in den Stringocephal lenkalken *) Vgl. Chemiſche Unterſuchung der wichtigſten Kalkſteine des Herzog— thums Naſſau von Profeſſor Dr. R. Freſenius im Jahrbuch des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Naſſau, Heft VII, Abtheilung 2 u. 3, S. 241 u. ff. 81 und Dolomiten, welche die Grundlage unſerer Phosphoritvor⸗ kommen bilden, gerade wo ſolche in Berührung mit letzteren tre⸗ ten, wenige oder keine Verſteinerungen nachzuweiſen ſind, — während in ſolchen Kalkpartien, welche nicht die Träger unſeres phosphorſauren Kalks, beziehungsweiſe auch der Braunſtein⸗ und Eiſenſteinlagerſtätten ſind, oft ſehr reichlich die dieſe Bildungen characteriſirenden Korallen (beſonders Calamopora polymorpha), Brachiopoden (3. B. Stringocephalus Burtini), auch Cephalopoden, namentlich aber Gaſteropoden (z. B. Pleurotomaria) auftreten. Im Dolomit, der vorzugsweiſe das reine Liegende der Phosphorit⸗ ablagerungen bildet, finden ſich im Allgemeinen überdies nur ſelten organiſche Reſte, wenn auch an e Stellen namentlich Polypen nachgewieſen ſind. Daß unſer Kalk ein Meereskalk ie, dürfte wohl unzweifel⸗ haft ſein, dies beweiſen die in demſelben enthaltenen Verſteine⸗ rungen, namentlich die Korallen. Auch die Configuration und jüngeren Bildungen des Littorale's, zwiſchen welchem die Lahn in der Gegend zwiſchen Runkel und Diez ihr Bett „ hat, deuten unter Anderem darauf hin. Wenn nun dieſer Meereskalk hier Wenge wird, ſo gewinnt zur Löſung unſerer Frage die Anſicht einen weſentlichen Stütz⸗ punkt, welche Profeſſor Dr. Frid. Sandberger in ſeinem oben be⸗ reits eitirten Aufſatz über das Sombrero-Phosphat bezüglich der Bildung der Phosphorite in älteren Perioden niedergelegt hat. Er urtheilt, „daß ein einmal über das Meeresniveau erhobener Korallenkalk in Folge des urſprünglichen relativ bedeutenden, von Silliman in Korallen nachgewieſenen Phosphorſäuregehalts um ſo reicher daran werden könne, je mehr die in kohlenſäurehalti⸗ gem Waſſer löslichen kohlenſauren Salze entfernt werden und daß, wenn dieſer Proceß ſehr lange andauere, Phosphorit den Reſt eines ſolchen Kalkes im Gemenge mit den übrigen Rückſtänden (Kieſelſäure, Thon, Eiſenoxydhydrat) ausmache.“ Zur Unterſtützung der berührten Bildungstheorie, nament⸗ lich auch der letzteren, gereicht eine Thatſache, die ganz in der letzten Zeit conſtatirt worden iſt. In einzelnen ſchmutzig- oder Naſſ. vaturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 6 82 gelblich⸗weißen Staffeler Phosphoritſtücken fanden ſich nämlich anſcheinend Steinkerne, die freilich, da wegen der vorgeſchritte⸗ nen Verwitterung faſt alle organiſchen Spuren verwiſcht waren, nicht zu beſtimmen ſind. Andeutungsweiſe dürften ſolche wohl als Reſte oder Abdrücke von Korallen zu bezeichnen ſein. Ein ſo maſſiges und verbreitetes Vorkommen von phos⸗ phorſaurem Kalk, wie dasjenige in unſerer Lahngegend, hat offen⸗ bar eine geologiſche Bedeutung, als aufgelagerte Bildung zur Kennzeichnung der mittleren Gruppe des -devonif ſchen Syſtems viel- leicht in ähnlicher Weiſe, wie die Braunftein- und Eiſenſteinlager⸗ ſtätten, welche unſern dolomitiſchen Kalk ebenfalls überlagern. Dieſe Bedeutung gewinnt noch dadurch an Intenſität, daß bisher in Deutſchland überhaupt ſolche Phosphoritlagerſtätten in keiner erheblichen Verbreitung vorgekommen ſind. Die Phosphoritvor⸗ kommen im Jurakalk bei Amberg ſtehen in dieſer Beziehung un⸗ ſeren naſſauiſchen entſchieden nach, mehr wohl noch diejenigen in der Braunkohlenformation bei Pilgramsreuth im Bayreut ſchen und bei Fuchsmühl in der Oberpfalz u. ſ. w. Während andere europäiſche Staaten phosphorſauren Kalk i zu ihren wichtigeren Produkten rechnen können und daher weni⸗ ger auf den Import von mineraliſchen Düngerſtoffen für ihre Landwirthſchaft zu reflectiren haben, ja vielmehr ſolche, wenigſtens zum Theil wohl exportiren können, — ich erlaube mir hier unter Anderem auf die Kalkphosphatbildungen in der Kreideformation Englands und Rußlands, mehr aber noch auf die in neuerer Zeit ausgebeuteten Apatitlager der norwegiſchen Inſel Kragerö ), ganz beſonders aber auf die Phosphoritmaſſen bei Logroſan in Eſtremadura und die in der neueſten Zeit aufgeſchloſſenen höchſt großartigen Phosphoritlagerſtätten bei Caceres und Montanchez ie der kon) ), welchen de Luna (angeblich ohne 5) Vgl. N. Jahrbuch für Mineral. und Geol. von Leonhard und Bronn. Jahrg. 1856. S. 800. **) Vgl. Dinglers polyt. Journal, zweites Septemberheft. 1865. S. 495 83 Uebertreibung) in agronomiſcher Beziehung die Wichtigkeit ei- nes neuen Peru für Spanien beilegt, aufmerkſam zu machen — war Deutſchland bisher zum großen Nachtheil feiner Landwirthſchaft vom Beſitz ſolcher Reichthümer ziemlich ausgeſchloſſen und vorzugs— weiſe auf den Import von Guano, wozu in neueſter Zeit noch das Sombrero-Phosphat gekommen iſt, angewieſen. Wir haben daher alle Urſache, den Werth unſeres neuen Products und die Wichtigkeit der Ablagerung desſelben nicht zu unterſchätzen. Da durch das maſſige und verbreitete Vorkommen des phos⸗ phorſauren Kalks in Naſſau die Erweiterung der bereits zu agro= - nomiſchen Zwecken in unſerem Herzogthum beſtehenden Fabrikin⸗ duſtrie, beziehungsweiſe die Entwickelung einer beſonderen, ledig⸗ lich die Gewinnung und Auf- und Zubereitung dieſes Products bezweckenden Montaninduſtrie in Ausſicht geſtellt, ja ſolche ſchon eröffnet worden iſt, ſo dürfte es hier am Orte ſein, ſchließlich noch einige Worte über den Betrieb auf dieſen 5 bei⸗ zufügen. Ich beſchränke mich dabei 1 N das bisjetzt be⸗ kannteſte und ausgezeichnetſte Vorkommen in den Diſtricten Fuß⸗ hohl und Weißenſtein bei Staffel. Der Betrieb iſt hier ganz ähnlich eingeleitet worden, wie im Allgemeinen der Grubenbetrieb auf Braunſteinlagerſtätten und darf wohl als rationell bezeichnet werden. Nachdem zwei Scöächte durch eine Strecke verbunden und hierauf behufs der Wetterlöſung durchſchlägig gebracht waren, wurden von der aufgefahrenen Hauptſtrecke Querſtrecken und zwar von beiden Stößen derſelben aus eingetrieben und hierdurch der Abbau vorgerichtet. Letzterer iſt der gewöhnliche Pfeilerbau. Das Syſtem der Schächte und Hauptſtrecken, neben welchen letzteren auch durch Querſtrecken verbundene Parallelſtrecken zur Erleichte— rung und? Vereinfachung des Abbaus und der Förderung eingetrie⸗ ben werden, iſt bei Staffel bereits in der Weiſe ausgedehnt, daß, wie auch ſchon oben gelegentlich bemerkt, dermalen nicht . 84 weniger als 20 Schächte, auf drei parallele Streckenzüge vertheilt, niedergebracht worden ſind. Die Schächte ſtehen in der Regel 8 Lachter von einander entfernt. Ein Theil derſelben iſt bereits ſchon wieder verebnet, da der Abbau durchgeführt iſt. In der begonnenen Weiſe wird der Betrieb fortgeſetzt. Dermalen iſt bereits eine Fläche von circa 2000 Quadrat⸗ lachter abgebaut, beziehungsweiſe zum Abbau vorgerichtet. Der Betrieb wird durch zuſitzende Waſſer, die übrigens nach Erreichung des zerklüfteten Kalks oder Dolomits ſtets abziehen würden und von welchen daher hauptſächlich nur beim Abteufen der Schächte die Rede ſein könnte, bis jetzt nicht beläſtigt. Nicht überall können indeſſen unſere Phosphoritvorkommen in ganz gleicher Weiſe zur Gewinnung gelangen. Wo ein ſolches Vorkommen ſehr nahe unter der Dammerde lagert, wie z. B. bei Dehrn, wird wohl auch Abdeckarbeit, beziehungsweiſe Gräberei nicht auszuſchließen ſein. Im Diſtriet Dexertgraben bei Staffel wird mit dem dort eingetriebenen Stollen der Aufſchluß auf dem Streichen der Lagerſtätte fortzuſetzen und ein Schacht ſpäter auf die Stollenſtrecke niederzubringen ſein. Wie der Abbau 0 einzuleiten, hängt vom weiteren Aufſchluß ab. Da phosphorſaurer Kalk nicht zum Bergregale gehört, ſo iſt es dem Grundbeſitzer überlaſſen, denſelben auszubeuten, was in denjenigen Fällen wo, wie allerdings mehrfach bei unſeren Vor⸗ kommen, eine zum Bergregale gehörige reſp. verliehene Lagerſtätte in Berührung tritt, leicht zu Colliſionen des Grundeigenthümers mit dem auf das Bergwerksmineral Beliehenen führen kann. In volkswirthſchaftlicher Beziehung iſt es am erwünſchteſten, wenn in ſolchen Fällen Grundeigenthümer und Bergwerkseigenthümer in einer Perſon vereinigt iſt; ein ſolches Verhältniß wirkt offenbar am günſtigſten auf einen 1 Betrieb, ſowie es auch zur Beſeitigung der auf die Verkaufspreiße nachtheilig wirkenden zu ſtarken Concurrenz der Grundeigenthumsparcellen-Beſitzer Den wird. Bis jetzt — innerhalb Jahresfriſt — ſind mehr als 50,000 Centner phosphorſaurer Kalk auf den Gruben bei Staffel ge: 85 wonnen worden. — Das gewonnene Product bedarf einer Auf— bereitung, ſoweit ſolches nicht in reineren Stücken zu Tage ge⸗ fördert worden iſt. Das rohe Haufwerk wird nach vorheriger Ausleſung größerer und reinerer Stücke in den unmittelbar am nahe gelegenen Lahn⸗ ufer aufgeſtellten ſ. g. Rauhwaſchtrögen unter Waſſerzufluß durch⸗ gezogen und zwar ſo lange wiederholt, bis der Phosphorit die entſprechende Reinheit erhalten hat. Die feineren Phosphorit⸗ theilchen werden wohl weiter auch noch in beſonderen vor den Rauhwaſchtrögen aufgeſtellten kleineren Trögen angeſammelt und wird alsdann die Maſſe von Zeit zu Zeit geſchlämmt und rein gewaſchen. Auch eine Setzwäſche iſt in neueſter Zeit, vorwaltend indeſſen bis jetzt nur zum Zweck der Abläuterung, in Anwendung gekommen. Die Scheidarbeit beſchränkt ſich neben dem Aus⸗ klauben des geſetzten Haufwerks auf die gewöhnliche Trennung un⸗ haltiger Stücke von haltigen, bezweckt aber zugleich noch die Zerkleinerung des Products, wenn ſolches in größeren Wänden gefördert worden iſt. Die Aufbereitung wird mit der Zeit noch rationeller einzu⸗ richten ſein, da begreiflich der Werth des phosphorſauren Kalks, reſp. deſſen Verwendung zu agronomiſchen Zwecken, von ſeinem Gehalt abhängig iſt und daher eine Anreicherung des aufzu— bereitenden Products ſehr anzuſtreben iſt. Ehe das Product an die che miſchen Fabriken, die dasſelbe zu landwirthſchaftlichen Zwecken, d. h. als Dungmaterial fertig ſtellen, abgeliefert werden kann, wird dasſelbe noch in einer Mühle gemahlen. 1 Seit dieſer im Sommer 1865 entworfene Aufſatz dem Druck übergeben worden, ſind noch mehrere Phosphoritfundſtellen (wie z. B. in den Gemarkungen Heckholzhauſen, Amts Runkel und Mehrenberg, Amts Weilburg) übrigens ſo viel bekannt unter ganz ähnlichen geognoſtiſchen en ſſen, wie die geſchilderten, entblößt worden. 86 Bezüglich des unter allen immer noch hervortretend wichtig— ſten Staffeler Vorkommens wird hier bemerkt, daß die Aufſchlüſſe, weſtlich und ſüdweſtlich von den Bauen in den Diſtricten Fußhohl und Weißenſtein in der letzteren Zeit mit ziemlich günſti⸗ gem Erfolg erweitert und im neuen Aufſchlußbering bereits 14 Schächte abgeſunken worden ſind. Die Anſicht über die ſecundäre Bildungsweiſe unſerer Phosphoritvorkommen aus dem unterlagernden Kalk gewinnt durch die neueren Aufſchlüſſe und das große Verbreitungsgebiet der Ablagerungen immer noch mehr Begründung. Auch an andern Fundſtellen, als bei Staffel, iſt Staffelit in neueſter Zeit entdeckt worden, z. B. im Diſtrict Rußwörth bei Dehrn, hier hellgrün durchſcheinend als dünner Ueberzug über der zerſetzten oder weißen Varietät, dem Staffelitoid. — Dr. Krantz in Bonn hat den Staffelit (von Staffel) in ſeinem neueſten Mineralien⸗Verzeichniß 1866 (VIII. Aufl.) bereits aufgeführt und Sammlern in ſchönen Exemplaren zu mäßigen Preißen käuflich geſtellt. i 5 N Erſt nachdem dieſer Aufſatz dem Druck überlaſſen, hatte Verfaſſer Gelegenheit, characteriſtiſche Belegſtücke des Sombrero— Pho sphats einzuſehen. Dieſelben, von weißgrauer Farbe, zum Theil geſintert, waren durch zahlreiche Einſchlüſſe von Steinkernen, auch wohl ſtellenweiſe durch ſolche von ſ. g. Fugen und Spuren⸗ ſteinen, gekennzeichnet. Außer dem ganz vereinzelten, in vorſtehen⸗ dem Aufſatz bezeichneten Fall, wo man einen Steinkern im Staf⸗ feler Phosphorit erkannt zu haben glaubt, ſind ſolche Einſchlüſſe unſerem Phosphorit nach den dermaligen Aufſchlüſſen und ſo viel dem Verfaſſer wenigſtens bekannt, völlig fremd: es dürften daher nur ſolche Stücke des Sombrero-Phosphats in dem Seite 48 citirten Aufſatz eines geſchätzten Forſchers als unſerm Phosphorit täuſchend ähnlich unterſtellt worden ſein, welche jene Einſchlüſſe nicht enthalten haben. Mineralogiſche Ratizen und Pfeudomorphafen. M. C. Grandjean. — or — Frege X 2333 eee 5 W 1 e e 1 * 10 k " 1 1 Y I 0 Nachfolgende Notizen über naſſauiſche Mineralien und Pſeu⸗ domorphoſen ſchließen ſich an die früher von den Gebrüdern Sandberger, mir und Anderen in dieſen Jahrbüchern gemachten Mittheilungen an. I. Mineralien. 1) Nephelin. In ſehr kleinen aber zierlichen braunen bis ins Grünliche gehenden hexagonalen Kryſtällchen der Form P. oP in Druſenräumen des Trachyt— „Dolerits von Bellingen mit Mag⸗ net⸗ und Titaneiſen. 2) Albit. In demſelben Geſtein und unter denſelben Ver⸗ hältniſſen als faſt waſſerhelle Kryſtällchen, auf welchen mitunter ſehr zierliche Magneteiſen-Octaéder ſitzen. 3) Zirkon. Fand ſich als einziges rothbraunes Kryſtällchen“ der genau erkennbaren hetragonalen Form . P. oP unter denſelben Verhältniſſen im Trachyt-Dolerit von Caden. 4) Augit, grüner. In demſelben Geſtein und unter denſel⸗ ben Verhältniſſen wie die vorhergehenden Mineralien in kleinen langgezogenen Prismen von ſehr a aber nicht näher zu beobachtender Ausbildung. 5) Titanit. Wie alle vorhergehenden Minerale als Ber: ſetzungsproduct des Baſalts bei Pfehl, in Druſenräumen mit Mag⸗ neteiſen und einem Zeolith (Herſchelit?) verwachſen. In den ba⸗ ſaltiſchen Geſteinen des Weſterwaldes kommen wahrſcheinlich noch manche Mineralien, wie z. B. Epidot, Granat (der ſchon beobach— tet worden iſt) und Bucklandit vor, welche aber wegen der Klein— heit der Individuen nicht mit Sicherheit zu beſtimmen ſind. 90 6) Carminſpath. In Druſenräumen und auf Contrac⸗ tionsflächen des Nickelarſenikglanzes (wahrſcheinlich als theilweiſes Zerſetzungsproduct desſelben), in büſchelförmigen mikrokryſtallini⸗ ſchen Partien und Ueberzügen, die aus dem dunkeln Carminroth ins Braune — als theilweiſe ſchon wieder zerſetzt — verlaufen. 7) Skorodit (2). Unter denſelben Verhältniſſen und gleich- zeitig mit Carminſpath, kommt im Nickelarſenglanz zu Ems ein Mineral in ſehr kleinen Kryſtallen, der anſcheinend rhombiſchen Form P. 0 P2 vor. Dasſelbe iſt glasglänzend und zum Theil bläulich⸗ grün — und bin ich geneigt, dasſelbe ebenfalls als Zerſetzungs⸗ product des genannten Erzes und als Skorodit anzuſprechen. 8) Weißnickelkies. Kommt — wie ſchon C. Koch im XII. Heft der Jahrbücher bemerkt, — auf der Grube Hülfe Got⸗ tes bei Nanzenbach auf dem bekannten Nickelgange in einem ſer⸗ pentinartigen Grünſtein auf Kalkſpath ſitzend, in den Formen 00 O o und O0 vor. 9) Mangankieſel. In kleinen Druſenräumen des Pſilo⸗ melan von Nieder-Tiefenbach finden ſich Gruppirungen von Quarzkryſtallen, welche von Mangan ganz undurchſichtig und ſchwarz gefärbt ſind. 10) Grüneiſenſtein. Auf Kluftflächen des Thoneiſenfteins der Grube Eiſenborn bei Breitenau in büſchelförmigen, radial⸗ ſtrahligen Partien. 11) Melanit. Findet ſich ſehr ſchön ausgebildet aber in ſehr kleinen Kryſtallen der Form 00 mit Magnet⸗ und Titan⸗ eiſen im Bimſand bei Grenzhauſen. 12) Zinkblende. Iſt vor mehreren Jahren in nußgroßen, ſchönen Kryſtallen von brauner Farbe zu Ems vorgekommen. 13) Nickelarſenglanz. Sit ebenfalls zu Ems vor mehre— ren Jahren in ſehr ſchönen Kryſtallen der Form 0 vorgekom— men. Die Kryſtall⸗Aggregate ſind aber vor ſchneller Zerſetzung nicht leicht zu bewahren. 14) Beudantit. Kommt unter ähnlichen Verhältniſſen wie zu Dernbach auf der Grube oe. bei Luckenbach auf Braun: eiſenſtein vor. S 91 15) Brochantit wurde beim Bau der Lahneiſenbahn zwi⸗ ſchen Naſſau und Obernhof an der ſ. g. Hoheley gefunden. Im friſchen Zuſtande iſt das Mineral ſchön ſmaragdgrün und in bü— ſchelförmigen Kryſtallpartien auf den Schieferungsflächen der Grauwacke aufgewachſen. Deutliche Flächen ſind nicht zu er⸗ kennen. ; 16) Bleigummi. Dieſes Mineral wurde in und auf Brauneiſenſtein der Gangmaſſe im Tiefendeller-Stolln der Grube Lindenbach bei Ems, (Bergmannstroſt) in mikrokryſtalliniſchen Ag⸗ gregaten von ſchaliger und radial-faßriger Structur, mit wei⸗ ßer und blaßgrünlicher Färbung und mitunter in ſtalaktitiſchen Formen entdeckt. 17) Babingtonit. In Geſellſchaft des Liévrits von Her⸗ bornſeelbach bei Herborn, kommt ein ſchwarzes, mattglänzendes Mineral in etwas unregelmäßig ausgebildeten triklin oédriſchen Kryſtallen vor. Dieſelben ſind mitunter von 5“ Größe — und durch Zuſchärfung der P“ Flächen bis zum Verſchwinden der oP oo Fläche, meiſelförmig ausgebildet. Dieſes Mineral wurde früher als Liévrit mit abweichender kryſtalliniſcher Ausbildung an⸗ geſehen, iſt aber nach der Unterſuchung von C. Koch, (welcher auch zuerſt auf die beſondere Stellung aufmerkſam wurde) Ba⸗ bingtonit. 18) Eiſenmanganf path, Auf der Grube Rothenberg bei Oberneiſen kommt mit Rotheiſenſtein verwachſen ein gelblichweißes, kryſtalliniſches Mineral vor, welches ganz den Habitus eines Dolomits zeigt — und nach einer der Veröffentlichung vorbehal⸗ tenen Analyſe, weſentlich aus kohlenſaurem Eiſenoxydul und kohlenſaurem Manganoxydul zuſammengeſetzt iſt. Dieſes Mineral, welches eine Pſeudomorphoſe zu ſein ſcheint, aber doch, wie ſo diele derartigen Bildungen, Anſpruch auf die Stellung einer Mi⸗ neralſpecies hat, dürfte nach Bekanntmachung der chemiſchen Ana⸗ lyſe am ſchicklichſten als Eiſenmanganſpath zu bezeichnen ſein. 19) Kakoxen kommt auf Kluftflächen des Thoneiſenſteins in der ſchieferigen Grauwacke bei Oſterſpay am Rhein, in zarten, 92 ſtrahlig-radialen Partien mit odergelber Färbung vor, und wurde von Fr. Wenckenbach gefunden. N 20) Meſitinſpath. Auf der Nickelerzgrube Hülfe Gottes bei Nanzenbach fand C. Koch dieſes Mineral in ſchönen meingel- ben, durchſcheinenden flachrhomboédriſchen Kryſtällchen der Formen — ½ R und — ⁵ R. OR. Dasſelbe kommt in nickelhaltigem Schwe⸗ felkies als Auskleidung von kleinen Druſen in Begleitung von Schwefelnickel vor. 21) Phosphorchalcit. C. Koch entdeckte auf der Kupfer- grube Neue⸗Conſtanze bei Herbornſeelbach dieſes Mineral in ſchö⸗ nen kryſtalliniſchen Aggregaten mit Kupferlaſur. Die mit dem⸗ ſelben angeſtellte chemiſche Unterſuchung ergab einen Gehalt von 50% Vanadinſäure, welcher ſich dann auch als 22) Vanadinocker in bräunlichen Partien beſonders aus⸗ geſchieden, bemerklich macht. 23) Sordawalit. Dieſes Mineral wurde ebenfalls von C. Koch in Dillenburg im Grünſtein bei Herbornſeelbach in Beglei- tung von Liévrit als Kluftausfüllung in derben plattenförmigen Partien mit den charakteriſtiſchen Eigenſchaften aufgefunden. 5 24) Piſtacit. Findet ſich in hellgrünen unvollkommen aus⸗ gebildeten Kryſtallen, welche leicht mit Titanit verwechſelt werden können, in zerſetztem Hyperit auf den Löhren bei Dillenburg. 25) Apatit wurde in neuerer Zeit auf mehreren Gruben der rechten Lahnſeite bei Diez, deren Lagerſtätten ſich analog dem Braunſteinvorkommen bei Niedertiefenbach verhalten, in verſchie⸗ denen Varietäten, traubig-hellgrün-durchſcheinend und faßrig⸗kry⸗ ſtalliniſch bis derb und ſtalaktitiſch ausgebildet entdeckt. In dieſen Jahrbüchern wurde von F. Sandberger der amorphe Phos— phorit von Birlenbach, ſchon beſchrieben. 26) Wawellit fand ſich in neuerer Zeit im Rotheiſenſtein der Grube Steinberg bei Oberſcheld in ſehr ſchönen halbkugeligen oft traubig verbundenen Partien von radialfaſriger Struktur mit zuweilen erkennbaren Endflächen in ſchön weißer ſeidenglän⸗ zender Färbung. 27) Gediegen Kupfer mit Rothkupfer in den Formen 93 von O und O. 00. im druſigen Brauneiſenſtein der Grube Friedrichsſegen bei Oberlahnſtein. Die Kryſtalle dürften ſich bei näherer Unterſuchung zum Theil als pſeudomorph erweiſen, was aber bei ihrer Kleinheit ſehr ſchwierig zu ermitteln ſein wird. 28) Gediegen Silber. Auf derſelben Grube kommt auch unter denſelben Verhältniſſen, öfter mit Weißbleierzkryſtallen ver⸗ wachſen, in ſehr zierlichen Aggregaten, gediegen Silber in der ſ. g. geſtrickten und gezähnten auch fadenförmigen Ausbildung vor. Eben ſo auch derb eingeſprengt, und dann dem gediegenen Queck⸗ ſilber oder Amalgam ähnlich, wie auch als Ueberzug auf Weiß— bleierz. II. Pſeudomorphoſen. 1) Chabaſit nach Hornblende. Im zweiten Nachtrag zu ſeinen Pſeudomorphoſen jagt Blum S. 7, daß er mit der An⸗ ſicht von G. Biſchof und mir rückſichtlich des Beſtandes dieſer Pſeudomorphoſe nicht übereinſtimme. Ich habe mich ſeit jener Zeit mit dieſen intereſſanten Vorkommniſſen wenig mehr be⸗ ſchäftigen können; neuerdings iſt mir aber Gelegenheit geworden, die Belegſtücke zu meiner Arbeit über die Pſeudomorphoſen des Mineralreichs in Naſſau, in Heft VII dieſer Jahrbücher nochmals durchzuſehen und finde dabei verſchiedene Kryſtalle, die ſowohl von Außen ganz matt, rauh und zerfreſſen, als auch im Sn: nern auf den Spaltungsflächen mit Chabaſit durchdrungen ſind. Die Vertiefungen auf der Oberfläche, ſind dann ebenfalls vom Chabaſit in Beſitz genommen. Andere Kryſtalle haben dagegen ihren urſprünglichen Glanz, bei ihrer Abnahme von Außen nach Innen, nicht eingebüßt. Der um ſie gebildete leere Raum, welcher von Chabaſit eingenommen iſt, kann aber doch nur durch eine ſolche Abnahme entſtanden ſein. Es ſteht deshalb jedenfalls die Chabaſitbildung mit der Zerſtörung der Hornblende in genauem Zuſammenhang, wenn auch noch andere chemiſche Vorgänge in dem Geſtein Theil daran nehmen, was wohl bei den meiſten Er⸗ ſcheinungen der Art ſtattfindet. Wenn nun aber eine ſolche Cha⸗ baſitmaſſe den Raum eines Hornblendekryſtalls ganz oder zum * 94 Theil eingenommen hat, ſo muß dieſelbe doch immer als eine Pſeudomorphoſe angeſehen werden, wenn man auch an der Erklärung über die Entſtehung derſelben Ausſtellungen machen kann. In den Höhlungen der Kryſtalle, welche mit Chabafit ausgefüllt ſind, findet ſich aber auch noch ein amorphes, erdiges Mineral, welches ohne Zweifel ebenfalls ein Zerſetzungsprodukt der Hornblende iſt. Die nähere Kenntniß der Zuſammenſetzung dieſes Minerals wäre aber vielleicht im Stande, auch die Zweifel vom chemiſchen Standpunkte vollſtändig zu beſeitigen. 2) Hornblende nach Kalkſpath. In demſelben Nachtrage Seite 6 hat Blum ſich auch gegen die Einführung der Eindrücke von verſchwundenen Mineralien unter die Umbüllungs = Pjeudo- morphoſen, welche ich mir in der oben angeführten Arbeit erlaubt hatte, ausgeſprochen. Die Bedenken, welche Blum hierbei geäußert hat, kann ich durchaus nicht theilen, da dieſe Eindrücke ihrem ganzen Weſen und ihrer Bedeutung nach, Umhüllungs⸗Pſeudo⸗ morphoſen ſind. Sie geben nämlich davon Zeugniß, daß die Mineralſubſtanz, in der die Eindrücke zurückgeblieben ſind, ein ganz anderes (und welches) Mineral umhüllte, und — daß dieſes verſchwunden iſt. Gleichzeitig zeigen ſie aber auch durch die erhal— tenen Eindrücke an, daß ſie jüngerer Bildung, als die verſchwun— denen ſind. Daß dieſe Eindrücke aber bisher noch nicht die ge— bührende Beachtung und Einführung unter die Pſeudomorphoſen, wenn auch unter beſonderer Benennung, wie z. B. Abdrucks⸗ Pſeudomorphoſen, gefunden haben, kann kein Grund ſein, dieſel⸗ ben auch noch ferner von denſelben auszuſchließen, wozu fie of— fenbar eben ſo gut gehören, als diejenigen Umhüllungen, bei wel⸗ chen das umhüllte Mineral noch ganz oder theilweiſe erhalten iſt. Ja ſie ſind für die Wiſſenſchaft und die Technik noch wichtiger, da ſie uns, viel leichter und ſicherer, über das frühere Vorhandenſein der Mineralien, welche ihre Eindrücke hinterlaſſen haben, unterrichten und uns nicht allein einen Leitfaden an die Hand geben, frühere geologiſche Vorgänge richtig zu beurtheilen; ſondern auch dem Techniker den Weg zeigen, wo er ſie wieder 95 finden kann. Ich will dieſes für die Geologie an einem Bei⸗ ſpiele erläutern. In demſelben Baſaltmandelſtein bei Härtlingen, in welchem die Pſeudomorphoſen von Chabaſit nach Hornblende und Augit vorkommen, fand ich nämlich einen auf beiden Enden zerfreſſenen, ſonſt aber noch wohl erhaltenen Hornblendekryſtall, durch den ſei⸗ ner Längenaxe nach eine Höhlung ging, die ſich nach dem glüd- lichen Aufbrechen des Kryſtalls ) als den hinterlaſſenen Eindruck einer hexagonalen Pyramide von Kalkſpath (etwa RS) ergab, wie fie in dem zerſetzten Geſtein gar nicht ſelten vorkommt. Es mußte alſo der Hornblendekryſtall ſich um die Kalkſpathpyramide gebil⸗ det haben, was doch für die Entſtehungsgeſchichte des Geſteins, das ganz mit Hornblende- und Augitkryſtallen erfüllt iſt, und für die Geneſis dieſer Mineralien, die hier eigentlich nur verſchieden (dimorph) ausgebildete Formen derſelben Mineralſpecies ſind, von großer Wichtigkeit iſt. Der Kalkſpath hat ſeinerſeits auch in vie⸗ len Chabaſitpartien ſeine Eindrücke n wodurch er ſeine Präexiſtenz documentirt. 3) Quarz nach Braunſpath. Ein weiteres Beiſpiel für die Wichtigkeit der Abdruckspſeudomorphoſe in Bezug auf das relative Alter und die Entſtehungsgeſchichte der Mineralien gibt eine Stufe von der Kupfergrube Neuermuth bei Dillenburg. Dieſe Stufe beſteht aus kryſtalliniſchem Quarz und iſt die vollſtändige Ausfüllungsmaſſe einer Braunſpathdruſe, deren Kryſtalle ihre ſehr ſaubern Eindrücken rings um die Quarzmaſſe zurückgelaſſen haben und in dritter Generation von Kupferkieskryſtällchen beſetzt ſind. 4) Chabaſit nach Braunkohle. In dem zweiten Nach— trag zu ſeinen Pſeudomorphoſen hat Blum auch Zweifel gegen den Beſtand der von mir in Heft VII dieſes Jahrbuchs beſchrie— benen eben genannten Pſeudomorphoſe erhoben und ſich dabei auf Exemplare bezogen, welche er bei Rößler in Hanau geſehen hat. Ich muß hiergegen bemerken, daß Herr Rößler, wie ich ge— *) Sit vor dieſem Aufbrechen ſchon von mir in Heft VII dieſer Jahr— bücher, Abth. II und III Seite 235 unter „Chabaſit nach Kalkſpath“ erwähnt. 96 nau weiß, kein Exemplar, welches die von mir beſchriebene Aug: bildung erreicht hat, beſitzt oder beſaß — und daß man ſich von der vollſtändigen Verdrängung der Braunkohle durch den Chabaſit, wobei die Braunkohle auch wohl chemiſch thätig ſein dürfte, nur durch eine Reihe von Uebergängen überzeugen kann. Die vollſtändige Pſeudomorphoſe iſt aber nur in einigen Exem⸗ plaren vorgekommen, wovon noch zwei in meinem Beſitze find. Eines davon hätte Herrn Profeſſor Blum gerne zu Dienſten ge⸗ ſtanden, wenn er mir ſeine Zweifel vorher mitgetheilt hätte. 5) Quarz nach einem Polypen. Im Grünſtein bei Uckersdorf (Dillenburg) fand ich ſchon vor längerer Zeit ein Quarz⸗ ſtück mit eingeſprengtem Epidot, das ein ganz ſchwammiges An— ſehen hat und durch und durch von Höhlungen erfüllt iſt, die ſich bei näherer Betrachtung als die Abdrücke eines organiſchen Weſens von ſpindelförmiger Geſtalt, in den verſchiedenartigſten Altersſtufen ſtehend und durch enge Kanäle mit einander zuſam⸗ menhängend, ergaben. Das Thier kann meines Erachtens nur ein Polyp geweſen ſein, wenn mir die Form desſelben auch noch nicht vorgekommen iſt. 2 6) Hornblende. Ich habe ſodann noch einer Pſeudomor— phoſe nach Hornblende zu erwähnen, welche ſich bei Bellingen am Weſterwald als faſt weſentlicher Beſtandtheil des Trachytdolerits findet. Sie kommt in ausgezeichnet wohlgebildeten Kryſtallen bis zu ½“ Größe in derſelben Form wie bei Härtlingen vor, welche von Außen mattgrau erſcheinen und im Innern unter vollſtän⸗ diger Zerſtörung der blätterigen Textur in ein Gemenge von Zeolithen und anderen Mineralien, worunter ſich Magneteiſen ſtark vertreten findet, (wie der Magnet nachweiſet) umgewandelt iſt. Die einzelnen Individuen der Mineralien ſind wegen ihrer Kleinheit nicht näher zu erkennen, man kann aber doch ſehen, daß es verſchiedene ſind. Wir hätten es hier alſo nochmal mit einer Pſeudomorphoſengattung zu thun, welche ſich in der Wiſſenſchaft noch kein Bürgerrecht erworben hat — und doch irgendwo unter— gebracht werden muß. Ich zweifle auch gar nicht daran, daß von dieſer Gattung, welche vielleicht am zweckmäßigſten „polymi⸗ 97 nerale“ genannt wird, ſich noch Viele finden und für die Wiſſen⸗ ſchaft gute Ergebniſſe liefern werden. Dieſe Pſeudomorphoſe wirft auch ein beſſeres Licht auf die vorher beſchriebene von Chabaſit nach Hornblende, da man in dieſer, wie ſchon oben bemerkt, neben dem Chabaſit auch noch erdige Mineralſubſtanz wahrnimmt, die jedenfalls als ein Zerſetzungsprodukt der Hornblende anzuſe⸗ hen iſt. Die ſo umgebildeten Kryſtalle von Mineralien, welche ſo komplicirt zuſammen geſetzt ſind, wie die Hornblende und der Augit, müſſen bei ihrer wäſſerigen Zerſetzung, faſt nothwendig das Material zu verſchiedenen neuen Mineralien liefern. — Daß ſich dieſe Erſcheinung bei näherer Betrachtung auch noch viel— fältig bei ſolchen Pſeudomorphoſen finden wird, die bisher als einfache Mineralkörper angeſehen wurden, iſt faſt ſicher zu er— warten. f 7; Bleiglanz nach Kalkſpath. Dieſe von Blum in fei- nem zweiten Nachtrage beſchriebene Pſeudomorphoſe kommt auch in der Grube zu Ems vor. Es ſind nämlich ſchön ausgebildete hexagonale Pyramiden der Form R, auf Kluftflächen aufgewachſen und zum Theil oder ganz in Bleiglanz umgewandelt. Fr. Wen⸗ ckenbach. | | 8) Kieſelkupfer nach Kupferlaſur. Dieſe neue Pſeudo— morphoſe fand C. Koch auf einer Stufe von der Kupfergrube Neue⸗Conſtance bei Herboruſeelbach, auf welcher ſich der ſchon beſchriebene Phosphorchalcit und Kupferlaſur befindet. Die un⸗ verkennbaren Kryſtalle des letzteren Minerals, ſind zum Theil in Kieſelkupfer umgeſetzt. 9) Schließlich erwähne ich noch der Pſeudomorphoſe von Toh- lenſaurem Bleioxyd nach Bleiglanz, welche Blum in ſeinem Werke Seite 184 als von der Grube Aurora bei Dillenburg ſtammend, beſchreibt — und die ich in meiner Zuſammenſtellung der Pſeu⸗ domorphoſen in Naſſau überſehen hatte. Dieſelbe Pſeudomor⸗ phoſe von Dernbach, welche von Horſtmann beobachtet wurde, dürfte dagegen Pyromorphit ſein, da meines Wiſſens zu Dern- bach noch kein Weißbleierz vorgekommen iſt. Buntblei findet ſich 7 Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 98 daſelbſt aber nicht ſelten ſchön weiß, ſo 175 es leicht mit a bleierz verwechſelt werden kann. Meinen Freunden C. Koch und Fr. Wencke welche ſich um die geologiſche und mineralogiſche Erforſchung Naſſaus ſchon ſo große Verdienſte erworben haben, verdanke ich einen großen Theil der in dieſen Nachträgen enthaltenen Beobachtungen, welche ſie mir auf das Bereitwilligſte zur Veröffentlichung mittheilten. Verzeichniß der Schmetterlinge Herzogthums Raſſau, mit beſonderer Berückſichtigung der biologiſchen Berhältniſſe und der Entwicklungsgeſchichte. d Von ‚ Dr. A. Rößler. Vorwort. R Nachdem in den letzten Jahrgängen dieſer Vereinsſchrift die höheren Thiere unſeres Landes ſowie eine Anzahl Inſectenfamilien ausführliche Bearbeitung erfahren haben, dürfte es geſtattet ſein nach Ablauf eines halben Menſchenalters ſeit der Vigelius'ſchen Auf⸗ zählung vom Jahre 1850 auch das Heer der Schuppenflügler (Lepidopteren) in einer neuen Aufſtelluug vorzuführen. Dieſelbe ſoll einer Verpflichtung gegen die Wiſſenſchaft nachkommen, welche als Vorbedingung einer künftigen vollſtändigen europäiſchen oder wenigſtens deutſchen Fauna die Erforſchung der einzelnen Lan⸗ desfaunen in dem nur dem Einheimiſchen möglichen Umfange und in der Weiſe verlangt, wie es der heutige Stand der Entomolo— gie erfordert. Daß dieſes bezüglich der Mehrzahl der deutſchen Gegenden und in ganz England, welches auf dieſem Felde alle anderen Nationen überholt hat, bereits geſchehen iſt, war eine dringende Aufforderung für gegenwärtiges Unternehmen. Das Geſammtergebniß dieſer Beſtrebungen wird dann ein nicht unwich⸗ tiges Material für die Forſchungen über die Bedingungen des Entſtehens, Lebens und der Ausbreitung der Thiere auf der Erd⸗ oberfläche liefern. Das Herzogthum Naſſau gehört zu wenigſtens 3 bis 4 na⸗ türlichen Faunenbezirken, deren Grenzen meiſt außerhalb deſſelben fallen, und welche theils ſüddeutſchen, theils norddeutſchen Cha⸗ racter haben. Der öſtliche Theil des Taunus von Wiesbaden bis Frankfurt iſt bereits durch Koch's Werk „die Schmetterlinge des ſüdweſtlichen Deutſchlands“ bekannt geworden, indem nament⸗ lich die Gegenden um den Feldberg durch die ausgezeichneten Frankfurter Forſcher, wie Senator Carl v. Heyden, A. Schmid, Mühlig und Andre eine nicht leicht zu überbietende Aus⸗ beutung erfahren haben. Dagegen beherbergt unter dem Schutz 102 des weſtlichen Taunus das Rheinthal von Mainz bis zur Lahn⸗ mündung eine Fauna ſüdlicheren Characters, derjenigen der bayeriſchen Donaugegenden, ja ſelbſt noch ſüdlicherer Bergländer verwandt. Vieles davon iſt auf dem linken Rheinufer in dem der ganzen entomologiſchen Welt bekannten ſogenannten „Mom⸗ bacher Walde“ concentrirt. Doch find wahrſcheinlich dieſer vieldurch⸗ forſchten, von Mainz bis Ingelheim reichenden, mit Föhren bewachſe— nen hügeligen Sandgegend nur wenige Arten ausſchließlich eigen, die Urheimath dieſer Inſectenwelt find wohl die Abhänge der rhei— niſchen Berge beider Ufer etwa von Rauenthal bis Lahnſtein. Denn erſt unter dem Schutze des in verhältnißmäßig neuer Zeit von Menſchenhand dort angepflanzten Waldes mag ſich dieſe reiche Fauna angeſammelt haben, wie auch dadurch beſtätigt wird, daß manche von Brehm im vorigen Jahrhundert bei Mainz ge⸗ fundene Arten, wie z. B. Arctia aulica, villica, Geom. furvata dort bereits der vorrückenden Cultur erlegen, aber noch an unſren Bergen zu finden find. Dieſe Fauna des Mittelrheinthales iſt hauptſächlich durch folgende ſonſt im Lande meiſt fehlende Arten characteriſirt: Melitaea didyma, Thecla acaciae, Limenitis ca- milla, Vanessa levana, Hesperia lavaterae, Arctia villica und aulica, Atychia in faust a, Agrotis multangula und sagit- tifera, Ammoconia vetula, Polia nigrocincta, Cloantha hype- rici, Polyphaenis sericata - (prospicua), Stilbia ano mala, Gnophos glaucinata und furvata, Acidalia holosericata, reversata, degenerata, moniliata, olorata, rufaria, Fidonia famula (concordaria), Selidosema plumaria, Botys praetextalis und fulvalis, Plutella annulatella, Tinea parietariella u. ſ. w. Sie reicht mit ihren Ausläufern einestheils bis Wiesbaden, andrerſeits, die Aemter Naſtätten und Naſſau noch in ſich ſchlie⸗ ßend, an der Lahn hinauf bis in die Gegend von Diez und Lim⸗ burg. b Die nördliche Abdachung des Taunus bis zur Lahn 1 wie die Fauna von Wehen beſtätigt, nur durch geringere Arten- zahl von der Sübdſeite verſchieden. Der dritte Faunenbezirk begreift das rechte eg bis 103 zur Höhe des Weſterwaldes, namentlich die Aemter Selters, Hachen⸗ burg und Rennerod; er iſt bezüglich der kleineren Arten noch wenig erforſcht. Ausgezeichnet iſt er durch Polia flavicincta, dort gemein, Hyppa rectilinea, Pachnobia leucographa, Geo- metra decolorata, affinitata und salicaria. Einem vierten Faunenbezirk, demjenigen der ſogenannten Bergſtraße, das heißt des Höhenzugs von Heidelberg an Darm— ſtadt vorbei bis Frankfurt, gehört der kleine am linken Mainufer gelegene Theil des H. Amts Höchſt, der ſog. Schwanheimer Wald an. Derſelbe iſt von Frankfurt aus erforſcht, wie aus dem Koch'ſchen Werke ſich ergibt. Dieſer Fauna ſind eigenthümlich die Parthenie Borkhauſens, während in allen naſſauiſchen Lan⸗ destheilen, ſo viel bis jetzt bekannt, nur die Parthenie var. aure- lia Nickerl verkommt, Nola togatulalis und albüla (Mannheim) Noctua marmorosa (Weinheim), Botys rubiginalis (Mannheim und Schwanheim). Ob die Gegenden von Dillenburg und Herborn, wie es ſcheint, als ein fünfter Bezirk anzuſehen ſind, läßt ſich bei dem entomologiſchen Dunkel, das bis jetzt auf jenen Gegenden ruht, nicht mit Sicherheit feſtſtellen. Unſicheren Nachrichten zufolge ſoll jedoch Vanessa xanthomelas, Notodonta cucullina und Lasiocampa taraxaci dort vorkommen, während bei Herborn Noctua lucipeta und Oo, Thecla acaciae, Hesperia alveus und carthami gewiß ſind. — a Gegenwärtige Arbeit kann unter dieſen Umſtänden nur für die Wiesbadener Umgegend, zu welcher jedoch der nur 1 Stunde in gerader Linie entfernte Mombacher Wald glücklicher Weiſe zählt, auf eine gewiſſe Vollſtändigkeit Anſpruch machen. Diejenigen Arten, welche ohne nähere Bezeichnung ihrer Heimath angeführt werden, gehören jedenfalls dem diesſeits des Rheines gelegenen Theil der Wiesbadener Umgegend und, ſoviel bekannt, allen Landestheilen gemeinſchaftlich an. Von letzteren aber laſſen namentlich das Rheinthal und die nördliche Hälfte des Landes noch viele Entdeckungen, beſonders an Kleinfaltern und Spannern erwarten. 104 Nur ſicher einheimiſche Arten find mit fortlaufenden Ziffern verſehen worden, während zweifelhafte oder nur als Zugvögel anzuſehende Vorkommniſſe ohne Ziffer angegeben werden. Das gegenwärtiger Fauna zu Grund gelegte Syſtem iſt dasjenige des Catalogs von Staudinger und Wocke als das ge⸗ genwärtig am meiſten geſchätzte und gebräuchliche. Nur wenige Aenderungen habe ich mir erlaubt um innerhalb einzelner Gat⸗ tungen die durch gleiche Entwickelungsgeſchichte zunächſt verwandten Arten nebeneinander zu bringen oder ſeit Erſcheinen des genannten Catalogs von Andern vorgeſchlagene Verbeſſerungen zu benutzen, die in einer neuen Auflage ohne Zweifel aufgenommen werden dürften. Außerdem habe ich die Federmotten an die Spitze der Kleinfalter geſtellt, weil ſie den Zünslern in ihren frühern Ständen ſowie an Größe und Körperbau am nächſten ſtehen und ſelbſt durch die Gattung Agdistis der Uebergang vermittelt iſt. Jedenfalls gehören ſie ganz augenſcheinlich nicht an das Ende der Microlepi⸗ dopteren. Denn die Zerſpaltung ihrer Flügel, durch welche der Bau der Vogelflügel innerhalb der Grenzen der Inſectennatur vorge⸗ bildet iſt, kann nicht als eine Unvollkommenheit, ſondern nur als eine höhere, weil mehr gegliederte Organiſation angeſehen werden. Die einzelnen Fundplätze wurden nur hie und da angege⸗ ben, wo denſelben einige Nachhaltigkeit zuzutrauen iſt, denn in der Regel ſind dieſelben in hohem Grade der Veränderlichkeit unterworfen. Ich will mich nur darauf berufen, daß die von Vigelius angegebenen Fundſtellen der Wiesbadener Gegend jetzt faſt ohne Ausnahme durch Neubauten, Feld-, Wieſen⸗ und Forſt⸗ Cultur oder Verſchönerungen im Sinne der Badeinduſtrie zer— ſtört oder ganz unergiebig geworden ſind. Der Neroberg z. B., damals eine einſame Waldgegend mit einzelnen uralten hohen Eichen, jungem Eichengebüſch und Haideflächen iſt jetzt ein viel- beſuchter öffentlicher Park mit unvermeidlichen Reſtaurationsan⸗ ſtalten geworden, während im Dambachthal der früher vorhan— dene, von alten Eichen begränzte maleriſche Weiher, die ſog. Tränke und die anſtoßenden Waldblößen, welche den meiſten Stoff 105 für die älteren Sammlungen lieferten, längſt den von unſerem landwirthſchaftlichen Inſtitut ar nn ſuchen erlegen find. Mit Aufzählung der Arten ſind erhebliche Nachrichten über Entwicklungs⸗ und Lebensgeſchichte verbunden worden, die aus eig⸗ ner oder fremder Erfahrung unter Benutzung aller irgend zu erlangenden literariſchen Hilfsmittel zuſammengebracht werden konnten. Die Namen der benutzten Autoren und mittheilenden Freunde ſind jedoch (abgeſehen von der gebotenen Kürze) nur da genannt, wo nicht eigene Erfahrung die betreffende Angabe be⸗ ſtätigen konnte, weil in ſolchen Dingen die Natur allein die endgiltige Wiſſensquelle iſt. Es ſoll damit jüngern Forſchern der Weg geebnet werden, daß ſie nicht nöthig haben, an dem bereits bekannten ihre Zeit zu verlieren, ſondern auf neue Entdeckungen ihr Augenmerk richten können. Man wird dabei zugleich erſehen, wie klein unſer Wiſſen in dieſer Beziehung noch iſt. Selbſt die hervorragendſten Werke geben nur bei einzelnen, wenn auch ſonſt mit oller Ausführlichkeit behandelten Thieren darüber Auskunft, wo und in welchem Zuſtande, ob als Ei, Larve, Puppe oder vollkommenes Inſect es zu jeder Jahreszeit vorhanden ſei. Bei einer Menge von Zünslern, Wicklern und Tineiden, ja ſelbſt noch bei vielen Spannern iſt die Naturgeſchichte völlig unbekannt und die Löſung dieſer Räthſel nur allmälig zu hoffen, jo daß künftige Forſcher noch nicht klagen können, es ſei ihnen aller Stoff vorweg genommen. f Die fauniſtiſchen Forſchungen der letzten Jahrzehnte haben eine unerwartete Uebereinſtimmung unter den europäiſchen, na⸗ mentlich den deutſchen Localfaunen ergeben. In jedem nicht zu engen Umkreiſe wurden nach und nach der größere Theil, vielleicht durchſchnittlich / aller überhaupt in unſerer Zone vorkommen⸗ den europäiſchen Arten gefunden, und es ſcheint ſelbſt eine Aus⸗ gleichung im Gange zu ſein, welche, wenn auch nur vorüberge⸗ hend, nach und nach jede Art da erſcheinen läßt, wo nur irgend ihre Lebensbedingungen vorhanden ſind. In Folge davon glei⸗ chen die faſt jährlich aller Orten gemacht werdenden für die Lo⸗ 106 calfaunen neuen Entdeckungen einer abnehmenden arithmetiſchen Zahlenreihe, ſie werden zwar immer weniger zahlreich, nehmen aber nie ein Ende. Es iſt aber dabei zu unterſcheiden zwiſchen Arten, welche in einer Gegend wirklich dauernd einheimiſch ſind und ſolchen, die nur vorübergehend in einem oder mehreren Jahr⸗ gängen vorkommen, ganz abgeſehen von einzelnen als Zugvögel auftretenden Individuen. Denn offenbar unternehmen einzelne Stücke ſowohl, manchmal unfreiwillig durch Wirbelwind fortgeführt, als auch ganze Geſellſchaften (wie dieß bei Tagfaltern, z. B. zahl⸗ (ofen Heeren von Pieris brassicae, die von Frankreich nach Eng⸗ land überſetzten, öfter beobachtet wurde) freiwillig Reiſen von un⸗ berechenbarer Ausdehnung. Dem entſprechend wurden um Wiesbaden eine große Zahl der bei Mombach an dort ausſchließlich wachſen⸗ den Pflanzen lebenden und nur dort vorkommenden Arten dies⸗ ſeits bis in die Taunusthäler hinauf einzeln. getroffen, wie 3. B. Eupithecia extraversaria an den Tannen der Ruine Sonnen⸗ berg und Acid. decorata bei Dotzheim. Weitere Unterſchiede unter den Arten einer Localfauna beſtehen darin, daß einzelne nicht alljährlich, ſondern nur in Zwiſchenräumen auftreten (z. B. Botys ferrugalis), dennoch aber ein Fortbeſtehen des Stammes anzunehmen it, während andere nur vorübergehend wahrgenom- men wurden und nach wenigen Generationen wieder erloſchen, 3. B. Noctua microgamma und amethystina bei Wiesbaden. In. heißen Jahren, beſonders wenn mehrere hintereinander folgen, tauchen Bewohner des Südens häufiger auf z. B. Sphinx lineata und nerii und Epischnia prodromella. Sonſt find die heißtrocke⸗ nen Jahre, wie 1857 1860, 1865 und 1866 gelehrt haben, für die dem kühlen Laubwald und feuchten Wieſen augehe igen Arten in hohem Grade zerſtörend. Endlich erlöſchen einzelne Arten, wenigſtens in Bee . Bezirken (bei Wiesbaden iſt dieſes z. B. von Pap. hermione, Noctua gutta und lucipeta ziemlich gewiß). Es iſt das eine Folge der ſteigenden Cultur, d. h. der möglichſten Ausbeutung des Waldes, der Wieſen und der Felder. Im Wald werden nur noch 2 Laub⸗ hölzer, Buchen und Eichen gepflanzt und alle andern Bäume und 107 Sträucher grundſätzlich vertilgt, während die moderne Wieſencultur immer höher in die Bergthäler hinauf rückt und nur die Futter⸗ gräſer duldet. Folge davon iſt eine augenfällige, Re zunehmende Verarmung der Flora und Fauna. Man gelangt durch derlei Betrachtungen zu dem Ergeb⸗ \ niß, daß die Faunen nicht unveränderlich find, ſondern einer fortwährenden, wenn auch ſehr allmäligen Wandlung unterliegen, über welche die Aufzählungen aus verſchiedenen Jahrzehnten für die künftigen Forſcher nähere Aufſchlüſſe bringen werden. Was die von mir möglichft berückſichtigte Entwickelungsge⸗ ſchichte betrifft, ſo iſt namentlich die Frage über den Wechſel der Generationen oft eine ſchwierige. | Bei den wenigſten Arten (nur etwa die Tagfalter ausge: nommen) entwickeln ſich alle Eier, Larven und Puppen in gleichen Zeiträumen. Meiſt verſpätet ſich ein Theil, ſeltner durch ver- ſpätetes Ausgehen der Eier, mehr durch langſames Wachsthum der Raupe, manchmal zweimaliges Ueberwintern oder eine meh⸗ rere Flugperioden überdauernde Puppenruhe bis zu einer ſpäteren als der regelmäßigen nächſten Flugzeit, ſo daß z. B. nur die * Hälfte der gleichzeitig gelegten Eier gleichzeitig zur Entwicklung zum vollkommnen Inſect gelangt, während die andere Hälfte (oder Drittel ꝛc.) derſelben Generation im folgenden oder gar erſt dritten, ja vierten Jahre erſcheint und zugleich und in gleicher Jugend mit den Kindern und Enkeln ihrer Geſchwiſter fliegt. Beſondere Wärme des Jahres oder der Oertlichkeit begün⸗ ſtigt die Hervorbringung einer zweiten (oder dritten) Jahresgene⸗ ration ſelbſt bei Arten, welche in der Regel eine ſolche bei uns nicht haben. Pap. podalirius z. B. hat in der Wiesbadener Gegend nur eine Generation, die im Anfang Mai fliegt, wäh⸗ rend er im Süden, z. B. in Kleinaſien zweimal zu erſcheinen pflegt. An den heißen Bergen des Rheinthals (bei Lorch) flog er 1865 ebenfalls zum zweitenmal zahlreich im Juli. Bei Sphinx atropos ſind ähnliche Verhältniſſe, die bei dieſem an ſeiner Stelle erör⸗ tert werden ſollen. g Andere Schwierigkeiten bietet 50 Angabe der Raupen⸗ 108 nahrung. Einestheils zeigt ſich auch hier die von Pfarrer Snell“) bei höheren Thieren beobachtete Neigung zu localen Ge— wohnheiten darin, daß in verſchiedenen Gegenden die Eier an oft ganz verſchiedene Pflanzen abgeſetzt werden, ja ſelbſt ein Wechſel der Nahrung in verſchiedenen Zeiträumen bemerklich wird. So wurde die Raupe von Sph. ligustri in den 1820er Jahren bei Wiesbaden in Gärten und im Biebricher Park auf Spiraea- Arten und Viburnum opulus zahlreich gefunden, während ſie jetzt ebenda ſeit Jahren faſt ausſchließlich auf Syringa vulgaris vorkommt. | Ganze Claſſen von Raupen, namentlich die auf der Erde lebenden und überwinternden Eulen- und Spannerraupen ſind polyphag, ſo daß jedes Buch und jeder Sammler andre Nah— rungspflanzen nennt. Es wird dieſe Fähigkeit, von den verſchie⸗ denartigſten Kräutern und Holzpflanzen ſich zu nähren, jedoch be— greiflich, wenn man erwägt, daß viele überwinternde Raupen bei gelindem Winterwetter noch Nahrung bedürfen, wäre es auch nur abgefallenes feuchtes Laub, und daher, um nicht zu verhungern, nicht wähleriſch ſein dürfen. Andre Raupen leben nur die erſte Jugendzeit an beſtimmten Pflanzen, wie z. B. Noct. tincta an Birken, silago und cerago in den Kätzchen der Saal⸗ weide, spadicea und silene an Schlehen, ſetzen aber dann ihr Leben polyphag an der Erde fort. Endlich find ſelbſt die an be- ſtimmte Pflanzen gewieſenen Arten doch in den ſeltenſten Fällen an eine einzige Species gebunden, vielmehr iſt in der Regel ihnen die Wahl unter einer ganzen Gattung gelaſſen. Vielleicht werden aus dieſem Grunde manche der kleinen Minirraupen der Gattungen Coleophora, Lithocolletis, Nepticula, Elachista, die ihrer verſchiedenen Futterpflanzen, Säcke nnd Minen wegen gegen⸗ wärtig getrennt werden, künftig ſich als identiſch erweiſen, zumal verſchiedene Pflanzen beſtimmte Veränderungen in Farbe und ſelbſt Zeichnung bewirken können, wie denn z. B. Lonicera die ) S. Jahrbücher d. Ver. f. Naturk. im Herzogth. Naſſau. H. XVI. S. 207. 109 Färbung in's Grüne (bei Noct. fimbria) oder in's Dunkle (bei Bomb. caja), Salat ſolche in's Hellfarbige, Prunus ins Rothe verändert. Schließlich habe ich Allen, die mich durch ihre Hilfe, ſei es im Beſtimmen oder durch Mittheilung ihrer Erfahrungen unter⸗ ſtützt haben, meinen wärmſten Dank auszuſprechen. Ihre Namen wage ich nicht hier zu nennen, ſondern erſt ſpäter an den betref⸗ fenden Stellen. Dagegen darf ich an dieſer Stelle nicht ver⸗ ſchweigen, wieviel ich dem ſchon oben erwähnten ausgezeichneten Forſcher A. Schmid in Frankfurt verdanke, der mir nicht allein koſt⸗ bare entomologiſche Werke, ſondern auch ſeine eignen unſchätzbaren Forſchungsergebniſſe in liberalſter Weiſe zur Verfügung geſtellt hat. Kaum weniger verpflichtet bin ich dem Herrn Alexander Schenck, jetzt Amtsaſſeſſor zu Marienberg, der jahrelang ſeine wenigen Freiſtunden der naturgeſchichtlichen Erforſchung ſeiner oft wechſelnden Wohnorte gewidmet und deſſen Mittheilungen für die Kenntniß der entfernteren Theile des Rhein-Ufers (Brau⸗ bach, St. Goarshauſen, Naſtätten) ſowie der rechts von der Lahn liegenden Landestheile die hauptſächliche Quelle geweſen ſind.“) Möchten künftig recht viele ihm ähnliche jüngere Sammler zur Ausfüllung der Lücken gegenwärtiger, ihrer Natur nach nur als Fragment möglichen Arbeit ſich vereinigen. Der Lohn ſol⸗ cher Forſchungen iſt unter Anderem auch die Berechtigung über manche wichtige landwirthſchaftliche Frage zu entſcheiden, bei der durch halbes Wiſſen leider vieles Unheil angerichtet worden iſt. So iſt gegenwärtig die Vertilgung aller Hecken und jedes nicht unmittelbar nutzbaren Baumes und Strauches in Feld und Wieſe bei den Oekonomen eine Art herrſchender Mode, welche die Bo— taniker, Vogel- und Inſectenkundigen in ganz Deutſchland befla- gen. Der bekannte Profeſſor Karl Vogt ſcheint dazu einen haupt⸗ ſächlichen Anſtoß gegeben zu haben, indem er dieſe Ausrottung empfiehlt, weil fein kleiner väterlicher Garten bei Gießen durch Zerſtörung einer nahe gelegenen Hecke Schutz vor dem Inſecten⸗ ) Vergleiche deſſen Verzeichniſſe der Gegend von Wehen und von Selters von 1851 und 1861 in dieſen Jahrbüchern. 110 fraß gewonnen habe. Das mag in einem einzelnen Falle richtig geweſen ſein, iſt es aber ſchwerlich im Großen und Ganzen. Folgerichtig müßten alle Laubwälder und Parkanlagen abge⸗ hauen werden, da ſie die großen Brutſtätten ſind, aus denen die ſchädlichen Nachtſchmetterlinge, vor Allen der Froſtſpanner, ſein ungeflügeltes Weib an warmen Abenden durch die Luft tragend, ſich über Felder und Gärten weithin verbreiten. Hier laſſen ſie ſich am liebſten auf unſere wilden einheimiſchen Holzpflanzen, beſonders Schlehen, Weißdorn und Eichenbüſche nieder und gehen erſt in deren Ermangelung an Obſtbäume und andere Cul⸗ turpflanzen. Daraus ergiebt ſich, daß die heckenvertilgenden Landwirthe nicht blos ihre beſten Freunde, die in den Büſchen niſtenden inſectenfreſſenden Vögel verſcheuchen, ſondern auch die natürlichen Ableiter des Raupenfraßes von ihren Bäumen zer⸗ ſtören. Ich fand dieſes namentlich in der Frauenſteiner Gegend beſtätigt. Seitdem auch dort die Heckenzerſtörung eine vollſtän⸗ dige iſt, hat die ſonſt an Schlehen lebende Argyresthia pru- niella ſich an den Kirſchenbäumen eingewöhnt und zerfrißt im „Frühjahr deren Knospen in einer Anzahl, welche die Aerndte ſchon öfter vernichtet hat und die Umgebung der Bäume von dem vollkommnen Inſecte wimmeln läßt. f I. Tagfalter. -Paptlio, : Beide Arten überwintern als Puppen. 1) Podalirius L. hat bei uns nur eine Generation, die ſüdlich am Taunus in wärmeren Jahren ſchon im letzten Dritt- theil des April erſcheint und bis Ende Mai fliegt. Im Auguſt, wo im Süden z. B. in Kleinaſien eine zweite, vielleicht dritte Generation vorhanden iſt, lebt bei uns die Raupe, die in der Wiesbadener Gegend, außer an Schlehen, an Mirabellen und wilden Birnbäumen ausnahmsweiſe gefunden wurde. Er iſt nur noch im Rheingau und andern felſigen Gegenden z. B. des Lahn⸗ thals häufig. Indeſſen traf ich ihn bei Lorch am 16. Juli 1865 in einer zweiten Generation fliegend, deren Unvollſtändigkeit ſich daraus ergab, daß gleichzeitig erwachſene Raupen gefunden wur⸗ den, deren Puppe überwinterte. *) Bei Wiesbaden iſt er durch Ausrottung der Hecken zur Seltenheit geworden, während noch im Jahre 1834 in den Gärten der Stadt die blühenden Flieder⸗ bäume von ihm in Schaaren beſucht wurden. { 2) Machaon L. fliegt in der nämlichen Zeit, wie der vorige, regelmäßig im Juli und Auguſt in einer zweiten Generation und bei warmer Herbſtwitterung entwickeln ſich ſelbſt einzelne Puppen der dritten Generation. Die Raupe, an wilden Möhren und andern Doldenpflanzen, wie Pimpinella saxifraga, ſelbſt an Heracleum sphondylium, ift bei Mainz gemein an Peucedanum oreoselinum ; Pier 18. a) die Raupe (klein) überwinternd. 3) Crata egi I. lebt, in gemeinſamem Geſpinnſt in der Ju⸗ *) Auch bei Eltville erinnert ſich H. Profeſſor Kirſchbaum denſelben im Auguſt 1826 gefangen zu haben. 112 gend, im April an Crataegus- und Prunus-Arten. Der Falter fliegt nur einmal im Jahre in der zweiten Hälfte des Mai. b) als Puppen überwintern 4) Brassicae L. vom Mai an in 3 bis 4 Generationen fliegend, die R. an allen angebauten und wildwachſenden Kohl- arten und anderen damit verwandten Cruciferen. 5) Rap ae I. desgleichen vom April an. 6) Napi L. im April und Juli, die R. an den Pflanzen der⸗ ſelben Gattungen lebend, vermeidet jedoch die Gärten und das angebaute Land überhaupt. 7) Dapli dice L., deren erſte kleinere Generation (var. belli- dice) im April, z. 8 / 1865 bei Wiesbaden auf dem Nero⸗ berg, fliegt, hat noch zwei Generationen im Juli und Septem⸗ ber und iſt in der Gegend des Litorinellenkalks z. B. bei Mainz gemein; im Wald und auf Taunusgeſtein kommt ſie nur als Zugvogel vor. Die Raupe an Cruciferen, wie Alyssum, auch an Reseda lutea u. | w. Autocharis, ebenfalls als Puppe überwinternd. 8) Cardamines I., nur einmal im Jahre von Anfang April den Mai hindurch fliegend. Die Raupe nur auf wild⸗ wachſenden Cruciferen, namentlich Turritis und Cardamine- Arten. | 2 5 Leucophasia, h als Puppe übermwinternd. 9) Sinapis L. erſcheint zweimal, im April und Juli. Die Raupe ſoll außer an Cruciferen auch an Lotus- und Lathyrus- Arten leben. 5 g Colias. Die Raupen überwintern. 10) Hyale L. Die Raupe fand ich ſchon wachse am 9. April 1854 bei Mainz auf dem faſt kahlen Sandboden an Medicago sativa und ein zweites Mal Mitte Juli an Coro- nilla varia. Der Falter fliegt a im Mai, im Sun und Auguſt und im October. 113 11) Edusa F. hat diefelben drei Generationen wie Hyale, nur wird die erſte wegen ihrer Seltenheit meiſt überſeher und die letzte kommt nur in wärmeren Jahren vor, in welchen aber, wie z. B. 1858 und 1861, die zweite auf Aeckern mit deutſchem Klee beſonders auf Feldern des Litorinellenkalks gemein, ſelbſt auf Waldwieſen einzeln fliegt, wie z. B. am 3. Septbr. 1854 in dem hochgelegenen Thale nach Wambach zu die Abänderung Helice getroffen wurde. Die R. an Medicago sativa. Rhodocera überwintert als Schmetterling in dichtbelaubten Büſchen u. dgl., fliegt mit Polychloros in den erſten Frühlingstagen, ſelbſt bisweilen im Winter. 12) Rhamni J. fliegt vom Juli an und nach der Ueberwinterung in nur einer Generation bis Ende Mai. Die Raupe im Unter⸗ wald an Kreuzdorn (Rhamnus frangula, auch cathartica). Die Puppe hängt an der Unterſeite eines Blattes. f Thecla Die Puppen liegen auf der Erde unter Laub u. dgl. und nur Pruni, die an ein Reis geheftet wird, macht hiervon eine Ausnahme. a) als Ei überwinternd. 13) Betulae L. an Schlehenhecken und Zwetſchenbäumen lebend. Die Raupe daſelbſt im Mai. 14) W. album Knoch. Der Falter kommt bei Mainz vor und wurde auch in den Kurhausanlagen bei Wiesbaden 1861 26/, ge⸗ troffen, iſt aber ſchwer zu bemerken, da er gleich Betulae, nach Art der Noctuen nicht in das Weite, ſondern in's Dunkle flieht und fich im dichten Laube verbirgt. Die Raupe im Mai an Ulmen. 15) Ilicis Esp. Die Raupe im Mai auf Eichen, der Falter im Juni. Ueberall häufig. 16) Acaciae F. Wurde von A. Schmid in Frankfurt zuerſt bei Königſtein als Raupe im Mai entdeckt, dann 1865 im Juni bei Lorch häufig an Schlehenhecken fliegend getroffen. Danach iſt wohl das ganze Rheinthal als Heimath 1 Ebenſo ſah ich Exemplare aus Herborn. 17) Spini S. J. Koch (die Schmetterlinge des ſüdweſtl. Deutſch⸗ lands) hat ihn bei Ems fliegend im Juli und en getroffen. Naſſ. naturw. Jahrb. §. XIX. u. XX. 114 18) Pruni I. wird durch Vertilgung der Schlehenhecken immer ſeltener, da er nicht den Wald, ſondern nur ſehr warm gelegene freie Abhänge bewohnt. Seine Entwickelung verläuft wie bei Acaciae. 19) en Die Raupe im Mai auf Eichen, fliegt im Juli. b) als Puppe überwinternd. 20) Rubi I. fliegt im April und Mai, zum zweitenmal im Juli. Die Raupe im Juni und Herbſt an Ginſter und Klee⸗ Arten. | Polyommatus. a) als Puppen überwintern nach Prittwitz: 21) Virgaureae Z. fliegt nur einmal zu Anfang Juli Mor⸗ gens am Rand hoch im Taunus gelegener Waldwieſen an Brom⸗ beerblüthen, an denen er aber nicht ruht, ſondern ſchon nach der Mittagſtunde in dem Hochwald ſich verbirgt. 22) Phlaeas I. hat drei Generationen im Mai, Juli und September. Die Raupe an Rumex iſt Ende März erwachſen. Zur Verwandlung heftet ſie ſich mit einigen Fäden an Baum⸗ ſtämme u. dgl. b) als Raupen, die an Ampfer leben: 23) Dorilis Hufn. (Circe 8. V.) fliegt in 2 Gcnerotioten im Mai, Juli und Auguſt auf Wieſen überall häufig. 24) Eurydice Rott. (Chryseis S. J.) zu Anfang Juni auf Sumpfwieſen in manchen Jahren gemein. g c) als Ei am Stengel von Ampfer, nach Asmus: 25) Alciphron Rott. (Hippono& Esp.) nach Mittheilung des Herrn Oberforſtraths von Graß im Thal bei Lorchhauſen im Rheingau, ſowie in der Gegend von Limburg. Die Raupe nach Koch im Mai an Ampfer. Lycaena. N a) die Raupen überwintern. 26) Tiresias Rott. (Amyntas S. J.) Die kleinere Form im April und Mai, die zweite größere var. polysperchon Bergstr. im Juli. Die Raupe an Kleearten. 27) Argus IL. häufig bei Mombach und Dotzheim. Nach Vergleichung einer Menge Exemplare ſowohl aus Alpengegenden 115 als von hier find mir die Artrechte von Aegon ſehr zweifelhaft geworden, ungeachtet der mikroskopiſche Unterſchied gefunden wor⸗ den ſein ſoll, daß die Vorderſchienen bei Aegon mit einem Horn⸗ ſtachel verſehen ſeien, der bei Argus fehle; allein ſolche Un- terſchiede können täuſchen, wie die Erfahrung gelehrt hat. Die hieſigen Exemplare gehören übrigens durch ihren breiten ſchwarzen Flügelrand der Form Aegon an, wie fie Ochſenheimer characteriſirt; ihre Größe iſt aber nicht unter der der Schweizeri— ſchen Argusexemplare und die Flugzeit ſchon Anfangs Juni. Am 28. Mai 1864 wurde bei Biebrich ein hierher gehöriges ganz friſch ent- wickeltes 2 gefunden, welches die Veränderlichkeit der Art ganz beſon⸗ ders zeigt, wenn es nicht vielleicht ein Hybridus mit Icarus Rott. oder Adonis S. J. iſt. Es hat die vollſte Größe des letzteren, iſt oben tief ſchwarz, zur Hälfte blau wie var. Ceronus mit den hellen orangegelben Augenflecken, die Franzen ganz weiß, mit Ausnahme der ſchwarzen Wurzel, die Unterſeite licht braungrau mit ſehr ſtark metalliſch grüner Begrenzung von 4 Augenflecken. Auf⸗ fallend iſt der beſonders dickwulſtige hellgraue Halskragen. Die Raupe ſoll an der auch auf den hieſigen Flugplätzen reichlich wachſenden Genista germanica, auch an anderen Gin⸗ ſter⸗, Haide⸗ und Kleearten im Mai erwachſen gefunden werden. Der Sch. liebt beſonders Tanacetum vulgare als Aufenthalt an felſigen Flugorten. 28) Hylas S. V. fliegt im Mai und Juli nicht häufig auf Waldwieſen. Die Raupe ſoll an Coronilla varia leben. 29) Medon Hufn. (Agestis S. .) auf Orten des Litori⸗ nellenkalks im Mai und Juli. Die Raupe nach Zeller an dem, auch bei uns, dort häufig wachſenden Erodium cicutarium. 30) Chiron Kott. (Eumedon Esp.), im Mombacher Walde an den Blüthen des Geranium sanguineum vor Mitte Juni ſehr zahlreich. Die Raupe ſoll in den Früchtchen dieſer Pflanze leben. 31) Adonis S. J. in der zweiten Hälfte Mai und im Juli, Auguſt an trockenen Orten. Die Raupe ſoll an Coronilla varia und Stachys-Arten leben. 8 * 116 32) Corydon Scop. im Juli auf dem Kalkboden des Mainzer Tertiärbeckens, daher auch bei Biebrich ſehr häufig, aber im Taunus fehlend, was ſich dadurch erklären dürfte, daß die Raupe ſich im Sande verbergen und darin überwintern ſoll. Sie ſoll an Coronilla varia und Hippocrepis comosa leben. 33) Dorylas S. J. kommt nur bei Mainz im Mombacher Walde Mitte Juli einzeln vor. Die Raupe nach Treitſchke auf den Blüthen von Melilotus. f ] 34) Alsus S. J. im Mai und Juli nur auf dem Kalkboden der hieſigen Gegend, bei Biebrich und Mombach. Die Raupe fand A. Schmid in den Blüthen der Anthyllis vulneraria. 35) Semiargus Hot. (Acis S. P.) im Juni ziemlich ſelten auf graſigen Waldſtellen im Taunus. Die Raupe ſoll an Meli- lotus und Anthyllis vulneraria leben. 36) Cyllarus Rott. frühe im Mai auf Wieſen häufig. Die Raupe nach verſchiedenen Angaben auf Astragalus, Trifolium- und Ginſterarten. 37) Diomedes Rott. (Euphemus Bkh.) in der zweiten Hälfte des Juli häufig in ſumpfigen Wieſen um Seirpus fliegend und auf den Köpfen der Sanguisorba officinalis ruhend, an welche die Eier gelegt werden und in welchen auch gleich denen der beiden folgenden Arten die Raupe leben ſoll. (A. Schmid.) 38) Arion IL. zur nämlichen Zeit und ebenſo, etwas früher, auch im Mombacher Wald, an Stellen, wo eine große Schilf— grasart wächſt. 39) Arcas Rott. (Erebus Knoch) noch häufiger als beide vorigen und ebenſo lebend. Sebrus H. wurde in einem zweifelloſen Exemplar im Mai angeblich bei dem Chauſſeehaus unfern Wiesbaden ge: funden von Maler Reyher. b) die Puppen überwinternd (nach v. Prittwitz). 40) Argiolus L. auf Haideflächen von Mitte April an flie⸗ gend, hat nur eine Generation. Die Raupe nach Freyer auf Haidekraut. 0 117 41) Icarus Rott. (Alexis S. V.) vom erſten Frühjahr an überall gemein in 3 bis 4 Generationen. Die Raupe an Ononis spinosa und Ginſterarten. : Nemeobius. Die Raupe überwintert nach Treitſchke. 42) Lucina I. in der erſten Hälfte des Mai auf Wieſen. Die überwinternde Raupe an Primeln und Ampfer. Apatura, die Raupen ſehr klein überwinternd. 43) Iris I. erſcheint in der Regel mit Anfang Juli, doch auch in wärmeren Jahren z. B. 1862 etwas früher, die Raupe lebt auf Bäumen, wie auf Büſchen der Saalweide. 44) Ilia S. V. erſcheint um etwa 8 Tage ſpäter, aber viel ſeltener als die vorige, die Raupe auf Bäumen der Populus tremula, auch anderer im Walde ſtehender Pappelarten. 45) Clytie H., (die wohl eigene Art ſein dürfte, da die von Treitſchke beſchriebenen (Bd. X, 1. S. 26) einen Uebergang bil⸗ denden Exemplare Hybriden geweſen ſein mögen; ein von mir einſt erzogenes 9 von Ilia war ganz ſchwarz und mit Clytie nicht wohl zu vereinigen), lebt in gleicher Weiſe und iſt bei uns fo häufig wie Iris. Doch fehlten alle drei Arten in den heißtrocke⸗ nen Jahren 1857—59 und 1865 faſt gänzlich und die gegenwär⸗ tige Behandlungsweiſe der Wälder droht ihnen den Untergang. Limenitis, die Raupen Aber better klein. 46) Populi Z. fliegt im Durchſchnitt vom Ende der erſten Juniwoche an. Die Raupe überwintert klein an den Zweigen der Populus tremula in einer aus einem Blattſtück gefertigten Wohnung. Das 9, ſowie dasjenige der Apatura-Arten kommt meiſt nur gegen 6 Uhr Nachmittags zum Vorſchein und läßt ſich auch dann nur ſelten auf die Erde herab, ſondern ſchwebt um die Baumkronen. | 47) Camilla S. J. fliegt Mitte Juni im Rheinthale von Gei⸗ 118 fenheim an abwärts und an der Lahn bis nach Diez. Die Raupe an Lonicera-Arten. 48) Sibylla IT. erſcheint nach Mitte Juni an ſchattigen Waldſtellen überall im Gebiet, ſelbſt im Mombacher Wald, doch nur an einzelnen Flugplätzen. Die Raupe öfter an Lonicera xylo- steum gefunden. b Vanessa. a) die Puppe überwintert. 49) Levana L. wurde von Vigelius bei Idſtein getroffen, fehlt ſonſt im Taunus, gehört aber der Fauna des Rheinthals an, zu welcher auch Naſtätten zu rechnen iſt, wo A. Schenck die⸗ ſelbe fand. Nach des Letzteren Beobachtung erſcheint die erſte, nach Koch ſchon im März fliegende Falter-Generation aus der: jenigen Hälfte der Ende Juli und im Auguſt lebenden Raupen, welche zum andern Theil ſchon im Auguſt ſich entwickelt, ſo daß nur im Juli eine vollſtändige Generation die Puppe verläßt. b) die Schmetterlinge überwintern, fliegen bei gelindem Winterwetter im Sonnenſchein, ſo daß ſie oft zu dem Glauben Anlaß geben, ſie ſeien ſchon durch Frühlingswärme zur Entwickelung gelangt, wie alljährlich Zeitungsnachrichten über dieſes vermeintliche Wunder beweiſen. 50) C album I. Ende Juni, und eine zweite Generation im Sommer, welche überwintert und im März fliegt. Die Raupe an Johannis⸗ und Kloſterbeeren, Hopfen, Ulmen und nach frem⸗ den Beobachtungen auch an Weiden und Neſſeln. 51) Polychloros L. entwickelt ſich ebenfalls Ende Juni, ſcheint aber nur eine Generation im Jahre zu haben. Die Raupe auf Weiden, Pappeln, Ulmen, Birnen und Kirſchbäumen. 52) Urticae L. vom Juni an in 2—3 Generationen. Die Raupe gemein an Urtica dioica. 53) Io L. desgleichen. 54) Antio pa L. die Raupe geſellig an Weiden und Birken⸗ bäumen in der zweiten Hälfte des Juni. Der Falter nach An⸗ fang Juli in nur einer Generation. 55) Atalanta L. fliegt aus ausnahmsweiſe überwinterten 119 Puppen im Mai, dann Anfangs Juli und in einer zweiten Gene⸗ ration im September und October. Die Raupe lebt an Urtica dioica in einem Blatt, das fie an den Rändern zu einer geſchloſ⸗ ſenen Wohnung zuſammenheftet. 56) Cardui IL. hat ebenfalls mehrere Generationen vom Juli an. Die Raupe beſonders häufig an dem im Getreide wachſenden Cirsium arvense, an Helichrysum arenarium und anderen Kräutern, immer nach Art der Wicklerraupen einge⸗ ſponnen. ) Melitaea. Die Raupen überwintern. 57 Artemis S. V. Mitte Mai auf Wieſen häufig. Die jungen Raupen im Herbſt in einem Seneiaſchaktlichen Geſpinnſt an Scabiosa succisa. 58) Cinxia I. erſcheint mit der vorigen und lebt an Achil- lea, Plantago und ähnlichen weichen Pflanzen. Die Puppe wird an der Unterſeite von Steinen u. dgl. angeheftet. 59) Phoebe S. J. wurde von A. Schenck bei Naſtätten gefunden. Sie ſoll zwei Generationen im Mai und Auguſt haben. Die Raupe nach v. Heinemann an Centaurea jacea. 60) Didyma Esp. Im Rheinthale, namentlich auch bei Mombach, fehlt im Taunus. Die Raupe, bei Lorch erwachſen gefunden 1865, 1¼, ſoll an Stachys und Veronica leben. Der Falter erſcheint mit Anfang Juli, nur einmal im Jahre. 61) Athalia Esp. erſcheint etwas vor Mitte Juni. Die Raupe nach Freyer an Plantago und Melampyrum silvaticum. 62) Parthenie Bkh. und zwar, ſo viel bis jetzt bekannt, nur die var. Aurelia Nick., bei Wiesbaden und im Lahnthal fliegt noch etwas früher, die davon verſchiedene Parthenie Burkh. Parthenoides Kef. bei Schwanheim und an der Bergſtraße. Die Raupe nach Wilde an Plantago media. ) Ueber das Vorkommen von Xanthomelas S. V. fehlen ſeit 30 Jahren alle Nachrichten, ſo daß er nicht mehr aufgezählt werden kann. 63) Dietynna Esp. Ueberall in der erſten Hälfte des Juni auf Wieſen, 1865 auch einmal ganz friſch Anfangs September. Die Raupe nach Koch im Mai auf Valeriana kene nach Frey er an Melampyrum silvaticum. i a Argynnis. Die Raupen überwintern und leben meiſt an Viola-Arten. 64) Selene S. V. erſcheint Ende Mai bis Mitte Juni, dann im Auguſt beſonders zahlreich auf ſumpfigen Waldwieſen. 65) Euphrosyne Z. fliegt Anfangs Mai und nicht wieder im Jahre. 66) Dia IL. auf Waldwieſen Mitte Mai und im Auguſt. Die Raupe nach Wullſchlegel auch an Prunella vulgaris. 67) In O Esp. bis jetzt im Herzogthum nur im ſogenannten Reichenbachsthale zwiſchen dem Altkönig und Feldberg, da wo der Bach aus dem Walde tritt, aber alljährlich Mitte Juni ge⸗ funden. Als Nahrung der Raupe, die ſich im Graſe verſtecken ſoll, werden genannt Spiraea aruncus, Sanguisorba officinalis und Rubus-Arten. 68) Latonia L. fliegt in wenigſtens drei Generationen vom April bis October in jedem Monate. Die Raupe auch an Rubus caesius. 69) Aglaja m Mitte Juli. 70) Niobe IL. Ende Juni. Um Wiesbaden gehört die Mehr⸗ zahl der Varietät Eris an. 71) Adippe S. V. Ende Juni, Anfangs Juli 72) Paphia L. Ende Juli bis in den Auguſt, meiſt auf Brombeerblüthen verweilend. Die Raupe auch an Rubus idaeus. Melanagria, überwintert als Raupe. 73) Galathea IL. fliegt von Ende Juni an. Die Raupe an Grasarten. Die Puppe fand ich an die Wee eines Blattes von Potentilla auserina geheftet. 121 Erebia. Die Raupen überwintern und leben an Grasarten. Beide erſte Arten häufig. 74) Medusa S. V. erſcheint Mitte Mai, auch var. Eumenis Fr. kommt hier vor. 75) Medea S. V. fliegt gegen Ende Juli bis in den Auguſt. 76) Ligea S. J. kommt nur an einigen Gebirgsſtellen im Juli, namentlich bei Schlangenbad, der bei Arg. Ino erwähn- ten Wieſe am Feldberg und bei Rennerod vor. Panicum san— guinale ſoll die Futterpflanze ſein. | Satyrus. an Raupen überwintern, leben an Gras (Holeus-Arten) und verwandeln ſich in der Erde. 77) Proserpina S. V. fliegt im letzten Drittheil des Juli bis in den Auguſt. Selten und einzeln bei Wiesbaden im Thal ober der Faſanerie und andern Waldthälern am Waldſaum, auch einmal ausnahmsweiſe im Mombacher Wald am 12. Juli 1865 an dort einzeln ſtehenden Eichen. 78) Hermione L. desgleichen. Dieſe und die vorige Art ſcheinen hohe Eichen als Bedingung eines bleibenden Aufenthalts in einer Gegend zu bedürfen, indem ſie darauf ruhen und den ausfließenden Saft ſaugen. In Ermangelung hoher Bäume flie⸗ gen ſie gerne um mit Eichengebüſch bewachſene Bergſpitzen. Hermione, früher mit Proserpina gemein auf dem Neroberg, iſt in der Wiesbadener Gegend bereits ausgegangen und auch Pro- serpina verſchwindet immer mehr. Beide ſcheinen außer bei Dillenburg nur auf der Südſeite des Taunus vorzukommen, wo ich ſie oder die folgende bei Lorch 1865 ſchon Mitte Juli ſah. 79) Alcyone S. V. nach A. Schenck bei Braubach, nach Koch im Schwanheimer Wald Mitte Juli. 80) Phaedra I. früher auf Sumpfitellen bei Wiesbaden ober der Faſanerie, einer für ſie offenbar geeigneten Oertlichkeit, iſt daſelbſt nicht mehr vorhanden, ſondern nur noch im Schwanhei— mer Wald. (Koch.) 122 81) Briseis L. im Rheinthal, auch bei Mombach, dann bei Flörsheim und bei Herborn, Weilburg und Dillenburg nach Schenck zur nämlichen Zeit, wie Proserpina, ebenfalls trockene Höhen liebend. 5 8 82) Semele L. vom Ende Juni an überall auf trocknen Grasflächen, an Baumſtämmen ruhend. Pararg e. Die Raupen im Graſe verborgen lebend, die Puppen an Mauern ꝛc. hängend 83) Maera L. Im Rheinthal und bei Königſtein mit der var. Adrasta H. um Mitte Juni und nochmals Anfangs Auguſt fliegend. Um Wiesbaden iſt er ſeit Jahren verſchwunden. Becker fand ihn in den 1820r Jahren in Menge bei Sonnenberg in den Steinbrüchen, ich neuerdings bei Dotzheim. 84) Megaera IL. überall gemein Mitte Mai und nochmals in zwei bis in den October ſich entwickelnden Generationen. Dieſe und die vorigen Arten fliegen meiſt an Felſen und alten Mauern und die Falter ruhen in deren Vertiefungen, wo auch die Puppe nahe am Boden gefunden wird. 85) Egeria I. fliegt vom letzten Drittel des April bis in den Mai und wieder im Juli, mehr im ſchattigen Wald. Die ganz ſmaragdgrüne Puppe fand ich unter einem loſe aufliegenden Feldſtein angeheftet.) Epinephele. Die Raupen überwintern und leben an Gras (Poa- Arten). Nur eine Generation. 86) Janira L. gemein überall von Juni an bis Ende Juli. 87) Tithonus J. fliegt von Mitte Juli an mehrere Wochen. 88) Hyperanthus I. erſcheint im letzten Drittel des Juni und beſaugt in Geſellſchaft von Paphia die Brombeerblüthen. 1 Co enonympha. Ueberwinternde, im Graſe lebende Raupen. 89) Hero I. fliegt Anfangs Juni auf höher gelegenen Wald- wieſen z. B. oberhalb der Faſanerie bei Wiesbaden und bei Wehen. IE | 90) Iphis 8. Y. Vom letzten Drittel des Juni an, nicht ſel⸗ ) Dejanira I. nach unſicheren Nachrichten bei Langenſchwalbach im Juni. . 123 ten auf graſigen Stellen im Mombacher Wald, doch auch auf Waldſchneiſen oberhalb der Faſanerie. Als Nahrung der Raupe wird Melica ciliata genannt. 91) Arcanius LI. zur nämlichen 3 wie der Vorige überall im Walde häufig. 92) Pamphilus L. Vom April an in mehreren Generatio⸗ nen den ganzen Sommer hindurch überall gemein. 93) Davus L. auf Sumpfſtellen, Mitte Juni, wo ſich der weiße wollige Fruchtſtand des Eriophorum angustifolium zeigt. Die mr wurde von Zeller an Carex gefunden. Spilothyrus. 4) Die Raupen überwintern. 94) Malvarum Illgr. fliegt im Mai aus erwachſen überwin⸗ ternden Raupen, eine zweite Generation Ende Juli. Die Raupe fertigt ſich eine Wohnung durch Umbiegung eines kleinen Stücks des Blattrandes und findet ſich an allen Malvenarten, namentlich 1 an der Gartenmalve. 95) Lavaterae Esp. vom erſten Drittel des Juni bis in den Juli, nur einmal im Jahre, im Rheinthal (Lorch) und bei Mombach. Die Raupe fand v. Hornig an Stachys recta zwiſchen Blätter eingeſponnen. 8 Syrichthus. 96) Carthami H. Den Juni hindurch bei Mombach. Die Raupe ſcheint noch unbekannt zu ſein. 97) Alveus H. und var. Fritillum im Mai und Auguſt, ſelten auf Waldwieſen bei Wiesbaden, häufig bei Mombach. Als Nah— rung werden Dipsacus- und Carduus-Arten genannt, v. Hornig erzog Alveus aus einer an Polygala chamaebuxus gefundenen us b) die Puppe überwintert (nach Prittwitz). 98) Sao H. (Sertorius 0.) nicht häufig in der zweiten Hälfte des Mai und Mitte Auguſt in der Nähe von Rubus-Arten, an denen die Raupe in einer Wohnung wie die von Malvarum lebt. An Brombeeren oberhalb der Faſanerie. 99) Malvae L. (Alveolus H.) überall gemein, im April und Mai. Die var. Taras Meig. ziemlich ſelten. Die Raupe ſoll im Auguſt an en und Fragaria leben. | Erinnys. Die Raupe überwintert. f 100) Tages I. erſcheint Ende April und zum zweitenmal im Juli. Lotus corniculatus und Iberis pinnata ſollen die Raupe ernähren. a Hesperia. Die Raupen überwintern und leben im Graſe. 101) Thaumas Hufn. (Linea S. J.) im Juli überall. 102) Lineola 0. desgleichen, ſeltener. Die Raupe lebt nach Asmus an Arrhenatherum elatius. 103) Actae on Esp. fliegt im Juli, meiſt um de spinosa, an trocknen Stellen des Litorinellenkalkbodens bei Biebrich und Mombach, auch bei Dotzheim. Die Raupe fand Ae Cala- magrostis epigeios. ui 104) Sylvanus Zsp. überall häufig im Juli. Die Raupe ſoll an Poa annua, Triticum, Avena und Holcus gefunden wer⸗ den. Sie rollt ein Blatt zu ihrer e und lebt darin bis in den Mai. 105) Comma L. in der zweiten Hälfte des Juli auf Wald⸗ wieſen häufig. Die Raupe an Coronilla varia, in einer aus zu⸗ ſammengezogenen Blättern gefertigten Wohnung BERIRIEE Cärterocephalus. Die Raupe überwintert. 106) Panis cus ESV. fliegt einzeln in der zweiten Hälfte des Mai im Mombacher Walde, auch zwiſchen Kloppenheim und Ig⸗ ſtadt am Waldrand, ebenfalls noch auf Kalkboden. II. Schwärmer. Die Puppe überwintert. 5 Acherontia. 107) Atropos L. iſt wohl außereuropäiſcher Abſtammung. Seine Organiſation ift beftrebt ihn in zwei Jahresgenerationen zu entwickeln; aber für die letzte iſt mit Ausnahme ganz heißer Jahre, wie z. B. 1859 und 1865, der Sommer Deutſchlands zu kurz. Dann ſterben entweder alle die im Herbſt, in der Regel Ende September und Anfangs October auskriechenden Schwärmer oder die von ihnen abſtammenden Raupen wegen Zerſtörung der Kartoffelpflanze durch den Froſt und nur in Jahren, wie die genannten, wo die überwinterten Puppen ſtatt wie gewöhnlich, im Juli ſchon weit früher und die Puppen vom ſelben Jahre ſchon Anfangs Auguſt auskrochen, haben die Raupen zweiter Ge⸗ neration noch Zeit, im October ihre volle Größe zu erreichen. Sonſt lebt die Raupe im Auguſt und die Fortpflanzung der Art beruht allein auf dem geringen Theil der Puppen, welcher ſich nicht im nämlichen Jahre entwickelt. Außer dieſen Verhältniſſen und der exotiſchen Nahrung ſpricht für die fremde Herkunft auch der Umſtand, daß, gleich der von convolvuli, die Raupe meines Wiſſens von keiner Schlupfweſpe (nach Verſicherung Anderer jedoch von Mückenlarven) beläſtigt wird, während jede, auch die kleinſte europäiſche Art deren mehrere ernährt.) Er liebt, oft ſchon in der erſten Abenddämmerung nach dem Licht zu fliegen und wird deßhalb zu Wiesbaden jährlich in der Nähe der im Felde ſichtbaren Straßenlaternen ſowie in Landhäuſern vor der Stadt und den äußerſten Straßen gefunden. Seine Nahrung ) Daß die Raupe zuweilen auch an einheimiſchen Pflanzen, wie Euonymus europaea und Möhren getroffen werden ſoll, beweiſt nichts für ſeine Eingeborenheit. Denn bei ſehr vielen Arten kommt es vor, daß neben der regelmäßigen Futterpflanze zuweilen in deren Ermangelung oder ſelbſt gerade in deren Nähe durch Irrthum der Mütter Raupen an andern Pflanzen getroffen werden und daran fortkommen. Dennoch verſchwindet alsdann die Art, ſowie die Hauptnahrungspflanze vertilgt wird. So findet man z. B. die Raupe von Sphinx populi in der Nähe von Aspen, im Walde bisweilen an Eichen, die Raupe von Notodonta plumigera auch an Schlehen büſchen in der Nähe des Acer campestris und die von Bapta pietaria neben Schlehen an Eichen; aber nur ſo lange dieſe ihre Hauptpflanzen in der nächſten Nähe ſind. 126 fucht er in Bienenſtöcken, in deren Flugloch er einfriecht um den Honig zu ſaugen. Vigelius fand das nur noch aus den Chitin⸗ ſchalen und den Flügeln beſtehende Skelet in einem ſeiner Bie⸗ nenſtöcke. Am nördlichen Abhang des Taunus und dem Weſter⸗ wald Pu er zu fehlen. Sphinx. 108) Convolvuli Z. Sit möglicher Weiſe gleich Atropos von außerhalb Europa her eingewandert und gilt von ſeiner Entwickelung dasſelbe, wie von dieſem ausgeführt wurde. Er wird im Juni und Juli in erſter, im Auguſt oft zahlreich in zweiter Generation ge⸗ funden. Die Raupe lebt auf dem Boden unter ihrer Nahrung, der Ackerwinde, verſteckt. Die feſte Erdhöhle, von der Größe eines Ganseies, inwendig glatt, faſt wie polirt, worin die Pup⸗ pen von Atropos und Convolvuli liegen, wird mit Hilfe eines grünlichen Saftes geformt, den die Raupe aus dem Körperende von ſich gibt, während ſie ſelbſt immer im Kreiſe ſich herumbe⸗ wegt. Der Schmetterling erweicht beim Auskriechen dieſe Erd⸗ kapſel durch einen gleichen Saft, der aus dem Hinterleib ausfließt. 109) Ligustri I. fliegt im Freien meiſt nicht vor Ende Juni, die Raupe lebt im Auguſt außer an Ligustrum bei uns an Vi- burnum opulus und Syringa, auch an Trauerweiden, und in den 1820er Jahren war ſie vorzugsweiſe an Spiräaarten in Garten⸗ anlagen zu finden, was gegenwärtig kaum mehr der Fall zu ſein ſcheint. Da nur eine Generation im Jahre Statt hat, ſo ent⸗ wickeln ſich alle Puppen zur nämlichen Zeit und wird dadurch die Häufigkeit des Schwärmers im Gegenſatz zu den beiden vori⸗ gen erklärlich. | 110) Pinastri I. erſcheint außerordentlich ungleich. Ich traf ihn im Freien ſchon am 16. April (1862) und in jedem der folgenden Monate bis zum Auguſt einſchließlich, an den Föhrenſtämmen ruhend. Dennoch kam mir die Raupe immer nur im September vor und ſcheint nur eine Generation im Jahre Statt zu finden. Die Raupe findet ſich an allen Arten von Nadelholz. 127 Deilephila. 111) alfi S. V. wird bei Wiesbaden im Juni öfter Abends an den Blüthen der Saponaria officinalis und andern die Schwär⸗ mer anlockenden Blüthen gefangen, die Raupe aber iſt eine große Seltenheit. Bei Mainz ſcheint dieſelbe häufiger zu ſein, noch mehr in der Nähe von Selters am Saynbache, nach A. Schenck's Beobachtung. An Galium verum und mollugo ſoll fie bisweilen geſellſchaftlich wie die von Euphorbiae dort vorkommen. Sie iſt Ende Auguſt erwachſen. Ausnahmsweiſe kam der Schwärmer im Auguſt 1865 bei Mombach offenbar vorzeitig entwickelt vor. 112) Euphorbia e IL. häufig im Juni und eine zweite, jedoch nicht vollſtändige Generation im September, ſo daß die Raupen im Juli und noch zahlreicher im October vorkommen. Lineata Fabr. (Livornica Esp.) wurde in einzelnen Jah⸗ ren als große Seltenheit bei Wiesbaden im Auguſt gefangen. Als einheimiſch kann deßhalb die Art, ſo wenig wie Celerio und Nerii angeſehen werden, indem ſich dieſe ſüdlichen Thiere bei uns nicht ununterbrochen fortpflanzen, vermuthlich weil die nicht in der Erde, ſondern nur auf derſelben liegende, leicht umhüllte Puppe die Winterkälte nicht erträgt. Was davon hier gefunden wird, find entweder aus der fernen Heimath her als Zugvogel einge⸗ troffene oder die im nämlichen Sommer bei uns aus deren Eiern entwickelte Brut. Die Raupe ſoll am Weinſtock leben. Celerio I. wurde einzeln als Seltenheit in heißen Jah⸗ ren, z. B. 1834 im Auguſt und September bei Wiesbaden ge⸗ fangen, auch einmal im December 1852 an einem — friſch entwickelt gefunden. 113) Elpenor JI. fliegt im Mai und Juni, ſodann im Juli und Auguſt zahlreicher, die Raupe wurde außer an Epilobium- Arten und dem Weinſtock an Impatiens noli tangere, auch an -Circaea intermedia und der wilden, als Zierde angepflanzten Rebe Ampelopsis hederacea gefunden. 114) Porcellus Z. erſcheint im Juni und wird oft an oder bei ſeiner Nahrungspflanze, Galium mollugo an Pflanzen ſitzend 128 getroffen. Die Raupe kommt u auch a an 1 Epilehium vor, den ganzen Nachſommer hindurch. 5 Nerii IL. wurde Möhre bei Wiesbaden im Auguſt und September gefangen, doch kam die Raupe hier noch nicht vor, wohl aber bei Mainz in Gärten auf Oleander Es ſoll aber bei den dortigen Sammlern noch keine Puppe den Winter überlebt haben. Die Raupe ſoll auch an en (Vinea Lu gefun⸗ den worden ſein. Smerinthus.- 115 Tiliae L. wird an Baumſtämmen um die Mitte Mai häufig getroffen. Die Raupe lebt außer an Linden bei uns auch an Castanea vesca, Erlen, Birken, Eſchen und Ulmen, welche letzte Nahrung die Färbung des Sch. in's Rothe ändert, ſie erreicht im September ihre volle Größe. Die Puppe fand ich öfter über der Erde unter Moos oder in Spalten unter der Rinde an den Stämmen. 116) Ocellata I. fliegt im Juni. Die Raupe an Weidenarten, aber, bei uns wenigſtens, niemals an Pappeln, auch iſt ſie öfter an Aepfelbäumen on worden. Sie u, ſich im Auguſt tief in der Erde. i opu iv. gemein im Mai, die Raupe auf allen Pappel⸗ und Weidenarten im Herbſt. Einzelne Puppen entwickeln ſich noch im nämlichen Jahre im Auguſt und Dane findet li die an noch bis in den November. Pteropogon. 118) Oenotherae S. V. findet fih Mitte Mai. biewelleg in Wieſen und an Rainen an Pflanzenſtengeln ruhend und Abends an den Blüthen der Silene nutans fliegend. Die Raupe, Ende Juli erwachſen, an Epilobium hirsutum und augusti- folium. N 5 Macroglossa. 119) Stellatarum IL. im Mai und Juli, die Raupe an Galium-Arten im Juli und September. Er fliegt gerne an Felſen und Mauern und ruht an denſelben. Daß außer den Puppen auch Falter überwintern, wird verſichert. 129 120) Bombyliformis 0. wird im Mai im Freien getrof⸗ fen. Die Raupe, an Lonicera xylosteum und periclymenum, erreicht Anfangs Juli ihre volle Größe und verwandelt ſich auf der Erde. A. Schenck fand dieſelbe auch an Galium. Einzelne Puppen entwickeln ſich ſchon im Auguſt. 121) Fueiformis L. fliegt auf Waldwieſen im Mai bei Tage, beſonders an den Blüthen der Cardamine pratensis. Die Raupe lebt an Scabiosa suceisa bis Mitte Juli. | Trochilium. Die Raupen überwintern. 122) te orme L. Die Raupe durchlöchert die Pappelſtämme am Boden und verfertigt im Herbſt ein ovales Cocon aus Holzſpänen, das entweder am Ausgang eines Bohrlochs oder in der Erde gefunden wird. In demſelben wird ſie im Mai zur Puppe, welche meiſt noch im nämlichen Monat den Falter her⸗ vorbringt. Sciapteron. 123) Tabanifor me Hott. (Asiliforme S. J.). Die Raupe lebt in Pappelſtämmen, meiſt einige Fuß über der Erde und zieht jüngere Stämme vor. Gegen Ende Mai ſchiebt ſich die Puppe aus einem Bohrloch zur Hälfte hervor und der Schmetter⸗ ling entwickelt ſich fo raſch, daß er ſchon in 2— 3 Minuten nach dem Ausſchlüpfen fortfliegt, daher faſt nie an dem Stamme ge⸗ troffen wird. Er kommt nur an einzelnen Stelen vor. Sesia. 124) Scoliiformis Borkh. wurde nur von n W. Blum einmal vor vielen Jahren auf Brombeerblüthen gefunden. Die Raupe ſoll in der Rinde der Birken leben. 125) Spheciformis S. V. Ebenfalls ſehr ſelten, wurde Mitte Juni 1864 im Walde auf der Erde ruhend gefunden. Die Raupe ſoll in Birken⸗ und Erlenſtämmen wohnen. 126) Tipuliformis L. Nicht ſelten Mitte Juni in Gärten um Johannisbeerbüſche, in deren Zweige die Larve wohnt. 127) Asiliformis Rott. (Cynipiformis Esp.) Die ap Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 9 130 unter Eichenrinde, beſonders an den Stümpfen der im vorher⸗ gehenden Jahr gefällten Bäume, wo fie im April erwachſen ge— funden wird. Die Seſie wird vom Juni bis zum Auguſt im Freien getroffen. 128) Myopiformis B. Die Larve lebt meiſtens in Ge- ſellſchaft unter der Rinde kranker Aepfelbäume. Der Schmetter⸗ ling von Mitte Juni bis Mitte Juli. 129) Megilliformis E. wurde von Vigelius einmal ge⸗ funden (Sapygiformis ſeines Verzeichniſſes). 130) Empiformis Esp. (Tenthredinif. S. J.) wird Mitte Juni in der Nähe von Euphorbien gefunden, in deren Wurzel, ſo wie in der von Epilob. angustifolium (n. Asmus) die Raupe leben ſoll. 131 Chrysidiformis Esp. wurde ebenfalls nur von Vi⸗ gelius erbeutet. Anm. Conopiformis ſoll bei Herborn vorkommen (Dr. Bauer). Bembeci a. 132) Hylaeiformis Lasp. Die Raupe ſoll in abgeſtor⸗ benen Himbeerſtengeln des vorigen Jahres im März erwachſen ge⸗ troffen werden, der Schmetterling wurde Anfangs Auguſt von A. Schenck bei Selters gefunden, bei Wiesbaden noch nicht 15 Vigelius. HRS. Die Raupe zur Verwandlung reif in der Erde. 133) Fenestrina Scop. wird vom halben Mai bis in den Juli auf Blättern der Clematis vitalba ruhend oder darum in der Sonne ſchwärmend gefangen. Die Raupe lebt in einem trichterförmig zuſammengerollten Blatt dieſer Pflanze und iſt durch ihren Wanzengeruch auffallend. Bei Dotzheim und Frauenſtein, auch im Salzbachthal bei Biebrich nicht ſelten. Aglaope. Die Raupe überwintert klein. 134) Infausta L. Nur im Rheinthal, an Schlehenhecken, daneben auch an Rhamnus und Pyrus in Menge. Die Verwand⸗ lung geſchieht auf der Erde unter Steinen oder Laub in einem * 131 eiförmigen, etwas in der Längenachſe geknickten blaßgelben Cocon zu Anfang Juni. Der Schmetterling erſcheint ſchon in der zwei⸗ ten Woche danach. 8 | | Ino. 135) Pruni S. P. ſchwärmt in der erſten Hälfte des Juli Vormittags an Schlehenbüſchen, an denen die Raupe lebt, welche bei uns noch nicht, wie in Norddeutſchland, an Haidekraut vor⸗ kam. Selten bei Biebrich und Dotzheim. 136) Globulariae A. fehlt bei Wiesbaden, N aber im Rheinthal, namentlich bei Lorch vor, und foll auch bei Oberurſel. ſich finden. Die Flugzeit iſt Anfangs Juni. Die Raupe ſoll in Blättern der Centaurea scabiosa miniren. 137) Statices Z. überall in Wieſen gemein im Juni. Die Raupe an Ampfer und Globularia vulgaris auf dem Boden verſteckt. Zygaena. Die Raupen überwintern und zwar meiſt zweimal. 138) Minos 8. V. von Ende Juni an den Juli hindurch gemein. Die Raupe nach von Heinemann an Pimpinella saxi- fraga und Thymus serpyllum. 139) Achilleae Zsp. zur nämlichen Zeit auf dem Litori⸗ nellenkalkboden bei Mainz, auch bei Dotzheim und Ems nach Koch. Die Raupe nach Wilde an Astragalus und Coronilla. 140) Meliloti Esp. wurde in der erſten Hälfte Juli nur an einer Stelle, am Rand der großen Waldwieſe unter der Platte gefunden, wo fie auf den Blüthen der Centaurea jacea ruht. Die Raupe nach Wilde an Lotus- und Vicia-Arten. 141) Trifolii EY. Anfangs Juni auf Wieſen häufig, die Raupe an Trifolium. a Be 142) Lonicerae Zsp. Den Juli hindurch bis in den Auguft nicht ſelten bei Wiesbaden und Mainz. Die Raupe an Klee⸗ Arten. 143) Filipendulae L. im Juli gemein. Die Raupe nach Koch an Klee, Hieracium und Löwenzahn. ; ge 132 144) Hippocrepidis H. Nur im Walde bei Mombach vom letzten Drittel des Juni bis in den Juli gemein. Auch bei Dotzheim einzeln. Die Raupe nach Wilde an Astragalus glyey- phyllus. i N 145) Ephialtes IL. nur in der Varietät Peucedani um Mitte Juli im Mombacher Walde und bei Dotzheim ſelten. Die Raupe an Coronilla. 146) Carniolica Scop. (Onobrychis S. J.) bei Dotzheim einzeln, häufig bei Lorch gegen Ende Juli. Bei Wiesbaden und im Mombacher Walde, wo ſie früher gefunden wurde, iſt ſie ver⸗ ſchwunden. Die Raupe nach Wilde an Hedysarum, Onobrychis und Ononis. Der Cocon der Raupe iſt durch ſeine eiförmige Ge⸗ ſtalt vor dem der andern Zygänen ausgezeichnet. III. Spinner. Nacli a Die Raupe Bun ie 147) Ancilla T. einzeln von Mitte Juni bis Ende Juli. Die Raupe lebt vom Moos der Baumſtämme nach Art der Li- thofien, frißt aber auch zarte Blätter und kann mit Salat leicht aus dem Ei erzogen werden. Die Beſchreibung derſelben bei Wilde iſt wahrſcheinlich nach der Abbildung bei Freyer, die nicht zu der hieſigen lebenden R. paßt. Dieſe iſt rundlich, nach beiden Enden etwas verdünnt, nicht ſchlank. Kopf rund, glänzend ſchwarzbraun, Körper gelbbraun, keine Rückenlinie, in der Richtung der Subdor⸗ ſalen auf jedem Ring 4 ſchwefelgelbe kleine Wärzchen und unter⸗ halb der von dieſen gebildeten Reihe auf jedem Ring je ein dunk⸗ les, mit ſchwarzen Borſten beſetztes Wärzchen, auf dem Bauch noch eine Reihe ſolcher Warzen. Die Verwandlung erfolgt in leichtem Geſpinnſt. a -Sarrothripa. Die Schmetterlinge überwintern. 148) Revayana S. V. kam in allen Varietäten vor. Das 133 ſchön grüne, zarte, mit einzelnen Haaren beſetzte Räupchen lebt an Eichen im Mai. Der Schmetterling erſcheint im Juli und Auguſt. Earias. Die Puppe überwintert. 149) Clorana I. fliegt im Mai, dann Mitte Juli um Band⸗ weidenbüſche und an Blüthen von Lythrum ſaugend. Die Raupe verwandelt ſich zwiſchen Blättern in einem weißen kahnförmigen Geſpinnſt. Häufig im Salzbachthal bei Wiesbaden. a Hylophila a. Die Puppe überwintert. 150) Prasinana L. Die Raupe gemein im Herbſt auf Buchen und Eichen, fertigt an einem Blatt ein gelbes kahnförmiges Ge⸗ ſpinnſt, das im Herbſt mit dieſem zu Boden fällt. Der Schmet⸗ ag im Mai und Juni. b. Die Raupe überwintert. 151) Quercana S8. Y. Die Raupe lebt an Eichen, wird erſt nach der Häutung im Frühjahr ſchön grün und verwandelt ſich in einem ähnlichen Geſpinnſt wie die vorige. Der Schmetterling erſcheint nach Mitte Juni. | * ö Nola. g a. Das Ei überwintert. 152) Cueullatella L. (Palliola S. J.) Die Raupe häufig im Mai an Schlehenhecken und an Obſtbäumen. Die Verwandlung in einem braunen kahnförmigen Geſpinnſt an einem Baumſtamme u. dgl. Der Schmetterling erſcheint Ende Juni und im Juli. 153) Strigula 8. J. Die Raupe Anfangs Juni erwachſen an Eichen, der 8 ſehr ähnlich, in gleichem Geſpinnſt ſich verwandelnd. Der Schmetterling zur 13 Zeit wie der vorige, a ziemlich 19 b. Die Puppe 60 eine 154) Cicatricalis Fr. Meiſt in der var. confusalis H. S. Doch auch einzelne Exemplare ganz mit der Stammart überein- kommend. Der Schmetterling in den meiſten Jahren im April 134 häufig an Stämmen der Eichen, Buchen und anderer Bäume. Die noch unentdeckte Raupe dürfte an der Rinde oder deren Flechten leben, was durch die von A. Schmid gemachte Ent- deckung der ee Geſpinnſte zwiſchen den Flechten be⸗ ſtätigt wird. Nudaria. Die Raupe überwintert. 5 155) Mundana L. Bei Wiesbaden und im Rheinthal z. B. unter der Ruine Katz bei St. Goarshauſen nicht ſelten an mit Flechten überzogenen Felſen und Mauern. Der Schmetterling fliegt im Juli gegen Sonnenuntergang. Die Raupe ſitzt frei an beſchatteten Stellen der Steinfläche und verwandelt ſich Ende Juni daſelbſt. 156) Murina Esp. Gleichzeitig an denselben Orten, auch auf hohen Ziegeldächern, z. B. der jetzt abgetragenen Neumühle im Salzbachthal. Selten. Calligenia. 17 Die Raupe überwintert. 157. Rose a Fabr. (Miniata Forst.) Ende Juni und im Juli überall im Walde. Die Raupe ſoll von den Flechten der Rinde ſich nähren, ich ſah ſie aber auch die zarten Blätter der Eichen und Hainbuchen wi Verwandlung derſelben Anfangs Juni. N Setina Die Raupen überwintern. 158) Irrorella L. häufig überall, namentlich im Walde bei Mombach von Mitte Juni an. Die Raupe lebt im April und Mai von Flechten, die auf dem Sandboden oder an ſüdlichen Bergabhängen auf Steinen wachſen. Sie verbirgt ſich bei Tage unter denſelben. 159) Mesomella L. ee S. .) ebenfalls häufig zur nämlichen Zeit. Die Raupe kann, wie alle von Alam ſich nährenden Raupen, mit Salat gefüttert werden. 135 Lithosia. a) Die Raupen überwintern und nähren ſich von Flechten. 160) Depressa Zsp. (Helveola H, Fr.) Die Raupe an Baumſtämmen, war in den Jahren vor 1857 fait gemein. 161) Complana L. Nicht ſelten Ende Juli und im Auguſt. 162) Lurideola ZA. im Juli, ſeltner, die Raupe hält ſich mehr an der Erde und am Fuße von Baumſtämmen auf. 163) Unita H. Bei Mombach, Biebrich ſelten, häufiger im Rheinthal Anfangs Auguſt. Die Raupe auf dem Sande und an Steinen. 1 164) Lutarella Z. bei Mombach, im Auguſt. Gleich ihrer Raupe auf dem Boden ruhend. Seit 1857 traf ich ſie nicht mehr an. | b) Die Puppe überwintert. 165) Aureola H. häufig im Laubwalde von Mitte April an. Die Raupe an Baumſtämmen. ö Gnophria a) Die Raupen überwintern. 166) Quadra I. häufig im Juli, die Raupe, an Baumſtäm⸗ men lebend, ſpinnt ſich Mitte Juni mit wenigen Fäden ein. Im Jahre 1852 war ſie überaus zahlreich an den Platanen in der Wilhelmsſtraße zu Wiesbaden. Seit 1857 kam in hieſiger Ge⸗ gend weder R. noch Sch. mehr vor. 5 b) Die Puppe überwintert. 167) Rubricollis L. Die Raupe im Herbſt an Eichen, deren Laub und Flechten ſie verzehrt, auch an anderen Bäumen. Namentlich häufig iſt der Schmetterling Mitte Juni an den Tannen auf der Höhe des Taunus über dem Chauſſeehaus. Emy di a. { Die Raupen überwintern klein. 168) i L. häufig im Mombacher Walde von Ende Juni an bis in den Auguſt. Die ganz ſchwarze Varietät Fu- nerea HS, Fig. 167 fing ich daſelbſt. Die Raupe ſoll an Festuca, Artemisia, Ononis leben. ' | 136 Euchelia. Die Puppe überwintert. 169) Jacobaeae J. fliegt vom Anfang Mai in mehren Gene⸗ rationen. Die Raupe auf vielen Arten Senecio in Menge. Die Puppe in der Erde oder unter Steinen ohne Geſpinnſt. Nemeophila. Die Raupe überwintert klein. 170) Russula L. Die polyphage Raupe wird im Spät⸗ herbſt am Rande von Wieſen oft in Menge an Neſſeln, Galeopsis und Galium, gefunden. Der Schmetterling fliegt in 2 Genera⸗ tionen, im Juni und, faſt um die Hälfte kleiner, im Auguſt. 171) Plantaginis T. auf höher gelegenen Wieſen und Waldplätzen zu Anfang Juni nicht ſelten. Die Raupe kann mit Salat ſehr leicht aus dem Ei erzogen werden und man erhält fo 2 Generationen im Jahre, während nur eine im Freien ſich entwickelt. Es ergab ſich durch dieſe Zucht die var. matronalis 9, auch ein & mit rothen Unterflügeln, aber nie var. hospita oder matronalis d. Callimorpha. Die Raupen überwintern klein. 172) Dominula L. Die Raupe iſt polyphag und wird im. April und Mai bald auf dem Boden an Neſſeln, bald auf Büſchen und Bäumen von Saalweiden und Pappeln getroffen. Doch iſt nur der höher gelegene Theil der von der Stadt entfernten feuch⸗ ten Waldthäler ihr Aufenthalt, wo der Schmetterliug im Anfang Juli gegen Sonnenuntergang hoch umherfliegt. Ueberall im Lande häufig. 173) Hera L. kommt nur an ſüdlichen ſteinigen Bergabhän⸗ gen vor, wo die Raupe ſich in den Steinſpalten verbergen kann, namentlich im ganzen Rheinthal, bei Weilburg, bei der Sonnen⸗ berger und Frauenſteiner Ruine unweit Wiesbaden. Der Falter erſcheint Ende Juli und ruht ſaugend auf den Blüthen des Ori- ganum vulgare und der Diſteln im heißen Sonnenſchein. 157 Arectia. Die Raupen überwintern klein. 174) Caja L. nicht ſelten in dem letzten Drittel des Juli. 175) Villica L. Nur im Rheinthal und im Amte Naſſau um die Mitte des Juni einzeln. Bei Mainz, wo ſie nach Brahm noch im vorigen Jahrhundert vorkam, iſt ſie verſchwunden. Die Raupe ſoll gern in Neſſelbüſchen ſich aufhalten. 176) Purpurea L. Bei Wiesbaden, im Mombacher Walde und im Rheinthal im Anfang Juni. Die Raupe liebt vorzugs⸗ weiſe Ginſterarten und wird am leichteſten daran im erſten Früh⸗ jahr gefunden. Erwachſen flieht ſie die Sonne in dem Grad, daß, wenn ſie im Schatten freſſend vom Sonnenſchein erreicht wird, augenblicklich ſich am Boden verbirgt und erſt nach deſſen Been⸗ digung, z. B. durch eine Wolke, wieder hervorkommt. 177) Hebe L. kommt nur auf Sandboden vor, in welchem die Raupe ſich verbirgt und einſpinnt. Bei Biebrich ſcheint ſie von der Cultur ausgetilgt zu ſein und wird auch bei Mainz im- mer ſeltner. Sie liebt als Futter beſonders Alyssum und Stel- laria media, iſt ſchon im März erwachſen, und bedarf der Sonne und des Waſſers zu ihrer Geſundheit. Der' Schmetterling wurde ſchon Mitte Mai im Freien gefunden. 178) Aulica L. im Rheinthal, beſonders bei St. Goars⸗ hauſen häufig, und nach Koch bei Königſtein Ende Mai vorkom⸗ mend. Bei Mainz iſt ſie ſeit va Zeit 1 mehr gefun⸗ den as Spilosoma. i a) Die Raupen überwintern. 179) Fuliginosa L. Die erwachſene Raupe zahlreich im Spätherbſt, oft auf Wegen umherlaufend, um einen Ort zur Ueberwinterung zu ſuchen, die im Raſen und Moos vergraben angetreten wird. Im März erfolgt ihr Einſpinnen an einer Wand oder dgl. in lichtbraunem ovalem Geſpinnſt, Entwicklung des Spinners gegen Ende Mai, zweite weniger zahlreiche Gene⸗ 138 ration im Juli, auch in heißen Jahren wie 1865 Ende Auguſt in verzögerter zweiter oder dritter Generation. b) Die Puppen überwintern und es findet nur eine Generation im ˖ Jahre ſtatt. 180) Mendica L. Die Raupe, Ende Juni erwachſen, fand ich an Urtica dioica und Pteris aquilina. Verwandlung auf der Erde unter Steinen u. dgl. Entwicklung nach Mitte Mai. Mit Salat leicht zu erziehen. 181) Lubricipeda 9. V. Die Raupe im Juni an Rumex, Galium u. ſ. w. ſelbſt in Gärten nicht ſelten. Im Uebrigen wie die vorige. 182) Menthastri S. V. Die Raupe in Wieſen, ſonſt wie die vorigen. 183) Urticae Esp. fehlt bei Wiesbaden, iſt dagegen nach v. Graß und Schenk häufig im Rheinthal, bei Selters und e N Hepialus. Die Raupen überwintern und leben in der Erde an u Wurzel 184) Humuli Z. fehlt im Taunus und bei Wiesbaden, iſt dagegen jenſeits der Lahn bei Selters, Hachenburg und Rennerod einheimiſch. Die Raupe höhlt in lockerem trocknem Boden die Wurzeln von Gras, Urtica u. ſ. w. aus und hält ſich in einer gewölbten Höhlung 1 auf. Der Schmetterling fliegt in zwei Generationen im Mai und Auguſt. 185) Sylvinus L. lebt wie der vorige, fliegt aber nur ein⸗ mal im Jahre in der zweiten Hälfte des Auguſt. Bei der Ent⸗ wicklung ſchiebt ſich die Puppe halb aus der Erde hervor. 186) Lupulinus Z. Von ihm gilt das Gleiche, wie bei den vorigen. Seine Flugzeit iſt aber in der zweiten Hälfte des Mai, wo er oft an Baumſtämmen und Geländern ruht, und Abends über den Wieſen zahlreich dicht am Graſe hinfliegt. 187) Hecta I. fliegt bei Sonnenuntergang mit eigenthüm⸗ lichem, pendelartig hin- und herſchwebendem Flug an Waldrän⸗ dern. Die wurmähnliche Raupe findet man öfters im Wald un⸗ ter Moos an der Erde. a 139 Cossus. Die Raupe überwintert zweimal. 188) Ligniperda F. häufig im Holze der Stämme 1 Wurzeln von Weiden, Pappeln, Eichen, Linden, auch in Aepfel⸗ und Nußbäumen. Der eiförmige, aus Sägeſpänen beſtehende Cocon ſteckt in dem nach vorn erweiterten Gange, aus welchem ſich die Puppe zur Entwicklung hervorſchraubt, was vom Anz fang Juni bis in den Juli hinein geſchieht. Der geſammte Habitus des Sch. und der R. ſowie deren Lebensart gleicht der einer Tortrix aus der Gattung Carpocapsa. a Zeuzera. Die Raupe überwintert. 189) Aesculi L. Die Raupe lebt in Wald- und Obſtbäu⸗ men. Der ſeltne Schmetterling erſcheint Anfangs Juli und iſt bei Wiesbaden öfter in den Kurhausanlagen gefunden worden. f Limacodes. Die Puppe überwintert. 190) Testudo 8. J. Die Raupe im Herbſt gemein an Eichen, verwandelt ſich in einem Cocon an einem Blatt und entwickelt ſich im folgenden Mai. 191) As ella S. . Die Raupe an Buchen, ſehr ſelten. Ein Paar traf ich 1865 den 22. Mai in Copula unter einem Birn⸗ baum in meinem Garten, ſo daß anzunehmen war, daß die Raupen auf demſelben gelebt hatten. Im Wald erſcheint der Schmetterling erſt im Juni. a Psyche. j Die Raupen überwintern. 192) Unicolor Hfn. (Graminella S. J.) Die Raupe ſcheint wie die der verwandten Arten polyphag zu ſein. Der Sack wird zur Verwandlung Mitte Mai an einen Baumſtamm, Steine u. dgl. befeſtigt, worauf die Entwicklung des Falters Ende Juni, Anfangs Juli erfolgt. In graſigen Waldrändern und Schneuſen. 193) Fusca Hw. (Calvella 0.) Der Sack wurde erſt einmal bei Wiesbaden an einer Hecke gefunden. Der Falter erſcheint 140 nach Koch von Mitte Juni an. Die Raupe nährt fih im Früh⸗ jahr von jungen Trieben der Laubhölzer. 194) Muscella S. V. bei Hadamar. Der Raupenſack ſoll im April im Graſe liegend gefunden werden und der Falter im Mai ſich entwickeln. | Fumea. Die Raupen überwintern und find Sackträger. 195) Bombycella S. J. Selten, einmal, am 11. Juni 1852, ein & an einem Grashalm in den Wieſen unter dem Chauſſee⸗ haus gefunden. Die Raupe ſoll an Gräſern leben. 196) Pulla Esp. gemein, oft ſchon im April, den Mai hin⸗ durch in Wieſen und im Walde. Die Raupe an Gräſern. 197) Sieboldi Heut nach Koch bei Soden, auch hier 1865 auf ſumpfigen Waldwieſen. Der Sack an Rohr- und Schilfarten. 198) Plumella H. oder eine zwiſchen dieſer und Suriens Reutti ſtehende Art,“) bei Wiesbaden auf Waldwieſen und an Rainen in der zweiten Hälfte des Mai. Der erdgraue rüben⸗ förmige Sack wurde in Anzahl unter den Blättern von Conyza squarrosa, welche er nicht minirt, ſondern durchlöchert, auf der Erde verſteckt gefunden, aber auch einzeln unter anderen Pflanzen. A. Schmid fand ihn auch bei Mombach. 199) Helicinella H&S. Der Sack am Heßler bei Biebrich auf Sandboden an Helichrysum arenarium, Scabiosa arvensis, Centaurea scabiosa, Potentilla cinerea und Helianthemum im Juni. N Epichnopteryx. 200) Nitidella 0. Der Sack überall häufig an Baum⸗ ſtämmen und ganz beſonders im Rheinthal in vorzüglicher Größe an Mauern und Felſen. Dieſe größere Form erhielt ich von Dr. Staudinger als Crassioriella Bruamd?. Die Raupe, viele] jend, entwickelt * Juni den Schmetterling. *) Ohne sch Beſitz von P dieſer Arten war genauere Beſtimmung nicht möglich. 5 141 201) Betulina Zell. Der Sack wird im Mai an Baumes ſtämmen nicht ſelten gefunden, von deren Flechten die Raupe fih nährt. Der Falter fliegt Anfangs Juni. 202) Sepium Zell. Der grüngraue glockenförmige Sack wird im Juni häufig aus alten Schlehenhecken durch Klopfen erhalten, wo die Larve von den Flechten der Aeſte ſich nährt. Der Falter erſcheint Mitte Juli. Orgyia. a) Die Raupe überwintert, zwei Generationen. 203) Gonostig ma 8. V. Die Raupe wird faſt häufig im Herbſt und Frühjahr, ſodann im Juli ſehr ſelten an Eichen und Saalweidenbüſchen gefunden. Entwicklung im Juni und September. bp) Das Ei überwintert. 204) Antiqua I. gemein an allem Laubholz, namentlich in Gärten an Obſtbäumen in drei Generationen vom Juni an bis in den October. Ocneria HS. Das Ei überwintert. 205 t L. an Eichen, Linden und Obſtbäumen, ſelbſt an Acacien vorkommend. Häufig, oft ſchädlich, wie dies mehre Jahre lang an den Linden in der Taunusſtraße dahier der Fall war. Die Raupe, im Juni erwachſen, verbirgt ſich am Tag in den Ritzen der Baumrinde und anderen Schlupfwinkeln. Entwicklung im Juli. i Psilura. Das Ei überwintert. 206) Monacha IL. Die Raupe im Juni an allen Laub⸗ und Nadelholzbäumen, auch in Gärten in der Stadt, die Puppe 4—5 Fuß über der Erde mit wenigen Fäden am Stamm be⸗ feſtigt, entwickelt ſich je nach der Jahreswärme vom Juli bis in den September (z. B. 1860 Yo): 5 Leucoma. Das Ei überwintert. OR Salicis TL. gemein an Pappeln, auch Weiden, fiegt t im 142 Juni. Die Raupe entblätterte bei Mainz vor mehren Jahren in den Rheinalleen die italieniſchen Pappeln vollſtändig. Porthesia. Die Raupe überwintert. 208) Chrysorrhoea F. Die Urheberin der ſchädlichen, poli⸗ zeilich verfolgten Raupenneſter, in denen die Raupe geſellſchaftlich überwintert. Sie beſtehen Anfangs nur aus einem oder zwei Blättern, welche aber mit ſtarker weißer Seide zur Verhinderung des Abfallens am Zweig befeſtigt werden. Dadurch werden ſie aber dem Auge bemerklich und können leicht ſchon im Spätherbſt und Winter abgeſucht werden. Der Schmetterling fliegt von Mitte Juni an und hüllt ſeine Eier, wie Dispar und der folgende, in die am Ende ſeines Leibes angehäufte braune Wolle, die gleich den Haaren der Raupe auf der Haut Jucken und ent⸗ zündliche Erſcheinungen hervorruft. 209) Auriflua S. V. Einzeln und unſchädlich an Eichen, Obſtbäumen u. ſ. w. Die Raupe überwintert einzeln in einem kleinen kreisförmigen weißen 5 an der Baumrinde. Ent⸗ wicklung im Juli. Laria. Die Raupe überwintert. 210) V nigrum Esp. Die Raupe im Spätherbſt oft ht ſelten in Eichen und Buchenbüſchen, mehr als an Bäumen, über⸗ wintert zwiſchen dem Laub auf der Erde, ſucht im Frühjahr die Bäume auf und erreicht Anfangs Juni ihre volle Größe. Der heiße Sommer 1865 brachte auch eine zweite Generation Ende Auguſt, von der ein JS gefunden wurde. Dasychira. a) Die Puppe überwintert. f 211) Pudibunda L. gemein im Buchenhochwald, auche an Eichen- und Obſtbäumen in Gärten, die Raupe im Nachſommer, verwandelt ſich in einem gelben Geſpinnſt zwiſchen Laub auf der Erde und im Mai erſcheint der Schmetterling. 143 ö b) Die Raupe überwintert. 212) Fascelina L. Die Raupe im Frühjahr an Ginſter, Klee und Schlehen. Ende Juni ſchlüpft der Schmetterling aus einem grauen, mit den Haaren derſelben durchwebten Geſpinnſt. Selenitica Es. ſcheint nach Koch im Amte Höchſt von den Frankfurter Sammlern gefunden worden zu ſein, die viel⸗ freſſende Raupe überwintert erwachſen und der Schmetterling er— ſcheint im Mai. i | Ä Unethocampa. 213) Processionea L. war ſeit den 1820er Jahren, wo Vigelius im Juni ein Raupenneſt bei der Walkmühle fand, nicht mehr bemerkt worden. Der Schmetterling, nach Koch Ende Auguſt, wurde am 24. Juli 1865 an der Trauereiche bei Wiesbaden gefunden. BO mb yx. Alle nur eine Generation im Jahre a) Das Ei überwintert. 214) Neustria L. Die bekannte Ringelraupe, im Mai in den Zweig⸗Gabeln der Obſtbäume und Eichen, in der Jugend in gemeinſchaftlichem Geſpinnſt, ſpäter am Stamm, wo ſie neben⸗ einander ruhen, leicht zu vernichten. Aus dem gelben REN: ſchlüpft der Spinner im Juni. 215) Castrensis L. Die polyphage Raupe lebt in der erſten Jugend ebenfalls in gemeinſchaftlichem Ge ſpinnſt auf der Erde, zerſtreut ſich dann und lebt an Centaurea, Euphorbia, Eichen, Roſen u. ſ. w. Das Geſpinnſt iſt dem der vorigen gleich, der Schmetterling in der zweiten Hälfte des Juni. 216) Populi L. Die Raupe im Mai an Pappeln, Eichen und faſt allen Laubholzarten, pflegt am Stamm zu ruhen, ver⸗ wandelt ſich in einem erdfarbigen feſten Geſpinnſt. Der Schmet⸗ terling erſcheint im November. 217) Crataegi IL. Die außerordeutlich abändernde Raupe im Mai an Weißdorn, Schlehen, Birken, Saalweiden, Eichen und nach Schenck auch an Buchen, verfertigt zur Verwandlung ein 144 eiförmiges Geſpinnſt, welches der EN im Auguſt ver: läßt. 218) Catax L (Everia Knoch). Die Raupe De Schenck im Mai bei Wehen an Schlehhecken und Pappeln, und ſoll auch an Birken vorkommen. Der Schmetterling erſcheint im Septem⸗ ber, October oder verſpätet im März; die Eier, um einen Zweig ge⸗ legt und mit der Wolle des Hinterleibs der Mutter bedeckt, ent⸗ wickeln ſich im Juni und die Raupe verwandelt ſich im Septem⸗ ber (Wilde). 219) Rimicola S. J. Soll noch bei Dillenburg und bei Schwanheim vorkommen; bei Wiesbaden iſt ſie ſeit 30 Jahren wo ich den Cocon im Moos an dem Stamm einer Eiche auf dem Neroberg fand, nicht mehr bemerkt worden und geht mit dem Verſchwinden der alten Eichenwälder dem Erlöſchen ent- gegen. Die Raupe ſoll erwachſen im Mai in den Furchen der Eichenrinde ſich aufhalten, der Spinner Ende September, Oc oft erſt nach mehreren Jahren erſcheinen. b) Die Puppe überwintert. 220) Lanestris L. Die Raupe im Mai und Juni häufig an Schlehen, Obſtbäumeu, Rubus⸗Arten erwachſen, der Cocon un⸗ ter Steinen am Boden, der Schmetterling Ende April. c) Die Raupe überwintert, nnd zwar 221) Quer eus JI. in der Länge eines Zolls in Hecken, Haide u. ſ. w., wo ſie ſich verborgen hält. Schlehen ſind ihre liebſte Nahrung, ſie wird aber auch an Weißdorn, Eichen, Saalweiden ꝛc. getroffen. Das ovale feſte Geſpinnſt liegt meiſt auf der Erde, unter Steinen ꝛc. Der Spinner fliegt im Juli, einzelne Puppen aber überwintern und ruhen bis zum folgenden Juli. 222) Trifolii S. /. Die Raupe einzeln in Wieſen und auf ſterilen Orten, lebt von Grasarten, Ononis spinosa, Trifolium pratense, Plantago u. ſ. w. Das dem der vorigen ähnliche Ge⸗ ſpinnſt enthält eine grüne Puppe und wird erſt im Auguſt deſ⸗ ſelben, manchmal erſt des folgenden Jahres durchbrochen. 223) Rubi L. Die vielfreſſende Raupe überwintert erwach⸗ 145 fen in Moos und Erdlöchern und verfertigt im März unter Steinen oder im Gras ein röhrenförmiges dünnes Geſpinnſt. Der 8 ae fliegt von Mitte Mai an. ee a) Das Ei überwintert. 224) Dumeti L. Seltenheit bei Wiesbaden, wurde den 29. September 1852 in einem Buſch auf dem Neroberg, von Schenck bei Wehen häufiger getroffen. Die Raupe, um Mitte Juni er⸗ wachſen, lebt von den Blüthen des Löwenzahn und Hieracium und hält ſich bei Tag am Boden verſteckt. Ich fand ſie an der Dolde von Hieracium umbellatum in der ſog. Himmelwieſe un⸗ ter der Platte. b) Die Raupen überwintern klein. a 225) Potatoria L. Die Raupe nährt ſich von einigen Luzula- Arten, verwandelt ſich im Juni in einem gelben, an Grashalmen befeſtigten Geſpinnſt und entwickelt ſich im Juli. 226) Pruni L. Die Raupe findet ſich klein im October an Buchen, Linden, Eichen, Stein- und Kern⸗Obſtbäumen, überwin⸗ tert an Zweige angedrückt, verwandelt ſich im Juni und der Schmetterling erſcheint gegen Ende Juli. 227) Pini L. Die Raupe überwintert in Moos am Fuß der Föhrenſtämme in halber Größe und erreicht im Juni ihr volles Wachsthum. Sie ruht dann am Stamm und verfertigt an dem- ſelben oder auf der Erde ihr Geſpinnſt, welches der Spinner Ende Juni oder im Juli durchbricht. 228) Quercifolia L. an Schlehen, Weißdorn, Eichen, Stein⸗ obſt, Birnbäumen, auch Saalweiden, überwintert klein, fertigt im Juni auf der Erde zwiſchen Gras oder Pflanzenſtengeln ein wie graues Löſchpapier n ue Entwicklung des In⸗ ſects im Juli. n 229) Populifolia S. J. An allen Pappelarten, auch an Weiden findet ſich die Raupe, deren Entwicklung wie die der vorigen be 1 5 Wiesbaden ſelten. Naſſ, naturw Jahrb. H. XIX u XX 107 146 c) Die Puppe überwintert. 230) Betulifolia 0. Die Raupe findet ſich auf Eichen, Pappeln, auch an zahmen Kaſtanien und tritt nach Mitte Auguſt bis Mitte September ihre Verwandlung in Ritzen der Baumrinde u. ſ. w. an. Das Geſpinnſt iſt demjenigen der B. neustria ähnlich und ebenſo mit Staub im Innern gefüllt. Der Schmet⸗ terling erſcheint frühe im Mai. 2 | Endromis. Die Puppe überwintert. a 231) Versicolora L. Die Eier werden an die Enden wer grünenden Birken⸗ (oder Hainbuchen⸗ und Erlen⸗) Reiſer in einer Anzahl von 9—12 auf einen Klumpen gelegt und die jungen Raupen bleiben in der erſten Jugend bei einander. Ende Juni, Anfangs Juli begeben ſie ſich zur Erde und fertigen darauf ein feſtes Geſpinnſt aus Moos u. dgl., aus welchem ſich die P. ſchon mehrere Tage vor dem Auskriechen herausdrängt. Im Freien fliegt der Mann in den erſten Tagen des April. Saturnia. Die Puppe überwintert. 