V « . C t i (W i *. < V j ( « < «./.<< dl A <«<■ |.H fi4f ^ # • C # ^ 1 «fc -7 . 3 : } 1 J i 3 I ä > 1 -•*»«» j ^ K < f 3. i/* < f f j ^ ^ % 4K 3? ;/ f ^ 3-“ V r /■ <; 4 ^ r c c< f «1. vc y fd Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. XXVI . Jahrgang'. Inhalt: 1. Die wissenscliaftliclien Vorlesungen. Ostern 1908 bis Ostern 1909. II. .laliresberichte der Wissenscliaftliclien Anstalten. Hamburg 1909. Ivoininissionsverlag von Lucas Gräfe & Sillem. Hier z u 5 B e i li e f t e. Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. XXVI. Jalirgaiig. nm. < Hamburg 1909. Kommissionsverlag’ von Lucas Gräfe & Sillem. Iiilialtsverzeicliiiis. I. Die wissenschaftlichen Vorlesungen. Ostern 1908 bis Ostern 1909 1 — 131 II. Jahresberichte der Wissenschaftlichen Anstalten. 1. Stadtbibliotliek 135—152 2. Museum für Völkerkunde .... I,[i3 — I5S 3. Museum für bamburgisclie Gescbicbte 159 — 218 4. Museum für Kunst und Gewerbe 219 — 33(i 5. Sternwarte 337 — ,345 (!. Pbysikalisclies Staatslaboraturium 346 — 3.50 7. Chemisches Staatslaboratorium 351 — 371 8. Mineralogisch-Geologisches Institut 372—375 9. Katurhistorisches Museum 376 — 386 10. Botanische Staatsinstitute 387 — 410 Bericht über die Tätigkeit des Laboratoriums lür Warenkunde für die Zeit vom 1. Juli 1908 bis 3(1. Juni 1909 (zugleich XVIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Samen- kontrolle) 411—444 XL Bericht über die Tätigkeit der .Abteilung für Pflanzen- schutz für die Zeit vom 1. Juli 1908 bis 30. Juni 1909... 445—466 .^Iipendix I. Index Seminarii Horti Botanici Hamburgensis 1908 467 — 489 -Appendix 11. Lebende Pflanzen zum Tausch angeboten von dem Botanischen Garten 1909 490 — 492 I. Die wissenschaftlichen Vorlesungen. Bericht über das Jahr von Ostern 1908 bis Ostern 1909, erstattet im Aufträge der Voi'lesungskommission Dr. lYn'stev, Rat der Oberschulbehörde, Sektion für die Wissenschaftlichen Anstalten. I. Allgemeines. Am 1. (tktober l!t08 ist das Koloiiialiiistitiit ins Lel)en getia'ten. Begründet durch Beschluß von Senat und Bürgerschaft vom 25. Jlärz ' 1. April l‘Jü8 aut Grund einer Veiahnbarung zwisclien dem Senat und dem Staatssekretär des Beicliskolonialamts (siehe die ülaterialien im vorjährigen Bericht S. 18 ff.l und antgebant als eine Hochschule für Koloniahvissenschaften, ist es in mehrfacher Beziehung von erhel)licher Bedeutung für die Entwicklung des Hamburger Avissenschaftliclien Lebens geworden. Vor allem ist Hamburg dadurch eine besondere Stätte Avissen- schaftlicher Forschung auf kolonialem Gebiete geAVorden. Erstrebt Avird im Zusammenhänge damit Vollständigkeit der Sammlungen auf kolonialem Gebiete, insbesondere der Literatur, des Anschauungsmaterials und der in der Praxis gesammelten Erfahrungen. Der Sammlung von Erfahrungen auf kolonialem Gebiete dient in erster Linie die Zentralstelle des Kolonial- institnts, in der sich alle Avissemschaftlichen und Avirtschaftlichen kolonialen Bestrebungen konzentrieren sollen. Zum Leiter dieser Zentralstelle Avurde auf den 1. November 1508 der Kaiserliche Geheime Kegierungsrat Dr. phil. Franz Sfuhlmann, der bisherige Direkfor des biologisch- landwirtschaftlichen Instituts in Amani. ( Istafrika, berufen, der zn diesem ZAvecke vom Sfaatssekretär des Beicliskolonialamts aus dem Keichsdienste beurlaubt AVUrde. (Dr. Stuhlniiiun wurde 18(53 in Hamburg geboren, studierte in Tübingen und Freilmrg i. B. Zoologie, promovierte 1886 und unternahm von 1888 bis 1800 Reisen in Ostafrika und Sansibar. Von 1800 bis 1802 war er unter AVißmauu Offizier der Schutztruppe und uabm an der Expedition von Emiu Pascha nach dem Viktoriasee, dem Albert Edwardsee und dem .Albertsee teil. 1892 wurde er Beamter des Gouvernements Deutsch-Ostafrika, 1895 Ahteilungschef und erster Referent im Gouvernement: HM'IO und 1901 machte er Reisen iu Indien, .Java und Reunion und 1003 Avurde er zum Direktor des biologisch-landwirtschaftlichen Instituts iu Amani ernannt.) Die Zentralstelle sammelt vor allem wissouschaftliches und wirt- schaftliches Jlaterial, das noch nicht bearbeitet und jinbliziert ist. Sie 4 Bericht über die Vorlesungen. stellt zu dem Zwecke mit ulleii Kolonien in direkter Korrespondenz und unterhält andrerseits einen tielseitigen Verkehr mit den inländischen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen (frganisationen und vielen Einzel- personen. Sie ist herufen, allen diesen mit Kat in kolonialen Fragen zur Seite zu stehen. In der kurzen Zeit ihres Ifestehens hat sie bereits eine erfreuliche U’irksamkeit enffallef. Das koloniale Wissen pflegen ferner die Seminare auf den ein- schlägigen Gehiefen der Kolonialpolitik, des Kolonialrechts, der Geo- graphie, der allgemeinen Kolonialgeschichte und der Geschichte und Kultur des islamischen Orients, in denen die koloniale Literatur mit der Vollständigkeit gcsamnudt werden soll, die dem Forscher auf kolonialem Gehiefe für die wissenschaffliche Arheif auch auf Spezialgebiefen erwüuschf isf. Gleichwertig nehen die Seminarhibliotheken treten die Fach- bibliotheken dei- fünf großen wissenschaftlichen Anstalten, die, abgesehen von der Sternwarte, in den Dienst des Kolonialinstituts gestellt sind, des Museums für Völkerkunde, des Naturhistorischen (zoologischen) Museums, der Botanischen Staatsinstitute, des Mineralogisch-Geologischen Instituts und des Instituts für Schiffs- und Tropenkrankheiten. Diese großen wissenschaftlichen Sammlungen der vorerwähnten Institute bieten endlich dem Forscher auf kolonialem Gebiete ein seit langen .fahren gesammeltes, reiches, Avissenschaftlich bearbeitetes An- schauungsmaterial aus den Kolonien, so daß nach jeder Richtung hin für den Forscher auf kolonialem Gebiete gesorgt sein dürfte. Von Bedeutung für die Entwicklung des hambiirgischen wissen- schaftlichen Lebens ist das Kolonialinstitut aber auch dadurch, daß es zum ersten illale Dozenten und Hörer in eine hochschulartige Organi- sation zusammenfaßt. Blieb im allgemeinen Vorlesungswesen die Vor- bildung für einen Beruf bisher au Bedeutung hinter der F ortbildung zurück, so ist im Kolonialinstitut jene Hauptzweck geworden. Sie bedingt einen festen Lehrplan, der in bestimmter Zeit bestimmte Fächer in sachlich gegebener Reihenfolge zu bringen hat. Zu dem im letzten Berichte veröffentlichten Material über die Ent- wicklung des Kolonialinstituts ist hinzuzutügen, daß sich der Staats- sekretär des Reichsmariueamts der mit dem Reichskolonialamt ge- troffenen Vereinbarung angeschlossen und den AMrklichen A-dmiralitätsrat Professor Dr. Koebner. den Zivil-Dezernenten für Kiaufschou im Reichs- maiäneamt, zu seinem Kommissar ernannt hat. Am 13. März 11)09 begannen die Kauarbeiten zu dem von Edmund .1. A. Siemers (hmi hamburgischen Staate geschenkten Vorlesungsgebäude. Es ist bestimmt, die öffentliclum und Fachvorlesungen des Allgemeinen Vor- Bericht iilier die Vurlesungen. 5 lesimgsweseiis aufzunolinieii, soweit sie nicht in den Hörsälen den Wissen- seliaftlielien Anstalten g’elialten wei den, sowie die daziipeliöiigen Seminare, lind ferner die Vorlesungen und rbnngen des Hainburgischen Kidonial- institnts. Endlich soll das Gebäude die Bnreans der Sektion für die V'issen- schafflichen Ansfalten anfnehmen und vor allem auch der Hambnrgischen Vissenschaftlichen Stiftung eine würdige Unterkunft bereitmi. Hei der Durcharbeitung der Pläne im einzelnen zeigte sieh, wie glücklich die Grund- idee des ganzen Entwurfs war. Einfachheit des (frnndrisses. verbunden mit klarer Übersicht über die Eanniverteilnng. V'eiträiunigkeit mit \'er- teilnng der Besucher des Gebäudes je nach den Absichten, die sie verfolgen. Alle Hörsäle, mif Ausnahme eines einzigen, liegen im Erdgeschoß, sind also ohne Treppen zu erreichen, alle haben die (farderoben in nächster Nähe, und doch ist kein Gedränge zn befürchten, da die vier gToßou Garderoben an vier verschiedenen Korridoren liegen. Von der Vbuidel- halle mit dem Hanpteingang an der Vorderfront führen drei Wege zn den Hörsälen. in der IMitte geradednreh zu den beiilen großen Hör- sälen. rechts und links zn den kleineren, die außerdem an den ent- gegengesetzten Ecken des (tebäudes durch Nebeneingänge zugänglich sind. Im übrigen ist die Kaumverteilung die folgemle: Hörsäle: Erd- geschoß und Kuppelbau; Pi'äsidial-. Sitzungs- und Dozentenräume; Erd- geschoß; Seminare: hinteres Obergeschoß; Bnreans: Vorderes Obergeschoß. Die Bureaus, Sitzungs- und Dozentenzimmer sind mehr nach vorn nach der Seit!' der Eisenbahn und der Edmund Siemers Allee, die Hörsäle und Seminare nach innen und hinten an die ruhigeren Straßen verlegt. Das Sockelgeschoß enthält an den Seiten 4 DieustAvohnnngen. hinten und vorn Hilfsräume für den Betrieb und in der llitte unter dem Kuppelbau die Heiz- und Ventilationsanlagen. Es ist selbstverständlich, daß das Gebäude mit den besten und neuesten Heiz-. Entlüftnngs- und Ent- staubungsanlagen versehen wird. Die Beleuchtung ist elektrisch, in den Hörsälen ist durchweg indirektes Licht vorgi'sehen. Die 7 größeren Hörsäle, bis zn denen für 150 Personen (Miischließlich. werden mit modernen Projektionsapparaten ausgerüstet und ansteigend gebaut, so daß jeder Hörer den Dozenten, die Tafel und den Projektionsschirm gut sehen kann. Das Gestühl evird bequem und wie in den Universitäten mit aus- reichender Schreibplatte angeordnet. Etwas ndcher ausgestattet wird der obere, in der Kuppel belegene, 5UÜ Personen fassende Hörsaal, um bei P'eierlichkeifen als Festranm zu dienen. Im übrigen wird die Aus- stattung der Eäunie, dem Charakter des (febändes angemessen, einfach und würdig sein. Das Gebäude selbst wird in seinem Aufbau, seinen Abmessungen und seiner Gliederung, gekrönt durch die Kuppel, dem Beschauer als ^Monumentalbau dem Platze und dem ZAvecke entsiirechend entgegen- Bericht Uber die Vorlesungen. () treten. Diese A\'iikiing: wird wenig'er durch kostbare Jiatcrialieii als diircli scliöiie Verteilung der iilassen und feine Durchbildung der Fassaden erreicht. Auf einem Fundament von Kisenbeton mit Eisenbetonpfählen, wo sie infolge der Bodenbeschaffenheit und der Last der Gebäudeteile erforderlich sind, erhebt sich ein Sockel von Basaltlava, während die Fläclien der Fassaden in Terranovaputz von hellgrauer Farbe und rauhem Korn ausgebildet werden. Die Säulen. Eingänge, Fensterumrahmungen und Gesimse werden in Leucittnff gehalten, dem Material, das auch bei dem Hanptbahnhof verwendet ist. Das Kahmeuwerk der Fenster wird weil! gestrichen. Die Dächer werden feuersiclier aus Eisenbeton konstrni('rt und mit roten Falzpfannen, die Kuppel mit Kupfer gedeckt, ebenso sind alle Kegenrohre und Gesimsabdeckungen an den äußeren Fassaden aus Kupfer. Die Hoffassaden sind etwas einfacher gehalfen. Im Innern des Gebäudes erhalten die Vorlialle, die M'andelhalle im Erd- geschoß und die Haupttreppenhalle farbig lasierte Tuffsteinverkleidimg. Alles in allem verspricht das neue Yorlesungsgebäude ein zweck- entsi)rechendes, schönes Heim für die wissenschaftlichen Bestrebungen Hamburgs und eine Zierde der Vaterstadt zu werden, die für alle Zeiten das .\ndenken an den großherzigen Geber dieser wertvollen Schenkung wachhalten wird. Das Gebäude soll im .Jahre 1911 feitig werden. Am 15. Februar 1908 hat der Freiherr A. W. von We.%tenholz dem hamburgischen Senate mitgeteilt, daß er .sich im Verein mit seiner Mutter entschlossen habe, dem hamburgischen Staate Mk. 20 000 zur Begründung einer archäologischen Lehrsanunlung zu überweisen, die der Oberschulbehörde. Sektion für die Wissenschaftlichen Anstalten, als selbständige Sammlung zu unterstellen wäre. Er führte zur Begründung seiner Sclienkung aus. daß der liamburgischen Bevölkerung nicht die Gelegenheit geboten sei. die plastischen Kunstwerke der Antike in einer zweckentsprechend ausgewählten Sammlung von Abgüssen in Augen- schein zu nelunen. I )aß hier in weiten Kreisen Interesse für die antike Kunst und die Wissenschaft der Archäologie bestehe, dürfte durch den starken Besncli der A'orlesungen bewiesen sein, die namhafte Gelehrte auf diesem Gebiete im Rahmen des staatlichen Vorlesungswesens ge- halten haben. Es fehle aber noch die Mögliclikeit. die Anregung aus diesen Vorträgen und der Beschäftigung mit der Antike in oft wieder- holter Betrachtung der Kunstwerke selbst zu verwerten und zu ver- tiefen. Um die in der Kunsthalle aufbeAvahrten Abgüsse antiker Skulp- tnren dem Publikum wieder zugänglich zu machen, hat der Stifter der archäologischen Lehrsanunlung den Wunsch ausgesprochen, daß diese mit den neu zu beschaffenden Abgüssen in der Lehrsanunlung vereinigt werden. Die- Kommission für die Verwaltung der Kunsthalle wird Bericht über ilie Voi-lesimifeu. diesem ^^'mlsclle entsiireclieii. Auf Beseliluß von .Senat iiml Biivii'er- scliatt vom 7./21. April l'.tOB soll die .Sammlung provisorisch in der kürzlich angekauften ehemals Sclüinschen Villa an der Rothenbaum- chaussee, die für diesen Zweck nach Anordnung. Grüße und Ausstattung der Räume besonders geeignet ist, aufgestellt werden. Am Donnerstag, den Iß. August 11K)8, besuchte dtu' in Berlin tagende Internationale Kongreß für historische Wissenschaften Hamburg und wurde vom Senate im Rathause, von der Oberschulbehördo im Uhlenhorster Fährhause empfangen. Vom 2.S. bis 30. September lOO.s fand in Hamburg die XI. Allgemeine Versammlung und Feier des 2öjährigen Bestehens der deutschen Mtdeoro- logischen Gesellschaft statt. Die Versammlung wurde am 2S. September, abends, vom .Senate im Rathause emi)fangen. 8 Bericht über die Vorlesuiig-eii. 2. Die yorlesiingeii A Iedizin und Naturwissenschaften, promovierte 1890 in .Tena in der pbilosopbiscben Fakultät, legte 1892 das medizinische Staatsexamen ab. unternahm 1893 bis 1894 eine Expedition in das Hinterland von Kamerun, bereiste 1896 bis 1899 Südafrika, insbesondere die Kalahari und 1901 bis 1902 Venezuela. Im .Tahre 1903 habilitierte er sich an der Universität Berlin, von wo er 190.Ö als ordentlicher Professor nach Breslau berufen wunle.) Bericht üher ilie Vorlesung'en. i) Die Professur für öffentlielies Hoclit tviinle dein l’rivatdozeiiten an der P^niversitat Freibnr 190-2/03 1850 1737 1 908/09 3180 Ü b e r .s i c li t Aiila$;'e 9. über die der Oberschulbehörde zur Verfügung stehenden Hörsäle. Bezeichnung des Hörsaales bietet Platz für Aula des Johanneums Hürsaal A des .Johanneums „ B „ C „ ,. 1) Doinstraße 0 E „ 9 „ F „ 8 ,, (_T „ 8 öeminar für öffentliches und Kolonialrecht, Doinstraße 8. „ „ Nationalökonomie und Kolonialpolitik, Dom- straße 8 ,, „ Geographie, Domstraße 9 Historisches Seminar, Domstraße 8 Seminar für Geschichte und Kultur des Orients, Domstr. 8 Aula des Wilhelm-Gymnasiums ,. ,, Schul- mul Huseumsgebäudes am Steinthorplatze Großer Hörsaal des Naturhistoriselien Museums Kleiner „ ,, „ „ ZootomischesLahoratorium desNaturhistorischen Museums Großer Hörsaal der Staatslahoratorien an der .Tungius- straße Kleiner Hörsaal des Physikalischen Staatslaboratoriums ,. „ „ Chemischen Staatslaboratoriums . . Hörsaal im Botanischen Garten Übungssaal der Botanischen Staatsinstitute Hörsaal des ^lineralogisch-Geologischen Instituts 450 Personen •200 144 -24 76 35 80 20 20 •20 20 •20 •20 340 300 190 70 14 >■ •200 30—40 , 55 , 38 50 2») Bericlit über die Vorlesunaeii- Alliier den iii vorstelieiider Tabelle aufgeführten Hörsäleu winden zn Zwecken des Vorlesnngswesens benntzt: Lesesaal der Stadtbibliotliek, Physikalischer Hörsaal des Realgymnasiums, Armgartstraße, Physikalischer Hörsaal der ( iberrealschnle auf der Uhlenhorst, Physikalisches Laboratorium der Oberrealschnle auf der Uhlenhorst, Chemischer Hörsaal der Oberrealschnle in Eimsbüttel, Zeichensaal der Realschnle in 8t. Pauli, ,, ^'olksschnle Angerstraße 7, ,, ,, Volksschulen Holstenwall 1(117, Hörsaal der Pharmazeutischen Lehranstalt, ,, „ Xavigatinnsschnle. Soiiimcrsemester 190S. ■17 lO. i'bersiclit iilxM* die abjielialteiieii Voilesiiiifieii und Statistik üIkm* deieii Hesneh. Viirbeiiievkung: Vorlesungen, Kurse und Praktika, bei denen nicht angegeben ist, daß sie in anderem Aufträge veranstaltet sind, sind im Aufträge der Olierstdmlbeliörde, Sektion für die Wissensdiaftliclien Anstalten, abgelialten. A. Sommersemester 1908. 1. Theologie. Die fünf aiigekimdigten Kurse für Kandidaten der Theologie und des Predigtaintes, Senior D. Behrmann, Erklärung der ältei'en poeti- schen Abschnitte des Alten Testaments, Hauptpastor I). Grimm, Die Theologie des Paulus in ihren Grundzügen, Hauptpastor D. Kode. Übungen zur neueren Kirchengeschichte. Hauptpastor D.von Br o eck er, Homiletische Übungen, und Hauptpastor Stage, Das hellenistische .Tuden- tum, haben nicht stattgefunden. JI. Rechts- und Staatswissenschaften. Öffentliche Vorlesung. Professor Di-. Eathgen, Grundzüge der Finanzwissenschaft, mit beson- derer Rücksicht auf die deutsche Steuerreform. Wöchentlich zweistündig, im ganzen achtimal. Wohnort s Wohnort 5 Beruf •1 4 S »1 1 Beruf ill ^ ^1 £ s N s = -e ; = tu Kauflente bez w. Handluiigs- Vortrag. . . 41 s — 49 25 1 3 28 1 9 1 ■ 1 Juristen : Chemiker 1 _ 1 _ 1 a. Verwaltungsbeamte u. Volksschullehrer 1 — ; — l 1 1 1 1 b. Assessoren und Architekten und Ingenieure •J — — 2 0 O 8 1 . 1 c. Studierende d. Rechte n Männliche Hörer ohne i 1 Staatswissenschaften . — 1 — 1 Berufsangabe 1 1 — 2 Verschiedene Beamte: a. Technische Beamte des höheren Verwaltnng.s- Gesamtzahl mach den aus- gefüllten Zählkarten . . 58 *) 9 — (17 Davon waren dienstes 9 9 1 - 1 s männliche Hörer 57 9 ' — (IG TJb ertrag. . . 41 s - 49 ' Gesanitzabl nacli der Kopfzählung 392 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 49 „ •) Auswärtige: 6 .41tona, 2 Blankenese, 1 Wandsbek. •28 Bericht über die Vorlesungen. Vorlesung für Juristen. Für die Teilnaiime an dieser Vorlesung war schriftliche Anmeldung hei der Justizverwaltung erforderlich. Es wurden nur Hörer mit juristischer Vorbildung zuge- lassen. Die Vorlesung war insbesondere für Referendare bestimmt. Eeehtsamvalt Dr. Sarling, Konversatorium des Zivilprozesses. Wöchentlich zweistündig, im ganzen lömal. Beruf Wohnort ! 2 'S $ ' 1 = ä Zusammen Juristen: a. Assessoren und Referendare 2j 10 37 b. Studierende der Rechte und Staats- wissenschaften 1 1 — 2 Gesamtzahl nach den au.sgefüllten Zähl- 39 Davon waren männliche Hörer 28 11 _ 39 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 219 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 15 „ *) Auswärtige; 9 Altona, 1 Pinneberg, 1 Wandsbek. Übungen. I’rofessor Dr. Rathgen, Volkswirtschaftliche Übungen im Seminar für Nationalökonomie, mit Besichtigung wirtschaftlicher Betriebe. Persön- iche Anmeldung beim Dozenten war erforderlich. Wöchentlich zweistündig, im ganzen achtmal. Beruf Wohnort Zusammen Beruf Wohnort Zusammen ] 1 Hiesige Aus- wärtige 1 Hiesigel 1 Aus- wärtige ^1 Kaufleutebezw.Haiidlungs- Vortrag . . . 33 11 44 gehilfen 7 2 — 9 Sonstige Studierende 1 _ 1 Bankbeamte 4 — — 4 Juristen: Lehrerinnen 1 1 a. t erwaltungsbeamte Architekten und Ingenieure 2 und Richter 1 — 3 Schriftstellern. Journalisten 1 1 b. Rechtsanwälte und Verschiedene männl. Berufe 1 _ 1 Notare 3^ — 3 Verschiedene weibl. Berufe 1 1 c. .\s.sessoren und Re- ferendare 10 e IG Gesamtzahl nach den aus- *) Verschiedene Beamte; gefüllten Zählkarten . . . 41 15 ~ a. Zollbeamte 9 — 2 1). Bureaubeamte 5 1 — 6 männliche Hörer 39 15 54 c. Sonstige Beamte 1 — 1 weibliche „ 9 2 Übertrag. . . 33 n — 44 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 252 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung . 31 „ *) Auswärtige: 12 Altona, 1 Billwärder a. d. B., 1 Farmsen, 1 Kiel. Sommei’seinester 1908. •2!) 111. Medizin. Ein angekündigter Siiezialkur.sus für Scliiff.särzte der Handelsmarine, Hedizinalrat Professor Dr. Nochf, kurze L'bersicdit über die wiclitigsten Tropenkranklieiten, Tropen- und Scliiffshygiene, Seucbenbekäinpfnng im Seeverkehr, praktische Übungen und Demonstrationen, hat nicht statt- gefnnden. IV. Geographie und Völkerkunde. Öffentliche Vorlesung. Dr. Hambrncli, Wissenscliaftlicher Hilfsarbeiter am Mnsenm für Völker- kunde, Ethnographie der deutschen Südsee, unter A'orführimg von Lichtbildern. Wöchentlich einstnndig, im ganzen sechsmal. 1) Allgemeine Einleitung. Geschichte und geographische Verhiütnisse des Gebietes. 2) Kaiser Wilhelmsland und vorgelagerte Inseln. 3) Neu-Pommern und Neu-Mecklenhurg. 4) St. Matthias und die nordwestlichen Inseln des Bisniarckarchipels. .0) Die Salomonsinselu. Mariannen. (>) Ost- und Westmikronesien. Wohnort 1 Wohnort i Beruf _§) 2-t ^ X £ Ci i Beruf 1 Aus- irlige | ö'ä ^ b£ ci X iS 5: Kaufleute bezw Handlungs- Vortrag. . . 55 12 67 ■24 3 27 9 9 ■2 9 Architekten und Ing-enieure 3 0 4 4 a. Technische Beamte des Verschiedene männl. Berufe 9 — _ 9 9 1 12 1 1 1 1 - 1 8 9 2 5 1 6 9 Mediziner: Berufsangahe : 9 9 4 9 4 IO 99 1 1 16 3 3 Chemiker 1 9 — — 1 9 Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten . . . 107 *r 20 136 I‘^ 'J U) 1 1 Davon waren Lehrerinnen n 1 6 männliche Hörer 75 14 1 90 46 Übertrag. . . 55 12 - 67 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 467 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung . 78 „ *) Auswärtige: 10 Altona, 1 Bergedorf, 2 Blankenese, 1 Gr. Börstel, 1 Langen- felde, 1 Schwarzenbek, 4 Wandsbek. Bericlit ütier die Vorlesungen. BO V. Geschichte. Vorlesungen für Hörer mit historisch-wissenschaftlichem Interesse und genügender Vorbildung. (Teheinirat Professor Df. ]\[arcks, Die Höhe der Reforniationszeit. ■Wöchentlich einstündig, im ganzen achtmal. Wohnort s Wohnort s Beruf i Beruf 4.“ 1 s ^ 6X s N Ä C5 N Kaufleute hezw. Handluugs- Vortrag. . . 31 8 39 10 1 10 1 26 8 34 Bankbeamte — — Seminaristen _ Theologen (Geistliche) .... 1 1 — 2 Lehrerinnen 48 24 — 72 .luristen: Seminaristiunen 1 — — 1 a. Verwaltungsbeamte Schriftsteller u. Journalisten 3 1 _ 4 1 1 0 9 9 1 1 9 9 Verschiedene Beamte : Männliche Hörer ohne 9 2 höheren Verwaltungs- 0 1 3 Weibliche Hörer ohne Berufsaugabe : 1 1 9 7 c. Bureaubeamte 2 1 _ b. Unverheiratete s 3 — 11 1 1 •> Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten. . . . — — Chemiker 1 9 - 1 12 135 46 — 181 Studierende der Philosophie Davon ware)i und der Lehrfächer 1 — — 1 männliche Hörer 73 62 17 29 — 90 91 Übertrag . . 31 8 - 39 Gesamtzahl nach der Koiifzähhmg 1140 Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählnng 143 „ * i Auswärtige : 1 Alsterdorf, 25 Altona, 3 Bergedorf, 2 Finkenwärder, 4 Gr. Flottbek, 1 Harburg, 1 Xeuengamme, 2 Sande h. Bergedorf, 3 Wandsbek, 1 Warwisch, 2 Wilhelms- hurg, 1 Leeds (England). Professor Dr. Wahl, Eiiileitimg in die Geschichte des deutsclien Mittel- alters. Wöchentlich einstündig, im ganzen zehnmal. Beruf Wohnort Zusammen Beruf Wohnort 1 Zusammen | 1 Hiesigej Aus- [wärtige j Ohne Angabe 1 Hiesige! Aus- wärtige 1 Ohne 1 Angabe] Kaufleute hezw. Handluugs- Vortrag. . . 6 1 - gehilfeu 4 — — 4 Verschiedene Beamte; Juristen; a. Technische Beamte des a. Verw'altungsbeamteund höheren Verwaltungs- 1 1 9 9 9 h. Assessoren und b. Bureaubeamte 9 — 9 Referendare . 1 — - 1 Mediziner (Arzte) 1 — — I Übertrag. . 6 1 7 Übertrag. , . n 1 - 12 Sominerseiiiester 1908. ;^i Wohnort 1 Wohnort B e r u f 1 Hiesige 1 Aus- 1 wärtige Ohne 1 Angabe c5 s Beruf 1 Hiesige Aus- wärtige £ c5 Vortrag. . . 11 1 1 - 12 1 Vortrag. . . 79 22 101 2 Volksschullehrer Seminaristen 15 4 19 •> 1 3 8 8 4 () 3(! 1 1 13 49 Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten . . . Schriftsteller u..Journalisten o — 1 3 85 *) 25 — 1 10 Männliche Hörer ohne 3 3 Davon waren männliche Hörer 43 9 52 42 K) 58 übertrag. . . 79 22 - 101 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 8.03 Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzähluug . 85 „ *1 Auswärtige: 1 Alsterdorf, 15 Altona, 4 Bergedorf, 1 Finkenwärder, 1 Gr. Flottbek, 1 Harburg, 1 Wilhelmshurg, 1 Leeds (England). Übungen, insbesondere für Lehrer und Lehrerinnen. Zur Teilnahme war persönliche Anmeldung heim Dozenten erforderlich. Oeheimrat Professor Dr. :\[arcks, Übungen zur neueren Gescliichte, vornehmlich Revolntionszeitalter. Wöchentlich einstündig, im ganzen achtmal. Wohnort 1 B e r u f Hiesige ■ .y Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen .... Juristen (Assessoren und Referendare). . 1 1 1 — - 1 1 1 5 11 Lehrerinnen 13 8 — 21 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 22 *) 13 35 Davon waren 9 5 14 weibliche „ 13 s — 21 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 251 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 31 „ *) Auswärtige : 1 Alsterdorf, 5 Altona, 1 Bergedorf, 2 Bill wärder a. d. B., 1 Kl. Börstel, 1 Gr. Flottbek, 1 Wandsbek, 1 Wilhelmshurg. 32 Bericht über die Vorlesungen. Professor Dr. Walil, Übungen über die Gescliichte Kaiser Heinrichs lY. AVöchentlich einstüudig, im ganzen nennmal. AA'ohnort 5 Beruf Hiesige . ä Ohne Angabe 3 S3 Oberlehrer 3 _ _ 3 A’olksschullehrer 5 2 — 7 Lehrerinnen *2 — — 2 Gesamtzahl nach den au.sgefüllten Zähl- karten 10 *) 2 12 Davon waren männliche Hörer 8 2 — 10 weibliche „ 2 — — 2 Gesamtzahl nach der Koiifzählung Durchschnittszahl bei den einzelneil Vorlesungen nach der Kopfzählung. *) Auswärtige: 1 Altona, 1 Harburg. 80 Zuhörer. 9 VI. Sprachwissenschaften. Praktika. Zur Teilnahme an den Praktika war persönliche Anmeldung beim Dozenten erforderlich. Die deutschen, französischen, englischen und spanischen Praktika waren insbesondere für Lehrer und Lehrerinnen bestimmt und sollten der wissenschaftlichen Fortbildung dienen. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, deren Zahl auf 20 beschränkt war, hatten eine genügende Vorbildung nachzuweisen. Oberlehrer Dr. R oseiihagen, Deutsches Praktikum. Mittelhochdeutsch: Hartmanii von Aue, Dveiu, Fortsetzung. (Beliebige Ausgabe.) Bespre- chung Avichtiger Erscheinuhgen aus der Geschichte der deutschen Laute und Formen. Vorträge aus der Geschichte des höfischen Epos. Älteres Kiederdentsch: Reinke de Vos (Ausgabe K. Schröder, Leipzig, Brockhaus oder F. Prien, Halle, Niemeyer). Besprechung von Auf- gaben aus der Geschichte des Tierepos. AA^öchentlich zweistündig durchs Semester, im g.anzen 13mal. AA'^ohuort 1 Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe Kaufleute bezw. Handlungsgehilfeu .... Studierende der Philosophie und der 1 1 1 1 11 11 L5 Lehrerinnen 12 3 — Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten '2 b *) 3 2S Davon waren 13 12 - 13 weibliche „ - 15 Gesamtzahl nach der Kopfzählung Durchschnittszahl bei den einzelnen A’orlesungen nach der Kopfzählung. *) Auswärtige : 2 Buxtehude, 1 Gr. Flottbek. 2(!0 Zuhörer. 20 „ Sommersemester 190S. 33 Professor Dr. Eottiger, Direktor der Reiilschule in Epiieudorf, Fran- zösisches Praktikum. Das moderne französische Drama. (Fortsetzung). Übersetzung von Jensen, Magister Timotheus. Einführung ins Alt- französische. Lektüre von Aucassiu und Nicolete. AVöchentlicli zweistündig durchs Semester, im ganzen elf'mal. Beruf Wohnort Zusammen Hiesige Aus- wiirtige Ohne Angabe 1.5 1 5 - 20 1 Verschiedene männliche Berufe Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten Ul *) 5 21 Davon waren 1 15 5 - 1 20 weibliche „ Gesamtzahl nach der Kopfzählung 153 Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzähluug. . 14 „ *) Auswärtige: 3 Altona, 2 Wilhelmsburg. Oberlehrer Dr. Schaefer, Französisches Praktikum. Lektüre von Georges Pellissier: Le mouvement litteraire au 19® siede mit Inter- pretation; Fortsetznug. ITbersetzung von Anton Ohorns Schauspiel: „Die Brüder von St. Bernhard“; Fortsetzung. Durchnahme der Syntax des Verbs auf sprachphilosophischer Grundlage. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 14mal. W ohnort s Beruf Hiesige “1 N Studierende der Philosophie und der Lehr- 1 1 12 4 16 20 4 24 AVeibliche Hörer ohne Berufsangabe: 1 1 1 — — 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- 35 8 43 Davon waren 13 4 _ 17 weibliche 22 4 — 26 Gesamtzahl nach der Kopfzählung t41 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung . 32 „ *) Auswärtige : 1 Ahrensburg, 1 Altona, 1 Itergedorf, 1 Buxtehude, 1 Sande b. Bergedorf, 3 Wandsbek. 34 Bericht über die Vorlesungen. Professor Hering, Direktor der Eealsclmle in Barmbeck, Englisches Praktikum. Entwicklung der altenglisclien Vokale bis zur Gegenwart. Fortsetzung der Behandlung von Lord Byron’s Leben und Werken nach Eichard Ackermann: Lord Byron. Heidelberg, Winter, 1901. Wöchentlich anderthalbstüudig durchs Semester, im ganzen Itmal. Beruf ohuo i-f Ohne Angabe Zusammen Volksschullehrer 5 5 Lehrerinnen 15 9 — 24 Gesamtzahl nach den ausgefüUten Zähl- •>o *) 9 ■>9 Davon waren männliche Hörer 5 5 weibliche „ 15 9 24 (xesamtzahl nach der Kopfzählung 2GS Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 19 „ *) Auswärtige: 5 Altona, 2 Wandsbek, 2 Wilhelmsburg. L. Cortijo, Direktor der Berlitz School of Language.s, Spanisches Praktikum. Cervantes: Don Quijote de la Hancha, ia Parte (belie- bige Ausgabe); schriftliche und mündliche Interpretation, in Verbindung mit mündlichen Eeproduktionen. „Dona Martirio“, Mauricio Lopez Eüberts. Lektüre mit freien V'ortübungen. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen ITnial. Wohnort g Beruf I Aus- wärtige Ohne Angabe « N Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen .... 2 1 3 Oberlehrer 6 — — 6 Volksschullehrer 3 — — 3 Lehrerinnen 6 — — G Verschiedene weibliche Berufe 2 — — 2 Gesamtzahl nach den aiisgefüllten Zähl- 19 *) I 90 Davon waren männliche Hörer 11 1 12 weibliche „ 8 - — 8 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 130 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 8 „ *) Auswärtige: 1 Altona. Dr. Hagen, Wissenschaftlicher Assistent am Museum für Völkerkunde, 1) Japanisches Praktikum für Anfänger. Zweimal wöchentlich eiustündig, im ganzen 2Gmal. Sommersemester 1 908. 35 Wohnort s B N Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen .... 3 2 5 Weibliche Hörer ohne Bernfsangabe iUnverheiratete) — — 2 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- *) 2 _ Davon waren männliche Hörer 3 2 — 5 weibliche „ 2 — — 2 Gesamtzahl nach der Kopfzählung' 133 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung . 5 „ *) -Auswärtige: 2 Wandsbek. •2) Chinesisches Praktikum für Anfänger. Wöchentlich eiustündig, im ganzen 14mal. Beruf AVohnort Zusammen Hiesige| Aus- wärtige <1:1.2 tu Kanfleute bezw. Handlungsgehilfen .... 1 1 2 — 1 2 1 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 2 2 4 Davon waren 1 1 2 - 3 1 weibliche „ Gesamtzahl nach der Kopfzählung 48 Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 3 „ *) -Auswärtige: 1 Altona, 1 Wandsbek. Das angeküncligte Japanische Praktikum von Sh. Hara, Wissen- schaftlicher Assistent am Museum für Kunst und Gewerbe, hat nicht st attgef linden. YII. Bildende Künste. Zeichen-, Mal- und Modellierkurse für Lehrer und Lehrerinnen. Zur Teilnahme war persönliche Anmeldung heim Dozenten erforderlich. Die Teilnehmer, deren Zahl auf 20 beschränkt w'ar, hatten eine genügende Vorbildung nachzuweisen, z. B. durch Vorlegen von Arbeiten. -Arthur Siebelist, Aktzeichnen und Malen. Kur für Lehrer. AVöchentlich dreistündig durchs Semester, im ganzen llmal. 3* 36 Bericht über die Vorlesungen. Beruf Wohnort £ Hiesige Aus- wärtige Olnie Angabe Volksschullehrer 19 1 20 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 19 *) 1 20 Davon waren : männliche Hörer 19 1 20 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 173 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . IG „ *) Auswärtige : 1 Wilhelnisburg. Friedrich Schaper, Zeichnen und Malen von Landschaften und Still- leben. Zwei Kurse, bei günstiger Witterung im Freien. 1. Kursus. Wöchentlich dreistündig durchs Semester, im ganzen zwölfinal. Beruf AVohnort Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe Volksschullehrer 10 2 — 12 Lehrerinnen 17 1 — 18 Verschiedene weibliche Berufe 1 — — 1 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe (Unverheiratete) 1 — — 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- *) oq 3 qq Davon waren männliche Hörer 10 2 — 12 weibliche „ 19 1 — 20 Gesamtzahl nach der Kopfzählnng 15S) Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 13 „ *) Auswärtige: 1 Altona, 1 Bergedorf, 1 Gr. Börstel. 2. K u r s u s. Wöchentlich dreistündig durchs Semester, im ganzen zwölfmal. Wohnort i Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe Volksschullehrer 11 3 14 Lehrerinnen IG — — 16 Verschiedene weibliche Berufe 1 — — 1 Gesamtzalil nach den ausgefüllten Zähl- 98 *) 3 31 Davon waren männliche Hörer 11 14 weibliche „ 17 — — 17 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 126 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 11 „ •) Auswärtige: 1 Billwärder a. d. B., 1 Gr. Börstel, 1 Wilhelmshurg. Soinmersemester 19ÜS. 37 Ernst Eitner, Koiifzeiclinen. Wöchentlich dreistündig durchs Semester, im ganzen l'.’mal. Wohnort § Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe 5 3 N Volksschullehrer 10 1 11 Lehrerinnen 10 3 13 Andere künstlerische Berufe — 1 1 Verschiedene weibliche Berufe 1 _ 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- ■’l 26 12 Davon waren männliche Hörer 10 2 weibliche „ 11 3 — 14 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 180 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. l,ö „ *) Auswärtige: 1 Altona, 1 Fuhlsbüttel, 2 Wandsbek, 1 Wilhelmsburg. H. Cornils, Moclellierkursus für Anfänger und Fortgeschrittene. Nur für Lehrer. Wöchentlich dreistündig durchs Semester, im ganzen zwölfmal. Beruf Wohnort Zusammen Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe 15 4 1 20 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- 15 *) 4 1 20 Davon waren männliche Hörer 15 4 1 20 Gesamtzahl nach der Kopfzählung ISS Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzähluug. 16 „ *) Auswärtige: 2 Bergedorf, 1 Gr. Börstel, 1 Waltershof. VIII. Mathematik. Öffentliche Vorlesungen. Professor L)r. Schubert, 1) Kettenbrüche, Zalilentheorie und Algeltra. Letzte Reihe eines viersemestrigen Zyklus mathematischer Vorlesungen über höhere Mathematik. Vorkenntnisse nur in der niederen Arithmetik erforderlich. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 16mal. 38 Bericht über die Vorlesungen. Wohnort s Beruf Hiesige Aus- wärtige Ulme Angabe N Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen 1 2 _ 3 Verschiedene Beamte (Sonstige Beamte) — 1 — 1 Studierende der Philosophie und der Lehrfächer 1 1 Volksschullehrer 10 3 — 13 Seminaristen 4 — 4 Lehrerinnen 1 2 — 3 Andere private Techniker 5 12 — 17 Handwerker 9 — — 2 Seeleute (Steuerleute) 1 — — 1 Verschiedene männliche Berufe 1 — — 1 3 S Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- 31 *) 23 21 — 54 Davon waren männliche Hörer 30 51 weibliche „ 1 2 — 3 Gesamtzahl nach der Kopfzähluug 453 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzähluug . 23 „ *) Auswärtige: IG Altona, 3 Bergedorf, 1 Billwärder a. d. B., 1 Kl. Flottbek, 2 Wandsbek. 2) Stereometrie. Letzte Beihe eines viersemestrigen Zyklus mathematischer Vorlesungen über niedere Mathematik. Vorkeuntnisse in der elementaren Arithmetik, Planimetrie und Trigonometrie wünschenswert. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen lömal. Wohnort s Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe rt Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen 1 5 1 5 - 2 10 6^ G 9 9 2 1 . 3 9 2 1 Männliche Hörer ohne Berufsangabe . . . 1 — — Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 19 2G Davon waren 17 2 24 weibliche „ — - 2 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 220 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 15 „ *) Auswärtige: 3 Altona, 1 Bergedorf, 1 Harburg, 2 Wandsbek. Sommerseraester 190^. 39 IX. Physik. Öffentliche Vorlesung. Professor Dr. Voller, Direktor des Pliysikalisclieii Staatslaboratoriuins, Fortsetzung und Schluß der Wiutervorlesuugen : Über laiftelektrizität, Gewitter und Blitzableiter. Wöchentlich einstündig, im ganzen fünfmal. Wohnort i Wohnort £ Beruf s Aus- 1 wärtige Beruf 1 Hiesige! N Kaufleute bezw. Handluiig-s- 8 s Vortrag. . . Andere private Techniker . 34 3 1 14 1 - 4S 4 1 •> 4 4 hüheren Verwaltungs- 1 1 Männliche Hörer ohne 0 1 1 1 I 9 1 3 Weibl. HörerohneBerufsang. a. Verheiratete d. Sonstige Beamte 5 1 2 1 — 4 3 1 1 1 0 4 8 13 Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten . . . 3 _ 3 51 *) 19 .) 4 1 . 1 3 1 4 Davon waren 39 12 1 1 50 21 Übertrag. . . 34 14 — 48 weibliche „ 8 1 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 398 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 80 „ *) Auswärtige: 1 1 Altona, 4 Blankenese, 1 Gr. Börstel, 2 Fuhlsbüttel, 1 Wandsbek, Vorlesungen für Lehrer und Lehrerinnen. Professor Dr. 01 aßen. Wissenschaftlicher Assistent am Physikalischen Staatslaboratorium, Experimentalphysik. II. Teil: Akustik und Optik. Besonders für Lehrerinnen, die sich auf die Oberlehrerinnenprüfung vorbereiteten. Vorkenntnisse in der elementaren Mathematik waren erforderlich. Im Anschluß an die Vorlesung fanden praktische Übungen statt. Zweimal wöchentlich einstündig durchs Semester, im ganzen ■JGmal. Wohnort i Beruf §1 S < N 0 1 3 Lehrerinnen (i 2 — s Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 8 *) 3 11 Davon waren 0 1 3 weibliche „ 6 2 — 8 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 2G0 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 10 „ •) Auswärtige: 1 Altona, 1 Harburg, 1 Pinueberg. 40 Bericht über die Vorlesungen. Professor Grimselil, Yorlesuii^^en über Unterrichtspliysik, 6. Reibe: Optik, II. Teil. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 15nial. Wohnort § Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe S Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen .... 1 1 Mediziner (Zahnärzte) 1 — 1 Chemiker 1 — 1 Oberlehrer ») — — 2 Studierende der Philosophie und derLehr- 1 1 9 Soustige Studierende 1 1 Volksschullebrer 30 6 — 36 Lehrerinnen G 4 — 10 Semiuaristinnen 3 — — 3 Architekten und Ingenieure 1 1 — '2 Andere private Techniker 1 1 — 9 Verschiedene weibliche Berufe 1 — — 1 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe (Unverheiratete'! 5 5 Gesamtzahl nach den ansgefüllten Zähl- *) 13 GT Davon waren männliche Hörer 39 9 48 weibliche ,, 15 4 19 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 803 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung . 54 „ *) Auswärtige : 6 Altona, 1 Gr. Börstel, 1 Kl. Börstel, 1 Nienstedten, 1 Ohlsdorf, 1 Piuueberg, 1 Sande b. Bgd., 1 Stellingen. Übungen für Lehrer und Lehrerinnen: Zur Teilnahme an den Übungen war persönliche Anmeldung beim Dozenten erforderlich. Professor Dr. CI aßen, Y'issenscbaftliclier Assistent am Physikalischen Staatslaboratorinni : Praktische Übungen in der Experimentalphysik. Im Anschlnß an die Vorlesung des Dozenten über die Experimental- physik. Besonders für Lehrerinnen, die sich auf die Oberlehrerinnen- prüfung vorbereiteten. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen elfinal. Beruf Wohnort 1 1^1=1 Zusammen Volksschullehrer 2 1 3 Lehrerinnen 5~" 9 7 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- IO Davon waren männliche Hörer 2 1 3 weibliche „ 5 9 — 7 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 110 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. IO „ *) Auswärtige : 1 Altona, 1 Harburg, 1 Pinueberg. Soimnerseiiiester l'.iOS. 41 Professor Grimselil, Praktische Übungen für den idivsikalisclien Unterriclit. Die Zahl der Teilnelinier war auf IG heschriiukt. Die Zulassung: setzte voraus, daß der sich Meldende an den Vorlesungen des Dozenten über Unterrichtsphysik teil- genoramen hatte. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, iin ganzen l'mal. Beruf Hiesige ohno ■< :S vt Zusammen Chemiker 1 1 Volksschullehrer 0 '2 — 11 Lehrerinnen 4 — — 4 Gesamtzahl nach den ansgefüllten Zähl- 1 + *) 9 IG Davon waren männliche Hörer 10 •2 12 weibliche „ 4 — 4 Gesamtzahl nach der Kopfzählung "iGG Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 1(1 „ *) Auswärtige : 2 Altona. X. Chemie. Öffentliche Vorlesungen. Professor Dr. Voigtländer, Wissenscliaftlicher Assistent am Olieinisclien Staatslahoratorinm, Die Clfemie in Küche und Haushalt, Fortsetzung. Wöchentlich einstündig, im ganzen viermal. Beruf Wohnort w: . fcC j ’i 1 = i 1 = S 1= Zusammen Kaufleute bezw. Handlungsgebilfen .... 4 4 Verschiedene Beamte (Sonstige Beamte) 1 — — 1 Mediziner (Ärzte) 1 — — 1 Volksschullehrer 3 1 — 4 Handwerker — 1 — 1 s 1 <) Männliche Hörer ohne Berufsangabe . . . 1 — 1 Verschiedene weibliche Berufe 1 — — 1 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe: a. Verheiratete 2 2 b. Unverheiratete 5 — — 5 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 26 *) 3 2‘) Davon waren männliche Hörer 18 3 — 21 weibliche „ s — S Gesamtzahl nach der Kopfzählung Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 28 „ *) Auswärtige; 1 Altona, 1 Lokstedt, 1 Stellingen. 42 Bericht über die Vorlesungen. Dr. Gillmeister, \Mssenscliaftlicher Assistent am Cliemisclien Staats- laboratorium, Die cliemisclien Bestandteile der Luft, ihr Nachweis lind ihre quantitative Bestimmung. Wöclientlich einstündig, ira ganzen sechsmal. Beruf Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen . Mediziner: a. Ärzte b. Zahnärzte Chemiker Oberlehrer Seminaristen Handwerker Verschiedene männliche Berufe Schüler Männliche Hörer ohne Berufsangabe Verschiedene weibliche Berufe Weibliche Hörer ohne Berufsangabe (Unverheiratete) Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten Widinort , M 1 1 34 3-2 42 40 Davon waren männliche Hörer weibliche „ Gesamtzahl nach der Koiifzählung Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung *) Auswärtige : 3 Altona, 1 Lokstedt, 4 Wandsbek. 165 Zuhörer. 28 Eine angekündigte Vorlesung, Dr. Kliinder, Wissenschaftlicher Assistent am Chemischen Staatslaboratorium, Ausgewälilte Kapitel aus der Geschichte der Chemie, hat nicht stattgefunden. Vorlesung für Oberlehrerinnen-Aspirantinnen und Zollbeamte. Häßler, Wissenschaftlicher Assistent am Chemischen Staatslaboratorium, Allgemeine Experimentalchemie. Anorganischer Teil, Fortsetzung. Zw'eimal wöchentlich zweistündig, im ganzen 1 Sinai. Wohnort Zusammen | Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe Verschiedene Beamte (Zollbeamte) 19 19 Chemiker 1 — — 1 Sonstige Studierende 1 — — 1 Volksschullehrer 1 — — 1 Lehrerinnen 5 — 7 üesamtzaiil nach den ausgefüllten Zähl- 'H *) 2 oq Davon waren männliche Hörer 22 2*2 weibliche „ 5 2 — 7 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 402 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 22 „ *) Auswärtige: 1 Altona, 1 Pinneberg. Sommerseiiiester Ii)0S. 43 Praktika. Praktische Übungen iin Chemisclien Staatshiboratoriiiin für Anfänger und Geübte unter Leitung des Direktors Professor Dr. Dennstedt. Nach Übereinkunft täglich von 9—4 ühr, Sonnabends von 9—2 Uhr. Zur Teilnahme war persönliche Anmeldung heim Direktor erforderlich. Professor Dr. Voigtländer, Untersuchung von Nahrungs- und Genuß- niitteln. Beruf Wohnort c5 Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe _ 1 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllteu Zähl- karten *) 1 ] Davon waren männliche Hörer _ 1 - 1 * I Auswärtige : 1 Calcutta. Dr. Göhlich, Wissenschaftlicher Assistent am Chemischen Staats- laboratoriuni. Technische und forensische Analyse. Beruf Wohnort Zusammen Hiesige Aus- wärtige Sonstige Studierende Verschiedene weibliche Berufe 2 1 - 2 1 Gesamtzahl nach den ausg-efüllten Zähl- 2 *) 1 3 Davon waren 2 1 - 2 1 Aveihliche „ *) Auswärtige : 1 Finnland. Dr. Gillmeister, Quantitative Analyse und Darstellung von organischen Präparaten. Wohnort 3 Beruf Hiesige i| Mediziner (Studierende) 1 1 Chemiker 1 1 — Oberlehrer Studierende der Philosophie und der 1 1 Lehrfächer . 1 — — 1 Übertrag. . . 3 2 — 5 44 Bericht über die Vorlesungen. Beruf Vortrag. Sonstige Studierende Volks.schullehrer Verschiedene weibliche Berufe Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten Davon waren männliche Hörer weibliche „ Wohnort *) Auswärtige: 2 Altona, 1 Berlin, 2 Hannover, 1 Hof in Bayern, 2 Königs- berg i. Pr., 1 Reinbek, 1 Finnland, 1 Frankreich, 1 Krakau (Galizien), 1 Rußland, 3 Südamerika. Häßler, Pliysikalisclie Chemie. Beruf Apotheker Chemiker Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten Davon waren m.ännliche Hörer Wohnort | 1 Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe 1 ; 1 1 : — 1 ^ 2 i - — 3 Dr. *) Auswärtige: 1 Triest, 1 Philippinen. Klünder, 1) Qualitative Analyse und Darstellung von anorga- nischen Präparaten. Wohnort s Beruf Hiesige Aus- wärtige Oluie Angabe N Verschiedene Beamte (Sonstige Beamte) . 1 1 Mediziner (Ärzte) — 1 — 1 Chemiker 1 1 — 2 Sonstige Studierende 10 s — IS Volksschullehrer 1 — — 1 Lehrerinnen 3 9 — 5 Architekten und Ingenieure — 1 1 Verschiedene männliche Berufe — 1 — 1 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe (Unverheiratete) 1 1 Gesamtzahl nach den ausgefilllteu Zähl- 17 14 31 Davon waren männliche Hörer 13 12 25 weibliche „ 4 2 — G *) Auswärtige: 1 Aachen, 1 Altona, 1 Elberfeld, 1 Enger in Westfalen, 1 Harburg, 2 Königsberg i. Pr., 1 Marburg, 1 Pinueberg, 1 Reblin in Pommern, 1 Wisch in Hannover, 2 Finnland, 1 Amerika. Sonimersemester 190S. 45 ‘2) Organische hilementaranalyse. Beruf Hiesige 'ohiio Ohne Angabe Zusammen j Mediziner : a. Ärzte 1 1 b. Studierende 1 1 Chemiker — 1 1 Sonstige Studierende 4 4 8 Architekten und Ingenieure — 1 1 Verschiedene männliche Berufe — 1 1 Verschiedene weibliche Berufe — 1 — 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zithl- b *) q 14 Davon waren männliche Hörer 5 8 lo weibliche „ — 1 — 1 •) Auswärtige: 1 Aachen, 1 Berlin, 1 Harburg, 3 Königsberg i. Pr., 1 Marburg, 1 Rußland, 1 Amerika. XI. Zoologie. Dr. Lesclike, Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Natiirhistorischen Musenni, Führungen durch das Xaturliistorische Museum. Es wurden neun Führungen durch das Museum unternommen, jede in zwei Abteilungen. Beruf t\ ohno <:3 rt 2 'S Zusammen Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen .... 0 2 1 1 Volk.sschullehrer 4 _ — 4 Lehrerinnen 7 1 — 8 Schüler 9 — — 2 Männliche Hörer ohne Berufsangabe . . . 1 — — 1 Gesamtzalil nach den ausgefüllten Zähl- 17 *) 1 IS Davon waren männliche Hörer 10 10 weibliche „ 7 1 — 8 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 111 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 12 „ *) Auswärtige: 1 Altona. Vorlesung für Lehrer und Lehrerinnen. Dr. Steinhaus, M'issenschaftlicher Assistent am Xaturhistorischen Museum, Vergleichende Anatomie der Tiere, 11. Teil. Persönliche An- meldung beim Dozenten war erforderlich. Lehrer und Lehrerinnen, die sich auf die Mittelschullehrer- bezw. Oberlehrerinnen- prüfuDg vorbereiteten, wurden in erster Linie berücksichtigt. Wöchentlich eiustündig, im ganzen neunmal. 46 Bericht über die Vorlesungen. Wohnort Zusammen Beruf Hiesige ■ .y" S Ohne Angabe Volksschullehrer G 2 _ 8 Lehrerinnen , 7 — — 7 Verschiedene weibliche Bei’ufe 1 — — 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- 14 *) 9 IG Davon waren männliche Hörer G 2 8 weibliche ,, 8 — — 8 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 114 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung . 13 ,, *) Auswärtige ; 1 Altona, 1 Gr. Börstel. Praktika für Lehrer und Lehrerinnen. Zur Teilnahme war persönliche Anmeldung beim Dozenten erforderlich. Dr. Bell, Wissenscliaftlicher Assistent am Naturhistorisclien Jlnseum, und Dr. Lesclike: Entoinologische Übungen für Geübtere. Die Zahl der Teilnehmer war auf IG beschränkt. Lehrer und Lehrerinnen, die sich auf die Mittelschullehrer- bezw. Oberlehrerinneiiprüfung vo)'bereiteten, wurden in erster Linie berücksichtigt. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen IGmal. Beruf Wohnort Zusammen Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe 1 10 - 1 10 Gesamtzahl nach den ansgefüllteu Zäbl- 11 _ 11 Davon waren 1 10 - - 1 10 weibliche „ Gesamtzahl nach der Kopfzählung 142 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 9 „ Professor Dr. von Brunn, AMssenscliaftlicher Assistent am Natim- liistorischen Museum, Zoologische Exkursionen. Die Zahl der Teilnehmer war auf 20 beschränkt. Lehrer und Lehrerinnen, die sich auf die ilittelscliullehrer- bezw. Überlehrerinnenprüfung vorbereiteten, wurden in erster Linie berücksichtigt. Es wurden fünf Exkursionen unternommen, und zwar nach Osdorf — Beob- achtungen am Bienenstände, am Teichufer, Sammeln von Ameisengästen usw. — 34 Teilnehmer, nach dem Sachsen wähl und Billetal 18 Teilnehmer, nach .Lhrensburg — Lütjensee 17 Teilnehmer, nach dem Bistal, Geestabhaug und Moor vor Geesthacht 21 Teilnehmer und nach Hagenbecks Tierpark in Stellingen IG Teilnehmer. Sommersemester 1908. 47 Wohnort s Beruf Hiesige, Aus- 1 wärtige m N Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen .... 3 3 Oberlehrer 1 1 Volksschullehrer 5 Lehrerinnen 19 — — 12 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- *) ») 23 11 Davon waren männliche Hörer 9 2 weibliche „ 19 — — 12 Gesamtzahl nach der Kopfzälüung 10(J Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 91 „ *) Auswärtige: 1 Altona, 1 Gr. Börstel. Professor L)r. Fr. Alilborii, Biologiscli-lieimatkiniclliclie Ausflüge. Die Ausfliige fanden alle 14 Tage am SouutagTormittag statt. Die eingehendere Verarbeitung der angestellten Beobachtungen und der Sammelansbeute erfolgte am folgenden Montage. Die Zahl der Teilnehmer war auf 90 beschränkt. Es wurden acht Ausflüge unternommen, und zwar nach Ohlsdorf, Klein Börstel, Wellingsbütteler Feldmark und Bramfelder Teich 39 Teilnehmer, nach der Kupfermühle Rolfshagen, Gegend der Lasbecker Mühle und Bestethal 92 Teilnehmer, nach Bergedort — Börnsen und Dahlbeckthal 30 Teilnehmer, nach Schiffbek — Boberg — Bergedorf 31 Teil- nehmer, nach Blankenese— Schützenhof — Falkenstein — AValdgebiet 14 Teilnehmer, nach Klecken, Kleckerwald — Beudesdorf 14 Teilnehmer, nach AVohldorf 24 Teilnehmer und nach Bahrenfeld, Besichtigung der Bienenzüchterei von H. Vagt und Wanderung durch das Gebiet der Bahrenfelder Tannen, Garwehlenberg', nach Eidelstedt — Stellingen 24 Teilnehmer. Wohnort 1 Beruf Hiesige Aus- 1 wartige Ohne Angabe 1 N 1 1 3 Lehrerinnen 31 1 — 32 Gesamtzahl nach den aiisgefüllten Zähl- 35 *) 1 3fi Davon -waren 4 4 weibliche „ 31 1 — 32 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 305 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 19 „ *) Auswärtige: 1 Sande bei Bergedorf. 48 Bericht über die Vorlesungen. XII. Botanik. Öffentliche Vorlesung. Professor Dr. Zacharias, Direktor der Botanischen Staatsinstitute, Ein- führung in das Gesamt, gebiet der Botanik, II. Teil und Schluß. Wöchentlich einstündig, im ganzen siebenmal. Beruf Wohnort Zusammen Beruf Wohnort 1 Zusammen j 1 Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe 1 Hiesige! Aus- wärtige Ohne 1 1 Angaliel Kaufleute hezw.Handlungs- Vortrag. . . 25 10 35 gehilfen 0 5 Verschiedene Beamte : Männliche Hörer ohne a. Zollbe-amte 1 — 1 — 1 0 0 b. Bureaubeamte 1 1 Weibliche Hörer ohne Mediziner (Arzte) 1 1 Berufsangabe (ünver- Apotheker 1 — — 1 1 Sonstige Studierende Gesamtzahl nach den aus- *) Volksschullehrer 4 5 j — 9 gefüllten Zählkarten . . . 29 10 — 39 Seminaristen 1 _ __ 1 Davon waren 10 1 — 1 1 IS 9 *')7 Architekten und Ingenieure 1 1 weibliche „ 11 1 — 12 Übertrag. . . 25 10 1- 35 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 232 Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 33 „ *) Auswärtige : G Altona, 1 Gr. Börstel, I Gr. Flottbek, 1 Neu-Besenhorst bei Geesthacht, I Ohlsdorf. Vorlesung für Kaufleute und Zollbeamte. Professor Dr. Voigt, Wissenschaftlicher Assistent an den Botanischen Staatsinstituten, Koloniale Xutzptlanzen und ihre Produkte, mit be- sonderer Berücksichtigung der deutschen überseeischen Besitzungen. II. Teil und Schluß. Persönliche Anmeldung beim Dozenten war er- wünscht. Wöchentlich einstündig, im ganzen achtmal. 1) Ramie, Jute, Sisal. 2) Xutzhölzer. 3) Färb- und Gerbstoffe. 4) Jlehlliefernde Pflanzen. Obst. ö) Kautschuk, Guttapercha. Balata. 6)1 Guttapercha, Balata, Gummi, Harze. 5) (>le, Fette. Sommersemester lOOS. 4!) Wohnort = Beruf Hiesigej Aus- wärtige Ohne 1 Angabe s N Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen 10 12 Bankbeamte 1 1 Verschiedene Beamte: a. Zollbeamte 1 1 b. Bureauheamte 1 _ 1 Mediziner (Arzte) 1 — 1 Lehrerinnen — 1 1 Architekten und Ingenieure 1 __ _ 1 Landwirte und Gärtner 1 1 — 2 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zälil- 15 5 20 19 Davou waren männliche Hörer 15 4 weibliche „ ~ 1 — 1 Gesamtzahl nach der Kopfzähluiig 152 Zuhörer. Durch.schnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung , 1!) „ *) Auswärtige: I Alsterdorf, 4 Altona. Praktika. Zur Teilnahme war persönliche Anmeldung heim Dozenten erforderlich. Professor Dr. Zacharias, Professor Dr. Klebahn und Professor Dr. Voigt, Anleitung zu selbständigen botanischen Arbeiten. Täglich dnrehs Semester. Beruf Wohnort Zusammen Hiesige Ans- 1 wärtige! Ohne Angabe Mediziner (Studierende) Son.stige Studierende 1 9 1 1 1 1 — 1 10 1 1 1 Verschiedene männliche Berufe Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 10 *) 4 14 Davon waren männliche Hörer 10 4 14 *) Auswärtige: 1 Boberg, 1 Geesthacht, 1 Tübingen, 1 Krakau in Galizien. Professor Dr. Zacharias und Professor Dr. Kleb ahn. Botanische Übungen, verbunden mit Exkursionen fiu- Oberlehrer und Kandidaten des höheren Schulamts. Die Übungen fanden wöchentlich zweistündig durchs Semester statt, im ganzen elfmal. An den Exkursionen nahmen auch Oberlehrerinnenaspirantinnen und Studenten teil. Folgende fünf Exkursionen wurden unternommen : nach Niendoi'f und Umgegend G Teilnehmer, nach dem Borsteler Jäger G Teilnehmer, nach Waltershof G Teilnehmer, nach Niendorf 13 Teilnehmer und nach dem Eppendorfer Moor 11 Teilnehmer. 50 Bericht über die Vorlesungen. Wohnort Zusammen Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe Oberlehrer 2 •2 Studierende der Philosophie und der Lehr- fächer 3 1 — 4 Gesamtzahl nach den ausgefUllten Zähl- *) 1 fi Davon waren männliche Hörer 5 1 — 6 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 4S Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . . 4 „ *) Auswärtige: 1 Fuhlsbüttel. Professor Dr. Z acharias, Praktische Übungen im Untersuchen und Bestimmen von Phanerogamen. Wöchentlich zweistündig, im ganzen neunmal. Beruf AVohnort Zusammen Hiesige Aus- wärtige' Ohne Angabe Juristen (Assessoren und Eeferendare). . 1 1 Chemiker — 1 — 1 Studierende der Philosophie und der Lehrfächer 1 — — 1 Volksschullehrer 1 3 — 4 Seminaristen 3 — — 3 Lehrerinnen 3 — — 3 Männliche Hörer ohne Berufsangabe . . . 2 — — 2 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- 10 lA Davon waren männliche Hörer 7 5 — 12 weibliche „ 3 — — 3 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 90 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . . 10 „ *) Auswärtige : 1 .Vltona, 1 Fleestedt b. Harbui’g. 1 Gr. Flottbek, 1 Neu- Besenhorst b. Geesthacht, 1 Ohlsdorf. Professor Dr. Voigt, Für Kaufleute und Zollbeamte, Praktische Übungen im Untersuchen und Bestimmen iiflanzlicher Rohstoffe des Handels,. Fortsetzung und Schluß. 1) Für Kaufleute : Wöchentlich eindreiviertelstündig, im ganzen neunmal. Sommersemester 1908. 51 Wohnort 5 Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe Kaufleute hezw. Handlungsgehilfen .... 8 3 11 Verschiedene Beamte (Bureauheamte) . . 1 — — 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- 9 *ü. 12 12 Davon waren männliche Hörer 9 3 Gesamtzahl nach der Kopfzählung- 9S Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesnug-en nach der Kopfzählung. , . 11 „ *'! Auswärtige : 3 Altona. 2) Für Zollbeamte : Wöchentlich eindreiviertelstündig, im ganzen neunmal. Beruf Wohnort Zusammen Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe Verschiedene Beamte (Zollbeamte') 11 2 13 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten n *) 2 13 Davon waren männliche Hörer 11 i 2 13 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 84 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . . 9 „ *) Auswärtige : 1 Bergedorf, 1 Gr. Börstel. Professor Dr. Voigt, Die Futtermittel des Handels. Für Kaufleute. Wöchentlich anderthalbstttudig, im ganzen viermal. Wohnort g Beruf Hiesige Aus- wärtige Olme Angabe i N Kaufleute hezw. Handlungsgehilfen .... 10 2 12 Verschiedene Beamte (Sonstige Beamte). u — — 3 Architekten und Ingenieure 1 — — 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 14 *) 2 IG Davon waren männliche Hörer 14 2 — 16 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 22 Zuhörer. G Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung *) Auswärtige; 1 Blankenese, 1 Gr. Flottbek. Professor Dr. Kleliahn, W issenschaftlicher Assistent an den Botanischen Staatsinstitnten, 1) Praktische Übungen im Untersuchen und Bestimmen von Phanerogamen. Wöchentlich zweistündig, im ganzen siebenmal. 52 Bericht über die Vorlesungen. Wohnort Zusammen Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe Chemiker 1 1 Volksschullehrer 2 2 — 4 Lehrerinnen 8 1 — 9 Semiuaristinnen i — — 1 Männliche Hörer ohne Berufsangabe . . 2 — — 2 Gesamtzahl nach den aiisgefüllten Zähl- 14 *) 'i 17 Davon waren männliche Hörer 5 2 7 weibliche „ 9 1 — 10 Gesamtzahl nach der Kopfzählung IK! Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . . 14 „ *) Auswärtige; 1 Alsterdorf, 2 Altona. 2) Morphologiscli-systeniatisclies Kolloquium. Für Lehrerinnen, die sich auf die Oberlehrerinnenprüfung vorbereiteten. AVöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen Ktnial. Wohnort 5 Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe N Lehrerinnen 5 5 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- 5 Davon waren weibliche Hörer 5 — — Gesamtzahl nach der Kopfzählung (iü Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . . 5 „ XIII. Zusammenstellung der naturwissenschaftlichen Oberlehrerinnenkurse. Diese Vorlesungen und Übungen dienten zur Vorbereitung aut die wissenschaft- liche Prüfung für Lehrerinnen. Physik und Chemie: Zweite Reihe eines viersemestrigen Zyklus. Botanik und Zoologie: Vierte Reihe eines sechssemestrigen Zyklus. Professor Dr. Claßeu, 1) Experimentalpliy.sik, IT. Teil. Siehe IX. 2) Praktische Ühungeu iu der Experimeutalphysik. Siehe IX. Professor (Trimselil , 1) Vorlesungen überUnterrichtspliysik, Optik, 11. Teil. Siehe IX. 2) Praktische Ühungeu für den physikalischen Unterricht. Siehe IX. Häßler, Allgemeine Experimentalchemie, Anorganischer Teil, Eortsetzung. Siehe X. Süimiiersemester l'JOS. 53 Dr. Steinhaus, Vergleichende Anatomie der Tiere, II. Teil. Siehe XI. Dr. Reh und Dr. Leschke, Entomologi.sche Chnngen. Siehe XI. Professor Dr. von Brunn, Zoologische Exkursionen. Siehe XI. Professor Dr. Fr. Ahlhorn, Biologisch-heimatliche Ausflüge. Siehe XI. Professor Dr. Zacharias und Professor Dr. Klebahn, Anleitung zu selbständigen botanischen Arbeiten. Siehe XII. Professor Dr. Zacharias, 1) Einführung in das (Tesamtgebiet der Botanik, II. Teil und Schluß. Siehe XII. ■2) Praktische Übungen im Untersuchen und Bestimmen von Phanerogamen. Siehe XII. Profe.ssor Dr. Kleb ahn, 1) Praktische Übungen im Untersuchen und Bestimmen von Phanerogamen. Siehe XII. 2) Jlorphologisch-systematisches Kolloquium. Siehe XII. XIV. Kurse an der Pharmazeutischen Lehranstalt. .lungclaussen. Anorganische Chemie, II. Teil. Wöchentlich zweistündig durchs Semester. Dr. Hinneberg, 1) Allgemeine Botanik. Wöchentlich zweistündig durchs Semester. 2) Botanische Exkursionen. Einmal wöchentlich. Sibbert, Grundzüge der pharmazeutischen Buchführung. .\n sechs Tagen aiulerthalhstündig. Xame des Dozenten Thema Zahl der Hörer bezw. Teilnehmer 3 3 3 Sibbert Grundzüge der pharmazeutischen Buchführung 3 Zusammen. . 12 Es nahmen drei verschiedene Pharmazeuten an den Kursen teil. Davon hatten ihren Wohnort : im hamburgischen Staate . 3 Pharmazeuten aus der Stadt Zusammen .... 3 Pharmazeuten 54 Bericht über die Vorlesungen. B. Wintersemester 1908 1909. I. Theologie. Öffentliche Vorlesung. Hauptpastor D. von Broecker, Das Zeitalter der Apostel. Wöchentlich einstiiudig durchs Semester, im ganzen 16 mal. 1) 2) 3) Dt 5)/ ß) T) 8) 9) 10) 11) 12) 13) 14) 15) 16) Die Pfingstgemeinde. Die junge Kirche im heiligen Lande. Patüus von Tarsus. Der große Missionar und Schriftsteller des Christentums. Paulus oder Christus ? Das Heidentum unter dem Klange der neuen Botschaft. Paulus und Petrus. Johannes. Die anderen Apostel. Die Entstehung der Evangelien. Das Leben der Gemeinden. Die Hoffnungen des Glaubens. Auswüchse. Der Ausgang des Zeitalters. Die Schüler der Apostel. AVohnort i Beruf 1 Hiesige ■ ^ 2 k N Kaufleutebezw. Handlungs- gehilfen 14 ‘ — 21 Theologen: a. Geistliche 9 — 1 3 b. Studierende 3 — — 3 Juristen (Verwaltungs- beamte und Richter) . . . 9 — — 2 A^erschiedene Beamte : a. Zollbeamte 4 — 4 b. Bureaubeamte 3 2 — 5 c. Sonstige Beamte 2 — — 2 Oberlehrer — 1 — 1 Studierende der Philosophie und der Lehrfächer .... 1 — — 1 Volksschullehrer 14 8 — 22 Seminaristen 6 — — G Lehrerinnen 13 I — 14 Seminaristinnen 9 9 — 4 Architekten und Ingenieure 1 - — 1 Andere private Techniker . 2 — — 9 Übertrag. . . 21 1 91 AA'ohnort 1 Beruf 1 Hiesige Aus- wärtige C N Vortrag. . . 69 21 1 91 MusikalischeBerufe (Damen 3 _ — 3 Andere künstlerische Berufe 1 — — 1 Handwerker 2 1 — 3 Landwirte und Gärtner. . . — 1 — 1 Verschiedene männl. Berufe 4 1 — 5 Schüler 3 — — 3 Alännliche Hörer ohne Berufsangabe 8 — — 8 A''erschiedene weibliche Berufe 7 1 — 8 AA^eibliche Hörer ohne Berufsangabe: a. Verheiratete 14 5 — 19 b. Unverheiratete 19 — 1 20 Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten 130 *) 30 2 162 Davon waren männliche Hörer 72 21 1 94 weibliche „ 58 9 1 GS Gesamtzahl nach der Kopfzählung 1205 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung 81 „ *) Auswärtige: 1 Alsterdorf, 17 Altona, 1 Bergedorf, 2 Eidelstedt, 1 Esch i. Holst., 1 Geesthacht, 3 Harburg, 1 Toundorf-Lohe, 1 Uetersen, I AVandsbek, 1 Warschau in Rußland. Wintersemester 1908/09. 55 Kurse für Kandidaten der Theologie und des Predigtamtes. Senior 1). Belinuaiin , Erklänmo- ansgewillilter Psalmen. Wöchentlich eimstündig durchs Semester. Haiiptpastor 1). Grimm, Neiitestamentliclie Ethik. Wöchentlich einstündig durchs Semester. Hanptpastor D. Rode, Kirclienverfassnii^ und kirclilidie Gesetzgelnin" in der hambiirgischen Kirche und in anderen dentscheii Landeskirchen. Wöchentlich einstündig durchs Semester. Hanptpastor 1). von Broecker, Homiletische iUtimgen. Wöchentlicii einstündig durchs Semester. Hanptpastor Stage, Das hellenistische .Hidentnm. Wöchentlich einstündig durchs Seme.ster. Name des Dozenten The m a Zahl 1 Wohnort der Hörer Senior D. Behrmann Erklärung ausgewählter Psalmen . . . 7 Hamburg Hauptpastor D. Grimm . . . Neutestamentliche Ethik (1 „ D. Rode Kirchenverfassung und kirchliche Gesetzgebung in derhamburgischen Kirche und in anderen deutschen Landeskirchen 5 „ D. V. Broecker Homiletische Übungen 4 ,, „ Stage Das hellenistische Judentum 6 11. Rechtswissenschaft. Öffentliche Vorlesungen. Professor Dr. Thoma, Grundprobleme des Staatsrechts. Wöchentlich einstündig durchs Semester, im ganzen zwölfmal. Beruf Wohnort Zusammen Beruf Wohnort 1 Zusammen j| Hiesigej c'd = tl 1 Hiesige: <1 0:1.2 Kaufleute bezw. Handlungs- Vortrag. . . 55 11 _ GG 99 4 26 1 1 I ] 1 9 3 Juristen: Andere private Techniker . 1 — — 1 a. Verwaltungsbeamte Handwerker 9 — — 2 und Richter 1 — l Verschiedene männl. Berufe 2 — — b. Assessoren und Schüler 1 — — 1 Referendare 6 — — G Männliche Hörer ohne Verschiedene Beamte: Berufsangabe 7 I — 8 a. Technische Beamte des Weibliche Hörer olme höheren Verwaltungs- Beruf.sangabe: 1 1 1 1 b. Zollbeamte 4 4 b. Unverheiratete 1 2 — 3 c. Bureaubeamte IG 5 — 21 Gesamtzahl nach den aus- *) d. Sonstige Beamte 3 — — 3 gefüllten Zählkarten . . . 71 17 — 88 Chemiker Sonstige Studierende 1 1 1 — 1 ‘2 Davon waren G8 13 81 Übertrag. . . 55 11 - G6 weibliche „ 3 4 1 Gesamtzahl nach der Kopfzählung Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung .51 ,, *) Auswärtige: 10 Altona, 1 Alt-Eahlstedt, 1 Gr. Flottbek, 2 Fuhlsbüttel, 1 Harburg, 1 Saude bei Bergedorf, 1 Wandsbek. 56 Bericht über die Vorlesungen. Rechtsanwalt Dr. M. Wassermann: Gnindziige des Patent- und Markenrechts. Wöchentlich einstündig durchs Semester, im ganzen IGmal. Beruf Kaufleute bez w. Handlungs- gehilfen Bankbeamte Juristen ; a. Verwaltungsbeamte und Richter h. Rechtsanwälte und Notare c. Assessoren und Referendare Verschiedene Beamte CBureaubeamte) Volksschullehrer Übertrag. . . Wohnort | Sl ■ bc S3 34 1 1 5 1 3 1 : 3 1 2 1 — 46 6 1 1 Zusammen || Beruf Wohnort Zusammen || 1 Hiesige ■ 3 'tL Ohne Angabe Vortrag. . . 46 6 1 53 36 Architekten und Ingenieure 6 — — 6 G Andere private Techniker . 3 — — 3 Fabrikanten 1 — — 1 Handwerker 2 1 — 3 1 Verschiedene männl. Berufe 1 — _ 1 Männliche Hörer ohne 3 Berufsangabe 2 — — 2 Verschiedene weibl. Berufe 2 — — 2 5 Gesamtzahl nach den aus- *) gefüllten Zählkarten . . . 63 1 71 Davon waren 61 1 69 53 weibliche „ 2 - 2 Gesamtzahl nach der Kopfzähluug 445 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung . 2S „ *) Auswärtige : 5 Altona, 1 Bergedorf, 1 Blankenese. Vorlesungen für Kaufleute. Oberlandesgerichtsrat Dr. Ritter, Grnndzüge des bürgerlichen Rechts, I. Teil (insbesondere Rechts- und Handlungsfähigkeit ; Vereine, Gesell- schaften, Stiftungen; Rechtsgeschäfte; Stellvertretung; Verjährung; Namen, Firma, Warenzeichen, unlauterer Wettbewerb; Besitz, Eigentum, Erbbaurecht, Dienstbarkeit, Vorkaufsrecht, Reallast, Hypothek und Grundschuld, Pfandrecht; Urheberrecht; Foi'derungsrechte, Form der Verträge, gesetzwidrige, unsittliche, unmögliche Verträge, Verzug, positive Vertragsverletzung, Kauf). Gebühr jVt 10. Wöchentlich einstündig durchs Semester, im ganzen 26mal. Wohnort Zusammen Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe Kaufleute hezw. Handlungsgehilfen . . . 70 10 80 Bankbeamte Verschiedene Beamte: a. Technische Beamte des höheren Ver- 13 1 14 waltungsdienstes 1 — — 1 b. Bureaubeanite 10 2 — 12 Lehrerinnen 1 — — I Architekten und Ingenieure 1 — — 1 Übertrag . . . 96 13 — 109 Wintersemester li)08 09. Wohnort i Beruf X Aus* würtige Ohne Angabe S Vortrag. . . 96 13 109 Verschiedene männliche Berufe •> 1 — 3 Jläunliche Hörer ohne Berufsangabe . . . 1 — — 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllteii Zähl- 99 •) U 1 13 Davon w,aren männliche Hörer 9S 14 112 weibliche „ 1 — - 1 Gesamtzahl nach der Kopfzählung ISli Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung 70 „ *) Auswärtige: 1 Alsterdorf, 6 Altona, 1 Alt-Rahlstedt, 1 Rergedorf, 1 Blankenese, 1 Gr. Börstel, 1 Harburg, I Reinbek, 1 Wilhelnisburg. Rechtsamvalt Dr. Leo, 1) Einfühniiig in das HaiicleLrecht, I. Teil I allgemeine Bestimmungen, Handelsstand, Handelsgesellschaftsrecht, Handelskauf, Kommissionsgeschäft, Borsengesetz, kanfmännische Sicherheiten). Gebühr jVt 5. Wöchentlich einstündig, ini ganzen 13 mal. Wohnort Beruf ■ 5 N Kaufleute bezw. Handlung.«gehilfeu .... 106 14 _ 120 Bankbeamte s 1 — 9 Juristen (Assessoren und Referend.are) . . 1 — — 1 Verschiedene Beamte (Bureaube.arate). . . 4 1 — 5 Verschiedene männliche Berufe '2 — — Männliche Hörer ohne Berufsangabe . . . 1 — — 1 Gesamtzahl nach den .ausgefüllten Zähl- *) karten 122 16 — 138 Davon waren männliche Hörer 122 16 138 Gesamtzahl nach der Kopfzählung Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzähluiig 9.! „ •) Auswärtige: 7 Altona, 1 Alt-Rahlstedt, ‘2 Bergedorf. 1 Gr. Börstel, 3 Harburg, 2 Wandsbek. ■2) Einführung in dasVersicherungsrecht einschließlich desSeeversicherungs- rechts. Gebühr M b. Wöchentlich einstündig, im ganzen 13mal. 58 Bericht über die Vorlesimgen. Beruf Wohnort Zusammen 1 Hiesige Aus- wärtige Kaufleute hezw. Handlungsgehilfen .... , Juristen (Rechtsanwälte und Notare) . . . Verschiedene Beamte (Bureaubeamte).., Fabrikanten 57 1 1 1 b 1 INI 62 1 •2 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 60 *) 6 1 66 Davon waren männliche Hörer CO 6 66 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 477 Zuhörer. r)urchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 37 „ *) Auswärtige: 3 Altona, 1 Alt-Rahlstedt, 1 Bergedorf, 1 Harburg. Übungen für Juristen. Zu diesen Übungen wurden nur Hörer mit juristischer Vorbildung zugelassen. Die Übungen waren insbesondere für Referendare bestimmt. Professor Dr. Tlioma: Übungen im üffentliclien Reclit. Alle 14 Tage eiustündig durchs Semester, im ganzen achtmal. Wohnort s Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe N .Juristen : a. Verwaltungsbeamte und Richter . . . 1 — — 1 b. Rechtsanwälte und Notare 2 — — 2 c. Assessoren und Referendare 6 — — 6 Verschiedene Beamte (Bureauheamte). . . 1 — — 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- U) 10 Davon waren männliche Hörer 10 — — 10 Gesamtzahl nach der Kopfzähluiig 225 Zuhörer. Uurchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 14 „ Keclitsanwalt Dr. Sarling: Konversatoriuin des bürgerlichen Rechts. Allgemeiner Teil. Gebühr M 10. 'Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 26mal. Wintersemester r.)()8/Ü'.). f)!) Wohnort i Beruf Hiesige Aus- wärtige Oliue Angabe a N Kaufleute hezw. Handlungsgehilfen .... 1 1 Juristen : a. Assessoren und Eeferendare 38 2 — 40 b. Studierende der Eechte und Staats- Wissenschaften — 1 — 1 Verschiedene Beamte (Bureaubeamte). . . •) — — 2 Gesamtzahl nach den ausgefüllteii Zähl- 41 44 Davon waren männliche Hörer 41 3 — 44 Gesamtzahl nach der Kopfzahlung öGS Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach iler Kopfzählung. '^2 „ *) Auswärtige: 2 Altona, I Wandsbek. Landrichter Dr. Scliaps, Praktikum über Seerecht. Gebühr M 10. Persönliche .A.nmeldung heim Dozenten war erfonlerlieh. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 20mal. Wohnort s Beruf Hiesige 2‘-e Ohne Angabe N .Juristen (Assessoren und Eeferendare) . . 21 2 __ 23 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 21 23 Davon waren männliche Hörer 21 2 — 23 Gesamtzahl nach der Kopfzählung Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . *) Auswärtige : 2 Altona. 2G8 Zuhörer. 13 Landrichter Dr. Schroeder, Bespreclinng ausgewählter Fälle aus dem Zivib'echt, insbesondere Vermögensrecht. Gebühr M 10. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 24inal. Beruf Wohnort 1 1 1 C ^ Zusamtnen Kaufleute hezw. Handlungsgehilfen .... 1 1 Juristen : a. Assessoren und Eeferendare 31 4 — 35 b. Studierende der Eechte und Staats- Wissenschaften 1 1 — Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 33 *) 5 38 Davon waren 38 männliche Hörer 33 5 Gesamtzahl nach der Kopfzählung V'"’.'. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. *) Auswärtige : 4 Altona, 1 Wandsbek. 420 Zuhörer. 18 Bericht über die Vorlesungen. (iO III. Staatswissenschaft. Öffentliche Vorlesung. I’rofessor l)r. Ea tilgen, Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung bis zur Aufhebung des Sozialistengesetzes. An Stelle der angekündigten Vorlesung über Wirtschaftskrisen. Wöchentlich einstündig, im ganzen siebenmal. Wohnort s Wohnort g Beruf X 0J.C - yi O J S Beruf 1 Hiesigel Aus- wärtige! Ohne 1 Angabel i CS3 Kaufleute bezw. Haiidlungs- 5 I 60 Vortrag. . . Architekten und Ingenieure Andere private Techniker. 117 17 - 134 G 1 Juri.«?ten (Assessoren und 37 9 39 20 5 1 0 5 U) 4 1 a. Technische Beamte des höheren Verwaltungs- Männliche Hörer ohne 3 1 1 €. ] 4 1 I 14 16 Berufsangabe : a. Verheiratete d. Sonstige Beamte 3 2 — — 2 0 1 9 - Sonstige Studierende 22 1 23 Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten. . . . 198 *) 24 223 Seminaristen G 9 8 Davon waren 182 IG 19 5 202 21 Übertrag. . . 117 17 — 134 weibliche „ Gesamtzahl nach der Kopfzählung 1527 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 218 „ *) Auswärtige: 21 Altona, 1 Bergedorf, 1 Farmsen, 1 Wandsbek. Vorlesung für Hörer mit fachwissenschaftlichem Interesse. Professor Dr. Ra tilgen, Die Grundlagen des Wirtschaftslebens. (Die äußere Natur und ilire Überwindnng durch die Technik. Die Be- völkerung. Wanderungen und Siedelung. Die Stufen des Wirtschafts- lebens. Verkehr und Marktbildung. Geld, Währung, Zahlungswesen und Kredit. Die Konkurrenz.) Gebühr M 10. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 14mal. Beruf Wohnort Zusammen Beruf Wohnort 1 Zusammen || 1 Hiesigel W.S? 6: Ohne Angabe .SP X 1 Ohne 1 1 Angabel Kauf leute bezw. Handlungs- gehilfen Bankbeamte Juristen (Assessoren und Referendare) 18 •2 2 5 2 - 23 4 2 Vortr.ag. . . Verschiedene Beamte: a. Technische Beamte des höheren Verwaltungs- dienstes 22 2 2 — 29 4 Übertrag. . . 22 7 - 29 Übertrag. . . 24 9 - 33 Wintersemester l',l0S/09. (il Bern f Wohnort Zusammen I Beruf Wohnort Aus- wärtige = 1 X , U 3 t. Ohne 1 Angabe Vortrag. . . h. Zollbeamte c. Bureauheamte d. Sonstige Beamte Oberlehrer Sonstige Studierende •->4 1 1 2 1 2 1 2 p 2 3 - 33 13 2 3 1 2 2 1 2 59 Vortrag. . . Andere private Techniker. Landwirte und Gärtner. . . Verschiedene männl. Berufe 45 1 1 14 1 1 1 1 1 1 59 1 I 1 Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten . . . 47 •) 15 112 Lehrerinnen Architekten und Ingenieure Davon waren männliche Hörer weibliche „ 4(1 15 - CI 1 Übertrag. . . 45 14 - Gesamtzahl nach der Kopfzählung CÜo Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. i'A „ *) Auswärtige : 5 Altona, 1 Alt-Rahlstedt, 3 Bergedorf, 4 Harhurg, 1 Wandsbek, 1 Wentorf. Vorlesung für Kaufleute. Dr. Wageinanii, Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am Seminar für Nationalökonomie und Kolonialpolitik, Die Griindbeg-riffe der Volks- wirtschaftslehre. Gebühr M 10. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen lümal. Wohnort 1 Beruf X Aus- wärtige, Ohne Angabei Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen 25 4 I - 21* l Juristen (Assessoren und Referendare) . . Verschiedene Beamte: 1 1 — 1 1 4 4 1 1 1 1 3 1 4 Männliche Hörer ohne Berufsangahe . . . 1 — 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 37 *) G 43 Davon waren 3fi 1 G 42 weibliche „ — 1 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 371 Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung . . '25 „ *) Auswärtige : 1 Ahsterdorf, 4 Altona, 1 Harburg. 62 Bericht über die Vorlesungen. Übungen. Professor Dr. Ra tilgen. Volkswirtschaftliche Ühiingen im Seminar für Nationalökonomie. Gebühr M 10. Persönliche Anmeldung beim Dozenten war erforderlich. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 16mal. Wohnort 1 Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne 1 Angabe 1 N Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen .... 7 7 Bankbeamte 1 — — 1 Juristen : a. Verwaltungsbeamte und Richter . . . 1 1 — 2 b. .Assessoren und Referendare 2 1 — 3 c. Studierende der Rechte und Staats- Wissenschaften 1 — — 1 Verschiedene Beamte: a. Technische Beamte des höheren Ver- waltungsdienstes — 1 — 1 b. Bureaubeamte 3 1 — 4 Volksschullehrer 1 — — 1 .Architekten und Ingenieure 2 — 2 Schriftsteller und Journalisten 2 — 2 Landwirte und Gärtner 2 1 — 3 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 22 *) 5 27 Davon waren männliche Hörer 22 5 — 27 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 27S Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 17 „ *) Auswärtige: 3 Altona, 1 Farmsen, 1 Kamerland in Holstein. IV. Medizin. Öffentliche Vorlesungen. Dr. Nonne, Oberarzt am Eppendorfer lü-ankenhanse, Die Alkoholfrage. Wöchentlich einstündig, im ganzen dreimal. 1) .Alkohol und Schule. 2) Alkohol und Entmündigung. 3) Alkohol und Kolonien. Beruf AVohnort Zusammen Beruf Wohnort d a 1 d Hiesigej Aus- 1 wärtige 1 Ohne 1 Angabel 1 Hiesige' & S’l Kaufleutebezw. Handlungs- Vortrag. . . 2Ü 1 _ 27 gehilfen 22 1 — 23 A’erschiedene Beamte : Bankbeamte — — 3 a. Technische Beamte des Juristen (Assessoren und höheren Verwaltungs- Referendare) 1 — — 1 dienstes 1 — — 1 Übertrag. . . 2G 1 - 27 Übertrag. . . 27 1 - 2S r Wintersemester 19()S/0i'. (V;i Beruf Wohnort Zusammen | Beruf Wohnort 1 Zusammen | u Aus- 1 wiirtige V .S ü o = 1 Hiesige! Aus- 1 wartigel Vortrag. . . 1 _ 28 Vortrag. , . 58 15 73 b. Zollbeamte 2 — — 9 Verschiedene männl. Berufe ■f) 1 _ 6 4 9 6 1 1 2 d. Sonstige Beamte 1 2 — Männliche Hörer ohne 9 2 6 G .\potheker 1 — — 1 Verschiedene weibl. Berufe 3 _ 3 Chemiker 1 — — 1 Weibliche Hörer ohne Volksschullehrer 4 9 — 6 Berufsangabe : *> 9 14 3 17 Lehrerinnen 8 4 — 12 b. Unverheiratete 9 1 1 1 1 Seminaristinnen — 1 — 1 Gesamtzahl nach den aus- *) Architekten und Ingenieure 2 — — gefüllten Zählkarten . . . 9fi •H 1 1 1.8 Handwerker 4 1 — 5 Davon waren !'■> 7 1 Übertrag. . . 58 15 - 73 weibliche „ 34 9 1 44 Gesamtzahl nach der Kopfzählnng' 354 Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 118 ,, *) Auswärtige ; 7 Altona, 1 Bremen, 1 Gr. Flottbek, 1 Kl. Flottbek, 1 Fuhls- büttel, 1 Rostock i. M., 1 Schwerin i. M., 5 Wandsbek, 3 Wilhelmsburg. Plivisikus Dr. Versmann, Uber Infektionskrankheiten, mit besonderer Berücksichtigung' hamburgischer Verliältnisse, mit Lichtbildern. Wöchentlich einstüudig, im ganzen fünfmal. 1) Scharlach. •J'l Masern und Keuchhusten. Darmkrankheiten. 3) Diphtherie. Beruf Wohnort Zusammen Beruf Wohnort 1 Zusammen | 1 Hiesigej Aus- 1 wiirtige | CD -5 °l 1 Iliesigel Aus- Iwävtige S. Kaufleute bezw. Handlungs- Vortrag . . . 73 10 83 gehilfen 23 3 — 2G Andere private Techniker . 1 — — 1 Bankbeamte 9 — — 9 MusikalischeBerufe (Damen — 1 — 1 Verschiedene Beamte: Handwerker 4 — — 4 a. Technische Beamte des Seeleute (Steuerleute) — 1 — 1 höheren Verwaltnngs- Verschiedene männl. Berufe 3 — — 3 1 1 2 b. Zollbeamte 1 _ I Männliche Hörer ohne 1 8 2 2 4 d. Sonstige Beamte 5 _ 5 Verschiedene weibl. Berufe 24 — 24 Mediziner (Zahnärzte) .... 1 — — 1 Weibliche Hörer ohne Tierärzte 2 — — 2 Berufsangabe: I 1 31 5 1 37 Oberlehrer 1 _ 1 b. Unverheiratete 17 4 1 22 Volksschullehrer 9 3 — 12 Gesamtzahl nach den aus- *) Seminaristen 2 — — gefüllten Zählkarten .... 157 23 2 182 Lehrerinnen Architekten und Ingenieure 9 9 3 — 12 9 Davon waren 76 10 SG Übertrag. . . 73 10 - 83 weibliche „ S1 13 2 96 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 599 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. .120 „ *) Auswärtige: 12 Altona, 2 Bergedorf, 1 Blankenese, 1 Fuhlsbüttel, 2 Harburg, 2 Wandsbek, 3 Wilhelmsburg. 1 Bericht über die Vorlesungen. ()4 Eine angekündigte Yorlesung, Physikiis Dr. Otto, TroBenliygiene, mit besonderer Berücksichtigung der Westküste Afrikas, mit Lichtbildern, ist in das Sommerhalbjahr 1909 verschoben worden. Fortbildungskurse für praktische Ärzte im Aufträge des Krankenhauskollegiums. Für approbierte Zahnärzte nach Anfrage bei dem betreffenden Dozenten. 1) Im Krankenhanse St. Georg in der Zeit vom ‘21. Februar bis 8. April 1909, abgehalten von Ärzten der Anstalt und einigen anderen Ärzten. Direktor Professor Dr. Deneke, Demonstrationen aus dem Gebiete der inneren Medizin. Wöchentlich einstündig. Oberarzt Dr. Jo Hasse, Klinik der Magen- und Darmkranklieiten mit besonderer Berücksichtigung der modernen Funktionsprüfung des Darmes. Wöchentlich einstündig. Dr. Saenger, Spezialarzt für Nervenkrankheiten, Demonstrationen aus dem Gebiete der Neurologie mit besonderer Berücksichtigung der U irf al Inerven erkr ankungen . Wöchentlich einstündig. Dr. Eoosen -Bunge, AVissenschaftlicher Assistent der Direktorial- abteilung. Erkrankungen des Blutes, mit Demonstrationen. Wöchentlich einstündig. Oberarzt Dr. ‘Wiesinger, Chirurgische Demonstrationen. Wöchentlich einstündig. Oberarzt Dr. Sudeck, 1) Vorlesungen über die Bardenheuersche F rakturbehandlung. Wöchentlich einstündig. 2) Ausgewählte Kapitel aus den Grenzgebieten der inneren Medizin und der Chirurgie. Wöchentlich einstündig. Dr. Ringel, leitender Arzt der chirurgischen Poliklinik. Poliklinische Demonstrationen mit besonderer Berücksichtigung der chirurgischen Erkrankungen des kindlichen Alters. Wöchentlich einstündig. Dr. Reinecke, Sekundärarzt der chirurgischen Abteilung, Chirurgie des praktischen Arztes. Wöchentlich anderthalbstündig. Wintersemester 1908/00. 1)5 Professor Dr. Albers-Scliöuhergf, I.,eiteiKler Arzt des Köntgeninstituts, Köntgeiitechiiik mul -diagnostik mit Kinscliluß der Herzmessimgen. Wüchentlich einstündig. Oberarzt Dr. Arniiig, Demonstrationen aus dem Gebiete der Haut- iind Gesclilechtskranklieiten. Wöchentlich einstündig. Polizeioberarzt Dr. Maes, Demonstrationen aus dem Gebiete der (Tesclileclitskrankbeiten. Wöchentlich einstündig. Dr. AVilbrand, Leitender Arzt der Augenpoliklinik, Augenspiegelkursus. Wöchentlich einstündig. Sanitätsrat Dr. Ludewig, Leitender ArztderOhrenpoliklinik, Aiisgewälilte Kapitel aus der Ohrenheilkunde mit otoskopischen rbiingen. Wöchentlich einstündig. Dr. Sinell, Assistenzarzt der Ohrenpoliklinik, Praktikum der Atmungs- technik, Behandlung von Stimm- und Sprachstörungen. Wöchentlich einstündig. Dr. Aleyer-Brons, Hospitierender Arzt der Ohrenpoliklinik, Kursus der Bhinoskopie und Laryngoskopie. Wöchentlich einstündig. Dr. Simmonds, Prosektor, Pathologisch-anatomische Demonstrationen. AVöchentlich einstündig. Dr. Fahr, Prosektor am Hafenkrankenhause, Histologischer Demon- strationskurs. Wöchentlich einstündig. Physikus Dr. Sieveking, Ärztlich wichtige A’erwaltungsgesetze. Wöchentlich einstündig. Professor Dr. A’oigt, Oberimpfarzt, Theoretisches und Praktisches zur Kuhpockenimpfling. Wöchentlich einstündig. Dr. Plate, A’olontärarzt am Badehaiise, Ausgetvahlte Kapitel aus dem Gebiete der physikalischen Therapie. Wöchentlich einstündig. 66 Bericht über die Vorlesungen. Martini, Leiter der Hamburger Niederlassung von Carl Zeiß, Das Mikroskop und seine modernen Hilt'sapparate. Mikropliotograpliie sowie Mikro- und Makroprojektion. Wöchentlich einstündig. Name des Dozenten Thema Zahl der Hörer Profes.sor Dr. Deneke Demonstrationen aus dem Gebiete der inneren Medizin 49 Pr. Jollasse Klinik der Magen- und Darmkrankheiten mit hesonderer Berücksichtigung der modernen Fnnktionsprüfunsr des Darmes 29 Dr. Saenger Demonstrationen aus dem Gebiete der Neu- rologie mit besonderer Berücksichtigung der Unfallnervenerkrankungen 3*2 Dr. Rooseu-Kunge Erkrankungen des Blutes, mit Demonstra- tionen 29 Dr. Wiesinger Chirurgische Demonstrationen 29 Dr. Sudeck Vorlesungen über die Bardenhenersche Frakturbehandlung 34 Derselbe Ausgewählte Kapitel aus den Grenzgebieten der inneren Medizin und der Chirurgie . . 29 Dr. Ringel Poliklinische Demonstrationen mit besonderer Berücksichtigung der chirurgischen Er- krankungen des kindlichen Alters 25 Dr. Reinecke Chirurgie des praktischen Arztes 34 Professor Dr. Albers- Schönberg Röntgentechnik und -diagnostik mit Einschluß der Herzmessungen 20 Dr. Arning Demonstrationen aus dem Gebiete der Haut- und Geschlechtskrankheiten 39 Dr. M — 9 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 170S Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen A'orlesungen nach der Kopfzählung 74 „ *) Auswärtige: 5 Altona, 1 Billwärder a. d. B., 1 Blankenese, 1 Farmsen, 1 Geesthacht, 1 Gr. Börstel, 1 Neuengamme, 3 Ohlsdorf, 1 Wandsbek. 2) Hospitanten: Wohnort 1 Beruf Aus- wärtige s S .luristen (Assessoren und Referendare).. 1 1 Oberlehrer 2 — — 2 Studierende der Philosophie und der Lehrfächer 1 1 Volksschullehrer u7 15 — 52 Lehrerinnen 55 Ifi — 69 Verschiedene weibliche Berufe 1 — — 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- *) 95 31 l-'6 Davon waren männliche Hörer 41 15 56 weibliche „ 54 lö — 70 *) Auswärtige: 5 Altona, 3 Billwärder a. d. B., 1 Boberg, 1 Kl. Börstel, 2 Geest- hacht, 3 Harburg, 1 Langenhorn, 1 Lokstedt, 1 Moorhurg, 1 Moortleth, 1 Oejendorf, 1 Osdorf, 1 Sande b. Bergedorf, 5 Schiffhek, 2 Wandsbek, 1 Warwisch, 1 Wilhelmsburg. VI. Geographie und Völkerkunde. Öffentliche Vorlesungen. Professor Dr. Passarge, Vergleichende Übersicht über die wirtschafts- geographischen Verhältnisse der Kontinente, mit Lichtbildern. Wöchentlich einstüudig durchs Semester, im ganzen 14mal. Bericht über die Vorlesungen. ' ) -’J Australien. 3) Sudsee. 4 I 5’ ^ .\inerika. 9) 10) 11) li) Asien. 13) 1-1'J Europa. Beruf Wohnort Beruf Wohnort Kaufleute bezw.Haudlungs- irehilfen 73 8 - 81 Bankbeamte 7 3 - 10 .Inristen (.-tssessoren und Eeferendare) 2 1 - 3 Verschiedene Beamte: a. Technische Beamte des höheren Verwaltungs- dienstes 1 — — 1 b. Zollbeamte 4 — — 4 c. Bureaubeamte 12 12 d. Sonstige Beamte 4 1 — 5 Mediziner : a. Ärzte 1 1 b. Zahnärzte 1 — — 1 Apotheker 1 1 Chemiker 2 1 — 3 Oberlehrer 13 1 - 14 Studierende der Philosophie und der Lehrfächer .... - 0 Sonstige Studierende 1 1 - 2 Volksschullehrer 19 8 — 27 Seminaristen 4 — — 4 Lehrerinnen 37 17 — 54 Übertrag. . . 182 43 — 22.i Vortrag . . . 182 43 225 Seminaristinnen 9 1 _ 10 Architekten und Insrenienre G — G Andere private Techniker. . 2 1 3 Schriftstellern. Journalisten 1 1 Fabrikanten 1 1 Handwerker 4 1 5 Landwirte und Gärtner... 1 _ 1 Seeleute (ohne näh. Angabe) — 1 1 Verschiedene männl. Berufe 5 1 G Schüler 7 5 12 Männliche Hörer ohne Berufsangabe 5 3 Verschiedene weibl. Berufe G 2 _ 8 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe : a. Verheiratete 5 13 b. Unverheiratete 19 3 22 c. Schülerinnen 2 8 10 Gesamtzahl nach den aus- *) gefüllten Zählkarten .... *25S 74 — 1 332 Davon waren männliche Hörer 177 38 215 weibliche „ ...... 81 36 - F" Gesaintzahl nach der Kopfzählung 274S Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der KopfzäMnug 19G „ *) Auswärtige: 44 Altona, 6 Bergedorf, 1 Berlin, I Elberfeld. 1 Flensburg, 3 Gr. Flottbek, 8 Harbnrg, 2 Langenfelde, 8 Wandsbek. I>r. Hambruch. Wissenschaftlicher Hilfsarbeiter am iluseuni für Völker- kunde. Naturgeschichte der Kulturrasse, mit Lichtbildern. Wöchentlich einstündig, im ganzen siebenmal. 1) Begriff und Entwicklung der Kulturrassen. 2) Gliederung der Kulturrasse. Nationalität. Siedelungsverhältnisse, Seßhaftigkeit, Familie, Beruf. 31 Triebkräfte und Grenzen der Bevölkerungsbewegung. 4) Die Volkskrankheiten (Syphilis, Tuberkulose, Alkoholismus). •il Vererbung und Degeneration. (!) Krimin.alanthropologie. 7) Sozialismus und Franenfrage. Wintersemester 190S/09. Wohnort Zusammen Beruf Wohnort s N ».y- Ohne 1 Angabe .5? 1 Aus- 1 wärtige j £ Ö o = Vortrag. . . SO 14 94 45 5 — 50 Lehrerinnen 11 4 — 15 1 — — 1 Seminaristinnen 3 1 — 4 .4rchitekten und Ingenieure 4 ... — 4 Andere private Techniker . — 1 — 1 1 — 1 Andere künstlerische Berufe 2 — _ 2 Handwerker 5 __ 5 1 1 — 2 Landwirte und Gärtner . . . — 1 — 1 Verschiedene männl. Berufe 5 1 — G Schüler 7 — — 7 Männliche Hörer ohne 1 — — 1 Berufsangabe 4 4 9 1 — 3 Verschiedene weibl. Berufe 9 1 — 10 G 5 — 11 Weibliche Hörer ohne 4 2 — 6 Berufsangabe : 1 — — 1 a. Verheiratete 9 — 1 10 1 — — 1 b. Unverheiratete 13 8 — 21 1 — — 1 Gesamtzahl nach den aus- *) 3 — — 3 gefüllten Zählkarten .... 152 31 1 184 Davon waren 107 1 7 1*^1 SO 14 - 94 weibliche „ 45 14 1 60 Beruf Kaufleute bezw. Handlungs- gehilfen Bankbeamte Juristen: a. Rechtsanwälte und Notare b. Assessoren und Referendare Verschiedene Beamte: a Technische Beamte des höheren Verwaltungs- dienstes b. Zollbeamte c. Bureaubeamte d. Sonstige Beamte Jlediziner (Zahnärzte) . . . . Apotheker Oberlehrer Sonstige Studierende Volksschullehrer Seminaristen Übertrag Gesamtzahl nach der Kopfzählung Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 1)9 *) Auswärtige: 19 Altona, 2 Bergedorf, 1 Blankenese, 2 Gr. Börstel, büttel, 1 Fulda, 1 Harburg, 3 Wandsbek, 1 Wilhelmsburg. ü9ü Zuhörer. VII. Geschichte. Öffentliche Vorlesungen. Gelieimrat Professor Dr. Mareks, Geschiclite Englands und der englischen Weltmacht (1500 — 1900). Wöchentlich einstiindig durchs Semester, im ganzen 16 mal. 1) Einleitung. Das Zeitalter der Tudors. 2)1 3) J 4) 1 5) J Königin Elisabeth. Englands Eintritt unter die Seemächte. Die puritanische Revolution. ß) J) S) 9) 1 10) J lli 12) 13) 14) 15) 1 16) J Das Kolonialreich des 17. Jahrhunderts. Der Kampf gegen Holland. I)ie Restauration und die zweite Revolution (bis 1689). Das 18. Jahrhundert: Staat und Gesellschaft. Das 18. Jahrhundert: Weltreich und Weltkrieg 1815. Übergang zum 19 Jahrhundert. Die Höhe des liberalen Zeitalters (1830 bis gegen 1870). Das Weltreich im liberalen Zeitalter (181.5 bis gegen 1870). Die innere Umwandlung seit 1870. Die neue Reichs- und Weltpolitik bis zur Gegenwart. Bericht über die Vorlesungen. 78 Wohnort 1 Wohnort Y Beruf §t 1 Beruf 4-^ a>x i .2 0 = 1 N Kaufleute bezw. Handlungs- Vortrag. . . 168 24 1 193 79 I 7S G3 21 84 3 10 4 14 Juristen : Architekten und Ingenieure G — G a. Verwaltungsbeamte u. Andere private Techniker. . — 1 — 1 2 1 3 MusikalischeBerufeiDainen) Schriftsteller u. Journalisten 9 9 4 b. Rechtsanwälte und 1 — — 1 1 1 9 9 c. Assessoren und 9 9 - 1 s 1 _ 1 Verschiedene Beamte: Verschiedene männliche a. Technische Beamte des höheren Verwaltungs- 8 9 10 25 4 _ 29 9 9 5 4 4 19 24 3 12 1 13 d. Sonstige Beamte 3 _ Weibliche Hörer ohne G 1 7 2 3 9 5 63 3 GG 1 3 69 Oberlehrer 9 1 10 c. Schülerinnen 2 _ 3 Studierende der Philosophie und der Lehrfächer .... 1 9 1 5 Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten . . . 429 *) G9 1 499 24 8 32 Davon waren 6 6 männliche Hörer 217 31 1 249 212 38 2.50 Übertrag. . . 16S 24 1 193 w^iUil0i.it5 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 5742 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung 359 „ *) Auswärtige: 37 Altona, 2 Alt-Rahlstedt, 5 Bergedorf, 1 Freiburg i. B., 3 Gr. Flottbek, 2 Kl. Flottbek, 1 Harburg, 2 Lokstedt, 1 München, 1 Pinneberg, 3 Sande b. Bergedorf, 2 Stellingen, 4 Wandsbek, 5 Wilhelmsburg, Professor Dr. Wahl, Geschichte der politischen Theorien von Plato bis zur Gegenwart, Wöchentlich einstündig durchs Semester, im ganzen lömal, 1) Plato, 2) Aristoteles, 3) Rom. 4) Staat und Kirche im Mittelalter. 5) Dante. 6) Machiavelli. 7) Morus. Die Reformationszeit. S) Die Jlonarchomachen. 9) Die Absolutisten. 10) Locke und Montesquieu. Wintersemester 190!S ü'.l. 7!) 11) Rousseau. l'i) Die französische Revolution. 13) Die .Anfänge konservativer Staafsauffassung. 141 Die Anfänge einer Parteibildnng in Preußen. 1 j) Der deutsche Liberalismus im 19. Jahrhundert. Beruf Wohnort Zusammen Beruf AVohnort u 1 Hiesigel 1 Aus- wärtige l| Kaufleute hezw. Haudlungs- A'ortrag. . . 84 20 _ 101 gehilfen 33 4 — 37 Architekten und Ingenieure 2 — — 2 Juristen : Andere private Techniker . 3 — — 3 a. Verwaltungsbeamte u. Andere künstlerische Berufe 1 — — 1 Richter 2 — — 2 Schriftsteller u. Journalisten 1 — — 1 b. Assessoren und Handwerker 8 1 — 9 Referendare •> — — 2 Ver.schiedene männl. Berufe 4 — 4 Verscbiedene Beamte: Schüler 11 3 — 14 a. Technische Beamte des Männliche Hörer ohne höheren Verwaltungs- Berufsangabe 5 — — 5 ) Hartmann von Aue und Gottfried von Straßburg. 3) Wolframs Parzival. 4) Das Nibelungenlied und sein Kreis. 5) Spielleute und Novellisten. Gl Virtuosen und Epigonen. Wohnort s Beruf 1 Hiesigej Aus- Iwärtige = 1 g s Kaufleute bezw. Handlungs- gehilfen 32 3 1 36 Bankbeamte 2 — — 2 Juristen : a. Verwaltnngsbeamte und Richter 3 1 4 b. Assessoren und Refei'endare 3 3 Verschiedene Beamte: a. Technische Beamte des höheren Verwaltungs- dienstes 1 1 b. Bnreaubeamte 6 8 — 14 c. Sonstige Beamte 7 — — 7 Mediziner: a. Ärzte 1 1 2 b. Studierende 1 — — 1 Chemiker 2 — — 2 Oberlehrer 8 3 — 11 Studierende der Philosophie und der Lehrfächer .... - 4 11 Sonstige Studierende 4 1 _ 5 Volksschullehrer 21 7 — 28 Seminaristen 3 1 — 4 Übertrag. . . 98 32 1 131 Beruf Vortrag. . . Lehrerinnen Serainaristinnen Architekten und Ingenieure Andere private Techniker MnsikalischeBerufe(Damen Andere künstlerische Berufe Schriftsteller u. Journalisten Handwerker Verschiedene männliche Berufe Schüler Jlännliche Hörer ohne Berufsangabe Verschiedene weibl. Berufe Weibliche Hörer ohne Bernfsangabe : a. Verheiratete b. Unverheiratete c. Schülerinnen Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten . . . Davon waren männliche Hörer weibliche „ Gesamtzahl nach der Kopfzählung Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. Wohnort 32 1 •21; — 6 — I — 1 — 1 — 9 - 13. -- 286 192 205 1361 55; 1 150! 541 1 2390 Zuhörer. 398 397 *) Ausw, artige : 1 Alsterdorf, 66 Altona, 5 Bergedorf, 1 Berlin, 3 Blankenese, 3 Gr. Börstel, 2 Buxtehude, 1 Elmshorn, 3 Gr. Flottbek, 2 Kl. Flottbek, 1 Fuhlsbüttel, 1 Göttingen, 3 Harburg, 1 Lauenburg a. E., 2 Lokstedt, 1 München, 1 Neu-Rahlstedt, 2 Pinneberg, 1 Reinbek, 1 Sande bei Bergedorf, 1 Uetersen, 5 Wandsbek, 2 Wilhelmsburg. Professor Dr. Litzmami (Boiui), Die C-fescliiclite des deutschen Theaters ini 17. und 18. Jahrhundert, mit Besonderer Beziehung auf Hamburg. An acht Tagen einstündig. 1) Anfänge des deutchen Theaters. Die englischen Komödianten (Herkunft der Truppen. Sprache. Technik des Spiels usw.) 1590 — 1630. 2) Das Repertoire der ersten Komödianten (1590 — 1630). 3) Shakespeare in Deutschland. Die Hamburger Hamletaufführung 1625. 4) Das Zeitalter der Haupt- und Staatsaktionen. 1650 bis ca. 1720. 5) Gottsched und die Neuberin. 1725—1740. 6) Schönemann, Koch, Ackermann. 1740 — 1766. 7) Das Hamburger Nationaltheater. 8) Friedrich Ludwig Schröder. Wintersemester l'JOS O'J. S7 AVohnort Zusjunmeii i Beruf Wohnort ! Hiesige Ohne }■} ii Vortrag. . . 87 23 110 40 2 42 Seminaristen 2 2 1 1 — 2 Lehrerinnen 35 10 1 4G Seiuinaristinnen 3 1 — 4 Architekten und Ingenieure 3 — 3 1 — — 1 Andere private Techniker . 1 — — 1 Musikalische Berufe; 1 — — 1 a. Herren 1 — 1 h. Damen 2 _ — 2 1 4 — 5 -Andere künstlerische Berufe 3 — 3 Schriftsteller u. Journalisten 1 __ — 1 Handwerker 9 — — 9 Verschiedene männl. Berufe 3 — — 3 2 — — 2 Schüler 10 7 17 1 _ — 1 .Männliche Hörer ohne G 3 — i) Berufsangabe 5 9_ — 7 1 — — 1 A’erschiedene weibl. Berufe 12 1 — 13 Weibliche Hörer ohne 2 — — 9 Berufs.angabe; 1 — — i a. Verheiratete 20 5 9 3G 1 — 1 b. Unverheiratete 4G 4 3 53 9 4 — G c. Schülerinnen 5 5 — 10 Gesamtzahl nach den aus- *) G 4 — 10 gefüllten Zählkarten . . . 2.50 58 (5 314 Davon waren 1 18 32 1.50 87 23 110 weibliche „ 132 2G G 1G4 Beruf Kanfleuteljezw.Hamlliings- gehilfeii Bankbeamte Juristen: a. Verwaltungsbeamte u. Richter b. Assessoren und Referendare c. Studierende d. Rechte u. Staatswissenschaften . . Verschiedene Beamte: a. Technische Beamte des liöheren Verwaltungs- dienstes b. Zollbeamte c. Bnreaubeamte d. Sonstige Beamte .... Mediziner : a. Ärzte b. Zahnärzte Chemiker Oherlehrer Studierende der Philosophie und der Lehrfächer Sonstige Studierende . Volksschullehrer I’bertrag . Gesamtzahl nach der Kopfzählung 18G1 Zuhörer. Durchschnitt.szahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 233 ,, *) Auswärtige: I Alsterdorf, 43 Altona, 3 Bergedorf, 1 Blankenese, 1 Gr. Börstel, 1 Darmstadt, 2 Gr. Flottbek, 1 Fuhlsbüttel, 2 Harburg, 1 Hummelsbüttel, 1 Kiel, 1 Nienstedten. Professor Beniard Bon vier (Genf), Eaciiie et la tragedie classitiue fraiK^aise. In französischer Spraclie. An zehn Tagen einstündig. 1) Le theätre de Racine et notre temps. Conditions du poeme dramatique pour un contempor.ain de Boileau et pour un contemporain de Taine. 2' Enfance et jeunesse de .Tean Racine. — Port-Royal. — Vocatiou poetique. — Le goüt public vers 16GÜ. 3) Les amis de Racine. — Les Amours de Psyche. — La Fontaine. — Le cabaret du ..Mouton hlanc“. — Les Plaideurs. — Premieres tragedies: La Theh.aide; Alexandre le Grand. 4) Andromaque. Le Systeme des trois unites. 5) Berenice, Iphigenie. Mademoiselle Chainpinesle. — L’inspiration lyrique au theätre. 6) Britanniens. L’histoire et la tragedie cla.ssique. 7) Bajazet; Mithridate. De la dignite du personnage tragique. L’amour passion. S) Phedre. Perfection du Systeme dramatique classique. Le style de Racine. f)) Les ennemis de Racine. — Prefaces de ses tragedies. 11 renonce au theätre. Racine ä la cour et dans sa famille. 10) La Bible dans le theätre de Racine : Esther, Athalie. Conclusions. 88 Bericht über die Vorlesungen. Wohnort Zusammen Beruf Wohnort S C N Aus- wärtige Ohne 1 1 Angabel i-flsl <|'5| Vortrag. . . (10 13 1 — 73 3G ’) — 41 Sonstige Studierende 1 2 1 — — 1 Volksschullehrer 27 11 — 38 1 — — 1 Seminaristen . . 4 — 1 — 4 Lehrerinnen 83 29 i 1 113 Seminaristinnen 15 8! 1 24 1 — — 1 Musikalische Berufe(Damen 1 1 Andere künstlerische Berufe 'J 2 1 — — 1 Handwerker 1 ' — 1 Verschiedene männl. Berufe 1 1 1 — — 1 Schüler 30 11 — 41 Männliche Hörer ohne Berufsangabe 4 fj — 9 Verschiedene weibl. Berufe H) 'J 21 3 — — 3 Weibliche Hörer ohne 1 — — 1 Bernfsangabe : 2 2 — 4 a. Verheiratete 19 4 1 24 1 — — 1 1). Unverheiratete 60 8 — 68 2 — — 2 c. Schülerinnen 2 5 - 7 I — — 1 Gesamtzahl nach den aus- *\ ‘ 0 — 12 gefüllten Zählkarten . . . 329 98 3 430 Davon waren 130 42 — 172 60 13 - 73 weibliche 199 56 3 258 Beruf Kauflente bezw. Handlungs- gebilfen Bankbeamte Theologen (Geistliche) .... Juristen ; a. Rechtsanwälte und Notare b. Assessoren und Referendare c. Studierende d. Rechte u, Staatswissenschaften . . Verschiedene Beamte : a. Technische Beamte des höheren Verwaltungs- dienstes 1). Zollbeamte. c. Bureaubeamte d. Sonstige Beamte Jlediziner (Ärzte! Apotheker Oberlehrer Studierende der Philosophie und der Lehrfächer . . Übertrag . Gesamtzahl nach der Kopfzählung 330'2 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung 330 „ *) Auswärtige ; 52 Altona, S Bergedorf, 6 Blankenese, 1 Detmold, 1 Elberfeld, 1 Güttingen, 1 Hannover, S Harburg, 1 Kiel, 1 Lübeck, 1 Mainz, 1 Nienstedten, 1 Pinneberg, 1 Poppenbüttel, 1 Rostock, 1 Gr. Schwielpes in Hannover, 2 Stellingen, 1 Uetersen, 4 Wandsbek, 3 Wilhelmsbnrg, 2 Neuchätel, 2 Paris. Professor Mastermaii (Birmiiiofliam'i, British Institutioii.s. In englischer Sprache. An acht Tagen eiustündig. 1) The King. 5) Local Government. 2) The Cabinet. fi) Poor Law. 3) Parliament. 7) Education. 4) Chnrch and State in England. 8) The British Colonial System. Bern f Wohnort 1 1 ä Beruf Wohnort i.&'gl' = -t- 1^ tiy -c| 0.5 ■f Kaufleute bezw. Haudlungs- Vortrag. . . 95 14 109 gehilfen 89 14 — 103 c. Assessoren und 0 0 4 1 — Theologen (Geistliche) .... 1 _ — 1 Verschiedene Beamte : Juristen : a. Technische Beamte des a. Verwaltungsbeamte u. höheren Verwaltungs- 2 ' 0 b. Rechtsanwälten. Notare 1 — 1 b. Zollbeamte 1 — l Übertrag. . . 95 14 — 109 Übertrag. . . 102 15 — 117 Wintersemester 1S)0S 09. 8'J Wohnort V Wohnort = Bern f 1 Hiesige & X B e r u f l| Vortrag. . . 102 15 - 117 Vortrag. . . 2(1(1 5b _ 224 c. Bureauheamte 11 0 — 13 1 1 d. Sonstige Beamte 1 — ' — Seeleute (Schiffer 1 1 .Mediziner : Verschieflene männl. Berufe 3 1 4 1 ' 1 24 30 1 ' 1 Männliche Hörer ohne 3 — 10 s 2 10 14 Studierende der Philosophie Verschiedene weih!. Berufe 14 und der Lehrfächer . . . — 1 — 1 Weibliche Hörer ohne Sonstige Studierende . ... 1 1 Berufsangahe : Volksschullehrer ö'2 11 - (13 17 3 *>0 8 17 5(> 69 20 : — 89 3 * ‘ Gesamtzahl nach den aus- Architekten und Ingenieure 8 8 384 80 4(14 Andere künstlerischeBerufe 2 ‘2 Davon ■waren 1 273 191 Schriftsteller u. Journalisten Übertrag . . 2GG ob , — 224 weibliche 1.73 38 — Gesamtzahl nach der Kopfzählung •2950 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung ;iG9 „ *) Auswärtige: 49 Altona, 5 Bergedorf, 2 Gr. Burstel, 3 Gr. Flottbek, 1 Göttingen, 1 Harburg, 1 Langenfelde, 1 Lokstedt, 1 Ohlsdorf, 1 Osdorf, 1 Pinneberg, 2 Stellingen, S Wandsbek, 2 Wilhelnisburg, 2 Ungarn. Fräulein Pia Gelati, Stiidi sulla letteratiira italiana coiitemporanea. In italienischer Si)rache. Wöchentlich einstündig, im ganzen zehnmal. 1) II teatro di Gabriele D’Annnnzio. 2) II Romanzo di Gabriele D’Annunzio. 3) Tendenze veriste (G. Verga, A. Oriani, L. Capuana). 4) ,. religiöse e simboliste (A. Fogazzaro). 5) „ pessimiste (A. Graf, A. Negri, G. Papini). G) „ sociali ;Edmondo De-Ainicis, Giov.anui Ceiia). 7) Giovanni Pascoli e il sentimento della natura. S) Giuseppe Chiarini e la poesia famigliare. 9) Tendenze femministe (Matilde Serao, Grazia Deledda). 10) „ „ (Ada Xegri, Xeera). Wohnort Wohnort 1 Beruf W X.& Ohne 1 Angabe! 1 Beruf 1 Hiesige i Kaufleute hezw. Hanf lungs^ gehilfen Juristen ; a. Verwaltuugsheamte u. 13 ‘) 1 1 U 2 Vortrag. . . Verschiedene Beamte (Technische Beamte des höheren Verwaltungs- IG 1 1 - 17 1 b. Rechtsanwälte und r>utave 1 _ 1 Mediziiier (Arzte) Oberlehrer 1 1 — — 1 1 übertrag. . . IG 1 -1 17 Übertrag. . . 19 1 - 20 90 Bericht über die Vorlesungen. Beruf Wohnort 5 5 s SJ Beruf Wohnort Hiesige ■5S |l o = 1 Hiosigel 1 Ohne Angabel 19 1 20 Vortrag. . . 36 3 39 Verschiedene weibliche 1 — 1 Berufe 2 __ _ 9 — 1 — 1 Weibliche Hörer ohne 3 — — 3 Berufsaugabe: G — — G a. Verheiratete 13 _ — 13 2 — — 2 b. Unverheiratete . ... IG 1 — 17 1 — — 1 Gesamtzahl nach den ans- *) 1 1 gefüllten Zählkarten . . . 67 4 — 71 1 1 Davon waren männliche Hörer 29 3 _ 32 2 - - 2 weibliche 38 1 — 39 36 3 - 39 Vortrag. . . Studierende der Philosophie und der Lehrfächer .... Sonstige Studierende Volksschullehrer Lehrerinnen Architekten und Ingenieure 3Iusikali.sehe Berufe^Dainen Andere küu.stleri.sche Berufe Schriftsteller u. .Tournalisten Seeleute (Schiffer) Männliche Hörer ohne Berufsangabe t'bertrag, . . Gesamtzahl nach der Kopfzählung Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählunj *) Auswärtige: 2 Altona, 1 Harburg, 1 München. 4G7 Zuhörer. IT L. Cortijo, Direktor der Berlitz School of Langfuages, Glorias de Espaiia. Berühmte Dlänner Spaniens. In spanischer Sprache. Alle 14 Tage einstündig durchs Semester, im ganzen zehnmal. 1) El P. Coloma 2) Nuüez de Arce. 3) Ventura de la Vega. S) Fernau Caballero. 4) Concepcion Arenäl. 9) Alarcon. 5) Breton. 10) Zorrilla. 6)1 P Campoamor. Wohnort p Beruf Wohnort l| & S *5 = tl X s N =1 Vortrag. . . 32 . 39 25 3 — 28 Lehrerinnen 9 — 9 Schüler — 2 9 Männliche Hörer ohne 1 — — 1 Berufsangabe 2 1 -2 5 Verschiedene weibl. Berufe G 1 7 — 1 — 1 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe: 1 — — 1 a Verheiratete 2 1 3 — 1 — 1 b. Unverheiratete S 1 — 1 1 — Gesamtzalil nach den aus- *) gefüllten Zählkarten. . . . 52 13 2 67 Davon waren 3 34 10 9 4G 32 T - 39 weibliche „ 18 3 - 21 Beruf Kaufleute bez w. Handlungs- gehilfen Juristen: a. Verwaltungsbeamte und Eichter b. .Assessoren und Eeferendare Verschiedene Beamte (Bureaubeamte) Mediziner (Ärzte) Oberlehrer Studierende der Philosophie und rler Lehrfächer .... Volksschullehrer . Übertrag Gesamtzahl nach der Kopfzählung. . Durchschnittszahl hei den einzelnen *) Auswärtige : 1 1 Altona, 2 Vorlesungen nach der Kopfzählung Chile. 33S Zuhörer. 34 Wintersemester 1908/00. 91 Eine angekündigte Vorlesung von v. Eckardt, Cliefredakteur des Hamlnirgischen Correspondenten, Bilder aus der Entwickelung des deutschen Zeitungswesens, hat nicht stattgefunden. Übungen und Praktika. Zur Teiliiatinie an den Übungen nnd Praktika war persönliche Anmeldung beim Dozenten erforderlich. Die deutschen, französischen, englischen und spanischen Praktika waren ins- besondere für Lehrer und Lehrerinnen hestiinmt und sollten der wissen.schaftlichen Fortbildung dienen. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, deren Z.ahl auf iO beschränkt war, hatten eine genügende Vorbildung nachzuweisen. Die Sprachpraktika waren für diejenigen Lehrerinnen, die in dem gleichen Fache Gebühren an das Kuratorium der Vorbereitungsanstalt für Oberlehrerinnen zahlten, gebührenfrei. Oberlehrer Dr. Kosenhageu, Deutsches rraktikiun. Gebühr M 10. Jtittelhochdeutsch : Kleinere poetische Erzählungen aus : A. Bachmann, Mittel- hochdeutsches Lesebuch (Zürich). Geschichte des Hauptworts, .\djektivs und Pronomens. Älteres Niederdeutsch: Reiuke de Vos ; Ausgabe Schröder, Leipzig, Brockhaus oder F. Prien, Halle, Niemeyer), Fortsetzung. Die Sprache der Gegenwart : Stilistische und syntaktische Erörterung eines noch zu bestimmenden Textes. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 21 mal. .\n dem Praktikum nahmen 24 Praktikanten und 1 Hospitant teil. I) Praktikanten: Wohnort Beruf Hiesige Aus- wärtige S CÖ i Volksschullehrer 10 2 1 12 Lehrerinnen s 4 — 12 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten , . : 18 24 Davon waren männliche Hörer 10 2 12 weibliche 8 4 — 12 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 387 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopf/.ählung. IS „ *; Auswärtige : 1 Altona, 1 Bergedorf, 1 Blankenese, 2 Buxtehude, 1 Gr. Flottbek. 2) Hospitanten: Beruf Wohnort 2 ! s 'S 3 äi 5 Zusammen Lehrerinnen 1 - 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten — ^ 1 - 1 Davon waren • 1 — 1 weibliche Hörer 1 *) Auswärtige: 1 Altona. 92 Bericht über die Vorlesungen. Professor Dr. Rüttiger, Direktor der Realschule in Eppendorf, Frauzö- •sisches Praktikum. Gebühr »W 10. Die moderne französische Lyrik. Übertragung von Jensen, Magister Thimotheus ins Französische. Geschichte des französischen Dramas (Fortsetzung). Einführung ins .\ltfranzösische: Die historische Formenlehre unter besonderer Berücksichtigung der neufranzösischen Grammatik. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 19mal. Wohnort s N Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe Verschiedene Beamte (Sonstige Beamte) 1 '■) 1 - 1 3 9 13 99 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe: 1 1 b. Unverheiratete 2 — — 2 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 15 *) 14 29 Davon Avareu 3 1 4 weibliche ., 12 13 — 25 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 367 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 19 „ *) Auswärtige: 1 Ahrensburg, 6 Altona, 2 Blankenese, 1 Buxtehude, 2 Wandsbeks 2 Wilhelmsburg. Oberlehrer l)r. Schaefer, Französisches Praktikum. Gebühr .\t 10. Leon Levrault: Les genres litteraires. La Comedie, evolution du genre. Lektüre und Interpretation. Übersetzung von Anton Ohorns Schauspiel: „Die Brüder von St. Bernhard'* (Fortsetzung^. Durchnahme der Tempus- und Moduslehre auf sprach- pliilosophischer Grundlage. Zwei Praktika. 1. Praktikum: Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 20mal. Wohnort ‘ g B e r u f •I Aus- wärtige Ohne 1 Angabe N 12 9 14 12 1 s 20 I Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 25 •>.o 35 Davon waren 12 2 14 weibliche „ 13 S — 21 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 526 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung . 26 ., *) Auswärtige: 1 Altona, I Blankenese, 1 Buxtehude, 1 Flensburg, 1 Kienstedten, 1 Sande b. Bergedorf, 4 Wandsbek. Wintersemester 1908/09. 98 2. Praktikum: Wöchentlicli zweistündig durchs Seme.ster, im ganzen 1 Sinai. Beruf Wohnort M ' .g 1 iS i Zusammen Oberlehrer 1 1 Volksschnllehrer '2 2 — 4 Seminaristen 2 — — 2 Lehrerinnen 10 — in Seminaristinnen 5 — — 6 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe (Verheiratete) . 1 I Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 21 23 Davon waren männliche Hörer 5 , - weibliche ,, 16 — — 16 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 2Sö Zuhörer. Durch.schnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung .16 „ *; Auswärtige: 1 Altona, 1 Wandsbek. Professor Dr. ^^'elKlt, Englisches Praktikum. Gebühr 10. Interpretation schwieriger Gedichte von Wordsworth, Browning, Gray mul Coleridge — in der Ausg. von Edward Arnold-London: The Lanreate Poetry Books, X, XV, XXV’IIl, XXIX (2d hroch., 4d in cloth jedes Heftchen). Englische Synta.x: Fort.setzung der Vorträge. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 1 Sinai. Wohnort 1 Beruf 1 Hiesige Aus- würtigel Ohne 1 Angabe 5 N Volksschullehrer 4 4 s Lehrerinnen 19 4 — 23 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- •>3 *) 8 31 Davon waren männliche Hörer 4 4 S weibliche ., 19 4 — '2o Gesamtzahl nach der Kopfzählung 415 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzähluug. . 23 „ •; Auswärtige: I Altona, 1 Bergedorf, 2 Harburg, 1 Obisdorf, 1 Pinneberg, 2 Wandsbek, Profes.sor Hering, Direktor der Realsduile in Barinbeck. Englisclies Praktikum. Gehnlir U 10. Entwicklung der altenglischen Vokale bis zur Gegenwart; 2. Teil. Chaucer s Leben und Werke. Fortsetzung der Lektüre von Lord Byron. Wöchentlich anderthalbstündig durchs Semester, im ganzen IDraal. Bericht über die Vorlesangen. !U Beruf Wohnort || | 1 ' if 11 ii i Volksschnllehrer 4 2 — i 6 Lehrerinnen 7 5 — 12 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe !| (Unverheiratete) 1 _ _ 1 1 Gesamtzahl nach den ansgefüllten Zähl- *) !l karten 12 7 - 1 19 Davon waren '1 männliche Hörer 4 2 — 1 fi weibliche 8 5 — 13 Gesamtzahl uaih der Kopfzähhing SSö Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 12 „ *) Auswärtige: 3 Altona, 1 Kl. Flottbek, 3 Wilhelrasburg. L. Cortijo, Direktor der Berlitz School of Lang’iiages, Spauisches Praktikum. Gebühr M 10. Cercantes: Don Quijote de la Mancha, 2 a Parte (beliebige Ausgabe); schriftliche und mündliche Interpretation, in Verbindung mit mündlichen Reproduktionen. Don Juan Tenorio, Jose Zorrilla. Lektüre mit freien tVortübungen. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 21mal. Beruf Wohnort K,aufleute bezw. Handluntrsgehilfen .... 1 1 Juristen (Assessoren und Referendare). — 1 — 1 Oberlehrer 2 1 — 3 Studierende der PhUosophie und der Lehrfächer 1 1 Lehrerinnen 5 1 — 6 Männliche Hörer ohne Berufsangabe . . . — 1 — 1 Verschiedene weibliche Berufe 3 1 — 4 Weibliche Hörer ohne Bernfsangabe : a. Verheiratete 1 — 1 b. Unverheiratete 1 — — 1 Gesaintzalil nach den allsgefüllten Zähl- 13 *) 6 — 19 Davon waren männliche Hörer 4 3 — weibliche 9 3 — 12 Gesamtzahl nach der Kopfzählnng 247 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählnng. .12 *) Auswärtige: 5 Altona, 1 Blankenese. Professor Dr. Becker. Arabisches Praktikum. Gebühr A( 10. Einführung in die islamische Tradition. Wöchentlich einstündig durchs Semester, im ganzen ISmal. Wintersemester lOOS/09. Beruf Wohnort Hiesige Aus- wärtige Ohiu! Angabe 1 1 •) ^ 1 1 Juristen (Asses.soren.und Referendare). . Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 1 1 i — 2 Davon waren männliche Hörer 1 1 — 2 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 3G Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 2 „ Auswärtige: 1 Altona. Sli. Hara, Wisseiiscliaftlicher Assistent am ifuseiim für Kunst und Gewerbe, Japanisches Praktikum für (feübfere. Gebülir M 10. Die erforderlichen Bücher wurden den Hörern gegen Erstattung der Auslagen geliefert. Zweimal wöchentlich einstündig durchs Semester, im ganzen 41mal. Wohnort Beruf Hiesigej Aus- wärtige Ohne Angabe X Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen .... 1 9 3 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe (Unverheiratete) 1 — — 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllteu Zähl- karten 2 2 4 Davon waren männliche Hörer 1 2 3 weibliche „ 1 — — 1 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 1-13 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzähluug. . 3 „ *) Auswärtige: 2 Wandsbek. Die von Professor Dr. 'W'olilwill angekündigfen literarliistorisclien Übungen über Hamburgs Anteil an der deutschen Literatur im 17. und 1 8. Jahrhundert haben nicht stattgefunden. Emanuel Stockhausen, Anleitung znr Vortragskunst. Zugelassen wurden Lehrer und Lehrerinnen sowie solche Personen, die au diesen Vorlesungen ein berufliches Interesse begründen konnten. Die Auswahl und die Ent- scheidung über die Aufnahme war dem Dozenten anheimgestellt. I. Kursus, für Anfänger. Gebühr .H 10. a. Anleitung zur Stimmbildung und Atemführung. b. Die reine deutsche Aus.sprache und ihre Bedeutung für den t ortrag. Einteilung der Vokale und Konsonanten. Sprechübungen. c. Praktische Übungen im mündlichen Vortrage. Wöchentlich zweistündig, im ganzen neunmal. llß Bericlit über die Vorlesungen. Beruf ohno . Ohne Angabe] Zusammen Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen .... 2 1 — 3 Juristen (Rechtsanwälte und Notare) . . 1 — — 1 Verschiedene Beamte (Bureaubeamte) . . 1 — — 1 Volksschullehrer 4 3 — 7 Lehrerinnen 10 5 — 15 Seminaristiiinen 3 1 — 4 Architekten und Ingenieure 1 — — 1 Musikalische Berufe (Damen) 1 — 1 Handwerker 1 — — 1 2 1 2 Männliche Hörer ohne Berufsangabe . . . — — 1 Verschiedene weibliche Berufe 5 1 — G Weibliche Hörer ohne Berufsangabe: a. Unverheiratete G G b. Schülerinnen — — 2 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- 40 *) 1 1 51 Davon w’aren männliche Hörer 13 4 17 weibliche „ 27 T — 34 Gesamtzahl nach der Kopfzählnng 383 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählnng. 43 „ *) Auswärtige: 7 Altona, 1 Bergedorf, 1 Finkenwärder, 1 Harburg, 1 Wandsbek. 11. Kursus, für Fortgeschrittenere. Gebühr 10. a. Kurze Wiederholung der Theorie. b. Praktische Übungen im mündlichen Vortrage. Wöchentlich zweistündig, im ganzen eltmal. Wohnort Zusammen Beruf Hiesige Aus- 1 wiivtige Ohne Angabe Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen ... 9 2 Verschiedene Beamte (Bureaubeamte) . . 1 — — 1 Oberlehrer 1 1 — 2 Volksschullehrer 1 5 — G Seminaristen 1 1 _ 2 Lehrerinnen 9 4 — 13 Seminaristiiinen 2 — — 2 Musikalische Berufe (Damen) o — — 3 Männliche Hörer ohne Berufsangabe . . . 2 — — 2 Verschiedene weibliche Berufe 2 — - 2 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe: a. Verheiratete 1 1 b. ITnvei'heiratete — 2 — 1 Gesamtzahl nach den ansgefüllten Zähl- ■bb *) 13 1 38 1.5 Davon waren männliche Hörer 8 weibliche „ 17 6 1 23 Gesamtzahl nach der Kopfzählnng 338 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 31 „ *) Auswärtige: 4 Altona, 2 Bergedorf, 2 Dockenhuden, 1 Finkenwärder, 1 Harburg, 2 Langenfelde, 1 Ohlsdorf. Wintersemester 1 90S;0it. 97 III. Knrsus, Insbesondere liir die Kandidaten des höheren Lehramtes. Gebühr .Al 10. a. Stimmbildung. b. Atemführung. c. Die deutsche Anssprache und ihre Bedeutung für den Vortrag. Sprechübungen. d. Praktische Übungen im innndlichen Vortrage. Wöchentlich einstündig durchs Semester, im ganzen Ißmal. Beruf W oh 110 Ohne ^ Angabe Zusammen Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen .... 1 _ 1 Verschiedene Beamte (Technische Beamte des höheren Verw.altnngsdienstes) .... Studierende der Philosophie und der Lehrfächer 1 1 1 1 Volksschnllehrer — 2 — 2 Lehrerinnen 1 G Musikalische Berufe (Damen). . . 2 — — 2 Verschiedene weibliche Berufe 1 — — 1 Weibliche Hörer ohne Berufsaugabe (Unverheiratete) 2 _ _ 2 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 12 *) 4 IG Davon waren männliche Hörer 2 3 — 5 weibliche „ lÖ 1 — 1 1 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 191 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 11 „ *) Auswärtige: 2 Altona, 2 Wilhelmsburg. IV. Kursus, für besonders befähigte und interessierte Lehrer und Lehrerinnen sämtlicher Lehranst.alten. Zulassungsbedingung: Teilnahme an früheren Kursen beim Dozenten. Die Auswahl war dem Dozenten anheimgestellt. Gebühr .Al 10. Wöchentlich zweistündig, im ganzen elfmal. Es nahmen 4! Praktikanten und 1 Hospit.ant teil. 1) Praktikanten: V'ohnort Zusammen Beruf Hinsigel Aus- wärtige Ohne Angabe Volksschullehrer 8 _ s Seminaristen 1 — — 1 Lehrerinnen 21 3 — 24 Seminaristinnen 1 — — 1 Musikalische Berufe (Damen) 1 — — 1 Männliche Hörer ohne Berufsangabe . . 1 — — 1 Verschiedene weibliche Berufe 2 — — 2 Weibliche Hörer ohne Berufsaiig.abe (Unverheiratete) 3 _ 3 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- *) karten 38 3 - 41 Davon waren männliche Hörer 10 10 weibliche „ . . . 28 3 — 31 Gesamtzahl nach der Kopfzählung Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung . *) Auswärtige: 1 Altona, 1 Bergedorf, 1 Harburg. 379 34 Zuhörer. 98 Bericht über die Voiiesiingen. 2) Hospitanten: Wohnort Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe § ci N Lehrerinnen 1 _ 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- 1 1 1 Davon waren weibliche Hörer 1 X. Musik. Öffentliche Vorlesungen. ])r. Kobel t, Hamburg-, der alte Mittelpunkt norddeutschen Musiklebens, mit musikalischen Illustrationen. An sechs Tagen einstündig. 1) Zur Einführung: Wie schärfen wir unser musikalisches und vorzüglich musik- geschichtliches Kunstempfliiden ? 2) Die Hamburger Örganistenschule, ihr Urheber und ihre namhaften Vertreter, 3) Drei Perioden der Hamburger, der ältesten deutschen Nationaloper. I. Von 1678 bis 1693. Die biblischen Singspiele und ihr Nährboden. 4) II. Periode, von 1693 bis 1702, freiere Entwicklung bis zur eigentlich weltlichen (universalen' Oper. III. Periode bis 1738, die Entartung zur Posse. 5) Joh. Mattheson, der erste Musikästhetiker und Kritiker. 61 Der „Hamburger Bach“, Philipp Emanuel und das Morgenrot einer neuen Zeit in Musik. AVohnort — 1 Wohnort s Beruf 1 Hiesige] Aus- wärtige 1 Ohne Ang_^ej Beruf Aus- Iwärtige 03^ - eö ^ tJ£ 5 Kaufleute bezw. H.andlungs- 31 31 0 Vortrag. . . 79 5 10 - 89 0 Andere priv.ate Techniker . Musikalische Berufe: 1 1 Theologen (Geistliche).... Juristen (Verwaltungs- beamte und Richter) . . . Verschiedene Beamte: 1 — 1 3 3 \-2 1 1 8 4 Andere künstlerische Berufe 3 1 - 1 höheren Verwaltungs- 1 1 Verschiedene inännl. Berufe 2 3 4 - 2 b. Zollbeamte . . 1 11 - - 1 14 ilännliche Hörer ohne 5 U) d. Sonstige Beamte .... Mediziner (Arzte) 0 1 - ' - 5 1 Verschiedene weibliche 18 18 1 _ _ 1 Studierende der Philosophie 1 ' — 1 Berufsangabe: 32 4 3(1 Sonsti<;e Studierende . ... 1 1 ' — I 8 1 b. Unverheiratete Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten. . . . 64 1 72 1 223 35 259 Lehrerinnen Seiuinaristinnen 13 2 18 2 Davon waren 86 15 101 1.58 Übertrag. . . 79 10 — 89 weibliche 137 2t) 1 (lesamtzahl nach der Kopfzählung 1214 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 202 *) Auswärtige : 25 Altona, 3 Gr. Börstel, 1 Fuhlsbüttel, 1 Sande bei Bergedorf, 1 Stellingen, 4 Wandsbek. Wintersemester 1008/09. 9» XL Bildende Künste. Öffentliche Vorlesungen. Professor Dr. Liclitwark, Direktor der Kuiistlialle, 1 ) Die Entwicklungs- stufen der deutsclien Städte, 2) Einzelvorträge über wechselnde Stoffe. Wüclientlich eiustündig, im ganzen zehnmal. Professor Dr. L. Curtins (Erlangen'), '\\'esen der griechischen Kunst, mit Ijichtbildern. An sieben Tagen eiustündig. 1) Die Blnmen, das Ornament, die Landschaft. 2) Die Tiere. 3) Der agonale Mensch. Das Porträt. ■1) Menschliche Affekte. Der Tod. 5) Gestalten des Humors. G) Gütterideale: Die Anfänge und der große Stil. 7) „ Romantik, Verfall, Weiterlehen. Beruf Wohnort £ ce N Beruf Wohnort S X Aus- Iwärtige | Ohne 1 1 Anerahel 1 Hiesigej Aus- wärtige Ohne 1 Angabe Kaufleute bezw. Handlungs- Vortrag. . . 75 9 84 33 3 36 1 1 1 1 36 9 Juristen : Seminaristinnen 10 2 — 12 a. Verwaltungsbeamte Architekten und Ingenieure 9 — — 2 und Richter 9 — — 9 Andere private Techniker . 3 1 — 4 b. -Assessoren und MusikalischeBerufe (Damen — 3 — 3 Referendare 1 — — 1 Andere künstlerische Berufe 1 1 — 2 Verschiedene Beamte: Schriftsteller u. Journalisten — 1 1 a. Technische Beamte des Handwerker 2 — — 2 höheren A^erwaltungs- Landwirte und Gärtner. . . 1 — — 1 dienstes 1 — — 1 Verschiedene mäniil. Berufe 9 — — 9 9 9 10 11 — 21 c. Bureaubeamte 5 4 — 9 Männliche Hörer ohne 4 4 4 9 6 Mediziner; Verschiedene weibl. Berufe G 1 — a. Ärzte 5 — — 5 Weibliche Hörer ohne b. Studierende — 1 — 1 Berufsangabe : 9 1 3 25 — 1 2G Chemiker 9 — 2 b. Unverheiratete 4G 12 1 59 2 — — 2 c. Schülerinnen 4 2 — G Studierende der Philosophie Gesamtz.ahl nach den aus- *) und der Lehrfächer .... 1 — — 1 gefüllten Zählkarten .... 22 S 54 9 284 Sonstige Studierende — — Volksschullehrer 12 — — 12 101 25 12G Übertrag. . . 75 9 - 84 weibliche ., 127 29 9 |l58 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 151G Zuhörer. tiurchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 217 „ *) .Auswärtige: 2 Ahrensburg, -10 Altona, 4 Bergedorf, 1 Berlin, 1 Lokstedt, 4 Wandsbek, 2 Wilhelmsburg. 100 Bericht über die Vorlesungen. I’rofessor Dr. Goldscliniidt (Halle), Die Malerei Venedigs im 15. und 10. Jalirliundert, mit Lichtbildern. An sieben Tagen einstüiidig. 1) San Marco und die mittelalterliche Malerei. 2) Die Familie Bellini. 3) Carpaccio. 4) Giorgione. 5) Tizian. G) Paolo Veronese. T) Tiutoretto. Wohnort 2 Wohnort S Beruf 1 Hiesige Aus- 1 wärt! ge tS3 Beruf 1 Hiesige ■ Ohne Angabel s N Kaxifleute bezw. Haudlnngs- 44 47 Vortrag. . . S9 10 - 99 9 9 2 11 Theologen (Geistliche) .... 1 _ 1 39 46 1 1 1 12 a. Verwaltuugsbeamte Architekten und Ingenieure Andere private Techniker . Andere künstlerische Berufe Schriftsteller u. Journalisten I - 7 1 b. Rechtsanwälte u. Notare c. Assessoren und Re- 3 3 — — 3 1 1 1 — 1 4 1 12 12 Staatswisseiischaften . . 1 - 1 Verschiedene männliche 6 1 4 9 12 höheren Verwaltungs- 3 Männliche Hörer ohne 13 1 1 15 1 1 1 6 13 18 d. Sonstige Beamte Mediziner: 1 G _ 1 6 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe : s 9 G5 1 1 48 17 9 G7 1 — 1 3 8 1 1 Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten . . . 3 4 7 325 G3 5 393 Studierende der Philosophie und der Lehrfächer .... G 2 — 8 Davon waren 1561 20 1 177 Übertrag. . . 89 10 — 99 weibliche „ 169' 43 4 21G Gesamtzahl nach der Kopfzählung 3301 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 472 „ *) Auswärtige: 38 Altona, 3 Bergedorf, 2 Gr. Börstel, 2 Darmstadt, 1 Eschwege, 3 Gr. Flottbek, 1 Humraelsbüttel, 1 Kiel, 1 Lokstedt, 1 Marburg, 1 Schwerin i. M., 1 Stellingen, 1 Strafaburg i. E., 3 Wandsbek, 3 Wilhelmsburg, 1 Schweiz. liauinspektor L’anck, Gescliiclite der Gartenkunst, mit Lichtbildern. Wöchentlich einstündig, im ganzen sechsmal. 1) Die Gärten des Altertums und des Mittelalters. 2) „ „ der italienischen Renaissance. Wintersemester 190S 09. 101 3) Der französische Garten. 4) Der landschaftliche Garten. 5) Der moderne englische Garten. 6) Neue deutsche Gärten. Beruf AVohnort Zusammen , Beruf AVohnort s 1 Hiesige Aus- 1 1 wäitigel üUiiie 1 Angabe' 1 Hiesige] Aus- 1 1 wUrtigei Ohne 1 Angabel Kaufleute hez w. Handlungs- Vortrag. . . 36 10 46 9 9 1 __ 1 Bankbeamte 3 _ 3 Handwerker 4 — — 4 .Juristen ( Verwaltungs- Landwirte und Gärtner. . . 2 3 — 5 beamte und Richter) . . . 1 — — 1 Verschiedene inännl. Berufe 1 — — 1 Verschiedene Beamte : Schüler 4 1 — a a. Bureaube.amte 2 2 4 Männliche Hörer ohne h. Sonstige Beamte 1 1 — 2 Berufsaugabe 3 1 1 5 Mediziner (Arzte) 1 — — 1 Verschiedene weibl. Berufe G — 8 Sonstige Studierende __ 1 1 AA'eibliche Hörer ohne Volksschullehrer 4 1 5 Berufsangabe: 0 ’> 15 3 18 1 _ 1 11 6 17 Architekten und Ingenieure 2 — 9 c. Schülerinnen 1 1 — Andere private Techniker . 3 1 — 4 Gesamtzahl nach den aus- *) MusikalischeBerufe(nameu'i — 1 — 1 gefüllten Zählkarten . . . 84 27 1 112 Andere künstlerischeBerufe Schriftsteller u. Journalisten — 1 __ 1 48 14 1 63 Übertrag. . . 36 10 - 46 weibliche „ 36 13 49 Gesamtzahl nach der Kopfzählung' 568 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 95 ,. *1 Auswärtige: 15 Altona, 3 Gr. Bor.stel, 1 Kl. Börstel, 1 Godesberg, 2 Lokstedt, 1 Stellingen, 3 Wandsbek, 1 Wilhelmsburg. Eine angekündigfte Vorlesung, Professor Dr. Brinckmann, Die Goklschniiedekunst vom Ende des Mittelalters bis zu unserer Zeit, hat nicht stattgefnnden. Für Hörer mit historisch-wissenschaftlichem Interesse und genügender Vorbildung. Dr. A. M’arbnrg, Einfülirung in die Kultur der italienischen Früh- renaissance, mit Lichtbildern. Ctelnihr jVI 10. Wöchentlich einstündig, im ganzen siebenmal. 1) Charakter und Ursprung der Frührenaissancebewegung, Petrarca. 2) Anfänge weltlicher Kunst in Florenz. 3) Der neue plastische Stil; Donatello; I’ollajuolo. 4) Die Stilwandlung in der Üorentinischen Malerei. I. Batticelli. 5) ,. „ 11 11- Ghirlandajo. 6) Die neue Bildung in Padua: Mantegua; Dürer. 7) Die Weiterentwicklung zur Hochrenaissance; Xorddeutschland und die italienische Antike. 10-2 Bericht über die Vorlesungen. Beruf Wohnort Beruf Wohnort Kaufleutehezw. Handlungs- gehilfen Juristen: a. Verwaltungsbeamte u. Richter h. Keohtsanwälteu. Notare c. Assessoren und Re- ferendare Verschiedene Beamte : a. Technische Beamte des höheren Verwaltungs- dienstes h. Sonstige Beamte Mediziner (Ärzte) Oberlehrer Studierende der Philosophie und der Lehrfächer . . . . Vülksschullehrer Übertrag. . . Vortrag. . . Lehrerinnen Architekten und Ingenieure Andere künstlerische Berufe Schriftsteller u. J ournalisten Fabrikanten Männliche Hörer ohne Berufsangabe Verschiedene weibliche Berufe Weibliche Hörer ohne Be- rnfsangabe : a. Verheiratete b. Unverheiratete Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten . . . Davon waren : männliche Hörer weibliche ,, 0 — 22 1 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 1201 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 172 ,, *) Auswärtige: 21 Altona, 1 Blankenese, 1 Gr. Flottbek, 2 Kl. Flottbek, 2 Harburg. Übungen. Zur Teilnahme an den Übungen war persönliche Anmeldung beim Dozenten erforderlich. Die Zeichen-, Mal- und Modellierkurse waren für Lehrer und Lehrerinnen be- stimmt. Die Teilnehmer, deren Zahl auf 20 beschränkt war, hatten eine genügende Vorbildung nachzuweiseu, z. B. durch Vorlegen von Arbeiten. Professor Di-. Brinckmanii, Direktor des Museums für Kunst und Getverbe, Die neuen Erwerbungen des Museums für Kunst und Gewerbe. Wöchentlich einstündig durchs Semester, im ganzen 19mal. 1; Einleitender Vortrag: Die neue Ordnung der Möbel. 2) Hamburgische Sammlungen unter dem Hammer. Ankäufe aus der Sammlung Hermann Emdens. 3) Die neuen Erwerbungen japanischer Knnstsachen, insbesondere Töpferarbeiten des Ninsei und Kanzan. 4) Münzbecher, Medaillen und Münzen an Gerät und Schmuck. ö) Der Silberschatz im Kreml zu Moskau. Russische Draht-, Emaille- und Xiallo- arbeiten. 6) Die Delfter Fayencen. ^jjDie Anfänge des Meißner Porzellans. 9) Geschnittene Gläser. Wintersemester I DOS '09. iü;i 10) Das Porzellan von Sevres. 11) Intarsia. 12) Chinesisches Porzellan. 13) Die chinesischen Porzellane in der Sammlung Walkers und über das japanische Porzellan. 14) Der japanische Parbeuholzschnitt (im Anschluß au die neuen Erwerbungen des Jluseums und die Ausstellung im Hause H. Saenger). 15) Der japanische Farbenholzschnitt: Die illustrierten Bücher des IS. Jahrhunderts. Hokusai. Hiroshige. Die Künstler der Surimono. 16; I>er japanische Farbenholzschnitt unserer Zeit im Dienste kunstgeschichtlicher Veröffentlichungen. 17) Englisches Steingut und Steinzeug im 18. Jahrhundert. Das Werk .Tosiah Wedgwoods. IS) Die bunte Hafnerkeramik der Kenaissance (Breslauer, Öberösterreichische, nürn- bergische Gefäße, Hirschvogeikrüge). 19) Die Palissy-Arbeiten. Wohnort 5 Wohnort g Beruf 1 Hiesige Aus- wärtige ö Ä ^ =>.; £ N Beruf 1 niesige| Aus- ' wärtige | ÜKiie An gäbe 1 1 N Kauflente bezw. Haudlungs- Vortrag. . . 26 3 — 29 8 1 9 1 1 Juristen (Verwaltungs- beamte und Richter) . . . Verschiedene Beamte: 1 ] 1 1 1 1 Männliche Hörer ohne 5 höheren Verwaltungs- Verschiedene weibliche 2 3 3 b. Zollbeamte 1 _ 1 Weibliche Hörer ohne 1 c. Bureaubearate — 1 — 1 Bernfsangabe: 0 9 8 2 — 10 Oberlehrer 1 — — 1 5 b. Unverheiratete 5 ri — 6 \ olksscbullehrer 0 — — Gesamtzahl nach den aus- *) 3 1 4 gefüllten Zählkarten . . . 49 56 -Architekten und Ingenieure Andere private Techniker. 1 — — I Davon waren 30 3 33 IJjertrag . . . 26 3 — 29 weibliche 19 4 — 23 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 4SI Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 25 „ *1 Auswärtige: 1 Altona, 2 Bergedorf, 1 Gr. Börstel, 1 Bremen, 1 Lokstedt, 1 AVilhelmsbnrg. I)r. Stettiner, ■Wissenschaftlicher Assistent am iMnseum für Kunst und Gewerbe, Übungen im Bestimmen von knnstgewerbliclien Gegen- ständen. 2 Kurse. An Stelle der angekündigten Einführung in die Gewebesamndung. 104 Bei'iclit über die Vorlesuugeii. Kursus I: Keramik. Wöclientlich einstündig, im ganzen 13raal. Beruf Hiesige ^ Aus- wärtige ö Ohne Angabe Zusammen Volksschullehrer 1 1 Lehrerinnen 6 — — G Andere küu.stlerische Berufe 1 — — 1 Schriftsteller und Journalisten — 1 — 1 Fabrikanten 1 — — 1 Verschiedene weibliche Berufe 2 — — 2 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe: a. Verheiratete 3 _ 3 b. Unverheiratete 10 — — 10 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- *) Davon waren männliche Hörer 2 2 4 weibliche ,, 21 — — 21 Gesamtzahl nach der Kopfziihlung 217 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 17 „ *) Auswärtige: 1 Lokstedt, 1 Wilhelmsburg. Kursus II: Graphik. Wöchentlich einstündig, im ganzen zwölfmal. Wohnort 5 Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne 1 Angabe' N K.aufleute bezw. Handlungsgehilfen .... 1 _ 1 Verschiedene Beamte (Technische Beamte des höheren Verwaltungsdienstes). . . . 1 1 Lehrerinnen 1 — — 1 Andere künstlerische Berufe 1 — — 1 Schriftsteller und Journalisten 1 — 1 Männliche Hörer ohne Berufsangabe . . . 2 -- — 2 Verschiedene weibliche Berufe 1 - — 1 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe : a. Verheiratete 7 _ 7 b. Unverheiratete 4 — — 4 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 19 19 Davon waren männliche Hörer G — 6 weibliche „ 13 - — 13 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 133 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 11 „ Wintersemester 19()S Oll. 1Ü5 Arthur Siebelist, 1 ) Aktzeiclmen iiiul Malen. Nur für Lehrer. Gebülir M 10. Wöchentlich dreistüinlig durchs Semester, im ganzen 22mal. Wohnort Beruf Hiesige Aus- wiirtige Ohne Angabe « Volksschullehrer 20 1 - 20 Gesamtzahl nach den ansgefüllten Zähl- 20 1 — 20 Davon waren männliche Hörer 20 — — 20 Gesamtzahl nach der Kopfzählnng 3Gfi Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzahluug . 17 •2) Wandtafelgfedäclitniszeicbnen. Gebühr M 10. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 20mal. Wohnort Ziisanimen Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe Volksschnllehrer . . 5 1 5 Lehrerinnen 5 1 ! - G Gesamtzahl nach den ausgefüllteu Zähl- 10 *) 1 - 1 1 Davon w.aren männliche Hörer 5 1 1 — b weibliche ,, . . 5 6 Gesamtzahl nach der Kopfzählnng 173 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen A’orlesungen nach der Kopfzählung. 9 ,, *) Auswärtige: 1 Altona. Friedrich Scbaper, 1) Zeichnen und Malen nach Stillehen, aus- gestopften Tieren, Pflanzen, Blumen ustv. Gebühr M 10. Wöchentlich dreistündig durchs Semester, im ganzen 2Im.al. Beruf Wohnort Zusammen | Hiesigel Aus- wärtige <=1 1 8 1 3 - •) 11 Lehrerinnen Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 9 4 13 Davon waren 1 8 - 2 11 weibliche „ Gesamtzahl nach der Kopfzählung _ 00 Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählnng . 8 „ *) .Auswärtige: 4 Altona. 106 Bericht über die Vorlesungen. 2) Kopfzeichneii. Gebühr .U 10. Wöchentlich dreistündig durchs Semester, im ganzen 19mal. Beruf Wohnort Zusammen Hiesige <•0 1 Ohne 1 Angabe 1 1 9 Lehrerinnen 1 3 — 4 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- *) 9 4 6 Davon waren männliche Hörer 1 1 _ 2 weibliche „ 1 3 — 4 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 94 Zuhörer.. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 5 „ *) Auswärtige: 1 Altona, 1 Bergedorf, 1 Blankenese, 1 Kl. Flottbek. Ernst Eitner, Kopfzeichnen. Gebülir M 10. Wöchentlich dreistündig durchs Semester, im ganzen 21mal. AA’ohnort s Beruf Hiesige ■ •< & Ohne Angabe s Oberlehrer 1 1 Volksschullehrer 4 4 Lehrerinnen 8 3 — 11 Verschiedene weibliche Berufe -2 9 AVeibliche Hörer ohne Berufsangabe (Unverbeiratete) 1 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 16 *) 3 19 Davon waren männliche Hörer 5 5 weibliche ., 11 3 ~ 14 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 310 Zuhörer. rtiirchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzähluiig. 15 „ *) Auswärtige: 1 Altona, 1 Blankenese, 1 AVandsbek. H. Cornils, Modellierkursus für Anfänger und Fortgesclirittene. Nur für Lehrer. Gebühr M 10. Wöchentlich dreistündig durchs Semester, im ganzen 21 mal. Beruf Volksschullehrer Gesamtzahl nach den ausgefüliten Zähl- karten Davon waren männliche Hörer Gesamtzahl nach der Kopfzählun; 11 — 12 : — 12 - i- Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 217 Zuhörer. 10 Wintersemester 19 der Hoch- und rntergrundhahnen. 5) Betriebsmittel ) 6) Sicherungsdienst, Betriebsweise, Tarifwesen und Verkehrspolizei. Wohnort 1 Wohnort Beruf .£f c; «8 Beruf • 2-^ 23 K N 5 1 is3 Kaufleute bez w. Handlungs- Vortrag. . . 94 10 104 50 6 6 3 3 9 _ 9 Juristen : -Architekten und Ingenieure 19 5 1 ■25 a. Verwaltungsbeamteund Andere private Techniker . 11 24 1 1 4 4 b. Rechtsanwälte und Landwirte und Gärtner. . . 1 — — 1 Notare 1 — — 1 Verschiedene männliche 'l 1 s 1 1 9 30 8 3S Verschiedene Beamte: Männliche Hörer ohne a. Technische Beamte des höheren Verwaltungs- s 3 11 Weibliche Hörer ohne dienstes 4 — — 4 Berufs an gäbe : 1 1 12 4 — 16 16 1 17 s 1 3 11 1 c. Sonstige Beamte 5 _ Mediziner (Ärzte) 2 -> — 2 •> Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten . . . 20S *) 49 25S 0 3 1 1 _ 3 Davon waren ISO 40 Volksschullehrer 5 männliche Hörer 1 221 2S T’hertrag. . . 94 10 — 104 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 1023 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzähluiig 171 ,, -Auswärtige: 2 Ahrensburg, 3S Altona, 2 Blankenese, 2 Gr. Flottbek, 1 Lokstedt, 4 Wandsbek. Eine für Techniker angekündigte Vorlesung, Baumeister O. St ock- h ans en, Berechnung und Durchbildung der Holz- und Steinkonstruktionen, hat nicht stattgefnnden. XIII. Fischerei. Öffentliche Vorlesungen. Professor Dr. Ehrenbaum, Kustos der Biologischen Anstalt auf Helgo- land, Über Älethoden und Resultate der modernen Äleeresforschnng in ihrer Bedeutung für die heimische Fischerei. An drei Tagen einstündig. 108 Bericht über die Vorlesungen. 1) Aufgaben der internationalen Meeresforschung. 2) Das Problem der t'berfischung. 3) Von der Biologie der Scholle. Beruf Wohnort f i.| || S N Beruf 1 Hiesigel Aus- wärtige X Vortrag. . . 38 45 16 1 — 17 Lehrerinnen — 1 — 1 4 — — 4 .Architekten und Ingenieure 1 — — 1 Andere priv.ite Techniker. 1 — — 1 Fabrikanten 1 — — 1 1 — — 1 Handwerker 4 — — 4 Seeleute : 1 — 1 a. Schiffer 1 — — 1 b. Ohne nähere Angabe. . 1 — — l Verschiedene männl. Berufe 5 1 — 6 Schüler 4 — — 4 1 — — 1 Männliche Hörer ohne 2 — — 2 Berufsangabe 2 — 1 3 2 1 — 3 Verschiedene weibl. Berufe 1 — — 1 Weibliche Hörer ohne 1 — — 1 Berufsangabe : 1 — — 1 a. Verheiratete 8 1 9 1 1 — 2 b. Unverheiratete 3 1 — 4 '2 — — 2 Gesamtzahl nach den aus- *) 1 1 gefüllten Zählkarten . . . 70 11 1 82 Davon waren * 58 s 1 38 7 — 45 weibliche „ 12 3 15 Wohnort Kaufleute bezw. Handlungs- gehilfen Bankbeamte Juristen: a. Bechtsanwälte und Notare b. Assessoren und Refe- rendare Verschiedene Beamte: a. Technische Beamte des höheren Verwaltungs- dienstes b. Bureaubeamte c. Sonstige Beamte Mediziner : a. Ärzte b. Zahnärzte Apotheker Chemiker Oberlehrer Sonstige Studierende Volksschullehrer Übertrag Gesamtzahl nach der Kopfzählung 201 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 67 „ *) Auswärtige : 5 Altona, 1 Berlin, 1 Finkenwärder, 1 Fuhlsbüttel, 1 Schiffbek. 1 Wandsbek, 1 Mazagan iMarokko). Fiscliereidirektor Lllbbert, Deutsche und ausländische Fiscliereihäfeu, mit Lichtbildern. Wöchentlich einstündig, im ganzen viermal. 1) Hamburg, Cuxhaven. 2) Geestemünde, Bremerhaven. 3) Altona, Nordenham. 4) Ijmuiden, Scüeveningeu. Ein fünfter Vortrag über Grimsby, Hüll, Aberdeen, Ostende fiel aus. Beruf Wohnort Zusammen Beruf Wohnort I Zusammen | ■1 Aus- |wärtige | Ohne 1 Angahel 1 Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe Kaufleute bezw. Handlungs- Vortrag. . . 27 i 2 — 29 gehilfen 23 _ 2 25 Verschiedene Beamte: Bankbeamte 2_ — 2 a. Technische Beamte des Juristen (.Assessoren und höheren A'erwaltungs- 0 9 1 — 1 ■? Übertrag. . 27 2 - 29 Übertrag. . . 28 2 1 31 Wintersemester 190S/09. 10<) Beruf Wohnort Zusannnen Beruf Wohnort Zusammen | Hiesige Aus- wärtige 1 Ohne 1 Angabe £ V5 ^ <1 M ü Vortrag'. . . •28 9 I 31 Vortrag. . . 63 9 12 h. Zollbeamte '2 — — 2 Landwirte und Gärtner. . . 9 9 c. Bureaubeamte 8 — — 8 Seeleute: 3 1 4 1 llediziner: 1). Ohne nähere .tngabe. . 1 _ 1 a. .yrzte 1 — — 1 Verschiedene männliche 1 I j 1 1 14 IS Oberlehrer 1 — 1 Jlännliche Hörer ohne 1 1 9 9 11 Volksschullehrer 4 2 — 6 Weibliche Hörer ohne Seminaristen 1 2 — 3 Berufsangabe: 1 1 10 1 .Vrchitekten unil Ingenieure 4 - — 4 b. Unverheiratete .tndere private Techniker. 1 — — 1 *) Schriftsteller u. Journalisten 1 — — 1 gefüllten Zählkarten . , . HO 15 6 131 Fabrikanten 1 3 Handwerker 3 — — Davon waren 99 la. Übertrag. . . 63 T 2 72 weibliche „ 18| 1 i 20 Gesamtzahl nach der Kopfzähhing' 356 Zuhörer. ruirchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 89 „ *) Auswärtige: 11 Altona, 1 Bergedorf, 2 Blankenese, 1 Wandsbek. XIV. Mathematik. Vorlesungen für Hörer mit fachwissenschaftlichem Interesse. Professor Dr. Schubert, li Analytische Geometrie. 1. Reihe eines vierseinestrigen Zyklus mathematischer Vorlesungen über höhere Mathematik. Vorkenntnisse in der elementaren Arithmetik, Planimetrie und Trigonometrie waren erforderlich. Gebühr At 10. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 20mal. Wohnoi't S Beruf Hiesige| Aus- wärtige Ohne Angabe rt N Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen .... Verschiedene Beamte: 2 2 a. Bureaubeamte 9 — — 2 b. Sonstige Beamte 2 — — 2 Volksschullehrer 9 5 — 14 Seminaristen 5 — — 5 Lehrerinnen 4 2 — 6 .Architekten und Ingenieure 2 — — 2 Andere private Techniker 2 1 — 3 Handwerker 1 — 1 Übertrag. . 29 8 - 37 110 Bericht über die Vorlesungen. Wohnort o Beruf Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe B s ES3 Vortrag. . . 29 s 37 1 1 Männliche Hörer ohne Berufsangabe . . . 1 — — 1 Gesamtzahl nach den ausgefüliten Zähl- Sl *) s 39 Davon waren männliche Hörer 27 () 33 weibliche „ 4 2 — G Ge.saratzahl nach der Kopfzählung 557 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung . 2S „ *) Auswärtige: 4 Altona, 1 Harburg, 1 Sande b. Bergedorf, 1 Segeherg, 1 Thesdorf. 2) Elementare Arithmetik und Alg:elira in didaktischer Hinsicht. 1. Eeihe eines viersemestrigen Zyklus mathematischer Vorlesungen ü1)er niedere Jlathematik. Vorkeuntnisse waren nicht erforderlich. Gebühr M 10. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 20mal. Wohnort 1 Beruf Hiesige Aus- wärtige |l N Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen .... _ 1 1 Verschiedene Beamte (Sonstige Beamte) 1 — — 1 Vülksschullehrer 3 2 — 5 Seminaristen 2 — — 2 Lehrerinnen 4 — — 4 Architekten und Ingenieure 1 — — 1 Andere private Techniker 1 — 1 Verschiedene männliche Berufe 2 — — 2 Verschiedene w'eibliche Berufe 1 — — 1 Weibliche Hörer oline Berufsangabe (Unverheiratete) 2 _ _ 2 Gesamtzahl nach den ausgefUllten Zähl- 17 *) 3 •50 Davon waren männliche Hörer 10 3 13 weibliche „ 7 — — 7 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 242 Zuhörer. liurchschnittszahl bei deu einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 12 „ *; Auswärtige: 1 Blankenese, 1 Boberg, 1 Thesdorf. Eine angekündigte Vorlesung, Professor I)r. Hoppe, Analytische Hechanik, speziell die Hechanik der flüssigen Koi-per (Hydrodynamik). Gebühr M 10, hat nicht stattgefunden. XV. Astronomie und Nautik. Öffentliche Vorlesungen. Dr. Schwaßmann, Gbservator der Sternwarte, Populäre Astronomie, mit Lichtbildern. Wöchentlich anderthalhstündig durchs Semester, im ganzen IGmal. Wintersemester 190S/09. li I Beruf Wohnort Zusammen Beruf Wohnort B a N 1 iS "" < ■| Kaufleut ebezw. Ilandlungs- Vortrag. . . 62 13 7.5 gehilfen 21 — — 21 Architekten und Ingenieure 1 4 5 Bankbeamte b 1 — G Andere iirivate Techniker . 9 1 3 Theologen (Geistliche) .... 1 — — 1 Handwerker 4 3 •Tnristen (Rechtsanwälte Verschiedene männl. Berufe 2 1 3 1 1 9 18 Verschiedene Beamte; Männliche Hörer ohne a. Bureaubeamte 8 2 — 10 Berufsangabe 4 1 5 b. Sonstige Beamte 1 — 7 Verschiedene weihl. Berufe 1 1 9 ilediziner: Weibliche Hörer ohne a. Ärzte 2 — — 2 Berufsangahe : 1 1 s 1 1 s 9 Sonstige Studierende . . . . 2 2 — 4 c. Schülerinnen 2 — 9 Volksschullehrer 4 6 — 10 Gesamtzahl nach den aus- *) Seminaristen — — gefüllten Zählkarten . . . 111 33 - 144 Semin.aristinnen 4 — — 4 Davon waren lUiertrag. . . 62 13 - 75 weibliche „ 26 6 32 Gesamtzahl nach der Kopfzählang 2109 Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung 132 „ *) Auswärtige : 20 Altona, 2 Bergedorf, 1 Blankenese, 1 Gr. Flottbek, 1 Lokstedt, 2 Ohlsdorf, 1 Pinueberg, 4 Wandsbek, 1 Wilhelmsburg. Professor Dr. Bolte, Direktor der Navigatioiisscliule, Scliiffahrtkunde in elementarer Beliandlnng, mit praktischen Übungen nnd Beob- achtungen. Persönliche Anmeldung bei dem Dozenten war erforderlich. Wöchentlich anderthalbstündig, im ganzen elfmal. Beruf Wohnort E i i 5 Zusammen Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen .... 12 1 13 Juristen (Assessoren und Referendare). . 1 — I Verschiedene Beamte; a. Bureauheamte 1 1 h. Sonstige Beamte — 1 - 1 Chemiker — 1 — 1 Architekten und Ingenieure 3 1 — 4 Andere private Techniker — 1 1 Handwerker 9 — — 9 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten 19 *) 5 - 24 Davon waren männliche Hörer 19 5 — 24 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 209 Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 19 „ *) Au.swärtige: 3 Altona, 1 Billwärder, 1 Lokstedt. 11-2 Bericht über die Vorlesungen. XVI. Physik. öffentliche Vorlesungen. Professor Dr. Voller, Direktor des Physikalischen Staatslahoratoriums, Gesamtkursus der Elektrizitätslehre; I. Teil: Grundtatsachen, Gesetze lind Theorien. Wöchentlich einstündig durchs Semester, im ganzen 21 mal. Wohnort s Beruf Aus- Iwärtise Oline 1 Angabe 1 1 Kaufleute bezw.Ilandlungs- gehilfen 10 5 15 Bankheamte 1 — 1 Verschiedene Beamte: a. Zollbeamte 1 1 b. Bureaubeamte 17 2 19 c. Sonstige Beamte 10 5 — 15 Volksschullehrer 12 4 — 16 Seminaristen 6 — — 6 Lehrerinnen 12 5 — 17 Seminaristinnen 2 — — 2 Architekten und Ingenieure G 2 __ 8 -ändere private Teclmiker. . 9 2 1 12 Handwerker 1 — 1 Übertrag. . . ST 25 1 113 Beruf 1 Hiesige| Aus- wärtige N Vortrag. . . 87 25 1 113 Verschiedene männl. Berufe 3 — — 3 Schüler 12 2 — 14 Männliche Hörer ohue Berufsangabe 4 — — 4 Verschiedene weibl. Berufe 1 3 — 4 Weibliche Hörer ohue Berufsangabe : a. Verheiratete 10 1 1 12 b. Unverheiratete 7 1 — 8 Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten . . . 124 •) 32 1 158 Davon waren männliche Hörer 92 22 I 115 weibliche „ 32 10 1 43 Wohnort I § (Tesamtzahl nach der Kopfzählung 2G5G Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung 126 „ *) Auswärtige: 19 Altona, 1 Alt-Rahlstedt, 1 Bergedorf, 3 Blankenese, 2 Neuhof, 3 Ohlsdorf, 1 Schwarzenbek, 2 Wandsbek. Professor Dr. Claßen, Wissenschaftlicher Assistent am Physikalischen Staatslaboratoriuin, Über die Natur des Lichts. Wöchentlich einstündig, im ganzen zwölfmal. Beruf Wohnort Zusammen j Beruf Wohnort 1 Zusammen [ 1 Hiesigel • ^ üiine 1 Angabe 1 Hiesige ■^1 = 1 Kaufleute bezw. Handlungs- Vortrag. . . 26 6 _ 32 12 1 13 1 1 3 1 1 Verschiedene Beamte: Oberlehrer 1 — 1 a. Technische Beamte des Sonstige Studierende 1 — — 1 höheren Verwaltungs- Volksschullehrer 7 '2 — 9 9 1 3 9 9 1 1 1 1 c. Bureaubeamte 5 _ _ 5 Architekten und Ingenieure 6 1 _ d. Sonstige Beamte .... 2 3 5 Andere private Teclmiker . 1 1 — 2 Mediziner : Andere künstlerische Berufe 1 — — 1 1 1 4 1 5 b. Zahnärzte 1 — 1 Verschiedene männl. Berufe 1 1 - 2 Übertrag. . . 26 6 — 32 Übertrag. , . 51 14 - 65 Wintersemester 1 90S, Oi). 118 Wohnort s W )hnort z B e r u f 1 Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe X Beruf .z? 7J ^ s’-? ■^,.z B a N Vortraff ■ . . 51 14 , — 4 ; — 65 11 Vortrag. . . 67 1 27 1 •> 1)4 4 Männliche Hörer ohne 1 1 1 3 4 — Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten . . . Verschiedene weibl. Berufe Weibliche Hörer ohne Berufsangabe : 4 4 69 D 28 0 99 5 7 Davon waren männliche Hörer 59 21 so weibliche „ 10 2 19 Übertrag . . . 67 27 1- 94 Gesamtzahl nach der Kopfzählung- 1369 Znliörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung 1 14 „ *) Auswärtige : 14 Altona,' 1 Blankenese, 1 Kl. Börstel, 1 Gr. Flottbek, 1 Ilarhurg, 1 Neuengamme, 2 Rellingen, 2 Schiffbek, 4 Wandsbek, 1 Wilhelmsburg. Professor Dr. Walter, 'Wissenschaftlicher Assistent am Physikalisclien Staatslaboratoriuin, Über Rönt^enstralilen und Eöntgenapiiarate. Wöchentlich einstündig, im ganzen viermal. Wohnort Wohnort g Beruf Ohne 1 Aiiirabei B d N Beruf 1 Hiesige Aus- Iwärtige §1 o = i 29 Kaiifleiite bezw. Haiidluugs- 16 1 19 1 V ortrag . . . 50 1 1 13 1 1 64 12 _ Andere private Techniker . Schriftsteller u. Journalisten 9 2 11 Verschiedene Beamte: a. Technische Beamte des höheren Verwaltungs- 1 9 — 1 0 9 Verschiedene niänul. Berufe 4 37 1 6 — 5 43 3 3 10 4 4 d. Sonstige Beamte Mediziner : 4 1 2 — 6 1 Verschiedene weibl. Berufe Weibliche Hörer ohne Berufsangabe: 2 — ■ 2 4 4 4 9 6 Oberlehrer 3 1 4 b. Unverheiratete 7 1 — 8 Sonstige Studierende 2 3 4 — 9 Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten . . . 134 *’) 28 163 1 1 Davon waren 143 9 1 3 männliche Hörer 118; 25 — weibliche 16 20 Übertrag. . . 50 13 1 64 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 6^9 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung 155 „ *] Auswärtige: 23 Altona, 2 Gr.Borstel, 1 Lokstedt, 1 Schwarzenbek, 1 Wilhelmsburg. Dr. Jensen, Wisseuschaftliclier Assistent am Physikalischen Staats- laboratorium, Die Hauptanfgaben der Photometrie des Himmelslichtes. Wöchentlich einstündig, im ganzen fünfmal. 114 Bericht über die Vorlesungen. Wohnort g Wohnort g Beruf s Aus- 1 wärtige Ohne Angabe 1 Beruf X Aus- 1 wärtigel 1 Ohne Anjjabel a N Kauflente bezw. Handlungs- gehilfen 3 1 1 — 3 2 Vortrag . . . Handwerker 22 1 1 G I - 28 2 1 Ö O 9 a. Technische Beamte des höheren Verwaltungs- Männliche Hörer ohne 3 3 1 1 9 2 6 1 3 Mediziner (Zahnärzte) .... 1 — 1 b. Unverheiratete 1 1 Sonstige Studierende 1 1 2 Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten . . . 37 *) 10 47 Architekten und Ingenieure .■ändere private Techniker. 3 4 4 5 1 — Davon waren 33 4 10 43 4 Übertrag. . . 22 G — 2S weibliche „ - Gesamtzahl nach der Kopfzählnng 131 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 2G ,, *) Auswärtige : G Altona, 2 Bergedorf, 2 'Wilhelmsburg. Dr.-Ing. Yoege, Wissenscliaftliclier Assistent am Phy.sikalisclien Staats- laboratorium, Elektrisclie Beleuchtungsanlagen, mit Lichtbildern und Experimenten. Die Erzeugung des elektrischen Stromes in der Zentrale. — Die Verteilung der elektrischen Energie. — Die elektrischen Beleuchtnngskürper. Das Tesla-, Moor- und Qnecksilberlicht, die neuen elektrischen Glüh- und Bogenlampen. Wöchentlich einstündig, im ganzen siebenmal. Wohnort 1 Wohnort a Beruf i.5fl S-g s Beruf s 2 s: ^ N Verschiedene Beamte (Sonstige Beamte) 1 1 Mediziner (Studierende) 1 — — 1 Chemiker 1 — 1 Sonstige Studierende 5 7 _ 12 Architekten unil Ingenieure 1 — — 1 .tndere private Techniker — 1 — 1 Verschiedene weibliche Berufe — 1 — 1 Gesamtzahl uach den ausgefüllteii Zähl- s *) 10 IS Davon waren männliche Hörer 8 9 17 weibliche — 1 — 1 *) Auswärtige : 1 Flensburg, 2 Göttingen, 1 Hannover, 1 Kiel, 1 Königsberg i. Pr., 1 Ratzeburg, 1 Uelzen, 1 Melbourne, 1 Panama. Dr. Klünder, 1) Qualitative Analyse und Darstellung von anorganischen Präparaten. Beruf Wohnort c 1 S3 1 S Kanfleute bezw. Handlungsgehilfen .... 0 5 1 1 4 1 1 1 1 1 1 1 2 1 4 5 , 1 1 Männliche Hörer ohne Berufsangabe . . Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- S *) (1 14 Davon waren männliche Hörer weibliche *) Auswärtige: 1 Berlin, 1 Deutscb-Müllmen wähl, 1 .Jena, 1 München. 2) Organische Elementaranalyse. 3 d 5 1 - 0. Schl.. 1 Gö 9 5 ttingen Beruf Wohnort 1 Oluie Angabe, Sonstige Studierende 3 3 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten *) 3 3 Davon waren 3 3 *) Auswärtige: 1 Darmstadt, 1 Greifswald, 1 Graz. Bericht über die Vorlesungen. 1 •2-2 Drei aiigekündigte Praktika, Professor Dr. Voigtländer, Untersuchung von Nalirungs- und Genußmitteln, Dr. Gülilich, Technische und forensische Analyse, und Häßler, Physikalische Chemie, halten nicht stattgefunden. •2. Für Lehrer und Lehrerinnen. Oberlehrer Dr. Ri schb ieth. Chemisches Praktikum, Anleitung zur Aus- führung chemischer Unterrichtsversuche. Gebühr At 10. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 22mal. Wohnort i Beruf Hiesige Aus- wärtige Oliiie Angabe « N Volksschullehrer Lehrerinnen ß 4 l! = 9 6 Gesamtzahl nach (leu ausgefüllteu Zahl- 10 1 - 15 Davon waren 6 3 ' 9 weibliche „ ... . 4 2 1 6 Oesanitzahl nach der Kopfzählung 269 Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 12 „ *) Auswärtige: 2 Bergedorf, 1 Geesthacht, 1 Saude bei Bergedorf, 1 Wandsbek. XVIII. Mineralogie und Geologie. Öffentliche Vorlesung. ITofessor Dr.Gottsche, Direktor des Mineralogisch-Geologischen Instituts, Einführung in die Geologie. Persönliche Anmeldung beim Dozenten war erforderlich. Wöchentlich einstiindig ilurchs Semester, im ganzen 16mal. Beruf Wohnort i Beruf Wohnort 1 Zusammen | 1 Aus- 1 v/iirtige Ühue Angabe Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe 1 Kaufleute bez w. Handlungs- Vortrag. . . 41 ' 19 ßO gehilfen 9 2 — 11 Architekten und Ingenieure 1 1 1 — 2 .luristeu (Verwaltungs- Landwirte und Gärtner . . . 1 1 — — 1 beamte und Richter) . . . — 1 — 1 Verschiedene männliche Verschiedene Be.amte: Berufe 1 !- — 1 •) 0 I 1 b. Bureaubeamte 1 3 — 4 Verschiedene weibl. Berufe 1 — _ 1 c. Sonstige Beamte — 1 — 1 Weibliche Hörer ohne Mediziner (Zahnärzte) .... — 1 — 1 Berufsangabe : Tierärzte 2 — — 2 a. Verheiratete u- — 1 Chemiker. . . 1 — — 1 b. Unverheiratete i! 1 — 2 Oberlehrer I — — 1 *) Sonstige Studierende .... Volksschullehrer 1 15 — 1 gefüllten Zählkarten. . . . 48 1 21 ~ 69 Lehrerinnen 9 4 — 13 Davon waren 1 fi Übertrag. . . 41 19 — 60 weibliche „ 12 5 17 Gesamtzahl nach der Kopfzählung Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung . .ö4 „ *) Auswärtige: lO.-tltoiia, 1 Blankenese, 1 Gr. Börstel, 1 Bramfeld, 2 Gr. Flottbek, 1 Fuhlsbüttel, 1 Lokstedt, 1 Oejendorf, 1 Ohlsdorf, 2 Wandsbek. Wintersemester 190S()9. 123 XIX. Zoologie. Öffentliche Vorlesungen. Professor Dr. Kraeiieliii, Direktor des Xaturliistorisclieii ]\Iiiseunis, i'ber tierische Scliädlinge mit hesoiulerer Beriicksiclitig-ung der lieimi- sclien Fauna. Wöchentlich einstündig durchs Semester, im ganzen IGmal, Wohnort Wohnort Beruf S •> w Ohne Angabe c S N Beruf <-.Ti 'S Ohne Anffube! rt c5 Kaufleute bezw. Handlungs- Vortrag . , . GG 13 79 13 13 3 3 Verschiedene Beamte: Verschiedene männliche 3 2 o 3 2 1 _ 3 5 c. Sonstige Beamte 2 — 2 Männliche Hörer ohne «) 9 3 3 1 1 1 1 9 Apotheker 1 ~ — 1 Weibliche Hörer ohne Sonstige Studierende 1 — — 1 Berufsangabe: Volksschullehrer 12 8 — 20 a. Verheiratete 4 1 — 5 5 2 9 9 Lehrerinnen 18 19 1 — *) MusikalischeBerufe(Herren) — 1 — 1 91 17 108 Schriftsteller u. Journalisten Handwerker 1 4 4 1 M Davon waren 61 12 -o Übertrag . . . 66 13 - 79 weibliche „ 30 5 — 35 tJesamtzahl nach der Korfzählung 7ßl Znhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählnng. 48 „ *) Auswärtige: 8 Altona, '1 Bergedorf, 1 Blankenese, 1 Bredstedt, 1 Fuhlsbüttel, 1 Schiffbek, 1 Vierden hei Sittensen, 2 Wandsbek. Professor Dr. Pfeffer, Kustos des Xaturliistorisclieii Jliiseiims, Die geogTaphisclie Verbreitung der Tiere auf erdgescbiclitlicher und staninies- geschichtliclier Grundlage. Mit besonderer Rücksicht auf Lehrer und Lehrerinnen. Wöchentlich einstündig durchs Semester, im ganzen 19mal. Beruf Wohnort Zusammen i 1 Beruf Wohnort 1 Hiesigel Aus- j wärtijjel .S ü. 1 Hiesige -> ■- C Kaufleute bezw. Handlungs- Vortrag. . . 13 1 14 gehilfeu 11 — — 11 Verschiedene Beamte: Bankbeamte 1 — — 1 a. Technische Beamte des Juristen: höheren Verwaltungs- a. Verwaltuugsbeamteund dienstes — 1 — 1 1 1 4 — — 4 1). Assessoren und c. Bureaubeamte 1 1 — 9 Referendare — 1 — 1 d. Sonstige Beamte 2 — — 2 Übertrag. . . 13 1 - 14 Übertrag. . . 20 3 - 23 124 Bericht über die Vorlesungen. Beruf Wohnort Zusammen Beruf Wohnort Zusammen | Hiesige Aus- wärtige Ohne Aneabe Hiesige Aus- wärtige Üliiie Aiieabe •20 3 - 23 Vortrag. . . 45 1 9! — 54 1 1 Weibliche Hörer ohne 1 I 5 Berufsangabe : 12 14 a. Verheiratete .... 3 1 2 - 1 1 b. Unverheiratete . . . 4 1 1 ‘ — 2 2 c. Schülerinnen 1 — 1 Gesamtzahl nach den aus- *) j gefüllten Zählkarten .... 53 I 12 1 — 65 0 3 Davon waren 45 54 weibliche •20, 5 — 25 Vortra; Sonstige Studierende . Volksschullehrer . . Lehrerinnen Schriftsteller u. Journalisten Handwerker Landwirte und tiärtner Schüler Jlännliche Hörer ohne Berufsangabe Übertrag , 1 , V,. 1 1 1 • 1 - • 1 “ Zuhörei'. Hurchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 36 *) Auswärtige: 6 Altona, 1 Blankenese, I Fuhlsbüttel, 1 Marne, 1 SchiÄek ■2 Wandsbek. ’ Dr. IJräseke, \ ergleichencie Anatomie des Großhirns der A^drbeltiere. Im Anschluß hieran Einfiilirung in die Kenntnis des menschliclien Groß- hirns. Jlit Lichtbildern und Demonstrationen von Präparaten. Wöchentlich eiiistündig, ini ganzen sechsmal. 1) Vergleichende Anatomie des Großhirns der Wirbeltiere. -) 11 1, niederen Säugetiere. 3) 1- 1- 11 ,. „ höheren .5) } Das menschliche Großhirn. fi)l Wohnort Zusammen | Hiesige, Aus- wärtige Ohne Angabe 52 14,'- 66 2 1 2 1 1 3 1 ' — 1 4 2 1 1 — 3 1 6 6 3 2 , — 5 *) 71 19 — 90 5. 16 - X2 15 3 - IS Beruf Wohnort 5" -= Beruf Kaufleiite hez w. Handlungs- gehilfen Bankbeamte Verschiedene Beamte: a. Zollbeamte b. Bureaubeamte c. Sonstige Beamte Mediziner: a) Ärzte bl Zahnärzte Tierärzte Studierende der l’liilosophie und der Lehrfächer . . . . Volksschullehrer Lehrerinnen Architekten und Ingenieure Andere private Techniker. Übertrag. . 52 14 I- Vortrag. . . MusikalischeBeriife Herren .\ndere künstlerische Berufe Handwerker Landwirte und Gärtner... Schüler Männliche Hörer ohne Berufsangabe Verschiedene weibl. Berufe Weibliche Hörer ohne Berufsangabe : a. Verheiratete b. Unverheiratete Gesamtzahl nach den aus- gefüllten Zählkarten . . . Davon waren männliche Hörer weibliche vTesamtzani nacu der Koptzahlung 37G Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung . 63 , •'Auswärtige: 1 Allermöhe, 8 Altona, 1 Bergedorf, 1 Fuhlsbüttel, 3 Geesthacht, 1 Göttmgen, 1 Moorfleth, 1 Xeuengainme, 2 Wandsbek. Wintersemester lS)0S/09. rj5 Praktikum für Lehrer und Lehrerinnen. Professor l)r. Ff. Ah 11)0 ni, Zoolog'isclie Ühung-en: Wirbeltiere, II. Teil: Peptilien, Amphibien und Fische. Gebühr M 10. Wöchentlich zweisthmlig durchs Semester, im ganzen ISmal. Wohnort s Bern f 1 Aus- wärtige Ohne Angabe s N Kaufleute hezw. Handlungsgehilfen ... 1 1 Volks.schullehrer 5 9 7 Lehrerinnen 19 — — 19 Gesamtzahl nach den ausgefüllteii Zähl- *) 9 ’2j Davon w'aren männliche Hörer (! 9 8 weibliche „ 19 — — 19 Oesamtzahl nach der Kopfzählung HTö Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. „ *1 Auswärtige: 1 Altona, 1 Geesthacht. XX. Botanik. Öffentliche Vorlesungen. Professor Dr. Kleb ahn. Wissenschaftlicher Assistent an den Botanischen Staatsinstitiiten, Beziehungen zwischen Bau und Lebensweise der Pflanzen. Insbesondere für Oberlehrer und Oberlehreriiinen. Wöchentlich einstündig durchs Semester, im ganzen lömal. Wohnort 1 Beruf Ä Aus- wärtige Ohne Angabe P s N Kaufleute hezw'. Handlungsgehilfen .... Verschiedene Beamte (Sonstige Beamte). 1 1 :i 1 - 1 1 4 14 i 14 ■> 3 1 1 2 Männliche Hörer ohne Berufsangabe . . . I — 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllteii Zähl- karten 99 *) 4 26 Davon waren 8 4 12 weibliche „ 14 — 14 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 970 Zuhörer. Durchschnittszahl hei den einzelnen Vorlesungen nach der Koiifzählung. 18 „ *) Auswärtige: 3 Altona, 1 Gr. Flottbek. Dr. Brick, Wissenschaftlicher Assistent an den Botanischen Btaats- instituten. Der Obstbaum und seine wichtigsten Schädlinge. 120 Bericht über die Vorlesungen. Es wurden sieben Vorlesungen gehalten, ‘2 in Farinseu etwa 40 Zuhörer, 2 im Alsterkrug (Groß Börstel- Alster- dorf-Fuhlsbüttel) „ 40 2 im Botanischen Garten in Hamburg „ 100 „ (Gärtner) 1 in Fuhlsbüttel-Ohlsdorf i . . . . „ 40 „ Praktika. Zur Teilnahme an den botanischen Praktika war Anmeldung bei den Dozenten erforderlich. Professor l)r. Zacharias, Direktor der Botanischen Staatsinstitute, 1 ) Über Anatomie der Pflanzen, mit mikroskopischen Übungen. Gebühr M IG. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 13mal. Wohnort Zusammen Beruf Hiesige Aus- wärtige' Ohne ' Angabe Kaufleute bezw. Handlungsgehilfen .... I 1 Juristen (Verwaltungsbeamte u. Richter) 1 — — 1 Volksschullehrer 1 4 — 5 Lehrerinnen 2 — — 2 Handwerker 1 — — 1 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe (Unverheiratete) 2 1 3 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten s 5 13 Davon waren männliche Hörer 4 4 8 weibliche „ 4 1 “ 5 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 150 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählnng. 12 „ *) Auswärtige; 1 Gr. Börstel, 2 Harburg, 1 Oldesloe, .1 Wandsbek. 2) Praktisclie Übungen im Untersuclien und Bestimmen von Kryptogamen. Gebühr .At 10. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen lömal. Beruf Hiesige ! Aus- 1 wärtige g ' Ohne Angabe Zusammen Oberlehrer 1 1 2 Volksschullehrer — 1 — 1 Lehrerinnen 1 — — 1 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe (Unverheiratete) 1 1 2 Gesamtzahl nach den ausgefiUlten Zähl- 3 D 3 Davon waren männliche Hörer 1 2 3 weibliche „ 2 1 — 3 Gesamtzahl nach der Kopfzählung G6 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung . . 4 „ *) Auswärtige: 1 Altona, 1 Wandsbek, 1 Wilhehnsburg. Wintersemester 1908/011. 1-27 Professor Dr. Klebalin, 1) Über Anatomie der Pflaiizen, mit mikro- skoiiisclien Übungen. Gebühr JA, 10. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen Uimal. Beruf V S ffi 'ohno . s Ohne ^ Angabe] Zusammen i Verschiedene Beamte (Son.stige Beamte). 1 _ 1 Mediziner (.Arzte) 1 — 1 Volksschullehrer 1 1 2 Lehrerinnen 3 1 4 Seminaristinnen 1 1 Weibliche Hörer ohne Berufsangabe (Unverheiratete) — 1 ; 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- *) 3 10 Davon waren männliche Hörer 3 1 4 weibliche , 4 2 — G Gesamtzahl nach der Kopfzählung 117 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. 7 „ *1 Auswärtige: 1 Blankenese, 1 Fuhlsbüttel, 1 Wandsbek. 2) Bespreclning grundlegender wissenschaftliclier Arbeiten und morpho- logisch-systematisches Küllotiuinm. Gebühr 10. Für Oberlehrerinnen und Lehrerinnen, die sich auf die Oherlehrerinnenprüfung vorbereiteten. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen 20mal. Beruf Wohnort 5 hl Zusammen Lehrerinnen 4 4 Gesamtzahl nach den aiisgefiUlten Zähl- 4 4 Davon waren weibliche Hörer 4 - 4 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 77 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung. . 4 „ Professor Dr. Zacharias und Professor Dr. Klebahn, Botanische Übungen unter Benutzung des Mikroskoiis, verbunden mit Exkursionen. Gebühr M 10. Für Oberlehrer und Kandidaten des höheren Schulamts. Wöchentlich zweistündig durchs Semester, im ganzen lömal. 128 Bericht über die Vorlesungen. Beruf W ohnort Zusammen Hiesige Aus- wärtige Ohne Angabe 1 1 - 1 1 Studierende der Philosophie und der Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- karten I 1 9 Davon waren männliche Hörer 1 1 _ 2 Gesamtzahl nach der Kopfzählung 30 Zuhörer. Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzählung.. '2 „ *) Auswärtige: 1 Wilhelmsburg. Professor Dr. Zacharias, Professor Dr.Voigt und Professor Dr. Klebalin, Anleitung zu selbständigen botanischen Arbeiten. Täglich durchs Semester. Wohnort i " B e r n f •I Aus- wärtige -5 c5 Studierende der Philosophie und der Lehrfäclier 1 — 1 ] Sonstige Studierende 5 — — 5 Verschiedene männliche Berufe — 1 — 1 Verschiedene weibliche Berufe 1 — — 1 Gesamtzahl nach den ausgefüllten Zähl- •) 1 8 Davoii waren männliche Hörer 6 I weibliche „ 1 — — 1 *) Auswärtige : 1 Ularburg. XX]. Zusammenstellung der naturwissenschaftlichen Oberlehrerinnenkurse. Diese Vorlesungen und Übungen dienten zur Vorbereitung auf die wissenschaft- liche Prüfung für Lehrerinnen. Physik und Chemie: Dritte Beihe eines viersemestrigen Zyklus. Botanik und Zoologie: Fünfte Beihe eines sechssemestrigen Zyklus. Professor Dr. CI aßen, 1) Experimentalphysik, III. Teil. Siehe XVI. 2) Praktische Übungen in der Experimentalphysik. Siehe XVI. Wintersemester 1908/09. 1-29 Professor Grimsehl, 1) Vorlesungen über Unterriclitsi)liysik, VJI. Heilie: ^\'ärmelellre. Siehe XVI. 2) Praktische Übungen für den pliysikalisclien Unterricht. Siehe XVI. Dr. Klünder, Allgemeine Experimentalchemie, Organischer Teil. Sielie XVII. Dr. Kischbiet h, Chemisches Praktikum, Anleitung zur Ausführung chemischer Unterrichtsversuche. Siehe XVII. Professor Dr. Kraepelin, Über tierische Schädlinge mit besonderer Berücksichtigung der heimischen Fauna. Sielie XIX. Professor Di-. Pfeffer, Die geographische Verbreitung der 'l’iere auf erdgeschichtlicher und stammesgeschichtlicher Grundlage. Siehe XIX. Professor Dr. Fr. Ahlborn , Zoologische Übungen : AVirbeltiere, 11. Teil: Reptilien. Amphibien und Fische. Siehe XIX. Professor Dr. Zacharias, Professor Dr. Voigt mul Professor Dr. Klebahn. Anleitung zu selbständigen liotanischen Arbeiten. ' Siehe XX. Professor Dr. Zacharias, 1) Anatomie der Ptlanzen. Siehe XX. 2) Praktische Übungen im Untersuchen und Bestimmen von Kryptogamen. Siehe XX. Professor Dr. Kleb ahn, 1) Beziehungen zwischen Bau und Lebensweise der Ptlanzen. Siehe XX. 2) Anatomie der Pflanzen. Siehe XX. 3) Besprechung grundlegender wissenschaftlicher Arbeiten und morpho- logisch-systematisches Kollorpiiiun. Siehe XX op Bericht über die Vorlesungen. I :]0 XXn. Kurse an der Pharmazeutischen Lehranstalt, im Aufträge des Medizinalkollegiums. J uugcl au.ss en , Anorganische Chemie. Schluß. AVöclientlich zweistüiulig durclis Semester. Dr. Hinn eberg, Pliannakognosie. II. Teil. Wöchentlich zweistündig durchs Semester. Name des Dozenten Thema Zahl der Hörer bezw. Teilnehiuer , A. .Tungclaussen r. Hinneberg . . . . Anorganische Chemie, Schluß 3 Pharmakognosie, II. Teil 3 Zusammen, . . C Es nahmen 3 verschiedene Pharmazeuten an den Kursen teil. Davon hatten ihren Wohnort : im hamburgischen Staate. . 3 Pharmazeuten aus der Stadt Zusammen. . . 3 Pharmazeuten Wintersemester 1908 09. 131 A]ila{(o II. Yer/eicimis der nin Hambur^tisclien Kolonialinstitut iiii Winter- semester 1908 01> abgehalteneii Vorlesungen. Xame des Dozenten T h e in a Aiizalil cler einge- schriebenen Hörer Küpf- zähliing der Besucher Durchschu. | Besucli der' einzelnen Stunde 1 Prof. Dr. Wahl Allgemeine Kolonialgeschiehte .... 374 22 '2 Prof. Dr. Thnina Kidoiiialrecht 39 799 24 3 Prof. Dr. Thnina Ühungen im ciffeiitlichen Recht . . . 32 167 21 4 Kainineraerichtsrat Eiiigehoreneiireclit 30 313 21 Dr. Meyer tBerlin) 5 Regierunasrat Dr.Graef Veni altiing und Recht in den deiit- 1 Düsseldorf) sehen Schiitzgehieten 28 22i) 23 0 Prof. Dr. Rathaen Kolonialpolitik mit Phnngeii 41 920 25 7 Prof. Dr. Rathaen und Exkursionen 75 350 29 Prof. Dr. Voiat 8 Prof. Dr. Passarge Landeskunde der deutschen Kolonien 40 480 30 9 Prof. Dr. Passarge Landeskunde der deutschen Kidnnien (zweistiuidige tnniiig) 35 502 29 10 Prof. Dr. Schorr Anleitung zu Roiitenanfiiahmen und geographischen Ortshestiniuiiingeii 30 2ti4 17 11 Prof. Dr. Thilenius Die Eingehorenen der deutschen Kolonien 38 541 31 la Prof. Dr. Becker Islainkinide. mit hesonderer Berück- sichtigiing unserer Kolonien .... 23 420 12 13 Prof. Dr. Michaelseu Die Tierwelt unserer Kolonien ... 27 184 15 14 Prof. Dr. Voigt Koloniale XiitzpHanzen. ihre Kultur und ihre Schädlinge 40 1037 30 15 Prof. Dr. Voigt Praktische Ühungen im Erkennen und Untersuchen pHaiizlicher Er- zeui>uisse 71 470 28 16 I’rof. Dr. Gottsche Nutzbare Jlineralien mit besonderer Berücksichtigungiiiiserei'Kolonien 32 406 26 17 Prof. Dr. Xocht Tropeiihvgiene 43 977 28 18 Oberarzt Dr. Lauenstein Sainariterkursiis 29 211 21! 19 Prof. Dr. Becker Einführung in das Kisuaheli 13 131 4 '20 Prof. Dr. Becker Einführung in das Schriftarabische 14 95 5 •21 Dr. Hagen Einführung in die chinesische Um- gaugssprache 8 203 4 22 Dr. Graff Anleitung zu Hinmielsheohachtiingen 22 66 14 23 Prof. Glage und Verwendung und Znliereitiiiig der Prof. Dr. Olhvig Xahriing.smittel in den Tropen . 31 209 26 24 E. T. Harris Unterricht in englischer Sprache . . 23 393 15 25 Prof. Dr. Michaelseu Kursus zum Ahhalgen. Skelettieren, Konservieren und Ausstopfen hidieri'r Wirbeltiere 4 _ -- 2G Photograpliiekursus 4 — 27 Reitunterriclit 18 — Gesamtzahl .... 827 9733 20 er Obersclitilbeliörde im Sonn Aiilag'e 13 lulen gehüi't Ihiheii, ist in Spalte a eins ll i 5 £ a 1 b ^ F. Häßler Vorlesung -’s £ a Praktikum Dr. Göhlich 1 b s a 1 b a 1 b Dr. Pr 55 a o*® a l itzalil ir Hörer über- haupt B e r u f s a r t e n 2 . 0 4 i 161 Kanfleute bezw. Handlungsgehilfen <) Bankbeamte Theologen: 2 a) Geistliche b) Studierende Juristen : a) Verwaltungsbeamte und Richter 3 b) Rechtsanwälte und Notare 65 c) Assessoren und Referendare 3 d) Studierende der Rechte u. Staatswissenschaften Verschiedene Beamte : a) Technische Beamte des höh. Verwaltungsdienstes — — — 15 4 — — — — — — 47 b) Zollbeamte 2.S c) Bureaubeamte 1 17 d) Sonstige Beamte Mediziner: 1 — 1 13 a) Ärzte 1 3 b) Studierende der Medizin 4 c) Zahnärzte 1 Tierärzte 1 Apotheker — — 1 — 1 1 — — — 2 — 2 — — li) Chemiker — 1 1 37 Oberlehrer 1 12 Studierende der Philosophie und der Lehrfächer — — — 1 — — — — 9 15 3 — — 13 62 Sonstige Studierende 2 1 1 345 Volksschullehrer — 1 1 Seminaristen — — — _ 7 — — — — — — — — _ 438 Lehrerinnen 11 Semiuaristinnen 14 Architekten und Ingenieure — — — — — — — — — — — — — — - '2i\ Andere private Techniker Musikalische Berufe : — a) Herren — b) Damen 1 Andere künstlerische Berufe (i Schriftsteller und Journalisten Fabrikanten — 1 - 12 Handwerker Landwirte und Gärtner Seeleute : — a) Schiffer 1 bi Steuerleute - c) Navigationsschüler — d'i Ohne nähere Angabe — 1 11 Verschiedene männliche Berufe 5 12 9 - 65 Schüler — 1 - 27 Männliche Hörer ohne Berufsangabe — 1 1 1 - 20 Verschiedene weibliche Berufe ! Weibliche Hörer ohne Berufsangabe: “ 30 a) Verheiratete 1 — 1 — - 1 - 60 b) Unverheiratete — 1 — -1 - c) Schülerinnen 11 23 1! Iti 13 1 0 U (1 3 15 1 1610 Gesamtzahl nach den ansgefüllten Zählkarten 1 ! i 1 Davon waren : K 2-. 4h 1( 1 ( 1 2 r 14 1 1051 männliche Hörer 1 1 7 1— 1 1 559 weibliche „ 2(1 34 27 2 9 1 1 7 3 8 2 1 1 16 2 1 20 42 29 1 3 25 3 3 1 Ilten Zählkarten 14 IGf) 402 — — — — - lung zelneii Vorlesungen nach 2S 28 22 — — __ — Geiieralstatistik über den Besncli der im Aufträge der 0 b e r s c Ii u 1 b e li ö i’ ^ e im Winter 1908/1909 a b g eh a 1 1 e n e ii Vorlesungen. Von den Personen besncliten 'jrtJöiiiitb“ OJTJ zahl der Q S o'^'S o.SS Zusammen 1 2 4 5 C) 7 8 9 10 11 12 13 14 15 17 1 3« 'tS ?n 2 2^ Oh In" Vorlesung 3n 0 S •0 a b a 1> a '> > __ _ _ 687 1103 687 183 73 40 28 14 6 6 2 1041 1790 54 80 54 17 1 1 1 - 1 — ~ — — — — — 82 134 - - - f) 4 2 9 4 1 - - - - - - - - - - - - ““ - 10 4 11 4 _ _ 53 45 53 9 5 3 _ 70 98 — — — — 15 10 15 2 — — 19 25 — — — — 82 126 82 28 13 2 2 1 1 — — — — — — — — — 129 208 — - — 8 4 8 — “ — — — — — — — — — — — — 10 12 _ _ 24 42 24 4 4 1 1 1 1 _ _ _ 36 60 — — — — 46 53 46 9 3 1 1 — 1 — — 1 — — — — — — 42 99 — — — — 156 286 156 41 27 9 5 3 2 — 1 1 1 — — — — — 246 442 — — — — 96 80 96 20 5 2 2 — 1 - ~ — — — - — — — 126 176 _ — G5 37 65 10 4 _ 1 _ _ _ _ _ _ _ 80 102 — — — — 2 2 2 1 — — — — — — 3 4 — — — — 6 23 6 4 2 1 1 — — — — — — — — 14 29 — — — — 8 10 8 3 — 1 — — — — — — — — — — — — 12 18 — — — — 7 7 7 2 1 — — — — __ — — — — — — — — 10 14 — — — — 12 32 12 2 3 1 — — — — — — — — — — 1 — 19 44 1 — — — 56 87 56 18 3 3 1 — 1 1 — 1 — — — — — — 84 143 — 1 1 — 35 35 35 10 1 3 — — — — — — — — — — — — 49 70 — — 5 — 38 73 38 9 1 4 — 2 1 — — — — — — — — 1 56 111 — — — — 332 649 332 128 58 92 5 6 2 3 1 1 — — 1 — — — 559 981 — — — — 39 71. 39 16 6 4 1 — __ — — — — — — — — — 66 110 — — — — 502 878 502 163 64 31 16 7 4 3 2 3 — — — 1 — — 796 1380 — — — — 79 98 79 23 6 (t 2 — — — _ — — — — — — — 116 177 — — — — 96 143 96 27 11 5 1 — 2 1 1 — — — — — — — 144 239 — _ — 65 77 65 14 8 2 2 — 1 — — — “ — — — — — 92 142 — — — 8 — 8 — „ _ _ _ _ __ _ _ 8 8 — — — — 24 17 24 5 1 1 — — — — — — — — — — — — 31 41 — — — — 17 11 17 2 1 1 — — — — — — — — — — — — 21 28 — — — — 10 22 10 2 1 1 1 1 — — _ — — — — — — 16 32 — — — — 13 6 13 3 — — — — — — — — — — — — — 16 19 _ _ — — 97 100 97 12 9 4 1 1 _ _ ~ 1 — 1 — — — — 126 197 — 16 18 16 6 2 ■— — — — — — — — — — — — 24 34 — — — - i - 5 — — — - — - — - — — — — — — — 5 5 _ _ _ 1 z z z z z “ 1 1 _ 1 z 3 89 97 3 89 24 6 5 1 1 z z __ — — — 3 126 3 186 — — — — 194 419 194 75 32 18 (f 4 3 1 2 — — — — — 335 613 — — — — 158 ,134 1.58 9 8 4 1 3 — — — — 1 — 1 1 1 187 292 — __ 1 168 125 168 23 9 3 1 1 — 2 — 1 — — — — 208 293 — — — 502 259 502 76 19 6 2 1 _ _ 1 _ _ 607 761 — — — — .510 507 510 102 45 15 8 3 2 1 2 1 — — — — 689 1017 27 52 27 6 8 1 — 2 — — — — — — — — — 44 79 1 1 - 4418 5820 4418 1091 448 201 91 51 29 16 12 12 3 3 2 2 2 1 6382 10238 1 1 7 2606 3884 2606 693 296 138 62 37 23 12 6 7 9 3 1 2 1 3891 6490 - - 1 — 1812 1936 1812 398 152 63 29 14 6 4 6 5 i — — 1 — 2491 3748 1 V 8272 Hie ?ig-e lil. B e r u f s a r t e n Auzalil der Hörer in den nacdifolgeiiden Vordesniigeii (die Zahl der Personen, welche nur die Vorlesungen eines Vertragenden gehört haben, ist in Spalte a eingetragen, die Sprdj^ ^ Zahl der Personen an, die noch andere Vorlesungen besucht haben) Kauflente bezw. Handlungsgehilfen. , , Bankbeamte Theologen; a) (lei-stiidie b) Studierende Juristen : a) Venvaltung'sbeamte und Eichter ii)- Eeebtsanwälte und Notare c) Assessoren und Referendare. . . . d) Studierende der Rechte und Staatswisseuschaften Verschiedene Beamte: a) Technische Beamte des höheren Verwaltungsdienstes b) Zollbeamte c) Bureanbeamte . . cl) Sonstige Beamte Mediziner ; a) Ärzte b) Studierende .... c) Za.imärzte Tierärzte Apotheker Chemiker Obei'lehrer Studierende der Philosophie und der Lehrfächer Sonstige Studierende Volkssclinliehrer Seminaristen Lehrerinnen Seminai'istinneu Architekten und Ingenieure. -. Andere private Techniker .... Musikalische Berufe: a) Herren b) Damen Andere künstlerische Berufe . . Scliriftsteller und Journalisten Fabrikanten Handwerker Landwirte und Gärtner Seeleute: a) Schiffer b) Steuerleute c) NavigationsschUIer d) Ohne nähere Angabe . . . Verschiedene männliche Berufe Schüler Männliche Hörer ohne Berufsangabe A^erschiedeiie weibliche Berufe Weibliche Hörer ohne berufsangahe: a) V erlieiratete b) Unverheiratete c) Schülerinnen . Gesamtzahl nach den ansgefiillteu Zählkarten. . Davon waren: männüche Hörer weibliche „ Hiesige Auswärtige Ohne Aiiigabe des Wohnorts Gesamtzahl nach den ansgefüllten Zählkarten Gesamtz8,lii nach der Kopfzählung Durdisehnittszalil hei den einzelnen Vorlesungen nach der Konfzähliiiip' .39 50 4.3 r25 81 öl 38 3; ,3 H 2 a I b IQll 10^13 21 10' 10 3 71 1 ll 3 79 123 24 37 13129 12i 9 — 1 1 — I 1 12114 1; 1 G2!5G llfiiGO 29 10 17 38 36 — 1— 24 20 218 43 2.Ü 17 118 120 4G40 70l2G 1.37 23 12 24 -I- 1 1 — ! I 2 4 17; 2: 3! 17| 3 2' .3 3! 2 1 .ÜOi 82 .36 19:25 “I 3! G 14112 1.3| 9 19 25 31 2: 3 G!.3G!i4 G 21 201 34 21 4 2i 13 4: — - 4 29 49 L 2 1 1 2 3 - 1 — 4' 2S 1 ! 5 321 52 2 4 — ; 1 — 1 1 1 9 20 öl 9 ij 9 42! 21 3G: 33 -i 3 83,1GG 1221128 429 69 1 1; 1 1 2, 21 1 2 -I 10 — 1 4 12 lOi — 1 1 Gl 82 39 1 38 1 9 12 — I 4 — ! 1 -I 1 1 1 3 4 10 r 4! r 10 1.' 1' 2 8l 20 1 — — ' 1 80|202 36 1 5G 321 51 2 .3' 2 11| 1 16- 9 28; 32 11 2 1 1 1 26 5 98467 841 82 334 96 12 19 19 30 315 723 11 3 31 12 8: 3j 9 4 .3 6 1 9 86103 3 16 15 178 41 1 52 140 62 14.3 286 109 1; 2 4' 13 4I 3 54 96 67i 97 250 58 6 78 1 94 114444 329 98 3 '.2 41 V 1 1 3 2 191 1 32! 24 3 1.35 1.38 98 1 9.3 1646 2.346 30|37 549 21 25 9 12 21 10|25 4|10| 2 5 6115 412 19 26 16 23 12 D 2 - 1 Emamiel Otocklianseii I\'. Kur.sus 1 5j 1 2I — 12 ll 1 ,3l 140111 3 — 1 8 17 6 — 1 2 — 37 64 30 96 71 59 99 223 35 68 109 109 107 325 63 28 35 16 33 39 16 96 51 174 27 5 4 1518 1112 481 25 23 32 - 3 90131 23 14 208 49 1 32 3r 9 6 51 60 1.3j 7 201 31 3 I b 30 82 13 19 64 51 35 3il0 — 3 31 49 11 50 93 10! 10 19 126 114 1.55 26 140 10 10 2( 3 1 55 83 2 10 13 15 85 54 33! (i 2 1548 16 11 lß!:59 — I 1 — I 1 i; 1 ISA! 2I 6 19 33 8 9 2548 I2I23 13 27 18 23 49 9 6 2 1 4 1901 65 B e r u f s a r t e u Kauflente hezw. Ifandluiigsgeinlfen Bankbeamte Theologen: a) Geistliche h) Studierende Juristen: a) A^erwaltmigsheamte mul .Richter h') Eeclitsauwälte und Notare c} Assessoren und Referendare d) Studierende der Rechte und Staatswisseusoliafteu Verschiedene Beamte: a) Technische Beamte de.s hölieren V erwaltmigsuienstes h) Zolibeainte c) Bnreaubeamte d) Sonstige Beamte Mediziner: a) Ärzte h) Studierende c) Zahnärzte Tierärzte Apotheker Chemiker Oberlelirer Studierende der Pinlosophie uud der Lehrfächer Sonstige Studierende Volksscliullehrer Seminaristen Lelirerinnen ■Semiiiaristinnen Architelcteji und Ingenieure Andere private Techniker Mu3ikali.sche Bernte : a) Herren h) Damen Andere künstlerische Berufe Sciiriftsteller und Journalisten Fabrikanten Handwerker Landwirte und Gärtner Seeleute ; a} Schiffer h) Steuerleute c) Navigationsschtiier d) Ohne nähere Angabe Verscliiedene männliche Berufe Scliüler Männüche Hörer ohne Berufsangabe Verschiedene weibliche Berufe Weibliche Hörer ohne Berufsangabe: a) Verheiratete b) Unverheiratete c; Schülerinnen Gesamtzahl nach den atisgefüllten Zählkarten Davon waren; männliche Hörer weibliche „ Auswärtig Ohne Angabe des Wohnortes Gesamtzahl nach den ansgefüllten Zählkarten Gesamtzahl nach der Kopfzähliuig Durchschnittszahl bei den einzelnen Vorlesungen nach der Kopfzähinng 11. Jahresberichte der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten für das Jahr 1908. 10 Al 1^:. 1. Stadtbibiiothek Bericht für das Jahr 1908 vom Direktor Professor Dr. Hoherf Die Zusammensetzung der Bibliotliekskommission, deren Vorsitz Herr Senator Dr. von Melle führte, erfulir eine Veränderung, indem an Stelle des ausgetretenen Herrn Dr. E. Wohhvill Herr Dr. H. Kriiss als Mitglied erwählt wurde. Zum Sachverständigen für Geschichte ward Herr Geh.- Rat Professor Dr. Mareks ernannt, nachdem Herr Professor Dr. G. Wohl- will, dem wir für seine langjährige opferwillige Tätigkeit lebhaften Dank schulden, dies Amt niedergelegt hatte. Auf dem Gebiet der Kultur- geschichte und der Hanseatica steht uns der Direktor des Museums für hamburgische Geschichte, Herr Professor Dr. Lauffer, beratend zur Seite. Das Beamtenpersonal ist das gleiche geblieben. Die Volontärin Fräulein Elisabeth Schierning aus Altona verließ uns Anfang ]\Iärz, um in Berlin ikre bibliothekarische Ausbildung an der von Professor Dr. WoJfstieg ge- leiteten Bibliothekarinnenschule zu vollenden. Seit dem 1. Oktober ist, ebenfalls als Volontärin, Fräulein Emma Prohmann aus Hamburg beschäf- tigt. Da für die nächsten zwei Jahre weitere Anmeldungen schon vor- liegen, scheint die von uns freiwillig und zunächst mehr zufällig über- nommene Einführung in die Technik des mittleren Bibliotheksdienstes, die etwa fünf bis sechs Monate erfordeit, zu einer dauernden Einrichtung sich zu entwickeln. Es ist auch unleugbar von Vorteil für Damen, die sich der Bibliothekslaufbahn zu widmen beabsichtigen, vor der theoretischen Unteiweisung einen solchen praktischen Kursus zu erledigen, weil sie so am ehesten über ihre Befähigung zu diesem eigenai tigen Beruf sich klar zu werden veimögen. Die Erfahrungen, die wir bisher machten, sind durchweg gute. Unsere Damen zeichneten sich durch Fleiß, Gewissen- haftigkeit und Verständnis für bibliothekarische Dinge aus. Über die Fortschritte unserer Handschriftenbeschreibung läßt sich folgendes berichten. Im August lag der Katalog der orientalischen (nicht-hebräischen) Manuskripte, den wii- Herrn Piofessor Dr. Broekebnann verdanken, fertig Verwaltung. Katalogisienni der Ilandschrifteii Avigiio- nesisches Fonnelbucli. 11 136 Stadtbibliothek. vor. Die ersten Exemplare konnten durch Herrn Professor Dr. C. H. Beckei-, der am hiesigen Kolonialinstitnt den Lehrstuhl für Geschichte lind Kultur des Orients bekleidet, und durch den Berichterstatter dem XV. Internationalen Orientalistenkongreß in Kopenhagen und mehreren dort anwesenden Gelehrten persönlich überreicht werden. In dem Bulletin des Kongresses halte die Stadtbibliothek den Teilnehmern an dieser Versamm- lung weitere ‘25 Exemplare als Geschenk zur Verfügung gestellt, ein An- erbieten, von dem gerne Gebrauch gemacht wurde. Die Hohe der Auf- lage erlaubte auch, den ansehnlichen Band von rund 17 Druckbogen, dessen typographische Ausstattung eine musterhafte Leistung dei' Offizin ir. Dmc/uUn in Leipzig bildet, sämtlichen Bibliotheken und wissenschaft- lichen Instituten, mit denen wir in amtlichem Schriftenaustausch stehen, zuzusenden. Herrn Dr. ScJiwahn’s Tätigkeit galt hauptsächlich den für die Aus- gabe des Avignonesischen Eormelbuches erforderlichen Arbeiten, Einleitung, Kommentar und Anhängen. Gerade Ende 1!)07 und Anfang 1908 sind mehrere wichtige Werke, so von Berliere, Goeller, Rieder und ßanmgarten erschienen, die sich speziell mit Snpplikenwesen und Poenitentiarie befassen und unsere Kenntnis von diesen Dingen in ungeahnter Weise bereichern. Dadurch ward es notwendig, den allgemeinen Teil der Untersuchungen völlig lunzugestalten und die Resultate diesei' neuen Forschungen, die aus der Fülle des im Vatikanischen Geheimarchive aufbewahrten Materials schöpfen, für die Einleitung zu nutzen. Unser Formelbuch wird auch über die Eigebnisse der genannten Weike hinaus immer seinen selbständigen Wert und seine hohe Bedeutung behalten. Der Druck des Bandes soll im Herbst 1909 wieder aufgenommen werden. Die ersten 8 Bogen samt den Tafeln sind bereits abgezogen. Daneben erledigte Herr Dr. Schwalm noch eine Reihe größerer Anfragen, in denen Auskunft über unsere Handschriften verlangt ward. Die Katalogisierung der historischen Manuskripte hat naturgemäß während des Berichtsjahres nur geringe Fortschritte aufzuweisen. Eine Beteiligung der übrigen Beamten an der Katalogisierung war leider diesmal nicht möglich. Sie verbot der stets wachsende Umfang der regelmäßigen Dienstgeschäfte, die im Lauf der letzten' sechs Jahre sich nahezu verdreifacht haben. Diese Entwicklung ließ sich voraus- sehen ; eine dauernde Änderung des augenblicklichen Zustandes könnte erst die Schatfung von 1 — 2 mittleren Stellen bewirken, die den wissenschaftlichen Beamten Zeit und Muße für solche mehr geleinten Arbeiten vergönnt. Unser Bestand an Manuskripten ward nicht unerheblich vermehrt durch eine talismanische Gebetsrolle ans Abessinien, einen Papierstreifen mit arabischen Gebeten, Briefe von J. Cornet, J. Rambach, J. G. Gurlitt, Stadtliibliothek. 137 ein Autograpli von Wilhelm Kaabe, eines von A. v. Menzel. Die wert- vollste Bereichei'iing verdanken wir Herrn Geh. -Kat Professor Dr. EJders in Güttingen, nämlich 128 Briefe von Frau Elise Campe, deren kostbare Autographensammlung 1873 in unser Eigentum überging, und von ihrer Tochter aus den Jahren 183(5 — 72. Den in der Stadtbibliothek aufbewahrten handschriftlichen Nachlaß von Charles de Villers, dem bekannten französischen Emigranten, der um die Wende des 18. und H). Jahrhunderts die Rolle eines geistigen Ver- mittlers zwischen Deutschland und Frankreich spielte und zu den Hanse- städten besonders nahe Beziehungen unterhielt, hat ein junger Genfer Gelehrter Di-. L. Wittmer in einer umfassenden Studie verwertet; sie ist unter dem Titel , Charles de Villers 1765 — 1815. Un intermediaire entre la France et rAllemagne et un precurseur de Mine de Stack, Geneve Paris 1908 erschienen. Die Gesellschaft der deutschen Bibliophilen veranstaltete für ihre Mitglieder eine Repioduktion unseres 1843 aus Senator J. G. Mönckebergs Nachlaß erworbenen Schönbartbuches, das zahlreiche farbige Abbildungen der Teilnehmer an den alten nürnbergischen Fast- nachtaufzügen in ihrer gioteskeii bunten Tracht und der dabei mit- geführten Schlitten, der sogenannten Höllen, enthält. In der Au.sgabe sind die Bilder wie in der Vorlage mit der Hand koloriert; die von Professor Dr. Drescher verfaßte Einleitung erläutert den Text, den unsere Handschrift auf besonderen Blättern einschaltet, und gibt einen geschicht- lichen Überblick über den merkwürdigen Brauch des Schönbartlaufens, der im Jahre 1539 abgeschafft wurde. Im Sommer untersuchte der Bibliothekar der Universitätsbibliothek Uppsala, Herr Dr. J. Collijn, von der Berliner Kommission für den Gesamt- katalog der Wiegendrucke beauftragt, unsere Inkunabelbestäude. Dies bot den Anlaß zu mehreren hübschen Funden. Während man aus der Fülle der Inkunabeln, der Frühdrucke bis 1500, bisher nur zwei mit Sicherheit Hamburg zuweisen konnte, die Landes beate Marie virginis von 1491 und die Collecta des Johannes Hane von ungefähr dem gleichen Jahr, beide der hiesigen Werkstatt der Brüder Borchard oder Borchardes entstammend, gelang es Dr. Collijn, die Zahl um drei weitere freilich nur fragmentarisch überlieferte zu vermehren. Aus den Deckeln einer Inkunabel, deren Einband vermutlich in Hamburg angefertigt ist, löste er zwei Doppelblätter eines Donat, jenes vielgebrauchten mittelalterlichen Elementarbuches für den lateinischen Unterricht, die durchweg mit der Auszeichnungstype der „Landes“, also ohne Zweifel von Borchard gedruckt sind. Fast ebenso sicher konnte er 2 Lüneburger Blätter eines lateinischen Predigtwerkes des Johannes de Verdena und Bruchstücke einer niederdeutschen Kalenderpraktik, die sich teils in Hamburg, teils in Lübeck befinden, auf Borchard zurückfühlen. Die 11* 138 Stadtliibliothek. Bismarck- Abteilung. Verzeichnis der Erwerbungen. Katalogisierung der Zeitschriften. (xebiiude. Resultate der CoJhjn^chew Forscliuiigeii sind als „Neue Beiträge zur Gescliichte des ältesten Buclidrucks in Hamburg“ ini 7. Beiheft zum •25. Baude des Jahrbuchs der Hamburgisclieu Wissenschaftlichen Anstalten veröffentlicht worden. Beigefiigt ist ihnen dort in deutscher Übersetzung eine Untersuchung des Koi)euhagener Bibliotheksdirektors Dr. H. 0. Lange, die über eine vorläufig noch namenlose Hamburger Offizin vom .fahre 1502 wichtige Aufschlüsse liefert. Die Arbeiten an der Bismarck-Abteilung nahmen ihren stetigen Fortgang. Erwähnung verdient die Erwerbung einer großen Sammlung von Bismarck-Postkarten und eines von Bismarck eigenhändig geschriebenen Zeugnisses, das er am 9. Dezember 1847 dem Förster August Ferdinand Manecke zu Schönhausen ausstellte. Seit Juni haben wir begonnen, in Zwischenräumen von acht Wochen eine Auswahl unserei’ neuesten Erwerbungen, soweit sie von allgemeinerem Interesse und nicht streng wissenschaftlichen Charakters sind, durch den Hamburgisclieu Correspondenten, dessen Redaktion auch an dieser Stelle unser aufrichtiger Dank ausgesprochen sei, bekannt zu machen. Vielleicht darf man in der bemerkenswerten Steigerung des Ausleiheverkehrs, worüber später ausführlicher berichtet wird, eine erwünschte Wirkung auch dieser Jlaßregel erblicken. Wer die unheilvolle Zersplitterung der hiesigen Bibliotheksverhältnisse als Benutzer am eigenen Leib erfahren hat, wird gewiß mit Freuden von einem Unternehmen erfahren, das sich zum Ziel setzt die Verzeichnung aller periodischen Verötfeutlichungen, sowohl der älteren eingegangenen als auch der noch laufenden, die in den öffentlichen und halböffentlichen Bücheisammlungen Hamburgs vorhanden sind. Die Anregung dazu ging von dem Medizinalkolleginm aus; in erweiterter Form wird der Plan von dem Professoienkonvent fortgeführt. Fertig liegt bereits vor der Katalog der medizinischen Zeitschriften, durch dessen Herstellung Herr Dr. Hattemer sich verdient machte. Die Anordnung ist eine systematische mit einem alphabetischen Register; bei jeder Zeitschrift wird durch Beifügung einer leicht veiständlichen Abkürzung die betreffende Bibliothek und deren je- weiliger Besitz vermerkt, ln Bearbeitung befinden sich Verzeichnisse der naturwissenschaftlichen Periodica und der Akademie- und Gesellschafts- schriften. Auf Grund eines Gutachtens der Feuerwehr ist eine Reihe bau- licher Veränderungen vorgenommen worden, die unseren kostbaren Samm- lungen eine möglichst große Sicherheit gegen etwaige Brandgefahr bieten sollen. Anstatt der alten Ofenfeueruiig wurde eine Zentralheizung an- gelegt, im naturwissenschaftlichen und Lesesaal sind die Wendeltreppen, die zu den Galerien emporführen, mit Drahtnetzen und Mörtelbewurf umkleidet worden. Der für elektrischen Betrieb abgeäuderte Bücheraufzug erhielt StaiUbibliotliel;. 130 gleichfalls eine Ummantelung mit eiserner Scliiebetiir. Außen an dem Haus winden in angemessener Entfernung von der Krde Steigeisen an- gebracht, im Innern die Fenster auf der Galerie des oberen großen Büchersaals, die nach dem Dublettenboden und dem Lesesaal sehen, massiv vermauert, die einzelnen Bncherränme durch eisenbesclilageiie Türen geschieden, ln dem Saal, der die Theologie beherbergt, ging durch diese Umbauten die Hälfte eines Repositoriums verloren, eine Einbuße, für die baldiger Ersatz beschafft werden muß. Die Handbibliothek des Lesesaals ward um dO Werke oder 157 Bände Lese- und bereichert; sie enthält zurzeit 57'2 Werke mit üSdO Bänden. .Joumaisaai Im Journalsaal konnte wiederum eine sehr betiächtliche Anzahl neuer Zeitschriften, deren Titel nachstehende Liste verzeichnet, aufgelegt werden. An dieser Vermehrung ist hauptsächlich die erstmalige Ablieferung des Vereins für Naturwissenschaftliche Unterhaltung beteiligt, worüber sich weiter unten nähere Angaben finden. Alt-Berlin. Mitteilungen des Vereins für die Geschichte Berlins, Annaes scientificos da Academia polytechnica do Porto, Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Krakau. Mathem.- naturw. Klasse (auch mit fianz. Titel: Bulletin international de l’ikcademie des Sciences de Cracovie), Arbeiten aus der Kaiserl. biologischen Anstalt für Land- und Forst- wirtschaft, Architekt en-Zeitnng, Archiv für Biontologie, Archivum Franciscanum histoiicum, Blätter, ßur.scheuschaftliche, Boletiu de la Sociedad Aragonesa da ciencias naturales, Boletin de la Real Sociedad EspaHola de historia natural, Bolletino della Societä zoologica italiana, Buletinul Societätii de Stiinte din Bucuresti-Romänia, Bulletin of the Illinois State Laboratory of natural History, Bulletin of the scientific Laboratoiies of Denison University, Bulletin de la Societe Vaudoise des Sciences naturelles, A. D. B.