232 Pavonia L. (Carpini S. “.) Die Raupe fand ich im Mai an Schlehen, Haidekraut, Ginſter, Saalweiden und Heidel⸗ beeren in der Jugend in Geſellſchaft, einzeln ſogar an Sanguisorba und Epilobium. Verwandlung Ende Juni, Schmetterling Mitte April. ü Aglia. 233) Tau L. Die Raupe lebt an Buchen, Eichen, Birken, Erlen, Linden, ſelbſt an zahmen Kaſtanien. Verwandlung in der Erde in leichtem u Der rien zur Zeit der erften Buchenblätter. 8 t t r Die Puppen, in leichtem Geſpinnſt zwiſchen Blättern, überwintern. a Generationen im Mai und Juli. 234) Falcata L. (Falcula S. J.) Die Raupe gemein auf Birken und Erlen. 1 235) Lacertina (ria) L. (Lacertula 8. V.) iſt viel ſeltener, und hat gleiche Nahrung. 236) Bina (ria) Hen. (Hamula S. J.) Die Raupe an Eichen, nicht häufig bei Wiesbaden. Eine zu Anfang Auguſt 1865 ge⸗ fundene Raupe lieferte den Schmetterling ſchon nach 14 Tagen, alſo ausnahmsweiſe in dritter Generation. i 237) Cultraria F. (Unguicula H.) gemein in Buchenwäl⸗ dern, doch iſt die Juli⸗Generation ſeltner als die erſte. Im Jahr 1865 wurde eine dritte Generation Ende Auguſt, ein Paar in copula, gefunden. Die Raupe auf Buchen Juni und Mitte September. ; | Sub Cilix, Ganz wie Platypteryx. 238) Spinula S. F. Häufig an Weißdorn und Schlehen. Die Raupe verwandelt ſich in einem braunen, Be Geſpinnſt ne eu Harp via. 239) Bicuspis B.. ſehr ſelten bei Wiesbaden, Wehen und Selters. Die Raupe, welche von Ochſenheimer Bd. III. S. 28 vor⸗ trefflich beſchrieben iſt, während Hübner's Abbildung und Wilde's Beſchreibung ungenügend ſind, lebt auf Birken und Erlen im Auguſt und September. Der 5 durchbricht das feſte Holzgehäuſe im Juni. 240) Furcula L. Die Raupe auf Buchen, Weiden und Pappeln im Juni und September. Der nicht häufige Schmet⸗ terling erſcheint ſchon im Mai und im Juli in zweiter vielleicht unvollſtändiger Generation. Das Geſpinnſt meiſt einige Fuß über der Erde in der Baumrinde, auch oft an einem dünnen Reis, jo daß dasſelbe als eine Anſchwellung erſcheint. 241) Bifida H. Die Raupe im September auf allen Pap⸗ pelarten, im Uebrigen wie die Vorige. 242) Erminea Esp. Die Raupe auf Weiden und Pappeln iſt ſehr ſelten, kommt aber im Wald ſo gut, wie in Gärten und Wieſenthälern vor, in der Regel im Auguſt, 1865 ſchon Anfangs 10* 8 Juli, erwachſen. Auch bei Mainz einheimiſch. Der 8 wurde im erſten Drittel des Juni gefunden. 243) Vinula IL. faſt gemein an Weiden und Pappeln. Die Raupe, meiſt erſt im Auguſt erwachſen, fertigt ihr hartes Ge - ſpinnſt gern am Fuße von Baumſtämmen. Der Schmetterling er⸗ weicht dasſelbe durch eine Flüſſigkeit, die aus beſonderen in den Fugen des Thorax befindlichen Oeffnungen dringt und bei faſt allen durch ein Gewebe ausſchlüpfenden Lepidopteren, namentlich auch dem bekannten Bombyx mori (Seidenraupe) ſich findet, der dadurch den Cocon entwerthet. Der Schmetterling im Mai oft an Baumſtämmen. Stauropus. 244) Fagi L. Die Raupe an Eichen, Buchen, Haſeln, Wall nuß, nach Schenck auch an Schlehen, iſt Ende Auguſt zur Ver⸗ wandlung reif, welche auf der Erde zwiſchen zwei zuſammen⸗ gehefteten Blättern vor ſich geht und eine ganz beſonders glän- zend polirte Puppe liefert. Der Schmetterling Ende ul und im Mai an Baumſtämmen, ſehr ſelten. i K ybocampa. i 245) Milhaus eri Esp. Die ſeltene Raupe wird Ende Juli bis Mitte Auguſt auf Eichen erwachſen gefunden. Sie hält ſich in der Regel in der Krone des Baumes auf, das wie von Leim gebildete flache ovale harte Geſpinnſt wird meiſt in Mannshöhe über dem Boden an der Baumrinde eingefügt, der Schmetter⸗ ling erſcheint im Juni. Aeltere durch den Regen der be⸗ deckenden Flechten beraubte und von Spechten ausgefreſſene Ge⸗ ſpinnſte findet man N an ot aber faſt nie ein noch be— wohntes. ar tt Die Puppen überwintern und find. hinſichtlich ihrer Entwickelungszeit ſehr launenhaft, ſo daß bei doppelter Erſcheinungszeit des Schmetterlings doch nur bei wenigen zwei volle Generationen im Jahr ſtattfinden. 246) Dictaea L. Den Schmetterling fand ich im Freien an Baumſtämmen nur im Auguſt, die Raupe häufig im Septem⸗ 149 ber an Pappeln und Saalweiden; im Zimmer kommen einzelne Puppen Ende April aus ſſtens aber Ende Juli und im Au⸗ guſt, ſo daß mit Sich nur eine Generation angenommen werden kann. Die Hübner'ſche Abbildung der Raupe von Dic- taeoides gehört hierher, und iſt die bei uns gewöhnlichere Form. 247) Diectaeoides Esp. Sehr ſelten, die Raupe kam nur an jüngeren Birken im September vor, ſie hat die Farbe einer rei⸗ fen Zwetſche und einen citrongelben Seitenſtreif. Der Schmetter- ling erſchien im nächſten Frühjahr. N 248) Ziezac L. Die Raupe gemein im Juli und Herbſt an allen Pappel⸗ und Weidenarten, der Schmetterling im Juni und Auguſt. Die Raupe kommt ſowohl mit drei als zwei Höckern vor, ſo daß ſie und die der beiden folgenden Arten mit Sicher— heit nicht zu unterſcheiden ſind, da auch dieſe bald mit drei, bald mit zwei (der dritte letzte eingeſchwunden) vorkommen. Der aus einem Buch in das andre übergehende Irrthum, daß die Zahl der Höcker eine ſichere Unterſcheidung gebe, ſcheint durch Hübners Abbildungen, die nach ausgeblaſenen Raupen gezeichnet ſind, veranlaßt. 249) Tritophus 8. 7 Die Raupe fand ich erwachſen Ende tai 1862 und im September, den Schmetterling Mitte Mai und im Juli. Erſtere iſt von der vorigen und folgenden Art erſt kurz vor der Verwandlung zu unterſcheiden, indem ſie denn eine kaf⸗ feebraune Färbung erhält. Die Puppe in leichtem Geſpinnſt auf der Erde, manchmal ſogar zwiſchen Blättern auf den Bäumen, ſo daß ſie der Wind herabwirft. 250) Torva H. Die Raupe, den vorigen ſehr ähnlich, fand ich auch einmal in mehreren Exemplaren einfach grün gefärbt, an Pappeln und Aspen, Mitte September, den Schmetterling Mitte Mai und (vielleicht aus verſpäteten vorjährigen Puppen) Mitte Juli. 251) Dromedarius L. Die Raupe häufig in zwei Generatio⸗ nen, im Juli und September auf Erlen und Birken, der Schmet⸗ terling im Mai und zu Mitte des Sommers. 252) Tremula S. . Nicht beſonders ſelten. Die Raupe im Auguſt erwachſen auf höheren Eichenäſten, der Schmetterling ruht eben da Mitte Mai. 253) Chaonia S. . Der Schmetterling nicht 2 ſchon im April an höheren Eichenäſten, die Raupe auch an Eichenbüſchen, Ende Mai erwachſen, hat wie die vorige nur eine Generation. Die Puppe liegt in feſtem Geſpinnſt in der Erde. N 254) Querna S. . Der Schmetterling nach Mitte Juni, ſehr ſelten, auf höheren Bäumen, die Raupe an Eichen erwachſen im Auguſt. Die Puppe in leichtem Geſpinnſt auf der Erde. 255) Dodonaea S. V. desgleichen, und auch nur eine Ge⸗ neration im Jahre aber weniger ſelten. 256) Bicoloria 8. J. Der Schmetterling kam als Selten⸗ heit bei Wiesbaden einige Male Anfangs Juni vor. Er ruhte in dicht belaubten Eichenzweigen, obgleich die Raupe auf Birken lebt und zwar nach Freyer im Juli. Sie zu finden iſt hier nie gelungen, ſo daß wohl mit Recht vermuthet wird, daß ſie nur die höchſten Zweige bewohne. 257) Argentina 9: /. Der Schmetterling wurde friſch gegen Ende Juni, auch einmal im Auguſt gefunden, die Raupe erwachſen im Juli und in mehreren Jahren noch einmal, ganz klein, im October. Danach kann als Regel nur eine, aber ſehr ungleich ſich entwickelnde Generation angenommen werden. Die N in Geſpinnſt auf der Erde zwischen Blättern. »Lophopteryx. Die Puppe überwintert. 258) Camelina L. Gemein, die Raupe an fait 1 5 Eau. bolzarten, ſogar an Aepfelbäumen, im Juni, mehr im Septem⸗ ber. Der Schmetterling hat zwei Erſcheinungszeiten im Mai und Juli, ohne daß jedoch auf zwei vollſtändige Generationen a ſchließen iſt. Cucullina S. J. Die Raupe wurde nach Verſicherung des Herrn A. Schenck bei Dillenburg auf Haſeln gefunden. 151 Pterostoma. Die Puppe überwintert. 259) Wallp inte L. Die Raupe an Weiden und Pappeln in manchen Jahren gemein im Juni und September, der . terling im Mai und Juli. Dryobia. Die Puppe desgl. 260) Velitaris Aufn. Die Raupe war in den Jahren vor 1857 im September faſt häufig an niedern Eichbüſchen an den unterſten, der Erde nahen Zweigen, ſeitdem ſehr ſelten. Der Schmetterling wird im Freien nach Mitte Juni gefunden. 261) Melagona Dorkh. Die Raupe in heißen Jahren z. B. 1865 im Juli, ſonſt zu Ende Auguſt, in dem kalten Jahre 1860 erſt im October, in manchen Jahrgängen nicht ſelten an den untern Zweigen dicht belaubter Buchen (Geſträuchen und Bäumen), der Schmetterling kam im Zimmer ſchon in jedem Sommermonat, 1865 aus der Raupe vom Juli ſchon im Auguſt aus, im Freien ward er von Buchenäſten im Juni und Juli geſchlagen, auch Bor: mittags von ſelbſt ſchwärmend getroffen. Gluphisia. Die Puppe desgl. 262) Crenata ESD. Der Schmetterling wurde in der Zeit von Ende Mai bis Ende Juni öfter von Pappeln und Aspen in der Gegend des Chauſſeehauſes aufgeſcheucht. Die Raupe ſoll im September zwiſchen Pappelblätter eingeſponnen leben. Ptilophora. Desgl. 263) Plumigera S. /. Die Raupe häufig an Acer cam- pestris, auch in deſſen Nähe an Schlehen, doch iſt ihr Vorkom— men auf wärmere Stellen, z. B. am Geisberg und bei Sonnen⸗ berg beſchränkt. Der Schmetterling erſcheint im Freien von Ende November bis Weihnachten, wo er oft bei milder Witterung an den Zweigen des Feldahorn, deſſen Früchten ähnlich, hängend be— merkt wurde, bei kaltem Wetter verſteckt er ſich in dichtbelaubte 152 Büſche oder auf dem Boden. Tritt früher Froſt ein, jo ent- wickeln ſich die Puppen erſt nach deſſen Ende und dann wird der Schmetterling auch im erſten RR z. B. in einem Falle bei Wien im Februar getroffen. Phalera. Desal. 264) Bucephala L. Die Raupe lebt im September, oft in Anzahl, geſellſchaftlich auf Eichen, Erlen, Birken, Hainbuchen, Linden, der Schmetterling im Juni und Juli aus der in der Erde überwinterten Puppe. Pygaera. Die Puppe überwintert. Die Raupe, zwiſchen Blättern eingeſponnen, verwan- ; delt ſich daſelbſt. Zwei Generationen. 265) Anastomosis IL. kam bisweilen bei Mainz vor im Mai und Auguſt. Die Raupe, ſonſt auf Pappeln und Weiden, fand Herr Inſpector Hahne zu Waſſeralfingen auch auf jungen Zwetſchen. 266) Curtula IL. wurde mehrmals, nicht häufig, Ende April und im Juli an Pappelſtämmen gefunden, an deren Laub die Raupe im Juli und September lebt. 267) Anachoreta S. V. fam vorzugsweiſe ( an Trauerwei⸗ den vor, auch Saalweiden und Pappeln. Der Schnee en im f Freien Ende Juli, auch aus überwinterten Puppen im Mai. 268) Reclusa S. V. Die Raupe einzeln im Mai und October an Aspen und Saalweiden. Der Schmetterling im Juni und Sep⸗ tember. U Gonophora. . f Die Puppe überwintert. 269) Derasa L. Die Raupe im Auguſt bis in den October verſteckt an Himbeeren und Bromberen, im Wald und in Gärten, auch öfter an dem amerikaniſchen Rubus odoratus in den Cur⸗ hausanlagen bei Wiesbaden. Der Schmetterling fliegt an . beerblüthen Abends Anfang Juni. Nicht häufig. Thyatira. 270) Batis IL. In allem wie die vorige, die Raupe öfter frei auf den Blättern zuſammengekrümmt ruhend, täuſcht leicht das Auge durch ihre Aehnlichkeit mit einem Vogelexcrement. Cymatophora. Die Puppe überwintert in der Erde oder darauf zwiſchen Blättern. 271) Ocularis TL. (octogesima H.) ſelten. Die Raupe auf Pappeln zwiſchen Blättern eingeſponnen, wurde im Juni und September gefunden, einmal früh Morgens, wie ſie ſich von der Höhe eines Pappelbaums an einem Faden zur Verwandlung anf die Erde herab ließ. Der Schmetterling erſchien im Zimmer im April. 272) Or S. V. Der Schmetterling fällt durch Erſchüttern von Aspen und Pappeln im Mai und Juni. Die Raupe daſelbſt, iſt zwiſchen Blätter eingeſponnen im Herbſt. 273) Duplaris L. (Bipuncta Borkh.) Die Raupe, einzeln an Waldſtellen auf Birken und Erlen iſt Ende September erwach— ſen. Der ſeltene Schmetterling erſcheint Ende Mai. Daß, wie Reutti angibt, im Juli eine zweite Erſcheinungszeit desſelben ſei kann ich nicht beſtätigen. 274) Fluctuosa H. Der ſehr ſeltene Schmetterling ward mehrmals in der erſten Woche des Juli, die Raupe, derjenigen von Flavicornis höchſt ähnlich, im September auf Birken ge⸗ funden. 5 b Asphalia. a. Das Ei überwintert. 275) Diluta S. J. Der nicht häufige Schmetterling erſcheint mit Ende Auguſt und ruht in einiger Höhe an Eichſtämmen, die Raupe lebt an deren Laub und verwandelt ſich Ende Mai auf der Erde. b. Die Puppe überwintert auf der Erde zwiſchen Moos und Wie eingeſponnen. 276) Flavicornis L. erſcheint mit Eintritt der erſten Früh⸗ jahrswärme, oft ſchon Anfangs März, und ruht an Baumſtäm⸗ 154 men oder in dem vorjährigen Laub junger Eichen. Die Raupe lebt wicklerartig im Juni zwiſchen Birkenblätter eingeſponnen, ausnahmsweiſe fand ich ſie uch an Eichen in der W von Birken. Nicht ſelten. 277) Ridens F. (Xanthoceros En, ) ae ſich etwas ſpä⸗ ter als die vorige, Ende März oder Anfangs April und wird an Eichſtämmen gefunden, anf denen die Raupen, welche in der Ge— fangenſchaft einander verwunden und ausſaugen, im Juni erwach⸗ ſen zwiſchen leicht zuſammengeſponnenen Blättern ſich verbergen. IV. Eulen. Diloba. Das Ei überwintert. 278) Chanel L. Die Raupe iſt im Mai gemein und oft ſchädlich auf Schlehen, Weißdorn und Obſtbäumen. Sie ver⸗ wandelt ſich in Fugen der Baumſtämme, Steine oder Geländer in einem erdfarbigen feſten Geſ ua und der We fliegt Anfangs October. Simyra. Nervosa 5. V. wurde von A. Schenck bei Naſtätten und Selters im Auguſt gefunden, doch ſah ich kein Exemplar von dort. Die Raupe lebt nach Freyer Mitte Juni auf Euphorbia, nach H. &. auch an Haidekraut und Ampfer. Bei Wiesbaden kam er in den letzten 20 Jahren nicht vor. N Arsilonche. Die Puppe überwintert. 279) Venosa B. kam einmal im Salzthal bei Wiesbaden, wahrſcheinlich auswärts her eingewandert, vor, iſt aber wieder verſchwunden. Der Sch. ſoll in zwei Generationen, im Mai und Auguſt, die Raupe an Carex, Rohr und Iris pseudacorus im Juni und September gefunden werden und ſich in einem Ge— webe verwandeln. In der Gegend von Frankfurt iſt ſie nicht ſelten. 155 Demas. Die Puppe überwintert zwiſchen Blätter eingeſponnen. 280) Coryli L. Die Raupe im Juni und im Herbſt an Buchen, Eichen und vielen andern Waldbäumen nicht ſelten, der Schmetterling in zwei Generationen im Mai und Juli, letztere unvollſtändig. . Acronycta. Die Puppen überwintern. 281) Leporina L. Die Raupe an Erlen, Birken und Wei⸗ den häufig im Auguſt und September, verwandelt ſich in feſtem Geſpinnſte an der Rinde. Der Schmetterling Anfangs Juni. 282) Aceris. Die Raupe findet ſich einzeln auf Eichen, ge— mein an Roßkaſtanien, (Schenck traf ſie auch an Haſeln) und Acer pseudoplatanus im Herbſt, verfertigt ein Geſpinnſt in der Baumrinde am Fuß der Stämme, welches der Schmetterling im e verläßt. 283) Megacephala S. V. Die Raupe an Pappeln in zwei Generationen gemein. Die Puppe am Fuß der Stämme in der Rinde in ausgehöhlten Vertiefungen oder in der Erde. Der Schmetterling im Mai und Juli. 284) Alni L. Die Raupe, oft ſchon Ende Juli erwachſen, wurde auf Eichen, Erlen und Wallnußbäumen, der Schmetter⸗ ling Anfangs Juni ſehr ſelten gefunden. Die Puppe in fauler Rinde. 5 Strigosa 8. J. wurde nach A. Schenck's Verſicherung vor vielen Jahren einmal in der Stadt Wiesbaden in einem Garten von ihm gefunden, ſonſt nie. Die Raupe ſoll auf Schle⸗ hen, wilden Birnen, Eſchen und Liguster, ja auf Juncus im De tober leben. 285) Tridens 8. J. Die Raupe im Juli und September auf Eichen, Weiden, Obſtbäumen und Schlehen, der nicht ganz häufige Schmetterling in Mai, Juni und im Auguſt. 286) Psi I. lebt ganz ebenſo, iſt aber viel häufiger. 287) Cuspis H. Die Raupe wurde in der zweiten Hälfte 156 des September auf Erlen, der ſeltene Schmetterling Mitte Juli im Walde und in den Kurhausanlagen gefunden. Verwandlung wie die vorigen in lockerem mit abgenagten Spänen an Rinde und Holz gefertigtem Gewebe. 5 288) Auricoma S. V. Die Raupe in zwei Generationen Ende Juni und im September an Birken, Schlehen und Eichen, der Schmetterling an Baumſtämmen im Mai und Juli. 2089) Euphrasiae Bkh. Der Schmetterling im Mai und Juli, die Raupe im Juni und October. Die R. gehört zu Frey⸗ ers Bild, N. B. tab. 177, die der zweiten Generation iſt oft ganz ſchwarz ohne alles Weiß mit rothem Seitenſtreifen und wird nicht nur an Euphorbia, ſondern auch an Eupbrasia lutea und Campanula rotundifolia bei Mombach und Wiesbaden gefunden. Die Schmetterlinge aus beiderlei Raupen entſprechen H. S. Fig. 373 und 374 und dürfte Freyers Bild Tab. 537 und 538 nach Raupe und Schmetterling mehr als bloße alpine Varietät da⸗ von ſein. 290) Rumicis L. Gemein in mehreren Generationen den ganzen Sommer hindurch. Die Raupe lebt polyphag an Pflan⸗ zen auf der Erde. 291) Ligustri &. J. Die Raupen wurden an Ligustrum vulgare im Juni, häufiger von Ende Auguſt bis in den October, der Schmetterling nach Mitte Juni ſelten gefunden. Bryophila. Die Raupen überwintern und leben an Felſen und Mauern von Lichenen. 292) Raptricula H. Die Raupe lebt bis in den Juni, in der Stadt Wiesbaden faſt häufig auf den Schieferdä⸗ chern von Lichenen ſich nährend, von wo ſie oft herabfällt und erwachſen am Sockel der Häuſer gefunden wird. Eben da und in Zimmern findet ſich auch der Schmetterling den Juli hindurch. Die Form Iscopteieuke H. kam nie vor und dürfte eigne Art ſein. 293) Ravula H. wurde Mitte Juli 9 im Orte Mom⸗ bach an einem ſteinernen Thor gefunden 157 294) Algae F. Die Raupe lebt im Mai ſehr verſteckt, oft eingegraben in die weiche Rinde der Obſtbäume und Eichen oder in deren Löchern, aber auch in dichten Schlehenhecken an den unteren Aeſten, die mit Flechten bewachſen ſind. Verwandlung Anfangs Juni in leichtem Geſpinnſt, der Schmetterling erſcheint im Juli und Auguſt und hält ſich ſehr verborgen an der Rinde. 295) Glandifera S. J. Sit ſeit den 1830r Jahren bei Wiesbaden nicht gefunden worden, wohl aber bei Lorch Ende Juli 1864, und iſt in Mainz auch nicht ſelten. 296) Perla S. J. den Juni hindurch an der Sonne nicht allzuſehr ausgeſetzten Mauern und Felſen bei Lorch, Son- nenberg, Wiesbaden nicht ſelten. Sie ſucht in leichten Vertie⸗ fungen des Steins durch ihre 1 Zeichnung das Auge zu täuf ſchen. Mo ma. Die Puppe überwintert auf der Erde in lockerem Geſpinnſt. 297) Orion Esp. Der Schmetterling ruht Ende Mai und im Juni an Baumſtämmen, die Raupe Ende Auguſt erwachſen an u.” Buchen, auch zahmen Kaſtanien, oft häufig. eas Die Raupen überwintern und leben meiſt polhphag an der Erde, 298) Poryphyrea S. “. Der Schmetterling erſcheint Ende Juli und iſt auf blühenden Haideflächen, wo er auch bei Tage im heißen Sonnenſchein fliegt und auf Doldenblumen ſaugt, nicht ſelten. Die Raupe wird Ende April tief in oder unter dem Hai- dekraut, ihrer einzigen Nahrung, verſteckt gefunden. 299) Polygon a S. /. Wurde als Seltenheit einmal von Vigelius bei Wiesbaden, auch von Schenck bei Wehen im Juni getroffen (Praecox im Verzeichniß des Letzteren von 1851). 300) Sigma S. “. Der Schmetterling fliegt Abends auf dem Neroberg im Juli, doch nur ur und Petſch gelang es, denſelben zu erbeuten. 301) Janthina S. J. Die Raupe, derjenigen von C. ni- grum ſehr ähnlich, aber durch den gezackten, bei letzterer ge: 158 raden Seitenſtreif, unterſchieden, wird im April bei Veilchen, Primeln u. dgl. unter Laub gefunden. Der Schmetterling er⸗ ſcheint Ende Juli, Anfangs Auguſt und verbirgt ſich gern, wie Comes, in dichten Heckenbüſchen. 302) Linogrisea S. J. Selten um Wiesbaden, wurde zu St. Goarshauſen häufig als Raupe gefunden. Sie ſoll ſich nach Schencks Beobachtung gern von dem dort auf den Felſen wach- ſenden „Lebermooſe“ nähren. Dieſelbe Erſcheinuugszeit wie die Vorige. f £ 303) Fimbria L. Die Raupe im April öfter in Gärten unter Primeln verborgen, noch häufiger in Schlehen- und anderen Hecken, wo ſie Abends auf die Zweige hinaufkriecht und die jun⸗ gen Triebe abfrißt. Der Sch. im Juli in Büſchen. . 304) Orbona Heyn. (Subsequa S. J.) ſelten bei Wiesba⸗ den im Juli, wo der Schmetterling nur im lichten Hochwald auf der Erde ruhend gefunden wurde. 305) Comes H. Häufig, der Schmetterling 1 Laub in dichten Hecken oder in dunkeln Räumen, in Gartenhäuſern oft zahlreich, Mitte Juni. Die Raupe an Galium, Viola u. j. w- 306) Pronuba L. Der Schmetterling, an denſelben Orten wie der vorige verſteckt, iſt gemein. Die Raupe lebt überall in Gärten und Wieſen. Auf letzteren findet man in trockenen Erd⸗ aufſchüttungen die Puppen im Mai oft zahlreich in ovalen Erd⸗ höhlen. 307) Sobrina @n. fliegt im Auguſt an Haideblüthe, bei Wiesbaden, Dotzheim, Selters, aber ſehr ſelten. 308) Augur F. Ziemlich En die 9 liebt feuchte Orte. 309) Ra vida S. F. Die Nen fand ich im April in Büſchen der Artemisia campestris auf der Erde verſteckt, der Schmetter⸗ ling fliegt nur bei der Nacht im Juli und kommt nicht ſelten in Landhäuſer, wo er ſich im Dunkeln verſteckt. 310) Neglecta H. Die polyphage Raupe fand ich an Vieia, Genista tinctoria und Spart. scoparium, auch in ganz niedrigen 159 Eichenbüſchen. Anderwärts ſoll fie viel an Heidelbeeren vorkom⸗ men. Ihre Farbe ändert ſich nach der Nahrung, der lichte auffallend breite Seitenſtreif macht ſie leicht kenntlich. An Vicia iſt ſie graubraun und der Seitenſtreif weiß, an Ginſterarten ſchön grün, der Seitenſtreif von der Farbe der Ginſterblüthe. Der Schmetterling liebt Heideflächen, auf deren Blüthen er Mitte Au⸗ guſt in der Dämmrung fliegend, Nachts ruhend ſaugt. 311) Agathina Dp. Wurde mehrmals bei Dotzheim und Oberurſel von Herrn Steuerheber Dahlen an oeigehhlüihe gefan⸗ gen. 312) Triangulum Hν. Die Raupe wird öfter unter Brom⸗ beerbüſchen, der Schmetterling Anfangs Juli an Wegen Blüthen getroffen. 313) Tristigma Tr. wurde von dem verſtorbenen Schreiner Kämpfer zu Wiesbaden und von A. Schenck zu Hachenburg erzogen. 314) Baja S. J. Die Raupe gern an e der Schmet⸗ terling Ende Juli nicht ſelten an Haideblüthe. 315) C nigrum L. war bis zu den drei heißen Jahren 1857 —59, welche bei uns die Eulen ſo ſehr vermindert haben, im Herbſt übermäßig gemein an Haideblüthe. Eine erſte Generation erſcheint im Juni. 1 316) Rhomboidea Esp. Seltener bei Wiesbaden als an⸗ dern Orten Ende Juli. g 317) Xanthographa S. V. Die Raupe, an Gras lebend, verwandelt ſich in einer geleimten Erdhöhle, worin ſie Monate lang unverwandelt liegt. Mit Stellaria media ift fie leicht zu er⸗ ziehen. Der Schmetterling gemein an der Haideblüthe. 318) Umbrosa H. War vor 1857 nicht ſelten des Nachts an Haideblüthe ſowie auf Diſtel⸗ und Clematisblüthe oder an Honig ſchwitzendem Gras (3. B. Glyceria fluitans) zu finden. Auch die Erziehung aus u Ei und die an mit Salat war von Erfolg. 319) Rubi View. (bella B%Rh.) im Inguft- Nachts 99 Diſtel⸗ 160 blüthe und an Honiggras, doch nur auf dem Littorinellenkalk ge⸗ funden. Die erſte Generation erſcheint Anfangs Mai. 320) Brunnea S. J. Die Raupe in dichten Brombeerbü⸗ ſchen und Pteris aquilina, beſonders unter der Platte, oft ſehr häufig im October und November zu 3 Der Schmetterling frühe im Juni. 15 321) Glareosa Esp. (Hebraica H.) als Seltenheit bei Wiesbaden, häufiger bei Oberurſel im September. Die Raupe liebt nach Kaltenbach Hieracium als Futter. n 322) Multangula H. ſcheint bei Wiesbaden, wo ſie in den 1820r Jahren auf dem Neroberg vorkam, ausgegangen, iſt aber im Rheinthal nicht ſelten, auch bei Königſtein — die Raupe be⸗ ſonders an Galium. 323) Sagittifera H. wurde am 16. Juli 1865 bei Lorch aus einer Hecke aufgeſcheucht. ; | 324) Simulans Hufn. (Pyrophila S. 70 ſelten, in dunklen Verſtecken, Ende Juni bis in den Auguſt. 325) Lucipeta S. J. Seit 40 Jahren bei Wiesbaden ver⸗ ſchwunden, kam auch bei Weilburg, Herborn und Naſtätten vor, im Juni und Juli. Die Raupe fand Dr. W. Bauer zu Herborn an Tussilago petasites. 326) Cinerea S. J. Wurde bei Budenheim als Schmet⸗ terling Mitte Mai gefunden. Aus dem Ei erzogene Raupen überwinterten erwachſen, kamen im April aus der Erde und ver⸗ wandelten ſich auf derſelben in leichtem Gewebe. 327) Exclamationis L. gemein im Juni, fliegt Abends an Wicken⸗ und Salbeyblüthe. 328) Tritici T1. Im Walde Nachts auf Haide- und Diſtel⸗ blüthe, auch einmal auf Blüthe der Clematis, ſelten im Juli, bei Mombach an Fohrenſtämmen. 329) var? Aquilina in Getreidefeldern und Gärten, cher falls an Diſtelblüthe, nie in Geſellſchaft der vorigen. Die Raupe iſt der von Segetum und der vorigen höchſt ähnlich. 330) Obelisca S. . Selten, im Auguſt an Haideblüthe. 161 331) Nigricans Z. (Fumosa S. V.) im Juli bei Mombach bei Tag auf der Blüthe von Thymus, Abends an e bei Wiesbaden ſelten. 332) Ypsilon Hufn. (Suffusa S. V.) fliegt im Juni an Sal- Via pratensis, eine zweite Generation im September an Honig⸗ gras und Haideblüthen. 333) Segetum S. V. Gemein, im senkt an Honiggras, eine zweite, unvollſtändige Generation im Auguſt an e Die Raupe lebt in der Erde e 334) Corticea S. J. Nach A. Schmid bei Mombach, nach A. Schenck bei Wehen. Die Raupe ſoll ſehr klein überwintern und der Falter im Juni fliegen. 5 u 335) Vestigialis Hufn. (Valligera 8. .). Die Raupe bei Mainz im Sandboden, der Schmetterling in der zweiten Hälfte des Juli auf der Erde ruhend und in der Sonne auf den Blü— then von Thymus Serpyllum und Eryngium campestre. a 336) Praecox L. Die Raupe, im Mai erwachſen, lebt ganz wie die vorige, der Schmetterling ſoll im Auguſt tief verſteckt in Büſchen ruhen. 337) Her bida d. J. Die Raupe im Spätherbſt oft häufig i mit der von Brunnea an Brombeeren und Pteris aquilina, der Schmetterling erſcheint Ende Juni und wird ſelten gefunden. 338) Oceulta L. Wurde bei Wiesbaden einmal, dann pe Oberurſel Ende Juni gefunden. 5 Die Puppe überwintert. 339) Putris L. Die Raupe fand ich einmal an Alupfer, im Auguſt. Häufiger bei Mainz. 340) Plecta J. erſcheint in zwei Hen g Mitte Juni und im Auguſt, nicht häufig bei Wiesbaden. — Sehr leicht aus dem Ei mit Salat zu erziehen. ö 341) Saucia H. Die Raupe einmal an Stellaria media bei einer Hecke Ende Juni bei Wiesbaden gefunden. Der Sch. er⸗ ſchien im Auguſt. Nach Wilde überwintert die erſte im a 1 gende Generation als Puppe. Naſſ, naturw. Jahrb. H. XIX n. XX. l 11 162 Charaeas. Die Raupe überwintert. 342) Graminis L. Selten bei Wiesbaden, im Juni an Haideblüthe, manchmal am Tag über die Flächen hinſchießend, häufiger auf dem Weſterwald bei Marienberg. Die Raupe be⸗ kanntlich an Gras. Neuronia. Die Raupe überwintert. 343) Popularis Fabr. (Lo li i Ep.) Anfangs September an Haideblüthe im Walde, bei der Stadt in Anlagen an den Later⸗ nen und ſelbſt in die Aer nach dem Lichte fliegend. Die Raupe an Gras. 344) Cespitis S. V. Ganz ebenſo, nur erſcheint der Schmet⸗ terling eine Woche früher. Die Raupe iſt erſt Ende Juni er⸗ wachſen. Mamestra. a. Die Raupe überwintert. 345) Leucophaea S. J. Die Raupen, 4 im April unter Laub oder in Moos auf der Erde, nähren ſich von Gras und vielen andern Pflanzen, wie Achillea, Spartium u. ſ. w., der ziemlich gemeine Schmetterling a Mai an Baumſtämmen und Geländern. 346) Advena S. J. Bei Mombach, die Raupe im Herbſt oft an den Dolden des Peucedanum oreoselinum, der Schmet⸗ terling Anfangs Juli an Föhrenſtämmen. 347) Tincta Brahm. Die roſenrothe polyphage Raupe in trockenem Birken- und Eichenlaube überwinternd, der Schmetter⸗ ling ſelten im Juni an Baumſtämmen. Das Ei ſcheint an Bir⸗ ken gelegt zu werden. b | | 348) Nebulosa Hen. Die Raupe gemein, polyphag, in Hecken. Der Schmetterling Ende Juli an Mauern und Baum⸗ ſtämmen. b. Die Puppe überwintert in der Erde 349) Contigua S. V. Die N häufig an Senecio, Gin⸗ 163 fter, Brombeeren, Virgaurea, und Doldenpflanzen im October. Der Schmetterling im Juni ſelten. 350) Thalassina Hun. Die Raupe, im September an Spar- tium scoparium öfter gefunden, iſt völhuhag Der Schmetterling Ende Mai. 351) Suasa S. J. Die Raupe an Chenopodium album und andern Kräutern. Der Schmetterling, wahrſcheinlich in zwei Ge- nerationen, kam 1854 ſchon Ende April, in der Regel im Juli und Auguſt vor, wo er an Honiggras und ee ſeine Nah⸗ rung ſucht. N 352) Pisi L. Die Raupe im Herbſt polypag in Wieſen, be⸗ ſonders an Sanguisorba n der nicht häufige Schmetter⸗ ling im Juni. 353) Brassicae . gemein in Gärten in wenigſtens zwei Generationen von Mai an. 354) Persicariae L. Die polyphage Raupe wurde an Urtica dioica, Spartium scoparium, Heracleum und Birken von mir im Herbſt gefunden. Der Schmetterling im Juni. 355) Albicolon H. Selten, fliegt Ende Mai an der Blüthe von Fliederarten, erſcheint in zweiter Generation im Juli, und kam auch auf dem Boden ruhend bei Mombach vor. 356) Oleracea L. Gemein bei Wiesbaden, die Raupe an wei⸗ chen Kräutern aller Art z. B. Cucubalus, Winden, Kohl, Salat und der Schmetterling ebenfalls in zwei Generationen. 357) Genistae Dorkh. Faſt die gemeinſte Eule bei Wiesba⸗ den im Mai und Juni. Die Raupe im Herbſt an Spartium scoparium, auch an Eichen. 358) Dentina S. V. Gemein, im Mai an Baumſtämmen. Die Raupe ward mit Salat aus dem Ei erzogen. 359) Chenopodii S. J. Häufig bei Wiesbaden, in zwei Ge⸗ nerationen, im Mai und Auguſt, die Raupe an Chenopodium- Arten, auch an Salsola Kali bei Mainz. 360) Saponariae BH. fliegt im Juni an Wicken- und Sal⸗ beyblüthe in Wieſen, die Raupe an Silene- und Dianthus-Arten. N 164 361) Dysodea S. V. Die Raupe an den Blüthen des Gar: tenſalats und der Lactuca virosa im Auguſt, der ing im Juni an Mauern und Felſen ruhend. 362) Serena S. J. Die Raupe an Hieracium Blüthen, im Juli und Herbſte, der e im Mai und Juli in a : Generationen. Dianthoecia. Die Puppe überwintert in der Erde. 368) Luteago S. V. (var. Faehrii Blum) früher bei Wies⸗ baden auf dem Reroberg, ſcheint ausgeſtorben, die Raupe ſoll im Auguſt in den Stängeln und Wurzeln von Silene nutans und inflata leben. Schmetterling zur Zeit der Blüthe dieſer Pflanzen. 364) Filigramma Esp. kam an derſelben Stelle zur ſelben Zeit vor, wo er an den Blüthen der Silene nutans flog. Hahne fing ihn auch an Lychnis vespertina. Er wurde erſt neulich im Dennelbachthal und bei Mombach wieder entdeckt. Die Raupe ſoll in der Kapſel der Silene nutans vorkommen. 365) Albimacula 5%. fliegt an der Blüthe der Silene nu- tans Ende Mai, in den Kapſeln finden ſich die kleinen Raupen, erwachſen in der Nähe der e unter Moos oder Steinen. Nicht ſehr ſelten. 366) Compta 8. V. Die a iu und an Kapſeln von Dianthus carthusianorum und Dianthus barbatus, der Garten⸗ nelken und verwandter Pflanzen. Der Schmetterling fliegt im Juni Abends an deren Blüthe und ruht an Baumſtämmen oder Felſen. 367) Consper Sa S. J. Die Raupe in den Kapſeln von Lychnis flos euculi und silvestris, auch anderer Sileneen, der Schmetterling Abends an Blüthen von Silene nutaus, eh an Baumſtämmen. 368) Capsincola. 8. / Die Raupe in Ber Kapſeln von Lychnis vespertina und diurna. Anfangs Juni und im Spät herbſt, wahrſcheinlich in zwei Generationen. 369) Cucubali S. V. Ebenfalls zwei Generationen um Mitte 165 Mai und Anfangs Auguſt, die Raupe häufig an Silene: inflata die Kapſeln verzehrend, aa ſich auf und in der Erde zen der Pflanze. N 370) Carpophaga Bkh. ee H.) Die Raupe in den Kapſeln von Silene inflata, 5 e aa Ende Mai und im Auguſt. | 371) Irregularis Hufn. (Echii Bkh.) fliegt Mitte Juli. Die Raupe in und an den Kapſeln von Silene otites und Gypsophila fastigiata bei Mombach und Biehrte) Sie nimmt auch andere Silenen als Futter. * E pisema. 372) Trimacula var: tersa S. P. flog mehrmals bei Wies⸗ ce im Auguſt an den Gaslaternen am Curhaus und dem Ei- ſenbahnhof. Die Raupe ſoll an den Zwiebeln von Anthericum liliago und Muscari racemosum leben. Aporophy la. Die Raupe überwintert. 3773) Nigra Hw. (Aethiops Zr.) wurde bei Mainz und bei Wehen von A. Schenck gefunden. Die Raupe lebt nach Bois⸗ duval im April und Mai an Rumex. Der Schmetterling erſcheint im September. Ammo conia. 374) Caecimacula S. “. Nach Vigelius's mündlicher Mit theilung wurde dieſelbe von Becker (ſpäter in Paris) in Wiesba⸗ den erzogen. Nach Koch lebt die Raupe Ende Juni an Beſen⸗ pfriemen und Thalictrum' minus, nach Wilde an Taraxacum und Stellaria, nach Boisduval an Rumex acetosella und Cichorien. Der Schmetterling im September. 375) Vetula D. Die Raupe, an Geſtalt der von Clavis Hfn. ähnlich, zeichnungslos, ſchmutzigbraun marmorirt, wurde auf der Erde verſteckt Anfangs Juni 1864 bei Lorch gefunden. Der Schmetterling erſchien Ende September. 166 Polia. Das Ei überwintert. i 376) Flavicineta S. Y. Eine Seltenheit bei Wiesbaden, kommt auch bei Mainz und im Rheinthal vor, iſt aber häufig bei Hachenburg und Selters. Die Raupe nach Schenck auf nie⸗ dern Pflanzen. Der Schmetterling im September. N 377) Nigrocineta Tr. im Rhein- und Lahnthal, Naſſau, Weilburg, Hadamar, auch bei Mombach nach A. Schmidt, öf— ter bei Dotzheim an einem Felſen, fehlt bei Wiesbaden. Die Raupe iſt polyphag, ich fand fie bei Rüdesheim an Silene nu- tans und bei St. Goarshauſen an Cheiranthus, v. Graß an Verbascum: Sie lebt im Mai, der Schmetterling von September an, ruht an Felswänden. 378) Chi L. Die polyphage Nac fand ich Anfangs Juli an Mauerſalat und Hieracium umbellatum. Der Schmetterling im Auguſt an Baumſtämmen und Mauern. Dryobota. Das Ei überwintert. Die Puppe auf der Erde. 379) Protea 8. J. Die Raupe im Mai an Eichen, der Schmetterling ziemlich ſelten im September. Dichomia. Das Ei überwintert. 380) Convergens S. V. Die Raupe im. Mai an Eichen, der Schmetterling nicht hänfig im September, auf Bäumen ruhend. 381) Aprilina L. Die Raupe nicht ſelten im Mai auf Ei⸗ chen und Birnbäumen in den Vertiefungen der Rinde. Der Schmetterling im September. 8 k Chariptera. 382) Culta S. V. Die Raupe im Auguſt an den Stämmen der Zwetſchen und Birnbäume, wie die von Oxyacanthae. Der Schmetterling im Juni. e in feſtem eiförmigem Erdge⸗ ſpinnſt. f In kei | 9 383) Oxycanthae 25 Die Raupe gemein im Juni an Zwei 167 ſchenſtämmen, Schlehen⸗ und Weißdornhecken, der EEE Ende September, im Uebrigen ganz wie der e Valeria. Die Puppe überwintert. 8840 Oleagina S. V. Bei Wiesbaden, Sonnenberg und im Rheinthal, ſelten. Der Schmetterling im März Nachts an er Die Raupe an Schlehen erwachſen Mitte Juni. Apame a. Die Raupe überwintert. 385) Testacea S. J. Der Schmetterling wird in der zwei⸗ ten Hälfte des Auguſt an Bretterwänden, auch an den Gasla⸗ ternen vor der Stadt gefunden. Die Raupe lebt nach Treitſchke an der Erde von Gras. N ö Luperina. 386) Matura Hufn. (Texta Lang), die beg Raupe lebt im April im Walde an Gras und verſteckt ſich auf dem Boden unter Laub. Der Schmetterling fliegt in der erſten Hälfte des Auguſt an Haideblüthe und ruht in dichtem Ge⸗ büſch. 387) Virens L. Der Schmetterling in der zweiten Hälfte Juli Nachts auf der Blüthe der Diſteln und Scabioſen, bei Tag im Gebüſch. Die Raupen an Grasarten, insbeſondere Brachy- podium Bu au in der Erde vergraben. Haden a. Die Raupe überwintert. 388) Satura S. V. wurde zu Diez von Kämpfer erzogen. Die Raupe war an Haſelſtauden gefunden. Der Schmetterling fliegt im Auguſt, September, die Raupe nach Freyer an Loni⸗ ceren, Verwandlung im Juni in der Erde. 389) Adusta Esp. die Raupe im Herbſt an Doldenpflanzen, überwintert erwachſen auf der Erde. Der Schmetterling in der zweiten Hälfte des Mai an Geländern, bis 1857 nicht ſelten. 390) Ochroleuca S. J. Die Raupe Anfangs Juni öfter an Grasähren z. B. von Festuca rubra an trocknen ſonnigen Orten 168 mehrmals gefunden. Der Schmetterling erſcheint Mitte Juli und ſaugt bei Tage auf Diftel- und Centaureenblüthen ruhend. 391) Lateritia Aufn. Kam bei Wiesbaden nur im Jahr 1860 Mitte Juli in mehreren Exemplaren an Baumſtämmen vor. A Schenck fand fie auch bei Wehen. Die Raupe wohnt nach Freyer im Mai am Rande von Steinen in einer Wohnung von Gras und Moos. 392) Polyodon L. Der Schmetterling im Jul an Gelän⸗ dern und Baumſtämmen. Nachts am Honiggras. Nach ee lebt die Raupe wie die der folgenden. 393) Lithoxylea 8: V. Die Raupe fand ich ünker Steinen und in der Erde wie der Regenwurm das Gras zu ſich herab in ihre Wohnung ziehend, um es da zu verzehren. Der Schmet⸗ terling Mitte Juni an Holzwänden, Baumſtämmen und dgl. 394) Infesta 1/. Der Schmetterling im Juni an Geländern und Baumſtämmen. Die Raupe ſoll nach Wilde wie die vorige leben. 395) Basilinea 8. . Die Raupe in der Jugend an Ge⸗ treide- und Maisähren die Körner verzehrend, nährt ſich haupt⸗ ſächlich von Gras. Der Schmetterling Ende AL ai und im Juni an Geländern, Baumſtämmen ac. 396) Rurea F. Die Raupe im Frühjahr im n.Hraſe auf dem Boden verſteckt, ſich davon nährend, der Schmetterling im Juni an Baumſtämmen; auch die var. combusta kam im Freien vor. 397) Scolopacina Esp. fand A: Schenck bei Selters, die Raupe glaube ich einmal bei Wiesbaden auf einer ſumpfigen Waldwieſe an Juncus conglomeratus gefunden zu haben. Der Schmetter⸗ ling nach A. Schenck Endhälfte Juli. 398) Gemina H. und var. Remissa fliegen im Mai Abends an Salbeyblüthe. Die Raupe polyphag auf der Erde. A. Schmid fand ſie Anfangs Auguſt an e spinosa, ich im Frühjahr an Gras. 399) Unanimis Tr. wurde einmal aus einer im Salzbach⸗ thal bei Wiesbaden a Raupe erzogen. Der Schmetter⸗ ling im Juni. 169 400) Oculea L. (Didyma Zsp.) früher d. h. vor 1857 im Juli gemein an Geländern und in dunklen Verſtecken, auch unter Steinen. Die Raupe nach Freyer an Gras. 401) Ophiogramma Esp. wurde im Salzthal öfter wäh⸗ rend des Juni an Honig ſchwitzendem Rohr und Gras Abends getroffen. Die Raupe ſoll im Mai in zarten Trieben von Arundo phragmitis, Glyceria, 5 Phalaris u. ſ. w. über der Wurzel leben. 402) Strigilis L. Ende Mai und im Juni an Geländern häufig, die Raupe ſchlank und hart, lebt im Mai in der Höhle von Grasſtengeln. 403) Latruncula S. J. en ich nicht für Abänderung der vorigen halten, da ſie abgeſehen von der Verſchiedenheit der Zeich⸗ nung, immer kleiner iſt. Lebensart dieſelbe. 404) Furuncula S. V. im Juli nicht ſelten, ſcheint⸗ sch auf dem Litorinelleenkalkboden als im Taunus ee Dipterygia. Die Puppe überwintert in der Erde, 405) Pinastri E. Der Schmetterling im Juni und in zwei⸗ ter Generation im Auguſt nicht ſelten an Baumſtämmen. Die Raupe lebt an Ampfer, nach Koch auch an 1 Hyppa. Die Raupe überwintert erwachſen. f 406) Rectilinea Zsp. ſcheint im Taunus zu fehlen. Zu Selters und Marienberg fand A. Schenck die Raupe an einem kleinblätterigen Epilobium. Nach Andern lebt ſie auch an Brom⸗ beeren, Heidelbeeren und Pteris aquilina. Der Schmetterling im Juli an Baumſtämmen. Chloantha: Die Puppe überwintert. 407) Hyperici 8. “. wurde in Naſſau bei Ems von In⸗ genieur Seebold erzogen. Die Raupe an Hypericum. 408) Perspieillaris L. in zwei Generationen Anfangs Juni und am Ende Juli, Auguſt, die Raupe im Juli, September und 170 October nicht jelten an dem Samen von Hypericum. Verwand⸗ lung auf der Erde in einem papierähnlichen Geſpinnſt. “ Eriopus. Die Raupe überwintert eingeſponnen in der Erde. 409) Pteridis F. Die Raupe an feuchten Waldſtellen auf Sandboden an Pteris aquilina bei Oberurſel und Schwanheim im Juli und Auguſt, der Schmetterling wurde auch einmal im Juni im Mombacher Wald gefunden. In der N findet Wullſchlegel den Schmetterling im Auguſt. POlyphaenis. 3 b. Die Raupe überwintert. 27 410) Sericata Lang. (Prospicua Borkh.) wurde von Käm⸗ pfer in Diez erzogen. Die Raupe ſoll unter Hartriegel und Loniceren am Boden verſteckt im April gefunden werden, und die Verwandlung nach Freyer in feſtem Gewebe zwiſchen Moos und Laub erfolgen, der Schmetterling im Juli. Soll auch bei Bingen vorkommen. Trachea. Die Puppe überwintert in der Erde. 411) Atriplicis L. Die Raupe zu Ende Auguſt an Am⸗ pfer, auch in Gärten, auf der Erde verborgen. Der Schmetter⸗ ling in der zweiten Hälfte des Juni Abends in Wieſen an 8 niggras. Euplexia. Die Puppe überwintert in der Erde. 412) Lucipara L. Der Schmetterling in zwei Generatio⸗ nen Ende Juni und Auguſt, die Raupe häufig an Pteris aqui- ſeln. Brotolomia. Die Raupe überwintert. 413) Meticulosa I. Gemein in zwei Generationen, im at und September, die Raupe polyphag an Kräutern z. B. Mercu- rialis perennis. 8 lina, Himbeeren und Brombeeren, nach A. Schenck auch an Nes⸗ e 171 Habryntis. 414) Seita H. Früher, in den 18201 Jahren, von Neviſor Groß, dann Mitte 1856 unter dem Chauſſeehaus von Ritter ge⸗ funden. Die Raupe ſoll an Pteris aquilina und Viola leben. Mania. 415) Maura L. Die Raupe wurde im April unter Rumex und Taubneſſeln auf der Erde in der Nähe von Bächen gefun⸗ den. Nachts ſoll ſie auch auf Erlen und andere Sträucher hin⸗ aufkriechen und die jungen Triebe verzehren. Der Schmetter⸗ ling unter Brücken und andern dunkeln Verſtecken im Juli. 5 Naenia. 416) Typica L. Der Schmetterling ward an denſelben Or⸗ ten zugleich mit dem vorigen gefunden. Ebenſo die Raupe, welche nach Freyer auch an Epilobium leben ſoll. Helotropha. 417) Leucostigma H. wurde vor 40 Sehen) als bei Wiesbaden die Bäche noch in natürlichem Zuſtande waren, einigemal im Juli gefunden. Seitdem nur noch zu Wehen und Selters von A. Schenck. Die Raupe lebt minirend in ſaftigen Waſſerpflan⸗ zen, wie — und verwandelt ſich ſowohl darin ale in der Erde. Hydrooecia. 418) Nictitans I. fliegt bei Wiesbaden, z. B. bei der Walk⸗ mühle Abends im Anfang des Auguſt an Haideblüthe. Die Raupe ſoll in Wurzeln verſchiedener Zwiebelgewächſe leben. 419) Micacea FSsp. wurde einmal ebendaſelbſt Anfangs Sep⸗ tember 1854 an Carex fliegend in der Nacht gefangen. Gortyna. 420) Flavago S. F. Die Raupen und Puppen öfter bei Wiesbaden und Biebrich in den Stängeln von Scrophularia aquatica, Artemisia vulgaris, Sambucus ebulus, von A. Schenck bei Selters in Cirsium oleraceum Mitte Auguſt gefunden. Nach Andern auch in Eupatorium cannabinum und Valeriana offici- nalis. Der Schmetterling Ende Auguſt. Vermuthlich überwin⸗ tert das Ei an den vorjährigen Stengeln. 172 Lunata Fr. wurde nach A. Schenck einmal bei Weilburg getroffen, was durch die neuerdings entdeckten Fundorte Paris und Carlsruhe beſtätigt wird. Die Raupe lebt nach Rogenhofer in der Wurzel von Peucedanum longifolium mik einem Aus⸗ wurfloch am Wurzelſchopf. Non agria. Ei an alten Stengeln überwinternd: 8 421 Typhae Esp. fand ich bei Mainz an einer jetzt von dem Eiſenbahndamm bedeckten Stelle öfter als Puppe im Auguſt in den Stengeln der Typha latifolia. Die Schmetterlinge erſchie⸗ nen im Auguſt, September. 1 422) Geminipuncta Aw. (Paludicola H.) Früher im Salz⸗ bachthal, die Puppe nicht ſelten in der zweiten dale Juli in den Stengeln von Arundo phragmitis, der Schmetterling flog daſelbſt Abends zahlreich im Auguſt. Tapinostola. | 423) Musculosa H. wurde in den 1820 Gabe von dem verſtorbenen Mühlenbeſitzer W. Blum zu Wiesbaden mehrmals erhalten, wenn er Morgens dem Aufladen des Getreides auf ſei⸗ nen Aeckern im Salzthal beiwohnte. Die Schmetterlinge flogen aus den Garben auf, die über Nacht auf dem Velde gelegen hatten. Die Raupe iſt noch zu entdecken. 424) Fulva H. flog bisweilen im Auguſt Abends an den Carexbüſchen, die an den Rändern von Waldwieſen wachſen. Die Raupe ſoll in der Nähe der Wurzel. im Stengel dieſer e leben und ſich da verwandeln. f Leucania. Die Raupen überwintern. 45 Impura H. flog früher nicht ſelten Be Wiesbaden in der Gegend der Eliſabethenſtraße uud im Salzbachthal Abends An⸗ fangs Juli an Arundo phragmitis und an honigſchwitzenden Ca⸗ rexarten. An erſterem ſoll die Raupe Anfangs Mai leben. - 426) Pallens L. Gemein in zwei Generationen, die in der zweiten Hälfte des Juni und Mitte Auguſt, letztere beſonders 173 zahlreich an Haideblüthe fliegen. Die Raupe joll polyphag an der Erde leben. 427) Obsoleta N. Die erwachſene Raupe wird einzeln im Salzbachthal und bei Mainz im Spätjahr oder erſten Frühling in der Höhlung der Rohrſtoppeln gefunden, wo auch die Veswandlunt erfolgt. Schmetterling im Juli. 428) Scir pi Dup. wurde bei Sonnenberg in der Vertiefung eines Felſens am 10. Mai 1862 gefunden und außerdem von A. Schenck bei Wehen und Selters getroffen. e det XVI. S. 255 dieſes Jahrbuchs.“ 429) Comma L. fand ſich Mitte Juni öfter an Sumpfſtellen des Nachts ein, um den Honig der Gräſer zu ſaugen, auch an Blüthen des jog. deutſchen Klee's (Medicago sativa). Eine zweite Generation wurde hier nicht bemerkt. Die Raupe ſoll an Rumex leben. 430) Conigera S. V. fliegt in der letzten Halſte des Juli Abends an Blumen z. B. von Stachys silvatica und an Honig⸗ gras. Die im Mai gefundene Raupe wurde mit Gras zur Ent⸗ wicklung gebracht. b | | 431) Lalbum L. kommt in zwei Generationen Mitte Juni und Anfangs September als Schmetterling vor, die Raupe wurde im Mai und Juli an Gräſern gefunden, der Schmetter⸗ ling Abends an Grasſtengeln (Carex und Festuca fluitans) Ho⸗ nig ſaugend oft getroffen. 5 432) Albipuncta S. J. Nicht ſelten in doppelter Genera⸗ tion, Mai und Auguſt, letztere beſonders zahlreich an Haideblüthe fliegend. Die Raupe mit Stellaria media und Gras EN zu erziehen. 433) Lithar eyrea 257 Die Raupe, welche nur Gras als Nahrung nimmt, Anfangs Mai, der ns häufig gegen Ende Juni. 434) Turca I. fehlt bei Wiesbaden, wurde von A. Schenck zu Selters aus der an Gras im April gefundenen Raupe öfter erzogen. Schmetterling im Juli. Ira Grammesia. Die Raupe überwintert. 435) Trigrammica Hufn. (Trilinea S. V.), fliegt, und zwar früher häufig, Ende Mai Abends an Salbeyblüthe und ruht bei Tag im Gebüſch. Die Raupe lebt polyphag auf dem Boden verſteckt. Stilbia. 436) nal Hw. (Stagnicola Tr.) wurde Me Sreitfe bei Ems entdeckt und neuerdings zu St. Goarshauſen von A. Schenck aus einer grünen im April im Gras zahlreich gefundenen Raupe erzogen. Da der Schmetterling im Herbſt gefunden wurde, ſcheint eine doppelte Generation zu beſtehen. Caradrina. Die Raupe überwintert. 5 437) Morpheus Hufn. Die Raupe in der letzten Hälfte des September an ſchattigen Bachufern an Convolvulus sepium und Neſſeln ſtellenweiſe häufig, nimmt Salat als Futter, über⸗ wintert in Moos eingeſponnen und verwandelt ſich zur Puppe im März. Der Schmetterling fliegt Ende Juni. 438) Cubicularis 8. F. Gemein bei Wiesbaden in dop⸗ pelter Generation, im Mai und Auguſt. Die Raupe iſt polyphag. 439) Respersa S. V. ſehr jelten, nur einmal von Vigelius bei Wiesbaden getroffen, dann bei Naſſau von Seebold. Die Raupe ſoll, wie die verwandten Arten unter und an Rumex, na⸗ mentlich Rumex sanguineus verborgen leben. 440) Als ines Brahm, faſt gemein in zwei bis drei Genera⸗ tionen, fliegt im Juli und im Herbſt an Haideblüthe. Die Raupe im Frühjahr beſonders unter Primeln auch in Gärten, ſowie an Taubneſſeln und Ampfer. 441) Superstes Fr. und zwar dieſelbe Art, welche Dr. Stau⸗ dinger in den letzten Jahren aus Ungarn bezog und als ſolche verſandte. Selten und erſt einmal Ende Juli an einem Korn⸗ acker, deſſen Halme mit Honig überzogen waren, bei Dotzheim 175 Abends von Dahlen gefunden. Dann 1866 daſelbſt Mitte Juli an einem Felſen in einer Vertiefung ). 442) Ambigua F. (Plantaginis HS.) fliegt im August an Haideblüthe, die erſte Generation im Juni. Die Raupe lebt wie die verwandten Arten und it leicht, wie dieſe mit Salat zu er⸗ ziehen. 443) Taraxaci H. (Blanda 1.) ſelten im Juli, ruht bei Tag in dichtem Gebüſch. Nur eine Generation. 444) Palustris H. wurde, in einem Exemplar, im Juni 1855 an Honig f e Juncus bei Dotzheim erbeutet. Acosmetia. Die Puppe überwintert. 445) Caliginosa H. fliegt in zwei Generationen, Ende Mai *) Um über die Berechtigung dieſer Art keinen Zweifel zu laſſen gebe ich eine genaue Beſchreibung nach hieſigen Cxemplaren: Ein Weib: größer als ſelbſt Alsines gewöhnlich iſt, dieſelbe Geſtalt wie dieſe, Grundfarbe hel⸗ ler, ein lichtes ſehr warmes Graugelb, die Farbe des Straßenſtaubs, Zeich⸗ nung wie Alsines, auch die gleiche ſchwarze Punktreihe vor den Franſen. Dieſe führen 3 verſchwommene Parallellinien aus ſchwärzlichen Stäubchen ges bildet, die Spitze die einzelnen langen Franſenſchuppen und deßhalb ihr äußer⸗ ſter Saum gelb. Grobe ſchwarze Schuppen, wie Sand auf die Oberflügel geſtreut, bilden ein hauptſächliches Kennzeichen der Art. Im erſten Drittel der Fläche ſind ſie gröber, zahlreicher und feiner nach dem Saume zu. Unterflügel: weißer Grund, nach dem Saume zu durch veilbraune Schuppen, welche die weißen überwuchern, mehr und mehr verdunkelt, Hin⸗ terfranſen trüb gelbweiß mit Spuren einer dunkleren Mittellinie. An der Flügelwurzel lilaſeidner Glanz, goldfarbiger nach dem Saume zu. Unterſeite weißlich, viel heller als bei Alsines, an den Oberflügeln lilagrau angelaufen, mit gelbem Seidenglanz. Die vordere Hälfte der Ober: und Unterflügel mit ſchwarzem Staub leicht angelaufen. Oberflügel mit ſtarkem dunklen Mittelmond, Unterflügel ſchwächrer Mittelpunkt. Hinterleib hellgrau, Rücken, Hals und Kopf von der Farbe der Ober— flügel. 238 5 Der Mann iſt noch größer und lichter, vom 2 unterſchieden durch faſt ganz weiße ſeidenglänzende Unterflügel und roſtgelben Afterbuſch. Nur gegen den Außenrand der Spitze der Unterflügel zeigt ſich ein ſchwacher punctirter kaum bemerkbarer ſchwarzbrauner Anflug. 176 und im Juli, die grüne Raupe ſoll (nach Regierungsrath Ber: tram zu Negeusbürd) im August an Sanguisorba ag leben. Rus ina. 446) Tenebrosa H. Die Raupe lebt im Herbſt in Brom⸗ beerbüſchen, überwintert in einer ſelbſtgefertigten ovalen Erdhöhle, frißt im April Viola, Fragraria u. ſ. w. und verwandelt ſich im Mai in einem Erdgeſpinnſt. Der ſeltne Schmetterling erſcheint Mitte Juni: 0 ö N i Am phipyra. f 5 a. Das Ei überwintert. 447) Tragopoginis L. Die polyphage 1 1025 ich an Epilobium augustifolium und Artemisia campestris Ende Mai. Der Schmetterling im Juli häufig in hohlen Bäumen, un⸗ ter abgeſprungener Baumrinde und andern dunklen Verſtecken. 448) Pyramidea L. Die Raupe gemein an Ligustrum vul- gare, Hainbuchen, Schlehen, Steinobſtbäumen und Pappeln im Mai. Der Schmetterling, im Juli erſcheinend, verſteckt ſich gleich der vorigen. 449) Perflua F. Dieſe Seltenheit wurde von Reviſor Gros einmal vor 40 Jahren bei Wiesbaden, ſpäter von A. Schenck bei Weilburg Ende Juni gefunden. Die Raupe an ſchattigen Orten nach Freyer auf Loniceren, Rainweiden, Schlehen und Weißdorn, nach von Heinemann auch an Saalweiden.“ f b. Der Schmetterling überwintert 450) Cinnamomea 5%. wird von den Mainzer Sammlern nicht ſelten als Raupe und Puppe gefunden, bei Wiesbaden nur einigemal, nach Mitte Auguſt der Schmetterling, und die Raupe an Populus pyramidea im Mai und Juni. Nach Guence lebt die Raupe vorzugsweiſe an Ulmus campestris. Brahm fand die Puppen e Moos oder Blättern im Auguſt.“ Taeniocampa. Die Puppe überwintert in der Erde. 451) Gothica L. Der Schmetterling wird in großer Zahl im erſten Frühjahr Nachts auf der Blüthe der Saalweide, die 177 polyphage Raupe an Bäumen und Kräutern aller Art, vorzugs⸗ weiſe auf Schlehen und Linden, im Mai gefunden. 452) Miniosa S. V. Die Raupe häufig auf Eichen und in deren Nähe ausnahmsweiſe auch an Schlehen und ſelbſt Brom: beeren, im Uebrigen ganz wie Gothica. 453) Cruda S. F desgleichen, die Raupe gemein an Eichen und andern Waldbäumen. 454) Populeti F. Die Raupe wird erwachſen gegen Ende Mai bisweilen durch Gewitterſtürme und Platzregen in Anzahl von großen Pappelbäumen in den Kurhausanlagen herabgewor⸗ fen. Sie iſt leicht mit der von Or zu verwechſeln, weßhalb ich, da Wilde's Beſchreibung ungenügend iſt, ſie hierher ſetze. Sie iſt ziemlich gleich dick, rundlich, der letzte Ring dünner, der Kopf groß, rund, leicht braun angeflogen, nicht dunkler, als die matt gelbgrüne Körperfarbe, das Gebiß dunkelbraun punklirt. Gelbe Seitenlinie, etwas ſtärker als die gleichfalls wenig ſichtlichen Ne⸗ benrückenlinien. Ueber und unter den Luftlöchern eine feine un⸗ ter der Lupe gezackt erſcheinende Linie, Luftlöcher weißlich, klein, fein braun eingefaßt. Alle Fußſpitzen von der Farbe des Kopfs. Bauch weißlichgrün. Ueber den Luftlöchern an den Seiten vor dem Kopf und an dem letzten Ring kleine farbloſe Haare. Der Schmetterling wurde Anfangs April im Freien geſehen. N 455) Stabilis 8. J. Im erſten Frühjahr die gemeinſte Eule Abends auf Saalweidenblüthe, bei Tag auf vorjährigem Laub am Boden. Die Raupe an Eichen und faſt allem andern Laub⸗ holz im Mai. a 456) Gracilis 8. J. Der Schmetterling einzeln, ebenfalls auf der Saalweidenblüthe Abends, die Raupe außerordentlich po⸗ lyphag; in der Jugend zwiſchen Blättern eingeſponnen. Ich fand ſie an Artemisia vulgaris, Schafgarbe, Spiraea, Sanguisorba offi- einalis, Genista tinctoria, Schlehen und Brombeeren im Mai. 457) Incerta Hayn. (Instabilis S. J.) Die Raupe im Mai gemein an Pappeln, Eichen u. ſ. w., der Schmetterling eben⸗ falls auf der Blüthe der Saalweide. Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX 12 178 458) Munda S. J Die Raupe häufig an Pappeln, Eichen, ſelbſt Obſtbäumen in den Furchen der Rin de. Der Schmetterling wie der Vorige. Panolis. b Die Puppe überwintert unter dem Moos auf der Erde. 459) Piniperda Panz. Der Schmetterling nicht ſelten im März an den Stämmen und Zweigen der Nadelhölzer, an denen die Raupe lebt. Pachnobia. Die Puppe überwintert in der Erde. Nur eine Generation. 460) Leucographa S. J. wurde bei Hachenburg von A. Schenck zahlreich auf Saalweidenblüthe noch etwas früher als die folgende getroffen. Die Raupe ſoll in der erſten Hälfte Juni polyphag auf der Erde an Heidelbeeren, Stellaria media 2c. leben. 461) Rubricosa 8. J. Der Schmetterling nicht ſelten an der Saalweideblüthe, die Raupe auf der Erde polyphag, wurde mit rem Erfolg mit Salat auferzogen. Dieycla. Das Ei überwintert. 462) Oo L. Seltenheit! wurde erſt einmal von Vigelius und einmal in Herborn von Dr. Bauer erzogen. Die Raupe an Ei⸗ chen im Mai ſoll in einem am Rande zuſammen gehefteten Blatte leben und der Schmetterling im . erſcheinen. 6 Calymnia. Das Ei überwintert. 463) Pyralina H. Der nicht häufige Schmetterling Anfangs Juli gerne an mit Honigthau überzogenen Blättern der Obſt⸗ bäume Abends, die Raupe, im Mai an Eichen, Rüſter⸗, Birn⸗ und Steinobſtarten, wurde von A. Schenck auch an Gartenmalven ge⸗ funden. 464) Diffinis L. Der Schmetterling ebenfalls im Juli, kam bis jetzt nur bei Mainz vor, wo die Raupe an den dort beſon⸗ ders vielfach angepflanzten Rüſtern lebt. 465) Affinis L. Die Raupe im Mai an Eichen und Rüſtern, Bl zwiſchen Blättern eingeſponnen, der Schmetterling Mitte Juli, nicht häufig. Sie iſt nach Hahne eine Mörderin. 466) Trapezina L. Die bekannte Mordraupe, gemein an allem ae im Mai, der N den ganzen Sommer hindurch. os Das Ei überwintert. 467) Paleacea Esp. (Fulvago S. J.) Der Schmetterling ruht Anfangs Auguſt in dichtbelaubten Zweigen der Eichen und andrer Waldbäume, die Raupe lebt nach Freyer im Juni zwiſchen Birkenblätter eingeſponnen, nach Guense auch an Eichen. Dy sch oris t a. Das Ei überwintert. f 5 468) Suspecta H. wurde einmal, am 8. Juli 1861, aus einer Hecke in einer . bei Wiesbaden (dem ſog. Gickels⸗ berg) aufgejagt. 469) Ypsilon S. J. Die Raupe im Mai gemein, bei Tag unter der abgeſprungenen Rinde der Kopfweiden und Pappeln verſteckt, in der erſten Jugend zwiſchen deren Blättern eingeſponnen. Der Schmetterling im Juni. Plastenis. Das Ei überwintert, die Puppe liegt in der Erde. 470) Retusa L. S. J. Die Raupe an Band⸗ und Saal⸗ weiden, wo ſie ſich gern in den maſerartig degenerirten Samen— trägern verbirgt, auch an Pappelarten, im Juni; der nicht ſeltne Schmetterling Mitte Juli. 471) Subtus a 8. V. Die Raupe an Pappelarten, der we⸗ niger häufige Schmetterling in der zweiten Hälfte des Juli. Cleoceris. Das Ei überwintert. 472) Viminalis . (Saliceti Bkh.) Der Schmetterling ruht im Juli im dichten Laub niederer Waldbäume, die Raupe lebt im Juni an Saalweiden und verwandelt ſich in der Erde. Nicht in jedem Jahre ſelten. 8 12* 180 Orthosia. Das Ei überwintert, die Puppe ruht in der Erde. 473) Lot a L. Die Raupe fand ich an Erlen, Weiden und Pappeln zwischen Blättern eingeſponnen, bis Mitte Juli; fie ift eine Mordraupe. Der Schmetterling Ende September Nachts auf den Blüthen von Lythrum. 474) Macilenta H. Der nicht häufige Schmetterling al Ende September in den unteren Zweigen dichtbelaubter Wald: bäume, die Raupe ſoll in der Jugend an Buchen und Hainbuchen, ſpäter polyphag auf der Erde leben. 475) Circellaris Hufn. (Ferruginea 8. V.) Die Raupe in den Kätzchen der Saalweiden (wie cerago) und Pappeln, geht in reiferem Alter auf die Erde, und kann, wie alle polyphagen Verwandten mit Salat erzogen werden. Der Schmetterling ges. mein im September. 93 476) Rufina L. Der Schmetterling nicht ſelten Anfangs Sep⸗ tember in dichtbelaubten Eichenbüſchen, Abends an Harz ſchwitzen⸗ dem Carex. Die Raupe ſoll an Haidekraut leben; ich erhielt ſie einige Male von Eichenzweigen, die auf dem Boden auflagen, und die Raupe nährte ſich auch davon. 477) Pistacina S. “. Die Raupe in der Jugend an Pru- nus spinosa und Padus, auch Steinobſtbäumen, lebt im reiferen Alter polyphag an Kräutern auf der Erde und verwundet ihres Gleichen in der Gefangenſchaft. Der Schmetterling, in Hecken ver⸗ ſteckt in der zweiten Hälfte des Septembers, fliegt häufig noch im October Abends an den Gaslaternen in Anlagen u. ſ. w. 478) Nitida 8. . ſehr ſelten, wurde bis jetzt nur einmal im Nerothal von Vigelius und von Funk bei Mainz gefunden Der Schmetterling im Spätherbſt. Die Raupe wohl auch polyphag. 479) Laevis H. Im Auguſt auf dem Neroberg und am ſog. Entenpfuhl hinter dem Neroberg gefunden. Selten. 480) Litura L. Die Raupe polyphag an ſaſtigen Kräutern z. B. Rumex (nach Schenck) im Mai, ich fand fie an Lamium album und Silene nutans. Sie ift eine Mordraupe. Der 181 Schmetterling ruht im September im dichten Laub von Büſchen und Bäumen. i Das Ei überwintert. 481) Citrago L. Der . im September im dich⸗ ten Laub ruhend, die Raupe im Mai an Linden, zwiſchen Blät⸗ ter eingefponnen. Bei feucht warmem Wetter auch bisweilen frei an den Zweigen. i ö 482) Aurag o S. P. Der Schmetterling in nicht zu trocknen Jahren häufig an einzelnen Waldſtellen in den Zweigen der Bu⸗ chen und Eichen von Mitte Auguſt bis Ende September, und bei heißem Sommer ſchon früher. Die Raupe an Buchen im Mai, zwiſchen Blätter eingeſponnen. 1 483) Togata Esp. (Silago H.) Die Raupe gemein zwiſchen den Blättern und in den Kätzchen der Saalweide, der Schmetter⸗ ling im September überall. Mit den Den fällt die Raupe auf die Erde und lebt da polyphag. 484) Fulvago L. (Cerago S. V.) und var. flavescens sen noch gemeiner, lebt ganz wie Togata. 485) Gilvago Esp. Die Raupe in der Jugend auf Pap⸗ peln (bei uns wenigſtens nicht an Rüſtern, wie Guenée angibt), fällt bei Sturm und Regen auf die Erde, wo ſie ſich gern unter den friſch abgefallenen Blättern 52 und Volpphag lebt. Der Schmetterling im September. 486) Ocellaris Bkh. lebt ganz wie die vorige, iſt aber durch die immer weißgelben Hinterflügel und die vorgezogenen Spitzen aller 4 Flügel als gute Art davon geſchieden. Manchmal zahl⸗ reich durch Erſchütterung der italieniſchen Pappeln im be zu erhalten. Oporina. Det Schmetterling überwintert. 487) ese e S. V. Faſt gemein in Eichenbüſchen im Sep⸗ tember, Spätherbſt und Frühjahr, die Raupe im Frühjahr an Eichen, P. in der Erde. 182 Orrhodia. Der Schmetterling überwintert, die Verpuppung im Moos auf ber Erde. Die Raupen polyphag, in der Jugend an Laubholz, ſpäter auf dem Boden ver: ſteckt an Kräutern. 488) Erythrocephala S. V. und var. glabra S. V. ſelten, der Schmetterling vom September an in Büſchen, überwintert auf der Erde unter Laub u. dgl., wird zuweilen auf Saalweiden⸗ blüthe getroffen. RR en 489) Silene S. V. Die Raupe lebt ganz wie pistacina, der Schmetterling wie der vorige. Man findet fie unter Schlehen- hecken auf der Erde verſteckt. Sie iſt rundlich, nach vorn etwas verdünnt, der letzte Ring der ſtärkſte, gelbbraun. Die in die Augen fallenden Subdorſalen find ſchwefelgelb, ziehen über das jammt- ſchwarze Nackenſchild und begrenzen die Afterklappe. Eine lichte Rückenlinie, deren dunkle Begrenzung in den Einſchnitten als dunk— ler Fleck erſcheint, iſt wenig ſichtlich. Die ganze obere Fläche ift mit zahlloſen lichtgelben dunkel eingefaßten Punkten beſät. Dar⸗ unter die ſog. Trapezflecken deutlicher, Luftlöcher ſchwarz, Bauch grau, Kopf rothbraun, Seitenlinie fehlt. Sie morden einander in der Gefangenſchaft. REN 2 | 490) Rubiginea S. V. lebt ganz wie die vorigen und die polyphage Raupe kann mit Salat erzogen werden. Der Schmet⸗ terling auf Saalweidenblüthe. | ar 491) Vacecinii L. höchſt gemein, lebt wie die vorigen, hält ſich vorzugsweiſe an Eichen auf. Der Schmetterling entwickelt ſich im Nachſommer einige Wochen früher als der folgende, und er⸗ ſcheint wieder im erſten Frühjahr, wie die vorigen, auf Saalwei⸗ denblüthe. Die Raupe iſt der von Spadicea und Silene ähnlich, dicht röthlich berieſelt, Nackenſchild licht rothbraun, die 3 hellen Linien auf demſelben ſind gleich ſtark, Rückenlinien und Sub⸗ dorſalen gleichfarbig, letztere ſtärker. Seitenſtreif nicht ſichtbar. 492) Spa dicea An., durch bedeutendere Größe. und mehr Nei⸗ gung zu violetter Färbung und zur var. ligula Ep., ſodann durch dieſelbe Eigenthümlichkeit der Flügelform, el Ocellaris von 183 Gilvago unterſcheidet, als gute Art vor Vaccinii gekennzeichnet. Auch die Raupen beider ſind nicht gleich und mir lieferte die wieder⸗ holte Zucht aus dem Ei nie eine Vaccinii, d. h. ein n mit abgerundeter Spitze der Oberflügel. Die Raupe klein an Prunus und Crataegus in Hecken, wie im Wald, ſpäter polyphag. Der Schmetterling entwickelt ſich im October, erſcheint nur ſehr ſelten an der Saalweidenblüthe. In dem Prachtwerk Les Papillons de Europe gehört zu derſelben das verſchönerte und vergrößerte Bild tom. VII, pl. 301, fig. 516 b. Die Raupe iſt rundlich, nach vorn etwas zugeſpitzt (wie alle ver⸗ wandten Arten). Farbe grünlich⸗braun laſirt, Rückenlinie weiß: lich, fein, dunkel eingefaßt, vielfach regellos unterbrochen. Die Trapezflecken als vier lichte dunkel geſäumte Punkte, die Subdor⸗ ſalen fein lichter, die Rückenfläche zwiſchen den Subdor— ſalen immer heller als der Raum zwiſchen letzteren und dem aus lichteren Punkten beſtehenden Seitenſtreif, in deſſen oberer dunklerer Begrenzung die kleinen ſchwarzen Luftlöcher ſtehen. Bauch braungrün durchſcheinend, beiderſeits unter jedem Luftloch 2 lichtere runde Fleckchen und viele kleine lichte Punkte. Nackenſchild glänzend gelbbraun mit der Fortſetzung der Subdor⸗ ſalen und des Rückenſtreifs, erſtere ſtärker. Auf der After⸗ klappe dieſelbe Zeichnung ſchwächer. Im Freien gefundene tödten einander, mit einander aus dem Ei erzogene aber nicht Scopelosoma. Der Schmetterling überwintert. 493) Satellitia IL. Die ſammtſchwarze in den Seiten weiß⸗ gefleckte Mordraupe iſt auf Eichen und Schlehen, Weißdorn, Obſt⸗ bäumen, Pappeln gemein im Mai, der Schmetterling im October. Scoliopteryx. Der Schmetterling überwintert. 494) Libatrix L. Die Raupe an allen Weiden- und Pap⸗ pelarten den ganzen Nachſommer und Herbſt gemein, die Verwand⸗ lung zwiſchen zuſammengezogenen Blättern an Zweigen der Nahrungs⸗ pflanze. 134 Xylina. Der Schmetterling überwintert, die Puppe ruht in der Erde. 495) Socia Heyn. (Petrificata S. P.) Der Schmetterling er⸗ ſcheint im Auguſt und ruht an Baumſtämmen und Geländern, Abends an Honiggras ſaugend. Die Raupe im Mai auf Eichen und Obſtbäumen. 496) Semibrunnea Hv. (oculata Germ.) wurde in Manz von Funk einmal erzogen. 497) Furcifera Heyn. (conformis S. V.) Die Raupe fand ich mehrmals Mitte Juli an Erlen erwachſen, der Schmetterling erſcheint im September. ö 498) Ornithopus Aufn. (Rhizolitha S. V.) Die Raupe, eine der ärgſten Mörderinnen, im Mai an Eichen häufig, der Schmetterling im September an e ek Calo ca mp A. f Der Schmetterling überwintert, die Puppe liegt tief in der Erde. 499) Vetusta H. Der Schmetterling im September oft in dichten Büſchen, im Frühjahr auf Saalweideblüthe, die Raupe polyphag und leicht mit Pappeln und Salat, als abwechſelndem Futter, zu erziehen. 500) Exoleta L. ſeltner, die ſchöne Raupe fand ich im Juni an Sedum Telephium, Tussilago Petasites, Diſteln und einmal in einer Klatſchroſe, deren rothe Blätter verzehrend. In der Ge⸗ fangenſchaft iſt ſie geneigt zum Selbſtmord. Auf irgend einer ſcharfen Spitze, z. B. einem hervorſtehenden Splitter der Holz⸗ ſchachtel wird ſie dann in der Mitte geknickt zu beiden Seiten herabhängend dem Anſchein nach geſpießt, jedoch ohne Wunde, todt getroffen. Daſſelbe beobachtete ich öfter an Raupen von ene Quercus. Der Schmetterling zur ſelben Zeit wieder vorige. Xylomiges. Die Puppe überwintert. 501) Conspieillaris L. Der Schmetterliug im April an Baumſtämmen, die Raupe im Juli erwachſen polyphag, wurde mit Campanula medium aus dem Ei erzogen. 185 i Asteroscopus. 502) Nubeculosa Esp. Der Schmetterling wurde öfter nach dem Schmelzen des Winterſchnee's im März und April in der Gegend des Chauſſeehauſes an Baumſtämmen gefunden. Die Raupe ſoll nach Freyer im Juli auf Birken, nach Andern auch an Loniceren und Ulmen leben. Der obige Fundort ſpricht für die erſtgenannte Nahrung. Die Puppe überwintert. 503) Sphinx Heu. (Cassinia S. J.) Die Raupe im Mai häufig an Eichen, Pappeln und Obſtbäumen, der Schmetterling im October und November an Baumſtämmen. Auffallenderweiſe beginnen ſeine Flügel erſt mehrere Stunden nach dem Auskriechen aus der Puppe ihre Entfaltung. Es hängt dieß offenbar ſehr zweckmäßig damit zuſammen, daß die Puppe ſehr tief in der Erde liegt und der Schmetterling lange Zeit bedarf, um an das Tages⸗ licht herauf zu kommen. Das Ei überwintert. Xylocam pa. Die Puppe überwintert in der Erde. 504) Lithoriza Borkh. Der bei Wiesbaden ſeltne Schmet⸗ terling zur Zeit der erſten Laubknoſpen im März an Geländern, Abends an Saalweideblüthe. Soll nach A. Schenck bei Naſtätten häufig ſein. Die Raupe an Loniceren, auch in Gärten im Juni. i Calophasia. Die Puppe überwintert in papierartigem Geſpinnſt unter Steinen und der⸗ gleichen verborgenen Orten. 505) Lunula Heyn. (Linariae S. V.) In zwei Generationen, der Schmetterling im Mai und Juli, die Raupe an Leinkraut häufig im Juni und Herbſt. ö Cucullia. Die Puppe überwintert in ovalem Erdgeſpinnſt⸗ 506) Verbasci I. Der Schmetterling im Mai, die Range Ende Juni an Verbascum Thapsus. 507) Serophulariae S8. J. Die Raupe im Juli an den Blüthen von Scrophularia-Atten. 508) Lychnitis Gn. Die Raupe im Auguſ an Verbascum 136 album, nur im Mombacher Walde, der Schmetterling Ende Juni. 509) Asteris S. V. Die Raupe im Auguſt auf Gold⸗ ruthe und in Gärten anf blühenden n manchmal häufig. Der Schmetterling Ende Juni. 510) Umbratica L. Der Senn gemein an Baum⸗ pfählen und Holzgeländern, die ſeine graue Farbe angenommen haben, die Raupe an Endivien und Sonchus öfter gefunden. 511) Lactucae S. J. Die ſchöne Raupe im Auguſt an Sonchus oleraceus, Dolden von Hieracium und Gartenſalat, der Schmetterling ziemlich ſelten im Juli. 70 512) Chamomillae S. V. Der Schmetterling Elbe 1852 ſchon am 22. April an Geländern, mehr Ende Mai an der Blüthe von Silene nutans fliegend getroffen. Die Raupe ſoll an Matri- caria chamomilla leben und muß bei Tag tief verſteckt. ſein, da ich ſie noch nicht ſah. 513) Tanaceti 8 . Die Raupe öfter Anfangs Auguſt auf Tanacetum vulgare und Artemisia vulgaris gefunden, nach Koch lebt ſie auch auf Achillea Millefolium und nach A. Schenk an Kamillen. Der Schmetterling Ende Juli ſelten. 514) Artemisia e Hen. (Abrotani 8. J.) Die Raupe im September gemein an Artemisia campestris, auch bisweilen an Artemisia vulgaris und Tanacetum. Der Schmetterling im Juli. 515) Ab sinthii IL. Die Raupe an Artemisia vulgaris Mitte September, der Schmetterling im Juli. Nicht häufig, im Salz⸗ bachthal bei Wiesbaden. 516) Gnaphalii H. wurde von A. Schenk bei Weilburg e zogen. Die Raupe im Juni, Juli an Virgaurea nach Freyer. 517) Arg entea Heyn. (Artemisiae 8. V.) Die Raupe nicht häufig an Artemisia campestris im October, der Schmetterling im Juli. Euearta. Amethystina H. wurde einmal, am 12. Juli 1855 bei Dotzheim Abends an Honig ſchwitzendem Juncus gefunden. Da keine weitere Spur mehr vorkam, ſo mag es ein aus entfern⸗ ‚ie terer Gegend verſchlagener Zugvogel geweſen fein. Die Raupe ſoll im Auguſt in den Dolden von Silaus pratensis und Peuce- danum Oreoselinum leben. b Plus ia, a. Die Puppe überwintert und es finden wahrſcheinlich zwei Genese im Jahre ſtatt. 518) Triplasia L. ziemlich häufig, als Raupe im Herbſt an Urtica, ſich in einem Erdgeſpinnſt auf dem Boden verwandelnd, der Schmetterling, im Mai und Juni, kommt öfter in Wohnungen. 519) Asclepiadis 8 J. Die Raupe fol im Juli und Auguſt im Walde bei Mombach an Cynanchum Vincetoxicum leben (A. Schmid). Der Schmetterling Ende Mai. 520) Urticae 4. Der Schmetterling Ende Mai, die Raupe im Juli, Auguſt, September und October an Urtica dioica, in a Generationen. b. Die Raupe überwintert. 521) Concha H wurde von A. Schenck einmal bei 1 gefunden. Die Raupe lebt nach Freyer an Aquilegia. Moneta F. einmal 1852 von Petſch nach deſſen Verſicherung an Haideblüthe bei Wiesbaden gefangen. Die Raupe wied klein Ende Mai an den jungen Trieben von Aconitum napellus ge: funden (Hahne). 522) Chrysitis L. fliegt Mitte Mai und im Auguſt um die Blüthen von Neſſeln, Diſteln, Echium und Salvia, an welchen Pflanzen auch die Raupe gemein. 523) Festucae I. Der Schmetterling im Auguſt an Diſtel⸗ blüthen Abends in einzelnen Jahren gemein, dann wieder ſehr ſel— ten. Die Raupe und Puppe fand ich oft an Arundo Phragmitis und Sparganium ramosum. Nach Koch lebt fie auch an Typha- | und Carex-Arten. Die Puppe in leichtem Geſpinnſt an der An⸗ terſeite eines Blattes, das in der Mitte etwas geknickt war. Wahr⸗ ſcheinlich 2 Generationen. 524) Gutta L. (Circumflexa S. V.) wurde nur Aa von 188 W. Blum im September im Dambachthal gefangen und die Rau⸗ pen aus dem Ei mit Camillen erzogen. 525) Jot a L. fliegt Ende Juni Abends an Neſſel⸗ und an⸗ dern Blüthen. Die Raupe fand ich öfter an Neſſeln und Men- tha aquatica. Sie ſoll aber auch an Loniceren und Stachys- Arten vorkommen. Sie überwintert klein, wie Chrysitis. 526) Gamma L. Die gemeinſte Eule den ganzen Sommer hindurch, die polyphage Raupe an einer Menge von Kräutern. Microgamma H. Seit Vigelius in den 18201 Jahren davon 5 Exemplare an Brombeereblüthen fing, iſt ſie nicht wieder vorgekommen. Es mag dies die Brut eines aus größerer Ferne hierher verſchlagenen 9 geweſen ſein. ; Aedia. Die Raupe überwintert in der Erde in feſtem papierartigen Cocon. 527) Leucomelas L. Der Schmetterling findet ſich im Juni öfter an Geländern und Abends an Blüthen z. B. von Ligustrum vulgare Die Raupe iſt erwachſenEnde Auguſt an Con- volvulus arvensis, aber nur in Hecken und an Geländern, wo ſie ſich in der Nähe der Pflanze verbirgt, nicht im Ackerfeld. i Ana rt a. Die Puppe überwintert in Geſpinnſt auf der Erde. 528) Myrtilli J fliegt in zwei Generationen ziemlich häufig, im Mai und Auguſt. Die Raupe lebt an Haidekraut, beſonders gern an den Blüthen. Heliac a. Die Puppe überwintert in der Erde 529) Tenebrata Scop. fliegt in der erſten Hälfte des Mai auf Wieſen, die Raupe, zur Zeit der Heuerndte erwachſen, lebt in Wieſen, nach Koch an Hornkraut, welches aber da fehlt, wo ich ‚fie fand. Die Puppe iſt eigenthümlich kurz, der von Geom. syringaria ähnlich geſtaltet. Heliothis. ; Die Puppe überwintert in der Erde, die Schmetterlinge fliegen bei Tage. 530) Ononis S. Y. Soll im April und Mai fliegen, und 189 die Raupe im Auguſt an Ononis leben. Sie kommt als Selten⸗ heit bei Mainz vor. 531) Dipsacea L. Gemein in Wieſen und an trocknen Orten, in zwei Generationen, im Juni und a. Die Raupe fand ich oft an Rumex und Ononis. 532) Seutosa 8. V. fliegt ebenfalls in zwei Generationen in der Endhälfte Mai und im Juli. Bei Mombach in manchen Jahren häufig auf den Blüthen von Thymus, die Raupe an Artemisia campestris. Sie kommt auch bei Biebrich vor, wo dieſe Pflanze wächſt. | Chariclea. Die Raupe überwintert erwachſen in der Erde. 533) Umbra Hun. (Marginata F.) fliegt in Wieſen nicht ſelten an Salbeyblüthe. Die Raupe fand ich öfter an Ononis, ſie nährt ſich aber auch von dem blauen Wieſenſtorchſchnabel und nach A. Schenck von Ranunculus repens. Sie iſt eine Mordraupe. Acontia. Lucida Hufn. Die Raupe wurde von Funk zu Mainz an der Käſepappel gefunden, ſonſt aber kam meines Wiſſens nur dem verſtorbenen Becker der Sch. vor. Nach Freyer lebt die Raupe auch an Convolvulus und ſoll in zwei Generationen vorkommen. 534) Luctuosa S. V. fliegt häufig bei Wiesbaden in zwei Generationen Ende Mai und Juli, Auguſt. Die Raupe an Con- volvulus arvensis. Vermuthlich überwintert die Puppe. Thalpochares. 535) Paula H. gemein in 2—3 Generationen vom Juni an auf Gnaphalium arenarium auf beiden Rheinufern, die Raupe und Puppe in den Herztrieben dieſer Pflanze. Parva H. glauben die Frankfurter Sammler aus Raupen von ebenda von derſelben Pflanze erzogen zu haben. Erastria Tr. Die Puppe überwintert nach Freyer. f 536) Unca I. wurde zahlreich im Juni, Juli und Auguſt 1854 und 1855 an Gaslaternen im Salzbachthal ur Die Raupe an Carex-Arten nach Freyer. 537) Candidula S. J. Den Sch., vermuthlich ter Gene⸗ ration, fand ich Mitte Juni 1861 und 1859 Mitte Juli zahlreich an Sparganium ramosum ruhend im Salzthal bei Wiesbaden. Nach Freyer lebt die Raupe an Sumpfgräſern. 538) Venustula H. Erſt einmal, 6. Juni 1853, in einem Brombeerbuſch in der Gegend der Leichtweißhöhle bei Wiesbaden gefunden. Die Raupe nach Lederer an der genannten Pflanze. 539) Deceptoria Scop. (Atratula S. V.) häufig in der zwei⸗ ten Hälfte des Mai auf graſigen Waldſtellen. Nach Freyer lebt die Raupe an Gras und verwandelt ſich in einem Erdgewebe. 540) Pyrarga Hen. (Fuscula S. V.) häufig im Juni um Brombeeren und Himbeeren, ſelbſt in Gärten. An dieſen Pflan⸗ zen lebt auch nach Wilde die Raupe. Nach Plötz ſoll ſie an Gras leben. Prothy mia. 541) Laccata Scop. (Aenea S. “.) Sehr häufig im Mai and Juli und doch ſcheint die Raupe noch unbekannt. 8 | Agri phil a. ; 542) Sulphuralis(e a) L. Häufig im Juni und Juli im be⸗ bauten Felde. Die Raupe nach Freyer an Ackerwinde. Euclidi a. Die Puppe überwintert, zwiſchen Grasſtengeln auf dem Boden eingeſponnen. 543) Mi L. gemein im Mai in Wald und Wieſen, dann wie⸗ der im Juli. Die ſpannerähnliche mann nicht un an niederen Pflanzen polyphag. 544) Glyphica L gemein im Mai und Juli, noch mehr wie die vorige. Die Raupe ſoll an Kleearten leben. Pseudophia. Die Puppe überwintert. 545) Lunaris S. J. Die Raupe Mitte Juli an niederen Eichenbüſchen, oft nicht ſelten, der Schmetterling Mitte Mai mit hüpfendem Flug, wie der einer Heuſchrecke, am Boden. 191 ‚atephia. Die Puppe überwintert. 546) Ale ymista S. V. Eine große Seltenheit bei Wies⸗ baden. Der Schmetterling Mitte Juni, die Raupe im Auguſt an Eichen erwachſen, Verwandlung in papierartigem Geſpinnſt auf der Erde. N f Catocala. Das Ei überwintert. Verwandlung auf der Erde in einem ee zwiſchen Laub und Moos. 547) Fraxini I. Keine Seltenheit bei Wiesbaden, die Raupe im Juni an allen Pappelarten, aber bei uns nie an Eſchen, der Schmetterling von Auguſt bis October an Baumſtämmen nach ſtür⸗ miſchen Regennächten, wo er an deren unteren Theil Schutz ge— ſucht hat, leicht zu finden. et: 548) Elocata Esp. kaum häufiger als die vorige Art, die Raupe an Weiden- und Pappelarten zur ſelben Zeit, der e terling etwas früher. 549) Nupta Z. faſt gemein, im edlen wie die babe 550) Promissa L. Die ſchöne Raupe im Juni 1865 ſchon Ende Mai erwachſen an Eichen und zahmen Kaſtanien, der Schmet⸗ terling Mitte Juli. Nicht ſelten. 551) Sponsa S. V. noch häufiger, im Uebrigen wie die vorige Art. 552) Electa BH. Wurde bis jetzt nur an der Lahn an einigen Orten, z. B. bei Hadamar und Weilburg gefunden. Im Uebrigen ganz wie Elocata. Der Schmetterling ruht gern an Felſen. Ich fand ihn auch bei Heidelberg. 553) Paranympha L. früher bei Wiesbaden nicht ſelten, iſt durch das Verſchwinden der Hecken zur Seltenheit geworden, da ſie nicht im Walde, ſondern nur möglichſt nahe an bewohnten Orten an den wärmſten Bergabhängen lebt. Die Raupe in alten Büſchen von Prunus spinosa, auch bisweilen an Zwetſchen, doch dürfte wegen dieſer Nahrung das oben bei Atropos Geſagte gelten. Es ſcheint, daß die Art außer hier und bei Weilburg im Herzogthum nicht vorkommt und im Rheinthal fehlt. 192 - Toxocampa. a) Die Puppe überwintert in leichtem Geſpinnſt auf der Erde. 554) Viciae H. Die Raupe fand ich Mitte September an Vicia dumetorum in Waldſchneußen, nach Kaltenbach lebt ſie auch an Orobus tuberosus. Der Schmetterling a Ende Mai an Waldrändern auf Wickenblüthe. b) Das Ei überwintert. 555) Craccae 8. J. Der Schmetterling wird nach Mitte Juli und im Auguſt Nachts auf den Blüthen von Scabiosa columbaria, bei Tag am Boden verſteckt gefunden. Die Raupe ward mit Vi- cia cracca aus dem Ei erzogen und die . daraus erſchienen ſchon Anfangs Juni. Aventia. f Die Raupe überwintert. 556) Flexula S. J. Der Schmetterling im Juni und Jul einzeln, meiſt in Nadelholz, z. B. bei Mainz, die den Catocalen ähnliche Raupe lebt an den Flechten der Baumrinden und verwan⸗ delt ſich im Mai in gelblichem Gewebe (Freyer). Boletobia. 557) Fuligina(ria) L. (Carbonaria S. J.) Die Raupe fin⸗ det ſich geſellig im Mai an den außen weißen feſten platten Schwämmen modernden Eichenholzes. Die Verwandlung in einem tonnenartigen Geſpinnſt, das wie eine Hängematte nur an beiden Ecken ſchwebend befeſtigt iſt, der Schmetterling an dunkeln Orten im Juli. Vermuthlich überwintert die Raupe. Helia. 558) Calva(ria) S. V. Sehr ſelten, wurde früher bis⸗ weilen im Auguſt an den großen Eichenſtämmen auf dem Neroberg, bei Mainz an Pappelſtämmen neuerdings einmal gefunden. Die Raupe ſoll an Rumex leben, wahrſcheinlich überwinternd, und im Anfang 8 an der Erde ſich verwandeln (Wilde). Zauclognatha. a) Die Raupe überwinternd und polyphag. 559) Tarsiplumalis Z Der Schmetterling einzeln An⸗ fangs Juli an Hecken im Rheinthal, an Waldrändern bei Wies⸗ baden, die Raupe lebt polyphag an der Erde. Siehe Näheres über die Raupe Heft XVI, S. 257. N i 560) Nemoralis F. (Grisealis S. V.). Der Schmetterling um Brombeeren und Him beeren nicht ſelten, die Raupe dürfte von den auf dem Boden aufliegenden Theilen dieſer Pflanzen leben. 561) Tarsicrinalis Knoch. (& ohne Knoten der Füh⸗ ler). Um Brombeeren, Himbeeren und Clematis Vitalba. Die polyphage Raupe wahrſcheinlich an diejen ane wie die vorige lebend. Ich erzog ſie mit Salat. . b) Das Ei (2) überwintert. 562) Emortualis S. V. Die Raupe im Mai auf Eichen, verwandelt ſich auf der Erde, der Schmetterling en von Mitte Ju ni bis Mitte Juli in Gebüſch. Madopa. Die Puppe überwintert. a 568) Salicalis 8. J. Die Raupe fand ich auf ala Saal: weidebüſchen, der Schmetterling fliegt, 1 ſelten, im 1 des Juni. Hermin ia. Die Raupe übermintert, (polyphag 2). 564) Tentacularis L. fliegt Mitte Juli und traf ich ihn immer in der Nähe von oder in Clematis Vitalba. Doch hat Plötz die Raupe an Hieracium Pilosella gefunden. 565) Derivalis H. Im Juni bis Ende Juli oft nicht ſel⸗ ten in Eichengebüſ 10: Die Raupe e vom . Laube lebend. l 0 Die Raupe überwintert erwachſen. 566) Barbalis L. Höchſt gemein im Mai in allem Wald⸗ gebüſch. Die Raupe im Spätherbſt an Eichen, Birken, Erlen, ver⸗ wandelt fi im e in e Win zwiſchen Blättern auf der Erde. Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 13 Bomolocha. Die Puppe überwintert. 567) Crassalis F. Der Schmetterling Mea Juni im Taunus, z. B. am Feldberg und auf der Höhe zwiſchen Wies⸗ baden und Schwalbach nicht ſelten um Heidelbeeren, an denen die Raupe im Auguſt gefunden wird. Verwandlung in Geſpinnſt auf der Erde. 5 5 f Hy pen a. a) Der Schmetterling überwintert. 568) Rostralis L., Die Raupe Ende Juli an wildem Höpſen, der Schmetterling von Auguſt bis Mai fliegend, die Puppe anf der Erde. b) Die Raupe überwintert. d 569) Proboscidalis L. Die Raupe im Mai und wieder im Juli an Neſſeln, der Se gemein im Juni und Auguſt. i . a ' 570) Taenialis H. (costaestrigalis Stph.). Anfangs Juli ſel⸗ ten an Waldrändern, bei Sumpfwieſen vor Rambach, in der Nähe ſumpfiger Waldſtellen am Chauſſeehaus. Naturgeſchichte unbekannt. Rivula. Die Raupe (2) überwintert. 571) Sericeallis] Scop. Im Juni und Juli gemein um Sumpfgräſer, an denen die Raupe leben und wie eine Pieride mit einer Schlinge um den Leib an einem Halm befeſtigt ſich m wandeln fol. Brephos. Die Puppe überwintert. . 572) Parthenias L. fliegt bei der erſten Frühlingswärme im März zahlreich und ruht an Zweigen und im trocknen Laub höherer Bäume. Die Raupe an Birken, bohrt ſich zur Verwand⸗ lung in deren Rinde. 573) Notha H. faſt noch häufiger bei Wiesbaden, erſcheint um etwa 8—10 Tage ſpäter, und hat dieſelbe Lebensweiſe. Die Raupe lebt an Aspen. n i * 195 V. Spanner. Pseudoterpna. Das Ei (2) überwintert. 574 Pruinata Hufn. (Cythisaria S. V.). Die Raupe an allen Ginſterarten im Mai, der Schmetterling häufig im Juni, worauf noch eine zweite Generation folgt. Die Verwandlung der Raupe zwiſchen Blättern der Nahrungspflanze. | G @eometra. Die Raupe überwintert klein. 575) Papilionaria. Die Raupe an Birken, Erlen und Spartium scoparium Anfangs Mai . der Schmetterling nicht häufig im Juli 576) Vernaria L. Die Raupe an Clematis Vitalba faſt überall, wo dieſe ſchöne Pflanze noch nicht vertilgt iſt, Verwand⸗ lung im Juni zwiſchen leicht zuſammengezogenen Blättern, der Schmetterling meiſt erſt im Juli, iſt ſehr träge, ruht Abends ſau⸗ em auf den Clematis-Blüthen. Phorodesma. Die Raupe überwintert klein. 577) Pustulat a Aufn. (Bajularia S. F.). Der ſehr ſeltne Schmetterling von Ende Juni an. Die Raupe lebt an Eichen, und behängt ſich wie die folgende mit Bruchſtücken der Blätter und Rinde. 0 A. Schenck glaubt dieſelbe mehrmals erwachſen in Erlen⸗ blätter eingeſponnen bei Selters gefunden zu haben. (?) 578) Smaragdaria F. Weit weniger ſelten. Die Raupe fand ich an Tanacetum vulgare und Senecio silvaticus, der Ent⸗ decker derſelben, der verſtorbene W. Blum (j. Treitſchke, Bd. X, Abthl. 2, S. 178) fand ſie auch an Achillea Millefolium und ich vermuthe ſie auch an Artemisia vulgaris und campestris. Die Verpuppung meiſt an einem abgeſtorbenen Stengel in dem Be⸗ häng der Raupe. Der Schmetterling erſcheint Anfangs Juli, 1865 traf ich ihn im Freien ſchon am 10. Juni. 13* 196 Nemoria, Die Raupe überwintert, Verwandlung auf der Erde. 579) Viridata L. in 2 Generationen, Mitte Mai und Ende Juli im Walde fliegend. Die Raupe, vermuthlich polyphag, lebt nach Koch an Birken und Haſeln, nach Wilde an Crataegus. Ich erzog ſie mit Salat aus dem Ei. 580) Porrinata Z. Im Mai und Auguſt nicht ſelten auf Waldwieſen. Die Raupe ebenfalls mit Salat erzogen. 581) Aestivaria H. (Strigata Müll.) die polyphage Raupe auf mancherlei Laubholz, auch auf Haide glaube ich ſie bemerkt zu haben. Der Schmetterling im Juli in Hecken. ö Thalera. Die Raupe überwintert. 5 582) Fimbrialis Scop. (Bupleuraria L.) wurde öfter an Artemisia campestris und Solidago Virgaurea gefunden. Außer: dem kann ſie mit Achillea Millefolium ernährt werden. Ver⸗ wandlung auf der Erde. Der bei Wiesbaden, Mainz und im Rheinthal Kay Schmetterling Ende Juni, e l Jodis. Die Puppe überwintert. 583) Putata I. fliegt zahlreich Anfangs Mai oberhalb des Chauſſeehauſes bei Wiesbaden an Heidelbeeren und die Raupe dürfte daran ausſchließlich leben. 584) Lactearia L. (Aeruginaria S. J.) fliegt zur ſelben Zeit, in heißen Jahren auch vereinzelt im Auguſt, . Die Raupe an Birken öfter gefunden. f ee diese Gattung gehört nach Lebens- und Entwicklungsweiſe, auch nach Geſtalt und Zeichnung der Raupen, unmittelbar neben die Eupithecien. Sie dahin zu ſtellen ſchien jedoch eine zu große Abweichung von dem einmal zu Grund gelegten anatomiſchen Syſteme Lederer's. *) Dieſer Aufſatz über die Acidalien war früher zum N Abdruck beſtimmt, daher die ausführlichere Darſtellung. Die beigedruckten Abbildun⸗ gen ſind über das Doppelte vergrößert. . 197 Alle Arten haben das Gemeinſame, daß fie nicht an Holz gewächſen, ſondern nur an Kräutern und Mooſen, meiſt polyphag an der Erde leben. Ihre Raupen überwintern im nicht erwach⸗ ſenen Zuſtande, niemals das Ei oder die Puppe. Die Verwand⸗ lung in eine immer ſehr hellfarbige Puppe erfolgt in leichtem Ge⸗ webe auf der Erde zwiſchen Moos oder Pflanzentheilen. In der Regel werden die Eier nicht angeleimt, ſondern rollen bei dem Legen frei auf den Boden; wenigſtens konnte eine Ausnahme hiervon nur bei Immorata und Commutata beobachtet werden. Es iſt dieß zugleich eine der Verſchiedenheiten, welche zwiſchen den beiden durch A und B unten bezeichneten Abtheilungen dieſer Gattung beſtehen, da von erſterer wohl keine Art die Eier an⸗ heftet. Die Raupen der erſten Abtheilung ſind weniger ſchlank, und gleichen zumeiſt den Raupen derjenigen Claſſe von Eupithecien, welche in Samenkapſeln leben, auch hinſichtlich der Zeichnungen. Eine beſondere Gruppe in dieſer Abtheilung bilden die Rau⸗ pen von Moniliata, Rusticata, Osseata, Dilutaria, Holosericata. Ihr Körper iſt kürzer und breiter und ihre Haut trägt auf den allen Acidalienraupen eignen feinen Querfalten als beſondre Ver⸗ zierung kleine, nur mit der Lupe deutlich erkennbare kugelförmige, durchſcheinende Warzen, welche nur mit einem Stiel feſtſitzen und durch ihre regelmäßige Aufreihung, wie die Perlen in einer Sticke⸗ rei, elegante geometriſche Zeichnungen bilden. Eine dieſen Knopf⸗ warzen verwandte Bildung, ſind kurze, an der Spitze mit einem kugelförmigen Knopf gleicher Art verſehene borſtenartige Haare, welche bei dieſen Arten um den Mund und am Körperende be⸗ merkt werden. Die Eigenthümlichkeit der Raupen der Abtheilung A, ſich vorzugsweiſe von abgefallenem Laub und anderen Pflan⸗ zenreſten zu nähren und ſelbſt bei völliger Trockenheit dieſes Fut⸗ ters zu gedeihen, zeigt ſich bei den Raupen dieſer Gruppe ganz beſonders. Alle aber pflegen welke, ja ganz trockene Blätter grü⸗ nenden, friſchen Pflanzentheilen vorzuziehen und ſich in dieſer Nah⸗ 198 rung tief auf dem Boden zu verbergen, jo daß erſt die * im Freien gefunden worden ſind. Dieſe Eigenthümlichkeit macht erklärlich und wird e beſtätigt durch die Beobachtung, daß mehrere Arten, wie z. B. Rusticata und Interjectaria an alten dichten Hecken, wo abge— fallenes Laub, Moos und Reiſer am Boden ſich anhäufen, ſich vorzugsweiſe aufhalten, und daß Incanata ſelbſt in Gebäuden und Höfen gewöhnlich iſt. d g In einem Winkel meines Hofraums, wo die mit Laub ab- geſchnittenen Aeſte von Obſtbäumen ſeit Jahren zu liegen pflegten, flog ſie Abends zu Hunderten und die Raupe ward daſelbſt tief verſteckt an den modernden Reſten gefunden. Ebenda kam Laevi- gata in der Dämmerung fliegend vor und als mehrere aus deren Eiern im Zimmer erzogene Schmetterlinge darin frei ſich um hergetrieben hatten, wurden ſpäter in einem mit Waldmoos ge füllten, offen daſelbſt ſtehenden Kaſten mehrere Raupen davon gefunden. Ebenſo wurde die Raupe von Interjectaria mit Moos eingeſchleppt, welches zur Fütterung der Raupen von Naclia Ancilla verwendet wurde und im folgenden Jahre konnte aus einem größeren Moosvorrath, der im Hofe lag, Interjectaria in Menge aufgeſcheucht werden. Hierbei iſt auch die Mittheilung von Mann in den Verhand⸗ lungen des Wiener zoolog. botan. Vereins von 1854, S. 563 zu erwähnen, wonach die Raupe der Acidalia submutata, Con- finaria und Calcearia an Felſen von Steinflechten lebt und Aci- dalia herbariata F. (Pusillata F. E.) die getrockneten Pflanzen in den Herbarien und Apotheken zu verzehren pflegt. Bis jetzt konnten alle Arten der Abtheilung A, von welchen es gelang, Eier zu erhalten, mit Salat, der abgewelkt gereicht wurde, erzogen worden, wobei jedoch bei mehreren Arten, z. B. Deversaria nothwendig iſt, dazu auch andere Blätter, namentlich von Eichen und Prunus-Arten zur Abwechslung beizugeben. Es ſtimmt dieß mit der öfter gemachten Erfahrung, daß die an 199 Flechten und Mooſen lebenden Raupen in der Regel Salat als Futter nehmen. An lebenden Pflanzen im Freien freſſend fand ich nur En. mutata an Sedum album und Stellaria media, ſowie Olorata an Plantago major. Freyer traf Aversata an en urbanum und Aureolaria ſoll nach v. Heinemann an Wicken, a an Galium und Plantago vorkommen. Die Raupen der Abtheilung B haben ſchlankere Geſtalt und ihre Zeichnung beſteht hauptſächlich in einer dunkleren Rückenlinie. Sie kommen dadurch einestheils den faſt ſchlangenförmigen Rau⸗ pen der Gattung Pellonia, anderntheils den ſchlankeren Eupethecien wie z. B. Pimpinellata nahe. Sie ſcheinen meiſt an ame Pflanzen als Nahrung ge⸗ wieſen zu ſein, ohne daß jedoch die Erziehung mit Salat und anderen Surrogaten z B. Lonicera caprifolium bei Commutata ausgeſchloſſen iſt. Die Raupen von Paludata, Decorata und Rubricata ver⸗ ſchmähen jedes andere Futter als Thymus, Remutata und Ni- gropunctata fand ich an Wickenarten, Freyer die letztere auch an Stachys silvatica. A. (mit geſtielter Rippe 6 und 7 der Hinterflügel nach Lederers Eintheilung). 585 Aureolaria 8. V. Fliegt von Anfang Juni ) im Mombacher Walde bei Mainz an lichten pflanzenreichen Stellen häufig um ‚Coronilla varia, an niederen Pflanzen und im Graſe ruhend. Raupe von Geſtalt ſchlank, in der ganzen Länge gleich dick, nur die drei letzten Ringe, von oben geſehen, nach dem Körper⸗ ende zu ſich verdünnend, Rückenfläche rundlich, Bauch abgeplattet, ſcharfe Seitenkanten, feine parallele Querfalten der Haut. Farbe röthlich a ſchgrau, auch an Kopf und Füßen, die weiße Rückenlinie beiderſeits in gleicher Breite wie ſie ſelbſt ſchwarz geſäumt. Die 1 Nach Koch Scmetterlinge, des ſüdweſtlichen Deutſchlands, 1856 15 im Taunus. 200 Nebenrückenlinien kaum ſichtbar, nur neben jedem Genion einen dunkeln Punct bildend. Nahm Salat auch Ampfer (Rumex) als Futter 586) Perochriaria F. R. auf Wieſen und Grasplätzen häufig im Juni, auch in geringerer Zahl im Auguſt. Die Raupe wurde 1856 in einer Wieſe gefunden, wo ſie durch Regenwetter von ihrem Aufenthalt am Boden vertrieben, an einem Pfahl in die Höhe gekrochen war. Sie war grau, wie der Luft ausgeſetztes Tannenholz und die Rücken⸗ und Neben⸗ rückenlinien waren in je 3 kleine, nach dem Kopf zu zugeſpitzte Striche auf jedem Ringe aufgelöſt. Ihre Geſtalt war nach dem Kopfe zu zugeſpitzt, mittelmäßig ſchlank und etwas abgeplattet. Sie wurde 1865 ebenfalls mit Salat erzogen. Dieſes Exemplar war ohne alle Zeichnung. 587) Ochrata Scoop. Auf dem Kalkboden des Mainzer Beckens Anfangs Juli, in verlaſſenen Sandgruben bei Biebrich, auch bei Mombach und Mainz häufig. Die Raupe hat die Geſtalt wie Anti- Auaria, und iſt auch ſonſt dieſer ſehr ähnlich. Mäßig ſchlank, etwas abgeplattet, ohne Einſchnürung der Gelenke, licht grünlichgelbgrau, Mittellinie fein doppelt, keine Nebenrückenlinie (Subdorſale), eine über der Seitenkante her ziehende Längsvertiefung bildet ſchein⸗ bar eine durchlaufende Linie. Kopf und Hals mit feinen Här⸗ chen beſetzt, ebenſo die Endringe. Kenntlich durch je 2 ſchwarze Puncte auf dem Bauch am Ende jedes Ringes, eben ſolche Puncte auf der Oberſeite des viertletzten Ringes. Doch fehlen dieſe bei einzelnen Individuen. Haltung Sförmig, beunruhigt macht. fie pendelartige ſchnelle Schwingungen nach beiden Seiten. Kopf hell röthlich. Alle Füße von der Grundfarbe. a 588) Rufaria H Bei Lorch auf einzelnen ſterilen der Sonne ausgeſetzten Bergabhängen um Hieracium und Ginſterarten in der letzten Hälfte des Juli, in manchen Jahren in Menge. Die Raupe wurde aus dem Ei erzogen, ſie iſt nur wenig nach dem Kopfe zu verdünnt, und nur ſchwach nach dem 9. Ring eingeſchnürt, von wo an ſie bis zum Körperende ſich verdünnt. Grundfarbe gelbgrau, 201 Rückenlinie licht, doppelt, ſcharf, von 2 dunkeln Linien eingefaßt, neben derſelben auf jedem Ring je zwei ſchwärzliche unbeſtimmt gezeichnete, wie aus ſchwarzem Staub beſtehende ſehr in die Au⸗ gen fallende Fleckchen (die Trapezflecken). Seitenſtreif licht, der Raum über demſelben mit ſchwarzem Staub angeflogen, der auch nach dem Kopfe zu die Farbe mehr verdüſtert.“ Der Bauch mit heller Mittellinie von gewäſſerten ſchwärz⸗ lichen Längsſtreifen begleitet. Kopf braun, mit kurzen Haaren be⸗ ſetzt. Kenntlich wird die Raupe durch den weißlichen Fleck zwi⸗ ſchen dem vorderen und hinteren Punctpaar auf dem 9. Ring. 589) Moniliata S. V. Bei Naſſau, Lorch, Rüdesheim, Dotz⸗ heim, alſo wohl im naſſauiſchen Rheinthal überhaupt, Mitte Juli an ſonnigen Bergabhängen an Schlehen und Eichengebüſch. Die Raupe iſt ſchlank, von Größe und Geſtalt der Dilutaria, doch ſchlan⸗ ker, in den Gelenken gleichmäßig eingeſchnürt, die letzten Ringe aber nur wenig an Breite abnehmend. Kopf eingekerbt. Kopf, Hals, erſte und letzte Ringe, ſowie die 6 Bruſtfüße mit lichten Knopfhaaren (unter der Lupe) beſetzt. Die Querfalten ſehr regel⸗ mäßig. Die Grundfarbe gelbbraun oder ſchwärzlich. Die lichte, faſt weiße Rückenlinie durch eine einfache Reihe feiner Knopf warzen auf dem Kamm der Querfalten gebildet, die Seitenkanten ebenſo beſetzt. Kopf und die 2 vorletzten Ringe, auch die Hals⸗ ringe dunkler braun, die Afterklappe und 4 Rauten in der Mitte der Länge, in der Mitte faſt weiß, von dunkel punctirten Li⸗ nien eingefaßt. Vor dem Ende jedes Rings in den Seiten- linien der Raute zwei dunkle Puncte, aus Knopfwarzen be⸗ ſtehend, und überhaupt dunklere Schattirung um die Spitze der Rauten. Neben den Rauten kleinere lichte Flecke. Neg. Der Bauch iſt ſchwärzlich mit einer weißlichen leier⸗ förmigen Zeichnung, die ſich auf jedem Ring wiederholt, 902 beſtehend aus Mittelſtrich und zwei Sförmig geſchwungenen Seitenſtrichen. (Siehe No. 8). Haltung gekrümmt. 590) Muricata Hufn. (Auroraria H.) bei Dotzheim und Schwanheim, Anfangs Juli ſehr ſelten und nur in ganz heißen 202 trocknen Jahren. Die Raupe iſt ſchlank, nach dem Kopfe zu zuge- ſpitzt, die letzten Ringe nicht beſonders verdünnt. Farbe ein mehr oder weniger blaſſes Zimmetroth, Zeichnung auf jedem Ring eine auf der Spitze ſtehende Raute, welche durch die doppelte Rückenlinie in 2 Dreiecke getheilt wird. Dieſe Grundzeichnung iſt jedoch oft ſehr undeutlich und verloſchen, und es bleiben dann faſt nur 2 ſtärkere Puncte von der Rückenlinie in der Mitte jedes Segmentes übrig. Auf den letzten drei Ringen aber iſt die dop⸗ pelte Mittellinie immer kräftig ausgedrückt. Friſchen Salat ver⸗ zehrten die Raupen nur bei ganz heißem Wetter, welk aber zogen ſie ihn allem anderen Futter, auch Plantago major vor. Die Puppe in leichtem Geſpinnſt auf dem Boden liegend, war grünlich mit rothen Flügelſcheiden, auf welchen die Rippen dunkel bezeichnet waren. 591) Dimidiata Hufn. (Scutulata 8. V.) in feuchten. Regen⸗ ſchluchten mit Gebüſch, aber auch in Gärten und in Höfen um Wiesbaden, ziemlich ſelten im Juli. Bei Erziehung mit Salat entwickelten ſich aber zwei Generationen. Die Raupe iſt ſchlank, Rücken und Bauch von flacher Wölbung, ſcharfe Seitenkante. Kopf und Bruſtfüße ſchwarzbraun, erſterer mit kurzen, lichten Bor⸗ ſtenhaaren beſetzt. In der Ruhe krümmen ſich die mittleren Ringe, während der Kopf nicht nach vorn eingerollt, ſondern mit den 2 erſten Ringen grade ausgeſtreckt bleibt und die Raupe die Figur des griechiſchen 2 zeigt. (Gleiche Haltung hat auch Cidaria Ri- vulata S. V., Alchemillata L.). Die Haut mit Querfalten, welche (unter der Lupe) Wärzchen zu beiden Seiten der Rückenlinie und auf der Seitenkante tragen, die jedes mit einem feinen Härchen beſetzt ſind. Farbe grüngrau, wie abgeſtorbenes Laub, oder auch gelb und ſelbſt ſchwärzlich braun, die Zeichnungen dunkelbraun, die erſten Ringe lichter. Rückenlinie fein doppelt, bricht vor der Mitte jedes Ringes ab, wo ſich dann nach hinten laufende Schräg⸗ Ne] Striche abzweigen. Zu beiden Seiten dieſer Abzweigung 2 dunkle erhöhte Puncte. Einige Stücke zeigen dadurch (8 die herzförmige Zeichnung. (Siehe No. 1). Die 2 ſchwar⸗ 203- zen Puncte unten in derſelben werden durch 2 hellgelbliche erhöhte Puncte noch mehr hervorgehoben. Bei dunkler ge— färbten Exemplaren werden noch zwei gleichartige lichte Puncte in der Mitte der Figur und zugleich des Segmentes ſichtbar. An den 3 letzten Ringen iſt der Raum zwiſchen Subdorſale und Seitenkante dunkel ausgefüllt, auch die Mittellinie verſtärkt. Neg. Der Bauch dunkler, mit einer ſchwärzlichen Stelle unter ( ) jedem Ringeinſchnitt der Seitenkante. Unter dieſen Fle⸗ cken ein keilförmiger, ſchief nach vorn laufender gelber 0 Fleck. Andere Exemplare zeigen die Bauchfläche neben (0 dunkel, in der Mitte lichter, unterhalb jedes Einſchnitts Neg. in der Mitte ein oben und unten offenes 0, dunkel aus⸗ ö I) gefüllt, und hierdurch eine kettenförmige, durchlaufende 00 Zeichnung. (Siehe No. 3.). I Die bei künſtlicher Zucht erhaltne Sommergene⸗ / ration iſt lichtgrau und trägt auf jedem der Mittelſeg⸗ mente die ſchwarze neben ſtehende Zeichnung. (Siehe No. 2.). 592) Antiquar ia H. 8. Das 9 bei Herrich⸗Schäffer 330 als Macilentaria abgebildet ). Bei Wiesbaden im Juni in unbewäſ⸗ ſerten Wieſen, wo reichlich Schafgarbe, Glockenblumen und Scabioſen wachſen. Am Tage meiſt tief verſteckt an der Erde, gilt deßhalb als Seltenheit; nach Sonnenuntergang aber kann man die Span⸗ ner langſam flatternd an den Grashalmen und Pflanzenſtengeln aufſteigen und manchmal zahlreich fliegen ſehen, bis fie mit ein- tretender Finſterniß ſich wieder zur Ruhe begeben. Hinſichtlich der Färbung iſt zu bemerken, daß dieſelbe bei beiden Geſchlechtern alle Schattirungen der Strohfarbe (durch Grau gemildert) von Graugrün bis ins Ochergelbe, ſeltner bis ins Ocherrothe durchläuft. Die Raupe iſt mittelmäßig ſchlank, nach dem Kopfe zu ſtark verdünnt, in den Gelenken etwas, am ſtärkſten nach dem 8. Ring eingeſchnürt. Farbe im Spätherbit * In Frankreich führt fie nach Boisduval's Vorgang den Namen Silves- traria und es iſt in der That möglich, daß Hübner, Figur 97 zu derſelben gehört. 204 graugrün, wie abgeftorbene Blätter, bis zu dunklem Grünbraun abändernd. Rückenlinie fein und licht, von 2 breiten dunkeln Längsſtreifen eingefaßt, deren Rand nach außen bisweilen zerfließt. Dann folgt ein lichter Längsſtreif beiderſeits und zwiſchen der lichten Seitenkante und dieſem noch eine dunkle unbeſtimmt ge⸗ zeichnete Längsbinde. Nach der Ueberwinterung im Mai een: feine Quer⸗ falten der Haut, die Einſchnürungen kaum bemerkbar, grünlich beinfarben, Rückenlinie hell, von 2 bräunlichen Linien geſäumt, die auf den 3 letzten Ringen von den gleichfarbigen Subdorſalen begleitet werden. Auf den übrigen Ringen ſind die Subdorſalen nur mit der Lupe erkennbar und in jedem Gelenkſchnitt durch N. einen feinen Punct markirt. (Siehe No. 4). Die Luft⸗ il löcher erſcheinen als dunkle Puncte, der Bauch unter u der Seitenkante dunkelgrau angeflogen. Der Kopf etwas öübthlicher als die Grundfarbe, mit kurzen unter der Lupe ſichtbaren Borſtenhaaren, feinere Haare auf dem übrigen Körper. N Die Puppe hat die helle Farbe von Semmelkrume. 593) Straminata 7r. Um Wiesbaden, auch bei Mombad auf trocknen graſigen unbebauten Flächen ziemlich ſelten. Die Er⸗ ziehung aus dem Ei hat ergeben, daß die Färbung urſprünglich ſtark ins Graugrüne zieht und der gelbere, röthliche oder weißliche Ton, der ſich oft an gefangenen Exemplaren findet, nur Wirkung der Sonne und der Zeit iſt. Dabei ſcheint die verſchiedene Größe der ein⸗ zelnen Stücke von dem Grade der Trockenheit, d. h. ärmeren oder rei⸗ cheren Vegetation ihrer Heimathsſtätte abzuhängen. Doch iſt es mir wahrſcheinlich, daß die Raupe von kleineren auf dem Boden wachſen⸗ den Flechten lebt. Die Flugzeit iſt in der Regel die erſte Hälfte des Juli und die einzige im Jahre. Ausnahmsweiſe kamen 1865 auch Ende Auguſt Exemplare vor. * Die von Dr. Staudinger in der Stettiner entomolog. Zei⸗ tung 1862 beſchriebene Folognearia kam auch in hieſiger Gegend in einem Steinbruche bei Dotzheim in den heißen Jahren 1858 und 1859 vor, wie die Vergleichung mit Originalexemplaren be⸗ 205 wies, die ich ſowohl von dem Autor ſelbſt, als von Brüffel er⸗ hielt. Ich kann darin nur eine Abänderung der Straminata finden, welche ſich neben ſtärkerem Anflug von Schwarz auf der Unterſeite hauptſächlich durch oft bedeutende Verdunkelung und dadurch bewirktes Hervortreten der beiden Mittellinien, (derſelben, welche bei anderen Spannerarten ein dunkles Feld einſchließen) auf der Unterſeite und bei einigen 9 auch auf der Oberſeite auszeichnet. Daß dieſes Mehr oder Weniger von Schwarz keinen entſcheiden⸗ den Unterſchied gibt, bewies die Erziehung aus Eiern der gewöhn— lichen Straminata, welche ſehr große grünlich graue, unten ſelbſt noch mehr als Folognearia geſchwärzte Exemplare hervorbrachte. Die Raupe iſt ſchlank, vom Körperende nach dem Kopfe zu gleich⸗ mäßig, doch nicht viel, zugeſpitzt, rundlich, mit feinen Querfalten der Haut, Kopf in der Mitte etwas geferbt. Farbe ſchwärzlich braun: grau, in der Jugend ohne erkennbare Zeichnung, ſpäter auf jedem Ring, mit Ausnahme der beiden erſten und der drei letzten, eine lichtbegränzte, längliche, d. h. nach dem Kopf und dem Körperende zu ſpitz⸗ an den Seiten ſtumpfwinklige, lichter begrenzte Raute. Im Gelenkeinſchnitt, wo die Spitzen zweier Rauten ſich verbinden, beiderſeits dieſer Verbindungsſtelle ein weißlicher Punct. Die Raute auf dem neunten Ring iſt weißlich an, der Bauch ſchwärzlich. Sie bewegt ſich ſelten von der Stelle und verhungert eher, als daß ſie ihr Futter aufſucht. Auch dieß deutet auf die zu jeder Jahreszeit unverändert bleibende Flechtennahrung. 594) Olorata (j. naſſ. Jahrb. von 1857, Heft XII, S. 393) nach Profeſſor Zellers brieflicher Verſicherung zu ſeiner aus Sicilien mitgebrachten Pinguedinata als Ab⸗ änderung gehörig. Sie iſt um Wiesbaden und an den Bergabhängen des Rheinthals nicht grade ſelten, ſcheint aber öſtlich und nördlich von hier nicht vorzukommen. (Siehe No. 5.). * 595) Incan ata H. Sehr gemein um Mitte Mai und im Juli in Gärten, Höfen und Wohnungen, wo ſie an Wänden ruht 206 und Abends oft in die Zimmer fliegt. Die Raupe iſt mittel: mäßig ſchlank, die Gelenkeinſchnitte an der Seitenkante etwas ein⸗ gekerbt, doch ohne auffallende Einſchnürung, die 3 letzten Ringe etwas dünner, ebenſo nach dem Kopfe zugeſpitzt; feine Querfalten der Haut. Grundfarbe gelbröthlich, ſehr veränderlich, bald Licht- holzfarbig, bald ſchwärzlich, daß die Zeichnungen verſchwinden. Auf dem Rücken ſchwärzliche Rauten, welche die lichtere, dunkel geſäumte Rückenlinie durchzieht; als Unterſcheidungszeichen von ähnlichen Raupen dienen zwei, unter jeder Raute befindliche, nach den Seiten vorwärts gerichtete Schiefſtriche, die ſich zu den Rau⸗ ten, wie ein Kelch zu der Blumenkrone verhalten. An der Stelle, wo dieſe Schiefflecken von der Rückenlinie ausgehen, beiderſeits ein dunkler Punct. Die drei letzten Ringe find, wie bei allen Acida- lienraupen, ohne Rauten, aber die doppelte dunkle Rückenlinie tritt verſtärkt auf, mit fleineren Nebenverzierungen verſehen, unter denen am Ende des vorletzten Rings ein doppelter Querſtrich = ſich am meiſten bemerklich macht. Unter der lichten Seitenkante iſt der weißliche Bauch breit dunkel geſäumt. Der Kopf, mit kur⸗ zen nur unter der Lupe ſichtbaren Haaren beſetzt, trägt wie die Füße die Grundfarbe. Sie nährt ſich ohne Zweifel von Pflanzen⸗ abfällen, Laub, Rinde u. ſ. w. 596) Contiguata H. wurde in einigen Exemplaren von A. Schenck bei Weilburg gefunden, die von Herrich-Schäffer beſtimmt, unzweifelhaft ächt ſind, aber mit der Hübner'ſchen Abbildung, die übrigens zu Mutata gehören ſoll, wenig ſtimmen. Sie haben Größe, Geſtalt und Anſehen von Incanata, e mit unbe⸗ ſtimmtem ſchwärzlichen Anflug. 597) Laevigaria H. Sehr ſelten und nur einmal in der Stadt Wiesbaden Mitte Juni, in einem Hofraum um abgeſtor⸗ benes Reiſig fliegend getroffen, worauf die Erziehung eine zweite Generation im Auguſt ergab. Nach A. Schenck kommt ſie auch bei Selters vor. Raupe: nach dem kleinen röthlich hellbraunen Kopfe zu⸗ geſpitzt, Farbe licht gelbgrau, ins Grünliche fallend, durchſcheinend, Rückenlinie fein weiß, dunkel geſäumt, zu Anfang jedes Rings, am Einſchnitt, ein gelbweißer erhobener Punct, von dem 2 helle Nell. feine Linien nach beiden Seiten in ſchiefer Richtung nach m hinten ausgehen, in der Mitte jedes Rings, in der Mitte der Rückenlinie ein feiner heller Punct. Auf dem 8. Ring, welcher der ſtärkſte iſt, ſteht nebenſtehende Zeich⸗ nung. (Siehe No. 11). = 598) Bisetata Hin. Findet ſich im Juli an trocknen Waldſtellen, wohl in allen Gegenden vorkommend. Die Raupe iſt ſchlank, rundlich, nur ſchwache Seitenkante, feine Querfalten der Haut, von hinten nach dem Kopfe zu etwas verdünnt, grau⸗ braun, erdfarbig, ohne Zeichnung am Körper, nur die Seitenkante etwas lichter. Auf jedem Ring gegen Anfang und am Ende, zu beiden Seiten der (nicht bezeichneten) Rückenlinie je 2 ſpitze lich⸗ tere Wärzchen mit lichten Haaren beſetzt. 599) Reversata Tr. An den Bergen des Rheinthals z. B. bei St. Goarshauſen und Lorch in dichten der Sonne nicht zu ſehr ausgeſetzten Gebüſchen, ſtellenweiſe nicht ſelten im Juni. 600) Rusticata 8. 7. Im Rheinthal an warmen Bergab- hängen in allen Hecken häufig im Juni und Juli, ſelten bei Wiesbaden und Mainz, pflegt auf Blättern, auch an Wänden und Baumſtämmen mit ausgebreiteten Flügeln zu ruhen. Vulpinaria H. S. 474 dürfte nur eine ſüdliche Abände⸗ rung ſein, bei welcher das Schwarz der Zeichnungen ſich in Roth verwandelt, da bei Erziehung im Zimmer einzelne Exemplare der Sommer⸗Generation dieſe Färbung annahmen. Die Raupe iſt faſt gleich der Raupe von Interjectaria; der Kopf iſt aber ſchwarz, ſehr klein, und der 9. Ring weniger auffallend licht gefärbt An Zeichnung find die einzelnen Exemplare unter einander ſehr ver⸗ ſchieden, bald tragen ſie ſcharfgezeichnete Rauten auf den 4 mitt⸗ leren Ringen, mit längerer Vorderhälfte, manchmal ſind ſie ohne alle Zeichnung außer der Rückenlinie. 601) Osseata 8 V. an trocknen Orten um Wiesbaden und im Rheinthal, beſonders gern um Ononis spinosa im Juni und 208 zum zweitenmal im Auguſt. Die letztere Generation wohl un⸗ vollſtändig. Raupe: nach dem Kopf zugeſpitzt in der Art, daß zwar vom 9. Ring an jeder vorhergehende am vorderen Einſchnitt ſchmäler iſt als am hinteren, dabei aber jeder vorhergehende Ring mit einer breiteren Baſis endigt, als der folgende beginnt und dadurch in der Seitenkante Einkerbungen entſtehen. Nach dem 9. Ring folgt eine ſtärkere Einſchnürung, nach welcher der Körper ſich bis zum Ende zuſpitzt. Die Haut hat regelmäßige parallele Querrunzeln. Auf der Seitenkante und zu beiden Seiten der Rückenlinie ſtehen in gleichen Entfernungen aufgereiht auf der Höhe der Querfalten kleine runde warzenartige Erhöhungen wie kleine Sandkörner, auf welchen ein kleines, oben mit einem Knöpf⸗ chen endigendes Härchen ſteht. Dieſe Erhöhungen bilden Linien, welche nicht mit der Rückenlinie, ſondern mit den Seitenkanten der Ringe parallel laufen und daher am oberen Theil des Rings ſich nähern (convergiren) und am Ende von einander entfernen. Die Rückenlinie beſteht aus einer Reihe Erhöhungen gleicher Art, von denen aber nur 2—3, am Anfang jedes Ringes ſtehende, die Größe derjenigen der Seitenkante erreichen. Der Kopf iſt dunkelbraun, mit Härchen der beſchriebenen Art beſetzt. Deutliche Zeichnungen ſind nicht vorhanden, außer einem dunkeln Fleck auf der Mitte jedes Rings, auf der Bauch⸗ ſeite und der dunkleren Färbung der Vertiefungen zwiſchen den die Rückenlinie begleitenden Knopfreihen auf den 3 letzten Ringen. Die Füße ſind von der Farbe des Körpers. 602) Dilutaria E. (Interjectaria Boisd.) in alten Hecken um Wiesbaden und im Rheinthal häufig von Mitte Juni bis in den Juli. Die Raupe iſt von Geſtalt, wie die beiden vorigen breit, kurz, nach dem Kopfe zu ſchnell zugeſpitzt und ebenſo von dem 9. Ring an. nach hinten. Bauch etwas abgeplattet, ſtark hervortretende Seitenkante. Auf den parallelen Querfalten ſtehen in regelmäßiger Entfernung von einander kleine ſpitze Wärzchen und auf dieſ ſen, beſonders auf den 3 erſten Ringen ſichtlich, kurze Härchen. Dieſe meiſt heller gefärbten Knopfwärzchen bilden die 209 Zeichnungen der Rückenfläche, nämlich auf jedem Ring neben der wenig ins Auge fallenden hellen Mittellinie zwei faſt parallele, nach hinten etwas auseinander gehende Striche, ferner eine helle, in den Gelenkeinſchnitten dunkel unterbrochene Bezeichnung der Seitenkante, in der Mittellinie am Ende jedes Rings ein lichter und zu beiden Seiten deſſelben je ein dunkler Punct. Der neunte, breiteſte Ring iſt in der Mitte lichter, weißlich gelb, auf der übrigen dunkel holzfarbenen Fläche abſtechend, die gewöhnlichen Rauten kaum angedeutet, die 3 letzten Ringe lichter. Sie lebt ohne Zweifel an Moos, ſowohl am Fuß der Baumſtämme als auf der Erde. 603) Holosericata Dp. Wurde im Rheinthal am Rüdes⸗ heimer Berg im Juli 1864 in großer Zahl, auch bei Lorch 1865 einzeln an Hecken gefunden. Die Raupe iſt breit und kurz, die doppelte Rückenlinie durch helle kugelförmige Wärzchen gebildet, Neg. mit denen auch die Seitenkante beſetzt iſt. Kopf, Seiten 4 und letzter Ring ſind mit Haaren beſetzt, welche an der 5 Spitze weiße runde Knöpfe tragen. Zwiſchen je 2 Ringen iſt ein dunkler gefärbter eingeſchnürter Gürtel, welcher frei von Knopfwarzen und Haaren iſt. Der kleine Kopf und Sr 6 Bruftfüße find dunkelbraun. Die vorderen Ringe find dunkelrothbraun, die hinteren mehr gelbweiß. Auf den 3 letzten Ringen zeigt ſich auf hellem Grund die doppelte Rückenlinie dunkel. An den gegenüberliegenden Enden des letzten dunkel und des erſten hell gefärbten Rings ſteht, durch dunkle Punctwarzen gebildet, die Figur 55 am Ende des fol⸗ genden Rings zwei gleiche Puncte neben einander. (Siehe No. 9). Bauch lichter, graugrün. Im Ganzen das Ausſehen der Dilutaria ähnlich. Sie überwintert ſehr klein und hält ſich außers ordentlich verborgen. 