-Zeitschrift. Verbandsblatt der im Allgemeinen Deutschen Burschenbiinde vereinigten Burschenschaften, Bijdrageii tot de Geschiedenis bijzonderlijk van het aloude Hertogdom Brabant, Colorado College Publication, Cultura Espaiiola, Entscheidungen des Ober-Seeamts und der Seeämter des Deutschen Reichs, Eranos. Acta philologica Suecana, uo Stadtbibliothek. Nordiska Museet. Fataburen. Kultiuliistorisk Tidskrift, La Feuille des jennes naturalistes. Revue mensuelle d’histoire naturelle, Genieindeblatt, Haniburgisclie.s, Gescliiclitsblätter, Hansische, Journal of the Elisha Mitchell scientific Society, Koirespondenzblatt, Römisch -germanisches. Nachrichten für die römisch-germanische Altertumsforschung, Lapok, Magyar botanikai (Ungarische botanische Blättei'), Die Lebenskunst. Zeitschrift für persönliche Kultur, Lloyd-Zeitung. Amtliches Organ des Norddeutschen Lloyd, Memoirs and Proceedings of the Manchester literary and phlloso- phical Society, Memorias de la Real Sociedad Espauola de historia natuial, Mitteilungen aus der Kaiser!, biologischen Anstalt für Land- und Forstwirtschaft, Jlitteilungen der naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg, Mitteilungen der Schweizerischen entomologischen Gesellschaft (Bulletin de la Societe entomologique suisse), Mitteilungen der Handelskammer zu Berlin, Mitteilungen des Badischen Landesvereitis für Naturkunde, Mitteilungen aus dem Roemer-Mnseum, Hildesheim, Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereines an der Universität Wien, Monatshefte für Kunstwissenschaft, Museumskunde, Musen Paulista. Notas preliniinares editadas pela redacqäo da Revista do Musen Paulista, Parergones del Institute geolögico de Mexico, Proceedings of the Davenport Academy of Sciences, Proceedings of the American philosophical Society held at Phila- delphia, Proceedings of the Royal Society of Victoria, La Revolution franqaise, Revue d’histoire moderne et conteinporaine, Revue scientifique, Sammlung naturwissenschaftlich-pädagogischer Abhandlungen, The Museum of the Brooklyn Institute of Arts and Sciences. Science Bulletin, Student, Dei- Deutsche. Blätter für modernes Studententum, Studi storici per rantichitä classica, Transaciions of the American philosophical Society held at Phila- delphia, Stadtbibliothek. Ul Travaiix du Mnsee geologique Pierre le Grand i)res l’Academie Tni- periale des Sciences de St. Petersbourg (aiicli russischer Titel), Tijdschrift voor Entomologie, Die Umschau. Übei.^icht übei’ die Fortschritte und Bewegungen auf dem Gesamtgebiet der Wissenschaft und Technik, United States naval medical Bulletin, Zapiski Kievskago Obscestva estestvoispytatelei (Memoires de la Societe des Natnralistes de Kiew), Zeitschrift, Berliner entomologische, Zeitschrift für hebraeische Bibliographie, Zeitschrift für Chemie und Industrie der Kolloide, Zeitschrift, Deutsche entomologische, Zeitschrift für Elektrochemie und angewandte physikalische Chemie, Zeitschrift für angewandte Psychologie und psychologische Sammel- forschung. Eine systematische Übersicht der im Journalsaal vorhandenen G54 Zeitschriften ist als Ergänzung der alphabetischen Eegister ange- fertigt und der Benutzung übergeben worden. In das Zngangsverzeichnis für lbÜ8 Avurden 10 29') Werke mit Vei-mehrmig. 12 696 bibliographischen Bänden eingetragen, denen I0'I,66 Nummeiii oder 12 546 Bände des Voijahrs entsprechen. Von diesen 12 696 Bänden sind erworben durch Kauf .6581 Bände als Geschenke 2547 „ im Austausch 6568 „ . Auf die einzelnen wissenschaftlichen Fächer verteilt sich der gesamte Zuwachs folgendermaßen : 1. Allgemeines (Bibliographie, Enzyklopädie, Akademieschriften) 616 Bände 2. Theologie 405 .3. Rechtswissenschaft 197 4. Staatswissenschaft 295 5. Medizin 63 6. Naturwissenschaften und Mathematik .... 3010 7. Ökonomie, Technologie, Landwirtschaft.. 162 8. Geschichte und Hilfswissenschaften 1394 M 9. Sprachen und Literatur 1158 10. Philosophie und Pädagogik 230 11. Kunst 765 12. Universitäts- und Schulschriften 4263 13. Handschriften 138 Rechts- und Staatswissenschaft, Medizin, Ökonomie, Technologie 142 Stadtbibliothek. Landwirtschaft erscheinen hier nur schwach vertreten. Das hat seinen Grund darin, daß diese Disziplinen, von kleinen Oasen wie antike Ärzte und Rechtsgeschichte abgesehen, nicht zum Anscliaffungsgebiet der Stadt- bibliothek gehören ; auch neuere Kunst wird nur in beschränktem Maße berücksichtigt. Eingestellt in die Bibliothek wurden 9583 Buchbinderbände. Zum Bücherankauf waren durch das Staatsbudget M 30 000 bewilligt, verau.unkten gewählt werden. Wenn es nun auch ein solches kulturgeschichtliches Schema, welches all- gemein befriedigt hätte, bis heute noch nicht gibt, so dürfen wir es darum doch um so mehr an weiteren Versuchen nicht fehlen lassen. Auch das im folgenden gewählte Schema will nichts anderes sein als ein Versuch. Es Jluseiim für liaiiiliurgische (iescliiclite. 179 Fig. 11. Zieniisclie aus dem Hause Küiiigstralle 4S. 180 Museum für hamburgische Geschiclite. ist nicht ausgeschlossen, daß wir im Laufe der folgenden Jalire uns entschließen werden, in Einzellieiten daran zu ändern. Das Ziel muß dabei sein, das hier gegebene literarische Schema so zu gestalten, daß es wissenschaftlich nicht anfeclitbar ist. Mit dem Auf- stellungsprinzip der Sammlungen wird es völlig nie übereinstimmen können, denn bei der Aufstellung wird man, wie ich glaube, in historischen Museen stets nach zwei verschiedenen Rücksichten verfahren, indem man einer- seits — und zwar dies mit besonderer Vorliebe — die Denkmäleigruppen nach ihrem geschichtlichen oder knlturelleii Zusammenhänge aufstellt, andererseits aber Entwicklungsreihen zu zeigen sucht. Diese Doppelseitigkeit kann ein literarisches Schema, wenn es über- sichtlich bleiben soll, nicht haben. Es kann daher nnr so gewählt werden, daß es mit den wissenschaftlichen Grundlagen einer richtigen Aufstellung nicht im Widerspruche steht. Das Veihältnis wird sich also so gestalten, daß die Hauptgruppen sowohl bei dem literarischen Schema wie bei der mnseologischen Aufstellung in der gleichen Weise erscheinen werden. Die einzelnen Unterarten aber können wohl bei einem literarischen Schema systematisch getrennt werden, während sie sich bei der mnseologischen Aufstellung untereinander mischen. Was ich damit sagen will, wird am ehesten klar weiden, wenn man z. ß. die im folgenden gegebene literarische Anordnung des Hausrates mit der mnseologischen Vorführung einer Wohn- stube vergleicht. Bei dem literarischen System sind alle Einzelformen scharf voneinander getrennt. In dem Zusammenbau der Stube aber sind sie dem täglichen Leben entsprechend im häufigen Wechsel durcheinander geschoben. Ich schicke das voraus, damit mau nicht aus dem nunmehr folgenden literarischen System in irrtümlicher Weise Rückschlüsse auf Einzelheiten der künftigen Neuaufstelluug der Sammlungen macht. Nur so viel Rück- schlüsse mag mau daraus ziehen, daß man sich überzeugt, daß das Museum sich auch weiterhin bemühen wird, wie wissenschaftlich so auch mtiseologisch alle Kulturerscheinungeu der hamburgischen Vergangenheit in gleicher Sorgfalt zu berücksichtigen. -- Die Erwerbungen des Jahres 1908 setzen sich ans folgenden Stücken ziusammen: A. Hamburgische Familien und PersöuliclikeiteiD). Die Bildnisse hamburgischer Persönlichkeiten, die im Jahre 1908 in die Sammlungen gelangten, gehören in weitaus überwiegender Zahl dem ') Die in diesem und allen folgenden Abschnitten den Einzelstücken in Klammern beigefügten Zahlen bedeuten die durch das Jahr 1908 fortlaufenden Xummern des Katalogs. Wo ein L. vor der Zahl steht, ist die Nummer des Lagerbuchs gemeint, die später durch eine Katalognummer ersetzt werden wird. Museum für hamburgische Gescliicbte. 181 1 i). Jahrhundert an. Ans fiülierer Zeit sind zn nennen zwei nnbenannte Ölporträts ans dem zweiten Viertel des 18. Jahrliniiderts ohne Meister- hezeichnnng, in alten schwarz und goldenen Rahmen. Die Bildnisse ent- Fig. 12. Flur des Klopstoeklianses, Küiiigstialje fid. ] go Museum für hamburgische Geschichte. stammen angeblich der liamburgisclien Familie Fixsen-Mälilmann (L. 190.) Von mehr als nur lokalem Interesse ist das Bild des Peter Möller, geh. 3. Dezember 1683, gest. 7. August 1736, des Vaters der ersten Frau und Großvaters der zweiten Fiau von Klopstock. Das Bild ist auf einer Kupferplatte von 12x15 cm Große von einem unbekannten Meister gemalt. Es stellt Möllers Brustbild in Allonge-Perücke, Spitzen-Jabot,gestickterWeste lind faltigem blauen Rock dar (426. Vergl.Fig. 13). ln die gleiche Reihe der Bildnisse des Klopstock- schen Kreises, dasMoller- Porträt noch an Wichtig- keit überragend, gehört eine große Silhouette. Dieselbe besteht aus weißem ausgeschnittenen und auf schwarzen Grund gesetzten Silhouetten- Rande und ist rechts unten mit fast verwisch- ter aber noch sicher lesbare!' Schrift aus dem Anfang des 19. Jahrhun- derts bezeichnet : „K 1 o p- stocks Mutter An der Echtheit des Blattes, welches zudem aus Pri- vatbesitz stammt, und an dem Alter der Inschrift besteht kein Zweifel. Das interessante Bild wird daher in Fig. 14 in Ab- bildung wiedergegeben. Anna Jlaria Klopstock, geh. Schmidt, ist 1703 zu Langensalza geboren, 1723 vermählt und 1756 gestorben. Zwei goldgerahmte Ölbilder von der Größe von 64 x 74 cm stellen angeblich den Karamerherrn Baron von Schulte in Estebrügge nebst Gattin dar. Sie sind beide gleichlautend gezeichnet „C. Suhr 1815 Hamburg“, und sie dürfen als Arbeiten von Cbme/ens Äf/ir anzusprechen sein (369/370). — Ein in Deckfarben gemaltes Bildnis stellt vor graublauem Hintergründe einen unbekannten jungen Mann dar in der Kleidung von ca. 1825 mit Vatermöi der, schwarzem Schlips, tief ausgeschnittener Weste Jluseum für hamburgische Gescliichte. 18:5 mul blauem Rock (;3‘22. Geschenk von Flau A. Westermann). — Zwei uusigniei’te Ölgemälde in Goldralimen geben das Bildnis des Hoboisten Keiling etwa aus dem Jahre 18:35. Sie zeigen den Dargestellten in der Uniform der hamburgisclien Infanterie, und sie sind insofern für die lokale Uniformkunde nicht ganz bedeutungslos. (4G2. 463.) Die vier folgenden Ölporträts sind sämtlich bezeichnete Arbeiten von C.A.Ooos. Ein Frauenbildnis aus dem Jahre 1843 ist angeblich die Frau des Prokurator Kling (368). Ein Bildnis von de- ren Tochter, der Frau des Weiuhändlers JeanPey- rigney, zeigt etwa das gleicheFormat; 27^33 cm und stammt aus dem J ahre 1 847(367). Zwei einander zugewandte Halbfiguren zeigen die Bildnisse eines Ehepaares. Sie sind auf der Rückseite bezeichnet „C. Thors en“ und „C. Thorsen, geb. Koller“ und tragen die gleicheDa- tierung: den 9. Juli 1844 (414/415). Diese vonGoos nicht ohne Geschick ge- maltenBildnisse zeichnen sieh zugleich auch durch die Sorgfalt aus, mit der die Einzelheiten der Ge- wandung wiedergegeben sind. Sie sind daher auch kostümgescliichtlich von Bedeutung. Eine von der St. Nikolai-Kirchenverwaltung geschenkte Handzeichnung in Blei (163) zeigt den lebensgroßen Kopf des George Gilbert Scott, des Erbauers der St. Nikolai-Kirche. Zwei auf der Rückseite mit der Bezeichnung B. El kan 1 und B. Elk an II versehene Gemälde hat IT. J. D. Bantelmann, Pictor Hamburgensis, in den Jahren 1851 und 1852 signiert (112/113). Sie sind künstlerisch nicht von großer Bedeutung. Dasselbe Urteil gilt auch für zwei uubezeichnete Ölporträts, in denen die Gebrüder Keiling, Besitzer des Apollo-Saales an der Drelibahn und Sohne des oben genannten Hoboisten Fig. 14. Silhouette von Klopstochs Mutter. 184 Museuni für liamburgische Cxescliichte. Keiling, etwa in dem Jahre 1860 dargestellt sind (L. 159), sowie von zwei nnbezeichneten Bildnissen des Kapitäns Andreas Friedrich Jacobsen lind Frau, ca. 1875 fL. 147). Von den übrigen Bildnissen, die in den Besitz des Museums gelangten, nennen wir nur zwei Daguerreotypien, welche die Köpfe des Kaufmanns Dietrich Gerhard Habers (geb. zu Oldenburg am 1. August 1772, gest. zu St. Georg am 5. August 1858) und seiner Gattin Magdalena Johanna Henriette, geb. Kolthoff (geb. zu Hamburg am 7. März 1781, gest. ebenda am 7. März 1862) wiedergebeu (501. Geschenke von Dr. W. Heyden). Im übrigen müssen wir darauf verzichten, alle diejenigen neu erworbenen hamburgischen Bildnisse aufzuzählen, die in einem der graphischen Ver- vielfältigungsverfahren hergestellt sind. Sie werden der bis jetzt recht kleinen Sammlung von hamburgischen Einzelblättern eingefügt, deren weitere Vermehrung durch zahlreiche Schenkungen dringend erwünscht wäre. Zum Schluß dieses Kapitels sind endlich drei Porträtbüsten zu nennen, die von den Erben der Frau Senator Möring aus deren Kachlaß dem Museum zum Geschenk gemacht sind (L. 184). Die erste, lebensgroß in Marmor ausgeführte Büste stellt den charaktervollen Kopf des Senators Carl Philipp Ferdinand Möring dar, der im Jahre 1861 in den Senat eingetreten und erst im Jahre 1900 im hohen Alter von fast 82 Jahren gestorben ist. Die zweite Büste, in Gips ausgeführt, zeigt das Bild von Bürgermeister Dr. Hermann Anthony Cornelius Weber (geb. 1822, gest. 1886). Von der dritten, ebenfalls in Gips ausgeführten Büste ist nicht genau bekannt, wen sie darstellt. Nach der Tracht zu schließen, ist sie in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts angefertigt, und sie soll angeblich das Bildnis des Vaters des Senators Möring darstellen. B. Haiiiburgische Begebenlieiten: Erinnerungsstücke und Darstellungen. Nennenswerte Origiualdarstellungen von hamburgischen Begeben- heiten wurden nicht erworben. Es sind daher an dieser Stelle nur folgende Erinnerungsmedaillen zu nennen; 1. Kupferne Medaille auf die Einweihung des Johanneums 1840. Avers: Gekrönte .sitzende weibliche Gestalt, die eine Kugel in der rechten, eine Schriftrolle in der linken Hand hält. Hinter ihr rechts ein Schiffskiel, links das Hamburger Wappen. Am Rande bezeichnet: „G. Loos d. G. Pfeuffer f . .“ — Revers: Ansicht des Johanneums vom Speersort. Umschrift; Litterarum studiis S. P. Q. Hamburgensis. Museum für lianiburgische Geschichte. 18,') — MDCCCXL. Dui'clini. 4,1 cm. Vergl. Gaedecliens, Hamburger Jliiuzen und Medaillen I, 100 (.3.38. Geschenk von F. A. Ormmuld). ‘1. Bleimedaille auf die Petrikirclie 1842. Avers: Seitenansicht der Petrikirche im Zustande vor dem Brande. Daneben die Zahlen : 1342 — 151ß. Umschrift: „Der Väter frommer Sinn rief Dich ins Leben.“ — Eevers: Voi deransicht der Brandruine mit Unterschi ift : „Zerstört am 7. Mai 1842.“ Umschrift : „Vereinte Kraft wird würdig Dich erheben.“ Bez. : „Wilkens-Bremen.“ Durchm. 44 mm. Vergl. Gaedechens I, 11.’) ('355. Geschenk von G. Jacob). 3. Medaille von der .Jubelfeier 1803. .\vers: In Eichen- und Lor- beerkranz die Inschrift: „Zum Gedächtnis an die 50jährige Jubel- feier der deutschen Erhebung.“ Revers: Geflügelter weiblicher Genius, in der Rechten ein Schwert, in der Linken einen Lorbeerkranz. Um- schrift: „Gott segne das deutsche Vaterland.“ Weißmetall. Durchm. 32 mm. Dazu eine 2 cm breite rotsilberne Bandschleife, ferner eine 2 cm breite Seidenrips-Schleife und eine IV2 cm breite schwarz-gold- rote Seidenrips-Schleife (190. Geschenk von S. Deftelbacli). 4. Medaille auf die G ar t en b au - Auss t e 1 1 un g 1869. Avers: Schrift: „Internationale Gartenbau-Ausstellung zu Hamburg 1869.“ Reveis: Hamburger Wappen mit Überschrift: „Zum Andenken“. Durchm. 23 mm. Vergoldet. Mit Henkel (378. Geschenk von Landiichter Dr. C. Amsinck). 5. Silbermedaille auf das lOOj äh rig e ß es t e h e n d er Cr e di t- C ass e 1882. Avers: In Rokoko-Ornament zwei geflügelte Knabengestalten mit Eüllhörnern, die sich über einer Sparbüchse die Hände reichen. 1782. — 14. Oktober. — 1882. Revers: In Rokoko-Ornament ein Schild mit Inschrift: „100 jähriges Bestehen der Credit-Casse f. Erben u. Grnndstücke.“ Darüber Bienenkorb mit Palmenzweig. Darunter Hamburger Wappen. Bez. Osc. Bergmann. Durchm. 43 mm (100. Geschenk vom Vorstand der Bürgerschaft durch Dr. IF. Heyden). C. Hamburgisclie Topographie. Die im Dienste der hamburgischen Topographie vorgenommenen Grabungen und Beobachtungen in der Mönckebergstraße sind bereits im Kapitel II unter den „Ortsgeschichtlichen Untersuchungen“ vorgeführt. Die zeichnerischen Anfnahmen derselben sind dank dem Entgegenkommen des Herrn Bauinspektor MeUiop im Museum niedergelegt. Das Museum hat begonnen, eine möglichst umfassende Sammlung von Stadt- und Hafenplänen anzulegen. Aus den Beständen der staatlichen Bauämter sind solche Pläne, soweit sie noch verfügbar waren, in dankens- 186 Museum für liamburgische Geschichte. werter Menge überwiesen. Einen weiteren Ausbau dieser Sannnlnng wird das Museum in Zukunft anzustreben haben. Topographische Modelle oder wichtigere Originalansichten von Stadt- oder Straßenbildern sind im Berichtsjahre dem Museum nicht zugegangen. D. Hamlmrgisclie Hausaltei'tümer. 1. AVohnung und Hausrat. a) Der AVohnbau: Diese Gruppe besteht aus Originalbauteilen und aus Nachbildungen im Modell. Eine der Haupterwerbungen ist die Fassade des Hauses Große Reichenstra ß e 35 (vergl. Fig. 15.) Dieses Haus, über welches Melhop, Alt-Hamburgische Bauweise, S. 136 gehandelt hat, und welches im Jahre. 174"2 erbaut war, wurde im Dezember 1908 abge- rissen. Es war unter den für die Mitte des 18. Jahrhunderts charakteristischen hamburgischen Bürgerhäusern eines der besterhaltenen. Dank dem Entgegen- kommen der Eigentümerin des Hauses, der städtischen Elektrizitätswerke, sowie der Baudeputation, die die Überwachung des sachgemäßen Abbruches übeinahm, konnte der für die Baugeschichte wichtigste Teil des Gebäudes, die Fassade, gerettet werden. Der Hauptwert derselben besteht in der eigenartigen Teilung des Ganzen und der feinen Gliederung ihrer Einzel- heiten. Da das alte Backsteinmaterial der Fassade stark mit Farbe über- strichen war, so konnte man sich darauf beschränken, eine etwa ein Quadratmeter große Ziegelfläche im alten A’erbande zusammenzusetzen. Im übrigen wurden alle einzelnen Sandsteinteile, die Giebeleinfassung, das Haupt- und Gurtgesims, das Portal sorgfältig abgenommen. Sie liegen bereit, um bei dem in Aussicht stehenden Neubau des Museums an passender Stelle wieder verwandt zu werden. Von Hausteilen konnte ein besonders wertvolles Stück erworben werden, welches in Fig. 16 abgebildet ist (302). Es handelt sich dabei um eine liamburgische Bihlhauerarbeit des 16. Jahrhunderts, die schon wiederholt den Gegenstand wissenschaftlicher Besprechung gebildet hat. Dieselbe entstammt dem letzten gotischen Hause, das sich bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts erhalten hatte, dem Hause Neß Nr. 6. Dieses Haus ist im Mai 1880 abgebrochen und hat damals in den Mitteilungen des A'ereins für Hamburgische Geschichte in dem Aufsatz: „Das letzte mittelalterliche Haus in Hamburg“ sowohl bezüglich seiner Bauformen wie anch im Hinblick auf seine Geschichte eine eingehende Behandlung von Marf. Gensler und J. F. Voigt erfahren. Die ganze Breite war in den beiden Obergeschossen in je sieben Fenster aufgelöst, denen nach oben je ein Mauerstreifen entsprach, so daß der abgestufte Treppengiebel auch seiner- seits in sieben Teile, ein oberstes Mittelstück und beiderseits je drei her- Museum für liamburgische Geschichte. 187 . 15. Fassaden der Hiiiiser Gr. Reiclienstraße Xr. 3i;33 und 3,5,37. (.-lus Mellior, Alt Hainljurffisclie Bauweise, Aljb. 95. Mit Erlaubnis der Verlagsliuclihandlung von Boysen und Maasch.) 188 Museum für hamburgisclie Geschichte. uiiterfülireiule Treppenabsätze, sich gliederte. In der Mitte des Erd- geschosses lag der über eine Steintreppe zugängliche Eingang. An beiden Seiten des Einganges aber waren zwei Ausbaner oder „Auslnchten“ vorgeschoben, die neben dem charakteristischen Ti-eppengiebel den Ge- sainteindruck des Hauses sehr wesentlich initbestinnnen halfen, die sich aber durch ihre Architekturformen ohne weiteres als späte Anbauten zu erkennen gaben. Von diesen beiden Ausbauern nun ist der eine, wie es scheint, die ganze Zeit, solange schriftliche oder bildliche Zeugnisse dafür vorliegen, mit dem Steine, von dem hier die Rede ist, geziert gewesen. Sehen wir uns diesen Stein genauer an, so erkennen wir, daß er duich eine Säulen- stellung in drei Felder geteilt wiid. Das mittelste dieser Felder enthält das Hanptbild, die im Flachrelief ausgeführte Darstellung der Anbetung der Heiligen Drei Könige, eine gut komponierte, ögurenreiche Gruppe, die auch in der Ausführung der Einzelgestalten als eine anerkennenswerte Steinmetzarbeit geschätzt werden muß. Beiderseits von diesem Mittelbilde befinden sich unter portikusartigen Architekturen zwei Wappen, während die äußersten Streifen des 1,‘2!) Meter langen und ü,45 Meter hohen Steines von zwei Hermen, einer männlichen und einer weiblichen, flankiert sind. Die beiden genannten Wappen sind mit ihren Wappenbildern einander zugewandt, und sie geben mit dieser Art der Anordnung die Gewißheit, daß es sich um die Wappen zweier Eheleute handeln müsse. In der Tat haben wir die Wappen von Albert Hackmann und seiner Ehefrau Catharina, geb. Thode, vor uns, von denen die letztere das in Rede stehende Haus am Neß Nr. 6 zunächst gemeinsam mit ihrem ersten Gatten Franz Oldehorst erworben hatte, um es dann bei ihrer im Jahre 1547 erfolgten Wiederverheiratung mit Hackmann diesem mit in die Ehe zu bringen. Daß der Stein demnach um die Mitte des 16. Jahrhunderts entstanden sein müsse, würde also neben den Stilformen auch schon durch das, was die Wappen dokumentieren, hinlänglich erwiesen sein. Um uns aber allen Zweifel zu nehmen, trägt der Stein auch noch sein Entstehungs- jahr 1561 — außer dem Heiratsdatum 1547 und der in ihrei' Bedeutung bis jetzt nicht erkannten Jahreszahl 1504 — an seiner Stirn. Obwohl das Relief lange Zeit an der Außenseite des Hauses dem Wind und Wetter ausgesetzt gewesen ist, hat es sich doch im allgemeinen sehr gut erhalten. Setzen wir diese Art der Konservierung zusammen mit den künstlerischen Qualitäten in Anrechnung, so erkennen wir, wie sehr ir. Melhop, der in seinem Werke über „Alt-Hamburgische Bauweise“ S. 40 Haus und Stein abbildet und bespricht, mit gutem Rechte den Stein als eine „Hamburgensie ersten Ranges“ bezeichnen konnte. Daß das Relief von Anfang an nicht für den Platz, an dem es sich zuletzt befunden hat, bestimmt war, ergibt sich schon daraus, daß der Ihiseiini für lianiburgfische Geschichte. 18!) betreffende Ausbauei- erst später vorgebaut worden ist. Auch sind die Einzelformen des Reliefs zu zierlich, als daß man annelnnen könnte, es wäre von dem ausfülirenden Bildhauer als Schmuckstück für Außen- architektur, die doch mit derbeien Formen zu wirken hat, gedacht ge- wesen. Eher könnte man schon daran denken, daß man es mit der Zierleiste eines Kamins zu tun hätte. Da das Stück aber für diesen Zweck etwas reichlich kurz sein würde, so scheint die Meinung am annehmbarsten zu sein, daß wir es mit der Füllung einer in reichen Formen ausgeführten Handsteinumrahmung zu tun haben, wie deren noch einige in ihrem vollen Gefüge bis auf unsere Tage erhalten sind. In der Zeit seit dem Abbruch des Hauses Neß Nr. 6 hat das Relief noch ein bewegtes Schicksal erdulden müssen. Zunächst kam es in den Besitz des Architekten Philippi, der es in seiner Privatwohnung über Fig. 16. Saiulstein-Relief vom Hause Neß Nr. 6. Anbetung der Könige vom Jahre 1501. Mit den Wappen von Alb. Haekmann und dessen Gattin Catharina, geb. Thode. einem Kamin angebracht hat. Bei der Versteigerung der Philippischen Sammlung ging es in den Antiquitätenhandel über, und es ist nui- einem glücklichen Zufall zu danken, daß es seitdem noch nicht den Weg ins Ausland gefunden hat. Im Zusammenhang mit einer Reihe ähnlicher Stücke des Museums dokumentiert der Stein eine Höhe alter Steinmetzen- kunst, die auch über den Umkreis unserer Stadt hinaus ihre volle Be- achtung verdient. Neben diesem Relief treten einige andere Hausteile an Bedeutung völlig zurück. Zwei Fensterflügel (Ilbaundb) wurden wegen der darin verbleiten alten Glasscheiben erworben. Auch ist schließlich noch eine Zinuplatte von löVsX^lVa cm Größe zu nennen, die beim Abbruch des Hauses Steinstraße Nr. 98 gefunden wurde und folgende Inschrift trägt: „Dieses Haus ist ausgebauet und mit einem neuen Giebel j versehen von Joh. Jac. Schlicker | bei Lebzeitenseiner Frau Anna Ilsabe geb. Neelsen und seinen [ Kindern: August Wilhelm Mart: ] Friedr: EmmaCathar: Pauline 1!)0 Museum für hamburgische Geschichte. und Cai ol: Louise iui Jahr | 1840, tvo am 18 März dieser ! neue Grund- stein gelegt tvorden.“ — Zn den Hausinod eilen gelangte die Nachbildung des ältesten in Hamburg erhaltenen Hauses, welches die Jahreszahl 1522 trägt und Ecke Pferdemarkt 28 und Jacobitwiete gelegen ist. Das Interesse, welches an diesem alten, demnächst dem Abbruch verfallenen Hause, an dem kon- struktiven Gefüge und der zimmermannsmäßigen Dekoration des Fach- werks, sowie an dem Schnitzwerk der Konsolen mit den Bildern der Heiligen Familie und der Heiligen Drei Könige usw. haftet, ließ es ge- rechtfertigt erscheinen, das Haus für den Fall, daß es nicht im alten Zustande wieder aufgebaut werden kann, wenigstens im Modell auf die Nachwelt zu bringen. Die Bildersammlung von hamburgischen Häusern und Hausteilen ist zurzeit noch sehr klein. Sie hat sich im Berichtsjahr nur durch eine Anzahl von i)hotograi)hischen und zeichnerischen Blättern vermehrt. Sie wird aber künftig mit Eifer ausgebaut werden müssen. b) Ofensammlung: An ganzen Ofen wurde nur ein aus dem Hause Schopenstehl Nr. 27 stammender Ofen aus gebranntem Ton mit eisernem Untersatz etwa aus der Zeit von 1830 erwoiben (L. 185. Geschenk von Kriminaloberwachtmeister A. Stelling). Zu den Ofenteilen kam der große Kachelfund aus der Mönckebergstraße, über dessen Bedeutung bereits in dem Abschnitt über die ortsgeschichtlichen Untersuchungen berichtet ist. c) Innenarchitektur und Tapezierarbeiten: Als Geschenk der städtischen Elektrizitätswerke kam an das Museum die volle durch drei Obergeschosse führende Treppenausstattung des Hauses Eeichen- straße 35. Ganz iu Eichenholz gearbeitet mit lebhaft profilierten Traillen übertrifft diese aus dem Jahre 1742 stammende Treppe an formaler Be- deutung eine zweite aus gedrechselten Docken bestehende Treppe, welche aus dem Hause Bei den Mühren Nr. 91, als Geschenk von P. G. Brunner, in die Sammlungen gelangte (182 a — m). — Von den Herren Kolhe und Biehl wurde das aus dem Hause Cremon Nr. 24 stammende Zibürken geschenkt (479), welches Melhq) a. a. 0. S. 274 abgebildet hat, und welches wir in Fig. 17 nach Melhops Abbildung wiedei-geben. Wenn im künftigen Museumsbau eine der immer mehr verschwindenden Handels- dielen wieder aufgerichtet wird, so wird dafür auch das Zibürkeu, von dem außer dem nunmehr geschenkten nur noch ein einziges Exemplar bekannt ist, ein nicht unwesentliches Ausstattungsstück bilden. Zu einer Sammlung von M'and- und Deckenausstattungen ganzer Wohnräume hatte früher nur einmal ein Anfang gemacht werden können, als ein gemaltes Zimmer des 18. Jahrhunderts erwoiben wurde. Zu ihrer Vermehrung wird auch künftig sich nur selten die Gelegenheit geben. Man wird sie aber um so mehr ins Auge zu fassen Museum für Imniburgische üescliichte. 191 liaben, als es nicht nur darauf ankonnnen wird, eine geschiclitliclie Phit- wicklnngsreihe althainbnrgisclier büigerlichei- Wobnrännie, sondern aucli die einfachere Ansstattnng von Handwerkerstuben vorzufiiliren. Im Jahre 1908 wurde außer dem bereits genannten Saale des Klop- stock-Hauses, welcher wegen der ihm anhaftenden persönlichen Bedeutung seine selbständige Stellung immer behalten wird, noch eine zweite, einer späteren Zeit angehörende Zimmerausstattung, dank dem freundlichen Fig. 17. Zibürkeu aus dem Hause Creinon Nr. 24. (AusMelho]), Alt-Hainburgische Bauweise, Abb.225. Mit Krlaubnis des Staatsarchivs.) Entgegenkommen des Abbruchsgeschäfts H. J. H. Möller, erworben. Es handelt sich um eine Zimmerausstattung aus dem Hause Cremon Nr. .38, dessen Abbruch im November 1908 erfolgte. Dortselbst befand sich im Obergeschoß nach vorn heraus ein Zimmer, in dem sich die alte Wand- ausstattung im Spätempiregeschmack noch fast rein erhalten hatte. Außer den umlaufenden Paneelen gehörten dazu zwei Fach Fenster mit gekehlten Zargen nebst der zugehörigen Holzbekleidung, endlich zwei Zimmertüren. Von diesen Türen ist besonders die der Fenster wand gegenüber IB Museum für hamburgiselie Geschichte. l')2 an der Schmalseite des Zimmers angebrachte hervorznheben. Sie ist von einer bogenförmigen Sopraporte überspannt und beiderseits von ge- schweiften Wandschränken flankiert, deren Glastüren noch zwischen den geometrisch gemusterten Sprossen die alten gebogenen Glasscheiben tragen. Diese Tür mit den beiden Seitenschränken füllt die ganze Seite des Zimmers aus. Die bauliche Erscheinung dieser Wand bestimmt sehr wesentlich den Charakter des ganzen Raumes. d) Möbel: Die Zahl der zugegangenen Möbel ist verhältnismäßig gering, da das Museum es nicht als seine Aufgabe ansehen kann, mit der Möbelsammlung des Museums für Kunst und Gewerbe in Wettbewerb zu treten, vielmehr zunächst nur so viel alte Möbel zu gewinnen suchen wird, als zur Ausstattung historischer Wohnräume nötig sind. Ein einfacher Rokoko-Tisch (267), dessen mit zwei Schubladen ver- sehener Kasten auf vier geschweiften Beinen ruht, wurde von J. A. A. Holtz geschenkt. — Ein Klavier, in Mahagoniholz gearbeitet, dessen Bahmen- werk innen von schmalen Bronzeleisten mit Blattkante begleitet wird, trägt ein Schild mit dem Namen des Fabrikanten „Andreas Meyer- Hamburg“ (300). — Aus der Mitte des 19. .Jahrhunderts stammt ein in Mahagoni gearbeitetes Holzgestell für einen verschiebbaren Reflektor. Die zugehörige Moderateurlampe zum Beleuchten von Ölgemälden in Wohnräumen ist ebenfalls vorhanden (180/181). — Von annähernd gleichem Alter ist ein Mahagoni-Lesepult mit verstellbarer Holzschraube (432). — Ein kleiner Eckwandschrank (L. 191) wurde von H. C. Stülcken & Sohn, ein hölzernes Uhrgehäuse (441) von Frl. Köster geschenkt. — Von kleineren Kästen sind zu nennen drei in verschiedenem Holz gearbeitete Kästchen (394, 395, 400. Geschenk von Landrichter Dr. C. Amsinch) und ein Tee- kasten (35). Von bäuerlichen Möbeln wurden größere Stücke nicht erworben, nur ein bemalter in weichem Holz gearbeiteter Kasten mit Schiebedeckel mit Blumenmalerei, aus Blankenese stammend (459), und eine bemalte Spanholzschachtel aus Finkenwärder mit dem Bilde eines Liebespaares und dem teilweise abgeriebenen Spiuch: „. . . • [wenn] ich komm heyrath ich dich.“ Datiert 1746 (293). e) Kleinere Stücke der Stubenansstattung: Gepreßtes Stanniol- bild mit Unterschrift: „Neuerwall in Hamburg“ (189). Bilderrahmen mit Rocaille-Ornament, ca. 1860 (304. Geschenk von Di'. R'. Heydeii). Schwarz und grünlackiertes Tablett und braunlackierter Brotkorb (406 und 379. Geschenk von Landrichter Dr C. Amsinch). Gelblackiertes Wärmbecken mit Wasserkessel, sogenannter „Thee-Confort“ (L. 149). Ein Spucknapf aus Messing, Mitte des 19. Jahrhunderts (473. Geschenk von Frau M.Höyer). Zwei Körbchen aus feinem bunt geflochtenen Rohr, ca. 1860, wurden von Landrichter Dr. C. Amsinch geschenkt (381, 382). Jlusenm für hamtmrgisclie Geschichte. Drei Sparbitclisen winden von Frl. Köster (448, 449) und Land- richter Dr. C. Amsincli (403) geschenkt. Letzterer schenkte aiicli eine Anzahl Schreib- und Malutensilien aus der Mitte des 19. Jahrhundeits, als Tintenfaß, Lineal, Pennal, Schreibniapi»e mit Löschpapier und farbigen Gelatineoblaten, sowie einen Farbenkasten (39G, 409, 399, 372, 374, 373, 401), Ein gleich altes Dainenschreibzeug schenkte G.Jalcoh (349). Die Gerätschaften zum Nähen und Bügeln wurden vermehrt durch einen Modellkopf aus Papiermache, wie sie in den Familien zum Aufertigen des Kopfputzes, besonders der Hauben, verwandt wurden (79. Erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Geschenk von C. H. Schmidt), ferner 19 Kostümpuppen mit Köpfen von Wachs und Porzellan, als Stecknadel- kissen verwandt und demgemäß mit kleinen Ballen zum Einstecken der Nadeln versehen (268). Zn den Bauch- und Schnupf geräten kamen außer einem Pfeifen- rohr (471. Geschenk von Frau M. Höper) zwei gemalte Pfeifenköpfe, deren einer (HO), aus Meißner Porzellan, das mit der Unterschrift: „Der Makler Witwen Stift“ versehene Bild des jetzigen Hartmann-Hesse-Stifts, Lübeckerthor 12 — 14, trägt, deren anderer ein Bild der Lombardsbrücke von der Esplanade aus zeigt (122. ca. 1830). Eine mit dem Namen J. L. Gericke versehene ovale schwarzlackierte Schnupftabakdose zeigt auf hellerem Grunde das Bild des Hamburger Wappens (149). Pline schlichte, innen verzinnte Kupferdose ist in Schiffchenform gearbeitet (150). Ein brannlackierter Tabakskasten mit Messingbeschlag wurde von Land- richter Dr. C. Amsinck geschenkt (398). f) Geschirr: Auch bei dieser Abteilung ist wie bei den Möbeln vorauszuschicken, daß das Museum niemals danach streben wird, mit dem Museum für Kunst und Gewerbe in "Wettbewerb zu treten. P^achsamm- lungen auf dem Gebiete der Keramik, des Glases, der Zinu- oder Edel- metallarbeiten zustande zu bringen, das gehört nicht zu den Aufgaben unseres Museums. Wir werden davon außer solchen Stücken, die sich als Hamburgische Arbeiten zu erkennen geben, nur so viel zu erwerben suchen, als wir zur Ausstattung von geschlossenen hamburgischen Knltur- gruppen, insbesondere von Wohnräumen, nötig haben. Diesem Zwecke werden folgende neu zugegangene Geschirrstücke aus Steingut zu dienen haben: Eine P"ischplatte mit Schiffsbild und dem Besitzernamen C. H. B. (461), eine Schüssel mit gleicher Dar- stellung und dem Namen J. H. M. (460), zwei flache Teller mit dem Bilde eines Hamburger Yollschift'es (434a/bj, ein kleiner Teller mit Bild der Hamburger Börse (371. Geschenk von Landrichter Dr. Ainsinck], zwei Suppenterrinen (74. Geschenk von C. H. Schmidt, und 477), eine Kaffeekanne und eine Spülkumme, beide mit geiippter Wandung und blauem Zwiebelmuster (75/76. Geschenk von C. H. Schmidt). — Zwei 15* 194 Museum für hamburgische Geschichte. Teller und eine Schale in rötlicli-granem Ton mit aufgesetzten Oi namenten (T23a/b, 124) wurden von Frau A. Reckmann geschenkt. An Glasgeschirr wurde eine kantige Glasflasche mit geschlitfener und vergoldeter Bezeichnung „Nenengamme 1798“ erworben (L. 174). Endlich noch folgende drei Stücke in Zinn: Ein Deckelkrng mit Henkel, sogen. „Pinte“. Die gravierte Vorderseite zeigt in einem Kranze zwei Bottiche mit Zirkel und die Inschi ift: „ AsmnsEimecke 164C“. Hamburger Beschanzeichen. Meisterzeichen: Wilder Mann mit Kenle und Be- zeichnung H. ?. P. (324). — Ein Becher zeigt in einem Kranz die Gravierung eines Bootes mit drei Enderern und darüber fünf Steine. Dabei die Inschrift: „Hannen Brödermann 1734 27. X bris.“ Auf der Eückseite der Spruch : „Gott gebe Glück in diese Jahreszeiten und las in Ewigkeit kein Unglück uns be- treten“. Hamburger Beschan- zeichen. Meisterzeichen: in einem Kreis zwei gekreuzte Spaten mit kreuzförmigem Spatenblatt. Ans der Kreuzung der Spatenstiele wächst ein drittes Kreuzblatt an kurzem Stiele nach oben. Dabei die Buchstaben E. H. H. B. und die nicht ganz sichere Zahl 41 (359. Geschenk von H. H. Walther). Ein Deckelkrng trägt auf dem Deckel in einem Kranz die Inschrift: „J. Margreta Eli- sabet Mählmans 1761“. Ham- burger Beschanzeichen. Meisterzeichen wie bei dem vorher genannten Stücke, aber mit der Schrift C. G. W. 51. (196). Zn dem bislang mir geringen Bestände an Silbergeschirr kam eine Znckerschale mit Silbergestell von Eosengewinden und mit einem Glasknmp. Hamburger Beschanzeichen und Meisterzeichen A. N., um 1820 (301). Ferner zwei silberne Salzfässer in Kelchform mit leicht geschwun- genen Schalen ans geschliffenem blauen Überfangglas. Um 1850 (285). Als eine rvegen der Häufigkeit der Denkmäler besonders zu be- handelnde Gruppe nenne ich das Geschirr mit hambnrgisclien J Museum für liamburgische Geschichte. 1!);') S tad tan sicht eil : Von diesen Stücken, die znni weit nbeiwiegenden Teil der ersten Hälfte des li). Jalii luinderts angeliören, befand sieb bereits eine stattliche Reibe ini Besitz des Jriiseiinis. Der Zugang war auch iin Jahre 1908 erheblich. Zunächst folgende Porzellan stücke; Eine stark vergoldete Vase mit Schwa- nenhenkeln. Das Bild auf der Vorderseite wird durch die Unter- schritt : „DeralteKrahiijdieWaage, die Börse“ erklärt (375. Vergl. Fig. 18). Zwölf verschieden ge- formte meist stark vergoldete Tassen tragen folgende Bilder: „Promenade beim Elbpavillon“ (78. Geschenk von C. H. Srhmidf ), „Das Millern thorvorHainburg ans Süden“ (,183), „Siillberg von der Elbe aus“ (•281 ), „DieLombardsbrücke“ (282), das „Hafentor“ (297), Stintfang und Aussicht vom Hamburger Berg (303), „Aussicht von Harvestehude bei Hamburg“ (345), den Jungfern- stieg (410), „Hamburg von derEl be“ (411), „Hamburg derJungfeinstieg“ (416), „Ansicht von Flottbeck bei Hamburg“(436), „RainvillesGarten bey Hamburg“ (437). — Zu den Gläsern mit Stadtansichten kamen folgende Stücke: Ein ge- schliffener Pokal mit blauem Über- fang, auf der Vorderseite ein ge- schliffenes Bild mit Unterschrift : „St. Michaelis-Kirche in Hambui g“ (313. Vergl. Fig. 19). Ein Römer aus hellem Glas trägt die ein- geschliffene Ansicht des Jungfern- stieges (290); ein geschliffenes, rot dekoriei tes, becherförmiges Glas, vielleicht Fabrikat von Rainer, zeigt das Bild: „Hamburg vom Wall“ (289), endlich ein rot dekoriertes Seidel- glas die Ansicht der kleinen Michaeliskirche (482). g) Das Eßgerät, welches erworben wurde, besteht aus einem großen Zinnlöffel mit Holzstiel und Datierung 1782 (152), sowie aus 11). Geschliffener Glaspokul mit BiM der St. Michaeliskirche- 196 Museum für liamburgische Geschichte. einem Punsclilöffel mit .silbermontiertem Holzstiel nml einem Löffelblatt aus Kokosnuß, ca. 1820 (4.33). Dazu kommen noch fünf silberne Löffel, davon zwei aus Finkenwärder, bezeichnet: „Anna Magdalena Luders 1794“ und „Wittwe Dorothea Lüdders 1821“ (L. 171), und drei mit Filigran- arbeit, Gravierung und Glasflußdekoration aus Vierlanden, von letzteren einer (346) mit der punktierten Bezeichnung: „H. 0. Schoof z. G. v. 1. G. 1844“, ein anderer (347) — Arbeit von Schott - - mit dem Besitzernamen N. C. Dreßen, der dritte (481) — Arbeit von H. Butt — mit einer ersten Bezeichnung von 1868, einer zweiten „Gerd ßüther 1878“ und einer dritten „Hinrich Rüther 1889“. Letztere ist über die erste, ge- schrieben und hat sie unleserlich gemacht. h) Küchengerät: Eine eiserne Herdkette (478) und eine Messing- kohlenzange (72. Geschenk von C. H. Schmidt) vervollständigen das Herdgerät. — Von dem Küchengeschirr sind ein paar irdene Töpfe schon im Kapitel „Ortsgeschichtliche Untersuchungen“ erwähnt. Dazu ist noch zu nennen eine am 6. Februar 1907 bei einer Sielgrabung in der Gertig- straße gefundene, am Halse verstümmelte grün glasierte Kruke (L. 178. Überwiesen vom Museum für Völkerkunde) und ein dreibeiniger sogen. Tatertopf mit zwei Henkeln, der bei den Erdarbeiten im Mai 1908 in der Spitalerstraße in einem der früher erwähnten Brunnen in einer Tiefe von 4,80 m gefunden ist (325. Vergl. Fig. 4). — Zwei kupferverzinnte Töpfe, davon einer mit drei Beinen (147, 148), zwei ebensolche drei- beinige Bratpfannen mit Bratdeckeln (58, 318). Eine Schaumkelle (70) und eine Fischkelle (71), beide aus Messing, wurden von C. H. Schmidt, eine gußeiserne Handmühle (361) von H. H. Walther geschenkt. Als Kuriosum erwähne ich, daß an dieser Handmühle die Tradition haftet, daß mit ihr eine Frau während der Belagerung Hamburgs durch die Franzosen zwei ganze Sack Korn gemahlen habe. — Neun Lichtformen mit sechs zugehörenden Einguß-Trichtern sind teilweise bezeichnet: „Altona. J. G. H.“ (178, 179a— p). i) Leuchtgerät: Ein Bund Vierländer Schwefelhölzchen (327. Geschenk von H. Haase.). Zwei Paar lackierte Handleuchter, Anfang des 19. Jahrhunderts (77 a b. Geschenk von C. B. Schmidt. 330 a/b. Geschenk von Dr. C. Amsinck). Eine schlichte stählerne Lichtschere (73. Geschenk von C. H. Schmidt), eine gelblackierte Lichtschere (L. 140. Geschenk von Laders), zwei schwarzlackierte Lichtscherenteller mit Goldmalerei (330a/b. Geschenk von Frau Ahu. Weste^miann). Eine Treppenlaterne besteht aus Zuckerkistenholz mit Spiegelglas und Messingeinsatz (59). Eine guß- eiserne Nachtlampe trägt einen Ölbehälter und in einem Rahmen davor einen Glasschirm aus Milchglas mit dem durchscheinenden Bilde zweier Frauen in ländlicher Tracht, davon eine mit Helgoländer Hut (.329. Geschenk von -4. Westerm/inn). Eine Moderateurlampe mit vasenförmigem bemalten Museum für liaml)urgische Gesclüchte. 197 Porzellanfiiß, ca. 18G0, wurde von geschenkt (438). Eine andere zn einem Reflektor geliorende Moderatenrlampe wurde bereits bei den Möbeln mit genannt. An letzter Stelle sind zn erwähnen fünf durchscheinende Papier-Lampenschirme ans der Mitte des 19. Jahrhunderts (L. '219). 2. Tracht und Schmuck. a) Gewebe, Spitzen und Stickereien: Zwei Stopftncher, eins vom Jahre 1731 (L. 173. Überwiesen vom Mnsenm für Völkerknnde), eins mit Bezeichnung C. M. B. 1817 (387. Geschenk von Dr. C. Amsinck). Acht Stickmnstertücher, davon drei ans dem Jahre 1817, bezeichnet C. M. B. und C. F. M. B., geschenkt von Dr. Amsinrk (385, 386, 388), drei vom Jahre 1830 (L. 209. Geschenk von Fian E. Loeicendei). Ein gesticktes Namentlich von Finkenwärder (L. 171) ist gerahmt, es entspricht damit der dortigen Sitte, solche Tücher in der Dünse an die Wand zn hängen. — Vier Straminstickereien für Eückenkissen ans der Mitte des 19. Jahrhunderts (L. 212) wurden von C. Arnoldi ans dem Nachlaß von Frau Seeger über- wiesen. Ein paar Leder-Schnhblätter mit Stickereien, ca. 1820, übergab das IMnsenin für Völkerknnde (L. 198), Herr TF. Zehle ans dem Nachlaß von Fräulein B. Kahlbanm eine Tüllspitze mit Borte (L. 205). Nenn ca. 40—45 cm lange kleinfingerdicke Schnüre ans bunter Seide, mit Perlen bestickt oder mit bunter Seide übersponnen, drei auch nur ans verschieden- farbigen Bändern geflochten, sind von unbekannter Bestimmung (153). b.) Bürgerliche Tracht: Ein mittelalterlicher Schuh ist bereits bei dem Ansgrabnngsbericht genannt worden. Eine größere Anzahl Damen- schnhe stammt etwa ans der Zeit von 1830. Davon tragen ein Paar ans gelblichem Glaceleder (119), ein Paar ans violettem Leder (120) und ein Paar ans Goldkäferleder (121 ) die Bezeichnung von „J. Kegel, englischer Damen-Schnmacher Breitengiebel 142, Hamburg“. Dieser Kegel ist in den Adreßbüchern von 1802 - 1833 im Hanse Breitengiebel 142 nach- gewiesen. Sicher gleichaltrig sind die mit jenen bezeichneten Stücken zu- sammen erworbenen Damenschnhe, ein Paar ans schwarzer Seide (115), zwei ans weißem Atlas (116, 118) und eins ans dnnkelviolettem Atlas (117), endlich auch zwei Paar Gnmmischnhe schottischen Fabrikates (114a/b). — Ein rotbedrncktes baumwollenes Taschentuch (13) mit Brandbildern und Brandnachrichten ist kurz nach 1842 entstanden. Ans der Zeit um 1850 stammt ein granseidenes mit blangranem Besatz versehenes Damen- kleid mit Taille (L. 199. Geschenk von Frau E. Rönn). Ebenso alt ist ein hellgrauer Zylinderhnt, innen mit Tüllfntter und Wachstnchstreifen versehen, der die Fabrikmai ke: ,,Ventilatenr-Hnt. P. M. Pincon A Co. 26. Neuer Wall. Hamburg“ trägt. Die Bezeichnung „Ventilatenr- Hut“ kommt daher, daß in der Mitte des steifen Deckels ein rundes Loch ans- 198 Museum für hamburgisclie Geschichte. geschnitten ist, das nur mit der dünnen Seidenliaarlage bedeckt ist und daduich den Luftzutiitt erniügliclit (7). — Zwei Paar gestickte Bänder zu Hosenträgern wurden von Dr. Amsinck (384 a/b) und Frau M. Hnpei- (472) geschenkt. — Aus den ßOer.Tahren des 19. Jalirhunderts stammen 25 Paar und zwei einzelne genähte und gestickte Damen-Manschetten, die zum Teil mit dem Namen „0. Geiicke“ bezeichnet sind (154 — 1G7). Fig. 20. Mütze der Hiiinljurger Brauerlniechte. Bis ca. 1840 in Gebrauch. c) Die Hand werk er tracht, die sich bekanntlich im allgemeinen an die kleinbürgerliche Ti'acht anschließt, wird hier nur in den Fällen besonders herausgehoben, wo der Anzug von Angehörigen bestimmter Hand- werke zu eigenen Formen oder zu solchen, die für das betreffende Hand- werk besonders charakteristisch waren, geführt hat. Es sind daher folgende Stücke hier zu nennen: Eine Pelzmütze mit rotem Sammetdeckel und Quast, wie sie bis etwa 1840 von den Brauerknechten in Hamburg ge- Museum für lmml)urgisuhe (fescliiclite. 19!) tragen wurde. Fig. 20 gibt eine Abbildung davon (L. 199. Geschenk von Frau E. Römi). Zwei Maurerschurzfellschlösser aus Messing, graviert und mit dem Hamburger Wappen und den Emblemen der Maurer geschmückt. Datiert 1831 und 1832 (278 und L. 167). Ein ebensolches Zimmermanns- Scliurzfellschloß ist datiert 1822 (277). d) Bauerntraclit : Eine Haube aus Blankenese, aus dreiteilig zugeschnittenem Sammet, mit Blumenmuster, aus Gold- und Silberfäden, Pailletten, roten und weißen Steinen gestickt. Am Rande schwarze 'l’üll- Fig. 21. YierUiuder Totenkrone. (jefertigt in Ost-Ki’auel. spitze, darunter eine frei gefältelte weiße Kloppelspitze geheftet. Lachs- farbenes Seidenripsband zum Zubinden, dazu langes rotgeblümtes grünes Seidenband (364). — Zum Vierländer Toteiianzug gehört als Zeichen dei- ledig Verstorbenen die Totenkrone (292), die in Fig. 21 abgebildet ist. Sie ist aus Stoffblumen zusammengesetzt, besonders bemerkenswert ist das zwischen die Blumen gesteckte Püppchen. Sie wurde der Toten als Kopfschmuck mit in den Sarg gegeben. Daneben bestehen solche Kronen, die auf den Sarg gesetzt und später in der Kirche zum Gedächtnis aufgehäugt wurden, wie noch jetzt in Altengamme zu sehen ist. Das ab- gebildete Exemplar ist nach alter M'eise in Ost Krauel angefertigt. — •200 lluseum für hambiirgische Cfeschiclite. Der Traclit von Jloorburg geliöreii zwei Hauben, eine silberne Festtags- liaube und eine scliwarze Abendinalilshaube (L. 200. Geschenk von K. von .S/er?e«-Moorl)urg). Eine Alltagsliaube und einen Franenstrolihut überwies Rat Dr. Rauienbei-g {Ij. 200a). - Ans dein Altenlande stannnen folgende drei Trachtenstücke (L. 100) : ein geblümtes Brusttuch, eine Kinderhaube und eine zu diesergehürende Kopfbiude. Ein gesticktes Halstuch (299), der nieder- elbischen bäuerlichen Tracht angehöreud, und ein Mützenband in Seidenrijis (L. 165. GeschenkvonJ. /i'(/i:o&) sind keiner bestiniinten Örtlichkeit zuzu weisen. e) Schmuck: Dem bürgerlichen Schmuck der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts gehört eine, wahrscheinlich in Hanau gearbeitete goldene Garnitur, bestehend ans Armbund, Brosche und zwei Ohrringen, mit Perlen und Amethysten besetzt. Im Etui das Zeichen der Firma: „Brahmfeld und Gutruf. 6. .Inngfernstieg 6. Hamburg“ (420). Die neuerworbeuen bäuerlichen Schmuckstücke bescliränken sich auf die Vierlande und das Alte Land. Zur Vierländer Tracht gehören folgende Stücke: Zwei Hemdspangen, eine silbervergoldet mit Filigran und vier roten Steinen für Festtag, bezeichnet A. G. T. m. 1818., gestempelt H. H. (308), die andere silbeim mit gravierten Blumen und roten Steinen für Wochentag, bezeichnet G. T. W. F. 1848 (309). Eine silberne Hemd- spange mit Filigran und aufgelegten Silberplättchen, bezeichnet M. G. E. 1763 (322.). Ein Paar silberne Männerhemdknöpfe, an deren Buckeln wieder kleine Knöpfcheu hängen. Hamburger Bescliau, Meisterzeichen F. C. G. (305). Zwei Brustketten. Davon eine silbervergoldet für Festtag, mit zehn Ketten, auf dem Mittelstück liegt auf Silberfiligran, umgeben von sechs roten Steinen, das Bildnis der „Fides"'. Bezeichnet A. D. W. S. 1811 (306') Die andere eintächei'e für Wochentag aus Silber hat acht Ketten ohne Mittelstück, bezeichnet G. T. W. F. 1848 (307). Eine zweireihige Hals- kette mit 45 und 48 Bernsteinscheiben, ca. 1820 — 1830, trägt an dem silbernen Schloß die Bezeichnung.!. A. C. T. W. (310). Eine zweite Halskette besteht aus vier Reihen von je 24 Fasergips-Perlen mit silbernem Filigranschloß ^311), eine dritte (487) mit silbei-nem Schloß aus Achatperlen. Zwei goldene Ohnlnge haben Form und Größe eines Fingerringes, in dem an einem S-förmigen Draht ein Herz hängt (323). Ein zweites Paar Ohrringe ist in Silberfiligran gearbeitet (108). Aus dem Altenlande stammt: eine Halskette mit goldenem Schloß, bezeichnet: .1. G. Meyer 1 82 1 (488), fünf Halskettenschlösser (107, L. 186), davon eins (107') bezeichnet: H. Bnck Brolaym und Ct. M. 1820. Eine silbervergohlete Hemdspange hat die Form eines leichtgewölbten Schildes mit aufgesetztem Silberfiligi-an, welches mit vier grünen, vier blauen und sechzehn roten Steinen geziert ist. f) Handgerät zur persönliclien Ausstattung: Rotseidener Regenschirm. Anfang des 19. Jahrhunderts (8). Schwarz- und lilaseidener Museum für hamliurgisclie (iescliiclite. •201 Soniieiiscliirni, ca. 1800 (01). Vierländer Regenschirm mit Fisclibeingestell, Horngritf und einem Überzug aus brann-violeftem Taft mit eingewebter buntstreifiger Kante. Er.ste Hälfte des Ut. Jabrliunderts (108). Hoher Spazierstock mit Silberbeschlag. Beschauzeicheii : Rad. Meisterzeicheu H. F. S. ist zweifelhaft (4'21). Elfenbeinerner Spazierstockgriff mit Faun und Nymphe (500. Gescheide von O. J. Werner). Zwei Geldbeutel in Perlenstickerei wurden von Fiänlein Kösfm- (44'2') und Ür. Aiminrk (0!)8) geschenkt, zwei andere, einer in Perlenstickerei, einer in Seide gehäkelt, von G. Jncoh (851, 350). Zwei Brieftaschen aus rotem und dunklem Leder, letztere mit Bezeichnung: J. G. Leve 1778., schenkte Dr. Amsinclc (404, 405'), eine andere, mit violettem Baumwollstoff überzogene schenkte Fräulein Falke (357). Eine Zigarrentasche mit Perlenstickerei entstammt der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (348. Geschenk von O. Jacob). Einen weißen Atlas-Pompadour mit Perlenstickerei schenkte Dr. Amsinck (39'2), ebenso eine Nadeldose in Form eines Schlüssels (397). Eine Kupferemail-Nadel- dose mit Schäferszenen in Rokoko-Umralimung übergab Fräulein Hannen (450). Zwei Stricknadelbehälter, eine in Silber, eine in Elfenbein mit Bezeichnung M. K., schenkten Fräulein Köster (443) und Dr. Amsinck (40-2 ). Ein in Silberfiligran gearbeiteter mit den Buchstaben C. W. M. bezeichnet er Armring zum Anhängen des Strickknäuels entstammt der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (444. Geschenk von Fräulein Köster). Ein perlen- gesticktes Schlüsselband mit Metallhaken zum Einhängen in den Gürtel (35‘2. Geschenk von G. Jacob). Ein als Uhrketten-Anhäuger benutztes Petschaft aus amethystfarbenem Glasfluß zeigt einerseits die Buclistaben J. M., andererseits ein nicht gedeutetes Wappen: auf rotem Grunde ein Sparren, unter dem eine, über dem zwei Lilien stehen (334. Geschenk von Frau Henriquez). Eine Taschenuhr in viereckigem Messiugkästchen ist bezeichnet: „Andreas Däncke Hamburg ‘236.“ (3), eine andere mit dem Fabrikzeichen: „Th. Whitt London“ trägt eine Papiereiulage mit Aufdruck: „N. F. P. Sackmann Uhrmacher gr. Fischerstraße Nr. 80 Altona“ (457. Geschenk von Fräulein liöster). Eine von derselben Schenkerin stammende Spindeluhr mit silbernem Gehäuse ist bezeichnet: „R. P. Cramber. London. 10‘2‘24.“ (456). Sechs Messinguhrschlüssel in verschiedener Form schenkte Dr. Amsinck (383 a — f.). Eine Brille mit Silberfassung in Etui mit Perleu- stickereifl 5 1 ). Ein ähnliches perlengesticktes Etui schenkte HerrZ/ü(ZersC288). Ein Leseglas mit einer Linse i.st in einem Kupferbande gefaßt, dem fortlaufend der Name „Friedrich Schröder“ eingeprägt ist (408. GeschenkvonDr. HTO.«}irÄ:). 3. Denkmäler des gesellschaftlichen Lebens. a) Spielsachen: Ein Empire-Kindersofa ausMahagoni hat die Form einer Bank mit Armlehnen und mit gepolstertem Sitz und Rückenlehne (431). Eine Kindermangel aus Reisholz (60) wurde von Frau Prof. Reye, eine •20-2 Museum für hamburgisclie Geschichte. ähnliche (109) von Fräulein Hillers geschenkt. An Puppenstubengerät schenkte O. Jacob eine Schiebelainpe und ein Ofenbesteck ausZinn(^356 a — b). C. Maithyeu sandte fünf gelb und schwarz lackierte Spielteller (328). Zwölf Glasbilder für die Laternamagica entstammen der Zeit um lSGO (280). Eine besonders starke Vermehrung erfuhr die Abteilung der Zinnfiguren. Ans der aufgelösten Werkstatt von J. A. A. 7/offe-Hamburg wurden folgende Stücke erworben: eine Seeschlacht, ca. 1850; 20 preußische Ulanen, rot. 1870; 20 preußische Husaren, rot, 1870; 20 Kürassiere 1870; 20 preußische Dragoner, 1870; 100 preußische Infanteristen, 1870; 10 Östeireicher; 10 Dänen; 10 Franzosen, ca. 186(5; Infanterie -Regiment Nr. 76, ca. 1866; 118 holsteinische Infanteristen 1848; 1 4 preußische Infanteristen ca. 1848; 24 dänische Infanteristen, 1848; Schlacht zwischen Dänen und Preußen, 1 864 (251 — 262). Als Ergänzung dazu wurden von C. H. Schmidt geschenkt 36 Kürassiere, 18 rote Husaren, 24 Ulanen und 24 Jäger, sämtlich in den alten Packungen mit Bezeichnung: „R. Beinhauer Sühne. Hamburg. Größtes und schönstes Magazin Deutschlands“ (84, 85, 86). Ferner in Anlehnung an die deutsch - französischen Kämpfe 193 Deutsche und 110 Franzosen verschiedener Truppengattungen, 9 Kanonen und 20 Häuser- und Baum- grnppen der Schlacht von Wörth (65 — 68). Endlich eine Meierei (69). Die Zinnfiguren eines Seehafens — ein Schilf mit Namen Vulkan führt die Hamburger Flagge, unter den Personen sind sechs Vierländer — stammen aus der Zeit von ca. 1860 (250). Die ausgeschnittenen Figuren von Auf- stellbögen der hamburgischen Firma Kanning, den „Pachtliof im Walde“ und eine Meierei, schenkte C. H. Schmidt (64 a/b). Neun geschnitzte hölzerne Soldatenfiguren von 33cm Höhe wurden von Frau M. Höper geschenkt (467 ). b) Jagdaltertümer sind bislang nur in sehr beschränkter Zahl vorhanden und bedürfen sehr der Vermehrung. Neu erworben wurde ein Jagdeßbesteck, bestehend ans znsammenznklappendem Löffel, Messer und Gabel, in vergoldetem Messing gearbeitet. Die Grifte sind mit gegossenen und überarbeiteten Jagdszenen in Rokokoumrahnuing geschmückt. Die Stücke stecken in einem zweiteiligen Etui aus dunkelbraunem gepunzten Leder (4181. c) Musikinstrumente: Diese ebenfalls noch kleine Abteilung wurde vermehrt um zwei kupferne Althöi-ner mit Messingfassnng (197 und 198) und ein in (Messing gearbeitetes Waldhorn mit der Bezeichnung: ,.Hartmann a Hamburg“ (199). Ein Klavier, von Andreas Meyer Hamburg gefertigt, wurde bereits unter den „Möbeln“ erwähnt. Die Militär- Musikinstrumente finden sich in der Abteilung „Kriegsaltertümer“. 4. Denkmäler von Verkehr, Handel und Gewerbe. a) Verkehrsmittel. Zur Vermehrung dieser Abteilung konnten ein paar gute alte Schiffsmodelle erworben werden. Das älteste Museum für haniburgische (Teschiehte. 203 Stück, ein Schiffsrumpf aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, der vor der Ausstellung freilich noch einer sorgfältigen Aufarbeitung bedarf, wurde in Hamburg selbst erworben (321). Ein sehr gut erhaltenes Vollschiff' aus Fig. 22. Modell eines VoUscliiffes mit Namen ^Dido“, ca. 1850. Aus Wedel der Zeit von etwa 1830, mit dem Namen „Dido“ bezeichnet, stammt aus Wedel (343). Fig. 22 gibt eine Abbildung davon. Das dritte Modell stammt aus Elmshorn. Es ist ein Vollschiff, welches mit dem Namen •204 Museum für liamburgische Geschichte. „Diane“ und der Jahreszahl 1854 versehen ist (312). Die Sammlung alter Schiffsbilder wurde vermehrt durch das in Öl gemalte Bild einer Bark um 1860 (296. Geschenk von A. VäJicock) und ein ebensolches Bild des Dampfers „Archimedes“, gemalt von L. Petersen und Holm 1859 (L. 103), außerdem eine größere Eeihe von Schitfsbildern, die der Einzelblättersammlung eingefügt wurden. Für die Geschichte des Schiff- baues und ihre Veranschaulichung von Bedeutung ist das IModell eines Voll- schiffes beim „Kielholen“, wie es vor der Einführung des Trockendocks bei der Reparatur von Schilfen ausgeführt wurde, wobei das Schiff’ mittels eines Piahms oder Boilens so weit mit Stricken auf die Seite gelegt wurde, daß man an dem Schifl'sboden arbeiten konnte. Das Modell ist im Aufträge des Museums neu angefertigt (316). Ein Ölbild zeigt im Gegensatz zu jenem Modell die Darstellung des von H. C. Stülcken auf Steiuwärder bei Hamburg im Jahre 1858 eibauteu schwimmenden Trockendocks (L. 191. Geschenk von H. C. Stülcken & Sohn, Steiuwärder). Zu der im Museum bereits vorhandenen Sammlung von Wagen und Schlitten kam ein zweirädriger Marschenwagen, sogen. „Kreol“, aus Keukirchen bei Stade. Der zweisitzige Wagen, dessen Sitzkasten in herkömmlicher Weise an der geschwungenen Rückwand mit einer ge- schnitzten Leiste, im Stile Louis XYI. geschmückt ist — vergl. Fig. 23 — , ist in guter Erhaltung. Die Bemalung ist nur an der Schnitzleiste die- jenige der ersten Zeit, das übrige Gestell, welches ursprünglich gelb mit grünen Randliuien gemalt war, ist im Laufe des 19. Jahrhunderts einmal neu, braun mit giünen Randliuien, gemalt (L. 194'i. b) Handel; P. G. Brünner schenkte eine Geschäftsschiefertafel in Holzrahmen mit Blechbeschlag (125). Drei auf kurzen Füßen stehende zinnerne Ölständer mit Deckel und Zapfkran, wie sie bis Ende des 19. Jahr- hunderts in Krämerläden in Gebrauch waren, tragen das liamburgische Beschanzeichen und ein ovales Meisterzeichen mit dem Bilde von fünf wachsenden Ähren, die von einer Sense gekreuzt werden, und mit den Buchstaben J. H. M. (317 a — c). Zu ähnlichem Gebrauch wie die Ölstäuder haben sieben glasieite Steinzeugkruken gedient. Dieselben sind zur Verwahrung verschiedener Flüssigkeiten benützt. Sie ent- stammen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (L. 189). Fr. Jnsfus schenkte zehn Pakete alter Tabakpackungen (476). Dieselben tragen die Marke von „Fiiederich Justus“ mit Wappen. Letzteres zeigt gelben Schild, darauf drei quergelegte Balken, der obere und der untere rot, der mittlere im Zickzack schwarzgelb geteilt. Helmzier: Lamm Gottes mit Fahne. — Zwei Glasschilder aus Mattglas dienen der Reklame. Auf dem eineu steht mit Ölfarbe geschrieben; „Wachs. Stearin-Lichte“, auf dem anderen: „Taback und Cigarren“. Sie entstammen der Mitte des 19. Jahr- hunderts. Aus derselben Zeit, wahrscheinlich aus dem Jahre 1854, stammt ein Museum für liamburgisclie Geschichte. •JÜ.') nindes Glaseranliäiigescliild, in de.'^.'^en Platte sicli ein Stern ans vei- scliiedenfarbigein Glas befindet, und an dem unten ein zweites bandaitiges Scliild mit der Anfscliril't : „Ang. Lackmann“ angeliängt ist (184. Geschenk von *1. LacJcmann). Kine Goldwage (^44) wni’de gesclienkt von M. Ezediel. Fig 23 Zweisitziger Marsclienwageii, sug. „Kreol“, aus Xeukircheii bei Stade. Sie ruht nebst zehn Gewichtstncken in einem Holzkasten mit der Inschrift: „Mayer Abr. Cohn Macht ab Gezogen Gold -Wagen wohnt in der Petersti'. Hambuig“. Eine Sammlung hambiirgischer Plakate und Geschäfts- emptehlnngen wurde neu angelegt und diuch freundliche Unterstützung der in Betracht kommenden Kaufmannskreise und Kunstanstalten bereits zu einem sehr ansehnlichen Umfang gebracht. Freilich überwiegen die •206 Museum für hamburgische Geschichte. neueren Arbeiten dabei nocli sein', so daß die Bitte um Zuwendung be- sonders der älteren Plakate dringend wiedeiholt werden muß. c) Denkmäler der Gewerbe: Aus dem Gebrauch der Zimmer- leute stammt eine eiserne Axtklinge mit der messiugtauscliierten Inschrift H. H. G. 1766, gefunden bei Neuhaus a. d. Oste (291'), ferner ein Instru- ment zum Wiukelkoutrollieren, sogen. „Schmiege“, aus Holz und Messing (366. Geschenk von <7. IP. T. Gerda u). — Der Geschichte der Graveure gehört eine gravierte Knpferplatte, vermutlich als Meisterstück gearbeitet, darstellend eine „Betrachtung über daß biterre Leiden und Sterben Jesu Christi“. Der Gekreuzigte und acht umgebende Engel mit Leidenswerk- zeugen sind in kalligraphischer Linienschrift dargestellt. In den Ecken sitzen die Figuren der Apostel. Dazwischen erbauliche Sprüche und Verse. Die Platte trägt uuteu die Inschrift: „Joachim Philipp Herrfort et (sic!) sculps. in Hamb. Anno 1757 — Denn 19. Majus“ (284). — J. A. A. Holtz schenkte die ganze Ausstattung seiner 1908 aufgelösten Zinngießer- Werkstatt, bestehend aus Schmelzofen und Gießutensilien, zwei Mahagoni- Schränken, einem Maltisch, einem Wandreol, einem Kasten mit Gravier- werkzeug, einer Holzschachtel mit Etiketten, einem Farbenreibstein, 58 Messingformen und ca. 500 Schieferformen für Zinnfiguren, sowie endlich einer großen Zahl von Originalzeichnungen für Zinnsoldaten. Das meiste davon stammt noch ans dem Besitz des Vorgängers von Holtz, des Zinn- gießers Möller (268 — 275'). — Zur Ausstattung einer Buchbinder- Werkstatt gehören ein Werkzeugrahmen und 5 Fileten (286), dazu drei weitere Messingfileteu für Ornament -Vergoldung (423. Geschenk von G. Jakoh) lind drei Bucheinbände (389 — 391. Ge cheuk von Dr. AmsmÄ;). Eine Anzahl von Klischees und Stempeln, die bei der Herstellung der Torsperrmarken verwandt wurden, sind mit diesen zusammen in dem Abschnitt „Polizei“ aufgeführt. E. Staats- und Geineiiule-Altertüiiier. 1. Denkmäler der Verwaltung. Ein vollständiger Senatoren-Aiizug, bestehend aus Rock, Weste, Kniehose, pelzbesetzter Schaube, Wollripshut mit Chiffourüsche, Sanimet- barett, leinener Halskrause, Spitzen-Jabot, seidenen Handschuhen, einem Paar seidenen und einem Paar wollenen Strümpfen sowie einem Paar ausgeschnittenen Schnallenschuhen, wurde aus dem Nachlaß des am 10. Ok- tober 1907 verstorbenen Senators Alexander Kählei' von dessen Witwe geschenkt ( 169 — 177). Ein hölzernes schwarzlackiertes Schild mit Aufschrift: „Hanseatisches Consulat“, aus Futschau in China stammend, schenkte Herr Senator Museum für liamburgische Geschichte. •207 Wes1i)h(d (424). Petschaft tiägt das Bild der Fasces, die sich mit einem Bogen und einem Bündel von Pfeilen kreuzen, nml die Umschrift ; „Cons. Gen. De La Rep. De Venezuela. Hambnrgo“ (417). Die Abteilung: Münze, Maß und Gewicht wurde vor allem vermehrt durch 65 hamburgische Miinzstempel, die von der Stadt bibliothek überwiesen wurden (L. 207). Ein Gewichtssatz in Messing trägt das hambni gische Beschauzeichen und die Datierung 1742, außerdem spätere Kontrollzeichen von 1845 und 1852 (413). Zu den Denkmälern der Gerichtsverwaltnng kamen zwei Notariats- stempel in Messing, das eine mit dem Bilde der Justitia mit Devise: „Snum Cnique“ und Umschrift: „Carl Ferdinand Froebel Notar: Caes: Pnbl: Jnr:“, das andere mit dem Bilde eines Lorbeerbaumes in Vase mit Devise: „Deo prospiciente Üorebo“ und Umschrift: Joh. Friedr. David König Not. Caes. Pnbl. & Jnr.“ (138, 131). Geschenk des Vereins für Hamburgische Geschichte). Der Geschichte der Polizei und des Anfsichtsdienstes ent- stammen: eine viereckige Nickelgürtelschnalle mit hambnrgischem Wappen und der Inschrift: „Polizei-Wache“ (326), ein Messingschild mit der Be- zeichnung: „Wallanfseher“ (L. 167) und wahrscheinlich auch ein in seiner Bedentnng noch nicht sicher erkanntes Zinnzeichen mit der Insclnift: H. St. B. A. St. B. 1816, bei dem die Buchstaben H. und A. auf Hambni g und Altona gedeutet werden (L. 167). Zweinnddreißig Klischees und viernnddreißig Ausstanzeisen sowie fünf Messingstempel sind bei der Her- stellung der Torsperrmarken — aufgehoben 1860 — verwandt. Ein Stempel „Unterstützungs-Behörde“ wurde 1842 statt des Hambuiger Wappens auf die Toisperrmarken gedruckt, um den Abgebrannten, die provisorisch vor den Toren untergebracht waren, den fi eien Verkehr durch die Torsperre zu ermöglichen (14 — 19). Ein Messingstempel „Biücken-Geld“ und vier Stempel „Faelir-Geld“ (sämtlich angefertigt von Eschkötter) dienten zur Herstellung der Marken, die bei der Benutzung der großen französischen Elbbrücke ansgegeben wurden (21 — 23). Die Denkmäler der Hafen Verwaltung wurden um folgende Stücke vermehrt: Aus dem Nachlaß des Hafenmeisters J. J. J. Wilken schenkte J. F. Hoff in Frankfurt a. M. dessen Seidenfilzhut mit goldener Raupe und rotweißer Kokarde (gefertigt von „P. M. Pincon & Co. Hambni'g 26 Neuerwall“), ferner dieEpauletts mit Goldfrauseu und dem hamburgischen Wappen vor dem Anker (geliefert von „C. G. Ulrich, Mühlenstraße Nr. 25. Hamburg“), den Schleppsäbel mit Gehänge und ein Petschaft mit dem hamburgischen Mariuewappen und der Umschrift: „Hafenmeisterei — Ober- hafen“ (427 — 430). Einen hamburgischen Mariueolfizierdegen aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts schenkte Frau II. Höper (466). Auf der gebläuten Klinge trägt er die Inschrift: „Ziehe mich nicht aus ohne 208 Museum für hamburgisclie Geschichte. Ursache, stecke mich niclit ein ohne Ehre. — Znni Andenken“. Ein schwarzlackierter Säbelgurt und ein rotweißes Portepee sind um 1860 getragen von dem Hafenmeistergehilfen Hinnrich Knoop (362 — 363. Geschenk von H. H. ^Yalthel•). Aus der Geschichte der Baudeputation stammt ein Stempel mit der Inschrift: „Lenchten-Wesen“ (20). Feuerwehr; Gekauft wurde das Modell einer hamburgischen Feuer- spritze vom Jahre 1792 (ISO). Die bis 1846 getragene Art der Hüte der Spritzenleute zeigt ein Exemplar aus grünlichem Filz, mit weißem Lack überzogen. Auf dem aufgeklappten Rande ist eine Koppe mit Hamburger Wappen aufgemalt, darüber „Nr. 2“ (126.) Ein schwarz- lackierter Blechhelm, auf dessen hochgeklapptem Rand die aus Messing gestanzte „Nr. 16“ und eineFlamme aufgenietet ist, zeigt dieForm dervonden Spritzenleuten in den Jahren 1846 — 1867 getragenen Kopfbedeckung [192). Ein schwarzer Lederhelm mit Messingbeschlag und Nackenschutz trägt vorn die Bezeichnung „Commandenr 3“ (193). Ein Porzellanschild mit rotem Hamburger Wappen und der Inschiift „11. Brand-District. 8ter Bez.“ stammt etwa aus der Zeit um 1880 (194). Die Verwaltung des Waisenhauses überwies folgende Stücke: eine rot gestrichene kupferne Sammelbüchse, auf deren Vorderseite auf grünem Grunde zwei knieende Waisenkinder, ferner der Spruch: „Gebet den armen Waysen Kinder (!) solches wird Gott Reichlich vergelten“ und das Datum 1776 aufgemalt sind (92), ferner vier messingene und zwei weißlackierte blechei'iie Sammelbüchsen und einen Sammelkorb (93, 94, 99). Zwei eichene Kisten mit eingesclinittenem Monogramm des Waisenhauses W. H. sind ohne erhebliche Bedeutung (87, 88). Aus der Verwendung beim „Waisengrün“ entstammen alle nun folgenden Stücke: blauer mit silbernen Knöpfen versehener Tuchfrack und schwarze Ledermütze des „Kapitäns“ (96, 98). Sieben weißlackierte Sammelkörbe aus Rohrgetiecht (95), fünfunddreißig auf gedrehten Stöcken befestigte Sammelbüchsen, rot lackiert (91), ein rot gestrichener Tisch mit vier darauf befestigten Sammel- büchsen mit den Inschriften „Für’s Waisenhaus“, „Für den Capitain“ und „Für die drei Nachfolger“ (89), eine eichene Kiste mit Blechmarken, die von den Waisenkindern zum Abheben des beim Waisengrün gesammelten baren Geldes verwandt wurden (90). Auch kunstgewerblich interessant sind drei Stickereien, die auf blauem Tuch mit unterlegtem Leinen farbig ausgeführt sind. Auf dem ersten Stück zeigt die in Plattstich mit roten, gelben und braunen Wollfäden in verschiedenen Schattierungen ausgeführte Stickerei in zwei gekrönten Zweigen die Initialen W. H. und die Jahres- zahl 1728. Die beiden anderen, unter sich gleichen Stickereien zeigen in Rokoko-Umrahmung ein \\. und ein doppeltes H. und die Datierung „Anno 1756“. Sie sind in Plattstich in abschattierter blau und weißer Jluseum für hainburgische Geschichte. 20!) Seide ausgefülirt (97 a — c). Diese drei Stickereien stammen von den Tiscli- decken, welche bei dem Festmahl des „Waisengiüns“ in Verwendung waren. Eine besondere Gruppe bilden die Hinterla.ssenschaften der fran- zösischen Verwaltung. Ihr entstammen elf Stempel und Petschafte, welche vom Verein für Hamburgische Geschichte übergeben wurden ( 1 27 - 1 y?). Davon sind drei bezeiclinet mit „Caisse communale de Hambourg“, zwei mit „Fonts et chaussees“, eins mit „Genie militaire — Direktion de Ham- bourg“, eins mit „Commission de Gouvernement — Secretariat general“, eins mit „Secretaire general de la comission de gouvt- a Hambourg“, eins mit „Friedens Gericlits Siegel Canton Hergedorif“, eins mit „Empire francais — Div™ C. Armee de Hollande“ und eins mit „Comm°" de recouvrem* de capitaux ennemis — Hambourg“. Auf die oben genannten Stempel für Passiermarken für die von den Franzosen erbaute Elbbrücke sei hier nochmals verwiesen. Vom Verein für Hamburgische Geschichte wurde schließlich mit jeueu Stücken zusammen noch ein Petschaft unbekannter Herkunft mit der Inschrift „Special Commission — No. 7“ geschenkt (142). 2. Denkmäler der Zünfte und bürgerlichen Gesellschaften. a) Zünfte: Diese im Museum schon mit vielen Denkmälern ver- tretene Abteilung wurde durch folgende Stücke vermehrt: Zwei Petschafte der Schwertfeger. Das eine (145) zeigt ein Wappen mit zwei gekreuzten Schwertern und die Jahreszahl [16J53, am Rande die Inschrift: „S. D. Svert- veger. Hamboigh“. Das andere (144) zeigt ein Wappen mit Halbmond und zwei Sternen, auf dem Halbmond stehen mit der Spitze drei Schweiler, über denen eine fünfzackige Krone liegt. Die Helmzier ist ein schwert- schwingender Arm. An der Seite die Jahreszahl 16 — 71 und die Umschrift: „Das Löplige — Ampt — Z — Hamlmrg — D — Schwertfeger — Ihr — Siegel“. An der Tülle stehen von zwei Zweigen eingerahmt in sechs Reihen untereinander die Buchstaben H. S. L. — F. S. B. — 0. S. B. — H. L. M. — J. J. N. — F. B. L., wohl die Initialen von Meisternamen, zu deren Erklärung leider keine Schwertfegerakten im Staatsarchiv vorhanden sind. Beide Siegel sind vom Verein für Hamburgische Ge- schichte geschenkt. Wegen der darauf enthaltenen Bauinschrift interessant ist eine Sand- steinplatte aus einem Zimmer der ersten Etage des Hauses Breitenstr. Nr. 1 1, welches früher als Maurerherberge dienend, 1907 abgerissen wurde. Die Inschrift, goldene Majuskeln auf schwarzem Grund, lautet: Ao. 1604 HEBBEN DE OLDEN DES AMPTES DER MUERLÜE ALSE HANS PETERS, HINRICK RODENBORCH, MATEUS HABE, HANS HACKMAN, MATEIS KREPE, CLAWES KREKE DORCH GADES GNADE ANGEFANGEN DIDT HUES VON OLDT UP NEYE THO 210 Museum für hamburgische Geschichte. BOUWENDE DEM GANTZEN AMTE UND BEODERSCHOP THOM BESTEN UND MIT DES AMTES WEETE[N] UND WILLEN, WELCKES AYEER UNSE VORFAREN LANGE UMMEGEGHAN UND HEBBEN DAR NICHT IN WILLIGEN WOLLEN, NU AVER DE OLDEN MIT DEN RRODREN VORCUET’) ANGES[EH]ä)EN DAT MEN DORCH GADES GNADE MIT DEN WARCK VORTVAREN DAMIT WI DENNOCH EINE FREYHIDT BEQUEMEN, DOC[HJ UNSE ARMEN UNVORKORTET DAT SE DAT ER SCHOLEN HEBBEN WO VORHEN GESCHEN. WI VORGENENT OLDEN WILLEEN DAT UNSEN NAKOMLING TRUWLICK [BEJ^FHALEN HEBBEN, DAT SE DISE GESELSCHOP UND ARM[E. . .f) NICH VORKORTEN, SOLEFFIHNE DE SELICHPHTIS . . . .%DT DISSE GESELSCHOP VOR UNGELUCK[E V]'5)ND JOCHIM HOSINCK DIT SETTEN [LATEN].') Diese Platte ist links unten schräg abgebrochen, dalier nicht voll- ständig zu lesen. In die Zunft der Zimmerleute gehört ein Zinnbecher mit gra- viertem Wappen, darin zwei sich kreuzende Äxte unter einem Zirkel und über einem Winkelmaß liegen. Datiert 17 — 30. Hamburger Beschauzeichen. Ovales Meisterzeichen mit Hausmarke und (412). Außerdem wurde die sogen. „Schwarze Tafel“ der Zimmergesellen erworben (L. 186). — Von der Sterbekasse der Schiffbauer stammen zwei Trauerflaggen aus schwarzem Tuch mit weißer Burg darin. (L. 183. Geschenke von Markens und Edelmann). Von diesen Flaggen wurden bei dei' Beerdigung eines Mitgliedes der Sterbekasse je vier zu beiden Seiten des Sarges getragen. — Eine kupferne Sparbüchse der Drechslergesellen stammt ans dem Jahre 1828. Die darauf befindliche Inschrift lautet: „Kranken-Unter- stützung für die Hamburg-Vorstädter Drechsler-Gesellen den 24. März 1828“ (L. 169). — Eine Bank mit Polstersitz und mit kleiner Säulenreihe in der Lehne trägt an der Lehne ein Schild mit der Inschrift : „Johann Heinrich Kammeradt, ältester Ladenmeister 1830. 14 Febr.“ (L. 186). Dieser Kammeradt war liamburgischer Zimmermeister und wohnte St. Georg, Borgesch Nr. 201, wo er in den Adreßbüchern vom Jahre 1824 bis zu seinem Todesjahre 1868 nachweisbar ist. b) Bürgerliclie Gesellschaften: Die neuerworbenen Denk- mäler der büigerlichen Gesellschaften und Vereine verteilen sich in histo- rischer Reihe folgendermaßen: Zwei von G. Yuüjt gearbeitete Medaillen ') wohl: MIT DEN BRODREN VOR GUET Lücke für ca. zwei Biiclistaben >• 1, zwei ■*) n 1, „ vier sieben „ „ „ nenn ") „ „ ,. zehn Vom L ist die obere Hälfte noch zu lesen. Museum für liiuiibuigische Geschichte. •21 1 mit der Bezeicluuing „Hamburg^. Gesellschaft zur Beförderung der Künste 11. iiützl. Gewerbe 1765“. Die eine von Gold (445) hat einen Durch- messer von 2,7 cm und zeigt im Avers einen Bienenkorb mit Umschrift, im Revers eine am Stenerrnder sitzende weibliche Gestalt. Die andere von Silber (446) zeigt im Avers eine getliigelte weibliche Gestalt, in der Rechten einen Lorbeerkranz, in der Linken einen Palnizweig. Der Revers zeigt einen Kianz ans Eichenlaub, dem oben ein Wappenschild mit Bienenkorb, unten das Hamburger Wappen aufgelegt sind. In der Mitte ist eiiigraviert der Name „Herrn. Köster“. Beide Medaillen sind geschenkt von Fräulein Köster. — Ein Stempel mit der Inschrift „Mexi- kanische Lese-Gesellschaft“ trägt die Bezeichnung E des Meisters Eseh- kötter (458b. Geschenk von .4. Kleißen). Ein runder Stempel des Zentral- btireans des Hilfsvereins von 1842 mit Hamburger Wappen (14.3) wurde vom Verein für Hamburgische Geschichte geschenkt, ebenso ein rundes Bleipetschaft mit Monogramm M. B. und der Umschrift „Gott ■ mit ■ uns • 1848. d. 3. Nov.“ (146). — Eine rechteckige Lade aus mahagoni-foiir- niertein Holz mit abgekanteten Ecken ruht auf vier niedrigen Füßen. Zwei seitliche Griffe und das Schlüsselblatt mit zwei Schlüssellöchern sind aus Messing. Zwischen den Schlüssellöchern ist ein Bienenkoib ein- graviert und die Inschrift: „Kranken-Vereins Lade.-Ges. d. 11. März. 1851.“ Innen im Deckel ist gemalt ein Bienenkorb zwischen Ornamenten und Blattwerk, dazu die Inschrift: „C. Reime — H. Roloff — H. Lohnau — J. Dunker — G. C. Meyer.“ (440. Geschenk von der Sterbekasse zum goldenen Bienenkorb). Von derselben Sterbekasse wurde ferner das Regimentsholz geschenkt, ein gewundener Mahagonistab, beiderseits mit einer Kugel endigend und mit einem silbernen Bienenkorb bekrönt, der die Inschrift trägt: „Zum Andenken dem U Alten F. A. Kniep d. 7‘März 1863“. An dem Bienenkörbe sind in einer Öse fünf Seidenbänder eingekuotet, davon ein blaues mit weiß-gold gestickter Inschrift „.J. H. M. Prüs 1877“ und ein grünes mit gohlgedruckter Schi ift „J. N. Fintelmann 1871“ (435). — Aus der Geschichte der Tierschutz-Vereine stammt eine Kupferniedaille von 4 cm Durchmesser. Avers: Kopf Napoleons IH. mit Umschrift: „Napoleon HI Enipereur“. Revers: Zwei ruhende weibliche Figuren und zwei Kinder, von Haustieren umgeben. Im Hintergrund ein Wappenschild mit einem Schilf. Üiierschrift: „.lustice et Conipassion — Hygiene et Morale“. Unterschiift : „Societe Protectrice des Animaux. A Hermann Koester Codier chez M. Häsfeld Hambuig 1856“. Die Medaille trägt die Bezeichnung „Caque f.“ (447. Geschenk von Fräulein Köster). — Ein silberner Schützenbecher trägt dielnschrift: „Hamburger Schützengesellschaft d. 26‘ Apr. [18]68. Dis‘ 600 Fuß.“ — Eine doppelt durchlochte Messing- marke mit Inschrift „Mitglied der Vereinigten Arbeitsleute in Hambnrg“ und der Zahl 293 wurde von G. Jacob geschenkt (354). ■212 Museum für hamburgische Geschichte. Die Denkmäler der Freimaurer schließen sich zu einer beson- deren Gruppe zusammen. Sie wurden im Berichtsjahr durch folgende Stücke vermehrt, welche sämtlich von Frau Konsul S. D. C. Henriqiiez geschenkt wurden. Ein silberner vierstrahliger Ordensstern mit schwarzem Gi'unde und blankem Eande. Ein vergoldeter Kranz ans Eichen und Lorbeer mit zwei gekreuzten Schwertern und der Zahl XV ist aufgelegt. Die glatte Eückseite zeigt die Stempel A -f M und einen Dolch. Der Orden hängt mit einem silbernen Eing an einer vergoldeten Gliederkette mit Querriegel (3.33). Dazu gehört derselbe Orden in Miniatur (336a) und ein gelbes Ordensband, dessen Schnalle aus Weißmetall ebenfall den Kranz mit zwei Schwertern und der Zahl XV trägt (335). Eine Pergamenturkunde für S. D. C. Henriquez in CuraQao, Mitglied der Loge der Vergenoeging, welcher mit dem Grade eines Eitters des Eosen- kreuzes belehnt wird, datiert den 21. August 1869. Die Urkunde ist ein Kupferstich, bezeichnet „J. C. Bendrop gratis invenit et sculpsit — J. Hulk gratis scripsit.“ An zwei roten Seidenbändern sind zwei Trockenstempel mit den Bildern des Pelikan und des Phönix angehängt (337). Eine zweite Pergamenturkunde d. d. 20. Nov. 1864 empfiehlt S. D. C. Henriquez als lilitglied der Loge der Vergenoeging allen Brüdern. Ein Trocken- stempel enthält Freimaurerembleme und die Schrift: „Loge Igualdad. Nr. 959 Curacao.“ An rosa Seidenband hängt ein rotes Siegel mit Frei- maureremblemen und der Inschiift; „de Vergenoeging Curacao“ (338). Eine seidene Logenmeisterschürze, weiß mit rotem Eande, und schwarz gefüttert, zeigt das gestickte Bild des Pelikans mit drei Jungen im Eosen- kranz. Dahinter steht unter dem Strahlendreieck das Kreuz mit auf- gelegter Eose (339). Eine Leinenschürze mit aufgesetzter Tasche, weiß mit roter Umrandung, zeigt aufgestickt Freimaurerembleme und das Auge Gottes (340). Eine Seidenschürze mit aufgesetzter Klappe ist schwarz mit weiß-silberner Bordierung. Aufgestickt sind ein Pentagramm mit auf- liegendem Kreis und Dreieck, ferner ein Schädel mit gekreuzten Knochen vor grünen Zweigen, endlich drei Maurerwerkzeuge. Der Grund ist mit schwarzen Flämmcheu bedeckt (341). Eine Stola aus rotem Seidenrips, schwarz gefüttert, mit aufgenähtem Goldkreuz. Auf der rechten Seile aufgestickt das Bild des Pelikans unter rosen umranktem Kreuz. Ein Anhänger zeigt Pelikan und Kreuz im Zirkel, dessen Spitzen auf einem Eeif mit elf gefaßten Glasrosen stehen (342). F. Wissenscliaftliolie Altertümer. Ein Ferni’ohr mit braunen Papphülsen und Hornmontierung stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts (279). Etwas älter ist ein Taschen- teleskop mit Perlmutterbeschlag und Amethystenbesatz (483). Eine Museum für hanitiurgische Geschichte. •213 silber-vergoldete Soiinenulir ist verfertigt von Nicolaiis Rugendas in Augs- burg (L. 170). Zu der Zahl der nautisclien Instrumente, die im Museum noch sehr vermelirungsbedürftig sind, kamen zwei Oktanten (L. 180). Die pharmazeutischen Geräte, die in der Apotheke bereits zn einer an- sprechenden Gruppe vereinigt sind, wurden vermelirt durch ‘22 Holz- biichsen, davon 16 aus der Apotheke zu Mölln stammen (320a — f und 464). G. Kriegsaltertüiiier. 1. Denkmäler der allgemeinen Waffenkunde. Zwei Steinkugeln von 8 cm Durchmesser wurden als Bodenfunde von der Stadtwasserkunst abgeliefert (L. 213). Eine 8,5 cm lange Eisenspitze eines Armbrustbolzens schenkte J. W. H. Dolge (452). Eine Pistole mit Feuersteinschloß zeigt an Schaft und Kolben sowie an den Metallbeschlägen Rokoko-Ornament. Der Lauf trägt die Reitermarke mit J. A. K. sowie den tauschierten Namen J. Andreas Kuchenreuter (191). Ein Pulverhorn aus Rinderhorn mit Messingmontierung trägt über dem Verschluß ein Pulvermaß mit verstellbarer Skala: 65 — 60 — 55 — 50 (422. Geschenk von G. Jakob). Eine Armbrust besteht aus braun gebeiztem Holz mit beinernen Schienen. Auf den Schienen findet sich die Jahreszahl 1828, außerdem die Inschrift: „J. F. Haenisch, Dresden 1827“. Die Armbrust stammt an- geblich aus Appen bei Pinneberg (314). 2. Hamburgisches Kontingent 1814 — 1868. Zwei Bildnisse, die den Hoboisten Keiling in der Infanterieuniform des hamburgischen Kontingents darstellen, sind bereits unter den Bildnissen genannt (462, 463). Ein Leibriemenschloß aus Messing mit anfgelegtem Weißblech-Schild mit Hamburger Wappen stellt die Form dar, die in den 50 er Jahren eingeführt und bis 1867 getragen ist (454. Geschenk von J. ir. H. Dolge). Drei Hanseatenki euze schenkte Dr. Amsinrk (377 a-c). 3. Hamburgisches Bürgermilitär 1815 — 1868. a) Stab: Diese Gruppe konnte nicht vermehrt werden. b) Artillerie: Der Degen eines Artilleriefeldwebels zeigt in Messing gegossenen Gritf und eine Klinge mit eingeätztem Trophäen- und Ranken- ornament. Als Verfeitiger nennt sich „J. Northmann, Hamburg“. Dazu gehört eine schwarze Lederscheide mit Messingbeschlag (465). Ein Artillerie- käppi aus Haaifilz und eine Artilleriepatronentasche nebst weißem Koppel entstammen der letzten Zeit vor der Auflösung (468 und 469. Diese Stücke sowie der Degen sind geschenkt von Frau M. Höper). Ein Althorn aus •214 Jliiseum für hamljurgische Geschichte. Jlessing trägt die Bezeicliiiung: „Hambuiger Bürger- Artillerie. C. A. Müller Groß. Hess. Hof-Instriinieiitenmacher in Mainz“ (451. Geschenk von J. ir. H. Dolge). c) Infanterie : Erworben wurde die vollständige Uniform eines Bürger- gardisten ans der letzten Zeit des Bürgeiniilitärs: dunkelblauer Rock mit hellblauem Besatz, ebensolche Hose, schwarze Halsbinde, schwarzseidenes Käppi mit schwarz-rot-goldener Kokarde, rotwollenem Doppelponpon (1. Bataillon) und Kompagniennmmer ‘2, ein weißgekleidetes Kreuzbandolier, endlich ein Perkussionsgewehr, im Kolben eingraviert E. F. außerdem gestempelt: P. G. (1904 — 1. Bat. 8504 (101 — 105). Zur Uniformierung und Ausrüstung der Infanteriemnsik gehören ein Mnsikerdegen in schwarzer Lederscheide mit silbern-roter Troddel (6), zwei schwarze Trommelstücke mit Messingbeschlag und hellen Hornköpfen (45.3. Geschenke von J. W. H. Dolge) und ein rundes Messingbecken mit Lederriemen in der halbkugeligen Kuppe lind mit Gravierung: ,, Eigentum des 7L Bürger-Bat.“ d) Jäger: Ein schwarzes Tnchkäppi mit Lederdeckel. Weißer Beschlag mit Halbsonne, Horn und Kompagnienummer 1. Kokarde fehlt (4). e) Kavallerie: Zn dieser Gruppe sind neue Stücke nicht hinzn- gekommen. 4. Eremdstaatliches Militär. Ans der schleswig-holsteinischen Armee 1848 — 1851 stammen ein Infanterieoftizierhelm mit rechts blau-weiß-roter, links schwarz-rot- goldener Kokarde, im Beschlag mit Doppeladler und mit holsteinischem Wappen (9), ferner die Fahne des braunschweigischen Eieiwilligen- korps für Schleswig- Holstein von 1848 (502). — Der preußischen Armee entstammen ein schwarzer Lederhelm mit Roßhaarschweif (1 1 ), ein Dragonerhelm (470. Geschenk von Frau AI. Höpet-), ein Lederkäppi eines Landwehroffiziers vom 7(1. Regt. (111. Geschenk von Dr. Micha- helles), ein Zündnadelgewehr, am Kolben bezeichnet: F. W. mit Krone, Schloßnnmmer 6164 und 6767, Jahressteinpel 1847 und 1869, Fabrikzeichen: Soeinmerda KD. (5). Eine von den Düppler Schanzen stammende Fußangel von 1864 wurde von J. IP. H. Dolge gesclienkt (455). — Ein englischer Weißmetalllielm mit reichem gelben Beschlag und weißem Roßschweif trägt in zrvei Loi beerzweigen die Inschriften: V. R. (= Victoria Regina) und „The Royal Dragoons“ (10). H. Kircliliolie Altertümer. Je schwieriger es für das Museum ist, der kleinen Abteilung der kirchlichen Altertümer aus Hamburg noch wesentliche Stücke hinznzufügen, um so mehr ist es erfreulich, daß es im Berichtsjahie gelingen konnte. Museum für liamburgisclie Geschichte. IMT) ein solches althainburgisclies Denkmal von Bedentnng zu gewinnen, ein Stück, welches bis dahin völlig veigessen war. Von dem Ahhrnch des Hauses Rarkhof Nr. 51 gelangte ein dortselbst über der Haustüi' ange- brachtes Holzrelief in die Sammlungen, welches eine von zwei Engeln gehaltene geötfnete Monstranz und die Jahreszahl 1680 zeigt. Es ist eine in starkem Relief geschnittene Holztafel, deren Darstellung durch wieder- holten Ölfarbenanstricli fast ganz verwischt war, die aber dieser fast 2 mm dicken Earbschicht znm guten Teil ilire trotz Wind und AVetter gute Fiff 24 Holztafel vom Jahre 1680 mit dem Zeichen der Leiclinamsgeschworenen der St Jahohikirclie. Vom Hanse Barkhof Xr. 51. Gefertigt vom Bildhauer Christian Precht. Erhaltung verdankt. Fig. 24 gibt eine Abbildung davon. Über die Bedeutung des Stückes sei einer Zeitungsmitteilung des Staatsarchivs das Folgende entnommen. Es war von Pastor liohtlieh die Vermutung ausgesprochen, die Monstranz sei vielleicht ein Abzeichen der ehemaligen Ijeichnamsgeschworenen der St. Jakobikirche gewesen, denn dasselbe Emblem finde sich auch auf einer der Kirche gehörenden Holztafel aus dem Jahre 1668, deren ursprüngliche Bestimmung nicht mehr bekannt sei, sowie auf zwei im Kirchensaal aufbewahrten Gedenktafeln aus den Jahren 16.34 und 1710, die bei Gelegenheit von Renovierungen des Saales hergestellt seien. Daß diese Vermutung zutreffend wai-, darüber teilt das Staatsarchiv näheres mit : „Aus einem Meinorialbuche der St. Jakobikirche ergibt sich, daß 17 •216 Museum für bamüurgische Geschichte. die Leichnamsgeschworeii en zu St. Jakobi im Jahre 1680 drei Wolm- häuser auf dem Jacobikirchhof und ein Haus im Barkhof haben erbauen lassen. Nacli Ausweis eines Rechnuiigsbuches der Geschworenen erhielt nun am 29. Februar 1680 der Bildhauer Christian Precht — es ist derselbe, der später bei der Anfertigung des Orgelgehäuses in der St. Jakobi- kirche beschäftigt war — für mehrere Arbeiten, die er ausgefUhrt hatte, einen Betrag von 58 jW . Zu diesen Arbeiten gehörten auch drei Mon- stranzen, die an jenen Häusern angebracht werden sollten, ersichtlich zum Zeichen, daß sie von den Leichnamsgeschworenen erbaut seien. Den Brauch, sich iii offenbarer Anlehnung an ihren Namen der Mon- stranz als Abzeichens zu bedienen, scheinen die Leichnamsgeschworenen erst in nachreformatorischer Zeit angenommen zu haben. Im Mittelalter und nachweislich noch im Jahre 1553 wurden Urkunden, die die Leichnams- geschworenen ausstellten, mit ihren Privatsiegeln besiegelt, später dagegen mit einem Amtssiegel, auf dem eine Monstranz dargestellt war. Dieses Siegel wird im Jahre 1567 eingeführt worden sein, denn unter den Rechnungs- eintragungen dieses Jahres findet sich der Posten: „3 Crt.-Mark 14 Schilling vor 1 sulveren segel, so wy by dem hilgen licham hebben maken lathen, dartho gedan 1 daler und tho suiden 1 daler.“ Schon vorher, im Jahre 1551, hatten die Leichnamsgeschworenen das Bild einer Monstranz verwendet, um damit vier Dutzend zinnerne Teller aus England, die sie angeschafft hatten, zu stempeln: 12 Schilling vor enen Stempel, dar wort ene monstrantie in gesneden, dar de tellere mede getekent worden. Die von Pastor RohtJieb ferner erwähnte Darstellung der Monstranz auf einer Tafel aus dem Jahre 1668 wird von einem ehemals der St. Jakobikirche gehörenden Hause am Pferdemarkt herstammen. In dem genannten Jahre ließen die Leichnamsgeschworenen dort zwei Häuser auf- führen. Bei dieser Gelegenheit ist in ihr Rechuuugsbuch unter dem 27. April eingetragen worden, der Bildhauer Martin Bolhmdt habe für die Anfertigung von zwei Monstranzen 12 M empfangen.“ Diesen interessanten Mitteilungen des Staatsarchivs ist nur hinzuzu- fügen, daß der Meister Christian Precht, über dessen Autorschaft für unsere Tafel ein Zweifel nicht mehr bestehen kann, sich seines Auftrages in einer Weise entledigt hat, die ihm nicht nur den Dank seiner Auftraggeber unzweifelhaft eingetragen hat, sondern dei- auch wirunsere Anerkennung nicht versagen werden. Sowohl hinsichtlich der Komposition wie auch in bezug auf die Durchführung im einzelnen ist die Tafel eine durchaus beachtens- werte Arbeit. Sie bildet für das Museum eine sehr willkommene Bereicherung der kirchlichen Abteilung. Neben dieser wichtigsten kirchlichen Erwerbung sind ein paar kleinere Stücke von geringerer Bedeutung. Ein ovaler Messingstempel mit der Museum für liamburgische Geschichte. •217 Inschrift: „Kirchen -Collegium der Alt-Ev. Luth. Kirchengemeinde zu Hamburg“ (140) wurde vom Verein für Hambnrgische Geschichte über- wiesen. Ebenso ein ovaler Messingstempel mitder Umschrift : „Alt-Evangeliscli- Lutherische Kirche Hambui’g“. Dargestellt ist eine Landschaft, die durch einen in der Mitte sich dnrclischlängelnden Fluß iii zwei Hälften geteilt ist. Rechts im Vordergründe steht die Bundeslade mit lieiligen Broten und dem Ölkrng, den Zeichen des alten Testaments, im Hinter- gründe auf einer Anhöhe ein Kreuz, um das sich die eherne Schlange windet, und an das die Gesetzes-Tafeln gelehnt sind. Auf der gegenüber- liegenden Seite sieht man das Zeichen des neuen Testaments, Christus am Kreuz mit umgefallenen Gesetzestafeln, weiter vorn ein Altar mit dem Kelch und einem Teller für das Brot (Tdl). Ein Prnnkspaten mit Mahagonistock und Elfenbeinknoi)f, der mit schwarzer Piqnet-Arbeit und Perl- mutter verziert ist, trägt die Bezeichnung: ,,Den Sli" October 1845“. An diesem Tage wurde das Gerät zum eisten Spatenstich bei der Erbannng der Nikolaikirche gebraucht (62. Geschenk von der St. Nikolaikirchen- verwaltung). 1. Von nnbekannter Bedeiitung- ist eine Sandsteinplatte von 8 cm Dicke und 21X-27 cm Oberfläche, in deren Mitte sich ein bleierner Knopf als Griff befindet. In die Oberfläche der Platte sind in gleichmäßigen Abständen in zwei Reihen je drei halbkugel- förmige Löcher von SVa cm Tiefe und 6 cm Durchmesser eingegraben. Daneben istdie Jahreszahl 1684 eingehauen (185. Geschenk von 6. Z,. Wächtpr). Überblickt man somit die Neuerwerbungen, die dem Museum für hamburgisclie Geschichte im Laufe des Jahres 1908 zngeflossen sind, so wird man sich überzeugen, daß auch bei lokaler Beschränkung der Sammel- arbeit es durchaus möglich ist, eine ersprießliche Tätigkeit zu entfalten, dem Publikum einerseits solche Denkmäler vor Augen zu stellen, welche ilim durch die Anschauung eine Vorstellung von der vaterstädtischen Kultur der Vergangenheit vermitteln, und anderei'seits der historisch- archäologischen Forschung neue Quellen wissenschaftlicher Erkenntnis zu erschließen. Mögen die Denkmäler, die der Aufnahme in die Sammlungen gewürdigt wurden, gelegentlich auch nur bescheidener Natur sein: in ihrem Zusammenschluß werden auch sie dazu beitragen helfen, der Bevöl- kerung das zn stärken, was ihr in dei' Hast des modernen Lebens nur zu leicht verloren geht, die Liebe zur engeren Heimat, die Achtung vor dem Erbe der Väter und die Ehrfurcht vor den überkommenen Denkmälern der heimischen Kultur. 218 Jluseum für hamburgische Geschichte. Wenn es dann anßeidein, wie in unserem Falle, gelingt, Denkmäler oder wissenscliaftliclie Erkenntnisse zutage zu fördern, welche auch über das örtliche Interesse hinaus eine allgemeine Bedeutung haben, dann um so besser! Aber eins ist bei dem allen noch hervorzuheben. Wer als inter- essierter Zuschauer einen Jahresbericht wie den vorliegenden überblickt, der sieht, daß auf allen den Gebieten, die in den Interessenkreis des Museums fallen, die Arbeit nicht geruht hat; er sieht auch wohl, daß in mancher Hinsicht diese Arbeit nicht vergebens gewesen ist. Und so freut er sich vielleicht über ein ertragreiches Jahr. Wer aber selber die Leitung des Museums in Händen hält, wer in sich die Verantwortung fühlt für einen gleichmäßigen und planvollen Ausbau der Sammlungen, der sieht überall nur die Lücken ; für ihn steht weit über dem Erreichten alles das, was die Zukunft noch bringen muß, um die jetzt noch vor- handenen vielfach klaffenden Lücken der Sammlungen auszufüllen. In diesem Wunsche bedenkt er mit immer iieuei- Sorge, wie oft Kunst- und Altertumsgegenstände auf den Markt gebracht und nach außen verschleppt werden, ohne daß er es erfährt oder verhindern kann, wie es oft gerade bei den besten und wichtigsten Stücken am schwersten ist, sie für den öffentlichen Besitz festzuhalten. Und so gibt es keinen Museumsbericht, der nicht ausklingen müßte in dem Wunsche, daß auch das große Publikum in allen seinen Schichten nicht ablassen möge, den Sammlungen eine freundliche Unterstützung zu gewähren, sei es durch geschichtliche Mit- teilungen oder durch Nachweisttngen von Altertumsgegenstäuden aller Art, sei es durch Schenkungen oder durch sonstige materielle Unter- stützung der Sammelarbeit. Auch das Museum für hamburgische Geschichte bedarf solcher Unterstützung dringend. Museum für Kunst mul Gewerbe. ‘21!) Von der Vorderseite des Geliöuses eines Spinetts des Joannes Celestini, Venedij?, 1594. — Malerei auf Holz, schwarz grundiert, die Arabesken golden mit roter Innenzeichnung: das Mittelfeld und die Eclvfelder blau-rot umrandet und mit scliwarzen Arabesken auf (toldgrund. nat. Gr. S. S. 254 4. Museum für Kunst und Gewerbe. Bericht für das Jahr 1908 vom Direktor Profes.sor Dr. Jit.sfits Jlriiu/.iiirnin, Die Verwaltung. Ini .Talire 1‘JOIS bestand die Konniiissioii des Miisetinis für Jüinst mul Gewerbe, wie im Vorjalire. aus den Herren Senator Dr. von Melle, als Vorsitzendem, E. H. E. TF. Byeijmnnn, Dr. E. J. A. Shihlmann, Oeonj Halbe, Dr. H. ülex, Alexander Schönauer, Ludwig Hu'n)ii)ig, Dr. Mux Alhrecht, Rud. Sieverts, dein Hat bei der Dbersclmlbeliörde Herrn Dr. Max Förster und dem Direktor Herrn Dr. Justus Brinchmunn. Als wissenschaftliche Assistenten arbeiteten an der Anstalt die Herren Dr. R. Stettiner, Wilhelui Weimar und Sh. Haru. Als wissenschaftliche Hilfsarbeiter waren, wie im Vorjahre, tätig: die Herren Dr. Max Sauerl undt mul Dr. Theodor Raspe. Herr \lv. Sauerl and t verließ uns im Seiitember, um als Direktor die Leitung des Städtischen ihisenms für Kunst und Kunstgewerbe der Stadt Halle zu übernehmen. Herr Emilio Schramm unterstützte uns auch in diesem .Tahr bei der Ordnung unserer Hamburgensien und Eintragung der neuen Erwerbungen in das Zuwachsverzeichnis. Die Ausgaben für die Verwaltung. iMit Beginn des Budget jalires Dd08 sind von Senat und Bürgerschaft auf Antrag der Oberschulbehörde grundsätzliche Beschlüsse über die 18 220 Museum für Kunst und Gewerbe. Aufmachung des Budgets des ^Museums für Kunst , und Gewerbe in Kraft getreten, wodurch die Angaben in den bisherigen Jahresbericliten dieser Anstalt mit den Angaben für das Jahr 1908 und die folgenden .Jahre nicht ohne tveiteres mehr verglichen werden können. Der erste dieser Beschlüsse ging dahin, daß fortan die sämtlichen Bureaubeamten der ^^'issenschaftlichen Anstalten auf das gemeinschaftliche Bureau der Oberscliulbehörde übernommen werden sollten, um unter entsprechender Vermehrung der Bureauassistentenstellen dieses Bureaus den einzelnen Angestellten die Aussicht eines Aufrückens in höhere Stellen zu eröffnen. Infolge dieses Beschlusses verminderte sich der im Budget des Museums für Gehalte ausgeworfene Betrag um das Gehalt des Kanz- listen, M 2700. Infolge der unten erörterten Vereinigung der Hausverwal- tung mit der Verwaltung des IMuseums für Kunst und Gewerbe erhöhten sich jedoch gleichzeitig die Geliälter für diese Anstalt um diejenigen für den Hausmeister und Maschinisten auf den Betrag von M 49 435. Für Hilfsarbeit und Hilfsaufsicht waren im Budget für 1908 aus- geworfen M 6450, denen durch Nachbewilligung M 5940 hinzugefügt wurden. Hiervon wurden verausgabt für wissenschaftliche Hilfsarbeit Jt 3000, für Kanzlistenhilfsarbeit M 1807,20, für technische Hilfsarbeit (Buchbinder und Tischler) Jt 2055,40, für Hilfsaufsicht M 2259 und für Arbeiten im Zusammenhang mit der Denkmäler- Aufnahme M 1723, ins- gesamt M 10 844,60. Der zweite Beschluß ging dahin, die bisher in gesonderter Eubrik veranschlagten und bewilligten Ausgaben für die gesamte Heizung, Beleuchtung und Bewachung des Schul- und Mnseumsgebäudes mit den Ausgaben für die Verwaltung des Museums für Kunst und Gewerbe in einer Rubrik zu vereinigen. Schon seit Jahren unterstand dem Direktor des Mnsenms die Hausverwaltung, insbesondere die Heizung, Beleuchtung und Bewachung des ganzen Gebäudes, sowie die Reinigung der gemeinsam benutzten Räume und die nächtliche Bewachung der Sammlungsränme. Bislier wurde über die hiermit zusammenhängenden Ausgaben gesondert Buch geführt, aber ohne die tatsächlich nicht erreichbare Trennung der das Museum allein betreffenden Ausgaben, die demzufolge in den Ausgaben für die Museumsverwaltung auch nicht gesondert aufgeführt werden konnten. Für das Jahr 1908 wurde zuerst der Yoranschlag für die Museumsverwaltung mit demjenigen für die Hausverwaltung in einer Rubrik mit zusammen M 56 370 vereinigt. Veranschlagt waren hierbei für Heizung, Ventilation und Bewachung des Schul- und Museumsgebändes M 14 220; für Beleuchtung, Reinigung, Wasserbeitrag usw. des Schul- und Museums- gebäudes d\t 30 450; für Restaurierungs- und Ausstellungsarbeiten M 3500; für Reisen, Fracht und Verpackung M 2800; für Drucksachen, Buch- binderarbeiten, Schreibmaterial und Inserate M 3200; für Bureaukosten, Die Vermelirnng: der Sammhiiigeii. ‘221 kleine Ausgaben, Dienstkleidung ott 2200, dazu noch unter besonderer Rubrik 400 zu Lehrmitteln für die Vorlesungen. Als sich gegen Ende des Jahres ergab, daß der gesteigerte Betrieb der in dem Schul- und Museumsgebäude hausenden Lehranstalten den Voranschlag übersteigende Aufwendungen forderte, wni’de eine Nach- bewillignng von M 0125 beantragt und durch Beschluß von Senat und Bürgerausschuß bewilligt. In diesen Antrag, der mit il Ö12ß die Heizung und Beleuchtung betraf, -wurden zugleich einbezogen die Kosten der An- schaffung zweier Polizeihunde zur Verstärkung der nächtlichen Bewachung der Sammlungen mit M 500 und ein Betrag von M 3400, um die Aus- stattung der neuen Räume des Jluseums so beschleunigen zu können, daß ihre M’iedereroffnung, anstatt auf die Bewilligung des Budgets von PtOO zu warten, noch vor Ablauf des Jahres 1008 erfolgen könnte. Diese besonderen Umstände sind für den Vergleich der folgenden rechnungsmäßigen Verwaltungskosteu des Museums mit den in dessen früheren Jahre.sberichten mitgeteilten zu beachten. Verausgabt wurden für Heizung, Ventilation und Bewachnng M 18 637,71; für Belenchtnng, Reinigung, Wasserbeitrag Vt 35 370,58; für Restaurierungs- und Aus- stellungsarbeiten VI 7717,14; für Reisen, Fracht und Verpackung M 4038,04; für Drucksachen, Buchbinderarbeit, Schreibmaterial M 1258,28; für Bureaukosten, kleine Ausgaben, Dienstkleidung Vt 2574,63; insgesamt M 60 596,38; für Lehrmittel VI 372,80. Die Vermehrung der Sammlungen. Im Jahre 1008 standen für die Vermehrung der Sammlungen nur die Vt 40 000 des ordentlichen Budgets zur Verfügung. Wie diese zu Ankäufen verwendef Avurden. erhellt aus der Üliersicht auf Seite 222. In der Übei’sicht nach technischen Grup])en stehen dieses Jahr im Vordergründe die keramischen Arbeiten mit M 15 517,11, die A‘erAvendet Avurden, um manche sich bei der Nenordnung dieser Abteilung ergebende Lücken auszufüllen, Avie Kaufgelegenheiten sich boten. Hierbei standen im Vordergründe die Fayencen und I’orzellangefäße, Avährend znm Ankauf von Porzellanfiguren angesichts der übertriebenen Preise des heutigen Marktes nur ein geringer Betrag verwendet Avurde. Unter den für Vt 5133,10 angekauften Porzellangefäßen sind auch inbegriffen die beiden einzigen um Vt 1239 gekauften Gegenstände chine- sischer Herkunft. Japanische Tüi)ferarbeiten AVurden nur Avenige erworben. VVie ein Vergleich der beiden Übersichten ergibt, entfiel von den für Gegenstände japanischer Herkunft verAvendeten Vt 6979,60 Aveitaus der größte Teil auf japanische Schwertzieraten, zu deren Ankauf sich anläß- lich der Aufteilung einer älteren englischen Sammlung, über die schon ein gedruckter Katalog vorlag, Avillkommene Gelegenheit bot. 18* •2-2-2 Jluseum für Kunst und Gewerbe. J. Nach technischen Gruppen. stück Preis .H Stück 1. Kleiduug'sstiicke 123 -2. Gewebe U 320, — Stickereien OS 1 135. — Textilien im ganzen 74 3. Lederarbeiten 1 4. Griechiscbe Tongefäße .5 1 320, — Irdenware 5 lOlJ, — Steinzeug und Steingut 3 014, .50 Fa3'encen 10 0 811,S3 Porzellangefäße 15 5 133.10 Porzellanfiguren 7 1 537,08 Keramische Arbeiten im ganzen 54 5. Gläser 12 0. Möbel 0 1 075,— Holzschnitzereien und Holzgeräte 4 175, — Holzarbeiten im ganzen 13 7. Kleine Schnitzwerke aus Holz und Elfenbein 0 8. Lackarbeiten 1 9. Edelmetallarbeiten : Grosserie 9 4 565, — Minuterie 40 1 268,09 Edelmetallarbeiten im ganzen - 49 10. Petschafte 25 11. Kleines Gerät aus Metall und anderen Stoffen 4 12. Wissenschaftliche Instrumente 1 13. Arbeiten aus Bronze, Kupfer, Zinn u. dgl 3 14. .Japanische Schw-ertzieraten 91 15. Musikinstrumente 1 16. Miniaturmalereien 1 17. Geschnittene Steine 2 Zusammen 461 Preis .H 874.90 1 455. — 569.80 15 517,11 1 780,— 1 2.50,— 732, (iO 17.— 5 833,09 305,— 103,— 150,— 1 400.— 5 832.50 3 500,— 30,— 650, — 40 000,— II. Nach kiiltiirgeschiclitliclieii Gruppen. Abendland: Stück Preis Ji Stück 1. Vorgeschichtliches 3 60, — 2. Griechisch-römisches Altertum 10 2 190, — 3. XV. Jahrhundert 3 4 400, — 4. XVI. Jahrhundert 5 9 062,30 5. XVII. Jahrhundert 14 1 834,80 6. XVIII. .lahrhundert 89 10 8.3.3,31 7. XIX. Jahrhundert 45 802,59 8. Vierländisches aus dem XVII. — XIX..lahr- hundert 192 2 488,40 Abendländisches zusammen 358 Preis .H 31 671.40 Morgenland: 9. Persien und Türkei 2 110, — 10. China 2 1 239, — ■ 11. .Japan 99 6 979,60 Morgenhindisches zusammen 103 8 328,60 Zusammen 461 40 000, — Die Neuordnung' der Sammlungen. >2-2;d Jlühel wurden nur wenige um geringen Betrag, ini ganzen nin .U 1075, gekauft; ihnen ist aber ein italienisclies Spinett znzuzälilen, das mit jVt IdöOO unter den Jlnsikinstminenten der l'bersicht anfgefülirt ist. Del- für Edelinetallarbeiten verausgabte Betrag von M 5833,00 entfiel zur größeren Hälfte anf ein sjiätgotisches kirchliches .Silbergefäß, dessen \\'ert auch die dritte Knbrik in der zweiten Übersicht anf einen Betrag erhob, wie er seit den Ankäufen ans der Sannnlnng Spitzer ^\■erken mittelalterlicher Kunst nicht mehr in einer .Tahresrechnnng zn- gewendet worden war. Die Ankäufe von Kleidungsstücken erstreckten .sich nahezu aus- schließlich anf solche vierländischer Herkunft, der auch nahezu sämtliche Stickereien der Übersicht angehorten, ebenso ein ansehnlicher Betrag der unter ,,5Iinnterie“ verrechneten Schmncksachen und einige der Möbel, woraus sich der in der achten Knbrik der zweiten Übersicht ausgeworfene Betrag von M 2488,40 für Vierländisches aus dem XVH. bis XIX. .Tahr- hundert zusanunensetzt. Seit geraumer Zeit waren die Gläser in den Übersichten nicht oder kaum erwähnt worden, weil die Magazinierung dieser Abteilung seit dem .fahre 1000 uns abgehalten hatte, ihr Ankäufe zuzuwendeu, die auch nur hätten magaziniert werden können. Mit der Schaustellung der Gläser- sammlung in neuen Räumen entflel dieser Grund des Stillstandes. Als neu erscheint die Rubrik „Geschnittene Steine“ ; die wenigen, in früheren .laliren angekauften geschnittenen Steine waren bisher, soweit sie nicht infolge ihrer Fassung unter „Minuterie“ rubriziert wurden, unter „Ver- schiedenes“ veri-echnet. Die hohen Summen, die in der zweiten Übersicht für das XVI. .Jahr- hundert mit Jt 0002,30, für das XVIII. mit M 10 833,31 auffallen, erklären sich vorwiegend durch die keramischen Erzeugnisse jener Zeiten, Fayencen für jenes, Porzellane für dieses Jahrhundert. Die Neuordnung der Sammlungen. Die Aufstellung der keramischen Sammlungen in neuen Räumen und die infolgedessen ermöglichte neue Ordnung eines Teiles der Möbel- sammlung steht so sehr im Vordei'grunde der Ereignisse des abgelaufenen Jahres, daß wir sie hier dem Bericht über die Vermehrung der Samm- lungen im einzelnen vorangehen lassen. Xachdem, wie bereits im Bericht über das Vorjahr erwähnt worden, die Bürgerschaft in ihrer Versammlnng am 2. Oktober 1007 den Anti-ag des Senates auf Bewilligung der Geldmittel für Umbauten im Schul- und Museumsgebäude, für neue Schauschränke und für einen Hofeinbau zur Aufstellung des Milde- und des Speckterzimmei's genehmigt hatte, wurden 224 Museum für Kunst und Gewerbe. in (len bislieiigen Realsclmlräninen des ersten Stockwerkes die Umbauten vor26 Avurdeii die Eiickeii an Rücken stellenden Schränke oben durch eine Eisenschiene verbunden, ebenso die Wandschränke an der Mauer befestigt. Im übrigen, den schlichten Profilen und dem naturfarbenen, leicht polierten Nußholz, wurden die neuen Schränke nach dem von Herrn Professor Oeder uns freundlich dargebotenen Vorbild ansgeführt. Mit Einschluß einiger wenigen, für besondere Zwecke noch in (Tehrauch behaltenen Schränke eines andern älteren Modelles beläuft sich die Zahl der bei Eröffnung der neuen Schauräume am 27. Dezember 1908 im ersten Stock mit den keramischen Sammlungen gefüllten Schauschräuke auf 121, denen noch 14 Schränke für Gläser, ostasiatische Emailarbeiten, antike und westasiatische Bronzen, sowie 10 fiache Schaukasten unseres älteren Bestandes für fiache keramische Gegenstände hinzutreten. Die früher schon vereinzelt vorgenommenen Versuche, die vor ;10 Jahren als Hintergrundstoff und zur Bekleidung der Börter und Untersätze eingeführte braunrote Wollentapete durch Hintergnindstoffe zu ersetzen, welche in Textur und Farbe besser zu dem Inhalt der einzelnen Schränke stimmen, wurden weitergefülmt. Für die vollfarbigen Majoliken hatte sich schon früher dunkelroter Sammet bewährt. Für die Fayencen von Rouen, Delft usw., bei denen das Blau im Dekor auffallend hervor- tritt, erwies sich ein mattgrüner Wollenrips als geeignet; für solche Fayencen jedoch, die wie die schwedischen, die Stralsunder, die schleswig- holsteinischen mit vielem Weiß vorwiegend gebrochene bunte Farbentöne verbinden, schien dieses Grün zu kräftig, ein neutrales Grau mehr am Platze. In anderen Fällen, bei denen es sich um Fayencen von gewisser Derbheit handelt, wie bei den blau dekorierten hambnrgischer Herkunft des 17. Jahrhunderts oder bei Fayencen bäurischen Geschmackes, wie den Kellinghusenern, wurde von gewebtem Hintergrundstolf abgesehen, das Eichenholz der Börter nur dunkelbraun gebeizt, die Rückwand mit dunkelbraunem Linoleum bespannt. Für die japanischen Töpferarbeiten hatte sich schon früher die japanische, naturfarbene Binsenmatte bewährt. Zu den griechischen Vasen und Terrakotten schien ein Gewebe moderner Art nicht zu stimmen; ein ziemlich grobes, hellgi-aues, leinenartiges Ge- webe erhielt den Vorzug. Für die farblosen Gläser wurde ein zartgi-auer, feiner Seidenrips gewählt, für die vollfaibigen geschnittenen Gläser chinesischer Herkunft aber ein blauer gemusterter Seidenstoff von gleich- falls chinesischer Arbeit. Zu den jetzt A'orliegenden Ergebnissen sind wir nur durch oft wiederholte Versuche und Umstellungen des Inhalts der Schränke gelangt, ohne jene damit schon für abgeschlossen zu halten. ^'or allem bleibt offen die Frage der Lichtechtheit der verwendeten Stoffe, eine der brennenden Fragen der Museumstechnik. Daß die heutige Färbe- technik lichtechte Stoffe zu liefern imstande ist, mag ihr geglaubt werden, aber was wir brauchen, sind nicht lichtecht gefärbte Gewebe schlechthin, Die Xeuordnunj’' der Sammlungen. ■>■>1 sondern CTewebe, die in solclien liclitecliten Farben gefärbt sind, wie wir sie für unsere besonderen Zwecke gebrauclien. Daß auf Versicherungen über die Lichteclitlieit dieser oder jener Farbe nicht viel zu geben ist, sondern erst nach Jaliren der Prüfung erhellt, wieviel davon auf d'at- sachen beruht, weiß jeder, der sich mit dergleichen Versuchen beschäftigt hat. Für die Museen handelt es sich hierbei darum, ob sie im Verlaute von je, 5 bis 10 daliren die gi'oßen Kosten und Mühen wiederliolt auf- wenden wollen, die aufgewendet werden müssen, um ein einmal gewonnenes, den Geschmack befriedigendes Ergebnis festzuhalten, oder ob sie auf solches Ergebnis schließlich verzichten sollen. Für die Neuordnung der keramischen Sammlungen war die Gruppiei ung nach den großen technischen Klassen der Irdenware, des Steinzeugs, der Fayence und des Porzellans für alle Töpferarbeiten europäischer Herkunft gegeben. Innerhalb dieser Abteilungen war nicht die Ent- wicklung des Geschmacks nach den großen Stilperioden der Renaissance, des Barockstils, des Rokokos usw., sondern die geographische Gliederung fiu- die Unterabteilungen maßgebend. Erst in jeder so gewonnenen Untei - abteilung wurden die Gruppen den Stilwandlungen gemäß zusammengefaßt. So z. B. sieht man in dem Zimmer, das die Reihe der Fayencezimmer eröffnet, neben den Majoliken der Blütezeit von Faenza, Casteldurante, Urbino und Gubbio die Werke der Nachblüte von Castelli und die unter ostasiatischem Einfluß geschaffenen Fayencen des späten 18. Jahrhunderts von Mailand. Den italienischen Fayencen folgen im zweiten Zimmer die deutschen Hafnei'arbeiten der Renaissance und die ihnen nahestehenden \\’erke des Franzosen Palissy, die Fayencen von Rouen, von Nevers, von Moustiers, von Straßburg, Marseille, Niederweiler usw. Im dritten Zimmer steht Delft mit vier Schauschränken und zwei flachen Schaukasten, daneben zahlreiche Wandfehler mit Fliesen, im Vordergründe, dazu schweizerische, schwedische, Stralsunder, belgische, englische Fayencen. Im vierten, dem größten Zimmer eröffnen die hamburgischen Fayencen die Reihe; sieben Schränke mit Fayencen schleswig-holsteinischer Manu- fakturen und ein halbes Dutzend Beisetztische mit Fayenceplatten dieser Herkunft schließen sich an, dazu noch ein Schrank mit den dänischen Fayencen. Im fünften Zimmer sind in sieben Schränken die nordwest- deutschen, mittel- und süddeutschen Fayencen vereinigt; außerdem ist ein Schrank den außerhalb der Manufakturen von Schmelzmalern dekorierten Fayencen gewidmet, einer den Fayencen slavischer Länder, einer den Fayencen unbestimmter Herkunft. Das folgende sechste Zimmer enthält das englische Steinzeug und Steingut und die auf dem Wettbewerb mit diesem beruhenden verwandten Erzeugnisse des europäischen Festlandes. Im siebenten, dem südwestlichen Eckzimmer sind mit der mo- 228 iluseum für Kunst und Gewerbe. liammedanischen Baukeramik, den Lüster -Fayencen Persiens, den geschnittenen Fayencen Zentralasiens, den vielfarbigen Wandfliesen der Türken die übrigen kerainiscben Erzeugnisse dieser Gebiete, aber auch deren Metallarbeiten, Gläser, Bucheinbände, Buclnnalereien usw. vereinigt, wie dies bereits in dem Plan für die Neuordnung der Sammlnngen der Bericht für 1!)00 dargelegt bat. Keinen Platz konnten hier bilden die Teppiche, Seidengewebe und Stickereien gleichen Ursprungs. Unser Plan, alle Kunstsacben der islamitischen Kultur zu vereinigen, wird sich erst verwirklichen lassen, wenn auch die Nordbälfte des ersten Stockwerkes dem Museum zugeteilt worden ist. In das dann freiwerdende Eckzimmer wird alsdann das englische Steingut u. w. d. a. einrücken nnd dieses der schon sehr beengten Sammlung der Fayencen Platz machen. 1. Hürsaal, 2 a. Stickereien und Gewebe, 2 b. Probsteier Spitzensammluug, 3. und 4. griechisch- römische Altertümer, östlicher Gang : Irdenware und Steinzeug, 5. Werkstube des Buchbinders und Setzers, Trejtpe zwischen 5. und 6. ist Aufgang aus den unteren Räumen zum ersten Stock, 6, Toilette, 7. italienische Fayencen, 8. deutsche Hafnerarbeiten, französische Fayencen, 9. holländische, Schweizer, schwedische Fayencen, 10. hamburgische, schleswig-holsteinische, dänische Fayencen, 11. mittel- und süddeutsche Fayencen, sla^ische Fayencen, 12. Steingut, 13. islamitische Altertümer, südlicher Gang : europäische Porzellane, 14. Lesetisch, auf dem, wie auf einem Tische im Zimmer 10, die Drucksachen des Museums für jedermanns Benutzung ausliegen, westlicher Gang: chinesische Porzellane, ost- asiatisclie Emailarbeiten, 15. und 16. japanische Töpferarbeiten, 17. Gläser, 18. Arbeitszimmer und keramische Handbibliothek. — Die nicht bezeiclmeten Räume des Mittelbaues und der Nordhälfte dienen zurzeit noch für Untemchtszwecke. Die Neuordnung der Sammlungen. •229 In zweien der westliclien Zimmer sind in dreizelm Sclianscliränken die japanischen Töpferarbeiten zn sehen, dazu an den ^^■iinden etliclie Farbendrucke, die allerlei Gefäße in ihrer Verwendung im Haushalte zeigen. In den Fenstern sind wieder, wie früher in einigen unteren Eäiimen, japanische Färberschalrlonen angebracht, jetzt jedoch der besseren Erhaltung wegen zwischen gerahmten Glasplatten. Ebenso wie der Iidialt dieser beiden Zimmer werden die in den Schränken des anstoßenden Ganges aufgestellten Zellenschmelzarbeiten und chinesischen Porzellane zusammen mit unseren übrigen, zurzeit noch in den unteren Käumen verstreut zusammengedrängten iMetall- und Lackarbeiten, den noch magazinierten Körben, den Geweben, Stickereien und Farbendrucken — soweit bei diesen eine Ausstellung statthaft — zu einem ostasiatischen Kunstmuseum vereinigt werden, sobald erst auf der Noidseite des Gebäudes eine ebensolche Flucht von Zinunein dafür zur Verfügung steht, wie wir sie auf der Südseite für die europäischen Fayencen besitzen. In die infolgedessen auf der Westseite der südlichen Hälfte frei- werdenden Zimmer wird dann die der Entwicklung noch sehr bedürftige Glassammlung einrücken, den angrenzenden Gang alter wird die Sammlung der europäischen Porzellane füllen, die zurzeit im südlichen Gang schon wieder recht beengt ist. Eine Sonderung französischer, englischer und anderer außerdeutschen Porzellane von den deutschen wird sieh dann von selber darbieten. Bei der Anordnung der einzelnen Gegenstände in den Schauschränken sind wir bemüht gewesen, die kunstwissenschaftliche Eeihung so viel wie möglich mit einer sowohl hinsichtlich der Formen wie der Farben dekorativ wirksamen Gruppierung zu verbinden , zugleich aber jeden einzelnen Gegenstand dem Auge des Beschauers in der für seine Betrachtung günstigen Stellung darzubieten. Nicht immer war dies erreichbar, weil wir unsere Wahl nicht erst im Hinblick auf jene Ziele zu treffen hatten, sondern mit gegebenen Beständen rechnen mußten. In Zukunft wird möglich sein, bei neuen Erwerbungen im Einzelfall auch zu erwägen, wie ein neuer Gegenstand sich zu den verwandten Stücken des älteren Be- standes auch hinsichtlich seiner Einordnung neben diesen verhalten wird. Wie das Gesamtbild der Schauschränke unserer keramischen Sammlung sich zurzeit darbietet, mögen die Abbildungen von vier Schauschränken bei geöffneter Tür veranschaulichen. Das erste Bild zeigt einen Schrank mit IMajoliken des 16. Jahr- hnnderts von Castel-Durante und Urbino. Das zweite Bild zeigt die Auf- stellung der Fayencen von Minden und Braunschweig, das dritte einen der Schränke mit Meißener Porzellan der 30er und 40er Jahre des 18. Jahr- hunderts, das vierte einen der Schränke mit Berliner Porzellan der 60er und 70er Jahre des 18. Jahrhunderts. Museum für Kunst und Gewerbe. '2:)0 SGivank mit Majoliken von Castel-Duraiite und Urbiiio. Als Mittelstnek die Schüssel des Nicola da Urbino aus dem Service der Este; daneben zwei Teller von Nicola da Urbino: oben in der ‘ Fontana zwischen zwei Tellern des Fra Xanto; unten verscli.edene Majoliken in dei Alt von Iibi . Die Neuordnung' der Sammlungen. •2:;i Schrank mit nüttehleutscheii Fayencen des 18. Jahrhunderts. Als MittelstücU Punsclibowle von Hannüversch-Münden (neue Erwerbung in 1908, beschrieben S. 278), umgeben von andern Erzeugnissen der Hansteinschen Manufaktur; oben in der Mitte ovale Schüssel der Magdeburger Manufaktur und Mündener Fayencen ; unten Fayencen der braunschweigischen Manufakturen. 23-2 Museum für Knust und Gewerbe. 1 ^ ■ 1 fl ■ 1 f 1 i i m ' 1 Schrank mit i\Ieißeuer Purzellaneu der 30er und 40er Jahre iles 18. Jahrhunderts. Mittelstücke Kandler-Gru])pe : Liebeserklärung am Spinett und Sclmeeballbowle; daneben Gefäße mit belebten Landschaften und Laub- und Bandel\verk-()rnamenten : oben Sauciere aus dem Sulkowsky-Ser\'ice : daneben eine KUndler-Grui)pe in ursprünglicher und jüngerer Ausformung; unten zwei Kirchenleuchter von Kündler und Terrine aus dem Hennecke-Service. Die Neuordnung’ der Saninilungen. 233 Schrank mit Berliner Porzellan der 60er und 70er Jahre des 18. Jahrhunderts. Im Mittelbort: Diutezeug mit Merkur als Briefhote, Platte mit den Reliefbildnissen der Familie des Kommissionsrates Grieninger und zwei Vasen mit unbemalten Reliefs und farbigen Blumengewinden. Oben die Jahreszeiten mit Salzfässern. Unten große Stülpen und Teller, Muster-Reliefzierat mit Spalier. •234 Jlusenm für Kunst und Gewerbe. Nachdem durch den Umzug’ der keramischen Sammlungen in die oberen Bäume die südliclie Zimmerfluclit des Erdgeschosses frei geworden war, wurden die seclis Zimmer dieser Flucht für die neue Ordnung der Möhelsammlnng hergerichtet, für die bisher mir die westlichen Zimmer zur Verfügung gestanden hatten. Das südwestliche Eckzimmer blieb von der neuen Einrichtung vorläufig unberührt, da es, von den westlichen Zimmern durch ein Nel)entre|ipenhaus getrennt, mir eine Türöffnung hatte und daher für die dort beabsichtigte Aufstellung nicht nur der mittelalterlichen i\I()bel, sondern auch der mittelalterlichen Ooldschniiedearbeiten der schwierigen Beaufsichtigung lialber unzweckmäßig gewesen wäre. Diesem Älangel wird später leiclit abgeholfen werden können durch dieselbe liaiiliche Veränderung, die bei der Einrichtnng der ebenso belegenen Ziniuier im ersten Stock sich bewährt hat. Einstweilen ist jenes Zimmer als Anitszimmer des Direktors mul zur Unterbringung der japanischen Handbibliothek, der Sauinilimg der Ornameiitsticlie sowie der zur ham- biirgisclien Denkmäler-Iiiventarisatiou gehörigen Zeichnnngen und Photo- graphien in Bemitznng genommen. Später wird dieses Zimmer, eines der größten unserer Eänme, die Sammlnngen mittelalterlicher Kuiistsachen aus allen Gebieten aufnehnien mul mit seinen gotischen Truhen, Schränken und Holzschnitzwerken den Ausgangspunkt der zwei Entwicklnngsreihen bilden, welche die neue Ordnung der Möbelsammliing schon jetzt bestimmt haben und durchgeführt sind. Für diese neue Ordmmg war zu beachten, daß eine Reihiing der Möbel mir in stilgeschichtlicher Folge insofern ein verzerrtes Bild des Entwicklungsganges gegeben haben würde, als in unserem Museum naturgemäß die niederdeutschen Möbel und unter diesen wieder die nnterelbisclien und schleswig-liolsteinischen an Zalil und Be- deutung so sein- überwiegen, daß zwischen ihnen verstreut die süddentschen, italienischen und französischen Möbel wie verloren erschienen wären. Eine Sonderung nach zwei Entwicklungsreihen, einer ausschließlich nieder- deutschen und einer alle übrigen Gebiete umfassenden mit einer Gliederung in stilgeschichtliche und teilweise zugleich geographische Gruppen, bot sich dar als das zweckmäßigste System sowohl ans allgemeinen Erwägungen wie unter wohlerwogener Beachtung der vorhandenen Bestände und der Aussichten, diese zu vervollständigen. Anknüpfend an die vorläufig iu der alten Aufstellung in der südwestlichen Gangecke verbliebenen mittel- alterlichen ]\Iöbel wurden die fünf westlichen Zimmer und der zugehörige Gang den niedeideutschen Möbeln von der Frührenaissance bis znm Ansgang des 18. .Tahrhunderts, die sechs südlichen Zimmer den übrigen (tebieten zugeteilt, aus denen wir Möbel besitzen. Ausgeschlossen von dieser neuen Ordnung blieben jedoch die Schränke, Truhen, Stühle usw. vierländischer Herkunft und Arbeit, die abgesondert von dem Entwicklungs- gang der niederdeutschen Schuitzmöbel sich entwickelt haben und mit Die Neuordiniiig der Saiiniiluiigen. diesen vereinio-t ebenso anffilllig: liervorjjetreten wären, wie jene in einer allp:enieinen Eeihenfulo'e der Möbel, l’ber seliickliclie ]?ännie zn iilan- inäßio'er Sclianstellnng' unserer selir reielien Samnilnno' vierländiscdier Grundriss des Erdü:eschosses des Museunisgebäudes. a. östlicher Haupteinjicanp:, b. c. Zimmer der Aufseher, d. Haupttrepjtenhaus- Aufgang zum Hörsaal, e. Eingang zur Ausstellimgslialle (frülier Turnsaal), g Paekzimmer, h. Toilette, i. neuer Durchgang zu den westlichen Räumen, k. westlicher Eingang für den abendlichen Besuch der Biblio- thek, 1, m. )\Iaschiuenhaus für die Lüftungsanlage, n. Aufgang zu der keramischen Sammlung, 0. Trepiienhaus, nur für den innern Dienst, p Treppe zum Keller des Museums, q. Durchfahrt zu den Höfen, r. Vorhalle des nördlichen Anbaues, s. Speckterzimmer, t. Zwischenzimmer, u. Milde- zimnier, w. Treppenhaus der Gewerbeschule, x. Treppe zum Hof, 1. Hamburger Öfen und vier- ländische Möbel, 2. 3. europäische Metallarbeiten, daneben im östlichen Gang ostasiatische Metall- arbeiten, vor dem Treppenhaus n. kirchliclie Geräte, Schmuck, 4. Möbel vom Ende des 18. u. Anfang des 19. Jahrhunderts, 5. Möbel des 18, Jahrhunderts, Rokoko bis Ludwig XYI., 6. Möbel vom Ende des 17. bis zum Anfang des 18, Jahrhunderts, 7. süddeutsche Möbel der Spätrenaissance und Barock, 8. holländische Möbel des 17, Jahrhundeiis, 9. italienische Möbel, französische und niederländische Schnitzwerke des 16. Jahrhunderts, 10. Amtszimmer des Direktors, südlicher Gang: Schnitzwerke, Möbel und Gerät persönlichen Gebrauchs und zwischen 9. und 11. mittelalterliche Möbel und Schnitz- werke, 11. bis 15-, westlicher Gang und westliche Vorhalle: niederdeutsche Sclinitzmöbel, 16. Arbeits- zimmer, 17. Bureau, 18, Lesezimmer, 19. und 20. Bibliothek, 21., 22., 23., 24., 25. Sammlungen der Einzelblätter und Magazine für Täfelungen, Musikinstrumente usw., 26. photographisches Atelier, 27. Arbeitszimmer, 28. Magazin, später Zimmer der Zeit vom Empire bis zur Mitte des 19. Jahr- hunderts, 29. Zimmer der Zeit von 1850 bis 1900, im Gang neben dem Treppenhaus w. hamburgisches Kunstgewerbe derselben Zeit, 30. Pariser Saal (1900), 31. Saal für wechselnde Ausstellungen, z. Z. der japanischen Lackarbeiten, später des europäischen Kunstgewerbes des 20. Jahrhunderts, daneben im östlichen Gang die Sammlimg der Silber- und Zinngefäße, 32. Hamburger Öfen und vierländische Möbel und Wagen. 19 236 Museum für Kunst und Gewerbe. Möbel verfüo-t die Anstalt unter den jetzigen Verhältnissen nicht. Man darf in Aussiclit nehmen, diese Käuine dereinst, -wetin die räumlichen Bedürf- nisse der gewerblichen Lehranstalten durch eigene Zweckbauten befriedigt sein werden, im zweiten Stockwerk des Museumsgebäudes zu finden, wobei dann auch unsere aus anderen bäuerischen Kultui-gebieten er- wachsenen Möbel, z. B. die osffriesischen geschnifzfen und die ober- bayerischen gemalten Möbel, für die bei der Neuordnung sich keine geeigneten Plätze fanden, untergebracht werden können. Überhaupt reichten die neuen Bäume, wenn sie nicht wieder wie die alten überfüllt werden sollten, keineswegs aus. unseren ganzen Besitz an Holzarbeiten zur Schau zu stellen ; die reiche Sammlung der Kerbschnitzarbeiten z. B. lagert noch in den vollgepackten Truhen niederdeutscher Herkunft. An die gotischen Truhen lüneburgischer Herkunft vom Ende des 15. und Beginn des Hi. .Tahrhunderts reiht sich noch im Gange vor dem Eintritt in die westlichen Zimmer die von 1545 datierte lüneburgische Truhe mit der Geschichte des Tobias, in den Zimmern selbst sind die Möbel, soweit möglich unter Beachtung der stilgeschichtlichen Folge, zu geographischen Gruppen zusammengefaßt, so zu einer westfälischen, bremischen, schleswig-holsteinischen. Eine Schwierigkeit bot sich im dritten Zimmer bei den unter holländischem Einfluß im 17. .Tahrhundert entstandenen Möbeln, bei denen nicht immer feststeht, ob sie von Holland eingeführt oder nach holländischen Vorbildern in unserer Gegend gearbeitet sind. Diejenigen Möbel, bei denen holländischer Ursprung sicher war, wurden den südlichen Zimmern zugeteilt, die übrigen Stücke dieser Art den westlichen, auf die sie insofern Ansprüche hatten, als sie, wenn auch vielleicht von auswärtiger Arbeit, so doch im niederelbischen Hausrat, dem städtischen wie dem bäuerlichen, um die Glitte des 17. Jahrhunderts den Ton angegeben hatten. Den Beschluß machten im fünften und größten Zimmer die hamburgischen Sclu'änke mit Nußholzfurnier und als jüngstes Stück der große zweitürige, im Bericht für 1906 beschriebene Mahagoni- schrank mit geschweiftem Giebel. Einzelne Schnitzwerke von Möbeln, Truhenplatten. Türfüllungen wurden, wie der Kaum es gestattete, in den Möbelzimmern verteilt, hauptsächlich aber in dem angrenzenden Gange. So ist zunächst erreicht, den Entwicklungsgang des niederdeutschen ^lobi- liars, den wir uns zugleich als denjenigen des hamburgischen denken dürfen, übersichtlich vorzuführen. Eine die örtlichen Gruppen besser zusammenfassende Anordnung wird erst möglich sein, wenn die nach Norden zu sich anreihenden westlichen Zimmer, die jetzt der Bibliothek dienen, nach deren Verlegung in den Mittelbau des ersten Stocks, für die Aufgaben der Sammlung frei werden. Bei der Neuordnung der niederdeutschen Möbel ließ sich auch nicht eine einzige unserer Täfelungen gleicher Herkunft unterbringen. Dies Die Neuonhuing’ der Saiiiinlungen. •J37 wii'd, Avie wir in früheren Berichten dargelegt haben, erst dnrcli Kof- einbanten erreiclit werden können, ^^'ohl aber ließen sicli eini<>;e unserer JInsikinstrninente schicklich einreihen, sn eine Grn})i)e der hanihnrtrischen Bogeninstrinnente der Zeit um 1700, dabei ein Teil dei- Tielkescheii Gainhen. die Avir der Hans von BüloAv-Stiftunof verdanken, so einige der Tasteninstrninente der Hasseschen ^^'el■kstatt in Hanihnro' ans dem Kohlschen Vermächtnis. Auch Avnrden den Möbeln etliche g-leichzeitige Fayenceöfen niederdentscher Herkunft hinzng-efnSpätrenaissance des 17. Jahrhunderts Avurde ein dunkelblauer grolifädiger Wollenstoff geAvählt, für das Zimmer mit Möbeln der ersten Hälfte des 18. Jahr- ni* ‘288 Htiseum für Kunst unil Gewerbe. liiinderts ein liellblaiier, für (Uisjenige der Ifokokozeit ein zart grüner, von feinerer, gobelinartiger Textur. Braune Holzleisten in den älteren, vergoldete in den jüngeren Zinnnern trennen den ’Wandbezng von den weißen Friesen und den ebenfalls weiß gestricbenen l\Iaueral)scbnitten, die als Hintergrund dort anfgestellter ()fen keinen Stoffbezng erbalten durften. Iin großen Ziniiner der süddeutseben Barockinöbel und ini Zimmer der Fmpire-lMöbel wurde von einem Stoffüberzng der weißgestricbenen Wände abgeseben. ^\'o es obne Künstelei erreicbbar, wurde in einzelnen dieser Zimmer bei kleineren Gruppen von ilübeln und Geräten eine der nrsprünglicben Anfstellung sieb näbernde Anordnung geboten. Am sebwierigsten war dies im ersten, der Kenaissance des 16. Jabr- bnnderts gewidmeten Zimmer, in dem Erzeugnisse Italiens den Ton angaben, aber ancb französisebe und niederländiscbe Sebnitzwerke Platz zu bilden batten. Italieniscbe Trüben boten liier für die Betraebtiing günstige, wenngleicb niebt auf i’berlieferung bernbende Standplätze für italieniscbe 'rasteiiinstruniente, das mit Intarsien gescbmückte mailändisdie Virginal v. J. 1569 ans dem Koblscben Vermäebtnis und das erst vor kurzem aiigekanfte venetianisebe Instrument v. J. 1594 mit der Beinalnng im Gescbmack der türkiseben Bncbeinbände jener Zeit. Ibn den Mecbanisnuis dieser Instriimeiite offen zu zeigen, obne ibn der Verstaubung ausznsetzen, und ebenso die Tasten, obne die Besneber zu miisikaliscben Improvisationen zu reizen, wurde der offene Kasten und die Tastenreibe mit an den Kanten gesebliffenen Siiiegelglasidatten belegt. Fnsere beiden Koldiia-AVerke fanden in diesem Kanin scbicklicben Platz ; die Aladonna des Andrea über dem auf einer gesebnitzten Trnbe stellenden Virginal; das große Wappenrund im Friu'btkranz über dem Eingang in das letzte, sjiäter den mittelalterlicben Alöbeln znziiteilende Zimmer, dessen Türöffnung jetzt eine Verdiira-Tapisserie verbüllt. Vor dieser stellt unter einem Glassturz auf pfeilerartigem Sockel das einzige Erzeugnis, mit dem das deiitscbe Kunstgewerbe in dieser illnstren Uingebnng vertreten ist, jener sebüne Kostocker Pokal, über den Avir im Vorjahre berichtet haben. Italien ist liier ferner vertreten durch einige vorzügliche bronzene Türklopfer veiietianiscber Herkunft und unter Glasstnrzen auf Pfeilern anfgestellte Kleinbronzen und venetianisebe Gläser, Frankreich ebenso durch einige Liiiioiisiner Einailteller und die Limonsiner Kanne aus dem Beitseben Vermäebtnis. An der Fensterwand beben sieb vom dunklen Hintergrund die weißen Silbonetten einiger venetianiseben S]titzen ab, deren älteste noch dem 16. dabrliundert entstammt. Über der Tür zum folgenden Zimmer ist das im Bericht für 1906 abgebildete niederländiscbe Orgelkonsol angebracht. Einbeitlicber bietet sieb das folgende Zimmer, das den Eicbenbolz- niöbeln der niederländischen, vorwiegend bolläiidiscben Spätrenaissance gewidmet ist. Beide Bicbtiingen jener Zeit, die eine mit vorwiegendem, Die Neuordimiig der Sammlungen. •2:v.) iiucli tiefürlichein Sclniitzwei’k, die andere, rvelclie Füllungen und Auflagen ans Ebeidiolz viel verwendet, knnnnen hier zni' (leltmig. Auf den Scliränken Idanweiße und rothlangrüne lielftei' Vasen. Auf Stühlen Kissen, die in der ersten Hälfte des 1 7. .lahrhunderts von niedeiländisidien Tapissiers gewirkt sind, hier übrigens ni(dit alltäglich ansliegen, ln der Mitte unter der i\lessingki'üne mit den schlangenförniigim Kerzenträgern ein holländischer Tisch mit scdiwarz gebuckelten Halusterfüljen; auf dem Tisch ein gelb und rot gemusterter kleinasiatischer V’ollteppich von jener Art, wie wir sie auf holländischen Genrebildern des 1 7. .Jahrhunderts häufig als Tischdecken verwendet sehen. Fhnige holländische Klapiistühle von der Art, wie sie z. H. zui' Ateliei'ausstattung des .lau Steen gehörten, werden später diese Einrichtung vervollständigen, nachdem die lichtige Ergänzung ihrer Bezüge gelungen sein wird. An den Wänden gerahmt einige vei'gohlete Lederpressnngen, dabei des Leydener (’ocus Bildnis Gustav Adolfs von 1(0)2 und bis jetzt leider erst ein Ölgemälde, ein Frauenbibinis, (dine erheblichen Kunstwert, aber durch die gut wieder- gegeljene Spitzentracht hier bedeutsam. Unter einem Glasstui-z vor dem Fenster funkelt dei' große von Heim (Jeheimrat Th. Heye geschenkte grüne Börner, auf den Frau Anna Eoemers 1042 zur Mäßigkeit mahnemle Sinnsiirüche mit dem Diamanten geritzt hat; seinen Fuß umgeben acht silberne Hohlgußmedaillen, Werke des P. v. Abele und andei'er hollän- dischen Künstler der Mitte des 17. Jahrhunderts mit Bildnissen und Verherrlichungen holländischer Seehelden. Das dritte Zimmer beherrscht der von Herin Alfred Beit geschenkte große, schwarzgoldene i\lonarchlen-( )fen, ein Werk des Xüridiergers Andreas Leibold aus dem Jahre 1()()2. Die Keihe der Möbel, vorwiegend Schränke, eröffnet ein vieltüriger nüi'nbergischer Schrank mit Fassaden- gliederung aus dem Anfang des 1 7. Jahrhunderts, zweitürige Barock- schränke fränkischer Heikunft aus Nußholz mit großen Belieftlguren nach Plaketten Peter Flötners reihen sich an, ein der Zeit um 1700 ent- stammender süddeutscher Schrank mit feinen Verkröiifungen, gesduiitztem Laub und Bandelwerk und Nnßholz-Maserfnrnier, den wir dei- Stiftung der Frau i\linna Nonnenkamp geb. Hinrichs verdanken, macht den Beschluß, ln der Mitte untei' einer großen Messingkrone der große hamburgische Tisch, dessen aus einem einzigen Brette geschnittene runde Platte von Seejungfern gestützt wird. Aus räumlichen Gründen hat er in diesem Baum seinen Platz erhalten, den er eigentlich bei den niederdeutschen Möbeln, den „Hamburger Schapps“, hätte tinden sollen. Ein mit figürlichen i\lalereien geschmücktes, auf barocken Akanthus-Stützen liegendes vene- tianisches Si)inett aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts, ein Augsljurger Kabinett aus Ebenholz mit gravierten Jagdbihlein auf Elfenbeinplatten derselben Zeit und mancherlei Stühle vervollständigen die Einrichtung. •240 Museum für Kunst und Gewerbe. Unter einem Glassturz auf Pfeilersockel ein großer barocker Münzhunipen mit dem Stempel der Stadt Halle und gesclinittene und gerissene Gläser, bezeiclmete Werke des Georg Scliwanliardt aus der Mitte des 1 7. Jalirliunderts. Vor den unteren Scheiben der Fenster in ßutzensclieibenfassung unsere süddeutschen Glasmalereien bürgerlicher Herkunft. Das vierte Zimmer beherbergt eine gemischtere Gesellschaft, ge- mischt nur hinsichtlich des Ursprungs der Möbel , denen aber allen gemeinsam ist ein die Erscheinung des Möbels wesentlich bestimmender Beschlag aus blankem Gelbmetall. Als ältestes Möbel das noch dem Ausgang des 17. .Tahrhunderts zuzuweisende feine Elbinger Kabinett mit den schönen durchbrochenen und gravierten Messingbeschlägen an den Angelbändern und Schlössern ; ihm folgend der Prunkschrank aus dem Schloß zu Salzdahlum mit der durchbrochenen Gittertür und weiter der Dresdener Prunkschrank mit dem Oberhau in den Formen des Zwingers und dem schon dem Rokoko angehörigen Kommoden-Unterbau. Daneben zwei Kabinettschränkchen von Goa-Arlieit, in deren Intarsien und ver- goldetem durchbrochenen Kupferbeschlag sich portugiesischer mit indischem Geschmack vereinigt. An der Innenwand der d’errassenbau eines Steckborner Ofens aus Kloster Muri der Zeit um 1725 und ihm gegenüber vor der mit einem großen Fayencefliesenbilde von der Hand des Eotter- damers Jan Aalmis a. d. .J. 1764 bekleideten Fensterwand ein vergoldeter Konsoltisch im Stil der Regeuce, auf dessen Marmorplatte unsere Augs- burger Silherterrine des Rokokostils unter einem Glassturz steht. Hier bot sich auch ein schicklicher Platz für das von Andi-ea Brustolone um 1725 geschnitzte Reliquiengehäuse, dessen Schönheit bei der jetzigen freien Aufstellung besser zur Geltung kommt als früher in dem Glaskasten. Bei diesem und anderen Versuchen, Kunstsachen aus dem Kerker der Glaskasten zu befreien, vertraut die Anstalt auf die bewährte Wohl- erzogenheit der hamburgischen Bevölkerung. Das fünfte Zimmer ist ebenfalls dem 18. Jahrhundert gewidmet. Ein Lütticher Schrank aus Eichenholz vertritt in dem Schnitzwerk seines Unterkastens noch den Stil der Regence, während der Oherbau, hinter dessen Glasscheiben allerlei Porzellane zu sehen sind, schon die un- symmetrisch spielenden Ornamente des Rokoko zeigt. An der Fenster- wand auf erhöhtem Stand die Gruppe einer Bergere und zweier Fauteuils des Stiles Louis XW aus vergoldetem Holz mit Tapisseries d’Aubusson; davor ein französisches Beisetztischcheu von eingelegter Arbeit und darüber ein Cartel und zwei Armleuchter aus vergoldeter Bronze. Gegen- über an der Innenwand ein mit vielfarbigen Chineserien bemalter Stockels- doifer Fayenceofen und neben diesem die 1735 datierte Rokokokommode des Pariser Ebenisteu G. Landrin. Neben dem Eingang zum folgenden Zimmer einerseits der vom Hoftischler Friedrichs des Großen J. G. Fiedler 1 775 angefer- Die Neiuirdnung der Saiiimliiiigen. tiffte Sclireibsclirank, in dessen Intarsien das Eokoko ausklinjrt, während im Jletallbescldas’ sclion der antikisierende Gescliniack sieh anknnditnng des Täufers, haben auch sonst nicht in der Heiligen Schrift oder in der Liturgie in ihrem Zusammenhang nachgewiesen werden können. Sie sind vielmehr znsainmengestellt ans verschiedenen Zitaten der hl. Schrift. Die Anfangsworte „En ([nomodo perit jnstns-‘ („Siehe, wie ein Gerechter stirbt“] bilden den Anfang des 57. Kaintels im .lesaias, sind aber nicht der lateinischen Übersetzung in der Vnlgata entnommen, sondern ans dem griechischen Text der Seiitnaginta in das Lateinische übertragen; dort knüpfen sich daran Worte, die zu deutsch besagen: „und niemand ist, der in seinem Herzen darob sich bekümmere“. Die auf unserer Schüssel folgenden Worte „quasi non sit domino dilectns“ drücken einen ähnlichen Ge- danken anders ans. Die dritte Wortgrnppe: „cum sit eins preciosa mors haec in conspectn domini“ findet sich ähnlich im 15. Vers des 115. Psalms, wo sie in dem Latein der Vnlgata lautet: „pretiosa in conspectn Domini mors sanctornni ejus'“ — „Der Tod seiner Heiligen ist wert gehalten vor dem Herrn“. Möbel. Nur wenige Möbel wurden angekanft, zumeist solche, die zu voll- ständigerer Vorführung des Entwickelnngsganges der niederdeutschen Möbel geeignet schienen. Eine spätgotische, im Lnnebnrgischen erworbene Truhe zeigt denselben schwerfälligen Ban wie unsere großen, durch die Wappen als lünelmrgischen Ursprungs bezeugten Truhen. A'order- und Eückwand bestehen ans je zwei senkrecht gestellten Brettern, deren Verlängerungen zugleich die Füße bilden, und zwischen denen Bretter mit wagerechtem Easerlanf zur Vorder- und Hinterwand des Kastens znsammengefügt sind, während die Seitenwände ans dicken Brettern bestehen, auf denen drei mit der Vordei’- und der Hinterwand verzapfte und vei’dübelte dicke Latten und zwischen diesen je zwei kurze ebenso dicke Querhölzer befestigt sind. Diese Konstruktion geht auf ein hohes Alter zurück. Wir fanden sie n. a. genau ebenso bei einer von englischen Archäologen dem 13. Jahrhundert zngewiesenen Truhe in der Kirche zu Climping Ohnrch, Snssex, die in ihrer nrsi)rünglichen Gestalt 20 252 Museum für Kunst und Gewerbe. scholl in dem erscliieiieiieii AA’erke Shaw’s „Speciiiiens of Aiicieiit Fiiniitiire“ ahgehildet ist. Auf der Voidervvaiid unserer Triilie ist ohne Beaclitung der Kon- struktion gotisches, die ganze Fläclie füllendes Maßwerk gesclinitzt, von derherer Art, wie hei den Waiipentrulieii. Offenbar ist diese Truhe ein häiierliches Seitenstnck zu diesen für lünebiirgisclie Patrizier geschnitzten i\Iüheln. Auf dem Deckel ist ebenso wie bei diesen ein einfaches, geometrisches Ornament in Gestalt zweier Vierpässe geschnitzt, die jeder durch ein Kechteck geteilt sind. Eine zweite ans Wendewisch im Kreis Blekede erworbene Truhe ist ohne Schnitzwerk auf der Vorderwand. Das große gotische Eisen- schloß würde allein nicht gestatten, sie ebenfalls noch als spätmittel- alterlich anziisprechen, denn gotisclies Eisenwerk fliidet sich in den Vier- landen an Truhen weit jüngerer Zeit, aber die schwerfällige Konstruktion der Seitenwände, die noch ganz die eben beschriebene ist, und das aus einem Eechteck und zwei halben Vierpässen konstruierte Schnitzwerk auf dem Deckel weisen auf keine jüngere Zeit als den Anfang des IG. Jahrhunderts. Während diese Truhen am Anfang der Entwicklung des nieder- deutschen Möbels stehen, soweit diese in Denkmälern uns überliefert ist, tritt ein im vorigen Jahre aus einem Baiieriihaiise zu Horst in den Vier- lamlen angekaufter zweitüriger Mahagoni-Schrank von hambur- gi scher Arbeit an das Ende der Entwicklung, soweit diese in ge- schlossener Folge, abgesehen von den Wandelungen des 1!). .Tahrhunderts, in unserer Sammlung vorgeführt werden soll. Der Einfluß des Barock- stiles, den der bislier jüngste „Hamburger Schapp“ unserer Sammlung in den übers Ecke gestellten Pfeilern korinthischer Ordnung und dem gesclnvungenen, in der Mitte geteiltem Gesims nocli zur Schau trägt neben den Lorbeergehängen und den ovalen Medaillons des jüngeren Ge- schmackes, ist hier völlig verschwunden. Die Pilaster sind zu Brettern geworden, vom korinthischen Kapitäl ist nur ein großes flachbehandeltes Akanthusblatt geblieben, das wenig ausladende Gesims trägt eine Galerie mit kettenartigen Durchbrechungen, an den Sockelpfeilern hängen mit großen Schleifen Lorbeerbüschel, und auf dem Gesims stehen Vasen antikisierenden Profils mit schweren Hängetüchern; auf den Türen nur kleine Blattrosetten in den eingezogenen Ecken der Füllung. Die Tischler- arbeit übrigens vorzüglich und im Messingheschlag des Schlosses eine große Satyrmaske zwischen zwei Delphinen. Schränke dieser Art waren der letzte Ausklang des hundeit Jahre voilier so üppig gestalteten „Hamburger Schappes“. Was das li). .Tahrhuudert ihnen unter dem Biedermeiergeschmack an Scliränken folgen ließ, hat auch die letzten Beste des Schnitzwerkes abgesti-eift. Ankäufe und Sclienkungen i. .1. l'dOS. '2;)H Klienfalls von liamburgisclier Herkunft, aber etwa ein Jleiisclienalter jüns'er ist das vnllständigfe Mobiliar eines AVolinzinnners, das lleir Ed. Ad. Hertz dem Alnsenni nebst anderem Hausrat annäliernd der g'leichen Zeit zn schenken die Güte frehabt hat. Das stattliclie Sofa mit ge- schnitzten Seitenlelinen, der »roße runde Tisch nnil die sechs Lelinsessel mit gescliweitten Lehnen, alles ans Alaliag’oniholz gearbeitet, kommt uns anf das beste zustatten zur Einrichtung- eines der nördlichen Zimmer, welche den gesamten Hausrat der Biedermeierzeit anfnehmen sollen. Vervollständigt wird die Einrichtung noch durch mancherlei metallene lind keramische Gegenstände, vorwiegend von englischer Herkunft, ans dem Anfang des 1!). .lahrhnnderts. ATm im A’orjahre erworbenen Möbeln anderer als niederdentscher Herkunft i.st hier nur zn erwähnen ein italienischer Kasten der zweiten Hälfte des Iß. ■rahrhnnderts. Außen ist der 11,.') cm hohe, 25 cm breite und 35,5 cm lange Holzkasten mit getriebenem Leder bekleidet. Die Deckeltiäche ist ganz gefüllt mit Groteskenornament, das hoch hervorqnillt über den mit dem Perlpunzen gedeckten Grund lind ein kleines Rnndfeld mit einem Brustbild Christi in Profil in eben- solchem Relief einschließt. Auf den AA'änden vorn eine Jagd, an den Seiten Ornament in ebensolcher Ausführnng. A'on der reichen Bemalung des als ein Behälter für allerlei Gerät eingerichteten Inneren des Kastens ist diejenige anf der Innenseite des Deckels leidlich erhalten. 'Auf Goldgrund ist hier unter einem Bischofshnt ein AVappenschild gemalt, gehalten von zwei weiblichen Elügelgrotesken und verziert mit Alasken lind Rollwerk. Das unbestimmte AA’appen ist quadriert mit dem AA’appen der Ghisleri, aus deren Geschlecht Papst Pius A*. (156ß — 1572j hervor- ging. Jederseits füllen das Feld groteske Ornamente, darin leichte architektonische Aufbauten, die an antike AAmndmalereien erinnern und von Satyrn getragen werden. In einem Schubfach wiederholt sich der „Sechshügelberg“ ans dem AVappen, weiß anf Schwarz gemalt in Nachahmung von Elfenbeineinlage. Musikinstrumente. Den Alöbeln reiht sich an ein Spinett, das im Zimmer der italie- nischen Renaissance Platz gefunden hat und bezeichnet ist „.loannis Celestini, A'eneti, AIDXCIIII“, also ein AATrk desselben venetianischen Instrumentenbauers, von dem das Museum schon ein Spinett vom .lahre 1GÜ8 aus dem Kohlschen A’ermächtnis besitzt. Das Gehäuse hat die Form eines durch Abschrägung der hinteren Ecken zum Sechseck ge- stalteten Rechteckes, ans dem vorn die Klaviatur zur Hälfte heransragt. Die Untertasten der vier Oktaven und einen Halbton (E — F) um- fassenden Klaviatur sind mit Elfenbeiniilatten belegt, die Obertasten aus HO* 254 Museum U'ir Kunst uiiil Gewerbe. Ebenholz und wie die Stirn der Untertasten mit (Toldornamenten bemalt. Den 4’asten entsi)reclien metallene in der Längsrichtung des Kastens laufende Dopitelsaiten, die durch zwei Stege gebrochen werden und rechts an Eisenwirbeln befestigt sind. Auf einem neben die ^^'irbel geklebten Zettel stehen die Tonbnchstaben, wobei B stets für H gesetzt ist. Im Schallkasten sitzen zwei runde Schallöcher mit durchbrochenem, goti- sierendem Maßwerk in roter, schwaizer und goldener Bemalung. Die Saiten werden zum Klingen gebracht, indem kleine keilförmige Leder- klötze, welche in den zu je zweien an den Enden der Tastenhebel sitzenden Holzdocken befestigt sind, die Saiten beim Anschlag anreißen und beim Herabfallen den Ton dämpfen. Der ganze Kasten ist außen und innen an den sichtbaren Flächen der M'ände schwarz grundiert und mit Goldranken bemalt. Vorn und innen füllt reiches goldenes Arabeskengeranke die ganze Fläche der M'ände; darin ausgespart sind orientalisierende. Felder mit schwarzen Arabesken auf Goldgrund ; rote Einfassungen dieser Felder und rote Innenzeichnung von Blättern steigert die farbige Pracht dieser an die türkisch- venezianischen Bucheinbände jener Zeit erinnernden Ornamentik, deren Linienführung die Abbildung am Kopfe dieses Berichtes wiedergibt. Einfacher sind die übrigen Wandungen bemalt. Auf der Yordertläche über der Klaviatur ist das kurpfälzische M'appen in Gold gemalt, sichtlich schon in alter Zeit, jedoch erst nachdem die ornamentale Bemalnng voll- endet war. Das aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts stammende äußere Gehäuse hat eine der Klaviatur angepaßte Klappe mit Besten von Bemalnng, in der das lilonogramm IM. E. zu eikennen ist. das auf den Kurfürsten Max Einanuel als einstigen Besitzer dieses eleganten Instrumentes gedeutet rverden könnte. Edelschmiedearbeiten. Von Jahr zu Jahr wird es schwieriger, Werke mittelalterlicher Edel- schmiedekunst zu erwerben; solche weltlichen Gebrauches sind von äußerster Seltenheit ; kirchliches Gerät aber, das in den Kirchen mancher Gegenden noch in Fülle erhalten ist, gelangt immer seltener in den freien Verkehr, dank der schärferen Überwachung des öffentlichen Kunstbesitzes durch die Denkmalpflege. Die Fortschritte der .41tertumsfälscher einerseits und in bester Absicht unternommene Herstellungsarbeiten andererseits, welche häutig die Kultgeräte in den Kirchen ihrer Bedeutung als knnst- geschichtliche Urkunden entkleiden, führen nur zu oft zu Bedenken gegen den Ankauf mittelalterlicher Jletallarbeiten aus dem Handel. Um so er- freulicher ist. daß aus der im Jahre 1435 geweihten Kirche zu Damme im Herzogtum Oldenburg ein ungefähr ebenso altes Silbergerät erworben Ankäufe und Sclieukungeii i. J. !9()S. 255 werden konnte, das, außer iTebranch «rewesen, der Aiifarbeitnnfr in einer modernen G(ddsdnniedewerkstatt gliicklicli entgfang'en war. Unser (4erät, ein Gefäß für die heilifren Oie, ist in dem 1900 im Aufträge des Großherzoglichen Staatsministerinms heransgegehenen "W'erke ,.I)ie Ban- und Knnstdenkmäler des Herzogtums Oldenlnirg“, Band II, Seite 101, nach einer Zeichnung ahgehildet; es wurde veräußert gleich andern alten Kunstsachen, um durch den Erlös zu den Kosten eines Aeubaues derselben Kirche zu Damme beizutragen, aus der bereits vor etlichen Jahren ein gotisches Gestühl in das Kunstgeweibemuseum zu Frankfurt a. ]\[. übergegangen war. Die mittelalterliche Kunst hat für die Gefäße, welche der Kirche zur Bewahrung der heiligen drei Oie dienten, besondere Formen geschaffen. Beim Eintritt in diese Welt, auf der iMitte des Lebensweges und beim Scheiden aus diesem Lehen, das heißt bei der Taufe, bei der Firmelung und liei der letzten Ölung, wollte die Kirche die Glieder ihrer Getreuen schmeidigen, kräftigen und beleben durch das Salben mit Öl, gleich wie man im Altertum die Athleten salbte zur Vorbereitung für den Kampf. ( Didron. ) Diesen di’ei Abschnitten des menschlichen Lebens entsprachen die drei Arten der Oie, erstens das „sacrum oleum catechuinenorum“ bei der Taufe, bei der Segnung der Taufbecken, der \\Tihe der Altäre, der Ordination der Priester, der Krönung der Könige und Königinnen, zweitens das „sacrum chrisma“ bei der Firmelung, bei der Weihe des Kelches und der Patene, bei der Segnung der Glocken und bei der ^^'eihe der Bischöfe, drittens das „oleum infirmorum“ bei der Spendung des Sacraments der letzten Ölung. Diese drei Arten der Öle wurden im Mittelalter von den Bischöfen alljährlich am Gründonnerstag unter feierlichen Zeremonien, über die ausführliche Vorschriften aus dem 13. Jahrhundert überliefert sind, geweiht, um an die Kirchen ihres Sjirengels verteilt zu werden. Im Mittelalter wurden diese drei Oie in einem mit drei Abteilungen versehenen Behälter, dem Chi’ismatorium oder Olearium, verwahrt. Um Irrtümer in ihrer Verwendung zu vermeiden, bezeichnete man jeden Be- hälter mit den Anfangsbuchstaben seines Inhaltes, mit einem S, einem 0 oder 0 C für das sacrum oleum catechuinenorum, einem C oder S C für das sacrum chrisma, einem J oder 0 J für das oleum intirmorum. Jede der drei Abteilungen des Gerätes enthielt wohl ursprünglich noch einen beweglichen Einsatz, den eigentlichen Ölbehälter. Unter den mannigfachen Formen, welche die mittelalterliche Kunst den Ölgefäßen gab, treten zwei als typisch in den Vordergrund. Bei der einen, häufigeren, werden drei walzenförmige Büchsen zu einem Gefäß von kleeblattförmigem Durchschnitt verbunden; bisweilen stehen diese Büchsen flach auf dem Boden, öfters werden sie von einem nach Art eines Kelchfußes breitausladenden, zu einem Knauf verbreiterten Btainm getragen, dann bisweilen auch türm- 2r)6 Museum für Kunst und Gewerbe. artig- gestaltet. Die Deckel der drei Öffnungen waren bisweilen flach, bisweilen als daclifürinige Aufsätze gebildet. Die zweite typische Form besteht in der Nachbildung eines festen, mit Zinnen bekränzten Gebäudes, auf dem sich die drei Ölbehälter in Gestalt fester Türme erheben, wofür der 4. Vers des (il. Psalms der Vulgata „Este ei domine, turi-is foititu- dinis a facie inimici-‘ („Sei ihm, Herr, ein Turm der Stärke angesichts seines Feindes“) als Alotiv angeführt wird, weil dieser Psalm im Gebet der letzten Ölung vorkommt. Ein Ölgefäß der ersterwähnten Art besitzt die Sammlung schon seit .lahren; es stammt aus den Eheinlanden, ist aus Gelbmetall gearbeitet, hat einen Sechspaßfuß und diesem entsprechenden Knauf, platten Deckel und unter diesem eingraviert die Buchstaben J (Infirmoriun) — 0 (Oleum sc. catechnmenorum) — C tChrisma). Eines der schönsten erhaltenen Beispiele der zweiten Art ist das im Vorjahre erworbene aus teilweise vergoldetem Silber. Vier diagonal gestellte, gegossene, vergoldete Löwen tragen den unten offenen Unterbau; an dessen abgekanteten Ecken steht je eine gedrehte Säule vor dem gravierten Maßwerkt'enster einer Kielbogenarkade. Auf den Langseiten des Unterbaues wechseln drei gravierte Maßwerkfenster mit zwei von Kielbogenarkaden eingerahmten Nischen. Auf den Schmalseiten ist eine ebensolche breitere Nische angebracht. Von den sechs gegossenen und vergoldeten Heiligenfiguren, welche ursprünglich diese sechs Nischen füllten, fehlen zwei; vorhanden sind: auf der einen Schmalseite der h. Georg, den Drachen tötend, auf der einen Langseite Maria mit dem Jesuskinde und die h. Anna selbdritt (Maria und Jesus in den Armen haltend), auf der andern Langseite die h. Margareta mit dem gefesselten Drachen, in dessen Eaclien sie ein Kreuz stößt. Ein Zinnenkranz schließt den Unterbau ab. Von den drei runden, zinnenbekrönten Türmen sind die beiden seitlichen auf die Oberplatte des Unterbaues genietet; der mittlere ist durch teilweises Anlöten mit jenen verbunden. Kings um die Türme ist durch (üravierung ein von hohen Fenstern unter- brochenes Gemäuer angedeutet. Durch Gravierung ist auch die Ziegel- bedachung der kegelförmigen Deckel wiedergegeben, an denen vier vergoldete Krabljenreihen zu der Kreuzblume auf steigen. Die drei Deckel bewegen sich mit Scharnieren nach rückwärts; da sie durch eine von dem seitlichen zum mittleren Deckel überspringende angelötete bogenförmige Krabbe untereinander fest verbunden sind, genügte, um alle drei Behälter zu schließen, der (nicht mehr vorliandene) Stift, der hier an einem silbei-neii Kettchen hing, um in die scharnierbildenden Hülsen am Zinnenrand ge- steckt zu werden. Die Höhlungen der Dächer sind innen durch vergoldete Silberplatten verschlossen, auf denen die Inhaltsbezeichnungen C — 0 — .1 graviert sind. Auch das Innere der Türme ist vei-goldet. Inschriften Ankäufe und Schenkungen i. .T. 11)08. trügit (las (det'äß iiiclit. Unter der I)eeki)latte des Uiiteibaiies ist — in späterer Zeit — einpferitzt die Ge\vic'litsanp:al)e ßlVrLot. DatS es aus einer westt'älisclien (toldsclnniederverkstatt uni die iMitte des 15. Jahr- Gefäü für die drei geweihten Ule, Silber mit teilweise!' Yergoldnng. Westfälische Arbeit der Mitte des 15. Jahrhunderts. Höhe 14,5 cm, Unterbau 11 cm lang, 4,5 cm breit. liunderts hervorgegangen, darf angenoniinen werden. Der Flecken „Damme“, in dessen Kirche es diente, liegt nahe der westfälischen Grenze, und im Dom zu Osnahrück wird noch Viewahrt ein unserem Ülheliälter sehr äluiliclier, jedocli etwas kleinerer und einfacherer, ebenfalls in Gestalt einer von vier 258 Museum für Kunst und Gewerbe. Löwen getragenen, mit Zinnen bewelirten Burg- von recliteckigem Grundriß (10:4 cm) mit 8 Tnrmclien (12 cm hoch), jedoch ohne die reiche figürliche Ansstattnng, dafür an der einen Langseite des Unterbaues mit der Inschrift in gotischen Kleinl)uclistaben „Henricns Brumzele me fieri fecit“. Da (nacli den Knnstdenkmälern der Provinz Hannover, Band IV, Osnabrück, Seite 55) ein Brnmzel decret. doctor 1455 Pfarrer am Dom zu Osnabrück war, darf in diese Zeit auch die Anfertigung des (ilbehälters angesetzt werden. Miinzhumpen aus vergoldetem Silber, liallische Arbeit von ca. 1660. Hölie 20 cm. Ein zweites Hauptstück dieser Gruppe, ein i)rächtiger Münzhumpen, ist als Geschenk zu uns gelangt. Herr Leon de Zonhcdoff, Besitzer einer großen Sammlung auserlesener Kunstalteitümer, die im vorigen Sommer in dem Palast des Herrn de Zonbaloff in Moskau zu studieren der Direktor erwünschte Gelegenheit hatte, hat dieses wertvolle Werk deutscher Goldschmiedekunst dem Jlnseum gestiftet. Durch das Beschau- zeichen, die l\Iondsichel zwischen den zwei Sternen, ist der Humpen als Werk eines Ooldschmiedes in Halle a. d. S. bezeugt; den Namen des Ankäufe und Sclienkungen i. .T. lilÜS. •25!) Meisters, dessen Stempel aus E E bestellt, wird holfentlicli die sehnlich erwartete, im Krscheinen beofriffene zweite Ausg-abe von Prof. Mai’C Eosenbergs arundleg'endem Buch „Der Goldschmiede iMerkzeicheir“ dar- bieten. Jn den walzenförmig:en Körper des Humpens sind in zwei Eeihen übereinander je acht Taler so eingelassen, daß die Geprüfte beider Seiten sichtbar sind; ebenso in den Wulst des Fußes acht kleine halbe Taler und in den Wulst des Deckels acht mittlere Geldstücke (viertel Taler), in den Deckel ein dreifacher, in den Fuß ftar ein vierfacher 'Paler. Sämtliche Münzen sind geprägt unter Christian Ludwig, Herzog von Braunschweig-Lüneburg (1648 — 65j, und tragen dessen 'Wahlspruch: „Sincere et constanter“. Bei den großen Stücken ist auf dem Avers inmitten eines M'appenkranzes das verschränkte C L unter einer Krone angebracht, auf dem Eevers über einer bergigen Landschaft mit Burgen und weidendem Vieh ein in der Luft schwebendes Pferd, über dem eine Hand aus Molken einen Kranz hält; beide tragen die Jahrzahl KiöO und das Zeichen L. M'. des Leoiiold M'eber (auch Lippold M'efer genannt), der von 1648 — 1674 Münzmeister in Clausthal war. Die 'l’aler und kleineren Münzen haben im Avers das “Waiipen mit dem Namen des Herzogs, im Eevers das springende Pferd, den M'ahlspruch und die Jahr- zahl, welche wechselt von 1649 — 1658. Bald nach letzterem .Tahre ist die Anfertigung des Humpens anzusetzen, wie aus den ornamentalen Einzel- heiten zu schließen ist. In Üachein Eelief getriebene groteske Masken in der Art der im Ohrmuschelstil viel angewendeten füllen, am Körper zu rochenartigen Gebilden verzerrt, alle Zwischenfelder. Zwei plastische Blumen als Daumenstützen deuten schon auf den kommenden, an großen Blüten Gefallen findenden Geschmack. Mit Ausnahme der am Äußeren sichtbaren Prägungen ist der Humpen stark in Feuer vergoldet. Die angekauften Silbergefäße und Geräte sind meist niederdeutscher Herkunft. Ebenfalls den Stadtstempel von Halle a. d. S., dazu als Meister- zeichen ein verbundenes C F trägt ein silberner AVachsstockhalter mit gitterförmig durchbrochenem Behälter vom Ende des 18. Jahrhunderts. — Ein gehenkelter Deckelbecher ist mit dem gotischen E der Stadt Emden und einem M, dem Jahresbuchstaben für 1711, bezeichnet. — Eine kleine ovale Dose, auf deren Deckel ein antikes Liebespaar zwischen Bäumen, an deren M’andung großblumiges Akanthusgeranke und in deren Innerem auf dem Boden eine von einem Mmldmenschen belauschte Liebesszene getrieben ist, trägt keine Stempel, ist aber wahrscheinlich in Otterndorf gearbeitet, wo um das Jahr 1700 tüchtige Goldschmiede arlieiteten, und in dessen Nähe diese Dose in einem Bauernhause erstanden wurde. — Ein geripptes Milchkännchen mit Scharnierdeckel trägt den Stempel der Stadt Eostock, ein E in kreuzförmigem Feld, und den Meisterstempel DL des Detlof Lehmann, der 1712 ins Amt der Eostocker Goldschmiede 260 llnseum für Kunst und Gewerbe. eintrat, sowie Initialen und Namen früherer Besitzer, mit der Jahrzahl 1735 den punktierten Namen A. M. Yerwitw. Goltermannen. — Ein Paar silberne Leuchter mit gegossenem, achtkantigem Stamm auf getriebenem achtseitigen Fuß, aus der ersten Hälfte des 18. Jalmhunderts, tragen neben dem Beschauzeichen von Hambui'g mit dem Jahreshuchstaben L den Meisterstempel D. G. — Eine mit gewun- denen Riefelungen gezierte getriebene Ktimme hat das Beschauzeichen der schleswigschen Stadt Apenrade, drei unter einer Krone nach reclits schwimmende Fische, einen Jleister- stempel aus H P H in Ligatur und eingra- viert den Besitzer- oder Schenkernamen Anna M. Biörnsen 1787. Schmuck. Das älteste und wertvollste der im ver- flossenen Jahre angekaufteu Schmuckstücke, ein silberner Gürtelhaken aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, war Teil eines vergrabenen Schatzes, der im Februar 1908 auf der Feldmark von Kellinghusen beim Pflügen zutage geföidert wuide. ln einem Beutel fanden sich außer jenem Haken mit den dazugehörigen langen Ketten etwa hundert Münzen norddeutschen und dänischen Ge- jjiäges, Speziestaler und deren Teilstücke, dai'unter ein halber Taler Holstein-Pinne- bergischer Prägung von 1592, ein anderer Fi'iedrichs HL vouHolstein-Gottorp von 1622; die jüngste Münze war aus dem .Jahre 1662; der Schatz kann daher nicht vor jenem Jahr der Erde anvertraut sein. An der flachen, mit aufsteigendem Blattwerk gravierten, zum Finhängen in den Gürtel bestimmten Zunge sitzt ein durchbrochenes Zierstück, an dessen unterem Ende in einem Ringe zwei 73,2 und 74,5 cm lange silberne Ketten hängen. Das gegossene Zierstück zeigt oben und unten einen geflügelten Engelskopf, in der Mitte Silberner {Uirtelhalven mit Ketten ; Ai® CaiitaS ill Gestalt eiliei liackteil Iiau, Länge des Zierstückes 6,5 cm ^jg Kiiul auf dem Arme trägt und ein Holstein, 1. Hiilfte des 17. Jahr- . , tt i » i i • i • hunderts. zweites RU der Hand tiihrt, während ein drittes Ankäufe und Schenkungen i, J. 1!)0S. •2ß 1 ilir zur Seite steht. Die Ketten sind aus abwechselnd längs- und ([uergerillten Gliedern zusaniinengesetzt und endigen mit stumpfen Haken. Welchem Zweck das stattliche Schmuckstück am Uleuschen diente, bleibt noch zu ermitteln; vermutet wurde, die Ketten dienten, mit den Haken das Kleid aufznraffen. Die übrigen im Vorjahr erworbenen Schmuckstücke gehören, mit Ausnahme des in anderem Zusammenhang erwähnten antiken Goldringes mit einem geschnittenen Karneol, jüngerer Zeit an, zumeist der ersten Hälfte des Ih. Jahrhunderts. Es sind Schmucksachen niederdeutscher Herkunft aus den linkselbischen Marschländern oder dem Geestgebiet zwischen Elbe und Weser oder dem Holsteinischen oder den hambur- gischen Vierlanden. Im Laufe der letzten Jahre hat sich unsere Sanimlnng niederdeutschen Banernschmucks weit über die zurzeit ausgestellten Grupi)en hinaus vermehrt. Sobald weitere Schaukasten verfügbar sind und für diese Kaum gefunden sein wird, werden wir eine Sammlung nieder- deutschen Bauernschmucks vorführen können von einer von keinem andern Museum übertroffenen Vollständigkeit. Aus den magazinierten Beständen sei hier nur eine kleine Gruppe von vierländischer Herkunft hervorgehoben, weil eben dieser im I'orjahre mehrere ausgezeichnete Stücke hinzugefügt wurden. Es sind die vierländischen Trauringe, Ringe, die nicht wie die Hemdspangen. Brnstketten, Halsketten, Jackenknüpfe und Schuhschnallen zur Ausstattung der Frauen oder wie die Hemd- halsknöpfe, die Hemdärmelknöpfe, die Westen-, Jacken- und Hosenknöpfe, die Knie- und Schuhschnallen find die meist goldenen Hutschnallen zur Ausstattung der Männer gehöiten, sondein im Besitz der wohlhabenderen Bauern, der Hufner, sich vererbten, nicht um wie andere Schmuckstücke täglich oder wenigstens bei fe.stlichen Gelegeidieiten getragen zu werden, sondern wohl nur. um am Tage der Hochzeit für die kirchliche Trauung zu dienen, nicht nur den Eigentümern der Ringe und ihren Angehörigen, sondern den Kätnern, Handwerkern und Dienstleuten, die sich dergleichen Ringe von ihren Besitzern für die Zeremonie der 'rrauung gegen Entgelt liehen. Die Ausgabe füi- den Kauf von Ringen mochfe den weniger Be- güterten um so überdüssiger erscheinen, als die harte .Acker- und Garten- arbeit das Tragen von verzierten Ringen ohnehin verbot. Vielleicht haben wir in dem Tieihen der Ti-auringe auch eine Überlieferung zu vermuten, deren uns noch dunkler Ursiirung eine andere Deutung gestattet. Die uns vorliegenden altvierländischen Trauringe, 15 an der Zahl, sind von so mannigfaltigen Formen, daß man ihnen den gemeinsamen Ursprung nicht zugestehen möchte. Daß sie jedoch in den Vierlanden als Trauringe dienten bis dahin, wo in jüngster Zeit auch der kleine Mann auf dem Lande einfache Trauringe eigenen Besitzes den reicher ausgestatteten geliehenen vorzog, ist für die Mehrzahl durch die Art ihrer Erwerbung hinreichend belegt. Jluseum für Kunst und Gewerbe. •2(5-2 Die der Form nacli ältesten dieser Ringe zeigen noc-h Jlotive des gotisclien Stiles, obwohl scliwerlicli auch nur einer von ihnen über die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückreicht. Alte Goldsclnniedeniodelle mögen fort und fort für den Guß solcher Ringe gedient haben. Einer dieser Ringe, der auf der Innenfläche die Buchstaben H. W. und die Jahrzahl 1776 eingraviert trägt, ist verziert mit einer Muttergottes, das Jesuskind auf dem Arm, in durchbrochenem Strahlenkranz, der die Figuren mit einem Kranz fünfblättriger Blüten verbindet; dieser wird jederseits gestützt von einem aus dem glatten schmalen Reif hervorwachsenden Blattmotiv, in dem eine gotische Erinnerung nachklingt. Ein zweiter Ring von feinerem Guß zeigt dieselbe Anordnung, die h. Katharina mit Schwert und Rad, ohne Strahlen, inmitten eines Blütenkranzes, den jederseits ein gotisierendes Kelchmotiv mit dem gefurchten Reif verbindet. Ein dritter Ring gleicht dem ersterwähnten Ring, zeigt aber an Stelle der Muttergottes einen Kruziflxns zwischen Maria und Johannes und eine veränderte Konstruktion insofern, als das gotische Kelchmotiv hier nicht mit dem schmalen Reif vei'wachsen, sondern einem breiten, dünnen Reif aufgelötet ist. Obwohl er vom Verkäufer angeblich in Rostock gefunden wurde, sind wir geneigt, ihn der vierländischen Giiippe zuznteilen, denn die gleiche Konstruktion zeigt ein stark vergoldeter vierter Ring, der seit mindestens einem Jahr- hundert in einem Hufnerhause zu Neuengamme sich vererbt hatte und zugleich mit einer Fülle hundertjähriger, mit Namen und Daten bezeichneter Kleidungsstücke aus demselben alten Besitz in den unserigen überging. Bei diesem Ringe steht in dem mit vier perlförmigen Früchten besetzten Kranz ein großes goldenes Herz, und der Blattkelch, der vom gefui’chten Keif aus sich an den Kranz legt, erinnert im Blattschnitt an Formen der Frührenaissance. Elin fünfter King dieser Gruppe von ebenfalls gesicherter Herkunft zeigt inmitten des Kranzes kleiner Blumen eine große Blüte mit sechs röhrenförmig umgebogenen Blumenblättern. Die zweite Gruppe zeigt ein Motiv, das sich auch in anderen nord- elbischen Gegenden findet und in der deutschen Bauernschmuckkunst weit- verbreitet ist, das ein Herz haltende Händepaar. Von den drei Ringen dieses Typus tragen zwei neben den Anfangsbuchstaben von Namen Jahrzahlen: 1798 und 1828. Die dritte Gruppe verwendet ebenfalls das Motiv des Händepaares mit dem Herzen, verdopi)elt es aber so, daß zwei mit den Spitzen ein- ander zngekehrte gekrönte Hei’zen von zwei Händepaaren gehalten werden. Ziselierte Blumen und Blätter vermitteln den Ansatz des sehr breiten dünnen Reifens, dessen kräftige Furchung die Vorstellung einer Drahtauflage weckt. Auch dieser Typus ist dreimal vertreten. Einer dieser Ringe, der aus gleichem Besitz wie der Ring mit der Mutter- gottes kam, wurde, wie die Inschrift JI. T. W. 1776 besagt, bei demselben Ankäufe und Schenkungen i. J. 1908. •2G3 Anlaß angescliafft. A^'enll wir die Namen vierländiscli deuten, liätte der King mit der Alnttergottes von 1776 einem Hein A\’ultt gehört, der zu- gehörige King mit den zwei Häiidepaaren einer Alette W’nlt't'. Ein zweites Paar Kinge, der größere mit dem duitpelten. der kleinere mit einfachem Händepaar, beide datiert 1798, gehörten einem Hein Timm und einer .Margaretha Timm. Auffällig ist, daß der Alannesiing eine Maike H H in Ligatur trägt, was bei so kleinen Stücken selten vorkommt. tlffenbar standen die Typen der Mannes- und Erauenringe nicht fest. Die vierte, ebenfalls in drei Heisi)ielen vertretene Gruppe verlnndet ein flaches Schildchen — siegelringartig — mit einem geriefelten Keif. Zwischen geperlten Kündern liegt ein schräggefalteter AATilst. Zwei unserer Kinge bilden wieder ein Paar, der kleinere Frauenring trägt die Inschrift J LB 180(1), der größere Manuesring HKKK 1801. Der fünfzehnte King ist von eigener Art. Der 18 mm breite ver- goldete Keif zeigt keine andei’e A'erzierung als in 8 mm hohen großen lateinischen Buchstaben den vierländischen Namen Hermen W. (d. h. “Wulff) auf einem in Zitterstich gravierten Grund zwischen glatten Kändern. Er dürfte auch von mindestens hundeitjährigem Alter sein. Wissenschaftliche Instrumente. Zwei Gegenstände wurden dieser Abteilung noch hinzugefügt. Eine elfenbeinerne Taschensonnenuhr, ähnlich einer unbezeichneten Sonnenuhr von verwandter Einrichtung und Ausstattung, die wir im „Führer" S. 779 beschrieben und damals wegen ihrer Ähnlichkeit mit einer Sonnenuhr in der Sammlung Spitzer einem Lienhart Aliller zu- geschrieben haben. Die jetzt erworbene Sonnenuhr ist deutlich bezeichnet Leonhart Miller 1651; ihre Gravierungen sind rot, schwarz oder grün gefüllt. — Noch nicht vertreten war das zweite Stück, ein Storch- schnabel oder Pantograph (auch Frankfurter Schere genannt), der. wie der Proportionalzirkel und der Kechenstab znm A’erhältnisrechnen bestimmt sind, zum verhältnismäßigen Zeichnen dient, d. h. mit seiner Hilfe kann man jede Zeichnung in gleicher Größe, verkleinert oder ver- größert. abzeichnen. Als Verfertiger des aus Messing gearbeiteten In- strumentes nennt sich auf ihm Henricus Sneewin in Leyda. Nach dem Stil der gravierten Blüten und Kosetten, welche die Hülsen und Schraubenmnttern schmücken, ist dies Instrument ein M'eik des 1 7. .Tahr- hunderts. A'on den gebräuchlichen Instrumenten dieser Art weicht Sneewins Storchschnabel insofern ab, als bei jenen gewöhnlich zwei äußere nicht verstellbare und zwei innere verstellbare sich Anden, während hier nur ein Schenkel verstellbar ist. Der Halter für den Zeichenstift oder die Ziehfeder fehlt. 264 Museum für Kuust und Gewerbe. In diesem Znsammenliang sei auch einer Tafelnlir gedacht, die als ein Werk des Uhrmachers Fr. Clir. Matthiesen in Tündern (Tondern') inschriftlich bezeugt ist. Der sechsseitige, S cm hohe, 10 cm breite Kasten, dessen Seitenwände durch Glasplatten geschlossen sind, ruht auf sechs paarweise einköptigen Löwen. Das mit römischen Stnnden- nnd arabischen Minntenzahlen versehene Zifferblatt ist mit Ornamenten des Laub- und Bandelwerkstiles verziert. Ein graviertes Gehäuse um- schließt die Feder; der Spindelkloben, die Köpfe der beiden Schlaghammer und die unter der aufklappbaren Glocke angebrachten Zierstücke sind reich graviert in demselben Stil, der im ersten Viertel des IS. Jahrhunderts den ornamentalen Geschmack beherrschte. Mit der Uhr hat sich der leder- bezogene Kasten erhalten, in dem man sie auf Reisen mitziiführen pflegte. Zinnarbeiten. Nach längerer Pause konnten dieser Abteilung wieder einige gute Stücke hinzugefügt werden, zwei Kuchenplatten — flache, nur durch Gravierung verzierte Zinnplatten, deren man sich als Unterlage beim Zer- schneiden von Backwerk bediente — und ein gegossener Teller von der Form der Majolika-Tondini. Die ältere Knchenplatte, erworben aus einer schweizerischen Sammlung, war ursprünglich achteckig, ist aber schon in früherer Zeit zum Kreisrund verschnitten worden. Die 30,.o cm messende Platte ist mit dem Stichel fein und reich graviert. Flaches, mit Blattwerk untermischtes Rollwerk auf schraffiertem Grund füllt den Spiegel, symmetrisches Rankenwerk mit geschweiften, schraffierten Blättern die Felder des breiten Randes zwischen vier länglichen Bildfeldern. Diese sind in einfacher Rollwerk- umrahmung gefüllt mit den allegorischen Darstellungen der vier Planeten, in Anlehnung an die Reliefs auf den Briot-Enderlein-Schüsseln mit der Temperantia oder nach einem beiden zugrunde liegenden Ornament- stich, den für das Wasser, „Aqua“, mit geringen Änderungen auch Palissy für das große, aus der Sammlung Spitzer in das llluseum des Louvre übergegangene Relief benutzt hat. Von Fruchtbüscheln unter- brochene Blattkränze umranden die Platte und trennen den Rand vom Spiegel. Auf der Rückseite, von einem Kranz umrahmt, zwei gekreuzte Krummschwerter und ein Degen, zusammengefaßt durch eine Krone, darunter ein kleines M’appenschild, in diesem ein Helm, daneben 0. K., darüber 1615. Erheblich jünger, aus dem zweiten Drittel des 17. Jahrhunderts ist die zweite Kuchenplatte, deren Verzierung nicht mit dem Stichel, sondern durch gereihte Punzenschläge hergestellt ist. Den Rand füllen Ranken, deren Blattwerk weniger schön gezeichnet ist wie auf der Platte von 1615. In der Mitte wird das Heiratswappen der nürnbergischen Geschlechter Ankäufe und Schenkunfi:en i. .1. 1908. 0(Jf) Pümer und Führer von einem .stehenden Engel gelullten; auf der Eiiek- seite stellt der Xnrnberger Zinnstenipel mit dem Jleisterhiudistahen H. Diese Platte trägt dentiicdie Keste der ursprünglichen Vergoldung und Bemalung; golden sind die gepun/.ten Ornamente, in den heraldischen Farhen die Wappenschilde, der Engel trägt blaues Unterkleid und goldenes Zinnteller, gegossen aus geätzter Konn, niirnbei gische Arbeit in der Art des Nie. Horchhaimer. Durchmesser 24 cm Obergewand, sein Haar ist vergoldet, das Gesicht fleischfarben, die Flügel sind braunrot und blau mit goldenen Umrissen. Früher befand sie sich in der großen Sammlung von Pldelzinnarbeiten des Hofrates Kahlbau in Stuttgart, die zum größeren d'eil in den Besitz des Kunstgewerbemuseums in Leipzig tibergegangen ist, wie früher schon die noch bedeutendere Zollnersche Zinnsammlnng. In dem von Dr. Eobert Forrer, Straßburg 1908, heraus- gegebenen Buch „Zinuzimelien der Sammlnng Hofrat Kahlbau“ ist unsere Jluseum für Kunst und Gewerbe. ■J6(5 Platte auf Tafel XVIII al)<2:el)il(let. Ebenso auf Tafel X der aus derselben Sammlung erworbene hier abgebildete Teller mit dem Xürnberf>er Stempel, darin als Meisterbuclistabe S. Dieser Teller ist für unsere Sammlung das erste Beispiel einer besonderen Art gegossener Zinnteller, die man ohne triftigen Grund als „in Holzstockmanier“ aufzuführen sich gewöhnt hat, aber besser unterlassen würde. Diese Zinnteller haben als gemein- sames IMerkmal ein gleichmäßig flaches Relief, das bei flüchtigem Betrachten an geätzte Arbeit erinnert; sie sind aber gegossen und nur die Gußform, mochte sie aus Stein oder Jletall bestehen, war mittels Tief- ätzung hergestellt. Das flache Relief unseres Tellers stellt auf dem breiten Rand den Triumi)h der Venus dar, im leicht gewölbten Spiegel den Geiz in Gestalt einer neben gefülltem Geldsack stehenden geflügelten Frau mit verbundenen Augen. Die Hohlkehle zwischen Spiegel und Rand ist unverziert. Diesem Teller in technischer Hinsicht gleiche Zinngefäße tragen hänflg den Meisterstempel des Xürnberger Zinngießermeisters Nicolaus Horchhaimer, der 1561 Meister wurde und 1583 starb, daher man die ans geätzten Formen gegossenen Zinngefäße als „Horchhaimer- Gruppe“ zusammenzufassen pflegt. Gläser. Seitdem im Jahre 1900 die Gläsersammlung magaziniert werden mußte, weil dem Eckzimmer, in dem sie zur Schau gestellt tvar, Gefahr zu drohen schien durch die Ausschaclitungsarbeiten für die hart an dieser Ecke des Gebäudes vorübergeführten Geleisanlagen für den neuen Haupt- bahnhof, ist diese Abteilung nur wenig vermehrt worden. Sobald die Aussicht, die Gläser wieder auszustellen, sich eröffnete. waren wir wieder auf den Ausbau dieser Abteilung bedacht. Eine Anzahl schön geschnittener schlesischer Gläser, die uns seit Jahren bekannt waren im ererbten Besitz eines hamburgischen Bürgerhauses, wurde zunächst erworben. Das eine dieser Kelchgläser zeigt auf der einen Seite der sechzehn- kantig geschliffenen IMantelfläche ein Panorama der Stadt Hamburg, gesehen von der Elbe in der Gegend des ehemaligen Grasbiooks. Uber den Bastionen der Umwallnng erblickt man die hohen Giebeldächer, überragt von den Türmen von St. Michaelis bis St. Jacobi. Da jener noch der alte, im Jahre 1750 durch Blitzschlag zerstörte Turm, ist das Glas wahrscheinlicli geschnitten vor jenem Jahre, worauf auch die ornamentalen Einzelheiten weisen. Deutlich zu erkennen sind die Türme von St. Katharinen, der Do])pelturm des Domes und die Kuppel von St. Gertrud. Auf den MJesen der Grasbrookinsel sieht man weidende Kinder und Schranken, wie sie anf Märkten zur Einstellung des Großviehes üblich sind. Der Strom im Vordergrnnde ist mit Fahrzeugen belebt; darunter ein großes mit Kanonen bewehrtes Schiff mit der Danebrog-Elagge unter vollentfalteten Segeln, Ankäufe uinl Sclieiiknngeii i. .1. 190, s. •J()7 aut dessen Hinterdeck ein Pankenscliläger und zwei Pronipeten- bliisei’ musizieren, nnd ein zweites großes Kriegsscliitt mit ge- retften Regeln, deder- seits dieses Hildes sitzt auf einer wasserspen- dendenUrneein scliilt- bekriinzter Flußgott, liinter dem ein von Kolirkolben unnvacli- senes Jlusclielorna- ment die Darstellung abschließt. Über dem Stadtbilde auf Wol- kenptühlen Fortuna, ihr Füllhorn aus- schüttend, und Jlerkur mit dem geflügelten schlangennmwunde- nen Stab. Ant der Hückseite das kleine Hamburger '\\'api)en; wie in jenerZeit üblich, die Burg schwebend mit geöffnetem Tor. Das zweite Glas mit zwölfkantig ge- schliffenem Kelch zeigt eine von vielen Figürchen belebte An- sicht der alten ,.Börse‘‘ zu Hamburg, ihr zur Ijillktll die \Vclfy6’* U-escliiiitteiies Glas mit Ansicht der Stadt Hamburg von der Elbe aus. ^ Schlesische Arbeit der Mitte des 18. Jahrhunderts. nat. Gr. 1111(1 (len j^rcjßeii ,.Kran", zur Hechten den Eingang zum Hathaus. Als Vorlage für den Glas- schnitt diente ein Stich des hamburgischen Kuiiterstechers D. Lemkus oder ein unbezeichneter mit diesem zusammenhängender Stich, der in der ersten Auflage von Hohns „Der wohlerfahrene Kaufmann'“ (Hamburg 17'27) als Titelkupfer vorkommt. Seitlich eingefaßt wird das in mattem flachen 21 268 Museum für Kunst und Gewerbe. 1 ' i IjKÜI Tiefsclinitt tviedergege- IteneBild durch breites ge- schwungenes Blattwerk in poliertem Hochschiiitt. Auf der Kehrseite ent- spricht ihm die allego- rische Darstellung eines am Bchreibtisch Buch führenden Kaufmannes, dem eine weibliche Figur einen Spiegel vorhält, über ihnen ein fliegender IMerkur. Um den vierzehn- kantigen Kelch des dritten Glases auf leicht bewegten Jfeereswellen hochbordige Kauffahrtei- schiffe und kleinereSegel- schiffe. im Hintergrund auf einem Felsen ein Leuchtturm , an dem an einer vorgestreckten Stange ein Eisenkorb mit loderndem Feuer hängt. Zwei Kelchgläser zeigen nur allegorische I )arstellungen. Auf dem größeren umarmt eine männliche Gestalt des Friedens eine weibliche der Gerechtigkeit, da- neben steht ein Gebäude, Gesclinitteues Glas mit Ansicht der alten Börse in Hamburg. niicrpfülir Pitipm Schlesische Arbeit der Mitte des 18. Jahrhunderts. “ 3nat.Gr. ^ liiiiise gleicht, aber nicht örtlich festzulegen ist. Die Vorstellung der sich küssenden Verkörperungen des Friedens und der Gerechtigkeit war den Hambiu-gern geläufig, ln einer Ansprache an die Bürgerschaft schloß der Bürgermeister Joh. Schulze i. .1. 1669 seine Rede mit den Worten; „Gott verleihe auch Friede zwischen E. E. Rat und der Erb- gesessenen Bürgerschaft, daß dadurch der Wohlstand dieser guten Stadt befördert werden möge Gott gebe, daß Friede und Gerechtigkeit Ankäufe und Schenkungen i. .1. IdOS. 2Gn sich küssen, daß das Band der Einigkeit niniinennelir enthunden, sondern mehr und inelir verknni)ft werde.“ 'Wahrscheinlich liegt der Darstellung auf dem Glase irgend eine Vignette in einem Buch zugrunde. Auf dem kleineren Glas begrüßen sich zwei Männer in der Zeittracht, umrahmt von symmetrischem mit Blumen und Weinranken belebten Ornament des Laub- imd Bandelwerkstiles. Ein sechstes, schon länger in der Sammlung betindliches Kelchglas von gleich feiner Abwechselung des IMattschnittes und polierter Einzelheiten wie jene beiden an erster Stelle erwähnten Gläser ist nicht kantig ge- geschliffen, sondern durch senkrechte, polierte Kippen in drei Abschnitte geteilt, die jeder mit einer auf Hamburg bezüglichen Darstellung gefüllt .sind. In dem einen Abschnitt ein Zeltlager; aus dem mittleren Zelt, über dem die Flagge Hanibfirgs Aveht, tritt ein Oftizier, vor dem zwei Soldaten das Gewehr präsentieren; darüber „Status militaris“. Im zweiten drei vom Stadtgraben umflossene Bastionen, zu deren mittlerer, inselartiger eine Brücke aus einem Tortnrm führt; im Hintergründe über den baum- bewachsenen Wällen Giebelhäuser, jedoch keine Türme; dargestellt ist wahrscheinlich eine Ausfallspforte, die zAvischen dem Steintor und der Alster auf Stadtplänen der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts sichtl)ar ist. Im dritten Feld zwei hochbordige Kriegsschiffe unter vollen Segeln, vom Vorderheck des einen Avallt Pulverdampf, auf dem Hinterdeck des anderen ein Pankenschläger und zwei Trompeter. Das Ornament, die technische Ausführung und die Darstellungen reihen dieses feine Glas den fünf neu erworbenen an; es darf als ein Erzeugnis derselben kunstreichen Werk- statt, wie jene, angesprochen werden, ohne daß wir, wie bei Gläsern ja meistens der Fall ist, diese Werkstatt mit dem Namen irgend eines der schlesischen Glasschneider verknüpfen könnten. Zu erwähnen ist noch ein walzenförmiges Glas mit vielfarbiger Schmelzmalerei, von jener Art, die vom Ki. bis ins 19. Jahrhnndert in A'ielen Gegenden auf Bestellung für Zünfte und HandAverker angefertigt Avurden und mehr durch volkstümliche als durch künstlerische Eigenart beachtensAvert sind. Dargestellt ist ein Hirt in großem Zylinderhut mit Stecken und Blasinstrument, der, von seinem Hunde begleitet, ZAvei rot- braune Kühe hütet, dazu die Inschrift ,.Mit dem Stecken und dem Hoinn verdient der Hirt sein Kornn. 1816.“ In VJi»peroda in Thüringen soll dies Glas benutzt Avorden sein. Vorgeschichtliche Töpferarbeiten. Keines der in den kunstgeAverblichen IMuseen vertretenen technischen Gebiete ist besser geeignet, die Fortschritte der Kultur nicht nur in technischer Hinsicht, sondeni auch hinsichtlich der EntAvicklung des 2r Museum für Kunst und Gewerbe. ■_>70 Gesclimacks zu verauscliaiiliclien, als dies durch die Erzeugnisse der Tüi}ferkunst erreiclit werden kann. Von den im Dunkel der Urgeschichte aufdäminei nden Kestrehungen, die Erfüllung eines wirtschaftlichen Zweckes zu verknüpfen mit der Freude des Menschen am Schmuck auch seiner Geräte, his zu den Höhepunkten künstlerischer Kultur bei den Völkern des Altertums, weiter durch die abwechselnd auf- und absteigende Ent- wicklung der europäischen Kultur im Lauf der Jahrtausende bis zu unseren Tagen, bieten die V'erke der keramischen Kunst einen nur wenige Lücken aufweisendeu Leitfaden für kultur- und kunstgeschichtliche Studien. Danach ist gegeben, daß in unserer reichen keramischen Sammlung auch die 'höpferei der vorgeschichtlichen Zeit nicht unvertreten bleiben darf. Eicht um ein Übergreifen in die besonderen wissenschaftlichen Aufgaben eines prähistorischen Museums handelt es sich dabei, sondern nur um die Vertretung der wichtigeren Typen vorgeschichtlicher Töpferarbeit in guterhaltenen Beispielen. In diesem Sinne sind im Vorjahre drei Urnen angekauft worden, die unlängst mit vielen ähnlichen Gefäßen in einem Urnenfeld auf dem linken Ufer der Unterelbe unweit von Eitzebüttel ausgegraben worden sind. Ihr Scherben ist im Innern dunkelgrau, an der Oberfläche aber durch die Zufälligkeiten verschiedener Einwirkung des Feuers und Eauches bald graubraun, bald grauschwarz gefärbt worden mit einzelnen hellbraunen bis ziegelroten Stellen. Obwohl sie aus freier Hand ohne Anwendung der Töpferscheibe geformt sind, geben sie Zeugnis von einer vorgeschrittenen Technik, die sowohl Buckelungen sehr geschickt hervorzubringen, wie mit Anwendung verschiedener Stempel mannigfache \ erzierungen herzustellen gelernt hatte. Der Inhalt, Knochenreste vom Leichenbrande, Bruchstücke von bronzenen Beschlagteilen und kleinem Eisengerät, bietet keine Besonderheiten dar. Alles in allem genommen, ist etwa das 5. Jahrhundert christlicher Zeitrechnung als die Zeit anzusetzen, in der diese Urnen angefertigt und als Aschenuruen dem Schoß der Erde anvertraut wurden. Die eine dieser Urnen ist von gedrückt bauchiger Form, vom 10 cm messenden Boden erweitert sie sich in einer Höhe von 12 cm zu einer Bauchweite von 29 cm, um sieh danach in 23 cm Höhe zu der 14 cm weiten Mündung zu verjüngen, dei’en leicht verdickter Eand ein wenig nach außen gebogen ist. Verziert ist sie am Bauch mit geometrischen Mustern aus breiten, sehr flachen, von eingeritzten Linien begleiteten Furchen. Diese bilden drei große Hakenkreuze („Swastika“, eines der verbreitetsten symbolisch gedeuteten ttruamentmotive nicht nur des euro- päischen Altertums) und zwei rechte nach unten offene AVinkel ; doi)pelte und dreifache Furidien fassen diese Muster seitlich ein. sieben parallele, der Verjüngung am Halse folgende Furclien schließen die so gebildeten Felder nach oben ab; nach unten sind diese aber offen gelassen. Ankäufe uiul Schenkungen i. .T. IDOS. 271 Die zweite Urne ist von sclilankerer Form, bei 23 cm Höhe mißt ilir Bauch 2 1 cm ; der 9 cm breite Fnß ist mit einem verstärkten Stand- ling' verseilen und gegen den Bauch diircli eine Furche abgesetzt. Die untere Hälfte des Bauches ist nnverziert gelassen, an der oberen Hälfte treten in zwei Eeihen übereinander schräg aufrechte länglich recliteckige lind runde breit zitzenförniige Buckeln hervor, denen an der Innenseite Höhlungen entsprechen; die Felder zwischen diesen Buckeln sind mittels eingeritzter länieii und offenbar metallener tief eingedrückter Stempel verschieden gemustert, die auch auf den Flächen einiger Buckeln der oberen Reihe verwendet sind. Diese Stempel sind von mannigfacher Form; um eine Jlittelperle gestellt bilden acht nach außen etwas ver- breiterte, strahlige Blättchen eine Art Rosette, oder diese Strahlen laufen bei den kleinsten Stempeln schräg zum Rande; oder sie strahlen von einem nicht betonten Mittelpunkte ans in geschweifter Dreieckform ihrer sechs zum Rand des Rundes ; endlich sind auch viereckige, durch Perlen- reihen gefüllte Stempel verwendet. Um den nnteren Teil des an der Mündung 1 1 cm weiten leicht eingezogenen Halses legen sich drei M'ulste, deren mittlerer mittels schräg angesetzter gekerbter kleiner Kämme oder Stempel schnurartig gemustert ist, während die äußeren nur perlschnur- artig gereihte längliche Eindrücke zeigen. Die dritte Urne gleicht in der Größe und Form annähernd der zweiten, hat aber schlankeren Hals; ihr Boden ist flach wie bei der ensteii Urne, verziert ist sie ebenfalls mit flachen Furchen und Ritzen, die senkrechte Streifen und unten offene M'inkel bilden, außerdem mit großen Runden, deren äußerer Kreis durch unregelmäßige runde Eindrücke gebildet wird. Dieser l'rne ist ihr aus Leichenbrandresten und Phde bestehender Inhalt unberührt belassen worden. Deutsche Hafnerarbeiten des 16. Jahrhunderts. In dem 1894 ausgegebenen Führer durch unser Museum ist auf Seite 29.') abgebildet und beschrieben eine emaillierte Tonschüssel schle- sischer Herkunft des 1 6. Jahrhunderts mit der Darstellung eines schlafen- den Kindes neben einem Totenkopf, einer Sanduhr und einer an einem Baume hängenden Tafel, darauf die Inschrift: „Heite mir morgen dir“. Dabei ist verwiesen worden auf eine im Kniistgewerbemusenm in Berlin bewahrte Schüssel gleicher Technik mit dem Wappen des Balthasar von Promnitz, der um 1550 Fürstbischof von Breslau war, sowie auf eine dritte Schüssel dieser Art, die wie die ersterwähnte sich in der Sammlung des Herrn von Minntoli zu Liegnitz befand, und eine Darstellung der Kreuzigung enthielt. Diese dritte Schüssel wurde im Jahre 1875 mit der Sammlung Minntoli versteigert und war seither verschollen. Daher konnte Karl Masner, als er im I. Bande des .Tahrbuches des Schlesischen '27-2 Museum für Kunst und Gewerbe. Museums für Kunstgewerbe und Altertümer alle im Jahre 1900 bekannten Krzeugnisse jener schlesischen Renaissance - Töpfereien beschrieb und Breslau als den Ort ihrer Ent.stehung nacliwies, die Schilderung der dritten Schüssel nur dem Katalog der Sammlung Minutoli entnehmen. Nachforschungen des Schlesischen Mnseums über den Verbleib der dritten lind der Beschreibung nach bedeutendsten der drei Schüsseln führten zu keinem Ergebnis ; festgestellt konnte nur werden, daß die vom Jahre 1 554 datierte Schüssel in Zimpel unweit von Breslau durch einen Anti(iuar bei einer Bäuerin aufgefunden und Herrn von Minutoli verkauft worden sei. Auf Grund der sehr ausführlichen Beschreibung hatten auch wir in vielen keramischen Museen nach dem verschollenen Stück Umschau gehalten, ebenso vergeblich. Daß ein so auffallendes Stück, das unter den deutschen Hafnerarbeiten der Renaissance durch die Pracht seiner Farben und den Reichtum seiner Verzierungen eine hervorragende Stellung einnehmen mußte, nicht längst feste Unterkunft gefunden habe, war nicht zu ver- muten, und dennoch war dies der Fall. Als die Schüssel im Handel aiif- taiichte, konnten wir sie sofort als die seit einem Menschenalter ver- schollene Schüssel Nr. 0057 a der Sammlung Minutoli identifizieren. Als Geschenk der Frau Anfmie Amsinck nimmt sie nunmehr einen Ehren- platz in unserer keramischen Sammlung ein. Die Beschreibung, die Minutoli von ihr gab und Karl Masner wieder abdrnckte, ist sorgfältig genug abgefaßt, um .sie hier zur Er- läuterung unserer Abbildung mitzuteilen. Sie lautet: „Große Schüssel von starker Tiefung, in der Mitte dreiviertel erhaben, der Gekreuzigte mit beiden Schächern in Naturfarben emailliert, umgeben von einem Kranze mit schwarzer Inschrift auf weißem Grunde: ,0 Menchs .sich an was du timst gedenk*. Diesen Kranz umgibt ein anderer mit gelber Inschrift auf blauem Grunde: ,das du sterben must, Gotes Wort bleibet ewick 1554*. Diesen Kranz umgibt wiederum ein breiterer mit sehr eigentümlichem Pflanzenornament, blau, gelb, grün, rot auf weißem Grunde. Endlich folgt der breite Rand der Schüssel mit vier erhabenen emaillierten Brustbildern zweier römischer Kaiser und zweier bärtiger iMänner. Diese Bilder auf grünem Grunde werden durch stark erhabene verschiedenfarbige Blätter und Blumenarabesken auf blauem Grunde verbunden. Dieselbe reiche Zierweise setzt sich auch über die Rückseite dieser Schüssel fort, in reicher, schönstilisierter Zeichnung und Färbung bis an den Spiegel, welcher grün gelassen ist. Die Technik ist eigentümlich, die Konturen, wo .sie verschiedene Farben trennen, sind tief eingerissen und die Email- farben von einer Lebhaftigkeit und Pracht ohnegleichen. Dnrchm. 0,43 m.** Die farbige Pracht der Schmelze zeichnet diese Schüssel vor den bekannten Werken gleicher Herkunft aus. Die Wirkung der schwarzen Inschrift auf dem weißen und der gelben auf dem blauen Grund wird Ankäufe und Schenkungen i. J. 1908. •27;d noch gesteigert, indem die Buchstaben und Ziffern in etwa 2 mm lioheni Belief hervortreten; offenbar hat der Verfertiger sie aus einem auf gleiche Ihcke gewalzten Tonkuchen einzeln geschnitten und aufgelegt, wobei ihm die falsche Stellung des s in „Mensch“ unterlaufen ist. Die kleinen, die Wörter trennenden Knöpfe sind hellblaugrün, die Blätter, welche den Anfang vom Ende der Siu üche trennen, gelblichgrim glasiert an mangan- Vielfarbig glasierte Hafiierschüssel. Schlesische Arbeit von 1554. Durchm. 42,5 cm violetten Stielen. Das bei der Verzierung des Bandes angewandte Ver- fahren ist unmittelbar abgeleitet aus demjenigen, das bei der Herstellung der braunen Kölner Steiuzeugkrüge der Mitte des 1(5. Jahrhunderts ge- dient hat und auch bei einigen der früher „Hirschvogelkrüge“ genannten Nürnberger Hafnerarbeiten jener Zeit beobachtet wurde. An die dünnen, als Nudeln freihändig aufgelegten Banken sind einzeln aus kleinen Hohl- Museum für Kunst uiul Gewerbe. ■J74 formen freiiriickte Kirheln iiml Hirnen, fünfteilige Hlnmen. Steclii)alm- blätter nmi nnsYinmetriseli geseliweifte Herzblätter angefngt. Kbenso sind die Kbiife in den Medaillons einzeln geformt und aufgelegt. Der Drnnd des Handes ist dunkelblau, seine geriefelten Säume und die Blumen sind lebhaft zitronengelb, die Blätter liellblaugrün. die Hirnen gelbgrnn. die Hanken manganviolett. die tleisehfarbenen. selnvarzliaarigen Köid’e heben sieh von gelbgriinem tl runde ab. Die Gekreuzigten heben sieh in sehr hohem Helief. dem auf der Unterseite leiehte Vertiefungen entsiireehen, von dem dunkelblauen Grund der Luft und den zweierlei Grün des Erd- reiehes ab; ihre naekten 'Peile sind tleisehfarben emailliert, das Lenden- tueh Ghristi weih, die Eendentüeher der Sehäeher blaßblan. die Dornen- krone blangrün, die Kreuze manganviolett. ln dem ans gegenständigen Hlütenkelehen gebildeten Elaehornament der Hohlkehle, dessen Umrisse tief eingeritzt sind, kehren das Hlan. die zweierlei Grün, das lenehtende, fast in tlrange gesteigerte Gelb und das i\langanviolett wieder. Ebenso in dem geritzten Ornament, das auf der Kehrseite den tlaehen Hand und den großen Wulst der Hohlkehle bekleidet. Auf dieser ist es aus Halb- kreisen gebildet, die mit manganviolettem Ring eine halbe, dem japanischen Ghrysanthemumwappen vergleichbare Bliune eiuschließen, deren abwechselnd gelbe und grüne Strahlenblätter auf weißem Grund stehen. IMe Unter- seite der iMitte ist mit durchsichtigem IMoosgrüti überschmolzen, unter dem man die Spuren des Gewebes erkennt, mit dessen Hilfe der 'Pöpfer den 'Pon in die Hohlform mit den Gekreuzigten drückte. Der Scherben be- steht ans sehr feinem, fast weißem 'Pon. der nicht wenig zu der Leucht- kraft der durchscheiuenden grünen und manganvioletten Glasuren beiträgt. Karl Masuer fügt den Abbildungen der beiden damals bekannten Schüsseln aus IMinntolischem Besitz noch die Abbildung einer dritten hinzu, im Besitz des Herrn A. von Lanna in Prag, auf der in gleicher flacher Emaillierung mit geritzten Umrissen Christus am Kreuze zwischen Maria und dohannes dargestellt ist. sowie die Abbildung einer vierten, vom Breslauer ^Inseuin erworbenen, mit gleicher Dai-stellnng. jedoch in roherer Ausführung und mit der Inschrift; ..Das Blndt dliesu Chriti reiniget uns von allen unssern Sinden .Vuno Domi Ißl'i'b Ferner die Abbildungen zweier ebenfalls dem Schlesischen iMnseum gehörigen Stücke: eines halbkreisförmigen Reliefs der Auferstehung Christi, datiert von 154'2. mit denselben Schmelzfarben wie die Schüsseln, und einer Inschrifttafel mit dunkelblauen Keliefbuchstaben auf hellgrünem Grunde, die sich als der Abguß einer steinernen Inschrifttafel erwies, die 1517 am ehemaligen Senioratshause zu St. Bernhardiu in Breslau angebracht worden war. Mit Hecht verweist Masner dabei auf den Zusammenhang aller dieser Arbeiten mit dem gleichzeitigen Aufschwung der deutschen Ofentöpferei, die im Iß. .lahrhundert mit der Aufnahme undurchsichtiger farbiger Zinn- Ankäufe und Schenkungen i. .1. I'.IOS. •275 glasui’en iniinei' mehr zur Buntfarhigkeit übergiug. I)ie neue Hafner- tecliiiik wurde auf die Gefäßtöpferei übertragen und jene (iefäße ent- standen, die frülier unter dem (Tattungsnamen ,, Hirsclivogel-Krüge“ fiii- Nüinberg in Ans])rucli genomme)i wurden, lieute als Erzeugnisse einer Anzalil verscliiedener ^^'erkstätten an vielen firten Deutschlands nach- gewiesen siTid, ohne daß ihre Zuweisung an bestimmte Orte immei- so deutlich erreichbar wäi-e, wie es für die Breslauer Schüsseln dank ihrei- aiisgesiirochenen Eigenart möglich ist. Italienische Fayencen. Eine schwer zu erfüllende Hau])taufgabe für den Ausbau unserei- keramischen Sammlung wild immer bleiben, diese so zu vervollständigen, daß die Haujitorte der Majolikafabrikation und ihre namhaftesten Künstler mit namentlich bezeichneteii ^\'erken oder doch diii-ch den Vergleich bestimmbaren Beispielen in ihr vertreten sind. Für die Zeit der Hoch- renaissance ist wenigstens der erste Teil dieser Aufgabe wohl eiTeich- bar, weit schwieriger aber ist es, die M'erke der Fiührenaissance zu gewinnen, denen die Forscher sich neuerdings mit \'orliebe zugewendet haben, ^^'ie auf allen Gebieten des Kunstschaffens stehen auch auf dem der Majolika heute die „Inkunabeln“ im Vordergrund des Interesses. Mit Funden aus Scherbenlagern an der Stätte alter 'l’öpfereien und aus Abfallhaufen muß die Forschung sich vielfach behelfen, und in einigen Museen begnügt man sich wohl auch mit der Schaustellung von Scherben- sammlungen, wenn tadellos erhaltene Gefäße nicht eireichbar sind. Unserer Sammlung fehlen, von einigen (nicht ausgestellten) Scherben abgesehen, noch jegliche Inkunabeln der Majolika. Einigennaßen vertreten sind bereits die Fayen- cen, welche gegen Ende des 15. Jahrhunderts in Faenza erzeugt wurden. Hinzugekommen als Ge- schenk der Frau Claritn Thmsen, geh. Scholvien, ist zu diesen der hier abgebildete Tondino. Die kräftig ge- schwungenen Blätter, welche den weißen Grund Toiidino von Majolika. Faenza um 1500. Durchm. 22 cm. 276 Museum für Kunst und Gewerbe. des breiten tiaclien Kandes mit ihren Windungen und rnndlicli nmge- schlagenen Enden fällen, sind auf ihrer unteren Fläche blau, auf der oberen inanganviolett gemalt, und zwar so, daß die Flächen durch eine Längsrippe geteilt werden und zur Hälfte die Farbe licht aufgetragen lind in den weißen Grund abschattiert, zur Hälfte das Blau und das Manganviolett in vollem, fast schwarz wirkendem Auftrag zeigen. Durch die blauen Blattflächen zieht sich eine weiße Kippe mit blauer Quer- strichelung, durch die violetten Flächen eine hellgrüne Kipiie. Ockergelb sind die aus den Blattwinkeln des Randes anfsprießenden keulenförmigen Knospen und dunkelblau die feinen Ranken, welche die Zwickel auf dem Rande füllen und die weiße Hohlkehle zwischen diesem und dem leicht- gewölbten Spiegel umziehen. Die fünfteilige Rosette in diesem ist aus- geführt wie das Blattwerk auf dem Rande. Sie erinnert an ein häufig auf Majolikafliesen des ausgehenden Mittelalters vorkommendes Motiv. Henry Wallis bildet in seiner Zusammenstellung der „l\Iajolica pavement tiles“ (London 1902) derartige Rosetten auf Fliesen ab, die einst in der Mazzatosta Kapelle der Kirche Sta. Maria della Veritä zu Viterbo den Boden schmückten, hier in Verbindung mit figürlich bemalten Fliesen. Ob diese Fliesen in Viterbo selbst oder wo sonst angefertigt wurden, läßt Wallis offen. Eine einzelne Fliese von einem anderen berühmten Majolika-Fußboden, von dem Wallis ebenfalls Beispiele abbildet, konnte im Vorjahre durch Kauf erworben werden. Dieser Fußboden, dessen Bestandteile heute, wie jener von Viterbo, in vielen Museen verstreut sind, befand sich in den Gemächern der berühmten Isabella d’Este im Castello Vecchio zu Mantua. Wallis hält für wahrscheinlich, daß diese Fliesen zu identifizieren seien mit denjenigen, auf deren Lieferung durch einen Töpfer zu Pesaro sich erhaltene Briefe des Bruders des Gemahls der Isabella an den Herzog Gonzaga aus dem Jahre 1494 beziehen. Ein Beweis hierfür bleibt noch zu erbringen, insofern diese großen und schweren, auf der Unterfläche mit konzentrischen, im Querschnitt rechteckigen Ringen verstärkten Fliesen in einem Bau sich befanden, der erst 1522 vollendet wurde. Unsere Fliese ist die von Wallis auf S. 83 Nr. 4 nach einem im Museo civico zu Mailand bewahrten Beispiel abgebildete. In grünem Grunde ist ein entwurzelter Baumstamm, der zum Kreis zusammengebogen ist, ockergelb gemalt; dessen Krümme ist mit blauen Wellenlinien in weißem Grund gefüllt, und oben auf ihm .sitzt ein blaugezeichneter Vogel mit ockergelben Flügeln. Auf dem Bauinstamm steht in schwarz eine der vielen Devisen der Gonzaga: „Vrai amour ne se change.“ Eine andere Fliese, die aus Neapel kam, vertritt eine Gruppe früher Majolikafliesen, die in vier Kapellen zu Neapel und in der della Rovere- Kapelle in Sta. Maria del Popolo zu Rom verwendet worden ist und, da diese Ankäufe und Schenkungen i. J. 11)08. •277 Kapelle im .dalire 1477 uiiigebaut wurde, niclit früher anzusetzeii ist. Sie gleicht einer von ^^■allis, Fig. 3!), ahgebildeten Flie.se von Sech.seckform aus der Poderico-Kapelle in S. Lorenzo maggiore zu Neapel. Die beiden herzförmigen Blätter sind (luergebändert, vom Stil zur Spitze dunkelblau, hellblau, manganviolett, grün und ockergelb. Über die in der zweiten Hälfte des 18. Jahihunderts zu Mailand schwunghaft beti'iebenen Fayence-Mannfakturen haben wir im illustrierten Führer des Museums schon einige Mitteilungen gebracht. Die daselbst beschriebene Terrine zeigt, daß die Mailänder Fayenciers zu einer Zeit, als die deutschen Porzellan- und Fayence-Manufakturen die chinesischen Vorbilder fast schon übei'wunden hatten, diesen noch nachgingen. Dies beweist auch eine im Vorjahre in Mailand erworbene Platte mit niedrigem Fuß aus der 1748 begründeten Manufaktur des Felice Clerici. In der milchkaffeebraun überschmolzenen Fläche sind weiße Felder ausgespart mit Chiueserien in Blaumalerei. Angesichts dieser Platte verstehen wir auch, wie Cleiici in seiner ersten Eingabe von 1745, mit der er um die übliche Befreiung von städtischen Abgaben bat, versprach, er wolle eine Majolika machen, die gewissermaßen gleichkomme der sächsischen M'aie, „(juasi all’ uso di Sassonia“. Keine andere Fayencemanufaktur hat die braune Glasur der Meißener Porzellane so nachahmen können, wie jene mailändische. Auch andere Fondporzellane Meißens hat, wie dies die Überfülle der Beispiele des IMusenms im Kastell der Sforza zu Mailand bezeugt, die ältere Fayencemanufaktur des Clerici und die jüngere des Rubati vielfach nachgeahmt, so gelbe Fonds mit Blumenmalereien in Reserven, dunkelblaue Fonds mit Figuren in Reserven ; ferner den blau- rotgoldenen Dekor der japanischen Imari-Porzellane, den mehrfarbigen Schnielzdekor der feineren japanischen Porzellane, die man als Kakiyemon- Vare zu benennen sich gewöhnt hat, und den Dekor der durch rosenrote und hellgrüne Schmelze ausgezeichneten Porzellane der Kienlung-Zeit, wie an jener Terrine unseres älteren Besitzes zu sehen. Das auf dieser Terrine und der Unterschüssel neben dem Wahlspruch „Timidus vir prudens“ gemalte große Wappen ist kürzlich als dasjenige des Marchese Corrado Olivera zu Mailand bestimmt worden. Jene auffälligen ostasiatischen Einflüsse in der Mailänder Fayence- industrie haben bekanntlich französische Schriftsteller früher dazu ver- leitet. auch gewisse, chinesischen Porzellantellern nachgeahmte, reich dekorierte Fayenceteller mit türkischen Aufschriften ebenfalls Mailand zuzuweisen. Daß diese, mehrfach in den Museen vorkommeuden Teller aus der „Porzellan-Fabrik zu Belvedere“ genannten 'Warschauer Manu- faktur hervorgegangen sind und 1789 dem Sultan durch eine besondere Gesandtschaft des Königs von Polen überbracht werden sollten, haben wir im Jahresberichte für 190G nachgewiesen. 278 Museum für Kunst und Gewerbe. Deutsche Fayencen. Hervorznliebeii unter den Ankäufen ist die große Pun s clib o wie von Münden er Fayence, das Hauptstück in dem auf .Seite 231 ab- gebildeten Inhalt des Schausclirankes der Mündener und Braunschweiger Fayencen. Bemalt sind das Netzwerk und die Kartuschen in den vier üblichen, wie immer in Münden etwas flau ausgefallenen Scliarffeuerfarbeu. Die drei Halbmonde aus dem Hansteinischen Wappen kennzeichnen sie als ein Erzeugnis der Hansteinischen Manufaktur. Seit .Jahren schon besitzen wir eine ansehnliche Anzahl der zu Durlach im Großlierzogtum Baden im 18. .Jahrhundert erzeugten Fayencen. Hinzngefügt wurde ein bimförmiger Jü’ug. Andreas Jvammerer und Christina Bürerin haben ihn im .Jahre 1807 mit der Darstellung eines das Ochsengespann vor dem J^fluge leitenden Bauern bemalen lassen. Als Maler nennt sich „Lower“, in dem wir einen der Söhne des älteren Fayencemalers dieses Namens zu sehen haben, da der Vater, Cyriacus Löwer, schon 1799 gestorben war, wie wir dem vor wenigen .Jahren erschienenen Buch „Die Jvunsttöpferei des 18. .Jahrhunderts im Groß- herzogtum Baden“ von Jvarl Friedrich Gutmann entnehmen. Daselbst wird über die Durlacher Fayencen und die in ihr beschäftigten Maler sehr Ausführliches veröffentlicht, wobei dem Verfasser nur das Mißgeschick widerfahren ist, daß er die Einführung der DuiJacher Manufaktur in die keramische Literatur durch die zehn Jahre vorher vom Hamburgischen Museum herausgegebenen „Beiträge zur Geschichte der Töpferkunst in Deutschland“ verschwiegen hat. Französische Fayencen. Die Erzeugnisse der um die Mitte des 18. Jahrhunderts in Sceaiix, Departement de la Seine, begründeten Manufaktur erinnern mehr als irgend andere französische Fayencen sowohl durch ihre JJaclie wie durch die feine vielfarJiige Bemalung an das Porzellan jener Zeit. Ein typisches Stück, ein Teller, jenem ähnlich, den Garnier im Jvatalog des Mnsee ceramique de .Sevres unter Nr. 1219 beschrieben hat. wurde aus dem Pariser Handel erworben. Der muscheliggezackte Eand ist hellblau und golden staffiert. Jvleine Blumensträuße in vorwiegendem Eosenrot und zwischen ihnen grüne Streublättchen zieren den Eand. Jm Si)iegel eine sehr zart gemalte Landschaft; ein vom Eücken gesehenes elegantes Paar in der Zeittracht betrachtet die jenseits eines Flusses sich erhebenden mit alten Türmen bebauten Felsen ; eingefaßt ist das Bildchen von Schilf- blättern, die einem Haufen von Früchten und Blumen entwachsen und, mit Blumen besteckt, sich oben in zarten Blumenzweigen zum Kreisrund vereinigen. Wie die meisten Fayencen dieser Herkunft trägt der Teller keine Marke. Ankäufe und Schenkungen i. J. I9üS. •27<) Deutsche Porzellane. Die l\reißener 1\I an ii f aktur. Von l’urzellanen, welclie dein ersten Jahrzehnt der Jleißener ilann- faktur mit einig'er Sicherheit zuzuschreiben sind, besaß die Saminlnn" bislier nur zwei Beispiele, eine Teekanne von glasiger Masse mit dick- aiifliegenden Blattkelclien und in Drän, Blan, Gelb und bläulichem Bot gemalten Bandelwerkeinfassimgen, und einen nnbemalten walzenförmigen Trinkkrug mit aufgelegten Zweigen in silberner Fassung. Eine zweite weiße Teekanne gibt ein INIodell der Büttgerzeit wieder, zeigt aber durch die große AK -Marke in Unterglasurblau, daß sie erst nach Böttgers 'l'od angefertigt worden. Drei dopiielgelienkelte Tassen mit mehrfarbiger Malerei und ein dreifüßiges Töpfchen mit Keliefvergoldnng, die wir im Führer noch der Frühzeit Meißens znwiesen, sind seitlier der Abteilung der Hausmaler, den Verken der Bottengruber, Breisler usw. zugeteilt worden. Von den 1908 erworbenen Porzellanen der Frühzeit IMeißens darf jedenfalls eine Teekanne als noch unter Böttgers Augen entstanden angesprochen werden. Sie ist mit freihändig aufgelegten M'einrebzweigen in hohem, unterschnittenem Belief belegt, wie solches eine ganze Gruppe früher Meißener l’orzellangefäße auszeichnet, die in der Königlichen Por- zellansainmlung in Dresden bewahrt sind und von Ernst Zimmermann in seinem der „Erfindung und Fiühzeit des Meißener Porzellans“ gewid- meten Buche (Beilin, Verlag von Geoig Keimer, 1908) auf Seite 218 ab- gebildet werden. Bebzweige gleicher Anlage hatte Böttger schon zuvor zur \’erzierung von Steinzeuggefäßen roter Masse verwendet, wie die Ab- bildung einei’ Vase der Dresdener Sammlung ebendort Seite 130 ergibt. Diese Teekanne, ein Geschenk von Herrn und Frau Ludwig Hansinr/, zeichnet sich dadurch aus, daß die Bebzweige in jenen Schmelzfarben bemalt sind, von denen man annimmt, sie. seien schon von Böttger selbst angewendet worden. Diese Farben haben mit denen, welche in den 20 er und 30 er Jahren bei den Hausmalern auf Porzellan beliebt waren, kaum etwas gemein; sie sind weit kräftiger aber technisch unvollkommener, hafteten nur teilweis oder sprangen, wie das Grün, leicht wieder ab. Die Trauben sind teils mit Eisenrot bemalt, teils mit einem frischen Karmin, das völlig verschieden ist von jenem ins Violette fallenden Koseurot, mit dem sich die l\Ieißeuer Blumenmaler in dei' Folge Jahrzehnte lang haben behelfen müssen. Die Blätter sind mit dunkelem bläulichen Grün, die Zweige braun bemalt. Zwischen dem Belief sind Insekten auf die glatte Fläche gemalt. Ebenfalls in der Friihzeit Meißens entstanden ist eine von den Herren Siegfried Barden, Otto Blohm und Ludwig Hansing gemeinsam geschenkte Spülkumme, das erste Beispiel des „Goldchineseu-Dekors“ in unserer Sammlung. Sie trägt noch keine Marke. Bemalung des Por- zellans mit eingebranntem und graviertem Gold ist schon zu Böttgers 280 lluseuin für Kunst und Gewerbe. Lelizeiteii in i\Ieißen geübt worden; die lebendigen Chineserien: eine Tee- gesellscliaft und andere Figuren in dreiteilig synnnetriscliein Aufbau über reichem Konsolsockel ans Lanb- und Bandehverkornanient, sprechen aber dafür, diese Knninie in die 20 er Jahre zu ver.setzen, als der ^Meißener Chineserie schon durch Herold neue Anregungen zngeführt waren. Her- vorzuheben ist, daß diese Kninnie mit einem W'appen, dem der nürnbergischen Familie Widmann, ebenfalls in gravierter Goldmalerei verziert ist. (Tunynieil- uml Hebe-Leiichter aus weißem und blauem Biskuitporzellan. Hülle 26 cm. Meißen 1790. Ans Hittein des Budgets wurde angekauft eine längliche Schüssel von einem in den 70 er Jahren des 18. Jahrhunderts, zur Zeit als die Hanufaktur der alten Schwertermarke schon den Funkt hinzufügte, sehr beliebten Muster. Das als ,.Dulongs Reliefzieraten'“ bekannte ^lodell ist hier durch eigenartige Bemalung zu einer dekorativen Wirkung erhoben, die den Zeitgenossen sehr gefallen haben muß, denn mehrfach haben andere Mannfakturen diesen Dekor nachgeahmt. Im Spiegel der Schüssel ist ein von deutschen Vögeln belebter Landschaftsausschnitt vielfarl)ig gemalt ; in Schmelzblau über der Glasur gemalte Blumenstücke füllen die von vergoldeten Blumenranken eingefaßten Randfelder. Ans der Marcolinizeit der Manufaktui' stammen zwei Leuchter, ein Geschenk des Herrn Geh. Kommerzienrates Th. Heye. Auf die in den Ankäufe und Schenkungen i. J. IDOS. 80 er .laliren des 18. .Tahrlauulerts als vielbewuiiderte Xeulieit auf den ^^'eltlnal•kt o:el)raclite Jasperware Josiali ^^■ed"wods ist die Verbindung: des in der i\lasse hellblau gefärbten nnglasierten Porzellans mit weiüeni. nur schwach glänzendem Biskuitpurzellan zurückzuftthren. Die Modelle al>er haben nichts gemein mit den englischen Vorbildern, ydion ehe die beiden Leuchter in die Sammlung gelangten, hatte der Direktor bei seinem Aufenthalt in Moskau im Juni vorigen Jahres eine Handzeichnnng erworben, die zugleich mit den Leuchtern hier abgebildet ist. In leichter brannerTuschmalerei zeigt sie den Entwurf eines Leuchters, den die Überschrift angibt als ,.Chandelier de Cheminee“ und die Unterschrift näher erklärt: „Hebe offrant iiboire ä l’aigle de Jupiter. Idee adai)tee ä rantre Chandelier avec Ganymede ponr foriner hl Paire. “ Der Zeichner nennt sich auf dem Blattenicht. wohl aber zeigte der vom t.Irafen Marcolini selbst links oben geschriebene Name mit dem Datum 8 Octobre 17‘J0, daß diese Zeichnung den Entwurf bietet zu dem aus der Dres- dener Sammlung uns schon bekannten Hebeleuchter der Sleißener Manufaktur. Später brachte die Versteigerung der Sammlung des Herrn Hermann Emden die Leuchter auf den l\Iarkt, zunächst ohne daß man ihre Her- kunft erkannte ; die eingeritzte Schwertermarke war nämlich verdeckt durch die Messingschraubenmutter, welche den Fuß mit dom Stamm vei- bindet. Als wir nun glücklich in den Besitz der beiden Leuchter gelangt waren, lag es nahe, auch dem Ursprung des Ganymed-Leuchters nachzu- forschen. Es ergab sich, daß dieser auf einen antiken marmornen Kandelaber zurückgeht, der im Museo Pio-Clementino zu Rom bewahrt wird und seinerseits das Motiv einer im Altertum sehr berühmten Bronze- figur des Ganymed von der Hand des Leochares entlehnt haben soll. Als unmittelbares Vorbild hatte dem Meißener Künstler ein Kupferstich Entwurf des Meißener Hebe-Leuchters von 1790. Jluseiiiu für Kunst und Gewerbe. •_>8-2 in dem großen die Skulpturen des Museo Pio-Clementino darstellenden M'erk Vorgelegen, das iin .Jahre 1790 erschienen ist. Die Vennntnng, der in der Dresdener Sknlpturensannnlung befindliche Gipsabguß des Ganymed- Kandelabers habe als Vor- bild gedient, traf nicht zu, denn dieser Abguß befand sich nicht schon unter den l\Ieng.sischen, im 18. .Jahr- hundert nach Dresden ge- langten Abgüssen, sondern ist erst in neuerer Zeit dort- hin gelangt. Beim Ver- gleich der Wiedergabe des Stiches des Marmorkande- labers mit der Abbildung des Porzellanleuchters fällt außer der diesem ge- gebenen Ausstattung des Fußes mit Hängetüchern auf, daß hier der Hund fort- gelassen ist, dessen Auf- blicken zu dem Jüngling das Emporsclnveben be- tonensoll. Offenbar ist der Entwurf zu dem Hel)e- lenchter gemacht, bevor der Ganymed - Leuchter ausgeführt war, denn die als Gegenstück des Hundes gedachte Kanne neben der Hebe fehlt auch hier in der Ausführung. Aus derselben Quelle wie der Entwurf zum Hebelenchter gelangte ein zweiter Entwurf eines ungenannten Meißener Künstlers in unseren Besitz, die getuschte Zeichnung zu der bekannten Gruppe „Der edle Aufschub“. Auffällig und scheinliar neu ist die aus diesen beiden Entwürfen abznleitende Folgerung, daß die Modelleure Meißens, wenigstens in jener Zeit, ihre Ideen, ehe sie sie plastisch gestalteten, zeichnerisch festlegten. Des Grafen Marcolini Visum darf gedeutet wei'den als ein Beweis dafür, daß diesei' Hofmann an dem künst- lerischen Fortschritt der ihm unterstellten Manufaktur persönlichen Anteil nahm. Marmorner Ganymed-Leuchter im Museo Pio-Clementino zu Rom — nach einem Kupfersticli von 1790 — . Ankäufe und Schenkungen i. .1. lilOS. •28;d Die Xy mplienburg’er Manufaktur. Der Eeilie jener anmutigen Einzelfiguren, deren Sdiöpfer der von 1755 — 1765 in der kurhayerisclien Porzellannianufaktur zu Xyinphenburg tätige italieuiscbe Bildbauer und Modelleui- Franz Bastelli war, wurde eine unbemalte Ausformung jenes seltenen Modelles binzugefügt. das in vorzüglicb liemalter Ausfniniung sieb in der Sammlung Bannwitz befand und bei deren Versteigerung in bambnrgiscben Brivatbesitz übei’ging. Es stellt eine junge Dame dar, vorsebreitend mit Vorgesetztem linken Eiilj; ibr Kopf ist in der Riebtnng dei- abwebreiul erbobenen Recbten ins Brofil gestellt; eine Haarlocke fällt vorn über die reebte Scbulter, die Linke rafft leiebt das Clewaud auf. M’elcbe der männlicben Figuren Bastellis wir nns als Seitenstiiek zu dieser jungen Tänzeiin zu denken baben, ließ sieb niebt feststellen. Vielleicbt ist es der „t'apitano furioso’“, vor dessen Proben unsere Dame flüebtet. Keiner öffentlieben oder privaten Sammlung ist es bisber gelungen, die Herren und Damen und italieniscben Komödianten von Bastellis Meisterband vollständig zu vereinigen. Dies voi’übergebend zu erreicben, wird von der füi’ den Sommer 1901) von dem Bayeriseben Xationalnmseum in Müneben vorbereiteten Ausstellung aller in öffentlicbem und privatem Besitz erreiebbaren Porzellane Xympbenburgs erwartet. Das bamburgisebe Museum besitzt zurzeit zwölf solcber Bastelliscben Eiuzelfiguren, davon jedoeb nur zwei bemalt sind. Die Gotbaer Manufaktui’. Die Erzeugnisse der vielen kleinen tbüringiseben Borzellan- manufakturen sind dureb die vor einigen Jabren vom Kunstgewerbe- museum zu Leipzig veranstaltete Leibausstellung in ein helleres Liebt gerückt worden; Bemübungen, die sacblieben Ergebnisse der Ausstellung duicb binreicbende Urkunden zu erklären und zu gruppieren, baben die Herausgabe des angekündigten großen M'eikes verzögert, von dem wir erwarten dürfen, daß es zu riebtiger Zuteilung der mannigfacben Porzellane Tbüringens an die Orte ihrer Entstehung den Weg weisen wird. Enter den- jenigen tbüringiseben Jlanufakturen, über die wir schon früher einiger- maßen unterrichtet waren, nimmt die 1766 begründete in Gotha einen hervorragenden Platz auch jetzt noch ein, nachdem wir über andere, bisher wenig beachtete irannfakturen ein günstigeres Ei'teil gewonnen baben. Aus der gotbaiseben Manufaktur bervorgegangen ist das feine Kaffee- und Teeservice für zwei Personen, das wir bei der Versteigerung der Sammlung des Dr. Fritz Clemm in Berlin erwarben. Es besteht aus der Kaffeekanne, der Teekanne, dem Rabmguß. der Zuckerdose, je zwei Paar kleiner und großer Tassen und der länglichen Anl)ieti)latte. Bemalt sind alle Stücke sehr sorgfältig mit Blumensträußen und Streublümeben •284 Mnseum für Kunst und Gewerbe. in graviertem Gold von zweierlei Tönen und in Silber; daß dieses sein nrsinüngliclies Weiß mit der Zeit in ein metallisch glänzendes Schwarz verwandelt hat, tut der feinen Wirkung der Metallfarhen keinen Ahhrnch. Die Flächen der Gefäße sind gegen die Känder begrenzt durch ge- schlängelte zarte Eanken in Schmelzblan, und der Eanm zwischen diesen und den goldenen Säumen ist gefüllt mit Schuppen aus hochaufliegenden Goldpunkten. Die Formen der Gefäße, Henkel und Schnauzen stehen noch unter dem Fintluß des Eokoko. Der mit violettem Sammet gefütterte Holzkasten, in dem das Service lag, zeigt in Goldpressung mehrfach das englische 4\'appen, ist aber wohl erst gegen die Hitte des Ib. Jahr- hunderts hinzngefügt worden. Die Harke in Fnterglasurblau ist das große E, das durch den Namen Eothergs, des Begründers der IManufaktiu', erklärt wird. Mit der ebenso zu deutenden Marke E. g. bezeichnet sind die Stücke eines zweiten, nicht minder feinen Services, das dem Museum von der Frau Oberin von Schliclding geschenkt worden und ebenfalls für zwei Personen bestimmt ist. Die Formen weisen auf eine etwas jüngere Entstehnngszeit; kreisrund ist die Anbiet jdatte, geradlinig sind die Profile der Gefäße mit Ausnahme des eiförmigen profilierten Eahmgnsses, eckig gebrochen die Henkel. Ovale, mit goldenen Eähmchen eingefaßte Bild- felder sind mit Eninen-Landschaften in jener zarten Sepiamalerei ge- füllt, in der Gotha sich anszeiclinete. Die Eänder sind mit schmelzblauen Wellenlinien nnd goldenen Viertnpfen an den Punkten der Eichtungs- änderung eingefaßt. Die Manufaktur von Ottweiler (Nassan-Saarbrückenj. Seit einem Jahrzehnt etwa hat man .sich in Deutschland mit Eifer und Erfolg der Geschichte der großen deutschen Porzellanmannfaktnren zugewendet, deren weltbekannte Erzeugnisse zum großen Teil der Be- stimmung ihrer Herkunft geringe Schwierigkeiten in den 4Veg legten, über deren Entwicklungsgang aber bei dem Fehlen gründlicher Forschungen in den Archiven bis dahin nur verschwommene Kenntnisse verbreitet waren. Nachdem die urkundlichen Ermittelungen eingesetzt hatten, mußte auffallen, daß hinter der nur auf den Archiven beruhenden Forschung das Studium der Denkmäler selbst, d. h. der Erzeugnisse der urkundlich ermittelten Manufakturen, erheblich zurückgeblieben war, so oft es sich um solche handelte, deren Ansehen neben dem der längst anerkannten großen Manufakturen gar nicht hatte anfkommen können oder der kurzen Zeit ihres Bestehens halber nicht über einen engsten Kreis Beteiligter hinansgelangt war. Kam nun noch hinzu, daß die aus solchen Manufakturen hervorgegangenen Porzellane keine oder mit den landläufigen Handbüchern nicht zu entziffernde IMarken trugen, so entbehrten sie als „nicht klassi- Ank.äufe mul Schenkmigen i. J. li)08. •285 lizierbare“ Altertümer des Anreizes, oline den die IMelirzalil der Sammler Teilnahme nicht zu betätigen jitlegt. und ohne die Vorarbeit der sammelnden Kunstfreunde fehlte es wieder an vergleichendem ilaterial, um aus der Verknüiifung der porzellanenen Urkunden mit den pa]nernen etwas Ganzes zu schaffen. Die in weiten Kreisen zunehmende Freude an den Wei-ken der deutschen Porzellankunst des 18. Jahrhunderts hatte zunäclist eine Steigerung der 5Iarktpreise zur Folge, die alles Maß überschritt, weil man dabei vergaß, daß es sich in den meisten Fällen doch nur um gewerbsmäßige, ja fabrikmäßige Wiederholungen oder Nachbildungen von kleinen Kunst- weiken, nicht um persönliche Kunstschöpfungen handelt. Eine annehmbare Folge davon war aber weiter, daß nun aus allen Ecken und Enden auch solche Porzellane ans Lieht gezogen und marktfähig wurden, denen man bisher geringe Beachtung geschenkt hatte. Damit wuchs der Anschaunngs- stoff für das Studium, und allerorten in Deutschland, sowohl in der Um- gebung der großen Kunstgewerbemuseen wie in den Kreisen provinzieller oder örtlicher Geschichtsfoi schnng, ist man an der Arbeit, die keramische Vergangenheit der deutschen Gebiete anfzuklären. Unter den Entdeckungen jüngster Zeit hat Emil Heuser in Neustadt an der Hardt mit seinem Buche „Die Pfalz -Zweibrücker Porzellan-Manu- faktur — Elin Beitrag zur Geschichte des Porzellans und zur Kultur- geschichte eines deutschen Kleinstaates im achtzehnten Jahrhundert“ eine bis dahin kaum dem Namen nach bekannte Manufaktur in lielles Licht gerückt. Konnten nun gewisse Porzellane durch die einwandfreie Deutung ihrer aus P und Z gebildeten Marke auf ihren Ursprung aus der zweiten j)fälzischen Manufaktur zurückgeführt werden, so blieb doch eine Lücke auszufüllen in dem Sinne, daß die von Heuser al)gebildeten und be- schriebenen Porzellane denn doch nur als sehr mäßige Mittelware erschienen. Man vermißte höheren Ansprüchen genügende Erzeugnisse, wie sie gerade durch den Hofdienst für die kleinfürstlichen Patrone derartiger Manu- fakturen unter ähnlichen ^'erhältnissen sonst wohl hervorgernfen wurden. Unsere EJ-eiide war daher groß, als wir in der hier abgebildeten kleinen feinen Terrine, einem Geschenk von Herrn und ET-au Otto Blohm, ein Elrzeugnis der E'abrik auf dem Gntenbrnnn bei Zweibiücken zu erkennen glaubten und damit für diese Ehibrik auch eine höhere Leistungsfähigkeit gesichert schien. Unsere Zuweisung beruhte zunächst freilich nur darauf, daß eines der feinen E'igurenbildchen auf unserer Terrine den vollen Namen des Malers trug: 'WoJfart jiinx. Elinen Wohlfahrt aber (die andere Schreibung des Namens ist für jene Zeit belanglos) führt Heuser ein als einen der höchst besoldeten Maler der EMbrik in den Jahren 1767 und 1768. Dieser Wohlfahrt sei, so nimmt er wohl mit Hecht an, der näm- liche wie der Maler EHTedrich Karl \\'ohlfahrt aus Ellwangen, der •2g(; llnseuiii für Kunst und Gewerbe. wie Zais in seinem Bnclie über die Höchst ei' Mannfaktnr angibt, 1766 als i\[iniatnnnaler in der knifürstliclien Porzellanfabrik Frankenthal. 1771 als Landschaftsmaler nnd 1773 als Arkanist bei der Porzellan- mamifaktnr Höchst anfgefnhrt wird. Terrine mit vielfarbiger Jlalerei iiml Vergtiklung, bemalt von AVolfart. (!r. Purchm. 21 cm. Pie Teriine zeigt durch die schwere IMasse nnd die stark vortretenden Gullnähte. dal! sie ans einer Fabrik hervorgegangen, welche die technischen Schwierigkeiten noch nicht überwunden hatte. Pie Glasur ist grauweiß nnd nicht gleichmäßig gefärbt, auch hie und da etwas wellig. Eigentümlich sind die Griffe, der vierkantige Pnrchschnitt ihrer Äste findet sich so ausgesprochen anderswo nicht. Per Osierrand ist, da die Glasur nur dünn aufliegt, klar heransgekommen. 1 )as magere goldene Rokokoornament, welches die Bildchen umrahmt, ist in leichtem Relief vorgeformt. Pie l\Ialereien sind auf das feinste farbig ausgeführt, sowohl im Figürlichen wie in den landschaftlichen Hintergründen, ln den Vorwürfen sind sie aller nicht ganz einheitlich gewählt. Pas Bild auf dem Peckel, das an einem Fels den Namen des IMalers in sehr kleiner Schrift trägt, stellt einen jungen Herrn dar, der einer sitzenden, leicht bekleideten Schäferin einen Vogelkäfig reicht, ans dem diese ein Rotkehlchen zn nehmen im Begi iffe ist ; neben dem Herrn ein Hund, zu seiten des ^lädchens ein Ankäufe ninl Schenkuniren i. ,1. 1908. ‘287 Korb und eine Schippe. Das andere Deckelbild zeigt drei Landleute : der eine schläft ansgestreckt auf der fCrde, der zweite unterhält sich sitzend mit einer Frau, die hinter ihm neben einer mit Obst gefüllten Kiepe steht. Das eine Bild am Körper der Terrine zeigt einen (.Tärtner mit einer mit Gemüsen beladenen Karre und eine Gärtnerin mit Gießkanne, im Hinter- gründe in Pyramidenform beschnittene Bäume; das andere in viel kleinerem Maßstab eine Bauernfamilie, darunter eine Frau, die ein Wickelkind im Korbe trägt. Kleine bunte Sti’eublumen auf den Flächen, hie und da zui’ Verdeckung schwarzer Pünktchen ein grünes Blättchen. Als Deckelknauf eine große zackige gelbrote Nelke nebst Knospe und eine kleine rote Hose an grünen, mit einer Schleife zusammengehaltenen Zweigen. Die Bänder und der Griff golden staffiert. AVeder die Frankenthaler noch die Höchster Manufaktur konnte für diese von AA'olfart bemalte Terrine in Frage kommen, nur Zweibrücken schien zu bleiben. Daß damit die unter dem Boden angebrachte Marke N S nicht erklärt wurde, konnte zunächst nicht beunruhigen, weil sie in Gold aufgemalt war, also als eine Vergoldermarke ohne weitere Bedeutung angesprochen werden durfte. Nun fand sich aber in Herrn Otto Blohms eigener Sammlung eine Kaffeekanne, deren feine bunte Alalereien — Komödianten in einem Garten mit pyramidenförmig geschnittenen Büschen — im allgemeinen wie an eben diesen gidinen Pyramiden dieselbe Malerhand verriet wie unsere Terrine; diese Kanne aber trug als Marke ein großes N S in Blau unter der Glasur. Von diesen Fnterlagen kamen wir dazu, diese beiden Gefäße als Erzeugnisse der bisher sagenhaften Porzellanmanufaktur des Fürsten von Nassau-Saarbrück zu Ottweiler zu vermuten. Das urkundliche Material ist von dem um die urkundliche Erforschung der deutschen Kei amik hochverdienten Professor Dr. W. Stieda in Lei])zig im XXXIV. Band der Annalen des A'ereins für Xassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung veiöffentlicht worden. Zweifelhaft erscheint ihm dabei, ob in Ottweiler jemals echtes Porzellan gemacht wurde, und auch Heuser weiß darüber nichts zu melden ; wohl aber kommt bei ihm in der ersten, vom März 1767 datierten Eingabe des Gründers der Guten- brunner Fabrik, des Arztes Josef Michael Stahl, an den Herzog Christian IV. von Pfalz-Zweibrücken, die Stelle vor: „Pis wäre zu bedenken, daß man sieh in Ottweiler aufs äußerste anstrenge, eine Porzellanfabrik zustand zu bringen. Es müsse daher getrachtet weiden, den Ottweilern zuvor- zukommen. Im dortigen (tebiete gäbe es Steinarten, die ohne weiteres zur Porzeilaubereitung geeignet seien." A\ ie Stieda dazu kam, trotzdem das Gelingen der Herstellung von Porzellan in der von dem PJirsten P^riedrich AA'ilhelm Heinrich von Xassau- Saarbrück im Jahre 1764 ins lieben gerufenen l'orzellanmanufaktur in Jluseum für Kunst und Gewerbe. ■288 Ottweiler zu bezweifeln, ist niclit schwer zu verstehen. Im allgemeinen lehrte die Erfahrung, daß viele keiamische Gründungen jener Zeit unter dem Titel von ,.Pürzellan-Eabrikeif‘ auf nichts anderes hinansliefen als auf die Herstellung von Fayence, die ja im i\Iittelpunkte ihrer holländischen Herstellung, in Delft, ,.Porzellair‘ genannt wurde, da die Holländer die in Frankreich und Deutschland übliche Benennung Fayence nicht kannten. In anderen Fällen, in denen der ^\■ille ernstlich auf die Herstellung echten Porzellans gerichtet war, kam es dazu nicht, und beschränkte das Frieichte sich aut porzellanähnliche Fayence, weil es an den natürlichen Hohstotfen für das echte Porzellan fehlte. Für Ottweiler verstärkten sich die Zweifel noch dadurch, daß der von jenem Fürsten zuerst berufene Arkanist, Dominik Pelleve, aus Konen zugewandert war, wo die Fayencefabrikation noch in Blüte stand, aber echtes Porzellan nie verfertigt wurde. Pelleve verschwand denn auch schon nach drei Jahren des Fxperimentierens bei Macht und Nebel. Daß gar nichts erreicht worden, ist damit allein nicht bewiesen. Anderthalb Jahre danach ist die Hanufaktur, gleichviel welches ihre Erzeugnisse sein mochten, noch im Betrieb; sie wird von dem 1768 zur Regierung gelangten Fürsten Ludwig im April 176!) auf längere Zeit als „P'sine de porcelaine“ an zwei Franzosen, Rene Fram^ois Jolly und Nicolas Ledere, verpachtet, worüber Stieda Einzelheiten beibringt. Ijange noch bleibt sie in Betrieb, bis in die neunziger Jahre, wobei freilich zu ermitteln bleibt, welcher Art ihre späteren Erzeugnisse waren, die als eine geringere A\’are, eine Art Steingut nach englischem Vorgang, erwähnt werden. Darin irrt Stieda, wenn er annimmt, die Herstellung des echten Por- zellans sei zu Ende der sechziger Jahre noch ein streng gehütetes Geheimnis gewesen; eine ganze Anzahl gi'oßer Manufakturen war schon in Betrieb, an unzähligen Orten wurde, experimentiert, der Bezug von Passaner Kaolin, mit dem viele Manufakturen sich versorgten, rvar nicht schwer zu er- reichen, und Arkanisten zogen umher, neue, besser bezahlte Stätten ihrer W irksamkeit an den Höfen der kleinen Fürsten zu suchen, die bald aus Prunksucht, bald zur wiitschaftlichen Hebung ihrer Ländchen nach dem Ruhm strebten, eine eigene Porzellanmanufaktur zu besitzen. Gerade die beiden Fürsten von Nassau-Saarbrück, deren Namen mit der Manufaktur zu Ottweiler verknüpft sind, wai’en weitblickende Männer, welche die materielle und geistige Kultni-, Handwerk und Großindustrie, Landwirt- schaft und Bergbau zu heben t)-achteten. In dem Ausflug, den der junge Goethe im Juni und Juli 1770 von Straßburg aus mit zwei Freunden zu Pferde in den unteren Elsaß und in das Lothringische unternahm, kam er über Zabern, Buchsweiler. Bastberg. Lützelsteiu und Saargemünd nach Saai'brücken. Fr beschreibt die durch den letzten Fürsten (den 1768 gestorbenen Friedrich Wilhelm Heinrich) wohl ausgezierte kleine Stadt, das Schloß, dessen Einrichtung auf einen lebenslustigen Besitzer deute. Ankäufe und Schenkungen i. .1. 190S. -JhÜt und den Schloßg-arten, dessen Anlage „in die Kpoche fiel, da man bei Gartenanlagen den Architekten zn Kate zug. wie man gegenwärtig das Auge des Landschaftsmalers zn Hülfe nimmt“ ,.l)as gennfireiche Leben des vorigen Fürsten gab Stoff zur Unterhaltung, nicht weniger die mannichfaltigen Anstalten, die er getroffen, um Vorteile, die ihm die Natur seines Landes bot, zn benutzen. Hier wurde ich nun eigentlich in das Interesse der Berggegenden eingeweiht und die Imst zu ökono- mischen und technischen Betrachtungen, welche mich einen großen Teil meines Lebens beschäftigt haben, zuerst erregt.“ Veiter gedenkt Goethe verschiedener vom Fürsten ins Leben gerufener industrieller Anlagen, u. a. der Friedrichsthaler Glashütte, an denen die Keisenden vorüber- kamen. Nicht erwähnt wird die Korzellanfabrik zu Ottweiler, das von den Keisenden nicht erreicht wurde, denn, wie Goethe schildert, ergriff ihn bei einem nächtlichen Spaziergang zu einem Jagdschloß bei Neukirch unter dem Sternenhimmel die „Sehnsucht nach einem holden A\'esen“, die ihn zur Umkehr drängte. Der Heimweg wird über Zweibrücken ge- nommen, dessen Korzellanfabrik ebenfalls niidit erwähnt wird, denn das Städtchen wird im Fluge durcheilt, um über Bitsch, Keichshofen und Hagenau „nach dem geliebten Sessenheim“ zu gelangen. Bietet diese Schilderung auch keinen Hinweis auf die Nassau- Saarbi'ücker Korzellanfabrik, so zeigt sie uns das gewerldiche und indu- strielle Leben des Ländchens doch im vorteilhaftesten Lichte. Daß die von Stieda nachgewiesene Fabrik zur Herstellung von echtem Korzellan gelangte, ist um so weniger zu bezweifeln, als Straßburg nicht fern lag. wo schon geraume Zeit vorher Kaul Haimong echtes Korzellan hergestellt hatte, als Zweibrücken, wo clies ebenfalls geglückt war, nur in geringer Entfernung von Ottweiler, und als auch Frankenthal, wo die Hannongs schon seit 1 755 Korzellan fabrizierten, nicht allzu entfernt lag. ^^'under- licli müßte es zugegangen sein, wenn, im ^^'idersl)ruch mit den urkund- lichen Angaben, den Fürsten von Nassau-Saarbrück, die ihrem Ländchen zu der V(jn Goethe bewunderten industriellen Blüte verholfen hatten, die Herstellung von Korzellan nicht geglückt wäre. Die Jahre, für die ^^’olfart weder für Frankenthal noch für Zweibrücken, noch für Höchst bis jetzt nachgewiesen ist, also die .lahre 1769 und 1770, in denen mit der Verpachtung der Manufaktur zu Ottweiler eine Änderung im Betrieb derselben eingetreten sein muß. sind diejenigen, in denen wir uns den Künstler dort beschäftigt denken dürfen. Daß N S als Fabilkmaike für die Korzellanmanufaktur der Fürsten von Nassau-Saai'ljrück angenommen wurde, liegt so nahe, daß dieser Deutung bisher noch nicht begegnet zu sein man sich wundern darf. Auf ähnliche M'eise führte die Gutenbrunner Manufaktur das K Z für Kfalz- Zweibrücken, die Kelsterbacher Manufaktur das H D für Hessen-Darmstadt. 290 Jluseum für Kunst und Gewerbe. Zu weiterer Beweisführung wird es eingehenderer Forschungen an Ort und Stelle, in Kirchenbüchern und in von Professor Stieda noch nicht benutzten Archiven bedürfen. Die Akten der Ottweiler Manufaktur iin Staatsarchiv zu Coblenz wurden auch unserseits durchgesehen, boten aber keine irgendwie erheblichen Aufklärungen, die nicht schon von Ibofessor Stieda ihnen entnonnnen wären. Nur die Frage möge hier noch kurz erörtert werden: unter welcher l\laske haben sich bisher die Porzellane von Ottweiler, deren es doch mehr geben mnß, als die beiden hier erwähnten Stücke, in den Samm- lungen verborgen gehalten'::' Die Antwort gibt uns Sir A. Wollaston Franks im Katalog seiner im Bethnal Green Brauch llluseum aufgestellten Sammlung kontinentalen Porzellans. Er gibt die Blaumarke N S nebst den eingeritzten Buchstaben X C A an einer Tasse, einem A an der zu- gehörigen Untertasse und beschreibt eine Milchkanne, die ein N S in Gold neben dem eingeritzten A trägt. Beide Stücke führt er auf unter den Erzengnissen der von Marchese Carlo Ginori schon 1 737 in Doccia bei Florenz begründeten Porzellannianufaktur, fügt aber hinzu, die ersterwähnten Gefäße, ein Tassenpaar, seien für deutschen Ursprungs gehalten worden, die Landschaften allerdings zeigten italienischen Charakter und Cliaffers habe jene Marke an einem Service beobachtet, von dem andere Stücke mit dem Namen Ginori bezeichnet seien. Bei Cliaffers (7. Aus- gabe) wird unter Doccia ein Teeservice mit Nymphen und Satyrn mit der Marke N S (ob in Gold oder Blau, wird nicht gesagt) erwähnt, ferner ein Tassenpaar, das außerdem noch mit gestempeltem C A versehen ist, und ein zweites mit einem P G. Auf Doccia bestimmt Cliaffers das N S, das er auf einen (sonst nicht nachgewiesenen) Nicolo Sebastiane deutet. Er sagt nicht, welcher Zeit annähernd das Service angehört.*) Unsere Terrine trägt keine eingestempelten Buchstaben, die Kanne des Herrn Blohm eingestempelt ein T A. Ohne die ^Möglichkeit zu verneinen, daß ein N S sich auch auf Porzellanen von Doccia tiiidet, wird man auf Cliaffers’ unklare Angaben hin die mit N S bezeichneten Stücke nicht nach ihren Marken allein, sondern nach ihrer technischen und künstlerischen Eigenart zu prüfen haben, und diese spricht bei den uns vorliegenden Stücken zweifellos für deutschen Ursprung, den ja zum Überfluß die Bezeichnung W olfart pinx bezeugt. *) .Viimerkuug. Herr Prot. Polaczek aus Straßburg, dem unsere Terrine bekannt war, liatte die Güte, die beiden obenerwähnten Gefäße im Bethualgreen-JIuseum zu unter.suclien. Er teilt uns mit, die Milchkanne mit der Goldmarke zeige ebenso wie die Kaffeekanne des Herrn Otto Blohm deutliche Spuren der Drehung auf der Töpferscheibe. Die Malerei zeige eine ähnliche Hand; die braunrote Färbung des Fußbodens der Dar- stellung linde sich dort wie hier, .ähnlich sei die Malerei der Tasse, jedoch in den Figuren etwas unsicher. Ankäufe und Schenkungen i. .1. 1908. •2!) I Man wird also die Porzellane von Ottweiler in den Samnilunj^en unter den auf fdiaffers’ Autorität als Doccia-Porzellane klassitizierten zu sucdien haben. Wir zweifeln nicht daran, daß, wenn unsere Voi'aussetzuner mit drei M'einlanbzweigen in geformtem, nnbemaltem Belief verzierte, leicht ausgezackte Band ist mit blauen Bankenlinien, deren gefiederte Finden sich kreuzen, und goldener Kante eingefaßt, ln der Hohlkehle verlaufen, entsprechend den Zacken des Bandes, sechs zarte Bippen. Buntfarbige Blumensträußchen sind über den Band und den Spiegel verstreut. Der eine Teller trägt neben dem symmetrisch verdoppelten L den Jahresbuclistaben L für ITßß, der andere das P für 1767. .Teuer als Zeichen des Blnmenmalers ein ca, dieser das Bn des Blumenmalers Bulidon, der 1763 in die Fabrik eintrat. Straßburg im FHsaß. An den Kuhm der im 1 8. Jahrhundert aus den W'erkstätten von Angehörigen der Hannong-F’amilie in Straßburg und Hagenau liervor- gegangenen F’ayencen reicht nicht hinan das Ansehen der mit denselben Unternehmern verknüpften elsässischen Hartporzellane. Pani Anton Hannung hatte schon zu Anfang der 50er Jahre mit der Herstellung von Hart- porzellan begonnen. Ihm werden Gefäße zugeschrieben, welche, wie unsere beiden im FJihrer beschriebenen Pomadenbüclisen, das auch auf seinen Fhiyencen vorkommende PH in Blau unter der Glasur als IMarke tragen und deren Blumenmalereien denjenigen der FJiyencegefäße nahe- stehen, ohne sie jedoch in künstlerischer Hinsicht zu erreichen. Nach seiner Übersiedelung nach Fh-ankenthal im .lahre 1855 konnte Paul Anton die technische Ivunst, deren Geheimnis er zuvor der französischen Manu- faktur zu Yincennes vergeldich angeboten hatte, zu größerer Keife ent- wickeln und den Grund legen, anf dem die pfalzbayerische Manufaktur sich in den 6Uer Jahren zu jener Blüte erhob, welche sie in der Geschichte der deutschen Porzellanbildnerei zu einem Ehrenplatz zunächst der i\Ieißener Jluseum für Kunst und Gewerbe. 2il-2 Mamifaktiir bereclitigt, von der sie wohl durcli dei’en ältere Werke aus der Zeit Kändlers. uielit jedoch durch deren gleichzeitige Figmen und Gruppen überstrahlt wird. Nach Paul Antons Tod im Jahre 17G0 ver- suchte einer seiner Söhne, Peter Anton, nochmals, die straßburgische Porzellanmanufaktur in Schwung zu bringen. Dies gelang jedoch erst dem älteren Bruder Joseph Adam Hannong, der nach dem Verkauf der Frankenthaler Jlanufaktur an den Kurfürsten Carl Theodor sich wieder in Straßburg niederließ. Diesem Vertreter der dritten Generation der Hannongs ist wie die höchste Blüte der mit bunten, vorwiegend karmin- roten Blumen bemalten Fayencen Straßburgs, von denen das hamburgische Jluseum zahlreiche und schöne Beispiele besitzt, so auch zu verdanken, was in den 60er und zu Beginn der 7()er Jahre an Gefäßen, Figuren und Gruppen aus Hartporzellan in Straßburg geschaffen worden. Wir wissen, wie er durch das Privileg der Jlanufaktur von Sevres und durch die Engherzigkeit der französischen Zollgesetze, welche das Elsaß als Zoll- ausland behandelten, an weiterer Entwicklung seines Unternehmens gehemmt wurde und nach jahrzehntelangem Kampf zusammenbrach. V'enig bekannt aber sind die Hartporzellane Joseph Adam Hannongs; erst in jüngster Zeit hat man sie zu erforschen und gebührend zu würdigen begonnen, nachdem die richtige Deutung der Jlarken, mit denen Joseph Anton seine Porzellane bezeichnete, gelungen war. Herr Professor Polaczek, der Direktor des Hohenlohe-Kunstgewerbemuseums in Straßburg, hat nach- gewiesen, daß Joseph Adam seine Porzellane nicht nur bezeichnete durch einen Trockenstempel mit dem J H in Ligatur, das in Blaumalerei seine Fayencen kenntlich macht, sondern daneben ein regelrechtes System von Buchstaben und Nummern anwendete, wie es von keiner anderen Manu- faktur überliefert ist. Dank den Ermittelungen Polaczeks dürfen wir heute die in unserem Führer von 1894 noch der Frankenthaler Zeit der Hannongs zugewiesene Figur eines jugendlichen Satyrs mit Doppelflöte ( ein Vermächtnis Jlartin Genslers) als erstes Stück aus der Josef Adamschen Jlanufaktur in unserer Sammlung ansi)rechen und ihm als zweites Bei- spiel gleich eine 1908 erworbene (Truppe hinzufügen. Auf einem flachen graugrünen Erdsockel mit puri)urnen Grasstrichelclien di'ei nackte Kinder; auf einem schwarzen Amboß sitzend, einen Hammer in der erhobenen rechten Hand, schaut das mittlere, ein Knabe, auf vor ihm am Boden liegende Waffen, einen purpurumrandeten Schild und ein schwarzes Schwert mit perlnintterfarbenem Tierkopfgriff; ein zweiter Knabe sitzt rechts auf dem Boden und facht mit dem ßlasbalg ein Eener hinter dem Amboß an; zur Linken ein (Mädchen mit aufgestecktem Haar, auf einem hellrot und hellgrün betui)ften eidechsenartigen Tier (einem Salamander?) sitzend, weist es auf die am Boden liegenden Waffen. Wahrscheinlich ist diese Grui)pe als eine Allegorie des Feuers zu deuten, wozu dann die übrigen Ankäufe nnil Sclienkungen i. J. I90S. 21)3 drei Elemente noch zu finden wären in äliiilichen Grupiien je dreier Putten. Gestempelt ist iliese Gruppe, deren Sockel 1 7,5 : 9,5 cm mißt, mit dem J H in Ligatur, einem EG 17, d. h. Nr. 17 des Verzeichnisses der Figiiren- gruppen. Der vorerwähnte Satyr trägt nur ein F 20, d. h. Nr. 20 des \’eizeichnisses dei' Figuren. Erst wenn die Auffindung des ^'erzeichnisses der Straßhurgei' Porzellanfiguren gelungen sein wird, werden wir das V’erk des Paul Adam Hannong in seinem ganzen Umfang ebenso üherhlicken können, wie uns das schon möglich ist mit den Modellen seiner Fayence- geschirre, deren Veizeichnis nebst der (auf den Gefäßen in Blau unter der Glasur erscheinenden) Nummer der einzelnen Modelle Polaczek zu entdecken das Glück gehaßt hat. Schweizerisches Porzellan. Wie im Wnjahre konnten auch 1908 einige ausgezeichnete Erzeug- nisse der Zürcher Porzeilaumanufaktur der Sammlung einver- leibt werden. Über die Entstehung und die Leistungen dieser Manu- faktur sind wir seit dem Ei'scheineu unseres „Führers'“ durch die i'eiche, von Heinrich Angst für das Schweizerische Nationalmuseum in Zürich angelegte Sammlung und die Veröffentlichungen Augsts besser unterrichtet worden. Das Jahr 17(13 war ihr Gründungsjahr; damals kauften der Ilauptmann und Zunftschi-eiber Heidegger und der Klosterschreiber Job. Felix Korrodi ein neuerbautes Haus im Schoren zu Bendlikon unweit von Zürich im Namen eines Konsortiums, um daselbst eine „Porcellain und Fayencen Fabric“ einzurichten. Drei Jahre nachher war diese schon in Betrieb. Enter den bei der Aktiengesellschaft Beteiligten wird der Maler und Dichter Salomou Gessuer genannt, der auch als Künstler mitwii'kte, rvie von seiner Hand bemalte Gefäße im Museum in Zürich bezeugen. Nur ungefähr ein Menschenalter konnte die Manufaktur den künstlerischen Betrieb foi'tsetzen; 1791 mußte wegen mißlicher Finanz- lage die Gesellschaft aufgelöst werden. Wiederholt ging die Fabrik in anderen Besitz über, ohne mehr Glück zu haben. Seit 1803 wurde kein Porzellan mehr fabriziert, nur noch eine Weile Fayence als grobe Gebrauchsware. Ihre Geschichte bietet dasselbe Bild guten künstlerischen Wollens, finanzieller Mißerfolge und des Zusauuuenbruchs, das uns die Geschichte der meisten in demselben Jahrzehnt in Deutschland ent- standenen Fayence- und Porzellanmanufakturen entrollt. Auch darin teilt sie deren Schicksal, daß ihre Ei’zeugnisse seit wenigen Jahrzehnten ein ergiebiges P’eld für die Ausübung von EJilscherkünsten geworden sind. Da in der Schweiz die eigentliche Porzellanerde fehlt, verstichte man es im Schoren zuerst mit der Herstellung eines weichen FiJtten- porzellans ohne Kaolin. Diese frühen Plrzeugnisse aus schwerer, glasiger, milchweißer i\fasse, in welche die Farben tief einsinken, wie 294 Museum für Kunst und Gewerbe. beim A^'eichI)orzellan von Sevres, sind selten, da bald die Herstellung harten Porzellans ans dem von Passan bezogenen Kaolinton gelang. Ein ansgezeiehnetes Beispiel des Zürcher AVeichporzellans ist das jüngst er- worbene Kann dien mit feinster Landschaftsmalerei in hellrotem Purpur. Die banmbewachsene Eelsgruppe, neben der sich die Aussicht anf das bebaute Ufer eines Sees eröffnet, gibt ein schweizerisches Alotiv wieder, ohne Vedute zu sein. Angst betont mit Eecht die künstlerische Anf- fassnng der Zürcher Landschaftsmalereien, deren Motive fast immer den schönen Seegegenden der Schweiz entlehnt sind, für die die Maler schon die Lage der Falirik am lieblichen See, dem bewaldeten Höhenzug des rechten Ufers gegenüber, begeistert habe. Das zweite Stück ist eine Deckelterrine ans Hartporzellan von jener gelblichgranen Farbe, die im A’ergleich mit den gleichzeitigen Por- zellanen anderer Mannfaktnren ein im Schoren nie überwundener Mangel blieb, als Grund für die farbigen Malereien aber eigene Reize hatte. Bemalt ist diese mit Eocaille-Handgriffen versehene geschweifte längliche Terrine mit Blumenstränßen, die mit ihrem vorwaltenden Purpur neben Grün, wenig Blau, Gelb und Eisenrot ebenso wie mit ihren Eosen, Tulpen und Eannnkelmotiven den Einfluß der in den 60er und 70er .Tahren des 18. Jahrhunderts weithin vorbildlich wirkenden Straßburger Fayencen ver- raten. Neben dem Z in Unterglasurblau ist eingeritzt die Zahl 30 zu sehen. Italienisches Porzellan. Nachdem im vorhergehenden Jahr mit der schönen Gruppe der ,. Adria“ der Anfang gemacht war, konnten dieses Jahr bei einem kurzen Aufenthalt des Direktors in A'enedig, zu dem die Fortsetzung des Verkaufes der ostasiatischen Sammlungen im Palazzo Vendramin den Anlaß bot, weitere Erzeugnisse der von Geminiano Cozzi im Jahre 1764 in Venedig begründeten Porzellanmanufaktur erworben werden, Figuren sowohl wie Gefäße. Hanpfstück ist die unbemalte Gruppe der Pieta. Auf kreis- rundem, profiliertem, mit Blumengewinden behängtem Sockel sitzt auf einem Felsen Maria, im Schoße den Leichnam des Heilands; zwei ge- flügelte Kinder ihr zu Seiten halten das Schweißtuch und eine Lanze; andere M'erkzeuge und Zeugen des Leidens Christi, das Schilfrohi', Zange, Nägel und Ruten, M'ürfel, ein Geldbeutel, eine abgeschlagene Hand sind anf den Stufen des Felsens verstreut; zur Rechten Jlarias auf einer mif Stricken umwundenen Säule der Hahn; zu ihrer Linken, lose gesteckt in ein Loch des Felsens, das aus unbehauenen Baumstämmen gezimmerte Kreuz, über dessen yuerarm noch das Leichentuch herabhängt. Unge- wöhnlich fein überarbeitet, mehr wie ein Werk freier Künstlerhand, als Ankäufe und Schenkungen i. J. litOS. ■29.') ein aus der Hohlform gewonnenes, bietet diese ausgezeichnete Gruppe sich dar. Das andere figürliche Werk stellt eine '\\'inzerin vor, auf rundem Erdreichsockel, bekleidet mit kurzem Rock, geschnürtem Schnepi)en- mieder. mit halblangen Hemdärmeln und hinten anfgeschlagenem Stroh- hut. Sie ist bemalt; purpurn, grün, eisenrot sind die hochlaufenden Streifenmuster des gelb gesäumten Rocks; weiß gemustert ist das eisenrote nieder, gelb das Schnürband und der schwarz betupfte Strohhut; in den Ohren trägt sie blaue Ringe; gelblichrosa ist die Farbe des Fleisches. .Mit der iilarke der Manufaktur des Cozzi, dem Anker in Eisenrot. bezeichnet sind mehrere Gefäße: Ein Teller, dessen Rand eingefaßt ist mit einer nnterglasurblauen, golden verzierten Borte, von der kurze sich kreuzende Zweige in leichtem Goldrelief ausgehen und in Purpur, Gelb, Eisenrot und Gold gemalte, durch Goldschleifen zusammengefaßte Blumen- zweige in den Spiegel hineinragen. Aus Teilen großer Service im Museum Correr zu Venedig ergibt sich, daß die Ausstattung dieses Tellers bezeichnend ist für die von Cozzi erzeugte Ware. — Dieselbe Jlarke trägt und ebenso typisch ist eine Tasse mit purpurrotem, von goldenen Rokokoschnürkeln unregelmäßig begi’enztem Mosaikrand, viel- farbigen Frucht- und Blumenstücken, kleinen Streuzweigen und Früchten. — Eine Obertasse von feinerer, weißerer Masse ist bemalt mit dem Wapi)en der venezianischen Grafen Dona d a 1 1 e R o s e in einer bekrönten purpurnen, mit goldenen Zweigen umwundenen Rokokokartusche. Auch diese ist mit dem roten Anker bezeichnet. — Niclit bezeichnet, aber zweifellos derselben Manufaktur zuzuweisen ist eine 25 cm hohe Potpourri- Vase von kelchförmigem Körper auf quadratischer vierfüßiger Platte und mit durchlöchertem schalenförmigen Deckel; bemalt ist sie in einem Blütenkranzrahmen, der ein bekröntes Schild umschließt, mit dem Doppel- wappen der venezianischen Geschlechter Contarini und Correr, mit Sträußen und Streublumen in Eisenrot und schmelzartig aufliegendem Karmin, Gelb und Grün ; alle Profile sind durch Bemalung in Eisenrot mit weiß ausgespartem Ornament hervoi-gehoben. Ob einige bei derselben Gelegenheit erworbene Gruppen ebenfalls der venezianischen Manufaktur zuzuweisen sind, bleibt fraglich. Sehr wahrscheinlich ist es für die Gruppe eines musizierenden Paares. Auf einem Erdstück sitzt eine die Gitarre spielende Dame, ihr zur Seite hält ein Kavalier ein Blashorn. Nach Haltung und Tracht der Figuren ist diese lebensvolle kleine Grui)pe italienische Erfindung; die grauweiße Masse gleicht derjenigen des Porzellans der Cozzi. — Eine andere Gruppe, welche eine unbekleidete Flora und zwei nackte Kinder neben einem Baum auf einem mit Blumen bewachsenen Felsen darstellt, besteht aus milchig-weißer, dem Weichporzellan ähnlicher Masse und düi’fte eher der •296 Museum für Kunst uinl (jewerbe. im Jalire 1735 vom Marchese Ginori in Doccia bei Florenz betrründeten 1111(1 bis heilte in Betrieb erhaltenen Maiiiifaktnr entstammen. Für die Bestimmung der italienischen Porzellane des 18. .Tahrhiinderts lassen uns zurzeit sowohl die keramische Literatur wie die Sammlungen außerhalb Italiens im Stich. Ein Beispiel dafür, wie sehr die Forschung hier noch im Dunkeln liegt, bietet, was in einem früheren Abschnitt dieses Berichts über die von den Handbüchern der Manufaktur der Ginori ziigewiesene iMarke N S bemerkt worden ist. Ebenfalls italienischer Herkunft ist ein feines Kiechfläschchen von glasiger Porzellanniasse, mit liemalten ligürliclien Keliefs auf beiden Seiten des llacheirunden Körpers. Dargestellt ist auf der einen Fläche eine ruhende Bacchantin neben umgestürztem Kruge, dahinter unter einem Eebzweig ein kleiner, die Flöte blasender Satyr; auf der anderen Fläche eine auf einem Felsen liegende Bacchantin, zu der ein Pntto mit einer Girlande herabflattert. Bemalt ist das Belief in mattem violetten Purpur, Grün, Braun und fleischfarbenem Eosa. Gefaßt ist das ca. 10 cm hohe Fläschchen in Silber, das, in Bandform die Schmalseiten deckend, die Fassung des Fußes mit derjenigen des Halses verbindet. Es liegt noch in dem ursprünglichen, mit blauer Seide gefütterten, mit Blattzweigen in Handvergoldung verzierten Etui. Das bemalte Eelief ist verwandt dem von der Manufaktur von Capo di Monte eingeführten, in Doccia bis in die jüngste Zeit nachgeahmten Porzellandekor, Ob das Fläschchen dort entstanden oder in ■\’enedig, wo es erworben wurde, muß weiterer Untersuchung Vorbehalten bleiben. Griechische Altertümer. Unter den griechischen Altertümern ist an erster Stelle zu erwähnen eines der Hauptstücke der von Herrn A. Vogell während seiner langjährigen kaufmännischen Tätigkeit in Nikolajeff, der Nachfolgerin des alten Olbia, angelegten Sammlung, eine tadellos erhaltene rotfigurige attische Amphora, die Herr Martin Bromherg bei der Versteigerung der Vogellschen Sammlung dem Museum zu schenken die Güte hatte. Das 38 cm hohe Gefäß gehört zu jener als Kolonetten-Amphora bezeich- neten Form, bei der jederseits zwei säulenförmige Stützhenkel von der Schulter des eiförmigen Bauches zu dem breiten Band aufsteigen, der die Mündung des walzenförmigen Halses umschließt. Auf der Schau- seite des schön profilierten Gefäßes (Nr. 109 des Vogellschen Katalogs) ist dargestellt Dionysos stehend im Profil, vollbärfig, mit zierlich gelocktem Haupthaar, bekleidet mit dem Chiton und Hiniation, in der Hand den Thyrsus-Stab, hinter ihm steht ein Satyr, der Blumen in den Händen hält; ihm entgegen schreitet eine Mänade in aufgelösten Haaren, bekleidet mit Chiton und Nebris; eine Fackel in jeder Hand, wendet sie das Antlitz Ankäufe und Sclienkungen i. J. 11)08. 2!»7 nach rückwärts, einem Satyr zu, der sie von hinten zu nmkiainniern sucht. Die Eückseite ist mit den üljlichen 5Iantelfi;?iiren ohne Bedentnuf!: dekorativ gefüllt. Rotfigurifje attische Aini)hora, 38 cm hoch. Angekanft wurden folgende Vasen : Eine schwarzfigurige Hydria ans dem Anfang des 5. vor- christlichen .Tahrhunderts. Auf der Schulter ihrer ^ orderseite ist in dem schwarzen Grund ausgespart eiu rotes Feld, das oben von einem Mäander- hand, rechts und links von Efeuhlattzweigen zwischen Linien, unten 2!)8 Jhiseum für Kunst und Gewerbe. voll einem aufwärts frericliteten Lotosknospenbaiid eingefaßt wird. In diesem Felde ist schwarz gemalt mit gravierter Innenzeicliiinng und weißer Deckung der Arme und des Gesichtes eine Göttin, im Begriffe, den ^\'agen eines A'iergesiianns zu besteigen. Mit beiden Händen faßt sie die Zügel, hält dabei in der Rechten das Kentroii, in der Linken ein nach oben sich hurnartig verbreiterndes Gerät. Vor den Pferden steht ein den Kopf wendender 11 und. Über den Zügeln sind drei griechische Buchstaben, wohl der Anfang des Wortes Athena schwarz geschrieben. Kleine schwarze I’unkte sind sparsam über den Grund verstreut. — Eine ebenfalls in das .ö. .lahrhniidert zu setzende böotische zweihenkelige vSchale mit schwarzen Figuren und rotbrannen, weißlichen und gelblichen Kinzelheiten zeigt im Spiegel auf der aiisgesparten Kreisfläche eine im Knie- laiif nach rechts gewendete, geflügelte Siegesgöttin; auf der Außenfläche am Lippenrand einerseits zwei mit gesenkten Köpfen einander ziigewendete Hirsche, anderseits einen Hund, einen Hasen verfolgend, auf der Schalen- wandiing einen Eber zwischen zwei mit senkrecht gehaltenen Lanzen auf ihn znsprengenden Reitern einerseits und drei galoppierende Reiter ander- ,seits. — Eine attische Grablekythos vom Ende des .ö. vorchristlichen Jahrhunderts. Vier Fünftel des Bauches und die scharf abgesetzte, an- steigende Schulter sind weiß grundiert, die übrigen Teile schwarz gefirnißt. Auf der leicht gewölbten 'Wandung ist in gelblichroter Umrißzeichnnng die Verstorbene in Gestalt eines auf einem Lehnstuhl sitzenden unbekleideten Mädchens mit flüchtig rot ansgemalter Kappe dargestellt; in der Rechten hält sie eine Schale und mit der Linken stützt sie eine schlanke Vase von der Lutrophoroi genannten Art auf den linken Schenkel (Vasen dieser Art pflegte man unverheiratet Gestorbenen zu weihen oder an deren Grab zu zertrümmern). Vor ihr steht ein zweites Mädchen, das die Rechte erhebt und in der Linken ein rechteckiges Körbchen hält, ans dem eine rote Binde herabhängt. Oben hängt zwischen den beiden (Mädchen ein Spiegel. Weit älter als diese Gefäße, etwa der Zeit um 800 v. dir. znzn- weisen, ist eine Diiiylon-Schale auf hohem Fuß ans hellgelblichem, im Innern rötlichem Ton mit geometrischen Linien Verzierungen und fliegenden ^'ögeln in dnnkelbranner, stellenweis rötlicher Malerei. Eine kleine Maske der Athene ans gebranntem Ton, vom Anfang des 0. Jahrhunderts, gefunden zu Levadhia in Böotien, zeigt die Göttin mit sjiitz geschnittenem Gesicht, mandelförmigen Angen, lächelndem Munde, vortretendem Kinn, symmetrisch gewelltem Haar und zu beiden Seiten hinter den Ohren herabfallendem, feingefaltetem Kopftuch. Die breite schlichte Bekrönung des Kopfes ist durchbohrt zum Befestigen einer Schnur. Spuren von Rot an den Lippen und Ohren erinnern an die ursprüngliche Bemalung. Ankäufe und Sclienkungen i. ,1. I90S. •299 Von Broiizefreriiteii wurden erwoiben eineStrigilis nndeine,(Tl abel. Diese, gefunden in Attika, ist von griechisclier Arbeit aus dei' Kaiserzeit. Der runde, durch vierseitige Glieder mit vertieften Palmetten unter- brochene Stiel der Hach zweizinkigen Gabel endigt in einen Tierfnß mit gespaltenem Huf. Von geschnittenen Steinen: Ein etwa dem 4. vorchristlichen dahrhundert angehöriger, auf Eretria in Griechenland gefundener goldener Eiliger ring mit einem darin drehbar angebrachten Skarabäus aus rotem Karneol; auf der flachen Unterseite des Käfers ist ein nach rechts gewendeter Greif in geduckter Haltung eingeschnitten. — Ein etwa dem 12. Jahrhundert v. dir. zuzuweisender inykenischer Stein aus hornfarbenem, weißgebändertem Achat, der in Theben gefunden wurde; in den kiirzeiförmigen, doppelt aiisgelibhlteii, in der Hreitachse durch- bohrten Stein ist ein Maultierdoppelgespann eingeschnitten. — Sassa- nidischen Ursprunges ist ein Sie ge Ist ein aus hellblauem, von weißen Bändern durchzogenem Chalzedon von abgerundet kegelförmiger Gestalt; er ist oben zum Durchziehen einer Schnur durchbohrt und zeigt auf der leicht gewölbten ovalen Siegelfläche eingeschnitteu einen mit erhobenen Unter- armen wie anbetend stehenden bärtigen Afann in langem gegürteten Gewände vor einem mit einem Dreifuß und anderem Gerät bestellten PTiiterbau. Endlich ist hier noch der in einem Eelseiigrab bei Aegiou an der Nordküste des Peloponnes gefundenen Bestandteile eines sehr zierlichen antiken Halsschmuckes aus blauem Glas zu gedenken. Die einzelnen Stücke, von denen zwei einmal, die ülirigen je neunmal ver- treten sind, sind gegossen in der Art von Goldplättchen mit Draht und Perlauflagen. Wie sie ursprünglich aneinandergefügt waren, ist nicht festzustellen, jedoch lassen sie sich leicht zu einem Halsschmuck aus einem mittleren viergliedrigen und acht dreigliedrigen Gehängen zu- sammenstellen. Westasiatisclies. Dieser Abteilung wurden nur wenige Stücke hinzugefügt, zu deren Ankauf der Aufenthalt des Direktors in Ilußland Gelegenheit bot. Neu für die Sammlung ist ein persischei- Eingerring von der Art. deren sich die Perser als Auflager für den Pfeil beim Bogenschießen bedienten, ln den schmalzweißen Nephrit sind zierliche Arabesken aus Gold ein- gelegt und dazwischen rote und grüne Edelsteine in Goldfassung. Gleich- falls für uns neu ist ein persisches Eayencegefäß für die Wasserpfeife. An dem gewölbten Bauch sind Mhldgänse zwischen niedrigen Stauden in lebhaftem Blau mit feiner schwarzer Zeichnung gemalt. Sie verraten chinesischen Einfluß, der auch in der Nachahmung eines chinesischen Nienhao als Marke zutage tritt. 23 Museum für Kunst und Gewerbe. 300 Koziika aus Silber und Gold auf Shakudo, von Tonän Soniin. Sat. Gr. Japanisches. Sch wertzierateii. Auch das .fahr 1908 brachte eiiieblicheii Ziuvaclis an japanischen Schwertzierateii. Zn diesem Ankauf bot Gelegenheit die Auflösung einer englischen Saiiimliiiig, deren Grundlage beruhte auf einer von dem bekaiiiiteii Verfasser zahlreicher Werke über Ost asieii, Captaiii F. Rrinkley, in .Tapan erworbenen Sammliiiig; über ihren Bestand gab ein in Japan abgefaßter Katalog kurze Anskiinft. Ansfnhrlicher ist sie zngleicli mit einigen von dem englischen Vorbesitzer hinzngefügten Schwertzieraten ans den Sammlnngeii Hayaslii und Gillot in einem 1906 in London bear- beiteten Katalog beschrieben. Dieser verzeicliiiet 614 Nummern, von denen 99, diircliweg erlesene Stücke, in die hambiirgische Sammlung über- gingen. Nur die wichtigsten heben wir hier hervor. So min 1. An erster Stelle ist zu gedenken eines Schwertmesser- griffes, Koznka, das allen Anspruch darauf liat, ein echtes Werk des Hanpt- nieisters der Yokoya-Sclinle, des 1733 im Alter von 64 Jahren ge- storbenen Soniin zn sein, dessen Bezeichnnng es trägt. Auf dem feinen Nanako-Shakndo der oberen Platte ist in sehr hohem nntersclinitteiien Kelief eine silberne Päonienblüte an goldenem Zweig ziseliert, die Rück- seite aber besteht ans massivem Gold. Auf diesen Schwerfmessergriff bezieht sich eine Änßernng des Captain F. Brinkley im 7. Band seines Werkes „.Taiian and Cliina“ (London 1904). Man könne nicht hoch genug preisen des Soniin Ziselier- kiinst; Leben sei in allem, was er schuf. Ein Päoiiienzweig von seiner Hand unterscheide sich von älinlicheni V'erk anderer Künstler wie eine natürliche von einer papieriien Blume. Und weiter: „Söinin’s work has always beeil so innch valned by .Japanese connoissenrs tliat few geniiine specimeiis seeni to have passed in foreign hands. A noble example was“ (nämlich als ein Teil der damals dem Captain Brinkley gehörigen Saiiiin- Inng) „lately sold by the iirincipal art anctioneers in London, bnt so little did they appreciate it that they gronped it with several ordinary Koznka and sold the whole en bloc ! It is possible that inaiiy English collectors may thns be entertaining angels nnawares.“ Des Captain Brinkley Arger über den Mißerfolg seiner Versteigerung bei Christies ist begreiflich, „die Engel werden aber heute nicht mehr iniwissentlich von Ankäufe und Schenkungen i. .f. 190s. ;ioi englischen Sammlern hewiitet“. somleni haben zum guten Teil in unserem Museum sichere Unterkunft gefunden. An diese Erwerbung knüpft sieh noch eine andere Erfahrung, die bezeichnend ist für die Kennerschaft der japanischen Schwertzieraten-Sammler nnd Beweis ergibt dafür, wie man in Japan den Besitzerwechsel anerkannter, in den Kreisen der Kenner notorischer Altertümer im Auge hehiilt. ln Tokio erinnerte man sich, als wegen der Echtheit jenes Kozuka angefragt wurde, daß dieses Stück dem Captain Brinkley (der als Berichterstattei- für die Times lange in Japan lebte) gehört hatte und früher im Besitz des Daimio von Tsugaru gewesen war. Und durch den Schwertzieratenhändler Aniiya in 'tokio erfuhren wir, daß dortige Kenner unser Kozuka für die einzige bekannte, von dem Meister mit Tonan Somin bezeichnete Arbeit erklärten. Sogar des Verfertigers der silbernen Klinge, die eine Künstlerbezehdinnng nicht trägt, erinnerte mau sich, sie sei eine Arbeit des 1859 gestoi))eneu Köno Haruaki, eines der berühmtesten Künstler des 19. Jahrhunderts. Die Klinge stammt in der Tat nicht ans der Zeit des Somin. sondern wurde im Jahre 1S5'2 von dem damaligen Besitzer des Kozuka bestellt, worüber die Gravierung auf ihr näheres ergibt. Der skizzenhaften ^^'iedergabe des Glücksgottes Fukurokuju mittels Schriftzeichen, die seinen Eamen bedeuten, ist ein Sinnspruch des chinesischen Dichters Su Shih beigefügt: ..Mit seiner Stellung zufrieden sein, bringt das Glück; den Magen nicht übermäßig füllen nnd dadurch die Lebens- geister frisch erhalten; Verschwendung meiden und dadurch Beichtümer anhäufen.“ Diese drei Lehren entsi»recheu den drei Schriftzeicheu, welche zusammen den Namen des Glücksgottes ergel)en ; es sind fuku = Glück, roku = Eeichtum, ju = langes Leben, wobei diese beiden Zeichen ihre Stellung in den Versen vertauscht haben. Ferner besagt die In- schrift, die aus Schriftzeichen gebildete Figur des Glücksgottes sei in dieser Gestalt in der Nacht des 23. Tages des 9. IMonats des .Tahres Kayei 5 ( = 1852) einem 55jährigen Manne, namens Naomasa, im Traume erschienen, nach der Zeichnung dieses Naomasa sei alsdann die Gravie- rung ausgeführt. — So großen Ansehens dieses Kozuka sich, wie schon die dafür angefertigte ungewöhnliche Klinge zeigt, im Lande seiner Ent- stehung erfreute, bietet es doch kein Beispiel jener malerischen Gravie- rung, Yefu-Kebori, auf der Somin I. Ruhm beruht. Es zeigt noch den Einfluß der Gotö-Schule, unter dem Somin als Künstler des Shoguii anfäng- lich gearbeitet hatte. Erst als der Meister durch A'erzicht auf Amt und Gehalt seine künstlerische Freiheit wiedergewonnen hatte, pi'ägte er seinen persönlichen Stil, den dann Schüler, Nachahmer und Fälscher weiterverbreitet haben. Meister der Gotö-Schule. Vier Schwertmessergritfe, Kozuka. von denen drei als Werke älterer Meister auf den Stücken selbst be- 23' Museum für Kunst und Gewerbe. ;dO-2 glaubig't sind durch jüngere Jleister derselben Schule. Als Werk des Yeijö, des 1617 gestorbenen 6. Meisters der Schule, hat Mitsnyoshi (Shinjö), der 15. Meister (gest. 1835), beglaubigt ein Kozuka ans fein- gekörntem Shakndo mit Meerschnecken, Muscheln und Seeigel in hohem Eelief ans Gold und Silber. — Als AVerk des Soknjcö, des 1631 ge- storbenen 8. Meisters, hat Mitsntaka ( Yenjö), der 13. Meister (gest. 178-1), beglaubigt ein Kozuka aus gekörntem Shakndo mit einem Zaum in hohem Eelief mit Auflagen von Gold und Silber. — Ein Kozuka aus gekörntem Shakndo, darauf in liohem Eelief ein menschenleeres Boot mit goldenem Strohdach und silbernem Schneepolster, ist als Werk des Tsujö, des 17-22 gestorbenen 11. (Meisters, beglaubigt vom 12. Meister, dem 17-12 gestorbenen Mitsntada (.Tnjö). Kozuka aus Gold und Silber von Goto Teijo. Xat. Gr. Die Bezeichnung des Teijö, des 1673 gestorbenen 9. Meisters trägt ein Kozuka, auf dessen oberer Platte ans massivem Golde in fein- gekörntem Grund in holiem Eelief ein ans silbernem Spinnennetz entfliehen- des Pferd dargestellt ist. Nur dieser Meister war schon in unserer Sammlung vertreten durch ein Kozuka, auf dessen gekörntem Shakudo- Grund eine Taube und ein Pfeil in goldenem Eelief. Goto Hokio Ichijö, einer der berühmtesten Schwertzieratenkünstler des 19. .Jahrhunderts, hervorgegangen aus einer Nebenlinie der GotcJ- Jleister und im Alter von 87 Jahren 1876 gestorben, war schon durch 11 Arbeiten (^5 Tsuba, 4 Kozuka und 2 Fuchikashira) vertreten. Hinzu- gekommen sind zwei zusammengehörige Fuchikashii-a ans Shibuichi, das eine mit gravierten Kirschzweigen in flachen Einlagen von Gold und Silber, das andere mit gravierten Ahornzweigen in flachen Einlagen von Gold und Kupfer, jenes bezeichnet Goto Högen. dieses Kijuö Ichijö, d. h. der 77jährige Greis Ichijö. Iwamoto -Meist er. Yon den Meistern dieser in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Yedo glänzenden Eünstlerfamilie ist der 1801 im Alter von 58 Jahren gestorbene Iwamoto Konkwan hervorragend fruchtbar gewesen. Die Yielseitigkeit dieses berühmten Jleisters bezeugten in unserer Sammlung bereits 2 Tsuba, 2 Kozuka, 7 Fuchikashira und ein Menuki-Paar. Hinzngekommen sind: ein Tsuba ans gekörntem Shakndo mit einem fliegenden Howo-Yogel in hohem ver- goldeten Kupferrelief, bezeichnet neben den gewöhnlich von dem Künstler Ankäufe und Sclienknng(*u i. J. 1908. 308 geführten Niiinen mit Slinnsliodö. Ein .silbernes Koznka, daranf in zarter Gravierung zwei Affen mit einer Pfirsich. Ein Koznka ans gekörntem Sliakndo mit fliegenden Wildgänsen ans Sliibnichi mit Gdiwungfedern ans .Sliakndo nlier wachsendem Schilf ans zweierlei (fohl, bezeichnet mit einem anderen der von dem Geister geführten Namen: Haknhotei Konkwan und datiert vom .fahre Temniei 4, d. i. 1784. Ein Enchi- kashira ans Shakndo, daranf ileerflsche ans verschiedenen [Metallen mit Angen ans Perlmutter und goldenen Hambnszweigen. Ein Paar [\lennki, jedes in Gestalt einer goldenen Gottesanbeterin, die ihre anfgerichteten Vorderbeine auf ein halbes Kad ans .Sliakndo legt. Ein Paar Meiiuki aus Gold und Shakndo, von Iwamoto Konkwan. Nat. Gr. Omori-Meister. Von den iMeistern dieses in Yedo tätigen Ge- schlechtes ist des Hanptmeisters Ternhide fünfter Sohn, der nm 1809 tätige Hidemitsii, vertreten durch ein Koznka ans Sliibnichi mit einer goldenen Tenfelsmaske und einer silbernen Lotosknospe an langem Stengel auf der Vorderseite und auf der Kückseite einem gravierten Hakai-Vers, dessen Sinn ist, wie auf ein und derselben Kürbisranke Erüchte verschiedener Eorm reifen, so könne der Mensch zu einem Buddha oder einem Teufel sich answachsen. H am an 0- Meist er. Die in der zweiten Hälfte des 18. und der ersten des 19. Jahrhunderts in Yedo tätigen Hamano-Meister waren bisher schon ansehnlich vertreten. Einige nenerworbene Stücke vervollständigen das Bild, das wir uns danach von dem technischen Keichtnm der viel- farbigen Metallreliefs machen konnten, in denen jene Abzweigung der Nara-Schnle sich anszeichnete. Von dem gegen Ende des 18. .Jahrhunderts tätigen Hainano Kaoynki, zugleich mit dessen Nebennamen Gai nn d ö bezeichnet, ist ein Stichblatt ans Shibiiichi, auf dem in flachem, znm Teil versenktem Relief mit erhabenen Einlagen verschiedener [Metalle eine Szene ans der Schlacht bei KaAvanakajima dargestellt ist; auf der Vorderseite Avehrt der auf dem Eeldherrnstiihl sitzende Shingen den ScliAvertangriff des ihn überfallenden berittenen Kenshin durch einen Schlag mit dem Kommandofächer ab, auf der Rückseite sieht man die festen Mauern einer Burg mit Avehenden Eeldzeichen. In gleicher Technik Museum für Kunst und Gewerbe. .S04 verziert ist ein Fudiikashira aus gerauhtem Sliakiulo mit einer Garten- szenerie; ein alter Gärtner liat den Besen beiseite gelegt und schmaucht sein Pfeifchen, mit dessen Ranch er eine auf einem Felsen kriechende Gartenschnecke anbläst. Die Bezeichnung des Hamano Xoriyuki trägt ein Fuchikashira, woranf ein Hofdiener, der das abgefallene Laub eines Ahornbaumes zusammenkehrt. Tsu .limpo, die Bezeichnung dieses älteren Yedo-Meisters trägt ein Fuchikashira ans gekörntem 8hakudo mit Eichzweigen und einem sich an einen dünnen Zweig klammernden goldäugigen Vogel in hohem Relief. Ein Kozuka mit einem glänzendschwarzen goldäugigen Aal, der sich auf gekörnter Shakudo-Fläche schlängelt, ist nur bezeichnet Jimpo. Dieser Künstler war bisher nur durch ein Kozuka mit einer Päonie in hohem Relief vertreten. So gute Arbeiten diese auch sind, darf man hei allen des .Timpo Xamen tragenden Schwertzierateu nicht vergessen, daß dieser im .lahre 1762 gestorbene Meister nicht nur durch die Vorzüglichkeit seiner Ziselierarbeit, sondern auch dadurch sich auszeichnete, daß schon im 18. .Tahrhundert seine M'erke häutig nachgeahmt wurden. Joi, ein Zeitgenosse des tiVii Jimpo, nennt sich auf einem im Vor- jahre erwoi-benen Stichblatt aus Shakudo mit dem chinesischen Teufel- austreiber Shoki in teilweise versenktem Relief mit hohen Einlagen von Gold und Shibuichi Nara Nagaharu; er war einer der drei berühmten Künstler der Nara-Schule zu Vedo und gehört ebenfalls zu den Schwert- zieratenmeistern, deren M'erke früh schon gefälscht worden sind. Kozuka aus Sliakudo mit zweifarbigem (loblrelief von Kiyotsugii. Xat. Gr. Vo s h io ka- Meister. An diesem Kozuka halben zwei Meister der ^’oshioka-Familie zu Vedo ihre Kunst geübt: Kiyotsugu, der ältere schon um 1800 tätige Meister, hat die von gekörntem Shakndo-Grnnd in zweifarbigem Gold sich abhebenden und silljern Ijetauten Reisähren ziseliert, Terntsugu, sein Sohn, die fliegenden Sperlinge auf der Rück- seite aus Shibuichi graviert. Türiüsai Kiyonaga, ein Vedo-l\Ieister aus dem Geschlecht der Fujiwara, erscheint unter den neuen Erwerbungen mit einem aus dem 4. Jahre Tempö = 1833 datierten Fuchikashira; auf einem Grund aus feingekörntem Shakudo auf der Kappe (Kopfstück) ein ruhender Shika- hirsch ans rotem Kupfer mit schwarzem Rückenstreifeu, goldenen Augen- tiecken und goldenem Geweih, auf der Zwinge blühende Herbstptlanzen Ankäufe und Schenkungen i. .1. lilOS. ;dü5 in der Moiidnaclit. Mit der von diesem Meister oft gebrauchten Bezeicliming .ln Ho gen ein Sticliblatt aus Shibuiclii; in negativem Scliattenriß ist ein schlauchförmiger, au einem Pfosten liängender Blumenkorb dargestellt, dem, wiedergegeben in erhabenen Einlagen verschiedener Metalle, einerseits ein blühender Kamelien- und ein lanbloser Hängeweidenzweig, anderseits ein Mnmezweig entwachsen. Eine dritte Bezeichnung des Kiyonaga, .Tnsö flögen, findet sich auf einem Stichblatt ans bräunlichem Eisen mit dem durchbrochenen flachen Belief eines großen Frosches, der, einen goldenen Pinsel haltend, hinter einem niedrigen Tischchen sitzt. Auf dessen silberner Platte ist eine Uta graviert, deren Sinn etwa ist, daß, wie der Frosch mit geblähter Schallblase ([nake, sich der Dichter, obwohl er nur ein ganz gewöhnlicher Dichter, bemühen werde, schön zu dichten. Auf dem Stichblatt wird Kenkö als Verfasser dieser Uta genannt; nach einer Auskunft, die wir Herrn Yasn Kawasaki in Tokio verdanken, ist sie jedoch schon von Enjiwara no Tameaki im .Tahre Yeinin 1, d. i. P293, gedichtet. Denselben Frosch sieht man auf der Bückseite, hier hält er einen Obako-Stengel (V'egerich, Plantago major) wie einen Pinsel, und vor ihm liegt ein Tuschreibstein und ein Buch mit goldenem Titelstreifen, der auf ein V’erk des Kenkö deutet. Der Umriß des Frosches ergibt ein Schriftzeichen, das zu entziffern noch nicht gelungen ist. Nach des Herrn Kawasaki Meinung verspottet die Darstellung des dichtenden Frosches die Verweichlichung des Kriegerstandes, dessen An- gehörige den Pinsel mehr übten als das Schwelt. H i r a t a K e n j ö hat seinem Namen die Bezeichnung Ku- d a i m e , d. h. der neunte Mei- ster, hinzugefügt auf einem Stichlilatt aus bräunlichem Eisen mit einem aus Shibuiclii eingelegten Mumezweig,dessen Blüten in Goldzellenschmelz ausgeführt sind. Nicht be- zeichnet ist ein Kozuka eines anderen Hirata-iMeisters. Auf dem rostroten Fiseiigrund sind zwei Omoto-Pflanzen (Ehodea') in hohem Belief aus blau- grünem Schmelz, grüngebeiz- tem Hirschhorn, blauem Glas- sticWilatt aus Eisen mit Goiazellenschmelz. tluß und Koralle dargestellt. Bez. vom 9. Hirata-Meister. Nat. Gr. Museum für Kunst und Gewerbe. 3()() Xobuyoslii. Von diesem 187!) im Alter von 76 Jahren gestorbenen YedoAIeister ans der Hata-Familie, einem Scbiiler des Jwama Jlasayoslii nnd des Iwama Nobnyuki. ein Sticliblatt aus Shibuichi mit einem Kiogen- Tänzer in Kelief mit Einzellieiten verschiedener Metalle. Ferner ein Koznka ans yiiibnichi, mit einem nach einem (iemälde des Höitsu ziselierten AVespennest nnd der Bezeichnung Shnnö Högen Xobuyoslii. Xatsuü. Dieser bedeutendste Sclnvertzieratenmeister der zweiten Hälfte des 1!). Jahrhunderts war bisher schon vertreten mit vier Stich- hlättern, zwei Koznka nnd zwei Fnchikashira, welche des Künstlers ^Meisterschaft in der Ziselierung mehrfarbiger Metallreliefs bezeugen, so- wie mit einem Koznka nnd einem Kogai. die ihn auch als Meister der in seinen späteren Jahren von ihm bevorzugten maleiischen Gravierung — ,,Kata-Kiri‘‘ — zeigen. Hierzu gehört auch das neu erworbene Koznka aus hellem IShibuichi, auf dem in gravierten flachen Einlagen von Silber, zweierlei Gold und Shakudo zwei Reiher im Lotossumpf dargestellt sind, wie die Inschrift besagt „nach einem Gemälde des Jo Ki im Winter des Jahres Kayei 4“ = 1851. Xatsuo, der damals erst '23 Jahre alt war, fügte hinzu „ich verehre dies meinem hochverehrten Herrn Xarabayashi“. — Das Gemälde des Jo Ki, eines im 10. Jahrhundert n. Chr. lebenden chinesischen Malers, dessen Xame in China Hsü Hsi lautete, eifreute sich als Vorbild besonderer Gunst bei den japanischen Schwertzieratenkünstlern. Außer jenem Koznka des Xatsuo besitzt die Sammlung schon ein von Yasuchika II (gestorben 1747) ziseliertes Stichblatt und ein Tsuba sowie ein Fnchikashira von Mitsuhiro, einem in der ersten Hälfte des 1 fl. Jahr- hunderts in Kioto tätigen Meister, auf denen in erhabenen Einlagen verschiedener Metalle derselbe A’orwurf wiedergegeben ist. Ein Kake- mono, das von einem japanischen Maler vor etwa hundert Jahren nach demselben Bilde des Jo Ki kopiert ist, befindet sich ebenfalls in der Sammlung. Kioto-Meister. In der Gruppe der Kioto -Meister, die ihre Kunst von Ozuki Mitsuoki ableiten, gehört Sasayama Atsuoki il8l3 bis 1891), dessen Skizzenbuch wir im vorigen Jahresbericht erwähnten. Seinen Xamen tiägt ein eisernes Stichblatt, das ein Stück Holz mit aus- gewitterten Jahresringen und großen Ameisen aus Sliakudo wiedergibt. Von Shogintei Tomei (1817 — 1870), dem Meister der Hirseähren, von dem ein Fnchikashira mit der Jahrzahl 1852 schon länger in der Sammlung, kam hinzu ein Koznka aus Shakudo mit einem Korb, einer Matte und Hirseähren in sehr hohem Relief mit Goldauflagen. Von dem in der Provinz lyo tätigen Kunishige ein mokkoförmiges Tsuha aus Gelbmetall mit blühenden Tessen-(Clematis-)Ranken einerseits. Asagao-(Convolvulus-)Ranken anderseits, in flachen Einlagen aus Shakudo und Silber. Ankäufe und Schenkungen i. J. 1908. 307 Von dem in Mito nm ]7S)0 tätig-en Sngriyama Tokicliika ein Tsuba aus bräunlidiein Eisen mit der ilondsichel. \\'ülkenlinien und einem Hasen in negativem Schattenriß, dazu einem zweiten Hasen in liohem Goldrelief. Von dem zu Honjo in der Provinz Dewa lebenden Meister Slii- yöken Taira no Mototane ein Fiichikasliira ans leicht g-erauhtem Shakndo mit einem Gewimmel goldener und grauer langfüßiger Sjiinnen in goldenen Netzen. Dazu zwei Stichblätter gleicher Arbeit und gleichen Vorwurfes; auf dem einen nennt der Meister sich Chiba Mototane. auf dem anderen Zökosai Mototane. M'enn auch bei den Neuerwerbungen die M'erke der jüngeren, im 18. und 19. Jahrhundert tätigen Meister im \*ordergrunde stehen, fehlt es dabei nicht an Stichblättern älterer Zeit, darunter sind auch vorzügliche Beispiele schöner Stilisierung von einfachen Vorwürfen, die ohne dekorative Zutaten anderer Metalle in Schmiedeeisen kraftvoll wiedergegeben sind. Bezeichnet ist nur eines die- ser älteren Stich- blätter, das in durchbrochenem, doppelseitigem, weich modellier- tem Eelief, nm- spannt von einem schlichten Keif, sechs große Mu- meblüten, ab- wechselnd von der Gber- und der Unterseite ge- sehen, darbietet. Im Katalog der Sammlung Gillot ist dieses ausge- zeichnete Tsuba unter Nr. 1455 aufgeführt als ein M'erk des jün- geren Kinai , es ist jedoch deutlich bezeichnet von Miöchin Yoshihisa, der in der zweiten Hälfte des 17. .Jahrhunderts in der Provinz Yechizen tätig war. Stichblatt aus Eisen von Miochin Yoshihisa, 17. Jahrh. Nat Gr. Museum für Kunst und Gewerbe. ;f(),S Zwei Sticlihliitter verti'eteii mit ihrem flachen Belief auf tlunner Kisenplatte den Stil der als Kamakur a- Arbeiten bekannten eigenartigen Gruppe. Das eine zeigt den negativen Schattenriß einer großen fliegenden Libelle und beiderseits eine Brücke und verstreute Kirschblüten. Das andere hat sechsfach ausgebuchteten Umriß mit sechs herzförmigen Durch- brechungen und Eeliefs mit landschaftlichen Darstellungen, einerseits eine Pagode und ein Strohdach neben einer Brücke über einem bewachsenen Gewässer, sowie die Mondsichel über einem Ahornbaum, anderseits eine ähnliche Darstellung mit einer Kiefer anstatt des Ahorns. Beide Tsuba gehörten früher Herrn T. Hayashi. Stiflibliitt aus Prisen iiii Stil iler Namlian-Tsuba Nat. Gr. Die Grui)pe der als Xamban-Tsuba bekannten Stichblätter wird diu’ch das hier abgebildete große Tsuba vorzüglich vertreten. Wie bei dieser ganzen Gruppe macht weniger der auf chinesische Vorbilder zurück- zuführende Stil mit dem unregelmäßigen Geschlinge magei'er Banken, in Ankäufe und Schenkungen i. .1. 1908. ;k)!» das Tiertio-uren eins'efüol sind, als die Ansfiilirung' dieses Stück bedeutsam, ln den sich vollnind dnrchscliling'enden, vielfach unterschnittenen Eanken sind hier die zwölf Tiere des cliinesischen ^l'ierkreises ann-ebrachf. 1 )er Mittelstreifen des dreifachen Kandes ist aus hohlen Perlen gebildet, die jede eine kleine beweg'liche Eisenperle einschlieljen. Die Tiere, und der L’and sind leicht golden tauschiert. lin Gegensatz dazu zeigen kräftigen rein japanischen Stil die folgenden Stichblätter. Stichl)latt aus Eise«, Musashi-Motiv. Nat. Gr. Eines, das aus sehr dickem Eisen geschmiedet und durchbrochen ist, in Gestalt von Grashalmen, die mit Tau beperlt sich in Kreisbogen kreuzen und durch ihre Umrisse an die Mondscheibe erinnern. Darin erkennen wir in konzentrierter Vereinfachung jenes alte von Dichtern besungene l\Iotiv vom Geiild von Musashi, auf dem der Mond über den wogenden Hahnen des Susuki-Grases untergeht. Ein anderes, ebenfalls aus sehr dickem Eisen gearbeitet, das mit der in symmetrischem Aufriß wiedergegebeneu großen Tempeliiforte und der kleinen stilisierten Kiefer das Motiv des Tempelhofes von Sumiyoshi 310 Museum für Kunst und Gewerbe. Stichblatt aus Eisen, Sumiyoshi-JIotiv. Nat. Gr. wieder^ibt. Ein gleiches Stichblatt ist abg'ebihlet iils ein berühmtes Tsuba aus dem Besitz des Daimio Arima in einem nur hand- schriftlich bekann- ten Blich eines un- bekannten Verfas- sers unter dem Titel ,,Töbanfn‘‘,d-lbBuch der Stichblätter, in dem viele eiserne Stichblätter alten Stiles abgebildet sind lind von dem auch die Bibliothek des Museums bei Herrn Haras Aufenthalt in Japan eine Abschrift erwerben konnte. Net Silke. Aus der vom Prinzen Heinrich von Bourbon, Grafen Bardi, in Venedig hinferlassenen Sammlung japanischer Kuusfsachen konnten noch einige auserlesene Netsuke erworben werden. Darunter ein im Rausche schlafender Shöjö, geschnitzt aus braunem Holze und bezeichnet Bifu Ikkwan. d. h. Ikkwan aus der Stadt Nagoya in der Provinz Owari. Von diesem Meister, den Brockhaus in seinem großen Werk über die japanischen Kleinschnitzer als einen der ausgezeichnetsten Künstler des 10. Jahrhunderts rühmt, besaßen wir schon ein Netsuke aus dunkel- brauiiem Holz in Gestalt einer mit einer Bohuenschote beschäftigten Ratte. Pie Meister, deren Namen die übrigen aus braunem Holz ge- schnitzten Netsuke dieses Kaufes tragen, waren bisher nicht vertreten. Es sind: Okatomo, ein Meister des 18. Jahrhunderts, der einen ruhenden Dcliseu lebensvoll geschnitzt hat. — Kagetoshi, der eine am Strande liegende Muschel gebildet hat, aus deren Schalenspalt eine Duustwolke quillt, in der des Drachenköuigs Palast sichtbar wird, eine Anspielung auf die in Japan volkstümliche Erklärung der Entstehung von Luft- spiegelungen aus dem Hauch der Veuusmuschel. Wie ein von Brockhaus erwähntes datiertes Netsuke bezeugt, arbeitete Kagetoshi in den 40 er Ankäufe und Schenkungen i. J. 1S)08. :di I Jiiliren des 19. Jahrliiinderts. — Giokuseki, ebenfalls ein ^feister des 19. Jalirlinnderts, dessen Namen eine Eatte trägt, welche, die linke Vorder- pfote liochliebend, sich in das Fell beißt. Eine unter unseren Netsukes bisher nicht vertretene Technik zeigt ein Zö-Döjin bezeichnetes Netsuke in Knopfforin mit hohem aus glänzend schwarzem Lack geschnitzten Eelief auf rotem, mit Wellen gemustertem Lackgrund. Die Schnitzerei stellt auf der Oberseite wachsendes Pfeilkraut und einen kleinen Taschenkrebs dar, auf der Unter- seite drei wappenartig angeordnete Schmetterlinge. Zr> - Döjin, auch Tamakaji Zökoku genannt, letite von 1806 bis 1869. Japanische Töpferarbeiten. Nur wenige Gefäße wurden dieser Abteilung hinzugefügt. Hervor- zuheben ist eine Schüssel, welche alle Merkmale der in älterer Zeit in der Provinz Owari angefertigten Shino-Ware zeigt. Der schwere hartgebrannte Scherben ist mit dicker weißlich durchscheinender, einem Zuckerbeguß vergleichbarer Glasur so unregelmäßig gedeckt, daß diese hie und da den Grund freiläßt und in Buckeln, auf der Unterfläche in hängenden Tropfen zusammengeflossen ist. Einige mit breiten Pinsel- strichen flüchtig hingeworfene Pflanzenmotive schimmein bläulichgrau durch die Glasur, deren großen Kracklinien gebräunt sind. Für den japanischen Kenner gilt als ein Zeichen hohen Alters, daß glasurf’reie Stellen der Unterfläche tief rostrot gefärbt erscheinen, wie bei den alten chine- sischen Seladonporzellanen. Chinesisches. Nur zwei Porzellangefäße wurden der Sammlung hinzugefügt. Aus dem Nachlaß des Grafen Bardi in Venedig eine flache Schale mit dem Nienhao des von 166'2 bis 1723 regierenden Kaisers Kanghi. Bemalt ist die Innenfläche der 32 cm im Durchmesser großen Schale in Unterglasur- blau mit Wolken und Drachen, einem großen vierkralligen im Spiegel und zwei kleineren fünfkralligen auf dem Eande; die Drachen und die Wolken sind mit grüner Schmelzfarbe gedeckt, welche die blaue Untermalung schwarz und durch die Kontrastwirkung den Grund violett erscheinen läßt, — Das andere Stück aus dem hiesigen Handel, eine tiefe Kumme von 24 cm Mündungsweite, mit dem Nienhao des Kaisers Kienlung, der ebenfalls 60 Jahre, von 1736 — 1796, den Thron inne hatte. Die Außenwandung ist in Unterglasurblau bemalt mit reichem Geranke, worin Chrysanthemumblüten und inmitten dieser sechsmal ein Schriftzeichen für ,.Langes Leben“. Dieses sowie der ganze Grund ist mit zitronengelbem Schmelz gedeckt; das obere Eandornament und das Wellenornament am Standring stehen in hellbläulich grünem Grund. iluseum für Kunst und Gewerbe. ;di-j Die Bibliothek. (Gesclieiike kunstgescliiclitliclier Werke. Das verfiossene Jalir liat der Bibliothek des Museums melir wertvolle Gaben geViracbt als irgend eines seiner Yorgänger. Ohne die zahlreichen kleineren ^'eröffentlic■hungen, welche der Anstalt im Schriftenaustausch regelmäßig zugehen oder als Geschenke an die Anstalt oder persönliche Gaben an den Direktor ihr zuliossen, hier eiwähnen zu können, muß einiger Werke von hervorragendem Werte um so mehr gedacht werden, als es sich zumeist um solche handelt, welche auf Kosten von Regierungen oder Privatleuten herausgegeben und käuflich nicht zu beziehen sind. Als der Direktor im vorigen Sommer die Kunstsammlungen der kaiserlichen Eremitage in St. Petersburg besichtigte, wurde ihm durch gütige Vermittelung des Barons A. von Foelkersam. Oberkonservators der Abteilung der Kostbarkeiten, gestattet, auch die schwer zugänglichen Edelschmiedearbeiten und Porzellane des Garde-meuble im Winterpalais zu besichtigen. Außer anderen Porzellanen werden dort bewahrt das berühmte, in der Porzellanmanufaktur von Sevres für die Kaiserin Katharina 11. angefertigte Service und der Tafelaufsatz, den Friedrich der Große in der Berliner Porzellanmanufaktur als Geschenk für die Kaiserin hersteilen ließ. Französische Goldschmiede des 18. Jahrhunderts, deutsche, italienische, russische Goldschmiede, vorwiegend in der Zeit der großen Kaiserin, doch auch ihrer Yorgänger und ihres Sohnes, haben von ihrem Besten beigesteuert. So überreich auch der Silberschatz im Kreml zu IMoskau, den der Direktor kurz zuvor besichtigen konnte, an älteren AYerken der deutschen und englischen Goldschmiedekunst sich dargeboten hatte, übertraf ihn der Silberschatz im Garde-meuble doch an Kunstwert und Seltenheit der einzelnen Gefäße und Geräte. AYar jener zum großen Teil zusanunengellossen durch Geschenke fremder Füi'sten und Städte, so sprach sich in den für den persönlichen Gebrauch der Herrscher bestimmten Tafelgeräten im AA’interi)alais der erlesene und zugleich über unbegrenzte Alittel verfügende Geschmack derjenigen aus. durch welche dieses Gerät in den Besitz der kaiserlichen Familie gelangt ist, an erster Stelle Katharinas 11. Da linden sich von Frangois Tlnnnas Germain ein Tafelservice mit den schön.sten Terrinen und drei gi’oße Tafelaufsätze, von E. .1. Auguste, dem Hofgoldschmied Ludwigs XAk, vier Tafelservice, von Roettiers, dem Nebenbuhler Augustes, ein Tafelservice, zu dem außer hunderten anderer Gefäße Terrinen gehören, und so weiter bietet sich im Haushalt des AA’interpalais und anderer russischer Kaiserpaläste eine Fülle erstklassiger Edelschmiedearbeiten der besten französischen Aleister, wie sie kein anderer Ort der AA’elt vereinigen kann. Das Inventar dieses Silbergerätes Bibliothek. Bi;i hat Herr A. von Foelkersam vissenscliaftlicli bearbeitet und das kaiser- liclie Haiisniinisteriinn in zwei Bänden drneken lassen, in russischer Sprache mit einem, den wiclitigsten Inlialt wiedergebenden Auszug in französischer i'bersetznng unter dem Titel ,.lnventaire de rArgenterie, conservee dans les garde-meubles des l’alais imperiaux; Palais d'hiver, Palais Anitchkov et Chateau de Gatchino. Edition du ilinistere de la Maison de Sa IMajeste rEmiierenr redigee par le Baron A. de Foelkersam. St. Petersbourg 1!)07“. Der Wunsch des Direktors, dieses für das Studium der französischen Goldschmiedekunst des 18. Jahrhunderts unentbehrliche Werk zu besitzen, wurde, ehe er noch ausges])rochen war. auf das liebens- würdigste erfüllt. Bei seiner Bückkehr nach Hamburg fand der Direkter bereits das Werk vor. Se. Exzellenz der kaiserlich russische Geschäfts- träger in Hamburg, Herr von Arsenieff, hatte es bereits im Aufträge seiner Begierung dem Senate füi- das hamburgische Jluseum überreicht. Neben den vorzüglichen Heliogravüren der Hauptstücke sind darin die sämtlichen Stempel der Edelnietallgeräte abgebildet, und zwar hat, wie zur Xachachtnng zu empfehlen ist, Herr von Foelkersam die Stempel. Beschau- und IMeisterzeichen vergrößert wiedergegeben. Dies erleichtert das Studium und verhindert, daß Fälscher das Werk als unmittelbare Duelle für die Stempelung von Nachahmungen lienutzen. Bücher, welche die Silberstempel in der Ausführungsgröße wiedergeben, werden nur zu leicht zu einem Leitfaden für Betrüger. Später empfing das IMuseum durch Se. Plxzellenz Herrn von Arsenieff noch ein zweites wichtiges ^^'erk, die ebenfalls auf Veranlassung der kaiserlich russischen Begierung herausgegebene Geschichte der k a i s e r 1 i c h r u s s i s c h e n P 0 r z e 1 1 a n - M a n 11 f a k t u r von ihrer Gründung im Jahre 1744 bis zum .fahre 1 904. Die in Deutschland wenig bekannten sehr maiinigfachen Erzeugnisse, Dosen, Gefäße, Figuren, verleugnen den Einfluß der deutschen und in späterer Zeit der französischen Vorliilder keineswegs, bieten aber auch, besonders in den Figuren, rein russische Motive. Von besonderem Interesse ist, daß die Geschichte der Manufaktur bis in unsere Tage fortgeführt wurde, ein Vorzug, den die westeuropäischen Monographien deutscher und französischer Manufakturen sich haben entgehen lassen. Ein zweites für die Geschichte der Goldschmiedekunst sehr wichtiges AVerk, das die im dänischen Nationalniusenni bewahrten Trinkhörner und Silbergefäße behandelt, verdankt das Museum dem k ö n i g 1 i c h dänischen Kultusministerium und dem Direktor jenes Museums, Herrn Dr. ir. Mollerup. Herausgegeben ist es mit Hilfe einer außerordentlichen Bewilligung des Ministeriums für Kirchen- und Unterrichtswesen unter dem Titel: „Drikkehorn og Solvtöj fra Middelalder og Benaissance“ von der zweiten Abteilung des Nationalmuseums durch Museum für Kunst und Gewerbe. ;-}U Jf)i-freii Olrik. Beschrieben und durch zahlreiche in den Text ein- geschaltete Abbildnugen vürznglich wiedergegeben werden die ‘24 in vergoldetes Knjifer oder Silber gefällten mittelalterlichen Trinkhörner des IMnsenins, eine Anzahl jüngerer des 1(5. und 1 7. Jahrhnnderts, znin Teil ans Island stammender, in der Einleitung dazu auch verwandte Stücke in anderen Museen, dabei das dem hambnrgischen Museum gehörige 'l'iinkhorn der Flensburger Tischler. Ein zweiter Abschnitt, eingeleitet durch eine kulturgeschichtliche Abhandlung, ist den silbernen Trink- gefällen gewidmet. Der dritte Abschnitt behandelt die silbernen Löffel, deren das Nationalmuseum eine grolle Anzahl besitzt. Im vierten Abschnitt werden die Silberfunde in dänischem Boden besprochen, eine merkwürdige Spezialität des Nationalmuseums, dem kein anderes IMusenm etwas Ähnliches zur Seite stellen kann. Wohl ist das alte dänische Gesetz, das alle Bodenfunde aus Gold oder Silber der Krone zusprach, eine kräftige Stütze des Museums gewesen, diesem die zumeist in den kriegerischen Zeiten des 17. Jahrhnnderts vergrabenen Schätze bei ihrer Aufdeckung zuzuführen, aber viel wäre dem Museum doch entgangen, wenn das in ganz Dänemark verbreitete Verständnis für die Imndes- altertümer und die allgemeine V'ertschätzung der öffentlichen Sammlungen nicht mitgeholfen und die Leitung des IMuseums nicht verstanden hätte, diese Kräfte auf den richtigen Wegen zu erhalten. Erstaunlich ist, was auf diese Weise an kleinen silbernen Gefäßen, Kleingerät, Ketten und anderem Schmuck zusanunengetlossen ist, zumeist solchen aus dem 17. Jahrhuudert, der Münzfunde nicht zu gedenken. Gleiche Ursachen haben bekanntlich der ersten Abteilung des dänischen Nationalmuseums zu seinem unübertroffenen Keichtum an vorgeschichtlichen Altertümern verholfen. Ein ebenfalls vom dänischen Kirclien- und Unterrichtsministerium herausgegebenes und der Jluseumsbibliothek als Geschenk über- wiesenes, von dem Direktor der 11. Abteilung des Nationalmuseums Herrn Dr. W. Mollerup verfaßtes V'erk schildert die Tätigkeit dieser Ab- teilung des Museums vom Jahre 1892 bis zum Jahre 1908. Die Wirk- samkeit der Anstalt erstreckt sich nicht nur auf die Vermehruug und Instandhaltung der Sammlungen, sondern auch auf die Denkmalspflege (Mindesmaerkernes Bevariugj. Dem Text eingeschaltete Abbildungen veranschaulichen die nach beiden Kichtungen entfaltete Tätigkeit. Wieder- holt sind den Aufnahmen alter Bauten in ihrem überlieferten Zustand deren Aufnahmen nach der Herstellung gegenübergesetzt. Ein sich auf die Jahre 1891 bis 1908 erstreckendes Verzeichnis der auf Staatskosten wieder hergerichteten Altäre. Epitaphien, Grabsteine. Taufbecken und anderen Kunstaltertümer in Kirchen zeigt, welche Beachtung die dänische Begierung und das Nationalmuseum der Erhaltung der Landes- altertümer anch außerhalb der Museen widmen. Bibliothek. Bl.') In diesem Zusammenhang ist auch des stdion tViilier dem iMiiseiim von dem königlitdi dänischen Kultus- und Unteiiichtsministerinm ^e- schenkten großen Werkes über die in Dänemark hewalirten Altäre des späteren ]\Iittelalters zu gedenken. Hei’aiisgegeben wurde es auf \ er- anlassung dieses Ministeriums im .Tahre 189.Ö unter dem Titel ; „ Altertavler in Danmark fra den seneie Middelalder “. In 71 ]>hotogra])hischen Aufnahmen großen Jlaßstahes sind die Gemälde und Schnitzwerke der bedeutendsten Altäre in Kirchen Dänemarks vorzüglich wiedergegehen, dazu in einem von Francis Hecket verfaßten Textbamle eingehend lieschriehen. Als Geschenk ist unserer Bibliothek ferner der große Katalog einer der bedeutendsten Pariser Sammlungen von Knnstaltei'tümern des Mittel- alters und der Renaissance, der „Catalogne raisonne de la Collec- tion Jlartin le Roy Paris, DtOG — 1908“ durch Herrn Martin le Roy überwiesen worden. Dieses kostbare, unter der Leitung des Herrn .1. ,1. Marquet de ^'asselot, conservateur adjoint am Museum des Louvre, herausgegebene M'erk, nach Ausstattung und Inhalt einer der vornehmsten Kataloge, die jemals einer derartigen Sammlung gewidmet wurden, ist mit dem 4. Bande zum Abschluß gelangt. Der erste, von .1. .1. M arquet de Vasselot verfaßte Band behandelt die Werke der mittelalteilichen Goldschmiede- und Emaillierkunst. Den eingehenden Beschreibungen von 48 auserlesenen, auf B4 Tafeln in Heliogravüre dargestellten Gegenständen hat der Veifasser wichtige kritische, technische und literaiiscdie Bemer- kungen hinzugefügt. Im zweiten Band behandelt Raymond Koechliu, der Sekretär der „Amis du Louvre“ und selber ein feinsinniger Sammler alter Kunst, in gleich gründlicher Weise die mittelalterlichen Pllfenbein- und Holzskulpturen, denen etliche Bildwerke aus Stein und gebranntem Ton (dabei auch einige ans jüngerer Zeit) sich anreihen, im ganzen 62 Gegenstände, die auf .48 Tafeln abgebildet sind. Im dritten, mit B.I Tafeln ansgestatteten Band besjiricht Gaston (Migeon, der Konseivatoi- am Museum des Louvre, 26 Bronzen und verschiedene Kunstgegenstände, einige Lederarheiten und persische Teppiche. Louis Metman, der Konservator des Musee des arts decoratifs, die Möbel. Den vierten Band hat wieder Marquet de Yasselot bearbeitet, er behandelt ausführlich 18 in ebensovielen Heliogravüren dargestellte Stickereien und Tapisserien. In diesem Zusammenhang ist nochmals der schon kurz erwähnte, von Herrn Martin Bromhery und seiner Gemahlin, geh. Kann, geschenkte, dem Katalog der Sammlung Mai tin le Roy gleich prachtvoll ausgestattete „(’atalogue de la collection Rodolphe Kann, Paris 1907“ anzu- führen, mit dem Herr Rudolph Kann kurz vor seinem Tode seiner glänzenden Sammlertätigkeit ein Denkmal gesetzt hat, das nach dei' in- zwischen erfolgten Yerstreuung seines Kunstbesitzes seiner Lebensarbeit 24 llusenm für Kunst und Gewerbe. 31() als Kunstsammler clauenides Andenken sichert. Der erste Band ist dem Mittelalter und der Kenaissance pfetvidinet und beschreibt 8(i in Helio- gravüren abgebildete Kunstwerke, Majoliken, Bronzen, Goldschiniede- arbeiteii, Uhren, Miniaturen n. a. Der zweite Band umfaßt die Werke des 18. .Tahrhnnderts, in denen der Enhm der Kannschen Sammlung (von der unvergleichlichen Gemäldesammlung abgesehen) hauptsächlich beruhte; 245 Knnstsachen werden beschrieben, unter denen die Möbel und vor allem die wundersamen Tapisserien in den Vordergrund treten. Als Verfasser der kurzen, den Heliogravüren beigegebenen Beschreibungen nennen sich der Pariser Expert .Tiiles (Mannheim und für die Manuskripte und Bücher Edouard Hahis. Endlich ist noch dankend zu erwähnen der von der Direktion des Bayerischen Nationalmuseums übei’sandte Katalog des enroi)äischen Porzellans des Bayerischen Nationalmnseums. Dieser von Herrn Dr. Friedr. H. Hofmann bearbeitete Katalog zeichnet sich durch sein- sorgfältige Literaturnachweise vorteilhaft aus. Auf 72 Lichtdrncktafeln sind alle Hauptstücke gut abgebihlet. Die Stammbücher. Seit Jahrzehnten schon besitzt das Museum in seiner kulturgeschicht- lichen Bildersammlung eine Anzahl Bildchen aus dem Jenaer Studenten- leben, wie solche von berufsmäßigen Kleinmalern um die Mitte des 18. Jahrhunderts auf Blätter vom Foi-mat der damals ül)lichen studentischen Stammbücher gemalt wurden, um den Eintragungen in diese als Wid- mungen hinzugefügt oder als Erinnernngsblätter in den Büchern bewahrt zu werden. Die Mannigfaltigkeit der uns gehörigen Blätter, die in so großer Zahl anderswo nicht vereinigt zu sein schienen, regte dazu au, als die dreihundertjährige .Inbelfeier der Universität Jena nahte, diese Bildchen, von denen einzelne schon hier und da nach unseren Blättern veröffentlicht waren, einmal vollständig herauszugeben, zugleich mit einer eingehenden Erläuterung der dargestellten Örtlichkeiten und Bräuche. Herr Dr. Edmund Kelter unterzog sich dieser Aufgabe mit hingebender Sachkunde. Erst dank der von ihm glücklich gefundenen Deutungen der vielen Einzel- heiten auf den Bildchen konnten diese in Wahrheit eine lebensvolle An- schauung vermitteln von dem Studentenleben, wie es sich auf der Uni- versität Jena in den dreißiger und vierziger Jahren des achtzehnten Jahrhunderts abspielte, „in der Zeit, zu der Hagedorn und KTopstock die Alma mater an der Saale besuchten, in der Zeit, wo der junge Lessing in dem benachbarten Leipzig studierte, in jenen wilden Jahren, die Zachariae den Hintergrund gaben für sein komisches Heldengedicht, den 1744 erschienenen Eenommisten“ (Edm. Kelter). Unter dem Titel „.lenaer Studenten leben zur Zeit des Eenommisten von Stammbilclier. o I 7 Zacliariae“ — „iiacli Stanimbuclibildeni aus dem Besitze des liam- buroeta laureatns nobilis caesarens, vom 2. Aug. 1620. Aus der ■wortreichen Eintragung dieses lorbeergekrönten Dichters seien hier angeführt die Verse: „Qnid mihi Kunst ohne gunst, (piid weit mihi protest ohne gelt, Quid kunst, gunst. weit, gelt, si Sine vita deo est“. Zwei Eintragungen, obwohl gleichfalls von Nürnbergern, doch datiert aus Straßbnrg, .Tanuar 1613, die eine des Maximilian (jlhafen, die andere des Bartholomaeus Bnscreit verraten die Hand eines weniger kunstgeübten Wappenmalers. Nur wenig jünger ist das vorwiegend in den .fahren 1619 bis 1621 benutzte Stammbuch des Breslauers Haus Heintze. Auch nachdem von den ursprünglich in diesem Buche, einem (-iesclienk des Herrn Hermann Schwencke senr. für die Bibliothek des Mnseums, enthaltenen Bildein, wie ein Vermerk eines Vorbesitzers auf dem letzten Blatte i. J. 1864 besagt, „durch eine profane Hand sündlicher Weise mehrere der schönsten Zeichnungen herausgeschnitten sind“, ist dieses Stammbuch mit seinen 41 Bildern noch eines der schönsten aus der Blütezeit der Breslauer Staminbuchmalerei. Karl Masner hat seiner gedacht in seiner Abhandlung „Die schlesischen Stammbücher nnd ihre künstlerische Aus- schmückung“ im IV. Band von „Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift, Neue Folge, Breslau 1907“. Von den Bildern unseres Buches spricht er neun als Werke des Breslauer Stammbuchmalers Andreas Henipel ans Brieg an. Obwohl dieser seine Stammbuchbildchen in der Kegel nicht bezeichnete, konnte Masner seine Malweise durch eine persönliche Widmung auf einer Malerei von seiner Hand a. d. .1. 162,') f'eststellen. Andreas Hempel wurde 1610 in Breslau Meister und starb im 46. Lebens- jahre am 9. November 1627. Er hat in die.ser Zeit die Breslauer Stamm- buchmalerei l)eherrscht nnd unzählige V'appen und zahlreiche Bilder dafür geliefert. Ihm gehört das Beste im Stammbuch des Heintze. Die von Masner dem Hempel zngewiesenen Blätter stellen dar: (S. 100.) Einen Storch, der mit seinem Schnabel die Nase eines auf seinem Bauche angebrachten menschlichen Gesichtes faßt — als Bild zum Spruch „Nosce te ipsnm“. — (S. 105.) Unter einem Baume auf lasenbewachsenem Erdreich ein vornehmes Paar in der Zeittracht; die Dame mit einem Museum für Kunst und Gewerbe. Notenbiicli auf dem Schoß, der Herr die Laute spielend. — (S. 106.) Pyramus und Tliishe: Nächtliche Szene; von der Mondsichel matt beleuchtete Berglandschaft; im Vordergründe neben dem Baume stürzt Thisbe sich in das Schwert des zu ihren Füßen ausgestreckten Geliebten. — (S. 110.) In einer Fi'ühlingslandschaft ein junges Mädchen in der Zeit- tracht, Blumen pflückend, mit denen sie schon ihre Schürze gefüllt hat; vor ihr steht Amor — als Illustration zu dem Spruche „Ahundantia contemptum parif‘, den lateinische Verse dahin weiter erläutern, wenn die Jungfrau stärker duftende Blumen finde, verachte sie die zuerst ge- pflückten, so sei der Weiber Geist wandelbar. — (S. 11.3.) Zwei bärtige Männer, beschäftigt mit der Pflege eines jungen Baumes, als Illustration zu den Versen; „Obschon Paulus pflanzt mit Fleiß, Apollo nach vermögen begeußt ohu Gottes Segen ist umbsonst Alle Menschen Jlüh, Arbeit und Kunst“. — (S. 135.) „Viel Wunder im Weinfaß“ — illustilert durch einen unter einem Faßbock liegenden Mann, der sich den roten Weinstrahl aus dem Spundloch in den Mund laufen läßt und nun in einer dem Faß entschwebenden Wolke alle M'underdinge schaut, die eines Mannes Herz erfreuen mögen: Waffen und Musikinstrumente, Spielbretter und Geld, Pferde und jagdbare Tiere, Häuser und Weiber und Narren- kappen — dazwischen aber auch wimmelnde Fliegen und Libellen. — (S. 137.) Eine Allegorie des Erdenwallens: in einer Landschaft zwischen einem grünenden und einem dürren Baum eine auf der Nabe eines wage- recht liegenden Rades balanzierende Kugel aus blauem Glas, in deren Innerem eine bebaute Berg- und Wasserlandschaft erscheint; ein reich- geputzter junger Kavalier schreitet von lechts heran und scheinbar ins Innere der Kugel, die er zur Linken als ein Greis verläßt, der nur noch einen Schritt hat bis zum offenen Grabe. — (S. 140.) Eine wunderliche Allegorie: zwischen einem belaubten und einem dürren Baum ein Jüng- ling, der mit der linken Hand auf sein in der geöffneten Brust sichtbares Herz zeigt, dazu die M’orte: „Eheiuid in der Not, Freund in dem Tod, Freund hinter dem Kücken, das sind drei starke Brücken.“ — (S. 14‘2.) Das feinste und lustigste Bild dieser Reihe: einen widerspenstigen Ochsen vorwärts zn treiben bemühen sich zwei Männer in dei' Zeittracht, dei' eine zieht ihn an den Hörnern, der andere schlägt ihn mit einem Stecken; dai über schwebend das Wappen des Stifters, der in der Unterschrift den Anlaß dieser Bestellung erklärt: „Erasmus Volquadt seinem lieben Freundt Hans Heintzen als in sein Vatter eistmal von Haus vei'schicken wollen, Anno 1620 d. 15 May.“ Dazu auf der gegenüberstehenden Seite ein längerer poetischer Erguß, in dem ein im väterlichen Hause erzogenes Kind einem groben Rind verglichen Avii'd, „denn es führt ein unartig unhöflich Leben, stößet und schlägt umb sich eben, wie das wild unver- nünftig Vieh Drumb gar weislich die Alten Besser zu sein dafür Stammbücher. 3-23 gehalten, daß ein Jün^liii^ verscliicket werd, denn erzogen beins Vaters Herd, damit er lerne Höt'liclikeit, gute Sitten und Geschicklichkeit — n. s. w.“ , Sehr weit in der Welt heruingekominen zu sein scheint, wenn wir nach dem Stammhuch urteilen dürfen, der junge Hans Heintze trotz so eindringlicher Mahnung keineswegs. Was von siiäteren Eintragungen sich findet aus den dahren 1621 und 22, reicht nicht über die schlesischen Städte Liegnitz und Schweidnitz hinaus; Breslau Itleiht ganz im Vorder- grund. Von den zum Teil sehr guten M'apiienmalereien dürften die schönsten ebenfalls als Werke des Hempel anzusprechen sein. Ein Ver- gleich mit den nur wenig älteren MMjtpenmalereien im Stammhuch des Johann Christoff Egen fällt jedoch zugunsten der Eürnherger M'appen- maler aus. An diesen merkt man, wie noch die strenge heraldische Schulung, die vom Mittelalter durch Dürers Wappenhilder überliefert war, fortwirkt, in Breslau dagegen treten schon knorpelhatte Formen in den Helmdecken auf. Masner hat nachgewiesen, daß, wie wohl die meisten Stammhuch- malei' jener Zeit, auch Andreas Hempel die Vorwürfe für seine Bildchen nicht in jedem Falle seihst erfand, sondern aus gedruckten Büchern schü]»fte, wie sie in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in großer Zahl erschienen waren, und unter Benutzung der zwischen den Bildern eingeschalteten weißen Blätter, auch der Vordrucke für M'appen, un- mittelbar als Stammbücher dienten. Eines der verbreitetsten Kiipfer- stichhücher dieser Art, dem schöne Wappenmalereien und handschriftliche M'idmungen eingefügt sind, besitzt die Bibliothek des Museums. Es ist das von den Brüdern Joh. Theodor und Joh. Israel de Bry, Frank- furter Bürgern, im Jahre 1596 herausgegebene Buch unter dem Titel „Weltliche lustige neuwe Kunststück, der jetzigen Welt lauft fürbildende Fast dienlich zu einem zierlichen Stamm- und M'appenbüchlein“ — mit dem lateinischen Titel : „Emblemata saecularia mira et iucnnda varietate saeculi huius mores ita exprimentia nt sodali- tatnm symbolis insigniisipie conscribendis et depingendis peraccomoda sint." Freilich waren auch die Stiche in diesem Buche und in denen seiner Art keineswegs alle Originale ; ihre Herausgeber und Stecher schöpften ihrerseits ihre Vorbilder, wo sie konnten. Unter den wenigen Eintragungen in unsere Ausgabe der de Bry- schen Emblemata ist Hauptblatt das große, von den wilden Männern gehaltene Wappen Carl Günthers, Grafen zu Schwarzbin-gk und Hohnstein vom Jahre 1610. Über dem Wappen steht der M'ahlspruch des Grafen J. C. B. M. B. G., was zu deuten ist: „Jesu Christi Blut, mein bestes Guf‘. Dies M'appen ist gemalt auf die Eückseite des Kupferstiches, der einen von der Kupplerin zum Lager einer Buhldirne geführten Kavalier Museum für Kunst und Gewerbe. 3-_'4 darstellt. Als Gegenstück liat Ludwig Günther, Graf zu Scliwartzbnrgk und Hohnstein, sich eingetragen, nicht mit dem Wappen, das schon sein Bruder widmete, sondern mit einem Kavalier, der einer eleganten Dame das Geleit gibt — über dem lockenden Bildchen steht aber der warnende Sinnspruch: „Viuit post funera virtus“. Die auf den Einband gepreßten Jnitialen JGGVHZBVM mit der Jahrzahl 1G08 würden, richtig ge- deutet. den ei’sten Besitzer dieses Stammbuches nennen. Die traurigen Zeiten des Dreißigjährigen Krieges trennen die vor- erwähnten Stammbücher der deutschen Spätrenaissance von den folgenden Stammbüchern unseres Besitzes. Ein sehr kleines Stammbuch, in Querformat von nur 14.5 zu 85 mm Blattgrüße (ein Geschenk der Frau L. J. M. Wift, geh. Schul dt) legte sich Johannes Michael Hammer aus Eömhild in Franken im .Jahre 1662 au. Es bietet nur wenige unbedeutende Malereien, am Anfang das redende JJ'appen des Besitzers (zwei gekreuzte Hammer) und danach als erste Eintragung — von des Besitzers Hand — den oft angeführten Spruch des rinl. Melanchthou „Duas propter causas inscribimus aliorum libris rogati: primo, ut librorum possessores olim recordentur, suisque posteris indicent, quibus in locis et quo tempore versati sint. Secundo, ut certa habeant testimonia, (luibuscum familiariter vixerint et qui vera amicitia illis fuerint conjuncti“. Zu welcher Zeit der Besitzer eines Stammbuches an verschiedenen Orten sich aufgehalten hat, für ihn selber und für seine Kachkommen in Erinnerung zu halten, und über seinen Umgang und seine Freundschaft Zeugnis zu geben, dieser zweifache Zweck lag in der Tat den deutschen Stammbüchern vom 16. bis 18. Jahrhundert zugrunde, bis veiänderte Sitten und Anschauungen im 19. Jahrhundert die Stamm- bücher raschem Verfall zuführten. In welchem Grade jener Zweck auch nach Jahrhundei’ten noch durch ein sorgfältig geführtes Stammbuch erfüllt werden kann, wird Dr. Kelters Ausgabe unseres Stammbuches des Andreas Chemnitius darlegen. Die IMehrzahl der Eintragungen umfaßt die Studienjahre des Hammer auf den Hochschulen zu Leipzig und AVittenberg; auch in .Jena. Erfurt, Magdeburg hat er sein Stammbuch vorgezeigt. Daß er im Sommer 1665 seine Studien noch nicht beendet hatte, sagt die Eintragung eines Pastors und Superintendenten in Eömhild, der ihm in diesem .Jahr Glück wünscht zu den bis dahin gut fortgeführten Studien. Ihofessoren aller Fakultäten haben sich eingeschrieben, auffallend viele mit so schöner Handschrift, daß manche Gelehi'te unserer Tage sich beim Durchblättei'u dieses 250 Jahre alten Stammbnches schämen müßten. Die meisten haben sich mit kurzen lateinischen Gemeinplätzen abgefunden, als da sind: „Alea portio in coelis'“ — „Tempore Tempera Tempora'“ — „Vincit, (pii patitur“ ..Primum hominis tribunal conscientia'“ — „Non est mortale quid opto“ Staninibüclier. :vi:^ — dabei aber ihre Fakultäten und Titel auzugeben, auch der Hüflichkeits- t'urineln sich zu bedienen nicht unterlassen, tlegen das Lateinische tritt die deutsche Sprache zurück, ausnahmsweise werden fienide lebende Sprachen angewendet, öfters das Hebräische nnd sogar Arabische, woraus wir vollends schließen dürfen, daß Joh. i\Iichael Hammer sich der Theologie widmete. Die studentische Wanderschaft hat ihn auch einmal nach Holstein geführt. Im August lß65 schreibt ihm .loh. Daniel ]\[ajor, Hedicus Ordinarius Keipnblicae Hamburgensis und designierter Professor der Hedicin für die neue Univeisität in Kiel zu Gottorf unterwegs („in itinere“) einige AVorte ein. Alajor hatte, wie uns das Lexikon der ham- burgischen Schriftsteller belehrt, ebenfalls in AA’ittenberg studiert, aber schon in den Jahren 1654 — 58, nnd IßßO in Padua promoviert. Als Hammer in AN ittenberg studierte, lebte Alajor dort als praktischer Arzt, 1664 wurde ei’ als Pestarzt nach Hamburg beinfen. Bei seinem Zusammen- treffen mit Hammer in Gottoif mag eine frühere Bekanntschaft erneuert worden sein. Beweise dafür, daß Hammer seine Studien in Kiel fort- setzte, bietet sein Stammbuch nicht. Er scheint aber sich mehrere Jahre in Norden aufgehalten zu haben, denn unter dem ‘21. Alai 166!) lesen wir in seinem Stanunbnch „zu gutem Andenken seinem getreuen Keise- gefährten Johann Alichael Hammer Stiul. S. S. von Bomhilt, welcher mit mir von Hamburgch gereiset bis Eisenach. Johann Alartin Schröter, Alercator.“ Ein kleines Stammbuch, das ausschließlich in .lena erfolgte Ein- tragungen aus den Jahren 1718 bis 1719 enthält, läßt den Namen des Alannes veiinissen, dem die 182 Eintragungen gewidmet sind. Die Höf- lichkeitsfloskeln und Freundschaftsbetonnngen, die die Schreibenden ihren Namen vorausschicken, nehmen zumeist weit mehr Kaum ein, als der Spruch selber am Kopfe des Blattes, und nie entschlüpft den Schreibenden der Name des Besitzers des Buches, der immer nur als dominus possessor, amicus, frater angeredet wird. Die Sentenzen, AA'ahlsprüche, AATdmungen nnd kurzen A'erse sind vorwiegend in lateinischer Sprache, öfters in französischer, weniger oft in deutscher, bisweilen in italienischer, ver- einzelt in englischer Sprache abgefaßt und nur von drei W’appenmalereien und einer breitspurig allegorisierenden Zeichnung begleitet, welche die Eroberung eines Herzens mit dem im Grundriß einer Festung an- gedeuteten regelrechten Angriff mittels Laufgräben nsw. darstellen soll. Als neu begegnet uns der Brauch, daß bisweilen Eintragungen auf sich gegenüberliegenden Seiten durch eine gemeinsame Überschrift die Be- deutung beigelegt wird, die Schreiber seien ihrerseits durch Freundschaft miteinander verbunden. So verknüpfen zwei Niederländer, Baldninus von der Aa aus Leyden und Antonius Boss aus Breda, im .Tahre 1713 ihre AA'idmungen durch die über beide Seiten fortlaufenden AA'orte „Haec Museum für Kunst und Gewerbe. 3-2 () pagina jniigit aniicos“. Auch den Brauch, daß der Besitzer das Ableben eines Freundes im Stammbuch durch Beifügung eines Kreuzes vermerkt, bezeugt dieses namenlose Buch. Der Eintragung eines Kommilitonen, des Livländers E. M. de Nolcken, vom 19. März 1714, fügt der Anonymus gar viele Jahre danach hinzu: jener, ehemaliger außerordentlicher Ge- sandter in St. Petersburg, sei 62 Jahre alt am 18. Oktober 1755 in Stockholm gestorben. Auf die Innenseite des goldgepreßten Lederdeckels sind rotgedrnckte Ansichten Jenas aus dem Verlag von Caspar Junghanß geklebt: das „Collegium Jenense“ aus der Vogelschau und der „Prospect des Jenischen Mareks'“ mit dem Blick auf das Eathaus und die Apotheke. Nach der Zeit ihrer Entstehung würden sieh hier anschließen die unbekannten Jenenser Stammbücher, in denen sich die Bildchen befanden, welche Herrn Dr. Kelter für sein eingangs erwähntes Buch die Unter- lagen boten. Noch im Zusammenhang mit einem Stammbuch, dem sie lose eingefügt waren, sind im Vorjahre noch mehrere, jene Bildchen er- gänzende Malereien, ersichtlich desselben Jenenser Stammbnchmalers, in den Besitz des Museums gelangt. Dargestellt sind: 1) ein Stoßdnell in- mitten des Jenaer Mai'ktplatzes, anf dem man das Eathaus in seiner seit 1755 veränderten Gestalt mit dem Mittelturm erblickt. Ein dichter Kreis zuschauender Studenten umgibt die Duellanten, andere eilen herbei, ebenso einige Universitätsdiener mit dem Ausruf „halt, halt, sub poena relegationis. Friede im Nahmen des Hrn Prorektors!““ 2) Ein nächt- liches Vivat. 3) Ein Besuch im Gasthause zu Zwätzen. 4) Ein Ausflug ins Eanhtal. Die Studenten haben ihre Böcke ausgezogen und vergnügen sich beim Kaffeetrinken, Fechten, Einschneiden ihrer Namen und Eauchen aus langen Tonpfeifen; einer bringt einer Dame den Kaffee. Diese Blätter haben schon Seitenstücke unter denen unseres älteren Besitzes, neu sind die folgenden: 5) „Das sollenne Begräbniß der Landsmanschafft Maschen d. 13. Janr. 1765, des Nachts um 12 Uhr.““ Studenten bilden einen Kreis um einen Scheiterhaufen, der inmitten eines Platzes auf- lodert. Aus den Fenstern blicken Zuschauer, die Brennholz herab werfen. Studenten schleppen Holz herbei oder tanzen zur Musik. Eingeschrieben sind die Eufe „hei'unter Holz““ — „alle Thüren herbei !'“ — „Vivat, wer tidel ist immerzu!““ — ,. Vivat, wer morgen schwänzt!““ — „Plazplaz!““ — „Habt ihr keine Fensterladen ?'“ — „Her die Weinzeichen!““ — „Vivat unser Begräbniß.““ — „Aufgewickst ihr jMusikanten !““ 6) Abschied eines Freundes von dem Studenten P. Peters en aus Husum, dem ersten Be- sitzer des Buches. Die beiden Fi eunde reichen sich die Hand im Vorder- gründe einer Landschaft, in der ein Säulendenkmal, „monumentum ami- citiae“, steht. Eechts die Abreise Petei'sens nach Kötschau zu; seinem Wagen geben berittene Kommilitonen das Geleite; andere erwarten ihn bei den Häusern Kötschaus, sein Wohl zu trinken „in einer ganzen bou- Stammbücher. ;t_'7 teille“, „hocli ! vivat der Herr Aliituriens Herr P. unser bester Freund und Laudsuianu“. Auf einem Blatt in den Wolken: „Adjeu mein Herzens- freund — Der Himmel segne Dich -- Du hast es treu gemeint — leb ■\vohl, gedenk an mich.“ 7) Ein Titelblatt mit allegorischen Frauen- gestalteu, im Hintergrund eine Landschaft, zu beiden Seiten Arcliitektur ; in einer Kokoko-Kartusche die Inschrift ..Hemoriae perenni Patronorum, Fautorum, Amicorum Album hocce sacrum esse ciipit P. Petersen C. (\ C. Schleswico Husumens.“ — Nicht häutig nennt sich der Eigner so offen in seinem Stammbuch, und in manchen Fällen ist der erste Besitzer eines Stammbuches gar nicht oder nur mit seinem Familiennamen zu ermitteln, der einem seiner Freunde beilänlig aus der Feder getlossen ist. Das Stammbucb des Petersen enthält auf seinen .S47 Seiten Ihö Ein- tragungen aus den Jahren 1764 — 66. Schleswig-holsteinische Namen finden sich 39 darunter und dabei eine Eintragung Heinrich Christian Boies, der 1744 zu Meldorf geboren, 1764 — 67 in Jena die Rechte studierte und 1770 in Göttingen den ersten deutschen Musenalmanach hei'ausgab. Boie trägt sich mit einem Gedichtchen ein von einer Art, für die in den Stammbüchern jener Zeit sonst die französische Sprache das gewandtere Ausdnicksmittel bot. Auch in Petersens Stammbuch be- gegnet uns eine Phillis, die anfänglich von Lysander dreißig Schafe für einen Kuß fordert — aber „le leudemain — plus sage aurait donne moutons et chien pour un baiser, que le volage ä Lisette donnait pour i'ien.“ Und ein andermal erlebt eine Isabelle ein hier nicht wieder- zugebendes „henreux qui-pro-(pio“. Der deutsche Dichter des „Hainbundes“ ist hier noch ganz auf demselben Wege: „Liebes Mädchen, laß dich küssen, sj)rach ich neulich zu Clarissen“ — beginnt er, um zu enden: „Und ihr Auge schien zu sagen, wer wird lange fragen?“ — „Seitdem“, fügt Boie iu ungebundener Rede hinzu: „Seitdem, bester Petersen, liin ich klüger geworden: ich frage nicht mehr, — merke Dir auch diese Lehre, wenn Du sie anders noch brauchest . . . .“ Geschriel)en in Jena, den 12. März 1766. Der Brauch der Verknüpfung zweier Eintragungen findet sich auch hier. Der von Boie beschriebenen Seite steht gegenüber die Widmung des Job. Matth. Klefecker aus Hamburg vom selben Tage „Der Busen eines Freundes bleibt auch abwesend ein Himmel“ und über beide Seiten laufen am oberen Rande die Worte „Guten Morgen, liebes Brüderchen “ . Den äußeren Verfall des Stammbuches im eigentlichen Sinn be- zeugt ein studentisches Stammbuch des 1767 zu Hamburg geborenen Johann Anton Rudolf Janssen aus dem letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts. Es ist kein gebundenes Buch, sondern besteht aus Eiuzelblättern, die lose in einem Umschlag liegen. Die Wappen haben ilu'e Bedeutung verloren, sie kunstvoll darzustellen hat man längst ver- Museum für Kunst unil Gewerbe. :f-J8 lernt, die Kleinmalei’. weldie noch um die Mitte des 18. Jalirliunderts iirheiteten. sind verscliwunden. Knpferstichvordrucke, welche in ihren ornamentalen Eintassnnofen mehr oder minder große Stellen für die Ein- tragungen freilassen, führen zn öder Gleichmäßigkeit der äußeren Er- scheinung und zwängen die Handsclirift in bestimmte, mit \orliebe läng- lich ovale Eeldei-. Der Wiedeiholdsche Verlag in Göttingen lieferte, wie für viele derartige Stammbücher von Studenten, auch die Vordrucke für dieses Buch. .Tanssen beginnt seine theologischen Studien 1790 in Göttingen oder, wie einer seiner Freunde schreibt, ,, Leinathen“. Im Oktober 1791 bezielit er die Universität .Tena, die in seinem Stamm- buche einmal ,. Saalathen“ genannt wird. Schon im Februar 1792 finden wir ihn wieder in Göttingen, wo er bis in den März 1793 verweilt. Auf die unbeschi-iebenen Rückseiten der Blätter aus der Studienzeit sind bisweilen Schattenrisse derer geklebt, welche auf die Vordei’seite ihre Widmung schiieben. Die Eintragungen triefen von Tugend, Freund- schaft und Edelmut. ,. Wahrheit gegen Freund und Feind“ — „Mit dem zufrieden sein, was Du hast tun können und das Übrige der Nachkommen- schaft überlassen“ — „Freundschaft ist die Würze des Lebens“ — „Nicht bloß für diese Unterwelt schließt sich der Freundschaft Band, wenn einst der Vorhang niederfällt, wird eist ihr Werth erkannt“ — „L’amicizia e la piu sacra legge del mondo“ (Goldoni) — „Reinen Herzen nur duftet der Abendthau der bunten Lenzfiur“. — Für den Ausdruck solcher Ge- fühle uud Gedanken werden alte und neue Dichter zu Hilfe gerufen. Kaum daß hier und da ein M'ort erinnert au Ungebundenheit studentischer Lebenslust, der wir in den nur wenige .Tahrzehnte älteren .Tenenser Stammbüchern unseres Besitzes begegnen. Verschwunden sind auch die zweideutigen Liedchen französischen Geistes. Ersatz bietet etwa eine M’idmung wie diese vom Dezember 1792: „Ehre die Weiber! Liebe wird Dich die Natur lehren und einer Biederdirne Huldkuß es Dir beweisen, daß Gottes Liebe sich in schönster Pracht zeigte, als sie das Weib schuf!“ Die von dem Hamburger M. H. Schröttering im Mai 1791 eingeschriebene horazische Mahnung „Nunc est bibendum nunc pede libero pulsanda tellus“ steht ganz vereinsamt da und kanm, daß einige Zeilen andeuten, in den Kreisen des Studiosus .Tanssen habe man von den weltbewegenden Dingen, die zur selben Zeit in Frankreich sich zutrugen, etwas erfahren. „Ein Mann von Ehre tut aus Grundsatz, was ein Mann von Religion aus Furcht tut“ wird in fehlerhaftem Englisch dargeboten. Indem einer schreibt „Omnia credo. quae credenda sunt, sed Deum esse non credo“, will er damit etwas ganz anderes sagen, als die Gottheit leugnen. Über .Janssens fernere Schicksale und literarische Wirksamkeit berichtet ausführlich das hamburgische Schriftstellerlexikon. 1803 ward er Registrator an der Stammbücher. 3-29 Stadtbibliotliek und verfaßte deren neuen Noniinalkatalog. Erst 1809 promovierte er in Göttingen zum Doktor der I’liilosophie. Ans demselben Jahre, zugleich dem seiner Verheiratung, datiert die letzte Elintragung in sein Stammbuch, die ein dankbarer Schüler ihm widmet. Als Nachmittags- prediger an Vorstadtkirchen und seit 1816 als Oberküster an der St. Petri- kirche lebte er noch lange in seiner Vaterstadt. Erst 1849 starb er im 83. Lebensjahre. Hei dem gi’oßen Brande von 1842 verlor er seine reiche Bibliothek — sein Stammbuch aber aus der Studienzeit wurde gerettet. Das jüngste unserer Stammbücher ist ein iin Jahre 1908 erworbenes studentisches Stammbuch, dessen Eintragungen in den Jahren 1811 bis 1813 auf der Universität Jena, im .Jahre 1815 in Göttingen vollzogen sind. Wie das Stammbuch des J. A. E. Janssen. besteht dies um zwei Jahrzehnte jüngere des Studiosus von Holleben aus losen Blättern in einem EJtui aus Pappe. Sämtliche Widmungen stehen teils auf der Eück- seite kleiner radierter Landschaftsbildcheu, teils in der Luft dieser Bildchen selbst. Die Landschaften sind einfache Ansichten ohne künstlerischen Wert aus dem Verlag von Wiederhold oder Grape in Göttingen, bei einigen, ohne Angabe des Verlegers, nennt sich Jj. Hess als Zeichner und Stecher. Zumeist stellen sie die Umgebungen Jenas oder Göttingens dar, doch sind auch Gegenden entlegenerer Gebiete, so der Eheinfall bei Schaffhausen und Teils Kapelle, vertreten. Der gemeinsame Goldschnitt läßt vermuten, daß die Bildchen schon von Anbeginn an zum „Album" vei-einigt werden sollten. Ein gründlich verändertes Bild bieten die Ein- tragungen ihrem Inhalt nach, wie durch die häutige Beigabe von sog. „Ziikeln", den Jlonogi’ammen studentischer Verbindungen, zumeist einer Saxonia oder Vandalia nebst allerlei Beizeichen, die dem nicht Ein- geweihten unverständlich, aber bis auf den heutigen Tag in studentischen Kreisen üblich sind. Auffällig ist, daß der von den älteren Stamm- büchern unseres Besitzes nicht bezeugte Brauch sich breit macht, den Widmungen ein „HemoriaP“ hinznzufügen. das sind knajipe Aufzeichnungen über allerlei mit dem Eigentümer des Stammbuches gemeinsam erlebte Kneipereien und „Suiten’*, die oft sehr wenig zum Ernst der \Mduuing und dem Elrnst der Zeiten stimmen, aber wertvolle Aufschlüsse bieten über das studentische Leben jener Zeit. Ganz verschwunden ist das Ijatei- nische, fast ausnahmslos sind die Widmungen deutsch geschrieben ; die Handschriften drängen zur Verkleinerung der Buchstaben, da in den Lufträumen über den Ijaudschaften der Eanm beengt war; im allgemeinen verschlechtei'u sie sich im Vergleich mit den Stammbüchern älterer Zeit, immer aber sind sie noch besser, als sie in einem Stammbuch unserer Tage sein würden. Im Gedankeninhalt steht die Eh’eundschaft noch im Vordergründe. 330 Museum für Kunst uml Gewerbe. treten die nioralisclien und religiösen Sinnspruclie zurück. Was die Geister jener Tage der Freindlierrschaft nnd des Freiheitskanipfes be- wegte, blitzt liie nnd da auf, ohne jedoch die Stimmung zn beherrschen. Gleich die erste Widmung eines Studenten der Theologie vom 24. August 1811 läßt leben, „wem Liebe im Herzen glüht und wer für Freiheit den Schläger zieht“. Und im September danach schreibt ein anderer Theologe die Verse ein: „Wie die Väter laßt uns handeln, frei und muthig laßt uns wandeln! Unsere Zierde und Gewinn, sei ein achter deutscher Sinn“. Darunter gekreuzte Stoßschläger, wie sie in Jena bis weit ins 19. Jahrhundert üblich waren, neben einem Zirkel der Saxonia und dem Symbolus: „Freiheit, Tugend, Vaterland“, aber gleich darunter das Me- morial: „Concert in Erfurt. Traubenklemmerei und Mostmacherei. Eitt nach Weimar, wo Dn stürzest. Deine Konditionen mit Chokolade nnd Käse; Unser wechselseitiger Pump.“ Kitte nach Weimar werden öfter erwähnt in den Memorialen. Um die Mitte des März 1813 drängen sich die Eintragungen. „Ernst ist das Leben und jetzt ernster denn je“ — dieses Jahnsche Wort begegnet uns wiederholt. Aber man erinnert sich dabei noch froh der gemeinsamen Vergnügungen, aus deren Einzelheiten und den verschiedenen Memorialen dem Besitzer des Stammbuches eine Art Tage- buch seiner Burschenzeit sich bot. Ein am 17. März 1813 eingeschriebenes IMemoriale zu einer Widmung von der Hand des W. Cellarius lautet: „Wir finden uns in Jena wiedei'. — Reise nach Rudolstadt. Nachtquartier in Kahle. Reise nach Weimar. Räuber. Quartier bei Cotta. Hohl- städt. Iphigenia — etc. etc.“ — Der 17. März 1813 war der Tag des Aufrufes Friedrich Wilhelms 111. „An mein Volk“. Rückzugsgefechte der abziehenden Franzosen erregen die Gemüter. „Ins Feld, in die Freiheit gezogen“ schreibt mit den Worten des Dichters ein Stud. jnris; ein andei'er Freund schreibt: „ln unsern Adern jauchzet die Lust, Wir deutschen Männer wir werfen die Brust dem Feinde entgegen“, und ein dritter, ein Stud. med., schreibt fünf Tage nach jenem Aufruf: „Der Bursche zieht für seine Brüder den Bundesschläger muthig blank, nnd sinkt er schwer getroffen nieder, der Brüder Freyheit ist sein Dank.“ Danach bricht das Tagebuch ab; erst im Jahre 1815 beginnen die Ein- tragungen wieder, in Göttingen jetzt. Jene Lücke erklärt uns das letzte der 67 Blätter, auf dem J. F. F. A. Zachariae aus Göttingen „dem ältesten seiner Freunde“ am 6. Oktober 1815 in Uckersleben ein Wort der Entsagung („Freiheit ist nur in dem Reich der Träume“) einschreibt, und folgendes Memorial hinzufügt: „Schon in der frühesten Jugend lernten wir uns kennen; Du hast schon lederne Hosen an. Die Bekanntschaft wird oft in Deinem Geburtsorte erneuert. Du wirst Papst und ich Kar- dinal. Du ergreifst das d eutsche Schwert in Göttingen. Später kehrst Dn nach Göttingen zurück und lebst dort in der Gesellschaft Bibliothek. :V6l Haiikels und Kartlis, mit mir oft vergnügt. Wir reisen emilicli in patriam und Dil wirst als l’liilister von mir getrennt. Also Adien.'* Wie viele Burschen, war auch von Holleben mit ins Feld gezogen. Als Metternich und der Bundestag im Jahre 181‘d die vier Jahre voiher in Jena ge- stiftete „deutsche Burschenschaft“ verboten, saß von Holleben schon im Philisterium. Die Aufstellung der Bibliothek. Mit dem Anwachsen der Bibliothek und der Sammlungen der knnst- und kulturgeschichtlichen Abbildungen, der Ornamentstiche, der Hambiu'- gensien und sonstigen Einzelblätter, führt die Eaumnot, mit der sich diese Abteilung der Anstalt abtinden muß, von Jahr zu Jahr zu schwierigerem Dienst, sowohl was die innere Arbeit der Anstalt, wie die Bedienung der Benutzer der Bibliothek betrifft. Von diesen seltener benutzte Bücher, manche ältei-e M erke und ganze Keihen von Zeitschriftenfolgen mußten in den Schränken der Mobelabteilung verteilt weiden; die Bücher über Ostasien in euro])äischen Sprachen im neuen Amtszimmer des Direktors, diejenigen über Keramik und Glas im Arbeitszimmer des ersten Stock- werkes untergebracht werden. Die Ornainentstichsanunlnng wurde eben- falls in das neue Amtszimmer des Direktors überführt, wo auch die mit der Denkmäleraufnahme zusammenhängenden Zeichnnngen, Aquarelle und Photographien Platz fanden, während die übrige Hamburgensiensammlung im früheren Amtszimmer des Direktors, jetzigen des Assistenten Herrn Dr. Stettiuers verblieb. Die übrigen Abteilungen der im ganzen auf 1457 Kasten (1114 des Normalformates, 314 des Doppelformates und "iü des größten Formates) augewachsenen Sammlung der Einzelblätter sind verteilt in Eäumen, die zugleich als Magazin für Sammlungsgegenstände dienen, für die es, wie z. B. für die Mehrzahl der Musikinstrumente, au Schauräumen gebricht. Nur durch fortgesetzte Absonderung und zum Teil auch Magazinierung der weniger benutzten M'erke wird sich der Betrieb der Bibliothek auf dem laufenden erhalten lassen. Da ältere Bestände von Büchern, die angesichts der Fortschritte der A\'issenschaft überflüssig wären, bei unserer noch jungen Bibliothek in erheblicher An- zahl nicht sich finden, muß nicht selten auch auf die beiseite gesetzten, in anderen zum Teil abgelegenen Eäumen bewahrten Bücher zurück- gegriffen werden. Die dadurch bewirkte Erschwerung des Bibliothek- dienstes hat auch zur Eolge, daß wir leider noch nicht die Bibliothek des Museums nach dem A'orbilde verwandter Anstalten den Besuchern auch allabendlich offenhalten können. Dies zu erreichen wiid erst mög- lich sein, wenn die geplante iJierführung der gesamten Bibliothek und des Lesezimmers in zusammenhängende Eäume des ersten Stockweikes erfolgt sein wird. 382 Museum für Kunst und Gewerbe. Heraldische Ausstellung. Ein Ausflug, den Mitglieder des Heraldischen Vereins „Zum Klee- blatt“ in Hannover Mitte .Tnni nach Hamburg unternahmen zur Besichti- gung hiesiger Sammlungen, bot uns Anlaß, ans dem reichen, in den Sammlungen des Museums für Kunst und Gewerbe verstreuten heraldischen Material die für die Wappenkunde wichtigeren Altertümer zu einer Aus- stellung zu vereinigen, für die sich in den bereits im Umbau vollendeten, aber noch nicht ihrer Bestimmung gemäß eingerichteten Zimmern der Mübelabteilung passende Eänme zeitweilig darboten. Soweit die Gegen- stände von ihren Standorten entfernt werden konnten, wurden Holz- schnitzereien, Steinbildwerke, Metallarbeiten, Porzellangefäße, Steinzeug- krüge, Gläser, Textilien, Bucheinbände, Stammbücher usw. in jenen Zimmern vereinigt. Die bereits in den neuen Zimmern des ersten Stock- werks geordnet untergebrachten Fayencen wurden, soweit sie heraldisch bemerkenswerte Malereien darboten, dui'ch Beifügung von Zetteln anf- tälliger Färbung aus ihrer Umgebung hervorgehoben. Diese in Abwesen- heit des Direktors von Herrn Dr. Stettiner beschaffte Ausstellung wurde, nachdem sie ihrem nächstliegenden ZAveck gedient hatte, noch für einige Zeit dem allgemeinen Besuch freigegeben. Für das Museum hatte diese Veranstaltung den ei’freulichen Erfolg, daß die Bestimmung mancher an Gegenständen der Sammlung angebrachten Wappen, die wir bisher nicht deuten konnten, herbeigeführt wurde. Herrn P. H. Trümmer, der uns schon früher gelegentlich in heraldischen Fragen beraten hatte, ist das Museum zu besonderem Dank für die Mühewaltung verpflichtet, deren er sich für die Bestimmung vieler bisher unerklärten ^^'appen unserer Sammlung unterzog. Dank seiner allzeit hilfsbereiten Kennerschaft konnten die W'appenakten unseres Inventars, in denen farbige Abzeich- nungen aller mit Wappen verzierten Gegenstände der Sammlungen ver- einigt sind, wesentlich vervollständigt und in einigen Fällen weitere für die Entstehung der Altertümer bedeutsame Aufschlüsse gewonnen werden. Im besonderen gilt dies auch für unsere Sammlung alter Petschafte, von denen diejenigen der geistlichen Körperschaften und der Zünfte bereits seit einigen .fahren in guter Ordnung zur Schau gestellt sind, diejenigen der Städte, des Adels und der Bürger aber noch der Schaustellung harren, die erst erfolgen soll, wenn diese Abteilungen zu mehrerer Voll- ständigkeit gediehen, auch Gelasse und Raum für sie vorhanden sein werden. Die Vorträge. Während des Winterhalbjahres 1908 auf 1909 hielt der Direktor Dr. Brinchnann des Sonntagsmorgens von 9 bis 10 Uhr 19 Vorträge über ausgewählte Gebiete des Kunstgewerbes. Die Auswahl der Stoffe erfolgte Franz August Fölsch-Stiftung. 333 im Anscliluß an neue vviclitige Erwerbungen für die Sammlungen oder die Bibliothek, an Veränderungen in der Anordnung der Sammlungen oder an Erfahrungen auf sommerlichen Eeisen des Vortragenden. Wie in früheren Jahren war die frühe Tagesstunde gewählt, nm mit den Teilnehmern je nach dem besprochenen Thema die damit verknüpften älteren Bestände der Sammlung besichtigen zu können, ohne mit den Besuchern des JInsenms zusammenzutreffen. Besprochen wurden die Möbel in ihrer neuen Auf- stellung; die Ausstattung der Möbel durch Intarsia; Münzbecher; Jledaillen und Münzen an Gerät und Schmuck; der Silberschatz im Kreml zu Moskau und die russischen Drahteniail- und Niello -Arbeiten ; die geschnittenen Gläser; die bunte Hafnerkeramik der Renaissance; die Palissy-Fayencen; die Delfter Fayencen; die Anfänge des Meißner Porzellans; das Porzellan von Sevres; das englische Steingut und Steinzeug und das Werk des Josiah Wedgwood; das chinesische Porzellan; das japanische Porzellan; die japanischen Töpferarbeiten, insbesondere des Ninsei und Kenzan; der japanische Earbenholzschnitt (in 3 Vorträgen, 1. die neuen Erwerbungen; 2. die illustrierten Bücher des 18. Jahrhunderts, Hoknsai und Hiroshige; 3. der japanische Earbenholzschnitt unserer Zeit im Dienste kunstgeschicht- licher Veröffentlichungen); die in früherer Zeit versteigerten liambur- gischen Privatsammlungen (Rödings Museum und Sammlung Joh. Paul), die jüngst erst als Ganzes ins Ausland verkauften Sammlungen der Herren H.Wencke und Julius Campe, sowie die in Berlin zur Versteigerung gelangende Sammlung des Herrn Hermann Emden. Die Franz August Fölsch-Stiftung. Im vorigen Jahre haben wir ausführlich bei’ichtet über die von dem am 20. November 1893 gestorbenen Herrn Franz August Fölsch letzt- willig begründete, vorzugsweise zur Hebung des Knnstgewerbes bestimmte Stiftung, über deren Einkünfte der Direktor des Museums füi- Kunst und Gewerbe gemeinsam mit dem Direktor der Allgemeinen Gewerbeschule zu verfügen hat. Das Vermögen der Stiftung erfuhr 1908 durch die ver- gleichsweise Schlichtung eines zwischen den im Testament bedachten Stiftungen und einigen Erben des Stifters schwebenden langwierigen Rechtsstreits einen weiteren Zuwachs von M 4497,88, so daß der Bestand nunmehr M 228 517,52 beträgt. Ein weiteres Anwachsen des Kapitals wird zu erwarten sein, wenn diejenigen, welchen die Stipendien der Franz August Fölsch-Stiftung zu ihrer Ausbildung verholfen haben, durch eigenen Erwerb in eine Vermögenslage gelangt sein werden, welche ihnen gestattet, ohne Beeinträchtigung ilii'er wirtschaftlichen Lage der Stiftung die empfangenen Beträge ganz oder teilweise zurückznerstatten, die als- dann zum Kapital geschlagen werden müssen. Museum für Kunst und Gewerbe. ;«4 Einzelstipendien wurden im JalirelOOS verliehen an einen Bildhauer zn längerem Anfenthalt in Paris und Rom, an einen Tischler zum Auf- enthalt in München und Dresden, an einen Dekorationsmaler zum Besuch eines Ateliers in Berlin, an einen Maler zu einer Studieni'eise in Norwegen, an einen anderen Maler zn einer Studienreise in Holland, an einen 'l'ischler znm Besuch einer Ausstellung in Jliinchen — im ganzen M 3880. Außerdem wurden zu Studienreisen unter Leitung von Lehrern im ganzen .¥ •25()4 bewilligt. 26 Kunstgewerbeschüler besuchten die Aus- stellung in München, 14 Schüler des Technikums unternahmen eine Reise nach Schlesien, 10 Schüler des Technikums reisten nach Lothringen, und 7 Kunstgewerbeschüler machten Ferienreisen zu Studienzwecken. Besuch der Sammlungen im Jahre 1908. Der Besuch während des Berichtsjahres ergab 32 99.5 Personen, die sich folgendermaßen auf die einzelnen Monate verteilten; .Tanuar 2 415 Februar 2 640 März 2 972 April 3 901 Mai 2 140 Juui 2 301 .luli 2519 August 3 074 September 3 098 Oktober 2 999 Novembei- 2 790 Dezember 2 146 zusammen . . . 32 995 Bei der Beurteilung dieser Besuchsziffer ist in Betracht zu ziehen, daß die keramischen Sammlungen der Neuordnung wegen den grüßten Teil des .lalires geschlossen waren und vom 15. bis 26. Dezember das Museum nicht besichtigt werden konnte. Während in der ersten Hälfte des Dezember mu' 920 Besucher kamen, wurden an den vier letzten Tagen des .Tahres nach der Wiedereröffnung am 27. Dezember deren 1226 gezählt. Nicht inbegriffen in diese Besucherzahl sind die Schüler der Kunst- gewerbeschnle, da diese über das Haupttreppenhaus vom ersten Stock her die Sammlnng betraten. An bestimmten Tagen zeichneten Schüler unter Leitung von Lehrern in der Möbelabteilung. Zur Erleichterung dieses Unterrichts wurde ihnen das Betreten der Sammlungen schon in den Frühstunden vor Eröffnung des Museums gestattet. Benutzung der Bibliothek und des Lesezimmers. 335 Benutzung der Bibliothek und des Lesezimmers. Die i^enutziing des Lesezimmers im Jahre 1008 ergibt sich aus folgender Übersicht: Januar 231) Februar 235 März 227 April 225 Mai 170 .luni 181 Juli 126 August 16!) September 206 Oktober 261 November 217 Dezember 175 zusammen. . .2431 Diese 2431 Personen benutzten 2144 Bände, 315 Kasten der Samm- lungen von Ornamentstichen, kulturgeschichtlichen Abbildungen, Ham- burgensien und japanischen Farbenholzschnitten sowie 52 Gegenstände der Sammlungen. Ausgeliehen wurden 461 Bände, 693 Einzelblätter, 132 Sammlungsgegenstände und zur Benutzung bei Vorträgen 146 Laternen- bilder; außerdem an die staatlichen Gewerbeschulen 51 Sammlungsgegen- stände. Über die ohne Entfernung von ihren Standorten gezeichneten Gegenstände wurden Aufzeichnungen ebensowenig gemacht wie über die Benutzung der im Lesezimmer ausliegenden Zeitschriften. 336 Museum für Kunst und Gewerbe. Bild aus dem Stammlmcli des Breslauers Haus Heiiitze. .S. S, 322. Sternwarte. 337 5. Sternwarte. Bericht für das Jahr 1908 vom Direktor Professor Dr. R. Schorr. I. Allgemeines und Personal. Die im letzten J ahresbericlit ausgesprochene Hoffnung, daß die teil- weise Übersiedlung der Sternwarte nacb Bergedorf bereits im Sommer 1908 beginnen könnte, hat sieb nicht verwirklicht, da die Fertigstellung der Inneneinrichtung der Bauten, besonders des Hauptdienstgebäudes und der Wohnbäuser, sich wider Erwarten verzögerte, so daß die Übersiedlung nach Bergedorf schließlich auf Anfang 1909 verlegt werden mußte. \ on den noch fehlenden Gebäuden wurde im Berichtsjahre das Gebäude für das alte Kepsoldsche Passageninstrument l)is auf die Bedachung fertiggestellt und für die zwischen Passageuinstrument und Meridiankreis gelegene INIire ein Rohr von 22 cm Durchmesser bis zu 15 m Tiefe zur Aufnahme eines verti- kalen Kollimators versenkt. Die Kuppel vom Turm der alten Sternwarte am Holstenwall, welche das 9'/2-zöllige Äquatorial überdachte, wurde im Mai abgenommen und nach Ausführung einiger Reparaturen in Bergedorf wieder aufmontiert und innen mit einer Holzverkleidung versehen. Ende 1908 waren somit das Hauptdienstgehäude, der Äquatorialbau und die drei Wohnhäuser fast vollständig fertiggestellt. Die noch ohne Bedachung stehenden Gebäude für den großen Refraktor, das Spiegelteleskop, den Lippert- Astrographen, den Meridiankreis und das Passageninstrument erhielten zum Winter provisorische Bretterdächer. Die Lieferung der noch ausstehenden Kuppeln und der Tonnendächer für den ISIeridiankreis, das Passageninstrument und die Hütte für transportable Instrumente, sowie die Hebebühne für den großen Refraktor wurden im Sommer des Berichts- 338 Sternwarte. Jahres der Firma Carl Zeiß in Jena übertragen und ihre Ablieferung und Aufstellung wird im Sommer 1909 erfolgen. Von den neuen Instrumenten der Sternwarte wurde der Meridian- kreis von der Firma A. Repsold & Söhne im Frühjahr ahgeliefert ; das alte Passageninstruinent sowie das 9’/2-zöllige Äquatorial wurden von derselben Firma wieder neuzeitlich hergerichtet. Nach Fertigstellung der Bedachung der hetrefienden Gebäude sollen diese drei Instrumente baldmöglichst zur Aufstellung kommen. Die Fertigstellung des Spiegelteleskops, des Lippert- Astrographen sowie der Montierung zum GO cm -Refraktor wird voraus- sichtlich auch noch vor Ablauf des Jahres 1909 erfolgen; dagegen wird die Herstellung des großen GO cm-Ohjektivs sich noch weiter verzögern, da auch während des Berichtsjahres geeignete Glasscheiben noch nicht geliefert werden konnten. Zur Erzeugung des für Licht- und Kraftbetrieb erforderlichen elek- trischen Stromes wurde eine Dynamomaschine von ^0 Kilowatt-Leistung und ein Gasmotor von IG PS angeschafft. Dies'e Maschinenstation wurde gemeinsam mit der aus GO Zellen bestehenden Akkumulatorenbatterie im Kellerraum des Anbaues zum großen Refraktor untergebracht. Von Veränderungen im Personal der Sternwarte ist zu belichten, daß der wissenschaftliche Hilfsarbeiter Dr. A. Wilhens infolge seiner Ernennung zum Observator der Kieler Sternwarte am 1 . Juli unsere Sternwarte verließ. Im Bureau der Sternwai'te trat am 1. Juni 1908 Herr Cln-, Mattesen als Kanzlist ein. II. Instrumente. Der Instrumentenbestand erfuhr im verflossenen Jahre einen beträcht- lichen Zuwachs durch Anschatfung verschiedener Lehrmittel für die Vor- lesungen, welche über geographische Ortsbestimmung und Routenaufnahmen von seiten der Sternwarte an dem in Hamburg neueröffneten Kolonial- institute gehalten wurden. Aus den staatlicherseits hierfür besonders zur V'^erfügung gestellten Mitteln wurden neben einer größeren Anzahl von Hilfsgegenständen, wie Meßstäben und -ketten, Baken, Winkelspiegeln und Prismen, Stativen usw. erworben: je 1 Reisetheodolit von Fennel und von Hildebrand, 3 Übungstheodoliten und 6 Libellenquadranten von Buten- schön, 1 kleines Durchgangsinstrument von Eennel, 1 Eernrohrbussole von Hildebrand, 1 Schmalkalderbussole, 10 Routenkompasse, 1 vollständiger Vermessungsapparat nach von Danckelmann, 1 Prismentrommel nach Decher, 1 Vlikrometerfernrohr- Distanzmesser von Butenschön, 1 Gefällmesser, 1 Taschennivellierinstrument, 1 Heliotrop von Dennert und Pape, 1 Pro- traktor, 2 Vollkreistransporteure, 1 Siedeapparat nach von Danckelmann, 1 großes Holosterikharometer mit Noniusablesung, 2 Holosterikbarometer Sternwarte. 330 in Uhrform, 1 Äleßrad u. a. m. Für die teleplionisclie Zeitaligabe wurde eine neue sympathetische Ulir liröcking 1930 erwoiUen, ültcr die weiter unten näheres gesagt ist; für den gleiclien Zweck wurden auch noch eine Keihe von elektrischen Hilfsapparaten, Kelais, Kondensatoren usw. angeschaift. III. Bibliothek. Die Bibliothek hat im Berichtsjahre eine Zunahme von 314 Bänden erfahren; von diesen gingen 100 Bände der Sternwarte als Geschenk zu. Die Geber, denen an dieser Stelle der verbindlichste Dank abge- stattet werden möge, waren die Sternwarten oder meteorologischen Institute in Abbadia, Adelaide, Bologna, Bonn, Bordeaux, Brüssel, (’ambridge (Mass.), Catania, Cincinnati, Edinburg, Genf, Göttingen (Geoj)hysi- kalisches Institut), Greenwich, Groningen, Hamburg (Deutsche Seewarte), Heidelberg (Astrometriscbes Institut und Astrophysikalisches Observatorium), Helsingfoi's, Kapstadt, Liverpool, Lund, Madras. Mailand, Manila, Mt. Ha- milton, Mt. Wilson, Neucbatel, Newyork, Oiia, Philadelphia, Pola, Potsdam (Geodätisches Institut), Prag, Pulkowa, Rom (Collegio Romano), San Fernando, Stockholm, Stonyhurst, Tacubaya, Tokyo, Toulouse, Utrecht, Washington (Naval Observatory), Wien (von Kuffnersche Sternwarte) und Zürich, das Astronomische Rechen-Institut in Berlin, das Bureau des Longi- tudes in Paris, das U. S. Nautical Almanac Office in Washington, die Schriftleitung der Astronomischen Nachrichten in Kiel, das Zentralhureau der Internationalen Erdmessung in Potsdam, das Militärgeographische In- stitut in Wien, die Schweizerische Geodätische Kommission, das Französische Unterrichtsministerium, die Akademie der Wissenschaften in Stockholm, die Russische Spitzbergen-Expedition, die Astronomical Society of the Pacific in San Francisco, die Coast and Geodetic Survey of the U. S. of America, die Smith- sonian Institution in Washington, die Mathematische Gesellschaft in Hamburg, das Handelsstatistische Bureau und das Statistische Bureau der Steuer- deputation in Hamburg, die Deutsche Reichspostverwaltung und viele Pri- vate. Am Ende des Berichtsjahres umfaßte die Bibliothek 1 1 974 Bände. IV. Veröffentlichungen. Als selbständige Veröffentlicbung gelangte im Eebruar Nr. 1 1 der „Mitteilungen der Hamburger Sternwarte“ enthaltend eine Abhandlung von Dr. Graff: „Untersuchung des Lichtwechsels einiger veränderlicher Sterne von Algoltypus“ zur Versendung. In den A. N. wurden die gleich- falls von Dr. Graff ausgefübrtcn Planetenbeol)achtungcn aus den Jahren 1902 — 1904, einige Kometenbeobachtungen sowie die (irter von etwa 100 ver- 27' 340 Sternwarte. änderliclien Sternen publiziert. Außerdem wurde eine Arbeit von Dr. Dolberg über die Polhöhe der alten Sternwarte am Holstenwall in Hambur", eine Zusammenstellung der Saturnbeobachtungen von Dr. Graff aus dem Jahre 1907 und ein Katalog von 570 veränderlichen Sternen von Dr. Gruff zum Druck gegeben. Der von der Sternwarte herausgegebene Hamburgisclie Normalkalender für 1909 erschien im Monat Juni. V. Wissenschaftliche Tätigkeit. Einen großen Teil der wissenscbattlicben Tätigkeit der Sternwarte beanspruchte wieder die Fortführung der von Carl Rümker in den Jahren 183(', — 185(1 ausgeführten Meridianlieohachtungen. An den hierzu erforder- lichen Rechnungen und Reduktionsarhciten beteiligten sich außer dem ständigen Personal der Sternwarte die Herren Hihlehrand, Prof. Hoff, Levgning, Sclitvaßmann sen. und Toß. Es handelte sich in diesem Jahre im wesentlichen darum, alle Rektaszensions- und Deklinationsbeohachtungen der Auwersschen Funda- mentalsterne nach einheitlichen (Tesiclitspunkten zu bearbeiten, um aus den Differenzen „Rechnung minus Beobachtung“ die Instrumentalfehler hezw. die an die Beobachtungen anzubringenden systematischen Korrek- tionen ahzuleiten. Für die Rektaszensionen lag liereits ein 145 Hefte umfassendes Rektaszensionsjournal der Fundamentalsterne vor; für die Deklinationen w'urde eine gleiche Zusammenstellung in 100 weiteren Heften angefertigt. Die Bearbeitung beider Koordinaten ergab das erfreuliche Resultat, daß sich die Einzelbeohachtungen als sehr zuverlässig erwiesen, so daß sich die Ableitung der Instrumentalfehler für den ganzen Beob- achtungszeitraum mit großer Genauigkeit durchführen ließ. Für die Bestim- mung der Werte von n' = n c hezwv n — c lag bis zum Jahre 1845 eine außerordentlich große Anzahl von Beobachtungen von Polsternen, insbesondere von Polaris vor. Aber auch für die sjniteren Jahre ergab sich durch Heranziehung der zenitnahen Sterne die Möglichkeit, trotz des Mangels an Polsternen eine auf der Kombination Polstern minus Zenitstern beruhende Bestimmung von zu erhalten. Zwischen den Bestimmungen von n’ aus den Polsternen und aus den Zenitsternen ergab sich nämlich ein systema- tischer Unterschied, der über den ganzen Beobachtungszeitraum ziemlich konstant geblieben ist. Auf diese Weise wurde es möglich, sämtliche Rektas- zensionen einheitlich zu bearbeiten und dann die bei den Fundamental- sternen auftretenden Differenzen „Rechnung minus Beobachtung“ für größere Zeiträume, in denen kein Lampenwechsel eingetreten war, nach Deklina- tionen zu ordnen und zusammenzufassen. Hierbei wurde die graphische Darstellung der Differenzen mit gutem Erfolge angewendet. Die Kurven, Sternwarte. 341 die die Abliäiigigkeit der übrig bleibenden Fehler von der Dekliiuition veransebaulicben, führten zu dem interessanten Resultate, daß sieb zwar die Zapfen des Instruments im Laufe der Jahre fortschreitend abgenutzt haben, daß sich aber dank der großen Fülle des Reobachtungsmaterials die daraus folgenden systematischen Fehler in genauer Weise Ijestimmen lassen. Dieses Resultat trat noch klarer zutage, als in der zweiten Hälfte des Jahres auch die Bearbeitung der Deklinationen in Angriff genommen wei'den konnte. Auch hier gelang es, größere Beobachtungsperiodeu nach vorheriger Bestimmung des Tageswertes für den Aquatorpunkt in einheit- licher Weise zusammenzufassen und die regelmäßig fortschreitende Zapfen- veränderung aus den jährlichen Einzelkurven genau darzutun. Hiernach zergliedert sich die Reduktionsarbeit für die Zonensterne des Rümkerschen Kataloges in beiden Koordinaten völlig einheitlich; bei den Rektaszensionen (abgesehen von der Uhrgangkorrektion, über deren Bestimmung bereits im Vorjahre belichtet wurde) in die Anbringung des Betrages von n'tgä einer- seits und einer empirisch bestimmten systematischen Korrektion anderseits, bei den Deklinationen in die Anbringung einer Tageskonstanten für den Äquator und einer graphisch abgeleiteten systematischen Korrektion. Die Durchführung dieser allgemeinen Untersuchungen des Beob- achtungsmaterials wurde im Berichtsjahre so weit gefördert, daß am Ende desselben die einheitliche Bearbeitung der Deklinationen der Zonensterne einschließlich der Berechnung der Orter für den Jahresanfang in Angriff genommen werden konnte. Eür die weitere Verwertung der Beobachtungen wurde außerdem eine Reihe von wichtigen Vorarbeiten ausgeführt. Hierher gehört in erster Linie die Identifizierung aller einzelnen beobachteten Sterne mit den Sternen der BD, die Reduktion der zugehörigen AG-Positionen nebst den Präzessions- werten auf 1845.0, auf welche Epoche der neue Rümkersche Katalog bezogen werden soll, sowie die Anlage eines umfangreichen Generalregisters für alle Einzelbeobachtungen, ln diesem Generalregister sollen die Beobachtungen bis zur Ableitung ihrer Katalogkoordinaten weiter reduziert und dann auch sogleich mit der AG-Position verglichen werden. Nach Eertigstellung aller dieser Arbeiten dürfte es möglich sein, in diesem Jahre die Neu- reduktion bis zur Ableitung der neuen Katalogpositionen der Rümkerschen Sterne fortführen zu können. Die Beobachtungstätigkeit der Sternwarte beschränkte sich im Berichts- jahre fast ausschließlich auf die für den Zeitdienst erforderlichen Zeit- bestimmungen, die wie bisher durchschnittlich alle 3 Tage am 4-zölligen Meridiankreise ausgeführt wurden. Hiennit waren die Herren Messow, Dr. Dolberg und Dr. Grciff beauftragt. Das 'J ' 2-zöllige Repsoldsche Äquatorial wurde im Mai abmontiert, doch konnten l)ei den äußerst schlechten Witterungsverhältnissen bis dahin nur einige wenige Beobachtungen an dem 343 Sternwarte. Instniniciit er/iclt werden. Diescll)«! betrafen fast ausscbließlieh Revisionen von Ortern veriinderlichcr Sterne für den von Dr. Grajf vorbereiteten I’ositionskatalog. Im April nnternabm Dr. Sclnvafimann gemeinsam mit Dr. Oraff eine Untersucbung der beiden Oly'ektive des Äquatorials (Merz und Scbröder) nacli der Hartmannschen Methode unter Denutzung einer entsprechenden Lochblende. Hierbei erwiesen sich die Zonenfelder und insbesondere das sekundäre Spektrum bei dem Schrödersclien Objektiv als so beträchtlich, daß von seiner Denutzung auch in der Zukunft Abstand genommen werden soll. Das Merzsche Objektiv, welches in den letzten Jahren ausscbließlieh benutzt wurde, zeigte keine auffälligeren Fehler. Dieses Objektiv wurde nach Abnahme des Äquatorials von der Firma Carl Zeiß in Jena gereinigt und neu zentriert. Das transportable Durchgangs- instrument von Dci)sold wurde im Sommer bereits nach Bergedorf gebracht und erhielt auf dem Mirenlinsenpfeiler des Meridiankreisbaues eine vor- läufige Aufstellung. Im Dezember 1908 begann an diesem Instrument Dr. Dolhcrr/ im Anschluß an die Folhöhenbestimmung der alten Sternwarte am Holsteinvall eine Beobachtungsreihe nach der HoiTebow-Talcottschen Methode zwecks Bestimmung der Polhöhe der neuen Sternwarte. VI. Zeitdienst. Die tägliche telegraphische Vergleichung der auf den beiden Reichs- Zeitballstationen in Cuxhaven und Bremerhaven aufgestellten Pendeluhren, Tiede 420 und 425, sowie die Abgabe eines täglichen Zeitsignals an die hiesige Polizei-Telegraphen-Zentrale im Stadthause wurde in der bisherigen Weise fortgeführt. — Die tägliche Auslösung des auf dem Turm des Kaispeichers A im hiesigen Hafen aufgestellten Zeitballs wurde von einer der Pendeluhren Straßer und Rohde 170 oder 29G selbsttätig ausgeführt. Von den 360 Signalen des hiesigen Zeitballs erfolgten 358 richtig; 5 konnten wegen Versagens des Auslösemechanismus nicht erteilt werden; 2 mal er- folgte das Signal unrichtig wegen eines (durch unrichtige Angabe der auf dem Zeitballturm befindlichen Decksuhr veranlaßten) Irrtums des dort bediensteten Telegrajdienbeamten und 1 mal falsch infolge einer Störung in den Schalt- vorrichtungen der Sternwarte; nach diesen Fehlfällen wurde stets der Störungsball aufgezogen. Die mittlere Abweichung der erteilten Signale von der richtigen (ireenwich-Zeit betrug 0,22 Sekunden. — Von den 732 Zeitballsignalen in Cuxhaven konnten 2 wegen eines Bruchs des Gewichts- taues und 1 wegen Rauhfrostes nicht erteilt werden ; 1 Signal (am 27. Sep- tember um 12 Uhr) erfolgte wegen einer Störung des Auslösereiais um 1 Minute zu früh. Die übrigen 728 Signale erfolgten richtig und ordnungs- gemäß. Das Mittel der erteilten Signale — dieselben werden bei allen Reichs- Stei'uwaite. 343 zeitballstationeil aut’ die halbe Sekunde abgerundet — lietrug 0,‘i8 Sekunden. — ln llreinerhaven fiel der Zeitball 4 mal nicht wegen starker Eisliildung, f) mal nicht wegen Versagens des Auslösemechanismus und 2 mal nicht (am 25. September) wegen einer Ausbesserung. Ein Eeblfall erfolgte am 29. September um 12 Uhr, indem der Ball sich klemmte und zu langsam fiel. Die übrigen 720 Signale fanden richtig und ordnungsgemäß statt; das Mittel ihrer Abweichungen betrug 0,27 Sekunden. Die zur genauen öffentlichen Zeitangabe dienende elektrisch-sympa- thetische Normaluhr an der Fassade des Börsengebäudes war vom 4. bis zum 23. Juli zwecks einer als wünschenswert erkannten Änderung ihrer Kontakte der öffentlichen Benutzung entzogen; der bisherige Federkontakt wurde abgenommen und durch einen Hebelkontakt auf Fiberscheibe ersetzt. In der Zwischenzeit war die Börsennhr auf den alten l’feilerii des I’assagen- Instruments in der alten Sternwarte aufgestellt und wurde dort einer genauen Untersuchung ihres Ganges unterzogen; in ihrem Gehäuse am Börsengebäude wurde gleichzeitig ein neues Schaltbrett mit übersichtlicher Schalt- und Fernsprechanlage angeljracht. In den Morgenstunden des 14. April, 19. und 30. Mai, 22. Juni, 29. Juli und 13. Dezember traten, teils durch Leitungsstörungen, teils durch raschen Batterieabf’all zeitweilige Abweichungen bis zu 2 Sekunden ein; sonst befand sich die Börsenuhr in dauernder Übereinstimmung mit der ihren Gang regelnden Uhr auf der Sternwarte. Die gleichfalls elektrisch-sympathetisch betriebene ötfentliche Pendel- uhr Bofen sehen am Eingang zum Ostfliigel der Sternwarte zeigte in den jMorgenstunden des 6. Februar, 30. März und 1 3. Oktober Abweichungen bis zu 4 Sekunden infolge vorübergehender Betriebsstörungen; im übrigen zeigte die Uhr dauernd die genaue mitteleuropäische Zeit innerhalb einer Sekunde richtig. Die telephonisclie Zeitübertragung an die Hauptstation für Erdbeben- forschung am Physikalischen Staatslaboratorium und an die Fabrik elek- triseber Uhren „Magneta“ erfolgte in gleicher Weise wie bisher täglich in den Mittagstunden; die Zeitabgabe an die Gesellscbaft „Normalzeit“ geschah durch fortwährende Übermittelung der geraden Sekunden von dem Zeit- verteilungsapparat der Sternwarte. Von den vorgeschriebenen 1464 elektrischen Lichtzeitsignalen der Zeitanlage auf Kuhwärder, welche alle 6 Stunden stattfinden, erfolgten 1450 richtig; 4 Signale (10. bis 11. April) unterblieben wegen Oxydation der Kontaktscheibchen in der Uhr, 7 Signale (21. l)is 23. Dezember) wegen Kurzschlusses an den Lampenfassungen infolge von Rauhreif, und 3 Signale (am 1. und 22. Februar und am 3. Juli) wegen zeitweiliger kurzer Störungen in der Starkstromleitung zwischen Schalttafel und Lampengerüst. Vom 11. Juni bis zum 3. Juli war das ZitfeiKlatt der Uhr der Öffentlichkeit 344 Sternwarte. entzogen, da die Ulir zwecks einer gründlichen Jteinigung und umfassenden Gangprüfung abgenomnien und in der Zwischenzeit im Passagensaal der Sternwarte zwischen den Pfeilern aufmontiert war. Die Lichtsignale erlitten jedoch hierdurch keine Unterhrechung, sondern wurden unter Anwendung einer Hilfsschaltung, genau zu den gleichen 4 Tagesstunden wie sonst, durch Niederdrücken eines INIorsetasters nach dem Sekundenschlag der Pendeluhr Strasser und Kohde von der Sternwarte aus bedient. Während der Sommermonate traten recht häufig Leitungsstörungen auf, indem sich entweder Erdahleitung oder völlige Stromlosigkeit zeigte; nur dadurch, daß man von den beiden Adern der Kabelleitung die gestörte Ader aussclialten konnte, gelang es hei rechtzeitigem Erkennen einer solchen Störung in den meisten Eällen, die Normaluhr auf Kulnvärder in richtiger Übereinstimmung mit der Hauj)tuhr auf der Sternwarte zu halten; doch kamen mitunter auch Abweichungen bis zu 2 Sekunden vor, die allerdings fast stets noch vor 12 Uhr mittags berichtigt werden konnten. Nach beendigter Verlegung des Eern.sprechamtes I vom Altenwall nach der Zentrale in der Binderstraße traten erfreulicherweise derartige Unterbrechungen wesentlich seltener auf. Es sei noch erwähnt, daß am 19. Mai eine Besichtigung der gesamten Lichtzeit- signal-Anlagen seitens mehrerer Mitglieder des Reichs-Marineamts stattfand. Die an jedem Montag, morgens 9 Uhr, vorgenommene telegraphische Vergleichung der auf der Station der Deutsch- Atlantischen Telegraphen- Gesellschaft in Horta (Azoren) aufgestellten Pendeluhr Bröcking 140G erfolgte während des ganzen Berichtsjahres regelmäßig, nur am 18. Mai mußte sie wegen einer Kahelstörung zwüschen Emden und Horta unterbleiben. Seit Eebruar w'erden durch die Beamten der dortigen Telegraphenstation die täglichen Ablesungen von Temperatur und Barometerstand aufgezeichuet und der Sternwarte vierteljährlich übermittelt. Am Mittag des 11. August wurde, ebenfaUs durch Vermittlung der Kabelstation Emden, ein telegraj)hisches Zeitsignal an S. M. Schulschiff „Charlotte“ nach Vigo in Spanien abgegeben. Zum Zweck einer automatischen Abgabe ständiger telephonischer Zeitsignale wurde im September eine elektrisch-sympathetische Pendeluhr Bröcking 1930 mit Rieflerpendel 105 nebst den zugehörigen Hilfsapparaten aufgestellt. Die Einstellung, über welche im nächstjährigen Berichte noch ausführlicher zu sprechen sein wird, wurde im November probew'eise in Betrieb genommen. VII. Meteorologischer Dienst. Die Ablesungen der meteorologischen Instrumente wurden in der bis- herigen Weise um 9 Uhr morgens und 6 Uhr abends fortgesetzt und täglich in den „Hamburger Nachrichten“ veröffentlicht. Sternwarte. 345 VIII. Vorlesungen. Iin Wintersemester UKiS/lOOO wurden im allgemeinen Vorlesungswesen und am Kolonialinstitut die nachstehenden Vorlesungen abgehalten: Dr. ,1. Sdtwafsmmin : Populäre Astronomie (Allgemeines Vorlesungsweseu, 1-stündig). Prof. Dr. 1\. SiJiorr: Anleitung zu Routenaufnahmen und geogr. Orts- bestimmungen auf Reisen (Kolonialinstitut, 1-stündig). Dr. K. (hoff; Anleitung zu Himmelsbeobachtungen mit einfachen Instrumenten und zu anderen wissenschaftlichen Reobachtungen auf Reisen (Kolonialinstitut, 2-stündig, 5 Vorlesungen). 346 Physikalisches Staatslaboratorium. 6. Physikalisches Staatslab Oratorium. Bericht für das Jahr 1908 vom Direktor Professor Dr. A. Voller. Die Tätigkeit unseres Institutes ist iin Dcriclitsjalire in gewohnter Weise fortgesetzt worden. Die seit dem Vorjahre in Angriff genommene Arbeit der Neube- stimmung der sijezitischen Ladung und der Geschwindigkeit negativer Elektronen, deren Ausführung Herr Professor Classen übernommen liat, ist in ihrem ersten Teile zum Abschluß gebracht; über die Resultate wurde auf der letzten Versammlung deutscher Naturforscher und Ai'zte in Cöln ein erster Dericht erstattet, der in den Verhandlungen dieser Gesell- schaft publiziert ist. Die Arbeit wird weiter fortgeführt. HeiT Professor Walter veröffentlichte in den Annalen der Physik seine größere Arbeit, betreffend Untersuchungen über die Solarisation photographischer Platten; eine weitere Arbeit über die Beugung der Rönt- genstrahlen als Eortsetzung früherer Arbeiten über diesen Gegenstand wurde zu Ende geführt und ist ebenfalls in den Annalen der Physik im Erscheinen begriffen. Die Mitarbeit des Herrn Professor Walter an den von Herrn Dr. Albers-Schönberg herausgegebenen „Eortschritten auf dem Gebiete der Röntgenstrahlen“ wurde fortgesetzt. Sie umfaßt außer einer Anzahl von Originalabhandlungen hauptsächlich Referate und kritische Besprechungen der zahlreichen Arheiten, welche die P'ortschritte der physikalischen Theorie der Röntgenstrahlen wie auch die Technik ihrer Anwendung in der prak- tischen Medizin betreffen. Die im Herbste hier stattgehabte deutsche Meteorologen-Versammlung bot Herrn Dr. Jensen Veranlassung, ein von ibm seit längerer Zeit be- arbeitetes wichtiges Gebiet der kosmischen Optik, nämlich die Polarisations- erscheinungen des zerstreuten Himmelslichtes, zur Erörterung zu stellen und die Mitwirkung der Meteorologen, Physiker und Astronomen zur Er- forschung dieser meikwürdigen, aber erst wenig bekannten Erscheinungen zu erbitten. Diese Bemühungen haben den erfreulichen Erfolg gehabt, daß eine Anzahl deutscher und ausländischer Beobachter sich zu gemeinsamer Pliysikalisches Staatblaboratorium. 347 Arbeit auf diesem Forscluingsgel)iete vereinigt Iuil)en, derart, daß einerseits unser Institut, falls es gewünscht wird, die Ueobaclitungen durch leihweise Überlassung des erforderlichen Instrumentariums ermöglicht, anderseits alle Resultate uns hezw. Herrn Dr. Jensen übermittelt werden. Eine nach allen Richtungen orientierende Arbeit über diese Frage von den Herren Dr. Jensen und Professor Busch in Arnsberg gelangt im physikalischen Beiheft dieses Jahrbuches zur Veröffentlichung. Die elektrotechnischen Aufgaben unseres Laboratoriums wurden durch mehrere Arbeiten des Herrn Dr.-lng. Vo ege, die in der elektrotechnischen Zeitschi’ift veröffentlicht wurden, gefördert. Insbesondere wurden von ihm Versuche über die angebliche Schädlichkeit der modernen künstlichen Licht- (piellen infolge ihres Gehaltes an ultravioletten Strahlen angestellt und über diese Arbeiten in der Elektrotechnischen Zeitschrift, im lUiiminating Engineer (London) und in von Gräves Archiv für Ophthalmologie in verschiedenen Artikeln berichtet. Die Arbeiten der von Herrn Professor Schütt geleiteten Erdbeben- station haben im Jahre 1908 ebenfalls eine weitere Ausdehnung erfahren. Der schriftliche und telegraphische Verkehr mit zahlreichen deutschen und ausländischen Erdbebeninstituten ist weiter stark gewachsen. Die Zahl der bei uns registrierten und wissenschaftlich diskutiei-ten Erdbeben betrug im Berichtsjalu’e 921. Eine nähere Darlegung der Tätigkeit der Erdbeben- station enthält eine Arbeit des Herrn Dr. Tams im physikalischen Beiheft dieses Jalu’buches. Die Benutzung unserer Bibliothek durch Personen, welche unserem Institut nicht angehören, war wieder eine recht starke, es wurden 318 Einzel- werke und Zeitschriften, außerdem 64 Instrumente ausgeliehen. Folgende öffentliche Vorlesungskurse des Laboratoriums wurden im Berichtsjahre gehalten : 1. Professor Voller vervollständigte an deii Freitagabenden im Sommer- semester 1908 (von Ostern bis Pfingsten) seinen dreijährigen Gesamt- kursus der Elektrizitätslehre. Es wurden eingehender die neueren Anschauungen über die Ratur der Elektrizität besprochen, die aus den elektrischen Strahlungserscheinungen einerseits, den Erscheinungen der Radioaktivität andrerseits abgeleitet worden sind. Diese Vorgänge wurden näher erläutert und experimentell demonstriert. Dagegen mußte die in Aussicht genommene Besprechung der neueren Anschauungen über die Luftelektrizität, wie sie sich aus der Lehre von der Jonisierung der Gase ergeben haben, aus Zeitmangel bis zum nächsten Gesamtkursus verschoben werden. Im Winter 1908/09 wurde dieser neue Gesamtkursus begonnen. Nach Besprechung der sämtlichen Grunderscheinungen der Elektro- statik einschließlich der Lehre von der Kapazität, der Intluenzwirkung, 348 Physikalisches Staatslahoratorium. der dielektrischen Erscheinungen und der Entladungsvorgänge wurden, von der \Värmewirkung der Funken ausgehend, die verscliiedenen Erregungsarten des elektrischen Zustandes als Energieunnvandlungen verschiedener Art betrachtet. Die Frage der unitarischen oder duali- stischen Auffassung der Elektrizität wurde hesjn-ochen, die fundamen- talen Begi'iffe der Spannung, des Leitvermögens bezw. des Leitwider- standes und des Stromes wurden erörtert und dann eingcliend die Will jungen elektrischer Ströme auf der Grundlage der Encrgielehre dargestellt. Hieran schloß sich die Lehre vom Magnetismus und ins- besondere vom Elektromagnetismus; auf Grund dieser Darlegungen wurde sodann der Begriff' der W^echselströme und deren Erzeugung auf dem Wege der Induktion erläutert. Eingehender wurden die In- duktionsapparate besprochen und die Gültigkeit des Energiegesetzes für die Induktionsvorgänge sowie im Zusammenhänge hiermit das Auftreten der Anziehungs- und Ahstoßungskräfte zwischen Strömen dargelegt. Den Schluß dieses Teiles der Vorlesungen von Ostern bis Pfingsten 1909 bildete dann die Lehre von den Entladnngsvorgängen in verdünnten Gasen sowie das Auftreten der elektrischen Strahlungen in diesen Gasen, insbesondere der Kathoden- und Köntgenstrahlen. 2. Professor Classen las im Sommersemester 1908: Allgemeine Experimentalphysik, Zweiter Teil (Optik und Wärme- lehre), zweimal wöchentlich, Dienstags und Freitags von 2 — 3 Uhr. Diese Vorlesung bildete die Fortsetzung des im vorangebenden Semester begonnenen vollständigen Kursus über Experimentalphysik und war speziell für Lehrerinnen, die sich auf das Obeiiehrerinnen- Examen vorbereiten, bestimmt. Inhalt und Umfang der Vorlesung entspricht der Vorlesung über Experimentalphysik, wie sie an den Universitäten üblich ist. Im Anschluß an diese Vorlesung fanden jeden Sonnabend von 2 — 4 Uhr praktische Übungen statt. Ferner im Wintersemester 1908/09: a) Allgemeine Experimentalphysik, Dritter Teil (Elektrizitätslehre). Fortsetzung und Schluß der Sommervorlesung ((Jberlehrerinnenkursus). Im Anschluß an diese Vorlesung jeden Sonnabend von 2 — 4 Uhr praktische Übungen. b) Vorlesung über die Natur des Lichtes, von Januar bis Ostern Dienstags abends von 8 — 9 Uhr. Diese Vorlesung war eine Wiederholung der im Winter 1904/05 unter dem Titel „Die Lehre vom Licht, insbesondere die Verwandtschaft der elektrischen und optischen Ei-scheinungen“ gehaltenen Vorlesung, wobei jedoch sowohl inhaltlich wie auch in der experimentellen Anordnung die inzwischen erreichten Fortschritte Berücksichtignng fanden. Physikalisches Staatslaboi'atnrium. 349 3. IVolessor Walter las am 27. Olctoher sowie am 4., 10. und 17. November, abends von 8 — 0 Uhr, über „Köntgenstrablen und Röntgenapparate“. Es wurden zunächst die beim Durchgang hochgespannter Elek- trizität durch Luft und andere Gase von verschiedenem Druck auf- tretenden Erscheinungen, und zwar besonders eingehend die dabei in liochverdünnten Räumen entstehenden Kathoden- und Röntgenstrahlen behandelt. Sodann wurden die Eigenschaften und Wirkungen der letzteren Strahlengattung eingehend erörtert. In den beiden letzten Vorlesungen wurden die wichtigsten Röntgenapj)arate, vor allem die Röntgenröhre und der Induktionsapparat, besprochen. 4. Dr. Jensen hielt an sechs Abenden (Sonnabends) Vorlesungen über die „Hauptaufgaben der Photometrie des Himmelslichtes“. Zunächst wurde die Zusammensetzung des uns von der Sonne zugesandten Lichtes hesprochen und es wurden die Grundlagen des photometrischen Calcüls (Entfernungsgesetz, die verschiedenen Methoden der mehbaren Ab- schwächung des Lichtes, Eintluü der verschiedenen Earben auf unser Auge usw.) auseinandergesetzt, indem eingehender die Messung ver- schiedenfarbigen Lichtes behandelt wurde. Bei der darauf folgenden Besprechung der Bestimmung der Intensität des diffusen Tageslichtes verweilte der Vortragende besonders eingehend bei den von L. Weber geschaffenen Methoden und den von ihm erhaltenen Resultaten jahre- langer Beobachtung und besprach darauf in Kürze auch die Be- stimmungen der Intensität der chemisch wirkenden Strahlen, wobei vor allem auf die Untersuchungen von Bunsen und Roscoe hingewiesen wurde. Es folgte sodann die Besprechung der Helligkeiten, wie sic an den verschiedenen Stellen des Himmelsgewölbes vorhanden sind, wobei auch wieder die L. Weberschen Untersuchungen im Vordergründe standen. Bei der Besprechung dieser im engeren Sinne gedachten Photometrie des Himmels wurden auch im Anschluß an die L. Weber- schen und die Schranunschen Untersuchungen die Beziehungen zur Schulhygiene erörtert. Schließlich ging der Vortragende zur Besprechung der Polarisations- größe des von den verschiedenen Himmelsstellen zu uns gelangenden Lichtes und zu allen damit in engerer Beziehung stehenden Phänomenen über, indem vor allem der momentan im Vordergründe stehenden Be- ziehungen zur Kosmophysik und der sich daran knüpfenden Probleme und Aufgaben gedacht wurde. 5. Dr. -Ing. Voege hielt von Anfang November bis Weihnachten eine Reihe von Vorlesungen über „Elektrische Beleuchtungs.anlagen“. Die- selben behandelten : a) Die Erzeugung des elektrischen Stromes in der Zentrale. (Die Antriebsmotoren, Dynamomaschinen und Akkumulatoren.) 350 Physikalisches Staatslahoratorium. b) Die Verteilung des elektrischen Stromes. (Die verschiedenen Systeme für Gleich- und Wecliselsti’om.) c) Die elektrischen I5eleuclitungskörj)er. (Mooresches Röhrenlicht, Tesln-Liclit, elektrisches Glühlicht, elektrisches Bogenlicht.) d) Das elektrische Licht im Vergleich mit anderen Beleuchtungs- arten. (Preis für die Kerzenstunde, erzeugte Wärme, schädliche tlase und Dämpfe, Farbe des Lichtes, Wartung und Bedienung.) Die Zahl der für Behörden und Private ausgeführten amtlichen Unter- suchungen und Prüfungen betrug 82, von denen 25 Fälle die Prüfung von zusammen 314 Thermometern, 2G „ Untersuchungen elektrischer Natur, 12 „ „ gastechnischer Natur und 10 „ verschiedene Fintersuchungen betrafen. Ferner wurden im elektrischen Prüfamt 308 Prüfungen und Revisionen von Elektrizitätszäldern sowie 54 sonstige elektrische Prüfungen ausgeführt. Von ersteren betrafen 13(5 Fälle Zähler in hamhurgischen Staatsgehäuden, 180 „ „ von Privaten und in Blockstationen, 48 „ „ der Straßen-Eisenhahn-Gesellschaft, 34 „ von den Elektrizitätswerken eingelieferte Straßcnhahnzählcr. In 102 Fällen überschritten die festgestellten Fehler dieser Zähler die gesetzlich zulässige Grenze. Außerdem wurden auf Grund eines Abkommens regelmäßige monat- liche Zählerablesungen in einer hiesigen Blockstation sowie im Aufträge der Baudeputation im Commerzhof vorgenommen. Die berechneten Gebühren betrugen insgesamt: Praktikantengebühren 40, — Prüfungsgebühren „ 7022,85 zusammen. . 7002,85 von denen „ 1821,25 nicht eingezogen wurden, da sie für hamburgische Be- hörden in Rechnung gestellt waren. Es gingen somit. ^ 524 1,00 ein. Außerdem wurden für hamburgische Behörden in 10 Fällen Gutachten erstattet. Ctifmisclies Staatsliil)oratoriuin. 351 7. Chemisches Staatslaboratorium. Bericht für das Jahr 1908 vom Direktor Professor Dr. M. Deniisteilt. Im Beamtenpersonal haben sicli im Bericlitjalire folgende Ver- änderungen vollzogen : Am 15. Januar wurde Herr Sdiapcr als nicht ständiger wissenschaft- licher Hilfsarbeiter eingestellt. Am 31. März g.ab der wissenschaftliche Hilfsarbeiter Dr. Kleiner seine Stellung auf, um seine Studien an einer amerikanischen Universität zu ver- vollständigen. An seiner Stelle trat der geprüfte Nahrungsmittelchemiker und Oberapotheker in der Schutztruppe für Südwest- Afrika Herr Dr. 11. Schulze als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter ein. Der Bureauassistent Herr Scliroot wurde am 1. November in gleicher Eigenschaft an das Physikalische Staatslaboratorium versetzt und dafür Herr Bureauassistent Stenzei, bisher Kanzlist am Revisions- und Kontrollbureau, als Bureauassistent überwiesen. Von besonderen baulichen Veränderungen wurde, da die erhehliche Zunahme der Geschäfte doch eine Erweiterung des Instituts in irgend einer Form in absehbarer Zeit erforderlich machen wird, vorläufig abgesehen. Durch eine besondere Bewilligung von 3000 konnte die Einrichtung für Mikrophotographie in ultraviolettem Lichte von Zeiß beschafft werden. An Geschenken, wofür hiermit der verbindlichste Dank im Namen des Instituts ausgesprochen wird, gingen ein: 1. Für die Bibliothek: Die bereits in früheren Jahren aufgeführten periodischen Schriften. 2. Für die Sammlungen: Ein künstlicher roter Rubin (Rubis reconstitue) von Herrn Stein, Hamburg, verschiedene Metalle und 2 Schweißstücke zur Demonstration des Aluminium-Thermit -Verfahrens von Herrn Dr. H. Golcl- schmidt, Essen a. d. Ruhr, 9 Flaschen mit verschiedenen Farbstoffen von den Farbenfabriken vorm. F. Beyer cf' Co. in Pilberfeld, Sammlung von Erdölen verschiedener Herkunft von Herrn G. von der Heyde, Dortmund. 352 Chemisches Staatslaboratonum. Übersicht über die vom Chemischen Staatslaboratorium im Jahre 1908 ausgeführten Untersuchungen, abgestatteten Gutachten, Berichte usw. 111. IV. V. VI. Vll. Vlll. b. a. b. c. il. e. f. Allgemeine Verwaltung: 606 Untersnchnngen und (intaeliten für (lerielite: Mord, Körperverletzung, Sittenverbrechen, verdächtige 26 (i Aledizinalpfuscherei, Nahrungsmittelverfalschung, Betrug, 15 47 26 damit verbundene Untersnchnngen, Ansgrabnngen, 154 Untersnchnngen, (Intaeliten, Berichte nsw. für Verwaltnngs- hehiirden ; Verdächtige Todesursache, fragliche Vergiftung usw. . . 53 130 Fabriken und gewerbliche Anlagen 20 3 Verschiedene andere Untersuchungen und Gutachten . . . 75 11 Besichtignilgen viin Fabriken, gewerblichen Anlagen nsw. 292 59 17 5 Zusammen.... 1206 gegen 1074 Nummern im Jahre 1907. Cliemisches Staatslaboratorium. 353 1. Untersuchungen und Gutachten für Gerichte. (Übersicht unter II.) Tagebuch Nr. 34, 38G, 412, 522, 958, Mord, Körperverletzung usw.: Untersuchung einer Anzahl von Taschenmessern, Schiefer- deckerhäminern und anderen gefährlichen Werkzeugen auf Vor- handensein von Mensclienblut. 29, 2G9, 474, 491, 580, G04, 730, 755, 807, 942, 977. Sitten- verhrechen: Untersuchung von Kleidungstücken, Frauen- und Kinder- wäsche auf das Vorhandensein von Si)erma, zum Teil auch auf Blut. „ 170, 203, 221, 394, 43G, 455, 558, G38, 735, 917. Verdächtige Todesursachen (tiifte, Flecken usw.): Untei’suchung von Erbrochenem eines ausgesetzten Kindes auf giftige oder schädliche Stoffe unter Berücksichtigung der Frage, welche besondere Nahrung etwa dem Kinde vorher ver- abreicht worden ist. Untersuchung eines im Bette eines Bestohlenen und angeblich vorher Betäubten gefundenen Pulvers. Das Pulver, das dem Be- stohlenen in Schnaps gereicht worden sein sollte, bestand aus salzsaurem Morphin. Untersuchung einer Flasche Milch auf absichtlich zugesetzte giftige Stoffe. Untersuchung des Blutes eines im Kettenkasten eines großen Dampfers beim Anstreichen verunglückten Malers unter Berück- sichtigung der Zusammensetzung der Malerfarbe und der aus dem Raum entnommeneu Luft. Untersuchung eines Restes Milch auf verdächtige Zusätze. Es wurde nicht, wie vermutet, Alaun, sondern Oxalsäure gefunden. Ein Kaffeeabsud war darauf zu untersuchen, ob ibra Salz- säure oder andere gesundheitschädliche Stoffe beigemengt w'aren. Es war die Frage gestellt, ob sich in einem Kaffeereste und an einem Zinnlöflel Spuren giftiger Suhstanzen nachweisen lassen. Der Kaffee wurde normal und frei von Gift befunden. Die ver- dächtigen Stoffe am Löffel bestanden aus Holzpartikelchen von der Beschaffenheit, wie sie in holzschlifflialtigem Papier Vorkommen. Es sollte Art und Giftigkeit zweier Pulver festgestellt w'erden, die bei einem der versuchten Abtreibung Verdächtigen gefunden worden waren. Das eine Pulver erwies sicli als reines Menthol; das zweite als ein Gemisch von Zinksulfat und Vanillin. 28 354 Chemisches Staatslahoratorium. Tagebuch Untersuchung einer hyoscinlialtigen Injektionsflüssigkeit und der dazu benutzten Spritze darauf, ob es sieb um die gewöbnlich angewandte normale Lösung und um ein gebräucblicbes Instrument bandelt. Nr. 213. 