604) Degeneraria H. Selten Ende Mai und im Auguſt, im Rheinthal bei Rüdesheim, bei Frauenſtein, Dotzheim und Wiesbaden im Gebüſch auf felſigen Anhöhen. Die a iſt der Naſſ. nafurw. Jahrb. H. XIX u. XX. Suffusata ähnlich geftaltet, gelbgrau, braun angelaufen, beſonders an der vorderen Körperhälfte oft ſo dunkel, daß die Zeichnung verſchwindet. Auf den vier mittleren Ringen eine Zeichnung zwei gekreuzten Schwertern ähnlich, über deren Griff der Gelenkein⸗ ſchnitt durchgeht. Neuntes Glied am hellſten, auf demſelben die Figur eines V, von deſſen Spitze die Rückenlinie bis zur After⸗ NelZ. klappe ſtark gezeichnet iſt. Die Rückenlinie fein, doppelt, N der Bauch dunkel, an den mittleren Ringen aber ein hellerer Fleck, wie eine abgeſtumpfte Pyramide (ſiehe No. 12) geſtaltet, in deſſen Mitte eine Doppellinie durchläuft. 605) Aversata L. und var. Lividata L. überall häufig im Anfang Juni und zum zweitenmal Mitte Juli bis in den Auguſt. Die gewöhnlichſte Form der Raupe iſt etwas abgeplattet, mit ſcharfer Seitenkante vom 9. Ring nach vorn und hinten zugeſpitzt, doch hier der 10. und 11. gleich breit, von gelblicher Holzfarbe oder wie abgeſtorbenes Laub, ihre liebſte Nahrung. Die gewöhn⸗ lichen Rauten auf den mittleren Ringen. Der Rücken mehr oder weniger dunkel bis zur Mitte des 9. Rings, von da auffallend lichter mit breitem dunklen Rückenſtreif, der von der Endſpitze der Raute des 9. Rings beginnt, welche an den hinteren beiden Sei⸗ ten doppelte dunkle Begrenzung hat. Kenntlich durch einen ſehr lichten Punct am hinteren Ende jeder Raute. Der Bauch iſt dunkelgrau unterhalb der Seitenkante, in Mitte jedes Rings ein hellgrauer herzförmiger mit der Spitze nach dem Kopfe gekehrter Fleck, der in den beiden Auswölbungen je einen ee und mehrere kleinere Puncte führt. 606) Devers aria H. S. kommt nur an warmen ſteinigen Ber⸗ gen des Rheinthals und bei Wiesbaden an Hecken und Eichen⸗ gebüſch in der letzten Hälfte des Juni vor. Die Raupe iſt mit⸗ telmäßig ſchlank, nach vorn zugeſpitzt, die Haut mit ſchwachen Querfalten, zwiſchen den Ringen etwas eingeſchnürt, die drei letz⸗ ten Ringe an Länge und Breite abnehmend. Farbe auf dem Rücken mehr oder weniger lichtgelb, holzfarbig, der Bauch viel a dunkler, röthlich braun. Die auffallendſte Zeichnung iſt ein zwiſchen den 4 mittleren Ringen ſtehendes, d. h. von dem Einſchnitt in der Mitte durchſchnittenes ſchiefes Kreuz. (Siehe No. 6, hintere Hälfte des Rückens von Dever- saria). Die Rückenlinie erſcheint als ein ſchwacher lich— ter Streif, von leichtem bräunlichen Anflug beiderſeits begleitet, der ſich auf den 3 letzten Ringen zu einer dun⸗ keln am Ende ſich zuſpitzenden Binde umwandelt. Kopf und vordere Füße ſind von der Farbe des Bauches, unter der Lupe mit kurzen Borſtenhaaren beſetzt. *) 607) Inornata Hw. (Suffusata 7r.) fliegt zur nämlichen Zeit wie die vorige, weniger ſelten, an graſigen Orten im Walde ſowohl als an freien Stellen, z. B. in den Steinbrüchen des Nero— thals bei Wiesbaden. Die Raupe iſt beſchrieben Heft XII, S. 391 dieſer Jahrbücher. 608) Emarginata L. Um Mitte Juli, nicht häufig an feuch⸗ ten ſchattigen Orten, z. B. am Bach vor den Kurhausanlagen zu Wiesbaden bis Rambach und in Regenſchluchten. Die Raupe ſoll an Galium, Convolvulus und Plantago gefunden worden ſein. B. Rippe 6 und 7 der Hinterflügel ſehr nahe neben einander entſpringend. 609) immorata L. Fliegt auf trocknen Grasplätzen, vor⸗ zugsweiſe auf dem Kalkboden des Mainzer Beckens, z. B. im Salz⸗ bachthal und bei Mombach zu Ende Mai und im Auguſt. In den heißen Jahren 1858, 1859 und 1865 auch überall um Wies— baden, namentlich in der Sommergeneration in den Wieſen ver⸗ breitet, ſo daß die von Freyer als Nahrung angeführte Erica vulgaris nicht wohl ausſchließliche Nahrung der Raupe ſein kann. *) Die obigen nach der Natur aufgenommenen Beſchreibungen der Larven von Dilutaria, Laevigata, Degenerata, Murieata wurden ſeiner Zeit zur Aufnahme in O. Wilde's Werk: die Pflanzen und Raupen Deutſch⸗ lands, 1860 mitgetheilt, von dem Verfaſſer aber zu unbeſtimmten Nebel- bildern abgeſchwächt, daß ſie ihren Hauptzweck: ein im Freien gefundenes Exemplar mit einiger Sicherheit zu beſtimmen, großentheils verfehlen müſſen. g 14* 212 Ich erzog fie mit Salat. Sie war über 1 Zoll lang, ſchlank, ohne Einſchnürung, am breiteſten vor dem zweitletzten Fußpaar, von da nach beiden Enden etwas zugeſpitzt. Farbe licht braun⸗ lich grau, die doppelte Rückenlinie wird nach dem Körperende zu immer ſchwärzer. Subdorſalen braun, breit mit etwas dunklerer Begrenzung, an den Ringeinſchnitten etwas ſchmäler, der Raum von ihnen bis zu den ſchwarzen Luftlöchern licht bräunlich ange⸗ flogen, der Bauch kalt grau mit ſchwarzer doppelter Mittellinie und Nebenlinien. Kopf und Füße von der Grundfarbe. Die von Wilde angegebenen ſchwarzen Puncte auf dem Rücken und der ſchwarze Seitenſtreif ſind nicht vorhanden. 610) Rubricata S8. V. auf Kleeäckern und um Thymus Serpyllum häufig im Juni und wieder Ende Juli, Auguſt. Die Raupe ſoll an Thymus leben. 611) Mutata S. J. Häufig um Wiesbaden und im Rhein⸗ thal. Ende Mai und im Juli an trocknen Rainen und Bergab⸗ hängen um Thymus, woran A. Schmid die Raupe fand. ) 612) Immutata 8. J. Pflegt an Felſen und Mauern mit ausgebreiteten Flügeln zu ruhen, häufig im Rheinthal und um Wiesbaden, Anfangs Juni und im Auguſt. Die Raupe lebt an Sedum-Arten, nach A. Schmid auch an Stellaria media; ihre Er⸗ ziehung gelingt aber auch mit Salat. Ihre Geſtalt iſt am mei⸗ ſten von der der übrigen abweichend, lang ſchlank, rund wie Draht, kaum merklich nach dem Kopf, nach hinten gar nicht verdünnt. Keine Seitenkante. Grundfarbe licht gelbgrau, in den Einſchnitten blaulicher, auf der Mitte der Ringe mehr gelbbräunlich. Mittel⸗ ſtreif aus 2 in einander verfloſſenen braunen Längslinien be⸗ ſtehend. Keine Rauten. An den Gelenkeinſchnitten ſtehen zu beiden Seiten der Rückenlinien 2 oder 3 verdunkelte Puncte, die Neo. auf den Mittelringen ſtärker, auf den erſten und letzten | ſchwächer ſind. (Siehe No. 10). Bauch dunkel ſchwarzgrau 35. eltner Fall, daß die Bauchſeite eines Thieres dunkler 5 als die obere!) mit ſchwachen marmorirten Zeichnungen. Haltung in der Ruhe grade geſtreckt, wobei die vorderen 213 Füße ebenfalls anfaſſen, beunruhigt erhebt fie ſich in Sfürmigen Bewegungen. Kopf und Füße von der Grundfarbe, Querfalten der Haut nur ſchwach. 613) Commutata Frr. auf mit Heidelbeeren bewachſenen Waldſtellen, z. B. an der alten Chauſſee von hier uach L.-Schwal⸗ bach, einzeln Ende Mai, ohne daß im Freien eine zweite Gene⸗ ration bemerkt wurde. Die Raupe iſt 5/1 Zoll lang, ſchlank, ohne Einſchnürungen, etwas nach dem Kopfe zu verdünnt, Hal⸗ tung grade ausgeſtreckt in einem Winkel von etwa 450. Grund⸗ farbe licht grau, abgeſtorbenem Holze ähnlich. Feine Querrunzeln der Haut, leicht abgeplattet, die Seitenkante wie ein runzlicher Wulſt erſcheinend, weißlich, Rückenfläche röthlich holzfarben. Mit⸗ tellinie doppelt aus 2 bald ſepiabraunen bald lichteren Strichen, die auch über den Kopf laufen, beſtehend und ſich auf den 4 letz⸗ ten Ringen, ſowie in der Gegend der Gelenkeinſchnitte verſtärken. Bauch von der Grundfarbe, der Länge nach mit weißlicher Mittellinie, an den Seiten röthlichgrau. Luftlöcher klein, ober⸗ halb der Seitenkante. Alle Füße von der Grundfarbe. Mit Heidelbeeren, als deren Surrogat Lonicera Pericly- menum, erzogen, fraß aber auch Salat, ſelbſt vertrockneten. 614) Remutaria H. Häufig im Gebüſch an Waldrändern, wo Vicia-Arten wachſen, an welchen die Raupe leben ſoll. Die Flugzeit ift nur einmal im Jahr, Ende Mai. 615) Sylvestraria S. In feuchten Wieſen um Wiesbaden manchmal in Mehrzahl Ende Mai und im Juli. Näheres über die Raupe ſ. Heft XII. S. 390 dieſer Jahrbücher. 616) Strigaria H. Einmal bei Wiesbaden in der Nähe der Faſanerie bei Sumpfſtellen im Gebüſch im Auguſt 1859 ge⸗ funden Daß die Raupe an Birken lebt, wie ein Autor dem an⸗ dern nachſchreibt, iſt gewiß irrig. 617) Nigropunctata Han. (Strigilata Tr.) an Waldrän⸗ dern und in Regenſchluchten im Rheinthal und bei Wiesbaden, *) Die Raupe ſiehe Naſſ. Jahrb. von 1857, S. 392. 214 früher Mitte Juli bisweilen faſt häufig, ſeit 1857 faſt ganz ver⸗ ſchwunden. Die Raupe traf ich einmal im Frühjahr überwin⸗ tert an Wicken, Freyer dieſelbe an Stachys silvatica. 618) Paludata L. Ueberall, wo Thymus wächſt, gemein, in wahrſcheinlich drei Generationen von Mai an. | 619) Decorata S. J. An einer Stelle bei Biebrich einzeln, häu fig bei Mainz und Mombach, um Thymus a dem nadten a, ruhend. Zonosoma. g Die Puppe überwintert, indem ſie an ein Blatt geheftet mit demſelben zu Boden fällt. 620) ET, L. Gemein überall, wo u ihre Nahrung ftehen, im Mai und Juli. 621) Orbicularia H. wurde ſeit Vigelius nicht mehr ge⸗ funden. Die Raupe lebt nach Guenée an Erlen und Saalweiden. 622) Annulata Schulze (Omicronaria S. “.). An Wald⸗ rändern, wo Acer campestre wächſt, z. B. im Nerothal bei Wies— baden und bei Rambach, der Schmetterling Mitte Mai und Ende Juli, die Raupe im Juni und September auf dieſer Pflanze. 623) Porata J. Anfangs Mai und im Juli nicht ſelten in Eichengebüſch, an welchem auch die Raupe lebt. 6 624) Punctaria L. Gemein an Eichen, lebt wie die vorige. 625) Trilinearia Bkh. Gemein im Buchenwald im Mai, im Auguſt eine zweite, nicht vollſtändige Generation. Starke Hitze ſteigert das Gelb der Flügel bis ins Roſenrothe, wie 1865 die erſte Generation, 1857 die zweite ſehen ließ, welche auch Heiner zu fein pflegt (var. strabonaria Zell.). Timandra. Die Raupe überwintert. 626) Amataria L. fliegt in 2—3 eee im Mai, Juli und Spätherbſt. Die Raupe lebt an Rumex, auch fand ich ſie an Atriplex patula, der Schmetterling oft in großer Zahl Nachts auf den Blüthen der Scrophularia aquatica. 215 Pellonia. Die Raupe überwintert. ' 627) Vibicaria L. Die Raupe fand ich an Tanacetum vul- gare, Schlehen, Ginſter u. ſ. w. polyphag lebend, der Schmetter⸗ ling Ende Juni nicht ſelten an warmen trocknen unbebauten Orten. 628) Calabraria Z. Im ganzen Rheinthal verbreitet, doch nirgends häufig, fliegt dort um Johannitag. Die Raupe fand Mann in Italien an Asperula calabrica. Zerene. 629) Grossulariata JL. Die Raupe überwintert unter der Nahrungspflanze auf der Erde, der Schmetterling fliegt im Juli Lebt an Schlehen und Ribes-Arten, häufig im Rheinthal, wo die ſchöne ſchwarz und gelb geringte Puppe oft in Mehrzahl an Fels⸗ wänden angeheftet getroffen wird. Sylvata Scop. (Ulmata F.) wurde nach Verſicherung des Ingenieurs Seebold bei Lahnſtein gefunden und am 8. Juli 1850 von Vigelius am Melibocus bei Darmſtadt. Die Raupe lebt nach Plötz nicht an Ulmen, ſondern an Prunus Padus. Die Puppe überwintert (Wilde). 630) Adustata S. J. Der Schmetterling in 2 1 im Mai und Auguſt, die Raupe häufig an Evonymus europaea. Die Puppe überwintert. 631) Marginata L. Die Raupe gemein an allen Pappel⸗ und Weidenarten, der Schmetterling im Mai und Juli überall. Die Puppe überwintert. 5 e Bapta. Die Puppe überwintert. 632) Pictaria Curt. Bei Wiesbaden und im Rheinthal lebt die Raupe an Schlehen, ausnahmsweiſe auch Eichen, der Schmet⸗ erling erſcheint zur Zeit der Saalweideblüthe, verkriecht ſich bei Tag auf der Erde und hängt Abends ſpät an den Zweigen, in⸗ dem er die Flügel wie ein Tagfalter zuſammenlegt und deßhalb 216 in den Büſchen ſchwer zu bemerken iſt. Die Raupe ift im Juni erwachſen und verwandelt ſich in der Erde. *) i 633) Bimaculata F. (Taminata S. V.). Selten, bei Wies⸗ baden und Hadamar. Der Schmetterling in Eichengebüſch, zu⸗ weilen an den Stämmen bei Tage. Die Raupe ſoll an Eichen leben. BR 634) Temerata S. J. wird Mitte Mai an Hecken und Baumſtämmen bisweilen getroffen, die Raupe fand ich an Eichen. Nach Freyer lebt ſie auch an Birken und Schlehen. N Cabera. Die Puppe überwintert in der Erde. 635) Pusaria L. Gemein in der zweiten Hälfte Mai und im Juli. Die Raupe an Birken und Erlen. 636) Exanthemata Scop. Desgleichen. Numeria. Die Puppe überwintert. 637) Pulveraria IL. Ziemlich ſelten bei Wiesbaden im Mai an Waldrändern. Die Raupe fand ich an Birken. Sie ſoll aber auch an Saalweiden getroffen werden und wird mit beſtem Er⸗ folg mit Loniceren und Prunus Padus (Hahne) ernährt. Sie lebt im Auguſt und verwandelt ſich in der Erde. Ellop ia. Die Raupe (?) überwintert. 638) Fasciaria L. In 2 Generationen, Ende Mai, ſodann Juli und Auguſt, ziemlich gemein in allen Föhrenwäldern. Die Raupe lebt von den Nadeln und die Puppe hängt in leichtem Geſpinnſt an dem Stamm. Die var. Prasinaria kommt um Mainz und Wiesbaden nicht vor, wurde aber in der Gegend des Feldbergs einmal getroffen (Fuchs). Metrocampa. 639) Margaritaria L. Die Raupe überwintert ziemlich klein, dicht an die Aeſte und Stämme angeſchmiegt, nährt ſich im *) S. Näheres über die Naturgeſchichte in d. Wiener entom. Ztſchft. 1862. S. 212. 217 erſten Frühjahr, bis deren Laub erſcheint, von den daran mach: ſenden Flechten, kommt faſt auf allem Laubholz, vorzugsweiſe an Buchen, Eichen und Pappelarten vor. Die Verwandlung geſchieht Mitte bis Ende Mai in leichtem Geſpinnſt auf dem Boden, der um Wiesbaden faſt gemeine Schmetterling ruht im Juni im Laub der Bäume und Gebüſche. 640) Honoraria S8. J. Nur im Rheinthal (Lorch) und bei Wiesbaden einheimiſch. Die Raupe wird gegen Ende September erwachſen an Eichen, mehr an Büſchen als Bäumen, gefunden. Sie verwandelt ſich in einem Gewebe zwiſchen Blättern, das dem von Bomb. Fagi ganz gleich iſt, der Schmetterling wird Ende Mai einzeln gefunden. Die Puppe überwintert auf der Erde. N EHugonia. Das Ei überwintert. Die Puppe zwiſchen leicht gehefteten Baumblättern. 641) Angularia S. Y. Gemein im Juli und Auguſt in Buchen- und Eichenwäldern, die Raupe im Juni daſelbſt. 642) Erosaria S. V. und var. Quercinaria faſt gemein. Der Schmetterling von Mitte Juni bis in den Herbſt. Die Raupe lebt mehr an Eichen. N 643) Alniaria L. Der Schmetterling nicht ſelten, von Au⸗ guſt bis October im Laub der Bäume und an deren Stämmen. Die Raupe an Ulmen, Erlen, Eichen, Birken, Linden u. ſ. w., wahrſcheinlich auch an Platanen in den Curhausanlagen, wächſt ſehr langſam bis in den Auguſt. 644) Canaria H. (Tiliaria Dkh.). Der ziemlich ſeltne Schmet⸗ terling zwar von Auguſt bis October, doch mehr im Spätherbſt. Die Raupe an denſelben Bäumen, wie die vorige, die Puppe von derſelben hellgelben Holzfarbe, wie die der Angularia und nicht braun, wie Treitſchke angibt. Die Eier entwickeln ſich äußerſt ungleich, indem vom Mai an Monate lang täglich nur einige auskriechen. Daher die lange Erſcheinungszeit der Schmetterlinge, welche von dem Licht angezogen und daher, wie auch der vorige, bisweilen an Laternen gefunden werden. 218 Selenia. Die Puppe überwintert. Der Schmetterling in 2 Generationen Ende April und Juli. Die Raupe polyphag an Laubholz im Juni und September. 645) Illunaria H. Gemein im Walde, an men in Gärten. 646) Lund ria S. V. Faſt ſelten, Raupe rundlich, Kopf klein und rund, Geſicht abgeplattet, die letzten Ringe dicker, der achte in der Mitte ringsum, auch auf dem Bauch mit einem Wulſt umgeben, der auf dem Rücken und an jeder Seite je zwei ſpitze Warzen trägt. Der 7 nur wenig verdeckte Ring trägt 2 grö⸗ ßere und 2 kleinere Wärzchen, wie auch der 8. Ring, der fünfte zwei hohe kegelförmige, von der Mitte an abwärs verwachſene, größere Warzen (Unterſchied von den Rau⸗ pen der beiden verwandten Arten), der 4. Ring hat 2 größere Spitzwarzen, eine an jeder Seite. Das letzte Paar Bruſtfüße, ſehr groß, ſteht in ruhender Stellung in gleicher Linie wie der Körper, während der Kopf mit den oberen Ringen in einem ſehr ſtumpfen Winkel nach oben, mit vorgeſtrecktem Gebiß abſteht. Farbe gelb holzfarbig, der Länge nach wie Holz mit unregel⸗ mäßigen dunklen Längslinien. Die Warzen auf dem 5. und 8. Ring werden auf der Mitte des Rückens nach vorn durch eine dunklere und vor dieſer durch eine weißgelbliche Linie im Halbkreis eingefaßt. Kopf und Füße von der Grundfarbe. 647) Illustraria H. liebt beſonders den Buchenhochwald, wo der Schmetterling manchmal ſehr früh auf dem Laub am Boden gefunden wird, z. B. 1862 den 8. April auf dem Nero⸗ berg, die Raupe fand ich an Himbeeren, Eichen, vorzugsweiſe auch an Erlen. Pericallia. g Die Raupe überwintert. 648) Syringaria L. Die Raupe wird Ende Mai erwachſen an Lonicera Xylosteum und Ligustrum vulgare gefunden, der Schmetterling verbirgt ſich in Hecken, im Juli. Bei der Erzieh⸗ ung im Zimmer findet eine zweite Generation Ende Auguſt Statt. 219 Die ungewöhnlich geftaltete Puppe hängt in einigen Fäden an einem Zweig. Odontoptera. Die Puppe überwintert. 649) Bidentaria L. (Dentaria H.). Die Raupe iſt poly⸗ phag und außerordentlich in der Farbe und Zeichnung abändernd, ganz wie die von Fusciaria geftaltet, auch der folgenden jehr- ähnlich, jedoch immer durch 2 ins Auge fallende ſchwarze Flecken zu beiden Seiten der Stirne kenntlich. Ich fand ſie im September erwachſen an Eichen, Erlen, Hainbuchen und in jüngerem Alter ſogar an Pteris aquilina. Bei Mainz lebt fie auf Pinus sil- vestris und dort wird der nicht häufige Schmetterling in der Endhälfte des Mai an den Baumſtämmen getroffen. Hi mera. x Das Ei überwintert. 650) Pennaria L. Der Schmetterling im October gemein im Eichwald, die Raupe auf allem Laubholz, ſogar auf Wall: nußbäumen im Mai. Die Puppe in der Erde. 8 Crocallis. Das Ei überwintert. f 651) Fus cia ria Seriba (Extimaria I.). Die Raupe fand ich nur auf Schlehen, ſie wird aber mit beſſerem Erfolg mit Prunus Padus ernährt, nach Verſicherung anderer (Fuchs) auch auf Pappeln, was“) das öftere Vorkommen des Schmetterlings in den Curhausanlagen bei Wiesbaden erklären würde. Die Puppe, auf der Erde unter Blättern eingeſponnen, entwickelt ſich Mitte October. 652) Elinguar ia L. Die Raupe fand in im Juni an Ei⸗ chen und Ginſterarten aller Art, ſelbſt der Genista germanica auf Haideflächen. Der Schmetterling ſchon Ende Juli, nicht häufig Eurymene. Die Puppe überwintert. 653) Dolabraria L. Der Schmetterling oft ſchon Ende f ) Wenn es nicht Verwechſelung mit Pennaria iſt. 220 April, im Mai nicht felten, die Raupe in der Regel auf Eichen, doch auch bisweilen an anderem Laubholz. Die Raupe verwan⸗ delt ſich im Auguſt in der Erde. Anger ona. 654) Prunaria L. Die polyphage Raupe überwintert ziem⸗ lich klein und wird an Schlehen, Rubus-Arten, Haidekraut u. ſ. w. gefunden. Sie verwandelt ſich im Mai in leichtem Geſpinnſt zwiſchen Blättern, der Falter fliegt im Juni. Die Abänderung Sordiata iſt hier eine große Seltenheit. Urapteryx 655) Sambucaria L. Die klein überwinternde Raupe lebt in größeren Hecken an allen Arten von Laubholz, vorzugsweiſe Linden und Loniceren, der häufige Schmetterling ruht daſelbſt bei Tage und fliegt um Hecken und Waldränder Abends mit be: ginnender Dunkelheit im Juli. Die Puppe hängt in einem Ge⸗ webe an den Zweigen. 5 ö Rumia. Die Puppe überwintert. 656) Crataegata L. Der in Hecken höchſt gemeine Schmet⸗ terling lebt als Raupe an Schlehen, Weißdorn, Eichen, Obſtbäu⸗ men in 3 bis 4 Generationen von Mai an bis in den October. Die Puppe in roſenrothem Geſpinnſt auf der Erde unter Steinen ꝛc. Epi on e. 2) Das Ei überwintert. 657) Apiciaria S. V. fliegt Ende Juni und im Septentber, nicht beſonders ſelten. Die Raupe an Pappeln und Weiden. 658) Vespertaria L. (Parallelaria S. V.) lebt bei uns in Waldſchlägen nur an jungen nicht Manneshöhe erreichenden Aspen. Der Schmetterling Ende Juni, wird immer ſeltner, die Raupe im Mai, verwandelt ſich in einem mit wenig Fäden zuſammen ge⸗ befteten Blatt.“) b) Die Puppe überwintert in der Erde. 659) Advenaria H. fliegt Ende April, Anfangs Mai an *) Näheres ſiehe Wiener entom. Zeitſchrift. 1862 S. 214. 221 Heidelbeeren auf der Höhe des Gebirgs über dem Chauſſeehaus nicht ſelten. Die an dieſer Pflanze lebende Raupe iſt, wie faſt alle Heidelbeerraupen, leicht mit Lonicera Periclymenum zu erziehen. Hypoplectis. 660) Ads persaria F. Die erwachſen überwinternde Raupe fand ich an Spartium scoparium und Senecio silvaticus, ſie ſoll aber ziemlich polyphag ſein. Im April verfertigt ſie ein durchſcheinen⸗ des ovales Geſpinnſt zur Verwandlung. Der hier ſeltne Schmet- terling im Anfange des Mai, die zweite, anderwärts im Juli vorkommende Generation wurde hier noch nicht beobachtet, viel— mehr bedurften die aus Eiern der Maigeneration erzogenen Rau⸗ pen zehn Monate Zeit bis zur Verwandlung. Die erwachſen gelbliche Raupe iſt in der Jugend ſchön grün mit weißlichem Seitenſtreif und hält ſich grade ausgeſtreckt. Venilia. 661) Macularia L. Ueberall, wo die gelbe Waldneſſel wächſt, namentlich auch bei Mainz, im Mai nicht ſelten. Die Puppe überwintert an der Erde in Moos (Wilde). N Macar ia. Die Puppen überwintern in der Erde. 662) Ne L. Nicht ſelten im Juni und wieder im Au⸗ guſt im Gebüſch von Bachufern und Waldrändern. Die Raupe an Weiden, beſonders Saalweiden. f 5 663) Alternata S. J. Seltner, zu den nämlichen Zeiten. Durch offenbare Verwechslung mit den folgenden iſt bei Wilde Pinus als Nahrung angegeben. Die Raupe lebt wie die vorige an Laubholz, z. B. Rhamnus nach Freyer, vermuthlich polyphag. 664) Signaria H. wurde erſt einmal im Juni an dem Roth⸗ tannenwald auf der Höhe des Taunus über dem Chauſſeehaus getroffen. Die Raupe nach Freyer im September auf Pinus. Eine zweite Generation ſoll im Auguſt fliegen. 665) Liturata L. Der Schmetterling Anfangs Mai und wieder im Juli gleich der R. an Nadelholz aller Art, meiſt nur einzeln zu treffen. 222 Ploseria. Die Puppe überwintert zwiſchen Laub auf der Erde. 666) Diversata 8. J. Der Schmetterling in Waldſchlägen mit jungen Aspen unter halber Manneshöhe, beſonders an Stellen ſonniger Abhänge von Mitte März (1861) bis Anfang des April, manchmal in Mehrzahl. Die Raupe daſelbſt, auf niederen As⸗ penbüſchen, ſcheint ſich bei Tag auf der Erde zu verbergen und iſt ſchon früh im Juni erwachſen. Der Schmetterling, wie die mei⸗ ſten mit der erſten Frühlingswärme erſcheinenden Arten, z. B. die Spinner der Gattung Biston, Hibernia und Phigalia iſt ſchon im Herbſt in der Puppe ausgebildet und vertrocknet, wenn die Puppe nicht im Freien, oder in einem guten Keller vom November bis März verwahrt wird. Der Schmetterling ruht auf der Erde, wo er auf dem abgefallenen Laub ſchwer zu ſe⸗ hen und noch ſchwerer zu erhalten ist, da er aufgeſcheucht ſenkrecht aufſteigt und an einem zweiten Ruheort meiſt nicht mehr auf⸗ zuſcheuchen iſt, ſondern mit den Augen gefunden werden muß. Wegen ſeiner Aehnlichkeit in Färbung, Zeichnung und im Flug mit dem gleichzeitigen Brephos parthenias mag er oft überſehen werden. S. Jahrgang 1857 (Hft. XII), S. 390 dieſer Jahrbücher. Hibernia. a) Die Puppe überwintert in der Erde. 667) Rupicapraria S. V. Der Schmetterling oft ſchon im Februar nach den erſten warmen Tagen Nachts an Hecken, wo er mit halbausgebreiteten Flügeln zahlreich auf den Zweig⸗ ſpitzen ruht. Die Raupe an Schlehen und Weißdorn im Juni erwachſen. \ 668) Leucopharia S. V. ift bei uns mit Pilosaria der am früheſten auskriechende Schmetterling, der ſchon öfter Anfangs Februar im Freien friſch entwickelt gefunden wurde. Er ruht meiſt hoch an Baumſtämmen oder an Wänden. Die Raupe lebt vorzugsweiſe an Eichen. Das bei H. -S. 350 richtig abgebildete 2 it aſchgrau mit einer Rückenborſte auf jedem Ring, welche die 223 Figur nicht angibt. Die var. Nigricaria H. ift ſelten und er⸗ ſcheint nur nach ſehr kalten Sommern. 669) Progemmaria H. iſt nach dem vorigen, welchem zu⸗ nächſt Biston pilosarius folgt, der dritte Schmetterling im Früh⸗ jahr, der ſchon um den 10. Februar öfter gefunden wird. Auch hier hat H.-S. f. 346 das richtige 9 abgebildet. Die Raupe auf allem Laubholz im Mai gemein.“) 6 bp) Das Ei überwintert, die Puppe liegt in der Erde. 670) Bajaria 8. Y. Die Raupe im Mai gemein an Schle⸗ hen, Ligustrum und anderm Laubholz, der Schmetterling fliegt gegen Ende des October. 671) Aurantiaria H. Die Raupe vorzugsweiſe an Eichen, auch anderem Laubholz, ſelbſt Obſtbäumen, der Schmetterling in jungen Eichwäldern (Neroberg) oft gemein in der erſten Hälfte des October. b 672) Defoliaria L. Die Raupe nicht ſelten im Mai auf allem Laubholz, gibt, beſonders die von Obſt- (Apfel-) bäumen, oft ſchöne var. mit ſchwarzer Binde auf den Oberflügeln. Der Schmetterling nicht vor Mitte October. Bei ſchlechtem Wetter ruht er am Boden auf abgefallenem Laub, daher der Name. Anisopteryx. a) Das Ei überwintert. 675) Aceraria. Der Schmetterling, einer der ſpäteſten des Jah⸗ res, findet ſich friſch entwickelt von Anfang November bis um Weihnachten und ruht bei gelinder Witterung im nicht abgefal⸗ lenen Laub der unterſten Eichenäſte und Eichbüſche. Die Raupe an Eichen im Mai, verwandelt ſich in der Erde. f b) Die Puppe überwintert in der Erde. 674) Aescularia S. J. Der Schmetterling erſcheint in Menge im Laubwald mit Progemmaria, oft ſchon im Februar. Die Raupe im Mai polyphag an Laubholz, beſonders Hainbuchen und Eichen. ) daß Treitſchke und viele Andre Progemmaria im Herbſt erſcheinen laſſen, iſt mir nur durch eine Abänderung von Detoliaria erklärlich, die ihr ſehr ähnlich iſt. 224 Phigalia. Die Puppe überwintert. 675) Pilosaria S. V. erſcheint gleichzeitig mit Leucophaearia im Februar oder März, je nach Eintritt der Frühjahrswärme, 1866 traf ich ſchon am 20. Januar bei 7“ Wärme einen d auf dem Neroberg. Der lange warme Sommer 1865 mag dieſe ſrühzeitige Entwickelung veranlaßt haben. Die Raupe iſt gemein auf faſt allem Laubholz als Eichen, Pappeln, und ganz beſonders an den Platanen in den Anlagen bei Wiesbaden. Biston. Die Puppe überwintert in der Erde. 676) Hispidarius S. J. Der ſeltne Schmetterling wird gleichzeitig mit dem vorigen zuweilen an Baumſtämmen und Mau⸗ ern gefunden und zwar an Orten, wo die Frühlingswärme zuerſt wirkſam wird, wie in den Curhausanlagen und auf dem Neroberg bei Wiesbaden. Die Raupe an Eichen, Obſtbäumen u. ſ. w. im Mai. 677) Zonarius 8. . Die Raupe oft ſehr häufig in trocknen Wieſen ſowohl im Walde als nahe bei der Stadt an Centaurea Jacea, geht erwachſen Mitte Juni in die Erde.“) Der ſeltne Schmet⸗ terling ſoll öfter an Baumſtämmen gefunden werden. Ich traf ihn erſt einmal, 30 März 1856, auf der Erde mitten in Wieſen. 678) Hirtarius L. Der Schmetterling erſcheint um den 20. März und fliegt nach dem Lichte, weßhalb man ihn oft zahlreich an Laternen findet. Er ruht bei Tage an Baumſtämmen, doch nur friſch entwickelt. Die Raupe iſt polyphag an Laubholz z. B. Schlehen, Eichen, Ulmen, Weiden 1 85 e erwachſen im Juni. 679) Stratarius Aufn. (Prodromaria S. V.). Gleichzeitig mit dem vorigen, und ebenſo lebend. Der Schmetterling wurde eben =) Fällt die Heuerndte in die Verwandlungszeit der Raupe, was in kühlen Sommern (1860) meiſt der Fall iſt, ſo iſt dieſelbe auf den Heuſcho— bern leicht in Anzahl zu finden. Die Puppe iſt ſehr ſchwer, im Zimmer gar nicht zu durchwintern, der Grund iſt der oben bei Diversata angegebene. ausgekrochen beſonders an Linden, Rüſtern und Eichenſtämmen im Walde, noch mehr um die Stadt, namentlich in Anlagen ge⸗ funden, die Raupe, welche mit der vorigen gleiche Lebensweiſe hat, iſt im Wald an jedem der eben en Bäume den Juni hin⸗ i durch ziemlich häufig. Amphidasys. 680) 6 614 14 L. Der Schmetterling im Mai um die Stadt, bis ſpät im Juli im Walde häufig, die Raupe im Sep⸗ tember gemein auf allem Laubholz, beſonders an den Platanen um en, Boarmia. a) Die Puppe überwintert in der Erde. 681) Cinetaria S. “. Der ziemlich gemeine Sönetleretig erſcheint je nach der Wärme des Jahres und des Ortes, wo feine Puppe ruht, von April Anfang bis in den Mai. Die Schmet⸗ terlinge ruhen an Baumſtämmen. Die Raupe lebt polyyhag bis Anfang Juli an den verſchiedenſten Kräutern und Laubholz. Ich fand ſie an Schlehen und Tanacetum vulgare, A. Schenck an Am⸗ pfer, Freyer an Biscutella laevigata und Hypericum. i 682) Cons onaria H. findet man den April hindurch zu— gleich mit Bomb. Tau, nicht ſelten friſch entwickelt am Fuß oder Stamme der Buchen, die Raupe an Buchen und Eichen bis Mitte Juni. Wilde's Beſchreibung der Raupe kann höchſtens auf deren frühere Jugend bezogen werden. Erwachſen iſt ſie ſchlank, rund⸗ lich, der zweite und dritte Ring etwas angeſchwollen, einfarbig fahl grüngelb, auf dem vorletzten Ring und zu beiden Seiten des dreieckigen Stücks über dem Gebiß zwei bräunliche erhöhte Puncte, von welchen die hinteren hellere Spitzen haben. Auf je⸗ dem Ring vier im Quadrat. ſtehende mit Härchen beſetzte Punct⸗ wärzchen. Rückenlinie ſchwach ſichtbar doppelt, weißlichgelb, in der Mitte des Rings ſich etwas erweiternd, die Seiten ſchwach röthlich angelaufen. Die Füße von der Grundfarbe. Kopf rund⸗ lich, etwas geſpalten, röthlich angeflogen. Bauch weißlich grün. 683) Crepuscularia S. V. Der Schmetterling gemein im Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 15 226 erſten Frühjahr mit Progkfindria am Fuß aller Arten von Bäumen friſch ausgekrochen. Eine zweite Generation im Juli. Die Raupe lebt polyphag, vorzugsweiſe an 1 Birken, * namentlich Apfelbaum. a 684) Cons ortaria F. Die Raupe an Eichen im Herbſt, der Schmetterling im Juni einzeln an Baumſtämmen. 685) Punetulata S. J. Im April der Schmetterling über⸗ all an Birken und Erlenſtämmen oder in deren Nähe, die 7 im Mai an deren Laub. 686) Luridata B. (Exter Saria H. ). Der Schmetterling Ende Mai, ruht gern an Eichenſtämmen, die Raupe ſoll an Haſeln und Erlen im Auguſt leben. Ich erzog ſie mit Birken aus dem Ei. Nicht gemein. 687) Viduata S. F. Die Raupe lebt im Auguſt an den Stämmen nnd Aeſten von Eichen und Buchen ꝛc., von deren Flech⸗ ten ſich nährend, unter Moos verſteckt, verwandelt ſich am Stamm in leichtem Geſpinſt. Der Schmetterling erſcheint im folgenden Juni an den Stämmen und iſt nicht häufig. g b) Die Raupe überwintert klein. i 688) Lichenaria Heyn. Die Raupe an den Flechten der Baumſtämme aller Art, verwandelt ſich ungleich vom Juli bis Mitte Juli. Die Puppe ruht in leichtem Geſpinnſt zwiſchen den Lichenen. Der Schmetterling kommt den Juli hindurch vor. 689) Glabraria H. wurde erſt einmal bei Wiesbaden An⸗ fangs Auguſt an ſtark bemooſten Kaſtanienzweigen gefunden. Die Raupe ſoll zu gleicher Zeit wie die vorige an Sichen (Usnea barbata) leben. f 690) Abietaria S. J. Kine ich als Raupe und Schmetter⸗ ling immer nur an Eichen, der letztere fliegt gegen Ende des Juni nur ſelten und an wenigen Orten. S. Heft XII der naſſ. Jahrb. S. 389. 691) Repan Ae L. Die Raupe lebt polyphag an niederen Pflanzen ſowohl als Laubholz, der häufige Schmetterling gegen 227 Ende Juni und im Juli mit ausgebreiteten Flügeln Wahn N ö der Name) an Baumſtämmen. 692) Rhomboidaria I. lebt ganz ebenfo, % Schmetterling iſt etwas ſeltner. | 693) Roboraria S. V. Die Raupe im Herbst an Eichen und vielem anderen Laubholz, überwintert an den Zweigen ver⸗ bleibend, wird im Mai nach einmaliger Häutung und darauf er⸗ langter völliger Größe in der Erde zur Puppe. Der nur einzeln vorkommende Schmetterling fliegt zu Anfang Juli. ö Te phronia. Die Raupe überwintert. 69 4) es Hufn. (Cineraria S. V.) wurde ein- oder zweimal von Vigelius gefunden, und ſcheint jetzt ausgefiorben. Die Raupe ſoll an Flechten von Bäumen und Mauern im Mai leben, ae Schmetterling im Juli erſcheinen. Sthane lia. Die Puppe überwintert. A1. 695) Hippocastanata . Nicht ſelten an Fe ſtei⸗ len haidebewachſenen ſonnigen Bergabhängen bei Dotzheim im April, Mai und mine im Juli. Die Raupe an Erica. Gnophos. a Die Raupe überwintert. 696 Furvata S. F. Die Raupe lebt. polyphag, bei Tag auf der Erde verſteckt, Nachts auf Kräutern und Sträuchen. A. Schenck fand ſie bei Licht auf Schlehen, Hahne erzog ſie mit Po- tentilla. Treitſchke nennt Lotus Doryenium als Futter. Die Art iſt bis jetzt nur im Rheinthal mit Sicherheit ermittelt. Der Schmet⸗ terling ward Ende Juli, Anfangs Auguſt Nachts auf Blüthen der Scrophularia aquatica von Seebold bei Lahnſtein gefangen, ich fand ihn mehrmals am 24. Juli 1865 an der Unter] eite 155 auf⸗ liegender Feldſteine bei Lorch. 5 697) Obscurata 8. P. An ſteinigen. warmen 9 be⸗ ſonders in verlaſſenen Steinbrüchen, der Schmetterling pflegt in der 2. Hälfte Juli im Gebüſch, unter Steinen oder an de Felſen 15* 228 nahe an der Erde im Schatten zu ſitzen, oft mehrere neben ein⸗ ander. Bei Dotzheim und im Rheinthal. Die Raupen fand ich Mitte Mai erwachſen unter Silene nutans an deren Wurzeln zwiſchen Steinen verſteckt und ſich Nachts nährend. Sie hörten bald zu freſſen auf, und blieben bis in den Juli regungslos ohne Ge— ſpinnſt unverwandelt liegen. S. naſſ. Jahrb. Heft. XVI, S. 261. 698) Ophthalmicata Lad. (Pullulata H. 8) ward im Walde bei Mombach im Juli an den Föhrenſtämmen ziemlich ſelten gefunden. Die Raupe lebt 5 polyphag auf der Erde. Wiener entom Ztſchrft von 1861. S. 215 und naſſ. Jahrb. Heft XVI, S. 260 irrthümlich als 5 9 angeführt. 5 699) Glaucinaria 4. iſt im Rheinthal nicht ſelten Ende Juli Schon Vigelius fand den Schmetterling an Felſen bei Naſſau und von Heyden entdeckte die Raupe bei Rüdesheim an Sedum album. Sie verwandelt ſich im Juni in leichtem Geſpinnſt auf der Erde. A. Schenck glaubt dieſelbe auch an Brombeeren gefunden zu haben. f 5 700) Dilucidaria S. V. Nach A. Schenck im Taunus, nach Fuchs bei Oberurſel an ſchattigen Waldſtellen im Auguſt. Nach Vigelius früher auch bei Wiesbaden auf dem Neroberg gefunden. Fidonia. Die Puppe überwintert in der Erde. 70¹ Famula Esp. (Concordaria H.) wurde Anfangs J Juni bei Lorch um Spartium scoparium 1864 gefangen. Nach Dr. Spey⸗ er lebt die Raupe auf dieſer Pflanze. l 702) Limbaria F. (Conspicuaria S. J.). Auf höher gele⸗ genen Waldſtellen, z. B. an der alten Chauſſee nach L.Schwal⸗ bach, nicht ſelten im Mai und wieder im Juli, die Raupe an der⸗ ſelben Pflanze wie die vorige. f Em at ur ga. Die Puppe überwintert in der Erde.“ i 703) Atomaria L. Gemein überall vom Anfang April an, in mehreren Generationen. Die Raupe polyphag an der Erde, namentlich an Calluna vulgaris (Zeller), Spartium (A. Schmid) und 229 Ononis (Freyer). Ich fand fie an Peucedanum ee ee die Mithen Beige en im Auguft. 8 ; Bupalus. / 1 704) Piniarius L. Gemein im Mai in Föhrenwäldern, die Raupe lebt an den Nadeln der Bäume, die Puppe überwintert unter dem Moos auf der Erde. 3 Selidosema. 705) Plumaria 8 J. Im Rheinthal im Auguſt der Schmet⸗ terling nicht ſelten, er dub im Graſe. Die Raupe, nach Treitſchke an Lotus Porycnium, wurde mit Vicia erzogen. Sie war rundlich, gleich dick, “ lang, Geſicht ſenkrecht ſtehend, Grundfarbe blaßlila mit gelben Zeichnungen. Rückenlinie doppelt, dunkel lila, im letzten Drittel der mittleren Ringe zu einem dunkeln Fleck verſtärkt, Subdorſalen gelb, nach der Mittellinie zu dunkelblau eingefaßt, 4 im Trapez ſtehende mit einem kurzen Haar verſehene dunkle Warzen, der Raum unter der Subdorſale bis zur Seitenlinie dunkler lila, von einer dunkleren Doppellinie der Länge nach durchzogen, zwiſchen der eine gelbliche Linie läuft, Seitenkante aus kleineren Wulſten beſtehend, Bauch lila mit feinen gelben parallelen Längs⸗ linien. Füße von der Grundfarbe, Kopf gelblicher. Thamnonoma. 706) Va varia) L. Die Raupe einzeln an Stachelbeeren im Mai, in Gärten und in Hecken, verwandelt ſich auf der Erde. Der Schmetterling fliegt Anfangs Juli. Das Ei überwintert. 707) Brunneata Tunbg. (Pinetaria H.) fliegt Ende Mai an Heidelbeeren, nicht ſelten an der mehrerwähnten Höhe ober⸗ halb des Chauſſeehauſes. r noch zu er⸗ mitteln. Desti Das Ei überwintert. ”o8) b 8. E. . durch die Eigenſchaft 05 0 Die Zeichnung am Vorderrand, die den Namen Weigl l nicht ein N', ſondern V. 230 Schmetterlings ſich auf dem Boden oder in dunklen Büſchen zu verſtecken. Erſt dreimal, den 19. Juni 1859, den 7. Juli 1861 und noch einmal im Auguſt 1860 traf ich denſelben im Salz⸗ bachthal und bei Mainz. Bei Zucht aus dem Ei (mit Bandwei⸗ den) entwickeln ſich zwei Generationen, im Juni und Ende Juli; ob die zweite auch im Freien jährlich und vollſtändig vor ſich geht, bezweifle ich. Die einfach grüne Raupe hat nicht immer den citrongelben Seitenſtreif, den ihr Freyer beilegt. Die mei⸗ ſten haben ihn matt gelbweiß oder weißgelb. Die Puppe in. Rache Wen auf der Erde. *. * Phasiane. ö Die Puppe überwintert in der Erde. 709) Petraria H. Der Schmetterling bewohnt bei Wiesba⸗ den nur den ſüdlichen Abhang des vom Chauſſeehaus nach Dotz⸗ heim herabziehenden Thals. Er ruht in der erſten Hälfte des Mai am Boden auf trocknem Laub, immer in der Nähe der vor⸗ jährigen Stengel von Pteris aquilina, wodurch ich dieſe als Fut⸗ terpflanze errieth. Die Raupe fand ich auf derſel ai a Ende Juni. Siehe Wiener ent. Zeitſchrift. 1863, S. 128. 710) Glarearia S. V. Bei Wiesbaden, nur auf dem Lito⸗ rinellen⸗Kalkboden bei Mainz und Biebrich, auch bei Frauen⸗ ſtein und im Rheinthal häufig in zwei Generationen im halben April, Mai und Juli. Nach 8 Heinemann 3 Raupe an Lathyrus pratensis. 711) Clathrata L. Gemein Aberall i in wenigſtens zwei Ge⸗ nerationen. Friſch entwickelt Anfangs Mai und Juli. Die Raupe nach Guence an Medicago und Hedysarum. N 2 Hubolia- 712) Murinaria S. “. Bei Mainz und Biebrich, nur auf Litorinellenkalk, ſtellenweiſe häufig Ende April und im Juli um Medicago sativa, mit welchem ich auch die Raupe aus dem Ei erzog. Sie verbirgt ſich bei Tag an der Erde und verwandelt ſich an derſelben zur Puppe, welche überwintert. 231 Aspilates. ö Die Raupe überwintert. f 713) Gilvaria S. J. Auf trocknen ſonnigen Wieſen und bingen häufig im Juli, doch wird das 2 felten gefunden, da es wenig fliegt. Die Raupe fand ich an Spartium scop. Sie iſt aber polyphag und gedieh ſehr gut mit Schafgarbe, Cle- matis Vitalba, auch Ribes und Hpperienm, Verwandlung auf der Erde. - 714) StHeillaria H. Die ebenfal Is polyphage Raupe wird an Haidekraut, Ginſter aller Arten, Senecio u. ſ. w. gefunden. Sie verwandelt ſich Ende N auf der Erde, ar Fan an im Mai. Scoria.“ Die Raupe überwintert. 715) Dealbata L. bei Mainz, auch einmal bei Biebrich und Frauenſtein und im Rheinthal (Lorch) in der 2. Hälfte des Mai fliegend und auf der Erde ruhend. Die Raupe nach A. Keller an Geisklee und Wegerich, nach Andern auch au Gras. Das Geſpinnſt der Raupe fand ich Anfangs Mai zwiſchen mehreren Grashalmen auf dem Boden aufrecht angelegt. Es hat ganz die Beſchaffenheit und Farbe desjenigen der Zygänen mit der Aus⸗ nahme, u es cylindriſch mit gerader Achſe geformt war. 5 Aplasta. Die Raupe überwintert klein. Sie ſitzt im April gewöhnlich mitten auf einem Blatt. 716) 1 8 0 0 2 Füssly und var. faecataria en) auf dem Kalkboden bei Mainz, Briebrich, Dotzheim und im Rheinthal ſtellenweiſe häufig im Juni. Die Raupe lebt an Ononis spinosa Der Schmetterling wird auch einzeln im Auguſt bis in den Sep⸗ tember gefunden, 105 iſt eine vollſtändige zweite Generation zwei⸗ felhaft. a eee Die Raupe überwintert. 717) Bush uraria L., Die erſte Generation fliegt Anfangs Mai und wird ihrer Seltenheit wegen meiſt überſehen. Sie iſt 232 durch meiſt ſchwarzgrüne Farbe der Dberflügel ausgezeichnet. Die zweite, durch die Sommerſonne hochgelb und purpurn ge⸗ färbte iſt gemein von Mitte Juli bis in den Auguſt, beſonders auf Stoppelfeldern mit Polygonum aviculare. Die Raupe fol aber auch an Rumex und Thymus leben e % Gees N a. Die Raupe überwintert. . 718) lee; ia F. (Palumbaria S. V.). Die Raupe lebt. an Ginſterarten. Der höchſt gemeine Schmetterling in zwei Gene⸗ rationen im Mai und Auguſt überall im Walde. 719) Bipunctaria 8. J. Die Raupe, polyphag, wird an niederen Pflanzen wie Plantago, auch (nach Wilde) Lolium und Trifolium im April und Mai gefunden. Der gemeine Schmetter⸗ ling ruht auf der Erde an Wegrändern, Abhängen ꝛc., er er⸗ ſcheint im Juli. 720) Moeniata Scop. Der Schmetterling gemein von Mitte Juli an auf Haideflächen, die Raupe ſoll an Ginſternarten leben, was Koch bezweifelt. Ich möchte eher Erica vermuthen. 721) Limitata Scop. (Mensuraria S. J.). Die Raupe ſoll im Mai an Bromus arvensis leben (Treitſchke), der Schmetterling gemein auf trockenen Grasflächen im Juli und Auguſt. b. Das Ei überwintert an vorjährigen Stengeln. 722) Cervinata S. J. Bei Selters und Naſtätten in Gär⸗ ten an Malven häufig im Juli. In der Wiesbadener Gegend wurde er erſt einmal gefunden (von Dahlen bei Dotzheim.) Mesotype, Die Puppe überwintert. 723) Vir gata Hen. (Lineolata S. P.) Häufig im Mom⸗ bacher Walde Anfangs Mai und im Juli. Die Raupe erzog ich mit Galium. Verwandlung in der Erde. Der Schmetterling ruht an der Erde. Die Beſchreibung der Raupe bei Wilde fand ich nicht Wen 0 5 b — Sie war (aus dem Ei 1 0 ſchlank, rundlich, gleich dick, roth an⸗ gelaufen, mit einem etwas dunkleren von 2 ſchärferen Linien begleiteten Rücken⸗ — 233 Minoa. Die Puppe überwintert (Koch). 724) Euphorbiata 8. J. (Murinata Hoop.) Ueberall gemein an Euphorbia vom Mai an, in wenigſtens 2 Genera⸗ tionen. a Odezia. . Das Ei überwintert (Koch). 725) Chaerophyllata J. Auf einzelnen Waldwieſen im Tau⸗ nus, im Rheinthal, bei Wiesbaden (unter dem Chauſſeehaus, nicht unterhalb der Platte) im Juui häufig. Die Raupe an Chaero- phyllum. Von einer 2. Generation, die Wilde anführt, iſt mir nichts bekannt. a Lithostege. Die Puppe überwintert in der Erde (Wilde). 726) Griseata S. J. Selten, fliegt bei Hadamar, Mombach (auch einmal bei Dotzheim gefunden) Mitte Mai. Die Raupe lebt (nach Wilde) im Juni und Juli an Sisymbrium Sophia und, ſoll vorzugsweiſe die Samenſchoten verzehren. Amaitis: 5 2 Die Raupe überwintert klein. 727) Praeformata H. (Cassiata V.) Selten, bei Wies⸗ baden und Selters, an Waldwieſen Anfangs Juli Abends flie⸗ gend. Die Raupe lebt an Hypericum ganz wie die folgende. 728) Plagiat a L. Ueberall gemein, vom halben Mai bis in den Herbſt in 2—3 Generationen. Die Raupen ſitzen zwi⸗ ſchen den Samenkapſeln von Hypericum 15 und über⸗ wintern klein. f > Chesias. 729) Spartiata Fuss. Der Schmetterling ſitzt Ende Sep⸗ tember an den Zweigen des Spartium scoparium in ſeine Flü— g er er g ſtreif, Bauch grün, Kopf rund, flach, bräunlich angeflogen mit 2 dunkleren Mittelſtreifen. Er iſt mit dem Gebiß vorwärts gerichtet. Seitenſtreif weiß- lich, nach oben breit dunkel rothbraun geſäumt, Subdorſalen nur am Kopf und den erſten Ringen ſichtbar, gelbweiß, alle Füße ſchön roth angeflogen. 234 gel wie eingewickelt, daß ihn das Auge leicht für eine leere Sa⸗ menſchote hält und fliegt Abends um dieſen Strauch bisweilen in Menge. Die Raupe iſt Ende Mai an derſelben Pflanze zu finden. Das Ei überwintert vielleicht nicht, da Eier, wenigſtens im Zimmer, ſehr bald auskrochen. 8 730) Obliquata 8. J Die Raupe lebt meiſt zur nämli⸗ chen Zeit wie die vorige an Genista germanica, auch anderen Ginſterarten. Der Schmetterling fliegt beim Gehen durch Haide⸗ flächen, in denen ſeine Nahrungspflanze ſelten fehlt, oft unerwar⸗ tet auf, in der Zeit von Anfang April bis in den Juli, und zwar ohne doppelte Generation, wie die Erziehung aus dem Ei be— wies. Die Puppe überwintert in der Erde. Lobophora. Die Puppe überwintert in der Erde. 731) Sexalata . Die Raupe fand ich an einer im Wald wachſenden Weidenart mit kleinen ſchmalen Blättern von der Farbe und Rauhigkeit derer der Saalweids (Salix triandra), auch einer eigenen klein und ſchmalblättrigen Bachweide, Ende Auguft und Anfang September. Die Verwandlung in einem weißlichen runden Cocon unter einem Blatt auf der Erde. Auch der Schmet⸗ terling wurde im Freien nur in den Büſchen dieſer beiden Wei⸗ denarten Ende Mai angetroffen. | 732) Halterata Hufn. (Hexapterata S. V.). Fliegt meiſt ſchon Ende April an Waldrändern zahlreich um Aspen und an⸗ dere Pappelarten, auf denen ich auch ihre Raupe traf. Daß ſie auch auf Buchen lebe, wie Wilde und andre Autoren ange⸗ ben, kann ich nicht beſtätigen; auch fällt die Zeit der Raupe nicht in den Nach- ſondern Vorſommer. 6 733) Viretata H. Wurde einmal von Vigelius in dem damals noch im Naturſtande befindlichen Nerothal, dann. von Dahlen im Mai 1855 am Waldrand zwiſchen Dotzheim und Frauen⸗ ſtein und 1865 am 30 April friſch an einem Baumſtamm unter⸗ halb des Chauſſeehauſes gefunden. Die Raupe lebt nach Hübner an Ligustrum vulgare, wenigſtens bildet er ſie darauf ab. Nach 235 Freyer wohnt ſie in den Blüthen dieſes Strauchs im Juni; doch ſcheint ſie ſeitdem niemand gefunden zu haben, da die an Actaea spicata lebende Raupe, 5 O. Hofmann dafür hielt, zu appensata gehört. 734) Polycommata &. . Der Schmetterling fliegt felge Güte März Abends an Hecken, die Raupen fand ich an Ligustrum vul- gare Mitte Mai. Sie ſahen denen von Obliquata zum Nen ſeln ähnlich. Die Puppe ſehr ſchwer zu überwintern. 735) Carpinata Borkh. (Lobulata H). Der Schmetterling im Walde nicht ganz ſelten an den Stämmen von Populus tre- mula und Saalweiden Anfangs April, gleichzeitig mit Diversata. Die Raupe an Pappelarten, auch bei der Stadt, im Mai und Juni. Sie iſt mittelmäßig ſchlank, etwas flach gedrückt, an den 3 mittleren Ringen etwas breiter, nach beiden Enden zugeſpitzt, am Kopf wie abgeſchnitten. Rücken geſättigt blattgrün, Rücken⸗ linie und Subdorſalen kaum ſichtbar als dunklere grüne Linien. Die Rückenfläche von den 2 Seitenlinien eingerahmt, die am. 2 Ring beginnen und auf dem Ende der Afterklappe ſpitz zuſam⸗ menlaufen. Bauch weißlichgrün, unter der Seitenlinie dunkler grün. Füße und der breite wah Kopf grün. Haltung ge⸗ rade ausgeſtreckt. N g Chimatobia. Das Ei überwintert. 736) en L. Der gemeinſchädliche Spanner erſcheint von etwa dem 20. October an bis December, die Raupe auf allem Laubholz im Frühjahr. Die Hecken zu vernichten, um ihn von den Obſtbäumen abz zuhalten iſt widerſinnig, obgleich es der ſonſt als Autorität nicht zu verachtende Vogt empfiehlt, da hier— zu die Vernichtung alles Laubholzes, namentlich des Laubwal⸗ des, erforderlich wäre, aus dem immer neuer Nachwuchs über die Felder ſich verbreitet, welcher lieber die Hecken als die meiſt fremdländiſchen Obſtbäume angreift. Nur durch ſorgfäl— tige Anlegung von Schutzgürteln um die Obſtbaumſtämme gleich nach Mitte October und Unterhaltung derſelben, ſo lange mildes 236 Wetter währt, bis zum Januar kann das Uebel vermindert werden. 737) Boreata H. Sit häufig auf dem Neroberg im Bu⸗ chenhochwald, wo er etwa 8 Tage früher als Brumata an den Stämmen friſch ausgekrochen im October gefunden wird. Die Raupe lebt demnach nicht blos an Birken, welche ER 5 Nahrung angibt. „bripihosan,ı 78) Da J. Wird zum erſten Mal um Mitte Mai und in zweiter unvollſtändiger Generation im Juli gefunden. Der Schmetterling ſucht dunkle Orte, z. B. unter Brücken als Ver⸗ ſteck auf. Die Raupe, ganz wie eine ſehr große Brumata aus⸗ ſehend und wicklerartig in Blätter geſponnen, lebt an Rhamnus cathartica. Die Puppe überwintert in der Erde. Eucos mia. ; Die Puppe überwintert in der Erde. 17339) Undulata I. Selten in der erſten Hälfte Dez Juni an Waldrändern, auch einmal an Heidelbeeren aufgeſcheucht. Die Raupe lebt wie die vorige zwiſchen Blättern eingeſponnen an Saalweiden und verwandelt ſich in der Erde. Siehe Jahr⸗ gang 1857 (Heft XII) der naſſ. Jahrb. S. 389. 740) Certata H. Häufig in Gärten und Anlagen, wo Ber- beris angepflanzt iſt, an welcher die Raupe Mitte Juni, ebenfalls zwiſchen Blättern eingeſponnen, erwachſen gefunden wird. Der Schmetterling erſcheint ſchon im April und verſteckt ſich wie Du- bitata an der Unterſeite von Geländern und dergleichen Orten. nene welßrüßte Exemplare fliegen im Juli. Scotosia. Die Puppe überwintert in der Erde. 741) Vetulata S. V.) Die Raupe lebt wie die von Du- bitata an Rhamnus cathartica in Blätter eingeſponnen; der Schmetterling nicht ſelten an Hecken um Mitte Juni. 742) Transversata Hufn. (Rhamnata S. V.). Lebt ebenfalls an Rhamnus. Der ſeltne Schmetterling wurde Ende Juni und Anfangs Juli in den Kurhausanlagen, bei Dotzheim Abends an 237 Hecken fliegend, auch bei Mombach getroffen. Die erſte Genera tion ſoll im April fliegen (Wilde). f Lygris. Das Ei überwintert. 743) Prunata L. (Ribesiaria Boisd.).. Der Ente Ende Juni und im Juli häufig an Hecken, beſonders an Clema- tis Vitalba. Die Raupen fand ich erwachſen im Juli an Ribes. Sie verwandelten ſich leicht zwiſchen Blätter eingeſponnen und gaben den Schmetterling nach wenig Tagen. Die Raupe ſoll polyphag ſein. 744) Testat a IL. (Achatinata H.). Der nicht häufige Schmet⸗ terling wird im Auguſt und September aus Saalweidebüſchen, beſonders der kleinblättrigen Art (Salix triandra) aufgeſcheucht, an welchen die Raupe im Vorſommer lebt. d 745) Dotata Clerc. Mus. L. (Populata S. J.). Der Schmet⸗ terling in der Mitte Juni oft zahlreich an Heidelbeeren, wo er an der Unterſeite der Blätter ruht. Die Raupe wird nur in der erſten Jugend an dieſer Pflanze gefunden, da ſie ſich ſpä— ter an der Erde verbirgt. Ihre Beſchreibung bei Wilde muß auf einer Verwechslung beruhen, weßhalb ich eine nach der Natur aufge⸗ nommene gebe: mittelmäßig ſchlank, in der ganzen Länge gleich dick, Kopf rund, Farbe des Körpers grauröthlich, Kopf, After⸗ klappe und Füße blaß röthelroth, haarfeine ſchwarze Rückenlinie. Auf den 7 mittleren Ringen ſteht auf dem Ringeinſchnüt dieſe Figur A, innerhalb deren die Farbe lichter erſcheint. Auf den 2 erſten Ringen bildet die Rückenlinie mit einem ſchwarzen Querſtreif ein in die Augen fallendes +, und iſt auf dem vorletz⸗ ten Ring verſtärkt. Mit der Lupe werden auf jedem Ring 4 ein Parallelogramm bildende weißliche Puncte ſichtbar, mit einem dunk— len Ring eingefaßt. Der Seitenſtreif hell röthelroth, aber nur an der vorderen Hälfte jedes Ringes ſichtbar, der Bauch dunkelgrau. Im Norden wird ſie nach Wocke auch an Weiden und 1 f gefunden. N 238 b) Die Puppe überwintert. 746) Reticulata S. V. Der ſeltne Sd ng wird an ſchattigen Ufern der Waldbäche meiſt, wo dieſe ins Freie treten, in der Nähe von Impatiens aus Büſchen im Juli aufgeſcheucht. Die Raupe lebt jedenfalls an dieſer Pflanze und zwar nach Freyer im Auguſt, nach Dr. Benteli zu Bern Anfangs October, und die Puppe überwintert in einem Erdgehäuſe. Anmerkung. Vigelius beſaß ein Exemplar von Marmorata V., das er ſelbſt gefangen zu haben glaubte. Koch's Angabe aber, daß ſie im Tau⸗ nus fliege, iſt wohl ein Irrthum. ; . Cidaria. a) Das Ei überwintert. 747 Pyraliata 8. F. Der Schmetterling ſehr ſelten, wird Ende Juni und Anfangs Juli im Gebüſch an Waldwieſen aufgeſcheucht, die Raupe im Mai an Galium, nach Kaltenbach auch an Primula gefunden. Die angegebene Uleberwinterungsform iſt noch wu zweifellos feſtgeſtellt. 748) Fulvata Forster. Der Schmetterling Ende Juni in Hecken und Gärten einzeln, die ſchöne grüne Raupe, im Mai an Roſen, zieht einige Blätter zur Verwandlung zuſammen, worin die grüne Puppe ruht. Die Raupe iſt nach ihrem Auskriechen aus dem lilafarbenen überwinterten Ei goldgelb mit braunem Kopf und verläßt faſt nie den einmal genommenen Sitz. Er⸗ wachſen iſt ſie ſchlank, rundlich, etwas breiter als hoch, hält ſich gerade ausgeſtreckt. Der Kopf ſteckt in und unter dem Halsring wie bei Vernaria, doch ohne deren Spitzen. Er iſt klein, oval, oben herzſörmig gekerbt. Die Zeichnungen ſind wenig ſichtbar. Der feine lichtgelbe Seitenſtreif iſt oberhalb von einem dunklen Laängsſtreifen begleitet. Die weißgelben Subdorſalen ziehen über den den Kopf überragenden Rand des Nackens. Die Dina erſcheinen durch Uebereinanderſchiebung der Haut lichtgelb. 749) Firmata 4. Der Schmetterling einzeln hoch an Föhren⸗ ſtämmen ruhend. Die ſchöne grüne Raupe, mit zwei gelben Subdorſalen ähnlich der von albieillata geſtaltet, iſt kenntlich durch blutrothe Flecken am Halſe. Sie verwandelt ſich nach Mute Auguſt. Ihre Nahrung ohne Zweifel Pinus silvestris. 750) Vespertata H. Fliegt Anfangs September Abends auf blühendem Haidekraut, und ruht bei Tage an Baumſtämmen, Die Raupe iſt noch unbekannt. Eier brachte ich nicht zum Aus⸗ kriechen. | * 751) Dilutata 8. V. Die Raupe polyphag an allem Laub⸗ holz, der Schmetterling Ende September im Wald und Gebüſchen Die Abart mit ſchwarzem Mittelfeld ziemlich ſelten. 752) Juniperata IL. Die Raupe Mitte Auguſt an Wachholder erwachſen, verwandelt ſich zwiſchen deſſen leicht zuſammengehefteten Nadeln. Der Schmetterling iſt Ende September ziemlich häufig, verbirgt ſich aber tief in den Wachholderbüſchen, die er erſt nach Sonnenuntergang verläßt. | | b) Der Schmetterling übermintert. 753) Miata L. (Coraciata H.). Dieje Seltenheit fand ich ſo⸗ wohl im October an Felſen ruhend als im März wohl erhalten auf Saalweideblüthe. Die Raupe iſt nach Koch, derjenigen von Siteratata höchſt ähnlich und ſoll an Felſen und en von dem grünen Flechtenanflug ſich nähren. 754) Siterata Aufn. (Psittacata 8. J.). Gemein im Spät⸗ herbſt an Baumſtämmen und in dichten Zweigen. Die Raupe lebt an Eichen und Obſtbäumen. . e) Die Raupe überwintert. 755) Olivata 8 F. der Schmetterling wird in der 1 Hälfte des Juli auf Waldwieſen nicht ſelten aus Hecken aufge⸗ ſcheucht. Die Räupchen, roth mit ſchwarzem Kopf, kommen ſchon nach 8 Tagen aus dem Ei und nehmen jedenfalls nicht Eſchen als Futter, wie Wilde angibt. Nach ee von Dr: S Speb⸗ er leben ſie an Galium. 756) Picata U. Sehr ſelten bei Wiesbaden, Selters, Dil⸗ lenburg, fliegt Anfangs Juli an ſchattigen Waldrändern. Die Raupe lebt polyphag an der Erde. Erzogene Exemplare ſind 2 lebhaft grün, wie die friſcheſten Psittacaia. \ j 240 757) Pectinataria Fässiy. (Miaria S. J.). Der Schmet⸗ terling um Mitte Juni im Waldgebüſch, die Raupe lebt polyphag auf der Erde, Koch fand ſie an Lamium album, Speyer und ich dieſelbe an Galium-Arten N 758) Ligustraria S. J. Der nicht häufige Schmetterling zur ſelben Zeit wie Picata hat gleiche Entwickelung und Les bensweiſe Er verbirgt ſich im Dunkeln an der Unterſeite von Ge: ländern und in dunklen Büſchen. Die Raupe iſt polyphag und kann mit Salat erzogen werden. 759) Bilineat a L. Der gemeinſte Spanner bei uns von Mitte Mai an in 2 Generationen fliegend. Die Raupe lebt polyphag auf der Erde, wo ich ſie an Plantago major und Ga— lium oft gefunden habe. 760) Montanata S. J. Die Nause fand ich auf Wald— wieſen im erſten Frühjahr an Primula, Schenk und Plötz auch an Ampfer: Die Verwandlung geſchieht in der Erde. Der Schmetterling iſt in Waldgebüſchen bei Wiesbaden Ende Mai und im Juni in manchen Jahren ſehr häufig. 761) Ocellata JL. Der Schmetterling häufig in 2 bis 3 Generationen von Mai bis in den Herbſt. Die ſchöne an Ga- lium lebende Raupe überwintert auf der Erde zur Verwandlung eingeſponnen, die erſt im Frühjahr erfolgt. Sie iſt / Zoll lang, nach vorn mäßig zugeſpitzt. Kopf klein, rundlich, Seiten⸗ kante vortretend, die Ringeinſchnitte eingeſchnürt, beſonders am Bauch und in den Seiten. Grundfarbe blaß fleiſchfarbig mit rothen unter der Lupe ſichtbaren Fleckchen, die Zeichnungen durch auflaſirtes Kaffeebraun gebildet. Auf den 5 mittleren Ringen ein weißliches innen, am Meiſten an der Spitze, mit Braun aus⸗ gefülltes V, mit einer braunen Linie beſonders nach innen ſcharf begrenzt. Es erreicht weder mit der Spitze noch dem Ende der Balken die Gelenkeinſchnitte, Beiderſeits neben der Spitze ein weiß— licher erhöhter Punkt, mit einem Härchen beſetzt. Mittellinie ſchwach ſichtbar. Am Kopf die Stirnhälften weißlich mit dunklen Puncten, das Dreieck über dem Gebiß dunkler, ſcharf begrenzt. 241 In dem weißen Seitenſtreif, über deſſen oberen Rand braunlicher Anflug ſich ausbreitet, ſtehen die ſchwarzen Luftlöcher. Bauch nach der Mitte zu bräunlich. Der lichte Seitenſtreif ſetzt ſich auf den 4 hinteren Füßen, beſonders dem letzten Paare fort. 762) Truncata Hen. (Russata S. V.). Die polyphage Raupe fand ich an Heidelbeeren und erzog ſie mit Geisblatt aus dem Ei. Nach Freyer lebt fie auch an Rubus und Fragaria Der Schmetterling fliegt Anfangs Juni und nochmals im Au⸗ guſt. 763) Didymata I. In der Gegend des Feldbergs und bei Selters. Die Raupe an Heidelbeeren im Mai, der Schmetterling im Juli. Die Ueberwinterungsform iſt noch feſter zu ermitteln. d) Die Puppe überwintert in der Erde. 764) Albieillata L. Der Schmetterling Mitte Juni, auch ausnahmsweiſe in 2. Generation im Herbſte, einzeln in Brombeer⸗ und Himbeergebüſchen, auf welchem die ſchöne Raupe einen grü⸗ nen Blattſtiel durch die auf dem Rücken (einen auf jedem Ring) gemalten rothen Dornen vorſtellend im Juli und Septem⸗ ber an auf der Oberſeite ee Bläßteß ausgeſtreckt ſitzend gefunden wird. 765) Bicolo rata Hufn. (Rubiginata S. F.). Die Raupe lebt im September auf Erlen, Schlehen, auch Obſtbäumen, der ſchöne nicht häufige Spanner im Jul. 766) Cuculata Hufn. (Sinuata S. V.). Der Schmetterling ruht einzeln und ſelten im Juli und Auguſt am Gebüſch, die Raupe wird in den beiden folgenden Monaten an den Blüthen von Galium verum und Fine doch n auf erſterem ge⸗ funden. f 767) Fluctuata L. “Der Schmetterling im Mai und Juli gemein an Wänden, Geländern u. ſ. w., mehr in Gärten als im Feld und Wald Die Raupe iſt polyphag auf der Erde, doch vorzugsweiſe an Kohl und den damit verwandten een; e fand ſie in Maſſe an — Alliaria. 768) Procellata S. J. Sehr ſelten und nur a Nachts Nafi. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 16 242 im Anfang des Juni um Clematis Vitalba gefunden, auf e die Raupe lebt. ˖ 769) Hasta ta L. Nicht ſelten, fliegt bei Tag gegen 11 Uhr Morgens in der Nähe von Birken von Mitte Mai bis Mitte Juni, je nach der Jahreswärme früher oder ſpäter. Die Raupe lebt im September und ihre von Treitſchke gegebene Beſchreibung fand ich beſtätigt, nicht aber, daß ſie geſellſchaftlich in einem Gehäuſe, von zuſammengeſponnenen Blättern lebe. Ich fand Mitte Sep⸗ tember mehrmals einzelne erwachſene in einem Birkenblatte, an welchem beide Ränder mit einander verbunden waren, in jedem nur eine Raupe. Verwandlung auf der Erde in einer N von Moos. | 770) Hastulata H. Wurde bei Oberurſel im Mai gefangen. Ob dieſelbe nur eine Varietät der Hastata ſei, wird nur die Er⸗ ziehung aus dem Ei entſcheiden können. 771) Luctuaàta S. V. In der Regel ſelten, doch kam ſie in einzelnen Jahren in günſtig gelegenen Waldſchlägen, wo die Nahrung der Raupe, Epilobium angustifolium (nicht monta- num) üppig wuchs, in großer Zahl vor. Der Schmetterling liebt es ganz beſonders an Buchenſtämmen zu ruhen. Er fliegt bei Tage Ende Mai und im Juni, dann in einer unvollſtändigen Generation nochmals im Juli und Auguſt. S. Heft XII der Naſſ. Jahrb. S. 383. Be 772) Rivata H. Der nicht häufige Schmetterling Ende Mai und im Juni, dann im Auguſt in einer zweiten unvollſtändigen Generation, im Gebüſch bei Wieſen und im Walde. Die . wurde mit Galium erzogen. S. Heft XII der Naſſ. Jahrb. S. 385. 773) Tristata L. Der Schmetterling an einzelnen Wald⸗ ſtellen oft zahlreich Ende Mai und im Juni, zum zweiten Mal im Juli und Anguſt. Die Raupe wurde mit Galium erzogen. Sie war rundlich, wenig nach dem Kopf und Körperende verdünnt Kopf breit, etwas abgeplattet, das Gebiß vorwärts gerichtet, mit einzelnen, auf dem Geſichte längeren Härchen von lichter Farbe beſetzt. Farbe zimmtbraun. Die Rückenlinie einfach, dunkel, 243 ſpaltet ſich gabelfürmig auf dem lichter gefärbten Kopf, ſo daß die Spitzen zu beiden Seiten des Gebiſſes auslaufen. Die Sub⸗ dorſalen ſind lichter, beiderſeits fein dunkel eingefaßt und werden nach dem Kopf und hintern Ende zu lichtgelb. Zwiſchen ihnen und der Rückenlinie auf der Mitte jedes Rings ein gelblicher, dunkel umzirkelter kleiner Punkt. Seitenſtreif ſchwärzlich braun, nach oben von einer lichten, oft unterbrochenen, feinen, beiderſeits dunkel geſäumten Linie begleitet, welche in das letzte Fußpaar ausläuft. Auf der Seitenkante ein lichtgelber, auf jedem Ring⸗ einſchnitt abgeſetzter Längsſtreif. In deſſen Verlauf ſind unter der Lupe die fein dunklen Luftlöcher ſichtbar. Bauch rothgelb mit einer doppelten gelblichen Mittellinie, neben welcher dunkle, wie gewäſſert erſcheinende Längslinien. Füße von der Grundfarbe. 774) Biriviata Brkh. (Alchemillata J. S.). Nach Biline- ata bei uns der gemeinſte Spannen, in zwei und mehr Genera⸗ tionen von Mitte Mai an. Die Raupe an Galium lebend, iſt wie die der verwandten Arten geſtaltet, mittelmäßig ſchlank, etwas nach vorn verdünnt. Grundfarbe ein lichtes bräunliches Gelb— grün, die Zeichnungen ſchmutzig braungrün. Auf den 4 mittle⸗ ren Ringen ein weißgrünes 0, durch deſſen Mitte der Gelenkein⸗ ſchnitt quer durchgeht, welcher durch Uebereinanderſchieben der Haut orangeroth erſcheint. Von der Spitze des 0 geht eine leichte Schattenlinie nach beiden Seiten ſchief rückwärts bis zum nächſten, ſchwarzen, Luftloch, ſo daß das 6 überdacht erſcheint. Die Rücken⸗ linie iſt dunkel, nur ſichtbar auf den drei erſten und, ſtärker, auf d den fünf letzten Ringen, hier von Subdorſalen begleitet. Ueber den Luftlöchern eine feine dunkle, am Luftloch unterbrochene Linie, unterhalb licht geſäumt. Bauch einfarbig mit lichter dop⸗ pelter Mittellinie. Kopf licht röthlich mit ſchwarzen Punkten und Härchen beſetzt. 775) Molluginata 4. Sehr ſelten und bis jetzt nur bei Wiesbaden an Rändern hochgelegener Gebirgswieſen in der zwei⸗ ten Junihälfte getroffen. Die Raupe wurde mit Galium erzogen. S. Naſſ. Jahrb. Heft XII, ©. 385. 167 244 776) Quadrifasciata H. Nicht jelten gegen Ende Mai und nur ausnahmsweiſe im Juli in einzelnen Exemplaren an feuchten ſchattigen Waldſtellen und Bachufern, wo Impatiens, die Nahrung der Raupe, wächſt, welche bei Tag auf der Erde ver⸗ borgen ruht. S. das eben citirte Heft S. 388. 777) Suffumat a S. F. Bis jetzt nur bei Wiesbaden und Oberurſel gefunden. Der Schmetterling verkriecht ſich auf und in der Erde und wird deßhalb ſelten und noch ſeltener rein, gleichzeitig mit Bombyx Tau, im April, ausnahmsweiſe auch im Juli, meiſt am Fuß von Baumſtämmen nach Regengüſſen gefun⸗ den, die ihn aus ſeinen Verſtecken heraufgetrieben haben. Die Raupe wurde mit Galium erzogen. S. Heft XII der naſſ. Jahrb., S. 384. 778) Galiata S. J. Der Schmetterling nicht häufig an Baumſtämmen und Wänden und in Hecken von Ende Mai bis in den Auguſt in zwei Generationen. Die Raupe wurde oft mit Galium erzogen. S. ebenda S. 386. 779) Ferrugaria L. Gemein in Gärten, Feld und Wald, oft ſchon von Ende April an in zwei Generationen. Die Erziehung der Raupe aus dem Ei (mit Galium) ergab, daß Spadicearia S. J. nur eine buntere Varietät iſt. 780) Propugnata 8. V. Selten, an Vaumſtänmene 0 Geländern in der erſten Hälfte des Mai und Ende Auguſt. Die Raupe ſoll an Kohlarten leben, 8 der Schmetterling auch in Gärten. 781) Fluviata H. Sehr ſelten. Wurde nur einmal bei Dotzheim, ſpäter bei Oberurſel im September 1864 an mit Honigthau überzogenem Graſe gefunden. Ohne Zweifel exiſtirt eine frühere Generation im Juni. Dr. Staudinger fand die Raupe in Spa⸗ nien zahlreich auf Rumex, und erhielt dadurch die Gewißheit, daß Gemmata H. das 9 davon iſt. Nach Zeller verſteckt ſich der Schmetterling bei Tag auf der Erde und iſt nicht aufzuſcheuchen. Er fing ihn nur einmal Nachts zahlreich in einem Hohlweg. 782) Variata S. Y. Gemein in 2 Generationen in allen 245 Föhrenwäldern im Mai und Auguft. Die ſchöne Abänderung Obe- liscata, wie fie Hübner Fig. 296 vortrefflich abgebildet hat (H. Sch. Fig. 240— 242 iſt bei uns die gewöhnlichſte Form), ſah ich nur einmal in der Sammlung des verſtorbenen Funk zu Mainz. An Rothtannen iſt die Abänderung H. 293 vorherrſchend, und auch hier auf der Höhe nach L. Schwalbach häufig. Noch nicht abge— bildet iſt eine hier vorkommende Varietät, bei welcher das Mittel⸗ feld heller iſt, als die dunkelgraue Fläche der Flügel (Var. medio- lucens), ſowie eine Varietät mit ſchwarzem Mittelfeld. 783) Corylata.Zhundg (Ruptata H.). Wird den Mai hindurch bis in den Juni im Walde und ſelbſt in Gärten nicht ſelten angetroffen. Die Raupe lebt an Linden, Schlehen, Stein⸗ obſtbäumen, nach Hahne auch an jungen Aspen. 784) Sila ceata H. Der nicht häufige Schmetterling in 2 Generationen Mitte Mai und Ende Juli. Die Raupe fand ich an Epilobium angustifolium (nicht montanum) und Impatiens. 785) Capitata H. S. Dieſelbe Lebensweiſe und Erſcheinungs⸗ zeit. Die Raupe an Impatiens. S. Heft XII der naſſ. Jahrb., S. 388. ö 786) Berberata S. V. Die Raupe gemein im September (auch Juli) an Berberis im Felde und in Anlagen. Der Schmet⸗ terling im Mai und Juli. 787) Rubidat a S. J. Der Schmetterling iſt nicht häufig, wird aber in allen Monaten von Anfang Mai bis Ende Auguſt gefunden, die Raupe im Juli, September und October, was nicht allein durch 2 Jahresgenerationen, ſondern auch durch höchſt unregel⸗ mäßige Entwicklung veranlaßt wird, indem viele Puppen eine oder zwei Erſcheinungszeiten (der Regel nach Mai und Juli) lie⸗ gen bleiben und erſt in der dritten oder vierten auskriechen. Eine Einrichtung, die übrigens vielfach vorkommt (beſonders bei den Notodonta-Arten) und die Ausrottung der Art durch ſchlech— tes Wetter zu einer oder der anderen gefährlichen Zeit, nament⸗ lich derjenigen des Auskriechens der Eier, verhütet. 788) Derivata 8. J. Bei Wiesbaden, hauptſächlich dadurch 246 felten geworden, daß die Handelsgärtner die wildwachſenden Roſenbüſche faſt ausgerottet haben, indem ſie dieſelben alljährlich in den Hecken und im Walde ausgraben laſſen, um die jungen Schößlinge zur Veredlung zu gewinnen, wobei dann die ihnen unbrauchbaren Dornenreiſer zum Schaden der Toiletten in die Wege geworfen werden. Der Schmetterling ruht Ende März und im April an Baumſtämmen und Gartengeländern. Die Raupe an Roſen im Mai und Juni, auch bisweilen in Gärten. 789) Badiata S. J. Häufiger, hat eine der des vorigen höchſt ähnliche Raupe und gleichen Lebenslauf. Ebenfalls an Roſen. 790) Chenopodiata S. /. Der Schmetterling iſt Ende Juli nicht ſelten in Anlagen und Hecken ganz nahe bei der Stadt oder in derſelben. Die Raupe lebt im September an Chenopo- dium album und verwandten Pflanzen, z. B. Atriplex patula, verläßt ſie aber meiſtens bei Tag und verſteckt ſich in deren Nähe. 791) Tersata S. V. Findet ſich nur da, wo die ſchöne Gle- matis Vitalba noch in größerer Maſſe ihrer Vertilgung als ſoge⸗ nanntes Unkraut entgangen ift, Er fliegt von Mitte Juni bis Mitte Juli, die Raupe lebt an den Blättern dieſer Pflanze. 792) Vitalbata S. V. Ueberall, wo Clematis Vitalba wächſt in 2 Generationen Mai, und im Juni, nicht ſelten. 793) Aquata H. Nur im Walde bei Mombach im Mai und Juni, ſodann in zweiter Generation im Juli. In Ermangelung der dort wachſenden Anemonè-Arten (ranunculoides und Pulsatilla) wird die Raupe mit Clematis leicht hegen S. Wiener ent. Zeitſchrift. 1863, S. 129. 794) Lapidata H. Sehr ſelten im Walde bei Mombach und bis jetzt nur von Mainzer Sammlern gefunden. Der Schmet⸗ terling fliegt nach Guenée im September. . 795) Polygrammata Borkh. Bei Mainz und Wiesbaden, vielleicht darum ſelten, weil die von April bis September mo— natlich ſtattfindende Generationenfolge zu leicht durch ungünſtige Witterung unterbrochen wird. Die Raupe an Galium (S. Heft 247 XVI der naſſ. Jahrb., S. 259). Der Schmetterling ruht meift auf der Erde. ö 796) Lignat a H. Wurde in 2 Generationen an Sumpfſtellen bei Wiesbaden in Wieſen zu Anfang des Juni und des Auguſt Nachts öfter getroffen. Es konnte dabei nicht Vorſicht genug an⸗ gewendet werden, ſie zu verhindern, ſich in das brennende Licht zu ſtürzen. Die nun faſt vollendete kunſtgerechte Entſumpfung der Wieſen hat ihn möglicher Weiſe jetzt ausgetilgt. Der Schmetter⸗ ling iſt vermuthlich am Tage auf dem Boden verſteckt, ſeine Raupe noch unentdeckt. 797) Elutata H. Oft gemein in Gebüſch an Waldrändern Anfangs Juli. Die Raupe lebt im Mai wie die von Undulata in Blättern der Saalweide oder Heidelbeeren eingeſponnen und iſt ihr auch äußerlich ſehr ähnlich. Das Ei überwintert. 798) Impluviata S. J. Selten von Ende April bis in den Juni an Erlenſtämmen im Walde. Die Raupe ſoll wie die von Hastata eingeſponnen in Erlenblättern, nach v. Herrmann auch in Linden leben. Die Puppe überwintert. 5 799) Cœsiata S. F. Wurde von Koch (I. €. S. 266) Ende Juni an Felſen bei Falkenſtein am Feldberg gefunden, was bei der Nähe von Vaccinium Myrtillus und Vitis idaea e er⸗ ſcheint. 800) Frustata Jr. wurde einmal von Vigelius im Nero⸗ thal gefunden. Scheint nicht mehr einheimiſch zu ſein. 801) Salicata H var. Podevinaria wurde von A. Schenck zu Hachenburg aus einer »dünnen langgeſtreckten grünen Raupe mit gelbem Seitenſtreif«, die er an Geisblatt gefunden hatte, erzogen. 802) Silvata S. J. traf Vigelius bei Idſtein; die ſchöne Raupe fand ich im September bei Wehen an Erlen, den ſeltenen Schmetterling in einer feuchten Waldſchneiße unter dem Chauſſee⸗ haus zwiſchen Hainbuchen (Hornbaum) Anfangs Juni. An den genannten Bäumen ſoll die Raupe leben. 803) Candidata S. J. Der Schmetterling gemein an Hain⸗ buchen im Mai und Juli; die Raupe an deren Blättern. Die 248 einer Eupethecienraupe gleiche Geſtaltung und Zeichnung der Raupe dieſes und aller der von Silvata an hier aufgeführten Schmetterlinge dürfte es neben andern Gründen empfehlen, dieſelben als eigne Gattung neben die Eupithecien zu ſtellen, welche ihrerſeits, auch bezüglich der Raupen und Lebensweiſe, zweckmäßig neben die Acidalia⸗Arten geſtellt werden könnten. 804) Obliterata Hufn. (Heparata S. “.). Die Säupe im Herbſt auf Erlen, der Schmetterling Ende Mai häufig. 805) Sparsaria H. Selten in Gebüſch an Waldbächen Ende Mai. Die Raupe, nach Freyer im Herbſte an Lysimachia vul- garis lebend, wurde noch nicht gefunden. Ebenſowenig die zweite, von Koch erwähnte Generation, die im Auguſt leben ſoll. f 806) Riguata H. Selten und nur im Walde bei Mombach gefunden, im April und Mai und nochmals im Juli und Auguſt. Die von Milliere (Annales de la société Linneenne de Lyon. Vol. VI. 1860) über die Raupe bekannt gemachte Auskunft ſtand mir nicht zu Gebot. A. Schmid erzog dieſelbe mit e an Galium verum aus dem Ei.“ An Blüthen oder Samen wie Eupithecien leben folgende Arten: 807) Blandiata S. J. Wird nicht ſelten gegen Ende Juli an Rändern von Waldwieſen aufgeſcheucht, auf denen Eu- phrasia officinalis wächſt, an deren Blüthe nach 85 die Raupe im September lebt. 808) Aquilari ia. H. Die Raupe wurde von A. Schmid an den Samen der Euphrasia lutea bei Mombach entdeckt, auf wel⸗ cher ſie bis in den October lebt. Die Mehrzahl der Puppen liegt 2—3 Jahre, bis der Schmetterling gleichzeitig mit dem DD rigen erſcheint. 8 809) Luteata S8. V. e Juni der Schmetterling an Erlen. Die Raupe ſoll an oder in den Erlenkätzchen leben (A. Schenck.) 810) Albulata S. J. fliegt in allen Wieſen gemein in der erſten Hätfte des Mai und nochmals in warmen Jahren im September in einzelnen Exemplaren der in der Regel für das 249 kommende Frühjahr beftimmten Generation. Die Raupe nach Freyer in den Blüthen des Rhinanthus Crista galli im Juni. 811) Hydrata Tr. Der Schmetterling fliegt Ende Mai mit Beginn der Nacht an den Blüthen der Silene nutans, manchmal geſell⸗ ſchaftlich, auf und abſteigend nach Art der Schnaken. Die Raupe ſitzt im Juli in den Samenkapſeln dieſer Pflanze und verſchließt dieſelben oben mit einem weißen Vorhang, ſo daß man nur ſolche zugeſponnene Kapſeln mitzunehmen braucht, um entweder unſeren Spanner oder die Coleophera nutantella zu erhalten. Die Raupe hat das Anſehen eines runden dicken Wurms mit gelbbraunem Kopf, am Körperende mehr als am Kopfe verdickt, weißgelb vöth- lich angeflogen mit 2 graden ſtarkgefärbten röthelrothen Sub⸗ dorſalen, ſehr ſchwacher Rückenlinie, ſchwachem röthlichem Seiten⸗ ſtreif, unter dem die dunkeln Luftlöcher ſtehen. Nackenſchild und Alfterklappe lichter braun als der Kopf. Bauch hellgelblich, Bauch— füße desgl. Die Lupe zeigt feine Haare auf der Haut. 812) Alchemillata L. (Rivulata &. J) fliegt Ende Juli, oft zahlreich an Waldränden, wo Galeopsis vorkommt. Die Raupe in den Samenkapſeln verſchiedener Arten dieſer Pflanze, auch einmal an Stachys silvatica im September. 813) Affinitata Sf. Die Raupe fand A. Schenck in den Kapſeln der Lychnis diurna bei Hachenburg. 814) Decolorata E. Desgleichen von Schenck ebenda ent⸗ deckt. Der Schmetterling erſcheint im Mai⸗ N Bae A. Die Puppen een in Geſpinnſt auf der Erde oder im Moos. a. Raupen derſelben unbekaunt. 815) Subeiliata-@n. wurde einmal ſehr friſch am 30. Juli 1858 am Waldrand unterhalb des d e der Walkmühle gegenüber gefangen. 816) Pusillata S. V. wird Ende April von Tannen, höchſt ſelten von Föhren aufgeſcheucht. Die Raupe ohne een an Nadelbolz, doch noch nicht gefunden. | a 817) Lanceata H. desgleichen. An den Tannen oberhalb des Chauſſeehauſes und bei Hadamar. Vielleicht lebt dieſe und die vorige Art wie Strobilata. 818) Extremata V, (Glaucomietata Mann) wurde vor Jah⸗ ren einmal von Vigelius in ſeinem Garten unter einem Birn⸗ baum, von Blum in der Dambach bei Wiesbaden erhalten. i b) Die Raupe von Blüthen oder Samen ſich nährend. 819) Castigata H. Der Schmetterling einzeln den Mai hin⸗ durch. Die Raupe an Ononis spinosa, Solidago Virgaurea, Epi- lobium angustifolium und Achillea Millefolium die Blüthen ver— zehrend (Koch). Nach Wilde an Galium und e und nach von Heinemann an Scabioſen. 820) Modicata H. Im Juli an Felsgſeſteim ruhend, N bei Sonnenberg, Dotzheim und der Leichtweißhöhle. An letzterem Ort fand ich die Raupe an Campanula rotundifolia Anfangs Auguſt 1865. Sie war blaß ſcherbenfarbig mit dunkler in der Mitte jedes Rin⸗ ges erweitecter Mittellinie, auf jedem Ring zu deren Seite ein ſchwarzer Punct. Unter der Lupe geſehen, beſtehen die Zeichnun⸗ gen aus orangefarbenen im Zickzack gezogenen Linien. Freyer ſoll ſie an Campanula pusilla gefunden haben, die hier fehlen dürfte. 821) Dentieulata Zr. Die Raupe fand ich im September 1864 auf Campanula rotundifolia an ſteinigen Bergabhängen, die Samenkapſeln in der Art ausfreſſend, wie es auch Campanulata thut, nämlich ſo, daß nur das Skelett der Kapſel übrig bleibt. Sie war zolllang, nur wenig nach dem Kopfe zu verdünnt, der Bauch mehr abgeplattet, als der Rücken. Grundfarbe blaß ſcherbenfarbig, Rückenlinie und Subdorſale dunkel „ der Raum zwiſchen denſelben verdüſtert. Der hierdurch gebildete breite Rückenſtreifen hat im erſten Drittel jedes Rings eine kleine Ein⸗ ſchnürung und zeigt ſich unter der Lupe mit runden weißen Flecken überſtreut. Durch den übrig bleibenden breiten hellbraunen Längsſtreifen, worin die runden dunklen Luftlöcher ſtehen, zieht ein ſchmaler dunkler Längsſtrich. In dieſem befindet ſich in der Mitte jedes Rings ein ſtarker in die Augen fallender dunkler 251 beiden Seiten des Bauchs ein breiter ſchwärzlicher Streif, während die Fläche des Bauchs grauweiß mit einer feinen dunklen Mittellinie iſt. Die dunkle Rückenlinie zieht auch über den Kopf, iſt aber hier licht getheilt. Bruſtfüße hell gelbbraun, Bauchfüße grau. Der Schmetterling erſcheint nach Mitte Juli und verbirgt ſich in Büſchen. 822) Piperata Stph. (Obrutaria H. S.). Die Raupe fand ich Mitte Auguſt an einem Grashalm neben einer Dolde von Pimpinella saxifraga. Sie war über 1 Zoll lang, ſehr ſchlank, Haltung gerade ausgeſtreckt, rundlich, nach vorn zugeſpitzt, grün durch eingemiſchtes Weinroth gebrochen, unter der Lupe überall mit wei⸗ ßen runden, durch einen kleinen dunklen Ring eingefaßten Punc⸗ ten beſät. Die Rückenlinie durch eine dunklere Abſchattung der Grundfarbe gebildet, in der Mitte jedes Rings etwas erbreitert, die Subdorſalen feiner, doch deutlich, die Seitenkanten unbezeich⸗ net, Bauch graugrün ohne Zeichnung, Kopf- und Halsring ſowie Endring gelbröthlich durchſcheinend und mit feinen Haaren be: ſetzt. Sie nährte ſich an der erwähnten Blüthendolde. Der Schmetterling iſt an Waldränden und Gebüſch an Bächen der Bergwieſen, wo jene Pflanze reichlich wächſt, Ende Mai nicht ſelten. Daß hiernach Freyer's Scabiosata unſre Obrutaria nicht ſein kann, iſt klar. Die von ihm dazu abgebildete Raupe gehört zu Pimpinellata. Auf Scabioſen fand ich nie eine a Eupi⸗ thecienraupe, als die von e H. 823) Tris ignaria H. 8. Die Raupe ſoll anderwärts an Thysselinum palustre leben. Hier wurde ſie in einzelnen Jah⸗ ren im Auguſt auf Dolden von Heracleum Sphondylium unter: halb des Chauſſeehauſes bei Wiesbaden gefunden. Dieſelbe Raupe, einfarbig grün, etwas breit, abgeplattet, zeichnungslos bis auf. eine in die Afterklappe dunkler auslaufende grüne Rückenlinie und etwas lichtere Seitenkante, wurde im Juni 1862 mit Peucedanum Oreoselinum aus Mombach mit der Raupe der Depressaria pari- Il Punct. Die Seitenkante iſt licht, unter derſelben, aber zu El 252 lella eingeſchleppt und gab denſelben Schmetterling im Juli, weit zahlreicher aber und n als größere Varietät desſelbeu Selinata H. 8. 824) Extraversaria F. &. Die Dolden dieſer letzten Pflanze waren im Auguſt und September 1864 außerdem reich⸗ lich mit Eupithecienraupen beſetzt, welche im Ile kr Zr brigen dieſen gleich ausſahen, jedoch Zeichnungen (deren im weiteſten auseinander gehende Geſtaltung beigedruckt iſt) von blutrother Farbe an ſich trugen, welche bei einigen Exemplaren nur in ein Paar Querſtrichen aufgetragen war, bei anderen die erſten drei Viertheile jedes Rings faſt ganz be: deckte und nur das letzte Viertheil wie einen grünen Gürtel frei ließ. Etwas ſpäter als Trisignaria, erſchien aus dieſen Extraversaria H. S. 543, welche mit Libanotidata G. identiſch ſoll ſein, als augenſcheinlich eigne Art. Sie iſt ausgezeichnet durch die meiſt ſehr bläulich graue Färbung, die ſtrichförmige Geſtalt des Mittelflecks der Oberflügel und die Schärfe der zierlichen Zeichnung, welche in Herrich-Schäffer's ſonſt richtiger Abbildung nicht ganz erreicht iſt. a 825) Absynthiata L. Die Raupe gemein an den Blüthen von Solidago Virgaurea, Senecio silvaticus, Achillea Millefolium, Tanacetum vulgare und Artemisia vulgaris im September, Der Schmetterling im Juli. 826) Minutata Gn. wurde mehrmals am 1 der Dam⸗ bachwieſe und des Salzbachthals Ende Mai getroffeu. Die Raupe ſoll an Haidekraut (Calluna vulgaris) leben, nach A. Schmid an Eupatorium cannabinum. 827) Satyrata II. Die Raupe iſt von der der Absynthiata kaum zu unterſcheiden und lebt Mitte Juli häufig in Wieſen po⸗ lyphag auf den Blüthen von Cirsium palustre, auch von Scabiosa columbaria, Chrysanthemum Leucanthemum, Helianthemum, Rhinanthus Crista galli und Galeopsis ochroleuca. A. Schmid fand fie an Ononis spinosa. Der Schmetterling daſelbſt gemein Anfangs Mai. 5 253 828) Pimpinellata H. Die Raupe (von Freyer als die der Scabiosata abgebildet) lebt in den Dolden von Achillea Mil- lefolium und Senecio silvaticus im Herbſt, auch traf ich ſie in Mehrzahl Anfangs October 1866 auf den Dolden der Pimpinella Saxifraga auf Bergtriften. A. Schmid fand ſie an Bupleurum falca- tum. Sie iſt lang geſtreckt und ohne andre Zeichnung als einen rothen oder dunkelgrünen Rückenſtreif, grün, mehr oder weniger weinroth angeflogen, ſo daß nur die Seitenkante und ein Längsſtreif auf dem Bauch weißgrün erſcheinen. Bei einzelnen, deren Grundfarbe grün bleibt, bildet der Rückenſtreif durch Anſchwellung in der Mitte mehr oder weniger ausgebildete Rauten. Der Schmetterling fliegt Ende Juli und iſt ſelten. 829 Millefoliata nov. spec. Die Raupe lebt Ende September immer nahe bei Waldrändern in den Dolden von Achillea Millefolium, war früher in hieſiger Gegend faſt häufig, iſt aber ſchwer zur Entwicklung zu bringen. Sie iſt dick und breit, ſchwerfällig, die Farbe ſchmutzig gelbweiß, die Zeichnungen aus einem braungrauen Anflug gebildet, der auch die zweite Hälfte jedes Rings mehr oder weniger bedeckt. Auf jedem der 5 mitt⸗ leren Ringe ſteht die Figur N, auf den übrigen vorderen und hinteren Ringen ein ſchwacher Längsſtreif. Der Schmetterling erſcheint im Juli, kam mir im Freien aber niemals vor, was zu dem Schluß berechtigt, daß er ſich am Boden aufhält und am Tage nicht auffliegt. Er hat die Größe der Succenturiata Dup. und vollſtändig die Zeichnung der immer viel kleineren Piperata, jedoch ohne deren Weiß und ohne das auf dem Innenrand des Oberflügels aufſtehende lichte Dreieck. Die Grundfarbe des & eiſt weißlichgrau mit dunkelgrauer Zeich- nung und eingeſprengtem Braungelb, welches namentlich die Rip⸗ pen begleitet. Ein erzogenes 9 iſt Saale Bu und hat runde _ » lich geſchnittene Flügel, während die & ſpitzflüglicher find. Ein von auswärts erhaltenes gefangenes 2 iſt dagegen faſt einfarbig roſtgelb, mit brauner Zeichnung. 830) Denot ata H. (Campanulata H. 8.). Die Raupe lebt * im October oft zahlreich in den Samenkapſeln von Campanula Trachelium oder in deren trockenen Blättern verſteckt. Sie hat die Geſtalt und Zeichnung der von Absynthiata, die Farbe iſt aber die der abgeſtorbenen Kapſeln, trüb gelbbraun mit dunklerer Zeichnung von derſelben Farbe. S. Wiener entom. Zeitſchrift von 1863, S. 132. Der Schmetterling fliegt im Juli. 831) Plumbeolata Hw. (Begrandaria Boisd.). Der Schmet⸗ terling wird Anfangs Juli an lichten Waldſtellen und Waldrän⸗ dern gefunden, die Raupe lebt nach Freyer im Juni an den Blü⸗ then von Melampyrum silvestre, was durch die hieſigen Fund⸗ plätze inſofern ſich beſtätigt, als der Schmetterling immer in der Nähe von im Wald wachſenden Melampyrum-Arten (Silvestre fehlt bei uns) vorkam. 832) Is ogram mata Tr. Die Raupe entdeckte ich in ange⸗ 5 bohrten Blüthenknospen von Clematis Vitalba Mitte Juli. Sie verwandelt ſich in einem feſten Gewebe auf der Erde. Der Schmetterling im Juni aus Clematishecken aufzuſcheuchen. S. 0 5 Jahrb. von 1861, S. 262. | 833) Euphrasiata Schmid.“) Die Raupe Ende Saen in den Samenkapſeln der Euphrasia lutea bei Mombach ſtellen⸗ weiſe zahlreich. Der Kopf ſehr klein, der Körper iſt ſpindelför⸗ mig, beſonders nach dem Ende zu ſtark zugeſpitzt, in der Mitte aufgedunſen mit ſtarken Einſchnürungen der Gelenke. Grundfarbe: erwachſen eine gelblich ſchmutzige Erdfarbe, die Zeichnungen röth⸗ lich⸗braun. In der Jugend find die Zeichnungen ſchwärzlich, To daß die Raupe ſchwarzgrau erſcheint, Rückenlinie breit, licht, in der Mitte durch eine feine dunkle Linie getheilt. Die Subdorſalen verſtärken ſich in der hintern Hälfte jedes Rings, und dadurch ſcheint in der Jugend ein weißlicher Fleck mitten auf der vorderen Hälfte jedes Rings zu ſtehen. Zwiſchen den Subdorſalen ſtehen noch, zwei parallele dunkle Längslinien von undeutlichem Verlauf Auf dem Körperende laufen Rücken- und Subdorſallinien zu einer dunklen 5 nad Staudinger — Constrietata Guen. — Spitze zuſammen. Bauch unter der Seitenkante breit dunkel, in der Mitte ein hellgrauer Längsftreif. Kopf und Füße von der Farbe der dunkleren Zeichnungen. Der Schmetterling fliegt Ende Juli und im August Bei Tag ruht er verſteckt am Boden. 834) Tripunetaria H. 8. Die Raupe fand ich bisweilen unter dem Chauſſeehaus in den Dolden von Heracleum Sphon— dylium Sie iſt der von Absynthiata ähnlich geſtaltet und ge, zeichnet, grün mit einem herzförmigen rothen oder dunkelgrünen mit der Spitze nach hinten gekehrten Fleck auf der Mitte jedes Ringes. Der ſeltene Schmetterling kam mir einmal Mitte Mai vor. 835) Nanata H. Die roſenrothe Raupe im Auguſt nicht ſelten an der Blüthe von Calluna vulgaris, deren ſchöne Farbe ſie auch an ſich trägt. Der Schmetterling fliegt einzeln auf Haide⸗ flächen in der warmen Sonne während der erſten Hälfte des Ma: | | Ä 836) Venosata F Die Raupe lebt im Juli in den Bli- then und an den Samenkapſeln von Silene inflata, nach An⸗ dern auch an den Blüthen mehrerer eee deb Schmet⸗ terling erſcheint im Juni. 837) Subnotata H. Die licht grüne Raupe traf ich einzeln Ende Auguſt und im September an den Blüthenähren von Chenopodium album, in Anzahl an den Samen von Atriplex patula (var. an- gustifolia). Sie hat nur unbeſtimmte dunkler grüne Zeichnungen, bisweilen unzuſammenhängende Rauten, auch nach dem bei den Eupithecien die Abänderung der Zeichnung beherrſchenden Geſetz, bisweilen ſtatt der Rauten einen einfachen dunkle Rückenſtreif. 838) Subfulvata Zw. Die Raupe lebt an vielen Pflanzen, ich fand ſie häufig in den Dolden von Achillea Millefolium, an Brombeeren, die Blüthen und Beeren benagend, an Verbascum Lychnitis. Der Schmetterling erſcheint oft in großer Zahl, aber abgeflogen, Abends an Haideblüthe. E!uemplare mit Weiß, nicht einmal mit ſoviel als Hübner F. 247 zeigt, kamen mir noch nicht vor, bei den hieſigen bedecken die 256 braunen Linien die ganze Fläche der Ober- und Unterflügel, nur ein Exemplar von A. Schenck hat das helle auf dem Innenrand der Oberfläche ſtehende Dreieck gelb, welches bei Piperata weiß iſt. Die wahre Succenturiata I. 459 ſcheint demnach bei uns zu fehlen und in der That eigne Art zu ſein. Die Raupe iſt chocoladefarbig, ziemlich ſchlank, mit einem dunkelbraunen Rau⸗ tenfleck auf jedem Ring. 839) Centaureata L. Die 5 ift höchſt po lyphag, währt ſich jedoch vorzugsweiſe von Blüthen und Samen. Ich fand fie an Heracleum Sphondylium, Silaus pratensis, Peuceda- num Oreoselinum, Helichrysum (Gnaphalium) arenarium, Senecio silvaticus und Sanguisorba officinalis. Der gemeine Schmetterling erſcheint zweimal jährlich im Mai und im Juli, Auguſt. ii 18 8 840) Linariata S. J. Die Raupe, rundlich, in der Mitte verdickt, gelbbraun mit einem ſägeförmig gezackten Querſtreif auf jedem Ring, Kopf röthlich angeflogen, Seitenkante unbezeichnet, wird in- den Blüthen und Samen des Leinkrautes, auch bisweilen frei an der Pflanze im Auguſt, meiſt geſellſch haftlich, doch ie gefunden. Der Schmetterling erſchien Ende Juni. Zahlreich dagegen lebt in den Blüthen der Digitalis ambi- gua eine andere Form der Raupe an Orten, wo dieſe Pflanze reichlich wächſt, z. B. bei Hohenſtein im Amte L. Schwalbach, von wo mir Herr Pfarrer Snell die Pflanze in Maſſe ſandte. Faſt an jedem Stengel fanden ſich Eier an den Blätträndern oder Raupen in den Blumen⸗-Glocken. Dieſe waren von ſehr ungleicher Entwicklung, lebten von Anfang der Blüthezeit, Mitte Juni bis in den Juli, wo ſie oft mit den abgeblühten Glocken auf die Erde fielen und noch da die Blüthentheile verzehrten. Zur Zeit der Spätlinge war auch die Linaria zu Blüthen gekom⸗ men, fie nahmen dieſelben jedoch nur zur Noth als Sue, lieber noch Digitalis purpurea. Die Raupen waren in der Mehrzahl grün ohne Zeichnung, das Auge durch ihre Aehnlichkeit mit den Staubfäden an Ge— 257 ſtalt und Farbe täuſchend, einige roth angeflogen. Einzelne hat⸗ ten rothe Zeichnungen, denen der Satyrata ähnlich, nur ganz wenige den ſägeförmigen Querſtrich auf jedem Ring, oder nur rothe Subdorſalen. Sie pflegten die Glocken gleichſam mit einem Vorhang von ihrem Gewebe zu ſchließen. Die Schmetterlinge gehen meiſt erheblich über die Größe der an Leinkraut erzogenen hinaus und die Färbung iſt düſterer. Sie erſchienen frühe im Mai. Koch's Angabe einer doppelten Gene⸗ ration ſcheint auf der verſchiedenen Flugzeit der an Linaria und Digitalis lebenden Raſſen zu beruhen. Bei einer von Blüthen lebenden Raupe, deren Nahrungspflanze uur einmal im Jahre blüht, war dieſes ohnehin nicht wahrſcheinlich. Unter den 60 — 70 von mir erzogenen Exemplaren fanden ſich auch einige, welche den aus England erhaltenen Stücken von Pulchellata ſo nahe kommen, daß ich dieſe Art nur für eine Abänderung halten muß. c. Die Raupe an beſtimmten Pflanzen, von deren Blättern ſich nährend. 841) Lariciata Fr. Wurde von Vigelius öfter, wahrſchein⸗ lich in dem ſpäter umgewandelten Theil der Kurhausanlagen ſüdlich von dem Kurgebäude oder auf dem Neroberg an den dort früher häufigen Wachholderbüſchen gefunden, ſpäter von mir einmal im Nerothal am 16. April 1862, was jedoch mit Frey: er's Angabe, wonach die Raupe erſt im Auguſt auf Lärchen⸗ bäumen und Juniperais leben ſoll, nicht ganz zu ſtimmen ſcheint, bei den vielfachen Unregelmäßigkeiten in der Entwicklung der Eupithecien jedoch weniger auffallend iſt. 3 842) Helveticaria B. Die Raupe kommt bei Dotzheim und unter der Platte einzeln und ſelten in Wachholderbüſchen Ende September vor, der Schmetterling erſchien im Zimmer im April, im Freien ſah ich ihn einmal im Mai. Die Raupe war grün, Rückenlinie dunkler grün, die Subdorſalen weißlich grün, die Seitenſtreifen gelbgrün, auf der Endſpitze zuſammenlaufend. Ge⸗ lenkeinſchnitte gelbgrün, Kopf rundlich, groß, bräunlich na Füße grün. 843) Innotata H. Der Schmetterling erſcheint Ende April Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 17 258 und zum zweiten Mal im Auguſt, die Raupe im Juni und De tober erwachſen an Artemisia campestris, aber auch im Juni an Schlehen und, wie ich vermuthe, auch an Artemisia vulgaris. S. Wiener ent. Ztſchft. 1864, S. 131. 844) Abbreviata Stph. (Guinardaria H. S. 278 Der Schmetterling erſcheint bei uns nur einmal im Jahre, frühe im im April, vor Bomb. Tau und ruht an Eichſtämmen und Wän⸗ den. Beſonders auf dem Neroberg war er früher nicht ſelten. Die Raupe lebt im Mai an Eichen und kann leicht aus dem Ei erzogen werden. Sie iſt ſchlank, lebhaft lehmgelb, ſcherbenfarbig durchſcheinend, die Rückenlinie lichtgrünlich⸗braun, vom Anfang jedes Ringes an zu einem gleichſchenkligen ſchmalen Dreieck an- ſchwellend, deſſen Baſis im Anfang des letzten Ringdrittels die Rückenlinie rechtwinkelig ſchneidet. Die Subdorſale erſcheint nur ſtückweiſe an den unteren beiden Spitzen dieſes Dreiecks in Form kurzer Längsſtriche, die zwei vorletzten Ringe haben nur die Rückenlinie, die im letzten Segment und auf der Afterklappe an⸗ ſchwillt. Kopf und Bauch tragen die Grundfarbe, erſterer etwas bräunlicher. Luftlöcher hell mit einem ſchiefen, dunkleren Strich darunter. Einzelne Raupen haben nur die einfache Rückenlinie ohne jenes Dreieck, während die Einſchnitte durch Uebereinanderſchieben der Haut ziegelroth erſcheinen. Eine andere Varietät hat die Dreiecke dunkelmoosgrün, ſelbſt auf den an Größe abnehmenden vier letzten Ringen, während die dem Kopf nächſten Ringe Querbänder tragen. Ihre Haltung iſt außergewöhnlich: in der Form eines Korkzie⸗ hers gewunden. Von den zahlreich erhaltenen Puppen entwickelte ſich nicht eine im Juli, ſondern alle im folgenden Frühjahr, ſo daß die anderwärts im Juli fliegende Dodonæata nicht zu unſerer Art gehören kann. Indeſſen waren engliſche Exemplare, die ich als Dodonaeta durch Herrn von Heinemann erhalten, ee Zwei⸗ fel zur hieſigen Art gehörig. 845) Irriguata H. Der ſeltene Schmetterling wurde gleichzeitig mit Abbreviata ebendaſelbſt an Eichen⸗ und Buch⸗ 259 ſtämmen gefunden. Koch's Angabe, daß die Raupe an Eichen lebe, iſt danach höchſt wahrſcheinlich. 846) Insigniata H. fand ich einmal Ende April, als ge⸗ rade Bomb. Tau flog, an einem Laternenpfahl in den Kurhaus⸗ anlagen. Die Raupe lebt nach Freyer im Juni an Aepfelbäumen. Nach Gartner auch im Walde an Pyrus und Prunus. d. Die Raupe in Harzblaſen an Nadelholz. 847) Strobilata E. Selten, und nur wenige Mal von Vigelius in den Kurhausanlagen, von mir oberhalb des Chauſſee⸗ hauſes Ende April 1865 an Tannen getroffen, auch bei Mainz vorkommend. Die Raupe ſoll in Kermesgallen Bode Seitentriebe der Nadelhölzer leben. 848) Indigata E. Ende April oft zahlreich an Pinus silves- tris aufzuſcheuchen. Nach Wilde lebt die Raupe, wie die vorige. e. Die Raupe polyphag auf der Erde nach Art der Aeidalien lebend. 849) Vulgata Hw. Der Schmetterling den Mai hindurch mehr in Gärten in der Stadt als im Freien an Wänden, Pfäh⸗ len u. ſ. w. Die Raupe lebt auf der Erde, oft unter der Pflan⸗ zendecke verſteckt an den verſchiedenſten Kräutern und Holzſtauden, 3. B. traf ich fie an Himbeeren, Cucubalus, Sedum Telephium Fr. und mit Salat gefüttert zog ſie welke abgeſtorbene, halbvermoderte Blätter, die fie ſkeletirte, den grünen vor. Sie iſt mittelmäßig ſchlank, nur wenig nach dem Kopfe zu verdünnt. Grundfarbe: roth⸗ oder gelbbraun. Auf den vier mittleren Ringen je eine ſcharf dunkel umgrenzte Raute, die bald heller, bald dunkler, als. die Grundfarbe ausgefüllt iſt. Die Rückenlinie zieht fein dunkel durch die Rauten. Auf den erſten drei Ringen iſt ſie hell, bei⸗ derſeits dunkel begrenzt, auf der Afterklappe tritt ſie breit dunkel auf. Wo ſich die Haut in den Ringeinſchnitten übereinander ſchiebt, erſcheint ſie ziegelröthlich. Die Subdorſalen treten in ge⸗ ſchlängelten Bruchtheilen auf. Von der Vorderſeite der Rauten ziehen rückwärts hellere Schiefſtriche bis zum Einſchnitt zwiſchen den Ringen. In den hierdurch gebildeten Winkeln ſind dunklere Stellen mit hellen, von dunklern Ringen umgebenen Puncten be⸗ 1 260 ſetzt. Feine Härchen unter der Lupe fihtbar. Der Kopf, mit der Fortſetzung der Rückenlinie bezeichnet, und die Füße haben die Grundfarbe. Der Bauch iſt lichter, am Ende jedes ur ein Stück einer dunkleren Mittellinie. 850) Pumilata E. Die Raupe verhielt ſich aus bett Ei er⸗ zogen ebenſo wie vorige, und dem widerſpricht nicht die Mitthei⸗ lung des Herrn v. Heyden, der ſie an Clematis Vitalba fand. Als ich ihr dieſe Pflanze gab, verſteckte ſie ſich ſtets unter deren Blät⸗ tern auf dem Boden, zog aber Salat vor. Der Schmetterling wurde von mir Ende April auf einer Haidefläche, aber auch Mitte Juli in Gärten angetroffen. Er liebt es, wie die Raupe ſich am Boden zu verkriechen und wird daher ſelten gefunden. Die Raupe ſoll neuerdings in den Blüthen von Spartium-⸗Arten gefunden worden ſein. Da dieſe Pflanzen ſehr frühe im Mai blühen, müſſen die von der Juli⸗Generation ſtammenden Raupen an anderer Nahrung gelebt haben. Dadurch, daß die Raupe von Milliere auch an Globularia (Globulariata) i wurde, wird dieſes beſtätigt. B. Das Ei überwintert ee 851) Sobrinata H. Die Raupe findet fih im Mai er⸗ wachſen oft zahlreich in Wachholderbüſchen, der Schmetterling er⸗ ſcheint im Auguſt. 852) Rectangulata E. Der Schmetterling iſt an Eichen, Apfel⸗ und Birnbäumen im Juni gemein. Die Raupe lebt ein⸗ geſponnen an deren Blättern und Blüthen im Mai und verwan⸗ delt ſich ebendaſelbſt. 853) Debiliata, H. Die Raupe lebt im u Mai iter zwi⸗ ſchen Heidelbeerblättern, der Schmetterling fliegt nach A. Schenck im Juni bei Selters und Hachenburg, auch am Feldberg. 854) Tenuiat a H. 8. Die Raupe in den blühenden Saal⸗ weidenkätzchen, auch in jüngern Trieben häufig im März, fällt mit erſteren auf die Erde und verwandelt ſich daſelbſt. Der Schmet⸗ terling Anfangs Juli. N 261 VI. Federmotten. Platyptilus. Die Aungzeit a wie bei der Wehen der Kleinſchmetterlinge um Sir untergang. 855) RhododactylusS$. J. Die Raupe im Herz junger Roſen⸗ triebe im Mai, die Motte im Juli nicht ſelten in Gärten und an Hecken. 856) Ochro dactylus H. Die Raupe fand ich gegen Ende Juli (1866 ſchon Anfangs Juni erwachſen) bisweilen in Mehr⸗ zahl in den Herztrieben des Tanacetum vulgare, wo ſie ſich eine Höhlung als Wohnung in den Stengel einfrißt. Die grüne Puppe, faſt wie die eines Tagfalters geſtaltet, hängt an der End⸗ ſpitze frei befeſtigt. Die Motte fliegt im Auguſt und unterſchei⸗ det ſich von der folgenden Art hauptſächlich durch gleichmäßig abwechſelnd weiß und braun geringelte Hinterfüße, welche bei Ber- trami an den mittleren Gliedern einfarbig roſtbraun, am letzten ungeſpornten Gliede bei beiden Arten weißgelb ſind. S. Wiener entom. Ztſchrft von 1864. S. 54. 857) Bertrami nov. sp. (S. a. a. O. S. 53). Die Raupe lebt im Herztrieb von Achilles Ptarmica ſchon Anfangs Juni erwachſen, der Schmetterling Ende Juni, Anfangs Juli. Die Puppe hängt wie die eines Tagfalters an der Endſpitze. der Schmetterling auch um Achillea Millefolium an Waldrändern vorkommt, ſo dürfte auch dieſe Pflanze die Raupe nähren. Eier dieſer und der vorigen Art entwickeln ſich ſchon nach we⸗ nigen Tagen, ohne daß im nämlichen Jahr eine zweite Generation bemerkt wurde, ſomit iſt eine Ueberwinterung der Raupe zu vermu⸗ then. Dieſelbe dürfte in derſelben Weiſe, wie Gartner bei Fischeri beobachtet hat, in den alten Stengeln geſchehen. 858) Gonodactylus 8 Y. An Stellen wo viel Tussilago Farfara ſteht, z. B. an den Kalkſteinbrüchen bei der Spelzmühle im Salzbachthal, häufig gegen Ende Mai und Ende Juli. Die Raupe im Herztrieb der genannten Pflanze, worin ſie auch überwintert. 262 859) Zetterstedtii Z. Einmal ganz friſch entwickelt am 1 Juni 1862 in dem Föhrenwald ſüdlich von Dotzheim, wo er dicht am Boden in der Nähe von Senecio silvaticus flog und ſich unter Blättern zu verſtecken ſuchte. Die Raupe ol in dem Stengel dieſer und anderer Senecio-Arten leben. 860) Nemoralis Z. Die Raupe lebt im Stengel von Sene- cio saracenicus, wie ich 1865 entdeckte, und verwandelt ſich An⸗ fangs Juli in einer darin ausgefreſſenen Höhle zur Puppe Dieſe iſt ſchlank, der eines Tagfalters ähnlich, braungelb, dunkelbraun geſprenkelt, faſt wie die von Sphinx Elpenor gefärbt. Aus einer leicht zugeſponnenen Seitenöffnung der Höhlung, aus welcher der Koth ausgeworfen wurde, drängt ſich nach 14 Tagen die Puppe zur Hälfte heraus um den Schmetterling in das Freie zu ent⸗ laſſen. Die Raupe wechſelt öfter die Pflanze und man findet meiſt das kleine, oft wieder zugewachſene Loch, wodurch ſie ſich in derſelben eingebohrt hat. Bei Wiesbaden auf feuchten Wald⸗ ſtellen. a 5 861) Fischeri Z. Von Vigelius einmal, in der Nähe des Chauſſeehauſes, von mir den 5. Juni 1866 oberhalb der Faſanerie gefunden. Die Raupe, welche ſehr klein in den alten Blüthenſtengeln überwintert, nach Gartner Anfangs Mai im Blüthenſtengel von Gnaphalium dioicum, die Puppe in demſelben in einer Höhlung aufrecht ſtehend. Der Schmetterling Ende Mai, Anfangs Juni. 862) Acanthodactylus . Der Schmetterling überwintert. Die ſehr polyphage Raupe fand A. Schmid bei Mombach an Euphrasia officinalis, und wo dieſe Pflanze auf Bergwieſen wächſt, trifft man auch die Motte einzeln, häufiger noch um Ono- nis spinosa, in deren Blüthen nach Koch ebenfalls die Raupe leben ſoll, Ende Mai und in weiteren Generationen im Auguſt und Ende Octobr. Zu Anfang letzteren Monats fand ich die Raupe und Puppe in der Blüthenähre von Stachys palustris die Blumen und unreifen Samen verzehrend. Oxyptilus. g 863) Tristis Z. wurde Ende Mai, Anfangs Juni bei Lorch 263 einzeln gefangen. Die Raupe nach Gartner an Knautia arvensis oder Pyrethrum corymbosum. 864) Pilosella e Z. Häufig Ende Juni, überall. Die de nach Zeller an Hieracium Pilosella im Herztrieb eingeſponnen im Mai. 865) Hieracii Z. Im n Mombacher Wald um 1 hiera- eoides und bei Wiesbaden in Steinbrüchen um Hieracium um- bellatum häufig. Die Raupe Mitte Juni im Herztrieb dieſer Pflanzen, iſt grün, ſchwach behaart, auf der Mitte jeden Rings ein herzförmiger verſchwimmender Fleck. Die Puppe hat die⸗ ſelbe Farbe und Zeichnung, und iſt frei, wie die eines e ters, angeheftet. Die Motte Ende Juni, Juli. 866) Ericetorum Z. Selten und erſt einmal Aesangen, fliegt zur nämlichen Zeit wie die vorige. 867) Obscurus J. Ende Juni im Mombacher Wald ein⸗ ee Die Exemplare von Lorch und aus dem Dennelbachthal bei Wiesbaden ſind vielleicht eigne Art? In der Größe errei⸗ chen fie manchmal Hieracii, doch meiſt kleiner, graue Farbe von Tristis, im Uebrigen mit Obseurus ſtimmend, jedoch aus⸗ gezeichnet durch die ſchwarze Begrenzung aller weißen Zeichnungen nach dem Körper zu, die Spitze der Hinterfedern im Verhältniß zu Obseurus in längerem Raume mit en beider⸗ ſeits beſetzt und überhaupt größer. 868) Distans Z. In beſonderer Größe, fast im Ausmaß von Phaeodactylus, bleiche gelbröthliche Farbe mit mehr oder we⸗ niger Grau gemiſcht, flog 1860 im letzten Drittel des Mai (1861 Mitte Juni) in 2. Generation Anfangs Auguſt in einer verlas⸗ jenen Sandgrube bei Biebrich, immer nur um Ononis spinosa. Doch wächſt dort auch Hieracium, namentlich Pilosella. Die Raupe konnte noch nicht gefunden werden. In den letzten Jahren war die Motte höchſt ſelten. rde e d 869) Phaeodactylus H. Manchmal häufig in der letzten Hälfte des Juni um Ononis spinosa, an welcher Pflanze im Mai 264 die Raupe lebt. Um Wiesbaden und im Reith ſowie bei Mombach. 870) Serotinus . fliegt in 2 bis 3 Bee pen Ende Mai, dann im Auguſt und Spätherbſt, vielleicht überwinternd, und iſt ſtellenweiſe auf Bergwieſen faſt gemein. Die Raupe fand ich An⸗ fangs Mai im Stengel von Scabiosa-Arten denſelben aushöh⸗ lend, im Herbſt in den Blüthenköpfen derſelben vorborgen. 8 f Wiener ent. Ztſchrft. 1864, S. 201. | 871) Mictodactylus. 8 J. flog in dem lezten Drittel des Mai 1865, alſo ſonſt wohl erſt im Juni, zahlreich auf Bergwie⸗ ſen, z. B. 1 Faſanerie, wo Saxifraga granulata wächſt, an welcher nach H.-Sch. die Raupe lebt. Schon die bedeutendere Größe unterſcheidet dieſe Art von der vorigen. 872) Zophodactylus Dup. (Loewü Z.). Die Raupe nach A. Schmid (Berl. entomol. Zeitſchft. 1862, S. 65) Ende Juli bis Septbr. an Erythraea Centaurium in den grünen Samenkapſeln. Die Motte Ende Auguſt und im September, ſoll bei Mombach gefunden worden ſein. a 5 873) Fuscus Reiz. Gemein auf Wieſen und im Walde in der zweiten Hälfte des Juni. Die Raupe nach A. Schmid (a. a. O. S. 66) Mitte Mai an Veronica Chamaedrys frei auf der Pflanze. 874) Pterodactylus L. Die an otte überall 1 über⸗ wintert in der 2. Generation, die von Auguſt an erſcheint. Die erſte fliegt im Juli. Die fein behaarte, weißgrüne Raupe mit breitem dunkelgrünem Rückenſtreif wird im Juni und Auguſt bis October an Weidenarten auch an Chenopodium album und Atriplex patula gefunden. Die Puppe wird an der unteren Seite eines Blattes der Länge nach anliegend befeſtigt. 875) Icarodactylus ) H. Der Schmetterling bei Wies⸗ baden manchmal in Anzahl an Stellen, wo Hieracium umbella- tum und murorum wächſt, z. © im Nerothal. Die 0 5 lebt *) Scarodactylus iſt ein Schreibfehler Hübner's und fend 265 im Auguſt in deſſen Blüthenboden und überwintert. Sie ift am Bauch plattgedrückt, am Rücken gewölbt. Der Körper mit feinen ſpärlichen Wollhaaren beſetzt. Grundfarbe trübgelb, Mittellinie aus zerfließenden Fleckchen beſtehend, dunkelroth, Subdorſalen fei⸗ ner, ziegelroth, Kopf klein, glänzend braun, Bauch lichtgelblich. 876) Microdactylws H. wurde im Mai um Eupatorium cannabinum fliegend öfter getroffen. Nach v. Heyden lebt und überwintert die Raupe im Stengel dieſer Pflanze, wo ſie ſich in der Nähe der Blatttriebe einbohrt. 877) Carphodactylus . fliegt Ende Mai und wieder im Auguſt. Die Raupe lebt im Juli und im Frühling bis Mitte Mai in den Herz⸗ und Seitentrieben der Conyza squarrosa, wo ſie ſich in den Aſtwinkeln einfrißt. In ihrer Wohnung daſelbſt wird fie zur Puppe. Früher nicht ſelten um Wiesbaden, bejon- ders auf dem Neroberg. Jetzt ſcheint durch die neueſten Seriibinle Augen auch dieſe Art dort vertilgt. Aciptilus. 878) Xanthodactylus 177. Die Raupe fand ich bei Bu⸗ denheim im Walde an Jurinea cyanoides Mitte Juli 1865. Sie verzehrt das Blattmark, indem ſie die weißwollige Haut der Un⸗ terſeite in gleichgroßen regelmäßigen Lappen ablöſt, ſo daß ſich dieſe aufrollen. Die Motte erſchien im folgenden Monat. 879) Baliodactylus Z. Die grüne, mit weißen Stachel⸗ haaren beſetzte Raupe entdeckte ich Ende Juni 1861 auf dem Blatt von Origanum vulgare. Die Puppe wurde wie die eines Tagfalters an der Spitze hängend befeſtigt. AR an jeltne Schmetterling erſchien am 26. Juli. 880) Tetradactylus L. Ueberall häufig um Thymus Ser- pyllum den Juli hindurch. Die behaarte Raupe fand Zeller im Juni auf dieſer Pflanze. | 881) Pentadactylus Z. Gemein Ende Mai, die Raupe iſt polyphag an vielen Mftanzene ich fand ſie an Klee, Andere an Weiden. 882) Paludum Z. auf Sumpfſtellen feuchter e 3. B. 266 im Pfaffenborn bei Wiesbaden, wo auch Crambus silvellus vor⸗ kommt, über Torfmoos mit Sonnenuntergang im Juni und wie⸗ der im Auguſt fliegend. Alueita. N Die Schmetterlinge überwintern und haben nur eine Generation im Jahr. 883) Dodecadactyla H. Die Raupe ward Ende Juni er⸗ wachſen in leichten Anſchwellungen der letztjährigen Schößlinge von Lonicera Xylosteum im Rheinthal und bei Wiesbaden überall, doch bis jetzt noch nicht in Gärten gefunden. Die Raupe nagt ſich aus ihrer Wohnung durch ein kleines Loch, um ſich an einem Faden herabzulaſſen und auf dem Boden in leichtem Geſpinnſt zu verwandeln. Der Schmetterling erſcheint im Auguſt. N 884) Grammodactyla . fliegt auf der großen Waldwieſe unter der Platte und hinter der Faſanerie in der erſten Hälfte des Auguſt weit ab vom Gebüſche. Lonicera⸗Arten fehlen dort gänzlich. Sie dürfte in Cirsium acaule, an deſſen Blüthe der Schmetterling öfter ruhend bemerkt wurde, oder an Prunella vulgaris leben, die dort ebenfalls an der Flugſtelle reichlich wächſt. Die Ueberwinterung des Schmetterlings iſt noch nicht ſicher nachgewieſen. 885) Poly dactyla H. Die Raupe lebt in den Blüthen des Geisblatts (Lonicera Caprifolium und Periclymenum) und läßt ſich aus denſelben an einem Faden zur Verwandlung auf die Erde herab. Der Schmetterling erſcheint im Juli, Auguſt und DS wintert gern in Gebäuden. 886) Hexadactyla H. Der nicht häufige Schmetterling wird öfter friſch im Juli und überwintert im 3 3 Gebüſch 1 Agdistis. 887) Adactyla H. fliegt einzeln und nicht Häufig : von Mitte Juni bis Mitte Juli bei Mainz, Mombach und Biebrich auf freien mit Artemisia campestris, Thymus, Gnaphalium und Sedum bewachſenen Stellen. Die Raupe wird an einer dieſer Pflanzen vermuthet. Der Schmetterling trägt die Flügel fächer 267 artig zuſammengelegt, fo daß er ruhend wie ein kleiner Pteroph. pterodactylus ausſieht. VII Züns ler. Aglossa. Die Raupen überwintern und leben von pflanzlichen und thieriſchen todten Stoffen. 888) Pinguinalis L. wird während des Junimonats in Holzſtällen, bei Haufen von Kehricht, Reiſern und andern Ab— fällen oft in Menge gefunden. Die Raupe lebt an dieſen Stof⸗ fen in röhrenförmigen Geſpinnſten. Auch in Inſektenſammlungen und Raupenkaſten, vom Raupenkothe lebend, traf ich ſie v7 mals. 889) cuprealis H. Hier ſelten, kommt bisweilen in Abtrit⸗ ten vor. g 08 opia. Die Raupen leben an todten Pflanzenſtoffen. 890) Farinalis L. Die Raupe lebt im Stroh, und wird des⸗ halb der Schmetterling zahlreich in Ställen und Scheunen im Mai und nochmals im Auguſt getroffen. 891) Costalis F. (Fimbrialis S. J.) Kommt an Sen in Gärten hieſiger Stadt während des Juni nicht ſelten vor. 892) Glaucinalis L. wird ziemlich ſelten Ende Mai und in zweiter Generation im Juli und Auguſt gefunden. Sein Vor⸗ kommen in einem Papierlager (Koch) in einem mit Reiſig gefüllten Raume, in Gärten an Planken wie der vorige und im Wald am Fuße der Stämme läßt . Laub als Nahrung im Sr vermuthen. Ä N 893) Angustalis S. JL. An trocknen ſonnigen Beg ſehr häufig im Juli. Die Raupe glaubte ich an Bergabhängen unter großen auf Haidekraut, Gras u. dgl. locker aufliegenden 268 Feldſteinen geſellſch aftlich lebend Senden, zu haben e aber kein Reſultat aus der Zucht. Cataclysta. 894) Lemnalis L. Wird den Juni hindurch und nochmals um Ende Juli an ſtehendem Waſſer z. B. bei Mombach in der Nähe des Rheins getroffen. Die überwinternde Raupe lebt im Waſſer in einem ſeidnen mit Pflanzentheilen bedeckten Sack an Waſſerlinſen. 5 Nymphula. 2 Generationen im Mai und Juli. Die Raupen leben wie die von Lemnalis. 895) Stratiotalis L. Lebt ganz wie die vorige Art an verſchiedenen Waſſerpflanzen ebenda, bisweilen häufig. 896) Nymphaealis L. (Potamogalis Zr.) iſt die häufigſte Art, die auch im Salzbachthal bisweilen vorkommt, an andern Or⸗ ten z B. bei Uſingen an kleinen Weihern in Unzahl. i 897) Stagnalis Dn. (Nymphaealis Ir.) iſt in hieſiger Ge⸗ gend ſeltner. : i Agrotera. 898) Nemoralis Se. wird den Juni hindurch in Roth- und Weißbuchengebüſch einzeln getroffen. Die Naturgeſchichte iſt ganz nn, bis auf die Ueberwinterung der Puppe Gehen - Endotricha. 899) Flammealis S. J. Oft häufig im Juli in 3 büſch, auch an Schlehenhecken. Raupe unbekannt. Stenia. 900) Punctalis S. J. In der erſten Hälfte des Juli a an trocknen ſonnigen Rainen und Bergabhängen, ſelten um Wiesba⸗ den, häufiger im Rheinthal, faſt gemein bei Male ben 1864. Botys. Die Raue überwintert, meiſtens zur Verwandlung reif auf der Erde ein: geſponnen. 901) e H. Häufig auf trocknen Wieſenſtellen und Rainen um Sal via pratensis Anfangs Mai und im Juli. 269 902) Cingulalis TL. fliegt zur nämlichen Zeit, wie die vorige Art und an gleichen Orten, doch viel ſeltner. Die Raupe ent⸗ deckte A. Schmid in röhrenförmigen Gängen unter Salvia pra- tensis. 903) Octomaculalis L. Einzeln an Stellen, wo Genista germanica oder Spartium wächſt, Ende Mai und im Juli. 904) Aurata (lis) Scop. (Punicealis S. J.). Im Mai und Juli häufig um Origanum vulgare. Die Raupe fand ich an dieſer Pflanze im Mai, dann Mitte October 1864 an Mentha aquatica geſellig. Sie iſt dunkelgraugrün, Rücken⸗ und Seiten⸗ ſtreif hellgrün, erſtrer durch eine dunkle Mittellinie getheilt. Auf jedem Ring 4. Trapezflecken, die 2 vorderen einander genähert und größer, alle licht eingefaßt. Auch unterhalb des Seitenſtreifs auf dem hellgrauen Bauch gleiche Flecken, alle mit ſchwarzen Härchen beſetzt. Afterklappe und Kopf mit ſchwarzen Puncten be⸗ ſtreut, erſtere hellgrün, letzterer licht rothgelb. Alle Füße von der Farbe des Bauchs, Luftlöcher ſchwarz. 905) Porphyralis 8. V. traf ich nur bei Mombach auf freien mit Thymus und Stachys recta bewachſenen Stellen Mitte Juli. Münze, die als Nahrung angegeben wird, wächſt dort nicht. 906) Purpuralis S. J. Fliegt häufig Ende April und im Juli auf trockenen Wieſen. Die Raupe ſoll auf Mentha arven- sis leben. 907) Ostrinalis H. Wird ebendaſelbſt ale mit der vorigen Art, jedoch etwas ſeltner getroffen. 908) Cespitalis 8. Y. In manchen Jahren höchſt gemein Ende April und im Juli. Die Raupe fand A. Schmid in röhrenförmigen Gängen unter Plantago und Salvia, von wo aus ſie kleine Glasflecke in die Blätter frißt. 909) Sanguinalis L. Häufig bei Mainz und auf Sand⸗ boden dieſſeits des Rheins im Mai und Juli. Die Raupe lebt an Thymus in röhrenförmigem Geſpinnſt und verzehrt vorzugs⸗ weiſe deſſen Blüthen, deren rothe Farbe (mit weißem Rückenſtreif) ſie auch an ſich trägt. a, 910) Litteralis Scop. Häufig im Mai und Auguſt auf trocknen Grasflächen. b 911) Urticalis Z. Vor Ende Mai in Neſſelbüſchen, die fleiſchrothe Raupe fand ich in hohlen Stengeln überwinternd. 912) Ruralis Scop. (Verticalis S. P.). Der gemeinſte Züns⸗ ler, der von Mitte Juni an allen Hecken und Bachrändern Abends fliegt. Die Raupe lebt an vielerlei Pflanzen zwiſchen Blättern eingeſponnen als Neſſeln, Spiraea, Hopfen, Chenopodium und Atriplex. f . 913) Lupulinalis G. (Silacealis H.). Fand ich erſt ein⸗ mal in hieſiger Gegend und zwar ein bleicheres und kleineres Stück als die ſüddeutſchen. Die Raupe ſoll von Juli an in den Stengeln des wilden Hopfens, auch des Hanfes, leben. Nach Freyer auch in denen der Hirſe und nach Kaltenbach in Gräſern (Panicum miliaceum), in Mais nach Fologne. 