215, 280, 321, 649, 741. Brandstiftung, Explosion usw.: Untersuchung von „Sonnenöl“ (schnelltrocknendes Fußbodenöl) auf Feuer- und Explosionsgefährlicbkeit. Das Öl stellte sich als ein Gemisch etwa gleicher Teile japanischen Holzöls und Petro- leumbenzins heraus. Es war festzustellen, oh die Verwendung eingelieferter Feuer- werkskörper mit erheblicher Gefahr für Personen oder Eigentum verbunden wäre. Gutachtliche Äußerung, ob „Handbomhen“ bestimmter Art als Feuerwei'ksköi’per, wie im vorigen Falle, oder als Spielwaren im Sinne des § 26 der Verordnung vom 26. Juli 1905 auzusehen seien. Äußerung darüber, oh es denkbar erscheint, daß aus den in einer Liste verzeichneten Stoffen Explosivstoffe angefertigt werden sollten. Es war über die Art und Gefährlichkeit der in sogenannten „Radauplättchen“, angeblichen Scherzartikeln, enthaltenen Spreng- stoffe ein Gutachten zu erstatten. Gutachten darüber, oh amorpher Phosphor als leicht ent- zündliche und feuergefährliche Ware im Sinne einer heigegeljenen Versicherungspolice anzusehen sei. Nr. 99, 220, 270,429. M edizin alpf u s eher ei, Nahrungsmittelver- fälschung, Betrug, Sachbeschädigung usw.: In einer Sache wegen Patentverletzung waren sechs Proben torfähnlicher Waren daraufhin zu untersuchen, oh sie Humus- säure enthalten und als Torf zu bezeichnen sind oder oh es sich nicht vielmehr, wie der Angeschuldigte behauptete, lediglich um humussäurefreies Moos und um unvertorfte Pflanzenreste handelte. Es wurde ein Gutachten gewünscht darüber, ob einige als Rostvertilger, Möhelpolitur Unicossol und Maco Sohlensparer be- nannte Fabrikate dieser Bezeichnung, entsprächen oder oh es sich nicht vielmehr um wertlose, für solche Zwecke nicht dienliche Stoft'e handelte. Untersuchung des Inhalts von zwölf Flaschen darauf, oh es sich um reinen oder mit Wasser vermischten oder um keinen Wein enthaltende Gemische handelt, gleichzeitig war, ohne die Kapseln zu beschädigen, festzustellen, oh die Korken angebohrt oder unversehrt wären. Chemisches Staatslaboratorium. 355 Tagebuch Gutachtliche Äußerung, ol) eine als l’utziuittel für Metall hezeichnete Flüssigkeit besonders auf Silber einen etwa mehrere Jahre dauernden Glanz erzeugen könne und ob dieses Putzmittel den angegebenen oder noch höheren Verkaufswert habe. Es handelte sich um eine oxydullialtige Lösung von (iuecksilberoxyd in verdünnter Salpetersäure. Nr. 280, 435, 451, 525, 531, 788, 820, 994, 1000, 1025, 1 1 15. Ur- kundenfälschung, Schriftfälschung usw.: Es sollte im Wege chemischer Untersuchung festgestellt werden, oh Text und Unterschriften eines Schriftstücks mit der- selben Tinte hergestellt waren und dabei erörtert werden, ob der Logen bereits zur Zeit der Ileschreibung so wie jetzt geknickt war oder ob er erst nach Herstellung des Textes und der Unter- schriften zusammengefaltet worden ist. Es war der Versuch zu machen, durch photographische Ver- größerung oder in sonst geeignet erscheinender Weise die ursprüng- liche Eintragung in einem Kassabuche zu ermitteln. Die betreffende Stelle war mit blauer Tinte verkleckst, und es zeigten sich Spuren vorgenommener Rasuren. Der Auftrag wurde später auf die Deschaffenheit der zur Überklecksung benutzten Tinte und auf den Vergleich mit andern beschlagnahmten Tinten ausgedehnt. Endlich sollte noch festgestellt werden, ob eine unter einem bestimmten Datum ausgestellte Quittung an diesem Tage oder erst kürzlich oder möglicherweise bereits vor 1 — 2 Monaten hergestellt worden war. Bei einer ziemlich verwickelt liegenden Beraubung eines Einschreibebriefes war festzustellen, ob in dem vorliegenden Post- Abschluß- und Zuschreibebuche einige Zahlen gefälscht und Rasuren vorgenommen oder versucht worden waren. Ferner, ob unter der einen Zahl eine andere und welche gestanden hatte und endlich, ob diese Zahlen mit dem gleichen Tintenstifte ge- schrieben waren. Es sollte versucht werden festzustellen, ob auf einem Schrift- stücke für die Buchstaben „ca.“ die gleiche Tinte wie für den übrigen Text benutzt und ob dieses Schriftzeichen nachträglich zugefügt worden war. Untersuchung, ob sich unter einer auf einem Schirmanhängsel befindlichen Nummer eine andere gedruckte oder geschriebene Zahl befunden habe. Untersuchung einer mit Bleistift geschriebenen Inseraten- (juittung auf nacbträglicb zugefügte Schriftzeichen. Es war festzustellen, ob ein Brief mit einer von vier bei- gefügten Tinten geschrieben war. 28- 356 Chemisches Staatslaboratorium. 2. Untersuchungen und Gutachten für Verwaltungsbehörden. (Übersicht unter V.) Aufträge gingen ein von folgenden Behörden : Baudeputation, Bau- deputation Cuxhaven, Botanisclie Staatsinstitute, Deputation für die Stadt- wasserkunst, Direktion des Werk- und Armenhauses, Direktion des Waisen- hauses, Deutsclie Seewarte, Feuerwehr Hamburg, Gewerbe-Inspektion, Hafenkrankenliaus, Landherrenschaft der Marschlande, Landesversicherungs- anstalt der Hansestädte, Medizinalamt, Marineverwaltung Cuxhaven, Polizei- behörde, Eechnungshehörde Lübeck, Seeamt, Senatskanzlei, Seeberufs- genossenschaft, Volksschulwesen. Tagebuch Nr. 72, 192, 271, 372, 513, 560, 664, 816, 955, 1081, 1199. Analysen des aus der städtischen Abdeckerei gewonnenen Blut- und Tier- körpermehls und Bestimmung des Gehalts an Feuchtigkeit, Fett, Phosphorsäure und Stickstoff. „ 104, 226, 431, 517, 611, 779, 1010, 1110. Monatliche Bestimmung von Gesamtschwefel und Kohlensäure im hiesigen Leuchtgase. „ 68, 88, 98, 205, 216, 419, 572, 643, 721, 821, 873, 875, 1125, 1176. Begutachtung einer Reihe von Lampenbrennern, Sprit- apparaten, einer Fahrradlaterne sowie verschiedener Petroleum- prohen, die in explodierten Leucht- und Heizapparaten gebrannt worden waren, auf Explosions- und Feuergefährlichkeit. „ 9, 143, 571, 578, 602, 612, 622, 663, 790, 826, 853, 957. Unter- suchung von Abwässern und Rückständen aus verschiedenen Fabrikhetriehen auf etwa mögliche Verunreinigung der öffentlichen Abflußgräben und Flußläufe. In mehreren Fällen war gleich- zeitig der Arsengehalt gebrauchter und ungebrauchter Schwefel- säure festzustellen. ,, 10, 243, 860, 1087. Untersuchung einer Reihe Petroleumproben mit Rücksicht auf die Vorschriften der Suhmissionshedingungen und Feststellung des annehmbarsten Angebots. „ 27, 326, 842, 1151. Untersuchung eines konsistenten Fettes darauf, ob es etwa die hei Schmierversuchen an Maschinen-Rotgußteilen beobachtete Schwarzfärhung verursacht haben kann, ferner eines Diesel-Motortreiböls auf Heizwert und einer Reihe von Rüh- maschinen- und Zylinderölen in Rücksicht auf die Vorschriften der Submissionsbedingungen. „ 47, 67, 984, 1 192. Prüfung verschiedener Motorhenzinprohen auf Erlüllung der Suhmissionshedingungen und Feststellung des an- nehmbarsten Angebots. Cliemisclies Staatslaljoratorium, 357 Tagebuch Nr. 49, 87, 450, 498, 843, 844. Gutacliteii, betreffend Änderung und Neueiufügung verschiedener Nummern der Anlage B zur Eiseii- balm-Verkelirsordnung, und zwar betrellfend Beförderung von Sprengpulvern und iibnliclien explosiven Gemengen, wie Silesia, Ammon-Carbonit, Titanit, Thoi'nit, Ammon-Thremonit, Gesteins- Dabmenit, Neu-Anagon, Anilit, Plastamon, Siegenit, Gesteins- Permonit, Extra-Gummidynamit, Winterdynamit I und II, Clied- dite, Monachit, Neuwestfalit, ferner von Metallpaü’onen und von Preßluft. „ 50. Untersuchung und Gutachten über Zusammensetzung und Bestand- teile einer als Aspbaltkitt bezeicbneten Ware auch in dem Sinne, ob dieser Name als ein bestimmter wissenschaftlicher oder handels- mäßiger gewerblicher Begriff anzusehen sei. „ 77. Untersuchung einiger aus dem Mauerwerk eines Sieles stammender Mauersteine darauf, ob eine daran haftende gelbe Masse in ur- sächlichem Zusammenhänge mit dem im Sielwasser festgestellten, aus gebrauchter und ungebrauchter Schwefelsäure herrührenden Arsengehalte steht (J.-Nr. 1054/07). Gleichzeitig war festzustellen, ob diese Masse eine zerstörende Wirkung auf den Zement aus- zuüben vermochte. „ 91. Vergleich verschiedener Unterschriften und Prüfung auf Echtheit. „ 92. Untersuchung von Goudronrückständen und daraus stammender Eabrikationsabwässer darauf, ob ihre Ableitung in einen öffent- lichen Kanal zulässig sei. „ 93. Untersuchung verschiedener Proben „Trinidad -Goudron“ auf Zusammensetzung und Eigenschaften unter Berücksichtigung der Submissionsbedingungen. „ 121, 206. Gutachtliche Äußerung über die Beförderung von Kollodium- wolle auf dem Wasserwege und Verladung im hiesigen Hafen. „ 127, 490, 701, 904, 1092, 1104, 1131. Untersuchung verschiedener Olseifenproben auf Zusammensetzung und Verwendbarkeit, Fest- stellung des annehmbarsten Angebots und Prüfung von Kontroll- pi’oben darauf, ob die zur Herstellung der Seife verwendeten Materialien qualitativ den zur Fabrikation der Submissionsprobe verwendeten gleicbkommen und ob sie überhaupt den kontrakt- lichen Vereinbarungen genügen. Ebenso wurde eine gutacbtlicbe Äußerung darüber abgegeben, ein wie hoher Fettgehalt bei ge- wissen Submissionsausscbreibungen zu fordern sei. ,, 131. Gutachtliche Äußerung über die Feuer- und Explosionsgefährlich- keit einer Luftgasbeleuchtungsanlage in einer Gastwirtschaft. 358 Chemisches Staatslahoratorium. Tagebuch Nr. 135. Prühiug einer Probe Zinkweiß auf Reinheit und etwa vorhandene fremde Beimengungen. „ 140. Untersuchung eines Pflanzenschädling-Vertilgungsmittels, genannt Sulfem, auf Gehalt an Schwefelkohlenstoff, Kalium, Stickstoff und Phosphorsäure. „ 159, 44‘2. Gutachtliche Äußerung über die Feuergefährlichkeit und Selbstentzündlichkeit verschiedener in dem Manifest eines Dainpfei’s aufgeführter Waren in dem Sinne, oh sie eine Explosion ver- ursachen konnten. „ 201. Gutachten, ob ein auf einem Dampfer entstandenes Feuer durch Selbstentzündung von Steinkohle, von der eine Probe vorlag, entstanden sein kann. „ 202, 277, 388, 460, 566, 600, 661, 728, 733, 839. Prüfung einer Anzahl von der Feuei’wehr eingelieferter Stoffe und Gegenstände, wie Steinkohlen, Farbmasse, Holz- und Papier- abfälle, ölgetränkte Lappen, Twist, Getreideabfall, Reisfuttermehl und andere Brandreste, auf ihre Beschaffenheit unter Berücksich- tigung der Frage, ob sie h'euersbrünste durch Selbstentzündung verursacht haben können. ,. 223. Feststellung der chemischen Zusammensetzung eines Brunnen- wassers, das zur Herstellung von Eis dienen soll. „ 001, 1101. Lintersuchung mehrerer Wasserproben auf ihre Brauchbai'- keit als Trinkwasser. ., 230, 541. Gutachtliche Äußerung, ob „Petarden“ für Knall-Halte- signale auf den Eisenbahnen als Sprengstoffe im Sinne des Reichs- gesetzes vom 9. Juni 1884 gegen den verbrecherischen und ge- meingefährlichen Gebrauch von Sprengstoffen und als Sprengstoffe im Sinne der Verordnungen vom 26. Juli 1905 und 30. November 1896, betreffend Verkehr mit Sprengstoffen und Beförderung ge- fährlicher Güter in Kauffahrteischiffen, anzusehen sind. ,. 232. Es war je eine Probe konzentrierte und verdünnte Schwefelsäure auf ihren Arsengehalt zu untersuchen. „ 251. Untersuchung und Begutachtung von Schiffsproviant, der ver- dächtig war, verschiedene Erkrankungen und Todesfälle an Bord von Schiffen verursacht zu haben. Es war ferner festzustcllen, ob etwa Maßnahmen zur Abwendung dieser Gefahren getroffen werden können und worin sie zu bestehen haben würden. „ 252. Gutachtliche Äußerung über die wabrscheinliche Ursache der an Bord eines Dampfers stattgefundenen Kohlengas- oder Kohlen- staubexplosion. Chemisches Staatslaboratorium. 359 TaRebucli Nr. 256. Gutaclitliche Äußerung, ob gegen das Aufeinanderstapeln von Pikrinsäure -Kisten in Kastenschuten Bedenken zu erheben sind. ,, 236, 262. Gutachtliche Äußerung darüber, ob beim Landtransport von Knallerbsen, Amorces und dergleichen in kleinen Quantitäten von besonderen Vorschriften und von der Begleitung durch Polizei- beainte abgesehen werden könne. „ 264. Äußerung zum § 3 des Entwurfs des Hafengesetzes und der Hafenordnung und des Entwurfs für die Kegelung des Verkehrs mit gefährlichen Gütern. ,. 272. In Sachen einer Schankkontravention war der Inhalt von sieben Eiaschen darauf zu untersuchen, ob er als Branntwein anzu- sehen ist. „ 299. Untersuchung einer Probe Kondenswasser aus einem Gasofen darauf, ob es Blechröhren (Blei, Zink, Kupfer), Asphaltdach- deckung und Ziegelmauerwerk angreift. „ 324. Gutachten über Desinfektionsöl und Saprol darüber, welches dieser beiden Präparate die größte Desinfektionskraft und die größte Fähigkeit besitze, einen Geruchabschluß auf der Oberfläche einer Flüssigkeit zu bilden. „ 376. Untersuchung je einer Probe Leinöl und Tran auf vertragent- sprechende Beschaffenheit. ,. 404. Untersuchung, ob ein Teerstrick den Submissionsbedingungen entsjjricht. „ 420. Gutachtliche Äußerung, ob Chlorbenzyl und Chlorschwefel als zum freien Verkehr im Hafen zugelassene Güter anzusehen seien oder ob sie in jedem Falle der Anmeldepflicht unterliegen. „ 492, 564. Es wurde von einer Anzahl Obstbäuinen die Rinde unter- sucht, an denen durch böswilliges Begießen mit ätzender Flüssig- keit Schäden entstanden sein sollten. ,, 467. Feststellung, ob ein ölgetränkter Lappen, der zum Ölen eines Fußbodens benutzt wurde, innerhalb einiger Stunden zur Selbst- entzündung gelangen konnte. „ 507. Untersuchung der Füllung der Handfeuerlöscher „Theofackel“ und „Pacific“ auf Zusammensetzung und mutmaßliche Wirkung unter Berücksichtigung des Preises. „ 542. Gutachten über die Anlage einer Seifensiederei darauf, ob eine Ableitung der entstehenden Abwässer in das Siel als unbedenklich angesehen werden kann oder ob eine biologische Kläranlage für nötig erachtet wird. „ 570. Untersuchung von Minenzündern und Gutachten darüber, ob sie als Sprengstoff im Sinne des Sprengstofifgesetzes anzusehen sind. 3G0 Chemisches Staatslaboratorium. Taffcbiich Nr. 583. Gutaclitliche Äußerung über Zusammensetzung, Wirksamkeit und Preiswürdigkeit eines Pingeziefervertilgungsmittels „Ledumin“ auch darüber, ob es etwa gesundheitscliädliclie Bestandteile enthält. „ 590.1' ntersuchung einer Probe Ptlasterkitt auf vertraglich vorgeschriebene Zusammensetzung. ,. 005, f)f)2. Untersuchung von Briketts und Kohlen, ob sie durch Selbst- entzündung Feuer veranlaßt haben können. „ (130. Zwei an verschiedenen Stellen eines Grabens entnommene Schlamm- proben waren darauf zu untersuchen, ob sie gleicher Beschaffen- heit und gleichen Pirsprungs seien und ob sie im wesentlichen aus Algen und deren Zersetzungs))rodukten bestehen, die noch mit andern Stoffen verunreinigt sind. „ 083, 794, 819, 800, 1000, 1054, 1 123, 1 128. Untersuchung ver- schiedener Färb- und Olproben auf Bleigehalt und ob sie im allgemeinen den gestellten Lieferungsbedingungen entsprechen. „ 090. Feststellung, ob Baumwollfäden-Abfälle und fetthaltige und ent- fettete Baumwollabfälle feuergefährlich sind und zur Selbst- entzündung neigen. „ 704. Phitersuchung einer Probe Kesselstein und eines Pulvers gegen Kesselstein darauf, ob das Pulver schädliche Bestandteile für die Kessel enthält. „ 7 1 5. Salpetersaures Silber in Kristallen, das auf der deutschen See- warte und auf P'orschungsreisen gebraucht werden sollte, war auf chemische Reinheit und darauf zu untersuchen, ob es der Be- zeichnung pro analysi entspreche. „ 732. Untersuchung, ob ein Düngerniehl durch Selbstentzündung das Feuer in einen Lagerschuppen verursacht haben kann. ,. 752. Phitersuchung einer Probe Blut von einem Manne, der beim Reinigen eines Benzoltankwagens erstickt war, auf etwa nachweisbaren Benzolgehalt. „ 778. Untersuchung von Knallkorken zur I'eststellung der Ursache der E.vplosion an Bord eines Dampfers. „ 817. Untersuchung von verschiedenen P’uttermitteln, wie Mais, Protein- Schrot, Maisfutter usw'., auf Fett- und Proteingehalt. ,, 822. Untersuchung, ob zwei Proben Holzteer den kontraktlichen Be- dingungen entsprechen. 854. Prüfung von Zündhölzern auf die Möglichkeit der Entzündung beim Transport auf Schiffen in verpacktem Zustande. „ 920. Untersuchung, ob eine Prolie Zement in seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften den Anforderungen der deutschen Normen zur einheitlichen Lieferung und Prüfung von Portland- zement entspricht. (’lieitiisclies Staatslalioratoriuni. 3(;i TaKi'bHcli Xr. !K)4. Uiiter.sucliung einer an der Außenseite eines Kessels entstandenen als Kesselstein hezeiclineten Ablageiaing, die heim Heizen mit Abgasen von Koksöfen entstanden war, und Feststellung, ob dieser Kesselstein ätzende und giftige Stoffe enthalte;. „ IKiö. üntersnebnng von Feuerwerksk(ir])ei-u, bezeichnet als „Fontainen der Hesj)eriden“, und Äußerung, ob mit ihrer Verwendung eine erhebliche (Jef'abr für I’ei'sonen und Kigentnm verbunden ist (§ '2i> der Verordnung, betreffend den Verkehr mit Sprengstoffen). „ 081. Feststellung des Heizwertes eines Diesel-VIotortreiböls. „ 10.3‘2. Üntersnebnng von Erdboden und von (jnßstnckcu einer 'fransport- wasserleitnng zur Feststellung der Frsache der auf der äußeren Gid.ibant behndlicben Anfressungen. Hie Leitung batte in kalk- haltigem, aus altem Vlauerwerk berrührendem Hoden und teilweise auf eine Entfernung bis zu I ^ m b(;i Starkstromkabeln gelegen. ,, 1040. Feststellung, ob die Fabrikationsrückstände aus einer chemischen Fabrik rhodanhaltig sind und wie hoch gegebenenfalls der Hhodan- gehalt sei. „ 1 100. Untersuchung dreier sogenannter Wunder- und Knallkerzen zur Feststellung der Ursache einer an Hord eines l)ami)fers statt- gefundenen E.xjjlosiou. „ 1120. Untersuchung verschiedener Tiutenproben auf Erfüllung der Sub- missionsbediugungen, unter besonderer Berücksichtigung der Leicbt- tlüssigkeit. „ 1140. Gutachtliche Äußerung, ob Knallbonbons und Wunderkerzen an- standslos zur Beförderung mit Passagier- und Ladungsdami)fern zugelasseu werden können. „ 11. öO. Es waren drei Mauersteine von einem Mauerwerke, das aus- zuscblagen begann, auf sogenannten „Salpctergebalt“ zu unter- suchen. „ 1201. Feststellung des Entflammungspunktes und des .spezifischen Gewichtes eines galizischen Gasols. Auf Anregung des Berichterstatters hat die Polizeibehörde bei allen Eiidu’uclidiebstählen, wobei das N'orhandensein von Fingerabdrücken auch von latenten, d. h. nicht unmittelbar sichtbaren, zu vermuten war, das Chemische Staatslaboratorium verständigt. Es sind daun meist au Ort uud Stelle alle irgendwie in Betracht kommenden Gegenstände auf Finger- abdrücke untersucht worden. Hie latenten Si)uren wurden durch Bestreuen mit entsprechend gefäi'htem Lykopodiumj)ulver (Bärlappsamen) sichtbar und für die pbotograj)hisclie Aufnahme geeignet gemacht. Bekauntlich ist die Zeichnung der auf den Fingerspitzen, den so- genannten Fingei'beeren, befindlichen feinen Linien, der Papillarlinien, für 3G2 Cliemisclies Staatslaboratorium. jeden Menschen cliarakteristiscli, d. li. sie kommen wie ein Gesicht niemals zum zweiten Male in genau derselben Form vor. Wenn man daher diese Papillarlinien, wie das z. B. durch Polizei- direktor Roscher in sehr sinnreicher und einfacher Weise gescliehen ist, in ein System bringt, so kann man mit Hilfe der nach diesem System geordneten Abdrücke aus Tausenden von Personen, deren Papillarlinien aufgenommen wurden, den einzelnen mit voller Sicherheit heraustinden. Dazu sind aber je nach Registerführung die vollständigen Abdrücke von zwei bis drei Fingerspitzen der einen Hand erforderlich. Es ist selbst- verständlich, daß man, wenn überhaupt, nur in ganz seltenen Ausnahme- fällen die nötigen Fingeraltdrücke in dieser Vollkommenheit am Orte der 'J'at vortinden wird. Wohl aber findet man nicht selten die Abdrücke ein- zelner Finger, das genügt dann allerdings nicht zur Erkennung des Täters aus den Meßtafeln, aber man kann dann meist mit großer Sicherheit aus einer Anzahl verdächtiger Personen den Täter herauslinden oder auch einen einzelnen der Tat Verdächtigen überführen. Im ganzen ist für diesen Zweck im Jahre 1 908 die Hilfe des Chemischen Staatslaboratoriunis 72 mal in Anspruch genommen worden, sei es, daß ein Beamter des Instituts an den Tatort entsandt werde — 5 1 mal — oder daß beschlagnahmte Gegenstände dem Laboratorium zugeführt wurden — 21 mal — . Im ganzen wurden in 33 Fällen Fingerabdrücke, die sich zur photo- graphischen Aufnahme eigneten, gefunden, oder durch Lykopodiumpulver entwickelt. In zwei Fällen haben diese Abdrücke zur Überführung der Täter geführt, diese sind in den beifolgenden Abbildungen wiedergegeben. Figur 1, Tafel I, zeigt durch rußige Finger entstandene Abdrücke auf einem hellen Fichtenholzbrett, es macht fast den Eindruck, als habe der Täter die Abdrücke absichtlich und sorgfältig hergestellt, so vollkommen sind sie. Die in Figur 2, Tafel I, wiedergegehenen zum Teil recht unvollkommenen Abdrücke fanden sich auf dem Scherben einer recht schmutzigen Keller- fensterscheihe, die von den Dieben eingedrückt war. Die drei mittleren Abdrücke genügten zur Überführung eines der Tat Verdächtigen. Die Fingerabdrücke bestanden aus Blut, da sich der Täter beim Eindrücken der Scheibe verletzt hatte. Figur 3 und 4, Tafel II, zeigt Fingerabdrücke von einer Tischjdatte und einem Bettfußstück. Sie waren vorher kaum sichtbar und wurden erst durch Lykopodiumpulver entwickelt. Die Person, der sie angchören, ist noch unbekannt. Die in Zollsachen ausgeführten Untersuchungen und abgegebenen Gutachten bezogen sich auf folgende Gegen- stände und Fragen: Jtihyhnch der Ihntdi. II it. Für Olierlehrerinnen-Asinraiitinnen und Zolllieamte. Allgemeine Ex- perimentalchemie. Anorganischer Teil. Fortsetzung. 4 Stunden wöchentlich. F. Häßler. 4. Ausgewiihlte Kapitel aus der Geschichte der Chemie. Fortsetzung. 1 J Stunden wöclientlich. Dr. Klünder. Im Wintersemester : 1. IKe Chemie in der Rechtspflege. 1 Stunde wöchentlich. Professor Dr. Dennsfedf. ‘2. Die Chemie in Küche und Haushalt. 1 Stunde wöchentlich. Professor Dr. Voiffiliiiider. d. xViisgewählte Kapitel aus dem Gebiete der organisch -technischen Chemie. — Die modernen Tinten. 1 Stunde wöchentlich. Dr. Göhlich. 4. Die zur künstliclien Beleuchtung verwendeten brennbaren cheinischen Stoffe (Fette. Erdöl und Erdöldestillate, Leuchtgas, Azetylen). 1 Stunde wöchentlich. Dr. Gillmeister. 5. Elektrochemie. 1 Stunde wöchentlich. F. Häßler. (i. Für Oberlelirerinnen -Aspirantinnen und Zollbeamte. Allgemeine Ex- perimentalchemie. Organischer Teil. Dienstags und Freitags je 2 Stunden. Dr. Klünder. Außerdem fanden die praktischen Übuiigcii im Laboratorium (12 bis 40 Stunden wöchentlich) statt. Es beteiligten sich an der technischen und forensischen Analyse 2, an der (lautitativen Analyse und Darstellung von organischen Präparaten 3.4, an der qualitativen Analyse und Herstellung von anorganischen Präparaten 20, an der Filenieiitaranalyse 9 und an den physikalisch-chemischen Übungen 3, zusammen 7ß verschiedene Personen. Ihrem Berufe nach w'aren: Chemiker einschl. der Studenten der Chemie 37 Mediziner „ ,, ,. Medizin 4 Studierende anderer Eächer 13 Apotheker 2 Kaufleute 2 zusammen 58 (’liemisches Staatslalioratorium. 371 übertragen 58 Lehrer 10 Zollbeamter 1 Brandmeister 1 Kunstmaler 1 Ingenieur 1 Mineraloge 1 ohne Beruf 3 zusammen 70 An Praktikanten waren von Januar bis Osteni 24, im Sommer 00 und im Winter bis Ende Bezember d. J. 8 im Institute tätig. Die tiesamtzabl der Praktikanten ausschließlicb der Polizeibeamten beträgt bis jetzt 833. Die Honorare, Gebühren usw. einschließlich der schon aufgeführten Petroleumtestgebühren betrugen im Jahre 1908 35 455,38 3 Praktikanten waren auf Grund des § 14 der Statuten, und zwar 1 für Wintersemester und 2 für Sommersemester, von der Honorarzahlung befreit. 5. Die Ausführung von Untersuchungen aus eigenem Antriebe. 1. Uber die Bestimmung des Gasgehaltes und der Exi)losionsgefährlichkeit von Steinkohlen (Ztschr. f. angew. Ch. 21, 1000). 2. Über den Zusammenhang der chemischen Zusammensetzung mit der Feuergefährlichkeit der Steinkohle (Ztschr. f. angew. Ch. 21, 1825). 3. Neue Erfahrungen bei der vereinfachten Elenientaranalyse (Ber. d. D. Ch. Ges. 4 1 , 000). 4. Natronkalkapparat für Elementaranalyso und Kohlensäurebestimmung (Chem. Ztg. 1908, Nr. 7). 5. Über die gleichzeitige Bestimmung des Stickstoffs mit Kohlenstoff, Wasserstoff usw. in 'organischen Verbindungen nach der Methode der vereinfachten Elementaranalyse (Ber. d. D. Ch. Ges. 41, 2778). 37-2 .Miiieraldgisch-Geuldgisches Institut. 8. Mineralog’iscli- Geologisches Institut. Bericht für das Jahr 1908 vom Direktor Prof. Dr. Gottsf/ic. Umbau. Der im Voijalir begonnene UmbiUi ist ini April il. J. beendet worden, die elektrische Anlage und die Innendekoration dahingegen erst im Sep- tember fertiggestellt, nachdem durch Senats- und Bürgerschaftsbesclilnß vom 2.3./27. Mai 1!)08 die dafür nötigen iMittel bewilligt worden waren. Durch den Umbau ist im Erdgeschoß der etwa öO cm tiefer ge- legene ehemalige Turnsaal auf die gleiche Hohe mit den übrigen Räumen gebracht, sind ferner durch die Beseitigung einiger Zwischenwände 6 ehe- malige Klassenzimmer in 3 größere Räume verwandelt und endlich in die Ostwand 2 dreiteilige Fenster eingebrochen worden — mit dem Er- folg, daß das Institut jetzt über 4 gutbelichtete Schausäle verfügt, von denen die beiden größeren fä 100 cpn) die mineralogische und die palä- ontologische, die beiden kleineren (ä 7,ö (im) die heimische Schausamm- lung aufnehmen sollen. Das Plrdgeschoß enthält ferner noch einen Raum von etwa 40 qm, in welchem die Gesteins- und Meteoritensammlung zur Aufstellung gelangen wird, sowie ein etwas größeres Gelaß für das Auf- sichtspersonal. Im ersten Stock ist der größte Raum als Hörsaal eingerichtet und mit einem Projektionsapparat versehen worden. Leider konnten nur .'}() Sitzplätze gewonnen werden, eine Zahl, welche nach den Erfahrungen des ersten Jahres für die allgemeinen Vorlesungen nicht ausreicht. Drei weitere Räume sind für die Bibliothek, die Lehrsammlung und den Direktor bestimmt, die übrigen 3 Räume für den heimischen Teil der Hauptsammlung. Im zweiten Stock befinden sich 3 Räume für die wissenschaftlichen Hilfsarbeiter und den Rest dei- Bibliothek, je 1 für Keueingänge und das Bohrarchiv, endlich 2 für die umfangreiche Tertiärsammlung. Das Dachgeschoß enthält außer der Aufseherwohnung noch Mineralogisch - Geologisches Institut. mehrere Bodengelasse, in welchen z. Zt. etwa 1 50 Kisten untergebracht sind. Aus diesem Grunde ist auch der Fahrstuhl bis ins Dachgeschoß geführt. Im Kellergeschoß ist ein weiterer Teil des Magazins untergebracht, sowie ein Raum für den Aufenthalt des Nachtwachepersonals hergerichtet. Auf dem Hof platz endlich ist ein kleiner Schuppen errichtet, der im wesentlichen für die Vornahme schmutziger Arbeiten, Zerkleinerung von Gesteinsmaterial und das Schlämmen von Bohrproben dient. Im großen und ganzen darf das Institutsgebäude jetzt als zweck- mäßig bezeichnet werden; und wenn das mit verhältnismäßig geringen Mitteln erreicht worden ist, so gebührt der Dank dafür in erster Linie den Beamten der V. Hochbauabteilung, welche die mannigfachen und zum Teil erst während des Umbaus hervorgetretenen Wünsche des Direktors mit den Geboten einer weisen Sparsamkeit zu vereinigen gewußt haben. Mobiliar. Der Raum für die Schausammlung ist gegen früher um die Hälfte gewachsen und dadurch eine erhebliche Vermehrung des Schaumobiliars bedingt. Durch Senats- und Bürgerschaftsbeschluß vom 'l'i./il. Mai 1908 wurden die nötigen Mittel hierfür bewilligt und noch im Laufe des Berichtsjahres 10 neue Flachvitrinen fertiggestellt, während 2 weitere Hochvitrinen und 8 Podien erst im Jahre 1909 abgeliefert werden können. Die Abmessungen der Schausäle .sind z. T. derartige, daß das alte Schaumobiliar einer Änderung unterworfen werden mußte. Insbesondere war es notwendig, einige der älteren nahezu 5 m laugen Schranksysteme zu durchschneiden, was gleichfalls im Laufe des Berichtsjahres erledigt werden konnte, während die Reparaturen des Anstrichs auf das Jahr 1909 verschoben werden mußten. Umzug. Das Magazin am Pferdemarkt ist bereits am 11. April nach dem Lübeckerthor überführt, der Umzug der eigentlichen Sammlungen indessen, da die Malerarbeiten nicht eher beendigt waren, erst in der Zeit vom 21. September bis 13. Oktober bewerkstelligt. Personalien. Herr TOr. W. Hctack, vordem Assistent am Geolog.-Paläontologischen Institut zu Göttingen, ist am 1. Oktobei- als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter eingetreten. Während des Umzugs haben die Herren stud. phil. Goebel, Koch und Sievers eifrig mitgewirkt. Außerdem ist Herrn Pi'of. Dr. Bergf- Leipzig die Bearbeitung einer umfangreichen Gesteinssainmlung aus Venezuela übertragen worden. 374 Mineralogisch -Geologisches Institut. Zum Ifi. September sind die Herren P. Feser und H. Ottens als Aufseher bezw. Hilfsaufseher angestellt. Zu ihrer Unterstützung sind die Herren Möller und Reetz etwa 2 Monate lang aushilfsweise heran- gezogen. Endlich ist am 1 . Dezember ein regelmäßiger Nachtwachedienst eingerichtet. Bibliothek. Die Bibliothek hatte einen Zuwachs von 517 Nummern im Werte von M 3025. Davon sind 422 Nummern mit Hilfe einer Sonderbewilli- guug von jVt 2000 erstanden, welche dazu bestimmt war, empfindliche Lücken auszufüllen. Die „Mineral Industry“, die Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft und die Verhandlungen der GeologiskaFöreningen zu Stockholm sind in vollständigen Reihen erworben, die Meteoriten- literatur ergänzt, die einschlägige Kolonialliteratur soweit möglich beschafft. Außerdem ist ein Zettelkatalog des Bestandes in Angriff genommen. Vermehrung der Sammlung. Die Sammlung wurde um 1609 Nummern vermehrt, von denen 667 gekauft, 513 geschenkt und 429 gesammelt sind. Der Wertzuwachs beläuft sich auf M 7935, wovon M 1420 auf die Geschenke entfallen. Unter den Ankäufen sind hervorzuheben: ein eigenartig geformter Meteoreisenblock aus Deutsch-Südwestafrika, eine größere Sammlung von Kupfererzen ebendaher, eine schöne Lazulith-Stufe aus Brasilien, sowie das ausgezeichnet erhaltene Skelett eines irländischen Riesenhirsches. An wichtigeren Geschenken seien erwähnt: von der Damara und Namaqua Handelsgesellschaft: 3 Diamantkristalle von Lüderitzbucht; von der Kgl. Geologischen Landesanstalt zu Berlin: eine große Anzahl von Bohrproben von Bremen, Lüneburg und andern Punkten in Norwest- deutschland; von Herin Dr. Hitssak-SsiO Paulo: eine ausgezeichnete Phenakit-Stufe von Piracicaba; von Herrn P. Trimmer-, eine umfangreiche Sammlung aus der Kreide von Lüneburg; von Herrn Dr. E. lVu7m-Cöthen : einige seltene dortige Geschiebe; endlich von einem ungenannten Freunde des Instituts: eine größere Anzahl auserlesener Versteinerungen aus dem englischen Tertiär. Inventar. Der Inventarwert des Mineralogisch-Geologischen Instituts ist am 31. Dezember 1908 (ohne das Mobiliar) zum Zwecke der Feuerversiche- rung, wie folgt, geschätzt: 1. Sammlungen U 215 935 2. Bibliothek „ 22 475 3. Sonstiges Inventar . 8 940 Summe. . . dt 247 350. Jliiieralogiscli-Cieologisc'lies Institut. 375 Arbeiten in der Sammlung. In der Schausanimlung sind trotz des Umzuges Arbeiten nicht vor- genomnien worden, weil die Säle des Erdgeschosses sich als nngenügend heizbar erwiesen, nm längere Zeit darin zn verweilen. Es blieb daher nichts übrig, als die Nenanfstellung der Schansaminlnng bis zum Eintritt der wärmeren Jahreszeit, d. h. bis zum Frühjahr 1909, zu verschieben. In der Hauptsammlung beschränkte sicli die Arbeit im wesentlichen darauf, eine neue, den neuen Räumlichkeiten angepaßte Anordnung her- zustellen — eine Aufgabe, die am Schlüsse des Bericlit.sjahrs noch nicht erledigt rvar. Behufs Untersucliung von Mineralien sind 39 Bestimmungen des spezifischen Gewichts ausgeführt, für Vorlesungszwecke sind 68 Diapositive hergestellt. Auskunft ist in 57 Fällen erteilt, von denen sich 15 auf Bohrungen, 13 auf Edelsteine und 29 auf nutzbare Mineralien bezogen. Vorlesungen. Die Voilesung über „Nutzbare Mineralien, mit besonderer Rücksicht auf unsere Kolonien“ hat am 30. Oktober vor 26 Höi ern des Kolonial- instituts, die „Einführung in die Geologie“ am 3. November vor 69 Hörern des allgemeinen Vorlesungswesens ihren Anfang genommen. Reisen. Der Direktor beteiligte sich an der 53. Versammlung der Deutschen Geologischen Gesellschaft zu Dresden und verband damit einen Besuch der Sammlungen in Berlin, Freiberg und Halle. Außerdem sind 5 größere Sammelexkursionen in unsere weitere Umgebung unternommen. Naturhistolisches Museum. 9. Naturhistorisches Museum. Bericht für das Jahr 1908 von Direktor Professor Dr. K. Kraepeliii. Personalien. Jlit dem 1. Oktober d. J. trat Herr Oberlelirer Dr. E. Hentsdiel- Magdebiirg- neu in das Kollegium der wissenscbaftlichen Beamten des Museums ein und übernahm die Abteilung der Coelenteraten und Protozoen. Herr Dr. Dimcker war vom Juni ab zur Teilnahme an der von der Ham- burgischen Wissenschaftlichen Stiftung veranstalteten Südsee- Expedition beurlaubt. Als Hilfspräparator war während des ganzen Jahres Herr K. Gast beschäftigt. Durch freiwillige Darbietung ihrer bewährten Arbeitskraft sind wir wie in den Vorjahren den Herren Q. H. Martens (ornithologische Sammlung) und Dr. H. Strebet nebst Frau Gemahlin (Molluskensammlung) zu besonderem Danke verpflichtet. Ebenso den Herren Dr. Eichethamn, Dr. Hagedorn, Dr. L. Lüders, Dr. IF. Mayer, Dr. C. Roewei-, welche auf kürzere oder längere Zeit an den Sammlungen des Museums tätig waren. Im Monat September erfreute uns Herr Dr. F. IFwner-M'ien durch Bearbeitung unserer Reptilienvorräte. Auszug der mineralogischen Sammlung. Ende September wurde das Museum wegen Umzugs der mineralogisch- geologischen Sammlungen in das neue Heim am Lüheckerthor auf 14 Tage geschlossen. Das Freiwerden einiger Zimmer und eines größeren Schan- ranms hatte mancherlei Umbanten und ^Veränderungen in der Verwendung der Diensträume im Gefolge. Die entomologische Abteilung ist nunmehr der Hauptsache nach im Erdgeschoß, das Laboratorium der Elbuntersuchung Naturhistorisclies Museum. Hll iin großen Südsaal des Kellers untergebi'aclit. Ein Teil des frei gewordenen Sclianrauins harrt noch der Besetzung durch zoologische Objekte, nachdem das hierzu nötige Schrankinaterial fertiggestellt sein wird. Bibliothek. Die Bibliothek hatte, abgesehen von fortlaufenden Abonnements dei- Zeitschriften, Liefenmgswerke usw., einen Zuwachs von 72.3 Nummern im Gesamtwerte von 6914 jVt . Gekauft wurden von diesen 190 Nummern, getauscht 274 Nummern, geschenkt 259 Nummern. Die Revision des Zettelkatalogs des Concilium bibliograi)hicum unter Ausscheidung der Doppelzettel wurde beendet, ebenso die Einordnung dei- nen eingegangenen Zettel. Der Schlüssel zum allgemeinen Teil der ßibliotliek ist nahezu fertiggestellt. Die Bestände des „Jahrbuchs“ und der „Mit- teilungen“ wurden neu aufgenommen und geordnet. Ein Schriftenaustausch ist neu vereinbart mit der American Association of Museums, der Societe biologique d’Arcachon, dem I m p e r i a 1 D e p a r t in e n t o f .A g r i c u 1 1 u r e f o r th e W e s t i n d i e s , Barbados, der Accademia Gioenia di Szienze naturali in Catania, der Estacion Central agronömia de Cuba, Santiago de las Vegas, der Cornell University agricultural Experiment Station, Division of Entoniology, IthacaN.-Y., der Mission scientifique permanente d’Exploration en Indo-Chine, Hanoi (Decades zoologiques), dem Zoological Laboratory, University of Nebraska, Lincoln, der Societe Nationale d’Acclimatation, Paris, dem Transvaal Miiseiiin, Pretoria, der Societe des Amis des Sciences naturelles de Rouen, dem Illinois State Museum of natural History, Springf ield, der Svenska hydrografisk biologiska Kommission, Stockholm, der University of Toronto, der Societe des Sciences naturelles de Toulouse, der Station zoologique de 'Winierenx. — Der Schriftenaustausch umfaßt jetzt 157 Akademien, Institute und gelehrte Gesellschaften. In der Druckerei sind 669 Druckaufträge (Etiketten, Plakate usw.) in einer Gesamtauflage von 1 10 840 Exemplaren erledigt worden. Instrumente. Außer den üblichen Ergänzungen an anatomischen Instrumenten, Werkzeugen usw. sind an wertvolleren Objekten angeschafft ; Ein Stereo- mikroskop mit zwei Linsensystemen und zwei Okularen, ein Verant- stereoskop, eine mikrostereoskopische Kamera, eine große Mikrokamera, verschiedene Lupen, ein neu konstruierter Planktonfänger für schnelle 878 Natiniiistonsches JInseuni. Dampf erfalirt, ein gi'oßes Stroniaqnaiium oliiie AVassenveclisel. liei dem die Ströimmg mit Hilfe eines kleinen Elektromotors durch Flügelräder erzeugt wird. Vermehrung der Sammlungen. Der Gesamtznwachs an zoologischen Objekten belief sich auf 13 662 Nummern in 50 712 Exemplaren. Hiervon entfallen 9126 Nummern in 33 969 Exemplaren und im Werte von 10 619it auf die Geschenke. Der Gesamtwert der Eingänge beziffert sich auf 21 049 jM . Nach den einzelnen Tiergruppen verteilt sich der Zuwachs in folgender AA'eise: 1. Säugetiere 73 Nummei'u 104 Exemplare 2. AMgel 352 353 3. Reptilien 362 566 4. Amphibien 65 195 ,. 5. Fische 446 1 375 6. Mollusken 618 1 646 7. Insekten . 10 153 38 862 8. Myriopoden 137 355 ,, 9. Spinnen 640 2 035 10. Crustaceen 408 3 230 Jl. Echinodermen 45 ,. 95 12. AVürmer 145 631 13. Tunicaten, Molluscoiden . 171 1 1 78 14. Coelenteraten 47 87 Summe . . . 13 662 Nummern 50 712 Exemplare A’on größeren Ankäufen i? 4 vor allem eine vorzügliche Kollektion brasilianischer Insektennester, daruntei’ Termitenbauten von 18 Zentnern Gewicht, zu erwähnen; daneben verschiedene größere Sammelausbeuten aus Formosa, Surinam und Indien, eine Iväferkollektion aus Turkestan, seltene A’ogelbälge, Mollusken, Curculioniden, ein großer ausgestopfter Tarpon (Megalops) sowie eine einheimische Dipterensammlung. ln der Reihe der Geschenke nimmt die dem Museum als ATi mächtnis zugefallene Insektensammlung des Herrn Carl Friedr. Höge die erste Stelle ein. Sie enthält rund 1 4 000 Exemplare, darunter viele Typen oder Cotypen von den in der Biologia centrali-americaua neu beschriebenen Käferarten. A’on den übrigen Geschenken, deren vollständiges A’erzeichnis bereits am Schlüsse jedes Quartals im hiesigen Amtsblatte veröffentlicht wurde, mögen folgende als besonders wertvoll hier nochmals aufgefülmt werden : A'on Herrn Kapitän Abjörmson plsche aus Westaustralien ; von Herrn Naturliistoi isclies Museum. 37!) All). Barfels Eidechsen, Frösche, Spinnen, Insekten und Wiinner aus Marokko; von Herrn TF. Bökei' A'ogelhälg-e, Vogelnester, Concliylien und t'rustaceen aus verscliiedenen Gegenden; von Herrn Professor Dr.A.Borfferf- Bonn Tunicaten aus dem Mittehneer und dem Atlantischen Ozean; von Herrn F. Bulik zahlreiche Spinnen, Tausendfüßer, Insekten, Asseln usw. aus der Hamburger Umgegend; von Herrn Chr. Brüning Zitterwels vom Senegal, Orustaceen aus La Plata ; von Herrn K. 7irt?-LGana-Gana durch Herrn Schiffsingenieur C. Mangel- eine große Zahl Schlangen, Fische, Insekten, Spinnen, Blutegel und Begenwürnier aus Süd-Eigeria; von Herrn 0. Co)i?i-Bergedorf zwei prächtige Perlmuscheln ; von der Deutschen See- warte verschiedene Aleerestiere ; von der Deutschen Südpolnrexpedition eine Anzahl Vogelbälge; von Herrn 0. Dohhertin das Modell eines Symborodon; von Herrn Fr. Dörries eine Kollektion hiesiger Schmetterlinge; von Herrn 0. FJ. Eidechsen aus verschiedenen Ländern; von der Fischereibehörde durch Herrn Fischereidirektor H. Liibbert lebende Aalbrut und verschiedene Nordseefische; von Herrn Dr. med. 0. Fock eine reichhaltige Sammel- ausbeute seiner Eeise nach Deutsch-Südwestafrika, fast alle Gruppen der Landtiere umfassend; von Herrn Professor I)r. A. Fm-el -Y\on\e eine Kollektion seltener Ameisen aus verschiedenen Ländern; von Herrn K. Fricke- Blantyre reiche Sammelausbeuten aus Britisch- Zentralafrika, besonders Reptilien, Amphibien, Insekten, Spinnen, Myriopoden und Krebse; von Herrn O. Goldschmidt Schlangen, Fische, Insekten und Tausendfüßer aus Deutsch- Ostafrika; von Herrn L. Graeser Schmetterlinge aus Peru und Mexiko; von Herrn R. Groth Säuger, A'ogelbälge, Reptilien, Mollusken, Insekten und Echinodermen von N’oidost-Madagaskar; von Herrn E. Grundier ein Orang-Utan; von Herrn P. i/acA'er-Itapa, Mexiko, eine reiche Sammel- ausbeute an Reptilien, Mollusken, Insekten, Spinnen, Alyriopoden und Crustaceen aus Mexiko; von Herrn M. Hagedorn jun. parasitische AATirmer und Crustaceen aus der Nordsee; von Heim Dr. B. Hartmeyer- -HerWn Meeresschwämme, Coelenteraten, Ascidien und Echinodermen aus ver- schiedenen Gegenden; von Herrn C. G. r/eiCasef/i-CuraQao Eidechsen, Fische, Insekten, Spinnen, Tausendfüßer und Krebse von Curaijao; von Frau ir. Hintze Insekten, Spinnen, Asseln und Würmer aus den Alpen; vom Institut für Schiffs- und Troiienkrunkheiten durch Heri n Stabsarzt Professor Dr. Fülleborn zahlreiche Land- und Meerestiere aus verschiedenen über- seeischen Gebieten; von Herrn A. Köpke Fische aus Chile; von Herrn Dr. J. C. Eoningsber-ger-Hnitenzm-g eine reichhaltige Kollektion javanischer Vogel und Reptilien; von Herrn Kapitän E. Ab'uuse Fische, Krebse, Insekten und Würmer aus Südchile; von Herrn Kgl. Konservator a. D. G. Künoiv- König.sberg wertvolle biologische und mikroskopische Präparate von Schild- läusen; von Herrn Dr. M. Leschke Asseln, Skorpione und Tausendfüßer aus Tirol; von Herrn Kapitän Lessei eine Anzahl Planktontische und ein 880 Naturhist.orisclies Museum. Tintenfisch aus dein Atlantischen Ozean; von Herrn H. Lirhtwarck Bau der Honigbiene an einem Kiefernast aus der Ennneldorfer Heide; von Herrn Professor Dr. Lo/jimaiu-Kiel Tunicaten ans Grünland ; von Herrn W.L^mgwitz Seeschlangen aus dem Indischen Ozean; von Aam Komitee der Hamburger Magalhaemischen Sammelreise die Gastropoden der Eeiseausbeiite; von Herrn Kapitän C. Mangelsdorff Eidechsen, Schlangen, Fische und Krebse aus Java; von Herrn Schiffsingenieur C. Mangel' drei reiche Sammel- ausbeuten seiner Eeisen nach Liberia und Süd-Nigeria, fast alle Gruppen des Tierreichs umfassend ; von Herrn Ad. Meyerdiercks durch Herrn Dr. K. Hagen Echinodermen aus der Südsee; von Herrn Professor JE Michaelsen die Käfer, Hymenopteren, Sjiinnen, Würmer und Holothurien seiner Studien- reise nach Siuhvest- Australien; von Herrn Schiffsoffizier C. Moll ein pracht- voller Termitenbau sowie Insekten und Mollusken aus M'estindien ; von Herrn P. Nietnitz Skelett eines Schimpansen ; rmn Herrn Kapitän H. Nissen reichhaltige und wertvolle Planktonfänge ans dem Atlantischen und Pazifischen Ozean; von Herrn Dr. Fr.Ohavs (-iliederspinnen und Blutegel aus Ecuador; von Herrn H. Oppermann Schlangen, Insekten, Spinnen und Krebse aus Brasilien; von Herrn A. OrscWe?- ein Frettchen; von der Firma Wm. O’Swald & Co. ein wohlerhaltenes Ae})yornis-Ei und Insekten von Madagaskar; von Herrn Dr. A. C. 0»ffem«?is-Arnheim mikroskopische Prä- parate seltener Puliciden ; von Herrn Kapitän R. Paessler eine äußerst reichhaltige und wertvolle Sammelausbeute seiner Eeise nach der AVest- küste Amerikas, fast alle Tierklassen umfassend ; von Herrn Railliet-Pavi» verschiedene Typen von Eingeweidewürmern ; von Fi’an E. Ranniger eine Anzahl brasilianischer A^ogelbälge ; von Herrn Dr. H. Roeschmann Schlangen und Insekten aus Bolivien; von Frl. M. ScJdichting ein Ichneumon; von Herrn IE. S'c/io/i'- Manaos Fische und Krabben aus dem Amazonenstrom, von Herrn O.Sehroeder einige interessante Schmetterlinge aus der Umgegend Hannovers; von Herrn Professor Dr. R. Schüft Sammelausbeuten seiner Eeisen nacli Italien, Madeira und den Kanaren, Land- und Meerestiere umfassend; von Herrn Professor Dr. G. Sckweinfurfh-BeYWw interessante Psychidengehäuse ans Algier; von Herrn Kapitän IE. zwei reiche und wertvolle Sammelausbeuteii seiner Eeisen nach Ostasien, M’irbel- tiere, Mollusken, Gliederfüßer, AVürmer und Coelenteraten umfassend ; von dei’ Station für Pflanzenschutz diu'ch die Heiren Dr. Brick und Dr. Lindinger mit Pflanzen eingeschleppte Mollusken und Gliederfüßer ; von Herrn C. Stern Eidechsen, Schlangen und Vogelspinnen von St. Domingo; von Herrn H. Ätfer-Auckland Meeresconchylien von Neuseeland; von Herrn G. Tempel Schlange und Chamäleon aus AA'estafrika ; von Herrn M. T/jfef-Matupi Eeptilien und Frösche aus Matupi; von Herrn Professor Dr. (?. Thilenius drei Säugetiei felle ausSüdtuuis; von Heim Lttcfu-. Tietz Eeptilien, Amphibien, Insekten, Spinnen, Tausendfüßer und Würmer aus Kalkutta; von Herrn Natui'historisches Museum. m Max jnY(7m-Neusamniit ein Hirschkalb; von Herrn Stabsarzt Dr. L. Ufer Termiten ans Kamerun; von Herrn J. HWer-Bibnndi {Inrcli Herrn Direktor M. Retzlaff reiche Sammelansbeuten an ^^■irbeltieren und Gliedertieren aus Kamerun; von Herrn Dr. F. TTenje?'-Wien Kegen würmer aus Dalmatien; von Herrn J. M. IT/izst/e^'-Boyanui) Land- und Süßwassertiere aus ^^■est- australien ; von Herrn K. Wientapioer-Of^Aavt Bienenwaben mit Bienen; von Herrn H. B. - Fremantle Tausendfüßer ans Westaustralien ; von Herrn Dr. IT. ZipperHng durch Herrn Dr. O. Duncler Fische aus Ja[)an; von der Zoologiachen Gesellsrhaff durch Herrn Dii'ektor Dr. Bohut 22 Säuge- tiere, ■25 Vögel, diverse Reptilien, Mollusken, Insekten und Würmer. Inventar. Die Vermehrung der Sammlung vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 1908 ist, mit Ausschluß des Mobiliars, zum Zwecke der Feuerversicherung wie folgt geschätzt: 1. Zoologische Sammlung M^ert 21 049 jVt 2. Bibliothek „ 6 914 „ 3. Instrumente und Geräte „ 909 „ Summe .... 28 872 M Benutzung des Museums. Die Zahl der Besucher während des Berichterstattungsjahres betrug 127 227 Personen. Von auswärtigen Gelehrten besuchten 32 das Museum, von denen zehn die allgemeinen Einrichtnngen, zehn spezielle Sanunlungs- teile studierten. Die Bibliothek wurde in immer steigendem Maße von einheimischen und auswärtigen Gelehrten benutzt; ebenso die Sammlungen, welche daneben vielfach zu praktisch-künstlerischen Zwecken in Anspruch genommen Avurden. Dublettenmaterial ist an verschiedene Volksschulen abgegeben. Auskunft in zoologischen Fragen, hauptsächlich tierische Schädlinge, Handelsprodukte usw. betreffend, Avurde in 58 Fällen schriftlich, in zahl- reichen andern Fällen mündlich erteilt. Außerdem Avaren AÜer amtliche und ein gerichtliches Gutachten zu erstatten. Sammlungsteile des Museums wm’den zur Untersuchung, Vergleichung USAV. übersandt an die Herren J. D. M^Ä:en-Bremen (Apiden), Pi'ofessor Dr. A. Berlese-¥\orenz (Acariden), Dr. IF. - Berlin (Gastropoden), Dr. M. Bernhaner-Grmihevg (Staphyliniden ), Dr. Boidengej'-LonAon (Fische ), R. du Bugsson-Purh fVespiden), 6. K«(We-Lund-Koi)enhagen (^Landasseln), Dr. P. Biiffo-Pisu (_Thysanoptera), H. FaJirenhok-Bierden (Mj-iobien), Pro- fessor Dr. Ä. Fbref-Yvorne (Ameisen), Dr. H. FVfe.'je-ScliAverin (^Apiden), Xaturliisturiscljes JInseum. T. //of/^soji-Plymoiitli (Krebse), Professor Dr. H. Lohmann-KK\ (Appendi- cularien), Dr. L. Melkhar-Wim (Homopteren), Dr. A. C. 0!(£few«»js-Arnlieim (Pulicideii), Dr. H. i?e&eAWieii (Heteroceren), Professor Dr. 0. M. Reuter. Äbo (Hemipteren), R. Shelforcl-OxloiA (Blattiden), Professor Dr. F.Silvestri- Portici (Tliysaiiopteren), Dr. F. lPe»-ner-Wieii (Reptilien). Zur Bestimmung oder zum Tergleicli ging dem liiesigen Institut Material ein von den Museen zu Berlin, Bremen, P"rankfurt a. M., London, Lübeck sowie von den Herren Dr. Hartmeyer -'QeAm und Dr. il/ej-fon-Frankfurt a. JI. Sammelkisten sind neu ausgegeben an die Herren Di’. G'.idir/c-Deutsch- Südwestafrika, R. Örof/«-Lonconbe, H. il/e^CT'-G’ossfCT'-Neitsas, Bez. Groot- fontain, Dentsch-Südwestafrika, H. «SVwiow-Bibundi, J. 11 e27er-Bibnndi soAvie an die Herren Kapitäne bezw. Schilfsofiiziere C. Haag, BI. Janssen, C. Mangelsdorff, C. Manger, K. Moll, H. Nissen, R. Paessle^- und W. Schiving- hammer. Arbeiten im Museim. a) Scliausaiiiiiiluiig'. In der Schansammlnng ist in erster Linie die Anfstellnng zweier neuer Schauscliränke liervorzulieben, in denen eine erlesene Sammlung exotischer Insektenbanten und -nester Platz gefunden hat. Die hier zur Anschauung gelangenden Termiten-, Meliponen- und Wespenbauten dürften schwerlich anderswo in gleicher Schönheit vertreten sein. Die übrigen Insekteunester erfuhren eine Neuordnung, ebenso die Gruppe der nütz- lichen Tiere, wobei 23 neue Präparate zur Aufstellung gelangten. Einige größere Vögel (Kasuar, fliegender Albatroß) sind neu montiert, die Prä- paration des großen indischen Elefanten aus dem Zoologischen Garten ist fast vollendet. b) AVissenscliaftliche Sainnilung. Über die Arbeiten in der wissenschaftlichen Hauidabteilung ist folgendes zu berichten: Säugetiere. Die Neueingänge wurden aptiert und zum Teil bestimmt. Vögel. 352 Nummern Neneingänge Avurden bestimmt und etikettiert. Mehrere tausend Bälge konnten nach Eintreffen neuer Sammlungsschränke in die Normalaufstellung gebracht Averdeu. Reptilien und Amphibien. Ein großer Teil der seit Jahren aufgespeicherten Vorräte Avurde bestimmt, katalogisiert, etikettiert und in die Hauptsammlung eingeordnet, nämlich 469 Nummern Eidechsen, 720 Nummern Schlangen und 86 Nummern Frösche. Fische. Im ersten Quartal sind 162 Nummern der Vorräte bestimmt, Xaturliistorisches Jliiseniii. 383 etikettiert iiiid katalogisiert; späterliin konnten wegen Abwesenlieit des Abteilnngsvorstehers mir die Eingänge aptiert werden. Jlollusken. Die Bivalven der Scliolviensclien Molluskensannnlung (H’iääNnnnnern ) wurden geordnet und in etwa 100 Scliiebladen iiiNonnalauf- stellung gebracht, 498 Nuininern des Magelliaengebietes sowie '200 Nuniniern Gliitoniden der Spiritussainnilung bestiinint, etikettiert und eingeordnet. Die kritische Revision der Landschnecken konnte zu Ende geführt werden (zirka 2900 Formen in 1 1 000 Nummern), so daß sich ein Gesamtbestand an Landschnecken von 15 000 Formen in 44 500 Nummern ergibt. Phne eingehende wissenschaftliche Bearbeitung erfuhr die Gruppe der Orthaliciden. Insekten. In der entomologischen Abteilung sind etwa 3400 Insekten gespießt und gespannt, 14 500 mit Individuenetiketten versehen worden. In der Sammlung der Käfer wurde die Timmsche Sammlung neu apfiert und geordnet, ebenso die der Coleopterenlarven. 1 7 Kästen mit Curculioniden sind in Normalaufstellung gebracht, die Typen der alten Wiedemannschen Sammlung festgestellt worden. Von Hyinenopteren wurden 1050 neu bestimmt und in die Sammlung geordnet. Die Ameisensammlung erfuhr eine vollkommene Neuaufstellung in 53 Kästen, sie umfaßt jetzt 1 7 1 4 F ormen in 10 444 Exemplaren. Die Familie der Chalcidier (342 Spezies in 1320 Exemplaren) wurde in 14 Kästen in Normalaufstellung gebracht. Aus den Neueingängen der Schmetterlinge sind 2262 Exemplare bestimmt und der Hauptsammlung eingereiht. In der Dipteren Sammlung schritt ilie Normalaufstellung um 42 Kästen vor, welche teils der Hauptsammlung, teils der Lokalsaminlung angehören. Myriopoden. 222 Nummern Neueingänge wurden bestimmt, eti- kettiert, katalogisiert und eingeordnet. Spinnen. 86 Nummern Gliederspinnen wurden bestimmt, etikettiert, katalogisiert und eingeordnet. Daneben wui’de mit Vorarbeiten zu einer Revision der Gruppe der Phalangiden begonnen. Crustaceen. 135 Nummern Neueingänge wurden bestimmt, etikettiert und in die Hauptsammlung eingeordnet, die übrigen Neueingänge aptiert und mit Phuulortsetiketten versehen. Würmer, Tunicaten, Molluscoi den. 239 Nummern Tunicaten wurden be.stimmt, etikettiert, katalogisiert und neu geordnet, die Neu- eingänge der Würmer bis zur Gattung bestimmt und in die Hauptsammlung eingeordnet. Echin oder men. Das gesamte Spiritusmaterial der Hauptsammlung mußte behufs Raumgewinnung umgeordnet werden. Die Eingänge wurden aptiert, 19 Nummern bestimmt, etikettiert und in die Hauptsammlung gestellt. Coelenteraten. 35 Nummern Spongien wurden bestimmt, 371 mikro- skopische Präparate angefertigt. Die Neueingänge wiu’den bis zur Gattung bestimmt und eingeordnet. Naturhistoi'isches Museum, ;{84 Elbuntersucliinig. Das auf einer Eeilie von Fangfalirten bis zur Elbmündnng- erbeutete Material an Plankton und Grundfauna wurde nebst dem aus den Vorjahren bereits angesammelten Material (lualitativ und quantitativ weiter bearbeitet. Daneben sind 80 Lichtbilder bezw. Mikro- Stereoskoi)photographien angefertigt. Ein Teil der Arbeitszeit mußte auf die Einrichtung des neuen, weitaus geräumigeren Laboratoriums verwandt werden. Lehrtätigkeit. Durch die Eröffnung des Kolonialinstituts sind die Anforderungen an die Lehrtätigkeit der wissenschaftlichen Beamten des Museums noch weiter gestiegen. Für das gi-ößere Publikum wurden folgende Vortragszyklen gehalten : Professor Dr. Kraepelin: Über tierische Schädlinge mit besonderer Berücksichtigung der heimischen Fauna. Professor Dr. Pfeffer: Die geographische Verbreitung der Tiere auf erdgeschichtlicher und stammesgeschichtlicher Grundlage. Dr. Leschke: Führungen durch das Natiuiiistorische Museum. Speziell für Lehrer und Lehrerinnen, welche sich zum Eektorats- bezw. Oberlehrerinnenexamen vorbereiten, waren an Vorlesungen und Kursen vorgesehen : Dr. Steinhaus: Vergleichende Anatomie der Tiere. 11. Teil. Dr. Reh und Dr. Leschke: Entomologische Übungen für Geübtere. Dr. Leschke: Zoologisches Kollo(iuium. Professor Dr. v. Brunn: Zoologische Exkursionen. Im Eahmen des Kolonialinstituts wurde gelesen; Professor Dr. Michctelsen: Die Tierwelt unserer Kolonien mit Eücksicht auf ihre Bedeutung für den Menschen. Daneben fanden seitens der Präparatoren Herien Itzei'odt und Oasi piaktische Unterweisungen im Abbalgen und Präparieren von I'ieren statt. Publikationen. An wissenschaftlichen Arbeiten seitens der Beamten sind im Laufe des .Jahres folgende erschienen: KruepeUn, K.: Skorpione und Solifugen in; L. Schnitze, Forschungs- reise im westlichen und zentralen Südafrika, 190.3 — 190.i. Jena 1908. 4. Derselbe: Scorpiones in : Die Fauna Südwest-Australiens. Ergebnisse der Hamburger südwest-austral. Forschungsreise 1905. Jena 1!)08. Derselbe: Scolopendridae ; ibid. Derselbe: Die sekundären Geschlechtscharaktere der Skorpione, Pedi- palpen und Solifugen in: Mitt. Mus. Hamburg XXV, 1908. Naturhistorisches Museum. 385 Pfeffer, G.: Ceplialopoden in: Nordisclies Plankton, Leipzig 1908. Derselbe: Tentologisclie Beinerknngen in: Mitt. Mus. Hamburg XXV, 1908. MichaeJsen, IV.: .Taliresbericlit über Oligocliaeten für 1898, 1899 und 1900 in: Arcb. f. Naturgesch., .lalirg. 1904. Derselbe: First Report u}ion tlie Pnblications on tlie „Hamburger südwest-aiistral. Forscliiingsreise 190.5“ in: .lonrn. W. Astralian Nat. Hist. Soc., No. V. Derselbe: Zur Kenntnis der Tubiticiden in: Arcli. f. Naturgesch., Jalirg. 1908. Derselbe: Die Molguliden des Naturhistorischen Jluseums in Hamburg in: Mitt. Mus. Hamburg XXV, 1908. Derselbe: Pendulationstheorie und Oligocliaeten, zugleich eine Kr- örterung der Grnndzüge des Oligochaetensystems ; ebenda. Derselbe: Die Pyuriden [HalocynthiidenJ des Naturhistorischen Museums zu Hamburg; ebenda. Derselbe: Oligocliaeten aus dem westlichen Kaplande in: L. Schnitze, Forschungsreise im westlichen und zentralen Südafrika 1903 — 190.5. .Telia 1908. Derselbe: Lumbricidae (D. zool. Rei.se des natw. Ver. Dalmatien, 1900) in: Mitt. natw. Ver. Wien, Jahrg. VI. lieJi, L.: Weiteres über die neue Apfelmotte in: Prakt. Ratgeber f. Obst- u. Gartenbau, Jahrg. ‘23. Ders eilte: (Phytopathologische Beobachtungen) in: Krankheiten u. Beschäd. d. Kulturgew. im Jahre 1 905, Ber. über Landwirtschaft, herausgegeb. v. Reichsamt des Innern, Heft 5. Derselbe: Schermausplage auf Neuwerk in: Zeitschr. f. Pflanzen- krankheiten 18, Heft 1. Derselbe: Ein schlimmer Feind der schwarzen Johannisbeere in: Prakt. Ratgeber f. Obst- u. Gartenbau, Jahrg. 23, Nr. 19. Derselbe: Zwei gefährliche, aber wenig beachtete Apfelschädlinge ebenda Nr. 23. Derselbe: Ungewühnlicher Massenfraß von Gespinstmotten in: Zeitschr. f. wiss. InsektenbioL, Bd. IV. Derselbe: Tierfraß an Obst in: Prakt. Ratgeber f. Obst- u. Garten- bau 1908. Volk: Mitteilungen über die biologische Eilt -Untersuchung des Natur- historischen Museums in Hamburg in: Zeitschr. f. Fischerei XIV, Heft 1, 1908. Dinicker, G.: Syngnathiden-Studien 1. Variation und jModiflkation bei Siphonostoma typhle L. in: Mitt. Mus. Hamburg XXV, 1908. 1 15 S. mit 3 Tafeln. 386 Naturhistoi'isches Jluseum. Hentschel, E.: Das Leben des Siißwassers. Münclien 1909. 336 S. mit ‘229 Abb., 16 Vollbildern und einem farbigen Titelbild. Über das Material des Mnsenms sind weiter folgende Arbeiten ver- öffentlicht. a) In „Die Fauna Südwest- Australiens. Ergebnisse der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905“: Regimhart, M.: Dyticidae, Hydrophilidae et Gyrinidae, Bd. I. Szi'pligeti, Oy.: Braconidae und Ichneumonidae, Bd. I. Gebien, H.: Tenebrionidae, Bd. I. Borchmann, H. : Alleculidae, Bd. I. Bimon, Eng.: Araneae, B'partie, Bd. I. ScJmIz, W. A..- Fossores, Bd. 1. Weise, J.: Chrysomelidae und Coccinellidae, Bd. II. Bernhoner, J/.; Staphylinidae, Bd. II. Eimer, O.: Trichoptera und Ephemeridae. Bd. II. Süvesiri, F. : Thysanura. Bd. II. Burr, Malcolm: Dermatoptera, Bd. II. Richters, F.: Kotatoria, Tardigrada und andere Moosbewohuer, Bd. II. b) In anderen Werken oder Zeitschriften: Pic.M.: Neue Ptinidae, Anobiidaeund Anthicidae desNaturh. Mus. in Hamburg in: Mitt. Mus. Hamburg XXY, 1908. Joyison, H. P.: Lycastis quadraticeps, an hermaphrodite Xereid with gigantic ova in: Biol. Bull., v. XIV. Pax, F.: Hyperthrophie bei Actinienlarven in: Zool. Anz. XXXII. Rosa, £>.: Xuove spezie di Tomopteridi (Diagnosi preliminari) in: Boll. Mus. Torino, v. XXIII. An Arbeiten, zu denen unter anderem auch das Material des Museums benutzt wurde, sind zu nennen : Rosa, D.: Raccolte Planctoniche „Liguria“, v. 1. Tomopteridi. Pax, F.: Vorai’beiten zu einer Re\ision der Familie Actinidae; Inaugural-Diss. Breslau. Ki. Königsberg i. P. 87. Kopenliagen. 88. Krakau. 89. Kwai (West Usainbara), Dentscho-stafrika, Kaiserliche Knltnrstation. 90. Laibach (Krain-Österreich). 91. La Mortola b. Veutimiglia, Thomas Hanbnry. 99. Lausanne. 93. Lausanne, Botanischeslnstitut, z. H. des Herrn Dr. Wilczek. 94. Lawang (Java). 95. Leopoldstadt. 9(j. Leiden. 97. Leipzig. 98. Lemberg (Österreich). 99. Lemberg, Landwirtschaftliche Versuchsstation, Badeni- gasse Nr. 7. 100. Lüttich. 101. Lille. 102. Lissabon. 103. Liverpool, Bees Limited Wopping Buildings. 104. Löwen (Belgien). 105. Lund. 106. Lyon, Au Parc de la Tete d’Or. 107. Lyon, Quai Claude Bernhard (Medizin). 108. Madrid. 109. Magdeburg. 1 10. Marburg. 111. Mantua. 112. Marseille. 1 1 3. Metz-Montigny. 114. Modena (Italien). 115. Mödling b. Wien, Landwirt- schaftliche Lehranstalt. Nr. 1 16. Montevideo (Uruguay). 117. Montpellier. 118. Moskau. 119. München. 120. Münster i. Westfalen. 121. Nancy. 122. Nantes. 1 23. Th. Nattsen (Lehrer), .A.linghus, Schweden. 124. Neapel. 125. New York. 126. Odessa. 127. Olmütz (Mähren), Prof. Frank. 128. Oxford. 129. Palermo. 130. Paris, 61, Eue de Button. 131. Parma. 132. StXo Paulo (Brasilien). 133. Pavia. 134. Philadelphia (Penns.), Univer- sity of Pennsylvania, College Hall, Station B. 135. Physical (Jarden, Chelsea London S. W. (Royal Ho- spital road). 136. Pisa. 137. St. Petersburg. 138. St. Petersburg, Universität. 139. Portici b. Neapel. 140. Porto Alegre (Rio Grande do Stil), Brasilien, Seccao Bo- tanica de Parque da Ex- posiqäo. 141. Prag-Smichow. 142. Prag, deutsche Universität. 143. Rio de Janeiro. 144. Rio de Janeiro, Dr. Baptista de Lacerda, Museum National, Säo Christovao. 145. Rom. 146. Rostock. Botanische Staatsinstitute. Xr. 147. Rouen. 148. Euppel, Oberförster, Rowa b. Stargard i. HI. 149. Saigon (Cocliincliina). 1 50. Santa Barbara (Calif. U. S. A.), P.0. 1500 Soutliern California Accliniatizing Association. 151. Salzburg. 152. Sapporo, Hokkaido (Japan), Sapporo Agricultur College. 153. Scafati (Italien), R. Istituto Experimentale per Coltivazi- oni dei Tabaccliii (Mr.Gude). 154. Sofia (Bulgarien), Prof. Dr. Stephan Petkoff. 155. Stockliolm. 156. Straßburg i. E. 157. Siena (Italien). 158. Sibpur near Calcutta. 159. Stuttgai-t, Technische Hoch- schule. 160. Sydney (Neusüdwales), Australien. 161. Syrzan (Rußland), Bureau d’Accliniatisation de la Societe Imperiale de Eussie. 162. Tabor (Böhmen), Landwirt- schaftliche Akademie. 163. Tiflis. 164. Tokyo, Koishikawa, Japan. 165. Tours (Frankreich). 166. Triest. Xr. 167. Tübingen. 168. Turin. 169. Upsala (Schweden). 170. Utrecht. 171. Valencia. 172. Vallombrosa (Italien). 173. J. Veitch & Sons, London, Chelsea. 174. Wageningen, Rijksproefstation voor Zaadcontröle. 175. AVarley Place Gardens, Great AVarley, Essex, England, Miss AA^illmott. 176. AA^arschau. 177. AA^'ashingtonD.C., United States Department of Agriculture, Bureau of Plant Industrie, Office of Seeds and Plant introduction. 1 78. AATenlH 3,BotanischerGarten, Rennweg Nr. 14. 179. AAMen XIX '5, Franz Klein- nikel, Sievriergerstraße 34. 180. AVieland, Hans, CIiemiker,Neu- hausen, Rheinfall, Schweiz. 181. Würzburg. 182. Zastler (Post Oberried), Baden, Hauptlehrer Lösch 183. Zürich, Botanischer Garten. 184. Zürich, Samenuntersuchungs- anstalt. Li.ste der Gärten, an die 11)08 Pflanzentanscldi.sten gesandt wurden. Xr. 1. Amsterdam. 2. Antwerpen. 3. Basel. Xr. 4. Bern. 5. Bonn a. Rhein. 6. Bremen I, Hohwisch 30. Botanische Staatsinstitute. 39.3 Xr. 7. Breslau. 8. Brüssel. 9. Budapest. 10. Cambridge. 11. Dalilem, Post Steglitz, Berlin. 12. Darmstadt. 13. Dresden. 14. Erlangen. 15. Gießen. 16. Göttingen. 17. Halle. 1 8. Heidelberg. 19. Hilversum, Holland, Dr. Anton J. M. Garjeane. 20. Jena. 21. Innsbruck. 22. Karlsrnlie, Linkenlieimerstraße. Xr. 23. Kiel. 24. Kopenhagen. 25. Leiden. 26. Magdebni'g. 27. Marburg. 28. Moskau. 29. Münster i. W. 30. Palermo. 31. Paris. 32. Petersburg. 33. Straßburg. 34. Triest, Dr. Marcliesetti. 35. Tübingen. 36. 'Wien. 37. Wörlitz b. Dessau, Hofgärtner C. Herre. 38. Zürich. Für die Schau- und Vergleichssammlungen gingen folgende Geschenke iv. ein (der Wohnsitz der Geber ist, wenn nicht anders bemerkt, Hamburg): •■‘"‘«'"s«'''’- Von Herin R. Abrahamsohn (Kautschuk- und Galalithpräparate), Herrn oe.sciK^nhe. A. Altgelt- Buenos Aires durch Th. und C. Möller (Samen von lj)omoea grandißora nlba), Herrn C. Ansorge-Klein Flottbek (Ahies concolor mit Wulst), Herrn Hervey Bates durch Herrn S. Grüner, i. F. John M. Turner (gewalzte Maisstärke und reine Pflanzenzellulose aus der Maispflanze), Herrn H. Beuck (5 Holzstämme und Radix Sitmhd), Herrn 0. Beuche (abnorme Kartoffel), Bibundi-G esellschaft (Samen von Kichxia elastica), Herrn G. v. d. Busche (Holzstoff aus Spruceholz), Herrn Dr. Br ick (Eatanhawurzeln aus Peru xmü ArmiJlaria mellea), Herrn Apotheker Cap eile- Springe (alter Myrtenstamm aus Herrenhausen), Herrn K. Dahleke, i. h\ Warnholz & Goßler (Moule- holz von Tanga, Schildlauswachs von Madagaskar, Pflanzenseide von Monza, Deutschostafrika, Guttapercha von Neuguinea), Herrn W. v. Eicken (Koreatabak), Herrn 0. Fried eher g (.Java Maniokwurzel, Perser Mohn- saat), Herrn Carl Gärtner (Nüsse der sibirischen Zeder), Herrn Gummek (Pilzkolonie an einem Wasserrohrschacht), Herrn P. Haertel (abnorme Kartoffel), Heiren Gebr. Haupt, Baugeschäft (Schwammbildung, Lentmns lepidens), Herrn He im er diu ger (Früchte der Paranuß), Herren Hepii er und Juliusberg (Gerbextrakte), Frau Hoyer-Rio de Janeiro (Frucht- büschel einer Palme und 2 Blätter), J. Kagerahs Verlag (Baumwoll- kapseln aus Texas und Italien, Martynia, Kaffeefett), Heri'n Woldemar Botanische Staatsinstitute. Käufliche Erwei-buiigen. 3 JG Kein (Birkenpilze), The Kwansai Straw Braid Giüld, The Kobe Conimercial Museum, Kobe, Japan (Stroh- und Holzspanerzeugnisse), Herrn Albert Liebau (eine Probe gemahlene Weintraubenkerne italienischer Provenienz), Herrn P. Lippert (Stammabsclinitt von Ahies Pinscqm), Herrn A. Loher-Manila (Früchte \o\\ Stryclinos Ignatii), Herrn London (diverse Produkte aus Kameiun und Nigeria), Herrn Ingenieur Ludolph (diverse Bilder von TeepÜanzungen usw.), Herrn E. L. F. Maart (Frucht einer wilden Ananas), Herrn Direktor Me yn- Oldesloe (Polgporus), Herrn Kapitän Molch in (Lianen), Herrn Neiibert (abgestorbener A/sq2;/ri7a- Stamm), Herrn Oberzollkontrolleur Nieser (Hainbuchenstamm mit Ein- schnürungen, durch Geißblatt veranlaßt), Heirn G. Puteik (Jugendporträt Alexander von Humboldts), Herrn Albert Schenkel {Kiclixia elastica- Samen und diverse andere), Herrn G. von Schiller (buntfarbige Photo- graphie der Victoria regia), Herrn Jul. A. Sick-Texas (Mesquitobohnen, Baumvvollsamen und -frucht), Frau Sol tau (Photographien ans Ostafrika), Herrn Stick (Eisenholz aus Java), Herrn Taube (‘2 Guayulepflanzen, 1 Stück Guayulekautschuk, 1 J2/te«m-Ehizom), Herrn Prof. Dr. Timm {Lycoperdon hovisfah.), Herrn G. Vogtmann & Co. (Abutuawurzel und Manaccawurzel), Herrn Gärtner Wagschal (Verbänderung von Syringa vulgaris), Herren Walsoe & Hagen (Gummi arabicum), Herrn Johannes Wesselhoeft (Stammstück von Jmiiperas virginiana), Herrn Fr. E. Zierler (abnormer Apfel). Ferner aus dem Botanischen Garten Sibpur bei Kalkutta (Samen von Phoenix humilis), aus der Station für Pflanzenschutz (blumeukohlartige Auswüchse an einer Kartoffel). Außer anderen Gegenständen wurden von Herrn W. Ehrhardt- Joinville, Brasilien, 2 Exemplare Lophophytum gekauft. Aus dem Nachlasse des ehemaligen Generalforstmeisters von Ost- indien, Sir Dietrich Brandis, wurden die sehr umfangreichen botanischen Sammlungen erworben, für deren Ankauf die erforderlichen Geldmittel besonders bewilligt wurden. Die Holzsammlung war in 4 Schränken untergebracht. Sie ist bereits in die Vergleichssammlung des Museums eingereiht. Außerdem sind 3 Schränke mit Pllanzenteilen in Spiritus und eine große Sammlung mikroskopischer Präparate in den Besitz des Museums übergegangen. Ein besonderer Vorzug der Holzsammlung ist der Umstand, daß sie bereits zum weitaus größten Teile wissenschaftlich bearbeitet ist und die Objekte sich in vorzüglichem Zustande befinden. Für die Botanischen Staatsinstitute bedeutet der Besitz dieser Sammlung namentlich eine wesentliche Erleichterung bei der Be- arbeitung von Anfragen, die tropische Nutzhölzer der alten Welt betreffen. Durch das umfangreiche Herbarium wird ebenfalls eine Lücke aus- gefüllt, da die reiche Pfianzenwelt Vorder- und Hinterindiens nur durch kleine Sammlungen vertreten war. Botauiscbe Staatsinstitute. 307 Das Herbarium befindet sich in einem vorzüglichen Erhaltungs- zustände. Der Hauptteil enthält etwa 10 000 Spannbögeii mit bestimmten Prianzen. Die meisten sind aus Vorder- und Hinterindien, ein kleiner Teil aus andern Gebieten. Die Art ihrer Montierung ermöglicht es, sie ohne weiteres dem Herbarium einzuverleiben. Außer diesem Hanpt- herbarium sind noch mehrere Tausend nicht aufgeklebter Pflanzen vor- handen. Die Dubletten werden für die Aufrechterhaltnng der Tausch- beziehungen sehr wertvoll sein. Im übrigen verteilen sicli die Erwerbungen für das Herbarium durch Tausch (T), Geschenk (G) und Ankauf (K) wie folgt: 1. Phaiierogaiiien. a) Europa. Herbarium H offmann durch Herrn K. Korner (G), von Herrn Dr. C. Schaeffer, Gentiana Pneumo- nantheßor. all). (G). — b) Asien. Bornmüller, Per persicum (K). — c) Afrika. Busse, Ostafrika 2. Serie (Kl, Zenker, Kamerun 280 (K), von Herrn Prof. Dr. Gilg, Curpodinus landolphioides (T), von Herrn Kapitän Molch in, Anonacearmn spec., Westafrika (G), von Herren Traun, 8 türken ACo., getrocknete Pflanzen aus Por- tugiesisch-Guinea (G). — d) Amerika. Von Herrn E. Stegelmann- Chile, Baccharis Tula (G). — ej Australien. Schlechter, Neu- kaledonien 2. Hälfte (K). 2. Farne. Von Herrn Paul Ad 1er- Hamburg (G). 3. 31oose. Naturhistorisches Hofmus enm-Wien, Bot. Abteilung, Schedae cryptog. exsicc. Decas 33 — 3(1 (T). 4. AI gen. Co Hins, Phycotheca americ.-boreal. Fase. 30, 31 (K), Naturhistorisches Hofmuseum - Wien, Bot. Abteilung, Schedae cryptog. exsicc. Decas 23, 24 (T), Natnrhistorisches Museum- Hamburg, 7 Algenpräparate in Gläsern und eine Kollektion ge- trockneter Algen (G), Kgl. Biologische Anstalt-Helgoland, Marokkanische Algen 41 (G), Hennings, Phykotheca marchica 2 Fase. 100 (K), Tempere, 12 Präparate (K), von Herrn Prof. Dr. Tim m - Hamburg, Rivularia (G), von Herrn A. Grunow, Sargassum 38 (G), Tilden, American Algae, 2 Cent. (K). Im Herb. Br an dis fand sich ein nicht ganz vollständiges Exemplar der Hohen- acker s c h e n Algensammlung. 5. Flechten. Natur historisches Hofmuseum - Wien, Bot. Ab- teilung, Decas 35 — 38 (T), von Herrn Dr. Brick, Flechten an Steinen (G). (i. Pilze (in der Station für Pflanzenschutz): Brinkmann, Westfälische Pilze, Lief. IV, Ellis & Ev erhärt, Fungi Columbiani, Cent. 25 u. 2ö, Garret, Fungi Utaliensis, Fase. 1 — 6, Jaap, Phmgi selecti exsiccati, Ser. 1 3 u. 1 4, J a a p , Myxomycetes exsiccati, Ser. 2, K a b ä t & B u b ä k , Fungi imperfecti exsiccati, Fase. X, Petrak, Fungi Eichleriani, Herbarien. Botanische Staatsinstitute. 8!)8 Lief. 1, Re Inn, Ascoinyceten, Fase. 36 — 42, Rick, Fungi austro- americani exsiccati, Fase. IX u. X, Sy flow, Mycotheca germanica, Fase. XIV u. XV, Sydow, Uredineen, Fase. 44 u. 45, Sydow Ustilagineen, Fase. IX, Berliner botanischer Tausch verein . 238 Exemplare Fungi, Stettiner b o ta n i s c h e r T a u s c h v e r e i n , 2 Exemplare Fungi, Naturhistorisches Hofmuseum -Wien, Bot. Abteilung, Schedae cryptog. exsicc. Decas 53 — 62. 7. Gallon (in der Station für Pflanzenschutz): Pax, Herbarium cecidiologicum. Lief. XVI, Grevillius & Nießen, Zooceddia et Cecidozoa impriinis provinciae Rhenanae, Lief. III, Stettiner botanischer Tauschverein, 8 Exemplare Gallen. 8. Diver.so. Dubletten aus dem Botanischen Institut der Universität Zürich, 156 N., Phanerogamen und Kiwptogamen aus Europa und Afrika (T), aus dem Botanischen Museum in K op en h agen , 115 N., Phanerogamen und Kryptogamen, Europa, Amerika und Gi önland (T), von der See warte in Hamburg, 80 Kryptogamen und 14 Pha- nerogamen von der Deutschen Südpolai'expedition (G). Von den Herausgebern, Behörden, wissenschaftlichen Anstalten und Gesellscliaften gingen folgende Zeitschriften und fortlaufend erscheinende Publikationen, Jahresberichte usw. im Tausch oder als Geschenk ein: Aarsberetning fra Dansk Frokontrol, Kopenhagen. Abhandlungen des Naturwissenschaftlichen Vereins in Bremen. Acta Horti Petropolitani, St. Petersburg. Agricultural Bulletin of the Straits and Federated lllalay States, Singapore. Agricultural Gazette of New South Wales, Sydney. Agricultural Journal of the Cape of Good Hope, Capetown. Agricultural Ledger, Calcutta. Anales del Museo Nacional de Montevideo (durch das Naturhistorische Museum, Hamburg). Annali di Agricoltura, Rom. Annali di Botanica, Rom. Annals of the Royal Botanic Gardens, Peradeniya. Aunual Report of the Director of Forestry of the Philippine Islands. Arbeiten aus der Kaiserlich Biologischen Anstalt für Land- und Forst- wirtschaft, Dahlem-Berlin. Arkiv für Botanik, Upsala. Augustana Library Publication. Berichte über Land- und Forstwirtschaft in Deutsch -Ostafrika. Heidelbei-g. Bericht der Großherzogi. Badischen Landwirtschaftlichen Versuchs- anstalt, Augustenberg. Botanische Staatsinstitute. Sü!) Bericlit der Kgl. Gärtnerleliranstalt zu Dalileni. Bericht über die Tätigkeit der Landwirtschaftlichen Versuchs- und Kontrollstation der Landwirtschaftskannner zu Danzig. Bericht des Westpreußischen Botanisch-Zoologischen Vereins. Bericht über die Tätigkeit der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Hildesheiin. Bericht über die Tätigkeit der Landwirtschaftlichen Versuchsstation in Jena. Bericht über die Tätigkeit der Kgl. Agrikulturbotanischen Anstalt in München. Bericht über die Tätigkeit der Landwirtschaftlichen Kreis-Versuchs- station Speyer. Boletiin da Sociedade Broteriana, Coiiubra. Boletitn de Agricultura, Säo Paulo. Bületiii de la Caniara Agricola de Fernando Poo, Sancta Isabel. Bulletin de la Societe Portugaise des Sciences naturelles. Bulletin. Central Experimental Farins, Ottawa, Canada. Bulletin du Department de rAgriculture aux Indes Neerlandaises, Buitenzorg. Bulletin of the Department of Agriculture, Kingston, Jamaika. Bulletin of the Imperial Institute, London. Bulletin of the Lloyd Library. Bulletin of the New York Botanical Garden. Bulletin van het Koloniaal Museum te Haarlem, Amsterdam. Bulletin of the AVisconsin Natural Histoiy Society, Milwaukee. Bulletin New Hampshire Agricultural Experiment Station. Bulletin New York State Museum. Bulletin, New Zealand Department of Agriculture. Bulletin North Dacota Agricultural College. Bulletin du Jardin Imperial Botanique de St. Petersbouig. Bulletin of the Imperial College of Agriculture and Forestry, Tokyo. Bulletin of the Agricultural Experiment Station in AVashington. Bulletino della Soc. Botan. Italiana. Chemische Hevue der Fett- und Haizindustrie, Hamburg. Circularsand Agricultural Journal of the Royal Botanic Gardens Ceylon, Peradeniya. Contributions from the Botan. Laboratory of the University of Penn ■ sylvania. Contributions fi om the U. S. National Herbarium. Deutsche Obstbauzeitung. Deutsche Zeitung, Säo Paulo. Ernährung der Pflanze, Staßfurt. 400 Botanische Staatsinstitnte. Experiniental Farais Reports, Ottawa. Experiment Station Record, AVasliington. Field Alnsenm of Natural History. Frökontrollanstalten i Lund. Gordian, Zeitsclirift für die Kakao-, Schokoladen- und Zuckerwaren- industrie, Hamburg. Handelingen der Vaste Commissien. Hannoversche Galten- und Obstbauzeitung. Herbarium (Weigel). Jaarboek van het Department van Landbouw in Nederlandsch Indie. .Taaraverzichten van den Handel in Koloniale Product en. Jahrbuch der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft. Jahresbericht der agriknlturchemischen Versuchsstation in Berlin. Jahresbericht über den Botanischen Garten in Bern. Jahresbericht der Oberschulbehörde in Hamburg über das ünterrichts- jahr 1907/08. Jahresbericht der Landwirtschaftlichen Versuchsstation in Harburg. Jahresbericht der Samenuntersuchungsanstalt Zürich. Memoirs New York State Museum. Missouii Botanical Garden, Annual Report. I\Iitteilungen aus der Kaiserl. Biologischen Anstalt für Land- und Forstwirtschaft, Dahlem-Berlin. Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft. Mitteilungen über Garten-, Obst- und Weinbau. Nederlandsche Tuinbouwblad. Pflanzer, Der, Ratgeber für tropische Landwirtschaft, herausgegebeu vom Biolog. Landw. Institut Amani. Quarterly Journal, Liverpool. Recueil de l’lnstitut Leo Errera. Redogörelse für Verksamheten vid Stockholms länshusluillningssällskaps Frökontrollaustalt. Relatorio, Säo Paulo. Report for 1907 — 08. Manchester Museum. Schriften der Naturforschenden Gesellschaft in Danzig. Sitzungsberichte der Kgl. Preußischen .Akademie der Wissenschaften, Berlin. Tran.sactions of the South Afiican Philosophical Society, Cape Town (durch den Botanischen Garten in Durban). Ti'ausactions and Proceedings of the Botanical Society of Edin- burgh. Traveaux du Musee Botanique de l’Academie Imperiale des Sciences de St. Petersbourg. 1 Botanische Staatsinstitute. 401 Übersee. Verhandlungen des Kolonialwirtschaftlichen Komitees, Berlin. Zollwarte. Separat erschienene Schriften oder Separatabdrücke tvnrden der Bibliothek geschenkt von folgenden Herren : Dr. von Bergen-Hambnrg, Dr. B r i c k - Hamburg, Kitschen- Altona, Pi of. Dr. G o 1 1 s c h e - Hamburg, Dr. H. H alli er - Hamburg, Prof. Dr. 0. Lern merm an n - Berlin, Dr. Lindinger- Hamburg, J. H. Maiden-Sydney, Direktor des Bo- tanischen Gartens, Lorenz Meyer-Hamburg, Prof. Dr. 0. Nordstedt- Lund, Schweden, Eektor Par tz - Hamburg, Dr. Rechinger - Wien, Major Rein bold-Itzehoe, J. S. J. Rick - Rio Grande do Sul, ScäoLeopoldo, Professor C. S. Sargent-.Tamaica Plain, Mass., Prof. Dr. H. Schenck- Darmstadt. Apotheker Selk- Hamburg, Prof. Dr. Voigt - Hamburg, J. Jledley Wood- Durban, Natal, Direktor des Botanischen Gartens, Prof. Dr. Zacharias- Hamburg, und folgenden wissenschaftlichen An- stalten, Behörden und Gesellschaften: Akademie derWisseuschaften- Stockholm, Botanisches Institut- Bern, Departement van Land- b 0 u w - Buitenzorg, Java, Experimental F a r m s - Ottawa, Canada, Handelskammer - Hamburg, Kalisyndikat - Leopoldshall-Staßfurt, Landwirtschafts-Gesellschaft-Wien, Musee du Congo-Brüssel, itluseum für V ö 1 k er ku nd e - Hamburg, U. S. National Museum- Washington, N a tu rh i st ori s ch e s Museum- Hamburg, New Zealand Department of Agriculture, 0 b ers ch ulbe h ürd e - Hamburg, P h i 1 0 s 0 p h i c a 1 Society o f Washington, S e e w a r t e - Hamburg, Seminar für Nationalökonomie - Hamburg, Smithonian Insti- tution-Washington, Station für Pflanzenschutz-Hamburg, Uni- versität-Kopenhagen, University of Toronto-Canada. Sowohl die öffentlich aufgestellte Handbibliothek im Botanischen Garten als aucli das Lesezimmer im Botanischen Museum wurden im verflossenen Jahre regelmäßig und vielseitig benutzt. Ausgeliehen wurden Jll) Bände. Über die Tätigkeit des Laboratoriums für Warenkunde, der .Ab- teilung für Samenkontrolle und der Abteilung für Pflanzenschutz folgen im Anhang besondere Berichte. Schon seit mehreren Jahren sind in den Botanischen Staatsinstituten gelegentlich Fragen, die sich aus dem praktischen Pflanzenbau im hamburgischen Staatsgebiete ergeben, zum Gegenstand eingehender Unter- suchungen gemacht worden. Im letzten Jahre haben diese Betätigungen einen größeren Umfang angenommen und zur Anlegung von Versuchs- feldern an verschiedenen Stellen des Lanilgebiets geführt. Die Vei'- anlassung dazu gaben Klagen über Rückgänge in den Bodenerträgen und über schlechtes Gedeihen der Gemüsepflanzen, ein Umstand, der sich bei dem liohen Stande, den der Gemüsebau in den hamburgischen Maisch- VI. Laboratorien. VII. Tätigkeit im Interesse des Land* und Gartenbans im hambiirg. Staatsgebiet. Landbau. 40-2 Botanische Staatsinstitute. gebieten im allgemeinen erreicht hat, und bei der intensiven Boden- ausnntzung, die erforderlicli ist, in besonders unangenehmem Maße be- merkbar macht. Die in Betracht kommenden Untersuchungen und die Leitung der Versuche -wurden von Herrn Prof. Kleb ahn durchgeführt. Auf Veranlassung der Landherrenschaften wuide zunächst eine Broschüre*) verfaßt und in den in Betracht konunendeii Gebieten verteilt. Da die gemüsebauende Bevölkerung im allgemeinen keine Gelegenheit hat, landwirtschaftliche Schulen zu besuchen, so schien es wün.schenswert, die Anforderungen, welche die Pflanze an den Boden stellt, und die Mittel, die zur Förderung des Pflanzenwuchses angewandt werden können, ins- besondeie die Methoden der künstlichen Düngung in knapper, für die Landleute verständlicher Form zusammenzufassen. Nützlicher und anregender dürfte es sein, durch Anlegung von Versuchsfeldern direkt in den Betrieb einzugreifeii und einerseits die besonderen lokalen Bedürfnisse der Bodenkultur zu erproben, andererseits durch Beispiele den Erfolg rationeller Bodenbehandlung zu zeigen. Die seit einigen Jahren bestehende Marschkulturkommission, welche die Auf- gabe verfolgt, die Bodenkultur in den Marschgebieten zu heben, und die ihre hauptsächlichste Tätigkeit in den Marschländereien von Hannover, Oldenburg und Ostfriesland entfaltet, hat auch in den Marschlanden Hamburgs eine Anzahl Versuchsfelder eingerichtet. Es lag im Interesse der von seiten des Instituts betriebenen Arbeiten, daß der Versuchsleiter im Aufträge der Landherrenschaften Gelegenheit hatte, den Beratungen und Besichtigungen der Kommission beizuwohnen und die Erfolge ihrer Tätigkeit kennen zu lernen. An dieser Stelle mag gleich noch erwähnt werden, daß auch die Ausstellungen der landwirtschaftlichen Vereine des Staatsgebietes besucht wurden, um von dem Stande der Kultur Kenntnis zu nehmen und Be- ziehungen zu den Landwirten anzuknüpfen. Von den im Interesse der heimischen Landwirtschaft ausgeführten Arbeiten nahmen die Untersuchungen über die Krankheit des Sellerie und die Bestrebungen zur Fördei ung der Kultur dieser Pflanze den breitesten Kanin ein. Der Selleriebau spielt in den Gemeinden Billwärder, Moorfleth. Allermöhe und Ochsenwärder eine sehr bedeutende Eolle; allein in Moorfleth und Allermöhe sollen etwa JO Hektar mit Sellerie bestellt und jährlich etwa 3 Millionen Knollen geerntet werden. Die Nachforschung ergab, daß der Sellerie im allgemeinen ausgezeichnet gedeiht, und daß dank der reich- lichen Düngung Knollen von außeroi'dentlicher Größe erzielt werden. Aber daneben ist oft eine geringe Haltbarkeit voilianden, so daß die aufgespeicherten Wintervorräte, welche die Haupteinnahmequelle bilden, voi'zeitig zugrunde gehen. Die Anfänge der Zerstörung findet man ') Abgeihuckt im Jalirljucli XXV. 1907. Jahresbericht der Botanischen Staats- institute. Appendix III. Botanische Staatsinstitute. 403 scliOii bei der Ernte in Gestalt eines braunen Schorfes von oft nur ge- ringer, inanchinal aber sehr großer Ausdelinung, und nicht selten auch an den besten Knollen. Durch Untersuchungen iin Laboratorium und durch Infektionsversuche wurde festgestellt, daß ein Pilz aus der Gattung PJioma die Ursache der Erkrankung ist. Die Infektion findet im Boden statt. Der Boden ist in hohem Grade verseucht, weit viele Gemüsegärtner genötigt sind, die Hälfte ihres Bodens oder mehr alljährlich mit Sellerie zu bestellen. Es kommt dazu, daß die Pflanzen nach dem üblichen Kulturverfahren dreimal mit verschiedenem Boden in Berühiung kommen, im Mistbeet, auf dem Pikierfeld und endlich auf dem Acker. Die vorliegenden Verhältnisse wiesen darauf hin, eine Bekämpfung der Krankheit durch eine Einwirkung auf den Boden zu erproben. Die Versuche wurden an die Düngungsversuche angeschlossen, welche von seiten der Marschkulturkommission eingerichtet worden sind. Es wurden bei vier Gemüsegärtnern in Keitbrook, Ochsenwärder und Hohendeich und außerdem auf der Domäne Waltershof Versuchsfelder von je 3 — 6 Ar Große angelegt. Die künstliche Düngung übeinahm die Marschkultur- kommission, die Behandlung des Bodens gegen Schädlinge wurde von Seiten der Botanischen Staatsinstitute ausgeführt. Als Bekämpfungsmittel kamen Bordelaiser Brühe und die unter dem Namen Sulfem von einer hiesigen chemischen Fabrik produzierte Schwefelkohlenstoffemulsion zur Verwendung, außerdem zwei Lysolpräpaiate. Die künstliche Düngung war gegenüber der außerordentlich hohen Stallmistdüngung wenig wirksam, bei dem Versuch auf Waltershof erwies sich Kalk als vorteilhaft. Mittels der Bekämpfungmittel wurde ein gewisser aber nicht ausreichender Erfolg erzielt; doch sind die Kosten dieser Bodenbehandlung zu hoch. P’ür die Fortführung der Versuche wird es sich also darum handeln, entweder Mittel ausfindig zu machen, die die Wiiksamkeit mit niedrigem Preis veibinden, oder zu versuchen, ob eine bloße Behandlung der Mist- beete und Pikierfelder zu genügenden Resultaten führt. Eine weitere Versuchsgruppe wurde durch Klagen über schlechtes Gedeihen der Erdbeeren veranlaßt, die für die Vierlande eine besondere Wichtigkeit haben. Bei einer von seiten der Landherrenschaften ver- anstalteten Besichtigungsfahrt ergab sich die weite Verbreitung einer Krankheit, die sich in einem eigentümlich krausen Wuchs der Pflanzen, dem später sehr häufig Absterben folgt, äußerte. Die kranken Pflanzen sind von Alchen befallen. Außerdem soll es in Kirchwärder Boden geben, der keine Erdbeere mehr aufkommen läßt, während auf demselben die Erdbeeren früher gut gediehen sind. Um diesem Gegenstände näher- treten zu können, wurde ein Landwirt in Kirchwärder veranlaßt, auf derartigem „müden“ Boden, nachdem zuvor eine verschiedenartige Be- handlung verschiedener Parzellen stattgefunden hatte, eine Versuchs- 32 404 Botanische Staatsinstitute. Pflanzung anzulegen. Auch in Curslack kommen Bodenarten vor, auf denen die Erdbeeren und auch Maiblumen nicht gedeihen wollen. Nach- dem die chemische Analyse der von dort stammenden Bodenarten keinen Aufschluß gebracht hatte, wurden auch hier nach verschiedenartiger Vorbehandlung des Bodens Versuchspflanzungen angelegt. Die piaktische Ausführung der erforderlichen Behandlungen wurde nach entsprechender .Anleitung dem mit den Verhältnissen im Landgebiete gut vertrauten Baumwait Köhler übertragen. An sonstigen Schädigungen des Gemüse- und Gartenbaus erfuhren ein heftiges Auftreten von Eosenmehltau in Curslack, eine Erkrankung der ife^/eio»-us-Kulturen durch eine perennierende Peronospora in Neuen- gamme und neuerdings ein verderbliches, durch einen Pilz veranlaßtes Absterben der Gurken in den Treibhauskulturen eine eingehendei-e Be- handlung. Es wurden den Züchtern Anweisungen zur Behandlung der Kulturen gegeben, aber es war aus Mangel an Zeit und geeigneten Hilfskiäften nicht in allen Fällen möglich, wie es wünschenswert gewesen wäre, Bekämpfungsversuche selbst in die Hand zu nehmen. Infolge des an die Oberschulbehörde gerichteten Ersuchens eines hiesigen Kaufmanns um eine Prüfung der Frage, ob die Pflanzenwurzeln unlösliche Phosphate, speziell das von seiner Firma in den Handel ge- brachte sog. „Agriknlturphosphat“ zu verarbeiten vermögen, wurden vergleichende Düngungsversuche eingeleitet, teils Topfversuche im Botanischen Garten, teils Feldversuche, zu deren Ausführung sich Herr H. Biehl, Domänenpächter in Billwärder a. d. Bille, bereit fand. Ein Bericht darüber ist in den Jahrbüchern der Wissenschaftlichen Anstalten veröffentlicht worden (XXV. 1907. 3. Beiheft, S. 279— ‘291). Infolge einer Anregung von seiten der Landherrenschaften wurden die Kulturen des Heliantlms ih/fmücoiäes, die von mehreren Landwirten im Marschgebiete angelegt worden waren, überwacht und auch eigene Kulturen eingeiichtet. Die Knollen der genannten Pflanze sollen ein gutes Gemüse abgeben, und es war von seiten des „Praktischen Katgebers“ viel Propaganda für den Anbau derselben gemacht worden. Die bei uns gewonnenen Resultate sind aber nicht besonders ermutigend. Die Pflanzen litten teils durch den Wind, teils durcli die frühzeitigen Herbstfröste. Die Entwicklung ging zu langsam von statten, die gerühmten Blüten, die übrigens klein und unansehnlich sind, fingen erst im Oktober an, sich zu entwickeln. Der Knollenertrag blieb sehr weit hinter der versprochenen Höhe zuiück. Es soll im nächsten Jahre versucht werden, durch früh- zeitiges An treiben der Pflanzen eine raschere Entwicklung herbeizuführen. Die seit mehreren Jahren im Gange befindlichen Untersuchungen über die Krankheiten des Treibflieders wurden fortgesetzt und im wesentlichen zu Ende geführt. Ferner wurden Untersuchnngen über eine Botanische Staatsinstitute. 405 bislier nicht bekannt gewordene Krankheit der Dahlien ausgefiihrt, die von einem Flensbui-ger Gärtner eingeschickt woiden waren. Zur Begutachtung waren von einer hiesigen Finna sogenannte Düngegriffel für Topfpflanzen eingeschickt worden, die den Namen „Hortipanis“ führen. Die auch vom Chemischen Staatslaboratorium be- stätigte Untersuchung ergab einen gewissen Gehalt an phosphorsaurem Kalk und geringe Mengen Stickstoff', wälirend Kali fehlt. Der hohe Preis des Mittels wird ausschließlich durch die Griff'elform bedingt, die Substanz selbst ist fast wertlos, etwas Knochenmehl in ein in den Boden gebohrtes Loch geschüttet, würde dasselbe leisten, und in den längst im Handel eingebürgerten „Pflauzennährsalzen“ besitzen wir ebenso bequeme, zugleich wirksamere und viel billigere Mittel. Über die Tätigkeit des Baumwärters im Stadt- und Landgebiet Obstbau. Hamburgs während des Etatsjahres ist folgendes zu belichten: 1. Es wurde die Bepflanzung der Landstraße Bergedorf- Kirchwerder mit Obstbäumen in Angriff’ genommen. 2. Es winden in 8 Ortschaften an 13 Tagen Obst bau kurse abgehalten und in 2 Ortschaften an 2 Tagen Besichtigungen zu Lehr- zwecken unternommen. 3. Praktische Unterweisungen über Obstbau im allgemeinen fanden an 47 Tagen statt. Es wurde dabei berücksichtigt die Pflanzung. Düngung, Pflege und Schnitt der Obstbäume. Es wurden ferner Ver- messungen für die Anlage von Obstbaumpflanzungen vorgenommen, der- artige Pflanzungen geleitet, Kat für den Ankauf junger Obstbäume erteilt, Anweisungen für die Bearbeitung des Bodens, Veredelung, Bekämpfung von Schädlingen (besonders Herstellung der Bordelaiser Brühe) und die Obsternte gegeben und die Bestimmung von Obstsorten vorgenommen. 4. Besichtigungen von Obstanflanzungen fanden an 31 Tagen statt. Außerdem wurde eine Besichtigung von Johannisbeerpflanzungen und an 6 Tagen die Besichtigung von Stachelbeerpflanzungen vor- genommen, letztere zur Feststellung etwaigen Vorkommens des Stachel- beermehltaus. Bei Beobachtung von Schädlingen wurden Anweisungen zu ihrer Bekämpfung gegeben und diese in einigen Fällen selbst eingeleitet. 5. Außerdem wurde von dem Baumwart die Bestellung und Pflege der Versuchsfelder geleitet, worüber schon berichtet ist. Im Frühjahr 1908 wurde ein Vogelschutzgehölz bei der Vogelschutz. Kiepenburg in den Vierlanden angelegt, das den Freibrütern die nötige Nistgelegenheit in den Marschlanden gewähren und damit zur Vermehrung dieser für Landwirtschaft, Garten- und Obstbau nützlichen Vögel beitragen soll. Die etwa 2200 qm große, von Wassergräben umgebene Anlage grenzt im Süden und Osten an ein mit Erlen, Weidenbüschen und höheren Eichen bestandenes Bruchgelände; westlich ist es gegen Felder und Weiden, Botanische Staatsiustitute. ■10() die von Wassergräben und Knicks durchzogen werden, offen. Die Lage des zukünftigen Yogelschutzgehölzes ist als eine sehr günstige zu bezeichnen. Die Pflanzung ist zusammengesetzt aus .3000 Stück Weißdorn (Crataegus oxgacantha) und, unter ihnen gleichmäßig verteilt, 250 Stück Weißbuchen (Carjiimis befnJus)-, sie sind im Verband auf 80 cm gepflanzt. Ringsherum, als später undurchdringliche Hecke, stehen in 3 Reihen 3000 Stück Wild- rosen (Rosa canina), davor in 2 Reihen 20 Vogelbeerbäume (Sorhus auciqmria). Gruppenweise zusammengestellt oder in Horsten vereinigt sind ferner noch 50 Stück Rihes alpinum pumilum, 25 R. grossuJaria arhoreuni, 50 Lonicera tatarica, 50 Lignstrum vulgare und 20 Picea excelsa Remonti. Für die in Hohlen brütenden Vögel wurden von den Landherren- schaften 1 160 Nisthöhlen (für Meisen, Baumläufer und Trauet fliegen- fänger) angeschafft, unter Mithilfe des Vogelwarts auf dem Laudgebiete verteilt und in Obst- und Gemüsegärten angebracht, wobei besonders die- jenigen Ortschaften berücksichtigt wurden, die früher nur wenige Nist- höhlen erhalten hatten. Unter Beihilfe des Vogelwarts wurden ferner von Privaten 3 kleine Vogelschutzgehölze angelegt, bei 31 Grundbesitzern 450 Nisthöhlen für Meisen, Baumläufer, Trauerfliegenfänger, Spechtmeisen, 102 Nisthöhlen für Stare, Wendehals, kl. Buntspecht, 72 Halbhöhlen für Rotschwänzchen, graue Fliegenfänger usw. angebracht, sowie 9 große hessische Futter- häuser zur Winterfütterung und 24 Kastenfallen zur Vertilgung der Vogel- feinde, wie Iltis, Marder, Wiesel, wildernde Katzen usw., aufgestellt. Als Geschenke wurden überwiesen : 3 hessische Futterhäuser von Herrn Hauswedel, ein drehbares Futterhaus von Herrn Scheid in Büren und ein Meiseufiitterapparat von Herrn Dr. Bruhu. Die Maßnahmen des Hamburger Staates zum Schutze der Vogelwelt haben im In- und Auslande berechtigtes Interesse erregt. So erstrebt der „Verein für Vogelschutz in Bayern“ nach dem Beispiel Hambuigs die Einsetzung eines städtischen Vogelwarts in München, und das englische Foreign Office hat übei- die Hamburger Einrichtung ausführlich au das Board of Agriculture berichtet (Journal of the Board of Agriculture XV, London, Juli 1908, S. 293 — 294). VIII. Von den an den Instituten tätigen Herren erschienen folgende r..i)iik.iti«Meii. Arbeiten; Blick, C., Pteridophyten 1906 (Jnsts Botanischer .Tahres- bericht XXXIV, 2, p. 323—410, Berlin 1908). Hallier, Haus, Über Juliania, eine Terebinthaceen-Gattung mit Cupula und die wahren Stammeltern der Kätzchenblütler. Bei- hefte zum Botanischen Centralblatt XXIII, 2. Abt., p. 81 —265. (Auch separat erschienen.) Bdtanische Staatsinstitute. 407 Heering, W., Besin-echungeii der neu ersclieinenden, in DeiUscliland publizierten Arbeiten über Morphologie und Systematik der Algen und Planktologie für das Botanische Centralblatt. Leitfaden für den biologischen Unterricht in den oberen Klassen der hölieren Lehranstalten XI und 319 Seiten, 206 Abbildungen. Berlin, Weidniannsche Buchhandlung. Klebahn, H., Untersuchungen über einige Fungi iinperfecti und die zugehörigen Ascomycetenfornien. V. Septoria piricola Desin., YI. Asteroma Padi DC., VII. Leptothyriuin alneuin (Lev.) Sacc. Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten XYIIl, 1908, Heft 1 — 3, p. 5 — 17 und 129 — 154, Taf. III — YI. -- Düngungsversuche mit Phosphaten. Jahrb. d. Hamb. Wiss. An- stalten XXV, 1907. 3.Beih., Arb. d. Bot. Staatsinst., p. 278 — 291, Taf. I 11. 11. — Über die Bedingungen des Gedeihens der Kulturptlanzen und die Mittel zur Förderung desselben. Flugblatt, im Aufträge der Landlierrenschafteu bearbeitet. Lindinger, L., Nomenklaturbetrachtungen. Berl. Entomol. Zeit- schr. LII, 1907 (Auf. 1908), p. 83—95. — Coccidenstudien. Ebenda p. 96 — 106. — Bei Steinau beobachtete Orcliidaceen. Allgem. Bot. Zeitschr. XIY, 1908, p. lOf. — Die geographische Verbreitung der Schildläuse im Dienste der Pflanzengeograpliie. Ebenda p. 37 — 40. — Was ist Semele androgyna (L.) Knnth var. laciniata Bornmüller? Ebenda p. 166 — 168. — Die Bewurzelungsverhältni.sse großer Monokotylenformen und ihre Bedeutung für den Gärtner. Gartentlora LVII, 1908, 32 S. mit 12 Textabb. - Über Aufnahmen in Gewächshäusern. Sonne IV, 1908, 3 S. mit 4 Textabb. Ein neuer Orchideen-Schädling, Leurocliaspis cocJcerelU (de Cliarm.) Green. Jahrb. d. Hamb. Wiss. Anst. XXV, 1907, 3. Beih. 1908, p. 121 — 124. Mit 1 Tafel. — Die Struktur von Aloe dichotoma L., mit anschließenden allge- meinen Betrachtungen. Beih. z. Bot. Centralbl. XXIV, 1908, Abt. I, p. 211 — 253. Mit 4 Tafeln. — Biologische Beobachtungen an Mollusken. Mitt. d. Naturhist. Ges. Nürnberg II, 1908, 2 S. — Die Cocciden-Literatur des Jahres 1907. Zeitschr. f. wiss. In- sektenbiologie IV, 1908, p. 432—436 (erster Teil). Reinbold, Th., DieMeei'esalgen. Deutsche Südpolarexpedition. 1901 408 Botanische Staatsiiistitute. IX. Vorlesuiij; tiiid Prakt bis 1903. Herausgegebeii von E. V. Drygalski. VIII. Bd. Bot. Heft 2. S. 179— ‘20-2. Selk, H., Beiträge zur Kenntnis der Algenflora der Elbe und ihres Gebietes. Jalirb. d. Hamb. Wiss. Anstalten. XXV. 1907. 3. Beiheft. Jlitt. ans den Bot. Staatsinstituten, S. 1 — 119. Zacharias, E., Über sterile Johannisbeeren. Jahresbericht der Vereinigung der Vertreter der angewandten Botanik V, 1908, p. ‘2-23— 225. Mit 1 Tafel. Von den Beamten der Institute wurden folgende Vorlesungen und 'ik.T Ihaktika abgehalten: I. Sommersemester 1908. Üffentliche Vorlesung: Prof. Dr. Zacharias: Einführung in das Gesamtgebiet der Botanik, II. Teil und Schluß. Freitag, 6 — 7, Horsaal im Botanischen Garten. Beginn: 1. Mai. Vorlesung für Kaufleute und Zollbeamte: Prof. Dr. Voigt: Koloniale Nutzpflanzen und ihre Produkte, mit besonderer Berücksichtigung der deutschen überseeischen Besitzungen, 11. Teil und Schluß. Dienstag, 8 — 9, Hörsaal im Botanischen Garten. Beginn : 5. Mai. Persönliche Anmeldung bei dem Dozenten erwünscht. Praktika: Prof. Dr. Zacharias und Prof. Dr. Klebahn: 1. Anleitung zu selb- ständigen botanischen Arbeiten, ln zu verabredenden Stunden im Mikro- .skopiersaal der Botanischen Staatsinstitute. 2. Botanische Übungen, verbunden mit Exkursionen für Oberlehrer und Kandidaten des höheren Schulamts. Sonnabend, 4—6, Beginn: 2. Mai. Prof. Dr. Zacharias: Praktische Übungen im Untersuchen und Bestimmen von Phanerogamen. Mittwoch, 5 — 7, Mikroskopiersaal der Botanischen Staatsiiistitute. Beginn : 29. April. Prof. Dr. Voigt (für Kaufleute und Zollbeamte!: Praktische Übungen im Untersuchen und Bestimmen pflanzlicher Eohstotfe des Handels, Fortsetzung und Schluß. Freitag, 7'/4 — 9, Mikroskopiersaal der Botanischen Staatsiiistitute. Beginn: 1. Mai. Falls erforderlich in mehreren Kursen. Die Zahl der Teilnehmer an jedem Kursus ist auf 20 beschränkt. Prof. Dr. Kleb ahn: 1. Praktische Übungen im Untersuchen und Bestimmen von Phanerogamen. Donnerstag, 5 — 7, Mikroskopiersaal der Botanischen Staatsinstitute. Beginn : 30. April. 2. Morphologisch-syste- matisches Kolloquium. Mittwoch, 12—2, Mikroskopiersaal der Botanischen Botanische Staatsinstitnte. 40!» Staatsinstitute. Beginn : 29. April. Für Lehrerinnen, die sich auf die Oherlehrerinnenprüfiing vorbereiten. II. Wintersemester 1908/09. Verzeichnis der allgemeinen Vorlesungen und Übungen. Öffentliche Vorlesungen; Prof. Dr. Klebahn; Beziehungen zwischen Bau und Lebensweise der Pflanzen, insbesondere für Oberlehrer und Oberlehrerinnen. Dienstag, () - 7, Hörsaal Botanischer Garten. Beginn; 3. November. Dl'. Br ick; Der Obstbaum und seine Schädlinge. In zu verab- redenden Zeiten an verschiedenen Orten des Landgebietes. Piof. Dr. Voigt; Koloniale Nutzpflanzen, ihre Kultur, ihre Produkte und ilire Schädlinge, siehe Kolonialinstitut. Praktika; Vorbemerkung; Zur Teilnahme an den botanischen Praktika ist Anmeldung bei den Dozenten erforderlich. Prof. Dr. Zacharias; 1. Über Anatomie der Pflanzen, mit mikro- skopischen Übungen, Mittwoch, 3 — 5, Übungssaal Botanische Staatsinstitute, Jungiusstraße. Beginn; 11. November. Gebühr M 10. 2. Praktische Übungen im Untersuchen und Bestimmen von Kryptogamen. Freitag, 3 — 5, Übungssaal Botanische Staatsinstitute. Beginn; 13. November. Gebühr M 10. Prof. Dr. Klebahn; 1. Über Anatomie der Pflanzen, mit mikro- skopischen Übungen. Donnerstag, 3 — 5, Übnngssaal Botanische Staats- institute. Beginn; 12. November. Gebühr M 10. 2. Besprechung grund- legender wissenschaftlicher Arbeiten. Für Oberlehrerinnen. Mittwoch, 12 — 2. Hörsaal Botanischer Garten. Beginn; 11. November. Gebühr AI 10. K 0 1 0 n i a 1 i n s t i t u t. Prof. Dr. Voigt; 1. Koloniale Nutzpflanzen, ihre Kultur, ihre Produkte und ihre Schädlinge. 2stündig mit Demonstrationen. 2. Praktische Übungen im Erkennen und Untersuchen pflanzlicher Erzeugnisse des Handels. 3stündig; im Anschluß hieran gemeinsam mit Prof. Dj-. 11a tilgen; Besichtigung von Warenlagern, Aufbereitungsanstalten und industriellen Anlagen, lltägig, Sonnabend. Prof. Dr. Voigt; Demonstrationen von Ausi'üstungen für botanisches Sammeln auf II eisen. Imal 2 Stunden. Im August hielt Herr Prof. Dr. Voigt eine Keihe von kolonial- botanischen Vorlesungen in den Ferienkursen der Universität Jena. 410 Botanische Staatsinstitute. X. Abj^abe von Üutei’- suchiing:s- inaterial und anderweitige Bestrebunjjeii zur Förderung wissen- schaftlicher Tätigkeit. Material für wissenschaftliche Untersuchungen, Vortiäge usw. ei- hielten die Herren Prof. Dr. Benecke-Kiel, Apotheker Capelle-Springe, Prof. Dr. Gilg-Dahlein-Berlin, Prof. Dr. Hausen-Gießen, Oberlehrer Hevekerl-Stadthagen, Joh. Sieveking-Bielefeld, Svedelius-Uppsala, Prof. Dr. Solereder-Erlaiigen, Di'. Wetzke-Lübeck. Ferner wurde an die Eealschule in Barmbeck eine Sammlung von 46 Dubletten und an die Oberrealschule vor dem Holstentore eine Sammlung von Kolonial- produkten für Unterrichtszwecke als Geschenk überwiesen. Während der Zeit vom 14. — 20. Juni veranstaltete der Hamburger Lehrerverein für Naturkunde im Kalthaus des Botanischen Gartens eine Aquarien- und Terrarienausstellung, die lebhaft besticht wurde. Ferner fanden im Institute die Sitzungen der Botanischen Gruppe des Naturwissenschaftlichen Vereins, die Sitzungen des Botanischen Vereins und des Lehrervereins für Naturkunde statt. Um die Bestrebungen des Herrn Fischereidirektors G. Bartmann- Wiesbaden (dessen Angaben zufolge die Malaria durch Bedeckung der Gewässer mit Azolla bekämpft werden kann) zu föi dern, wurden größere Quantitäten von AzoUa gezogen. Dadurch wurde es Herrn Bart mann möglich, in verhältnismäßig kurzer Zeit eine ganze Anzahl von Versuchs- stätten zu besetzen. Bericht über die Tätigkeit des Laboratoriums für Warenkunde 1908/1909. 41 1 Bericht über die Tätigkeit des Laboratoriums für Warenkunde für die Zeit vom 1. Juli 1908 bis 30. Juni 1909 (zugleich XVIII. Bericht^ über die Tätigkeit der Abteilung füi- Samenkontrolle), erstattet von Professor Dr. A. VoUft. Die an das Laboratorium für Warenkunde eiuscliließlicb der Ab- teilung für Sainenkonti'olle gerichteten Anfragen und Anträge auf Unter- sucbungen beliefen sich in der Zeit vom 1. Juli 1908 bis ultimo Juni 1909 auf 25 020. Von diesen entfallen auf 1. Nahrungs- und Genußmittel 38 2. Drogen und Gewürze 95 3. Gerb- und Farbstoffe 15 4. Ölliefernde Pflanzen und Pflanzenfette.. 67 5. Kautsclinkpflanzen 28 6. Faserstoffe 94 7. Nutzhölzer 101 8. Kultur von Nutzpflanzen 48 9. Literaturnachweise 20 10. Botanische Bestimmungen 161 11. Diverses 40 12. Samenprüfungen 20 085 Zusammen ... 20 792 Über die in den Einzelgebieten erledigten Fragen soll, soweit sie nicht schon im Vorjahre besprochen •wurden, kurz berichtet ■werden. 1. Nahruiigs- und Geiiußiiiittel. Getreide. Negerhirse oder Durra, Andropogon Sorghum, die Mtama Ostafrikas, wurde mehrfach vorgelegt mit der Frage, welche Verwendung wohl für diese versuchsweise eingeführte Saat zu finden wäre. Es wurde empfohlen, in erster Linie Versuche mit derselben als Viehfutter und in der Spiritusfabrikation zu machen. Andere mehlliefernde Pflanzen. Die Frage nach der Müg- b cf. S.418. 33 412 Bericht über die Tätigkeit des Laboratoriums für Warenkunde 1908/1909. liclikeit, aus Bananenmelil Brot zu backen, wurde daliiii beantwortet, daß das Mehl der Mehlbanane zu kleberarin sei, uni allein ein gutes Brot zu liefern. Unter Zusatz von Weizenmehl wird es aber gelingen. Auch in dem verflossenen Jahre lagen mehrfach getrocknete Manioka-Knollen von Manihot xdiHssima und vereinzelt auch ihr Mehl zur zolltarifarischen Begutachtung vor. Es bestätigt sich somit die im vorigen Bericht aus- gesjirochene Vermntung, daß diese Ware mehr und mehr in Deutschland Verwendung findet. Als neu kamen die sog. süßen Kartoffeln oder Bataten, Ipomoea Bafafas, hinzu, die in gleicher Aufmachung wohl in ähnlicher Weise verarbeitet werden sollen. Manioka- Abfälle finden sich neuerdings auch schon in verschiedenen Futtermitteln iwie Gersten- kleien u. a.), was ebenfalls für eine ausgedehntere Verarbeitung dieser Knollen spricht. Obst. In ähnlicher Weise wie für die Wacholderbeeren') waren für die Datteln Zweifel entstanden, ob sie als frisch oder getrocknet anzusehen seien. Die bisher ziemlich allgemein verbreitete Meinung, die übliche Handelsware sei als getrocknet anzusehen, winde durch Nach- forschungen an Ort und Stelle und durch Literaturnachweise ins Wanken gebracht. Danach werden die Datteln gleich nach dem Pflücken versandfertig verpackt. Weder eine besondere Trocknung noch ein Abtrocknen an der Luft soll stattfinden. Für die zolltarifarische Behandlung wird nun angenommen, daß die Datteln einen gewissen Austrocknungsprozeß bereits an der Palme durchmachen und infolgedessen als getrocknet anzusehen sind. Neben anderen Gesichtspunkten kommt nun zweifellos für die gesonderte Tarifierung frischer und getrockneter Früchte der erheVilich geringere Wassergehalt und damit das relativ niedrigere Gewicht getrock- neter Waren in Betracht. Unter diesen Gesichtspunkt dürfte das event. stattfindende Nachtrocknen der Datteln am Stamme wohl kaum fallen. Nüsse. Auch im verflossenen Jahre wurden mehrfach Auskünfte über die sog. Cashew-Kernels, das sind die Samen von Anacardium occidentale, eingefordert. Sie scheinen sich somit als Mandeleisatz mehr und mehr einzubürgern. Die Kerne von Alexiriies triloha, die sog. Candle nuts, sollten angeblich in der Marzipanfabrikation Verwendung finden können. Die dahingehende Angabe konnte aber mit Kücksicht auf die schädlichen Nebenwirkungen der Nüsse widerlegt werden. Kaffee. Für eine Pflanzung in Sumatra sollte der Grund für die geringe Qualität der geernteten Bohnen ermittelt werden. Soweit das eingesandte Material eine Begutachtung zuließ, lagen nicht vollständig ausgereifte Samen vor. ') cf. diese Berichte 1 907 bS, S. 332. Bericht über die Tätigkeit des Laboratoriums für Warenkunde 1908/1909. 4 1 B Die Fabi’ikation von koifeinfreiem Kaffee fülirte zu Nacliforscliungen nach natürlicli alkaloidfreien Kafteesorten. Als solche)’ ist der Cafe inaj’ron de Bourbon, Coffea hoitrhonicu, seit längerem bekannt. Auch noch andei’e Ai’ten sollen kein Alkaloid enthalten. hlin Hopfensni-iogat wurde als Cistus monspeliensis bestinnnt. 2. Drogen uinl Gewürze. Wie itn letzten Berichte einleitend bemerkt wurde, wird für die ins Ausland bestimmten Drogensendungen vielfach genaue Erfüllung dei' Bedingungen der Pharmakopoe des Bestimmungslandes gefordert. Nament- lich sind es die Zollhehöi den der Vei einigten Staaten, die Drogensendungen einer genauen Revision nach dieser Richtung hin unteiwerfen. 21 Ballen Bel ladoiinawui zelu kamen nach Verweigerung der Einfuhi’ hierher zuiück. Eine Durch.sicht der gesamten Ladung ergab, daß 20 Ballen zwar die echte Wai e enthielten, ein Ballen aber die Wurzel des Löwenzahn (Dandelion i’oot), Taraxamm oj'ficinftle, aufvvies. Für Folia matico {Piper angustifoimm) kamen mehi’ere ähnliche Fälle voi’. Hier liegt die Frage besonders schwierig, da die Kenntnis der echten Maticoblätter und ihrer nah verwandten Substitute noch nicht hinreichend sicher ist und Ware, die genau den Vorschriften des Arznei- buches der U. S. A. entspricht, z. Z. selten ist oder zum mindesten selten allein aus voi’schi’iftsmäßigen Blättei’ii besteht. Über die Ernteverhältnisse der Wacholdei beeren winden eineut Umfi'agen erlassen, besondeis für Galizien. Die bisher erhaltenen Aus- künfte bieten aber noch keine Möglichkeit für die Entscheidung der Frage, ob die übliche Handelsware als getrocknet oder frisch anzusehen ist. Der Gartenthymian , Thymus Seipyllum, wurde wiederum bei der Einfuhr als Feldthymian deklariert. Von den zur Bestimmung oder Auskunftserteilung vorgelegten Drogen sind u. a. folgende zu nennen: Kleeblüten als Heilmittel für die Vei’einigten Staaten; mehrere Blättei’ Drogen aus Indien waren Bhang von Cannahis sativa ; Karanja leaves von Pongamia glabra; Wackhandi leaves von Gymnema sylvestre; Blätter aus Mexiko erwiesen sich als Pambotani, Calliandra Houstoni (?), Blätter aus Frankreich als Myrte, Myrtus communis, und Blätter aus den ü. S. A. als Damiana, Titryiera aphrodisiaca. Sog. Seifenbaumschalen waren die Fruchtschalen von Sapindus Saponaria; Samen aus Mexiko die Cedron de Oaxaca von Simctha Cedron; Pepita capatanga von den Philippinen, die Samen von Sfrychnos Ignafii, Pepita de San Cathalongan ; afrikanische Muskatnüsse, Virola spe<\, und C h aul m 0 ogr as e ed , Gynocardia odwafa. 414 Bericht über die Tätigkeit des Laboratoriums für Warenkunde 1908/1909. Drei Eiiulen aus Guadeloupe wurden als Canella alba bestimmt, weitere Eindeu als Cortex frangulae, Daphne Mezereiim, Syzijgimn Jarnholanuni, Bowdichia virgiHoides, eine Anisrinde aus Madaga.skar blieb noch unbestimmt. Von zwei Proben Quassiaholz war eine zweifellos echt, die andere zeigte kleine anatomische Abweichungen. Drei Wurzeln aus Brasilien konnten als Clmidodendron tomentosim, Bute, Ahnta rnfescens, Abituo und Manaca, bestimmt werden. Eine als Ginseng vorgelegte Probe erwies sich als eine Meuispermacee, wahr- scheinlich Anomosi)ermum, eine Hydrastis als Jeffersonia diphyJJa. 3. Gerb- und Farbstofte. Catechu und Mangrove. Im Zusammenliang mit der bereits im letzten Berichte erwälinten zollamtlichen Behandlung von Catecliu, Kino und anderen Gerbstoffextrakten wurde ein größeres Gutachten an einen Produzenten in Holländisch-Indien erstattet. Es betraf den sog. Bakau-Catechu, der zweifellos ein Extrakt aus Mangrovenrinde darstellt. Eine amerikanische Mangrovenrinde stammte von Rhizophora Mangle, eine indische von Ceriops Candolleana, Tungah. Der unter dem Namen Mulantha-Catechu in den Handel gebrachte Gerb- stoff' ist sehr wahrscheinlich ein besonders reines Produkt von Acacia Catechu. Über den Handelswert und Gerbstoffgehalt der Mimosarin den {Acacia molUssima, dealhata u. a.) wurde eine gutachtliche Äußerung verlangt. Einer neuen, Gerbstoff’ liefernden Pflanze aus Deutsch-Südwestafrika konnte ein erheblicher Handelswert nicht zugesprochen werden. Ein schwarzer Farbstoff aus Kamerun noch unbestimmbarer Abkunft hatte eine zu geringe Earbkraft, um für den Export in Frage zu kommen. Zw'ei Proben sizilianischer Sumach waren mitTamarixblättern versetzt. 4. Öle und Pflauzeiifette. Als neue Ölfrucht trat in der Berichtszeit namentlich die ostasiatische Sojabohne {Glycine hispida) hervor. Die auffällige Steigerung der Einfuhr nach England im letzten Jahre erweckte das lebhafte Interesse der deutschen Importeure und Ölfabriken. Leider steht der Einfuhi- der Um- stand entgegen, daß die Sojabohnen zolltarifarisch als Speisebohnen aii- zusehen sind, denn der Zoll für diese ist höher als deijenige für die meisten anderen Ölfrüchte. Sojabohnen sind jedoch wegen ihres relativ hohen Fettgehaltes als Speisebohne für den europäischen Geschmack Bericlit über die Tätigkeit des Laboratoriums für Warenkunde 190S/1Ö09. 4 15 (Inrclians ungeeignet. Es kamen dalien zunächst nur die Rückstände der ( )1- gewinnting ans England in größeren Jlengen zur Einfnlir, nin ihre Ver- wertung als Kraftfnttermittel zu versuchen. Über den hohen Nährwert dieser Sojafutterknchen und -mehle herrscht kein Zweifel, über ihre Be- kömmlichkeit schweben zurzeit Fütternngsversnche. Auch für Kapok Samen zeigt sich ein gesteigertes Interesse. Die stetig wachsende Verwendung der Faser zu Polsterzweckeu erhöht auch die Menge der ausgereinigten Samen, für die in Holland und z. T. auch in Frankreich sich willig Abnehmer finden, obgleich das Verhältnis der Schalen zum Kern wesentlich ungünstiger ist als bei der Baumwolle. Vorläufige Fütterungsversuche mit den Samen haben hier noch kein befriedigendes Ergebnis gehabt. Weitere Anfragen über Ülsaaten betrafen AtfaJea, Acrocomia, Oeno- carpus Bafava und Moqnilea spec. aus Brasilien, Azacliraclda indica und lUipe latifolia aus Indien, Javaoliven — Stermlia foetida und Java- mandeln — Canarium commune von Java, Ricinus commune, Mkanifett — AUanhlackia Sluhlmanni, Majaigu — Ximenia americana und Mafu- reiro — Trichilia emetica aus Ostafrika, wilde Muskatnüsse — Pj/cnanfhus Komho, Owala — Pentadethra macrophylla, Sheanüsse — Bntyrospermum Parliii, Njavenüsse — Mimusops djave und StercuUa appendiculata von Kamerun bezw. Westafrika. Drei Proben Palmfett aus Kamerun waren auf verschiedene Weise gewonnen worden. Es sollte im Aufträge des K. W. K. ermittelt werden, ob zwischen diesen Mustern Qualitätsunterschiede beständen. Die chemischen Konstanten waren so übereinstimmend, daß wesentliche Verschiedenheiten nicht anzunehmen sind. Die gleichzeitige Anwendung der Bezeichnung „Wood oil“ für das fette chinesische Holzöl von Aleurites cordata und den Gurjunbalsam von Dipterocarpus - gab zu mehreren gutachtlichen Äußerungen Anlaß. 5. Kaiit.scliuk, Gutta, Balata, Harze usw. Die verlangten Auskünfte betrafen die Guayule, Parthenium argentutum, die ver'schiedenen neuerdings von Ule empfohlenen Maniliot- Arten und ihi e Samen, den afrikanischen Wurzelkautschuk, die Almeidina, die Guttaperchapflauzen und ihre Kultur, die Aussichten der Anpflanzung von Balata in Deutsch - Ostafrika und die Kautschukkultur in Britisch- indien. Verschiedene eingesandte Proben und Milchsäfte konnten als kautscliuk- oder guttalialtig nicht angesprochen werden. Die Früchte des Kopalbaumes Hymenaea verrucosa wurden neuer- dings mehrfach versuchsweise zur Harzgewinnung importiert. 4 1 6 Bericht über die Tätigkeit des Laboratoriums für Warenkunde 1908/1909. (5. Faserstoffe. Baunnvolle. Auch in diesem Jahre waren Anfragen nach der Natur und den Eigenschaften der Caravonica liänfig. Die Ansichten über die Vor- und Nachteile dieser neuen Sorten sind heute nocli ebenso geteilt wie vor einem Jahie. Es sind also die weiteren Ergebnisse der vielen Anbanversnche abzn warten. Ein iMnster Baumwolle ans dem Norden Sndwestafrikas war identisch mit einer schon seit Jahren in den Sammlungen vorhandenen Probe ans dem Ambolande. Die Faser machte den Eindruck, als ob die Pflanze Mangel an Feuchtigkeit hätte. Die Wolle ist für Spinnzwecke ungeeignet, könnte aber zur Herstellung von Filzen Verwendung finden. Kapok. Die steigende Verwendung dieser Faser zu Polsterzwecken nsw. veranlaßte ausführlichere Auskünfte über die Kultur und Aufbereitung des Kapok sowie über die Unterscheidung von Java-Kapok (Eriodendron (mj'ractuomm), indischem Kapok oder Simul Cotton {Bonihax malahariam) und Akon (Ccdoiropis giganiea). Dikotyle Fasern. Die Unterscheidung von Flachs und Hanf in Geweben war mehrfach der Gegenstand für zolltechnische Fragen. Eine neue Faser aus Südwestafrika erwies sich als Oomphocarpus fritticosus. Monokotyle Fasern. Für Garbenbindegarne kommt in den Ver- einigten Staaten neuerdings vielfach Sisalhanf als Zusatz oder voll- ständiger Ersatz für Älanilahanf zur Verwendung. Er wird dann meist etwas gelblich getönt, um in der Farbe mit dem Manila übereinzustimmen. Eine neue Faser aus Argentinien konnte als Ananasfaser bestimmt werden. Piassaven. Als neues Surrogat für auf bereitete Piassave wird seit einiger Zeit Esparto verwendet. Auch Binsenhalme wurden in einigen Proben festgestellt. Die sogenannte Palmetto fibie ans den Ver- einigten Staaten wurde als Piassave angesi)rochen. Garne, Gewebe und Papier. Unter den Bestimmungen der Kompo- nenten standen für zolltechnische Fragen die Feststellungen von merceri- sierter Baumwolle, Kollodiumseide und anderen Kunstseiden im Vordergründe. Mehrere Holzfurnieipapiere bestanden aus Spänen verschiedener japanischei' Laub- und Nadelhölzer {Paidoivnie imp.), die auf gemusterte Papiere geklebt waren. Tierische Faserstoffe. Für die Prüfung der Zusammensetzung von Geweben war neben der Ermittelung pflanzlicher Fasern auch die Feststellung der verschiedenen Wollsorten und Seidearten mehrfach notwendig. 7. Nutzliölzer. Über das Vorkommen und die Verbreitung von Nadelhölzeim, Eichen- arten, Pappeln und Linden in Sibirien und Ostasien wurden umfangreiche Zusammenstellungen für mehrere Gutachten gemacht. Bericht über die Tätigkeit des Laboratoriums für Warenkunde 1908/1901). 4 17 Durch den neuen Zolltarif wurde ferner eine große Zahl von An- fiagen bedingt, die zu nachstehenden Erwägungen Veranlassung geben. In der Anmerkung 10 zu Pos. (51 des amtlichen Warenverzeichnisses sind als weiche Holzer genannt: Birke, Erle, Linde, Pappel, Koß- kastanie, Weide und alle Niide 1 h ö 1 z er. Es gibt nun eine Reihe anßerdeutscher Laubholzer, die sicher nicht härter sind als Birke und Erle, die aber wegen der oben wiedergegebenen Fassung als liarte Hölzer anzusprechen sind, so z. B. dei' seit Jahren vielfach verwendete Satinnußbaum (Liqtndamhar stymcifliid), manche Korkhölzer {Aeschynomene, Ochroma) 11. a. m. Dagegen gibt es wiederum einige Nadelhölzer, die sicher zu den harten gerechnet weiden müßten, z. B. die Eibe. Eine Revision dieser Bestimmung wäre daher erwünscht. Desgleichen bedai f die Bezeichnung Maliagoni eine genauere Definition. Nach dem alten Tarif genoß Mahagoni eine Zollermäßigung. Es wurden daher manclie Hölzei', die dem echten Mahagoni nur sehr äußerlich nahe standen, als Mahagoni gehandelt. Heute zahlt man für Mahagoni einen etwas höheren Satz. Nun ist man erklärlicherweise bestrebt, den Begriff Mahagoni möglichst einzuschränken, zumal wo manche westafrikanische Sorten als Edelhölzer kaum noch Verwendung finden. Die Lösung dieser Frage ist bei der Mannigfaltigkeit der westafrikanischen Hölzer nicht ohne gi'oße Schwierigkeiten möglich. 8. mul 9. Kultur der Nutzpflanzen und Literatur ülnu* dieselben. . Auch das verflossene Berichtsjahr brachte mannigfaltige Anfragen aus dem Gebiete der Kulturbedingungen der verschiedensten Nutzpflanzen, über Anbaufähigkeit iti bestimmten Gebieten und Verbesserungen in der Aufbereitung. So wtiiden ttmfatigreichere Angaben verlangt über die Kultur des Eucalyptus für Bolivieti, des Teakholzes für Ostafrika, der Yerba Mate für Südwestafrika, der Erdnuß, Baumwolle, Ricinus u. a. für Turkestan, die Möglichkeit des Getreidebaues in den deutschen Kolonien, passende Kulturen für Deutsch-Südwestafrika, Konservierung von Mais zum Schutz gegen Käferfraß für Togo, Einlagerung und Konservierung von B au m w ol I Saatgut füi' Ostafrika, Düngung und Bewässerung der Baumwolle, die Qualität des Natal Maises, die Kultur der Sonnen- blumen u. a. m. 418 XVIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Samenkontrolle 1908T909. 10. Sameiipi üfiiiigeii und inikro.skopistdie Uiitersuchuiigen (zugleich XVIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Samenkontrolle für die Zeit vom 1. Juli 1908 bis 30. Juni 1909). In der Zeit vom 1. Juli 1008 bis 30. Juni 1900 gingen insgesamt 20 085 Proben (gegen 5(i.3.S im Jalire 1907 08) zur Untersuchung ein, und zwar: 1 . aus Hamburg von 196 Einsendern 1 4 586 Proben 2. „ dem übrigen Deutschland „ •295 „ 5 059 3. „ Österreich-Ungarn „ 13 „ 371 4- r Dänemark ,. 6 Einsendern 1 5 Proben 5. Holland „ 4 16 6. „ England „ 4 2-2 7. ,, Frankreich .. 4 ,, 6 8. „ Schweden 2 Einsendern 2 9. „ Rußland „ 1 Einsender 6 10. „ Belgien r 1 Einsender 1 Probe 11. „ der Schweiz 1 ,, 1 Zusammen . . . von 527 Einsendern 20 085 Proben. Auf die einzelnen Monate verteilen sich die Eingänge wie folgt : 1908 1909 5 681 Juli -J-iS Januar . . . . . 2 172 August 229 Februar ... 2 317 September, . . 5:19 März . . . ... 2 802 Oktober 1 298 April . . . ... 2-240 November . . 1 407 Mai . . . . ... 2 203 Dezember . . . 1 980 Juni . . . ... 2 670 5 681 20 085 Über die Art der einzelnen Proben und die ausgeführten Unter- suchungen gibt die Tabelle S. 419 Aufschluß. Laufende Nr XVIII. Bericht über die Tätiffkeit der Abteilung für Sanieiikoiitrolle 190.s/l!l09. 4 1 <) I •2 3 4 5 G 7 8 9 10 11 1-2 13 14 15 IG 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 S :i in e u a r t Anzahl der Proben Untersucht auf Anzahl der Untersuchungen Echtheit 'S % 3 4 % ä 5 > 0 Vülumeii- ge wicht Kleearteii. Rotklee [Trifolium pratense L.) 1846 11 1705 146 252 239 29 — 2382 Weiliklee t Trifolium lupens L.) 395 — 363 — 106 105 — — 574 Bastardklee {Trifolium hi/briilum L.) . . . 297 — 272 3 75 76 — _ 1 426 Itikarnatklee [Trifolium incarnaium L.).. 9 1 1 — 0 7 — — : 14 Wundklee [Anlln/llü Viilneraria L.) 68 0 50 — 44 40 — — , 139 Luzerne [Medicaqo satira L.) 761 72 701 6 79 90 — — 948 Hü])feiiklee (Meilicago liqmlina L.) 79 — 57 — 43 47 — __ 147 Gehörnt. Schotenklee [J.ulus corniculatus L.) 13 — 11 — 6 6 — — 23 Zottiger Schotenklee (Lotus villosus Tliuill.) 5 Steinklee (Melilotus dllms Desr.) 4 2 1 — 1 — — — 4 Esparsette [Unobri/clns sativa L.) 8 2 1 — 2 7 — — 12 Kleemischungen 6 — 5 — 1 1 — — 7 Fhacelia tanacrtifnlia Benth 3 — — “ — 3 — — 3 Gräser. Engl. Raigras [lAdium pereune 7>.) 107 2 11 _ 79 96 _ 6 194 Italien. „ [IMium ilalirum I..) 47 — 8 — 36 47 — 91 Franz. „ [Arrhenatlierum elafius M.ct K.) 20 — 1 — 15 20 — — 36 Knaulgras [Daclijlis qlomerata L.) 143 1 1 135 96 — — 235 Timothee [Phleum pratense L.) 138 — 89 — 67 90 _ — 246 Honiggras [Hnlcus lanatus L.) 18 — — 15 17 — — 32 Wiesenfuchsschwauz [Alopecurus prat. L,). 38 — 1 — 36 19 — — 56 Wieseurispengras [Boa pratensis L.) . . . 64 — 2 — 49 57 2 110 Platthalmrispengras [Boa rompressa L.) . . 31 1 __ - 27 25 — — 53 Gemeines Rispengras [Boa trivialis L.). . . 10 1 I — 9 8 — — 19 Hainrispengras [Boa nemoralis L.) 2 — — — 2 2 — — 4 Wiesenschwingel [B'estuca pratensis Huds.) 79 — — — 41 78 — — 119 R(dirschwingel [B'estuca arundinacea Sehr.) 4 — — — 3 4 — — 7 Schafschwingel (Festuca ovina L.) 38 — — ■ '2± ä2 — — 54 Rotschwingel (Festuca rubra L.) 5 1 1 — 4 5 — — 1 1 Jlärtlicher Schwingel (F. duriuscula Koch) 1 — — - 1 1 — — 2 Verschiedenhl. Schwingel (B'.heternph.Lam.) 2 — — 2 2 — — 4 Trespenschwingel [Vulpia bromoides Dum.) 2 — 2 2 — — 4 Ackertres))e [Brornus arrensis L.) 9 — — — — 9 — — 9 Wehrlose Trespe [Brornus inermis L.) . . 2 — — — 2 2 — — 4 Weiche Trespe [Brornus mollis A. et G.) . 3 — — 3 3 — — 6 Schräders Trespe [Brornus Schraderi Knth.) __ 3 — — — — 3 Fioi’ingras [Agrostis alba Scln-ad.) 26 — 1 — 26 24 — — 51 Kammgras [Cynosurus cristatus L.) 24 — 2 — 22 23 — — 47 Rnhrglanzgras [Baldingera arundinacea L.) 5 — — — 5 5 — — 10 Echtes Geruchgras [Anthocanthum odor. L.) 4 — — — 4 4 — — 8 Unechtes Geruchgras (A. Buelii Lee. et Lam.) 2 — — — 2 — — 4 Goldhafer 2 — — — 2 2 — — 4 Grasmisehungen 10 — — 8 7 — — 15 Ausdauernde Futterkräuter. Kümmel [Carum Carvi L.) 1 — — - 1 1 — - 2 Übertrag. . . . 4334 99 3294 156 1233 1305 29 8 6124 I 4'20 XVIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Sanienkoiitrolle 1908/ 1909. Untersucht auf Anzahl der | itersuchungen 1 s S a m e n a r t Anzahl der Probe! Echtheit Seide Herkunft | Reinheit Keimkraft üewiclit V. 1000 Korn! Volumen- gewicht 1 2 3 4 5 6 7 Übertrag . . . Einjährige Eiittergewäciise. 4334 99 3294 150 1233 1305 29 8 6124 : ■14 Serradella {Ornitliopus saticus L.) 50 — 1 — 32 43 — — 76 45 Spürgel {Sjiergula arvemis L.) 13 — — — 6 13 — — 19 46 Mais {Zea Mai/s L.) 18 1 — 2 18 — 21 ; 47 Gelbsenf {Sinapis alba L.) HülsenfTUclite. 1 1 1 2 48 Erbsen (Pisiwt sativum L.) ?, — 1 9 _ — 3 49 Weiße Bohnen 1 — — — — 1 — — 1 50 Krnpbohnen 1 — _ — — 1 — — 1 51 Buschbohnen 1 — — — 1 — — 1 5-2 Saatvvicken (ricia sativa L.) 1 — 1 — — — — 1 53 Sandwickeii (ITV/a villosa L.) 9 — 1 — 7 8 — — 16 . 54 Gelbe Lupinen (Luphms luteus L.) 7 — — — 3 7 — — 10 55 Blaue „ {Lupinus aiiyustifolius L.) Getreidearten. 0 9 2 56 Gerste 14 167 1555 _ 12 605 341 554 1444 16 499 57 Hafer 224 4 — — 218 7 — — 229 58 Weizen 16 — — — 16 1 _ — 17 59 Roggen 19 1 — — 18 3 ~ _ 22 60 Hirse 14 — — — 14 — — — 14 61 Zuckerbirse 1 — — — — 1 — — 1 62 Kanariensaat 59 1 — — 5S — — — 59 63 Buchweizen Wurzelgewächse und Gemüse. 5 3 4 7 64 Runkelrüben (Beta vulgaris L.) 352 5 — 33 351 — — 389 65 Zuckerrüben (Beta vulgaris L.) 9 1 — — 1 9 — — 11 66 Kohlrüben (Brassica Napus L.) 4 — — — 3 4 — — 7 67 Steckrüben 1 — — — — 1 — — 1 68 Salatrüben 1 — — — — 1 — — 1 69 Möhren (Daucus Carola L.) 16 — — — 4 16 — — 20 70 Kopfkohl (Bi-assica oleracea v. capitata L.) . s — — — — s — — 8 71 Rosenkohl/ ,, „ „ gemmif. DC.) I — — — — 1 — — 1 72 Zwiebeln [Allium cepa L.) 9 — — — — 9 — — 9 7.3 Peter.silienwurzeln (Petroselinum saliv.Hoff.) 4 — — — — 4 __ — 4 74 Gurken (Cucumis sativus L.) 6 — — — 6 — — 6 75 Zichorien (Cichorium Intyhus L.) 4 — — — — 4 — — 4 76 Rettich (Baphanus sativus L.) I — — — — 1 — — 1 < i Porree (Allium porrum L.) 5 — — — — 5 — — 5 78 Sellerie (Apium gravcolens L.) 9 — — — — 2 — — 2 79 Schwarzwurzeln (Scorzonera hispanica L.Y 1 — — — 1 — — 1 i'bertrag .... 19 370 1667 3297 156 14 258 2l82j5S3 1452 23 595 Laufende Nr. XVIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung' für Sanienkontrülle IiH)8/1909. 4'J 1 101 Untersucht auf S S a 111 e 11 a r t Anzahl der Probet Echtheit 'S Ü 3 1 ; Reinheit a» j Keimkraft 1 Gewicht 1 | V. lUÜÜKorn| S-r = fi Anzahl de: Untersuchung Übertrag. . . . 19 370 1667 3297 156 14 -döS 2182 583 1452 23 595 Dilbsamen (Anethiim graveolens L.) 1 — — _ _ 1 — 1 Endivien {Cichorium, Endivia L.) 4 — — — — 4 — — 4 Olsnaten. Se.'uiin (Sesamum indicum L.) 70 — — — 69 1 _ 70 Leinsaat {Linum uKifatüsimum L.) i-2 — — — 42 — — — 42 Jlohnsaat {Paparer somniferum L.) 7 — — — 7 — — — 7 Senfsaat {Siuapis sp.) 1.7 2 — — 13 — — — 15 Raps {Brassica Xapus L.) 5 2 — — 3 — — — 5 Ölreftig (B,uphanus sativus L.) 1 — — — 1 1 — — 2 Erdnüsse lArachis hi/pogaea L.) •23 — — — 23 — — — 23 Ajowan {Ptijchotis Ajowau L.) 37 — — — 37 — — — 37 Cuinin {Cumiiium cyminum L.) 3 — — — 3 — — — 3 Fenchel {Foeniculum officinale All.) 4 — — 4 1 — — 5 Gehölzsamen. Pimis Banksiana 3 — _ — _ 3 — — 3 „ contoi ta Load 1 — — — — 1 — — 1 „ sylvestris L 3 — — 1 3 — — 4 „ spec 1 — — — 1 — — 1 llanigobasainen {Manihot sj).) 1 1 1 Zirbelnüsse (Pinus Cembra L.) 1 1 1 Norfolktanne {Araucaria e.rcelsa R. Br.) . . 1 1 1 Getreideprodnkte ii. a. Weizengries 1 1 1 Roggenniehl 2 — — — 2 — — — 2 Weizenmehl 1 — — — 1 — — — 1 Hafermehl 1 — — — 1 — — — 1 Buchweizengries 1 — — — 1 — — — 1 Reisgries 3 — — — 3 — — — 3 älischinehl 1 — 1 — — l Getreideahfälle n. a. Gerstenkleie 1(13 — — — 163 — — — 163 Malzkeinie 5 — — — 5 — — — 5 Weizenkleie 127 — — — 127 — — — 127 Mai.skleie 2.7 — — — 25 — — — 25 Roggenkleie 3 — ~ — 3 — — — 3 Haferkleie 9 — — — 9 — — — 9 Kleie 2 — — — 2 — — — 2 Reisfuttermehl 7 — — — 7 — — — 7 Erbsenfutterinehl 1 — — — 1 — — — 1 Melassefutter 1 — — — 1 — — — 1 Übertrag . . . 19 946 1674 3297 156 14 814 2198 583 1452 [24 174 4'2’2 XVni. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Saraenkontrolle 1908/1909. Laufende Nr. || S a m e 11 a r t Anzahl der Proben Untersucht auf Anzahl der 1 Untersuchungen | Echtheit C/j 1 Herkunft Reinheit | Keimkraft ; Gewicht V. lOiiOKorn Volumen- | gewicht 1 1 2 3 4 B G 7 Übertrag . . . 19 94G 1674 3297 156 14 814 2198 583 1452 24 174 110 Maisscblempe 1 _ — 1 — — 1 IIT Hopfenschleuipe 1 — — 1 — — — 1 11.'' Trebermelasse 1 — — — 1 — — — 1 119 Kaiserschrot 1 — — — 1 __ — 1 (Ukuchen. l'JO Erdnufskucheii resp. -mehl 14 — — _ 14 _ — — 14 121 Sesammelil 3 — — — 3 — — 3 122 Rapskuchenmehl 3 — — — 3 — — — 3 129 Leinkuchenmehl 8 — — — 8 — — — 8 124 Olivenkernschrot 1 — — — 1 — 1 12;j Kokoskuchen resp. -schrot 8 — — — 8 — 8 126 Sojabohneukuchen resp. -mehl 18 — — ~ 13 — 13 127 Palmkernmehl 1 — — — 1 — — — 1 128 Leinsaatabfälle 1 — — — 1 — — 1 Verschiedenes. I2f Kartoffelmehl 3 — — — 3 — — — 3 13( Fleischniehl 9 — — — *2 — — — 2 181 Maniokwurzelmehl 3 — — — 3 — — — 3 132 Futtermisclmug 9 — — 9 — — — 9 183 Getreidestaub 1 — — — 1 _ — — 1 Faserstoffe. 184 Kapok 53 — — — 5:^ 1 — - 1 63 13ü Bestimmung von Unkrautsamen usw 12 12 _ _ 1 12 Zusammen . . . 20 085 1686 3297 156 14 940 2199 583 1452 24 313 XVIII. Bericht tther die Tätigkeit der Abteilung für Sainenkontrolle 1908/1909. 423 Es wurden niitliin ausgeliilirt: Eclitlieitsbestiininungeii 1 686 Feststellung des Gehalts an Seide 3 297 Herkuuftsbestimmungen 156 Keiulieitsanalysen 14 940 Keinipiüfungen 2 199 Gewiclitsbestimniungen 2 035 mithin Einzeluntersuchungen. . . .24 313 Der absolute Kleeseidegehalt stellte sich folgendermaßen; bei Rot- klee Weiß- klee Al- sike Lu- zerne llopfen- klee Wund- klee Inkarnat- klee Gehörnter Schoten klee Zottiger Schoten- klee Timo- thee waren von .... 1705 363 272 701 57 50 1 11 5 89 Proben seidehaltig .... 817 126 54 397 1 s - 9 2 2 - oder in “/o • • ■ . 48 35 20 41 2 16 - 82 40 2 gegen das , o, Vorjahr ^ — -23 2 — 9 + 3 2 + 1 - -P 82 - ” Innerhalb der Latitüde von 1 Korn in 100 resp. 50 g lagen: bei Rotklee 33 “/o und seidefrei waren 52 %, zusammen 85 o/o Weißklee 17 „ „ 82 Alsike 8 „ „ „ „ 80 „ 88 „ Luzerne 11 „ „ 70 „ „ Hopfenklee ‘2 „ „ „ „ 98 „ 100 „ Wundklee 12 „ „ „ „ 84 „ 96 ,, „ Inkarnatklee .... » » „ » 100 „ 100 „ „ Geh. Schotenklee 20 „ „ 18 „ 38 ,. „ Zott. „ 20 „ „ „ 60 „ 80 „ „ Timothee 5? » „ „ 98 „ 98 „ Rotklee enthielt o o keine Kleeseide 888 Proben — ca. 52 % 410 „ — ,. 24 ,. 8 weniger als l Korn . 49 — „ 1 Korn 115 „ — , 7 „ 1 Korn und 1 Frucht 1 „ = „ — „ mehrere Körner 235 „ — „ 1“! „ und mehrere Früchte 7 100 «/o 1705 Proben = 4-24 XTIII. Bericlit über die Tätigkeit 77,3 83,0 80,2 2 41 74 58 — — — — Trespensehwingel . . 70,0 74,0 72,0 2 37 48 43 84 5 -1-2,0 +38 Ackertrespe — — — — 9 S 69 32 — 88 — —56 Wehrlose Trespe. . . . 2 76,1 88,1 82,1 2 73 85 79 — — — — Weiche Trespe 3 48,8 70,5 59,9 3 0 72 28 35 65 + 24,9 —37 Fioringras . 26 51,2 95,0 87,0 24 24 98 89 93 92 —6,0 —3 Kammgras 22 79,3 99,5 93,4 23 1 92 75 92 72 -hl,4 -1-3 Rohrglanzgras 5 85,5 95,0 91,9 5 13 So 40 89 54 + 2,9 — 14 Echtes Geruchgras . . 4 91,0 99,0 95,8 4 55 85 71 — — — — Unechtes Geruchgras 2 86,5 89,0 87,8 2 11 42 27 — — — — Goldhafer 2 80,6 84.0 82,3 2 83 85 84 — — — — Grasmischungen .... G 71,0 93,8 79,8 35 86 60 39 68 +40,8 —8 Kümmel 1 98,8 98,8 98,8 1 98 98 98 - SG - + 12 Serradella 32 81,0 98.0 90,7 43 69 95 85 92 63 — 1,3 +•22 Spörgel 6 93,5 97,9 96,0 13 37 96 74 94 80 +2,0 —6 Mais 2 97,0 97,C 97,(i 18 56 100 91 — 96 — — 5 Gelbsenf 1 98,0 98,0 98,0 1 90 90 90 97 93 + 1,0 -3 ') Die der Keimkraft beigefügten Zahlen geben die harten Körner an. XVIII. Bericlit über die Tätigkeit der Abteilung für Sameiikoutrolle 1908/1909. 42.') S a 111 e n a r t Reinlieit Keimkraft 1907/1908 Mittel Gegen das Vorjahr Anzahl der Proben Minimum V. Mittel Anzahl der Proben Minimum Maximum Mittel Reinheit Keimkraft Rein- heit ±7o Keim- kraft ±7o Erbsen 1 94,0 94,0 94,(1 2 97 98 !)8 94 +4 Weiße Bohnen — — 1 40 40 40 — 85 — —45 Krupbohnen — — 1 81 81 81 — — — — Buschbohnen — — 1 48 48 48 — — — — Sandwicken 7 66,6 97,4 87,1 8 77 96 84+11 81 89+6 +6,1 — 5 Gelbe Lupinen 3 98,5'99,2 98,9 7 10 85 64 97,5 75 + 1,4 —11 Blaue „ — — — — 2 70 96 83 — 75 - + 8 Gerste 12 605 81,3199,5 9;),1 341 ‘1 100 96 94 93 + 1,1 +3 Hafer 218 73,2,99,98 95,8 7 60 98 86 98 91 2 — 5 Weizen 16 86,6 99,7 94,7 1 99 99 99 95 83 - 0,3 + 16 Koggen 18 80,6,99,7 92,7 3 80 99 88 90 — + 2,7 — llir.se 14 89,9.98,7 95,1 — — — — 94 — + 1,1 — Zuckerbirse — — — 1 82 82 82 — 89 — 7 Kanariensaat 58 92,0.98,7 97,1 — — — — 95 — + 2,1 — Buchweizen 3 78,7 98,4 91,5 4 71 98 86 96 92 -4,5 — 6 Runkelrüben 33 92,7 99,5 98.3 351 0') 263’) 148’) 99’) 148’) — 0,7’) -rO’) Zuckerrüben 1 98,6,98,6 98,6 9 42') 170’) 129’) — 136’) — — 7‘) Kohlrüben 4 98,9199,4 99,2 3 7(i 99 92 — — — — Steckrüben — — — 1 78 78 78 — — — — Salatrüben — — — 1 204') 204’) 204‘) — — — — Möhren 4 75,8 97,6 88,1 16 12 90 59 — 55 — +4 Kopfkohl — — — — 8 73 96 88 85 — + 3 Eo.senkohl — — — 1 82 82 82 — — — — Zwiebeln — — — — 0 61 88 TB — 65 — + 11 Petersilienwurzeln. . . — — — — 4 39 55 50 — 61 — — 11 Gurken — — — — 6 89 99 94 — — — — Zichorien — — — 4 51 78 68 — 68 — + 0 Rettig — — — — 1 81 81 81 — — — — Porree — — — — 5 27 72 52 — 62 — — 10 Sellerie — — — — 2 11 15 13 — 34 — —21 i 56 56 81 —25 Dilhsamen — — — 1 47 47 47 — — Endivien — — — — 4 64 SO 70 — — — — Sesam 69 96,3 99,5 98,1 1 76 76 76 97 Leinsaat 42 83,1 98,5 94,0 — — — — 97 — —3,0 — Molmsaat 7 S3,9i99,0 93,5 — — — — 95 — — 1,5 — Senfsaat 13 78,8 98,5 95,8 — — — — 98 — —2,2 — Raps 3 91,3 97,2 94,9 — — — — 94 — +0,9 — Ölrettig 1 97,7 97,7 97,7 1 99 99 99 96 84 + 1,7 + 15 Erdnüsse 23 91,1 98,4 95,6 — — — — 96 — —0,4 — Ajowan 37 78,7 94,1 86,9 — — — — 86 — +0,9 — Cumin 3 77,7 85,9 80,6 — — — — 76 — +4,6 — Fenchel 4 84,3 92,5 89,2 1 35 35 35 82 — +7,2 — Pinus Banksiana .... 3 61 82 70 78 _ -8 „ contorta — — — — 1 32 32 32 — 52 — —20 „ sylvestris 1 90,9 90,9 90,9 3 60 69 66 — 63 — +3 „ gpec — — — — 1 84 84 84 — — — — Kapok 52 75,4 98,9 92,0 1 0 0 0 89 - +3,0 - ') Keimpflanzen aus 100 Knäulen. 426 XVIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Sameukontrolle 1908/1909. Reinlieits- und Keimkraftergebnisse der wichtigeren Samenarten 1891 — 1909. S a m e n a r t Reinheit Keimkraft Zahl der 1 Unter- 1 suchungen Mittel Maximum Minimum Zahl der Unter- suchungen Mittel Maximum Minimum 1 Rotklee ■2 237 !U 99,5 33 2660 86 99,5 6 Weißklee 8G6 90 99 58 1127 78 100 41 Alsike G45 8!) 99,3 38 824 85 99,5 19 Inkarnatklee 15 94 97,6 85,1 34 82 99,8 1 Wundklee 230 86 97 59 211 86 99 1 Hopfenklee •231 95 99 42 341 83 99 1 Luzerne 322 96 99,4 61 374 88 99 7 E.-iparsette 6 95 99,7 73 66 69 92 47 Serradella 18G 9-2 9S 81 792 68 97 2 Fioringras 179 85 98 1 198 8!» 99 6 Ital. Raygras 226 tl5 100 60,5 320 80 99 10 356 91 99,3 38,8 519 81 99 9 271 80 99 39 351 69 96 1 Scbafschwingel 170 73 98 36 293 96 0 Wiesensclnvingel 257 97 99,6 44 549 d 99 0 850 78 97 650 82 99 0 Wiesenrispengras 253 83 98 36 357 67 94 12 Tiniothee ()30 97 100 69 1007 90 100 10 Ilöhren 14 88 98 74 135 66 93 0 Cichorien — — — — 22 77 95 51 35 91 99 52 74 88 100 47 Lupinen (gelb) 27 96 99,2 95 137 76 99 6 „ (blau) „ (weiß) — z __ 52 6 oG 48 99 96 0 0 Buchweizen 23 97 99 78,7 22 81 99 20 69 91 99,7 69 16 91 100 52 Roggen 61 91 99,7 11 83 99 7 13 021 95 99,5 77 421 94 100 29 Hafer 521 96 99,98 67 85 99 31 Mais ‘ 96 98 93 76 84 100 6 Kanarieusaat 424 96 99 70,5 - - - - Sesam 546 97 99,7 80 I 76 76 76 Leinsaat 193 94 99,5 69 — — — — Mohnsaat 68 95 99,5 83,9 — — — — Erdnüsse 136 96 99 73 — — — — Ajowan 203 95 55 — — — — XVIII. Bei-idit über die Tätigkeit der Abteilung fürSaiuenkontrolle 1908 1909. 427 Übersicht über die in der Zeit vom 1. Juli 1908 bis 30. Juni 1909 auf Grund des Deutsch-Niederländischen Kontraktes ausgeführten Gerstenanalysen. sind ini g-iinzen 12 (105 Anal.yson ansg-efülirt wordpii. Iin Anfang Zinn Teil für größere Warenmengen (100 bis ea. 1000 tons), später, etwa von Jlitte November ab, tiir je 50 tons getrennt. Die gefundenen Rein- beiten liegen zwischen 81 und 99,0 o und verteilen sich wie nachstehende Tabelle ausweist : (ler.ste. tilesaiiitübersicht der Reinheiten. Tab. I. Prnbeuzahl Prozent 81.0 bis 81,9 82.0 „ 82,9 83.0 „ 83,9 84.0 „ 84,9 85(o „ 85,9 80.0 „ 86,9 87.0 ,. 87,9 88.0 ,( 88.9 89.0 ,. 89j9 90.0 „ 90,9 91.0 ,. 91,9 92.0 „ 92,9 93.0 „ 93,9 94.0 „ 94,9 95.0 „ 95,9 96.0 .. 96,9 97.0 ”. 97,9 98.0 „ 98,9 99.0 „ 99,9 1 301 3 043 4 10 27 140 516 2 1 1 1» >,3 10,3 24,1 « 0 0^2 LI 4,1 0,1 12 605 100,0 .a4 428 XVIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Sameiikoiitrolle 190S 1909. Danach lie^t das Mittel der absoluten Eeinlieit über 95 %, d. li. über die Hälfte der Proben hatte 5 “ o oder weniger Besatz, 24,1 % der Proben hatten 5 — 6 % Besatz und somit gut vier Fünftel der Proben (84,1 “/o) t) "/o oder weniger. Weitere 10,3 7o hatten noch 1 % mehr Besatz und nur 5,6% aller Proben hatten Eeinheiten von 81 — 92,9 Vo. Da für die Beurteilung die Differenzierung des Besatzes und' die Verrechnung desselben von Wichtigkeit ist. sind in nachstehenden Tabellen die Analysenergebnisse vor dem 22. Dezember und nach demselben aus- einander gehalten. Die 2759 Analysen vor dem 22. Dezember ergaben im Mittel; Eeine Gerste 95,38 ‘’ u Eoggen, Weizen, Hafer (ausgenommen Flug- hafer) 0,53 0 Besatz 4,01) % Die Gersten hatten somit im Durchschnitt etwa 1 “/o Mehrbesatz und inklusive der anderen Kulturgetieide etwa 96 %i Eeinheit. Aach dem 22. Dezember wurden 9846 Einzelanalysen für je 50 tons gemacht. Das Mittel war folgendes: Beine Gerste 95,04 % V'eizen, Eoggen 0,54 % Hafer (Kultur- und Flughafer) 1,71% Besatz 2,71 % Die absolute Eeinheit ist im Durchschnitt 0,34 ® o niedriger als vor dem 22. Dezember. Vier Zehntel des Hafers dem Besatz hinzu- gerechnet ergeben 3,394 %., so daß das Mittel dieser Analysen infolge anderer Verrechnung den Bedingungen des Kontraktes entspricht. Differenzen der Parallelanalysen. Für die Analyse sind .stets zwei Parallelproben genommen worden. Dadurch sollte einmal die Entnahme der engeren Mittelprobe und zweitens das aussuchende Personal kontrolliert werden. Bis Mitte November sind diese Mittelproben meist direkt aus den Beutelproben entnommen und häutig aus mehreren Beutelproben für eine größere Mharenmenge zusammengestellt worden. Nachstehende Tabelle gibt eine Übersicht über die Differenzen zwischen je zwei Parallelanalysen für die Zeit bis zum 22. Dezember. XVIIL Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Sameiikontrolle 19ÜS 1909. 4‘21) Diftereiizeii der engeren Jlittelproben A. u. B. (bis 22. Xll, 09). Probeiizabl l’rozent Oliiie 38 1,4 0,01 bis 0,00 325 11,8 0,10 0.10 356 12.9 0,20 y 0,20 336 12,2 0,30 y 0.30 337 12,2 0,40 y 0.40 262 9,5 0,50 y 0.50 206 7,4 O.OO y 0,60 172 ()j3 0,70 y 0.70 165 6,0 0,80 0,80 105 3,8 0.00 0.00 105 3,8 1,00 1.00 60 2,5 1,10 1.10 . 42 1,5 1,20 1.20 45 1,6 1,30 y 1 ,30 30 1,4 1,40 y 1,40 34 1,2 1,50 1,50 19 0,7 !,()() 1,60 11 0,4 1,70 1,70 19 0,7 1.80 1.80 9 0,3 1,00 1,00 4 0,2 2.00 y 2,00 8 0,3 2,10 2,10 6 0,2 2.20 y 2,20 9 0,3 2,30 y 2,30 5 0,2 * 2,40 2,40 3 0,1 2,50 2,50 7 0,3 2,60 y 2,60 1 1 0,. 2,70 y 2,70 5 2,80 y 2,80 3 0,1 2,00 y 2,00 3 0,1 3,00 3,10 y 3,00 2 0,1 3.10 3 0.1 3,20 3,20 — 3,30 3,39 1 1 3,40 3,40 1 0.1 3,50 3,50 1 3,60 3,60 1 j 3,70 3,00 — — 4,00 4,09 2 0,1 2759 100.0 Mittel 0,52.S7o. 34* 430 XVIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Samenkontrolle 190S 1909. Im Dmclischiiitt betrug danacli die mittlere Differenz zwischen 2 getrennten Analysen 0,523 ®/o oder für das ausgereclinete Mittel 0,2615 %. Es zeigten eine Differenz von 0,0—0,49 die Analysen A^on 60 7o der Parallelproben 0,5—0,99 r V 27,3 7ü .. ,, 1,0—1,49 V V 8,2 7o .. .. 1,5—1,99 .. :• 2,3 7o .. ?• 2,0—2,49 r V V 1,1 7o ,. ;• 2j5 — 2j99 .. .. 0,7 7o ,. .. 3,0—4,09 •• r 0,4 7o ,. 100 7o Somit war die Differenz für 87 ®/o der Analysen unter 1 ®/o und für 97,8 % unter 2 %, nur 2,2 ^ o der Proben zeigten größere Abweicliiingen und veranlaßten neue Analysen zur Kontrolle. Die Parallelanalysen nach dem 22. Dezember fanden von engeren Mittelproben statt, die nacli dem Absieben des feinen Besatzes der Beutelprobe entnommen wurden. Für diese stellten sich folgende in Tabelle III aufgeführte Differenzen heraus (siehe Seite 431). Hierfür ist die mittlere Differenz noch niedriger, sie beträgt nur 0,385 7o. Die Differenzen lagen zwischen 0,0 — 0,49 für 70,9 ‘’/u der Parallelanalysen 0,5—0,99 ,. 24 7o ,. 1.0— 1,49 .. 4,3 « 0 ,. 1,5—1,99 ,. 0,6 7o .. 2.0— 3,40 ,. 0.2 7o ,. Diese Zusammenstellung zeigt, daß durch Absieben des feinen Be- satzes eine größere Genauigkeit der Entnahme der engeren Mittelproben erreicht wird. Die in obigen Tabellen zusammengestellten tatsächlichen Ab- weichungen sowie die mittleren Differenzen decken sich vollständig mit den theoretisch feststellbaren wahrscheinlichen Abweichungen paralleler Analysen. Da unter den Analysen nach dem 22. Dezember vielfach Nachana- lysen vorhanden sind, bei denen je 100 Gramm für die engere Mittelprobe aus zwei verschiedenen Beutelproben (Ablader und Empfänger) entnommen worden sind, so liegt in der oben nachgewiesenen guten Übereinstimmung der Analysen zugleich ein Beweis für eine sachgemäße Probenziehung. Um diese noch weiter zu prüfen, sind die Differenzen der Siebung der ganzen Beutelproben von je 50 tons, die zu einer Ware gehören, noch zusammengestellt worden (Tab. IV. siehe Seite 432). XVIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung- für Saineiikoutrolle 1 908, 1 909. 43 1 Diöerenzen der engeren ^littelproben A. u. B. naeh dem 22. Dezember l'.lOD. Tab. III. rrol)eiizabl Prozent Oline 8!» 0.0 0,ül bis 0,0!» 1482 15,1 0.10 .. 0.10 10(!7 1(3,0 0.20 „ 0,2!» 1521 15,4 (»,30 .. 0.3!» 1217 12,4 0,40 ,. (»,40 1 (»(»!• 10,2 0.50 ,. (».5!» 780 8,0 0,00 „ 0,0!» ()10 6,3 0,70 ,. 0,7!» 421 4,3 0,80 „ <»,8!» 320 3.2 (».00 ., (».00 221 2 2 !.(»(» .. 1.00 153 1.6 1,10 „ 1,1!* 11(» 1,1 1,20 „ 1,2!» 74 0,7 1,30 ,. 1,3!» 48 0,5 1,40 „ 1,40 .3!» 0,4 1,50 ,. 1.50 24 0,2 1,00 ,. I.(i0 1(» 0.1 1.70 .. 1,70 0 0.1 1.80 .. 1,80 7 0.1 1.0(» ,. 1,00 s 0.1 2.00 „ 2.00 1 2.10 ,. 2.10 3 2.20 „ 2,20 2 2,.30 ,. 2,3!» 1 2.40 ,. 2,40 3 2,50 .. 2,50 1 0,2 2.00 ., 2.00 1 2,70 ,. 3,00 — 3.10 ,. 3,10 2 3.2(» .. 3.30 — 3,40 1 0840 100,0 Mittel 0,385 %i. 432 XVin. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Sameukontrülle 1908 1909. Tab. IV. Siebungstabelle. Mittel 0.4274 “/o. Diffe- renz Proz. Parallelsiebungen von 2 — 42 Proben 3 4 5 6 7:89 10 llil2,14 15 16il8 20'27;33 42 II III Ge- siebte Partien über- haupt Proben über- haupt Die Differenzen in Proz. zu den tiesamtpartien. Ohne 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 1,1 1,2 1.3 1.4 1.5 1.6 1.7 1.8 1.9 2,0 2,1 2,2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 3.0 3.1 3.7 3.9 4.0 4.2 4.5 4.7 6.1 7.0 9.0 316 500 426 318 201' 148j 91 75' 55 29 27 17 10 5 Öi 4 3 t! 1 — 1 1 1 — 1 — 1. — —1 1 1 li 21'— 4 69 3' 821 4j 14 81—1 151 2 70 1 18 1 49; 8: 141 2 31 2 44 2 24; 1 25! 1 23| 2 11-1 14: 1 lOj ll 6!- 51 1 4 1 3 — 1 — 31— 1 ■ 1 — |— —1 1 ' 22.56 137 584 2S:144‘ 9 30 1 41 2 ' 6 1 2 ; 1 2 1 1 3 i 1 2 1 3251 322 545 521 447 314 249 184 149 126 85 67 60 37 30 23 16 15 14 10 1 3 5 651 1168 1233 1173 894 783 633 571 511 380 264 264 166 138 94 88 87 41 7 17 14 22 10 6 12 9,9' 16,8 16.0 13,7 9.7 7.7, 5.7 4.6 3,9 2.6 2.1 1.8 1,1 0,9 0.7 0,5 0,5 0,4 0,3. >73.8 18,9 5.0 >92,7 0.5 6,2 1,1 9367 1(K),0 XVIII. Bericlit über die Tätigkeit der Abteilung für Samenkontrolle 19ÜS/1909. 433 Beiuorkuii^^en zu den einzelnen Samenarteii. 1. Kleeart eil. Rotklee. Das verflossene .Jahr brachte seit langer Zeit wieder einmal ainerikanisc-he Saaten in größerer Menge. Die Folge war eine inerkliclie Steigerung der Herkunftsbestimnmngen. Unter 146 Proben waren 12 mit ausgesprochen amerikanischem Unkrautbesatz. Die übrigen stammten zum größeren Teile aus dem westlichen Europa (Frankreich usw.), zum geringeren aus Ungarn und Rußland. Der Gehalt an Kleeseide war im Durchschnitt wesentlich geringer, von 1705 Mustern wiesen nur 48% dieses Unkraut auf gegen 71 % im vorhergehenden Jahre. Ein Ivorn Seide in 100 g wurde ferner bei 3.3 “/o der untersuchten Wai-en vorgefundeu, so daß nur 15 7o größere Mengen Oiisciäa aufwiesen. In der letzten Saison waren es dagegen 42 %. Es zeigt sich somit, daß vor allem der Wechsel in den gehandelten Provenienzen einen merklichen Einfluß auf den Prozentsatz der seidehaltigen Ware hat. Grobseide hatten nur 94 oder 5,5 “/o der Proben gegen 20 % (1907/08), 12 ®/o (1906/07) und 17 7o (1905/06). Der Rückgang ist wohl in erster Linie auf die gel ingen Mengen ungarischer Saaten in dieser Saison zurück- zuführen. Kapselseide war in 14% der untersuchten Proben nach- weisbar gegen 58 7o (1907/08) und 26 7o (1906/07). Die Reinheitsanalysen von 252 Mustern ergaben für 159 von 96 bis 99,3 7o, für weitere 77 von 94 — 95 7», füi’ 13 von 91 —93 7o, für 2 89 7ü und für eines 87,6 7o. Dieses Muster entliielt 6 7o vertrocknete Saat. Die mittlere Reinheit stieg um 1,9 7o gegen 1907/08, die Keimkraft im Durchschnitt sogar um 10 7o. Diese Zunahme hat zum Teil ihren Grund in einem Rückgang der mittleren Hartschaligkeit von 9 auf 4 7o. Es keimten von 252 Proben 159 zwisclien 95 und 99 7o, 61 zwischen 90 und 94 7o, 37 zwischen 81 und 89 7o, je 2 79 und 69 7o und je eine 56, 53, 42, 40, 37 und 23 7ü. Der höchste Prozentsatz harter Körner war 30 und 37 7o. Das Gewicht von 1000 Körnern wai' im Mittel für 29 Proben 1,939, die Gewichte lagen zwischen 1,370 und 2,563 g. Weißklee. Der Seidegehalt war für 363 Proben etwas (2 7o) geringer als 1907/08. 35 7o der Muster waren seidehaltig, 17 7o davon enthielten ein Korn in 50 g, so daß 18 7» der Saaten stärker mit Seide besetzt waren. Die mittlere Reinheit minderte sich nur unwesentlich. Von 106 Proben waren 40 zwischen 95 und 98,3 7o i'ein, 51 zwischen 90 und 94 7o, 13 zwischen 80 und 89 7o und je eine 79 und 71,8 7«. Ein Muster enthielt 15 7o Unkrautsamen, ein anderes 3 7o Bastardklee, 6,2 7« Unkrautsamen und 16 7« alte vertrocknete Saat. Die Durchschnitts- 434 XYIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Samenkontrolle 1908/1909. keimkraft stieg um 3 % auf 85 7o. Es brachten 40 Proben von 105 zwischen 90 und 99 ®,o, 37 von 80 — 89 %, 18 von 71—79 %, 9 zwischen 62 — 69 % und eine 51 %. Bei diesei- faulten 30 % der eingekeiinten Körner. Die größte Hartschaligkeit betrug 27 und 32 ®/o. Bastardklee. Die Anzahl der seidehaltigen Proben nahm um 9 ®/o ab gegen 1907/08. Ton 272 Mustern waren 80 ® b frei von Seide, 8 "/o hatten ein Korn in 100 g, so daß 12 ®/o stärker besetzte Proben zur Unter- suchung kamen. Die Durchschnittswerte für Reinheit und Keimkraft besserten sich um 3,9 bezw. 2 ®/o. Unter 75 Proben hatten 37 eine Reinheit zwischen 95 und 99,3 ®/o, 26 zwischen 91 und 94 ®/o, 9 zwischen 80 und 88 ®/o und je eine von 79, 78 und 75®/o. 2 Muster enthielten 18 bezw. 23 ®/o Timothee. Die Keimkraft von 76 Proben betrug für 23 von 90 — 98 ®/o, für 37 von 80— 89 ®/o, für 11 von 74 — 79 ®/o, für 3 60 bis 61 ®/o und für 2 58 und 43 ®/o. Eine Probe hatte 55 ®/o faulende Körner, eine 36 ®/o hartschalige Samen. Inkarnatklee. Unter 5 Mustern waren 3 mit Reinheiten von 95 — 97,6 ®/o und je eines mit 93 und 85,1 ®/o. Eines enthielt 14 ®/o zer- brochenes Korn. Es keimten von 7 Mustern 2 99 ®/o, 4 95 — 98 ®/o und eines 55 ®/o. Hierdurch ging das Mittel gegen 1907/08 um 4 ®/o zurück. W undklee. Die Anzahl seidehaltiger Proben blieb der vorjährigen annähernd gleich, 16 ®/o. Ein Korn in 100 g hatten 12®/o, so daß 4 ®/o stärker besetzte Proben verbleiben. Von 44 Mustern wiesen 13 eine Reinheit von 90 — 96,3 ®/o auf, 22 von 80 — 89 ®/o, 8 von 71 — 78 ®/o und eines 64,9 ®/o. 5 dieser Proben ent- hielten 20 — 26 ®/o Hopfen- und Steinklee. Die Keimprüfungen von 40 Proben brachten für 24 von 90 — 96 ®/o, für 16 von 80 — 89 ®/o. 5 Muster wurden auf das Vorhandensein von Feldkresse und Lichtnelkensamen untersucht. Es fanden sich nur 3 Proben mit 1 — 4 Kressen- und Lichtnelkensamen. 2 enthielten keine Kresse, dagegen 21—84 Korn Lichtnelke in 100 g. Luzerne. Unter den Provenienzen tritt die Turkestan-Saat mehr und mehr in den Voidergruud. Sie hat sich im Auslande, Argentinien, Australien und am Kap bereits ein gutes Absatzgebiet gewonnen. Der Prozentsatz mit Kleeseide besezter Proben hielt sich auf der Höhe von 1907/08 mit 41 ®/o gegen 38 ®/o. 11 ®/o hatten ein Korn in 100 g, so daß noch 30 ®/o stärker besetzter Ware verblieben. Die Saaten aus Jlittelasien haben häufig viel kleinkörnige und auch Grobseide, da- runter eine etwas anders gestaltete, die noch der Prüfung auf ihre Art bedarf. 7 ®/o der untersuchten 700 Proben enthielten Grobseide, davon ein Fünftel die etwas abweichenden Körner. Die durchschnittliche Reinheit (97,9 ®/o) von 79 Proben war gut. 74 waren zwischen 96 und 99,5 ®/o rein, 4 zwischen 94 und 95 ®/o und XVIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Snmenkontrolle 1908 1909. eine 88,7 “/o. Diese enthielt 8 "/o sclileclites Korn. Das Keimkraft-Mittel hielt .sich in der Höhe von 1907/08 mit 88 “ o. Es erzielten von 90 Mustern 48 von 90 — 98 7o, 82 von 80 — 89 %, 3 von 72 — 78 %, 4 von ()5 — 69 ‘V« und je eines 58, 54 und 21 ®/ü. Bei diesen faulte der Rest. 69 Proben wurden ferner auf das Vorhandensein von Hopfen und Steinklee unter- sucht. Davon erwiesen sich 62 als frei, die übrigen enthielten bis zu 4,5 % dieser Samen. Die Feststellnng der Herkunft von 6 Proben ergab für 3 Tnrkestan und für die anderen 3 Frankreich. Hopfenklee. Kleeseide war wiederum nur in einem verschwin- denden Prozentsatz der Proben enthalten. Von 57 untersuchten Proben hatten zwei Kleeseide und auch diese nurje ein Korn in 100 g. Die Fest- stellung der Reinheit brachte für 26 von 43 Proben 96 — 98,9 %, für 15 von 91 — 95®,o und für 2 89 und 87,5%. Diese beiden Muster hatten 9 und 1 1 ® b Bruch. Die Keimi»rüfungen waren im Mittel (90 %) wesimt- licli besser als 1907/08. Unter 47 Proben keimten 31 von 90 — 97 7«, 13 von 80 — 89 7o und drei 79, 65 und 43 ° o. Gehörnter Schotenklee kam mit 6 Proben zur Untersuchung. 3 Reinheiten lagen zwischen 93 und 96,8 7o, die 3 andeien zwischen 88 — 89 7u. Ein Muster keimte zu 94 7o, 2 zwischen 81 und 88 7'o und 3 zwischen 74 und 77 7o. Von 11 nntersnchten Proben waren 9 oder 82 ®/o seidehaltig und 68 7o stärker mit Seide besetzt. Steinklee. 2 Proben enthielten 2,6 und 11,5 7o Hopfenklee. Esparsette hatte für 2 Proben 99,7 und 97 7o Reinheit, beide Muster enthielten keine Pimperneile (Poterium Sani/uisorha). Eine Probe von 7 keimte 89 7o, 3 70 — 74 % und 3 weitere 64, 61 und 51%. Fhacelia tanacetifolia gab für 3 Proben 14, 48 und 84 7o Keimkraft. 2. Die Grassaaten. Englisclies Raygras. Eine in der Form abweichende Sorte kam in der Beiichtszeit zum ersteumale ans Argentinien auf den Markt. Sie wurde zunächst als Nachbau angesprochen, ihre Bewertung aber von Anban- versnchen abhängig gemacht. Die mittlere Reinheit ging um 2,1 ®/o auf 86,9 zurück, die durchschnittliche Keimkraft stieg gegen 1907/08 von 77 auf 82 Von 79 Proben waren 32 von 96 — 99,5 ®/o rein, 23 von 91 — 95 “/o, je 8 von 80 — 88 und 70 — 79 7o, 4 von 63 — 69 "/o, 3 von 40 — 49 ®/ü und eilte nur 38 ®/o. Von den unreinen Mustern enthielten eines 25 ®/o Honig- gras und 34 ®/o Spreu, 2 andere 38 und 49 ®/o Spreu und je 4 19 — 27 ® o italienisches Raigras und 18 — 25 ®/o Trespen. Es keimten von 96 Proben 42 von 90 — 99 ® o, 26 von 81 — 89 7o, 13 von 75 — 79 ®/o, 6 von 65 — 68 7o, 4 von 52 — 59 ®/o und fünf je 48, 28, 22, 14 und 9 ®/o. Italienisches Raygras. Reinheit und Keimkraft hatten im Mittel gegen 1907/08 um 3,2 bezw. 5 ®/o niedrigere Werte (92,8 und 79 ®/o). Für 436 XV^III. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Sainenkontrolle 190S/1909. 36 Proben lag die Reinheit von 20 zwischen 95 und 98,8 "/o, von 10 zwischen 90 und 93 ®/o, von 4 zwischen 83 und 89 ®/o, und je eine hatte 79 und 60,5%. Die eine enthielt 15% Trespen, die andere 37% Spreu. Unbegrannte Samen waren im Mittel 36 ®/o vorhanden, die geringste Menge war 6%, die höchste 65 %. Von den 47 Keimprüfungen brachten 9 von 90 — 98 Vo, 16 von 80 — 88 %, 13 von 70 — 79 %, 7 von 61 — 69 % und 2 je 58 und 52%. Französisches Eaygras. Die Mittelwerte für Reinheit und Keimkraft waren gegen das letzte Jahr geringer um 6,2 bezw. 5 %. Unter 15 Reinheiten waren 9 von 80 — 88,5 7o, 3 von 74 — 78®/o, 2 von 61 und 68% und eine von 59,5 ®/o. Dies Muster enthielt 20 % Trespen, ein anderes 22 ®/o Schafschwingel. 7 Muster von 20 keimten von 83 — 87 %, 5 von 72 — 78 ®/o, je 4 von 64 — 69 ®/o und 50 — 58 ®/o. Der Besatz an fremden Grasarten war im Mittel folgender: reine Saat . 78,8 "/o Knaulgras 5,0 ” 1 gute Gräser W iesenschwingel . 0,2 ” 84,2 ®/o Poa, Goldhafer . 0,2 Trespen . 4,4 n Eaygras, Honiggras usw. . . . 2,3 ?? Unkräuter . 0,2 Spreu . 8,2 „ Sand , . 0,7 „ 100,0 ®/o Knaulgras. Die Reinheiten waren gegen das letzte Jahr nur un- wesentlich geringer, die Keimfähigkeit ließ aber im Durchschnitt um 5 % nach. Von 135 Reinheitsanalysen ergaben 13 von 90 — 93,5 ® o, 59 von 80 — 89 ®/o, 52 von 70 — 79 ®/o, 8 von 60 — 69 ®/o, 11 von 50 — 59 ®/o, 4 von 45 — 48 ®/o, 5 von 30 — 39 ®/o und 3 von 27 — 29 ®/o. Es keimten von 96 Mustern 52 zwischen 90 und 99 ®/o, 18 zwischen 80 und 89 ®/o, 13 von 70 — 79 ®/o, 8 von 62 — 69 ®/o, 2 52 und 59 ®/o und 3 47, 46 und 35 ®/o. Der Besatz an fremden Grasarten war im Mittel folgender: reine Saat (>5,3 “ o Wiesenschwingel 5,1 Poa, Goldhafer 0,8 Französisches Eaygras 1,2 Trespen .. 1,0 „ Eaygras, Honiggras usw. . .. 6,8 „ Unkräuter • ■ 2,4 „ Spreu Sand • • 1,0 „ 100,0 ®/o 1 gute Gräser j 72,4 ®/o XVin. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Öanienkontrolle 1908 1909. 4;-J7 Tiinothee. Auf Seide tvurdeu 89 Proben uiiteisuclit. Nur 2 der- selben waren damit besetzt. Die mittlere Reinheit ging gegen 190708 von 98 auf 97,4% zurück, die Keimkraft dagegen wurde im Durchschnitt um 4% besser und stieg auf 95 "/o. Es waren von G7 Pi oben 47 von 98 — 99,5 %. 14 von 95 — 97 “/o, 5 von 9) — 94 % i>»d eine 89 % rein. Diese enthielt 5 7o Kleesameu, 3 % Unkrautsamen und 3 % Siireii. Im Keimbett brachten von 90 Mustern 82 zwischen 90 und 99 7o, 7 zwischen 85 und 89 % und eins 79 ‘’/o. Honiggras. Unter 15 Reinheiten war eine 94,8 7o- 7 fielen zwischen 80 und 99 7o aus, eine war ferner 75 7o i'ein, 4 lagen zwischen 50 und 59 7o und 2 ergaben 43 und 26,5 7o. Von den unreineren Pi oben hatten eine 51 ^ 0 Ti'espen und 23 Spreu, eine weitere 33 7o Raygras und eine dritte 40 7o Spreu. Die Keimprüfungen von 17 Proben brachten für 4 von 93 — 94 7o, für 5 von 81 — 88 7ü, für eine 74 7o, für 3 von 68 — 69 “/o und für 4 weitere je 55, 49, 34 und 28 7o. Wiesenfuchsschwanz war fast um 9 “/o im Mittel (63 7u) unreiner als 1907 08. Die Keimkraft eiliielt sich annähernd auf gleicher Hohe (72 7o). Die 36 vorgeuommenen Reinheitsaualysen lagen für 7 Proben zwischen 70 und 75 7o, für 20 zwischen 60 und 69 “/o, fhi' 3 zwischen 50 und 59 7o und für eine bei 43,5 7o. Larven von Oligotlirophus Aloimwi fanden sich im Mittel zu 11,7 7« (gegen 5,5 7o 1907/08), höchstens zu 21 7o und mindestens zu 4 7ü. Die Reinwerte waren für eine Probe 91 7o, für 2 je 80 und 82 7o) Rb' 10 von 70 — 77 7o, für 5 von 60 — 69 7o und für eine 58 7ü. Wiesenrispengras kam in einer weit größeren Probenzahl und erheblich besserer Qualität als im Vorjahre zur Untersuchung. Die Reinheit stieg im Mittel von 78 7o in 1 907/08 auf 83,3 7o und die Keimkraft sogar von 59 auf 75 7o- Es hatten von 49 Proben 6 eine Reinheit von 90^96,5 7«, 31 von 80 — 88 ®/o und 12 von 72 — 79 7o. Die Keimei'gebnisse von 57 Proben lagen für 3 von 93 — 94 7o, für 17 von 80 — 87 7o, für 25 von 70 — 75 7o, für 8 von 60 — 69 7o und für 4 von 44 — 57 7o. Platthalinrispengras war mit 72,3 7o im Mittel wesentlich (7,7 7o) unreiner als 1907/08, es keimte aber durchschnittlich mit 87 7o etwas besser (4 7ü). Es waren von 27 Proben 5 zwischen 80 und 82 7o rein, 15 zwischen 70 und 79 7o, 4 zwischen 67 und 69 7o und 3 59, 52 und 48 7ü. 2 Muster enthielten 17 bezw. 28 7o Tiinothee, ein drittes 50 ®/o Spreu. 25 Keimkraftprüfungeu lagen füi- 5 Proben zwischen 90 und 96 7o und für 20 zwischen 80 und 89 7o- Gemeines Rispengras fiel ebenfalls in der Reinheit etwas schlechter, keimte aber wesentlich besser. 9 auf Reinheit geprüfte Muster hatten für 3 zwischen 95 und 97 “/o, 6 von 82,5 — 89 7u. 8 Keiinergeb- nisse waren für 6 Proben zwischen 90 und 96 7o, für 2 86 bezw. 78 7o. Eine Probe erwies sich als Choke Agrostis. 488 XVIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Samenkontrolle 11108 1909. Hainrisp engras kam in 2 wesentlich besseren Mustern als 1907/08 zur Untersuchung. Die Eeinheiten waren 82 und 93 ® o, die Keimkraft 60 und 73%. Wiesenschwingel hatte wohl viel überjährige Ware zu ver- zeichnen. Die Keimkraft ließ gegen 1907/08 im Mittel um 14®'o nach. Von den 41 Eeinheiten lagen 22 zwischen 98 und 99,4 “ o, 17 zwischen 90 und 97% und 2 waren 86 bezw. 78,5%. Eine Probe enthielt 19 “ o Trespen, eine andere 10 " o Spreu. Die Keimkraft von 78 Mustern be- trug für 8 Proben 91 — 99®,o, für 7 von 81 — 89%, für 11 von 70 — 79 %, für 7 von 60 — 69 " o, für 10 von 50 — 59 %, für 20 von 30 — 49 ® o und für 15 von 9 — 29 “/'o. E oh r schwinge! kam in 3 Proben zur Eeinheitsprüfung, sie waren annähernd gleich, 81,9 — 84,3 Vo. Die Keimergebnisse waren 71, 90 und 92% und’ brachten im Mittel 85 “/o. Schafschwingel blieb in der Qualität sehr hinter 1907/08 zurück. Im Mittel verlor die Eeinheit 2 “/o, die Keimkraft 9 %. Sie gingen auf 66 bezw. 51% zurück. 2 Eeinheiten von 22 waren 93 und 94,8%, 2 weitere 83 und 85%, 4 lagen zwischen 70 und 78 “ o, 6 zwischen 63 und 68 " 0, 7 zwischen 50 und 58 % und eine war nur 46,3 % rein. 7 Muster hatten 40 — 51 7o Spreu. Die Keimkraft der 32 untersuchten Proben lag tür 6 zwischen 90 — 96 %, war für eine 80 ® o, für 7 von 70 — 77 %, für 5 von 51 — 68® 'o, für 3 von 30 — 45 ® o und für 10 von 1 — 15 ®o. Eotsclnvingel war dagegen in der Eeinheit besser als 1907/08 um 7,5, keimte aber ebenfalls 5 ®'o schlechter. 3 Eeinheiten waren 90, 92 nnd 92,8%, nur eine 83,5 “,0 bei 14 ® o Spreu. Ton 5 Proben keimten 2 92 und 93%, je eine 87, 75 und 55%. Härtlicher Schwingel war in einer Probe wesentlich besser als 1907 08. Die Eeinheit war 85,3 " 0, die Keimkraft 84%. y erschiedenblättriger Schwingel hatte für 2 Proben mittlere Eeinheiten, 77,3 und 83 ® 0. Eine Probe keimte nur 41 ® b, die andere dagegen 74 ®/o. Trespenschwingel lag in zwei mittleren Eeinheiten von 70 und 74 ®'b vor, keimte aber gering, 37 und 48%. Ackertrespe keimte in 9 Proben nur recht niedrig, und zwar 69, 52, 38, 31, 25, 21, 19 und 8 7o. Weiche Trespe. 3 Eeinheiten waren 48,8, 61 und 70,57o. Die Muster enthielten 22 — 41 “ 0 Eaygras. Die Keimfähigkeit zeigte 72, 13 und 0 7o. Fioringras. Von 26 Eeinheiten lagen 18 zwischen 90 und 95 ” 0, 4 zwischen S1 und 89 7o, je eine hei 79 und 68 ° 0 und 2 bei 54 bezw. 51,2 7o Die unreinen Muster hatten 27 — 42 7o Spreu. Von 24 Proben keimten 20 von 90 — 98 7o, eines 89 " 0, 2 71 bezw. 72 7« und eines 24 ®/o. Die Eeinheit verlor im Mittel 6 7o, die Keimkraft 3 ®, 0 gegen 1 907/08. XVIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Sainenkontrolle 190S/1909. 4^!) Kanimgi as fiel im Durclischnitt nocli etwas besser aus als 11)07/08, die Reiiilieit mit 1)3,4% um 1,4%, die Keimkraft mit 75 ”10 um 3 %. Unter den 22 Proben waren 10 mit IIG — 99, ö “/o Reinheit, 9 mit 90 — 94%, 2 mit 88 und 8ö “,o und eine mit 79,3 %i. Es bi'acliten von 23 Proben 4 90 bis 92 ®/o Keimkraft, 9 von 80 — 89 7», 7 von 70 — 78 7o, eine fi8 7o und 2 je 1 ®/u. Rohrglanzgras. 4 Proben waren 91—95 7« fein, eine nur 85,5 7o. 5 Keimprüfungen ergaben 85, ()3, 2(1 und zweimal 13 Plc fites Geruch gras. Die 4 ansgefnhrlen Reinheitsanalysen hatten gute Ergebnisse, 91 — 99 7o, im Mittel 95 7o. Die Keimfähigkeit war mittel bis gut. 55, 66, 77 und 85 7o. Pnelsches Ruchgras. P’ür 2 Pioben war die Reinheit noch mittel, 86,5 und 89 7o, die Keimkraft schlecht, 11 und 42 “ 0. Goldhafer kam in 2 Proben von annehmbaren Mittelwerten zur Untersncluing mit Reinheiten von 80,6 und 84% und einei' Keimfäliig- keit von 83 — 84 7o. 3. Fnttergewächse und Hüls enfrüclite. Serradella wich in der dnrchschnittliclien Reinheit um 1,3 7o auf 90,7 7», bolte aber in der Keimki'aft gegen 1907/08 wesentlich nach, 22 7o, und erreichte 85 %. Die 32 Reinlieitsanalysen ergaben für 22 Proben 90 — 98 ®/o, für 10 zwischen 81 und 89 7o. Es keimten von 43 Mustern 9 zwischen 90 und 95°/o, 25 zwischen 81 und 89 7o, 8 zwischen 74 und 79 °/o und eines 69 7o. Spörgel. Die 6 ansgeführten Reinheiten (93,5 — 97,9 7o) waren gut und 2 7o besser als das vorjährige Mittel. Die Keimki'aft ließ aber im Durchschnitt 6 7o nach. Es keimten von 13 5 Proben 91 — 95 7o, je 2 83 und 86 7o, 68 und 74 7o, 50 und 53 7o und 37 und 43 7o. Mais. Die Reinheit der 2 untersuchten Proben war gut, 97 %. Die Keimfähigkeit verlor im Mittel. aber 5% gegen 1907, 08. Ein Muster von 18 hatte 100 7o, 7 von 95 — 99 7o, 5 von 91 — 94 7o, 3 86 — 88 7o und 2 77 bezw. 56 7o. Sandwicken. Von 7 Reinheiten waren 5 gut, 91 — 97,4 ® 0, 2 Proben hatten nur 66,6 und 68 7o, sie enthielten 30 bezw. 31 7o gewöhnliche Wicken. Gelblnpinen hatten für 3 Proben gute Reinheiten, keimten aber in 7 Mustern im Mittel 11 7o schlechter als 1907/08, weil 2 Proben nur 10 bezw. 49 7o keimten. Von den andern hatten 3 von 80 — 857o Keim- kraft und 2 76 und 7i 7«- Blattlupinen. 2 Proben keimten gut und mittel, 96 und 70”/o. Gelbsenf. Eine Probe hatte eine gute Reinheit (98 7o) und keimte annehmbar (90 “ 0). Bohnen und Erbsen kamen in venschiedenen Sorten nur vereinzelt zur Untersuchung. Sie keimten nur zum Teil gut, 98, 81, 48 und 40%. 440 XVIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Samenkontrolle 1908/1909. 4. Getreide. Gerste. Zur p]ntsclieidung der Frage, ob irn Sinne des Zolltarifes Malz oder andere Gerste vorläge, wurden von verschiedenen hamburgischen Zollämtern im ganzen 1440 Proben vorgeführt. Es handelte sich im wesentlichen um sechszeilige südrussische Gerste. Von den eingereichten Proben wurden gut 16% zwar nicht als Malzgerste angesprochen, aber wegen ihres hohen Gewichts und ihrer Vollkörnigkeit zur Denaturierung bestimmt. Die ermittelten Volumgewichte schwankten zwischen 58 und 6ü,3 kg und ergaben im Mittel 64,51 kg. Im übrigen wurden 1‘2 609 Reinheitsanalysen von russischer Gerste auf Basis der Bestimmungen des deutsch-niederländischen Kontraktes aus- geführt. Über diese Bestimmungen entstanden im Winter 1908 Meinungs- verschiedenheiten mit den Abladern, die zu einer neuen Fassung des Kontraktes führten und eine andere Bewertung des Besatzes zur Folge hatten. ilber das Ergebnis dieser Gerstenaualysen und über die Differenzen unter den Parallelanalysen im Laboratorium sind auf Seite 427 — 4.32 im Anschluß an die allgemeinen Eeinheitsübersichten verschiedene Tabellen zusammengestellt. Hafer. Von 218 Reinheiten lagen 120 zwischen 97 und 99,98 7o, 75 zwischen 95 und 96 7o, 14 zwischen 90 und 94 7o, 7 zwischen 84 und 89 ” 0, 2 hatten 76 und 73,2 7o. '2 Proben enthielten 12 bezw. 15 7o Sand. Unter den 7 Keimprüfungen waren 4 zwischen 91 und 98 7o und je eine 88, 76 und 60%. Weizen. Es wurden 16 Reinheitsanalyseu ausgeführt und diese ergaben für 10 Proben 95 — 99,7 7o, für 5 Muster 90 — 93 7o und für eines 86,6 7o. Eine Probe enthielt 10 7o Roggen. Roggen. Die Bestimmungen von 1 8 Reinheiten brachten für 6 Proben 95 — 99,7 7o, für 10 zwischen 92 und 93 7o, für 2 83 und 80,6 7o. Ein Muster enthielt 9 “/o Feuchtigkeit. Hirse. 8 Proben von 14 hatten eine Reinheit von 95 — 99,7 7o, 5 eine solche von 90 bis 94 7o und eine 89,9 7o, sie enthielt 8 7o Sand. Buchweizen wies 2 gute Reinheiten von 98 und 98,4 7o auf und eine schlechte von 78,7 7o. 4 Proben keimten 98, 96, 80 und 71 “/o. Kan arien Saat war im Mittel (97,1 7o) von 58 Proben 2,1 7o besser als 1907/08. 46 Proben hatten Reinheiten von 97 bis 98,7 7o, 12 von 92 — 96 7o. 5. Wurzelgewächse und Gemüse. Runkelrüben. Es ergaben Anzahl von 350 Keime Proben "/o gekeimte Knäule min. inax. mittel min. max. mittel gelbe Eckendörfer. . . 116 — 224 131 — 91 63 rote „ ... 52 90 210 144 43 86 68 XVIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Samenkontrolle lDOS/1909. 44 1 Anzahl Keime “/o gekeimte Knäule min. max. mittel min. max. mittel gelbe Oberndorfer . . . 17 89 194 13.3 50 90 67 rote „ 5 26 179 131) 23 89 68 rote Mammuth 20 112 226 1G3 5() 94 73 gelbe Klumpen 2 162 178 170 75 77 76 rote „ 1 185 185 185 78 78 78 gelbe Oliven 6 159 206 185 76 90 80 rote „ 1 199 199 19!) 92 !)2 92 gelbe Flaschen 6 81 229 170 34 93 72 rote „ 8 40 185 128 26 85 61 Lanker 5 156 247 181) 71 !)7 80 Vauriac 16 127 242 194 56 97 84 Golden Tankard .... 5 87 158 135 56 87 76 gelbe Walzen 9 120 214 159 53 88 71 rote „ 3 145 167 15() 71 82 76 gelbe Leutewitzer. . . 3 157 200 176 79 92 83 Barres 7 115 203 166 62 86 76 diverse 68 48 263 158 24 96 72 Der Durchschnitt für diese 350 Proben ist 148 Keime für 100 Knäule und 69 ®/o gekeimte Knäule. Die F eil c li tigk eit wurde für 14 Proben ermittelt. Sie betrug im Minimum 14,3 7o, im Maximum 17 % und im Mittel 15,76 "/o. Kohlrüben liatten für 3 Proben eine gute Reinheit und gute Keim- kraft (98,9 — 99,4 bezw. 95 — 99 %). Ein viertes Muster hatte nur ge- ringe Keimkraft, 76 Vo. Möhren. Von 4 Reinheiten waren ‘2 gut, 97 “/o und mehr, eine nur mittelmäßig, 83 7o, und eine gering, 75,8 ®/o. Dies Muster enthielt 24 Vo Spreu. Die Keimprüfung von 16 Proben ermittelte einmal 90 “/o, für 4 Proben 80—87 %, für 2 von 72 — 76 %, für 2 ferner 64 und 58, für 4 von 42 — 49 % und für 3 je 39, 28 und 12 %. Petersilienwurzeln keimten nur gering, 39 — 55 Vo. Z ich orieii für 3 Proben mittel, 71 — 78 %, für eine nur niedrig, 51 %. Endivien dagegen einmal gut, 80% und dreimal mittel, 64 — 68 %. Kopfkohl hatte unter 8 Mustern 4 mit guter Keimkraft, 90 — 96 %, ferner 3 mit 83 — 89 % und eines mit 73%. Gurken keimten gut. 5 Keimversuche brachten 92 — 99 einer 89 %. Zwiebeln. Von 9 auf Keimfähigkeit geprüften Mustern hatten 4 83—88 %, 2 73—79% und 3 61—67 %. Porre brachte im Keimbett für 2 Muster 70 — 72 %, für eines 66 Vo und für 2 weitere 28 und 27 Vo. 442 XVIII. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Samenkoutrolle 1908/1909. C. Olsaateii. Sesam. Die durclisclniittliche Keinlieit liob sich bei annähenid gleicher Probenzalil wie 1007/08 (69 bezw. 64) um 1,1 ®/o auf 98,1 ®/o. 29 Proben hatten 99,5 ®/o, also fast die Hälfte. 31 wiesen 98 ®/o reine Saat auf, nur 7 97 ®/o und je eine 96,4 und 96,3 ®/o. Leinsaat. Die Peinheit (94 ®/o) der 42 untersuchten Proben war im Mittel 3 ®/o niedriger als 1907/08. 95 — 98,5 ®/o wiesen 25 Proben auf, 90 — 94 % 13 und 83,1 — 89 ®/o 4 Proben. Diese letzten enthielten 12 bis 15®/ü ünkrautsamen. Mohnsaat hatte bei 7 eingesandten Mustern für 2 99 ®/o, für 3 95 ®/o und für je eines 87 und 83,9 ®/o Reinheit. Die beiden unreinen Proben enthielten 7 ‘’/'o Spreu und 5 — 9 ®/o Saud. Erdnüsse. Von 23 Proben waren 6 zwischen 98 und 98,4 ®/o rein, 9 zwischen 95 und 97 ®/o, 7 zwischen 93 und 94 ®,/o und eine 91,1 ®/o; die mittlere Reinheit der letzten Jahre von 96 ®/o verlor um 0,4 ®/o. Raps. Die drei beantragten Reinheitsanalyseu ergaben 97,2, 96 und 91.3 ®/o. Braunsenf. 13 Proben brachten für 9 97 — 98,5 ®/'o Reinheit, für 3 95 — 96 ®/o und für eine 78,9 ®/u. Diese hatte 19®/o Ackerseuf. A j 0 w a n ( W e e d s e e d). Es wurden 37 Muster auf Reinheit analysiert. 12 hatten 90 — 94,1 ®/o, 23 zwischen 80 und 89 ®/o und 2 gaben 78,7 bezw. 79 ®/o. Das Mittel des letzten Jahres von 86 ® o besserte um 0,9 ®,/o auf. Dei' Besatz der unreinen Pi oben bestand aus 9 ®/o Spreu und 11 — 13®/o Sand. Cuminsaat. Drei Proben waren 85,9, 78 und 77,7% rein. Die beiden letzten hatten u. a. 13®/o Saud bezw. 13®/o Spreu. Fenchel. Die vier Reinheiten waren 92,5, 91, 89 und 84,3%. Ein Muster keimte nur 35 %. 7. Getreideabfälle. Gerstenkleie. Von 163 Proben enthielten 39 keine .wesentlichen Mengen fremde Bestandteile, 79 hatten merkliche Mengen Haferabfälle, die aber noch als natürlicher Besatz der Gerste angesprochen werden konnten. Die übrigen hatten zum größeren Teil reichlichen Zusatz von Haferspelzen. 20 Muster enthielten Reisspelzen, 2 Ivaffeehülsen, 4 Holz- mehl, 1 Tapiokaabfälle, 5 reichlich Unkrautsamen und eins bestand fast rein aus Haferspelzen. Weizenkleie. Es kamen 127 Muster zur Untersuchung. Von diesen enthielten 102 keine wesentlichen Mengen von fremden Bestandteilen. 14 Proben hatten merkliche Mengen Unkrautsamen (darunter 4 mit reichlich Lolium iemulentum), 2 Reisspelzen, 2 Hirsespelzen, 3 Holzmehl, eins Brand- sporen, 2 Melampymm arvense und eins reichlich Holzmehl, Ivaffeehülsen und Reisspelzeu. r XVIII. Bericlit ülier die Tätigkeit der Aiiteilnng für Saiiipiikontrolle 1908/1909. 44;d Slaiskleie. 22 von 25 vorgelegten Proben boten keinen Anlaß zur Peanstantlnng. Eine Probe enthielt reiclilicli Hafer- und Roggenabfälle und 2 Alaiskolbeuinelil mit einem erheblidien Zusatz von Holzmeld. Koggenkleie. Es wurden 3 Proben untersnclit, von diesen ent- hielten 2 etwas Gerste, Weizen und Unkrautsamen und eine reichliche Mengen Unkraut, Hülsenfrüchte, Sand und Spuren Keisspelzen. Haferkleie. Von den 9 eingeschickten Mustern waren 5 ohne besonders bemerkenswerte Bestandteile und 4 enthielten reichlich Reisspelzen. Reisfutterniehl. Unter den 7 eingesandten Proben waren 3 normal, je eine enthielt merklich Spelzen, Erdnnßschalen, Hülsenfruchtschalen und Weizen, Holz, Unkräuter, Milben und Sand. Verschiedenes. Ein Erbsenfuttermehl enthielt Reisspelzen, ein Me- lassefutter reichlich Pilzsporen, eine Maisschlempe bestand zur Hälfte aus Gerste, Hafer und Weizen, eine andere Schlempe erwies sich als Hopfen- abfall. Eine Trebermelasse enthielt etwa 30 “ o Halmstücke und Unkräuter. Ein sog. Kaiserschrot bestand aus Gerste und Weizen mit einem merklichen Zusatz von Mais und Hirse, sowie etwas Fleischfasern, Leinkuchen und Haferabfällen. 8. Ölkuchen. Erdnußkuchen. Von 14 Kuchen waren 4 rein, 2 wiesen reichlich Hülsen auf, einer außerdem noch Sand, Stengel und Milben, einer Buchweizen, einer Kokos, etwas Baumwolle und Reis, einer etwas Bambusblätter und 4 Rizinus. Sesamkuchen. Von den drei untersuchten Proben bestand eine im wesentlichen aus Leindotter mit etwas Leinsaat und Unkrautsamen, eine hatte Spuren Rizinus und eine reichlich Sand, Staub und etwas Unkrautsamen. Rapskuchen. 2 Kuchen waren sog. indischer Raps, einer enthielt Spuren Rizinus. Leinkuchenmehl. Es kamen 8 Proben zur Untersuchung, davon enthielten 5 nur unerhebliche Mengen Unkrautsamen, 2 bestanden vor- wiegend aus Unkräutern und eine hatte ca. 20 7o Raps. Kokoskuchen. Unter den eingesandten Mustern war eins normal, 2 enthielten Erdnuß, Palmkernschrot, Sand und Spuren Reis und 5 als „Poonac“ deklarierte Rückstände stammten von CahphyJhim lnopJiylhüii. Es lag hier eine Verwechslung mit der indischen Bezeichnung „Poona“ für CaJopJiylhün vor. V ers chiedenes. Ein Olivenkernschrot enthielt Weizenabfälle, etwas Kanariensaat, Leinsaat und Unkrautsamen, ein Palmkernkuchen etwas Rizinus und ein Eleischmehl reichlich Bauinwollschalen. Einige verschieden zusammengesetzte Futtermittel hatten folgende Bestandteile: 1. wesentlich Hafer, etwas Gerste, wenig Mais, Hülsenfrüchte, Weizen, Unkräutei', 444 XVIII. Bericht über die Tätigkeit der Ai>teilung für Sameiikontrolle 190S'1900. 2. wesentlicli Gerste mul Weizen, merklich Mais und Hirse, etwas Fleiscli- fasern und Leinsaat, 3. Gerste-, Palmkern- und Sonnenblnmensaat-Abfälle, 4. Erdnnßschalen, etwas Sesam, Molm, Sand, Sinnen Reis und Unki änter, 5. ,, Kokossclnot, Spuren Banmwollsclialen, G. Banmwollsaatmehl und Getreideschlempe, 7. Mowrahsaat, Spuren Erdnuß und Leinsaat, 8. Rückstand der Sirnpfabrikation f Apfelschalen), D. Knochenstücke und Fleischfasein, etwas Mnschelstücke und Hüllen von Gelbklee. 9. Faserstoffe. Kapok von Bombax malabaricum. Die durchschnittliche Reinheit der a‘2 untersuchten Proben ist 92 ®/o. Sie übertrifft damit das Mittel von 1907/08 (89 7o) Hill 3 7o. 8 Proben waren zwischen 97 und 98,9 ®/o rein, 17 zwischen 94 und 9G 7o, 10 zwischen 92 und 93 “/o, IG zwischen 80 und 89 7o und eine hatte 75,4 Vo. Die unreinen Proben enthielten 12—16 ®/o Samen. Ein Muster hatte 17 7« unreife Fasern und ein anderes sogar 61 7o. Um die Methoden der Samenprüfung kennen zu lernen, arbeiteten die Herren Dr. Relander ans Finnland, Agronom Baraboschkin ans Kiew und Dr. St. von Piasecki aus Krakau im verflossenen Jahre längere Zeit im Laboratorium. Der Vorstand des Laboratoriums nahm auf Veranlassung des Ver- eins der Getreidehämller der Hamburger Börse an den Verhandlungen des Deutschen Handelstages vom 16. — 18. Juni in Berlin teil als Sachver- .ständiger für die in dem deutsch-niederländischen Kontrakt aufzunehmenden Besatzklauseln. XI. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Pfianzeuscbutz i. J. l!)US'190i). 445 XI. Bericht ül)(‘r die Tätijikeif der Ahteiluii^;’ für Pflaiizeiiseliut/ für die Zeit vom 1. Juli 1908 bis 30. Juni 1909. Von Dr. C. Jiric/c. I’ersonal. Das Bureau personal der Station wurde durcli Überweisung; des Kanzlisten H. Bauersfeld vom Deklarationsbureau vermehrt, da eine Ab- änderung in der Erteilung der für untersucbungspflichtige Waren er- forderlichen Anmeldungen, der Abnahme- und Einfuhrscheine insofern eingetreten ist, als nunmehr sämtliche Bescheinigungen des Deklarations- bureaus in der Station ausgestellt werden. Für die jedesmalige Abstempelung der größeren Obstsendnngen wurden ausreicliende Hilfskräfte vom De- klarationsbureau zur Verfügung gestellt. UntersuclmiiÄ (le.s frischen Obstes 1908—1909. Zur Untersuchung wurden in den einzelnen Monaten vorgeführt: Fäs.ser 0. ä. Kisten 0. ä. zusammen (85 kg und darüber) (unter 35 kg) Kolli im .Juli 1908 — 3 3 „ August , — 4 4 „ September 13 6 19 ,, Oktober „ . . . . 1 204 13 1217 ,. November ,, . . . . 8 056 5 772 14 428 „ Dezember „ . . . . 7 814 2 314 10 128 „ Januar 1909.... 683 2 609 3 292 „ Februar „ . . . . 3 701 7 891 11 592 „ Jlärz „ . . . . 180 281 461 ,, Api il „ . . . . 7 1 1 258 1 1 265 „ Mai „ . . . . — 60 234 60 234 „ Juni 5 11 171 11 176 zusammen . . . 22 263 101 556 123 819 Der Herkunft nach stammen aus: Nordamerika: 22 201 Fässer und 18 731 Kisten 0. ä. Äpfel, 15 Fässei und 107 Kisten Birnen und 3 Kisten 0. ä. verschiedene Früchte, zu- sammen 41 057 Kolli; 446 XI. Bericlit über die Tätigkeit der Abteilung für Pflanzenschutz i. J. 1008 1909. Südainerika; 11 Kisten o.ä. Apfel, 5 Ki.sten Birnen und 4 Kisten Pfirsiche, znsainmen 20 Kolli; Australien: 80 688 Kisten Äpfel, 1 783 Kisten Birnen, 106 Kisten Quitten lind 115 Kisten Weintrauben, zu.saminen 82 637 Kisten. Anderweitiger Herkunft sind 4 Fässer und 71 Kisten o. ä. Apfel, 4 Körbe Aprikosen, 8 Kisten Birnen, 5 Körbe Kirschen, 4 Kisten Pfirsiche, 8 Kisten Pflaninen, 2 Kisten Quitten, 1 Korb Weintrauben und 8 Kisten verschiedene Früchte, znsannnen 105 Kolli. Als Stichproben wurden 5094 Kolli entnommen von 128819 Kolli (=4,11 7o). I. Nordamerikanisches Obst. Es kamen aus: Nova Scotia: 2563 Fässer mul 25 Kisten Apfel, zusammen 2588 Kolli; Kanada: 110 Fässer Apfel; Britisch Columbia: 17 Kisten Äpfel; den östlichen U. S.: 19528 Fässer und 784 Kisten o. ä. Äpfel, löFässer Birnen und 8 Kisten o. ä. verschiedene Früchte, zusammen 20 380 Kolli; den westlichen U. S. : 17 905 Kisten Äpfel und 107 Kisten Birnen, zusammen 18 012 Ki.sten. Bemerkenswert ist die außerordentlich geringe Einfuhr aus den östlichen Staaten infolge der dortigen hohen Preise und die verhältnis- mäßig große Zufuhr von Äpfeln aus den westamerikanischen Staaten, die sich einer reichlichen Ernte zu erfreuen hatten. In Mengen von über 1000 Kolli wurden folgende Apfelsorten gebracht: Baldwin mit 15 922 Fässern und 876 Kisten (=; 41,04®/« des Gesamtapfelimports von 40 932 Kolli), Newtown Pippin mit 266 Fässern und 18 750 Kisten, Ben Davis mit 3227 Fässern und 102 Kisten und Yellow Newtown (Albemarle) Pippin mit 9 Fässern und 1197 Kisten. Die große Zahl der Kisten mit Newtown Pippin stammte aus den West- staaten, wo diese Sorte der hauptsächlich angebaute Apfel ist. Mit. der San J o s e - S c h i 1 d 1 a u s besetzt waren aus den ö s 1 1 i c h e n ü. S.: 130 Fässer Baldwin, 182 Fässer Ben Davis, 61 Fässer Newtown Pippin, 1 Faß Vandevere, 6 Fässer York Imperial, 4 Fässer verschiedene Apfelsorten und 12 P'ässer Clairgeau-Birnen, zusammen 346 Fässer, und aus den westlichen U. S.: 2189 Kisten Newtown Pippin, 50 Kisten Rome Beauty, 258 Kisten Winesap und 107 Kisten Yellow Newtown Pippin, zusammen 2599 Kisten. Im ganzen waren mit der San Jose- Schildlaus 2945 Kolli Äpfel und Birnen besetzt, d. s. 7,17 ®/o des aus Nordamerika eingeführten Obstes. Yon den aus den östlichen U. S. stammenden Äpfeln waren 1,70 ®/o (1907/08: 6,91 ®/o, 1906/07: 5,40 ®/o), von denen aus den westlichen U. S. 14,52 ®/o (1907/08: 85,66 ®/«, 1906/07: 81,21 ® oI mit der San Jose-Schildlatis besetzt. In der Zeit vom 80. No- XI. Bericlit über die Tätifjkeit der Aliteiinng für rHniizeiis(duitz i. ,1. lilOS Iü09. 447 veniber bis 2."). Dezember lb()8 wurden auf den ans den westlichen U. S. kommenden Äpfeln zahlreiche umheikriechende Larven von As‘2ndiohis perniciosus Comst. beobachtet. Von sonstigen Schildlausarten ist bemerkenswert das vielfache, schon in früheren Jahren walirgenommene Vorkommen starker Besetzungen der aus den Weststaaten der U. S. stammenden Äpfel und Birnen, besonders derjenigen aus Los Angeles und Watsonville, Cal., mit Aspidiofus rapax Comst. Hin und wieder wurden auf den Früchten dieser Herkunft auch Lepidosaplies {Mytilnspis) pomorum{V>(A\e.) Kirk. gefunden, und einmal wurde auch die Blutlaus, Schizoneura lanigera Hausm., beobachtet. Auf Äpfeln aus dem Staate New York wurde in einem Falle Aspidiotus howardi Ckll. bemerkt. 11. Südamerikanisches Obst. Es gelangten zur Untersuchung 5 Kisten Birnen und 4 Kisten Pfirsiche aus Argentinien und 11 Kisten 0. ä. Äpfel aus Chile. Auf den chilenisclien Äpfeln fanden sich Aspidiotus rapax und LepidosapJies pomontm. III. Australisches Obst. Eingeführt wurden aus: Tasmania: 2725 Kisten Äpfel und 152 Kisten Birnen, zusammen 2877 Kisten; Victoria: 5(5 499 Kisten Äpfel, 288 Kisten Birnen und 3 Kisten Quitten, zusammen 56 790 Kisten; Südausti alien: 20 844 Kisten Äpfel, 1308 Kisten Birnen, 103 Kisten Quitten und 105 Kisten Weintrauben, zusammen 22 360 Kisten; N en Süd wal es : 3 Kisten Äpfel; Westanstralien; 562 Kisten Äpfel, 35 Kisten Birnen und 10 Kisten Weintrauben, zusammen 607 Kisten. Als Hauptsorten der Äpfel mit einer Importziffer von 1000 Kisten und darüber sind zu nennen: Jonathan 17 653 Kisten, Cleopatra (New York Pippin) 17 085 Kisten, Five Crown (London Pippin) 13 780 Kisten, iMunroe’s Favorite ( Dunn’s Seedling) 8741 Kisten, Rome Beauty 5330 Kisten, Reinette du Canada 5293 Kisten, Rymer 1567 Kisten und Esopus Spitzenbnrg 1498 Kisten. Jlit der San Jose- Schildlaus besetzt waren 3 Kisten Five Crown ans Neusüd wales und 40 Kisten Munroe’s Favorite aus Westaustralien, zusammen 43 Kisten, d. s. nur 0,05 "/o des gesamten aus Australien ein- geführteu Obstes. An sonstigen tierischen Parasiten wurden beobachtet : Lepidosnphes pomorum auf Äpfeln aus Tasmania (viel), Victoria und Südaustralien, Aspidiotus anrylus Putn. auf Äpfeln aus Tasmania, Victoria und Süd- 448 XI. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Pflauzenscbutz i. J. 1908/11)09. australien, A. nqjax auf Äpfeln aus Victoria und Westaustralien, Ä. fvrbesi Jolins. auf eiiieiu Apfel aus Südaustralien (1 Tier) und Schizoneura Jmiigera einmal auf einem Apfel aus Victoria. IV. Obst anderweitiger Herkunft. An tierischen Parasiten fanden sich: Lepidosaphes pomorum auf Äpfeln von England, Fi'aukreich und Las Palmas, Aspidiohis ostreiformis Curt. auf Äpfeln von Holland, Belgien und Frankreich, Ä. rapax und Dinspis ostreifmmis Sign, auf Äpfeln von Portugal. Untersuclniiig lebender Pflanzen und Pflanzenteile 1908—1909. Es wurden zur Untersuchung vorgeführt: aus Amerika: (it) Kolli Kakteen, 43 Kolli Orchideen, 61 Ballen Selaginella lepidophylla, 5!) Kolli verschiedener Pflanzen, 10 Kolli Rhizome, Knollen, Wurzeln usw., .302 Kisten Galax-Blätter und 84 Einzelpflanzen; aus Japan: 20 Kisten Zwergkoniferen, 14 Kolli verschiedener Pflanzen, 243 Kisten Rhizome, Blumenzwiebeln usw. und 4 Einzelpflanzen; aus Australien: 1 Bündel Baumfarne und 4 Einzelpflanzen; anderweitiger Herkunft: 174 Kolli verschiedener Pflanzen, 46 Kolli Wurzeln, Knollen und Blumenzwiebeln sowie 267 Einzelpflanzen (größtenteils Palmen). Die San Jose-Schildlaus fand sich auf einer Cycas revoluta und auf Prunus-Sträuchern in einer Kiste und einem Topfe aus Japan. Außer diesen Pflanzen wurden noch auf Grund der betreffenden Einfuhrverbote von der Einfuhr zurückgewiesen: 1 Kiste Codiaeum und Azalea, 1 Bündel Apfel- und Maulbeerbäume, 1 Bündel dikotylei' Sträucher, 1 Paket Rosen und 1 Paket Kartoffeln aus Ameiika, sowie 1 Kiste Acer, 1 Kiste Wistaria und 1 Kiste verschiedener Sträucher aus Japan. Auf den im Berichtsjahr untersuchten I’flanzen wurden folgende bemerkenswerte Schildläuse nach der Bestimmung und Zusammen- stellung von Dr. L. Lindinger beobachtet: Aspidiotiis ancylus Putn. auf Andromeda aus Charlotte, Vermont. A. coloratus Ckll. auf Orchideen aus Guatemala. A. (vrticis-pini Liudgr. sp. n. (subg. Mmr/aneJJa: Mittellappen dunkel gelbbraun, nah beisammenstehend, schwach zusammenneigend, weit hervorragend, mit ungekerbtem Innen- und einmal gekerbtem Außen- rand. An Stelle der Seitenlappen kurze, faiblose, plattenartige, ein- oder zweispitzige Fortsätze. Platten zahlreich, farblos, ungeteilt, stumpf, im letzten Drittel häufig etwas verdickt, die dem Mittellappen benachbarten mehr oder minder tief gegabelt, Perivaginaldrüsen XI. Bericlit über ilie Tiit.i»keit der Abteilung für rtlan/.enschutz i. ,T. li)08 'llH)9. 44!) 7 — tS : 7 — 10 ; 0 — 4 : 7 — 8 : 8. Stigmeiulriisen 0.) auf dei lvinde von Pimis (leiisiflora an.s Japan. A. cryptomeriae Kinv. (Perivaginaldrii.sen 3 — 7 : 7 — 0 : 0 — ‘2 : 7 — 9 : 4 — 5) auf Jnniperus ligida ans Yokoliania, Japan. .4. cyanophylii Sign, auf Cordyliiie und Palme ans Teneiitfa; auf Palme ans Brasilien. J. Jestrnctor Sign, auf Palmen ans Ägypten, Dnala, Südamerika und Australien. .4. hederae (Vall.) Sign, auf Palmen ans Teneriffa, New York, Portugal lind Batnm, A. lataniae Sign., Green auf Kentia ans Dentscli-Osfafrika; auf Areca ans Durban, Natal; auf Dracaena draco und Thuja aus Teneriffa; auf Agave ans Tampico; auf Rhizomen und Wurzeln von Clematis coccinea ans Texas; auf Phoenix ans Italien; auf den Blättern von Polianthes tuberosa ans Genua. A. orienfalis Newst. auf Orchideen ans Brasilien und Guatemala. A. osfrei/ormis Cnrt. auf Pirns malus ans dem Hamburger Freihafen. .4. puhnae Horg. auf Cocos nncifera aus Tropisch- Westafrika. .4. rapax Comsf. auf Tillandsia ans Yeracrnz; auf Cainellia aus Oporto; auf Phoenix aus Italien. Ä. sacchari Ckll. auf Saccharnm aus St. Thomas. .4. toivnsendi Ckll. auf Tillandsia ans Jlexiko. A. transpurens Green, Lindgr. auf Palme ans Dnala. .4. (Chrysomphnlm) anrantii Hask. auf Palme ans Ägypten, Daressalam und Pernambnco; auf Cordyline ans New York; anfTorreya nncifera ans Japan. .4. dkfyospermi Morg. auf Palmen aus Daressalam; auf Asparagus iilnmosus ans Rio Grande do Sul; auf Palme aus Australien. A. eylandidosHS Lindgr. (Stat. f. Pflanzensch., Ber. X, p. 10) auf Cerens aus Guatemala. A. fiats fAshm.) Comst. auf Kentia und Pandanus aus Deutsch-Ostafrika; auf Pandanns aus Lourengo Marques; auf Palmen aus Kingston (Jamaika) und Pernambnco; auf Pandanus ans Singapore. .4. peiseae Comst. auf Laelia aus Yeracruz. .4. rossi Mask. auf Orchideen ans Kribi, Kamerun. A. sphnerioides Ckll. auf Jambosa aus Yenezuela. A. {Psmdisclinaspis) linearis ( Heinpel) auf Palme aus Rio de Janeiro. Asferoleranhtni Uneitre Lindgr. sp. n. (Schild blaßgrünlich, mehrmals länger als breit, im vorderen Drittel am breitesten, 2 mm lang, 0,5 mm breit, mit Randsanni aus gelben, paarig verwachsenen Anhängseln, die Arme jedes Paares im Bogen nach außen und unten gewandt. $ ad. langgestreckt, mit stumpf zugespitztem Kopf- und abgestntztem, seicht 450 XI. Bericlit übei' die Tätigkeit der Abteilung für Pflanzenschutz i. .T. 1908/lflOfl. gebuchtetem Hinterende, mit wenigen Peiivaginaldriisen in kurzem Bogen. j auf dem Blatt von Cocos nucifera aus Brasilien. Coiuhaspis angreci Ckll. auf Orchideen aus Brasilien. DarUjlopius coccits Costa auf Opuntia aus Teneriffa. Diaspis boüchivali Sign, auf Orchideen aus Port Limon (Columbia) und Manäos; auf Cocos aus Buenos Aires; auf Kentia aus Valencia (Spanien). D. hromeJiae (Kern.) Sign, auf Orcliideen aus Rio Grande do Sul. D. echinocacti (Bche.) Fern, auf Kakteen aus Teneriffa, New York, Mexiko, Guatemala und Rosario (Argentinien). IJ. penfagona Targ. auf Cyc.as und Prunus aus Japan. Fiorinia fioriniae (Targ.) Ckll. auf Kentia aus Valencia (Spanien). F. fioriniae var. japonka Kuw. auf Pinus densiflora aus Japan. Fmxaspis hiformis (Ckll.) Lindgi'. auf Orchideen aus Venezuela. Hemirhionaspis asjndisfrae (Sign.) Cooley auf Aspidistra aus Japan und Gent (Belgien). H. minor (Mask.) Cooley auf Agaven aus Las Palmas und Kingston (Jamaika). Ischnaspis longirostris (Sign.) Ckll. auf Areca aus Rio de Janeiro. Lecaniiim acutissinmm Green auf Orchideen aus Siugapore. L. oleae (Bern.) Walk, auf Adiantum und Asplenum aus Puerto Orotava (Teneriffa); auf Sedum aus New York; auf dem Blatt von Polianthes tuberosa aus Genua; auf Phoenix aus Italien. Lepidosaphes neivsteadi (Sulc) Fern, auf Juniperus rigida, Pinus densiflora und P. massoniana aus Japan. L. pomorum (Bche.) Kirk. auf Pirus communis aus Langport (England); auf Pirus malus aus dem Hamburger Freihafen. Lencudiaspis cockcrelli (de Chai'in.) Gi’een auf Asparagus plumosus von Nossi-Be bei Madagaskar; auf den Fiederrändern von Areca lutescens aus Rio de Janeiro. P(trlatorea pergandei Comst. auf Aralia aus Brasilien; auf Acer aus Japan. P. jrroteus (Curt.) Sign, anf Orchideen und Palmen aus Rio de Janeiro. Pinnaspis panduni (Comst.) Ckll. anf Palme aus Deutsch -Ostafrika; auf Agave aus Kamerun; auf Palmen aus Brasilien. Pseudaunülia paeoniae Ckll. auf Azalea und der freiliegenden Wurzel eines Acer aus Japan. Ps. trilohHiformis (Green) Ckll. auf Cocos nucifera aus Deutsch-Ostafrika; auf Palmen aus Bra.silien. Psmulocücais longispinus (Targ.) Fern, auf Leucadendron aus Kapstadt; auf Eupliorbia und Sempervivum aus New York. Pseudoparlntorea chilina Lindgr. sp. u. (Schild groß, bis J mm im Durch- messei', derb, braun mit weißlichem Hand. $ ad. groß mit gelbbraunem Hinteirand und ungeteilten, abgerundeten Lappen in fünf Paaren, XI. Bericlit Uber die Tätigkeit der Abteilung für Pflanzenschutz i. .1. 190S 11)09. 4ö 1 jenseits des 5. Lappens 3 kaimnartige Vorsprünge. Perivaginal- drüsen 20 : 14 — IG : 5 — 7 : 14 — 18 : 25. Drüsen über den ersten Stigmen je 2 — 1, über den zweiten je 1 — 2.) auf der Nadelunterseite von Saxegothaea conspicua aus Santiago, Chile. Ps. parlatm-eoides Ckll. auf Orchideen aus Guatemala und Brasilien. Pulvinaria fltKcifera (Westw.j Green auf Camellia aus Oporto. Selenaspidus ariindatus (Morg.j Fern, auf Palme aus Duala; auf Jambosa und Palme aus Venezuela. S. ferox Lindgr. (Jahrb. d. Hbg. Wiss. Aust. XXVI, 3. Beili.) auf Euphor- biacee aus Wüte, Goldküste. 8. kanm'tinims Lindgr. (ebenda) auf Palme aus Kamerun. 8. magniis Lindgr. (ebenda) auf Enphorbia aus Harrar, Abessinien. Yinsonia stellifera (Westw.) Dougl. auf Cocos nucifera aus Dares- salam, Von anderen auf den eingeführten Pflanzen beobachteten Schädlingen mögen hier erwähnt werden : Die Wanze Tenthecoris hicolor Scott war mehr- mals auf den Orchideen aus Venezuela und Brasilien, auf deren Blätter sie kreisrunde bleiche Saugstellen erzeugt; zuweilen war die ganze Blattfläche mit diesen runden Flecken bedeckt. In Orchideenbulben aus Brasilien minierte eine Schmetterlingsraupe. Jliniergänge fanden sich auch unter der Oberhaut von Cerens aus Guatemala. In den Höhlungen alter Stämme von Cereus und Mammillaria aus Tacubaya, Mexiko, hatten sich junge Tiere einer Schnecke — nach Bestimmung von Dr. Lindinger Helix I Helicogena) aspersa Müller — • verkrochen; die Art ist nach Mexiko früher von Mönchen als Fastenspeise eiiigeführt worden. Käferlarven bohrten in den äußeren Stammschichten von Cycas revoluta aus Japan, und grüne Schmetterlingsraupen fraßen an japanischer Juniperus rigida. Wurzelanschwellungen an Iiis laevigata, Acer sanguineum und Daphne oilora Genkwa wurden bewohnt von Heterodera rndicicola Gi’eefl’. Von Pilzen fanden sich auf Nelken aus den Staaten New York und Massachusetts Uromgces caryopJiglHmis (Schrk.) Schi’öt., auf solchen ans New York Phylhsticta spec. auf rundlichen, bleichen Blattflecken. Ein Pülypwus zersetzte den Stamm eines japanischen Zwergbaumes von Juniperus rigida und überzog ihn mit weißem Mycel. Eine Botryudiplodia- Art fand sich auf faulenden Pa.ssifloraceen(?) - Knollen aus Deutsch- Südwestafrika. Aus England war auf den Blättern von Erdbeeren Mycosphaei-ella fragariae (Tul.) Lindau, auf Stachelbeerzweigen wieder- holt Alternaria grossidariaeY .JdiC,z. (fiüher &[?, 8p(>ridesmiiim spec. bezeichnet) auf verkümmerten, hin- und hergebogenen Triebspitzen und Nectria cinna- barina (Tode) Fries vorhanden, und Birnzweige waren brandig durch Fitsicladinm pirinum (Lib.) Fuck. Die Phoenix-Palmen aus Italien hatten meist Orapliiola phoenins (Moug.) Poit. auf den Fiedern. 