914) Sambucalis E. Gemein um Sambucus nigra, den Mai hindurch und im Juli. Die Raupe lebt an der Unterſeite der Blätter derſelben, welche ſie ohne ſie zu de bis auf die Oberhaut abſchält. 915) Stachydalis Grmr, Ende Juni an ſchattigen Wald⸗ ſtellen, nicht häufig, um Stachys silvatica, an welchem die ame gefunden wird. 916) Lane ealis S. F. Von Ende Mai bis in den Juli an feuchten Waldſtellen. Die Raupe fand ich nicht ſelten im Au guſt in einem röhrenförmig zuſammengezogenen Blatt an Senecio saracenicus und Eupatorium cannabinum. Sie über⸗ wintert auf dem Boden oder in einem ſonſtigen Verſteck zur Verwandlung eingeſponnen, die erſt im Mai erfolgt. Nach von Heinemann lebt fie auch an Sium latifolium. 917) Pandalis H. Gemein im Juni und nochmals, weniger häufig, im Auguſt in Waldgebüſch überall, doch iſt die Na⸗ turgeſchichte noch unentdeckt. ; 918) Hyalinalis H. Nicht ſelten in Brombeergebiich ben Juli hindurch. Raupe unbekannt. 271 919) Rubiginalis . Scheint nur der Bergfträßer Fauna anzugehören, da er bis jetzt allein im Schwanheimer Walde ge— funden wurde. Nach Koch fliegt er Ende Mai und im Juli, und wurde die Raupe Ende September an Betonica officinalis in leichtem Geſpinnſt unterhalb des zur Hälfte umgebogenen Blat⸗ tes gefunden. 920) Ver bascalis 8. . Ziemlich ſelten 1100 einzeln im Juni, Juli und Auguſt. Die Raupe wird an oder in Teucrium Scorodonia vermuthet, was ich für glaubhaft halte, da ich den Zünsler meiſt von dieſer Pflanze aufſcheuchte. 921) Flavalis 8. Y. Sehr häufig im Juni und Septem⸗ ber an trocknen ſonnigen Flächen, 1 um Artemisia campestris, Raupe unbekannt. 922) Orocealis H. Die Raupe, welche ausnahmsweiſe ganz klein oder im Ei überwintert, lebt im April und Juli in dem Herztrieb der Conyza squarrosa oder zwiſchen deren Blättern eingeſponnen. Nach von Heinemann auch an Inula dysenterica Der Schmetterling fliegt im Juni und Auguſt. 923) Repandalis S. J. Die Raupen werden im Juli uud zum zweiten Male im September am Stengel gelb- und weiß⸗ blühender Verbascum-Arten eingeſponnen gefunden. Sie über⸗ wintern unter und zwiſchen den auf der Erde aufliegenden Blät⸗ ter dieſer Pflanze und freſſen noch im Frühjahr von dieſen ver- trockneten Blättern. Der enen erſcheint im Mai und Juli. 924) Fus calis 8. 2 Einzeln an ſchattigen Waldſtellen im Juli. Die Raupe fand A. Schmid in den Blüthen und Hilfen von Lathyrus pratensis im September, wahrſcheinlich lebt ſie auch an anderen Wickenarten, nach von Heinemann auch an Rhi- nanthus von den Samen. | 925) Terrealis 7r.. Der Schmetterling wurde im Juni, auch, wenigſtens in dem heißen Sommer 1865, im Auguſt an lichten Waldſtellen einzeln getroffen. Die Raupe lebt im Juli, Septem⸗ ber und October an den Blättern von Virgaurea. 272 926) Sticticalis L. Wird vom halben Juli bis Mitte Au- guſt um Artemisia campestris und vulgaris, bei Mainz häufig, angetroffen. Die Raupe ſoll in einem . an nn Pflan⸗ zen im October leben. 927) Turbidalis 27. Häufig auf Sandftellen bei Mainz und Biebrich um Artemisia campestris im letzten Drittel des Mai bis Mitte Juni. Die Raupe lebt in ſehr leicht ſichtlichen Geweben an den Zweigſpitzen dieſer Pflanze im Auguft Und über⸗ wintert eingeſponnen in der Erde. 928) Palealis S. J. Einzeln nach Mitte Juni auf trocknenſon⸗ nigen Flächen. Die Raupe lebt im Auguſt in den Dolden der wilden Möhre, auch an Peucedanum Oreoselinum und überwin⸗ tert in der Erde. 929) Verticalis Z. (Cinetalis F.). Wird von Ende Mai bis Ende Juli an den verſchiedenartigſten Oertlichkeiten im Wald und in Wieſen vereinzelt gefunden. Daß die Raupe an Spartium lebe, wie die Autoren einander nachſchreiben, bezweifle ich; jedenfalls dürfte es nicht die ausſchließliche Nahrung ſein. Faſt vermuthe ich, daß eine Verwechslung mit Pandalis untergelaufen iſt, der meiſt in. der Nähe von Ginſterarten vorkommt. Ich traf ihn öfter um Diplot axis tenuifolia, Gartner die eingeſponnene Raupe an Atriplex. 930) Ferrugalis F. Kam in dem Jahre 1861 in zwei Generationen Ende Juni und Mitte Auguſt ſowohl an Sumpf ſtellen als auf trockenen Wald- nnd Sandſtellen häufig vor. Vor⸗ her war er nie gefunden worden und iſt auch ſeit 1863 wieder ganz verſchwunden. Prof. Barbieux hatte ihn in früherer Zeit bei Hadamar getroffen. 931) Fulyalis E. Im Rheinthal, bei Frauenſtein und Dot heim, auch bei Naſſau von Mitte Juni bis Ende Juli ſtellen⸗ weiſe in Mehrzahl an warmen Bergabhängen. Nach Freyer ſoll Mann die Raupe im Juni an Cornus gefunden haben. 932) Prunalis 8. J Häufig an Hecken und Waldrändern zur nämlichen Zeit wie der vorige. Die Raupe iſt polyphag und 273 wurde an Prunus: Arten, Neſſeln, Stachys, Geum n urbanum, Rur bus gefunden. 933) Olivalis S. J. Fehlt bei Wiesbaden, wurde abe zur nemlichen Zeit wie die vorigen von A. Schenck bei Naſtätten, Selters und Marienberg gefunden. Die Raupe traf er an der ſchwarzen Johannisbeere, Hahne an Rumex, Andre an Veronica, Geum, Lychnis und Myosotis, ſie iſt alſo ebenfalls ſehr polyphag. 934) Aerealis H. und zwar die var. Ablutalis 48. iſt bei Mombach nicht ſelten an Helichrysum arenarium. Der Schmet⸗ terling den Juli hindurch, die Raupe im Auguſt. 935) Institalis E. Kommt nur bei Mainz und Mombach, auch einzeln bei Biebrich, ſonſt nirgends im Herzogthum, auch nicht bei Frankfurt vor, wie von Heinemann angibt. Die Raupe lebt im Juni geſellig in dem jung aufſprießenden Eryngium cam- pestre, deſſen Blätter ſie ſchraubenförmig zuſammenſpinnt. Der Schmetterling fliegt im Juli. Vermuthlich überwintert ausnahme⸗ weiſe das Ei. 936) Forficalis L. Hüllſg in der zweiten Hälfte des Mai und im Auguſt in Gemüſegärten und auf Repsfeldern. Die Raupe lebt an Kohlarten, auch an Diplotaxis. 937) Pulveralis H. Fliegt in der zweiten Hälfte des Juli Abends um Seirpus an naſſen Wieſenſtellen und verbirgt ask bei Tag in Re Pflanze manchmal in Mehrzahl. 5 Orobena. 9880 Extimalis Shop. (Margaritalis S. J.). Im Julie ein⸗ zeln an ſonnigen unbebauten Stellen, auch in Gärten. Die Raupe lebt an Kohlarten, namentlich Diplotaxis tenuifolia (Koch), Iberis amara (Altbch. ), Thlaspi arvense, auch angeblich an Soli- dago Virgaurea und überwintert eingeſponnen. i 939) Pretextalis H. wird im Rheinthal von Rüdesheim bis Lahnſtein, auch bei Naſſau gefunden. Er wird von Mitte Juli an bis in den Auguſt friſch entwickelt angetroffen, immer in der Nähe von Isatis tinctoria. Dieſe Pflanze verdorrt im Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 18 974 Nachſommer, weßhalb, wenn fie die Nahrung ſein ſollte, die Raupe im erſten Frühjahr leben dürfte. 940) Stramentalis H. Von Ende Juni bis in den Auguſt einzeln um Sumpfgräſer. Die Raupe wird in deren Halmen vermuthet. 941) Frumentalis L. Selten, in der 1 Hälfte des Mai auf Wieſen und in Getreidefeldern. Die in anderen Län⸗ dern bisweilen ſchädliche Raupe wurde dort im Frühjahr im Herztrieb des jungen Getreides gefunden. Nomophila. 942) Noctualis S. V. (Hybridalis Z.) fliegt von Ende Mai bis in den October, wahrſcheinlich in drei Generationen. Die Raupe iſt noch unentdeckt. Nach Zeller überwintert der Schmet⸗ terling. f . Cynaeda. | 943) Dentalis S. J Die Raupe lebt nach Freyer minirend in der Mittelrippe der unterſten verdorrten Blätter von Echium vulgare im Mai und Auguſt und ſoll ſich allda verwandeln. Der Schmetterling kam mir nur im Juli und in der erſten Hälfte des Auguſt vor, weshalb die Frage, ob doppelte Genera⸗ tion Statt finde, noch zweifelhaft erſcheint. Im Rheinthal ein⸗ zeln, ſelten bei Mombach und Biebrich. Her cyna. 944) Atralis H. fand ich erſt zweimal in meinem Garten Ende Mai und Ende Auguſt in der Nähe von Pfeffermünze, an welcher ohne Zweifel die Raupe lebt. 945) Pollinalis S. J. Häufig um Spartium und Genista germanica Anfangs Mai. Nach Koch lebt die Raupe an dieſen Pflanzen ſowie an Cytisus in röhrenförmigen Geſpinnſten im . und Juli und überwintert vermuthlich. Chilo. Die Raupe überwintert. 946) Forficellus Ihbg. Vom Juni bis in den Auguſt an Waſſergräben bei Mainz und Mombach. Die Raupe lebt in dem 275 untersten Theil der Stengeln von Carex und Poa 3 ver⸗ muthlich überwinternd. 947) Phragmitellus H. 1 zur nämlichen Zeit, ſelt⸗ er. Die Raupe ſoll in Arundo phragmites bis in den Juni von dem Innern der Wurzeln leben und ſich in der Höhlung vorjähriger Stengel nahe über dem Waſſer verwandeln (Gartner). Crambides.“ Haben alle nur eine Generation und ſcheinen die Raupen faſt ſämmtlich in Moos- oder an Grasarten zu leben und zu überwintern. 948) Alpinellus H. Bei Mombach und Biebrich auf Sand⸗ boden ziemlich häufig den Juli hindurch bis in den Auguſt. Na⸗ delholz, wie mitunter vermuthet wird, ſcheint nicht zu ſeinen Le⸗ bensbedingungen zu gehören, da daſſelbe an den dieſſeits des Rheins gelegenen Flugſtellen gänzlich fehlt. 949) Dumetellus E. Bei Mombach und bei Naſſau un⸗ weit Ems, ſelten. Nach Treiſchke im Juni bis Mitte Juli. 950) Prato rum . Von Mitte Mai bis e an Rai⸗ nen, in Wieſen ꝛc. gemein. 951) Pascuellus L. Ende Juni und im. Jul in 9 gemein. 952) Silvellus H. Auf Sumpfſtellen der ern her. halb der Faſanerie im Auguſt einzeln. 953) Hortuellus H. Gemein im Juli auf 1 Gras⸗ flächen im Walde. Die Raupe nach Gartner im Herbſt unter dichtem grünem Erdmoos auf Steinen in häutigem Geſpinnſt. 954) Cerussellus S. V. Ebenfalls gemein auf trockenen Grasplätzen im Juni. 955) Rorellus J. Gemein, beſonders im Salzbachthal bei Wiesbaden von Ende Mai bis Juli. 956) Chrysonychellus Scop. Gemein von Anfang Mai bis in den Juni auf graſigen und felſigen trocknen Stellen. Die Raupe nach Gartner zwiſchen den höheren Wurzeltheilen von Festuca ovina in ſchlauchartigen Geſpinnſten. 957) Verellus Zinck. In einem Föhrenwalde bei Dotz⸗ 18* 276 heim, deſſen Boden eine dicke Moosdecke trug, gefunden Anfangs Juli. Nach A. Schmid lebt die Raupe auch in Moos an Baum⸗ ſtämmen. 958) Falsellus 8. Nicht ſelten an ei Selfen bei Frauenſtein, oberhalb Dotzheim, in der Dennelbach u. ſ. w. in der zweiten Hälfte des Juli bis Ende Auguſt. Die Raupe fand A. Schmid in Barbula muralis in röhrenförmigen Gängen. 959) Pinetellus L. An Rainen und felſigen 1 z. B. im Nerothal im Juli. 8 960) Mytilellus H. im Rheinthal an e ee ſelten, im Juni. 961) Myellus H. an denſelben Orten wie Pinetellus im Juni. Die Raupe nach Gartner unter Moos an Steinen. 962) Margaritellus H. in dem bei Verellus erwähnten Föhrenwalde, aber auch an trocknen Stellen im Buchenwald N jelten Ende Juni und im Juli. b 8 963) Fascelinellus H. Auf dem as) ruhend eins zeln bei Mainz im Juni und Juli bis in den Auguft.- 964) In quinatellus S. J. im Auguſt nicht ſelten, die Raupe nach A. Schmid ebenfalls in Barbula muralis. f 965) Geniculeus Hiob. (Angulatellus Dup.). e häu⸗ fig im Auguſt. f 966) Culmellus . Der gemeinſte Crambus auf allen Gras— plätzen im Juli. 967) Tristellus S. V. fate e in Wieſen und im Walde im Juli. Nach FR. S. 130 wurde die Raupe an gewöhnlichen Grasarten aus dem Ei erzogen, und verfertigte ſich tief am Bo⸗ den zwiſchen den- unterſten Halmen eine Wohnung aus Gewebe. 968) Selasellus H. Ee Nicht ſelten in nike während des Juli. 969) Luteellus 8. J Bei Biebrich auf f ſandigen Grasſtel⸗ len und im Rheinthal von Ende Mai bis in den Juli. Die Raupe lebt nach Gartner wie die von Chrysonychellus an Fes- tuca ovina. 970) Perlellus Scop. Nicht felten im Juni und Juli, auch die var. Warringtonellus einzeln im Salzbachthal. Eudorea. Die Raupen leben wie die der Crambiden im Moos der Baumſtämme oder Felſen und überwintern darin. 971) Pallida Sp. Bei Mainz oberhalb der Hartenmühle an einem Baumſtamm gefunden Anfangs Juli 1861. 5 972) Dubitalis H. häufig im Juni, auf moosreichen Wie⸗ ſen und Waldſtellen. 973) Ambigualis Fr. faſt ebene häufig an Baumſtämmen, beſonders in Föhrenwäldern von Ende Mai an. 974) Murana Cut. in der zweiten Hälfte des Juni im Rheinthal (St. Goarshauſen) an Felswänden. 5 975) Mercurella Z. nicht haufig im Auguſt a an Föhren⸗ ſtämmen. 976) Crataegella H. gemein an eee und an Hecken, vom Juni an. Aus der Moosdecke, die ich an einem alten Gartengeländer von Eichenholz in großen Lappen abgezogen hatte, erhielt ich ſie einmal in großer Zahl. Von Heyden 2 fie im April unter Baummoos in Röhrengeſpinnſt. Vandaliella 48. nach A. Schmid bei Mombach. 977) Laetella Z. ſehr ſelten an Baumſtämmen. Dioryctria. 978) Abietella S. F. Ende Juni und im Juli in Nadel⸗ wäldern. Die Raupe lebt in den Zapfen, nach v. Heinemann, auch in den Aeſten von Pinus und Abies, und verwandelt ſich auf der Erde unter den abgefallenen Nadeln oder Moos, ver⸗ welle überwinternd. a f . Nephopteryx. 979) Roborella 8. V. Häufig in der zweiten Hälfte des Juni in Eichengebüſchen. Die Raupe lebt Ende Mai in ovalem Gewebe zwiſchen deren Blättern. 980) Rhenella Zelt. Selten, die N bei Mainz an Pap⸗ 278 peln, auch Weiden zwiſchen Blättern in röhrenförmigem Geſpinnſte Ende Juli bis September. Der Schmetterling im Juni. 981) Janthinella H. Selten, bei Mombach und Lorch auf trocknen Hochflächen in der zweiten Hälfte des Juli. i ; 982) Argyrella S. J. Bei Biebrich und Mombach auf freien unbebauten Sandſtellen um Artemisia campestris weit entfernt von Haide, die offenbar ueig für die IRA U as gehalten wurde. Salehria. f 983) Semirubella Scop. (Carnella L.). Nicht ſelten auf trockenen graſigen Abhängen im Juli, auch einmal ausnahmsweiſe im September 1865. Die Raupe lebt nach Koch in Graswurzeln. 984) Betula e G2. Scheint um Wiesbaden ſehr ſelten, häu⸗ figer bei Selters. Die Raupe Mitte Mai zwiſchen zuſammenge⸗ ſponnenen Birkenblättern. Verwandlung in feſtem weißem Ge⸗ frinnft auf der Erde, der Schmetterling Ende Juni (Koch). 985) Fus ca Ho. (Carbonariella FR.) Wurde einmal Mitte Juni 1862 in der Kapellenſtraße bei Wiesbaden gefunden. Die Raupe nach von Heinemann an Birken. N 986) Palumbella S. Y. Selten auf Bergwieſen und im Walde bei Mombach Anfangs Juni. Nach von Hornig lebt die Raupe im Mai unter Polygala chamaebuxus in einem langen röhrenförmigen hellen Schlauch. Die Verpuppung in dichtem weißen Geſpinnſt auf der Erde. 987) Formosa Hw. (Perfluella Zek.). Einmal auf einer uns cultivirten Sandfläche bei Biebrich Anfangs Juni 1865. 988) Obductella FR. Die Raupe fand ich öfter Ende Mai erwachſen in den zuſammengezogenen Endtrieben von Ori- ganum vulgare, nach FR. lebt ſie auch an Mentha arvensis, der Schmetterling in der erſten Hälfte des Juli Gartner fand ſie an Calamintha Acinos. Nyetegretis. 989) AchatinellaA. fliegt im Juni ſowohl auf Sandflächen als an trocknen Bergen; daß die Raupe an Thymus lebe, wie 279 von Heinemann andeutet, wäre nach den hieſigen Fundarten möglich. t 5 0 990) Cinnamomella Dp. Faſt häufig bei Lorch, ſehr ſelten bei Mombach im Juli, einmal den 1. Juni 1866 in Käs⸗ bergers Steinbruch im Nerothal in ſchwärzlich grauer Färbung faſt ohne Roth, die offenbar durch die kalte Witterung des Mai hervorgebracht war. Hiernach wohl 2 Generationen. Vielleicht auch an Thymus. 5 . N Alispa. 991) Angustella H. Die Raupe lebt bei Mombach und Wiesbaden im September in den Früchten von Evonymus eu- ropaea, die ſie durch einige Fäden aneinander und am Zweig gegen das Herabfallen befeſtigt. Sie überwintert in einem papier⸗ artigen Gewebe auf der Erde und verwandelt ſich darin im Früh⸗ jahre. Der Schmetterling erſcheint im Mai, einzelne ſchon im October. Die erſte Generation der Raupe ſoll in zuſammenge⸗ ſponnenen Blättern leben. 5 Zo pho dia. 9920 Convolutella H. Sehr ſelten bei Wiesbaden und erſt einmal von Vigelius aus Stachelbeeren aus ſeinem Garten erzogen. Die Raupen leben nach Koch im Juni an den unreifen Früchten der Stachel: und Johannisbeeren, verwandeln ſich in der Erde und die Schmetterlinge erſcheinen im April. Homoeosoma. 993) Nebulella 8. J. Selten, auf einer ſandigen Höhe bei Biebrich im Mai und Juli. Die Raupe ſoll in den Köpfen von Carduus nutans leben. | 994) Cretacella nov. sp.? Die von Heinemann ©. 197 ſeiner Zünsler erwähnte Varietät kommt auch in männlichem Geſchlecht um Centaurea Caleitrapa hier vor und ſcheint kein Uebergang zu Nimbella oder Binaevella Statt zu finden. Von anderen Autoritäten (Zeller) wurde ſie wegen der ſchrägen Stellung der die erſte Binde vertretenden Puncte zu Binaevella gezogen, und dieß beſtätigt mir, daß es eigne Art ſei. Sie unterſcheidet ſich von Nebulella durch 230 etwas kürzere Flügel, die vordere Hälfte des Oberflügels rein weiß ohne dunkle Beſtaubung, die Punkte auf dem Queraſte ſcharf, der untere größer, von den Punkten davor nur der auf Rippe 1 deutlich, der hintere Querſtreif iſt dem Saum ſehr nahe und ihm ganz parallel, nicht ſo ſchräg wie bei Nebulella. Er iſt beiderſeits mit braunem Staube begrenzt, der davor verloſchene Punkte, dahinter mehr eine zuſammenhängende verwaſchene Linie bildet. Die Hinterflügel am Vorderrand verdunkelt. 5 995) Nim bella Z. An vielen Orten; beſonders auf den Bergabhängen des Rheinthals nicht ſelten im Mai und Juli, um Hieracium umbellatum und murorum fliegend und auf den Blüthen ruhend. Die Raupe fand ich in den Blüthen dieſer Pflanze. Sie ſcheint in Blüthen vieler verwandter Pflanzen zu leben z. B. auch in Solidago Virgaurea, Carlina u. ſ. w.“) 996) Binaevella H. Im Juni auf der bei Nebulella er⸗ wähnten Anhöpe. Die Raupe ſoll in Diſtelſtengeln leben. Kal⸗ tenbach fand fie in den Köpfen von Carduus acanthoides. 997) Sinuella F. Fliegt auf trockenen Anhöhen Abends nach Sonnenuntergang um Tanacetum und Artemisia campes⸗ tris. Die Raupe ſoll in den Stengeln von Chenopodium- leben. f Anerastia. 998) Lovella Zeh. Bei Mainz und Mombach auf Sand⸗ flächen im Juni und Juli. Die Raupe lebt nach Zeller unter Büſchen von Aira canescens, Festuca ovina, Calamagrostis epi- geios in einer aus Sand zuſammengeſponnenen BR Ephestia. ˖ 999) Elutella H. In großer Zahl den Monat Juni hin⸗ durch in alten Holzſtällen, an Reiſighaufen, alten morſch gewor⸗ denen Gartengeländern, auch in Wohnzimmern und Raupenkaſten. Die Raupe lebt von pflanzlichen todten Stoffen, nach von Heine mann z B. auch an Brod und getrocknetem Obſt. ) Gartners Mittheilung, daß ſie in den Wurzeln von Artemisia Absinthium (die bier fehlt) lebe, bezieht ſich vielleicht auf eine andre Art. 281 Pempelia. 1000) Adornätella F. Im Mai und Juni auf trockenen Sandflächen um Thymus bei Mombach und Biebrich. 1001) Subornatella Dy. Ebendaſelbſt im Juni, Juli und Auguſt nicht ſelten. 1002) Or natella S. V. Gemein an trocknen Rainen um Thymus überall. Hypochaleia. 1003) Ahenella &. V. Nicht ſelten an trocknen Baer im Juni. Die Raupe fand A. Schmid in röhrenförmigen Gängen unter den Wurzelblättern von Helianthemum vulgare und Ar- temisia campestris im Mai. — Ein 2 Anfangs Juni 1864 bei Lorch gefunden iſt auf dem Thorax und den Oberflügeln einfarbig dunkelroth ohne Grau, hat den Rand der Unterflügel und deren Franſen dunkler als deren übrige Fläche und nähert ſich dadurch ſo ſehr an Germarella, daß es vielleicht dazu gehören könnte. 1004) Melanella J,. Einzeln Ende Mai im Aheinthal, namentlich bei Lorch. | | Epischnia. 5 1005) Prodromella H. Selten bei Biebrich und Mombach Ende Mai, Anfangs Juni. Die Raupe ſoll an Scabioſen leben. Brephia. 1006) 5 Tr. Mitte Mai und Mitte Juli bei Mombach auf der Erde ruhend. Die Raupe fand A. Schmid Mitte Juni in Geſpinnſt unter Helianthemum vulgare und Artemisia campestris. 1 a Myelois. Die Raupen überwintern klein. 1007) obtusella H. Der Schmetterling Ende Juni ſelten, an Birnbäumen. Die Raupe an deren Blättern im Mai.“ 1008) Consociella H. Einzeln, in der erſten Hälfte des Juli um Eichen. Nach A. Schmid werden die Raupen klein ſchon im October gefunden, und leben nach der Ueberwinterung Anfangs Juni geſellig in eee Geſpinnſten zwiſchen den Eichblättern. 282 1009) Sodalella ZU. Sehr jelten. Bei Mombach am 22. Juli 1860 aus einem Weißdornbuſch aufgeſcheucht, 1010) Tumidella Zeh. Einzeln in Eichengebüſch Ende Juni und Anfangs Juli. Die Raupe Ende Mai erwachſen an Eichen. 1011) Rubrotibiella FR. Die Raupe geſellſ chaftlich in einem Geſpinnſt zwiſchen Eichenblättern Anfangs Juni, det Schmet⸗ terling im Juli. 1012) Suavella Zek. Fliegt in der erſten Hälfte des Juli. Die Raupe an Schlehen und Weißdorn in ſeidnen Röhren. 1013) Epelydella Z. Lebt ganz wie die vorige, der Schmet⸗ terling ſchon im Juni. 1014) Advenella Zeck. Die Raupe, ſchön grün mit zwei rothen Subdorſalen, kommt bei Wiesbaden und Mombach an geſchützten warmen Orten vor, an der Blüthe des Weißdorn im Mai eingeſponnen. Verwandlung auf der Erde, der Schmet⸗ terling in der erſten Hälfte des Juli. ö 1015) Rosella Scop. Wurde vor Jahren öfter bei Mom: bach getroffen, ſcheint aber dort verſchwunden. Ihre Flugzeit iſt Ende Juni nach von Heinemann, nach Koch u Jult und im Auguſt. 1016) Cirrigerella Zeh. Wurde als -Seftenfeit im Mom⸗ bacher Wald und bei Dotzheim in dem Biebricher Waldweg ein⸗ mal am 26. Juni 1859 im Graſe gefunden. i 1017) Cribrum 8. J. Häufig in der erſten Hälfte des Juni bei Biebrich und Mosbach um große Diſtelarten. Die Raupe wird im Frühjahr erwachſen, von dem Mark der abgeſtorbenen Stengel ſich nährend, in dieſem gefunden. Ende Mai verwandelt ſie ſich daſelbſt. b Achro ea. 1018) Griseella F Im Rheinthal im Juni an Bienen⸗ ſtöcken, in e die Raupe ähnlich der von Mellonella lebt. Melissoblaptes. 1019) Bipunctanus Z. Wurde Anfangs Juli 1865 be⸗ 283 Mainz von A. Schmid und mir getroffen. Die Raupe fol in ans in der Erde leben. f Aphomia. 10200) Colonella L. Oefter im Juni an Orten, wo Wes⸗ penneſter ſich vorfinden, in denen die Raupe geſellig lebt. 8 Galleria. 1021) Mellonella L. Soll in zwei Generationen im Früh⸗ ling und im Nachſommer ſich entwickeln. Vigelius erhielt ſie be⸗ ſonders im Auguſt zahlreich aus ſeinen Bienenſtöcken. Die Raupe lebt oft in großer Zahl vom Wachſe in den Bienenſtöcken. VIII. Wickler. Rhacodi a. Das Ei überwintert. 7 1022 Caudana F. Der Schmetterling wird aus Gebüſchen von Populus tremula und Weiden aller Art von Ende Juni an aufgeſcheucht. Die Raupe lebt nach FR. Ende Mai im unge⸗ bogenen Blattrand oder zwiſchen den Blättern dieſer Sträucher und ſoll auch an Birken vorkommen. Die var. Emargana F. kommt nur als einzelne Seltenheit vor. sf. Teras. Die Schmetterlinge überwintern. 1023) Cristana S. V. wurde nur von Vigelius und Blum vor Jahren in 3 Exemplaren in Gebüſchen gefunden. 1024) Hastiana L. wird bei Wiesbaden an allen Weiden⸗ denarten Ende September und im October getroffen, am häu- figſten und zwar in allen Varietäten um Waldbäche an einer kleinblätterigen, niedrigen Saalweide. Die einfach grüne, erſt im September daſelbſt zwiſchen Blättern zu findende Raupe läßt auf eine ſeltenere Sommergeneration ſchließen. 1025) Umbrana E. Wurde mehrmals in Saalweiden⸗ büſchen zur ſelben Zeit gefunden. Es dürfte noch einer Prüfung 284 bedürfen, ob fie nicht blos Abänderung der vorigen Art ift, da ich die von Andern angegebenen Unterſcheidungsmerkmale an meinen Exemplaren nicht finde. Die 5 nach v. Heinemann an Saalweiden und Vogelbeeren. 1026) Mixtana H. Nicht ſelten auf Haideflächen im Dcto- ber und im erſten Frühjahr überwintert. Die Raupe jol an Calluna zwiſchen zuſammengezogenen Zweigen leben. 1027) Tristana E. Die Raupe in zwei Generationen im Juni und September an Viburnum Opulus und Lantana. Sie minirt Anfangs im Blatte und lebt und verwandelt ſich ſchließ⸗ lich in einem kleinen umgeſchlagenen Stück des Blattrands. Der Schmetterling im Juni und October. | 1028) Variegana S. F. (Abildgardana F) und var. Nycthemerana, letztere ſeltener, lebt als Raupe an vielerlei Laubholz, z. B. Schlehen, Weißdorn; Obſtbäumen, auch in Gärten. Der Schmetterling erſcheint von Mitte Auguſt. 1029) Per mutatana Dep. wurde einmal von Vigelius ge⸗ funden. Mann traf den Schmetterling an n Weißdornhecken im Juni. 1030) Boscana F. Die Raupe im Juni, der Schmetterling an Ulmenhecken in den Curhausanlagen und bei Mainz, Ende Juni. Da er im Herbſt noch nicht gefunden wurde, vermuthe ich in ihm die Sommergeneration des Folgenden: 1031) Parisiana G., der außer der grauen Farbe keinen Unterſchied von Boscana zeigt. Die Raupe im Herbſte zwiſchen zwei flach gekreuzt aufeinandergelegten Ulmenblättern. Der Schmetterling im September. 1032) Squamana F. oft gemein im August, dagegen die var. Literana I. ziemlich ſelten. Die Raupe auf Eichen, die Puppe fand ich in einem zuſammengelegten Himbeerblatt im Juli. Sie ergab ein ganz einfarbiges, zeichnungsloſes, apfelgrünes Exemplar, als ſeltene Varietät. 1033) Ni veana ½ oft gemein an Birkenſtämmen im Sep⸗ tember, die Raupe zwiſchen deren Blättern. | 285 1034) Roscidana H. Der ziemlich ſeltene Schmetterling ruht Ende Auguſt an Stämmen von Populus tremula und pyrami- dalis, auf denen die Raupe vermuthlich lebt. 1035) Sponsana F. (Favillaceana H.). Der Schmetterling in manchen Jahren gemein an Buchenſtämmen von Mitte Auguſt an. Die Raupe wahrſcheinlich an deren Laub, nach Koch an Himbeeren. 1036) Rufana S. V. (Autummana I.) wird Ende Septem⸗ ber und ſpäter bisweilen von kleinblätterigen Saalweidenbüſchen aufgeſcheucht, an denen vermuthlich die Raupe lebt. Die var. (2) Apiciana H. 87 kam erſt einmal im Spätherbſt vor. Ich möchte ſie nach meinem Exemplar der geringeren Größe und der viel ſchmäleren Vorderflügel wegen für eigne Art halten. 1037) Schalleriana L. Sehr ſelten bei Wiesbaden in Gebüſch bei Waldwieſen, z. B. im ſogenannten Gickelsberg, frühe im Auguſt, nach A. Schmid häufiger bei Oberurſel. Die Raupe nach v. Heinemann an Symphytum officinale im Mai. 1038) Comparana H. Bei Oberurſel nach A. Schmid. Die Raupe nach v. Heinemann an Weiden, nach den Annales de la soc. ent. Belge an Comarum palustre. 1039) Adspersana H. In Hecken auf Waldwieſen ſchon nach Mitte Juli. Die Raupe nach v. Heinemann an Potentilla und Spiraea-Arten, auch an Poterium Sanguisorba. 1040) Ferrugana 8. J. Gemein überall im Laubwald, oft ſchon vom Juli an. Die Raupe in zuſammengezogenen Blättern der Eiche, Birke und anderer Bäume. Selasana und Rubidana v. Heyd., die ich einmal Ende Juni fing, dürften verfrühte Exem⸗ plare oder Abänderungen der Sommergeneration ſein. 1041) Lithargyrana HS. im Auguſt an einzelnen Stellen auf Buchen nicht ſelten, die Raupe wohl an deren Blättern. 1042) Quercinana Zell. Selten, bis jetzt nur im Juni getroffen, die Raupe an Eichen. Vielleicht gilt von ihr dasſelbe, wie von Rubidana. i 1043) Lorquiniana Dup. Bei Budenheim, wo die Raupe 286 im Mai und Auguſt an Lythrum Salicaria, der Schmetterling im Juli und Herbſt von A. Schmid gefunden wurde. 1044) Contaminana H. Der Schmetterling in Weißdorn⸗ büſchen Ende Juli an heißen, trockenen Orten, ſtellenweiſe häu⸗ fig, die Raupe auch an Schlehen und Birnbäumen. ä Tortrix 1045) Corylana F. Höchſt gemein in allem Laubgebüſch vom Juli an. Die Raupe im Mai und Juni polyphag an Kräu⸗ tern und Holzpflanzen zwiſchen Blättern. | 1046) Ribeana H. Desgleichen, etwas weniger gemein. 1047) Dumetana 47. Die Raupe, trüb grün, mit einem bräunlichen Fleck auf dem Rücken etwas hinter der Mitte, der⸗ jenigen der beiden vorigen höchſt ähnlich, fand ich Anfangs Juni an Origanum vulgare. Sie iſt wahrſcheinlich ebenfalls polyphag. Der Schmetterling kommt nur an einer mit Clematis reich be⸗ wachſenen Stelle des Salzbachthals im Juli vor. 1048) Ceras ana H. An Obſtbäumen und Schlehen einzeln im Juni. Die Puppe in der Wohnung der Raupe. 1049) Heparana S. V. Der Schmetterling im Juli einzeln an Schleh- und Weißdornhecken, 0 um Erlen. Die Raupe wahrſcheinlich polyphag. 1050) Piceana L. Ziemlich ſelten an Föhren, von Mitte Juni an bis in den Juli. Die Raupe ſoll außer an dieſen auch an Wachholder vorkommen, in einem ſackähnlichen Geſpinſt, zwiſchen den Nadeln verborgen (Koch). 1 1051) Podana Scop. (Ameriana J.). Häufig im Juni im Laubwalde. Die Raupe polyphag im Mai.. 1052) Xylosteana L. Nicht häufig, im Eichwalde in der letzten Junihälfte. Die Raupe wurde von Freyer an Hypericum, von Seebold an Brombeeren gefunden, iſt demnach = auch polyphag. 1053) Ros ana L. (Laevigana S. V.). Gemein an Hecken im Juni, die Raupe an Laubholz aller Art und Kräutern, in den Spitzen der Triebe eingewickelt. | 287 1054) Crataegana H. Scheint bei Wiesbaden ausgegangen, wo ſie Vigelius Mitte Juni an den jetzt zerſtörten Hecken am Bach nach der Walkmühle fand, und iſt anderswo im Lande noch nicht entdeckt. Die Raupe nach Koch auf Eichen und Aspen, nach v. Heinemann an Aepfelbäumen, alſo wohl polyphag wie die Vorigen. f 1055) Sorbiana H. Fliegt ſchon Anfangs Juni um Eichen und Heidelbeeren. Die Raupe an dieſen und anderem Laubholz. 1056) Musculana H. erſcheint Anfangs Mai. Die Raupe überwintert erwachſen, zwiſchen Blättern geſponnen. Ich erzog ſie von Birken, Freyer nennt Himbeeren. Ebenfalls polyphag. 1057) Unifasciana Dep. (Productana Z.). Selten. Bei Rüdesheim Ende Juli 1865, auch einmal bei Wiesbaden. Die Raupe ſoll an Ligustrum vulgare leben. | 1058) Semialbana Gn. im Juni und zum zweitenmal im Auguſt an Lonicerenbüſchen, auch einmal 3 Exemplare am 20. Juni 1866 an Ruta graveolens in einem Garten zu Wiesbaden. Die Raupe erzog ich mit Gaisblatt aus dem Ei. Dr. Breyer will fie bei Brüſſel an Chelidonium majus gefunden haben. Die grünen, durchſcheinenden Eier dieſer und vieler ver⸗ wandten Arten haben die Form von Geldſtücken und werden in Reihen in der Art gelegt, daß eins das andere großentheils bedeckt. | 1059) Strigana H. Nur bei Mainz Ende Juni bis in den Juli einzeln um Artemisia campestris, an welcher nach v. Heinemann die Raupe lebt. Nach Koch auch an Gnaphalium und Euphorbia. | 1060) Lecheana I. die Raupe an Eichen und Kernobſt⸗ bäumen im Mai, der Schmetterling im Juni häufig. 1061) Fa villa ceana H. (Terreana Ji.) . Ziemlich häufig im Walde an Baumſtämmen und im Graſe Ende April und im Mai. 1062) Diversana H. Die Raupe polyphag im Mai an Laubholz, der Schmetterling Mitte Juni häufig, 1865 in Unzahl an Populus pyramidalis bei Mainz. 288 1063) Gerningana S. . Auf trocknen Wieſen am Walde wo dieſelben mit Haidekraut durchwachſen ſind, häufig Anfangs Auguſt. Die theegrüne Raupe ſoll an Lotus corniculatus an den Wurzelblättern über der Erde in röhrenförmigen Gängen leben (A. Schmid). Gartner fand ſie in ſchotenförmig zune genen Blättern von Plantago. 5 1064) Prodromana H. Wurde am 13. April 1864 an einer ſonnigen Waldſtelle oberhalb Dotzheim friſch entwickelt von einem Birkenſtamm geſcheucht. Die Raupe nach Glitz im We an Potentilla anserina. 1065) Pilleriana S. J. Bei Wiesbaden ſehr ſelteu, und = mir nur einmal im Juli von Clematis Vitalba aufgeſcheucht. Schenck erzog ſie zu St. Goarshauſen öfter an derſelben 9 — In Frankreich ſoll ſie dem Weinſtock ſchädlich werden, ſcheint aber bei uns nicht daran zu leben. Nach Mann iſt ſie polyphag, was mit der Angabe andrer ſtimmt, daß fie an Stachys germanica (Hs.), im Samen von Iris foetidissima (Stainton) an Artemisia campestris und Pyrus gefunden wurde. 1066) Grotiana F. War in den Jahren 1857 und 1858 faſt gemein an Eichengebüſch um die Mitte des Juni; ſonſt tft ſie ſelten. Die Raupe vermuthlich an Eichen. a 1067) Gnomana L. Ziemlich gemein im Juni. Die Raupe an allem Laubholz, auch an Heidelberen von mir gefunden. 1068) Holmiana L. Der Schmetterling in der letzten Hälfte des Juni und im Juli in Weißdorn- und Schlehenhecken, nach v. Heinemann auch an Roſen. Die Raupe im Mai zwiſchen 55 am Rand zuſammengeſponnenen Blättern. 1069) Bifasciana H. Sehr ſelten Mitte Mai bis Mitte Juni um Cornus und Rhamnus a in feuchten Wald: hecken, nach v. Heinemann um Heidelbeeren. Die Raupe vielleicht nach Art der folgenden an den Beeren dieſer Pflanzen. 1070) Conwayana F. Der Schmetterling gemein Ende Juni an Hecken von Ligustrum vulgare und Berberis, die Raupe entdeckte v. Heyden in den Beeren der erſteren, nach Kaltbch. | 289 lebt fie auch an den Früchten der Eiche im October und Novem⸗ ber. Die Puppe außerhalb der Beere in weißem een in e die Raupe überwinterte. | 1071) Bergmanniana L. Die Raupe gemein im Mai an Roſen in Gärten, ſelten im Freien. Die Puppe in der Wohnung der Raupe, einem der Länge nach zuſammengefalteten men Der Schmetterling im Juni. 1072) Loefflingiana L. Sehr häufig an Eichen, im Juni Die Raupe Ende Mai an Eichen in gerollten Blättern. ö 1073) Forskaleana L. Selten, Anfangs Juli um Acer campestre, auf welchem nach v. Heinemann die Raupe lebt. Andere nennen Roſen als Nahrungspflanze. 1074) Viridana L. Höchſt gemein an Eichen, bei Mainz an Pappeln, im Juni. Die Raupe im Mai. 1 1075) Forsterana F. Um Heidelbeeren Ende Juni ober⸗ . halb des Chauſſeehauſes, auch bei Oberurſel. 1076) Viburnana S. J. Auf einer Waldſtelle zwiſchen der Dietenmühle und dem Sonnenberger Kirchhof um Viburnum Opulus Ende Auguſt 1863 gefunden. 1077) Rusticana Tr. fliegt im Mai um Heidelbeeren, an welcher Pflanze ich die Raupe fand und erzog. 1078) Ministrana L. Ueberall gemein, Anfangs Mai im Walde und in Hecken. Die Raupe ſoll an Birken und Rham- nus leben. Nach v. Heinemann überwintert ſie erwachſen. Politana Hw. (Sylvana Tr.) von Vigelius einmal auf einem Haideplatz gefunden. Soll im Juni und Auguſt fliegen, die Raupe im September auf Haide, Ranunculus, Centaurea und Vaccinium Myrtillus bop ge im Juli und Steher leben (Treitſchke). N 1079) Cinctana 8. 17 Im Juli nicht ſelten an 3 felſigen oder hochgelegenen Orten. — Die Raupe unbekannt, viel⸗ leicht an Moos oder Flechten. 1080) Rigana Sod. Selten und nur im Wanphache⸗ Walde im Mai und Juli Ende. Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 19 290 Sciaphila. Osseana Sc. Von Vigelius einmal gefunden. Die Raupe lebt nach Staudinger unter Steinen in röhrenförmigen Gängen von Pflanzentheilen. Nach v. Heinemann fliegt der Schmetterling Ende Juni, nach Koch wurde er einmal a November ge: fangen. 1081) Wahlbomiana und die Varietäten Chrysanthemana, Virgaureana, Minora, Communana HS. (nur dd‘) alle gemein im Mai und wieder im Juli. Die Raupe polyphag an niederen Pflanzen. Penziana H. wurde einmal von Blum gefunden. 1082) Nubilana H. Häufig an Schlehenhecken, die Raupe im Mai, der Schmetterling im Juni. Die Raupe überwintert nach v. Heinemann zwiſchen Blättern. 1083) Oxyacanthana HS. Ziemlich Folter, Ende Mai. Die Raupe ne Mann an Weißdorn. Dolo ploca. 1084) Punctulana H. Der Schmetterling ſtegt im März, Abends einzeln an Ligustrum vulgare, an welchem auch noch ſpäter bis in den Mai der chose Schmetterling aufge⸗ ſcheucht wird. Nach Freyer lebt die Raupe 5 an Lonicera Mostsum ö N Olindia. ’ 1085) Albulana J. Der Schmetterling it im Juni be⸗ ſonders um Weißbuchen gemein an Waldrändern und Hecken. Hybridana H. Wurde von Blum und von Vigelius an Tannen ſüdlich vom Curſaal gefunden. Seitdem nicht wieder. Von Heinemaun gibt als Erſcheinungszeit den Mai und Auguſt an. 1086) Ulmana H. Wurde von Seebold zu Naſſau 3 Die Raupe lebt an Heidelbeeren. Cheimatophila. 1087) Tortricella H. (Hyemana H.) fliegt gemein im März und April gleichzeitig mit Parthenias in der Sonne, die Raupe an Eichen. 291 4 | Conchylis. Die Mehrzahl ſcheint als Raupe zu überwintern und im Innern der Pflanzen, den Stengeln, Wurzeln, Blüthen, Samenbehältern zu leben. 1088) Hamana L. Häufig in Wieſen und an Getreidefel⸗ 8 um Cirsium arvense, im Juni, Juli nnd September. Die Raupe fand Asmus in gerollten Blättern von Ononis repens. 1089) Zoe gana L. Seltner, in trocknen Wieſen von Mitte Juni bis Ende Juli. Die Raupe nach v. Heinemann in den Wurzeln der Scabiosa columbaria. 1090) Baumanniana S. J. Gemein im Mai und 30 in Wieſen. 1091) Zebrana H. Fliegt bei Mainz um Helichrysum are- narium in der erſten Hälfte des Mai. Die Raupe in den Blüthen dieſer Pflanze im Auguſt. Einzelne Schmetterlinge entwickeln ſich noch im September. 1092) Dip oltana H. Die Raupe wurde von A. Schmid in den Dolden von Achillea Millefolium entdeckt, in denen fie einge: ſponnen überwintert. Der Schmetterling fliegt von Mitte Juni bis Mitte Juli um dieſe Pflanze, ſowie um Artemisia campestris. 5 1093) Schreibersiana 1 Wird Anfangs Mai an den unteren Aeſten hoher Pappeln, auch aus Ulmenhecken bei Mainz aufgeſcheucht. Die Raupe lebt unter der Rinde dieſer Bäume min 1094) CruentanaFroel. Häufig im Juli an trocknen Orten um Schafgarbe. A. Schmid erzog die Raupe aus den Blüthen dieſer Pflanze und von Origanum vulgare. 1095) Sanguisorbana 45. Der ſonſt ſeltene Schmetter⸗ ling war im Jahr 1859 auf Waldwieſen Abends gemein in der erſten Hälfte des Auguſt. Die Raupe nach A. Schmid in den Samenköpfen der Sanguisorba officinalis. 1096) Am biguana II. (Roserana Froel.). Die Raupe, im Jum an der Traubenblüthe und im Herbſt an den unreifen Beeren 19* 292 angeſponnen lebend, iſt eine dem Weinbau oft ſchädliche Plage. Sie lebt vermuthlich auch an den Beeren von Ligustrum vulgare, da an dieſem Strauch der Schmetterling, auch ganz entfernt von Trauben, oft vorkommt. Er erſcheint früh im Mai und zum zweitenmal im Juli und Auguſt, und hält ſich in den Hecken an den Weinbergen auf, wo man ihn leicht wegfangen könnte. Die Verwandlung geſchieht in einem meiſt an dem Stamm der Reben oder einem Weinbergspfahl angebrachten Geſpinnſt. 1097) Straminea Hw. Sehr ſelten bei Mombach im sera Die Raupe ſoll an Centaurea Jacea leben. 1098) Hila rana HS. Die Raupe bohrt ſich im Mai in die jungen Schößlinge der Artemisia campestris, einige Zoll über der Erde und lebt dann in der hierdurch ſich bildenden Anſchwel⸗ lung des jungen Stengels. Sie nagt oberhalb ihrer darin gefertigten Höhle eine Stelle bis auf die Oberhaut aus, und hieraus ſchiebt ſich die Puppe beim Ausbrechen hervor, ganz wie Non. paludicola aus dem Rohrſtengel. Der Schmetterling erſcheint im Juli bei Mom⸗ bach und Biebrich in manchen Jahren nicht ſelten. 1099) Zephyrana Tr. Wurde vor Jahren bei Mombach von Blum und von Vigelius bei Lahnſtein, von den Frankfurter Sammlern bei Königſtein gefunden, ſcheint aber an erſterem Orte erloſchen; v. Heyden fand die Raupe in der Wurzel oder dem unteren Theil des Stengels von Eryngium campestre. Die Ver⸗ puppung geſchieht im Juni in der Raupenwohnung. Den Schmetter⸗ ling, eine ſehr kleine Form der vielen Varietäten desſelben mit weißer Grundfarbe, fand ich ganz friſch den 6. Juni 1866 im Biebricher Holzweg, wo aber jene Pflanze, ebenſo Helichrysum arenarium, woran die Raupe auch leben ſoll, gänzlich fehlt, und bei dem damaligen Südwind nur zu vermuthen iſt, daß er von Mainz her über den Rhein geflogen war. 1100) Aeneana H. Der Schmetterling fliegt Vormittags gegen 11 Uhr und Abends nach Sonnenuntergang mit pendel⸗ artig hin⸗ und herſchwingendem Flug auf ſonnigen Waldſtellen am Abhang des Thals von Kloppenheim nach Igſtadt und ober⸗ 293 halb Dotzheim, immer nur in wenigen Exemplaren. Er erſcheint nur einmal, Ende Mai, Anfangs Juni. 6 1101) Tesserana S. V. Gemein überall in Wieſen und an Rainen von Mitte Mai an bis in den Juli. 1102) Rubigana 7r. Auf Waldwieſen einzeln und ſelten in der letzten Maihälfte und im Juni. Die Raupe nach Stainton in den Wurzeln und Stielen der Klette, die aber an den hieſigen Fundorten nicht wächſt, ſondern wahrſcheinlich von Cirsium⸗Arten vertreten iſt. 1103) Kindermanniana Zr. Ziemlich häufig bei Mombach und Biebrich um Artemisia campestris, Mitte Juli. 1104) Franeillana F. oder vielmehr Eryngiana v. Heyd. (S. Stettiner entomolog. Zeitung v. 1865.) Die Raupe wird im Mai in den vorjährigen abgeſtorbenen Stengeln von Eryngium camp. bei Mombach und Biebrich gefunden. Die Puppe ſchiebt ſich bei dem Auskriechen daraus hervor. Der in früheren Jahren manchmal nicht ſelten geweſene Schmetterling im Juli. 1 1105) Smeathmanniana H. Gemein im Mai und noch⸗ mals im Juli und Auguſt um Schafgarbe, in deren Dolden die Raupe lebt und zur Verwandlung eingeſponnen überwintert. Nach v. Heinemann auch in den Blüthen von Anthemis cotula. 1106) Moguntiana nov. spec. (S. Wiener entom. Zeit⸗ ſchrift. 1864. S. 131). Auf den ſandigen Flächen bei Mainz und im Föhrenwalde bei Mombach fliegt dieſer Wickler, welcher der Im- plicitana Woche (Pyrethrana Zell. in litt.) ſehr nahe kommt und von Frankfurt a. M. mit dieſem zugleich unter dem Namen Heyde- niana verſchickt wird. Er iſt um wenigſtens ein Drittel kleiner als Implicitana und die bekanntere Ciliella H. (Rubellana H-Sch.), der er ebenfalls ſehr ähnlich iſt, hat wie letztere, ſchmälere und ſpitzere Flügel als Implicitana, aber die Färbung der letzteren, doch meiſt noch in einem lichteren Ton. Die Grundfarbe der Ober⸗ flügel iſt ein bräunliches Weißgelb, die Zeichnungen find gelb- braun und denen von Implicitana ſehr ähnlich, doch iſt die dunkle 294 ſchiefe, mit dem Außenrande parallele Mittelbinde etwas ſchmäler. Am meiſten kenntlich wird die Art durch einen nierenförmigen Flecken in der Mitte der gewäſſerten Binde und die zwiſchen ihm und dem Saum unregelmäßig ſtehenden Flecken, während bei Implicitana das äußerſte Viertheil der Flügel bis zum Saume meiſt gleichmäßig braun angeflogen iſt. Die Hinterflügel ſind grau mit lichten Franſen, Kopf und Palpen von der hellen Grund— farbe der Oberflügel. Die Unterſeite der Oberflügel iſt dunkel⸗ grau mit dunkler, ſchmaler Mittelbinde und einer breiten dunklen Binde zwiſchen dieſer und dem Außenrande. Die Unterflügel find unten lichter, als die oberen und nicht wie bei Pyrethrana dunkel geſprenkelt. Die Franjen, wie bei Implicitana, röthlich ſcheckig. Die Raupe, ſofern nicht eine Verwechſelung mit der folgen⸗ den untergelaufen iſt, fand A. Schmid Mitte Juni, in den End⸗ trieben von Artemisia campestris, in welcher Wohnung auch die Puppe ſich verwandelte. 1107) Implicit ana Wocke. Wird bei Wiesbaden an Tana- cetum vulgare und Artemisia vulgaris, bei Mainz um Artemi- sia camp. und Gnaphalium, während 1 Zeit wie Mogun- tiana einzeln getroffen. Der Schmetterling erſchien bei mir im Zimmer aus Blüthen von Gnaphalium, Zeller erzog ihn aus Pyrethrum inodorum. 1108) Ciliana H. (Rubellana H.). Gemein auf allen Wieſen, wo Primeln wachſen von Anfang Mai in wenigſtens 2 Genera⸗ tionen. Die Raupe fand Stainton in den Samen dieſer Pflanze, v. Hornig in denen der Linaria vulgaris im Juni. 1109) Rupicola Curt. (Humidana H.) fliegt im Juni auf Waldwieſen. Die Raupe ſoll im Fruchtboden von eee en Linosyris leben und darin überwintern. 1110) Mussehliana Jr. Wird zweimal, Ende Mai und im Auguſt, auf Wieſen in der Nähe ſumpfiger Stellen angetroffen. Die Raupe fand Kaltenbach im Stengel von Alisma Plantago, überwintert im April und wieder im Juli. Dieſe Pflanze fehlt 295 aber meiſt an den hieſigen Fundſtellen und wird durch andere Sumpfpflanzen vertreten ſein. 1111) Notulana Z. Wurde Ende Juli an denſelben Delete wie die vorige, aber ſehr ſelten, gefunden. Nach v. Heinemann auch im Mai. 1112) Gilvico mana Z. ſchwärmt mit einem den Sphingi⸗ den ähnlichen Flug an Blüthen von Hieracium-Arten im Juni an ſchattigen Hochwaldſtellen, in der Nähe von Lampsana com- munis. Selten. 1113) Pumilana &. iſt im Mai an Birkenſtämmen, a Farbe er trägt, nicht jelten. Die Raupe vermuthlich an den Kätzchen. 1114) Carduana Z. (Hybridella H.) ſelten, Ende Juui, nach A. Schmids Beobachtung um Chaerophyllum bulbosum. 1115) Posterana Z. Manchmal zahlreich um Centaurea Jacea Mitte Mai und im Juli. Die Raupe in den Blüthen von Centaureen, Carduus nutans und acanthoides, Lappa tomentosa im October, wohl auch im Juni (Zeller). Verwandlung an der Erde in einem Cocon (v. Hornig). 1116) Dubitana H. Gemein im Mai und Juli auf Wald» wieſen. Raupe und Puppe in den Blüthen von Senecio Jacobaea (Boie), Cirsium lanceolatum (Kaltenbach), Pieris hieracioides. (Hering), Hieracium murorum und umbellatum (Gartner). 1117) Atricapit ana Sh. wurde Ende Mai 1868 bei Lorch an einem Bergabhange im Walde gefangen. Nach von een wird er auch im Juli gefunden. Curvistrigana Aw. (Fiaviscapulana HS. ). Die Raupe wurde von A. Schmid bei Frankfurt in 1 von Solidago Vir- en gefunden. Phtheochroa. 1118) Rugosana H. Wird Ende. Mai ziemlich ſelten ge: funden. Die Raupe lebt an den zuſammengeſponnenen Beeren von Bryonia dioica im Herbſt, und frißt dieſe, auch wohl die Stengel der Pflanze aus, ſie überwintert erwachſen in einem röth⸗ 296 lichweißen, an einem paſſenden Ort über (nicht auf) der Erde angebrachten Geſpinnſt. | 5 Retinia. Alle an Nadelholz. 1119) Pinivorana Z. wird von Pinus silvestris im Mai und Anfang Juni einzeln aufgeſcheucht. 1120) Duplana FH. Ende April an jungen Föhren, ſelen⸗ weiſe häufig. 1121) Turionana H. Im Mai an ae Die Raupe in den Knospen derſelben. 1122) Posticana Zell. desgleichen. Selten. 1123) Buoliana S. V. an Föhrenſtämmen im Juni. Die Raupe soll ebenfalls in Föhrenknospen leben, die ſie nach Gartner umlegt und durch Anſpinnen an der Entwicklung verhindert. 1124) Resinana L. Die Raupe überwintert in Harzknollen der Nadelhölzer, der Schmetterling nicht ſelten im Mai. Pent hi na. 1125 Salicana L. Gemein an Pappeln und Weiden im Juni, zwiſchen deren Blättern die Raupe lebt. i 1126) Inundana S. J. Wurde erſt einmal oberhalb Dotzheim am 1. Mai 1862 an einem Aspenſtamme im Birkenwalde gefunden. Nach v. Heinemann kommt er auch im Juli zwiſchen Erlen vor. Die Erſcheinungszeit widerſpricht der ſonſt nahe liegenden Vermuthung, daß er nur eine berußte Va⸗ rietät von Corticana H. 13 ſei, oder von Capreana. 1127) Hartmanniana L. wird Mitte Juni und wider im Auguſt an Goldweidenſtämmen im Salzbachthal einzeln ge⸗ funden. | 1128) Picana Froel. (Corticana H. 13) in der eriten Hälfte des Juni an Stämmen der Birken, ſtellenweiſe häufig. 1129) Capreana H. Die Raupe im Mai auf Saalweiden, Der Schmetterling zur ſelben Zeit wie der vorige. 1130) Betulaeta na Hw. (Leucomelana @n.). Im Auguſt 1 um Birken und Erlen. Die Raupe im Mai an Birken (A. Schmid). 1131) Pr&longana Gn. (Betuletana Hs.). Anfangs Mai an Birkenſtämmen. Die Raupe nach Koch Ende September an Birken. | | 1440 1132) Cynosbatana L. (Variegana H.). Mitte Mai bis Mitte Juni. Die Raupe im Mai auf 3 und Seien nach Koch auch an Saalweiden. 1133) Pruniana H. Höchſt gemein an Schlehen en Stein⸗ obſt, Ende Mai. Die Raupe Anfangs Mai auf Prunus Arten. 1134) Ochroleucana H. Die Raupe im Mai an Roſen, auch in Gärten, der Schmetterling nicht häufig, Anfangs Juni. 1135) Dimidiana Sod. Ende April, Anfangs Mai um junge Birken, ſehr vereinzelt. Die Raupe im September an den⸗ ſelben, verwandelt ſich in der Erde (Koch). Gartner fand die— ſelbe bei Brünn im Juni und Auguſt in Lindenblättern, die ganz nach der Weiſe der Mitterbacheriana ſchotenartig zuſam⸗ mengeheftet waren. Die zweite Generation ſcheint bei uns zu fehlen. N N 1136) Sauciana H. Nach A. Schmid bei Oberurſel am Feldberg. Die Raupe im Mai an Heidelbeeren, der Schmetterling im Juli (v. Heinemann). a 1137) Sellana H. Fliegt zahlreich, überall auf Wieſen im Mai, Juli und September, meift um Cirsium palustre. Dipsa- cus silvestris, in deſſen Samenkopf die Raupe im Stiel leben ſoll, fehlt um Wiesbaden an den Fundplätzen. Die in der Regel weißlichen Unterflügel werden bisweilen dunkelgrau, wenn während der Entwicklungszeit der Puppe kaltes Wetter iſt, z. B. im erſten Frühjahr, auch im Auguſt 1866. 1138) Postremana Z. Eine Entdeckung v. Heydens. Die nicht ſeltene Raupe überwintert in der Wurzel von Impatiens, nachdem ſie dieſelbe ausgefreſſen, und verwandelt ſich entweder hierin, oder in den hohlen Stengelreſten dieſer Pflanze. Der Schmetterling fliegt Ende Mai. N 1139) Rosetana H. (Rufana Se.) iſt bei Mainz an einer Waldſtelle oberhalb der Hartenmühle Ende Juni in manchen 298 Jahren gemein. Helianthemum und Trifolium find dort vor⸗ herrſchende Pflanzen. Anderswo ſehr ſelten. Kein einziges dieſer Exemplare ſtimmte mit denen, die ich durch die Güte des Herrn Prof. Zeller als Rosaceana Schl. ie und die ſicher eigne Art iſt. 1140) Arcuana C/. Gemein an Waldrändern Ende Mai. Daß die Raupe auf (v. Heinemann) oder in Haſelſtauden lebe (Koch), ſcheint noch nicht feſtgeſtellt zu ſein. 1141) Branderia na L. (Maurana H.). Der Schmbiterking wird Mitte Juni einzeln von Populus tremula geſchüttelt, die Raupe ſoll im Mai zwiſchen deren Blättern leben. 1142) Striana S. J. Den Juni hindurch bis in den Juli an trocknen, unbebauten Stellen häufig. Stibiana Gn. wurde von A, Schmid am 10. Juni 1866 bei Gaualgesheim (2 Stunden rheinabwärts von Mombach) in Mehrzahl gefunden. 1143) Olivana Ju. en auf ſumpfigen Waldwieſen, als an Heidelbeeren auf der Höhe des Taunus im Anfang des Juni häufig. 1144) Palustrana Zell. Wohl nur Abänderung der vorigen Art, kommt mit derſelben vor bei gleicher Zeit und Oertlichkeit. Ohne Kenntniß der Raupe iſt jedoch eine Entſcheidung nicht mög⸗ lich. Dieſelbe dürfte gleich den noch unbekannten der verwandten Arten in Mooſen zu finden ſein. 1145) Rivulana Scop. Gemein auf Grasplätzen, namen ſumpfigen Orten, den ganzen Sommer hindurch. 1146) Umbrosana Zell. Fliegt in der erſten Hälfte 5 Juni, oft in Menge, bei Sonnenuntergang in Erleubeſtänden, z. B. unter dem Chauſſeehaus, und ruht bei Tag auf den Pflanzen des Bodens, nicht an den Erlen. 1147) Urticana H. Mitte Mai an Waldrändern und in Gebüſchen. Die Raupe lebt polyphag an Laubholz und W Ich erzog ſie von Birken. 299 1148) Lacunana HS. Der gemeinſte Wickler bei uns, er: ſcheint Mitte Mai. Die Raupe polyphag wie die vorige. 1149) Rupestrana D. Nach Koch bei Königſtein, An⸗ fangs Juni. Auch bei Lorch. 1150) Disertana HS. und v. Hein. Ein 9 im Mai 1866 bei Biebrich auf freiem Raſen. 1151) Decerepitana HS. Einmal Mitte Juni an der Hecke am alten Weg auf den Geisberg bei Wiesbaden. 1152) Cespitana H. Gemein auf Raſenflächen im Juli. 1153) Flavipalpana HS. Nur bei Mombach, namentlich an der bei Rosetana erwähnten Stelle häufig Ende Juni. 1154) Lucivag ana Zell. Nicht ſelten bei Wiesbaden, über⸗ all im Walde und an Hecken im Juni bis in den Juli. 1155) Bipunctana F. Ende Mai häufig an 5 Die Raupe 4 Wochen früher. 1156) Schulziana F. Fliegt in der fen Hälfte des Auguſt einzeln auf Waldwieſen mit Haide, in der Nähe ſumpfiger Orte. 1157) Hercyniana 27. Wurde Mitte Mai an Tannen bei Sonnenberg und oberhalb des Chauſſeehauſes getroffen. Die Raupe lebt im Frühjahr zwiſchen mehreren Nadeln und verwan⸗ delt ſich in der Erde (Kltbch.). 1158) Fuligana H. Zweimal in der erſten Hälfte des Juni auf einer feuchten Waldwieſe um Cirsium gefangen. Eccopsis. 1159) Ab bib lei WA Hw. (Venustana H.). An einzelnen wenigen Waldſtellen von Mitte Juni an bis Ende Juli. Die Raupe lebt nach A. Schmid im . der 1 in röhren⸗ förmigen Gängen. | Lobesia. 1160) Permixtana H. Den Mai hindurch an Waldrän⸗ dern, Buſchwald und Hecken. In den Jahren 1857—59 faſt gemein, ſonſt ſelten. | 1161) Artemisiana Z. wurde am 31. Juli 1864 friſch 300 entwickelt bei Lorch getroffen. Nach v. Heinemann lebt die Raupe an Anchusa off. im Juni und September, ſo a 2 Beneratiaen beſtehen. e Kaas 1162) Infidana H. Selten, Ende Auguſt, Anfangs Septem⸗ ber um Artemisia campestris bei Mainz und Biebrich. 1163) Lacteana Tr. Bei Mainz im Juni und Juli um Artemisia campestris, nicht häufig. Nach A. Schmid ieh die Raupe wie die von Incana. 8 1164) Hohen warthiana S. /. Im Juni und Anfang des Auguſt bisweilen ſehr häufig um Centaurea Jacea auf Wald⸗ wieſen. Kaltenbach fand die Raupe der auch hier vorkommenden Varietät Jaceana Scl. in den Blüthenköpfen von Cirsium lan- ceolatum. 1165) Latior ana ES. (Aemulana Schl.). Der Schmetterling ſehr ſelten im Juli und Auguſt auf der Erde ruhend, ſchwärmt um Sonnenuntergang. Die Raupe im October in den Blüthen von Solidago Virgaurea zahlreich, verſpinnt ſich auf der Erde und iſt ſehr ſchwer zu erziehen. 1166) Caecimaculana H. Mitte Juli einmal an dem Steinbruch im Nerothal gefangen. 1167) Hepaticana 17. In der erſten Hälfte des Juni und Auguſt auf lichten Hochwaldſtellen, oft zahlreich um Senecio silva- ticus und saracenicus, beſonders große und dunkle Stücke an letz⸗ terer Pflanze. Kleinere Exemplare der zweiten Generation ſind die Var. confusana HS. Die Raupe im Stengel aufer und anderer Senecio-⸗Arten (v. Heinemaun). 1168) Graphana 7r. kommt den Juni und Juli hindurch nicht ſelten auf unbebauten trocknen Stellen, z. B. verlaſſenen Steinbrüchen vor. 1169) Comitana 8. J. höchſt gemein an allem Nadelholz von Mitte Mai bis in den Juli. Die Raupe lebt an deſſen Nadeln. Proximana AS. iſt nur eine Abänderung, die durch Uebergänge vermittelt wird. | 301 1170) Demarniana F. R. An den Rändern von Birken: und Erlenbeſtänden in der erſten Hälfte des Juni. Nach A. Schmid lebt die Raupe in Kätzchen dieſer Bäume. 1171) Campoliliana S. J. Den Mai hindurch faſt ge⸗ mein in Saalweidenbüſchen im Walde. Nach Koch wird die er: wachſene Raupe im October an der Unterſeite der Blätter der Saalweide gefunden und verwandelt ſich auf der Erde in Moos. 1172) Nis ana (ella) TL. (Siliceana H.). Die Raupe fällt gegen Ende Mai mit den Samenſtielen der Pappeln (beſ. Pop. tre- mula) und der Saalweiden von den Bäumen auf die Erde (wie Noct. silago mit den Kätzchen), frißt noch einige Zeit an denſelben und lebt dann polyphag. Der Schmetterling den Juli und Herbſt hindurch an den Stämmen der genannten Bäume. 1173) Penkleriana S. J. Der Schmetterling gemein im Juni, Juli und Auguſt um Erlen, die Raupe vom Herbſt bis in den April an Haſeln und Erlen, im Frühjahr an deren Kätzchen. 1174) Ophthalmicana H. Der Schmetterling wird nicht ſelten im September von Populus tremula geſcheucht, auf welcher im Mai die Raupe lebt. . 1175) Sınuana S. J. Ziemlich jelten und nur einzeln un⸗ terhalb des Chauſſeehauſes im Juli an Birkenſtämmen, die var. Parmatana FR. an Haſelbüſchen im Nerothal gefunden. Nach FR. lebt die Raupe an Birken, Erlen, Haſeln, Zitterpappeln und Saalweiden. 1176) Sordid ana H. Der Schmetterling im September und October an Erlenbüſchen, auf denen nach v. Heinemann die Raupe im Mai. OR 1177) Bilunana Ho. (Cretaceana H.). Selten, in der erſten Hälfte des Juni an Birken und Erlenſtämmen. Nach v. Heinemann die Raupe im April an deren Kätzchen. 1178) Tetraquetrana Hw. (Frutetana H.). Höchſt gemein im April um Birken und Erlen, auf denen die Raupe lebt und, zwiſchen herabfallende Blätter eingeſponnen j ERSTER über: wintert. 302 | 1179) Immundana FR. Um Erlen und Birken Ende Mai und im Auguſt häufig. Die Raupe, von deren Laub ſich nährend, ſoll ſich auf der Erde im Moos verwandeln. 1180) Bima culana Don. (Dissimilana F.). Selten, an Birken⸗ und Erlenſtämmen Ende Auguſt. Nach v. Heinemann die Raupe im Mai, auch an Haſeln in ſchotenförmig zuſammen⸗ geſponnenen Blättern. Verwandlung an der Erde (Koch). 1181) Incarnatana H. Der Schmetterling im Juli und Auguſt in Roſen⸗ und Brombeerbüſchen auf Waldwieſen geſell⸗ ſchaftlich, aber nur hier und da an 1 zun warmen Stellen. 1182) Suffus ana Z. An Weißdornhecken und Birnbäumen, die Raupe im Mai, der Schmetterling im Juni nicht ſelten. 1183) Tripunctana 8. F. (Ocellana H. 18). Gemein an Hecken und in Gärten um Roſen, Schlehen und Steinobſt. Die Raupe im Mai, der Schmetterling gegen Ende des Monats. 1184) Roborana S. V. Desgleichen im Juni, die Raupe auf Roſen. 1185) Cirsiana Z. Im Mai nicht ſelten auf Wieſen, we⸗ niger häufig im Juli und Auguſt. Die rothe Raupe fand ich im Stengel von Cirsium palustre, worin fie überwintert und ſich verwandelt. Nach v. Heinemann lebt ſie auch im Stengel von Scabioſen und Diſteln (Carduus acanthoides.). 1186) Trigeminana Sz. (Poecilana v. Heinemann, die Wickler, S. 152). Sehr ſelten, an trocknen Werggb hangen und Rainen Ende Mai. 1187) Luctuosana Dep. (Tetragonana Sp.). Im Juni ſelten an Waldbächen und feuchien Waldſtellen, um Brombeeren fliegend. Nach v. Heinemann die Raupe im Herbſt unter Moos. A. Schenck glaubt die Raupe in Endtrieben der Brombeeren ge⸗ funden zu haben. 1188) Brunnichiana S. V. Der Schmetterling in der erſten Hälfte des Juni einzeln an Orten, wo Tussilago Farfara 303 in Mehrzahl wächſt, in deſſen Schäften die Raupe im März lebt (v. Heinemann, nach Fehr oben im Blüthenkopfe). 1189) Foeneana L. Der Schmetterling während des Juli im Freien höchſt ſelten. Die überwinternde Raupe öfter im Salz⸗ bachthal in den Stengeln der Artemisia vulgaris, deren Mark ſie verzehrt. Sie verwandelt ſich Anfangs Juni meiſt in den Wur⸗ zeln, nachdem ſie ein durch Gewebe verſchloſſenes Loch Bun Her: vordrängen der Puppe hergerichtet hat. 1190) Uddmanniana L. Die Raupe iſt im Mai häufig in dem Herztrieb der Brombeeren und eren, der Schmetter⸗ ling im Juni und Juli. 1191) Cit rana E. Der Schmetterling häufig in der letzten Hälfte des Juni um Schafgarbe und Artemisia campestris. Die Raupe lebt in den Blüthen der erſteren eingeſponnen. Pupillana L. Seitdem Vigelius dieſelbe auf einem Haide⸗ platz fand, kam ſie nicht wieder vor. Das noch vorhandeue Exemplar mag vom Winde weit hergeführt worden ſein. Die Raupe nach AS. an Wermuth (Artemisia Absinthium), der hier fehlt. 1192) Incana Z. Die Raupe lebt im Herbſt in einer An⸗ ſchwellung an der Spitze der Triebe von Artemisia campestris, worin fie auch bei gelindem Wetter überwintert nnd ſich im Frühjahr verwandelt, meiſt aber ihre Wohnung verläßt und auf dem Boden ſich verſteckt. Die Schmetterlinge erſcheinen den Mai hindurch. | 1193) Conterminana HS. Die Raupe oft in Mehrzahl an den Blüthen von Lactuca virosa und Scariola und des Gartenſalats im Auguſt. Sie begibt ſich tief in die Erde zur Verpuppung. Der Schmetterling Anfangs Juli um die genannten Pflanzen. 1194) Aspidiscana H. fliegt im Mai überall auf unbebauten, mit Gras und Haide bewachſenen Orten. Die Raupe fand A. Gartner in den Blüthen von Solidago Virgaurea und Chryso- coma Linosyris in einem zolllangen Geſpinnſtgang. 304 1195) Hypericana H. Die Raupe iſt Mitte Mai überall in zuſammengezogenen Blättern der Hypericum-Arten zu finden, der Schmetterling höchſt gemein von Ende Mai den N Sommer hindurch in 2 bis 3 Generationen. | 1196) Albersana H. Der Schmetterling felten in der ‚werten Hälfte des Mai um Lonicera Xylosteum bei Wiesbaden, auch im Rheinthal. Die Raupe entdeckte A. e an Loni- cera Periclymenum im October. 1197) Roseticolana Z. Der Schlee wird Ende Mai einzeln an Hecken getroffen. Die Raupe lebt im September in den reifen Früchten der wilden Roſe. Sie verwandelt ſich in der Erde. ö N 1198) Funebrana Tr. Die Raupe iſt der bekannte, in allen Arten von Steinobſt, urſprünglich und noch jetzt am häufigſten in Früchten von Prunus spinosa vorkommende, rothe Wurm, der von dem Fleiſche der Frucht lebt und in einem Ge⸗ ſpinnſt in Moos u. dgl. überwintert. Der Schmetterling erſcheint früh im Mai, worauf eine erſte Raupen⸗Generation in den Herz⸗ trieben lebt und den Schmetterling im Juli liefert: 1199) Tenebrosana v. Hein. und Zell. Manchmal in Mehrzahl an Orten, wo verſchiedene Wickenarten reichlich wachſen, vom Mai bis in den Juli. Die Raupe ſoll in den unreifen Hülſen der Erbſen und Wicken leben und auf der Erde in ei⸗ förmigen Cocon überwintern. Die weiblichen Schmetterlinge ſind größer als die SS und haben tiefſchwarze Unterflügel. Di 1200) Coecana Schl. Der Schmetterling fliegt den Juni hindurch im Salzbachthal einzeln um Ononis, in unzähliger Menge aber auf Aeckern mit Onobrychis sativa, auch bei Lorch an letz⸗ terer Pflanze, ſo daß die Raupe an ihr zu vermuthen iſt. 1201) Succedana S. V. einzeln in der erſten Hälfte des Juni auf Waldwieſen. Die Raupe lebt nach Hofmann Ende Auguſt in den Schoten von Cytisus nigricans von den unreifen Früchten. Da dieſe Pflanze hier nicht vorkommt, der Schmetter⸗ 305 ling aber um Cytisus sagittalis fliegt, fo dürfte dieſe die hieſige Nahrung ſein. 1202) Ser villana Dep. Sehr ſelten, um Waldgebüſch Ende Mai. Die Raupe lebt nach A. Schmid im October in Anſchwel⸗ lungeu der Saalweidenzweige und verwandelt ſich darin im April. 1203) Microgrammana HS. An einer Stelle des Salzbach⸗ thals Mitte Juni und im Juli an Ononis spinosa nicht ſelten. fliegend. Mann fand ſie auch um Marrubium. Raupe unbekannt. 1204) Strobilana Z. fliegt den Mai hindurch an Pinus Abies. Die Raupe ſoll in den Tannenzapfen leben und darin überwintern. { 1205) Corollana A. Einzeln, doch nicht ſehr ſelten in der erſten Hälfte des Mai um junge Büſche der Populus tremula. Die Raupe ſoll in den von Populnea veranlaßten Anſchwellungen der Zweige leben und ſich daran verwandeln. 1206) Scopariana HS. Zu Anfang Mai manchmal ſehr häufig auf Waldwieſen, wo Genista tinctoria reichlich wächſt. 1207) Cos mophorana 4. an blühenden Zweigen von Pinus silvestris gegen Abend ſchwärmend in der erſten Hälfte des Mai. — Die Puppe ſchob ſich in einem von mir beobachteten Fall zum Auskriechen des Schmetterlings aus der Rinde der Föhrenzweige neben alten Harzknollen der Resinana hervor. 1208) Coniferana KRatzeb. Selten, im Föhrenwalde bei Mombach im Mai. Die Raupe foll in der Borke, nächſt dem Quirl der Seitenäſte, leben und durch ausgeſtoßenen Koth ſich verrathen. Verpuppung im Mai. 1209) Pactolana Zell. Nur an Tannen, bei Heßloch und Sonnenberg. Die Raupe ſoll ganz wie die von Coniferana leben. 1210) Woeberiana 9. . Die Raupe lebt oft in Anzahl in dem Baſt der Schlehen, ſowie der Obſtbäume aller Art, welche dadurch brandig werden und abſterben. Man findet ſchon im Mai erwachſene Raupen und Puppen neben ganz kleinen Raupen, wenn man die kranken Stellen der Rinde ausſchneidet. Demge⸗ mäß erſcheint der Schmetterling den ganzen Sommer hindurch Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 20 306 einzeln. Die Mehrzahl der Raupen ſcheint in ihrer Wohnung ſich zu verwandeln. 1211) Composit ana F. (Gundiana H.). Im Mai, Juli und Auguſt gemein in Wieſen. 1212) Duplicana Zell. (Interruptana HS.). Sehr ſelten, nur einmal von Vigelius und ein zweites Mal am 5. Mai 1858 bei Dotzheim über Haidekraut neben einem Föhrenwalo fliegend getroffen. Die Raupe nach v. Heinemann im Baſt von Pinus. 1213) Perle pidana Aw. (Loderana Tr.). Sehr häufig im April und Anfang Mai auf Waldwieſen. Die Raupe zwiſchen Blättern von Orobus niger im Juli. Die Puppe auf der Erde. 1214) Fissana Froel. wurde bei Lorch auf einer Waldſtelle Anfangs Juni 1865 in mehreren Exemplaren getroffen. 1215) Dorsana F. (Lunulana S. J.). Häufig Mitte Mai an Rainen, namentlich dem Biebricher Holzabfahrwege oberhalb Dotzheim. Die Raupe nach v. Heinemann in Erbſen (und Wicken). b 1216) Aurana F. Bei Lorch in einem engen Wieſenthal An⸗ fangs Juni auf Dolden von Heracleum Sphondylium. 1217) Cruciana IL. (Augustana A.) auf Waldwieſen an kleinblätterigen Saalweidenbüſchen, ſowohl die Form 8. 362 als 363 (Cruciana) in allen Mittelabſtufungen mit und ohne Silber⸗ linien, ſo daß als Unterſchied von Augustana nur die weißen Franſen der Hinterflügel bei Cruciana bleiben. Ich möchte nur eine Art annehmen. Die Raupen (nach Koch) bohren ſich nach Aushöhlung der Laubknoſpen im Frühjahr in die Zweige und verwandeln ſich in Moos in einem Geſpinnſt auf der Erde. 1218) Abie gan a Dep. Ende April, Anfangs Mai ſelten an Tannen bei Sonnenberg, am rothen Kreuz und bei Heßloch. 1219) Nanana 1. Ebendaſelbſt in Menge Mitte Mai. Die Raupe ſoll zwiſchen einigen Nadeln von Pinus Abies leben und daſelbſt in weißem Geſpinnſt ſich verwandeln. 1220) Pinicolana Z. Im Juli bei Mombach an Föhren. Selten. 307 1221) Oppressana Tr. An Pappeln im Salzbachthale und bei Mainz manchmal häufig Mitte Juni. 1222) Corticana H. 209. Gemein an Eichen Ende Juni und im Juli, bei Mombach an Föhrenſtämmen. Die Raupe im Mai zwiſchen Blättern, auch einmal in einer jungen Galle von Cynips Quercus terminalis. Die Varietät Adustana H. 218 beſitze ich genau, wie dieſe Abbildung ſie zeigt. 1223) Profundana S. V. Der Schmetterling Anfangs Juni an Eichen nicht ſelten, die Raupe zwiſchen deren Blättern im Mai. g 1224) Ramana (ella) Z. (Triquetrana H.). In Büſchen der ſchmalblätterigen Saalweide (Salix triandra) an ſchattigen Orten Anfangs Auguſt. Nicht häufig. 1225) Simplana 7r. Ende Mai ſelten an Stämmen und Zweigen von Populus tremula, an welcher zu Anfang dieſes Monats die Raupe lebt (Glitz). 1226) Aceriana Dp. Anfangs Juni um Pappeln, bei Mainz oberhalb der Hartenmühle an der bei Rosetana erwähnten Stelle gemein. Die Raupe frißt ſich im Mai aus der Laubknospe in den jungen Zweig, den fie aushöhlt und den Koth oben hinaus⸗ wirft. Zur Verwandlung läßt ſie ſich an einem Faden zur Erde herab. 1227) Dealbana oel. (Incarnana Aw.). Der Schmetter⸗ ling den Juni hindurch häufig um Pappeln und Weiden, auf denen die Raupe im Mai. Doch ſcheint ſie auch auf Obſtbäumen vorzukommen. 1228) Paupera na Dup. Ein 9, wahrſcheinlich im Legen der Eier begriffen, wurde an blühendem Cotoneaster vulg. fliegend bei Frauenſtein den 23. April 1864 gefangen. Zeller fand die Art um wilde Roſen. a 1229) Trimaculana Don. (Ulmariana Zell.). Selten, bei Wiesbaden im Juni an Ulmen in den Kurhausanlagen. Die Raupe Mitte Mai zwiſchen den Blättern (Koch). 1230) Minutana H. Die Raupe im Mai zwiſchen zuſammen⸗ 20* 308 gehefteten Pappelblättern, der Schmetterling Mitte Juni bis Juli. Bei Mainz nicht ſelten. 1231) Mitterbacheriana S. J. Die Raupe lebt in einem an den Rändern zuſammengehefteten Eichblatt, in welchem ſie erwachſen überwintert. Dr höchſt gemeine Schmetterling fliegt im Mai. 1232) rs Tr. Sehr jelten. Blum traf a in den 1830er Jahren ein Paar in copula auf einem Schlehenbuſch, in der Gegend, wo die Kapellenſtraße den Neroberg erreicht. Dann traf ich 1864 Anfangs Juni einige Exemplare an einem Wald⸗ rand ſüdlich vom Kloſter Clarenthal. 1233) Harpana H. Gemein um Zitterpappeln, an denen die Raupe lebt, den Mai hindurch, auch einzeln im Auguſt. 1234) Nigromaculana Hw. (Freyeriana FR.) fliegt in der erſten Hälfte des Auguſt um Saalweiden. Eine Frühjahrs⸗ generation wurde hier noch nicht bemerkt. 1235) Achatana S. V. Häufig im Juni an Schlehen, Weißdorn und Obſtbäumen, auf denen die Raupe zwiſchen Blät⸗ tern lebt und ſich daſelbſt verwandelt. 1236) Vacciniana Z. Der Schmetterling fliegt in der 2. Hälfte des Mai über Waldflächen, die mit Heidelbeeren bewachſen ſind, und um Berberis. Die Raupe lebt im Herbſt zwiſchen den Blättern dieſer beiden Pflanzen eingeſponnen. Verwandlung in weißem, eirundem Geſpinnſt (v. Heyd.). * 1237) Ericetana HS. Häufig im Mai auf Haide- und Gras⸗ plätzen um junge Aspen und Birken. An erſteren lebt nach Koch di Raupe. . 1238) Quadrana H. Ende April auf größeren, ſonnigen Haideflächen, z. B. oberhalb Dotzheim, manchmal häufig. Die Raupe höchſt wahrſcheinlich an Haide. 1239) Lanceolana H. Gemein von Ende Mai an bis in den Herbſt in mehreren Generationen an Sumpfgräſern überall. 1240) Antiquana H. Selten, Ende Juni, im Juli und 309 Auguſt an trocknen Rainen. Die Raupe nach Lederer in den Wurzeln von Stachys arvensis überwinternd. 1241) Trifoliana HS. Häufiger, in Wieſen und Gärten zur ſelben Zeit wie die vorige. 1242) Granitana 18. Mitte Mai einzeln an Tannenzwei⸗ gen in den Kurhausanlagen und bei Sonnenberg. 1243) Fractifascia na Hw. (Cuphana HS.). Der Schmet⸗ terling höchſt gemein auf trocknen Wieſen Ende April und im Juli. Die Raupe im Juni in dem Stengel und den Blättern, im Auguſt in den Köpfen der Scabioſen. Verwandelt ſich auf der Erde. 1244) Comptana Froel. Nach A. Schmid im April und Juli bei Mombach. Die Raupe nach demſelben im Juni und Herbſt zwiſchen Blättern der Potentilla cinerea. 1245) Unguicana L. Ende April, Anfangs Mai auf Haide⸗ plätzen nicht ſelten. 1246) Uncana S. J. Gemein ebendaſelbſt zur ſelben Zeit. 1247) Biarcuana S . (Fluctigerana H.). Ziemlich ſelten, Anfangs Mai um Saalweiden. 1248) Diminut ana Hw. (Cuspidana). Ebenfalls um Saal⸗ weiden, Mitte Mai, nicht häufig. 1249) Tineana H. In Weißdornbüſchen nur auf dem Litori⸗ nellenkalk⸗Boden, Ende April und Mitte Juli, namentlich auf einer Stelle bei dem Exercierplatz auf der Höhe über Mombach. A. Schmid gelang es die Raupe ebendaſelbſt an Crataegus zu finden und zur Verwandlung zu bringen. Die Puppe hatte über⸗ wintert. Die nach v. Heinemann an Pappeln bei Braunſchweig lebende Art, die doppelt ſo groß wie die Hübneriſche Abbildung ſein ſoll, könnte verſchieden ſein. 1250) Apica na (ella) S. J (Siculana H.). Häufig in Hecken in der Nähe von Rhamnus im Mai und Juli, die Raupe zwiſchen deſſen Blättern im Juni und October (A. Schmid). Nach Gartner auch an Ligustrum und Cornus. 1251) Badia na S. V. fliegt im Mai und Auguſt überall an 310 Hecken. Ich erzog ſie aus einer im Juni im zuſammengezogenen Rande des Blatts von Orobus niger gefundenen Raupe. Sie iſt aber vermuthlich polyphag. 1252) Myrtillana 7r. Mitte Mai nicht ſelten auf Heidel⸗ beerflächen oberhalb des Chauſſeehauſes und am Feldberg. Die Raupe an Heidelbeeren. | 1253) Derasana H. Nach A. Schmid bei Oberurſel. Die Raupe an Heidelbeeren. Rho pobata. 1254) Naevana H. An Hecken und auf Heidelbeerflächen ein⸗ zeln, Aufangs Juli. Die Raupe Ende Juni polyphag an Pru- nus⸗Arten, Vaccinium, Sorbus, auch (nach v. Heyd.) an Stech— palme (die hier fehlt). | Tmetocera. 1255), Ocellana S. J. Nicht ſelten in Gebüſch im Juni und Juli. Die Raupe polyphag an Laubholz, ich fand ſie in Apfelblüthe eingeſponnen im Mai. Carpocapsa. ) Die Raupen leben in Früchten und überwintern zur Verwandlung eingeſponnen. 1256) Pomonana L. Gemein im Juni und Juli, oft in Kammern und Kellern, wo Aepfel und Birnen aufbewahrt wur⸗ den, in Menge an den Fenſtern. In warmen Jahren doppelte Generation. Die Raupe durchbohrt das Kernobſt um den Samen auszufreſſen, kommt aber auch in Apricoſen vor, wie mich die ſchon im Auguſt auskommenden Schmetterlinge belehrten. Die Raupe verſpinnt ſich erwachſen in der Rinde oder faulem Holz, beſonders gern in alten Baumpfählen und Geländern in der Nähe der Obſtbäume. Im Juni ſieht man oft die aus dieſen zur Hälfte hinausgeſchobenen leeren Puppenhülſen. Vermindert kann *) Amplana A., die bei Frankfurt in Eicheln, und Reaumurana v. Heyd., die den Kaſtanien in der Pfalz verderblich wird, ſind hier noch nicht vorge- kommen. 311 der ſchädliche Wickler nur werden durch Abkratzen der Baumrinde im Frühjahr und ſofortige Entfernung alles abfallenden Obſtes, damit die darin lebenden Larven nicht Zeit haben, ſich in der Nähe der Bäume zu verpuppen. 1257) Fagiglandana Z. (Grossana Zw.). Die Raupe im Herbſt in den Bucheckern. Der Schmetterling fliegt an ſchattigen Waldſtellen einzeln im Juni. 1258) Splendana H. Die Raupe im Herbſt in abgefallenen Eicheln, verſpinnt ſich in Moos 2c. auf der Erde. Der Schmetter⸗ ling erſcheint im Neben erſt Mitte Juli. Dichrorampha. Die Raupen leben in Wurzeln und Stengeln und überwintern darin. 1259) Sequana H. Um Achillea Millefolium und Tanace- tum vulgare, meiſt nur einzeln gegen Ende Mai. 1260) Petiverana L. Ueberall gemein um Achillea, Tana- cetum und Artemisia von Ende Mai an bis in den Herbſt. Die Raupe nach v. Heinemann von September bis April auf (in?) Achillea. Alſo wohl 2 Generationen. 1261) Alpinana Zr. Etwas weniger häufig, an Größe außerordentlich verſchieden, um dieſelben Pflanzen zur nämlichen Zeit wie der Vorige. 1262) Simpliciana H. (Caliginosana Tr). Einmal Ende Juli bei Biebrich von Fiſcher gefangen. Die Raupe nach von Heinemann in den Wurzeln von Artemisia vulgaris vom October bis April. N 1263) Plumbagana 1. in der erſten Hälfte des Mai an trocknen, unbebauten Orten häufig. 1264) Agila na Tengst. Faſt gemein an Tanacetum vulgare den Juni hindurch, aber nur auf Taunusſchiefer nahe bei der Stadt, z. B. im Nerothal. 1265) Plum bana Scop. (Zachana J.). Gemein überall um die bei Petiverana genannten Pflanzen vom Mai an. In Arte- misia vulgaris N A. Kaltenbach die Raupe ähnlich wie Foeneana lebend. 312 - Coptoloma. | 1266) Janthinana Dup. Die Raupe wird um Mitte September in krank ausſehenden Früchten des Weißdornes erwachſen gefunden. Sie iſt wie die von Pomonana geſtaltet, weißlich, roth angeflogen, ohne Zeichnung, der Kopf hellbraun, die Rückengefäße durch⸗ ſcheinend. Hinter der Körpermitte, wie bei Postremana und an⸗ dern, ein dunklerer, hier rother Fleck. Sie überwintert auf der Erde eingeſponnen. Der Schmetterling fliegt bei Sonnenunter⸗ gang im Juni an Hecken. Phthoroblastis. 1267) Fimbriana Ho. Der Schmetterling wurde Ende März einmal an einem Baumſtamm gefunden. Nach Glitz lebt die Raupe in faulem Eichenholz. 1268) Arg yrana H. Der Schmetterling häufig in der zwei⸗ ten Hälfte des April an Eichſtämmen. Die Raupe lebt nach Hahne unter deren Moos in der Borke. 1269) Plumbat ana Zell. Zur nämlichen Zeit, aber ſelten an Eichſtämmen. 1270) Nimbana 48. Bei Wiesbaden nur oberhalb des Chauſſeehanſes im Mai bei Tage fliegend, auch bei Selters von A. Schenck erzogen. Die Raupe wird Ende April an Buchen⸗ ſtämmen in feſtem, zähem Geſpinnſt auf der Rinde in Verwand⸗ lung getroffen (Hahne). 1271) Gallicolana v. Heyd. (Costipunctana He.). Die Raupe lebt und überwintert in den an den Zweigen junger Eichen feſtſitzenden alten und trocknen Gallen der Cynips Quercus ter- minalis. Kältere Winter ſcheinen ſie daraus auszutreiben oder zu vernichten. Denn während im Frühjahr 1862 faſt aus jeder eingeſammelten Galle ein oder mehrere Falter gekommen waren, brachte das Frühjahr 186¼5, nach einer Winterkälte von 180 R., nicht einen, auch nicht im Freien. Die Flugzeit iſt die erſte Hälfte Mai, auch ſchon früher, Ende April. 1272) Acuminatana Zell. Einmal, 15. Mai 1864, bei Kaſtel in den Feſtungsgräben am öſtlichen Ende gefangen. 313 1273) Motacillana J. fliegt ſehr e Mitte Mai an Eichen. 1274) Vigeliana HS. ſchwärmt Mitte Juni um Büſche und Zweige der Rothbuche. Die Raupe fand ich im Herbſt, ſie ver— fertigte zwiſchen 2 Buchenblättern einen leichten Cocon, worin die Puppe überwinterte. 1275) Germana H. (Fulvifrontana . ). Mitte Mai in Waldſchneuſen und an Hecken, manchmal in Mehrzahl ſchwärmend. 1276) Rhediana . Manchmal in Anzahl an Weißdorn⸗ blüthen und Schlehen Anfangs Mai fliegend. Nach A. Schmid lebt die Raupe in den unreifen Früchten des erſteren Strauches. 1277) Ochsenheimeriana Z. fliegt ee Mai an Tannen bei der Ruine Sonnenberg. IX. Motten. Talaeporia. Bei allen bis zur Gattung Swammerdam.a aufgeführten Arten überwintert die Raupe und es beſteht nur eine Generation 1278) Pseudo bombycella Z. Die überwinternde Sack⸗ trägeraupe lebt an dem grünen Flechtenanflug der Baumſtämme im Walde, nicht minder häufig als an demjenigen von beſchatte⸗ ten Felſen und Mauern. Die Motte erſcheint den Juni hindurch. Solenobia. 1279) Lichenella Z. Der Sad wird an den Schatten⸗ ſeiten alter Bretterwände, auch an Mauern, Baumſtämmen und den flechtenbewachſenen Aeſten in alten Hecken gefunden, wo nur die daran wachſenden Lichenen Nahrung ſein können. Es erſcheinen nur flügelloſe Weiber im April aus den Puppen. Lypusa. 1280) Maurella S. J. fliegt nach A. Schmid im Mai bei Oberurſel. 314 Diplodoma. 1281) Marginepunctella Stp. Der Sad wurde von Seebold bei Naſſau, dann bei Oberurſel und Königſtein im Herbit unter Steinen durch v. Heyden gefunden. Daß er, wie derjenige einiger Tineen, z. B. der von Parietariella, mit Theilen von Inſekten äußerlich beſetzt wird, ließ thieriſche Nahrung vermuthen, doch fand Gartner, daß die Nahrung nur in Parmelia pulveru- lenta beſtehe, die am Fuße der Baumſtämme wuchs, in deren Rindenfurchen die Raupe ſich verſteckte. Das vollkommene Inſekt fliegt im Juni. 5 Xysmatodoma. | 1282) Melanella Aw. Der Sad wird an Baumſtämmen gefunden. Die Nahrung beſteht in den Flechten der Rinde. Der Schmetterling wurde im Freien Mitte Juni angetroffen. Euplocamus. 1283) Anthracinalis Scop. Die Raupe entdeckte Treitſchke in faulem Buchenholz, fie dürfte aber auch in anderem, nament⸗ lich Eichenholz vorkommen. Der Schmetterling, deſſen Flug eigen— thümlich, pendelartig hin- und herſchwebend iſt (wie bei Tortrix æneana), kommt in der zweiten Hälfte des Mai einzeln an Wald⸗ rändern vor. Scardia. 1284) Boleti F. (Mediella Zr.) wird einzeln im Mai im Walde fliegend angetroffen. Die Raupe lebt in den holzigen Schwämmen der Weiden, Pappeln, Linden, Buchen u. ſ. w. Ochsenheimeria. 1285) Taurella S. J. wurde von H. v. Heyden bei Soden und nach A. Schmid bei Budenheim gefangen. Nach Gartner lebt die Raupe im Winter und Frühjahr in dem Herztrieb von Gräſern und Getreide (Roggen). Später werden die Halme durchfreſſen und dadurch bleich. Die Verpuppung erfolgt im Juni in der Nähe der Aehre in einem Geſpinnſt am Endblatt des Halms. Die Motte erſcheint im Juli und Auguſt. 1286) Vacculella FR. Wird bisweilen Anfangs Juli an 315 den Fenſtern in Gebäuden gefunden. Die früher gehegte Ver: muthung, daß ſie in faulem Holz lebe, iſt nach Entdeckung der Lebensweiſe der Vorigen unwahrſcheinlich. Tinea. Die Raupen leben an todten, ſelbſt faulenden organiſchen Stoffen, zum Theil in Säcken der Geſpinnſtröhren. 1287) Imella HE. Fliegt einzeln vom letzten Drittel des Mai bis Mitte Juli in Gebüſch, und zwar, wie es ſcheint, gleich den beiden Folgenden gerne in der Nähe von Aas. Die Raupen fand v. Heyden in einem Filzſchuh, der auf einem Acker lag. 1288) Ferruginella H. Wird überall im Juni im Wald, Feld, Gärten und ſelbſt in Häuſern bisweilen getroffen. Die Raupe ſoll Wollenſtoffe angreifen. 1289) Rusticella H. Nicht ſelten im Mai, Juni und Au⸗ guſt. Die Raupe ſoll nach Stephens Pelze, Felle, Teppiche zer⸗ freſſen. Ich traf den Schmetterling an dem bei Lapella unten N. 1303 erwähnten, weißen Schwamm in meinem Zimmer. 1290) Monachella H. im Schwanheimer Wald im Mai nach Koch. | 1291) Fulvimitrella Sodfsky kam einigemal im Mai an einem kranken Apfelbaum in meinem Garten vor. Die Raupe fanden Andere in faulem Holz von Buchen- und Hainbuchen— ſtämmen. 1292) Tapetzella L. Bisweilen in Häuſern um Ende Mai. Die Raupe lebt an thieriſchen Stoffen, Fellen, Haaren, Federn, faulenden Knochen. Zeller fand eine Geſellſchaft in einem, auf freiem Felde liegenden, Pferdefuß, der nach allen Richtungen von Gängen durchbohrt war. 1295) Arcella F. Wurde im Sommer, von Juni bis in den Auguſt öfter aus alten Hecken aufgeſcheucht. Die Raupe ſoll in faulem Holze leben. 1294) Corticella Curt. Einigemal an alten Hainpuden gegen Ende Mai getroffen. A. Schmid fand die Raupe in deren faulem Holz und den daran wachſenden weißen Pilzen. 316 1295) Parasitella H. Fliegt Ende Mai, Anfangs Juni. Die Raupe ſoll in abgeſtorbenen Buchen und Weidenſchwämmen leben. (Nach Bouché in Boletus fomentaceus.) 1296) Granella IL. Deren Varietäten Cloacella und Infi- mella fliegen an ſonnigen Waldſtellen manchmal ſehr häufig An⸗ fangs Juni. Ob die Zucht aus Getreide und faulem Holz, Schwämmen u. dgl. eine Trennung in verſchiedene Arten ermöglicht, iſt noch zu unterſuchen. Daß Farbe, Zeichnung und Geſtalt es nicht zulaſſen, wird um ſo deutlicher, eine je größere Anzahl Exemplare verglichen werden kann. Die verſchie⸗ dene Färbung und Große ſcheint nur auf der Reichlichkeit, ſowie Art der Nahrung zu beruhen. Die Form Granella traf ich an einem durchaus weißen, zuſammengeballtem Mehle ähnlichem Baumſchwamm ſowohl im Juni als beſonders groß und weiß im Auguſt 1866 bei der Ruine Sonnenberg. 1297) Parietariella 48. (Nicht Nigripunctella Zw.). Der Sack wird im Rheinthal an alten Mauern und Felswänden ge funden, ohne daß die Nahrung der Raupe feſtgeſtellt iſt. Der Schmetterling erſcheint Anfangs Juli. 1298) Ignicomella 48. fand ich einmal Ende Mai in einem alten Föhrenwalde bei Dotzheim an den Stämmen. 1299) Roesslerella v. Heyden. (Stett. entom. Zeitg. von 1863) fliegt zugleich mit Granella einzeln bei Frauenſtein auf der Felſenhöhe oberhalb der Burgruine Ende Mai, Anfangs Juni. Die Raupe vielleicht in den Flechten des Felsgeſteins. 1200) Misella Z. An kranken Baumſtämmen in Gärten, in Holzſtällen im Juni nicht ſelten. 1301) Spretella S. J. Häufig in der zweiten Hälfte des Mai in Häuſern, beſonders in Abtritten. Prof. Zeller beobachtete die Raupe in Röhren, die von Außen mit Grund überzogen waren. Mir erſchien im September 1866 ein friſches Exemplar in einem Puppenkaſten. Sie lebt ohne Zweifel von allerlei Ab⸗ fällen und Unrath. 1302) Pellionella L. Der Schmetterling iſt nicht ſelten 317 während der Sommermonate, beſonders im Mai und Juni, in Häuſern und Höfen. Die Raupe lebt in röhrenförmigen Gängen an Fellen, Pelzen und andern thieriſchen Stoffen. 1303) Lapella AH. (Ganonella 7r.). Den Mai hindurch an Baumſtämmen und in Gebüſchen öfter gefunden. Sie erſchien in meinem Zimmer, nachdem ich einen durchaus weißen, an einem Kirſchenbaum gefundenen Schwamm dahin gebracht hatte, aus welchem Gronella ausgekrochen war. 5 1304) Biselliella Z. Gemein in Häuſern den ganzen Tag hindurch. Die Raupe lebt an Wollenſtoffen in einem aus deren Faſern verfertigten Sack und tft Naturalienſammlungen faſt jo ge= fährlich, wie die Larven von Anthrenus. Aus Larven, die ich mit ihren Futteralen hermetiſch in ein Glas einſchloß, ent- wickelten ſich jährlich 2 Generationen, indem die Raupen ſich von den Reſten der vorhergehenden Generationen ernährten, aber immer kleinere Motten lieferten. 1305) Simplicelle 48. Ich traf ſie Mitte Juni öfter bei Biebrich auf uncultivirten, ſandigen Stellen zwiſchen den Pflanzen auf der Erde, zugleich mit Agdistis adactyla. 1396) Semifulvella Zw. Nicht häufig, im Walde den Juni hindurch. Die Raupe vermuthlich in faulem Holz. 1307) Bistrigella Zw. Nach Koch wurden die Puppen an den Mauern der Falkenſteiner und Königſteiner Burgruine in weißem Geſpinnſt gefunden. 1308) Argentimaculella Sr. Die Raupe lebt in der be⸗ ſchattete Mauern und Felſen überziehenden, grünen Staubflechte, nach v. Heydens Beobachtung, in langen Gängen und verpuppt ih im Juni daſelbſt. Der Schmetterling erſcheint im Juli und kommt bei der Leichtweißhöhle vor. 1309) Vinculella 48. Der plattgedrückte, biscuitförmige, mit feinem Sand überzogene Sack findet ſich an Felſen und altem Gemäuer, z. B. an der Ruine zu Königſtein, Sonnenberg und den Burgen am Rhein. Die Raupe ſcheint dieſelbe Nahrung wie die 318 vorige Art zu haben, da fie an gleichen Orten vorkommt. Der Schmetterling erſcheint im Juli. 1 Lampronia. 1310) Morosa Z. kam in den Jahren 1861 und 1862 im Mai an wilden Roſen im Salzbachthal bei Wiesbaden ſtellenweiſe in Anzahl ſchwärmend vor. Die Raupe ſoll im Frühjahr in den jungen Knospen derſelben leben. Alle Exemplare gehörten zur var. b. Z. ohne lichten Punkt am Vorderrand. 1311) Fla vimitrella H. Ein männliches Exemplar ſcheuchte ich Ende Mai aus einem Brombeerbuſch an einem beſchatteten Waldrand. Es wurde von Dr. Wocke in Breslau für Flavimi- trella erklärt, iſt aber, wenn nicht andre Art, erhebliche Varietät. Größe, Schnitt nnd Farbe der Oberflügel und Unterflügel wie bei einer ſehr großen Muscalella. Die 2 Querlinien fehlen, es iſt unr ein kleiner weißlicher Fleck am Afterwinkel, wie bei Moro- sella, und eine Andeutung eines kleineren Fleckes unter der Falte im erſten Viertel der Oberflügel vorhanden. Kopf buſchig, rein gelb behaart, Fühler haarförmig. 1312) Prælatella S. J. Selten, einmal am 5. Juni 1866 am Rand des Bachs oberhalb der Faſanerie, im ſogenannten Ra bengrund, gefangen. Die Raupe lebt nach Freyer in einem weißgrauen Sack an der Unterſeite der Blätter von Erdbeeren und Geum urbanum, nach Kaltenbach auch an Achillea, Rubus und Spiræa Ulmaria vom Herbſt bis Frühjahr und durch⸗ löchert die Blätter durch ihren Fraß. 1313) Rubiella Bjrkdr. (Variella F. H.). Fliegt in der erſten Hälfte des Juni im Wald und in Gärten um Brombeeren⸗ und Himbeerenſträucher. Die Raupe lebt im Mai in deren End⸗ trieben und verpuppt ſich daſelbſt. Teichobia. 1314) Verhuella St. Die Raupe lebt überwinternd in den Blättern von Asplenium Ruta muraria und Trichomanes, dann an der Unterſeite der Blätter in einem aus den Samen gefertig⸗ ten Sack. Der Schmetterling wurde an der Königſteiner Burg⸗ 319 ruine und am 21. Juni 1863 an Felſen bei St. Goarshausen gefangen. Er ſoll ſich in Mauerritzen verbergen. In cur varia. 1315) Muscalella F. wird einzeln Anſangs Mai an Hecken und im lichten Walde fliegend getroffen. Die Raupe minirt (nach Koch) in der Jugend in Eichenblättern und überwintert in einem aus 2 Blattſtücken zuſammengehefteten ovalen Sack auf der Erde. Vor der Verwandlung um Mitte März wird das Gehäuſe mit einigen Fäden auf einem trocknen Blatt befeſtigt. f 1316) Pectinea Ho. (Zinckenii Zell.) fliegt meiſt ſchon im April ſehr häufig in allen Wäldern und Gebüſchen, wo Birken ſtehen, in deren Blättern die Raupe, nach Zellers Entdeckung, in der Jugend minirt, dann ihre Wohnung aus dem Blatt, das da- durch ein rundes Loch erhält, ausſchneidet und mit dem ſo ge— bildeten Sack auf die Erde fällt, wo ſie wie Muscalella weiter lebt. l 1317) Koerneriella Z. Erſcheint etwas ſpäter als die Vorige, doch auch noch im April in allen Buchenwäldern, wo ſie Nachmittags oft zahlreich im Sonnenſchein fliegt. Die Raupe lebt, wie die Vorigen, in Buchenlaub. Der daraus gefertigte große ovale Sack wird ſchon im Nachſommer im abgefallenen Laube gefunden. 1318) Tenuicornis St. wurde mehrmals in der Gegend zwiſchen Dotzheim und dem Chauſſeehaus, im lichten Walde fliegend, um Mitte Mai gefangen. 1319) Oehlmanniella A. fehlt bei Wiesbaden, wurde aber bei Naſſau von Seebold gefunden. Der Sack ſieht nach Zeller dem von Degeerella ähnlich, und nachdem die Raupe im Früh⸗ jahr noch an jungen Pflanzen ſich genährt, erfolgt die Verwand—⸗ lung. Nach Koch fliegt der Schmetterling erſt im Juni. 1320) Capitella L. Bei Wiesbaden nur von Vigelius ein⸗ mal gefunden, iſt dagegen nach Schenck häufig bei Selters in Gärten, wo die Raupe in den jungen Trieben der Johannisbeeren Anfangs Mai lebt und dieſelben bis in das Mark der Zweige aus: frißt. Der Schmetterling erſcheint Ende Mai. Mieropteryx. 1321) Calthella L. wird Ende April und den Mai hin: durch, auch im Juli, ſtellenweiſe geſellſchaftlich auf den Blüthen der Caltha palustris und verſchiedener Ranunculus Arten ge⸗ funden. 1322) Aruncella Scop. fliegt in der zweiten Hälfte des Mai und im Juni ſtellenweiſe in Anzahl an pflanzenreichen, ſonnigen Stellen im Walde um verſchiedene Blüthen, auch die von der Vorigen beſuchten. ö 1323) Anderschella HS. Anfangs Mai häufig über Hei⸗ delbeeren Nachmittags fliegend, die Raupe wohl in deren Blättern minirend. | 1324) Allionella Faber viel ſeltner ebenda um Mitte Mai. 1325) Thunbergella Fab. (Rubrifasciella Hw.). Zur Zeit der Entwicklung von Bombyx Tau im April oft höchſt zahlreich im Buchenwalde, wo ſie bei rauhem Wetter in den Vertiefungen der Rinde und dem Moos der Stämme nahe am Boden ſich verbirgt, bei warmem Wetter um die Zweige fliegt. Die Raupe höchſt wahrſcheinlich im Buchenlaub. 1326) Sparmannel la Fab. Selten und bis jetzt nur auf dem Neroberg um die Mitte des April an Wänden und Baumes’ ſtämmen ſitzend bei rauhem Wetter gefunden. Die Raupe wurde in Birkenblättern entdeckt. j 1527) Fastuosella Z. Nicht ſelten in der zweiten Hälfte des April um Eichen und blühende Schlehen fliegend. Die Raupe wurde nach Stainton's mündlicher Mittheilung von Kaltenbach in Haſelblättern entdeckt. 1328) Unimaculella Zett. iſt die am früheſten erſcheinende Micropteryx, die ich oft ſchon Anfangs April an Birkenzweigen ſitzend, oder bei rauhem Wetter im trocknen Laub junger Eichen: büſche verſteckt angetroffen habe. 1329) Purpurella H. (Chrysolepidella Z), obgleich in 321 manchen, beſonders den größeren Stücken der Vorigen ſehr ähn⸗ lich, dürfte doch verſchieden ſein, da ſie durchſchnittlich um etwa 7½ kleiner iſt, ſpäter und weit zahlreicher erſcheint. Auch hat ſie nur ſpärliches, graues, die Vorige reiches, gelbes, buſchiges Kopf⸗ haar, das aber leicht verloren geht. Sie wird bei ſonnigem, warmem Wetter Ende April an jungen Birken an den Baum⸗ kronen in Menge aufgeſcheucht. 1330) Semipurpurel la Sch. (Violacella HS.) gleichzeitig mit der Vorigen an Birken, auch blühenden Saalweiden, doch weit weniger zahlreich. Nemophora. Die Raupen find Sadträger. 1331) 8 L. im April gemein in allen Laubwäldern, beſonders dem Buchenwald. Die Raupe minirt in der Jugend Buchen- und Eichenblätter (A. Schmid), lebt dann in einer nach zwei Seiten gewölbten Scheide auf der Erde unter abgefallenem Laube, Nachts von zarten Pflanzen noch im März freſſend. Die Verwandlung zur Puppe gegen Anfang April. 1332) Schwarziella Z in der erſten Hälfte des Mai ver⸗ einzelt an Waldrändern. Den kleinen, ſchmalovalen Sack, aus drei der Länge nach ſchuppenartig übereinandergelegten Blatt⸗ ſtücken zuſammengeſetzt, fand ich in Mulm unter ne im April. 1333) Panzerella H. Häufig in Hecken und Gebüſchen, meiſt erſt in der zweiten Hälfte des Mai, manchmal beſonders zahlreich an Heidelbeeren. 1334) Pilulella H. Der Sack, aus Stücken von Heidelbeer⸗ blättern zuſammengeſetzt, wurde durch v. Heyden in Fichtenwäl⸗ dern des Feldbergs unter Steinen in der Nähe von Heidel⸗ beeren entdeckt. Die Schmetterlinge fliegen dort im Juni. Bei Wiesbaden erſt einmal ganz friſch entwickelt, in einem von Heidelbeeren ganz freien Walde, an Föhrenzweigen den 20. Juni 1866 gefunden. Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 21 322 1335) Metaxella H. Ende a Anfangs Juni um e nicht ſelten. Adela. Fliegen im Sonnenſchein. Die Raupen ſind Sackträger. 1336) Fibulella S. V. Bei Hachenburg von A. Schenck, bei Falkenſtein und Oberurſel von A. Schmid gefunden, von mir bei Dotzheim den 8. Juni 1866 an Veronica officinalis fliegend und bei Sonnenberg acht Tage früher. Die Raupe wurde von Hofmann in den unreifen Samenkapſeln der Veronica Chamaedrys, ſpäter als Sackträgerin unter derſelben auf dem Boden entdeckt. 1337) Rufifrontella 7r. in der ſog. Schwalbenlach der Hammermühle gegenüber im Salzbachthal zu Anfang Mai. Zeller fand ſie an Blüthen der Valerianella olitoria. FR 1338) Rufimitrella Scop. (Frischella H.). An blühendem Sisymbrium Alliaria öfter vor Mitte Mai an der Ruine Sonnenberg und im Salzbachthal getroffen. A. Schmid fand den überwin⸗ ternden, dunkelgrauen, filzigen Sack unter dieſer Pflanze. Die Varietät mit gefleckten Oberflügeln wurde noch nicht getroffen. 1339) Violella 7r. (Tombacinella HS.). Anfangs Juli in dem Dennelbachthal bei Saalweiden öfter gefunden auch auf Sbabioſenblüthen. 1340) Sulzella S. V. fliegt Mitte Mai an Hecken und Wald⸗ rändern. A. Schmid fand den erdfarbigen, länglichen, aus feinen Sandtheilen beſtehenden Sack auf dem Boden unter Liguſter⸗ hecken. 1341) Degeerella L. Der aus Laubſtücken zuſammengeſetzte Sack wird an Waldrändern unter trockenem Laub gefunden, wo die Raupe allerlei Pflanzen benagt. Der Schmetterling ſchwärmt daſelbſt im Juni. 1342) Ochsenheimerella H. v. Heyden entdeckte am Feldberge den Sack unter Steinen mit dem ganz gleichen von Pilu- lella in der Nähe von Heidelbeeren. Der Schmetterling fliegt im Juni. 1343) Viridella Scop. Gemein in der erſten Hälſte des 323 Mai an jungem Laub der Eichen, Buchen und Birken ſchwärmend. Die Raupe wird nach Leon Becker unter abgefallenem Buchen⸗ und Haſellaub in einer zweiſeitig gewölbten Scheide gefunden. Sie frißt im Frühjahr Nachts an jungen Trieben. 1344) Cuprella S. J. Bis jetzt nur an einer Stelle in der Nähe von Clarenthal, an der alten Chauſſee nach L.⸗Schwal⸗ bach, in der zweiten Hälfte des April an Blüthen der Salix triandra ſchwärmend und darauf ruhend, in Mehrzahl getroffen: Nemotois. Die ſacktragende Raupe überwintert. 5 1345) Scabiosellus 850%. Sitzt im Juli auf den Blüthen verſchiedener Scabioſenarten und ſchwärmt darüber im Sonnen⸗ ſchein. Die Raupe lebt in der Jugend in den Samenköpfen der⸗ ſelben und ich ſah, wie ſie im September die blauen, ausgefal⸗ lenen Röhrenblüthen als Sack benutzte und damit umherkroch. Später und während der Ueberwinterung lebt ſie auf der Erde in einem ſelbſtverfertigten, dem ihrer Verwandten ähnlichen Sack unter der Pflanze verborgen. Die zuſammengedrückte, meſſer⸗ förmige Geſtalt des Hinterleibs, von welcher die Autoren reden, entſteht erſt durch Eintrocknung, am lebenden 9 iſt derſelbe gleich⸗ dick, ſchlank, cylindriſch. 1346) Cupriacellus E. Sehr ſelten, und nur von Schenck und von Vigelius gefonden. Sie fliegt nach Zeller auf Torfwieſen im Juli. 1347) Schiffermillerellus S. V. (Fasciellus F.). Scheint bei Wiesbaden, wo ihn Vigelius fand, vertilgt zu ſein, bei Mainz wurde er noch vor einigen Jahren gefunden. Die Raupe lebt in einem zweifach gewölbten, in der Mitte verengten, braunfilzigen Sack und nährt ſich an den Blättern der Ballota nigra, in deren Nähe ſie ſich am Boden verſteckt. Der . fliegt auf dürren Anhöhen im Juni (A. Schmid). 1348) Minimeilus S. Y. Die dd fand ich in der zweiten Hälfte des Juli und im Auguſt öfter auf Blüthen des Tanace- 0 21* 324 tum vulgare, die 99 auf denen der Scabiosa succisa in Wieſen. An letzterer ift die Raupe nach Stainton gefunden worden. 1349) Dumerilliellus Dup. Nicht ſelten, Ende Juni und Anfangs Juli an ſonnigen Abhängen, die Raupe fand A. Schmid unter Hypericum in länglich ovalem, aus Sandtheilen beſtehen⸗ dem Sack. Nach HS. lebt fie auch an Hieracium. Swammerdamia. Die Puppe überwintert. 1350) Apicella Don. (Comptella H). Die Raupe fand v. Heyden an Blättern im Schatten ſtehender Schlehenbüſche in geſellſchaftlichem Geſpinnſt. Die Umwandlung erfolgt in weißem Cocon unter dem Raupengeſpinnſt. Der Schmetterling erſcheint Ende April, Anfangs Mai des folgenden Jahres. Nicht häufig. 1351) Caesiella H. Faſt ſelten. Der Schmetterling Ende April und im Mai, nach FR. auch Ende Juli und Anfangs Auguſt. Die Raupe an Birken im October in leichtem Geſpinnſt auf einem Blatt, verwandelt ſich auf der Erde. 1352) Oxycanthella Dup. Die Raupe auf Weißdorn⸗ blättern und Prunus-Arten in leichtem Geſpinnſt, lebt im Mai, der Schmetterling im Juni (Koch). | 1353) Pyrella Villers (Cerasiella H.). Die Raupe im Juni und Spätherbſt gemein an Birken, auch Obſtbäumen. Der Schmet⸗ im April und Mai, dann wieder im Juli. Calantica. 1354) Albella v. Heyd. Der Schmetterling Ende Juni an Eichen, ziemlich ſelten Scythrop ia. 1355) Crataegella L. Die Raupe lebt im Mai in geſell⸗ ſchaftlichem, weitläufigen Geſpinnſt, das wie ein weißer Schleier in den Zweigen hängt und worin ſpäter auch die Puppen in gleich⸗ mäßigen Entfernungen aufgereiht hängen, an Weißdorn, Aepfel⸗ bäumen und Schlehen. Der Schmetterling in der zweiten Hälfte des Juni nicht ſelten. 325 Hyponomeuta. 1356) Vigintipunctatus Rete. Der Schmetterling um Mitte Mai und Mitte Juli ſelten. Die Raupe an Sedum Telephium an Hecken (bei Wiesbaden jetzt vertilgt) in Geſpinnſt an den Blättern geſellſchaftlich. Die Puppe überwintert. 1357) Plumbellus 8. . Der Schmetterling Mitte Juli einzeln, die Raupe im erſten Frühjahr an Evonymus europaea. 1358) Variabilis Z. Gemein an Schlehenhecken im Juli. Die Raupe im Mai geſellſchaftlich in Geweben. 1359) Malinellus Z. Der Schmetterling gemein im Juli, die Raupe im Juni an Eichen, Kernobſtbäumen und Weiden. 1360) Evonymellus Sc. Sehr häufig. Die Raupe über⸗ zieht die Büſche des Evonymus oft faſt gänzlich mit ihrem Ge⸗ ſpinnſte und entblättert dieſelben manchmal ganz. Die Puppen in weißen Cocons finden ſich in der Nähe an Wänden und Baumſtämmen. Die Raupe kommt im Rheingau auch an der Weichſelkirſche vor. 1361) Padi Z. Die Raupe im Mai 121 der Weiſe der Verwandten in Geſpinnſten an Prunus Padus, der Schmetterling im Juni. Psecadia. Die Puppe überwintert. 1362) Decemguttella H. Die Raupe wird im Auguſt und September in allen Größen an Lithospermum offieinale bei Mombach im Walde getroffen. Jede verweilt einzeln unter einem Blatte in einem Geſpinnſt aus wenigen Fäden. Sind alle Blät⸗ ter der nicht häufigen Pflanze aufgezehrt, ſo wird auch die Rinde der Stengel abgenagt. Die Verpuppung erfolgt auf der Erde in Moos u. dgl. in weißem Geſpinnſt. Die Schmetterlinge erſcheinen ſehr vereinzelt den Juni und Juli hindurch. 1363) Bipunetella F. (Echiella 8. J). Die Schmetter⸗ linge von Ende Mai an, die Raupe im Juli, Auguſt und ſpäter einzeln an Echium vulgare. Die Verpuppung an der Rinde von Baumſtämmen u. dgl. in weißem, papierartigen Geſpinnſt. 326 Plutella. Der Schmetterliug überwintert. Mehrere Generationen. 1364) Cruciferarum Z. Vom letzten Drittel des Mai an in mehreren Generationen höchſt gemein. Die Raupe iſt polyphag und nicht blos auf Cruciferen beſchränkt. Die Verpuppung zwiſchen Blättern in einem durchſichtigen, leichten Cocon. 1365) Porrectella I. Die Raupe in Gärten an Hes- peris Anfangs Mai ſehr häufig. Die grasgrüne Puppe in netz⸗ förmigem, durchſichtigen Gewebe an der Unterſeite der Blätter. Der Schmetterling Mitte Mai und im Juli, im Felde ſehr ſelten. Die Raupe nach Koch auch an Anchusa arvensis. Nach Freyer auf Repsfeldern ſchädlich. 1366) Annulatella Curt. Bei St. Goarshanſen auf Lack, der Schmetterling wurde in der zweiten Hälfte des Juni ge⸗ funden. | Theristis. a 1367) Caudella L. (Cultrella E.). Der Schmetterling er⸗ ſcheint im Auguſt, überwintert und wird bisweilen auf der Blüthe der Saalweiden getroffen. Die Raupe (ſ. Tr. Bd. IX. 2. S. 42) lebt im Juni an Evonymus, mehrere in einem Gewebe. Die Verwandlung in nachenförmigem Cocon. 5 Cerostoma. Die Raupen verfertigen zur Verwandlung ein leichtes, ſpindelſörmiges 0 Gehäuſe. 6 | 1368) Asperella L. Die Raupe auf Eichen und Kernobſt⸗ bäumen Mitte Juni unter leichtem Geſpinnſt auf der Oberſeite der Blätter (v. Heyd.). Die Verwandlung zwiſchen Blättern in weißem, nachenförmigen Geſpinnſt. Der Schmetterling im Juli und Spätherbſt, überwintert. ö 1369) Horridella 7r. Die grüne Raupe, ſpindelförmig, mit weißen Subdorſalen und dazwiſchen dunkelgrün ausgefülltem Raume, iſt nicht ſelten an Schlehen Mitte Juni und September, verfertigt zur Verwandlung ein weißes, glattes, an beiden Enden 327 zugeſpitztes Gehäuſe. Der Schmetterling im Juli und nach Ueber⸗ winterung der Puppe im nächſten Frühjahr im Mai. 1370) Nemorella L. früher bei Wiesbaden am Bach hinter der Faſanerie von Vigelius gefunden. Durch die Vernichtung der dort wachſenden Lonicera Periclymenum iſt ſie aber aus der hieſigen Gegend verſchwunden. Bei Selters fand ſie A. Schenk nicht ſelten. 1371) Xylostella L. (Harpella 8. J.). Sehr häufig in der zweiten Hälfte des Juni auch in Gärten und Anlagen, an Lonicerenbüſchen aller Art, an denen die Raupe lebt und ein weiß⸗ liches Geſpinnſt, gleich den verwandten Arten, zur Verwandlung verfertigt. 1372) Persicella S. J. Sehr ſelten und nur von Vigelius im Juli einmal in feinem Garten gefunden. Nach Tr. lebt die Raupe an Pfirſichbäumen, ſie wird aber aber auch an Eichen ver⸗ muthet. 1373) Luce lla F. (Antennella S. V.). Der Schmetterling Ende Juni und im Juli einzeln um Eichen, an welchen die Raupe im Juni lebt. a 1374) Alpella S. V. Selten, Ende Juni 1862 und Ende Auguſt 1864 gefunden. Die Raupe nach Koch im Juni an Eichen. 1375) Sylvella L. Der Schmetterling von Juli bis Sep⸗ tember einzeln und ſelten an Eichen, deren Blätter nach 8. die Nahrung der Raupe ſind. 1376) Costella F. Häufig um Buchen vom letzten Drittel des Juni an. Die Paarung bemerkte ich Ende September, ſo daß die Ueberwinterung des Eies anzunehmen iſt, da kein befruchtetes 9 überwintert. Die Raupe im Mai zwiſchen Buchenblättern. 1377) Radiatella Don. (Fissella H.). Höchſt gemein von Ende Juni an im Laubholz, die polyphage Raupe vorzugsweiſe an Eichen, bei Mainz, wo dieſe fehlen, an Pappeln und Ulmen. Der Schmetterling überwintert und lebt bis in den Mai. Die Paarung beobachtete ich im Februar. 328 1378) Vittella L. An Ulmen und Eichen wird der Schmet- terling einzeln im Juli aufgeſcheucht. Die Raupe im Mai bis in den Juni an deren Laub. Exapate. 1379) Congelatella CJ. Der Schmetterling erſcheint im Freien erſt zu Anfang des November. Die Raupe lebt in Endtrieben der Schlehen und des Ligustrum vulgare im Mai. Die Ver⸗ wandlung erfolgt auf 88 Erde. Das Ei überwintert. (S. Wiener entom. Zeitſchrift 1863. S. 133). Dasystoma. Die Puppe überwintert. 1380) Salicella H. In der Wiesbadener Gegend bis jetzt nur an einer Stelle des vom Chauſſeehaus nach Dotzheim ziehen⸗ den Thals und bei Hadamar von Profeſſor Barbieux gefunden, Anfangs April von Büſchen einer kleinblätterigen Saalweide (Salix triandra) aufgeſcheucht. Die Raupe lebt (nach Koch) in deren zuſammengezogenen Blättern im Auguſt und verwandelt ſich daſelbſt. Chimabacche. 1381) Phryganella H. Gemein im October, wo der Mann bei Tage in allem Laubwalde fliegt, die nur mit Flügelſtumpfen verſehenen 99 an den Zweigen der Bäume. Die Raupe im Juni polyphag an Laubholz. Das Ei überwintert. 1382) Fagella 8. 7. Der Schmetterling wird von Mitte März an an Baumſtämmen gefunden und iſt beſonders im Buchenhochwald im April höchſt gemein. Die Raupe im Mai polyphag auf Laubholz. | Semioscopis. Die Puppe überwintert. 1383) Avellanella H. Der Schmetterling oft in Mehrzahl ſchon in den erſten Tagen des März bei warmem Wetter an den Stämmen und Zweigen, beſonders der Hainbuchgeſträuche, bei kaltem Wetter zwiſchen trocknem Laub junger Eichen. 5 1384) Strigulana S. J. Zur gleichen Zeit wie der Vorige, 329 einzeln und faft jelten an Stämmen nnd Zweigen aller Pappel⸗ arten. 1385) Ane lla H. (Alienella J.). Selten, an Baumſtämmen und im Laub junger Eichbüſche, gleichzeitig mit den n Die Raupe ſoll auf Birken leben. Epigraphia. 1386) Steinkellneriella (ana) S. J.). Der Schmetter⸗ ling wird im Anfang des April an Schlehen und Weißdornzweigen Abends gefunden, auch an Steinobſtbäumen. Die Raupe im Auguſt und September an Weißdorn (Koch), ohne Sue lebt ſie auch an Prunus. Phibalocera. 1387) 1 (ana) F. (Faganella 7r.). Der Schmet⸗ terling gemein in Eichen- und Buchenwald den Juli hindurch. Die Raupe polyphag an Laubholz im Juni in einem glaſigen, farbloſen Geſpinnſt, an der Unterſeite des Blattes. Depressaria. Die Schmetterlinge überwintern in der Regel und wohl nur in ganz wenigen Fällen das Ei. Die Raupe lebt in einer meiſt aus dem Blatt gefertigten Wohnung 1388) Costosa Hw. (Depunctella H.). Die Raupe fand ich in den Endtrieben des Sarothamnus scoparius im Mai. Der Schmetterling erſcheint ſchon im Juni. 1389) Lit urella S. V. (Flavella H.). Die ſchwarze Raupe fand ich im Mai 1865 in Blättern der Centaurea Jacea, die am Rand zuſammengeſponnen waren. Die Schmetterlinge erſchienen Anfangs Juni. N 1390) Pallorella Z. Die Schmetterlinge werden im Sep⸗ tember im Gebüſch, Nachts bisweilen an der Haideblüthe ge: funden. Die Raupe lebt nach Stainton an Centaurea Scabiosa. Ueberwintert gefunden. ö 1391) Assimilella 7r. Die Raupe Anfangs Mai an Ge- nista pilosa an den Zweigen unter leichtem Geſpinnſt die Rinde abnagend. Der Schmetterling im Freien im Juli. ö 330 1392) Putridella S. V. wurde erſt einmal auf der ſog. ſchönen Ausſicht bei Wiesbaden im Auguſt gefunden. Die Raupe ſoll an Peucedanum officinale leben. 1393) Atomella H. 240. FR. tab. 32, Fig. 2, a und b Die Raupe an Genista tinctoria gefunden. Sie iſt ſehr licht graugrün, mit glänzend ſchwarzem Kopf und Nackenſchild, letzteres durch eine feine Linie in der Mitte getheilt. Auf jedem Ring die 4 Trapezwarzen, ſchwärzlich und klein. Seitenkante lichter. Der Schmetterling iſt von Pulverella H. verſchieden durch lichten Rücken und Flügelbaſis, breitere verhältnißmäßig kürzere Flügel, lichtgelb an der Wurzel und an dem Vorderranddritttheil, roſenröth⸗ lich angelaufen an dem hinteren Theil und zwar an der Wurzel ſcharf begrenzt, ohne daß ſelbſt bei den dunkelſten erzogenen Exemplaren dieſe Färbung je, wie bei Pulverella, gleichmäßig wird und ins Gelbbraune ſich verdunkelt. Noch weniger zeigt ſich der dunkle Fleck, der bei Pulverella über der Mittellinie des Ober⸗ flügels ſteht. Dabei iſt das letzte Palpenglied der Atomella ent⸗ weder ganz hellrothgelb, oder hat höchſtens im letzten Drittel an der Außenſeite einen dunkeln Punct, während Pulverella hier einen ſchwarzen Ring und die Spitze des Gliedes geſchwärzt hat. F. H., der Beide zuerſt vereinigte, ſcheint nur durch die Meinung ſeiner Freunde dazu bewogen worden zu ſein. Der überwinternde Schmetterling wurde öfter in Anzahl aus trockenen, belaubten Zweigen erhalten, die an Stellen, wo viel Genista tinctoria REN auf dem Boden lagen. E 1394) Pulverella H. nämlich var. d u. e, Zeller, Linnqa S. 233. FR. tab. 33, fig. 4a. (zu groß und die zwei ſchwarzen Punkte vor dem Mittelfleck fehlen), erzog ich aus an Sar. scop. und Genista pilosa gefundenen Raupen. Auch ſie liebt, ſich in dürre, neben dieſen Pflanzen liegende, Reiſer zu verbergen. Ich erhielt aber nie beide Arten durcheinander, ſondern immer an einer Stelle nur eine, obgleich oft zahlreich. Die Farbe wechſelt von Leder— gelb, bis nahe ins Ziegel- und Braunrothe, verbreitet ſich aber immer gleichmäßig über Rücken, Flügelwurzel und übrige Fläche 331 der Oberflügel. Bei vielen Exemplaren erſcheinen in der Mittel⸗ linie des Flügels drei weiße, ſchwarz umzogene Punkte, von denen der mittlere im unteren Theil des ſchwärzlichen Mittelflecks ſteht, welcher letzte aber nie ſo dunkel wie bei Propinquella iſt. 1395) Arenel la S. V. Die Raupe ſoll an Centaureen, Serratula tinctoria und Arctium Lappa im Juli gefunden werden. Ich traf ſie an Cirsium lanceolatum. Der See über⸗ wintert, im erſten Frühjahr keine Seltenheit. 1396) Rhodochrella HS. wurde in der zweiten Hälfte des Juli 1863 bei Frauenſtein in mehreren Exemplaren in der Nähe von Cotoneaster vulgaris getroffen. 1397) Propinquella Tr. Nicht häufig von Juli an, die Raupe nach v. Heyden im Juni an der Unterſeite von Arctium Lappa, nach Stainton an Cirsium lanceolatum in einer mit Ge⸗ ſpinnſt zuſammengezogenen Längsfalte, nach Andern auch an Centaureen. 1398) Nanatella St. Die Raupe fand ich bei Wiesbaden und Lorch von Ende April bis Mitte Juni an Carlina vulgaris jede ſehr verborgen in einer Röhre, welche theils durch Geſpinnſt, theils durch die zuſammengezogenen Blattränder gebildet war. Das Blattwerk war an den bewohnten Blättern im Enddritttheil des Blattes ausgefreſſen, jo daß die weißen Blattſpitzen ins Auge fielen. Der Schmetterling erſchien im Juli. 1399) Alstroemeriella (ana) L. Der Schmetterling wurde bei Wiesbaden öfter im Auguſt an Eichenſtämmen gefunden, bei Lorch ſchon im Juli. Hahne fand die Raupe zu Anfang des Juli in zuſammengezogenen Blättern des Conium maculatum, den Schmetterling überwinternd in Gebäuden. 1400) Purpurea Hw. (Vaccinella H.). Der Schmetterling wird einzeln im Nachſommer und überwintert gefunden. Die Raupe fand Dr. Wocke an Daucus Carota, nach Stainton lebt fie auch an Torilis Anthriscus. 1401; Hypericella7r. Die Raupe im aufämtfen gehen 332 Herztrieb des Hypericum perforatum im Juni nicht ſelten. Der Schmetterling im Juni. 1402) Ocellana (nella) F. (Characterella S. J.). Selten, im September an Baumſtämmen. Die Raupe in jungen Trieben der Saalweiden nach E., ſoll auch an Birken gefunden werden. 1403) Yeatiella (ana) F. (Ventosella HS.). Sehr ſelten und nur von Vigelius, ſodann im Herbſt 1864 in einem Clema⸗ tisbuſch bei Sonnenberg von mir gefunden. 1404) Im pure lla J. von Frankfurter Sammlern im Taunus gefunden. Die Raupe wahrſcheinlich an Vaccinium. 1405) Laterella S. J. Der Schmetterling iſt von Mitte Juni an häufig und überwintert in Hecken. Die Raupe wurde von Zeller an Centaurea Cyanus gefunden. 1406) Applan ella (a na) F. Die Raupe fand ich an Chae- rophyllum bulbosum und Anthriscus silvestris in zuſammenge⸗ zogenen Blattſpitzen im Juni. Andre auch an Chaerophyllum Silvestre. 1407) Ciliella $. Erſt einmal in einem ſehr friſchen Exem⸗ plar gefunden. Die Raupe nach Stainton an Angelica silvestris. Nach von Prof. Zeller erhaltenen Exemplaren ſeiner Annexella, die er an Carum Carvi und Mohrrüben findet, könnte ſie eine heller gefärbte Abänderung dieſer ſein. 1408) Capreole Ila Z. Friſch einige Mal vor Mitte Juli im Waldgebüſch gefangen. Bei der erſten Frühlingswärme im März fliegt ſie oft in Anzahl über Raſen und Haideflächen im Sonnenſchein, trotz der Ueberwinterung gut erhalten. Nach . ton lebt die Raupe an Pimpinella saxifraga. 1409) Parilella 7r. Die Raupe iſt häufig im Mombacher Walde in zuſammengeſponnenen Blättern von Peucedanum Oreo- selinum im Juni. Der Schmettterling hält ſich auf der Erde verborgen und wurde noch nicht fliegend gefunden. 1410) Cnicella J. Die Raupe oft in Mehrzahl an Eryn- gium campestre bei Mombach und Biebrich. Der Schmetterling von Mitte Juni an Baumſtämmen. 333 1411) Sarracenella nov. spec. den rothen Exemplaren der Depr. Cachritis Sidgr. am nächſten kommend. Größe von Depr. albipunctella, auch dieſelbe Form der Flügel. Fühler dunkelbraun, Kopf, Palpen, Rücken und Wurzel der Oberflügel, auch einige Puncte des Vorderrandes licht kupferroth, die übrige Fläche dunkel kupferroth. Durch eingemengtes Schwarz wird ein Schatten hinter der ſcharf abgegrenzten Wurzel, ſcharfe Puncte am Außenrand und verſchwommene größere am Vorderrand, ſowie ein Anflug der typiſchen Depreſſarien⸗Zeichnung, wie ſie Albipunc- tella, Olerella und Andere deutlicher tragen, gebildet. In der Mitte des Flügels, in der Mittellinie ſtehen 2 bis 3 rein weiße Puncte nach oben und außen durch dunkeln Schatten hervorge⸗ hoben und begrenzt. Der dritte, der Wurzel nähere, bleibt bis⸗ weilen weg und collidirt mit dem unteren der beiden typiſchen, ſchiefen, ſchwarzen Puncte, ſo daß er meiſt halb ſchwarz, halb weiß iſt. Die Schuppen dieſer ſchwarzen Puncte ragen über die andern hervor, ſo daß ſie unter der Lupe wie kleine Büſchel er⸗ ſcheinen. Hinterflügel grau, glänzend, ganz wie bei Applanella, nur ſind die Franzen weniger roth, Hinterleib dunkelgrau. Unter⸗ ſeite grau, mit lichterem Vorderrand und Franzen. Beine grau, vom Kniee an roth angeflogen. Palpen oben roth, von unten gelb, Bauch grau mit 2 ſchwarzen Seitenſtrichen. Die Raupe entdeckte ich im Juni 1864 am Rande des Nerothals an Senecio sarracenicus. Sie faltete zur Wohnung ein Blatt der Länge nach und nagte daſſelbe von innen aus, ohne es zu durchlöchern. Der Koth wird am Ende der Falte, nach dem Stengel zu, angeſammelt. Sie kommt nur einzeln und ſelten vor. Sie iſt grün, mit ſchwarzbraunem Kopf und zwei ſchwachen Subdorſalen. Die Verwandlung, wie bei allen De⸗ preſſarien außerhalb dieſer Wohnung. 