402 XI. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Pflanzenschutz i. J. 190S 1909. Scliädigungen mul Krankheiten der lieiinischen Knlturptlanzen. Wie in den früheren Jahren wurde auch für das Jahr liK)8 eine Zusanimenstellung der beobachteten oder eingesandten Schädigungen unserer landwirtschaftlichen und gärtnerischen Kulturen an die Kaiserliche Bio- logische Anstalt in Dahlem für die Berichte über Landwirtschaft übermittelt. Von schädigendem Einfluß der Witterung auf die landwirtschaftlichen Kulturen möge hier folgendes erwähnt werden: Die im August 1908 einsetzende und im September anhaltende Feuchtigkeit beeinträclitigte das Einfahren der Ernte, namentlich von Hafer, Bohnen, Klee und Gras, und bewirkte starke Fäulnis unter den Kartotfeln im Marsch- und Geestgebiet. Besseres Wetter trat im Oktober ein. Bereits in der Nacht vom -l./ö. November herrschte eine Kälte von — 9° C. Durch die im Winter 1908/09 häufiger eintretenden und andaneinden kalten Ostwinde litten die Saaten von Koggen, Weizen und Hafer, ferner Klee und Grasweiden überall unter Frost und anhaltender Dürre In den Vierlanden ist der Squarehead-Weizen vielfach ausgewintert. In Eitzebüttel-Älarsch sollen von Weizen 50®/o, von Gerste 75®, o stellenweise Anfang Mai 1909 nmgepflügt worden sein. Kühles Wetter, nur von wenigen warmen Tagen unterbrochen, herrschte das ganze P’rühjahr hin- durch und hielt besonders Getreide und Gras im AVachstum zurück. Unter dem ziemlich scharfen Frost in der Nacht vom 15. 16. Mai 1909 litten die Frühkai toffeln und jungen Gemüse, iusbesondei e die verschiedenen Bohnensorten, z. B. in Ochsenwärder, AValtershof, Finkenwärder und in der Umgebung der Stadt. Die Kotbuchen zeigten teilweise braune Blätter, z. B. im Sachsenwalde. Namentlich wurde auch die Obstblüte, insbesondere die Blüten der Erdbeeren, beeinträchtigt. Selbst um den !)./10. Juni trat in Nächten noch Reif auf, wodurch Kartoffeln und Bolinen auf den Ländereien ostlicli der Stadt, Kartoffeln und Buch- weizen bei A'olksdorf geschädigt wurden. AValnußbäume in Allermolie zeigten nach diesen Tagen die Spitzen der jungen Blätter schwarz, die männlichen Blüten ebenfalls geschwärzt, die weibliclien aber anscheinend nicht beschädigt. Am 22. Juni 1909 ging in den Nachniittagsstunden bei einem Gewitter ein starker Hagelschlag über Ochsenwärder und bis in die A’ierlande hinein nieder. Kartoffeln und Saubohnen zeigten die Stengel dnrcligebrochen, junge Gurkenpflanzen waren gänzlich zerschlagen, von den türkischen Erbsen (Pliaseolus vulgaris communi.s) waren die windenden Stengel ab- geschlagen, die Phiichte der Erdbeeren und Erbsen hatten starke Schlag- flecke, bei Rhabarber, Erbsen, Salat und Kohlarten waren die Blätter gänzlich zerfetzt oder durchlöchert, und die Rliabarberstiele usw. wiesen große Schlagflecke auf. XI. Bericht über die Tätigkeit der Abteilmig- für Ptlanzeii.schutz i. J. 1908 1909. 453 Über andere Scliädigungen und über die an den Kultnrittlanzen bemerkten wichtigsten Parasiten ist folgendes zu bei'icliten: 1. Getreide. In Altengannne trat der Steinbrand an Weizen, Tilletiu tritici (Ejeik.) Wtr., stellenweise iin Süininer 1908 ziemlich stark auf. Auf mehreren Roggenfeldern bei Ahrensburg wurde ziemlich viel Mutterkorn, Claviceps purimrea (Fr.) TuL, beobachtet. Über die Schädigungen durch Frost und Dürre an Getreide im Winter 1908 09 ist bereits oben berichtet. Im Frühjahr 1909 waren bei Billwärder a. d. P>ille Haferfelder stark durch Hederich verunkrautet; der Roggen auf einigen Feldern zeigte Ende Mai gelbweiße Blattspitzen infolge der Ausströmung von schwefliger Säure aus einer benachbarten chemischen Fabrik, und von dort ein- gesandte Sommergerste war von der Blattbräune durch Hehnintliosporkim befallen. In einem Haferfelde in Hamburg-ßarmbeck traten Mitte Juni melirere Fehlstellen auf, die durch die Fritfliege, Oscinis frit L., ver- ursacht waren. II. Kartoffeln. Die durch das feuchte Wetter im Herbst 1908 begünstigte Fäulnis der Knollen und die fast allgemein verbreiteten Schäden an Frühkartoffeln durcli die Nachtfröste im Mai und Juni sowie den Hagelschlag in Ochsen- wärder sind bereits oben erwähnt worden. III. Futter- und Wiesenpflanzen. Wie fast alljährlich kamen Klagen über Schaden an Klee durch Mäusefi aß im Herbst 1908 aus Ritzebüttel-Marsch und im h"iiilijahr 1909 aus Volksdorf. IV. Hülsenfrüchte, Gemüse- und Küchenpflanzen. Über starkes Auftreten des Meerrettichkäfers, Phaedon coclileariae Fahr., im Sommer 1908 in den Meerrettichfeldein Finkenwärdeis wurde geklagt. Kohlpffanzen in den "iJerlanden, Volksdorf und Stellingen- Langenfelde haben im Herbst 1908 stark unter Raupenfraß gelitten, ln Kulturen in Hamburg-Hamm zeigten Kohlpflanzen die Hernie, Plasmo- diopliora hrassicae Wor., Schalotten wurden daselbst durch Draht - Würmer, Acjriotes lineatns L., geschädigt, und ferner traten dort auch die grauen Erdraupen, Ar/rotis sepefnm SchiÜ'., auf. Aus Kirchwärder ein- gesandte Saaterbsen waren vom Plrbsenkäfer , Bnichus pisi L., befallen. 4')4 XI. Bericht üher die Tätigkeit der Abteilung für Pflanzenschutz i. J. 1908/1909. Die an dem jiuig'en Gemüse durch Frülijahrsfröste allgemein und durch den Hagelschlag in Ochsenvvärder hervorgerufenen Schädigungen sind bereits früher erwähnt worden. , Aus zwei Gärtnereien in Ochsen wärder kamen Anfang Mai 1909 Klagen über eine Krankheit der Treibgurken. Auf den Blättern entstanden sich vergrößernde absterbende Flecken, die jungen Früchte faulten, ihre untere Hälfte wurde weich, vei'dickte sich nicht und bedeckte sich mit bräunlichen Pilzrasen. Als Ursache konnten zwei Pilze fest- gestellt werden, und zwar vor allen Dingen Cm-ijnespora Mazei Güssow, die mit ihren Schädigungen erst 1906 (in der Zeitschrift für Ptlanzen- krankheiten) beschrieben und neuerdings (in der Tijdschrift over Planten- ziekten 1908) auch aus Holland, wo die Krankheit „bladvuur“ (Blatt- feuer) genannt wird, berichtet worden ist, und Colletotrichum oligochaetum Cav., das bisher aus Sachsen, Schlesien, Oberitalien, Frankreich und Rußland auf verschiedenen Cucurbitaceen schädigend angegeben ist. Merkwürdigerweise tritt bei dem einen Züchter die erste Art stärker, bei dem anderen der zweitgenannte Pilz häufiger auf. Gurkeublätter mit C. oligochaetum wurden Ende Juni 1909 von Dr. Lindinger auch aus je einer Gärtnerei in Erlangen und München gesandt. V. 0 b s t g e h ö 1 z e. A. Kernobst. Apfelfrüchte sollen auf der Riepenburg (Vierlande) von der Raupe des Aprikosenspinners, Orgyia antiquah., befressen sein. Die Apfelbaumgespinstmotte, Hgiwnomeuta malinella Zell., hatte in einem Garten in Groß-Borstel Ende Juni 1909 die AVeißdornhecken stark befallen und war von diesen sodann auf die benachbarten Apfelbäume übergegangen. Die Blutlaus, Schizonenra lanigera Hausm., wurde im Sommer 1908 zwar an zahlreichen Apfelbäumen im Stadt- und Landgebiet bemerkt, meist aber handelte es sich um Kolonien von geringer Aus- dehnung. Die Besitzer wurden polizeilich zur Reinigung der. befallenen Bäume angehalten. Ende April 1909 wurde auf Veranlassung der Kaiser- lichen Biologischen Anstalt in Dahlem eine Mitteilung mit der Auffordeiung zur Bekämpfung der Blutlaus an die hiesigen Tageszeitungen gesandt. Birnbäume zeigten in einem Garten in Kirchwärder stark die Blatt- fleckenkranklieit durch Septoria piricola Desm. B. Steinobst. Absterben der Zweige der Schattenmorellen durch Monilia dnerea Bon. war wie alljährlich in den ATerlanden auch im Sommer 1908 hier und da verbreitet. Zweige von Spalierpfirsich waren in Tatenberg mit der Schildlaus Lecanium corni Bche., Marchal, und in AVarwisch vom Mehltau, Sphaei'otheca pannosa (AA^allr.) Lev., besetzt; dieser Pilz befiel im Sommer 1909 iu einem Garten in Alt-Rahlstedt die Hälfte der Pfirsichfrüchte. Kirschen litten im Sommer 1909 fast überall unter der schwarzen Blattlaus, Aphis cerasi Fahr. r XI. Bericht über die Tätigkeit der Abteiliiiig für Pflanzenschutz i. J. 1908/1909. 405 C. Beerenobst. Ende Juli 1908 wurde der Ausbruch des ame- rikanischen Stachelbeermehltaus, Sii1iae}y>thec(i mms uvae (Schwein.) Berk., an mehreren Stellen des hamburgischen Gebietes festgestellt. Nach- dem diese gefährliche Krankheit bereits im Jahre 1906 in Gärtnereien in Nienstedten, Wedel, Eellingen, Elmshorn und Saselerheide in erheblichem Maße sich gezeigt hatte, war ihre Ausbreitung auch nach den benachbarten Gegenden zu erwarten. Leider ist dies in den eine ausgedehnte Stachel- beerzucht betreibenden Vierlanden in mehreren Ortschaften geschehen. Besonders in Warwisch wurde die Krankheit zuerst in ziemlicher Ver- breitung festgestellt. Es fanden sich dort in mehreren Gärten die Sträucher in ausgedehnter Weise befallen, in anderen Gärten zeigte sich die Krankheit nur an einzelnen oder mehreren Büschen. Stets waren die Johannistriebe am meisten ergritfen und zeigten auf den Blättern und Stengeln den weißen Mehlstaiib der Sommersporen und meist auch die braunfilzigen Mycelüberzüge. Ganz vereinzelt hatten die Fl üchte bereits braune Flecken. Ziemlich verbreitet war die Krankheit auch in West-Krauel, während sie in Neuengamme und Kirchwärder mir in einzelnen Gärten aufgefunden wurde. Ein anderes Auftreten des amerikanischen Stachelbeermehltaus wurde gleichzeitig in Schmalenbeck bei Groß-Hansdoif festge.stellt. In einer dortigen neu angelegten Stachelbeerpflanzung zeigten die 150 aus einer holsteinischen Baumschule bezogenen Sträucher der Sorte Whinham’s Indnstry sämtlich den amerikanischen Mehltau, auch die Früchte waren vei einzelt befallen; dagegen waren von den aus der Mark stammenden 1050 Sträuchern nur etwa .30 infiziert worden. Auch aus der benach- barten Stadt Ahrensburg wurden der Station Zweige mit der Krankheit zugeschickt. Aus Winsen a. d. Luhe im Herbst 1908 eingesandte Stachel- beerzweige zeigten gleichfalls die Perithecien des amerikanischen Stachel- beermehltaus; die Sträucher waren dahin von einer holsteinischen Gärtnerei verkauft, wurden nach dem Befunde aber zurückgewiesen. Mitteilungen über die Gefährlichkeit der Krankheit und ihie bedrohliche Ausbreitung, die Bekämpfungsmaßregeln sowie Warnung vor dem Bezug mehltaukranker Stachelbeersträucher sind den Tageszeitungen (9. und 31. Juli 1908, 1. Mai 1909) zugegangen, und in Vorträgen ist wiederholt unter Vorlage kranker Zweige und Früchte auf die Krankheit aufmerksam gemacht worden. Am 1 6. November 1 908 wurde von den Landherrenschaften eine Bekanntmachung, betreffend Bekämpfung des ameiikanischen Stachelbeer- mehltaus, erlassen, worin Gegenmittel (Abschneideu und Verbrennen der befallenen Triebe, Blätter und Früchte, namentlich der mit dem Pilze besetzten Triebspitzen im Winter, Untergraben der abgefallenen Blätter, Spritzen der Sträucher vom Frühjahre ab mit '/ä ° 'oiger Schwefelkalium- lüsung) angegeben werden und auch die alsbaldige von seiten der Besitzer zu erstattende Anzeige vom Auftreten der Ki'ankheit verfügt wird. Der 456 XI- Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Pflanzeiiselmtz i. J. 1908, 1909. Verkauf von Stadiel- und Joliannisbeersträucliern ist nur auf Grund einer von der Station für Pflanzenschutz ausgestellten Besclieinigung, daß iu den Kulturen der ameiikanisclie Mehltau nicht vorhanden ist, zulä.ssig. Besitzer von mehltaukranken Stachelbeersträuchern werden, wenn sie es unterlassen, die zur Bekämpfung der Krankheit erforderlichen Maß- regeln zu treffen, im öffentlichen Interesse zu entsprechenden Maßnahmen angehalten werden. Die vorgescliriebenen Bekämpfungsmaßnahmen sind auch größtenteils ausgeführt worden und haben den Erfolg gehabt, daß iu stark befallenen Kulturen im Frühjahre 1909 gesunde Ehüchte geerntet werden konnten und sich bis Ende Juni gar keine oder wenig befallene oder nur verdächtige Triebe zeigten. Später allerdings stellte sich der Mehltau an den Johannistrieben wieder überall ein und zwar meist stärker als im Vorjahre; die Besitzer hatten alleidings die Bespritzungen unteilassen. Aus der weiteren Umgebung Hamburgs wurde die Krankheit im Sommer 1909 iu Lübeck und in der Provinz Hannover aus den Kreisen Winsen, Ülzen, Bremervörde und Lehe eingesandt oder gemeldet. Aus Curslack wurde der europäische Stachelbeermehltau, Mkrosphaera grossulariae (Wallr.) Lev., zur Untersuchung eingesandt. Zur Verwechselung mit gewissen Stadien des amerikanischen Mehltaus können vielleicht braune Flecken auf den Beeren und den jungen grünen Trieben der Stachelbeersträucher Anlaß geben, die durch Alte>-naria grosmlariae v. Jacz. hervorgerufen werden; sie wurden in Neuengamme, Warwisch und Groß -Börstel beobachtet. Die befallenen Früchte fallen ab und faulen. Sehr schädigend trat aucli die Blattfallkrankheit dei' Stachel- und Johannisbeersträucher auf, die durch Oloeosporhim rihis (Lib.) Mont, et Desm., der Konidienform von Pseiuloimziza ribis Kleb, hervor- gerufen wird. Namentlich die Stachelbeeren in den Vierlanden, z. B. in Neuengamme, Kirchwäider, West-Krauel, litten im Sommer 1908 und 1909 unter einer frühzeitigen PIntblätterung; Klagen kamen aber auch im Sommer lt)09 aus Groß- Börstel. Der zu Pucdnia ijringsheimiana Kleb, gehörige Becherrost der Stachelbeere, Aecidimi grossulariae Pers., war in den Vierlanden, z. B. Warwisch, Kirchwärder, Krauel, auf den Blättern und Frücliten übeiall schwach vorhanden. Absterben ein- zelner Zweige an mehreren Stachelbeerbüschen in Zollenspieker mußten dem Befall durch den Johannisbeerglasflügler, Sesia tipuU- forriis L., zugeschrieben werden, dessen Raupe das Mark unterer Teile der Büsche zerstört hatte. An Stachelbeerbüschen in einem Garten in Hamburg-Horn waren Mitte Juni 1909 die Blätter klein geblieben, zeigten braune Ränder und ein bleiches, metallisch glänzendes Aussehen, hervor- gerufen durch den Befall mit der roten Stach el beer milbe, Bnjobia ribis Thomas; zwei Büsche, die im vorigen Jahre bereits unter dem Befall XI. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung' für Ptlanzeiiscbutz i. ,1. lilOS 1909. 457 litten, waren teilweise eingegangen. An Jolian nisb eers träucliern in Otliniarschen waren ini Frülijalire 1 !)()!) Zweige getötet diircli Nectria dnnaharina (Tode) nnd Botrytis .spec. ; überdies wnclierte am Grunde der .Stämme Fontes rihis (Sclium.) Fr. Die roten blasigen Ausbucbtnngen in der Blattfläche der .Toliannisbeerblätter, die durch das Saugen der Blatt- laus Myzas rihis L. an den jungen Blättein im Frühjahre hervorgerufen werden und selir auffällig sind, waren wiederholt Gegenstand von Anfragen, so aus Neuengamme. Allermöhe, Groß-Borstel und Langenfelde; vertrock- nete Stellen an Johannisbeerblättern, die aus Langenfelde eingesandt wurden, rührten von dem Saugen einer grünen Blattwanze, Lyyus spec., her. Die Kommaschildlaus, Lepidosaplies (Mytilasins) pomoriim (Bche.) Kirk., bedeckte aus Hamburg-Hamm eingesandte Johannisbeerzweige voll- kommen; mit ihr zusammen war Lecanimn corni Bche., Warchal vor- handen. Die Kommalaus wurde auch auf schwarzer Johannisbeere in Keuengamme angetroff’en. Ein Küsselkäfer, Otiorhynchus picipes Fahr., benagte Ende Mai 1909 in Groß-Borstel die Triebe der Hi mbeerbüsche, wodurch diese ein- knickten, herabhingen und vertrockneten; besonders die blütentragenden Triebe wurden in großer Zahl vernichtet. Der H imb ee rbl ütenkäfer, Bytiiras tomentosns Deg., war Ende Juni 1909 in den Vierlanden, z. B. V'arwisch, Kirchwärder, Zollenspieker, West-Krauel, sehr verbreitet; auch in den Blüten der Brombeeren, die z. B. in Zollenspieker kultiviert werden, fand er sich vor. Erdbeeren zeigten im Heibst 1908 in Warwisch und anderen Orten der Vierlande vielfach die durch MycosphaerelJa frayariae (Tul.) Lindau veranlaßte Fleckenkrankheit der Blätter. Ende Juni 1909 machte sich in den einen großen .Anbau von Erdbeeren treibenden Ge- meinden der Vierlande ein starkes Faulen der reifen Früchte durch Botrytis cinerea Pers. bemerkbar, so daß viele Früchte bei der Ernte fortgeworfen werden mußten. Der Blütenstecher, Anthonomm ruhi Hbstr., fand sich in den Blüten der Erdbeeren in Altengamme, und der „Erdbeerenfreter“ OaJeruca nymphaeaelj. zerfraß die Blätter in West-Krauel. Aus Ahrensburg Ende August 1908 eingesandte Tomaten zeigten infolge des feuchten Wetters Fruchtfäule durch Pilze aus den Gattungen Phoma, Fasarinm, Oloeosporiam nnd Botrytis, in Allermöhe Ende September durch Phoma, AJternaria und Botrytis. Das Kraut der Tomaten litt in West-Krauel und anderen Orten des Marschgebietes im Sommer 1909 unter der Septoria Jycope^sici Speg., so daß die Pflanzen Ende Juni braun und zusannnengeschrumpft Avaren. An einer die Südwand eines Hauses in Warwisch bedeckenden Rebe war im Sommer 1908 der echte Mehltau, Oidiiim Ttakeri Berk., vor- handen; die Beeren zeigten bereits die Erscheinung des „Samenbruches“. 458 Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für Pflanzenschutz i. J. 1908/1909. In einem Treibliause in Harvesteliiule waren die darin befindliclien Eeb- stücke au Trauben, Blättern, Blattstielen und Zweigen vom Grau- schimmel, Botrytis cinerea Pers., befallen; die Ursache ist in einem fehlerhaften Gewächshause und besondeis in ungenügender Lüftung zu suchen. In geringerem Grade ti'at dieselbe Krankheit in Gestalt dürrer Flecken auf den Rebblättern in einem andern Gewächshause in Harve- stehude auf. VI. Straßen-, Garten- und Waldbäume. In den Ulmen alleen am Mittelweg im Stadtteil Rotherbaum sind schon seit mehreren Jahren vereinzelte Bäume vom großen Ulmen- splintkäfer, Scohjtus Geoffroyi Gze., befallen. Die Käfer hatten sich in einigen Bäumen so vermehrt, daß diese eingingen. An einigen Stämmen war die Rinde fast siebartig von den Bohrgängen des Käfers durchlöchert. Eine Mitte Sejitember 1908 vorgenommene Untersuchung ergab, daß daselbst außerdem noch eine größere Zahl von Bäumen mehr oder weniger von diesem Käfer angegriffen waren. Infolgedessen wurde dui’ch Senats- beschluß die Neubepflanzung des ganzen betroffenen Teiles der Allee angeordnet. Auch acht Ulmen an der benachbarten Straße Alsterufer bei Fontenay zeigten Befall durch diesen Käfer. Alte Roßkastanien in der Kirchenallee im Stadtteil St. Georg waren Mitte Oktober 1908 ein- gegangen oder im Absterben begriffen, so daß sie gefällt werden mußten. Sie zeigten schon seit vielen Jahren an den Ästen und Stämmen Nectria cinnaharina (Tode) Fr. In den Zweigen von Roßkastanien in Eppendorf fraß Mitte September 1908 die Raupe des Blausiebs, Zeiizera pirina h. Platanen am Eppendorf er Krankenhause zeigten Ende Juni 1!)09 das Absterben einzelner junger Kurzti’iebe in der ganzen Krone des Baumes durch Gnomonia veneta (Sacc. et Speg.) Kleb. Blätter an Linden in Schwartau bei Lübeck waren besetzt mit der Fleck enkrankheit durch Cercüspora microsora Die Maitriebe mehrerer N or dm annstan n en in einem Garten in Ahrensbuig veikümmerten durch die Exnlans-Form von Cliermes piceae Eatzebg. In einer Gärtnerei in Eidelstedt kränkelten in Töpfen auf jungen gewöhnlichen Fichten als Unterlage erzogene Ver- edelungen von Picea- Arten; die Erde in den Töpfen erwies sich durch- zogen von einem Mycel mit reichlicher Schuallenbildung, die auf einen Hymenomyceten schließen läßt. Nach Auspflanzen der Fichten ins freie Land verschwand die Krankheit. In einer Baumschule in Stellichte, Provinz Hannover, zeigten im Winter 1909 Fichten die Schütte durch Lophodermmm macrosponim (Hartig) Rehm, ferner fanden sich auf den Nadeln der eingesandten Pflanzen Ascocliyta pinipercla Lindau (Septwia parasitica Hartg.) und Phoma spec. Fichten im Sachsenwalde zwischen Aumühle und Friedrichsruh waren Anfang Mai 1909 stark befressen von der XI. Bericht über die Tätigkeit der Abteilung für PHanzenschutz i. J. 19081909. 45. d. Bignoniaceae. Eccremocarpus scaber liiiiz et Pav. — a. d. Incarvillea Delavayi Franchet — p. d. Sesanium orientale L. — a. d. Boraginaceae. Anchusa arvensis M. B. — a. d. — Barrelieri Vilm. — p. d. — italica Retz. — b. d. Borago officinalis L. — a. d. Cynoglossuin pictnin Ait. — b. d. Wallicliii G. Don — p. d. Echinin vulgare L. — b. d. Heliotropiuui europaeum L. — a. d. Bindelofia spectabilis Lehm. — p. d. Myosotis alpestris Schmidl — b. d. — intermedia Link — h. d. — rupicola Sm. — b. d. Omphalodes linifolia Moench — a. d. 37 468 Index Semiiiarii Horti Botanici Hamhurgensis 1908. Ünosma Thoinsoiii Clarke — p. il. Solenanthus apeiminus linken. — niollissinms DC. Campanulaceae. Adenopliora denticnlata Fisch. — p. d. — Lamarkii Fisch. — p. d. — liliifolia Ledeb. — p. d. — polymorpha Ledeb. — j’- — Potanini Rgl. — p. d. Cainpamüa baibata L. — p>- — bononiensis L. ■ — jj. d. — carpatliica Jacq. — p. d. — celtidil'olia Boiss. et Beut. — Cervicaria L. — d. — glomerata L. — p. d. — — acaulis — — dahurica — p. d. — lainiifülia M. B. — p. d. -- latifulia L. — p. d. — var. macrantba. — medium B. — b. d. — — V. calycantbema — b. d. — persicifolia L. — d. — punctata Lam. — jj. d. — rapunculoides L. — p. d. — Eapunculus L. — b. d. — savraatica Ker ■ — p. d. — sibirica L. eximea. — tbyrsoidea Lap. — b. d. — Tracbelinm L. — p. d. — Vidalii irflbs. — p. fr. Codonopsis ovata Benth. — p. d. — viriditlova Maxint. — p. d. Hedraeantbus caudatus Bchb. — jn d. Jasione montana L. — a. d. Lobelia Gerai'di. — kamtschatica Pall. — p. d. — sypliilitica L. — p. d. Mussebia Wollastoni Loire — jt. fr. Pliyteuma betoiiicifolium Yill. — p. d. — canescens 11'. et K. — p. d. — Hallen DC. — limoniifolium Sibth. — p. d. — nigrum Schmidt — p. d. — oibiculare L. — p. d. — Scheuebzeri All. — p. d. — spicatum L. — p. d. l’latycodou autumnale Decne — qi. d. Platycodon grandiflorus A. DC. — p. d. — — Mariesii hört. — p. d. Sympbyaudra Hoffmanni Pantosz. — p. d. Wablenbergia grandiflora Schrad. — p. d. — — alba. Capparidaceae. Oleome spinosa Jacq. — a. d. Caprifoliaceae. Lonicera alpigena Z. — l. d. — flava Sims. — l. d. — iberica M. B. — l. d. Sympboricarpus acutus Dippel — l. d. — Ileyeri Dippel — l. d. Triosteum pinnatifidum Maxim. — ‘l- Viburnum furcatum Blume — l. d. Caryophyllaceae. Agrostemma Gitbago L. — a. d. Alsine juniperina Wahlenb. — p. d. — prooumbens Fenzl. Anychia dicbotoma Michx. — a. d. Ai'enaria graminitolia Sehrad. — p. d. — grandiflora L. — qt. d. Cerastium pensylvanicum Hornem. — p.d. — tomentosum DC. — p. d. Coronaria flos cuculi .4. Ilr. — p. d. — tonientosa .4. Br. — p. d. Cucubalus baccifer L. — q). d. Dianthus alpinus L. — p. d. — arenarius L. — p. d. — barbatus L. — p. d. — Cartbusiauorum Z. — p. d. — Caryopbyllus Z. — p. d. — deltoides Z. — p. d. — glaucopbyllus Colla — p. d. — libnrnicus Bartl. — qt. d. — monspessulanus Z. — p. d. — neglectus Loisl. — p. d. — nitidus IP. K. — q). d. — pallens S. et Sm. — qt. d. — plumarius Z. — qt. d. — Seguierii Vill. — p. d. — Silvester M’ulf. — Superbus Z. — qt. d. — — grandiflorus Tausch. Gypsopbila acutifolia Fisch. — qt. d. Index Seniinavii Horti Botanici Hambnrffensis lElOS. 46!) Oypsophila fascicnlata. — paniculata L. — p. d. — trichotoma Wender — p. d. — viscosa Murr. — p. d. Heiniaria glabra L. — p. d. — lih'suta L. — a. d. Honkenya peploides Ehrh. — p. d. Illecelnami verticillatum L. — a. d. Lyclinis alpina L. — p). d. — clialcedonica L. — p. d. — diuvna S'MIi. — p. d. — flos Jovis L. — p. d. — fnigens Fisch. — lapponica Sieb. — ji. d — Preslei Sekera — j>. d. — Sartorii Boiss. — p. d. llelandrinin all)nin Garcke — b. d. — rnbnini Garcke. — p. d. — Zawadskii A. Br. Saponaria bellidifolia Sni. — p. d. — cerastoides Fisch. — a. d. — officinalis L. — p. d. Silene alpesti-is .Tacg. — p. d. — Armeria L. — a. d. — Atocion Murr. — a. d. — Beben L. — a. d. — Boissieri — a. d. — ciliata Pourr. — p. d. — conica L. — a. d. — conoidea L. — a. d. — cordifolia L. — dichotoina Ehrh. — a. d. — dinarioa Spreng. — d. — Drnmmondii Hook. — a. d. — ecbinata Oüh — a. d. — Fortunei Fis. — gallica L. • — a. d. — gigautea L. — p. d. — japonica Bohrb. — p. d. — italica Fers. p. d. — Kitaibelii Fis. — p. d. — laeta A. Br. — a. d. — maritima IT'ii/i. — p. d. — multicaulis Guss. — p. d. — inuscipnla L. — nemoralis TT' et K. — b. d. — nocturna L. — a. d. — nntans L. — j>. d. — obtusifolia Willd. — a. d. — orientalis Mill. — a. d. Silene pendula L. — b. d. — Preslei Sekera — p. d. — Pseudotites Bess. — p. d. — repens Patrin. — p. d. — Sai'torii Boiss. et Heldr. — p. d. — .Saxifraga L. — p. d. — Scliafta Ginel. — p. d. — squamigera Boiss. — a. d. — tatarica Pers. — p. d. — venosa Gill. — p. d. — vesicnlifera .7. Gay. — a. d. — viridiflora L. — a. d. — rnlgaris Garcke — p. d. Spergula arvensis L. — a. d. — sativa Boenningh. — a. d. Tunica prolifera Scop. — a. d. — .Saxifraga Scop. — p. d. Viscaria vulgaris B.- Dablia variabilis Dcsf. — p. d. Dimorpbotbeca pluvialis Moench — a. d. Doronicuin au.striaoum .Tacq. — p. d. — I’ardaliaiiches L. — p. d. Ei'biiiops baiinaticus Boch. — p. d. — coBimutatiis Jur. — p. d. — Gnielini Turcz. — j). d. ^ t — inicroceplialus Sbt. et Sm. — }>. d. i ^ — iiiveus Tla/Z. — p. d. — .spbaerocepbalus L. — p. d. Eiidoptera aspera DC. — a. d. Erigeron alpiims L. f. glabratus — p. d. — glabellit.s Xutt. — p. d. — specio.sus DC. — p. d. Erytrocbaete palinatifida S. Z. — p. d. Bupatoriuni ageratoidps L. — p. d. caunabiiium L. — p. d. — Fra.sieri Poir. — p. d. — purpureum L. — p. d. — teucritulium Willd. — p. d. Gaillardia aristata Pursh — p. d. Guaphalium luteo albiim L. — p. d. — margaritaceura L. — p d. Griiidelia .‘iquarrosa Dunal — p. d. Guizotia oleifera DC. — a. d. Gynmolomia multiflora Bentli. Je Hook. — qi. d. lledypuois polyinorpba DC. Helenium autumiiale L. — p. d. — pumilum Willd. — p. d. Helianthus aiinuus L. — a. d. — — f. g'iganteus — a. d. — decapetalus Dari. — p. d. — laetitiorus Per.s. — p. d. — inicroeepbalus T. et Gr. lleliantbus mollis Lmk. — p. d. — rigidus Desf. — uuifloru.s Xutt. — p. d. lleliehrysum arenariuiii Much. — p. d. Heliopsis laevi.s Pers. — p. d. — patula Wend. — p. d. Helminthia eebioides Gaertn. — a. d. Hieracium auiplexicaule L. — p. d. — auraiitiacum L. — p. d. — bureale Fries — q). d. — Borniuülleri Freyn — p. d. — bnpleuroides Gmel. — p. d. — tiagellare Willd. — p. d. — Jacijuini Vill. — p. d. — integrifolium Lange — p. d. — lasiopliylluin Koch — p. d. — muroruui L. — q/. d. — occitanicum Jord. — p. d. — praealtinii Vill. — p. d. — pratense Tausch — p. d. — preiiautboides Vill. — qr d. — sabauduin L. — p. d. — speciosum Hörnern. — p. d. — tridentatum Fr. — p. d. — umbellatnm L. — p. d. — vulgatuni Fries — p. d. Hymenoxis califoruica Hook. ■ — a. d. Hypochoeris maculata L. — b. d. — radicata L. — p. d. Inula bubouium Hort. Prag. — eiisifulia L. — p. d. — glaudulosa Puschk. — q). d — Helenium L. — p. d. — liirta L. — p. d. — Oculus Christi L. — p. d. — rac.emosa Hook. — q). d. — Ruyleana DC. — p. d. — saliciua L. — p). d. — squari'osa L. — p. d. — tbapsoides Spr. — qj. d. Lactuca perenuis L. — p. d. — sativa L. — a. d. — virosa L. — b. d. Lampsana communis L. — «. d. Lappa niinor Hill. — b. d. — ofticinalis All. — b. d. Leontodon antumnalis L. — p. d. — hastilis L. — p. d. — bispidus L. — p. d. Leontopodinm alpinum Cass. — p. d. 47-2 Index Semiiiarii Horti Botanici Hamburgensis Leontopodium hinialaj’auum DC. — p. ä. Lepachys eoluiunaris T. Gr. — a. d. Leucantheranm iiiaxiniuin 1)0. — p. d. — vulgare Lam. — p. d. Leuzea couifera DC. — p. d. Liatris spicata WlUd. — p. d. Lig'ularia calthaefülia Maxim. — sibirica Cass. — p. d. — steuocephala. iladia capitata iS ult. — a. d. — stellata F. d M. — a. d. Matricaria Chaniomilla L. — a. d. — iiiodora L. — a. d. — niai'itinia L. — p. d. Mnlgediuin alpiiium Cass. — p. d. — Pluinieri DC. — p. d. Onopordoii Acauthium L. — b. d. Podospermum laciniatum DC. — b. d. Preiiantbes purpurea L. — p. d. Pulicaria dysenterica Gaertn. — p. d. Pyrethrum cinerariaefolium Tret>. — j). d. — partlienit'oliura Willd. — p. d. — roseum M. B. — p. d. — Tchihatohewii hört. — a. d. Rhapouticum cynaroides Less. — p. d. — pulclirum F. M. — p. d. Rodigia commutata Spr. — a. d. Rudbeckia calit'oruica Gr. — p. d. — digitata Mill. — p. d. — laciniata L. — }>■ speciosa IPend. — p. d. — subtomentosa Fursh — p. d. Sanvitalia procunibeiis Lam. — a. d. Scolymus hispanicus L. — a. d. Scorzonera hispanica X. — p. d. — villosa Scop. — b. d. Senecio clivoruni Maxim. — jj. d. — Doria L. — p. d. — erraticus Bert. — p. d. — Jacübaea L. — p. d. — inacropliyllus M. B. — }i. d. — sarraceuicus L. — p. d. — tanguticus Ma.rim. — p. d. — Toiirnefortii Lapei/r. — j). d. — Veitchiaiius Hemsl. — p. d. — Wilsonianus. Öericocarpus coiiyzoides Sees — p. d. Serratnla atriplicifolia Beiith. et Hook. — p. d. — corouata L. — p. d. Serratula radiata M. B. — p. d. — tiuctoria L. — p. d. Silphium Hornemanui Sehrd. — }>. d. — perfoliatum L. — p. d — trifoliatum L. — p. d. Solidago elliptica Ait. — ja d. — latifülia L. — j). d. — niultiradiata Ait. f. scopulorum — p. d. — nemoralis Ait. — p. d. — odora Ait. — p. d. — rigida L. — ja d. — sparsiflora A. Gr. — ja d. — Virga aurea L. — ja d. Soliva sessilis B. et P. — p. d. Soucbus oleraceus L. — a. d. — palustris L. — p. d. Stokesia cyauea lAHerit. — p. d. Tagetes patula L. — a. d. Tanacetuiu corymbosum Schultz. Bip.— p.d. — inacrophylluiu Schultz. Bip. — 2>. d. — Partheniuiu Schultz. Bip. — p.d. — vulgare L. — ja d. Taraxacuin ollicinale A'igg. — ja d. Telekia speciosa Buumg. — p. d. Thelesperma lilifolium A. Gr. — a. d. Thrincia birta Both — ja d. — tuberosa DC. — ja d. Tolpis barbata Gaertn. — a. d. Tragopogon hortensis Focke — porrifolius L. — ja d. Verbesina helianthoides Mich.v. — p. d. Willeinetia apargioides Cass. — p. d. Xauthiuui italicuni Mor. — a. d. — strumarium L. — a. d. Ximeiiesia eiicelioides Cav. — a. d. Zinnia elegans Jarq. — a. d. ■ — — tubulosa — a. d. — multillora L. — a. d. Convolvulaceae. Couvölvulus pentapetaloides L. — a. d. — tricolor L. — a. d. Cuscuta europaea L. — a. d. Ipomoea purpurea Lmk. — a. d. Cornaceae. Conius alba L. — l. d. — canadensis L. — ja d. Index Öeniiiiarii Horti Botanici Hainljiirgensis UIOIS. 478 Conuis llas L. — l. d. — saiigniiiea L. — l. d. — siiec'ica L. — p. d. Crassulaceae. Sedum aizooii L. — p. d. — IJouglasii Hook. — p. d. — Middendorflanum Max. — p. d. — olyiiipicum Boiss. — p. d. — Rliodiola DC. — p. d. Sempei vivnm aouminatum Schott. — p. d. — aniiuum Sm. — n. fr. — Boutigiiyanum Bill. — p. d. — flagelliforme Fisch. — p d — talniliforme Hatv. — p.fr. — violacenm Bort. — p. d. — Webbiannm L. — p. d. — Widderi Lehm. — p. d. Umbilicus Semenovii Regl. & Herd. — p. d. Cruciferae. Aetbioiiema Buxbauniii DC. — a d. Alliaria officinalis Andrz. — a. d. Alyssum argenteura Vitm. — p. d. — condensatum Boiss. & Hausskn. — p. d. — gemonense L. — 7;. d. ■ — saxatile L. — 7). d. — simiatum L. — b. d. — Wierzbicki llcuff. — p. d. Ai'abis albida L. — p. d. ■— — f. umbrosa. — alpina Stev. — p. d. — bellidit'olia Jacq. — b. d. liirsuta Scop. — b. d. — Gerardi Beut. — p. d. — japonica Regel — p. d. — Turrita L. — p. d. Aubrietia croatica Schott — p. d. Barbarea augustaiia Boiss. — p. d. — arcuata Rchb. — p. d. — praecox R. Br. — p. d. — vulgaris R. Br. — p. d. Berteroa incana DC. — b. d. Brassica Xapus L. — b. d. nigra Koch — a. d. — oleracea L. f. acepbala — b. d. — Rapa L. f. anuua Koch — a. d. — — L. f. biemalis Martens - b. d. ! Braya supina Koch — a. d. I Bunias Erucago L. — a. d. — orientalis L. — p. d. Cakile maritima Scop. — a. d. Camelina dentata Fers. — n. d, — sativa Crantz — a. d. Capsella Bnrsa i)astoris Medic. — a. d. Cardaniine ainara />. — p. d. — latifolia Vahl. — b. d. macropbylla Willd. — 7). d. Carrichtera Vella DC. — a. d. Cbeirantbus Cheiri L. — b. d. — — V. pumilus Coclileai'ia danica L. — a. d. — glastifolia L. — b. d. — officinalis L. — b. d. Coronopns Rnellii All. — p. d. Crambe maritima L. — p. d. Biplotaxis muralis DC. — 11. d. — viminea DC. — a. d. Uraba aizoides L. — p. d. — aizoon R. — p. d. — Dodeana Boiss. — p. d. — hirta L. — 7;. d. I — rnpestris R. Br. — p. d. — stellata Jacq. — 7). il. — subamplexicaulis C. .1. Meg. — verna L. — a. d. Eruca cappadocica Reut. — a. d. — sativa Mill. — a. d. Erucastrnm arabicum Fisch, et Meg. Erysimum angustifolium Ehrh. — b. d. — cheirantboides L. — b. d. — bieracifolium Jacq. — b. d. — orientale Mill. — a. d. — Perofskianum Fisch, et Meg. — a. d. — pulcbellnm Gag — p. d. — virgatnm Roth. — p. d. Earsetia elypeata R. Br. — b. d. Hesperis matronalis L. — 7). d. Iberis amara L. — a. d. 1 — pectinata Boiss. — a. d. — pinnata L. — a. d. — sempervirens L. — l. d — — Garrexiana. — taurica DC. — a. d — umbellata L. — a. d. ! Isatis glauca Auch. 1 — tiuctoria L. — b. d. 474 Index Seniinarii Horti Botanici Hambnr^ensis 1908. Lepidiuin cainpestre B. Br. — b. d. — graniiiiifolium L. — p. d. — latifolium L. — j). d. — perfoliatum L. — p. d. — sativum L. — a. d. — stylatum Lag. — p. d. — virginicum L. — a. d. Lobularia maritima Dsf. Lunaria rediviva L. — p. d. llalcomia africana B. Br. — a. d. Ilattliiola fenestralis — p. fr. — parvifiora B. Br. — toriilosa DC. — a. d. Myagium perfoliatum L. — a. d. Kasturtium silvestre B. Br. — p. d. Raphanus radiola L. — a. d. — sativus L. — a. d. — — oleifera — a. d. Siiiapis alba L. — a. d. — arvensis L. — a. d. — chinensis L. — a. d. — orieutalis L. — a. d. Sisymbrium anstriacum Jacq. acutangn- lum — a. d. — polyceratium L. — a. d. Cucurbitaceae. Bryonia alba L. — p. d. — dioica Jacq. ■ — p. d. Cucumis Jlelo L. — a. c. — metuliferus E. Mey. — a. c. — .sativus L. — fl. d. Cucurbita Pepo L. — a. d. Cyclanthera explodeus Xaud. — a. d. — pedata Sclirad. — a. d. Lufia cylindrica Boem. — n. c. Cupuiiferae. Betula bumilis Schrank — l. d — nana L. — l. d. Cyperaceae. Carex acuta i. — p. d. — biuervis Sm. — j). d. — caespitosa L. — j). d. — canesceus L. — p. d. — capillaris L. — p. d. — cnis corvi Slmttlw. — p. d. — cyperoides L. — p. d. Carex dioica L. — p. d. — distans L. — p. d. — divulsa Good. — }>. d. — elongata L. — p. d. — exteusa Good. — p. d. — flacca Schreb. — p. d. — flava L. — 2^- d. — Grayi Carey — p. d. — Hornscliucbiana Boppe — p. d. — intermedia Good. — d. — leporina L. — p. d. — ligerica J. Gay — p. d. — limosa L. — p. d. — muricata L. — p. d. — panicea L. — p. d. — pauiculata L. — p. d. — paradoxa ^Yüld. — p. d. — — X paniculata. — pendula Huds. — p. d. — punctata Gaud. — p. d. — remota L. — p. d. — silvatica Huds. — p. d. — sparganioides Mhlbg. — p. d. — stricta Good. — p. d. — teretiuscula Good. — p. d. — vulpiua L. — p. d. Cladium Jlariscus B. Br. — p. aq. Cyperus natalensis Höchst. — a. c. Eriophorum alpinum L. — p. d. — latifolinm Hopipe — p. d. — polystachyum L. — p. d. Schoenus ferrugineus L. — p. d. Scirpus atrovirens Willd. — p. <1. — caespitosus L. — p. d. — compressus Pers. — p. d. — Holoschoenus L. — p. d. — lacustris L. — p. aq. — .silvaticus L. — p. d. — Tabernaemontani Gmel. — p. d. Dipsaceae. Ceplialaria alpina Schrad. — p. d. — leucautba Schrad. — p. d. — tatarica Schrd. — p. d. Dipsacus ferox Loisl. — b. d. — laciniatns L. — b. d. — silvestris Hill. — b. d. Knautia arvensis Conlt. — p. d. Morina longifolia Wall. — p. d. Patrinia heteropbylla Bunge — p. d. Index Seminarii HoiH Botanici Hanibnrgensis 190S. 475 Scabiosa caucasica 3/. B. — Colunibaria L. — j). d. — daliiiatica Huier et Kern. — graniinifolia L. — p. d. — leucophylla Borb. — nionspeliensis Jacq. — a. d. — ochrulenca L. — p. d. — sileuifolia 1)'. et Kit. — p. d. — sylvatica L. — p. d. S-uccisa australis Rchb. — p. d. Droseraceae. Droseva capensis L. — p. fr. Ebenaceae. Dioispyrus virginiana L. — l. d. Empetraceae. Einpetrnm nigruni L. — l. d. Ericaceae. Erica cinerea L. — l. d. Ganltberia procnnibens L. ■ — l. d. Khododendrnin ferrugineum L. — l. d. Euphorbiaceae. Enphorbia belioscopia L. — a. d. Peplus L. — n. d. — segetalis L. — a. d. Ricinus communis L. — a. d. Securinega japonica Miq. — l. d. Filices. Adiantum eapillus Veneris L. — p. r. — cuneatum iMngsd. (fc fixch. — p. e. — macrophyllnm Sw. — p. f. — pedatum L. — p. d. — setulosum Sm. — c. Alsophila australis li. Br. — l. fr. — excelsa Br. — p. fr. Aneimia Phyllitidis Sw. — q). c. Aspidium acrosticlioides Swartz — p. d. — aculeatum Siv. f. proliferum — p. d. — coniifolium IPa/i. — p. fr. — falcatum Sw. — p. fr. Aspidium lobatum Sw. — p. d. — Loncliitis Siceet — p. d. — marginale Sw. — ■ p. d. — munitum Swar z — novaeboracense Desr. Aspleninm Filix femina Bhdi. — p. n. — — — f. coronatum. — — — V. crispum. — Nidns L. — p. c. — tbelypteroides Mich.r. — p d. Blecbnum boreale Sw. — p. d. — brasiliense Desv. — p. c. — occidentale L. — c. — Spirant Rth. — p. d. Pystopteris fragilis Beruh. — p. d. Iticksonia puiictiloba Hook. — p. d. Onoclea Strutliiopteris Tloffni. — p. d. Osmunda cinnamomea L. — p. d. — Claytoniana L. — p. d. — regalis L. — p. d. — — f. gracilis. Phegopteris Dryopteris Fee- — ]>. d. — polypodioides Fee — d. Polypodium aureum L. — p. d. — caespitosum Blume — p. c. — irioides Poir. — p. fr. — punctatum Sw. — ]>. fr. — Reinwardtii Kunze — p. fr. — sporadocarpum TP. — p. e. — vulgare L. — p. d. Polystichum cristatum Roth — p. d. — Filix mas Roth — j). d. — — — V. crispum — p.. d. Woodsia angustifolia Smith — p. d. Woodwardia virginica Smith — p. d. Fumariaceae. Adlumia cirrbosa Rafln. — p. d. Fumaria ofliciualis L. — a. d. Iudex öeniinarii Horti Botanici Hamburgeiisis 1908. 47 6 Gentianaceae. Erythraea Centaurium Fers. — «. d. Gentiana asclepiadea L. — d. — crudata B. — p. d. — dalmrica Fisch. — ji. d. — decumhens L. — p. d. — Kesselriugi Bgl. — p. d. — panuonica Scop. — p. d. — Pneunionanthe L. — p. d. — tibetica King — p). d. .Swei'tia couuata Schrenk — p. d. — perennis L. — p. d. Villarsia parnassifolia R. Br. — p. aq. Geraniaceae. Erodinm gruiuum Ait. — a. d. Geranium affine Ledeb. — jj. <1. — canariense Revt. — p. d. — ibericmn Cav. — p. d. — macrorrhiznin L. — p. d. — maculatum L. — jj. d. — nepalen.se Sweet — p. d. — palustre L. — d. — pbaeum L. — p. d. — platyantbura Duthie — p. d. — platypetalum Fisch. & Mey. — p. d. — pratense L. — p. d. — sanguinenm L. — p. d. — silvatieum L. — p. d. — Striatum L. — p. d. — Wallicbianuin JD. Do» — p. d. — AVlassowianum DC. — p. d. Hermannia altliaeifolia L. — p. d. Pelargonium tonieutosum Jacq. — p./r. Gesiieraceae. Ramondia pyrenaica Rich^ — p. d Globuiariaceae. Globularia trieliosantba F. d-. M. — p. d. — AVillkoininii Nym. — p. d. Graniineae. Aegilop.s cylindrica Host — «. d. Agropyrum tenerum Vasey - ». d. Agrostis alba L. — p. d. — caniua L. — p. d. Aira caespitosa L. — p. d. — flexuosa L. — p. d. Alopecuru.s agrestis L. — p. d. — pratensis L. — p. d. Anthoxantbuin odoratuin Tj. — p. d. Arrbenatheruui elatius P. B. — p. d. Arundo conspicua Forst. — p. fr. Asperella Hystrix Humb. — p. d. Avena brevis Roth — a. d. — fatua L. — a. d. — — f. aristata — flavescens L. — p. d. — planiculmis Schrd. ■ — a- d. — pratensis L. — p. d. — pubesceus Huds. — p. d. — sativa L. — a. d. — sterilis L. — a. d. Beckmannia eruciformis Host — p. d. Bracbypodiuin japonieum Miq. — p. d. — pinuatum P. B. — p. d. — silvatieum R. Sch. — p. d. Briza media L. — p. d. Bromus arvensis L. — p. d. — erectus Huds. — p. d. — Gussoni Bari. — b. d. inermis Leyss. — p. d. — mollis L. — a. d. — pendulinus Desf. — purgans L. — b. d. — ligidus Roth — a. d. — sterilis L. — a. d. Calamagrostis arundinacea Roth — p. d. — confinis Futl. — p. d. — Epigeios Rth. — p. d. — lanceolata Roth — Nuttaliana Steud. — p. d. — Varia Beanr. — p. d. Coix exaltata .Tacq. — a. aq. — Lacryma L. — a. aq. Cynosurus cristatus L. — p. d. Daetylis Aschersoniana Graebn. — glonierata L. — p. d. Diplacduie fascieularis Beauv. — a. d. Eleusine coracana Oaertn. — a. d. indica Gaertn. — a. d. — olygostachya Lk. — a. d. — tristacbya Kth. — a. d. Elymus canadensis L. — p. d. — giganteus Vahl — p. d. — Sibiriens L. — p. d. Iudex Seniiiiarii Hm-ti Botaiiici Haiiiburgeiisis IHOS. 477 Elynms vii-giiiicus L. — p. d. Festuca anietliystina L. — d. — avundiiiacea Sdirb. — p. d. — distaiis Ktmih. — p. d. — duriuscula L. — p. d. — gigaiitea Vill. • — p. d. — Iieteropliylla Lam. var. iiigrescens — p. d. — ovina L. — p. d. — — glauca — p. d. — pratensis Hiids. — p. d. — rubra L. — p. d. — silvatiea Vill. — ]). d. — teuuifolia Sibth. — p. d. Glyoeria uervata Triu. — p. d. Haynaldia villosa Schur. Holcns lanatus L. — p. d. Hordeuiu bulbosuni L. — p. d. — distichum L. — ii. d. — liexastichum L. — a. d. — jubatum L. — p. d. — secaliuum Schrei). — vulgare L. — a. d. — zeoriton L. — a. d. Koeleria albescens DC. — p. d. — cristata Pers. — p. d. — glauca DC. — p. d. — gracilis Pers. — p. d. Lamarkia aurea Moench — p. d. Lasiagrustis argeutea. — Calamagrostis Link — a. d. Lolium aristatuin Lag. — a. d. — italicum .4. Br. — p. d. — pereuue L. — p. d. — temuluiu L. — j). d. Jlelica altissiiua — 2>- — ciliata L. — a. d. — nutans L. — p. d. — uiiitlora Retz. — p. d. llilium effusiuu L. — p. d. Moliuia caerulea Moench — p. d. — — f. silvatiea. Muebleubergia luexicaua Trin. — p. d. Üryza sativa L. f. aristata — a. c. aq. — — rubribarbis — a. c. aq. Paiiicuui capillare L. — u. d. — colouum L. — a. d. — uiiliaccum L. — a. d. Peiiicillaria spicata Wühl. — a. d. Pe)iuisetuiu iiiacrocbaetuiu .Tacq. — a. p. Phalaris cauarieiisis L. — a. d. Phleum Boebiueri Wip. — a. d. — Gerardi. — Ilicbelii All. — p. d. — prateuse L. — p. d. Poa alpiua L. — p. d. — Cbaixi Vill. — p. d. — compre.ssa 1j. — p. d. — neuioralis L. — p. d. — palu.stris Tj. — p. d. — pratensis L. — p. d. — triviali.s L. — p. d. — violacea Pall. — p. d. Psanima baltica R. Sch. — p. d. Secale aiiatolicuiu Boiss. — p. d. — cereale L. — p. d. Sesleria argeutea Savi — p. d. Setaria germanica Beanr. — a. d. — glauca Beanv. — a. d. — italica Beanv. — a. d. — verticillata Beanv. — a. d. — viridis Beavv. — a. d. Sieglingia decuuibens Beruh. — p. d. Sorgbum lialepeuse Pers. — a. d. — vulgare Pers. — a. d. Stipa gigautea Lagasc. — p. d. — pennata L. — p. d. Triticuiu caninuni L. — p. d. — cristatum Schrb. — p. d. — dicoccum Schrank — a. d. — durum De.sf. — a. d. — glaucum De.sf. — p. d. — junceum L. — p. d. — mouococcum L. — a. d. — polonicum L. — a. d. — — attenuatum — rigiduin Schrd. — p. d. — Spelta L. — b. d. — vulgare Vill. — a. d. ^^'eingacrtue^a cauescens Beruh. — p. d. Zea Mays L. — a. d. Halorrhagidaceae. Guuiiera manicata Lind. — p. d. — scabra R. et P. — p. d. Hydrophyllaceae. Eutoca viscida Benth. — a. d. Hydrolea spinosa L. — c. aq. Hydropbyllum virgiuicum L. 478 Iudex Seniinavii Hovti Botaniei Hamburgensis 1908. Phacelia coiigesta Hook. — a. d. — finibriata Micha-, — a. d. — Parryi Torr. — a. d. — tanacetifolia Benth. — a. d. Hypericaceae. Hypericum Andrusaemum L. — p. d. — anreiim Barth. — p. p. — barbatum Jacq. — p. d. — calycimim L. — p. d. — cauariense L. — p. fr. — lioi'ibundum Ait. — p. fr. — hireinum L. — p. d. — hirsutnra L. — p. d. — inodonim Mül. — p. d. — perforatuni L. — p. d. — pyramidatum Aib — p. d. — quadrangulum L. — p. d. — tetrapternm Fries — 2>- Iridaceae. .\uomatheca cnienta L — p. d. .\ristea Eckloiii Baker — qr d. Crocus biflorns MiU. — p. d. — neapolitaiius Gau-l. — p. d. — speciosus M. B. — p. d. — zonatus Gaay. — p. d. Gladiolus byzaiitinus Mill. — p. d. — segetum Ker — j). d. Iris Gueldeustaedtiana Lep. — a d. — iHyrica Tomm. — p>. d. — ochroleuca L. gigantea — p. d. — pallida L. — }>. d. — persica L. — p. d. — Pseudacorus L. — p. d. — sibirica L. — p. d. — — albiflora. — spuria L. — p. d. — versicolor L. — p. d. — — f. elatior — p. d. .Sisyriueliium Berimidiana L. — p. d. — californicum Spr. — p. d. Juncaceae. •luncus articulatus L. — p. d. — balticu.s iVilld. — p. d. — bufoiiius L. — a. d. — compressiis Jacq. — p. d. — diffusus Hoppe — p. d. Juncus liliformis L. — p. d. — Gerardi Loisl. — p. d. — glaucus Sibth. — p. d. — obtusifloru.« Ehrh. — p. d. — squan-osus L. — p. d. — supinus Moench — p. d. — tennis Willd. — p. d. Liizula albida Hofm. — p. d. — angustifolia Garcke — p. d. — multiflora Lej. — p. d. — iiivea DC. — p. d. — pediformis DC. — p. d. Juncaginaceae. Triglochiu maritinium L. — p. d. — paliistre L. — p. d. Labiatae. Ajuga genevensis L. — p. d. Ballota nigra L. — j). d. Betonica Alopecurus L. — p. d. — glomerata — p. d. — grandiflora Steph. — p. d. — officiualis L. — p. d. — orientalis L. — p. d. Calamintha alpina Lam. — p. d. — Xepeta Sari — d. — rupestris Holst. Clinopodium vulgare L. — p. d. Collinsonia cauadeusis L. — p. d. Dracocephalum altaicen.se La.rm. — p. d. — grandifloruin. — Moldavica L. — a. d. — uutans L. — p. d. — Enprechti Byl. — p. d. — tbymittorum L. — a. d. Galeopsis Ladauum L. — a. d. — Tetrahit L. — a. d. — versicolor Citrb — a. d. Horminum pyreuaicum L. — p. d. Hyssopus officinalis L. — p. d. Leonuru.s capitatus Frese». — d. — Cardiaca L. — p. d. — .sibiricu.s L. — ]). d. — tataricus L. — p. d. — villosus Desf. — p. d. Lopbanthus cliinensis Benth. — p. d. Lycopus europaeus L. — qy. d. — exaltatus L. fil. — p. d. Index Seiuinarii Hniti Butaniei Hiiinlnirf^ensis lÜÜS. 47!l Lycopns tataricus. Marrubium creticnni MUl. — p. d. — leonuroicles Desr. — p. d. — pannonicnin Rchb. — p. d. — pyreiiaicnin. — vulg-are L. — p. d. Melissa liirsuta Blume — p. d — üfflciiialis L. — p. d. Mentha rütnnilifelia L. — p. d. — silvestris L. — yn d. — — f. ci'ispata — p. d. — — nmlnlata — p. d. — viridis L. — p. d. Monarda fistulosa L. — p. d. — purpnrea L. — p. d. — Rnsseliana Xutt. — p. d. — stricta Wooton. — p. d. Nepeta grandiflora M. B. — p. d. — lanceolata Lani. — p. d. — latit'olia BC. — 7). d. — niacrantha Fisch. — p. d. — Mnssini Spr. — p. d. — Nepetella L. — p. d. — nnda L. — j). d. — racemosa Lam. — p. d. — spicata Benth. — p. d. Ocininni Basilicum L. — a. d. Origannm Majorana L. — a. d. — vulgare L. — p. d. Pliloniis chashiniriana Boyle — p. d. — Eusseliana Lag. — p. d. — setigera Falc. — p. d. — tnberosa L. — p. d. Physostegia vlrginiana Benth. — p. d . Plectrantlms glancocalyx Max. — p. d. Prnnella alba Ball. — p. d. — grandiflora Jacq. — p. d. — vulgaris L. — p. d. — Webbiana Loitd. — p. d. ' Pycnantheinnm lanceolatum Pursh. — p. d. ■Salvia Aethiopis L. — p. d. — austriaca Jacq. — p. d. — Baunigartenii Hcuff. — p. d. — Bertoloni Fis. — p. d. — clandestina L. — p. d. — cleistogama de Barg — p. fr. — glntinosa L. — p. d. — grandiflora Ffling. — p. d. — hispanica L. — n. d. — Horininuin L. — a. d. Salvia offlciualis L. — p. d. — pratensi.s L. — p. d. — — flore alt)o — p. d. — — V. bicolor — p. d. — Przewalskii Maxim. — p. d. — Regeliana Henjff'. — p. d. — ringens Rihth. — p. d. — Selarea L. — b. d. — .silvestris L. — p. d. — Verbenaca L. — p. d. — verticillata L. — p. d. — vii'gata .Wt. — q). d. Satureja liortensis L. — a. d. — — f. conipacta Bat. — inontana L. — a. d. Scutellaria albida L. — p. fr. — alpina L. — p. d. — altissinia L. — j). d. — baicalensis Georgi — p. d. — galericulata L. — p. d. ' — niacrantha Fisch. — p. d. Sideriti.s seordioides L. — p. d. Stachys affinis Frese.n. — p. d. — coccinea Jacq. — a. d. — germanica L. — p. d. — lau ata ,Tacq. — p. d. — recta L. — p. d. — setifera C. M. Meg. — p. d. — Sibirien Link — ]>. d. — silvatica L. — p. d. — suberenata Vis. — p. d. Teucriuni Botrys L. — a. d. ■ — C'haniaedrys L. — p. d. — lucidnin 7>. — p. d. — pyrenaicuin L. — p. d. — Scorodonia L. — p. d. Thymus citriodorus Schreb. — p. d. — vulgaris L. — q>. d. Wiedemannia orientalis Fisch, et Meg. — p. d. Liliaceae. Allium acutangulum Schrad. — p. d. — alhiduin Fisch. — p. d. — atropurpurenm IP. K. — p. d. — carinatum L. — p. d. — Cepa L. — b. d. — controversuni Schrd. — p. d. — cyaneum Bgl. — p. d. — fallax Schult. — p. d. 480 Index .Seniiiiaiü Horti Botanici Hambnrg-ensis 19(18. Alliuin fistulo.sum L. — p. d. — — Inilbiferani — p. d. — globosuin M. 11. — p. d. — bj'inenorrliiznra Ledeb. — p. d. — Libani Boiss. — p. d. — lloly L. f. bnll)iferuni — p. d. — moschatum L. — p. d. — nigruin L. — p. d. — oblinnum Ij. — p. fr. — odornni L. — p. d. — oleiaceum L. — p. d. — polyphyllum Kar. et Kir. — p. d. — Ponum L. — p. d. — pnlchellnm Don — p. d. — Schoenoprasiini L. — d. — Scorodoprasum L. — 2>- — sibiricum L. — p. d. — subhiisutum L. — p. fr. (blb.) — ursiimm L. — p. d. — Victorialis L. — p. d. — viueale L. — d. — vivipariim Kar. et Kir. — p. d. Alstroemeria aurautiaciira D. Don. — p. d. Anoigautbus bvevifloi'u.^i Baker — p. fr. Antheiicum graminifolium Willd. — p. d. — Hookeri Colenso — p. d. — Liliago L. — p. d. — Eenardi Benth. — p. d. Asparagus lucidus Ldl. — p. d. — officinalis L. — p. d. Asphodeline liburnica Rchb. ■ — p. d. Bellevalia Webbiaiia Pari. — j). d. Bowiea volubilis Harv. — p). fr. Camassia Cusicki. — esculeiita Ldl. — p. d. — Fraseri Ton-ey — p. d. Clintonia umbellata Torr. — p. d. Colchicum autuinuale L. — p. d. — — album. — speciosum Stcv. — p. d. Ciiuvallaria majalis Ij. — p. d. — — albo-striata. — — rosea. Endymioii campanulatus Pari. — p. d. — nonscriptus Garcke — p. d. Eremurus liimalaicus Bak. — p. d. — Kaufmanui Bgl. — p. d. — robustu.s Ryl. f. Elwesianus — p. d. Erytbroniuni citrinum — p. d. Fritillaria lleleagris L. — p. d. — montana Hoppe — p. d. — pallidiflora Sclirenk — p. d. — pyrenaica Ij. — p. d. Punkia albomarginata Hook. — pj. d — ovata Spreny. — j). d. — Sieboldiana Lodd. — p. d. Heinerocallis citrina. Hyacintbus candicaus Baker — p. d. Lilium Colchicum Hort. — p. d. — Heldreicliii Freyn — p d. — Martagon I. — p. d. — pyrenaicum Gomi. — p. d. — tigiinum Ker. — p. d. Majanthemum bifolium DC. — p. d. Mnscari racemosum Mül. — p. d. — tenuiflornm Tausch — p. d. Notboscordnin fragraus Kth. — p. fr. Ornithogalum arcuatum Stev. — caudatum Ait. — fr. — latifolium L. — j). d. — sulpliureum Schidt. — p.fr. Polygonatum japonicum Morr, et Dcciie — p. d. — latifolium Desf. — p. d. — niultiflorum All. — p. d. — verticillatum All. — d. Scilla pi'atensis IP. K. — p}. d. Smilacina racemosa Desf. — p. d. — .stellata Desf. — j’- Streptopus roseus Miclix. Tamus communis L. — p. d. Tofieldia calyculata Whlbg. — p. d. Tnlipa Gesneriana L. — j}. d. Uvularia perfoliata L. — p. d. — sessilifolia L. — p). d. Veratrum album L. — p. d. — album L. f. Lobelianum — ■ p). d. — californicum Durand — p. d. — Maaeki Rgl. — p. d. — nigrum I. — p. d. Zygadenns elegans Pursh. — p. d. — glaucus Kult. — p. d. — Xuttallii *4. Gr. — p. d. Linaceae. Linum arboreuin L. — p. d. — usitatissimum L. — u. d. Iudex Seuiiuarii Hoi’ti Botuiiici IfjiuilHir^eusis 190S. 41S1 Loasaceae. Loasa lateritia Gill. — ■ a. d. — Wallisii Hort. — a. d. Loganiaceae. Biuidleia japonica Linden — 1. d. Lythraceae. (’iiphea viscosissima Hort. — «. d. Lytlinmi Salicaria L. — p. d. Malvaceae. Aljiitilon populifolium Sweet — a. d. — vesicariuni Sweet — a. fr. Altliaea armeniaca Ten. — p. d. — camiabina L. — p. d. — ficifolia Cav. — b. d. — officinalis L. — p. d. — rosea Cav. — p. d. — — V. nigva — p. d. — tauriiieiisi.s DC. — j>. d. Datisca camiabina L. — p. d. Hibiscus calisnnis — a. d. — Tvionuin L. — a. d. Lavatera arborea L. — b. d. — — fol. varg. — cacliemiriana Cambcss. — p. d. — thuringiaca L. — p. d. Jlalva Alcea L. — p. d. — crispa L. — a. d. — mauritanica Spr. — a. d. — nicaeensis All. — a. d. — silvestris L. — b. d. Malvastniin capense Garclce Sida dioica Cav. — p. d. — triloba Thunbg. — p. d. Sidalcea candida A. Gr. — p. d. — malvittora A. Gr. — p. d. — Neo nipxicana. — spicata Greene — p. d. Sphaeralcea Mmireana Spach. — p. d. Menispermaceae. Menispermuni cauadense L. — l. d. Myricaceae. Myrica cerifera L. — l. d. — Gale L. — l. d. IVIyrtaceae. Callisteinoii laneeolatus DC. — I. fr. — linearis DC. — l. fr. Knnzea corifolia Rrhb. — l. fr. Lei)tospernniin attennatnni Sni. — l. fr. baccatnni Sm. — l. fr. — stellatuni Cav. — l. fr. — virgatnin Forst. — l. fr. Nyctagiiiaceae. Mirabilis divaricata Loiv. — p. d. — Jalapa L. — p. c. d. — longitiora L. — p. d. Oxybaphus iiyctaginens Sweet — p. d. Oleaceae. Ligustrnni bracbystacbynm Dene ~ l. d. — inacrocarpnm Kühne — l. d. — medium Fr. et Sav. — l. d. — obtnsifolium S. Z. — l. d. — vulgare L. — l. d. Onagraceae. Clarkia pulcliella Pursh — a. d. Epilobinm angnstifolium L. — p. d. — Dodonaei Till. — p. d. — Fleischeri Höchst. — p. d. — roseum Schreb. — p. d. Fuclisia procumbens 1{. Cunn. — a. d. Godetia lepida Ldl. — a. d. — tenuifolia Spach. — a. d. Jussieua salicifolia H. B. K. — p. c. Oenothera ammopbila Focke — b. d. — biennis L. — b. d. — — f. grandiflora — b. d. — biennis L. f. japonica — b. d. — Iruticosa L. — p. d. — muricata L. ■ — b. d. — parvidora F. — b. d. — rosea Ait. — b. d. Zauschneria californica Prsl. — p. d. Oxalidaceae. Oxalis valdiviensis Barnemoud — a. d. Papaveraceae. Argemone mexicana L. — a. d. Chelidonium majus L. — p. d. — — f. laciuiata — p. d. 482 Index Seininarii Horti Botanici Haniburgensis 190S. Esclischoltzia califoriiica Cham. — p. d. Glauciuin flavuin Crantz — a. d. — phoeiiicenm. Ilypecoum procuinbens L. — a. d. Jlacleya cordata B. Br. — d. — Tliuubergi. Meconopsis carabrica L. — p. d. Papaver alpiiinin L. — p. d. — bracteatum LdL — 2;. d. — cancasicinn M. B. — p. d. — dubium L. — a. d. — — unibrosum — orientale L. — p. d. — pilosuin Sibth. Sm. — p. d. — pyreuaicuni DC. — p. d. — Rlioeas L. — a. d. — rupifraguin Boiss. et Beut. atlanticum — p. d. — soinniferuin L. — a. d. — spicatuni Boiss. et Bai. Papilionaceae. Anthyllis Vnlneraria L. — p. d. Arachis hypogaea L. — a. c. Arthrolobium dumm DC. — a. d. — scorpiüides L. — a. d. Astragalus baeticns L. — a. d. — Cicer L. — 2'- — falcatus Lam. — p. d. — galegiformis L. — p. d. — ■ glycypbyllus L. — p. d. — vaginatus Pall. ■ — j). d. Atylosia barbata Baker — a. fr. Baptisia australis B. Br. — ]>. d. — tinctoria B. Br. — d. Biserrnla Pelecinus L. — a. d. Caragana arborescens Lnik. — l d. — — f. pendula. Carinicliaelia australis B. Br. — l. fr. Cicer arietinuin L. — a. d. Coronilla varia L. — p. d. Cytisu.s alpinus Lam. — l. d. — Alschingeri T'i.s’. — l. d. — Attleyanus Hort. — l. fr. — capitatus Scop. — l. d. — Laburnum L. — l. d. — nigricans L. — l. d. — raceniosu.s Marnock — l. fr. Desmodiuni canadense DC. — p. d. Doliclios Catjang L. — a. d. Doliclios falcatus Klein — a. d. — oruatus Wall. — a. d. — ruber .Jacq. — a. d. Dorycnium berbaceum Till. — p. d. — rectum Seriny. — p. d. Ervum Leus L. — a. d. — Orobus Kittel — p)- <1- — silvaticum Peterm. — ji. . d. — elegans Savi — p. d. — filiforme L. — a. d. — hybridnm L. — ]i. d. — iiu'arnatum L. — a. d. — Lupinaster L. — p. d. — medium L. — p. d. — moutamim L. — p. d. — pannouicum Jacq. — p. d. — prafeuse L. — p. d. — rubeus L. — p. d. Trigoiiella cretica Boi.ss. — a. d. — P'oenum graecum L. Vicia Cracca L. — p. d. — dnmetorum L. — a. d. ■ — Faba L. — a. d. — sativa L. — a. d. — sepium Jj. — p. d. — villusa Eolh — a. d. Paronychiaceae. Sclcrautbus neglectus Eochel — p. d. Phytolaccaceae. Pliytolacca esculeuta v. Hont. — p. d. Plantaginaceae. Plautago areuaria IT’. K. — a. d. — Coronopus L. — a. d. — Cyiiops L. — l. d. — lanceolata L. — ]i. d. — major L. — p. d. — — moustrosum — maritima L. — p. d. — media L. — p. d. — Psyllium L. — a. d. — serpentiua Lam. Plalanaceae. Platauus acerifolia Willd. — l. d. 4. d. — offlciuale Baill. — p. d. palmatum L. — p. d. — Ehaponticum L. — p. d. — tataricum L. — p. d. Eumex Acetosa L. — p. d. — acutus L. — p. d. — alpiuus L. — p. d. — buceplialophorus L. — a. d. — cbrysocarpus Moria — p. d. — crispus L. — p. d. — domesticus Hartm. — p. d. — Hydrolapatbum Huds. — p. d. — hymeuosepalus Ton. — p. d. — raaxiinus Schrh. • — p. d. — obtusifolius L. — p. d. — Patieutia L. — p. d. :tb 484 Iudex Seminarii Horti Botaiiici Hamburgeiisis I90S. Rumex pinguis J. A. Ai em. — p. d. — salicifolius Wcinm. — p. d. — sanguineus L. — p. d. — scutatus L. — p. d. Portulacaceae. Calandrhüa coiiipressa Srhrd. — a. d. Portulaca oleracea L. — a. d. Primulaceae. Anagallis arvensis L. — a. d. — coerulea Sclireh. — a. d. Aiidrosace lactea L. — p. d. — septentrionalis L. — a. d. Dodecatheon integrifolium Bonyard f. spleiidens — p. d. Lysimachia barystacliys Bunge — p. d. — ciliata B. — 7). d. — dahurica Lcdeb. — p. d. — Ephemerum L. — p. d. ■ — japouica Thimhq. — p. d. — manritiana Lam. — punctata Wall. — p. d — vulgaris L. — p. d. Primula Auricula L. — p. d. — farinosa L. — p>- — — f. frondosa. — japouica Gray - p. d. — oflicinalis HUI. — p. d. — — f. suaveolens Godr. et Gren. — p. d. — pubesceus .Tacg. — p. d. — spectabilis Trait. — p. d. — variabilis Goup. — p. d. Samolus Yalerandi L. — p. d. Ranunciilaceae. Aconitum barbatum Bafr. — p. d. — dissectum. — Kusnezoffii Echh. — p. d. — Lycoctonum L. — p. d. Napellus L. — p. d. — — pyramidale. — vulparia Echb. — p. d. Actaea alba Mill. — p. d. — davurica Franchet — p. d. — rubra Big. arguta Greene — p. d. — spicata L. — p. d. — — fr. rubro. Anemone Hudsoniaua Eich. — 7). d. — magellanica — narcissiflora L. — 7^. d. — rivularis Buchanan — 7). d. — silvestris L. — p. d. — virginiana L. — 7). d. Aquilegia atrata Hoch — p. d. — chrysantba A. Gr. - p. d. — coerulea .James — p. d. — vulgaris R. — p. d. Caltha palustris L. — p. d. Cimicifuga americana Michr. — p. d. Clematis alpina I^m. — p. d. — angustifolia ,7acq. — p. d. — iutegrifolia 7>. — p. d. — recta 1.. — p. d. — Stans S. Z. — p. d. — Viticella L. — p. d. Coptis aspleniifolia Salisb. — p. fr. Delpbinium Ajacis L. — a. d. — Casbmirianum Eoyle — p. d. — Cousolida 7. — a. d. — dyctiocarpum 1>C. — p. d. — elatum 7. — p. d. — — liore pallido — p. d. — formosum Boiss. et Huet — p. d. — grandiflorum 7. — p. d. — orientale Gay — p. d. — .sibiricum — p. d. — snlpliureum Boiss. et Hanssk. — p. d. — tatsienense Franch. — tiroliense Kern. — . d. Pulsatilla vulgaris Mill. — p. d. Ranunculus acer 7. — p. d. — amplexicaulis 7. — p. d. — arvensis 7. — a. d. — Gouani Willd. — p. d. — platanifolius 7. — p. d. — sardous Crantz — a. d. Index Seiniiiarii Horti Botanici Hamburgensis 190S. Tlialictrum angnstifoliuni L. — p. d. — aquilegiifolium L. — p. d. — oorynellum DC. — p. d. — Deliivayi Franch. et Sav. — p. d. — flavum 1j. — p. d. — flexuosum lievnli. — p. d. — glaucuin Dexf. — p. d. — minus B. — p. d. Trollius europaens L. — — napellifoliiis. — laxus Salisb. — p. d. — Ledebouri Rclib. — }). d. — patulns Salisb. — p. d. Resedaceae. Reseda lutea L. — b. d. — odorata L. — a. d. Rhamnaceae. Rbainnus cathartica L. — l. d. — Frangula L. ■ — l. d. — saxatilis L. — l. d. Rosaceae. Acaena myriophylla Lindl. — p. d. Agrimonia Enpatoria L — p. d. — — V. capensis — p. d. — leucantba Kunze — p. d. — odorata Mül. — p. d. — pilosa Ledeb. — p. d. Alchemilla alpina L. — d. — conjuncta — p. d. — flssa Schum. — p>- — gloriosa Kern. — p. d. major Boiss. — p. d. — pentaphylla L. — p. d. — pubescens M. B. — p. d. — pyrenaica Dtifour — p. d. — speciosa Buser — p. d, — vulgaris B. V. subsericea — p. d. Amygdalus communis L. dulcis — l. d. Aronia arbutifolia Medic. — /. d. Comarum palustre L. — p. d. Cotoneaster acutifolia Turcz. — l. d. — buxifolia Wall. — l. d. — Simonsii Hort. — l. d. 485 Crataegus orientalis M. II. — l. d. — rotundifolia K. Koch — /. d. Dryas Drummondii Birhards. — p. d. Filipendula Ulmaria Maxim. — p. d. (leum album Gmel. — p. d. — Heldreicbii S. et Z. — p. d. — japonicum Thutibi/. — jj. d. — intermedium Ehrh. — ]>. d. — pallidum F. et M. — p. d. — pyrenaicum Mill. — p. d. — rivale L. — p. d. — strictum Ait. — p. d. — tirolense Kern. — p. d. — urbanum L. — p. d. Gilleuia stipulacea Katt. — 7). d. — trifoliata Moench — p. d. Malus floribunda Sieb. — l. d. — rivularis Roem. — l. d. Poteutilla atrosanguinea Lodd. — p. d. — cliinensis Ser. — p. d. — chrysantha Treuir. — d. — colliiia Wib. — p. d. — formosa D. Don — p. d. — Friedricliseni Spdthe — /. d. — fruticosa L. — l. d. — Hippiana I.elim. — p. d. — insignis Royle — p. d. — norvegica L. — b. d. — procnmbens Sbth. — p. d. — pyrenaica Ram. — p. d. — pulclierrima Lehm. — p. d. — recta L. — p. d. — — f. obscura. — — f. pallida — p. d. — rupestris B. — 7J. d. — silvestris Schrank. — p. d. — Wraugeliaua Fisch.it A ve-Lall. — p. d. Prunus virginiana B. — l. d. Pyracantba coccinea Roem. f. Lalandi Dipp. — l. d. Rhodotypus kerrioides S. Z. — l. d. Rosa californica Ch. et Sch. V. Ultramontana — p. d. — californica X rugosa — l. d. — ferox M. B. — /. d. — gallica L. — l. d. — haematodes Boiss. — l. d — Jundzilli Bess. — l. d. — niicrantha — l. d. 486 Index Seininarii Hoiti Botanici Hamburgeiisis 1908. Rosa nitida WilM. — l. d. — nntkana Prsl. — l. d. — pendniina L. v. pj’renaica Gouan - l. d. — pimpinellifolia L. — l. d. — — Ripartii. — rubiginosa L. — l. d. — — V. rotundifolia. — rubrifolia Yill. — l. d. — Serapliinii Ibb'. — 1. d. — spinosissima L. — l. d. villosa L. — l. d. Rubns pboenicolasius Ma.r. Sanguisorba media L. — ij. d. — ininor Scop. — p. d. — offlcinalis L. — p. d. Spiraea digitata Willd. — p. d. — palmata Tliunbg. — p. d. Rubiaceae. Asperula hexapbylla AH. — p. d. — longiflora IT. et K. — p. d. — taui'ina L. — tinctoria L. — p. d. Crucianella angustifolia L. — a. d. — stylosa Trin. — a. d. Galinm Aparine L. — a. d. — boreale L. — p. d. — cniciata Scop. — p. d. — ülollugo L. — j). d. — i'ubioides L. — p. d. — saccharatura All. — a. d. — tricorne Stoben — a. d. — verum L. — p. d. Rubia cordifolia Höchst. Rulaceae. Dictainnus albns L. — p. d. Pliellodendrum ainuren.se Hiipr. — t. <1. Ptelea trifoliata L. — l. d. Ruta graveoleus L. - l. d. Skinnnia japonica Thunby. — l. d. Saxifragaceae. Astilbe cbinensis Franch. et Sav. — p.d. — Davidii Fr auch. — p. d. — japonica .4. Gray — p. d. — rivularis Don. — p. d. Prancoa appendiciilata Cav. — p. fr. Heuchera americana L. — p. d. — bracteata Ser. — p. d. — cylindrica Dotiyl. — p. d. — divaricata Fisch. — p. d. — erubesceus Hr. et Bourhe. — himalayensis Don. — p. d. — hispida Pursh. — p. d. — villosa Mirlu'. — p. d. Mitella diphylla L. — p. d. — pentandra Hook. — p. d. Ribes sanguineuin Pursh. — l. d. Rodgersia aesciilifolia — p. d. Saxifraga aizoides L. — p. d. — Churchillii Ihit. — p. d. — cordifolium Haw. — }i. d. — coryophylla Grsb. — p. d. — crassifolia L. — p. d. — crustata IV.st. — p. d. — decipiens Ehrh. — p. d. — Geum L. — p. d. — granulata L. — p. d. — Hostii Tausch. — p. d. — bypuoides L. — p. d. — labradorica — p. d. — niuscoides All. — p. d. — pensylvanica L. — p. d. — Rliei Schott. — p. d. — Rocheliana Sternb. — p. d. — rotundifolia L. — p. d. — tenella Wulf. — p. d. Tellima graudiflora B. Br. — p. d. Scitamineae. Thalia dealbata Fräs. — p. aq. Scrophulariaceae. Alectrolophus ininor 11’. G. — a. d. Antirrbinum majus L. — p. d. — Orontinm L. — p. d. Brorvallia grandiflora Grah. - a. d. Calceolaria pinnata L. — a. d. Chelone Lyonii Pursh. — ji. d. — Torreyi — p. d. Chaenostoma fastigiatuni Bcnih. Collinsia bartsiifolia Benth. — a. d. — heterophylla Grah. — a. d. — parviflora Lindl. — a. d. Digitalis ambigua Murr. — ferruginea L. gigantea. Index Seininarii Hoiti Botanici Hainburgensis 1908. 487 Digitalis gloxiiioides Cur. — p. rl. — lutea L. — p. il. — f. graiuliflora. nervosa Steuil. et Höchst. — p. ’l. — ochroleuca ,Tacq. — p. d. — orientalis Tjam. , — purpurea J^. — ö. d. — 11. albo — «. d. — stricta Eoxb. — a. d. — viridirtora lAndl. — p. d. Erimis alpinus L. — p. d. Linaria bipartita ITilW. — a. d. — Hendersoni — a. d. — minor Desf. — a. d. — purpurea Mill. — p. d. — vulgaris Mill. — p. d. Jliinulus Langsdorfii. — luteus L. — p. d. — ringens L. — p. d. a(/. Pentstemon coeruleus A ult. — p. d. — confertus fiouijl. — p. d. — Digitalis Nult. — p. d. — glaucus Grah. v. stenosepalus — p. d. — pubescens .4)1. — p. d. Scrophularia alata Gilil). — b. d. — aquatica L. — p. d. — Neesii M’irt(j. — p. d. — nodosa 1j. — p. d- — scabiosaefolia Bciith. — unibrosa Dwuort. — p. d. Verbascum Lychnitis L. — b. d. — nigrum L. — p. d. — olympicum Boiss. x. nigrum L. - p. d. L _ pbloinoides L. — b. d. — pboeniceum L. — b. d. — Wiedeinannianum Fisch, ct Mey. — p. d. Veronica amethystina iriHti. — p. d. — apbylla L. — p. d. — austriaca L. — p. d. — — V. bipinnatifida /voe/r — p. d. — crassifolia Wicrzb. <0 Hcull. — }). d. — gentianoides Vahl — p. d — incana L. — p. d. — longifolia L. — p. d. — officinalis L. — p. d. Veronica Ponae Guuuh — p. d. — Prenja Bcck — p. d. — serpyllitolia L. — p. d. — sibirica L. — p- d. — spuria f. elegans /tC. p.d. — Teucrium L. — p. d. — Tournefortii Goicl. — virginica L. — p. d. Solanaceae. Atropa Belladonna L. — p. d. — — fruct. luteo. Capsicum annnum L. — ■ a. c. Datura Metel L. — a. d. — Stramonium L. — ‘ a. d. — L. V. inerinis — a. d. — Tatula L. — a. d. Hyoscyamus niger L. — a. d. — pallidus Wählst, ct Kit- ^ a. d. Nicotiana alata Lk. et Otto — a. d. — glutinosa L. — n. d. — latissima Mill. — «. d. — longiflora Car. — paiiiculata L. — a. d. — rustica L. — a. d. — silvestris Spcy. cf Como - a. d. — Tabacum L. — a. d. — viscosa Lehm. — (i. d. Nolana atriplicifolia Don. — «. d. prostrata L. — n. d. Petunia nyctaginiflora .lass. — a. d. — violacea Lindl. — a. d. Physalis Alkekengi L. — p. d. — Fraucbeti Mast. — p. d. — peruviana L. — a. d. — pliiladelphica Jmih. ~ a. d. Solanum Dulcamara 7/. — p. d. — Lycopersicum L. — a. d. — Melongena L. — a. c. — nigrum L. — a. d. villosum Lmk. — n. d. Styracaceae. Halesia tetraptera — 7 d. Thymelaeaceae. Daphne Mezereuni L. — l. d. — album. 488 liirlex Seminarii Hovti Botanici Ilambuigensis. i;)08. Daphne llezeieum rubrum. Hippopbae rliainnoides L. — l. d. Tiliaceae. Corcborus olitorius L. — a. c. — pilolobus Link — ii. c. — silifjuosu.s Link — a. c. — textilis Delile — a. c. Tropaeolaceae. Trupaeolum aduncum Sm. — a. d. — Lobbiaiium Hort. Veitch — a. d. — majus Ij. — a. d. Typhaceae. Sparganium ramosum Hinh. — p. . d. Archangelica decurrens I^edeh. — p. d. — officinalis Hoffm — p. d. .4strantia carinthiaca Hoppe — p. d. — carniolica ^yulf. — p. d. — gracilis Bartl. — major L. — p. d. Athamanta Mattbioli ir»7/. — p. d. Bunium montanum Koch. Bupleurum aureum Fisch. — p. d. — longifolium L. — p. d. — stellatum L. — p. d. Carum Bnlbocastauum Koch. — Carvi L. — b. d. Cbaerophyllum aromaticum L. — p. d. — bulbosum L. — b. d. — dicliotomum Lay. — u. d. — roseuni M. B. — p. d. — Villarsii Koch — p. d. Conium maculatum X. — b. d. Coriandrum sativum L. — a. d. Cuniiniim Oyminiim L. — a. d. Dauciis Carola L. — b. d. Dorema Auclieri Boiss. — p. d. Eryugiiim apiifolium — p. fr. — Bourgati Gonan — p. d. — campestre L. — p. d. — creticum Lam. — p. fr. — dichotomnm Jtesf. — p. d. — giganteiim M. B. — ji. d. — Heldreicbii Boiss. — maritiimim X. — p. d. — Oliverianum L. — p. d. — planum X. — p. d. — Spinalba Vill. — p. d. — Zabeli Hort. — p. d. Falcaria vulgaris Beruh. Ferula abyssinica Boiss. — p. fr. — Feriilago L. — p. d. sulcata Dcsf. — p. d. — Sunibul Hook. — b. d. Foeniciiliim officiiiale All. — p. d. Heracleum graiiatense Boiss. — p. d. — longifolium X. — p. d. — Mantegazzianiiin Somm. et IjCV. — p. d. — persicum Desf. — p. d. — pubescens M. B. — p. d. — sibiricum X. — p. d. — Spbondylium L. — p. d. Imperatoria Ostrutliium L. — p. d. Laserpitium gallicum X. — p. d. — lii.spidum Biebst. — }>. d. — latifolium L. — p. d. — Nestleri Soycr-Willein. — prutlieiiiciiin X. — ]>. d. — Siler L. — p. d. Levisticum officiiiale Koch — p. d. Ligusticum scoticuni L. — p. d. — Seguieri Koch — p. d. Lophosciadium ineifolium DC. — p. d. — millefoliatum DC. — 71. d. lleuui atliamauticum ,7acq. — p. d. — Mutellina Gaertn. — p. d. Inilex Seiiiinarii Horti Botanici llambnrp:ensis 11)08. 48!) Mnloposperiimiii cicutarium DC. — p. <1. llyrrhis odorata Siop. — p. d. Oenauthe crocata L. — p. d. — pimpiiielloides 7.. — p. d. Opopaiiax liispidiim Griseb. Pachypleiinun simplex Rchb. Pastinaca sativa L. — b. d. Petro.seliiinin .sativum Hoß'm. — b. d. Peucedanum coriaceum Rchb. — p. d. — rutheiiicum M. 7>. — a. d. Pimpiiiella Anisum L. — a. d. — magna L. — p. d. Sanicula europaea L. — p. d. Scandix Balansae Reid. — p. d. Selinum Carvifolia L. — p. d. Seseli buchtormense Koch — p. d. — caespitü.'uim Sibth. et Siii. — p. d. — glaucum L. — p. d. — gummiferum RaU. — b. d. — montanum h. — p. d. Silans Besseri DC. — p. d. Siler ti'ilobum Crantz — p. d. Sium Sisarum L. — p. d. Smyrniuni peifoliatum L. — b. d. Tommasiiiia verticillaris Bcrtol. — j). d. Tordylium maximum L. — a. d. Urticaceae. Cannabis sativa L. — a. d. Parietaria officinalis L. — p. d. Urtica pilulifera L. — a. d. Valerianaceae. Centrantbus ruber I>C. — p. d. Valeriana sambucifolia Mikan — p. d. — montana L. — p. d. Valerianella olitoria Moench — «. d. — rimosa Baut. — a. d. Verbenaceae. Verbena biserrata Jl. B. A- K. — a. d. — bracteosa Muhr. — a. d. — Drummondi Hort. — a. d. — oflicinalis L. — p. d. — urticitolia L. — p. d. — venosa Gill. — j). d. Violaceae. Viola adunca Sm. — p. d. — atlantica Britt. — p. d. — canadense L. — p. d. — canina 7.. — p. d. — cognata Greene — p. d. — cornuta L. — p. d. — elatior Fr. — p. d. — palmata 7^. — p. d. — primulifolia L. — p. d. — pyreiiaica Rani. — p. d. — Riviniana X canina. — tricolor L. — p. d. — — maxima. Desiderate werden bis zum 15. Februar erbeten. HAMBURG, Januar 11)09. Professor Dr. E. ZACHARIAS. C. WIDMAIER, Garteninspektor. C. M ANS KOPF, Obergärtner. 490 Lebende PÜanzeu znm Tauscli angeboten von dem Botanischen Garten. 100'.). A|>|)eii(lix 11. Lebende Pflanzen zum Tausch angeboten von dem Botanischen Grarten. 1909, Warmhauspflanz eu. Azolla filiculoides Laut. Bei'tolonia niarmorata Naiid. Cabomba caroliniaiia Gray Canna flaccida Rose. Ceiitradenia floribuiida Plancli. Ceratopteris thalictroides Brongn. Cyperus alternifolius L. — natalensis Höchst. Eichlioniia speciosa Kuntli Elaphoglossum crinitiiin (L.) Christ. Fittonia argyroiieura E. Coeiii. — Verschaffeltii E. Coeni. Heniigrapliis colorata (Bl.) Hallier fil. Heteranthera reniforniis R. et P. — zosteraefolia Mart. Hydrocleis Commersonii Rieh. Jussieua repens L. — suffruticosa L. Jiisticia carnea Hook. Lasia aculeata Lour. Marica gracilis Herb. Microlepia speluncae (L.) Moore Mimosa pudica L. Myriophyllum proseipinacoides Gill. Nymphaea stellata W. var. bulbifei'a Peperomia incana A. Dietr. — rubella Hook. Philydruni lanuginosiim Banks Pilea mimmulariaefolia Wedd. Pistia Stratiotes L. Polypodinni aureum L. — vacciniifoliiun Lgsdf. et Fisch. Pontederia cordata L. — var. montevideiisis Mkm. Pothos aureus Linden Rhoeo discolor Hance Sagittaria uatans Michx. Salvinia auriculata Aubl. Sanseviera guineensis Willd. — zeylanica Willd. Selaginella uncinata Spring. Tacca cristata Jack. — integrifolia Ker-Gawl. Taniarindus indica L. Thalia dealbata Fräs. Tradescantia fuscata Lodd. Urtica biloba Hort. Wolffia Michelii Schleid. Sukkulenten. Aiiacanipseros iilamentosa Sims. Apicra aspera Willd. Cotyledon Scheideckeri hört. — stolonifera Bak. Crassula lactea Ait. — lycopodioides Lain. — tetragona L. Haworthia cymbiforinis Haw. Mammillaria pusilla P. DC. Mesembiyantheniuni blauduin Haw. — bulbosum Haw. — caulescens Milk — curvifoliuiu Haw. — echinatuni Lani. — lloribundum Haw. Lebende PHanzen zum Tausch augeboteu von dem Botaiiiscbeu Garten. 1909. 4yi Mesembryaiitlieum Leliiiiainii Eekl. — luuatuni Willd. — liustulatuni Hatv. — Salniii Haw. Oinuitia braeliyai tlira Engelni. et Big. — canianclnea Engelni. et Big. j — — V. lencospina — — V. rnbni — Dillenii Haw. i — ini.ssonriensis ]).('. • — jiliaeacantlia Engelni. f. niajor j — llafine.'^finii Engelni. | — aikansana — — f. cyniocliila Otlionna ciassil'olia Harv. j Sedum Stalilii Sohns — dendroidenni Mog. et Sesse Sempei'vivuin arborenin L. var. albuin. j bracliycanlon Webb. et Beitli. I — Haworthii Hort. Angl. Senecio articnlatus Sch. Bip. | Kalthaitspflanzeü. ^ Acacia snaveoleiis Willd. j Andryala pinnatifida xAit. i Aiitliyllis Heniianniae L. I Aster rotnndifolins Thbg. | Bellinm bellidioides L. j Bosea yervaniora L. Clirysantlieminn gracile Masf. | Olirysocoma Coina aurea L. Colletia cruciata Gill, et Hook. Convolvnliis Cneoruni L. j Erigeron Karvinskiaiins DG. Erioceplialus glaber Tlmnbg. | Eucalyptus melliodora A. Cunningh. I Gesnouinia arborea Gaudicti. ; Gonosperimim fruticosuni Less. j Grevillea robusta A. Cunningh. t Helxine Soleirolii Reip i Herrn annia glabrata L. fit. Hippia frutescens L. j Hydrocotyle laxitlora D. C. — inoscliata Forst, rotundifolia Roxb. Hyperionni fioribunduin Ait. Jacobinia paudflora Bentli. et Hook. Mattliiola fenestralis R. Br. Mitraria coccinea Cav. IBusscliia Widlastoni Lowe Phloniis frnticosa L. Pralia angnlata Hook. lil. Rosinarinus offidnalis L. Rninex Lunaria Tj. Salvia cauariensis L. Sidiinus dependens Orteg. niolle L. Scirpus prolifer Rottb. Selliera radicans Cav. Senecio oxyriaefblius DC. -- populifolius DC. Suaeda frnticosa Forsk. Teucrium betonicum L’Herit — flavum L. - fruticans L. Tournefortia frnticosa Ker-Gawl. Lebermoose. Anenra pinguis Dunirt. — — — f. fiiscovirens Lindbg. Aplozia lanceolata L. Blasia pusilla N. ab E. Blyttia Lyellii (Hook.) Endl. Clevea liyalina Ldbg. — Russeliana Mont. Cor.sinia niarchantioides Raddi — — f. gyninocarpa Bisch. Cyatophorum pinnatum Duniortiera hirsuta Xees — irrigua Tayl. velutina Schifi'n. Duvalia rupestris N. ab E. Fegatella conica Corda 492 Lebende Pflanzen znni Tausob ang'eboten von dem Botanisclien Garten. IflOf). Finibriaiia Blumeana Gottsclie — Staliliaiia Stepli. Fossombronia angulosa Badili Giinialdia dichotoma Raddi Lepidozia reptans (L.) Dum. Marcliaiitia emarginata Bein. — paleacea Beitol. — palmata Nees pol3’morpha L. ;\rastigobryum trilobatum N. ab E. Monoclea liibernica Hook. Oxjmiitra pyramidata Biscli. Pellia calycina (N. E.) Tayl. epipbylla (L.) Dum. I’lagiocliasma Aitoiiia Lelim. crenulatum Gottscdie Plagiochasnia elongatum L. Pieissia commutata N. ab E. Beboulia liemisphaerica Badd Biccia Biscliot'tii Hüb. — ciliata Hoft'm. — cristallina L. — fluitaiis L. — glauca L. — intiimescens Underw. — Kircldioffii Hüb. — Lescuriaiia An.st. — Jliclielii Raddi — sorocarpa Bisclioft’ — Wanistoifii Limpr. Spliaeiocaipus Mitdielii Bell. Targionia bypopliylla Sclirb. Hamburg, Juli 1909. Prof. Dr. E. Zacharias. Tn.spektor C. Widmaier. Gedruckt kei Liitcke Wulff, R. H. Senats BuchdrucUeni. 2. Beiheft zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. XXVI. 1908. Mitteilungen aus dem NaturMstorischen Museum in Hamburg Dr. Hermann Strebei : Revision dev Uiitevfaniilie der Ortlialiciiieii. Jtit :!3 Tafeln 1 — 191 A. M. Lea: Cnrculionidae froin varions parts of Anstralia 193 — 203 Prof. Dr. F. Werner : t.'ber neue oder .seltene Reptilien des Natnrhistorischen Museums in Hamburg. I. Schlangen. Mit 14 Figuren im Text 205 — 247 Dr. M. Lcschke: Hamburgisclie Elb-Untersuclmng. IX. Mollusken 249—279 Hamburg 1909 I 2 1926 lyi Kommissioiisveilag von Lucas Gräfe & L(Z ! - 2. Beiheft zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. XXVI 1908. Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum in Hamburg XXVI. Jalirgaiig. MAY 1 2 1926 ☆) Inhalt: Dr. Hermann Strebet: Revision der üuterfainilie der Orthalicineii. Mit d3 Tafeln 1 — 191 A. M. Lea : Curculionidae frnin varions parts of Anstralia 193 — 203 Prof. Dr. F. Werner : t’ber neue oder .seltene Reptilien de.s Naturhi.storischen Museums in Hamburg. I. Schlangen. Mit 14 Figuren im Text 20ä — 247 Dr. M.Leschkc: Hamburgisclie Elb-Untersuchung. IX. Mollusken 249 — 279 Hamburg 1909. Kommissionsverlag von Lncas Gräfe & Sil lern. Bemerkung. Von (len „Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum in Hamburg“ sind erschienen Jahrgang I— V (1884 — 1888) als „Berichte des Direktors | im Jahrbuch der Prof. Dr. Pagenstecher nebst wissen- Hamburgischen Wissen- schaftlichen Beilagen“ , schaftlichen Anstalten, „ VI — X (1889 — 1893) als „Mitteilungen aus dem Jahrgang 1883 — 1892, Naturhistorischen Museum“ ) I — X. „ XI (1894) und folgende als „Mitteilungen aus dem Naturhisto- rischen Museum in Hamburg“, Beihefte zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten, XI. Jahrgang 1893 und folgende. Revision der Unterfamilie der Ortlialicinen. Voll Dr. Ilcnmnui Sti'fOef. Mit Sa Tilfeln. Icl. habe in meiner Arbeit „Heitiag zur Kenntnis der Kanna Mexikaniscdier Land- und Süßwasser- (Amdiylien“, Heft V, Handnir", G. J. Heibst, l8rechnng der Zeichnung ist ersichtlich, daß meine Beohaclitnngen von denen PiLSBRYs ahweichen, der ]>. lO’i nur das Vorkommen von drei Bändern (0 2 8 4 ü) als Best einer nrsin iinglich fiinfhändrigen Form annimmt. Wenn auch nicht alle fünf Bänder zusammen an einer Form beobachtet wurden, so ist doch ein jedes von ihnen, sei es an ausgewachsenen oder an jungen Stücken und in verschiedenen Kombinationen bei den verschiedenen Formen der Gattung Zehrn nach- weisbar. Zu den 1. c. gemachten weiteren Äußerungen PiLSBRYs über die mdannchilm-¥ov\w\\ mochte icli folgendes sagen : Ich habe in SP. schon p. t) unten und bei 0. ferrussaei p. 21 auf den Parallelisinus zwischen mclanorhiJus- und der normal gezeichneten Form hingewiesen, dazu hemerkend, daß die Bänder wohl einem idealen Typus angehören. Und p. 23 bei Form B 3 c führe ich außerdem eine albine Form an und füge hinzu: „dieser Albinismus wie auch die als melanochilus bekannte Färbung scheint eben unter Umständen bei jeder Form auftreten zu können.“ Nach dem heutigen Stande biologischer Forschung kann man wohl Erscheinungen wie Welanismus, Leticochroismus = Albinismus, Xantlio- chroismus und für die Gattung Zebra auch den Melanochilismus als Hetero- morphismus zusammen fassen, wenn sie auch streng genommen wohl nicht Vorgänge aus gleichen Ursachen sind, aber doch bei jeder Art oder Form auftreten können. Ich werde danach die dahingehörenden Formen, soweit ihre Zusammengehörigkeit nachweisbar ist, mit heterom. melmvxMlus usw. der betreffenden Art anfügen. PiLSBRY hat trotz der Annahme eines Parallelismus die melanochilus-¥ onw^w der betreffenden Art unter eignem Namen zugesellt, was mir nur für solche Formen als Notbehelf angebracht erscheint, deren Zugehörigkeit zu einer normalen Form nicht nach- weisbar ist. Jlit der Färbung des Nucleus bezw. der ersten Windungen scheint auch häufig die Breite und Intensität der Färbung des Mundrandes in einem gewissen Parallelismus zu stehen, so daß bei weitergehender und dunkler Färbung der oberen Windungen auch der Mundrand innen breiter und dunkler gefärbt ist. Dem A'erhalten des Mundrandes in der Färbung entspricht auch der die Mundränder verbindende Calliis (den ich der Kürze halber nur Gallus nenne), wenn er auch heller und selbst ganz farblos sein kann. Färbung und Zeichnung sind auch innerhalb der Art nicht unbe- deutenden Schwankungen unterworfen, ebenso geht es mit der Form des Gehäuses, mit der die Form der Spindel zusanunenhängt, wenn auch immer eine gewisse Grenze für die Charakterisierung der Art oder Lokal- 10 llennanii Strebei. Varietät Itesteht. Es kommen aber vereinzelt docli Formen vor, die man,- wie aucli VOX ]\I.\RTEXS und l’ILSBRY bemerken, niclit recht unterzu- bringen Aveiß. Der idealste Tyjjus der Gattung scheint mir dui-cb die 0. jmweps- (truppe insofern vertreten zu sein, als liier das System der Zeichnung in Streifen und Bändern seine reichste und komplizierteste Ausbildung findet. Auch die Skulptur, besonders die Spiralskulptui-, ist, unter starker Lupe betrachtet, die komplizierteste. Man erkennt nämlich, daß es sich dabei um sehr feine Eeifen handelt, die aber besonders auf den letzten \Mndungen nicht regelmäßig verlaufen, sondern ab und zu bald stufenartig, bald schräg unterbrochen verlaufen oder auch sich verschlingen. Dazu kommen oft noch gröbere Furchen oder Runzeln, die strichweise in der Spiral- oder auch in schräger Richtung neben hanunerschlagartigen Eindrücken auftreten. Bei oberflächlicher Betrachtung scheint es sich dabei nur um die übliche Spiralstreifung zu handeln, wie sie tatsächlich auch an den mittleren Windungen erscheint. Bei anderen Arten kann diese Sjiiial- skuliitur auch mehr weniger einfach und sehr undeutlich werden (0. imdatus), dann wieder als regelmäßige scharfe Furchen erscheinen. Ehe ich nun zum Spezialteil übergehe, möchte ich noch einige kritische Arten im Zusammenhänge besprechen, da es sich bei der Besprechung der einzelnen Arten schlecht einfügen läßt. Z. jßrinrrps rar. /isriieri und rrossri VOX MARTENS. Mit var. fiscJieri hat VON MARTENS in M.^ 0. princeps var. ß von Fischer und Crosse bezeichnet. Er sagt davon p. 180: „Testa conica, ovata latiuscula. Anfract.: convexis. Pintura: fulva, strigis paullo niagis obscuris numerosis paulluhun undulatus. Apex: minute fusco. Perist.: anguste fuscum, callo fusco. Dimens. : 60x 35, AperPl alt. 33, 55 X 33, „ „ 30. Patria: W. Guatemala.“ Auf p.l83 heißt es dann noch kurz: „Testa fulva, strigis fuscescentibus angulatis (Tab. X, fig. 7 ) = 0. princeps var. ß FISCH, et CROSSE. IMiss. scientifique au Mexique, Mollusca I, p. 455, tab. 18, fig. ‘ib. Hab. W. Guate- mala: El Eeposo und San Isidro near Mazatenango (Champion)“ und nach F. undC.: „Guatemala without nearer indication of Locality (ßocOURTk“ Das letztere ist nicht richtig, denn in der Beschreibung sagen F. und C. : „Saint Augustin (Guatemala).“ Nun hat leider, wie ich mich an den Originalstücken des Berliner Museums überzeugt habe, VON MARTENS sich dabei fälschlich auf seine 'fab. X, Fig. 7, bezogen, welche Abbildung der später anzuführenden var. crossei entspricht, so daß die schöne Alt, die VON M.ARTENS mit var. Revision lier Unterfamilie der Orthalicinen. fiaclicri Itezeiclmet liat, gar niclit abgeliilile.t wurde. Infolge dieses Ii rtunis hat nun I’IL.SBRY dieselbe Art 0. princeps var. deceptor benannt und dabei fraglich F. et var. ß angeführt. Die Bezugnahme auf diese ^'arietiit ist freilich von beiden Seiten eine fragliche, und man hat wohl nur des Fundortes halber, und weil eine oberflächliche Ähnlichkeit vorliegt, darauf Bezug genommen. Hei'r PlLSBRY wird nun wohl mit mir einverstanden sein, wenn ich den Namen, den der verdienstvolle Fonchologe VON M.tRTENS beabsichtigt hat, wieder in sein Recht einsetze. Die Beschreibung von VON Martens läßt allerdings manches zu wünschen übrig, besonders was die Zeichnung anlietrifft; aber aus der Form des Gehäuses, den l\Iaßen und dem Fundort im Gegensatz zu den entsprechenden Angaben bei der var. rrossei ist deutlich ersichtlich, daß die Abbildung auf 'J’ab. X, Fig. 7, sich auf diese Varietät und nicht auf var. fisrheri bezieht. Die var. crossei führt VON MARTENS nicht bei O. princeps, sondern hei D. ^-ojjf/ern.s Strebel an. Es heißt davon p. 180: „Testa: subelongata conica, anfract. minus convexis. Pintura: .strigis munerosis. Ajiex: minute fusco. Perist. anguste fuscum, callo fusco. Dimeus. : 7)4 x flO, Ajtert. alt. 28. Patria: British Honduras. Costarica.“ Auf p. 18ß steht dann nur: „var. crossei =0. prmeeps var. y. FISCH, et CROSSE 1. c. I, p. 455, tab. 18, fig. 2 c. British Honduras. Belize (BOUCART, PARSONS). Costa Rica (van Patten in Mus. Berolinense.“ Hier hätte nun der Hinweis auf Tab. X, Fig. 7, stehen müssen, was ich nach den mit diesem Namen bezeichneten Stücken des Berliner Museums feststellen kann. Da keine Abbildung angegeben ist, wird in P. dafür die Abbildung in F. und C. der var. y kopiert, eine Abbildung, die sich mit großerei- Sicherheit der var. crossei anpassen läßt als die der var. ß an var. fischeri, wenn auch absolute Sicheiheit in der iibereinstimmung nicht vorhanden ist ; dazu sind auch die kurzen Notizen darüber in FISCHER und CROSSE nicht geeignet. Es handelt sich hier auch hauptsächlich darum, festzustellen, was VON MARTENS unter den beiden Varietäten verstanden hat. Z. /Vuu/.s.sY/rf VON Martens und PILSBRY und Z. mayacdihensixVPR. Auch bei dieser VON MARTENSschen Art sind Irrtümer untergelaufen. Der ersten Beschreibung in Malak. Bl. 1865, p. 42, ist keine Abbildung beigefügt, aber es wird auf FerUSSAC, Taf. 115, Figg. 1, 4, verwiesen, welche Figuren vorzüglich zu der Form passen, die VON M.VRTENS später in M.^ abgebildet hat. Der Typus des 0. ftrnssaci wurde von DEPPE in Tehuantepec gesammelt, und die 1. c. dafür angegeltenen Maße sind: 65 x 38 und Apert. .31 x 17; er ist aber nie abgebildet. Ich schriet) damals in SP., p. 17, über ihn das Folgende: „Die Art ist auf ein Stück begründet, das, wenn auch schlecht, weil verwittert und nachträglich aufgefrischt, Herniaim Strebei. Il> (lorli iiocli selir deutlich erkennen läßt, daß es in den Formenkrei.s von 0. gehört ; es kann darauf also wohl keine neue Art begründet werden. Znsainnien mit diesem Stück liegen nun aber einige nnans- gewachsene, aber frische Stücke, welche der Autor wohl im Auge hatte, als er bei Itesiirechnng seiner Art 1. c. j). 4k erwähnt, daß er sie durch kein bestimmt aussprechbares Kennzeichen von anderen Stücken ans Caracas und Angostnra unterscheiden könne. Diese in der Arbeit über die Binnenmollnsken von Venezuela pag. 52 als 0. feriissaci angeführten und durch die Abbildung auf Taf. 1, Fig. ß, gekennzeichneten Stücke reiträsentieren nun allerdings eine sowohl von dem eigentlichen Typus der Art gut zu unterscheidende wie auch an und für sich charakteristische Form, und da der eigentliche Typus nicht abgebildet wurde, und mau wohl in den meisten Fällen unter 0. ferussaci das verstehen wird, was VON Martens unter diesem Kamen in der Arbeit über die Venezuela- fauna abgebildet hat, so kann der Name wohl bestehen bleiben, und es erübrigt nur, die Artdiagnose dieser Form besser anzupassen.“ Diese Bemerkungen gelten auch heute noch, denn wenn auch von jenen kleineren Tehuantepec-Stücken mit Sicherheit zurzeit nur eins vor- liegt, so ist dies doch tatsächlich nur in einer etwas heller bräunlicheren Färbung von den Venezuela-Stücken zu unterscheiden, und ich habe damals wohl mit Hecht jene Maße eines großen, nicht dazu gehörigen Stückes ignoi’iert und mich an die von VON MARTENS angeführten FERUSSAGschen Abbildungen und an die in M.', Taf. 1, Fig. G, gebotene, zur Bestimmung von 0. ferussaci von VON MARTENS gehalten. In M.^, Taf. X, Fig. 9, hat VON Martens dann das kleine, jetzt noch vorhandene Stück von Deppe als 0. Jh-ussad abgebildet, ein Beweis dafür, daß entweder das große Stück schon damals nicht mehr vorhanden war, oder daß VON MARTENS es infolge jener oben angeführten Bemerkung von mir nicht mehr als dazugehörig ansah, denn sonst wäre doch dem großen Stück der Vorzug für die Abbildung gegeben. Die letztere Vermutung ist freilich deshalb nicht stichhaltig, weil das betreffende Stück auch unter anderem Namen nicht mehr vorhanden sein soll. Nun hat VON MARTENS in M.^, Taf. X, Fig. 8, ein weiteres Stück, angeblich 0. ferussaci, von Zacapa in Guatemala, Stoll leg., stammend, abgebildet, das in P., Taf. 17, Fig. 17, durch falsche Stellung der Bänder schlecht kopiert ist. Auch dies Stück des Berliner Museums liegt mir vor, und ich kann bestimmt sagen, daß es in Form, Skulptur und Färbung genau zu Z. j)rincej)s var. fisclieri VON M.VRTENS bezw. dereptor PiLSRR. paßt und nur unausgewachsen ist. Mir ist nun nicht recht verständlich, warum PiLSBRY bei seinem 0. fmissaci die Abbildungen auf Taf. 17, Figg. 13 — 17, für dasselbe halten und insbesondere die Figg. 14 — lä auf die VON MARTENSschen Abbildungen zurückführeii kann, denn daß die Revision der Unterfamilie der Ortlialicinen. 1.^ p'ig. 17 (nach VON MARTENS) etwas ganz ^'e^sclliedenes ist, kann man eigentlich erst von der lUickseite nnd vor allen Dingen an dei' Sknlidiir erkennen. Jedenfalls können Furinen, die den Figg. 14, 15 entsiirechen, nicht zu 0. J'eriissaci VON MARTENS gerechnet werden. Den Ahhildnngen und der von PlLSRRY für 0. fernssad angenommenen Skuli)tnr nach, di(' allerdings mehr der D. ui)pe entspricht, würde ich diese Stücke zu Z. in'inrei)s var. ßscJuTi hezw. zu PiLSBIiYs var. decepior rechnen. Die angeführte Fig. IJ in P. scheint mir ein heterom. xmiflms von <). J’erussaci VON M.VRTENS ZU Sein, wenigstens liegen mir ähnliche Stücke voi’. Fs will mir scheinen, als oh IMlsrry nur der Fundorte halber die beiden VON MARTENSschen 'ryi)en für yernssncf, M.', Fig. ti. und M.-, Fig. !1, füi- zwei verschiedene .Arten gehalten hat, was sie in der Tat nicht sind, und deren Zusammengehörigkeit doch VON MARTENS selbst befürwortet hat. Fine andere Frage ist nun, ob die kleine, angeblich von Deppe in Tehuantepec gefundene Form wirklich dort gefunden ist, oder ob nicht vielleicht Verwechselungen damit voigefallen sind. Ich tinde unter dem reichlichen Material von der M'estseite Mexikos kein ähnliches Stück mit solch obsoleter Spiralskulptur, wie sie den Venezuela-, Columbien- und Westindien -Formen eigen ist. Die Tatsache bleibt aber, daß das im Perliner Museum liegende DEPPEsche Stück, das ich auch abbilde und beschreibe, nur eine leichte Variante von dem in VI. ^ Taf. 1, Fig. (i, abgebildeten Stück ist, nnd daß beide zusammen maßgebend für das sind, was ich in SP. dem O.Jerussaci VON VlARTENS zugrunde gelegt habe und was Vo.N VlARTENS dafür angesehen haben wollte. .Vllerdings muß ich für einen Teil des damals unter 0. fernssud znsammeiigefaßten Vlaterials PiLSRRA' L’eclit geben, daß es zu 0. mnraccdhensin gehört, aber vorläufig dürfte der VON VlARTENSsche Name doch für gewisse Formen noch bei- znbehalten sein, wie z. B. für die von Bio Hacha, die ITLSBRY p. IJD auch unter anderen Abweichungen anfführt, ohne sie durch Namengebung zu bezeichnen, denn vom gleichen Fundorte liegt mir auch diese kleinere Form vor. VI an geht wohl nicht fehl mit der .Annahme, daß, avo mehrere über- einstimmende Stücke von einer Lokalität vorliegen, die von andeien Typen der betreffenden .Aid ab weichen, eine lokalisierte Form vorliegt, die abzu- sondeim mir richtiger erscheint. Andererseits kommt es freilich auch vor, daß Vlateiial von angeblich einem Fundorte mehrere verschiedene Typen anfweist, wo dann das Bedenken auftritt, ob es wirklich zusammen an einem Standorte gefunden wurde, oder ol> nicht der betreffende Sammler von seinem angegebenen Standcpiartier ans Fxkursionen gemacht hat, die Standorte mit verschiedenen äußeren Bedingungen berührten, so daß die Verschiedenheit des Vlaterials sich aus den verschiedenen Standorten erklären ließe. 14 Hermann Strebei. Das sind die sclioii erwähnten Schwierigkeiten, die einer riclitigen systematischen Bearbeitung entgegenstehen, wobei es aber iumier latsamer erscheint, Absonderungen vorznnehnien, als alles unter einem Namen zu belassen. PlL.SBßY befürwortet dies ja ebenfalls, ist aber im vorliegenden Falle davon abgewichen Allerdings muß ich sagen, daß gerade hei Z. maracaibensis und seinen Nebenformen eine scharfe Trennung ver- einzelt recht schwierig ist. Ich komme darauf wie auf die Grni)]iierung überhaui)t noch im Spezialteile und hei Z. uncbdus zurück. Hier an dieser Stelle sollte nur das Verhältnis des echten O.feriissaci und die Beziehung zum Z. maracaibensis erörtert werden. Z. fr/r/yeii.si.s rar. imifator PlLSBRY. Alle die ebengenannten Formen sind heteromorphe bezw. melanochilus- Formen, die von den Autoren, wie ich schon in der Einleitung erwähnte, mit eignem Namen belegt sind. Von dem ältesten Bid. melanochihis Valexc. deutet die Abbildung in Hu.MBOLDT und BOXPLAXD ganz entschieden auf die melanochilus- Form von Z. maracaibensis, und zwar der kleineren var. ferussaci, und nicht, wie VOX Maetexs annahm, auf die zu Z. mars hezw. ponderosus oder auch Z. boncardi gehörige melanochilus-Form von der Westseite Mexikos. Die melanochilus-Form, die VOX Martexs in M.-, Taf. 11, Fig. 8, für 0. iricinetns abbildet, ist eine der vielen vei'schiedenen Formen, die sich unter dem Material von Venezuela befinden, und die meistens zu Z. maracaibensis gehören. VOX Martexs bezieht sich daselbst auch auf meine 0. ferussaci-¥ ovm B 1. in SP.. Taf. II, Fig. 'ia — d. ferner auf FeeüSSAC, Taf. 115, Figg. B, 5, welches ebenfalls eine kleine schmale, etwa die Eio Hacha-Form darstellt. Die Bezugnahme auf FISCHER und Crosse. P’ig. 5,5a, ergibt eine größere bauchigei e Form, desgleichen die auf ShüTTLEWOETH, Taf. 8, Figg. B, 4, die als 0. zebra bezeichnet wird. Man sieht also, daß VOX MARTEXS für seinen 0. tridnetvs die ganze Stufen- leifer der melanochilus-Formen von Z. maracaibeyxsis in Anspruch nimmt. Wenn er dabei betont, daß seine Al t nicht mit der Form von der West- küste Mexikos zusammenfällt, so hat er darin Eecht, nur nicht mit der Annahme, daß diese Form dem B. melanochihis VALEXC. entspricht, der, wie ich schon oben sagte, in die Z. maracaibensis-Grnppe gehört. Ich will hier noch anfügen, daß FerussaCs Fig. 6 auf Taf. 115 die große melanochilus-Form von Z. maracaibensis darstellen dürfte. Ferussac hat ja bei der Besprechung seines Bid. zebra MÜLLER bezw. Bai. undatus BrüG. in Band II, Teil '1, p. t)7, unter diesem Namen sowohl die mit Streifen und Bändern wie die melauochilus-undalbiuo-Formen als dazugehörig zusammen- Revision lier Unterfamilie der Orthalicinen. lö trefaßt; allerdings konmien unter seinen Abbildungen ancli Formen vor, die nur t'raglicli dazu geboren, wie z. 1>. Figg. ä, (! auf Taf. 111 und Fig. 1 auf Taf. 117. \Vas nun PlLSRRYs \'ar. Jlnridensis anbelangt, so kann ich dieselbe, sowohl nach seinen Abbildungen, Taf. 18, Figg. 7- l.'J, wie auch narb mir vorliegendem Material von Florida nicbt von den melanoebilus-Formen des Z. maravaihensis nntersebeiden, ebensowenig wie die rar. imitatur, die er als melanocbilus-Foiin der genannten Z. mnnuathensis anfiigt. Es ist ancb bierfür wohl nur der verstdiiedene Fundort für eine Absonderung maßgebend gewesen, denn er selbst verweist bei der var. floriilensif< ji. 1 1 1 auf die große Abnlitdikeif mit O. wdunochihis, (). /(ntssad fririncfa, 0. marucaihensis imildfor; wenn er aber nocb <). /(rnfja-sfreheli binzufügt, so kann icb ibm darin nicbt beistimmen, denn die gebürt meiner Ansidit nacb zu Z. huticardi, die er als Varietät von Z. lonyus l'FR. absondert. Z. imdatus Brug. und Varietäten. Die gute Diagnose in der Pincycloi). Metb., p. 320, lautet wie folgt: „Cette coquille ä le plus souvent 2' de longeur et 14" de diametre; eile est ovale, tres ventrue du cote de la base, et terminee au baut par une spire conitpie et pointue. Elle est composee de 7 tours lisses, convexes et blaues, ([iii sont marque de tiammes longitudinales luunes et ondnlees et de 3 fascies ti'ansverses articnlees ou continues de la meine coulenr; on compte ordinairement 3 de ces fascies sur le tour inferieiir et 2 seulement sur les trois suivants, ceux du plus baut de la spire sont toujours blaues, Imrs le iioint du sommet (pii est brnn et (piebpiefois noirätre. Le tour de la base est tres bombe, tres convexe et saus aucune apparance d’angle on de carene; (pioiipie lisse, il est garni tont le long de la suture d'une bordure de stries longitudinales, (pii s’affaiblit graduellement sur les toui’S superienres, et disparait en totalite sur celle du sommet. L’ouverture est ovale et presque aussi longue (pie le milieu de la coquille, eile a 13 lignes de bauteur, et sa longeur est de 8 lignes vers le milieu. Le bord de la levre droite est simple, mince, tranebant et colore de brun ou de coulenr de siiie; la levre gauebe consiste en un feuillet, dont la coulenr est semblable, ipii est colle sur la convexite. du second tour. La Cülumelle est presque perpendiculaire, un pen inclinee vers la gauebe et pres(pie toujours blancbe. La partie externe de la cavite offre nne teinte lilas clair on fauve, et on y apercoit des traces legei'es des couleurs du debors, tandis (pie la gauebe presente d'un bout ä l’autre la meine coulenr que les bords de rouverture.“ BruguiBre zitiert dazu: 1. LiSTER, tab. 20, fig. 27V, eine Miß- geburt, die man auf verschiedenes deuten kann. 2. Favaxxe, G.ü, Fig. M4, Hermann Strebei. Iß diese Figur ist auch nicht mit Sicherheit zu bestimmen; sie zeigt keine Bänder und könnte aucli Z. zonifertis oder ähnliclies sein. 8. Seba III, Tat. 39, Figg. 54, 55, das ist eine melanochilus-Form. 4. JlAKTlNI und Chemn. IX, Figg. 10)5, 1016. Von diesen älteren Autoren, zu denen sich bei Chemnitz auch nocli u. a. Schröter, „Flubconchylien“, gesellt, sind, was die Abbildungen anbetrifft, nur die von CHEMNITZ zu gebrauchen. BruguiBre stößt sich freilich an dem AVort „subcariuato“ der letzten Windung, womit aber offenbai' das nach unten sich rasch Verj'üngende der letzten Windung gegenüber dem vei-hältnismäßig hohen kegelförmigen Gewinde gemeint ist, denn die Abbildungen zeigen keine Kante. BruguiBre fügt dann noch hinzu: „(inoiqu’il soit evident par la tigure de la Conchylio- logie de Martini, (pie l’espece de cet auteur n’est pas differente de la mienne.“ Danach müssen BruguiBre auch weniger gedrungene bezw. gestrecktere Stücke Vorgelegen haben, als seine Maße es an deuten. Ich möchte zu dem CHEMNITZschen Zitat SCHRÖTERs noch bemerken, daß nach dessen Beschreibung ihm scheinbar anch eine melanochilus-Form Vorgelegen hat, denn er spricht nur von dem braunen Streifen am Mundrand, deren nach rückwärts noch mehrere vorhanden sein sollen, und von weißer Grundfarbe. Interessant ist dabei noch die Notiz, daß er das beschriebene Stück, für das er sechs AVindungen und 1 'A x Zoll als Maße angibt, von Martini erhalten habe mit der Angabe, daß es von .Jamaica stamme. Es ist doppelt auffallend, daß der spätere CHEMNITZ noch die Küste von Guinea (oder soll es vielleicht Guayana heißen?) und daß BruguiBre Les Grandes Indes als Aöiterland für die Art angibt. Bilsbra' hat nun p. lOti, Taf. '11, Figg. 16 — 18, die echte 0. undata meiner Ansicht nach richtig nach der BRUGUlBREschen Diagnose beschrieben und abgebildet. Seine Fig. 16 entspricht sogar gut den BRUGUlBREschen Alaßen, die umgerechnet 54,1x31,5 — •29,3x18,1 ergeben. Daneben vertreten die Fig. 17 — 18 eine schlankere Foiin, die sich mehr dem CHEMNITZschen Typus nähert. Als Herkunftsort werden Trinidad und die Grenadinen angegeben, dazu freilich noch nach anderen Autoren St. AJncent, Bahamas und St. Thomas. PiLSBRA' zieht nun, wie schon gesagt, zu 0. undata die A’arietätenyuOTr/fcensfs, reses und die melanochilus- Form ßoridensis. Für alle diese Formen kann man korresi)ondierende Formen auf dem Festlande nacluveisen, wie aus dem Spezialteile sich ergeben wird. Desto unnatürlicher wirkt darum die abgesonderte Auf- führung des 0. /urtracflfiewsfs für Südamerika und 0 ferussaci für Mexiko und Centralamerika, alles Formen, die mit ihren A’arietäten so eng ineinander übergreifen, daß man für manche Stücke im Zweifel ist, wohin man sie bringen soll. Ich werde alle diese Foinien als Gruppe xmdatus-mura- caihenm zusammenfassen, denn diese beiden Artnamen vertreten die Formen, die in ihren typischen A'ertretern sich am leichtesten trennen lassen. Revision der Uiiterfaniilie der Drtluüiciiien. 17 Icli will liier noch auf’ eine Notiz in P., p. 1 1 I. liinweisen, worin die in TUYONs Hilonograpliie in American -Toninal of Concliology, Vol.JJl, Taf. 1.'!, ahgebildeten, auf p. 166 als 0. nndafKS von Florida ziisaimnenget'aßten Forinen von PiLSBRY nach Einsicht der Originale richtig gedeutet werden. Danach ist Fig. 1 O.tmd/tta var. jnmaicensis, Fig. 2 var. reses und Fig. M 0. longa var. nhdeana. Auffallend ist dabei nur die letztgenannte Art, die bisher nur von der Westseite Mexikos bekannt ist. Die Abbildung läßt keinen schwarzen Wirbel erkennen, sonst könnte 0. machirae in Lletracht kommen, was eher verständlich wäre. Z. niars-jtoiK/erosits-fferofor. Ich habe in SP., p. 35, den O. ponderosas von damals nnbekanntem Fundorte aufgestellt, und daneben p. 37 den 0. decolor. Bei der letzteren Art war das unter Form A, 1 verzeichnete Stück mit ,,0. nuirs, Ecuador‘‘ bezeichnet gewesen. Diese Bestimmung war jedenfalls falsch, und der Fundort wird wohl auch nach älterem Mißbrauch dem Fundorte, der für 0. mars von PFEIFFER angegeben war, naehgeschrieben sein. Diese Notiz und mein Hinweis auf eine gewisse Ähnlichkeit mit 0. mar.. Ein Stück mit 5 Vs Windungen von liellbräunliclier Grundfarbe mit. schmalen, etwas dunkleren, gewellten Streifen in der Vorderansicht, die in den Vorsprüngen an Stelle von Band 2, .3, 4 dunkle Striche zeigen, die also gegliederten Bändern entsprechen. Um die Nabelpartie herum ist die braune Zone des Band 5. In der Eückenansicht wird die Zeichnung normal. 10. Veraci’uz. Das Stück Fig. 27 hat bVr Windungen und ist dem Stück Fig. .5 b sein- ähnlich, aber die Bänder 4 und 5 sind sehr hell gefärbt. Das Stück hat merkwürdigerweise nur 2V4 EmViryonalwindnngen. Vucatan. 17. ex Nr. 15018. Merida. Vergl. SP., p. 10, Form D. Ein Stück. Es ist etwas schlanker als die vorangehenden Formen, was aber wohl nicht ganz maßgebend ist, da es mehrere ausgebesserte Bruchstellen auf- weist. Von vorn gesehen, treten die breiten, vorn mit winkligen Vor- sprüngen und innerhalb derselben dunkler betonten Stellen der Bänder 2, 3, 4 deutlich hervor. Die Zone Band 5 fehlt. Die breiten Streifen in der Vorder- ansicht sind breit weiß berandet, dann ist diese Berandung wieder durch hellbraune schmale Streifen gegen den Grund abgegrenzt. In der Rücken- ansicht wird die Zeichnung unregelmäßig. Band 3 und 4 sind hier auf dem letzten ^'iertel durchgeführt. Fig. 14. OV4 — 53,9 X (27,2) 34,0 — 28,8 X 18,6. Westküste von Mexiko. 18. ex Nr. 14044. Mazatlan, Kapt. Ringe leg. Zwei Stücke zusammen mit Z. delphimis mihi. Der Nucleus ist hellbraun, die Stücke sind fest- schalig und haben die typische Form von Z. in-inceps, die Grundfarbe ist weißlich, nicht gelb. Die Zeichnung ist die für Z. princeps charakteristische, nahe der itlündung treten Band 2, 3, 4 hervor, letztere beiden ununter- brochen, außerdem ist Band 5 als dunklere Zone nm die Basis markiert. Der Mundsaum ist schmal kastanienbraun, der Gallus hat dieselbe Färbung, ist aber dünn und nur streifenweise verdickt. Das Innere ist weißlich. Fig. 18. Fast 0 — 44,1 (24,8) 29,7 — 25,2 x 14,0. Guatemala. 19. G. Schneider vend. Alta Vera-Paz. (fälschlich 0. J'eriissaci bestimmt). Ein Stück. Es ist auf der 3. und 4. Windung beschädigt und ausgebessert, daher wohl die etwas verengte letzte Windung. Das Stück ist sonst in Färbung und Zeichnung typisch und nicht von einzelnen Revision der Unterfamilie der Ortlialicinen. •_>;d Stücken ans der Misantla-Gegend zn nntersclieiden. Auf der mittleren Partie der letzten Windtinfr ist Band 2 unterbrochen, Hand id durclio-eliend und sehr dunkel o'efärbt vorhanden, Hand d ist heller, aber deutlich abfrefrrenzt bis au die Miinduns'. Mundrand und Gallus sind hell kastanien- braun, letzterer streifenweise verdickt, sonst dünn. Die Siundel ist, ent- siirechend der etwas anormalen Form des Gehäuses, etwas nach auljen gebogen und steht ziemlich schräg zur Achse. Fig. 1 (). (i 'Al — 5 1 ,8 X (-28,4 ) b 1 ,.') — 28,7 x 1 ö,;-}. 20. Ivaidtän Paessler leg. 80. August 1907. San .lose de Guate- mala. Ein Stück mit Tier in Spiritus, wovon wohl die etwas trülie Färbung des Gehäuses stammt. DerNucleus i.st braun, die Grundfarbe gelblich, zuletzt durch Zusanunen- tließen der Streifen streifenweise braun. Die Streifen sind auf dem t.fewinde durchaus typisch zwischen Band 2 und 8 verbreitert, dann werden sie auf der letzten Windung schmal mit den üblichen winkligen Yorsiirüngeu und teilweise rotbrauner Konturierung. In den winkligen Vorsprüngen sind die Bänder 2, 3, 4, besonders die beiden letzteren, schwarzbrann betont, erscheinen also gegliedeit. ünteiliall) Band 4 tritt eine fast ein- farbige bräunliche h'ärbung auf. Der Mundraud ist unfertig, der Callus ist purpurbraun, das Innere ist bläulich weiß mit durchscheinender Zeichnung. Die Spindel steht ziemlich senkrecht und ist etwas gewunden. Figg. 81/32. (PA — 00,4 x (81,8) 40,9 — 80,4 x 21,8. Das Stück ist in der bi'eiten Form dem in P., Tat. 10, Fig. 8, abgebildeten ähnlich. Inwieweit die vnr. irifrada PiLSBRY bezw. O.juinceps var. ß C. et F. in Frage kommen kann, wage ich nicht zu entscheiden. P a n a m ä. 21. H. Rolle vend. Etikette O.princepsvar. crasdiisciiht CROSSE, Hoje, Panama. Drei nicht ganz ausgewachsene, durchaus typische Stücke. Die Bezeichnung var. erassiusrula CROSSE entspricht der var. ß C. et F. und ist daher falsch. Das größte Stück hat folgende Maße: 5'*;4 — 42,5 X (23,8) 29,5 — 24,0 x 15,5. ■? ’Westindien. 22. Koll. SCHOLVIEN. Etikette 0. undntas Brug., Jamaica. Ein Stück, in Form, Skulptur, Färbung und Zeichnung durchaus typisch. Die dunklen Streifen sind sehr regelmäßig und besonders breit in der Mittel- partie, auf der letzten Windung rotbraun konturiert. Der innere Mund- saum ist verhältnismäßig breit purpurbraun gesäumt und ebenso ist der Callus gefärbt. Das Innere ist weiß mit schwach durchscheinender Zeichnung, die Spindel steht ziemlich gerade zur Achse. Von Bändern ist keine Spur vorhanden. Die beiden letzten Windungen erscheinen durch •24 Hermann Strebei. zienilicli regelmäßig verstärkt vortretemle, wenn auch schmale Falten wie gerieft. Der Niicleiis ist braun. Figg. 8, 21. 6Vi — 56,3 x (28,6) 34,7 — .30,0 x 17,2. Der Fundort könnte fi'aglicli erscheinen, doch findet er eine gewisse Bestätigung durch das folgende Stück. 23. Frankfurter Jluseum. .Tamaica, zusammen mit zwei Stücken Z. mnracaibensis, Form jmnuirensis. Ein totes Stück, durchaus typisch, nicht etwa mit Z. undutus zu verwechseln. Fast 6 — 46,0 x (25,8) 3 1 ,6 — 25,7 x 1 6,4. 24. ex Nr. 16747. Vergl. SP., p. 17, Form. F, Taf. III, Fig. 6, angeblich Trinidad. Es ist das größere der beiden 1. c. angeführten Stücke, denn das kleinere gehört zu Z. maracaihensis, Form ferussaci von MARXENS. Das Stück ist 1. c. gut abgebildet; es erinnert in der Zeichnung der letzten M indung au Z. delphinns, hat alter eine andere Form; jene Art Zonen- bildung auf der letzten Windung ist übrigens an sich auch nichts Außer- gewöhnliches. Die erste Windung ist braun abschattiert, der Mundrand ist schmal Itraun bei-audet, der (’allus ist auch braun, aber zum Teil abgesplittert. Das Innere ist weiß mit schwach durchscheinender Zeichnung. Das Stück ist etwas künstlich aufgefrischt, daher ist die Skulptur zum 'Peil weniger scharf ausgeiträgt als beim typischen Z. princeps, aber doch noch stellenweise nachweisbar. PiLSBRY Avill diese Form nicht zu 0. princeps gerechnet wissen, ebensowenig VON MARTENS in M.^, aber unter 0. undaius finde ich sie auch nicht aufgeführt. Die Maße sind: e’A — 52,1 X (27,3) 32,8 — 27,5 x ? Von Bändern ist Band 2 nur auf der 3. — 4. Windung vorhanden, auf der letzten sind Band 3 und 4 etwas gegliedert angedeutet. Auch hierfür kann der angegebene Fundort fraglich erscheinen. 25. Koll. SCHOLVIEN. Etikette der Linnaea 0. undnhis, Trinidad. Das Stück ist verwittert, daher sind von der feineren Skulptur nur noch stellenweise Spirallinien zu erkennen. Die Form nähert sich mehr dem Z. delplnnns, d. h. sie ist etwas gestreckter als Z. princeps, aber doch anders als Z. delphinus ui. Das Gehäuse ist ziemlich festschalig, die ersten iVs Windungen sind scliwai'zbraun abschattiert, die Zeichnung ist die typische des Z. princeps, und die Streifen gehen bis an die Basis. Von den Bändern sind nur nahe der Jlündung Band 2 und 3 etwas unter- brochen, aber nndeutlich betont, Band 4 ist etwas deutliclier durchgeführt, im lunein sind keine Bänder sichtbar. Der Mundrand ist schwarzbraun berandet. ebenso ist der Gallus gefärbt. Die Spindel steht etwas schräg zur Achse und ist in sich ziemlich gerade. Fig. 28. 6V4 — 53,8 x (26,4) 32,6 — 28,7 x 16,2. 26. Ich führe zum Schluß noch ein Stück ohne Fundort aus meiner Kevisioii der Unterfaniilie der Ortlialicinen. ‘2') ehemaligen Sammlung an, weil es fast genau zu dem in SllUTTLEAVoRTII Notit., Tat. 111, Figg. (!, 7, ahgehildeten Stück von O. pritvopit |)aßt, das von Panama stammen soll fi). 64). Auf der letzten Windung ist Band 2 nicht ganz, Hand d und 4 nnunterl)rochen his zur Alündung in Schwaiz- hraiin durchgeführt, im weißen Innei ii dagegen nicht sichtbar. Die Zeichnung ist auf gelblichem Grunde sehr lebhaft und dunkel, die ersten 1 t; AA'iudungen sind dunkelbraun, der Gallus ist dünn und kastanienbraun. Maße; Fast 6 — 46,1 X (25,1 ) 30,8 — 25,6 x 16,0, X. jn'inceps. Form tri/'rafta PiLSBRY. P., I. c. p. llö, Taf. 17, Figg. 10, 11. Ich habe schon bei mehreren Stücken des tyjiischen Z. prinreps darauf hingewiesen, daß wenigstens streckenweise die Bänder 2, 3 und selbst 4 gegliedert bezw. innerhalb der winkligen Vorsprünge der Streifen stärker betont anftreten. Mir liegt kein Stück vor, das, wie die Abbildung zeigt, nur schmale Streifen und dabei von der vorletzten Windung an Band 2 lind 3 regelmäßig gegliedert aufwiese, annähernd käme höchstens das sub Nr. 20 verzeichnete Stück in Betracht, das ich aber, solange nicht reicheres Material von gleicher Beschaffenheit und von demselben Fund- orte vorliegt, nicht als eine abzusondernde Form auffassen möchte. PiLSBRY verweist bei dieser Varietät fraglich auf 0. itrinceps var. ß F. et (t, von dem es heißt: „crassinscula, brevior, sub epidermide satiii-ate luteo-fulvescente minus conspicue strigata, peristoma magis incrassatum. Dirn. 60 x 35 — 32 X 20. San Agustin (Guatemala).“ PiLSBRYs Stück stammt von San Salvador, stimmt aber weder in den Maßen noch in der Zeichnung gut mit CROSSE und FiSCHERs Varietät überein. Z. rrossei VOX MARTEXS. Taf. II, Figg. 19, 20. 11.2, p. 1S3, Taf. 10, Fig. 7. SP., O. obducfus, FormB, p. 34, Taf. III, Fig. 4 b. P., Taf. lG,Fig. 9. 1 0. princeps var. p F. et C., p. 45(1, Taf. 18, Fig. 2c : iniiior, tenuinor, strigis magis numerosis et gracilioribus picta. 45 x 30 — 28 X (17 nach Abbildung). Belize, British Honduras. P., p. IIG, Taf. 17, Fig. 12. Ich habe schon in der Einleitung über diese Form eingehend berichtet, und wenn auch die Identifizierung mit F. et C. var. y fraglich bleibt, so handelt es sich um die Form, die VOX MARTEXS 0. princeps var. crossei genannt haben will. 1. Berl. Mus. Nr. 21849. Die Etikette lautet wie folgt: „0. princeps var. y conf./entssrtcf“, der letztere Name durchstrichen. Später angefügt : „zoniferas var.“ und mit Bleistift : „crossei“. Angeblich CostaricaVAXPATTEX. Zwei Stücke, davon entspricht das eine ziemlich gut in Form. Färbung ‘2(1 Ileimann Strebei. und Zeiclimiiig- dem in Jf.-, Taf. 10, Fi". 7, al)gebildeten, ist aber etwas kleiner nnd offenbar sclilecliter erlialten. (rVs — 51,9 X (26,2) 31,2 — 27,2 x 15,5. Das dabeiliegende Stück kann VON ]\IARTENS für O.zoniferus Strebel gehalten haben, es gehört aber zn Z. delplnnm, Form nehHlosa. 2. Berk ^fns. 0. princeps var. y F. et C., Taf. US, Fig. 20, Fer. 1 14, Figg. 7, 8, Tpiiermann. Mit Bleistift ist dann liinzngefügt: „zoniferm vnr. crossei.“ M'iedernm zwei verschiedene Stücke, von denen das eine durcli- ans dem snb 1 verzeichneten entspricht. Es ist noch schlechter, weil verwittert nnd künstlich anfgefrischt. 6 — 50,2 X (26,1) 31,7 — 27,7 x 16,8. Das zweite Stück gehört zn Z. fi^ivlieri = 0. derepfor PlLSBRY. Ich neige zn der Ansicht, daß mit den beiden vorgehend verzeichneten Kästchen Verwechselungen der Stücke vorgekommen sind, denn V( )N MARTENS kann unmöglich in beiden Fällen zwei ganz verschiedene Stücke für das- selbe gehalten haben. Ich weiß, daß VON MARTENS die Biologin in seinen Mußestunden, nnd zwar in seinem Hanse nnd nicht im Museum, verfaßt hat. Bei dem Hin nnd Her mögen leicht Verwechselnngen vorgekommen sein, besonders solange das Material noch nicht in den Glaskästchen wie .jetzt, sondern in offenen Kästchen lag. 3. Das in SP. ohdiicfits, Form B, genannte Material, von SARG 1874 in Coban, Guatemala, gesammelt (G. SCHNEIDER, als 0. feriissari vend.), bestand aus drei Stücken, von denen nur das große (Taf. III, Fig. 4b) hierher gehört. Es ist sehr gut erhalten, offenbar frisch gesammelt, wenn auch auf der Vorderseite, wie so häutig, sich eine leichte Abrollung der höchsten Wölbung bemerkbar macht. Das Stück entspricht aber in jeder Beziehung jenen beiden Stücken des Berliner Museums, nur ist die Färbung der Zeichnung besonders auf der ganzen Eückseite nicht hell rotbraun, sondein graubraun auf gelblichem Grunde, während sie in der Vorder- ansicht auf dem etwas abgerollten Teil mehr rotbraun erscheint, was also durch die Abrollung bewirkt wird. Der Nucleus ist braun abschattiert. Die Streifen zeigen auf den oberen AVindungen vereinzelt noch eine Ver- breiterung, später sind sie aber ziemlich gleichmäßig schmal und nur an Stelle der Bänder 2, 3 und 4 etwas winklig vorgezogen nnd dort etwas dunkler gefärbt, so daß undeutlich gegliederte Bänder erscheinen. Hier- durch nähert sich dies Stück entschieden mehr der var. y F. et C., wenn auch bei dieser die artikulierten Bänder schärfer ausgeprägt sind. Der Mundrand und der Gallus sind pnrpnrlirann, das Innere ist nur mit einem dünnen weißen Belag versehen, so daß die äußere Zeichnung durchscheint. Die Spindel ist in sich gerade, ziemlich kräftig nnd steht schräg zur Achse. Die Skulptur ist die für Z. p)rinceps typische. Figg. 1 9/20. 6^4 — 57,9 x (28,0) 35,3 — 31 ,3 x 1 7,8. Revision der Unterfamilie der Ortlmlicinen. ‘27 Wenn aucli diese Form in die Gruiipe Z. ^» inreps gehört, so möclite ich schon ans praktisclien (driinden sie lieber wie auch die folgenden als selbständige Form gelten lassen. Z. crossei-fisrhefi n. sp. Tat. I, Fig. 4; Tat. II, Fig. 17. Ein Stuck des Berliner Musenms. Etikette prinreps y durchstrichen und /? angefügt. FO. 18, ‘2 c, San Isidro, Guatemala. ‘2 c ist vergessen in 21) abzuändern, als VON M.VRTENS das var. y durch /i ersetzte. Es ist das Stück, auf das sich VON M.4RTENS in i\I.^, p. 183, bezieht, als er unter den Fundorten von vor. fischeri auch San Isidro anführt. Es ist verständlich, daß VON JlARTENS dies Stück, das übrigens schlecht erhalten ist, zu den beiden Stücken der echten mr. fischeri von El I)e])Oso rechnete, denn die letzte Windung läßt dieselben wolkigen, vorn hell berandeten Streifen und die gegliedert betonten Bänder 2, 3, 4 erkennen. Al)er nun tiltt an diesem Stück die Eigentümlichkeit auf, daß es bis an die letzte Windung genau die Färbung und Zeichnung der i'ar. rrossei zeigt, mit der auch Größe und Form des Gehäuses üherein- stimmen. Nach dem schon in SP. von mir verfolgten Prinzip, solchen Stücken den Namen der Arten zu geben, die in ihnen zngleicli vertreten sind, hal)e ich auch hier den Namen gewählt. Ich halte das deshall) für richtig, weil aller Wahrscheinlichkeit nach bei größerem Material sich solche ilbergänge vorfinden werden, und weil auch vielleicht tatsächlich eine Bastardbildung vorliegt. Fig. 17. (PA — 51,2 X (25,9) 31,3 — 27,1 x 1(1,4. Z. fisclieri VON MARTENS. Taf. I, Fig. 12; Taf. II, Figg. 18, 22/24, 29/30; Taf. III, Figg. 33/34, 37. JI.^, p. ISO, 1S3. Beschreibung und Referenz FC., var. ß, Taf. 18, Fig. 21). Guatemala. El Reposo und San Isidro near Mazatenango (Champion). Die Bezugnahme auf Taf. X, Fig. 7, ist falsch. P., p. llü, rar. deceptor PILSBRY, Taf. 24, Figg. 19 — 24 (nicht Fig. 25). Fig. 20 ist wohl eine alhine Form. SP., p. 34, O.obduduf!, Formt’, Taf. III, Fig. 7 c. PlLSBRY zieht mit Unrecht Form A, 4, und Form B hinzu. Erstere .scheint mir der Ahbildnug nach (das Originalstlick kann ich leider nicht erhalten) wirklich zu Z. obdiictus zu gehören, letztere ist i-ar. crossei VON JL4BTENS (vergl. weiter oben). O. ferussaä VON M.4RTENS. M.^ p. 184, Taf. X, Fig. 8. P., p. 119, Taf. 17, Fig. 17 (schlecht kopiert). 0. isabellina VON MARTENS. M.', p. 190, Taf. I, Fig. 8. P., p. 142, Taf. 31, Fig. (16. 1. ex Kolk SCHOLVIEN, ein Stück leider ohne Etikette bezw. Fund- ort. Es ist. wenn auch kleiner, doch sehr gut zu P., Fig. 27, stimmend. ebenso wie za PiLSBRYs Bescliieihung', wenn icli auch den Hinweis anf 0. oh (hl cf HS nicht nnt, ersehreiben kann, denn nacli den mir Jetzt vorliegenden Stacken diesei’ Form lassen sich beide Arten leicht nnterscheiden. Die Sknlptnr ist schai-f ansgeprägt die des Z. princeps, an den vorliegenden Stücken machen sich Hämmernng und schräge Ennzeln, besonders anf der letzten Windnng vielleicht etwas mein' bemeikbar. Die erste Windang ist kastanienbraan abschattiert, die Grandfarbe ist oben hornfarbig, dann etwas weißlicher, dann zanehraend hell gelbbrann. Die Streifen sind dnnkelbrann weißlich belegt, erscheinen daher granbrann ; sie sind in der Mittelpai'tie znm Teil verbreitert und an Stelle der Bänder winkelig vor- gezogen and nach vorn mehr weißlich berandet; sie setzten sich nicht über Band 4 fort, so daß die Zone am den Nabel ziemlich einfarbig ist. Von der 3. Windang an tritt Band 2 zuerst geschlossen, dann nnter- bi-ochen, d. h. in den winkligen Vorsprüngen dankell)raun betont, auf, das gleiche gilt von Band 3. Band 4 ist wie immer weniger stark ansgeprägt und mehr ans dunkleren und helleren Winkeln zusammengesetzt, nur nahe der Mündung wird es zusammenhängend, Avenn auch Avenig dunkel in Farbe. Auf der letzten Windang ist Band 2 ganz verschAvnnden, nur anfangs noch (hirch dunklere Fäibnng der Avinkligen Vorsprünge der Streifen angedeatet. Der Mnndrand ist schmal berandet und Avie der Gallns pnrpnrbrann. Das Innere ist Aveißlich, etAvas violett angehaucht, mit scliAvach durchscheinender Zeichnung. Die Spindel ist ziemlich dünn und steht etAvas schräg zur Achse. Fig. 30. Fast (PA — 59,3 x (29,2) 37,3 — 31,4 x 19,0. 2. Berl. Museum. El Reposo, Guatemala (^Champion). ZAvei Stücke, Avie sie den Maßen nach in M.^, p. 180, unter ^.sc/«en aufgeführt sind. Die Stücke unterscheiden sich von dem voranfgehenden nur dadurch, daß die Streifen vorn melii- gelblich als Aveißlich berandet sind, und daß die Bänder erst auf der vorletzten und letzten Windung, Avenn auch in der- selben oben angedeuteten Weise, doch Aveit Aveniger stark betont auf- treten. Bei dem Stück Fig. 23 sind im Innern die Bänder deutlich erkennbar, Avie es ja auch bei den Abbildungen in P. zum Teil der Fall ist. An beiden Stücken ist die Spindel kräftiger ausgebildet, Avie es eben- falls bei PiLSBRYs Form der Fall ist. Figg. 18, 22. (PA — 57,8 x (29,8) 37,0 — 31,4 x 18,8. Fig. 23. (PA — (10,0 X (30,5) 37,8 — 32,0 x 18,7. 3. Berl. Museum. Ein Stück ex Kolk THIERMANN zusammen mit Z. crossei. Vergl. oben. Es ist nicht so gut erhalten und etwas künstlich aufgefrischt, gehört aber entschieden hierher. Es zeigt nur auf der letzten Windung die gegliederten, stärker betonten Bänder in der etAvas ver- Avasclienen Zeichnung. 6 — 51,2 X (2(5,6) 32,5 — 28,0 x 1 0,7. Kevisimi der Uiiterfaniilie der ( )rth;diciiien. •2!) 4. Bell. Jluseuiii. 0. ferussaci VON JlAETENS. Zaciiiia, (Biatenuila, SToLL, Biol., Taf. 10, Figg-. 8, 10. Die letztere Figur ist Kopie einer Skizze des lebeiuleii Tieres nach STOLL. Es ist ganz unverkennhar ein unausgewaclisenes Stück des Z.jl'fcheri. Die 1. c. Allbildung läßt nicht die stark nnterbrochenen Bänder (besonders Band .'i) erkennen. Band 2 ist auf der .4. und 4. Windung schon gegliedert vorhanden, dann verschwindet es auf der letzten A\ indung. Sonst verhält sich das Stück ganz typisch. Figg. 24, 20. öVs — 4h,0 x (24,6) 30,1 — 24,6 x \ b,\. Berl.Museiun. Ein Stück iii Farbhulz vonPernambuco. ED.MÖLLEIi. Die Etikette gibt den Namen 0. ohdtictiis SlIUTTLEW., aber es liegt ein kleiner Zettel mit VON MAKTENS’ Handschrift dabei: yprhueps vur. ß F. et C.“ Von diesem Stück gilt das gleiche, was bei dem vorangehenden gesagt ist. Die hellen Säume der Streifen treten weniger deutlich liervor, Avie es stellenweise auch bei den sub 2. verzeichneten Stücken der Fall ist. Fig. 12. Fast 6 — 4r),8 x (25,3) 3 1 ,2 — 25,8 x Di,o. Die beiden snli 4. und 5. verzeichneten Stücke sind nicht von PiLSBRYs Abbildung von 0. ferussaci, Taf. 17, Figg. 14, 15, zu unterscheiden. 6. Berl. Museum. Nr. 8876. 0. fsniieffma VON MaiiTENS. Peru. Mus. Neuchatel. VON TSCHUDI. Zwei unausgeAvachsene Stücke, die zAveifellos hierher gehören. Das eine Stück, Figg. 33/34 a, hat merkAvüidigerAveise einen farblosen Nncleus, das andere nicht, und Band 2 und 3 treten eist auf der 4. M’indung gegliedert auf. Von dem anderen Stück, Fig. 37, gebe ich nur die Vorder- ansicht. Aveil bei ihm Band 2, 3, 4 (erstere beiden von der 3. Windung an) hier fast ununterbi'ochen auftreten, in der Vorderansicht Avei'den dann die Avolkige Zeiclinung und die Bänder durchaus typisch. Das einzige, Avorin diese beiden Stücke von den anderen abziuveichen scheinen, ist, daß das GeAvinde etAvas konischer von der unteren flälfte des Gehäuses absetzt. Während das Stück Fig. 37 mit dem farbigen Nucleus auch dementsprechend braunen Mundrand und Gallus hat, sind diese Partien bei dem Stück Figg. 33/34, dem farblosen Nucleus entsprechend, auch nicht gefärbt. Das unausgeAvachsene Stadium dieser beiden Stücke erlaubt indes, keine ver- allgemeinernde Folgerungen aus diesen AbAveichungen zu ziehen. Die Skulptur ist die typische. Figg. 33;'34. 5 Vs — 37,1 x (20,8) 25,6 — 21,8 x i;{,3. Fig. 37. 578 — 36,5 x (20,5) 25,4 — 2 1,0 x 13,4. Die Abbildungin M. ', Taf. 1 , Fig. 8, ist nicht geraile sehr charakteristisch und in der Kopie in P., Taf. 31, Fig. 66, noch Aveniger. 30 Hermann Strebei. Z. DUtCUlifeVHS tl. SJK Taf. III, Fig. 38. M.-, Taf. 10, Fig. G. Ini Text wird das Stück nickt erwähnt, in der Tafelerkläruiig stellt nur: „O. ]n-i»ceps sinaller specimen witli reduced streaks, Costarica.“ Es ist ein merkwürdiges Htück, das in seiner Form und in der, besonders von der Seite gesehen, etwas eingebogenen Spindel, der Gruppe imJchellus Spix nahe kommt. Es ist aber hornfarbig mit nngefärbtem AMrbel, wird dann etwas liell bräunlich grau, weißlich, auf der letzten AVindnng hell schmutzig isabellfarbig. Es hat mir fleckenartige Beste von schwärzlich braunen Streifen, zumeist dort, wo sonst die Streifen winklig vorsiiringen. Nur im ersten A’iertel der letzten AA'indimg ist ein bis zu Band 3 reichender, nach vorn zackiger Streifen vorhanden. Außerdem sind auf der vorletzten und letzten AVindnng Band fl, 3 und 4 weitläuflg nnd unregelmäßig gegliedert angedeutet, wovon auf dem letzten Drittel der letzten AVindnng außen nur sehr undeutliche Beste sichtbar sind, die sich aber in der Durch- sicht deutlicher erkennen lassen. Es sind hier auch Spuren zu erkennen, daß die dunklen Flecke der Bänder bezw. die dunklere Betonung derselben in den winkligen A^orsprüngen der Streifen nach vorn hell berandet sind. Das Innere ist hell schmutzig violett angehaucht, der Mnndrand ist nicht gefärbt, auch der Gallus nicht. Die weiße Spindel .steht wenig schräg zur Achse, sie ist, von der Seite gesehen, etwas eingebogen, sogar in der Alitte schwach eingeknickt. Unten ist der Gallus etwas plattenartig auf- gelegt, fast, als ob ein Nabelspalt vorhanden wäre. Die Skulptur ist die typische der Z. ^uzuc^w-Gruppe. Fig. 38. 574 - .38,7 x (21,1) 25,5 — flfl,0 x 13,3. Die Abbildung der A’orderseite in AL* 1. c. ist recht gut bis auf die Sjiindel, au der die untere Partie des Gallus sowie die Einknickung sehr übertrieben sind. Ich habe zur Abbildung die Bückseite gewählt und daneben die Spindelpartie noch einmal wiedei-gegeben. Sieht man genau zu, so läßt sich in Färbung und Zeichnung der Typus von Z. ßscheri erkennen, aber die Form des Gehäuses und der Spindel weichen ab. Da ein Fundort gegeben ist, so gebe ich dieser Form lieber einen Namen, es mag sich später bei weiterer Durchforschung des Gebietes ergeben, ob es sich wirklich um eine selbständige Form oder nur um eine abnorme Ausbildung handelt. Z. >1. ,sp. Diese Form unterscheidet sich von Z. princeps nur durch die gestrecktere Form des Gehäuses, während die Skulptur und das System der Zeichnung dieselben sind. Bei letzterer treten ähnliche A'erschiedenheiten auf wie bei Z.princeps, und auch die Bänder sind zuweilen nur durch winklige Revision der Unterfamilie der Orthalicinen, RI VorsRiiiiiffe der Streifen vertieten oder sie sind strerkenweise dnrcligefiiliit oder o'egliedert, aber iinnier mir sehr nndeutlicli. Die Giundfarlte wird aiicli nacli den unteren Windungen zu geltdiclier, der Nuclens ist meist farblos, aber individuell aucli mal liellbrann. Der Mundrand ist schmal dunkelbraun besäumt und ebenso ist der Callus gefärbt. Die Spindel steht etwas schräg zur Achse und ist niehi' weniger kräftig, meistens ein wenig, aber liei einzelnen Formen auch kräftiger gewunden. Diese Form gliedert sich einerseil s innerhalb ein und desselben Fundortes in ver- schiedene Unterfonnen, die ich neben der typischen Form mit heterom. melanochilus und puniilio bezeichne. Dann treten, soweit mir sichere Fundorte vorliegen, je nach dem Fundort zwei verschiedene Tyjien auf, die ich mit Fnterform nebuhsns und vividns bezeichne. M'o keine oder nur unsichere Fundorte vorliegen, werde ich die Stücke in die gut begründeten Gruppen einreihen. Z. (fef/t/iimts. Form nrhti/osiis n. f. Taf. JJI, Figg. R5/R(!, Rll/41, 47, 411/50. SP., p. K), O. 2)rince2>s, Form E, partim. Diese Form zeichnet sich durch einen stärkeren Belag der schwarz- braunen Streifen mit Weiß aus, so daß die Zeichnung etwas ver- schwommen wirkt. 1. Kapt. Eixge leg. Mazatlan. Nr. 14044. Sechs ausgewachsene und viele kleine Stücke, unter letzteren befindet sich nur ein Stück mit bräunlichem Nucleus, sonst ist der Nucleus farblos. Fnter den aus- gewachsenen rechne ich drei zur heterom. pHnnlia und ein zu heterom. mcJanochüus. Fig. 35. ßVr — 49,0 x (04,9) •29,2 — 25,9 x 14,8. „ 3(i. (F/s — 54,4 X (25,2) 30,9 — 27,7 x 15,4. 2. ex Kolk SciIOLYIEX. Mazatlan. Acht znm Teil verwitterte Stücke, von denen drei einen hellbraunen Nucleus haben. Ich wähle zwei der Stücke ihrer besonderen Zeichnung halber zur Abbildung aus. Fig. 39. ßVs — 50,5 X (24,4) 31,2 — 20,1 x 15,(1. ,, 40. ß — 44,9 X (22,(1) 28,0 — 24,(1 x 1 3,4. (l'/r — 48,2 X (24,6) 29,8 — 25,5 x 14,9. öVs — 39,2 X (19,.3) 24,0 — 20,5 x 1 1,2. 3. Rolle vend. als princeps var. crassiiisada. Colinia. Durchaus typisch mit farblosem Wirbel. Fig. 41 . — 52,7 X (25,.S) 30,8 — 26,7 x 1 5,2. 4. SP., p. 16, 0. princeps, Form E, 1, partim. WESSEL vend., ohne Fundort. Zwei Stücke, davon eins mit hellbraunem Nucleus. (F, 8 — 51,4 X (24,7) 31.0 — 25,5 x 14,8. 5. Nr. 15706 aus meiner ehemaligen Sammlung. Etikette Bid. undutus. llernmiin Strcbcl. Millcliniici'ikii. hliii vi'r\vil1(‘rl('s mul vier Sliicko, milur Icl/.tcri'ii eins iiiil Inüiiiiliclioiii Niicluiis. K" « ;■)!,!• X . -50, — 27,0 lü.O. (). (‘X Kuli. SoilS’l'. Klik('tti‘ O. Aina/.oiU'iistruiii. k',iii Sli'u’k niil l'iirlilust‘111 Niicluiis. 17. Fast cYi f)8, 2 x (27, 2«, S • 17,0. 7. ux Kull.Soils'r. Kill Sliick ulmu lOtikottu, (l(‘iA\’ii'b(‘l ist aiisu't'lii'ucheii, (i’A 7)2,;! (2r),o);!i,o 27,2 i:),;i. 8. ux Kull.SClloovilON. Olmu k'tikuttu. Kiii Stück iiiil l'arblosuiii \\'iil)el. (!' s — -18,2 X (2;!,0') ;!0, 1 2r),2 X 1 T), 1 . 0. ux Nr. IbOlO. l'iitur ilt'iu in Vuracru/, am Straiulu fj'urmulunun Mnlurial buliiuiun sieb zwui Stücku, imansgewachsun, diu liiurliur "uliüi'un. \\ irbul farblos. « — .•>8, 7) ( 1 0,8) 2;i,0 — 20,7) 1 1 ,7). 10. llui l. Miisumn, ux Nr.2 18-10, /iisainniun mit Z.imssci VON iM.UiTlCNS. Costarica. \’.\N r.VI’’l'KN. NiicUms farblos, (!•’« — 7)0,7 (2;i.l!'l28,;! — 2ä,7)X I 1. IvOIiliE vuml. mit talsubur Ktikettu zoitijenta STIiKHEb. Misantla. -lO/.bO. t; Vi 7) 1 ,1 X (2;!,0) 20,0 — 25,7) 1 -l,!!. |)as Stück ist fast iduntiscli mit dum voran: diu \'urbruitui nno' dur Struifun auf, sie wurden schmal und zuif>:un nur an Stulle di'r lüindui' 2 und ;> winkli.o'e Vorsprün^'e. .-Viif dem letzten Ibittel dur lutztmi W'indnn”' vursidiwimbm die Struifun fast S'anz, und anljer drei dnnkulbrannun Varicus sind nur üanz scbwacliu Andeut nn«:un von Hand 2, ;>, -1 vorhanden. I!ui dum Uurlinur Stüid< setzt sich die Verbreiterunf>' dur Struifun noch idwas über dit' vorletzte \\'induno: fort, und die Bänder 2 und ;> sind durch eine leichte dunklere Butonnn" innerhalb der winklis'en Vorsiaäinu'u etwas dentliclnn- markiert ; dann tritt auf dum letzten Viertel dt‘r letzten Windung dasselbe auf, wie bei dem Ifoi.l.Ksehen Stück <>eschildert wurde. Mir scheinen beide Stücke, die etwas abweichend vom normalen 'l'vpiis dur Form »efniAwns sind, von dem gleichen Fundort zu stammen; welcher Fundort das ist, muß dahiug:estellt bleiben, denn die K’obbEsche Ktikettu ist falsch, und bei dem Berliner Stück könnte auch eine Ver- wechslnnf»' der Kästen vorlies'en, denn die Ktikettu paßt zu dem dabei- liefj'unden Stück Z. criK^^ei und nicht zu diesem. Form lU’hntosiis lirfcroni. im’/ 1 ,G x l ] ,8. 2. Umläufe ded. Zusammen mit den vielen schon in der Einleitung erwähnten Arten von Trinidad, unter denen Z. zoniferns, Form naesiofes, am stärksten vertreten war. Ein junges, durchaus typisches Stink, das vielleicht zn der Unterform pnmilio gehören kann. öVa — 33,G X (17,5) 21,0 — 18,3 x 10;u 3. Nr. 5687. Ein altes Stück unserer Sammlung, bei dem zwei Etiketten liegen, eine in einer unbekannten Originalhandschrift, B. undafus DAM.. St. Domingo, die andere, von Mnsenmsbeamten geschriebene, B. undatus BRUG., Mexiko. 5^4 — 38,0 X (20,4) 25,0 — -21,3 x 12,5. Z. (Ieli>hhnts, Form iiitermcfJhfs n.f. Taf. XVI, Fig. 254/255. Berl. Museum. In einer Schachtel liegen zwei Stücke mit zwei Zetteln, von denen der eine, zonifeiKs var. crossei, von VOX MARTENS’ Handschrift, der andere, 0. imdafus BllUG., angeblich Costarica, Nr. 21848, VAX PATTEN angibt. Das eine Stück ist ein typischav Z. maracaihensis iw.jcanaicemis 3* Hermami Strebel. 3G PiLSBRY, das andere ist ein ganz abweichendes Stück, das icli liier beschreibe und neu benenne. Beide Zettel sind verkehrt. Die schmälere Form des Gehäuses mit dem verhältnismäßig höheren Gewinde als bei Z. pyinn‘i)s, und der diesem gleichen Sknliitnr und ähn- lichen Zeichnung lassen das Stück zu Z. delijhimis stellen. Auch der schwache Glanz, der luaune Nucleus, der schmale iiurimrbraune Mundsaum und der ebenso gefärbte Callas, sowie die ziemlich senkrechte Spindel stimmen mit Z. delpliinus überein. Abweichend sind 1. die bedeutendere Größe, 2. die weißliche Grundfarbe, die nicht so starke Verbreiterung der Streifen zwischen Band 2 und H, die aber ebenfalls nach oben und unten gegabelt sind; nahe, der Mündung werden sie aber ebenfalls schmäler. Die Färbung der Streifen ist graubraun mit schwacher, schmaler Konturierung in Eotbraun. Abweichend ist feiner, von der vorletzten Windung beginnend, ein etwas stärkeres Betonen der Bänder 2, 3, 4, besonders 3 und 4, innerhalb der winkligen Vorsprünge der Streifen, Baud 4 ist sogar auf dem letzten Drittel der letzten Windung außer der Betonung noch in graubrauner Färbung durchgefühi’t. In dem weißlichen, glänzenden Innern markieren sich die Varixstreifen und besonders die Bänder 3 und 4 in lelihaft kastanienbrauner Färbung, die Avie außen stärkere Betonung an den Kreuzungsstellen der Streifen zeigen. Es mag sein, daß die Abweichung in dem Erscheinen der Streifen auch im Innern, an dem etwas dünn- schaligeren Gehäuse liegt. 6V2 - 59,8 X (27,3) 32,7 — 29,1) x 16,7. Ob mit diesen beiden Stücken eine Verwechslung vorgekonnnen ist, muß ich dahinge.stellt sein lassen. M’enu für die hier beschriebene Form der Fundort Costarica verständlich ist, so ist dies weniger der Fall bei dem Z. maracuihensis var. jimaicensis. Beide Stücke sind frisch und gut erhalten. Z. rivhaydsoni u. sp. Taf. IV, Figg. 60/62. Gehäuse ziemlich festschalig, oval-konisch, mattglänzend, mit 5 bis 6'/i mäßig gewölbten A'indungen, deren letzte in der idealen Achse etwas niedriger als das Gewinde ist, und die sich etAvas geAvölbter vom GeAvinde abhebt. Der Wirbel ist nicht dunkel, etAvas gelblich, dann geht die Grnnd- faiFe durch Aveißlich allmählich zu gelblich über, nahe der Mündung Avird sie fast orangefarbig. Die Zeichnung besteht aus anfangs braunen, mehr und mehr mit Weiß belegten und daher nebelartigeu Streifen, ganz ähnlich Avie bei Z. delphinus, Form nehdosiis, aber es fehlt hier die aus breiten Streifen gebildete Mittelzone. Die Streifen sind nur an Stelle der Bänder unregelmäßig Avellig vorgezogen, unterhalb der Stelle von Baud 4 bleibt Revision lier Unterfamilie der ('Irtlmlicinen. 37 eine einfarl)ige Zone. Der Ärnndraiul ist .sclinial i>nri)nrl)rann berandet, lind der scliarf alis-egrenzte ( 'alias hat dieselbe Fai-be. Das Innere, ist bei zwei Stücken weiß, mit scbwacli dnrcbscbeinender Zeicliming', bei einem mit deutlicher durchscheinender Zeichnnn»-. Ks ist nur ein riickständio-er Varixstreit'en vorhanden. Die Skiiliitiir ist die typische des Z. prinrejis. Fig. tiO. () Vi — 4-t, l X (•_) 1 ,7) 26, S — 23,2 x 12,2. „ 61. Reichlich 6 — 47,0 x (23,3) 27,6 — 25,3 x ,, 62. 6^8 — 46,6 X (2 1 ,7) 26,7 — 23,3 x ] 2,S. Das letzte Stück hat ein etwas höheres (tewinde, und die letzte ■Windnno: setzt sich wenig-er gewölbt vom Dewinde ab, es nähert sich daher in der Form mehr dem Z. delphinus, Form nehulosns, heterom. piimilio, der aber in der Zeichnung und der etwas gewundenen Siiindel abweiclit. Die Stücke gehören dem Beidiner Museum und lagen bei einem als 0. ponderosxis bestimmten Stück. Fundort Tejiic, N.-W. -Mexiko. W. Richabdson. Z. seferfits h. sjt. Taf. IV, Figg. 54, 53, 63. Das Gehäuse ist ziemlich festschalig, im ganzen weniger oval konisch als Z. delplümis, das Gewinde ist etwas niedriger, und die letzte M’indung verbreitert sich etwas mehr. Die Skulptur ist die typische. Die Grund- farbe ist auch nach nuten zunehmend gelblich. Die Zeichnung hat Ähn- lichkeit mit der von Z. crossei insofern, als auf der letzten ‘Windung nur anfangs noch eine Verbreiterung der Streifen zwisclien Band 2 und 3 statt- findet, dann werden die Streifen gleichmäßig schmal und nur an Stelle der Bänder 2, 3, 4 winklig vorspringend. Anfangs findet auch noch eine etwas stärkere Betonung .der Bänder 2, 3, 4 statt, später nicht mehr. Der Nncleus ist farblos, der Mundrancl und der Gallus sind auch voll- ständig nngefäibt. Das Innere ist weißlich belegt, nahe dem Mundrande etwas verdickt und leicht schmutzig rosa angehaucht, sonst scheint die Zeichnung durch. Die Spindel ist weiß, wenig stark und etwas eingebogen; sie steht etwas schräg zur Achse. 1. Ein Stück aus dem Berliner Museum, Nr. 25568, mit Etikette des ülalak. Tauschvereins. 0. nndafiis BEUG. Trinidad. Ein Zettel von VON Martens’ Handschrift besagt: ,.princeps rar. y F. et C. Taf. 18, Fig.2c.“ Esist aber weder diese Varietät noch etwa Z. crossei VON i\lARTEN.S, die in jeder Beziehung abweichen. Figg. 54, 58. 6'/« — 50,5 x (25,1) 32,3 — 28,2 x 17,0. 2. Nr. 15916. Vergl. SP., p. 34. 0. ohductus, Form B, Taf. 111, B’ig. 4a (exkl. 4 b). Coban, Guatemala. SARG leg., zusammen mit crossef 3. 38 ITerinann Strehel. Die Stücke siiul niiausgewaclisen, eiitspreclieii aber durchaus dem voran- gehenden. Fig. 63. Fast 5% — 38,7 x (20,4) 25,0 — 2 1 ,5 x 1 2,8. 578 — 20,6 X (15,5) 18,7 — 16,1 x 9/;. Z. eleffftna EOLLE einend. Strebel. Taf. I\7 Figg. 64/67. Nachi'ichtsbl. 1895, Vol. 27, p. 131. 0. princeps var. degans VON MARTENS in M.^ Supplem, p. 029, Tat'. 44, Fig. 15. P., XII, p. 117; XI’V, p. 104; Taf. 24, Fig. 12. ?P., p. 117, pirinccps var. deeepior. Form perlonga, Taf. 24, Fig. 25. ROLLEs kurze, nocli dazu niclit ganz zutreffende Notiz über diese neu von ilim aufgestellte Art wird von VON MARTENS auch nicht weiter ergänzt, als daß er sie eine „only attenuated variety of 0. princeps^^ nennt. Ich halte sie höchstens meinem Z. delphinns näherstehend, aber doch für eine gute Art, die ich daher neu beschreibe. Gehäuse festschalig, breit spindelförmig, mit kürzerer letzter Windung, als das Gewinde ist. Die G'/s — 7 Windungen sind etwas schräg aufgerollt, mittelmäßig gewölbt, und die letzte ist bei dem größten Stück stumpf, bei den minder großen zunehmend deutlicher in der Mittelhöhe gekielt. Es ist matt glänzend, deutlich fein gestreift, an der Naht etwas schärfer fein gefaltet, sonst mit der typischen feineren Spiralskulptur von Z.princeps. Der Wirbel ist farblos; auf die hornfarbigen ersten 2V2 Windungen folgt eine weißliche Grundfarbe, die dann nach den untersten W'indungen mehr gelblich wird. Die dunkelbraunen, etwas weißlich belegten Streifen fließen ähnlich wie bei Z. delphiniis zwischen den Stellen von Band 2 und 3 zusammen, um sich dann nach unten zu wieder zu gabeln. Unterhalb der Stelle von Band 4 ist eine fast einfarbige Zone. Die Bänder werden mm durch die winkligen Vorsprünge der Streifen markiert. Vor Wachstums- abschlüssen pflegt sich eine Zone zu befinden, auf der die Streifen aus- setzen. Der Mundrand ist innen ziemlich breit rosa ausfließend berandet. Der Callus ist farblos bis rosafarbig, besonders nach unten zu, das Innere ist weiß belegt, mit schwach durchscheinender Zeichnung. Die Spindel ist weiß, ziemlich kräftig und mehr weniger gewunden ; sie steht ziemlich schräg zur Achse. Fundort: Colima. Ich habe oben als fragliches Synonym PiLSBRYs Form angegeben, die er bei 0. lyrinceps var. dereptor von Panama aufführt. Beschreibung und Abbildung lassen sich recht gut anpassen, letzterer fehlen allerdings die stumpfe Kante der letzten Windung und die wenig gewölbten Windungen. Der Fundort würde sich ganz gut angliedern Revision iler Unterfamilie iler Ortlialicinen. ;U) Idsseii, denn manche der Foiinen von der Westseite Mexikos driiifren Ins narli Centralainerika vor. 1. Das von VON ]\IARTE.N!S ;il)o-el>ildete sogenannte typisclie Stiick zeigt an der Spindel in der Mittcdliijhe eine scliwacdie Fnrclie, die aber liei den anderen Stücken nicht vorlianden ist. Die Afaße sind nrsiiriinglich mit ()‘2,0 X ‘2S,r) — 28,0x14,0 angegeben. Meine iilaße dieses Ilerliner Stückes sind folgende: ca. ß'A — ()1,() X (2(),()) ;J0,0 — 20,4, 14,1. 2. Rolle vend. Vier Stücke, von denen das größte an der Mündung niclit ganz vollständig, daher ergänzt ist; es ist zum Teil mit einer ocker- haltigen Erde, bedeckt. Fig. 65. 6 Vs — 62.8 x (08,2) 84,8 — 80,0 x 16,6. Figg. 66/67. 6*/. - 58,7 x (25,8) 81,6 — 27,0 x I4,4. 6 'A — 56,2 < (27,0) 81 ,8 — 28,2 x 14,8. O'U 40,2 X (24,6) 27,0 — 26,4 x 1.4,4. Zwei weitere, etwas verkalkte Stücke, denen daher die gelbliche Futicula fehlt, waren wohl deswegen und wegen ihres holten Gewindes dhlongus bestimmt, denn alles, was ein so liohes Gewinde hat, pÜegt diesen Namen zu bekommen ; sie gehöreti aber hierher. Das große, etwas miß- gebildete Stück mit der sehr stark verdickten Sitindel bilde ich ab. Fig. 64. 7 — 62,0 x (25,6) 80,4 — 27,7 x 1 4,0. 6% — 55,2 X (25.1) 20,0 — 25,5 x 18,7. Z. HoItiHs Rolle einend. Strebel. Taf. V, Figg. 68/60. Naclirichtsbl. 1S95, Vol. 27, p. 131. 0. zoniferus vor. nobilis VON M.VRTEXS in M.’, p. 629, Taf. 44, Fig. IG. P., p. 118, und XIV, p. 164, Taf. 24, Fig. 14. Auch hierfür ist die kurze Notiz ROLLEs ungenügend und ziim Teil nnriclitig. Er sagt davon zusammenfassend nur, daß sie sich zu 0. zoni- ferits wie eJegans zu 0. princejjs verhält. VON MARTENS beschreibt sie auch nicht und nennt sie ebenfalls nur „an attenuated variety otO.zuni- fenis“, was ich ebensowenig zugeben kann. Ich halte die Form für eine gute Art und beschreibe sie neu. Gehäuse, Form der Windungen, Skulptur und Form der Mündung und Spindel sind genau wie bei Z. elegans, nur Färbung und Zeichnung weichen ab und das Gehäuse ist kleiner. Die ersten 2V..> Windungen sind erst purpurschwarz, dann heller abschattiert. Darauf tritt eine isabellfaibige, nur wenig dunkler werdende Grundfaibe auf. Die Zeichnung besteht aus schmalen, bräunlichgrauen Streifen, die sich nur wenig von der Grundfarbe abheben, und die sich häufig, besonders auf den beiden letzten Windungen, miteinander verzweigen, ohne mit- 40 4leniiaim Strebei. einander zu verselnnelzen. Bei dem kleineren Stück sind Band 8 und 4 aut der letzten Windung-, wenn auch nicht stark, doch dentlich markiert, l)ei dem größeren weniger dentlich, aber bei beiden ist die Zone zwischen Band 3 und 4 etwas dunkler gefärbt; auch hier tiitt unterhalb Band 4 eine ziemlich gleichmäßig gefärbte Zone auf. Die Varixstreifen sind schwarz, der Mundrand ist mittelmäßig breit, purimrschwarz ausfließend gesäumt, und der scharf abgegrenzte Callus zeigt dieselbe Färbung. Das innere ist weiß, violett angehaucht, mit gar nicht oder schwach durch- scheinender Zeichnung, aber deutlicher durchscheinenden Yarixstreifen. Fundort: Colima. Die EOLLEschen Maße sind: 59,0x 29,0 — 28,0x 16,0. 1. Das Berliner Stück, dessen Spindel etwas weniger ausgebogen ist, als die Zeichnung 1. c. es zeigt, hat folgende Maße (der Wirbel ist ausgebrochen) : ?. Fast 7 — 59,0 x (26,2) 31,1 — 28,3 x 15,2. 2. Bolle vend. Ein Stück ; auch an diesem ist der Nucleus aus- gebrochen. Figg. 68/69. (JVs — 53,6 x (24,2) 28,3 — 26,4 x 12,6. An diesem Stück ist die Spindel gewundener als an dem Berliner Stück. Z. noffilis. Form paUlda u. f. Taf. V, Figg. 70/71. t <). colimensis n. sp.? ROLLE 1. c. p. 131. P., p. 118. „Differt ab Orth, princeps testa solidiore, columella multo iiiagis coiitorta. 58,0 X 30,0 — 28,0 x 1 5,0. Eine zwischen O. princeps und O. ferussaci stehende Form, von der leider nur tot gesammelte Exemplare vorliegen. Sie scheint mir spezifisch verschieden.“ Das mir vorliegende Stück gehört dem SENCKENBERGschen Museum in Frankfurt a. M. und ist 0. colimensis, Colima, bezeichnet. Weder das Berliner Museum noch wir be.sitzen diese Form, die ich als Varietät zu Z. nohüis stellen muß. Da würde der Name colimensis schlecht passen, da der Z. nuhilis auch von Colima stammt. Die Form muß sowieso neu beschrieben werden, da EOLLEs Angaben weder genügend noch ganz zutreffend sind. Das Gehäuse zeigt denselben Aufbau und die gleiche Form der Windungen und der Mündung wie Z. nohilis, es ist nur größer und ein wenig breiter im Verhältnis zur Höhe. Auch die Skulptur und das System der Zeichnung sind dieselben, nur die Spindel steht etwas senkrechter und ist nur wenig gewunden. Die Grundfarbe an diesem scheinbar ziemlich frischen Stück ist weißlich, nur zwischen Band 2 und 3 befindet sich eine hell graubräunliche Zone, die nicht ganz bis an Stelle von Band 3 reicht, dann eine ebensolche Zone, die den Zwischenraum zwischen Band 3 und 4 Revision iler Unterfaniilie der Ortlialicinen. n jiiisfiillt. Die Streifen sind ancli liell brilnnliclipfran, vereinzelt sicli ver- zweigend nnd an Stelle der nielit markierten Dänder winkli«- vorgezeo'mi. Die etwas schwärzlieli g-i-men, scliinalen Varixstreifen sind si’ind'i’ann hesäiiint. Der Virbel ist farblos, nnr gelblieli, der Mnndrand ist imrimr- biann, volett anstließend nnd ziendich breit, der Calliis ist dünn, streifig nnd kastanieid)i-ann, das Innere ist weiß, mit scliwacli diirdi- selieinender Zeiclinnng. Figg. 70/71. (iVs — 50, '2 x 3‘2,8 — ‘29, (! x ir),7. z. II. sji. Taf. YI, Figg. 92/94, 9(). Gehäuse festschalig, oval-spindelförmig, matt glänzend, mit ß'A — 0% wenig gewölbten Windungen, deren letzte in der Mittelliölie stumpfkantig, bei jüngeren Stücken deutlicher kantig ist. Die Grundfarbe ist weißlich, nach den unteren Windungen zu gelblich werdend, die Spitze ist gelbliche)-, der Nucleus ungefärbt. Die Zeichnung besteht aus schwarzbiaunen, etwas rotbi-aun bei-änderten Sti-eifen, die auf den oberen Windungen ziemlich senkrecht, auf der letzten AVindung bis zur Stelle des Band 3 sehr schräg nach vorn gerichtet verlaufen, dann wieder zum normalen A'erlauf zurück- kehren. Sie sind auf den mittlei-en Windungen meistens nach oben gegabelt, und dazwischen gehen meistens noch kurze Striche von der Naht ab. Auf der letzten AVindung setzen die Gabelungen nach oben häufige)- aus, unterhalb Band 3, oder erst unterhalb Band 4 treten wieder die Gabelungen in zwei oder mehr Abzweigungen auf, die dann bis zur Basis gehen, wenn sie hier auch meistens schwächer in der Färbung werden. Bänder sind nicht vorhanden, auch keine A’aiices. Der Mundrand ist innen bald schmal, bald breiter schwarzbraun bis heller braunviolett ausfließend berandet, der Callus ist kastanienbraun und nicht sehr dick. Das Innere ist weiß mit durchscheinender Zeichnung. Die Spindel steht wenig schräg zur Achse und ist bald kaum, bald stärker gewunden. Die feinere Skulptui- ist die des Z. princeps, die Falten sind an der Naht schäi-fer ausgeprägt, im weiteren A’ei-laufe treten auf der letzten AA’indung in ziemlich regel- mäßigen Zwischenräumen einzelne der feinen Falten deutlicher hei'vor, so daß hier das Gehäuse ein gerieftes Aussehen erhält. Figg. 9‘2/93. ß’A - 53,0 x (24,8) 29,3 — 2G,1 x 13,4. „ 94, 96. fF/s — 49,7 x (23,7) 27,5 — 24,2 x 12,6. ßVs — 45,0 X (23,0) 26,6 — 23,3 x 12,4. Im ganzen sieben Stücke, mit Etikette von ROLLE. 0. lividus VON AlAETENS. Colima, eine Bestimmung, die falsch ist. Diese Foiin steht dem Z. elegans sehr nahe. 1-2 Ilennaiin Strebe). Z. (/luifiga, Foiiii turrita n. /. Taf. V, Fi». 78. Klteiifalls von EOLLE niiter flein Coliina- Material, aber 0. longus bestiiiinit. Ein Stück, das sicli von den vorangelienden nur durch das liühe.re Gewinde und das Felden der stuniiifen Kante nntersclieidet. Der M'irbel zei»t die ersten 1 ‘/o Windungen schwarzbrann abscliattiert gefärltt, was bei den vorangehenden Stücken nicht der Fall ist. Das Stück ist außen etwas verwittert bezw. abgerollt, so daß von der feineren Skulptur nur noch stellenweise etwas zn erkennen ist. Ich vermute fast, daß in diesem Stück die ausgewachsene Form der Art gegeben ist, so daß nur den nicht ausgewachsenen die mehr weniger sichtbare Kantung der letzten tt'indung znkommt, aber da es sich mir um ein Stück handelt, so ist vor dei’ Hand nicht zn entscheiden, ob es sich hier um eine individuelle oder um eine lokale Abweichung handelt, so mag es denn vorläufig für sich bleiben. Z. longxs hat eine andere Form des Gehäuses und eine ver- schiedene Färbung und Zeichnung. ß — 51),8 X (27,8) 82,8 — 28,ß x 15, 8. Z. /ii'Ols SHUTTLEtVORTH. Taf. V, Figg. 72/78. Vergl. Shuttleworth, Notit. g. 64, Taf. III, Fig. s. P., p. 118, Taf. 23, Fig. 15. Das Gehäuse ist dem vorigen in der Form ähnlich, aber da das Stück nicht ganz ausgewachsen, ist es auf der letzten Windung in der Mittelhühe schärfer kantig und im ganzen kleiner und dünnschaliger. Die Skulptur ist die des Z. princeps. Es erinnert oberflächlich an die kleinere Form von Z. feriissad VON MARTENS bezw. maracaibensis, hat aber ein höheres Gewinde. Die Grundfarbe ist weißlich, die ersten zwei Windungen sind erst braunschwarz, dann braun abschattiert. Die Zeichnung besteht aus braunen Streifen, die in der Mittelzone breit, nach oben und nach unten gegabelt sind, vereinzelt auch nicht gegabelt. Sie stehen nicht so schräg wie bei der vorigen Art, und die Gabelung Avird unterhalb Band 8 schwächer in Farbe und hört bei Band I auf; nahe der Mündung sind nur ziemlich schmale Streifen vorhanden. Auf der letzten Windung ist Band 8 stellenweise durchgeführt und Band 4 gegliedert, d. h. an den Streifen stärker betont, und um den Nabel läuft eine graubraune Zone, die im Innern kastanienbraun erscheint. Der Mundrand ist schmal schwarz- brann berandet, der Gallus ist kastanienbraun und nicht sehr stark, das Innere ist weiß mit lebhaft durchscheinender Zeichnung. Die Skulptur ist die typische des Z.prinaps. Die Spindel steht wenig schräg zur Achse. 5 'A — 80,0 X (19,0) 21,8 — 19,2 x 15,8. Das Stück ist von Coban, Guatemala, und mit Etikette von Kevision der Untcrfainilie dev Urtlialicinen. G. Schneider in Basel, 0. feruss«ci, versehen, welche BcstiinmnnR- l)e,. d’af. VI, Fii^g. 97/!)8. Diese Art stellt im allgemeinen Typus zwiselien Z. iMphinns, Form vividus, und Z. eJefjans, sie hat mit beiden Älinlkdikeit in der Färbung und Zeirlinung, hat ein verhältnismäijig höheres (lewinde als Z. delißh/nits und ein nicht ganz so hohes Gewinde als ausgewachsene Stiitdce von Z. elef/aiis, die letzte Windung ist undeutlich stumptkantig, was bei ersterer Art nicht, hei letzterer Art deutlicher der Fall ist. Besondere Merkmale sind folgende: Die Grundfarbe ist olien etwas i'ütlich hoi’nfarbig und wird nach den unteren Windungen zunehmend hräiinlich gelb. Die erste Windung ist juirpurschwarz, braun abschattiei t, die Streifen sind braunschwarz, etwas lielegt, und erscheinen daher dunkel hräunlich grau; sie sind ab und zu rötlich besäumt. Auf der letzten Windung erscheint Band H undeutlich und stellenweise diircligefiihrt. Band 4 ist nur nahe der Mündung undeutlich sichtbar, und die Streifen setzten sich unterhalb derselben noch abgeschwächt fort. Der Mundrand ist außen schmal, innen breit ausfließend purpurschwarz gesäumt, von gleicher Farbe ist der scharf abgegrenzte Gallus. Das Innere ist bläulich weiß mit schwach durchscheinender Zeichnung. Die Spindel steht schräg zur Achse und erscheint gerade, wenn sie auch, von der Seite gesehen, etwas gewunden ist. Das Stück ist von Dr. HACKER aus Tepic per Post eingeschickt, es hatte noch den mit Borke verklebten häutigen Deckel. Das Tiei- streckte sich in warmem AVasser wieder aus, wurde dann getötet und harrt dei' weiteren Untersuchung. (■>'/.. — 00,2 X (■2G,-2) ;H,7 — 2S,‘2 x 15,2. Z. tejficeihsis. Form roffel n. /. Taf. YI, Figg. !)5, 99/100. Diese Form ist der typischen Art in Färbung und Zeichnung sehr älndich, nur daß bei dei' letzteren die Zonenbildung durch breite Streifen in der Mittelpartie deutlicher und von der vorletzten Windung an diuch- geführt ist. Der wesentlichste Unterschied besteht in dem rascher Breiter- werden und den etwas flacheren Windungen, deren letzte deutlicher, wenn auch stumpfkantig gekielt ist. Es ist sehr fraglich, ob selbst das grüßte der Stücke ausgewachsen ist, wodurch die Kielung modifiziert werden könnte, was vielleicht gar nicht oder weniger der Fall bei den folgenden Charakteren wäre. Die erste AA'indung ist purpurschwarz, die folgende braun abschattiert, der Mundrand ist Iteiderseits schmal purpurschwarz berandet, und von gleicher Farbe ist der Gallus, der aber nicht so scharf 4G Ilermaim Streljel. abgegrenzt und an der Außenseite noch etwas ausfließend ist. Das Innere, ist Idäulicli weißlich mit etwas deutlicher, durchscheinender Zeiehuuug. Die Spindel steht senkrecht und ist etwas verdickt. Die drei Stücke sind von KOLLE verkauft mit Etikette 0. pyime^is v(ir. crnssiuscnla E. et 0. Colima. Figg. 99/ 1 00. 0 — 5 1 ,3 x (25,7) 30,0 — 2ß,0 x 1 5,2. 0 74 — 4(1,7 X (25,9) 29,1 — 24,2 x 14,7. Eig. 95. 5 % — 37,7 x (2 1 ,7) 25,2 — 20,(1 x ] 2,2. Das SENCKENBEKGsche IMuseum besitzt ein Stück der gleichen .\rt aus derselben Bezugsquelle. (i 74. 4(1,1 X (24,1) 28,(1 — 23,7 x 13,8. Z. mülh'fi ti. sj}. Vergl. O. Zebra. 0. E. MÜLLER in SP., p. ‘24, Taf. 11, Fig. ‘ZU. PlLSMRY, p. 108, stellt diese Form fraglich zu Z. imdatus var. jamiticensis, wohin sie schon der gewundenen Spindel und der Zeichnung nach nicht gehören kann, abgesehen von der getürmten Form. Sie gehört offenbar zu der Fauna der Westseite ilexikos, und ihr wird wohl von den beiden 1. c. erwähnten Zetteln derjenige „Blazatlan“ zufallen. Sie gehört der engeren Gruppe Z. elegans, nohilin, quagga an und kommt dem Z. nolnUs, Form indlida, am nächsten. Ich brauche der 1. c. gegebenen Beschreibung nichts hinzuzufügen. Die Maße sind: Fast 7 — 57,0 x (25,7) 30,0 — 26,8 x 13,9. Da die mit dem Namen zehra, MÜLLER, belegte Art nicht mehr feststellbar ist und daher aus der Nomenklatur fortbleiben soll, so gebe ich dieser Form den Namen MÜLLERS. Ich bin noch heute der Ansicht, daß diese Form fraglich als gute Art bezeichnet werden kann. Die Fauna des Westabhanges der Mexikanischen Ivordillere bietet eine solche Fülle von zum Teil sich nahestehenden Formen, daß nur eine sehr gründliche, von Kennern ausgeführte Durchforschung des ganzen Gebietes Klarheit schaffen kann, wie die verschiedenen Arten zu trennen sind. Z. pUshnji n. f. Taf. VI, Figg. 83/88, 90/91. Vergl. 0. indchellus var. protofyjms partim. P, p. 137, Taf. ‘2S, Figg. 34—35. Ich setze hier an das Ende der Z. qn'inceqjs -Jxeihe diese Lokalform von Z. 2]rince2)s, die richtiger hinter den echten Z. 2)rince2}s einzureihen wäre, da sie mit diesen die größte Ähnlichkeit hat, und da ich schon bei einigen Nummern derselben auf stellenweise Ähnlichkeiten mit dieser Lükalform hingewiesen habe. PiLSBRY hat dem Z. 2iidchellns eine var. Kevi.sion der Uiiterfaiiiilie der Ortlialioiiicn. 47 inolotypus ang-ereilit, p. 137, und sribt dazu Taf. 28 die Aldiilduugeii Fifi'g. 30— 37, die uiir iiaelr dem vorlieg'eiideu Jlaterial zwei verscliiedene Funiien zu sein sclieinen. Für die Fiog-, 34, 35, die der liier vorliegenden Form auch seine)' Bescln-eibung narb zu entsiu'ecbeu sclieinen, f>ibt er Bai'celüiia in Venezuela als llei'kunft, an; meine Stücke stammen, soweit der Fimdoi't ganz sicher ist, von Bai'ainiuilla (^t'idumbien). Danach müßte ich die Form eher nennen, aber unter den von PlLSIiRY abgebildeteii andei'en Stücken, Figg. 30 — 30 und besondei's Fig. 31 und 30, betinden sich Foi'inen, die ich allerdings dem Z. puIclicUus zuweise)) möchte, und für die ich daher lieber PlLSBRYs Bezeich))U)ig prototi/pus a))we)ide)i will, den)) sie zeige)) immerhin, we)iigste)is i)) de)) mir vorliegenden Stücke)i, die llauptmerkmale vo)i Z. piilclieUus, )iänilich die feinen, dichter gedi'iuigtoi St)'eifen, die weißen Bhiden u)id die mehr weniger eingebogene Siii))del. Die mii' in )nehre)en gleichartige)) Stücke)) vo)liegende Form geholt dui'ch Form des Gehäuses, Skuljitnr, Fäi’bung, System der Zeichnung und Mündungspartie zu den echten Z. princeps-¥m\w\\. Der Vii'bel ist teils fai'blos, teils mit bi aun abschattierter ei'ster Vindiing; in der Zeichnung machen sich folgende Aliweichungen als diii'chgehend bemeikbar. Band 3 wird schon auf dei' voiletzteii Vindiing oberhalb der Naht sichtbar und setzt sich dann bis zur Mündung, nur ab und zu unterbrochen, fort, abei' das dasselbe nach unten begrenzende schmale weiße Band erscheint nur auf etwa der ei'sten Hälfte der letzten Windung, zuweilen sogai' liiei' etwas undeutlich und mehr durch die Unteiiirechiing dei' Streifen ei'keiinbai'; seil)' selten setzt es sich bis zui' i\ründung fort. Der liaiini zwischen Band 3 und 4 ist meist nur dui'ch kiii'ze Sti'eiten odei' Flecke aiisgetüllt. Band 4 besteht meistens nur aus Flecken, seltener ei'keiint man noch in ihnen die winkligen Vorsprünge der Streifen. Darauf folgt eine iiiii' selten noch dui'ch ausfließende Streifen untei'brochene Zone- dei' Griindfaibe, auf der zuweilen noch, wenn auch undeutlich, Band 5 aufti'itt, das bei .iungen Stücken deutliche)' ist. Der Mundrand ist schmal schwai'zbi'aiin liei'andet, dei' Gallus ist fai'blos bis hellbi’auii, nach innen zu heller werdend. Das Innere ist weiß mit lebhaft durchscheinender Zeichiiiing. 1. Holle vend. Costa -Rica. Drei Stücke, von denen zwei jung sind. Figg. 87, 88. 5 'A — 42,4 x (2 1,2) 25,2 — 23,0 x 13,2. 2. Kolk 0. SEttPER. Etikette : ^e&ruLMÜLLEE. Sombrana bei Baran- (piilla an der Mündung des Magdaleiieiistroms, WALLIS leg. Fünf Stücke. Fig. 83. 5% — 43,2 x (23,0) 28,() — 25,8 x 14,8. „ 84. 5 % — 4 1 ,8 X (-23, .5) 28,0 — 25,4 x 1 4,0. 3. Kolk (). Semper. Bai'aiKpiilla. Genei'al Nolcken leg. Di'ci Stücke, durchaus entsprechend. 4. Ni'. 15700 aus meiiier ehemaligen Sammlung. Chonchomayo, oberes Pein. Acht Stücke. 48 Hermann Strebei. Fig. 85. 5% — 40,8 x (-22,0) 2(5,9 — 23,(5 x 13,(5. „ 90. SVs — 39,0 X (21,(5) 27,2 — 24,0 X 14,1. „ 8(5. 5 % — 38,0 X (2 1 ,5) 2(5, (5 — 23,4 x 1 3,7. „ 91. 5'/» — 28,4 X (1(5,4) 20,0 — 17,(5 X 10,(5. 5. Küll. SCHOLVIEX. Ohne Etikette. Scliade, daß von diesen fünf Stüc-ken, unter denen sich zwei Stücke heterom. meJanochihis befinden, kein Fundort angegeben ist. Die drei mit Zeichnung versehenen Stücke sind durchaus typiscli. 6. Umläufe ded. Trinidad. Ein junges Stück. Z, heterom. nielftiiochiftis. Taf. VI, Fig. 89. Die beiden vorstellend suV) 5. erwälinten Stücke dieser Form ent- sprechen in der Form des Gehäuses genau den vorangehenden mit Zeiclinung verselienen Stücken, so daß sie olnie Frage zusammengeliüren. Sie haben Band 3, 4 scbarf allgegrenzt und dunkelbraun, Band 2 an einem der Stücke auf der letzten Windung schwach angedeutet, Band 5 an beiden Stücken schwach in Farbe. Das andere abgebildete Stück zeigt nahe der Mündung unterhalb Band 3 die schmale helle Binde schwach, aber doch deutlich. Der Nucleus ist dunkel, der Mundrand ist schmal schwarzbraun berandet, und der Callns ist farblos, nur oben leicht hellbraun getont. Fig. 89. b'U — 30,8 X (18,4) 22,4 — 19,3 x 11,9. ö'A — 31,9 X (18,8) 23,4 — 19,8 x 12,0. Gruppe Z. firidHS. Diese Gruppe zeichnet sich vor den Formen der Z. jir/iiceiis-Gruppe dadurch aus, daß die B indungen, besonders die letzte, schräger verlaufen, so daß der Mundrand, die Mündung und ebenso die Spindel schräger zur Achse stehen und daß der obere Teil der letzteren weiter zurückliegt. Bei jüngeren Stücken sind diese Charaktere etwas weniger deutlich entwickelt. In SP. habe ich bei der Beschreibung der Art p. 29 diese Charakteie nicht genannt und die Spindel sogar fälschlich mit wenig schräg zur Achse stehend geschildert, auch in der Abbildung, Taf. XI, Fig. 18, fälsch gezeichnet, wenn auch gerade das ausgewählte Stück eine etwas weniger schräg stehende Spindel hat. Sonst sind daselbst Färbung und Zeichnung wie auch die Skulptur, die übrigens der des Z.princeps entspricht, richtig geschildert. Z. UvUtos VOX Martexs. Taf. VII, Figg. 101 10(5. SP., p. 29, Taf. XI, Fig. 18. M.=,i).lS0, 18ß,Taf 10, Figg.l 1, 1 1 a. P., i).124, Taf 19, Figg.lS, 19. 1. Beil. Iduseum. Uhde leg. Vulkan -Torullo, Michoacan. Der 1. c. abgebildete Typus, dessen Maße folgende sind: a) 7 — 78,7 X (3(5,7; 45,0 — 43,5 x 23,2. Eevisiou der Unterfamilie der Ortlialicinen. 40 b) Drei weitere Stücke. Etikette imr ÜHDE, Miclioacan. Das eine dieser Stücke zeigt nur die erste Windung braun al)scliattiert, und ist ini ganzen etwas lieller gefärbt; auf der 0. und 4. Windung ist Hand 1 deutlich, wenn aucli etwas nnterbioclien vorhanden, was liei keinem der sonst mir vorliegenden Stücke der Fall ist, so daß es hierin dem Z. zoniferus entsiiriclit, aber sonst ist es in der Zeiclinnng typiscli. Band ß ist l)ei allen anderen Stücken auf der letzten Windung fast immer streckenweise dentlich ausgeprägt, Band 2 und 4 selten und nur nahe der Mündung und nndentlich. Das hier hei'vorgehobene Stück (das erste der lilaßliste ) zeigt nur eine undeut- liche Spur von Band 2, 3 nahe der Mündung, aber deutlicher im Innern. Fig. 101. Fast ß‘/o — (i2,8 x (31,1) 38,0 — 35, ß x 10,8. „ (DA — ()8,5 X (3-2_(;) 3t.i^s — 3(1,2 x 20,5. Figg. 102/103. „ ßVs — ()2,8 x (30,4) 35,5 — 32,5 x 1 7,5. Das letzte Stück ist das in SP. abgebildete, es ist verhältnismäßig schmal. Das Band 3 ist in jener Abbildung zu stark hervorgehobeu, auch die Zeichnung der Streifen ist wenig charakteristisch, und, wie schon gesagt, ist die Spindel zu senkrecht gezeichnet. c) Zwei weitere kleine Stücke, ebenfalls ÜHDE, Michoacan, bezeichnet. Das kleinere derselben hat auch nur eine braune erste W'indung. Es ist dies wie die nachfolgenden eine kleine Form. Fig. lOß. Fast ß — 48,5 x (25,0) 30,1 — 27,7 x 15,5. (i _ 44^(! X (22, ß) 2(1,0 — 24,(1 x I3,ß. 2. Berl. Museum. Ein Stück. Etikette ß«/. uuifrtfHs, Mexiko, DAVID, hinzngefügt: 0 Uvidus. Es ist durchaus typisch. (1 'A ~ 52,(1 X (2ß,.')) 31,1 28,7 x 1 5,8. 3. Alte Sammlung Nr. 5(185. B. zehra. Mexiko. Zwei durchaus typische Stücke. (P/s — 58,2 X (20,3) 33,7 — 31,(1 x l7,ß. (P/s — 52,3 X (27,0) 31,4 - 20,2 x lß,3. 4. Berl. Museum. DuNKEEsche Sammlung. Etikette Bit/, zehni. Bio Tapia, in der Ebene zwischen Puerto Dibuc und Tricuta, 12 Jleilen von Bio Haclia. Tetens. Ein Stück, das nur, außer der schmalen Foi in, darin abweicht, daß das ei’.ste Drittel der letzten Windung rvieder die breiten und unten gegabelten Streifen der jmncej^s-Zeichnung aufweist; dann rvird die Zeichnung wieder typisch, Avie auch die obere dunkle Färbung, Mundrand und Gallus typisch sind. Die ziemlich starke Spindel ist unten noch braun gefärbt. Es sind etwas mehr Varixstreifen als sonst vorhanden. Figg. 104/105. (DA — 50,4 x (27,8) 34,2 — 31,0 x lß,0. Die in SP., p. 30, Tat. IV, Figg. ß, 0, als Form C angeführten beiden Stücke gehören nicht hierher, sondern zu Z. zonifeiiis. Sie sind in P. noch unter C. Uvidus aufgeführt. 50 Hermann Strebei. Z. huvkvrl n. sp. Taf. Yll, Fiog:. IO4V2, 107, 100/111. ; Gehäuse ziemlicli festsclialig', oval mit ziemlich hohem konischen j (xewinde. Die Giniulfarbe ist gelhhrann, oben heller, nach den unteren Windungen zu mehr wenige)' dunklei' werdend, nnd da die Zeichnnng ver- ! hältnismäßig wenige)' hervoi'ti'itt, so macht diis Außere im ganzen einen j diisteien Plindinck. Die erste ^^'indllng ist schwarzbraun. Nach den | 2'/i — 2'/., Embi-yonalwindiingen beginnt die Zeichnnng, die ans schmalen, ’ erst biannen, dann dunklei en bis schwai'zbi'aiinen Streifen besteht, die znm ■ Teil rotbraun bei'andet sind, nnd die im weiteren Vei'lanfe zwischen den i Stellen von Ikind 2 nnd 3 bis 4 ab nnd zn in etwas Vn'eitei'e Streifen znsammentließen nnd an Stelle dieser Dändei' meistens mein' wellig als j winklig ansbiegen. Unterhalb Hand 4 ist eine einfarbige Zone. Veieinzelte ! schwai'zbranne Vaiixstreifen ti'eten anf, an denen sich nach riickwäi'ts i immer eine Zone anschließt, anf der die Stieifen znsammenfließen. Der ' ]\Iundi':ind ist innen breit pnrpnrschwai'z anstließend gesäumt, nnd von gleicher Farbe ist dei scharf abgegrenzte Callns. Das Innei'e ist weiß, etwas violett, bei dem dunkleren Stück Fig. 100/1 10 mehr bläulich ange- haucht mit schwach dni'chscheinender Zeichnnng. Die Spindel ist ziemlich kräftig nnd steht etwas schräg zni' Achse. Die Sknlptnr ist die typische des Z. prim-eps, an der Naht ist die Faltung ziemlich scharf ans- gepi'ägt. Die fünf Stücke sind von Hei in Di'. PAUL HACKER bei Tepic, West- küste von Älexiko, gesammelt nnd kamen, allei'dings mit dem üblichen häutigen Deckel vei'sehen, der noch Iteste von Banmi'inde enthält, pei' Postpaket lebend hiei' an. Das Tier streckte sich in waiinem ^\'assel' noch ans; es war im ganzen sehr hellfarbig, wni'de dann in Foi'inol nnd späte)' in Spi)'itns gelegt, wo es der U)itersnchnng ha)')t. Figg. 100/110. 7 — ()•>,() (30, -2) 37,(1 — 31,7 x is,3. (GA — 01,0 (20,(1) 37,7 — 31,5 x 10,2. Fig. 111. (1% — 50,3 (28, S) 34,(1 — 3 1 ,4 x 1 c^o. Das letztere Stuck ist das heller gefärbte, das mittlere Stück steht in de)' Fä)'bn)ig zwischen beide)). Vo)) de)i beide)) jungen Stücke)) hat das größere einen ))))gefä)'bte)) Wi)'bel, aber die diniklo'e Zeichnnng begi))))t scho)) anfznt)'ete)i, wälnend das klei))e)'e Stück den dunklen ’SWi'bel, aber die helleren Streife)) des Stückes Fig. 1 1 1 zeigt. Fig. 107. 5% — 41,0 X (23,0) 27,0 — 24,(1 x u,0. „ 1 04 'A. 5 'A — 3(1,7 X ( 1 7,0) 24,5 — 20,7 x 1 ] ,7. Diese A)'t ist dem Z. lividus i)) der Zeichnn)ig' älnilich, weicht aber in de)' ganzen Färbung ab. Revision der Unterfanulie der Ortluiliciuen. T)! Z. harlti’i'i, lieferom. jcaiifhuti. Taf. VII, Fi^etido-lon(jtis zn gehören, denn die mir vorliegenden Stücke des Jlerliner iMnseiims von Venta de Zopilote führe ich weiter unten an, und das größere Stück soll nicht vorhanden sein. i 2. Ich füge hier die beiden in Yeracrnz gefundenen und in SP. nnter Z. limlus, Form C, anfgeführten Stücke an, die nach genanem Vergleich entschieden hierher gehören, trotzdem das große Stück durch seine abnorme Dröße nnd die Mißbihlnng an der Itasis der letzten AVindnng scheinbar etwas anderes ist. SIV, Taf. IV, IDg. 9. 7 — 77,5 x (35,3) 42,7 — 42,8 x 21 ,3. „ „ „ „ 6. 6^8 — 55,7 X (28,6) 34,4 — 30,0 X 17,2. Z. xoiii/'erns. Form major h. /'. Taf. VIII, Figg. 116, 117, 124/126. 1. SP., p. 29, Taf. 1, Fig. 7 b. Ich führe dies Stück gesondert an, weil ein sehr ähnliches Stück im llerliner Mnsenm liegt, das von einem anderen Fundorte ist, wenn mein Stück auch ans derselben Quelle wie die tyi)ischen Stücke stammt, womit freilich nicht gesagt ist, daß es damit zusammen gefunden wurde. Diese Stücke nähern sich in der etwas lebhafteren Färbung der Zeichnnng nnd in der auch auf der letzten AA'indnng vorherrschenden Verbreiterung der Streifen zwischen Band 2 nnd 3 sein- der folgenden Form, die aber kleiner nnd noch lebhafter gefärbt ist nnd auch ans einer anderen Gegend stammt. Figg. 1 1 6,T 1 7. 67s — 60,2 x (29,2) 37,2 — 33,5 x 1 9,3. 2. Bell. Alnsenm. 0. zonifertts, Chilpancingo, Staat Gneirero. H.H.Sjiith. Ein großes, ein ganz junges Stück. Die Foi'in ist etwas breitei'. Figg. 1 24 1 25. 6' , 8 — 60,7 x (30,8) 38,3 — 35,2 x 20,0. Fig. 126. 5 — 28,1 x.(l(j,5) 20,0— 17,4 x 10,5. Z. Form furhfons h. /'. Taf. Vlll, Figg. 120 123, 127; Taf. IX, Figg. 128 129. ?1’., Taf. 23, Fig. 10; V Fig. 12. M.^, Taf. 10, Fig. 12. 1. ATni Polle erhielt unser Mnsenm 14 Stücke, ilie aller Wahr- scheinlichkeit nach vom Sammler IIÜGE, nnd zwar ans dem Staate Oaxaca, Revision der Unterfiiniilie der Ortlialicinen. stiUiinieii. Sie weiclieii vom Typus in der leliliafteii Färbimg der Zeiclumno- ab, die. bi’aiiiiseliwarz, vielt'aeb mit Hrauurot. kontiiriert ist, und zwar besonders l)reit an den breiten Streifen der Zone zwisclien Band '1 und .‘5, die dadniTli liei den meisten Stiicken si(di auf der letzten Windnn.o; dunkler abliebt. Kein Stuck zei!) f>eprii<2:t ist, eine hellere Zone. Der IMundrand ist scdnnal kastaniinihrann liesänint, anüen mehr hrannscliwarz, und der Callns ist farhlos oder teil- weise hellhrännlieh. Das Innere ist weißlich helegt mit diirehseheinender Zeichnnng. 1. Berl. Jlnsenm. Koll. DUNKER. ß«/. »jnZotas wr., Bahia (llESCKE). Figg. 14S/149. 5% -- 41,-2 x (-21,!)) 27,5 — 24,0 x id^s. 2. Nr. 15441. Brasilien. Drei junge Stücke. Fig. 159. 5 — 25,0 x (14,7) 18,2 — 15,8 x „ 160. 5 —2.8,6 X (14,0) 16,9 — 14.6 X ();2. 5 Vs — 26,8 X (15,0) 18,1 — 15,8 x <),.3. 8. Das SENCKENBERGsche Jlnseum besitzt folgende, den vorstehenden genau entsprechende Stücke, die leider alle jung sind, a) Etikette 0. puJrhelhis, Brasilien. Ein Stück, h) Etikette Bul. rugicollis, Nen-(4ranada. Plin Stück, c) Etikette 0. undatus jnv., Venezuela. Zwei Stücke. 4. Unter dem mehrfach erwähnten UMLAUFFsclien iMaterial von Trinidad befanden sich auch sieben Stücke, die, alle vom gleichen Typus, den sub 1. und 2. verzeichneten Stücken entsprechen. Die Verschleppung kann vom Amazonenstrom oder vom Orinoco, nach den Idnndorten des Pb-ankfurter IMuseums auch von Venezuela oder Columbien ans stattgefunden haben, wenn die Art nicht schon vor der Abtrennung der Insel vom PVst- lande dort vertreten war. Pbg. 157. ö'V — 40,8 X (-21,8) 27,2 - 25,6 x 15,1. „ 152. 5V8 — 31,7 X (17,2) 21, 8— 19,1 X 11,7. „ 158. 4% —21,7 X (1.3,2) 16,8— 13,7 X 8,6. Gruppe Z. mavs. Z. iiiars Pfr. Taf. XI, Figg. 168/178, 175. Pfeiffer, Monogr. Helle. VI, p. 202. Proceed. Z. S., London, 1861, p. 25, Tiif. 2, Fig. 8. P., p. 143, Taf. 53, Fig. 42. 0. ponderosus. SP., p. 35, Taf. VII, Figg. 1, 5—8. M.^ p. 181, 190, Taf. 11, Figg. 10, 10a. 0. decolor PiLSBRY nec Strebel. P., p. 131, Taf. 54, Figg. 43— 47. O. decolor, Form C. SP., p. 38, Taf. I, Fig. 5. O. tnelanochilus VOX M.VRTEXS partim, nec VALENC. M.^, p. 190, Taf. 1 1, Figg. 7, 7 a. Mit Bezug auf das Verhältnis dieser Art zu den von mir in SP. auf- gestellten 0. ponderoms und decolc/r habe ich mich in der Einleitung aus- gesprochen. Die in SP. gegebene Besclireibnng für 0. ponderosus kann danach für Z. mars bestehen bleiben, nur wäre noch folgendes hinzuzn- fügen. Die Art zeichnet sich durch kräftige Schale aus, es treten in der Form zwei Typen auf, wie sie durch die Pbgg. 168. 175 gekenu- Hermann Streliel. I liO zeichnet werden, näinlicli eine lireitere, gleichmäßiger nach nuten zuneliinende lind eine scliniälere Form, deren letzte Windung sich im Verhältnis weniger verbreitert. Immer aber nehmen am (iewinde die Windungen rascher an Breite zu als hei der Z. Uvidus-Grü\ipe, und die größte Breite der Windung ist mehr nach oben gerückt, hline scharfe Trennung der beiden oben angedeuteten Tyiien der Form läßt sich aber nicht durchführen. Die Zeicliniing zeigt den Typus des Z. prinreps, nur ist durchweg die Neigung vorhanden, daß die Zeichnung auf der letzten Windung .sich dahin ver- ändert. daß die Streifen das Zickzackartige oder Gewellte verlieren und einfach werden, weitläufiger stehen oder ganz aiifliören. Die Bänder pflegen auf den letzten Windungen deutlicher hervorzutreten, die dunkle Färbung des^^flrbels erstreckt sich von 1 '/■, — 2V2 A\’indungen, und über ^'arixstreifen, Mundrand und Gallus ist das Nähere in SP. gesagt. Die Spindel steht bald gerader, bald schräger zur Achse, auch ist sie mehr weniger verdickt, und zwar besonders in der unteren Hälfte, wodurch sie mehr weniger deutlich in der Mitte durch eine schräge Furche geteilt erscheint, ein Umstand, der PFEIFFER veranlaßt hat, die Art in die Gattung Corona zu stellen, in die .sie aber nicht hineingehört. Die Spindel ist meistens unten dunkelbraun gefärbt, sie kann aber auch weiter hinauf an ihrer Außen- seite dunkel gefärbt sein, so daß nur innen ein schmaler weißer Hand bleibt. Das Innere ist immer rein weiß, mit mehr weniger deutlich durchscheinenden Varixstreifen. Die Skulptur ist die des Z. princeps, nur ins Grobe über- tragen. Die letzte M'indung erscheint meist etwas weitläufig gerieft und an der Naht scharf und dichter gefaltet, auch ist die Naht meistens mit einer schmalen helleren Zone berandet Die Art hat auch ihre heterom. melanochüus mit Übergängen zu der typischen Form. 1. Koll.SOHST, vonMazatlan, drei Stücke vom Typus der Figg. 172, 169. 2. Kolk 0. Semper, von Manzanillo, H. JÜRGENSEX leg. Ein defektes Stück vom Typus der Fig. 172. 3. Bolle vend. Colima. 15 Stücke vom Typus der Figg. 169, 172, von denen ich nur der Vollständigkeit halber ein junges Stück abbilde. Fig. 1 70. 53/4 - 49,0 X (27,3) 32,2 — 28,2 x 1 6,3. 4. Berl. Museum. 0. ponderosiis, Dos Arroyos, 25 miles NE. of Acapulco. H. H. Smith. Zwei Stücke, die zusammen mit acht Stücken des Z. miles mihi liegen. Fig. 1 72. 6 V2 — 62,9 x (32,7) 39,0 — 33,2 x 1 7,5. 5. ex Kolk GODEFFROY, Nr. 14765. 0. mars Pfr., Mexiko. Ein Stück, das sich fast mit dem PFElFFERschen Typus deckt und nur etwas weniger lebhaft gefärbte Zeichnung hat. Fig. 169. 7 — 72,0 X (31, 9) 4 1,4 — 36,1 x 19,9. 6. Berk Museum. Kolk Paetel. Mexiko. 0. ponderosus. Zwei typische Stücke, sehr ähnlich dem vorangehenden Stück. Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. (il 7. Vier Stücke von eiiringende Streifen bat, dann hört die Zeiclinnng auf, und anf der isabell- farbigen, ins Zimtfarbige übergebenden Drnndfarbe sind die Bänder 2, 3, 4 scliwacli angedeutet. Man kann das Stück auch als eine var. den^typiscben Formen anreilien, denen es in allen übrigen Cbarakteren gleicht; in der Form entspricht es der Fig. 172. G'A — 65,9 X (33,2) 39,8 - 33,5 x 18,7. 4. Das in SP., p. 36, als imuleroms, Form B, anfgeführte, etwas abnorme Stück ist auch eine Üliergangsform, das der Fig. 163 ähnlich ist und nur ein kürzeres Gewinde hat. Fig. 174. 59,1 X (30,.3) 37,3 — 33,8 x 17,1. Z. niai-s. Form decofor Strebel. Taf. XI, Fig. 167. SJ’., p. 37, Taf. VI 1, Figg. 2-4. Ich muß diese Form vorläufig abgesondert halten, die wahrscheinlich mehr durch die Abbildungen, welche Färbnng und Zeichnung nicht charakteristisch wiedergegeben haben, von PiLSBKY verkannt ist, so daß er unter diesem Namen, wie schon in der Einleitung ausgeführt wurde, eins der Typen von Z. mars vorführt. Diese Form zeichnet sich durch das Fehlen breiter Streifen und die fahle, brännlichgraue Färbnng der Zeichnung auf weißem Grunde aus, nur nahe der IMündung wird der Grund leicht bräunlich. Ich habe unter dem mir vorliegenden großen Material des typischen Z. mars keine ähnlich abweichende Stücke gefunden. Leider ist die Herkunft sehr unsicher. 1. Das 1. c. beschriebene Stück Al, Taf. YII, Fig. 2, zu dem ich nur noch ergänzend bemerken muß, daß auf der WESSELschen Etikette ursprünglich Bitl. undatus, Costa Eica, stand, dann ist mit Bleistift mars dazugeschrieben. 2. Dies 1. c. unter A 2 erwähnte Stück hat leider keinen Fundort. Es weicht von dem vorangehenden nur durch die Größe ab. Fig. 167. 6% — 70,0 x (34,6) 42,2 — 35,9 x 19,6. 3. Die 1. c. unter Form B beschriebenen und Taf. VII, Fig. 3, 4, abgebildeten, im übrigen unansgewachsenen Stücke. Revision der rnterfaniilie der Ortlmlicinen. fi:5 Z. Hluleainis VO\ ^fARTENS. Taf. X, Fig?. 158, IGl Ki’i. VON .Martens hat in p. ISh, diese Form als Varietät dem ver- meintlichen Z. livens angegliedert, wohl weil ich das betrel'femie Sti'ie.k in SP., p. 8'J, ihr diese Art gehalten, heschriehen und auf Taf. XJ, Fig. 11), ahgehildet habe. Fr hat die Abweichung von Z. livens SlIUTTEEWoRTlI wohl erkannt, aber nach meine)' Auffassung gehöi t sie ehei’ in die Z. mars- Gi'uppe, denn sie hat die ähnliche. Aid des Anfbaus und auch das System der Fäi'biing und Zeichnung, nur ins Kleine nbeitiagen. PlLSBRY leiht sie als vai'. dem O. longns an, woiin ich ihm nicht zustimmen kann, wenigstens nicht nach meiner auf PfeiefeRs Typus gegi ündeten Auffassung dieser Art. Ich lasse deshalb diese Foiin als Alt für sich bestehen. Leider .sind die i\Iehrzahl der wenigen mir vorliegenden Stücke in schlechtem Zustande, doch zeigen sie übereinstimmend die t'haraktere des typischen sub 1. aufgeführten Stückes. Die Form ist, wie gesagt, die des Z. mars, insofern auch die gröllere Wölbung etwas oberhalb der Xaht der letzten Windung liegt; nur ist das. Gewinde höher im Verhältnis zur letzten Windung. Das System der Zeichnung ist sehr ähnlich, auch hier verschwinden die Streifen im letzten Drittel der letzten M'indung, in welchem dann die Bänder 2, 8, 4 teils gegliedert, teils durchgeführt hervortreten. Auf der vorletzten und den ersten -ja der letzten Windung treten die Bänder gegliedert auf, indem sie in den winkligen Verbreiterungen der Streifen stark betont sind. Am Wirbel ist nur die erste Windung dnnkelbrann abschattiert. Die Varix- streifen sind schmal schwärzlich, nach hinten mit einer ziemlich breiten blaugrauen Zone besäumt, ganz wie bei Z. mars. Der Mnndsanm innen, das Innere, der Gallus und die Spindel verhalten sich ganz wie bei Z. mars. 1. Beil. Museum. ITlDE. Michoacan. SP., Taf. XI, Fig. 19. Das Stück ist, wie dort erwähnt, abgekocht, und die Spindel ist ausgebrochen. 6% — 54,1 X (-25,7) 29,8 - 25,0 x ? 2. Ein gleiches Stück aus unserer Sammlung, leider ohne Etikette. Fig. 158. 7 — 54,7 x (2(1,7) 30,5 — 25,7 x 14,8. 3. Koll. (). Semper. Acapulco. Hellwege, Xovember 1878. Ein großes, leider verwittertes Stück, das nur kaum noch die Zeichnung erkennen läßt, aber unstreitig hierher gehört. Figg. 1(11/1(12. 7 V4 — ß5,tl x(-_). Taf. XII, Figg. 183/184, 186/189. Gehäuse festschalig, oval-konisch bis oval-spindelförmig. Am ziemlich schmal-konischen Gewinde sind die Windungen schwach gewölbt, die letzte ist nach unten etwas sackartig erweiteil, besonders deutlich bei den größeren Stücken. Der Wirbel ist ziemlich spitz, auf 1 — 1 '/v Windungen Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 65 scliwai'zbrauii abschattiert. Die ersten Windungen sind Inirnfarbig, dann tritt eine weißliclie Grundfarbe auf, die auf der vorletzten und letzten Windung zunehmend gelbbraun mit zuweilen grauem Anduge wird. Die Zeichnung ist auf den obei’en Windungen die des Z. 2irinceps, d. h. es sind breitere, nach oben gegabelte Sti-eifen vorhanden, die noch einiger- maßen lebhaft braun gefärbt sind; si»äter wird diese Zeichnung, welche die Streifen auf der letzten Windung auch nach unten gegabelt zeigt, sehr verschwommen, doch erkennt man noch eine Konturierung der Streifen mit Rotbraun. Bald auf der ganzen, bald nur auf einem Teil der letzten Windung hören die Streifen ganz auf, und anstatt ihrer treten die Bänder 2, 3, 4 mehr weniger dentlicli hervor, Band 5 erkennt man als dunklere Zone um das Spindelende heium. Die Yarixstreifen sind schmal, schwärzlich, nach rückwärts nicht mit der blaugi'anen Zone besäumt wie bei Z. niars. Der Mundrand ist innen sehr breit purpui'schwarz aus- tiießend besäumt, und eine gleiche Farbe hat der Gallus. Das Innere ist bläulich weiß mit lebhaft durchscheinenden breiten, ausßießenden Streifen. Die Spindel verhält sich ähnlich wie bei Z. mtrs, doch ist sie meistens nicht so stark verdickt. Die Skulptur ist dieselbe. VON JlARTENS führt diese Art in M.“ unter 0. pmulerosus auf, und Taf. 1 1 , Fig. !), soll ein Stück von dem unten verzeichneten Fundorte darstellen, das, wenn es nicht verzeichnet ist, sich nicht unter den mir vorliegenden acht Stücken befindet. Die Art unterscheidet sich im Aufbau der Windungen und in der Zeichnung leicht von Z. mars. Sie gehört wohl in die Gruppe, doch steht sie etwa in der Mitte zwischen Z. mars und meiner Z. s2)hinx~Gvu])\^e, von der sie sich aber auch im Aufbau und in der Zeichnung unterscheidet. Auch in dieser Art tritt neben dem schmalen ein etwas breiterer Typus wie bei Z. mars und auch eine Zwergform auf (Fig. 188). Fig. 188. 6^8 — 46,9 x (‘23,7) 27,1 — 23,9 x 13,4. Fa.st 6 'A — 54,9 x (28,5) 33,2 — 28,9 x 15,6. „ 6 'A — 57,8 X (-28,0) 33,3 — 29,2 x | .ö,7. „ 6 Va — 63,0 X (32,6) 38,2 — 33,2 x 1 8,5. „ 187. 6% — 57,9 X (28,0) 33,2 — 29,2 x 1 8,0. „ 1 86. 6% — 70,8 X (32,8) 39,3 — 35,2 x i <),5. „ 189. 7V4 — 69,4 X (31, 7) 36,7 — 33,5 X 18,5. Figg. 183/184. 6V8 — 62,5 x (31,3) 37,7 — 31,4 x 17,8. Fundort: Dos Arroyos, 25 miles NE. of Acapulco. II. H. SMITH leg. Gruppe Z. mars-Iit-iflus. Hierunter fasse ich eine Formenreihe zusammen, die durch Ver- mittlung des Z. Jiackeri mihi und Z. miles die Z. wiars- Gruppe mit der Hermann Strebei. fll! Z. Uvidiis -Gvui)pe ineinander überführen. Die Form de.s Gehäuses ist inelir die zusaininengerollte der ersteren Gruppe, bezw. der Mündungs- absclinitt steht niclit so schräg zur Aclise, und die Spindel ist, von der Seite gesehen, niclit so eingebogen wie die der Z. Gruppe. Eins der hierher gehörigen Stücke habe ich in SP., p. 31, mit 0. lividus-princeps bezeichnet, da in der Tat die Zeichnung auch an Z. princeps erinnert, aber das gleiche gilt auch von Z. mars, und dieser Gruppe steht sie doch durch die Zeichnung des Z. miles näher. Die Skulptur ist dieselbe ver- gröberte des Z. mars, die ja aber in ihrem Z. princeps für alle bisher behandelten Gruppen dieselbe ist. Die scharfe Faltung an der Xalit ist ja auch ein allgemeines Merkmal, das ebenso Avie die feinere Spiralskulptur immer nur mehr Avenigei’ deutlich ausgeprägt ist. Die Formen gehören eben zu denjenigen, die man nicht recht unterzubringen weiß, und stellen doch im Grunde verscliiedene Typen dar. Z. sphiujr n. sp. Taf. XII, Figg. 181, 185. SP., 0. lividus-prhieeps, p. 31, Taf. I, Fig.fi. Gehäuse festschalig, oval-konisch, ziemlich glanzlos. Grundfarbe oben Aveißlich, dann gelblicher Averdend, erste Windung braunschAvarz abschattiert. Die Zeichnung besteht aus braunen, vielfach rot konturierten Streifen, die auf der letzten M’indung mehr in Dunkelbraungrau über- gehen. Sie sind meistens nach oben und unten gegabelt, und meistens an Stelle der Bänder Avinklig vorspringend, streckeinveise zAvischen Baud 2 und 3 stark verbreitert, aber auch zwischendurch Avieder schmäler. Nahe der Mündung und um die Basis hören die Streifen auf, und es treten dort dann die Bänder 2, 3, 4 mehr Aveniger deutlich hervor, die nach rückAvärts sich nur ab und zu und sehr undeutlich durch stärkere Betonung in den Vorsprüngen der Streifen kenntlich machen, und ZAvar meist nur Band 3. BrannscliAvarze, schmale Varixstreifen treten vereinzelt auf, der Mundrand dagegen ist innen breit purpursclnvarz, bi’aun ausfließend berandet; die- selbe dunkle Färbung hat der Callus. Das Innere ist AA'eiß mit deutlichen breiten, braunen, grau ausfließenden Varixstreifen. Die Spindel ist Aveiß mit bi’aunem unteren Ende; sie steht senkrecht oder etwas schräg zur Achse und ist, Avenn verdickt Avie bei dem sub 1. verzeichnet en Stück, Avie die von Z. mars beschaffen, sonst unten nicht so deutlich abgestutzt. 1. Berl. Museum. 0.ponderosusvar.,l!Q\)ic,. ßlCHARDSON. Ein Stück. Figg. 181, 185. ß'Vs — 62,0 x (31,7) 37,7 — 32,7 x 18,8. 2. Nr. 15032, das in SP. als litddus-princq)s angeführte und auf Taf. I, Fig. 6, abgebildete Stück aus der WESSELschen Sammlung. West-Mexiko. ßV» — 64,2 X (32,2) 40,7 — 34,6 x 19,7. Revision der Unterfamilie der Ortlialicinen. 67 8. Koll. SCHOLVIEN. Ohne Etikette. Ein Stück, (iurchans dem Sill) 1. verzeichnet en Stück entsprechend, nur ist die Spindel nicht so stark verdickt. 6 'A — 61 ,5 X (30,3) 37,4 — 33,3 x.l 8,5. 4. Rolle vend. Colinia, als jiowfZerosns. Eine kleinere Form, weicht in dem scharf Geriefelten der letzten Windung ab. ß'A — 54,5 X (28,3) 34,7 — 29,7 x 16,5. 5. ex Koll. SCHOLVIEN. Ohne Etikette. Ein Stück mit höherem Gewinde, das aber eine starke Beschädigung am Anfang der letzten \\'indung zeigt, so daß hierin auch die Ursache dieser Abweichung, wenigstens zum Teil, zu suchen ist. 7 — 63,0 X (29,0) 35,0 — 30,7 x 16,7. Z. splilnjr, Form latextriata ti, f. Taf. XII, Figg. 177 178. Ein Stück aus der SOHSTschen Sammlung, das zusammen mit Z. mars von Mazatlan lag, das aber dem ganzen Aufbau, der Färbung und dem Typus der Zeichnung nach hierher gehört, wenn die Streifen auch durch- ^ weg breit und lebhafter braun sind. Die Spindel ist wenig verdickt und steht ziemlich schräg zur Achse. 6^8 — 62,5 X (31,1) 36,6 — 33,2 x 19,1. Z. spJititjr, Form itonaUi n. f. Taf. XII, Figg. 179, 182. Diese kleinere aber hierher gehörige Form ist in der zonenartigen Zeichnung dem Z. deli^hinus, Form vividus, ähnlich, indem auf As der letzten Windung die zwischen Band 2 und 3 Ijreiten Streifen nach oben und unten schmal gegabelt sind; nahe der Mündung hören die Streifen wieder auf, und die Bänder 2, 3, 4 treten, wenn auch schwach, wie beim Typus hervor. Die Färbung der Streifen ist auch lebhafter braun, mit stellenweise rötlicher Konturierung. Die Yarixstreifen sind schmal braun- schwarz, der Mundrand dagegen innen breit purpurbraun austließend gesäumt, auch der Gallus ist purpurbrauu. Das Innere ist Aveiß mit breiten pnrpui’braungrau ausfließenden Streifen. Die Spindel steht ivenig schräg zur Achse, ist mäßig verdickt und unten braun gefärbt. 1. Nr. 15710. Wessel vend. aus meiner ehemaligen Sammlung. 0. zebra, Brasilien. Ein Stück, das ich s. Z. unter 0. princeps, Form E, p. 16, einbegriffen habe. Figg. 1 79, 182. 6 — 55,3 x (27,0) 34,3 — 29,7 x 1 7,0. 2. Berl. Museum. Bid. inidatus BEUG. Koll. DUNKER. Puerto 68 Hermann Strebei. Cabello. Tams. Ein identisclies Stück, das zusammen mit einem Stück Z. ohductus lag. 5% — 49,5 X (25,3) 30,0 — 28,0 x 15.,4. Z. sphhijr, Foim turrita n. f. Taf. XII, Fig. 180. Dies Stück zeigt denselben Typus in der allgemeinen Form, in der Zeicbming und in der Mündungspartie, es ist nur viel schmäler im Ver- hältnis zur Höhe. Berl. Museum. 0. longus"^ Tres Marias. FORRER. (Insel gegen- über San Blas, W.-Mexiko.) 6 Vs — 56,9 X (25,5) 30,5 — 26,4 x 14,4. Diese Form nähert sich dem Z. longiis, ist aber sowohl in der Form wie in der Zeichnung und in dem Fehlen der helleren breiten Zone unter- halb der Naht verschieden. Die folgenden Formen nähern .sich einerseits der Z. - Gruppe, andererseits aber bietet jede derselben Eigentümlichkeiten, die ein Zusammen- fassen untunlich erscheinen lassen. Ich ziehe es daher vor, sie nach dem Namen der Haupttypen gesondert zu lassen. z. loiußus Per. Taf. XIII, Figg. 190/192. SP., p. 43, Form A, 1, 2, Taf. VI, Fig-g. 1 b, c. M.’, p. 181, 180. P., p. 12G partim, Taf. 21, Fig. 34. Ich habe der 1. c. gegebenen Beschreibung nur noch hinznzufügen, daß alle drei mir jetzt vorliegenden Stücke nur ganz vereinzelt noch Spuren der feineren Z. Spiralskulptur zeigen, trotzdem sie gut erhalten sind. Dadurch weichen sie von Z. hmicardi und maclurae einer- seits, sowie von Z. mars und uhdeanits andererseits erheblich ab. Die PFEIFFERschen typischen Stücke konnte ich leider zum abermaligen Ver- gleich nicht erhalten, aber die mir vorliegenden Stücke, von denen das Berliner Stück ja schon damals als identisch aufgeführt wurde, erweisen sich untereinander der damaligen Abbildung der PFEIFFERschen Typen gleich. Die dunkelbraune erste VAndiiug, das Band 2 auf der 3. und 4. Windung und Spuren von Band 1, ferner die auf dem Gewinde nach oben gegabelten Streifen und die breite hellere Zone unterhalb der Naht auf der vorletzten und letzten Windung, die dort außerdem mehr weniger etwas konkav oder doch abgeplattet ist, das alles sind charakteristische Merk- male, die bei den Formen, die PiLSBRY als Z. Jongus aufführt, wie er Revision der Uiiterfninilie der Ortlialicinen. C!» selbst sagt, abweielieii. Das gleiclie gilt vuii dem zur PiLSBRYsclieii Küini gehörigen Form Z. longns in FC., p. 450, rI. 18, Fig. 4, trotzdem dort gesagt ist, daß Pfeiffer das ihm davon übersandte Stück ixw Z. longns erklärt habe. Die E’orm allein mag ihn dazu bewogen haben, denn bei genauem Vergleich hätte er zum mindesten eine Absonderung als \'arietät anempfehlen müssen. Außerdem ist aber zu bedenken, daß die vielen Enormen von der Westküste ülexikos, die eine genaue Unterscheidung notwendig machen, PFEIFFER noch nicht bekannt waren. 1. Berl. Museum. ÜHDE. Michoacan. SP., p. 48, E’orm A, ‘2. (U/s — 55,4 X (26,0) 81,0 — 26,3 x 15,8. 2. Ein Stück unseres Museums, ohne E’undort, identisch mit dem vorangehenden. E’igg. 101/192. 6 72 — 50,0 x (24,8) 20,6 — 24,1 x 14,2. 3. Frankfurter Museum. Ein Stück von Eolle mit der doppelt falschen Eltikette 0. zonifmis, Veracruz, Mexiko, erhalten. Es weicht nur von den vorangehenden durch ein verhältnismäßig nicht so hohes Gewinde ab, sonst ist es in jeder Beziehung identisch. Elg. 190. 6 Vs — 57,1 X (27,0) 32,4 — 28,0 x 16,3. Den PiLSBRYschen 0. longus stelle ich in die Nähe von Z. huucardi. Z. marJnrae VON MARTENS. Taf. XIII, Figg. 193/203, 206/207. U. madurae VON M.CRTENS. M.