1412) Depressella H. Die Raupe bei Wiesbaden enge und ſelten in der Mitte der Dolden von Daucus Carota, im Walde bei Mombach gemein in denen von Peucedanum Oreo- selinum den Juli und Auguſt hindurch. 334 1413) Pimpinella Zell. Nicht häufig an Baumſtämmen bei Wieſen, wo viel Pimpinella saxifraga wächſt, in deren Dol⸗ den die Raupe leben ſoll (Zeller). Den Schmetterling fand ich auch überwintert im März. 1414) Albipunctella E. Der Schmetterling von Ende Juni bis in den Herbſt ſehr häufig im Walde bei Mombach an den Föhrenſtämmen, auch einzeln am Rande von Waldwieſen bei Wiesbaden. Die Raupe nach A. Schmid im Juni an Anthris- cus silvestris. 1415) Emeritel la v. Heyd. Die Raupe ſehr häufig im Juni an Blättern des Tanacetum 1 der Schmetterling 1 im Juli. | 1416) Douglasella St. (Miserella 48.). Einigemal zu⸗ gleich mit der Folgenden angetroffen. 1417) Pulcherrimella St. an denſelben Orten wie Pim- pinella an Baumſtämmen und in dürrem Reiſig im Juli. Die Raupe nach Stainton an Bunium flexuosum. Da dieſe Pflanze bei uns nicht einheimiſch iſt, ſo iſt eine verwandte Doldenpflanze, etwa Pimpinella als Nahrung zu vermuthen. un 1418) Olerella Z. Im Föhrenwalde bei Mombach und oberhalb Dotzheim, auch an anderen Waldſtellen bei Wiesbaden im Juli bis September an Baumſtämmen. Die Raupe fand Zeller an Achillea Millefolium. 1419) Nervosa Hw. (Daucella 7r.). Selten bei Wiesbaden. Die Raupe nach Stainton in der Dolde von Oenanthe crocata, nach Zeller auch an Oen. Phellandrium und Cicuta virosa. 1420) Ululana Schmid nov. sp. wurde 1864 von Herrn A. Schmid in den Wirthſchaftsräumen auf dem Lenneberg, ober- halb Budenheim und von mir im Auguſt in einem Exemplar an einem Föhrenſtamm im Mombacher Walde gefunden. Größe und Flügelſchnitt von Albipunctella, roſenröthlich graue Färbung wie Olerella. Der Kopf, Rüſſel und Halskragen gelbweiß mit ein⸗ gemengtem blaſſem Roth, mittleres Palpenglied mit dicken an der Wurzel gelbweiß, an den Spitzen dunkelrothbraun ge⸗ 335 färbten borſtigen Schuppen, jo daß daſſelbe von innen weiß, von vorn braun erſcheint, Endglied derſelben dunkelrothbraun mit hell⸗ röthlicher Spitze. Fühler an der Wurzel dunkelbraun und licht gelbroth geringelt, an der andern Hälfte dunkelbraun mit weiß⸗ gelber, punktförmiger Spitze. Rücken und Schulterdecken röthlich weiß, mit etwas eingemengtem Rothbraun. An der Wurzel des Oberflügels am Vorderrand ein kleiner, dreieckiger, dunkelbrauner Fleck aus aufgeworfenen Schuppen, von da der ganze Vorderrand fein roſenroth beſäumt. Unter dieſem rothen Saum von der Wurzel des Flügels an ein lichtweißer, bis ½ der Länge des Flügels reichender Streif, wo er von einem dunkelrothbraunen bis zum Vorderrand reichenden Fleck unterbrochen wird und hinter dem— ſelben, mit der Grundfarbe vermiſcht, bis zur Mitte ſich fortſetzt, wo dunkles Roth mit einigen braunen Strichen auftritt. Gleich hinter dem erwähnten dreieckigen Fleck an der Wurzel wird der weiße Streif von einem dunkelrothbraunen, ebenfalls aus längeren Schuppen beſtehenden, leicht nach dem Innenrand zu ausgebogenen Strich begrenzt, der ſich in ſchwächerer Fortſetzung in grader Linie nach dem dunkelroth und ſchwärzlich gemiſchten Mitlelpunkte zu fortſetzt. Im Uebrigen die Zeichnung der von Albipunctella, jedoch ganz ohne Saumlinie oder Puncte. Die lichtgelbrothen Franzen, mit den Schuppen des Randes verſchmelzend, werden am Ende bräunlich geſäumt. Hinterflügel grau, die lichteren Franzen ohne alles Roth, ſonſt wie die von Albipunctella, Bruſt unten licht gelbgrau, Vorderfüße roth, braun geringelt, Hinterfüße graugelb, Hinterleib oben licht grau mit gelbröthlicher Haarſpitze des c, unten trübgelb. Eine im Mai 1867 zwiſchen Blättern von Jurinea cynanoides eingeſponnene, der von Cnicella ähnliche Raupe, könnte hierher gehören. | Enicostoma. 1421) Lobella S. V. Der Schmetterling Anfangs Juni an Schlehenhecken nicht ſelten. Die Raupe im Auguſt in Gefpinnft an der Unterſeite eines Schlehenblattes, verwandelt ſich in einem eiförmigen Geſpinnſt zwiſchen Blättern auf der Erde (d. Heyd.). 336 PSOricoptera. 4422 Gi e Z. Von Mitte Juli bis Ende Auguſt an Eichenſtämmen. Die Raupe Anfangs Juni auf ee und Diane Verwandlung in der Erde 1 - Symmoca. 1423) Signatella H. Nach A. Schmid be Mainz im Sun an einem Lindenſtamm gefunden. N Gelechia. Eine noch ungeordnete Maſſe von der verſchiedenartigſten Lebens weie i die aber noch bei zu Wenigen genau bekannt, um ſie danach zuſammen ſtellen zu können. . 1424) Sordidella H. Den Juni hindurch in Gebüſch auf mooſigem trocknen Waldboden, nicht ſelten. 1425) Ferrugella S. J. Die Raupe nach Kaltenbach (Pollichia, Jahrgang 16, S. 222) an Campanula persicifolia in einem am Rande zur Wohnung zuſammengehefteten Blatt zu Anfang Mai. Die Puppe wie die eines Tagfalters frei am Stengel befeſtigt. Nach HS. auch an Scabiosa columbaria. Der Schmetterling erſcheint Anfangs Juli. b 1426) Rufescens Ihe. Die 5 rollt im Frühjahr Grasblätter ſpiralförmig, in Geſtalt eines Horns, zu ihrer Wohnung. Der Schmetterling im Juli. * 1427) Lineolella Z. Nach A. Schmid in den Sreinkliicen | bei Flörsheim. Die Raupe nach 28. an Calamagrostis epigeios. 1428) Cinerella L. Gemein in Gebüſch an ke von Juni bis in den Auguſt. 1429) Lutatella HS. Der Schmetterling wurde erſt einige Mal Mitte Juli auf ſehr trocknen Grasplätzen gefunden. Die Raupe im Frühjahr, überwintert an Gräſern in nach Weiſe der Rufescens zuſammengerolltem Gras (A. Schmid). 1430) Triannulella H. Die Raupe fand ich Mitte Juni 1862 im Nerothal in Blättern von Convolvulus arvensis, die am Rand in Form einer Schote zur Wohnung zuſammengeheftet waren. Seitdem iſt fie auch an Conv. sepium entdeckt worden. 337 S. Wiener entom. Ztſchrft. 1863. S. 131. Der Schmetterling nicht häufig, im erſten Frühjahr und im Juli. 1431) Malvella E. Die Raupe im Herbſt ſehr häufig in den Samen der Gartenmalve. Die Verwandlung tief in der Erde. Der durch Verborgenheit ſeltene Schmetterling im letzten Drittel des Juni. 1432) Populella L. Höchſt gemein an Saalweide-, Pappel⸗ und Birkenſtämmen im Juni und Juli, die Raupe an denſelben in eingerollten Blättern im Mai. Erwachſen verwendet die Raupe zwei Blätter zu der Rolle, die derjenigen eines Rüſſel⸗ käfers gleicht. | 1433) Scintillella AR. und var. Brunnella HS. Die Raupe bei Mainz häufig im Juni in zuſammengeſponnenen Endtrieben von Helianthemum vulgare. Der Schmetterling im Juli. 1434) Subsequella H. Sehr ſelten und nur einmal in der erſten Hälfte des Juni 1858 im Nerothal auf einem Schle⸗ henbuſch gefunden, die Raupe ſoll nach Gartner in zuſammen⸗ gezogenen Zweigſpitzen der Prunus spinosa leben. 1435) Muscosella Z. Die Raupe im Mai in gerollten Pappel⸗ und Weidenblättern, Verwandlung auf der Erde. Der ziemlich ſeltene Schmetterling Ende Juni und im Juli an Pappel⸗ und Saalweidenſtämmen. 1436) Nigra Hw. (Cautella Z.). Die grüne braunköpfige Raupe lebt zwiſchen flach aufeinander gehefteten Pappelblättern. Der Schmetterling in der zweiten Hälfte des Juni und im Juli an Pappel⸗ und Aspenſtämmen. 1437) Turpella S. V. (Pinguinella 7r.). Die Raupe im Mai zwiſchen Pappelblättern, bei Mainz ſehr häufig, die Puppe in Vertiefungen der Rinde, der Schmetterling im Juli an den Stämmen. 1438) Velocel la Dp. Auf trocknen, ſterilen Anhöhen Mitte Mai und Mitte Juli bis in den Auguſt, die Raupe nach A. Schmid an Rumex Acetosella, unter welchem ſie in der Erde Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 22 338 röhrenartige Gänge ausſpinnt und von da aus die Blätter ver- zehrt. K 1439) Lentiginosella Z. Die Raupe fand ich Anfangs Juni in einer Zweigſpitze von Cytisus sagittalis. Sie verwan⸗ delte ſich in ihrer Wohnung und der Schmetterling erſchien Mitte Auguſt, wo er auch im Freien ſelten getroffen wird. 1440) Fla vicomella Z. Selten, im April (vielleicht über⸗ wintert) und Juli an Schlehenhecken bei Biebrich und Lorch ge- funden, die Raupe nach Hofmann an Schlehen in einer Wohnung aus verwelkten Blattſtücken. i | 1441) Ericetella H. (Gallinella J.). Höchſt gemein an Haide vom erſten Frühjahr an. Die Raupe in leichtem, röhren⸗ förmigen Geſpinnſt zwiſchen den Zweigen von Calluna vulgaris. 1442) Interruptella E. Sehr ſelten, Mitte Mai an Spartium scoparium fliegend. 1443) Sororculella H. Der Schmetterling Ende Juni, Anfangs Juli an Baumſtämmen im Walde. Die Raupe nach Freyer Mitte Juni zwiſchen Saalweidenblättern, wo ſie ſich auch verpuppen. | 1444) Peliella 7r. Der Schmetterling in der zweiten Hälfte des Juni an Steinen und Baumſtämmen. Die Raupe an den Wurzelblättern von Rumex Acetosella in leichtem Geſpinnſt (A. Schmid). f 1445) Ala cella Dep. Selten an Baumſtämmen in der zweiten Hälfte des Juli. 1446) Terrella S. J. Die Raupe klopfte ich einſt in der erſten Hälfte des Juni aus einer Hecke. Sie verfertigte ſich hier⸗ auf aus einem ſpiralförmig wie eine Uhrfeder gerollten Grasblatt eine Wohnung. Sie entſprach genau der von FR. tab. 96 gege⸗ benen Abbildung und lieferte die ächte Terrella, wie ſie von Mitte Juni an gemein um Hecken fliegt. 1447) Desertella Del. Im Mai und Juli auf trocknen Grasflächen bei Biebrich und Mombach. Das lebhafte Thier iſt 339 meiſt beſchädigt durch die beſtändige Bewegung zwiſchen den Halmen. 1448) Acuminatella Sircom. Ende April und im Auguſt bei Wiesbaden auf Sumpfwieſen getroffen. Nach v. Heyd. minirt die Raupe in Cirsium palustre im Juli und October und ver⸗ wandelt ſich in rundem Erdgeſpinnſt. Nach Zeller auch in den Blättern von Cirsium lanceolatum und Centaurea Scabiosa. 1449) Senectella Z. Mitte Juni bei Biebrich, Mosbach und Mombach auf Sandſtellen nicht ſelten. Cfliatella HS. Nach Koch bei Flörsheim. 1450) Decrepidella 48. Ebenda, wie 1449, in der zwei⸗ ten Hälfte des Mai im Graſe, bisweilen in Mehrzabl. 1451) Pedise quella H. Die Raupe Mitte Mai in End⸗ trieben der Lonicera Xylosteum und andrer Loniceren eingeſpon⸗ nen, der Schmetterling ſelten, nach Mitte Juni. 1452) Galbanella Z. Selten, Mitte Juni und Ende Au⸗ guſt im Walde 1453) Domestica Hw. A. Schmid fand die Raupe bei Rüdesheim im April in Moos (Tortula muralis). 1454) Seotinella H. Selten, an einer Schlehenhecke bei Son⸗ nenberg Ende Juni 1862, auch von Seebold bei Naſſau gefunden. 1455) Rhombella 8. J. Die Raupe obne Zweifel auf Birn⸗ und Aepfelbäumen, da ich im Juni die Puppen in deren 0 fand, welche ſich im Juni entwickelten. 1456) Proximella H. Gemein Ende April, Anfangs Mai an Birken, auch eine zweite Generation im Juli. Die Raupe im Mai und September in gerollten Birkenblättern. 1457) Notatella H. Im Mai an Erlen- und Birkenſtäm⸗ men, nicht häufig. Nach Koch ſoll die Raupe im September zwiſchen Saalweidenblättern eingeſponnen leben. N 1458) Vulgella 8. V. Einzeln in der erſten Hälfte des Juni an Weißdornbüſchen und Birnbäumen, die Raupe im Mai an deren Blättern. 1459) Humeralis Z. Der Schmetterling von Mitte Juli 22* 340 an, überwinternd, bis Ende April an Föhren- und Eichſtämmen in einzelnen Jahren häufig. Die Raupe an deren Rinde oder den daran wachſenden Mooſen zu vermuthen. 1460) Psilella HS. Um Artemisia campestris, in deren jungen Blättern, welche durch den Fraß an der Spitze weißgelb werden, die Raupe Anfangs Mai lebt, im Juni häufig bei Mombach. Puppe auf der Erde eingeſponnen. 1461) Brahmiella v. Heyd. bei Mombach. Die Raupe minirt im Mai und October in den Blattſpitzen der Jurinea eyanoides, die dadurch blaſenartig aufgetrieben werden (v. Heyden). Sie überwintert in einem Cocon innerhalb dieſer Wohnung. 1462) Rhenanel la v. Heyd. Die Raupe im Juli an der Unterſeite von Blättern von Convolvulus sepium, ſo daß ſie verdorrt ausſehen. Der Schmetterling im Auguſt (v. Heyden) bei Mombach. 1463) Artemisiella 7r. Die Raupe (nach A. Schmid) im Mai in Endtrieben des Thymus Serpyllum eingeſponnen. Der Schmetterling im Juni häufig bei Mainz und Wiesbaden (Den⸗ nelbachthal). 1464) Atriplicella TR. Selten. Die Raupe zwiſchen Samen des Chenopodium album in röhrenförmigen Gängen im Herbſt. Der Schmetterling im Juli:. Nach FR. die Raupe auch im Mai im Herztrieb der Atriplex laciniata. 1465) Horticolella nov. spec. Im Mai und September in meinem Garten gefunden. Größe wie Fugitivella, etwas über Sequax und unter Scriptella, Flügelſchnitt und Geſtalt wie die Letztere. Grundfarbe des Rückens und der Oberflügel ein warmes Scherben⸗ oder röthliches Holzgelb, auf welchen die Zeichnungen durch grob aufgeſtreutes, dunkles Roſtbraun gebildet werden. Zwei der typiſchen Punkte, die alle ſehr deutlich, faſt ſchwarz er⸗ ſcheinen, ſtehen auf der Mittellinie des Flügels, ſo daß der ma⸗ themathiſche Mittelpunkt des Flügels in dieſe Linie, gerade in die Mitte zwiſchen beiden fallen würde, der dritte Punkt ſteht ſchief nach dem Körper zu unter dem erſten der beiden oben am 341 Ende der Falte. Das auf den Flügel unregelmäßig wolkig, fleckig aufgeſtreute Braun läßt einen lichteren Hof um dieſe 3 Punkte, ſo daß ſie in dem helleren Umkreis um ſo ſichtlicher ſind. Außerdem läßt es frei und ganz hell den Hinterrand hinter der Falte mit Ausnahme der Flügelwurzel, und weiter bleibt hell und deutlich gezackt aber unbeſtimmt begrenzt die hintere Querlinie zu Anfang des letzten Viertheils. Vor den Franzen einige ſchwärzliche zerſtreute Punkte. Die Franzen lichter mit dunklem eingeſtreutem Staub. Hinterflügel lichtgrau, unter der Lupe mit feinem, dunklerem Staub beſtreut. Franzen etwas dunkler mit gelbrothem Glanz. Kopf von der hellen Grundfarbe, nament⸗ lich im Geſicht, nach dem Rücken zu dunkler angeflogen. Palpen gelb, von unten die Haare des Mittelglieds fein braun beſprengt, ein dunkler Ring unter der Spitze des Endglieds. Fühler braun, mit ſägezähnigen Gliedern und dadurch fein beringt erſcheinend. Unterſeite licht gelbgrau, auch die Beine, die Flügel blaugrau glänzend, Hinterleib oben dunkelgrau, bei dem Mann mit gelbem Endbuſch. Die Schmetterlinge treiben ſich zwiſchen den Pflanzen des Raſens umher, ohne ſich zum Flug zu erheben. 1466 Alburnella Z In der erſten Hälfte des Juli an Birkenſtämmen, an einzelnen Stellen häufig. 1467) Maculatella H. Die Raupe lebt im lichten Walde bei Mombach Anfangs Inni in Blättern der Coronilla varia, die ſie am Rande zur Form einer Schote zuſammenſpinnt. Der Schmetterling erſcheint in der zweiten Hälfte des Juni. 1468) Seriptella II. Ende Mai, Anfangs Juni nicht ſelten an Acer campestre, an deſſen Blättern die Raupe vom Auguſt an unter umgebogenen Stücken des Blattrandes lebt. Die Puppe überwintert auf der Erde. ö 1469) Diffinis Hw. (Scabidella Z.). Mitte Mai an trocknen Abhängen einzeln. Die Raupe, nach v. Heyden am Samenſtengel von Rumex Acetosella, verpuppt ſich Anfangs Juli in Geſpinnſt bei ihrer Wohnung und gibt den nn zum aseıtenmal im Juli. 342 1470) Solutella Z. Höchſt gemein von Anfang Mai auf Haideflächen. Die Raupe in röhrenförmigen Gängen auf der Erde unter Genista pilosa und andern Ginſterarten (A. Schmid). 1471) Longicornis Curt. (Zebrella J.) einmal am 10. Juni 1864 auf Sumpfwieſen, oberhalb der Faſanerie im en born. Die Raupe nach Stainton an Erica cinerea. 1472) DistinctellaZ Häufig bei Biebrich und Mombach von Mitte Juni bis Mitte Juli. Als Nahrung wird n vermuthet. 1473) Tischeriella Z. Die Raupe fand ich um Mitte Mai an Silene nutans im Rheinthal (bei Rüdesheim und Frauenſtein) und bei Mombach in einer aus zwei gegenüber⸗ ſtehenden Blättern, durch Zuſammenheften der Ränder verfertig⸗ ten Wohnung. Es wird an dem oberen Theil das Blattmark ohne Durchlöcherung des Blattes ausgefreſſen, während die Raupe an dem der Erde näheren Ende ſich aufhält. Die Verpuppung außerhalb auf der Erde. Der Schmetterling gegen Ende Juni. 1474) Cauligenella Schmid. Die Raupe lebt im Juni in einer Höhlung, die ſie in dem angeſchwollenen Stengeln der Silene nutans ausfrißt. Zur Verpuppung verläßt ſie dieſelben. Der Schmetterling erſcheint von Ende Juli an. Er hält ſich ſehr verſteckt auf der Erde, jo. daß er im Freien nicht leicht entdeckt werden wird. Die Raupe wurde nur bei Müden und Wem gefunden. 1475) Maculea Aw. (Blandella Z.). Die Raupe nach Stainton an Stellaria Holostea, in früher Jugend ein Blatt mi⸗ nirend, dann im Mai zwiſchen zuſammengezogenen Blättern an den Spitzen der Triebe, bisweilen auch in der Samenkapſel. Der Schmetterling im Juli. 1476) Electella Z. In der erſten Hälfte des Juli an Rothtannen bei Sonnenberg nicht ſelten. Die Raupe ohne Zweifel an demſelben Baum. 1477) Junctella HS. Mehrere Exemplare von ES. als ſolche anerkannt aus hieſiger Gegend. Stainton erklärte dieſelben von ſeiner 343 Junctella für verſchieden und bezeichnete ein von mir für Mar- morea gehaltenes Exemplar, das aber kein Roſtgelb am Vorder⸗ rand hatte und nur grau gefärbt war, als ſeine Junctella. Das⸗ ſelbe iſt bei Mombach gefunden. i 1478) Maculiferella Dgl. Der Schmetterling wurde auf trocknen Anhöhen Anfangs September bei Wiesbaden und Biebrich gefunden. Nach Zeller überwintert der Schmetterling. Die Raupe Anfangs Mai in den zuſammengeſponnenen Blüthen, dann in den Samenkapſeln des Cerastium semidecandrum. Die Schmetter⸗ linge erſter Generation Ende Juni. f 1479) Marmorea Hw. An Baumſtämmen bei Mombach im Juli, einmal, 9. April 1862, bei Dotzheim. Die Raupe nach Stainton Anfangs Mai an ln vulgatum in einer feidenen Röhre, die ihre Wohnung im Sande mit der Pflanze verbindet. 1480) Sequax Hw. (Apicistrigella HS.). Die Raupe Ende Mai im Herztrieb des Helianthemum vulg. eingeſponnen, der Schmetterling im Juli häufig an Baumſtämmen bei Mombach, auch bei Wiesbaden auf Waldwieſen. 1481) Scalella Scop. (Aleella F.). In der erſten Hälfte des Mai und im September an Baumſtämmen nicht ſelten. 1482) Leucatella L. Der Schmetterling an Hecken, im Juli ſelten. Die Raupe an Schlehen und Weißdorn, auch Aepfel⸗ bäumen im Mai, Verwandlung auf der Erde. 1483) Albiceps Z. Der Schmetterling im Mai und Juni in Hecken und an Obſtbaumſtämmen in Gärten nicht ſelten. 1484) Nanella S. J. Wie der Rare die Raupe nach Stainton an Birnblüthen. 1485) Dodecella L. Ende Mai a im Juni an Föhren öfter gefunden. Die Raupe lebt nach AS. in den jungen Trieben derſelben. 1486) Triparella . fliegt in der erſten Hälfte des Mai und im Auguſt einzeln in Eichengebüſch. Die Raupe lebt nach v. Heyden in ſchlangenförmig gewundenen Geſpinnſtgängen zwiſchen flach 344 aufeinanderliegenden Eichenblätteru und verwandelt ſich darin im September und October. 1487) Remis sella Z Bei Biebrich it Mombach in der erſten Hälfte des Juni. 1488) Affinis Hw. (Tegulella HS.) im Juni an Baum⸗ ſtämmen und in Dachkammern an Fenſtern öfter gefunden. Die Raupe lebt im Moos der Dachziegeln und Dachſchiefer, nach Stainton auch an Mauern. Die Unterſchiede des Schmetterlings, welche Stainton, Natur⸗Geſch. der Tineiden. B. IX. S. 155, von der als Umbrosella Z. daſelbſt davon getrennten Art anführt, kann id) an meinen auf Sandboden bei Mainz und Biebrich, auch hier gefundenen Exemplaren nicht finden und die Verſchiedenheit iſt mir vorerſt zweifelhaft. A. Schmid erhielt auch dieſe Sand-Gelechie aus Knotenmoos, das auf dem Sande wächſt. Gartner aber will die Raupe der Umbrosella in den Blüthenköpfen der es Vulneraria gefunden haben. 1489) Umbriferella HS. Ende Juni und Anfangs Auguſt auf Waldwieſen, einmal auf einer Schafgarbendolde, auch auf Sandboden. 1490) Vorticella So, Ende Juni einzeln auf Waldwieſen, wo die Raupe an Genista tinctoria (nach Stainton) lebt. 1491) Tæniolella Z. Im Juli, im Jahr 1858 manchmal in Maſſe Abends am Waldrand fliegend. Die Raupe fand ich im Mai in zuſammengeſponnenen Blättern von Medicago minima und Lotus corniculatus. 1492) Coronillella Zr. Die Raupe im Mai in den jüngſten ballenförmig zuſammengezogenen Trieben der Coronilla varia und Genista tinctoria eingeſponnen, der Schmetterling im Juni, nicht ſelten. 1493) Albipalpella E. im Mai und Juli auf Wald⸗ wieſen mit Genista tinctoria. Die Raupe nach Stainton an Genista anglica. | 1494) Anthyllidella HS. Häufig Mitte Mai und im Juli auf Waldwieſen und trocknen Sandſtellen. Die Raupe minirt 345 nach Kaltenbach in weißlichen Flecken die Blätter von Anthyllis Vulneraria, Lathyrus und Ononis und e darin (v. Heyden). 1495) Biguttelia a Einzeln mit Albipalpella auf Wald⸗ wieſen Anfangs Juni und Ende Juli. Die braunen Räupchen fand ich Mitte Juni 1866 in den Endtrieben von Genista tine- toria eingeſponnen. Gartner fand ſie an Medicago sativa in länglichen Blattgehäuſen im Spätherbſt. 0 1496) Tenebrella H. häufig im Juni an unbebauten Stellen. Die Raupe (nach Gartner) lebt überwinternd in der Wurzel und dem unterſten Trieb von Rumex Acetosella und verwandelt ſich Anfangs Mai zur Puppe in ihrer Wohnung. 1497) Tenebrosella Z. Bei Naſſau. Die Raupe nach Stainton auch an Rumex. 5 1498) Unico lorella HS. Mitte Mai auf Haideflächen. 1499) Bifractella Dgl. Die überwinternde Raupe ver⸗ fertigt ſich zur Verwandlung auf dem Fruchtboden der Blüthe von Conyza squarrosa (nach Stainton auch an Inula dysen- terica) ein weißes, blaſenartiges Geſpinnſt, nachdem ſie den Sa⸗ men verzehrt hat. Der Send hält ſich ſehr verborgen, die Raupe überall. | | 1500) Pulveratella HS. Anfangs Auguſt um Ononis spinosa bei Biebrich. Selten. Die Raupe nach Stainton an Achillea Millefolium. 1501) Gerronella Z. Sehr ſelten, in der zweiten ie des Juni. In Wieſen und Waldhecken. 1502) Inopella Z. Die Raupe wohnt in den Blüthen von Helichrysum arenarium, bei Mainz und Biebrich. Aus Pflanzen, die unter Glas ſtehend beobachtet wurden, erſchienen den Auguſt und September hindurch die Schmetterlinge zahlreich, und nach Ablauf des Winters wieder einzeln im Juni aus überwinterten Puppen. Die Blüthenſtiele zeigten ſich ausgefreſſen und waren vermuthlich die Wohnung der Raupe. In England nach Stainton im Fruchtboden von Inula dysenterica. 346 1503) Subocellea Sty. (Dissonella Z.) aus Origanum vulgare im Juli einige Male aufgeſcheucht. Die Raupe nach Stainton von Auguſt bis März in einem Sack an den vertrock⸗ neten Blüthen dieſer Pflanze. 1504) Gemmella L. (Lepidella Z). Im Auguſt und erſten Frühjahr an Baumſtämmen. 1505) Nigricostella D. Der Schmetterling im Mai und Ende Juli zwiſchen Pflanzen verſteckt bei Mombach. Die Raupe in zuſammengeſponnenen Blättern von Medicago sativa (A. Schmid). 1506) Luculella H. Die überwinterte Raupe fand ich im April an einem mooſigen Eichſtam me in der Borke. Der hier ſeltene Schmetterling erſchien Mitte Juni. 1507) Stipella H. und var. Naeviferella Dup. Der Schmetterling fliegt im Mai und Juli an Hecken und Rainen. Die Raupe gemein im Juni und September in weißen Flecken der Blätter des Chenopodium album minirend. Verpuppung auf der Erde um Helichrysum arenarium. 1508) Hermannella F. Der Schmetterling in zwei Gene⸗ rationen von Ende Mai bis Ende Juli. Die Raupe in gewun⸗ denen Minen der Blätter von Chenopodium-Arten im Juni und September, verwandelt ſich auf der Erde. 1509) Superbella Z. Ende April und Anfangs Mai bei Biebrich und Mombach auf freien, unbebauten Sandflächen 5 der Erde. 1510) Germarella H. (Pictella Z.). Ebendaſelbſt Ende Mai und Ende Juli im Salzbachthal gefangen. Die Raupe nach Stainton im Mai an Cerastium triviale wie die von Marmorea lebend. 1511) Micella S. Y. Der Schmetterling wird Ende Juni bis halben Juli auf Himbeer und Brombeerblättern ruhend und daran ſchwärmend hin und wieder in pflanzenreichen Stellen des Hochwalds getroffen. Die Raupe ſoll an erſterer Pflanze gefunden worden ſein. a 1512) Ericinella Dup. Manchmal häufig Anfangs Juli 347 bei Sonnenuntergang auf Haideflächen fliegend. Die Raupe (nach Koch) Anfangs Juni in leichtem Geſpinnſt zwiſchen Zweigen des Haidekrauts. N Parasia. Die Raupen überwintern im Fruchtboden von Blüthen. \ 1513) Paucipunctella Z. Bei Frauenftein Anfangs Juni an einer Stelle, wo Anthemis tinctoria häufig wächſt, in deren Samenſcheibe nach Gartner die Raupe den Herbſt und Winter lebt und ſich darin im April a Nach Zeller auch in Centaurea paniculata. i 1514) Carlinella Stt. (Aestivella ns), Nach A. Schmid bei Budenheim und Flörsheim. Die Raupe in den Köpfen der Carlina vulgaris, worin fie bis März überwintert, worauf ſie ſich in dem Fruchtboden in einem grauen Geſpinnſt verwandelt. Der Schmetterling im Juli. Fehlt auf dem Boden des Taunusge⸗ ſteins, obgleich die Wienke bei Wiesbaden auf ſterilem Boden häufig wächſt. 1515) Neuropterella Z. Der Schmetterling fliegt Anfangs Auguſt auf Waldwieſen um Cirsium acaule, in deſſen Blüthen⸗ boden ich die Raupe an den Samen entdeckte. Sie über wintert und verpuppt ſich daſelbſt in einem Geſpinnſt im Juli. S. Wiener entom. Ztſchrift. 1863. S. 132. f Cleo dora. 1516) Striatella S. J. Der Schmetterling oft in Anzahl im Juni und Juli auf den Dolden des Tanacetum vulgare, in deſſen Stengel nach Zeller u. A. Schmid die Raupe lebt. A. Gart⸗ ner fand ſie im Blüthenboden von Anthemis tinctoria, ſie verließ ihre Wohnung nach der Ueberwinterung um 1 auf dem Boden zu verſpinnen. Megacraspedus. 5 1517) Binotellus FR. Wird in der erſten Hälfte des Mai bei Mombach, ſelten, im Graſe gefunden. 1518) Hessleriellus nov. spec. Größe von Binotellus, bei flüchtigem Anſehen etwa für Coleophora flavaginella zu halten. 348 Flügelſchnitt wie Binotellus, aber mit kürzeren Franzen des Vor⸗ der⸗ und Außenrandes, namentlich des erſteren. Kopf, Rücken, Schulterdecken, Palpen licht graulehmgelb. Die Palpen durch ihren langen, dem der Coleophoren ähnlichen Federbuſch noch einmal ſo lang als der Kopf erſcheinend, aus deren Mitte, wo der Buſch beginnt, ragt das kurze feine ebenfalls lichtgelbliche Endglied nach oben heraus. Fühler fein, dunkelbraun, Grund⸗ farbe der Vorderflügel ein weißliches Lehmgelb, deren ganze Fläche mit Ausnahme des Vorderrandes mit feinen, nur unter der Lupe ſichtbaren braunen Schuppen, wie mit feinſtem Sande be⸗ ſtreut. Hinterflügel lichtgrau, alle Franzen von der lichtgrauen Grundfarbe. Hinterleib grau mit gelbrother Spitze. Unten alle Flügel lichtgrau mit gelbem Vorderrand und e Beine gelbgrau. Das g iſt noch nicht gefunden. Ein Exemplar im Juni bei Biebrich am ohren Heßler, ein zweites bei Mombach von grafigem Boden auſgeſcheucht. 0 An ar sia. 1519) Spartiella Schrk. Von Vigelius gefunden. Selten. Nach Koch fliegt ſie Ende Juni, und ſoll die Raupe in Blätter eingeſponnen an Spartium scoparium und an Genista tinctoria im Mai leben. 1520) Lineatella Z. An Steinobſtbaumſtämmen in Gärten bei Wiesbaden ſelten, Anfangs Juni (1859). Die Raupe nach FR. im Mai in den jungen Trieben, beſonders der Pfirſiche, ſich in das Mark des Zweigs, ſodann in der zweiten Generation auch in die Früchte einfreſſend. az in der Erde oder zwiſchen Blättern. ' Ypsolophus. 1521) Ustulellus F. Einzeln, in der zweiten Hälfte des Mai um Birken, an denen die Raupe zwiſchen zwei Blättern lebt und als ſolche überwintert. Nach Dr. Bruyer auch an Haſeln und Hainbuchen, von A. Schmid an Ahorn gefunden. 1522) Fasciellus H. Gemein in Hecken und Waldgebüſch im Mai und Juni. Die erwachſen überwinternde Raupe fand 349 ich an Brombeeren, andere an Schlehen und dürfte fie poly: phag ſein. | | 1523) Schmidiellus . Heyd. Iſis. 1848. S. 954 (Qua- drinellus HS.) Die Raupe nicht ganz ſelten an Origanum vul- gare Anfangs Juni in einem am Rande zuſammengehefteten Blatt. Verwandlung auf der Erde. Der Schmetterling Mitte Juli. 1524) Silacellus H. wurde Mitte Juni 1865 bei Lorch auf einer vorzugsweiſe mit Genista sagittalis bewachſenen unfrucht⸗ baren Hochfläche gefunden. Nach A. Schmid kommt er auch im Schwanheimer Wald um Helianthemum vulgare vor. 1525) Marginellus F Ward in früheren Jahren von Blum und Vigelius auf dem Neroberg gefunden, ſcheint aber durch die forſtculturmäßige Vertilgung des Wachholders dort ausgerottet. Nach Koch lebt die Raupe an dieſer Pflanze in weitläufigem Ge⸗ ſpinnſt im Juni, der Schmetterling im Juli. | 1526) Verbascellus 8. J. Die überwinternde Raupe lebt in Geſellſchaft und verpuppt ſich in Geſpinnſt zwiſchen den Blü⸗ then am Stengel von Verbascum Thapsus. Bei Wiesbaden ziem⸗ lich ſelten. Der Schmetterling erſcheint im Juni. Sophronia. 1527) Parenthesella L. (Semicostella H.). Von Mitte Juni bis Mitte Juli auf trocknen Wieſen, Bergabhängen und im Walde. Die Raupe wird in Thymus oder Ampfer vermuthet. 1528) Humerella S. V. fliegt bei Mombach zur nämlichen Zeit wie die Vorige. A. Schmid fand die Raupe in zuſammen⸗ geſponnenen Blättern der Artemisia campestris. Pleurota. | 1529) Bicostella L. Auf Haideflächen findet ſich der Schmetterling in der zweiten Hälfte des Mai oft in Anzahl. 1530) Schlaegeriella Z. Von Mitte Juni bis Mitte Juli an trocknen, ſonnigen Abhängen um Tanacetum vulgare im Nero⸗ thal bei Biebrich und um Carlina vulgaris bei Dotzheim, auch im Rheinthal nicht ſelten. Die Raupe dürfte in einer der genannten Pflanzen verborgen leben. | 350 Anchinia H. 1531) Daphnella S. V. Die Raupe winde auf Seidelbaſt durch Herrn v. Heyden bei Soden im Mai gefunden. 1532) Verrucella S. V. Die Raupe oft in Anzahl im Mai auf derſelben Pflanze, an welcher Ende des Monats die Puppe wie die eines Tagfalters frei am Zweig befeſtigt iſt. Der Schmetter⸗ ling Ende Mai und im Juni. ö Harpella. Die Raupen überwintern. f 5 1333 Forficella Sc. (Majorella S. J.). Die Raupe im Mai in faulen Buchen⸗, Weiden⸗ und anderen Stämmen nicht ſelten. Der Schmetterling von Anfang Juni bis Mitte Juli an alten Hecken und Büſchen. 1534) Geoffroyella L. Der Schmetterling in der zweiten Hälfte des Mai, bisweilen in Anzahl an Schlehenhecken, auch einzeln in Eichengebüſch. Die Raupe e daſelbſt unter der Rinde. 1535) Bractella L. Einzeln, von Mitte Mai bis Mitte Juni an Hecken und Waldſäumen. Die Raupe lebt (nach Dr. Breyer) unter kranker Eichen- und Buchenrinde (auch andern Bäumen, da ſie bei Mombach an Pappeln vorkam) und kann in Behältern mit eine Rinde erzogen werden. Dasycera. 15360 Oliviella F. In einer alten Hecke am Geisberg bei Wiesbaden um faule Eichenſtämme früher häufig von Ende Mai bis in den Juli, wo die Schmetterlinge in den Strahlen der untergehenden Sonne ſchwärmten und auf Blättern ſich 1 8 Raupe ohne Zweifel in 1 Holz. n Oecophora. Die Raupen leben meiſt in und unter kranker Baumrinde und überwintern, ſind aber, mit Ausnahme der vielleicht nicht hierher gehörigen Flavifrontella, keine „Hausträger“ „wie der Name vermuthen läßt. 1537) Sulphurella H Häufig in Föhrenwäldern an den 351 Stämmen im Mai. Die Raupe möchte ich in der Rinde ver— muthen. 8 1538) Similella H. Einzeln und ſelten, im Mombacher Walde Ende Mai bis Ende Juni an Föhrenſtämmen. Die Raupe wohl ebenda in der Rinde. 1539) Tripuncta Hw. Von Vigelius bei Schlangenbad, von mir 1864 im Juni bei St. Goarshauſen gefunden. 1540) Minutella L. Der Schmetterling wurde Mitte Juni öfter in und an Häuſern bei Gärten gefunden. Die Raupe nach Stainton an Samen der Sellerie. a 1541) Stroemella F. Von Vigelius an hohlen Eichen auf dem Neroberg gefangen. Scheint in unſerer Gegend verſchwunden. 1542) Augustella H. Bei Wiesbaden ſehr ſelten und nur einmal Mitte Mai am Boden e in dem Föhrenwald ober Dotzheim getroffen. 1543) Bor khausenii Z. im Walde bei Mombach e an Föh⸗ renſtämmen im Juli aufgeſcheucht. 1544) Cinnamommea Z. Einzeln, 1858 ſehr häufig, an Föhrenſtämmen bei Dotzheim und im Mombacher Wald. Die Raupe dürfte in der Rinde leben. f 1545) Grandis Desvgns. Selten. Die Puppe fand ich im April unter kranker Eichenrinde, den Schmetterling einmal im Juni dicht über dem Waſſer einer Waldquelle bei großer Hitze ſchwärmend. 1546) Procerella S. V. Der Schmetterling wurde in der zweiten Häfte des Juli einzeln in alten Hecken und an alten Baumſtäm⸗ men, namentlich Aepfelbäumen und Pappeln gefunden. Die Raupe wohl nicht, wie Koch vermeint, an Flechten, ſondern in der Rinde kranker Bäume. 1547) For mosella S. V. Der Schmetterling von Ende Juni bis Anfang Auguſt, nicht häufig, an kranken Baumſtämmen ruhend. f 1548) Lunaris Hw. (Metznerella Tr.). An Stämmen alter 352 Pappeln und Eichen, auch in alten Hecken in der erſten Hälfte des Juli einzeln gefundeu. 1549) Panzerella Sp. Selten, im Juni an jüngeren, aber kränkelnden, flechtenbewachſenen Eichſtämmen. 1550) Tinctella St. Sehr häufig in Heden A an Wald⸗ rändern ſchon von Ende Mai an. 1551) Unite lla H. (Arietella Z.). Seltner als bie vorige, Ende Mai bis in die zweite Hälfte des Juni. Die Raupe wurde von Becker in Brüſſel unter der Rinde eines fei Jahren abge⸗ ſtorbenen Baumes gefunden. 1552) Flavifrontella S. J. Die Raupe lebt nach Art der Adelen in einem faſt halbmondförmigen, aus einem rund abgeſchnit⸗ tenen Stück eines dürren Buchenblatts gefertigten Sack und be- feſtigt dieſe Wohnung im Mai zur Verwandlung über der Erde an einem Baumſtamm (Fologne). 1553) Fuscescens Aw. (Luridicomella HS.). Einmal im Juli an Felſen bei der Leichtweißhöhle gefangen. Vecogonia. | 1554) Quadripuncta Hw. Sehr ſelten. Wurde von Blum und Vigelius nach unſichren Angaben im Juli und Auguſt in Häuſern, auch ſchon bei Mainz gefunden. Die Naturgeſchichte iſt 7 zu erforschen. ; Endrosis. 1555) Lacteella S. J. Nicht ſelten in nn wo die Raupe von Abfällen von Brod und anderen organijchen. Sieden lebt. Im Freiem auch in faulem Holz. Atemelia. 1556) Torquatella Z. Den 6. Mai 1866 auf einem Bir: fenblatt ruhend gefunden. Die Raupe lebt nach v. Heyden im October geſellig in großen braunen Blaſen der Birkenblätter, über⸗ wintert daſelbſt in einem Geſpinnſt, das ſie im März verläßt und ſich nochmals N in ovalen a zur Verwandlung ein: ſpinnt. 353 Butalis. Die Mehrzahl der Raupen ſcheint in ſeidenen Röhren in der Nähe der Wurzel von Kräutern zu leben und zu überwintern, ſo daß nur eine Generation im Jahre erſcheint. 1557) Grandipennis Ho. (Herbosella H.). Ende Mai am Rande der Waldwieſen ober Clarenthal, rechts von der alten Schwalbacher Chauſſee, auch bei Mombach und Lorch gefunden. Die Raupe, an dem hier fehlenden Ulex in England entdeckt, lebt nach A. Schmid im März, April in leichtem Geſpinnſt an Cytisus sagittalis. 5 1558) Seliniella Z. Fliegt häufig im Mombacher Walde von Anfang des Mai an, um Peucedanum Oreoselinum. 1559) Palustris Z. Anfangs Juni auf einer Sumpfſtelle zwiſchen Erlenbüſchen in der rings vom Walde ee Wieſe, oberhalb der Faſanerie, dem ſog. Pfaffenborn. 1560) Suceisae nov. spec. Ein 9 Anfangs Juli auf einer Scabiosa succisa am ſüdlichen Rand der Hellkundwieſe. Von Zeller für identiſch mit ſeinem in der Linnaea erwähnten Glo⸗ gauer ? von Fuscocuprea erklärt, was die damit genau ſtimmende Unterſeite des Hinterleibs beſtätigt, aber nach ſeiner Anſicht durch die nicht röthliche Vorderflügelſpitze und ſchmäleren Hinterflügel von Fuscocuprea verſchieden. Der wahrſcheinlich dazu gehörige c auf der bei Palustris erwähnten Sumpfſtelle. 1561) Fus co-cuprea bei Mombach im Juni, womit auch A. Schmid's Beobachtung übereinſtimmt. 0 1562) Incongruella St. Fliegt nach A. Schmid ſchon An⸗ fangs April (1863) bei Mombach. 1563) Aeneospersella nov. spec. Bei Mombach und Dotzheim um Lotus corniculatus zwei G, durchaus dunkel braun⸗ grau, mit ſchwachem Kupferglanz, lichtere metalliſche Schuppen ſind in ähnlicher Weiſe wie bei Inspersella eingeſtreut, ſo daß ſie nach der Spitze zu immer zahlreicher werden, e und Afterbuſch wie bei Dissitella, aber mit viel ſchmäleren Hinter⸗ Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 23 354 flügeln. Sonſt mit dieſer übereinſtimmend. Nach Zeller's Ver⸗ ſicherung zu keiner ſeiner Arten gehörig. 1564) Knochella F. Bei Budenheim Mitte Juli 1865 im lichten Föhrenhochwalde dicht am Boden fliegend zwei 99. Die Raupe nach v. Heyden Mitte Juni an Cerastium semidecandrum zwiſchen großem dünnem Geſpinnſt in der Nähe der Wurzel. 1565) Scopolella H. Nicht ſelten an felſigen, trocknen Orten, oft an Hecken in der zweiten Hälfte des Juni. Die Raupe wird an Sedum (album) vermuthet. | 1566) Chenopodiella H. Der Schmetterling wird von Mitte Mai bis Mitte Juni an Wänden der Stadthäuſer, Gelän⸗ dern und an Hecken nicht häufig hier und im Rheingau gefunden. Die Raupe nach Gartner in zuſammengeſponnenen Endtrieben von Chenopodium Vulvaria und hybridum und an Atriplex. In⸗ ſpector Hahne zu Waſſeralfingen erzog die Raupe aus dem Ei. Sie zeigten ſich höchſt polyphag, indem ſie in Geſpinnſten an den verſchiedenſten Pflanzen lebten, überwinterten und erſt im Frühjahr zu Puppen wurden. E. R. und 877. fanden fie in weitläufigem Geſpinnſt zwiſchen den Blüthenſtielen oder Blättern der Endtriebe von Atriplex und Chenopodium. 1567) Dissimilella HS. Im Mombacher Walde, bei Dotz⸗ heim und Lorch auf kleine Oertlichkeiten beſchränkt. A. Schmid entdeckte die Raupe an Helianthemum vulgare in röhrenförmigem Geſpinnſt an den Wurzelblättern, im Inni. Der Schmetterling erſcheint im letzten Drittel des Juni bis Mitte Juli. b 1568) Inspersella H. Mitte Juli an einem Baumpfahl in der Nähe von Epilobium montanum gefunden. Die Raupe lebt nach Schläger in den Blüthentrauben oder zwiſchen Blättern dieſer Pflanze in weißem Geſpinnſt geſellig. 1569) Variella Stph. Im Juni ſelten im Mombacher Walde. 1570) Siecella 2. fliegt eben da, nach Mitte Juni. Die Raupe uach 8 (vermuthlich nach v. Heydens Mittheilung) auf Polytrichum commune. 1571) Cicadella Z. Selten, Anfangs Juni. Die Raupe 355 im Mai an Scleranthus annuus und perennis in leichten Sand⸗ röhren die Wurzelblätter verzehrend. Bei Griesheim (A. Schmid). 1572) Mattiacellanov.spec. Größe von Palustris, zwiſchen Restigerella und Variella. Rücken und Oberflügel dunkel oliven⸗ grau grünlich glänzend mit eingeſtreuten, langen, weißgrauen Haarſchuppen, die ſich in der Falte und der Flügelſpitze häufen und die braungrauen Franzen durchſetzen. Kopf und Geſicht lichter grau mit röthlichem Glanz, Unterflügel ziemlich ſchmal, dunkel⸗ rothgrau mit langen, an der Wurzel licht geſäumten Franſen. Unterſeite einfarbig dunkelgrau. Palpen etwas aufwärts ge⸗ krümmt. 2 & Exemplare aus dem Rambacher Thal. Hinterleib Ata | Hyp atima. 1573) Bin otella Thundg. Von Kieferſtämmen bei Mombach aufgeſcheucht den 18. Juni 1865. Blastobastis. 1574) Phycidella Z. An Eichen und Weißdorn 1 nicht ſelten im Juni. Pan calia. 1575) Latreillella Curt. (durchaus ſchwarze Fühler) von Vigelius auf Haideſtellen auf dem Neroberg gefangen, als der Föhrenwald dort noch jung war, von mir den 20. Mai 1867 auf einer mit Haide und Ginſter durchwachſenen Grasfläche an der Platter Chauſſee, weit entfernt von Nadelholz. 1576) Leu wenhoekella L. Bei Naſſau von Ingenieur Seebold gefunden. Die Raupe wurde von Zebe in der Rinde der Lärchen entdeckt. (Die Fühlerſpitze iſt ſchwarz, aber das vor⸗ letzte Drittel weiß). Acrolepia. 1577) Py gmaeana Hw. Die Raupe entdeckte v. Heyden in den Blättern von Solanum Dulcamara. A. Schmid fand die Raupe Anfangs October in den Curhausanlagen bei Soden. Der Schmetterling erſchien noch im October. 1578) Betulella Curt. Vigeliella Dp. muß auf dieſe Art 23. 356 und nicht die vorhergehende gedeutet werden, da Vigelius die in der Zwiebelſamenhülle im September in ſeinem Garten gefundenen Puppen an Duponchel durch Becker ſandte und dieſer die ihm neue Art nach Vigelius benannte. Nach Dr. Breyer überwintert der Schmetterling und die Raupen leben geſellig in der Zwiebel⸗ dolde. A. Schmid fand die Art bei Mombach, ich den Schmet⸗ terling im Wald auf einer Haidefläche ganz unverſehrt den 18. April 1867. | 1579) Cariosella 2. fliegt in der zweiten Hälfte des Mai und Ende Juli ſelten, über Raſenflächen im Walde. Die Raupe lebt nach A. Schmid in den Blüthenköpfen des Gnaphalium sil- vaticum und iſt Anfangs Juli und im September erwachſen. 1580) Arnicella v. Heyd. Heyden entdeckte dieſe Art bei Oberurſel in den Blättern der Arnica montana, wo ſie in langen Gängen Mitte Mai minirt. Die Verwandlung Mul in einem Geſpinnſt an der Unterſeite des Blatts. Roeslerstammia. 1581) Erxlebella F. wurde in der erſten u des Mai und Auguſt aus den Zweigen jüngerer Linden am Militärſchieß⸗ platz und bei der Faſanerie öfter aufgeſcheucht. Die Raupe ſoll auch an Linden gefunden worden ſein. N Glyphipterix. 1582) Bergstræserella F. An nördlichen, beſchatteten, graſigen Waldabhängen von Mitte Mai bis Mitte Juni, meiſt einzeln. Wohl im ganzen Lande. Aechm ia. 1583) Thrasonella Sc. Schwärmt an naſſen, ſumpfigen Wieſenſtellen oft in großer Anzahl zu Ende Mai und im Juni um Honig ſchwitzende Grashalme. Die Raupe nach Frey in Binſen. 8 a 1584) Equitella se. An trocknen Rainen, wo Silene⸗ und Sedum-Arten wachſen, bei Tag ſchwärmend, bei Biebrich und an den mit Sedum album bewachſenen Felſen und Mauern im Rheinthal häufig. Die Raupe fand v. Heyden in den Blättern der letztgenannten Pflanze. Einzeln fliegt eine zweite Generation im Auguſt. i ; a f 1585) Oculatella Zell. Häufig bei Wiesbaden um Rubus⸗ Arten an feuchten Waldſtellen in der letzten Hälfte des Mai. 1586) Desiderella FR. Sehr häufig und überall an Stellen mit reichem Pflanzenwuchs zur nämlichen Zeit. Die Raupe im Spätſommer an den Samen von Dactylis glomerata nach Frey. Simzthis. Die ee üderwintern. Die Puppe in 1 ſprnde ee Cocon. 1587) Pariana L. Wird im Juli oft auf Blüthen des Ta- nacetum und in Häuſern getroffen, wo er überwintert. Die Raupe lebt nach FR. an Aepfelbäumen unter durchſcheinendem Geſpinnſt, die Oberhaut abnagend. 5 1588) Fa briciana L. (Alternalis Tr.) wird im Mai, häu⸗ figer im Auguſt an feuchten Waldſtellen mit reicher Vegetation um Hanfneſſeln getroffen. Die Raupe lebt zwiſchen deren leicht ver⸗ Wenenen Blättern. i 5 Choreutis. 15590 Myllerana F. (Scintilulalis 7r.). Seltner als die vorigen Arten. Die Raupen Ende Juni und im Auguſt an ſchattigen Waldſtellen zwiſchen den Blättern der Scutellaria galeri- culata eingeſonnen. Aus dem weißlichen, ovalen Cocon tritt die Puppe vor dem Auskriechen des Schmetterlings über die halbe Länge hervor. Dieſer fliegt Mitte Mai 15 8 Auguſt. Tinagma. 1590) perdicellum Z. Schwärmt öfter geſellig von Mitte Mai bis Mitte Juli im Walde um Erdbeeren, auch im offenen Felde an Rainen um Potentilla einerea. In dieſen Pflanzen Dürfte die Raupe zu finden fein. | 1 1591) Herrichiellum 2. Heyd. Die Raupe fand ich Mitte Juli im Blatt von Lonicera Xylosteum in breiter, flacher, gelb⸗ 358 brauner Mine. Die Verwandlung auf der Erde. An n doch nur unangebauten Orten hieſiger Gegend. 1592) Trans versellum . traf ich bei Biebrich an einem trocknen, ſonnigen Raine zugleich mit Stagm. pomposella nach Mitte Mai ſchwärmend. Thymus, Gnaphalium, Potentilla waren dort die vorherrſchenden Pflanzen. Nach A. Schmid auch bei Mombach um Thymus. 1593) Balteolellum FR. Ende Mai auf trocknen, gras⸗ reichen Stellen. Falkenſtein im Taunus (A. Schmid). Douglas ia. 1594) Oenerostomella S. (Echii HS.). Ende Juni öfter um Echium vulgare ſchwärmend getroffen. Die Raupe vielleicht an Thymus. s eit tia. 1595) r Su. Im Schwanheimer Wald von Dr. Schüler zu Höchſt getroffen. Die Raupe minirt nach Stainton (mündlich) im Blatt von Lonicera Xylosteum. Heliozela. 1596) Resplendella SZ. Fliegt im Juni. Die Raupe minirt in ſehr ſchwer zu entdeckender Mine in Erlenblättern. Dieſelbe iſt nämlich in der Rippe der Erlenblätter angelegt und nur, wenn ſie aus einer Rippe in die andre übergeht, oder wenn ſie das Blatt verläßt, wird ihre Spur ſichtbar. Sie ſchneidet ſich dann eine eiförmige Wohnung aus, ähnlich wie Treitschkella aus dem Blatt von Cornus sanguinea (Fologne). 1597) Sericiella Hw. (Metallicella Z.) fliegt nicht ſelten in grafigen Waldſtellen Ende April, Anfangs Mai um Spartium scop. Die Raupe minirt in Eichenblättern längs der Hauptrippe ſich zulegt dem 1 nähernd (A. Schmid). Ar gyresthia. Nur eine Generation im Jahre. Die Raupen in Blatt⸗ und Blüthen⸗ knospen. Verpuppung in leichtem Geſpinnſt außer ihrer Wohnung. Das Ei überwintert. 1598) Pruniella L. (Ephippella F.). Höchſt gemein an Weiß⸗ 359 dorn und Schlehen, in Gärten an Obſtbäumen aller Art, ganz beſonders an Kirſchen den Juni und Juli hindurch. Die Raupe iſt höchſt ſchädlich durch die Zerſtörung der Blüthenknospen im erſten Frühjahr. 1599) Nitidella F. an u Weißdornhecken von Mitte Juni an, in deſſen Endknospen die Raupe lebt. Sie findet ſich nur ver⸗ einzelt. 1600) S Curt. Von Mitte Juli bis in den Auguſt gemein an Buchen (Fagus silvestris), an denen die Raupe zu finden ſein wird. Bis jetzt entwickelte ſie ſich n nie aus im Zimmer bewahrten Buchenzweigen. 1601) Albistria Hw. (Fagetella Moritz). Aus im März lange vor der Blüthezeit eingetragenen Schlehenreiſern zahlreich erhalten. Im Freien findet ſich der Schmetterling um Mitt Juni. 1602) Mendicella Hw. (Tetrapodella Z.). Dieſe bei uns an Schlehenhecken 1 Art, Brei ſchon im letzten Drittel des Mai. 1603) Retinella . Wird Besen an den Stämmen der Birken gefunden, deren weiße Farbe fie gegen Entdeckung ſchützt, aber auch vermuthen läßt, daß ſie an Birken lebt. (Vgl. Treueriana, Bilunana, Gel. alburnella). Nach Frey in den Knospen der Saalweide. | | 1604) Fundella FR. Nach A. Schmid bei Oberurſel im Juni um Nadelholz. 1605) Abdominalis Z. Anfangs Juni ſelten an Wach⸗ holderſträuchern. Die t lebt im April in deſſen Nadeln (Schmid). ö ; 1606) Curvella I. (Cornella FH.) . In Gärten nicht ſelten während des Juni an Aepfelbäumen. Frey entdeckte ihre Raupe in deren Laubknospen. Auch einzeln an Weißdorn. 1607) Pygmaeella H. Gemein um Saalmeiden im Juni. Die Raupe bewohnt nach Zeller die noch nicht völlig entwickelten Herztriebe derſelben Anfangs Mai uud verwandelt ſich auf der Erde. 1608) Goedartella L. Gemein an Birken und Erlen den Sommer hindurch, auch oft in der von Zeller als var. C. be- ſchriebenen goldfarbigen Abänderung. Die Raupe u . Kã tz⸗ chen dieſer Bäume. 7 1609) Brockeella H. Selten, an 1 Birken im Juni. Die Raupe ſoll ebenfalls in den Kätzchen leben. 1610) Arceuthina Z. Nicht ſelten. Schmetterling Ende April an Wachholder, welcher auch die Raupe ernährt. Die roſt⸗ gelb gewordenen Spitzen der Zweige verrathen ſie leicht. 1611) Illuminatella Z lebt an Nadelholz, der Schmetter⸗ ling fliegt im Mai und im Juni, in hieſiger Gegend nicht häufig. Kaltenbach fand die Raupe in den Knospen, wo ſie ſich auch verwandelt. 1612) Certella . Anfangs Juni an den Tannen ena Abies L.) bei der Ruine Sonnenberg. N Cedistis. 1613) Gysseleniella Dp. Im letzten Drittel des Mai und Anfangs Juni an Föhren (Pinus silvestris), beſonders in jüngeren Anpflanzungen oberhalb Dotzheim häufig. Die Raupe in einem Geſpinnſt zwiſchen den Nadeln (Kaltenbach). 1614) Farinatella . fliegt an Föhren überall in hieſiger Gegend im Mai, ſpäter als die vorige Art. Die Raupe minirt nach Frey die Föhrennadeln. 5 Ocnerostoma. 1615) Piniariella Z. Die Raupe lebt nach v. gegen im April und Mai in den vorjährigen Nadeln von Pinus silvestris, die fie von der Spitze an ausfrißt. Die Verpuppung zwiſchen den Nadeln in en Geſpinnſt. Der Schmetterling im Juni. Gracilari a. Ä Die Mehrzahl ver Arten überwintert als Schmetterlinge. Die Raupen miniren in der Jugend in Blättern. 1616) Alchimiella Scop. (Hilaripennella J.). Sehr häufig Anfangs Mai in jüngerem Eichwald. Die Raupe lebt in einem kegelförmig zuſammengeſchlagenen Theil des Blattrandes und ver⸗ 361 zehrt das grüne Mark im Juni und September. Die Puppe überwintert an der Erde. N 1617) Stigmatella F. Der Schmetterling, im September und October entwickelt, überwintert. Die Raupe verfertigt an Weiden⸗ und Pappelblättern aus dem umgebogenen Rand einen regelmäßig geformten, flachen Kegel, in dem ſie ſich meiſt ver⸗ wandelt. 1618) Falconipennella H. Die Raupe und die glaſige Puppenhülle derjenigen von Elongella ganz gleich, fand ich im⸗ Auguſt in gerollten Erlenblättern. Der Schmetterling erſcheint im September und überwintert. Er kommt nur einzeln und ſelten bei Wiesbaden vor. | 1619). Elongella L. Die Raupenwohnung in Erlen- und Birkenblättern iſt von der der vorigen und folgenden Art nicht zu unterſcheiden. Mit Sicherheit kenne ich nur eine eee welche als Schmetterling überwintert. 1620) Populetorum Z. Die Raupe fand ich erſt einmal im Auguſt in gerollten Birkenblättern und erhielt den vermuthlich überwinternden Schmetterling gegen Ende September. Eine erſte Generation der Raupe lebt nach Frey im Juni auch in Aspen⸗ blättern. ; 1621) Tringipenuella Z. Der Schmetterling iſt Ende Mai, dann im Juli und Auguſt auf den Waldwieſen oberhalb der Faſanerie nicht ſelten. Nach Stainton minirt die Raupe im Blatt von Plantago lanceolata uud wird auch oft darin zur Puppe. Die Raupe überwintert nach demſelben und kommt er⸗ wachſen im April und Ende Juni in 2 Generationen vor. 1622) Limosella Dup. Die Raupe lebt bei Mombach in 2 Generationen Ende Juli und Ende September in den Blättern des Teucrium Chamaedrys in einer Lithocolletis-ähnlichen Mine, welche ſich aufbläht und auf der Oberſeite purpurbraun, unten weißlich gefärbt und faltig zuſammengezogen iſt. Verwandlung außerhalb in feſtem Cocon (nach A. Schmid in der Mine). Die 362 überwinternde Puppe ſoll den Schmetterling im Mai liefern (Stainton). | | 1623) Roscipennella H. Einmal bei Wiesbaden in einem ſehr reinen Exemplar um Acer campestre, die Puppe von A. Schmid in einem daten Blatt von Chenopodium im Auguſt gefunden. 1624) Syringella F. Sehr gemein an Fliederſträuchen (Syringa vulgaris) in Gärten, an Ligustrum und Eſchen im Walde. „Sie lebt in der Jugend geſellig in den Minen. Die Puppe außerhalb derſelben in einem Cocon, worin die Raupe über⸗ wintert. Sicher 2 Generationen.“) N Euspilapteryx. 1625) Phasianipennella H. Die Raupe lebt im Septem⸗ ber ſtellenweiſe z. B. in den Gärten vor Sonnenberg, nicht ſelten in einem theilweiſe von der Spitze aus aufgerollten Blatt von Polygonum Hydropiper, nach Stainton auch an Rumex Acetosa. Die Verwandlung erfolgt in der Raupenwohnung und der Schmet⸗ terling erſcheint Ende September, worauf er überwintert. 1626) Aur oguttella Stph. (Lacertella Z.). Die Raupe lebt an mehreren Arten von Hypericum, deren Blätter ſie auf⸗ rollt und zuletzt einen weißen Cocon verfertigt, der in einer zu dieſem Zweck beſonders verfertigten kleinen, vorn wie abgeſchnit⸗ tenen Blattrolle liegt. Die Puppe überwintert und der Schmet- terling fliegt oft ſchon im April im Sonnenſchein, zum zweiten⸗ mal im Juli. 5 1627) Ononidis Z. Fliegt bei Mombach von Mitte Juni an. Die Raupe minirt unter der oberen Blatthaut in Klee und Ononis spinosa im April und Mai. Die Verwandlung erfolgt in einem hellen Cocon außerhalb des Blattes. 1628) Imperialella Mann. Der Schmetterling fliegt An⸗ =) Bei Dotzheim fand ich im Herbſt 1866 die Wohnung einer Gracilaria durch Einrollen eines Theils von einem Ahornblatt (Acer campestre) gebildet, ganz wie Stainton dieſelbe bei Semifascia abbildet, doch muß die Erfahrung lehren, ob es nicht Hemidactylella iſt. Die Raupe ſoll im Juli leben. 363 fangs Juni an ſchattigen Schneuſen und Waldrändern, überall in hieſiger Gegend, wo Orobus niger wächſt und ruht bei Tag an den auf den Boden herabhängenden Zweigen. Die Raupe minirt an der Unterſeite der Blätter genannter Pflanze und ver⸗ wandelt ſich in feſtem Geſpinnſt auf der Erde, in welchem die Puppe überwintert. | 1629) Kollariella Z. Den 24. Juni 1866 an Spartium sco- parium unter dem Chauſſeehaus aufgeſcheucht. Nach Stainton minirt die Raupe in den Blättern dieſer Pflanze, nach Andern auch in Genista germanica, im Juni und October und finden alſo zwei Generationen im Jahre Statt. Die überwinternde Puppe ruht in feſtem, weißlichem Cocon auf einem Blatt und 1a in der 99 3 1 im Mai den Schmetterling liefern. Coriscium. 1630) Brogniardellum F. (Quercetellum Z.) wurde friſch entwickelt 1865 ſchon am 9. Juni, in anderen Jahren Mitte Juli gefunden. Die Raupe in Eichenblättern in blaſiger Mine. Der nicht häufige Schmetterling überwintert. 1631) Cuculipennellum H. Die Raupe verfertigt im Juni und in 2. Generation im September eine Wohnung an dem Ende eines Blattes von Ligustrum vulgare, welche der von Stigma- tella gleich geformt iſt. Die Puppe drängt ſich aus einer dazu vorbereiteten glaſigen Stelle derſelben hervor. Vermuthlich über⸗ wintert der Schmetterling, der hier und im Rheingau 1110 ſehr ſelten iſt. 1632) Sulphurellum fa en, an Ulmenbüſchen in den Curhausanlagen im Juli gefunden. f Ornix. Die Puppen überwintern. Die Raupen miniren nach Stainton in der Jugend und wohnen dann in einer, durch Umbiegung des Blattrands gebil⸗ deten Wohnung. Es fliegen 2 Generationen, die erſte im Mai, die zweite im Sommer. 1633) Torquillella Z. Die Raupe lebt an Schlehenhecken, 364 an welchen der Schmetterling häufig Ende April und sahne im Sommer zu treffen iſt. 1634) Scoticella SH. Nach Frey in der Gegend des Felo⸗ bergs einheimiſch. Die Raupe an Sorbus aucuparia. 1635) Avellanella St. Fliegt im Frühjahr und im Juli häufig um Haſelgeſträuch. f 1636) Anglicella S/. häufig, an Birken. 1637) Betula e St. an Birken. 1638) Fa givora Fre. Die Raupe an Roth⸗ und Weiß⸗ buchen ſehr häufig. 1639) Guttea Aw. Sehr häufig an Aepfelbäumen. Der Schmetterling fliegt zur Zeit deren Blüthe, zum zweiten Mal im Juli. a 1640) An guliferella Z. Die Raupe an Birnen. Von Vigelius in einem noch vorhandenen Exemplar gefunden. 1641) Finitimella Z. Nach A. Schmid ſelten bei Mombach Anfangs Mai. Die Raupe an Schlehen Anfangs September. Coleophora. Die Raupe überwintert mehr oder weniger erwachſen und eine 2. Generation kommt wohl nicht vor. Entweder miniren die Raupen in der Jugend in Blättern, verlaſſen ſpäter dieſe erſte Wohnung und verfertigen ſich eine ſolche entweder aus Blattſtücken, die dazu ausgeſchnitten werden, oder auch ganz aus eignem Geſpinnſt, das mit Pflanzentheilen außen oder innen beſetzt oder ge⸗ füttert wird, oder ſie leben an Samen und bleiben dann bis zur Verwandlung in den Samenträgern. 1642) Infantilella HS. (Juncicolella Sti. 5, Den Sa fand ich Mitte Mar 1865 neben Haide an einen Ginſterſtengel geheftet. Der Schmetterling erſchien den 20. Mai. Die Raupe iſt nach Stainton im Februar und März zu ſuchen. 1643) Laricella H. Gemein an Lärchen im Frühjahr, der Schmetterling nach Mitte Mai. 1644) Milvipennis Z. Der plattgedrückte, meſſerförmige Sack, ſtellenweiſe häufig, im Herbſt an Birkenblättern, überwintert an den Reiſern feſtſitzend, Schmetterling im Frühjahr. Doch traf ich auch Ende Mai 1867 noch freſſende Raupen. 1645) Limosipennella Dep. Der Sack Anfangs Juni, auch im September erwachſen an Ulmenbüſchen. Die 1 linge erſchienen daraus im Juni und Juli. 1646) Ochripennella Z. Der Sack an warmen Abhängen bei Hecken Anfangs Mai erwachſen an Ballota nigra und in deren Nähe auch an Lamium album nicht ſelten. Nach Frey auch an Glechoma hederacea. Der Schmetterling in der 2. Hälfte des Mai. . | | 1647) Olivacella St. Der Sad Anfangs Mai an Stellaria Holostea bei Wiesbaden in der Nähe des israelitiſchen Kirchhofs, bei St. Goarshauſen nach Ende Juni über Cerastium arvense an einer Mauer in Anzahl angeheftet. Der Schmetterling im Juni. 1648) Solitariella Z. häufiger in Hecken an Stellaria Holostea zur nämlichen Zeit. g 1649) Lutipenn ella var. e. Z. Der hellgelbe Sack im Mai an Eichenlaub, ſtellenweiſe faſt gemein, der Schmetterling Anfangs Juli. (Von Zeller ſelbſt jetzt für eigne Art gehalten). b 1650) Fuscedinella Z. (Binderella Kollar). Der Sad Anfangs Mai an Erlen, Weißdorn, e Hainbuchen gemein, der Schmetterling Anfangs Juli. 1651) Nigricella Saint. G Z. ö Der Sack im Mai an Schlehen, Aepfelbäumen, Kirſchen hänfig, = Schmet⸗ terling im Juli. 1652) Viminetella Z. Der Sad erwachſen im Mai und Herbſt ſowohl an Weiden aller Art, als an Birken. Die Schmetterlinge erſcheinen daraus theils im Mai, theils im Juli, ohne ſichtliche Verſchiedenheit. 1653) Siccifolia SH. Der Schmetterling wurde im Mai an Hecken getroffen. Die Raupe an den Blättern von Weißdorn, Aepfelbäumen und Birken im Juli von A. Schmid entdeckt. 1654) Gryphipennella Bouchꝰ (Luseiniaepenella Z.). Der Sack im Herbſt an Roſen, frißt nochmals im Mai. Der Schmetterling Mitte Juni. An Hecken und Waldrändern. 366 1655) Orbitella Z. nach A. Er bei Oberurſel an Hei⸗ delbeeren. 1656) Vacciniella HS. Der Sack fand ſich mit 5 lebenden Raupe unter reifen Heidelbeeren, die vom Feldberg hierher auf den Markt kamen, der Schmetterling von mir im Mai oberhalb des Chauſſeehauſes gefangen. 1657) Paripennella Z. Der Sack lebt polyphag vom Frühjahr an an Eichen, Linden, Viburnum Lantana, Obſtbäumen, Schlehen ꝛc. bis in den Herbſt. In der erſten Zeit hat er aus den Blatthäuten geſchnittene, ſehr große Lappen wie Halskragen anhängen. Nach der Ueberwinterung erſchien der Schmetterling in der zweiten Hälfte des Mai. 1658) Albit ars ella Z. Den Sad fand ich i in allen Größen unter der Platte an der Chauſſee häufig an Clinopodium vul- gare im Spätherbſt. Außerdem ſoll er auch an Glechoma hede- racea, Origanum vulgare und Salvia leben. Der Schmetterling erſchien daraus Anfangs Juni, wurde aber auch Mitte Auguſt im Freien gefunden, wahrſcheinlich aus Säcken, die in geringerer Größe überwintert hatten. 1659) Aleyonipennella Kollar. Einige Male im Mai gefangen. Der Sack lebt nach Stainton an Centaurea⸗Arten im Mai. 1660) Hemerobiella Scop. Der Sack wird häufig im Mai auf Aepfel⸗ und Birnbäumen, ſowie Kirſchen und Weißdorn ge⸗ funden. Der Schmetterling erſcheint gegen Mitte Juni. Der Sack iſt in der Jugend nicht gerade geſtreckt wie ſpäter, ſondern wie ein Horn krumm gebogen. S. F. R. S. 118. 1661) Anatipenel la H. (Tiliella Schrk.) ſelten und nur einmal im Juli gefangen. Die Raupe ſoll im Mai auf Sun und Eichen leben, Frey fand ſie an Saalweiden. 1862) Ibipennella Z. Der Sack an Birken im Mai, der Schmetterling Mitte Juni und im Juli. Die Raupe ſitzt in der Regel in der Mitte des Blatts auf der Oberſeite und frißt nur 367 kleine weiße Flecken durch Abſchälung in Größe eines Stednadel- kopfs. An der Platter Chauſſee bei Wiesbaden. 1663) Palliatella ZK. Bei Oberurſel nach A. Schmid Bei Dotzheim gefangen den 22. Juni 1866. Der Sack polyphag an Laubholz nach Frey, an Eichen und Prunus Padus nach HS. 1664) Currucipennella Z. Der Sack, ſelten, an Eichen, Buchen, Sauerkirſchen, Apfel und Birnbäumen im Mai, der Schmet⸗ terling im Juni. 1665) Serratulella HS. Bei Mainz an Jurinea cyanoides nach A. Schmid, nach Stainton an derſelben Pflanze im Juni. Der Schmetterling Ende Juli. 1666) Auricella F. Bei Mombach und Biebrich wurde der Sack an Stachys recta im Mai nicht ſelten gefunden. Der Schmetterling Anfangs Juni. 1667) Serenella Dep. Der Sack wird im Walde bei Mombach, auch im Salzbachthal an Coronilla varia im Mai ge funden, der Schmetterling im Juni. 1668) Coronillae Z. bei Lorch im Juli auf ſterilen Höhen. Die Raupe nach Koch an den Schoten von Astragalus glycyphyl- los, nach Z. an Coronilla varia, und zwar nach Gartner Mitte April an der Unterſeite der Blätter. 1669) VulnerariaeZ. fliegt Mitte Mai zahlreich genen nenuntergang um die Blüthen von Cytisus sagittalis, und ruht auf ihnen, ſo daß ich die Raupe daran vermuthe, obgleich der Sack (nach Zeller) auch an Anıhyllis Vulneraria leben ſoll, die aber an den hieſigen Fundorten fehlt. Vielleicht geht die Raupe nach der erſten Jugend an eine andere Pflanze über. 1670) Pyrrhulipennella. Der Sack im April an Haide kraut, der Schmetterling nach Mitte Mai, ziemlich ſelten. 1671) Ditella Z. Der Sack an Artemisia campestris im Herbſt und Frühjahr bei Mainz und Biebrich manchmal häufig, die Raupe nimmt auch Artem. vulgaris als Nahrung und liefert den Schmetterling den Juni hindurch. 1672) Panaceti nov. spec. Der ſchwarze Sack ganz wie 368 der von Pyrrhulipennella, aber um ein Dritttheil größer, ward im Juni ſehr ſelten an Tanacetum vulgare gefunden (Steinbruch im Nerothal, Dotzheim). Er läßt ſich bei Gefahr fallen und ſucht das Dunkle. Deßhalb iſt er nicht allein ſehr ſchwer zu finden, ſondern auch wegen ſeiner großen Unruhe und ſteten Umherlaufens in der Gefangenſchaft, wobei er durch die kleinſten Oeffnungen entflieht, ſchwer zur Entwicklung zu bringen. Die Schmetterlinge erſcheinen Mitte Auguſt. Sie find der Vibicigerella Z. ſehr ähnlich, aber durch folgende Merkmale getrennt: Größe etwas über Vibicige- rella. Die Färbung iſt dunkler und das Gelb fällt bei einzelnen Stücken ſtark in's Grüne. Die Fühler haben ſchmale und ſcharfe dunkle Ringe, der Fühlerbuſch an der Wurzel weiß, an der Spitze roſtbraun, Kopf, Geſicht und Hals weiß, mit nur ſchwachem Anflug von Gelb auf dem Scheitel, der weiße, glänzende, ſcharf begrenzte Streif des Vorderrandes m ſchon am Anfang der Vorderrandfranſen auf. l 1673) Medicaginis Schmid. Die Raupe im Juni an Me- dicago sativa bei Mombach, ſelten. N 1674) Caelebipennella Z Der Sack im Juni und Juli an Artemisia campestris (Koch). Der Schmetterling bei Biebrich gefunden Anfangs Auguſt. 1675) Vibicella H. Nach Vigelius früher. bei Wiesbaden Die Raupen wurden zahlreich an Genista tinctoria im Mai 1865 bei Oberurſel gefunden, der Schmetterling erſchien vor Mitte Juni. Der Sack iſt offenbar nach dem Vorbild der Kang gefertigt, der er zum verwechſeln ähnlich ſieht. 1676) Li xella Z. fliegt einzeln im Juni auf trocknen, unbe⸗ bauten Strecken. Die Raupe nach Zeller an Holcus lanatus im Juni, an Briza media nach Stainton. Nach neueſter Entdeckung v. Heinemanns ſoll ſie in der Jugend in Thymus miniren. 1677) Ornatipennella H. Der Schmetterling im Mai häufig auf trockenen Grasflächen, immer um Salbey und auf deſſen Blüthen. Doch ſoll die Raupe im Frühjahr nicht an dieſer 369 Pflanze, ſondern an Grasſpitzen freſſend gefunden werden. 3 vermuthe aber, daß ſie Anfangs in Salvia minirt. 1678) Ochrea Hw. Die Säcke Ende Juni an ee N vulgare bei Mombach, der Schmetterling im Auguſt nicht ſelten. 1679) Albifuscella Z. bei Mombach im Mai. Die Raupe an Silene nutans und Lychnis Viscarja. Sie ſoll nach A. Schmid von erſterer Pflanze die leere Samenkapfel als Hülle anſtatt eines ſelbſtverfertigten Sackes benutzen. 1680) Leucapennella H. zu i von Schenck 5 funden. Soll wie die Vorige leben. 1681) Bilineatella Z. gefangen im Mai an. Nainen, nn Sad fand ich an Sarothamnus scopar. im Mai. 1682) Discordella Z Der Schmetterling Anfangs Mai bis Anfangs Juni, die Raupe im April an Lotus corniculatus. 1683) Niveicostella Z. Wurde hier Ende Mai und im Juni bei Frauenſtein und Dotzheim gefangen. Die Raupe lebt nach A. Schmid an Sarothamnus scoparius vom Herbſt bis in den Mai. 1684) Onobrychiella Z. Einzeln im Juni. Die Raupe Ende Mai an Genista tinctoria bei Königſtein und Oberurſel. 1685) Albicostella Dep. Der Schmetterling gegen Ende der erſten Hälfte des Mai, die Raupe an Potentilla einerea Ende April bei Mombach. 1 1686) Trifariella Z. einmal bei Dotzheim im Wai auf einer Haidefläche gefangen. Die Raupe (nach Koch) an Genista pilosa, nach Stainton im September an Sarothamnus scoparius. Um letztere Pflanze in Mehrzahl Mitte Juni 1867 bei Heßloch der Schmetterling. 1687) Gypsophilella 7 (aicht die Christophe) bei Mainz. Der Sack an Gypsophila fastigiata häufig im September, überwintert. Der Schmetterling iſt ſehr ſelten und ſchwer Bi er⸗ ziehen. Er kommt der Saponariella am nächſten. 1688) Saponariella Heeger. Der Sack der Anfangs im Blatt der Saponaria officinalis minirenden Raupe wird im Octo⸗ Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 24 370 ber erwachſen gefunden, ſoll im Frühjahr NER freſſen und liefert im Sommer den Schmetterilng. 1689) Onosmella Brahm. Den Sack fand ich an Onosma echioides bei Mainz, bei Biebrich an Echium im Mai Er wird (nach Kaltbch.) auch an Hieracium, Anchusa und Betonica ge⸗ funden. Der Schmetterling fliegt von Mitte Juni 1690) Therinella 1708. Im Juni einzeln und ſelten, ſowohl auf Kalkboden im Salzbachthal als auf Sumpfwieſen. Der Sack ſoll im Herbſt an Diſteln leben (Carduus 157 nach Stainton, nach A. Schmid an Cirsium arvense). | 1691) Troglodytella Dup. Häufig. Der Sad im Mai an Eupatorium cannabinum auf feuchten Waldwieſen. Der Schmetterling fliegt Mitte Juni. Ganz gleiche Säcke an heiß⸗ trocknen Orten an Tanacetum vulgare, Hieracium murorum, Achillea Millef., Sol. Virgaurea und Conyza geben eine wahr⸗ ſcheinlich verſchiedene Art, wozu var. Ramosella Z. gehört: Deren Fühler ſind ſcharf weiß und ſchwarz geringelt, während die Schmet⸗ terlinge von Eupatorium faſt unberingte weißliche haben. 1692) Nutantella Mig. Bei Frauenſtein und in der Dennelbach, auch bei Mainz an Silene nutans und Otites. Die Raupe lebt in der Jugend in der Kapſel, die ſie ganz wie die Raupe der Geom. hydraria durch einen weißen Vorhang ſchließt und erſt im Auguſt außerhalb in ihrem Sack erſcheint. Der Schmet⸗ terling fliegt frühe im Mai zur Blüthenzeit ſeiner Pflanze. 1693) Linearie lla Z Der Schmetterling wurde in der erſten Hälfte des Mai bei Rüdesheim getroffen Die Raupe lebt an Aster Amellus im Herbſt. n 1694) Dianthi HS. Bei Biebrich im Auguſt öfter gefangen. Der Sack in den Samenkapſeln des Dianthus Carthus., die er nie verläßt, im Juli, auch überwinternd. 1695) Succursella HS. Die Raupe im Juni an ander i campestris bei Mainz und im Rheinthal (St. Goarshauſen). Der Schmetterling im Juli. 1696) Silenella 48. Die Raupe an den Samen der Silene a 371 Otites bei Mombach im September. Der Schmetterling erſchien daraus im folgenden Auguſt. ö IN; 1697) Odorariella Mhig. Die Raupe im Juni an Juri- nea cyanoides bei Mainz gefunden. Der Schmetterling im Auguſt. b ein 1698) Gnaphalii Z Der Sack im ganzen Sommer an Helichrysum arenarium. Der Schmetterling im Auguſt. 1699) ? Nov. sp. Ein Sack bei Biebrich (Heßler) an ein Blatt von Eryngium camp. feſtgeheftet, an dem er wohl nicht gelebt, von Geſtalt und Größe des der Annulatella, braun, unter der Lupe fein filzig. Der Schmetterling ganz wie eine kleine Millefolii, aber mit ungeringelten Fühlern und die Vorderflügel ſind ſowohl in ihrem ganzen Verlauf, als namentlich an der Spitze gebogen, die faſt ſichelartig erſcheint und in n ein dunkler Mittelſtrich ſich verſtärkt (Apicella St. ). f 1700) Ar gentula Zz. Der Sack ſehr häufig auf den Dolden der Schafgarbe, der Schmetterling im Juni. 1701) Virgaureae Z. Die Raupe, in Menge im October in den Blüthen der Goldruthe, überwintert auf der Erde in Moos. Der Schmetterling erſcheint erſt im Auguſt. 1702), Otitae Z. Der Sack iſt ſehr häufig an Silene Otites bei Biebrich und Mombach im Juni, der Ae e ſehr ſelten in der zweiten Hälfte Juli. . 1703) Annulatella HS. und die braune var. Motacillella Z Der Schmetterling im Juni, die Raupe nach Mühlig in einem aus grünen Samenknötchen des Chenopodium album zuſammen⸗ gefügten Sack im Herbſt, verwandelt ſich in der Erde in einem Tönnchen, worin ein der Flavaginella ähnlicher Sack gefunden wurde. Der Schmetterling im folgenden Juli, etwas ſpäter als Flavaginella. Nach meiner Beobachtung ruht der kleine Sack im Winter auf dem Boden ohne weitere Hülle. ö 1704) Flavaginella Z. und var. Versurella Z. Der Sack, größer als der der vorigen Art, frei an den Samen des Cheno- 24. 372 podium album, wird oft noch im Frühjahr umherkriechend gefun- den. Der Schmetterling häufig im Juli und Auguſt. 1705) Salinella Sf. Der Sack im September einzeln an Atriplex patula (nach Stainton Portulacea) die unreifen Samen ausfreſſend. Am Ufer des Salzbachs. Die Schmetterlinge in der zweiten Hälfte Juni. 1706) Murinipennella Dh. Die Raupe mach Hofmann an den Samen der Luzula albida und pilosa. Der Schmetter⸗ ling im Mai in Unzahl an den Blüthen dieſer Pflanze, an ſon⸗ nigen Waldrändern aber ſchon im April im Graſe. Möglicher— weiſe ſind dieſe letzten Exemplare von einer eignen Art, da ſie meiſt kleiner als die ſpäteren der zweifelloſen Murinipennella ſind. 1707) Caespitiella. Die Säcke fand ich an Juncus conglo- meratus geſellig an den Samen, die ihre Nahrung ſind, der Schmetterling fliegt im Juni und Juli. 1708) Nov. spec. Bei Tag in der Dolde verſteckt, Abends auf den Blüthen des Tanacetum vulgare findet ſich bei Wies⸗ baden im Nerothal im Nachſommer ein gelbbrauner Sack mit dem Blüthenſtaub der Pflanze wie mit gelbem Sand beſtreut, ungefähr wie der von Nigricella oder Binderella geſtaltet, hinten dreiklap⸗ pig, die Mundöffnung mit der Längenachſe parallel. Die Erziehung iſt bis jetzt erſt Herrn Mühlig in Frankfurt, der die Raupe auch dort fand, gelungen. Von ihm iſt daher die Beſchreibung und Benen⸗ des Schmetterlings zu erwarten. 1709) Asteris Muhlg. Der ſchwarze Sack an dem Samen von Aster Amellus im Rheingau, ganz wie 1 ſich ver⸗ haltend. Bedellia. 1710) SomnulentellaZ Der überwinternde, ſehr lebhafte Schmetterling wird bisweilen an warmen October- und Novem⸗ bertagen an Hecken aufgeſcheucht. Die Raupe minirt in Winden⸗ blättern (Convolvulus sepium und arvensis) in flacher, breiter, durchſichtiger Mine. Sie wechſelt nach Kaltenbach öfter die Mine und verpuppt ſich frei an der Unterſeite des Blatts in zartem, maſchigen Gewebe. Sie wurde nur im Auguſt gefunden, eine Frühjahrsgeneration iſt aber ſehr wahrſcheinlich. Stathmopoda. 1711) Pedella L. Im Schwanheimer Wald im Nachfommer, um Erlen. 180 atrache dra. 5 1712) Bene a gu Hw. (Turdipenella J.). Der Schmet⸗ terling iſt im Juni nicht ſelten an Stämmen aller Arten von Populus. Die Raupe fand Kaltenbach in den mit dem reifenden Samen abfallenden Kätzchen der Pappeln und Weiden zugleich mit der von Tortrix nisana. Nach Koch lebt fie im Mai zwiſchen zwei zuſammengehefteten Pappelblättern. 1713) Pinicolella Dep. Der Schmetterling Anfangs Juli einzeln an Tannen, z. B. an der Sonnenberger Ruine, die Raupe noch zu entdecken. Venophila.. | 1714) V. flavum Aw. Der Schmetterling kam in meinem Hofe und im Haus an den Fenſtern im Juli und Auguſt öfter vor. Die Raupe ſoll in altem Kork leben. Da ich jedoch das Thier noch nie (wie Koch angibt) im Keller (ſogar einmal in ei⸗ nem Inſectenkaſten), noch eine Raupe in Kork fand, ſo dürfte A Schmid's Mittheilung, daß fie in dem grünen Moder lebe, der ſich an faules Holz en mehr N für ſich haben. | | Chauliodus. | 1715) Pontificellus H. Der verſtorbene Blum traf das ſchöne Thierchen in großer Zahl in einer Waldſchneuſe oberhalb Heßloch, wo ſich der Fahrweg nördlich nach Auringen abtrennt, zur Zeit als Limenitis Sybilla flog. Ich fand fie daſelbſt zahl⸗ reich Mitte Juni 1867. Nach HS. erſcheint die Motte ſchon Ende Mai auf eng begrenzten Stellen mit Kalkboden. Frey ver⸗ muthet die Raupe in Thesium montanum; dieſe Pflanze fehlt aber bei Heßloch und da alle Exemplare aus Sarothamnus sco- parius her vorkamen, dürfte dieſer die Nahrungspflanze ſein. 374 1716) Iniquellus Woche (j. Stettiner entomolog. Zeitung 1867. S. 208) wurde im Juli 1864 in mehreren Stücken im Mombacher Wald um Peucedanum Oreoselinum unter Föhren erbeutet und als gegenwärtige Art von Profeſſor Zeller beſtimmt. 1717) Chaerophyllellus Ge e wurde einmal im April im Nerothal überwintert gefunden. Gartner fand Anfangs Auguſt die ſchmutzig gelbe Raupe in Geſpinnſten an der Dolde von Daucus Carota. A. Schmid traf fie geſellig an Helosciadium inundatum Anfangs September, Stainton in zwei Generationen Ende Juni und Anfangs September in verſponnenen Blättern an Anthriscus silvestris, Heracleum und Angelica silvestris Der u erſcheint im October. Laverna. Die Schmetterlinge überwintern. 1718) Contur batella H. Wurde von A. Schenck zu Hachen⸗ burg erzogen. Er fand die ſchwarze, ſchlanke Raupe im Herztrieb des Epilobium montanum. Nach Frey lebt dieſelbe von Mitte Mai bis in den Juni in den zuſammengeſponnenen Herzblättern von Epilobium angustifolium an luftigen trocknen Waldſtellen. Die Verpuppung in ſilberweißem, ſeidenähnlichem Gewebe. 1719) Propinquella SFinmton. Wurde Mitte Juli 1861 und 1867 am Ufer des Bachs oberhalb Dotzheim aufgeſcheucht. Die Raupe minirt nach Stainton im erſten Frühjahr in den jungen Blättern des Epilobium hirsutum. 1720) Decorella Stph. Mehrfach auf dem Neroberge an Mauern überwintert im Frühjahr. Die rothe Raupe fand ich im Juli 1865 am Bach ober Dotzheim in leichten Anſchwellungen der Stengel von Epilobium tetragonum. Die Verpuppung geſchah in einem weißen, zarten Cocon in der Stengelhöhle. Der Schmet⸗ terling erſchien im Auguſt. 1721) Subbistrigella Hw. (Sturnipenella Tr.) fliegt im Frühjahr, nach Ueberwinterung und im Auguft um Epilobium-Xtten. Die Raupe entdeckte ich im Juli 1864 in den Kapſeln des Epilobium montanum, die fie, ohne äußerlich ſich irgend zu verrathen, be— 375 wohnt. Das Ei dürfte in die Blüthe gelegt werden und die junge Raupe von deren Boden aus ſich durchfreſſen, da ich ihren Kopf immer nach abwärts gerichtet fand. Die Verpuppung in Ge⸗ ſpinnſt auf dem Boden. f N 1722) Raschkiella Z. Die rothe Raupe häufig in durch⸗ ſichtiger Mine in Blättern des Epilobium angustifolium im Juni und October. Verpuppung auf der Erde. 1723) Epilobiella S. J. Die Raupe iſt gemein Anfangs Juni und im Auguſt in dem zuſammengeſponnenen Herztrieb ver⸗ ſchiedener Arten von Epilobium, namentlich des hirsutum. Die Puppe findet ſich in weißem Geſpinnſt zwiſchen den grünen Blättern. Der Schmetterling erſcheint im Herbſt und wurde öfter überwintert im Mai gefunden. 1724) Miscella S. J. Das röthliche Räupchen iſt in durch⸗ ſichtig blaſiger-⸗Mine im April bis Juni in den Blättern des. Helianthemum vulgare bei Mombach und Mainz häufig zu fin⸗ den. Der Schmetterling fliegt von Juli an bis in den Mai. 1725). Atra Hw. (Putripennella Z.) fliegt ziemlich ſelten an Weißdornhecken, Aepfel- und anderen Obſtbäumen in Gärten. Die Verpuppung findet nach A. Schmid's Erfahrung ohne Zweifel mit⸗ unter in den Flechten der Rinde ſtatt, die Raupe aber dürfte in einem. lebenden Theil der genannten Holzgewächſe miniren. Ich fand im Juni 1866 mehrere, die als Zeichen ihrer Reife zur Verwand⸗ lung bereits roth gefärbt ſich an Fäden von Aepfelbäumen herab⸗ ließen. Sie verſpannen ſich in weißem, nicht auf dem Boden an⸗ gelegten Gewebe und lieferten Anfangs Juli die Motten, welche ich früher auch im Mai, offenbar überwintert, mehrfach erhalten hatte. ö 1726) Rhamniel la Z. Einmal im Auguſt im Dennelbachthal von mir gefangen. Die Raupe wird in Rhamnus vermuthet. Chrysoclista. 1727) Linneella Ol. Die Raupe lebt im Splint kranker Bäume. Vigelius fand die Schmetterlinge Mitte Juni an Aepfel⸗ bäumen in ſeinem Garten am Sonnenberger Weg, außerdem wurde 376 fie bei Mombach und von Herrn v. Heyden an den Lindenſtämmen vor dem Biebricher Schloſſe einmal in Anzahl getroffen. 1728) Schrankella H. Wurde von A. Schenck zu Hachen⸗ burg aus Epilobium erzogen; nach Stainton lebt ſie im Mai in den Blättern des Epilob. alsinefolium. Herr von Heyden fand die Raupe in großen Flecken der Blätter des Epilobium parvi- florum Ende Juli. Die Puppe lag in meibem Geſpinnſt an der Unterſeite “u Blätter. Heliodines. Die Puppe überwintert vermuthlich. 1729) RoesellaZ.. Der Schmetterling fliegt oft in ziemlicher Zahl Ende Mai an den Blüthen des Gartenſpinats und ſein grün⸗ liches Räupchen findet ſich im Juni unter einem flachen, durchſichtigen Gewebe auf der Blattfläche, wo auch die Puppe ſpäter ruht. Der Schmetterling erſcheint gegen Ende Juli und kommt wieder ganz friſch entwickelt im April in die 3 Die Raupe auch an e ei Arten. ö Anybia. 1730 Langiella H. Die Raupe fand ich im Juli c an Epi- lobium montanum, wo fie die Blätter mit ſehr ſichtlicher, blaſiger Mine ausfraß und oft aus einem in das andre, ja ſogar auch in die grünen Kapſeln überging, was mich dann zur Entdeckung der Raupe von Subbistrigella führte. Außerdem traf ich fie an Epilob. hirsutum, und v. Heyden in den Kapſeln von Circaea lutetiana. Der Schmetterling entwickelt ſich im Auguſt, Septem⸗ ber und wird, z. B. auf dem Neroberg, überwinternd im Spät⸗ | herbſt und Frühjahr an Mauern und Bäumſtämmen getroffen. i Asychna. 1731) Modestella Dup. fliegt häufig um Stellaria Holos- tea Anfangs Mai an Hecken und Waldrändern, die Paarung in der Blüthe, die Raupe hiernach vermuthlich im Blüthenboden und der Frucht. Chrysocorys.“ a 1732) Festaliella H. Der Schmetterling ſchwärmt von Anfang Mai an halb beſchatteten Waldſtellen um größere Brom⸗ beergebüſche. Nach Koch auch in zweiter Generation im Auguſt. Die Raupe ſoll nach demſelben an der Unterſeite der dadurch fleckig werdenden Blätter, auch der Himbeeren, leben. Stagmatophora. 1733) Pomposella Z. Der Schmetterling Mitte Mai oft in Anzahl an der Erde um Helichrysum arenarium bei Biebrich und Mombach. Nach v. Heyden minirt die Raupe im Mai in den Blättern dieſer Pflanze und verwandelt ſich in weißem Ge⸗ ſpinnſt innerhalb der Mine. 1834) Serratella 7. wurde Mitte Mai in meinem Beiſein auf einer freien Stelle im Mombacher Wald zwiſchen dem Pflan⸗ zenwuchs auf dem Boden gefunden. Sie ſoll auch im Auguft vorkommen. Die Raupe entdeckte Gartner an Linaria genisti- folia in der Nähe der Wurzel, von der ſie ſich nährt, in einem Gewebe. Sie überwintert darin und verwandelt ſich in der en oder in jüngeren Trieben. | Antispila. Die Raupe überwintert in ihrer zugeſponnenen Blattwohnung. 1735) Pfeifferella H. Wurde öfter, namentlich an den Ufern des Salzbachs von Ende April bis weit in den Mai, manch⸗ mal in Anzahl um Cornusbüſche ſchwärmend getroffen. Die Raupe entdeckte Kaltenbach in den Blättern von Cornus mas und sanguinea. Sie ſoll im Juni und September in ovaler Mine vorkommen und wie die der folgenden ſich verhalten. 5 1736) Treitschkiella FR. Die Raupe lebt ebenfalls im Blatt von Cornus sanguinea im September bei Wiesbaden und Mombach. Sie macht eine kreisrunde Mine, durch welche der eingeſchloſſene Raum ſich ſchwarz färbt. Erwachſen ſchneidet ſie ihre Wohnung aus, ſo daß ein kreisrundes Loch im Blatt entſteht, und fällt auf die Erde. Hier überwintert fie in der alten Woh⸗ nung und der Schmetterling erſcheint mit dem vorhergehenden. Stephensia. 1737) Brunnichiella L. (Magnificella Z.). Die im Juli, 378 Auguſt und October erwachſene Raupe lebt nach v. Heyden in den Blättern des Clinopodium vulgare in einer von der Blatt⸗ ſpitze beginnenden Fleckenmine, durch welche das Blatt braun wird und ſchrumpft. Die Puppe liegt in einem e an der 0 eines andern Blatts. Elachist a. Die Raupen miniren alle in Gräſern, die Puppe iſt frei wie die von ne befeſtigt. Meiſt überwintert die Raupe, bald klein, bald mehr oder N b erwachſen; auch bei einigen Arten das Ei. 1738) Quadreila Wurde Mitte Mai 1859 und Anfangs Juli 1863 der Walkmühle gegenüber, auch von Vigelius (N. 1122 Guttella) am Waldſaum unter der Kapelle auf dem Neroberg ge: fangen. Die Raupe lebt nach Frey an beſchatteten Waldrändern in Luzula albida und pilosa in langer lithocolletisartiger Mine auf der unteren Blattſeite, welche dadurch weißlich, abgelöſt einige Längsfalten bildet, während die obere ſtark gewölbt erſcheint. Ausnahmsweiſe geſchieht die Verwandlung zur Puppe in der Mine (Frey). | 1739) Tetragonella HS. Im Gele bei Soden durch v. Heyden gefunden. Die Raupe im Mai in Carex montana. 1740) Subnobilella Süblich von Dotzheim an meh um Büſche und im Föhrenwalde fing ich fünf Exemplare einer Elachiſta, die der Nobilella Z. am nächſten kommt, aber ſich un⸗ terſcheidet durch die um wenigſtens die Hälfte geringere Größe, dunkelrothbraune, nicht geringelte Fühler, ſchwarzen Kopf mit metalliſchem Geſicht, Hinterleib und Bruſt gleich gefärbt, dunkel⸗ rothbraun, mit violettem Schiller, die Mittelbinde aus zwei ge⸗ trennten Puncten beſtehend. Die dem Auge höchſt leuchtend erſchei⸗ nende Goldfarbe der Flecken bei zweifacher Vergrößerung ſilbern. Die 2 Gegenflecken des Innenrandes bei 2 Exemplaren faſt fehlend. Sehr grob beſchuppt. 1741) Gleichenella F. (Fractella HS.). Anfangs Juni 1860 in mehreren Exemplaren am Waldrand der Walkmühle ge— genüber. Nach Frey minirt die Raupe in verſchiedenen Caxex- 379 Arten, als glauca, pilosa, ornithopoda (von A. Schmid in Carex muricata Ende März gefunden) von der Spitze abwärts, auch in Luzula pilosa, ſie überwintert klein in der Mine und die Puppe wird in der Nähe des Bodens irgendwo befeſtigt. 1742) Apicipunctella 87. Einmal, 1. Juni 1863, am Waldrand der Walkmühle gegenüber gefangen, Raupe unbekannt. 1743) Albifrontella H. fliegt Ende Mai, Anfangs Juni im Wald und auf freien Stellen. Ich traf ſie ſogar an den auf dem Thurm der Sonnenberger Ruine auf der höchſten Mauer⸗ krone wachſenden Gräſern ſchwärmend. Die Raupe in vielen Grasarten: Brachypodium silvaticum, Dactylis glomerata, Koe- leria eristata, Holcus mollis und in Bromus-Arten im April (Frey). i | 1744) Luticomella Z. wurde mir aus Gachenbürg von Schenck zur Beſtimmung geſandt. Die Raupe minirt nach Frey in Daetylis glomerata im April und zwar im Stengel, jo daß er ſich gelblich färbt, die oberen Blätter welken und bewohnte Pflanzen zur Zucht in die Erde gepflanzt werden müſſen (A Schmid). In der Jugend minirt die Raupe im Blatt von der Spitze in bräunlicher Mine. f 1745) Subnigrella Dgl. In beiden Geſchlechtern gefangen. Die Raupe im April und Juli in flacher, oft roth gefärbter Mine in Bromus erectus. Frey. 1746) Pullella &. Häufig an 7 Ende April und im Juli, namentlich bei der Ruine Sonnenberg. Raupe unbekannt. 1747) Gregsoni St. Von mir bei Wiesbaden, von Schmid im Taunus gefangen. Die Raupe im März in Poa. 1748) Par vulel la HS. F. 943 œ u. S. 304 Exactella HS. g. Schon Mitte April an ſüdlichen Waldabhängen um Haidekraut fliegend, eine zweite Generation Anfangs Juni. Die Raupe nach Frey in Poa nemoralis. 1749) Bedellella Sic. (Truncatella H.). Bei Biebrich im Mai und Auguſt gefangen. Die Raupe nach Stainton in den 380 Blattſpitzen von Avena pratensis in e Ai ſchimmernder Mine. 1750) Pullicomella Z. Einige Mal ehren im Mai und Auguſt. Die Raupe nach A. Schmid Ende März in Avena fla- vescens von der Spitze an in der ae Breite des nn minirend. 1751) Humilis . Durch Schlankheit des ganzen Bone ausgezeichnet. Einzeln im Mai auf Waldwieſen. 1752) Obscurella $. Mitte Mai auf Waldwieſen. Auch bei Frankfurt nach A. Schmid. Die Raupe im März und Juni in flacher Mine in Blattſpitzen von Holcus mollis. 1753) Reuttiana Fr. (Obscurella HS.) häufig auf enden Waldwieſen bei Wiesbaden und Mombach Ende April. 1754) Confluella nov. sp. Eine ſehr kenntliche, offenbar noch nicht beſchriebene Art. Größe, Geſtalt und Flügelſchnitt wie bei Reuttiana. Kopf weißlich, Rücken ſilbergrau, Palpen faſt weiß, Fühler grau, fein hell geringelt, Grund der Flügel weiß, durch ſchwarzgraue Schuppen von den Rändern her ſo ver- dunkelt, daß eine nach der Wurzel eingebogene weiße erſte Querbinde und bei 3/, eine ſehr ſchief gegen den Innenwinkel geneigte weiße weitere, in der Mitte unterbrochene, Querbinde frei bleibt, von welcher auch ein Ausläufer gegen die Mitte des Außenrandes zieht. Bei dem Mann fließen beide Querbinden in der Mitte des Flügels, bei verſchiedenen Exemplaren in verſchiedenem Grade, zu⸗ ſammen, ſo daß die Figur als die unbeſtimmte Geſtalt eines weißen vierfüßigen Thiers angeſehen werden könnte, beim 2 tft der Oberflügel gröber und dunkler beſchuppt und der helle Längsſtrahl in der Mitte erſcheint nur als lichter, weniger beſtaubter Streifen. Der Hinterleib dunkelgrau, beim &' mit rothgelben Haaren am Ende, Unterſeite der Oberflügel dunkelgrau, von den weißlichen Franzen licht eingerahmt. Unterflügel oben und unten Alles dun⸗ kelgrau. | . 1755) 2 Nigrella 2 als ſolche durch Herrn v. Heinemann erhalten, aber zu keiner Beſchreibung Frey's oder Abbildung 381 paſſend. Einmal hier gefangen. Größe kam über Parvulella, Kopf, beſonders das Geſicht, bleifarbig metalliſch glänzend, Palpen weiß, Fühler ſchwarzbraun, Flügel ſehr ſchlank, feinſchuppig grau⸗ ſchwarz, bei ½ bilden zwei weiße Flecken, die gerade gegen die Wurzel geneigte Querbinde, bei 3/, eine durch 2 lichte Flecken ge⸗ bildete, nach Außen gebogene Querlinie. Die Grundfarbe verdun⸗ kelt ſich auffallend hinter den weißen inneren und äußeren Gegen⸗ flecken zu ſchwarzen, den weißen gleich großen Flecken, von denen der in der Falte ſich ſcheinbar zu einem Strich verlängert, Fran⸗ ſen lichter, an der Wurzel längs des e mit ſchwarzer Linie geſäumt. } 1756) Bifasciella 7r. (Binella 48.) fliegt nach A. Shed bei Oberurſel. Die Raupe nach Frey im Frühling in Aira caes- pitosa, Agrostis stolonifera und Festuca. Im Taunus in dunkler Nadelholzwaldung. Mine hell weißlich, abwärts von der Spitze gehend. Puppe am Halm des Graſes geheftet und leicht im Mai zu finden (A. Schmid). 1757) Adseitella St. Nach A. Schmid ebenfalls bei Ober⸗ urſel. Die Raupe nach Frey in Aira cespitosa, Brachypodium silvaticum, Sesleria caerulea im April, Mai an ſchattigen Stellen, Puppe am Boden. N Y 10 1758) Tæniatella St. Bei Wiesbaden in einem Lärchen⸗ beſtand unter dem Holzhackerhaus Ende Mai und nach A. Schmid bei Oberurſel. Die Raupe lebt in Brachypodium silvaticum in langgezogener Mine im Spätherbſt und überwintert erwachſen in derſelben. Die e im Mai, der Schmetterling bald darnach. 1759) Chrysodesmella Z. Bei Wiesbaden mehrmals ge⸗ fangen und erzogen. Die Raupe im April in den Blattſpitzen von Carex montana (nach A. Schmid Brachypodium pinnatum) bei Dotzheim und in der von Roßmäßler in ſeiner Zeitſchrift »die Heimath« wegen ihrer Vegetation enen Regenſchl ucht nahe bei der Hammermühle. 1760) Cerusella E. Die Raupe im April und Juli Ende 382 im Blatt von Arundo Phragmites in breiter weißer Mine (Frey), der Schmetterling im Mai und Auguſt — ſoll nur Abends fliegen Bei Wiesbaden im Salzbachthal. 2 1761) Paludum Frey. Auf Di zweiten. Wieſe uberhald der Faſanerie an Juncus gefangen Mitte Juni 1863. Die Raupe lebt nach Dr. Schleich im Mai und Juni im Blatt von Caxex intermedia in ſehr langer Mine, kommt auch in zweiter Genera⸗ tion im Juli und Auguſt vor. 1762) ? Der Utonella und Rhynchosporella Stt. 9 1 Klei⸗ ner, Grundfarbe an Kopf, Nacken und Oberflügel gelbweiß, der Oberflügel zu ½ ſeiner Breite längs des Vorderrandes gelbgrau, ein brauner Flecken am Ende der Falte, genau in der Mitte des Flügels, ein dunkles kurzes Längsſtrichelchen auf der Grenze des gelbgrauen Randes vor der Spitze des Flügels, an deſſen Spitze und am Ende der Franſen ſich nochmals ein oder zwei ſchwarze Schuppen zeigen. Unterflügel und Hinterleib alles aſchgrau. Gleich⸗ zeitig auf derſelben Sumpfwieſe wie Paludum an Juncus. ö 1763) Disertella HS. Nicht ſelten an graſigen Rainen ge fangen und erzogen. Nach Frey lebt die Raupe in Brachypodium sylvaticum, nach HS. in Holcus mollis in langer lithocolletis⸗ artiger Mine im Mai in der erſten Juni⸗ Hälfte Auch bei Mombach.“ g 1764) Pollinarie:la 48. Oefter in der zweiten Hälfte des Mai, 10 Tage ſpäter als Lugdunensis, im Graſe gefunden, die Raupe Mitte April in den Spitzen der e von Avena fla⸗ vescens an offenen Rainen. 1765) Lugdunensis Frey. Mitte Mai im Waldgras bei dem Turnplatz und bei Dotzheim. Eine Mine, welche vermuthlich dazu gehörte, war ſchon am 11. April verlaſſen. Der ſonſt völlig zutreffenden Beſchreibung Frey's iſt beizufügen, daß bei ganz friſchen Exemplaren die Fühler noch unberingt und von der Farbe der Oberflügel ſind, erſt durch Verluſt der Schuppen werden die Ringe ſichtlich. Auch die aufgeſtreuten braunen Schuppen der Ober⸗ flügel finden ſich nur bei ganz friſchen Exemplaren, ſcheinen aber 383 auch ohne Beſchädigung oft faſt ganz zu fehlen, ſo 5 die 8 lichkeit mit Anserinella ſehr groß wird. 1766) Anserinella Z. bei Dotzheim einzeln in der ‚euch Hälfte des Mai an Waldrändern, auch hinter der Walkmühle bei Wiesbaden. 5 1767) Distigmatella Frey. Im Mombacher Walde nach Mitte Juni 1863 gefunden, auch in der Sammlung von Vigelius, wohl eben daher. Die Raupe nach Frey in Festuca (wahrſchein⸗ lich ovina) im Mai. 1768) Monosemiella ? Nur ein Exemplar in der Siege: ſchlucht der Hammermühle gegenüber, den 3. Auguſt 1860, etwas größer als die vorige Art, die Hinterflügel etwas grauer, ſonſt gleich. Nur ein aber ſehr ſtarker Punct auf dem Oberflügel am Ende der Falte, etwas unterhalb derſelben. Möglicher Weile Varietät der vorigen Art. Das dem Weiß beigemiſchte Gelb beider Arten iſt dem der folgenden Nitidulella gleich, e Schwefel⸗ und Ockergelb die Mitte haltend. 1769) Dispilella Z. (var. Diseriatella oder eigne Art 7). Den 30. Mai 1867 ganz friſch entwickelt auf offener Fläche bei dem Mombacher Wald. Größe und Geſtalt von Nitidulella. Kopf und Rücken weiß, Hinterleib weißlichgrau, Stirn und Fühlerwurzel weiß, Fühler faſt ſchwarz. Alle Flügel weiß, rothbräunlich glän⸗ zend. Auf dem Oberflügel an derſelben Stelle wie bei Dispilella, bei Beginn des letzten Drittels ein ſchwarzer Punct, während der erſte Punct am Ende der Flügelfalte bei Dispilella fehlt. Schwarze Schuppen, in 2 Reihen geordnet, bilden zwei Linien, die gleich— laufend mit dem Vorder- und Hinterrand nach der Bruſt zu ſpitz gegeneinander laufen. Sie ſtehen beide in gleichweiter Entfer⸗ nung von der Falte und dieſen Rändern und beginnen in der Hälfte des Flügels, ſind ſehr zart und gingen bei ſorgfältigſter Behandlung doch zum Theil verloren. Alle Franſen, auch die der ſilberweißen Hinterflügel weiß, doch gegen die Außenränder der vorderen Spuren eingeſtreuter ſchwarzer Schuppen. Unter⸗ ſeite der Oberflügel glänzend lichtbraungrau, mit weißen Franſen 384 Unterflügel weiß, Körper grau. Füße weißgrau, an der Spitze ſchwarz. Von Zeller erhaltene Exemplare von Dispilella zeigen Spuren derſelben beiden ſchwarzen Punktreihen. 1770) Nitidulella FR. In der erſten Hälfte des Juni öfter an Wald⸗ und Chauſſeerainen unterhalb des Chauſſeehauſes und bei Biebrich an Grashalmen ruhend. 1771) Argentella Cl. (Cygnipennella H). et Mitte Mai in Wieſen und auf Grasplätzen. Die Raupe lebt in großer flacher Mine im April und Mai an einer Menge Grasarten über⸗ all, ſelbſt mitten auf Wieſen. hi Tischeria. Die Raupe überwintert. b 1772) Se rng ehe Du». Die Raupe minirt im Juni und im September in Schlehenz, Kirſchen⸗ und Zwetſchenblättern in einer Blaſe an dem Blattrand, die Verpuppung erfolgt nach v. Heyden im Blatt. Der Schmetterling fliegt im Mai und Juli. Oft häufig bei Mombach, auch bei Wiesbaden und Sonnenberg. 1773) Angusticolella Z Die Raupe häufig in Blättern der Garten- und Hedenrojen im Herbſt. Der Schmetterling im Mauer l \ 1774) Marginea H. Desgteichen in Brombeerblättern nicht jelten in 2 Generationen. 1775) Dodo nea ##t. von A. Sad in Wü dee und Kaſta⸗ nienblättern an den ſüdlichen Abhängen des Taunus’ in der Ge⸗ gend des Feldbergs gefunden. 8 n 8 Wia 1776) Complanella H. Gemein. Der See meiſt im erſten Frühjahr und nochmals in der Mitte des Sommers. Die We im erg in großen weißen Flecken der Eichen hlätheg Lithocolletis. | Die Raupen miniren in Blättern von Hol zpflanzen, weniger von Kräutern und verwandeln ſich in den Minen, entweder mit oder ohne Cocon. Es über⸗ wintert theils die Raupe, theils die Puppe, welche in dem minirten Blatt liegt und ſich beim Auskriechen zur Hälfte daraus hervorſ ſchiebt. 1777) Roborella St. iſt im April nach Faginella und Querci- 385 foliella hier die gemeinſte Lithocolletis. Die Raupe in unſern beiden naſſauiſchen Eichenarten Quercus sessiliflora und pedunculata in einer von beiden Seiten ſichtbaren, der von Complanella ähn⸗ lichen unterſeitigen Mine ohne Cocon. Die Sommergeneration iſt ſehr vereinzelt. 1778) Hortella F. (Saportella Dup.). Einzeln doch nicht ſelten im Mai. Die Raupe nach Nicelli ebenfalls im Eichenblatt. 1779) Amyotella Dup. fliegt Ende April und den Mai hindurch vereinzelt und wird ruhend an Bretterwänden und Baum⸗ ſtämmen getroffen. Die Raupe an Eichen. 1780) Cramerella F. Im Mai, die Raupe unterſeitig mi⸗ nirend an Eichen. 1781) HeegeriellaZ. Ende April um Eichen. Die Raupe in kleiner Mine öfter am Blattrand ein Stück umbiegend. 1782) Tenella Z. Die Raupe in Hainbuchen unterſeitig. 1783) Strigulatella Z. Die Raupe in Erlen. Bei Wies⸗ baden ziemlich ſelten. 1784) Alniella Tisch. Gemein, die Raupe in Erlenblättern, oft mehrere in einem Blatt. 1785) Lantanella Schrk. Die Raupe lebt in den Blättern von Viburnum Lantana und Opulus im Herbſt in einer unten roſtfarbigen blaſenförmigen Mine, gemein in den hieſigen Cur⸗ hausanlagen. Die Raupe überwintert in der Mine. 1786) Junoniella Z. in der Gegend des Feldbergs. Die Raupe in Preußelbeerblättern 5 minirend Ende Sep⸗ tember. 1787) Pomifoliella Z. Fliegt oft in großen Schwärmen gegen Sonnenuntergang um Aepfelbäume, in deren Blättern die Raupe lebt. Die var. Mespilella HS. 749 ſowohl an Aepfelbäumen als an Schlehen nicht ſelten, doch mehr an letzteren. Eben dar⸗ unter kommt auch Cydoniella Frey vor, die vielleicht auch nur Abänderung iſt. 1788) Spinicolella St. im Auguſt gefangen. Die Raupe unterſeitig an Schlehen. Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 25 386 1789) Cerasicolella HS. An den wildwachſenden Kirſch⸗ bäumen im Wald (Prunus avium), in deren Blättern die Raupe wohnt. g 1790) Fag inella Z. Dieſe Art iſt zahllos im April in allen Wäldern, und die Exemplare weichen in der Größe um das Doppelte von einander ab, ebenſo die Farbe von vorherrſchend Schwarzgrau bis Gold, ſo daß ſie vielleicht in mehrere Arten zu trennen ſind. 1791) Carpinicolella 87. Die Raupe minirt oberſeitig in Hainbuchen. ö 1792) Dubitella 48. Manchmal in Mehrzahl an Mauern auf dem Neroberg im April. Die Raupe in Saalweidenblättern nach Frey. 1793) Salieicolella Sircom. Am Bach ober der Faſanerie im April an kleinen Weidenbüſchen (Salix triandra) gefangen. Die Raupe in den Blättern dieſer Weidenart, ſehr häufig an dem genannten Ort und der Hellkunde. 1794) Spinolella Dep. (Vigeliella v. Herd. bei Vigelius N. 1141b). Die Raupe entdeckte v. Heyden unterſeitig an Saal⸗ weiden bei Eppſtein. Bei Wiesbaden an der Platter Chauſſee unter den Kaſtanien. 1795) Cavella Z. Die Raupe im Herbſt in Erlen⸗ und Birkenblättern ſehr häufig. Der Schmetterling im April. 1796) Ulmifoliella H. Ziemlich ſelten im Mai und Auguft. Die Raupe in Blättern jüngerer Birken, verwandelt ſich in einem faſt durchſichtigen Cocon (Stainton). 1797) Quer cifoliella Z. Sehr gemein im April und im Sommer. Die Raupe in einer blaſigen Mine an Eichenblättern, die an jeglicher Stelle, ſowohl an der Mittelrippe, als am Rande ſich befinden, oft 3—4 in einem Blatt. Verwandlung in einem kleinen Cocon, der durch die von Außen angeklebten ſämmtlichen Kothkörner grünſchwarz gefärbt erſcheint. 1798) Messaniella Z. nach Frey an zahmen Kaſtanien im Taunus. Unter meinen hieſigen Vorräthen fanden ſich einige 387 Stücke, ohne daß ermittelt werden kann, ob fie aus Kaftanien oder einer Eichenart, oder (nach Stainton) aus Hainbuchen ſtammen. Die Mine nach demſelben ſchmäler als die der worigen, in Weiß⸗ buche und Kaſtanie noch länger und ſchmäler. 1799) Betulae Z. Die Raupe oberſeitig in Birkenblättern. 1800) Corylifoliella Aw. Die Raupe an Weißdorn, Aepfel⸗ und Birnbäumen oberſeitig, häufig in Gärten. 1801) Staintoniella St. Die Raupe fand ich im April und Juni in den Blättern der Genista pilosa bei Dotzheim, der Platter Chauſſee, Frauenſtein und im Mombacher ale. Der Schmetterling im Mai und Juli. 1802) Quinquenotella HS. Die Raupe wurde von A. Schmid im Mombacher Wald, von mir auch bei Wiesbaden an Cytisus sagittalis Ende April und Auguſt in langer Mine ge⸗ funden. Sie überwintert klein in derſelben und es finden ſich manchmal viele an einer Pflanze, bisweilen 2—3 in einem Trieb. Die Schmetterlinge erſcheinen Ende April, Anfangs Mi und. ſind im Freien zur Blüthezeit der Pflanze am häufigſten in deren Nähe im Graſe. 1803) Fraxinella Z. Die Raupe iſt nicht ſelten an der Platter Chauſſee und bei Dotzheim an Genista germanica, das Blatt wird ganz ausgehöhlt und zu einer gelblichen Blaſe. Nach Frey ſoll ſie auch in Genista tinctoria leben, was aber in hieſiger Gegend noch nicht beobachtet wurde. 1804) Salictella Z. am Bach oberhalb der Faſanerie den 24. April 1864 ſchwärmend um Weidenbüſche getroffen. Die Raupe lebt nach Frey in Salix purpurea und viminalis (dort fehlend) nach O. Hofmann in der am ag Fundplatz wachſen⸗ den Salix triandra. 1805) Connexella Z. Die Raupe im October nach A. Schmid im Mombacher Wald an einzelnen Stellen in Gebüſchen der Silberpappel. 1806) Scabiosella Dgl. Nach A. Schmid im Mombacher Wald. Die Raupe in rothgefärbten umgebogenen Wurzelblättern * 388 von Scabiosa columbaria, nach Stainton Ende Mai und im Juli, der Schmetterling im Juni und Auguſt. Die Raupe überwintert klein in der Mine | 1807) Emberizaepennella Bouche. Ueberall faſt gemein an Büſchen verſchiedener, auch äusländiſcher Lonicera-Arten in den Curhausanlagen. Die Puppe überwintert in einem grünen Cocon in der Mine, welche eine zuſammengeſchrumpfte Blaſe an der Unterſeite des Blatts bildet. 1808) Stettinensis Me. Der Schmetterling wird ziemlich ſelten im Juni an Stämmen älterer Erlenbäume (Alnus gluti- nosa) unterhalb des Chauſſeehauſes getroffen. Die Raupe lebt oberſeitig in Blättern der Erle und ihre Mine wird auf und längs der Seitenrippe des Blatts angelegt. Sie ſoll im Juli und October vorkommen, namentlich an Alnus incana. 1809) Lautella Z. fliegt einzeln um Eichen gegen Ende Mai. Die Raupe lebt in Eichblättern, nicht blos an Büſchen, auch aß den aus dem Stamm in Mannshöhe ausſchlagenden jungen Trieben fand ich ſie. Die Mine iſt längs der Mittelrippe im Winkel einer Seitenrippe unterſeitig angelegt und reicht bis in den Blattrand, der ſich dadurch abwärts biegt. Die Puppe liegt ohne Cocon in lichtem farbloſem Geſpinnſt und drängt ſich vor dem Auskriechen faſt ganz durch die dünne Haut der Mine. 1810) Insignitella Z. häufig im Mombacher Wald an Trifolium medium, bei Wiesbaden im Nerothal an Medicago lupulina im Juli minirend. 1811) Bremiella Frey. Gemein bei Wiesbaden an allen beſchatteten Waldrändern, wo Vicia dumetorum wächſt, in deſſen Nähe dann auch einzeln an Orobus niger und Trifolium pratense im September. Das Blatt wird unterſeitig zu einer großen gel⸗ ben Blaſe ausgehöhlt. Schmetterling im September und aus überwinternden Puppen im Frühjahr. 1812) Schreberella F. (Ulminella Z.). Die Raupe häufig in Ulmengebüſch in den Kurhausanlagen in einer nicht großen, blaſenartigen Mine an der Unterſeite der Blätter. Die Puppe in einem grünen Cocon. Anfangs Juli und im September. Der Schmetterling im Mai und Juli. 1813) Silvella Ho. (Acerifoliella Z.). Der Schmetterling ‚ ehr einzeln in der erſten Hälfte des Mai um Ahornbüſche (Acer campestris) an Waldrändern. Die Raupe im Juni und October in den Blättern unterſeitig. 1814) Pastorella . fing und erzog ich im Juli an Band⸗ weiden im Salzthal. Die ſehr kleine Mine iſt am kaum merk⸗ lich umgebogenen Blattrand. 1815) Populifoliella7r. Die Raupe minirt im September die Pappelblätter an der Unterſeite, der Schmetterling erſcheint Ende deſſelben Monats; ob er oder ſein Ei überwintert, ſcheint noch zweifelhaft. | 1816) TremulaeZ. Die Raupe häufig in Aspen⸗ und Pap⸗ pelblättern im Juni und Auguſt bis October. Der Schmetterling noch vor und im Winter. 1817) Agilella Z. Die Raupe in unterſeitiger Mine der Ulmenblätter an der Mittelrippe. Selten, in den Curhausanlagen. Der Schmetterling erſchien im September. Lyonetia. Der Schmetterling überwintert. 1818) Clerkella L. Höchſt gemein im Wald und in Gärten, die Raupe beſonders in Blättern von Kirſchen⸗, Birken⸗ und Aepfelbäumen. Auch die var. Aereella kommt hier öfter vor. Die Puppe ruht meiſt oberhalb des Blatts in leichtem Cocon, der wie eine Hängematte, durch Fäden befeſtigt, in horizontaler Lage erhalten wird. Phyllocnistis. 8 Die Schmetterlinge überwintern zwiſchen Laub und Moos auf der Erde. Die Verpuppung in einer kleinen Umbiegung des Blattrandes. 1819) Suffusella Z. Der Schmetterling beſonders häufig an den Stämmen der Pappelalleen bei Caſtel im Juli und Sep⸗ 390 tember. Die Raupe in einer feinen vielgewundenen Mine im Blatt. 1820) Saligna Z. Die Raupe lebt in Blättern der Band⸗ weide, ſonſt gleiche Lebensart aber verhältnißmäßig ſeltner als die vorige Art. Cemiostoma. Der Schmetterling überwintert nicht. Die Verwandlung zur Puppe in weißem Cocon außerhalb der Mine. 1821) Susinella 48. Das durch v. Heyden entdeckte Räupchen lebt nach demſelben in den Blätttern von Populus tremula im Juli und Auguſt in großen braunen unregelmäßigen Minenräumen im Taunus, namentlich bei Oberurſel (Schmid). Die Verpuppung erfolgt außerhalb der Mine in weißem Geſpinnſt, der Schmetterling erſcheint im Mai. Kaltenbach fand die Raupe auch an Populus alba, beſonders in Blättern der Wurzelaus⸗ ſchläge. 1822) Spartifoliella H. Gemein in hieſiger Gegend an Sarothamnus scoparius, in deſſen Rinde die Raupe im April an größeren und kleineren Aeſten lebt. Die Berpnppung in weißem Cocon, meiſt in den Vertiefungen der Rinde. Der Schmetterling fliegt Mitte Juni. 1823) Laburnella Sit. erhielt ich im Juli 1859 aus Klee⸗ blättern. Die Minengänge der Raupe ſind zahlreich an den Blättern des Goldregens (Cytisus Laburnum) in den Fh anlagen zu ſehen. Die Cocons an der Rinde. 1824) Wailesella St. Das Räupchen lebt ſtellenweiſe ſehr häufig in geſchlängelter Mine in den Blättern von Genista tinc- toria um Mitte Juni, der Schmetterling Mitte Juli. 1825) Scitella Z. Das Räupchen lebt im Juni bis zum Herbſt in den Blättern von Weißdorn, mehr in denen der Aepfel⸗ und Birnbäume in einer kleinen blaſigen Mine. Der Schmet⸗ terling im Mai. 391 Bucculatrıx. Die Raupen miniren nur in erfter Jugend und leben dann frei an den Blättern. Die Verwandlung in einem Cocon, der bei der Mehrzahl der Arten der Länge nach gerippt iſt, nur Gnaphaliella macht eine Ausnahme. Die Schmetterlinge überwintern nicht, ſondern in der Regel die Puppe. 1826) Imitatella HS. fliegt nach A. Schmid im April bei Mombach. 1827) Cristatella Z. Das kleine Thierchen traf ich am 22. Mai 1861 in der Wieſe oberhalb der Faſanerie an einem Grashalm nach Weiſe der Schnaken geſellig ſchwärmend, den Cocon in der Dennelbach an einem Stengel von Galium, welcher den Schmetterling nach Mitte Juli lieferte. Die Raupe lebt nach Stainton an Achillea Millefolium, an welcher Pflanze ſie auch A. Schmid im September 1865 bei St. Goarshauſen ums Da⸗ nach dürfte die Puppe überwintern. i 1828) Nigricomella Z. fliegt oft zahlreich um Sonnen- untergang an dem vom Wald beſchatteten Rande trockner Wieſen in der zweiten Hälfte des Juni. Die Raupe im April und Mai an der Unterſeite der Blätter von Chrysanthemum Leucanthemum. Das Cocon iſt gerippt. Eine zweite weniger häufige Generation fliegt im Auguſt. Viele hieſige Exemplare zeigen Anfänge der Zeichnung der Bucc. aurimaculella, deren Zuſammengehörigkeit ſich auch durch Erziehung ergab (Schmid). 1829) OCidarella Z. Selten und erſt einmal bei Wiesbaden im Juni gefangen. Die Raupe wird im October an der Unter⸗ ſeite von Erlenblättern gefunden. 1830) Thoracella Wenner. (Hippocastanella Z.). Ziemlich häufig an Linden, mehr an jüngeren Bäumen und Büſchen als an alten Bäumen. Der Schmetterling fliegt nach Mitte Mai und im Auguſt, die Raupe im Mai und Juli an der Unterſeite der Blätter. Der Cocon wird meiſt auf dem Boden an abgefallenen Reiſern u. dgl. gefunden. 1831) Ulmella Z. Ueberall in Eichenwald, wo der Cocon beſonders oft an den Gallen von Cynips Quercus terminalis ſich 392 findet, der Schmetterling in der erſten Hälfte des Mai häufig, ſeltner im Auguſt. Die Raupe im Juni und September Weist an den jüngſten Sproſſen. 1832) Cratægi Z. Die Raupe oft ſehr häufig im Septem⸗ ber, der Schmetterling im Juni in Weißdornbüſchen bei as und Wiesbaden. 1833) Boyerella Dp. Selten, an Ulmen in den Curhaus⸗ anlagen Ende Mai, die Raupe an der Unterſeite der Blätter. 1834) Frangulella Goese. Häufig, von Ende Mai an Hecken und im Walde um Rhamnus Frangula, an deſſen Blättern die kleinen, runden, von der TR veranlaßten Löcher und Flecken ins Auge fallen. 1835) Artemisiella HS. Bei Biebrich und Mainz an Ar- temisia campestris in der zweiten Hälfte des Juni, die Raupe im April und Mai an deſſen Trieben, der gerippte Cocon an den Zweigen. Nicht ſelten. Ob Ratisbonensis 8%. eine davon verſchiedene Art iſt, bezweifle ich noch, da norddeutſche Exemplare eine Vermittelung zeigen; jedenfalls kommt dieſe Form, mit wei⸗ ßer Grundfarbe und ſchwärzlichen Schuppen in der gelbbraunen Zeichnung der Flügel (während Artemisiella durchaus grau ift), auch bei Biebrich und Mombach vor. 1836) Gnaphaliella 17. Ebenda an Gnaphalium arena- rium im Juni und Auguſt. Die Raupe verbleibt bis zur Ver⸗ wandlung in ihrer Mine und der eirunde, glatte Cocon wird meiſt auf die Mitte des Blatts befeſtigt. Sehr häufig. 1837) Absinthiella HS. Am 21. Juni 1863 wurden bei St. Goarshauſen aus einem üppig wachſenden Buſche der Arte- misia Absinthium eine Anzahl Bucculatricen aufgeſcheucht, die der von HS. im Regensburger Correſpondenzblatte 1865, S. 117 beſchriebenen Art angehören. Sie ſind erheblich größer als Artemisiella und Gnaphaliella, Oberflügel, Rücken und der Buſch auf dem Kopf weiß, letzterer nur ſchwach ockergelblich angeflogen, Unterflügel grau, die Franſen der Oberflügel weiß und wie die der Unterflügel ſehr lang. Letztere grau und nur 393 an der Wurzel lichter. Unterſeite aller Flügel faſt filbergrau, die Franſen der Oberflügel auch hier rein weiß. Keine Spur von gelber oder ſchwarzer Zeichnung, oder auch nur einzelner farbiger Schuppen. Nepticula. Die Raupen miniren in Blättern von Holzpflanzen und Kräutern und ver⸗ wandeln ſich in einem Cocon außerhalb der Mine, in welchem ſie theils unver⸗ wandelt als Raupe, theils als Puppe überwintern. Die Schmetterlinge ruhen bei trübem, e Wetter in den Vertiefungen der Baumſtämme, Mauern i u. dgl. 1838) Ruficapitella Hw. Die Raupe an Eichen. 1839) Oxyacanthella Si. aus Aepfelblättern erzogen. 1840) Aucupariae Frey. Die Raupe im Taunus an Sträuchern von Sorbus aucuparia (A. Schmid). 1841) Anomalella Goeze. Aus Blättern der Gartenroſen erzogen. | 1842) Marginicolella S#. Nach A. Schmid bei Mainz, bei Wiesbaden iſt die Mine häufig in Ulmenblättern in den Cur⸗ hausanlagen. 1843) Tiliae Frey an Linden, am Pulverhaus bei Wiesbaden. 1844) Malella 8“. an Aepfelbäumen in den Gärten der Stadt. ar 1845) Centifoliella Z aus Gartenroſen erzogen. 1846) Tityrella SH. An Mauern im Anfang Mai auf dem Neroberg. Die Mine in Buchenblättern. 1847) Prunetorum Si. An Schlehenhecken. 1848) Freyella 8 t. Nach v. Heyden bei Soden, die Raupe im Auguſt in Blättern von Convolvulus sepium und arvensis. 1849) Myrtillella 87. Nach A. Schmid in der Feldberg⸗ gegend an Heidelbeeren. Dieſelbe, oder wahrſcheinlich eine noch brillantere, kleinere Art leuchtend violett, himmelblau und ſilbern, bemerkte ich hier mehrmals im Mai an den Heidelbeeren auf der Höhe des Taunus nach Schwalbach zu. 1850) Splendidissima HS. in Rubus-Blättern. 394 1851) Microtheriella St. Häufig an Mauern auf dem Neroberg. Die Raupe lebt in Hainbuchen und Haſelnußblättern (Frey). | | 1852) Arcuatella HS. Die Raupe im September, October in Erdbeeren bei Frankfurt und Königſtein (A. Schmid). 1853) Hemargyre lla Z. (Nach v. Heinemanns Beſtimmung). Auf dem Neroberg, ſelten. Die Raupe ſoll in Hainbuchen⸗ und Haſeln leben (Koch). ' 1854) Obliquella . Hein. Ebenda gefunden. 1855) Angulifasciella St. In Rofenblättern aus meinem Garten. 1856) Trimaculella Hw. Nach A. Schmid bei Mainz an Pappeln. 1857) Subbimaculella IIw. von Eichen, an Mauern auf dem Neroberg. 1858) Poteri Stt. Die Aae in Poterium Sanguisorba bei Wiesbaden. | 1859) Argentipedella Z. Die Raupe in kreisförmiger, dunkler Mine an Birken (Frey). Häufig auf dem Neroberg. Der Schopf des &' iſt in der Mitte ſchwarz, beim 9 gelb. 1860) Agrimoniella 48. Die Raupe in den Wurzel⸗ blättern der Agrimonia Eupatoria im September. 1861) Turicella 48. Die Raupe in Buchenblättern, auf dem Neroberg. 1862) Argyropeza Z. Gemein in Pappelblättern. 1863) Septembrella SH. Die Raupe im Herbſt in den Blättern verſchiedener Arten von Hypericum, häufig auf dem Neroberg. Der Cocon findet ſich ausnahmsweiſe in der Mine. 1864) Catharticella St. Bei Mombach und Wiesbaden in Blättern der Rhamnus cartharica. 1865) Sericopeza Zell. in Ahorn. Der öfters roſenrothe Co— con im Juni und Juli an den Stämmen des Acer Pseudoplatanus. 1866) Decentella HS. Der braungelbe Cocon im Mai an den Stämmen des Acer Pseudoplatanus. ü 395 1867) Fragrariella v. Heyd. Die Mine ſah ich öfter in Erdbeerblättern. Nach dem Entdecker lebt die Raupe Ende Octo⸗ ber an im Schatten ſtehenden Pflanzen, der Cocon oft an der Unterſeite des Blattes. i 1868) Bistrimaculella v. Heyd. bei Hofheim, nach des Entdeckers Mittheilung im October in Birkenblättern. 1869) ? Gilvella. Im Zimmer erſchien mir im Mai 1862 in einem Behälter mit Eichenzweigen ein außerordentlich lebhaftes Thierchen vom kleinſten Ausmaß. Durchaus licht ockergelb an Kopf, Bruſt, Hinterleib, Hinterflügel und Beinen, Fühler braun. Ein⸗ geſtreute grobe lange haarförmige Schuppen verdunkeln den Raum zwiſchen den Augen, bilden eine dunkle Mittelbinde und Hinter⸗ rand der Vorderflügel. Ebenſo wird von ihnen in höherem Grad das letzte Fünftheil des Oberflügels geſchwärzt, doch ſo, daß die Spitze wieder heller erſcheint. 1870) Ligustrella ? an Büſchen des Ligustrum vulgare öfter auf den Blättern ruhend getroffen. Noch kleiner als Prune- torum, Kopf ſchwarz mit ſchwarzen Fühlern und weißen Augen⸗ deckeln, Oberflügel in höchſtem Grad meſſingglänzend, aber mit ſchwarzen haarförmigen Schuppen, ganz wie die eben erwähnte Art, in gleicher Form an der Spitze theilweiſe überwuchert, vor derſelben eine ſilberne Binde nach einer kupferbraun angepflogenen Stelle — Hinterflügel und Hinterleib ſchwärzlich. ö Tri furcula. Naturgeſchichte unbekannt. 1871) Pallidella Z. Flog am 9. September 1864 gegen Abend unweit des Bachs an der ſumpfigen Faſaneriewieſe ziem⸗ lich hoch in der Luft. 1872) Serotinella 48. Anfangs Juli 1863 auf einer selon Waldfläche mit beſonders reichem Pflanzenwuchs gegen Sonnen⸗ untergang, 1866 den 12. Juni ein friſch entwickelter “ an Cytisus sagittalis, 1867 zahlreich um dieſe Pflanze fliegend. 