^, p. ISS, Taf. 1 1, Figg. 1—3. P., p. 125, Taf. 21, Figg. 40—42. FC., O. mdanochilus, p. 458, Taf. 18, Figg. 5, 5 a. Von dieser von VON MARTENS aufgestellten Art liegen mir mehrere. Stücke einer zum Teil größeren und auch etwas mehr ins Breite gehenden Form vor, die alle von der Westküste Mexikos bis hinunter nach Tehnantepec stammen, während der Typus von der E’onseca-Bay in Nicaragua kommt. Von den dazwischen liegenden Gebieten fehlen bisher Funde. Eigentlich müßte man die größere und etwas breitere Form, die ich in SP. als 0. jjonderosns-boucardi beschrieben habe, als die typische ansehen und den VON MARTENSsclien Namen einziehen, aber der damals gegebene Doppelname ist in diesem Falle nicht ganz zutreffend. Solche Doppelnamen sind ja in der Nomenklatur nicht gebräuchlich, ich AVürde sie trotzdem auch ferner anwenden, wenn sie tatsächlich die Eigenart beider dazu benutzten Art- namen deutlich aufweisen. Im vorliegenden E'’alle mag aber der VONMartens- sche Name bestehen bleiben. Die Artdiagnose bedarf aber selbst für den VON MARTENSsclien Typus noch einiger Ergänzungen. Das Gehäuse ist festschalig, seine Form zeigt auch den schmäleren und breiteren Typus wie bei Z. mars, wie denn überhaupt Färbung und Zeichnung mehr dieser Gruppe entsprechen. Aber neben der hell berandeten Naht macht sich 70 Heniianii Strebei. eine breitere, heller gefärbte Zone, wie bei bemerkbar, besonders deutlich bei den dunkler gefärbten Stücken, aber auch bei der lieterom. melanochilus. Um die Basis herum befindet sich ebenfalls eine helle bis weiße Zone. Die Bänder 1 — 4 sind meist deutlich und zusammenhängend durch- geführt, selten unterbrochen, doch kommt es vereinzelt vor, daß sie auf der ganzen oder auf einem Teil der letzten Windung verschwinden. Das weiße Innere zeigt die außen vorhandenen Bänder in schwächerer Färbung. Die Varixstreifen und die Skulptur verhalten sich ganz wie bei Z. mars. Die Art steht dem Z. mars näher als dem Z. longus. 1. M.^p.181, 188, Taf.ll,Figg. 1— 3. P.,p. 125, Taf. 21,Figg. 40— 41. Zum Vergleich bilde ich die Fig. 1 in M.® hier nochmals ab. Nicaragua. Figg. 1 93, 1 98. 5 Vs — 48,5 x (24,4) 28,7 — 25,4 x ] 4,5. 2. Rolle vend. als O.ferussad und var. trinnchis, Colima. Drei Stücke. Fig. 194. 5% — 45,8 x (24,7) 29,6 — 25,3 x 14,6. Figg. 206/207. 6 — 54,8 x (28,5) 35,0 — 29,3 x 17,7. Das größere Stück zeigt eine seltene Abweichung. Erstens ist anf den mittleren AVindungen nur Band 2 vorhanden, auf der vorletzten lind letzten AVindung fehlen die Bänder überhaupt, und zweitens ver- halten sich am Ende der vorletzten bis gegen Mitte der letzten AATndung die Streifen abweichend von ihrem sonstigen Habitus, indem sie sehr schmal lind eng gereiht stehen, Avenn sie auch in sich etwas gewellt sind. 3. Rolle vend. Ein Stück der heterom. melanochilus, an dem nur am Anfang der 5. AA’indung die Bänder 2, 3, 4 sichtbar sind, die später ganz verschwinden. Die gelbe Färbung der letzten Windung mit der hellen breiten Zone unter der Naht und an der Basis sind auch hier vor- handen, ebenso Avie die dunklen, nach hinten ausfiießenden A'arixstreifen. G'A — 52,5 X (27,0) 33,2 — 28,7 x 16,6. Die Etikette besagt: 0. princeps var. unicolw. Insel Tres Marias, Staat Jalisco. FOEREE. 4. Nr. 15042. AV.rgl. SP., p. 39, Taf. I, Figg. 4 a, b. Drei Stücke von Tehuantepec, von denen ich nur das kleinste abbilde. 53,7 X (27,8) 34,1 — 28,2 x 16,6. Fig. 195. 4 Vs — 25,0 X ( 1 6,0) 19,8—16,8x1 u,0. 5. Kolk 0. Semper. BöDDINGHAUS leg. Tehuantepec. Sechs Stücke, darunter drei typische und drei heterom. melanochilus. Fig. 196. 6V4 — 53,7 x (26,5) .33,2 — 29,0 x 16,1. Figg. 197, 202. 53/4 — 46,8 x (25,5) 29,6 — 26,0 x 15,0. Fig. 200. 57« — 50,0 x (25,8) 31,4 — 27,9 x 15,8. „ 199. Fast 5 — 26,3 x (l 6,5) 19,8 — 16,3 x 10, 0. ,. 201 . Reichlich 5% — 48,0 x (25,4) 30,7 — 27,0 x 15,2. Das letztere Stück bildet einen Übergang zur hetei-om. alhinus, insofern nur auf der letzten AA'indung die Bänder 3, 4 eine Strecke weit sichtbar sind. Revision iler Unterfamilie der Ortlialicinen. 71 I»ie ofelbliclie Färlmng- dieser letzten Windung- läßt die breite helle Zone unter der Naht deutlich erkennen. Die Yarixstreifen .sind heller, und Mundrand und Callas sind nur violettbrann gefärbt, nicht puruurschwarz. Das Stück Fig. 200 entspricht dem (). melnnochÜHS in FC., Figg. .5, 5 a. 6. ex Koll. SCHOLVIEX. Ohne Fundort. Drei Stücke, von denen ich eins abbilde, dem auf der letzten Y'indung die Bänder ganz fehlen. Fig. 203. eVs — 54,4 x (29,0) 35, 1 — 29,4 x 1 8,0. 7. Zwei Stücke heterom. albintis. Es sind das reine Albino-Formen, mit grauen Yarixstreifen und farblosem ^Yirbel, Mundsaum und Callas. Eeiclüich G — 52,7 x (o7,0j 32,4 - 28,8 x iß.7. G ‘A — 50,3 X (27,0) 33,2 — 27,0 x 17,4. 8. Umläufe ded. Insel Trinidad. Ein unausgewachsenes, durchaus typisches Stück. 5‘/o — 37,5 X (21,8) 2G,0 — 22,5 x 12,4. Auffallend ist vorläufig noch dieser Fundort, da von Südamerika diese Art bisher noch nicht verzeichnet ist. Z. marlurae, Form turrita. Taf. XIII, Figg. 204, 205. Mir liegen drei Stücke einer getürmten Form vor, die nach den beiden darunter befindlichen melanochilns-¥o\'m%\\ wegen der scharf aus- geprägten Bänder 1 — 4 (wenigstens am Gewinde) und den sonstigen Charakteren hierher gehören, und nur durch das höhere Gewinde abweichen. Das dritte Stück ist eine heterom. alhinns. Ob es sich hier um heteromori)he Formen einer besonderen Lokalforin oder nur um individuelle Abweichungen handelt, läßt sich nicht entscheiden. 1. Berl. Museum. KOLLE. 0. melanochilus. Es ist das in M.*, Taf. 11, Fig. G, abgebildete Stück ohne Fundort. GVs — 5G,2 X (27,G) 32,8 - 29,0 x 16,9. 2. Koll. SCHOLVIEX. Ohne Fundort. Fig. 205. GVs — 57,9 x (26,G) 33,5 - 30,5 x 17,2. Das Stück ist dem vorigen Stück gleich, nur etwas entfärbt. 3. Koll.O.SElWER. Tehuantepec. BÖDDINGHAUSleg. Das Stück ist eine reine heterom. alhinus und lag bei den sub 4. vei'zeichneten Stücken Z.viadurae. Fig. 204. GVs — 59,0 x (29,5) 35,1 — 30,5 x 18,0. Z. pseudo-longus n. sp. Taf. XIY, Figg. 208/209. ? 0. longus PiLSBRY uecPFR. P.,p. 12G, Taf. 21, Fig. 33 ; Taf. 22, Figg. 1, 2, 6. FO., p. 450, Taf. 18, Fig. 4. Ich erwähnte schon bei Z. longus Pfr., daß PlLSBRYs 0. longus nicht mit dem PFEIFFERschen Typus übereinstimmt und wesentliche 72 Ilenuiinn Strebei. Abweicliungeii zeigt. 3Iir liegen nur zwei Stücke, leider ohne Fundorts- angahe, aus der SCHOLVlEXsclien Sammlung vor, die, wie ich vermute, zu der Art gehören, die PILSBRY für O. Jongus Pfe. hält, sie weichen nur darin ah, daß sowohl der innere Mundrand wie der Gallus ungefärbt sind. Die Yarixstreifen sind purpurschwarz, nach hinten ausfließend, und an den breiteren Stücken dann noch in eine graue ausfließeude Zone übergehend. Die Spindel steht sehr schräg zur Achse, ist in sich etwas gewunden und ziemlich kräftig. Das Innere ist glänzend weiß mit schwach durch- scheinenden Yarixstreifen. Die Skulptur ist die des Z. mars. Fig. 209. ß'/a — 58,2 x (27,D 32,8 — 29,4 x 16,4. „ 208. ß 'A — 60,0 X (30,0) 37,1 ^ 31,2 x 18,7. Diese mir vorliegende Form, ob sie nun mit dem Z. longus PiLSBRY übereinstimmt oder nicht, muß jedenfalls einen neuen Namen haben. Gruppe Z. boucnrdi. Z. honcardi PFE. Taf. XIY, Figg. 210,216, 219/223. O. ftowfanb Pfr. P. Z.S., London lSGO, p. 138, Taf. 51, Fig. 7. ln Monogr. Hebe., Vol. 8, p. 263. FC., p. 451, Taf. 18, Figg. 3, 3 a, b. SP., p. 40, Taf. I. Fig. 1 a— c, 2 a— d, f, g, nec Fig. 2e. M.^ p. 187, Taf. 11, Figg. 4, 5, 11. P., p. 128, Taf. 20, Figg. 20-22, 24-26. Pfeiffer hat in Monogr. Helic., Yol. 8, p. 263, an Stelle seiner ursprünglichen Diagnose, die von FISCHER und CROSSE aufgeführt. Er meint mit diesen Autoren, daß sein iu*sprünglich abgebildetes Stück so wie FC., Fig. 3, junge Stücke, während FC., Figg. 3 a, b, ausgewachsene seien. Das ist nun wohl ein Irrtum, denn die bräunlichgelblich gefärbten Stücke kommen ebenso gut ausgewachsen vor, ivie die mit rein weißer Grund- farbe. Auch der von FISCHER und CROSSE erwähnte stumpfe Kiel ist keineswegs immer vorhanden. Eine andere Frage ist, ob solche verschiedene Typen zusammen Vorkommen, oder ob sie örtlich getrennt auftreten, worüber noch genaue Daten ausstehen. Der in SP. gegebenen Beschreibung der Art wüßte ich nichts hinzn- znfügen. 1. Nr. 15037. Aus meiner ehemaligen Sammlung. SDMICHR.tST leg., Cerro negro bei Santa Efigenia in Tehuantepec. Sechs Stücke. Yergl. SP. 1. c.. Form A, 1, Taf. I, Figg. 2 a— d. 2. Nr. 15047. Aus meiner ehemaligen Sammlung. Ohne Fundort, aber genau im Typus der vorangehenden, gelb gefärbten Stücke. Drei Stücke, davon ein junges. Hier sind die beiden verschiedenen Formen vertreten. Figg. 210, 211. Eeichlich 5®A — 49,6 x (26,8) 31,5 — 28,5 x 15,6. Fig. 213. 6 — 48,6 X (26,0) 31,5 — 25,7 X 15,4. Das letztverzeichnete Stück entspricht SP., Form ß, 3, Taf. I, Fig. 2f. Kevision der Unterfamilie der Orthaliriiien 7:i 3. Koll. C). Semper. BöDUINGITAUS leg. Telmantepec. 0. undatiis. Ein Stück mit gelber Färbung. Figg. •2-20/-2-2 1 . G — 50,7 x (-27,8) 33, 1 — 27,8 x i (J,?. 4. Berl. Miiseuin. Oajaca. HÖGE leg. Ein besonders gi’oßes und schönes Stück mit weißer Grundfarbe, das die braunschwarzen Streifen auf den mittleren Windungen nach rückwärts rötlicli konturiert zeigt. Auf der letzten Windung sind grauschwarze mit kastanienbraunen Streifen nntermischt, die Streifen sind schmal und zum Teil wellig. Auf der 4. und 5. Windung ist Band 3 über der Naht deutlich ausgeprägt. Fig. 212. GVs — 55,9 x (28,2) 34,9 — 29,5 x 1 7,1 . 5. Nr. 15043. Zwei Stücke, angeblich Orizaba. Vergl. SP., FormB, 2. Taf. I, Fig. 1 a. 6. BeiT. Museum. Ohne Fundort. Ein merkwürdig gekieltes Stück, das am Anfang der G. Windung oberhalb der Naht eine Bruchstelle zeigt, von wo ab die Kielung auftritt. Abweichend vom gewöhnliclien Habitus ist der A\’irbel dunkel gefärbt, und auf der 3. und 4. M'induug sind Band 2, 3 unter- brochen vorhanden. Figg. 214/215. GVs — 52,8 X (28,2) 34,7 — 28,3 x 17,8. 7. Koll. 0. Semper. Mexiko. CümING, houcardi PER. Ein kleines weißgrundiges, deutlich gekieltes Stück mit wenig Zeichnung und vielen schwarzen, grau austließenden Varixstreifen. Fig. 219. G — 44,G x (23,3) 28,1 — 22,8 x 14,0. 8. Umläufe ded. Insel Trinidad. Ein nicht ausgewachsenes Stück. Es ist in jeder Beziehung typisch, nur ist auf dem letzten Drittel der 5. Windung an Stelle von Band 3 ein Doppelstreifen vorhanden, der sich dann noch sehr abgeschwächt eine Strecke fortsetzt. Der innere Mund- rand ist schmal schwarz berandet, der Gallus dagegen farblos. Fig. 216. 53/4 — 41 ,2 X (23,2) 28,3 — 23,2 x 14, 1 . 9. Koll. SCHOLVIEN. Ohne Fundort. Sechs Stücke einer eigen- artigen Form, die offenbar von einem anderen Fundort als die bisher verzeichneten Stücke stammt. Die vier Stücke darunter mit typischer Zeichnung sind auch nach unten zn gelblichbräunlich, aber auf den letzten Windungen werden die auf den oberen WTndungen braunschwarzen Streifen mehr kastanienbraun, etwas ausfließend und znm Teil durch etwas hellere Bänder unterbrochen, auch ist an ein paar Stücken eine breitere hellere Zone unterhalb der Naht bemerkbar. Der Muudrand ist innen schmal schwarzbraun berandet, der Gallus dagegen ist farblos. Fig. 222. 6 'U — 53,0 x (28,3) 33,5 — 28,3 x ] 7,2. „ 223. 6 ’A — 50,7 X (25,9) 30,3 — 27,4 x 1 5,3. G'A — 53,0 X (28,2) 33,2 — 28,4 x 17,3. 6 — 43,7 X (24,1) 28,8 — 24,5 x 14,3. Die anderen beiden Stücke folgen. 74 Hermann Strebei. r Z. boiicfirdi-heteroiu. melunochilufi. Taf. XIV, Figg. 217/218. ; 1. Die beiden zu den vorangehenden gehörigen Stücke, von denen das i erste der Maßliste oben noch Zeichnung in hellbrauner Farbe zeigt. Die Yarixstreifen sind fast orangefarbig, der Mundrand ist innen schmal rot- braun ausfließend, und der Gallus ist farblos. Das kleinere Stück hat auf der letzten AVindung anfangs deutlich, später verschwommen die Bänder 1 — 4. | Der Mundrand ist innen zinnoberrot, der AAurbel ist braun und der Gallus hellbraun ausfließend. Es kann bei diesem letzten Stück' fraglich sein, ob ^ es nicht zu Z. madurae gehört, denn die Form ist ovaler. i Fig. 218. 6 — 47,1 X (25,8) .31,0 — 26,3 X 15,5. i „ 217. 5% — 41,5 X (23,3) 27,8 — 24,6 x |3,9. 2. Nr. 15026. Aus meiner ehemaligen Sammlung. SUMICHEAST leg. ' Gerro negro bei Santa Eflgenia, Tehuantepec. Fünf Stücke, zusammen mit Z. houamli, die sub 1. verzeichnet sind. A’ergl. SP., p. 42, Form C, Taf. I, Figg. 1 b, c. G'A — 62,3 X (32,1) .39,0 — 32,5 x 19,2. 6V4 — 57,5 X (30,1) 35,7 — 30,5 x 17,6. 6 — 49,0 X (25,9) 31,3 — 27,0 x 15,5. 58/8 — 37,3 X (21,7) 25,9 — 22,2 x 13,3. 5 Vs — 34,7 X (19,7) 24,3 — 21,2 x 12,2. Das erste und letzte Stück entsprechen den Figuren in SP., Taf. I, Fig. Ib, c. Z. boucai’fli lieterom. xanthus. Koll. SCHOLVIEN. Ohne Fundort. Ein Stück mit nach unten zu hellbräunlicher Färbung. Einzelne Streifen auf der vorletzten AATndung, wo der Grund noch heller ist, sind hellbraun, und die A'arixstreifeii sind hell graubraun. An Stelle von Band 2 und 3 treten Anfang der letzten AA'indung helle schmale Bänder auf, und auf dem größeren Teil der letzten AA'indung befindet sich unterhalb der Naht eine hellere breite Zone. Der Alundrand ist hellbräunlich, der Gallus ist farblos. 6 — 52,2 X (27,8) .34,5 — 28,0 x 17,0, Z. boucardi lieterom. albimis. Die beiden in SP., p. 41, unter Form A, 2, erwähnten jungen Stücke. Nr. 15045. SUMICHEAST leg. Gerro negro bei Santa Eflgenia, Tehuantepec. b'U — 31,9 X (18,7) 22,6 — 18,4 x 71,5. Z. boHcardi, Form adustus. Taf. XIV, Fig. 228. Aus dem Berliner Museum, leider ohne Fundort, liegt ein merk- würdiges Stück vor. DerAA’irbel ist wie bei Z. boucardi, auch die ersten Kevisioii der Unterfiuiiilie der Orthaliciuen. 7,') 4 Va Windungen haben noch eine entsprechende fleckige und streiflge scliwaiz- bramie Zeiclinung auf weißlichem Grunde, dann wird aber die Grundfarbe zunehmend gelb bis braun mit etwas grauem Anflug, auf der anfangs schwarze, nach vorn hellgelhlich konturierte, etwas gewellte Streifen stehen, die dann auf der letzten Hälfte der letzten Windung immer schwächei- werden, und sich wenig von der Grundfarbe abheben. Die Varixsti'eifen sind schmal, schwarzbraun, der innere Mundrand ist dagegen ziemlich breit purpurschwarz gesäumt, und von gleicher Färbung ist der Gallus. Das Innere ist Aveißlich mit violettem Anflug und den durchscheinenden, dunklen, hier weiß berandeten, unregelmäßigen Streiten. Die Spindel ist nicht verdickt, in sich von vorn gesehen gerade, aber schräg zur Achse stehend. Die Skulptur ist die übliche des Z. boncardi. Ich bemerke noch, daß die Naht nicht kreidigweiß wie bei Z. boucardi, sondern nur schmal ausfließeud hell berandet ist. 6 'A — X ('^7,3) 33,0 — 29,7 x 17,5. Z, boucardi, Form xehriola. Taf. XIV, Figg. 229/230. 0. houcardi-ponderosus mihi. SP., p. 39, 1, Taf. I, Figg. 3 a, b. Leider ohne Fundort. Ich gebe hier zu der 1. c. gegebenen Beschreibung nochmals eine Abbildung und die Maße. Nr. 15050. 6 Vs — 52,7 X (26,3) 31,2 x 28,8 x 15,8. Die nur Aveißlich berandete Naht Avie auch die Zeichnung im ganzen entsprechen dem Z. boucardi, aber die ovalere Form des Gehäuses und der farblose Gallus Aveichen ab. Der Mundrand ist graubraun ausfließend, aber schmal berandet. Z. boucardi, Form zoniferus. Taf. XIV, Figg. 224/225. Zusammen mit dem Stücke der Kolk 0. Semper, von Tehuantepec, BÜDDINGHAUS leg., das unter Z. boucardi Nr. 3 verzeichnet ist, liegt dies eigenartige Stück, das man auf den ersten Blick für Z. zoniferm mihi halten könnte ; aber es ist Aveniger schräg aufgerollt, hat die gelblichen ersten Windungen und die kreideAveiß berandete Naht des Z. boucardi, und die Streifen sind auf den mittleren Windungen breiter. Auf der letzten Windung bemerkt man eine breite, etAvas hellere Zone unterhalb der Naht, aber diese Zone Avird hier nicht so deutlich wie bei Z. zoniferus durch die Zeichnung hervorgehoben, denn die Streifen sind im allgemeinen breiter und stehen Aveitläufiger. Auf einem Teil der letzten AWndung Averden diese Streifen treppenartig in der helleren Zone, sonst verlaufen sie nur 76 Hennanii Strebei. wenig gewellt in der Anwnclisriclitung. Zinn Teil sind die Streifen nach rückwärts schmal rötlichbraun kontiuiert, auch treten so gefärbte Streifen zwischen den graubraunen sowie auch einzelne rotlichbraune Wolken auf der letzten ^^ündung auf. Die Yarixstreifen sind braunschwarz und schmal, nach hinten zum Teil schmal grau ausfließend. Der Mundsaum ist innen schmal braungrau berandet, der Callus ist farblos, und das Innere ist weiß mit durchscheinenden Streifen. Die Skulptiu- ist die typische. 6V4 — 58,7 X (30,2) 37,7 — 31,7 x 18,9. Z, hoHcardi, Form strebeli PiLSBEY. P., p. 128, Tat. 22, Figg. 7—9. Ähnliche Stücke wie die 1. c. beschriebenen liegen mir nicht vor, die weder eine reine heterom. melanochilus, noch albhms sind. PiLSBRY stellt sie als ^'arietät zu seiner 0. longa, die ich in Z. pseudo-longus umtaufe, da, wie ich auseinandersetzte, der echte Z. longm Pfe. etwas anderes ist. Ich meine, sie paßt besser hierher. Gruppe Z. obductus. Z. obductus SHUTTLEWOETH. Taf. XY, Figg. 232—236. ShüTTLEW., Not. Malak., p. 61, Taf. III, Figg. 1—3. M.', p. 33. SP., p. 33, Taf. III, Figg. 7a, b?, c. M.=, p. 187. P., p. 134, Taf. 25, Figg. 31— 32?, 33-36. Es könnte nach den SlIUTTLEWOETHschen Abbildungen fraglich erscheinen, ob alle späteren Autoren die richtige Art mit diesem Namen belegt haben, denn sie geben weder die Form noch die Zeichnung so wieder, wie man sie an den allgemein für Z. obductus gehaltenen Stücken sieht. Die Abbildungen Figg. 33 — 36 im PiLSBEY sind sogar noch weniger richtig getroffen, wenn, was nicht anzunehmen ist, ihm nicht etwas ganz anderes vorlag. Die Beschreibungen passen dagegen gut, besonders die eingehendere von PiLSBEY. Sowohl ShüTTLEWOETHs wie PiLSBEYs Figuren zeigen viel zu stark gewölbte Windungen, denn es ist charakteristisch für die Art, daß das Gewinde, wie auch PiLSBEY in der Diagnose sagt, einen durch die Wölbung der Windungen nur sehr wenig gestörten Kegel mit fast geraden Seitenwänden bildet. Was die Zeichnung anbetrifft, so finde ich unter den mir vorliegenden über 50 Stücken kein einziges, das so breite Streifen auf der letzten Windung zeigte, wie es die Figg. 34—36 in P. zeigen, die allerdings von Caracas 'stammen, und die auch größer sind, wie PiLSBEY bemerkt, als die von Puerto Cabello. Yon Caracas liegt mir kein Material vor. Nach dem mir vorliegenden Material ist der Typus der Zeichnung folgender. Am Geivinde herrscht die Z. princeps- Revision der Unterfamilie der Ortlialicinen. 77 Zeichnung vor, dann werden die Streifen aber stärker belegt, d. li. grauer und nach der Mündung zu zunehmend schmäler, so daß sie früher oder später fast ganz verschwinden. An Stelle der Bänder 2, li, 4 treten anfangs noch fleckenartige Verbreiterungen auf, die nach vorn ab und zu noch hell berandet sind, die aber auch rasch schmäler werden, so daß hierdurch die Bänder teils undeutlich gegliedert werden oder doch aus dicht aneinander gereihten, stärker betonten Winkeln bestehen. Ab und zu sind besonders Band .3 und 4 durchgehend neben jener Zeichnung dunkler gefärbt. Die Vaiixstreifen sind meist nach vorn hell berandet. Im Innern, das weißlich mit bläulichgrauem Anfluge gefärbt ist, markieren sich die Bänder nur schwach, die Varixstreifen deutlicher. Die Spindel steht immer mehr weniger schräg zur Achse, ist in sich wenig gewunden oder, von der Seite gesehen, etwas ausgehöhlt. Die Skulptur ist auf der vorletzten Vhndung noch meistens sehr deutlich die des Z. princeps, auf der letzten Windung wird sie undeutlicher, so daß man meistens nur stellenweise Spiralstreifen erkennt. Die Naht ist immer scharf gefaltet. Ich habe zu den Abbildungen die E'igg. 2.34/235 für die charakteristische Form ausgewählt, die auch zugleich die am meisten vertretene Zeichnung wiedergibt, bei der die breiteren Streifen schon mit der letzten Windung aufhören, während in der Fig. 236 die Verbi’eiterung noch im ersten Drittel fortgesetzt wird und hier eine Annäherung mit den PiLSBRYschen Figg. 34, 36 bietet. Ich muß aber dazu bemerken, daß die sowohl bei 0. obductns als auch bei 0. princeps var. deceptur von PiLSBRY angedeutete Ähnlichkeit beider F’ormen mir nicht einleuchtet, denn sowohl die F^rm des Gehäuses wie auch die Färbung und Zeichnung sind meiner Ansicht nach nicht miteinander zu verwechseln. Ich muß auch ferner bemerken, daß die mir vom Eio Chagres-Gebiet und von Coban vorliegenden, allerdings jüngeren Stücke sich in nichts von Stücken gleicher Größe von Columbien und Venezuela unterscheiden, so daß die in SP. unter Form A aufgeführten Stücke alle zu Z. obductns gehören. Die Form B ist Z. crossei, und die Form C wird allerdings wohl zn Z. fisdieri = deceptor PILSBRY gehören. In den Flgg. 232 — 233 A habe ich jüngere Stadien der Art dargestellt. Z. obdiicfns ist als Art, wie auch PiLSBRY bemerkt, durchaus charakteristisch und leicht von anderen Arten der Gattung durch F^orm und dunkle F^ärbung des Gehäuses zu unterscheiden. Er steht gewisser- maßen in der Mitte zwischen Z. princeps und Z. mnrcicaibensis einerseits, bezw. dem echten Z. undatiis andererseits, und besonders ist es die Form gracilis, welche die Vermittlung mit Z. marucaibensis bezw. fertissaci über- nimmt, wie es besonders in dem jüngeren Stück dieser Form, F'^ig. 231, zutage tritt. 1. Berl. Museum. Koll. DüNKER. Bid. nndafus. Puerto Cabello. G. Tams leg. Drei Stücke. 78 Hermann Strebei. Fig. -286. fi-Vs — 82,0 x (30,9) 39,0 — 3fi,3 x 19,7. GVe — G0,1 X (31,4) 38,9 - 35,4 x 19,9. 2. Nr. 15629. G. SCHNEIDER vend. Venezuela. Vergl. SP., p. 33, Form A, 2, Taf. IIT, Figg. 7 a, b. Sechs Stücke. 6®/8 — 59,0 X (30,3) 38,4 — 35,0 x 19,0. GVs — 57,4 X (29,7) 37,9 - 34,1 x 19,G. Fig. 233. 5 Vs — 45,8 x (-24,4) 30,2 — 28,0 x 1 5,2. „ 233 A. 6 'A — 53,0 x (28,3) 35,0 — 31 ,2 x 18,3. 3. Nr. 15G23, 15625. Aus meiner ehemaligen Sammlung. WESSEL vend. Puerto Cabello. Fünf Stücke. Vergl. SP., p, 33, Form A, 1. 4. Kolk (). Semper. Rio Tapia, zwischen Dibull und Rio Hacha, 6—8 Meilen landeinwärts. H. TETENS leg. Ein Stück. GVs — 56,8 X (29,2) 36,1 — .32,7 x 18,2. 5. Kolk 0. Semper. San Estevan, Puerto Cabello. JOH. Tams leg. Zwei Stücke, durchaus typisch. 6. Kolk SCHOLVIEN. Puerto Cabello. Vier Stücke, zusammeu mit der Form gradUs. 7. Kolk SOHST. Ohne Fundort und mit der Notiz: „lebt auf Blau- holz.“ Zwei Stücke, durchaus typisch. 8. Nr. 15624. Aus meiner ehemaligen Sammlung, ohne Fundort. Zwei Stücke. Figg. 234/235. 6 ’A — 6 1 , 1 x (32,2) 40,3 — 35,1 x 20,7. 9. Kolk O. Semper. Am Rio Chagres, im Innern, Staat Panainä. Zwei iinausgewachsene Stücke. hVs — 39,7 X (21,9) 27,1 — 23,8 x 13, 4. 5'A — 31,2 X (17,9) 22,2 — 18,9 x ll,2. Diese Stücke entsprechen durchaus der Fig. 232, sie wurden zusammen mit <). delphinns, Form vividtis, geschickt. 10. Frankfurter Museum. Zwei Stücke 0. ferussad. SCHNEIDER vend. Sarg leg. Coban, Verapaz, Guatemala. Fig. 232. 5 Vs — 4 1 ,7 X (22,7) 28,0 — 25,4 x 1 4,6. 11. Umläufe ded. Insel Trinidad. Zwei durchaus typische Stücke. Außerdem befindet sich in unserer Sammlung noch eine ganze Reihe Stücke ohne Fundort, die deshalb nicht weiter anfgeführt werden, zumal sie keinerlei Abweichungen darbieten. Z. ohduetus, Form (jrarilis n. f. Taf. XV, Figg. 226/231. Diese Form ist kleiner und etwas schmäler, bietet aber sonst keine Abweichungen, nur daß sie im ganzen etwas heller gefärbt erscheint. 1. Kolk SCHOLVIEN. Puerto Cabello. Vier Stücke, von denen ich zwei abbilde. Revision der Unterfiiniilie der Oitlialicinen. 79 Figff. •226/227. 6 — 49,7 x (24,9) 3 1 ,3 — 27,7) x 1 (i,3. Fig. 231. 5% — 42,3 x (22,3) 28,1 — 24,7 x 14,7. 2. Koll. 0. Semper. La Guayra. Kai)t. KÖLCH leg. Ein Stück, (luiTlians den vorigen entsprecliend. Keichlich 7)% — 43,3 x (22,3) 27,4 - ‘24,0 x 15,0. Gruppe Z. undattis-Diayacaibensis. Wie schon in der Einleitung bemerkt wurde, fasse ich unter diesem Namen die Formen zusammen, welche PiLSBRY als O. tindafa mit den ^’arietäten jamaicensis, reses und ßoridensis für sich behandelt, dazu Z. mamcaihensis mit der Varietät ferussaci VON MARTENS und anderen Zwischenformen. Leider liegt mir von Westindien ein weit geringeres Material als vom Festlande vor, aber für diese ganze Gruppe würde wahr- scheinlich eine genauere und mit Sachkenntnis nnternommene Durchforschung der betreffenden Gebiete noch manche Unklarheit schwinden machen, die zurzeit eine überzeugende Anordnung aller der betreffenden Formen erschwert. Es ist verhältnismäßig leicht, die einzelnen typischen Formen herauszunehmen und zu charakterisieren, aber die individuellen Ab weichnngen innerhalb einer Art oder Varietät gehen in einzelnen Fällen so weit, daß die mühsam vorgenommene Sortierung der Formen wieder in Frage gestellt wird. Besonders ist dies bei Z. maracaibensis und den Varietäten ferussaci und pseudoobdurtus der Fall. Aber auch die kleinen in Jamaica vorkommenden Formen, die PiLSBRY (Figg. 19, 22) 7A\r var. jamaicensis zieht, nähern sich bedenklich der var. ferussaci. Anordnung wie Zusannnenfassnng dieser Gruppe müssen daher mehr als sonst wohl als eine künstliche angesehen werden, die nur der praktischen Notwendigkeit entspringt, die verscliiedenen F ormen auseinanderzuhalten. Eine Charakterisierung der Gruppe würde für die meisten Komponenten der Schalencharaktere zu weit auseinanderliegende Grenzen ergeben und hat daher keinen Sinn. Nur ein jmar gemeinsame Charaktere mögen hier erörtert werden. Die Skulptur, und zwar die feinere, in der Spiralrichtung liegende, ist im Grunde die schon in der Einleitung zur Gattung geschilderte, wie sie am feinsten bei Z. princeps und am deutlichsten, weil am gröbsten, bei Z. mars zutage tritt. Aber in der vorliegenden Gruppe ist sie immer bald mehr, bald weniger stark abgeschwächt, so daß man im günstigsten Falle nur stellenweise und besonders an der unteren Hälfte der letzten Windung oder an der vorletzten Windung noch ihren Charakter erkennen kann, meistens aber bemerkt man nm- noch strichweise die Spiralstreifung, und ganze Teile erscheinen fast ganz skulpturlos; besonders gilt dies für die vnr. jamaicensis und auch für Z. maracaibensis, wenn auch nicht so stark ausgeprägt. Individuell treten diese Skulpturcharaktere aber selbst bei 80 Hermann Strebei. einer Art mul von einem Fundort sehr verschieden auf. Bei Z. maracaihensis bemerkt man dagegen häutiger als hei den anderen Formen die gehämmerte Skulptur. Die Faltung in der Anwnchsrichtung ist auch sehr wechselnd, aber immer ist sie an der Naht scharf ausgeprägt. Bei Z. widatus tritt eine gewisse Eegelmäßigkeit hervortretender feiner scharfer Falten über die ganze letzteWindung auf, die dem Gehäuse ein leicht gerieftes Ansehen geben. In der Zeichnung ist konstant das Auftreten der Bänder 2 bis 4, von denen das letztere das breiteste ist. Die Bänder sind teilweise unter- brochen und gegen die Mündung zu zusammenhängender, aber was im Gegensatz zu anderen Arten der Gattung am charakteristischsten ist, sie erscheinen immer im Innern der Mündung, je nach dem äußeren Verhalten, mehr weniger deutlich und mehr weniger zusammenhängend. Es kommen in dem mir vorliegenden Material vom Festlande auf- fallend viele heteromorphe Formen wie melanochilus, aJhinns und xanthm vor, die letztere seltener und zunächst nur der Form ferussaci entsprechend. Es ist dem ganzen Verhalten der in der Gruppe vorkominenden, mit Zeichnung versehenen Formen nach sehr schwierig, im einzelnen Falle zu entscheiden, welcher dieser Formen die heteromorphen Formen an- zureihen sind, da bei diesen nur die Gestalt des Gehäuses bezwv dessen Größe Anhaltspunkte zum Vergleich bietet, Merkmale, die bei der vor- liegenden Gruppe recht schwankend sind. So weit als tunlich kann der gleiche Fundort aushelfen. PiLSBRY hat unter der dem Z. maracaihensis angegliederten var. imitator zusammengefundene Färbungen auf Taf. 30 abgebildet, von denen die Figg. 49 (aihino), 50, 51, 52, bei Maracaibo, die Figg. 53, 54 bei Barampüllo gefunden sind. Mir liegt ein gleiches Material vor, das ich auch dem Z. maracaihensis anreihen kann, aber darunter befinden sich kleinere Stücke, von denen es sehr fraglich ist, ob sie nicht zur Form ferussaci gehören, und die den PiLSBEYschen Ab- bildungen Tat. 30, Figg. 55, 57, entsprechen, und doch nicht von Kio Hacha stammen, von w’o allerdings auch solche kleine Formen vorliegen. Die Angliederung der heteromorphen Formen an die mit Zeichnung ver- sehenen ist daher auch nur in gewissen Grenzen durchführbar. Zu wieder- holen ist in diesem Zusammenhänge noch, daß die PiLSBRYsche var. ßoriclensis sich in nichts von melanochilus-Formen des Festlandes, die ich zu Z. maracaihensis stelle, unterscheidet. Z. nndatus Brug. Taf. XVI, Figg. 237/239, 241/242, 245/248, 250/251; Taf. XVII, Figg. 260-203, 265, 270/271. P., p. 106, Taf. 27, Figg. 16-18. Wie schon in der Einleitung bei Besprechung der kritischen Arten bemerkt wui'de, muß die von BRUGUlfiRE selbst anerkannte Abbildung in Eevision der Uiitevfiiinilie der Orthaliciiieii. Martim lind CHEMX., Vol. IX, Figg-. 1015, 1016 mit in den Forinen- kreis dieser Art, wie ich sie auffasse, gezogen werden, zumal ich glaube, in meinen Figg. 248, 250 von Trinidad die C'HEMNITZsche Form wieder- znerkennen, wozu auch die in SP., Taf. II, Fig. 10, abgebildete Form gehören wird, die PiLSBRY zu Z. mulatits zieht. PiLSBRYs Diagnose liegen Formen zu tTrunde, bei denen die Streifen nicht bis an die Basis gehen sollen, so daß daselbst eine helle Zone bleibt. Das ist bei einigen mir vorliegenden Formen zutreffend, bei anderen dagegen nicht. Die Grundfarbe ist oben weiß und wird dann mehr gelblich, die Zeichnung erscheint verhältnismäßig lebhaft, trotzdem die schwarz- braune Zeichnung auf der letzten Windung etwas belegt ist und daher einen grauen Schimmer annimmt. Das Lebhafte wird zumeist durch die rötlichbraune Konturierung der Streifen und einzelne für sich auftretende rotbraune schmale Streifen bewirkt. Diese Einzelheiten entbehre ich in der sonst zutreffenden Schilderung PiLSBRYs. Alle mir vorliegenden Stücke zeigen außerdem besonders auf der letzten Windung eine in ziemlich gleichen Zwischenräumen hervortretende feine scharfe Faltung, die dem sonst mattglänzenden Gehäuse ein gerieftes Ansehen geben ; außerdem erscheint die Faltung an der Naht schärfer ausgeprägt. Ich erwähnte schon, daß die weniger bauchigen Formen, als deren Typus die CHEMNITZschen Abbildungen gelten mögen, bezw. meine Figg. 248, 250, in den kleineren Stücken sich bis auf die Färbung sehr der Form fenissaci nähern ; bei ihnen gehen die Streifen dann auch häufig bis an die Basis. Die schmäleren Formen, wie sie besonders unter Nr. 5 verzeichnet sind, dürften wohl den von PiLSBRY zu 0. maracaihensis gerechneten Formen, Taf. 29, Figg. 44'45, entsprechen, die wohl nur des Fundortes halber dorthin gebracht sind. Die Form allein kann eine Trennung nicht rechtfertigen, denn es sind Übergänge da; die Festigkeit der Schale, das Geriefte, die Färbung und Zeichnung dürften entscheidend sein. 1. Koll. 0. Seiiper. 0. pyinceps. Altas Amazonas. Ein Stück, das besonders an der Basis der letzten Windung noch verhältnismäßig deutlich die feinere Z. ^irmcejis-Skulptur erkennen läßt. Es ist die typische bauchige Form mit streifenloser Basalzone. Figg. 241 245. 5% — 49,8 x (25,7) 31,7 — 28,4 x 16,2. 2. Nr. 15841. Aus meiner ehemaligen Sammlung. GUST. SCHNEIDER vend. 0. Jmissad. Dr. Eeiss leg. Juan da Costa (?), Ecuador. Zwei Stücke. Vergl. O.femssaci, Form C, p. 23, Taf. II, Fig. 8. Es ist eine kleinere Form mit stumpfkantiger letzter Windung, in der Gestalt der Form /missmt gleich, aber nach Färbung und Zeichnung hierher gehörig; es hat auch die streifenlose Basalzone und die geriefte Skulptur. Fig. 247. 5% — 39,7 x (21.0) 25,5 — 22,5 x 12,7. ,. 251.6 — 44,0 X (23. 1 ) 28.0 — 25.0 x 1 4,0. 82 Hermann Strebei. Zusammen damit vier Stücke lielerom. melanochihis Nr. 15842, 15845, ln der Form und dem gerieften Äiißeiu durcliaus den vorangehenden entsprechend; lägen sie allein, würde ich sie der Form halber unbedingt zur yeretssffcf-Form rechnen. Fig. 27 1 . 5% — 38,4 x (20,3j 24,4 — 21,7 x 12,0. „ 270. 5 Vä — 34,9 X (19,7) 23,6 — 20,7 X 11,9. Fig. 271. Vergl. /erussacf, Form ß, 1 e. 3. Koll. SCHOLVIEN. 0. piilcheUus, Brasilien. Vier Stücke. Durch- aus typisch, mit streifenloser Basalzone wie das sub 1 . verzeichnete Stück. Danach wäre der Fundort bei angenommener Verschleppung nicht unwahr- scheinlich, wenn auch der falsche Name den Verdacht nahe legt, daß der Fundort hinzugeschrieben sei. Fig. 237. Fast 6 — 46,4 x (25,1) 29,5 — 26,8 x 15,2. „ 246. 6 — 45,0 X (2.3,3) 27,6 — 24,2 x 13,6. 4. Frankfurter Museum. 0. maracaihensis, Santa Marta, Columbien. Ein Stück, durchaus typisch. Figg. 238/239. ßVs — 50,7 x (26,2) 3 1,1 — 28,3 x 16,4. 5. Koll. 0. Semper. Santa Marta. Grosskopf leg. Drei Stücke. Vergl. SP., ferussaci, A 3, Taf. II, Figg. 4a, b, 5 a. In derselben Reihen- folge entsprechen ihnen die folgenden Maße. 6 — 45,6 X (22,9) 27,2 — 24,9 x 14,1. 6 — 47,7 X (26,4) 32,7 — 28,2 x 16,9. Figg. 260/261. 6 — 47,8 x (25,6) 30,8 — 27,8 x 15,9. Ein weiteres Stück Fig. 265. 5% -- 42,0 x (22,7) 27,4 — 23,8 x 13,7. Bei diesen vier Stücken gehen die Streifen bis an die Basis. Es kann fraglich sein, ob man dieselben als eine besondere Vai'ietät auf- zufassen hat, die entschieden zu der dem Z. maracaihensis angegliederten Form j^seudo-ohductus hinüberneigt, wenn auch die lebhafte Färbung für die Einreihung bei Z. nndatus sprechen. Es sind noch sechs junge Stücke dabei, von denen zwei in SP., Taf. II, Fig. 6 a, d, abgebildet sind. Der letzteren Figur entspricht hier die Fig. 262. Fig. 262. 5 Vs — 34,8 x (20,2) 25,3 — 21 ,3 x 1 3,3. „ 26.3. 5V2 — 36,9 x (20,6) 24,5 — 22,0 x 12,5. 6. Aus meiner ehemaligen Sammlung Nr. 15702. 0. ferussaci. Ohne Fundort. Zwei Stücke wie die vorangehenden Nr. 5. 7. Koll. Filby. Ohne Fundort, Mue Nr. 5. 8. Rolle vend. Ein Stück lag bei Colima-Material, ist abei- offenbar aus Versehen dahin gekommen. Es ist ein typisches Stück mit streifenloser Basalzone, nur etwas schlanker als die sub 1 . — 3. verzeichnet en. OV4 ~ 48,0 X (24,1) 29,1 — 26,1 x 15,3. 9. Von der Expedition KÜKEXTH.4L und HARTMEYER. Trinidad. Revision der Unterfamilie der Ortlialicinen. 83 Ein Stück, der CHEMXITZsclien Abbildung am meisten entsprecliend, wenn diese ancli niclit die gelbliclie Gnindfarbe zeigt. Es liat die streifenlose Basalzone, aber das hohe Gewinde und die verhältnismäßig flachen A\'indungen bieten einen Übergang zur Form ferussaci. Figg. '2\mb0. G\/ä — 54,6 x (27,3) 33,3 — 29,6 x 17,8. 10. Ex Nr. 16747. Das Stück lag bei 0. undatus, von englischen Händlern nnter Z. princeps verzeichnet. Trinidad. Es ist kleiner als das vorangehende, mit stnmpfkantiger letzter Windung und streifenloser Hasalzone. Vergl. SP., O-ininceps, Form F, p. 17, das nicht abgebildete Stück. Fig. 242. Fast 6 — 42,5 x (22,8) 27,7 — 2.3,3 x 14,5. 11. UML.4ÜFF ded. Trinidad. Zwei junge Stücke, etwas ver- wittert, aber offenbar hierher gehörend. 12. Kolk SCHOLVIEN. Ein Stück von .Tamaica, zusammen mit der var. jamaiceiisis. Das Stück ist unausgewachsen, aber sonst wie das vorangehende, nur gehen die Streifen noch (?) bis an die Basis. 13. Berk Museum. Nr. 40508. O.midatns. New Providence, Bahama. Eggert. Ein junges Stück, genau wie Fig. 242, aber kleiner. 5^2 — 36,6 X (20,0) 24,0 — 21,9 x 12,3. Fragliche Form. Beil. Museum. 0. undafa. Florida. Wallenberg. Vier Stücke. Das große Stück hat die durchaus typische Form, aber eine weiße Grundfarbe und hell graubraune Zeichnung; auch die geriefte Skulptur ist vorhanden und mau erkennt auch au ein paar Stellen deutlich die feinere Z. ^Jmicejjs-Skulptur. Der stellenweise ausgebrocheue ^fnudraud ist schmal kastanienbraun besäumt, ebenso sind die Varixstreifen gefärbt, der Gallus dagegen ist dünnstreifig und hellbraun. Die Streifen gehen nicht ganz bis an die Basis, aber der freie Kaum ist schmäler als beim typischen Z. undatus. A^'eder Zeichnung noch Färbung passen zur var. reses. Die drei jüngeren Stücke entsprechen in der Färbung mehr dem typischen Material, wenn sie auch nicht ganz so dunkel, aber dunkler als beim großen Stück ist. Figg. 243/244. Eeichlich 6 — 47,0 x (25,7) 31,3 — 27,6 x I6,4. Fig. 249. 5V4 — 34,6 x (18,9) 23,8 — 20,3 x ] 2,3. „ 240. 5V8 — 31,1 X (17,8) 21,7— 19,1 X 11,4. Z. undrttns, Form re,ido-oh(lncfus. Vergl. SP., p. 21, ferussaci, Form B, 1 a, Taf. II, Fig. 2 c. Die Stücke sind gelblich bis bräunlich in der Außenfärbiing, im Innern bald weißlich bräunlich, violett angehaucht, bald heller oder dunkler kastanienbraun. Mehr weniger deutlich verläuft bei den meisten Stücken unterhalb Band 3, an dieses angrenzend, eine gleich breite helle Zone, zuweilen oberhalb derselben eine etwas dunklere, stellenweise unter- brochene Zone, was an dem abgebildeteu jüngeren Stück zutage tritt. Sie liegen zusammen mit Form ferussaci heteroyn. ynelanochihis. Fig. 307. 5% — 38,8 x (20,6) 25,5 — 23,2 x 1,3, .3. „ 306. 6 Vs — 52,5 X (26,1) 31,7 — 29,9 X 17,0. 14. Koll.SCHOLYIEN. Puerto Cabello. Zwei Stücke. Das große /«eterom. melanochihis entspricht den vorangehenden. Das schlankere Stück, Fig. 308, ist sehr dickschalig, halbwegs alhino, insofern die Varixstreifen grauviolett sind; der innere Mundrand ist hell graubraun, schmal, der Gallus fast farblos, nur oben, nahe dem Mundrande, auf einem beschränkten Fleck hell gelbbraun. Fig. 309. 6V2 — 61,8 X (31,5) 39,8 — 34,4 x 20,5. „ 308. ca. 6 Vs — 53,3 x (26,4) 32,0 — 29,4 x 16,8. 15. Berl. Museum. Puerto Cabello. APPUN. Zwei Stücke heterom. albimts, deren eines abnorm ist. Das normale Stück ist sehr dickschalig, mit ziemlich schräge stehender Spindel. Am Gewinde erkennt man noch Andeutungen von Zeichnung in der üblichen grauen, etwas durchsichtigen Färbung. Das Stück mißt: ca. 6 — ca. 62,5 x (28,6) 34,3 — 35,0 x 27,0. Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 87 IT). \Mr besitzen noch eine Menge, zum großen Teil nnansgewiiclisener Stücke, die tot und ohne Tierreste in Astlöcliern von I’ockholz saßen, welches hier angeblicli von Puerto Cabello importiert wurde. Das Material besteht zum größten Teil aus hetmmi. melanochilus und aJhhius, mir ein paar junge mit Zeichnung versehene Stücke, sind darunter, von denen sich nicht sagen läßt, zu welcher Form sie gehören. Z. inaracaibensis, Form ferussavl von Marxens. Tat. XIX, Figg. ‘290/305. SP., p. IS, partim. O. maracaibensis rar. P., p. 140, Taf. ,"0, Figg. 55/57. Diese Unterform unterscheidet sieh in ihren typischen Stücken durch folgendes von der Hauptform. Das Gehäuse ist kleiner, die Windungen am Gewinde sind weniger gewölbt, wodurch sich dieses reiner kegelförmig von der letzten Windung abhebt, die auch verhältnismäßig nicht so groß bezw. nicht so erweitert ist. Die Färbung des Grundes ist mehr weißlich, die der Zeichnung bei dem einen Typus reiner braun, bei dem andern mehr dunkel graubraun bis schwärzlich braun. Aber es ist nicht zu verkennen, daß bei einzelnen Stücken die Abgrenzung besonders nach der Form jk^-eudo- obductus schwer wird, eine Mittelform, die ich absondere. Die Skulptur in der Anwuchsrichtung ist eine sehr unregelmäßige. Man könnte diese Form auch als eine Zwergform von Z. maracaibensis ansehen. 1. Berl. Museum, das von DEPPE in Tehiiantepec gesammelte Stück. Vergl. M.“, Taf. 10, Fig. 9. Ihm kommen in der Färbung nur die unter Z. undahts sub Xr. 2 verzeichneten Stücke am nächsten, bei denen aber die Streifen breiter und doch auch lebhafter gefärbt sind. Figg. 291/292. 5 V, — 39,ß x (20,9) 25,6 — 22,4 x 1 3,1. Es ist mir auf meine Anfragen nach dem Verbleib der übrigen DEPPEschen Stücke noch ein mit Fragezeichen versehenes Stück zuge- schickt, das sich ohne Fundort in der Sammlung befindet, und das sehr wohl dazu gehören kann. Es ist ausgewachsener als das typische Stück, die hellbraunen, etwas belegten Streifen werden auf der letzten Windung etwas breiter, während am Gewinde die Zeichnung identisch mit dem typischen Stück ist. Auch dies Stück ist nicht mit den oben erwähnten Stücken Z. nndatus Xr. 2 zu verwechseln. Fig. 290. 6 — 45,0 x (23,7) 28,9 -- 25,6 x 14,1. 2. Berl. Museum. Caracas. Lansberg. Der zweite Typus der Art. Vergl. M.\ Taf. 1, Fig. (i. Liegt zusammen mit einem abgeblaßten Stück von Z. obductus. Fig. 293. 6 — 43,5 x (22,1) 27,1 — 23,8 x 13,5. 3. C. GAGZO leg. 22. Dezember 1905. Cartagena, Columbien. Zwei Stücke in Form und Zeichnung wie das sub 1. verzeichnete Stück. Fig. 298. 5V2 — 36,5 x (^19,8) 24,1 — 20,5 x 12,6. 88 Hermann Strebei. 4. Küll. SCHöLViEX. Am Magdaleiieiistroiii. Ein Stück, heterom. albinxs, wie SP., Tat'. 11, Fig. 1 b. 5. Kolk SCIIOLVIEN. Ocana. Neu-Graiiada. Ein Stück, heterom. xanthus, wie Figg. SOI, 302. (1. Kolk SCIIOLVIEN. Manta, AVestküste Südamerikas. Zwei Stücke heteroyn. metcmochihis. Fig. 304. 5% — 40,2 X (21,4) 25,6 — 22,0 x 1 3,2. „ 305. 5% — 37,7 X (19,0) 22,5 — 21,0 x 1 1,2. 7. Kolk 0. Sempee. Sambrano bei Baranquilla. AVALLIS leg. Ein typisches Stück. 8. Kolk 0. Semper. Santa Marta. GROSSKOPF leg. A’ergk SP., Form A, 4a, Tat. II, Fig. Da, b. . Fünf Stücke. Fig. 294. Fast C — 42,3 x (-22,2) 26,6 — 24,0 x 1 8,5. „ 297. 6 — 43,0 X (22,0) 25,8 — 24,2 X 12,8. „ 295. 5 'A — 31,2 X (17,4) 20,8 — 18,3 x 10,1. Ein Stück, heterom. xanthus. Fig. 296. Fast 6 — 43,7 x (22,6) 27,8 — 24,0 x 14,4. 13 Stücke, heterom. melanochiJus. A’ergk SP., Form B, 2 a, Taf. 11, Fig. 3 a. Diese Stücke zeichnen sich vor denen bei Z. mnracaibensis ver- zeichneten dnrcli etwas kleinere Form nnd viele schwarze A’arixstreifen ans. Die meisten Stücke .sind allerdings größer, als es der Form/cTMssad znkommt, so daß ihre Einordnung hier fraglich bleibt. 9. Kolk 0. Semper. Küste zwischen Puerto Dibnllo und Rio Haclia, Tetens leg. Sechs tote Stücke, zum Teil zerbrochen. 10. Nr. 15911. AVessel vend. Rio Hacha. A’ergk SP., Form A, 4 b, Taf. 11, Fig. 7. Ein Stück. Fig. 299. Ö'A — 45,9 x (22,8) 27,4 — 23,2 x 13,5. Nr. 15906. Ebendaher. Ein Stück. A'ergk SP., Form B, 3 b, Taf. 11, Fig. 1 a; mit bräunlich fleischfarlngem Mnndrand. d'A — 47,7 X (24,1) 29,1 — 26,2 x 14,6. Nr. 15913. Ebendaher. Zwei Stücke, heterom. albinns. A'ergk SP., B 3 c, Taf. 11, Figg. 1 b, c. 6‘A — 47,0 X (22,8) 28,0 — 25,0 x 1,3,8. ? — 43,0 X (20,1) 25,2 — 23,3 x 12,6. Nr. 15912. Ebendaher. Ein Stück, heterom. melanochilus. ATrgk SP., B 4, Taf. 11, Fig. 1 d. 6'A — 47,5 X (23,1) 27,9 — 25,0 x 14,3. Nr. 15907. Ebendaher. 'Dvei'Siixckt, heterom. melanochilus. A'ergk SP., B 3 a, Taf. 11, Fig. 1 e. e'A — 43,6 X (21,2) 26,6 — 23,5 x 13,4. 11. AA'ESSEL vend. Nr. 15910. Ohne Fundort. Drei unausgewachsene, aber dem Typus 2 entsprechende Stücke. Revision der Unterfiimilie der Orthalicinen. R!) 12. Nr. 15!) 14. WESSEL veiul. Oline Fundoil. Vier Stücke der lieterom. xanthus. Vergl. SP., A 5. Fig. 301 . 6 — 30,3 x (2 1 ,0) 25,3 — 22,0 x 1 3,4. „ 302. 6 — 38,0 X (10, 1) 23,0 — 20,0 x 12,0. Zeiclmung und Mundrand sind hellbraun, bezw. i’otbraun. Der Pallus ist an zwei Stücken bell kastanienbraun, dünn und streitig, diese haben einen braunen Nucleus, an den anderen ist ei' farblos. 13. Kolk SOHOLVIEN. 0. Jongus PER. Mexiko. Zwei Stücke der lieterom. mehinochihis. Sie sind nornial, typisch in der Form J'ernssari. Das abgebildete Stück zeigt nach einer Beschädigung eine schrägere Auf- rollung und ist offenbar über das normale Maß hinansgewachsen, wuduich man ihm wohl die falsche Etikette verdankt. Fig. 303. 6% — 50,1 x (23,0) 28,3 — 25,0 x 14,2. 0 — 4 1 ,3 X (2 1 ,2) 25,2 — 22,0 x i o, 1 . 14. Kolk SCHOLVIEN. Ein Stück. Caracas. Ein typisches Stück, ganz ähnlich der Fig. 234. 0 - 44,1 X (23,0) 28,3 — 24,8 x 14,3. 15. Umläufe ded. Trinidad. Vier typische Stücke. Fig. 300. 5’/8 — 44,8 x (23,4) 28,4 ~ 24,5 x 14,0. X. niarncaihenfiis. Form pseudo-ohdactus. Taf. XVII, Figg. 250/250, 204, 206, 208/260. Dies ist eine Form, die sich unter dem übrigen Material verteilt vorfand, und die ich in SP. unter 0. fenissaci, Form Al, p. 18, für die normale, mit ('uticula versehene Form ansah. Das Gehäuse ist ziemlich dünnschalig, und steht in seiner Form zwischen Z. imdatns und mara- caihensis. Die Grundfarbe geht vom hornfarbigen der ersten Windungen durch Weiß in einen gelblich bräunlichen Ton über, das Gehäuse bekommt aber durch die zum Teil verwaschene und ziemlich dicht gedrängte Zeichnung ein düsteres Ansehen, wenn auch nicht so bräunlich wie bei Z. ohductus. Die erste Windung ist braun abschattiert, dann beginnt die dei’ Gruppe entsprechende typische Zeichnung, nämlich unterhalb Band 2 breit werdende Streifen, die sich nach oben gabeln. Die Streifen werden dann bald olivschwarz, schmäler und an der Stelle der Bänder 2, 3, 4 zu breiteren Vor-sprüngen ausbiegend, die nach vorn gelblich berandet sind. Nach der Mündung zu werden die Streifen immer schmäler, auch schwächer in der Färbung, nnd nnr ab und zu treten noch in kurzen Strecken die hellen Umsäumungen hervor. Hier treten dann die Bänder, teils unter- brochen, teils diu-chgeführt, mehr hervor, die auch in der Mündung mehr weniger deutlich markiert sind. In der Zeichnung macht sich auch stellenweise eine rötliche Konturierung bemerkbar, stellenweise auch 90 Hermann Strebei. wolkig erscheinend. Die Varixstreifen sind selten, dunkel kastanienbraun und nach vorn hell besäumt. Das Innere ist bräunlich mit violettem Anflug und stark durchscheinender Zeichnung, in der aber die helle Umsäumung der Streifen rein weiß hervortritt. Der Mundsaum ist innen schmal schwarzbraun berandet, der Gallus ist nicht sehr dick und heller oder dunkler kastanienbraun. Die Spindel ist dünn, weiß, in sich ziemlich gerade und steht etwas schräg zur Achse. Die Skulptur zeigt die übliche Faltung, die auf der letzten Windung oft das Gehäuse gerieft erscheinen läßt; die feinere Skulptur ist im ganzen etwas deutlicher, besonders als bei Z. maracaihensis, ferrussaci und jamaicensis. 1. Kolk 0. Semper. Santa Marta. Grosskopf leg. Acht Stücke. Figg. 250,257. 0 — 48,7 x (20,1) 31.3 — 28,0 x 16,0. Fig. 258. 5% — 44,2 x (23,8) 29,2 — 25,7 x 15,5. ,, 259. 5% — 43,7 x (24,0) .30,4 — 26,3 x 1 5,7. Von ebendaher weitere neun Stücke, bei denen die Streifen mehr graubraun als olivschwarz sind, sonst ist das Verhalten dasselbe. Figg. 268/209. 6'U — 54,0 x (26,7) 33,0 — 30,2 x 17,3. Fig. 264. 6 — 47,7 X (26,1) 32,4 — 28,2 X 17,0. 2. EK. 1843. Salmin vend. Zusammen mit dem bei Z. maracai- hensis verzeichneten Material. Drei Stücke. 3. UMLAUFF ded. Trinidad. Zwei Stücke. Sehr ähnlich in der Färbung den sub 1. verzeichneten neun Stücken. Fig. 266. 5% - 47,5 x (26,.3) 31,5 — 27,4 x 16,3. Z. maracaihensis, Form Jamaicensis. Taf. XX, Figg. 314/315, 319/320, 322/.326. SP., p. 26. O. xindatus. Taf. II, Fig. 11. P., p. 107, Taf. 27, Figg. 19/23. Die charakteristischen Merkmale der t3'pischen Form, wie sie auch PiLSBRY beschreibt, sind: 1. die glanzlose Oberfläche, sofern die Stücke nicht künstlich aufgefrischt sind, 2. die selu- undeutliche feinere Skulptur in der Spiralrichtung, 3. die matte Farbe der Zeichnung, 4. der farblose Nucleus, 5. die mehr weniger schi-äg zur Achse stehende Spindel, und 6. der nur stellenweise vorhandene, hell gefärbte Gallus. Ich habe s. Z. in SP. diese Form für den echten Z. iindatus gehalten. Eine kleinere, auch auf Jamaica vorkommende Form (Fig. 323) ist in der Form des Gehäuses mehr der Form fernssad entsprechend, auch die Zeichnung ist dunkler und etwas lebhafter gefärbt, nur der farblose Nucleus weicht ab, was eine Eigentümlichkeit der auf Jamaica lebenden Formen zu sein scheint. Prinzipiell würde ich diese Formen nicht von den Festlandformen trennen ; da aber überhaupt in der ganzen Z. uu Jaf»s-Gruppe der Über- Revision der Unterfiunilie der Ortlmlicineii. !tl {ränge viele Vorkommen, so mag fliese Form liiei’ mit der größeren Form zusammenbleiben, wie ja auch PlLSRRY zwei verschiedene Formen abbildet. 1. Berl. Museum. Fr. 21848. 0. nndaius, angeblich Costarica, VAN Patten. Ein Stück lag zusammen mit Z. delphinus, Form inter- niedins. Ob hier eine Vertauschung vorliegt, muß ich dahingestellt sein lassen, denn das Stück ist eine echte Form jamaicensis. Fig. 324. (P/s — 50,8 x (28,.3) 33,5 — 32,0 x 17,0. 2. Berl. Museum. 0. vndnfa. Kingston. HOPPE. Drei Stücke. Fig. 310. Ö'A — 54,0 X (27,6) 32,8 — 29,9 x 16,6. „ 320. 6 Vs — 52,7 x (25,7) .30,5 — 28,3 x 15,2. 6 Vs — 53,5 X (25,4) 30,7 — 20,2 x 15,8. 3. Berl. Museum. Kolk Albees. .Tamaica. Ein Stück. Fig. 322. 6 y, — 65,8 x (29,8) 3(),7 — 35,3 x 20,3. 4. Frankfurter Museum. Etikette Deutsche Malak. Ges. O. zebra. Jamaica. GlüYNB. Mehrere Stücke. Fig. 325 ist eine mittlere Form, auch mit dunklerer Zeichnung, aber in der Form des Gehäuses mehr dem Z- maracaihensis entsprechend. Die Fig. 323 entspricht der oben erwähnten, der Form ferussan sich nähernden Form. Die Fig. 326 ist typisch. Fig. 326. 6V4 — 04,8 x (27,9) 34,3 — 32,7 x 18,1. „ 325. eVs — 48,0 X (23,8) 28,1 — 26,2 x 14,8. ,. 323. 6 — 4 1 ,7 X (2 1 , 1 ) 24,4 - 23,0 x 1 2, 1 . 5. Frankfurter jruseum. O. zehra MÜLL. Jamaica. Drei Stücke. Davon ist ein zerbrochenes Stück typisch, ein zweites ist klein, der Form fe)-ussaci entsprechend (Fig. 315). Das dritte Stück ist ein Z. prhiceps, ganz verwittert und tot, daher wohl angeschwemmt. Fig. 315. 6 — 41,5 X (21,8) 25,5 — 23,2 x 12,9. 6. Bolle vend. 0. imdatns. Jamaica. Vier junge Stücke. Fig. 314. 5 - 24,5 x (14,0) — 16,8 — 14,1 x 8,6. 7. D. Heitz leg. Jamaica, Jan. 1904. Ein Stück mittlerer Form, ungefähr der Fig. 325 entsprechend. 6 — 47,4 X (23,9) 28,5 — 26,6 x 15,0. 8. Nr. 9111. Kolk FOESMANN. Ohne Fundort. Ein typisches Stück. ß'V — 57,8 X (27,0) 34,1 — 31,4 x 18,5. Z. vfifins VON MaETENS. Taf. XX, Figg. 312/313, 316. M.', p. 190, Taf. 1, Figg. 4a, b. SHUTTLEWORTH, 1. c. p. 65, Taf. 4, Figg. 1, 2. P., p. 144, Taf. 32, Figg. 69—77. VON Maetens hat 1. c. keine genaue Diagnose gegeben, er führt phlogmis PFE. nec Orbigny, PFEIFFEE, Monogr. II, p. 1 45, an, der auch eine unvollständige Beschreibung und eine schlechte Abbildung gibt. Er vergleicht 9-2 Hemann StrebeL im librig-eii mit Oebignys phlogems; Voyage etc., p. 259, Taf. 29, Figg. G, 7. PiLSBRYs Diagnose bedarf auch einer Ergänzung. • Die Foi'in des Geliäuses und die sehr veränderliche Zeichnung sind durch die Abbildungen in P. 1. c. genügend charakterisiert. Das Gehäuse hat einen etwas fettigen Glanz, zeigt aber au einzelnen der mir vor- liegenden Stücke genau dieselbe Skulptur wie Z. hensuni, d. h. feine, zu- weilen etwas weitläufig stehende, aber im ganzen gedrängt erscheinende Spiralleisten, die durch die unregelmäßige, wenn auch im ganzen feine Faltung einen etwas welligen oder unregelmäßigen Verlauf nehmen; da- bei entstehen ab und zu kleine Vertiefungen, wie Hämmerung, so daß im großen ganzen eine Ähnlichkeit mit der Z. j^rmcgw-Skulptur vorhanden ist, aber die Spiralfaltung tritt doch deutlicher hervor, sie ist grober und zeigt weder den zuweilen stufenförmigen noch den zuweilen netzartig sich kreuzenden Verlauf der feinen Spiralleisten. AVie schon gesagt, es gibt manche Stücke des Z. varius, an denen mau an ganzen Strecken der Oberfläche kaum eine Spiralskulptnr entdecken kann, höchstens in der Nahtnähe und an der Basis, bei anderen ist sie wieder sehr deutlich aus- geprägt. Zu der Zeichnung möchte ich noch bemerken, daß, Avenu auch selten, doch bei einigen Stücken besonders das Band 2 deutlich dunkel- biaun und weiß gegliedert ist. An dem hellgrundigen, von mir in Figg. .312/31.S abgebildeten Stück, und ebenso bei dem in P., Fig. 75, abgebildeten Stück, ist sogar Band .3 ebenso deutlich dunkel und weiß gegliedert; dies Band ist auch breiter als Band 2. Es taucht dabei be- sonders die A’ermutung auf, ob nicht doch Z. variiis nur eine A'arietät von 0. plilogerm ORB. sei, besonders rvenn man bedenkt, daß, rvie PiLSBRY richtig bemerkt, d’Orbignys Beschreibung nicht mit seiner Abbildung übereinstinunt, soAveit die Zeichnung in Betracht kommt. Da D'Orbigny nur die Höhe und Breite (55 x 24) angibt, die übrigen Maße nicht, so ist man auf die Eichtigkeit der Abbildung angeAviesen, die allerdings eine mehr spindelföj'inige Gestalt als die des Z. varius zeigt, welcher letztere gedrungener ist und eine größere Breite im A'erhältnis zur Höhe hat. PiLSBRY hat in Vol. XIV, p. 165, Taf. 26, Figg. 48/49, eine Form von 0. iMogeriis beschrieben und abgebildet, die er von Dr. V. IHEEING erhalten und die von Araguary, Minas, stammt (Südgrenze von Franz.- Guayana). Die Färbung ist iu der Abbildung Avohl etAvas dunkel geraten gegenüber der in der Beschreilning angegebenen. Eigentlich stimmt nur die scliAvarze Spindel mit d’Orbignys plilogerns, denn die Gestalt Ist mehr die des Z. varius, zu dem ich das Stück eher rechnen Avürde. 1. Berl. Museum. Kolk Albees. Angostura. ZAvei Stücke. Das in M.\ Fig. 4a, abgebildete Stück mißt: 6 V2 — 41,8 X (19,2) 23,4 — 20,2 x 10,3. 2. Frankfurter Museum. 0. phlogerus. Angostura. ZAvei Stücke. Revision der Unterfamilie der Ortlialicinen. 93 Ein selir fyi-oßes typisches, ein kleinei’es s'elhbvann mit Band 2 und 3 dunkel und heller geg-liedert, sonst nur gewellte Streifen, keine dunkle Binden oder wolkige Flecke. Das große Stück mißt: 7 — 5 1 ,1 X (22,3) 2fi,9 — 25,0 x l-2,(). 3. Kolk SCHOLVIEN. 0. iihlogerns. Angostura. Ein Stück mit gelhhraunem Grund, sonst mit der tyi)ischen Zeichnung. 4. ex Kolk SCHOLVIEN. 0. varius. Venezuela. Ein Stück mit hräunlich fleischfarbigem Grund und typischer Zeichnung. 5. ex Koll. SCHOLVIEN. O. phlogenis. Neu-Granada. Ein typisches Stück, sehr ähnlich M.', Fig. 4 a. ß. ex Kolk SCHOLVIEN. Bensoni Reeve. Pernambuco. Zwei Stücke, typisch. Fig. 31ß. ß% — 4ß,4 X (-21,4) 24,8 ■— 23,2 x 1 1,8. 7. Kolk SOHST. B. pldogerus, Guayana. Ein typisches Stück. 8. Aus meiner ehemaligen Sammlung. B. phlogmis, Orinoco. Ein typisches Stück. 9. Nr. 5682. 0. phhgents, Ohne Fundort. Ein jüngeres Stück, ähnlich P., Fig. 7ß. 10. Drei typische Stücke ohne Etikette. 11. 0. phlogenis. Süd-Amerika. Ein Stück, hellgrau, mit gegliederten Bändern 2, 3 in Dunkelbraun und Weiß und mit schwarzbraunen Varix- streifen. Nur am Gewinde erkennt man hellbraune, feine gewellte Streifen bis zum Band 2. Gallus hellbraun, Mundrand dunkelbraun besäumt. Figg. 312/313. 6% — 47,8 x (22,0) 26,2 — 24,6 x 12,8.' Z. 7>ensoni REEVE. Taf. XX, Figg. 310 311, 317/18, 321. P., p. 147, Taf. 31, Fig. G2 — G5. Zu der Besclu-eibung PlLSBRYs möchte ich nach dem mir vorliegenden Material noch folgendes hinzufügen. Die Skulptur habe ich schon bei Z. varius beschrieben, sie ist an den mir vorliegenden Stücken durchweg deutlich ausgeprägt. Das Embryoualgewiude ist vom Gewinde insofern etwas abgesetzt, als sich an demselben die \\’indungen weniger rasch erweitern als die dann folgenden ; der Nucleus ist etwas eingesenkt. Die Spindel ist an dem größten meiner Stücke (Fig. 321) stark gewunden, an den kleineren gerade, sie bildet immer mit dem Basalrand einen Vinkel. Das Stück von Hidalgo, P., Fig. 65, scheint mir entschieden zu Corona regina oder regulis zu gehören. Leider sind die besten mir vorliegenden Stücke mit falschem Fundort versehen. 1. Rolle vend., als 0. elegnns? von Colima, das zweite kleinere 94 Hermann Strebei. Stück ist 0. nohilis, Colinia, bestimmt. Hier ist ROLLE offenbar das Material seiner Vorräte durcheinander gekommen, denn es ist docli nicht anzunehmen, daß diese Art auch an der Westküste Mexikos vorkommt. Beide Stücke sind durchaus typisch. Fig. 321. 7 Vs — 61,8 X (27,8) 32,7 — 28,3 x 15,8. „ 317. 7V2 — 57,0 X (24,7) 29,2 — 25,0 X 14.3. 2. 0. hensoni. Oline Fundort, von englischen Händlern erworben. Ein Stück sehr dünnschalig, mit gerader Spindel, sonst typisch. Figg. 310/311. 7V4 — 47,3 x (23,1) 27,0 — 24,2 x 13,4. 3. Koll. Schulvien. Cayenne. Drei Stücke, davon zwei junge, typisch. 7V8 — 50,7 X (24,1) 29,2 — 23,9 x 14,9. Fig. 318. GVs — 37,7 X (19,7) 22,9 — 18,8 x 11,4. Z. phlogerus, varnis und hensoni bilden jedenfalls eine kleine Gruppe für sich. Z. j>feiffe7-i HIDALGO, den PiLSBEY zu Oxysfyla rechnet, stelle ich zur Gattung Cm-ona, weil er der Form der Embryonalwindungen nach dorthin gehört. Bei Corona ist der Nucleus eingesenkt, dann erhebt sich die AVindung etwas über das Niveau der stumi)fen Kante, welche die ersten l'/s Windungen im weiteren A'erlauf oben zeigen. Außerdem ist der Wirbel breiter und erscheint daher viel stumpfer als bei Z. hensoni, der auch eine ganz andere Skulptur hat. Z. macandrewi (SOAV.), den PiLSBRY auch zu Oxystyla rechnet, ist mir nicht bekannt, PiLSBRY führt auch nur SOAVEEBYs Beschreibung und Abbildung an. Z. leucochilus CF., vergl. P., p. 129, Taf. 21, Figg. 37, 39, ist eine a/5mo-Form, die von Dr. Berendt bei Orizaba gefunden sein soll und aus der Sammlung von AV. G. BiNNEA' stammt. Ob sie zu Z. honcardi gehört? Z. hifidgurains Eeea^E. P., p. 143, Taf. 31, Figg. 59/61, ist eine Form, die ich nicht kenne, die aber wohl jedenfalls in die Gruppe Z. ])rinceps gehört. Hiermit sind alle in P. unter Oxystyla aufgeführten Arten und A" arietäten besprochen, es erübrigt noch, einen Überblick über die geo- graphische A'erbi’eitung dei' einzelnen Formen nach dem mir vorliegenden Alaterial zu geben. Die angefügten Zahlen entsprechen der Nummer des Materials in der Aufführung des Spezial teiles. A ' Z. ptrinceps. Mexiko, Staat A'eracruz (1 — 16), Staat Sinaloa ( 18), Staat Yucatan (17). Guatemala (19, 20). Panama (21). Trinidad (24, 25). .Tamaica? (22, 23). Revision der Unterfamilie der Orthalicineii. 95 Ah A a Ae Ae Aa B Ba C Ca 1) Da Dh De J)(l Z. pilshryi. Costarica (1). Columbien (2, 3). Oberes Peru (4). Trinidad (6). Z. crossd. Guatemala (8). Costarica? (1). Z. crossei-fisclieri. Guatemala. Z. fisvlieri (clecepior PiLSBEY, isahellina VON Martens). Guate- mala (2, 4). Peru (G). Pernambuco (5). Z. maculif&rns. Costarica. Z. deJphinus, F. nehulosns. Mexiko, Staat Sinaloa ( I, 2), Colima (3), Staat Veracruz, tot (9), Staat Oaxaca (4). Costarica (10). Am Amazoneiistrom? (G). Columbien (4, 5). Z. deJp)lmms,Y .vividns. Panamä( l). Columbien (2). Yenezuela(3). Am Amazonenstrom? (4). Trinidad (2). Z. delphinus, F. iniermedins. Costarica. Z. ricJiardsoni. Mexiko, Tepic. Z. seledus. Guatemala (2). Trinidad (1). Z. elegans. Mexiko, Colima. Z. nohilis. Mexiko, Colima. Z. nohilis, F. pallida. Mexiko, Colima. Z. qitagga. Mexiko, Colima. Z. quagga, F. turrita. Mexiko, Colima. Z. livens. Guatemala. Z. livens, F. aherrans. Mexiko, Colima (1). Trinidad (2). Z. tepicensis. Mexiko, Tepic. Z. tepicensis, F. rollei. Mexiko, Colima. Z. lividus. Mexiko, Staat Michoacan (1). Columbien (4). Z. hackeri. Mexiko, Tepic, Acapulco. Z. zonifenis. Mexiko, Staat Guerrero. Z. zonifei'iis, F. major. Mexiko, Staat Guerrero. Z. zoniferus, F. euchrons. Mexiko, Staat Oaxaca. Z. zoniferus, F. naesiotes. Venezuela, tot. Trinidad. Bar- bados. Z. vexam. Trinidad. Z. prdchellus. Brasilien. Trinidad. Z. pulchellus, F. prototgpus. Columbien (3). Venezuela (3). Brasilien (1, 2). Trinidad (4). Z. mars. Mexiko, Nieder- Californien, Staat Sinaloa, Colima, Staat Guerrero (1 — 4). Peru? (8). Ecuador (3). Mittleres Amazonas (9). Z. mars, F. decolor. Costarica? Z. uhdeanus. Mexiko, Staaten Michoacan und Guerrero. Z. grune^'i. Venezuela. Z. miles. Mexiko, Staat Guerrero. Hermann Strebei. yfi Z. sphinx. Mexiko, Staat Tepic, Colima. Z. sphinx, F. lafesfriata. iMexiko, Staat Sinaloa. Z. sphinx, F. zonuta. Venezuela (2). Brasilien (1). Z. sphhix, F. turrita. Mexiko, Staat Tepic. Z. longus. Mexiko, Staat Miclioacan. Z. maclurae. Mexiko, Staaten Miclioacan (2), .Talisco (3), ' j Oaxaca (4, 5). Trinidad (8). [Z madm-ae, F. iurrita. Mexiko, Staat Oaxaca. H Z. psemlo-longus. Ohne Fundort. (PiLSBRY: Mexiko, Staat Oaxaca.) J Z. houcarcli. Mexiko, Staat Veracruz? (5), Staat Oaxaca (1 — 4). Trinidad (8). /t Z. ohchidus. Guatemala (10). Panama (9). Columbien (4). Venezuela (1, 3, 5, ß). Trinidad (11). Ka Z. obiluctiis, F. gracäis. Venezuela. L Z-undahis. Columbien (4, 5). Ecuador (2). Altas Amazonas (1). Trinidad (9 — 11). Jamaica (12). Baliama (13). Lab Z. undatm, F. reses, Y. floridensis. Florida. M Z. maracaibensis. Columbien. Venezuela. lUa Z. maracaibensis, F. ferussaci. Mexiko, Staat Oaxaca (_1). Columbien (3 — 10). Venezuela (2, 14). Trinidad (15). Mb Z. maracaibensis, Y.psendo-obdiidus. Columbien (1). Trinidad (3). Mc Z. maracaibensis, Y.jamaicensis. Costarica?? ( ) ). Jamaica (2 — 7). N Z. varhis. A'enezuela (^4). Guayana (1 — 3, 7). Orinoco (8). Brasilien (0). O Z. bensmi. Cayenne. Die den Artnamen Vorgesetzten Buchstaben beziehen sich auf die anschließende schematische Darstellung der Beziehungen der Arten zuein- ander nach den Schalencharakteren. Es sind nur die Namen der Haupt- typen eingetragen, die Namen der Nebenformen möge man aus dem voran- gehenden Verzeichnis ergänzen. ScluMiia für dir Beziehuiif?cii der Arten der Gattung»- Zebra zueinander, nach den Sebalencharakteren. Revision der Unterfamilie der Ortlialicineu. !)7 7 98 Hermann Strebei. Ergänzungen nml Berichtigungen. p. 22. Zeile 11 von oben lies Fig. 25 anstatt Fig. 5 b. p. 22. Zeile 6 von nuten lies: Fig. 10 anstatt 18. p. 27. Zeile 17 von unten lies; Figg 4, 17 anstatt 17. p. 27. Zeile 4 von unten ist liinzuzufügen: ? 0. fenissaci Pilsb. von Costarica. P., Taf. 17, Figg. 14/15. p. 32. Zeile 3 von unten anfügen: P., p. 141, Taf. 29, Figg. 47/48. p. 34. Zwischen Zeile 11 und 12 einfügen; ? M.^, p. IS3, Form von Ohacoj, Guatemala, Taf.X, Fig. 5. P., Taf. IG, Figg. 5, 7. p. 41. Zeile 5 von unten lies: Fig. 94. Die Fig. 9G entspricht der folgenden letzten Maßreihe. p. 4G. Zeile S von unten lies : Z 2winceps, F. pihbri/i n. f. p. 55. Zeile 1 von unten lies: Fig. 138 anstatt 136. p. 59. Zeile 17 von oben lies: fünf Stücke anstatt sieben. p. 63. Zwischen Zeile 2 und 3 von oben als Synonym einfügen: O. longa PiLSB. rar. uhdeana. P., p. 129, Taf. 22, Figg. 3-5; Taf. 23, Fig. 18. p. 69. Zeile 18 von unten anfügen: SP., 0. ponderosus-houcardi, p. 39, Taf.I, Figg.4a, b. p. 72. Zeile 19 von oben, vor P., p. 128, einfügen: 0. longa var. boucardi, und an das Ende: ? O. longa var. strebeli, P., p. 128, Taf. 32, Figg. 7/9. p. 78. Zeile 5 von unten lies: Figg. 226 '227, 231 anstatt 22G:'231. p. 81. Zeile 9 von unten lies: Figg. 241, 245 an.statt 241/245. p. 83. Zeile 5 von oben lies: Figg. 248, 250 anstatt 248, '250. p. 84. Zeile 20 von unten anfügen: ? O. undatns rar. ßoridensis PlLSB. P., p. 110, Taf. 18, Figg. 7/13. p. 87. Zeile 9 von oben anfügen: 0. ferussaci Vn&'B. von Shkolak, Yucatan, P., p. 120, Taf. 17, Fig. 13 (gehört wohl zu heferom. xantlms). p. 94. Zeile 7 von oben. Das sub Nr. 2 verzeichnete Stück ist irrtümlich hierher geraten anstatt bei Z.varius, Nr. II, p. 93, mit dem zusammen es durch die helle Färbung und die braun und weiß gegliederten Bänder eine Varietät bildet, die schon p. 92 erwähnt ist. p. 94. Als Ergänzung zu den in dieser Arbeit nicht beschriebenen und abgebildeten Arten ist anzufügeu; 0. maracaibensis var. subpulchella PILSB. P., p. 141, Taf. 28, Figg. 38 '39. Diese Form von Union Island (Grenadines) hat Ähnlichkeit mit Z. zoniferus, Form naesiotes. aber Form des Gehäuses, Zeichnung und zwei bis drei schwarze Varixstreifen sprechen mehr für die Zugehörigkeit zu Z. ma- racaibensis, Form ferussaci. Mir liegen sich deckende Stücke nicht vor. Z. phlogerus Oeb. P., p. 145, Taf. 37, Figg. 67 68. Ich iiiüclite hier am Schluß nochmals auf die in der Einleitung nur kurz besprochene Heteromorphose oder Sprungvariation zurückkommen, Revision der Unterfamilie der Ortlialicinen. 99 eine Ersclieiimng', flie ja von LANG für Helix nemoralis nnd horfensi& eing:eliend bearbeitet ist. Es kann ancli noch auf die Tatsacdie liingewiesen werden, daß l)eisi)ielsweise unser b^icliliöiiiclieu in der roten nnd dunklen Form, nnd ebenso die stdiwai’ze nnd graue Krillie in manclien Gegenden zusammen, in anderen wieder getrennt Vorkommen, und daß beide Formen sogar in ein nnd demselben Genist bezw. Gelege nacdigewiesen sind. Danach kann also eine Heteromorphose sowohl gemischt mit der typischen Art auftreten, wo man sie als Farbenvarietät anffassen kann, aber ancli lokalisiert, wo man sie als Lokalforni bezeichnen würde. Eine sichere Entscheidung über die Erscheinung an sich, läßt sich freilich nur dnrcli Züchtnngsvei-snche feststellen, wie Lang sie dnrch- geführt hat. Andererseits ist die oft ungenaue Bezeichnung der Fundorte bezw. die fehlende Sicherheit, ob selbst znsammenliegendes Jlaterial wirklich an ein nnd demselben Fundort gelunden wurde, schon an sich ein Hindernis, um zu entscheiden, ob es sich um Varietäten oder Lokal- formen handelt. Endlich kommt man bei einer Dnrcliführnng der Be- zeichnung Jieterom. alhis, mehniochihis, xanfJius leicht in Konflikt mit der Prioritätsfrage für die Nomenklatur, wenn solche heteroniorphe Form, oder was ich dafür halte, schon mit einem eigenen Namen belegt wurde, wie es z. B. bei den melanorJiilns-F ovmen von Z. undatus, maracaiheyisis, delphinus, Form nehulosus der Fall ist. Trotz solcher Einwände glaube ich, daß die Berechtigung der Zuweisung solcher heteromorpher Formen zu einer bestimmten Art, wie ich es bei der Gattung Zebra getan habe, von der Beschaffenheit des Materials und dem Grad der Übereinstimmung abhängen muß. Bei der folgenden Abteilung südamerikanischer Arten tritt z. B. häutig eine bräunliche Farbenvarietät auf, von der es fraglich sein kann, ob sie als hete^'om. xanthiis aufzufassen ist. Ich werde daher solchen Formen lieber einen eigenen Namen geben, neben dem Hinweis, daß es sich dabei wohl um heferorn. xanthus handelt. Zu den Abbildungen möchte ich noch ergänzend zur ersten Einleitung bemerken, daß ich, an ein bestimmtes i'ormat gebunden, des besseren Überblicks über nahe verwandte Formen halber, meistens Doppeltafeln gewählt habe. Ich habe in der folgenden Abteilung einige Tafeln selbst zeichnen können, die, mit meiner Unterschritt versehen, sich von den übrigen von Herrn Hempel gezeichneten unterscheiden. 100 Hermann Strebei. Die nachfolgenden Formen der Suhfaniilie Orfhalicinae werden von PiLSBKY wie folgt gi-uppiert: 1. Genus Porphyrohaphe ; 2. Genus Liguus mit den Untergattungen Lignus, Corona und Hemihnlimns; 3. Genus Ortlialiciis s. str. mit den Untergattungen Orthalicus und Met- orthalicns. Gattungen und Untergattungen werden dann nach heigegehenem Schlüssel in Gruppen geordnet, die nach der dafür charakteristischen Art benannt werden. Für viele der hierhergehörigen Formen ist die anatomische Unter- suchung noch ansstehend, so daß der anatomische Befund zurzeit noch keine gute Unterlage für die systematische Gruppierung hergibt, der aber auch wahrscheinlich nur Unterscheidungsmerkmale für größere Verbände bietet, besonders wenn er sich auf die bisher immerhin noch etwas ein- seitigen Untersuchungen des Tierkörpers beschränkt. Vir haben es hier also ausschließlich mit den vom Gehäuse gebotenen Merkmalen zu tun. Meiner Auffassung derselben nach, kann ich mich der PiLSBRTschen Gruppierung, die ja im wesentlichen auch darauf begründet ist, nur zum Teil anschließen. Zunächst stelle ich die Gattung Liguus im engeren Sinne an das Ende, wenn sie auch der Gattung Corona am nächsten steht, einmal, weil ihr Typus doch ein ganz eigenartiger ist. dann, weil sie autochthon für Westindien ist und in Südamerika nicht vorkommt, während alle anderen hier zu behandelnden Formen nach den bisherigen Fnndeii ausschließlich in Südamei'ika leben. Der Vollständigkeit halber konnte ich diese Gattung aber nicht ganz ansschließen. Bei der Gattung Zebra lag eine große Übereinstimmung in den Haupt- schalencharakteren vor, so daß eine Einteilung in Artgi’uppen genügte. Wenn dabei oft Absonderungen vorgenommen wurden, die eine schärfere Trennung erscheinen lassen, als sie in Wirklichkeit besteht, so geschah es aus praktischen Gründen. Bei der nunmehr zu behandelnden geographischen Gruppe der Untertamilie der Orthalicinen war das Aufstellen von Art- gruppen nur bei einer Untergattung möglich, da die vorliegenden Formen Kevisioii der Unterfamilie der Orthalicinen. 101 gfi'ößere Unterschiede in den Haiiiitsclialencharakteren zeigen, so daß neben den Gattungen das Aufstellen von mehr Untergattungen, als es PlLSBRY getan hat, notw endig erschien. Es mag auf den ersten Blick befremden, daß diese Untergattungen oft nur eine oder wenige Arten enthalten; hei genauer Prüfung wird man aber die vorgenommenen Trennungen berechtigt halten, soweit eben Schalencharaktere als Unterlage dienen. Die Systematik ist schließlich immer nur ein Hilfsmittel, mit dem man einer Giuppierung. welche der natiu'lichen Entstehung und Entwicklung hezw. Umwandlung der Arten entspricht, näher zu kommen versucht. Urne Nomenklatur und die sich daran knüpfenden Begriffe können aber der Vielseitigkeit der Mittel, mit denen die Natur operiert, nie entsprechen, und es muß daher der Begriff eines Namens, z. B. Gattung, nicht für eine Gruppe von Formen dasselbe bedeuten wie für eine andere, hezw. die Methode der Gruppierung kann und muß je nach den Formen, die uns entgegeutreten. deren jede doch im Grunde ihre eigne Entwicklungsgeschichte hat. eine verschiedene sein. Für Einteilungen in größere Verbände halte ich das Emhryonal- gewinde unter den Schalencharakteren für den geeignetsten, und zwar aus folgenden Gründen. Es bietet Merkmale im Aufbau und in der Skulptur, die in ihrem allgemeinen Typus ziemlich beständig in Gruppen von Arten sind, die in ihren sonstigen Charakteren größere Verschieden- heiten auf weisen. Ferner zeigen sich an ihnen Merkmale, besonders in der Skulptur, aber auch zum Teil in der Färbung, die nur an ihm auf- treten, und die bei der 'Weiterentwicklung des Gehäuses verschwinden. Das sind Erscheinungen, die doch wahrscheinlich auf ältere Typen in der Ent- wickluugsgeschichte der Arten hinweisen. Ich wähle den Ausdruck Embryonalgewinde und nicht Einbryonal- gehäuse. weil das letztere nur ganz ausnahmsweise zur Verfügung steht, und man sich daher darauf beschränken muß, die Untersuchungen an möglichst jungen und gut erhaltenen Stücken vorzunehmeu. Je aus- gewachsener das Gehäuse ist, um so mehr hat mau mit Abnutzung hezw. gewissen ^'eränderungen des Embryonalgewindes zu rechnen, so daß man unter Umständen nur noch bei starker Vergrößerung die maßgebenden Charaktere erkennen kann. Ich bemerke auch noch, daß, wie sich im Spezialteile erweisen wird, in ein paar Fällen sich selbst an jungen Stücken individuelle Abweichungen zeigen. Nach dem Charakter des Emhryonalgewindes erhalte ich nun folgende vier große Gruppen: 1. Genus Porphyrobaphe SHUTTLEW. mit glattem oder nur schwach gestreiftem Embryonalgewinde, dessen 'Windungen gewölbt sind. Typus P. iostoma SOWBV. ■2. Gattung Corona ALB. mit ziemlich glattem und schwach gestreiftem Embryonalgewinde, das meist an der Naht eine feine, etwas weit- 102 Hermann Strebei. läufige Faltung zeigt, das aber, was besonders charakteristisch ist, etwas rienienförmig anfgerollte, d. h. seitlich flache AVindnngen hat, die daher oben stnnipfkantig sind. Typus C. regina. fl. Genus Tliolns nov. gen. Das Enibryonalgewinde hat eine breit kuppel- .förmige Gestalt und zeigt feine, gewellte, oft sich verzweigende scharfe P’ältchen. Die 'Windungen sind wenig gewölbt. Typus Th. bucklegi HIGGIXS. 4. Genus Beck. Enibryonalgewinde mit regelmäßig oder unregel- mäßig sich mehr weniger schräg kreuzenden Keilien von Grübchen, deren etwas wulstige ümrandung als ein regelmäßiges oder unregelmäßigesNetz- werk erscheinen kann. Die 'Windungen sind gewölbt. Typus 0. snliana. Die besonderen Abweichungen innerhalb dieser allgemeinen Charak- terisierung sowie die sonstigen Schalencharaktere dienen dann zur Charak- terisierung der Ihitergattungen. Es ist dadurch allerdings bedingt, daß sich für die Gattung außer der kurzen Charakterisierung des Embryonal- gewindes keine eingehende Diagnose geben läßt. Ich habe auf Tafel 21, 22 die typischen Formen des Embryonal- gewindes sowohl für die Gattungen wie Untergattungen in dreifacher Vergrößerung gezeichnet, und zwar in der Ansicht, die das Embryonal- gewinde gibt, wenn man das Gehäuse so stellt, daß, von oben gesehen, der Nucleus wie in der Fig. 327 a liegt, während fi'u’ die Zählung der Windungen die Lage in der Fig. 327 c gegeben ist. Bei der Diagnose der Untergattungen habe ich nur ausnahmsweise Färbung und Zeichnung erwähnt, weil sie in ihren vielen Einzelheiten und in ihren Verschiedenheiten besser der Artbeschreibung zufallen. In dieser werden dann auch nur die etwaigen Besonderheiten, die innerhalb des Eahmens der in der Diagnose der Untergattung aufgeführten Schalen- charaktere liegen, angegeben. Ich gebe nachstehend eine Übersicht meiner Gruppierung: I. Genus Poiyhyrohaphe SHUTTLEW. A. Subgenus Poipliyrohaphe s. str. Typus P. iosioma SOWBY. B. Subgenus Hemihulimns VON MARTENS. Typus H. excisns VON M.yRTENS. C. Subgenus Mywrthalicns n. stihgen. Typus fl/, dennisoni Keeve. D. Subgenus OxyorthaUcus n. snhgen. Typus 0. irrorutiis REEVE. II. Genus Corona Alb. Typus regina Fer. III. Genus T/iolits n. gen. A. Subgenus Tholus s. str. Typus Th. hucJdeyi HIOGINS. B. Subgenus Pachytholus n. suhgen. Typus P. psettdoiosioma 7i. spec. IV. Genus Orfhalicus BECK. A. Subgenus Orthalicas s. str. Typus 0. sidtana DiLLWYN. B. Subgenus Clathrorthatkus n. suhgen. Typus C. icallisi n. spev. Revision der Unterfaiiiilie der Ortlialicinen. 103 C. Siibgemis TrachyorthaJinis n. mbgen. Typus T. fraseri I’FR. D. Subgemis Metorthalims PiLSB.') mit folgenden Artgruppen : ai M. maranlionensis ALB., eine Art. b) J/. shuttlewurtlii ALB., eine Art. c) M. kelletti Keeve, eine Art. d) J/. i/atesi PER. Tyinis M. yafesi. E. Snbgeniis Melanioi'thaUcvs n. mhgen. Typus M. uframentariiis PER. F. Subgenus LaeiartJuilicus n. mbgen. Typus L. reginaeformis n. S2)ec. V. Gattung Liguns MONTEORT. Typus L. virgineus L. I. Genus l*of2>Ii;/t‘obaphe Shuttlew. A. Subgenus Ponpltyrolxtphe SHUTTLEAV. s. sfr. SllDTTLEW., Notit. Malacol., p. 70 partim. SP., V, p. 3. P., p. 149 partim. Gehäuse eiförmig-konisch, starkschalig, kaum glänzend, mit 5‘/-i — 6 ziemlich gewölbten ^Mndungen, deren letzte ungefähr gleich hoch wie das Gewinde und unten etwas zusammengedrückt ist. ilündung annähernd verkehrt ohrförmig, mit mehr weniger stark verdicktem Mundrand und einer gerade bis schräg zur Achse stehenden, gewundenen, verdickten und oben mit einer Falte versehenen Spindel. Embryonalgewinde mit 2 Va Windungen (Fig. 327b), an jungen Stücken glänzend hornfarbig, später mehr weißlich oder bräunlich und nicht mehr durchsichtig, schwach gestreift, zuweilen mit einzelnen Fältelten an der Naht. Die erste steigt etwas an und ist oben stumpfkantig; sie liegt in einer etwas anderen Ebene als die folgenden Windungen®). Die Skulptur besteht aus schmalen Falten, deren 2 — 4 in gröbere Falten zusammengefaßt sind, was in der Nahtnähe besonders kräftig zum Ausdruck kommt, und hier geradezu eine Zone bildet. Sie werden von mehr weniger deutlichen, dicht stehenden, gewellten, feinen Spiralstreifen durchschnitten, die stellenweise, wenn Zwischenräume vor- handen sind, sich deutlich als solche erkennen lassen. Es treten auch einzelne gröbere Furchen auf, die dann stellenweise eine Stäbchenskulptur bewirken. ') Ich habe für diesen Subgenus den PiLSBRYschen Namen gewählt, trotzdem ich einige der darin aufgeführten Arten anderweitig unterbriugeu mußte. PiLSBRY' charak- terisiert diese Untergattung nur durch folgendes : ..Arten mit Grübchen am Emhryonal- gewinde wie heim typischen Orthaliciis, aber verschieden durch die weniger bauchige Eorm und das entwickelte Peristom.“ Ein Typus wird nicht angeführt, was ja auch hei der großen Verschiedenheit der Arten natürlich war. Wenn auch die zuerst dabei auf- geführte Artgruppe die des M. fraseri ist, der er die ganz abweichenden JL buckleyi und galactostoma anschließt, und M. fraseri an sich von der Mehrzahl der übrigen Artgruppen bezw. Arten als eigenartig ahzusondern war, so glaubte ich den Namen Metorthalieus besser eben dieser Mehrzahl der aufgeführten Arten geben zu sollen. Da diese Eigentümlichkeit des Aufbaus, die übrigens auch bei der Gattung Zebra vorkommt, ein allgemeiner Charakter ist, so erwähne ich sie später nur dann, wenn sie besonders stark entwickelt ist. 104 Hermann Strebei. P. io.stoma SOWERBY. Taf. XXI, Fig-g. 327, 327 a— b; Taf. XXIII, Figg. 358— 360. P., p. 150, Taf. 49, Figg. 17—22; Taf. 50, Figg. 26, 27. Ich gebe in der Fig. 327 die Abbildung eines jungen Stückes aus Guayaquil, um nicht nur die frühen Bestandteile der Form, sondern auch den Typus der braunen Zeichnung zu zeigen, der später mehr und mehr den Zusammenhang verliert, und sich in einzelne Striche oder winklige Figuren auflüsen kann, wenn er nicht wie bei der alhino- und melanuchilus- Form ganz verschwindet. An ausgewachsenen Stücken wird die anfangs typisch bräunlich tleischfarbeiie Grundfarbe mehr weißlich oder hellbräunlich mit zuweilen violettem Anfluge. Zuweilen tritt an Stelle von Band 2 ein helles Band auf, an dem die Zeichnung mehr weniger verschwindet. Das Innere der Mündung ist weiß, der immer stark, oft in mehrfachen Schichten verdickte Mnndrand ist bei normalen Stücken mehr weniger lebhaft liolett, selten rosa, bei der (ühino-Vovm rein weiß, ebenso oder mehr dunkel pnrpurviolett ist der die Mnndränder verbindende Callns gefärld. während an der violetten Spindel die obere Falte weiß ist. Varixstreifen sind nur ganz ausnahmsweise zu erkennen und sind dann schmal braun gefärlit. Ebenso tritt seltener in der Xähe der Mündung ein abschließender, erhabener Mundrandstreifen auf, denn die typische Verdickung des Mund- randes scheint in der Eegel erst mit Abschluß des 'Wachstums zu erfolgen. Der Mundrand ist nmgeschlagen, und die oft in melu'fachen Schichten auf- tretende Verdickung tritt daher nach rückwärts gerichtet auf. Meinem Material nach ist die besonders starke Verdickung an keine besondere Lokalität gebunden, und da sich auch die nach PiLSBRY damit verknüpft sein sollende obsoletere Spiralsknlptnr meinem Material nach nicht bestätigt, so kann ich eine Bei-echtigung seiner var. hüahrafus nicht zugestehen. Das Embryonalgewinde (Fig. 327 b) und die Sknlj)tur entsprechen der Gattnngsdiagnose, nur treten hier zuweilen noch kurze Runzeln auf, und besonders auf der letzten 'Windung geben die gröberen Falten dem Gehäuse oft ein gerieftes Ansehen. Ich wähle hier wie auch in der Folge für die Abbildungen nur Stücke aus, die PiLSBRYs Abbildungen ergänzen, unter denen die Figg. Ifl, 20 den normalsten Aufbau zeigen. 1. Kapt. Paessler leg. 1902, 1907. Machalilla, Ecuador. Mehrere Stücke in Spiritus mit Tier, von normalem Verhalten. Ferner ein am Strande aufgelesenes Stück. 2. 'Wallis leg. Santa Rosa, Ecuador. Zwei normale Stücke, das kleinere Stück mit mäßig vermehrfachtem, das größere Stück mit schwach vermehrfachtem Mnndrand. Das letztere Stück erscheint auf der letzten Windung sehr weitläufig gerieft; es mißt: 58/4. 81,7 X (40,0) 52,0 — 46,0 x 23,2. Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 105 Vier Stücke heten-om. alhinus. Das ganze Gehäuse ist rein weiß, alle Stücke haben einen mehr weniger stark verinehrfachten Jlundrand. Das grüßte Stück mit dem am stärksten vermehi'fachten Mundrand ist abgebildet, weil es zugleich die extremest vorkommende derartige Bildung zeigt. Fig. 358. ß'A — <3,5 x (34, 4, i 45,7 — 37,0 x o-ijO. Fast G. GI,G x (27,4) 35,2 — 33,7 x 18,2. 3. Wallis leg. Ecuador. 1876. Drei typische Stücke mit mäßig vermehrfachtem IMundrand. 4. Von Guayaquil. a) F. H. Rosenberg vend. Zwei tote Stücke, normal, mit nicht vermehrfachtem Mundrand. h) F. V. Buchwald ded. Drei Stücke, deren zwei dunkle Färbung und helle Binde wie P., Fig. 19, zeigen. Der Mundrand ist nur an einem der Stücke etwas vermehrfacht. c) L. P'RBAN ded. Ein Stück wie die vorstehenden dunkleren. d) Dr. OhauS ded. 1. Januar 1907. Das junge abgeliildete Stück. Fig. 327. 4% — 33,7 x (19,2) 25,4 — 22,7 x 1.3,4. 5. Rosenberg vend. Chongon, Ecuador. Zwei Stücke, tot, mit mäßig erweitertem Mundrand und normaler Färbung. 6. Rosenberg vend. Puna, Ecuador. Ein sehr schmales, großes Stück mit normaler Färbung und ziemlich stark vermehrfachtem Mund- rande. Die Spitze ist abgebrochen, so daß die Anzahl der Windungen und die Hohe nur abgeschätzt sind. ca. 6 — 81,0 X (34,2) 45,7 — 43,9 x 22,0. 7. Ecuador. SCHLÜTER, Halle, vend. Drei schöne, sehr breite Stücke, sehr dunkel gefärbt, mit sehr scharf sich abhebender heller Binde. Zwei Stücke mit mäßig, ein mit stark vermehrfachtem 5Iundrand ; das letztere mißt: 5% — 77,4 X (38,0) 50,8 — 42,ß x 23,9. 8. Koll. SCHOLVIEN. Ein Stück Jietei-om. melanochiJus. Das Stück ist verhältnismäßig dünnschalig, rein weiß mit nur schwach entwickelter Faltung. Es sind dicht nebeneinander am Anfang der letzten Windung zwei purpurbraune, schmale Varixstreifen vorhanden, der Mundrand ist einfach umgeschlagen, schmutzigviolett, der Gallus ist purpurbraun. Fig. 359. 5% — 64,7 x (31.4) 40,3 — 35,0 x 21,0. 9. Koll. 0. Semper. Panama. Land.AUER vend. Ein typisches Stück mit mäßig vermehrfachtem Mundrande. Ob der Fundort richtig ist, muß ich nach dem bisher bekannten Vorkommen der Art bezweifeln. 10. Ecuador. Zwei Stücke, typisch, mit schwach vermehrfachtem Jlundrande und bald dahinter ein hervorstehender Varixstreifen (siehe oben). 11. Ecuador. Drei typische Stücke, davon eins unausgewachsen. 12. Kr. 15849. Peru. Zwei typische Stücke. 106 Hermann Strebei. 13. Küll. SOHST. Von ebendaher ein typisches Stück mit wenig Zeichnung. Ohne Fundort. 14. Viele Stücke ex Kolk SCHOLVIEN, die nach erhaltener Auskunft aus einem bei UMLÄUFE vorhandenen Faß ausgesucht sein sollen. Ich habe aus diesem sonst typischen Material nur das kleinste Stück zur Abbildung ausgewählt. Der Fundort war nicht mehr festzustellen. Fig. 360. 5 Vs — 55,0 x (25,2) 34,4 — 29,0 x 1 7,9. Das größte Stück mißt: ßVs — 86,2 X (39,2) 52,1 — 46,8 x 25,2 und hat nur einen einfach verdickten Mundrand. 15. Nr. 5688, alte Sammlung. Ein junges Stück heterom. melmiochüus wie das sub 8. verzeichnete. Das Stück ist wie alle jungen Stücke auf der Mittelhöhe der letzten M’indung kantig. 5 — 40,6 X (23,3) 28,4 --- 25,2 x 13,7. 16. K(dl. SCHOLVIEN. Ein Stück, außen etwas verwittert, scheinbar mit wenig Zeichnung und schwach entwickelter Faltung. Mundrand und dick aufliegendei' Gallus sind rosafarbig, das Innere ist etwas gelblich, der Mundrand ist stark vermehrfacht. Die Mündungspartie ist frisch, nicht verwittert. Fast 5% — 70,0 x (33,0) 44,8 — 37,3 x 21,4. P. satHi'iins Pfr. Taf. XXIII, Figg. 367—369. P., p. 153, Taf. 50, Figg. 23 — 25. Der guten PlLSBRYschen Beschreibung möchte ich nur noch folgendes hinzufügen. Das Embryonalgewinde ist wie bei P. iostoma. Die Skulptur zeigt feinere, bezw. dichter gedrängte Falten als bei P. iosioma. Die Spiralskulptur ist aber ganz ähnlich und hängt nicht, wie aus der DOHRN- schen Bemerkung im .lahrb. d. Malak. Ges., Vol. 9, p. Ul, hervorgehen könnte, mit dem Vorhandensein der Cuticula zusammen, sondern ist auch ohne diese vorhanden, wenn das Stück nicht abgerollt ist. Was die Zeichnung anbelangt, so liegen mii' Stücke vor (Xr. 1), die durchaus dem PFElFFEKschen Typus entsprechen. Die ziemlich breiten, gewellten Streifen auf der vorletzten und einem Teil der letzten Windung sind nach vorn weißlich gesäumt; diese helleren schmalen Streifen treten übrigens, wenn auch nur bruchstückweise, zuweilen an Stücken auf, wo die dunkleren Streifen meist schmäler und matter in der Farbe sind. Die Varixstreifen sind wie der Gallus und der Mundsaum braunschwarz, aber meistens vorn und hinten hell berandet. Die Si)indel ist zuweilen stärker gewunden, als es die Figuren in P. zeigen (Xr. 2). Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 107 1. Koll. St'HüLVIEX. Zwei Stücke von eiiglisclien Händlern. Kcnador. Fast ganz dem PFEIFFERsclien 'l'yinis entspreclieiid. Fig. 368. 6 'U — 70,0 x (30,3) 38,0 — 38,0 x ] 8, 1 . 2. Nr. 1Ö846. K. Geale vend. Malacates, Ecnador. Fünf Stücke, davon drei mit Cnticnla, die daher olivgelh erscheinen; .sie entspreclien in Form und Zeichnung P., Fig. 24. Fig. 367. 6 'U — 72,0 x (;3-2,5) 42,5 — 39,8 x 2 1 ,2. 6 Va — 76,4 X (8 1 ,7) 44, 1 — 38,5 x ] 8,8. 6 Vr — 71,5 X (34,0) 41,4 — 40,0 x 19^3. 3. Ecuador. POLLE vend. Ein Stück einer kleinen P^rm. Fig. 369. 6 — 63,7 x (28,0 1 35,0 — 33,3 x ] 6,3. 4. Koll. SOHST. Ein Stück mit französischer Etikette. Neu-Granada. .Mit t'uticula, ganz wie die sub 2. verzeichneten. H. Subgenus Jletnihii/hnus VON MARTENS, einend. STEEliEL. VON M.tRTENS, Concliol., 3Iittli. 11, p. 175, und nachträgliclie Bemerkung am Ende. P., p. 1S4. Gehäuse festschalig, spindelförmig oder eiförmig-konisch {H. iris), etwas fettglänzend bis fast glanzlos, mit 5 '/■, — 7 mäßig gewölbten \A'indungen, deren letzte an der Basis stark zusammengedrückt ist oder oberhalb der- selben in P’orm eines M’ulstes, der zwischen Basal- und Außenrand in eine Pinne ausmündet (H. iris). Die letzte Windung ist entweder ziemlich gleich hoch oder höher als das Gewinde (H. iris). Die Mündung ist ent- weder oval, beiderseits zugespitzt oder verkehrt-ohrförmig (B. iris). Der Mundrand ist nach unten etwas erweitert und entweder stumpf oder schmal umgeschlagen. Die Spindel ist stark eingebogen oder etwas schräg zur Achse stehend und etwas gewunden {B. iris). Das Plmbryonalgewinde (Figg. 330, 331. 333, 334) hat 2V2 A\'indnngen, die glänzend und fein gestreift sind; zuweilen treten gegen PAide schon einzelne Spiralfurchen auf {B. iris). P]s ist oft oben dunkel gefärbt und auch mit dunkleren und helleren P'lecken an der Naht besetzt; ersteres lindet bei heller Grund- farbe meistens nicht statt. Die Skulptur besteht aus schmalen Falten, deren zwei oder mehr in stärkere P^alten zusammengefaßt sind. Die feinere Spiral- skulptur ist nur stellenweise zu erkennen, und zwar als feine Peifen, dagegen treten in unregelmäßigen Zwischenräumen und zuweilen nur strichweise, gröbere seichte Siiiralfurchen auf, die eine Stäbchenskuli>tur bewirken; auch hammerschlagartige Eindrücke, Pnnzeln und wulstige Phhebungen kommen vor. Ich habe diese Untergattung mit dem ursprünglichen Typus, B.excisus VON Martens, hierher gebracht, weil VON MARTENS bei Beschreibung des Embryonalgewindes, das er 1. c. fein geiunzelt nennt, sich durch eine Beschädigung der Oberfläche hat irre führen lassen, die durch einen mechanischen oder chemischen Vorgang entstanden ist. Ich habe 108 Hermann Strebei. ferner den Bul. ins Pfk., den PlLSBRY zu Pmyhyrohaphe bringt, hier ein- gefügt, weil ich die wulstige Erhebung oberhalb der Basis für homolog mit der kanalförmigen Zusammen jiressung der Basis bei H. excisus und den verwandten Arten halte, ferner auch, weil der Skulpturtypus derselbe ist. Die einzelnen Abweichungen bei H. iris sind oben in der Diagnose durch Hinweis gekennzeichnet. VON Martens fügt HemihuUmus als Untergattung der Gattung an, worin ihm Edg. A. Smith (Proceed. Malac. Soc. London, Vol. 7, p. 313) und ursprünglich auch PlLSBRY folgen. Später hat der letztere in dem jüngst erschienenen Part 78 seines Manual, p. 1 15, diese Ansicht berichtigt, indem er sagt : „Tlie relation of Hemibulimus to Liguus is not very dose and I now doubt tlie propriety of including them in one genus. Except in the structure of the columella, Hemibnlimus is very similar to Por- phyrobaphe.“ Ich kann ihm, wie man aus meiner Anordnung sieht, darin nur beistimmen. H. ereisus VON MARTENS. Taf. XXI, Fig. 333; Taf. XXIII, Figg. 3fH, 363. VOX M.A-RTEXS, 1. c. p. 173, 200, Taf. 35, Figg. 1, 2, 4, 5. P., p. 1S6, Taf. 36a, Figg. 31/34. Ich habe der guten Beschreibung von VON MARTENS nur weniges hinzuzufügen. Das Gehäuse ist wenig glänzend, der Mundrand ist nach außen schmal und schwach verdickt, der Gallus ist puri)urschwarz, nach innen weiß, die Spindel ist bald mehr, bald weniger eingebogen. Die Färbung ist dunkler bräunlich-olivenfarbig als die Abbildung 1. c. sie zeigt. VON Martens 1. c. erklärt in einer nachträglichen Bemerkung, daß, nach einem Vergleich mit Stücken von H. maynißrtts (auf die ich weiter unten zurückkomme), der Xame excisus zu streichen und durch magnificus zu ersetzen sei. Da mir Ijeide Formen aus dem Berliner Museum vorliegen, so kann ich bestimmt sagen, daß VON MARTENS hierin sich geirrt hat. und daß seine Art vorläufig liestehen bleiben muß. Es kann sich höchstens darum handeln, ob H. excisus eine abweichende Lokalform von H. magnifints, wie ich ihn auffasse, ist, worüber aber weiteres Material entscheiden muß. 1. Berl. Museum. STf’BEL leg. Columbien, Hacienda de Sotara l)ei Pojiayan, 2400 m. Der VON MARTENSsche Typus, von dem ich nur zum Vergleich die Seitenansicht der letzten M’indung abbilde. Das Stück ist etwas fettglänzend. Fig. 363. 5‘A, — 43.0 x (18,3) 23,5 — 23,8 x 13,4. 2. Bolle vend. Von Maccas, Ecuador. Ein Stück. Es ist etwas spindelförmiger als der Typus, etwas gröber skalpiert, ziemlich glanzlos und hat eine etwas weniger staik eingebogene Spindel. Außerdem tritt hier am Anfang der letzten Vindung eine Strecke weit das schmale, gelbe Band 4 auf. Fig. 361. 5‘A. — 43,6 x /17,5) 21,5 —24,2 x ll,7. Revision der Unterfamilie der Orthalieinen. 109 II. mafpii/irHs Pfr. emeiid. Strebel. Taf. XXI, Fig'. 334; Tat'. XXlll, Figg. 362, 364. Achatina inagnijica PFR. Monogr. Hel. II, p. 255, nnd III, p. 487, hier mit Hinweis auf Reeves Achatina »lagnißca PFR., Fig. :!3. P., p. 185, Taf. 36 a, Fig. 30. Kopie nacdi Reeve. Hemihidimits magiiificus PFR. EDG.tR A. SMITH in Proceed. 3IaI. Soc. London, Vol. VII, p. 313. P. in Manual of Couch., neuestes Heft, part 78, p. 117. Mir liegen ans dem Berliner Jlusenni drei nicht ausgewachsene Stücke vor, die HOPKE in Cuembi, Xeu-Granada, gesaninielt hat, die 1898 kata- logisiert nnd von VON MARTENS H. magnifiais PER. bestiinnit sind. Fs sind dieselben Stücke, welche VON MARTENS zum Vergleich mit seinem H. excisHS Vorgelegen haben. Edgar A. Smith hat nun 1. c. die PEEIFFERsche Art zusammen mit Hemihvlimiis (Achatina) clennisoni REEVE 1. c. besprochen. Er siuicht die Ansicht aus, daß PFEIFFER sich geirrt hat, wenn er bei seiner .4. magnifica, die 1847 beschrieben ist. später aut Eeeves Figur 33 (1849 veroftentlicht) hinweist; denn der aus der CUMINGschen Sammlung stammende Typus, jetzt im British Museum liegend, sei etwas anderes, während die Fig. 33, die REEVE tür .4. magnifica PFR. gehalten hat, da sie auch vom selben Fundort stammt wie PFEIFFERS Typus, ein junges Stück von der Achatina dennisoni REEVE, Fig. 32, von Bogota sei, was aus dem ihm vorliegenden Material erhelle, das von PAINE und Brinkley in Quilachao, Cauca-Tal, Columbien, gesammelt und später von SOWERBY und FULTON in den Handel gebracht wurde. SMITH sagt vom CUMINGschen Stück nur, es sei „tliin, smooth, with very different coloration“, während doch eine eingehende Beschreibung um so mehr am Platz gewesen wäre, als die beigegebene Abbildung sehr verwischt und undeutlich ist. Ich gehe nun zunächst die Beschreibung jener drei Stücke. Iias Gehäuse ist dünnschaliger, etwas breiter oval-konisch, und die letzte A^'indung ist etwas hoher im Verhältnis zum Gewinde als bei H. extisus. Hie Färbung ist von Anfang an heller, die ersten Vindungen sind hell hornfarbig, nicht dunkel abschattiert und ohne den rötlichen Xucleus. Später wird die Grundfarbe mehr bräunlichgelb bis gelblich- olivenfarViig. Aut die 2'/., einfarbigen Embryonalwindungen folgt, immer deutlicher und breiter werdend, ein aus diraunen und gelblichen Flecken gebildetes Band an der schmal hell berandeten Xaht. Die braunen Flecke lösen sich nach unten in schmale braune, z. T. etwas gewellte und unter- halb Band 2 verstärkte, winklig vorspringende Streifen auf, zuweilen untermischt mit breiteren Streifen. Nach der Mündung zu verlieren sich mehr und mehr die schmalen Streiten, je größer die Stücke werden, und es bleiben nur unregelmäßig verteilte, vorn meist gelblich berandete Streifen übrig. Auch das Fleckenband an der Xaht verliert sich früher Heimann Strebei. 1 10 oder später. Vom Ende der Embryonahvindiuig:en an tritt Band 2 schmal und gelblicli auf, dem sich unten unmittelbar die winklig vorspringenden verstärkten Streifen als schmales, gegliedertes Band anschließen. Dieses Doppelband kann fast bis zur Mündung gehen, aber auch schon früirer aufhören, zuweilen bleibt nur das helle schmale Band nach. Ein ähnliches Doppelband 3 verläuft bei den beiden kleinsten Stücken oberhalb der Naht, hört aber auf dei' letzten Mündung auf. Dem größten Stück fehlt es, statt seiner sind aber auf der letzten 'Windung die Bänder 3 und 4 als schmale gelbe Streifen vorhanden fdas Band 3 undeutlicher als Band 4). Im bläulichweiß belegten Innern, in dem die Zeichnung mehr weniger durchscheint, erkennt man auch bei den kleinei'en Stücken, wenn auch undeutlich, die Bänder 3 und 4, wo bei dem großen Stück Band 2 und 4 sehr deutlich weiß hervortreteu. Die Mündung ist oval, oben und unten zugespitzt und von gleichmäßigerer Form als bei H. exristis, bei dem die Spindelseite durch die eingebogenere Spindel sich weiter auswölbt als bei H. magmficus. Bei dem kleinsten Stück ist der Mundrand etwas verdickt wie bei R. excisiis, weil das Stück gei-ade bei einem A\'achstumsabschluß gefunden wurde; er ist aucli nadi innen schmal braun ausfließend berandet. Die Spindel ist mehr weniger eingebogen, weißlich, unten rötlich. Der Callus ist dunkel purpurbraun, nach innen weißlich werdend. Die Skulptur ist dieselbe wie bei H. excisus. Eig. 362. 5^8 — 40,5 x (21,1) 27,6 — 29,2 x 15,2. 5'/4 — 46,0 X (-20,5) 24,7 — 27,1 x 13,0. „ 364. 5 74 — 41,0 X (17,3^2-2,8 — 23,1 X 12,3. Vergleicht man die vorangehende Beschreibung mit PFElFFERs kurzer Diagnose, so fällt am meisten auf, daß das Fleckenband an der Naht in letzterer fehlt, da er nur von einem gelb und braun gegliederten Band oberhalb der Mitte spricht, womit das Band 2 gemeint ist. Aber SüITHs Figur, bezw. der CUMiXGsche Typus der Art läßt das Eieckenband an der Naht deutlich erkennen, besonders an den mittleren 'Windungen. Daß die Bänder eigentlich schmal gelb sind, und daß von ihnen auch Band 3 und 4 auftreten können, scheint aus der SlIITHschen Figur nicht hervor- zugehen. Ich bemei'ke dazu aber, daß, wie oben erwähnt, diese Bänder nur an dem größten der drei Stücke deutlich ausgeprägt, bei den anderen nur im Innern undeutlich angedeutet sind. IVenn PFEIFFER die Spindel „recta, verticalis“ nennt, so ist das nach der SJlITHschen Figur nicht richtig, wo sie auch etwas eingebogen ist, ebenso wie das jüngste der oben angeführten drei Stücke ( Fig. 364). Die Skulptur ist durch „leviter striatula, haud nitens" sehr oberflächlich geschildert, aber schon die Bezeichnung kaum glänzend spricht für eine verhältnismäßig gut ausgeprägte Skulptur, Avährend SllITHs Bemerkung „smooth“ nicht richtig sein kann, denn dann würde die Art nicht in die Gattung oder Untergattung Hemibulimxs passen. Revision der Unterfamilie der Urtlialicinen 111 Die Maßverliältnisse betreffend, so ist zwischen den von PFEIFFER angegebenen und denen, welclie sicli aus der .SMiTHschen Aftbildnng er- geben, keine rechte L'bereinstiinnuing. Pfeiffer == 47,0 x ‘2i — 27 x ir. Smith = 45. .5 x (P',7) 2;|.0 — 24,o x 12, i . Sieht inan von der Anzahl der Windungen und dem Preitenverliältnis ab, wobei die Verscliiedenlieit individueller Methoden in Frage kommt, so deckt sich das mittlere der vorliegenden drei Stücke gut mit der SMiTHschen Abbildung, nur ist die letzte Windung etwas höher und stimmt, wie auch die Breite der Mündung, besser mit PFEIFFERS Maßen. Ich glaube, daß nach der eingehenden Beschreibung und den daran geknüiiften Erörterungen man mii- zustimmen wird, wenn ich die drei Stücke des Berliner Museums mit dem l’FEIFFERschen Namen belege und danach die Beschreibung PFEIFFERS ergänze und berichtige. Es erübrigt nur noch, die Beziehungen zur PEEVEschen Figur .3.3 zu erörtern. Nach den jungen Stücken, die mir von der Duilachao-Form von H. dennisoni vorliegen, hat SMITH allerdings recht, wenn er sie für verschieden von H. nwffiiifiais hält, aber wie er schon bemerkt, hat PFEIFFER sich wohl durch den gleichen Fundort Quito und die entschiedene allgemeine Ähn- lichkeit verleiten lassen, jene Figur 33 bei seinem H. mngnifims an- zuführen. Hat doch auch Keeve, dem doch der Typus aus der CUMIXGschen Sammlung bekannt geivesen sein muß, da er ihn ausdrücklich erwähnt, die Gleichheit beider Formen vertreten. Weiteres Material aus jenem Hochlande, von dem H. dennisuni mit der vnr. cnra, H. magnificus und H. exeisns stammen, mag darüber entscheiden, ob sich die Beziehungen dieser drei Arten zu einander noch enger heraussteilen als es vorläutig den Anschein hat. , PiLSBRY folgt in dem schon oben angeführten neuen Heft 78 seines Jlanual den SMiTHschen Ausführungen. 11. (leiiiii.soni ReevE. Achatiim dennisoni Reeve, Couch. Icon., Fig. 32. SMITH, i. c. p. 313. P., 1. c. part 7S, p. 1 1 5. Der REEVEsche Typus aus Bogota muß wohl vorläufig abgesondert bleiben, denn weder unter dem mii' vorliegenden noch dem von SMITH angeführten und von Pilshry eingehend beschriebenen Material von Quilachao befindet sich ein sich damit deckendes Stück. Die hellfarbigen Stücke hallen keine hellen Bänder, nicht mal alle dunkelfarbigen, und der Callus ist bei allen dunkel purimrbraun. M’enn Reeye von ,.a pale ob- scure band“ spricht, so stimmt das nicht mit seiner Abbildung, die helle Ränder 2 und 3 zeigt. 112 Hermann Strebei. //. (letmisoni Keeve, P"om carifn PiLSBEY. Taf. XXI, Fig. 331; Taf. XXIII, Figg. 365 a, b, 366. Smith, 1. c. p. 3i3. E., 1. c. p. IIG. Smith venveist allerdings auf die Abweichungen vom PEEVEscheu Typus, gibt aber dieser von SOWERBY und FULTON als Hemibulinms den- nisoni und var. mac/nifica Eeeve non PFEIFFER in den Handel gebrachten Form keinen eigenen Xamen. PiL.SBRY hat dem 1. c. abgeholfen und beschi’eibt die verschiedenen Farben und Zeichnungen, die bei dem ihm vorliegenden Haterial vertreten waren. Hir kam erst bei der Korrektur der Drucklegung meines jMannskriptes jenes Heft 78 zu Händen. Ich hatte diese Form caiicnensis genannt, was nun einzuziehen ist; dagegen lasse ich meine Beschreibung stehen, die der PiLSBEYschen als Ergänzung und zum Vergleicli dienen mag. Die Form ist größer als H. magnißcus, starkschaliger, mit rascher zuuehmenden 6 — 6 'A Windungen und einem schmäler ausgezogenen Gewinde; die letzte Windung ist bei den großen Stücken meist oben etwas kantig. Die Spindel ist an jüngeren Stücken gerade bis etwas eingebogen, bei ausgewachsenen Stücken stärker, wenn auch verschieden stark, eingebogen. Die oberen Windungen sind entweder hell oder bei zwei jungen Stücken der dunkleren Färbung oben dunkellirann abschattiert, aber der Nucleus ist auch hier nicht rötlich wie bei H. excisus. Sonst zeigen die oberen 3 — 4 AA’indimgen dieselbe Zeichnung wie bei H. magnifica, nur verschwindet das Fleckenband an der Xaht auf den letzten 2 — 3 AMndungen ganz, und Band 2 zeigt nur an einem der jungen dunkeln Stücke an einer kurzen Stelle die Kombination mit dem Flecken- band, sonst sind die Bänder 2, 3, 4 schmal und gelb, aber zunehmend etwas breiter werdend. Bei den fast einfarbigen Stücken fehlen sie auf den letzten Mündungen ganz. Die Skulptur weicht dadurch xow H.excism Avie H. magiüßm.c ab, daß sie weit gröber ist. Die schmalen Falten gehen meist bis an die Xaht, und sind dort meistens in gröbere Falten znsammen- gefaßt, Avas ja auch bei den anderen beiden Formen der Fall ist, aber sie sind schärfer ausgeprägt, und durch die gröberen Spiralfnrchen Avird vor- Aviegend eine Stäbchensknlptnr beAvirkt. Die feineren Spiralfnrchen sind nur in Spuren erkennbar, Avährend sie bei den anderen beiden Formen noch meist deutlich als feine Keifen erkennbar sind, die oft Aveitläutig und unregelmäßig A'erlaufen, auch unterbrochen sind. Bei den größeren Stücken kommen auf den letzten Mündungen vereinzelt hammerschlagartige Ein- drücke und kurze aufgetriebene Stellen in der Spiralrichtnng vor. Ihre Skulptur nähert sich mehr der des H. ivis. Der Hundrand ist Avie die Spindelbasis bei ausgeAvachsenen Stücken mennigrot oder orange, dahinter tritt zuweilen ein purpurbranner anstließender Streifen auf, und dieselbe Farbe hat nach außen hin der Callns, doch ist der bläulicliAveiße Teil Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 113 sclimäler als bei den beiden anderen Formen, und zwar zunebmend bei jüngeren Stücken. Das Innere ist bläiilicliweiß, hell blaugran oder rein weiß mit rötlichem Anflug. Die mir vorliegenden Stücke zeigen folgende Farbenvarietäten auf. 1. In Färbung und Zeichnung wie Reeves A. magnifira, Fig. 33. Drei Stücke, davon zwei mit liellen, ein mit dunkel abschattierten letzten Windungen, sonst ganz übereinstimmend. Ich bilde das größte und kleinste Stück ab. Fig. 365 a. 6 ’A — 68,2 x (27,6) 34,6 — 36,2 x 1 9,3. 5 ’A — 52,2 X (22,5) 26,8 — 29,4 x 14,3. 365 b. 5 — 4 1 ,0 X (1 8, 1 ) 20,2 — 23,2 x 1 1 /J. Ein noch jüngeres, aber defektes Stück hat eine gerade, etwas schräg zur Achse stehende Spindel. 2. Ein dunkel olivbrannes Stück, nach oben rötlichbraun werdend. Das Fleckenbänd an der Naht und Band 2 sind noch bis auf die 4. 4\'indung schwach erkennbar, sonst fehlt jede Zeichnung, nur einzelne dunkle, nach vorn gelblich berandete ^'arixstreifen sind vorhanden. Mundrand, Inneres und Callus sind wie bei dem vorgehenden Stück gefärbt. 6 — 72,2 X (27,8) 37,3 — 39,6 x 20,8. 3. Ein Stück, schmutzighell strohgelb. Auch hier fehlen Zeichnung und Bänder auf den letzten M'induiigen wie bei dem vorangehenden Stück ; dieVarixstreifen sind nur liell olivfarbig. Der Muudrand und das Spindelende sind orangefarbig; der dunkle Streifen hinter dem Mundrande fehlt. Der Oallus ist purpurbraim. Fig. 366. 67» — 77,9 x (29,4) 38,5 — 40,2 x 2 1,3. 4. Ein Stück, rötlich orangefarbig, sonst wie das vorangehende. Die Varixstreifen sind rotbraun, der Mundrand ist nach unten zu erweitert, mennigrot, breit ausfließend und ohne dunklen Strich dahinter. Der Oallus ist puipurbraun, das Spindelende mennigrot. 6 — 72,5 X (28,5) 39,0 — 40,0 x 22,0. Die beiden letzten Stücke sind vielleicht ancli als heterom. xnntJms aufzufassen. //. h-is Per. Taf. XXI, Fig. 330; Taf. XXIA’, Fig. 373. BuL iris Pfr. M.\RT. und Chemn., '2. Auf!., p. 244, Taf. 65, Figg. 4, 5. Bull, wallisianua .ÜOUSS. Malak., Bl. 21, 1S79, p. 9. Novit. Couch. IV, p. 135, T,af. 130, Figg. 7 8. P., p. 157, Taf. 51, Figg. 28— 32. Außer den 1. c. gegebenen Besclireibungen und Abbildungen hat auch H. Dohrn iii.Tahrb. d. d. Malak. Ges. 11, 1875, eine eingehende Besprechung der Art gegeben, und ich habe in der Diagnose der Untergattung ihre besonderen Merkmale hervorgehoben, so daß hier nur noch einige Ergänzungen zu folgen brauchen. 114 Hermann Strebei. In der Grundfarbe tritt ein bräunliches Stroligelb und eine bräunliche Olivenfärbung auf, die im ersteren Fall nach oben heller, zuweilen etwas violett-fleischfarbig, im letzteren Falle nach oben dunkler, schwärzlich- violett wird, wobei sich an der Naht zuerst eine schwarze Zone hinzieht, die später mit leicht weißlichen Flecken gegliedert wird (s. Fig. 330). Das gegliederte Band an der Naht, das sich meist bis an die 4. Windung hinan- zieht, kann ganz oder fast ganz fehlen, und zwar ausschließlich bei der helleren Grundfarbe, oder es ist bei beiden Grundfärbnngen mehr weniger deutlich ausgeprägt. Dies ülerkmal vermisse ich in den Beschreibungen, ebenso daß das Innere bei der dunklen Grundfarbe hell blaugrau und nur bei der helleren Grundfarbe rein weiß ist. Bei jungen Stücken ist das Innere immer mehr weniger dunkelbraun oder violettbraun. Es treten auch bei jungen und alten Stücken, bei heller und dunkler Grundfarbe in der Mündung zuweilen deutliche, nach unten zu breiter werdende drei breite dunkle Zonen auf (bezw. die schmalen Zwischenräume entsprechen ungefähr den Bändern ’i, 3, 4), die man außen nicht oder nur sehr undeutlich erkennt. Der au Stelle von Baud 4 verlaufende Wulst ist iuueu immer rein weiß, was besonders an jungen Stücken sehr deutlich hervortritt. Junge Stücke der dunkleren Färbung bieten im allgemeinen äußeren Aussehen, bis auf die Form und die abweichende Basal- bezw. Spindel- partie Ähnlichkeit mit H. exdsus. 1. Wallis leg. Sonson, Prov. Antio(iuia, Neu -Granada. Aus 0. Sempers und meiner ehemaligen Sammlung. Viele Stücke, von denen ich nur einige Maße anführe. Fast 6 — 85,-2 x (.34.8) 4G,8 — 4!),0 x -24,6. „ 5V2 — 81,8 X (33.7) 47,1 — 48.0 x 24,0. 0^4 — G'>,7 X (30,1 ) 41,4 — 39,3 x 21,3. b'U — ßöM X (30,4) 4-2,4 - 40,3 x 22,6. 5 V) — 67,6 X (31 ,21 41,0 — 40,9 x 20,3. Fig. 373. 5 — 47,9 x (22,9) 29,3 — 29,5 x 16,0. 5 — 54,4 X (24,8) 33,9 — 34,4 x ] 8.2. ]\Ian sieht, Avie verschieden die Verhältnisse zwischen Anzahl der Windungen und den Maßen an den verschiedenen Stücken sind. 2. GüST. Schneider vend. Frontino,Neu-Granada. Ein junges Stück. 3. GüST. SCHNEIDER vend. Ocaua, Neu-Granada. Ein junges Stück. Diverse andere Stücke ohne genauen Fundort. Die von DOHRN 1. c. und von PiLSBRY gegebenen Maße vervoll- ständigen die Veränderlichkeit der Form. C. Subgeuus Mt/htrthaliciis 11. suhlen. Gehäuse fest- aber nicht dickschalig, glanzlos, oval - konisch, mit 6 sclnvachgewölbten A\'indungen, die sich rasch erweitern, und deren Revision der Unterfamilie der Ortlialicinen. 115 letzte bei großen Stücken bedeutend größer als das Gewinde sein kann ; bei jungen Stücken weniger. Die Mündung ist oval, oben zugesidtzt, zuweilen, und besonders bei jüngeren Stücken, bildet die Si)indel mit der Mündungswand einen stumiifen ^^■inkel. Der Mundrand ist stunii>f, nach rückwärts schmal verdickt, nach unten bei großen Stücken etwas erweitert. Die Spindel steht senkrecht oder etwas schräg zur Achse; sie ist in sich zuweilen fast gerade, meistens alter eingebogen, oben znrückweichend, selten etwas gewunden, ganz weiß oder nach unten etwas bi-äunlich werdend; ihr Ende bildet mit dem Basalrand einen etwas abgerundeten M'inkel. Der Callus ist dünn, weißlich, nach außen immer mehr weniger dick und mehr weniger schmal, dunkelbraun berandet, bei der var. paUidu, die ich für eine heterom. xanthns halte, nicht. Das Embryonalgewinde mit ‘i'A A\'indungen (Fig. 328) ist glänzend, fein gestreift, oben ab und zu scharf und kurz gefaltet, an einem großen Stück auch am Unterteil der A\’indung in entgegengesetzter Bichtung scharf und kurz gefaltet, andererseits kommen auch jüngere Stücke vor, an denen selbst die oberen Fältcheii fehlen. Gegen das Phide treten rhombische braune, mit gelblichen abwechselnde Flecke an der Naht auf, welche Zone auch auf den späteren Ahndungen oft noch lange erhalten bleibt. Die Skulptur besteht aus fadenförmigen Falten, die selbständig bis an die Naht reichen, so daß keine Zone stärkerer Falten an der Naht auftritt. Sie werden von gleich starken feinen Spiralreifen durchkreuzt, so daß die Falten in Körner zerschnitten werden. Mit dem Fortschreiten des hVachstums werden die Zwischenräume zwischen den Falten und den Spiralreifen gleichmäßig größer, so daß dann eine regelrecht gegitterte Skulptur entsteht, bei der die Kreuzungsstellen verdickt erscheinen. Die Skulptur, ohne Lupe betrachtet, hat den Anschein eines groben Gewebes. Der Name ist nach den Üiegenschmutzartigen Flecken mit Fliege in Verbindung gebracht. M. (li'iinisoHi EEEVE und rftr. jtaffida STEEBEL. Taf. XXI, Fig. 328; Taf. XXIV, Figg. 376/37h. P., p. 15S, Taf. 48, Figg. IS/IC. SP., V, pag. 1. Die Untergattung hat nur diesen Vertreter, den PiLSBEY unter Porphyrohctphe stellt, so daß ihre Diagnose auch für die Art gilt; es bleiben nur Färbung und Zeichnung zu beschreiben. Die Grundfarbe ist hell gelbbraun bis zimtfarbig mit helleren, zuweilen sogar stellenweise weißlichen schmalen Bändern 2, 3, 4, 5, von denen Band 2 meistens sich kaum von der hellen Grundfarbe abhebt. Band 3 und 4 sind meistens deutlich, Band 5 fehlt meistens bei der typischen Form und immer bei der var. 2)allida. An der Basis, unterhalb Band 5, tritt bei der typischen Form häutig eine kastanienbi'aune Zone 8* Hermann Strebei. IK) als Abschluß auf. Bei der typischen Form treten sehr unregelmäßige, fast schwarze Streifen auf, die oft unterbrochen sind, sich auch stellen- weise verbreitern und nach vorn zackig und hell oder selbst weiß berandet sind, t\’as häufig mit den hellen Bändern zusammenfällt, wodurch diese dann stellenweise gegliedert erscheinen. Uber das Ganze sind dann sehr viele schwarze Flecke von verschiedener Größe ver.streut, die meistens nach vorn hell berandet sind. Bei dervnr.paf/hht sind die Streifen meist braun anstatt schwarz und weit spärlicher; das gleiche gilt von den Flecken. Der stumpfe ilundrand ist braun, meistens nach innen breit aus- tließend. Das Innere ist weiß mit mehr weniger deutlich durchscheinender Zeichnung. Der Gallus ist ziemlich dünn, weißlich, mit schwarzbraunem äußerem, etwas verdicktem, schmalen Band, der bei der var.jjalUda fehlt. Nach dem mir vorliegenden Material ans der 0. SEJlPERschen und meiner alten Sammlung, das wir beide s. Z. von SCHMELTZ, der den Vertrieb des WALLISschen Materials hatte, erwarben, ist die var. palUda mit der Etikette Frontino, Neu-Granada, versehen, während die typische Form von Sonson, Neu-Granada, stammt. Andererseits liegen in der SCHOLYlBXschen Sammlung Stücke beider Formen von Frontino. Danach kämen beide Formen zusammen vor. In der 0. SEMPERschen Sammlung liegen dann noch zwei Stücke von Sonson, Neu-Granada, die der Be- schreibung nach zu MOUSSONS var. obsmrafa passen, auch in der Form und dem fehlenden inneren braunen Mnndsaum mit der Abbildung in den Novität., Taf. 127, Fig. 12, 13 übereinstimmen, die in der Farbengebung ganz verfehlt ist, mehr noch in der Kopie in PiLSBRY. Ich kann diese Varietät nicht recht anerkennen, denn das Fehlen des inneren braunen Mundrandes kommt auch sonst vereinzelt vor, und die Form wie das Detail der Zeichnung sind überhau])t bei dieser Art sehr wechselnd. Die von PiLSBRY aufgefülirte var. marmafensis, die BLAND in Marmato, Columl)ien, gefunden hat, scheint mir der Abbildnng nach (Fig. 14) dasselbe zu sein, was ich var. j^allida nenne (vergl. SP., V, pag. 2). Die Frage spitzt sich also nur dahin zu, ob diese Varietät eine Lokalform oder nur eine Farben- variefät ist, die zusammen, mit der typischen Form vorkommt. 1. Von Schlüter in Halle gekauft, aus dem iilaterial von STAUDINGER stammend. Cauca-Tal, Columbien. Drei große schöne, typische Stücke, ganz ähnlich der IlEEVEschen Figur IGß. nur daß die Stdndel eingebogen ist. () — 83,3 X (35,0) 50,8 — 50,7 x 27,3. 2. Kolk (). Semper. Wallis leg. Frontino, 6— 8000'. Fünf Stücke rar. palUda. () — G9,2 X (20,8) 4 1 ,7 — 4 1 ,0 X 22,2. Figg. 378/370. — 65,5 x (30,1) 39,7 — 38,0 x 20,7. 5V-> — 47,8 X (22,5) 29,2 — 2G,6 x 14,7. 5 — 34,5 X (10,8)21,9 — 21,0 X 11,4. Fig. 37G. Revision der Unterfiimilie der Ortlialicinen. 117 8. Nr. 1.5800. W.4.LLTS leo-, Frontino, 6 — 8000'. Zwei Stücke wie die vorstellenden. 4. Koll. SCHOLVIEN. Frontino. Ein Stück wie vorsteliend und drei typische Stücke, von denen das größte folgende iMaße hat: Fast ß — 05, -2 X (80,0) 41,2 — 38,5 x '21,1. 5. Koll. (). Semper. ’\^’ALLIS leg. Sonson. Zwei Stücke, von denen das frischeste eine zwischen hell zimtfarbig und granviolett ab- wechselnde Grundfarbe und vor den Streifen viele rein weiße Flecke und Streifen zeigt, so daß bei den hellen Tonen der Zeichnung der tyihschen Form hier das Weiß vorwiegt. Der Miindrand ist innen nicht brann hesänmt, auch der Callns nicht. ? var. ohscurata MOUSS. — GO, 8 X (Op, 8) 40,0 — 87,3 x -21,0. 0. Außerdem noch mehrere Stücke ohne anderen Fundort als Neii- Granada und zwei Stücke ans der FlLBYschen Sammlung ohne Fundort, von denen ich das eine wegen seiner reichen Zeichnung abbilde, da hier die Bänder deutlich aus hellen und dunklen Flecken bestehen; nur Band 4 ist hellfarbig durchgehend. Fig. 377. Fast 5 % — 51 ,5 x (•24,0) 32,2 — 30,0 x l G,0. D. Subgenus Oxi/orf/iaficHs n. Gehäuse fest-, aber nicht sehr dickschalig, oval-konisch, kaum oder matt glänzend, mit 0 wenig gewölbten, sich ziemlich rasch erweiternden ^\'indung■en, deren letzte etwas höher als das Gewinde ist. Mündung mehr weniger verkehrt-ohrförmig, Mundrand mehr weniger breit und Hach nmgeschla,gen, nach unten etwas erweitert, farbig oder weiß [grevülei). Der Basalrand geht im Bogen in die Spindel über, welclie senkrecht oder schräg zur Achse steht, gewunden und oft etwas eingebogen ist und oben zurückweicht. Der Callus ist weiß, mäßig dick. Das Embryonalgewinde (Fig. 329) mit 2% M indungen ist glänzend, fein gestreift, dunkelbraun oder hell hornfarbig. Die erste M'indung steigt idötzlich und stark empor, so daß der M’irbel spitz erscheint, der Nucleus ist bei den dunkelgefärbten Stücken weiß. Die Skulptur besteht aus schmalen Falten, die vereinzelt bis an die Naht durchgehen, meistens aber in der Nahtnähe in gröbere Falten znsanunengefaßt sind, so daß hier wie bei Purphyrohctphe sich eine Zone grober Falten absondert. Die feinere Spiralskulptur ist meist nur schwach und nur stellenweise ausgeprägt; wenn deutlicher, so erkennt man feine gewellte Spiralreifen. Dagegen treten deutlicher auf den letzten Windungen in unregelmäßig weiten Zwischenräumen seichte, grobe Furchen auf, welche die Falten in Stäbchen zerlegen. Auf das Embryonalgewinde folgend, tritt an der Naht meistens eine Zone dunkelbi’auner und weißlicher Flecke auf, die sich aber auf den 118 Hermann Streb el. letzten '\Mnciungen nicht fortsetzt oder in die Streifen- oder Zickzack- zeiclinnng übergeht. Charakteristisch für diese Untergattung sind die dunkelbraunen Flecke, die nach vorn in kurze oder lange helle Streifen in der Spiralrichtnng auslaufen. Ich habe diese, nur durch 0. irrorahts nnd die Form grevillei ver- tretene Untergattung von M. dennisuni abgetrennt, weil die Form des Embryonalgewindes und die Skulptur sich ganz anders verhalten. O. ii’r, 37-1. P., p. 155, Taf. 52, Figg. 33 37, von denen Figg. 36/37 den REEVEschen Typus, Fig. 33 die rar. elongata IIILLER, Fig. 35 die rar. minor MILLER kopieren. Die Art zeigt entweder eine bräunlich strohgelbe oder zimtfarbige bis braune Grundfarbe. Im ersteren Falle hebt sich die Zeichnung durch unregelmäßige, oft wie znsammengeschobene Zickzackstreifen erscheinende Streifen lebhafter ab. Dementsprechend sind auch die oberen 'Windungen heller oder dunkler gefärbt. Der Mnndrand ist orangegelb oder hell mennigrot. Stücke mit so breiter Falte an der Spindel wie der EEEVEsclie Typus sie zeigt, liegen mir nicht vor. Bei den mir vorliegenden Stücken ist die Spindel vielleicht ausnahmsweise oben durchweg dünn nnd wird nach unten etwas dicker; sie geht zuweilen aber durch einen nach außen liegenden Absatz in den breiteren Basalrand über (Fig. 372), was alles auch für die Form grevillei gilt. Ferner sind alle die mir vor- liegenden Stücke in der Form insofern vom EEEVEschen Typus ab- weichend, als die 'Windungen am Gewinde nur sehr schwach gewöHit sind. Das Innere ist blanweiß nnd bei dem dunkelsten Stück grauviolett. 1. Koll. 0. Semper. Ohne Ftnulort. IGn Stück fast typisch in der Form, aber von einer ziemlich dunklen Färbung, auf der der helle Teil der Flecke auf der letzten 'Windung nur sehr schwach ausgebildet ist. Der Jluudsaum ist hell orangegelb, das Innere schmutzig blaugrau mit durch- scheinender Zeichnung. Der Callus ist nach dem Außenrande zu verdickt, gelblich weiß, nach innen dünner werdend. Ich bilde nur die ilündungspartie ab. Fig. 374. ca. ß — 70,0 x (30,0) 41,8 — 41,0 x oo.o. 2. Koll. SCHOLVIEN. Quito. Ein sehr dunkles, oben schwarzbraunes Stück. Der hellere Teil der Flecke ist nur am Anfang der letzten tl’indung erkennliar. Der Mnndsaum ist wenig verdickt, hell orangegelb. Die Spindel ist sehr dünn und steht senkrecht zur .\chse, sie ist im Innen- kontur etwas ausgehühlt. G'A — 07,5 X (30,0) 40,0 — 38.7 x 3. Koll. SCHOLVIEX. Ecuador (SOWERBY und FULTüX veiid.'t. Es ist ein in der Zeichnung etwas abweichendes Stück. Die Fleckenzone an der Xaht geht bis an den Anfang der vorletzten Windung, sie geht Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 119 anfangs in eine unregelmäßig sich verschiebende braune Flaminen- zeichnung über, dann auf der letzten Windung in breite braune Streifen, die aus unregelmäßig langen und sich in der senkrechten Eichtling ver- schiebende Striche zusammensetzen, wobei sich oft pfeilsiiitzenförmige Vorsprünge bilden. Der orangegelbe Mundsaum ist verdickt und geht in gleicher Stärke in den Basalrand über, der Calliis ist weißlich, nach innen zu sehr schwach Averdeud, das Innere ist bläiilichgraii mit durch- scheinender Zeichnung, und die Spindel ist etwas dicker als beim voran- gehenden Stück, sonst gleich. Fig. 37-2. G — G9,0 x (31,0f 41,4 — 41,2 x -22,8. (}. irroratii.s. Form (/reriffei SOAA'ERBY. Taf. XXIV, Figg. 370, 371, 375. P., p. 15ll, Taf. 53, Figg. 3S/41. JIILLER soAvohl Avie Eilsbry halten diese Art nur für eine Varietät von 0. irro7-atus. Mir liegt zu Avenig Material vor, und vor allen Dingen kann ich keinen sicheren Anhaltspunkt dafür finden, ob diese Form zusammen mit der typischen Form vorkommt oder nur lokalisiert. Meiner Ansicht nach handelt es sich dabei um eine Art von heterom. xanthus. Nach dem mir vorliegenden l\Iaterial unterscheidet sich diese Form vom Ty))us nur durch die grünlich- oder bräunlichgelbe Färbung, hellen Wiibel und den Aveißen, zuAveilen etAvas breiter umgeschlagenen Mundraud. Der normal sein sollende Knoten auf der Innenseite des Mundrandes au seiner oberen Einfügung ist nur an einem meiner Stücke sclnvach ver- treten, und auch PiLSBRY bemerkt, daß er nicht konstant zu sein scheint. Xach meiner vorstehend geschilderten Auffassung der Unterschiede von 0. irroratus gehört nun das unten folgende erste Stück hierher, trotzdem es keine Spur von der knotenförmigen Verdickung des Mundrandes oben, sondern nur unterhalb ein kleines Knötchen zeigt, das ich für eine zufällige Ablagerung halte, ebenso Avie die Verdickung in der Mitte des Mund- randes. Von den beiden folgenden Stücken hat das erste (Xr. 2) deutlich die Verdickung am Mundrande oben, aber eine Aveit schmälere Form als der typische 0. greviUei sie haben soll, und ihm gleicht das dritte Stück, das keinen Knoten, sondern nur eine Kinne ZAvischen Mundrand und Gallus zeigt, von der I’ILSBRY auch spricht. 1. Koll. SCHOLVIEX. Ecuador. Bul. irrorafns bestimmt. Es zeigt nur auf der vorletzten und letzten Windung, Avenn auch nur schwach, die charakteristische Zeichnung von 0. h-rm-atits, ist aber bräunlich-stroh- gelb gefärbt. Der Mundrand ist Aveiß mit einem leichten gelblichen An- flug, ebenso die Spindel. Das Innere ist grauAÜolett, der Gallus dünn und blangrau. In der Form und Färbung entspi icht es gut dem 0. grevillei. Fig. 371. G — G3,7 x (30,0) 40,0 — 36,9 x 21,7. 1-20 Hermann Strebel. 2. Ohne Etikette. Ein Stück wie das vorstellende, aber weit schmäler, mit breiterem, rein weißem JInndrand, weißem Callus und violettgranem, aber hellerem Innern als das sub 1. verzeichnete Stück es zeigt. Die Yerdicknng oben am Mundrande ist deutlich, aber die Form des Gehäuses schmäler als der Typus. Fig. 370. 6 — 58,5 x (25,.3) 35,5 — 34,0 x 19,0. 3. Boucaed vend. B. grevUlei. Ecuador. Das Stück entspricht dem vorangehenden, es ist nur kleiner, und der weiße Mundrand hat nach außen einen gelblichen Anflug. Die Spindel steht schräg zur Achse. Ich bilde nur die Mündnngspartie ab. Fig. 375. 5V2 — 54,2 x (23,0) 31,6 — 32,8 x 16,8. O. subh-roratufi DA COSTA. Diese in P., vol. 14, p. 163, Taf. 24, Fig. 11, aufgeführte Form liegt mir nicht vor. Die Skulpturbeschreibung bezw. das Fehlen der erhabenen Streifen scheint mir für die Untergattung unwahrscheinlich. II. Genus Coyonn ALB. Gehäuse starkschalig, oval-konisch, häutig links gewunden, mehr weniger mattglänzend, mit bis 8 wenig gewölbten Windungen, deren letzte niedriger ist als das Gewinde. Die Mündung ist verkehrt-ohrfürmig, der Mnndrand geradeaus, mehr weniger stumpf, bei großen Stücken nach unten erweitert. Die Spindel steht senkrecht oder meist etwas schräge zur Achse, sie ist mehr weniger stark gewunden und meist auf der Innen- seite mit einer oft unregelmäßigen und höckerigen Verdickung belegt, die sich bis zu einer plattenartigen Erhebung steigern kann, und die im Gegensatz zu Ligims immer oben am stärksten entwickelt ist. Das Embryonalgewinde ( Fig. 330) hat 2% M’indungen, die glänzend und fein gestreift sind, oben und unten treten oft sehr feine Fältchen, in der Mitte eine sehr feine Stäbchenskulptur auf, was aber nur unter starker Lupe sichtbar ist. Sie sind etwas riemenförmig aufgerollt, d. h. seitlich platt und oben stnmpfkantig, meist rosa oder violett gefärbt, und zwar nach oben heller werdend, und gegen das Ende pflegen bräun- liche Streifen aufzutreten. Die Skulptur l)esteht aus feinen, unregelmäßig starken, wenig scharfen Falten, die sich häufig auf den letzten Windungen paarweise vereinigen und gröbere, ziemlich regelmäßig gereihte Falten bilden, die dem Gehäuse ein gerieftes Ansehen verleihen. Die Vereinigung der Falten ist meist nur stellenweise unter der Lupe erkennbar. Die Spiralskulptur besteht aus feinen Furchen, die aber nur selten und dann auch nur stellenweise deutlich zu erkennen sind, was individuell sehr verschieden ist; zuweilen verrät sie sich stellenweise nur durch auftretende schwache Stäbchenskulptur, welche ja nur durch das Durchschneiden der F alten entsteht. Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. Gruppe yeffina Fer. Wie schon PiLSBRY p. 17(5 bemerkt, ist es oft schwer, die Grnpite von Formen, die sicli um C. rer/ina Fer. gruppieren, auseiiuinder zu halten, da sie alle in den am meisten charakteristischen Merkmalen des Gehäuses übereinstimmen und nur in Färbting und Zeichnung ^'erschiedenheiten zeigen, die aber auch oft ineinander übergehen. Die Trennung in Lokalformen ist deshalb schwer, weil man nur selten größeres, zusammen gefundenes Jlaterial von bestimmten Fundorten zur Verfügung hat, da es meistens, wie es den Händlern häufig zur Verfügung stehen mag, auseinander- gerissen und mit mehr weniger guter Bestimmung verschickt wii-d. Meistens fehlen die Fundorte überhaupt, oder sie sind so allgemein ge- halten, daß nichts damit auzufangen ist. In einem Falle konnte ich bei dem DOHRXschen Material vom Bio IMachado feststellen, daß sich dar- untei- die Hanptarten dieser Gattung vertreten fanden, also doch wahr- scheinlich zusammen gefunden sind, wenn sie sich auch leicht voneinander unterscheiden ließen. PiLSBRY gibt nun auf p. 177 einen Schlüssel zum Auseinanderhalten der verschieden benannten Arten, der aber, wie er selbst vorher sagt, auch nur ein Notbehelf ist, und der die vorkommenden Abweichungen und Übergänge nicht berücksichtigen kann. Seine Einzelbeschreibungen und seine Abbildungen ergänzen diesen Schlüssel, soweit es bei der Ver- änderlichkeit in dieser Gruppe möglich ist. Ich kann mich nach PiLSBRYs guter Vorarbeit in der Charakterisierung der einzelnen Formen oder so- genannten Arten kurz fassen und werde hauptsächlich die einzelnen fraglichen Formen des mir vorliegenden itlaterials genauer erörtern und, soweit es nötig ist, abbilden. Jedenfalls stimme ich mit PiLSBRY über- ein, daß es vorläufig geraten ist, die Formen oder Arten, wie sie mal gegelien sind, soweit es möglich ist, auseinander zn halten, bis rationell gesammeltes Material weiter entscheidet. Ich muß übrigens noch bemerken, daß in dieser Gruitpe, wie schon erwähnt, feine Spiralstreifen Vorkommen, was PiLSBRY leugnet. C. ret/hi(( Fer. Taf. XXV, Figg. 381/.3S4, 388; Taf. XXVI, Figg. 38t), 3t)0. Feruss.\C, Hist., Taf. I 19, Figg. 3 5. P., p. ITT, Taf. 33, Figg. 1, 5, 4, D. 1. W. Schlüter vend. Von Staudingers Material stammend. Unterer Amazonas (V). Ein Stück, zusammen mit vielen Stücken der C. regalis, das sich genau mit FerussaCs Fig. .ö deckt, Färbung wie P., Fig. 1 ; die Eückseite, Fig. fi, zeigt eine dunkle Cuticula, die bei dem vorliegenden Stück nur olivenfarlfig und nur in Streifen vorhanden ist. ^^'irbel rosa. 8 Vs — 85,6 (^34,7 ) 40,8 — 42,4 x l'J,4. Hermann Strebei. 1-2 2 2. Koll. Dr. H. DOHRX. Vom Eio Macliado, einem Nebenfluß des Eio Madeira (oberes Amazonas-Gebiet). Drei typisclie Stücke zusammen mit einem Stück C. perversa und zwei Stücken C. inrisa und einem frag- lichen Stück C. rcgalis. a) Fig. 388. 8^/8 — 101,4 x (Sä, 5) 41,4 — 43,6 x -20,9. Dies Prachtstück ist der Cuticula entkleidet, wenn es aucli durch- aus frisch ist. Es ist daher auf der letzten Windung rein weiß, während es am Gewinde grau mit violettem Anfluge ist. Der Wirbel ist weißlich. Es treten nur stellenweise am Gewinde schmale, etwas dunklere, winklig gebrochene und einige von der Stelle des Band 2 ab plötzlich breiter werdende dunkel violettgraue Streifen auf. Auf der letzten Windung sind zwei schmale, purpurschwarze Varixstreifen und das schwarzbraune Band 3 vorhanden, das sich aber nur auf das erste Drittel der Windung erstreckt, dann aufhürt; eine weiße beiderseitige Umrandung läßt sich trotz der weißlichen, freilich etwas gelblich angehauchten Grundfarbe noch schwach erkennen. Mundrand außen und innen schmal schwarz- braun berandet, Callus braunschwarz. Die Spindel ist verhältnismäßig stark verdickt und bräunlichweiß, die Verdickung ist in der Mitte durch eine schräge Furche getrennt; der obere Teil ist stärker verdickt als der untere. b) Fig. 384. Fast 8 — 87,8 x (.^6,4) 43,0 — 41,7 x 20,0. Dies Stück ist fast identisch mit dem sub 1. aufgeführten, nur zeigen die 3. bis 5. Windung auf violettgrauem Untergründe schmale, an Stelle von Band 2 winklig gebrochene bräunliche Streifen. Die letzte Windung ist mit einer in Streifen aufgelösten, dunkel olivenfarbigen Cuticula bedeckt und mit dem beiderseits hell beraudeten schwarzbraunen Band 3 fast durchgehend geziert. Ich bilde davon nur den unteren Teil ab. c) Fig. 383. 7’/s — 78, .0 x (30,9) 35,6 — 36,2 x 1 7,8. Dies Stück ist nicht ganz ausgewachsen. Die oberen Windungen mit weißlichem AVirbel werden allmählich violettgrau und zeigen die schmalen, winklig gebrochenen und nur selten breiteren, vorn weiß be- i-andeten Streifen, daneben auf der 4. bis 7. Windung oberhalb der Naht ein dunkelbraun und weiß gegliedertes Band, das sich noch bis über das erste Viertel der letzten t\indung hinzieht, dann aber bis zu Ende schwai'zbraun, beiderseits schmal hell berandet wird. Die letzte Windung ist hell olivenfarbig mit dunkleren Streifen. Mundrand und Callus sind ]mrp ursch warz. Die Spindel ist in sich fast gerade, nur wenig, und zwar nach innen und oben, faltenartig verdickt. 3. Eolle veud. Anden, Peru. Unter anderen C. regina bestimmten, zu C. regalis gehörenden Stücken mit typischer Spindelbildung befand sich dies eine Stück, welches keine Ablagerung auf der Spindel zeigt, nur oben eine schwach vorstehende Ealte, die nur auf ihrer äußersten Er- Revision der Unterfamilie der Ortlialiciuen. 1-28 lielning etwas weißlich ist. Dies Stück hat auf der vorletzten und letzten Windung Band 2 und 3 klar abgegrenzt und gegliedert, und die letzte Windung ist nur von Band 2 bis zu dem schwach dunkler angedeuteten Band 4 etwas dunkler, d. h. hell kastanienbraun gefärbt, während ober- halb und auf dem Gewinde die Färbung mehr bräunlich fleischfarbig ist, die aber nach oben mehr rötlichviolett wird und in einem purpurschwarzen Wirbel endet. Der Mundrand ist außen und innen schmal purpurschwarz beraudet, und ebenso sind Callus und Spindel gefärbt. Figg. .381/382. 8 — 88,8 x (35,8) 4 1 ,0 — 42,ü x l !,),5. 4. Bolle vend. Amazonenstrom. SCH.VUPUSS-Material. Unter zwei linksgewundenen Stücken C. regalis befand sicli ebenfalls ein Stück, das den vorangehenden gleich ist, nur ist die Grundfarbe der unteren Windungen mehr ins Olivenfarbige spielend, und es treten schmale, ziemlich gleichmäßig gereihte, an Stelle von Band 2 winklig vorspringende, etwas dunklere Streifen auf. Wirbel und Mundi'and wie bei dem vorangehenden Stück, die Spindelfalte ist oben etwas stärker verdickt. Fig. 389. 8 Vl — 88,2 x (35,5) 40,8 — 41,6 x 18,5. 5. Rolle vend. Ohne Etikette. Ein merkwürdig breites und fast einfarbig zimtfarbiges, nach oben rötlich werdendes Stück mit dunklem Wirbel, von dem es fraglich ist, ob es hierher oder zu C. regalis gehört. Bis zur 5. Windung sieht man noch über der Naht das schmale gegliederte Band 2 wie bei den beiden vorangehenden Stücken, das dann verschwindet. Es treten an dem ganzen Stück nur ein paar dunklere Striemen auf, die von der Mitte der letzten Windung ab etwas schwärzlich werden und zweimal in Band 2 in vorn zugespitzte schwärzliche Striche ausmünden. Außerdem heben sich von der vorletzten Windung an die beiden dunkleren Zonen zwischen Band 2 und 3 und 3 und 4 sehr scharf abgegrenzt und deutlich ab, wie sie bei den beiden vorangehenden Stücken auch vor- handen sind, während Band 2 und 3 .sich nur durch etwas hellere Färbung abheben. Unterhalb der unteren breiteren Zone wird die Färbung heller und rotljraun. l\Iundrand und Callus sind auch purpurschwarz, und die Spindel ist genau wie bei Xr. 2. Fig. 390. 85,7 x (38,5) 45,0 — 42,5 x 22,3. 6. Bolle vend. Amazonas-Gebiet, ex Kolk L. W1 SCHAUFUSS. Ein junges Stück, das dieselbe Färbung wie das vorangehende zeigt, nur tritt von der 3. W indung au das schmale gegliederte Band 3 oberhall) der Naht auf, das sich dann noch eine Strecke weit auf der letzten Windung fort- setzt. Außeidem tritt vom Ende dei' vorletzten W indung an bis zuletzt das gegliederte Band 2 auf, und es sind im ganzen mehr dunklere, vorn hell berandete, breitere Streifen vorhanden. Der IMundrand ist außen und innen purpnrschwarz beraudet, und von gleicher Farbe ist der Callus. 1-24 Hermann Strebei. Die Spindel ist gewunden, liellbraun und wenig verdickt. Bei diesem Stück wird es noch fraglicher, oh es hierher gehört. 7 — 56,0 X (-24,8;) 27,6 — 27,2 x 13,3. C. reffftlis HUPE. Taf. XXI, Figg. 339 a. h; Taf. XXVI, Figg. 391 396, 399; Taf. XXVII, Fig. 402. Hupe in Castelxac, Exped. dans PAmerique du Sud. Moll., p. 34, Taf. 10, Fig. 3. P., p. 180, Taf. 33, Figg. 3, 6; Taf. 34, Figg. 9 12; Taf. 35, Figg. 13, 14, 19; Taf. 3Ga, Figg. 2(1/29. Die gioße Verschiedenheit in der Färhnng und Zeichnung ist zinn Teil durch PiLSBRYs Ahbildungen gezeigt; ich gehe dazu noch einige Ergänzungen. Zn der PlLSBEY’scheii Beschreibung der Zeichnung konnte noch hinzugefügt werden, daß die dunklen Streifen am Gewinde schmal, regelmäßig und ziemlich dicht gereiht auftreten können, ähnlich wie es hei dem Stück, das ich unter Xr. 4 bei C. regina anführe, der Fall ist. Sie können auch breit werden und mit zackigen Vorsprüngen versehen sein, auch als ziemlich weit ausholende, mehr weniger zusammengeschohene Zick- zackstreifen auftreten, oder endlich sich in Streifen oder hhecke auflösen. Die breiteren Streifen sind in der Regel nach vorn hell herandet. Der Virbel ist bei keinem meiner Stücke schwarzbraun, sondern höchstens bräunlich, oft ungefärbt. Der Mundrand ist, wie schon bei C. regina bemerkt, ausnahmsweise innen ziemlich breit austließend purpurschwarz gesäumt; allerdings sind die betreffenden Stücke nicht ganz ausgewachsen und haben leider keinen Fundort. Es kommt auch eine kleine Form vor. 1. Berl. Museum. Koll. ALBER.S. Meobamba, Peru. Als regina bestimmt. Ein rechtsgewundenes und ein linksgewundeiies Stück, ganz ähnlich in Färbung und Zeichnung wie P., Figg. 11 12. 2. Berl. iHnseum. Staudixger. Oberer Amazonenstrom. Vier Stücke, davon drei ähnlich wie die vorangehenden sind, und eins fast einfarbig wie P., Fig. 10, nur etwas mehr gelblichbraun, nicht so schoko- ladebraun ist. 3. Beil. Museum. IHERIXG. Rio .Jurna (V). Ein rechtsgewundenes Stück, ähnlich wie P., Figg. 11 12. 4. Berl. Museum. Bartlett. Nauta. Ost-Peru. Zwei typische unausgewachsene Stücke. 5. Berl. älusenm 35516. STUBEL. Tarapoto. Zwei unausgewachsene Stücke. 6. Rolle vend. SCHAUFUSS-Material. Amazonenstrom. Zwei Stücke, zusammen mit C. regina Xr. 4, ähnlich wie P., Fig. 12. 7. W. Schlüter vend. STAUmXGER-Material. Unterer Amazonas (?). Zusammen mit C. regina Xr. 1. Drei Stücke, davon eins rechtsgewunden, Revision der rnterfainilie der Ortlialicineu. 125 das in Färbung: und Zeiclinung ähnlicli P., Fig. 11, 12, ist, aber eine stark verdickte Spindel luit. 8 — 83,8 X (31, (i) 38,3 — 40,0 x 15,4. Von den linksg:e\vundenen ist das eine dem HuP^sclien Typus in der blaugrauen, violett angebaucliten Färbung des (Tewindes und der olivgrünen Farl)e der letzten Windung ähnlich, die auch durch weiße Streifen unter- brochen wird; das Stück ist nur größer und hat eine stark verdickte Spindel. TVa — 82.2 X (.^-2,3) 38,8 — 30,5 x Das zweite Stück ist am Gewinde weißlich mit breiten blaugrauen Streifen, und auf der letzten Windung treten viele weiße längliche Flecke auf, ein Vorgang, der an die rar. loroisianus eiinnert. Der Wirbel ist abgebrochen und vom Tier geschlossen, die Spindel ist wenig verdickt. Fig. 305. ca. 7 'A — 70,0 x (33,2) 38,7 — 30,3 x 20,0. 8. Kolk 0. SEilPER. E. Bartlett leg. Yurimaguas am Haullaga- Flnß. Clstl. Peru. Drei Stücke, davon zwei rechtsgewunden, von denen eins nnausgewachsen ist. Das ausgewachsene ist am Gewinde bräunlich fleischfarbig, mit kaum erkennbaren Streifen und mit dem schmalen gegliederten Band 2. Die letzte Windung von gleicher, oft ins Weiße spielender Grundfarbe, zeigt zum Teil lange, breite Striche in der Spiral- richtung, die vorn in Weiß ausmünden, und die die weißlichen Streifen zerlegen. Fig. 301. Fast 8 — 87,6 x (36,0) 41,4 — 43,2 x I8,5. Ich bilde hiervon nur den charaktei’istischen unteren Teil ab. Lbis linksgewnndeue Stück hat auch eine eigentümliche Zeichnung. Während der obere Teil eine grünlichgelbe Grundfarbe hat mit einzelnen violettbraunen, nacli vorn weiß besäumten breiten Strichen und Flecken, ist der untere Teil sehr lebhaft dunkel olivengrün gefärbt mit schwarzen .Anwnchsstreifen und bräunlichweißen breiten Zickzackstreifen und Flecken. Fig. 302. 7% — 78,0 (32,3) 37,7 — 38,4 x 18,5. Das gegliederte Band 2 fehlt, nur Band 3 ist über der Naht auf der vorletzten Windung zu sehen. Die bräunlich weißen Flecke auf der letzten AVindung spielen wieder nach der var. loroisianus hinüber. 0. Koll. Scholvien. Amazonas. Ein großes rechtsgewundenes und vier junge, davon zwei rechts- und zwei linksgewundene Stücke. Das große Stück entspricht ungefähr dem HUPEschen Typus in Färbung und Zeichnung. A'on den jungen Stücken bilde ich zwei ab, die unter dem Kiel die Bänder 3. 4, 5 zeigen. Die Zone zwischen Band 3, 4 ist etwas dunkler, Band 5 ist noch dunkler und nimmt die ganze Basis ein. Fig. 304. 578 — 31,5 x (17.4) 20,5 — 17.2 x 10,0. ,. 303. 43/4 — -21,2 X (12,0) 14,4 — 11,2 x 6,7. 10. Koll. Sl'H( »LVIEX. Anden von l’eru. Zwei Stücke, davon ein rechtsgewundenes, das typisch ist ; das linksgewundene ist fast einfarbig 1-26 Heiinann Strebei. hell oliveiifarbig', mit wenigen dunkleren Streifen und Flecken; die ge- gliederten Bänder 2 und 3 sind nur auf den oberen Windungen sichtbar. 11. Kolk SCHOLVIEX. Brasilien. Ein linksgewundenes Stück, unausgewachsen, ohne besondere Merkmale. 12. Kolk FiLBY. Brasilien. Drei typische Stücke, das größte mißt: Fast 8 — 94,0 x (37.ß) 4.5,1 — 47,0 x oq.o. 13. Koll. SOHST. Amazouenstrom. Ein Stück, nicht ausgewachsen, mit ß’A Windungen, bräunlichgrau mit lebhaft gi’üner letzter Windung, auf der sich nur ein breiter weißer Anwuchsstreifen zeigt. Die Zeichnung ist nur spärlich. 14. Kolk Dohex. Bio Machado. Ein Stück ganz ähnlich in der Färbung wie die sub 5., G. bei C. regina verzeichneten Stücke, mit nur wenigen schwärzlichgi-auen breiteren Streifen. Auf der 3. bis 5. Windung tritt das schmale gegliederte Band 3 wie bei C. regina Xr. 6 auf, das sich auf der letzten Windung nur als helles Band fortsetzt, wähi-end von der 4. Windung an Band 2 anfangs schwach gegliedert, dann auch nur hellgefärbt sich bis zuletzt fortsetzt. Die letzte Windung wird gegen das Ende olivenfarbig, dunkler gestreift, doch sind auch hier noch die helleren Bänder 2, 3 erkennbar. Der Mundrand ist außen und innen weiß, der Callus und ein Teil der stark verdickten Spindel sind purpurschwarz. Fig. 399. 7 'A — 62,5 x (g7,0) 30,6 — 30,0 x 1 3,3. Dies besonders starkschalige Stück habe ich nur deshalb nicht an C. regina Xr. 5, 6 angeschlossen, weil es einen weißen Mundrand hat. Es bildet mit ihnen eine der Übergangsformen zu C. regalis. 15. Umläufe ded. Tiinidad. Drei unausgewachsene typische Stücke; wenigstens soweit man es nach jungen Stücken beurteilen kann, rechtsgewunden, das größte mit sieben Mlndungen. Sie sind offenbar an- geschwemmt und frisch, das eine hat noch Tierreste in sich. Ohne Fundort. 1 6. Vier Stücke, darunter ein rechtsgewundenes, das ausgeprägt die zusammengeschobenen, weit ausgreifenden blaugi-auen Zickzackstreifen zeigt; die letzte Hälfte der letzten Windung ist mit der bräunlich oliven- farbigen Cuticula bedeckt, die nur einige von Cuticula entblößte Streifen und einige dunklere Zonen in der Spiralrichtung zeigt. Der Mundrand ist innen hellrosa ausfließend gesäumt. Fig. 396. 7 ’A — 88,8 x (37,9) 43,8 — 42.4 x 20,7. 17. Ein linksgewundenes Stück, gelbbraun, mit Avenigen braunen, nach rückAVärts weißlich herandeten Streifen und Flecken und den üblichen schmalen gegliederten Bändern 2, 3 auf den oberen Windungen. Der Mundrand ist außen breit, innen schmäler purpurscliAvarz berandet. Das Stück hat nur sieben Mündungen, ist also nicht ganz ausgewachsen. Revision der rnterfaniilie der Ortlmlicinen. 1-27 18. Zwei Stücke wie das vorige, aber mit mehr oliveiifarbigem Grunde. Die Stücke sind iiocli weniger ausgewaclisen (GVs — 6 V2 AMndnngen) und zeigen mir innen einen ziemlich breit imrpurscliwarz gesäumten Mnndrand. Zweifelluifte Foniieii. 1. Berl. Museum. DOHRN ded. Xr. 34^03. .Turaty am mittleren Amazonas. Ein Stück von verhältnismäßig kleiner Gestalt. Die oberen Windungen sind fleischfarbig mit violettgranen, unregelmäßigen, winklig ausbiegenden oder geraden Streifen. Das anfangs undeutlich gegliederte, später durchgehende Band 2 ist auf der 4. bis Ende der vorletzten Windung vorhanden. Auch von Band 3 sieht man einen Teil auf der 4. nud 5. M'indung. Die letzte Windung ist mit einer olivengrünen, gegen Ende lebhaft grünen und zum Teil in Streifen aufgelösten Cuticula bekleidet. Da wo die Cuticula fehlt, erkennt man noch eine Zickzackzeichnung. Nur Band 3 ist hell durchgeführt. 7 '/, — 53,2 X (24,0) 27,0 — 25,0 x Es scheint mir nach diesem von DOHRN dem Berliner Aruseum ge- schenkten Stück, daß es sich bei dieser kleinen Form um die Form handelt, die DOHRN für Orthnlicus Iryroisiaüits HUPE hält (vergl. Jahrb. d. Mal. Ges. !), p. 109), und die auch von .Turaty stammt. Er führt die Anzahl der Windungen nicht an, erwähnt auch in der Beschreibung nicht die für diese Ahtrietät charakteristisch sein sollenden hellen Flecke auf der letzten AA'indung. Er sagt von ihr nur: „mit einer mehr weniger ab- geriebenen olivenfarbigen Epidermis bedeckt“, womit doch offenbar nur die von Cuticula entblößten weißen Streifen in der Anwuchsrichtung zu verstehen sind. Die weißlichen oder orange Striche und Flecke in der Spiralrichtung, wie sie dem Typus von C. loroisiunuft eigen sind, müssen wohl als der Grundfarbe entsprechend angesehen weiden, über die sich eine dunkle, vielfach unterbrochene, und in ihren Unterbrechungen ver- schobene, aus Zonen verschiedener Breite in der Spiralrichtung verlaufende Zeichnung hinzieht. Ich muß die Frage, wohin diese Form gehört, offen lassen, bis weiteres Alaterial mit genauen Eundortsangaben entscheidet. Bei der großen Form von C. regalis habe ich schon auf ähnliche Flecken- zeichnung hingewiesen. 2. Koll.SCHOLVIEN, Schlüter vend. Amazonas-Gebiet. Zwei Stücke BuJ. loroisianns bestimmt, die sich dem vorigen anschließen, bei dem ich zu bemerken vergaß, daß die Spindel staik und etwas höckerig verdickt, und daß der Callus purpurschwarz bei weißem Mundrande ist. Alles das ist auch bei diesen Stücken vorhanden. Die Färbung der letzten AVinduug ist bei dem einen Stück hell, bei dem anderen dunkel olivenfarbig, doch ist an den weißen Streifen keine Zickzackzeichnung zu erkennen, nur das helle Band 3 ist vorhanden. Die violettgrauen Streifen sind weniger itnregel- 126 Hermann Strebel. mäßig, und bei dem abgebildeten Stück treten auf der 4. Windung oben und unten kurze, breite violettgi'aue Streifen auf, wie sie häufiger bei C. 2>erversa als bei C. regalis auftreten. Fig. 40-2. 7 Vs — 07,0 x (24,8) 29,4 — 26,2 x 1-2^3. 7% — ö6,3 X (24,1) 28,3 — 25,8 x 12, 3. C. ycijalis. Form lovoinUnia HUPE. Taf. XXVII, Figg. 404 407, 409, 410. Hupe, 1. c. Taf. U), Fig. l. P., p. 183, Taf. 34, Figg. 7, S (Kopie von HüPEs Figuren). Es hängt bei dieser Form von der Grundfarbe der letzten Windung und der Farbe' der Zeichnung auf ihr ab, wie weit die Abweichungen vom Typus gehen. So kastanienbraun, wie die HUPEsche Abbildung er- scheint, liegt mir kein Stück vor. Nach dem mir vorliegenden Material sind die oberen Windungen wie in der ganzen Gruppe fleischfarbig grau bis rosa oder auch violett angehaucht, die mittleren Windungen werden heller, mehr ins Weißliche übergehend, welche Färbung entweder bis zu- letzt bleibt, oder es tritt, auf der vorletzten Windung oder später beginnend, eine gelbliche bis orangefarbige Färbung auf, die sich dann von der braun-olivenfarbigen bis in lebhaftes Dunkelgrün hinüberspielenden Zeichnung abhebt, eine Zeichnung, über deren Komponenten ich mich schon weiter oben aussprach. Die Kleinheit der Form gegenüber C. regalis bleibt jedenfalls ein sicheres Charakteristikum, vielleicht auch, daß auf dem Gewinde nur Avenige und schwach gefärbte Streifen Vorkommen, so daß das gegliederte Band 2 sieh deutlicher abhebt als sonst wohl. Aber bei der sein- Avechselnden Zeichnung und Färbung innerhalb der engeren GY\\2)\)&C.regaUs-loroisianiis sind alle darauf beruhenden Merkmale trügerisch. Es ist noch zu bemerken, daß auch bei dieser angeblichen ^’arietät rechtsgewundene Stücke Vorkommen, und ferner, daß das beim Typus in der Vorderansicht als Fortsetzung der Naht der letzten Windung auf- tretende schmale schwarze Band 3, das sich nach der Eückenansicht dort nicht fortsetzt, nicht immer vorhanden ist. Andererseits tritt an zwei Stücken des Berliner Museums außerdem noch Band 4 in derselben be- schränkten Ausdehnung auf. Nach einem jungen Stücke, das den Stücken dieser Varietät von Ucayali (Berliner Museum) beiliegt, ist die Basis, von dem dicht unter dem Kiel liegenden, schmalen, dunkelbraunen Band 3 an, kastanienbraun. Es heben sich dann noch davon Band 4 und 5 in dunklerer Färbung deutlich ab. Ol) dies ein Merkmal dieser Varietät ist, muß ich dahin- gestellt sein lassen. Ich bringe aber deshalb einige junge Stücke unter Nr. 8 hierher, die dieses Merkmal zeigen, und die sich unter den jungen Stücken der Kolk SCHOLVIEN vom Amazonas befanden, welche ich sub 9. bei C. regalis unterbrachte. Danach kann die kastanienbraune Färbung Revision der Unterfamilie d. incisus HUPE genannt, was aber meiner Ansicht nach nicht richtig ist, da die entsprechende Zeichnung und die Färbung des Innern fehlen. Das Stück ist jeder Cuticula entkleidet, nur auf der letzten, jedei' Zeichnung entbehrenden Windung erkennt man nahe der Mündung Beste einer hell olivenfarbigen Cuticula. Es erscheint durch scharfe Falten 134 Herniaim Strebei. ziemlich gerieft, ist weißlich, nach oben etwas violett angehaucht, im Innern rein weiß. Es sind nur wenige dunkle Streifen und Andeutungen durch einzelne Flecke von Band 2 und 3 vorhanden. Aur auf der 4. und 5. Windung ist das deutlich gegliederte Band 2 ausgeprägt. Fig. 38Ö. Fast 8 — 66,2 x (2.5,5) 29.0 — .30,6 x 13,5. Es ist dies ein Stuck, das man der Größe und schlanken, getürmten Form nach nicht zu C. regalis rechnen kann. C. jtfeifferi HIDALGO. Orthalims jifeiffet-i HlD. ist anfangs von PiLSBRY unter Oxystyla eingereiht (P., p. 146, Tat. 55, Figg. 48— 50), später im Indexband zu Band 10 — 14, p. 64, unter Corona. EDGAR A. SMITH hat gelegentlich der Beschreibung einer var. yracilis vom Bio Catpieta, S. (). Columbien, auf den Fehler der ursprünglichen Unterbringung aufmerksam gemacht (Proceed. Malac. Society, London, Bd. V, p. 170). Er meint dabei, daß die Art ihm näher dem Subgenus MeforthaUcns, bezw. M. atramentarins und Adamsoni zu stehen scheine als der Gattung Ligmis, wobei er die ganz verschiedene Form und Skulptur des Embryonalgewindes übersehen hat. Die Art gehört ohne Frage zum Genus Corona, der allerdings, wenn überhaupt, in die Nähe von Lignns gehört. Von Stücken, wie die abgebildeten, die aus HiDALGOs 7’iage al Pacitico und aus dem .Journ. d. Conchyl. 1870 kopiert sind, liegt mir nur ein Stück aus dem Berl. Museum vor, das aus Neu-Granada. Gebiet des Putumayo, stammt. Es ist nicht ganz ausgewachsen und nicht ganz frisch, zeigt aber deutlich, daß die Bezeichnung „gewellte LinieiP' in der Diagnose hier nicht ganz zutreffend ist. Die schmalen, gleichmäßig gereihten braunen Linien sind nämlich besonders aut den letzten drei B indungen an Stelle von Band 2 und 3 deutlich winklig nach rückwärts ausbiegend. Außerdem sind diese Bänder durch etwas hellere Grundfarbe, wenn auch undeutlich, erkennbar. Das Stück ist nicht ganz ausgewachsen, und wohl deshalb ist am Anfang der letzten M'induug noch eine stumpfe Kante erkennbar, welche die Diagnose freilich auch aufführt. Die Sjiindel ist bis an den Callus weiß, nur unten etwas bräunlich, die Abbildung des Tyims zeigt sie ganz braun, und auch die Diagnose nennt sie „nigra intus callo albido“. Freilich nennt die Diagnose sie auch „parum toi’ta. subrecta“, während sie an dem mir vorliegenden Stück stark, und in der typischen Abbildung, wenn auch weniger stark, doch deutlich gewunden ist. Die Art scheint auch veränderlich zu sein. 7 ‘A — 52,6 X (24,2) 27,4 — 25,4 x 12,0. Der Typus stammt von Canelos, Ecuador, also südlicher als das Stück des Berl. üluseums. Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 1 (\ pfeiji'i-ri. Form rinrffr ii. /'. Tat’. XXI, Fig. 3;i7 ; Taf. XXII, Fiffg. 35(1, 357. ln Jlemorias de la lleal Acad. de Oiencias?, Jladrid, vol. 16, Obras Malacolügicas de J. G. HlDALGU, parte 3, p. 56, gibt HiDALGO iioelimals die Origiiialdiagnose der Art aus dem Journal de Coiicliyliologie, vol. 17 bezw. 18, nebst spanisclier Übersetzung. HiDALGOs M'erk, Viage al pacitico etc., liegt mir leider nicht vor, aber PiLSBRY gibt ja auf Taf. 55, Figg. 48, 41), die Kopie der daraus entnommenen Abbildungen des Typus der Art, sowie in Fig. 50 derjenigen aus dem .lournal de Coneliyliologie, vol. 18. HlUALGO sagt nur 1. c. p. 58, daß im Museum eine von seinen Abbildungen abweichende Form liege, die eine größere Anzahl von braunen Linien als der Typus habe, und außerdem eine weißliche Zone in der Glitte der letzten Windung, iu der viele der braunen Linien unterbrochen sind; woher diese Form stammt, wird nicht angeführt. Ob dazu etwa die zweite Fundortsangabe in der (4riginaldiagnose ebendaselbst, „im Laub an den Rändei-n des Flusses Xajio (Cousin)“, gehört, muß ich dahingestellt sein lassen. Der Kio Xapo hießt auch iu Ecuador. Immer- hin kann es sich dabei um eine Lokalform handeln. Es ist wohl ein Irrtum, wenn PiLSBRY, p. 147. bei der Kopie der angeführten Xotiz HlUALGos auf die Fig. 50 hinweist, die, wie gesagt, eine Kopie des Typus aus dem Joui'ual de Conchyliologie ist. denn weder zeigt dies Stück die weißliche Binde, noch gibt HIDALGO einen solchen Hinweis. 1. Mir liegt nun ein Stück des Berliner Museums aus der PAETELschen Sammlung vor, bei dem nur Ecuador als Fundort angegeben ist, und das genau die beschriebene weiße Binde zeigt. Dieses Stückes und besonders des darauf folgenden halber, sondere ich diese sonst typische Form als Foim micfo ab. A\'eiteres Material muß ergeben, ob es sich dabei um eine Varietät oder um eine Lokalform handelt. Fig. 357. 7 — 55,2 x (23,4) 25,0 — 26,4 x 10,1). Das Stück zeigt auch noch am Anfang der letzten Windung etwas wie einen stumpfen Kiel. Der AVirbel ist hell kastanienbraun. Der Callns ist außen kastanienbraun, nach innen schwarzbraun. 2. Kolk SCHOLVIEN. Ecuador. Ein Stück. Der Wirbel ist auch hell- braun. Auf der Aveißlichen Grundfarbe treten außer den breiten dunkel blaugraueu, nach rückwärts abschattierten, nach vorn weiß berandeten Streifen noch hellere blaugraue Wolken auf den letzten Windungen auf, die zum Teil Itis Band 3 senkrecht hinuntergehen, zum Teil aber an Stelle von Band 3 ihre Ivichtnng verschieben, dann das Band 3 zum Teil in senkrechter, zum Teil in schräger Eichtung unterbrechen. An ein paar Stellen treten auch weiße Eiecke an Stelle von Band 2 auf. Die schmalen Streifen sind rotbraun und sind an Stelle von Band 2 nach 13ß Hermann Strebei. lückwärts winklig ausbiegend. Das gegliederte Band 3 tritt schon auf der 4r. Windung oberhalb der Naht auf. Der Gallus ist an diesem Stück abweichend vom Typus und von dem vorangehenden Stück, dünn und weißlich mit durchscheinender Zeichnung. Das Innere zeigt die breiten Streifen und das weiße Band 3 deutlich durchscheinend. Der stumpfe Kiel ist nicht vorhanden. Der Jlundrand ist außen ziemlich breit rotbraun berandet. worauf sich ein Idaugrauer durchgehender Streifen anschließt. Die rotbraunen schmalen Streifen sind auch auf den dunklen Streifen noch erkennbar. Figg. 337, 356. 7 — 54,9 x (22,6) 25,3 — 25,7 x 1 1,4. C. vat\ f/racUis E. A. SllITH. Diese in Proceed. Malac. S. London, vol. 5, p. 170, beschriebene und abgebildete Form vom Kio Caqueta, Südost- Columbien, liegt mir nicht vor. Sie scheint der Abbildung nach auf der letzten Windung auch das schwach heller gefärbte Band 3 zu haben, das aber nicht gegliedert erscheint. Die schmalen rotbraunen Streifen scheinen weitläufiger zu stehen und sollen weniger deutlich ausgeprägt sein. Die wolkigen Flecke, die ich bei dem vorangehenden Stück erwähnte, scheinen auch hier vorhanden zu sein, bezw. die drei etwas verschobenen dunklen Streifen. C. i‘osenher(ji n. sp. Taf. XXI, Fig. 336; Taf. XXII, Fig. 355. Es liegt leider nur ein unausgewachsenes Stück vor, das aber so charakteristische Merkmale zeigt, daß es leicht wieder zu erkennen und in ausgewachsenen Stücken kaum wesentlich abweichen wird. Gehäuse im Aufbau wie C. i^feirfferi, der Anfang der letzten Windung zeigt noch eine deutliche stumpfe Kantung. Das Embryonalgewinde mit 2 72 Mhndungen (Fig. 336) zeigt die erste Windung braunschwarz, dann werden die Windungen oben weiß, nach unten hell rotviolett und nach 1 V2 AVindungen treten rotbraune Streifen auf, die sich auf den auf das Embryonalgewinde folgenden Windungen zuerst in kurze, hakenförmige, schmale Streifen umwandeln, von denen dann nur ein schmales gegliedertes Band an der Naht und das gegliederte Band 2 übrig bleibt. Diese Färbung und Zeichnung setzt sich nur bis zu Anfang der 5. AVindung fort, dann geht die Färbung mehr ins Gi’aubraune über, und beide gegliederte Bänder verschwinden. Dafür treten sehr vereinzelt dunkle, fast schwarze, nach vorn lebhaft fleischfarbige Streifen als AVachstums- abschlüsse auf, nach denen man schließen kann, daß der Alundrand an ausgewachsenen Stücken dunkel berandet sein muß. Die Spindel steht senkrecht zur Achse, weicht oben etwas zurück, ist aber in sich noch (?) Kevision iler Unterfamilie der Ortlialicineii. o-eriuie und sclnvarzbrauii wie der Callas, mir g'anz oben ettvas weilllicli verdickt. Der vom Spindeleiide etwas winklig abbiegende Hasalrand wird voraussichtlich, wenn die Spindel stärker verdickt und stärker gewunden wird, ausgeglichener werden. 6 — 43,5 X (-iO,«) ‘23,2 — ‘20,!) x 1 1 ,0. Genus Tlio/ns ii. A. Subgenus Tho/ns. Gehäuse festschalig, schmal oval-konisch, etwas fettglänzend, mit breit erscheinender Spitze und 6 nur mäßig gewölbten ^^'indungen, deren letzte niedriger als das Gewinde ist. ^liindiing oval, oben zugespitzt, schräg zur Achse stehend, innen farbig, ilundsaum weißlich, verdickt mngeschlagen, nach unten erweitert. Der Basalrand geht etwas abgerundet winklig in die Spindel über, die oben etwas zurückweicht, schräg zur Achse steht, in sich oben schwach oder nicht faltig und ganz schwach eingebogen ist. Der Callus ist dünn. Das Embryonalgewinde fFig. 34h mit 2'/2 bis •2-’/8 A\’iudungen hat eine hohe Kuppelform. Von Anfang an treten an der Naht kurze, schräge, nach vorn gerichtete rotbraune Streifen auf, die sich schon nach der ersten Windung zu schwächer gefärbten senkrechten Streifen verlängern, welche häufig an Stelle von Band ‘2 Einknickungen zeigen. Später verlieren sich diese Streifen in der dicken bräunlichgelben Cuticula. Sie sind mit feinen, etwas unregelmäßig gewellten, besonders nach dem Unterteil der Windung zu sich verzweigenden Fältchen bedeckt, die auch vielfach eingekerbt erscheinen. Diese Skulptur ist nur bei gut erhaltenen Stücken erkennbar. Die spätere Skulptur erscheint sehr grob, sie besteht aus schmalen, nur anfangs deutlich erkennbaren Falten, die sich später zu gröberen Falten zusammeuschließen, 'welche die Naht selir unregelmäßig gekerbt erscheinen lassen. Eine feinere Spiralskulptur ist nur ganz vereinzelt erkennbar, dagegen treten weitläufiger stehende, gröbere Furchen auf, die aber meist nur in kurzen Strichen, selten aut längeren Strecken, auftreten. Jedenfalls ist ab und zu eine schwache Stäbchenskulptur vorhanden, aber alles wird undeutlich gemacht durch die vielen hammei'schlagartigen Eindrücke und die bald in der senkrechten, bald in der spiralen Kichtung auftretenden kurzen Anschwellungen. TJi. burkJejßi HiGGINS. Tat. XXI, Fig. 341; Taf. XXIV, Figg. 380 a, b. P., p. 193, Taf. 41, Fig. 6. Dies ist die einzige hierher gehörige Art. Zur Ergänzung der oben- stehenden Diagnose diene folgendes. 138 Hennaiiii Strebei. Das Gehäuse ist auf eleu unteren Windungen mit einer gelbbraunen Cuticula belegt, aus der sich einige der gröberen Falten heller ablieben, während die Zwischenräume dunkler sind ; auGerdem treten einzelne schmale dunkelliraune Yarixstreifeii auf. Die olieren Windungen haben einen rüflichen AnÜug. Das Innere ist schmutzig hell violettrosa, der ilundrand gelblichweiG. Die Spindel ist rosa gefärbt, nach dem ziemlich dünnen Callus zu ins ^^'eißliche übergehend. Die beiden vorliegenden Stücke weichen voneinander in der Spindelform etwas ab, auch ist der Basalrand bei dem größten Stück besonders nach der Spindel zu mehr vorgezogen als bei dem anderen. Ich habe deshalb den unteren Teil beider Stücke von der Seite gesehen abgebildet. Kolk SCHOLVIEN. Ecuador. Zwei Stücke. Fig. 3801). (i — 8ß,8 X (30,0) 38, ß — 40,1 x -20,3. „ 380a. — 78,6 x (27,9) 35,5 — 38,5 x 1 9,0. Der Typus ist größer und zeigt unten an der Spindel noch eine Verdickung, die meine Stücke nicht zeigen. B. Subgenus ParJn/thofiis n. sh/h/. Gehäuse mäßig starkschalig, fettglänzend, oval-konisch mit breit erscheinender Spitze. Die ß'A bis Windungen nehmen anfangs rascher an Breite zu als später, sie sind mäßig gewölbt und die letzte ist mehr weniger etwas kürzer als das Gewinde. Die Mündung ist verkehrt-ohrförmig, innen grauweißlich oder mit leicht violettem Anfluge und zuweilen mit durchscheinender Zeichnung. Dei' Mundrand ist weiß, fast geradeaus, nur wenig verdickt und nach rückwärts sehr kurz um- geschlagen. Die Spindel ist stark gewunden und verdickt, ihr Ende geht winklig in den Basalrand über. Der Callus ist dünn mit mehr weniger durchscheinender Zeichnung. Das Embryonalgewinde (Figg. 335, 338) hat ’I^A Windungen mit breit kuppelförmigeni Aufbau. Sie sind zuerst mit sehr feinen gewellten Fältchen besetzt, dann folgen gröbere Falten. Gegen das Ende treten braune Streifen auf. Die allgemeine Skuliitur besteht aus schmalen, etwas unregelmäßig starken Falten, deren zwei bis drei sich in der Xahtnähe zu groben Falten vereinigen, so daß ähnlich wie bei Purphyrohaiihe eine Zone von groben Falten an der Naht entsteht, die diese unregelmäßig gekerbt macht. Es sind Spuren von feinen gewellten Spiralstreifen vorhanden, mehr hervor- tretend sind dagegen die gröberen, weitläuflger gereihten Spiralfurchen, die nur kurz oder auf langen Strecken durchgeführt sind. Ab und zu erkennt man eine mehr weniger deutliche Stäbchenskulittur. Hammer- schlagartige Eindrücke treten nur selten auf. Revision der Unterfamilie der Ortlialicinen. i;3!) Jitn-i .TOUSSEAUME. Taf. XXI, Figg. 3.35 a, b; Taf. XXV, Figg. 38G, 387. P., vol. 14, p. 164. Zu der gegebenen Diagnose liabe ich ei’gänzend nur folgendes zu sagen. Das Gehäuse erscheint verliältnisinäbig glatt, da die oben ge- schilderte Skulptur ini allgemeinen schwach ausgeprägt ist. Die liell- und dunkel- bis schwarzbraunen Streifen auf weißem, zuletzt oft braunem oder graubraunem Untergründe sind stellenweise violett angehaucht. Sie haben auf den oberen AVindungen oft Zickzackform oder erscheinen an der Naht gegabelt, später sind sie gerade. Bei dem einen Stück ist die Zeichnung im ganzen dunkler als bei dem anderen, und auf ihm treten deutlich einzelne weißliche längliche Flecke in der Spiralrichtung auf, und an der Basis belindet sich eine ziemlich breite dunkelbraune Zone. Bei dem hellen Stück ist das Embryonalgewinde anormal, insofern dort oben und unten an den AVindungen einige seichte A'ertiefungen auf- treten (Fig. 335 b). Der Alundrand ist kaum verdickt und nach rückwärts kurz umgeschlagen, innen mit einem violettbräunlichen schmalen aus- fließenden Streifen belegt, welche Färbung sich auch noch auf den unteren Teil der dicken weißen Spindel erstreckt. Der Gallus ist dünn, innen weißlich, außen braun bei’andet, mit durchscheinender Zeichnung. 1. SOWERBY und FultuN vend. Ecuador. Das dunklere Stück. Eigg. 38()/387. 6% — 85,8 x (34,8) 42,3 — 43,0 x 20,5. 2. Kolk SCHOLVIEX. Bid. integer PER. Ecuador. -lOUSSE.VUAIE bemerkt, daß er seine Art zuweilen mit diesem Xamen in den Sammlungen angetroffen habe. AA'as eigentlich Bid. integer ist, weiß auch PILSBRY nicht, da die Art nicht abgebildet wurde. P. flori ist freilich auch nicht abgebildet. G'A — 78,8 X (33,2 ) 41,1 — 42,7 x 10.5. Bei obertlächlicher Betrachtung kann man diese Art für Metortha- UcHS marnnhonensis halten. J*. pscn(f(»i<>sfonnis n. sjt. Taf. XXI, Fig. 338; Taf. XXVI, Figg. 3Ü7/398. Gehäuse von gedrungenerer Form als P. ßori. Grundfarbe oben weißlich, unten hell violettlu-äunlich, mit dunkleren, nach vorn breit weiß berandeten AArixstreifen. Auf der letzen AA’indung treten, wenn auch undeutlich, einige hellere Flecke auf. Das Innere ist schmutzigweiß mit violettem Antinge, der schmal umgeschlagene, etwas verdickte Alund- rand ist elfenbeinweiß, die stark gewundene, oben zurückweichende und verdickte Spindel ist bei einem Stück etwas bräunlich. Der Gallus ist dünn, glänzend, weißlich oder bräunlich, nach außen etwas dunklei' 140 Hermann Strebei. beraiidet mul mit durchscheinender Zeicliming. Die oben geschilderte Skulptur ist etwas stärkei’ ausgeprägt als bei P. flori; wenn aber bei dieser Art noch Spuren der feineren Spiralstreifen vorhanden sind, kann ich hier solche nicht entdecken. 1. H. EOLLE vend. SCHAUFAUSS-JIaterial. Chile. Ein Stück, etwas beschädigt und ansgebessert, weshalb ich es nicht zur Abbildung wähle. G'/s — G7,7 X (;40,0) 3S.5 — .35,‘2 x 18,0. ‘2. Nr. 5‘25‘2. Ohne Namen und Fundort. Ein Stück. Figg. 397/398. 6 V, — 73,0 x (34,0) 40,5 — 38.3 x 19,7. Diese Art verdient ihren Namen wohl mit Eecht, denn man könnte sie bei oberflächlicher Betrachtung für P. iosfoma halten. IV. Genus OrtJialints BECK. A. Subgenus Orthalirfin s. str. P., p. iSß. Gehäuse aufgeblasen, mehr weniger dünnschalig, ziemlich glanzlos, mit sechs sehr rasch an Breite zunehmenden gewölbten Windungen, deren letzte bedeutend größer als das Gewinde ist. Mündung breit oval, oben zugespitzt oder annähernd verkehrt-ohrförmig, je nachdem der Spindel- ansatz mit der Windungswand einen mehr weniger deutlichen Winkel bildet. Mundrand geradeaus, scharf oder stumpf, zuweilen nach unten erweitert. Spindel dünn oder stärker, weiß oder bi-ann, senkrecht oder schräg zur Achse stehend, gerade, eingebogen oder selbst gewunden. Das Embryonalgewinde (B"ig. 344) hat 'd'/j bis 2% gewölbte Windungen, oben nicht stnmpfkantig, mit sich regelmäßig schräg kreuzenden, verhältnismäßig großen Grübchen besetzt, an der Naht zuerst mit einer braunen Zone, die bis Band 2 i-eicht und dann in eine weißliche Zone mit braunen eingebogenen Streifen übergeht, welche nach unten in mehr senkrechter Kichtung abbiegen und bei Band 3 winklig ausbiegen. Die folgende Skulptur besteht ans schmalen, etwas unregelmäßig starken B’alten, die von feinen gewellten Spiralstreifen durchschnitten werden, die .sich auf den unteren Windungen als deutliche Spiralreifen erkennen lassen, welche bald dicht, bald weitläuflger gereiht stehen. In mehr weniger unregelmäßigen weiteren Zwischenräumen treten seichte B'urchen auf, in denen man unter der Lupe noch zwei bis drei der feinen Spiralreifen erkennen kann, sie durchbrechen die Falten so, daß eine Stäbchenskuli)tur entsteht, wobei aber die Stäbchen durch die feineren Spiralfurchen bezw. -reifen in Körner aufgelöst werden. Die Grundfarbe ist gelb, gelbbraun oder graubraun, mit vielen schmalen braunen Streifen, die an den Bändern winklig ausbiegen, aber Bevisioii der Unterfamilie der Ortlialiciiien. Ul liäuti? aucli ^tl■ecken\veise zu eintönigem Braun znsaminentließen, das sicli zu dunklen, vorn meist hell berandeten Streifen verdielitet, die ebenfalls die winkligen Ansbiegungen an den Bändern zeigen. Es sind die Bänder •2. ;•}, 4 in beilerer Grundfarbe und mebr weniger weitläufig durch die dunklen Streifen gegliedert vorhanden, das Band 5 ist meist schwächer ausgeprägt, oft mit einer dunkleren Zone um die Basis vereinigt. Von Baud 2 bis in die Xahtnähe erstrecken sich meist die dunklen, vorn hell berandeten Verbreiterungen der Streifen, und ferner treten zwischen Band 2 und .4 und 8 und 4 noch Zwischenbänder auf, die entweder schmäler oder ebenso breit, auch breiter als die Hauptbänder sein können, und entweder nur durch die winkligen Vorspiäinge der schmalen Streifen oder auch durch breitere Flecke wie die Hauptbänder gegliedert sein können ; sie sind entweder deutlich ausgeprägt oder sie können auch verschwommene Zeichnung zeigen. Außer dieser typischen Zeichnung treten auch in geringer oder größerer Anzahl kleine, lunde helle Flecke von verschiedener Größe auf. Das Innere ist mit einer mehr weniger dünnen weißen Schmelz- schicht belegt, welche die äußere Zeichnung durchscheinen läßt. Der Jlundrand ist innen schmal oder breiter austließend braun berandet. Nach dem mir voiliegenden Material bin ich der Ansicht, daß es sich bei den drei, eigentlich nur zwei Arten dieser Untergattung nur um Lokalfonnen einer und derselben Art handelt, deren Typus ja nur nach der Anciennität aufgestellt wird; denn welche der verschiedenen Formen ; die in der Entwicklungsgeschichte älteste ist, das läßt sich ja vorderhand nicht nachweisen, wenn ich auch glauben möchte, daß als solche der 0. meuhamhensis bezw. indlisatns gelten kann, ln den Einzelheiten, welche diese sogenannten Arten charakterisieren sollen, finde ich durch vorhandene Ausnahmen und Übergänge so viele Verschiedenheiten, daß es schwer hält, selbst diese Lokalformen auseinander zu halten. Als älteste beschriebene und abgebildete Form muß man wohl den 0. gaUina-sxdtana. wie er in Maeti.ni und CHEMNITZ, XI, Taf. 210, Figg. 2070, 2071, abgebildet wird, ansehen, für den noch Xeu-Seeland als I'aterland angegeben wird. Auch Keeves Fig. 1!)8 von Bolivien entspricht diesem Typus, während SlTX (W AGNEE), Taf. 0, Fig. 1, ohne Fundort, dieselbe Zeichnung, aber eine etwas weniger eingebogene und breitere weiße Spindel zeigt. Von diesem Typus des 0. sidtana, für den PiLSBRY als Hauptverbreitungsgelhet Guayana anninunt, muß man wohl ausgelien. Es wird sich zeigen, daß auch in Guayana schon abweichende Formen auftreten. Zukünftiges, rationell gesammeltes Material muß Aufschluß bringen, welche Formen endgültig als Lokalformen gelten können, und wie weit sich andererseits die Variationsweite einer Form innerhalb eines Fundortes gestaltet. 14-2 Hermann Strebei. O. sultana DILLWYN. Tat. XXL Fig. 344; Tat. XXX. Fig'g. 43Ö, 438. SP., V, p. 1, -2. P., p. ISS, Taf. 4 7, Figg. G, 7 bezw. JlARTrxi und CHEMNITZ, Figg. 2070, 2071, und Reeve, Fig. 1118. Dieser Typus charakterisiert sicli rturcli die dünne Schale, die schmalen, meist nur durch winklige Vorsprünge der schmalen Streiten hervorgehohenen Zwischenhänder und durch die mehr weniger eingebogene, verhältnismäßig dünne weiße Spindel. Hierbei tritt schon eine Ver- schiedenheit insotern aut, als Viei großen Stücken gegen das Ende die Bänder und Zwischenhänder gleichwertig an Breite tverden können, daß terner der Callus tarlilos oder kastanienbraun sein kann. 1. Beil. IMuseum. Koll. Albers. Ein CUMiNGsches Stück von Cayenne (SCHIMPEK), Demerara. Callus kastanienbraun. Mundrand breit austtießend hellbraun. Fig. 438. G — 7G,9 x (42,0') 56,0 — 53,9 x 31,2. 2. Berl. Museum. Koll. DUXKER. Guiana. Laxdauer. Zwei Stücke, davon eins ganz jung. AVie das vorangehende, nur ist bei dem größten Stück der Alundrand schmal hellbraun berandet und der Callus hellbraun . 5 Vs — G3.2 X (33,7) 46,2 — 43,3 x -27,1. 5 — 33,0 X (20,1 ) 26,2 — 2 1 ,3 x 1 4,4. 3. Berl. Aluseum. Nr. 10379. Guiana, SCHOMBURGK. Zwei Stücke, detekt. in Zeichnung wie die vorangehenden. An dem einen Stück ist die Spindel eingebogen, an dem anderen gerade und schräg zur Achse stehend. An diesem Stück besteht aut der letzten AA’indung das Band zwischen Band 2 und 3 auch aus größeren Flecken, treilich nur strecken- weise. Der Alundrand ist verhältnismäßig breit, schwarzbraun berandet, der Callus scheint dagegen tarblos ; es mißt : 5‘ 8 — 70,8 X (38,5) 53,3 — 48.1 x 29,8. 4. Berl. Aluseum. Koll. ALBERS. Guayana. Ein typisches Stück, nicht ganz ausgewachsen, mit tarblosem Callus. 5. Berl. Aluseum. Surinam. IvAPPLER. Ein typisches Stück, mit tarblosem Callus und Alundrand. 6. Xr. 5471. Alte Sammlung, ohne Fundort. Zwei typische Stücke, mit tarblosem Callus. Das Stück hat etwa 1 'V cm vor der Alündung einen erhabenen A'arixstreiten, und von da ab treten bei sonst gleicher Färbung und Zeichnung viele helle Flecke aut, die also nicht aut die Form trulUsatus bezw. meohamhensis beschränkt sind. Fig. 436. 5% — 62,2 x (33,3) 45,8 — 42,3 x 26,7. 7. Koll. SOHST. Ohne Fundort. Ein typisches Stück. 8. Koll. SCHOLVIEN. Ohne Fundort. Zwei typische Stücke. Revision der Unterfamilie der ürtlialicinen. 14;i !). Koll. 0. Semper. ^IarQUIERE. l’eru, Dep. Cuzco. p]m typisclies Stück, mit farblosem Callas and ilaadraad. 074 — X (;f4,4 ) 45,5 — 40,7 x Zwischeiiforiiieii. Taf. XXVJll, Fig'g. 414:417, 4-21/4v;-.>; Taf. XXX, Fig. 4;ir). A. Die Form ist weniger aafgelilasen. gestreckter, bezw. das (le- wiade ist im Verhältnis höher and nähert sich dadnrch mehr der Form meoharnhensis. 1. Koll. ScHüLVIEX. O. moyohamhensis. Bolivien. Ein Stack, von der hellen Farbe der typischen 0. snltana. auch die Zeichnung ist dieselbe, aber die Spindel ist gerade, schräg zur Achse stehend, weiß. Der l\Inndrand ist hellbrann, der Callas farblos. t) — 65,5 X (;i.l,o) 4r),4 4-.>,ß x 24.1. 2. Xr. 15d2(). 0. meoharnhensis. Fern. Ein jnngei’es Stück, von etwas dnnklerer, mehr ins Grane spielenden Grundfarbe. Zeichnung and Bänder wie beim typischen 0. sidtana, aber die Spindel ist gerade, schräg znr Achse stehend, and Itlnndrand and Callas sind nicht brann. 5‘A, — 55,7 X (08,2) ;J(;,1 — ;43,8 X 11), 0. 3. Koll. Filby. 0. gallina-suUana. Fern. Ein Stück wie das vorangehende. 5 Vs — G 1 .5 X (3 1 ,4) 4 1 ,7 — 37, (i x 22.0. 4. Koll. SCHOLVIEX. 0. (/(illina-snJfana. Unterer Amazonenstrom. Ein Stück, sehr gestreckt, sonst sind Färbnng and Zeichnnng annähernd typisch wie 0. sidfnnu. Die Spindel ist gerade, steht schräg znr Achse, der Ulnndrand ist noch nicht gefärbt, der Callas dünn, hellbrann. Fig. 435. (i — Gl),!) x (.34,1) 45.1 — 44,8 x 24,8. 5. Koll. 0. Semper. Ein CUMlXosches Stück, Wessel vend. 0. moyohamhensis Ffr. Jloyobamba. Es ist in allen seinen Charakteren fast dem 0. snltana gleichkommend, mir werden die Bänder zuletzt gleich- wertig an Breite, and die Gestalt ist nicht so bauchig. B. Form von C'acere.s. Koll. O. Semper. Fünf Stücke. Grosskopf leg. Januar 1879. Caceres im Staate Antioijiiia. Die Form ist ebenfalls nicht so aufgeblasen wie der typische 0. snllana bezw. das Gewinde ist hoher im Verhältnis. Die Grundfarbe ist dunkler, bei dem größten Stück (Fig. 422) zuletzt ins Olivenfarbige spielend, während sie bei dem jüngsten Stück iFig. 415) noch mehr gelb ist. Die Zeichnnng ist bei dem jüngsten Stück noch tyiiisch, bei den größeren ist die Zone breiter Flecke zwischen Band 2 and der Xaht mir vereinzelt 144 Hermann Strebei. aiigedeiitet. und die Bänder sind auf den letzten \Vindnngen bis auf Band 2 nur selten gegliedert. Die Zwisclienbänder ‘da und 3a bestehen an zwei Stücken und ganz besonders bei Fig. 4‘2'2 ans dunkleren, nicht oder kaum winklig gebrochenen und dunkler gefärbten Strichen, und die Bänder 2. 3 selbst sind verhältnismäßig schmal, wählend bei einem anderen Stück besonders Band 3 wieder breiter ist. Die Spindel ist verhältnismäßig breit in der Mitte, weiß, bei dem größten Stück schwach eingebogen, bei den anderen gerade und etwas scliräg zur Achse stehend. Der Mnnd- rand ist bei dem größten Stück innen schmal liellbrann gesäumt und der Callns dünn und etwas weißlich. Das Innere ist nur mit einer dünnen weißlichen Schicht belegt, durch die die Zeichnung hindnrchscheint. An der Basis ist die ansmündende dunklere Zone des typischen 0. meo- hamhensis helllirann. Bei den jüngeren Stücken treten diese letztgenannten Charaktere weit schwächer auf. Fig. 42-2. öVs — 77,5 x (39,6) 55,5 — 51,0 x -29,9. ä'A- — 70,3 X (ilß.c) 50,1 — 45,7 x -28,0. 5V, — 04,0 X (34,6) 46,0 — 43,4 x 25,6. 5 'A — 6 1 , 1 X (;-j 1 ,7) 4-2,6 — 40,-2 x 23,7. ,, 415. 5V8 — 47,7 (24,3) .33,7 — 31,5 x 18, '2. C. Füi’in vom 3IuiTi-Tal. Kolk 0. Semper und H. Steebel. G. Wallis leg. Mnn-i-Tal, Zinn Atrato-Gebiet gehörig. Zwei Stücke von düsterer Färbung, weil die hellen Umrändernngen der Streifen weniger hervoi-treten. Der Breitennnterschied zwischen den Bändern und Zwischenbändern ist sehr gering. Bei dem kleineren Stück treten zuletzt mehr Verbreiterungen der Streifen auf als bei dem größeren, bei diesem dagegen kommen auf der letzten Hälfte der Windung einzelne helle Flecke wie beim typischen 0. meohamhensis vor. Die Spindel ist liei beiden Stücken weiß und eingebogen, der Mnndrand und der Callns sind nicht braun gefärbt. Die braune anstretende Zone an der Basis ist nicht vorhanden, nnd das Innere ist mir dünn weißlich belegt mit durchscheinender Zeichnung. Fig. 42 1.6 — 73,0 x (y7,3) 50,8 — 43,9 x 29,3. 5% — 6-2,0 X (83,9) 45,6 — 38,7 x 26, 1 . D. Form vom Maroni. Das Gehäuse ist etwas weniger rasch verbreitert, bezw. das Gewinde ist höher im Verhältnis zur letzten Windung, wodurch auch ein Übergang zur Form meohamhensis geschaffen wird. Abweichend ist aber von allen Formen die gewundene, nicht eingebogene Spindel. Nr. 15628. G. SCHNEIDER vend. Am oberen Maroni, Surinam. Drei Stücke, von denen das jüngste Revision der Unterfamilie der Ortlialicinen. 145 eine eingebogene, niclit gewnntiene ypindel hat. Bei allen drei Stücken treten einzelne helle Flecke auf, und der Gallus ist besonders nach unten hin braun. Bei dein größten abgebildeten Stück, das sonst die typische Zeichnung hat, werden auf der letzten Hälfte der letzten Windung (Fig. 416) die Bänder 2, 3 nnd die Zwischenbänder 2 a, 3 a gleich breit und fast durchgehend, nur teilweise unterbrochen. Das abgebildete Stück hat unten im Innern die ausinündende Zone der Form meobambensis, die hier aber hellbraun ist und die den beiden anderen Stücken fehlt. Figg. 414, 416. oVs — 69,1 x (36,7) 49,2 — 45,2 x 26,0. 6 — 58,2 X (30,7) 41,4 — 36,6 x 24,2. Das letzte Stück der Maßliste ist das kleinste Stück mit eingebogener, nicht gewundener Spindel, das schon etwas mehr M’indungen hat als das größte Stück. E. Form von Parä. Berl. IMuseum. HELLER leg. Der Sammler wohnt in Paramaribo. Bei diesem Stück lag ein Zettel „Distrikt Parä“. Ein Stück von etwas dunklerer Färbung als das vorangehende, besonders der Bänder und Streifen, die fast schwarz auf dei- letzten Windung sind. Auch die annähernd gleiche Breite der Bänder ist ähnlicher der Form meobambensis; die dunkle Zone an der Basis des Innern ist nur ganz undeutlich nnd hellbraun. Der Mundrand ist noch (?) ungefärbt, der Gallus sehr dünn, nur unten hellbraun. Die Spindel ist weiß, dünn uiul etwas weniger, aber doch deutlicher gewunden als bei dem großen der vorangehenden Form. Fig. 417. Fast 6 — 66,4 x (37,1) 49,0 — 43,6 x 28,3. O. siiffaiKU Form meolKtniheusis PER. Taf. XXVIII, Figg. 418 420; Taf. XXIX, Figg. 426/427, 429/430; Taf. XXX, Fig. 439. 0. frid/(sa/i(.s Shuttlew., Notit., p. öS, Taf. 5, Fig'. 1. P., p. 191. Pfeiefer, Monogr. III, p. 3S1, als galUna-sidiana var. ß; O. meobambensis, ibid. IV, p. 586. P., p. 191. Pfeiffer bezeichnet den Unterschied mit 0. suUana wie folgt: „forma oblonga, textura solidiore, anfractibus convexioribiis, columella stricta“, und führt 0. iruJlisatus Shuttlew. als Synonym auf. Ich hatte das in Fig. 429 abgebildete Stück an Herrn Edg. A. S.MITH in London zum Ver- gleich mit dem Typus aus der GüMIXGschen Sammlung geschickt, der mir darauf schrieb, daß es in jeder Beziehung übereinstimmend sei. Da dies Stück eine ganz braune Spindel zeigt und PFEIFFER sie in seiner Beschreibung weiß nennt, so halie ich darüber nochmal angefragt und die Auskunft erhalten, daß die Spindel an den typischen Stücken auf der unteren Hälfte braun, auf der oberen weiß sei. Ich fand das auch an einem zweiten. 10 146 Hermann Strebei. der Fig. 429 beiliegenden und in Fig. 427 abgebildeten Stück bestätigt, wie denn dieses Merkmal wechselnd ist. Jedenfalls muß man wohl danach annehmen, daß PFEIFFER mit Recht die Form frullisafus Shuttlew. als Synonym bezeichnet hat. denn in der Beschreibung stimmen beide überein bis auf die Farbe der Spindel und die hellen Flecke, welch letztere PFEIFFER offenbar übersehen hat, die aber, wie schon gezeigt, kein ausgesprochenes Merkmal gerade dieser Form sind, wenn sie auch bei ihr häutiger Vorkommen. Charakteristisch für die Form meohamhensis ist die etwas gestrecktere Gestalt gegenüber dem typisclien 0. sulfana. das etwas kräftigere Gehäuse sowie die gröbei-e Skulptur, die im Gegensatz zum typischen 0. sultmia durch die häufigeren groben Furchen die Stäljchenskulptnr mehr in den Vordergrund stellen, wobei freilich diese Stäbchen immer noch durch die feineren und engeren Furchen zerschnitten bleiben. Dieser Sknlptnr- charakter hat aber besonders bei den Zwischenformen seine individuellen Abweichungen, die sich mehr dem 0. snlfana-Tjims nähein. Die Spindel ist der Form entsprechend etwas länger und weniger eingebogen, bezw. gerader, aber auch hierin kommen Abweichungen vor. Ebenso sind Mund- rand und Callus purpurbraun, aber zuweilen auch heller gefärbt, sofern man eben die Gestalt allein als typisch betrachtet, wofür die vorhin auf- geführten Zwischenformen auch schon Übergänge boten. Es ist eben, wie schon weiter oben gesagt wurde, kein einziges Merkmal durchaus beständig. Für die Zeichnung könnte man, das will ich noch hinzufügen, sagen, daß Bänder und Zwischenbänder im allgemeinen gleich Uj-eit zu sein pflegen, weshalb SHüTTLEtvORTH auch fünf Bänder angibt, wobei er das eigentlich 5. Band, welches als breite dunkle Zone die Basis umzieht, ausläßt. Diese Zone tritt im Innern am Spindelende in lebhafter Färbung heraus und in den Basalrand über, ein Vorgang, der bei dem typischen 0. stiJfana fehlt. Band 1 fehlt ja in der ganzen Gruppe (jder es wird durch die breiten und großen Flecke von Band 2, die sich häufig bis an die Naht ziehen, ver- deckt. Aber auch dies Jlerkmal der ZeicFuung ist nicht beständig, wie sich aus den folgenden Aufführungen zeigen wird. Ich will hier zum Schluß noch bemerken, daß. wie PILSBRY annimmt, die von OrbigN’Y angeführte, in Bolivien gefundene Varietät wahrscheinlich 0. medbamhensis sei, und daß damit wohl die von SxÜBEL am Rio Tocantins gefundene und von VOX MARXENS aufgeführte Varietät Zusammenfalle. ^■on der letzteren, die mir vorliegt, kann ich sagen, daß sie auch zu dei' engeren Gruppe 0. meohnmhensis gehört, wenn sie auch Abweichungen zeigt. Ich werde die Besprechung des Materials mit den mir als typisch bezeichneten Stücken beginnen, die zugleich dem 0. trxdlisaius entsprechen, und dann die Abweichungen anschließen. 1. Kolk Sf'HOLVlEX. O. meohamheims. Hiiagabamba, Peru. Zwei Stücke. Revision der Unterfamilie der Ortlialicinen. 147 Fig. 429. ß — 85,8 x (43,5) ß 1,0 — 54,9 x 35,7. ,. 427. ß — 81,2 X (38,0) 52,8 — 51,8 X 29,3. Die Färbung si)ielt melir ins Graubraune liinüber. Die Bänder zeigen niclit den Breitenunterscliied gegenüber den Zwisdienbänderu wie beim typischen O. sultnna. Es sind viele helle Flecke über die letzte \Mndung verstreut. Bei Fig. 429 ist der Mundrand innen schmal grau- braun befandet, dei' Callus dunkel kastanienbraun, die Spindel hellbraun, ganz oben und nach innen etwas weißlich. Bei der Fig. 427, diesem auf- fallend schmalen Stück, ist dei' Mundrand innen schmal kastanienbraun befandet, der Callus dünn hell kastanienbraun, nach innen sehr dünn werdend, und die Spindel ist weiß, nur unten etwas bräunlich. Die Zeichnung dieses Stückes ist insofern abweichend, als, von der vorletzten Windung beginnend, die ganze Partie zwischen Band 3 und der Naht aus Itreiten, vorn weiß berandeten Streifen mit winkligen Ausbuchtungen besteht. 2. Kolk FILBY. O. meohamhensis, Moyobamba, Peru. Zwei Stücke, ganz ähnlich wie die Fig. 429. Bei purpurbraunem Mundrand und Callns ist die Spindel bei dem einen Stück etwas eingebogen und braun, nur oben und innen etwas heller. Bei dem anderen Stück ist die Spindel wie bei dem vorangehenden Stück gerade, nnd in der oberen Hälfte weißlich werdend. 3. Kolk SCHOLVIEN. Ohne Fundort, von VON MARTENS 0. trullisatus bestimmt. Die Grundfarbe ist hell bräunlichgrau, sonst der Fig. 429 ent- sprechend. Der Mundrand ist breiter besäumt und wie der Callus purpur- braun. Die Spindel zeigt dieselbe Färl)nng, nur ganz oben und innen ist sie weiß, dazu schwach eingebogen. 5V8 — 74,3 X (37,7) 53,8 — 48,ß x 30,5. 4. Berk Mnseum. Stubel leg. Kio Tocantins, in der Gegend von Baiao, 5 m über dem l\Ieere, nordöstliches Brasilien (VON MARTENS, Couch. Mitth. II, p. 158). Ein Stück. Es ist sehr dunkel gefärbt, die letzte M’indung grünlichgrau, sonst in der Zeichnung wie Fig. 429. Mundrand breit besäumt und pui'imrbraun wie der Callus. Die S])iudel ist deutlich eingebogen, in der oberen Hälfte weiß. Der Wirbel ist ausgebrochen. Fig. 439. y — 72,0 x (38,3) 5 1 ,4 — 48,4 x 29,ß. 5. Berk Museum. Mocoa, Neu-Granada. Deibrich leg. Nr. 50840. Zwei Stücke. Die Grundfarbe ist mehr gelblich, die Bänder sind schmal, die verbreiterten Streifen spärlicher. Dem großen Stück fehlen die hellen Flecke, das kleinere dagegen hat sie. Bei dem großen, mehr entwickelten Stück ist das Innere violettweiß mit durchscheinender Zeichnung, der ^lundrand purpnrbraun und breit violett in das Innere ausfließend, der Callus ist purpurbraun, an der Spindel etwas weißlich werdend, die Spindel ist gerade, weiß, nur ganz unten purpurbrann. Fig. 430. ß ~ 78,1 X (39,9) 5ß,3 — 51,9 x 31,3. 148 Hermann Strebet. G. Bell. Museum. Koll. Paetel. 0. meobamhmsis (Meobambo?), Movobamba. Ein Stück, sehr älinlicli der Fig-, 427, wenn auch nicht ganz so schlank; aber auch hier geht die breite Zeichnung von Band 8 bis an die Naht. Der ülnndrand und Callus sind purpurbraun, die Spindel ist in der Mitte etwas eingeknickt und mir oben und innen weißlich. 7. Berl.Miiseiun. Koll. THIERMANN. Nr. 10875. O.wüz/o&rtw/ieiisis PER., Ecuador, mit einem Zettel von VON MARTENS: „gallina sultana Chemn. var. gracilior, coliimella stricta.“ Zwei Stücke von einer kleineren Form. C4ruiidfarbe auf der letzten M'indiing zum Teil weißlich, wo die gelbliche Cuticula abgerieben ist, sonst ist die Zeichnung etwas kleinlich, aber typisch. Der Mundrand ist an dem nicht abgebildeten Stück breit purpur- braun berandet, von gleicher Farbe ist bei beiden der Callus. Die Spindel ist der ganzen Länge nach bei beiden Stücken innen schmal weiß berandet, und bei dem abgebildeten Stück in der Mitte etwas eingeknickt, bei dem anderen gerader. Fig. 426. 5% — G2,0 x (34,0) 41,5 — 38,9 x 23,2. 5 'A — 59,9 X (33,0) 42,2 — 38,9 x 23, 1. 8. Koll. SOHST. Ohne Fundort. Ein ganz ähnliches jüngeres Stück, in Färbung und Zeichnung wie die vorangehenden der Nr. 7. Der Mund- rand ist schmal braun berandet, der Callus dunkelbraun, nach oben dünn werdend, die Spindel ist gerade, steht schräg zur Achse und ist hellbraun gefärbt. Die braune Basalzone im Innern ist schmal und hell. Fig. 420. 5^A — 51,2 x (28,2) 35,1 — 32,7 x 18,9. 9. Koll. H. DOHRN. Vom Eio Fcayali in der Nähe vom Fundort des PEElEFERschen Typus. 0. meobamhensis. Vier Stücke, die sehr ver- schieden sind. a) Ein Stück, typisch in der Skulptur, Färbung nnd Zeichnung, aber ohne die hellen Flecke. Der )Mundraud ist unfertig, daher wohl farblos, der Callns ist dunkel kastanienbraun, nach innen zu dünner und heller werdend. Die Spindel ist etwas eingebogen, weiß, in der Mitte breit und beiderseits schmäler werdend, das untei-e Drittel ist braun. Das Innere ist bläulichweiß mit schwach durchscheinender Zeichnung und an der Basis mit der purpurbraun ausmündenden Zone. Ich bilde nur die Spindel- partie ab. Fig. 418. 6 ’A — 86,0 x (44,0) 61,7 — 57,6 x 36,0. b) Ein Stück, ganz ähnlich, mir ist die Färbung heller, mehr gelblich, nnd das Innere ist mit einer nur dünnen, weißlichen Schmelzschicht belegt. 6 — 72,0 X (.32,7) 49,7 — 45,5 x 29,2. c) Ein Stück. In Färbung und Zeichnung wie das erste Stück, aber mit einzelnen hellen Flecken. Der Mundrand ist purpnrbraun berandet, von gleicher Farbe ist der Callus und die ausmündende Basalzone. Die Spindel ist gerade, unten etwas eingeknickt und purpurbraun, olien nach Revision der l'nterfamilie der Ortlialicinen. 14!) innen zn weißlich. Das Innere ist mit einer dünneren weißen Schinelz- schiclit belegt, daher die Zeichnung durchscheinender. .5% — "9,1 X (4-2,-2) ßl,3 — 5.3,3 x .34,5. d) Dies Stück ist gestreckter in der Form, hell graubraun im Gi'undton mit nur wenigen veibreiterten Streifen oherhalh Band 2 im Anfang der letzten Windung, dann kommen schmale etwas dunklere Streifen als der Grundton, die an Stelle von Band •2a, 3, 3a winklig aushiegen, Band 4 ist deutlicher gegliedert. Auf der letzten Hälfte der letzten Windung hören die schmalen Streifen ganz auf, hezw. sie fließen zusammen, dafür treten Band ■2a, 3, 3a, 4 deutlicher und nur wenig unterbrochen hervor. Mnndrand, Gallus und Inneres verhalten sich wie bei dem vorangehenden Stück. Die Spindel ist in sich gerade und steht schräge zur Achse, sie. ist unten dunkel, oben heller bis weiß gefärbt. Fig. 419. eVs — 79,7 X (38,4) 5-2,8 — 51,5 x 29,1. 10. üML.VUFF ded. Insel Trinidad. Ein junges Stück, offenbar angeschwemmt, ähnlich denen vom HIurri-Tal in Färbung und Zeichnnng, aber der Gallus ist dünn und braun und die Spindel ist weiß, gerade und steht senkrecht zur Achse. 5 — 43,3 X (25,6) 34,-2 — 30,5 x 18,6. O. snitaiia. Form meitlKimhensis vor. cai'uea ii. r. Taf. XXIX, Fig. 428. Beil, iluseum. Kolk ALBERS. Ein Gl’MIXGsches Stück. 0. tndlisaius Shuttlew. Meobamba. Im Innern liegt ein Zettel mit der Bemerkung „This Shell cost me a guinea“. Dies sehr schmale Stück hat einen fleischfarbigen, zuletzt mehr ins Graue übergehenden hellen Grundton, von dem sich die dunkelbraun und weiß gegliederten Bänder 2, 3 sehr lebhaft abheben, zumal die Zeichnung fast ansschließlich ans schmalen Streifen liesteht; nur dicht an der Xaht erkennt man noch den Anfang einer Fleckenzone, die sich beim typischen 0. sitUana ja bis Band 2, ans immer breiter werdenden Flecken bestehend, herabzieht. Band 2a besteht aus etwas stärker betonten, aber nicht mit hell abwechselnden winkligen Flecken, Band 3a und das breitere Band 4 verhalten sich ebenso, Band 5 ist eine breitere Zone nm die Basis, die aber nicht im Innern bemerkbar ist. Die letzte Windung, wo die schmalen Streifen znsammenfließen, ist mit hellen Flecken übersät. Das Innere ist weißlich mit durchscheinender Zeichnung, der Mundsaum ist außen und innen schmal hellbraun lierandet, und ebenso ist der Gallus gefärbt. Die Spindel ist ein wenig eingebogen und weiß. 150 Hermaun Strebei. B. Subgenus Clafhrorthaliciis ii. siihij. Gehäuse dünnsclialig, oval-kouiscli, matt seidengläuzeud, mit 4% rasch au Hölle zunehmeiideu, wenig gewölbten Windungen, deren letzte bedeutend höher als das Getvinde ist. Mündung oval, oben zngespitzt, verhältnis- mäßig groß und hoch. Mnndrand nach unten erweitert und zunehmend, aber nicht breit, flach umgeschlagen, der Basalrand geht etwas recht- winklig gebogen in die dünne weiße, etwas eingebogene Sitindel über. Das Embryonalgewinde (Fig. 348) hat '2'/-2 einfarbige, hell rosa Windungen, die anfangs oben etwas kantig, dann wenig gewölbt sind. Sie sind mit äußerst feinen Grübchen bedeckt, die in schräge sich kreuzenden Reihen geordnet sind, was aber nur in gewisser, wechselnder Belichtung erkennbar ist, denn unter gewöhnlicher Lupe erscheinen sie eher in der senkrechten Richtung geordnet. Die Skulptur besteht ans sehr feinen scharfen Falten, die allmählich kräftiger, wenn auch nie breit werden und die meistens bis an die Naht durchgehen. Die feinere Spiralskulptur ist nur ganz vereinzelt zu erkennen, dagegen treten, immer schärfer ausgepi’ägt werdend, gröbere Furchen in unregelmäßig breiten Zwischenräumen auf, welche die Falten in Stäbchen zerlegen. C. traUisi tt. Tat. XXII, Figg. 348, 354. Die obige Diagnose gilt zugleich für die einzige Art, der ich um so mehr den Xamen des verdienten Sammlers gebe, als der BtiL ivalUsi MOüSSON ja dem ersten Xamen B. iris PFR. weichen mußte, welche Art außerdem zu Hemihulinms gehört. Ergänzend zur Diagnose füge ich noch folgendes hinzu. Die ersten 3V2 Windungen erscheinen hell rosa gefärbt, dann tritt zunehmend die gelbe Cuticula und mit ihr zugleich die graubi-aune, in ziemlich gleich- mäßigen Streifen geordnete Zeichnung auf, die mit schmalen Streifen der Grundfarbe abwechseln und von zwei Binden der Grundfarbe durchkreuzt werden, welche ungefähi- den Bändern 2, 3 entsprechen dürften. Unterhalb Band 3 wird die gerade Linie der Streifen mehrfach unterbrochen, sie biegen entweder etwas winklig aus oder sie verschieben sich auch in der Richtung. An dem jüngeren Stück treten stellenweise solche Aus- biegungen und Versetzungen schon von der Xaht ab auf. Der Mundrand ist nach unten zu hell rosa angehaucht, das Innere ist nur mit einer schwachen weißen Schmelzschicht belegt, mit lebhaft durchscheinender Zeichnung, die hier aber aus braunen und weißen Streifen zusammen- gesetzt erscheint. Der (’allus ist dunkelbraun, nach innen zu heller werdend. Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 151 Fig. 354. 4% — 53,0 x (o-i.O) 34,0 — 34,6 x l <),(). 4‘/o — 47,8 X (20,4) -27,7 — 30,7 x ifj,;-}. Wallis leg. Cordillera de las Jiintas 10000', westlich von Frontiiio. In Koll. 0. SEMPER und H. Strebel je ein Stück. Es scheint fast, als ob von dieser schönen Art nur diese zwei Stücke bekannt geworden sind. Von ihrei- gegitterten Zeichnung habe ich den Namen der Untergattung abgeleitet. Es ist wahrscheinlich, daß Buh victor PER., Novit. II, p. 160, Taf. -16, Figg. 1 , 2, den PiLSBRY als fraglich unter Porphyrohuphe, Gruppe dennisuni, aufführt, in diese Untergattung gehört. Der 'Pypiis in der CüMINGschen Sammlung stammt aus der Provinz Antio(iuia, Neu-Granada. Die Skulptur mit den kaum unter der Lupe bemerklichen Spiralriefchen stimmt nicht, ebenso- wenig die Zeichnung zu meiner Art, aber die Form und Textur bietet große Ähnlichkeit. V enn AXCEY in Nautilus, Vol. 17. (>. 90, sagt. P. victor PFR. sei gleich P. uugusti .lOüSS., so irrt er. denn diese Art gehört zu T. Jraseri. C. Subgenus Tnarhi/ortJiftfiriis h. snby. Gehäuse fest- aber nicht besonders dickschalig, matt seidenglänzend, oval-spindelförmig mit ö'A bis 6 wenig gewölbten Windungen, deren letzte höher ist als das Gewinde. Jlündung oval, oben zugespitzt oder an- nähernd verkehrt ohrförmig, je nachdem der Spindelansatz mit der Windungswand einen mehr weniger deutlichen stumpfen Winkel bildet. Jlundrand nach unten erweitert und mehr weniger breit umgeschlagen ; der Basalrand geht fast rechtwinklig in das Spindelende über. Die Spindel ist oben etwas zurückweichend, etwas eingebogen und mehr weniger gewunden, in der typischen Form oben mit einer verdickten Falte und unten mit einer etwas knotigen Verdickung versehen. Das Embryonalgewinde (Fig. 345) hat •l'/o, zuerst oben schwach stumpfkantige, dann wenig gewölbte Windungen, die mit feineren oder gröbei’en, schräge sich kreuzenden Eeilien von Grübchen bedeckt sind. Von der zweiten Windung an tritt an der Naht eine aus braunen und weißlichen rhombischen Flecken gegliederte Zone auf. die braunen Flecke gehen dann bald in die schmäleren oder breiteren Streifen der späteren Zeichnung über. Die Skulptur besteht aus feinen, besonders anfangs scharfen Falten, deren ab und zu etwa zwei sieh zu gröberen Falten zusammenschließen, was in der Nahtnähe immer stattfindet und dort am schärfsten aus- geprägt ist. Zuweilen werden die Falten auf der letzten Windung obsoleter. Die feinere Spiralskulptur ist nui- stellenweise schwach erkennbar, dagegen treten in nni’egelmäßigen aber weiteren Zwischen- räumen gröbere Furchen auf, welche die Falten in Stäbchen zerlegen. 152 Hermann Strebe). T. fräst ri Pfe. Taf. XXII, Fig. 345; Taf. XXX, Figg. 431, 434. P., 193, Taf. 46, Figg. 3133. Die mir vorliegenden wenigen typischen Stücke dieser Art hahen eine bräiinlicligelbe Grundfarbe, die bei einem der Stücke zuletzt einen etwas ülivenfarbigen Anüiig bekommt. Die Zeiclinnng ist zuerst kastanien- braun, dann fast schwarz werdend, sie besteht anfangs aus schmalen Streifen, die an Stelle von Band 2, 2a, 3 (auch hier tritt ein Zwischenband auf) stärker getont winklig vorspringen. Bald treten dazwischen breitere, ebenfalls an Stelle der Bänder, winklig vorspringende Streifen auf, doch können diese breiteren Streifen auch fast ganz fehlen (Fig. 434). Auf der letzten 'Windung ist, wie auch ans den Abbildungen der Proceeding und Xovitates hei'vorgeht (die in PiLSBKY nicht gut in der Färbung wiedergegeben sind), nur Band 2, 3, 4, 5, letztere beiden breiter als 2, 3 vorhanden, die hier an sich ein wenig heller als die Grundfarbe sind, so daß die nach vorn zugespitzten oder nur schräg verlaufenden Streifen (Band 5) vorn etwas heller gesäumt erscheinen. Am Gewinde sind die Bänder meist nur durch die winkligen Vorsprünge angedeutet. (Bei Pfeiffers Typus in Proc. L. Z. S. PI. 51, Fig. 5, sind am Gewinde die Bänder auch schon heller und auch die enger zusammengeschobene Pfeil- spitzenzeichnung ist deutlicher.) Auf der letzten Windung treten sie dagegen deutlicher als Bänder auf, besonders die Bänder 3, 4, 5, doch können sie auch ganz fehlen, und statt ihrer dunklere Zonen auftreten (Fig. 434), diese Varietät könnte man hiteiis nennen. Die vorangehende Beschreibung der Färbung und Zeichnung entspricht nur den beiden einzigen mir vorliegenden Stücken der typischen Form, soweit diese durch die Form des Gehäuses charakterisiert ist, deren Gewinde gleich hoch oder nur sehr wenig niedriger als die letzte Windung ist (in der idealen Achse gemessen), während es bei der Form hrevispisa entschieden niedriger ist, wobei zugleich die Windungen etwas rascher an Breite zunehmen. Die Zeichnung und die Färbung des DIundrandes, des Innern und der Spindel sowie die Form der letzteren sind aber bei den mir vorliegenden Stücken insofern von einander abweichend, als neben dem tyiiischen Stück 1 a sich die oben erwähnte var. liiteus befindet, die wohl als eine heterom. xanilms aufzufassen ist. 1. SOWEEBY und FULTOX vend. Ecuador. BUCKLEY leg. Zwei Stücke. a) Ein Stück, annähernd typisch in Färbung und Zeiclinnng sowie in der Form der lebhaft violetten Spindel, die oben mit einer weLßlichen faltenartigen, unten mit einer etwas knotenartigen Verdickung ver- sehen ist. Das Innere ist weiß mit schwach durchschimmernder Zeichnung, die am breit umgeschlagenen Mundsaum in deutlich hellviolette Spiralzoneu Revision der Unterfamilie der Ortlialicinen. 153 aiismiindet, die den Bändern 2, 3. 4. 5 entsprechen, aber besonders oben breiter sind als sie auf der Außenseite erscheinen. Der Callus ist nicht sehr stark, violett, mit durchscheinender Zeichnuno-. Fig. 431. ß — 73.5 x (31.ß) 42,7 — 44.1 x 20,7. b) Ein vStiick, rar. Jutrar. das in jeder Beziehung sehr abweichend ist. Ob es in derselben Lokalität gefunden wurde wie das vorangehende, null.) dahingestellt bleilien. Die ZiMchnung der obersten 7Mndnngen ist die typische, die dann folgenden schmalen, braunen nnd an Stelle der Bänder 2. 2a, 3 etwas ausbiegenden Streifen, setzten sich bis znm ersten Viertel der letzten 'Windung fort, und mir an ein paar Stellen treten etwas breitere dunklere Streifen auf, dann werden die Streiten gerade im Verlauf und seltener, nur zuletzt mehren sie sich wieder. Schon gegen Ende der vorletzten Windung, besonders deutlich auf der letzten Windung, treten etwas dunklere Zonen als die Grundfarbe auf, die ungefähr den Bändern 2, 3, 4, 5 entsprechen. Die Basis ist mit einer schmalen dunkelbraunen Zone umsäumt. Das Innere ist weißlich mit schwacher Andeutung der äußeren Zonen in einer etwas sehmiitzig, violett angehauchten F'ärbnng, während der Jlundrand rein weiß und etwas schmäler umgeschlagen als beim vorangehenden Stück ist. Der Basalrand bildet mit dem Si)indelende einen scharfen Winkel, der innere Kontur der rein weißen Siiindel erscheint oberhalb der Glitte etwas eingeknickt, von da nach oben befindet sich die faltenartige Verdickung, die aber schwächer als beim vorangehenden Stück ist, die knotenartige Verdickung unten fehlt. Der Callus ist rein weiß und nicht sehr dick. Fig. 434. ca. 6 — 72,3 x (28,1 ) 37.4 — 40,9 x i'i.i. 2. Berl. 5Inseum. Koll. Paeteo. Ecuador. P.Jraseri. Ein ganz abgeriebenes Stück, über dessen Zeichnung sich nicht mehr viel sagen läßt, nur sind die ersten ’SWndungen (der "Wirbel ist ausgebrochen I ölten mit einer dnnkelbrannen Zone versehen, ilnndrand. Inneres. Si)indel nnd Callus sind rein weiß, die Spindel hat ölten die verdickte Falte, unten ist sie nur etwas angeschwollen, nicht kmttenförmig verdickt. ? — 74,0 X (30,4) 42,1 — 44.0 x 21.3. T. frasevi, F"orm ftrevisjtira Pil.sb. Taf. XXIX, Figg. 423, 425 ; Taf. XXX, Fig. 432. I’., I). li)4. Tat. 4»;, Fig-g. 34 '35. Wenn ich nur die durch den Xamen nnd die Abbildung bezeichnete Form des Gehäuses zugrunde lege, liegen mir mehrere Stücke vor. die dann aber eine Abänderung der PlL.SliRYschen Beschreibung mttwendig machen. Vor allen Dingen betindet sich darunter kein Stück, welches auch unten die knotenförmige Verdickung der Sitindel zeigt, wie sie bei 154 Heniiauu Strehel. der typisclien Form und bei der vnr. hrevispii n P.. Fig'. 35. vorliandeii ist. Außerdem ist die Spiiuhd bei keinem meiner .Stücke violett, sondern übereinstimmend mit dem Mundrande entweder rein weiß oder rosa. Die Färbung und Zeichnung sind im allgemeinen entsprechend, nicht mir der der Figg. 34. 35, sondern auch der des Typus, doch zeigt sich bei mehreren Stücken besonders auf der letzten Windung, daß das am Gewinde noch isolierte, durch winklige Vorsprünge angedeutete Band 2 a mit dem Band 3 zusammenfällt und vorn gewölbte oder in der Glitte etwas eingekerbte starke Verbreiterung der Streifen bildet, wobei zugleich gleiche Verbreiterungen sich von Band 2 bis fast an die Naht ziehen, ln gleicher Weise sind dann Band 4 und 5 gekennzeichnet, so daß auf der letzten Windung vier breite Zonen entstehen, die aus breiten, hinten graden, vorn ansgebogenen oder gekerbten Flecken bestehen, die vorn hell berandet sind, eine Zeichnung, die oft an M. kellefti erinnert. Andererseits tritt auch hier eine gleiche Varietät fast ohne Zeichnung auf. wie sie bei der typischen Form unter Ib geschildert wurde, die ich mit rar. iiwdef'‘fiis bezeichne, die aber auch wie jene als heterom. ornntlms anfzufassen sein dürfte. Die Skulptur ist wohl etwas gröber als bei der Stammform. 1. Kolk SCHOLVIEX. Purplii/Vfdnqdie vidor ohne Fundort. Ein Stück mit der oben beschriebenen Art der Zeichnung der vier breitfleckigen Zonen. Der nicht sehr breit umgeschlagene IMundrand, wie die Spindel und der Callus sind rosa gefärbt. Die Spindel steht fast senkrecht zur Achse, weicht oben zurück und ist in sich gewunden, wenn auch ihr lunenkontur fast gerade erscheint. Fig. 423. öVs — 70,7 x (29,2) 39,7 — 44.7 x 21.9. 2. Kolk SCHOLVIEX. P. fnmri. Ecuador. Ein Stück. Die Zeichnung nähert sich mehr der des typischen frnseri insofern, als Band 2 noch bis zuletzt aus pfeilförmigen, vorn hell berandeten schmalen Flecken besteht. Die verbreiterten Flecken von Band 3. 4. 5 treten seltener auf. IMundrand. Spindel und Callus sind rein weiß. Die Spindel ist wie bei dem vorangehenden Stück gebildet, nur nach unten etwas an- und ab- schwellend verdickt, was am deutlichsten in der Seitenansicht sichtbar wird. Fig. 425. 5 72 — (12,0 x (25,7) 36,2 — 38,0 x 17.9. 3. Ktdk Dohkx. Drei Stücke. Loja, Ecuador. Davon entsiwechen zwei durchaus den vorangehenden beiden in Färbung und Zeichnung, mir zeigen beide Stücke das Innere mit einer dünneren Schmelzschicht belegt, so daß die Zeichnung lebhaft durchscheint, was nur bei dem sub 1 verzeichneten Stück der Fall ist. Andererseits zeigt das zweite Stück, das dem sub 2 in der Zeichnung gleich ist. auch den weißen Mundrand, dabei aber eine vom unteren Teil der Spindel bis über den Callus sich erstreckende rötlich violette Färbung. Auf der Siiindel Kevisioii der Unterfamilie der Orthaliciiien. 155 zieht sieli eine schräge selimale Falte bis aut die ilitte des unteren Teils der Spindel, weshalb ich nur diese Partie des Stückes abbilde. oVa — (it),7 X (28,5) 31), 1 — 42,8 x 21, -i. Fig-, 424. ca. ö'/a — G7,0 x (27,8) 37,0 — 41,7 x ls,l. Das dritte Stück rar. mo/lrrfas gehört der F orm nach hierln'r, zeigt aber Färbung und Zeichnung wie T. frasori Nr. 1 b, mit dem es auch die Si)indelbildung gemeinsam hat. Sie. wie IMnndrand. Callus und Inneres sind rein weil.l. letzteres nur anfangs, im Schlund blänlichgrau werdend. Fig. 432. 0 — 73,2 x (31,01 42,8 43.5 x 21,0. T. f’rftseri. Form parple.irti.s 11. /'. Tat. XXX, Fig. 433. Dieses merkwürdige Stück, welches zusammen mit den drei voran- gehenden Stücken der DOHKXschen Sammlung liegt, wird in der Zeichnung dem M. helletti noch ähnlicher, während es der Form und besonders d('r Form der Mündung nach hierher gehört. Die er.ste Windung ist schmutzig weih, oben mit einer schwarzbraunen Zone versehen (vergl. T. frasrri Xr. 2), dann wird der untere Teil bis znm Ende des EmbiTonalgewIndes hell rotbraun, und nach 1% Windungen wird die dunkle Zone von weißlichen Flecken nnterbrochen. die dann allmählich in die gelbliclnm Streifen übergehen, welche die dunklen Sfreifen nach vorn beranden. Die Zeichnung wird dann im Prinzip dieselbe wie beim typischen T.fraseri bezw. der Form hrerispira, nur treten schon bei 3% M'indnngen am Uewinde die zwei, auf den letzten Windungen die vier breiten Zonen von unregelmäßigen braunschwarzen Verbreiternngen auf, welche durch schmale Streifen miteinander verbunden werden. Die Grundfarbe ist die typische bräunlichgelbe. Die Form des Gehäuses ist klein und besonders schmal. IMundrand, Si)indel und Callus sind rein weiß, das Innere nach innen zu etwas blänlichgrau. Die Spindel zeigt nur oben eine schmale, ziemlich scharfe Falte. Fig. 433. 5 'U — G0,2 x (23,7 ) 32.(3 — 35.3 x 15,8. Ich muß es dahingestellt sein lassen, ob dies .Stück nur als eine Varietät oder etwa als eine lokalisierte Form anzusehen ist. T. auf/u.sfi .TOU.SSE.VUME. !>., 1). 195, Taf. 44, Fig. 20. Es scheint mir mit PiLSBRY wahrscheinlich, daß diese Art hierher gehört, zumal wemn man die weitei' vorn erörterte rar. latran berück- sichtigt und die meist bei der Form hrerirpira auftretende Spindel. 156 Herniaini Strebei. D. Subgeniis Metortltalicus PiLSB. Wie ich schon in der Phnleitung zn dieser Ahteilnng südamerikanisclier Arten bemerkte, ist die von PiLSBKY gegebene Diagnose dieser Unter- gattung nur sehr kurz, wie das auch niclit anders inöglicli ist, da sie sehr Verschiedenartiges nmt'aßt. PiLSBRY hilft sich dann damit, daß er diese Untergattung in verschiedene Gruppen teilt, die ich zum Teil ihrer ausgesprochenen Verschiedenheit halber zu Untergattungen erhebe. Da, wie schon bemerkt. PlL.SBüY keinen Tj’pus für diese Untergattung auf- stellt. ihn auch nicht aufstellen konnte, so habe ich, da der Name an sich indifferent ist. ihn nur für einen Teil der Arten gewählt, die PiLSBRY in diese Untergattung bringt, die dann aber wieder in verschiedene Gruppen gebracht sind, deren jede mit einer Diagnose versehen wird. Pline all- gemeine Diagnose der Untergattung scheint mir keinen Zweck zu haben, da sie sich nur aut wenige allgemeine und nichtssagende Angaben be- schränken müßte, mit denen für eine Klassifikation nichts anzufangen wäre. a) Giujipe M. mat'anJtoiiensis. Gehäuse ziemlich starkschalig, schwach fettglänzend, oval-konisch mit 6V2 durch eine schmal berandete Naht getrennten, wenig gewölbten Windungen, deren letzte kürzer ist als das Gewinde. i\Iündung verkehrt ohrförmig, ilundrand nach unten erweitert und etwas tlacli umgeschlagen, der Pasalrand geht in einem tiefen Bogen in die sehr kurze, schräg zur Achse stehende, gewundene und verdickte Spindel über, deren Plnde nach außen einen stumpfen Winkel mit dem Basalrand bildet, was, nebenbei gesagt, in den Abbildungen der Novitates I, Tat. XI. Figg. 11/12. ebenso- wenig zum Ausdruck kommt, wie die Färbung und Zeichnung. Das Plmbrvonalgewinde (P^ig. 3401 hat 2 V2 wenig gewölbte Windungen, die mit schräg sich kreuzenden Beihen von Grübchen bedeckt sind. Gegen dasPlnde treten etwas unregelmäßige, weitläufig stehende braune Streifen auf. Die Skulptur besteht aus schmalen feinen P^alten. die, Avie es scheint, zum Teil in einzelne gröbere, zusammengefaßt sind, besonders am Gewinde, aber auf der letzten V'indung scheinen sie mehr einzeln an die Naht zu gehen, Avenn auch ab und zu einige stärker ausgeprägt erscheinen; im ganzen sind hier aber die Pbilten Avenig scharf ausgeprägt. Dagegen sind die überaus feinen. etAvas voneinander getrennten Spiralreihen deut- licher. die einen etAvas geAvellten Verlauf nehmen. J[. tiKffaiihoiieiisi.s ALBER8. Tat. XXI. Fig. 340; Tat. XXXI, Fig. 449. P., p. 108. Taf. 41, Figs'. .I 4. Knpie aus den Xovitates. Diese einzige hierher gehörige Art hat eine oberflächli(die Ähnlichkeit mit Faihijiliolns aber Form und Skulptur des KmIjryonalgeAvindes sind verschieden. Revision der Unterfnuiilie der Orthalicinen. 157 Die Fäibiing- ist oben woiblicli, daiiii wird sie liellbiäiiiilicli. zuletzt mein' ins Violettgraue übergebend. Von der vorvorletztcn Windung an ist fler Teil von etwa der Stelle von Band 2 bis zur Naht heller gefärbt als der untere. Bänder sind nicht vorhanden, nur Streifen nnd etwas wolkige Flecke, dazu viele schwärzliche nmde Flecke, die nach vorn einen weißlichen Wischer in der Spiralrichtnng haben. Die Streifen zeigen auf den oberen Windnngen Verbreiterungen und Avinklige Vor- siiriinge, zuletzt rverden sie einfach. Diese Zeichnung und Färbung ist, trotzdem PFEIFFER dasselbe Stück aus der ALBEK.sschen Sammlung vor- lag, in seiner Beschreibung und Abbildung schlecht wiedergegeben. Das Innere ist bläulichgrau, der ^Mundrand ist leberfarbig, am Basalrand idötzlich rveißlich. auch die Spindel wie das Innere des Callus sind bräunlich angehaucht, letzterer außen weißlich aber dünn verdickt. Fig. 440. GV2 — 74,0 x (30,0) 30,3 — 35,2 x l,s,2. b) Gruppe M. s/inffletrorf/ii ALB. Gehäuse ziemlich starkschalig, schwach fettglänzend, oval-konisch mit t) sclnvacli gewölbten und durch eine schmal berandete Naht getrennte Windungen, dei'en letzte etwas kürzer als das Gewinde ist. Vündung verkehrt ohrförmig, ]\lundrand breit Hach, nach rückwärts auch verhältnismäßig breit nmgeschlagen, der Basalrand setzt sich etwas winklig von der ziemlich senkrecht stehenden Spindel ab, die dick ist, oben eine Falte trägt nnd unten schwach angeschwollen ist. Das Embryonalgewinde iFig. 342) hat 2 ’A wenig gewölbte Windungen, die mit sehr feinen, nicht ganz regelmäßig gereihten (4rübchen bedeckt sind; so daß deren wulstige Bänder besonders am oberen Teil der Windung unter starker Lnpe etrvas unregelmäßig maschenartig verlaufen. Die Skulptur ist, was die Faltern anbelangt, ähnlich wie bei der vorangehenden Gruppe, aber zuletzt noch obsoleter, dazu kommen auf den beiden letzten Windungen hammerschlagartige Eindrücke nnd kurze Auftreibungen in der Spiralrichtung. Von feinerer Spiralskulptnr sind kaum Andeutungen vorhanden, mir ab und zu treten auf den letzten Windnngen kurze gröbere F urchen und stelleiuveise eine Stäbchenskuli>tur auf. .)/. s/niftfetrorfhi ALBEK8. Taf. XXI, Fig. 342 ; Taf. XXX, Figg. 437, 440. P., p. ‘201, Taf. 41, Figg. 1 2. Die einzige sicher hierher gehörige Arf. die schon etwas in die Gruppe 4/. uatesi hinüberspielt, ist oben weißlich, zuletzt mit einer schmutzig gelblichen Cuticula bekleidet. Zuerst treten rötlichbraune Streifen auf, 158 Hernianii Strebei. die allmählicli in die Zickzaekfonn überg'ehen, wobei «e auf den beiden letzten AMndiingen in brännlichgrauer Färbung, zuerst weit ausliolend, dann nach unten zu gestreckt, in sehr schräger Eichtung nach vorn verlaufen. Das Innere ist weiblich, der Mnndrand, die Spindel und der Callus sind schwach rötlich angehaucht. 1. Berl. i\Iuscnni. Kolk Albers. Xr. 544. Cohnnbien ad fluv. ilaranhon. ’\\'ar,sewI('Z. Ein Stück. Fig. 437. 6 'U — 70.3 x (2S,0l 35,7 — 37,8 x 18,6. 2. Eerl. ilusenni. Koll. Paetel. Maranhon. Ein Stück, ohne die gelbe Cuticula und etwas schmäler. Fig. 440. ca. (5 — 68.0 x (26,2 ) 34.6 — 36,8 x 1 7,s. M. irrzesuiotrshU Lubomieski. P., II. 198, Tat. 4-2, Figg-. 7/8. PiLSBKY stellt diese Art zwischen M. dehurr/hiae und maranhonmm. Ich kann nach der ungenügenden Beschreibung nicht beurteilen, wohin sie gehört, der Form und der Zeichnung nach bringe ich sie hierher. cl Ciruppe -4/. heJIetti Eeeve. (Tehäuse selten linksgewunden, ziemlich starkschalig, ziemlich glänzend, oval-konisch mit O'/s — 5% mäßig gewölbten Ahndungen, die durch eine schmal angeiireßte. stellenweise auch wulstig berandete Naht getrennt Averden, und deren letzte meistens etAvas höher als das (ieAvinde ist. Die Mündung ist verkehrt ohrtörmig, der i\lundrand besonders nach unten zu erAveitert, mehr weniger stark, oft schichteiiAveise verdickt und kurz umgeschlagen. Der Basalrand geht mehr Aveniger deutlich Avinklig in die mehr Aveniger geAvundene, meist schräge, selten gerade zur Achse stehende Spindel über. Charakteristisch ist. Avorauf schon DOHRN in Jahrbücher, vol. 0, p. 112 114. aufmerksam macht, daß sich an der Basis außen, hinter der SpindelschAviele, eine glanzlose Ablageiung von Schalen- substanz l>etindet von meist halbmondförmiger Form, die in der Anwuchs- richtung geschichtet ist und sich dann meistens noch hinter dem umge- schlagenen Teil des Mnndrandes schmal nach oben zieht. Das EmbryonalgeAvinde (Fig. 343) hat 2'U — Avenig gewölbte A'indnngen, die mit sich schräg kreuzenden Keihen von (Ti-übchen bedeckt sind, und die gegen das Ende meistens schon schräge, etAvas abgestuttebranue Streiten zeigen. Ganz ausnahmsweise kommen sonst nicht abAveichende Stücke A'or, an denen von Anfang an sich eine scliAväizliche Zone an der Naht betindet. die gegen das Ende zAvischen den braunen Streifen Aveiß- liche entsprechende Streiten zeigt, ein Vorgang, der sich dann noch eine Strecke Aveit später tortsetzt. Revision der Unterfamilie der Ortlialicinen. If)') Die Skuliitur besteht besonders deiitlieh niif den mittleren ^^'indnnerture at the base of the coliimella’“ nennt, wiederzngeben. Im grollen ganzen zeigt die Art nnd ihre Varietäten eine grolle (fleichniälligkeit in der rasch zur Mitte breiter werdenden, dann wieder sich zuspitzenden Form des (-tchäuses bezw. in den Komponenten der .Mündungspartie, l'asselbe ist mit der (■irnndfärbnng der Fall, die nur bald ins olivenfarbig bald nudir ins bräunlich — (Tclbliche hinüber- spielt. Konstant ist auch die Fleckenzone an der Naht der ol)eren Wimhuigen. doch kommt auch hier wie bei M. krllefti eine Abweichung durch eine von Anfang an braune bis schwärzlich abschattierte, dann mit weißlichen Fleckim besetzte Zone vor. Die spätere Zeiclinnng ist veränderlicher, besonders mit Bezug auf die Zahl und Freite der gegliederten Bänder. Bald sind alle Fänder 2 bis 5 ansgeprägt, bald setzt ein Teil von ihnen streckenweise aus, doch tritt dann an ihre Stelle meist ein einfach dunkles Fand auf. Durch die Dicke der Schale sind die Fänder im weißen Innein nie sichtbar. T'ie hellen Streifen, welche die Fänder gliedern, sind anfangs imnnn- iifeilfürmig, später sind sie an Stelle der Fänder zuweilen auch vorgebogen oder, wenn die Fänder breit sind, aucli zickzackartig. V'ie bei T. J'r(U'lben Fundorten stammen: Balsai)uerto und Cachai)oyas tauf den Karten Chachai)oyas genannt). Beide Ortschaften liegen in Nord- Peru um .Moyobamba herum. DOHRN hält diese Form wohl mit Unrecht zu M. laheo gehörig, wenn man nicht die ganze hier verzeichnete Formen- reihe dem M. lahm, als dem älteren Namen, als Vai'ietäten oder Lokal- formen anr(‘ihen will. Meiner Ansicht nach haben M. lahm ebenso wie M. (Ivlmygliic, durch Färbung und Zeichnung ihren eigenen 'rypus. ich bilde von diesen vier Stücken nur das junge ab, damit auch dieses Stadium vertreten sei. Fig. 44H. bVs — 56,1 x (25,7) 31, t) — 32,5 x u,‘). 6 - S2,2 X (31,4) 43,0 — 43,0 x 20,1. 6 — 71,8 X (20,6) 38.8 — 38,4 x 18,6. 2. Koll. SOHOLVIEX. P. yalcsi var. alholahris DOHRX. La Pecä, Peru. Zwei Stücke. Fig. 450. 6 - 74.6 x (30,1 ) 30,3 — 40,0 x 10,6. 5% — 71.2 X (30,1) 30,8 — 30,7 x 19,5. M. Form f/rfnif/is ROLLE. Taf. XXX III, Fig. 476. Rolle hat im Xachrichtsblatt d. M. O. 1002. p. 211, eine Porphym- haphe yraiidis beschrieben, aber nicht abgebildet. Es ist mir gelungen, dic'sen Typus, von dem der F'undort nicht anzugeben war, zur Abbildung zu erhalten. Das Stück ist scheinbai- tot in einem durch Abbrenuen gerodeten Busch oder Wald gefunden, und dadurch auf der Rückseite über alle Windungen fort ganz farblos geworden, wie denn auch die gelbliche Cuticula ganz fehlt, wodurch die (-irundfarbe der drei unteren Windungen violettgrau erscheint, was den tlesamteindruck sehr abweichend von dem sonst üblichen gestalt('t. Die vierte Windung, wo die Cuticula immer düinu'r wird, ist hier mehr bräunlich, während die drei oberen Windnngen ganz farblos geworden sind. Die Zeichnung isf dadurch etwas eigenartig, daß schmale, ziemlich dicht gedrängte Streifen vor- wiegen, die nur an Stelle der Bänder zum 'J’eil etwas winklig ausbiegen. Revision der Unterfamilie der Ortlialicineu. Kii) lind die bis zur ^lündun^ vorlianden sind, was sonst nur auf den oberen Winduufren all und zu vorkoninit. Ks sind nur selten Ijrcitero, zwisclien der Stelle von Band 2 und 15 cekio- ausbi(> für die Art beschrieben habe. JF. laheit BrODEKII’. Taf. XXXII, Fig. 4(52. P., 11. i;)9, Taf. 44. Fisrg. 21/22. V Reeve. Taf. 71/72, Figg. 207 Ij. c. Der Typus dieser schönen Art wurde von Leut. M.\W in der Um- gegend von (’hachaiioyas in mehreren Stücken gefunden. Die mir vor- liegenden schönen Stücke aus der DOHRXschen Sammlung vom gleichen und einem naheliegenden Fundort gestatten eine Erweiterung der Diagnose. So schön frisch die Stücke sonst sind, so ist doch an allen iler ol)ere Teil so abgerieben, daß sich die (-5rübchenskuli)tur nicht mehr erkennen läßt, nur an einer Stelle des dort besterhaltenen Stückes glaube ich noch unterm Mikroskop eine Spur davon zu erkennen. Aber nach dem ganzen Habitus muß man doch annehmen, daß auch diese Art die Skul])tnr des Embryonalgewindes der Untergattung, beziehungsweise 170 Hermann Strebei. dieser Gruppe d liat, zumal auch die Fleekenzone au der Naht vor- lianden ist. Die Form des t^ehäuses ist insofern etwas verschieden von .1/. ynte/. als die Winduno;en etwas gewölbter sind und die letzte etwas mein- sackförmig nacli unten erweitert ist. Ferner sind die oberen A\’indnngen im Anfang etwas breiter angelegt. Die Färbung ist hell bis dunkel kastanienbraun, nach oben heller werdend. Die oberen AVindnngen sind entweder an der A’aht braun abschattiert oder nicht, mit '2'U Windungen tritt aber immer die Fleekenzone an der Naht auf, die entwedei' braun oder purpnrschwarz mit hellen Flecken sein kann, alles wie bei J/. ynfesi. Die schmale, angepreßte Zone an der Naht ist auch wie bei M. i/aiesi durch einen schmalen braunen Strich abgegTenzt. und auf der 4. ^^’indung■ kommen braune Zickzackstreifen bei der hellen Varietät voi'. Von den drei Stücken sind zwei dunkelbraun gefärbt, eins davon zeigt von der 4. Windung an Band 3. das etwa 3 mm breit, braim- schwarz und ab und zu durch Bruchstücke der sonst nicht sichtbaren schmalen hellen Zickzackstreifen unterbrochen ist. Darunter steht nicht unterbrochen Band 5. das ebenso breit, aber etwas weniger dunkel ist. Band 2 und 4 sind breiter und lassen sich nm- als eine etwas dunklere Zone erkennen. Dies Stück hat einen hell weißlichbraunen, breiten. Hach wulstigen ilundrand. der typisch mit Grübchen versehen ist. Die Spindel ist nach innen zu weißlich, nach außen wie der Callus purpurbrann. ß 'A — 77,4 X (30.-2) 41.5 — 44.0 x Das 2. Stück, welches an den oberen Windungen nicht die dunkle Zone an der Naht hat. zeigt keinerlei Bänder, nicht einmal die sie andentenden dunkleren Zonen, nur ist die Partie von der Stelle der Oberkante von Band 2 bis an die Naht etwas heller gefärbt. Der Mundrand ist dunkelbraun, er wird nur in seinem nach rückwärts um- geschlagenen Teil hell weißlichbraun. Die vielen Querfurchen und Grübchen sind an diesem Stück in der Tiefe weißlich ausgefüllt, ß® s — 77.1 X (31.3) 42.7 — 42.8 x 22.ß. Das 3. Stück ist eine cur. nlholnhr/s und verhält sich daher znm Typus wie J/. i/afesl. Form i/nhn tosfonia. zu seinem Tyitus. Es ist heller in der Ornndfarbe. mehr gelblichbraun, und nur die Bänder bezw. die Zonen sind zum Teil etwas ins Olivenfarbige hinüberspielend. Die oberen Windungen haben die schwärzliche Zone an der Naht, und die 4. Windung zeigt schmale bratuie Zickzackstreifen, die in Baud 3 in dunkelbraune, pfeilförmige Figairen ausmünden, und es gliedern. Die beiden letzten \\'indungen zeigen ein schmales, nur wenig dunkler getontes Band 2, ein breites Band 3. aut dem sich Spuren einer helleren Zickzackzeichunng erkennen lassen, das dann unten durch ein schmales schwarzbraunes Band abgegrenzt wird, in das vereinzelt jene hellen Zickzackstreifen ansmünden. Revision der Unterfamilie der Orthalicinen. 171 (las hior aber weit schmälci- ist als bei dem zuerst verzeiclineten Stuck. Band 4 ist breit und iiacli unten dunkel abschattiert, so daß sicli hier einzelne hellere winklige Streifen deutlicher erkennen lassen. Band ö ist ebenso, nur etwas schmäler. Uallus, Spindel und Inneres sind rein weiß. Der Mundrand ist etwas schmäler als bei den beiden anderen Stücken und schwach höckerig, aber ohne die ^'ertiefungen oder Löcher; er ist weiß, schwach rosa angehaucht. Del’ Basalrand zieht sich nicht so breit hinter der Spindel in die Höhe, wodurch das untere Ende der Siiindel freier wird, das hier stark wulstig nach links umbiegt. Fig. 462. ß'A — X (32,7) 44,6 — 41,4 x 22,7. Außerdem besitzen wir noch ein etwas defektes Stück aus der Kolk Si.'HOLVIEX, das dem zweiten der oben verzeiclineten gleich ist. nur tritt noch ein schmaler schwarzbrauner Streifen als untere Drenze von Band 3 auf. 6 — 60,4 X (28,S) 30.1 — 30,7 x i<),8. Der Eindruck dieser vier mir vorliegenden Stücke ist der einer für sich bestehenden Form, die natürlich mit den anderen Formen Gemein- samkeiten zeigt, die aber durch die Gruiiiie begründet sind. Selbst das weißlippige Stück, dem das charakteristische Merkmal der Vertiefungen bezw. Grübchen fehlt, läßt sieh weder mit M. ijutosi, Form rjalactonlomd. noch die mit dunklem Mundrande mit dem J/. yafesi. Form ricarittx, zusammenstellen. Die Furchen und Grübchen im [Mundrande erweisen sich freilich durch das Stück mit weißem Mundrande als nicht festes Merkmal für M. Inhco, wie denn ja schon bei M. ijaieHi und der Form f/ahtriosiomn sich am [Mundrande Vorgänge zeigten, die die Anfänge solcher abnormen Bildung sein dürften. Ob diese Erscheinung auf einen Defekt im Organismus des Tieres, besonders des Mantelrandes, oder in einer mechanischen oder chemischen Störung zu suchen ist, muß ich dahingestellt sein lassen. M'as nun die fraglich oben herangezogene REEVEsche Varietät von B. laheo. Taf. 71/72, Figg. 207 b. c, betrifft, welche von LOBB in Lima- bamba, demselben Distrikt, wo ^Iav den Typus fand, gefunden winde, und die .sich in CUMIXus Sammlung befindet, so möchte ich dazu noch folgendes bemerken. Schon PiL.sBRY sagt bei B. r/ro/’/n.s FULTOX. ji. 201, daß seine Stücke schmäler sind als die REEVEsche Varietät, auf die ja Fultox seine F. vicririm- begi’ündete. und die mir vorliegenden beiden durch SOWERBY und FULTOX in den Handel gebrachten Stücke haben dieselbe Form wie das von PiLSBRY auf Taf. 48, Fig. 12, abgebildete Stück. Man muß annehmen, daß diese Stücke von J/. vicarius typisch sind, sie weichen aber nicht nur in der schmäleren Form von der REE\’Esehen Varietät ab, sondern das Gewinde ist auch im Verhältnis 172 Hermann Strebei. zur letzten AMndung', in der idealen Achse gemessen, etwas höher, und das gleiclie findet beim Vergleich mit den von mir beschriebenen Stücken von M. hiJico statt. Danach möchte ich doch glauben, daß REEVEs Abbildung mehr zu Inheo als zu yatesi, Form vicarius. gehört. Es muß die Entscheidung dieser Frage noch weiterem IMaterial über- lassen bleiben. .W. dvhiiryhioe Reeve. Tat. XXII, Fig. Ul ; Tat. XXXII. Figg. 4.52, 456. Bul. gloriosus = duhurghiae Ref.VE. P., p. 190, Tat'. .39, Pigg. 3, 5; Tat. 42, Figg. 9/11. Pfeiffer hat in i\Ionogr. Helic., vol. VIII, p. 22, seinen Bul. gloriosm und Bith deJnirghiac Reeve noch gesondert aut'geführt, wirft aber doch bei ersterer Art die Frage aut, ob es nicht dieselbe wie B. dehurghiae sei, zumal er ja dazu Hllt.VLdOs ausführlichere Diagnose koj)iert und die Abbildungen anführt, die schon die helle Zone unterlialb der Xaht. in der auch die Zeichnung selir abgeschwächt erscheint, angeben. Das ist aber der einzige Unterscliied. der den Abbildungen nach zwischen den beiden Arten besteht. Zu den Besclireibungen von HlDALtlO und PiLSBRY wäre nur weniges hinzuzufügen. Das in Fig. 847 abgebildete Emliryonalgewinde mit drei Windungen bildet meist einen Kegel, der sich von den folgenden, rascher an Breite zunehmenden Windungen eigentümlich abliebt. Es hat aber nur selten gegen das Ende die der (Iruppe charakteiistische Fleckenzone, wie es die Abbildung zeigt, meist treten sofort Streiten auf. auch beginnt die in Färbung und Zeichnung blässere Zone an der Xaht entweder schon gegen Ende oder erst mit dem Ende des Embryonalgewindes. Diese blässere Zone reicht von der Xaht bis zur Stelle von Band 2. Die Partie zwischen Band 2 und 4 ist durch einen olivenfarbigen Grundton ausgefüllt, der in vier gleich breite, meist etwas verschieden nüanzierte Binden zerfällt. Die unteren Grenzen der 2. und 4. Binde werden durch die schmalen, schwarzen Bänder 3 und 4 bezeichnet. Über diese ganze Partie zielien sich schmale, ziemlich weitläulig gereilite, zickzackartige, hell- bis orangegelbe Streifen hin. die von der Naht an einen schräg nach vorn gerichteten Verlauf nehmen, und deren Ab- stufungen vielfach mit jenen vier Binden zusainmenfallen. Dies System der Zeichnung findet man ja auch bei J/. gate^:/ und lieJhdti. Band 8 wird durch die hellen Streifen unterbrochen. Band 4 nicht mehr. Unter- halb Band 4 befindet sich eine oiangefarbige Zone ohne Zeichnung. Charakteristisch ist für die Art die starke höckerige Verdickung oben an der Spindel, die zuweilen sogar zweiteilig ist, d. h. aus einem Revision der Unterfamilie der Ortlialicinen. 173 obm'ii stärksten uiui (laninter scliwäclieren Hocker besteht. Der mehr wenigfer lireit iimgesehlao'ene Huiulraml zeigt aiicli an einzelnen Stiicken eine scliwaeh höckerige B('schaffenheit. ganz wie bei der weißlippigen Form, die icli bei M. htbro beschrieben liabe. 1. Koll. SCHOLVlEX. Engl. Händler. Ecuador. Vier Stücke. Fig. 452. (Ws — ÜG.(» X (27,3) 34,9 — 33,1 x 17,4. V ca. 69,0 X (31,0) 40,7 -36,0X 18,2. Das letzte Stück der 11 aßliste ist ein besonders breites. 2. tio.sEXBEKd vend. , al Mirador, Ecnador. Vier Stücke, alle tot gesammelt, von denen ich mir eins wegen der abnormen Ablagerung auf dem Callus abbilde; es ist an sich wohl nicht ganz ausgewachsen. Das zweite Stück der .Maßliste entspricht wohl der Form elongnfd llIELER. Fig. 456. 6 y., — 59,1 X (27, 1 1 33,3 ^ 28, S x 1 5,( ). ca. 6 V2 — 66.7 x (95,8) 32,7 ~ 33,6 x 15,4. 6% - 64,0 X (27,6) 35,3 - 32,8 x i(;,7. b) Porvenir, Ecuador. Ein tot gesammeltes Stück, wie die voran- gehenden, nur etwas kleiner und mit sehr verdickter Spindel. 6® « — 60.8 X (25,71 32,0 -- 30.8 x 13,3. E. Subgenus Jle/fmiorfhfffirHs 11. suhf/. (Tohäuse mit Ausnahme von M. (Mirosufi starkschalig, mehr weniger fettglänzend, oval-konisch, mit 6 bis 7 wenig gewölbten Windungen, die durch eine schmal In'randete Naht getrennt sind, oberhalb welcher zuweilen eine Rinne verläuft, wenn die vorangehende Windung etwas kantig überragt, was bei M. (KJnm^oui und jioii-isin)ins oft vorkommt. Die letzte Windung ist mehr weniger niedriger und meistens viel dunkler gefärbt als das (rewinde. Die Mündung ist etwas rhombisch oder oval zugespitzt. iMundrand geradeaus, stumpf, nach unten mehr weniger erweitert. Der Rasalrand bildet mit dem Spindelende einen Winkel. Die Spindel steht ziemlich senkrecht zur Achse, sie ist gerad(' oder eingebogen und der Länge nach mit Ausnahme von 47. (Ii-Jiciosiis mit einer nnregelmäßigen. mehr weniger entwickelten Verdickung Ijclegt. die oben stärker als nuten ist. Das Embryonalgewinde (Figg. 349 352) hat 2'/... bis 3 schwach gew()lbte Windungen, deren erste meistens deutlich ansteigt und überragt. Sie sind mit feineren oder gröberen, oft sich schräge kreuzenden Reihen von Grübchen bedeckt, die aber auch unregelmäßig angeordnet sein und stellenweise aussetzen können. Meistens sind die ersten Windungen abschattiert, und zwar nach unten ilunkler werdend, außerdem ist die erste Windung zuweilen oben braun gefärbt {adaynsuni, poirisifoni.sj. Gegen das Ende treten an der Naht braune 174 Hermann Strebei. Flofkc auf. die sich bald zu Streifen uuibildeu, auch Band 2 beginnt sclion liier. Die Skuliitur besteht aus unregelmäßig starken, aber im ganzen schmalen Falten, die meistens einzeln liis an die Nabt geben, aber V(‘reinzelt sich auch in deren Nähe zu gröberen Falten zusammenfiigen. Sie sind zuweilen nur sehr schwach ausgeprägt ., p. 200, Taf. 37, Figg. 28/34. Ich habe der PiLSBRYschen Heschreibnng mir weniges hinznznfügen. Am Embryonalge winde mit 2% bis 3 W'indnngen (Fig. 351) sind die Grübchen bald in regelmäßigen, bald in etwas unregelmäßigen E eiben angeordnet, im ganzen sind sie etwas kleiner als bei M. adamsotii. Es kommt eine kleine Form vor (Fig. 459). Form und Zeichnung des Gehäuses sind verschieden, wie schon ans den Abbildungen PlLSBRYs hervorgeht, die ich noch ergänze. Ein Stück, Fig. 470, hat am Gewinde keine Spur von Bändern, und auf der letzten Windung ist Band 3 weiß, lind zeigt mir auf der letzten Hälfte in der llitte noch einen schmalen braunen Streifen. Auch bei dieser Art befindet sich an der Basis die dunkle schmale Zone, die beim jungen Stück im Innern in den Basalrand ansmündet. Es kommen auf der letzten ^\'indllng vielfach breite schwache Knnzeln vor bezw. seichte grobe Furchen, die mehr weniger lang sind; auch hammerschlagartige Eindrücke traten auf. 1. Sonson, Prov. Antioqnia. ■\\’.\bLIS leg. a) Xr. 15712. Koll. Strebel. Fhn gi-oßes Stück, das auf den vorletzten Windungen nndentliche granviolette wolkige Streifen auf weißem Grunde zeigt. Unterhalb des schwarzbrannen Bandes 3 tritt auf der letzten Windung eine hell bräunlichgelbc Färbung auf, und auf dem letzten Drittel wird die Windung bis zum schwarz berandeteu M nn dsa um r 0 tbr ami . Fig. 478. ? 7 — 81,7 x (33,7) 41,2 — 39,8 x 22,8. b) Koll. 0. SEMPER. Zwei Stücke, in Färbung und Zeichnung ganz ähnlich wie P., Fig. 28, aber mit der t34nschen Wünilungspartie bezw. der ausgehühlten Spindel. 7 — 71,0 X (29,ß) .3G,1 — 33,G x 19,7. 2. Koll. DOHRN. Columbien. Sechs Stücke, von denen ich nur das junge und das Stück mit dem weißen Band 3 abbilde; die übrigen entsiu-echen den Abbildungen in P., Figg. 28, 33, 34. 1-2 178 Ilerniaiin Strebei. Fig. 472. 5% — 35,2 x (22,4) 24,8 — 1 9,0 x 12,8. 473. ca.GVs — (36,0 x (28,2) .32,8 — 31.1 x 18,2. 7 70,6 X (30,3) 35,(3 — 34,3 x 17,6. 6^/8 - 50,7 X (24,2) 27,3 23,4 x 14,0. 6 'A — 51,0 X (24,(3) 29,0 ^ 24,9 x 15,5. 3. Xr. 15 713. Koll. Strebel. Neu-lAianada. Ein typisches Stück. 6% — 67,0 X (29,8) 36,0 — 33,4 x 19,4. 4. Koll. SCHOLVIEN. Neu-Granada. Zwei Stücke, die von kleiner Form sind und eine etwas gelblichgrane, nach oben zn violettgrane Färbung haben. Sie entsprechen in der Zeicbnnng der Fig. 28 in P. OVs — 54,4 X (25,1 ) 28,2 — 25,5 x 15.I. M. (ij}]>}‘o.>unatHs FULTOX. Tat. XXXIII, Fig. 468. P., p. 208, Tat. 40, Figg. 1 13. Diese gut beschriebene Art steht in der Glitte zwischen M. ntra- mmiarius und 3/. sie hat mit letzterer gemeinsam, daß die Mündung innen weiß und nicht violett wie hei erstgenannter Art ist. M’ährend die Form des Gehäuses .sich mehr der des M. jxjin'sianus nähert, entsprechen Färbung und Zeichnung mehr denen von 3/. afrarnrntnriiiü, wofür meine Fig. 475 dieser Art ein Beleg sein mag. Das mir vorliegende, von SOWERBY und FULTOX gekaufte, also wohl typische Stück, hat nicht wie PiLSBRY sagt, die oberen M'indungen der Cuticula entkleidet, diese wird nur nach oben dünner und ist dadurch die Färbung mehr grau mit leicht violettem Autlug. Das Emhryonal- gewinde mit 2% AMndungen ist mit nicht ganz regelmäßigen Reihen von verhältnismäßig großen Grübchen bedeckt. Das mir vorliegende Stück zeigt außerdem die ersten l'A< M'indungen an der Xaht ziemlich grob gefaltet, ob das zufällig ist, muß ich dahingestellt sein lassen. Zuerst tritt eine helle Zone an der Xaht auf, die daun in eine Zone mit braunen und weißen Flecken übergeht, welche aber bald in .streifen auslanfen, von denen die braunen an Stelle von Band 2 winklig vorspringen, doch hört das mit dem Embryonalgewinde auf. Im übrigen stimmt alles mit Beschreibung und Abbildungen in P. ßVs — 59,0 X (26,2) 31,5 — 29,7 x 15,5. jr. (lefiriosits a. sj). Taf. XXII. Figg. 352 a— g. Das Gehäuse ist festschalig. aber dünnschaliger als die übrigen Arten dieser P^ntergattung, schwach fettglänzend, in der Form dem 3/. mJaimoni entsprechend, aber bedeutend khdner, nnd die Spindel ist eingebogen, dünn, weißlich bis grauviolett und mit keiner verdickenden Revision der ünterfainilio der Ortlialiciiien. 17') Auflag-eiimg' vc'rselioii. Die A\’indiingoii sind mäßig gewölbt und dnrcli eine sclimal berandote Nalit getrennt. Als den Tyi)ns dei' Färbung und Zeichnung muß man wohl dii' Figuren 352 c, t', g ansehen. Es ist eine isabell- bis ockcu'gelbe Grund- farbe, die nach oben ins hell Hornfarbige übergeht. Auf die zuerst braunen Flecke, dann Streifen, des Embryonalgewindes folgen Streifen, die au Stelle von Band 2 winklig ausbiegen, und die dann allmählich dunkler werden, gedrängter und regelmäßig gereiht stehen, vereinzelt sich verzweigen oder auch wellig werden. Dazu gesellen sich auf den letzten AMudungen zuweilen wolkige, hell- oder dunkelgraue Streifen (Figg. 352f, g) und ein schwarzes, durchgehendes (Fig. 352g) oder durch wechselmle Bcdoniing st(dlenweise gegliedertes Band 3 (Fig. 352c). Das Band 2 kennzeichnet sich imnnu' nur durch winklige Ausbiegungen oder stärkere Betonung der schmalen Streifen; das Band 4 ist breiter und nur durch stärker»' Betonung der Streifen markiert. An der Basis befindet sich dann eine verhältnismäßig breite, dunkel- bis schwarzbraune Zone, die im IiuK'rn in den Basalrand ausßießt. Den Übergang zu einem zweiten Typus der Zeichnung bietet Fig. 352 f, bei dem obei halb des schwarzen Bandes 3 sich eine hellere Zone betimh't, die durch unterbrochen auftretc'nde A’erbreiterung des Bandes nach oben, gegliedert erscheint. Den zweiten Typus bildet dann Figg. 352 d. e, bei dem von der 3. AA’indung an die Zone zwischen Band 2 und 3 weiß ist, mit bia'iten schwärzlichen Streifen bi'setzt. die von dem braunschwarzen Band 3 schräg nach rechts aufsti'igen. ln diesen schwärzlichen Streifen, wie auch in dem AA'eiß, zeigen sich ab und zu noch die durchgehenden schmalen braunen Streifen der typischen Zeichnung. AA'ährend bei diesem Typus die Zone oberhall) Band 2 einen mehr weißlichen Grundton zeigt, ist die Zone zwischen Band 3 und der schwarzbraunen Basalzoiu' durch- weg mehr ockergelb g('färbt. Eine dritte Abweichung ist in Fig. 352 b dargestellt, bei der die ganze Partie zwischen Band 3 und der Naht sich wie die vorangehend geschilderte Zone zwischen Band 3 und 2 ver- hält. doch können hier die graubraunen, in sich gestreiften breiten Streifen nicht nur senkrecht in der Anwuchsrichtung verlaufen, wie es die Fig. 352 b zeigt, sondern auch zickzack- oder treppenartig abgestuft. Das Innere ist mit einer dünnen oder stärkeren, weißlichen, etwas violett angehauchten Schmelzschicht belegt, welche die äußere Zeichnung mehr weniger durchscheinen läßt. Der Alundrand ist außen und innen schmal dunkel i)urpurbrauu berandet, und ebenso ist der Gallus gefärbt, der aber meist nach oben und innen dünner bezw. heller wird. Die Skulptur ist verhältnismäßig schwach ausgeprägt, die Falten sind schmal und unscheinbar und die Spiralfurchen äußerst fein, dicht gedrängt und nur stellenweise und unter starker Liipi' erkennbar. 12* 180 Ilermann Strebei. Es ist eigentiinilicli, daß diese schöne Art, die Walli.S <>-esammelt hat. in 0. SEMPERs und meiner Sainnüung die lan.o-en Jahre ein uner- kanntes Dasein gefristet liahen. Ich liatte sie. als O. hcnmii liegen, und zwar in sieben Stücken von Baranqiülla an der ilündiing des Jlagdalena- Stromes. Darunter die Typen; Fig. 352 b. 6 'A — 54,0 x (23,7) 28,7 — 28,0 x 1G,6. Figg. 352 a, d, e. G — 47,1 x (20,3) 25,6 — 23,8 x 14,0. Fig. 352 c. 5% — 40,0 x {19,7) 24,8 — 21,9 x 13,7. Kolk 0. Semper. Von Sonson, Neu-Granada. Zwei Stücke. Fig. 352 f. 5V8 — 42,9 x (20,0) 25,6 - 24,2 x 13,8. ,.^ .352 g. 574 — 42,7 x (24,5) 24,5 - 22,2 x.12,8. Merkwürdiger ist noch, daß diese schöne Art bisher nicht wiedcr- getimden zu sein scheint. Subgenus Laeovthalicus n. snhf/. Diese Untergattung wird nur durch ein Stück vertreten, das sich im Berliner Museum ohne Namen befindet, nur mit der Fundortsangahe Bio Branco, Staudinger. Es gibt nun sowohl in Bolivien wie in Brasilien und Paraguay einen Fluß dieses Namens. Auf den ersten Anblick glaubt man eine zu Corona gehörige Art vor sich zu haben, da auch die Zeichnung und das Linksgewundensein dafi'u- spricht. Unter der Lupe zeigt aber das Emhryonalgewinde die charakteristische Grühchenskulptur, die freilich nur stellenweise regelmäßig sich kreuzende Reihen aufweist, vielmehr oft nur unregelmäßig geordnet ist. Die Art gehört also zur Gattung Orihalicm, innerhalb der sie aber ihrer sonstigen Beschaffenheit nach eine besondere Untergattung bilden muß. Das Gehäuse ist fest- aber nicht starkschalig, etwas glänzend, linksgewunden, oval-getürmt, mit fast 7 mäßig, zuletzt stärker ge- wölbten Windungen, die durch eine schmal berandete, zuletzt sogar schwach wulstige Naht getrennt sind, und deren letzte niedriger als das Gewinde ist. Die Mündung ist schmal verkehrt ohrförmig, der IMundrand ist in der Mitte etwas abgetlacht, scharf, nur sehr wenig kurz um- geschlagen, nach unten erweitert. Der Basalrand geht in einem tiefen, schmalen Bogen in die gewundene, nur wenig verdickte Spindel über. Die Skulptur besteht aus schmalen unscheinbaren Falten, die an der Naht etwas schärfer ausgeprägt sind. Nur vereinzelt sind überaus feine Siiiralfurchen zu erkennen. Der Name ist dem griechischen laeios entlehnt. Ij. netjinaefonniis u. sp. Taf. XXII, Figg. 353 a, b, e. Zu der obigen Beschreihung füge ich über Färbung und Zeichnung folgendes hinzu. Revision der lliiterfaniilie der Urtliuliciiieii. 1»1 Das KinhryoiialgiowiiHle hat AVin(luii12 Zebr.a boucardi, Xr. 4 73 268/9 Zebra f. pseudoobductus, Nr. 1 . . 90 213 „ „ 2 72 270/1 „ undatus beteroni. mela- 214 5 „ „6 73 nochilus (?ferussaci), Nr. 2 82 216 „ „ 8 73 272/3 „ undatus, f. reses 83 ;MT/8 „ heterom. niela- nochilus, Nr. 1 74 Tafel XVIII. 21£K aoucardi, Nr. 7 73 220 1 „ „3 73 274/8 Zebra niaracaibensis, Nr. 12 86 222/3 „ „9 73 279 „ „ heterom. melanochilu.s, Nr. 12 ... . 86 280/1 „ maracaihensis, Nr. 12 86 Tafel XV. 282 „ „ heterom. 224/5 Zebra boucardi. f. zoniferus . . . 75 melanoeliilus, Nr. 7. . . 85 226,7 obductiis, ,, gracilis, Nr. 1 78 283 „ niaracaibensis, Nr. 6 85 228 boucardi, „ adustus. . . . 74 284 „ ,, heterom. 229/30 .. „ „ zebriüla . . . . nielanochilus, Nr. 8 85 231 obductus, „ gr.acilis, Nr. 1 78 285 „ niaracaibensis heterom. 232 „ Nr. 10 78 albinus, Nr. 6 85 233. 233 A.. 78 286 „ niaracaibensis, Nr. 3 85 234/5 „ „ s 78 287/8 „ „ „1 85 236 „ „ 1 77 289 „ „ „4 85 Tafel XIX. Tafel XVI. 290/2 Zebra niaracaibensis, f. terussaci. 237 82 Nr. 1 87 238/9 „ ’ „4 82 293 „ m.aracaibensis, f. ferussaci. 240 11 „ ? var 83 Nr. 2 87 241 '1 „ Nr. 1 81 294/5 „ maraeaibensis, f. ferussaci. 242 „ „10 83 Nr. 8 88 243/4 „ '? var 83 296 „ maraeaibensis, f. ferussaci. 245 „ Nr. 1 81 Nr. 8, heterom. xaiithus. 88 246 „ „ 3 82 297 „ maraeaibensis, f. ferussaci. 247 9 81 Nr. 8 88 248 „ „ 0 82 298 „ maraeaibensis, f. ferussaci. 249 83 Nr. 3 ■ 87 250 ,. Nr. 9 82 299 „ niaracaibensis, f. ferussaci. 251 9 81 Nr. 10 88 252/3 grimeri 63 300 „ niaracaibensis, f. ferussaci. 254/5 delphinus, f. iutermedius. . 35 Nr. 15 89 301/2 „ maraeaibensis, f. ferussaci heterom. xanthus, Nr. 12 89 Tafel XVII. 303 „ niaracaibensis, f. ferussaci 256/9 Zebra f. pseudoobductus, Nr. 1 . . 90 heter. nielanochilus, Nr. 13 89 260/3 undatus, Nr. 5 82 304/5 „ maraeaibensis, f. ferussaci 264 „ f. pseudoobductus, Nr. 1 . . 90 heter. melanoeliilus, Nr. 6 88 265 undatus, Nr. 5 82 306/7 „ niaracaibensis, f. ferussaci 266 f. pseudoobductus, Nr. 3 . . 90 heter. nielanochilus, Nr. 13 86 267 undatus, f. reses heterom. 308/9 „ maraeaibensis, f. ferussaci nielanochilus 84 heter. nielanochilus, Nr. 14 86 18(1 Hermann Figui* Seite Tafel XX. 310/1 Zebra varius zu Nr. 11 . 94 312/3 „ Nr. 11 . 93 314 „ maracaibensis, f. jamai- censis, Nr. 6. .... . . 91 315 maracaibensis, f. jamai- censis, Nr. 5 . 91 316 varius, Nr. 6 . 93 317 beusoni, „1 . 94 318 „ „3 . 94 319 20 „ maracaibensis, f. jamai- censis, Nr. 2 . 91 321 ,, beusoni, „ 1 . 94 322 ,, maracaibensis, f. jamai- censis, Nr. 3 . 91 323 maracaibensis, f. jamai censis, Nr. 4 . 91 324 maracaibensis, f. jamai censis, Nr. 1 . 91 325/6 maracaibensis, f. jamai censis, Nr. 4 . 91 Tafel XXI. Mit Ausnahme der Figg. 327 und332a,b entsprechen die Abbildungen den vergrößerten Einbryonalgewinden. 3d7 Porphyrobaplie iostoinajnv., Nr. 4 d lO.'j 3-27 a, b „ ,, „ „4. 105 327 c Schema für das Zählen der Win- dungen 328 Myiorthalicus dennisoni 115 329 Oxyorthalicus irroratus 118 330 Heinibulimus iris 113 331 „ dennisoni, f. carus . 112 1 Liguus fasciatus 182 332a, bl “ 333 Hemibulimus excisus 108 334 „ inagnificus 109 335 a, b Pachytholus dori 139 336 Corona rosenbergi 136 337 „ pfeifferi, f. cincta 135 338 Pachytholus pseudoiostonius 139 339 a, b Corona regalis 124 340 Metorthalicus maranhonensis .... 156 341 Tholns buckleyi 137 342 Metorthalicus shuttlewoi ibi 157 343 „ kelletti 158 1 344 Orthalicus sultana 142 j Strebei. FiRUr Seite Tafel XXII. Die Figg. 345—351, 352 a, 353 a zeigen das vergrößerte Embryonal gewinde, die übrigen Figuren wie alle die der folgenden Tafeln das Gehäuse. 345 Trachyorthalicus fraseri 152 346 Metorthalicus yatesi 162 347 „ deburghiae 172 318 Clathrorthalicus wallisi 150 349 Melauiorthalicus adarasoni 175 350 a, b „ atrameutarius . . . 174 351 „ powisianus 177 352 a — g „ deliciosus 178 353 a — c Laeiorthalicus reginaeforinis bSO 354 Clathrorthalicus wallisi 159 355 Corona rosenbergi 136 350 „ pfeifferi, f. cincta, Nr. 2 . 135 357 „ V „ „ „ 1 ■ 135 358 Tafel XXIII. Porphyrobaplie iostonia heterom. albinus, Nr. 2 105 359 Porphyrobaplie iostonia heterom. nielanochilus, Nr. S 105 360 Porphyrobaplie iostonia, Nr. 14 . . 106 30 1 Hemibulimus excisu.s, Nr. 2 108 362, 364 „ magnilicus 109 363 „ excisus, Nr. 1 . . . . 108 365 a, b 1 dennisoni. F. carus . 112 30() 367 Porphyrobaphe satnrnus, Nr. 2 . . 107 368 „ ., ., 1 . . . 107 369 „ „ 3... 107 370 Tafel XXIV. Oxyorthalicus irroratus, f. gre- villei, Nr. 2. . . . 120 371 „ irroratus, f. gre- villei, Nr. 1 ... 119 372 „ irroratus, Nr. 3. . 118 373 Hemibulimus iris, Nr. 1 114 374 Oxyorthalicus irroratus, Nr. 1 118 375 „ .. f- gre- villei, Nr. 3 ... . 120 376 Myiorthalicus dennisoni var. pal- lida, Nr. 2 116 Revision der Unterfamilie der ()rtlialicine)i. 1.S7 FiRiir Seite Figur Seile 377 Myiorthalic'us dennisoni, Nr. 6 . . . 117 420 Ortlialicus sultana, f. meobain- 37S/9 „ „ var. pal- bensis, Nr. 8 148 lida, Nr. 2 116 421 „ sultana C 144 3SÜ a, b Tliulus buckleyi 137 422 „ „ B 143 Tafel XXV. Tafel XXIX. SSI '•-> Corona retjina, Nr. 3 122 423 Tracbyortbalicus fraseri, f. bre- SSS „ „ „ c 122 vispira, Nr. 1 154 SSi „ „ „2b 122 421 ,, fraseri, f. bre- SSS „ iterversa var.?, Nr. 2 . . 133 vispira, Nr. 3 151 3S(;/7 l’aebytbolus llori, Nr. 1 139 425 „ fraseri, f. bre- SSS Corona regina, Nr. 2 a 122 vispira, Nr. 2 154 426 Urtbalicus sultana, f. meobain- bensis, Nr. 7 148 Tafel XXVI. 427 „ sultana, f. meobam- 3S!t Corona regina, Nr. 4 123 bensis, Nr. 1 146 SliO u n ^ 123 428 „ sultana, f. meobam- 391/2 „ regalis, ,, 8 1 25 beu.sis, var. carnea 149 393 4 „9 125 429 „ sultana, f. meobam- 395 125 bensis, Nr. 1 146 39(1 „ „ „10 126 430 ,, sultana, f. meobam- 399 „ „ „1-1 126 bensis, Nr. 5 147 397/S Pacliytliolns iiseudoiostoniu.s, Nr. 2 1 11) Tafel XXX. Tafel XXVII. 431 Tracbyortbalicus fraseri la 152 ■JOD Corona perversa, Nr. 8 133 432 ,. „ f. bre- 401 „ „ ?var., Nr. 1 133 vispira var. modestus, Nr. 3 . 154 402 „ regalis?, Nr. 2 127 433 Tracliyortbalicus fraseri, f. per- 403 „ perversa, „ 1 132 plexus 155 4(14, 407 „ regalis, f. loroisianus,Nr. 1 129 434 Tracbyortbalicus fraseri var. lu- 405 „ „ „ „ „ 8 130 teus, Nr. 1 b 153 40G „ „ „ „ „ 7 130 435 Ortlialicus sultana A, Nr. 4 ... 143 40S 132 436 „ „ Nr. 6 142 409 „ regalis, f.loroisianus,Nr.() 129 437 Metorthalicus shuttlewortbi, Nr. 1 157 410 „ „ „ „ „ 8 130 440 „ „ „ 2 158 411 „ iiu'isa, Nr. 1 131 438 Ortlialicus sultana, Nr. 1 142 412/3 „ „ f. macbadoensis. . 131 439 „ ,, f. meobam- bensis, Nr. 4 147 Tafel XXVlll. 414,416 Ortlialicus sultana D 144 Tafel XXXI. 415 „ „ B 143 441 2 Metorthalicus kelletti, Nr. I . . 159 417 „ „ E 145 443 „ yate.si, f. galac- 418 „ „ f. meobain- tostonia juv., Nr. 1 168 bensis, Nr. 9a. . . 148 444 Metorthalicus kelletti, Nr. 7 ... . 160 419 „ .sultana, f. meobam- 445 „ „ „ 6 .... 160 bensis, Nr. 9d. . . 149 446 „ „ „4 160 188 Hermann Strebei. Figur Seite Fi.ur Seite ■147 Metortlialicus yate.-ii, Nr. 1 il . . . 165 461 Metortlialicus yatesi, Nr. 4 167 448 „ kelletti, Nr. 5 . . 160 462 „ labeo 169 44!) „ niaranlioneii.sis . . . 156 450 „ kelletti, f. lojaiius 161 451 „ yatesi, Nr. 1 b . . . . 165 Tafel XXXIII. 463 Liguus blainianus 182 464/7, 469 „ virgineus 182 Tafel XXXll. 468 Melaniortlialicus apiiroximatus . 178 45-2 Metorthalicu.s deburgbiae, Nr. 1 . 178 470,1 „ atramentarius. 45;i \S2 Nr. 1 175 4.54 lletorthalicus yate.si, Nr. 1 e. . . . 166 472/3 „ powisianiis, 455 a. b, c Liguns faseiatus 182 Nr. 2 178 456 Metortbalicns ilebnrgliiae, Nr. 2 a 173 474/5 „ atramentarius. 457 „ yatesi, f. vicarius. 167 Nr. 1 175 458 „ „ Xr. 5 167 476 Metortlialicus yatesi, f. grandis 168 459 „ „ f. galacto- 477 Melaniortlialicus adamsoni ... . 177 Stoma, Nr. 2 . . . 168 478 ,, powisianus, 460 „ yate.si, Nr. I c ... . 165 Nr. 1 a 177 ßevisiiiii der TTiiterfaiiiilie der Ortlialicinen. 18!) Register. 1. Die mit * versehenen Namen sind Synonyme. 2. Die eingelilammerlen Namen gellen die ZiigeliörigUeit der vorangestellten Namen an. .1. Nur die Gattungs- und Untergattungsnamen sind mit großem Anfangsimchstaben verseilen. Seite aberrans n. f. (livens) 43 adanisoni Gray 175 adiistu.s 11. f. (boucardi) 74 alliiiuis (iiiachirae) 71 „ (boncardi) 74 ,, (iiiaracaibensis) 85 „ (feritssaci) 88 „ (iostoma') 105 * albolabris Dührii (o;alactostoiiia) . , . 1G8 .aiiiiroximatn.s Fiilt 178 atraiiieiitarius Pfr 103, 174 aiigiisti .Toiisseaiiiiie 155 beiisoiii Reeve 94 bifiilguratns Reeve 94 blaiiiiami.s Poey 182 boucardi Pfr 72, 74 brevi.spira Pilsb. (fraseri var.) 153 biu'kleyi Iliggiiis 102, 137 cariiea n. var. ( iiieobaiiibeiisis) 149 carus Pilsb. (.deniiisoni var.) 112 ciiicta 11. f. (pfeifferi) 135 Clatbrortlialiciis ii. siibgeii 102, 150 * colimeiisis Rolle (iiobilis, f. pallida) . . 40 Corona Alb 102, 120 crossei v. Mart 10, 25 crossei-fiselieri ii. sp 27 debnrgliiae Reeve 172 *deceptor Pilsb. (fisclieri) II, 27 deoolor Streb 17, 59, (12 deliciosiis ii. .spec 178 delpliiiiu.s n. sp. 30 Seite deniiisoiii Reeve (Ileiiiibuliimisi . . . 111 „ „ (Myiortbalicus) . . 102, 115 elegaiis Ridle-Streb 38 elüiigatus Miller (irroratus var.) IIS euoliroiis 11. f. (zoiiiferns) 52 excisus V. Mart 102, 108 fasciatibs Müll 182 feriissaci v. Mart, (iiiaracaibeiisi.s) 11, 27, 87 lisclieri v. Mart 10, 27 flori .Toiisseaiime 139 * liorideusis Pil.sb. f? reses, maracai- beiisis) 14, 84 fraseri Pfr 103, 152 * fulvescens Pfr. fdclpbiiiiis, 1. nebiilosiis) 32 *fuiigairiiioi Hid. (Kelletti). 159 galactostoiiius aiicey (yatesi) 1(57 ‘gloriosus Pfr. (deburgliiae) ...... . . 172 gracilis n. f. fobductus) 78 gracilis E. A. Smith (pfeifferi var.) 13G graiidis Rolle-Streb, (yatesi) 1G8 grevillei Sowby (irroratus var.) 119 gniiieri ii. sp G3 hackeri n. sp .50, 51 Heiiiibulimus v. Mart. 102, 107 ‘Imitator Pilsb. (iiiaracaibemsis) .... 14, 84 iiicisa Hupe 130 iiitermediiis ii. f. (deipbimis) 35 iostoma Sowby 102, 104 iris Pfr 113 190 Hermann Strehel. Seite irroratus Reeve lOi, 118 *isal)eliina v. Hart, (fischeri) 27 jainaioensis Pilsb. (maraoaibensi.s) HO kelletti Reeve 103, 15!) labeo Brodp 10!) Laeorthalicus ii. subgen lO.l, 180 late.striata ii. f. (spliiiix) 07 * latevittata Sbuttlew. (yatesi) 103 leueocliilus C. et F !)1 lagnus Hontfort 103, ISI livens Sliuttlew 12 lividns v. Mart 4S * lividiis-princeps Streb, (sidiinx) 06 lojamis n. f. (Kelletti) 101 *Iüngns Pilsb. (p.seudo loiign.s) 71 longus Pfr OS loroisiann.s Hupe (regalis var.l 128 Intens ii. var. (fra.seri) 103, 152 iiiacaiidrewi Sowby !)4 maehailoen.sis n. f. (iiicisa) 131 iiiachirae v. Mart 09 iiiaculil’eru.s n. sp 30 magniliens l'fr.-Streb 109 inajor (zoniferus) 52 maracaibemsis Pfr 1 1 , 84 inaranlioiiensis Alb 103, 150 mars Pfr 17, 59 Melaniortlialicus ii. snbgeu 103, 173 melanocbiln.s fprinceps var.) 48 „ (deipbiiins nebnlusii.s var.) 32 „ (mars var.) 01 „ (maclurae var.) 70 ,. (boncardi var.) 74 „ (reses var.) 84 „ (maracaibensis var.) ... 85, 80 „ (fern.s.saci var.) SS „ (iostoma var.) 105 melanuchilus Valenc. (fernssaei) 14 * „ V. Mart, (mar.s) . ... 14, 59 ’melaiiüstoma Sbuttlew. (incisa) 138 ineobambensis (sultana var.) 145 Metortlialicus Pilsb 103, 150 miles II. sp 04 miiior Miller (irroratii.s var.) 118 modestns n. var. (brevi.spira) 155 Seite I mülleri n. sp 40 Myiorthalifus n. subgen 102, 114 naesiotes n. f. (zoniferns) 53 nebulosus n. f. (delpbinus) 31 nobilis Rolle-Streb 39 obductus Sbuttlew 70 j Ortbalicus Reck 102, 140 I Oxyortbalicus n. subgen 102, 117 •Oxystyla Scblüter (Zebra) 3 Pacbytbolus n. subgen 102, 138 p.allida n. var. (dennisoni). 115 pallida n. f. (nobilis) 40 * perlonga Pilsb. (? elegans var.) 38 perplexus n. f. (fraseri) 155 perversa Swaims 132 „ fraglicbe Form 133 pfeifferi Hid 94, 134 pblogerus d'Orb 94 pilsbryi n. f. (princeps) 40, 48 *pnnderosus Streb, (mars) 17, 59 * pondero.sus-boueardi Streb, (m.aclurae) 09 Porpbyrobapbe Sbuttlew 102, 103 powisianus Petit 177 princeps Brod 18 prototypus Pilsb. (pulcbellus) 40, 58 psendoiostomus n. .sp 102, 139 pseudolongus n. sp 71 pseudoübductus n. f. (maracaibensis). . 90 pulcbellus Spix 57 liumilio u. f. (delpbinus nelmlosus var.) 33 (juagga n. sp 41 regalis Hupe 124 „ fraglicbe Form 127 regina Fer 102, 121 reginaeformis n. sp 103, 180 reses Say (undatus) ... 83 riebardsoni u. sp 30 rollei n. f. (tepicensis) 4.5 rosenbergi n. sp 130 satnrnus Pfr lOG selectus n. sp 37 sbuttlewortbi Alb 103, 157 spbinx 11. sp 00 Revision der niiterfiiniilie der Ortlialicinen. I!)l Seite *stret)eli Pilsl). (boncardi) 72, 7(! subirroratus Da Costa 120 sublabeo Ancey Ifi7 sntipulcliella Pilsb. (niaracaibensis var.) 94 sultana Dillwyn 102, 142 „ fragliche Pornien 143 — 145 tepicensis n. sp 45 Tbolns n. gen 102, 137 Tracbyortbalicns n. snbgen 103, 151 * tricinctus V. Mart, (ferussaci) 14 trifracta Pilsb. (prineeps var.) 25 ♦trnllisatns .Slmttlew 145 tnrrita n. f. (iiuagga) 42 „ „ (••ipbinx) ns „ „ (inatdurae) 71 iibdeanus v. Mart ß3 nndatns Tirng 15, SO varins v. Mart 91 vexans n. sp 5G Seite vicarins Fulton (yatesi) 1(17 virginens L . . . 103, 1S2 vividus n. f. (ilelpbinu.s). . . . 34 walli.si n. sp . 102, 1.50 * walli.sianns Pfr. (iris) 113 wrzesniow.ski Laboni 15S xantbus (prineeps var.) 20 „ (liackeri var.) 51 „ (boncardi var.' 74 „ (fernssaci var.) yatesi Pl'r . , 103, 1G3 Zebra Slmttlew 3 * zebra Müll, (inülleri) 4G zebriola n. f. (boncanli) 75 zonata n. f. fspbinx) , G7 zoniferns Streb 51 „ n. f. (boncardi) , , . 75 Eiiigegiingeii am 28 April 1009 t. Y‘,''+v'f\ VJW n-.VuStdfi. iV t/. V \ !>• iYmiiAmVi y Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel I. Tafel //. Knackstedt & Näther, G. m. b. H . , Hamburg, Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel III. ! Tafel IV. Knackstedt & Näther, G. m. b. H. , Hamburg. I Jahrhuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel nt. Tafel IV. I Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXV/. Beiheft 2. Tafel V. Tafel VI. Knackstedt & Näther, 6. m. b. H. , Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Knackstedt £ Nflther, G. m. b. H., Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Knaokstedti Näther, G. m. b. H., Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wisscnsch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel VIII. Tafel IX. 1 il Knackstedt & Nättier, G. m. b. H. , Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wisseiisch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel VII l. Tafel IX. Knackstadt A Nather, G. m. b. Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel X. Tafel XI. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel X. Tafel XI. Knackstedt * Nflther, G. m. b. H. , Hamburg. ■or» W m ’P w -C •Pf» .<, A ■ -4 i 1 Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. i Tafel Xn i Tafel XIII. Knacksteüt & Näther, G. m. b. H. , Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XII. Tafel XIII. Knacl(st6dt& NSther, G. H., Hamburg. • ar Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XIV. i\' '*i.**d^ V**' TW Knackstedt 4 N4ther, G. m. b. H. , Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XIV. Knackstedt ft Nather, G. m. b. H., Hamburg. JHr™ Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XVII. Knackstedt & Näthep, G. m. b. H., Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XVI. Knaokstedt ft N&ther, G. m. b. H. , Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XVIII. Tafel XIX. Knackstedt^ Nather, G. m. b. H., Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. T'afel XVIII, Knackstedt t Nather, Q. m. b. H. , Hamburg. Jahrhiich der Hamb. Wissenscii. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XX. Knackstedt ft Näther, G. m. b. H., Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XXI. Herrn. Strebei, gez. Tafel XXII. k Knackstest & Näther, G. m. b. H., Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XXI . Tafei XXII. \ L ' ßm Harm. Strabal, gaz. Knackstadt t Nather, Q. m. b. H., Homburg. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstatten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XXIIl. Herrn. Strebei, gez. Tafel XXIV. Knackstfidt t Nflther, 6. m. b. H., Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XXIV. Tafel XXIII. Strobel, Knackstedt db NSthar, Q. H,, Hamburg. Jahrhiich der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XXV. Tafel XXVI. Knackstedt ft Näther, 6. m. b. H. , Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wisscnsch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. T'afel XXV. Tafel XXVI. Knaoksteot ± Näthsr, G. ni. b. H , Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XXVIf. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXV/. Beiheft 2. Tafet XXVf/I. XXVII, KnaokstedtA NSthar, Q. m. b. H., Hamburg. ■ ^Pi I Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XXI.\ Tafel XXX. 45S .',3?- KnackstedtA Näther, G. m. b. H., Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XXX. Tafel XXIX ^ ^ Wi f Iw / 1 ITi Knackstedt t Ndthsr, Q. m. b. H. , Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XXXH Herrn. Strebe), gez. Tafel XXXII. Knackstedt^ NSther, G. m. b. H., Hamburg. ’t *•: ' ■■ Xti ■> -.1:' I . frv ■ d lL!.* J" fW Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. XXXi Tafel XXXU. Herrn. Strebei, gez. Knsckstedt k Nather, G. m. b. H., Hamburg. Jahrbuch der Hamb. Wissensch. Anstalten. XXVI. Beiheft 2. Tafel XXXIII. Herrn. Strebei, gez. Knackstedt Ä: NSther, G. m, b. H.. Hamburg. 4 Curculionidae from various parts of Australia. By A. M. Lea, Last year I luidertook to nanie, as far as possihle, tlie Curculionidae frum different fiarts of E. and S. Australia tliat were nnnained in the Natural History Mnsenni of Hamburg. Most of the species sent were represented in my own Collection, and in drawing iip the descriptions of new species iise was made of iny own speciniens as well as those belonging to the Miisenm. Where bnt a single specinien was sent by the Miisenin, that was not represented in iny own collection, and conld not be identified as belonging to a described sjjecies, it was retnrned nnnamed and as probably new. These nnique speciniens were not described, as, from an Australian entomologists point of view, it is very nndesirable that anthentically named speciniens shonld not be locally referable to. Brachyderides. Evas rrassirostris, PasC. On peifect speciniens of this species the prothorax appears to be feebly striped. On abrasion the legs are seen to be of a rather bright red. There are speciniens in the Berlin Miisenm, from Adelaide, in the Hamburg Jliiseiim, withont locality, and in the collection of the Entoniological Society of Berlin, from Swan River and Adelaide. Prosdijieus roinosus, GEKll., Var. Hab.: Australia. Otiorhynchides. Honioeotvachelus tricarinatus, LE.\. Hab.: Queensland, Peak Downs. Mijllocerus nuffleollLs, Lea. k single specinien labelled Sydney, bnt probably incorrectly so. Titinla iynario, PASC. Hab.: Queensland, Peak Downs. Leptopsides. Leptops corri(t/atns, PASC. Hab.: Queensland, R ockhainptoii. Pfagi/ocorf/tms (/iiadrit uberciilatns, Wath. Hab.: Queens- land, R ockhainptoii. 194 A. M. Lea. CJierriis efrtiosns, Fhs. Hab.; Qiieeiislaiul, Brisbane. Cherrits in/'aii.sfns, OLIV. Hab.: Australia. Polyphrades payanus, BOH. Hab.: N. S. Wales, Sydney. Catdsti/ffuus auiplipeunis, n. sp. Of a dull red or reddisb-brown. Densely clotbed witli pale scales frequently having' a nioi'e or less distinct golden or silvery Instre. Witli (lense pale seta?. Elytra witli a distinct V. Rostruin witli dense partially concealed pnnctures; acutely carinated along middle and ratlier feebly on sides. Protliorax ratlier liglitly transverse, sides nioderately roiinded, base distinctly wider tlian apex; granulate-punctate, witli a short and feeble median carina. Elytra niucli wider tlian protliorax, slioulders somewliat rounded, parallel sided to beyond tlie middle; witli large pnnctures partially concealed in places, tlie interstices witli small scattered gramiles. Lengtli (excliuling rostrum) 18—16 mm. Hab.; Ab S. ^^'ales (Entomological Society of Berlin), Tweed River (Hamburg Museum). A large reddisli species witli a V as in C. stigma and V-aJbus, but otlierwise very different. On two specimens tlie antenme and protliorax are ratlier darker tlian tlie rest of the denn, tlie knees are usually sliglitly stained witli brown. The protliorax appears to liave a vague dark line (solely due to the clothing being ratlier sparser tliere tlian elsewhere) towards each side, and ininiediately beyond tliis line a ratlier dense stripe of scales. The V on the elytra is coiispiciioiis and extends froiii the sutiire to the lifth interstice, the denn before it, and to a certaiii extent immediately behind it, is ratlier sparsely clotbed. The elytra are uniisiially large in jiroportioii to the protliorax. Essolithna sqtiajidn, Blackb. Hab.: Australia. Amycterides. Psalidura miracula, Macl. Hab.: N. S. bVales. Psalidiira Himntti, MACL. Tafaiirinnti tomeittosus, Boi. Tain ufinu s pallid US, MACL. Hab.: Oiieensland, Peak Dowiis. Sclerorhiuns dilatirollis, MACL. Auiyctevus lioLsdavaUi, DUP. Cylindrorhinides. Pnutopaeus ceia-iuus, BOH. Hab.: N. S. AVales. Cumilionidae fnnii various parts of Austvalia. l!)r) Gonipterides. Oxf/ops irratiOf PASC. A specinieii of tliis speeies, beloiigiiig to tlie Hamburg Museum, is very deiisely clotlied witli au ochreous meal. "l'liis is probably the normal or at least a common appearance of liviiig specimens, altlioue:!! in most of tlie si)ecimens before me the meal is almost or (püte absent. — Hab. : Australia. Oxi/ops placida, Blackb. Tliere are live specimens before me, wliich agree witli tlie descrip- tion of this species, and are labelled as follows: Peak Downs (Hamburg Museum), Queensland and M'est Australia (Entomological Society of Berlin), and Cootamundra (A. M. Lea). Oxj/ops i’itiosus, Pasc. Hab.: Queensland, Peak Downs. GoniptevKs exavatus, Fhs. Hab.: Australia. Gonipterus pufeernleutus, Lea. Hab.: Australia. Hyperides. Hj/jtera Aencine, PASC. Hab.: Queensland, Peak Downs; A’. S. Wales, Sydney. Diabathrariides. Aroniaf/is echinata, PASC. Hab.: K. S. Wales, Sydney. Aterpides. ' lilnnaria eaeirostris, PASC. Hab.: Queensland, Gayndali. Cleonides. Lixns Mnstersi, PASC. Hab.: Queensland, Brisbane. Hylobiides. Ortliorhiints postiens, PASC. Tliree specimens from K ockhampton. I can only regard this form as one of the uumerous varieties of 0. netliiops. Erirhinides. Aoj/locnentis lineatus, PASC. Hab.: Australia. Desiant/ia regrandis, Lea. Hab.: Queensland, Eock- hampton. Cgdnuva nii.rtd, BLACKB. Hab.: Australia. Q’Jnochronia rnhetn, PASC. Hab.: N. S. Wales, Sydney. Gergnnssa nodnlosa, PASC. Hab.: N.S. Wales, Sydney. Storens variegatns, FAB. Hab.: N. S. 'Wales, Sydney; Queens- land, Eückhampton. 13* 19« A. M. Lea. Sforetts inajusenlus, Blackb. Hab.: N. S.Wales, Sydney. Storens consiietus, LEA. Hab.: Queensland, Peak Downs. llhfiriodes denti/’er, BOH. Hab.: N. S.Wales, Sydney. Cj/ttalia Ki/dneyensis, Blackb. Hab.: Anstralia. Ethan eraditas, BLACKB. Hab.: N. S. Wales, Sydney. Eniopea nydneyensin, BLACKB. Hab.: Anstralia. Eniopea tenebricosa, BLACKB. Hab.: Anstralia. Eniopea. birittata, n. sp. INIale. Eeddisli-castaneoiis, scutelluin somewhat darker. Densely clothed with white scales, sometimes (especially on ander surface) feebly tinofed witli blue; parts of npper surface witli pale brown scales. Rost rum abont the lengtli of prothorax, moderately curved; with dense pnnctures bat more or less concealed excei)t on apical third. Prothorax apparently slightly longer than wide, sides moderately rounded, base distinctly wider than apex; with dense round pnnctures of moderate size, bat normally quite concealed. Elytra elongate-cordate, distinctly wider than prothorax, each separately rounded at base, parallel- sided to about middle; striate-punctate, pnnctures rather large bat almost concealed ; third interstice with a feeble node beyond the middle. Length (excluding rostrnm ) 2^/2 — 3 mm. Female. Differs from the male in having the rostrum longer thinner and more evenly curved, with smaller and less concealed pnnctures; the antennai inserted at about one-third instead of one-fourth from apex of rostrum. The two basal Segments of its abdomen are also evenly convex and uniformly clothed, whilst in the male they are depressed in the middle with the clothing there rather more setose than elsewhere. The female also is without an exserted pygidium. Hab.: N. S.Wales ( Belgian Museum), Sydney (Hamburg Museum and A. M. Lea). In build mach like E. amcena (from W. Anstralia) bat femora not blackish in the middle, a mucli greater proportion of the scales white, and elytra with two nodes. E. fenehricosa also has the femora partly dark and the clothing very different ; E. posficaJis, sydneyensis, and suhccerulea all have different clothing. It is an abundant species about Sydney. On the prothorax the pale scales clothe rather more than half of the npper surface, and the Avhole of its sides. The brownish scales nearly always form two distinct vittfe, separated only by a very narrow median line of white scales, but on an occasional specimen the brownish scales ai’e almost absent. On the elytra they are also sometimes absent, but they usually form a distinct irregulär spot on each side extending from the base to about the middle, but uot sharply detined; occasionally Curculionidae froin various parts of Anstralia. 197 tlie elytra appeai' feebly mottled all over. Tlie small nodes are nearly ahvays clothed with darker scales tlian tlieir siii rouiuliiigs, so tliat although not of large size tliey are usually very conspicuous. From some directions the rostrnm of flie male appears to liave a feeble median carina on its basal two-thirds. The pnnctnres in the strim are ölten qnite concealed, bnt the strise themselves are readily traeeable. Belides. lielus linearis, PASC. A very narrow species, with long, thin, cnrved and nsnally black rostrnm, strongly inflated basal joint of front tarsi, and pecnliarly dentate front tibise. PascüE recorded it from Queensland, but two specimens before me (there are ofhers in the Macleay Museum) are labelled as from K. G. Sound; a specimen in the Hamburg Museum is withont locality, other than Anstralia. The size (excluding rostrnm) varies from 8 to 10 mm. B. tihiaUs, Blackb. is evidently a very closely allied species, but is described as having “segmentis ventralibres singulis macula parva mediana deniulata ornatis”. In the specimens of B. linearis before me the abdomen is nniformly clothed. lielus dirisus, PASC. Hab.: Queensland, Gayndah. Beins hrnnnetis, GUER. Hab.: N. S. Wales, Sydney. Bachyara derniestiventris, BOI., var. fumiyata, GERM. Hab.: Anstralia. Pachyara fnseiata, n. sp. Black; elytra (the suture and nsnally an extension from same excepted), sides of prothorax, and appendages, more or less reddish. Uppei’ surface with obscure whitish or pale ochreous pubescence, irregu- larly distributed, and forming three feeltle lines on head and prothorax, densely clotliing scutellum, and forming an oblitpie median fascia on elytra. Under surface with white ratlier dense and uniform pubescence; each abdominal segment with a nude spot on each side. Head abont the length of prothorax, with dense concealed punctures. Rostrnm stout, shorter than head, basal two-fifths with coarse partially concealed punctures, elsewhere highly polished and impnnctate, snddenly narrowed beyond Insertion of antenna* and then dilated to apex. Antennge moderately long, dilated towards apex, tirst two joints stout, first slightly shorter than third. Prothorax moderately transverse, base strongly bisinuate, with a shallow impression on each side of middle towards base; granulate-punctate, but sculpture partially concealed. Scutellum strongly transverse. Elytra much wider than prothoi'ax, sides slightly inflated posteriorly, and then conjointly rounded, each separately strongly ronnded at base; granulate-punctate tliroughout. Femora edentate, posteilor 198 A. 11. Lea. just passing- apex of second abdominal segiiient; front tibise feebly, tlie others very feebly, denticnlate l)elo\v. Length (excluding rostruni) male 4f/2, female S'A mm. Hab.: N. S. Wales, Sydney (Hamburg Museum, H. J. Caeter & H. W. Cox); S. Australia, Mount Lofty (AUG. SlMSON). The suture is sometimes very narrowly black, but usually the black is extended (more or less parallel with the suture) to about the middle of each elytron, but in such specimens it is not sharply defined ; the two terminal joints of the tarsi are black, and sometimes the others as well. Usually the tip of the antennae is infuscate. The i)ubescence on the elytra is rather dense about the base and aj)ex, and the apical Spots are generally feebly connected with the median fascia in narrow lines. The linde spot at the side of the fifth abdominal segment is not always present. The shape of the rostruni is suggestive of many species of Rhinaria, its npper snrface is very narrow and convex about the middle, where also its sides are narrowest. The claw joint is rather stoiiter and shorter than usiial, and the claws although not truly appendiculate, are somewhat inflated towards the base, ln one male the legs (except the knees) are almost entirely black, and this specimen has its right front femur dentate; a certainly accidental Variation, as all the femora in seven other specimens are edentate. In shape dose to P. minima, but wider, rostruni of somewhat different shape and elytra fasciate. Attelabides. Enopn falcata, GUER. Hab.: Australia. Euopx sHtitralis, Lea. Hab.: Queensland, Rockhampton. Haplonycides. Hapfoiii/jr (Aolles) trifasdatHS, n. sp. Hlack, antenme of a dingy brown. Under snrface and legs with dense white or whitish scales. Upper snrface with black scales, but with whitish ones rather thickly interspersed on head, Condensed on sides of prothorax, and forming three irregulär but distinct fascim on elytra — one basal, one median, and one apical. Kostrum rather stont, feebly ciirved; the length of prothorax in male, slightly longer in female; with dense piinctures, rather coarse towards base, on basal two-thirds somewhat seriate in arrangement and leaving several feeble costm exposed. Prothorax about twice as wide as long; with dense, partially concealed piinctures. Elytra not miicli wider than prothorax, and not miich longer than wide; with regulär rows of not very large and partially concealed piinctures; iiiterstices iniich Curciilionidae iVom varidus parts of Anstralia. 1!)<) wider than imiictures, and aii[)arently with numerous small graimles or jmnctnres. Femora strongly nnidentate; front tihiie strongly bisinnate; tarsi witli claw joint very indistinct. Lengtli d— iFA mm. Hab.: Anstralia (Haml)nrg Museum and Kntomological Society of Berlin); S. Anstralia, Port Lincoln, Adelaide (Belgian Museum). Readily distinguished from all other species of AoUes by the median fascia of tlie elytra, of wliich traces usually remain even on greatly abraded specimens. JlaplonifxSpeneei, Gyll. Hab.: Queensland, Kockhampton; N. S. Wales, Sydney. Jlaplonijjt'. i'estif/ialis, Pasc. Hab.: N. S. AVales, Sydney. Haplonijx Kh'hiji, Flts. Hab.: N. S. Wales, Sydney. Haplouyx ni(f}‘ivostris. Chev. Hab.: Anstralia. Huplonyx Srhoiiherri, BOH. Hab.: Anstralia. Zeopits storeoides, Pasc. Hab.: Anstralia. Sifffistns fascicularis, PASC. Hab.: Anstralia. Sif/asfiis CasiKtrinae, n. sp. Reddisli-brown, innzzle, clnb and tibial hooks darker. Uensely clothed witli scales, varying from white, tlirongli ochreons and golden brown, to black ; and forming nnmerous fascicles. Rostrnm sliglitly sliorter than prothorax, feebly cnrved, rather wide; witli dense pnnctnres in irregulär series beliind insertion of antenme, and cansing an appearance as of numerous feeble costie, apical tliird with smaller and not seriate pnnctures. Protliorax with dense and rather small pnnctures, feebly tuberculate beneath fascicles. Elytra not much longer than wide; striate-punctate, pnnctnres in striie apparently rather feeble; interstices densely punctafe and feebly tuberculate beneath fascicles. Femora strongly dentate; front tibisp of male niore strongly bisinnate than in female, basal sinus smaller than the other; claws cleft at apex. Lengtli l’A — 5 mm. Hab.: Queensland, Rockhaniiiton (Hamburg Museum); N. S. AVales, Sydney (Belgian Museum), Nation al Park, Blue Mountains ( H . J. Cakter) ; T a s m a n i a , N u b e e n a (A. M. Lea). The scales (apart from those forming the fascicles) are mostly ochreons or golden brown. The white ones Qliese, however, appear to be easily discolonred) are often in the form of small spots; or, on the prothorax, short obliipie strijtes. On an occasional specimen how'ever, most of the ordinary scales are white; whilst they may be almost absent. The Idack scales are almost entirely contined to the fascicles. The fascicles (both on the ju'othorax and elytra) are nsually black or browm in the middle, then ochreons or golden brown, and sometimes bordered with white, but occasionally they are entirely of a golden brown. On 200 A. JI. Lea. the protliorax they vary in niimber from eight (of wliich soiiietinies only fonr are at all distinct) to eigliteeii; niany of wliich are just traceable. There are usually fonr forining a row across the apex, and fonr in a row (of wliich the niedian two are rather dose together) at aboiit the apical third. On each elytron the fascicles vary in nnniber from fourteen to twenty, and are more miineroiis on alternate interstices; in addition there is a rather large bnt feeble fascicle on the sutiire near the scutellnin, and traces of several others posteriorly. The species is readily distingiiished from S.Jasdailnris\>}’ its smaller .size and A^ery different clothiiig; the legs are also thinner, rostrum longer, &c. The species occurs on Casiiarinas, and Avhen at rest on such trees speciniens are practically in visible; S.fasckidaris breeds in the large woody galls of several species of BrachysceUs on Eucalyptus trees. Subfamily? Ci/Uorhamtihus tuberosus, ER. A specimen of this species is in the Hamburg Museum from Gayndah, and I have others from N. S. AVales and Tasmania; where it occurs 011 various species of Banksia. This species has been an enigma to workers on Australian insects. It was referred by Erichson to the Cryjdorhynchides, a subfamily to wliich I do not tliink it belongs, although at present I am not prepared to suggest its real Position. I sent a Tasmanian specimen for comparison Avith the ty^ie, and I)r. OBST of the Berlin Museum coiifirmed any identification. There is certainly a groove, bounded by a carina on each side, from the apex of the iirosternum to the front coxm, but there it terminates. The front coxse are slightly separated, but not (piite so Avid&ly as the middle pair; the latter have the process betAveen tlieiii small and gently convex. Cryptorhynchides. Lybneha squaniivaria, n. sp. Reddish-broAvn, protliorax partly or entirely stained Avith piceous. Aloderately densely clothed Avitli bright red scales ; interspersed with spots of llavous scales. Under siirface and legs Avith more or less Avhitish scales. Rostrum slightly longer than protliorax, moderately ciirved; Avith small punctures in front of antenna“, behind these sonieAvhat langer and in feeble lines, at base rather large but partially concealed. h'irst joint of fiinicle the length of second and third combined, second the length of third and foiirth combined. Prothorax about one third AAider than hing; Avitli dense, round punctures, iiiost of Avliich are distinct before abrasion. Elytra cordate; striate-punctate, striae rather Avide, punctures large bnt partially concealed; interstices Avith dense but nornially concealed Cnrculioiiidae from vai'ious parts af Australia. •.>0 1 punctures ; liftli feebly, four of tlie lateral oiies aciitely cariiiated. Abdomen witli dense punctures; second sesfinent slif>litly loiif^er tlian tliird and fourth coinbined. Femora strongly dentate. Tvengtli 4 — 5 min. Hab.: N. S. Wales, Sydney (Hamburg Museum and A. M. Lk.-v), Victoria, Mallee (C. Fkench), Hircbip (J. C. Goxdie); S. Australia; Petersburg (T. BLACKBURN). On the bead tlie flavous scales may be absent, or contined to a small spot on tlie foreliead. On tlie protliorax tliey are usiially coiitiiied to a sliort stripe on tlie middle of tlie base. On tlie elytra tbey form niimeroiis small and irregularly distributed spots, wliicli freipieiitly are so disfiosed as to form narrow and very irregulär fascim. On speciniens wliicli ajipear to be males the four front tibim are eacli terniiiiated by a lüiig siiine. wliicli commences at the suniniit of tlie dilated apex and diverges at an angle of about ‘20 degrees from tlie apex itself, the length of the Spille heing about the length of tlie first tarsal joint. But on speciniens wliicli aiipear to be females, the spines are shorter, stoiiter, and do not spring from the suniniit of the apex, whilst the tibim themselves are longer. In general appearance somewhat dose to MeJnnferms ampU-pmnis, but clotliing different, elytra wider, shoulders more roiinded and protliorax distinctly narrower at apex. It also looks somewhat like a large specimen of il/. nniseriatus, but the metasternal episterna have each more than one row of piiiictiires. The species woiild have been referred to AleJanferins, but for the structiire of the male tiliiie. On two siiecimeiis the reddish scales are more or less diluted with ochreoiis, whilst the tlavous ones are aliiiost white. On another the reddish scales are more or less brown, whilst the paler scales are rat her deeply stained with ochreoiis. Jlelanteriiis ro-stipennis, Lea. Hab.: Australia. Mechistocevtis tenulrostris, Lea. Hab.: Australia. Merhistocevus eontpositus, LEA. Hab.: Australia. Hexijm u.sinonochtis, Pasc. Hab. : Qiieenslan d , R ock hampton. Poropterns hisUjnatHs, Pasc. Hab.: Queensland, Gayndali. Porojtterns fiexnosns, PaSC. Hab.: Australia. Psendoporopterus deliriis, PASC. Hab.: Queensland, Rock- hani ptoii. Eui‘!/j)0i‘02)feriis f'tniereus, LEA. Hab.: Australia. Em-yporopterus anniilipes, PASC. Hab.: Queensland, Gayndali. Imaliodcs subf'nselatux, Pasc. One specimen labelled as from W. Australia, but probably in error. Imaliodes nodidosus, Pasc. Hab.: Queensland, Rock- hampton, Gayndali. •>o-> A. M. Lea. TJjcif/iiiis xinuilatof, n. sp. Densely clotlied witli soft sooty scales. intermingled (especially on linder siirface and base of femora) witli oclireons ones; a median stripe (dilated in tlie middle), and tlie sides of protliorax witli oclireons scales. Protliorax witli six feeble fascicles and mimerons small ones on elytra. Head witli dense coiicealed pnnctnres ; foreliead not trisinnate. Rostriiiii witli coarse coiicealed pnnctnres at base, and ratlier coarse at sides, bnt tiner along middle. Antenme inserted distinctly nearer base tlian apex of rostrnni. Protliorax moderately transver.se, sides ronnded and strongly diniinisliing in widtli trom middle to apex; witli dense coiicealed pnnctnres. Elytra scarcely wider tlian protliorax, slioiilders feebly advanced ; witli nnnieroiis small graniiles or tnbercles beneatli fascicles, of whicli tliere are tliree iiiore distinct ones towards tlie base on eacli; pnnctnres entirely coiicealed. Abdomen witli dense, round, coiicealed pnnctnres. Femora feebly dentate. Lengtli .5Vä — 6^2111111. H ab . : Q 11 e e 11 s 1 a 11 d , E 0 c k li a 111 p 1 0 11 (Hamburg 51 nsenni) ; X . S . 55' a 1 e s . iMiidgee ( JlAt.'LEAY 5Insennib Eeadily distingnislied froni E. ccqmrimis by tlie sliape of tlie protliorax and froni E. mnscidus (referred by PasCOE to Pm-opterus) by tlie nincli less strongly advanced slioiilders. An iinpnblislied species froni Tasmania very strongly resembles it, bnt lias tlie foreliead trisinnate. Erifliiiis f'ionatH.s, 11. sp. Densely clotlied witli soft sooty brown scales. Protliorax witli six feeble fascicles; elytra witli a feeble fascicle on eacli tnbercle, bnt a very distinct one 011 eacli side of sntnre near base. Head witli dense pnnctnres; foreliead not trisinnate. Eostrnni considerably wider at base tlian at apex; base witli coarse pnnctiires, elsewliere Shilling and witli small and sparse pnnctnres. Antennm inserted niiicli closer to base tlian apex of rostrnni. Protliorax moderately trans- verse, sides ronnded; witli dense, roiiiid, ratlier large and only partially coiicealed pnnctnres. Elytra not iiincli wider tlian protliorax, basal two tliirds snbcylindrical, tlieiice obliqiiely decreasiiig to aiiex; witli niinieroiis small tnberciilar elevations; base, and sntnre near base, witli small and imlislied graniiles; witli regulär series of pnnctnres just trace- able tlirongli clotliing. Lengtli 7 mm. H ab. : A n s t r a 1 i a ( Hanibiirg 5Insenni) ; N . S. 55' a 1 e s , M 0 n 11 1 K 0 s c i n s k 0 (55’. E. Raymond), Rhine Falls (A. .T. COATES). Psettddjtfiex pedicuJosus, 11. sp. Rostrnni precions, aiitennse and tarsi diill red. Densely clotlied witli scales of an iiniform and ratlier dark fawii, except 011 tlie elytra, wliicli are feebly transversely mottled witli darker scales. In addition to tlie ordinary scales witli stont senii-erect ones: ratlier nnnierons 011 tlie t'nreuliüiiidae from various parts of Australia. •>o:i pi-othorax and alternate iiiterstices of elytra. Under stirface witli scattered and tliinner snpplenientary scales. Head not depressed between eyes. Rostrnni moderately long, ratlier thin, alniost parallel-sided; densely pnnctate, pnnctnrns (except at extreme ai)ex') concealed. Scape short, stout, inserted one-third from base of rostrnm, not lialf tbe lengtli of fnnicle and clnb combined. Protliorax transverse, sides from near apex gently roiinded and increasing to base, base strongly bisinuate; deeply excavated along middle bnt not to extreme base or apex. tbe excavation feeble narrowed in middle; constriction distinct on eacli side in front, a depression on eacli side of base. Elytra subcordate, not mncli wider tban protlioi'ax; sntnre and alternate iiiterstices distinctly raised ; striate-pnnctate for foveate), pnnctiu’es partially concealed. Basal Segment of abdomen witli a semicirciilar row of large piinctnres, wliicli are alniost concealed by clothing. Eeniora edentate; widely and feebly grooved. Lengtli 5 mm. Hab.: Queensland, Gayndah, Peak Downs (Hainbiirg l\Iuseiim), Cairns (Macleay Museum); N. B. Wales, lllawarra fAnstralian and Macleay Museums). Nearly all tbe specimens before me are covered witli numerous small ticks on tlie lower snrface. Austi-aliae, Lea. Hab.: Australia. A.ria|>iianus Ptrs. u. Doria. (Fig-. 1.) Peters n. D0KI.\, Ann. Mus. Genova XIII, IS7S, p. 400, Taf. III, Fig. 1. BOOLENGER, Cat. Snakes I, p. SO. Ein 1445 mm langes Exemplar (Schwanz lS5mm) von MeugTiinea (leg. Dr. Smend 1907). Schnppenformel : Sq. 07, V. BliO, Sc. “/2 + 5 -f ’V?» + 1. Supralahialia 15 (5. und 0. am Auge); rechts des 5. von unten an senkrecht fast vollständig durchgeteilt ; Fre- nale groß, trapezförmig ; Praeoculare groß, vom Fron- tale durch ein kleines Schild- chen getrennt ; 2 Postocularia, das 3. mit dem (i.Supralahiale verschmolzen; IDSuhlahialia. Internasalia Vs so lang wie Praefrontalia (an der Sutur nur ’/a); Frontale pentagonal, mit parallelen Seitenrändern, eltenso laug wie sein Ahstand vom Rostrale, länger als die Parietalia. Eostrale, 2 vordere Siipra- und 4 hintere Sublahialia mit Gruben. Dunkelbraun, jede Rückenschuppe mit einem oder mehreren dunklen Punkten in der llitte. Euiiectes iiotaeus CoPE. COPE, Proc. Ac. Pliilad. 1862, p. 70. Boulenger, Cat. Snakes III, p. 594. BEDD.4RD, Proc. Zool. Soc. London 1906, p, 12. Werner, Bl. f. Aq.- u. Terr.-Kunde 1906, p. 508, 1907, p. 53, 61, Fig. im Te.xt. Von dieser anscheinend seltenen Anakonda-Art besitzt das Hamburger Museum ein Exemplar von 3000 mm Länge, das aus Argentinien stammen soll. Die Schuppenformel ist; Sq. 45, Y. •221, A. 1, Sc. 50. Von den letzten Subcaudalen sind einige geteilt. Supralahialia 14 — 14; das erste rechts ist ein abgetrenntes Stück des Rostrale. Das Auge ist links von 8, rechts von 0 Schildchen umgeben, davon ein großes Prae- oculare und ein (links in .3 Stucke gespaltenes) Supraoculare. Ein großes Frenale. Kopfschilder subaequal: man kann ein Paar Internasalia, zwei Paar Praefrontalia (mit einem Intercalare in der Mitte), ein Frontale und ein Paar Parietalia unterscheiden. Die Grundfarbe des Exemplares ist gelblichgrau (wohl vor der Häutung), bei lebenden frisch gehäuteten Exemplaren dagegen ist sie lelihaft braungelb, die dunklen Flecken fast schwarz, stark irisierend. Die Seitentlecken haben keinen hellen Mittelflecken, wie dies bei E. murinus so auffällig ist. 14* F, 'Werner. >1-2 Ein lebendes, sehr kräftiges und bissiges Exemplar besitzt der Zoologische Garten in Hamburg. Es unterscheidet sich von dem meinigen, welches ich nunmehr über (> Jahre besitze, außer durch seine Beißlust auch durch außergewöhnliche Trägheit, da es vom Tage meiner Ankunft in Hamburg, an dem ich es zuerst beobachtete, volle vier Wochen un- beweglich in derselben Lage in einer Ecke des Wasserbeckens seines Käfigs verharrte, während mein Exemplar bei weitem die lebhafteste Riesenschlange ist, die ich je besessen habe. Ti‘acliyl)oa gularis Ptrs. BOÜLENGER, Cat. I, p. 109. Ein Exemplar von Gnayacjuil, Ecuador. Sq. 2!), T. U8, Sc. 2ß. his ist ein sehr langes, schmales Rostrale vorhanden, darunter ein kleines halbmondförmiges Schildchen; ein Paar Internasalia, 2 Paar Prae- frontalia. Sui)raoculaiia klein, zwischen ihnen und dem längsgeteilten Frontale eine Schildchenreihe. Supralabialia links 11 ((i. am Auge), rechts 12 (ß. und 7. am Auge); links J Prae-, 4 Postocularia, rechts 4 Prae-, .ö Postocularia. Im ganzen 4 — b kleine Frenalia. Gelblich graubraun, mit undeutlichen großen Eückentiecken, jederseits zwei Reihen schwarzbrauner kleinerer Seitenflecken. Bauch mit zwei Reihen großer schwarzbranner Flecken auf gelblichem Grunde. Diese kleine Boida ist weit verbreitet; sie findet sicli nicht nur in Honduras und Venezuela (Exemplare in meiner Sammlung), sondern außer in Ecuador auch noch in Brasilien (Mus. Hamburg). Das Museum in Hamltnrg besitzt unter seinen reichen Schätzen von Boiden auch das zweite bekannte Exemplar von Ungalioplns continentaUs MÜLL, (aus (Mexiko), ferner BoUeria nmlticarinata und Boa dnmerilii. Colubritlae. 3Iacroi)istlio(lon rii(li.s Blxge. (Fig. 2.) Boulexger, Aim. Mag. N. H. (7) XVII, 190G. p. ä68. Von dieser bisher in einem einzigen von Eev. E. J. Dymond ge- sammelten Exemplar (cp) ans Tongchuanfn, Yunnan, bekannten Art liegt ein großes (?) Exemplar von 010 mm Totallänge (Schwanz l.öOmm) aus der Provinz Fokien, China (^leg. Konsul G. SlEMSSEN, Fiitschau) vor. Es beträgt also beim $ der Schwanz '/'o, beim cP tTotallänge 5‘00, Schwanz- länge KiOmm) über ’A der Gesamtlänge. Ich lasse liier die Beschreibnng des 9 folgen: Oberkieferzähne (! -j- 2 (12 -j- 2 beim Originalexemplar). Rostrale fast doppelt so breit wie hoch. Frontale D/sinal so lang wie breit, in der Mitte so breit wie ein Supra- oculare an der breitesten Stelle, länger als sein Abstand von der Schnauzen- Uber neue oder seltene Reptilien des Naturliistorischen Museums in Hamburg. -21. '5 Spitze, ebenso lang wie die Parietalia. Lorealia '2, das obere kleiner als das untere; 9 Scliildcben um das Auge, je ;i Prae-, Hub- und Postocularia; (rechts Kl Schildchen); Temporalia deutlicli, 8 + 4. Supralabialia 7 — 8; Sublabialia .ö in Kontakt mit den vorderen Kinnscliildern. Sq. 2'), V. 148 (138 beim +), Sc. 48 (^.')() beim +). Pig. 2. Kopflänge 44 mm; der beschilderte Teil des Kopfes ist aber nur 24 mm lang; Kopfbreite 80 mm. Kön)er sehr gedrungen, Kopf dreieckig, der Habitus ganz viperiden- und speziell crotalinen-ähnlich ; die Ähnlichkeit mit einem der ostasiatischen Ancistrodon wird durch die Färbung und Zeichnung noch erhöht. Oberseite rotbraun, mit einer Mittelreihe großer dunkler Flecken, die nach hinten immer kleiner werden und schließlich ganz verschwinden. Eine dunkle Binde vom Auge zum Mundwinkel. Oberlippe und Unterseite gelblich, diese nach hinten in hell olivengrün übergehend. Ich muß gestehen, daß der Eindruck dieser Natter auf mich ein vollständig verwirrender war, und daß ich erst durch Freund BoULEXGEH. dem ich eine Skizze des Kopfes und Beschreibung einsandte, auf die Identität mit Alacropisthodon rudis aufmerksam gemacht wurde. Natürlich kann auch hier die Frage auftauchen, ob nicht etwa Mimicry nach einei' der ostasiatischen Ancistrodon-Arten, speziell A. hlomhqff'i, vorliegt Neuerdings spricht sich ja STERNFELD (SB. Ges. naturf. Fr. Berlin 1008, Nr. 4, p. 80 — 01) für das Torkommen von Mimicry bei Schlangen aus und bringt neue Beispiele dafür bei. Solange aber nicht der Beweis erbracht wird, daß diese Nachahmer, ja auch nur die „nachgeahmten“ Giftschlangen selbst, von schlangenfressenden Tieren verschont werden (und ich glaube nicht, daß er sich erbringen läßtj, so lange stehe ich der Schlangen-Mimicry absolut skeptisch gegenüber (vergl. auch WERNER, Biol. Zentralbl. XNVll, p. 174). 1 •_) 1 j, F. Werner. PseudoxeiHxlon dorsalis Gthr. Buulexger, Cat. Suakes I, p. 271, Taf. XVII, Fig. 2. d' Sq. 17, V. IH\, A. Vi, Sc. ^-752 + 1. Frontale ebenso lang wie bieit; 1 Praeoculare, 3 Postocularia. Hellbraun, mit 2 schwarzen Längsstreifen am Hals. Der gelbliche Kückenstreifen der hinteren Kürperhälfte dunkel eingefafU und von dunklen Quertlecken unterbrochen, die bis an die Seiten des Körpers herabziehen. Vordere Ventralia mit großen dunklen Flecken an den Seiten. Dunkle Seitenlinie in der hinteren Körperhälfte undeutlich; über ihr eine helle Linie, besonders deutlich am Schwanz ; dieser grau bis zu den dunklen Seitenbäudern, in der Mittellinie hell. Ein cf Exemplar meiuei- eigenen Sammlung, aus Kanton, hat die Schuppenformel: Sq. Dt, V. 143, A. Vi, Sc. -’Vss + L Postocularia 2; keine Halsstreifen; heller Rückenstreifen ununterbrochen; vordere Ven- tralia ungefleckt; alle vorn dunkel punktiert; Kopfunterseite und vorderste Ventralia einfarbig weiß; dunkle Seitenlinie des hinteren Rumpfdrittels deutlich. Anoplohydriis n. g. (Coluhridae aglyphae.) Zähne in beiden Kiefern wenig zahlreich (5 — 6), die vordersten ein wenig kürzer als die übrigen, alle solid ; Palatin- und Pterygoidzähne vorhanden. Kopf kurz, nicht abgesetzt; Auge klein, mit runder Pupille; Körper drehrund, mäßig lang; Schwanz kurz, gegen das Ende sich zu- spitzend. Schuppen glatt, glänzend, ohnePoren. Hypapophysen an den hinteren Rumpfwirbeln vorhanden, aber eine niedrige Leiste bildend. Internasalia fehlen vollständig, Kasalia geteilt, auf der Oberseite der Schnauze hinter dem Ro- strale aneinanderstoßend. Anale geteilt, Subcaudalia meist in zwei Reihen. Sumatra. Anoplohydnis aeinulans n. sp. (Fig. 3.) d' Sq. D), V. Lö!), A. ‘/i. Sc. Vi + 3 -f «Vso + 1. Rostrale niedrig, von oben kaum sichtbar, breiter als hoch. Nasal- sutur so lang wie die praefrontale. Frontale 1 ’Amal so lang wie breit, hexagonal, mit vorderer stumpfer und hinterer scharfer Spitze; länger als sein Abstand von der Schnauzenspitze, kürzer als die Parietalia. Loreale länger als hoch, ein Praeoculare, zwei Postocularia; Temporalia 1 -f 2 ; Supralabialia 7, davon das 3. und 4. das Auge berührend. Sym- physiale klein, von den vorderen Kinnschildern durch das erste Paar von Sublabialen getrennt. Von diesen stehen 4 in Kontakt mit den ersteren; die hinteren Kinnschilder sind klein, schuppenförmig, durch ein Paar von Schuppen voneinander getrennt. über neue oder seltene Reptilien des Natnrhistorisclien Museums in Hamburg. •J15 Oberseite scliwarzbraun, irisierend, mit zwei Reihen alternierender sidimaler gelblicher Onerbinden; Rumpfseiten mit breiteren gelblichen Vertikalllecken, welche von der H. Schuppenreihe bis auf die ventralen Seitenränder herabreichen und mit den Ouerbinden des Rückens teils alternieren, teils zusammentließen. Vordere Kopfschilder mit gelblichen Mitteldecken; Kinn und Kehl- gegend dunkel mit gelblichen Mitteldecken der einzelnen Schilder. Rndang, Distrikt Babongan, Sumatra (H. Hagedorn leg.). Totallänge 4dO mm, Schwanz 5(1 mm. Diese, nach der Stellung der Nasen- löcher zu urteilen, zweifellos aquatische Schlange ähnelt mehr weniger den ver- schiedensteirSchlangen des Sunda-Archipels, wie Cylindrophis rufiis, verscliiedene Hyp- sirhina- Xrtm ( H. alfemansjnmctnta etc. ) und lynanognathns. Ihre systematische Stellung ist mir nicht klar; wenn wir vom Gebiß absehen, gleicht sie am meisten den Hypsirhinen, als aglyphe Art aber müßte sie zu den Acrochordinen gestellt werden, die, so heterogene Formen diese Grnpiie auch enthält, dennoch keinerlei nähere Verwandt- schaft mit unserer Schlange ei’kennen läßt. Vielleicht ist sie am besten in der Nähe von Helicops nnterzubringen. Streptoplionis .snbtessellatu.s n. sp. cT und $ von Carriblanco, Oosta Rica (H. B. PRESTON). cP Sq. ->1, V. l;ll, Sq. ""‘54 + 1. 9 „ If, „ Ddl, „ ^V45-f 1. d' : Rostrale fast doppelt so breit wie hoch, von oben wenig sicht- bar. Internasalia etwas mehr als ein Drittel so lang wie Praefrontalia. Frontale ebenso breit wie lang, so lang wie sein Abstand von den Inter- nasalen, viel kürzer als die Pai’ietalia; Supraocularia klein. Temporalia 1 -}- - + d ; Ijoreale 1 ‘Amal so lang wie breit ; d Postocularia. Supra- labialia 7, das ß. und 4. mit dem Auge in Berührung; 4 Sublabialia mit den vorderen Kinnschildern in Berührung, die länger sind als die hinteren. Schuiq)en sehr stark gekielt, die Kiele der mittleren Reihen kontinuierliche Linien bildend. Oberseite graubraun, ohne Halsbandzeichnung, mit dunkleren, alter- nierenden Flecken. Obeidippensehilder mit dunklen Suturen. Unterseite mit schachbrettartig angeordneten dunklen und weißen viereckigen Flecken. F. Werner. 2 IG $: Frontale so lang wie sein Abstand vom ßostrale; Temporalia 1 + 2; sonst wie das o^. Totallänge + 320, $ 305 mm: Schwanz + 75, 9 G3 mm. Streptopliorus oxynotus n. sp. 9, Carriblanca, Costa Eica (Peestox). Sq. 17, V. 158, Sc. ‘’Ves + 1. Eostrale breiter als liocli, mit deutlicher doppelter unterer Aiis- randung für die Zungenspitzen. Frontale so lang wie sein Abstand von der Sclinauzenspitze, sonst die Kopfschilder wie bei voriger Art. Supra- labialia 5— G (das 3. und 4. an das Auge grenzend); Temporalia 1 + 2; Postoculare 1 (das obei-e mit dem Supraocnlare verschmolzen). Schuppen alle gekielt, die der vertebralen Keihe etwas vergrößert. Rücken sckarfkantig, Körper etwas seitlich komprimiert, Kiele der mittleren Eückenschuppenreihen durchlaufend. draublau (vor der Häutung!) mit schmalen weißlichen Querbändern; Unterseite schachbrettartig gewürfelt. Totallänge 460 mm, Schwanz 117 mm. Streptophorus atiatus Hall. var. lansbei’gi DB. Bei einem Exemplar die hinteren Kinnschilder zu einem großen un- paaren Schild verschmolzen. Aclialinus braconiiieri Saüy. SALV.^GE, Bull. Soc. Philom., Paris (7) I, 1877, p. 109 (Ophiclaps). Günther, Ami. Mag. N. H. (G) IV, 1889, p. 220 {rufescens). Boulenger, Cat. Snakes I, 1893, p. 309. Wall, Proc. Zool. Soc., London 1903, l.p. 88. STE.JNEGER, U. S. Xat. Mus. Bull. 58, 1907, p. 294 ff. Sq. 23, Y. 154 — 166, Sc. 51 — 45. 4. und 5. Supralabiale ans Auge anstoßend, 6. sehr lang. Frontale so lang wie breit, nicht ganz halb so lang wie die Parietalia. 4 Schilder begrenzen nach außen jedes Parietale. Kur das obere der beiden Temporalia grenzt an das Auge. Rotbraun mit violettgrauer Yertelualliuie wie A. sjmudis Ptes. Ventralia dunkel gerändert (in der Mitte nicht). Icli stimme Y'all vollkommen bei, wenn er sagt, daß A. hraconnien und spinalis spezifisch identisch sind, eine Ansicht, der auch Ste.iXEGEE ziiiieigt. Laiiipropliis longioaiida n. sp. Verwandt L.fusais BLXGE., aber weniger Oberkieferzähne (8 — 10), Schwanz länger, Frenale länger, Temporalia 2 + 3. Internasalia hall) so lang wie Praefrontalia; Frontale l’/sinal solang wie breit, fast dreieckig. über neue oder seltene Reptilien des Xaturliistorisclien .Museums in Hamburg. •) 1 7 etwas kürzer als sein Abstand von der Sclinanzenspitze, kürzer als die Parietalia. Frenale Sinai so lang- wie hoch; 1 Praeocnlare in Kontakt mit dem Frontale; '2 Postocnlaria; 4—5 Sublabialia in Kontakt mit den vorderen Kinnschildern, welche länger sind als die hinteren. Snpralabialia 8 (4., 5. am Auge). Sq. 19, V. 193, 201, A. Vi, Sc. “Vm + I, »Vss + 1. Oberseite hell rotbraun bis zu den Seiten der Ventralia. Stqira- labialia und ganze Unterseite hellgelb. Das größere der beiden Exemplare mißt 864 mm (Schwanz 191 mm). Beide Exemplare sind leider ohne Fundortsangabe. Goiiionotopliis degrijsii Werxer. Weener, Zool. Anz. XXX, 1006, p. ö3. Ein ? dieser seltenen Art aus der Gegend des 4'anganyika- und Kivii-Sees (Stabsarzt Dr. LeuI’OLT leg.). Sq. 15, V. 178, Sc. '’Ves + 1. Supralabialia 7 (3., 4. am Auge); 1 Prae-, 1 Postoculare; Temporalia 1 -f- Internasalia halb so lang wie Praefrontalia; Frontale so lang wie breit, so lang wie sein Abstand vom Internasale, halb so lang \vie die Parietalia. Totallänge 580 mm (Schwanz 114 mm). klüglich erweise ist diese Art identisch mit Simocephahiff nyassae Gthe. In der Synojjsis dei’ Gonionotophis- ki im (t. c. p. 54) ist übrigens ein sinnstörender Druckfehler stehen geblieben, den ich in den ansgeschickten Separatabdrücken nach ilögliclikeit richtiggestellt habe. Es soll natüilich heißen: 2) Schuppen in 21 Keihen G. hni.^sauxi i\IOCQ. = G. cossi ßTTGR. Schu])pen in 15 Eeihen 3. Goiiioiiotopliis vossii Bttgr. BOETTGER, Zool. Anz. 1892, p. 418 (Goyiionotus). BOULENGER, Cat. Snake.s I, p. 323. M0CQU.4RD, Bull. Soc. Pliilom., P.aris 1906, p. 13 {brussauxi = vossi). M.tTSCHIE, SB. Ges. naturf. Fr., Berlin 1893, p. 97 und WERNER, Verb. Zool. -bot. Ges., Wien 1002, p. 338 (Mingi). Sternfeld, Mitt. Zool. Mus., Berlin IV, 1, 1908, p. 211 {kling! =: vossi\ V. 169, S. «Vst -f l. Bibundi, Kamerun (BEEXH. Neumaxx). Lycophidium l'asciatum Gthe. Y. 179, Sc. ^Vrs'-f 1. Dieses Exemplar, einer recht häutigen Art Kameruns angehörig (es stammt aus Südkamernn, leg. C'AEL Kaufmaxx), erwähne ich nur deshalb, tveil bei ihm jederseits das Internasale mit dem Praefrontale verschmolzen ist. F. Werner. !1S Caiitoiiophis praefroiitalis Werner. Jaliresli. Württembg;. Ver. f. Naturk. 1909, p. 57. Von dieser nacli einem P^xeinplar aus Canton beschriebenen Schlange liegen mir drei weitere Exemplare vor, ein cf von Fokien und ein und 9 Futschau (Konsul G. SlElISSEX). cf von Fokien: Sq. 17. V. 14ii, A. ‘/'i, Sc. “Vso + E Supralabialia (S (/>.. (1.); Loreale lang, an das Auge anstoßend; kein l’rae-, ein Postoculare; Temi)üi'alia 1 + 2. Internasalia länger als breit. Praefrontale mehr als doppelt so breit wie lang. Frontale fast dreieckig, ebenso lang wie breit, ebenso lang wie sein Abstand von der Schnauzen- sjiitze, viel kürzer als die Parietalia. cf von Futschau: Sq. 17, V. 1.')(J‘ a, A. ’/i. Sc. ‘’Vee -f 1. Snpralabialia !) (')., (>.), S (,ä.); Postocularia 2; Temporalia 1 + 2. Frontale etwas breiter als lang, so lang wie sein Abstand vom Kostrale. 9 von Futschau: Sq. 17, V. löl, A. ’ i. Sc. W'54 -|- 1- Sui)ralabialia S (4., !• (.5., (i.) ; Postocularia 2 ; Temporalia 1 + 1 (rechts beide verschmolzen). Frontale so lang wie breit, etwas kürzer als sein Abstand von der Schnauzenspitze. Die hellen ^Mittellinien' der Schuppen nicht so deutlich wie bei den vorhergehenden Exemplaren. Phrynonax poecilonotiis Gthr. (?). Ein altes Sammlungsexemplar mit fraglichem Fundort (Kolumbien?) und anscheinend unvollständigem Schwanz hat mich längere Zeit beschäftigt, ohne daß ich die Artzugeliörigkeit herausbringen konnte. Sq. 2:4, V. ISl, A. 1, Sc. + 1 (?). Sui)ralabialia 8 (2. — S) (.3., (!.) ; Praeoculare 1, vom Frontale weit getrennt; l’ostocularia 2; Temporalia 1+2, 2 + 1. Frontale 1 'Amal so lang wie breit, etwas kürzer als sein Abstand von der Schnauzenspitze, und als die Parietalia. Sublabialia 5— ß im Kontakt mit den vorderen Kinnschildern, (i mediane Schuppeni-eihen schwach, aber deutlich gekielt. Es unterscheidet sich also das Exemplar von : suljihnreus durch: 2 Postocularia; T. 1 + 2, 2 + 1 ; nur )! Schuppenreihen (schwach) gekielt. Y. 181; Färbung; (Snpralabialia); jKieci/onofiis '1'. 1 +2, 2+ 1; nur )! Schuj)peilreihen (schwach) ge- kielt. V. 181 ; Färbung (Snpralabialia); „ 'Pemporalia, Snpralabialia, Veutralia, Fäihung; gueniheri lunulafus fascidtiis ,, „ Sublabialia, Praeoculare von Frontale getrennt; Färbung; rber neue oder seltene Reptilien des Natnrliistorisclien Museums in Hamburg. -Jll) eutropis (iiircli; Temporalia, Siipralabialia, Siiblabialia, I’raeoculare von Frontale f^etrennt. Scliuppenreilienzalil, Sclmppen scliwacli gekielt. Färbung; chrysohronclms „ Teniporalia, Snpralabialia, Snblabialia, Praeocnlare von Frontrale getrennt. Sclinpi>enreilienzalil, (! Scluippen- reilien gekielt. Ventralia, Färbung. Wenn ich trotz der reiclilichen rnterscliiede die Aut'stellnng einer neuen Art unterlasse, so gescbielit dies deshalb, weil, wie rERAECA g(‘- zeigt bat. in der Gattung eine beträchtliche \'ariabilität herrscht, so daß gtieniheri, limnJnfus und fasdatus in die Synonymie des fallen; von allen Arten nntei’scheidet sich unser E.veniplar nur durch die Tein- poralenzahl (unwesentlich) und die Zahl der Snpralabialia, namentlich der Snbocularen, auch stimmt die Färbung mit keiner Art ganz überein; die Ventralia haben dunkle Hinterränder, wie bei Ph. jjoedhmotus. Dieser Art habe ich das Exemi)lar auch, nach Berücksichtigung ihrer Identität mit den drei iin Cat. Snakes II (j). •_’(), ’-M ) folgenden Arten, zngerechnet, während der Unterschied von sulphnreiis, der einzigen Art mit konstant h Postocularen, sowie von eutropis und chrysohronclms, soweit bis jetzt bekannt, nicht überbrückt ist, also ein Vergleich nicht in Fi'age kommt. In der ^joecf/owotns-Gruppe kommt aber so ziemlich alles vor, was unser Exemplar si)ezifisch verschieden erscheinen läßt. Die Temporaleinzahl ist bei dem vorliegenden leicht ans dei’ Zahl '1 -f 2 abznleiten, so daß teils die der vorderen, teils die der hinteren Keihe verschmolzen sind; die Zahl der' snbocularen Oberlippenschilder ist die gleiche wie bei poecilonofits, jedoch auf einer Seite sekundär ein Supi'alabiale ans Auge gerückt (das auf der anderen eines abgedrängt (das 4.). Die geringere Zahl der Snb- labialia (.). und (!. anstatt (i. und 7. im Kontakt mit den vorderen Kinn- schildern) ist unwesentlich; die geringere Zahl von Ventralen ist bei Ph. fascüitns angebahnt, die schwache Kielung der Schuppen bei dieser und den beiden vorhergehenden Arten. Die Zeichnung der Oberseite, auf bräuulichem Grunde unregelmäßige kleine Flecken (dunkle Scliuppen- ränder), stimmt mit keiner der bekannten Arten, am ehesten noch mit Ph. sul plmreus. Die große Seltenheit der Phrynonax-k.YXen in den Sammlungen (von den 7 Arten besaß das British Huseum 1S)04 nur von einer — Ph. sitl- phureits — 7 Exemplare, dagegen von poedlonotns wwA fasdatus nur H, von guentheri und eutropis nur eines, von chrysohronclms keines) in Verbindung mit der großen Variabilität hat es eben mit sich gebracht, daß überhaupt so viele Arten unterschieden wurden. Es ist leicht möglich, daß, wenn noch weitere Exemplare zui’ Untersuchung gelangen, noch eine oder die andere Art fallen wird; dies scheint mir namentlich für Ph. chrysohronclms sehr wahrscheinlich. •2-20 F. Weiner. Si)il<>tes iiiicrolepis Weex. WERXI;r, Abh. Bayer. Akademie der Wiss. II, Kl. XXII, Bd. II, Abt. 1903, p. 346 und Zool. Jahrb., Syst. XXVIII, 1909, p. 277. Zwei junge Exemplare. 1. Guatemala (aus dem Xaclilasse von fO. HOFPMAXX durcli GeüTH). Sq. IS, V. '215, Sc. '■‘’/iii “t" 1. Supralal)ialia S (4. und 5. am Auge), das G. klein, dreieckig; Tem- poralia klein, schniipenförmig, unregelmäßig. Internasalia fast so lang wie Praefrontalia. Frontale 1 ‘Amal so lang wie breit, länger als sein Abstand von der Sclinanzenspitze, ebenso lang wie die Parietalia; Frenale vorhanden; 1 Praeocnlare, '2 Postocularia. Ini Magen junge Mäuse. 2. Belize, Honduras (Original von Agriotis incertiis JAX, sp. ined.). Sq. IS, Y. -211, Sc. + 1. Supralabialia wie oben; Frenale trapezförmig; Temporalia 1+1? 1 + '2. Kopfscliilder mit dunklen Nähten, Eückenmittellinie gelb in der vorderen Körperhälfte; sonst schwarz, gelb gefleckt, dann gelb mit schwarzen Längslinien, dann gelb mit breiten dunklen Querbinden, von denen die Schuppen der vordersten einen gelben Mittelfleck haben. Dieses Exemplar mißt GBO mm (Schwanz 157 mm). Herpetodryas cariiiatus L. var. flavopicta n. ? Ecuador (leg. .Tansex). ? jung, Guayaquil, Ecuador (leg. F. V. BüCHWALD). Das große ? 15Bt) mm lang (Schwanz 5'20 mm). Y. IGl; Sc. -|- 1; Sui)ralabialia 1) (4., 5., G.). Ocularia 1 — B; Temporalia 1 + 2 ; Sublabialia 5. Y. 155; Sc. '®®/io8 -f- 1; Supralabialia 9 (5., G.), It) (G., 7.) Ocularia l — B; Temporalia 1+2; Sublabialia 5. Frontale 1 — Ibsmal so lang wie breit, ebenso lang oder kürzer als sein Abstand vom Kostrale, viel kürzer als die Parietalia. Internasalia so lang wie Praefrontalia; vordere Kinnschilder etwas oder viel kürzer als die hinteren. Färbung: Kopf oben dunkelbraun, ebenso Postoculaihi, Temporalia und hintere Supralabialia; sonst gelbbraun; Kumpf und Schwanz oberseits schwarzbraun, die gekielten Schuppen der beiden Mittelreihen mit einem größeren hellen Flecken an der Basis, so daß eine (bei dem jüngeren Exemplar sehr undentliche) gelbe Yertebrallinie entsteht. Seitenschuppen mit einem vertikalen oder ein wenig nach hinten gerichteten gelben Diagonalstrich, die Schupiten der äußersten Eeihe gelb mit dunklem Saum. Unterseite hellgelb; Yentralia (mit Ausnahme der vordersten) und Sub- caudalia fein und regelmäßig schwarz gesäumt. über netie oder seltene Reptilien des Natnrliistorisclien Museums in Hamburg. 2'2 1 Bei zwei in Hamburg' imtersnchten Exemplaren des H. carhiahis fand ich folgende Abweichungen in bezug auf die Koi)fs(:lulder : bei a) 4.-7. Supralabiale berührt das Auge; bei b) 2 Prae-, .4 Postocularia; 1 — 2 akzessorische Erenalia; 10 Suitra- labialia. DtMulrophi.s eft'renis n. sp. Colombo, Ceylon (leg. .TOHX H.A.GENBECK 11)04). Sq. 13, V. 17.'), A. Vi, Sc. '”A29 + 1. Rostrale doppelt so breit wie lang. Internasalia so lang wie Prae- frontalia. Frontale l-Aunal so lang wie breit, länger als sein Ab- stand von der Schnauzenspitze, ebenso lang wie die Parietalia. Kein Frenale, 1 i’raeoculare, 3 Postocularia; Temporalia 2 + 2; 4 Sublabialia im Kontakt mit den vorderen Kinnschildern, die kürzer sind als die hinteren. Auge groß, sein Durchmesser aber nur so lang wie sein Ab- stand vom Hinterrand des Kasenloches. Färbung (in Formol): Oberseite schwarzgrau, Halsschuppen mit schmäleren und breiteren roten Rändern, so daß in der Vorderhälfte des Körpers 7 dunkle, durch größere Zwischenräume getrennte ()uerbinden zu sehen sind. Rostrale oben dunkel gerändert; 1. und 2. Supralabiale dunkel; eine breite dunkle Binde vom Auge znm Mundwinkel und etwas darüber hinaus. Unterlipitenschilder zum Teil schwarz gefleckt, ebenso die Kehle. Ventralia dunkel punktiert. Totallänge 8(S4 mm, Schwanz 244 mm. Leptopliis vcrtebralis n. sj). Petropolis, Brasilien (leg. Dr. Ohaus). Diese Art, obwohl nur in einem einzigen jungen Exemplare (324 mm lang, davon 140 mm auf den Schwanz) vorliegend, ist durch die stark vergrößerten Schuppen der Yertebralreihe von allen bekannten und durch die Zahl der Supralabialia, sowie durch die Färbung von der nächst- verwandten Art L. aeruginosus COPE leicht zu unterscheiden. Sq. 15, V. 14.Ö, Sc. + 1. Supralabialia 8 (4., .ö.); Ocularia und Temporalia wie bei aeruginosus, jedoch das Praeoculare weit vom Frontale getrennt. Rostrale etwas breiter als hoch. Internasalia wenig kürzer als Praefrontalia, vorn sehr spitz zulaufend, fast dreieckig. Frontale mit parallelen Seiteni'ändern, doppelt so lang wie breit, längei' als sein Abstand A'on der Schnauzen- spitze, kürzer als die Parietalia. Loreale so gi'oß wie Nasale, trapez- förmig, länger als hoch. Vordere Kinnschilder länger als die hinteren, im Kontakt mit 4 Sublabialen. Die Schiipiien sind glatt, die der Mittel- reihe deutlich vergrößert, aber weder sechseckig noch quer erweitert. F. Werner. '2'2'2 Färbung' dunkelgrau, mittlere Supralabialia und Unterseite des Kopfes weiß. Der Mangel jedes Metallglanzes dürfte auf das Fehlen der Ei)iderinis zuriickzufüliren sein. Droniifus w-nigrum n. sp. Port au Prince. Haiti (leg. Dr. FRITZ RAUCH). Sq. 1!), V. 189, A. Vi, Sc. '“Vioi -1- 1. Totallänge 1195 nun, Schwanz 350 nun. Supralabialia 7 (.3., 4.); 1 Praeoculare, .3 Postoculare. Teinporalia 1 + '2, 4 Sublabialia. — Internasalia kürzer als Praefrontalia, Frontale iVsinal so lang wie breit, länger als sein Abstand von der Schnauzenspitze, kürzer als die Parietalia. Loreale viereckig, länger als hoch. — Hell olivenbraun mit 1 — 2 Reihen großer schwarzer Flecken, die nach hinten immer undeutlicher weiden. Hintere Ivörperhälfte mit einer dunklen Yertebrallinie und einem undeutlichen, 4 Schlippenreihen breiten, dunklen Längsbande an jeder Seite. Schuiipen dunkel gesäumt. Ein dunkler, mit der Spitze nach vorn gerichteter Winkelflecken am Hinterrand der Parietalia bildet mit dem dunklen Postocularbande jeder Seite, eine M'-förmige Zeichnung. Ein dunkler Längsstreifen vom Nasenloch zum Auge; eine Längslinie von dem M'inkelflecken über die Parietalsutur bis zwischen die Augen ziehend, hier jederseits ein dunkler kleiner Winkel- flecken. Kehle und Unterseite der vorderen Rumpfhälfte weißlich mit dunklen Flecken, dann nach hinten mehr grau, ebenfalls gefleckt, der gi'ößte Teil der Unterseite aber einfarbig dunkel. Ein cf’ fV- 1S8, Sc. + . . .) zeigt folgende Färbung: Hell gelb- braun mit einer Reihe großer schwarzer Flecken, nach hinten in 2 Reihen immer kleiner werdender Flecken aufgelöst; hinten dunkelbraun mit einzelnen gelbbraunen Schuppen, schließlich ganz dunkel. Unterseite gelblich mit dunklen Flecken, dann olivengrün mit dunklen Yentralen- hinterrändern und dunkler AYölkung in der Mitte, die sich immer mehr aiisbreitet, so daß hinten die helle Grundfärbung ganz auf die Seitenteile der Yentralia beschränkt ist. Ein junges Exemplar (Sanchez, Haiti) hat Y. 189, Sc. ‘”Vio.5 -f 1, es ist vorn gelbbraun mit großen graubraunen Flecken, die nach hinten immer großer werden, so daß das Tier schon hinter der Halsregion ganz grau- braun ist, mit kleinen weißlichen Quei'flecken in 2 Reihen. Schwanz einfarbig braun. Unterseite weißlich, mit schmalen dunklen Hinterrändern der Yentralen und Subcaudalen. Oberlippenschilder dunkel punktiert. Liophis boliviamis n. sji. Charobamba, Bolivia. Nächst verwandt aber Teinporalia 1 -|- 1,A'.182, Sc."b iii 1. über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. Au^e sehr groß; Frontale lV2inal so lang wie breit, länger als sein Ab- stand von derSclinauzenspitze, kürzer alsdieParietalia; Seitenränder konkav. Graugrün, Unterseite gelblidiweiß, nach hinten in olivengrün über- gehend. Kopfschilder schwarz gesännit; Körperschnppen an der Spitze schwarz ; Hinterrücken tind Schwanz mit dunklerem medianen Läng.sband, 3 Schlippenreihen breit; eine schmale dunkle Längslinie auf der 3. und 4. Schuppenreihe jederseits. Totallänge 290 mm, Schwanz S.ö nun. Liophis relii n. sp. 9 von Yiiiranga bei S. Paulo, Brasilien (leg. Kehj. Sq. 17, Y. Lbl, Sc. + 1. Kostrale breiter als hoch; Internasalia Vs so lang wie Praefrontalia. diese breiter als lang; Frontale 1 'Amal so lang wie breit, viel länger als sein Abstand von der Schnauzensjiitze, viel kürzer als die Parietalia. Supralabialia 7, das 3. und 4. in Berührung mit dem Auge. Loreale trapezförmig, ebenso hoch wie lang; 1 Praeoculare, 2 Postocularia, davon das obere größer als das untere ; Temporalia 1 + 1+ 2, das erste viel kleiner als das folgende; 4 — 3 Sublabialia in Kontakt mit den vorderen Kinn- schildern, die kürzer sind als die hinteren. Färbung oberseits schwarz; eine weißliche Längslinie über die Mitte der Supralabialia, gegen die Halsseiten, hier stark sich verbreiternd. Kehle schwarz, die einzelnen Schilder und Schuppen mit weißen Mittel- fleckeii; Unterseite sonst weiß; die dreieckigen Seitenteile der Yentralia schwarz, ebenso die Yorderränder ; ein breites schwarzes, ans trapez- förmigen Flecken zusammengesetztes Längsband (so breit wie die helle Seitenzone jederseits davon) über die Bauchmitte hinziehend, nach hinten etwas breiter werdend. Schwanzunterseite mit schwarzer Mittellinie. Totallänge 4S() mm, Schwanz 7(i mm. Scheint L. •pijgynaens am nächsten zu stehen, von dem sie aber leicht zu unterscheiden ist. Rliadinaea binotata n. sp. Novo Friburgo, Brasilien (WiNGREN leg.). Sq. 17. Y. 153, Sc. «Vss + 1. Nächst verwandt Rh. jaegeri, aber hintere Kinnschilder länger als vordere, Schwanz länger, zwei helle Flecken nebeneinander auf dem Nacken, zwischen ihnen ein dunkelbraunes Längsband, welches aber nach hinten sehr bald undeutlich wird. Rücken braun, Seiten mit Einschluß dei’ ^■entralenseitenränder olivengrün, Unterseite weiß. — 1 Praeoculare, 2 Postocularia; Temporalia 1 + 2; Supralabialia M (4. und 5. ans Auge anstoßend), Sublabialia 3 — 4 an die vorderen Kinnschilder grenzend. Totallänge 3(;() nun, Schwanz 11(1 mm. F. Werner. •2-_'4 Von Rh.xmchiJata, an diennsereArt ebenfalls in einigen Punkten erinnert, nntersclieidet sie sich sofort dadurch, daß mir zwei Supralabialia das Auge herUliren. Kliiidinaea freiiata n. sp. cf’ von Paraguay (ROLLE). S(i. 17, V. 100, Sc. "V54 + 1. Ähnlich Rh. cohella v. iueniogaster. Rostrale breiter als hoch, von oben sichtbar; Internasalia kürzer als Praefontalia; Frontale l’Anial so lang wie breit, ebenso lang wie sein Abstand von der Schnauzenspitze, kürzer als die Parietalia; 1 Praeocnlare, 2 Postocularia ; kein Loreale, Praeoculare in Kontakt mit Nasale. Temporalia 1 -f 2 ; Supralabialia 8, das 4. und 5. berührt das Auge; 4 Sublabialia in Kontakt mit den vorderen Kinnschildern, die ebenso lang sind wie die hinteren. Glänzend braunschwarz, mit (am Rumpf 40) weißlichen schmalen Querbinden, die nach den Seiten zu dreieckig verbreitern. Banchseite entsprechend den dorsalen Querbinden dunkel und hell (gelblich) qner- gebändert; die dunklen Querbänder (wie die hellen so breit wie 2 Ven- tralia) häutig in der Mitte untei'brochen und alternierend. Die verlängerten Oberkieferzähne stehen etwas getrennt von den vorderen, aber nicht so Aveit wie bei Liophis. Totallänge 430 mm, Schwanz 70 mm. Arrhytoii (lolicluiinnn n. sp. Alabama (?) ; als Enicognailms eJegans in der Sammlung. Sehr nahe verwandt A. vittatmn, aber mit größerer Ventralenzahl und sehr langem Schwanz. ? Sq. 17, Y. 131, A. Vi, Sc. "Viu + 1. Totallänge 410 mm, Schwanz 177 mm. Schnauze vorspringend. Rostrale doppelt so breit wie hoch. Inter- nasalia kürzer als Praefrontalia. Frontale etwas länger als breit, etwas länger als sein Abstand von der Schnauzenspitze, etwas kürzer als die Parietalia. Supralabialia 7 (3., 4.). Nasale halbgeteilt. Loreale fast dopj)elt so lang Avie hoch. 1 Praeoculare, 2 Postocularia, Temporalia 1 + 2. 4 Sublabialia in Kontakt mit den vorderen Kinnscliildern, die etAva iVsinal so lang Avie breit und länger als die hinteren sind; diese nui- vorn auf kurzer Strecke in Kontakt miteinander. Oberseite hellgrau mit drei dunklen Längslinien, von denen die vertebrale vorn undeutlich ist ; die lateralen, vom Nasenloch zum Auge und von hier über den Mundwinkel und auf den angrenzenden Hälften der 3. und 4. Schuppenreihe verlaufend, gehen bis gegen die Sclnvanz- spitze. Ein dunkelbrauner quer-elliptischer Fleck auf den Praefrontalen, über neue oder seltene Reptilien des Naturliistorisohen Museums in Hamburs:. 2'2d den Hinterrand, aber nicht den vorderen erreicliend. Frontale, Supraoculai-ia und Parietalia bräunlich, mit symmetrischen weißlichen Stricheln. Unter- seite weiß. Lystrophi.s dorbiftiiyi DB. var. $ von Jarara (Pichon), Dept. de la Florida, Urug-uay (Kapt. Paessler leg. Totallänge 380 mm, Schwanz 44 mm. Sq. 19 (-20), y. 131, A. Vi, Sc. -«As + 1. Fiontale fast ebenso breit wie lang, kürzer als sein Abstand von der Schnauzenspitze, so lang wie die Parietalia. ^'ier bis sechs Schildchen um das Auge (ohne Supraoculare), darunter je ein großes Prae- und Postoculai’e. Temporalia 1-1-2; Supralabialia (>, Sublabialia 4. Färbung ähnlich wie bei dorhignyi, aber Oberseite mit 30 -|- .9 breiten schwarzen Ouerbinden (etwas breiter als die Zwischenräume), zwischen ihnen je eine schmälere und weniger deutliche. In der hinteren Körper- hälfte sind die Ouerbinden zum Teil in Flecken wie bei dorhignyi auf- gelöst. Bauchseite weißlich mit schwarzen Querbinden, die in der Mitte zum Teil alternieren, die Breite von 2 Ventralen haben und im allgemeinen auch um ebensoviel voneinander entfernt sind. Unterseite des Kopfes weiß. Ablabos iiiaior Gthr. von Futschau, China (Konsul G. SlEMSSEX leg.). S(|. l.j, V. 164, A. ‘/i. Sc. *V88 -h 1. Inteinasalia etwas breiter als lang, ^/s der Länge der Praefrontalia. Frontale U smal so lang wie breit, mit nach hinten konvergierenden Seitenrändern, länger als sein Abstand von der Schnauzenspitze, viel kürzer als die Parietalia. Loreale länger als hoch; ein Praeoculare, das Frontale nicht erreichend ; 2 Postocularia. Supralabialia 8, das 4. und 5. das Auge berührend; das 6. klein, dreieckig; das 7. so lang wie das vordere Temporale. Temporalia 1 -|- 2 ; 4 Sublabialia in Berührung mit den vorderen Kinnschildern, welche länger und bedeutend breiter sind als die hinteren; das 1. Ventrale folgt unmittelbar auf diese. Mittlei’e Rücken- schuppen schwach gekielt, die Seiten- und Schwanzschuppen glatt. Oberseite grün, Unterseite gelblichweiß. Totallänge 856 mm, Schwanz 234 mm. 2. (/ Sq. 15, V. 166 -|- 6? (ein Stück beschädigt), A. Vi, Sc. -)- 1. Vordere Kinnschilder wenig breiter als die hinteren; 1 Paar Gularschuppen. 3. cP Sq. 15, V. 165, A. Vo Sc. ‘^Vsc -fl. 2 unpaare und 2 paarige Gularschui)pen (1 -f 2 -f 2 -f 1); Frontale lV2mal so lang wie breit; Ränder der Ventralia und vorderen Sublabialia grün. 15 •226 F. Werner. Nur die Sdiuppenreihe zu beiden Seiten der Mittellinie gekielt. 1032 nun lang, Schwanz 272 mm. 4. 9 Sq. 15, V. 166, A. ' /i. Sc. + 1. Links das 3. Supralabiale geteilt, 4. und 5. verschmolzen. Frontale doppelt so lang wie breit. Kiele der ßückenschuppen kaum merklich. Keine Gular- sclmppen. Alle 3 Exemplare von Futschau. 5. cf S(i. 15, V. 163, A. '/], Sc. “®,9o + I. Eückenschuppen sehr schwach gekielt. Vordere Kinnschilder breiter als hintere. 2 Paare und 1 nnpaare Gularschui)pe. 1015 mm lang, Schwanz 272 mm. (Prov. Fokien, China; Konsul G. SlEMSSEN leg. 1005.) Durch die Kielung der Eückenschuppen bilden diese Exemplare einen vollkommenen Übergang zu A. semicarinains HALL, von Japan und Liu-Kiu. Ablabes henniiiae Bttgr. BOETTUER, Zool. Anz. XVIII, 1895, p. 269. BoüLENGER, Cat, Snakes III, 1896, p. 643. Wall, Proc. Zool. Soc. London 1903, p. 101 ; 1905, p. 515. STEJNEGER, U. S. Nat. Mus. Bull. 58, 1907, p. 343, fig. 296—297. 2 Exemplare, cf ?, von den Lin Kiu-Inseln, oline genaueren Fundort, cf Sq. 17, V. 163, Sc, “ÜBi + 1. Totallänge 660 mm, Schwanz 150 mm. Internasalia halb so lang wie Praefi’ontalia; Loreale nicht doppelt so lang wie hoch. Vordere Kinnschilder so lang wie hintere. Unterseite gelblich weiß, Kehle mehr gelb; die dreieckigen Seitenteile der Ventralia grau wie die Oberseite. Subcaudalia grau gewölkt, Seiten- teile dunkel wie bei den Ventralen. Kumpf sehr dick, um die Hälfte breiter als der Kopf; Schwanz an der Wurzel sehr stark verdickt. Im allgemeinen mit der Beschreibung Stbjnegers gut übereinstimmend, aber Schnauze weniger zugespitzt. 9 Sq. 17, V. 164, Sc. ■"/si + 1. Praefrontalia durch ein großes dreieckiges Schild (Spitze am Hinter- ende der Internasalsutur) vollständig voneinander getrennt. Frontale so lang wie sein Abstand vom Eostrale; Loreale l'Amal so lang wie hocli. Vordere Kinnschilder so lang wie die hinteren. — Sonst wie das cf. Vorderstes Wertei des Kumpfes oberseits mit schmalen weißlichen, mit schwarzen Punkten eingefaßten Qnerbinden, die zum Teil alternieren. Nach hinten losen sich zuerst die hellen Querbinden in Flecken auf, ver- schwinden dann ganz, so daß nur die dunklen Punkte übrig bleiben, die im hintersten Eumpfviertel auch nicht mehr sichtbar sind. Unterseite wie beim cf, aber Färbung mehr weiß und Subcaudalia nicht dunkel gewölkt. Dieses 9 ist nur halbwüchsig und läßt daher noch eine Zeichnung erkennen, die beim cf bis auf Spuren (dunkler Punkte) verschwunden ist. über neue oder seltene Reptilien des Xaturhistorischen Museums in Hamburg. 2'27 Oligodoii iiulolierriiniis ii. sr. (Fig. 4.) .Sq. 1.5, V. 170. A. ' 1, Sc. ^^/ao + 1. Nasale geteilt ; der von oben siclitbare Teil des Kostrale ist so lang wie sein Abstand vom Frontale; keine Internasalia; Frontale so lang wie sein Abstand von der Sclinanzenspitze, kürzer als die Parietalia, wenig länger als breit. Loreale vorhanden, klein, wenig länger als hoch; ein Praeoculare, zwei Postocnlaria; ein sehr langes vorderes Temporale, ein zweites unter der hinteren Hälfte des vorderen. Supralabialia 7, das T. und 4. an das Auge anstoßend; 4 Sublabialia in Kontakt mit den vorderen Kinn- schildern, die ebenso lang sind wie die hinteren. Schwanz ziemlich stumpf. Koi)f oben braun; ein dnnkelbrannes, vorn in der Mitte ausgeschnittenes Querband zwischen den Augen, über den Hinterrand der Praefrontalia und den Vorderrand der Supraocularia und des Frontale hinziehend. Ein schiefes dunkles Band vom Yorderrand des Parietale über die Schläfe zum Mundwinkel und von da auf die Seite des Halses herabziehend, hier stark verbreitert. .Je ein dunkler Fleck auf dem Kostrale, unter dem Nasenloch, unter dem Auge und auf der Grenze des 5. und (i. Supralabiale. Ein Längslleck vom Hinterrand des Frontale über die Parietalsutur, vom hinteren Vinkel zwischen den Parietalen an sich gabelnd und au den Halsseiten herabziehend. Zwischen diesen Gabelästen liegt der erste der großen, länglich sechseckigen, hellbraunen, breit schwarz geränderten Dorsalflecken (.Sß auf Eumpf und Schwanz zusammen). Eumpfseiten blau- grau, gegen den Bauchrand hin schwarz und weiß gefleckt. Unterseite hellgelb, an den aufgebogenen Seitenteilen der Ventralia abwechselnd schwarz und weiß gefleckt. Symphysiale mit schwarzem Fleck hinter dem Vorder- und schwarzer Einfassung am Hinterrande; auch das erste Sublabialenpaar hinten breit dunkel gesäumt. Kinnschilder und vordere Ventralia schwarz gefleckt. Pudang, Distrikt Bobangan, Sumatra (leg. H. HAGEDORN). Totallänge 307 mm, Schwanz 42 mm. 13 r. AVenier. 2 -iS Atractus bocki ii. sp. (Fig. 5.) Cochabamba, Bolivia (leg. C. BuCK). Sq. 17, y. 1()4, A. 1, yc. “®/6o + 1. Kostrale so breit wie lioch; Iiiteniasalia Vs der Länge der Prae- t'rontalia, diese breiter als lang. Frontale ebenso lang wie breit, ebenso lang wie sein Abstand von der Schnauzenspitze, kürzer als die Parietalia. Loreale l'Ainal so lang wie hoch, ebenso wie das Praefrontale an das Auge angrenzend. Postocnlaria 2 ; Teinporalia 1 + 2 ; Supralabialia 6, das und 4. das Auge berührend; Syniphysiale vom vorderen Kinn- schilderpaar getrennt, diese mit 4 Sublabialia in Berührung, 1 Vainal so lang wie bi'eit; hintere Kinnschilder fehlen. Oberseite rötlichweiß (im Leben wohl rotj; ein dunkler Flecken auf dem Nasale und Außenrand des Internasale; ebenso ein solcher auf dem Kostrale. Ein großer dunkler Flecken, der die innere hintere Hälfte des Praefrontale, das Frontale und die Parietalia, sowie die Temporalgegend einninunt und durch eine Längslinie von der Grundfarbe der Parietalsiitur entlang von hinten her einge- schnitten ist. Oberseite mit großen schwarzen Flecken, die die Form von queren oder schiefen Querbinden, kurzen Zickzacklinien haben oder V-förmig sind. Seitliche Sclmppenreihen weiß, dicht schwarz gefleckt. Unterseite weiß, vordere Ventralenränder schwärzlich gefleckt oder ganz schwarz; Subcaudalia nur seitlich dunkel gefleckt. Totallänge flßö mm, Schwanz (iß nun. Caliunaria sumatraiia Edeling. BOüLEXGER, Cat. Siiakes II, p. 339. Ein 9 vom Sultanat Koetei, Ostborneo (leg. Dr. TH. LOEEXZ), an- scheinend neu für Borneo. Das Exemplar (V. 133, Sc. 'Vw + 1) unter- scheidef sich etwas in der Färbung von sumatranischen Exemplaren. Oberseite braun mit zwei sehr undeutlichen helleren Längslinien, die dunkel gerändert sind. Die seitlichen Schuppen des vorderen Rnmpf- viertels in der Mitte weißlich. Äußere Schuppenreihe weiß, nach unten (auf den Ventralenseitenrändern) durch eine anfangs feine, nach hinten immer breiter werdende dunkle Linie begrenzt, die schließlich die helle Färbung der angrenzenden Schuppenreihe ganz verdrängt. Unterseite und Oberlippe tveiß (ursprünglich wohl hellgell) ), Schwanzunterseite mit dunkler Mittellinie. über neue oder seltene Reptilien des Xatnrhistorisclien lluseuins in Hamburg. 2-!* ('alainnria ornata n. sp. (Fig-, (!.) Soiigei Lalak, Indragiri, Suniatni (^leg. W. BURCIIARI)). S(i. IR, V. 14S, Sc. 'Vi7 4- 1. Siipi alabialia.R, das R. und 4. am Auge, das am größten, das 1. und R. in Kon- takt mit dem Praefrontale. Kostrale breiter als lioch, sein von oben siclitbarer Teil halb so lang wie sein Abstand vom Fron- tale. Frontale sechseckig, etwa doppelt so lang wie breit, so lang wie sein Abstand von der Schnauzenspitze, kürzer als die Parietalia. Vordere Kinnschilder doppelt so lang wie breit, in Kontakt mit dem Syni- physiale und R Snblabialen. Hintere Kinn- schilder schnppenformig, in der Mitte von- einander getrennt. Schnauze vorspringend, abgerundet. Hyi>sirliina punctata GRAY. Fig- *’• Boulenger, Cat. Siiakes III, p. 12. Werner, Zool. Jahrb., Syst. XIII, l!)0ü, p. 4110. Ein von Lalak, Indragiri, Sumatra (leg. W. ßURCHARI»). Sq. ’iö, V. 137, Sc. *V4ä + 1. Totallänge 482 mm, Schwanz 8(1 mm. Scliwanzunterseite mit dunkler Medianlinie. Supralabialia 11 — It), die '> vordersten hoch; (i Sublabialia in Kontakt mit den vorderen Kinnschildern ; 2 Paare in Kontakt hinter dem Symphysiale. Hiinantodes cicgaiis Jax. Ein $ von Guatemala, 4()0 mm lang (Schwanz 114 mm). Sq. 17, Y. 227, A. Vj, Sc. '“Vios + 1. Supralabialia !) (4., .7., (i.). Temi)oralia 2 -{-2, 1 + R. Sublabialia .7. Dunkle Querbinden des Eumpfes 47, erst von der 18. an losen sich die Seitentlecken vollständig von den dorsalen ab. Es würde von Interesse sein, zu erfähren, ob neben dieser Form H. cenchoa L. an derselben Lokalität vorkommt, oder ob beide in Gua- temala lebende, sehr nahe verwandte Formen getrennte und in irgend einer Beziehung verschiedenartige Gebiete bewohnen. Ich möchte bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam machen, daß Dipsadomor plins viridis höchstwahrscheinlich identisch ist mit Himaniodes inaeqnalis FISCH., daher den Namen Dipsadomorplius inaequalis tragen müßte. Hiiiiaiito(le.s geininistratus Cope. Ein $ von der Hacienda de Ixtapa, Tepic, Mexiko (Dr. PAUL HACKER leg. 1908); Länge .73.5 mm, davon 148 auf den Schwanz. F. Werner. •28(» Sq. 17, V. A. \'i, Sc. + 1. Frontale 1 ‘Amal so lang Avie breit, viel länger als sein Abstand von der Sclinauzenspitze ; Supralabialia 8 (;i., 4., 5.); links ‘2 Prae-, 3 Post- ocularia, rechts 1 Praeocnlare, 2 Postocularia. Teinporalia 1 + 2 (links ein kleines T unter dem großen vorderen, rechts das obere hintere mit dem vordei'en verschmolzen'), .ö Sublabialia. Kopf einfarbig hellbraun, Oberlippe weißlich. Querbinden des Kumpfes in der Halsregion rotbraun, dunkel gesäumt, viel breiter als die hellen Zwischenräume; nach hinten zu verschwinden die dunklen Säume, die Querbinden reichen in der hinteren Körperhälfte nicht mehr bis zu den Ventralen, sondern stellen nur große Flecken dar, mit denen kleinere laterale alternieren; ebenso sind diese großen Dorsaltlecken oft in zAvei Reihen vorhanden und zum Teil alter- nierend. f)tl Querbinden bezw. Flecken des Rumpfes (var. C. BLNGR.). Unterseite gelblich weiß, fein dunkel i)unktiert. Schwarze feine Median- linie des Rückens zwischen den Flecken stellenweise vorhanden. Leptodira nigrofasciata Gthk. BODLENGER, Cat. Snakes III, p. 92, Taf. V, Fig. 2. Westküste Zentral- oder Südamerikas (Schiffsoffiziere JANTZEN und Suxdorf, Schiff „Delia“, 1!»00). 9 S(1. 19, V. 179, Sc. ?. .Tederseits 1 Praeocnlare, darunter 1 kleines Suboculare; Postocularia l — 2; Teinporalia 1 + 2; Sublabialia 5 in Kontakt mit den vorderen Kinnschildern. Iß — 18 dunkle breite Querbinden, die viel breiter .sind als die helleren Zwischenräume und zum Teil alternieren; es sind 11 voll- ständige Querbinden vorhanden, außerdem links 7, rechts .ö halbe. Dieses ist eine der selteneren neotropischen Lepfodira-Arten, Avährend idhofiisca bei weitem die häutigste und verbreitetste Art ist. Obwohl moriihologisch recht einheitlich, läßt letztere Art sclion nach meinem eigenen Material drei verschiedene Zeichnungsvarietäten unterscheiden, von denen L. polysticta Gthr. in der ßiologia Centrali-Americana Taf. LV, Fig. A., abgebildet ist. Von den beiden anderen besitzt die eine eine bi-eite Querbinde unmittelbar hinter dem Kopf, während die andere in der Nackengegend zwei dunkle Längsbinden aufweist. Als Verbreitungszentrum der neotropiscben Leptodira-Xri&w dürfte Mexiko anzusehen sein, wo die meisten Arten vertreten sind und nach Korden {septenfrionalis) und Süden (anmdaia) Ausläufer entsenden, von diesen die erste jedenfalls von per- sonata, letztere aber wohl von albofiisca abzuleiten ist. Oxyrliopu.s rliombifer DB. var. inaequifasciata n. Kstancia I’ostillon, T’uerto Max am Rio Paraguay, Kordparaguay (leg. Louis des Arts jr.). + V. 202, .Sc. '+7 + 1. I ber neue oder seltene Reptilien des Naturliistorischen Jluseums in Hamburg:. "23 1 Totalläiige 'jSO nmi, Schwanz Pi.') mm. Koi)f etwas breiter, Auge etwas größer als beim Typus. Die vordersten schwarzen Ringel bedeutend breiter als die hintersten, Breite von vorn (11 Schnppenreihen) bis zinn 3. zu-, dann nach hinten (4 Sclniiipenreihen) ailmiihlich abnehmend. In der hinteren Körperhälfte treten auf den hellen (roten?) Zwischenräumen zwischen den schwarzen Ringeln dunkle Punkte auf, die mehr weniger deutlich in einem Abstand von einer Schuppenreihe den dunklen Ringeln parallel angeordnet sind. Oberlippen- und Schläfenschildei' mit dunklem Mittelüeck, Schuppen der Kopfoberseite dunkel mit Ausnahme der Ränder, Frontale und Parietalia mit hellerem Mitteltleck. Der erste dunkle Ring .') Schuppenreihen hinter den Parietalen. Hintei’e Ventralia sowie die Snbcandalia dunkel punktiert. Bei einem zweiten Exemplar sind die vorderen breitesten Ringel 14, die schmälsten hinteren 3 Schuppenreihen breit; Vorderränder der Ventralia mit einer ynerreihe runder dunkler Punkte (?, 73(! mm lang, Schwanz 137 mm; Paraguay, westlich von Concei)cion, leg. H. Wehner). Ein .Tnnges, ohne dunkle Punkte auf den hellen Zwischenräumen zwischen den dunklen Querbinden. Die Zahl dieser letzteren scheint konstant geilnger als bei rJtombifer (22 — 21) auf dem Rumpf, dagegen 30 — 43 bei rlwmhifer). lOine sehr charakteristische Form, die ich nur deswegen nicht als besondere Art betrachte, weil ich keine wesentlichen morphologischen Unterschiede von rliombifer finden kann. OxyrhojHi.s doliatus DB. var. aeqiiifasciata n. Coban, Onatemala (Beexke leg.). V. 207, Sc. ‘V78 + 1. Lorejile l'/oinal so lang wie breit. Temporalia 2 2. — 25 -f 11 dunkle Querbinden der Olierseite, in der Breite nicht sehr verschieden, helle Zwischenräume nicht dunkel getüpfelt. Unterseite einfarbig gelb. Philodryas boliviamis Blngr. Boulexger, Cat. Soakes III, p. Vi'l, Taf. IX, Fig. 1. Per.\CC.\, Boll. Mus. Torino XII, Nr. 274, p. 14, 1897 (bordlii). d' von Cochabamba oder Beni, Bolivia (M. HlRSCIIM.VNN). Sq. 17, V. P)7, Sc. '"Vi23 U Totallänge 700 mm, Schwanz 240 mm. Internasalia so lang wie Praefrontalia; Frontale 1 ‘A.mal so lang wie breit, mit dem Praeoculare in einem Punkt in Kontakt; 2 Postocularia ; Temporalia 1 -j- 1 + 2. Oberseite nußbraun, mit zwei grünlichweißen Längsstreifen (1 — 2 Schuppenreihen breitj, die nach hinten immer schärfer und deutlicher F. Werner. 2:52 begi’enzt werden; die drei diirdi sie gebildeten dunklen Längsbänder nach vorn in große Flecken aufgelöst. Die mittleren Yentralia am Hinterrand mit dunklen Flecken ; weiter hinten sind diese Flecken zu einem dunklen Kandsaum der Yentralia quer verschmolzen. — Dieses Exenqilar entspricht etwa P. hcn-elUi Peracca, die ich aber von boliviamw nicht trennen kann. (f von Cochabamba, Bolivia (leg. J. POHLMANN). Sq. 19, Y. 200, Sc. "Vm + 1. Frontale lYsinal so lang wie breit, so lang wie Parietalia; Inter- nasalia so lang wie Praefrontalia ; Temporalia 1 + 2. Ähnlich wie voriges Exemplar, aber das dunkle mediane Dorsalband am Hinterrücken von dunklen Flecken eingefaßt, das dunkle Seitenband durch eine helle Linie längsgeteilt. Unterseite einfarbig, nur gerade die vorderen Yentralia mit dunklem Hinterrandstrich jederseits von der Mittel- linie. Helle Längslinien des Eiickens durchweg wenigstens 2 Schuppen- reihen breit. Oberlipjjenschilder dunkel gesäumt. Trotz der Unterschiede in der Schuppenreihenzahl und Färbung glaube ich im Eecht zu sein, auch das zweite Exemplar der obigen Art zuzurechnen. Pliilodryas boiilengeri n. si). (Fig. 7.) Sq. 19. Y.225, A. '/i, Sc. '-h'l21 + 1. Totallänge Möl mm, Schwanzlänge 90 mm. Heimat unbekannt (angeblich ,. Indien“). Eostrale breiter als hoch; Internasalia län- ger als breit, so lang wie die Praefrontalia. Frontale doppelt so lang wie breit, länger als sein Abstand von der Schnauzensi)itze , so lang wie die Parietalia. 8 Oberlippenschilder , das 4. und ä. am Auge. Loreale länger als hoch ; 1 Praeoculare, in Kon- takt mit dem Frontale ; 2 Postocularia ; Temporalia 1 + 2 ; vordere Kinnschilder in Kontakt mit ö Unterlippenschildern, länger als die hinteren. Schnauze vorspringend. Augendurchmesser mehr als die Hälfte der Schnauzenlänge. über neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hamburg. Oberlippe weiß; ein dunkles Längsbaiul vom Nasenloch zum Auge und von hier zum Mundwinkel, nach oben in die heller braunere Färbung der Oberseite des Kopfes allmählich übergehend; diese braune Färbung geht in einem allmählich auf 7 mediane Schuppenreihen sich verschmälernden, allmählich schwarzbraun werdenden Längsband auf den vordersten Teil des Rumpfes über und ist hier von der sehr hellen, etwa grünlichweißen Färbung der Seiten scharf abgesetzt. Nach hinten wird nun dieses Band allmählich wieder heller braun, die scharfe Abgrenzung gegen die Seiten hört, da diese ebenfalls nach hinten zu braun werden, allmählich auf, so daß im größten Teil des Körpers die Oberseite einfarbig braun erscheint ; nur die beiden äußeren Schuppenreihen des Kumpfes sind bläulich. Kehle bläulichgriin ; Ventralen zuerst lila, dann in olivengrün und am Schwanz in hellbraun übergehend. Scheint Ph. terneizi SCHENKEL nahezustehen, ist aber durch das längere Frontale und die im hinteren Rumi)fabschnitt verschiedene Färbung unterscheidbar. Ich benenne diese neue Art nach meinem verehrten Freunde G. A. BOULENGER, an dessen freundschaftlichen Rat ich seit achtzehn Jahren niemals vergeblich appelliert habe, und der mir auch diesmal wieder mancherlei schwierige Fragen als oberste Instanz entschieden hat. Philodryas liiieatiis n. s[). (B’i d', Sq. 19, V. 16-2, A. ‘,i. Sc. + 1. Totallänge 46t) mm fSchwanzlänge 170 111110. Argentinien. Kostrale breiter als hoch. Internasalia breiter als lang, kürzer als die Praefrontalia. Frontale ein wenig mehr als doppelt so lang wie breit, länger als sein Abstand von der Schnauzenspitze, ebenso lang wie die Parietalia. Loreale ebenso hoch wie lang; l Praeoculare, das Frontale nicht erreichend; 2 — 3 Postocularia; Temporalia 1 p 2. Von den S Siipralabialen berührt das 3. bis 5. das Auge. Schnauze kurz, abgestutzt, um ein Drittel länger als der Augeiidurchmesser. Ifärbung gelbbraun; ein dunkelbraunes Längs- liand vom Nasenloch zum Auge und von hier über die Schläfe und an den Seiten des Rumpfes und Schwanzes entlang. Oberseite des Kopfes hellei- braun; diese B^ärbung setzt sich in ein Längsband fort, welches von den I^arietalen das äußerste Drittel frei läßt und über den ganzen Rücken und Schwanz hinzieht; von dem dunklen Seitenband wird es durch eine nach hinten immer heller und deutlicher werdende gelbliche Linie abgegi'enzt ; ig. S.) Fig. S. F. AVeruei-, •.»;u eine sclnvärzliclie Vertebiallinie, eine Sclinppenreilie breit, zieht vom Nacken bis gegen das Scliwanzende. Auch der an beiden Seiten dieser Linie verbleibende Rest des braunen Rnckenbandes, die helle Grenz- nnd die dunkle Seitenlinie sind ungefähr von gleicher Breite. Oberlippe, Kehle und vorderste Ventralia auf grünlichgelbem Grunde dunkel punktiert, der Rest der Ventralia und Subcaudalia einfarbig gelbgrün. Durch die Dreizahl der das Auge begrenzenden Snpralabialia ist diese Art von allen verwandten leicht zu unterscheiden. Seit dem Erscheinen des .'5. Bandes des BOULENGERschen Schlangen- katalogs sind folgende P/ulodri/as-Arten beschrieben worden: Ph. horelUi Per.ACCA von Argentinien. (Boll. Mus. Torino Nr.'JTd, p. 14). Kann von boUvianns BLNGR. nicht getrennt werden. Pb. campicola JENSEX von Lagoa Santa, Brasilien. (Vidensk. Meddels. IPOd, p. 10S,Fig.;l). Identisch mit «esf/wosSCHLEG. Pb. laficeps AVerxer von Brasilien. (Zool. Anz. XXI] I, Nr. (iDi, lilOü, p. 198). PJi. simonsi BuULEXGER von Cajamarca, Peru. ( Ann. Mag. N. H. [7] A’l, 1900, p. IS.ö). Pb. ierneizi SCHEXKEL von Paraguay. (Verh. Ges. Basel XIII, 1900, p. 170, Fig. (i). Pb. erlandi LÖXNBERG von Tatarenda, Bolivia. (Ann. Mag. N. H. 17] XI, 190’2, p. 4(10). Pb. suhcarimüiis BoULEXGEK von Paraguay (C’haco). (Ann. Mag. X. H. [7] XI, 190-2, p. -287). Pb. nrenarius AXDERSSOX von Patagonien (Puerto ^la.(\v\n) — hunneisteri .lAX (nach BOULEXGER). (( )fv. Kgl. ATtensk. Akad. Förh. Stockholm 1 898, Nr. 7, p. 458, Fig.). Die seit 1890 neu beschriebenen Philodryas- Arten lassen sich alle in die Sektionen 1 A und B der BOULENGERschen Synopsis (Cat. Snakes III, p. 127) eiureihen, und zwar in folgender AA’eise: I. A’entralia 157 oder mehr. A. Schuppen gekielt, Färbung der Oberseite grün. 1. Schuppen in 19 Reihen, Subcaudalia 112 Paare. 1. campicola JENSEX. 2. Schuppen in 21 Reihen, schwach gekielt, Subcaudalia 1 14 Paare, A’entralia 218 2. suhcarinatns BLXGR. 8. Schuppen in 21 Reihen, stark gekielt, Subcaudalia 120 oder mehr, A’entralia bis 201... 8. aesiivu.‘i SCHLEG. B. Schuppen glatt. 1. A'entralia deutlich an den Seiten winklig aufwärts ge- bogen, 200— 228; Subcaudalia 100—181; Färbung grün. f'ber neue oder seltene Keptilien des Naturhistorisrlien Jluseunis in Hamburg. a Sclnipiieii in IH Keilien; Teiiiporalia 1 + 2 oder 1 15; Praeoculare 1 ; Postocnlaria'i . 4. viridiss/))ius L. b. Sclinppeii in 17 Peilten; Teiiiporalia 1 p 1; Prae- ocnlaria 2, Postocnlaria 8 b. laticeps 2. Ventralia gerundet oder mit nndeiitliclien Längskanten. a. Eostrale nicht viel bieiter als hoch. IC. Internasalia nicht länger als breit. * Oberseite grün. Scluipiten in 10 Reihen; Veiitralia 17.") — lOS, Snbcaiidalia 04 — 12(!. (). üljersn LICHT. ** Oberseite braun. t 3 Supralabialia berühren das Auge; Veii- tralia lt)7, Subcaudalia 122 . 7. linoatns ^^'EEN. tt 2 Sui)ralabialia berühren das Auge. § Subcaudalia S2 — 0(1; Loreale länger ;ils hoch S. psammophidensiVVWK. v;§ Subcaudalia 74 — 123; Loreale nicht länger als hoch ./ Schuppen meist in 17 Reihen; Ober- seite mit Längsstreifeii. 0. holivianus BLXGK. .U Schuppen in 10 Reihen; Oberseite meist ohne Längsstreifen, Schuppen mit dunklen Rändern. 10. scliotti SCHLEG. ß. Internasalia länger als breit. * Teiitralia 202, Subcaudalia 03 ; Oberseite gelbbraun, einfarbig 11. vitellinus COI’E. ** Ventralia 22.5, Subcaudalia 121; Oberseite mit einem nach hinten allmählich verblas- senden schwarzen Längsband. Frontale doppelt so lang wie breit... 12. hoidengeri WERN. *** Ventralia 21.5, Subcaudalia 137; Frontale iVsinal so lang wie breit... 13. ternetzi SCHENKEL. b. Rostrale viel breiter als hoch; Schuppen in 10 Reihen. u. Frontale wenigstens 2mal so lang wie breit. 1 4. eler/nns TSCHUDI. ß. Frontale weniger als 2mal so lang wie breit. * Teiiiporalia 2 + 3; Ventralia 182, Subcau- dalia 10.5 1.5. simonsi BLNGR. ** Temimralia 1+2; Ventralia 230 — 23(5, Sub- caudalia 140—150 1(5. erlandi LÖNNBG. ■236 F. Werner. C. Schuppen glatt odei- schwach gekielt, in 21— 2.3 Reihen; Oberseite nicht grün 17. nattereri Stdche., IS. serra SCHLEG., lü. hurmeisteri JAN. (= arennrius ANDERSS.), 20. haroni BLNGE. (— Ehinodryas Koenigi WERN.). II. Ventralia 1-1.5, Schuppen in IS Reihen (ob wirklich ein PItüodryas?) 21. inornatus DB. Erytlirolaiiipni.s droiiiiciformis Peters. (Fig. 0). Boülenger, Cat. Snakes III, p. *205. Von dieser anscheinend ziemlich seltenen Art liegen mir nicht weniger als 7 Exemplare vor, davon 6 aus Guayaquil (leg. F. V. BUCHWALD 1003), das 7. nur mit der Bezeichnung „Ecuador“. Aus der Zahl der Ventralen ergibt sich ein kleiner Geschlechtsunterschied, indem beim cP 120 — 122, beim? 127 — 129 Ventralia zu verzeichnen sind ; die Zahl der Subcaudalia ist ebenfalls charakteristisch, da die cP cP 79 — S2, die 9? (50’) GG — 74 Paare besitzen. Die Beschilderung des Kopfes fand ich sehr konstant, stets S Supralabialia (4., 5.), ein Praeoculare, 2Postocularia; Temporalial + 2; das obere der 2. Reihe viel länger als das untere, so daß 2—3 Schildchen es nach unten begrenzen. Von der recht komplizierten Koi>fzeichnung, die einigermaßen an die von Thamnodynasfes und Psnmmodynastes er- innert, gibt die Abbildung einen Begriff. Die Rumpfzeichnung ist, wenn am schärfsten aus- geprägt, folgendermaßen angeordnet: ein dunkles medianes Dorsalband, 'A -I- 1 ‘A Schuppenbreiten einnehmend, beiderseits von einem noch dunkleren Längsband (‘A + ‘A Schuppenbreiten) begrenzt. Seiten mit .■) Längsbinden, von denen die oberste die untere Hälfte der 3. und die obere der 4. Schuppenreihe einniinmt, sehr deutlich und dunkel gesäumt ist; die darunter liegende (2. Hälfte der L, 1. Hälfte der 2. Reihe) ist viel blasser und undeutlich gerändert; die unterste zieht über die Seitenränder der 5'entralen und die hier befindlichen dunklen Längsflecken. — Bei manchen Exemplaren ist das dorsale Band vorn am Rande mit dunkler Sägezähnung versehen; auch kann es gleichförmig dunkel und durch drei feine gelbe Längslinien in drei gleich breite Längsbänder zerlegt erscheinen; diese hellen Linien ziehen durch die Mitte der betreffenden Schuppen, ebenso wie bei denjenigen, welche die Seitenbänder voneinander abgi’enzen. Fig. 9. ') Schwanzspitze defekt? t'ber neue oder seltene Reptilien des Naturhistorischen Museums in Hanihurg. ORT Bei (ieii 9? >st < b) Praeoculare ;> — ’J; sonst nur in der Färbung etwas verschieden: keine hellen Länglinien, von der unteren der vorderste Teil erhalten, der dort, wo die helle Überlii)i)enlinie in das Nackenband übergeht, in dieses einmündet. Eine Spur einer dunklen Vertebrallinie; Färbung mehr dunkelgrau. Unterseite grünlichweLß mit verstreuten dunklen Punkten. — Boliche (.leg. F. V. BuCHWALd). Durch die Zweizahl dei' Pi-aeocularia, die 8 Supralabialia und geringere Zahl von Ventralen von den übrigen Arten mit 17 Schuppenreihen leicht zu unterscheiden. Ervthrolainpnis mentalis n. sp. cP Sp. 17, V. 14.'5, A. ’/i, Sc. + 1. Totallänge 80.7, Schwanzlänge 80 mm. Guatemala. Praeoculare 1, Postocularia -2, Temporalia 1 + 2; Supralabialia 8 (4., Internasalia viel kürzer als Praefrontalia. Frontale etwas länger als breit, länger als sein Abstand von der Schnauzenspitze, kürzer als die Parietalia. Von den 4 Sublabialen, die jederseits die vorderen Kinn- schilder begrenzen, stoßt auch das erste Paar nicht in der Mittellinie aneinander, sondern es ist, was sonst bei keinem anderen Eri/throlamjmis der Fall, das Symphysiale in Berührung mit den anderen Kinnschildern. Kopf oben dunkelbraun; Oberlippe gelb, mit dunklen Suturen. Ein dunkles Längsband auf dem Bücken, ,7 Schuppenreihen breit, seitlich fein schwarz gesäumt; ein schwarzbraunes Längsband auf der 4. und 5. Schuppen- reihe jederseits, darunter .‘3 dunkle Längslinien, über die Bänder der betreffenden Schuppenreihen hinziehend. Unterseite gelblich. Diese Schlange hat eine oberflächliche Ähnlichkeit mit dem afrika- nischen Tnopidonotus oUvaceiis Ptrs. — Bei dieser Gelegenheit kann ich doch nicht umhin, auf das merkwürdige Zusammentreffen hinzuweisen, daß die beiden von MOUHOT angeblich in Siam entdeckten, seither dort niemals wieder gefundenen und tiergeographisch höchst bedenklichen Arten Anihly- stoma peisimUe und Prymnomiodon chaheus beide gerade nordamerikanische Affinität aufweisen. Ich bin der Meinung, daß beide überhaupt keine Siamesen sind und irgend ein Lapsus bei der Etikettierung stattgefunden hat.^) Homalocraiiiiim aiimilatiim Bttgr. (Fig. 11.) BOETTGER, Zool. Anz. 1892, p. 419 (Tantilla). Günther, Biol. Gentr.-Americ. Rept., p. 150 (1895). BOULENGER, Cat. Suiikes III, p. 217 (1896). Dieses ist die größte Art der Gattung, da das vorliegende Exemplar 7i)0 mm lang ist (Schwanz 127 mm). Da das einzige bisher bekannte Exemplar nur unvollständig beschrieben wurde, so mag es zweifelhaft ') Vergl. die Bemerkung BOETTGERs im Zool. Beobachter 1909 in dem Referat über eine Arbeit von KAM.MERER, p. 341. über neue oder seltene Reptilien des Naturliistorischeu llnseuras in Hamburg. -J.'ji) erscheinen, ob das naclisteliend beschriebene? -wirklicli hierher gehört; docli stimmt die recht komplizierte Zeichnung mit der Beschreil)ung gut überein. Scp 1.'), V. 14!), A. ^ 1, Sc. ^®/59 + 1. Supralabialia 7 (H., 4.); 1 Prae- oculare, 2 Postocularia; Temporalia 1 -|- 1 ; 4 Snblabialia in Kontakt mit den vordei'en Kinnschildei'u, die länger sind als die hinteren. Rostrale breiter als hoch. Internasalia -/s der Länge der Praefrontalia, doppelt so breit wie lang. Frontale 1 'Amal so lang wie breit, sechseckig, mit stumpfem vorderen und spitzem hinteren AVinkel, kaum doppelt so breit als ein Sui)raocnlare an der breitesten Stelle, länger als sein Abstand von der Schnanzenspitze, kürzer als die Parietalia. Kopf und Nacken schwarz; eine weißliche Qner- binde über den Hinterrand der Internasalia und den Vorderrand dei' Praefrontalia, das hintere Nasale und das erste und die vordere Hälfte des zweiten Supra- labiale. Ein gelber Fleck auf jeder Schläfe, der das vordere Temporale, das untere Postoculare, die hintere Hälfte des 4. und das 5. Supralabiale bedeckt. Eine schmale gelbe Querbinde dicht am Hinterrande des Parietale. Oberseite des Kumpfes mit 14 breiten schwarzen, auf dem Rücken zum Teil alternierenden, bis an die Ventralia herabreichenden und durch eine gelbliche Linie vertikal halbierten Querbinden. Grund- färbung gelbbraun, Schui)pen an der Si)itze dunkel. Nach hinten wird die Grundfaihe immer dunklei-, so daß die Querbinden weniger hervortreten und auf dem Schwanz nicht mehr untei'scheidbar sind. Unterseite gelb. Symphysiale, 1. und 2. Snblabialia jederseits mit einem dunklen Flecken. Ein großer Flecken nimmt das ganze o. und 4. Sublabiale ein. Hoiiialocraiiiniii hoRnianni u. sp. Guatemala. Aus dem Nachlaß von fOTTo Hdffmann durch J. Grothe. ? V. 155, Sc. ^V'ji -f L Totallänge HX) mm, Schwanz 1!) mm. Rostrale wenig breiter als hoch. Internasalia Vs der Praefrontalia. Frontale wenig länger als breit, kaum mehr als doppelt so breit wie ein Supraoculare, sechseckig, viel länger als sein Abstand von der Schnanzen- spitze, kürzer als die Parietalia. Hinteres Nasale in Kontakt mit Prae- F. Werner. •_>40 oculare. '2 Postociilaria; Teiiiporalia 1 + 1. Siipralabialia ü (8., 4.). Vordere Kinnscliilder in Kontakt mit 4 Sublabialen, hintere kleiner, in Kontakt miteinander. — Angendurcbme.sser ^/s der Sclinauzenlänge; Schwanz nach liinten wenig ver.schmälert, mit scharfer Spitze. Oberseite dunkelgrau; ein gelbes, durcl) einen dunklen Längsstreifen auf der Parietalsutur unterbrochenes Halsband über die Hinterhälfte der Parietalia und die seitlich angrenzenden Schuppen. Unterseite weißlich, nur Kehle grau (hintere Kinnschilder weißlich); Anale grau gefleckt. Von H. houlengeri verschieden durch nur (! Supralabialia, viel kürzeren Schwanz und die Färbung. Amblycephalidae. Leptogiiathus praeoriiata n. sp. Werner, Zool. .Tahrb., Syst. XXVIII, 1909, p. 282. ? von 733 mm Total- und 193 mm Schwanzlänge aus Venezuela (Kapt. E. Rauschenplat). Sq. 1.5, V. 185, Sc. + 1. Nächst verwandt L. viguieri Bo- COURT, aber verschieden durch: Prae- oculare oberhalb des ans Auge an- stoßenden Loreale vorhanden; 2 Post- ocularia; von den 9 Oberlippenschildern stoßen 3 (4., 5., (5.) an das Auge; 3 Paare von Kinnschildern. Oberseite hellbraun; ein dunkler Flecken auf jedem Parietale. Zeichnung ganz wie bei alfernans FISCH., aus breiten schiefen, in der Eückenmitte eingeschnürten Querbinden bestehend, aber in der hinteren Köi'perhälfte all- mählich verschwindend.- Fig. 12. Leptogiiatlius boliviaiia n. sp. (Fig. 12.) Werner, I. c p. 282. Fluß Beni, Bolivien (leg. C. BOCK). ? Sq. 15, V. 203, A. 1, Sc. '"«/loo + 1. Rostrale breiter als hoch. Internasalia Vs so lang wie Praefrontalia. Frontale ebenso lang wie breit, so lang wie sein Abstand von der Schnauzen- spitze, viel kürzer als die Parietalia. Loreale so lang wie hoch, an das Auge anstoßend; darüber ein Praeoculare, das mit dem Frontale nicht in Kontakt ist. 2 Postocnlaria; Temporalia 1 -f 2. Supralabialia 9 (4., 5., ß.). über neue oder seltene Reptilien des Naturliistorischen Museums in Haniburi»'. ‘241 8 (R., 4., Ein Paar Sublabialia in Kontakt hinter dem Synijiliysiale, 5 in Kontakt mit den vorderen der 3 Kinnschilderpaare. Kopf sehr kurz, dick, Augen stark vortretend. Vertebrale Kückenschuppenreihe nicht breiter als lang. Oberseite rotbraun, mit 34 großen, schwarzbrannen, bis zu den Ventralen herabreichenden Flecken, aut dem Kücken zum Teil alternierend und vorn und hinten gelblich gesäumt. Unterseite ebenfalls rotbraun, mit zwei nnregelmäßigen, ans kurzen Längsflecken bestehenden und hell gesäumten Längslinien, außerdem dunkle Punkte Auf der Schwanzunterseite nur ver- einzelte Längsflecken und Punkte. Fron- tale, Supraocularia und Parietalia dicht dunkelbraun gefleckt. Ein dunkler Flecken auf jedem Praefrontale. Labialia mit dunklen Suturen. Totallänge 543 mm, Schwanz 138 mm. Nächst verwandt L. alfernans FiSCH. Leptog'iiathus teinporalis n. sp. (Fig. 13.) Werner, 1. k. p. 283. Esmeraldas, Ecuador; leg. Kapt. F. KRAUSE, Dampfschiff „Nako“. Kosmos-Linie. S(i. 15, V. -206, A. 1. Sc. ‘-Viäs + 1. Kopf kurz und breit, mit stark vor- (inellenden Augen. Kostrale dreieckig, so hoch wie breit; Internasalia klein, ha so lang wie die Praefrontalia. Frontale so lang wie breit, so lang wie sein Ab.stand von der Schnanzen- spitze, viel kürzer als die Parietalia. Prae- oculare in Kontakt mit Frontale; Loreale unter dem Praeocnlare an das Auge an- stoßend, länger als hoch. Temporalia 2 3 ; das obere der vorderen Keihe st(jßt zwischen den beiden Postocularen an das Auge. Sui)ra- labialia 7, das 4. und 5. berührt das Auge. 4 Paar Kinnschilder; das erste sehr klein, die des zweiten Paares groß, länger als breit, die des dritten breiter als lang (beim Typ-Exemplar links (inergeteilt), ebenso die des vierten Paares; auf dieses folgen unmittelbar die Ventralia. 16 F. Werner. Das erste Paar von Kinuschildern folgt unmittelbar auf das Syinpliysiale, so daß kein Paar von Siiblabialen median in Kontakt ist. Körper kompreß, Scbnppen der vertebralen Eeilie deutlich verbreitert, aber nicht doppelt so bi-eit als lang. Schwanz lang. Kopf oben schokoladebraun, nach hinten heller werdend ; Rumpf mit •-'d dunklen, breiten, schokoladebraunen Ringen, die gegen die Bauchseite zu staik verschmälert sind. Grundfarbe oben hellbraun, unten weiß, \'entralen zwischen den dunklen Bändern mit dunklen Längsstrichen, die stellenweise zu zwei symmetrisch gelegenen Längsliiiien zusamm entließen. Der erste dunkle Ring auf dem Nacken dicht an der Halseinschnürung be- ginnend. Schwanz oben braun mit nndeutlichen dunklen Querbinden; unten in den voi'deren Vs mit weißen Flecken jederseits, sonst ganz dunkelbraun. Totallänge .")■_'() mm, Schwanz (!7 mm. Steht am nächsten L. annulata Gthe. von Costa Rica. Viperidae. Biti.s peringueyi Blngr. BdULENGER, .tun. Mag. N. H. (2) II, 1SS8, p. 141, unil Cat. Snakes III, 1896, p. 49ä ( Viperu). BtK'.tGE, Jorn. Sc. Lisboa (2) I, 1899, p. 127, Fig., und Herp. Angola p. 151, Taf. XVI, Fig. 1 (1895) (Vipera heraldica). Drei Exemplare, Deutsch-Südwestafrika. 1. cf’, ■-'d-t mm (Schwanz ’i-t mm). Sfj. -25, V. Idd, Sc. 1 + "•V25 -1- 1. Supralabialia 11 — 12, Augenkranz 12 — 11, Interorbitalreihen 7, Sub- ocularreihen d. Oberseite hell gelbgrau (Koj)! mehr aschgrau), mit dunklen Flecken, zwischen je zwei übereinanderstehenden Flecken an den Körper- seiten ein weißer Fleck. 2. 9, 24r) mm (Schwanz 1!) mm). Sq. '2b, V. 1dl, Sc. *Vä3 + 1. Supralabialia 10 — 10, Augenkranz 11 — 12, Interorbitalreihen 8, Sub- ocnlaiTeihen 4. Oberseite hellgrau. Am Hals 2 dunkelbraune Längs- linien, die durch Schuppenreihen voneinander getrennt und nach außen weißlich eingefaßt sind. Am Rücken ebenfalls 2 dunkle Längslinien, die aber nur durch eine Schuppenreihe getrennt sind. Körperseiten mit dunklen, weißgekernten Flecken. d. .langes Exemplar; Sq. 2.1, V. Idd, Sc. -^^2 -f- L Supralabialia 12 — 12, Augenkranz 12 — 12, Interocularreihen 0, Sub- oculai'reihen d. Oberseite grau mit kleinen dunklen Flecken und kurzen Längslinien. Keine Ocellen an den Seiten. Ich habe außer den vorliegenden Exenqilaren noch drei gesehen, die mit diese)' Foi'in übereinstimmen, aber keines, welches der B. heraldica über neue oder seltene Reptilien des Niiturliistorischen Museums in Hamburg-, -Jd.'j BoCAGE ähnlich selien winde. Infolg-e dei- selir kleinen Augen, die vom Mundi-and weit getrennt sind, macht der Kopf dieser Yiper einen besonders hätllichen Eindruck, auch für denjenigen, der den typischen Vii)eridenko])t schön findet. Lacliesis solilogelii Berth BOüLENGER, Cat. Snakes III, p. 507. Diese schöne kleine Giftschlange ähnelt in ihre)' großen Variabilität in bezug auf Färbung und Zahl der Schuppeni'eihen sehr dem L. wagJeri Boia des Sunda-Archipels. Während meiner Bestimmungstätigkeit in Hambui’g fiel es mir auf, daß manche Exemplai'e des L. schlegelii '2— gi'oße, aufgei'ichtete, spitz (heieckige Supi-aorbitalschuppen besitzen, wälmend diese Schuppen bei anderen Elxemplaren klein, länglich und schmal sind. Da ich mich vei-gewisseiii wollte, ob diese Verschiedenheit etwa mit andei'en morphologischen Unterschieden oder solchen in der Eärlmug zusammentreffe, so bat ich Herrn Direktor Professor Kraepelin um Übersendung des ganzen im Hambui'ger Museum befindlichen Mateiials dieser Art, welche)- Bitte be)'eitwilligst entsprochen w))rde. Ich bin ihm hiej'für, sowie Hotu Dr. 0. STEINHAUS für das Hei'auss))chen der Exemplai'e zu großem Danke verpflichtet. IMeine Vermutung hat sich abei' nicht bestätigt. Wedei' steht das Auftreten der aufgerichteten Supi-aoibitalschuppen mit andeien konstanten Merkmalen in Zusammenhang, noch ist es geogi-aphisch begienzt, wie sich aus dei- umstehenden Tabelle ei'gilit, obwohl immeihin die großen, spitz dreieckigen Schuppen bei den zenti'alamei'ikanischen, die kleinen, schmalen bei den äipiatoiialen vorwiegen. Das gi-ößte Exemplar der Sammlung ist übrigens größei-, als BoULENGER angibt, nämlich 80 cm lang. Die Übligen habe ich, da sie .sicher kleine)- sind, und die prächtige Fäilniug durch noch so vorsichtige Manipulation durch Abi'eiben dei- Schuppen leidet, nicht gemessen. Die äußei'st mannigfache Fäibnng dei' Exeinjilare sei nachstehend beschi'iebeii: Coban; Olivengi’ün mit 2 Keiheii von rotliraiinen, schmalen, schwarz- gei'änderten, altei'iiiei'enden odei' ein Zickzackband bildenden Qiiei'- binden und milchweißen, zum Teil bläulich puiiktieiten Flecken. Untei'seite elfenbeinweiß, an den Seiten abwechselnd mit großen weißen und gi'auen (dunkel punktierten) Flecken, Bauchmitte auch grau punktiert und gefleckt. Kopf oben mit rotbraunen, i'iindlichen, dunkel gesäumten, symmeti'ischen Flecken. Cariblanco; Weißlich, mit gTaiien Quei'binden (Schuppen dicht dunkel punktiert), die Unterseite weiß, dunkel piinktiei't, die Punkte zum Teil zu Flecken griippieit (Formol-Exemplar! i. Vom 1. Sublabiale inkl. bis zum 1. Ventrale exkl. Läusjsreiheu zwischen den Supraorbitalschildern. •J44 F. Werner. HO -K) -tO IC tC K 3c O DC X 5 9 *5 ~ S S Cd H ilini auch gelungen, fast die gesamte Hamburger Fauna in der kurzen Zeit zusanimenzubekommen. Leider ist aber die Bearbeitung, wie alle Arbeiten SeevaiXs, durchaus im Sinne BOURGUIGNATS und der franzö- sischen „nouvelle ecole“ erfolgt und dadurch fast wertlos geworden. Macht diese Schule doch aus jeder kleinsten Abweichung, selbst wenn sie nur auf Abnormität beruht, eine neue Art. Ebenso werden Jngendformen liottweg als nova species beschrieben. Die sonstige geographische Ver- breitung wird gar nicht berücksichtigt, so daß eine Eeihe Arten nur von Hamburg und ans der Wallachei bekannt sind. Auf diese Weise ist es kein Wunder, wenn er die Artzahl unserer Fauna auf 1‘28 (daiiinter ßö neu) gebracht hat. Viel ehei' könnte man sich darüber wundern, daß er nicht noch viel mehr Arten gefunden hat. Jedenfalls wäre es mir auf diese Art und Weise ein leichtes, die Artzahl um ein erkleckliches zu ver- größern. Ganz dasselbe Urteil hat übrigens schon KOBELT 1886 p. hl und i)'2 Übel' die SEüVAIXsche Fauna von Frankfurt gefällt. Sehr merk- würdig ist es, daß sich unter seinen neuen Arten auch drei von Amnkvla linden, eine Gattung, die bis dahin nicht in Deutschland gefunden ist. Er entdeckte diese in dem Schmutz, der die Mündung einiger Lymnaeen aus der Alster erfüllte. Von anderer Seite ist nie etwas Ähnliches aus der Umgebung von Hamburg gefunden worden. Ich selber habe mein besonderes Augenmerk auf die winzigen (nur 2 mm langen) Formen ge- richtet, aber nichts Derartiges gesehen. Im folgenden habe ich aus den angeführten Gründen im allgemeinen darauf verzichtet, genauer auf diese Arbeit einzugehen, da es die recht erhebliche Mühe nicht lohnen würde. Allgemeines. Für die Hamburger Fauna neue Arten sind, wie vorauszusehen war, nicht gefunden worden. Sicher aus der Elbe nachgewiesen sind durch das vorliegende Material 32 Arten. Bisher nicht aus der Elbe an- gegeben ist nur Sphaerium lacusire. Allgemeiner interessieren dürfte, daß Lithoglyplms nnticoicles, entgegen der bisherigen Ansicht, die ihn für selten hielt, in der Elbe vollkommen eingebürgert und verhältnismäßig häutig ist, und daß die großen Najaden fast vollkommen fehlen. Brack- wasserformen fehlen bei Hamburg natürlich vollständig, da der Einfluß des Salzwassers sich erst von der Gegend von Glückstadt an abwärts bemerklich macht. Hydrohia sfaynahs Baster, die kürzlich aus der Weser bei Bremen (H.A.SHAGEN 1909 in Nachrbl. D. lllalak. Ges. V. II p. 129) nachgewiesen ist, habe ich hier nicht konstatieren können. Über die von Servaix aus der Alster angegebenen Amnicola siehe oben. 254 JI. Lesclike. Im allgemeinen sind die Elhformen kleiner als die Formen ans den Gräben und Tümpeln nnd meist, auch dickschaliger. Weitergehende Spezial- anpassungen an einzelne Lokalitäten konnte ich nicht feststellen, vielmehr zeigte es sich, daß die verschiedenen Formen einer Art meist vollkommen bunt durcheinander Vorkommen (vergl. unter Bithijnia tentaadata und Sphaeriitm cm-neum). Sehr auffallend und auch schon von VOLK 1908 besonders hervor- gehoben ist die ungeheure Massenhaftigkeit, mit der die Mollusken nament- lich in den detritusreichen Gebieten der Hafenbecken auftreten. Genauere quantitative Angaben wird eine statistische Untersuchung des neuen iilateriales liefern. Jedenfalls ist die Menge von Mollusken in der Flbe ganz erheblich größer, als man bisher angenommen hatte. In der Hauptsache sind es einige wenige Formen, welche die Haupt- masse der Elbmolluskenformen zusammensetzen. Von Schnecken treten die Kiemenschneckeu durchaus in den Vordergrund. Sie sind schon durch den Umstand, daß sie zum Atmen nicht an die Wasseroberfläche brauchen, zum Bewohnen der Flüsse besser geeignet als die Lungenschnecken. Am häufigsten sind Bithynia ieniaciilata und Vivijjams fasciatus; von Bivalven die Sphaerien, besonders Sphaermm carneum mit seinen ver- schiedenen Formen, wobei die geschuäbelte Form als die -eigentliche Flußform überwiegt. Teilweise ist der Boden mit diesen drei Formen wie gepflastert, so daß die Dredsche in kürzester Zeit bis zum Bande mit ]\Iollusken augefüllt ist. Gegen diese drei Hauptformen fallen im Material der Flbuutersuchuug die übrigen Arten, was ihre Masse betrifft, fast ganz weg, besonders die großen Unionen und Anodouten spielen im Flbwasser nicht die Bolle, wie in den Teichen mit ruhigem Wasser und zum Teil schon in der Alster. SpJtaerium rivicola findet sich im Hafengebiet in größerer Anzahl, tritt aber doch stark gegen Spliaeriinn corneum zurück. Von Lymnaeen .spielt nur L. ovafa eine größere Bolle, namentlich am Ufer kann mau sie mit Lymnaea palustris zusammen in größerer Anzahl finden. Tnhata piscinalis ist überall häufig, in den Fleten und im Hafen sogar recht zahlreich, tritt aber seiner Kleinheit wegen stark in den Hintergrund. Von sonstigen Formen kommt Dreissena polymorpha an Floßholz und an Pfählen stellenweise häufig vor, findet sich auch oft losgerissen am Boden. Lithoghjphus naticoides ist stellenweise recht häufig; die Planorben sind mehr zufällige Gäste aus den anschließenden Gräben usw. Sehr merkwürdig ist, daß eine so dünnschalige und zer- brechliche Form wie Spham-ium Jacustre sich lebend in der Flbe findet, wenn auch nirgends in größerer Menge vorkommeud. Uber die Verteilung auf die einzelnen Begionen gibt die folgende Tabelle Auskunft. Man erkennt deutlich, wie die häufigeren Formen überall in der Elbe Vorkommen, nur ganz wenige Arten, die man als Hamburgische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken. 255 Reinwasserfornien bezeichnen könnte, meiden das detritusreiclie Gebiet der Häfen, nämlich NeriteUa fluviatilis, Sphaerium solidnm nnd vielleicht die größeren Najaden (Unio nnd Anodonta). Von Besonderheiten wäre vielleicht noch zu erwähnen das sporadische Auftreten der meisten Lnngenschnecken nnd das Fehlen von Lithuglyphus nuticoides in Alster nnd Bille (NeriteUa ist von Petersex in der Alster gefunden worden). Verteilung der Mollusken auf die einzelnen Regionen. -t- bedeutet das einfache Vorkommen einer .-Irt, -t--f = häufig. Priele Dove- elbe Moor- fletli. Kon- kave Bille Alster I Flete Hafen Uiiter- elbe (Köhl- lietb usw.) 1. Succinea putris + 2. Acroloxus lacustvis + + + 3. Lyninaea stagnalis + + 4. „ auricularia + + 5. ,. lagotis -f + + -f 6. ,. ovata . . + + + + + + + + + 7. „ peregra 8. „ truucatula + 9. „ palustris + + + + 10. Pliysa foiitinalis + + + + 11. Plaiiorbis corneths + + 12. „ carinatns + 13. „ plaiiorbis 14. Litlioglyplius naticoides . . + + + + + + + + 15. Bitliynia teiitaculata + + + + + + + + + + + + 10. „ leacliii + 17. Vivipavus viviparus + + + 18. „ fasciatus + + + + + + + + + + + + 19. Valvata piscinalis + + + + + + + + + + + 20. NeriteUa fluviatilis + + + 21. Dreissena polymorpha . . + + + + + + 22. Anodoiitites coiaplaiiata . . + + 23. „ piscinalis .... + + + + + + + 24. Unio tuiiiidus + + + 25. „ pictorum + + + + f + 26. Spliaeriuiii lacustvis + + + 27. „ rivicola + + + + + + 28. „ solidnm + + 29. „ corneum + + + + 1 + + + + + + + 30. Pisidium aiiiiiicum + + : + ! + + + + 31. „ heiislowiaiium . . + i + 32. „ fossarinum + 1-f + + 31. Leschke. 25(j Systematischer Teil. I. Gastropodii. A. Pulmonata. (ilattung'; Succiiie.i Drapaniaiul 1801. Gehört nicht zu den eigentlichen Süßwasserinollusken. Da sie aber mitunter ins Wasser geraten und ihre Schalen dann dort gefunden werden, sei sie hier der Vollständigkeit halber mit aufgezählt. Im Material der Pllb-Untersuchung nur eine S])ezies einmal gefunden: Succinea putris Lin ne 1758. Fundnotiz: i\f oorfl eth er Konkave: 1. V. 00, 10 junge Expl. Gattung: Acroloxus Beck 1837. Lebt an Schilfstengeln, Holz usw. sitzend in stehendem M'asser. Also im freien Elbstrome nur zufällig zu erwarten. Acroloxus lacustris (Lin ne 1758). Clessis, Excursionsfauna, Fig. 2S2, p. 427. Geyer, Tafel VIII, Fig. 2. Fundnotizen: Bille: 27. VIII. 00, 1 Expl. (juv.). — Alster, bei der Krugkoppel (Obeifläche) 30. V. 00, 6 Expl. (das größte 8 mm lang, 4 mm breit). — Flet I (Grund): 17. IX. 00, 1 Expl. (juv.). Gattung: xAucylus 0. F. Müller 1774. Ancylus fluviatilis (0. F. Müller 1774). Clessin, Excursionsfauna, Fig. 279, p. 424. Geyer Taf. \TII, Fig. l. var. deperditus Ziegler. Clessin, Excursionsfauna, Fig. 280, p. 425. Diese Form des stärker fließenden Wassers ist von früheren Be- obachtern (Tiiorey 1830, Wessel 1870) in der Elbe gefunden. Im vor- liegenden Material findet sie sich nicht. Es fehlt im Strome das von der Art bevorzugte rasch fließende Wasser. Die von Friedel 186!) und Kreglixger 1870 aus der Elbe bei Teufelsbrück bezw. Blankenese an- gegebene var. dejjerditus ist seitdem meines Wissens überhaupt nicht wieder aufgefunden worden. Hanibnrg'ische Elb-Uiitersucliung. IX. Mollusken. 257 Gattung’: Lyiiinaea Laniarck 17!)9. Von dieser Gattung konunen im EH)strom mir zwei Spezies in größerer ilenge vor: L. ovnta und L. jtalustris. Die übrigen Arten treten diesen gegenüber derartig zurück, daß man wohl ruliig annehmen kann, .sie seien zufällig aus den anliegenden Jlarscligräben in die Elbe liineingeraten. Lymnaea stagnalis (Linne 17.Ö8). Eunduotizen: Doveelbe, Grund: .^0. VII. ÜU, 2 E.\i)l. (juv.) tote Stücke, 9 mm lang. — Elbbett bei der Atliabaska: ’iO. VIII. 07, 1 Expl. (juv.) totes Stück, 16 mm lang. Diese in allen stagnierenden Gewässern so häutige Eorm kommt im Elbstrom anscheiuend nicht lebend vor. Die im Material vertretenen Stücke sind leere, ganz ausgebleichte Schalenreste. Kreglixgek und Eeiedel geben diese Art aus der Elbe bei Teufelsbrück an. Lymnaea auricularia (Linne 1758). ROSSMäSSLER, Icoiiographie (I) V, Fig. 1243 — 12.00. Eunduotizen: Moorflether Konkave: 24. IX. 00, 1 Expl. (juv.). — Bille: 13. VIII. 00, 1 Expl.; 27 VIII. 00, ‘2 Expl. — Fleetsack (Kratzprobe) 2.5. VI. 00, 7 Expl. (juv.). — Flet bei der Stadtmühle: 30. Y. 00, 1 Expl. In der eigentlichen Elbe nicht heimisch. Die Exemplare aus der Bille entsprechen in Gestalt des letzten Fmganges (Außenrand nicht tlügelartig vorgezogen) der stark gebogenen Spindel und stark ent- wickelten Spindelfalte, der durchsichtigen dünnen Schale der Fig. 1244 (Iconographie (I) Y) = var. veniricosa, Hartmann. Die übrigen Exem- plare sind zu jung, um ihie Formzugehörigkeit bestimmen zu können. Petersex gibt aus der Bille und aus der Elbe bei Steinwärder (ein Fundort, der jetzt durch Werftanlagen verschwunden ist) eine kleine und zarte Form an, die wohl ebenfalls der var. veniricosa entsprechen dürfte. Lymnaea ovata Draparnaud, 1805. RosSMäSSLER, Iconographie (I) V Fig. 1253. Fundnotizen: Überall im Untersuchungsgebiet vorkominend. Elbpriel am Spadenland: (3 Fänge), Doveelbe (6 F.), Moorflether Konkave (7 F.), Bille (1 F.), Alster (1 F.), Flete (,11 F.j, Indiahafen (4 F.), Hansahafen (2 F.), Grasbrookhafen (1 F.), Kühlbrand (1 F.j, Teufelsbrück (1 F.), Nienstedten (2 F.). Die häufigste Lymnaea der Elbe, wenn auch nie in solchen Massen vorkommend wie Bitliynia und Viviijarus. Am häufigsten findet man sie •258 II. Le,schke. in der Nälie des Ufers an Steinen sitzend, so z. B. am Köhlbrand und Köhlfleth zahlreich. Merkwürdigerweise wird sie in der Literatur nur von Dahl 1891 p. 162 aus der Elbe erwähnt, eine Angabe, die bei PETERSEN 1904 feldt. Unsere Elbform ist eine ständig kleine Form, die in der äußeren Gestalt sehr gut mit dem von KOBELT in der Iconographie, Fig. 1253, abgebildeteu Typ übereinstimmt. Die Form hat sich augenscheinlich den ihr ursprünglich nicht besonders zusagenden Lebensbedingungen der Elbe durch Kleinerwerden und Stehenbleiben auf einer früheren Entwicklungsstufe angepaßt. Eine Verdickung der Schale, wie wir sie bei Viviparus finden, ist hier aber nicht eingetreten. Von den in der Literatur angeführten Varietäten stimmt sie genau mit var. amnicoJa V'estl. überein. Mit mir vorliegenden authentischen Exemplaren vermag ich keinen Unterschied aufzufinden. Servain vereinigt sie glatt mit der var. halthica Clessin, einer Kümmerform aus dem Brackwasser der östlichen Ostsee. Lymnaea lagotis (Schrank 1803). ROSSJÜSSLER, Iconograpliie (I) V Fig. 1240. Fundnotizen: Rechtsseitiger Elbpriel am Spadenland (Grund): 7. V. 00, 2 Expl. — Uoveelbe: 7. V. 00, 8 Expl. — Eiet I (Kratz- probe): 30. V. 00, 4 Expl.; 19. XL 00, 10 Expl. — Köhlbrand (Ufer rechts): 14. V. 00, 3 Expl. Bisher nicht aus der Elbe bekannt. Unsere Form entspricht dem von KOBELT, Fig. 1240. abgebildeten Typus, nur sind die vorliegenden Exemplare etwas kleiner. Maße: Eiet 1, 30. V. 00: T.änge 15 mm, Breite 13 mm. Mündung: Höhe 12 mm, Breite 9 mm. Lymnaea peregra (0. F. Müller 1774). Rossm.Xssler, Iconographie (I) V Fig. I,ö02. Fundnotizen: Köhlbrand (Ufer rechts): 14. V. 00, 2 Expl. — Teufelsbrücker Hafen: 3. X. 00, I Expl. Xur zweimal ist diese auch sonst in Xorddeutschland seltene Form in der Elbe gefunden. Lymnaea truncatula fO. F. Müller 1774). ROSSMÄSSLER, Iconographie (1) I Fig. 57. CLESSIX, Malak. Blätter N. F. Band 1, Tafel 2, Fig. 4. Fundnotiz: Rechtsseitiger Elbpriel am Spadenland: 7. V. 00. 3. h:xpl. Das Gewinde ist ziemlich lang ausgezogen; die Form stimmt mit Eig. 4 bei Clessin am besten überein, nur ist sie etwas kleiner. Das größte, wohl ausgewachsene Exemplar mißt: Länge 7 mm, Breite 4 mm; Jlündnng: Höhe mm, Breite 2 mm. Haiiilmrgische Elb-Untersuclmiig. fX. l[olhisken. 25!) Lymnaea palustris (0. F. Müller 1774). Typus; Rossm.^SSLER, Icoiiügraphie (1) V Fig. 126(5. var. septentrionalis Clessiu 1875, Verb. Ver. natiirw. Uiiterb. 11 p. 253. ROSSMÄSSLER, Iconographie i;i) V Fig. 1270, 1271, Fundnotizeil ; Doveelbe (Grund): 7. V. 00, 1 Expl. — Moorfletlier Konkave: 1. V. 00, 1 Expl. — Bille: 27. VIII. 00, 1 Expl. — Fletsack (Kratzprobe): 25. VI. 00, 1 Expl. — Flet nördl. Mülilenf letli: 3. IX. 00, 1 Expl. (jiiv.). Diese von C'LESSIN aus der Elbe (a. a. 0., nicht wie CLESSIN selbst in der Excursionsfauna aiigibt: Naturvv. Ver. Hamburg) beschriebene Form fand sich an obenstehenden Fundorten im Materiale; am Ufer kommt sie zusammen mit L. ovata (besonders im Köhlbrand und Kohltleth) häufiger vor. Gattung: Physa Draparnaiid 1801. Physa fontinalis (Lin ne 1758). Fundnotizen: Moorfletlier Konkave: l.V. 00, 1 Expl. — Bille: 13. VIII. 00, 1 Expl. (juv.). — Flet I (Kratzprobe): 30. V. 00, 1 Expl. — FletI (Grund): 23. VII. 00, 1 Expl.; 22. X. 00, 1 Expl. — Fletsack (Kratzprobe): 25. VI. 00, 2 Expl. — Altonaer Hafen (Ponton IV): 14. V. 00, 1 Expl. Eine Form, die in Pflanzenreichen Gräben mit klarem M'asser häufig, in die Elbe wohl nur zufällig durch Zufiüsse hineingeraten. Gattung: Planorbis 0. F. Müller 1774. Die Arten dieser Gattung, Formen der Wiesengi’äben und stehenden Gewässer mit reichlichem Pflanzenwuchse, sind nur als zufällige Eindring- linge zu erwarten (vergl. D.\HL 1891 p. 1()2 unter PI. marginaim). Clessix 187() p. 253 gibt überhaupt keine Planm-his aus der Elbe an. Von der Hamburger Pllbuntersuchung sind folgende Arten gefunden worden: Planorbis corneus (Linne 1758). ROSSMÄSSLER, Iconographie I Fig. li:i. Ge^r, Tafel VII, Fig. 12. Fundnotizen: Flet I (Kratzprobe): 23. VIH. 00, 1 Expl. (juv.); 19. XI. 00, 1 Expl. (juv.) — Flet 1 (Grund): 23. VII. 00, 1 Expl., 4 juv.; 17. IX. 00, 5 Expl. (juv.); 22. X. 00, 1 Expl. (juv.) — Flet II (Grund): 17. IX. 00, 1 Expl. (juv.) — Indiahafen (Grund): 4. XL 00, 1 Expl. (juv.); 20. V. 01, 1 Expl. (juv.). Nur in jungen oder unausgewachsenen Exemplaren gefunden. 2ß0 II. Leschke. Planorbis carinatus 0. F. Müller 1774. ROSS.mäsSLER, Iconograpliie I Rig. GO. Fundnotiz: Doveelbe (Grund): 30. VII. 00, 1 Expl. (tot). Ebenso wie die folgende Art von der Elbuntersucliung nur iu der Doveelbe gefunden. Planorbis planorbis (Linne 1758) = marginatus (Draparnaud 1805). Fundnotiz: Doveelbe (Grund): 30. VII. 00, 20 Expl. Unsere gewöhnlichste Planorhis, die in den mit Pflanzenwuchs be- standenen Gewässern überall vorkoinnit, im Strombett der Elbe aber nicht gefunden ist. Die übrigen aus der Umgegend Hamburgs aufgeführten Planorben sind im .Material der Elbuntersuchung aus den oben angeführten Gründen nicht vorhanden, obwohl mehrere in der Literatur (s. Peteksex 1 904 p. 83, 84) vom Elbufer angegeben sind, nämlich : vorfex, spirorhis, contortus, nitidus. B. Prosobraiichia. Gattung: Lithoglyi)lui.s Hartmann 1821. Nur eine Art: Lithoglyphus naficoides (C. Pfeiffer 1828). ROSSJIäSSLER, Iconographie (2) V Fig. 775. var. berolinensis Westerlund, Fauna VI p. 85 mit forma: alata AVesterlund ibid. Fundnotizen: Eechtsseitiges Elbpriel am Spadenland (Grund): 7. A’. 00, 30 Expl.; 27. VIII. 00, 75 Expl.; 21. X. 01, 58 Expl. — Doveelbe (Grund): 22. IA\ 01, 55 Expl.; 21. X. 01, 88 Expl. — Moorflether Konkave: 23. A'IH. 00, 10 Expl. — Flet I (Kratz- probe): 4. XI. 01, 2 Expl. — Indiahafen (Grund): 1. VII. 01 und öfter 1 — 3 Expl. — Hansahafen (Grund) : 13. A'III. 00, 1 Expl. — Altonaer Hafen (Ponton): 14. A^ 00, 1 Expl. — Kühlbrand: 2. A’II. 07, 5 Expl. — Köhlfleth: 2. AUL 07, 10 Expl. — Nienstedten (Grund): 20. VIII. 07, 1 Expl. Diese im ganzen Donaugebiet von Eegensburg abwärts, im Dnjepr und Dnjestr sowie wahrscheinlich in der AA’eichsel schon immer heimische Art wurde seit dem Jahre 1870 im Eheine bei Eotterdam, seit 1883 bei Berlin, dann im Eheingau bei AA’alluf beobachtet. In der Elbe wurde sie von E. FRIEDEL (Nachrbl. D. Malak. Ges. 22 [1890] p. 196) am Hiimburgische Elb-riitersucliniiy. IX. llolluskeii. 2G1 31. Mai 1887 in einem Tümpel am Elbsti-and bei Sclinlan zuerst gefunden. Sie galt aber immer für selir selten und ist meines M’issens nur einige l\Iale am Originalfnndorte oder in seiner Nähe gesammelt worden. Durch die Fänge der Elb-Untersuchung hat sich aber heransgestellt, daß die Al t in der Elbe keineswegs selten ist, vielmehr als recht häutig bezeichnet weiden muß. Mit Ausnahme der Alster und Bille, die durch Schleusen von der Elbe abgeschlossen sind, findet sie sich im ganzen Untersuchungs- gebiet lebend vor, besonders häufig (soweit die bisherigen Ergebnisse ein Urteil gestatten) in der Doveelbe, Moorflether Konkave und den Elb- prieleii. Sie lebt auf dem Grunde des Stromes im Schlamm und wird deshalb beim Sammeln am Ufer selten gefunden. Die Elbform ist diesellie Form, die auch sonst im Norden vorkommt und von A\'ESTERLUXD als var. heroUnensis abgetrennt ist. Sie unter- scheidet sich von dem mehr im Süden (Donau usw.) vorkommeiiden Typus durch das gänzliche Fehlen der Schulterkante. Die Schale ist auch bei unseren Exemplaren dünner als bei den südlichen Formen, meist mit einer dunklen Schniutzkruste überzogen ; in reinem Zustande ist die Schale hellgelb gefärbt. Die AVESTERLUNDsche Form alata (mit in der Mitte stark vorgezogenem Außenrand) kommt häutiger vor, und zwar im ganzen Gebiet mit der Hauptform zusammen an denselben Fundorten. Zwischen der Form mit stark vorgezogenem Bande und der typischen heroUnensis mit ganz gerade herablaufendem Anßenrand finden sich alle Übergänge. Alaße: Hohe 7 — 7,5 mm; Breite 7 — 7,5 mm. Gattung’: Bithynia Eisso 1826. LOC.^RD, A. Les Bythinia dn .Systeme eiiropeen. Revision des espeees appartenant ä ce genre d'apres la Collection BocRGUiGN.\T, in Revue suisse de Zoologie. Vol. 2, p. C5— 134, PI. V + \T. GERM.4IX, L. Revision des espeees francaises apparten.ant aux genres A’ivipara et Bythinia, in La Feuille des jeunes Naturalistes Vol. 37 (4. Ser. 7) 1906 — 1907, p. 57 — 61, Sl— 84, 105—108, 125—136. PI. I. Bithynia tentaculata (Lin ne 1758). ROSSJÜSSLER, leonographie (2) Fig. 850. var. bottnica (Anderson) Clessin 1878. Ci.ESSlN: in Malak. Blätter 25 ji. 71, Tafel 111, Fig. 7. Rossm.Issler, leonographie (’i) V Fig. S50b. Fundnotizen: (’berall im Untersuchungsgebiet sehr häutig. Elbpriele am Spadenland (^6 Fänge), Doveelbe (5 F.t, Alüorflether Konkave (!) F.), Bille (4 F.), Alster (4 F.), Fiele (15 F.), Indiahafen (10 F.), Hansahafen (2 F.). Köhlbrand il F.), Kölilfleth(l F.), Ell)e bei Teufelsbrück (2 F.), Niensted teil (2 F.). 26-2 M. Leschke. Diese Ai-t ist von allen in der Elbe vorkominenden Schnecken der Zahl nach bei -weitem die häutigste. In der Doveelbe, MooiHether Konkave, besonders aber in den Fleten und Häfen kommt sie in großer Menge vor. Sie bevorzugt besonders den schlammigen Gi’und. Wie die meisten Süßwasserformen, variiert diese Art ganz ungemein, sowohl in Größe als auch in Gestalt, Wölbung der Windungen usw. Sie ist deshalb auch von der nouvelle ecole (BOURGUIGNAT, LOCARD, Servain) in eine ganze Eeihe sogenannter Arten gespalten worden, von denen aber ein großer Teil auf individuelle Abweichungen und .Tugend- formen gegründet ist, die anderen, soweit jedenfalls die Hamburger Fauna in Betracht kommt, mit dem T3'pns zusammen verkommen und auf artliche Absonderung keinen Anspruch machen können. Germain hat deshalb schon in seiner Ke\ision der französischen Formen alle wieder unter die beiden alten Arten tentanilata und leacldi verteilt, zu denen als südliche Form mairitensis GRAELS tritt. M’as nun die von SERVAIN für die Hamburger Fauna angegebenen sechs Formen aus seiner Gruppe tenfaculatiana (die unserer Species ieiita- ciilnta entspi’icht) anlangt, so scheiden inflafa Hansen und frosc/mZf Paasch als zur folgenden Art gehörig (s. KOBELT, Iconographie (2) Y p. C5 und 66) hier aus. Eine Form, die man mit hogica Dubois (Abbildung bei KÜSTER, Paludina (2. Aull. Martini- Chemnitz) p. 31, Tafel 7, Fig. 1) indentilizieren könnte, habe ich im Elbmaterial nicht gesehen, und dedpiens (Millet) Bourg fällt, wie Germain, dem die LOCARDsche Originalsammlung vorlag, gezeigt, vollständig mit tentaadafa zusammen. Ebenso sind die bei LOCARD abgebildeten Exemplare jener beiden Arten für mich absolut identisch. Es bleiben von den sechs bei SERVAIN angegebenen Arten also nur ientaculata (Lin ne) typ. und var. hoitnica Anderson übrig. Die typische tentaadata (KGBELT, Iconographie 12") Y Fig. 8.ä(>a, Germain Tafel I, Fig. 6, 7) variiert in Gestalt und Größe außerordent- lich. Yon der langgestreckten Mke., die in einigen typischen Exemplaren (allerdings selten) aus der Doveelbe vorliegt, bis zu Formen, die in ihrer aufgeblasenen Form zu ventricosa Mke. gerechnet werden müssen, sind sämtliche Zwischenformen im Elbmaterial vorhanden, und zwar kommen alle Formen an demselben Fundoit durcheinander vor. Dieselbe Erscheinung hat auch SURBECK 1899 p. 460 im Yierwaldstätter See beobachtet. Dazwischen findet man überall, in den Fleten und Häfen etwas häufiger, eine zweite Form, die ich im Anschluß an SERVAIN mit botfnica Anderson identifizieren und wenigstens als Form aufrecht- erhalten möchte. Sie stimmt mit Beschreibung und Abbildung in der Iconographie gut überein, authentisches Material lag mir nicht vor. Sie unterscheidet sich vom Typus durch die etwas mehr aufgeblasenen Hamburgische Elb-Unteisucliung. IX. Mollusken. 2G3 ■\ViucIuiig:en, helle rötlichgelbe Färbung, den schwarzen Strich an der Mündung und meist ein oder mehrere schwarze Striemen (Jahresabsätze') auf den Windungen. Sie variiert anscheinend viel weniger als die tyi)ische tentaculafa. Eine merkwürdige Mißbildung mit ganz eckigen Windungen wurde in Flet I (Grund) : •22. X. 00 gefunden. Maße : producta: Doveelbe '21. X.. 1 Länge 15 mm. Mündung: Länge 7 nim;| Zahl dei 'Breite 9 „ IWindungen 5^ typica: Indiahafen 1. VII (Länge 11 „ „ 5,6 ,. 