1873) Immundella Z. Einmal in Anzahl in der letzten Julihälfte an Sarothamnus scoparius unterhalb des Chauſſeehauſes 396 gefangen. Da fie auch von Andern um dieſe “en getroffen wurde, düßfte die Raupe darin leben. Nachtrag. Nachdem Herr A. Schmid zu Frankfurt, wie ſchon im Ein⸗ gang erwähnt, mir viele einzelne Beobachtungen mitgetheilt, hat derſelbe zuletzt das Maß ſeiner Freundlichkeit voll gemacht, indem er mir die Geſammtheit ſeiner Aufzeichnungen zum Gebrauch überließ. Da der Druck jedoch damals ſchon bis weit in die Tineiden vorgeſchritten war und bis dahin Einſchaltungen nicht mehr möglich waren, ſo ziehe ich es vor, dasjenige, was für das vormals naſſauiſche Gebiet neu iſt und das, was einen Einblick in die Fauna der Bergſtraße und Wetterau zur Vergleichung mit der hieſigen intereſſant macht, in ununterbrochener Reihe hier folgen zu laſſen, indem ich für die Arten der hieſigen Fauna die Ziffernreihe weiter führe. Zygaena Cynarae nach Dr. Weiler bei Mannheim. Sesia formiciformis Esp. Anfangs Juni ein Pärchen auf der Mainkur (Wald auf dem linken Mainufer bei Frankfurt). Nola togatulalis H. Anfangs Juli. Die Raupe Ende Mai auf Eichenbüſchen, die Blätter ſkeletirend, linkes Mainufer. Nola Albula S. J. Nach v. Heyden bei den Kettenhöfen. Kommt auch bei Mannheim vor. Nola Cristulalis E. Mitte Juni, ſelten, Enkheimer Wald. Lithosia Muscerda Heu., Einmal im Auguſt am Bocken⸗ heimer Thor (Zugvogel?). Lith Griseola H. Raupe im April und Mai auf Flechten der Buchen im Scheerwald bei Frankfurt. Setina roscida S. J. Bei Iſenburg Mitte Mai angeblich von Rieſe erbentet. 1874) Nudaria Senex H. Selten, im u Juli auf feuchten 397 Wieſen bei Heddernheim und Königftein. Die Raupe an Sumpf⸗ gräſern. Deiopeja Pulchella L. Einmal, den 7. September 1848 bei dem Forſthaus (linkes Mainufer). Arctıa Casta Esp. Nach Mitte Mai. Die Raupe auf Galium verum im Unterwald bei Frankfurt. Bei Tag im Boden verſteckt. Spilosoma Urticae Zsp. bei Königſtein. Limacodes Asellus S. V. Die Raupe ſoll beſonders gern an Haſeln leben, auch auf Birken gefunden werden. Psyche viciella S. J. Selten, Anfangs Juli. Die Raupe auf Grasarten in Moorwieſen nach Hofmann. Psyche Graslinella B. Selten, Ende Mai. Die Raupe an Vaccinium, Hieracium, Ranunculus acris. Fumea reticella Neumann = Helicinella HS. und Helix Siebold. Der Sack auch an Alyssum, Teucrium Chamaedrys, Thymus, Anthyllis Vulneraria. Der &' ıft jetzt auch erzogen worden. Stett. ent. Zeit. 1866. Epichnopteryx intermediella Drd. Ende Juni. Die Raupe an Laubholz aller Art, (wohl identiſch mit nitidella?) Platypt. Curvatula Rkh. nad) Dr. Weiler bei Manheim. 1875) Notodon Carmelita Esp. bei Dreieichenhain und 1867 von Kaplan Fuchs bei Oberurſel den 25. April 1867 an Baumſtämmen gefunden. Die Raupe auf Birken. Cymatophora duplaris L. Die Schmetterlinge im Juni und Anfangs Juli. (Meine Angabe S. 153 oben nach im Zimmer ausgekrochenen Stücken ſcheint die Erſcheinungszeit zu früh anzu⸗ geben). 1876) Warst d glauca H. Nach Kaplan Fuchs im Mai 1866 mehrere Stücke bei Oberurſel gefunden. Die Raupe an Heidelbeeren. Mam. marmorosa Borkh. Nach Dr. Weiler bei Weinheim. Aporophyla lutulent a Gn. Selten, Ende October bei Offen⸗ bach. Die Raupe an Schafgarbe. 398 Hadena hepatica L. Anfangs Juni. Die Raupe im März an Gräſern (bei der oberen Schweinſteige, Frankfurt). Nonagria neurica H. Sehr ſelten, bei Darmſtadt im Auguſt. Die Raupe im Schaft von Phragmites communis. Senta maritima Tauscher. Selten, Ende Mai. Die Raupe an Sumpfgräſern, überwintert in den Rohrſtoppeln und frißt außer den zarten Blättern, auch die in den Stoppeln von ihr ge⸗ fundenen Inſecten, Spinnen und Raupen. Calamia lutosa H. im Auguſt und September. Die Raupe im Juli in den Wurzeln von Phragmites communis. n Leucania pudorina S. V. gelten, im Juli. Die Raupe an Schilf, überwinternd. Leuc. straminea Tr. Einzeln, Ende Juni. Die Raupe an Phragmites communis, überwintert in deſſen Stoppeln und wird daſelbſt zur Puppe. Caradrina superstes Tr. Die Raupe Ende Mai erwachſen an Grashalmen auf dem Lerchesberg. Tæniocampa opima H. Selten, im April. Die Raupe im Auguſt, September auf Eichen. 1877) Mesogona acetosellae S. J. Im Herbſt 1865 ein verflogener & bei Hofheim (Zugvogel?, bei Coburg einheimiſch). Plusia modesta H. Mitte Juli. Die Raupe im Juni an . Cynoglossum offieinale in Blätter eingeſponnen. Biſchofsheimer Wald. Cuariclea Delphinii L. Sehr ſelten. Die Raupe im Juli, Auguſt auf Ritterſporn. Toxocampa Pastinum J. Mitte Juni. Die Raupe Anfangs Mai an Coronilla varia den Tag über flach an dem Stengel ausgeſtreckt. Frankfurt. N Herminia cribralis H. Selten, im Mai. Raupe im März an Gräſern. Im Metzgerbruch (Frankfurt). Nemoria viridata L. Die Raupe auf Saalweiden gefunden. Acidalia litigiosaria B. nach v. Heyden bei Offenbach. Acidalia contiguata H. Die Raupe entdeckte A. Schmid bei 399 Rüdesheim an Sedum album. Sie ift von der der Immutata erheblich verſchieden, ſchon durch ihre nicht runde, ſondern abgeplattete Form und der Schmetterling kommt 14 Tage früher, Anfangs Juni, zur Entwicklung. Er hat Größe und Geſtalt wie Decorata, doch etwas ſpitzere Oberflügel. Ein gefangener c von Weilburg hat ſilber⸗ graue Grundfarbe auf der Unter- und Oberſeite. Auf letzterer iſt der Vorderrand und der Außenrand bis zur gewäſſerten Binde fleiſchfarbig angeflogen, Franſen aller Flügel entſchieden fleiſch⸗ farbig, die obere Fläche der Flügel mit grobem, dunkelgrauen Staube beſtreut und zwar vorzugsweiſe am Vorder⸗ und Außen⸗ rand der Oberflügel und auf den Hinterflügeln, am lichteſten bleibt das Mittelfeld. Alle Querlinien treten ſcharf und auffallend ge⸗ ſchlängelt und gezackt auf und ſind am Vorderrande verſtärkt und erbreitert. Es ſind die nämlichen wie bei Immutata und nehmen auch denſelben Verlauf. Der Mittelpunct der Oberflügel ſteht dicht bei der Mittellinie. Um die gewäſſerte Binde iſt die Zeichnung am dunkelſten. Ein erzogener Mann von Rüdesheim verhält ſich zu dieſem Weilburger Exemplar, wie eine aus dem Ei von mir erzogene Varietät der Immutata zur Stammart und kommt dieſer Varietät ſo nahe, daß ich ihn bis zu genauerer Unterſuchung da⸗ für hielt. Alle Zeichnung vor der ſehr hell und gezackt auftreten⸗ den Waſſerbinde verſchwindet mit Ausnahme der Mittelpunkte und der Anfangspuncte der Querlinien am Vorderrand, während vor der in je zwei weißen Flecken auftretenden Waſſerbinde der ſchwärzliche Anflug ſich anhäuft. Die Unterſeite trägt keine ſchwarze Beſtäubung, nur Spuren der Linien der Oberſeite und fleiſchröthlichen Anflug, auch des grauen Leibes. Die Puppe zeigt unter der Lupe die Flügelſcheiden bräunlich angeflogen mit Aus⸗ nahme der hellen Rippen und den Körper mit braunen Atomen beſprengt. Auch die Endſpitze iſt anders als bei Immutata. — Ich vermuthe eine zweite Generation Ende Juli. Acidalia inornata Ho. Die Raupe an Ampfer gefunden. — immorata LR. auf Thymus Serpyllum und Origanum vul- gare. | 400 Acidalia Nemoraria H. Selten, an der Gehſpitze (Frankfurt). Acid. Remutata H. Die Raupe an Waldmeiſter. Acid. Umbellaria H. Selten. Die Raupe an Asclepias Vincetoxicum. Acid. Nigropunctata Aufn. Raupe Ende Mai auf Viola, Alsine, Origanum vulg., Veronica Chamaedrys. Acid. Paludata L. Raupe an Thymus, Achillea Millef., Origa- num vulgare, Pimpinella saxifraga, Poterium Sanguisorba. Zonosoma orbicularia A. Die Raupe nach v. Heyden auf Eichen. Biston pomonarius H. Bei Hochſtadt, ſelten, Ende Februar. Die Raupe auf Eichen und Hainbuchen. Boarmia luridata Dkh. Die Raupe auf Eichen, Saalweiden, Birken, Erlen, Aepfelbäumen. Phasiane glarearia S. /. Die Raupe im September auf Klee: arten. Lobophora halterata Hufn. Raupe auch auf Saalweiden. Cidaria bicolorata Hufn. Raupe auch auf wilden Roſen. Cid. didymata L. Die Raupe im Mai auf Orobus niger, außer an Heidelbeeren, ruht aber nie an ihrer Nahrungspflanze. (Fuchs). Cid. Hydraria 7r. Raupe auch an Lychnis Viscaria. Cid. Lapidata H. an der Schweinſteige einmal, 27. Sep⸗ tember 1857. Oxyptilus obscurus Z. Frey fand die Raupe im Herztrieb von Stachys alpina. Mictodactylus Z. Die Raupe Mitte Mai an Saxifraiih granulata. el H. Mitte g Juni an der Mainkur, Raupe Mitte Mai an der Unterſeite der Blätter von Virgaurea, die ſie durchlöchert. Osteodactylus Z. Aus im Herbſt 1 Blüthen der Virgaurea im Juli erhalten. a Brachydactylus 7r. Den 5. Juli 1857 ein 2 an der oberen Schweinſteige. Raupe nach Frey an Prenanthes purpurea. 401 " Asopia costalis F. Aus Moos und Baumflechten (worin die Puppe ſich befand?) erzogen. . Pyralis angustalis S. /. Die Raupe entdeckte A. Schmid Ende Juni 1856 in leichtem röhrenförmigen Geſpinnſt W Lo- tus corniculatus die Blüthen verzehrend. | 1878) Botys limbalis S. J. Anfangs Juni an Bergab⸗ hängen. Die Raupe bei Lorch im Juli gl auf Genista tinctoria. Orobena Extimalis. Raupe auch auf Sisymbrium. offieinale.. Chilo mueronellus Sc. Sehr ſelten. Mitte Juni im Metzgerbruch (Frankfurt). | | 2 Chilo cicatricellus Tr. Raupe im Mai und Juni in Scirpus lacustris bei Frankfurt. Eudorea Vandaliella HS. im Juni an alten Pappelſtämmen, ſehr ſelten, bei Frankfurt, auch durch Zucht aus mooſigen Aeſten. von Aepfelbäumen. Pempelia semirubella Sc. Die 1 entdeckte A. Schmid den 29. Juni 1856 faſt erwachſen in leichtem Geſpinnſt auf dem. Erdboden unter Lotus corniculatus die Blüthen verzehrend. Pempelia fuliginos ella e. Heyd. Durch Zucht den 10. Juni. 1862 erhalten. Die Raupe bei Frankfurt im Frühjahr an jungen Birken in dürren Blättern überwintert eingeſponnen. Sie nahm noch grünes Futter. a ö ö Pempelia formosa Hw. v. Heyden fand die Raupe Mitte Juni auf Ulmen. Der Schmetterling erſchien Anfangs October. — fusca Hw. Im Juli 1858 in Anzahl im alas, am ſogenannten Fuchstanz gefunden. Nephopteryx similella ZK. Selten, Ende Mai. Die Raupe im Juli in kleinen Geſellſchaften auſ Eichen in einem Geſpinnſt lebend und ſich daſelbſt verpuppend (v. Heyden). | Nephopteryx albieilla Hs. Endhälfte Mai. Die Raupe von A. Schmid bei Frankfurt entdeckt 26. Auguſt 1855 an Saal⸗ weiden zwiſchen zuſammengehefteten Blättern. Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 26 402 Myelois terebrella ZK. Mitte Mai, ſelten. Die Raupe in grünen Zapfen von Pinus Abies. Ephestia int erpunctella H. Selten, im Juni und Juli i in Magazinen zu Frankfurt, auch nach Dr. Weiler zu Mannheim erzogen. Die Raupe nach Gartner in Früchten der Pinus Picea. Teras effractana Froel. Die Raupe in Geſellſchaft mit denen von Caudana auf Saalweiden bei Hochſtadt. Teras hastiana L. Die Raupe auch auf Pappeln. Teras Parisiana Gn. Schmetterling auch Anfangs Juli er⸗ zogen. Durch dieſe von A. Schmid erzogene Sommergeneration wird die Vermuthung einer Zuſammengehörigkeit mit Boscana widerlegt und die Ueberwinterung der letzteren fraglich. Teras lipsiana S. J. Sehr fenen Auf der Förſterwieſe im Taunus gefunden. ; 1879) Tortrix cinnamomeana Tr. Die Raupe am Fuß des kleinen Feldbergs zung Juni an Heidelbeeren einge⸗ ſponnen. Tortrix reticulana H. Anſangs J Juni bei Niederrad. Raupe wahrſcheinlich an Erlen. i Tortrix costana 255 Selten, im Juni auf Sumpfwieſen. Die Raupe im Mai an Scirpus lacustris bei Frankfurt. Nach Kaltenbach auch in den Blüthen von Iris Pseudacorus den Sa⸗ menknoten verzehrend. Tortrix centrana &. Mitte Suni bei Darmſtadt. Tortrix Gerningana. Die Want fand A. Schere an Scabiosa columbaria. Tortrix serophulariana HS. in Mehrzahl Ende August an feuchten Wieſengräben. Die Raupe und Puppe Ende Juli in Alisma Plantago, Ranunculus acris, Caltha palustris, Ononis spinosa, Peucedanum officinale eingeſponnen, bei Ginheim. Tortrix cinctana S. J. Die Mau in röhrenförmigen Gängen an Anthyllis Vulneraria. Tort.Rigana Sod. Schmetterling von Mitte Aprilbis halben Mai, 403 dann im Juli. Die Raupe nach Mühlig's Entdeckung in röhren⸗ förmigen Geſpinnſten an Anemone Pulsatilla. Doloploca punctulana S8. “. Die Raupe auch an Berberis vulgaris. Conchylis Parr eyssiana Dup. Mitte Juni 1843 einmal 1 5 Eberſtadt gefunden. 1880) Conch. rutilana H. Einzeln im Juni Die Raupe überwintert, im März und April auf Wachholder in Geſpinfſt zwiſchen den Nadeln. Schwanheim. Conch. Kindermanniana 7r. Die Raupe Mitte Juni er⸗ wachſen in Endtrieben der Artemisia campestris. Conch. phaleratana ES. den 21. Juni 1856 aus im Herbſt vorher geſammelten Blüthen der Solidago Virgaurea. Conch. ambiguana. Die Raupe außer in Weintrauben, an Beeren von Rhamnus Frangula gefunden. Conchylis implicitana HS. Die Raupe | im Detober in Bluthen von Solidago Virgaurea. Conch. rupicola Curt. Um Eupatorium cannabinum Mitte Juni. Ich hatte bei Wiesbaden dieſelbe Erfahrung. .Conch. Manniana FR. Ende Mai an Waldrändern. Die Raupe entdeckte v. Heyden im Stengel der Mentha silvestris, worin ſie überwintert und ſich auch verwandelt. Penthina digitalitana Mühlig. Ende Mai. Die Raupe im April ausgewachſen in der Wurzel von Digitalis ambigua. Penthina sellana H. Nach s aus Blüthen von Cirsium oleraceum erzogen. Penthina nigricostana Hw. Sehen Anfangs Juni, dun Mitte Auguſt um Hecken am Lerchesberg (Frankfurt). Grapholitha ibic ea na HS. in der Nähe des Aae durch o. Heyden erbeutet. 1881) Grapholitha ei den 22. Mai 1859 einige Exemplare bei Königſtein und Oberurſel. Graph. ramella (ana) L. fand A. Schmid die Naube in Bir⸗ kenkätzchen im April. f 26* 404 1882)Graph. pudicana HS. Selten. Nach Mitte Auguſt. Die Raupe im Herbſt geſellig in den Schirmen der wilden Möhre, die ſie knäuelförmig zuſammenſpinnt und ſich von den Samen nährt. Bei Soden. 3 i Graph. nebritana 7r. Einzeln nach Mitte Mai in der Nähe von Erbſenfeldern und Esparſette. f | Graph. pallifrontana Z. Selten. Ende Mai. Die Raupe Anfangs Auguſt erwachſen in grünen Hale des Astragalus glyeyphyllos bei Frankfurt. Graph. fissana Froel. Selten, daſelbſt Ende Juni. Graph. leguminana Z. Die Raupe auf Erlen bei Nie⸗ derrad. Selten. Graph. laman a Z. Selten. Mitte Auguſt um Seirpus lacustris. 1883) Phtoroblastis populIana F. Oft Ende Juli, Anfangs Auguſt. Raupe im Mai auf Saalweiden bei Oberurſel. Pht. spiniana Dp. Selten. Raupe auf Erlen bei Niederrad. Pht. Germana H. Raupe im September in DR der Zwetſchen. Lypusa maurella Z. Die ſacktragende Raupe im April an Steinflechten. Ochsenheimeria urella FR. Ein Mann gefangen Anfangs Juli 1855 um Dactylis glomerata. Bieberhöhe. Tinea arcuatella SH. Die Raupe lebt wie Picarella in Baumſchwämmen und faulem Holz von Waldbäumen. Tinea picarella L. um Frankfurt. Tinea nigralbella Z. erzog v. Heyden aus faulen Buchen. ſchwämmen. Tinea quercicolella HS. im Juli und Auguft. Die Las ben in Anzahl in holzigen Schwämmen der Eichen, die, mehrere Jahre aufbewahrt, fortwährend Motten geben. Tin. caprimulgella v. Heyd.. Selten, im Mai und Juli. Aus faulem Buchenholz, das v. Heyden im Winter 1 ließ, erzogen. 405 Tin. angustipennis HS. Selten, im Juli. Aus Lichenen von Zwetſchenbäumen erzogen. Bei Offenbach. f 1884) Lampronia Luzella A. fing v. Heyden bei Cron⸗ thal. Die Raupe als Sackträgerin nach Freyer an Erdbeeren, nach Kaltenbach auch an Geum urbanum, Spiraea Ulmaria, Run bus, Alchemilla. Lamp. rubiella Birkar. Die Raupe in der Jugend nach Stainton zwiſchen den Früchten, überwintert. Nemotois cupriacellus H. Einzeln, Ende Juni auf feuchten Wieſen um niedere Pflanzen. Die Raupen wurden überwinternd im April und Mai an Sedum album N reflexum bei Buchta gefunden. Nemotois minimellus S. . Den Sack entdeckte v. 5 im April an Sedum album, Schmid fand die Raupe auch an Sedum reflexum. Hyponomeuta rorellus H. Bei Eaafenbaner Die Raupe auf Weiden Mitte Juni. Hyp. irrorellus H. Die Raupe bei Darmſtadt auf 9 bäumen. Psecadia funerell Rn Die Raupe nach Frey an Lithospermum officinale. Nach Hahne an Pulmonaria offic. die Blätter durch⸗ löchernd. Die Puppe überwintert. Der Schmetterling im Mai. Linkes Mainufer. ; Psec. sexpunctella H. Einzeln, nach Mitte Juni. Die Raupe Anfangs Auguſt auf Blüthen des Echium vulgare. Cerostoma sequella (. Selten, im Juli. Die Raupe auf Weiden. 8 | Orthotzlia sparganella Zhndg. Ende Juli um Waſſer⸗ pflanzen. Die Raupe an Sparganium ramosum und Iris Pseu- dacorus in einer Röhre nächſt den e dieſer Pflanzen. Um Frankfurt. Depressaria conterminella Z. Mitte Juni, ſelten. Die Raupe nach Stainton im Mai und Juni in Endtrieben von Band⸗ und Wollweiden. Rödelheimer Wäldchen. 406 Depressaria impurella Tr. erzog Mühlig aus in Heidelbeer⸗ trieben gefundenen Raupen. Nach Hofmann die Raupe an Co- nium maculatum und Cicuta virosa. Depressaria angelicella H. a Raupe an Aegopodium Podagraria Mitte Mai. Depressaria furvella Tr. Raupe an Dietamus albus Ende Mai. Frankfurt. Depr. badiella H. Gefangen Mitte Juli auf der Bieber Höhe. ö Depr. Chaerophylli Z. Selten, im Auguſt. Raupe an Chaerophyllum bulbosum in der Dolde nach Zeller. 1 Symmoca pigerella HS. fing v. Heyden Mitte Juli in Mehrzahl, wie ſie an Gräſern auf⸗ und abliefen, auf der Bieber Höhe. Psoricoptera gibbosella Z. Die Raupe Anfangs Juni auf Eichen und Wollweiden in einer eingerollten Blattſeite. Verwand⸗ lung auf der Ende. 105 Gelechia vilella Z. Selten. Gel. tria tom ea Mühlig. S. Stett. ent. 38. 1864. S 101 erzogen. 1885) Gel. infernalis HS. Bei Mombach. Gilde Mai auch bei Frankfurt. Gel. mulinella Z. Die Raupe in der Blüthe des Saro- thamnus scoparius. Gl. moros a Mühlig. Selten, Mitte Juni. Das Räupchen minirt in den Blattſpitzen der Lysimachia vulgaris im Herbſt, überwintert und lebt dann im e oe Frankfurt. Gl. alacella Dup. wurde aus Obſtbaum⸗ 05 Eichenflechten erzogen. Gl. murinella HS. Den 8. Mai 1862 ein Pärchen um Achillea und Rumex gefangen bei Frankfurt. Gl. fugitivella Z. bei Frankfurt an Ulmen wi Mitte Juni. Die Raupe ſoll an dieſen leben. Gl. celerella Sit. den 9. Auguſt 1858 von Mühlig gefangen. 407 Gl. vieinella Dgl. nach v. Heyden im Juli bei dem Ketten⸗ hofe gefangen. Gl. Hübneri Aw. Selten, Endhälfte Juni. Die Raupe An⸗ fangs Mai in Trieben der Stellaria Holostea N Frankfurt. 1886) Gl. brizella Tr. Bei Griesheim Ende Mai und im halben Auguſt. Die Raupe an Statice Armeria die unreifen Samen verzehrend, überwintert in den . und ver⸗ wandelt ſich im April. Parasia Metzneriella St. Selten „Mitte Mai. Die Raupe überwinternd in Samenkapſeln der Centaurea Scabiosa. Chelaria Hübnerella Don. Einzeln, im Auguſt in feuchtem, ſchattigem Wald. Die Raupe im Juni auf Birken und Aspen an durchlöcherten Blättern. Bei Niederrad. Ypsolophus ustulellus fand A. a die Raupe auch an Ahorn. Ypsolophus deflectivellus HS. Selten, zweite Hälfte Juli. Raupe in zuſammengeſponnenen Blättern des Trifolium pratense bei Ginheim. Sophronia sicariella Z. Anfangs 05 einmal im Bruch bei Hanau gefangen. Aplota palpella Aw. Selten. Eur Juli. Durch Zucht aus faulem Holz und Baumflechten von . die im Mai eingetragen waren. | Oecophora Pseudospretella St. Selten, im Juli und Auguft in Häuſern zu Frankfurt wie Spretella. Die Raupe überwinternd. Oecophora fulviguttella Z. Selten, im Auguſt. Ein ab⸗ geflogenes Stück fing A. Schmid auf Blüthen des Heracleum Sphondylium am Königsbrunnen (Frankfurt). Oecophora Schaefferella L. Nicht ſelten, im Mai. Die Raupe unter der Rinde in Mulm an Eichen, Aepfel⸗ und Buchenſtämmen. N But. fuscoaenea Hw. Mitte Juli. Die Raupe an Helian- themum vulgare. Unterwald. 408 But. Potentillae Z. Selten. Einmal ein Pärchen den 3. Juni 1860 am Hartweg. 1887) But. paullella 48. ein & gefangen, 12. Juni 1859 bei Mombach. But. lami nella HS. Selten, Ende Juli, Bieber Höhe. Hypatima inunctella Z. ein Eremplar von e im Juni 1861 um Rüſtern erbeutet. Tinagma Borkhauseniellum 48. Einzeln, Endhälfte Mai auf dürren Stellen um Feldbeifuß. Bieber Höhe. Tinagma dentellum Z. Mitte Juni um Blüthen des Cbaerophyllum bulbosum (v. Heyden). ö Grac. simploniella FR. Selten, gegen Ende Juli auf ſchat⸗ tigen Waldſtellen um Eichen im Wartfeld. Rödelheimer Wäldchen. Euspilapt. quadruplella 48. erhielt A. Schmid durch Zucht als Varietät von Phasianipennella H. Eusp. pavoniella Z. Mitte Mai. Die Raupe entdeckte von Heyden Ende October 1859 in Blättern des Aster Amellus mi⸗ nirend und überwinternd. Sie verfertigt ſich hierauf ein ovales, flaches, weißliches, durchſcheinendes Geſpinnſt. Bei Jugenheim. Ornix petiolella v. Heyd. Von A. Schmid in Aepfelblättern bei Frankfurt in Gärten entdeckt. Raupe im Spätherbſt. Coleoph. badiipen nella Dep. im Juni. Die Raupe im Herbſt ſehr einzeln auf Schlehen, überwinternd. Col. cornuta Frey. Selten. Den Sack entdeckte A. Schmid 27. Sept. 1857 an Birken. Die Raupe überwintert und heftet ſich zur Verwandlung nächſt der Erdoberfläche an die Stämmchen der Birkenſträucher. Col. melilotella Mühlig (noch unbeſchrieben). Raupe Ende Auguſt an Melil-tus officinalis. Linkes Mainufer. Col. deauraislla Z. Selten. Im Juni auf feuchten Wieſen Der Sack an Certaurea Jacea. 1888) Col. chalcogrammella Z. Mitte Juli. Der Sack im Mai an Cerastium arvense. Bei Griesheim. Col. virgatella Z. in der erſten Hälfte des Juli. Der Sack 409 im Juni an Salvia silvestris, ſtellenweiſe I Mehrzahl bei Bickebach. . Col. Achilleae Schmid. (unbeſchrieben). Selten Anfangs Juli. Die Raupe im Juni an Schafgarbe. Bei enen (Darmſtadt) Col. ie ella Z. Sehr jelten. Ein Exemplar 1. Juni 1856 auf der Bieber Höhe. Col. fuscoliella 4 ſehr ſelten, im Juni und Juli. Col. squalorella Z. Selten, im Auguſt. Col. musculella MI. Den Sack entdeckte Mühlig an Dian- thus superbus und Carthusianorum Ende Auguft. Nach der Ueberwinterung nehmen die Raupen wieder friſches Futter im April. 8 Sich 1889) Col. een Ho. Endhälfte Juni. Die Raupe im Mai an Betonica officinalis ae im September bei Schwanheim. 5 Col. artemisicolella Druand. 27 Juli, Auguſt Der Sack ſtellenweiſe zahlreich an den Samen der Artemisia vulgaris. Cosmopteryx Zieglerella E. Sehr local, im Juni. Die Raupe im Auguſt und September in Blättern des wilden Hopfens. Die Mine fächerförmig und nächſt der Hauptrippe. Das Räup⸗ chen kaum ſichtbar. ö Cosm. Schmidiella Frey. Ende Mai. Die Raupe ſtellen⸗ weiſe in Anzahl Endhälfte Auguſt und September in Blättern der Vicia sepium minirend. Verwandlung in der Erde. Chauliodus Illigerellus E. Endhälfte J Juni. Die Raupe im April und Mai in zuſammengeſponnenen Blättern von Wee dium podagraria. 1890) Laverna . HS. Nach v. Dede. bei Hofheim. Anfangs Juni. Laverna ochraceella Curt. Selten, Mitte Juni. Die Raupe im Mai in Epilobium hirsutum. Bei Ginheim. Laverna decorella (läcteella Sh. ?) Selten, im April und Mai, dann wieder nach Mitte Auguſt auf feuchten, ſchattigen Wald⸗ 410 ftellen. Die Raupe entdeckte v. Heyden in einer mehr oder weniger gerundeten gallenartigen Anſchwellung bis zur Größe einer Erbſe am Stengel des Epilobium alpinum, gewöhnlich an der Baſis der Blattſtiele d. 16. Sept. 1860. Auerbach. Auch im Taunus. (Nach Frey aus Epil. hirsutum erzogen.) et Laverna phragmitella St. im Juli. Die Raupe geſell⸗ ſchaftlich überwinternd in den Wen von Typha latifolia bei Pfungſtadt. Ochromolopis ictel la H. Selten. Anfangs Auguſt gefangen. Die Raupe nach Hofmann im Mai an Thesium montanum * pratense in zuſammengeſponnenen Endtrieben. N Stagmatophora Heydeniella FR. Im Freien einzeln Ende Mai bis halben Juni in Laubwaldungen unter niederen Pflanzen. Die Raupe Ende Auguſt, Anfangs September erwachſen daſelbſt, oft mehrere in einem Blatt der Betonica officinalis. Verwandlung in der Erde. Um Frankfurt. En Elach. magnificella 7ystr. Selten, im Juni in ſchattigem Nadelholzwald. Die Raupe im April in lithocolletisartiger Mine oberſeitig in Luzula pilosa. Raupe am Boden. Elach. cinereopunctella Aw. im Mai und Juni an fchatti: gen Waldſtellen, nach Frey auch im Auguſt. Die Raupe mit ſehr langer, ſchmaler, glatter Mine von der Spitze abwärts an Carex⸗ Arten (glauca und pilosa), Puppe unten am früher bewohnten Halm ſchon Anfangs April. Unterwald, Bieberhöhe. 0 Elach. poae St. im Mai, nach Stainton auch im Auguſt. Die Raupe fand v. Heyden in der 2. Märzhälfte 1860 an Sumpf⸗ ſtellen in Blättern der Glyceria spectabilis (Poa aquatica). Sie minirt von der Spitze des Blattes abwärts in einem langen, regelmäßigen Gang, der ſich in verſchiedener Weiſe erweitert und öfter verlaſſen wird, um ein neues Blatt anzugreifen, weßhalb oft mehrere in einem Blatt. Verwandlung in der Blattfalte unter dem Schutz einiger ſtarker Fäden. ö El. airae Sit. Selten, Ende Mai, Anfangs Juni an beſchat⸗ teten, oft naſſen Waldſtellen. Die Raupe in Aira cespitosa im 411 April und Mai, minirt von der Spitze abwärts in langer, flacher, die volle Breite des Blattes einnehmender Mine, deſſen weißliche Färbung ſchon von Weitem in die Augen fällt. El. perplexella SH. Durch Zucht den 28. Mai 1860 er⸗ halten. Die Raupe nach Frey in der Vorigen ganz ne Mine in derſelben Pflanze, doch ſpäter. El. Gangabella Z. Verbreitet, doch nur Angeln Ende Mai bis Mitte Juni. Die Raupe ſchon im Spätherbſt, klein über: winternd, im Frühjahr in Dactylis glomerata, Holcus mollis in lithocolletisartiger Mine. | El. zonariella 7gstr. Endhälfte Juni bis Mitte Juli. Die Raupe Mitte Mai in Aira cespitosa in langen, gelblich weißen, ziemlich flachen Gängen von der Spitze der Halme an abwärts, oft 2 Raupen neben einander. Puppe am Boden. El. rudectella. Selten, Ende Mai im Niederrader Bruch El. dispunctella Dup. Selten, im Mai und Auguſt auf trocknen Waldſtellen. Hu | Tischeria Heinemanni Ende Mai. Die Raupe fand A. Schmid 21. Oct. 1855 in Brombeerblättern im Frankfurter Stadtwald. Lithocolletis distentella Z. Im Wald auf dem linken Mainufer (Mainkur), ganz wie Ampotella lebend. Lith. oxyacanthae. Die Raupe an Weißdorn unterſeitig. Lith. Frölichiella Z. einzeln. Die Raupe unterſeitig an Erlen im Niederrader Bruch. Lith. Kleemannella F. Selten. Die Raupe unterſeitig an Alnus glutinosa. ! Lith. torminella Frey. Selten. Die Raupe unterſeitig an Sorbus torminalis. Frankfurter Stadtanlagen. Lith. Nicellii 87. Selten. Die Raupe unterſeitig in Hajeln. Lith. coryli Nie. Ueberall. Die Raupe oberſeitig an Haſeln. Lith. viminetorum Set. Sparſam. Die Raupe unterſeitig an Salix viminalis am Mainufer. | | . Lith. trifasciella Hw. Nicht ſelten auf feuchten Wald- ſtellen. Die Raupe unterſeitig in Lonicera Periclymenum. 412 1891) Lith. sorbi Frey. Im Taunus. Die Raupe unter: feitig an Sorbus aucuparia. No | | Lith. comparella Z. Häufig. Die Raupe unterſeitig an Populus alba. Lith. mahalebella Mühlig. Der Cerasicolella höchſt nahe. In den Stadtanlagen unterſeitig an Prunus Mahaleb. 5 Lyonetia prunifoliella H. nicht häufig und local. Im Juni, Juli, dann im Auguſt an Waldrändern. Die Raupe in den oberſten Blättern der Schlehenzweige. Cemiostoma lustratella 2. Heyd. Im Mai und Juli. Die Raupe im Juni und September in Blättern des Hypericum per- foratum und montanum. an gleichen Orts. Nieder⸗ rader Bruch. Opostega auritella H. Nach v. Heyden im Unterwald erbeutet. Bucc. maritim a Si. Endhälfte Juli, wohl mit worhergehen- der Frühlingsgeneration. Durch v. Heyden an Aster Tripolium bei Salzhauſen in der Wetterau entdeckt. Nepticula atricapitella Zw. Die gelbe Raupe in Eichen. Npt. minusculella HS. Die kleine grüne Larve Endhälfte Juni, dann Mitte bis Ende Auguſt in Blättern des wilden und veredelten Birnbaumes. Npt. viscerella Sf. Die grüne Raupe Ende September und October in Ulmenblättern. i Nept. gratiosella SH. Die gelbe Raupe im Juni und Ende September an Crataegus Oxyacantha. Npt. ulmivora St. von Mühlig aus Rüſtern erzogen. Npt. alnetella. Die blaß bernſteingelbe Raupe in Blättern der Alnus glutinosa entdeckte v. Heyden October 1857. Npt. continuella. Die Raupe in Birkenblättern. Nieder: rader Bruch. Npt. atricollis. Die ſchmutziggelbe Raupe mit Acre Kopf fand Schmid mit Frey 2. Oct. 1859 in Crataegus Oxyacantha. Npt. prunetorum Stü. Die Raupe in kreisförmigem Gange im September in Blättern von Prunus spinosa und Prunus avium. 413 Npt. Mug ledhelIü Bit Die Raupe in Schlehen⸗ und Zwet⸗ . N ö Npt. betulicola St. Raupe in Birken. Npt. acetosae Schield. Raupe im Juli und Sena ke in Blättern von Rumex Arten. Npt. glutinosae 887. Die Mine im October in Blättern von Alnus glutinosa gefunden. Npt. aeneofasciella 48. Die gelbgrüne Larve mit honig⸗ gelbem Kopf und dunkler Rückenlinie in Agrimonia Eupatoria. Bieber Höhe. ' Npt. aceris Frey. Die Raupe in Acer campestre. Npt. salicis 84. Raupe im Juli und October an ſchmal⸗ und breitblätterigen Weiden. Npt. floslactella Ho. Raupe in Haſeln. Npt. carpinella v. Heyd. Raupe in Blättern der Weiß⸗ buchen an ſchattigen Waldſtellen. Npt. fagella HS. Vielleicht identiſch mit voriger Art. Npt. trimaculella Hw. Nirgends ſelten. Raupe in Populus pyramidalis, nigra und canadensis. Npt. subbimaculella Hw. Raupe ſpät im October in Eichblättern. 0 Nept. apicella Sit. Raupe Ende October, ſtellenweiſe in großer Anzahl an Populus tremula wie Argyropeza. Bieber Höhe. | Trifureula pulverosella Si. im Frühling. Die Raupe Ende Juni in breiter, flacher Fleckmine die Blätter des wilden Apfelbaumes minirend. Berichtigungen und Zuſätze. Syrichthus alveus H. Die Angabe einer erſten Generation, gründet ſich darauf, daß ich einmal Anfangs Juni ein ſtark ge⸗ flogenes Exemplar auf der Waldwieſe im Pfaffenborn traf. Dies 414 wurde dadurch beſtätigt, daß Ende Juni 1867 auf der Höhe zwiſchen dem Thal von Lorchhauſen und dem Wisperthal an Blüthen der Scabiosa columbaria, die wohl nur als montane Abart hierher gehörige Form serratulae KRbr. vorkam, von welcher ich auch Exemplare aus der Dillenburger Umgegend ſah. Syr. alveolus H. Die Raupe fand ich auch an Agrimonia Eupatoria zwiſchen zuſammengezogenen Blättern. S. 14. N. 26. Polysperchon ift die Frühjahrsgeneration. 1892) zu S. 15. Lycaena Battus fliegt im unteren Theile des Rheinthals (Caub) im Mai. Die Erſcheinungszeit der Raupe im Juli, an Sedum Telephium, läßt noch eine zweite Generation im Nachſommer vermuthen. S. 41. Sepium Zell. lieg Speyer. S. 51. Ptilophora plumigera ftatt desgl. l. das Ei überwin⸗ tert und nur ausnahmsweiſe die Puppe. S. 57. N. 298 l. Porphyrea. 0 S. 62. Charaeas graminis fliegt im Auguſt, nicht Juni. ©. 66. Chaript. culta. Die Puppe überwintert. S. 66. Miselia oxyacanthae. Das Ei überwintert. Ä S. 68: Hadena basilinea ſ. Heft XII (1857) der Naſſ. Jahrb. S. 392 Näheres über die Raupe. S. 90. N. 540 lies Pygarga ft. pyrarga. S. 96. Nemoria viridata. Dr. Speyer findet die Raupe an Haidekraut. 5 S. 100 N. 586 l. Perochrearia. S. 119. N. 651 l. Tusciaria ft. Fusciaria. S. 130. N. 710 l. Glarearia, fehlt bei Wiesbaden u. 5 w. 5 143 l. Alchemillata 8. V. ft. V. 8. . 147. N. 797 Elutata ſollte wegen Ueberwinterung ihres 55 oben neben Dilutata S. 139 ſtehen. ©. 150. Denticulata Fr. l. Tr. S. 159. N. 847. Strobilata fliegt Ende Mai, nicht April. 1893) Eupithecia coronata H. Flog 1867 Mitte Mai gegen Abend an der Platter Chauſſee am Waldrand. Die Raupe fand 415 A. Gartner an den Blüthen des Eupatorium cannabinum. Nach Wilde lebt fie an Lythrum und Clematis. S. 58. N. 31 bei Neglecta, S. 119 N. 652 bei Elinguaria, S. 132. N. 720 bei Moeniata, S. 134, N. 730 bei Obliquata l. Genista pill os a, fl. germanica. S. 172 N. 931 Fulvalis 3. 3 l. Fiſcher⸗Rößlerſtamm ſtatt Freyer. f : ©: 184..0..,1059 N Die ſchön grüne, zeichnungsloſe Raupe mit gelblichem Rückenfleck, fand ich an Jurinea cyanoides im Mat. ©. 187. N. 1054 1 bei Heßloch, an n derſelben Stelle wie Chauliodus pontificellus Mitte Juni 1867. S. 190. N. 1081 Communana HS. Das 9 kam Mitte Juni bei Lorch vor. Eine Raupe, die ich um dieſelbe Zeit in den Samenkapſeln von Colchicum autumnale fand, welche fie ſammt den unreifen Samen verzehrte, ſich aber meiſt außerhalb verpuppte, gab die Form Wahlbomiana. Da nur durch Vergleichung der Raupen mehr Licht über die Verſchmelzung oder Trennung dieſer Formen kommen dürfte, ſetze ich die Beſchreibung dieſer Raupe hierher: faſt / Zoll lang, Geſtalt ſpindelförmig, Kopf klein, licht⸗ braun, Nackenſchild groß, ſchwarz, Bruſtfüße ſchwarz, an der Unterſeite licht geringelt. Grundfarbe lichtgrau, feiner röthlicher Rückenſtreif, Rückenfläche heller als der Raum von den Subdor— ſalen (nicht ausgedrückt) abwärts, Seiten heller, auf jedem Seg⸗ ment eine dasſelbe ringförmig umgebende Reihe ſchwarzer, glän⸗ zender Hornwarzen, die ſich beiderſeits in je drei der Länge nach laufende Linien ordnen und von denen in den vier oberen Reihen je eine, in der Seite aber je zwei auf jedem Ring ſich befinden. Unter der Lupe mit farbloſen feinen Haaren beſetzt. S. 199. N. 1161 Artemisiana flog den 9. Juni bei Caub, alſo wohl zwei Generationen. S. 234 N. 1417. Pulcherrimella. Die Raupe nach A. Schmid an Valeriana officinalis. 5 416 ©. 234. N. 1420 OBER Zeile 3 von unten l. Bruft fl. Rüſſel. N S. 235. daſelbſt Zeile 13 v. oben l. mit der graurothen Grundfarbe. 1894) zu S. 239. Gelechia eee im Juni an Rüſter⸗ ſtämmen in den Curhausanlagen bei Wiesbaden. S. 238 u. 246. Gel. alacella und gemmella wurden von A. Hartmann in München aus Raupen erzogen, die von ar der Eichen ſich nährten. 1895) zu S. 251. N. 1548. Die Form Lunaris, von dop⸗ pelter Breite der Flügelſpannung, als die hier nicht ſeltene Metz- nerella Tr. und wohl eigne Art Mitte Juni 1867 bei Heßloch am Waldrand. S 246. N. 1507 Stipella, 3. 5, die Worte »um Helichrysum arenarium« gehören an den Schluß von N. 1509, W deren Flugzeit auch im Juli iſt. / Endergebniß. Nach der bisherigen Erforſchung beſitzt das vormals naſ⸗ ſauiſche Gebiet an Arten: A. Großfalter. I. Tagfalter (Papilionidae) 107 ſicher, 2 zweifelhafte od. Zugvögel 109 II. Schwärmer. a. Sphingides . 15 08 f b. Sesiidae . 11 | 1 2055 44 e 40 N d. Zygaenidae 13 ; III. Spinner (Bombycidae) 133 2 a 135 IV. Eulen (Noctuae) . 297 7 0 304 V. Spanner (Geometrae) 282 2 E 984 | 859 17 876 B. Kleinfalter. VI. Fledermotten (Ptero- a phoridae . . 33 33 VII. Zünsler N et 5 Crambidae) . . . 155 1 136 VIII. Wickler e 262 5 267 IX. Motten (Tineidae) 606 2 608 ö 1036 8 1044 1895 25 1920 Da erſt das Taunusgebiet einigermaßen vollſtändig unter⸗ ſucht iſt, ſo wird für das ganze Gebiet die Zahl der Macro⸗ lepidopteren, unter denen die Spanner und Eulen noch am erſten einen Zuwachs erfahren dürften, auf 900 in runder Zahl, ſchwer⸗ lich höher anzuſchlagen ſein, die der Microlepidopteren aber ſicher über 1100 betragen, ſo daß die Geſammtzahl der bei uns ein⸗ heimiſchen Arten noch erheblich über 2000 kommen dürfte. — — , — — Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 27 48 Alphabetiſches Verzeichniß der Arten. Die Zahlen bezeichnen die Nummern, mit vorgeſetztem S. die Seiten. FFF Abbreviata, Geom. 844. Adustata, Geom, 630. Abdominalis, Argyresthia 1605. Advena, Noct. 346. Abiegana, Tortrix 1218. Advenaria, Geom. 659. Abietaria, Geom. 690. Advenella, Myelois 1014. Abietella, Dioryetria 978. Aegon, Pap. 27. Abildsardana, Teras 1028. Aemulana, Tortrix 1165. Abrotani, Nect. 514. Aeneana, Conchylis 1100. Absynthiata, Geom. 825. g Aeneofasciella, Nepticula S. 413. Absynthiella, Bucculatrix 1837. Aeneospersella, Butalis 1563. Absynthii, Noct, 515. Aerealis, Pyralis 934, Acaciae, Pap. 16 u. S. 102 u. 103. Aereella, Lyonetia 1818. Acanthodactylus, Platyptilus 862. Aescularia, Geom. 674. Aceraria, Geom. 673. Acsculi, Zeuz. 189. Aceriana, Tortrix 1226. Aestivaria, Geom. 581. Acerifoliella, Lithocolletis 1813. Aestivella, Parasia 1514. Aceris, Noct. 282. Aethiops, Noct. 373. Aceris, Nepticula 413. Alffinis, Noct. 465. Acetosæ, Nepticula ©. 413. Affinis, Gelechia 1488. Acetosellae, Mesogona 1877. S. 398. | Affinitata, Geom. 813 u. ©. N a Achatana, Tortrix 1235. Agathina, Noct. 311. Achatinata, Geom. 744. Agestis, Pap. 29. Achatinella, Nyctegretis 989. Agilana, Tortrix 1264. Achilleae, Zyg. 139. Agilella, Lithocolletis 1817. Achille, Coleophora S. 409. Aclaja, Pap. 69. Acis, Pap. 35. Agrimoniella, Nepticula 1860. Actæon, Pap. 103. \ ‚ Ahenella, Hypochalcia 1003. Acuminatana, Tortrix 1272. Aire, Elachista S. 410. Acuminatella, Gelechia 1448. Alacella, Gelechia 1445 u. S. 406. Adactyla, Agdistis 887. Albella, Calantica 1354. Adippe, Pap. 71. Albersana, Tortrix 1196. Adonis, Pap. 31. Albiceps, Gelechia 1483. Adornatella, Pempelia 1000. Alpicilla, Nephopteryx S. 401. Adrasta, Pap. 83. Albicillata, Geom. 764. Adscitella, Elachista 1757. Albicolon, Noct. 355. Adspersana, Teras 1039. Albicostella, Coleophora 1685. Adspersaria, Geom. 660. 5 | Albifrontella, Elachista 1742. Adusta, Noct. 389. Albifuscella, Coleophora 1679. Albimacula, Noct. 365. | Albipalpella, Gelechia 1493. Albipuncta, Noct 432. Albipunctella, Depressaria 1414. Albistria, Argyresthia 1601. Albitarsella, Coleophora 1658. Albula, Nola S. 396 u. 103. Albulana, Tortrix 1085. Albulata, Geom. 810. Alburnella, Gelechia 1466, Alchemillata I., Geom 812. Alchemillata & V, Geom. 774. Alchimiella, Gracilaria 1616. Alchymista, Noct. 546. en Pap. 25. Aleyone, Pap. 79. N Alcyonipennella, Celcophora 1659. Aleella, Gelechia 1481. Alexis, Pap. 41. Algae, Noct. 294. Alienella, Semioscopis. 1385. Allionella, Mieropt. 1324. Alni, Noct. 284. Alniaria, Geom. 643. Alnetella, Neptieula ©. 412. Alniella, Lithocolletis 1784. Alpella, Cerostoma 1374. Alpinana, Tortrix 1261. Alpinellus, Cramb. 948. Alsines, Noct. 440. Alstroemeriana, Depressaria 1399. Alsus, Pap. 34. Alternalis, Simathis 1588. Alternaria, Geom. 663. Alveus, Pap. 97 u. S. 103 u. 413. Alveolus, Pap. 99 u. S. 414. Amataria, Geom. 626. Ambigua, Noet. 442. Ambigualis, Eudorea 973. Ambiguaua, Tortrix 1096 u. Ameriana, Tortrix 1051. * 41 ie) U Anglicella, Ornix 1636. Anguinalis, Pyralis 901. Angularia, Geom. 641. Angulatellus, Cramb. 965. Angulifasciella, Nepticula 1855. Anguliferella, Ornix 1640. Angustalis, Pyralis 893 u. S. 401. Angustella, Alispa 991. Angusticolella, Tischeria 1773. Angustipennis, Tinea S. 405. Annulata, Geom. 622. Annnlatella, Plutella 1366 u. S. 102. Nn e Es 1708 Anomala, Not. 436 u. S. 102. Anomalella, Nepticula 1841. Anserinella, Elachista 1766. Antennella. Cerostoma 1373. Anthracinella, Tinea 1283. Anthyllidella, Gelechia 1494. Antiopa, Pap. 54. Antiqua, Bomb. 204. Antiquana, Tortrix 1240. Antiquaria, Geom. 592. Apicana (ella), Tortrix 1250. Apicella, Swammerdamia 1350. Apicella, Coleophora 1699. Apicella, Nepticula S. 413. Apiciana, Teras. 1036. Apiciaria, Geom. 657. Apicipunctella, Elachista 1741. Apieistrigella, Gelechia 1480. -Apiforme, Sphx. 122. S. 403. Amethystina, Noct. 517/18 u. S. 106. Amyntas, Pap. 26. Amyotella, Lithocolletis 1779. Anachoreta, Bomb. 267 Anastomosis, Bomb. 265. Anatipenella, Coleophora 1661. Ancilla, Nacl. 14. Anderschella, Micropt. 1323. Anella, Semioscopis 1385. Angelicella, Depressaria S 405. Applanella, Depressaria 1406. Aprilina, Noct. 381 5 Aquata, Geom. 793. Aquilaria, Geom. 808. Aquilina, Noct. 329. Arcanius, Pap. 91. Arcas, Pap. 39. Arcella, Tinea 1293. Arceuthina, Argyresthia 1610. Arcuana, Tortrix 1140. Arcuatella, Tinea ©. 404. Arcuatella, Nepticula 1852. Arenella, Depressaria 1395. Argentea, Noct. 517. Arsentella, Elachista 1771. Argentimaeulella, Tinea 1308. Argentina, Bomb. 257. Argentipedella, Nepticula 1859. Argentula, Coleophora 1700. 97* Argiolus, Pap. 40. Argus, Pap. 27. Argyrana, Tortrix 1268. Arsyrella, Nephopt. 982, Argyropeza, Nepticula 1862. Arietella, Oecophora 1551. Arion, Pap. 38. Arnicella, Acrolepia 1580. Artemis Pap. 57. Artemisiae, Noct. 514. Artemisiana, Tortrix 1161. Artemisicolella, Coleophora S. 409. Artemisiella, Gelechia 1463. Artemisiella, Buceulatrix 1835. Artesiaria, Geom. 708. Aruncella, Miceropt. 1322. Asclepiadis, Noct. 519. Asella, Bomb. 191. Asiliforme, Sphx. 123, Asiliformis, Sphx. 127. Asperella, Cerostoma 1368. Aspidiscana, Tortrix 1194. Assimilella, Depressaria 1391. Asteris, Noct. 509. Asteris, Coleophora 1709, Atalanta, Pap. 55. Athalia, Pap. 61. Atomaria, Geom. 703. Atomella, Depressaria 1393. Atra, Laverna 1725. Atralis, Pyralis 944. Atratula, Noct. 539. Atricapitana, Conchylis 1117. Atricapitella, Nepticula S. 412. Atricollis Nepticula S. 412, Atriplicella, Gelechia 1464. Atriplieis, Noct. 411. Atropos, Sphx. 107. Aucnpariae, Nepticula 1840. Augur, Noct. 308. Augustana, Tortrix 1217. Augustella, Oecophora 1542. Aulica, Bomb. 178 u. S. 102. Aurago, Noet. 482. Aurana, Tortrix 1216. Aurantiaria, Geom. 671. Aurata, Pyralis 904, Auricella, Coleophora 1666. Auricoma, Noct. 288. Auriflua, Bomb. 209. Aurimaculella, Buceulatrix 1828. 420 Auritella, Opostega S. 412. Auroguttella, Euspilapteryx 1626. Auroraria, Geom. 590. Aureola, Lithosia 165. Aureolaria, Geom. 585 u. ©. 99. Austerata, Geom.-Vulgata 849. Autumnana, Teras 1036. Avellanella, Ornix 1635. Avellanella, Semioscopis 1383. Aversata, Geom. 605 u. S. 99. Badiana, Tortrix 1251. Badiata, Geom. 789. Badiella, Depressaria S. 406. Badiipennella, Coleophora 5 408. Baja, Noct. 314. Bajaria, Geom. 670. Bajularia, Geom. 577. Baliodactylus, Aciptilus 879. Balteolellum, Tinagma 1593. Barbalis Noct. 566. Basilinea, Noct. 395 u. S. 414. Batis, Noct. 270. Battus, Papilio ©. 414. 1892. Baumanniana, Conchylis 1090. Bedellella, Elachista 1748. Begrandiaria, Geom. 831. Bella, Noct. 319. Bellidice, ap. 7. Berberata, Geom. 786. Bergmanniana, Tortrix 1071. Bergstrserella, Glyphipteryx 1582. Bertrami, Platyptilus 857. Betulae, Pap. 13. Betulae, Salebr. 984. Betul®e, Ornix 1637. Betulae, Lithocolletis 1799. Betulætana Hi., Tortrix. 1130. Betularia, Geom. 680. Betulella, Acrolepia 1578. s Betuletana H. S. 1131. Betulicola, Nepticula S. 413. Betulifolia, Bomb. 230. Betulina, Epichnopt. 201. Biarcuana, Tortrix 1247. Bicolorata, Geom. 765 u. ©. 400. Bicoloria, Bomb. 256. Bicostella, Pleurota 1529. Bicuspis, Bomb. 239. Bidentaria, Geom. 649. Bifaseiana, Tortrix 1069. : Bifaseiella, Elachista 1756. Bifida, Bomb. 241. Bifractella, Gelechia 1499. Biguttella, Gelechia 1495. Bilineata, Geom. 759. Bilineatella, Coleophora 1681. Bilunana, Tortrix 1177. Bimaculana, Tortrix 1180. Bimaculata, Geom, 633. Bina(ria), Platypt. 236. Binzevella, Homseosoma 996. Binderella, Coleophora 1650. -Binella, Elachista 1756. Binotella, Hypatima 1573. Binotellus, Mesaeraspedus 1517. Bipuncta, Noct. 273. Bipunctana, Tortrix 1155. Bipunctanus, Melissoblaptes 1019. Bipunctaria, Geom. 719. Bipunctella, Psecadia 1363. Biriviata, eom. 774. Biselliella, Tinea 1304. Bisetata, Geom. 598. Bistrigella, Tinea 1307. Bistrimaculeila, Nepticula 1868. Blanda, Noct. 443. Blandella, Gelechia 1475. Blandiata, Geom. 807. Boleti, Tinea 1284. Bombycella, Fum. 195. Bombyliformis, Sphx. 120. Boreata, Geom. 737. Borkbauseniellum, Tinagma S. 408. Borkhausenii, Oecophora 1543. Boscans, Teras. 1030 u. ©. 402. Boyerella, Bucculatrix 1833. Brachydactylus, Pteroph. S. 400. Braeteella, Harpella 1535. Brahmiella, Gelechia 1461. . Branderiana, Tortrix 1141. Brassice, Pap. 4. Brassicae, Noct. 353. Bremiella, Lithocolletis 1811. Briseis, Pap. 81. Brizella, Gelechia 1886. S. 406. Brockeella, Argyresthia. 1609. Brogniardellum, Coriscium 1630, Brumata, Geom. 736. Brunneata, Geom. 707. Brunneella, Gelechia 1433. 421 Brunnichiana, Tortrix- 1188 Brunnichiella, Stephens a 1737. Bucephala, Bomb. 264. Buoliana, Tortrix 1123. Bupleuraria, Geom. 582. Czxcimacula, Noct. 374. Cxcimaeulana, Tortrix 1166. Ceelebipennella, Coleophora 1674. Caeruleocephala, Noct. 278. Ozsiata, Geom. 799. Cxsiella, Swammerdamia 1351. Caespitiella, Coleophora 1707. Caja, Bomb. 174 u ©. 109. Calabraria Geom. 628. C. album, Pap. 50. Calcearia, Geom. ©. 198. Caliginosa, Noct. 445. Caliginosana, Tortrix 1262. Calthella, Mieropt. 1321. Calvaria, Noct.. 558 Calvella, Psyche 193. Camelina, Bomb. 258. Camilla, Pap. 47 u. ©. 102. Campanulata, Geom. 830. Campoliliana, Tortrix 1171. Canaria, Geom. 644. Candidata, Geom. 803. Candidula, Noct. 537. Capitata, Geom. 785. Capitella, Tinea 1320. Capreana, Tortrix 1129. Capreolella, Depressaria 1400. Caprimulgella, Tinea S. 404. Capsincola, Noct. 368. Carbonariella, Salebria 985. Cardamines, Pap. 8. Carduana, Conchylis 1114. Cardui, Pap. 56. Cariosella, Acrolepia 1579. Carlinella, Parasia 1514. Carmelita, Notodon 1875. S. 397. Carnella, Salebr. 983. 5 Carphodactylus, Pteroph. 877. Carpinata, Geom. 735. Carpinella, Nepticula ©. 413. Carpinicolella, Lithocolletis 1791. Carpophaga, Noct. 370. Carthami, Pap. 96 u. ©. 108. Cassiata, Geom. 727. | Cassinia, Noct. 503. Casta, Arctia S. 397. Castigata, Geom. 819. Castrensis, Bomb. 215. Catax, Bomb. 218. Catharticella, Nepticula 1864. Caudana, Tortrix 1022. Caudella, Theristis 1367. Cauligenella, Gelechia 1474. Cautella, Gelechia 1436. Cavella, Lithocolletis 1795. Celerella, Gelechia S. 406. Celerio, Sphx. S. 112—113. Centaureata, Geom. 839. Centifoliella, Neptieula 1845. Centrana, Tortrix S. 402. Cerasana, Tortrix 1048. Cerasicolella, Lithocoiletis 1789. Cerasiella, Swammerdamia 1353. Certata, Geom, 740. Certella, Argyresthia 1612. Cerusella, Elachista 1760. Cerussellus, Cramb. 954. Cervinata, Geom. 722. Cespitalis, Pyralis 908. Cespitana, Tortrix 1152. Cespitis, Noct. 344. Chœrophyllata, Geom. 725. Chaerophyllellus, Chauliodus 1717. Cheropbylli, Depressaria S. 406. Chaleogrammella, Coleophora 1888. ©. 408. Chamomillae, Noct. 512. Chaönia, Bomb. 253. Characterella, -Depressaria 1402. Chenopodia‘a, Geom. 790. Chenopodiella, Butalis 1566. Chenopodii, Noct. 359. Chi, Noct. 378. Chiron, Pap. 30. Chrysanthemana, Tortrix = Chryseis, Pap. 24. Chrysidiformis, Sphx. 131. Chrysitis, Noct. 522. Chrysodesmella, Elachista 1759. Chrysolepidella, Micropt. 1329. Chrysonychellus, Cramb. 956. Chrysorrhoea, Bomb. 208. Cicadella, Butalis 1571. Cieatriealis, Nola 154. Cicatricellus, Chilo S. 401. Cidarella, Buceulatrix 1829. 422 Ciliana, Conchylis 1108. Ciliatella, Gelechia 1449 50. Ciliella, Depressaria 1407. Cinctalis, Pyr. 929. Cinctana, Tortrix 1079 u. ©. 402. Cinctaria, Geom.' 681. Cineraria, Geom. 69. Cinerea, Noct. 326, Cinerella, Gelechia 1428. Cinereopunctella, Elachista S. 410. ingulalis, Pyr. 902. Ciunamomea, Noct. 450. Cinnamomea, Oecophora 1544. Cinnamomeana, Tortrix ©. 402. Cinnamomella, Nyetegretis 990. Cinxia, Pap. 58. | Circe, Pap. 23. Circellaris, Noet. 475. Cireumflexa, Noct. 524: Cirrigerella, Myelois 1016. Cirsiana, Tortrix 1185. Citrago, Noct. 481. Citrana, Tortrix 1191. Clathrata, Geom. 711. Clavis, Noct. 333. Clerkella, Lyonetia 1818. Cloacella, Tinea 1296. Clorana, Ear. 149. Clytie, Pap. 45. Cnicella, Depressaria 1410. C. nigrum, Noct. 315. Coecana, Tortrix 1200. Colonella, Aphomia 1020. Comes, Noct. 305. Comitana, Tortrix 1169. Comma, Pap. 105. Comma, Not. 429. Communana, Tortrix 1081. Commutata, Geom. 613 u. S. 197. Corp Teras 1038. Comparella, Lithocolletis S. 412. Complana, Lithosia 161. Complanella, Tischeria 1776. Compositana, Tortrix 1211. Compositella, Brephia 1006. Compta, Noct. 366. Comptana, Tortrix 1244. Comptella, Swammerdamia 1350. Concha, Noct. 521. Confinaria, Geom. ©. 98. Confluella, Elachista 1754. 428 Conformis, Noct. 497. Confusana, Tortrix 1167, Congelatella, Exapate 1379. Coniferana, Tortrix 1208. Conigera, Noct, 430. Connexella, Lithocolletis 1805. Conopitormis, Ses’a 131/132. Consociella, Myelois 1008. Consonaria, Geom. 682.- Consortaria, Ceom. 684. Conspersa, Noct. 367. Conspicillaris, Noct. 501. Conspicuaria, Geom. 702. Constrictata, Geom. 833. Contaminana, Teras 1044. Conterminana, Tortrix 1193. Conterminella, Depressaria S. 405. Contigua, Noct. 349. Contiguata, Geom, 596 u S. 398. Continuella, Nepticula S 412. Conturbatella. Laverna- 1718. Convergens, Noct. 380. Convolutella, Zophodia 992. Convolvuli, Sphx. 108. Conwayana, Tortrix 1070. Coraciata, Geom. 753. Coracipennella, Coleophora 1651. Cornella, Argyıesthia 1606. Cornuta, Coleophora ©: 408. Corollana, Tortrix 1205. Coronata, Eupithecia 1863. S. 414. Co onillæ, Coleophora 1668. OCoron illella, Gelechia 1492. Corticana F. 13, Tortrix 1128. Corticana H. 209, Tortrix 1222. Corticea, Noct. 334, Corticella, Tinea 1294. Corydon, Pap. 32. Corylana, Tortrix 1045. Coıylata; Geom. 783. Coryli, Noct: 280. Coryli, Lithocolletis ©. 411. Corylifoliella, Lithocolletis 1800. Cosmophorana, Tortrix 1207. Costaestrigalis, Noct. 570. Costalis, Pyr. 891 u. ©. 401. Costana, Tortrix S. 402. Costella, Cerostoma 1376. Costipunctana, Tortrix 1271. Costosa, Depressaria 1388. Craccae, Noct. 555. Cramerella, Lithocolletis 1780. Crassalis, Noet. 567. Crassioriella, Epichnopt. 200. Crategana, Tortrix 1054. Cratægata, Geom, 656. Cratægella, Eudorea 976. Cratzgella, Scytropia 1355. Cratægi, Pap. 3. Crataegi Bomb. 217. Cratzegi, Bucculatrix 1832. Crenata, Bomb. 262. 5 Crepuscularia Geom. 683. Cretaceana, Tortrix 1177. Cretacella, Homoeosoma 994. Oribralis, Herminia S. 398, Cribrum, Myelöis 1017. Cristana, Tortrix 1023. Cristatella, Bucculatrix 1827. Cristulalis, Nola S. 396. Crocealis, Pyralis 922. Crocego, Noct. 487. Cruciana, Tortrix 1217. Cruciierarum, Plutella 1364. Cruda, Noct. 453. Cruen tana, Conchylis 1094. Cubic ularis, Noct. 438. Cueubali, Noet. 369. Cuculata, Geom. 766. Cucullatella, Nola 152. Cucullina, Bomb. 258 259 u. ©. 103. Cuculipennellum, Coriscium 1631. Culmellus, Cramb. 966. Culta, Noct. 382 u. ©. 414. Cultraria, Pla:ypt. 237. Cultr ella, Theristis 1367. | Eopkanay Tortrix. 1243. Cuprealis, Pyr. 889. Cuprella, Adela 1344. a Nemotois. 1346 und Cupriacellus, S. 405. Currucipennella, Coleophora 1664. Curtula, Bomb. 266. Curvatula, Platypteryx S. 397. Curvella, Argyresthia 1606. Curvistrigana, Conchylis 1117/8. Cuspidana. Tortrix 1248. Cuspis, Noct. 287. Cydoniella, Lithocolletis 1787. Cygnipennella, Elachista 1771. Cyllarus, Pap. 36. Cynaræ, Zygaena ©. 396. Cynipiformis, Sesia 127. Cynosbatana, Tortrix 1132. Cythisaria, Geom. 574. Baphnella, Anchinia 1531. Daplidice, Pap. 7. Davus, Pap. 93. Daucella, Depressaria 1419. Dealbana, Tortrix 1227. Dealbata, Geom. 715. Deauratella, Coleephora S. 408. Debiliata, Geom. 853. Decemguttella, Psecadia 1362. Decentella, Nepticula 1866. Deceptoria, Noct. 539. Decolorata, Geom. 814 u. S. 103. Decorata, Geom. 619 u. S. 99. Decorella, Laverna 1720 u. S. 409. Decrepidana, Tortrix 1151. Decrepidella, Gelechia 1450. Deflectivellus, Ypsolophus S. 406. Deflexana (Vigeliana), Tortrix 1274. Defoliaria, Geom. 672. Degeerella, Adela. 1341. Degeneraria, Geom, 604 u. S. 102. Demarniana, Tortrix 1170. Denotata, Geom. 830. Dentalis, Pyr. 943. Dentaria, Geom. 649. Dentellum, Tinagma S. 408. Denticulata, Geom. 821. Dentina, Noct. 358. Depressa, Lithos. 160. Depressella, Depressaria 1412. Derasa, Noet. 269. Derasana, Tortrix 1253. Derivalis, Noct. 565. Derivata, Geom.. 788. Desertella, Gelechia 1447. Desiderella, Aechmia 1586. Deversaria, Geom. 606 u. ©: 198. Dia, Pap. 66. f Dianthi, Coleophora 1694. Dictaea, Bomb. 246. Dictæoides, Bomb. 247. Dictynna, Pap. 63. Didyma, Pap. 60 u. S. 102. Didyma, Noct. 400. Didymata, Geom. 763 u. ©. 400. Diffinis, Noct. 464. Diffinis, Gelechia 1469. | Digitalitana, Conehylis S. 403. Dilucidaria, Geom. 700. | Diluta, Noct. 275. Dilutaria, Geometra 602 u. S. 97. Dilutata, Geom. 751, Dimidiana, Tortrix 1135. Dimidiata, Geom. 591. Diminutana, Tortrix 1248, Diomedes, Pap. 37. Dipoltana, Conchylis 1092. Dipsacea, Noct. 531. Discordella, Coleophora 1682. Diseriatella, Elachista 1769. Disertana, Tortrix 1150. Disertella, Elachista 1763. Dispar, Bomb. 205. Dispilella, Elachista 1769. Dispunctella, Elachista ©. 411. Dissimilana, Tortrix 1180. Dissimilella, Butalis 1567. Dissonella, Gelechia 1504. Distans, Oxyptilus 868. Distentella, Lithocolletis S. 411. Distigmatella, Elachista 1767. Distinctella, Gelechia 1472. Ditella, Coleophora 1671. Diversana, Tortrix 1062. Diversata, Geom. 666. Dodecadactyla, Alucita 883. Dodecella, Gelechia 142. Dodonaea, Bomb. 255. Dodonæata, Geom. 844. d. E. Dodonea, Tischeria 1775. Dolabraria, Geom. 653. Domestica, Gelechia 1453. Dominula, Bomb. 172. Dorilis, Pap. 23. Dorsana, Tortrix. 1215. Dorylas, Pap. 33. Dotata, Geom. 745. Douglasella, Depressaria 1416. Dromedarius, Bomb. 251. Dubitalis, Eudorea 972. Dubitana, Conchylis 1116. Dubitata, Geom. 738. Dubitella, Lithocolletis 1792. Dumer illiellus, Nemotois 1349. Dumetana, l 1047. Dumetellus, Cramb. 949. Dumeti, Bomb. 224. Duplana, Tortrix 1120. 425 Duplaris, Noct. 273 u. S. 397. Duplicana, Tortrix 1212, Dysodea, Noct. 361. Echiella, Psecadia 1363. Echii, Noct. 371. Echii, Douglasia 1594. Edusa, Pap. 11. Effractana, Teras S. 402. Egeria, Pap. 85. Electa, Noct. 552. Electella, Gelechia 1476. Elinguaria, Geom. 652. Elocata, Noct. 548. Elongella, Gracilaria 1619. Elpenor, Sphx. 113. Elutata, Geom. 797 u. ©. 414. Elutella, Ephestia 999. Emargana, Tortrix 1022. Emarginata, Geom. 608 u. S. 99. Emberizaepennella, Lithocoll. 1807. Emeritella, Depressaria 1415. Emortualis, Noct. 562. Empiformis, Sesia 130. Epelydella, Myelois 1013. Ephialtes, Zyg. 145. . Ephippella, Argyresthia 1598. Epilobiella, Laverna 1723. Equitella, Aechmia 1584. Erebus, Pap. 39. Ericetana, Tortrix 1237. Ericetella, Gelechia 1441. Ericetorum, Oxyptilus 866. Ericinella, Gelechia 1512. Erminea, Bomb, 242, Erosaria, Geom. 642. Erxlebella, Roeslerstammia 1581. Eryngiana, Conchylis 1104, Erythrocephala, Noct. 488. Eumedon, Pap. 30. Euonymellus, Hyponomeuta 1360. Euphemus, Pap. 37, Euphorbiae, Sphx. 112. Euphorbiata, Geom. 724. Euphrasiae, Noct. 289. Euphrasiata, Geom. 833. Euphrosyne, Pap. 65. Euridice, Pap. 24. Exactella, Elachista 1747. Exanthemata, Geom. 636. Exclamationis, Noct, 327. | Exoleta, Noct. 500. Extersaria, Geom. 686. Extimalis 988 u. ©, 400. Extimaria, Geom. 651. Fxtraversaria, Geom. 824 u. S. 106. Extremata, Geom. 818. Fabriciana, Simæthis 1588. Faganella, Phibalocera 1387. Fagella, Chimabacche 1382. Fagella, Neptieula S. 413. Fagetella, Argyresthia 1601. Fagi, Bomb. 244, Fagiglandana, Tortrix 1257. Faginella, Lithocolletis 1790. Fagivora, Ornix 1638, Falcata, Platypt. 234. Falconipennella, Gracilaria 1618. Falsellus, Cramb. 958. Famula, Geom. 701 u. S. 102. Farinalis, Pyralis 890. Farinatella, Cedistis 1614. Fascelina, Bomb, 212. Fascelinellus, Cramb. 963. Fasciaria, Geom. 638. Fasciellus, Nemotois 1347. Fasciellus, Ypsolophus. 1522. Fastuosella, F., Micropt. 1327. Favillaceana, H., Tortrix 1061. Favillaceana, Hd., Teras 1035. Fenestrina, Thyris 133. Ferrugalis, Pyral. S. 106. 930. Ferrugana, Teras 1040. Ferrugaria, Geom. 779. Ferrugella, Gelechia 1425. Ferruginea, Noct. 475. Ferruginella, Tinea 1288. Festaliella, Chrysocorys 1732. Festucae, Noct. 523. Fibulella, Adela 1336. Filigramma, Noct. 364. Filipendulae, Zyg. 143. Fimbria, Noct. 303 u. S. 109. Fimbrialis, Geom. 582. Fimbrialis, Pyralis 891. Fimbriana, Tortrix 1267. Finitimella, Ornix 1641. Firmata, Geom, 749. Fischeri, Platyptilus 861. Fissana, Grapholitha 1214 u. S. 404. Fissella, Cerostoma 1377. 426 Flammealis, Pyralis 899. Flavaginella, Coleophora 1704. Flavago, Noct. 420. Flavalis, Pyralis 921. Flavella, Depressaria 1389. Flavieineta, Noet. 376 u. ©. 103. Flavicomella, Gelechia 1440. Flavicornis, Noct. 276. Flavifrontella, Oecophora 1552. Flavimitrella, Tinea 1311. Flavipalpana, Tortrix 1153. Flexula, Noct. 556. Floslactella, Nepticula S. 413. Fluctigerana, Tortrix 1947. Fluctuata, Geom. 767. Fluctuosa, Noct. 274. Fluviata, Geom. 781. Feneana, Tortrix 1189. Forficalis, Pyralis 936. Forficella, Harpella 1533. Forficellus, Chilo 946, Formiciformis, Sesia S. 396. Formosa, Salebria 987 u. S. 401. Formosella, Oecophora 1547. Forskaleana, Tortrix 1073. Forsterana, Tortrix 1075. Fractella, Elachista 1741. Fractifaseiana, Tortrix 1243. Fragrariella, Nepticula 1867. Francillana, Conchylis 1104. Frangulella, Bucculatrix 1834. Fraxinella, Lithocolletis 1803. Fraxini, Noct. 547. Freyella, Nepticula 1848. Freyeriana, Tortrix 1234. Frischella, Adela 1338. Frölichiella, Lithocolletis S. 411. Frumertalis, Pyralis 941. Frustata, Geom. 800. Frutetana, Tortrix 1178. Fuciformis, Sphx. 121. Fugacella, Gelechia 1894, S. 416. Fugitivella, Gelechia S. 406. Fuligana, Tortrix 1158. Fuliginaria, Noct. 557. Fuliginosa, Bomb 179. Fuliginosella, Pempelia S. 401. Fulva, Noct. 424. f Fulvago L. Noct. 484. Fulvago S. V. Noct. 467. Fulvalis, Pyralis 931 u. ©. 102. Fulvata, Geom. 748, Fulviguttella, Oecophora ©. 407. Fulvimitrella, Tinea 129. Fumosa, Noct. 331. Fundella, Argyresthia 1604. Funebrana, Tortrix 1198, Funerella, Psecadia. S. 405. Furcifera, Noct. 497. Fureula, Bomb. 240. Furuncula, Noct: 404. Furvata, Geom. 696. Furvella, Depressaria S. 406. Fusca, Psyche 193. Fusca, Salebria 985 u. S. 401. Fuscalis, Pyralis 924. Fuscedinella, Coleophora 1650. Fuscescens, Oecophora 1553. Fusciaria, Geom. 651 u. ©. 414. Fuscoxnea, Butalis S. 407. Fuscociliella, Coleophora S. 409. Fusco-cuprea, Butalis 1561. Fuscus, Pterophorus 873. Galathea, Pap. 73. Galbanella, Gelechia 1452. Galiata, Geom. 778. Galii, Sphx. 111. Gallicolana, Tortrix 1271. Gallinella, Gelechia 1441. Gamma, Noct. 526. Gangabella, Elachista 411. Ganomella, Tin. 1303. Gaunacella, Tischeria 1772. . Gemina, Noct. 398. Geminipuncta, Noet. 422. Gemmata, Geom. 781. Gen ela Gelechia 1505 u. S. 416. Genieuleus, Cramb. 965. Genistæ, Noct. 357. Geoffroyella, Harpella 1534. Germana, Tortrix 1225 u. S. 404. Germarella, Hypochaleia 1003. Germarella, Gelechia 1510. Gerningana, Tortrix 1063 u. ©. 402. Gerronella, Gelechia 1501. Gibbosella, Psorieopt. 1442 u. ©. 406. Gilvago, Noct. 485. Gilvaria, Geom. 713. Gilvella. Nepticula 1869. Gilvicomana, Conchylis 1112. Glabra, Noct.' 488. 427 Glabraria, Geom, 689. Glandifera, Noct. 295. Glarearia, Geom. 710 u. S. 400, 414. Glareosa, Noct. 321. Glauca, Mamestra 1876, S. 397. Glaucinalis, Pyralis 892. Glaucinaria, Geom. 699, u. S. 102. Glaucomictata, Geom. 818. Gleichenella, Elachista 1741. Globulariae, Ino 136. Globulariata, Geom. 160. Glutinosee, Nepticula S. 413. Glyphica, Noct. 544. Gnaphalii, Noet. 516. Gnaphalii, Coleophora 1698. Gnaphaliella, Bucculatrix 1836. Gnomana, Tortrix 1067. Goerdartella, Argyresthia 1608. Gonodaetylus, Platyptilus 858. Gonostigma, Bomb. 203. Gothica, Noct. 451. Gracilis, Noct. 456. Graminella, Psyche 192. Graminis, Noct. 342 u. S. 414. Gras mies, Emyd. 168. Grammodactyla, Alucita 884. Grandipennis, Butalis 1557. Grandis, Oecophora 1545. Granella, Tinea 1296. Granitana, Tortrix 1242. Graphana, Tortrix 1168. Graslinella, Psyche S. 397. Gratiosella, Nepticula S. 412. Gregsoni, Elachista 1746. Griseata, Geom. 726. Griseella, Achrœa 1018. Griseola, Lithosia S. 396. Grossana, Tortrix 1257. Grossulariata, Geom. 629. Grotiana, Tortrix 1066. Gryphipennella, Coleophora 1654. Gundiana, Tortrix 1211. Gutta, Noct. 524 u. S. 106. Guttea, Ornix 1639. Gypsophilella, Coleophora 1687.: Gysseleniella, Cedistis 1613. Halterata, Geom. 732 u. ©. 400. Hamana, Conchylis 1088. Hamula, Platypt. 236. Harpana, Tortrix 1233. Harpella, Cerostoma 1371. Hartmanniana, Tortrix 1127. Hastata, Geom. 769. Hastiana, Tortrix 1024 u. ©. 402. Hastulata, Geom. 770. Hebe, Bomb. 177. Hebraica, Noct. 321. Hecta, Bomb. 187. Heegeriella, Lithocolletis 1781. Heinemanni, Tischeria S. 411. Helicinella, Fum. 199. Helveola, Lithosia 160. Helveticaria, Geom. 842. Hemargyrella, Nepticula 1853. Hemerobiella, Coleophora 1660. Heparana, Tortrix 1049. Heparata, Geom. 804. Hepatica, Hadena S. 398. Hepaticana, Tortrix 1167. Hera, Bomb. 173. Herbariata, Geom. ©. 98. Herbida, Noct. 337. Hercyniana, Tortrix 1157. Hermannella, Gelechia 1508. Hermione, Pap. 78 u. S. 106. Hero, Pap. 89. Herrichiellum, Tinagma 1591. Hessleriellus, Megacraspedus 1518. Hexadactyla, Alucita 886. Hexapterata, Geom, 732. Heydeniella, Stagmatophora ©. 410. Hieracii, Oxyptilus 865. Hilaraua, Conchylis 1098. Hilaripennella, Gracilaria 1616. Hippocastanata, Geom. 695. Hippocastanella, Bucculatrix 1830, Hippocrepidis, Zyg. 144. Hipponos, Pap. 25. Hirtarius, Geom. 678. Hispidarius, Geom. 676. Hochenwarthiana, Tortrix 1164. Holosericata, Geom. 603, S. 97 u. 102. Holmiana, Tortrix 1068, Honoraria, Geom. 640. Horridella, Cerostoma 10. Hortella, Lithocolletis 1778 Horticolella, Gelechia 1465. Hortuellus, Cramb. 953. Hübnerella, Chelaria ©. 406, Hübneri, Gelechia 407. Humeralis, Gelechia 1459. Humerella, Sophronia 1528. Humidana, Conchylis 1109. Humilis, Elachista 1751. Humuli, Bombyx 184. Hyale, Pap. 10. Hyalinalis, Pyralis 918. Hybridalis 942. Hybridana, Tortrix 1085/86. Hybridella, Conchylis 1114. Hydrata, Geom. 811 u. ©. 400. Hyemana, Tortrix 1087. Hylsiformis, Sphx 132. Hylas, Pap. 28. Hyperanthus, Pap. 88. Hypericana, Tortrix 1495. Hypericella, Depressaria 1401. Hyperici, Noct. 407 u. S. 102. Jaceana, Tortrix 1164. Jacobaeae, Bomb. 169. 1 Janira, Pap. 86. Janthina, Noct. 301. Janthinana, Tortrix 1266. Janthinella, Nephopt. 981. Ibiceana, Grapholitha S. 403. Ibipennella, Coleophoxa 1662. Icarodactylus, Pterophorus 875. Icarus, Pap. 41. Ictella, Ochromolopis ©. 410. Ignicomella, Tinea 1298. | Ilia, Pap. 44. Ilicis, Pap. 15. Illigerellus, Chauliodus S. 409. Illuminatella, Argyresthia 1611. Illunaria, Geom. 645. Illustraria, Geom. 647. Imella, Tinea 1287. Imitatella, Bucceulatrix 1826. Immundana, Tortrix 1179. Immundella, Trifurcula 1873. Imperialella, Euspilapteryx 1628. Immorata, Geom. 609. ©. 97 u. 399. Immutata, Geom. 612. S. 99. Implicitana, Conchylis 1107 u. S. 403. Impluviata, Geom. 798. Impura, Noct. 425. Impurella, Depressaria 1404 u. S. 406. 428 Incana, Tortrix 1192, Incanata, Geom. 595 u. S. 98. Incarnatana, Tortrix 1181. Incerta, Noct. 457, Incongruella, Butalis 1562, Indigata, Geom. 848. Infantilella, Coleophora 1642. Infausta 134 u. S. 102. Infernalis Gelechia S. 406, 1885. Infesta, Noct. 394. Infidana, Tortrix 1162. Infimella, Tinea 1296. Iniquellus, Chauliodus 1716. Innotata, Geom. 843. Ino, Pap. 67. Inopella, Gelechia 1502. Inornata, Geom. 607 u. ©. 390. Inquinatellus, Cramb. 964. Insigniata, Geom. 846. 5 Insignitella, Lithocolletis 1810. Inspersella, Butalis 1568. Instabilis, Noct. 457. Institalis, Pyralis 935. Interjectaria, Geom. 602. Intermediella, Epichnopteryx ©. 397. Interpunctella, Ephestia S. 402. Interruptana, Tortrix 1212. Interruptella, Gelechia 1442, Inunctella, Hypatima ©. 408. Inundana, Tortrix 1126. ; Jo, Pap. 53. Jota, Noct. 525. Iphis, Pap. 90. Iris, Pap. 43. Irregularis, Noct. 371. Irriguata, Geom. 845. Irrorella, Set. 158. Irrorellus, Hyponomeuta S. 405. Isogrammata, Geom. 832. Junctella, Gelechia 1477. Juniperata, Geom. 752. Junoniella, Lithocolletis 1786. Kindermanniana, Conchylis 1103 u. S. 403. Kleemannella, Lithocolletis S. 41. Knochella, Butalis 1564. Koerneriella, Tinea 1317. Kollariella, Euspilapteryx 1629. Haburnella, Cemiostoma 1823. 429 Laccata, Noct. 541. Lacertella, Euspilapteryx 1626. Lacertina, Platypt. 235. Lacertula, Platypt. 235. Lacteana, Tortrix 1163, Lactearia, Geom. 584. Lacteella, Endrosis 1555. Lacteella, Laverna S. 409. Lactucae, Noct. 511. Lacunana, Tortrix 1148. Letella, Eudorea 977. Levigana, Tortrix 1053. Levigaria, Geom. 597. Levis, Noct. 479. L. album, Noct. 431. Lamana, Grapholitha S. 404. Laminella Butalis S. 408. Lancealis, Pyralis 916. Lanceata, Geom. 817. Lanceolana, Tortrix 1239. Lanestris, Bomb. 220. Langiella, Anybia 1730. Lantanella, Lithocolletis 1785. Lapidata, Geom. 794 u. S. 400. Lappella, Tinea 1303. Laricella, Coleophora 1643. Lariciata, Geom. 841. Laterella, Depressaria 1405. Lateritia, Noct. 391. Latifasciana, Tortrix 1159. Latiorana, Tortrix 1165. Latonia, Pap. 68. Latreillella, Pancalia 1575. Latruneula, Noct. 403. Lautella, Lithocolletis 1809. Lavateræ, Pap. 95 u. ©. 102. Lecheana, Tortrix 1060. Leguminana, Grapholitha ©. 404. Lemnalis, Pyralis 894. Lentiginosella, Gelechia 1439. Lepidella, Gelechia 1506. Leporina, Noct. 281. Leucapennella, Colephora 1680. Leucatella, Gelechia 1482. Leucographa, Noct. 460 u. S. 103. Leucomelana, Tortrix 1130. Leucomelas, Noct. 527. Leucophaea, Noct. 345. Leucophæaria, Geom. 668. Leucostigma, Noct. 417. Leuwenhoekella, Pancalia 1576, Levana, Pap. 49 u. ©. 102. Libanotidata, Geom. 824, Libatrix, Noct. 494. 5 Lichenaria, Geom. 688. Lichenella, Tinea 1279. Ligea, Pap. 76. Lignata, Geom, 796. Ligniperda, Coss. 188. Ligustraria, Geom. 758. LTigustrella, Nepticula 1870. Ligustri, Sphx. 109, S. 108. Ligustri, Noct. 291. Limbalis, Botys 1878, ©. 401. Limbaria, Geom. 702. Limitata, Geom, 721. Limosella, Gracilaria, 1622. Limosipennella, Coleophora 1645. Linariae, Noct. 505. Linariata, Geom, 840, Linea, Pap. 101. Lineariella, Coleophora 1693. Lineata, Sphx. 112/13, S. 106. Lineatella, Anarsia 1520. Lineola, Pap. 102. Lineolata, Geom. 723. Lineolea, Coleophora 1889, S. 409. Lineolella, Gelechia 1427. | Linnella, Chrysoclista 1727. Linogrisea, Noct. 302, Lipsiana, Teras, S. 402. Literana, Tortrix 1032, Lithargyrana, Teras 1041. ‘ Lithargyrea, Noct. 433. Lithoriza, Noct. 504. Lithoxylea, Noct. 393. Litigiosaria, Acidalia S. 398. Litteralis, Pyralis 910. Litura, Noct. 480. Liturata, Geom. 665. Liturella, Depressaria 1389, Lixella, Coleophora 1676. Lobella, Enicostoma 1421. Lobulata, Geom. 735. Loderana, Tortrix 1213. Lefflingiana, Tortrix 1072. Lœwii, Pterophorus 872. Lolii, Noct. 343. Longicornis, Gelechia 1471. Loniceræ, Zyg. 142. Lorquiniana, Teras 1043, Lota, Noct. 473. Lotella, Anerast. 998. Lubricipeda, Bomb. 181. Lucella, Cerostoma 1373. Lucida, Noct. 533,84. Lueina, Pap. 42. ' Lueipara, Noct. 412. Lucipeta, Noct. 325. S. 103 u. 106. Lucivagana, Tortrix 1154. Luctuata, Geom. 771. Luctuosa, Noct. 534. Luctuosana, Tortrix 1187. Luculella, Gelechia 1506. Lugdunensis, Hlachista 1765. Lunaria, Geom. 646. Lunaris, Noct. 545. a Oecophora, 1548, 1894 u. S. 416. Lunata, Noct. 420/21. Lunula, Nöct. 505. Lunulana, Tortriz 1215. Lupalinalis, !’yralis 913. Lupulinus, Bari. 186. Luridata, Geom. 686 u. ©. 400. Lurideola, Lithosia 162. Luridicomella, Oecophora 1553. Luseiniepennella, Coleophora 1654. Lustratella, Cemiostoma S. 412. Lutarella, Lithosia 164. Lutatella, Gelechia 1429. Luteago, Noct. 363. Luteata, Geom, 809. Luteellus, Crambus 969. Luticomella, Elachista 1743. Lutipennella, Coleophora 1649. Lutosa, Calamia ©, 398. Lutulenta, Aporophyla S. 397. ‚Luzella, Lampronia 1884, S. 405. Lychnitis, Noct. 508. Machaon, Pap. 2. Macilenta, Noct. 474. Maecilentaria, Geom. 592. Macularia, Geom. 661. Maculatella, Gelechia 1467. Maculea, Gelechia 1475. Maculiferella, Gelechia 1478. Mera, Pap. 83. 5 Mahalebella, Lithocolletis S. 412. Majorella, Harpella 1538. Magnificella, Elachista S. 410. Malella, Nepticula 1844. 430 Malinellus, Hyponomeuta 1359. Malvæ, Pap. 99. Malvarum, Pap. 94. Malvella, Gelechia 1431. Manniana, Conchylis S. 403. Margaritalis, Pyralis 938. Margaritaria, Geom. 639. Margaritellns, Cramb. 962. Marginata, Noct 584. Marginata, Geom. 631. Marginea, Tischeria- 1774. Marginellus, Ypsolophus 1525. Marginepunctella, Tinea, 1281. Marginicolella, Nepticula 1842. Maritima, Senta S. 398. Maritima, Bucculatrix S. 412. Marmorea, Gelechia, 1479. Marmorosa, Mamestra S. 397 u. 103. Mattiacella, Butalis 1572. Matura, Noct. 386. Maura, Noct. 415. Maurana, Tortrix 1141. Maurella, Lipusa 1280 u. S. 404. Medea, Pap. 75. Medicaginis, Coleophora 1673. Medon, Pap. 29. Medusa, Pap. 74. Megacephala, Noct. 283. Megera, Pap. 84. Megilliformis, Sesia 129. Melagona, Bomb. 261. Melanella, Hypochalcia 1004. Melanella, Tinea 1282. Melilotella, Coleophora S. 408. Meliloti, Zyg. 140. Mellonella, Galleria 1021. Mendica, Bomb. 180. Mendicella, Argyresthıa 1602, Mensuraria, Geom. 721. Menthastri, Bomb. 182. Mercurella, Eudorea 975. Mesomella, Set. 159. Mespilella, Lithocolletis 1787. Messaniella, Lithocolletis 1798. Metallicella, Heliozela 1597. Metaxella, Nemophora 1335. Meticulosa, Not. 413 Metznerella, Oecophora 1548 u. S. 416 bei 1894. Metzneriella, Parasia, S. 406. Mi, Noct. 543. 431 Miata, L., Geom. 753. Miaria, S. V., Geom. 757. Micacea, Noct. 419. Micella, Gelechia 1511. Microdactylus, Pterophorus 876. Microgamma, Noct. 526/27 u. S. 106. Misrogrammana, Tortrix 1203. Microtheriella, Nepticula 1851. Mictodactylus, Pteroph. 871 u. S. 400. Milhauseri, Bomb. 245. Millefoliata, Geom. 829. Milvipennis, Coleophora 1644. Miniata, Callig. 157. Minimellus, Nemotois 1348 u. S. 405. Miniosa, Noct. 452. Ministrana, Tortrix 1078. Minorana, Tortrix 1081. \ Minos, Zyg. 138. Minusculella, Nepticula S. 412 Minutana, Tortrix 1230. Minutata, Geom, 826. Minutella, Oecophora 1540. Miscella, Laverna 1724. Misella, Tinea 1300. Miserella, Depressaria 1416. Mitterbacheriana, Tortrix 1231. Mixtana, Tortrix 1026. Modesta, Plusia ©. 398. Modestella, Asychna 1731. Modicata, Geom. 820. Meniata, Geom. 720. Moguntiana, Conchylis 1106. Molluginata, eom. 775. Monacha, Bomb. 206. Monachella, Tinea 1290. Moneta, Noct. 521/22. Moniliata, Geom. 589, S. 97 u. 102. Monosemiella, Elachista 1768. Montanata, Geom. 760. Morosa, Tinea 1310. Morosa, Gelechia ©. 406. Morpheus, Noct. 437. Motaeillana, Tortrix 1273. Mucronellus, Chilo S. 401. Mulinella, Gelechia S 406. Multangula, Noct. 322 u. ©. . Munda, Noct. 458. Mundana, Nud. 155. Murana, Eudorea, 974. Muricata, Geom. 590. Murina, Nud. 156. Murinaria, Geom. 712. Murinella, Gelechia S. 406. Murinipennella, Coleophora 1706. Muscalella, Tinea 1315. Muscella, Psyche 194 Muscerda, Lithosia S. 306. Muscosella, Gelechia 1435. Musculana, Tortrix 1056. Musculella, Coleophora S. 409. Musculosa, Noct. 423. Mussehliana, Conchylis 1110. Mutata,. Geom. 611. Myellus, Cramb. 961. Myllerana, Choreutis 1589. Myopiformis, Sesia 128. Myrtillana, Tortrix 1252. Myrtilella, Nepticula 1849. Myrtilli, Noct. 528. Mytilellus, Cramb. 960. Navana, Tortrix 1254. Neviterella, Gelechia 1507. Nanana, Tortrix 1219. Nanata, Geom. 835. Nanatella, Depressaria 1398. Nanella, Gelechia 1484. Napi, Pap. 6. Nebritana, Grapholitha S. 404. Nebulella, Homoeos. 993. Nebulosa, Noct, 348. Neglecta Noct. 310. Nemoralis, Noet. 560. Nemoralis, Pyralis. 898. Nemoralis, Platyptilus 860. Nemoraria, Acidalia ©. 398. Nemorella, Cerostoma 1370. Nerii, Spbx., 114/15, S. 106. Nervosa, Noct. 278/79, Nervosa, Depressaria 1419. Neurica, Nonagria S. 398. Neuropterella, Parasia 1515. Neustria, Bomb. 214. Nicellii, Lithocolletis S. 411. Nietitans, Noct. 418. Nigra, Noct, 373. Nigra, Gelechia 1436. Nigralbella, Tinea S. 404. Nigrella, Elachista 1755. Nigricans, Noct. 331. Nigricella, Coleophora 1651. Nigricomella, Buceulatrix 1828. Nigricostana, Penthina ©. 403. Nigricostella, Gelechia 1505. Nigrocincta, Noct. 377 u. ©. 102. Nigromaculana, Tortrix 1234. Nigropunctata 617, ©. 99 u. 400. Nimbana, Tortrix 1270. Nimbella, Homoeos. 995. Niobe, Pap. 70. Nisana, Tortrix 1172. Nitida, Noct. 478. Nitidella, Epichnopt. 200. Nitidella, Argyresthia 1599. Nitidulella, Elachista 1770. Niveana, Tortrix 1033, Niveicostella, Coleophora 1683. Noctualis, Pyralis 942. Notata, Geom. 662. Notatella, Gelechia 1457. Notha, Noct. 573. Notulana, Conchylis 1111. Nubeculosa, Noct. 502. Nubilana, Tortrix 1082. Nupta Noct. 549. Nutantella Coleophora 1692. Nycthemerana, Teras 1028. Nymphæalis, Pyralis 896 u. 897. Obductella, Salebr. 988. Obelisca, Noct. 330. } Obliquata, Geom. 730. Obliquella. Neptieula 1854. Obliterata, Geom. 804. Obrutaria, Geom. 822. Obscurata, Geom. 697. Obscurella, Elachista 1752, Obscurepunctella, Perittia 1595. Obscurus, Oxyptilus 867 u. S. 400. Obsoleta, Not. 427. Obtusella, Myelois 1007. Oceulta, Noct. 338. Ocellana, S. V., Tortrix 1255. Ocellana, H., Tortrix 1183. Ocellana, Depressaria 1402 Ocellaris, Noct. 486. Ocellata, Sphx. 116. Ocellata, Geom. 761. Ochraceella, Laverna ©. 409. Ochrata, Geom. 587. Ochrea, Coleophora 1678. Ochripennella, Coleophora 1646. Ochrodactylus, Platyptilus 856. | | 432 Ochroleuca, Noct. 390. Ochroleucana, Tortrix 1134. Ochsenheimerella, Adela 1342.. Ochsenheimeriana, Tortrix 1277. Oenerostomella, Douglasia 1594. Octogesima, Noct. 271. Octomaculalis, Pyralis 903. Oeularis, Noct. 271. Oculata, Noct. 496. Oculatella, Aechmia 1585. K Oculea, Noct. 400. Odorariella, Coleophora 1697. Oehlmaniella, Tinea 1319. Oenotherae, Sphx. 118. Oleagina, Noct, 384. Oleracea, Noct 356. Olerella, Depressaria 1418. Olivacella, Coleophora 1647. Olivalis, Pyralis 933. Olivana, Tortrix 1143. Olivata, Geom. 755. Oliviella, Dasycera 1536. ar Olorata, Geom. 594 u. S. 99 u. 102. Omicronaria, Geom. 622. . Onobrychiella, Coleophora 1684. Onobrychis, Zyg. 146. Ononaria, Geom. 716. Ononidis, Euspilapteryx 1627. Ononis, Noct. 530. Onosmella, Coleophora 1689. Oo, Noct, 462 u. S. 103. Ophiogramma, Noct. 401. Ophthalmicana, Tortrix 1174. Ophthalmicata, Geom. 698. Opima, Tæniocampa S. 398. Oppressana, Tortrix 1221. Or, Noct. 272. Orbicularia, Geom. 621 u. ©. 400. Orbitella, Coleophora 1655. Orbona, Noct. 304. Orion, Noct. 297. 7 Ornatella, Pempelia 1002. Ornithopus, Noct. 498. Ornatipennella, Coleophora 1677. Osseana, Tortrix 1080081. Osseata, Geom. 601 u. ©. 97. Ostrinalis, Pyralis 907. Osteodactylus, Pterophorus S. 400. Otitae, Coleophora 1702. Oxyacanthæ, Noct. 383 u. ©. 414. Oxyacanthæ, Lithocolletis S. 411. 433 Oxyaranthana, Tortrix 1083. Oxyacanthella, Swammerdamia 1325. Oxyacanthella, Nepticula 1839. Pactolana, Tortrix 1209. Padi, Hyponomeuta 1361. Palealis, Pyralis 928. Pallens, Noct. 426. Palliatella, Coleophora 1663. Pallida, Eudorea 971. : Pallidella, Trifureula 1871. Pallifrontana, Grapholitha ©. 404. Palliola, Nola 152. Pallorella, Depressaria 1390. Palpella, Aplota S. 407. Palpina, Bomb. 259. Paludata, Geom 618, S. 99 u. 400. Paludicola, Noct. 422. Paludum, Aciptilus 82 Paludum, Elachista 1761. Palumbaria, Geom. 718. Palumbelle, Salebria 986. Palustrana, Tortrix 1144. Palustris, Noct. 444, Palustris, Butalis 1559. Pamphilus, Pap. 92. Pandalis, Pyralis 917. Paniscus, Pap. 106. Panzerella, Nemophora 1333. Panzerella, Oecophora * Paphia, Pap. 72. 5 Papilionaria, Geom. 575. Parallelaria, Geom. 658. Paranympha, Noct. 553. Parasitella, Tinea 1295. i Parenthesella, Sophronia 1527. Pareyssiana, Conchylis S. 403. Pariana, Simæethis 1587. Parietariella, Tin, 1297, S. 102. Parilella, Depressaria 1409, Paripennella, Coleophora 1657. Parisiana, Tortrix 1031 u. ©. 402, Parmatana, Tortrix 1175, Parthenias, Noct. 572. Parthenie, Pap. 62. Parthenie, Var. Borkh. S. 103. Parva, Noct. 535/36. Parvulella, Elachista 1747. Pascuellus, Cramb. 951. Pastinum, Toxocampa S. 398. Pastorella, Lithocolletis 1814. Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. Paucipunctella, Parasia 1513. Paula, Noct. 535. Paullella, Butalis 1887, S. 408. Pauperana, Tortrix 1228. Pavonia, Bomb. 232. Pectinataria, Geom. 757. Pectinea, Tinea 1316. Pedella, Stathmopoda 1711. Pedisequella, Gelechia 1451. Peliella, Gelechia 1444. Pellionella, Tinea 1302. Pendularia, Geom. 620. Penkleriana; Tortrix 1173, Pennaria, Geom. 650. Pentadactylus, Aciptilus 881. Penziana, Tortrix 1081/82. Perdicellum, Tinagma 1590. Perflua, Noct, 449. Perfluella, Salebr. 987. Perla, Noct. 296. Perlellus, Cramb. 970. Perlepidana, Tortrix 1213. Patmixtana, Tortrix 1160. Permutatana, Teras 1029. Perochrearia, Geom. 586. Perplexa, Noct. 370. Perplexella, Elachista S. 411. Persicariæ, Noct. 354. Persicella, Cerostoma 1572, Perspicillaris, Noct. 408. Petiolella, Ornix S. 408. Petiverana, Tortrix 1260. Petraria, Geom. 709. Petrificata, Noct. 495. Peucedani, Zyg. 145. Pfeifferella, Antispila 1735. Phaedra, Pap. 80. Phaeodacttylus, Pterophorus 869. Phaleratana, Conchylis ©. 403, Phasianipennella, Euspilapteryx 1625 Phlaeas, Papilio 22. Phoebe, Pap. 59. Phragmitella, Laverna ©. 410. Phragmitellus, Chilo 947, Phryganella, Chimabache 1381. Phycidella, Blastobastis 1574. Picana, Tortrix 1128. Picarella, Tinea S. 404. Picata Geom. 756. Piceana, Tortrix 1050. Pictaria, Geom. 632. 28 Pictella, Gelechia 1510. Pigerella, Symmoca S. 406. Pilleriana, Tortrix 1065. Pilosaria, Geom. 675. Pilosellae, Oxyptilus 864. Pilulella, Nemophora 1334, Pimpinellae, Depressaria 1413. Pimpinellata, Geom. 828. Pinastri, Sphx. 110. Pinastri, Noct. 405. Pinetaria, Geom. 707. Pinetellus, Cramb. 959. Pinguinalis, Pyralis 888. Pinguinella, Gelechia 1437. Pini, Bomb. 227. Piniariella, Oenerostoma 1615. Piniarius, Geom. 704. Pinicolaua, Tortrix 1220. Pinicolella, Batrachedra 1713. Piniperda, Noct. 459. Pinivorana, Tortrix 1119. Piperata, Geom. 822. Pisi, Noct. 352. Pistacina, Noct. 477. Plagiata, Geom. 728. Plagicolella, Nepticula S. 418. Plantaginis, Bomb. 171. Plantaginis, Noct. 442. Plecta, Noet. 340. Plumaria, Geom. 705 u. S. 102. Plumbagana, Tortrix 1263. Plumbana, Tortrix 1265. Plumbaria, Geom. 718. Plumbatana, Tortrix 1269. Plumbellus, Hyponomeuta 1357. Plumbeolata, Geom. 831. Plumella, Fum. 198. Plumigera, Bomb. 263 u. ©. 414. Poae, Elachista ©. 410. Podalirius, Pap. 1 u. ©. 107. Podana, Tortrix 1051. Podevinaria, Geom. 801. Poecilana. Tortrix 1186. Politana, Tortrix 1078/79. Pollinalis, Pyralis 945. Pollinariella, Elachista 1764. Polychloros, Pap. 51. Polycommata, Geom. 734. Polydactyla, Alueita 885. Polygona, Noct. 299. Polygrammata, Geom. 795. 434 Polyodon, Noct. 392, Polysperchon, Pap. 26 u, ©. 414. Pomitoliella, Lithocolletis 1787. Pomonana, Tortrix 1256. f Pomonarius, Biston S. 400. Pomposella, Stagmatophora 1733. Pontificellus, Chauliodus 1715. Populana, Phtoroblastis 1883, ©. Ak Popularis, Noct. 348. ’ g Populata, Geom. 745. Populella, Gelechia 1432. Populeti, Noct. 454. Populetorum, Gracilaria 1620. Populi, Pap. 46 Populi, Sphx. 117. Populi, Bomb. 216. Populifolia, Bomb. 229. Populifoliella, Lithocolletis 1815. Porata, G eom. 623. Porcellus, Sphx. 114. Porphyralis, Pyralis 905. Porphyrea, Noct. 298. Porrectella, Plutella 1365. Porrinata, Geom. 580. Posterana, Conchylis 1115. Posticana, Tortrix 1122, Postremana, Tortrix 1138. Potamogalis, Pyralis 896. Potatoria, Bomb. 225. Potentillae, Butalis S. 408. Poteri, Nepticula 1858. Praeangusta, Batrachedra 1712. Praecox, Noct. 336. Praeformata, Geom. 727. Praelatella, Tinea 1312. Praelongana, Tortrix 1131. ö Praetextalis 939 u. S. 102. Prasinana, Hyloph. 150. Prasinaria, Geom. 638. Pratellus, Cramb. 968. Pratorum, Cramb. 950. Proboseidalis, Noct. 569. Procellata, Geom, 768. Procerella, Oecophora 1546. Processionea, Bomb. 213. Prodromana, Tortrix 1064. Prodromaria, Geom. 679. Prodromella, Epischnia1005u. S. 106. 1 Tortrix 1057. Profundana, Tortrix 1223. Progemmaria, Geom. 669. 435 Promissa, Noct. 550. Pronuba, Noct 306, Propinquella, Depressaria 1397. Propinquella, Laverna 1719. Propugnata, Geom. 780. Proserpina, Pap. 77. Prospicua, Noct. 410. Protea, Noct. 379. Proximana, Tortrix 1169. Proximella, Gelechia 1456. Pruinata, Geom. 574. Prunalis, Pyralis 932. N Geom. 654. Prunata, Geom. 743. Prunetorum, Nepticula 1847 u. ©. 412. f Pruni, Thecla 18. Pruni, Ino 135. Pruni, Bomb. 226. Pruniana, Tortrix 1133. Pruniella, Argyresthia 1598 u S. 110. Prunifoliella, Lyonetia ©. 412. Pseudobombycella, Tınea 1278. Pseudospretella, Oecophora S. 407. Psi, Noct. 286. Psilella, Gelechia 1460. Pteridis, Noct. 409, Pterodactylus, Pterophorus, 874. Pudibunda, Bomb. 211. Pudicana, Grapholitha 1882, ©. 404, Pudorina, Leucania ©. 398. Pulchella, Deiopeja &. 397. Pulchellata, Geom. 840 a. E. S. 157. Pulcherrimella, Depressaria 1417 u. ©. 415. Pulla, Fum. 196. Pullella, Elachista 1745. Pullicomella, Elachista 1750. Pullulata, Geom. 698. Pulveralis, Pyralis 937. Pulverara, Geom. 637. Pulveratella, Gelechia 1500. Pulverella, Depressaria 1394. Pulverosella, Trifurcula S. 413. Pumilana, Conchylis 1113. Pumilata, Geom. 850. Punctaria, Geom. 624. Punctulana, Tortrix 1084 u. S. 403. Punctulata, Geom. 685. Punicealis, Pyralis 904. Pupillana, Tortrix 11912. Purpuralis, Pyralis 906. Quadra, Gnophr. Purpuraria, Geom. 717. Purpurca, Bomb. 176. Purpurea, Depressaria 1400. Purpurella, Micropt. 1329, Pusaria, Geom. 635.- Pusillata, Acid. 98. Pusillata, Eupith. 816. Pustulata, Geom. 577. Putata, Geom. 583. Putridella, Depressaria 1392. Putripennella, Laverna 1725. Putris, Noct. 339. Pygarga, Noct. 540. Pygmæana, Acrolepia 1577. Pygmæella, Argyresthia 1607. Pyraliata, Geom, 747. Pyralina, Noct. 463. Pyramidea, Noct. 448. Pyrella, Swammerdamia 1353. Pyrethrana, Conchylis 1107. Pyrophila, Noct. 324. Pyrrhulipennella, Coleophora 1670. 166. Quadrara, Tortrix 1238. Quadrella, Elachista 1738. Qunadrifasciata, Geom. 776. Quadrinellus, Ypsolophus 1523. Quadripuneta, ‚Oecosonia 1554, Quadruplella, Euspilapteryx ©. 408. Quercana, Hyloph. 151. Quercana, Phibalocera 1387. Quercetellum, Coriscium 1630. Quercicolella, Tinea S. 404. Quereifolia, Bomb. 228, Quereifoliella, Lithocolletis 1797. Quercinana, Teras 1042. Quercinaria, Geom. 642. Quercus, Pap. 19. Quercus, Bomb. 221. querna, Bomb. 254. quinquenotella, Lithocolletis 1802. Radiatella, Cerostoma 1377. Ramana, Tortrix 1224 u. S. 403. Rape, Pap. 80 | Raptricula, Noct. 292. ' Raschkiella, Laverna 1722. Ratisbonenis Bucculatrix 1835. Ravida, Noct. 309. Ravula, Noct. 293. 28* Reclusa, Bomb. 268. Rectangulata, Geom. 852. Rectilinea, Noct. 406 u. ©. 103. Remissella, Gelechia 1487. Remutata, Geom. 614 u. ©, 400. Repandalis, Pyralis 923. Repandata, Geom. 691. Resinana, Tortrix 1124. Respersa, Noct. 439. Resplendella, Heliozela 1596. Reticella, Fumea S. 397. Reticulana, Tortrix S. 402. Reticulata, Geom. 746. Retinella, Argyresthia 1603. Retusa, Noct. 470. Reuttiana Elachista 1753. Revayana, Sarothr. 148. Reversata, Geom. 599 u. S. 102. Rhamnata. Geom. 742. Rhamni, Pap. 12, Rhamniella, Laverna 1726. Rhediana, Tortrix 1276. Rhenanella, Gelechia 1462. Rhenella, Nephopt. 980. Rhizolitha, Noct. 498: Rhodochrella, Depressaria 1396. | Rhododactylus, Platyptilus 855. Rhombella, Gelechia 1455. Rhomboidea, Noct. 316. Rhomboidaria, Geom. 692. Rhynchosporella, Elachista 1762. Ribeana, Tortrix 1046. Ridens, Noct. 277. Rigana, Tortrix 1080 u. ©. 102. Riguata, Geom. 806. Rimicola, Bomb. 219. Rivata, Geom. 772. Rivulana, Tortrix 1145. Roborana, Tortrix 1184. Roboraria, Geom. 693. Roborella, Nephopt. 979. Roborella, Lithocolietis 1777. Roesella, Heliodines 1729. Roesslerella, Tinea 1299. Rorellus, Hyponomeuta ©. 405. Rorellus, Cramb. 955. Rosaceana, Tortrix 1139. Rosana, Tortrix 1053. Roscida, Setina S. 396. Roscidana, Tort. 1034. Roscipennella, Gracilaria 1623. 436 | | Kubi, Rubi, Rosea, Callig. 157. Rosella, Myelois 1015. Rosetana, Tortrix 1139. Roseticolana, Tortrix 1197. | Rostralis, Noct. 568. Rubellana, Conchylis 1108. Rubi, Pap. 20. Bomb, 223. Noct. 319. Rubidana, Teras 1040. Rubidata, Geom. 787. Rubiella, Tinea 1313 u. S. 405. Rubigana, Conchylis 1102. Rubiginalis, Pyralis 919 u. S. 103. Rubiginata, Geom. 765. Rubiginea, Noct. 490. Rubricata, Geom, 610 u. S. 99. Rubricollis, Gnophr. 167. Rubricosa, Noct. 461. Rubrifasciella, Micropt. 1325. Rubrotibiella, Myelois 1011. Rudectella, Elachista ©. 411. Rufana, Teras 1036. Rufaria, Geom. 538 u. © 102. Rufescens, Gelechia 1426. Ruficapitella, Nepticula 1838. Rnfifrontella, Adela 1337. Rufimitrella Adela 1338. Rufina, Noct. 476. Rugosana, Tortrix 1118. | Rumieis, Noct. 290. Rupestrana. Tortrix 1149, Rupicapraria Geom. 667. Kupicolana, Conchylis 109 u. S. 403. Ruptata, Geom. 783. Ruralis, Pyralis 912. Rurea, Not. 396. Russata, Geom. 762. Russula, Bomb. 170. Rusticata, Geom. t00, S. 197 u. 198. | Rusticana, Tortrix 1077. Rusticella, Tinea 1289. Rutilana, Conchylis S. 403. 1880. Sagittifera, Noct. 323 u. S. 102. Salicalis, Noct. 563. Salicana, Tortrix 1125. Salicata, Geom. 801 u. ©. 103. Salicella, Dasystoma 1380. Saliceti, Noct. 472. Salicieolella, Lithocolletis 1798. 437 Salieis, Bomb. 207. Salieis, Neptieula S. 413. Salictella, Lithocolletis 1804. Saligna, Phylloenistis 1820. Salinella, Coleophora 1705. Sambucalis Pyralis 914. Sambucaria, Geom. 655. Sanguinalis 909, Sanguisorbana, Conchylis 1095. Sao, Pap. 98. Saponariae, Noct. 360. Saponariella, Coleophora 1688. Saportella, Lithocolletis 1778. Sarracenella, Depressaria 1411. Satellitia, Noct. 493. Satura, Noct. 388. Satyrata, Geom. 827. Saueia, Noct. 341. Sauciana, Tortrix 1136. Scabidella, Gelechia 1469. Scabiosata, Geom. Vgl. 822 u. 828. Seabiosella, Lithocolletis 1806. Scabiosellus, Nemotois 1345. Sealella, Gelechia 1481. Scarodactylus, Pterophorus 875. Schzfferella, Oecophora S. 407. Schalleriana, Teras 1037. Schiffermillerellus, Nemotois 1347. Schlegeriella. Pleurota 1530. Schmidiella, Cosmopteryx S. 409. Schmidiellus, Ypsolophus 1523. Schrankella, Chrysoclista 1727. Schreberella, Lithocolletis 1812. Schreibersiana, Conchylis 1093. Schulziana, Tortrix 1156. Schwarziella, Nemophora 1332. Seintillella, Gelechia 1433, Seintilulalis, Chorcutis 1589. Seirpi, Noct. 428. Seita, Noct. 414. Scitella, Cemiostoma 1825. Scoliiformis, Sesia 124. Scolopaeina, Noct. 397. Seopariana, Tortrix 1206 Scopolella, Butalis 1565. Seoticella, Ornix 1634. Scotinella, Gelechia 1454. Scriptella, Gelechia 1468. Scrophulariae, Noct. 507. Scrophulariana, Tortrix &, 402. Seutosa, Noct. 532. Scutulata, Geom. 591. | Sebrus, Pap. 39140. | Segetum, Noct. 333. Selasana, Teras 1040. Selasellus, Cramb. 968. Selene, Pap. 64. Selenitica, Bomb. 2120213. Selinata, Geom. 823. Seliniella, Butalis 1558. Sellana, Tortrix 1137 u. S. 403. | Semele, Pap. 82. Semialbana, Tortrix 1058. | Semiargus, Pap. 35. ı Semibrunnea, Noct. 496. Semicostella, Sophronia 1527. Semifulvella, Tinea 1306. Semipurpurella, Micropt. 1330. Semirubella, Salebria 983. Semitestacella, Argyresthia 1600. Senectella, Gelechia 1449. Senex, Nudaria 1874, S. 396. Sepiaria, Geom. 694. Sepium, Epichnopt. 202 u. S. 414. Septembrella, Nepticula 1863. Sequana, Tortrix 1259. Sequax, Gelechia 1480. Sequella, Cerostoma ©. 405. Serena, Noct. 362. Serenella, Coleophora 1667. Serieata, Noct. 410 u. ©. 102. Sericealis, Noct. 571. Sericiella, Heliozela 1597. Sericopeza, Nepticula 1865. Serotinella, Trifurcula 1872. Serotinus, Pterophorus 870. Serratella, Stagmatophora 1734. Serratulella, Coleophora 1665. Sertorius, Pap. 98. Servillana, Tortrix 1202. Sexalata, Geom, 731. Sexpunctella, Psecadia S. 405. Sibylla, Pap, 48. Sicariella, Sophronia S. 406. Siecella, Butalis 1570. Sieeifolia, Coleophora 1653. Sieulana, Tortrix 1250. Sieboldi, Fum. 197. Sigma, Noct. 300. Signaria, Geom. 664, Signatella, Symmoca 1423. Silacealis, Pyralis 913. Silaceata, Geom. 784. Silacellus, Ypsolophus 1524. Silago, Noct. 483. Silene, Noct. 489. Silenella, Coleophora 1696. Siliciana, Tortrix 1172. Silvata, Geom. 802. Silvella, Lithocolletis 1813. Silvellus, Cramb. 952. Similella, Oecophora 1538. Similella, Nephopteryx S. 401. Simplana, Tortrix 1225. Simplicella, Tinea 1305. Simpliciana, Tortrix 1262. Simploniella, Gracilaria S. 408. Simulans, Noct. 324. Sinapis, Pap. 9. Sinuana, Tortrix 1175 Sinuata, Geom. 7166. Sinuella, Homoeos. 997, Siterata, Geom. 754. Smaragdaria, Geom. 578, Smeathmanniana, Conchylis 1105. Sobrina, Noct. 307. Sobrinata, Geom. 851. Soeia, Noct. 495 Sodalella, Myelois 1009. Solitariella, Coleophora 1648. Solutella, Gelechia 1470. Somnulentella, Bedellia 1710 Sorbi, Lithocolletis S. 411, 1891. Sorbiana, Tortrix 1055. Sordidana, Tortrix 1176. Sordidella, Gelechia 1424. Sororculella, Gelechia 1443, Spadicea, Noct. 492. Spadicearia, Geom. 779. Sparganella, Orthotzlia S. 405. Sparmannella, Mieropt. 1326. Sparsaria, Geom. 805. Spartiella, Anarsia 1519. Spartiata, Geom. 729. Spartifoliella, Cemiostoma 1822. Spheeiformis, Sesia 125. Sphinx, Noct. 503. Spini, Pap. 17. Spiniana, Phtoroblastis S. 401. Spinicolella, Lithocolletis 1788. Spinolella, Lithocolletis 1794. Spinula, Bomb. 238. 438 Splendana, Tortrix 1958. Splendidissima, Neptieula 1850. Sponsa, Noct. 551. Sponsana, Teras 1035. Spretella, Tinea 1301. Squalorella, Coleophora S. 409. Squamana, Tort. 1032. Stabilis, Noct. 455. Stachydalis, Pyralis 915. Stagnalis, Pyralis 897. Stagnicola, Noct. 436. Staintoniella, Lithocolletis 1801. Statices, Ine 187 Steinkellneriana, Epigraphia 1386. Sticticalis, Pyralis 926. Stigmatella, Gracilaria 1617. Stellatarum, Sphx. 119. Stettinensis, Lithocolletis 1808 Stibiana, Tortrix 1142/3. Stipella®Gelechia 1507. Stramentalis, Pyralis 940. Straminea, Leucania ©. 398. Straminea, Conchylis 1097. Stratarius, Geom. 679. Stratiotalis, Pyralis 895. Striana, Tortrix 1142. Striatella, Cleodora 1516. Strigana, Tortrix 1059. Strigaria, Geom. 616. Strigilis, Noct. 402. Strigillaria, Geom. 714. Strigosa, Noet. 284/285. 1 Strigula, Nola 153. Strigulana, Semioscopis 1384. Strigulatella, Lithocolletis 1783. Strobilana, Tortrix 1202. Strobilata, Geom. 847 u. S. 414. Stroemella, Oecophora 1541. Suasa, Noct. 351. Suavella, Myelois 1012. Subbimaculella, Neptic. S. 413, 1857. Subbistrigella, Laverna 1721. Subeiliäta, Geom. 815. Subfulvata, Geom. 838. Sublimana, Grapholitha 1881, ©. 403 Submutata, Geom. ©. 98. Subnigrella, Elachista 1744. Subnobilella, Elachista 1740. Subnotata, Geom. 837. Subocellea, Gelechia 1503. Subornatella, Pempelia 1001. Subsequa, Noct. 304. Subsequella, Gelechia- 1434. Subsericeata Zw. = Olorata 594, Subtusa, Noct. 471. Succedana, Tortrix 1201. Succenturiata, Geom. 838. Suceis&, Butalis 1560. Succursella, Coleophora 1695. Suffumata, Geom. 777. Suffusa, Noct. 332. Suffusana, Tortrix 1182. Sufusata, Geom. 607. Suffusella, Phyllocnistis 1819. Sulphuralis, Noct. 542. Sulphurella, Oecophora 1537. Sulphurellum, Cöriseium 1632. Sulzella, Adela 1340. Superbella, Gelechia 1509. Superstes, Noct. 441 u. ©. 398. Suriens, Fum. 198. Susinella, Cemiostoma 1821. Suspecta, Noct. 468. Swammerdamella, Nemophora 1331. Sylvanus, Pap. 104. Sylvata, Geom. 629/30. Sylvella, Cerostoma 1375. Sylvestraria, Geom, 615. Sylvinus, Bomb. 185. Syringaria, Geom. 648. Syringella, Gracilaria 1624. Tabaniforme, Sciapt. 123. Tanialis, Noct. 570. T&niatella, Elachista 1758. Teeniolella, Gelechia 1431. Tages, Pap. 100. Tanaceti, Noct. 513. Tanaceti, Coleophora 1672. Tapetiella, Tinea 1292. Taras, Pap, 99. Taraxaci, Bomb. ©. 108. Taraxaci, Noct. 443. Tarsicrinalis, Noct. 561. Tarsiplumalis, Noct, 559, Tau, Bomb. 233. Taurella, Tinea 1285. Tegulella, Gelechia 1488. Temerata, Geom. 634. Tenebrata, Noct. 529. Tenebrella, Gelechia 1496. Tenebrosa, Noct. 446. 439 Tenebrosana, Tortrix 1199. Tenebrosella, Gelechia 1497. Tenella, Lithocolletis 1782. Tentacularis, Noct. 564. Tenthrediniformis, Sesia 130. Tenviata, Geom. 854. Tenuicornis, Tinea 1318. Tephradactylus, Pterophorus ©, 401. Terebrella, Myélois S. 402. Terrealis, Pyralis 925. Terreana, Tortrix 1061. Terrella, Gelechia 1446. Tersa, Noct. 372, Tersata, Geom. 791. Tessellatella, Laverna S. 410, 1890. Tesserana, Conchylis 1101. Testacea, Noct. 385. Testata, Geom. 744. Testudo, Bomb. 190, Tetradactylus, Aciptilus 880. Tetragonana, Tortrix 1187. Tetragonella, Elachista 1739. Tetrapodella, Argyresthia 1602. Tetraquetrana, Tortrix 1178, Texta, Noct, 386. Thalassina, Noct. 350. Thaumas, Pap. 101. Therinella, Coleophora 1690. Thoracella, Buceulatrix 1830. Thrasonella, Aechmia 1583. Thunbergella, Micropt. 1325. Tilie, Sphx. 115. Tilie, Nepticula 1843. ı Tiliaria, Geom. 644. Tincta, Noct. 347. Tinctella, Oecophora 1550. Tiveaua, Tortrix 1249. Tipuliformis, Sesia 126. Tiresias, Pap. 26. Tischeriella, Gelechia 1473. Tithonus, Pap. 87. Tityrella, Nepticula 1846. Togata, Noct. 483. Togatulalis, Nola S. 396 u. S. 103. Tombacinella, Adela 1339. Torminella, Lithocolletis S. 411. Torquatella, Atemelia 1556. Torquilella, Ornix 1633. Tortricella, Tortrix 1087. | Torva, Bomb. 250. Tragopoginis, Noct, 447. 440 Transversata, Geom. 742. Transversellum, Tinagma 1592. Trapezina, Noct. 466. Treitschkiella, Antispila 1736. Tremula, Bomb: 252. Tremulae, Lithocolletis 1816. Triangulum, Noct. 312. Triannulella, Gelechia 1430. Triatomea, Gelechia ©. 406. Tridens, Noct. 285. Trifariella, Coleophora 1686. Trifasciella, Lithocolletis ©. 411. Trifoliana, Tortrix 1241. Trifolii, Bomb. 222. Trifolii, Zyg. 141. Trigeminana, Tortrix 1186. Trigrammica, Noct. 435. Trilinea, Noct. 435. Trilinearia, Geom. 625. Trimacula, Noct. 372. Trimaculana, Tortrix 1229. Trimaculella, Neptie, 1856 u. S. 413. Tringipennella, Gracilaria 1621. Triparella, Gelechia 1486. Triplasia, Noct. 518. Tripuncta, Oecophora 1539. Tripunctana, Tortrix 1183. Tripunctaria, Geom. 834. Triquetrana, Tortrix 1224. Trisignaria, Geom. 823. Tristana, Tortrix 1027. Tristata, Geom. 773. Tristellus, Cramb. 967. Tristigma, Noct. 313. Tristis, Oxyptilus 863. Tritici, Noct. 328. Tritophus, Bomb. 249. Troglodytella, Coleophora 1691. Truncata, Geom. 762. Truncatella, Elachista 1748. Tumidella, Myelois 1010. Turbidalis 927. Turca, Noct. 434. Turdipennella, Batrachedra 1712. Turicella, Nepticula 1861. Turionana, Tortrix 1121. Turpella, Gelechia 1437. Tusciaria, Geom, 651 u. S. 414. Typhae, Noct. 421. Typica, Noct. 416. Uddmanniana, Tortrix 1190. Ulmana, Tortrix 1086. - Ulmariana, Tortrix 1229. Ulmata, Geom. 629/30. Ulmella, Bucculatrix 1831. Ulmifoliella, Lithocolletis 1796. Ulminella, He eee 1812. UImivora, Nepticula S. 412. Ululana, Depressaria 1420. Umbellaria, Acidalia ©. 398. Umbra Noet. 533. 400 Umbralis, Z. Pyralis 933. Umbrana, Tortrix 1025. Umbratica, Noct. 510. Umbriferella, Gelechia 1489. Umbrosa, Noct. 318. Umbrosana, Tortrix 1146. Umbrosella, Gelechia 1488. Unanimis, Noct. 399. Unca, Noct. 536. Uncana, Tortrix 1246. Undulata, Geom. 739. Unguicana, Tortrix 1245. Unguicula, Platypt. 237. Unicolor, Psyche 192 Unicolorella, Gelechia 1498. Unifasciana, Tortrix 1057. Unimaculella, Micropt. 1328. Unita, Lithos. 163. Unitella, Oecophora 1551. Upupana, Tortrix 1232. Urella, Ochsenheimeria S. 404. Urticae, Bomb. 183 u. S. 397. Urticae, Noct. 520. Urtiealis, Pyralis 911. . Urticana, Tortrix 1147. Ustulellus, Ypsolophus 1521 u. S. 407. Utonella, Blachista 1762. Waeeiniana, Tortrix 1236. Vaceiniella, Coleophora 1656. Vaceinü, Noct. 491. Vacculella, Tinea 1286. Valligera, Noct. 335. Vandaliella, Eudorea, 976% 7u. S. 401. Variabilis, Hyponomeuta 1358. Variata, 1 eom. 782. Variegana, Teras 1028 Variegana, Tortrix 1132. Variella, Butalis 1569. Vavaria, Geom, 706. Velitaris, Bomb. 260. Velocella, Gelechia 1438. Venosa, Noct. 279. Venosata, Geom. 836. Ventosella, Depressaria 1403. Venustana, Tortrix 1159. Venustula, Noct. 538. Verbascalis 920. Verbascellus, Ypsolophus 1526. Verbasci, Noct. 506. Verellus, Cramb. 957. Verhuella, Tinea 1314. Vernaria, Geom, 576. Verrucella, Anchinia 1532. Versicolora, Bomb, 231. Versurella, Coleophora 1704, Verticalis, & P. 912. — J. 929. Vespertaria L. Geom. 658. Vespertata H. Geom, 750. Vestigialis, Noct. 335. Vetula, Noct. 375 u. ©. 102. Vetulata, Geom. 741. Vetusta, Noct. 499. V flavum, Oenophila 1714. Vibicaria, Geom. 627. Vibicella, Coleophora ©. 1675. Vibieigerella, Coleophora, 409, Viburnana, Tortrix 1076. Vieiae, Noct. 554. Viciella, Psyche ©. 397. Vieinella, Gelechia S. 407. Vigeliana, Tortrlx 1274. Vigeliella, Lithocolletis 1794. Vigeliella, Acrolepia 1578. Vigintipunctatus, Hyponomeuta 1356. Viduata, Geom. 687. Vilella, Gelechia S. 406, Villiea, Bombyx 175 u. S. 102. Viminalis, Noct. 472. Viminetella, Coleophora 1652. Viminetorum, Lithocolletis S. 411. Vinculella, Tinea 1309. Vinula, Bomb. 243. Violacella, Micropt. 1330. Violella, Adela 1339. Viretata, Geom. 733. Virgata, Geom. 723. Virgatella, Coleophora ©. 408. Virgaureae, Pap. 21. Virgaureae, Coleophora 1701, Virgaureana, Tortrix 1081. Virens, Noct. 387. Viridana, Tortrix 1074. Viridata Geom. 579 u. S. 398 u. 414. Viridella, Adela 1343. Viscerella, Nepticula S. 412. Vitalbata, Geom. 792. Vittella, Cerostoma 1378. V. nigrum, Bomb. 210. Vorticella, Gelechia 1490. Vulgata, Geom. 849. Vulgella, Gelechia 1458. Vulnerarie, Coleophora 1669. Vulpinaria, Geom. 599. Wahlbomiana, Tortrix 1081. Wailesella, Cemiostoma 1824. W. album, Pap. 14. Warringtonellus, Cramb, 970. Wawaria, Geom. 706. Woeberiana, Tortrix 1210. Manthodactylus, Aciptilus 878. Xanthographa, Noct. 317. Xauthomelas, Pap. ©. 103. Xylosteana, Tortrix 1052, Xylostella, Cerostoma 1371. Weatiella, Depressaria 1403. Ypsilon, Hufn.. Noct. 332. Ypsilon, S. V. Noct. 469. Zachana, Tortrix 1265. Zebrana, Conchylis 1091. Zebrella, Gelechia 1471: Zephyrana, Conchylis 1099. Zetterstedtii, Platyptilus 859. Ziezac, Bomb. 248, Zieglerella, Cosmopteryx ©. 409. Zoegana, Conchylis 1089. Zonariella, Elachista ©. 411. Zonarius. Geom. 677. Zophodactylus, Pterophorus 872. —nnanNANmmenT— 442 Nachtrag und Berichtigung. * S. 207. Nachdem der langſame Fortgang des Drucks — von Oſtern 1866 bis Mitte September 1867 — ſo manchen Nachtrag geſtattete, ſei es erlaubt, noch die Beſchreibung der Raupe von Acidalia reversata (599) hierher zu ſetzen, die in gleicher Weiſe wie ihre Verwandten in 1867 mit Lactuca sativa erzogen wurde: f Geſtalt wie Moniliata, die drei letzten Ringe mehr als gewöhnlich ver⸗ kürzt (ſcheinbar zuſammen geſchoben) mehr als alle anderen Arten mit ſtarken, ſelbſt dem unbewaffneten Auge ſichtbaren Haaren beſetzt, Farbe gelb- braun, Rückenlinie weißlich, durch die ſchwärzlichen Zeichnungen vielfach un⸗ terbrochen, welche auf jedem Ring in 2 mit der Spitze nach dem Kopf ge⸗ richteten Spitzwinkeln beſtehen, von denen der erſte mit den Schenkeln in die Seiten⸗Einſchnitte verläuft, der zweite, in den vorigen geſchoben, je zur Hälfte auf zwei Segmenten ſteht. Zwiſchen den Schenkeln der Winkel auf dem neunten und zehnten Ring ein trübweißer Fleck. Kopf dunkelbraun. Der Bauch, in der Mitte heller, zeigt unregelmäßige Wellenlinien. S. 310. El. magnificella, lies: Puppe (ſtatt Raupe) am Boden. ————— er 443 Peobachtungen über £epidopteren bon C. A. Fuchs, Caplan zu Oberurſel. I. Sesia asiliformis Rott. (cynipiformis Esp.). Durch Herrn Hofgerichtsrath Rößler auf die Lebensweiſe der Raupe von Sesia asiliformis Rott. aufmerkſam gemacht, un⸗ terſuchte ich Ende April 1865 die losgeſprungene Rinde ein- und zweijähriger Eichenſtöcke. Am erſten Tage fand ich zwei Puppen, welche ſich, ähnlich den Raupen von Harpyia Vinula, in ge leimten Gehäuſen aus kleinen, abgenagten Holzſtückchen an der Rinde und dem Stamm feſtgeſponnen hatten. Auch wurden meh⸗ rere Raupen (weißlichgelb mit einzelnen feinen Härchen und braunem Kopfe) gefunden, welche ſich beim Losreißen der Rinde im untern Theile der Stöcke zu verbergen ſuchten. Bei fortge⸗ ſetzten Verſuchen wurde noch eine größere Anzahl Raupen und Puppen erhalten. Das Thier war ſo häufig, daß ich öfter an einem Stocke 5—7 Geſpinnſte fand, bei deren Oeffnen ſich aber vielfach, anſtatt der gehofften Puppe des Schmetterlings, die Puppe eines Schmarotzers (Mücke) zeigte. War mir das Letztere ſchon auffallend, weil die Raupe von Asiliformis ſo ver⸗ borgen lebt, ſo war meine Ueberraſchung noch größer, als von den 20 gut ſcheinenden Puppen, welche ich auf die oben ange⸗ führte Weiſe erhielt, nur 6 Schmetterlinge erſchienen, die übrigen aber eine Schlupfwespe auskriechen ließen. 444 Dieſelbe Erfahrung machte ich im Jahre 1866, wo ich von ungefähr ebenſoviel Puppen 9 Schmetterlinge erhielt — die Pup⸗ pen, welche ich im Walde ſchon als angeſtochen erkannte und nicht mit nach Hauſe nahm, ganz abgerechnet. Mit Einſchluß der Letzteren kann ich nach zweijähriger Erfahrung wohl ſagen, daß mir nur der ſechſte Theil der i Puppen Schmetterlinge lieferte. Die Falter erſchienen 1865 vom 9—30. Mai, 1866 dagegen um ein Bedeutendes ſpäter und zwar vom 4— 12. Juni. Das frühe Erſcheinen 1865 erklärt ſich (vgl. III. L. virens) durch die außergewöhnliche Wärme des Frühjahrs. Noch iſt zu bemerken, daß die Falter meiſtens, jedoch nicht durchgängig, in den Vor: mittagsſtunden die Puppe verlaſſen. Was die Lebensweiſe der Raupe anlangt, ſo iſt zu dem oben Geſagten noch hinzuzufügen, daß ſie zu 11 Aufenthalte nur 1—2jährige Eichenſtöcke wählt, in älteren dagegen nur ſehr ſelten gefunden wird; ſodann, daß fie mir nur unter los ge⸗ ſprungener, nicht aber auch unter vollkommen geſunder Rinde vorgekommen iſt; und endlich, daß fie in Gängen zwi ſchen der Rinde und dem Holze lebt. Im Jahre 1866 wurde es verſucht, eine Anzahl Raupen (ca. 50) zu ziehen. Ich brachte ſie zu dem Ende in einen Topf, den ich dicht mit Eichenrinde angefüllt hatte, und feuchtete die Raupen zuweilen an. Doch brachte ich auf dieſe Weiſe nur wenige zur Verpuppung und zwar nur ſolche, welche ich kurz vor der Verwandlung eingeſammelt hatte; alle andern dagegen, welche ſchon im März noch während ihres Winterſchlafes elan waren, gingen zu Grunde. II. Epiehnopteryx sepium Speer. Epichnopteryx sepium unterſcheidet ſich von der verwandten intermediella Bid. (nitidella C.) durch geſtrecktere Vorderflügel mit ſchärferer Spitze, namentlich aber durch die Zähne 445 der Fühler. Dieſelben find bei Sepium viel feiner ai kürzer als bei der letztgenannten Art. Die Raupe lebt im Mai und Juni vorzüglich an den Flech⸗ ten alter Gartenſpaliere, doch erhielt ich ſie auch von den Flechten der Schlehen. Manchmal finden ſich mehrere zuſammen, doch kommt das Thier in hieſiger Gegend im Allgemeinen nur ſehr einzeln vor. Der Sack, in welchem die Raupe lebt, iſt 2 L. lang, glockenförmig, nach hinten wenig erweitert und mit kleinen Stückchen abgenagter Flechten bald mehr bald weniger bedeckt. Die Schmetterlinge erſcheinen in gewöhnlichen Jahren Mitte Juli, alſo viel ſpäter als Intermediella.“) Sie verlaſſen wie dieſe Art die Puppe entweder früh Morgens oder gegen Abend und find ſehr lebhaft, weßhalb fie mit Vorſicht in ein Käſtchen gefangen und gleich getödtet werden müſſen, weil ſie ſich ſonſt (namentlich wenn man ſie über Nacht ſitzen läßt) leicht durch Fliegen beſchädigen. Das 9 ift dem von Intermediella ſehr ähnlich, unterſcheidet ſich aber 55 8 5 die hellere Farbe des Unterleibs. III. Luperina virens L. 1 virens fliegt in der age Gegend ſehr häufig, in gewöhnlichen Jahren von der zweiten Woche Juli bis in die letzte Hälfte des Auguſt. Ich fand den Schmetterling zuerſt Ende Juli 1864 an Diſtel⸗ blüthen in der Nähe der Stadt. Doch waren die Exemplare, die ich auf dieſe Weiſe erbeutete, bis auf eins ſämmtlich verflogen. Später gelang es, den Schmetterling auf eine andere Weiſe in Anzahl friſch zu erhalten. Ich kehrte nämlich eines Abends gegen 10 Uhr vom Fang an Haideblüthe zurück. An einem Feldwege in der Nähe des Waldes bemerkte ich bei dieſer Gelegenheit einen friſch ausgegan⸗ *) Man thut wohl, die Säcke nicht fo früh zu ſammeln, etwa Ende Juni, weil ſonſt die Raupe noch nicht verpuppt iſt und leicht zu Grunde geht. 446 genen Falter der in Rede ſtehenden Species, welcher träg an einem Grashalm ſaß. Dies gab Veranlaſſung, weiter zu ſuchen, und es wurden noch 3 Falter gefunden, alle friſch ausgegangen, der eine eben erſt aus dem Boden hervorgekommen und noch mit ganz kleinen Flügeln. Ich ſchloß daraus, daß das Thier mit Einbruch der Nacht, ungefähr zwiſchen 9 und ½11 Uhr, die Puppe verläßt, zum Auswachſen an Grashalme kriecht und dabei an ge⸗ eigneten Orten leicht mit der Laterne erbeutet werden kann. Dieſe Erfahrung wurde durch die weiter angeſtellten Verſuche beſtätigt. Es gelang mir bis zum 18. Auguſt auf die ange⸗ führte Weiſe noch eine Anzahl Falter zu erhalten, oft mit ganz weichen Flügeln. Die Falter ſitzen, wenn die Flügel ausgewach— ſen ſind, noch eine Zeitlang ruhig und können dann ohne An⸗ wendung des Netzes vorſichtig in das geöffnete Käſtchen geklappt werden. Später fliegen ſie davon. Doch machte ich dabei die Erfahrung, daß der Falter, lebend in ein Käſtchen mit Deckel und Boden von Glas gebracht, durch unruhiges Umherfliegen in demſelben ſich leicht verdirbt. Anderſeits aber ſchien es nicht ge⸗ rathen, die Thiere gleich zu tödten, weil die Flügel oft noch zu weich waren. Noch bemerke ich, daß unter den friſch ausgegangenen Exem⸗ plaren zuweilen auch verflogene 99° gefunden worden, welche ebenſo wie die erſteren ruhig an Grashalmen ſitzen, offenbar um ihre Eier abzuſetzen. Die Orte nun, an welchen Virens zu finden iſt, find er ſteinige Feldwege, an deren Rändern eine beſondere Grasart, von welcher auch Matura Hufn. (Texta Lang) lebt, in Anzahl wächſt. Im Wald fand ich den Falter nie, dagegen vom Waldrande bis in die Nähe der Stadt. Während mir das Thier daher ein Feldbewohner zu ſein ſcheint, will ich doch nicht unerwähnt laſſen, daß mir von meinem Freunde, Herrn Mühlig, auch Stellen im Frankfurter Walde gezeigt wurden, wo er die Raupe in Anzahl gefunden. Der Grund, warum das Thier von den meiſten Sammlern ſo ſelten erbeutet wird, ſcheint darin zu liegen, daß 447 fie nicht an den geeigneten Orten und zu der geeigneten Zeit ſuchen. Die Fundorte ſind eben magere, unfruchtbare Orte, an denen Niemand einen Schmetterling vermuthet und nur durch Zufall kann man darauf hingeführt werden, daß an ihnen Schmet⸗ terlinge in Anzahl fliegen. | Im Jahre 1865 wurden die Verſuche erneuert und das Thier vom 6. Juli bis 22. Auguſt auf die beſchriebene Weiſe in 66 Exemplaren erbeutet. Der Grund für das frühe Erſcheinen des Falters (Anf. Juli) liegt wohl in der außergewöhnlichen Sonnen⸗ wärme; wie ich denn in dieſem Jahre überhaupt fand, daß die meifen Arten um mehrere Wochen früher auftraten. Im letzten Sommer (1866) zeigte ſich der Falter erſt vom 30. Juli an. Auch war er ſelten geworden, was wohl darin ſeinen Grund haben dürfte, daß ich ihn in Gemeinſchaft mit einem Freunde an einzelnen Orten in zu großer Zahl wegge⸗ fangen hatte. Wenigſtens wurde er an Stellen, wo ich in früheren Jahren Abends ein Dutzend Exemplare fing, im ganzen Sommer nur zweimal getroffen, während er an andern Orten, wo ich frü— her nicht geſucht hatte, einzeln erbeutet wurde.“) Was nun die Lebensweiſe der Raupe (ſ. unten) anlangt, io habe ich darüber keine eignen Beobachtungen. Wenn man das Thier mit ſo leichter Mühe und in ſo ſchönem Zuſtande als Falter erhalten kann, ſo erſcheint die zeitraubende und bei dieſer Species dazu noch mit großen Schwierigkeiten verbundene Zucht aus Raupen nicht lohnend. Nach einer mündlichen Mittheilung meines Freundes Herrn Mühlig lebt ſie im Mai und Juni an der oben angeführten Grasart, von welcher ſich auch Matura Hufn. nährt. Sie bohrt ſich ein Loch in die Erde, in welchem ſie lebt und in welches ſie die Halme hinabzieht, von deren un⸗ ) Die Raupen fand ich im Spätherbſt in lichtem Hochwald an Brachy- podium silvaticum. Sie lebten bis zum Winter außerhalb der Erde und zwar Anfangs in einem wendeltreppenförmig, nach Art der Gelechia rufescens zuſammengedrehten Blatte, ſpäter zwiſchen flach auf einander gehefteten Quer⸗ blättern. Dr. R. 448 teren Ende (nicht von den Wurzeln) fie ſich nährt. Durch das kranke Ausſehen der Grasbüſchel wird man leicht auf die Spur der Raupe geführt. | IV. Orrhodia rubiginea 8. 5. Ueberwinterte Exemplare dieſer Eule werden Anfangs April zuweilen Abends an Saalweidenblüthe im Walde, doch auch in der Nähe der Stadt gefunden. Auf dieſe Weiſe erhielt ich am 7. April 1866 ein 9, welches in der zweitfolgenden Nacht eine Anzahl Eier legte. Die Räupchen erſchienen in der Nacht vom 2% April, alſo nach 14 Tagen. Nach Anweiſung des Herrn Hofgerichtsrath Rößler, welcher die Zucht aus Eiern ſchon früher mit Erfolg verſuchte, brachte ich die Räupchen vorſichtig an junges Laub von Mirabellen, Schlehen und Saalweiden, an welchem ſie begierig nagten.) Sie wuchſen raſch und konnten nach kurzer *) Räupchen, welche ich aus Eiern erhalte, ziehe ich Anfangs gewöhnlich in einem Schoppenglaſe. In dieſes wird ein kleines, mit Waſſer gefülltes Gläschen gebracht, iu welches die Futterpflanze zu ſtehen kommt. Erde und Moos kommt noch nicht in das Glas, weil ſonſt die kleinen Räupchen, welche von der Futterpflanze herunterfallen, im Mooſe nicht bemerkt werden und zu Grunde gehen. Im Anfange laſſe ich alle Räupchen zuſammen; die Trennung findet erſt nach 10— 14 Tagen ſtatt, wenn die Räupchen bereits zu einiger Größe gelangt ſind. Ich bringe ſie alsdann in größere Behälter (gewöhnlich gebrannte Töpfe, auf welche ein Kopf von feiner Gaze paßt), deren Boden mit einer Schichte feiner Erde und Moos bedeckt iſt. In dieſen Be⸗ hältern bleiben die Raupen bis zur Verpuppung. — Ich habe dieſe Art und Weiſe des Raupenziehens bisher immer mit Erfolg angewandt und kann die⸗ ſelbe daher allen Entomologen empfehlen. Schwierig iſt bei kleinen, eben erſt aus den Eiern erſchienenen Räupchen das Umfüttern, welches regelmäßig nach 2—3 Tagen, ſobald die Futterpflanze zu trocknen anfängt, vorgenommen werden muß. Vor allen Dingen iſt dabei zu beobachten, daß die Räupchen niemals mit dem Finger ange⸗ faßt werden dürfen. Ich bediene mich, um dieſelben auf die neue Fut⸗ terpflanze zu bringen, ee einer weichen Feder. Doch iſt auch ſo noch Vorſicht anzuwenden. 449 Zeit getrennt und in größere Behälter gebracht werden. Von jetzt an legte ich den Raupen außer der genannten Pflanze auch Salat vor, niemals aber allein, weil die Raupen dadurch leicht erkranken und zu Grunde gehen. Bei der Zucht iſt zu beobachten, daß die Raupen trocken gehalten werden müſſen.“) Zu dieſem Zweck nahm ich bei der Umfütterung jedesmal das alte Moos aus dem Topfe, reinigte ven] ſelben und brachte neues Moos hinein, in welchem ſich die Raupen bei Tage verbargen. Anfangs Juni waren ſie erwachſen und ſchickten ſich faſt zu gleicher Zeit zur Verpuppung an. Zu dieſem Zwecke verfertigt fi) die Raupe ein leichtes Geſpinnſt im Mooſe, oder in der oberſten Erdſchichte, in welchem ſie mehrere Wochen unver⸗ wandelt liegt. Während 0 Zeit muß das Moos öfter angefeuchtet werden, damit die Raupen nicht vertrocknen, — jedoch mit Vorſicht, weil, wenn das Moos zu feucht gehalten wird, leicht Schimmel entſteht. Nach 6 Wochen nahm ich die Puppen heraus, 26 an der Zahl; nur fünf Räupchen waren in den erſten Tagen zu Grunde gegangen. Die Schmetterlinge erſchienen vom 20. Auguſt bis 22. September. Sie verließen die Puppe bei Tage, entweder in den Vormittags⸗ oder Nachmittagsſtunden. In Koch's Werke über die Schmetterlinge in der Umgegend von Frankfurt a. M.) findet ſich die Angabe, daß in Frankfurt einmal die Zucht dieſer Art aus Eiern verſucht worden ſei, und zwar mit den Blättern des Apfelbaumes. Doch ſeien die Räup⸗ chen zu Grunde gegangen. Ich kann mir das Mißglücken der Zucht nur dadurch erklären, daß ich annehme, dieſelbe ſei nicht in der rechten Weiſe gehandhabt worden. Die Raupe von Rubi- * Herr Hofgerichtsrath Rößler theilte mir mit, daß die Raupe nach einem Aufſatz in der Stettiner entom. Zeitung öfter in Ameiſen haufen an tro⸗ ckenen, ſonnigen Stellen gefunden worden ſei. Gewiß eine merkwürdige Be⸗ obachtung! a ) Die Schmetterlinge des ſüdweſtlichen Deutſchlands, insbeſondere der Umgegend von Frankfurt a. M., von G. Koch, 1856. Naſſ. naturw. Jahrb. H. XX u. XXI. 29 ‚As. ginea iſt, wie aus dem Obigen hervorgeht, polyphag (wie die meiſten überwinternden Raupen) und dürfte daher auch Apfel⸗ blätter zur Nahrung nehmen. Es ſcheint, daß das Q ſeine Eier an Holzpflanzen (Saalweiden u. ſ. w.) legt (die Eier werden feſt⸗ geklebt), von welchen ſich die Raupen ſo lange nähren, bis ſie durch irgend einen Zufall herunterfallen Von da an dürften ſie an andern Pflanzen leben. . V. Ein Zwitter von Bupalus piniarius L. Im Winter 186, wurden von meinem Freunde, Herrn Dahlem, dahier und mir eine Anzahl Puppen von Bupalus piniarius unter dem Mooſe der Fichtenwälder geſammelt, um da⸗ raus Varietäten zu ziehen. Herr Dahlem hat auf dieſe Weiſe einen Zwitter erhalten, der eine genauere Beſchreibung verdient. Das Thier iſt auf der linken Seite c', auf der rechten 9, und zwar nicht bloß in der Zeichnung der Flügel, ſondern auch in den Fühlern, von denen das linke gekämmt, das rechte faden⸗ förmig iſt. Auch die Farbe der Füße zeigt zwiſchen beiden Sei⸗ ten einen Unterſchied, indem die Füße der männlichen Seite viel heller ſind, als die der weiblichen. Ueber den Rücken des Thieres läuft eine feine Linie, welche den Unterſchied der Geſchlechter an⸗ zuzeigen ſcheint; doch iſt dieſe Linie, welche kurz nach dem Tode des Thieres noch deutlich geſehen werden konnte, durch das Ir trocknen des Leibes unbemerkbar geworden. Da, wie ich höre, im Rheingau“) ſchon mehrfach Zwitter dieſer Art gefunden worden ſind, ſo dürfte es nicht unlohnend ſein im Winter die Puppen von Piniarius in Anzahl einzuſam⸗ meln, was ja mit leichter Mühe geſchehen kann. VI. Cidaria didymata L. Dieſer Spanner fliegt in der zweiten Hälfte des Auguſt *) Bei Mainz von dem verſtorbenen Funk, das Exemplar iſt noch in ſeiner Sammlung. Dr. R. 8 451 Abends an Haideblüthe; doch fand ich ihn in dem heißen Jahre 1865 ſchon Ende Juli. Die Raupe findet ſich Ende Mai und Anfangs Juni an Heidelbeeren. Sie ſitzt bei Tage ſelten an der Futterpflanze, zumeiſt an Grashalmen in der Nähe derſelben lang ausgeſtreckt und wird wegen der grünen Farbe leicht überſehen; doch hilft hier die Uebung nach. Gewöhnlich findet ſich eine Anzahl Raupen beiſammen; ich fand in einer Stunde ſchon 1—2 Dutzend, doch iſt das Reſultat auch zuweilen ſpärlicher. Bei der Berührung rollt die Raupe den Vorderkörper ein und läßt ſich fallen. Die Zucht bietet keine beſondere Schwierigkeit; doch müſſen die Raupen alle 2—3 Tage friſch gefüttert werden, weil die Futterpflanze leicht hart wird. Die Verpuppung findet bis zur 3. Woche Juni in der Erde ſtatt. Außer von Heidelbeeren wird die Raupe auch noch von Orobus tuberosus an Wegrändern im Walde erhalten; jedoch bildet die erſtere die Hauptnahrungspflanze. . Eupithecia debiliat a 4b. Die Raupe dieſer Art findet ſich in der 2. Hälfte Mai gleich⸗ zeitig mit der von Elutata zwiſchen zuſammengeſponnenen Blät⸗ tern der Heidelbeeren), aus welchen ſie Nachts hervorkriecht um ſich zu nähren. Sie liebt kühle, ſchattige Orte und findet ſich namentlich in Föhrenwäldern, deren Boden in hieſiger Gegend mit Heidelbeeren überdeckt iſt, jedoch nur am Rande derſelben, ſelten in der Tiefe. Ihr Wachsthum geht raſch von Statten; ) Das Suchen an Heidelbeereu im Mai kann nicht genug empfohlen werden. Es finden ſich an der genannten Pflanze zu dieſer Zeit (wenigſtens in hieſiger Gegend) die Raupen von Bomb. Quercus Las. potatoria, welche ich ſelbſt an den Blättern nagen ſah und weiter damit fütterte, Orthosia litura, Geom. commutata (einzeln), elinguaria (einzeln), prunaria (in Anzahl), re- pandata (ebenfalls in Anzahl), populata (nicht ſelten), elutata (gemein), didy- mata (in Anzahl) und debiliata (in Anzahl), ſowie die Raupen mehrerer Wicklerarten. ö 29˙* 452 vor Mitte Mai dürfte es ſchwer halten, Raupen zu finden und ſchon in den erſten Tagen des Juni tritt die Verpuppung ein. Die Zucht bietet inſofern Schwierigkeiten, als die Raupen, wenn ſie im Zimmer gezogen werden, gern vertrocknen. Ich zog ſie daher, nachdem der erſte Verſuch mißglückt war, im 2. Jahre im Freien, indem ich deu Topf, in welchem ſich die Raupen be⸗ fanden, an einen kühlen, weder der Sonne noch dem Regen aus⸗ geſetzten Ort brachte. Aber auch ſo ergab die Zucht nur ein ſpärliches Reſultat: von einigen Dutzend Raupen nur wenige Schmetterlinge. Dies veranlaßte mich, im 3. Jahre die Keller⸗ zucht anzuwenden und zwar in einem ſehr kalten Keller, wo ich die Gläſer (um die Raupen beſſer beobachten zu können, wandte ich große Gläſer an) mit den Raupen auf den Boden ſtellte. Diesmal war der Erfolg beſſer. Schon nach einiger Zeit bemerkte ich in der Erde, dicht wider dem Glaſe, mehrere Püpp⸗ chen und bald waren alle Raupen verſchwunden. Vom 15 — 25. Juni erhielt ich die Schmetterlinge. Doch läßt auch ſo das Re⸗ ſultat noch Manches zu wünſchen übrig, weil trotz der verborgenen Lebensweiſe zum mindeſten der dritte Theil der Raupen angeſtochen ift.*) a Die Raupe geht, wie bereits angedeutet, zur Verpuppung in die Erde, in welcher ſie ſich ein kleines Tönnchen bereitet. Doch verpuppen ſich auch einzelne Raupen zwiſchen den usgang ſponnenen Blättern der Heidelbeeren. 5 Dieſelbe Erfahrung machte ich bei Geom. prunaria, repandata und | didymata. ö 453 Chemiſche Uuterſuchung der wigtigften Naſſauiſchen Sutmerelmn|fet von j 7 zes Dr. R. Freſenius Geheimem Hofrathe. Achte Abhandlung. „Die Mineralquelle zu Niederſelters. * A. Allgemeine und phyſikaliſche Verhältniſſe. Die Mineralquelle zu Niederſelters, die ſeit Jahrhunderten bekannte und weitberühmte, der Prototyp wohlſchmeckender Säuer⸗ linge, kommt nahe bei dem Orte Niederſelters und zwar ſüdlich von demſelben zu Tage. Die Faſſung der Quelle iſt der Art, daß das Waſſer in einem viereckigen, gemauerten, mit Holz aus⸗ gekleideten Schachte aufſteigt. Der Querſchnitt des Schachtes iſt quadratiſch, jede Seite mißt 28 Zoll oder 84 Centimeter. Die Tiefe vom oberſten Ablauf bis zum Boden beträgt 12 Fuß 2 Zoll oder 3,66 Meter. 12 ½ Zoll (37,5 Em.) unter dem oberen Ab: lauf befindet ſich das Rohr, welches das Waſſer nach den Füll⸗ krahnen führt. Auf dem oberſten Rande des Schachtes liegt ein Kranz von Marmor und auf dieſem ein abnehmbarer Holzdeckel. Das Waſſer der Quelle erſcheint zwar äußerſt klar, doch ſchwimmen darin, bei ſehr aufmerkſamer Betrachtung ſchon 454 im Brunnenſchachte fichtbare, beim Prüfen des Inhaltes einer friſch gefüllten, großen, weißen Flaſche leicht bemerkbare, kleine, ockerfarbige, der Hauptſache nach aus Eiſenoxydhydrat be⸗ ſtehende Flöckchen umher. Der Waſſerſpiegel iſt durch aufſtei⸗ gende, große und ziemlich reichliche Gasblaſen in ſteter Bewegung; daneben bemerkt man zahlloſe, ſich aus dem W entbindende, kleine Gasbläschen. \ In einem mit Selterſer Wasser friſch gefüllten Glaſe ſetzen ſich ſehr reichliche Gasperlen an. f Der Geſchmack des Waſſers iſt erfriſchend, weich, ein wenig ſalzig, ſtarck prickelnd, äußerſt angenehm, — einen Geruch zeigt das⸗ ſelbe nicht, wenn man nicht die Empfindung, welche die ſich aus dem Waſſer entbindende Kohlenſäure in der Naſe erregt, ſo nennen will. Beim Schütteln in halb gefüllter Flaſche entbindet ſich ziemlich viel Gas; ein anderer Geruch als der der Kohlenſäure iſt auch hierbei nicht wahrzunehmen. Die Temperatur des Waſſers iſt ſtets höher als die mittlere Quellentemperatur, aber in BE Jahreszeiten nicht voll⸗ kommen conſtant. Am 24. Auguſt 1863 en jie,, bei 228 ( 1,60 N. Luftwärme, oben im Schacht 15,80 C. = 12,640 R., rn Ablauf 160 C. — 12,80 R. — die Temperatur des Waſſers der Waſſer⸗ leitung, welches zum Spülen der Krüge dient, war an dieſem Tage 13,20 C. und die des Pumpbrunnens am ſüdlichen Ende von Niederſelters, gegenüber dem Senne des SER Caspari, A Am 11. April 1859 hatte N bei 12,706. — 10, 160 N. Luftwärme, das Waſſer des Selterſer Mineralbrunnens 978 im Schachte 15,10 C. = 12,08 R., am Ablaufe 150 C. = 120 R. An dieſem Tage zeigte das Waſſer der Waſſerleitung 90 C. und das des oben genannten Pumpbrunnens 9,6% C. Die Waſſermenge, welche die Selterſer Mineralquelle liefert, iſt ſehr bedeutend, aber nicht immer ganz gleich. 455 Am oberſten 1 floſſen am 12. April 1859 in einer Minute N 12 Liter, am 24. Auguſt 1863 in einer Minute 12,5 Liter ab. . Aus den Krahnen, alſo bei einem um 12,5 Zoll tieferen Waſſerſtande, floſſen ohne Druck einer aufgeſtauten Waſſerſäule ab: am 12. April 1859 in einer Minute 17,76 Liter, am 24. Auguſt 1863 in einer Minute 19,40 Liter. Jene Beſtimmungen wurden ausgeführt, indem ich beobach⸗ tete, daß ein 8 Cölniſche Maaß — 11,5 Liter faſſendes Gefäß ſich im Mittel mehrerer Verſuche in 57,5, beziehungsweiſe 55,0 Secunden füllte, — dieſe aber in der Art, daß ich alles an den 8 Krahnen, ohne Druck aufgeſtaueten Waſſers, ablaufende Waſſer, in ganzen Krügen auffangen ließ. In 15 Minuten wurden 218, beziehungsweiſe 238, Krüge gefüllt, von denen 9 elf Liter faſſen. Die Waſſermenge, welche am oberen Ablauf freiwillig ab⸗ fließt, verhält ſich ſomit zu der an den 12,5 Zoll tiefer liegenden Krahnen abfließenden faſt genau wie Mi 2 2 Nimmt man von den beiden oben erwähnten Zahlen 17,76 und 19,4 das Mittel mit 18,58 und berechnet mit Hülfe dieſer Mittelzahl die Waſſermenge, welche an den Krahnen in einer Stunde und in 24 Stunden abläuft, ſo ergeben ſich in einer Stunde 1114,8 Liter, in 24 Stunden 26755,2 Liter. Läßt man eine große, mit Selterſer Waſſer ganz gefüllte Flaſche 12 Stunden lang ſtehen, ſo erſcheint das Waſſer ein wenig weißlich opaliſirend; bei e Stehen wird es gelblich opaliſirend. Stets bemerkt man am Boden der Flaſche ſchon nach wenigen Stunden die abgeſetzten Ockerflöckchen, welche als ſolche in dem Waſſer der Quelle juspendirt waren. Bei Zuſatz | von Salzſäure wird das opalifivend gewordene Waſſer unter ſtarker Kohlenſäureentwicklung wieder ganz klar. Das Opaliſiren rührt von dem erſten Einfluſſe des atmoſphäriſchen Sauerſtoffes her, welcher ſchon beim Füllen des Waſſers von dieſem aufgenommen wird. Er verbindet ſich mit dem im Waſſer gelöſten Eiſenoxydul zu Eiſenoxyd, deſſen erſtgebildete Portionen ſich, vereinigt mit Phosphorſäure, Kieſelſäure 2c. niederſchlagen und die weißliche Trübung bedingen; ſpäter geht alles Eiſenoxydul in Eiſenoxyd über, welches ſich nun als Hydrat in Geſtalt ockerfarbiger Flocken abſetzt. Der beſchriebene Proceß vollzieht ſich theilweiſe auch ſchon im Brunnenſchachte, daher man denſelben ganz mit Ockerflocken ausgekleidet findet. — Länger in Krügen aufbewahrtes Waſſer enthält kein Eiſenoxydul mehr und erſcheint, abgeſehen von dem am Boden der Flaſchen oder Krüge ziemlich feſt e ge⸗ ringen gelblichen Niederſchlage, vollkommen klar. Das ſpecifiſche Gewicht des Waſſers, mittelſt der von mir neu angegebenen, für ſo gasreiche Waſſer allein anwendbaren Methode, (Zeitſchrift für analyt. Chem. Jahrg. 1. S. 178) bei 21,50 C. beſtimmt, ergab ſich gleich 5 1,00332. B. Cbemiſche Unter ſuchung⸗ J. Ausführung. Zu den wichtigen Reagentien verhält ſich das der Quele friſch entnommene Waſſer alſo: Wäſſeriges Ammoniak erzeugt 11 55 nur eine ge⸗ ringe Trübung, welche ſich bald verſtärkt. N Salzſäure veranlaßt ſtarke Kohlenſäureentwicklung. Chlorbaryum, zu dem mit Salzſäure angeſäuerten Waſſer geſetzt, veranlaßt anfangs keine Trübung, allmählich bildet ſich ein geringer Niederſchlag von ſchwefelſaurem Baryt. N Salpeterſaures Silberoxyd erzeugt in dem mit Sal⸗ 457 peterſäure angeſäuerten Waſſer einen fehr ſtarken käſigen Nieder⸗ ſchlag. Oxalſaures Ammon bewirkt ſtarke Trübung, ſpäter ziemlich erheblichen Niederſchlag. ee Ferrideyankalium färbt das mit Salzſäure angeſäuerte Waſſer anfangs ſchwach, allmählich ſtärker blau. Gerbſäure veranlaßt. fang eine oma allmählich eine ſtärkere violettrothe Färbung. f Gallusſäure färbt ſcwörzüch violett, anfangs ſchwach, allmählich ſehr deutlich. Mit Jodkalium, Stärkekleiſter und verdünnter Schwefelſäure verſetzt, tritt keine e ein i (Abweſenheit von ſalpetrig⸗ ſauren Salzen). . Beim Kochen liefert das Waſſer einen ſchwach gelblich ge⸗ färbten Niederſchlag und nimmt ſtark alkaliſche Reaction an. Die ausführliche qualitative Analyſe, nach der in meiner Anleitung zur qualitativen Analyſe angegebenen Methode ausge⸗ führt, gab folgende Beſtandtheile des Waſſers zu erkennen: Ba ſen: Saäuren und Halogene: Natron Schwefelſäure a Kali- Kohlenſäure (Cäſion) Phosphorſäure (Rubidion) LKieſelſäure Lithion (Borſäure) Ammon ö Chlor Baryt Brom Strontian Jod Kalk Magneſia Thonerde— Eiſenoxydul Manganoxydul (Kobaltoxydul) 458 Sndifferente Beftandtbeile: Stickgas, (Sauerſtoffgas), (Leichtes Ropfenwafferftoffgas). Die eingeklammerten Beſtandtheile waren ihrer geringen Menge halber nicht mehr quantitativ beſtimmbar. — Zur Nachweiſung derſelben wurden 150 Pfund Waſſer verwandt. Fluor, Thallium und organiſche Subſtanzen ließen ſich in dem ſo erhaltenen Abdampfungsrückſtande nicht mit Beſtimmtheit nachweiſen, ebenſowenig ſalpetrigſaure Salze in dem friſchen Waſſer (ſiehe oben). In dem im Brunnenſchachte abgeſetzten Ocker, welcher mir in großer Menge und in ſehr reiner Beſchaffenheit zu Gebote ſtand, ließen ſich, wie ſich aus B. IV. an noch einige weitere Be⸗ ſtandtheile nachweiſen. f Das der Quelle frei entſtrömende Gas iſt der onen. nach Kohlenſäure mit einer mäßigen Beimengung von Stickgas und einer ſehr geringen von Sauerſtoff- und von leichtem Kohlen⸗ waſſerſtoffgas. N Die quantitative Analyſe wurde in allen weſentlichen Theilen mindeſtens doppelt ausgeführt. Das Verfahren und die Originalzahlen ſind nachſtehend angegeben. Das zu der Unter⸗ ſuchung verwandte Waſſer iſt am 24. Auguſt 1863 von mir der Quelle entnommen und in Flaſchen mit eingeriebenen Stopfen in mein Laboratorium nach Wiesbaden transportirt worden. Die Beſtimmung der Kohlenſäure wurde ſelbſtverſtändlich an der Quelle vorbereitet. Nach Anführung der Originalzahlen folgt unter II. die Be⸗ rechnung der Analyſe und unter III. die Zuſammenſtellung der Be⸗ ſtandtheile des Waſſers, dann folgt unter IV. die Analyſe des aus der Quelle ſich abſcheidenden Ockers und unter V. die der Gaſe, welche der Quelle frei entſtrömen. 459 I. Driginalzahlen in Grammen. 1 Beſtimmung des Chlor-, Brom und Jodfilbers zuſammen. a. 152,305 Waſſer gaben 0,8770 Chlor⸗, Brom-, Jodſilber, entjprehend . . e DM. b. 134,169 Waſſer Beben 0, 7740 e hend 576884 „ „ Mittel. . 5,76351 p. M. 2. Beſtim mung des Broms und Jods. a. 65296 Grm. Waſſer wurden in einem eiſernen Keſſel zur Trockne gebracht, der Rückſtand mit Weingeiſt von 96 Proc. erſchöpft, das Filtrat unter Zuſatz eines Tropfens Kalilauge zur Trockne ge⸗ bracht, der Rückſtand mit kochendem Weingeiſt von 96 Proc. er⸗ ſchöpft, das Filtrat wieder unter Zuſatz eines Tropfens Kalilauge zur Trockne gebracht und der ſtark alkaliſche Rückſtand mit großer Vorſicht ganz gelinde geglüht. Man behandelte jetzt mit Waſſer, engte das Filtrat ein, ſäuerte mit verdünnter Schwefelſäure an, fügte wenige Gramm Schwefelkohlenſtoff und 2 Tropfen einer Löſung von Unterſalpeterſäure in concentrirter Schwefelſäure zu. Nach dem Schütteln erſchien der Schwefelkohlenſtoff ſchön violett gefärbt. Er wurde von der wäſſerigen (Bromalkalimetall ent⸗ haltenden) Flüſſigkeit getrennt, ausgewaſchen und dann ſo lange von einer verdünnten titrirten Löſung von unterſchwefligſaurem Natron zugefügt, bis der Schwefelkohlenſtoff entfärbt erſchien. Verbraucht wurden 10,6 CC. einer Löſung, von der 20,11 CC. 0,0035 Grm. Jod entſprachen. In 65296 Grm. Selterſer Waſſer ſind daher 0,00 1845 Grm. Jod, entſprechenn . 0,0000282 p. M. b. Die von dem das Jod enthaltenden Schwefelkohlenſtoff ge— trennte Flüſſigkeit lieferte, mit ſalpeterſaurem Silberoxyd gefällt, 2,0819 Grm. alles Brom und einen Antheil Chlor enthaltendes Chlor⸗Brom⸗Silber. 0,7043 Grm. deſſelben lieferten mit der größten Vorſicht im Chlorſtrom erhitzt 0,6956 Chlorſilber, die 2,0819 Grm. Chlor⸗Brom⸗Silber würden alſo, auf gleiche Art behandelt, ge⸗ 460 liefert haben 2,0562. Aus der Gewichtsabnahme = 0,0257 be: rechnet ſich der Bromgehalt in 65296 Grm. Waſſer zu 0,04616 Grm. Brom, entſprechendndnnd u. 0,000706 p.M. 3 Be ſtim eu g des Chlors. Die Menge des Chlor⸗ Brom- Jodſilbers beträgt nach 1 5,76351 p. M. Davon geht ab das dem Brom entſprechende Bomber, ee OT Das dem Jod nen Jod⸗ ö C ˙•—•·—·:rq nee Summe . 0,0171 „ „ | Reſt: Ae 576180 p. M. entſprechend Chlor. 1,42448 vn 4. Beſtimmung der Schwefelſäure. a. 2411 Waſſer lieferten, mit Salzſäure angeſäuert, durch Abdampfen concentrirt, und mit Chlorbaryum gefällt, 0,1492 ſchwefelſauren Baryt, entſprechend Schwefelſäure 0,02124 p. M. b. 1763 Waſſer lieferten 0,1093 ſchwefel⸗ N ſauren Baryt, entſprechend Schwefelfäure. . 1 OT | Mittel .. 0,02120 p. II. 5. Beſtimmung der Kohlenſäure. Die Beſtimmung der Kohlenſäure wurde genau nach dem von mir angegebenen Verfahren *) ausgeführt. Das zum Ein⸗ füllen in die gewogenen, Kalkhydrat und Chlorcalcium enthaltenden Kolben dienende Waſſer war unmittelbar der Quelle entnommen und zwar das zu den Verſuchen a. und b. verwandte mittelſt eines Stechhebers, das aus der Tiefe des Brunnenſchachtes (Ver⸗ ſuche c und d) mittelſt des von mir eigens conſtruirten Apparats.“ *) *) Meine Zeitſchrift f. analyt. Chem., Jahrgang II. S. 49, — meine Anleit. zur quantitativen chemiſchen Analyſe, 5. Auflage, S. 673 u. 691. **) Meine Zeitſchr. f. analyt. Chem. J. 175, — meine Anleitung zur quant. Analyſe, 5. Aufl., S. 672. 461 Waſſer oben aus dem Schacht. a. 221,331 Waſſer lieferten 0,7640 een enſhrechend BSR mer .. . . 345184 p. M. b. 221,246 lieferten 0, 7654 entsprechende a 9 0 ee . Waſſer aus der Tiefe des Schachtes. fen c. 250,398 lieferten 0,8654, entſprechend. . 3,45609 „„ d. 230,044 Dr 0,7952, entſprechend. . 3,45673 „ „ ' | Mittel. 3,45604 p.M. 6. Beſtimmung der Kiefelfäure. - An der Quelle gefüllte, 7—8 Liter faſſende, weiße Glas: flaſchen ließ man verſchloſſen und gegen Licht geſchützt 2 Stunden ſtehen, bis ſich die im Waſſer ſuspendirten Ockerflöckchen abgeſetzt hatten, dann entleerte man das obere, von Flöckchen freie Waſſer in Glasflaſchen von 2—3 Liter Inhalt. Der geſammte Inhalt je einer ſolchen wurde zu den Beſtimmungen 6—9 verwandt. a. 2470,5 Waſſer lieferten, nach dem Abdampfen unter Zuſatz von Salzſäure, Austrocknen des Rückſtandes und Behandeln des⸗ ſelben mit Salzſäure und Waſſer, 0,0524 Kieſelſäure, entſprechend 0,02121 p. M. b. 2415,5 Waſſer lieferten 0,0514 Kieſelſäure, d dec e eee , 3 Mittel .. 0,02125 p. M. 7. Beſtimmung des Eiſenoxyduls und des ſuspen⸗ dirten Eiſenorydhydrates. a. Das in 6. a. erhaltene, von der Kieſelſäure getrennte Filtrat wurde mit Ammon gefällt, der Ueberſchuß des Ammons durch gelindes Sieden entfernt, der Niederſchlag abfiltrirt, wieder in Salzſäure gelöft und auf gleiche Art nochmals gefällt. 2470,5 Waſſer lieferten 0,0066 Niederſchlag, entſprechend 0,002671 p. M. b. Das in 6. b. erhaltene Filtrat lieferte 0,0063 Niederſchlag, entſprechend .. 0,002608 „ „ Mittel 0,002640 , „ 462 Da dieſer Niederſchlag außer Eiſenoxyd auch die geringen Antheile Phosphorſäure und Thon⸗ erde enthielt, jo find deren Mengen von dem - ſelben abzuziehen. Dieſelben betragen nach 12° zuſamm en 0s | Reſt: Eiſenoryd . 0,002090 „ „ entſprechend Eiſenoxydul . 0,0001881 „ „ c. Um auch die Menge der durchſchnittlich im Waſſer ſuspen⸗ dirten Eiſenflöckchen zu erfahren, wurde eine größere Menge Waſſer, wie es aus den Krahnen bei vollkommener Ruhe der Quelle ab⸗ lief, verwendet, nämlich 25654 Grm. Nachdem die Kieſelſäure abgeſchieden und der Ammonniederſchlag doppelt gefällt war, wurde er, um die unter dieſen Umſtänden nicht ganz zuverläſſige Correction für Phosphorſäure- und Thonerdegehalt zu umgehen, in Salzſäure gelöſt, aus der mit etwas Weinſteinſäure und Am⸗ mon verſetzten Flüſſigkeit mit Schwefelammonium gefällt, das Schwefeleiſen durch Glühen unter Schwefelzuſatz im Waſſerſtoff⸗ ſtrom in waſſerfreies Sulfür übergeführt und als ſolches gewogen. Erhalten wurden 0,1818 Grm., entſprechend Eiſenoxydul f 0,00 2530 p. M. Zieht man hiervon das zuvor gefundene Eiſen⸗ 5 oxydul fr! OR. 0,001881 von IE Net. .. ner er entſprechend Eifenoryd . . . eee aus, wieviel Eiſen in Form von Ockerflöckchen im Waſſer ſuspen⸗ dirt iſt. Da aber, wie ſich aus der unten mitgetheilten Analyſe der Ockers ergibt, 46,19 Eiſenoxyd 100 Ocker entſprechen, fo beträgt die Menge der im Waſſer ſuspendirten Ockerflöckchen 0,00 1561. 8. Beſtimmung des Kalks. Die von Kieſelſäure und Eiſenoxyd befreiten Filtrate wurden mit oxalſaurem Ammon im Ueberſchuß verſetzt, die Niederſchläge nach längerem Stehen abfiltrirt, etwas ausgewaſchen, in Salz⸗ 463 ſäure gelöſt, mit Ammon unter Zuſatz von etwas oxralſaurem Ammon wieder ausgefällt, nach längerem Abſitzen abfiltrirt, aus⸗ gewaſchen und die oxalſauren Salze durch vorſichtiges Glühen in kohlenſaure Salze verwandelt. f a. 24705 Waſſer lieferten 0,7646 tobt Kalk RR kohlenſaurem Strontian, entipreend . . 0,309492 p. M. b. 2415,5 Waſſer lieferten 0,7520 entſprechend 0,311320 „„ Mittel. 0,3110406 N Hiervon geht ab die kleine Menge beigemengten kohlenſauren Steontiang, 1 nach 12 beträgt ee 1 0002180, Der Reſt ift der dohleſſchge Kalt Nen es 226 „ t 92696 9. Beſtimmung der Magneſia. Die in 8 erhaltenen Filtrate wurden zur Trockne verdampft, die Ammonſalze durch Glühen entfernt, die Rückſtände mit Salz⸗ ſäure und Waſſer aufgenommen, die Magneſia als phosphorſaure Ammonmagneſia gefällt und dieſe in une D SL Magneſia übergeführt. a. 2470,5 Waſſer lieferten 0,6670 pyrophos⸗ a ae Magneſia, entſprechend Magneſia 0,09729 p. M. b. 2415,5 Waſſer lieferten 0,6387 pyrophos⸗ i pPhorſaure a entſprechend Magneſia 0,09528 „ „ Mittel . . 0,09628 p. M. 10. en des Kalis, Natrons und Lithions zuſammen. Eine abgewogene Menge Waſſer wurde mit Salzſäure ange⸗ ſäuert, mit einer zur Fällung der Schwefelſäure eben genügenden Menge Chlorbaryum verſetzt, durch Abdampfen concentrirt, mit reiner Kalkmilch bis zur ſtark alkaliſchen Reaction verſetzt und gekocht. Der entſtandene Niederſchlag wurde abfiltrirt, das Filtrat mit Ammon und kohlenſaurem Ammon gefällt, die von dem 464 kohlenſauren Kalke abfiltrirte Flüſſigkeit zur Trockne verdampft und der Rückſtand geglüht. Nachdem derſelbe in Waſſer aufge⸗ nommen war, wurden die obigen Operationen zur Abſcheidung der Magneſia und des Kalks unter Anwendung möglichſt geringer Reagentienüberſchüſſe wiederholt und ſchließlich die reinen * kalimetalle gewogen. 1000,6 Waſſer lieferten 3,371 Chloralkali⸗ metalle, entſprechend .. e 36897 P. M. 1086 W lieferten , 6485, entſprechend 3. 3,35958 „ „ Mittel- 3,3647 , 11. Be ſtim mung des Kalis. Aus den in 10 erhaltenen Chloralkalimetallen würde das Kali als Kaliumplatinchlorid abgeſchieden. 1000,6 Waſſer lieferten 0,1886 Haliumpla⸗ tinchlorid, entſprechend Kali 0,0 3633 p. M. 1086,0 Waſſer lieferten 0, 203 Kolumplatin chlorid, entſprechend la e eee Mittel 5 IE entſprechend Chlorkalium . . . . . 3 0,05727 8 12. Beſtimmung des Lithions, Strontians, Baryts, Mangans, der Thonerde und der Phosphorſäure. Die Beſtimmung dieſer in kleineren Mengen vorhandenen Beſtandtheile führte ich genau nach den Methoden aus, welche ich in der fünften Auflage meiner Anleitung zur quantitativen Analyſe Seite 692—695 angegeben habe. Da ſich dieſelben nicht in wenigen Worten angeben laſſen, ſo verweiſe ich auf das betref⸗ fende Werk. — 25654 Waſſer lieferten: a. 0,0050 ſchwefelſauren Baryt, entſprechend Baryt me, . . 0,000 13 p. M. b. 0,0698 ſchwefelſauren Stwontian, entsprechend ? r WETEDULREN AMO,0HTEIT 465 c. 0,0103 waſſerfreies Manganſulfür, entſpre⸗ chend Manganoxydull .. 0,00032 p. M, d. 0,0114 phosphorſaure Thonerde ud e. 0,0046 der weiter vorhandenen Phosphor⸗ ſäure entſprechende pyrophosphorſaure Mag⸗ neſia. Aus d ergibt ſich ein ee an Thonerde, ent⸗ ſprechend ens 1 Aus d und e ein Gehalt an Phosphors a en rechend e eee f. 0,0839 reines baffſch un 8 LiO, PO;), entſprechend Lithion ©. 0,00127 „ „ oder Chlorlithium. . 0,0003598, „ 13. Beſtimmung des Natrons. Die Summe der fixen Chloralkalimetalle be⸗ ee e 34 anareaife: 1307”. Davon geht ab das Chlorkalium (11) mit. . 0,05727 das Chlorlithium (12) . 0,00360 f f zuſammen 0,6087 „ „ Der Reſt iſt das Chlornatriuͥůen 3, Bene entſprechend Natron: ERS EHRE. ene 14. . des Ammons. a. 3009,96 Waſſer wurden nach dem Anſäuern mit Salz⸗ ſäure in einer Tubulatretorte ſtark concentrirt, der Rückſtand nach Zuſatz von reiner Kalkmilch in eine etwas Salzſäure enthaltende Vorlage deſtillirt, der entſtandene Salmiak als Ammoniumplatin⸗ chlorid abgeſchieden und aus dieſem durch Glühen Platin dargeſtellt. Erhälten 0,0291 Grm., entſprechend Ammoniumoxyd | 0,00254 p.M. b. 3009,96 Waſſer lieferten ferner 0,0293 Platin, een Ammoniumoxyd. . 0,0255 501% Mittel. 0,002545, „ Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX n. XX 30 466 15. Beftimmung der Salpeterjäure. 3009,96 Waſſer wurden in einer Retorte auf einen geringen Reſt eingedampft, der Rückſtand nach Zuſatz von reiner concen⸗ trirter Kalilauge, von Zink und friſch geglühter Eiſenfeile erhitzt, das aus der Salpeterſäure entſtandene Ammoniak in einer etwas Salzſäure enthaltenden Vorlage aufgefangen und als Ammonium⸗ platinchlorid abgeſchieden. Durch Glühen deſſelben wurden a ten 0,0214 Grm. Platin, entſprechend Salpeterſäure 0,00 388 p. M. 16. 9 der Geſammtmenge der fixen Beſtandtheile. 281, 75 Grm. Waſſer lieferten in einer Platinſchale auf dem Waſſerbade verdampft 1,0765 bei 1800 C. getrockneten Rückſtand, eh ehngs „ „„ 3,8 0 17. Beſtimmung des Sbickgaſes | 737 C0. Waſſer lieferten beim Auskochen und Auffangen des ausgetriebenen Gaſes über Kalilauge, reducirt auf 00 und 0,76 M. Luftdruck, 2,4 CC. Stickgas, 1000 liefern ſomit a cc. ober 0,004088 Grm. II. Berechnung der Analyſe. a. Schwefelſaures Kali. Schwefelſäure iſt e 5 ra ar 0,0 2 28 P. Me. Hiudend Kaff rn eee eee zuſſchwefelſaurem all.... 004680 3a, b. Chlorkalium. Kali iſt vorhanden 11) . . . „ 23%:0,083618 9,0% Davon ift gebunden an Schmefelfäiure © + 0% 20% % Reit t,. VO entſprechend Kalium ĩrĩi. 0,0098 bindend hon ñ7ĩ; doo „ CJ ME... 0. 202. VO 467 6; Chlornatrium. Chlor iſt vorhanden (3) .. . I,42448 p. M. Davon iſt gebunden an Kalium (o) en. A ,s Ref. TE biasenn Rattiſmmm oon, „ hn ER, N I SSADT d. Bromnatrium. Bye i verbanden 2... . 0.000706, „ nr eee es, ZUEBLOMMAaLIUN. Se .N „„ ee 0,000! ai Jod iſt vorhanden 00 ))) E) LDLLDS e , ee, 2000 f. Salpeterſaures Natron. Salpeterſäure iſt vorhanden 9 Ae ee bindend Natron »! zu ſalpeterſaurem Natron Wie g. so ane 1 ee ee asia „mens VOL eee Bhoephorianre nenn 000025, au öobosphorlaurer Thonerde 0,000 „ h. Phosphorſaures Natron. Phosphorſänre iſt vorhanden (1) 90700037 „ Davon iſt gebunden an Thonerde (g) . 0,00025 „ „ Net 9,000 % % bindend aroenn 000010 „ baſiſches Waſſer . . 0,0001 zuſammen 0,000 11 zu neutralem phosphorſaurem Natron . 0,00023 i. Kohlenſaures Lithion. Athioze zt vorhanden (I)) mme 30* ” 468 bindend Kohlenſäure n. Kohlen ſaurer Strontian. Strontian iſt vorhanden (12) bindend Kohlenſäure A, zu einfach kohlenſaurem Steontian . Kalk iſt vorhanden (8) bindend Kohlenſäure zu einfach kohlenſaurem Kalk 0,00 186 p. M. 0,0038138 7 1,7517830 „ 1,240597 „ . 0,511183 , 0,362740 „ . 0,873873, 0,0254 „ 0,0215 „ zu einfach kohlenſaurem Lithion 5 k. Kohlenſaures Natron. Natron iſt vorhanden (13) Davon iſt abzuziehen: Das dem Chlornatrium entſpre⸗ chende Natron 1,5237990 Das dem Bromnatrium entſpre⸗ chende a 0,000270 Das dem banatmım entſpre⸗ chende. a 0,000007 Das an Salpeterſäure Gebe 0,002230 „ „ Phosphorſäure „ „ 0,0000100 zuſammen der Reit. bindet Kohlenſäure zu einfach kohlenſaurem en 3 J. Kohlenſaures Ammon. Ammon iſt vorhanden (14) bindend Kohlenſäure zu einfach kohlenſaurem Ammon m. Kohlenſaurer Bc t Baryt iſt vorhanden (12) bindend Kohlenſäure zu einfach kohlenſaurem Baryt 0. Kohlenſaurer Kalk. 0,00469 „ 0,0001305, 0,0 0037, 0,000167, 0,00153 „ 0,0 065 „ 0,00 218 „ 0,172606 „ 0,135620 „ .. 0,308226 „ 469 p. Kohlenſaure Magneſia. Reſt: völlig freie Kohlenſäure . 2235428 Magneſia iſt vorhanden (9) )). 0,9628 p. M. Dinwend, Kohlenſ ue „e zu einfach kohlenſaurer Magneſia . . 0, 20219 „ „ d. Kohlenſaures Eiſenoxydul. Eiſenoxydul iſt vorhanden (7 ̃ 77... . 0,0001881, „ bindend Kohlenſäue . „3 „ 0,001149% % zu einfach kohlenſaurem Eiſenorpdul e enen r. Kohlenſaures Manganoxydul. Manganorydul it vorhanden (12). . 0,00032 „ „ bindend Kohlenſäunee „ ee eee, zu einfach kohlenſaurem a anoanoronul eee Ss. Ockerflöckchen (ſuspendirt). Ockerflöckchen find vorhanden (7) . .. .-. 0, 001561, „ ö f t. Kieſelſäure. eit vorhanden )))) cid u. Freie Kohlenſäure. Kohlenſäure iſt im Ganzen vorhanden (5) .. 3,456040, „ Davon iſt gebunden: oon 036270 ion dee d 0,00 869 nm 0,002 89 art d se 0,0000837 Strontia nnn 0099680 VVV , ane, 0105200 e Eh er en, „ Manganoxydul . 0, 000190 zuſammen 0,6 10306, „ Reſt. 2,8457384, „ Davon iſt gebunden mit den einfach kohlenſauren Salzen zu doppelt⸗kohlenſaunren . . 0,6100306, „ 470 III. Zuſammenſtellung. Das Niederſelterſer Waſſer enthält: a. Die kohlenſauren Salze als einfache Carbonate berechnet: a. In wägbarer Menge vorhandene Beſtandtheile: Kohlenſaures Natron. Kohlenſaures Lithion . Kohlenſaures Ammon Kohlenſauren Baryt Kohlenſauren Strontian . Kohlenſauren Kalk Kohlenſaure Magneſia Kohlenſaures Eiſenoxydul Kohlenſaures 5 Chlorkalium Chlornatrium Bromnatrium Jodnatrium il > Schwefelſaures Kali Phosphorſaures Natron . Salpeterſaures Natron. Phosphorſaure Thonerde Kieſelſäure Suspendirte Ockerflöckthen Summe der feſten Beſtandtheile Bicarbonaten verbundene . Kohlenſäure, völlig freie . Stidgas . Summe aller Beſtandtheile 6. In unwägbarer Menge vorhandene Beſtandtheile: Chlorcäſium, Chlorrubidium, Kohlenſaures Kobaltoxydul, .. 6,676881 51,278442 In 1000 Theilen. 0,873873 0,003130 0,004690 0,000167 0,002180 0,308226 0,202190 0,003030 0,000510 0,017630 2,334610 0,000909 0,000033 0,046300 0,000230 0,006110 0,000430 0,021250 0,001561 222 8,820059 Kohlenſäure, mit den Carbonaten zu . 0,610306 2,235428 0,00 4088 m Pfund J — 7680 Gran. 6,711345 0,024038 0,036019 0,001282 0,016742 2,367176 1,552819 0,023270 0,003917 0,135398 17,929805 0,006981 - 0,000253 0,355584 0,001766 0,046925 0,003302 0,163200 0,011988 29,391810 4,687150 17,168087 0,031395 ſaures Natron, Leichtes Kohlenwaſſerſtoffgas, Sauerſtoffgas. Bor: 471 b. Die kohlenſauren Salze als waſſerfreie Bicarbonate berechnet: a. In wägbarer Menge vorhandene Beſtandtheile: Doppelt kohlenſaures Natron 15 hr Lithion 15 Ammon Doppelt kohlenſauren Baryt a 7 Strontian 9 Kalk Doppelt kohlenſaure Magneſia A „ kohlenſaures Gijenorydul . Chlorkalium. Chlornatrium Bromnatrium . Sodnatrium . Schwefelſaures Kali Phosphorſaures Natron . Salpeterſaures Natron Phosphorſaure Thonerde Kieſelſäure Suspendirte Ockerflöckchen Summe Kohlenſäure, völlig freie. Stidgas . Summe aller Beſtandtheile PR Manganorydul . . 4,437365 In ö 1000 Theilen. 1,236613 „004990 0,00 6840 0,000204 0,002830 _ 0,443846 0,308100 0,004179 0,000700 0,017630 2,334610 0,000909 0,000033 0,046300 0,000230 0,006110 0,000430 0,021250 0,001561 2,235428 0,0004088 Im Pfund — 7680 Gran. 9,497187 0,038323 0,052531 0,001567 0,021734 3,408737 2,366208 0,032095 0,005376 0,135398 17,929805 0,00 6981 0,000253 0,355584 0,001766 0,046925 0,003302 0,163200 0,011988 34,078960 17,168087 0,031395 . 6,676881 517278442 8. In unwägbarer Menge vorhandene Beſtandtheile: Siehe a. Auf Volumina berechuet beträgt bei Quellentemperatur (16° C.) und Normalbarometerſtand: a. die völlig freie Kohlenſäure: In 1000 CC. Waſſer 1204,26 CC. Im Pfunde = 32 Kubikzoll 35,54 Kubikzoll. 472 b. Die freie und halbgebundene Kohlenſäure: In 1000 C. C. Waſſer 1533,05 CC. Im Pfunde gleich 32 Kubikzoll 49,05 Kubikzoll. IV. Unterſuchung des aus dem Niederſelterſer Mineralbrunnen abgeſetzten Ockers. Der im Brunnenſchachte des Niederſelterſer Brunnens 9905 ſetzte Ocker wurde bei der Reinigung des Schachtes mit großer Sorgfalt geſammelt und mir von Seiten des Brunnen⸗Comptoirs zu Niederſelters überſchickt. Nachdem der ſchön rothe, noch halb— flüſſige Ocker vollkommen ausgewaſchen und bei 1000 getrocknet war, enthielt er folgende Beſtandtheile: Eiſenoxyd e ee een Wafer h )) IE OD) 85 e,, 2 A N = ee 0a. We un — ien f!f MO ge = nee 2 OSERRERR SHINE = rende, z DD ee aft = ST ee ED, = Magneſſe DEE SE 8 nsphnriaute e Ossmn = Mohlenfäure jane, BR om; Se Kfeſelſaäure een ee, Waſſer, chemiſch 0 G ORTS Organiſche Subſtanzen . geringe Mengen *) In Betreff dieſer beiden Beſtandtheile bleibt der Zweifel, ob ſie wirk⸗ lich dem Waſſer angehören, oder etwa dem meſſingenen Ablaufrohr ihre An⸗ weſenheit verdanken. 8 473 „„ é! Bronc. Eisen rd: 0 f ER The) Mages ee WR. EHE 105 000,3T Ir SEAL Ra item, SE 99,84 „ an V. Unterſuchung der Gaſe, welche aus dem Nieder⸗ ſelterſer Brunnen mit dem Waſſer ausſtrömen. Es iſt bereits im Eingang erwähnt worden, daß aus dem Niederſelterſer Mineralbrunnen fortwährend Gaſe ausſtrömen. Die Quantität derſelben iſt ziemlich bedeutend, ließ ſich aber bei der Art der Faſſung des Brunnens ohne umfaſſende Vorkehrungen nicht meſſen. Hängt man einen auf geeignete Art beſchwerten Glastrichter in den Brunnenſchacht und verbindet deſſen Röhre mit einem langen und durch einen Quetſchhahn verſchloſſenen Kautſchukſchlauch, ſo ſammeln ſich die aufſteigenden Gasblaſen unter dem Trichter und entweichen beim Oeffnen des Hahnes durch den Schlauch. Nachdem das Gas längere Zeit auf dieſe Art ausgeſtrömt iſt, kann man ſicher ſein, daß es von atmoſphäriſcher Luft, welche anfangs im Trichter und Schlauche war, vollkommen frei iſt. 140 CC. des jo aufgefangenen Gaſes hinterließen (am 24. Aug. 1863) 4,2 und 4,3 CC., im Mittel 4,25 CC. unabſorbir⸗ baren Gaſes. Um die Natur dieſes unabſorbirbaren Gaſes genauer zu er⸗ forſchen, wurde an der Quelle eine größere Menge über Kalilauge aufgefangen, in zugeſchmolzenen Glasröhren nach Wiesbaden transportirt und einer genauen Analyſe unterworfen. Es zeigte ſich dabei, daß das Gas Stickgas war, mit ſehr geringen Bei- mengungen von Sauerſtoff- und leichtem Kohlenwaſſerſtoffgas. 474 100 Volumina des der Quelle frei entſtrömenden Gaſes be: ſtehen ſomit aus i ’ 96,07 Kohlenſäure, 3,03 Stickgas, mit Spuren von Sauerſtoff und leichtem Kohlenwaſſerſtoff. | 100,00 C. Vergleichung der neuen Analyſe des Niederſelter ſer Mineralbrunnens mit früheren. Die erſte chemiſche Unterſuchung des Selterſer Mineralwaſſers wurde 1770 von Torbern Bergmann vorgenommen. Die unvollkommenen Methoden, nach denen man zu jener Zeit die ein⸗ zelnen Beſtandtheile zu trennen ſuchte, laſſen eine Vergleichung der da⸗ mals ermittelten Zahlen mit den jetzt erhaltenen nicht als zuläſſig erſcheinen. — Die erſte umfaſſende und genauere Analyſe wurde 1794 von Andreä in Hannover und J. Fr. Weſtrumb, Apotheker und Bergeommiſſär in Hameln, vorgenommen. Letzterer veröffentlichte 1813 ein die Analyſe enthaltendes Schriftchen. “) 1826 führte Profeſſor Guſt. Biſchof“*) und nachher T. A. A. Struve die Analyſe des Selterſer Waſſers aus. Später wurde, wenn man von den weniger vollſtändigen Analyſen von Döbereiner und Caventou abſieht, das Waſſer 1838 von Profeſſor Kaſtner unterſucht. Da die Art, nach welcher Säuren und Baſen von den ver- ſchiedenen Chemikern zu Salzen verbunden aufgeführt worden ſind, nicht ſehr weſentlich von einander abweicht, ſo ſtelle ich die von den verſchiedenen Analytikern erhaltenen Zahlen ohne Um⸗ rechnung in folgender Tabelle zuſammen, und füge das, was zur Vergleichung noch weiter nöthig iſt, am Schluſſe bei. — Die Weſtrum b'ſchen Zahlen gebe ich nach der von Prof. G. Biſchof vorgenommenen Umrechnung auf waſſerfreie Salze. *) Beſchreibung von Selters, dem Herrn Dr. Ferd. Wurzer zur Prüfung vorgelegt von Joh. Fr. Weſtrumb. ) Biſchof, Chemiſche Unterſuchung der Mineralwaſſer zu Geilnau, Fachingen und Selters; Bonn 1826. N 475 1000 Theile Waſſer enthalten, nach: WeſtrumbG. Biſchof Struve Kaſtner [Freſenius 1794. 1826. 1838. 1868. Kohlenſaures Natron 0,8726 || 0,76244 | 0,80146 | 0,80176 | 0,87387 Kohlenſaures Lithion — — Spur || 0,00004 | 0,00313 Kohlenſaures Ammon — — — — 0,00469 Kohlenſauren Baryt. = — 0,00021 — 0,00017 Kohlenſauren Strontian = = 0,00250 | 0,00100 || 0,00218 Kohlenſauren Kalk 0,3374 0,24313 | 0,28479 | 0,24183 | 0,30823 Kohlenſaure Magnefia -. | 0,2071 || 0,20772 | 0,17943 | 0,21973 || 0,20219 Kohlenſaures Eifenoxydul || 0,0178 | Kae | geringe 0,01022 || 0,00303 „ Manganoxydul a Mengen 0,00029 0,00051 Chlorkalium 4 — = 0,04662 | 0,03766 || 0,01763 Ehlornatrium -. 2,2225 | 2,12051 | 2,25160 | 2,24329 | 2,33461 Bromnatrium . — — — 0,0000 || 0,00091 Jodnatrium . 8 — — — — 0,0003 Schwefelſaures Kali . — — 0,0517 — 0,4630 Schwefelſaures Natron . | 0,0504 || 0,03239 — 0,03405 — Phosphorſaures Natron = 0,03579 — 0,03614 | 0,00023 Phosphorſaures Lithion — — >= 0,00001 — Salpeterſaures Natron. — — — — 0, 00611 Phosphorſauren Kalk — — 0,00013 |! 0,00004 — Phosphorſaure Thonerde — — 0, 00036 0,00002|| 0,00043 Kieſelſäure . 0,0296 || 0,03765 0,03937 | 0,03255 | 0,02125 Fluorcalcium 5 — — 0,00024 0,00021 — Suspendirte Ockerflöckchen 9 — == 0,00156 j Summe "8,7374 | 3,45971 | 8,65844 | 3,65886 | 3,82706 Freie und halbgebundene | Kohlenfäure . l — 2,35772 — 2,32600 || 2,84573 Stidgas . — — — 0,00111 | 0,00409 Da in der gegebenen Ueberſicht von den Hauptbeſtandtheilen die Schwefelſäure in manchen Analyſen an Kali, in andern an Natron gebunden iſt, ſo vergleichen wir ſie NN in freiem Zuſtand. Es fand in 1000 Theilen Waſſer Schwefelſäure: Weſtrumb 1794 . . 0,02839 476 Biſchof 1826 „l e ers Sitte Rainer ß 0,0918 Freſenius 1844 0,02126 Will man aus der Vergleichung N Analyſen mit neuen einen Schluß auf die Veränderlichkeit oder Unveränderlichkeit eines Mineralwaſſers ziehen, jo muß man ſich namentlich an die Be- ſtandtheile halten, zu deren Beſtimmung ſchon ſeit langer Zeit genügend genaue Beſtimmungsmethoden in Gebrauch waren, im vorliegenden Falle alſo an das kohlenſaure Natron, das Chlor- natrium, den kohlenſauren Kalk, die kohlenſaure Magneſia, die Schwefelſäure und die Geſammtmenge der feſten Beſtandtheile. — Wirft man auf dieſe einen aufmerkſamen Blick, ſo ergibt ſich mit unwiderleglicher Gewißheit: 1. daß ſich das Selterſer Waſſer während 70 Jahren in ſeinem Gehalte im Weſentlichen durchaus nicht verändert hat, — i ö 2. daß es jedoch in Betreff ſeiner Concentration wie auch des gegenſeitigen Verhältniſſes der gelöſten Beſtandtheile kleinen Schwankungen unterliegt. D. Genauere Präciſirung des Grades der Gehaltsſchwankungen. Wie gering die im Vorhergehenden angedeuteten Schwan⸗ kungen im Gehalte des Selterſer Waſſers an den ihm eigenthüm⸗ lichen Beſtandtheilen in der That ſind, darüber bin ich in der Lage, ausführliche Mittheilungen machen zu können. — Schon im Jahre 1845 hatte ich nämlich beantragt, von Zeit zu Zeit Krüge in Selters zu deponiren, um ſpäter — wenn erforderlich — au⸗ thentiſches Waſſer früherer Jahre zur Verfügung zu haben. Dieſe aufbewahrten Krüge wurden 1859 aus dem Keller des Brunnen⸗ comptoirs in Niederſelters erhoben und ihr Inhalt von mir auf ſeine Hauptbeſtandtheile geprüft. Ich gebe die Reſultate dieſer Unterſuchung in den nachſtehenden Tabellen. Die erſte belehrt 477 über die Schwankungen im Gehalte an den weſentlichſten Heften Beſtandtheilen, als an Chlornatrium, kohlenſaurem Natron und fixem Rückſtand im Ganzen. Die Differenz der Summe der beiden erſten Salze und des fixen Rückſtandes drückt, da die Quantität der anderen Beſtand⸗ theile nicht groß iſt, annähernd die Menge des kohlenſauren Kalks und der kohlenſauren Magneſia aus. Da ſich der Gehalt des Waſſers an dieſen Beſtandtheilen während des Aufbewahrens nicht verändern konnte, ſo liefert dieſe Tabelle eine ganz zuverläſſige Ueberſicht der betreffenden Gehalts⸗ ſchwankungen. Ich nehme, um eine möglichſt vollſtändige Ueberſicht zu ge⸗ währen, in die Tabelle auch die von den früheren Analytikern gefundenen Zahlen, ſowie Beſtimmungen aus den Jahren 1860 und 1861 und die der neueſten Analyſe in gleicher Darſtellungs⸗ weiſe mit auf. Die kleinen Zahlen, welche unter den größeren ſtehen, ſind die Verhältnißzahlen, bezogen auf Chlornatrium — EN): Die zweite Tabelle belehrt über die in dem Waſſer der auf. bewahrten Krüge enthaltene Geſammtkohlenſäure. Sie gibt zwar auch Aufſchluß über die Gehaltsſchwankungen an dieſem weſent⸗ lichen Beſtandtheile, aber nicht einen in gleichem Maaße ſicheren, wie die erſte Tabelle, weil der Gehalt des aufbewahrten Waſſers an Kohlenſäure nicht nur von dem urſprünglichen Gehalte des eingefüllten Waſſers, ſondern auch davon abhängig war, in welcher Art und bei welchem Barometerſtand die Krüge gefüllt worden ſind und wie vollſtändig die Stopfen geſchloſſen haben. Gehalt des Niederſelterſer Mineralwaſſers an den weſentlichſten feſten Beſtandtheilen, bezogen auf 1000 Gewichtstheile Waſſer, von 1794 1864: 478 —— Analytiker. Weftrumb . G. Biſchof Struve. Kaſtner Freſenius Jahr 1794 1826 2 1838 1845 1848 1852 1853 1854 1856 1857 1858 1859 1860 1861 1863 Chlor⸗ natrium. 2,2225 100 2,1205 100 2,2516 100 2,2433 100 2,2050 100 2,2726 100 2,2087 100 2,3483 100 2,2960 100 2,2494 100 2,1934 100 2,0159 100 2,1609 100 2,3542 100 2,3346 100 f Kohlenſaure ixer 9 ae Rülſtand aures den, Kieſel⸗ im Natron. | fäure ꝛc. Ganzen 0,8726 | 0,6423 | 3,7374 39,26 28,89 168,16 0,7624 | 0,5768 3,4597 35,95 27,20 163,15 0,8015 | 0,6053 | 3,6584 35,59 26,88 162,48 0,8018 0,6138 3,6589 35,74 27,36 163,11 0,8541 | 0,5972 | 3,6563 3873 27,08 165,81 0,8739, 0,5775, 12. 3,0241 38,45 25,41 163,86 5 3,6443 165,00 — x 3,8218 162,83 — — 3,7440 163,07 ad = 3,7380 166,18 a er 3,5586 162,24 — re 0,7903 0,5481 3,3543 39,20 27,19 166,44 1 8820 | 162,90 0,8146 0,6719 3,8407 34,60 28,54 163,06 0,8739 0,6122 3,8207 37,43 26,22 | 163,65 Gehalt des in ganze Krüge gefüllten Niederſel⸗ terſer Mineralwaſſers an Kohlenſäure im Ganzen, bezogen auf 1000 Gewichtstheile Waſſer: 479 Beit der Zeit der ‚ Gehalt an Füllung. Unterſuchung. Kohlenſäure ee a EEG nee 2,83155 NAT year ee n 5 St nee 32,00 ee n la e nen 8688 ,,, Io r e 2,910 1853 (Fehr,. 7 N RE WERTEN 2,88162 ee Su) u. 1 5 eee „ „ 2A SEI eee Sn „% 0 2 Ta 1858 (Mai) 1 „ eee e628 1859 (April)) " " „„ A d e 7 2 ni ste Man iſt geneigt, die Gehaltsſchwankungen eines Mineral- waſſers an gelöſten Beſtandtheilen dem Umſtande zuzuſchreiben, daß ſich dem eigentlichen Mineralwaſſer mehr oder weniger frem⸗ des Waſſer zugeſellt, eine Annahme, die auch in nicht wenigen Fällen richtig ſein mag. Bei der Selterſer Quelle trifft ſie aber durchaus nicht zu. In der That, wäre ſie bei dieſer zutreffend, ſo müßte offenbar in naſſen Jahren, in welchen die Quelle waſſer⸗ reicher iſt, der Gehalt an Salzen abnehmen, denn in ſolchen wäre ja doch ein Zutreten fremden Waſſers am meiſten zu erwarten, während in trockenen Jahren ein höherer Concentrationsgrad der Quelle zu erwarten ſtünde. Meine Beobachtungen beweiſen aber gerade das Gegentheil. In Folge der heißen und trockenen Sommer 1857, 1858 und 1859 nahm der Waſſerreichthum der Selterſer Quelle merklich ab und gerade während dieſer Periode ſank auch, wie die Tabelle zeigt, der Gehalt an feſten Beſtand— theilen mehr und mehr, erreichte am Ende derſelben ſein Mini⸗ mum und ſteigerte ſich wieder in dem Maße, als mit der Rückkehr der atmoſphäriſchen Niederſchläge zum Normalen der Waſſerreichthum der Quelle wieder zunahm und ſeine frühere Höhe erreichte. 480 Es gilt alſo für die Selterſer Quelle der Satz: je mehr Waſſer fie liefert, um fo gehaltreicher iſt dasſelbe, und die Gehaltsſchwankungen ſind nicht von dem Zutreten frem⸗ den Waſſers, ſondern davon abhängig, daß bei größerem Waſſer⸗ reichthum im Boden der Proceß der Geſteinsauslaugung, dem die Quelle ihre Mineralbeſtandtheile verdankt, geſteigert, bei geringe⸗ rem Waſſerreichthum dagegen weniger begünſtigt wird. E. Füllung des Selterſer Waſſers und Haltbarkeit desſelben. Da von keinem Mineralwaſſer der Welt fo viele Krüge ge— füllt und verſandt werden, als von dem Selterſer, ſo kommen bei dieſem, bezüglich der Füllung, welche großartig organiſirt ſein muß, ganz beſondere Geſichtspunkte in Betracht. Als ich 1845 den Selterſer Brunnen zuerſt beſuchte, beſtand die daſelbſt eingeführte Füllmethode darin, daß eine große Anzahl von Krügen in einem Eiſenkorbe vermittelſt eines Krahnens gleich⸗ zeitig in den Brunnenſchacht geſenkt und gefüllt wurden. Hierbei ſank der Waſſerſpiegel mehr und mehr und zwar um viele Fuß. Als Vorzug dieſer Füllmethode wurde vornehmlich die Mög⸗ lichkeit raſcher Arbeit gerühmt, — denn da während des Füllens der Waſſerſpiegel mehr und mehr ſank, ſo ſtrömte das Waſſer aus der Quelle ungleich geſchwinder zu; es war dies gewiſſermaßen ein periodiſches Vertiefen des Quellenabfluſſes, — auch kam in Folge eben dieſes Umſtandes das Waſſer verhältnißmäßig raſch nach ſeinem Einſtrömen in den Schacht in die Krüge. Aber die Methode hatte — und das erkannte ich ſehr bald — auch ihre großen Nachtheile, denn a. war das ſtete und in ſo großem Maßſtabe Statt findende Schwanken des Waſſerſtandes der Quelle nothwendig von nachthei⸗ ligem Einfluß auf die tiefer in der Erde liegenden Quellenzuflüſſe, in denen in demſelben Verhältniſſe Stauung und raſches Zuſtrömen 481 wechſeln mußten, wodurch die beobachtete Trübung der Quelle ihre Erklärung fand. b. War der Umſtand, daß die Krüge in den Schacht einge: taucht wurden, wie der weitere, daß der Schacht während der ganzen Arbeit immer offen ſtand, eine Quelle häufiger Verunrei⸗ nigungen des Waſſers durch Strohtheilchen ꝛc., die, ſofern ſie in die Krüge gelangten, erfahrungsmäßig ein Faulwerden des Waſſers zur Folge hatten. — In beſonderem Grade traten dieſe Uebel⸗ ſtände beim Füllen alter Krüge hervor, von deren Reinheit im Innern man ſich auch bei aller Sorgfalt nicht mit voller Sicher⸗ heit überzeugen kann. c. Wurde die obere Waſſerſchicht im Schachte bei dem Ein- tauchen des die Krüge tragenden eiſernen Korbes, deſſen Grund⸗ fläche nur wenig kleiner war als der Querſchnitt des Brunnen⸗ ſchachtes, und bei dem Ausſtrömen der Luft aus den ſich füllenden Krügen von einem Theil ihrer Kohlenſäure befreit, und es gelangte daher gerade dieſes an Kohlenſäure ärmere Waſſer beim Füllen der folgenden Krüge in dieſe, ſo daß eigentlich immer ein durch dieſe Einwirkungen theilweiſe entkohlenſäuertes Waſſer zur Verſen⸗ dung kam. d. Hatte die Luft ungehemmten 1 zu dem Waſſer des Schachtes. Es ſchied ſich daher viel Eiſenocker ab, ſetzte ſich an den Wänden des Schachtes an und veranlaßte, auch wenn der Schacht häufig gereinigt wurde, doch ſehr leicht eine unverhältniß⸗ mäßige Trübung des in die Krüge gelangenden Waſſers durch Ockerflocken, da ja beim Eintauchen des Korbes das Waſſer im ganzen Schachte in Bewegung kam und der früher abgeſetzte Ocker dabei im Waſſer ſuspendirt wurde. In Folge meiner Vorſtellungen und des Nachweiſes, daß das Waſſer im Schachte nach längerem Füllen mit dem Korbe factiſch und ganz merklich (nach meinen 1846 angeſtellten Unterſuchungen im Verhältniſſe 3,2470 : 3,3083) ärmer an Kohlenſäure ſei als das Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 31 482 Waſſer im Schachte vor dem Füllen, wurde daher die alte Füll⸗ methode beſeitigt und die jetzige eingeführt. Der Schacht erhielt oben einen dichten Verſchluß und einen ſeitlichen Abfluß. 12,5 Zoll tiefer als dieſer führt ein weites Rohr zu einem unmittelbar an der einen Seite des Schachtes herlaufenden Rohre, an welchem ſich 4 Paar Krahne befinden, ſo daß gleichzeitig vier Arbeiter 8 Krüge zu füllen im Stande ſind. Aus dem früher Geſagten aber ergibt ſich, daß auf dieſe Art in 24 Stunden etwa 22,000 ganze Krüge ge⸗ füllt werden können. Auf das Jahr berechnet gibt dieß etwa 8 Millionen Krüge. a Durch die neu eingeführte Füllmethode wurden die ſämmt⸗ lichen unter a—d aufgeführten Uebelſtände des alten Verfahrens ſofort gänzlich beſeitigt, die Quelle blieb ſtets ganz klar, die Ocker⸗ bildung im Schachte verminderte ſich ſehr auffallend und die Klagen über verdorbenes oder trübes Waſſer hörten — wenigſtens bezüglich des in neuen Krügen verſendeten Waſſers — auf. — Das Vorurtheil aber, die nach der neuen Methode gefüllten Krüge enthielten ein an freier Kohlenſäure weniger reiches Waſſer als die nach der alten Methode gefüllten, konnte ich nur auf die Art dauernd aus dem Felde ſchlagen, daß ich bat, man möge mir eine größere Zahl nur mit Nummern verſehener Krüge ſchicken, — die Hälfte derſelben möge nach der alten Methode im Schachte, die andere Hälfte nach der neuen Methode an den Krahnen ge⸗ füllt werden; ich wolle dann den Geſammtkohlenſäuregehalt in jedem Kruge beſtimmen und erſt nach Ablieferung des Reſultates ſolle nachgeſehen werden, welche Krüge nach der alten und welche nach der neuen Methode gefüllt worden wären. — Mein Verlan⸗ gen wurde im September 1859 erfüllt, und bei der Unterſuchung ergab ſich das bemerkenswerthe Reſultat, daß das Weſſer aller im Schachte gefüllten Krüge (mit Ausnahme eines einzigen) ärmer an Kohlenſäure war, als das der an den Krahnen gefüllten, wie dieß aus der nachſtehenden, die einzelnen Reſultate enthaltenden Tabelle auf's Klarſte hervorgeht. ee Se ee ne " Füllung im Schachte Füllung an den Krahnen (neue Methode) | (alte Methode) Am Nummer Gefundene Am Nummer | Gefundene 6. September der Kohlenſäure 6. September der Kohlenſäure 1859. Krüge. in 1000 Th.. 1859. Krüge. in 1000 Th. Morgens Morgens u 9½ Uhr. 1 2,92125 9 Uhr. 4 2,68907 5 2. 3,0900606 „ 5 2,65534 1 2,969 % 90 „ 6 2,68342 Nachmittags Nachmittags 2% Uhr. 7 2.89974 1 Uhr. 10 2,65664 IR isse 25, 11 2,80380 1 9 294083 5 12 2,70466. Abends | Abends | : 6½ Uhr. -13 | 2,88052 | 7½ Uhr. 16 2,80535 4 14 : 2,86621 5 e 5 15 2,86219 „ 18, 2898 * Bei dieſer Gelegenheit will ich noch die Erfahrungen mit⸗ theilen, welche ich bei meiner langjährigen Beſchäftigung mit dem Selterſer Waſſer bezüglich des Verhältniſſes zwiſchen dem Ge⸗ ſammt⸗Kohlenſäuregehalt der Quelle und dem des in Krüge ge— füllten Waſſers überhaupt gemacht habe. Daß der Kohlenfäure⸗ reichthum des letzteren dem des der Quelle friſch entnommenen Waſſers nicht gleich ſein kann, ergibt ſich leicht, wenn man er— wägt: b Ey a. daß beim Einſtrömen des Waſſers in die Krüge durch die mechanische Bewegung Kohlenſäure ausgetrieben werden muß, = b. daß beim Einſtrömen das Waſſer mit Luft in Berührung kommt, welche — indem ſie ſich theilweiſe im Waſſer löſt — Kohlenſäure austreibt, — { c. daß Zeit vergeht, bis die Krüge verftopft werden, und fo- mit dem Waſſer, welches jetzt nur noch unter dem gewöhnlichen Atmoſphärendrucke ſteht, Veranlaſſung und Möglichkeit gegeben 31* 484 ift, die unter höherem Drucke aufgenommene Kohlenſäure theil⸗ weiſe abzugeben. Ein richtiges Urtheil über den Grad des Kohlenſäureverluſtes erhält man aber (da der Kohlenſäuregehalt der Quelle kein voll⸗ kommen conſtanter iſt) nur dann, wenn man — wie dieß von mir oft geſchehen — den Kohlenſäuregehalt des Waſſers der Quelle beſtimmt, zu derſelben Zeit Krüge füllt und dann den Kohlenſäuregehalt des darin enthaltenen Waſſers ebenfalls be⸗ ſtimmt. Auf dieſe Art fand ich denn ſchon 1846, daß, während das Waſſer im Schachte nach dem Füllen 3,2470 p. Mille Ge⸗ ſammtkohlenſäure enthielt, das in den nach alter Art gefüllten Krügen nur einen Gehalt von 2,6211 zeigte. Der Verluſt betrug ſomit 19,3 Proc. der Geſammtkohlenſäure. Am 13. April 1859 betrug der Geſammtkohlenſäuregehalt des Waſſers 3,12156 und der des an den Ablaufkrahnen nach neuer Methode bei ungeſtautem Waſſer gefüllten Waſſers 2,84534. Blieben die Krahnen geſchloſſen, ſo daß das Waſſer 12,5 Zoll höher ablief, alſo bei Oeffnung der Krahnen unter dem Druck einer 12,5 Zoll hohen Waſſerſäule ausſtrömte, ſo betrug der Kohlenſäuregehalt des Waſſers der alsdann an den Krahnen ge: füllten Krüge nur 2,75380. Die normal gefüllten zeigten ſomit einen Verluſt von 8,8 Proc. der Geſammtkohlenſäure, die bei geſtautem Waſſer (alſo bei vergrößerter Geſchwindigkeit des Ein⸗ ſtrömens) gefüllten aber einen Verluſt von 11,8 Proc. Am 24. Auguſt 1863 enthielt das Waſſer der Quelle, wie es aus den Ablaufkrahnen ſtrömte, 3,36508 p. Mille Kohlenſäure, das in einem zu derſelben Zeit an dem Ablaufkrahnen ohne Stauung des Waſſers gefüllten Kruge 3,05546, ſomit hatte hier ein Verluſt von 9,2 Proc. der Geſammtkohlenſäure ſtattgefunden. — Nun wiſſen wir aber aus der oben mitgetheilten Analyſe, daß zur Zeit des letzten Verſuches das Waſſer 0,611627 p. Mille an Baſen zu einfach kohlenſauren Salzen gebundene Kohlenſäure ent⸗ hielt, ſomit betrug der Gehalt des aus den Krahnen ablaufenden Waſſers an freier und halbgebundener Kohlenſäure 2,75345, der — — — 485 des Waſſers in den Krügen 2,44383 und der Verluſt daran 11,2 Proc. Bekanntlich gilt ſeit langer Zeit das Selterſer Mineralwaſſer als ein beſonders haltbares. Man weiß, daß es ohne Nachtheil den Transport nach Indien und langes Aufbewahren erträgt. Meine vielfache Beſchäftigung mit dem Waſſer, namentlich aber die Unterſuchung, deren Reſultate in D. niedergelegt ſind, gaben mir die beſte Gelegenheit, die ungewöhnliche Haltbarkeit des Sel⸗ terſer Waſſers zu conſtatiren. In der That hatte das Waſſer der Krüge, welche von 1845 — 1859, alſo 14 Jahre lang aufbe⸗ wahrt waren, noch volle Friſche und vollkommenen Wohlgeſchmack. Ich kann daher aus eigener Erfahrung den Satz niederſchreiben, daß das Selterſer Waſſer, reinlich gefüllt und richtig aufbewahrt, ſich ſehr lange vollkommen gut erhält. Einen faulen Geruch, d. h. ein Auftreten von Schwefelwaſſerſtoff im Waſſer, beobachtet man nur dann, wenn fremde organiſche Körper (Strohtheilchen, organiſche Subſtanzen enthaltender Staub, Korkmehl od. dergl.) in das Waſſer gelangt ſind. Sie reduciren bei langer Einwirkung die ſchwefelſauren Salze zu Schwefelmetallen, welche durch die freie Kohlenſäure unter Abſcheidung von Schwefelwaſſerſtoff zerlegt werden. ch Nur in einer Hinſicht unterſcheidet ſich das in Krügen län⸗ gere Zeit aufbewahrte Selterſer Waſſer von dem eben in Krüge gefüllten und zwar darin, daß jenes in Folge der Einwirkung der atmoſphäriſchen Luft, welche beim Füllen in das Waſſer ge⸗ langt, wie der, welche im oberen leeren Theile des Kruges ſich findet, kein gelöſtes kohlenſaures Eiſenoxydul, ſondern ſtatt deſſen einige an den Krugwandungen meiſt feſt abgelagerte Ockertheil⸗ chen enthält. Dieſer Unterſchied gibt ſich einer geübten Zunge allerdings zu erkennen, aber nach meinem Ermeſſen nicht zum tachtheile des eiſenoxydulfreien Waſſers. Was ich hier von der Haltbarkeit und dem Wohlgeſchmack verſandten und längere Zeit aufbewahrten Selterſer Waſſers ge⸗ ſagt habe, hat aber nur auf das in neuen Krügen zur Verſen⸗ 486 dung kommende Geltung. In Betreff des in alten Krügen (welche von den Mineralwaſſerhandlungen der Umgegend einge⸗ ſchickt und an der Quelle gefüllt werden) verſandten kann in dieſer Hinſicht eine Garantie nicht gegeben werden, denn nicht ſelten iſt in ſolchen Krügen früher einmal Wein, Bier od. dergl. geweſen, ſo daß auch nach dem Reinigen der Krüge das in dieſelben eingefüllte Selterſer Waſſer zuweilen nicht ſeinen vollen Wohlge- ſchmack zeigt. — Da nun gerade in den der Quelle näher liegenden Städten vorzugsweiſe in alte Krüge gefülltes Waſſer getrunken wird, fo ergibt ſich, daß man an dieſen Orten in Betreff guten Selterjer Waſſers meiſt weniger gut bedient iſt, als an entfernteren, wo nur neue Krüge zum Verkaufe kommen, ein Umſtand, der bei Beurtheilung der Güte des Selterſer Waſſers nicht außer Acht gelaſſen werden darf. 2 F. Schlußwort. In dem Maße, in welchem ſich der Luxus faſt auf allen Theilen der Erde geſteigert hat, ſteigerte ſich auch der Abſatz des Selterſer Waſſers, ungeachtet des Umſtandes, daß ſeit den letzten Decennien zahlreiche Mineralwaſſerfabriken künſtliches Selterſer Waſſer in großem Maßſtabe darſtellen und in den Handel bringen. Dieſe Fabrikate werden von Vielen dem ächten Selterſer Waſſer vorgezogen, offenbar deshalb, weil ſie — ähnlich dem Champagner — eine bedeutende Menge eingepreßter Kohlenſäure enthalten und ſomit beim Oeffnen der Flaſche und Ausgießen ſtark mouſſiren. Die künſtlichen Selterſer Waſſer ſind von ſehr ungleicher Güte, je nach der Sorgfalt, mit welcher das dazu verwandte Waſſer gereinigt und von atmoſphäriſcher Luft befreit wurde, je nach der Reinheit der bei ſeiner Darſtellung verbrauchten Kohlenſäure, den mehr oder minder richtigen Verhältniſſen und dem Grad der Reinheit der zugeſetzten Salze, wie endlich der Zweckmäßigkeit der bei der Darſtellung benutzten Apparate. Bei manchen Fabrikaten beobachtet man in Folge mangelhafter Einrichtungen einen metal⸗ liſchen Nachgeſchmack, bei nicht wenigen — in Folge des Umſtandes, 487 daß die atmoſphäriſche Luft nicht, oder nicht genügend aus dem Waſſer entfernt wurde — den fatalen Umſtand, daß zwar das erſte Glas ſtark ſchäumt, das Waſſer in der Flaſche aber ſeinen Gehalt an Kohlenſäure raſch entweichen läßt, was bei dem ächten Sel⸗ terſer Waſſer nicht der Fall iſt. f Ich kann meine Abhandlung nicht ſchließen, ohne darauf aufmerkſam zu machen, daß — wenn doch einmal mouſſirendes Selterſer Waſſer getrunken werden ſoll — das einfachſte Mittel zu ſeiner Darſtellung darin beſtünde, daß man die enorme Menge des Waſſers, welche jetzt noch unbenutzt aus dem Selterſer Brunnen abläuft, unter höherem Druck mit reiner Kohlenſäure ſättigte. Man würde jo ein Präparat von vorzüglicher Beſchaf⸗ fenheit erhalten, deſſen Herſtellungskoſten — richtige Anlage und richtigen Betrieb vorausgeſetzt — ſelbſtredend weit geringer ſein würden, als die aller Fabrikate, weil ja bei Benutzung des ächten Selterſer Waſſers alle Koſten für die ſchwierige Herſtellung eines vollkommen reinen, geſchmack-⸗ und geruchloſen, luftfreien und mit Kohlenſäure geſättigten Waſſers, wie die für die zuzuſetzenden Salze erſpart würden, während ſich die Koſten der Ueberſättigung mit Kohlenſäure gleich blieben. — Die Käufer könnten dann je nach ihrem Belieben gewöhnliches natürliches, oder ächtes, mit Kohlenſäure überſättigtes, ſtark mouſſirendes Waſſer beziehen und das ausgezeichnete Naturproduct käme voll zur Verwendung. ————ů——ů — 488 Chemiſche Unterſuchung der f wichtigſten Naſſauiſchen Mineralmafier. von Profeſſor Dr. N. Freſeuius, Geheimem Hofrathe. Neunte Abhandlung. Die N zu Fachingen. A. Phyſikaliſche Verhältniſſe. Die Mineralquelle zu Fachingen liegt bei dem Dorfe 1 Namens und zwar unmittelbar am linken Ufer der Lahn, eine halbe Stunde unterhalb Diez, noch innerhalb der Schaalſteinfor⸗ mation, welche hier wie eine Halbinſel in die Grauwacke hinein⸗ ragt. Um zu der Quelle zu gelangen, ſteigt man in eine große, weite Rotunde hinab, welche aus ſtarkem Mauerwerk be⸗ ſtehend die Quelle gegen das Eindringen des Lahnwaſſers ſchützt, ſofern dies nicht einen ganz ungewöhnlich hohen Stand er— reicht. Inmitten dieſer Rotunde befinden ſich 2 Brunnenſchachte, von denen der der Lahn zunächſt liegende die eigentliche Quelle enthält, der andere, in welchen bei der Faſſung die ſchwächer erſcheinenden Quellenausflüſſe zuſammengeleitet wurden, liefert ein etwas ſchwächeres, aber ganz ähnliches Mineralwaſſer, welches je— doch keine Verwendung findet. Alle Angaben, welche ich im Fol- genden machen werde, beziehen ſich daher auf die der Lahn zu— nächſt liegende Quelle. Der runde Schacht, aus welchem die Fachinger Quelle zu Tage kommt, hat 89 Centimeter, alſo etwa 3 Fuß, Durchmeſſer, 489 ſeine Tiefe beträgt im Ganzen 4,40 Meter, alſo fait 15 Fuß, die Oberfläche des Waſſers befindet ſich, je nachdem man einen oder den anderen der ſeitlichen Abläufe öffnet, 2½ oder 3 Fuß tiefer, als der obere Kranz des Schachtes. Bei niederem Stande der Lahn iſt es möglich, das der Quelle entſtrömende Waſſer in jene abfließen zu laſſen, bei hohem Stande der Lahn dagegen muß es mittelſt einer Pumpe in die Lahn geſchafft werden, weil deren Waſſerſpiegel alsdann weit höher liegt als der Quellen⸗ abfluß. Betrachtet man das Waſſer im Brunnenſchachte, wenn die Quelle nicht benutzt wird und ihr Abfluß aus der 2½ Fuß vom oberen Kranz entfernten ſeitlichen Oeffnung Statt findet, ſo er— ſcheint es nur in ſehr mäßiger Bewegung durch vereinzelt auf⸗ ſteigende Gasblaſen; die Menge des abfließenden Waſſers iſt als⸗ dann ziemlich gering und betrug z. B. am 3. Juni 1857 in der Minute nur 1½ Liter. Bei dem langſamen Abfluſſe des Waſſers, der geringen Kohlenſäureausſtrömung und dem großen Waſſer⸗ ſpiegel übt die atmoſphäriſche Luft auf das Waſſer, noch während es ſich im Quellenſchachte befindet, einen, wenn auch geringen, doch unverkennbaren Einfluß, welcher ſich dem aufmerkſamen Beobachter ſchon dadurch zu erkennen gibt, daß das Waſſer der Quelle alsdann nicht abſolut klar, ſondern ſchon ein wenig opa⸗ liſirend erſcheint, eine Thatſache, die ihre Urſache in der begin— nenden Ausſcheidung phosphorſauren und kieſelſauren Eiſenoxydes hat und einzig und allein durch den orydirenden Einfluß des atmoſphäriſchen Sauerſtoffes auf das eiſenoxydulhaltige Waſſer bedingt wird. Die Waſſermenge, . die Quelle liefert, ändert ſich jo- gleich weſentlich, ſobald man den Abfluß tiefer legt; ſo ſtieg ſie z. B. am oben genannten Tage von 1½ Liter auf 3 ½ Liter, als man den ½ Fuß tiefer liegenden Abfluß öffnete und jomit den Waſſerſpiegel um ½ Fuß tiefer legte. Bedenkt man nun, daß bei der Frühjahrsfüllung in einem Tage in 10 Arbeitsſtun⸗ den ohne Mühe 5000 Krüge und mehr gefüllt werden und zwar 490 in der Weiſe, daß die in einen aus Eiſenſtäben beſtehenden Korb gepackten Krüge in den Quellenſchacht geſenkt werden, ſo erkennt man, daß die Ouelle außerordentlich ergiebig iſt, aber ihren Waſſerreichthum erſt dann offenbart, wenn ihr Waſſerſpiegel in Folge des raſchen Füllens der vielen Krüge tiefer gelegt wird. Um eine Vergleichung der ſo ermittelten Waſſermenge mit der oben mitgetheilten zu ermöglichen, bemerke ich, daß, wenn in 10 Stunden 5000 Krüge gefüllt werden, die Quelle in der Minute etwa 10 Liter Waſſer liefert. Es läßt ſich aber ſchlechterdings nicht behaupten, daß dies das Maximum des Waſſers lei, welches die Quelle zu liefern vermag. Sobald man die Waſſerſäule im Quellenſchachte erniedrigt, mehrt ſich auch die Menge des ausſtrömenden Gaſes, und ent⸗ nimmt man das Waſſer der Quelle in dem Maße, als ſie es bei tieferem Waſſerſtande liefert, ſo wird die Einwirkung der Luft auf daſſelbe ſo beſchränkt, daß es nicht mehr opaliſirend, no voll: kommen klar erſcheint. Der Geſchmack des Waſſers iſt weich, ſtark prickelnd, ſäuer⸗ lich, ſehr angenehm und erfriſchend. Beim Schütteln in halbge— füllter Flaſche bemerkt man mäßige Gasentwicklung aber keinen beſonderen Geruch. Die Temperatur der Quelle betete ich in der Weiſe, daß ich eine größere Glasflaſche, in welcher ſich ein Thermometer be⸗ fand, mit Hülfe einer Stange, an welche erſtere gebunden war, tief in den Brunnenſchacht verſenkte; nach längerer Zeit wurde die Flaſche wieder herausgehoben und der Stand des Thermo- meters abgeleſen. Ich fand ſo am 3. Juni 1857 die Tempera⸗ tur der Quelle = 10,10 C. oder 8,089 R. bei einer Lufttempe⸗ ratur von 17,50 C. oder 140 R, — am 3. Juni 1861 dagegen zeigte das Waſſer, bei einer Lufttemperatur von 170 C. oder 13,60 R., 11,20 C. gleich 8,960 R. Bewahrt man das Waſſer in ganz angefüllten und öölkönk⸗ men luftdicht verſchloſſenen Flaſchen auf, ſo verändert es ſich nicht, hat aber die atmoſphäriſche Luft in irgend einer Weiſe Einfluß el nu auf das Waſſer, fo ſetzt ſich der Proceß fort, welcher bei lang- ſamem Abfluß des Waſſers, wie oben erwähnt, ſchon in dem Brunnenſchachte beginnt, das Waſſer wird ſtärker weißlich opaliſi⸗ rend, dann gelblich, ſpäter ſcheiden ſich ockerfarbige Flöckchen aus. — Es würde ſomit das Waſſer jedenfalls, wenn es ſich durch längere Abflußröhren in ein Reſervoir ergöſſe, Ocker abſetzen; ſolcher konnte jedoch nicht erhalten werden, da das Waſſer ſich ſo zu ſagen unmittelbar in die Lahn ergießt. Das ſpecifiſche Gewicht des am 3. Juni 1861 der Quelle entnommenen Waſſers ergab ſich, nach der von mir angegebenen Methode ) beſtimmt, bei 240 C. zu 1,00547. WER B. Chemiſche Unterfuchung. J. Ausführung. Zu den gewöhnlichen Reagentien verhält ſich das eben der Quelle entnommene Fachinger Waſſer alſo: Ammon erzeugt weiße Trübung, — Salzſäure bewirkt ſtarkes Brauſen, das damit verſetzte Waſſer erſcheint ſofort abſolut klar. Salpeterſaures Silberoxyd veranlaßt in 00 mit Salpeterſäure angeſäuerten Waſſer einen n ſtarken Niederſchlag von Chlorſilber, — Gerbſäure färbt nach einiger geit ia rothviolett, — Gallusſäure bewirkt nach einiger Zeit eine ſchwach blau⸗ violette Färbung, — Oxalſaures Ammon erzeugt ſogleich einen ziemlich ſtar⸗ ken weißen Niederſchlag. Beim Kochen bildet ſich ein ſtarker Niederſchlag, die davon abfiltrirte Flüſſigkeit reagirt ſtark alkaliſch und brauſt mit Säuren. Die weitere qualitative Analyſe wurde nach dem in meiner Anleitung zur qualitat. Analyſe angegebenen Gange ausgeführt. ) Meine Zeitſchrift f. analyt. Chem. I. 178. 492 Zur Aufſuchung der in ſehr Heiner Menge vorhandenen Beſtand⸗ theile benutzte man den Abdampfungsrückſtand von 130 Pfd. Waſſer. Es ergaben ſich folgende Beſtandtheile: Baſen: Säuren und Halogene: Natron Schwefelſäure Kali Kohlenſäure (Rubidion) ( Phosphorſäure) Lithion Kieſelſäure Ammon Salpeterſäure Kalk Borſäure Baryt Chlor Strontian Brom Magneſia Jod (Thonerde) (Fluor) Eiſenoxydul N Manganoxydul (Kobaltoxydul) (Nickeloxydul) In differente Beſtandtheile: (Nicht flüchtige organiſche Subſtanzen) (Stickgas). Die eingeklammerten Beſtandtheile wurden ihrer geringen Menge halber nicht quantitativ beſtimmt. Die im Folgenden mitgetheilte quantitative Beſtimmung der Borſäure iſt — ſoweit mir bekannt — die erſte, welche überhaupt bei einem Mineral⸗ waſſer vorgenommen worden iſt. Das in ſehr mäßiger Menge der Quelle entſtrömende Gas iſt der Hauptſache nach Kohlenſäure, mit einer geringen Beimen⸗ gung von Stickgas und Spuren von Sauerſtoff und leichtem Kohlenwaſſerſtoff. Die quantitative Analyſe wurde in allen irgend weſent⸗ 493 lichen Theilen doppelt ausgeführt. Das dazu verwandte Waſſer entnahm ich am 3. Juni 1861 der Quelle. Es wurde in großen mit Glasſtopfen verſehenen Glasflaſchen in mein Laboratorium nach Wiesbaden transportirt. — Zur Prüfung auf Caeſium und Rubidium ließ ich im Sommer 1862 nochmals 2 Ballon Waſſer kommen. Originalzahlen in Grammen. 1, Beſtimmung des Chlor-, Brom- und Jodſilbers zuſammen. 1000 Grm. Waſſer gaben 1,6277 Grm. Chlor⸗Brom⸗Jod⸗Silber, — 1000 Gem gaben fernen Ie , | Mittel e 2, a des Broms und Soda. Die Beſtimmung wurde in derſelben Weiſe ausgeführt, welche ich bei der Analyſe des Selterſer Waſſers beſchrieben habe. Ver⸗ wendet wurden 57000 Grm. Waſſer. Man brauchte zur Entfär⸗ bung des durch Jod gefärbten Schwefelkohlenſtoffs 0,91 CC. einer Löſung von unterſchwefligſaurem Natron, von welcher 20 CC. 0,0 1054 Jod entſprachen. Daraus berechnet ſich ein Gehalt an Jud ven . 0,000008 p. M. Die von dem Jod 0 lan Schwefelkohlenſtoff getrennte Flüſſigkeit lieferte Chlor⸗Bromſilber, welches, im Chlorſtrom ge— glüht, 0,0060 Grm. Gewichtsabnahme zeigte. Daraus berechnet ſich der Gehalt an Brom zu . 0, 000189 p. M. 3. Beſtimmung des Chlors. Die Menge des Chlor⸗Brom⸗Jod⸗Silbers beträgt nach 1) 1627400 p. M. Davon ift abzuziehen: 0 die dem Jod entſprechende Menge Jodsilber . 0,0000415 die dem Brom entſprechende Menge Bromſilber . 0,000444 | Summa . 0,000459 p. M. | Reſt : 1,6326941 „ „ eliſprechend Chlooe rr WAN22An 4. Beſtimmung der Schwefelſäure. a. 1000 Grm. Waſſer lieferten . Bat 5 0,0638 p. M. p. 1000 lieferten fernen 0081 Re Mittel 0,0640 2m entſprechend Schwefelſäure 0,021974 „ „ 5. Beſtim mung der Kohlenſäure. Das Verfahren der Beſtimmung war das bei der Analyſe des Selterſer Waſſers beſchriebene. a. 200,91 Waſſer aus der Tiefe des Schachtes lieferten 0,9413 Grm. Kohlenſäure, entſprechennd .. . 4,685182 p. M. b. 180,00 Kohlenſäure lieferten 0,8396 — 4,664444 4. um Mittel. . 4.674811 „ „ 6. Beſtimmung der Kieſelſäure. a. 2254,2 Grm. Waſſer (der Inhalt einer ganzen Flaſche) lieferten Kieſelſäure 0,0576 = . . . . 0,025552 Pp. M. b. 2232,2 lieferten ferner 0,0568. . . 0,025446 „ Mittel 00 854 7. Beſtim mung des Eiſenoxyduls. a. 7836,7 Waſſer lieferten Eiſenoryd 0,0208, entſprechend Eiſenorvduüͤunn . 0, 002389 p. M. b. Bei maßanalytiſcher Boäune des in a. 3 f genannten Eiſenoxyds ergab ſich . . 0,0028321 „ „ 495 c. 6270,1 Waſſer lieferten Eiſenoxyd 0,0165, Elſprechend 0,0002368 p. M. d. Bei maßanalytifcher Prüfung 905 u © ar abgeſchiedenen Eifenoryds fand man. 0,0023 19 „„ Mittel. 6,0023849 „, 8. Beſtimmung des Kalks. Die Filtrate von 6 dienten zur Beſtimmung deſſelben nach⸗ dem das Eiſenoxyd abgeſchieden worden war. a. 2254,2 Grm. Waſſer lieferten kohlenſauren Kalk ſammt etwas kohlenſaurem Strontian 0, 9876, entſprechend 0,4838115 p. M. b. 2232,2 lieferten er 0,9745 e F Hiervon geht ab die geringe Menge kohlen⸗ ſauren Strontians, welche nach 12 beträgt. . 0,003 105 „ „ i Reſt. , e chend f,, an 2 ALT, „u, 9. Beſtimmung der Magneſia. a. 2254, Waſſer lieferten pyrophosphorſaure Magneſia 1,1153, entſprechend 0,40191 Magneſia oder . . 0, 178295 p. M. b. 2232,2 lieferten ferner 1,1295, entſprechend f ines Magnea-uden, ., .. ese Die, 0.180590. 10. Beſtimmung der Chloralkalimetalle zuſammen. a. 1000 Grm. Waſſer lieferten reine Chloralkalimetalle 5 | 3,5061 Grm. n „ „ ferner 3,5105 „ 5 Mittel. . 3,5083. „ b. 1000 RER, 11. Beſtimmung des Kalis. Die in 10 erhaltenen Chloralkalimetalle lieferten Kaliumpla⸗ tinchlorid: 5 %%%; EEE N DELL, De N ne N SER ee | Mittel 0,2646 f entſprechend Chlorka lim . 0,080 729 p. M. / ⁰¹ Ü w OL 12. Beſtimmung des Lithions, Strontians, Baryts und Mangans. Das Verfahren der Beſtimmung war im Weſentlichen das in meiner Anl. zur quant. Analyſe, 5. Aufl. S. 692 beſchriebene, doch wurden die verſchiedenen Baſen nicht ſämmtlich in einer und derſelben Portion Waſſer beſtimmt. a. 7836,7 Waſſer (vergleiche 7 a) lieferten Manganſulfür , 0376, entſprechend Manganoxydul 0,030685 oder 0,003916 p. M. b. 14106,8 Waſſer, die Summe des zu den beiden Eiſenbeſtimmungen verwendeten Waſſers (vergl. 7 a und 7 bp) lieferten baſiſch phosphorſaures Lithion 0,0670, entſpre⸗ chend Chlorlithium 0,073573 oder . . 0,005215 „ „ entſprechend Lithion . „ eee c. 111000 Waſſer lieferten 0, 0322 en 95 9 6 felſauren Baryt, entſprechend Baryt... 0,000191 „ „ d. 111000 lieferten ſchwefelſauren Strontian 0,4289 Grm., entſprechend Strontian. . 0,002179 entſprechend kohlenſaurem Strontia n... 0,003105 13. Beſtimmung des Natrons.“ Die Geſammtmenge der Chloralkalimetalle beträgt nach 10 3,5083800 p. M. 4 Davon geht 0 Chlorkalium (11) . 0,080729 r Chlorlithium (12) 0,0005215 a Zuſammen .. 0,0085944 p. M. f Reſt: Chlornatrium. 3,422356 „ Mähpracend Natron i eee N 1 5 Beſt immun g des Ammons. 3360,0 Grm. Waſſer lieferten, nach der bei der An bf des Selterſer Waſſers beſchriebenen Methode behandelt, 0,0094 10 aus re entſprechend Ammonium: e ee. eee e 15. Beſtim mung der Salpeterſäure. a 4500 Grm. Waſſer lieferten einen Abdampfungsrückſtand, welcher — mit einer Auflöſung von Eiſenchlorür in Salzſäure im Kohlenſäureſtrom gekocht — ſoviel Eiſenchlorid erzeugte, daß 1,98 CC, Zinnchlorürlöſung erforderlich waren, um es in Chlorür zu verwandeln (23,69 CC. Zinnchlorür ent⸗ ſprechend 0,1460 Eisenoxyd); daraus berechnen ſich 0,002745 Grm. Salpeterſäure, entſprechend .. 0,000610 p. m. b. 4500 Grm. Waſſer erforderten ferner 1,99 00. Zinüchlor un.. 0909613. Mittel. 0,000612 „ 16. Beſtim mung der Borſäure. Hierzu diente der Abdampfungsrückſtand von den 57000 Grm. Waſſer, welcher auch zur Beſtimmung des Jods und Broms Ver⸗ wendung fand. Da in die alkoholiſche Löſung Spuren borſauren Alkalis übergegangen ſein konnten, ſo fällte man nach Abſcheidung des Jods und des Chlor-Brom⸗Silbers den Silberüberſchuß durch Salzſäure, vereinigte das Filtrat mit dem Waſſerauszug des in Alkohol unlöslichen Abdampfungsrückſtandes und ſchlug ſodann zur Abſcheidung der Borſäure das Verfahren von Strome yer“) *) Annal. d. Chem. u. Pharm. 100. 89. Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 32 498 ein. Man verdampfte zu dem Ende, nachdem der größte Theil des kohlenſauren Natrons mit Salzſäure neutraliſirt war, zur Trockne, zog den Rückſtand nach Zuſatz von etwas überſchüſſiger Salzſäure mit abſolutem Weingeiſt aus, deſtillirte dieſen, nachdem die freie Säure durch etwas reines Kali abgeſtumpft war, ab, behan⸗ delte den Rückſtand wieder mit etwas Salzſäure und Alkohol, deſtillirte wiederum nach Zuſatz von Kali ab und wiederholte die Operation noch ein drittes Mal. Endlich wurde der alkoholiſche Auszug mit Kali alkaliſch gemacht, zur Trockne gebracht, der Rückſtand geglüht, in Waſſer gelöſt, etwas ausgeſchiedene Kohle abfiltrirt und das Filtrat mit überſchüſſiger reiner Flußſäure in einer Platinſchale zur Trockne gebracht. Den Rückſtand behan⸗ delte man mit einer Löſung von eſſigſaurem Kali, welche 20 pCt. Salz enthielt, wuſch den ungelöſt bleibenden Niederſchlag damit aus und löſte ihn dann in ſiedendem Waſſer. Dieſe Löſung wurde jetzt zur Entfernung von noch anweſendem Kieſelfluor mit Ammon erwärmt, die Flocken abfiltrirt, des Filtrat zur Trockne gebracht und der gelinde geglühte Rückſtand nochmals erſt mit einer Löſung von eſſigſaurem Kali, zuletzt mit Weingeiſt von 84 Volumprocen⸗ ten vollſtändig ausgewaſchen. Das erhaltene, bei 100° getrocknete Borfluorkalium betrug 0,0580 Grm. und erwies ſich bei vorgenomme⸗ ner Prüfung als rein. Somit entſprach es 0,005075 Bor oder 0,01611 Borſäure, entſprechend „„ eee 9, DE 17. Beſtimmung der Gefammtmenge der fixen Beſtandtheile. a. 315, 9765 Grm. Waſſer gaben bei 1800 6. getrockneten Rück⸗ ſtand 1,2967, entſprec hen 4,1103786 p. m. b. 322,0 840 * ferner 1,3225 95106072 Mittel. 4,1049299 „ II. Berechnung der Analyſe. a. Schwefelſaures Kali. Schwefelſäure iſt vorhanden nach 4. . . . 0,0021974 p. M. 499 bindend Kali f zu | Hefelſaurem Kali b. e Kali if vorhanden nach 11 Davon it gebunden an Shwefelitur (a) Bi 8 cee Kallum 5 bindend Ehlert: zu Chlorkalium a Chlor iſt vorhanden nach 3 N Davon iſt gebunden an Kalium (b) Reſt bindend Natrium. 3 zu . . Brom it nden nach 2 * bindend Natrium au aan Ei : Jod iſt vorhanden nach 2 bindend Natrium zu Jodnatrium Salpeterſäure iſt vorhanden nach 15 bindend Natron. N zu ſalpeterſaurem Natron. 8. Bofſautes Natron. Borſäure iſt. vorhanden nach 16 . bindend Natron zu zweifach borſaurem Natron BE: 0,020855 „ „ 6. i 503833360 0,2486839 „ . ,025880 „ „ 5,047854 ” ” 0,051001 „ „ 0,0 25880 „ ” 0,018909 „ 9,0397641 — re Me) x 9402245 Re 0,0 18909 „ „ ” 206307 d. Bromnatriun. Be 0,000189 „ 000043 „„ e. dornatrium | . 8 0,0000009 5 © 125 Salpeterfaures: Natron. . 0, 000374 „ 17 0,00 0054 „ U 0,000008 „ „ 0% 0001 „ „ 0,000612 „ „ 0,0003581 „ „ 0,0009683 „ „ 0000282 „ „ 0,000092. „ 32* 500 h. Kohlenſaures Lithion. Lithion iſt vorhanden nach 122 ROOT. bindend Kohlenſäu re.. 0002702 „ „ zu e Lithion ? 80 i. Kohlenſaures Natron. Natron iſt vorhanden nach l) 1814797 Davon it abzuziehen: das dem Chlornatrium entſprechende 0, 335122 „ n „ „G Bromnatrium werte 0,000073 „ „S Jodnatrium 1 0,0000014 „an Salpeterſäure gebundene 0,0003581 „ „“ Borſäure gebundene . 0,0000092 a Zufammen 0,335639 „ „ | | Neſt ii bindend Kohlenſäure N 323ͤö˙¹•ʃ³ Zr zu einfach kohlenſaurem 5 TT E Kohlenſaures Ammon. Ammon iſt vorhanden nach 114. . 0,000785 „ „ bindend Kohlenſä ue 0000622 „ „ zu einfach . Ammnen 2: SOON Kohlenſaurer Baryt. Baryt iſt nei nach 1112 Moon bindend Kohlen ſäur e 90s e zu einfach kohlenſaurem Bart . 0,000246 „ „ m. Kohlenſaurer Strontian. Strontian iſt vorhanden nach 112 0002179 „ „ bindend Kohlenſäure r eee zu einfach kohlenſaurem 1 „ ee eee n. Kohbenſaurer Kalk. Kalk iſt vorhanden nachs 0,2431770 „ bindend Kohlenſu re x 0, 191060 % n zu kohlenſaurem Kalk 0.434230 501 0. Kohlenſaure Mag ne ſia. 1 Magneſta iſt vorhanden nach 9 0, 180320 P. M. > bleneno -Söhlenjäure e = 222 ODE zu einfach kohlenſaurer Mägſteſte te 0787 SR p. Kohlenſaures Eiſenoxydul. Eiſenoxydul iſt vorhanden nach „ „„ 0 bindend Kohlenſäure 2, 0,001435% % zu einfach kohlenſaurem Eiſererbpnl „ eee .:;- d. Kohlenſaures Manganoxydul, Manganoxydul iſt vorhanden nach 12 0,0003916 „ẽ „ bindend Kohlenſäufſe „ ee eee, zu einfach kohlenſaurem . % 006343ů %„ % r. Kieſelſäure. Kieſelſäure ift vorhanden Ka nn 0,025499 s. Freie Kohlenſäure. | Kohlenſäure iſt im Ganzen vorhanden nach 5 4,674811 Davon iſt gebunden zu en Carbonaten: An Natron 15049795 ithienn 0092792 e Amme n 0,0006225 . Baht 0,0000555 „ Strontian . 0,000926 „ Kalk 905191868 „% Magneſiag 0, 198352 „ Eiſenoxyd ul.. . 0001435 „ Manganoxydul . 0, 002427 g Zuſammen 1447304 Reſt. 3227507 Davon iſt mit den einfach kohlenſauren Salzen zu doppelt kohlenſauren verbunden 1447304 Reſt: völlig freie Kohlenſäure. . 1,7802083 „ ” ” ” 77 502 III. a we e me nn Das Fachinger Mineralwaſſer enthält: a. die kohlenſauren. Salze als einfache Carbonate berechnet: q. In wägbarer Menge vorhandene e 5 Im Pfund . 1000 Theilen. 27680 Gran. Roflenfaiires Natron 2,5288883 19,421822 „ Lithion 6,0004544 0,034898 9 Ammon 0001357 0,010422 Kohlenſauren Baryt 0,0000246 0,001889 1 Streontian : 0,003105 - 0,023847 a ul 0,434230 . 3,334887 Kohlenſaure Magnefia 0,378672 --2,908201 Kohlenſaures Eiſenoxydul 0,003784 0,029061 h Manganorydul 0,006343- 0,048714 Chlorkalium u ll 0,039764 0,305388 Chlornatrium 0,6381975 4,853569 Bromnatrium 0,0000243 0, 001866 gti, 0,000009 0, 000065 Schwefelſaures Kali 0,047854 0,367519 Borſaures Natron 0,000374 . : - 0,002872 Salpeterſaures Natron 0,0009638 0,007396 Kieſelſäure ED: . 0,025499 0,195833 Summe 4107845 31,548249 Kohlenſäure, mit den Carbonaten zu e Bicarbonaten verbundene 1,4473804 11,115295 Kohlenſäure, völlig freie 1,780203. 13,671959 Summe aller Beſtandtheile: 7,335352 56,335503 ß. In unwägbarer Menge vorhandene Beſtandtheile : Chlorrubidium, phosphorſaures Natron, Fluorcalcium, phosphor⸗ ſaure Thonerde, kohlenſaures Kobaltoxydul, kohlenſaures Nickel⸗ orydul, organische Subſtanzen, Stickgas. a 5 503 b. die foblenfaitten Salze als waſſerfreie Bicarbonate berechnet: . In wägbarer Menge vorhandene a Doppelt kohlenſaures Natron Llithion 1 un. Ammon „ keohlenſauren Baryt Strontian Ih . „ kohlenſaure Magneſia „ kohlenſaures Eiſenoxydul „ Manganoxydul 2 1 — Mm 1 Chlorkalium Chlornatrium Bromnatrium Jodnatrium Schwefelſaures Kali Borſaures Natron Salpeterſaures Natron e 9 : Summe Kohlenſäure, völlig freie . Summe aller Beſtandtheile 1000 Theilen 5 3,578608 0,007246 0,001979 0,000301 ...0,004081 . - 0,625290 0,577024 0,005219 0,008770 0,039764 0,681975 0,000243 . -0,000009 0,047854 0,000374 0,0009 63 0,025499 5,555149 1,7802038 7335352 Im Pfund — 7680 Gran. 27,483711 0,055649 0,015199 0,002312 0,030958 4,802227 4,431544 0,040082 0,067354 0,305388 4,853569 0,001866 0,000065 0,367519 0,002872 - 0,007396 - 0,195833 42,663544 13,671959 56,335503 5. In unwägbarer Menge vorhandene Beſtandtheile. (ſiehe a.) Auf Volumina berechnet beträgt bei e und Normal⸗ Barometerſtand: 5 die völlig freie Kohlenſäure: 945,02 CC. 30,24 Cubikzoll b. die freie und halbgebundene Kohlenſäure: 1713,3 C0. 54,82 Cubikzoll in 1000 C. C. Waſſer im FE — 32 Cubik⸗Zoll in 1000 C. C. Waſſer | im Pfund — 32 Cubik⸗Zoll — 504 IV. Unterſuchung der Gaſe, welche aus dem Fachinger Mineralbrunnen frei ausſtrömen. Es iſt bereits oben geſagt worden, daß der Waſſerſpiegel des Fachinger Mineralbrunnens im Ganzen genommen ſehr ruhig iſt, und daß nur zuweilen Gasblaſen in mäßiger Menge auftreten. Es gelingt daher nur mit Mühe und in längerer Zeit irgend größere Mengen des Gaſes mittelſt eines eingeſenkten Trichters aufzufangen. Am 4. Juni 1861 hinterließen 140 CC. des Gaſes in einem Verſuche 3 C., in einem zweiten 2,5 CC. unabſorbir⸗ baren Gaſes, Mittel ſomit 2,75 CC. — Das unabſorbirbare Gas war im Weſentlichen Stickgas. Zu einer genaueren Unter⸗ ſuchung deſſelben ließ ſich die erforderliche Gasmenge nicht be⸗ ſchaffen. 100 Volumina des der Quelle frei entſtrömenden Gaſes be⸗ ſtehen ſomit aus i 22 98,04 Bol. Kohlenſäure, 1,96 „ Stickgas. i a Daß das von Kalihydrat unabſorbirbare Gas Spuren von Sauerſtoff und leichtem Kohlenwaſſerſtoffgas enthalte, kann bei der Aehnlichkeit der Fachinger Quelle mit dem Selterſer Brunnen mit großer Wahrſcheinlichkeit geſchloſſen werden. C. Vergleichung der neuen Analyſe des Fachinger Mineral⸗ Wasen mit früheren. Die erſte Analyſe des Fachinger Waſſers, welche zum Be⸗ hufe der Feſtſtellung, ob das Fachinger Waſſer ſich im Laufe der Zeit in ſeinem Gehalte geändert habe, benutzt werden kann, iſt die von Profeſſor Guſt. Biſchof“) 1826 veröffentlichte, die zweite die von Kaſtner, welche 1839 angeſtellt wurde. Eine fernere habe ich ſelbſt in Betreff der Hauptbeſtandtheile 1857 eee Chemiſche Unterſuchung der Mineralwaſſer zu Geilnau, Fachingen und Selters. Bonn 1826. ' a. ausgeführt. Die folgende Zuſammenſtellung gewährt einen Ueber⸗ blick über die in den verſchiedenen Zeiten in Betreff der Haupt⸗ beſtandtheile erhaltenen Reſultate. Die unter den größeren Zah⸗ len ſtehenden kleineren geben die Verhältniſſe der Zahlen unter en an, bezogen auf kohlenſaures Natron = 100. Ein 2 i gleich 7680. Da enthält Grane: ls Bf En | Saftner Fresenius Stefening 1800 1839. 1857. 1861. 0 — — —— — — —— Koblenjaues Natron 75 17,0023 14,8038 19,4218 100 100 100 200,” Kohlenſauren Kalt. . 2,4965 || 2,0160. | 2,7189 3,3349 1920 FVV Kohlenſaure eu 1,7313 |- 1,5463 .| 2,2858 || 2,9082. 10,5 9,1 15,4 15,0 Kohlenſaures Eiſenoxy⸗ 8 | | N dul u. Manganoxydul 0,0892 0,0801 0,0639 0,0778 5 | 0,54 0,47 0,43 0,40 Chlornatrium . ..| 4,3119 | 4,5574. | 3,6014 4,8536 1 5 286,2 26,8 2455 24,9 Kieſelſäure 0,0873 0,2610 0,1505 [ 0,1958 f 8 0,53 1,5 1,02 1,01 Summe der feſten Be || ” a u 5 N ſtandtheile . 25,3301 25,6665 24,1703 31,5482 6 5255 154,2 151,0 163,3 162,4 Bevor ich aus dieſer Vergleichung Schlüſſe ziehe, bemerke ich, daß ich 1857 das Waſſer direct oben aus dem Schachte nahm zu einer Zeit, in welcher die Quelle längere Zeit nicht be⸗ nutzt worden war, während ich 1861 erſt längere Zeit Krüge füllen ließ, um deſſen ganz ſicher zu ſein, daß ich der eigentlichen Quelle friſch entſtrömtes Waſſer erhielt. | Faßt man zunächſt die beiden letzten Columnen in's Auge, ſo geben ſich zwar bedeutende Unterſchiede in den abſoluten Mengen der gelöſten Beſtandtheile zu erkennen, aber nur ſehr ge⸗ ringe in den Verhältnißzahlen. Hieraus ergibt ſich mit voller 506 Zuverläſſigkeit, daß die Unterſchiede in den abſoluten Mengen im Weſentlichen dadurch bedingt find, daß das eigentliche Mineral: waſſer in dem oberen Theil des Schachtes mit ſüßem Waſſer vermiſcht war, als ich ſolches 1857 der Quelle entnahm, und zwar etwa in dem Verhältniſſe 3 (Mineralwaſſer) : 1 (ſüßem Waſſer). Es läßt dieß darauf ſchließen, daß der Brunnenſchacht nicht mehr vollkommen dicht iſt und daß bei dem langen Aufent⸗ halte des Mineralwaſſers im Schachte, welcher ſtattfindet, wenn die Quelle nicht zum Füllen vieler Krüge in Anſpruch genommen wird, das Waſſer der nur wenige Schritte von dem Brunnen⸗ ſchachte. entfernten Lahn allmählich. auf das M ineralwa a einen verdünnenden Einfluß ausübt.“ Vergleicht man die älteren Analyſen mit den neuen, jo finden ſich nicht nur Abweichungen in den abſoluten Mengen, ſondern auch ſolche in den relativen Verhältniſſen der Hauptbe⸗ ſtandtheile. Die Gehalte an kohlenſaurem Natron und Chlorna⸗ trium, welche Biſchof und Kaſtner fanden, liegen zwiſchen den von mir 1857 und 1861 gefundenen, und das Verhältniß derſelben zu einander iſt nicht erheblich abweichend von dem von mir gefundenen. — Der Gehalt an kohlenſaurem Kalk und an kohlenſaurer Magneſia dagegen liegt bei der Biſchof'ſchen wie bei der Kaftırevichen Analyſe unter dem, welchen meine beiden Analyſen ergaben, und auch die Verhältniſſe derſelben zum kohlen⸗ ſauren Natron und Chlornatrium weichen ſehr merklich von den von mir gefundenen ab. Es folgt daraus, daß das Fachinger Waſſer gegenwärtig einen höheren Gehalt an den Carbonaten der alkaliſchen Erden hat als früher, und daß daſſelbe überhaupt in Betreff dieſer Beſtandtheile größeren Schwankungen unterworfen iſt, als bezüglich des kohlenſauren Natrons und Chlornatriums. D. Füllung des Fachinger Waſſers. Die Füllung der Krüge am Fachinger Brunnen geſchieht mit Hülfe eines Füllkorbes genau nach der Methode, welche ich 507 als die ältere und nunmehr verlaſſene Fullmethode am Selterſer Brunnen in meiner Abhandlung über dieſen beſchrieben habe. Natürlich treten daher alle Uebelſtände, welche dieſes Füll⸗Ver⸗ fahren im Gefolge hat, auch bei dem Fachinger Brunnen auf. Zu denſelben geſellt ſich aber bei dem Fachinger Brunnen in dem Zuſtande, in welchem er ſich gegenwärtig befindet, noch ein weiterer Mißſtand, nämlich der, daß das Waſſer oben im Brun⸗ nenſchachte, wenn die Quelle längere Zeit geruht und ſomit das Waſſer darin gewiſſermaßen ſtagnirt hat (denn der Abfluß iſt ja, wie wir oben geſehen haben, nur ein ſehr unbedeutender), durch ſüßes Waſſer verdünnt, durch Lufteinwirkung getrübt und durch Entweichen von Kohlenſäure kohlenſäureärmer wird. Man iſt daher genöthigt, einen beträchtlichen Theil des Waſſers aus dem Schachte abzupumpen, bevor man das Füllgeſchäft beginnen kann. Unterbleibt dieß, oder wird das Abpumpen nicht lange genug fort⸗ geſetzt, ſo iſt ſelbſtverſtändlich das Waſſer in den zuerſt gefüllten Krügen geringhaltiger als in den ſpäter gefüllten, was bei einem nicht allein als Luxusgetränk, ſondern auch vielfach als Heilmittel benutzten Waſſer am wenigſten der Fall ſein darf. Betrachtet man die Sache unter Berückſichtigung der eigen⸗ thümlichen Lage der Quelle, ſo erkennt man leicht, aus welchem Grunde das Waſſer bei der Faſſung ſo ſtark geſtaut worden iſt. Es geſchah unzweifelhaft, damit man mit dem Pumpen des ab— fließenden Waſſers in die Lahn möglichſt wenig Mühe hätte, denn bei niederem Waſſerſtande der Lahn fließt das Waſſer der Quelle, wenn man die unteren Abläufe verſchließt, aus dem oberen eben noch in die Lahn ab. Dieſer Geſichtspunkt darf jedoch meiner Meinung nach bei einem ſo wichtigen Objecte, wie es die Fachinger Quelle darſtellt, nicht in Betracht kommen. Ich habe daher ſchon längſt gerathen den Quellenabfluß er⸗ heblich tiefer zu legen, auch den weiten und offenen Brunuen⸗ ſchacht zu verwerfen, das Waſſer in einem entſprechend weiten Rohre aufſteigen und 55 Röhren abfließen zu laſſen, an denen 508 dann das Füllgeſchäft eben ſo wie bei dem Selterſer Brunnen zu bewerkſtelligen wäre. Man wird hierdurch ein mit Kohlenſäure vollkommen geſättigtes, reichlich abfließendes, in ſeinem Gehalte gleichmäßiges und durch den Einfluß der Luft noch nicht ver⸗ ändertes Waſſer erhalten, Vorzüge, welche ſo belangreich ſind, daß fie die Mühe, etwas mehr Waſſer als bisher in die Lahn pumpen zu müſſen oder die Koſten eines längeren und an einer tieferen Stelle in die Lahn mündenden Abflußcanales wee er wiegen. Ich lege, wie ich dieß uch ſchon bei dem Selterſer Brunnen hervorgehoben habe, bei Mineralquellen einen großen Werth auf gleichmäßigen Abfluß. Werden die Quellen dagegen, wie es ge⸗ genwärtig noch in Fachingen geſchieht, bald faſt ganz geſtaut, bald wieder faſt erſchöpft, ſo iſt ſtets zu befürchten, daß bei dem ſo wechſelnden hydroſtatiſchen Drucke ſich Nebenabflüſſe und Zu⸗ flüſſe ſüßen Waſſers bilden, — daß in Folge deſſen das Waſſer ſich zuweilen trübt, und daß die Quelle zu verſchiedenen. wu Waſſer von ver ſchiedener Qualität liefert. In Folge meines ſchon 1857 in dieſer Richtung abgegebenen Gutachtens iſt eine Neufaſſung der Fachinger Quelle zwar ſchon längſt projectirt worden, ohne daß jedoch bis jetzt zur ufer 5 geſchritten worden. wäre. E. Vergleichung des re Mineralwaffers mit dem See terfer und Geilnauer Waſſer. N Da die drei berühmten, dem Lahngebiete angehörenden Säuer⸗ linge, das Selterſer, Fachinger und Geilnauer Mineralwaſſer, oft in Parallele geſtellt werden, ſo gebe ich nachſtehend eine Ueberſicht ihrer Beſtandtheile nach meinen neueſten Analyſen, welche — da ſie eine ganz gleiche Darſtellung der Reſultate bietet — die Vergleichung ſehr erleichtert. 509 Es enthalten 1000 Gewichtstheile des Mineralwaſſers von: . Kohlenſaures Natron 1 Lithion . R Ammon. Kohlenſauren Baryt PR Strontian . 0 Kalk Kohlenſaure Magneſia Kohlenſaures Eiſenoxydul J Manganoxydul 5 n | Chlornatrium Bromnatrium Jodnatrium u; Schwefelſaures Kali . n Natron Borſaures Natron . Salpeterſaures Natron Phosphorſaures Natron . Phosphorſaure Thonerde . Suspendirte e 5 > 5 Kieſelſäure N" Summe Kohlen‘ ſäure, mit den Carbonaten zu Bicarbonaten verbundene . Kohlenſäure, völlig freie . Stickgas i 6,003130 0,004690 0,0001167 0,002180 0,308226 0,046300 * ** ö 25 Spur 0,021250 Summe aller elondhele d 6,6768817 0 | Selters. „873873 0,202190 0,003030) 0,000510) 0,017630 2,334610 0,000909 0,000033 0,006110) 0,000230) 0,000430) 0,001561 ı3,822059 | 0,610306 2.235428 0,00 4088 Fachingen. 2,5288833 0,00 4544 0,001357 0,000246 0,003105 0,434230. 0,378672 0,003784 0,0063843 0,0039764 0,631975 0,000243, 0,000009) 0,047854 0,0963 Spur | Spur ll 0,025499 107845 1,4473804 1,5780203 Spur 7335352 Geilnau. 0,749201 Spur 0,000888 0,000158 ‚Spur 0,340592 0,238255 0,027771 0,0083347 0,036151 1 „017623 6,0085322 | 0,000374 Spur Spur 0,000372 | 0,024741 1.147631 0,597903 2,786551 0,015525 4.847610 Au Betreff der nur in ganz geringen Spuren vorhandenen Beſtandtheile, welche in keinem der Waſſer quantitativ beſtimmt — 510 wurden, verweiſe ich auf die Zuſammenſtellung der Reſultate bei den einzelnen Waſſern. Man erkennt aus der Ueberſicht, wie Fehr das Fachinger Waſſer die beiden andern im Gehalte an kohlenſaurem, oder eigent⸗ lich doppelt kohlenſaurem, Natron übertrifft, auch der Gehalt an kohlenſauren alkaliſchen Erden iſt bedeutender als der der beiden andern, — ſein Kochſalzgehalt iſt ein mäßiger, er ſteht zwiſchen dem weit bedeutenderen des Selterſer Waſſers und dem weit ge⸗ ringeren des Geilnauer Waſſers in der Mitte, — im Gehalte an kohlenſaurem Eiſenoxydul ſteht es dem Selterſer Waſſer faſt gleich, tritt aber dem daran weit reicheren Geilnauer Waſſer gegenüber ganz zurück, während es dagegen im Gehalte an kohlenſaurem Manganorydul die anderen Quellen übertrifft, — die Armuth an ſchwefelſauren Alkalien theilt es mit den andern, — im Gehalte an völlig freier Kohlenſäure ſteht es den beiden andern Quellen nach, — im Gehalte an freier und halbgebundener Kohlenſäure aber erreicht es faſt das Geilnauer und übertrifft es das Sel BR fer Waſſer. | Nekrolog. Am 7. Januar 1866 entriß der Tod dem naſſauiſchen Verein für Naturkunde in Herrn Senator Dr. phil. Carl Heinrich Georg von Heyden zu Frankfurt a. M. eines ſeiner älteſten Ehrenmitglieder. Herr von Heyden wurde ) geboren zu Frankfurt am Main den 20. Januar 1793, ſein Vater war der Schöffe Heinrich Dominicus von Heyden aus einem der älteſten Patricier⸗ geſchlechter ſeiner Vaterſtadt, ſeine Mutter Louiſe von Cloz. Nach damaliger Sitte durch Hofmeiſter unterrichtet, erhielt er ſeinen erſten Unterricht in der Botanik durch Dr. med. Scherbius, Mit⸗ herausgeber der wetterauiſchen Flora, ſeine erſten entomologiſchen Anſchauungen durch die berühmte Sammlung des Herrn von Ger⸗ ning. Durch beides wurde der Sinn für die Natur und ihre Wiſſenſchaft, der ſchon frühe in ihm rege war, zur Entwicklung gebracht. Ebendieſe Neigung beſtimmte ihn, die Forſtwiſſenſchaft als Lebensberuf zu wählen. Von 1810 bis 1812 beſuchte er unter Bechſtein die Forſtacademie zu Dreißigacker bei Meiningen, von 1812 nach abgelegtem Examen bis 1813 die Univerſität Heidel⸗ berg. In letzterem Jahr ſchloß er ſich den freiwilligen Jägern an, machte die Feldzüge gegen Frankreich mit und wurde 1814 Lieute⸗ nant, 1815 Oberlieutenant. Da nach ſeiner Rückkehr durch die Auflöſung des Großherzogthums Frankfurt mit ſeinen ausgedehnten Waldungen keine Ausſicht auf einen bedeutenderen Wirkungskreis in ſeinem Berufsfach mehr war, ſo blieb er in ſeiner militäriſchen 0 Nach Mittheilungen des Sohnes des Verewigten, Herrn Haupt⸗ mann a. D. Lucas von Heyden zu Frankfurt. a 512 Stellung, und war Officier im Frankfurter Linienbataillon, bis er 1827 zum Senator erwählt wurde. Die Stelle eines regierenden Bürgermeiſters der freien Stadt Frankfurt bekleidete er in den Jahren 1836, 1845, 1848, 1850 und 1853. Herr von Heyden war vermählt mit der Tochter des Oberst jägermeiſters Herrn von Dörnberg in Darmſtadt, und hinterließ aus dieſer Ehe zwei Söhne und eine Tochter. Beide Söhne wid- meten ſich dem Officiersſtande, der ältere, Herr Lucas von Heyden, trat nach den Ereigniſſen des Jahres 1866 als Hauptmann aus dem Militärdienſt aus. Im faſt vollendeten 73. Lebensjahre ver⸗ ſchied Herr Senator von Heyden an den Folgen einer Gehirner⸗ ſchütterung, die er ſich durch einen unglücklichen BR von der Treppe feines Hauſes zugezogen hatte. —. Die glückliche Anlage zur ſinnigen eingehenden Beobachtung der lebenden Natur und die innige Freude an derſelben waren die Momente, welche die naturwiſſenſchaftliche Richtung von Heyden's beſtimmten. Vor allem mußte ihn die Inſectenwelt, die dem For⸗ ſcher eine ſo überaus reiche Fülle der intereſſanteſten Thatſachen entgegenbringt, an ſich feſſeln. Aber er widmete der Entomologie ſeine Thätigkeit nicht in dem Sinn, daß er ſich auf die Bearbeitung des einen oder des andern begrenzten Gebietes beſchränkte, er wandte ſich vielmehr in allſeitigſter Weiſe dem Ganzen dieſer weiten Wis⸗ ſenſchaft zu. Wenn auch unter Anderen die Mikrolepidopterologen ſchon vor einer langen Reihe von Jahren eine hervorragende Autorität in ihm verehrten, ſo gab es doch kaum einen Zweig der entomolo⸗ giſchen Forſchung, in welchem wir ihm nicht eine Menge werthvol⸗ ler Beobachtungen zu verdanken hätten. Daher konnte er auch, wo irgendwie bei naturwiſſenſchaftlichen Verſammlungen oder ſonſt entomologiſche Mittheilungen gemacht wurden, faſt immer einen ähnlichen Fall oder einen Gegenſatz zu dem berichteten aus ſeiner überaus reichen Erfahrung hinzufügen, und was er bei ſolchen Veranlaſſungen ſelbſt zur Sprache brachte, mochte wohl, namentlich bei der höchſt anſpruchsloſen Weiſe, in der er ſeine Mittheilungen zu machen pflegte, dem Uneingeweihten als ein vereinzelter Fall 513 von untergeordneter Bedeutung erſcheinen, aber der Kundige wußte darin einen weſentlichen Beitrag zur Löſung einer der größeren Fragen zu finden, welche die Wiſſenſchaft grade bewegten, und denen er mit dem vollen Intereſſe eines die Totalität derſelben im Auge behaltenden Forſchers zu folgen gewohnt war. Sioeine ſehr ausgebreiteten entomologiſchen Sammlungen, deren Werth nicht blos in den darin enthaltenen ſehr zahlreichen Arten aus allen Ordnungen und aus den verſchiedenſten Gegenden, ſon⸗ dern viel mehr noch in den faſt allen Exemplaren beigefügten bio⸗ logiſchen und andern Notizen liegt, vermochte er nicht alle zu ord⸗ nen, dagegen ſtellte er, wohl wiſſend, daß für eine ſolche Arbeit das Leben eines Mannes nicht ausreicht, die einzelnen Abtheilungen in der uneigennützigſten Weiſe den Specialiften *) zur Verfügung und förderte gerade hierdurch in vorzüglichem Maße die entomolo⸗ giſche Wiſſenſchaft, wie auf der anderen Seite die wiſſenſchaftliche Bedeutung ſeiner Sammlungen dadurch wieder erhöht wurde, daß ſie auf ſolche Weiſe eine ganze Anzahl von zum Theil ſehr voll⸗ ſtändigen Typenreihen enthalten!). Aber nicht blos auf Entomologie beſchränkte ſich die Forſcher⸗ thätigkeit von Heyden's, auch anderen, namentlich zoologiſchen, Ge⸗ bieten wandte ſie ſich zu, und der dadurch gewonnene weitere Blick kam ihm bei ſeinen e in erſterer wohl zu ſtatten. So be⸗ *) Die Schriften von n Grapenhorſt fneiitihnet) „Wiedemann (Di⸗ pteren), Fiſcher von Rößlerſtamm und Zeller (Lepidopteren), Dahlbom (Sphegiden), Suffrian, Gillmeiſter, Kraatz, Candeze ze. (Coleopteren), Schnei⸗ der (Chrysopa), Förſter (Pſylloden und Pezomachus), Fiſcher (Orthopteren) und vielen Anderen geben davon ein ausreichendes Zeugniß. * Es gereicht mir zur beſonderen Freude, mittheilen zu können, daß der älteſte Sohn des Verewigten, Herr Hauptmann a. D. Lucas von Heyden, unſer correſpondirendes Mitglied, der ſich bereits als tüchtiger Entomologe bewährt hat und der ſeit ſeinem Austritt aus der militäriſchen Laufbahn in noch ausgedehnterem Maße ſich den entomologiſchen Studien zu widmen in Stand geſetzt iſt, das von dem Vater ſo erfolgreich begonnene Werk fortführen wird. Sammlungen und Bibliothek werden ungetrennt in ſeiner Hand bleiben und mit gleicher Sorgfalt wie bisher erweitert werden. Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 33 514 arbeitete er, um nur eines zu erwähnen, die Reptilien in Rüppell's Atlas zur Reiſe im nördlichen Afrika (1827). In den letzteren Jahren hatte er mit Vorliebe ſeine Zeit den foſſilen Inſecten der Braunkohle gewidmet und theilweiſe mit ſeinem Sohn L. v. Heyden, der namentlich die Zeichnungen nach der Natur lieferte, eine An⸗ zahl Monographien hierüber in Dunker und Meyer's Paläonto⸗ graphica veröffentlicht. Daß ihn hierbei gerade ſeine allſeitige entomologiſche Kenntniß befonders fördern mußte, bedarf keiner Beſtätigung. Die Zahl der von er von ‚Heyden public hinkt oder kleineren Arbeiten beläuft ſich auf 64). f In gleicher Weiſe, wie er an dem Fortbau der Wiſſenſchaft durch ſeine eigenen Forſchungen ſich betheiligte, förderte er denſelben durch Anregung, Rath, Belehrung und Unterſtützung mit Hülfs⸗ mitteln in engeren und weiteren Kreiſen. Zunächſt in ſeiner Vater⸗ ſtadt Frankfurt, die dadurch ausgezeichnet iſt, daß dort mehr, als ſonſt der Fall zu ſein pflegt, eine Anzahl von Männern der ver⸗ ſchiedenſten Berufszweige, der eine dies der andere jenes naturwis⸗ ſenſchaftliche Lieblingsfach hat, das ihn in der von Berufsarbeiten freien Zeit beſchäftigt, war jeder, der ſie wollte, ſeiner Unterſtützung gewiß. Aber auch entfernteren Forſchern ſtanden ſeine Sammlun⸗ gen und namentlich ſeine reiche entomologiſche Bibliothek in ausge⸗ dehnteſtem Maße zur Verfügung, und gar manche gute entomolo⸗ giſche Arbeit würde das nicht geworden ſein, was ſie iſt, wenn ihrem Verfaſſer nicht die volle Unterſtützung zur Seite geſtanden hätte, die Herr von Heyden ihm zu Theil werden ließ. Wenn es ein großes Verdienſt iſt, die Wiſſenſchaft ſelbſt weiter zu bilden, ſo iſt es ſicher kein geringeres, derſelben tüchtige Jünger zu werben, ſie in die rechten Bahnen zu leiten und durch Rath und Hülfsmit⸗ tel zu fördern. Und gerade in dieſer Weiſe erfolgreich für die Wiſſenſchaft zu wirken, machte den Verewigten das ungemein Ge⸗ *) Die entomologiſchen bis 1862 veröffentlichten finden ſich in Hagen, Bibliotheca entomologica, die übrigen: un der Berliner entomol. Zeitſchr. 1866. S. 314 ff. verzeichnet. 515 winnende, was in jeiner PERSUROBTE es lag, ganz 0 ders geſchickt ). ö Ä Daß einem ſolchen Manne die volle Anerkennung nicht ſeh⸗ len konnte, verſteht ſich von ſelbſt. Der Fremde, der an ſeiner Seite durch die Straßen ſeiner Vaterſtadt ging, konnte an dem häufigen achtungsvollen Grüßen bemerken, wie wohl er dort gelit⸗ ten war, und brauchte derſelbe nicht erſt zu wiſſen, daß er fünfmal von ſeinen Mitbürgern zum regierenden Bürgermeiſter gewählt wurde, um ein Zeugniß zu haben für die Geltung, in der er bei ſeinen Mitbürgern ſtand“), und wer mit ihm Verſammlungen von Naturforſchern beſuchte, konnte ſehen, wie man ſeine Bedeutung zu würdigen wußte. Fünfunddreißig wiſſenſchaftliche Geſellſchaften und Vereine zählten ihn zu ihrem wirklichen, correſpondirenden oder Ehrenmitglied (von dreien war er Mitgründer), die philoſophiſche Facultät der Univerſität Gießen ertheilte ihm 1861 die Doctor⸗ würde honoris causa, die Verſammlung deutſcher Naturforſcher und Aerzte zu Hannover 1865 deſignirte ihn zum erſten Geſchäfts⸗ führer der für 1866 in Ausſicht genommenen Verſammlung in Frankfurt, eine Ehre, die er mit Rückſicht auf ſeine leidend gewor⸗ dene Ge ſundheit ablehnen laſſen mußte. Er war ſelbſt im Jahr 1822 einer der Gründer u jo 1 eee Ber: ſammlungen. . W ) Ich werde es nie vergeſſen, wie freundlich der Verewigte, als ich zuerſt mit ihm bekannt wurde, dem kaum über das erſte Anfängerſtadium hinausgekommenen die Hand reichte, und wie er beſorgt war, mir zu meiner erſten Arbeit die literäriſchen Hülfsmittel recht vollſtändig zugänglich zu machen, damit ja nichts, was von Bedeutung wäre, überſehen würde. Und die vielen naturwiſſenſchaftlichen Excurſionen, die ich bis in die letzten Jahre mit ihm machte, werden immer zu den angenehmſten Erinnerungen meines Lebens gehören. Ye ) Daß einmal von einem beſtraften Wilddieb nach 15 geſchoſfen wurde, ändert daran nichts, gerade die allgemeine tiefe Entrüſtung, mit der das Attentat aufgenommen wurde, beſtätigt das Geſagte. 516 Von Thieren und Pflanzen wurden bis zu ſeinem Tod 3 Gat⸗ tungen und 33 Arten nach ſeinem Namen benannt“). Einer beſonderen wohlwollenden Aufmerkſamkeit von Seiten des Verewigten hatte ſich unſer naſſauiſcher Verein für Naturkunde zu erfreuen. Gleich im erſten Jahr ſeines Beſtehens zum Ehren⸗ mitglied ernannt, half er die Thätigkeit deſſelben auf die richtige Bahn lenken, förderte in älterer“) und neuerer Zeit nicht wenig 5 Mitglieder desſelben in der liberalſten Weiſe durch einſichtsvollen Rath wie durch ſeine Biblothek und erfreute uns, namentlich in den letzteren Jahren, faſt immer durch ſeine Anweſenheit bei unſeren Generalverſammlungen. Deshalb wird auch das Andenken des vor⸗ trefflichen Mannes 2 uns fortleben, wie er es verdient. Dr. C. L. Kirſchbaum. ) 1 Dipteren⸗, 1 Hymenopteren⸗ 1 Pilzgattung, an Arten: Coleo⸗ pteren 10, Lepidopteren 6, Dipteren 8, Hymenopteren 2, Neuropteren, Or⸗ thopteren, Hemipteren, Strepſipteren, foſſile Cruſtaceen, Mollusken, Pilze je 1. — Hierzu kommen noch ſeit dem Tod des Herrn von Heyden 2 Coleo⸗ pteren und (ſ. die im Druck befindliche Arbeit: Kirſchbaum, die aa der Gegend von Wiesbaden und Frankfurt) 10 Cicadinen. SE Thomä, Nekrolog von L. Vigelius. H. XII. S. 434 ff. 517 rv toso th der 12. Versammlung der Sectionen des Vereins für Naturkunde zu Weilburg. Erſte Sitzung: 8. Juni 1865, Vormittags 9 e in der Aula des Gymnasiums. Nachdem der zweite Geſchäftsführer, Herr Profeſſor Schenck von Weilburg die Sitzung eröffnet hatte, wurde Herr Geheime⸗ Hofrath Dr. Freſenius von Wiesbaden zum Vorſitzenden, der unterzeichnete Bergmeiſterei⸗Acceſſiſt Ulrich zum Protokollführer ernannt. Profeſſor Dr. Kirſchbaum von Wiesbaden berichtete zuerſt als Secretär des naſſauiſchen Vereins für Naturkunde über die bisherige Thätigkeit und die dermaligen Verhältniſſe des Ver⸗ eins, ſodann als Vorſteher der zoologiſchen Section über den Stand der Erforſchung der Fauna unſeres Landes. Derſelbe machte an Stelle des Herrn Fuckel zu Oeſtrich, Vorſtehers der botaniſchen Section, der an dem Beſuch der Verſammlung durch Familien⸗ angelegenheiten gehindert war, Mittheilung über die Thätigkeit der botaniſchen Section. f \ Herr Oberbergrath Odernheimer von Wiesbaden berichtete als Vorſteher der er DAMEN Section über die Arbeiten der letzteren. Herr Proſeſſor Schenck von Weilburg behandelte in einem längeren Vortrage die Feinde der Blattläuſe unter den Inſecten. Herr Bergmeiſter Stein von Diez berichtete über das Phosphoritvorkommen in der a Sn ) und Herr ) S. S. 39. Geheime Hofrath Dr. e knüpfte hieran Bemerkungen über die Verwendung des Fer und über die Bruhöfäpe der Düngung. Profeſſor Dr. Kirſ 9 a über Seeanemonen unter Vorzeigung der in Kai gearbeiteten Modelle von e in Dresden. Herr C. Koch von Dillenburg legte die u der von Dechen'ſchen geognoſtiſchen Karte von Rheinland und Weſtphalen vor, worauf das Lahnthal mit ſeinen Seitenthälern vollſtändig geognoſtiſch aufgenommen erſcheint. Der Vortragende machte auf die großen Verdienſte, welche ſich Se. Excellenz, Herr Geheime⸗ rath, Oberberghauptmann von Dechen um die Kenntniß der⸗ jenigen Geſteine, welche für das Herzogthum Naſſau die wichtig⸗ ſten ſind, erworben hatte, und ferner auf die neuen Reſultate dieſes anerkannten Geognoſten in Betreff der ſpeciellen Kartirung eines uns zunächſt liegenden ſo intereſſanten Gebietes aufmerkſam. Die ganze Partie von der nördlichſten Grenze des Herzog⸗ thums Naſſau bis zum ſüdweſtlichen Ende der Ober-Devonſchichten der Gegend von Catzenelnbogen ſtellt ſich in 6 Hauptzügen dar (ein 7ter läuft in der Wetterau aus), dieſe Falten ſtreichen von Nord⸗ often nach Südweſten, wo fie theilweiſe unter den Tertiär⸗Schichten und Baſaltbildungen des Weſterwaldes verſchwinden; theilweiſe aber in der unteren Lahngegend über den Unter-Devon-Schichten als langgezogene ſteile Mulden auslaufen. Zwiſchen die Mulden der Ober⸗Devon⸗Formation treten die Culm⸗Mulden des Unter- Steinkohlen⸗Syſtems ein, und erſtrecken ſich in dem Lahngebiete viel weiter abwärts, als vorher vermuthet wurde; find aber meift ſo ſchwach, daß ſie in ihrem ſteilen Einfallen in den vorwalten⸗ den Verdrückungen wie Zwiſchenlager ausſehen. Neben den in der ganzen Partie feſtgehaltenen Streichungslinien der Sattel und Mulden, welche zwiſchen hora 4 und 5 ſchwanken, kann man noch Erhebungs⸗Züge in entgegengeſetzter Richtung, h. 10 bis 12 durchweg wahrnehmen; dieſelbe Erſcheinung wurde in der Gegend von Dillenburg ſchon früher beobachtet, und findet dort 519 eine gewiſſe Uebereinſtimmung dieser Erhebungszüge jüngeren Alters mit den Gangzügen ſtatt. Der Vortragende machte ferner auf die Charakteriſtik der vorkommenden Gebirgsarten aufmerkſam und deutete die Mittel zur geognoſtiſchen Orientirung an; ſprach ſich aber gleichzeitig darüber aus, daß die für Weſtphalen, das Heſſiſche Hinterland, das Dillthal, den Kreis Wetzlar und den größeren Theil des mittleren Lahnthales immer maßgebenden lithologiſchen Merk⸗ male der Sedimentgeſteine nicht mehr auszureichen ſcheinen auf einem Theile der linken Lahnſeite und dem nördlichen und öſt⸗ lichen Abhange des Taunus. Deßhalb zeigt auch dort die Karte der Section Wetzlar den wunderlichen Verlauf einzelner Schichten, und ſcheint es, als ob da das auf einem ſo weiten Gebiete be⸗ obachtete Syſtem der Lagerung plötzlich aufhöre. Ob nun das Lagerungs⸗Syſtem wirklich ein anderes geworden oder ob die Merkmale für die einzelnen Geſteinsſchichten andere geworden, bleibt den Paläontologen zur Entſcheidung vorbehalten, und wäre es für die klare Erkenntniß der Sache erwünſcht, wenn alle, die dieſes Gebiet betreten, auf jede Fundſtelle von Verſteinerungen ein genaues Augenmerk richten wollten. Herr Bergmeiſterei-Acceſſiſt Selbach von Dillenburg er⸗ läuterte eine von ihm in Gemeinſchaft mit Herrn Chriſtiau Fink aufgefundene Methode der Correctur des Magnettheodoliten, bei welchem die Bouſſole auf das Fernrohr aufgeſetzt iſt. Es kommt hier häufig der Fall vor, daß die Nord⸗Südmarke der Bouſſole nicht in die verticale Drehungsebene des Fernrohrs fällt, wodurch die magnetiſchen Beobachtungen fehlerhaft werden. Der Vortragende beſprach kurz die Methode von Anderen den Fehler zu corrigiren, wies auf deren Mängel 100 und er⸗ klärt die ſeine: Er wendet die Spiegelreflexion an. Durch einen geneigten zur verticalen Drehungsebene des Fernrohrs ſenkrecht ſtehenden Planſpiegel wird das Bild der Nord-Südmarke durch das Fern⸗ rohr in das Auge des Beobachters reflectirt und das Zuſammen⸗ 520 fallen dieſer Linie mit der Ebene der verticalen Drehung des Fernrohrs iſt vorhanden, wenn bei dieſer Drehung das Bild der Nord⸗Südmarke ſtets vom verticalen Faden des Gaben en ge⸗ deckt wird. Wie die richtige Stellung des Planſpiegels zu 1 wie dem entdeckten Fehler am Inſtrument abzuhelfen oder wie die Größe und Lage deſſelben für die Rechnung zu ermitteln Ich wurde ebenfalls erklärt. 