1 1 Breite 7 „ 1 Windungen 5 ventricosa: Flet I 3. IX J Länge 11 „ g . ( Zahl der 1 Breite 8,5 „ ’ IWindungen 5 bottnica: Indiahafen 10. IX (Länge 11.7 „ g ( Zahl der 1 Breite 8,5 „ 1 Windungen 5'/ 1 Länge 11,3 „ - g 1 Zahl der 1 Windungen 5 1 Breite Bithynia leachii (Sheppard 1S2;1) — ventricosa (Gray 1821). Eossji.tssLER, Iconograpliie (2) V Fig. S53. var. troschelii (Paasch 184-2). Rossm.\SSLER, Iconograiibie ('i) Y Fig. 854. Fundnotizen; Typus: Brockwetter bei Horst -Altengamme: 12. VL 02, 6 Expl. var. troschelii: Moorflether Konkave; 1. V. 00, 2 Expl.; 24. IX. 00. 1 Expl. Diese bei Hamburg seltene Art wurde in der kleinen typischen Form in der Elbe überhaupt nicht gefunden, liegt mir aber aus einem Ent- wässerungsgraben bei Altengamme vor. Die größere var. froscheJii, deren Hauptverbreitung nach KOBELT (Iconographie (2) V p. 6ä) im X. O. liegt, wurde in einigen Exemplaren in der IMooitlether Konkave gefunden. Sie ist erheblich größer als der Typus, von tentacuJatu durch die deut- liche Durchbohrung und die stark gewölbten \Mndiingen unterschieden. Servaix gilit sie ebenfalls aus der Elbe an. Die außerdem von ihm angegebene inflata HAX8EX habe ich nicht gefunden. Eine Form mit im Gegensatz zu der ersten stark aufgeblasenen letzten Windung halte ich für identisch mit Servains ammoeria aus der Alster (Abbildung bei LOCARD, Tafel 5 FJg. 28). Es ist augeuscheinlich ein pathologisch ver- ändertes Exemplar von troschelii. Maße : Typus: Brockwetter .... Lange ,1er Mi'uuluug :5 mm, { I Breite 5 ,. I ' Wimluiigen 4 I Lange 5,4 ,. 1 I Zaiil der I Breite 4,.') „ i ’’ ' ' ”1 Windungen 4 troschelii: Moorflether K. . | ,. „ 4,G ,. ! ^ahl der I Breite 7 „ I IWindungen 5 J Länge 9,"2 ,, I 4 o I der I Breite 7 „ I ” ” ’’ ' ” I Windungen d'/j ■264 M. Lesolike. SEEVAIN gibt noch an, aus der Gruppe der B. orsini, die sonst nur iin Mittelineergebiet vorkoinmt, seine halatonica (WESTERLUND YI p. 20 ; Abbildung bei LOCARD Tafel VI Fig. 25) in der Elbe häufiger gefunden zu haben (assez repandu dans les alluvions). Es ist eine kleine (4 mm große) Form, die große Ähnlichkeit mit der typischen leacJiii Sh epp. besitzt, aber durch trepi)enförmig abgesetztes Gewinde ausgezeichnet ist. Ich habe nichts gefunden, was sich auf diese Form beziehen ließe. Gattung iVivipanis Montfort 1810 (= Paludina Lam, Vivipara Lam). Servain, G. Vivipares des euvirons de Hainbourg, in Bulletin Soc. malac. de France. Vol. I p. 173—182 (IS84). Germain, L, Revision des especes frangaises appartenant aiix genres Vivipara et Bjtliinia, in Fenille des jeunes Naturalistes. Annee 37 (IV Ser. Vol. 7) p. 57 — (il; S1 — S4, 105—108, 125—127 (1907). Kobelt, W. Die westeuropäischen Viviparaarten, in Wochenschrift für Aquarien- und Terrarieukunde, Band III (190Ö) p. 428 — 431, 551 — 553; Band IV (1907) p. 171 — 172, 285-287. In dieser Gattung hat SERVAIN 13 (!) Arten aus der Elbe bei Ham- burg feststellen zu können vermeint, die er auf 7 (!) Formenkreise verteilt. Natürlich befindet sich darunter eine Reihe von Jugendformen, wie ranarum Serv. , pneteliana Serv. und strongyla Brgt. , die sämtlich zu viviparus L. gehören. Andere sind von ihm mit Formen aus der unteren Donau identifiziert worden, wie occidentalis Bvgi., die zu gehört. Dagegen läßt sich seine Abtrennung der Hauptelbform als j;eu/7ifca Serv. (zu der als .Tugendform cdhisiensis gehört) jedenfalls als Form auf- rechterhalten. Kobelt, dem ich mich vollkommen anschließen möchte, unterscheidet in ganz Nord- und Westeuropa nur 2 Arten, die allerdings zum Teil besondere Lokalformen ausbilden, nämlich viviparus L. und fusdatus Müll. Viviparus viviparus (Linne 1758) = vera Frauenfeld — contecta Millet. ROSSMäSSLER, Icoiiographie Band I, Fig. 6G. GERMAiN 1907 Tafel I, Fig. 20. KOBELT I90ß p. 551, Fig. 1. Fundnotizen; Moorflether Konkave: 1. V. 00, 1 Expl. — Bille: 13. Vlll. 00, 1 Expl. (juv.) Flet I (Grund): 25. VI. 00, 1 Expl. (juv.); 23. VII. 00, 1 Expl. - Flet II (Grund): 17. IX. 00, 2 Expl. — Flet vor der Stadtmühle; 30. V. 00, 1 Expl. Tn der Elbe nur ganz vereinzelt; im eigentlichen Strombett über- haupt nicht gefunden, sondern nur in den ruhigeren Nebenarmen und in den Fleten. Häufig dagegen in den mit der Elbe oder ihren Neben- flüssen in Verbindung stehenden Marschgräben. Hier auch (Marschgräben bei Moorburg, hinter Wedel, Billegräben) die var. alhina mit weißgelbeni Hamburgische Elb-Untersuchung. IX. Mollusken. 265 Tier (Petersen 1904 p. 66; FR.4\K 1906 in Blätter für Aquarienkuiule Band XVII, 298 n. 299). Von den vorliegenden Exemplaren .sind nur zwei ansgewaclisen. Beide sind klein und inaclien einen etwas verkümmerten Eindruck. In der Gestalt stimmen sie gut mit Eig. 20 bei Gekmain überein. Die Farbe bei allen Exemplaren ist liornbraun, die drei Binden sind stets deutlicli. Von den SERVAINsclien Formen gehören hierher als Synonyma; hrachijn Let, palitdosa Brgt., lacustris Beck (die große Form aus den tlräbenl und als auf unentwickelte Exemplare begründet; ranariim Serv., paefelimia Serv. und stronygla Brgt. Maße : Eiet I 23. VII Länge: 24 mm; Breite: 20 mm. Spitze defekt. Flet vor der Stadtmühle. „ 27, .5 „ 22,3 „ äV2 Windungen. Viviparus fasciatus (O. F. Müller 1774). R0SS3IÄSSLER, Iconographie Band I, Eig. (!6*. Gerjuin 1907, Tafel I, Eig. 18. KOBELT 190(1, p. 551. A’ar. penthica Servain 1884 (= porphyrea (Wessel) ’Westerlund 1886). Germaix 1907 Tafel I, Eig. 17. Kobelt 1907 p. 171, Eig. 5 u. 6; p. 286, Eig. 12. (Leider ist das letzte Gliche auf den Kopf gestellt, so daß die Namen nicht unter den zugehörigen Bildern stehen. Es wird richtig, wenn mau sich das Clichb umgedreht denkt.) Fnndnotizen; Ee chtsseitiger Elbpriel am Spadenland (9 Fänge), Doveelbe (9 F.), Bille (4 F.), Jloorflether Konkave (6 F.), Alster, Ronde.el (Versuchstischerei) (1 F.), Alsterverbindungs- kanal (1 F.), Flet I (Grund) (3 F.), Flet II (Grund) (1 F.), Flet nördl. des Mühlenfleth (1 F.), Ind iahafen (Grund) (5 F.), Hansa- hafen (Grund) (2 F.), Altonaer Hafen (Ponton) (1 F.), Teufels- brücker Hafen (3 F.), linkes Elbufer südlich Nienstedten (>1 F.), Elbe südlich Nienstedten (1 F.). Überall in der Elbe sehr zahlreich; mit Bithynia tentaculafa zu- sammen die häufigste Schnecke. An einigen Stellen der Mooi'flether Kon- kave lind der Doveelbe die Hauptmasse der Fänge ausmachend. Mit der genauen Zugehörigkeit unserer Elbform hat sich KoBELT in den letzten .Tahren bei Gelegenheit seiner neuen Monographie in Martini- Chemnitz befaßt. Das Resultat seiner Untersuchung ist noch nicht ver- öffentlicht, doch hat er einen vorläufigen Bericht über die Elbform in der Wochenschrift für Aiiuarien- und Terrarienkunde Band III u. 1\ und ferner Band V (1908) p. 109 gegelien. Hiernach ist die Abtrennung der eigentümlichen Elbform, wie man sie besonders elbabwärts bei Tenfels- brück, Blankenese usw. am Strande angespült findet, und die Serv.vin 18 II. Leschke. •2ß6 unter dem Xamen pentliiva vorgenommen, durchaus berechtigt gewesen. Diese Form ist stets kleiner als die typische fasriata, hat eine dickere Schale, ein plumpes, gedrungenes Gewinde, eine kurze, stark gerundete Spitze und meist eine fast rehi kegelförmige Gestalt. Gewöhnlich sind nur 5 Windungen ausgehildet, während fasciata ausgewachsen 6 hat; penthica scheint also ihren Gehäusebau etwas früher abzuschließen. KOBELT scheint sie direkt mit der fossilen dihiviana Knuth identifizieren zu wollen. Sollte sich dies bestätigen, so hätte dieser Name die Priorität. Der Hamburger Händler WESSEL hat die Form schon in den sechziger .fahren unter dem Namen porphyrea in den Handel gebracht. Da der Name aber erst von Westerluxd in seiner Fauna TI (1886) p. 10 ver- öffentlicht ist, hat natürlich Serv.^IN mit seiner 1881 die Priorität. Die Färbung ist meist ein Rotbraun oder „Purpurbraun“, wie WESSEL 1870 p. 75 unter Pnludina achatina von Neumühlen angibt. Die Binden fehlen meist vollständig oder sind doch ganz undeutlich und verwaschen. Ge- funden habe ich die penthica ülierall im Gebiet, außer in der Alster und Bille, doch fast stets mit typischen fasciata untermischt. Doch will es mir nach dem vorliegenden Material scheinen, als ob penthica elbabwärts und in den Fleten bedeutend die Überzahl hätte, während mehr oberhalb, besonders in der Doveelbe und den Elbprielen die typische yoscmfo häutiger wäre, '^wv fasciatit habe ich in der Alster und besonders in der Bille in schönen, großen Exemplaren mit sehr deutlichen Bändern gefunden. Einige Formen der Bille nähern sich stark der Form suhfasciata Brgt.. wie sie Gerjlvin Tafel I Fig. 'l'l abbildet. Eine scharfe Ti’ennung zwischen und der typischen /usaaf« besteht natürlich nicht, vielmehr kommen Übergangsformen vor, deren Zugehörigkeit vollkommen zweifelhaft ist. Nach den Maßen vermag ich keinen genauen Unterschied anzugeben. Maße : fasciata (typi.sch) Bille, 28. V Lauge: 84, 5 mm ; Durclim.: 27, .5 mm; 6 Windg. (subfasciata\ pentliica . Doveelbe 28. V. 32 „ „ 25 „ 6 „ 2.vn. 2S „ 24 „ 5 „ 2.vn. 19,5 „ 17 ,, 5 .Flet II 23,5 „ „ 20 „ 5 „ , 19 « ,, 17,5 ,, 5 .. 18,5 „ „ 16 „ 5 Gattung Valvata O. F. Müller 1774. Valvata piscinalis 0. F. Müller 1774. üEYER Tafel VIII Fig. ä. Fundnotizen: Elbpriele am Spadenland, Doveelbe (zahlreich), Moorflether Konkave, Bille. Alster. Flete (häufig), Indiahafen, Hansahafen. Grasbrookhafen. Köhlbrand iwenig), Köhlfleth (wenig), Elbe bei Teufelsbrück, Nienstedten, Hainburgische Elb-Untersuclmng. IX. Mollusken. 2(57 Diese älmlicli der Bitlujuin sclilainmip^en Giuind bevorzufrende Sdinecke kommt zwar überall in der Elbe vor, aber nie in solchen Massen, wie BifJiynia tentacnhitn und die Spliaerien. Relativ am häiiliosten ist sie im Jlaterial ans der Doveelbe, den Fleten nnd den Hafenbecken. Das gesamte ans der Elbe vorliegende ^laterial an Valvaten geliört 7.\\ pischialis Müller, nnd zwar zur Ivfiischen Form, wie sie etwa Geyeu, Tafel \ I11 Fig. ö, abbildet. Trotzdem die Art im weiteren Sinne, wie sie Thiele IhOl) i». 2!) anffaßt, erheblich nach den verschiedenen Fund- orten variiert, ist die Form der Elbe im Gegensatz zn Bithijnia ver- hältnismäßig konstant zn nennen. Die hohen, gewöhnlich als iinfiqiKi Sow. bezeiclineten Formen, wie sie THIELE im Xachrichtenblatt IhOD, Tafel I Fig, I — 3, abbildet, fehlen in der Elbe ganz. (Sie ist von FRIEDEL 18(5!) ans der hllbe angegeben worden.) Dagegen finden sich öfters etwas rtachere Formen, die Seryain zu ohiusa rechnet, doch sind sie nicht so flach, wie die von GOLDEUSS, Fauna p. 2.ö0, so bezeiclineten Formen ans der Saale, von denen mir Stücke vorliegen, und die Thiele im Nachrichtenblatt 1909, 'Pafel I Fig, 4, abbildet. Ich halte unsere Form nur für eine flache Abart der piscinalis. Ebenso habe ich von der etwas höheren Form mit eckigen Windungen, die ge- wöhnlich aX^. fluviatilis Golbean bezeichnet wird, nichts gesehen, obwohl sie nach BORi’HERDIXG 1884 p. 3.35 in der Weser ziemlich häufig ist. Seryain will dagegen im Angespül einige Exemplare gefunden haben. Die durch die Anwuchsstreifen hervorgerufene feine Streifung ist bei der Elbform sehr gut ausgeprägt; mitunter findet man auch Exemplare mit deutlichen, ziemlich weitläufig stehenden Spiralrippen auf den letzten M'indungen, während die meisten Exemplare keine Spur davon zeigen (^Thiele, Nachrichtenblatt 1909 p. 33). Von depressa Pfr. und sjnrorhis Draj)., die SERYAIN als selten von Hamburg angibt, habe ich nichts gefunden. Die Formen der crfsfithi-Gruppe (Oi/rorhis¥iz.) leben in Pflanzenreichen Gräben (ßORCHERDING 1884 p.335), sind also in der Elbe nicht zu erwarten und auch nicht gefunden worden. Maße: typische Form: Länge 5,5 — 6 mm. Breite 5 — 5,3 mm, Höhe der Mündung 3 mm, 4 Windungen flache Form: „ 5 ., „ 5,2 „ „ ., „ 3 „ 4 „ Gattung; Neritella Oalonne 1797 = NtMÜtiiia Lamarck 1822. Neritella fluviatilis (Lin ne 1758). Rossm.vssler, Iconographie (2) VIII. Fig. 1359 — (lö. V. M.VRTEXS in M.tRT. -Chemnitz Monogr. Neritina p. 204—221. Fundnotizen: Rechtsseitiger Elbpriel am Spadenland: 21. X. 01, 1 Plxpl. (lebend). — Doveelbe ((4rnnd): 30. VH. 00. 15 Expl. 268 M. Leschke. (tot). — ilooi'f letlier Konkave: 29. VI. 09, 2 Expl. (tot). — Kölil- hrand: 13. VIII. 07, 1 Expl. (tot). Von dieser Art liegen im Material mit einer Ausnahme mir tote Stücke vor. Dies rührt daher, daß die Tiere im Leben unter den am Grunde liegenden Steinen sitzen und infolge davon schwer lebend zu erbeuten sind. Die Art dürfte deshalb häufiger sein, als es aus obigen Angaben den Anschein haben konnte. — Aus der Alster liegt mir kein Material vor, doch gibt WESSEL 1870 sie von dort an. In der Form entsprechen die mir vorliegenden Exemplare genau dem Typus, wie er bei KOBELT und v. MARTENS abgebildet ist. Die Streifung der Schale in der Richtung der Auwuchsstreifen ist sehr dicht, aber so schwach, daß jnau sie nur unter der Lupe deutlich erkennen kann. Die Färbung ist verhältnismäßig einheitlich. Sämtliche Exemplare zeigen eine scliwarze, bei ausgebleichten Schalen in Dunkelrot übergehende Grundfarbe, auf welcher weiße Dreiecksflecke in mannigfacher Weise an- georduet sind. Diese können sehr spärlich auftreten und dann völlig voneinander getrennt bleiben oder in der verschiedensten Weise mit- einander zu längliclien Flecken und Streifen verschmelzen, so daß im extremen Falle das Weiß die Grundfarbe überwiegt. Dagegen zeigt sich Imi keinem Exemplar die Auflösung der dunklen Grundfarbe in ein schwarzes Netzwerk oder in feinste Parallelstreifung, wie man es sonst bei flnviatiJis zu sehen gewohnt ist. Durch die geringe Größe (das größte vorliegende Exemplar mißt 7,4 mm im Durchmesser) und verhältnismäßig dünne Schale nähert sich unsere Form derjenigen der östlichen Ostsee (= litoroNs L.), bei der auch häutig die Grundfarbe einlieitlich schwarz wird ( WE.STERLUND, Fauna VI, p. 149). Maße : Doveelbe, 30. VII.: Länge G — 7 mm; Breite G,'2— 7,4 mm. II. Hivalveii. Familie: Dreissenidae. Gattung: Dreissena van Reneden 1834. Dreissena polymorpha (Pallas 1771). Geyer Tafel VIII Fig. 25. Fundnotizen: Überall im Gebiet, an festen Gegenständen angewachsen. Rechtsseitiger Elbpriel am Spadenland, Doveelbe (3 Fänge), Bille (10 Ex])l.), Alster, Grund (2 Fänge), Indiahafen, Grund (2 Fänge), Köhlbrand. Hamlmrgische Elb-riiteisuchuiig. IX. Mollusken. •20!) Diese Muscliel, die aus ihrer eigentlichen Heimat, dem nördliclieii Knßland, dnrcli Anlieftnng vermittels ihres Byssns an Holzflüßen nnd durch den Schiffsverkehr verschlepiit wurde, ist ans der Elbe zuerst 1 830 von Thörey i 1830 p. OO, als: „Mytilus'^ n. n.“) nachgewiesen worden (ver- gleiche auch: EOSSMÄSSLER, Iconographie [1] I (Heft 1), p. 114). Näheres über die interessante Einwandernngsgeschichte findet man in einem Auf- satz von V. Martexs in: Zoolog. Garten Band VI, p. 50 — 5!), 89—97. Infolge ihrer festsitzenden Lebensweise ist sie in den Fängen der Elb- nntersnchnng weniger zahlreich vertreten. Doch kann mau sie an Holz, Steinen, größeren auf dem Grund liegenden Gegenständen, Bivalven nsw. oft in großen Klnm])en finden. Wie schon WESSEL 1870 erwähnt, sind die jungen IMnscheln schmutzig-gelb gefärbt mit vielen, ziemlich breiten, schwarzen Zickzackstreiten, während die älteren stets mit einem dunklen Schmntznberzng versehen sind. Bei den Exemplaren der Bille ist der Eindruck am Unterrand ziemlich stark. (Maße : Länge: •2S — 30 mm, Breite: 14 — 15 mm; Dicke: IG— 17 mm, gröfätes Exemplar: „ 31,5 „ „ 14,4 „ „ 18 „ Familie: Unionidae (Najades). Bei dieser Familie fällt besonders die außerordentlich geringe Indi- vidnenzahl auf, in der sie im Material der Elb-Untersuchung vertreten ist. Hiernach scheint die eigentliche Elbe für diese großen Formen einen sehr ungünstigen Wohnort abzngeben. Hierbei spielt wohl die durch Ebbe nnd Flut hervorgernfene Wasserbewegnng eine Rolle, da schon in der anfgestanten nnd dadurch den Einflüssen jener Faktoren entzogenen Alster die Unioniden in ziemlicher Anzahl anftreten. Bei dem spärlichen mir vorliegenden Material schien es mir nicht möglich, eine genaue Dnich- arbeitung der Elbnajaden in dem von KOBELT angeregten Sinne vorzn- nehmen. Ich begnüge mich im folgenden deshalb im allgemeinen mit den hergebrachten Bestimmungen. Gattung: Aiiodoutites Brnguiere 1792 = Anodoiita Cu vier 1798. Anodontites complanata Rossmässler 1835 (= Pseudanodonta compl. Ziegler 1835). Typus: ROSSM.ISSLEE, Iconographie I Fig. 68. var. elongata: KOBELT 1886, p. 100, Tafel VII Fig. 2. BORCHERDIXG 1889, p. 347. Fundnotizen: Doveelbe, Grund: 28. V. 01, 1 Expl. — Bille, Grund: 1. VII. 00 1 Expl. Nur zwei Exemplare von obigen Fundorten. Das Stück aus der Doveelbe stimmt im äußeren Umriß gut mit BüRCHERDINGs Abbildung von •270 II. Leschkp. elongata Hollandre, während das Exemplar ans der Bille noch etwas stärker geschnäbelt ist. Diese Form kommt sonst noch in der Mosel, im Main, in der Lesnm und Hase vor. Servaix rechnet die Elbfoim ebenfalls zur Gi'nppe der elongata, doch identifiziert er sie mit ruyi Brgt., einer ebenfalls bei BORCHERDINO abgebildeten Form, zn der aber die mir voiliegenden Stücke weniger gut zn stimmen scheinen. Maße : ( Wirbel 23,5 min, ) Bille: Länge 53,4 mm, Höhe beim ) Ligament 27,0 j ^'*'®**® *' "™- f Wirbel 22 „ ) Doveelbe; „ 4s „ „ „ luge,menf2e „ j ” ” Anodontites piscinalis (Nilsson 18’2‘2). RosSM.tsSLER, Iconograpliie 1, Fig. 2S1. Fnndnotizen; Hecht sseitiger Elbpriel am Spadenland: 7. V. 00. 2Expl.; yo. VII. 00. 1 Expl. ; 27. VIII. 00, 1 Expl. ; 21.X. 01, 1 Expl. — Doveelbe, Grnnd: 28. V. 01, Expl. — iMoorflether Konkave; 24. IX. 00, 2 Expl. (jnv.). — Bille: 17. VI. 01, 4 Expl. - Bille, Grnnd; 10. VI. 01, 1 Expl. — Alster, Kondeel; 2. XI. 0.3 (Versnehsfischerei in der Alster), ca. 20 Expl. - Indiahafen, Grnnd; 22. V. 00, 1 Expl. (jnv.). — Hafen südlich Tenfelsbrück, linkes Elbnfer: l.IX. 00, 1 Ex])!. (jnv.). — Elbe südlich Nienstedten: 16. X. 01 , 2 Exi»l. (jnv.). Die in der Elbe relativ häufigste Xajadenform. In der Alster in größerer Zahl vorkommend. Bevorzugt aber auch die stilleren Xebengewässer. Zwischen Exemplaren aus Elbe und Alster kann ich keinen Unter- schied finden. Unsere Form stimmt recht genau mit der typischen Form, wie sie bei RossmäSSLER, Iconograpliie, Fig. 281, abgebildet, überein. Die feinen grünen Streifen können bei einigen Exemplaren ganz ver- schwinden, sind jedoch bei anderen sehr gut ausgeprägt. Das Verhalten des Gberrandes entspricht genau den Figuren im ROSSMÄSSLER. Besonders bei jungen Exemplaren ist das Aufsteigen des Überrandes sehr stark ausgeprägt (Iconograpliie, Fig. 281 oben). Maße; Bille: Alster: 1‘riel rechts: 17. VI. 01 Länge 87,5 mm, Höhe beim 2. XL 05 „ 84,2 „ 71) „ 75,4 7. V. 00 „ 78,3 „ 73,4 ( Wirbel , 52 mm I 1 Ligament 57,5 n J ( Wirbel 47,5 - 1 I Ligament 53 „ J ( tVirbel 43 ” i 1 Ligament 50 „ i f Wirbel 38 1 l Ligament 43 „ J (Wirbel 41 I I Ligament 48 „ J ( Wirbel 39 .. \ t Ligament 48 „ J Breite 31,4 mm. „ 33 „ •27,2 „ 2G,2 „ 26 „ 25,8 „ Hambnrgiselie EHj-Untersuchung. IX. Mollusken. •271 Ini ^latei'ial befaiuieii sich außerdem einige junge Formen, die uiclit zu zu geliüren sclieiiieu und von PETERSEX als V cellensis Scliröter bestimmt sind. Diese Art ist von PETERSEX und KröBER aus der Elbe angegeben, doch liegen in meinem iMaterial keine weiteren hierher gehörigen Stücke vor. Von Friedel (und nach ihm von KreglixgeR) wird auch anatina L. aus der Elbe angegeben. (ilattuiig: Fnio Ketzins 17SS. Vergleiche hierzu: KOBELT lUOS. Unio (Lymnium) tumidus Ketzins 1788. Typus: Rossm.cSSLER, Icoiiogr.'iphie I Fig-. 70. Elbform; ., ,, II „ 772 (limicola Mörch 1864). Fundnotizen: Doveelbe, Grund; 28. V. 01, 1 b^xpl. (tot) und eine rechte Schale. — Alster, Rondeei: 2. XI. 05 (Versuchstischerei in der Alster), ca. 50 Stück. ln der Elbe nur einmal als tote Schalen gefunden. In der Alster dagegen häufiger, mit incfmum zusammen, aber etwas zahlreicher als diese. Die beiden vorliegenden Schalen aus der Doveelbe stimmen mit den Alsterexemidaren vollkommen überein. Beide sind zu der I'arietät limicoJa Jlörch (^s. Westerluxd. Fauna VII. p. SIS) zu rechnen, die in der Icono- graphie II, Fig. 772. abgebildet ist. Sie unterscheidet sich vom Typus durch das verbreiterte, zungenförmige Hinterteil und den wenig gewölbten Unterrand. In der Gestalt stimmt sie sehr gut mit der Abb. 772 bei RüSS.M.VSSLER, einer Form aus der Elbe bei Dresden, überein; nur die Farbe ist bei ausgewachsenen Alsterexemplaren dunkelrotbraun, am Rande oft schwarz und stets ohne die grünen Streifen. Bei jungen Tieren (bis zu 55 mm Länge) besteht durchgehends eine starke Neigung zur Aufwärts- kiümmung des Schnaliels, die ausnahmsweise noch bei Formen von 70 mm Länge zusammen mit der hellen Farbe erhalten bleiben kann. Einige Exemplare zeigten einen stark verkürzten, ziemlich gerade abgestutzten Schnabel (s. KOBELT 1871, p. 240). Die Virbelskulptur ist bei jungen Muscheln sehr deutlich ausgeprägt, bei den älteren sind die Wirbel meistens korrodiert, so daß die Skulptur nicht mehr zu sehen ist. Maße : Alster: Länge 00 nun ; Breite 47 mni; Dicke '28 mm. „ 88 „ „ 45 „ „ 33 „ „ 70 „ „ 47 „ „ 31 „ (verkürzte Form). „ 76 „ „ 38 „ „ 25 „ u G2 „ „ 32 „ „ 22 „ M. Leschke. •27-2 Unio (Lymnium) pictorum (Linne 1758). ßusSM.lSSLER, Icoiiographie I, Fig. lüG. Fiiiidiiotizeii : E eclitsseitig-er Elbpriel am Spadenland (Grund); VII. 00, 1 Expl. — Doveelbe (Grnndl: 28. V. 01, 2 kleine Exemplare und 1 ausg'ewaclisene linke Schale. — Bille (Grund): 10. VI. 01, 1 Expl. — Alster (Eondeel): 2. XI. 05 (Versuchsfischerei) 40 Expl. — Moor- flether Konkave: 24. IX. 00, 1 Expl. (juv.). — Elbe nördlich Blankenese (Grund): II. VI. 00, halbe defekte Schale. In der Elbe etwas häufiger als vorige, aber nicht im eigentlichen Strombette, sondern nur in den ruhigeren Buchten vorkommend. In der Alster häufig, doch nicht so zahlreich wie huniclus. Auch hier kann ich keinen Unterschied zwischen den Alster- und den Elbformen entdecken. Ich halte unsere Form für eine typische, lang- gestreckte pidurum, wie sie EOSSMÄSSLER in Fig. lOO abbildet, nur ist die Farbe dunkler, mehr rotbraun. Maße; Alster: Länge ()l,omm; Breite 40 mm ; Dicke 2G „ 87,8 „ 2fi.4 ,, 8t „ 38 „ „ 30 „ 82,5 „ 38 „ 27 Aus dem Formenkreis von Unio hataviis liegt mir aus der Elbe kein IMaterial vor; die Form wird aber von Petersen 1904 aus der Elbe und Bille angegeben. Die Angabe von Kreglinger 1870, daß hatcmis in der Alster gefunden sei, beruht auf Icoiiographie I (5. u. 6. Heft), p. 56 unter Familie: Sphaeriidae. Gattung: Sphaeriiiiii Scopoli 1777. Untergattung: Musculium Link = Calyculina Clessin. Sphaerium (Musculium) lacustre (0. F. Müller 1774). RossmäSSLER, Icouographie (1) VIl, Fig. 21 IG. Fundnotizen: Moorflether Konkave: 29. VI. 09, 6 Expl. — Flet I, Grund: 20. VI. 00, 10 Expl.; 17. IX. 00, 2 Expl. ; 4. XI. 00, 3 Expl. — Indiahafen; 4. XI. 01, 3 Expl. — Grasbrookhafen, Grund: 1. VII. 01, 5 Expl. ln den ruhigeren Xebengewässern der Elbe, aber nicht häufig. Diese Muschel war bisher aus der Umgebung von Hamburg nur von Elmshorn und neuerdings (G. SCHMID 1909, p. 84) aus dem EppendoHer Mühlenteich bekannt. Servaix gibt die Alster an, doch ist sie meines Hainbnrgisclie Elb-Untersuchung. IX. Mollusken. 273 Wissens dort nicht wieder gefunden. Durch das Material der Pllb- Untersuchung ist sie jetzt aucli aus der Elbe selber nachgewiesen worden. Unsere Foi'in gehört dem Typus an. Maße: Flet I, 4. XL: Länge 8,5 mm; Höhe 7 mm; Dicke 4,4 mm. Untergattung: Sphaerium s. str. Sphaerium rivicola (Lamarck 1818). RoSSMÄSSLER, Iconographie (I) VH, Fig. ilOSa. PTindnotizen : Rechtsseitiger Elbpriel am Spadenland, Grund: 2. VII. 00, 1 PIxpl.; 27. VIII. 00, 1 PIxpl.; 24. IX. 00, 1 Expl.; 21.x. 00, 4 Expl. — Doveelbe, Grund: 2. VII. OO, ß Expl ; 30. Vll. 00, 2PIxpl.; 21. VIII. 01, 3 Expl. — Mo orfleth er Konkave: 23. VII. 00, 11) Expl.; 24. IX. 00, 3 Expl. — Bille: 28. V. 00, 1 Expl. — India- hafen, Grund: (6 Fänge, zahlreich). — Hansahafeu, Grund: 22. V. 00, lExpl.; 12. VIII. 00, 13 Expl. — Grasbrookhafen, Grund: 22. X. 00, 1 Expl. — Köhlbraud bei Waltershof: 2. VII. 07, 7 Expl. — Köhl- fleth: 2. VII. 07, 50 Expl. — • Teufelsbrücker Hafen: 1. X. 00, 2 Expl. In der Elbe überall ziemlich häufig, doch nie in den Mengen wie cornemn-, merkwürdigerweise in dem Material aus den Fleten und der Alster vollkommen fehlend. Unsere Form gleicht genau dem Typus, wie er von Kobelt in der Iconographie, Fig. 2103 a, abgebildet ist. Sie ist im vorliegenden Material sehr konstant; Exemplare, auf welche sich die bei Servain aufgeführteu 4 Arten beziehen könnten, habe ich nicht gesehen. Diese Art ist durch ihre Größe, die regelmäßigen, parallelen Rippen, die nach den Wirbeln zu allmählich verschwinden, und durch die zwei Mittelzähne in jeder Schale leicht kenntlich. Maße : Priel rechts, 21. X.: Länge 18 mm; Höhe 14,1 mm; Durchmesser: 10,5 mm. Hansahafen, 21. V.: „ 17 „ „ 13,5 „ „ 9,5 „ Indiahafen, 10. VI. : „ 16 „ „ 12,7 „ „ 8 „ Sphaerium solidum (Normand 1844). ROSSMÄSSLER, Iconographie (1; VII, Fig. 2106. Fundnotizen: Rechtsseitiger Elbpriel am Spadenland, Ober- fläche: 29. X. 00, 1 Expl. — Rechtsseitiger Elbpriel am Spadenland, Grund: 7. V. 00, 1 Expl.; 21. X. 01, 13 Expl. — Linksseitiger Elb- priel am Spadenländer Busch: 7. VI. 00, 1 Expl. — Köhlfleth: 2. VII. 07, 29 Expl. — Linkes Elbufer nördl. Nienstedten: 3. IX. 00, 1 Expl. — Elbe s üdl. Nienstedten: 16. X. 01, 6 Expl. — Nienstedten : 20. VII. 07, 20 Expl. •>74 51. Le.sclike. Diese Foim zeigt eine merkwürdige Verbreitung im Gebiete: in den Prielen der 01)erelbe (nicht häutig) vorkommend, überspringt sie das ganze Hafengebiet, um erst wieder im Küliltletli und der ünterelbe, hier dann ziemlich häufig, aufzntreten. Sie meidet also allem Anschein nach das ,, Sielwasserbereich“ in den Häfen, in dem Sph. cornenm sein Maximum eiTeicht. Diese Art ist an den regelmäßigen sehr kräftigen Kii)pen, die be- sonders auf den Wirbeln stark hervortreten, leicht zu erkennen. Von rivicola unterscheidet sie sieh schon durch die viel geringere Große. Neben der typischen Form, wie sie in der Iconographie, Fig. 2106, abge- bildet ist, kommt zuweilen eine etwas mein' gestreckte und flachere Form vor. Die SBRYAlXsche Sph. hriandianum (Servain 1888, p. 310) halte ich für ein nnausgewachsenes Exemplar dieser gestreckten Form. Maße: Niensteilten, '20. YIH. 07 ; Länge 1 1 mm; Höhe 9,.5 mm ; Iinrchm. : G,4 mm (typ. Form). Priel rechts loben), ‘29. X. : „ 9,;! ,, ,, 8 „ „ (1,4 „ ( ,, ,, ). Elbe sücll. Nienst., IG. X. : „ 11 „ 8,4 „ „ <1,1 ,, (gestr. „ ). Sphaerium corneum (Dinne 1758). Typus: Hossjl.tsSLEli, Iconographie (1) YIl, Fig. 2IÜ8. var. rivalis; „ „ (1) YII, ,, 2113. var. pisidioides : „ „ (1) YII, „ 2110. „ scaldianum: „ „ (1) YII, „ 210-5. Fnndnotizen: Überall im Gebiet vorkommend: Rechtsseitiger Elbpriel am Spadenland (4 Fänge). — Doveelbe, Grund (3F.). — Moorflether Konkave (8 F.). — Bille: 20. VI. 00, 1 Expl. — Alster: 30. V. 00, 1 Expl.; 17. IX. 00, 1 Expl. — Flet 1, Grund (12F.j. — BHetsack (1 F.). — Indiahafen, Grund (14 F.). — Hansahafen, Grund (1 F.). — Grasbrookhafen, Grund (10 F.). — Kohlbrand (3 F.). — Köhlfleth (3 F.). — Linkes Elbufer nördlich Nien- stedten (3 F.). — Teufelsbrücker Hafen (1 F.). Sph. ccn-neum ist von allen Mollusken in der Elbe am häufigsten, besonders in den detritnsreichen Ausbuchtungen des Stromes' (Häfen, Flete, Moorflether Konkave) kommt sie in unglaublich großen Mengen vor und bildet dort die Hauptmasse des Fanges ; doch trifft man derartige Stellen auch in der Unterelbe an. Ganz im Gegensatz zu Sph. rivicola variiert Sph. corneum ganz außerordentlich stark, wie schon aus der großen Zahl der sogenannten Arten hervorgeht, zu denen diese veränderliche Art Anlaß gegeben hat. Clessix hat in seiner Monographie der Cycladeae im Martini-Chemnitz und in seiner Fauna den Versuch gemacht, die einzelnen von ihm angenom- menen Arten nach der Beschaffenheit der Schloßzähne zu trennen. Es ist mir aber nicht gelungen, mich nach seinen Angaben in dem mir vor- Hamburgisclie Elb-riitersuchung-. IX. lldllnskeii. •27') liegenden Material zureehtzutiiulen. .Jedenfalls gehen die angegebenen Unterschiede vollkonnnen ineinander über, stimmen auch zum Teil nicht. Nach meiner Meinung hat CLESSIN zu wenig Material untersucht und im übrigen mit zu schwachen Yergi'ößerungen gearbeitet, vielleicht auch seiner Phantasie etwas zu freien Lauf gelassen (siehe auch Dybowsky iu Nachrbl. 1). Malak. Ges. Band 35, j). 78, Aninerk.'). Nach meinen Untersuchungen zerfällt S-ph. corneuin in eine Reihe einzelner Uormen. die aber nicht örtlich getrennt werden können, da sie ineinander übergehen und auch an demselben Fundort durcheinander Vor- kommen (also dieselbe Erscheinung wie bei den Bithynien). Ich unter- scheide im Elbmaterial folgende Formen; 1. Typische Form. Genau gleichseitig, stark aufgeblasen, Wirbel sehr gerundet, nicht spitz vorspringend, ziemlich festschalig, häutig am Unterrande gelbgefärbt. (’berall hänlfg. Hierher gehört die var. nucleus Stiuler, kleiner und fast ganz kugelig, im übrigen genau wie der Typus; nur in einer Xnmmer aus der Moortlether Konkave in wenigen Exemi)lai en. 2. Geschnäbelte Form. Wirbel aus der Mitte etwas nach vorn ver- lagert und dadurch das Hinterende mehr oder weniger schnabelartig vorgezogen. Unterrand nicht schneidend, IMuschel bedeutend flacher als der Tyi)us. Ich glaube diese Form mit pisidioides t-fray identi- tizieren zu können. Überall vorkommend, noch etwas häutiger als die vorhergehende. Hier kann man. wenn man will, noch wieder zwei Unterformen unterscheiden : Eine wenig geschnäbelte, ziemlich flache und eine stärker geschnäbelte, etwas aufgeblasene Form. Servain beschreibt die zweite Unterform als var. RynchoneUa. 3. scaldianum Normand 18-14. Ebenfalls die Wirbel etwas aus der Mitte verlagert, aber diese spitzer gestaltet und über den Oberrand vorragend. Unterrand schneidend, wenig gebogen, mit breitem gelben Bande. Muschel so stark aufgeblasen wie der Typus. Ligament frei, nicht überbaut, doch ist dieses Merkmal nicht durchgehend. In ganz typischer Ausprägung leicht zu erkennen aber mit pisidioides durch fließende Übergänge vollkommen verbunden. Eine artliche Trennung von corneum, wie sie meistens angegeben wird, ist deshalb nicht aufrechtzuerhalten. Welfach ist auch die vorhergehende Form mit dieser zusainmengeworfen worden. In der Elbe ziemlich selten, fast ausschließlich im Schlamm der Hafenbecken gefunden. 4. ovalis Fer. 1807 (^— draparnaldi Clessin 1873). Wirbel etwas aus der Mitte gerückt, aber ganz flach und sehr dünnschalig. Schloßrand ganz gerade, daher Gestalt fast rhombisch; durch die große Flachheit sofort auffallend. In der Elbe selten; gefunden in den Hafenbecken, Fleten, der Doveelbe, Moortlether Konkave. Es wird dies dieselbe 276 jr. Leschke. Form sein, die FRIEDEL 1869, p. 24, unter diesem Namen ans An- spülungen zwischen Flottbek und Blankenese angibt. Ich habe die Elbform bestimmt im Anschluß an ilaterial von GOLDFUSS aus Halle (vergl. GOLD FUSS 1900, p. 278), mit dem unser Material gut überein- stinimt. Doch werden unsere Exemplare größer, als ('LESSIN angibt. BERVAIN scheint diese Form für fratjüe Clessin gehalten zu haben. ]\Iaße typischer Exemplare: Typische Form; Hansahafen D2. VIII. 00.. Länge 11 mm; Höhe 0 mm; Dicke 7 mm. geschnäbelte „ Flet I 22. X. 00 „ 11 „ „ S,5 „ „ 5,7 „ ovalis- „ Hansahafen 22. V. 00 ... . „ 10 „ „ 8,7 ,. ,, 5 „ scahliannm- „ Indiahafen 10. VI. 01... „ 12,5 „ „ 9,3 „ „ i „ Gattung’: Pisidiuin C. Pfeiffer 1821. Von dieser sehr schwierigen und wenig durchgearbeiteten Gattung sind die drei häufigsten Formen ans der Elbe nachgewiesen, doch wäre es nicht ausgeschlossen, daß bei genauerem Nachsuchen noch die eine oder andere seltene Form zu entdecken ist. Pisidium amnicum (4. F. Müller 1774. Clessix in Maktini-ChemnitZ; Monog-raphie Cychuleae, Tafel I, Fig. 1—3. Fundnotizen: Linksseitiger Elbpriel am Spadenländer Busch (Grund): 7. V. 00, 2 Expl. — Doveelbe (Grund): 30. VII. 00, 4 Expl.; 21. X. 01, 1 Expl. — (Moorflether Konkave: 1. V. 00, 14 Expl.; 23. VII. 00. 2 Expl.; 24. IX. 00, 1 Expl.; 12. XI. 00, 6 E.xpl. — Bille: 28. V. 00, 2 Expl. — Flet II iGrund): 17. IX. 00, 1 Expl. — Indiahafen: 20. V. 00, 2 Expl. — Köhlfleth: 2. VII. 07, 2 Expl. — Linkes Elb-' ufer südlich Nienstedten: 3. IX. 00, 4 Expl. — Elbe südlich Nien- stedten: 16. X. 01, 2 Expl. — Nienstedten (GriuuP: 20. VlI. 07, 3 Expl. Diese größte Spezies unter den Pisidien findet sich, wie obige Auf- zählung zeigt, überall im Untersuchungsgebiet, doch ohne irgendwo eine größere Häufigkeit zu zeigen. Neben der großen Massenhaftigkeit der Sphaerien verschwindet sie vollkommen. Die vorliegenden Exemplare stimmen fiu’ mein Auge untereinander vollkommen überein. Von den von SERVAIN aufgeführten Varietäten habe ich weder die var. elongata Baudon (siehe WESTERLUND, Fauna VII, p. 19), die sich durch die gestreckte Form, noch die var. danuhialis Brgt. (siehe \Vesterlund, Fauna VII, p. 19), die sich durch große Flachheit und weitläufig stehende Kippen mit kleinen Eippchen in den Zwischenräumen auszeichnet, gefunden. Es sind vielmehr alle Exemplare dem typischen P. amnicum zuzuschreiben, wie es z. B. von GOLDFUSS 1900, p. 283, aufgefaßt wird. Im übrigen ist diese Art durch ihre Größe und die starke Streifung leicht von allen anderen Pisidien zu unterscheiden. Maße: Länge 7,5 — 9 nun; Höhe 5,5 — 7 mm; Dicke 4 — 6 mm. Hambtirgisclie Elb-Unteisuclmng. IX. ^lullusken. 277 Pisidium henslowianum (Slieppard 1823). Clessin in M.^RTINI-Chemnitz, Monographie Cycladeae, Tafel I, Fig. 8. Fundnotizeir. Linksseitiger Elbpriel am Sp adenländer Buscli (Grund); 7. VI. 00, 3 Expl. — Rechtsseitiger Elbpriel am Spaden- land (Grund); 7. V. 00, 1 Expl. — Köhlfletli, Ausfluß, rechte Seite; 2. YII. 07, 1 Expl. — Nienstedten (Grund); 20. VIII. 07, 3 Expl. Diese kleine, aber ■wohl überall ziemlich seltene Form ist bis jetzt nur im ,.Reinwassergebiet“ gefunden worden. In der Liteiatur wild sie nur von Fkiedel „unter Ausspülungen zwischen Flottbeck und Blankenese“ erwähnt. Aber bei der Kleinheit der Form halte ich es nicht für un- möglich, daß sie auch in den Häfen Vorkommen möge. Diese Form teilt mit suinnum Schmidt, das hauptsächlich in größeren Flüssen Vorkommen soll und von mir deshalb in der Elbe erwartet wurde, die Hücker, besser Längsleisten auf den "Wirbeln, unterscheidet sich aber von jener Form sofort durch das mehr verlängerte Vorderende und die etwas geringere Dicke. Häutig ist die Schmutzkruste so stark, daß die Leisten vollständig bedeckt werden, ein Umstand, der leicht zu Ver- wechslungen Anlaß geben kann. Servaix 1888 gibt vorliegende Art ebenfalls aus der Elbe an und will sie außerdem in der Alster gefunden haben. Maße; Länge 3,2 — 3,8 mm; Höhe 2,8 — 3,2 mm; Dicke 2,3 — 2,7 mm. Pisidium fonlinale C. Pfeiffer 1821 = fossarinum Clessin 1873. CLESSrx in M.\RTINI-Chemxitz, Monographie Cycladeae, Tafel Ilf, Fig. 15—20. Fundnotizen; Linksseitiger Elbpriel am Spadenländer Busch (Grund); 7. V. 00, lExpl.; 7. VI. 00, 6 Expl. — Moorflether Konkave; 1. V. 00, 18 Expl.; 12. XI. 00, 7 Expl. — Indiahafen (Grund); 20. V. 01, 2 Expl. — Elbe südlich Nienstedten; 16. X. 01, 3 Expl. Diese kleine Form wii’d wohl im ganzen Fanggebiete Vorkommen, doch liegen mir nur die obigen Fundorte vor. l\Iaße; Länge 3,2 — 3,4 mm; Höhe 3 mm; Dicke 2,4 — 2,5 nun. Die übrigen von SERVAIX (1888, p. 313—314) angegebenen Formen; ovnfim Clessin (aus der AlsteiO und siJ hm Gm e\. (auch von Friedel „unter Ausspülungen zwischen Flottbeck und Blankenese“ angegeben) habe ich nicht im Elbmaterial gesehen. Das ebenfalls von SERVAIX angegebene P. caseiinnum Poli ist nur ein Synonym zu fontinale. •278 M. Leschke. Verzeichnis der angeführten Literatur. p]iue vollständige Übersicht der Molluskenliteratur für das Nieder- elbegebiet findet sich bei Petersen 1904 und Kraepelin 1901. Die ältere Literatur ist ausführlich ausgezogen bei MARTENS 1870. IS30. Thörey in: Schmidt, Th. Hanihnrg- in natnrhistorischer und medizinischer Be- deutung. Hamhurg 1S30. Mollusken, p. GS — C9, von Thorey. 1SG9. Priedel, E. Zur Kunde der Weichtiere Schleswig-Holsteins (Umgegend von Blankenese) in Malak. Blätter, Bd. IG, p. 24 — 26, 69 — 72. 1S70. — Zur Kunde der Weichtiere Schleswig-Holsteins 11 (Umgegend von H.iinhurg) ihid. Bd. 17, p. 38—41. 1870. KREGLIXOiER, C. Systematisches Verzeichnis der in Deutschland lebenden Binnen- molluskeu. Wiesbaden 1870. 1870. M.YRTENS, E. VOX. Zur Literatur der Mollusken III, Xorddeutschlaud, 0. Hamburg, in: Nachrichtenbl. D. Malak. des , Bd. 2, p. 14G. 1870. Wessel, C. Die Molluskenfauna von Hamburg, in: Nachrichtenbl. D. Malak. Ges., Bd. 2, p. 74 — 77. 1875. Petersex, H. Die Couchylienfauna der Niederelhe, in: Verh. Ver. Naturw. Unterh.. Bd. 1, p. IGG— 188. 1S76. Clessix, S. Die Molluskenfauna Holsteins, in; Verhandl. Ver. Naturw. Unterh., Bd. 2, p. -252—266. 1884. SERVAIX, G. Vivipares des Environs de Hambourg, in: Bull. Soc. nialac. de France, vol. 1, p. 173—182. 1888. — Apercu sur la faune des Mollusques fluviatiles des Environs de Hambourg, in: Bull. Soc. malac. de France, vol. 5, p. 287—340. 1890. Friedel, E. Neue Fundstellen von Lithoglyphus naticoides Fer., in: Nachrichtenbl. D. Malak. Ges., Bd. 22, p. 196—198. 1891. Dahl, Fr. Untersuchungen über die Tienvelt der Unterelbe, in: 6. Bericht Comm. Unters. Deutsch. Meere, 17. — 21. Jahrg., p. 161 — 164. 1901. Kraepelin, K. Die Fauna der Umgegend Hamburgs: Mollusken, in: Hamburg in naturw. und medizinischer Bedeutung, 1901, p. 39 — 40. 1901. Volk, R. Allgemeines über die biologischen Verhältnisse der Elbe bei Hamburg, in: Mitteilungen Naturhist. Museum Hamburg, Jahrgang 19, p. 65—154. 1904. Petersen, H. Die Couchylienfauna des Niederelbegebietes, in: Verhandl. Ver. Naturw. Unterh. Hamhurg, Bd. 12, p. GO — 90. 1908. Volk, R. Mitteilungen über die biologische Elbe-Untersuchung des Naturhistorischen Museums in Hamburg, in: Verhandl. Naturw. Vereins Hamhurg, 3. Folge, Bd. 15, p. 1 — 54. 1909. SCHMID, G. Zur Verbreitung von Lithoglyphus naticoides Fer. und Oalyculina lacustris Müll., in; Nachrichtenbl. D. Malak. Ges., Bd. 41, p. 83 — 84. .Außer diesen sieh speziell mit der Hamburger Fauna beschäftigenden Werken wurden noch folgende M’erke häutiger angeführt: Borcherdixg, Fr. ISSl. Die Molluskenfauna der nordwestdeutschen Tiefebene, in: Ahh. naturw. Verein Bremen, Bd. VIIL p. 255 — 363. — 1S89. Dritter .Nachtrag zur Molluskenfauna der nordwestdeut.schen Tiefebene, in: .\bh. naturw. Verein Bremen, Bd. X, p. 335 — 367 und Taf. IV und V. Hainbvirgische Elb-Untersuchung. IX. llolluskeu. 271) CLESSIN, S. 187(1. Deutsche Exkursions-Mollusken-Fauna. Nürnberg 1876. Geyer, D. 1896. Unsere Land- und Süßwasser-llollusken. Stuttgart 1896. Goldkuss, 0. 1900. Die Binnenniollusken Mitteldeutschlands. Leipzig 1900. Kobelt, W. 1S71. Fauna der nassauischen Mollusken. — 1886. Erster Nachtrag zur Fauna der nassauischen Mollusken, in : .lahrb. uassauisch. Verein f. Naturkunde. Wiesbaden. Jahrg. 39, p. 70—103. — 1908. Zur Kenntnis unserer Llnionen, in; Festschrift zur Feier des hundert- jährigen Bestehens der Wetteranischen Gesellschaft für die gesamte Naturkunde zu Hanau. Hanau 1908, p. 84— 111. RossmäSSLER, E. A. Iconographie der Land- und Süßwassermolluskeii, Band 1 — 3. Dresden 1835— 1859. Fortsetzung von W. Kobelt, Bd. 4 — 7; N. F. Bd. 1—11. Wiesbaden 1876 — 1904. SuRBEUK, G. 1899. I>ie Molluskenfauna des Vierwaldstättersees, in: Revue Suisse (ie Zoologie, Tome 6, Geneve 1899, p. 429—566. Thiele, Joh. 1909. Mollusca, Weichtiere, in: Br.YUER, Die Süßwasserfauna Deutsch- lands. Jena 1909. Heft 19. Westerlund, C. A. Fauna der in der paläarktischen Region lebenden Binnen- conchylien, .4bt. V — VII, Lund 1885 — 1890. Einf^pgaiigeu am 2*1 Oktober liX-iO. GüiliucUt bei Litlcke S: Wulff, E. H. Senats Huchdruekern. 3. Beiheft zum Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten. XXVI. 1908. ■ Mitteilungen aus den Botanischen Staatsinstituten Inhalt: Inhalt: Seite L. Lindinger : Die Sehildlausgattnng Selenaspiilus. Mit drei Tafeln und einer Abbildung im Text 1 — 12 L. Lindinger: Afrikanische Schildläuse. I. u. II. Mit 24 Abbildungen iin Text . . 13— 4(1 L. l.indingtr: Die wirtscbaftlicbe Bedeutung der Bauinaloe für Deutscli-Siuhvest- afrika. Mit einer Tafel 47 — 58 L. Liiulinger: Die sekundären Adveutivwurzeln vun Dracaena und der inorpbo- logische Wert der Stigmarien. Mit 24 Abbildungen im Text 59 — 88 C. Brunner: Beiträge zur vergleichenden Anatumie der Tam.aricaceen. Mit IO Ab- bildungen im Text 89— 1G2 Hamburg 1909. Kommissionsverlag von Luoas Gräfe & S'illem. .S'ofe. 4?.' 3. Beiheft zum Jahrbuch der Hamburgischeii Wissenschaftlichen Anstalten. XXVI. 1908. Mitteilungen aus den Botanischen Staatsinstituten in Hamburg. Inhalt: Seite . L. Lindinger: Die Schildlausgattung Selenaspidus. Mit drei Tafeln und einer Abbildung im Text 1—12 L. Lindinger: Afrikanische Schildläuse. I. u. II. Mit 21 Abbildungen im Text . . 13— 4G L. Lindinger: Die wirtschaftliche Bedeutung der Baumaloe für Deutsch-Süd west- afrika. Mit einer Tafel 47—58 L. Lindinger: Die sekundären Adventivwurzeln von Dracaena und der moridio- logische Wert der Stigmarien. Mit 24 Abbildungen im Text . . 59 — 88 C. Brunner: Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Tamaricaceen. Mit 10 Ab- bildungen im Text 89 — 162 Hamburg 1909. Kommissionsverlag von Lucas Gräfe & Sillem \ Die Scliildlaiisgattung- Seleiiaspidus. Vuii LiVonUavd Liuäingev. Mit drei Tafeln und einer Abliildiing im Text. „W ir lernten immer mehr Formen kennen, deren Yerwandte uns mir aus dem tropischen Amerika bekannt waren, und anderseits solclie, welclie stark an Arten erinnerten, ilie im tropischen Asien heimiscli sind — und von vielen Typen, die uns bisher in nur einer Art oder in wenigen bekannt waren, wurden uns jetzt ganze Scliaren neuer Arten zugefülirt.“ An diese Bemerkung Englers^ wurde icli bei der Bearbeitung zahlreicher Scliildläuse aus dem tropisclien Afrika erinnert: Typen, welclie nur in einer amerikanischen, allerdings gleichzeitig in Afrika vorhandenen Art bekannt waren, zeigten sich mir in einer ganzen Eeihe von Arten; auch die Beziehungen zu Asien fehlen nicht. Eine weitere Ähnlichkeit zwischen den l’tlanzen und den Schildläuseii aus den afrikanischen Tropen: Formen ans verschiedenen Verwandtschaftskreisen zeigen eine große äußerliche Übereinstimmung, bei den Schildläuseii z. B. in der Form und sonstigen Beschaffenheit des Schildes und der Tiere, die in Wirklichkeit ganz ver- schiedenen Gruppen angehüren. Aus der großen Zahl der neuen Arten, welche ich aufgefunden habe und die ich in Bälde werde veröffentlichen können, seien hier einige Verwandte der von Morgan Aspüliolus artiailatus genannten Duispinc vorweggenonunen. Diese Art besitzt eine ganz eigenartige Hinterrands- gliederung und zeichnet sich durch den scharf vom Abdomen abgegliedertmi Cephalothorax aus. Maskell macht auf ein weiteres, bei einer von ihm als Varietät aufgefaßten Form vorhandenes Merkmal anfmerksam," das in einem Fortsatz am äußeren unteren Cephalothorax besteht. Cockerell hat Aspidiutus artimlatus als den Vertreter einer eigenen Untergattung angesehen, die er Selenaspidns genannt hat.® Über das Vorkommen der Art schreibt er: „Common in the West Tndies, but very likely of African origin.“ Vom Kap der guten Hoffnung beschrieb Maskell eine Form, die er als Aspidioüis arficidaitts vav. celastri bezeichnete,® undEmmerez de Charmois machte aus Mauritius einen A. a. var. simplex bekannt;'* ' Die Ptlanzeiuvelt Afrikas, II. Bei., Leipzig 11)08, p. VI. ^ Trans, and Proceed. of the New Zeal. Inst. (1896) XXIX, 1897, p. 297. ’ U. S. Dep. of Agricult. Div. of Entomol. Teclin. Ser. No. 6, 1897, p. 14. ' Pr. Soc. Aniic. Scient., 1899, p. 20. L. Liiulinger, Cockerells Vermutung erliielt dadurch eine überrasclieude Bestätigung, zumal es sich zeigte, daß zwei indische Arten, Asindiotus artocarpi und A. moorei, die Green als Verwandte von Aspuliotns articulatus aufgefaßt hatte,' in Wirklichkeit in keinem näheren Verrvandtschaftsverhältnis zu dieser Art stehen; Leonardi hat sie zur Gattung Targionia gestellt.^ Einige neue Arten, die dem Aspidiotiis articulatus zum Teil sehr nahe stehen und alle aus Afrika stammen, haben die Annahme Cockerells Ijetreffs des afrikanischen Ursprungs seiner Untergattung als richtig erwiesen. Die Merkmale der einzelnen Formen sind ferner derart, daß es nicht angängig ist, sie als bloße Varietäten des Aspidiotus articidatus aufzufassen; andererseits wieder besitzen die Formen eine Summe gemein- samer Merkmale, die in dieser Ausbildung bei der Gattung Aspidiotns nicht vorhanden sind und die Ausscheidung der in Betracht kommenden Arten aus dieser Gattung rechtfertigen. Für die somit notwendig ge- wordene neue Gattung habe ich den von Cockerell gebildeten Namen Selenaspidus gewählt. Zu bemerken ist noch, daß Leonardi in seiner Monographie der Aspidioti Aspidiotus articidatus mit A. corockiae Mask. zur Untergattung Selenaspis vereinigt hat.^ Aspidiotus corockiae hat mit der ersten Art aber gar nichts zu tun und ist schon von Fernald mit Recht in die Gattung Aspidiotus zurückgebracht worden.^ Die Bezeich- nung Selenaspis ist .jünger als Selenaspidus und deshalb hinfällig. Die Merkmale der Gattung Selenaspidus (Cockerell) sind folgende: Schild vom 9 ad. groß, rund, flach, dünn bis sehr dünn, seltener ziemlich dick und dann von ziemlich weichem Bau und größerem W^achs- gehalt. Exuvien ziemlich genau zentral; Exuvie der Larve breit oval, die des $ ‘2. Stad, rundlich. Schild vom cf länglich, mit exzentrischer, doch vom Kopfende entfernter Exuvie, länglich. — $ ad. mit scharf vom Abdomen abgeschnürtem Cephalothorax — bei einer xVrt ist der Cephalo- thorax selbst, soweit sich das am erwachsenen Tier hat feststellen lassen, durch eine Naht in zwei scharf geschiedene Teile getrennt, der hintere Teil mit dem Abdomen vereinigt — und mit einem kegel- oder iinger- förmigen Fortsatz am äußeren unteren Cephalothoraxrand. Am Kopfende finden sich zahlreiche kleinere oder größere, nach der Art verschieden ausgebildete kegelförmige Vorwölbungen. Analsegment mit drei Lappen- paaren, von denen die beiden inneren annähernd gleich geformt sind und mit ihrem freien Ende ziemlich in einer Linie stehen. Der 2. Seitenlappen (3. Lappen) besitzt bei den meisten Arten die Form eines schmalen Kegels oder Doi-ns und ist in der Farbe dunkler gelb als die anderen ' Entomol. Moiitlil. Mag. Sec. Ser. VII, 189G, p. 199 ff. ^ Riv. di pat. veg. VIII, 1901, p. 319 f. und 315 f. ^ Riv. di pat. veg. VI, 1898, p. 211 und 213 f. * Hatcli Exp. Stat. Mass. Agric. Coli. Bull. 88, 1903, p. 255. Die Schilillausgattuiig Selenaspidus. 8 lvai>iien. Bezeiclinend sind ferner die breiten Platten vor dem 2. Seiten- lappen, welche mit meist vielen, stumpfen, im Umriß spatelfürmigen, un- gleich langen Zähnen versehen sind, sowie die erste Platte außerhalb dieses Lappens. Die Zahl dei' l’latten stimmt bis zum ‘2. Seitenlappen bei allen Arten überein, jenseits des 2. Seitenlappens folgen 4 — 1 1 meist dreiteilige, selten ungeteilte, mit breitem Grund sitzende Platten. Stigmendrnsen fehlen. Die Peiivaginaldriisen sind für die Art- nnterscheidung von ^^A‘rt; fünf Gruppen sind bei keiner der mir bekannten .\rten vorhanden. Einige llißbildungen ( Abi). 2 u. .ä di haben mir von neuem gezeigt, daß sowohl Lappen wie Platten morphologisch gleichwertig sind ; die verschiedene Ausbildung steht mit der Funktion in einem direkten Zusammenhang. Die Mehrzahl der Arten fand ich auf den Blättern von Pflanzen feuchter, tropischer Gebiete, und zwar sowohl auf der Ober- wie auf der Unterseite der Blätter. Die Schilde dieser Arten sind dünn und durch- scheinend, von fester, fast häutig zu nennender Textur. Die Tiere sind flach und dünn. Alles läßt darauf schließen, daß diese Arten in einem sehr gleichmäßigen feuchten Klima leben. Selenaspidus artkulatus habe ich mehrmals auch auf den Blättern von Pflanzen trockenerer Standorte gefunden, die Schilde dieser Tiere waren derber, dichter, undurchscheinend. Selenaspidus ferox und S. maynus lel)en, soweit bekannt, auf den Stämmen sukkulenter Euphorbiazeen, ihre Schilde sind ziemlich dick, wachsreich, nicht häutig, sondern eher etwas flockig-})orös, die Tiere sind ziemlich dick. S. gradlis scheint sich den gleich zu besprechenden Faktoren durch starke Chitinisirung der Körpeihaut anzupassen. Nach diesen und zahlreichen an anderen Diaspinen gemachten Beob- achtungen scheint die Iflchtintensität den größten Einfluß aut die Schild- bildung und auf das Tier zu besitzen, der Feuchtigkeitsgehalt der Luft dagegen erst in zweiter Linie zu stehen. Leben die Tiere an Pflanzen- teilen, welche der vollen Sonnenstrahlung ansgesetzt sind, so sind ihre Schilde dick und entweder stark wachshaltig, wie bei S. macjnus z. B., oder stark chitinisirt (wie bei Furcaspis), und zwar auch dann, wenn der Feuchtigkeitsgehalt der Luft vergleichsweise groß ist. Können aber die Sonnenstrahlen die Tiere nicht direkt treffen, so bleibt der Schild dünner, sehr dünn, wenn stark feuchte Luft die Kegel ist. Das hat auch für die Fälle Geltung, in denen die Tiere auf der Oberseite der Blätter sitzen, denn diese werden durch darül:)er stehende gedeckt. Es soll aber ausdrücklich betont werden, daß dieser Zusammenhang zwischen der Schihlbildung und den genannten äußeren Pkaktoren an verschiedenen 4 L. Lindinger, Arten festgestellt ist. Es ist wohl wahrscheinlich, daß ein gleiches Ver- hältnis, innerhalb gewisser Grenzen, bei ein und derselben Art vorhanden ist, wenigstens sprechen manche von mir gemachte Beobachtungen dafür, aber es kommen auch Fälle vor, wo eine größere Schilddicke mit der Lichtintensität gar nichts zu tun hat. Ich hoffe, später einmal diesen Gegenstand eingehender behandeln zu können. Die Verbreitung der Arten ist kurz folgende: Selenaspiclus arfiai- lafus ist aus verschiedenen Tropengegenden Amerikas und Westafrikas bekannt, ich habe ihn auch aus Gstafrika erhalten. S. ceJastri wurde für das Kaj) der guten Hoffnung angegeben, S. fm'ox lebt an der Grenze von Togo, S. hamcnminis und 8. grarilis in Kamerun, 8. silvaticus in Kamerun und Ost- afrika, 8. mngnus in Abessinien. Wie bereits erwähnt, ist Afrika als die Heimat der Gattung anzusehen, wenn die Heimat einer Grujjpe das Gebiet ist, in dem die meisten Arten leben. Den indischen Einschlag, den En gier (allerdings für Kamerun) hinsichtlich der afrikanischen Pflanzenwelt fest- stellt, würde in der behandelten Schildlausgruppe 8. simpJex von Mauritius darstellen (der vielleicht mit 8. silvaiicus identisch ist). Doch sind solche Feststellungen von sehr fraglichem Wert, solange so große Gebiete noch ganz unerforscht sind, wie es hinsichtlich der Schildläuse für Afrika, Indien, um nicht zu sagen Asien, Südamerika und Ozeanien der Fall ist. Als Schädling ist noch keine Art der Gattung aufgetreten; bis auf 8. ferox und 8. mngnus leben die Tiere anscheinend meist vereinzelt oder nur zu wenigen beisammen. Nur die eben genannten Arten habe ich in stärkerer Besetzung gefunden, so daß sie für den Fall als Schäd- linge in Betracht kommen können, daß ihre Nährpflanzen wirtschaftliche Bedeutung besitzen. Schlüssel zum Bestimmen der Arten: Perivaginaldrüsen vorhanden : in zwei Gruppen: Platten zwischen 1. und 2. Seitenlappen breit, mit vor- gezogenem äußeren Seitenrand Sehnaspidus nrticuJafus. Diese Platten schmal, mit geradlinigem äußeren Seiten- i’and Selenaspidjis knmerunicns. in vier Gruppen: Kopfende mit + 10 großen kegelförmigen Fortsätzen 8elenaspidus ferox. (? Kopfende oluie diese großen Fortsätze SeJenaspidus celn.stri.) Perivaginaldrüsen fehlen : (’ephalothorax scharf vom Abdomen abgegliedert, Tier groß, 2. Seitenlapi)en nicht kegelförmig. . . . 8elenasimUis mngnus. Pie Schildlausgattung Seleiiaspidus. Ceplialothorax tliirch scliarfe Abgliederung in zwei Teile getrennt, hinterer Teil mit dem Abdomen verschmolzen, Tier klein, 2. Seitenlappen kegelförmig, spitz Selenasjnäus gradlis. Ceplialothorax undeutlich vom Abdomen abgegliedert, Körper- rand oft nur schwach eingebuchtet, Tier mittelgroß, mit sehr breiten Platten (die ‘2. und 3.) vor und nach dem 2. Seitenlappen (die 1.), ‘2. Seitenlappen spitz Selenasjndtis silva Heus. Seleitasjfidtis artira/dftis (Morg.) Fern. Aspidiotus arficidafits; Morgan, Entomol. Monthl. IMag. XXV, 1881), p. 352. — Newstead, Monogr. Cocc. Brit. Isl. I, 1001, p. 127. — Selen- aspidtts artiadatns (Morg.); Fernald, 1. c. Von der gut gekannten Art gebe ich nur deshalb eine Abbildung (Abb. 1), um einen Vergleich mit den ihr nahestehenden Arten zu er- möglichen. Die Art ist gut gekennzeichnet durch das gleichmäßig krene- lirte Kopfende, den fingerförmigen Fortsatz (Abb. 1 c), die zwei Drüsen- gruppen und die vorm 2. Seitenlappen stehenden Platten (p. in Abb. 1 a und b). Zahl der Drüsen am amerikanischen Material : meist 5 — 7, dann () — 6, 6 — 5, 6 — 3, 8 — 5, 7 — 8, 7 — 7; am afrikanischen Material: meist f) — 7, dann 7 — 5, 7 — 7, 6 — 4, 5 — 5, 5 — 3. Mittellappen unsymmetrisch, undeutlich dreilappig. Die in Abb. 2 wiedergegebene Mißbildung zeigt ein unsymmetrisch entwickeltes Hinterende, links sind zwischen dem 1. und 2. Seitenlappen nur zwei Platten vorhanden, rechts ist der 1. Seiten- lappen kurz und breit, der 2. Seitenlappen ist verdoppelt (Abb. 2 D). Verbreitung und Nährpfl.'inzen. Amerika:* Westindien (ohne nähere Bezeichnung): Auf Pritchardia fJmrstoni-, am 5. II. 1001 : $$ ad. mit Dvarialeiern, wenig entwickelte Larven bergend, i(h(s /'ei-o.r sp. n. Schild hell brännlichgrau, rund, flach, bis 3 nun im Durchmesser. Exuvien zentral, hellgelb mit dunklei'em Kami. Larve (an der Exuvie gemessen) 0,51 mm lang, 0,42 mm breit, breitoval. Zweites Stadium (an der Exuvie gemessen) 1,05 mm lang, 0,0G mm breit, rund. Erwachsenes Weibchen 2 mm lang, 1,5 mm breit, gelb, mit etwa dreieckigem, scharf abgesetztem Cephalothorax, gleichfalls dreieckigem Abdomen und spitzem Hinterende (Abb. 4). Perivaginaldrüsen in vier Gruppen — —7—, einmal stand zwischen den seitlichen Gruppen u h l' M eine dritte mit je 3 Drüsen 1 3 8 I. Cephalothoraxrand am seitlichen V!) 10/ Unterrand lang kegelförmig ansgezogen (Abb. 5 b), am Kopfende mit (+ 10) starken kegelförmigen Vorwülbungen (Abb. 5 a). Hinterrand wie bei S. artiadaius gegliedert (Abb. 5 c), Mittel- und 1. Seitenlappeii deut- lich dreilappig, 2. Seitenlappen kegelförmig, stumpf, kürzer als bei 8. articulatiis. Nach dem 2. Seitenlappen 5 meist dreiteilige Platten mit kurzem ülittelzahn, an Stelle der innersten Platte einmal ein zweiter kegelförmiger Lappen (Abb. 5 d). Goldküste: Bei Wüte (laut freundlicher Mitteilung von Herrn fende übersehen können, wenn er 8. fei'ox vor sich gehabt hätte. Die SchiUllausgattuiig; Selenaspulus. 1) Scfeii(isj»hfi(.s iiKff/ims sp. ii. Schild aiiniilienid kreisrund, 3 imii iiii Durclunesser, srauweilj bis weiß, dach, dick, von [lapierartiger Struktur, mit etwas exzentrisch liegender, unbedecktei’, dunkelbrauner Exuvie ‘2. Stadiums, um diese herum händg bräunlich gefärbt. Larvenhant und Schild fehlend. Schild des cf länglich, 0,9 mm lang, U,()-2 mm breit, weißlich mit bräunlicher Larven- haut am Kopfende. Larve, kurz bimförmig, 0,44— 0,4()mm lang, 0,.36 — 0,4 mm breit, tot dunkelgelb mit dunklerem Analsegment. Dieses (Abb. Ob) mit zwei Lappenpaaren; Jlittellappen groß, breit, schwach zusammenneigend, am Außenrand eingebuchtet oder leicht gekerbt, heller gelb als der Ilinter- rand. Zwischen ihnen eine Vorwölbung mit zwei langen dorsalen Haaren, zwischen Lappen und Vorwölbung eine Eanddrüse. Nach außen neben dem Lappen ein langes dorsales Haar, dann eine Randdrüse mit ventraler wenig- und ungleichzähniger Platte, ein ventrales Haar, ein kurzes, un- deutlich plattenartiges Gel)ilde, ein breiter, den Hinterrand kaum über- ragender Lappen, ein ventrales Haar, ein plattenartiges wenigzähniges Gebilde. In größerem Abstand folgt noch ein ventrales Haar. Zweites Stadium oval bis kurz- und breitbirnförmig, 0,96 — 1,03 mm lang, 0,76— 0,89 mm breit, tot dunkelgelb. Analsegment (Abb. 6e) breit- dreieckig, mit drei Lappenpaaren und 10 deutlichen Platten. Zwischen den Hittellappen zwei schmale am Ende wenigzähnige Platten; Hittel- lappen breiter als lang, mit gerundetem Unterrand und nicht oder nur wenig eingebuchtetem Außenrand; zwischen llittel- und zweitem Lappen zwei die Lajtpen etwas überragende, wenig- und ungleichzähnige Platten, die länger und breiter sind als die Platten zwischen den Mittellappen. Zweiter Lappen etwa so lang wie breit, unsymmetrisch, Außenrand häutig seicht gebuchtet; dann folgen zwei große, unsymmetrische, wenigzähnige Platten mit meist einem längeren Zahn. Dritter Lappen kleiner als die andern, undeutlich zweilappig; auf ihn folgen einige (meist 5) dolchfürmige, spitze, plattenartige Verlängerungen des Körperrandes, die sieh an der Spitze mitunter gabeln und dann zwischen den zwei Zähnen eine Drüsen- mündung aufweisen. Am Grund dei- echten Platten finden sich (7 — 10) Randdrüsen, auf der Dorsalseite, dem Rand genähert, paarweise schräg hintereinander 8 Drüsen. Platten farblos, Lappen gelb mit heller Zone am Unterrand. Auf den Lappen je ein dorsales Haar, ebenso am Grund ihres Außenraudes. Erwachsenes Weibchen im Umriß breit bimförmig, Cephalothorax durch eine tiefe Einschnürung vom Abdomen getrennt (Abb. 6 a). Tier durchschnittlich 1,5 mm laug, Cephalothorax 1,3 mm breit, Abdomen 1,22 mm breit. Analsegment gelb, übriger Teil heller, tote Tiere braun. Am Unter- und Außenrand des Cephalothorax ein kurzer kegelförmiger Fortsatz L. Lindiiigei-, 1 10 (Abli. Cif). Aiialsegmeiit (Abb. (id) mit drei Lapijeiiiiaaren, 12 ecliteii Jdatten und 7 — 11 plattenartigeii dolcliförmigeii Fortsätzen des Körper- randes, die man mitunter (vergl. Abb. Oe) direkt als Platten anspreclien kann. Lappen und Platten sonst wie beim zweiten Stadium. Perivaginal- nnd Stigmendrüsen 0. Zalilreiclie kleine Drüsen von der Bescliaffenlieit i der Kanddrüsen dorsal auf dem Analsegment; ventral finden sich einige kurze Haare, in vier Reihen zu je drei symmetrisch verteilt. ’ Abessinien: Ans der Umgegend von Harrar; aut Euphorhia sp. mit vierkantigen Achsen; am 27. JV. 1009: $ 2. Stad, noch von der Larven- ! liaut umschlossen, 99 -• Stad., 9? Jimg’) erwachsen mit Ovaiial- eiern (^Station für Pflanzenschutz). Selena.spidns pen Aspidioti. Dinxpuk'x und /'nr/n/orene Aviederholen. Fs ist das gewissermaßen eine Parallelerscheinung zur ..biologischen Familie" der Sukkulenten in der Botanik, wo die gleichen Lehensbedingungen bei Ptlanzen aus ganz verschiedenen systematischen Familien gleiche Formen zur Folge gehabt haben. Die Ähnlichkeit mit dem botanischen Beispiel geht sogar noch weiter, ^^'ie hier die Sukkulenten- form bei Ptlanzen sehr trockener (fegenden und bei solchen anscheinend immer nasser ( )rte (z. B. McloraduA auftritt, so findet sich die Erscheinung, daß das geschlechtsreite 'Weibchen in der Exuvie des zweiten Stadiums zeitlebens eingeschlossen bleibt, sowohl bei Schildläusen von Pflanzen heißer trockener Standorte (Beispiel: Lpiicodinspi>^-\vXm auf Kiefern) als von den Pflanzen der Kameruner Kegenwälder {Aonidici hiafrap, O-ijpfodinspd). Einen Übergang zn diesem Verhalten zeigen AftpidiofKs-Avtm, so A. fedariiii^'. Den Einfluß der klimatischen Verhältnisse auf die Schildbihlung habe ich schon in einer anderen Untersuchung betont, in der ich die Beschreibung einiger nener Arten vorweggenommen habe’. Das Eingeschlossenbleiben des reifen Weibchens ist als biologisches Element dadurch sicher erwiesen, daß es sich hei Formen aller (frin)pen wiedeiholen kann; ein reichhaltiges Schild- lausmaterial hat mich zur Überzeugung gebracht, daß theoretisch sich zu jeder (fattung anschließende Formen denken lassen, welche das erwähnte ' Pie Schilcll.nisgattuiig' .lalirlmcli der Hamb. Wiss. Anst. XXVI. 190.S. 3. Beiheft. (August 1909). 2 14 L. Liiidmgcr. Verhalten zeigen. In V'irklielikeit sind diese Formen noch nicht alle bekannt, doch habe ich in der vorliegenden Untersuchung eine neue, die an D/aspi»' anschließende C-rattung Crppfodiasjiis gleich in drei neuen Arten schildern können. Ob man solche Formen bei der verwandten Oattung beläßt oder als neue Oattung abtrennt, ist Oesehmacksache und hängt ^•on der Auttassiing des (Tattungsbegritfes ab. Übersichtlicher ist es, solche Arten abzutrennen. wirtschaftlich sind derartige' Formen insofern von Bedeutung, als sie besser geschützt sind als die normalen Diaspinen, wenigstens im erwachsenen Zustand ; die etwa notwendig werdende Bekämpfung ist infolgedessen mit größeren Schwierigkeiten verbunden. Die Belegexemplare der Neubeschreibungen befinden sich in der Coccidensammlung der Station für Pflanzenschutz zu Hamburg. Gruppe Aspidioti. A.spidiofHs fissidens sj). n. Schild bimförmig mit rundem Hauptteil und deutlicher Verlängerung, oder mehr oder minder rund, Kxuvien im runden Teil. Länge 1.4 -1,S mm. Breite 1,3 — l.ßü mm. Farbe' braun mit weißlichem oder grauem Band. Exuvien gelb. Larve oval, O.’i mm lang. 0.15 nun breit. Analsegment (Abb. la) mit 2 Lappenpaaren und gegen Iß Platten, llittellaiepen groß, im Umriß rautenförmig, Unterrand gerundet. Innenrand einmal breit und seicht gebuchtet. Außenrand mehrfach gekerbt. 2. Lappen zweilappig, im Umriß fast rechteckig. Außenrand einmal gekerbt. Zwischen den llittellappen dorsal 2 kurze, ventral 2 lange Haare, 2 Drüsen und 2 breite, am Ende gezähnte Platten. Zwischen Wittel- und 2. Lappen 2 im Umriß schräg- dreieckige Platten mit gezähntem Außenrand und gegen die illediane geneigter Sjjitzc', außerhalb des 2. Lajipens meist 5 an Oniße abnehmende Platten, die inneren groß, ähnlich denen innerhalb des 2. Lai)i)cns, die äußeren kurz und häutig ('infach oder mit einem kurzen Seitenzahn. Zweites Stadium oval. 0.45 mm lang, 0,38 mm breit. Erwachsc'iies 'Weibchen bimförmig mit spitzem Analsegment, Länge wegen der Einschrumpfung der vorliegenden Tiere nicht zu erkennen, in einem Fall 0,58 mm bei 0.52 mm Breite. Breite 0,52 — 0.8ß mm. Anal- segment dreieckig, zugesjiitzt. Perivaginal- und Stigmendrüsen 0. Hinter- rand mit 3 Lappenpaaren. Wittellappen groß, symmetrisch, im Umriß rechteckig mit flach gerundetem LTiterrand und einmal, nahe dem Ende, gek('rbten Seitenrändern, also schwach dreilapiüg. 1. Seitenlappen siütz, im Umriß etwa dn'ieckig, über dem Grund etwas verschmälert. Außenrand Afrikiuiiselie Schildläuse. If) gekerbt eder stumjif gezäliiit; 2. Seiteiilappeii um die Hälfte kleiner als der 1. Zwischen den beiden l\littellaiii)en 2 lange, schmale, am Knde lang- zähnige Platten von der Länge der l\rittcllai)i)en, zwischen diesem iiml dem 1. Seitenlappen wiedei' 2 griißere, breitere, mehrzähnige Platttm, zwischen 1. und 2. Seitenlapi)en ß di(' Lapi)en überragende Platten mit langen, dem Außenrand der Platte entsi)ringenden und häutig verzweigten Zähnen; außerhalb des 2. Seitenlappcns 7 Platten, deren innere mehrfach gegabelfe, gezähnte Aste* besitzen, die (fabelungen nehmen von Platte' zu Platte ab, die äußerste Platte ist oft einfach, dolchförmig, ('benso nimmt die Länge der Platten ab (Abb. 1 bl. Kamerun: Hipinde. Urwaldgebiet, auf der Blattoberseite von Piwinarntm i/iihunrifse Engl, und Pd.rid xcundcnx (tilg und auf der Bhitt- unterseite von Sfnjrlmox r'ninnhnr'nui (tilg (ISKIS). AsiPxPuPkk niff('(ni(friiis tip. n. Schild des ? 2 nun lang. 1 1,5 mm breit, weißgrau mit durch- scheinenden gelben bis braungelben Exuvien. (fesamtfarbe bräunlichgrau. Schild des weißlich, l.lommlang. 0.74 mm breit. Larvenhaut etwas außerhalh der Glitte, gegen das Kopfenile versch(d)en. a» k; L. Lindmger, Larve breit-eit'öniiig bis fast rund. 0,4 mm laug, 0,32 — 0,35 mm birdt. tut gtdb, mit einem Paar großer gelber Lapi)eu. Lappen scdiief. abgerundet, annähernd rautenförmig, lunenrand einmal, Außenrand melir- faeh g('kerbt. Zweites Stadium länglicli-birnförmig, 0,04 —1 mmlang,0.7 — Ü,73mm breit, mit l)reit- dreieckigem Analsegmeut. Hinterrand wie beim ? ad., docli in allen Teilen kleiner. Erwaelisenes 'W'eibclien breit eiförmig bis rundlich, mit im Umriß breit-dreieckigem Analsegment, ohne dieses 1 — V!i mm lang, 1 mm breit. ‘2. ÄftpidioiHS DKU'amh-ins LiiiilgT. a Hiuterranil vom $ ad. X 6i((). m, Mediane. h Mäaiidriscdie Verdickung- des Korperrandes. X lUO. ältere ?? stark cliitiuisirt. Analsegmeut wie bei CJirijSDmplinJnx üitnuitii zwischen den vorgezogenen Seiten des Kör[)ers liegend. Der Körperrand ist regelmäßig gekerbt und dadurch in einzelne im Umriß halbkreisförmige Vorwöll)ungen zeilegt, in älterem, chitinisirtem Zustand stark verdickt und mäanderartig verlaufend (Al)b. 2 bl. doch erstreckf sich diese Kand- ausbildung nicht auf das Analsegment. Dieses langgestreckt, mit 3 gelben Laiipenpaaren und 12 Platten (Abb. 2al. i\[ittellai)pen groß, stark vor- tretend, gerade, dreilappig, 1. Seitenlappen unsymmetrisch zweilappig, mit \'orgezogenem, stumpfspitzem lnuenläpi)chen, 2. Seitenlappen nach außen abst(diend, kurz zugesjutzt, mit undeutlich gekerbten .Seitenrändern. Seiten- lai)pen annäliernd gleich lang, aber kiirzei- als die IMittellappen. Platten .Afrikanische Scliild lause. 17 laii”-('r als die Lappen, von der Jlediane an snkzessiv läno'er werdend, die änßersten fast noclnnal so lan;»' als die 2. Seitenlapi)en. Zwiselien den .Mittellai)pen 2 am Knde nach anflen nmgehoo'ene und hier fein- nnd spitz- ga'zähnte Platten; zwischen IMittel- nnd 1. Seitenlajipen wieder 2. am Knde wenig- nnd feinzähnig oder an (h'r Aiißenseite bis zur l\Iitte sägeartig «■('Zähnt; zwischen 1. nnd 2. Seitenlap]ien 15. beiderseits (mit Bevorzugung der Anljenseite) gleichfalls fein- und spitzzähnig. (iegen (h'ii (Irund nnd Ahh. 3. A^pldioins rcjilicafns Liinlgr. Tier iin .Schihl liegend, vnn der Ventralseite gesehen. Zu unterst die Larvenhant ( t'niril.'dinie gepunktet), dann die Exnvie des ‘2. Stailiums (gestrichelt), dann ? ad. (Iioppellinie), ganz außen Uinriß des Schildes, x 70. iii Mediane. Aulh'iirand ih'r Lappen dorsal je ein starkes, die Lappenlänge nicht erreichendes Haar, .lenseits der 2. Seitenlappen dorsal nnd ventral je ein dem Hand genähertes langes Haar nnd ventral nahe dem Hand einige pH Drusen mit schornsteinartig hervortretender l\lündnng. Periv;iginal- und Stigmendriisen 0. Kamerun: Bii)inde. Ih'waldgebiet. iuit der Blattoberseite von I >ic/i((prfilhi)ii sji. (IIMISI. Asjtiffiofiis ju'/ilirfffu.s sj). n. Schild rundlich. 1 mm lang. O.Sö O.'.i mm breit, braun, dünn, durchscheinend, mit blaßgelben + zentrischen K.vuvien (Al)b. o). 1« L. Linilinger, l.ai ve tot bieitoval, (»,35- -0,38 mm lauft, 0,31 — 0,32 mm breit. Zweites Stadium tot nmdlicli, 0,50— 0,(34 mm lan»-, 0,55— 0,58 mm biaüt. mit abftesetztem. stumpf- und breitdreieckis'em Aualseo-meut. Erwaeliseiies Weibclieii ruud, 0,73—0,81 mm laug:, 0,75— 0,8 mm breit, mitunter etwas breiter als lang. Analsegment annähernd halbkreis- förmig, weit zurückliegend, indem sich die anstoßenden Kandpartien nach hinten verlängern und sich schließlich berühren; der Hinterrand des Anal- segments kommt nach auß(*n. dorsal von den Falten, zu liegen, wie es ja .tblj. 4. Anpiiliofus rqilicdtnn 1 jndgT. Aiiidseginent und Kaiidlaiipen vom ? ad. X 3.S5. m Mediane. ilie an ihm betindlichen schildbildenden Orgaiu' bedingen; die Vagina und der sie umgebende Ventralteil bleiben unbedeckt (Abb. 4). Perivaginal- und Stigmendrüsen 0. Hinterrand mit 4 Lappen, 13 Drüsenmündungen und 24 Platten. i\fittellapi)en gelb, dreilappig, am Grund verschmälert, im Umriß s]iatelformig, Mittelläppchen gerundet. Seitenlapiien (2. Lappen) kleiner und schmäler, undeutlich dreilappig oder nur am Außenrand ein- gekerbt, gelb, aber heller als der Mittellappen. Zwischen je 2 Lappen 2 mehrfach gabelig geteilte Platten mit spitzen, mitunter gezähnten Ästen. Außerhalb des 2. Lappens 0 Platten, die 2 — 3 äußersten einfach und dolclifCmnig, seltener am Ende gegabelt, die anderen zweiteilig mit Afi'ikanisclic SchiliUiuiso. li) hioitcin, am Aiiljomand ‘»■ozälintt'm (Auiul, Äste entweder l)eide am Auljen- i'and feiiizälinifi'. oder der innere Ast einfach und dolcliförmig (Abb. b). A)i den beiden Seiten des Analsegnumts. dem Hand genäbert, dorsal je eine (irnppe von stark licbtbreclienden Drusen (?l. Am Grund des Aiiljenrandes der Lajjpen je ein langes Haar. Kamernn: Hipinde. Urwaldgebiet, auf El/i-efia njmo^ci Tbonn., Hlattunferseite (11H)4). auf der Hlatfoberseite einer Anticdnihiree und von Jllif/cra A\'elw. (IIK)S); Viktoria, aut Mifrauune mnirophijlht Hiern. (leg. Weberbauerl. Hlattober- und -Unterseite (V. 1007; 99 ii'l. mit eben sebliipfenden Larven). Hine durcb die Form des 9 iol. sehr auffällige Art. A.sjtidiofits Spin Ufer sp. n. Schild kapselartig, gewölbt. Frwacbsenes Weibchen bimförmig mit breitem Kopfende, 0,02 mm lang, 0.71 mm breit. Perivaginaldi üsen 0. Hinterrand mit einem, dem mittleren Lappenpaar. Lappen gelbbraun, ])arallel laufend. 0.04 mm lang, 0.02 mm breit. Auljenrand mehrmals, Innenrand zweimal gekerbt, ab- gerundet. Platten 20, dolcbf(irmig. einfach oder wenig verzrveigt. durcb- scbnittlieb länger als die Lappen, farblos. Zwischen den Platten jederseits 7 lange, dolcbförmige. gelbliche, dicke Haare. Dorsal dem Kami genähert L. Liniliiiircr. ‘JO S kurze Haare. Zwisclieii den .Hittellapi)«! J imdeiitliclie. am Lapi)eii- iiuK'urand in die liOlu' o’eriiekte unverzweigte. haarälinliclie JMatteii ( Ahb. (il. Kamerun: Hipiude, UiuvaldgeKiet. auf dem Hlatt von StrainJx)- s/Djisix tHrniidd Kiigi. (lUOid). Kiu ? ad. AsphUofi/s tertavitis sp. u. Sehild V. Krwa eliseiies A\'('il)e lu'u in der (^Hiere ellii)tiscli. l.OS mm laug. l.Jo mm breit, wie bei .1. Lindgr. gefmant. l’erivaginal- und Stigmendrüseu 0. llinterrand des Aualsegments (Abb. 71 mit :-5 Lajipen- paaren. HittellaitiKUi dreila]ii)ig. symmetriseb. gerundet. 1 . Seitenlappeu unsymmetriseb. zweilappig, im Umriß rbombiseb. Jnnenrand bisweilen Alib. (). As-pidinfiis spixitjer Lindgr. Hiiiternunl voin $ ad. X ;!()0. m Mediane. konkav. Zwiseben je J Lappen J lange, am Ende wenig- und ungleicb- zabnige Platten, die La])]ien niebt oder nur wenig überragend. Außerball) des J. Seitenlai)i)ens 8 dolebförmige oder lang- und sebmal-dreieckige Platten mit viel- und spitzzäbnigem Außenrand. Korperrand zwiseben diesen l’latten stellenweise ebenfalls in Zäbne ansgezogeu. Di)' bei ,1. rrjilirdfns vorbandenen dorsalen, randwärts gelegenen Drüsen (?) ß'blen. Kamerun: Bii)inde, Urwaldgebiet, auf der Hlattoberseite ('iuer l'JiijiliiirJitd sp. (litt)S). Asjtidiotnx umlnJatus s^p. n. Sebild wie bei H. aber kleiner. Larve breit-oval. 0.41? mm lang. O.ßt? mm breit. Zweites Stadium birntormig. 0.74 mm lang, 0.55 mm Ineit. tot gelbbraun. Analsegment mit J gelben Lappenpaaren, iilittellappen groß, At'rikanisclif* Sclulilläuse. 21 fronule. synimetriscli, droilaiii)!«' mit g'eniiulotom Mittelläi)i)olion; 1. Soitoii- lappoii klein, unsymmetrisch zweilaiii)if>’ mit längerem, stnmpt'-s]iitzen lnnenläi>i»clien; 2. Seit(mlapiien nur als nnselieinbares .Spitzehen vorhamUm. /wischen den iMittellappen 2 wenigzähnige, schmale, answärtsgebogeiu' Platten, zwischen Alittel- und 1. .Seitenlai>pen ebenfalls 2 Platten, einwärts- gelmgen und am Anßenrand gezähnt; zwischen 1. und dem anged('uteten 2. Seitenlapiien 3 Platten, spitz, (hdchförmig, ganzrandig, selten mit einem Seitenzahn nahe der Spitze. Aulierhalb des 2. Seitenlappens 3 dulch- tdrmigc Platten, am inneren (trnnd der l)eiden äußeren je eine sehorn- Alib. 7. tccfarius Lindgr. Hinterraud vom $ ad. x 7()U. w .Mediane. steinförmige Driisenmiindung ähnlich den „Schornsteinen“ von A. ani-i/lns. Platten so lang oder etwas länger als die Alittellappen (Abb. . Jirom(4i(te kürzer als die inneren sind, zeigt sieh der Hanpt- nnterschied im Bau des Hinterrandes vom 2. Stadium, wo bei 1). hrunieliaa Aljlj. 10. Didftpis piiijinnifcra Linclgr. Hiiiterrand vom ? ad. X 477. m Mediane. an Stelle des 2. Seitenlappenpaares spitze, kegelförmige, niedrige Fortsätze mit langem feingekerbten Außenrand vorhanden sind. Kamerun: Bipinde. Urwaldgcbiet. auf der Blattoberseite von Coiuiiinis- siiudif/niKouii DC. und Sijzijf/inm t/iiiiimise Gilg (10o4l. liifisjfis sp. n. Frwachs(Mies Weibchen oval. Hinterrand des Analsegments mit einem Lappenpaar und 20 dolchförmigen Platten. Lappen gelb, weit auseinanderstehend, breit, nach außen divergirend, mit gekerbtem Innen- rand. Platten farblos, ziemlich stumiif, meist gekrümmt. Am Rand des vorletzten Segments jederseits 3 ähnliche Platten, an dem des drittletzten jederseits eine Platte. Platte 1, 4 — 10 länger. 2 und 3 kürzer als die l\littellappen. Am Hinterrand und dorsal wenige (2 + Ol Haare (Abb. 10). Afrikanische Scliildläuse. Perivao-iualdrüseii (>. Üla'r dpiii 2. Stiom('iii)aar des (Vplialotliorax je eine l)nise. Kamerun: Viktoria, auf dem Platt von Mitr(i()t/ne niacrop/ijjJla Hiern. (leg'. A. Veberhauer): ]Mai llUOT) 1 9 ad. ohne Seliild. Die Zngehörig'keit zur tTattung J)i(ispit) ist sehr fragdieli, aber oline das 2. Stadium nielit zu entseheiden. />/ (fsj)is stilosff sp. n. Hinterrand a vom $ 2. Stadiums, h vom ? ad. X 5(J2. c perivaginale DrüsengTuppen mit den sie umgehenden Hantfalten. X 248. iit .tiediane. Schild bratni mit gelbliehen Exiivien und rötlichbranner Schild- masse, länglich, in der Form wii' bei l’iaiaforcn proieu^, auch die längs- laufenden seitlichen Ansatzstreifen des Dauchschildes vorhanden. Exuvien am Kopfende. Länge 1,05 mm. Breite 0,7 mm. Larve oval. 0.b4 — O.bi! mm lang. 0.24—0,20 mm breit. Hinterrand- struktur am vorliegenden [Material nicht mehr zu erkennen. Zweites Stadium vom 9 herzförmig, mit wenig und breit oder nicht gebuchtetem Kopfrand und deutlich abgesetztem, breit dreieckigem L. Lindinger. Analseg-meiit, 0,72— 0.75 mm lang und 0,07 — 0,71 mm breit. Analsegment wie bei 1). (ifrica)ia. jedoeh größer, Jlittellapiien länger, die Lappen der Ijeiden seitlielien Lappenpaare si)atelfürmig und mehr gerundet, weiter auseinanderstehend, der äußere Lapptm des 2. Paares mehr oder minder deutlich dreilaiipig lAbb. 11a). Erwachsenes Weibchen breit bimförmig. Länge nicht zu ermitteln, da die Tiere alle ('ingeschrumpft, Breite etwas geringer als die der Exuvie 2. Stadiums. Rand des Cephalothorax mit einzelnen kurzen, kegelförmigen, abgestutzten, den dolchförmigen Platten des Abdominal- segments homologen Gebilden. Analsegment mit 0 Grui)ii('n perivaginaler 0 2 4 Drüsen: . einmal 5 Gruppen Die beiden oberen S iTTlOl H S zweizähligen Gruppen weit auseinanderstehend und unzweifelhaft selb- ständige Grui)pen darstellend, wenn auch wohl durch Spaltung aus einer 5. hervorg('gangen (Abb. 11c). Analsegment im ganzen wie Wi D.africrnin. PTnterschiede: Mittellappen länger, mehr nach außen gebogen, mit deutlich vorgezogener Spitze, die Lappen der 2 seitlichen Paare weit auseinander- stelu'nd, der gekerbte Lappen mit deutlicher Spitze (Abb. 11c bei 1). die jenseits dieses Lappens folgenden 0 dolchförmigen Platten mit kurzem Seitenzahn, die Spitze der Platten stumpfer und nicht abgesetzt; die kegelförmige Drüsenmündung breiter und spitzer (Abb. 11c bei d). Die Art ist der J>. (tfrirdua nah verwandt, zeigt aber besonders in der Sehildbildung bedeutende Abweichung. Die Form der Exuvie 2. Stadiums deutet Beziehungen zu Crypiodiafipin (coimrnnix) an. Kamerun: Bipinde. Urwaldgebiet, auf dem Blatt (Ober- und Unterseite) von Sfryclnios ciiiuaharinri Gilg (DOS). i')‘jlpto(Jhfspis gen. n. Schild rund. dünn, flach, hauidsächlich aus der Exuvie des 2. Sta- diums bestehend, diese mit breiten seitlichen, flügelartigen Anhängseln und tief eingebnchtetem Vorderrand; Analsegment mit /LV(.s/j/.s-artiger Gliederung. $ ad. daueind in dei- Exuvie 2. Stadiums eingeschlossen, mit rückgebildetem Hinterrand und lang vorgezogenen Seitenrändern. Gestalt olnu' das Abdomen mehr oder minder halbmondförmig (an toten Tieren). ronsert'frits sp. n. Schild rundlich, mit 1,05 mm Durchmesser, aus deuExuvien und dünner Schildmasse bestehend, bräunlich, flach, Schildmasse unter dem IMikroskop farblos. Exuvien gelb. Afrikanisuhe SchililUuisc. 27 Larve oval, tot zieinlicli duiikel»'ell) . 0.;-55 -- O.llS mm laiinig', vorscliiodonor Foliloninf>: um die Analölfmiuff, mit ;-5 Ijapiionpaarou, mit scliwacli bis doutlicdi laiiitmiavti«- vorg'owölbtou Driisonmündungvii und dolcbfönnifren J’lattmi (Abb. 1(!|. Mitt('llai)i)en s’clb, scliräs' auseinanderlaufcnd, weit auseinander- stolnnid, mit feingesäs'tom Hand; ZAviscdien den Mittellappen ventral 2 kurze Haare, an ihrem (-ii'iind dorsal je ein langes Haar. Nach den Mittellapj)en dorsal ein Haar, eine Plattf', Drüsemmiindung (mitunter grol.! und ziemlich siiitz), dann ein ungefähr si)atelf()rmiger gelher Lappen mit umh'utlich feingesägtem Hand (Unterrand mitunter fast geradlinig, nach innen und unten geneigt und scharf eckig gegen die Seifenränder ab- gegrenzt), ein kleinerer Lappen mit dorsalem Haar, Platte. 2 Drüsen- mündungen (die 2. mit dorsalem Haar). Platte, Drüsenmündung, nach ('inem größeren Zwischenraum ein Haar, Platte. Drüsenmündung, ß Platten mit einem Haar. Ttie nächsten S(>gmente tragen mehrere Platten und Drüsenmündungen. Lappen gelb, feingestreift. Die der i\Iedian(‘ be- nachbarten Drüsenmündungen gleichfalls gelb. Kamerun: Hipinde, Urrvaldgebiet. anf der Blatfoberseite von Ci/rlo.sfonoii Pax und der Hlattunterseite von Sfri/i'/oios rimut- harina Dilg (IDOS). IschtKfspis foiif/irosfris (Sign.) Ckll. I. ßHformiü (Douglas), K. Newsfead, Monogr. Coec. Hrif. Isl. 1. DOS). iHOff. K a m er un: Bipinde. Urwahlgebiet, Blattrandunferseite vonS7/7/eAno.s' ( hnidliKrind Gilg (1!K)S). Nach XeAvstead (l.c.) ..common on coffee at Lagos, AV. Coast Africa." jA'piditsdjthcs nheri'fnis sp. n. Schild dunkelbraun, lang linealisch, mit hellerem Saum, und helleren gelbdnrchscheinenden apikalen Kxnvien, l,ßl — 1,87 mm lang, 0,48 — 0.5 mm breit; dem Schild von 1. /oiu/irasfr/n sehr ähnlich. Larve tot 0,33 mm lang, O.'i mm breit, oval, gelb, mit scharfer Segmentirung und 2 Längsverdickungen, die voneinander und vom K()ri)errand um ein Dritfel der Larvenbreite entfeiait sind. Zweites Stadium tot 0.55 mm lang, 0.27 mm breit, lang eiförmig mit breitgerundetem Analsegment; größte Breite im letzten Drittel. A\'ie die Larve scharf segmentirt und mif Längsverdickungen. Erwachsenes Weibchen länglich, schmal, gegen das Kojifende allmählich verschmälerf, mit breit (umgekehrt) trapezförmigem Anal- segment. Avie bei den 2 vorgenannten Arten zur Zeit immer nur ein großes Ei enthaltend. An den Stigmen des Kopfteils 1 Drüse. Perivaginal- 4 (li'iiseii in 5 Grupi)en () (j-T Analseg'inent mit doutliclier dor- saler Felderun.s', die an der Analötfmmg beo:innt und sicli gesen den Hinterrand allmälilicli verliert, mit 5 Lai)iieni)aaren. 8 dolchtörmigen Dornen nnd 12 Randdrüsen (Abb. 171. Mittellappen schief rhombisch, mit gezähnten Rändern nnd aufgesetzter Spitze, Seitenlappen spatelförmig. 1. sehr lang, der 4. (also der b. Lapi)en jederseits) am kürzesten. Zwischen den Mittellai)pen 2 Haare nnd 2 dolchförmige Platten. In der Felderung eine Anzahl kleiner Drüsenmündnngen, i'eclits nnd links von der Mittel- linie etwa in der Form eines M' stehend. Die Gliedernng des Analsegments ist wie bei Lcpidonaphen. aber die dorsale Felderung, die Stellung nnd Zahl der Perivaginaldrüsen, die Form der Kxnvien, des Schildes nnd des $ ad. sowie die Entwicklung kennzeichnen das Tier vielleicht eher als eine Isiitna^pis. Kamerun: Hipinde, Pbwaldgebiet. auf der Hlattoberseite von Ci/iiDmefra sp. (lüÖS). ((’ocroiiiijt/liis) rliituiosiis sp. n. Schild weiß mit dnnkelgelben Exuvien. im Präparat 1,8 mm lang, 0,8 mm breit (Flügel 0,1 — 0,14 mm breit). Larveuhaut (9) elliptisch. Afrikaiiisclie SchiltlUiuse. 0,43 mm lang, 0.20 mm lireit, zwisclum den vorstehenden Antenmm seielit an.sgerandet. Antenne (der Imrve) sechsgliedrig lAhb. 18 al. Exuvie 9 2. Stadiums gestreckt eit’(ii'mig. 0,77 mm lang, 0,43 mm breit, Hinter- i’and wie beim ? ad. Erwachsenes Weibchen tot gelbbraun, langgestreckt, 1,34 mm lang, 0.4() mm breit, mit deutlich abgesetztem, 0.22 mm breitem Abdomen; mit Ausnahme des Abdomens stark chitinisirt. rerivaginal- und Stigmen- drüsen 0. Analsegnnent (Abb. ISb) mit 3 gelben Lappenpaaren und 14 didchtörmigen Platten, ilittellappen auseinanderstehend, unsymmetrisch, schräg nach außen gerichtet, gesägt mit einem unteren längeren Sägezahn. Seitenlappen nebeneinanderstehend, gleichfalls gesägt. 1. Seitenlappen länger, 2. kürzer als der IMittellappen. Ein 4. Lappen ist schwach angedeutet. Kamerun: Bipinde, L rwaldgebiet. 1 $ ad. an Zweig von Ilcr- Ihiin sp. (1004). J^rj>i(tosffj)/ies rritftiae sp. n. Schild hellbraun, länglich, schmal, gegen 2 mm lang. O.O mm breit. Larve eiförmig. ().3S mm lang. 0.23 mm breit. L. Lindiiiger, ;5(i Zweites Stadium (9) laiig--eit'örmig-, 0,(38 mm lau«-, 0,35 mm breit. Erwaclisencs Weibchen lano-, schmal, nach hinten lang'sam verbreitert, mit abg-ernndet lantentörmigem Analsegment. Köriier gelb, bis zum drittletzten Segment chitinisirt. dieses an den Seitenrändern in einen stnmpt'dianeckigen Fortsatz vorgezogen. Analsegment (Abb. ISO r(itli(di. mit dem vorletzten Segment in das drittletzte teilweise einges(mkt, mit 5 Lappenpaaren. 10 dolchförmigen Platten und 12 Drnsenmündnngen. Abi). 1!(. Lrpidnsaphcs crudiae Limlgr. Aiial.-ieg'inent vom ? ad. x .ö2l). /i — 0 Lappen, m Mediane. / 2 Perivaginaldrnsen in 5 (Irnppen — - . b ilittellai)pen gddverbt, un- \ T 3 / symmetrisch, nach auswärts gerichtet und znriickliegend, der 2. und 4. Seitenlajipen lang spatelförmig (der 2. mit gekerbten Seitenrändern), der 3. ähnlich, aber ki'irzer, der 5. nndentlich zweila]>pig. .gegen das Knde verscdimälert. Drnsenmündungen spitz kegelförmig. Auf der Dorsalseite des .\nalsegments 20 kleinere Drüsen. Kamerun: Hipinde. Urwaldgebiet, auf der Hlattoberseite von Cniilid zcnlvri Harms (1008). Afrikaiüsclie Scliildläuse. Lej>igmeiit mit 2 (lureli großen Zwiseliem-aiim getrennten, gerinulet-dn'ieekigen, nn- deutlieh gelappten i\littellapiien und melireren dolelifdrmigen Platten (Abb. 2(lal. Zwischen den Antennen linden sieh 2 randstilndige Haare (V) Alili. -JO. L(’pidoJies kaiiieniiieHNis Lindyr. Hiuterrimd a der Larve, b vom 2. Stadium, c vom ? ad. d Lliitiiizapt'eii und Haare (?) zwischen den Auteiiueii der Larve. X nö.'!. m Mediane. lind 2 knopfartige Vorwdlbnngen. welche sich nach innen mit ß Fortsätzen in die stärkere Kandchitinisiriing erstri'cken. Zweites Stadium lang-eiförmig, hinter der Alitte am breitesten. O.Tf) mm lang, o.ßß mm breit. Analsegment (Abb. 20 bl mit 2 die Kand- niitte einnehmenden dolchförniigen Platten, zwischen denen die Spitzen zweier ventraler kurzer Haare sichtbar sind, dann folgt jederseits ein L. LiuiUngx'i', 3.S foiiigekorbter, imsynimetrisclier, zuriickliegpiuler Lappen, eine dolcliförmige Platte, vorstehende I Iriisenmündnng, ein großer nnd neben ihm, dnreh ein Haar getrennt, ein kleiner Laiii)en, eine dolchförmige Platte, eine lappen- artige Vorwölbnng nnd eine ähnliche Drhseninündnng, darauf abwechselnd nnd durch große Zwischenränme getrennt, mehrere Platten mit benach- barter Drüsenmündnng. Erwachsenes Weibchen (mir in Bruchstiicken vorhanden) mit 21. LrpiilosapJies nierhUonalis LiiulgT. Analsegiueiit. Dorsalseite ; die Perivag'iualdrüseii puiiktirt eingezeidinet. X 320. »I Mediane. f) I )riisengrn])pen (ich konnte aber nur 4 davon zählen, die beiden unteren enthielten je o Drüsen, eine obere seitliche 7, die obere mittlere eine). Analsegment ähnlich wie beim 2. istadinm, jedoch reicher gegliedert (Abb. 20 e). Kamernn: Hipinde, Urwaldgebiet, aut der Hlattoberseite von Lnriitit/iiis sp. (10041. Lrpidosffplics merhftoHfffis sp. n. Schild braun mit weißlichem Eand, breit kommaförmig. 2.0S mm lang. 1.2 mm breit, mit ajiikalen Exuvien. Afrikanische Schihlläuse. Zrvoitfs Stadium (91 bi'oit-eitOrmig', o.sii mm laug’, o.ödmm lireit. Erwaclisoues 'W'eibclieu länglich. 0.4S mm l)i'eit I Länge uubtdcauut. da mu’ Bruelmtiickc vorliaudon). Aualsogaiicut gelb, mit ü (lnii)i)en iieri- vaginaler Driiseu. (Abb. 21). mit ö Laiipeuiiaaren. 10 dolch- 11 10 Alib. '2'2. LepidnsaphcH tenuior Liinl^T. Hintcrranil voiu ? ad. x 7äO. m (Mediane. fürmigeii Platten und 12 Kanddrü.sen. davon 10 mit großem Driisenkörper. l\Iittellapi)en zurückliegend, weit voneinandei- entfernt, schief spatelfrtrmig mit gekerbten Seitenrändern, in eine kurze Spitze vorgezogen, die inneren Lappen der beiden seitlichen Lajjpenpaare lang vorgezogen, die äußeren klein, alle mit gerundetem Unterrand und gekerbten Seitenrändern. Driisenmündungen lappenartig vorspringend, an der Spitze gezähnt. Außer- dem jederseits 3 kegelförmige, spitze, dunkelgelbe Kandfortsätze, deren innerer dem Außenrand der 4. Drüsenmündung aufgesetzt ist (Abb. 21 f). Auf der Dorsalseite des Analsegments eine große Zahl in Keihen stehendei’ I, 40 r>. Liiulins^er. kU’inerer Drüsen ähnlich den Kanddrüsen. Lappen g-elb, Mittellappen am dunkelsten. Kamerun: Bipinde, Unvaldg'ebiet, aut der Blattoberseite von Murrolohium pnJi^oti Bentli. (10041. Jjepi((osap/ies feiiiiior sp. n. Schild graubraun, längdicli, unter dem Mikroskop gelb. Larve schmal, elliptisch, 0.4S mm lang, 0.17 mm breit. Erwachsenes M'eibchen schmal und lang. Analsegment (Abb. 22) g(db, mit 3 Lappenpaaren; IVrivaginaldrüsen in 5 (Tiuitpen / ^ — — \ T T Die Lappen wie die entsprechenden von L. /.■u;»c/-»»rus/.s geformt. Driisen- müudungen mit gezähntem Auljenrand. die innerste spitz. Kamerun: Bipinde, Urwaldgebiet, auf der Blattoberseite von (’ijnoinelra sp. (lOOS). I*hi)t(fsi>is panflaui iComst.l Ckll. Mi/t/hispis jxdiiltoi/, .1. H. Comstock, Bep. U. S. Dep. Agric. 1881. p. oiM. PI. XX. Fig. 1 u. 2. — P. (Bouche), IL Xewstead. i\lonogr. Cocc. Brit. Isl. L 1001. p. 207. — Mitunter ein 3. Lappen entwickelt, ähnlich wie der 2.. aber kleiner und mehr gerundet. Kamerun: Bii)inde. Phwaldgebiet, auf der Blaftoberseite von Innccolnlu X. E. Br. var. cordiifa Engl. Grupiie Parlatoreae. Jnnfrae sj). n. Schild in der Hauptsache aus der Exuvie des 2. Stadiums bestehend, der die Larvenhaut aufliegt, dünn, hell gelbluaun. Larve ganz jung breitoval, 0.3 mm lang, 0,23 mm breit, farblos, erwachsen rundlich, (an der Exuvie gemessen) 0,58 — 0.(.)2 mm lang, 0.4(3 — 0,53 mm breit. Analsegment mit 2 Lappenpaaren. Lappen länger als breit, nach innen und unten zusammenneigend, abgerundet, Außenrand 1 — 2 mal schwach und seicht gekerbt. Mittellai)pen nochmal so bri'it als die Seitenlappen. Zwiscdien Mittel- und Seitenlappen je 2 wenigzähnige, nach unten und inmm geneigte, die Lappen überragende Platten. Zweites Stadium (mir nur als Exuvie bekannt) tot gelbbraun, breit ei- oder bimförmig, mit einer Hachen Ausrandung am Kopfende und mit kleinem, deutlich ahgesetztem Analsegmeut, 1,10— 1,31 mm lang. AlVikaiiisclic yi'hilillituse. 41 O.Hö — 1.22 mm breit. Aimlsoij'ment mit 3 Lappeiipaareii. 7 Kaiuiclriiseii 1111(1 25 Platten. Lapiien lang-, ziemlieli sclimal, mit gerundetem Unter- rand. Jlittellappen seliwacli dreilaiipigMlnnenrand mitunter zweimal gekerbt), mit großem, gerundetem Alittelliiiipelien, Scdtcmlappen undeutlich dreilappig. Inmmrand der 2. Seitimlappen meist ganzrandig. Platten annähernd so a Alilj. 2:i. Aonidia hia freie Liuilgr. HiiiteiTanil ii vom ? Stadiums, h und c von $$ ad., h dorsal, c ventral, x liUS. m Mediane. Tn c ist die feine Krenelirnng des Randes weggelassen. lang oder etwas kürzer als die Lappen, nur an der Spitze in Zähne aufgelöst, schmal, die äußeren ß jeder Seite breit. Zwischen den Alittel- lappen und zwischen Alittel- und Seitonlappen je 2. zwischen 1. und 2. Seitenlappen je 3 Platten, hier die innerste sehr schmal, nach dem 2. Seitenlappen noch eine schmale, dann die schon erwähnten li breiten Platten. Am dorsalen (Irund der 1. breiten Platte jeder Seite eine etwas zurückliegende Drüse mit auffällig schräger Aliindiing lAbb. 23a). 4-J L. Liniling-er, Erwachsenes Weihehen dauernd in der Exnvie des 2. Stadiums ('iiifresclilossen, rdtlich, mit langem, spitzdreieckigem Analsegment. Peri- vaginal- und Stigmendrüsen 0. Analseginent mit einem Paar J^appen und 4 - (j Platten. Lai il)en dreilappig mit spitzem ^littelläppchen, zwischen den Lappen 2 lange, die Lappen weit überragende dolchfürmige Platten, außerhalb der Lappen 2 ebenfalls längere, im Umriß dreieckige, nach unten nnd innen geneigte Platten. Zwischen diesen Platten und den Lap]»en fand sich bei 2 Tieiam jederseits eine weitere gerad- stehendo dreizähnige Platte nnd mehrere Eanddrüsen. Außerdem ver- schiedene Haare, je ein langes außen am Grund dei' Lappen (Abb. 23b und cl. Kamerun: Hipinde, PTwaldgebiet. auf der Blattunter- und -nberseite von JiuniJtoltJfioithv ( lliv. (PdO-t), auf der Blattoberseife von Crudla '(‘iikeri Harms und C/jiKnindra S]). (19()S). II. Eine der San Jo.se-Seliildlaiis äliiiliehe südafrikaniselie Diaspiiie. Im iMai (am 7., P2. und 21.1 lilOG und am 7. IMärz 1907 wurde in der Station für Pflanzenschutz auf Birnen aus der Kapkolonie eine Schild- laus festgesfellt. welche äußerlich große Ähnlichkeit mit der nordameri- kaniscdien Form der San .Tose-Schildlaus, Äspidiotn.'f perniciosus Comstock, aufwies. Audi die Struktur des Hinterrandes vom erwachsenen '\^'eibchen zeigte annähernde Übereinstimmung mit der Hinterrandsgliederung der nordamerikanischen Art. Im einzelnen waren aber die P'nterschiede so, daß sie die Art als gut unterschieden kennzeichneten. Nun ist im Keport of the Government Entomologist der Kapkolonie (lieji. of the Government Entomologist for the year 1907. Cape ot Good Hope, Dep. of Agric., Cape Tower 190S) eine Schildlaus erwähnt, die in Bloemfontein gefunden nnd anfänglich für Aspidioius perniciosus gehalten worden war, sich dann aber als deutlich davon verschieden erwiesen hat. Deshalb glaubte ich zuerst, diese Art aus Bloemfontein vor mir zu haben. Inzwischen hat jedoch C. L. Ularlatt eine Beschreibung von ihr ver- öffentlicht tU. S. Del), of Agric. Bur. of Entomol. Techn. Ser. IG II. 1908. p. lüff.l, die erkennen läßt, daß die im erwähnten Eeport gemeldete, von itlarlatt Aspidiotus ufrictoius genannte Art von der in der Station beobachteten verschieden ist. Marlatts Abbildnng dagegen stimmt nicht ganz mit seiner Beschreibung überein. Inzwischen hatte Herr ^larlatt Afrikanisclie SchiliUäuse. 4:5 ilcr Station Orisinalmateiial von seiner Art iU)ersandt. und dieses ^iaterial, das ans J^loenifontein stainmt, ist von dem in der Station gesammelten vi'dlig verscdiieden. Um ganz sieher zu gelien — es konnte ja mdglielier- weise bei der Etikettirnng eine Verweelislnng vorgekommen sein — , fertigte ich von der uns als Asj)iil/oiiis afrirnnii^t IMarlatt zngesandten Art ein mikroskopisches Präparat an und sandte dieses an Herrn Jlarlatt mit der Bitte, mir mitznteilen, oh die Bestimmung als A. (ifrica)uis auch tatsächlich in Ordnung sei. Herr l\Iarlatt hatte die Liebenswürdigkeit, auch dieser Bitte zu willfahren, und seine bejahende Antwort schlob jeden Zweifel an der Verschiedenheit der beiden Arten aus. Da eine Identitikation unserer Art mit einer bisher bescdiriebenen unmöglich war, handelt es sich um eine für die Wissenschaft neue Art, der ich den Namen Aspidiofns- pirtinnfiis gegeben habe. Das Vorkommen des Tieres auf Birnen läßt es aindi für die Bra.vis von Wichtigkeit erscheinen, weswegen ich hier eine gemuH' Beschreibung folgen lasse. Asf}i((iofns sp. n. Schild vom $ ad. annähernd rund, gegen 1.5 mm im Duiadimessei', mehr oder minder dunkel graubraun bis bläulichgrau, mit + zentrischen Kxuvien; Schild vom d' schmal, mit parallelen Seitenrändern, 0A2 mm lang, 0.41 mm breit, Larvenhaut außerhalb der l\Iitte, gegen eine der gerundeten Schmalseiten verschoben. Kxuvien gelb. Larve 0.3(5 mm lang, 0.20 mm breit, oval (an den in den Schilden belindlichcn Häuten gemessen I mit einem Lappenpaar und einer Anzahl Haare, je eine Blatte am äußeren Orund der Lappen. Lai>pen un- symmetrisch, Außenrand zweimal. Innenrand einmal gekerbt. Zweites Stadium vom 9 0,(55 — 0,ß8 mm lang, 0.51 — 0,5(5 mm breit, oval. Hinterrand mit großen, vorspringenden, undeutlich dreilappigen, nur ganz wenig gegeneinander geneigten ilittellappen, zwischen ihnen 2 kleine, schmale, an der Spitze zweigeteilte Blatten. 1. Seitenlai)pen klein, undeutlich zitzenförnüg, wenig hervortretend; 2.Seitenlappcn ähnlich, noch unscheinbarer. Zwischen lilittel- und 1. Seitenlappen, sowie diesem und dem 2. Seitenlappen je 2 schmale, nach der Spitze vei’breiterte und hier in einige feine Zähne aufgelöste Blatten, seltener deren Außen- rand gezähnt. Nach dem 2. Seitenlapi)en 2 ..Plattendrüsen" : platten- ähnliche, breite, am freien Ende dreiteilige Körperrandfortsätze, ähnlich den bekannten ,. Fortsätzen '* am Hinterrand von Aapiäiotns am Ende befindet sieh in der Mitte eine breite „Wachsröhre’*, rechts und links davon steht je eine plattenartige Verlängerung, deren innere häufig kurz, unverzweigt, dolchartig ist, während die äußere meist groß und am Außenrand gezähnt ist. Die Zähnelung setzt sich häutig am Außeiirand 44 L. Liudinger, des breiten Sockels fort. Wenn der äußere Fortsatz ebenfalls kurz und unverzweigt ist. bat die Plattendriise genau das Aussehen der ent- sprechenden Gebilde bei der San Jose-Schildlaus. — Zweites Stadium vom cP (nach dem einen mir zur Verfügung stehenden Stück) ().5atere Veihalten des Zuwachses in den ^^4lrzeln des kanarischen Drachenbanms ist mir nichts Sicheres bekannt, weil das mir zu Gebot stehende iMaterial zu jung ist; aus Abbildnngeu, besonders aus der von Schenk [10] mitgeteilten Tafel, welche den StammfulJ des Drachenbanms von Icod wiedergibt, habe ich entnommen, daß an den aus dem Stamm hervorgegangeneu ^^’urzeln nach einiger Zeit mächtige Verzweigungen in Stammuähe entstehen, hantig in der Zweizahl: ein Verhalten, wie es andere /bvoYoui «-Arten in der Kultur aufweisen und das wohl hier wie dort als gleiche Erscheinung zu betrachten ist. Ich werde darauf bei den gleich zu erürternden Bewurzelungsverhälfnissen dieser anderen Arten zu sprecdien kommen. Im Gegensatz zu DraiKcna dmeo besitzen die iu unseren Gc'wächs- Aiili. 3. I h-dcaeiia draco, Wurzel aus Orotava, Teil eines Querschnittes. Perikaiuhiuiu (1‘) verholzt, Eudoilenuis (E) geschlossen. Zuwachs (Z) ..riiuleuhürtig“. luuerhalh des schon verholzten Znwachsteils (sz) ein unfertiges Oetaßhündel. Äußerer Teil des Zuwachses noch unverludzt. X !)3. Originalaufnahine. Die sekundären Adventivwurzeln von Dracaena nsw. (jf) liäiisern frezofi'enen aiulereii baumformigcii DrruncHa-XYicw ('ino zioniliclio goi'ingo ^\'tirzplzalil, soweit die vom Stamm ausgelienden ^^■lu■zelll in Jtetraelit kommen. Nun werden diese Arten wohl nur selten ans Samen gezogen, um so mehr aber dureh Stecklinge verjüngt und vermehrt. Die von mir untersuchten PHanzen waren alle dieser Entstehung. Alan kann daher einwenden, die an ihnen beobachteten Verhältnisse seien aus diesem Grund andere wie an PHanzen, welche aus Samen herangezogen wurden. Die eine Beobachtung, daß alle PHanzen. welche ich untersuchen konnte, innerhalb der Art gleichbleibende Bewurzelungsverhältnisse autwiesen, läßt den Einwand als hinfällig erkennen. Schließlich muß ja bei PHanzen, welche keine Pfahlwurzel, sondern Adventivwurzeln besitzen, die Be- wurzelung stets dieselben, der Art eigenen Verhältnisse zeigen, ganz gleich, ob ein Steckling oder ein Sämling vorliegt. Nur in einem Punkt und nur an jüngeren PHanzen ließ sich mituntei' eine Abweichung von dem Abb. 4. Dracaena umbraculifera, Stammbasis mit fünf (licken nml drei dünnen Wurzeln; die dünnen Wurzeln sind die vom K( ipfsteckling- zuerst gebildeten. Die dicken, bleibenden Wurzeln sind nicht genau gleichzeitig gebildet worden, eine bricht soeben durch. Vei'kl. Originalaufuahme. L. LiiKliuii’er, Vi'i'halten feststcllen, das die Art durclisclmittlifdi zeigte, nämlicdi ein sogenannter Kopfsteckling von einem sehr kräftigen Individnnm gemacht worden war, fanden sicli mehr stammhiirtige dicke ^^'nrzeln als hei anderen, schwächeren Individuen der gleichen Art, itit zimehmendem Alter der Pflanze glich sich jedoch dieser Untc'rschied stets wieder ans, indem einige A\'nrzeln stationär blieben, andere das Übergewicht erlangten, so daß schließlich die Stammbasis das für die Art bezeichnende Bild bot. Die mir zugänglichen, wie gesagt, ans Stecklingen hervorgegangenen Pflanzen schlossen sich im Auftreten der zum dauernden Wnrzelsystem hestimmten Wurzeln eng an die ans Samen gezogenen Dracaena ilraco an, nur war hei ihnen der schwachwüchsige, in Ahh, 2 dargestellte Stamm- teil bis zum Verschwinden gekürzt, man vergleiche dazu die Ahhildungen 4 bis ß. Ein Koi)fsteckling von Dracaena aaihracalifera lAbb. 41 hatte im ersten Jahr drei dünne V'nrzeln gebildet, welche inmitten der mächtigen Wurzeln des zweiten , Jahres zu sehen sind; die stärkste der letzteren will sich gerade entwickeln. Die nächsten Abbildungen lassen noch grtißere Unterschiede zwischen den ersten und den bleibenden Wurzeln ■Vtib. 5. firacaciin rcjlcxa. .Staiiiiiibasis eines Stecklings, iler zuerst einige ilünne, reichverzweigte, ilann eine mächtige t\ iirzel gehihlet hat. Diese besitzt .schon Zuwach.s. hat zwei normale .'scitenwurzeln gebildet und zwei Adveutivwurzeln {a und r/i) angelegt. Xat. (iröße. Origiualaufnahme. i Die sekuiidarcii Ailventivwurzeln von Draciiena usw. ()7 orkeiiiien. Von letzteren ist erst eine vorhanden, sie iibertritt't aber an Dicke sogar den Stannn. Die rtianze der Abb. ö nnd (i ist DnicKcna rrfiej’a; nin Verwa'clislnngen zn vermeiden, sei bemerkt, daß es die Art ist, bei der ^^'rig•llt das Dickenwaclistnm der V'nrzeln nntersncbt bat Iverg'l. 4], Über das Verhalten dieser mächtigen Vnrzeln geben die beiden f(dgendcn Abbildungen (7 nnd 8) Anfscblnß; sie stellen (dne dieser V'nrzeln mit einigen Verzweigungen dar, die Art ist Diuciu^iki marjjhintn. Van bemerkt, daß von dem kurzen oberen Stück eine nnget'äbr gleicbdicke Vnrzel seitlich abzweigt, welche sieb später nach innen nmbiegt nnd anscheinend zwei weitere Seitenwnrzeln anssendet. Der Längsschnitt durch dieses V’nrzelsystem (Abb. 8) erklärt es aber wesentlich anders. Vorher mnß noch bemerkt werden, daß die feineren Verzweigungen der dünneren W'nrzeln mit dem größten Teil dieser selbst entfernt worden sind, nm ein einfacheres Bild zn erhalten. Zunächst ('rkennt man also, daß der in Abb. 7 sichtbare nach unten laufende ’Wnrzelrest nicht die Fortsetzung dei' ältesten Wurzel ist. Diese ist vielmehr schräg durch- schnitten. der Fortsatz ist ein Teil einer ans dem angegebenen Grund entfernten A^'nrzel. die ebenso wie die erhalten gebliebene eine aus (hmi Seknndärzinvachs hervorgegangene Adventi\'wurzel ist. Der hier ,.rinden- bürtige" Zuwachs ist nnterhalb der Abzweigung (hu- Adventivwnrzeln nur Alil). (!. Ih-aau'na reflexa, dasselbe iiii Längsschnitt. ( triginalaufnalinie. L. Linilinger, nocli in ganz geringem Jlaß vorhanden, sein Hauptteil wird bei der ^^’urzelbildnng aufgebraucht. Diese Adventivwurzel nun hat zwei dünnere Seitenwurzeln gebildet, über diesen aber eine neue mächtige Adventiv- wurzel, welche ebenfalls aus dem Zuwachs hervorgegangen ist. Sie ist am unteren Ende abgeschnitten und hat hier wieder zwei Seitenwurzeln aus dem Perikambium entsandt, über diesen abermals eine dicke Wurzel, welche ebenfalls als Adventivwurzel zu bezeichnen ist. Gerade dieses Material hat mir aber den Aufschluß über den Grund der sich wider- sprechenden Angaben über die Entstehung des Meristems in der Dra- zänenwurzel geliefert. Als die zweitgeschilderte Adventivwurzel beim Verphanzen gekürzt wurde, waren ihre Gewebe noch nicht ausgebildet, die Endodermis war noch nicht geschlossen und das Perikambium noch unverholzt. seine Zellen alle in teilungsfähigem Zustand. Die Folge war, daß das Meristem nach dem Entstehungsort der letzten Adventiv- wurzel des beschriebenen M’urzelsystems zu aus dem Perikambium hervor- ging, die Endodermis teilweise überhaupt nicht in der ihr eigenen Weise gebildet wurde; ich konnte in diesem M'urzelstück alle die von fifdieren Autoren (vergl. 4) gemachten Beobachtungen feststellen. Darüber werde Abli. 7. Al)l>. ,s. I>rac(irn(i Wurzel mit Ailventivwiirzelii. Verkl. Oriyiiialaufiialime. Dracaena niaryinafa, dasselbe im Läugs- schuitt. die älteste AVurzel {a} seliräg durehselmitteu. h, d, e Adventivwurzeln. y ebenso, aber erst im Entstehen, c Seiten- wurzeln der Adventivwurzel h. f solche von d. Verkl. Originalaufnahme. Pie sekundären Adventivwurzeln von Pracaena usw. ()'.» i(!h später einmal ausfiihi'licli bciicliten. Das, was uns lieutc' am meisten interessirt, ist das Vorhandensein der Adventivwurzeln, wekdie iliren Urspruno- aus anderen AVurzeln nelimen. l(di fasse sie alle, aucli die sclieinbar aus Teilung'en des Perikambiums hervorg-egangenen, als Adventivwurzeln auf, denn einmal entstehen sie regelmäßig hinter den normalen perikambialen Seitenwurzeln, zwischen diesen und dem nächstälteren starken Wurzel, und dann sind die Teilungen, aus denen sie hervorgehen, nur ein Teil eines zusammenhängenden IMeristembezirks, der sicli über den ganzen älteren \\’urzelteil erstreckt und hier allmälilich in das ,.rinden- bürtige“ l\Ieristem übergeht, wälirend bei noinialen Seitenwurzeln das Perikambium nur ein lokal eng begrenztes IMeristem erzeugt. Außerdem entstehen diese Adventivwurzeln oft so, daß sie gleichzeitig einer starken Wurzel und einer von diesei' entsi)ringendeu Seiteiiwurzel angegliedeit .Vbb. 9—12. Dracaena frngrans. Stauiniba.sis mit (Irui bleibenden Wurzeln (eine davon abgesagt), von 70 L. Liiidiiiyer, siml. Dio Eiulodeniiis kommt übrigens liäiitig aiicli dann zur Ansbildimg, wenn infolge friilizeitigen Kiirzens der A\'nrzeln in den embryonalen äußeren Schichten des Zentralzilinders, deren eine das Perikambinm bilden sollte, lebhafte Teilungen eingetreten waren ; sie lindet sich dann inmitten der Neuhildnngen. Nicht selten jedoch nntei'bleibt die bezeichnende Ver- dickung ihrer Zellwände vollkommen, und auch anders ist sie nicht nach- weisbar; wir haben also dann V'urzeln, welche durch einen äußeren Eingriff ihre noiniale Struktur aufgegeben haben, ein experimenteller Nachweis für die morphologische Gleichheit der inneren Kindenschichten lind des Perikambiums. Einen weiteren Beweis dafür habe ich in den V'urzeln einer alten Dracaena umJiranilifern gefunden, die mir jüngst Herr l’rofessor E. Zacharias in liebenswürdigster Weise zur Untersuchung überlassen hatte. Hier hatten die Hasalteile der starken stanunbürtigen Al)li. 10. ver.-icliieileiien Seiten. Man sieht ileutlieli die pUitzliche Itickenahnahine der jeweils mittleren nrzel unterhalh der i'rsprnng.sstelle der sekundären Adventivwurzeln, hemerkens- llii‘ sekundären Adventivwnrzeln vnn Dracaena usw. Advoiitivwiirzolii überhaupt keine Kiidoderniis o'ebildet. auch der sonst iin äußeren Teil des priinäicn Zentialzilinders zu findende Kreis diclit gedrängter, teilweise verschniolzener Gefäßbündel war nicht vorhanden, die Bündel standen hier wohl etwas dichter, berührten sich aber nicht; ilarauf folgte iin allmählichen Übergang ein mächtiger Zuwachsteil, aus dem einige sehr starke sekundäre Adventivwurzeln entsi>rangen. Die normalen Seitenwurzeln, welche etwas stammferner vorhanden waren, gingen ans geringen Zuwachszonen hervor, welche die für Seitenwurzeln bezeichnende lokale Förderung zeigten, aber untereinander zusammenhingen. Im stammfernen Teil der Wurzel war die Endodermis vorhanden. Schon eine theorefische Betrachtung stellt die adventive Entstehung der staiken Verzweigungen der basalen Teile der stammbürtigen Wurzeln außer Zweifel. Bei dem etagenförmigen Fort- .tbl). 11. wert sind die an der hellen Farbe kenntlichen ganz jungen, dicken Adventiv wurzeln, welche aus dein dicken Wurzelteil entspringen, ln Ahb. 10 und 11 sind zwischen den 72 L. Linrtinger, schreiten des i\Ieristems von innen nacli außen miissen bei dem sehr beträcht- lichen Zuwachs der genannten Teile schon längst Schichten der inneren Einde meristematisch geworden sein, also können die fraglichen Wurzeln nicht ans dem Perikamhium bezw. aus Zellen, welche aus einer als Perikambium zu bezeichnenden Zellschicht entstanden sind, hervorgegangen sein, nachdem gerade auch die äußersten der vorhandenen Zuwachsschichten zum Aufbau der neuen ^^'urzel verwandt werden. Näher kann ich mich, wie bereits gesagt, hier auf diese Verhältnisse nicht einlassen. An einem ziemlich alten Exemplar von Drararna frnfjrans. das ich vor kurzem erhalten hatte, waren diese Adventivwurzeln in großer Zahl vorhanden. Der Stammbasis entsprangen drei dicke V'urzeln, welche sich in kurzer Entfernung vom Stamm in mehrere dünnere auflösten (Abb. 9 — 12). Der Durchmesser des Stammes betrug an der auf Abb. 10 sichtbaren .\bb. 12. (licken \t urzelbasen einige altere ilünne, staiumlmrtige IVurzeh'este siditbar. Verkl. Originalaufnalimen. nie sekundären Adventivwuizeln von Dracaena usw. 73 übenvalltcii Wimdstolle 5 cm. Zwei dieser AVuizelu (Abi). 11 und l‘2l waren dreiteilig, reclits und links von einer dünnen AVurzel entsprang je eine mehrfach dickere. Eine der dem Stamm entspringenden AA'inzeln fehlt (Abb. D), sie hatte ich vor etwa zehn Monaten absägen lassen, nm zu erfahren, ob sie Adventivsin'osse treiben würde; um sicherer zu gehen, hatte ich sie im Toi)f belassen. Den Erfolg zeigt Abb. 13. Auch diese Wurzel hatte zwei starke Verzweigungen getrieben, während sie selbst unterhalb derselben, also apikal, dünn geblieben war; der liest dieses dünnen Teils ist bei a zu bemerken. Daß es sieh bei diesen dicken Wurzel- basen tatsächlich um M'urzeln handelt, ilas kann man an Abb. 14 sicher feststellen; hier ist der kleine dunkle, exzentrisch gelegene Kreis der Abi). i:3. Dracaena fragram, die abgetremite Adveiitivwiu'zel (vergl. Abb. 0), welche einen Adventiv- .sproß getrieben b.ut. Die Fortsetzung des Wurzelteils a ist «i, h und hi sind sekundäre Adventivwurzeln, die anderen Wurzeln siiiil perikambiale Seitenwurzelu. 74 L. Liiulinger, liriiiiäre Zeiitralziliiider, die Hauptmasse wird vom sekundären Zuwaclis ^eltildet. Auf Abb. 15, eimmi Läno-sselinitt durch die gleiche Wurzel, sehen wir. wie die eigentliche Wuizel plötzlich ganz dünn wird, während der Zuwachs sich in eine mächtige Adventivwurzel fortsetzt; die zweite ist weggeschnitten und nur ihr Ansatz zum Teil noch sichtbar. Auch einige noch ganz junge Adventivwurzeln, durch ihre weiße Farbe kenntlich, sind auf den Abbildungen D' 12 zu bemerken. Interessante ^>rhältniss(' bietet der Anschluß dieser Adventivwurzeln an di(> ^^'urzeln. denen sie entspiäugen. insofern als sie, im Zentralzilinder (fefäße führend, einem Gewebe entstammen, das solche nicht besitzt. Es würde jedoch zu weit führen, näher darauf einzugehen. Eines sei aber noch erwähnt. \\'enn innerhalb der Strecke, über die sich der geförderte Sekundärzuwachs erstreckt, eine normale (i)erikambiale) Seiten- wnrzel vorhambm ist. so zeigt auch sie Sekundäi'zuwachs, aber nur in geringem Grad. Fi'agen wir ims nun nach dem Erfolg diesf'r Bewurzelungsweise. Ich habe mich früher [4 : 323| folgendermaßen über di(' mutmaßliche Bedeutung des einseitig angeordneten Zuwachses geäußert : ..Berücksichtigt man, daß Dracaena im A'ergleich zu anderen Monokotylenbäumen nur wenige ^^'urzeln besitzt, daß Stamm und Blattkrone immer schwerer darauf lasten, je höher sie emporstreben, daß vollends durch die Ver- zweigung des Stammes der Druck ganz bedeutend zunimmt, so werden die \\'urzeln durch die angegebene Struktur auf die einfachste V'eise instand gesetzt, den an sie gestellten Anforderungen nachzukommen. Die Haupt- u. Drdcdcnd frd(/rdns^ Basis der .aut .41)1). P rechts hetiiuUichen Wurzel, (pier durehselmitten. Durchme.sser iu der Pfeilriclituiig (> cm. Der dunkle Kreis ist iler primäre Zentralzilinder, der mächtiae Zuwachs ist nach außen gerichtet. Oriainalaufnahme. Die sekuiuläreii Aclventivwurzeln von Dracaena, nsw. 75 masse des Zuwaclises wird diiekt in die Dnickriclitung; gelegt und der ganze Znwaclis wie ein Sclintz auf den Zentralzilinder gestellt. Ant solclie A\'eise entstellt ein biegnngstestes (teriist, das sieh, naeli allen »Seiten ansgreit'end, langsam vergrößert, wohl in gewissem Verhältnis zur Zunahme der Krone.“ Diese Ansicht kann ich nicht mehr aufrecht erhalten. Ich habe ja schon eingangs darauf hingewiesen, daß es noch andere IMonokofylen- bänme des Drachenbanmfyims gibf. deren Wurzeln nicht bi'fähigt sind, in die Dicke zn wachsen, und trotzdem den Stamm mitsamt dem stets wachsenden Gewicht der Dlattkrone aufrecht festhalfen. Auch ist die Haiiptmasse des Zuwachses der Drazänenwnrzel durchaus nicht immer direkt in die Drnckrichtnng gelegt (vergl. Abb. 14). Gleichwohl mag ja der Zuwachs die Wurzeln mechanisch verstärken, das ist nicht abznlengnen, znmal der sekundäre ,.Holz“köriier sehr fest ist, weil das Parenchym zwischen den Bündeln verholzt. Wohl aber gewährleistet die geschilderte Art der Wnrzelbildnng eine bessere Ansnütznng des Bodens. Die Drazänen- wnrzeln verzweigen sich in hohem Grad, übereinstimmend mit den Vhirzeln vieler anderen [Monokotylen und entgegen der landläntigen Ansicht über die Monokotylenwnrzel - man vergleiche dazu Abb. 16, welche die Spitzen von Seiten wurzeln 3. Ordnung mit ihren Auszweignngen bei Dracaena umhracuHj'era zeigt — ; durch das Fehlen eines allen Wurzeln gemein- samen Meristems ist aber der [Moment bestimmt, in dem die M'nrzeln infolge des Unvermögens, die Leitnngsbahnen zn vermehi'en, die Pflanze nicht mehr genügend ernähren können. Warum mm bei Dracaena nicht wie bei anderen [Monokotylen neue Wurzeln ans der Stammbasis, sondeni .\l)b. lö. Ih-acaena frcnjrnns. ie sekuiidären Adveiitivwurzeln von Dracaena usw. 77 diilt'to (leslialb olier als eine urspri'tng'liclie Wiiclisf orm aufzii- fasseii sein, die in der (legenwart vereinzelt dasteht. Für das hohe Alter dieser Wuchstnrm spricht dag'egen ihr ansclK'inend sicheres Vorhandensein hei den Lepidoph yten. Der morphologische Wert der Stigmarien. Die als die nnt('riidischen ()i'f;ane von Lepidophyten erkannten, als Sfi(/iH(ir/(i bezeichneten Fossilreste sind ihrer moridiologischen Bedeutung nach immer noch strittig. Jn neuerer Zeit haben sich Solms-J.,anba ch |i:? : XIL Abschnitt] und Potonie [S : 20D ff.) ausführlich mit ihnen be- schäftigt. Besonders Solms- Bauba ch hat alle Ansichten über ihre Natur eingehend erürteit. .Man hält sie bald ftir unterirdische Achsen, bald für morphologische iMittehverte zwischen Achse und Vurzel; letzteres hauptsächlich aus dem (Irund, weil ihre Auszweigungen. die sogenanntem Apieendices. nicht in I.ängsreihen stehen wie sonst die M'urzeln, sondern in der C^uincunx und bis dicht an die Spitze der Stigmaria-,,(Tabeläste'‘ vorhamhm sind, während die Wurzeln ihre Verzweigungen gewöhnlich erst aus etwas älteren Teilen hervorgehen lassen. ;\Ian hat daher in den Appendices auch Blätter zu erblicken ver- meint. Gegen diese Auffassung spricht das auch von Potonie [S ; 212] betonte Vorkommen der Stigmarianarben (Beste der Appemlices) an ein- wandfreien Stämmen von S/i/ill(ir/i( hriird/i. Potonie bemerkt dazu (l.c.l: „Ich halte sie für Stigmarianarben. die sich an nmgestürzten. noch lebens- kräftigen Stämmen durch den Heiz der Bodenfeuchtigkeit entwickelt haben, ebenso wii' sich bei lebenden Pflanzen oftmals Adventivwurztdn. und zwar an morphologisch genau den gleichen Orten, also unter den Narben von Laubblättern. entAvickeln künnen." Dafür, daß die Appendices als echte Wurzeln zu betrachten sind, lassen sich noch mehr (fründe anführen. Einmal entstehen sie (mdogen, wie ich an den (^iierschliffen, deren Unter- suchung mir Herr Professor Ho thpletz- München in lielHmswürdigem Entgegenkommen gestattete, einwandfrei feststellen konnti'; sie durch- brechen die äußerem Stigmai’iateile genau in derselben M'eise wie es jede normale Wurzel mit ihrem Mutterorgan macht — endogen entstehende Blätter sind dagegen nicht bekannt ; zweitens zeigen sie die gleiche Ein- schnüi'ung unmittelbar nach ihrem Hervortreten, die man an fleischigen, dicken Monokotylen-, Cycadeen- unil .Marattiazeenwurzeln bemerkt; drittens stehen sie bei den als PlciiromcKt bekannten Besten in Längszeilen ‘ Pleitromeia hat ührig'ens, wenn nian vciii völlig vcrsohieileiien inneren l!au absieht iiml nur die Fonn der wurzeltragenden .Staininbasis zum Vergleieli heranzielit. ein genaues (iegeu- .sttiek in der Staininbasis der bauinfurinigen ,1/oe-Arteii. Dort wie hier stehen die Vurzelii auf Vorwölbimg-en des StaiiiiugTuiides, welebe durch eine mit der Lokalisation der Adventiv- wurzeln ziisammeiihäng'ende vermehrte Aleristemtätigkeit entstehen. L. Liiuliiiger, TS Die endogene Entstehnng ist selion dadurch bewiesen, dato die Stiginaria- narben ancb A'on solchen Kesten, welclien die Rinde, znm mindesten aber die änlöere Decke, fehlt, außer dem Bündel noch den Kindenteil der Ai)i)endices erkennen lassen, wogegen mir das (Tefäßbündel vorhanden sein konnte, falls es sich um Blätter handelte. Die ^^hlrzeInatm• der Apiiendices dürfte demnach außer Zweitel stehen. Auf das schon erwähnte Vorhandensein der Apiiendices bis an die Stiginariaspitze, über der sie sich zusammen- neigen ähnlich Blattanlagen über einem Sproßsclieitel [13 : 276], werde ich noch zurückkommen. Die Stigmarien selbst deutet Potonie ,,in morphologisclier Hinsicht als Zwischenbildungen zwischen Stengel- und V’urzelorganen‘‘ [S : 214], Aus seinen weiteren Worten über die fraglichen Gebilde geht liervor, daß er darunter Achsen versteht, welche nur Wurzeln tragen ; ganz klar scheint er sich über ihre i\Iittelstellung nicht zu sein, denn er bezeichnet sie dann wieder als Achsen, Über das Vorkommen von sogenannten Zwischenbildungen zwischen Achse und Wurzel ist man sicli niclit einig, nach Potonie muß man sie als möglich annehmen, „wenn man sich nicht in starken Wider.sprucli mit der Descendenz-Theorie setzen will,'* [8:214], Man sollte fast glauben, daß man in der Hinsicht nicht nur diesen einen Widerspruch kennt. Außerdem ist das (‘ine eine Theorie und das andere nicht bewiesen. Göbel hat tivilich angenommen, daß die Knollen der Dioscoreen und die Wurzelträger der Selaginellcn solche morphologischen Zwischenwerte darstellen [1]’. Für (ünen Teil der von Göbel als morphologisch gleichwertig angenommenen Knollen habe ich aber nachweisen können, daß es sich dabei um echte Wurzeln handelt, welche nur eine physio- logische Änderung erfahren haben [6], Und was die anderen Dios- coreazecmknollen betrifft, so handelt es sich dabei um unzweifelhafte Achsenoi-gane. Hinsichtlich Tesfudiuaria möchte ich auf Schlechtendals Bemerkungen über die nahverwandte mexikanische Art verweisen (nach Schl, vielleicht Diosvorca vxnvoiihyna). „Merkwürdig erscheint'*, sagt S ch 1 e c h t en d a 1, „bei dies('r die Ausbildung des Mittelstocks, der dem von H. Mo hl so sorgfältig beschriebenen von Tumm oder richtiger Diosrorad Elephmüipes vom Cap so sehr gleicht. Es ist dies aber keine vereinzelte Erscheinung, welche sich nur bei diesen beiden Pflanzen zeigt, sie kommt bei vi(‘len andere'ii Arten vor, und was man heischige Wurzel bezeichnet hat. möchte auch wohl nur ein fleischiges Hhizom sein, welches in Stücke geschnitten, neue Pflanzen gibt. Die jüngsten Pflanzen, welche wir erhielten, hatten einen konischen, etwa 15—4 Lin. im Durchmesser haltenden Mittelstock, von dessen untcuer Eläclu' in der Mitte die stärkere Primärwurzel, von dessen Rande besonders, ' Wor.sdeH bemerkt dazu : „It is very uulikely tliat oraaiis intermediate between übuut and root eaii exist in Xature“ [15 : 14]. l>ie sekimilili't‘11 Ailveutivwiirzclii von l>rni'iiena usw. 79 abt'i' aucli einzeln vmi den Seitenfläelien des Kegels feinere AVurzeln ab- gelien; von der Spitze desselben erbeben sieh entweder nur einzelne Hliittei',‘ neben welchen man einige spitze S(dinppen bemerkt, oder ein oder zwei Stengel" [11 Xnn bildet eben das Fehlen der Blätter bezw. Blattnarben den Hauptgrund, weshalb man diese Dioscoreazeenknollen als Alittelbildnngen betrachtet. Ancb die Wiirzelträger der Selaginellen nnd die Anslänfer von X<-phy(52]. (lerade bei (Uorioxn liegt aber weiter nichts vor als die allen Monokotylen eigene Verzweigungsart durch mehrere (meist zwei) sich gleich staik entwickelnde Seitenknospcm, die Ai'ine sind nichts anderes als Achsen, wie gelegentlich auf ihnen vorkommende Blattnarben ‘ Voll mir gesperrt. lämlgr. ^ Sp erlich spricht sie irls Sprosse an (Flora XCVI, ISIOO). .\hl). 17. (ilnriom sp., zweiarmiges Rhizom einer importirten I’Hanze. Am längeren Schenkel eine emlstiimlige Knospe, am kürzeren hei h eine lUattnarhe. a die Narbe des vorjährigen Lanhstengels. Verkl. ( Iriginalanfnahme. S(( L. Liiiiliiiger, beweisen. Ich konnte jünost ein solclies Eliizom ini Bild festlialten (Abb. 17). Freilich kann man auch dann die Achsen noch als zweierlei erklären, entweder als Achsen, an denen die Blattnaiben für g-ewöhnlich sinnlos verschwunden sind, oder als ein einziges (erstes) Internodinm, an dem naturgemäß kein Blatt vorhanden sein kann. Solche blattlosen Achsenorgane, die als ein langes Internodinm anfgefaßt werden müssen, sind die Blütenschätte vieler Ama- ryllidazeen; bei (’riiiUDi, moarei werden sie oft über 1 m lang. Es liegt aber dnrchans kein Grund vor, gleich ein neues Organ zu konstrniren, wenn auch zugegeben werden muß, daß Fälle wie der in Abb. 17 selten zui' Beobachtung gelangen, die Deutung deshalb nicht immer leicht ist. Daß es tatsächlich Achsen gibt, welche sich wie \\'urzeln verhalten, allerdings immer noch Blatt- narben (wenigstens im jüngsten Teil) bezw. Schuppenblätter erkennen lassen. Abb. 18. Vordyliue coiujcnta, St.'iiiimb.i.sis mit .stoloiieii. Bei u-q Wurzel in (Fdaeunxstelliiuir. Verkl. Die sekundären Adventivwurzeln von Dracaena usw. S1 z(‘i- (‘20) einen Län^sselinitt durch das Objekt. Übereinstiinmend mit Stiffmaria entstellen die Wurzeln im iirimären Teil, deutlich sichtbar am Stolon rechts, über der schräg;- rhombischen ttewebe- liicke. Dberall durchqueren die dunklen A\’urzelreste den Sekundärteil. Aber am 2. und 4. Stolnn (von links nach rechts) sieht man auch, daß die A’erzweigfuno' nicht übereinstimmt, denn die scheinbar vorbandene (4abelune einer Verletzuno; des ursprünglich einfachmi Stidons. Ich möchte übrigens nicht unterlassen, auf die außerordentlich Stigmaria-ähnliche Bewurzelungsbasis von CJistoyucv« (irhormms (— Yitcca JirerifoJia) hinzuweisen, die Trelease veröffentlicht hat (Missouri Bot. tfard.. 4. Rep.. 1893, Tafel 9). Trelease gebrauchf die Bezeichnung ..roots‘‘ (1. c. p. 194), während ich die fraglichen Gebilde nach Einzelheiten der erwähnten Abbildung für Stolonen halte. Bei Sflijmriria sind dagegen scheinbar echte Gabelungen vorhanden, die A’erzweigungen verlaufen auch mehr horizontal (vergl. Abb. 21 u. 22). Bevor ich weiter darauf eingehe, möchte ich die Verzweigungsweise der Leiiidophyten. als deren Bewurzelungsbasen die Stigmarien sicher anzusehen sind, etwas näher betrachten. Wenn Potonie sagt: ,.Die Lepidodendraceen sind im Ganzen gabelig sich verzweigende Bäume’‘ |8:218], und eine Beite weiter: ,.Nicht selten finden sich an den Enden jüngerer, noch beblätterter Zweige große tannenzapfenai tige Blüthen”, so muß man mir zugeben, daß die A’ermutung nicht von dm' Hand zu weisen Aljl). 21. Stiijmarm ficoidest. von der Seite. Xadi Gdyipert. S4 L. Liiiilinger, ist, die gabelige Vcrzweiguii.ff sei in Wirklichkeit gar nicht eclit dicliotoin. sondern nur scheinbar gabelig, indem sicli wie bei Dracaena z. B. am (4rimd des Sporopliyllstandes zwei gleichstarke Seitenzweige entwickeln. Potonies Abb. 20!», einen restaurirten Le^^/cWcncb-on-Banm darstellend, erhebt die Vermutung hinsichtlich der gipfelbliihenden Lepidoph.yten zur Gewißheit. Als ich nun auch an den Gabelungen von Stigmariastücken der geologischen Institute in ;\Iiinchen und Hamburg eine Beobachtung machte, welche ilas Vorhandensein von echter Dichotomie ausschloß, war ich mir über die Natur der Stigmarien bald im klaren, nachdem ich kurz vorher die Verzweigungsweise der Drazänenwurzeln erkannt hatte. Danach ist die Annahme, die Stigmarien seien Mittelwerte zwischen Si)roß und Wurzel, endgiltig von der Hand zu weisen; Achsen sind sie auch nicht, denn in diesem Fall hätten bei der großen iMenge der aufgef undenen Stigmarien auch einmal solche mit Blattnarben aufgefunden werden müssen. Es sind vielmehr Verbände von Alib. ■>■>. Sfi(iiii(irta ßcnidex, von oben. 1—10 .Seitenwurzeln der stammbürtigen Wurzeln, 4 und 7 selbst wieder mit einer Seitenwurzel. 1' — 5' Stelle der ältesten, stammbürtigen Adventiv- wurzeln, deren Fortsetzung in der entspreelienden tiefsten Uabelött'nung zu denken ist. — f die aufeinanderfolgenden sekundären Adventivwnrzelpaare : nacdi meiner Deutung entspricht a bei 1' — 3' der Wurzel b bei 4' und b' usw. Nach Göppert. Pie sekuiiiläreii Ailveiitivwurzelu von Dracaena umv. Sf) Ad veil tivwurzel basen wie \)(y\ Draruma. Uiitei-siielit man nämlich die Gabelstelle einer tSf/r/maria. so bemerkt man. daß der innen' Teil, der g:ewölinlich als strukturloser Steinkern erhalten ist, sich nicht g’abelt. soiuh'i n sich geradlinig: fortsetzt; nachdem bei einer echten Dichotomie die Wurzel in zwei gleichstarke Wurzeln restlos aiifgeteilt wird, kann eine solche Dichotomie nicht vorliegen (vergl. dazu Abb. 215). Dem Steinkern, also dem Zentralzilinder, entsiiricht eine Narbe zwischen den beiden Asti'n, oder in den wenigen Fällen, in denen die Krhaltung besser ist. setzt er .sich fort als ..tap root". als kegelförmiger Fortsatz auf der Unterseite (vergl. dazu S o 1ms- L a ub a c h. D5 : 2!);5). Der Sekundärzuwachs setzt sich in den Asten fort, welche als Adventivwurzeln zu betrachten sind. Die ,.tai) roots" sind die widerstaiidsfähigen Basen bezw. nicht weiti'r entwickelten Spitzen der primären ^\'urzeln, analog denen bei Dracdma (Abb. 15) auf eine kurze Strecke noch mit Sekundärzuwachs versehen, daher erhalten, während die anderen anscheinend sehr weichen ^Vile der Fäulnis anheimtielen. falls es sich um Basen handelt. Die Verschiedenheit im Bau des Zentralzilinders und des Zuwachses tindet sich ebenfalls bei Draranid (Abb. 24). wo zudem der Zentralzilinder manchmal in der Haupt- Abl). ÄS. Siigmtiria ficoidex, At'urzelstück kurz vor der A'erzweiguiis;'. Der dein ZeutiMlzilinder entsiireidiende Steinkern tiezw. die von iliin hinterlassene Furelie galielt sich nicht, sondern setzt sicdi geradlinig- fort, ein (iegenlieweis gegen die hehanptete Dichotomie der Stigmariaverzweigungen. Wenig verkl. Originalaufnahme. L. Lindinger, SG Sache imverlinlzt bleibt — einmal bemerkte ich eine lebenstahig:e Wnrzel- basis, deren Zentralzilinder (stets natürlich der i)rimare) ausg-efanlt war. Die Ähnlichkeit geht noch weiter. Zwar findet sich die spurlose Über- wallung der Unterseite des Stammgrundes, des ehemaligen Anwuchses der Keimwurzel, auch bei CordyJine, aber die Vierzahl (Drei- bis Fünf- zahl I der vom Stamm abgehenden Vurzeln nur bei Draccuniu und tSfif/inaria, liier wie dort linden sich mitunter dünne, den dicken Vurzelbasen ent- springende seitliche (? Adventiv-) Wurzeln, die sich normal verzweigen — die in Abb. 22 als 4 und 7 bezeichneten halte ich im Gegensatz zu Göppert nicht für ,.gegabelf‘, sondern erblicke im unteren Ast jeder Wurzel eine normale Seitenwurzel; diese von Göppert mit den Zahlen 1 —10 bezeichneten Wurzeln fallen überdies ganz aus dem Stigmaria-Schema heraus. Wenn wir nun Göppert s Abbildung (Abb. 22 1 näher untersuchen, so können wir seine Bezeichnungen fast alle zu Eecht bestehen lassen, wenn wir sagen, die bei a zu bemerkende tiefste Einbuchtung entspricht den verschwundenen Teilen der stammbürtigen Adventivwurzeln I. (ördnung. die bei b denen 11. Ordnung usw. Kur halte ich die abgebildete Stammbasis für fünfwurzelig, indem ich glaube, daß Göppert die links oben dargestellten Verzweigungen einem Ast zuschrieb; mir erweckt sie .\1jIi. 2t. Ih-araena dmco, Wurzel aus Orutava, ein Teil des Querscliuitts. Älmlicli den Stigmarien besitzt der )irimäro Zentralzilinder einen vom Zuwach.steil gänzlieh abweiehenden Bau. X 57. Originalaufnabme. Die sekuiulilrcn Adveiitivwurzelii von Dracaena usw. ST (len Eindruck, daß es sicii liier uni die Adventivverzweis'unsen zweier stanunbürtiger, räuinlicdi enger zusanimensteliender Adventivwurzeln handelt. Was zuletzt das Vorkenunen der Aiipendices bis in die unmittelbare Nähe der Stigmariaspitze betrifft, so läßt sieh das etwa damit erklären, daß die "Wurzelspitze wie bei manchen .Monokotylen {Hemvrocdl/is avran- fincn. Panddiiux) das Längenwachstum eingestellt hat. worauf, wie es in (hm eben genannten Fällen nahe an der Sjiitze stattfindet, allmählich überall Seitenwurzeln hervorgegangen sind. Doch muß ich zugeben, daß diese Fälle mit dem A'erhalten von iSf/ipiidrid nur ganz entfernte .Ähn- lichkeit zeigen, es also durchaus nicht genügend erhellen. SS L. Liiiilinger. Hie sekundären Adventivwnrzeln vmi Diaeaena usw. Literaturverzeichnis. 1. Göbel, K., Mdrpliülog'isclie und liiologische Bemerkungen. 16: Die Knollen der Dioscoreen und die W'urzelträg'er der Selaginellen, Organe, welche zwischen Wurzeln und Sprossen stehen. Flora, Bd. 95, 1905, p. 167 — 212. 2. (iöppert. Über die Stiginaria ticoides Brongn. Zeitschr. d. Deutscli. Geol. Ges. III, 1S.)1. Kny, L., Das Scheitelwachsthum von Hippuris vulgaris L. und Elodea cauadensis (L. 0. Eich. u. Michaux). Bot. Zeitung XXXVI, 1878. I. Lindinger, L., Zur .\uatomie und Biologie der IIonokot3’lenwurzel. Beih. z. Bot. Centralbl. XIX, Abt. II, (1905) 1906. 5. — Die Bewurzelung.sverhaltnisse großer Monokotylenformen und ihre Bedeutung für den Gärtner. GarteuHora LVIl, 1908. 6. — Üljer den morpludogischen Wert der an Wurzeln entstellenden Knollen einiger Dioscorea-Arten. Beih. z. Bot. Centralbl. XXL Abt. I, 1907, p. 311— 624. 7. Munter. .1., t'ber das Auiylum der Gloriosa superha L. Bot. Zeitung III. 1845. 8. Potonie, H., Lehrbuch der l'Hanzeuiialäontologie. Berlin, 1899. 9. Kywosch. S., Lntersuchungen über die Entwicklungsgeschichte der Seitenwurzelu der Mnnocntylen. Zeitschr. f. Bot. 1. 1909. 10. Schenk, H.. Beiträge zur Kenntuis der Vegetation der Canarischen Inseln. Wiss. Ergehn, d. Deutsch. Tiefsee-Expedition a. d. Dampfer „Valdivia“ 1898 — 1,899, 11. l.ii, 19)17. — Siehe auch Xaturwiss. AVochenschr. X. F. A'II. 1908. ji. 301. 11. Schlechtendal. D. F. L. v.. Über eine mexicanische Dioscorea. Kot. Zeitung 1. 1843. 12. Schröter. C., Das PHanzenlcben der Alpen. Zürich, 1908. 13. Solms-Laubach, H. Graf zu, Einleitung in die Paläophytologie. Leipzig. 1,887. 14. A’elennvsky, J.. A'ergleichende Moriihologie der Pflanzen 11. 1907. 15. AA'orsdell, AAL ('.. in The Gardeners' Chronicle XLA'. 1909. Die den Abbildungen zu Grund gelegten Aufnahmen sind mit Rietzschel. Linear B. Xr. 0, Abb. 3 und 24 außerdem mit Leitz, Objektiv 3 und Okular 4 bezw. 2, hergestellt. Ehigegangen am 5. Oktober 1909. -Vusgegeben am 6. November 1909. Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Taniaricaceen. Von C\ Brunner, Mit lO Abbildungen im Text. Einleitung. 1 )ie anatüiinsclieii Verliältiiisse in der Familie der Taniaricaceen, in der eine Anzahl typischer Viistenpflanzen vertreten ist, wurden in ein- gehender, eine größere Zahl von Arten aller Gattungen berücksichtigenden WTise nur hinsichtlich der Blattstruktnr untersucht. (Vesque, Contributions a riiistologie systematique de la feiiille des Garyophyllinees Ann. sc. nat. Vl. sei’., tome XV, p. 137.) Ober die .Struktur der Achse und der Samen liegen dagegen nur allgemein orientierende Untersuchungen und einige kurze gelegentliche Beobachtungen voi-. Von ersteren seien in chronologischer Reihe namentlich genannt in liezug auf die Achsenstruktur die Angaben von Möller („Beiträge zur vergleichenden Anatomie des Holzes“. Denkschr. Kais. Akad. Wien XXXVI, 1870, p. .329, und „Anatomie der Baumrinden“, Berlin 1882, p. 2.')5); Sülereder („Über den systematischen Wert der Holzstruktur bei den Hikotyledonen“, München 1885, p. 74); Maury (Anatomie comparee de (juelques especes caracteristiqiies du Sahara algerien, Assoc. franq av. sei., Toulouse 1887, p. 611); Petersen (Diagnostik Vedanatomi, Kopenhagen lOOlj; Pitard (Eecherches sur l’evolution et la valeur anatomique et taxinomique du pericycle des Angiospermes, Bordeaux 1901, p. 73). Die anatomischen Verhältnisse der Samen berücksichtigt Pritzel („Der syste- matische Wert der Samenanatomie, insbesondere des Endosperms bei den Parietales“; Engler, bot. .Jahrb. XXIV, 1898, p. 368). Alle diese Untersuchungen erstrecken sich nur auf einzelne Typen und lassen in der Kenntnis der einzelnen Arten eine Reihe von Fragen offen, zu deren Lösung es wünschenswert erschien, ein entsprechend aus- gedehntes Material systematisch durchzuarbeiten. Das Ergebnis dieser Untersuchungen w'ar einerseits, daß die für die Familie und einzelne Gattungen aufgestellten (’haraktere im allgemeinen ihre Bestätigung fanden auch fiu' das ausgedehnte Untersuchungsmaterial, Bniimer. <)() andererseits, daß nocli besonders interessante ^'erliältnisse bei einigen Gattungen aiifgedeckt werden konnten. In letzterer Hinsicht seien hier nur kurz genannt die eigenartigen Korkscliichten, die bei den Angehörigen der Gattung Eenimmria iin Holz- korper an den .Tahresringgrenzen auftreten und wahi'scheinlich mit den Lebensbedingungen zusammenliängen, denen diese typischen Wüstenplianzen unterworfen sind. Ferner sei auf die besondere Art der Korkbildung in der Rinde hingewiesen, die ebenfalls bei Reaumuria und der ihr nahe verwandten Hohilachne angetroffen wurde und einen weiteren Fall der bisher nur sehr selten beobachteten Korkbilduug ohne Phellogen darstellt. Die Entwicklungsgeschichte der eigenartigen, für die Familie charak- teristischen Oberhautdrüsen, die bei einer Tiübus schon an den Keim- blättern des Embryos auftreten, konnte näher verfolgt und ilodifikationen im Bau der Drüsen bei einzelnen Arten nachgewiesen werden. Ebenso auch das konstante Auftreten von Sklerenchymgewebe in der piimären und sekundären Rinde, das bei bestimmten Arten der Gattung Tumarix und Myricaria chai’akteristischen Bau und Anordnung zeigt und in Ver- bindung mit den übrigen anatomischen Verhältnissen der Achse die Trennung der Gattungen nach endomorphen IMerkmalen ermöglicht. Die vorliegende Arbeit zerfällt in vier Kapitel. Das erste Kapitel bringt in einem allgemeinen ^l’eil einen Überblick über die in der Kinde beobachteten Strukturverhältnisse, wobei die genauere Besprechung der charakteristischen Außendrüsen am Schlüsse in einem besonderen Abschnitt erfolgt, und in einem speziellen die anatomische Charakteristik der eiuzeluen Arten. In den folgenden Kapiteln sind unter II die anatomischen ^'erhältnisse des Holzkörpers und des Markes, unter III die Struktur der Samenanlagen und der reifen Samen, unter IV die Pollenstruktur iu zusammenfassender Weise dargestellt, da sich hier die einzelnen Arten im allgemeinen weniger different erwiesen. Am Schlüsse der Arbeit findet sich ein Verzeichnis der den einzelnen Untersuchungen zugrunde gelegten Materialien, die den Herbarien der Botanischen Staatsinstitute zu Hamburg, dem Universitätsherbar zu Erlangen, dem Staatsherbar in Jlünchen und dem Herbarium Haussknecht in Weimar entstammen. Füi’ die Überlassung desselben bin ich ins- besondere Herrn Prof. Dr. E. Zacharias, Herrn Geheimrat Prof. Dr. Radlkofer, Konservator des Botanischen Museums in München, sowie Herrn J. Bornmüller, Kustos des Haussknechtschen Herbars in M'eimar, zu großem Danke verpflichtet. Zum Schlüsse möge es mir gestattet sein, meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Prof. Dr. Solereder, für die freundliche Unterstützung bei der Ausführung dieser Arbeit meinen verbindlichsten Dank auszu- sprechen. Beiträge zur vergleiclienden Anatomie der Tamaricaceen. !»1 1. lliiuleiistniktui*. A. Allgemeiner Teil. Über die Struktur der Rinde bei den Tamaricaceen lies'en in der Literatur verliältnismäßig' wenige Angalten vor. Die meisten von diesen bescliäftigen sich mit den Verliältnissen der artenreichen Gruppe der Tamariceen, während bezüglich der Eeaumurieen nur vereinzelte Beob- achtungen zu finden sind. StahD) (1873) beschreibt die Gestalt und Entwicklungsgeschichte der in der Rinde alter 77nunrf,r-Stämme öfter auftretenden Lenticellen. jMöller^) (I882) hat als enster die anatomischen Verhältnisse in der primären und sekundären Rinde einer Art ( T. (ifricand) genauer unter- sucht. Von Maury^) (1887) stammt eine Darstellung dieser Verhältnisse in den jungen „blattlosen“ Zweigen von T. nrtkulata, anf die zur selben Zeit auch VolkensD (1887) eingeht, der auch T. mamvifern und tetra- gyna kurz in den Kreis seiner Betrachtung zieht. Über das Assimilations- gewebe der Zweigrinde von T. urtindata findet sich bei RusseD) eine kurze Notiz. ■\Varming®) (1897) bezeichnet den Bau der Stengelrinde bei T. gallkn als entsprechend den für das Blatt nütgeteilten Verhältnissen. Pitard’) (19(fl) beschreibt Bau und Entwicklung der perizyklischen Gewebe von T. africana und Myricaria germanica. JönssoiD) (1902) streift kurz die Verhältnisse in der Rinde eines älteren Stammes einer Tamarix-Kvi. Für die Reaumurieen kommt in Betracht die kurze Angabe von Volke ns”) über die Ausbildung der primären Rinde und die Bildung des Korkes bei Reaimnria hirfeUa. ') Stahl, Entwicklungsgeschichte und Anatomie der Lenticellen. Bot. Zeitg. 187.3, p. 598. ^ Möller, Baumrinden, p. 255. P. Maury, Anatomie coinparee de quelques especes caracteristiques du Sahara algerien. Assoc. frang. avanc. Science Toulouse I8S7, II. pt., p. 611. b J. Volkens, Flora der ägyptisch-arabischen Wüste, p. 107. W. Bussel, Sur la structure du tissu assimilateur des tiges chez les plantes mediterraneennes. Compt. rend. T. 115, p. 524. ®) E. Warming, Halofyt-Studier. Kgl. D.anske Vidensk. Selsk. Skr. 6. Räkke, naturviden. Afd. VIII, 1897, 4, p. 216. b Pitard, Recherches sur l’evolution et la valeur anatomique et taxinomique du Pericycle des Augiospennes. Bordeaux 1901, p. 73. ®) Jönsson, Anatomischer Bau der Wüstenpflanzen. Lunds Univ. Arsskr. XXXVIII, 1902, p. 39. ®) Volkens, 1. c. p. 107. 0. Brunner. S)-2 l^ezüglich der Eindeiistruktiir ergeben sich scliarf an.sgeprägte Unter- scliiede in den beiden Triben dei' Reannuirieen und der Taniariceen. Die Angehörigen der ersteren, typische Halbsträuclier mit verhältnis- mäßig kurzlebigen oberirdischen Organen, weisen einen grundsätzlich anderen Bauplan der Kinde auf als die meist banmförmig auftretenden, ansdanernden Arten der zweiten Gruppe. Kin fundamentaler Unterschied ist schon in folgendem gegeben. Der frühzeitig von außen nach innen unter der Einwiikung einer inneren, meist eines besonderen Meristems entbehrenden Koikbildung absterbenden Rinde bei den Reannmrieen steht die lange in Tätigkeit und auch sehr lange mit dem Stamm in Verbindung bleibende mit „Oberflächlicher“ Korkbildnng ausgestattete Rinde bei den 'ramariceen gegenüber. Außer diesem Hauptmoment weist noch die Aus- bildung des Rindenparenchyms, des Perizykels und des Bastes grund- sätzliche und streng auf die beiden Gruppen beschränkte ^'el•schiedenheiten auf. Einzelne eigentümliche Einrichtungen, und zwar solche, die mit dem Charakter als M'üstenpflanzen einer Reihe von Angehörigen beider Gruppen Zusammenhängen, sind allen Arten der Familie gemeinsam und liefern so den Beweis, daß ererbte anatomische Charaktere auch unter veränderten Lebensbedingungen nicht so leicht autgegeben werden. Dahin gehören der Besitz besonderer Drüsen in der Rindenepidermis sowie das auffallend reichliche Auftreten von Gerbstoff in allen Elementen der Rinde, in physiologischer Beziehung die Unfähigkeit der Spaltöffnungen, sich zu schließen. In folgendem soll nun eine übersichtliche Darstellung der in den einzelnen Organen der Rinde beobachteten Verhältnisse gegeben werden. PriiiiäiU“ Rinde. Vas die Epidermiszellen der Rinde anlangt, so werden in der ganzen Familie nur geradlinige oder höchstens schwach gebogene Seiten- : wände angetroffen, die bei den Taniariceen nach keiner Richtung besonders verlängert erscheinen, bei den Reaumurieen dagegen durchgehend be- | deutend in der Richtung der Sproßachse verlängert .sind und sich meist gegen die Enden hin merklich verschmälern. | Die Außenwand weist Verschiedenheiten in der Dicke auf. Einzelne ! Arten sind durch besondere Dicke derselben, die dann gewöhnlich auch ] bei der Innenwand zu bemerken ist, ausgezeichnet. Auffällig zartwandige | Epidermiszellen wurden selten {HoIoJachne, T. smyniensis) beobachtet. f Die Cuticula ist kräftig und zeigt in ihrer Stärke keine großen Schwankungen. , Sie siiringt leistenförmig tief zwischen die Zellen ein und zeigt hier bei i den Reaumurieen in der Aufsicht zahlreiche tüpfelähnliche Aussparungen, . in welche die Zelluloseschichten beiderseitig zapfenförniig eindringen. j Gemeinsam ist allen untersuchten Arten der Familie eine die Cuticula ] t Beiträge zur vergleichenden Anatomie der Taniaricaceeu. sr.i üBerzielieiide \\'aclisscliiclit, die jedotdi auf der Außenwand der Drüse und an den A’änden des Drüsenvori-aunies fehlt. Sie ist nacli der Behandlung mit Osmiumsäure leicht zu ei'kennen, deutlich aber nur bei den jüngeren Teilen des Sprosses, dem sie oft ein bereiftes Aussehen verleiht. ( Myri carin germanica. ) Vollständig ebene Außenwände wurden vei-hältnismäßig selten beobachtet. Meist sind die Außenwände mehr oder minder konvex vor- gewölbt und nicht selten ist eine deutliche Papillenbildung vorhanden. Eine snbpapillöse Ausbildung der M'and, d. h. eine solche, die man nicht mehr als einfach konvexe Vorwölbung bezeichnen kann, tritt selten auf; häutig sind deutliche Papillen mit einer mittleren Länge bis 25 Auf- fällig groß und haai-artig wurden sie nur einmal beobachtet ( T. hispida bis 500/;). ln bezug auf die M'andstärke der Pa[iillen sind vielfach Übergänge vor- handen von ganz zartwandigen, besonders bei den großen Formen, bis zu dickwandigen, an der Spitze oft etwas knopfartig angeschwollenen mit fast strichförmigem Lumen. Beobachtungen, welche zur Annahme einer M'asseraufnahme durch die Papillen hätten führen können, wie sie bei M'üstenplianzen nicht selten sind und bei der Lebensweise vieler Alten zu vermuten waren, konnten nicht gemacht werden. Bei der Bildung der Papillen ist gewöhnlich nur der zentrale Teil der Außenwand beteiligt; selten wurden solche mit breiter Basis beobachtet, wobei die ganze Außenwand aufgetrieben erschien. Dabei sind es entweder fast sämtliche Epidermiszellen, die Papillen tragen, oder nur ein größerer Teil, so in den meisten Fällen, oder die Bildung solcher ist überhaupt nur auf Teile der Binde beschränkt, so auf die den Blättern gegenüberliegende, die ich in folgendem als freie Seite bezeichnen möchte, oder allgemein auf die oberen Partien des Sprosses. Scheidewände in den Eiiidermiszellen wurden bei zwei Arten von Tnmarix beobachtet. Bei T. articulata sollen nach Angabe von Mario th‘) die südafrikanischen E.xemplare eine zweischichtige Epidermis besitzen. Bei Exemplaren aus Süllwestafrika konnten tatsächlich tangentiale Scheidewände, zwar nicht durchgehends, aber an vielen Stellen der Epidermis beobachtet werden. Bei T. dioica treten sehr vereinzelt radiär gestellte sekundäre Wände auf. Als Inhaltsstoffe finden sich bei einer Eeihe von Tamarix-kvtew gerbstoffartige Massen von heller oder dunkler Färbung; gewöhnlich sind dann die übrigen Kindengewebe ebenfalls sehr reich an solchen. Spaltöffnungen fehlen anscheinend bei einer Anzahl Arten der (iattung Reaunmrin in der Kindenepidermis. A^'enn vorhanden, gleichen sie denen der Blätter und sind fast immer senkrecht zur Sproßrichtung orientiert. ') Ber. Deiitscb. Bot. Ges. 188T, p. 319. C. Bluniier. !)4 Die Drüsen, die immer in der Rindeneiiidermis vorhanden sind, schwanken in ihrer Häufigkeit. Auf ein Qnadratmillimeter treffen bei den genauer daraufhin geprüften Reanmurieen zwischen fünf nnd fünfzig Drüsen. Doch kann ein großer AVert diesen Zahlen nicht heigemessen werden, da die Anordnung der Drüsen in den Internodien oft unregel- mäßig wechselt; so konnte bisweilen ein Znsammendrängen der Drüsen auf ringartige, senkrecht zur Sproßrichtung orientierte Bezirke der Rinde beobachtet werden. Die obigen Zahlen stellen übrigens Mittelwerte von je drei Flächenschnitten innerhalb der ersten 10 Millimeter unter der Spitze eines wohlentwickelten Haupttriebes dar. AMn der genaueren Struktur der Drüsen soll in einem besonderen Kapitel die Rede sein. AA’as das parenchymatische Gewebe der i)rimären Rinde anlangt, so sind die Reanmurieen ausgezeichnet durch langgestreckte, an den Enden abgerundete, schlauchförmige Zellen, die Tamariceen dagegen durch kurze, meist iso-diametrische Zellen, die in bestimmten Fällen, wenn bei einer oft sehr weitgehenden Reduktion der Blattspreite die Assimilationstätigkeit der Rinde übertragen ist, palisadenartig in radialer Richtung gestreckt und bisweilen in mehreren Etagen angeordnet sind. In den äußeren Lagen unmittelbar unter der Epidermis sind die schlauchförmigen Zellen der Reanmurieen, die zwischen sich gewöhnlich weite Interzellularräume lassen, in vielen Fällen durch besonders starke, einfach getüpfelte AA'ände ausgezeichnet, deren Primärlamelle später verholzt, während die Sekundärlamelle unveiändert bleibt, die Tertiärlamelle da- gegen verkoi’kt. Bei den Tamariceen bleibt der Zellulosecharakter der Zellwände gewühnlicli lange erhalten, außer bei den Zellen, die sich zu dickwandigen und dann fast immer Einzelkristalle führenden Stein- zellen entwickeln, die oft durch die ungleiche Stärke ihrer AA’ände auf- fallen und in kleineren oder größeren oft plattenföiniigen Gruppen in den äußeren Partien der primären Rinde auftreten. Einzelne dieser Stein- zellen führen als besonders große, gewöhnlich tangential gestreckte Idioblasten mehrere Kristalle. Diese „diffuse Sklerose“ ist für alle Tamariceen typisch, kann aber bei einzelnen Arten im ersten Jahre oder wenigstens vor Beginn der Korkl)ildung sehr schwach auftreten. Collenchymatische AA'andverdicknng findet sich selten und nur in schwacher Ausbildung. Große, wohlentwickelte Kristalle von oxalsaurem Kalk finden sich, wenigstens in älteren Sprossen, bei allen untersuchten Arten der Gattung Tamarix. A'orherrschend sind es Rhomboeder, wie in den eben erwähnten Steinzellen der Rinde und in dem unten zu besprechenden, ebenfalls sklerosierten Markstrahlgewehe der sekundären Rinde, ln unveränderten Beiträge zur vergleicliemieu Anatomie der Tamarieaceen. !)5 Parencliynizellen sind sie dageg'en seltener nnd immer klein ; liiefür treten Kristalldrnsen auf, besonders bei Arten mit geringer Sklerose. Kleine Drusen linden sich auch bei einigen Reaumuria-kYii^w. Kon- kretionen anderer kristallähnlicher Körper von nicht näher bekannter chemischer Beschatfenheit zeigt R. mnmmata. Als weiterer Inhalt der Kimienzellen kommt noch Chlorophyll nnd damit im Zusammenhang manchmal kleinkörnige Stärke vor. Ersteres tindet sich immer reichlich entwickelt bei den Tamariceen, spärlich da- gegen bei den Reaumurieen, wo es bald znrücktritt und die primären Kindenzellen nur noch eine Zeitlang als '\^'asserspeicher funktionieren. Gerbstoff ist in den Eindenzellen sehr häufig nnd bei einzelnen Tamarix- Arten in auffallender Jlenge vorhanden. B Renumuria fruHcosa besitzt außerdem noch typische aus Parenchymzellen hervorgegangene Gerbstoff- .schlänche, die an der Außenseite der iterizyklischen Faserbündel in axi- aler Richtung verlaufen. Die Farbe der durchweg eisenbläuendeu Gerbstoffmassen wechselt von lichtem Gelb bis zu tief dunklem, fast schwarzem Braun. Außerdem seien noch die erheblichen Mengen von anorganischen Salzen, meist Chloriden, hervorgehoben, die sich bei einer Reihe von Äeuumun'a-Arten in dem wasserspeichernden Gewebe finden. Sie lassen sich mikrochemisch mit Silbernitratlösung in Trockenschuitten sehr leicht nachweisen. Die primären Rindenmarkstrahlen fehlen bei den Reaumurieen, was der sehr undeutlichen Ausbildung der Markstrahlen des Holzes entspricht. Bei den Tamariceen sind sie immer deutlich, meist mehrere Zellen breit, zartwandig oder später nur in geringem ]\Iaße im Anschluß an die Faserzellen des Perizykels sklerosiert. Hier ist es noch nötig, näher auf die etwas komplizierteren Ver- hältnisse in der primäi-en Rinde derjenigen Arten der Gattung Tumarix einzugehen, die durch den Besitz von Blättern ausgezeichnet sind, welche an ihrem Grunde dem Sproß breit angeheftet sind und gewissermaßen eine gi’ößere oder geiingere Strecke weit an diesem herablanfen oder auch durch solche, die äußerlich betrachtet unter Reduktion der freien Blatt- spreite auf ein winziges Si)itzchen den Stamm scheinbar scheidenartig fast auf die ganze Länge des Internodiums umfassen. Als Vertreter der ersten Gruppe seien T. maaocat^m und T. jmsserinoules genannt, für letztere T. articulnta, T. dioica, T. ericoides und T. sirida, die in dieser Beziehung ') Die Rinden einiger besonders verbreiteter Arten (Myricaria germanica, Ta- marijc gallica) finden neben den Blättern bisweilen technische Verwendung. Letztere enthält bis 7,7 “/o Gerbstoff, cfr. Dekker, de LooistoSen. Bulletin van het Koloniaal Museum. Haarlem 1906, p. 157. — Baillon, Histoire des plantes IX, p. '2i'ä. — Chemikerzeitung XXII, 1898, Nr. 83. 96 C. Brunner. näher uiitersiiclit wurden. Auf die letzteren paßt allg-enieiu die Be- schreibung, die Volkens') von T. artiadata gibt („statt der Blättei' nur niinutiüse Spitzchen, die sich als seitliche Hücker auf einem Rindenwulst erheben. Die Assimilation übernehmen die grünen, schopfartig beisamnien- stehenden End Verzweigungen, die sich aus kurzen. 1 — 2 mm langen und dünnen Internodien aufbauen“). Stengehpierschnitte zeigen bei allen genannten Arten einen besonderen, von dem bisher geschilderten völlig abweichenden Bau der primären Rinde insofern, als hier durch das Auftreten einer ein bis höchstens zwei Zellen starken Schicht von etwas weiterlumigen, allseits verkorkten Grund- gewebezellen eine Differenzierung des Rindengewebes in zwei Zonen vor- handen ist, die anatomisch sich verschieden verhalten. Diese Lage ver- korkter Zellen verläuft bei den noch mit deutlichen Blättern versehenen Arten der ersten Grupiie entweder nahezu geradlinig oder in Eorm eines größeren oder kleineren Kreisbogens zwischen zwei mehr oder minder weit voneinander entfernten Punkten des Sproßumfanges und schneidet nach der einen Seite ein je nach der Höhe, in welcher der Schnitt gelegt wurde, verschieden großes und abweichend gebautes Rindensegment ab. Bei den Arten mit stark reduzierten Blättern bildet sie auf dem Quer- schnitt einen allseits geschlossenen, in gleicher Entfernung von der Epidermis vei’laufenden Ring, der nach außen ebenfalls alnveichend gebautes Rindengewebe abgrenzt. In den Blattachseln bezw. am Grunde der an der Innenseite des kragenartig abstehenden Rinden- hückers sich hinziehenden Furche grenzt die Korkschicht unmittelbar an die Epidei-miszellen. Durchlaßstellen, wie sie nach dem Befund an älinlichen Bildungen zu vermuten waren, sind nicht zu erkennen. Als lulialtsstoffe der verkorkten Zellen fallen gelbe, fettartige, die Gerbstoff- reaktion in schwächerem Maße zeigende Massen auf. Diese durch die abweichende chemische Beschaffenheit ihrer Wände auffallende Zell- lage ist nirgends erwähnt. In der von Yolkens für T. mmmifera gegebenen Abbildung ist sie übrigens deutlich zu erkennen. (Tab. V, Fig. 8.) Das Von der Korkschicht nach außen abgegrenzte Rindengewebe wird von einem bei manchen Arten reich verzweigten und vielfach anasto- mosierenden Gefäßbündel durchzogen; die äußeren Parenchymzellen sind gewöhnlich zu einem mehrreiliigen Palisadengewebe ausgebildet. Speicher- tracheiden und unregelmäßig verlaufende faserartige Spikularzellen felilen nur bei T. dioica. Der nach innen gelegene Teil der Rinde ist dagegen immer frei von diesen Elementen und zeigt denselben Bau wie bei allen übrigen Arten. ') Volke« s 1. c. p. 107. Heiti'äge zur vergleichendeu Aiiatotuie der Tamaricaceeii. i)7 Perizyk(‘l. Die Region des Perizykels tritt ininiei- diircli cliaraktenstische Ge- webefonnen deutlich hervor. Die Entwicklung eines Sklerenchyinringes ist für alle 'rainariceen typisch, und zwar sind es mehr oder minder umfangreiche und immer ungleich große, nach außen konvex vorgewölbte, manchmal einen aus- gesprochen sichelförmigen Querschnitt zeigende Bastfaserbündel, die den primären Siebteilen vorgelagert sind. Bei kräftiger Ausbildung berühren sich diese gegenseitig und bilden dann schon in jungen Sjirossen einen geschlossenen kontinuierlichen Ring. Bei minder starker Entwicklung ist dies nicht der Fall. Es werden aber dann die zumeist vor den Markstrahlen liegenden Zwischenräume diu’ch sklerosierende gewöhnliche Parenchymzellen diesei' Region fast vollkommen geschlossen. Es kommt dann ein, wenn auch nur wenig gemischter Ring zustande. Mit fortschreitendem Dickenwachstum wird der Ring gesprengt, und zwai' sowohl an den Berührungsstellen seiner einzelnen Grui)pen, wie in diesen selbst. Die einzelnen Teilstücke sind noch längere Zeit durch mehr oder minder schi'äg verlaufende anastomosierende dünne Faserbündel verbunden, die bei weiterem Auseinanderweichen der Bruchstücke des Ringes reißen und dann blind im Grnndgewebe der Rinde enden. Bei den Reaumurieen ist der Perizykel teils parenchymatisch, teils ebenfalls als Sklereiichymring ausgebildet, der jedoch eine ziemlich gleich- mäßige Stärke zeigt. Die Zellen des Parenchymringes sind immer schon sehr frühzeitig allseitig vei'korkt, ohne Casparysche Punkte erkennen zu lassen. Die Fasern des perizyklischen Sklerenchymi-inges unterscheiden sich häufig von den sekundären Bastfasern durch ihi'e Größe, andere chemische Beschaffenheit und abweichende Struktur der Wände, und sind bei den Tamariceen, deren juimäres Rindengewebe sehr lange wegen der späten Borkebildung erhalten bleibt, noch lange zu erkennen. Sekundäre Rinde. Die Korkbildung ist in den beiden Gruppen eine grundsätzlich ver- schiedene, insofern die Gruppe der Tamariceen allgemein durch sub- epidermal entstandenen echten Oberflächenkork ausgezeichnet ist, die Gruppe der Reaumurieen dagegen durch eine innere, entweder ebenfalls echt meristematische oder auf sekundärer Verkorkung bestimmter Rindeu- partien beruhende Korkbildung. In der Gruppe der Tamariceen findet nur insofern eine Ausnahme statt, als bei den Arten der Gattung Tumarix, die etwas herablaufende Blätter besitzen, das Korkmeristem, soweit die oben erwähnte verkorkte Zellage in der primären Rinde vorhanden ist, an deren Innenseite verläuft, die KorkbildiDig also teilweise eine innere wird. Bei den Arten, die durch ,,folia vaginantia“ ausgezeichnet sind, ist dies in noch weiter- gehendein Maße der Fall, indem hier das Phellogen, wie an Längsschnitten zu erkennen ist, nur an den Stengelknoten auf eine kaum 2 — 3 Zellen breite ringförmige Zone unmittelbar an die Epidermis heianreicht. Die Korkbildung ist bei diesen Arten also i)raktisch eine „innere“ zu nennen. Der Ort der Korkbildnng bei der Gruppe der Keaumurieen ist ver- schieden. Bei den Arten der Gattung Reaumuria, die durch den Besitz eines parenchymatischen Perizykels ausgezeichnet sind, der schon in sehr jungem Zustand verkorkte Zellen besitzt, verkorken der Eeihe nach die nach innen angrenzenden Parenchymzellen des Weichbastes bis zu einer gewissen Tiefe. Dieselbe Art der Korkbildung zeigt trotz eines sklerenchyinatisch ausgebildeten Perizykels die Gattung Hololachne. Die untersuchten Arten der Gattung Renumuria mit sklerenchymatischem Perizykel zeigen da- gegen echten, aus einem Meristem hervorgegangenen Kork. Dabei kann das Korkmeristem sowohl außerhalb des Sklerenchymringes in der innersten Schicht der primären Rinde (gewöhnlicher Fall) wie innerhalb desselben in der äußersten Zellage des Weichbastes auftreten. Was die Struktur des Koi'kes anlangt, so ist der erste Kork der 'Pamariceen selten besonders dickwandig, immer aber verhältnismäßig kleinzellig und, wie besonders bei Myricaria germanica, auch in älteren Stämmen nur von verhältnismäßig wenigen Zellagen zusammengesetzt. Phelloderm ist in dieser Grupjje dentlich entwickelt; seine Zellen werden grundgewebeartig und liefern auch teilweise die bei allen Arten anzn- treffenden, meistens Kristalle führenden Steinzellen der Rinde. Gerbstoff ist jederzeit in den Koikzellen anzutreffen. Der Kork der Reaumiirieen ist immer dünnwandig und verhältnis- mäßig weit.lumig. .Je nach seiner Entstehung sind seine Zellen mehr oder minder deutlich radial angeordnet. Bisweilen zeigt auch der durch nachträgliche Gewebeverkorkung entstandene Kork eine durch spätere tangentiale Dehnung verursachte oder von der ursi»rünglichen Anordnung des verkorkten Gewebes herrülirende Regelmäßigkeit in seinem Aufbau, so daß er von echtem Tvork nur durch die eingesprengten Kester zerdrückter Weichbastelemente zu nuterscheiden ist. Durch die in jedem Jahre neu im Jnnern der Rinde einsetzende Koi'kbildung werden bei den Reaumurieen die nach außen gelegenen Schichten zum Absterben gebracht und bald abgeworfen. Ältere Stamm- teile sind deshalb immer von einer Korkschicht nach außen begrenzt. Kur in einzelnen, im speziellen Teil näher beschriebenen Fällen bleiben die Koi-kproduktionen mehrere Jahre am Stamm erhalten. Eine Ivoikentwicklung, die eines typischen Ivorkmeristems entbehrt, Beiträge zur vergleioliemleii Anatomie der Tamaricaceeii. 9!» ist bisher nur sehr selten heohaclitet worden. Xacli den Angaben von LüdersM und Baccarini®) findet bei einer Reihe von Arten in der Familie der Epacridaceen im Perizykel und in den nnmittelhar nach innen angrenzenden Zellagen eine Korkbildnng statt, die auf ähnliche ^^'eise wie bei Re((umuria durch sekundäre Yeikorknng von Weichbastzellen zu- stande kommt. .Als Weichbastelemente kommen in Betracht .Siebrohren und Bast- l)arenchymzellen. Geleitzellen scheinen sehr znriickzutreten. Die Glieiler der Siebröhren, welch letztere bei den Reaumnrieen veihältnismäßig späilich sind, sind im allgemeinen kurz und besitzen schrägstehende ein- fache Siebplatten. Einzelne Parenchymzellen zeigen bisweilen schon in ganz jungen Sprossen ein weiteres Lumen und auffällig starke, glänzende A\'ände. Nachträglich im AA'eichhast auftretende, zerstreute kurze Fasern, wie sie bei den Reaumnrieen häutig sind, gehen augenscheinlich aus solchen Zellen hervor. Einzelne Alten zeigen die gleichmäßig weiten AA'eichbastelemente in streng radialer Anordnung. Häutig sind gerbstoff- farbige Hassen von verschiedener Farbe in den Parenchymzellen gespeichert. Über die Ausbildung des sekundären Bastes, die bei den Gattungen Tamarix und Myricaria auf eine Reihe von Jahren hin verfolgt werden konnte, ist nach dem Querschnittsbefund an sechs für die rntersuehung zugängliclien alten Stämmen noch folgendes zu bemerken. Zwischen den in regelmäßigen radialen Reihen verlaufenden Bast- strahlen, die wegen der miteinander abwechselnden Hart- und Weichhast- partien auch eine deutliche tangentiale Schichtung zeigen, sklerosieren hestimmte Komplexe der Haikstrahlen in Form von radial gestreckten, pfropfenartigen Hassen, wobei die Zuspitzung der Keile nach innen ge- richtet ist, das breite, ausgerandete Ende sich dagegen nach außen an die inneren Kanten der beiderseits angrenzenden Hartbaststränge anlehnt. In radiärer Richtung sind die einzelnen sklerosierten Komplexe vonein- ander durch eine kurze Strecke unveränderten Harkstrahlgewebes getrennt. An diesen Stellen ist eine seitliche Kommunikation zwischen den Weich- bastgruppen ermöglicht. Hier ist auch der Ort für die ziemlich sj)ät und tief in der Rinde angelegten sekundären Phellogene, die bogenförmig durch diese zartwandigen Rindenpartien verlaufend größere Komplexe als Borke abschneiden. Gerbstoff ist in allen unverdickten Gewebeteilen der sekundären Rinde reichlich vorhanden; große rhomhoedrische Kristalle finden sich in allen Alarkstrahlzellen. ’i C. Luders. Untersuclmngeii über die Staminanatomie der Epacridaceen. Diss. Heidelberg 1901. P. Baccarini, Appunti sulla anatdinia delle Epacridee. Nuovo CTiuriiale botaii. ital. IX., 1902, p. 9G. 100 C. Brunner. llei einigen Arten i.st der Sklerosiernngs2)rozeij nicht mit der Aus- bildiiiig der jeweiligen Hartbastgrupiren l)eendet, sondern er schreitet in zentripetaler Eichtling fort, indem im W'eichbast teils einzeln stehende (T. gcdlica), teils zu einem lockeren Maschen werk gruppierte Parenchym- zellen ebenfalls sklerosieren (T. dioicaj und so eine Verbindung zwischen den Hartbastgrnpiieii zweier Jahresringe hersteilen. Im extremen Falle ergreift die Sklerose das ganze M'eichbastgewebe { Mijrkaria). Die Eegion des M'eichbastes kann dann später nur an den stellenweise eingeschlossenen zeiclriickten Siebröhren erkannt werden. Es lassen sich also in bezug auf die Ausbildung der sekundären Kinde bei den Tamariceen drei Tyiien unterscheiden: I. Typus. Hart- und M'eichbast bilden streng tangential und radial gereihte Gnuipen. Das Weichbastgewebe besteht nur aus dünn- wandigen Elementen, seitlich entweder von stark sklerosierteni, Ivristalle führendem Markstrahlgewehe begrenzt: T. ariimlata, oder Markstrahlgewebe völlig unverändert: T. odessan«, T. tefrundra. II. Tyinis. Übergangsform. Wie bei Tamarix articidata, nur zeigt sich der Weichbast mehr oder minder stark durchsetzt mit stabzellen- artigen, kurzen sklerosierten Fasern, die einzeln stehen oder ein lockeres Maschenwerk bilden: T. gallica, T. dioica, T. ericoides. III. Typus. Mgricaria-T\\). Die Sklerosierung des Weichbastes ist voll- ständig; sie führt in der älteren Kinde ziii- Bildung radial gestellter, durchaus sklerosierter Platten, in welche von der cambialen Seite her sekundäre ^larkstrahlen einspringen. Zerdrücktes M’eichbastgewebe ist nesterartig eingeschlossen. Gegenülier dieser vorgeschrittenen Sklei'osierung zeigen sich die Markstiahlzellen nur wenig verändei t. Die i)erizyklischen Faserbündel bleiben von den aus sekundärem Hartbast bestehenden Massen immer getrennt. M. germanica. Drüsen. Sämtliclie Gattungen der Familie besitzen eigenartig gestaltete Drüsen, die sich bei allen untersuchten Arten vorfanden und den Syste- matikern schon lange als ,.puncta impressa“ bekannt waren, deren Struktur aber erst in neuerer Zeit genauer untersucht worden ist. Über diese Untersuchungen liegen folgende Angaben in der Literatur vor. Eine erste, allerdings unvollständige Beschreibung der Drüsen findet sich bei Bleiik’), der sie bei Rcanmnria JiirteJIa, vermicn/afn und Uololachne soongarica niii- kurz erwähnt als „Epidermiszellen, welche sich von den übrigen durch Größe sowie durch braunen, in M'asser, Weingeist, Äther ' P. Blenk, Über die dundisichtigen Punkte in den Blättern. Flora 1884, p. 110. Beiträge zur vergieiclienden Anafoiiiie der 'raniaiicaceen. )ül und Zitioiienül niilüslicheii Inlialt nutersclieideii“. Ves(iue’) pibt an als cliarakteristiscli für die Trihen Taniariceen und Reauuiurieen den Besitz von Epidermisdrüsen „composees de deux cellules collaterales“ und be- zeichnet diese bei den einzelnen Gattungsdiagnosen jedesmal ausdrücklich als „bicellulees“. Eine etwas genauere Darstellung der Blattdrüsen gil)t Vuillemin-|, der sie beschreibt als völlig den Drüsen der Frankeniaceen gleichend, „forniees d'iine paire de cellules secretrices' et d’nne paire de cellules annexes (pii en sont separees par des cloisons oblitpies et {[ui les isolent du parenchyine et de repiderine“. Nach Volkens®) Itestehen die Drüsen „aus einem kugelförmigen Gebilde, das durch eine zur Außen- seite senkrechte und eine dazu parallele Wand in ungefähr vier gleich große Zellen geteilt wird. Den unteren beiden Drüsenzellen haften nach dem Blattinnern zu zwei besondere Nebenzellen an, die ans der Ver- schiebung und Herabdrückung von Epidermiszellen hervorgehen“. Diese die älteren Beschreibungen in wesentlichen Einzelheiten ergänzende Dar- stellung bezieht sich auf die Blattdrüsen von Reaumnria hirtdla und Tamarix numnifera. In nachstehendem soll nun in Ergänzung dieser einander wider- sjtrechenden Angaben das Resultat einer auf eine größere Reihe von Arten der Familie ausgedehnten Untersuchung mitgeteilt werden, die zu- gleich den Bau der fertigen Drüse wie ihre Entwicklungsgeschichte im Auge hatte. Bei sämtlichen untersuchten Arten konnten die bisher nur an Blättern untersuchten Drüsen auch in dei- Epidermis der Rinde festgestellt werden. Die in Oberfiächenpräparaten sofort in die Augen fallenden Drüsen sind unschwer von den bei manchen Arten in gleicher oder größerer An- zahl vorhandenen Spaltöffnungen zu unterscheiden. Gleich diesen finden sie sich mehr oder minder tief in die Oberfläche eingesenkt, was an Quer- schnitten deutlich in Erscheinung tritt. Zugleich ist hier zu beobachten, daß Spaltöffnungen immer über ziemlich großen, durch das Auseinander- weichen von Grundgewebszellen gebildeten Spalten liegen, während diese Zellen sich an den Drüsenkörper immer lückenlos anreihen. Der Eingangsraum zur Drüse ist von den geradlinigen Wänden der bei den Taniariceen mehr oder minder (piadratischen, bei den Reaumurieen langgestreckten gewöhnlichen Plpidermiszellen in ungleicher Zahl begrenzt und zeigt, besonders in den jüngeren Teilen der Sprosse, dieselbe vier- eckige Form. Mit der größeren Streckung und \’erschiebnng der Ober- ') J. Vesque, Contributions ä riiistologie systematiqiie de la fenille de.s Caryo- pliyllinees. Aim. sc. iiat. VI. ser., t. XV, p. 137. P. Vuillemiu, Recherches snr quelques glandes epideriiiiques. Aim. sc. nat. VII. ser., t. 5, p. 173. ’) G. Volkeus, I)ie Flora der ägyptisch-arabischen Wüste, p. 10(1. C. Brunner. 1 u-_' harfzellen, wie sie bei den lieammtria-Avten die Regel ist, verliert die Grube diese Foi-in und erscheint dann spitz rautenförmig bis spaltenförmig. Seltener sind, und dann stets auf derselben Pflanze, mehrere nicht gestreckte Epidermiszellen kranzförmig um den Drüseneingang gruppiert. Die Tiefe dieses Vorraumes ist verschieden und wechselt von seichten einfachen Einbuchtungen von der Höhe einer Epidermiszelle bis zu tiefen, mehrere Zellen weit in die Kinde hinabführenden kraterartigen Räumen. Erstere Verhältnisse werden angetrotfen in allen Gattungen bei den Arten mit deutlich entwickelten Blättern, wo die Außenwand der Drüse dann gewülinlich in einer Höhe mit der inneren tangentialen Wand der Epidermiszellen oder nur wenig tiefer liegt. Tiefe, sich nach unten etwas verengernde Krater finden sich an Blättei’u bei den Arten der Gattung Tamarix, bei denen die Blätter eine deutliche Blattspreite, die zu einem kurzen Spitzchen reduziert ist, entbehren, aber mit ihrem Grunde die Sproßachse scheidenförmig zu umfassen scheinen. Bei einer Art, Keainnnria hermanensis, und zwar vorzugsweise im unteren Teil des Sprosses, sitzt die Drüse vertieft auf kleinen warzen- artigen Erhebungen der Rinde, die durch das Hervortreten einer mehr oder minder großen Grui)pe von Plpidermiszellen entstanden sind und nugefähr um eine Zellhöhe über die Oberfläche der Rinde herausragen. Gewöhnlich sind an der Bildung dieser Auftreibung acht Zellen beteiligt, die im Kreis um die tiefer liegende Drüse angeordnet sind. Bisweilen eireicht der Hücker noch eine größere Ausdehnung. Die Außenwände und die gegen die Drüse abfallenden Wände der Epideimiszellen zeigen eine kräftige Cuticula, die sich bis an den Fuß der Grube herabzieht. In der Aufsicht erscheint daher die Drüse von einer kräftigen Randleiste umgeben. Die fertige Drüse selbst ist ein annähernd kugeliger, bei den Reaumurieen etwas seitlich zusammengedrückter Körper, der durch eine senkrecht zur Oberfläche des Stammes stehende und in verschiedener Richtung zu dessen Längsachse orientierte Wand in zwei spiegelbildlich gleiche Hälften geteilt ist, die gewöhnlich wieder durch je eine tangentiale, leicht gegen die Längsscheidewand geneigte Wand in zwei ungefähr gleich große Hälften zerfallen, so daß der ganze Drüsenkörper vier oder beim Ausbleiben der tangentialen Zwischenwände zwei Zellen aufweist. An diese die eigentliche sezernierende Drüse darstellenden Zellen schließen sich zwei weitere an, die „cellules annexes“ Vuillemins, welche die Drüse in ihrem unteren Teil umschließen und gleichsinnig mit deren Zellen angelegt sind. Die tangentialen Zwischenwände, die von den älteren Autoren nicht erwähnt und zuerst von Volkens beschrieben wurden, scheinen in der Tat nicht bei allen Arten jederzeit zu finden zu sein. Sie fehlten niemals den Drüsen der untersuchten Re((umuria-kY{m. Bei Beiträge zur vergleieheiulen Anatomie der Tamaricaceen. lO.'i einzelnen Tannu-ix-Arten tlagegen konnten sie nicht beobaclitet werden. Vereinzelt fanden sieb Drüsen ohne diese Querwände bei Tamarix ericoides und striefa, neben reg’elniäßio- secbszelligen. Drüsen mit zwei tangentialen Wänden wurden einigeinale beobachtet bei Iieaiinmri’allica L. Epidermiszellen mit mäßig dicken Wänden, teilweise deutlich papillüs ausgebildet. Drüsen kaum eingesenkt. Blätter in ihrem unteren Teil dem Sprosse eine Strecke weit anliegend. Außere Kindenzellen an der freien Seite palisadenai'tig gestreckt. Steinzellen und Kiüstalle in jüngeren einjährigen Sprossen fehlend, in älteren vereinzelt, Steinzellen hier bisweilen zwei Kristalle führend. Korkzellen klein, dei'bwandig, Phelloderm spärlich. Im Perizykel geschlossener Sklerenchymfaserring. die einzelnen Fasergruppen breit und stark nach außen konvex vorspringend. In alten Achsen (Durchmesser 1 8 cm ) zeigt der sekundäre A\'eichbast im Anschluß an die im Querschnitt nahezu halbkreisförmigen Hailbast- gruppen reichlich zerstreut stehende, dickwandige, kurze, stabzellenartige Fasern. Kurze stabzellenartige Fasern und zerdrücktes Weichbastgewebe sind auch im Innern der Hartbastbündel vorhanden. Alarkstrahlgewebe stark sklerosiert. Taiiiaiix Pallasii Desv. Epidermiszellen mit kräftigen Außenwänden, meist subpapillos aus- gebildet. Drüsen deutlich eingesenkt. Äußere Zellen der primären Kinde palisadenartig gestreckt. Kristalldrusen zahlreich. Steinzellen fehlen in der jungen Achse; in älteren einjährigen Sprossen spärlich schwach sklerosierte Zellen. Korkzellen sehr dünnwandig, ziemlich weitlumig. Im Perizykel ein sehr schwacher von nur wenigen weitlumigen Fasern gebildeter Sklerenchymring. Sekundärer Hartbast schwach entwickelt, auf dem Querschnitt unregelmäßig kontnrierte Fasergruppen bildend. .Markstrahlzellen unvollständig sklerosiert. Taiiiarix chineiisi.s Lour. Epidermiszellen kräftig nach außen vorgewölbt. Drüsen wenig ein- gesenkt. Subepidermale Rindenzellen deutlich palisadenartig gestreckt, mit kleinen Kristalldrusen. Steinzellen in der jungen primären Kinde 10 138 C. Brunner. fehlend, in älteren Sprossen spärlich. Korkzellen tangential gestreckt, zartwandig. Koik schon im ersten Jahre kräftig entwickelt. Phelloderin reichlich, mit einzelnen sklerosierten Zellen. Perizyklischer Sklerenchym- faserring geschlossen, schmal, fast gleichmäßig breit. Einzelfasern dünn- wandig lind weitliimig. Sekundärer Hartbast schwach entwickelt, Markstrahlgewebe kaum sklerosiert. Tainarix o(le.s.saiia Stev. Epidermiszellen teilweise schwach papillos aiisgebildet, mit wenig starker Außenwand. Drüsen kaum eingesenkt. Primäre Einde der jüngeren Sprosse frei von Steinzellen und Kristallen. Korkzellen klein- zellig, gleich groß mit derben Wänden. Phelloderin spärlich, im zweiten Jahre fast vollständig sklerosiert und auf dem yuerschnitt einen 2—3 Zellen breiten, fast geschlossenen Eing bildend. Perizyklischer Sklerenchymring und sekundärer Hartbast wie bei T. fetrandra. Jlarkstrahlgewebe un- vollständig .sklerosiert. Tainarix siiiyrnensis Bge. Epidermiszellen dünnwandig, wenig vorgewölbt. Drüsen deutlich eingesenkt. Primäre Einde der jungen Achse ohne Steinzellen und Kristalle, in älteren einjährigen Achsen vereinzelt Steinzellen, meist ohne Kristalle. Korkzellen klein, derbwandig. Phellodermzellen teilweise sklerosiert. Perizyklischer Sklerenchymring ungleich breit, geschlossen. Markstrahlgewebe vollständig sklerosiert. Taniarix senegalensi.s DC. Epidermiszellen deutlich papillös aiisgebildet, mit kräftigen Wänden. Sonst wie vorige Art. Tainarix inacrocarpa Ehrbg. Blätter in ihrem unteren Teil breit mit dem Sproß verwachsen und diesen scheinbar scheidenartig umfassend. Stammrinde hier mit deutlicher Abgrenzung eines äußeren, besonders differenzierten Teiles, von der inneren Einde durch eine Schicht von 1 — 2 weitliimigen, ringsum ver- korkten Grundgewebezellen getrennt und ausgezeichnet durch Epiderniis- zellen mit schwach vorgewölbter Außenwand, palisadenartige Streckung der äußeren Eindenzellen, einzelne zerstreute Speichertracheiden, dick- wandige, faserartige Spikularzellen und Blattspurstränge. Korkschicht die Eiiidennis an zwei gegenüberliegenden Stellen unmittelbar berülirend, ohne besondere Diirchlaßstellen. Eiiidermiszellen an dem übrigen Teile der Kinde, besonders bei stärkeren Achsen, zu ilickwandigen Papillen ausgezogen. Grnndgewebs- Beiträge zur vergleichemlen Anatomie der Tamaricaceen. 139 zellen derbwandig, in den tieferen Tragen deutlich collenchyinatiscli ver- dickt. Drüsen immer tief eingesenkt, einzeln am Grunde weiter Gruben. Steinzellen und Kristalle in jüngeren einjährigen Sprossen fehlend; in älteren zerstreut auffallend große Steinzellen mit meist großen Einzel- kristallen. Korkmeristem suhepidermal hezw. unter der verkorkten Zell- lage angelegt. Korkzellen uni'egelmäßig weit, meist in radiärer Richtung gestreckt, derbwandig. Perizyklischer Sklerenchymring geschlossen, die einzelnen Faserhüudel mächtig entwickelt. Sekundärer Hai'thast auf dem Guerschiiitt in Form von flachen, nach außen unregelmäßig begrenzten Bogen. Jlarkstrahlgewebe stark sklerosiert. Taniarix passeriiioides Del. Von voriger Art nur durch die zahlreicheren, gi oßen, kristallführenden Steinzellen und die größere Zahl der zu Gruppen vereinigten Speicher- tracheiden in der jungen Sproßrinde verschieden. Taniarix stricta Boiss. Epidermiszellen derbwandig, mit ebenen Außenwänden, vereinzelt mit einer tangential verlaufenden Scheidewand. Drüsen am Grunde tiefer und ziemlich enger trichterartiger Gruben, die von pfropfenartigen Massen, in der Hauptsache aus kühlensaurem Kalk bestehend, ausgefüllt sind. Äußere Grundgewebezellen ein deutliches, meist zweischichtiges Palisaden- gewebe bildend, an dessen Grenze kurzzeilige Speichertracheideii einzeln oder in kleinen Grui)pen neben unregelmäßigen Spikularzellen. Blatt- spursträuge mit reichlich anastomosierenden Verzweigungen. Typische Steiuzellen und Kristalle fehlen. Im innersten Teil der Rinde ein rings geschlossener Ring von etwas weitlumigen, dünnwandigen, allseits schwach verkorkten Zellen. Perizyklischer Sklerenchymring bald unterbrochen, aus wenigen massigen, nach außen stark vorgewölbten Faserbündeln zusammengesetzt. Korkmeristem unmittelbar unter der verkorkten Zell- schicht auftretend. Korkzellen klein, derbwandig. Phelloderm reichlich entwickelt, einzelne Zellen sklerosierend. Sekundärer Hartbast in schmalen, tangential gestreckten Bündeln. Markstrahlgewebe unvollständig sklerosiert. Taniarix ericoidos Willd. Epidermiszellen schwach papillös, mit dicker Außenwand. Drüsen am Grunde wenig tiefer Gruben. Grundgewebezellen im äußeren Teil schwach palisadenartig gestreckt, dünnwandig; in dem inneren Teil der Rinde eine 1 Zelle breite Lage von weitlumigen, dünnwandigen und ver- korkten Zellen, die aut dem Querschnitt meist einen vollkommeu geschlossenen Ring bilden, au der Ansatzstelle der stark reduzierten Blätter jedoch als gerade verlaufende Schicht an die Epidermis heran- lu* 140 C. Brunner. reichen. Außerhalb dieser Schicht zahlreiche Speichertracheiden in Gruppen und uureg'elinäßig' verlaufende gewundene Spikularzellen. Gefäßspurstränge verzweigt mit reichen Anastoinosen. In dem innerhalb der verkorkten Schicht gelegenen Eindengewebe einzelne typische Steinzellen ohne Kristalle. Perizyklischer Sklerenchymring geschlossen, von zahlreichen massiven, nach außen konvexen Faserbündeln gebildet. Korkmeristem subepidennal bezw. unmittelbar unter der verkorkten Schicht angelegt. Korkzellen klein, mit mäßig starken Wänden. Sekundärer Hartbast deutlich tangential geschichtet, von weitlumigen Fasern gebildet. Sekundärer Weichbast in älteren Stämmen von zahlreichen, unvollständig verholzten, kurzen stab- zellenartigen Fasern durchsetzt. Markstralilgewebe sklerosiert. Tainarix articxilata Vahl. Epidermiszellen mit kräftigen Wänden. Außenwand wenig gewölbt. Tangentiale Scheidewände bisweilen vorhanden. Drüsen tief eingesenkt. Äußere Grundgewebezellen palisadenartig gestreckt. In stärkeren Achsen Palisadengewebe zwei- bis dreischichtig. In der äußeren Einde Speicher- tracheiden und Spikularzellen in geringer Zahl. In der inneren Einde lings geschlossene lingformige Schicht von verkorkten und weiterlumigen Zellen. Einwärts davon späilich typische Steinzellen. Kristalle fehlen. Korkmeristem unmittelbar unter der verkorkten Schicht, Korkzellen klein, derbwandig, regelmäßig geschiclitet. Perizyklischer Sklerenchymring ge- schlossen. Die einzelnen Fasergruppen ungleich groß, die meisten massig entwickelt und nach außen vorgewölbt. Sekundäre Hartbastgruppen auf dem Querschnitt breite, nach außen etwas konvexe tangential laufende Platten, in älteren Stammstücken regelmäßig geschichtet. Weichbast immer frei von Einzelfasern. Markstrahlgewebe sklerosiert. Anm : Die von Mario th mitgeteilte merkwürdige Tatsache, daß die in Südafrika gesammelten Exemplare dieser Art abweichend von den nord afrikanischen eine zweischichtige Epidermis aufweisen, konnte insofern bestätigt gefunden werden, als an Material, gesammelt im Norden von Deutsch-Südwestafrika (Otjiinbingue), auf Querschnitten mehrfach und oft gleichmäßig bei einei- Eeihe von benachbarten Zellen tangentiale Scheide- wände beobachtet wurden. Tainarix dioica Eoxb. Epidermiszellen mit sehr stark verdickten und meist zu kurzen knopfartigen Pai)illen aufgetriebener Außenwand. Drüsen wenig eingesenkt. Grundgewebezellen der i)rimären Einde dünnwandig, reichlich verschieden große Kristalldrusen führend, äußere Schicht palisadenartig. In der inneren Kinde geschlossener Mantel von verkorkten dünnwandigen Zellen. Typische Steinzellen fehlen. Im Perizykel geschlossener Sklerenchymring, Beiträge zur vergleiclienilen Anatomie der Taniaricaceeii. 141 einzelne Faserbündel fast g-leicli groß, Fasein verhältnismäßig weitlninig lind dünnwandig. Korknieristem unmittelbar nnter der verkorkten Schicht; Korkzellen klein, derbwandig, tangential gestreckt. Sekundäre Hartbast- grnppen im (Querschnitt schmale, radial gestreckte und nach außen konvexe Massen bildend. Sekundärer M'eichbast in älteren Stämmen nicht scharf von den Hartbastgruppen abgesetzt, sondern stark von sklerosierten Fasern durchsetzt, die zerdrückte M'eiclibastelemente zwischen sich ein- schließen und augenscheinlich aus schon im primären Weichbast zn be- obachtenden dickwandigen Bastparenchymzellen hervorgegangen sind, ln älteren (2 mm starken) Rinden mehrei'e zur Borkenbildung führende, bogig verlaufende und tief eindringende sekundäre Phellogene. Taniarix usiu'oide.s E. Mey. Von T. articulata nur durch die reichlich in der piimären Rinde auftretenden dickwandigen, Kristalle führenden Steinzellen abweichend. Myricaria davurica Ehrb. Epidermiszellen schwach papillös, mit wenig kräftigen Außenwänden. Drüsen nicht eiugesenkt. Gi'undgewebe in jungen Sprossen zartwandig, frei von Steinzellen und Kristallen, in älteren einjährigen Achsen derb- wandig werdend, mit ausgedehnten Interzellularräumen. Zellen rundlich und in lockerem Zusammenhang. Korkzellen klein, dünnwandig. Phelloderm spärlich. Perizyklischei’ Sklerenchymring fast gleich breit, von ver- hältnismäßig weitlumigen Fasern gebildet, sehr bald in unregelmäßige Stücke gesprengt. 3Iyi*i(“aria e. China. Herb. Monac. T. aj'rinina Pest'. Seliulz Xr. 'dTRh. Italia. Herb. Erlang'. T. hispidd Will)!. Karelin et Eirilott Xi'. 1480, Songaria. Herb, itlonai'. T. (inf/l/ie spanischen Handschriften der I Prof. Dr. Justus Brinckmann. Kenzan, Beiträge Sfadtbibliotliek. 21 S. , 1 zur Geschichte der japanischen Tüpferkunst. 61 S. 1. Beiheft in 4'’ mit 5 Tafeln: A. Voller. Das Gruudwasser in Hamburg. 5. Heft. 2. Beiheft in 8°, Mitteilungen aus dem Xaturhistorischen Museum, enthaltend: 1. Dr. W. M ichaelsen: Neue und wenig bekannte afrikanisclie Terricolen. Mit 1 Tafel. 2. H. J. Kolbe : über die von lleiTii Dr. F. St uhlm ann in Deutsch-Ostafiika und Mosambik während der Jahre 1888 bis 1890 gesammelten (’oleopteren. Mit 1 Tafel. 3. Prof. E. Ehlers: Ostafrikanische Polychaeten, gesammelt von Herrn Dr. F. Stuhlmann 1888 und 1889. 4. Prof. E. v. Martens: Ostafrikanische Mollusken, gesammelt von Herrn Dr. F. Stuhlmann 1888 und 1889. 5. Dr. W. Michaelsen: Land- und Sütiwasserasseln aus der Umgebung Hamburgs. 6. W. Bösenberg: Die echten Spinnen der Umgebung Hamburgs. 7. Dr. W. Michaelsen: Die Temcolenfauna Ceylons. Mit 1 Tafel. 8. Dr. Georg Pfeffer: Zur Kenntnis der Gattung Palinurus Fahr. 3. Beiheft in 8®, Mitteilungen aus dem Botanischen Museum, enthaltend: 1. R. Sadebeck: Filices Caiuerunianae Dinklageanae. 2. R. Sadebeck: Die wichtigeren Nutzpflanzen und deren Erzeugnisse aus den deutschen Kolonien. 4. Beiheft in 8®, Mitteilungen der Steniwarte, Nr. 3: R. Schon*. Bemerkungen und Berichtigungen zu Carl Rümkers Hamburger Stenikatalogen 1856.0 und 1850.0. 5. Beiheft in 8®: Ad olf Wohl will. Aus drei Jahrhunderten der Hamburgischen Geschichte (1648—1888). XV. Jjihr^an^. 1S97. .\. Mitteilungaus dem Chemischen Staats-Laboratoiium. M. Dennstedt und M. Schöpff. Einiges über die .\nwenduiig der Photographie zur Entdeckung von Urkundenfälschungen. Mit 5 Tafeln. 23 S. H. Mitteilung aus dem Physikalischen Staats-Labora- torium. Johannes Classen. Die Prinzipien der .Meclianik bei Boltzmann und Hertz. 13 S. | 1. Beiheft in 4® mit 5 Tafeln; A. Voller. Das Grimdwasser in Hamburg. 6. Heft. 2. Beiheft in 8®, Mitteilungen aus dem Naturhistorisclieu Museum, enthaltend; 1. Waith er ^üay (Jena) : Die von Dr. Stuhlmann im Jahre 1889 gesammelten ostafrikanischen Alcyonaceen des Hainbmger Museums. 2. Karl Kraepelin: Neue Pedipalpen und Skorpione des Hamburger Museums. Mit 1 Abbildung im Text. 3. Hermann Bolau: Die Typen der Vogelsammlung des Naturhistorischen Museums zu Hamburg. 4. Ludwig Sorhagen: Wittmaacks „Biologische Sammlung europäischer Lepidopteren“ im Naturhistorischen Museum zu Hambin’g. Beschreibung einiger noch nicht oder nur ungenügend bekannter Raupen. 5. Dr. W. Weltner (Berlin): Ostafrikanische Sülhvasserschwämme, gesammelt von Kenn Dr. F. Stuhlmaiin 1888 und 1889. Mit 1 Tafel und 1 Abbildung im Text. 6. Dr. W. Weltner (Berlin): Ostafrikaiiische Cladoceren, gesammelt von Herrn Dr. Stuhlmann 1888 und 1889. Mit 2 Abbildungen. 7. Dr. M. v. Brunn; Parthenogenese bei Phasmiden, beobachtet durch einen überseeischen Kaufmann. 8. Dr. W. Michaelsen: Uber eine neue Gattung und vier neue Arten der Unterfamilie Benhamini. 3. Beiheft in 8®, Mitteilungen der Steniwarte, Nr. 4: W. Luther: Katalog von 656 Sternen nach Beobachtungen am ^leridiankreise rundzüge des Oligochäteu - Systems. Mit 1 Abbildung im Text. 4. M. Pic (Digoin): Neue Ptinidae, Anobiidae und Anthicidae des Naturhistorischen Museums zu Hamburg. B. Prof. Dr. K Kraepelin: Die sekundären Geschlechtscharaktere der Skorpione, Pedipalpen und Solifugen. Mit 61 Abbildungen im Text. 6. Prof. Dr. W. Michaelsen : Die Pyuviden [Ilalocynthiiden]^des Naturhistorischen .Museums zu Hamburg. Mit2Tafeln. 7. Prof. Dr. G. Pfeffer: Teuthologisohe Bemerkuneen. 3. Beiheft in 8®, Mitteilungen aus den Botanischen Staatsinstituten, enthaltend: l. H. Seih: Beiträge zur Kenntnis der Algenflora der Elbe und ihres Gebietes. 2. Leonhard Lindinger: Ein neuer Orchideen-Schädling, Leucodiaspis coekerelli (de Charm.) Green. Mit 1 Tafel. 3. P. Junge: Die Cyperaceae Schleswig-Holsteins. Mit 74 Abbildungen im Text. 4. H. Klebahn: Düngungsversuche mit Phosphaten. Mit 2 Tafeln. 4. Beiheft in 4", Mitteilungen aus dem Museum für Völkerkunde, enthaltend: 1. Paul Hambruch: Wuvubi und Aua (Maty- und Durour-Inseln) auf Grund der Sammlung F. E. Hellwig aus den Jahren ll»l>2 und lbU4. Mit 88 Abbildungen im Text und 375 Abbildungen auf 32 Tafeln. 2. K. Hagen: Die Ornamentik von Wuvulu und Aua auf Grund der Sammlung des Museums. Mit 21 Abbildungen im Text und 3> Abbildungen aut 5 Tafeln. 5. Beiheft in 4®. Jenaer Studentenleben zur Zeit des Renommisten von Zachariae. Nach Stammbuch- bildern aus dem Besitze des hamburgischen Museums für Kunst und Gewerbe. Geschildert von hl dm und Kelter. Mit Abbildungen im Text und Tafeln. (i. Beiheft in 8®, Mitteilungen aus dem Physikalischen Stuatslaboratoriura, enthaltend; 1. Johannes Classen; Eine Neubeslimmuiig des Verhältnisses der Ladung zur Masse der Elektronen in den Kathodeustrahleu. Mit 8 Abbildungen im Text und 1 Tafel. 2. Dr. F. ülmer: Bestimmung der Dielektrizitätskonstanten von Hölzern mittels elektrischer Schwingungen. Mit 10 Abbildungen im Text. 3. F. Voller: über eine neue Methode zur direkten Bestimmung der spezifischen Wärme der Gase bei konstantem Volumen. Mit 8 Abbildungen im Text. 7. Beiheft in 8®, Mitteilungen aus der Stadtbibliothek, enthaltend: 1. Isak Collijn: Neue Beiträge zur Geschichte des ältesten Buchdrucks in Hamburg. 2 H 0. Lange: Eine anonyme Hamburger Druckerei von 15U2. Mit 18 Tafeln. Gedruckt bei Liitcke «k Wulff, E. H. Senats Buchdruckern. liiliiiltsvevzeiclinis von 15(1.1 — XXV. Apstein, C. Die Aloiopiden des Nat. Mus. VIII. Attems, Graf C. Von Stulilinann in Ostafrika ges. Myriopoden. XIII. — Neue Polydesmiden des Hamb. Mus. XVIII. — Durcli den Schiffsverkehr in Hamburg einge- schleppte Myriopoden. XVIII. — Javanische Myriopoden, ge.sammelt von Direktor Dr. K. Kraepelin im Jahre 11103. XXIV. Börner, Carl. Das System der Collembolen nebst Beschreibungneuer Collenibülen des Hamb. Mus. XXIII. Büsenberg, W. Echte Spinnen von Hamburg. XIV. — u. H. Lenz. Ostafrikanische Spinnen (Koll. Stuhl- mami). XII. Bolau, Herrn. Typen der Vogelsaminlung des Nat. Mus. XV. Breddin, 6. Hemiiitera insulae Lombok etc. XVI. — Khynchota heteroptera aus Java (Koll. Kraepelin). XXII. — Rhynchotenfauna von Banguey. XXII. Brunn, M. v. Parthenogenese bei Phasmiden. XV. — Ostafrikanische Orthopteren (Koll. Stnhlinann). XVIII. Carlgren, 0. Ostafrikanische Actinien (Koll. Stuhl- mann). XVII. Chun, C. Ostafrikanische Medusen u. Siphonophoren (Koll. Stuhlraann). XIII. De Man, J. G. Neue und wenig bekannte Braehyuren. XIII. Duncker, Gg. Fische der malayischen Halbinsel. XXI. — Syngnathiden -Studien. I. Variation und Modi- fikation bei Siphonostonia typhle L. XXV. Ehlers, E. Ostafrikaui.sche Polychaeten (Koll, Stuhl- mann). XIV. 1 Fauvel, A. Staphylinides de .Tava (Koll. Kraepelin). XXII. Fischer, J. G. Afrikanische Reptilien, Amphibien u. Fische. I. — Ichthyolog. u. herpetolog. Bemerkungen. II. — Zwei neue Eidechsen des Nat. Mus. III. — Herpetolog. Mitteilungen. V. Fischer, W. Von Stuhlmann ges. Gephyreen. IX. — Anatomie u. Histologie des Sipunculus indicus. X. ' Forel,A. Fornüciden des Hamb. Nat. Mus. usw. XVIII, — Ameisen aus Java (Koll. Kraepelin). XXII. — Formiciden aus d. Naturh. Museum in Hamburg. 2. Neueingünge seit 190U. XXIV. Gebien, Hans. Verzeichnis der im Naturh. Museum zu Hamburg vorhandenen Typen V. Coleopteren. XXIV. Gercke, G. Fliegen Süd-Georgiens. VI. Gerstäcker, A. Von G. Fischer ira Massai-Land ges. Coleopteren. I. — Ostafrikanische Termiten, Odonaten und Neu- ropteren (Koll. Stuhlmann). IX. — Ostafrikanische Hemiptera (Koll. Stuhlmann). IX. •) Die römischen Ziffern hinter den Titeln geben \ Gottsche, C. Kreide und Tertiär bei Hemmoor. \\ Karsch, F. Von G. A. Fischer im Massai-Land ges. Myriopoden und Araclinoiden. 11. Kerremans, Ch. Buprestiden des Nat. Mus. XIX. \ Klapalek,Fr. Plecopteren und Ephemeriden aus ' Java (Koll. Kraepelin). XXII. Koenike, F. Ostafrikauische Hydrachniden (Koll. Stnhlinann). X. Koenike, F. Hydrachniden aus Java (Koll. Kraepelin). XXHI. Kohl, F. Ostafrikanische Hymenopteren (Koll. Stulil- inann). X. ^ Kolbe, H. J. Ostafrikauische Coleopteren (Koll. Stuhl- mann). XIV. Kraepelin, K. Revision der Skorpione. 1. Androc* tonidae. VIII. 2. Scorpionidae u. Bothriuridae. XI. — Nachtrag zur Revision der Skorpione l. XII. — Neue u. wenig bekannte Skorpione. Xllf. ' — Phalangiden Hamburgs, XIII. — Neue Pedipalpen u. Skorpione des Hamb. Mus. XV. — Zur Systematik der Solifugen. XVI. — Durcl) Scliiffsverkehr in Hamburg eingeschleppte Tiere. XVIII. — Revision der Scolopendriden. XX. — Pline Süßwasserbryozoe (Plumatella) aus Java. XXHI. — Die sekundären Geschlechtscbaraktere der Skor- pione, Pedipalpen und Solifugen. XXV. Kramer, P. Zwei von F. Stuhlmann in Ostafrika ges. Gamasiden. XII. Lampert, K. Holothurien von Süd-Georgien. HI. — Holothurien von Ostafrika(Koll. Stuhlinami), XIII. Latzei, R. Myriopoden von Hamburg. XII. — Myriopoden von Madeira etc. XJI. Lenz, H. Spinnen von Madagaskar u. Nossib6. IX. Linstow, 0. V. Helminthen von Süd-Georgien. IX. Lom an , J. C. C. Opilioniden aus Java (Koll, Kraepelin). XXII. — Ein neuer Opilionide des Hamb. Mus. XXIII. Man, J. G. de, s. de Man. Maren zell er, E. v. Ostafrikanische Steinkorallen (Koll. Stuhlmann). XVIII. Marlens, E.v. Ostafrikauische Mollusken (Koll. Stuhl- mann). XV. — u.G. Pfeffer. Mollusken von Süd-Georgien. III. May, W. Ostafrikanische Alcyonaceen (Koll, stuhl- mann). XV. — Ventralschild der Diaspinen. XVI. — Larven einiger Aspidiotus-Arten. XVI. Mayr, G. Formiciden von Ostafrika (Koll. Stuhlmann). X. Meerwarth, H. Westindische Reptilien u. Batrachier des Nat. Mus. XVIII. Micliael, A. D, Oribatiden von Süd-Georgien. XII. die Randzalil an. ,eiJ. W. Oliiüdiaeten von V. ^cliaetPii