5 Herr Bergmeiſterei⸗Acceſſiſt Kauth von Dillenburg la einige Handſtücke eines neuen Kupfererzvorkommens (Kupferkies, Kupferpecherz, Kupferziegelerz, Rothkupfererz, gediegen Kupfer) von der Grube Ferdinand in der Gem. Nanzenbach vor und ſprach die Anſicht aus, daß dasſelbe einen Beleg für die von Wibel in einer Schrift ausgeſprochene Theorie der Entſtehungsweiſe des gediegenen Kupfers und Rothkupfererzes bilde. Nachdem der Kupferkies durch Oxydation in Eiſenoxydul⸗ und Kupferoxydſalz verwandelt worden, reducirt das Eiſenoxydul im Beiſein von Alkali oder Carbonaten des Kupferoxyd, und zwar unter gewöhn⸗ lichen Umſtänden zu Rothkupfererz, bei hohem Druck zu Gediegen Kupfer. Herr Oberbergrath O5 e ſprach über die geolo⸗ giſchen Verhältniſſe von Kalifornien und über deſſen Erzreichthum. Herr Rentier Fr. Wimpf weil Wlobgch nage aus dem Leben der Sitzmäuſe mit. Herr C. Koch ſpricht über ein ſchon mehrfach enwöhntes, höchſt intereſſantes Schiefergebirge, welches im Herzogthum Naſſau an verſchiedenen Punkten auftritt, ohne daß bis jetzt ein regel⸗ mäßiger Zuſammenhang der einzelnen Vorkommen unter ſich nachgewieſen, ebenſowenig aber das Verhalten zu den älteren und jüngeren Gliedern des Syſtems mit Sicherheit ermittelt werden konnte. Es iſt dies der von G. und F. Sandberger beſchriebene Orthoceras-Schiefer, welcher ſchon lange den Geognoſten als „Schiefer von Wiſſenbach“ bekannt war, und ſich durch ſeine eigenthümliche und reiche Fauna als ein ganz iſolirtes Glied des 521 Rheiniſchen Schichten⸗Syſtems darſtellt. Der Orthoceras⸗Schiefer wurde wegen ſeiner Lagerung bei Wiſſenbach ſtets als eine Gebirgs⸗ art, welche jünger iſt, als die Coblenzer Grauwacke, und älter, als die Calceola⸗Schichten und die Maſſenkalke, betrachtet. Bei Wiſſenbach und in der Fortſetzung dieſes Zuges trennen mächtige Laven, die Diabaſe, den Orthoceras⸗Schiefer von den jüngeren Schichten; er iſt alſo nicht zweifelsohne Zwiſchenlagerung zwiſchen Unter und Mittel⸗Devon; in der Wetterau macht dieſer Schiefer den Eindruck aufſteigender langgezogener Sattel, und an der unteren Lahn, wo er eine ſehr bedeutende Verbreitung hat, kann er ebenſowohl als eine Sattel⸗Erhebung, wie als Mulden⸗Ein⸗ lagerung gedacht werden. Auffallend erſcheint ferner, daß dieſer Schiefer in ſeinem ſporadiſchen Auftreten eigentlich nirgends als Zwiſchenglied nachgewieſen werden konnte, während Unter⸗Devon⸗ Schichten jo häufig mit Mittel- Devon- Schichten, wie mit Kra⸗ menzel und Culm in dem betreffenden Gebiete in Contact treten, und nirgends ſteht der Orthoceras-Schiefer als vermittelndes Glied da. — Der Vortragende verbreitete ſich hierauf über die Petrefacten⸗Fauna des Orthoceras⸗Schiefers, und legt die Ueber⸗ einſtimmung mit älteren Typen dar, wonach ſogar ein weſent⸗ licher Theil der Vorkommen mit anerkannten Siluriſchen Schichten eine gewiſſe Uebereinſtimmung zeigt. Ein beſtimmtes Urtheil hält der Vortragende noch für verfrüht, bittet aber die anweſen⸗ den Herrn Geologen, ihr Augenmerk der Sache zuzuwenden. Unter den Verſteinerungen des Orthoceras⸗Schiefers welche bei dieſer Gelegenheit vergezeigt wurden, um als beſonders an vorzuheben: Goniatites Dechenii C. Koch aus den Shibferhi von Wiſſenbach, welcher in großen und wohlerhaltenen Exemplaren vorgekommen iſt und auch in einzelnen Bruchſtücken aus den Schiefern der Rupbach nachgewieſen wurde. Dieſer anſehnliche Goniatit bildet den Uebergang von den Subnautilinen zu den Magniſellares. Ferner bietet ein weiteres Intereſſe den daantlage 522 ein deutlicher Fiche, welchen Herr Berggeſchworne Wenckenbach in der Rupbach aufgefunden hatte, und der von dem Vortragenden zuerſt erkannt und als neue Art des intereſſanten Genus Astero- lepis Hichibald unter dem Speciesnamen A. Wenke nbac hii C. Koch aufgeſtellt wurde. Vor Schluß der Sitzung wurde Dillenburg als Verſamm⸗ lungsort für 1866 beſtimmt und die Herren Bergmeiſter e und C. Koch als Geſchäftsführer gewählt. , | Am Nachmittag wurde unter Leitung des erſten Geſchäfts⸗ führers, Herrn Bergrath Winter, eine Excurſion zur Beſichtigung mehrerer Eiſenſteintagbaue ö Zweite ne 9. Juni, Vormittags 8 Uhr. \ Es e zunächſt die bisherigen Vorſteher der drei Sec⸗ tionen wieder gewählt. Sodann folgten wiſſen ſchaftliche Vorträge. Herr Hüttendirector Herget von Catzenelnbogen erörterte die geognoſtiſchen Verhältniſſe der Thermalquellen zu Bad⸗ Ems.) Herr Profeſſor Schenck ſprach über die in Naſſau einhei⸗ miſchen Schlangen und die bis jetzt in dieſem Faunengebiet noch nicht aufgefundene Kreuzotter (Vipera Berus I.). Herr Geheime Hofrath Dr. Freſenius behandelte die Selterſer Mineralquelle unter Mittheilung der deueſten Beobach⸗ ü tungen darüber.“) Herr Bergmeiſterei⸗Acceſſiſt Selbach 1 über den geolo⸗ giſchen Aufbau des Weſterwaldes aus tertiären neptuniſchen Schich⸗ ten und aus baſaltiſchen vulkaniſchen. Er erklärte und zählte auf, wie ſie von unten nach oben auf einander folgen, wobei die Hauptmaſſen der Baſalte ganz als 523 Schichtenglieder anzuſehen ſind, indem ſie mit den neptnifgen in parallelflächiger Wechſellagerung vorkommen. > N % Die Aufeinanderfolge von unten nach oben iſt die folgende, wobei in den horizontalen Reihen die entſprechenden Glieder des hohen Weſterwaldes und die ſeiner Abhänge in den Aemtern Dillenburg und Herborn zuſammengeſtellt ſind. Hoher Weſterwald. 1) Baſaltconglomerat und ba⸗ ſaltiſcher Thon — als nep⸗ tuniſche Schicht. 2) Baſalt Schicht, fehlt ſelten. 3) blauer und weißer Thon, das unterſte Braunkohlenflötz — als neptuniſche Schicht. 4) Oberes Braunkohlenflötz, Dachflötze und Braunkohlen⸗ thone als neptuniſche Schicht. 5) Baſalt — vulkaniſche Schicht. 6) Baſalteonglomerat und nep⸗ tuniſche Thone. 8) Baſalt. 9) Baſaltthon aus der Zerſetzung b des Baſalts hervorgegangen mit thonigem Brauneiſ enſtein. als vulkaniſche Dillenburg und Herborn, 1) Rother und gelber Thon mit thonigem Braunkohlenſtein nach oben. 2) Baſalt fehlt faſt im-) s mer und iſt loch 8 nicht mit Sicherheit nn erfannt. 8 3) Blätterfohle, Schieferthon und Braunkohlenſandſtein — als neptuniſche Schicht. 4) Braunkohlen in 9 Flötzen und Braunkohlenthone und Braunkohlenſandſteine — als neptuniſche Schicht. 5) Baſalt — vulkaniſche Schicht. 6). Baſaltconglomerat, Walker⸗ erde und Quarzſand. 8) Baſalt. 9) Dasſelbe wie neben. Der Vortragende ſprach weiter über die eee ſchiedenheiten der verſchiedenen Baſaltſchichten, welche dieſelben eoft rkennen (affen, über das Alter des trachytiſchen Conglo⸗ merats von Schönberg, was er zu 1 ſtellt, und erwähnte ſchließ⸗ lich, daß er mit der Ausarbeitung einer ſpeciellen Beſchreibung beſchäftigt ſei. 524 Herr Profeſſor Dr. Kirſchbaum legte die Entwicklung des Mutterkorns in ſeinen drei Lebensſtufen, wie ſie ſich durch die Verſuche von Tulasne und Kühn ergeben haben, unter Somelaung von Präparaten dar. Herr Bergmeiſterei⸗Acceſſiſt Stahl von Dillenburg ſprach über das Magneſium und ſtellte das Magneſiumlicht dar. Des Nachmittags wurde unter Leitung des Herrn Bergrath Win ter eine Excurſion nach der Langhecke zur Beſichtigung der dortigen Eiſenſtein⸗ und Schiefergruben unternommen. F. Ulrich. Jahresbericht. ehe erſtattet an die Generalverſammlung a 18. December 1864 von e Dr. C. L. Kirihbaum Secretär des Vereins. Meine Herren! m Namen des Vorſtandes habe ich die Ehre, die heutige Verſammlung durch den ſtatutenmäßigen Jahresbericht zu eröffnen. Ich erwähne zuerſt, daß ſich der Vorſtand an der allgemei⸗ nen Feier des Feſtes 25jähriger Regierung unſeres allverehrten Landesfürſten am 20. Auguſt durch Ueberreichung einer Beglück⸗ wünſchungsadreſſe Namens des Vereins betheiligt hat und glaubt derſelbe hierdurch in Ihrem Sinn gehandelt zu haben. Der Druck unſeres Jahrbuchs, über deſſen Inhalt ich Ihnen bereits bei Gelegenheit unſerer letzten Jahresverſammlung berich⸗ tet, iſt nur ſehr langſam vorgeſchritten. Die dafür beſtimmten Mbeſten find faft alle verſpätet eingegangen und es wird daſſelbe deshalb erſt im Frühjahr fertig ſein. Diejenigen Herren, welche Abhandlungen zu liefern pflegen, ſind ſammt und ſonders durch dienſtliche oder andere Geſchäfte in hohem Maße in Anſpruch ge⸗ nommen, es iſt daher ſehr leicht zu erklären, daß mitunter die Vollendung der erſteren nicht ſo raſch von Statten geht, als es unſer Wunſch und auch der Wunſch der Herren Verfaſſer iſt. Von jetzt an wird übrigens der Druck raſch voranſchreiten können 526 und Sie werden nach Beendigung deſſelben ein reiches Doppel⸗ heft in Händen haben. Die naturwiſſenſchaftlichen Wintervorträge haben in gewohn⸗ ter Weiſe fortbeſtanden und ſich eines recht zahlreichen Beſuchs zu erfreuen gehabt. Herr Dr. Braun, Aſſiſtent am chemiſchen Laboratorium hat die Brennmaterialien behandelt, von mir iſt die Naturgeſchichte der? Trichinen, von Herrn Dr. Krebs ſind einige Partien aus der Lehre vom Licht und von Herrn Bibliotheksſecretär Dr. Roſſel iſt das Alter der europäiſchen Hausthiere zum Gegenſtand gewählt worden. Sämmtliche Vorträge waren von den nöthigen Experimenten und Demonſtrationen begleitet. Auch für dieſen Winter iſt wieder eine Anzahl von ee zugeſagt, welche bereits begonnen habeu. In der Reviſion und Ausbeſſerung der vorhandenen, Samm⸗ lungen wurde fortgefahren und namentlich die zahlreiche Inſecten⸗ ſammlung bis auf weniges wieder in beſten Stand. gebracht. Unſere Schlangen wurden nach dem Vorgang faſt aller europäi⸗ ſchen und americaniſchen Muſeen an Herrn Profeſſor Dr. Jan, Director des Museo civico zu Mailand, zur Benutzung für deſſen Iconographie der Schlangen geſandt und ihre Beſtimmungen von demſelben bei der Gelegenheit revidirt. Sie finden dieſelben jetzt neu aufgeſtellt und mit den Namen, wie fie, von der erſten Auto⸗ rität in dem Gebiet herrühren, bezeichnet. War dieſe Mittheilung unſerer Schlangenſammlung dem Herausgeber der Iconographie von Intereſſe, umſomehr, als er namentlich unter den von Herrn. Grafen Brune de Mons geſchenkten, aus Mittelamerika ſtammen⸗ den, Neues fand, ſo liegt doch der größere Vortheil auf unſerer Seite; wir haben deshalb nicht verſäumt, durch Ernennung des Herrn Profeſſor Jan zu unſerem corre ſpondirenden Mitglied dem⸗ ſelben unſeren Dank auszudrücken. In der Aufſtellung neu erworbener Gegenſtände wude fort⸗ gefahren, ſoweit es die dringenden, auf Erhaltung des Vorhan⸗ denen gerichteten Arbeiten zuließen. Die anſtoßenden Zimmer zeigen Ihnen, was hierin. geſchehen, während ein anderer Theil 527 der neuen Acquiſitionen, ſo namentlich auch eine ſehr weſentliche reiche Ergänzung der Würmer, der bisher ſchwächſten Partie un⸗ ſerer Sammlungen, letztere, da die dazu nöthigen Gläſer noch nicht angelangt find, noch der Aufſtellung harrt. An Geſchenken erhielten wir für das Muſeum: Von Seiner Hoheit dem Herzog Alauda arvensis L., weiße Varietät. Von Herrn Dberforfiab Sreiperen von Baumbach Perdix einerea Byiss. f Von Herrn General von Breidbach— ENT Locle curvirostra L. C. Von Frau v. Caſſecke Oercopithecus Mona Erl. Von Herrn Dr. Crève zu Eltville 2 Hamſter, Picus medius L. und einen Baſtard von Girlitz und Canarienvogel. Von Herrn . zu Leipzig einen ſibiriſchen Luchs, bereits aufgeſtopft. Von Herrn Thierarzt Em Ro zu Ibſtein einen 17wöchent⸗ lichen Fötus von Pferd. Von Herrn Flach, Director der Gasfabrik, Astur palum- barius L. g. Von e ee zu Frankfurt 50 theils einheimiſche, theils exotiſche ſeltene Conchylien. Von Herrn Herxheimer einen Varranus vom Cap. Von Herrn Oberförſter e auf dem Chauſſeehaus 2 a Wespenneſter. ate ' Von Herrn Dr. Kröck einen swöchentlichen menſchlichen Fötus. Von Herrn Jufttulsvaiſehei Liebler zu wee Mineralien vom Veſuv. f Von Herrn Chr. Metzler aus New⸗ Hart. einen Seestern. Von Herrn Obriſtlieutenant Rubach einen Baſtard von Canarienvogel und Diſtelfink. Von Herrn Berggeſchwornen Wenckenbach eine a Stufe Apatit aus der Gegend von Staffel. 5 528 Von Herrn Oberförſter Wilhelmi zu Idſtein auf Veran⸗ laſung des Herrn Oberforſtrath von Baumbach Mustela ermi- nea L. im Winterkleid. Von Herrn Oberförſter Wohmann 1 Strix bubo L. Ein ſehr werthvolles Geſchenk für unſer Muſeum erhielten wir außerdem durch zwei Sendungen, jede von einer Anzahl Kiſten mit zahlreichen Vogelbälgen und Thieren in Spiritus aus Südamerika von unſerem Gönner und Ehrenmitglied Herrn Colonialrath Barnet Lyon zu Brüſſel, wofür wir uns zu W Dank verpflichtet ſehen. Eine weitere höchſt dankenswerthe Wege unſeres Mu⸗ ſeums wurde uns durch die Bewilligung von 250 fl. zur Anſchaf⸗ fung eines männlichen Löwen von Seiten der Adminiſtration der Curetabliſſements zu Theil. Es verpflichtet uns dieſes Geſchenk um ſo mehr zum aufrichtigſten Dank, als es ein ſeit lange von uns gehegter Wunſch war, durch dieſes uns nach fehlende Thier unſere zoologiſche Sammlung bereichert zu ſehen, welcher das große prachtvolle Exemplar vom Cap zur beſonderen e ge⸗ reichen wird. ; Unſere Verbindungen mit auswärtigen Geſellſchaften zum Behuf des gegenſeitigen Austauſches der Druckſchriſten haben auch im verfloſſenen Jahr wieder eine aanbafle Erweiterung erhalten; hinzugekommen ſind: n ER die Société Linéenne zu Bordeaux, das Museum of comparative Zoology zu Cambridge, der naturwiſſenſchaftliche Verein zu Carls ruhe, ö die Societa agraria zu Görz, der Verein der Aerzte in Steiermark zu Graz, der Verein böhmiſcher Forſtwirthe zu Pycg, der naturwiſſenſchaftliche Verein zu Schweinfurt, der öſterreichiſche Alpenverein zu Wien. Die Geſammtzahl dieſer Sicientaufnetinbungen iſt da⸗ durch auf 184 geſtiegen. 329 Seit der letzten ee ee haben wir A die⸗ ſelben erhalten: Von der naturforſchenden Geſelſchaft und dem Kunſt⸗ und Handwerksverein zu Altenburg: Mittheilungen aus dem Oſter⸗ lande. Bd. XVI, H. IV. 1864. Von der Königlichen Academie zu Amſter dam: 1) Ver- slagen en Mededeelingen. XV XVI. 2) Jaarboek. 1862. Von der Vereenigung voor Volksvlijt zu A mſter dam: Tijdschrift. 1864, 1—5. 8—9. Von dem naturhiſtoriſchen Verein zu u Bericht XVII. Von der naturforſchenden Geſellſ Saft zu Bamberg: Bericht VI. 186162. Vroon der naturforſchenden Geſellſchaft zu Baſel: Verhand⸗ lungen. VI, 1. Von der deutſchen geologiſchen Geſellſ haft zu Berlin: Zeit: ſchrift. XV, 4. XVI, 1-3. Von dem entomoligiſchen Verein zu Berlin: Zeitſchrift VIII. 1864. N Von der allgemeinen ſchweizeriſchen naturforſchenden Geſell⸗ ſchaft zu Bern: Verhandlungen der Verſammlung 47. Von der naturforſchenden Geſellſchaft zu Bern: Mitthei⸗ lungen. N. 531— 552. 1863. ö Von dem naturwiſſenſchaftlichen e des Harzes zu Blan⸗ ken burg: Berichte. 1861— 62. Von der Accademia delle scienze dell' istituto di Bo- logna: 1) Memorie. Ser. II. Tom. II, 3. 4. III, 1-3. 2) Rendiconto delle sessioni. 1862-63, 186364. Von dem naturhiſtoriſchen Verein für die preußiſchen -Rhein⸗ lande und Weſtphalen zu Bonn: Verhandlungen. XX. Von dem landwirthſchaftlichen Verein für 1 zu Bonn: Zeitſchrift 1864. Von der Society of Natural History zu Boston: 1) Pro- ceedings. Vol. IX, Sign. 1— 20. 2) Journal. VII, 4. Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 34 530 Von der American Academy of Arts and Sciences zu Boston: Proceedings. VI. Sign. 11—22. Von der ſchleſiſchen Geſellſchaft für BR Cultur zu Breslau: 1) Jahresbericht XLI. 2) Abhandlungen. Abth. f. Naturwiſſenſchaft und Mediein. 1862, 3. Philoſoph⸗hiſt. Abth. 1864. 1. Von der Kai ſerlich Königlichen hee ſchleſiſchen Geſellſchaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur: und Landeskunde zu Brünn: Mittheilungen. 1863. Von dem naturforſchenden Verein zu Brünn: Verhandlungen Bd. II. 1863. ö Von der Académie Royale des sciences, des lettres et des beaux arts zu Bruxelles: 1) Bulletins de la classe des sciences. 1863. 2) Annuaire 1864. Von der Société entomologique Belge zu Bruxelles: Annales. T. VII. Von der Société Royale de c e de Being zu Bruxelles: Bulletins. II, 3. III, I. 2. Von dem Museum of comparative Zoology zu Cambridge: 1) Annual Report. 1863. 2) Bulletin. 1863. p. 1—60. Von dem naturwiſſenſchaftlichen Verein zu Carlsruhe: Verhandlungen. H. I. 1864. Von der Kurf. Commiſſion f. landwirthſch. Angelegenheiten zu Caſſel: 1) Landwirthſch. Zeitſchr. Jahrg. X. 2) Landwirthſch. Anzeiger. X | | Von dem Verein für Naturkunde zu Caſ ſel: Bericht XIV. 186¼81. Von der K. Norske Universitet zu Christinia: 1) Blytt, botanisk Reise. 1864. 2) Arsberetning f. 1862. 3) Sars, zool. Reise. 1864. 4) Tillaegsblad til Magaz. f. Naturvid. 5) n Christianensis. Appendix. 1862. Von der naturforſchenden Geſellſchaft Graubündens zu bur Jahresbericht IX. Von der Großherzoglich heſſiſchen Centralſtelle für die a 531 wirthſchaft und die landwirthſchaftlichen Vereine zu Dar mſtadt: Zeitſchrift f. d. landwirthſch. Vereine des Großherzogthums Heſſen. Jahrg. XXXIV. 1864. Von dem naturhiſtoriſ chen Verein für Anhalt zu Deſſau: Verhandlungen. Bericht 23. 1864. Von der Kaiſerlichen Leopoldiniſch-Caroliniſchen deutſchen Academie der Naturforſcher zu Dresden: Abhandlungen. Bd. XXX. XXXI. Von der Geſellſchaft „Iſis“ zu Dr esden: Sitzungsberichte. 1863. 0 Von der Geſellſchaft „Flora“ zu Dresden: Mittheilungen. Bd. III, H. 1. | Von der Natural History Society zu Dublin: Proceedings. 18062 64, Yol IV, 1,0 Von dem naturwiſſenſchaftlichen Verein „Pollichia“ zu Dürk⸗ heim: Jahresbericht XX. XXI. Von der naturforſchenden Geſellſchaft zu Emd en: 1) Kleine Schriften. XI. 2) Jahresbericht 49. 1863. Von der Redaction des Berg- und Hüttenkalenders zu Eſſen: Jahrg. X. 1865. Von der Senckenbergiſchen naturforſchenden Geſellſchaft zu Frankfurt: Abhandlungen. Bd. V, 2. Von dem ien Verein zu Frankfurt: Jahres⸗ bericht 18623. Von der zoologiſchen Gefellihaft zu Frankfurt: Zoologiſcher Garten. Jahrg. V. Von der Geſellſchaft für Beförderung der Naturwiſſenſchaft zu Freiburg: Berichte über Verhandlungen. Bd. III, H. 2. Von der oberheſſiſchen Geſellſchaft f. Natur- und Heilkunde zu Gießen: Bericht X. Von der oberlauſitziſchen Geſellſchaft zu Görlitz: Neues Lauſitziſches Magazin. Bd. 41. Von der Königlichen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zu Göt⸗ 34 532 tingen: 1) Gelehrte Anzeigen. Jahrg. 1863. 2) Nachrichten. Jahrg. 1863. Von dem geognoſtiſch⸗montaniſtiſchen N für Steiermark zu Gratz: 1) Hypſometriſche Karte d. Steiermark. 2) v. Zolli⸗ kofer und Gobanz, Höhenbeſtimmungen aus Steiermark. 1864. Von dem naturwiſſenſchaftlichen Verein für Steiermark zu Gratz: Mittheilungen. H. II. 1864. Von der naturforſchenden Geſellſchaft zu Halle: Abhand⸗ lungen. Bd. VII, H. 3. Von dem naturwiſſenſchaftlichen Verein für Sachſen und Thüringen zu Halle: Zeitſchrift für die eee Naturwiſſen⸗ ſchaften. Bd. XXII. XXIII. Von der wetterauiſchen Geſellſchaft für die geſammte Natur⸗ kunde zu Hanau: Jahresberichte für 1861—63. Von der e Geſellſchaft zu Hannover; Jah⸗ resbericht XXIII. Von dem e eee Verein zu Heidelberg: Verhandlungen. III, 3. 4. Von dem Verein nördlich der Elbe zur Verbreitung natur⸗ wiſſenſchaftlicher Kenntniſſe zu Kiel: Mittheilungen. H. V. VI. Von dem naturhiſtoriſchen Landesmuſeum von Kärnthen zu Klagenfurt: Jahrbuch. H. V. u. VI. 1862—63. Von der Königlichen phyſicaliſch-zeonomiſchen Geſellſchaft zu Königsberg: Schriften. Jahrg. IV, 2. V, 1. Von der Société Vaudoise des Sciences 5 zu Lausanne: Bulletin. Tom. VIII, num. 51. N Von der Königlichen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften, mathe⸗ matiſch⸗phyſikaliſche Claſſe, zu Leipzig: J) Berichte über Ver⸗ handlungen. Jahrg. XV. 1863. 2) RN Bd. VI, Abh. 5. Bd. VII, Abh. 1. Von der Redaction der Bibliotheca historico-naturalis zu Leipzig: Jahrg. 1863, H. 2. 1864, H. 1. 8 Von dem Muſeum Francisco⸗Carolinum zu Linz: Bericht XXIV und Beiträge zur Landeskunde. Lief. XIX. 533 Von der Linnean Society zu London: Journal of the Proceedings. Zoology. Vol. VII, n. 27. 28. VIII, 29. Botany. Vol. VII, 27. 28. VIII, 29. 30. 2) List. 1863. 3) Address. 1863. 1864. Von der Geological Society zu London: 1) Quarterly Journal. Vol. XX. 2) List. 1864. Von dem naturwiſſenſchaftlichen Verein zu Lüneburg: 1) Jahresbericht XIII. 1868/g1. 2) Steinvorth, z. wiſſ. Bodenkunde des Fürſtenthums Lüneburg. Von der Société des sciences naturelles zu Luxembourg: T. VII. 1864. Von dem Verein für Naturkunde zu Mannheim: Jahres⸗ bericht XXX. 1864. Von dem Reale Istituto Lombardo di scienze e lettere zu Mailand: 1) Atti. Vol. III, 15—20. 2) Rendiconti. Classe di scienze matematiche e naturali. I, 1—6. Classe di lettere e scienze morali e politiche. I, 1—5. 3) Annuario. 1864. Von der Societä Italiana d scienze naturali zu Mailand: Atti. Vol V, 6. Vol. VI. Von der Redaction des Archivo per la zoologia, l’anato- mia e la fisiologia zu Modena: Vol. III, I. Von der Société Imperiale des Nase de Moscou: 1) Bulletin. 1863, 3-4. 1864, 1. Von der Königlichen Academie der Wiſſenſchaften, mathema⸗ tiſch⸗phyſikaliſche Claſſe, zu München: Sitzungsberichte. 1864. I, 1—5. II, 1. 2. | Bon der Societe des Sciences naturelles zu Neuchätel: Bulletin. Tom. VI, 2. 3. Von der Redaction des American Journal of Sciences and Arts by Silliman etc. zuNew-Haven: Vol. XXXVI. XXXVII. Bon dem Lyceum of Natural History zu New-York: Annals. Vol. VIII, I. g Von der naturhiſtoriſchen Geſellſchaft zu Nürnberg: Ab⸗ handlungen. Bd. III, Hälfte 1. 534 Von deu Verein für Naturkunde zu Offenbach: Bericht V. Von der deutſchen Ornithologen⸗Geſellſchaft zu Oſternien⸗ burg: Bericht über die XIV. Verſammlung. 1862. Von der Academy of Natural Sciences zu Philadelphia: Proceedings. 1864, 1—7. Von der American Philosophical Society zu Philadel- phia: Proceedings IX, Sign. A— 2E. Von der Königlich böhmiſchen Geſellſchaft der Wiſſenſchaſten zu Prag: Sitzungsberichte. 1863. Von der patriotiſch-öconomiſchen Geſellſchaft zu Prag: Cen⸗ tralbalatt. 1863—64. Von dem naturhiſtoriſchen Verein „Lotos“ zu Prag: Zeit⸗ ſchrift „Lotos“. Jahrg. XIV. 1864. Von dem Verein böhmiſcher Forſtwirthe zu Prag: Vereins⸗ ſchrift für Forſt⸗, Jagd⸗ und Naturkunde. Neue Folge. H. VII. Von dem zoologiſch-mineralogiſchen Verein zu Regensburg: Abhandlungen. H. IX. 1864. Von dem naturforſchenden Verein zu Riga: Correſpondenz⸗ blatt. Jahrg. XIV. Von der naturwiſſenſchaftlichen Geſellſchaft zu St. Gallen: Bericht 1862/42. Von der Société geographique Imperiale de Russie zu St. Petersburg: 1) Compte-rendu. 1863. 2) Reifen im Süden von Oſtſibirien. St. Petersb. 1862—63. Bd. I. II. Von der Kaiſerlichen Academie der Wiſſenſchaften zu St. Peters burg: Bülletin. V, 3—8. VI, 1—5. VII, I. 2. Von der ſchweizeriſchen entomologiſchen Geſellſzufk zu Schaffhauſen: Mittheilungen. 3—8. Von dem Verein zur Beförderung der gandwirthſchaſt zu Sondershauſen: Verhandlungen. Jahrg. XXIV. 1864. Von dem entomologiſchen Verein zu Stettin: Entomolo⸗ giſche Zeitung. Jahrg. XXV. 1864. Von der Kongl. Svenska Vetenscaps-Academie zu Stock⸗ holm: 1) Öfversigt af Förhandlingar. XX. 1863. 2) Hand- 535 lingar. IV, 2. 3) Meteorolog. Jakttagelser. IV. 1862. > Mit⸗ gllederberzeichniß Von dem Verein für vaterländiſche Naturkunde zu Stutt⸗ gart: Jahreshefte. XIX, 2. 3. XX, 1. Von der Königlich ſächſiſchen Academie für Forſt⸗ und Sünde wirthe zu Tharand: Jahrbücher. XVI. 1864. Von der Associazione agraria Friaulana zu Udine: Scala, compendio delle costruzioni rurali piu usitate. Ud. 1864. Von der Königlichen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zu Up⸗ ſala: 1) Nova Acta. V, 1. 1864. Von dem Königlich Niederländiſchen meteorologiſchen Inſtitut zu Utrecht: 1) Meteorologische Waarnemingen. 1863. 2) Notice s. I. observations météorologiques. Utr. 1858. Von der Redaction der Nederlandsch Archief voor Genees- en Natuurkunde zu Utrecht: D. 1. Afl. 1. Von dem Imperiale Regale Istituto Veneto di science, lettere ed arti zu Venedig: Atti. Tom. IX, 1—9. Von der Smithsonion Institution zu Washington: J) Contributions to Knowledge. XIII. 2) Report. 1862. 3) Mis- cellaneous Collections. V. 1864. | Bon dem United States Patent Office zu Washington: 1) Report. 1861. Arts and Manufactures. I. II. 2) Introduc- tory Report. 1863. Von der Kaiſerlich Königlichen geologiſchen Reichsanſtalt zu Wien: Jahrbuch. XVI, 1—3. 2) Hörnes, die foſſilen Mollusken des Tertiärbeckens von Wien. II, 5. 6. Von dem Kaiſerlich Königlichen Hofmineralienkabinet zu Wien: J) Verzeichniß der Meteoriten. 1865. 2) Mohrenſtern, Familie der Riſſoiden. II. Rissoa. 3) Katalog der Bibliothek d. K. K. Hofmineralienkabinets. Aufl. II. Von der Kaiſerlich Königlichen Academie der Wiſſenſchaften, mathematiſch-phyſikaliſche Claſſe, zu Wien: SEN 1862, I, 8—10. II, 9—10. 1863, I, 1—8. U, 1—8. 536 Von der Kaiſerlich Königlichen geographiſchen Heſzllſchaßt zu Wien: Mittheilungen. Jahrg. VII. Von der Kaiſerlich Königlichen zoologiſch-⸗botaniſchen Geſell⸗ ſchaft zu Wien: 1) Verhandlungen Bd. XIII. 1863. 2) Brauer, Monographie der Oeſtriden. Von der Redaction der e RR zu Wien: Bd. VII. Von dem öſterreichiſchen Alpenverein zu Wi en: 1) Mithei⸗ lungen: Bd. I. II. 1863—64. 2) Verhandlungen. H. 1. 1864. Von der phyſikaliſch⸗mediciniſchen Geſellſchaft zu Wü vzb urg: Naturwiſſenſchaftliche Zeitſchrift. IV, 2—3. V. Von der naturforſchenden Geſellſchaft zu Zurich Viertel⸗ jahrsſchrift. I VIII. 1861-63. Von dem naturhiſtoriſchen Verein zu Zweibrücken: 1) Jahresbericht 1863/7. 2) Satzungen. Von dem Verein für naſſauiſche Alterthumskunde und Ge⸗ ſchichtsforſchung: 1) Annalen. Bd. VII. H. 2. 2) Deißmann, Ge⸗ ſchichte d. Benedictinerkloſters Walsdorf. 1863. 3) Mittheilungen an die Mitglieder. N. 3. Von dem Verein naſſauiſcher Land- und Zortninhe: Wochen⸗ blatt. 1864. N Von dem Gewerbe⸗Verein des Herzogthums Naſſau: Mitthei⸗ lungen. 1864. Von dem Verein der Aerzte Naſſaus: neee eee 1864. \ An Geſchenken für die Vereinsbibiolthek erhielten wir: Von Herzoglicher Landesregierung: 1) Odernheimer, Berg und Hüttenweſen. II. 1864. 2) Mediciniſche Jahrbücher. H. XXI. 1864. 3) Die Landesvermeſſung des Herzogthums Naſſau, insbeſ. die Reſultate der Triangulation. Wiesb. 1863. 4) Tabelle der Production des Bergwerks-, Hütten- und Salinen⸗ betriebs im Zollverein für 1862 und 63. Von Herrn Senator Ed m. de Selys-Longchamps zu Lüttich die ganze Reihe ſeiner bis 1862 erſchienenen Schriften. 937 Von Herrn Oberbergrath DO dern heimer: Lamarck, Histoire naturelle des animaux sans vertebres. Ed. I par Deshayes et Milne-Edwards. T. IXI. 1835 —45. Weitere Schriften wurden uns als Geſchenk berſaudt von den Herren Profeſſor Dr. Arppe zu Helſingfors, Brandis zu Prag, Buys-Ballot zu Utrecht, Profeſſor Dr. Canestrini zu Modena, Dr. Drechsler zu Dresden, Profeſſor Dr. Freſenius zu Frankfurt, Dr. Gerſtäcker zu Berlin, Dr. Kiſch zu Marien⸗ bad, de Koninck zu Lüttich, Dr. Kreglinger zu Carlsruhe, Profeſſor Dr. Phöbus zu Gießen, Director Dr. Preſtel zu Emden, Ramsay zu London, Profeſſor Dr. Sandberger zu Würzburg, Dr. Senoner zu Wien, Dr. Steeg zu Trier, Uller⸗ ſperger zu Mexiko. Durch Ableben wurden im letzten Jahr dem Berein e Mitglieder entriſſen: g Herr Gieswein, Dr., zu Wiesbaden. eee Geheime: Rath, zu Wiesbaden. „ Huthſteiner, Bergmeiſterei⸗Acceſſiſt, zu Diez. „ von Ibell, Dr., Medicinalrath, zu Ems. „ Soft, Domdechant, zu Wiesbaden. „ Köpp, Hofkammerrath, zu Biebrich. „ Lueg, Kommerzienrath, zu Sterkrade. „ Pagenſtecher, Oberforſtrath, zu Wiesbaden. „ Paßbach, Oberförſter, zu Nauort. „ Reuſcher, Rechnungskammerrath, zu Wiesbaden. „ Seibert, Werkmeiſter, zu Wiesbaden. „ von Wintzingerode, Freiherr, Regierungspräſident, zu Wiesbaden. | Ausgetreten find: Herr Aller, Oberſtlieutenant, zu Wiesbaden. „ Bautzer, Waſſerbauinſpector, zu Diez. 538 Herr Bell, Hofkammerrath, zu Wiesbaden. von Bibra, Kammerdirector, zu Neuwied. Borgmann, Procurator, zu Wiesbaden. Büsgen, Acceſſiſt, zu Wiesbaden. Fach, Probator, zu Wiesbaden. Grandpierre, Färber, zu Uſingen. Heß, Dr. med., zu St. Goarshauſen. Spieß, Profeſſor, zu Dillenburg. Vogelsberger, Kaufmann, zu Ems. Wetz, Hofgärtner, zu Biebrich. Winter, stud. min., zu Weilburg. Wolf, Buchhalter, zu Wiesbaden. Ins Ausland ſind übergeſiedelt: Herr Müller, Bergmeiſterei⸗Acceſſiſt, zu Diez. 55 U} 17 Reyher, Maler, zu Wiesbaden. 5 von Schilling, Baron, zu Wiesbaden. Stadler, Ingenieur, zu Diez. U Eingetreten ſind in den Verein: Herr Diehl, Staatsprocurator, zu Wiesbaden. dl Forſter, Dr., Aſſiſtent am chemischen Laboratorium, zu Wiesbaden. ö Huber, Reallehrer, zu Oberurſel. Graf von Kielmannsegge, zu Naſſau. Lueg, Ingenieur zur Eiſenhütte Oberhauſen bei Ober⸗ hauſen. f Münzel, Reviſor, zu Wiesbaden. Ricker, Dr., Medicinalacceſſiſt, zu Wiesbaden. Ritter, Buchdrucker, zu Wiesbaden. Robert, Dr., Profeſſor, zu Wiesbaden. Schäfer, Dr., Lehrer der höheren Töchterſchule, zu Wiesbaden. Schellenberg, Buchhändler zu Wiesbaden. 539 Hiernach beträgt die dermalige Zahl der wirklichen Mitglie⸗ der 442. Die für 1864 geo geen Zuſchüſſe aus der Landesſteuer⸗ caſſe ſind wie früher unverkürzt von Herzoglichem Staatsmini⸗ ſterium in den Landesexigenzetat aufgenommen und von Hoher Ständeverſammlung bewilligt worden. Unſere Rechnung für 1863 liegt dermalen Herzoglicher Rech⸗ nungskammer zur Prüfung vor und wird bei nächſter General⸗ verſammlung zu Ihrer Einſicht gelangen. 540 Uerhandlungen der Generalverſammlung am 18. December 1864, Vormittags 11 Uhr. Der Vereinsſecretär eröffnete die Verſammlung durch Erſtat⸗ tung des Jahresberichts.) Sodann wurde an die Stelle des verſtorbenen Herrn Regie⸗ rungspräſidenten Freiherrn von Wintzingerode Herr Geheime Hofrath Dr. Freſenius zum Director des Vereins gewählt. Hierauf folgten zwei naturwiſſenſchaftliche Vorträge, von Herrn Profeſſor Dr. Neubauer, über Concremente und Stein⸗ bildungen im thieriſchen Körper, und von Herrn Profeſſor Kirſchbaum über die Entſtehung und Weiterentwicklung des Mutterkorns. ) S. S. 525. 541 Jahresbericht, erſtattet an die Generalverſammlung am 17. December 1865 von Profeſſor Dr. C. L. Kirſchbaum, Seeretär des Vereins. Meine Herren! Nach §. 22 unſerer Statuten habe ich Ihnen den Bericht über die Verhältniſſe und die Thätigkeit unſeres Vereins für Naturkunde während des letzten Jahrs, des 36ſten ſeit ſeiner Gründung, vorzutragen. Es gereicht mir zur aufrichtigen Freude, Ihnen in allen weſentlichen nn wieder nur Günſtiges mit- theilen zu können. Heft XVII und XVIII unſerer Jahrbücher Mn in dieſen Tagen in Ihre Hände gelangt. Da die Mitglieder unſeres Vereins, welche Beiträge zu den Jahrbüchern liefern, faſt alle durch ihre dienſtlichen und ſonſtigen Berufsgeſchäfte nicht Herr ihrer ganzen Zeit find, jo kann der Fall eintreten, daß in Ausſicht geſtellte Arbeiten nicht ſo zeitig, als es in der Abſicht der Verfaſſer lag, fertig werden. So iſt es gekommen, daß die erſten für das ge⸗ nannte Heft zugeſagten Beiträge erſt im Herbſt 1863 an uns gelangten, der Druck alſo erſt von da an beginnen und im An⸗ fang nur ſehr langſam fortſchreiten konnte. Um die große all⸗ ſeitig umfaſſende Arbeit des Herrn C. Koch zu Dillenburg über Fledermäuſe, die den größeren Theil dieſes Heftes einnimmt, nicht 542 in zwei Hefte zu trennen, haben wir uns entſchloſſen, daſſelbe bis zu 40 Bogen zu erweitern und als Doppelheft XVII u. XVIII erſcheinen zu laſſen, und da die Drucklegung eines ſo ſtarken Bandes ihre Zeit erforderte, ſo konnte dieſelbe erſt jetzt vollendet werden. Dieſes ſind die Gründe des ſpäten Erſcheinens deſſelben. Das nächſte Heft wird enthalten eine Unterſuchung über den Urſprung der Emſer Quellen von Herrn Bergverwalter Herget zu Catzenelnbogen, eine Arbeit über ein neues Mineral, von ſei⸗ nem Fundort Staffelit genannt, von Herrn Bergmeiſter Stein zu Diez, Mittheilungen über neue naſſauiſche Vorkommen von Mineralien von Herrn Grubenbeſitzer Grandjean zu Höhr, die chemiſche Unterſuchung der Mineralquellen zu Selters und Fachingen von Herrn Geheime Hofrath Dr. Freſenius und eine umfaſſende Ueberſicht der ganzen Lepidopterenfauna des naſſauiſchen Landes mit ſehr vielen neuen biologiſchen Beobachtungen von Herrn Hof gerichtsrath Dr. Rößler. Dieſe Arbeiten find theils ſchon ein- gegangen, eine bereits gedruckt, theils beinahe vollendet und wer⸗ den wieder ein ſtarkes Doppelheft bilden und als ſolches die erſte Reihe von 20 Jahrgängen unſerer Jahrbücher ſchließen. Unter zahlreicher Theilnahme von Mitgliedern und andern Freunden der Naturwiſſenſchaft haben die naturwiſſenſchaftlichen Abendvorträge im Muſeumsſaal auch im letzten Winter fortbe⸗ ſtanden. Herr Dr. Forſter, Aſſiſtent am chemiſchen Laborato⸗ rium, hat die Spectralanalyſe und ihre Anwendung zur Ermit⸗ telung der phyſikaliſchen Beſchaffenheit der Sonne, Herr Dr. Braun, Aſſiſtent am chemiſchen Laboratorium, hat die künſtliche Erzeugung organiſcher Körper aus ihren Grundſtoffen, Herr Biblio⸗ theksſecretär Dr. Roſſel das Alter des Menſchengeſchlechts und ſeine Stellung in der Natur, Herr Real-Oberlehrer Dr. Krebs die Inductions⸗Electricität behandelt und unſer correſpondirendes Mitglied, Herr Dr. Baldamus, Präſident der deutſchen Orni⸗ thologen⸗Geſellſchaft, den wir die Freude hatten, im letzten Winter einige Monate unter uns zu ſehen, hat eine Ueberſicht über die geographiſche Verbreitung der Vögel in den verſchiedenen Welt⸗ 3 theilen und Zonen gegeben. Sämmtliche Vorträge waren von den geeigneten wohlgelungenen Demonſtrationen begleitet. Die Reihe der Vorträge für dieſen Winter hat bereits ſeit einigen Wochen begonnen und werden dieſelben wieder eine Anzahl wichtiger und intereſſanter umaenkönkliien Gegenſtände zur Darſtellung bringen. Die zeitraubende und mühſame Reviſion 10 wo es nöthig war, verbeſſerte Aufſtellung der vorhandenen Sammlungen un⸗ ſeres Muſeums iſt fortgeführt worden. Sehr erwünſcht und zu Dank verpflichtend war uns, daß Herr Dr. Balda mus die Güte hatte, die Beſtimmungen unſerer Eierſammlung vor ihrer neuen Aufſtellung ſeiner Reviſion zu unterziehen. In ebenfalls dankens⸗ werther Weiſe hat Herr Dr. Bayrhoffer zu Lorch, unſer cor— reſpondirendes Mitglied, die Sammlung der naſſauiſchen Flechten revidirt und neu geordnet. Auch mit der Aufitellung der neu erworbenen Gegenſtände ſind wir, ungeachtet der Zeit, welche die Reviſionen in Anſpruch nahmen, wieder um ein Weſentliches vorangekommen. Unter den Erwerbungen des letzten Jahres iſt an 9 55 Stelle zu nennen die reiche Sammlung von Petrefacten, welche wir von Herrn Dr. Sandberger um die Summe von 800 fl. angekauft haben. Es enthält dieſe Sammlung nach ſummariſcher Zählung erſtlich an 2200 Exemplare naſſauiſcher Uebergangs⸗ petrefacten, und unter dieſen bei Weitem die meiſten Typen der in dem Werk der beiden Herren Sandberger über die Verſtei— nerungen des rheiniſchen Schichtenſyſtems in Naſſau beſchriebenen und abgebildeten Arten, gegen 2300 Nummern aus den ent⸗ ſprechenden Schichten des Harzes, Böhmens, Englands, Nord— amerika's u. ſ. w., endlich noch etwa 500 Stück aus anderen geologiſchen Gebilden. War es einestheils um die Typen der Sandberger'ſchen Be ſchreibungen und Abbildungen zu beſitzen, an⸗ derntheils um unſere Sammlung von naſſauiſchen Uebergangs⸗ petrefacten der Vollſtändigkeit nahe zu bringen, eine Ehrenſache für unſeren Verein die erſteren naſſauiſchen Arten, nicht in fremde 544 Hände gelangen zu laffen, jo bilven die nichtnaſſauiſchen ein für das wiſſenſchaftliche Studium der Vergleichung wegen höchſt willkommene Beigabe. Wie wir ſeit 11 Jahren durch die Er⸗ werbung der Raht'ſchen Sammlung von Petrefacten des Mainzer Tertiär⸗Beckens die Einſchlüſſe einer jüngeren Hauptpartie der vaterländiſchen, Verſteinerungen führenden Schichten in großer Vollſtändigkeit beſitzen, ſo giebt uns die Erwerbung dieſer Samm⸗ lung die Reſte der älteren Schichten als ebenbürtiges Gegenſtück. Um ſo mehr müſſen wir uns aber zum aufrichtigſten Dank ver⸗ pflichtet finden ſowohl gegen S. Hoheit den Herzog, der die zum Ankauf nöthige, unſere Mittel überſteigende, Summe in den Lan⸗ desexigenzetat aufnehmen zu laſſen die Gnade hatte, als gegen Hohe Ständeverſammlung, welche dieſelbe ohne Anſtand bewil⸗ ligte. Da der Kauf erſt in dieſen Tagen abgeſchloſſen wurde, ſo war es nicht möglich, die Sammlung bereits vor = heutigen Generalverſammlung aufzuſtellen. Unſere Mineralienſammlung, welche in den früheren Jahren unſeres Muſeums durch Ankauf verſchiedener Collectionen, wie ſich die Gelegenheit dazu bot, zuſammengebracht worden war und, wie es dieſe Entſtehung derſelben mit ſich bringen mußte, zwar recht gute Partien, aber auch große Lücken enthält, bedarf einer durchgreifenden Vervollſtändigung. Nachdem dieſelbe vor zwei Jahren neu und zweckmäßiger etiquettirt und aufgeſtellt worden, wurde in dieſem Jahr mit der Vervollſtändigung der Anfang ge⸗ macht und zunächſt die fehlenden Edelſteine, gediegenen Metalle und ſeltneren Erze bei Dr. han in Bonn für eine e Summe angekauft. Kr Weiter wurden durch Ankauf erworben: 1) Eine Anzahl Säugethiere und Vögel von Naturulienhändler Frank in Amſterdam, darunter Aegoceros niger Wahlb. (Pferde⸗ Antilope), Equus Quagga Gm. nene Leo L. 9, N Le- pidosiren paradoxa Nait. 2) Delphinus Tursio F., Skelet, von Salmin in Hamburg · 3) Gypsbüſten von b es Gorilla Sab. G, 9 und juv. 545 nebſt Vorder⸗ und Hinterhand, Abdruck der Schädelhöhle des d und Schädel des Jungen von Präparator Schmidt in Offenbach. 4) Acipenser ruthenus L., Silurus sp. und Lucioperca sp. in großen Exemplaren und Meles Taxus Pull. var. moldavica von der Geſellſchaft der Naturforſcher und Aerzte zu Jaſſy. 5) Mehrere Suiten von Conchylien. 6) Eine Suite Cephalopoden, Bryozoen, ER und Cölenteraten von dem Muſeum Godeffroy zu Hamburg. 7) Modelle von Seeanemonnen von Glaskünſtler Blaſchka in Dresden. 8) Fuckel, Fungi rhenani. Vollständig . 9) Zähne und Knochen aus dem Diluvium der Gegend von Runkel. An Geſchenken für das Muſeum haben wir erhalten: Von Herrn Dr. Bal damus, Präſidenten der deutſchen Orni⸗ thologengeſellſchaft, unſerem correſpondirenden Mitglied, eine Sammlung von Vogeleiern, 76 Species in 93 Exemplaren. Von Herrn Oberförſter Beier zu Mittelheim Larus ridi- bundus L. Von Herrn de Berghes eine Sammlung von Mineralien, gegen 400 Nummern, nebſt einer Anzahl von Petrefacten (noch nicht aufgeftellt). 5 . Von Herrn Schichtmeiſter Cramer ein Stück verkieſeltes Holz. Von Herrn Dr. Crève zu Eltville Pyrrhula Serinus L. Von der Adminiſtration der Curetabliſſements Anas Clan- gula (Schellente) und Cygnus Olor L. im Dunenkleid. Von Herrn Obriſt Dr. von Czihak zu Aſchaffenburg, un⸗ ſerem Ehrenmitglied, Anser tartaricus & 9. Von Herrn Geheimen Hofrath Dr. Freſenius Picus canus L. d. * Von Herrn Obermedieinalrath Dr. von Franque einen Darmſtein von einem Pferd. Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 35 946 Von Herrn Grubenbeſitzer Grandjean zu Höhr eine Anzahl Diluvialpetrefacten. Von Herrn Dr. Heß zu St. Goarshauſen einige Darmſteine vom Pferd. Von Herrn Oberförſter Heym ach, auf dem Chauſſeehaus Corvus frugilegus L. mit abnormem Schnabel. Von Herrn Rentier Koppel zu Eltville Picus medius L. Von Herrn General von Manderſtjerna zu St. Peters⸗ burg eine Suite Coleopteren, insbeſondere vom Kaukaſus. Von Fräulein von Manderſtjer na ein türkiſches Badetuch. Von Herrn von Marillac einen Goldmaulwurf und eine Maulwurfsmaus vom Kap. Von Herrn Profeſſor Dr. Sandberger zu Würzburg Equi- setum arenaceum Jaeg. aus dem Lettenkohlenſandſtein von Eften- feld bei Würzburg. Von Herrn Dr. Speck zu Hachenburg Botryocephalus la- tus L. und eine Tänie, letztere aus Forelle. Von Herrn Bergmeiſter Stein zu Diez intereſſante Schwefel⸗ kieſe, Tannenzapfen in Lignit, beides von der Grube Glückauf bei Dernbach, Schwefel- und Alaunefflorescenzen von der Halde der Eiſenſteingrube Waldſaum bei Lohrheim, endlich eine ſehr voll— ſtändige Reihe von Staffeliten und Apatiten verſchiedener Fund⸗ orte im Herzogthum, als Belegſtücke zu ſeiner im nächſten Hefte unſerer Jahrbücher erſcheinenden Abhandlung über dieſe Mineralien. Von Herrn Bergmeiſterei-Acceſſiſt Stippler Wee aus dem Dachſchiefer bei Caub. Von der Geſellſchaft der Naturforſcher und Aerzte zu Jaſſy Bos Bubalus L. G g. Die Anzahl unſerer Verbindungen mit auswärtigen Geſell⸗ ſchaften ꝛc. für Austauſch der publicirten Schriften hat ſich auf 187 erhöht.“) Durch dieſe Schriftentauſchverbindungen erhielt unſere Bibliothek: *) Jahrb. XVII u. XVIIl, S. 632 ff. 547 Von der naturforſchenden Geſellſchaft ꝛc. zu Altenburg: Mittheilungen aus dem Oſterland. Bd. XVII, H. 1 u. 2. Von der Königlichen Academie zu Amſterdam: 1) Ver- slagen en Mededeelingen. Afdeeling Natuurkunde. D. XVII. Afdeeling Letterkunde. D. VIII. Von der Vereenigung voor Volksvlijt zu Neu ſterdam⸗ Tijdschritt. 1865, 1—8. Bijblad. 1864 (unvollſtändig). Von dem naturhiſtoriſchen Verein zu Augsburg: Bericht XVIII. Von der deutſchen geologiſchen Geſellſchaft zu Berlin: Zeit⸗ ie , XVII, I. 2. Von der allgemeinen schweizerischen naturforſchenden Geſell⸗ ſchaft zu Bern: Verhandlungen der Verſammlung 48. Von der naturforſchenden SR zu Bern: Mitthei⸗ lungen. 1864. Von der Academia delle scienze dell' istituto di Bo lo g- na: Memorie. Ser. II, tom. III, 4. IV, 1. Bon dem a Verein für die preußiſchen Rhein⸗ lande und Weſtphalen zu Bonn: Verhandlungen. XXI. Von der Society of Natural History zu Boston: Procee- dings. Vol. XI, Sign. 21 — Ende. Von der American Academy of Arts and Sciences zu Boston: Proceedings. VI, Sign. 23—38. Von dem vorarlberger e en zu Bregenz: Rechen⸗ ſchaftsbericht. VII. 1864. Von der ſchleſiſchen Geſellſchaft für i che Cultur zu Breslau: 1) Jahresbericht XLII. 2) Abhandlungen. Abth. f. Naturwiſſenſchaft und Mediein. 1864. Philoſoph.⸗hiſt. Abth. 1864. 2. Von dem landwirthſchaftlichen Centralverein für den Netz⸗ diſtriet zu Bromberg: Mittheilungen. 1863. Von der Kaiſerlich Königlichen mähriſch-ſchleſiſchen Geſellſchaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde zu Brünn: Mittheilungen. 1864. 35° 548 Von dem naturforſchenden Verein zu Brünn: Verhand⸗ lungen. Bd. III. 1864. f Von der Académie Royale des sciences, des lettres et des beaux arts de Belgique zu Brüſſel: 1) Bulletins. 1864. 1865. 2) Annuaire. 1865. | Bon der Societe Royale de botanique de Belgique zu Bree e Bunsenges. Von der Société entomologique de Belgique zu Brüſ ſel: Annales. T. VIII (1864). Von der Redaction der pharmaceutiſchen Zeitung zu Bunz⸗ lau: Jahrg. IX (1864). Von dem Museum of comparative Anatomy zu am 55 1d ge: Annual Report 1864. Von der naturforſchenden Geſellſchaft Graubündens zu Chur: Jahresbericht X. Von der naturforſchenden Geſellſchaft zu Danzig: Schriften. Neue Folge. I, 1—2. Von dem Verein für Erdkunde und dem mittelrheiniſchen geo⸗ logiſchen Verein zu Dar mſtadt: Notizblatt. Folge III, H. III. 1864. Von der Geſellſchaft „Iſis“ zu Dresden: Sitzungsberichte. 1863. Von der Geſellſchaft für Natur⸗ und Heilkunde zu Dres⸗ den: 1) Jahresbericht 186364. Von der naturforſchenden Geſellſchaft zu Emden: Jahres⸗ bericht 50 (1864). Von dem phyſikaliſchen Verein zu Frankfurt: Jahresb ericht 186/92: 1868/6 Bon der zoologiſchen Geſellſchaft zu Fraukfurt: Zodlo⸗ giſcher Garten. Jahrg. V. Von der Geſellſchaft für Beförderung der Naturwiſſenſchaft zu Freiburg: Berichte über Verhandlungen. Bd. III, 3. 4. Von der oberheſſichen Geſellſchaft für Natur- und Heilkunde zu Gießen: Bericht XI. 1865. r 549 Von der naturforſchenden at zu Görlitz: Abhand⸗ lungen. Bd. XII. 1865. Von der Società agraria zu Gör z Atti e memorie. Anno III. 1864. f Von der Königlichen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zu Göt⸗ tingen: IJ) Gelehrte Anzeigen. Jahrg. 1864. 2) Nachrichten. Jahrg. 1864. | Von dem geognoſtiſch⸗-montaniſtiſchen Verein für Steiermark zu Gratz: Stur, die neogenen Ablagerungen im Gebiet der Mürz und Mur in Oberſteiermark. Von dem naturbwiſſenſchaftlichen Verein für Sachſen und Thüringen zu Halle: Zeitſchrift für die geſammten Naturwiſſen⸗ ſchaften. 1864. Bd. XXIV. Von dem landwirthſchaftlichen Centralverein der we Sachſen zu Halle: Zeitſchrift. Bd. XXI. 1864. Von der naturforſchenden Geſellſchaft zu Ha nnover: Jah⸗ resbericht XIV. Von dem Cercle pratique d' Worb et de botanique zu Havre: Bull. 1865. Von dem naturhiſtoriſch⸗mediciniſchen Verein zu Heidel⸗ berg: Verhandlungen. III, 5. IV, 1. Von dem ſiebenbürgiſchen Verein für Naturwiſſenſchaften zu Herrmannſtadt: e und Mittheilungen. Jahrg. XIV. 1861. XV. 1864. Von dem Ferdinandeum für Tyrol und Vorarlberg zu Innsbruck: 1) Zeitſchrift. Folge III. H. 12. 2) Bericht 30. Von der Kongelige Danske Videnskabernes Selskab zu Kopenhagen: Oversigt over Forhandlinger og Arbeider. 1862 64. N ri Von der Königlichen phyſicaliſch⸗öconomiſchen Geſellſchaft zu Königsberg: Schriften. Jahrg. V, 2. VI, 1. Von der Société Vaudoise des Sciences naturelles zu Lausanne. Bulletin. Tom. VIII, num. 52. 900 Von der Geological Society zu London: Quaterly Jour- nal. Vol. XXI, 1. 2. 3. Von der Anne Society zu Lon don: 1) Journal of the Proceedings. Zoology. Vol. VIII, N. 30. Botany. Vol. VIII, N. 31—32. IX, 33. 34. Von der Société des sciences naturelles zu Luxemburg: Tome VIII. 1865. Von dem Reale Istituto Lombardo di scienze e lettere zu Mailand: 1) Memorie. Classe di scienze mat. e natur. Ser. III, Vol. I, Fasc. 1. 2) Rendiconti. Classe di sc. mat. e natur. I, 7—10. II, 1. 2. Classe di scienze mor. e polit. 1, 6— 10. II, 1. 2. 3) L. Magrini, sulla importanza dei cimeli scientif e dei manoscritti di A. Volta. Von der Societä Italiana di scienze naturali zu Mafland: Atti. Vol. VII. 1864. WII 865 Von der Société Imperiale lies Naturalistes de Moscou: 1) Bulletin. 1864, 2—4. 1865, 1. Von der . e der Mitten haften, mathema⸗ tiſch⸗phyſicaliſche Claſſe, zu München: 1) Sitzungsberichte. 1864. II, 3. 4. 1865. I, 1—4. 2) Nägeli, Begriff und Entſtehung der Art. Aufl. II. 3) von Liebig, Induction und Deduction. Von der Société des Sciences naturelles zu Neuchatel: Bulletin. Tom. VII, 1. Von der Redaction des American Journal of Science and Arts by Silliman and Dana zu Ne w- Haven: Vol. XXXVIII und XXXIX. | Bon dem Lyceum of Natural History zu New-York: 1) Annals. Vol. VIII, 2. 3. 3) Charter, Constitution and By- laws. 1864. Von dem germanischen Muſeum zu Nürnberg: 1) Anzeiger für Kunde der deutſchen Vorzeit. X. 1868. XI. 1864. 0 Jahres⸗ bericht XI. Von der Societä di acclimazione e di agricoltura in Sicilia zu Palermo: Atti. III. 1863. 551 Von dem naturhiſtoriſchen Verein zu Paſſau: Jahresbericht VI. 1863. 64. Von der geologiſchen Geſellſchaft für Ungarn zu Peſt: A magyarhoni Föltani tarsulat munkälatai. II. Kötet. 1863. Bon der Academy of Natural Sciences zu Philadelphia: Proceedings. 1864. Von der American philosophical Society zu Philadel- phia: 1) Proceedings. Vol. I—IX. 2) Transactions. Vol. XIII I. Von der Königlich böhmiſchen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zu Prag: Sitzungsberichte. Jahrg. 1864. Von der patriotiſch-öconomiſchen Geſellſchaft zu Prag: Cen⸗ tralblatt. 1863. 1864. Von dem Verein böhmiſcher Forſtwirthe zu Prag: Vereins⸗ ſchrift f. Forſt⸗, Jagd⸗ und Naturkunde. 1865. I. II. Von dem Verein für Naturkunde zu Pres burg: Correſpon⸗ denzblatt. Jahrg. II. 1863. Von der Königlichen botaniſchen Geſellſchaft zu Regens⸗ burg: Flora. Jahrg. XXI. 1863. XXII. 1864. Von dem zoologiſch-mineralogiſchen Verein zu Regensburg: Korreſpondenzblatt. XVIII. Von der naturwiſſenſchaftlichen Geſellſchaft zu St. Gallen: Bericht 186%. Von der Société geographique Imperiale de Russie zu St. Petersburg: Compte-rendu. 1864. Von der Kaiſerlichen Academie der Wiſſenſch et zu St. Petersburg: Bülletin. VII, 3—6. VIII. Von der ruſſiſchen entomologiſchen Geſellſchaft zu St. Pe⸗ tersburg: Horae. Fasc. II. 1863. Von der ſchweizeriſchen entomologiſchen Geſellſchaft zu Schaff— hauſen: Mittheilungen. N. 1. 9. 10. Von dem Verein zur Beförderung der Landwirthſchaft zu Sonders hauſen: Verhandlungen. Jahrg. XXV. 1865. Von der Kongl. Svenska Vetenscaps-Academie zu Stod 552 holm: A Öfversigt af Förhandlingar. XXI. 1864. 2) Hand- lingar. V, 1. 3) Meteorologiska Jakttagelser. B. V. 4) Loven, om Östersjön. 5) Mitgliederverzeichniß. Von dem Verein für vaterländiſche Naturkunde zu Stutt⸗ gart: Jahreshefte. XX, 2. 3. XXI, I. Von der Associazione agraria e Udine: Bullet- tino. Anno VIII. IX. Von der Königlichen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften A Up: fala: Nova Acta. V, 2. 1865. Von der Redaction des Nederlandsch Archief voor Genees- en Natuurkunde zu Utrecht: Deel I, Afl. 2. 3. 4. Von dem Königlichen . Inſtitut zu Utrecht: Annuaire meètéorologiqne. 1864. Von dem Imperiale Regale Istituto Veneto di scienze, lettere ed arti zu Venedig: Atti. Tom. IX, 9. 10. X, 1—9. Von der Smithsonion Institution zu Washington: J) Contributions to Knowledge. XIV. 2) Report. 1863. 3) Results of meteorol. Observations. 1854—59. Vol. II, 1. Von der Kaiſerlich Königlichen geologiſchen Reichsanſtalt zu Wien: 1) Jahrbuch. XIV, 4. XV, 1. 2. 3. Von der Kaiſerlich Königlichen Academie der Wiſſenſchaften, mathematiſche⸗phyſicaliſche Claſſe, zu Wien: Sitzungsberichte. 1863, 1,9. 10. II, 9. 10. 1864, I, 1—10. II, 110. 1865, I, 1—3. II, 1—3. Regiſter zu Bd. 43—50. Von der Kaiſerlich Königlichen geographiſchen Geſellſchaſt zu Wien: Mittheilungen. Jahrg. VIII (1864), H. 1. Von der Kaiſerlich Königlichen zoologiſch⸗botaniſchen Geſell⸗ ſchaft zu Wien: 1) Verhandlungen. Bd. XIV. 1864. Von der Redaction der entomologiſchen Monatsſchrift zu Wien: Bd. VIII. 1864. Von der phyſicaliſch-mediciniſchen Geſellſchaft zu Würze burg: Naturwiſſenſchaftliche Zeitſchrift. VI, 1. Von dem Verein für naſſauiſche Alterthumskunde und Ge⸗ ſchichtsforſchung: 1) Urkundenbuch der Abtei Eberbach. Bd. II, 553 Abth. I, H. 1. 2) Schalck, Münzſammlung. 3) Mittheilungen an die Mitglieder. N. 4. Von dem Verein naſſauiſcher Land- und Forſtwirthe: Wochen⸗ blatt. 1865. Von dem Gewerbe⸗Verein des Herzogthums Naſſau: Mitthei⸗ lungen. 1865. Von dem Verein der Aerzte ee Correſpondenzblatt. 1865. Außerdem erhielt unſere Bibliothek als Geſchenk: Von Herzoglicher Landesregierung: 1) Tabelle über Production des Berg-, Hütten⸗ und Salinenbetriebs im Zollver⸗ ein für 1863 und es 2) Medieiniſche Jahrbücher. al und XXIII. Von dem mittelrheiniſchen oa Berein zu Darmſtadt: Geologiſche Specialkarte des Großherzogthums Heſſen, Sect. IX. Darmſtadt. Weitere Schriften wurden uns übergeben von den Herren Barrande zu Prag, G. Ritter von Frauenfeld zu Wien, Dr. Glaſer zu Worms, Dr. Karrer zu Wien, Fr. Lancia, Herzog von Caſtel-Brolo zu Palermo, Dr. Schoof zu Claus⸗ thal, Dr. Sichel zu Paris, Dr. Stäl zu Stockholm, Dr. Thie⸗ lens zu Brüſſel und von der Familie Vrolik zu Amſterdam. Die Zahl unſerer wirklichen Mitglieder, welche während der letzten Jahre im Abnehmen begriffen und zur Zeit der vorjähri⸗ gen Generalverſammlung auf 442 herabgekommen war, iſt durch den Sterbfall von 11, den Austritt von 8 und den Eintritt von 28 Mitgliedern wieder auf 451 geſtiegen, wovon 221 auf die Stadt Wiesbaden kommen, 230 außerhalb Wiesbaden wohnen. Geſtorben ſind: Herr Dr. Berna, auf Hofgut Büdesheim bei Frankfurt. „ Dr. von Franque, Obermedicinalrath zu Wiesbaden. „ Dr. Gallo, Medieinalaſſiſtent zu Niederlahnſtein. „ Dr. Hecker, Medicinalrath zu Runkel. „ Hoffmann, J. P., Badewirth zu Wiesbaden. 994 Herr Jung, Medieinalaſſeſſor zu Hochheim. „ Krekel, Landoberſchultheiſerei⸗Verwalter zu Dillenburg. Lade, Collaborator zu Wiesbaden. Lex, Geheime-Rechnungskammerrath zu Wiesbaden. „ Freiherr von Marſchall zu Hahnſtätten. Rubach, Obriſtlieutenant zu Wiesbaden. elde find a Herr Bonar, Director zu Oberlahnſtein. „ Dr. Ereve zu Eltville. Fritz, Grubenbeſitzer zu Wiesbaden. Juſti, Liqueurfabricant zu Idſtein. Schmitthenner, Collaborator zu Weilburg. Wagner, Conrector zu Diez. „ Willms, Kaufmann zu Wiesbaden. Wuth, Apotheker zu Diez. Eingetreten ſind: Herr Abt, Steiger zu Weilburg. Alberti, Oberförſter zu Naſtätten. „ d' Avis, Amtsacceſſiſt zu Runkel. e Alphonſe, Berg- und Hüttendirector zu Paris. Feller, Buchhändler zu Wiesbaden. Fink, Markſcheiderei⸗Acceſſiſt zu Dillenburg. Fuchs, Oberförſter zu Montabaur. Fuchs, Caplan zu Oberurſel. Hartmann, Bergverwalter zu Haintgen. Hatzfeld, Markſcheiderei-Acceſſiſt zu Dillenburg. Knoop, Rentier zu Wiesbaden. Lautermann, Bergverwalter zu Gaudernbach. Martin, Schreinermeiſter zu Wiesbaden. Manneſchmidt, Bergverwalter zu Münſter. Meineke, Hütteningenieur zu Braubach. Meyer, Grubenbeſitzer zu Limburg. „ Rath, Procurator zu Weilburg. Herr von Reichenau, Hauptmann zu Wiesbaden. „ Rosbach, Reallehrer zu Wiesbaden. „ Scherer, Pharmaceut zu Weilburg. „ Dr. Schmitt, Oberſchulrath zu Weilburg. „ Schneider, Oeconom auf Hof Dapperich bei Rennerod. „ Schumann, Amtsapotheker zu Weilburg. „ Stahely, Rentier zu Wiesbaden. „ Wiegand, Bauinſpector zu Weilburg.“ „ Winter, Amtmann zu Runkel. 5 Pfarrer zu Selters. Unſere Rechnung für 1864 liegt, von Herzoglicher Rechnungs⸗ kammer geprüft, Ihnen zur Einſicht vor. Sie ergiebt Einnahmen fl. , Ausgaben 4158 „ 58 „ — „ ECEinnahmeüberſchuß 683 fl. 39 kr. 1, welcher Ueberſchuß indeß durch die Druckkoſten des erſt in Aalen Jahre fertig gewordenen Jahrbuchs abſorbirt wird. Möge es mir vergönnt ſein, Ihnen auch im nächſten 9 7 gleich günſtigen Bericht erſtatten zu können. BR n l ee 0 der Generalverſammlung am 17. December 1865, g Vormittags 11 Uhr. Nachdem der Director des Vereins, Geheime - Hofrath Dr. Freſenius, die Verſammlung eröffnet hatte, trug der Vereinsſecretär, Profeſſor Dr. Kirſchbaum, den ſtatutenmäßigen Jahresbericht“) vor. Auf Vorſchlag des Herrn Oberappellationsgerichtsraths Lang⸗ hans wurde der bisherige Vorſtand n für die zwei nächſten Jahre wiedergewählt. Die Mitglieder deſſelben ſind daher 17 ' Herr Geheime Hofrath Dr. Frei enius, Director. „ Profeſſor und Muſeumsinſpector Dr. Kirſchbaum, Se⸗ cretär des Vereins und Vorſteher der zoologiſchen Section. „ Hofrath Lehr, öconomiſcher Commiſſär. „ Reviſor Petſch, Caſſirer und Rechner. „ L. Fuckel, Vorſteher der botaniſchen Section. i „ Oberbergrath Odernheimer, Vorſteher der mineralo⸗ giſchen Section. Gymnaſialdirector Ebenau. 6s folgten ſodann naturwiſſenſchaftliche Vorträge von Herrn C. Koch von Dillenburg über Sternſchnuppen und Steinregen und von Herrn Geheimen Hofrath Dr. Freſenius über die Beſtimmung des Kohlenſtoffs im Roheiſen und Stahl. *) S. ©. 541: 557 Jahresbericht, eritattet an die Generalverſammlung am 16. December 1866 von Profeſſor Dr. C. L. ih Sch a Secretär des Vereins. Meine Herren! Wenn auch das letztverfloſſene Jahr wiſſenſchaftlichen Beſtre⸗ bungen nicht eben günſtig geweſen iſt, ſo hat doch die Thätigkeit unſeres Vereins für Naturkunde keinerlei irgend weſentliche ©tö- rung erlitten und iſt die Lage deſſelben eine unveränderte ge⸗ blieben. Der Druck von Doppelheft XIX und XX unſeres Jahrbuchs iſt bis zum 12. Bogen fortgeſchritten. Ueber ſeinen Inhalt habe ich Ihnen bereits auf unſerer vorjährigen Generalverſammlung berichtet und füge ich heute nur hinzu, daß zu den damals nam⸗ haft gemachten Abhandlungen noch eine kleinere, entomologiſchen Inhalts, von Herrn Caplan Fuchs zu Oberurſel und eine größere über Cicadinen der hieſigen und einiger andern Gegenden Europa's, mit etwa 160 neuen Arten, von mir hinzukommen wird. Von den drei bis jetzt fertig gedruckten Abhandlungen liegen a Separatabdrücke vor. Die üblichen naturwiſſenſchaftlichen Wintervorträge ſind unter äußerſt zahlreicher Theilnahme von Mitgliedern und Nicht⸗ mitgliedern fortgeſetzt worden. Herr Dr. Forſter, damals Aſſiſtent am chemiſchen Laboratorium, hat an drei Abenden die chemiſchen 558 und phyſikaliſchen Grundlagen der Photographie, Herr Biblio⸗ theksſecretär Dr. Roſſel an ſechs Abenden die Schöpfungen der jüngeren Perioden der Erdbildung und die Herren Raimann, Rumpf und Meuſel vom chemiſchen Inſtitut an fünf Abenden das Waſſer und ſeinen Kreislauf in der Natur behandelt. Ich verfehle nicht, den genannten Herren für die Förderung unſerer Vereinszwecke, die ſie durch dieſe, von reichen wohlgelungenen De⸗ monſtrationen begleiteten, Vorträge bethätigt haben, den Dank des Vorſtands hierdurch auszudrücken. Für den laufenden Win⸗ ter ſind die Abendvorleſungen bereits am 21. October von Herrn Staatsrath Mädler aus Dorpat mit einem Vortrag über den Fixſternhimmel nach dem dermaligen Stand der aſtronomiſchen Forſchungen eröffnet und durch die Herren Geheimen Hofrath Dr. Freſenius und Profeſſor Dr. Neubauer durch Vorträge über den Phosphor in ſeinen mannigfachen Beziehungen zum praktiſchen Leben und ſeiner Bedeutung für den Thierkörper bis hierher fortgeſetzt worden, und werden dieſelben nach den bis jetzt ſtattgehabten Anmeldungen den ganzen Winter über fortdauern. Die Verſammlung unſerer Sectionen, welche in dieſem Jahr Freitag und Samſtag nach Pfingſten, gemeinſchaftlich mit der Verſammlung der naſſauiſchen Forſtwirthe, zu Dillenburg abge⸗ halten werden ſollte, wurde wegen der dort herrſchenden Blattern nach Antrag der Herren Geſchäftsführer auf dieſelben Tage des nächſten Jahres verſchoben. Mit der zeitraubenden gründlichen Reviſion und verbeſſerten Aufſtellung unſerer Sammlungen find wir, was die zoologiſchen Abtheilungen, insbeſondere die Inſecten anbelangt, fertig geworden. Wir werden nun zunächſt die paläontologiſchen Gebiete vor⸗ nehmen und dabei ſowohl diejenigen Petrefacten des Mainzer Tertiärbeckens, deren Beſtimmungen Herr Profeſſor Dr. Sand⸗ berger zu Würzburg einer nochmaligen Reviſion zu unterziehen die Güte hatte, als auch die in den Zimmern links ausgeſtellte neu acquirirte große Sandberger'ſche Sammlung von Uebergangs⸗ petrefacten, nachdem ſie ebenfalls von Herrn Dr. Sandberger 559 revidirt worden, den bereits vorhandenen Partien einordnen. Von letzterer Sammlung ſind die einzelnen Stücke bereits zur Einord⸗ nung vorbereitet. Auch in der Aufſtellung neuerworbener zoologiſcher Gegen— ſtände ſind wir daneben weiter gekommen und wenn die Zahl der aufgeſtellten Säugethiere und Vögel diesmal gegen frühere Jahre eine etwas geringere iſt, ſo hat dies darin ſeinen Grund, daß die Aufbereitung eines Theils derſelben nach der Beſchaffenheit der Bälge eine beſonders mühevolle und Zeit in Anſpruch neh⸗ mende war. An Geſchenken hat unſer Miet in dieſem Jahr erhalten: Von Herrn Oberforſtrath Freiherrn von Baumbach Astur Nisus L. G ad., Sperber, und Larus canus L., Sturmmöve. Von Herrn General von Breid bach⸗ a In⸗ cruſtationen aus dem Karlsbader Sprudel. 8 | Von Herrn Amtsacceſſiſten Faber Actitis hypoleucus I., Waſſerläufer. Von Herrn Regiſtrator Follen ius foſſile Magee e aus dem Diluvium bei Mosbach. Von Herrn Forſtcandidaten 9 chs Aegolius brachyotus Forst., Schnepfeneule. Von Herrn Hauptmann von Heyden zu Frankfurt Sala- mandra atra L. aus der Schweiz und einen prachtvollen Adr von Palaeoniscus Freienslebeni Ag. vom Meisner. Von Herrn Oberförſter Heymach auf dem Chauſſeehaus ein junges Reh und Aster palumbarius L. g juv. Von Herrn Keuchen zu Lorch foſſile Knochen, namentlich Backenzähne von einem jungen Mammuth. Von Herrn Apotheker Kirſchbaum zu Sidney Halmaturus penicillatus Gray, Nachtkänguruh, aus Neu⸗Südwales. Von Herrn Oberlieutenant von Marillac Pernis apivorus I., Wespenbuſſard, Vanellus eristatus May de W., Kiebitz, Tringa variabilis Mey., Tringa hypoleucus L. 1 5 den nicht häufigen Podiceps suberistatus Jus. 560 Von Herrn Oberappellationsgerichtsrath Freiherrn von Preuſchen einen durch Selbstheilung unregelmäßig hergeſtellten Oberſchenkelbruch von Reh. Von Herrn Forſtmeiſter Roth zu Naſſau ein prächtiges männliches Exemplar einer wilden Katze. Von Herrn Profeſſor Dr. Sandberger eine große Platte mit Chirotherium Barthii Kaup. Von Herrn Profeſſor Dr. Schenck zu Würzburg eine be⸗ trächtliche Suite von Sämereien für unſer botaniſches Gärtchen. Von Herrn Oberförſter Scheuch zu Neuhäuſel eine interes⸗ ſante Varietät von Lepus timidus L., Haſe. Von Herrn Amtmann Winter. zu Runkel foſſile Knochen aus den Kalkhöhlen bei Vilmar. Seit 1860 habe ich es unterlaſſen, Ihnen eine detaillirte Aufzählung der in jedem Jahre angekauften Gegenſtände zu geben, aus dem Grunde, weil wir mit den Anſchaffungen immer um ein ganzes Jahr vor der Aufſtellung des Gekauften voraus waren und alſo die Namhaftmachung nicht den Ihnen vor Augen geſtell⸗ ten Objecten entſprochen haben würde. Ich hole dies jetzt nach und gebe Ihnen einen ſummariſchen Ueberblick über die ſeit 1860, alſo in den letzten 7 Jahren, durch Ankauf erworbenen 5 ſtände. Es wurden gekauft ſeit der Zeit: J. Säugethiere: 58 Stück, zum beträchtlichen Theil große und ſeltene, darunter 12 Katzenarten, als Jaguar, Kuguar, Gepard, capiſcher Löwe und Löwin, ein neugeborener Tiger und mehrere kleinere intereſſante Arten; 13 Antilopen, vor allen 4 der größten und ſeltenſten, als Ant. nigra Wahlb., Pferdeantilope, für 160 fl., Oreas Fall., Elenn-Antilope, für 80 fl., ellipsiprymnos Og., Waſſer⸗ Antilope, für 186 fl., lunata Sm., mondfleckige Antilope, und von der die Steppen des ſüdlichen Rußlands bewohnenden Saiga⸗Antilope, der einzigen europäiſchen, d, 2 und Junges; ein Wombat mit Jungem, Faulthier mit Jungem, Manis brachyura Eræl., kurz⸗ ſchwänziges Schuppenthier, ein Quagga für 100 fl., Huanaco, Rennthier und ein 10½“ langes Delphin ⸗Skelet. f — PR 561 II. Vögel: über 250 Stück, darunter die neuholländiſche My- cteria australis Shaw im Prachtkleid und Pitta maxima Forsten, die hervorragendſte Art dieſer ſchönen Gattung. III. Reptilien: 93 Stück, darunter zwei große Meeresſchild⸗ kröten, Chelonia Midas L., Rieſenſchildkröte, und Ch. Dussumierii, ſowie gegen 20 kleinere Schildkröten-Arten, ein 11’ langer Alliga⸗ tor und ein junges Nilkrokodil. IV. Fiſche: 97 Stück, darunter große Exemplare von Ster⸗ let (Acipenser ruthenus L.) und Wels, eine neue Species Lucioperca, Hechtbarſch, aus dem Pruth, ſowie Lepidosiren pa- radoxa Natt., der Fiſch, der Fiſch und Reptil zugleich iſt, und Amphioxus anteolas Pall., das an der äußerſten Grenze der Wirbelthiere ſtehende Fiſchchen ohne Kopf und Herz und ohne rothes Blut. V. Aus dem Gebiet der Inſecten 6 ſüdamerikaniſche Wes⸗ penneſter und eine königliche Termitenzelle. f VI. Cruſtaceen ungefähr 50 Stück. VII. Würmer, theils in Spiritus, theils in mikroskopiſchen Präparaten, gegen 100. VIII. Conchylien ungeführ 900 Stück in a Betrag von 637 fl. 36 kr. IX. Mollusken in Spiritus gegen 30 Stück. X. Bryozoen oder Mooskorallen 16 Stück. XI. Echinodermen gegen 100 Stück. XII. Quallen 33, nebſt 9 Glaspräparaten von See⸗ Anemonen. XIII. Korallen und Spongien (Seeſchwämme) 70, darunter eine prachtvolle Madrepore von 2½ Durchmeſſer und das große, bis jetzt nur in wenig Muſeen Europa's vorkommende Paterium Posidonis aus den chineſiſchen Meeren. XIV. Gypsabgüſſe zoologiſcher Gegenſtände, als Büſte vom männlichen, weiblichen und jungen Gorilla, Schädel der— ſelben, Kopf und Fuß vom Dronte, dem ausgeſtorbenen Vogel der Maskarenen u. ſ. w. b | Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 36 562 XV. Anatomiſche Gegenſtände, cee thieriſcher Mißbildungen, 15 Stück. Im Ganzen zoologiſche Gegenſtände über 1700. XVI. Botaniſche Sammlungen: J) Naſſauiſche Phanero⸗ gamen und Gefäßkrypto gamen zur Vervollſtändigung des von der botaniſchen Section gegründeten Herbariums 186 Stück. 2) Fuckel, Fungi rhenani, mit den Supplementen 19 Fascikel. 3) Hohen- acker, Herbarium plantarum medicinalium et mercatoriarum zu 77 fl. ö N XVII. Mineralien: 1) ſeltenere und theuere, namentlich Edelſteine und metalliſche Mineralien, insbeſondere Tellurerze zur Vervollſtändigung der allgemeinen Mineralienſammlung 68 Stück. 2) Vulkaniſche Auswürfe 50 Stück. XVIII. Petrefacten: 1) Tertiärpetrefacten her Gegend von Caſſel 250 Stück. 2) Uebergangspetrefacten der Gegend von Singhofen ungefähr 100 Stück, 3) Diluvialreſte ungefähr 50 Stück. Endlich 4) die Sandberger'ſche Sammlung von Uebergangspetre⸗ facten, über 5000 Stück, letztere zu 800 fl. Die Koſten aller dieſer Ankäufe ſind mit 4992 fl. bestritten worden. 800 fl. wurden uns dazu aus Landesmitteln von unſe⸗ rer früheren Regierung zur Erwerbung der Sandbergerſchen Pe⸗ trefactenſammlung bewilligt und eine gleiche Summe zur Anſchaf⸗ fung größerer Sängethiere von der Adminiſtration der Cureta⸗ bliſſements zu Wiesbaden und Ems angewieſen. Die übrigen 3392 fl. ſind aus den Beiträgen der Vereinsmitglieder entnommen. Berechnet man die ſeit 1860 dem Muſeum zugefloſſenen Geſchenke, mit Einſchluß der größeren Schenkungen der Herren Colonialrath Barnet-Lyon zu Brüſſel, Naturalienhändler Ed. Verreaux zu Paris, Conſul Dodel zu Leipzig, de Berghes dahier, Dr. Bal- damus zu Oſternienburg, der Geſellſchaft der Naturforſcher und Aerzte zu Jaſſy, der Bergmeiſterei Diez, der Ausſteller von Berg⸗ und Hüttenproducten und des Comite's der naſſauiſchen Induſtrie⸗ Ausſtellung vom Jahr 1863, wie dieſelben im jedesmaligen Jahresbericht ſpeciell erwähnt ſind, mit 1700 fl., eine Taxation, 563 die eher viel zu niedrig als zu hoch gegriffen iſt, ſo ergiebt ſich ein Zuwachs des naturhiſtoriſchen Muſeums für die 7 Jahre ſeit 1860 im Werth von 7000 fl., ein Werth, der ſich durch die Präparation der rohen Objecte und überhaupt durch die Koſten der Aufſtellung an Arbeit und Requiſiten auf das Doppelte, alſo auf 14000 fl. erhöht. Die Zahl der Academien, Staatsſtellen, Geſellſchaften, Inſti⸗ tute und Redactionen, welche uns ihre Publicationen gegen unſere Jahrbücher regelmäßig im Tauſch überſenden, iſt ſeit der letzten Generalverſammlung auf 199 geſtiegen. Neu hinzugetreten zu dieſen Schriftentauſchverbindungen ſind: Der binnenwirthſchaftliche Verein zu Altenburg. Der Gewerbeverein zu Bamberg. Der naturwiſſenſchaftliche Verein zu Bremen. Die königliche Academie zu Catanea. Die Academy of Sciences zu Chicago. Das Königliche Forſt⸗ und Bergamt zu Clausthal. Der Verein für Naturkunde zu Fulda. Die naturhistoriske Forening zu Kopen hagen. Die Società dei naturalisti zu Modena. Die United States Sanitary Commission zu New- Vork. Die geologiſche Geſellſchaft für Ungarn zu Peſt. Der voigtländiſche Verein für Naturkunde zu Reichenberg. Seit der letzten Generalverſammlung hat unſere Bibliothek durch dieſen Schriftentauſch erhalten: Von der naturforſchenden Geſellſchaft zu Altenburg: Mit⸗ theilungen aus dem Oſterlande. Bd. XVII, 3—4. Von der Königlichen Academie zu Amſterdam: 1) Ver- slagen en Mededeelingen. Afd. Natuurkunde. R. II, D. I. 2) Catalogus. II, 1. 3) Jaarboek. 1865. 3 Processen Verbaal 186¾866. Von der Fer it voor Volkevlijt zu Amſterdam: Tijdschrift. 1865, N. 9-12. 1866, 1—9. 36* 564 Von der naturforſchenden Geſellſchaft zu Bamberg: Bericht IV und VII. Von dem Gewerbeverein zu Bamberg: Wochenſchrift. XIV. 1865. XV. Von der naturforſchenden Su zu Baſel: Verhand⸗ lungen. IV, 2. 3. Von der deutſchen geologiſchen Geſelſchaft zu Berlin: Zeitſchrift. XVII, 3. 4. XVIII, 1. 2. Von dem entomologiſchen Verein zu Berlin: Zeitſchrift. IX. X. Von der allgemeinen ſchweizeriſchen naturforſchenden Geſell⸗ ſchaft zu Bern: 1) Verhandlungen der Verſammlung 49 zu Genf. 1865. 2) Geſchichte der ſchweizeriſchen naturforſchenden Ge⸗ ſellſchaft. 1865. Von der naturforſchenden Geſellſchaft zu Bern: Mitthei⸗ lungen. 1865. Von der Accademia delle scienze dell’ Istituto di Bo- Jog na: 1) Memorie. Ser. II, T. IV, 2—4. V, 1. 2) Rendi- conto. 1865. Von dem naturhiſtoriſchen Verein für die preußiſchen Rhein⸗ lande und Weſtphalen zu Bonn: Verhandlungen. XXII. Von dem landwirthſchaftlichen Verein für Rheinpreußen zu Bonn: Zeitſchrift. 1865. 1866. Von der Society of Natural History zu Boston: 1) 95 ceedings. Vol. X, Sign. 1—18. 2) Annual Report. 1865. Von der American Academy of Arts and Sciences zu Boston: 1) Proceedings. Vol. VI, 39—Ende. VII, 1—12. 2) Condition and Doings. Von dem vorarlberger Muſeumsverein zu Bregenz: Rechenſchaftsbericht. VI VIII. 1865. Von dem naturwiſſenſchaftlichen Verein zu Bremen: 1) Jah⸗ resbericht I. 2) Abhandlungen. Bd. I, H. I. Von der ſchleſiſchen Geſellſchaft für vaterländiſche Cultur zu 565 Breslau: 1) Jahresbericht XXXXIII. 2) Abhandlungen. Abth. f. Naturwiſſenſchaft und Medicin. 186 ⅝85. Philoſ.⸗hiſt. Abth. 1866. Von der Kaiſerlich Königlichen mähriſch⸗ſchleſiſchen Geſell⸗ ſchaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landes⸗ kunde zu Brünn: Mittheilungen. 1865. Von der Académie Royale des sciences, des lettres et des beaux arts de Belgique zu Brüſſel: 1) Bulletins. XX. 1865. XXI. 1866. 2) Annuaire. XXXII. 1866. Von der Société Royale de botanique de Belgique zu Brüſſel: Bulletin. IV, 3. V. I. ö Von der Société entomologique belge zu Brüſſel: An- nales. T. IX. Von der Redaction der pharmaceutiſchen Zeitung zu Bunz⸗ lau: Jahrg. 1865. J Von dem Museum of comparative zoology zu Cambridge: 1) Annual Report. 1865. 2) Bulletin. 3) Illustrated Catalogue of the Museum. N. 1. 2. Verhandlungen des naturwiſſenſchaftlichen Vereins zu Carls⸗ ruhe: H. II. Von der Kurfürſtlichen Commiſſion für landwirthſchaftliche Angelegenheiten zu Caſſel: 1) Landwirthſchaftliche Zeitſchrift. XI. 1865. 2) Landwirthſchaftlicher Anzeiger. XI. 1865. Von der Academy of Sciences zu Chicago: 1) Act of Incorporation etc. 2) Proceedings. I, 1—4. Bon der Kongelige Norske Universitet zu Christiania: 1) Sars, G. O., Norges Ferskvandskrebdyr. I: Cladocera cteno- pPoda. 1865. 2) Sars, M., om de i Norge forkommende fossile Dyrelevninger fra Quartärperioden. 1865. 3) Kjerulf, Veiviser ved geologiske Excursioner in Christiania Omegn. 1865. 4) Siebke, entom. Undersegelser. 1866. 5) Sexe, Maerker efter i Jistid. 1866. Von dem Verein für Erdkunde und dem mittelrheiniſchen geologiſchen Verein zu Darmſtadt: Notizblatt. Folge III. H. IV. 1865. e 566 Von der Großherzoglich heſſiſchen Centralſtelle für die Land⸗ wirthſchaft und die landwirthſchaftlichen Vereine zu Darmſta dt: Zeitſchrift nebſt Anlagen. Jahrg. XXXV. 1865. Von dem naturhiſtoriſchen Verein für Anhalt zu Def fau: Verhandlungen. Bericht 24 (1865) und 25 (1866). Von der Kaiſerlichen Leopoldiniſch-Caroliniſchen deutſchen Academie der Naturforſcher zu Dresden: Verhandlungen. XXXII, I. Von der Geſellſchaft „Jiis⸗ zu Dresden: Sitzungsberichte. 1865, N. 7—12. 1866, N. 1—6. 1 Von der naturforſchenden Geſellſchaft zu Emden: 1) Jah⸗ resbericht 51. 2) Preſtel, Feſtgabe. 3) Feſtſchrift. R Von der Redaction des Berg- und Hütten⸗Kalenders zu Eſſen: Jahrg. IX. 1864. XI. 1866. XII. 1867. Von der R. Academia economico-agraria dei georgofili zu Florenz: Atti. Nuova Serie. X, 4. XI. XII, 1. Von der Senckenbergiſchen naturforſchenden Geſellſchaft zu Frankfurt: Abhandlungen. Bd. V, 3. 4. VI, 1. 2. Von dem phyſikaliſchen Verein zu 5 Jahres⸗ bericht 1865. Von der zoologiſchen Geſellſchaft zu Fr enkfurte Zoolo⸗ giſcher Garten. Jahrg. VI. 1865. Von der oberheſſiſchen Geſellſchaft für Natur⸗ 111 Heilkunde zu Gießen: Amtlicher Bericht ü. d. n deutſcher Natur⸗ forſcher und Aerzte zu Gießen. Von der oberlauſitziſchen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zu Görlitz: 1) Neues lauſitziſches Magazin. Bd. XLII. XLIII, 1. 2) Metr. Ueber. einiger Pſalmen, Gratulationsſchrift. Von der Königlichen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zu Göt⸗ tingen: 1) Gelehrte Anzeigen. Jahrg. 1865. 2) Nachrichten. Jahrg. 1865. | in. Von dem geognoſtiſch-montaniſtiſchen Verein für Steiermark zu Gratz: Stur, Vorkommen oberſiluriſcher Petrefacten am Erzberg. 5 567 Von dem naturwiſſenſchaftlichen Verein für Steiermark zu Gratz: Mittheilungen. H. III. 1865. | Von der naturforſchenden Geſellſchaft zu Halle: Abhand- lungen. Bd. IX. Von dem naturwiſſenſchaftlichen Verein für Sachſen und Thüringen zu Halle: Zeitſchrift Fir die geſammten Naturwiſſen⸗ ſchaften. Bd. XXV. XXVI. 1865. Bd. XXVII. 1866. Von dem landwirthſchaftlichen Centralverein der Provinz Sachſen zu Halle: Zeitſchrift. Jahrg. XXII. 1865. Von dem Cercle pratique d'horticulture et de botanique zu Havre: Bulletins. 1865, VI. 1866, IVI. Von dem ee 1 Verein zu Heidel⸗ berg: Verhandlungen. Bd. IV, 2. 3. Von dem ſiebenbürgiſchen Verein für Naturwiſſenſchaften zu Hermannſtadt: Verhandlungen. Jahrg. XVI. Von dem Verein nördlich der Elbe zur Verbreitung natur⸗ wiſſenſchaftlicher Kenntniſſe zu Kiel: Mittheilungen. H. VII. 1866. Bon dem naturhiſtoriſchen Landesmuſeum von Kärnthen zu Klagenfurt: Jahrbuch. H. VII. 1864 65. Von der Kgl. danske Videnskabernes Selskab zu Kopen⸗ hagen: Oversigt over Forhandlinger og Medlemmers Arbeider. 1865, 1—3. 1866, 1. Von der . a zu Kopenhagen: Videnskabelige Meddelelser. Aar 1862—65. Von dem Mufealverein für Krain zu Laibach: Mitthei⸗ lungen. Jahrg. I. 1866. Von der Société Vaudoise des Sciences naturelles zu Lausanne: Bulletin. Tom. VIII, num. 53. IX, n. 54. Von der Königlichen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften, mathe⸗ matiſch⸗phyſikaliſche Claſſe, zu Leipzig: 1) Berichte über Ver⸗ handlungen. Jahrg. 1864 —66. 2) Abhandlungen. Bd. VII, 2—4, Bd. VII, 1-3. Von der Redaction der Bibliotheca historico-naturalis zu Leipzig: Jahrg. 1865, II. 1866, J. 568 Von der Société Royale des sciences naturelles zu Liege: Meémoires. Tom. XIX. XX. f Von dem Muſenm Francisco⸗Carolinum zu Linz: Bericht XXV nebſt Beiträgen zur Landeskunde. Lief. XX. 1865. Von der Geological Society zu London: 1) Quaterly Journal. Vol. XXI, 4. XXII, 1-4. 2) List. 1865. Von der Linnean Society zu London: Journal of the Proceedings. Zoology. Vol. VIII, 31 32. IX, 33. Botany. IX, 35-37. Von dem naturwiſſenſchaftlichen Verein zu Lüne burg: Jahreshefte. I. 1865. Von dem Reale Istituto lombardo di scienze, lettere ed arti zu Mailand: 1) Memorie. Classe di scienze matematiche e naturale. I. 2. 2) Rendiconti. Classe di scienze mat. e nat. II, 3—8. Classe di lettere e scienze mor. e pol. II, 3—7. Von der Literary and philosophical Society zu Man- chester: I) Memoirs. Ser. III, Vol. II. 2) Proceedings. Vol. III. IV. Von dem Verein für Naturkunde zu Mannheim: Jahres⸗ bericht XXXII. Von der Geſellſchaft zur Beförderung der geſammten Natur⸗ wiſſenſchaften zu Marburg: Supplementheft. 1866. Von der Redaction des Archivo per la zoologia, VDana- tomia e la fisiologia zu Modena: Vol. IV, 1. Von der Societä dei naturalisti zu Modena: Annuario. 1866. Von der Société Imperiale des Naturalistes de Mos cou: Bulletin. 1865, 3. 4. 1866, 1. 2. Von der Königlichen Academie der Wiſſenſchaften, mathema⸗ tiſch⸗phyſicaliſche Claſſe, zu München: 1) Sitzungsberichte. 1865. II, 3. 4. 1866. I. II, 1. 2) Bauernfeind, Bedeutung moderner Gradmeſſungen. 3) von Liebig, Entwickelung der Ideen in der Naturwiſſenſchaft. 569 Von dem Verein der Freunde der Naturgeſchichte in Mecklen⸗ burg zu Neubrandenburg: Archiv. XIX. 1865. Von der Redaction des American Journal of Sciences and Arts by Silliman and Dana zu New- Haven: Vol. XL. XII. Von dem Lyceum of Natural History zu New- Vork: Annals. Vol. VIII, 4 - 12. Von der United States Sanitary Commission zu Ne w- York: 1) Bulletin. 1863—65. ) Documents. Vol. I. II. Von dem germaniſchen Muſeum zu Nürnberg: 1) Jahres⸗ bericht XII. 2) Mone, Anzeiger f. Kunde der deutſchen Vorzeit. Jahrg. XII. 1865. Von dem Verein für Naturkunde zu Offenbach: Bericht VI VII. Von dem Königlich ungariſchen naturwiſſenſchaftlichen Verein zu Peſt: Mittheilungen. 1863. 64. 2) Berichte. 1862 65. Von der Academie of Natural Sciences zu Philadelphia: Proceedings. 1865. Von der American philosophical Sach zu Piel phia: 1) Transactions. Vol. XIII, 2. 2) Proceedings. Vol. X. 1865. No. 70—75. 3) List of Members 4) Catalogue of Li- brary. PT I. Von dem naturhiſtoriſchen Verein „Lotos“ au Prag: Zeit ſchrift „Lotos“. Jahrg. XV. 1865. Von dem Verein böhmiſcher Forſtwirthe zu Prag: Vereins⸗ ſchrift für Forſt⸗, Jagd» und Naturkunde. 1865, III. 1866, 1. III. IV. ü Von dem zoologiſch-mineralogiſchen Verein zu Regens⸗ buge: Korreſpondenzblatt. XIX. Von der Königlichen botaniſchen Geſellſchaft zu eee burg: Flora. XXIII. 1865. Von dem voigtländichen Verein für allgemeine und ſpecielle Naturkunde zu Reichen bach: Mittheilungen. H. I. 570 Von dem naturforſchenden Verein zu Riga: 1) Correſpon⸗ denzblatt. Jahrg. XV. 1866. 2) Arbeiten. Neue Folge. H. I. Von der Accademia Pontifica. dei nuovi Lincei zu Rom: Atti. Ann. XVIII, Sess. 1— 3. 6—8. Von der Aae of Science zu St. a Transactions. 12 Bon 5 Société Imperiale BES ne de Russie zu St. Petersburg: Compte-rendu. 1860-62. Von der Kaiſerlichen Academie der außen zu St. Petersburg: Bulletin. IX. Von der Kaiſerlichen Geſellſchaft für die ee Minera⸗ logie zu St. Petersburg: Verhandlungen. Jahrg. 1863. Von der ſchweizeriſchen entomologiſchen Sale zu Schaff⸗ bauſen: Mittheilungen. II, 1—4. Von dem Verein zur Beförderung der nl zu Sondershauſen: Mittheilungen. XXVI. Von dem entomologiſchen Verein zu Stettin: Entomolo⸗ giſche Zeitung. Jahrg. XXVI. 1865. XXVII. 1866. Von der Société des Sciences naturelles zu Straßburg: Memoires. T. VI, 1. Von dem Verein für vaterländiſche Naturkunde zu Stutt⸗ gart: Jahreshefte. XXI, 2. 3. XXII, 1. Von der Società d’Orticoltura zu Trieft: 1) L’Ortolano. Anno IV. V. VI. 2) L’Amico dei campi. Anno I. 1865. Von der Königlichen Geſellſchaft der Wiſſenſchaften zu Up- Sala: Nova Acta. VI, 1. 1866. Von dem Königlich niederländiſchen meteorologiſchen Sri zu Utrecht: Meteorologisch Jaarboek. 1865. Von der Redaction des Nederlandsch Archief voor Gees; en Natuurkunde zu Utrecht: Archief. II, 1. 2. 7 Von dem Imperiale Regale Istituto veneto di science, lettere ed arti zu Venedig: Atti. Tom. X, 10. XI, 1—7. Von der Smithsonian Institution zu Washington: Re- port. 1864. a 571 Von dem United States Patent Office zu Washington: Report. Arts and Manufactures. 1862. J. II. Von der Kaiſerlich Königlichen geologiſchen Reichsanſtalt zu Wien: Jahrbuch. XV (1865), 4. XVI (1866), 1—3. Von der Kaiſerlich Königlichen Academie der Wiſſenſchaften, mathematiſch⸗phyſikaliſche Claſſe, zu Wien: Sitzungsberichte. 1865. I, 4— 10. I, 4—10. 1866. I, 1-6. II, 1— 5. Von der Kaiſerlich Königlichen geographiſchen Geſellſchaft zu Wien: Mittheilungen. Jahrg. VIII, 2. IX. Von der Kaiſerlich Königlichen zoologiſch-botaniſchen Geſell⸗ ſchaft zu Wien: Verhandlungen. Bd. XV. 1865. . Von dem öſterreichiſchen Alpenverein zu Wien: Jahrbuch. Bd. I (1865). II (1866). Von der phyſikaliſch-mediciniſchen Geſellſchaft zu: Würz⸗ burg: Naturwiſſenſchaftliche Zeitſchrift. VI, 2. Von dem naturhiſtoriſchen Verein zu Zweibrücken: 1) Jahresbericht. II. 1865. 2) Bodenkarte der Umgebungen von Zwei⸗ brücken. Von dem Verein für naſſauiſche Alterthumskunde und Ge⸗ ſchichtsforſchung: 1) Annalen. VIII. 2) Urkundenbuch der Abtei Eberbach. Bd. II, Abth. I, H. 2. 3) Lehmann, Geſchichte und Ge⸗ nealogie der Dynaſten von Weferburg 1866. 4) Denkmale aus Naſſau. H. IV. Von dem Verein der Aerzte Nasſaws: Correſpondenzblatt. 1866. An Geſchenken erhielt unſere Bibliothek: Von Königlichem Miniſterium für landwirthſchaft— liche Angelegenheiten zu Berlin: Annalen der Landwirth⸗ ſchaft für die Königlich preußiſchen Staaten. 1866. Von Herrn Dr. Strauch zu Petersburg deſſen ſämmtliche Schriften. Weitere Schriften gingen unſerer Bibliothek zu von den Herren Blas q uez zu Mexico, Dr. Fiſcher zu Hamburg, G. Ritter von Frauenfeld zu Wien, Geheime-Hofrath Dr. Fre⸗ 572 ſenius zu Wiesbaden, Hauptmann a. D. von Heyden zu Frankfurt, Dr. Gerſtäcker zu Berlin, Dr. Huxley zu London, Dr. Karrer zu Wien, Dr. Kiſch zu Marienbad, Profeſſor Dr. Phöbus zu Gießen, Dr. Senoner zu Wien, Dr. Sichel zu Paris, Dr. Temple zu Peſt, Dr. Thilens zu Brüſſel, Profeſſor Dr. Ritter von Zepharovich zu Prag. Unſere Rechnung für 1865, dermalen noch der Prüfung Königlicher Rechnungskammer vorliegend, ergibt Einnahmen 4 5482 fl. 9 kr. Ausgaben 5439 „ 52 „ alſo Caſſenüberſchuß 42 fl. 17 kr. Die Zahl unſerer wirklichen Mitglieder betrug zur Zeit un⸗ ſerer letzten Generalverſammlung 451. 5 Durch den Tod ſind uns ſeitdem entriſſen worden: Herr Freiherr von Breidbach-Bürres heim, Geheimer Rath, zu Frankfurt. d „ Haas, W. E., Hüttenbeſitzer, zu Dillenburg. „ Muth, Oberſchulrath, zu Weilburg. „ Dr. Reiſinger, Redacteur, zu Wiesbaden. „ Stahl, Bergmeiſtereiacceſſiſt, zu Dillenburg. „ Strobel, Oberappellationsgerichtsrath, zu Wiesbaden. „ Weſter burg, Aſſeſſor, zu Wiesbaden. Ausgetreten ſind, großentheils in Folge davon, daß ſie das Landesgebiet unſeres Vereins verlaſſen haben: Herr Abt, Steiger, zu Weilburg. „ d'A vis, Amtsacceſſiſt, zu Runkel. „ Bauſch, Oberlieutenant, zu Wiesbaden. „ Freiherr von Boſe II, Hauptmann, zu Wiesbaden. „ Freiherr von Breidbach-Bürresheim, General zu Wiesbaden. „ Gerſtner, Oberförſter, zu Cronberg. „ von Gödecke, Hauptmann, zu Biebrich. „ Freiherr von Ha deln, W. (II), Hauptmann, Biebrich. „ Hartmann, Bergverwalter, zu Haintgen. . 573 Herr Heppenheimer, Armeruhmühle, Biebrich. 75 Dr. Herz, Obermedicinalrath, zu Wiesbaden. Heß, Bürgermeiſter, zu Diez. von Houten, Rentier, zu Wiesbaden. Dr. Koch, Procurator, zu Hadamar. | Freiherr von Malapert⸗Neufville, Hauptmann, zu Wiesbaden. von Marillac, Oberlieutenant, zu Wiesbaden. Neuendorf, Obriſt, zu Weilburg. Dr. Schäfer, Realoberlehrer, zu Biebrich. Schenck, Rechnungskammerrath, zu Wiesbaden. Schmidt, Bergverwalter, zu Weilburg. Speck, Forſtmeiſter, zu Hadamar. Stahl, Hauptmann, zu Wiesbaden. Stakemann, Hauptmann, zu Wiesbaden. Tölke, Fabrikant, zu Wiesbaden. von Tſchudi, Obriſt, zu Wiesbaden. Uſener, Vorſtand des techniſchen Bureaus der Staats⸗ eiſenbahndirection, zu Wiesbaden. Velde, techniſcher Aſſiſtent der Staatseiſenbahndirection, zu Wiesbaden. Vogler, Hauptmann, zu Wiesbaden. Vogler, Oberlieutenant, zu Wiesbaden. Wilhelmj jun., Procurator, zu Wiesbaden. Neu eingetreten ſind dagegen: Herr Bourbonus, Fr., zu Wiesbaden. Diels, Taunusbahnhof⸗Inſpector, zu Wiesbaden. Duen ſing, Fr., zu Wiesbaden. | | Dr. Eickeme yer, Conrector, zu Wiesbaden. Geismar, J., zu Wiesbaden. Groſchwitz, Lithograph, zu Wiesbaden. von Heemskerk, Präſident des Finanzcollegiums zu Wiesbaden. Hönick, E., zu Wiesbaden. 574 Herr Jaskewitz, L., zu Wiesbaden. „ von Köppen, H., Rentier, zu Wiesbaden. „ Korn, Münzmeiſter, zu Wiesbaden. „ Leonhard, Lehrer, zu Wiesbaden. „ Lugen bühl, Daniel, Kaufmann, zu Wiesbaden. „ von Plehwe, Major, zu Wiesbaden. „ Reuſch, F., Rentier, zu Wiesbaden. „ Scheidel, Bankbeamter, zu Frankfurt. „ Schreiner, Kriegscommiſſär, zu Wiesbaden. „ Dr. theol. Zaun, Domherr, zu Limburg. In Folge dieſes Ab- und Zugangs beträgt die Zahl der wirklichen Mitglieder dermalen 432, gegen die vorjährige General⸗ verſammlung 19 weniger. Iſt dieſe Abnahme im Vergleich mit den Zeitverhältniſſen des verfloſſenen Jahres auch nur als eine ſehr geringe anzuſehen, ſo können wir doch den lebhaften Wunſch nicht unterdrücken, daß die Mitgliederzahl ſich wieder heben möge, indem von ihrer Größe die uns zur Verwendung ſtehenden Mittel und damit die Größe der Leiſtungen unſeres Vereins weſentlich abhängt. Unter unſeren auswärtigen Mitgliedern haben wir den Tod eines unſerer älteſten Ehrenmitglieder, des Herrn Senator von Heyden zu Frankfurt“) zu betrauern, der jo Manchen unter uns durch Rath und literäriſche Hülfsmittel in freundlichſter Weiſe bei ſeinen naturwiſſenſchaftlichen Studien unterſtützte und den wir ſo manchmal bei dieſen unſeren Jahresverſammlungen unter uns zu ſehen die Freude hatten. Bewahren wir dem vor⸗ trefflichen Mann, auch nachdem er von uns geſchieden, ein freund⸗ liches Andenken. Nelrelog S. 511. B N — 575 Verhandlungen der Generalverfammlung am 16. December 1866, Vormittags 11 Uhr. Nach Eröffnung der Verſammlung durch den Vereinsdirector, Geheimen Hofrath Dr. Freſenius, erſtattete Profeſſor Dr. Kirſchbaum, als Secretär des Vereins, den ſtatutenmäßigen Jahresbericht“) über die Thätigkeit een jeit der letzten Gene⸗ ralverſammlung. Es folgte hierauf ein 1 0 Vortrag des Herrn Profeſſor Dr. Neubauer über die Chemie des Bluts. „ e 576 Uerzeichniß der Academien, Geſellſchaften, Behörden, Inſtitute, Redactionen u. ſ. w., deren Druckſchriften der Verein für Naturkunde regelmäßig im Tauſch gegen ſeine Jahrbücher erhält.“) 1) Albany, New- Vork State Agricultural Society. 2) Altenburg, naturforſchende Geſellſchaft. 3) — — bienenwirthſchaftlicher Verein. 4) — —, Gewerbeverein. 5) Amsterdam, Koninkl. Akademie van Wetenschappen. 6) — — Koninkl. zoolog. Genootschap Natura Artis Magistra. 7) — —, Vereenigung voor Volksvlijt. 8) Augsburg, naturhiſtoriſcher Verein. 9) Bamberg, naturforſchender Verein. 10) — —, Gewerbeverein. 11) Ber naturforſchende Geſellſchaft. 12) Berlin, meteorologiſches Inſtitut. 13) — — deutſche geologiſche Geſellſchaft. 14) — — entomologiſcher Verein. 15) — — botaniſcher Verein für die Provinz Brandenburg. 16) — —, Acclimatiſationsverein. 17) Bern, allgem. ſchweizeriſche naturforſchende Geſellſchaft. 18) — — naturforſchende Geſellſchaft. 1 Blankenburg, naturwiſſenſchaftlicher Verein des Harzes. *) Die bis zur Beendigung des Drucks dieſes Doppelheftes hinzuge⸗ kommenen Tauſchverbindungen ſind hier mit aufgeführt. 577 20) Bogotà in Südamerika, Sociedad de Naturalistas Neo- Granadinos. 21) Bologna, ee delle scienze dell' Istituto. 22) Bonn, naturhiſtoriſcher Verein für die preußiſchen Rhein⸗ lande und Weſtphalen. 23) — —, landwirthſchaftlicher Verein für ee 24) lan, Société Linneenne. 25) Boston, Sa of Natural History. 26) — —, American Academy of Arts and Sciences. 27) Bregenz, vorarlberger Muſeumsverein. 28) Bremen, naturwiſſenſchaftlicher Verein. 29) Breslau, ſchleſiſche Geſellſchaft für vaterländiſche Cultur. 30) — —, Verein für ſchleſiſche Inſectenkunde. 31) Banberg, landwirthſchaftlicher Centralverein für den Net Diſtrict. 32) Brünn, Werner⸗Verein zur geologiſchen Durchforſchung von Mähren und Oeſterreichiſch-Schleſien. 33) — —, Kaiſerlich Königliche mähriſch⸗ſchleſiſche Geſellſchaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde. 34) — —, naturwiſſenſchaftliche Section dieſer Geſellſchaft. 35) — —, naturforſchender Verein. 36) Brüſſel, Académie Royale des sciences, des lettres et des beaux arts de Belgique. 37) — —, Société entomologique belge. 38) — —, Société Royale de botanique de Belgique. 39) Bunzlau, Redaction der pharmaceutiſchen Zeitung. 40) Cambridge, Museum of comparative Zoology. 41) Carlsruhe, naturwiſſenſchaftlicher Verein. 42) Caſſel, Königliche Commiſſion für landwirthſchaftliche An⸗ gelegenheiten. 43) — —, Verein für Naturkunde. 44) . Accademia. 45) Cherbourg, Société Imperiale des sciences naturelles. 46) Chicago, Academy of Sciences. 47) Christiania, Kongelige Norske Universitet. Naſſ. naturw. Jahrb. H. XIX u. XX. 37 578 48) Chur, naturforſchende Geſellſchaft Graubündens. 49) Clausthal, Königliches Forſt⸗ und Bergamt. 50) — —, naturwiſſenſchaftlicher Verein „Maja.“ 51) Columbus, Ohio State Board of Agriculture. 52) Danzig, naturforſchende Geſellſchaft. 53) — —, Verein weſtpreußiſcher Landwirthe. 54) Darmſtadt, Verein für Erdkunde. 55) — —, mittelrheiniſcher geologiſcher Verein. 56) — —, Großherzoglich heſſiſche Centralſtelle f. d. Landwirth⸗ ſchaft und die landwirthſchaftlichen Vereine. 57) Deſſau, naturhiſtoriſcher Verein für Anhalt. 58) Dorpat, Naturforſcher Geſellſchaft. en Dresden, Kaiſerliche Leopoldiniſch-Caroliniſche deutſche Aca⸗ demie der Naturforſcher. 60) — —, Geſellſchaft für Natur⸗ und Heilkunde. | 61) — —, naturwiſſenſchaftliche Geſellſchaft „Iſis.“ 62) — —, Geſellſchaft „Flora“ für Botanik und Gartenbau. 63) Dublin, Natural History Society. 64) Dürkheim, Pollichia, naturwiſſenſchaftlicher Verein der Rheinpfalz. 65) Elberfeld und Barmen, naturwiſſenſchaftlicher Verein. 66) Emden, naturforſchende Geſellſchaft. 67) Ems, deutſche Geſellſchaft für Hydrologie. 68) Eſſen, Redaction des Berg⸗ und Hüttenkalenders. 69) Florenz, R. Academia economico-agraria dei georgofili. 70) Frankfurt, Senckenbergiſche Ace Geſellſchaft. 71) — —, geographiſcher Verein. 72) — —, phyſicaliſcher Verein. 73) — —, zoologiſche Geſellſchaft. 74) Freiberg, bergmänniſcher Verein. 75) Freiburg, Geſellſchaft zur Beförderung der Naturwiſſenſchaft. 76) Fulda, Verein für Naturkunde. 77) Gera, Geſellſchaft von Freunden der Naturwiſſenſchaft. 78) Gießen, oberheſſiſche Geſellſchaft für Natur⸗ und Heilkunde. 79) Görlitz, oberlauſitziſche Geſellſchaft der Wiſſenſchaften. 579 80) Görlitz, naturforſchende Geſellſchaft. 81) Görz, Società agraria. 82) Göttingen, Königliche Geſellſchaft der Wiſſenſchaften. 83) Graz, geognoſtiſch-montaniſtiſcher Verein für Steiermark. 84) — —, naturwiſſenſchaftlicher Verein für Steiermark. 85) — —, Verein der Aerzte in Steiermark. 86) Halle, naturforſchende Geſellſchaft. 87) — —, naturwi ſſenſchaftlicher Verein für Sachſen und Thü⸗ ringen. 88) — — „landwirthſchaftlicher Verein fur die Provinz Sachſen. 89) — —, Zeitſchrift „Natur“. 90) ne g, naturwiſſenſchaftlicher Verein. 91) Hanau, wetterauiſche Geſellſchaft für die geſammte Naturkunde. 92) Hannover, naturhiſtoriſche Geſellſchaft. 93) Havre, Société Havraise d'études diverses. 94) — —, Cercle pratique d’hortieulture et de botanique. 95) Heidelberg, naturhiſtoriſch-mediciniſcher Verein. 96) Helsingfors, Societas Scientiarium Fennica. 97) Hermannſtadt, ſiebenbürgiſcher Verein für Naturwiſſenſchaft. 98) Innsbruck, Ferdinandeum für Tyrol und Vorarlberg. 99) Joinville, Redaction der Coloniezeitung für Dona Fran⸗ cesca und Blumenau in Braſilien. 100) Kiel, Verein nördlich der Elbe für Verbreitung natur⸗ wiſſenſchaftlicher Kenntniſſe. 101) Klagenfurt, naturhiſtoriſches Landesmuſeum für Kärnthen. 102) Königsberg, Königliche phyſikaliſch-öconomiſche Geſellſchaft. 103) Kopenhagen, Kgl. Danske Videnskabernes Selskab. 104) — —, naturhistoriske Forening. 105) Laibach, Muſeumsverein für Krain. 106) Lausanne, Société Vaudoise des Sciences naturelles. 107) Leiden, Nederlandsche entomologische Vereenigung. 108) Leipzig, Königliche Geſellſchaft der Wiſſenſchaften, mathe- matiſch⸗phyſicaliſche Claſſe. 109) — —, Fürftl. Jablonowski'ſche Geſellſchaft der Wiſſenſchaften. 110) — —, Bibliotheca historico-naturalis. 37 * 580 111) Lemberg, Kaiſerlich Königliche landwirthſchaftliche Geſell⸗ ſchaft für Galizien. 112) Liege, Société Royale des Sciences. 113) Linz, Muſeum Franzisco⸗Carolinum. 114) Little-Rock, Regierung des Staats Arkansas. 115) London, Geological Society. 116) — — Linnean Society. 117) — —, Society of Arts, Manufactures and Commerce. 118) Lüneburg, naturwiſſenſchaftlicher Verein für das Fürſten⸗ thum Lüneburg. 119) Luxemburg, Société des Sciences naturelles. 120) Mailand, R. Istituto lombardo di scienze e lettere. 121) — —, Societä italiana di scienze naturali. 122) — —, Redaction der Revue scientifique italienne. 123) Manchester, Litterary and philosophical Society. 124) Mannheim, Verein für Naturkunde. 125) Marburg, Geſellſchaft zur Beförderung der geſammten Naturwiſſenſchaften. 126) Modena, Archivo zoologico. 127) — —, Società dei naturalisti. 128) Montpellier, Académie des Sciences et Lettres. 129) Moscou, Société Imp6riale des Naturalistes. 130) München, Königliche Academie der Wiſſenſchaften, mathe: matiſch⸗phyſicaliſche Claſſe. 131) Naſſau, Verein der Aerzte. 132) Neubrandenburg, Verein der Freunde ax Naturgeſchichte in Mecklenburg. 133) Neuchatel, Société des Sciences naturelles. 134) New-Haven, American Journal of Science and Arts. 135) New-York, Lyceum of Natural History. 136 — —, United States Sanitary Commission. 137) Noſſen, landwirthſchaftlicher Verein. 138) Nürnberg, naturhiſtoriſche Geſellſchaft. 139) — —, germaniſches Muſeum. 140) Offenbach, Verein für Naturkunde. 581 141) Oppeln, land- und forſtwirthſchaftlicher Verein. 142) Oſternienburg, deutſche Ornithologen⸗Geſellſchaft. 143) Palermo, Academia di scienze e lettere. 144) — —, Società d’acelimazione ed agricoltura. 145) Paſſau, naturhiſtoriſcher Verein. 146) Peſt, geologiſche Geſellſchaft für Ungarn. 147) — — Königlich ungariſcher naturwiſſenſchaftlicher Verein. 148) Philadelphia, Academy of Natural Sciences. 149) — —, American philosophical Society. 150) Prag, Königlich böhmiſche Geſellſchaft der Wiſſenſchaften. 151) — — naturhiſtoriſcher Verein „Lotos.“ 152) — —, patriotiſch-öconomiſche Geſellſchaft. 153) — —, Verein böhmiſcher Forſtwirthe. 154) Presburg, Verein für Naturkunde. 155) Regensburg, Königliche botaniſche Geſellſchaft. 156) — —, zoologiſch-mineralogiſcher Verein. 157) Reichenbach, voigtländiſcher Verein für allgemeine und ſpecielle Naturkunde. 158) Riga, naturforſchender Verein. 159) Rom, Academia Pontificia de nuovi Lincei. 160) San Francisco, California Academy of Natural - Sciences. 161) St. Louis im Staat Missouri, Academy of Science. 162) St. Gallen, naturforſchende Geſellſchaft. 163) St. Petersburg, Kaiſerliche Academie der Wiſſenſchaften. 164) — —, Société geographique Imperiale de Russie. 165) — —, Ruſiſiſch Kaiſerliche mineralogiſche Geſellſchaft. 166) — —, Ruſſiſche entomologiſche Geſellſchaft. 167) Schaffhauſen, ſchweizeriſche entomologiſche Geſellſchaft. 168) Schleiz, naturwiſſenſchaftliches Kränzchen. 169) Schweinfurt, naturwiſſenſchaftlicher Verein. 170) Sondershauſen, Verein zur Beförderung der Land⸗ wirthſchaft. 171) Stettin, entomologiſcher Verein. 172) Stockholm, Kongl. Svenska Vetenscaps-Academie. 982 173) Strasbourg, Société des Sciences naturelles. 174) Stuttgart, Verein für vaterländiſche Naturkunde. 175) Tharand, Königliche Academie für Forſt⸗ und Landwirthe. 176) Trier, Geſellſchaft für nützliche Forſchungen. 177) Trieſt, Società d'orticoltura. 178) Udine, Associazione agraria friaulana. 179) Ups ala, Societas Reg. Scientiarum. 180) Utrecht, Koninklijk Nederlandsch meteorologisch In- nn 181) — —, Nederlandsch Archief voor Genees- en Natuur- ne 182) Venedig, Reg. 5 veneto Ai scienze, lettere ed arti. 183) Verona, Academia d’agricoltura, di commereio ed arti. 184) Warſchau, Société agronomique. 185) Washington, United States Patent Office. 186) — —, Smithsonian Institution. 187) Wien, Kaiſerlich Königliche Academie der Wiſſenſchaften. mathematiſch⸗naturwiſſenſchaftliche Claſſe. ö 5 188) — —, Kaiſerlich Königliche geologiſche Reichsanſtalt. 189) — —, Kaiſerlich Königliches Hofmineralienkabinet. 190) — —, Kaiſerlich Königliche zoologiſch⸗botaniſche Geſellſchaft. 191) — —, Kaiſerlich Königliche geographiſche Geſellſchaft. 192) — —, öſterreichiſche botaniſche Zeitſchrift. 193) — —, entomoligiſche Monatsſchrift. 194) — —, öſterreichiſcher Alpenverein. 195) Wiesbaden, Gewerbeverein. 196) — —, Verein für Alterthumskunde und Geſchichsforſchung. 197) — —, Verein der Land» und Forſtwirthe. 198) — —, mediciniſche Jahrbücher für Naſſau. 199) Würzburg, phyſicaliſch⸗mediciniſche Geſellſchaft. 200) Zürich, naturforſchende Geſellſchaft. 201) Zweibrücken, naturhiſtoriſcher Verein. Inhaltsüberſicht der erſten 20 Hefte der Jahrbücher des naſſauiſchen Vereins für Naturkunde. Die römiſchen Zahlen bezeichnen die Hefte, die arabiſchen die Seiten, die bei H. VII- IX zwiſchen beiden ſtehenden die Abtheilungen der Hefte. ese e Beiträge zur Naturgeſchichte des Dachſes Fuchs, A., Beobachtungen über Lepidopteren von Heyden, C. H. G., über das Vorkommen von Calopeltis flavescens Scop. bei Schlangenbad und von Tropidonotus tessellatus Zaur. bei Ems. Kirſchbaum, C. L., entomologiſche Miscellen — —, rhynchotographiſche Beiträge. I. Die Capſinen der Gegend von Wiesbaden. — —, die Reptilien und Fiſche des us Nassau. Verzeichniß und Beſtimmungstabelle . ER Koch, C., das Weſentliche der Chiropteren . 5 Römer, A., Verzeichniß der im Herzogthum Naſſau De kommenden Säugethiere und Vögel. f Rößler, A., Beiträge zur e einiger Lepi⸗ dopteren — —, über Acidalia as Tr. en 1 ei raria n. Sp. — —, Saturnia Cynthia F. . „Beiträge zur Naturgeſchichte sag Lepido teren — —, — Verzeichniß der Schmetterlinge Naſſau's, mit be⸗ ſonderer Berückſichtigung der biologiſchen Verhält⸗ niſſe und der Entwicklungsgeſchichte . l VII, 2, 264 XIX/XX, 443 XVI, 263 IX, 2, 42 XVIYXVIO, 77 XVIIXVIII, XVIIXVIII, 1 XII, 383 XII, 398 XIV, 420 XVI, 255 XIX/XX, 99 II Sandberger, Fr. u. Koch, C., Beiträge zur Kenntniß der Mollusken des oberen Lahn- und des Dillgebiets Sandberger, Fr., conchyliologiſche Nachträge. (1851—52) Sandberger, G., entomologiſche Notiz. von Pap. Podalirius Z. 5 Schenck, Ad., Verzeichniß naſſauiſ 95 Dipteren . — —, Fortſetzung des Verzeichniſſes naſſauiſcher Dipteren —, Beſchreibung naſſauiſcher Ameiſenarten —, über Eeiton testaceum —, ſyſtematiſche Eintheilung der alla Gen A nach Mayr 4 84786 — —, Beſchreibung naffuuiieher Bienenauten —, Nachträge zu der . naſſauiſcher Bie⸗ nenarten . „über einige ch e Geng und Species Aus er Familie der Bienen — —, Regiſter zu der Beſchreibung n sn in H. VII, IX und X ; —, die naſſauiſchen Bienen. Reviſion und San, der früheren Bearbeitungen J a „die deutſchen Gattungsnamen der Bienen — —, die Honigbiene vom Hymettus — —, Beiträge zur Kenntniß der naſſauiſchen 1 (Gallwespen) und ihrer Gallen — —, Beſchreibung der in Naſſau aufgefundenen Gold⸗ wespen (Chrysidida) — —, Beſchreibung der in Naſſau aged ee Grab⸗ wespen — —, Beſchreibung Dei ee Arten 950 1 der Faltenwespen (Vesparia, Diploptera) . — —, die deutſchen Vesparien Eine Varietät — — „ Zuſätze und Berichtigungen zu be Beschreibung i der naſſauiſchen 5 zꝛc. in H. VIII, XI, XII u. XIV. — —, einige Unregelmäßigketten in der Zellenbildung der Flügel bei Hymenopteren Schenck, Al., Verzeichniß der bei Wehen vorkommenden Schmetterlinge — —, Verzeichniß im Amtsbezirk Wiedſelters l Makrolepidopteren . M VI, VII, 2/3, VIII, 1, X, VII, 218, XIV, XIV, XIV, XVIIXVIII, VII, 208, XVI, 415 417 125 13 137 229 m: Schulz, A., mikroskopiſche Unterſuchung der wichtigſten Mineralquellen von Naſſau — —, Beiträge zur Kenntniß der . des 1 thums Naſſau : Snell, F. H., der Seb dltiälco W 2), eine monographiſche Schilderung feines Lebens in der Vogelwelt : — —, neue Beobachtungen über Die 1 955 Shen —, individuelle und locale Verſchiedenheiten in der Ernährungsweiſe der Thiere mit beſonderer Rück⸗ ſicht auf die Vögel 5 Suffrian, E., Verzeichniß der ine des Königlich preußiſchen Regierungsbezirks Arnsberg bis jetzt beobachteten wild lebenden Wirbelthiere Thomä, C., Verzeichniß der im Herzogthum Naſſau lebenden Weichthiere Anzicker Ch., Wanderungszeiten ir gewöhnlichſten Zug⸗ und Strichvögel, welche im Jahr 1842 im Herzogthum Naſſau beobachtet wurden 5 — —, Bemerkungen über mehrere Vögel, welche in den Jahren 1845 48 zu Schierſtein am Rhein 85 genommen wurden : Vigelius, L., Verzeichniß der in 15 1 von Wiesbaden vorkommenden Schmetterlinge . Nachträge und Berichtigungen dazu N ü Erſte Fortſetzung der e und e 5 € \ II. Botanik. Bayrhoffer, J. D. W., Ueberſicht der Mooſe, Leber⸗ mooſe und Flechten des Taunus Fuckel, L., Nachträge und Berichtigungen zu der 3 ſicht naſſauiſcher Phanerogamen und . gamen (VII, 1 und VIII, 2) . Rt — , Meberficht der Gräntlora Naſſau's 55 — —, Enumeratio Fungorum Nassoviae * Rudio, Fr., Ueberſicht der Phanerogamen und Gefäß⸗ eryptogamen von Naſſau Nachtrag zu den naſſauiſchen Banzenfanhapten (H. VII, Abth. 1) . 200 1 49 „207 126 206 101 237 43 87 356 372 „166 IV Sandberger, Fr., Helminthia echioides 0 — —, G., abnorme Bildungen häufiger Pftanzen⸗ arten BR: „Verzeichniß 1 8 bisher een Sautptge des ce e Naſſau. 5 Wirtgen, Ph., über die Wollkrautarten, ätssbeſon dee Verbascum Thomaeanum n., aus dem unteren Lahnthal Bangert, Fr., Analyſe der Aſche der wachen (Chrysanthemum segetum) . A 1 585 III. Paläontologie. von Meyer, H., der Schädel des Hyotherium Meiss- neri aus dem Tertiärbecken des Salzbachthals bei Wiesbaden Sandberger, Fr., die > u Sitfranffeefaung des Mainzer Beckens —, G. u. Fr., vorläufige Ueberficht der fof filen Pflanzen des rheiniſchen Schichtenſyſtems — —, kurzer Bericht über die ſyſtematiſche Beſ eine; und Abbildung der Verſteinerungen des rheinischen Schichtenſyſtems in Nafjau . —, G., Beobachtungen über mehrere ſchwierigere Punke der Organiſation der Goniatiten Ben „kurze Notiz über das Werk: 5 des re chen Schichtenſyſtems in Naſſau“ — —, e subnautilina n. sp. Thomä, C bei Hochheim und Wiesbaden ; — — über das Vorkommen foſſiler Knochen bei Steeten im Amt Runkel Caſſelmann, W., chemiſche Unterſuchungen über die Braunkohlen des Weſterwaldes l IV. Mineralogie und Geognoſie. Becker, J., von der Erderſchütterung am 29. Juli 1846 , foſſile Knochen aus den Tertiärſ ſchichten VII, 23, 240 VIII, 2, 200 XI, 104 III, 174 X, 211 VI, 116 VIII, 2, 144 VII, 2/3, 141 VII, 2/3, 207 VII, 2/3, 292 X, 85 X, 127 II, 125 III, 203 III, 181 v Giebeler, W., die Tiefbohrung auf kohlenſ ae Waſſer zu Soden . Grandjean, M.., die tertiären bauch des MWefterwalds . — —, die Pſeudomorphoſen des Deinerafreie | in Naſſau — —, mineralogiſche Notizen und Pſeudomorphoſen Greiß, C. B., über den Magnetismus der Eiſenerze Herget, E., die Thermalquellen zu Bad⸗Ems Koch, C., paläozoiſche Schichten und Grünſteine in den naſſauiſchen Aemtern Dillenburg und Herborn Ludwig, N., über das rheiniſche Schiefergebirge 1 Butzbach und Homburg v. d. Höhe Sandberger, Fr., Nachtrag zum Verzeichniß ein⸗ heimiſcher Mineralien in der „Ueberſicht der geo— logiſchen Verhältniſſe des e 1; : — —, Mineralogiſche Notizen 5 A 7 77 75 77 7 1 " — —, über Diorite, eine geologiſche Skizze — —, über das Vorkommen des Smaragdocaleits im Herzogthum Naſſau — —, über ſpitze Rhomboeder des Manganſpaths 925 Eiſenſpaths 2 — —, über die geognoſtiſche uf fınmenjeung br Ge⸗ gend von Wiesbaden . . — —, über die geognoſtiſche Zuf ſammenſetzung 905 ie gegend von Weilburg . 5 Sandberger, G., mineralogiſche Notizen : — —, geologiſch-paläontologiſche Notizen — —, die erſte Epoche der Entwickelungsgeſ 1 des Erdkörpers 2 — —, geognoſtiſche Skizze des Amtes Reichelsheim \ Scharff, Fr., der Taunus und die Alpen Stein, C. A., über ein Baſaltvorkommen bei Espenſchied — —, über ein Eiſenſteinvorkommen bei Oberneiſen — —, über das Vorkommen von phosphorſaurem Kalk. Ir der Lahn⸗ und Dillgegend Thomä, C., über die Bildung einiger Supfeen 120 römiſchen Alterthümern l — —, das unterirdiſche Eisfeld und die warmen e XIII, 330 IV, 143 VII, 2, 212 XIX/XX, 87 NI 107 NIN hnal XIII, 85 1 IV, 202 an VII, 2/3, 257 VIII, 2, 119 IX, 2, 40 III, 119 VII, 2 3, 139 n Ab SR VD 2, XI, 396 XII, 402 I 8d XI, 114 1 VII, 2, 203 VIII, 2, 123 XIXXX, 41 III, 196 VI ſröme bei der Dornburg am wi Fuß des Weſterwalds . Wenckenbach, Fr., W 9 im rear Naſſau an der unteren Lahn und am Rhein auf- ſetzenden Erzgänge . 5 Wirtgen, Ph., und Zeiler, en ; Sandberger, Fr., Vorläufige Bemerkungen über einige naſſauiſche kryſtalliſirte Hüttenproducte IV, XVI, VII, 2,3, VII, 2/3, Analyſen von Mineralien und Felsarten. 164 266 285 131 a. ausgeführt im chemiſchen Laboratorium des Herrn Geheimen Hofraths Dr. Freſenius zu Wiesbaden. Dollfuß, A., und Neubauer, C., chemiſche Unter⸗ ſuchung einiger Schalſteine des e Naſſau. Abth. 1. Eglinger, A., Analyſe eines Sch nie von 9 Freſeuius, R., Analyſe des Schwerſpaths von Naurod — —, chemiſche Unterſuchung der wichtigſten Kalkſteine des Herzogthums Naſſau n — —, chemiſche Unterſuchung einiger der af naſſauiſchen Thone Grimm, Chr., Analyſe des grauen Te nore von Villmar — —, Analyſe des Kupferindigs aus der Grube Stangen- wage bei Dillenburg . Lift, K., über die chemiſche Zuf 1 des Se nusſchiefers . — —, chemiſch-mineralogiſche nean des ee esd . Ocker, A., chemiſche Analyſe e S von it Seelheim, F., Unterſuchung eines 55 ain ern Meteorfteins . : Wildenſtein, R., Analyse des halbverwitterten 3 montits von Oberſcheld bei Dillenburg . — —, Braunſtein aus einer Grube des Gaſtwirths W. Daniel zu Diez analyſirt RN — —, Weißbleierz aus der Grube Sri egen im Oberlahnſtein analyfirt N 5 X, Sa, III, VIII, 2.8, VII, 2, VI, VI, VI, VIII, 2, VV, XII, VI, VI, VI, 49 205 170 241 145 140 141 126 128 447 405 134 137 200 VII Syder, Fr., Analyſe der ae eines 1 1 - Miugs.. VI, 197 b. ausgeführt im chemiſchen Laboratorium des Realgymnaſiums zu Wiesbaden. Caſſelmann, W., über die Zuſammenſetzung der in der Nähe von Dillenburg vorkommenden Nickelerze XIV, 424 — —, über ein Graphitvorkommen bei Montabaur XIV, 432 Hildenbrand, E., Analyſe des Manganſpaths von Oberneiſen „„ awee Aall Sei XIV, 434 Sandberger, Fr., Analyſen naſſauiſcher Mineralien. IV, 226 Quellen⸗Analyſen. a. ausgeführt im chemiſchen Laboratorium des Herrn Geheimen Hofraths Dr. Freſenius zu Wiesbaden. Carl, Fr., Unterſuchung der warmen Quelle des Ge⸗ meindebads in Wiesbaden \ XI, 192 Freſenius, R. chemiſche Unterſuchung 15 e Mineralwaſſer des Herzogthums Naſſau. VI, 145 J. Unterſuchung des Kochbrunnenwaſſers zu Wiesbaden II. Die Mineralquellen zu Ems . BE Il. Die Quellen zu Schlangenbad VII, 23, 145 VIII, 2, 97 IV. Die Mineralquellen zu Langenſchwalbach X, CE, V. Die Mineralguelle zu Weilbach. XI, 145 VI. Die Mineralquelle zu Geilnau I, VI]. Die neue Natronquelle zu Weilbach XV, 124 VIII. Die Mineralquelle zu Niederſelteers , IX. Die Mineralquelle zu Fachingen — —, über das Vorkommen von Borſäure im Waſſer XIX/XX, 453 ‚XIX/XX, 488 des Kochbrunnens zu Wiesbaden. VIII, 2, 94 Hielt, C., und Röhr, Rud., chemiſche 2 des Mineralwaſſers im Badehauſe zu den Vier Jahreszeiten in Wiesbaden. XV, 436 Kerner, G. jr., chemiſche Analyſe der 1 1 quelle im Badehaus zum Spiegel in Wiesbaden. XI, 179 Lindenborn, A., und Schuckart, J., Unterſuchung der Mineralquelle im Schützenhof zu Wiesbaden XIII, 53 VIII D' Orville, W., und Kalle, W., Analyſe der Faul⸗ brunnenquelle zu Wiesbaden Philippi, C. W., Unterſuchung des N waſſers zu Wiesbaden Sn arte Berichtigung dazu Suchsland, R., und Valentin, W., 1 i der heißen Mineralquelle im Badhaus zum goldnen Brunnen zu Wiesbaden. Vollbracht, Ferd., chemiſche Analyſe = Een Quelle des Badhauſes der Vier Jahreszeiten in Wiesbaden WII, 41 VIII, 2, 90 X, 379 XIII, 28 XII, 411 b. ausgeführt im chemiſchen Laboratorium des Realgymnaſiums zu Wiesbaden. Caſſelmann, We, chemiſche Unterſuchung einiger Mineralquellen zu Soden und Neuenhain . V. Meteorologie ꝛc. Meteorologiſche Beobachtungen vom Jahre 1842 77 ./ 7 " „ ” 1843 9 75 H 7 79 m 7 1844 7 75 7 * [2] » 1845 1846 Becker, 9. von 9585 chere der Weltkbrper — —, über den Stern der Magier — —, über die Bildung des Hagels . — —, über die Beziehungen des Höhenrauchs a se Gang des Barometers, nenn und Piy- chrometers Caſſelmann, W., ein erwin Sued Lange, G., der Wisperwind Sandberger, G., das Leptometer Snell, F. H., über den Einfluß des 9 a Bi Witterung und auf die Vegetation Thomä, C., die Höhen des Taunus in der Line von Homburg bis Rüdesheim, nach barometriſchen Beobachtungen ermittelt Odernheimer, Fr., das Feſtland Auſtralien XV, 139 — — — — IV, 83 II, 82 II, 85 III, 103 IV, 147 X, 349 XII, 420 X, 83 XIII, 64 IV, 230 XV, Beilage. IX VI. Nekrologe. C. H. G. von Heyden J. Ph. Sandberger Chr. E. Stifft . L. Vigelius VII. Vereins- Angelegenheiten. Generalverſammlungen, Verhandlungen derſelben 1851 10 LU 70 Jahresberichte, erſtattet an die Generalve von Dr. C. Thoma (dd ” [42 n 1853 1854 1855 1858 1858 1859 1860 1861 1862 1863 1864 1865 1866 rſammlungen u „ Dr. Fr. Sandberger [dd m 7. 7. ” ” 757 77 7. 5 „ Dr. C. L. Kirſchbaum ” 2 ” . 1848 . 1844 . 1845 . 1846 . 1847 1849 .. 1850 . 1851 1852 1853 . 1554 . 1855 . 1858 . 1858 . 1859 . 1860 VII 23, 317 IX, 2, 104 X, 378 XI, 238 XII, 466 XIII, 378 XIV, 478 XV, 259 XVI, 322 XVIIXVIII, 611 XVIIXVIII, 630 XIX XX, 540 XIX/XX, 556 XIX/XX, 575 1, 115 I, 167 III, 227 III, 243 IV, 251 VI, 201 VII, 2, 305 VII, 2, 317 VIII, 2, 212 IX, 2, 89 X, 364 XI, 223 XII, 438 XIII, 363 XIV, 461 XV, 244 x Jahresberichte, erftattet an die Generalverſammlungen, von Dr. C. L. Kirſchbaum . 1861 XVI, 306 " „ 1 . 1862 XVII / XVIII, 599 „ „ 5 1863 XVIL/XVIIL, 612 „ „ „ 1864 XIX/XX, 525 „ . „ 1865 XIX/XX, 541 „ „ . . 1866 XIX/XX, 557 Sectionen, Protokolle der Verſammlungen Pegel 1. Verſammlung zu Weilburg . 1849 VI, 213 2. 5 „Dillenburg. . 1850 VI, 219 3. 5 „Niederlahnſtein . 1851 VII, 2[3, 331 4. 5 „ Hadamar 1852 VIII, 2, 204 55 0 „ Königſtein . . 1853 IX 27 W823 6. 1, „umbneg . 1854 X, 361 N ” » ala = ee XI, 216 8. 5 „Geiſenheim . 1856 XI, 218 9. 2 „Dillenburg . . 1859 XIV, 455 10. 70 % Die, 880 XV, 231 Ui. 5 ns, 1862, n, 12. % 0 9 „41865 XIX/XX, 517 Sitzungen der Mitglieder 1858, 1859, eee XIII, 348 9 01859, NVA. 18% 11 . XIV, 450 2 9 5 1860, III IV. 1861, . . XV, 227 „ 1 7 1861, III. ; XVI, 304 Verzeichniß der Academien ꝛc., deren Schriften der 9 im Tauſch erhält. 1856. XI, 239. 1857. XI, 467. 1858. XIII, 279. 1859. XIV, 480. 1860. XV, 260. 1861. XVI, 324. 1863. XVII/ XVIII, 622. 1866. XIX/XX, 576. Jahrb.d.Y-£ Naturk. im I Taf: I. 5 N 177 2 7 FH | V NIS S Hi — D N D N N > V = © 5 , anf — = 0 ms von Idealer EMS D 3 n I = == im Maajsst: von’ j. 60000 DL] Ypiriferensandstein a, a,. Q u Bub, A I Phonolith DJ Basalt IL] Detritus fd. Lauf d.Thaler ben)‘ 5 Dith Eroschwitz. Wiesbaden. 4 Bene | Jahrb.d.K-£ Naturk. im Herzogthum Nassau HIN u N QIEZE WIE , 0 „% N \\ N, , \ 2 . \ SEES — | \) Ss 7 8 N AU, \ 9 N N N | AN 7 — We, a R KARTE BE NEN N I e 8 von Idealer Durchschnitt Ma LS 2 ; DD] Ypiriferensandstein ME Phonolith EI Basalt rechlwinktig auf die Sheichungsbinie = Detritus (d.laufd.Ihdlerbe) a,a,Quellenspalte b, b, Alaunschiefer. — ba N € > / — 3 5 /, N „ > > = NN NN , HN, , , 1, Y 0 , 6 HIN 7 4 5 7 7 , 4% , 7794 ö . IH Ouerprofil des Vorkommens bei OBERTIEFENBACH beognostische Darstellung über das bei Staffel A: Limburg a RS a cr —— 55 a8 8 0 Dith. V. C. Proschuitz in Wiesbaden Ih AT F Naturk.im Herzogtum Nassau HEUT. Sen l Er 3 Tat. II E > Vorkommen in den Distrieten HU 227040 Weissenstein. er | ( IN > : —_ = 77 , = — = = 59 N HH, — a S m | Ä N ——— 0 /, N ö HIN) MN = : N 5 . HN MN , HIHI, , N N, 5 _ | 1 15 85 Ouerprofil des Ionen, %%%) %,), nacı a i bei OBERTIEFENBACH Amt Runkel _ en ) N N MD IN sqs IM MM nm SS [0 > | NH ) 8 , N IN 6 f, 2 . . Querprofil des Vorkommens 5 —_ . ! 1 „ur lt EN u im Distr Dexertgraben. _—: Dammerde, Lehm - und Lettenschichten, sowie ; surrdige Schichten . N, Kalk und Dolomit Kl Phosphorit 2 Braunstein WIEN, Sehalstein beognostische Darstellung über das PHLOSIPHOMRIT VORKOMMEN Staffel A: Limburg | bei Fr ee Lim. v. C. Groschwitz in Wiesbaden De 1 >» u I. Ane Gee WII II tr et, N un Alt | Alt un N Dre“. ATI III ER | U 140, sh. yamm A* hr’ 577 ˙9 75 * — ] 105. PL 10 * N 95 %%% Mienen J . LI Ide 279 114 al Ban. Min, \ a sent ee t * AN e ess e lee ede III . Nn 1% e MARKER a a, ee een LAT PARSE A. „„ SSR IR PETE ds es 75 n > TI 9. „ 4 45 0 %. > INTER. nu. u U n * k >. RR er N 96. N 2 Wer i Senna, | 41 BE Ta N n 90 N ae 0.4 ey De rn PEN Por 2 et | N . Nom ee, j N N. : 1 Na MN, u anni? nor * rot N er det m | 05 h Reha N UNA ER ea I A Wein Pu IN en na 585 in 1 Ne 7 * 5 58505 N N ar I ange, Im 832 und A — ' ö N vv. 7 Yr 8 er won N a BIN la 1 \ N I 1 * 6b *. URN DL h ar Wr sahen de de ee 5 ee ane 234, rim * 564% am, 924 um ner iQ 9 N a r m | BERN ar P uin an wer. r ve; TH — en 1 Nr vv i 4 } 33 A | ms RL N00 * e. WIe BEE ru A uva! * E Aan KA » er 1 N.. 5 = i re en 5 Nei bee oa, 3 Au m, Ae TUN. N 1443 r err deer n ewe —— Meese TNA Wiege een eee eee N 94 * 9 V 0 Re „4. TR va 8 1 \ DV RM ne rr nene Ne Mer Nena. TH 1 Br N weh 5 3 gr F * = 1 8 Pr N rr 2788 rs} MEAN. AR n Rane. NN NI 1 er Haier RC IRRE Tee ARE REN 1 2. u LTM | I eee AT Als num *. eee neee er 1 dd deseo „ ® 44 e In Mana 24,8 N 111 mr If 1a“ 4 „Jie „Nenn | . N N 1 4 DL . n sst Das ee BA MAL N. a de a Ann N + nete W N . 5 aı Lu . NV A Ua, 2 Bora, g . Va AAN, ZN. Nun “art #3: r [N ‚mr 5 1 N N Yu, „> ae 2 ä n 1 - N .n 0 d e- et, ya N 8 hi ar R =, > 9 „ 9 8 m ESS eee! nl, 7 1 + PH x ur A 14 6 1 ai 5 . . 3 je 2 * Br 4 Uree e FT iR J Er 4 Da Meng ese 9555 1 A: een‘ Bi NY * l= Un N IH 1 AT „yd A. II 1 — og N na 1 * 4 N. 1 50 * II 4 ue. 283 11 ER, gAAA E i 1 aan Ae nn N. \ "Ir b In „urn AA N, * e eee erer Ni na, aA 2 1 \ > 8 \ ke N mm ET ag . een Ay TY enn 5 nm a e ee eee eee Ar ‚* Es Ne 25 de N | T a, N ere N N gi g „da, ul 4 li It; AN 2 5 ae rag 5 IT ran lien, rar es, 11 rs. Wos un, URL eee . EN e dee g eee e. n MIETEN IT ups une, MM A Il) , 4 N u un Z FR 128 . . ai, PA LEUTE = 1775 1 * NI ale N er de WESTEN eee . rde N 5 3 9088 01355 4803 44 4 * 8 N 4 «X | i * — l C f Dr e, * 1. eee u. ASN 0 1 rere * ws 3 4 — 1 * Yun TIT Tr EL 8285 v er 4 N 7 N * E * 4 * 4 u v Har. vu 154. ya 1000 e 11 re in eee ill 169% oe Seren e 1 Vbu u 8 ni 8 „ 1 i 1 SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES Aa u a rere 2 Nr — nr 9 N 4 * , 9 Meeren . 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